0 tag, 5. Juni 1934 — V◻-. 1. 1E — erregender Flim leder spricht: 1 n riftleitung: Mannheim R 3 14/15. Fernruf; 204 86. 314 71, 333 61/52. Das Anzetgen: Die 12g9eſpaltene Millimeterzeile 10 Pfg. Die Ageſpaltene Millimeterzetle im Text⸗ Veknrrembngen erſchelnt a en und Bae 155 Beſelnes rI 140 nn A en A 7 Wirnir iglich.7—Beſtellungen 33:* 620 der Ranen d er 2* 5 für Abendausgabe 13 Uhr. Anzeigen⸗Annahme: Mannheim, 8g 3, 14719 und p 4, 12 am Stroh⸗ nehmen die Träger ſowie die Poſtämter entgegen. Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch durch 2 arf Entſchädigung. Regelmäßia erſcheinende Beilagen aus allen Wiſſensgebieten.— Für unverlangt eingeſandte Manuſkripte wird keine Verantwortung übernommen. markt. Fernruf 204 86, 314 71. 333 61/62. Zablunas⸗ und Erfüllunasort Mannbeim. Ausſchließ⸗ licher Gerichtsſtand: Mannheim. Poſt⸗ ſcheckkonto: Das wigshafen 4960. öhere Gewalt) verhindert, beſteht kein Anſpruch 4. Jahrgang— Nr. 250 akenkreuzbanner Lud⸗ erlagsort Mannheim eine.7 hichte einer ntführungmit Ld Wieckſ gramm: Ifa-Kulturfiim Berlin—Rom ochinteressante chenschau .50-.30 .30-.30 Theater heim n 5. Juni 1934 Miete C Nr. 28 ing dler henotigen lliam Shakespeare Jans Rothe. Regie: randenburg. nde gegen 22.15 Uhr. kende: Anne Kersten— iek— Karl Marx — Willy Birgel— zrust Langheinz— — Hermine Ziegler Karl Hartmann— — Joseph Renken e— Paul Paul- Eva Bubat madel Ank.: 19. 30 Uhr Schuchter am/ alt 0 chuchter ester äöhlte NHannheim* „— — 2Z hat ein Stefchen Schöcherer nq geb. Drittel elm, 2. Juni 1954 365• nissenheus * 8M. h* haden: on 2113 — 5 Dienskag, 5. Juni 1934 aris Unzufriedenheit der friegsteilnehmer Scharfe fingeiffe gegen das fiabinett doumergue Das Tand mit Barthou unzufrieden Paris, 4. Juni. Die plötzliche Ruhe, die ſich, wenigſtens nach außenhin, mit dem Re⸗ gierungsantritt des Kabinetts Doumergue über das innerpolitiſche Leben Frankreichs legte, war zu unnatürlich, als daß ſie lange halten konnte. Sie beruhte auf Konzeſſionen, die aber den Forderungen der einzelnen politiſchen Strömungen niemals auf die Dauer gerecht werden konnten und die es auch nicht verhin⸗ derten, daß es im Stillen im Lande weiter gärte. Seit einiger Zeit macht ſich die wachſendeinnerpolitiſche Span⸗ nung, in deren Brennpunkt augen⸗ blicklich die Frontkämpferorgani⸗ ſationen ſtehen, auchnach außenhin wiederſtärker bemerkbar. Vor kurzem ſchien es noch, als ob der Partei⸗ tag der Radikalſozialiſten eine Spaltung der Vartei bringen und damit eine Kriſe des Ka⸗ binetts auslöſen würde. Dieſe Gefahr ging aber vorüber. Herriot ſammelte die Partei nochmals und brachte eine vorſichtige Entſchlie⸗ ßung zuſtande. Daß ſich aber vier Abgeordnete der Radikalſozialiſten durch dieſe Entſchließung nicht verpflichtet fühlen, unter allen Umſtänden für die Regierung zu ſtimmen, zeigte ſchon die erſte Sitzung der Kammer nach dem Wieder⸗ zuſammentritt, die eine große Reihe ra⸗ dikalſozialiſtiſcher Abgeordneter in Oppoſition zur Regierung ſah. Nach außenhin iſt die Einigkeit der Partei vorerſt gewahrt, im Innern aber beſtehen die Gegen⸗ ſätze weiter und ſie beginnen bereits wieder ſchärfere Formen anzunehmen. Während die Radikalſozialiſten ſowie die an⸗ deren Parteien augenblicklich noch zu ſehr mit ſich ſelbſt beſchäftigt und darauf bedacht ſind, ihre Intereſſen zu wahren und ihren Einfluß zu ſtärken und infolgedeſſen der Regierung verhältnismäßig wenig Schwierigkeiten be⸗ reiten, ſind die Kriegsteilnehmerver⸗ bände in derletzten Zeit immerak⸗ tiver geworden und haben eine immer ſchär⸗ fere Kritik an der Politik des Ka⸗ binetts Doumergue geübt. Am vergan⸗ genen Sonntag fanden in vielen Städten Kon⸗ greſſe der Frontkämpferorganiſationen ſtatt, die als Einleitung zu der Tagung der Spitzen⸗ organiſation der Kriegsteilnehmer, des Natio⸗ nalrates, der am 8. Juli zuſammentritt, zu werten ſind. Die Reden, die im Rahmen dieſer Kongreſſe gehalten wurden, zeigen häufig eine auffallend ſcharfe Kritik an der augenblicklichen Regierung. Beſonderes Auſfehen erregte eine Rede Dala⸗ diers, der erklürte, daß es äußerſt ſchwer ſei, in einer Zeit die Wahrheit zu verbreiten, in der die große Preſſe in den Händen einiger zweifel⸗ hafter Intereſſentengruppen ſei. Die Pflicht der Kriegsteilnehmer beſtehe darin, einen Damm zu errichten, an dem ſich alle Lü⸗ gen brechen könnten. Indem er auf die Ereig⸗ niſſe im Februar anſpielte, ſagte er, daß die Kriegsteilnehmer damals von einer Tradition von Dunkelmännern aufgehetzt worden ſeien, gegen die republikaniſche Freiheit zu kämpfen, heute aber verlangten dieſelben Leute, daß der Kriegsteilnehmer ſich kuſchen ſollte. Auch Paul⸗Boncour und Chautemps wandten ſich ſehr ſcharf dagegen, daß kühne Männer bei der Unſicherheit der öffentlichen Meinung, die man künſtlich nähre, davon träumen würden, dem Land gegen ſeinen Willen ihr politiſches Sy⸗ ſtem mit Gewalt aufzuzwingen. Der Kongreß, auf dem Daladier, Boncour und Chautemps ſprachen, verurteilte ſcharf alle Tendenzen, die auf ein Wettrüſten hinſtreben und die ſich nur durch Verletzung der Vertrüge durchführen ließen. Der Kongreß ſetzte ſich dafür ein, daß unter Vorausſetzung gewiſſer Garantien und unter Gewährleiſtung einzelner Grundſätze direkte Beſprechungen mit Deutſchland aufgenommen werden müßten. Während man in Regierungskreiſen dieſe Reden und die Ent⸗ ſchließungen des Kongreſſes mit Ruhe ent⸗ gegennahm, zeigt man dem Entſchluß der Kriegsteilnehmer, ſich auf alle Fälle volle Hand⸗ lungsfreiheit vorzubehalten, gegenüber doch eine gewiſſe Unruhe. Es läßt ſich nicht überſehen, daß bei den jetzt immer ſtärker werdenden Widerſtänden gegen die Regierung, nicht allein von Seiten der Frontkämpfer, eine ſtarke Verſtimmung über den außenpolitiſchen Kurs Barthous mitbe⸗ ſtimmend iſt. Wenn Barthou ſich heute entgegen ſeinem frü⸗ herem Verhalten immer wieder bemüht, feſtzu⸗ ſtellen, daß ſeine Politik die konſequente Fort⸗ ſetzung der Politik ſeiner Vorgänger ſei, ſo geſchieht das nicht zuletzt deshalb, weil es kein empfinden würde. Geheimnis iſt, daß das Land mit ſeinen außen⸗ politiſchen Kapriolen weithin unzufrieden iſt und ihm beſonders die Entfremdung Englands zum Vorwurf macht. Auch die Rechtsparteien werden in ihrer Kritik immer eindeutiger, zumal ſie abſolut kein Verſtändnis für die ruſſiſche Po⸗ litik des franzöſiſchen Außenminiſters haben. In Regierungskreiſen fürchtet man nun, daß der Vorſtoß der Frontkämpferorganiſationen auch bei den anderen politiſchen Strömungen, die mit dem Kurs der Regierung nicht einver⸗ ſtanden ſind, einen offenen Widerſtand auslö⸗ ſen wird, was man im Augenblick hinſichtlich der Genfer Beſprechungen recht unangenehm Jedenfalls wird man am Quai'Orſay gut daran tun, dieſe Strömun⸗ gen nicht zu überſehen und einmal darüber nachzudenken, ob man mit dem eingeſchlagenen Weg wirklich die Intereſſen des franzöſiſchen Volkes vertritt und ob man dieſen Kurs vor dem franzöſiſchen Volk wird verantworten kön⸗ nen. Die wachſende innerpolitiſche Spannung, die letzten Endes durch dieſen Kurs ausgelöſt wurde, trägt ein Urteil in ſich, das ein verant⸗ wortungsbewußter Politiker nicht unberückſich⸗ tigt laſſen wird. „Freunde des Feiedens“ Drobemobilmachung der franzöſiſchen Neſerviſten/ Manöver in der champagne Paris, 4. Juni. Marſchall Petain und Ge⸗ neral Weygand arbeiten um die Wette, um die franzöſiſchen Rüſtungspläne möglichſt reich⸗ haltig zu geſtalten und dieſe Pläne dann ſofort durchzuführen. Der franzöſiſche Generalſtab iſt deshalb auch, wie General Weygand ſelbſt ſagte, „fieberhaft tätig“!. Man hat jetzt ausgeklügelt, bei den diesjährigen Manövern eine bedeutende Neuerung einzuführen und iſt dabei auf den Gedanken gekommen, auch die franzöſiſchen Re⸗ ſerviſten wieder zu aktivieren. In der Zeit vom 15. bis zum 30. September ſol⸗ len 15 000 Reſerviſten zu einer Di⸗ viſion, der 41., zuſammengefaßt werden, die in Friedenszeiten bis⸗ hernicht beſtan d. Dieſe 15 000 Mann will man kriegsmäßig ausrüſten und genau ſo wie im Mobilmachungsfall organiſieren. Die neue Diviſion wird zu großen Manöverübungen an⸗ geſetzt, die im September in der Champagne ſtattfinden werden. Die Ausbildung der Reſerviſtendiviſion wird General Pretelat leiten. Er übernimmt auch die oberſte Leitung dieſer Diviſion bei den Ma⸗ növern in der Champagne. General Pretelat erklärte, daß es ſich bei der Schaffung dieſer Reſerviſtendiviſion um das Experiment einer Teilmobilmachung handele. Eine derartige Maßnahme ſei bisher noch nicht ergriffen wor⸗ den und man hoffe deshalb, beſonders wert⸗ volle Erfahrungen zu machen. Der Plan, die Reſerviſten wieder zu erfaſſen, beſtehe ſchon ſeit 8 Jahren. Er habe jedoch ſeit 1926 immer wie⸗ der zurückgeſtellt werden müſſen, weil es an den notwendigen Krediten fehlte. Die Regierung habe aber jetzt Einſehen gehabt und Kredite in genügender Höhe zur Verfügung geſtellt, ſo daß der Plan in dieſem Jahre durchgeführt werden könne. Der Generalſtab habe ſchon lange den Wunſch gehabt, ſich ein anſchauliches Bild von dem Manöver⸗ und Kampfwert einer Diviſion zu verſchaffen, die lediglich aus Reſerviſten zu⸗ ſammengeſetzt ſei. Schwere Straßenſchlacht in Roubair Paris, 5. Juni. In einer Verſammlung in Roubaix, in der der rechtsſtehende Abgeord⸗ nete Henriot vor geladenem Publikum über die innerpolitiſche Lage ſprechen ſollte, kam es am Montagabend zu ſchweren Zuſammenſtößen. Der Verſammlungsſaal war durch ein ſtarkes Polizeiaufgebot abgeſperrt, das die Verſamm⸗ lungsbeſucher genau kontrollierte. In den um⸗ liegenden Straßen hatten ſich lange vor Oeff⸗ nung der Saaltüren antifaſchiſtiſche Gruppen verſammelt, die die Hörer Henriots zurück⸗ zuhalten verſuchten und ihnen ſchließlich zu Leibe rückten. Das Polizeiaufgebot mußte ver⸗ ſtärkt und ſogar berittene Polizei eingeſetzt wer⸗ den, um die Angreifer zurückzudrängen. Als die Demonſtranten ſich zur Wehr ſetzten, kam es zu einer regelrechten Straßenſchlacht. An verſchiedenen Stellen der Stadt wurden Barrikaden errichtet, die von der Mobilgarde geſtürmt wurden. Erſt gegen 20 Uhr war die Ruhe einigermaßen wieder hergeſtellt, ſo daß Henriot vor zirka 2000 Hörern ſprechen konnte. Die Lärm⸗ und Tumultſzenen wiederholten ſich nach Schluß der Verſammlung. Wiederum mußte Polizei gegen die Demonſtranten vor⸗ gehen. Bei den Zuſammenſtößen ſind über 100 Perſonen verletzt worden. Um Mitternacht ſchien die Ruhe wieder hergeſtellt zu ſein. Der Weg iſt frei— Das Ziel iſt klar Die endliche und endgültige Feſtſetzung des Abſtimmungstages als Ergebnis der letzten Genfer Saartagung iſt unbeſtritten ein Sieg des Rechts; das heißt, ein Sieg Deutſchlands, der gleichzeitig die Voraus⸗ ſetzung zum eigentlichen Sieg in ſich birgt, dem Sieg um das Ergebnis der Abſtimmung als Schickſalsentſcheidung des deutſchen Landes an der Saar. Die Terminfeſtſetzung der Saarabſtimmung iſt, trotz aller Selbſtverſtändlichkeit, deshalb von beachtenswerter Bedeutung, als es Frankreich in den letzten Monaten immer wieder verſtan⸗ den hatte, Komplikationen in dieſe Verhandlun⸗ gen zu tragen, die trotz aller Fadenſcheinigkeit der Begründung beinahe einer Verſchleppung des Termins um einige Monate erreicht hätten. Ein weiteres iſt von Bedeutung: Obwohl die Ab⸗ ſtimungskonferenz als wichtiger Parallelpunkt der letzten Genfer Tagung wieder vollkommen ergebnislos verlaufen iſt, hat aber gerade die Klärung in der Saarfrage befreiend auf die geſpannte europäiſche Situation der letzten Monate gewirkt. Seit Monaten ſtand das Saarproblem im Blickmittelpunkt nicht nur der europäiſchen, ſondern der geſamten Weltöffent⸗ lichkeit. Die Welt wußte, daß das Deutſchland von heute den Frieden will, aber gerade um des Friedens willen auf ſeine Ehre und ſein Recht hält. Wenn wir ſagen, daß die Feſtſetzung des Ab⸗ ſtimmungstermins einen Sieg Deutſchlands, das heißt einen Sieg des Rechts bedeutet, ſo machen wir uns keiner Uebertreibung ſchuldig. Deutſch⸗ Freiballon„Hermann Göring“ ſteigt zur erſten Fahrt auf Auf dem erſten Fliegertreffen Berlin 1934, das die Luftfahrt⸗Werbewoche des Deutſchen Luft⸗ ſport⸗Verbandes in der Reichshauptſtadt eröff⸗ nete, fand die Taufe des neuen Freiballons „Hermann Göring“ durch den Präſidenten des DeV, Loerzer, ſtatt. Unſer Bild zeigt den Ballon während des Aufſtiegs zu ſeiner erſten Fahrt, kurz nach dem Startſchuß —————————— —————————————— ———— ———————— 3 5— 3 5 5 „Hakenkreuzbanner“ Jahrgang 4— A Nr. 250— Seite 2 land widerfuhr durch die Abſchnürung des Landes an der Saar, eines völlig deutſchen Landſchaftsteiles, maßloſes Unrecht, das wieder gutzumachen unbedingte Pflicht des Völkerbun⸗ des, als ſogenannte Inſtitution„Aller Völker“ iſt, und es hätte dieſem„Bund der Völker“ be⸗ ſtimmt ſehr ſchön geſtanden, hätte er dieſen Landſchaftsteil wieder zurückgegliedert, ohne die Aufregungen eines Abſtimmungskampfes. Aber wir wollen auch ſo zufrieden ſein: die nunmehr feſtgeſetzte Abſtimmung wird dem Saarvolk Gelegenheit geben, der Welt zu beweiſen, daß an ihm der geſamten deutſchen Nation bitteres Unrecht geſchah, und daß es nichts ſehnlicher wünſcht, als vieſes Unrecht wieder korriglert n Heute in 220 Tagen iſt der Tag der Entſchei⸗ dung, Es wäre verfehlt, wollte-das Saarvoll in Verkennung des Ernſtes der noch vor ihm liegenden Monate heute ſchon in begrelflicher Vorfreude auf den Sieg der Freiheit trinken. Die härteſten Tage ſtehen noch bevor; die Tage des Kampfes gegen die Flut der frankophilen und ſeparatiſtiſchen Propaganda, die nun erſt recht einſetzen wird. Es heißt in der Einigung ausdrücklich: Für die Abſtimungszeit ſoll die Saarregierung das Recht erhalten, die beſtehende Polizei aus ſaarländiſchen Kräften zu verſtär⸗ ken. Erſt wenn die vorhandenen ſaardeutſchen Kräfte nicht genügen ſollten, kann die Regierungskommiſſton Polizeibeamte nichtdeu⸗ ſcher Nationalität, die ſedoch deutſch her⸗ ſtehen und ſprechen müſſen, ins Saar⸗ gebiet berufen. Das Saarvolk aber wird der Regierungskom⸗ miſſion noch nicht einmal das moraliſche Recht geben, die Polizei aus ſaardeutſchen Kreiſen zu verſtürken, geſchweige denn ihr die Handhabe geben, Polizeibeamte nichtdeutſcher Nationali⸗ tät hinzuzuziehen. Diſziplin als Vorausſetzung eines völlig rei⸗ bungsloſen Abſtimmungskampfes iſt die For derung an jeden ehrlichen Deutſchen an der Saar. An Provokationenſeitens bezahl⸗ ter Elemente wird es nicht fehlen, die mit allen Mitteln verſuchen werden, eine Handhabe für die Hinzuziehung weiterer Polizeikräfte zu ſchaffen. Wir brauchen nur zu leſen, was die la an und für ſich bedeutungsloſe Separa⸗ tiſtenpreſſe ſchreibt: „Vorausſetzung für die Einhaltung des Abſtimmungstermines wird die peinliche Be⸗ obachtung der Garantieverpflichtungen ſeitens Hitler⸗Deutſchlands und der gegen die Freihel und Ünabhüngigkeit inner⸗ halb des Abſtimmungskampfes, wird neuer Terror aufgedeckt, ſo entfällt der Abſtim mungstermin, der nur unter dieſer auflöſen⸗ den Bedingung feſtgeſetzt worden iſt.“ Iſt auch dieſe ſeparatiſtiſche Schlußfolgerung unzutreffend, muß trotzdem jeder ſtich“ haltige Grund zur Polizeiverſtärkung für die Regierungskommiſſion entfallen. Die Fronten ſind bereits ſeit langem voll⸗ kommen klar: Wer nicht mit uns iſt, iſt gegen uns. Die Parole heißt: Frankreich. Etwas anderes gibt es unter gar leinen Umſtänden. Auch die Kommuniſten haben nunmehr ihre Parole, die ſie bisher aus demagogiſchen Gründen verworren abſaßten:„Zurück in ein Rätedeutſchland!“, klar herausgeſtellt. Die Be⸗ kanntgabe des Abſtimmungstermins quittierten ſie mit der Verzweiflungsphraſe:„Sorgt für die Niederlage Hitlers am Abſtim⸗ mungstag, 13. Jamuar!“ Mit ſichtlicher Genugtuung ſtellten daher die Sepaxatiſten feſt: „Erfreulich iſt die Tatſache, daß nunmehr auch die Kommuniſtiſche Partei an der Saar ſich endgültig klar und offen für die Parole ausgeſprochen hat:„Gegen Hitler⸗Deutſch⸗ land, für den Status quo“. Die Beſchlüſſe der maßgebenden Körperſchaften der Kommuniſti⸗ ſchen Partei liegen jetzt vor.“ Noch eine kleine, wenn auch ſehr naive Hoff⸗ nung haben die Separatiſten; ſie hoffen, daß der Saarausſchuß eines Tages erklären werde, die Zeit reiche nicht aus, um bis zu dem feſt⸗ geſetzten Termin die„adminiſtrativen und tech⸗ niſchen“ Vorarbeiten pünktlich zu erledigen. Eine Hoffnung, die geradezu kindiſch naiv iſt. Wir haben noch immer den Standpunkt vertre⸗ ten, bei einigermaßen gutem Willen genügen wenige Wochen, um dieſe Vorarbeiten zu er⸗ ledigen. In Genf wird man zum mindeſten jedoch der Auffaſſung ſein, daß die noch offenen ſieben Monaten bequem ausreichen. Auch hinſichtlich der Koſtenfrage, die man vor⸗ läufig auf zehn Millionen Franken ſchätzt, wurde eine Löſung gefunden, die nicht mehr den Sieger allein, das hieße alſo Deutſchland belaſte, ſondern zu gleichen Teilen Sieger und Beſiegten, das heißt Deutſchland und Frank⸗ reich. Eine Löſung, mit der wir nicht ohn⸗ weiteres einiggehen können, da wir nie wünſch ten, daß uns die Saar jemals genommen wurde. Es wäre Sache des Völkerbundes geweſen, für vie materiellen Folgen ſeiner eigenen damaligen Fehlentſcheidung aufzukommen. 1 r ſogenannten „Deutſchen. Front“ ſein Ergeben„ſich im Laufe der kommenden Monnate neue Verſtöße. Deutſchland oder Lieeerlauf in bentf noch immer ein unfeuchtbares hin und ſjer⸗ eine neiſe henderſonz namm berlin (Drahtber. unſ. Berl. Schriftlig.) Berlin, den 5. Juni 1934 Die nach dreitätiger Unterbrechung geſtern wieder aufgenommenen Verhandlungen in Genf haben das völlig auswegloſe Durcheinander, das ſchon das hauptſächlichſte Merkmal der er⸗ ſten Sitzungstage war, nur noch in vollem Um⸗ fange beſtätigt. Irgendwelche poſitiven An⸗ haltspunkte konnten auch im Laufe der geſtrigen Sitzung nicht gefunden werden. Der ruſſiſche Vorſchlag entſprach in allen ſeinen Einzelheiten den ſchon in der Rede Litwinows geäußerten Vorſchlägen, die inzwiſchen längſt eindeutig ab⸗ gelehnt ſind. Irgendeine Hoffnung, daß ſie noch ernſthafter erörtert werden könnten, beſteht je⸗ denfalls nicht. Nur aus dieſer Situation ſind auch die Gerüchte zu erklären, die im Laufe des geſtrigen Tages über eine angeblich beabſich⸗ tigte Reiſe Henderſons nach Berlin in Konf⸗ renzkreiſen auftauchten. Es bedarf gar keines beſonderen Hinweiſes, daß die Rückkehr Deutſchlands in die Kon⸗ ferenz ohne eine vorherige praktiſche An⸗ erkennung des deutſchen Standpunktes völ⸗ lig außer Frage ſteht. Wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, ſind daher auch die Meldungen über einen Beſuch Henderſons in Berlin, die ſich auch in den ge⸗ ſtrigen Abendſtunden noch wiederholten, durch⸗ aus unwahrſcheinlich. Es iſt nach Lage der Dinge eine glatte Unmöglichkeit, daß Herr Henderſon irgendwelche Vorſchläge nach Berlin mitbringen könnte, die ein Einlenken Frank⸗ reichs im Sinne der Annäherung und der Ver⸗ ſtändigung zur Vorausſetzung hätten und die allein geeignet wären, eine neue Baſis zu bil⸗ den. Es iſt aus dieſem Grunde kaum denkbar, baß angeſichts dieſer Sachlage, nur um einen weiteren Leerlauf in Genf zu garantieren, Ver⸗ ſuche in irgendeiner Richtung unternommen würden. Die Abrüſtungskonferenz iſt keine Inſtitution, deren Erhaltung um ihrer ſelbſt willen notwendig wäre, ſondern ſie könnte lediglich zu den Aufgaben zurückkehren, de⸗ ren Löſung ihr urſprünglich oblag. Nur in dieſem Falle könnte die Frage einer Wiedereinbeziehung Deutſchlands in den Gang der Dinge akut werden. Da dazu kaum noch irgendwelche Möglichkeiten vorhanden ſind, wird alſo nichts andere übrig bleiben, als in den nächſten Tagen entweder das offizielle Ende zu beſtätigen, oder den Ausweg in einer neuen Vertagung zu ſehen, der deshalb keiner wäre, weil dieſe Vertagung jetzt ſchon nur als die in⸗ direkte Beſtätigung des völligen Zuſammen⸗ bruchs der Konferenz charakteriſiert iſt. Und im hintergrunde lauert die beriagung/ Genf, 5. Junt.(HB⸗Funk). Im Laufe des heutigen Vormittags haben zwiſchen den wich⸗ tigſten Abordnungen der Abrüſtungskonferenz eine Reihe von Beſprechungen ſtattgefunden. Es wurde verſucht, für die am Nachmi“ag ſtattfindende Tagung des Präſidiums minde⸗ ſtens etwas günſtigere Vorbedingungen zu ſchaffen, als ſie geſtern vorlagen. Insbeſon⸗ dere ſoll ſich Norman Davis heute bemühen, eine Einigungsformel zu finden. Von unterrichteter Seite wird aber verſichert, Trotz dauernder kein flusweg in ben gefunden daß die Verwirrung noch immer ſehr groß ſei und ſich ein wirklich gangbarer Ausweg nir⸗ gends zeige. Unter dieſen Umſtänden wird heute vormittag wieder mehr als bisher von einer Verta⸗ gung der Abrüſtungskonferenz geſprochen, die natürlich irgendwie bemäntelt werden würde. Auf die Einſetzung irgendeines Ausſchuſſes, in dem ſich dann wahrſcheinlich die zahlloſen Ge⸗ genſätze innerhalb der großen Konferenz im kleinen widerſpiegeln würden, rechnet man im ⸗ mer noch. kin neuer ruſſiſcher Entſchließungsentwurf Vollkonſerenz ſoll zuſammenteeten Genf, 4. Juni. Die ruſſiſche Abordnung hat am Montagnachmittag dem Präſidium der Abrüſtungskonferenz folgende Entſchließung vorgelegt: Der Hauptausſchuß beſchließt: 1. Sofort die unterbrochenen Arbeiten für das Studium der vorliegenden Vorſchläge für Verträge gegenſeitiger Hilfeleiſtung ſowie für die Begriffsbeſtimmung des Angreifers wieder aufzunehmen; 2. Der Konferenz zu empfehlen, als Vollkon⸗ ferenz zuſammenzutreten wegen der ganz be⸗ ſonderen Wichtigkeit, die in der gegenwärtigen Stunde einer erweiterten und ununterbroche⸗ nen Organiſation und der Aufrechterhaltung des Friedens zukommt. Ferner ſoll die un⸗ unterbrochene Fortdauer der Konferenz für die Herabſetzung und Begrenzung der Rüſtungen erklärt werden, indem man ihr gleichzeitig den Auftrag gibt, die Konferenz umzunennen mit den folgenden Zielen: a) Die Fortſetzung der Arbeiten mit dem Ziele zu verſuchen, eine Verſtändigung über ein Abkommen zur Herabſetzung und Be⸗ grenzung der Rüſtungen zu erreichen; b) Eine Verſtändigung und die Annahme von Entſcheidungen und von Maßnahmen her⸗ beizuführen, die neue Sicherheitsbürgſchaften ſchaffen; e) Alle Vorkehrungen zu beſchließen, die ge⸗ eignet ſind, einer bewaffneten Auseinander⸗ ſetzung vorzubeugen; d) Die Kontrolle der Ausführung des Ab⸗ kommens und der Entſcheidungen der Konfe⸗ renz zu ſichern; e) Die Konſultation bei einer Möglichkeit der Verletzung der internationalen Verträge im Hinblick auf die Aufrechterhaltung des Friedens herbeizuführen. Der Wechſel des Namens der Konferenz wird in keiner Weiſe die vorher beſtehenden Beziehungen zwiſchen der Konferenz und den Völkenbund berühren. 3. Das Präſidium der Konferenz zu beauf⸗ tragen, die Geſchäftsordnung zu prüfen in Uebereinſtimmung mit der Erweiterung ihrer Aufgaben und ſie nach ihrer Abänderung einer Prüfung durch die Vollkonferenz zu unter⸗ werfen. keweiterung dee Tocaenoverpflichtungen? „Times“ gegen Bündnisſuſteme London, 5. Juni. In einem Leitaufſatz ſagt„Times“, der Verſuch, die Beziehungen zwiſchen den Staaten auf eine Grundlage zu ſtellen, die ein Wettrüſten verhindere, dürfe unter keinen Umſtänden aufgegeben werden, auch wenn die Methoden geändert werden müßten. Zum mindeſten ſollte es möglich ſein, das ſeit Beginn der Konferenz Erreichte in einer kurzen Konvention oder mehreren Kon⸗ ventionen feſtzuhalten. Die klug erdachten Vorſchläge Litwinows und Tewfik Rüſchtu Beys laſſen die Vermutung zu, daß Sicherheit eguenohirs z5mzTosahummzaksch gsrzrn Heute in 220 Tagen wird die Entſcheivung fallen. Wie ſie ausfallen wird, darüber beſtehr wohl in der ganzen Welt kaum noch ein Zwei⸗ fel. Sie wird für Frankreich eine Riederlage bedeuten, die es aber ſelbſt gewollt hat. Noch vor wenigen Monaten hat Adolf Hitler Frank reich das Angebot gemacht, eine endgültige Be reinigung des Verhältniſſes Frankreich— Deutſchland durch eine gemeinſame Regelun- der Saarfrage herbeizuführen. Frankreich ha⸗ nus unerklärlichen Gründen abgelehnt. Frankreich und Deutſchland haben jetzt in Genf zum erſten Male ſeit langem ſich auf durch ein kaum verhülltes Syſtem von Bünd⸗ niſſen geſucht werden ſoll, die ſich auf Waffen⸗ gewalt ſtützen. Es iſt ein unveränderlicher Punkt der briti⸗ ſchen Politit geweſen, daß ein weiteres Ver⸗ ſprechen in Richtung auf Sicherheit auf je⸗ den Fall nur erfolgen darf als Gegenlei⸗ ſtung gegen eine Verminderung der militä⸗ riſchen Rüſtungen. Infolgedeſſen dürfte es kaum wünſchenswert ſein, daß England an dieſen beſonderen Sicher⸗ dem Weg einer Verſtändigung gefunden. Möge es ein guter Anſatz ſein zur weiteren grund⸗ ſätzlichen Verſtündigung.„Nach der Rückkehr der Saar an Deutſchland gibt es zwiſchen deutſchland und Frankreich keine territorialen hegenſätze mehr“ erklärte Adolf Hitler im luguſt vergangenen Jahres auf dem Nieder⸗ wald. Deutſchland will den Frieden — Frankreich betont täglich ſeine Friedens⸗ liebe. Warum ſoll es keinen Weg geben, der beide Staaten zu einem wirklichen Frieden führt. Unſere Hand wartet noch immer auf einen ehrlichen Zuſchlag Karl Mages. Abendausgabe— Dienstag, 5. Juni 1934 heitsverhandlungen irgend welchen Anteil nimmt. Der zweite der in Paul⸗Boncours Plan vor⸗ geſchlagenen„Kreiſe“ umfaſſe die Locarno⸗ müchte. Großbritannien ſei entſchloſſen, zum mindeſten ſolange es leine Konvention über Abrüſtung gebe, über die Looarnopflichten nicht hinauszugehen. Zur Zeit des Locarnovertra⸗ ges ſei bei der Gefahr eines Angriffes haupt⸗ ſächlich an die Landheere gedacht worden, wäh⸗ tend heute die Luftgefahr eine überragende Rolle ſpiele. Infolgedeſſen verdiene der Ge⸗ danke Erwägung, ob es nicht der Mühe wert wäre, die Locarnoverpflichtungen unter beſon⸗ derem Hinweis auf die Luft erneut zu erklären. Uorman Davis muß nach Londen Zur Dorbereitung der Flottenkonferenz Waſhington, 4. Juni. Der amerilaniſche Sondergeſandte Norman Davis iſt von ſeiner Regierung angewieſen worden, alsbald nach Beendigung ſeiner Genfer Miſſion nach London zu gehen und mit der britiſchen Regierung über die Vorbereitung der Flottenkonferenz zu verhandeln. Außerdem entſendet die Regie⸗ rung der Vereinigten Staaten Admiral Leigh und Commander Wilkinſon, die am 9. d. M. nach London abfahren werden. Die Verhand⸗ lungen dürften erſt in der zweiten Junihälfte beginnen. Die britiſche friegsſchulden⸗ note an flmerika Waſhington, 5 Juni. In der britiſchen Kriegsſchuldennote heißt es, die britiſche Re⸗ gierung bedauere tief die Umſtände, die ſie ge⸗ zwungen hätten, die Mitte Junt füllige Kriegs⸗ ſchuldenzahlung auszuſetzen. Eine gegenteilige Entſcheidung würde jedoch zu einer Neubele⸗ bung der geſamten Frage der Kriegs⸗ ſchuldenzahlungen zwiſchen den Regierungen führen. Im Falle einer Wiederaufnahme der vollen Zahlungen an die Vereinigten Staaten müßte Großbritannien an ſeine eigenen Kriegsſchuld⸗ ner eine entſprechende Forderung richten, wo⸗ durch wiever die gleichen Zuſtünde herbeige⸗ führt würden, die in erheblichem Maße zu der Weltkriſis beigetragen hütten. Dadurch würde eine Bombe in die europäiſche Arena geworfen werden, die finanzielle und wirtſchaftliche Folgen in allen fünf Weltteilen haben und auf unabſehbare Zeit eine Erho⸗ lung der Welt verhindern würde. Der Auf⸗ ſchub der Zahlung bedeute jedoch nicht, daß die britiſche Regierung ihre Verpflichtungen ver⸗ leugnen wolle. Vielmehr ſei ſie bereit, eine Erörterung der Kriegsſchulbenfrage zu begin⸗ nen, wenn Präſident Rooſevelt glaube, daß eine ſolche Konferenz wertvole Ergebniſſe ha⸗ ben würde. kin Rudolf⸗fieß-frankenhaus in Dresden Aerztliche Forſchungsanſtalt für natürliche Heilweiſe Dresden, 4. Juni. Am 5. Juni wird in Dresden ein Rudolf⸗Heß⸗Krankenhaus, ärztliche Forſchungsanſtalt für natürliche Heilweiſe, ſeiner Beſtimmung übergeben. Der Beauftragte bei der Reichsleitung der NSDaAp für alle Fragen der Volksgeſundheit, Dr. med. Gerhard Wagner(München) und der Oberbürgermeiſter der Stadt Dresden werden um 11 Uhr vormittags die Geſamtleitung des Hauſes dem Oberarzt Dr. Jenſen übertragen. Damit wird das bisherige Stadtkrankenhaus Johannſtadt neben der Krankenheilung einem neuen Zwecke zugeführt, nämlich biologiſche Forſchungsſtelle und Fortbildungsſtätte für Aerzte zu ſein. Der Stellvertreter des Führers hat in die⸗ ſem Ausnahmefall die Genehmigung zur An⸗ wendung ſeines Ramens gegeben, um durch deſſen Einſatz das Intereſſe zu betonen, das er an der Erforſchung der umſtrittenen Metho⸗ den der naturgemäßen Heilung nimmt. War bei aller umfaſſenden und gründlichen Forſchungs⸗ und Lehrtätigkeit der deutſchen mediziniſchen Wiſſenſchaft das Gebiet der bio⸗ logiſchen oder Naturheilmethoden ſtark ver⸗ nachläſſigt worden, ſo wird der Arzt künftig im Rudolf⸗Heß⸗Krankenhaus in ſeiner Aus⸗ und Fortbildung mit dem Werte und der Bedeu⸗ tung der biologiſchen Heilweiſe ausreichend be⸗ kannt gemacht werden. In der Bevölkerung haben dieſe Heilmethoden ein immer größere Anhängerſchaft gefunden, das Volk hat zu einer ſolchen Art der Behandlung ein beſonderes großes Vertrauen. Um einer bedauerlichen Entfremdung zwiſchen Volk und Arzt entgegen⸗ zuwirken und die Aus⸗ und Fortbildung des deutſchen Arztes auch nach dieſer Richtung zu vervollſtändigen, wurde nach langen Vorarbei⸗ ten ein Werk geſchaffen, für das es ein Vor⸗ bild in Deutſchland nicht gibt. An kliniſchen Abteilungen erhält das„Ru⸗ dolf⸗Heß⸗Krankenhaus“ eine Ernährungsabtei⸗ lung, eine pſychotherapeutiſche, eine Abteilung für allgemeine biologiſche Methoden und eine hydrotherapeutiſche Abteilung. In engſter Verbindung mit dem Kranken⸗ haus wird ein Mutterhaus für die braune Schweſternſchaft errichtet. „ . 4 — ◻ Jahrgang Von Am 17. große Maſſ tum New ſchen Boy Square Ga Norks, faßt füllt bis au Deutſche u um ihren 1 Kampfe zu fortgeſetzte gegen Deut Hitlers. Es war e voll und ga ſie zeigte u und den Fr Juden, den welche Mac gegenüberſte die alte Un eint zu Seit Febru Freunde des glaublichſten Fanatismus in Deutſchla deutſchen Bi aus ihrer G Es iſt kein Werte unſer zensgrunde Deutſchland und daß ſie ſ deutſcher Ab nötig und ihrem Grof ihnen beizub kämpfen müf land zu erha Feinde und! nau ſo wichti Element in eine politiſch gebührenden Landes zu ſie Schritt für vorwärtsgeko größten S die beſten ger als hund ſind wir au wöchentlichen mehr als 4000 von vier weit ſchiedenen St eröffnet haber Die erſte gi fang April ſte ſenkundgebun Ridgewood 2 Stunde vor? haben; über Toren abgewi der Anſporn Madiſon Squ Mai gemietet. einen Abend. unkoſten. Es aber es muß übertraf alle Eintrittspreiſe lar— war ſck ganze Arena a In New lich, daß f lungen Ein Die Veranſtalt men, und ma leicht wie mög den hat einen irgend einer L den“ für eine Verſammlung ſo wird dieſe unter die pol Daß aber Cents und erhebt un „füllt“, dür weſen ſein. Sofort rechn jeden der 25 00 Eintrittsgeld b weitere 5 bis 1 ten ſympathiſi⸗ von 150 000 bis ſchen, deren S Fall verſcherzer obern muß, we Somit können Deutſche und A zum erſten Ma fangen, ein Die Verſamn mäßig und oh— des„Bundes“ amerikaniſchen gen geſchickt. N und den Begrü zuni 1934 Anteil Plan vor⸗ Locarno⸗ ſſen, zum on über hten nicht novertra⸗ es haupt⸗ den, wäh⸗ erragende der Ge⸗ ühe wert er beſon⸗ erklären. den nferenz rikaniſche on ſeiner hald nach h London kegierung ferenz zu ie Regie⸗ ral Leigh 9. d. M. Verhand⸗ unihälfte den⸗ britiſchen iſche Re⸗ ie ſie ge⸗ Kriegs⸗ zenteilige Neubele⸗ Kriegs⸗ ierungen r. vollen n müßte gsſchuld · ten, wo⸗ herbeige⸗ e zu der ropäiſche elle und zeltteilen e Erho⸗ er Auf⸗ daß die zen ver⸗ eit, eine 1 begin⸗ ihe, daß tiſſe ha⸗ I ürliche wird in ärztliche eilweiſe, ung der undheit, und der werden ung des rtragen. kenhaus einem ogiſche tte für in die⸗ zur An⸗ n durch en, das Metho⸗ ndlichen eutſchen der bio⸗ rk ver⸗ ftig im 8⸗ und Bedeu⸗ end be⸗ lkerung größere u einer onderes erlichen tgegen⸗ ng des ung zu rarbei⸗ n Vor⸗ 3„Ru⸗ Sabtei⸗ teilung id eine ranken⸗ braune I. 8 Zahrgang 4— A Nr. 250— Seite 3 „Hakenkreuzbanner⸗ Abendausgabe— Dienstag, 5. Juni 1934 —— Segen den discen Bophoft: Hieige mafſenverſammlung in new Uork Von unſerem New Norker H..⸗ Sonderberichterſtatter Am 17. Mai fand in New Nork die zweite große Maſſenkundgebung ſtatt, die das Deutſch⸗ tum New Norks zum Proteſt gegen den jüdi⸗ ſchen Boykott veranſtaltete. Der„Madiſon Square Garden“, die größte Innenarena New Norks, faßt rund 25 000 Menſchen. Sie war ge⸗ füllt bis auf den letzten Platz. 25 000 Menſchen, Deutſche und Amerikaner, waren gekommen, um ihren Unwillen zu bekunden und ſich zum Kampfe zu einigen gegen den Boykott und die fortgeſetzte niederträchtige und verlogene Hetze gegen Deutſchland und die Regierung Adolf Hitlers. Es war eine Verſammlung, die ihren Zweck voll und ganz erreichte, nämlich: ſie zeigte unſeren deutſchen Stammesgenoſſen und den Freunden Deutſchlands, aber auch den Juden, den Hetzern und den Boykotteuren, welche Macht wir den Feinden Deutſchlands gegenüberſtellen können, wenn wir erſt einmal die alte Uneinigkeit überwinden, und uns ge⸗ eint zum Kampfe zuſammenſchließen. Seit Februar 1933 kämpft der„Bund der Freunde des Neuen Deutſchland“ unter den un⸗ glaublichſten Schwierigkeiten, aber mit all dem Fanatismus, der den Kämpfern Adolf Hitlers in Deutſchland ſo wohl bekannt iſt, um unſere deutſchen Brüder in den Vereinigten Staaten aus ihrer Gleichgültigkeit aufzurütteln. Es iſt keineswegs nötig, dieſe Leute von dem Werte unſerer Sache zu überzeugen. Im Her⸗ zensgrunde ſind ſie alle froh und glücklich, daß Deutſchland wieder eine ſtarke Regierung hat, und daß ſie ſich nicht mehr zu ſchämen brauchen, deutſcher Abſtammung zu ſein. Es iſt aber nötig und mitunter ſehr ſchwierig, ſie aus ihrem Großvaterſtuhle herauszuziehen und ihnen beizubringen, daß ſie mithelfen und mit⸗ kämpfen müſſen, um das Eroberte für Deutſch⸗ land zu erhalten und gegen die internationalen Feinde und Hetzer zu verteidigen; und was g⸗⸗ nau ſo wichtig iſt, um ſich ſelbſt, dem deutſchen Element in der amerikaniſchen Bevölkerung, eine politiſche Rolle zu erobern und den ihm gebührenden Anteil an der Regierung dieſes Landes zu ſichern. Schritt für Schritt ſind wir in dieſem Kampfe vorwärtsgekommen. In den Zeiten der größten Schwierigkeiten haben wir die beſten Erfolge gehabt. Von weni⸗ ger als hundert Anhängern im Frühjahr 1933 ſind wir ausgegangen. Jetzt werden unſere wöchentlichen Verſammlungen regelmäßig von mehr als 4000 Perſonen beſucht, ganz abgeſehen von vier weiteren Ortsgruppen, die wir in ver⸗ ſchiedenen Stadtteilen New JPorks inzwiſchen eröffnet haben. Die erſte große Frühjahrsoffenſive fand An⸗ fang April ſtatt, als wir zu einer großen Maſ⸗ ſenkundgebung in Brooklyn aufriefen. Die Ridgewood Arena faßt 7000 Menſchen; eine Stunde vor Anfang war kein Platz mehr zu haben; über 5000 Menſchen mußten vor den Toren abgewieſen werden. Dieſer Erfolg war der Anſporn zu einer zweiten Offenſive. Der Madiſon Square Garden wurde für den 17. Mai gemietet. 5000 Dollars koſtet er Miete für einen Abend. 7000 Dollars waren die Geſamt⸗ unkoſten. Es war eine gewagte Entſcheidung; aber es mußte riskiert werden. Der Erfolg übertraf alle Erwartungen. Trotz der hohen Eintrittspreiſe— zwiſchen 50 Cents und 1 Dol⸗ lar— war ſchon am vorhergehenden Tage die ganze Arena ausverkauft. In New Porkiſtes ganz ungewöhn⸗ lich, daß für politiſche Verſamm⸗ lungen Eintrittsgeld erhoben wird. Die Veranſtalter ſind froh, wenn die Leute kom⸗ men, und man macht jedem das Kommen ſo leicht wie möglich. Der Madiſon Square Gar⸗ den hat einen eigentümlichen Ruf. Wenn es irgend einer Organiſation gelingt, den„Gar⸗ den“ für eine politiſche oder Demonſtrations⸗ Verſammlung zu„füllen“(wie man hier ſagt), ſo wird dieſe Organiſation ganz automatiſch unter die politiſchen Großkämpfer gerechnet. Daß aber jemand 50 Cents, 75 Cents und 1 Dollar Eintrittsgeld erhebt und den„Garden“ dennoch „füllt“, dürfte bisher ſelten dage⸗ weſen ſein. Sofort rechnet ſich jeder Politiker aus: Auf jeden der 25000 Menſchen, die dort waren und Eintrittsgeld bezahlt haben, gibt es mindeſtens weitere 5 bis 10 Menſchen, die mit dieſen Leu⸗ ten ſympathiſieren. Das ergibt eine Gruppe von 150 000 bis 250 000 ſtimmberechtigten Men⸗ ſchen, deren Sympathien ich mir auf keinen Fall verſcherzen darf, oder die ich für mich er⸗ obern muß, wenn es einigermaßen möglich iſt. Somit können wir getroſt behaupten, daß wir Deutſche und Amerikaner deutſchen Blutes jetzt zum erſten Male wieder ſeit vielen Jahren an⸗ fangen, eine politiſche Rolle zu ſpielen. Die Verſammlung ſelbſt verlief programm⸗ mäßig und ohne Störung. Die Ortsgruppen des„Bundes“ aus den meiſten Großſtädten des amerikaniſchen Oſtens hatten Fahnenabordnun⸗ gen geſchickt. Nach dem Einmarſch der Fahnen und den Begrüßungsworten des Bundesleiters Reinhold Walter ergriff unſer alter und bewährter Kämpfer Louis Zane das Wort. Als geborener Amerikaner nahm er in beredten Worten Stellung gegen den Boykott und gegen die Hetzpropaganda. Ihm folgten weitere vier Redner, die in engliſcher und deutſcher Sprache die verſchiedenen Phaſen der Situation behan⸗ delten. Betont wurde der Schaden, welcher der deutſchen und auch der amerikaniſchen Wirt⸗ ſchaft zugefügt werde; die Sabotage am Wie⸗ deraufbauprogramm Rooſevelts; die Störung der freundſchaftlichen Stimmung zwiſchen Deutſchland und Amerika; die Verletzung des nationalen Ehrgefühls der Deutſchen inAmerika. Einen Erfolg habe die jüdiſche Hetze gehabt: das amerikaniſche Volk fange an, ſich bewußt zu werden, wie ſt ark die Judenin dieſem Lande ſchon gewor⸗ den ſeien; immer wieder wurde die Not⸗ wendigkeit hervorgehoben, daß die Deutſchen ſich einigen müſſen zum Kampf gegen ihre An⸗ greifer, zur Verteidigung ihrer Rechte und zur Wiedereroberung ihrer alten Ehrenſtellung, die ſie vor Jahrzehnten hier noch eingenommen haben, die ihnen heute aber verloren iſt. Der„DAWaA“ (Deutſch⸗Amerikaniſcher Wirtſchafts⸗Ausſchuß), die kürzlich gegründete wirtſchaftliche Selbſt⸗ hilfe⸗Organiſation, wurde als ſtärkſte Waffe ge⸗ gen die jüdiſchen Umtriebe empfohlen. Kauft bei Euern eigenen Stammesbrüdern! Kauft deutſche Waren! Tragt kein Geld mehr zu den Juden! iſt die Loſung des DAWA. Eine Reſolution wurde angenommen und an den Präſidenten Rooſevelt telegraphiert, worin dieſer aufgefordert wird, das Juſtizminiſterium zu beauftragen, das amerikaniſche„Anti⸗Truſt“⸗ Geſetz gegen die Boykott⸗Leitung in Anwen⸗ dung zu bringen.(Während dieſer Aufſatz zu Papier gebracht wird, iſt auch ſchon ein Tele⸗ gramm vom OberſtenStaatsanwalt in Waſhing⸗ ton eingegangen, in dem der DAWA aufgefor⸗ dert wird, die nötigen Beweiſe für ein ſolches Vorgehen beizubringen). Das Horſt⸗Weſſel⸗Lied und der Abmarſch der Fahnen bildete den Abſchluß der Verſammlung. Der 500 Mann ſtarke Saalſchutz(in weißen Hemden) genügte durch ſeine Anweſenheit allein, um auch nur die Andeutung einer Störung in⸗ nerhalb des Saales im Keime z u er ſticken. Die Polizei hatte volle tauſend Mann zur Verfügung geſtellt, einſchließlich 50 Mann be⸗ rittener Truppen und 100 Detektiven in Zivil, um die befürchteten Unruhen und Gegendemon⸗ ſtrationen unter Kontrolle zu halten. Vor dem„Garden“ fanden denn auch die wüſteſten Aufruhrſzenen ſtatt. Ueber tauſend jüdiſche Kommuniſten verſuchten ge⸗ ſchloſſen in die Arena einzudringen und wurden nur durch die ſtarke Polizeimacht daran ver⸗ hindert. Nach der Verſammlung kam es in dem ganzen Stadtviertel noch zu wütenden Handgemengen und Straßenſchlachten zwiſchen heimkehrenden Teilnehmern und ihnen auflauernden Kommu⸗ niſten, die jedoch dank der Polizei alle in loka⸗ lem Rahmen gehalten wurden. Mit Stolz können wir heute behaupten,— und die Verſammlung hat es einwandfrei be⸗ wieſen— daß das Deutſchtum von New Mork heute einiger und geſchloſſener und kampfbe⸗ reiter daſteht, als je in den letzten 30 Jahren. Und die Kämpfer werden nicht eher ruhen, als bis die anderen Hunderttauſende, die ſich noch nicht aus ihren Ecken herausgewagt haben, auch ihrerſeits die Notwendigkeit zum Kampfe er⸗ kennen und ſich bis auf den letzten Mann in unſere Reihen ſtellen. Erſt dann kann das Deutſchtum in Amerika die Stellung und Ach⸗ tung wieder erobern, die ihm gebührt. Tagung der Jugendleiter der deutſchen flebeitsfront/ Berlin, 5. Juni. Ueber eine Million Jun⸗ gens und Mädels aus dem ganzen Reich ha⸗ bben im Reichsberufswettkampf ihre beſten be⸗ ruflichen Leiſtungen gezeigt. Und jetzt geht der Organiſator und Schöpfer dieſer Idee, Obergebietsführer Arthur Axmann, vom So⸗ zialen Amt der Reichsjugendführung daran, aus dieſen Leiſtungen Schlüſſe aus dem Stand der beruflichen Ausbildung der deutſchen Ju⸗ gend zu ziehen und daraus neue Maßnahmen abzuleiten. Dieſe Arbeit der Auswertung wurde geſtern durch eine Tagung ſämtlicher Jugendleiter der Reichsbetriebsgemeinſchaften und der Bezirks⸗ jugendleiter der Deutſchen Arbeitsfront einge⸗ leitet. Die Tagung ſtand unter der Leitung des Sozialen Amtes der Reichsjugendführung und fand im großen Sitzungsſaal der Arbei⸗ terbank Berlin ſtatt. Oberbannführer Langer hielt bei der Eröffnung der Tagung eine län⸗ gere Rede, in der er u. a. ausführte: Der Reichsberufswettkampf hat gezeigt, daß der Stand der heutigen Berufsausbildung noch weiter gehoben werden muß. Daher muß ſo⸗ fort eine eingehende zuſätzliche Berufsſchulung in ganz Deutſchland und in allen Berufen ein⸗ ſetzen. Die zuſätzliche Berufsſchulung muß zu⸗ nächſt einmal ganz planmäßig aufgebaut wer⸗ den und dort organiſch angeſetzt werden, wo ernſte Arbeit auch große Erfolge verſpricht. Die Jugendleiter haben ſich dann, ſobald ein einheitliches Bild über die Menge der Be⸗ rufsausbildung feſtſteht, ſofort mit ven zuſtän⸗ digen Stellen der Verbände in Verbindung zu Brauchitſch auf Mercedes ſiegt im Nürburg⸗Rennen die Cehre des Reichsberufswettkampfes und ſeine fluswertung ſetzen, um gute Methoden herauszuarbeiten für die zukünftige Berufsausbildung in den einzelnen Berufsgruppen. Im Laufe der Tagung ſprachen die Jugend leiter der Reichsbetriebsgemeinſchaften, um in beſonderen Referaten über ihre Feſtſtellun gen im Berufswettkampf Bericht zu erſtatten Es ging aus den Reden hervor, daß faſt in ganzen Reich nach anfänglichem Zögern er freulicherweiſe eine im Durchſchnitt gute Zu—⸗ ſammenarbeit mit den Erwachſenen⸗Organiſa tionen der verſchiedenen Richtungen feſtzuſtel len war. Es folgten dann ins einzelne gehende Ausführungen der Bezirksjugendleiter, aus denen zu entnehmen war, daß man auf dem Gebiet der Jugendpreſſe in Zukunft berufs⸗ ausbildend und erzieheriſch wirken wird. „Graf Zeppelin“ wieder daheim Friedrichshafen, 5. Juni. Das Luft⸗ ſchiff„Graf Zeppelin“ iſt heute früh 7 Uhr von ſeiner Südamerikafahrt glatt'landet. An Bord befanden ſich 18 Paſſagiere und 150 Kilo Poſt. 75 Tote bei einem Bergwerksunglück in China Peking, 5. Juni.(HB⸗Funk.) Nach einer Meldung aus Tanſchajſchan iſt in einer Grube, in der vor kurzem ſchon eine Exploſion ſtatt⸗ fand, eine weitere Exploſion erfolgt, ſo daß der Schacht in Brand geriet. Nach den bisherigen Meldungen ſind 75 Bergleute ums Leben ge⸗ kommen. Manfred von Brauchitſch auf Mercedes⸗Ben nen, in voller Farht auf der Rennſtrecke. meter) in:47:36,4 und ſtellte mit——54 rekord „der Sieger im internationalen Eifelren⸗ r gewann die 15 Runden(342,15 Kilo⸗ einen neuen Strecken⸗ au Kranzniederlegung im Ehrenmal durch niederländiſchen General⸗ ſtabskapitãn Generalſtabskapitän Saß begibt ſich in Beglei⸗ tung des Adjutanten, Major Mahlmann, von der Kommandantur Berlin zum Ehrenmal Un⸗ ter den Linden. Er legte im Auftrage des nie⸗ derländiſchen Miniſters für Landesverteidigung einen Kranz nieder Opfer des Caifuns Peking, 4. Juni. Zu der großen Taifun⸗ kataſtrophe an der Weſtküſte von Korea wird mitgeteilt, daß von den 500 vermißten Fiſchern bisher 84 Leichen geborgen wurden. Man be⸗ fürchtet, daß noch eine andere Gruppe von 290 Fiſchern, die vorgeſtern in See ging, eben⸗ falls dem Taifun zum Opfer gefallen iſt. Dcrieiamtliche Bekanntgaben Der Stellvertreter des Führers: Der Stellvertreter des Führers gibt bekannt: In letzter Zeit wird unter miſfbräuchlicher Bernufung auf das Parteiprogram m die Behauptung verbreitet, die nationalſozialiſtiſche Be⸗ wegung lehne Fabrikunternehmungen, die zur Organiſation des Verkaufs ihrer Erzeugniſſe eigene Filialbetriebe unterhalten, als wirt⸗ lchaftlich ſchädlich und deshalb unerwünſcht ab. Diefe Behauptung iſt irreführend und unrichtig; ſie findet im Parteiprogramm keine Stütze. 25 Die Organiſationen der Fabrik⸗Filialbetriebe ſind in jahrzehntelanger Arbeit in Deutſchland aufgebaut vorden. Sie geben Hunderttauſenden von deutſchen Bolksgenoſſen Arbeit und Brot. Nur durch die Jröße und Bedeutung ſolcher Unternehmungen iſt ins eine erfolgreiche Teilnahme am in⸗ ernationalen Weltmarkt möglich. Eine Bekämpfung dieſer uUnternehmungen würde daher die ſchwerſte Schädigung des deut⸗ ſchen Exports darſtellen. Der deutſche Export bedeutet in erheblichem Maße Arbeit und Brot für deutſche Volksgenoſſen; auch hier hat daher Gemein⸗ nutz vor Eigennutz zu ſtehen. Dieſe Bekanntgabe, die allen Parteidienſtſtellen zur Kenntnis gegeben wird, iſt von allen Parteiblättern nachzudrucken. Berlin, den 26. Mai 1934. gez. R. Heß. Der Reichsſchatzmeiſter: Der Reichsſchatzmeiſter gibt bekannt: Der Führer hat unterm 3. Mai 1934 folgende An⸗ ordnung erlaſſen: „Ich beſtimme, daß alle Beſchaffungsvorhaben zur Stellung und Durchführung rechtzeitig der Reichs · zeugmeiſterei gemeldet werden müſſen.“ Dazu erlaſſe ich folgende Durchführungs⸗ beſtimmungen: ., Dieſe Anordnung iſt, ſoweit es ſich um die Be⸗ ſchaffungen in Bekleidungs⸗ und Aus⸗ rüſt ungsgegenſtänden, ſowie Abzeichen, einſchließlich Feſt⸗ und Tagungsabzeichen, handelt, für folgende Gliederungen und deren Untergliede⸗ rungen der NSDAp verbindlich: a) SA, b) SS, e) PO(Neso, NS⸗Hago, NS⸗ Frauenſchaft), d) Reichsjugendführung(„., Di, BdM,. Jungmädel in BoM), o NS⸗Volkswohlfahrt, t) Reichspropaganda⸗Leitung der NSDaApP, g) NS⸗ Aerzte⸗Bund, h) NS⸗Beamten⸗Bund, i) NS⸗Juriſten⸗ Bund, k) NS⸗Kriegsopferverſorgung,) NS⸗Lehrer⸗ Bund, m) NS⸗Studentenbund, ferner n) Deutſche Ar⸗ beitsfront. 2. Die laufenden Beſchaffungsvorhaben in Beklei⸗ dung, Ausrüſtung und Abzeichen ſind der Reichszeug⸗ meiſterei mengenmäßig jeweils zum 1. März, 1. Juni, 1. September und 1. Dezember für das folgende Kalendervierteljahr zu mel⸗ den. 3. Die Beſchaffungsvorhaben in Feſt⸗ und Ta⸗ gungsabzeichen ſind mengenmäßig drei Monate vor Durchführung der geplanten Veranſtaltungen der Reichszeugmeiſterei zur Kenntnis zu bringen. Die Ausarbeitung der Entwürfe bleibt den Veranſtaltern überlaſſen. Ueber das zu verwendende Material können der Reichszeugmeiſterei Vorſchläge unterbreitet werden, die endgültige Feſt⸗ legung des Materials iſt der Reichszeug⸗ meiſterei vorbehalten. 4. Neu⸗Einführungen ſowie Aenderungen in Be⸗ kleidung, Ausrüſtung und Abzeichen können nur im Einvernehmen mit der Reichszeugmei⸗ ſterei durchgeführt werden. Die Bekanntgabe von Neueinführungen und Aenderungen darf ebenfalls nur im Einverſtändnis mit der Reichszeugmeiſterei erfolgen. 5. Das Recht, Vorſchriften über Verarbeitung, Form und Farbe zu erlaſſen, bleibt im allgemeinen den unter Ziffer 1 genannten Gliederungen vorbe⸗ halten. Das für die Herſtellung von Bekleidung Aus⸗ rüſtung und Abzeichen zur Verwendung kommende Material beſtimmt die Reichszeugmeiſterei. 6. Die Genehmigung der Beſchaffungsvorhaben er⸗ folgt nach Maßgabe der der Reichszeugmeiſterei zu⸗ geteilten Rohſtoffe. München, den 1. Juni 1934. gez.: Schwarz. —— —————————————————— —————————— ———————— — ————————————— — „Berlin, 5. Juni. Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner äußerte ſich n—— 2 — 05 Sahrgang 4— A Nr. 250— Seite 13 . „Hakenkreuzbanner⸗ Abendaus gabe— Dienstag, 5. Juni 1934 Dius Sleofrocht im neuen Neichsmimister Dr. Sürtner: Staa toien- und Berufzrithter/ die stellung des Stantz anwaltes/ flenderung des Unterſumungshaſwerfahren⸗ ür ertreter des „Völkiſchen Beobachter“ gegenüber über den Stand der Strafprozeßreform. Der Miniſter erklärte einleitend auf die Frage nach dem Stand der Arbeiten der vor einigen Monaten zur Ausarbeitung eines Ent⸗ wurfs einer neuen Strafprozeßordnung einge⸗ ſetzten Kommiſſion, daß die Arbeiten dieſer Kommiſſion, in die eine Reihe erfahrener Prak⸗ tiker, ein Vertreter des Reichsjuſtizkommiſſars Dr. Frank und die Sachbearbeiter aus dem Reichsjuſtizminiſterium, ſowie Vertreter des preußiſchen und bayeriſchen Juſtizminiſteriums berufen ſeien, vorausſichtlich im September zu einem erſten Abſchluß gelangen würden. Der Entwurf werde dann noch einmal in einer zweiten Leſung überprüft werden. Der Miniſter bezeichnete weiter als das Ziel der Strafrechtsreform, ein Straſverfahren zu ſchaffen, das eine ſtrafſe und ſchnell arbeitende Strafjuſtiz gewährleiſtet, eine gerechte Rechts⸗ ſprechung ſichert und im Aufbau und Durch⸗ führung verſtändlich und volkstümlich iſt. Wir mußten uns von dem Gedanken abwenden, der »Staat bedürfe einer von Mißtrauen erſüllten Ueberwachung aller Handlungen ſeiner Organe. Dieſe Vorſtellung, die wie ein roter Faden ſich durch die früheren Reformpläne hindurchzieht, ſei mit dem Weſen des nationalſozialiſtiſchen Staates nicht vereinbar.— Auf die Frage des Laienrichtertums eingehend, ſagte Dr. Gürt⸗ ner: Das Laienrichtertum iſt im Weimarer Parteienſtaat eine ſehr bedenkliche Einrichtung geworden. Die Strafprozeßkommiſ⸗ ſion will Laien nur in den Schwur⸗ gerichten mitwirken laſſen. Die Frage wird aber noch genau überlegt und er⸗ wogen werden müſſen. Sollten Laien beibe⸗ halten werden, ſo wird ſicher Bedacht genom⸗ men, daß nur ſolche Perſonen dieſes Ehren⸗ amt ausüben dürfen, die hohe menſchliche und ſittliche Eigenſchaften haben und Gewähr da⸗ für bieten, daß ſie jederzeit rückhaltlos für den neuen Staat eintreten.— Was die Ueberira⸗ gung des Führerprinzips auf die Rechtspflege betrifft,, ſo meint man, wenn man davon ſpricht, keineswegs das Führerprinzip in der Form, wie wir es heute in allen Gebieten der Verwaltung und weit da-über hinaus verwirk⸗ licht ſehen, Das Führerp. nzip in dieſer Form hätte zur Folge, daß dem Führer des Gerichts von ſeinen vorgeſetzten Führern, alſo letzten Endes von der Oberſten Staatsführung, Wei⸗ ſungen mit der unabänderlichen Verpflichtung, ſie zu befolgen, erteilt werden könnten. Die Anhänger der Uebertragung des Führer⸗ prinziys auf die Rechtspflege wollen erreichen, daß die Verantwortlichkeit einer Einzelperſon für den Urteilsſpruch klar herausgeſtellt wird. Die Strafprozeßkommiſſion hat den Einzel⸗ richter in erſter Linie für die ſogenannte kleine Kriminalität vorgeſehen. Das ſind 70 bis 80 Prozent aller Strafſachen. Für die mittlere und ſchwere Kriminalität will die Strafprozeß⸗ kommiſſion einſtweilen an dem Kollegialſyſtem feſthalten. Sie hat indeſſen vorgeſehen, dem Vorſitzenden im Gerichtshof, eine viel ſtärkere, ſeine Verantwortlichkeit klar hervorhebende Stellung einzuräumen. Einfacher iſt der andere Punkt, die Stärkung der Stellung des Staats⸗ anwalts. Die Strafprozeßkommiſſion war völ⸗ lig einmütig der Anſicht, daß mit dem Syſtem aufſteigenden Sonne. des geltenden Rechts, das den Staatsanwalt und den Beſchuldigten als zwei gleichberech⸗ tigte Parteien behandelt, gebrochen werden muß. Der zur Unparteilichkeit verpflichtete Staats⸗ anwalt muß unumſchränkt der Herr des Vor⸗ verfahrens werden. Die richterliche Vorunterſuchung muß grund⸗ ſätzlich beſeitigt werden. Der Staatsanwalt muß auch das Recht erhalten, gegen den Be⸗ ſchuldigten und gegen Zeugen mit Zwangs⸗ mitteln vorzugehen. Er muß die Unter⸗ ſuchungshaft, die Beſchlagnahme, die Durch⸗ ſuchung und die körperliche Unterſuchung an⸗ ordnen können. Grundlegende Aenderungen wird auch die Unterſuchungshaft erfahren müſſen. Im geltenden Recht iſt ſie nur wegen Flucht⸗ und Verdunkelungsgefahr zuläſſig. Nach den Vorſchlögen der Kommiſſion hat ſie in erſter Linie dem Zweck zu dienen, die Volksgemein⸗ ſchaft davor zu ſchützen, daß der Beſchuldigte ſeine Freiheit zu neuen Straftaten mißbraucht. Eine notwendige Folge der verantwortlichen Führung des Vorverfahrens durch den Staats⸗ anwalt wird ſein, daß der Staatsanwalt allein über die Erhebung der Anklage und da⸗ mit über die Frage, ob die Hauptverhandlung ſtattfinden ſoll, zu entſcheiden hat. Die Haupt⸗ verhandlung ſelbſt muß von allen überflüſ⸗ ſigen und hemmenden Formalbeſtimmungen befreit werden. Dies gilt beſonders für das Beweisrecht. Das darf natürlich nicht auf Ko⸗ ſten der Wahrheitsermittlung geſchehen. Ein gerechtes Urteil iſt das unverrückbare Ziel des deutſchen Strafperfahrens. Weiter ging der Miniſter auf die neue Regelung der Rechtsmittel ein: Kommt man dazu, ſo ſagte er, die Be⸗ rufung— wenigſtens teilweiſe— beizubehal⸗ ten, ſo werden jedenfalls zwei Rechtsmittel, nämlich die Berufung und gegen das Be⸗ rufungsurteil die Reviſion, nicht mehr gege⸗ ben werden. Es wird nur das eine oder das andere Rechtsmittel zur Wahl geſtellt werden. Es geht im neuen Strat auch nicht mehr an, daß der Angeklagte gegen die Entſcheidung eines Gerichts bei einer höheren Inſtanz Sturm läuft, ohne in Rechnung ſtellen zu müſ⸗ ſen, in der höheren Inſtanz eine höhere Strafe zu erhalten. Auch auf dem Gebiete des Wiederaufnahme⸗ rechts wird in ſtärkerem Maße als bisher den Notwendigkeiten des autoritären Staates Rech⸗ nung getragen werden müſſen. Die neue Strafprozeßordnung wird auch deutlich aus⸗ ſprechen, daß der Zerteidiger Organ der Rechtspflege im wahrſten Sinne des Wortes iſt. Sie wird mit dem geltenden Recht inſofern brechen, daß ſie nicht nur die Rechte, ſondern auch die Pflichten des Verteidigers feſtſetzen wird. Oberſte Pflicht des Verteidi⸗ gers muß ſein, das Gericht in der Findung der Wahrheit und eines gerechten Urteils⸗ ſpruches zu unterſtützen. Zum Schluß erörterte Miniſter Dr. Gürtner die Möglichkeit der Schaffung des ſogenannten Adhäſionsprozeſſes. Der Grundgedanke dieſes Verfahrens ſei, daß jedem, der durch eine ſtrafbare Handlung verletzt worden ſei, die Möglichkeit gegeben werde, im Strafverfahren ſelbſt ſeine Schadenserſatzanſprüche oder den —Anſpruch auf Herausgabe einer Sache geltend zu machen, und ſo in den Beſitz eines voll⸗ ſtreckbaren Titels über ſeinen Anſpruch zu kommen, ohne daß er noch einen beſonderen Zivilprozeß anzuſtrengen brauche. 50 arbeitete die üpd Der zweite berhandlungstag des Mordprozeſſes fnlauf und cen Feiedrich Bröde ſagt aus Berlin, 5. Juni. Am zweiten Verhand⸗ lungstage im Bülow⸗Platz⸗Mordprozeß wurde der 44 Jahre alte Angeklagte Friedrich Bröde vernommen, der am Vortage von ſeinem Mit⸗ angeklagten Klauſe erheblich belaſtet worden iſt. Bröde gibt zunächſt einen Ueberblick über ſeinen Lebenslauf und ſeine politiſche Vergan⸗ genheit. Nachdem er einige Jahre zur See gefahren war, fand er ſchließlich in Berlin Arbeit. Beim Ausbruch des Krieges 1914 wurde er zum Mili⸗ tär eingezogen und machte den Krieg zunächſt als Armierungsſoldat mit. Darauf kam er zur erſten Matroſendiviſion. Gleich nach Be⸗ endigung des Krieges ſchloß der Angeklagte ſich der USpDꝰ an und wechſelte dann 1920 zur KPdꝰ über, wo er bald als Funktionär tätig war. Als bei der KPꝰ ein neuer Sprengſtoff aus⸗ probiert wurde, erhielt Bröde bei den Verſu⸗ chen eine ſo ſchwere Verletzung, daß ihm im Jahre 1924 ein Bein amputiert werden mußte. Die KPdꝰ ſtellte ihn dann als Portier im Karl⸗Liebknechthaus an. In dieſer Stel⸗ mMlomentbilder aus Oeſterreich/ von cin kigt Sonntagvormittag! Die Morgenglocken hal⸗ len voll über das träumende Städtchen. Nebel fallen und ſteigen in neckiſchem Spiel mit der An den Gräſern und Blumen glitzern Tautropfen und alles atmet Friede— Friede. Die erſten Kirchgänger durchſchreiten die Straßen. Sie ſchauen, ſie lachen, ſie freuen ſich. Warum? Der Boden iſt beſtreut mit Haken⸗ kreuzen aus dünnem bunten Papier. Zettel liegen dazwiſchen verſtreut und jeder hebt ſich einen auf, um zu leſen, was man dem deut⸗ ſchen Volk zu ſagen hat. Und die Häuſer und die Bäume, und die Steine und die Hütten, alle tragen ſie das Zeichen des Deutſchtums und der Freiheit und rufen jedem zu, daß auch die gröbſte Diktatur das deutſche Volk in Oeſterreich nicht unterdrücken kann. Doch das Verhängnis ſchreitet ſchnell. An Hand einer Liſte(die meiſten Mitgliedsliſten der NSDaAp ſind in den Händen der Regie⸗ rung) werden willkürlich geweſene National⸗ ſozialiſten herausgegriffen und zum putzen kommandiert. Keiner weigert ſich. Denn erſtens würde das zweihundert Schilling Strafe koſten und zweitens iſt das putzen ja auch wieder ein Propagandamittel. Die Putzſchar tritt alſo an. Akademiker und Bauer, Kaufmann und Ar⸗ beiter. Ausgerüſtet mit Beſen und Eimer, mit Bürſte und Seife. Schürzen binden ſie ſich um, Handtücher kommen um den Kopf und ver⸗ gnügt wird geſcheuert. Heil unſerem Führer! (wer kann beweiſen, daß jemand anderer als Dollfuß damit gemeint iſt?) klingt aus dem fröhlichen Gewimmel und der wachhabende Gendarm hat wahrhaftig einen ſchweren Stand, denn jeder hat einen andren Einfall, um ihn ein wenig zum Narren zu halten. * Raucherſtreik! Es iſt bitter, es iſt hart, aber wer will, der kann. Und viele, viele wollen. Die Regierung Dollfuß bezieht monatlich ſechs Millionen Schilling aus der Tabakregie. Der Verbrauch muß gedroſſelt werden. Eine Re⸗ gierung, die gegen den Willen des Volkes be⸗ ſteht, darf nicht unterſtützt werden. Und ſo kauft ſich halt jeder Nationalſozialiſt einen Mentholſtift und nennt ſich Nichtraucher. Was geſchieht? Jeder der mit einem Ment⸗ holſtift auf der Straße angetroffen wird, muß vierzehn Tage in's Gefängnis. Was macht uns das ſchon. Es gibt keinen Nationalſozialiſten in Oeſterreich, der noch nicht eingeſperrt war. Die Trafikanten(das ſind konzeſſionierte Ta⸗ bakwarenverkäufer) müſſen jeden, der plötzlich das rauchen abgebrochen hat, angeben und dieſer erhält dann eine ſogenannte Nichtrau⸗ cherſteuer. Die zahlt er oder zahlt ſie nicht. Jedenfalls haben wir uns und der Welt wieder bewieſen, daß unſer kleines, heißge⸗ liebtes Oeſterreich deutſch iſt und bleiben ſoll. 5* Man kann einer Bewegung beiſtimmen oder ſie ablehnen. Totſchweigen kann man ſie nicht. Beſonders dann nicht, wenn ſie, wie allgemein geſchätzt wird, ſiebzig Prozent der Bevölkerung umfaßt. Man hat es verſucht in Oeſterreich. Was war die Folge? Papierböller, die in ſtiller lung widmete ſich der Angeklagte beſonders ſei⸗ ner Funktionärtätigkeit. Im Jahre 1929, ſo ſchilderte er weiter, erhielt er von einem pro⸗ minenten Mitglied der KPꝰ, Gutſche⸗, den Auftrag, ſieben Leute für eine Sondergruppe auszuſuchen. Vor dieſer Sondergruppe habe Gutſche dann Vorträge über Taktik und Strategie gehalten. Im Auftrage der Partei übernahm Bröde dann den ſogen.„Ordnerdienſt“, Bezirk Nord, deſſen Aufgabe es war, bei Demonſtrations⸗ zügen an der Spitze zu marſchieren und die Kontrolle bei Verſammlungen durchzuführen. 1931 wurde der Angeklagte von der KPD⸗Lei⸗ tung für die Waffenlager verantwortlich gemacht, unter deren Beſtänden, wie der An⸗ geklagte ausſagt, ſich auch zahlreiche Ma⸗ »ſchinengewehre befanden. Bröde hat nach ſeiner eigenen Bekundung wiederholt an Waffentransporten teilgenom⸗ men. Zu den Obliegenheiten des Angeklagten gehörte es auch, die Gruppenführer des Ord⸗ nerdienſtes Nord, der in ſieben Untergruppen eingeteilt war, zu überwachen. Auch dieſer Angeklagte beſtätigt, daß die un⸗ gehörigen der KPꝰ mehrfach Ausmürſche in die Umgebung Berlins unternommen haben und dort militäriſche Uebungen veranſtalteten. Im übrigen will Bröde, der ſo intereſſante Aus⸗ führungen üher die Vorbereitungen der Kom⸗ mune zum Bürgerkrieg machte, von der Tat, die hier zur Anklage ſteht, nichts wiſſen. Er beſtreitet, daß er entgegen der Ausſage ſeines Mitangeklagten Klauſe am Vortage mit dieſem den Mordplan beſprochen hätte. — Tödlicher Abſturz an der Nordwand des Herzogſtandes Kochel, 4. Juni. An der Nordwand des Herzogſtandes ereignete ſich am Sonntag ein tödlicher Abſturz. Die Alpenvereinsſektion München hatte einen Sektionsausflug auf den Herzogſtand unternommen. An dieſem Aus⸗ flug beteiligte ſich auch die Jugendabteilung unter Führung ihres Leiters. Sie wollte eine Beſteigung durch die Nordwand vornehmen. Beim Einſtieg im unteren Teil der Wand iſt der Führer dieſer Jugendabteilung tödlich ver⸗ unglückt. Nähere Einzelheiten fehlen noch. Jemen liefert zwei Scheichs an König Jbn Saud aus Taif(Hedſchas), 4. Juni. Die beiden Idriſſi⸗Scheichs, deren Auslieferung König Ibn Saud in ſeinen Friedensbedingungen ge⸗ fordert hatte, ſind jetzt dem Emir Feiſal, dem Vizekönig von Mekla und Sohn Ibn Sauds, übergeben worden. Die Auslieferung der bei⸗ den Scheichs wird als Zeichen dafür betrachtet, daß der Imam vom Jemen alle Bedingungen des Friedensvertages zu erfüllen gedenkt; denn dieſe Bedingung war die ſchwerſte, da es nach arabiſchen Ehrbegriffen eine Schande iſt, Men⸗ ſchen, die Zuflucht geſucht haben, auszuliefern. Der Bandit Dillinger ſeinen Verletzungen erlegen? New Mork, 5. Juni. In New Norker Po⸗ lizeikreiſen iſt man der Anſicht, daß der zum „Feind Amerikas Nr. 1“ erklärte Bandit John Dillinger überhaupt nicht mehr am Leben ſei. Mehreren Berichten von Poliziſten und Detek⸗ tiven ſei zu entnehmen, daß Dillinger den Ver⸗ letzungen, die ihm ſeine Verfolger bei ſeiner Flucht in St. Paul und Wisconſin beibrachten, erlegen iſt. Hierzu wird noch mitgeteilt, daß Dillinger letztmalig vor einigen Tagen in einem kleinen Ort des Staates Illinois aufgetaucht ſei. Dort habe er einen Arzt aufgeſucht und dieſen mit vorgehaltenem Revolver dazu ge⸗ zwungen, ihm drei Schußwunden zu verbinden. Der Arzt habe dieſen Vorfall aber aus Angſt vor etwaigen Verfolgungsmaßnahmen der Ver⸗ brecherwelt nicht gleich, ſondern erſt einige Tage ſpäter der Polizei gemeldet, ſo daß John Dillinger auch diesmal nicht gefaßt werden konnte. Der Arzt ſoll hinzugefügt haben, daß eine der Wunden Dillingers gefährlicher Na⸗ tur geweſen ſei und es ſehr wohl möglich iſt, daß Dillinger ſeinen Verletzungen inzwiſchea erlegen ſei, Wie hierzu aus Chicago mitgeteilt wird, hat ſich der Chef der Chicagoer Bundes⸗ polizei gleichfalls dahin ausgeſprochen, daß die bei ſeiner Dienſtſtelle vorliegenden Informa⸗ tionen den Tod John Dillingers mit einiger Sicherheit vermuten laſſen. r eeeeeee———————— W Nacht mit großem Knall zerplatzen, künden Paket nach Hauſe zu tragen, iſt Grund genug weithin: wir laſſen uns nicht unterkriegen. Flugzettel gehen von Haus zu Haus. Das Hakenkreuz, das uralte Zeichen von Reinheit und Sieg, iſt immer und überall. * Hungerſtreik in Wöllersdorf! Tauſende von Menſchen in den Baracken verweigern das Eſ⸗ ſen. Keine Krume Brot wird verzehrt. Ein Tag— zwei Tage— drei Tage. Man nimmt ihnen das Waſſer. Denn hungern kann ein Menſch, ohne Waſſer kann niemand beſtehen. Zu Kreuze kriechen? Niemals! Man weiß ſich zu helfen! Man kann keine Legion Menſchen verhun⸗ gern laſſen. Das ſieht ſogar unſre Regierung ein. Und ſo werden Delikateſſen herbeigeſchaft. Den halbverhungerten Männern wird das feinſte Eſſen vorgeſetzt. Sie greifen danach mit gierigen, abgezehrten Händen. Da ſpricht einer von dem Kampf, der doch einmal zum Siege führen muß— und ſie reißen ſich los und alles wird zertreten und ungenießbar gemacht. Vier Tage, fünf Tage. In jeder Baracke ſtehen einige Wachen in der Nacht, um Alarm zu machen, wenn die Aufſeher kommen, um ihnen im Schlaf das Eſſen einzuzwingen. Sechs, ſieben Tage! Einer nach dem andern bricht zuſammen. Nach acht und neun Tagen ſind alle im Krankenhaus. Sie haben's er⸗ zwungen. Jetzt dürfen ſie zur Erholung für einige Wochen nach Hauſe. Sie können wieder arbeiten für die Partei— und ſpäter? Es kann viel geſchehen in kurzer Zeit. Hausdurchſuchungen ſind jeden Tag. Mal hier und dort, mal dort und hier. Ein kleines dazu. Suchen, das können ſie ja. Aber finden? Das kommt wirklich ganz ſelten vor. * Von den Anhängern Starhembergs(grüne Windjacke und einen Hahnenſchwanz am Hut) werden arbeitsloſe Burſchen herausgeſucht und zur ſogenannten Hilfspolizei angeworben. Voll⸗ kommen unerfahren im Waffengebrauch und allen militäriſchen Erforderniſſen werden ſie als Hüter für Ordnung und Sicherheit auf⸗ geſtellt. Ordnung? Die Bevölkerung fleht zum Him⸗ mel, daß dieſe Landplage von ihr genommen werde. Die Gendarmen ſelbſt, der die Hilfs⸗ polizei unterſtellt iſt, ſchreiben dringende Bitt⸗ geſuche. Es ſei unmöglich, außer dem anſtren⸗ genden Dienſt auch noch auf die Hilfspolizei aufzupaſſen. Und Sicherheit? Ein kleiner trauriger Fall aus vielen. Ein Hilfspoliziſt wird angewor⸗ ben. Er erhält ein Gewehr. Natürlich kennt er ſich nicht aus damit und erſchießt ſeinen Kameraden. Daraufhin erſchießt er ſich ſelbſt. — Zwei Tote von vielen. Ich frage— wie⸗ viele werden es noch ſein? * Keine Männer, keine Ehen, keine Kinder in Oeſterreich. Der Nachwuchs iſt geflüchtet oder gefangen geſetzt. Das Volk verarmt und ver⸗ bittert. Und der Jude predigt: Kinder ſind Luxus. Werden wir verſchwinden mit der Zeit oder untergehn in fremden Volk? Nein, und nochmals nein! Der Nationalſozialismus muß und wird ſiegen und wir an Deutſchland auf's neue erſtarken! Heil Hitler! M Bun In de ſchaft de Mannhe liebender ſchweren und trer lang ihr ja meiſt erjenige taten. Ihre 2 wollen ſi in Fröhl im Sinr zu tun. abends 8d herzlichſt des Stu— zunehmei Dort 1 nicht nur auch die Die älteſt grüßen. Die B ſchaft mit Wert der Unte Politik u eine kleit arbeitsſch vielen Fi der Belel die Büche gend der appelliert Bereitſcha Bücherſpe ſches wir Frauen ſi türe eine⸗ NS⸗ Die Tei 17. 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Juni 1934, abends.30 Uhr, ſind alle lieben Mannheimer herzlichſt eingeladen, an dem Bunten Feſtabend des Sturmbannes 1/171 im Roſengarten teil⸗ zunehmen. Dort wird die alte SA beweiſen, daß ſie nicht nur im Kampf Tüchtiges leiſtet, ſondern auch die frohe Geſelligkeit zu pflegen weiß. Mannheimer Sturmfahne wird euch grüßen. Eine dringende Bitte der NS-Frauenſchaft Die Bibliothek der NS⸗Frauen⸗ ſchaft bedarf noch der Ergänzung mit Werken aus allen Gebieten des Wiſſens, der Unterhaltung, der Weltanſchauung, der Politik und ſo fort. Es iſt bis jetzt gelungen, eine kleine Bücherei im Haus der Frauen⸗ arbeitsſchule, L 9, 7, zuſammenzuſtellen, die vielen Frauen ſchon Stunden der Erbauung, der Belehrung und der Freude bereitete. Aber die Bücherei iſt noch beſcheiden und bedarf drin⸗ gend der Erweiterung. Die NS⸗Frauenſchaft appelliert daher nochmals an die opferwillige Bereitſchaft aller Volksgenoſſen und bittet um Bücherſpenden. Mit der Erfüllung dieſes Wun⸗ ſches wird ſich jeder Spender den Dank vieler Frauen ſichern, die auf dieſem Wege zur Lek⸗ türe eines guten Buches kommen. NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Die Teilnehmer an der Seefahrt vom 10. bis 17. Juni werden erſucht, die ausgeſtellten Quittungen geoen Fahr⸗ und Tiſchkarten ab Donnerstag, 7. d.., vormittags 8 Uhr, auf der Kreisbetriebszellenleitung, I. 4, 15, Zim⸗ mer 4, in Empfang zu nehmen. Silberne Hochzeit. Herr Karl Munz und ſeine Ehefrau Helene geb. Ramsperger, Mann⸗ heim⸗Sandhofen, Ziegelgaſſe 27, feiern heute das Feſt der Silbernen Hochzeit. Was alles geſchehen iſt Radfahrer gegen Straßenbahn. Auf der Dürerſtraße ſtieß ein Radfahrer mit einem Straßenbahnwagen zuſammen, wobei der Rad⸗ fahrer eine erhebliche Kopfverletzung erlitt und bewußtlos liegen blieb. Er wurde mit dem Sanitätskraftwagen in das Allgemeine Kran⸗ kenhaus gebracht. Es beſteht Lebensgefahr. Bewußtlos aufgefunden. Auf der Bürger⸗ meiſter⸗Fuchs⸗Straße wurde eine Frau mit einer ſtark blutenden Wunde am Kopfe in be⸗ wußtloſem Zuſtande aufgefunden. Die Ver⸗ letzte fand Aufnahme im Allg. Krankenhaus. Mit Kennerblick greift der kleine Genießer in die Tüte, um die erſten Kirſchen zu verſuchen Badens Wirtſchaft in ſtetigem Aufſtieg Bericht der Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer über die wirkſchafkliche Lage im Monat Mai Nach der ſaiſonbedingten winterlichen Sta⸗ gnation befindet ſich die badiſche Wirtſchaft ſeit' Januar dieſes Jahres in ſtetigem Auf⸗ ſtiie g. Von Monat zu Monat konnte eine, im weſentlichen allerdings auf das Inland be⸗ ſchränkte Zunahme der Geſchäftstätigkeit feſt⸗ geſtellt werden. In dieſer Beurteilung der wirtſchaftlichen Lage in Baden macht der Mai keine Ausnahme. Wenn auch vielleicht da und dort kein neues Anziehen ſpürbar wurde, ſo haben ſich doch die durchaus günſtig zu nennenden Abſatzverhältniſſe, was das In⸗ landsgeſchäft betrifft, faſt ohne Ausnahme gehalten. Vereinzelte Rück⸗ ſchläge erklären ſich entweder ſaiſonmäßig oder mit dem Vorliegen beſonderer Gründe. Im Zuſammenhang mit der Belebung auf dem Inlandsmarkt wird erfreulicherweiſe auch häufig über Neueinſtellungen be⸗ richtet, eine Tatſache, die, auch wenn es ſich oft nur um wenige Mann handelt, nicht hoch genug einzuſchätzen iſt, da jeder Arbeitsloſe, der in Verdienſt kommt, wieder Arbeit ſchafft. Im Auslandsabſatz wird die Lage immer ſchwieriger. Die bekannten Hemmniffe haben ſich z. T. derart verſtärkt, daß nicht ſelten von einem völligen Ruhen der Exporttätigkeit berichtet wird. Die jüngſte Entwicklung der Deviſenlage gibt zu Befürchtungen für ge⸗ nügende Rohſtoffverſorgung Anlaß, die bei maßgebenden Geſchäftszweigen Badens(z. B. Textilinduſtrie) Vorausſetzung zur Aufrecht⸗ erhaltung der Arbeitsmöglichkeiten iſt. Die Konkurrenzlage gibt weiterhin häufig Anlaß zu Klagen über ungeſunde Preis⸗ verhältniſſe. Auch wird die ſchlep⸗ pende Zahlungsweiſe und wenig ge⸗ ſunde Schuldnermoral ſowie das unnötig ge⸗ ſteigerte Arbeiten mit Wechſeln oft gerügt. Zuſammenfaſſend kann geſagt werden, daß das Inlandsgeſchäftjeden falls auch weiterhin eine befriedigende Entwicklung zunehmen ſcheint. Die Möglichkeiten dürften hier noch keineswegs er⸗ ſchöpft ſein. Wie weit der Export gefördert wer⸗ den kann, iſt eine Frage von außerordentlicher Bedeutung gerade für die badiſche Wirtſchaft; ſie verlangt dringend nach einer Löſung. Mannheimer gafenverkehr im Monat Mai 1934 Der Waſſerſtand des Rheins bewegte ſich nach dem Mannheimer Pegel zwiſchen 210 und 250 Zentimeter und der des Neckars zwiſchen 207 und 252 Zentimeter und war ſomit für die Schiffahrt gleich ungünſtig wie im Vormonat. Die Abladetiefe der für den Oberrhein be⸗ ſtimmten Fahrzeuge unterlag daher einer be⸗ trächtlichen Einſchränkung. An ſtillgelegten Schiffen wurden am Monatsende noch 14 mit einer Ladefähigkeit von 12047 To. gezählt. Der Geſamtumſchlag betrug im Berichts⸗ monat 504 268 To.(im Vorjahr 441 464 To.), gegenüber dem Vormonat 87524 To. mehr. Rheinverkehr. Ankunft: Fahrzeuge mit eigener Triebkraft 360 und Schleppkähne 837 mit 440 194 To.— Abgang: Fahrzeuge mit Wie wir den Film ſehen Capitol: „Die Frau im-Bool“ So geht es jedem, den ſich Amerika holt: kaum hate Charles Laughton ſeinen großen Erfolg als Heinrich VIII. in England errungen, da lockte ihn auch ſchon das Dollarland. Und als er drüben angekommen war, hat er ſicher⸗ lich die gleiche Feſtſtellung gemacht, die ſich auch uns bei dieſem Film aufdrängt, nämlich, daß Amerika wirklichen Künſtlern kaum lohnende Aufgaben anzubieten weiß. Das deutſche Publikum zeigte ſich denn auch mehr für die Technik des Films empfänglich, als für die etwas kitſchige Handlung. Ein wahn⸗ ſinniger Kommandant läßt ſein U⸗Boot von einem Kriegsſchiff rammen, um ſeine Frau und ihren vermeintlichen Liebhaber zu vernichten. Während die Darſteller gleichſam neben ihren Rollen herlaufen, feiert die Aufnahmetechnik nervenanſpannende Triumphe. Hm. Roxy: „Der ſchwarze Walfiſch“ Wir kennen dieſen Film in ſeiner Idee eigentlich ſchon. Denn wer erinnert ſich nicht jenes ſauberen Streifens vom„Goldenen Anker“, dem Wiemann und Tiedtke zu einem prächtigen Erfolg verhalfen. Nachdem auch dieſer Film wiederum allen Anforderungen gerecht wird, die man an ein gutes Volksſtück ſtellt, iſt es nicht verwunder⸗ lich, daß auch er bereitwilligſte Aufnahme beim Publikum findet. 5 Das vorbildliche Zuſammenſpiel altbewährter und junger Kräfte ſichert einen großen und echten Erfolg. Fritz Wendhauſen hat eine hervorragende Regieleiſtung geliefert. Er verſtand auch da, wo im Manuſkript Längen auftauchten, die Spannung zu halten und für immerwährende Tempo zu ſorgen. In einer kleinen Hafenſtadt verliebt ſich ein junges Menſchenpaar ineinander. Das Mäd⸗ chen bekommt ein Kind, während der Junge bereits ſeiner Sehnſucht nach der Ferne gefolgt iſt. Jannings ſpielt den Vater dieſes Da⸗ vongelaufenen und er zeigt ſich in ſeiner ganzen Größe als Darſteller eines menſchlich⸗warmen, erdennahen Charakters. Das Mädchen wird von einem gütigen, älteren Mann geheiratet. Wie der ehemals Geliebte zurückkehrt und den Ehe⸗ frieden bedrohen will, ſetzt ſich der Vater mit der ganzen Wucht ſeiner Perſönlichkeit gegen ihn ein— trotzdem er ihn liebt. Das Mädchen ſpielt Angelika Sal⸗ loker. Ein Filmneuling, der ein erſtaunlich ausdrucksvolles Geſicht und ſtarke Empfin⸗ dungskraft mitbringt. Es iſt ſchwer, an Jan⸗ nings Seite zu ſtehen und nicht zum Schatten zu werden. Dieſe Frau zwingt es. Ihr Partner iſt ſchlicht und frei von unnatürlichen Geſten. Hm. Die„Libelle“ im Juni Die„Libelle“ erfreut zu Anfang Juni mit ganz neuem Programm, da mit Ausnahme des ausgezeichneten Tanzpaares William und Emelé Blacker neue Kräfte am Werk ſind, die zu einem genußreichen Abend verhelfen. Es iſt erfreulich, daß das Programm dieſer Kleinkunſtbühne in der Sommerzeit nicht nach⸗ läßt, ſondern im Gegenteil recht geſchickt zu⸗ ſammengeſtellt iſt und verſchiedene gute Sa⸗ chen bringt. Vor dem Programm können wir uns gleich von den„Vier Funknachrichter“ begrüßen laſ⸗ ſen, die mit Kapellmeiſter Maggrander ſehr anſprechende Muſik machen und die auch in den Pauſen und nach Schluß»des offiziellen Teils in ſehr dezenter, aber keineswegs ſüß⸗ licher Weiſe zum Tanz aufſpielen. Dieſe vier Mann wirken ſehr unauffällig, aber deſto wir⸗ kungsvoller. Mit Erich Röpnack lernen wir dann einen Anſager guten Formats kennen, der mit ſprudelnder Laune und recht witzig von Beginn an ſeine Aufgabe in die Hand nimmt und es ohne weiteres fertig bringt, das Haus in gute Stimmung zu verſetzen. Er weiß auch ſpäter innerhalb des Programms ſehr nette Sachen zu bringen und der Geſamt⸗ eindruck bleibt gut. Lu Marion beſtreitet als Revue⸗Tänzerin die erſte Nummer der Programmfolge und kann mit ihrem Walzer nicht allzu großen Anklang finden. Ihre Lei⸗ ſtung iſt dazu nicht abgerundet und fließend genug, aber als Ungarin gefällt ſie uns weit beſſer und verrät dabei auch Talent. Nach einer netten Unterhaltung durch Erich Röpnack kommt nun wieder einmal eine Hawaian⸗Rum⸗ mer der zwei Kololas. Die Hawaian⸗Gui⸗ tarre wird ſehr gut beherrſcht, ſo gut, daß es manchmal ſchade iſt, daß der Künſtler die Unter⸗ ſtützung der Kapelle in Anſpruch nimmt. Das Publikum ſoll unbedingt die Sprache dieſes Inſelvolkes lernen, ſo meint der Muſikus, wozu der Alohae⸗ und Mahina⸗Geſang beitra⸗ gen ſollen. William und Emelé Blacker er⸗ freuen uns dann zunächſt noch einmal mit dem Tanzkränzchen um 1900 und bringen dann eine ausgezeichnete Parodie auf eine Nummer des vorigen Programms. Emeleé Blacker betätigt ſich dabei als„Friederike, das telepathiſche Wunder“ in einer Weiſe, die unwiderſtehlich zum Lachen reizt und auch die verſchiedenarti⸗ gen Liebespaare in der Parodie ſind recht aut gelungen. Geriy von Reichenhall läßt anſchließend verſchiedene Parodien hören, die nicht ohne Eindiuck bleiben. Der„Abſchied am Bahnhof“ zeigt, daß die Künſtlerin vielleicht noch mehr kann, als ſie uns diesmal zeigte. Zum Schluß ſei noch der Sketſch„Der Schwät⸗ zer“ mit Gerty von Reichenhall und William Blacker exrwähnt, bei dem die Künſtlerin eine erſtaunliche Zungengeläufigkeit aufweiſt und mimiſch ausgezeichnet von ihrem Partner un⸗ terſtützt wird. hs Abendausgabe— Dienstag, 5. Juni 1934 eigener Triebkraft 355 und Schleppkähne 811 mit 52 046 To. Neckarverkehr. Ankunft: Fahrzeuge mit eigener Triebkraft—, Schleppkähne 71 mit 6064 To.— Abgang: dne 5 f mit eigener Triebkraft—, Schleppkähne 83 mit 5964 To. Auf den Handelshafen entfallen: An⸗ kunft 214275 To., Abgang 46 326 To.— In⸗ duſtriehafen: Ankunft 70 829 To., Ab⸗ gang 9927 To.— Rheinauhafen: Ankunft 161 154 To., Abgang 1757 To. Der in ſchiff chiff beträgt auf denm von Hauptſchiff zu Hauptſchiff beträgt auf dem Rhein 20 545 To., auf dem Ken 11 876 Tonnen. Auf dem Neckar ſind 20 Fernſchleppzüge und ein Lokalſchleppzug abgegangen. ü während des An Güterwagen wurden Berichtsmonats geſtellt: Im Handelshafen 11 188 10⸗To.⸗Wagen, im Induſtriehafen 9074 10⸗Tonnen⸗Wagen, im Rheinauhafen 10 366 10⸗Tonnen⸗Wagen. kundgebung zur deulſchen Saar Am letzten Samstag verſammelte ſich das Lehrertkollegium und die Schülerinnen der Mädchenſchule nachmittags 12 Uhr im Hofe der Schule III zu einer gemeinſamen Kundgebung zur deutſchen Saar. Auf der Altane ſah man zu beiden Seiten des Rednerpultes die Schulfahnen und Wim⸗ peln der Klaſſen VI—VIII. Das Saarlied er⸗ klingt und die Stunde innerſter Veroundenheit mit unſeren ſaardeutſchen Brüdern und Schwe⸗ ſtern war eingeleitet. In ſeinem inhaltsreichen Referat kündet Herr Hauptlehrer Urban die baldige Rückkehr des Saarvolkes zum Mutterlande an. Land an der Saar, uralter, heiliger Boden. Deutſch das Land, deutſch das Volt, auch wenn noch Ver⸗ träge ſcheinbare Trennungsſtriche ziehen. Das Saarvolk wird zurückkehren und in der Volks⸗ gemeinſchaft des nationalſozialiſtiſchen Staates aufgenommen werden. Wir warten dein, Volk kehre heim. Die Anſprache tlang aus mit einem ſtürmiſchen Kampf⸗ und Sieg⸗Heil für das Saarland und unſeren großen Führer. Wir hören Gedichte,„Saarvolks Wachtruf und Treueſchwur“ ſowie„Saarheima⸗“ ein⸗ drucksvoll geſprochen von den Schülerinnen Maria Wehe, Klaſſe VIIIa und Maria Guckert, Klaſſe Vle, Ausdruck blutsmäßiger Verbun⸗ denheit. Man weiß und fühlt: Deutſch war, iſt und bleibt die Saar. Das Deutſchland⸗Lied und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied erklingt. Eine ſchlichte Feier iſt beendet. Wiederſehensfeier. Die Angehörigen des ehe⸗ maligen Reſ.⸗JR. 221 treffen ſich am 9. Juni gelegentlich des„Haſſia⸗Tages“ in Darmſtadt. Standquartier:„Bürgerhof“, Eiſabethenſtr. 2. Es wird erwartet, daß ſich jeder ehem. 221er beteiligt. Konkurs⸗ und landwirtſchafkliche Enkſchuldungsverfahren im Handelskammerbezirk Mannheim⸗Heidelberg (Mitgeteilt von der Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer Mannheim) Eröffnetes Konkursverfahren: Nachlaß der ledigen Anna Steger in Weinheim.(Konkurs⸗ Rechtsanwalt Dr. Lorey in Wein⸗ eim. Aufgehobene Konkursverfahren nach Schluß⸗ termin und Schlußverteilung: Rudolf Gugler Ehefrau Emma geb. Mößner in Mannheim. Eingeſtellte Konkursverfahren gemäß 8 204 K. O.(mangels Maſſe): Nachlaß der Mathilde geb. Weis, Ehefrau des Straßenwarts Her⸗ mann Linder in Rot(Amtsgericht Wiesloch). Konkursverfahren mangels Maſſe eingeſtellt, nachdem der Steuerberater Ernſt Kauffmann in Wiesloch an Stelle des verſtorbenen Adolf Lechner zum Konkursverwalter ernannt war. — Firma Wollſeiden Gmbßp in Mannheim, D 7, 7.— Im Konkursverfahren über den Nachlaß des Bankiers Heinrich Beck in Wertheim wurde an Stelle des verſtorbe⸗ nen Konkursverwalters Rechtsanwalt Jaeck Rechtsanwalt Schubert in Wertheim ernannt. — Im Konkursverfahren über das Vermögen der Firma Otto Grein Söhne, Möbel⸗ fabrik in Freudenberg wurde an Stelle des verſtorbenen Konkursverwalters Rechts⸗ anwalt Jaeck Rechtsanwalt Schubert in Wert⸗ heim als Konkursverwalter ernannt. Eröffnete landwirtſchaftliche Entſchuldungs⸗ verfahren: Johann Peter Doſch und Eliſabetha Katharina geb. Kettner in Sonderriet(Amts⸗ gericht Wertheim).— Konrad Feurer 2 und Katharina Eliſabeth geb. Renſch in Nußloch (Amtsgericht Heidelberg).— Johannes Kil. Tm. Holzwarth und Anna geb. Holzwarth in Hilsbach(Amtsgericht Sinsheim/ Elſ.).— Chriſtoph Klein 4 in Sonderriet(Amtsgerichr Wertheim).— Andreas Lydwig Leiſt in Göt⸗ zingen(Amtsgericht Buchen).— Friedrich Uhler und Lina geb. Zahn in Reihen(Amts⸗ gericht Sinsheim Elſ.). Aufgehobenes Entſchuldungsverfahren: Wil⸗ helm Stapf in Kupprichhauſen(Amtsgericht Boxberg). Die Jugend und ihre Freunde leſen die„Volksjugend“ Die Jeitung der Jugend Erſcheint zweimal monatlich zu ge⸗ ringem Preiſe „—————— ———— —————— —————————————————————————————————— ————— Jahrgang 4— A Nr. 250— Seite 8 „Hakenkreuzbanner⸗ Abendausgabe— Dienstag, 5. Juni 1934 Nachdem die neue„Verfaſſung“ feier⸗ lich verkündet worden iſt, gilt es, ſich ein kla⸗ res Bild zu machen, was ſich gegenüber der alten Verfaſſung und der dieſer zugrunde liegenden Staatsidee nunmehr verändert hat, und was zur Beſeitigung der ſo oft geänder⸗ ten alten Verfaſſung geführt hat. Die große Umwälzung im Reich mußte zwangsläufig eine inneröſterreichiſche Kriſe herbeiſühren. Beſonders die Gleichheit der handelnden Kräfte, die ſich in Oeſterreich, wo der Nationalſozialismus noch nicht an der Macht war, doppelt ſtörend für das führende Syſtem auswirkten, bedingte die für das Sy⸗ ſtem Dollfuß charakteriſtiſche Einſtellung. In ſeinem Kabinett ſaßen überwiegend die be⸗ Pg hHans v. Kothen, Gauleiter von Kärnten und Oſttirol, ſpricht am Freitag, den 8. Juni,.30 Uhr, im großen Saale des Friedrichsparkes in Mannheim, über den nationalen Kampf in Oeſterrei tont öſterreichiſchen Menſchen, auf die er ſich verlaſſen konnte, die aber im aller⸗ ſchärfſteen Gegenſatz zu der Ent⸗ wicklung der Staatsideologie des Reiches ſtanden. Zunächſt fußten die Re⸗ gierungsmitglieder in Oeſterreich noch auf der alten Verfaſſung und wandten dieſe, ſoweit ihnen nützlich, auch geſchickt an. Nachdem aber durch den Nationalſozialismus im Reiche auf Grund des Reichsſtatuts ſcheinbar ein Grund gefunden war, begannen Dollfuß und ſeine Getreuen, die alte Verfaſſung Oeſterreichs will⸗ kürlich zu wandeln oder nur dann anzuwen⸗ den, wenn es den von ihnen vertretenen In⸗ tereſſen angenehm war. Es war nicht ganz leicht, während man mehr als ein Jahrzehnt den Anſchluß an das Reich aus allen Lagern dem Volte gepredigt hatte, nunmehr einen plauſiblen Grund zu finden, den Anſchlußgedanken zu beſeitigen. Daher be⸗ rief ſich die Clique um Dollfuß auf den födera⸗ liſtiſchen Gedanken, und zwar ganz plötzlich, der es einmal ermöglicht habe, daß die Glied⸗ ſtaaten des Deutſchen Reiches zu wertvollſter Mitarbeit herangezogen wurden und man ihnen die volle Handlungsfreiheit und die „Wahrung ihrer Eigenſtaatlichkeit“ beließ. Man dachte da insbeſondere an die Rechtsſtel⸗ lungen Bayerns, dem vertraglich beſondere Reſervatrechte eingeräumt waren. In Wirklich⸗ keit bedeutet dieſe Argumentation der Regie⸗ rung Dollfuß, daß der jetzt unitariſtiſche Zug des Dritten Reiches Oeſterreich den Anſchluß an das Mutterreich unmöglich machte, nichts anderes als eine Spiegelfechtere i. Was man nie gehört hat, kann man heute täglich in Oeſterreich hören und in der ihm befreun⸗ deten Preſſe zu leſen bekommen, daß nämlich Oeſterreich auf Grund der beſonderen Menta⸗ lität ſeiner Bewohner ſowohl wie auch ſeiner hervorragenden politiſchen Bedeutung im Süd⸗ oſtraume Europas eine beſonders geartete Miſ⸗ ſion zu erfüllen habe. Vorausſetzung müſſe da⸗ her ſtets für Oeſterreich als Staat die Wah⸗ rung ſeiner völligen Unabhängigkeit und ſei⸗ nes Staatscharakters ſein. Man könne ſich heute nicht zu einer preuftii⸗ ſchen Provinz degradieren laſſen oder ſich gar der Diktatur Berlins in allem unterſtellen. Man nimmt alſo die Tatſache, daß Deutſch⸗ land unter der Staatsführung Adolf Hitlers mit der ewigen Zwieſpältigteit und der Klein⸗ ſtaaterei und dem Partikularismus aufzuräu⸗ men hat, zum Anlaß, um zu erklären, daß nach dem 30. Januar 1933 eine neue Baſis geſchaf⸗ fen worden ſei, die für Oeſterreich nicht mehr rechtsverbindlich ſei. Man will alſo pſychologiſch dartun, daß Oeſterreich durch die Entwicklung im Reiche ſeine Handlungs⸗ freiheit wiedergewonnen habe. Man ſei jeder⸗ zeit geneigt, mit dem Deutſchen Reiche wei⸗ mariſcher Prägung, den in der alten Verfaſ⸗ ſung verankerten Paſſus zu realiſieren, daß Oeſterreich„ein untrennbarer Beſtandteil der deutſchen Republit“ ſei, wobei man vorſichts⸗ halber zunächſt unberückſichtigt läßt, daſt gerade die Vertreter der Regierung Doll⸗ fuß im Vertrag von Lauſanne ſich mindeſtens zeitlich Frankreich gegenüber gebunden und er⸗ klärt hatten, daßf der Anſchluß an das Reich für die nüchſten zwanzig Jahre unmöglich ſei. Das grenzt ſchon an Unwahrhaftig⸗ keit, wenn die Regierung Dollfuß uns glau⸗ ben machen will, daß der Bismarckſche Föderalismus für ſie die Grundlage eines Großdeutſchland dargeſtellt hätte. So viel Klugheit müßte man ſelbſt dieſen unglück⸗ ſeligen Staatsmännern, wie Dollfuß., Fey, Starhemberg uſw. zutrauen, daß ſie die Situation im Reiche richtig beurteilt hätten und zu der Erkenntnis getkommen wären, daß nach Wegfall der Dynaſtien der Föderalismus deshalb ſeinen Sinn verloren hatte weil er zu einer poſitiven Mitarbeit innerhalb des Reiches nicht mehr in demſelben Maße heran⸗ gezogen werden konnte wie unter Bismarck. Zwangsläufig alſo mußte es im Deutſchen Reiche über die Zeit des poſttiv wirkenden Bismarckſchen Föderalismus, ſobald dieſer in der Nachtriegszeit nur noch zu einem Schein⸗ daſein verurteilt war, zu der vom National⸗ ſozialismus durchgeſührten und im Reichs⸗ ſtatut verankerten Emwicklung kommen. Da damit gleichzeitig auch die Ueberbrückung aller Stammesgegenſätze Schritt hielt, mußte von jedem weitſichtig denkenden Deutſchen der Er⸗ folg des Schrittes anerkannt werden. Mit dem Anſchluß des Reiches iſt ſomit, was ein ſätulares Verdienſt Adolf Hitlers iſt, Wunſch und Sehnſucht aller auf die Reichsein⸗ heit bedachten Menſchen in Erfüllung gegangen. Wenn trotzdem Herr Dr. Dollfuß dieſe Großtat Adolf Hitlers nicht anerken⸗ nen will, ja ſogar dieſelbe zum Anlaß nimmt, um ſeine„beſondere öſterreichiſche Miſſion“ Deutſchland gegenüber erſt recht zu begründen, ſo liegt damit um ſo leichter klar, weshalb Dollfuß ſich gewiſſe Doktrinen altöſterreichiſcher Phantaſien zu eigen gemacht hat. Dieſe ewig Geſtrigen und ihre Ideen waren der Regierung Dollfuß deshalb ſo be⸗ ſonders willkommen, weil ihre Ideologie ihm den Vorwand lieferte, ſeine Wendung gegen Deutſchland zu rechtſertigen, und gleichzeitig auch als Vorwand dienen mußte dafür, daß er mit ſeinem gegenwärtigen Regime unter allen Umſtänden an der Macht bleiben kann. Dollfuß verfällt damit in den durch nichts gut⸗ zumachenden Fehler, daß er für Oeſterreich ein Analogon zu dem Begriff kleindeutſch herſtellt; denn die jetzt von ihm geforderte und immer Die Staatsideologie des „Dir. Dollfuß Von hHans vom Kotkhen, Gauleiter von Kärnken und Oſttirol wieder betonte Unabhängigkeit und Selbſtän⸗ digleit des öſterreichiſchen Staates beſagt nichts anderes, als daß er ſich bewußt vom Standpunkt ſeines Lehrmeiſters, des verſtorbenen Bundeskanz⸗ lers Dr. Seipel, losſagt und nunmehr klein⸗ öſterreichiſch einſtellt. Damit aber hat Herr Dollſuß bewieſen, daß er weder das Recht hat, Führer des deutſchen Staatsgedankens in Oeſterreich zu ſein, erſt recht aber nicht Anſpruch auf die Führerſchaft des geſamten deutſchen Volkes haben kann. Es mangelt ihm, kurzweg geſagt, an einer eige⸗ „nen großen Staatsidee, und deshalb macht er „geiſtige Anleihen“, wo immer ſie ihm zur Erhaltung ſeiner Machtpoſitionen dienlich ſcheinen. So hat er ſeine neue Staatsideologie, die er jetzt vertritt, mit mißverſtandenen Ge⸗ danken des faſchiſtiſchen Führerprinzips ver⸗ miſcht und bildet ſich ein, daß die von ihm aufgeſtellten Staatsgrundſätze auch dann noch ſtichhaltig begründet ſeien, wenn er entweder aus dem Faſchismus oder Nationalſozialis⸗ mus Programmpunkte herausgreift und ſie in Oeſterreich in ſeiner Verfaſſung verkünden läßt. Gewiß richtet er ſeinen Kampf auch neuerdings gegen die Sozialdemokraten, alſo gegen den Marxismus. Gewiß hat er ur⸗ plötzlich auch entdeckt, daß man mit der Partei⸗ wirtſchaft Schluß machen muß. Gewiß hat er ſo manches nachzuahmen verſucht, was unſer Führer Adolf Hitler dank einer ſtarken Intui⸗ tion und als Staatsmann größten Formats aus ſich ſelbſt heraus geſchaffen hat. Wenn man aber die Auswirkungen der von ihm un⸗ organiſch zuſammengefügten Staatsgrundſätze betrachtet oder aber, was einzig und allein für die zukünftige Entwicklung Oeſterreichs ausſchlaggebend iſt, danach fragt, wie weit ſein Standpunkt von der breiten Maſſe des Volkes als berechtigt anerkannt wird oder ſogar in der Seele dieſes Volkes wurzelt, dann muß man feſtſtellen, daß Dollfuß in ſeiner Verfaſ⸗ ſung eine Staatsideologie vertritt, die aus ſo verſchiedenartigen, ja oft ge⸗ genſätzlichen Ideen zuſammenge⸗ kittet iſt, daß ſie niemals auf die Dauer einen Beſtand haben kann. Man kann Politik eben nicht mit Boulevard⸗ oder Kaffeehausliteraten künſtlich lancieren. Letzten Endes kommt Oeſterreich ſo wenig wie das Reich an den Ueberlegungen voebei, daß das Unglück in den Schmachverträgen von Verſailles und Saint Germain ſeine Ur⸗ ſache hat. Würde er einmal bis zu dieſer Er⸗ kenntnisſphäre als echter deutſcher Mann durchdringen, dann würden ihm die Notwen⸗ digkeiten einer vollkommen geänderten Staats⸗ führung klar werden, d. h. mit anderen Wor⸗ ten, ſolange er ſich auf den von ihm geſchaffe⸗ nen, beſonders gearteten„öſterreichiſchen Menſchen“ ſtützt, aber nicht auf den„deut⸗ ſchen“, ſo wird er einerſeits kein Verſtändnis für die Grundlagen des Dritten Reiches und andererſeits kein Verſtändnis für die Maſſe der öſterreichiſchen Volksgenoſſen haben. Wenn der Deutſche Stolz beſäße, würde er ſich ſchon ſelbſt ſagen müſſen, daß der jetzt von ihm neu geſchaffene öſterreichiſche Staat mit ſeiner von allen Deutſchfeinden begrüßten neuen Verfaſ⸗ ſung niemals einer ſtarken und deutſchbewußten Staatsideologie entſprechen kann. Die Ausgrabungen an der Reichsautobahn Bericht von Prof. Dr. Gropengießer im Altertumsverein Im Ballhaus fand geſtern abend die erſte ordentliche Mitgliederverſammlung des Alter⸗ tumsvereins Mannheim nach deſſen Gleich⸗ ſchaltung ſtatt. Profeſſor Beringer eröff⸗ nete dieſelbe und gab bekannt, daß er von der Regierung zum Vereinsführer beſtimmt ſei. Zu ſeinen Vertretern beſtimmte er den Fabri⸗ kanten Heinrich Winterwerb und Profeſſor Dr. Gropengießer. Gleichzeitig las er die neuen Statuten vor, die beim Regiſtergericht einge⸗ tragen werden. Er ſchloß ſeine Ausführungen mit der Bitte an alle Vereinsmitglieder, jetzt, nachdem die Nichtarier aus dem Verein ausge⸗ ſchieden ſind, eifrig neue Mitglieder zu werben, damit der Altertrumsverein ſeinen früheren Mitgliederſtand wieder erreicht. Es ſchloß ſich nun ein Vortrag von Profeſſor Dr. Gropengießer über die Ausgrabungen bei der Reichsautobahn in der Nähe Mannheims an. Er ging davon aus, daß ſich durch unſere Gegend früher das vielverzweigte Neckardelta ergoß und die reiche Bewäſſerung der Grund war, daß dieſer Umtreis ſchon ſeit fünf Jahr⸗ tauſenden beſiedelt iſt. Denn wo Waſſer iſt, dort iſt nicht nur Fiſchfang möglich, ſondern es hält ſich auch das Wild in deſſen Nähe auf. Wir haben aber auch Spuren, daß ſchon im dritten Jahrtauſend v. Chr. unſer Heimatboden mit der Hacke und vielleicht auch mit dem Pflug bearbeitet wurde. Die Funde aus jener Zeit gehören der Kultur der Band⸗ oder Spiralkeramit an, ſo genannt, weil die henkelloſen Gefäße mit eingeritzten Spirallinien und Mäandern verziert ſind. Reſte dieſer Kultur finden wir hauptſächlich im Do⸗ naugebiet, aber auch in anderen Teilen Deutſch⸗ lands. Neben dieſen Töpfen finden ſich aber Meſſer und Meiſel, die aus widerſtandsfähi⸗ gem Alpengeſtein hergeſtellt und Zeuge dafür ſind, daß damals ſchon Handel mit derartigen Gegenſtänden ſtattgefunden hat. Von Norden her kam darnach, noch in der jüngeren Steinzeit, ein zur indogermaniſchen Raſſe gehöriges Volk und ließ ſich in unſerer Gegend nieder, wie wir an den Formen der anders und feiner gearbeiteten Gefäße feſtſtel⸗ len können. Dieſes Volk wurde gegen Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. durch die Schnur⸗ keramiter abgelöſt. Die Gefäße weiſen nun feine Verzierungen auf, die offenbar mit Hilſe von Schnüren in den noch feuchten Ton einge⸗ drückt wurden. Mehrere Gegenſtände aus jener Zeit konnten gehoben werden, darunter eine mit hohem Kunſtſinn gearbeitete Amphora. Wir vermuten, daß das Volt jener Kultur, welches ebenfalls der indogermaniſchen Raſſe angehörte, von Thüringen zu uns kam. Ein Teil des Stammes wandte ſich ſpäter nach Norden, vermiſchte ſich mit der dortigen Be⸗ völlerung und aus dieſer Vereinigung entſtan⸗ den die Germanen. Von Spanien her über die Alpen kam zu dieſer Zeit eine andere Kultur zu uns und brei⸗ tete ſich bis zum Saalegebiet, bis Böhmen und Mähren aus. Es war die Glockenbecherkultur, die ihren Namen daher bekommen hat, weil die Gefäße aus dieſer Zeit beim Umſtülpen einer Glocke ähnlich ſind. Auch ſie ſind mit ein⸗ geritzten oder mit Rädchen hervorgebrachten Ornamenten verſehen. Wir ſtehen nun ſchon an einer bedeutungs⸗ vollen Zeitenwende. Der Stein wird mehr und mehr von dem Metall verdrängt. Die jüngere Steinzeit und die ältere Bronzezeit berühren ſich. Anfänglich wurde nur der Schmuck, ſpäter auch Waffen und Gebrauchs⸗ gegenſtände aus dem neuen Metall hergeſtellt. Auch bei dem Bau der Autobahn wurden ver⸗ ſchiedene Schmuckſtücke aus Kupfer, Ge⸗ wandnadeln und Armringe zutage geför⸗ dert. Dieſe Funde ſtammen faſt ausſchließlich aus Gräbern, die als Hügelgräber angelegt warea. In unſerer ackerbautreibenden Gegend waren aber die Grabhügel bald abgetragen und die Funde ſind daher nur von einer höchſtens 40 Zentimeter tiefen Erdſchicht überdeckt. Gegen Ende des zweiten vorchriſtlichen Jahrhunderts werden die Toten nicht mehr beſtattet, ſondern auf Holzſtößen verbrannt und die Aſche in Urnen beigeſetzt. Dieſer Aſche werden Becher und Schmuckſtücke beige⸗ geben. Bei einem Gefäß aus jener Zeit wurde auch eine Reihe verkohlter Eicheln ge⸗ funden, was wieder Schlüſſe auf die Vegetation jener Periode zuläßt. Durch einen glücklichen Zufall gelang es, auch einen Depotfund unter einem mit Scher⸗ ben bedeckten Grab aufzuſpüren. In einer Urne befanden ſich Bronzeſchwerter, Armringe und Beſchläge zu Zaunzeug, die wohl ein Händler etwa 800 Jahre vor Chriſti Geburt hier verſteckte und dann keine Gelegenheit mehr fand, dieſen Schatz zu heben. Unter Arioviſt bhamen die Sueven in unſere Gegend. Die Römer nannten ſie Suebi Ni⸗ cretes(Neckarſueven). Ihr Hauptort war Lopo⸗ dunum(Ladenburg), deſſen Bezirk ſeit Trajan Civitas Ulpia Sueborum Nicretum genannt wurde. Aus der Zeit der Neckarſueven ſtam⸗ men einige Terra ſigillata⸗Bruchſtücke, die wegen ihrer Koſtbarkeit verhältnismäßig ſelten ſind. Derartige Funde wurden öſtlich von Wallſtadt, ſowie ſüdlich des Neckars in der Friedrichsfelder Gegend gemacht. Im Gebiet des Doſſenwaldes, wo gegenwär⸗ tig die Dünen abgetragen werden, kamen un⸗ ter einer dunklen Erdſchicht Steingeräte, Scher⸗ ben, eine eiſerne Lanzenſpitze zu Tage, außer⸗ dem eine Bronzeſcheibe mit dem Sonnenwirbel, römiſche Arbeit, aber germaniſcher Geiſtes⸗ richtung. Zeugen ſpäterer Beſiedlung fanden ſich nicht beim Bau der Autobahn. Dies iſt auch ganz erklärlich, denn die nach der Völkerwanderung eingewanderten Franken bauten ihre Siedlun⸗ gen dort, wo ſich heute noch unſere Dörfer und Städte befinden. Ihre Friedhöfe liegen unter unſeren Ortſchaften. So gab Profeſſor Dr. Gropengießer an Hand des überſichtlich in Käſten geordneten Matevials einen intereſſanten Ueberblick über die Urzeit unſerer Gegend. Er überſetzte uns die ein⸗ drucksvolle Sprache der Zeugen jener Zeit, die uns künden von einer Vergangenheit, in der noch kein Federkiel das Pergament ritzte, und in der das Volk unſerer Ahnen lebte, ein flei⸗ ßiges, zähes, erdverbundenes Volk, das ſich von Stufe zu Stufe zu ſeiner heutigen kulturellen Bedeutung emporarbeitete. Rundfunk⸗Programm Mittwoch, 6. Juni Reichsſender Stuttgart:.55 Frühtonzert auf Schall⸗ platten;.15 Funkwerbungskonzert; 10.00 Nachrich⸗ ten; 11.10 Getragene Lieder moderner Komponiſten; 11.25 Funkwerbungskonzert; 11.55 Wetterbericht; 12.00 Operetten⸗Potpourris(Schallplatten); 13.20 Mittagskonzert des Rundfunkorcheſters; 14.00 Fort⸗ ſetzung des Mittagskonzertes; 16.00 Nachmittags⸗ konzert: 18.45 Uhr Zitherkonzert; 20.10 Uhr Un⸗ ſere Saar. Den Weg frei zur Verſtändigung; 21.00 Uhr Orcheſterkonzert; 22.00 Uhr Schwäbiſche Anekdoten; 22.35 Du mußt wiſſen; 23.00 Aus komi⸗ ſchen Opern von Lecocq; 24.00 Nachtmuſik. Reichsſender München:.25 Frühkonzert; 12.00 Mit⸗ tagskonzert; 14.20 Münchner Komponiſten: 16.00 Bunte Nachmittagsſtunde; 17.30 Kinderſtunde; 18.10 Jugendfunk; 19.00 Kammermuſik; 20.10 Unſere Saar; 20.30 Der kleine Salon; 22.20 Stunde der Frau; 23.00 Nachtmuſik. Deutſchlandſender:.20 Frühkonzert; 10.10 Unſere Militärmuſik; 10.50 Fröhlicher Kindergarten; 11.30 Stunde der Hausfrau; 12.00 Tänze der Nationen; 13.10 Mittagskonzert; 15.15 Sagenſtunden für Kin⸗ der; 16.00 Nachmittagskonzert; 19.00 Wer meckert da; 20.00 Kernſpruch; 22.00 Wie feierten wir den Tag der Luftfahrt; 23.00 Der Gott zwiſchen den ALODERMA Kdsjererem Nach besonderem verfahren unter Zusatz von Glyzerin hergestellt. 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Juni 1934 Bücher, die wir beſprechen Die Geſchichte der deutſchen Nationalfahnen. Von Schwarz⸗Rot⸗Gold zum Hakenkreuz. Von Walter Winterfeld. Preis 50 Pfg. Heim⸗Verlag Adolf Dreßler, Radolfzell a. B. Der Verfaſſer kommt einem allgemeinen Bedürfnis entgegen, wenn er uns eine kurze, allgemeinverſtänd⸗ liche Geſchichte und Beſchreibung der deutſchen Natio⸗ nalfahnen vom Mittelalter bis in die Gegenwart her⸗ ein bringt. Iſt doch die Geſchichte der Nationalfahnen eng verknüpft mit der Geſchichte des Volkes. Sie iſt das eindringlichſte und weitverbreitetſte Hoheitsabzei⸗ chen, das über die Grenzen des Vaterkandes Kunde gibt vom deutſchen Weſen. Am Ende einer jahr⸗ tauſendlangen wechſelvollen Entwicklung weht die Hakenkreuzfahne über alle deutſchen Gaue, als Sym⸗ bol der in harten Kämpfen errungenen Schickſals⸗ gemeinſchaft des deutſchen Volkes im Dritten Reich. Es iſt ſehr intereſſant, wie der Verfaſſer das Ent⸗ ſtehen der deutſchen Nationalfahne aus der Geſchichte des deutſchen Volkes ableitet. Jeder Deutſche muß es wiſſen, wie allmählich mit dem Verſchwinden der Vielſtaaterei die deutſche Nationalfahne aus blutigen Bruderkriegen heraus durch den Nationalſozialismus Künder von deutſcher Treue und deutſcher Ehre, von deutſchem Geiſt und deutſcher Kultur geworden iſt. Joachim v. Kürenberg:„Rußlands We gnach Tannenberg“. Mit Illuſtrationen. Pappband .20 RM., Leinen.80 RM. Das Buch will die Vorgänge ſchildern, wie ſie ſich auf ruſſiſcher Seite vom Beſuch Poincarés in Peters⸗ burg, wenige Tage vor Kriegsbeginn, bis zur Nieder⸗ lage bei Tannenberg abgeſpielt haben.— Es ſind 43 Tage nur, in denen die großen Geſchehniſſe ab⸗ rollen. Sie ſind hier in 70 Bildern geſchildert. Das Schwergewicht der Darſtellung liegt bei den ruſſiſchen Ereigniſſen, die deutſchen ſind nur dann als Zwiſchen⸗ ſtück eingeſetzt worden, wenn ſie zum Verſtändnis not⸗ wendig wurden. Da dieſe Darſtellung, die Vorgeſchichte und die eigentliche Schlacht von Tannenberg noch nie beſchrieben worden iſt, wahrſcheinlich, weil für die Darſtellung der Gegenſeite kein Material zur Ver⸗ fügung ſtand, ſo mußte ſolches geſucht werden. Es war nur mit größten Schwierigkeiten möglich, das Ma⸗ terial zuſammenzubekommen. In Paris, in Nizza, Darmſtadt und in Kopenhagen wurden Teile aus den Nachläſſen des Großfürſten Nikolai⸗Nikolajewitſch, des Großfürſten Alexander, der Generale Samſonow, Ren⸗ nenkampf und Suchomlinow zur Verfügung geſtellt.— Das Buch gibt einen Begriff von der Größe der Ge⸗ fahr, in der ſich Oſtpreußen und damit Deutſchland Mitte Auguſt 1914 befand. Es erbringt ſchließlich den 11. 14. Ral 35 Um AZu vermieten Oſtſtadt und Waldparkviertel Feicr K 5•00 1755 xeichl. 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M8⸗ ſthrenfr. zups-umgebung mom. n 1 Zimmer „inWaldh., Luzenb. frochun uKraft.ſod⸗Meckarf Zu Beweis, wie wunderbar die deutſche Armee der ruſ⸗ ſiſchen Dampſwalze entgegentrat und wie preußiſcher Angriffsgeiſt und Pflichterfünung bis zum letzten den Sieg gegen eine gewaltige Uebermacht erkämpften. Lothar Schreyer: Frau uta in Naumburg. Stalling⸗Bücherei„Schriften an die Nation“. Bd. 26(Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i..⸗ Berlin. Gebunden RM..20). Lothar Schreyer iſt den Leſern der Stallingbücherei „Schriften an die Ration“ gut bekannt durch ſeine Schrift„Der Bamberger Reiter“, Wie im Bamberger Reiter das Sinnbild des heroiſchen Führers erſcheint, ſo erſcheint in den Stifterſiguren des Naumburger Domes das Sinnbild der heroiſchen Gemeinſchaft. Vielen tauſend Deutſchen ſind dieſe erhabenen Kunſt⸗ werke in der Verſchiedenheit der geſchichtlichen Men⸗ ſchen und der Gemeinſchaft ihres Schickſals ein unver⸗ gängliches Wahrzeichen der Einheit der Nation. So haben die Werke prophetiſch die Jahrhunderte über⸗ dauert und ſtehen heute unter uns als ein Denkmal deutſcher Erfüllung. Im Kreis der Stifter iſt das ſteinerne Bild von Frau Uta die deutſche Frau, ſchöͤn und geheimnisvoll, in keuſcher Zucht, fraulich, mütterlich, königlich in den weiten Mantel gehült, Hüterin der Ehre. In ihr ſammeln ſich alle Kräfte der Gemeinſchaft. Aus dem Schoß der Frau geht das Volk hervor. Darum ſteht ſie unſcheinbar im Kreis der anderen und doch her⸗ vorleuchtend aus allen. Die Deutungen, die Lothar Schreyer dem Dom, den Stiftern und Frau Uta gibt, ſprechen das aus, was alle fühlen, auf die das Geheimnis dieſer unvergleichlichen Kunſtwerke wirtt: die Offenbarung der deutſchen Seele, wehrhaft und innig zugleich, das Leben des Opfers und der Tat für die Einheit der Nation. Bd. 26(Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i..⸗ Politiſche Jugend. Eine Ausſprache unter Studenten. Stalling⸗Bücherei„Schriften an die Nation“. Bd. 23(Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i../Berlin. Gebunden RM..20). In fünf Aufſätzen nehmen Studenten als geiſtige Exponenten der deutſchen Jugend zu den großen in⸗ nen⸗ und außenpolitiſchen Fragen und ihrer Löſung vom Stanbpunkt der Jugend aus Stellung! K. Ellerſiek, der beruſene Verkünder des deutſchen Sozialismus unter der ſtudentiſchen Jugend, zeichnet den revolutionären ſozialiſtiſchen und politiſchen Sol⸗ daten. K. Gengenbach zeigt die Jugend der national⸗ ſozialiſtiſchen Revolution: Die politiſche Jugend, die geiſtige SA mit ihrem einſachen Befehl: Kampf und beräum. 3⸗Zimmer⸗Wohng. mit Speiſekammer von Beamten zu mieten geſucht. Angeb. mit Preisangabe unter Nr. 12 837 K an die Expedition dieſes Blattes. leere Zimmer Ludwigshafen a. Rh. „Motorrad K lderwagen 750 cem, ſteuerfr gut erhai f. 15.4 b Ma U generalüberh. unß u verkauf.(386“ verſich. zu verkauf. Opfer für Volk und Nation. G. Kaufmann weiſt das Primat der außenpolitiſchen Erziehung nach, und F. A. Six ſchreibt über die neue Gemeinſchaft der Ju⸗ gend, die, aus dem Schützengraben geboren, von Adolf Hitler in Form gebracht, den Weimarer Zwi⸗ ſchenſtaat zerſtörte und das Dritte Reich aufbaute. Dieſe ſehr inhaltsvollen Ausführungen gipfeln in dem wuchtigen Bekenntnis, das durch den Kampf des Na⸗ tionalſozialismus ſchon ſeine Richtigkeit bewieſen hat: Jugend iſt eine Sache der Einſtellung! Karl Rau zeichnet den Beitrag: Politiſche Jugend und Staat! Im Liberalismus und ſeiner Nachzeit war der Staat Zweckverband, für die nattonalſozia⸗ liſtiſche Jugend iſt er Schickſal! Der Staat iſt begrün⸗ det auf Herrſchaft und dieſe Herrſchaft iſt Führertum, begründet auf Raſſe, Art und Weltanſchauung. Es iſt ein Buch von der Jugend für die erſte Ju⸗ gend des Dritten Reiches, die ſich eben auf ihrem er⸗ Lebensraum geiſtig und politiſch neu orien⸗ tiert Nikolaus Schwarzkopf iſt 5884 im Dorſe Urberach, zwiſchen Darmſtadt und Frankfurt gelegen, geboren. Sein Vater war ein Pflaſterer, ſeine Mutter eine Näherin. Die Liebe ſeiner Eitern, deren Bild er oft beſungen hat, ermöglichte es ihm, Lehrer zu werden. Einundzwanzig Jahre lang hielt er Schule in kleinen und größeren Städten links und rechts des Rheins, dann verließ er den Schuldienſt und lebt ſeitdem als freier Schriftſteller in Darmſtadt. Den Menſchen ſeiner Herkunft und dem Weſen ſeiner Heimat fühlt er ſich tief verbunden. Sein ſtärkſtes Erlebnis war Mathias Grünewald, deſſen mythiſches Leben er in ſeinem Ro⸗ man„Der Barbar“ dichtete. Für dieſes Buch erhielt er 1929 den heſſiſchen Staatspreis. Schwarzkopf ſchrieb neben großen Werken viele kleine Geſchichten, die wie ein buntes zärtliches Moſaik vom Leben des Volkes im Alltags⸗ und Feiertagsgewand ſchimmern, voll der Güte eines mitfühlenden Herzens und der nachdenk⸗ lichen Beobachtung eines Menſchen der„das Gewiſſen der Zeit belauſchen“ möchte. Bücher von Nikolaus Schwarzkopf:„Der Barbar“, ein Mathias Grünewald⸗Roman,„Der ſchwarze Niko⸗ laus“,„Greta Kunkel“, Romane;„Amorsbronn“, Er⸗ zählung;„Das Rieſele“, eine Pferdegeſchichte.(Verlag Langen⸗Müller.) „Im Namen der Geſchichte“ Politiſche Prozeſſe der Nachkriegszeit. Von F. W. v. Oertzen. 196 Seiten. Kart. RM..00. Leinen RM..20. Hamburg 1934. Hanſeatiſche Verlagsanſtalt AG, Hamburg 36. Wenn man das vorliegende Werk, das die wich⸗ tigſten politiſchen Prozeſſe der Nachkriegszeit behan⸗ Goiar⸗ 3, ga, 4. Stock. neuw. 1,1⸗Lim..[ Willi Wolf, (12 738)ſan die Exp. d. Bl. neue 1,2⸗Sonn.⸗Li⸗] Lange Rötter⸗ cheinfr., zu vertf. konkukrenzlos gut⸗ und Küche Gewandte jüngere(12 646K t. Büſchr Offene Stellen J —. 1— zi berkaufen. 3 ift bet. Rotorrad r 4 Dammſtraße 30, gehend, Umſt halb. die Exped. d. Bl. Triumph, 300 cem 5 Stenotypinin (404/% UWunſch zuſ..ein. W. B4 0 Einen mittelgroßt. .2. Zimmerm. Von Sroßpangflinte geſucht mit Badezimmer, IEIIA an die Exp. d. Bl. ngeb. u. M. 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Reſtaurant Brück, delt, lieſt, iſt man eigentlich erſtaunt, wie frühzeitig der Sturz des Syſtems ſich ankündigte. Nirgends iſt bisher in ſo zuſammenhängender Weiſe die Volks⸗ fremdheit des alten Syſtems ſichtbar geworden. Der formale Rechtsſtandpunkt, den der Weimarer Staat zu ſeinem Schutze einnehmen mußte, war dem Emp⸗ finden des kämpfenden Volkes unverſtändlich und blieb ſeinem natürlichen Denken entgegengeſetzt. Die Darſtellung F. W. v. Oertzens zeigt ſomit die ver⸗ wundbarſte Stelle des alten Staates. Hier ſtanden ſich am ſichtbarſten zwei grundverſchiedene Welten einan⸗ der gegenüber. Packend gelingt es dem Verſfaſſer, an Hand der großen Prozeſſe die Volksfremdheit des Weimarer Regimes aufzuzeigen und die Kluft zwi⸗ ſchen Staat und Volk deutlich zu machen. In unge⸗ wöhnlich ſpannungsreichen Darſtellungen ziehen an uns die Prozeſſe vorüber. Da iſt der Helfferich⸗Erz⸗ berger⸗Prozeß, der Münchener Hitler⸗Projeß, der Feme⸗Prozeß; da ſtehen ſie wieder vor uns, die Bombenwerfer aus Holſtein und die jungen Reichs⸗ wehroffiziere aus Ulm. Wir ſehen: Angeklagte und Kläger ſprechen dieſelbe Sprache, gebrauchen dieſelben Worte und können ſich doch nicht verſtehen. Sie müf⸗ ſen aneinander vorbeireden, weil die Grund agen ihrer Anſchauungen unüberbrückbar von einander ge⸗ trennt ſind. Erſt heute können wir die unerhörte poli⸗ tiſche Bedeutung, die dieſen Prozeſſen zukommt, ganz erkennen. Sie ſind die Höhepunkte im Kampf zweier Weltanſchauungen. Von allen Urteilen, die die Ge⸗ richte ausſprechen, gilt das Wort das Adolf Hitler am Schluß ſeiner Ausführungen vor dem Münchener Volksgericht ſprach:„Denn nicht Sie, meine Herren, ſprechen das Urteil über uns. Das Urteil ſpricht das ewige Gericht der Geſchichte“. So wird ſichtbar, daß dieſe Prozeſſe nichts anderes ſind als Abſchnitte einer in immer ſchnellerem Tempo dahineilenden Geſamt⸗ handlung, die erſt in der nationalſozialiſtiſchen Revo⸗ lution ihren Abſchluß findet. Hier zu einer geſchꝛoſ⸗ ſenen Entwicklungslinie zuſammengetragen, auf die entſcheidenden Fragen konzentriert, wird erſt ihr letz⸗ ter Sinn ſichtbar. Das Werk F. W. v. Oertzens iſt nicht nur als ein erlebnis⸗ und ſpannungsreicher Be⸗ richt zu werten, ſondern iſt zugleich auch als ein Bei⸗ ſpiel für neues hiſtoriſches Sehen anzuſprechen. Die große Linie. die in ihm ſichtbar wird, iſt als ein Bauſtein zur Erkenntnis der vergangenen Epoche und zum Durchbruch der nationalſozialiſtiſchen Revolution zu werten. Das vorliegende Werk bietet ſomit nicht nur für den Juriſten, ſondern auch für den Hiſtoriter und den politiſchen Menſchen ungemein wichtige Er⸗ kenntniſſe. Nirgends ſind die tieferen Beweggründe und Strömungen der vergangenen Epoche ſo erkenn⸗ bar, wie in dieſem von F. W. v. Oertzen mit wahr⸗ haft geſammelter Spannung niedergeſchriebenen Werk. WWn—— Darlehen Wissen Sie schon? ert leiht alt. SS Die neue 3 V..“-Aulokorle lst die durch vollkommene Ueberslcit und Klorheit ngeb. u. 12 734 der londschafilichen Dar- slellung ausgezeldinele Wellenſittich Autokarte des Verlages vom„Völ- Neuoſtheim. (12 530 K) kischen Beobadier“! neue u gebrauchte Geräte aller Mar⸗ ken ktaufen u. ver⸗ kaufen ſich raſch durch Klein⸗Anze.⸗ Nö- Syoꝛt fbe im ber 120 000 ſie.— Niit sömilichen Reichsge- blelen vorroͤllg: „Wölkische Buchhandlung“ am Sirohmarkti. HB— weit leſen Stammh. Tüchtige Frau Strohm., P 5, 52 Jahre alt 37˙% J 0 2 ſucht ötelle Gut. Verdienſt 5 o, Beme linn d Er.. 3 ſpäter. Zu⸗ 06“ an die Exp. 3⸗Zimmer⸗ Möbliert. Zimmer Wirwe mit Lolähr⸗ n. 05 Nettes, W be, e en b. ſe. Rieberl. Muhem., Skrbikxfränleia Söne Wohnung Echane 2 8. 1 immer Fabrit und Verſd, 2⸗Zimmer⸗ mupprechemraße 12 382⁵0 I. 13, 1, part. ſucht ötelle u. 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In tiefer Trauer: — —— —— — —3 —— ——— —— —— —— ———— — — 5 cheln, Lambert ſchüttelt den Kopf. —————————— ————————————————————————— ————————————„——————-———— —————ðv——————————————— „Hakenkrenzbanner“ 2 rück,„und fanden nichts Arges darin.“ * 00 — 32— 76. Fortſetzung Cromwells Blick läßt den Fanatiker los, gleitet die Geſichter der übrigen entlang. „Und wer von euch?“ fragt er. Whalley zeigt ihm wortlos ſein gutes Lä⸗ Desborow und Fleetwood rühren ſich nicht, ihre Geſichter ſind plötzlich wie verſteinert. Der Lordgeneral beißt die Lippen: er weiß genug. „Und wer ſoll für Chriſtus regieren?“ fragt er lauernd. „Wir— im Namen des Herrn“, antwortet Harriſon. „Ihr im Namen des Herrn!“ Ein dumpfes, gefährliches Grollen iſt in der Stimme.„Ich habe im Namen des Herrn mehr Greuel ge⸗ ſchehen ſehen, als in irgendeinem anderen Namen!“ „Das wird nicht mehr möglich ſein,“ wider⸗ ſpricht Harriſon halsſtarrig,„wenn alles Volk ſich im Herrn findet. Alle Sünde wird von den Menſchen abfallen, ſie werden rein und makellos gleich den Engeln—“ Die Gerte, plötzlich losgelaſſen, ſchnellt pfei⸗ fend durch die Luft. Cromwell iſt aufgeſprun⸗ gen, bricht in ſchreit er,„dann brauchen ſie überhaupt keine Regierung mehr! Wenn jeder ſeine Unzuläng⸗ lichkeit von ſich tut und jede Sekunde des Ta⸗ ges nur an Gott denkt, dann haben wir das Reich Gottes auf Erden, ohne es erſt beſon⸗ ders gründen zu müſſen. So lang das aber nicht der Fall iſt, ſo lang wir mit den Feh⸗ lern der menſchlichen Natur rechnen müſſen, braucht es keine weltfremden und weltvernei⸗ nenden Träume, ſondern ein ſtrenges Regi⸗ ment, das Zucht und Ordnung mit eiſerner Hand aufrecht erhält.“ Er atmet tief, dämmt mit Anſtrengung den Zorn zurück, ſetzt ruhiger fort:„Ich freute mich, als ich den Zweck eures Kommens erfuhr: denn ſo ſehr ich Blake die Lorbeeren gönne, die er im Kampf gegen die Holländer davonträgt, ſo ſehr achte ich darauf, daß ſie nicht die unſrigen verdecken; und ſo ſehr ich die Freiheit des Landes liebe, ſo ſehr bin ich entſchloſſen, jeden Mißbrauch zu ver⸗ hindern, den das Parlament damit treiben will; wenn ihr daher wider das Parlament auftreten und mich zu Hilfe ruft, ſo bin ich der Eure; nicht aber, um ein nebelhaftes Reich Gottes auf Erden zu gründen, das mit Schwärmerei beginnen und mit Heuchelei en⸗ den müßte, ſondern um ein höchſt irdiſches Reich der Nation aufzurichten, das durch die Einheit aller zur Wohlfahrt aller führt und beim Brot, das es ißt, auch des Herrn nicht verheſſen wird, der es gegeben hat. Wer mir auf dem Wege zu dieſem Reiche der Nation folgen will, der ſoll mir willkommen ſein; wer aber anderer Anſicht iſt, mag wiſſen, daß er fortab wider mich ſteht.“ Sein Blick fegt über die unbeweglich ſitzende Verſammlung, über Harriſons düſtere, Fleet⸗ woods zögernde Miene, über Desborows eit⸗ les Bubengeſicht, Lamberts geſammeltes Ant⸗ litz, Whalleys grobe, gute Züge. Alle zieht der Blick in ſeinen Bann, keiner kann ſich ihm entziehen. Mit entſchloſſener Bewegung ſteht Whal⸗ ley auf: „Ich bin der Ihre, General“, ſagt er ein⸗ fach. Raſch folgt Lambert Whalleys Beiſpiel: „Ich auch“, ſagt er. Desborow und Fleetwood wechſeln einen raſchen Blick, erheben ſich gleichfalls, ſagen gleichzeitig: „Ich auch.“ Cromwells bannender Blick legt ſich auf Harriſon. Der klammert, wie um ſich feſt⸗ zuhalten, beide Hände um die Seitenlehnen ſeines Stuhles, ſo als könne er damit den Zwang von Cromwells Blick brechen. Dann lockert ſich der Griff der Hände, der hoch⸗ geworfene Kopf ſinkt auf die Bruſt; langſam, bezwungen taumelt Harriſon auf, flüſtert: „Ich auch..“ Eine Werbung Das ungläubige Lächeln iſt immer noch um Cromwells Lippen, da er fragt: „Und was ſagt meine Tochter Brigitte dazu?“ Geſammelt, förmlich antwortet Fleetwood: „Ich ſprach ſelbſtverſtändlich mit Mrs. Ireton, bevor ich vor Eure Lordſchaft hintrat. Sie nimmt meine Werbung an.“ Cromwell ſchiebt ein paar Papiere auf ſei⸗ nem Schreibtiſch zurecht, die ohnehin gerade liegen. Ohne aufzuſehen, ſagt er kurz:„Reich⸗ lich früh nach dem Tode des ermen Freton, finden Sie nicht?“ einem ſeiner unerwarteten, übergangsloſen Zornausbrüche los. „Wenn die Menſchen zu Engel werden,“ Cromwell verzieht den Mund. „Sie haben ſich in neuerer Zeit eine ſal⸗ bungsvolle Redeweiſe beigelegt, Fleetwood“, wirft er ärgerlich hin,„die nach abgeſtandenem Zuckerwaſſer ſchmeckt.— Alſo Sie und Brigitte ſind einig?“ „Ja.“ „Dann habe ich wohl nichts weiter zu ſagen“, meint Cromwell achſelzuckend; hebt unter einem plötzlichen Gedanken den Kopf, ſieht den andern prüfend an.„Ich hoffe“, ſagt er ſcharf,„das Einverſtändnis iſt erſt jungen Datums?“ „Wie meinen Sie, Sir Oliver?“ „Ich meine“, ſagt Cromwell gerade, faſt brutal heraus,„Sie wurden mit Brigitte doch nicht etwa— noch zu Iretons Lebzeiten einig?“ „Sir Oliver!“ Fleetwood macht Miene auf⸗ zuſtehen. „Bleiben Sie ruhig ſitzen“, begütigt ihn Cromwell etwas barſch.„Und entrüſten Sie ſich nicht zu ſehr: ich habe derartiges in den frömmſten Familien erlebt.“ Er wechſelte mit Abſicht den Gegenſtand des Geſprächs.„Wo gedenken Sie Ihren Wohnſitz aufzuſchlagen?“ „Ich— wir dachten—“ ſtammelt Fleetwood, fliegende Röte im Geſicht—„das hängt ganz von Eurer Lordſchaft ab.“ Cromwell hat ihn mit ſeinen unbeirrbaren Augen beobachtet. „Sie dachten, nehmen, ſo könnten Sie auch gleich ſeine Kommiſſion erben, was?“ Er ſenkt den Kopf, verſinkt in Nachdenken.„Der Gedanke iſt nicht übel“, ſagt er dann.„Ja, ich denke, ich werde Sie nach Irland ſchicken. Freilich werden Sie kein ruhiges Leben haben.“ „Ich bin bereit, wie Ireton mein Leben ein⸗ zuſetzen.“ „Wir haben unſere Herzen geprüft“, kommt es von der andern Seite des Schreibtiſches zu⸗ wenn Sie Iretons Witwe Cromwell ſieht leicht gequält zur Seite. „Abermals dieſe Redensarten“, ſagt er miß⸗ billigend.„Nein, Fleetwood, Sie mißverſtehen mich; Irland wird Ihnen nicht allzuviel zu⸗ ſchaffen machen: das hat Ireton— wirklich um den Preis ſeines Lebens— zur Ruhe ge⸗ bracht; aber ich, Fleetwood, ich werde Sie brauchen.“ 44 „Ich ſtehe Eurer Lordſchaft ſtets zu Dienſten“, antwortet Fleetwood ſteif.„Aber—“ „Keine Vorbehalte, Fleetvood“, unterbricht ihn Cromwell raſch.„Die geringſte Einſchrän⸗ kung— und Sie ſind wertlos für mich.“ „Ich muß wohl um ſo weniger Vorbehalte machen“, entgegnet Fleetvood mit leidlicher Haltung,„als Eure Lordſchaft gewiß nie etwas von mir verlangen werden, was wider mein Gewiſſen wäre.“ „Es kommt darauf an“, gibt Cromwell mit erkünſtelter Leichtigkeit zurück,„wie zart Ihr Gewiſſen iſt.“ Er wirft den Oberleib plötzlich vor, ſtarrt dem Offizier mit ſpitzen Pupillen ins Geſicht.„Fleeiwood“, ſagt er langſam, „als ich neulich fragte, wer noch an das fünfte Reich glaube, ſchwiegen Sie. Warum, Fleet⸗ wood?“ Der andere dreht und windet ſich unbehaglich auf ſeinem Seſſel. „Ich— ich—“ ſtottert er. Langſam lehnt Cromwell, ohne den Blick von Fleetwood abzuwenden, ſich wieder zurück. „Ich habe heute das Unglück“, ſagt er mit fallender Stimme,„Fragen an Sie zu richten, die Sie nicht beantworten können.“ Er ſtreicht mit der Hand etwas Unſichtbares weg.„Gut“, fährt er fort,„ich verzichte auf die Antwort. Es iſt vielleicht wirklich beſſer, wenn manches unausgeſprochen bleibt. Behalten Sie alſo Ihre Worte für ſich und nehmen Sie nur eines zur Kenntnis: ich zwinge keinen, mit mir zu gehen; ſolange aber einer es tut, verlange ich von ihm unbedingten Gehorſam.“ Abermals blickt er Fleetwood ſcharf an, fährt, da dieſer nickt, fort:„Zur Sache alſo; bei unſerer letz⸗ ten Beſprechung waren wir uns einig, daß der Kampf gegen das Parlament aufzunehmen ſei; wie das zu geſchehen hätte, darüber wurde nicht geſprochen; und doch iſt dies das viel Wichtigere: glauben Sie mir, Fleetwood, es iſt viel ſchwerer, einen Kampf ſiegreich zu beginnen, als ihn ſiegreich zu beenden. Der * Endſieg— der iſt das letzte Glied einer Kette von Folgerungen; man muß nur folgerichtig vorgehen, dann kann er einem nicht entgehen; aber der Beginn, die Eröffnung— die verlangt Kälte, Klugheit— Ueberlegenheit; den Gegner über die eigenen Abſichten täuſchen, ſeine Kraft erſchöpfen, ohne die eigene zu vergeuden, ihm in der Führung des Kampfes den eigenen Willen aufzwingen, darauf kommt es an. „Ich verſtehe.“ Fleetwood nickt abermals. „Das Parlament“, ſpricht Cromwell, das Nicken zufrieden erwidernd, weiter,„ſah ſeine Stärke im Nichtstun: es erkannte ſehr wohl, daß jede entſchiedene Handlung, ſie ſei welcher Art immer, bei großen Teilen des Volkes auf Widerſtand ſtoßen müſſe; darum die lang⸗ wierigen Sitzungen, die keine entſcheidenden Beſchlüſſe zeitigten, darum die Abſchiebung wichtiger Geſetzentwürfe an Ausſchüſſe und Unterausſchüſſe, darum der umſtändliche Leer⸗ lauf der ſchwerfälligen parlamentariſchen Maſchinerie. Es heißt alſo, das Parlament aus dieſem Nichtstun aufrütteln, es um jeden Preis zu einer Tätigkeit zwingen. Ich habe in dieſem Sinne bereits St. John und Harriſon unterrichtet, ich unterrichte nun auch Sie. Das, Fleetwood, wird die Schwierigkeit ſein, mit der Sie zu rechnen haben. Irland— das wird Ihnen wenig Mühe machen; Ireton hat vortrefflich vorgearbeitet, der Verwaltungs⸗ apparat läuft von ſelbſt, braucht kaum mehr als hie und da einen nachprüfenden Blick, einen zurechtrückenden Handgriff; aber Sie werden mehr auf Reiſen ſein denn daheim, Sie wer⸗ den die Jriſche See beſſer kennen als den Regierungspalaſt in Dublin, Sie werden mit Matroſen, Poſthaltern, Kurieren mehr Worte wechſeln als mit Ihrer Frau. Trauen Sie ſich das zu?“ Fleetwood hat mit der ruhigen Aufmerkſam⸗ keit des Soldaten zugehört; nun ſagt er einfach: „Da Sie es befehlen, ja.“ Eine ſchwache Röte ſteigt in Cromwells Wangen. Zum erſtenmal an dieſem Tag wird ſein Ton warm, herzlich. „Ich danke Ihnen, Fleetwood.“ Und mit einem faſt um Entſchuldigung bittenden Lächeln ſetzt er hinzu:„Nicht wahr, ich verlange nichts von Ihnen, was gegen Ihr Gewiſſen wäre?“ „Nein, Sir Oliver.“ (Fortſetzung folgt.) Rofter, die niemand gehören Ein Tag auf der Gepäckautbewahrungsſtelle/ Ratten, Gittſchlangen und Weckeruhren Erlöſt von der ſchweren Laft des Tragens vertraut der Reiſende ſein Handgepäck der Deutſchen Reichsbahn an.„In einer Stunde wirds abgeholt“, ſagt er zu einem der Ar⸗ beiter in der Aufbewahrungsſtelle, der dem Koffer eine Erkennungsmarke aufklebt, während der Reiſende den Auslieferungsſchein erhält. Ueber 2000 Gepäckſtücke werden Tag für Tag an den Schaltern der Berliner Bahnhöfe abge⸗ geben. In der Reiſezeit erhöht ſich dieſe Zahl allerdings häufig um das Doppelte. Da wer⸗ den Käfige für Papageien und Kanarienvögel verſtaut, während hier Fahnen, Kinderſpier⸗ zeuge und ſeltſam verbogene Räder, die einer bekannten Varietétruppe gehören, lagern. So⸗ gar junge Löwen und Wildkatzen wurden ſchon einmal von dem Leiter einer deutſchen Afrika⸗ expedition ein paar Stunden bei uns„unter⸗ geſtellt“, berichtet der Leiter einer⸗großen Ber⸗ liner Aufbewahrungsſtelle. Zwiſchen hölzer⸗ nen Kiſten und Pappkartons, unzähligen Kof⸗ fern, Regenſchirmen und Reiſekörben hat man Gelegenheit, mit einem der Gepäckarbeiter ein paar Worte zu wechſeln.„Ja, es paſſiert bei uns ſo allerhand“, erzählt er und weiſt auf ein ſchweres Motorrad hin, das nun ſchon bald vier Wochen hier lagert, ohne daß ſich ſein Beſitzer jemals gemeldet hat. Allein in der Reichshauptſtadt bleiben täg⸗ lich Dutzende von Gepäckſtücken liegen. All dieſe herrenloſen Koffer und Pakete gehen den gleichen Weg! Nachdem ſie einen Monat auf der Gepäckaufbewahrungsſtelle behütet worden ſind, wondern ſie in das Fundbüro der Deutſchen Reichsbahn. Hier lagern ſie nochmals ein halbes Jahr, bis ſie dann offiziell zur Verſtei⸗ 5 gelangen. Bei dieſen Gepäckſiücken handelt es ſich häufig um die Beute von ängſt⸗ lichen Einbrechern, die wohl, bevor ſie ihr Die⸗ besgut abholen konnten, in die Hände der Poli⸗ zei gefallen ſind. Nicht nur wertvolle Pelze, Gold⸗ und Silberwaren kommen durch das ge⸗ waltſame Oeffnen ſolcher Koffer zum Vorſchein, ſondern auch Tauſende von Füllfederhaltern, Dutzende von Konſervenbüchſen und wertvolle Kriſtallvaſen. Eines Nachts wurden die Be⸗ amten einer Aufbewahrungsſtelle durch ein ſchrilles Klingeln erſchreckt. Als nach wenigen Minuten ein ähnliches Glockenzeichen ertönte, brachen ſie den Koffer, aus deſſen Innerem halberſtadter Soo⸗Jahr⸗Jeier des Reichslages von 1134 — 4 Ein Herold im Gefolge Kaiſer Lothars, ein Bild von dem hiſtoriſchen Feſtzug in Halberſtadt, das die des Bären mit der eier des I. Reichstages anläßlich der Belehnung Albrechts ordmark im Jahre 1134 mit einer Reihe von Veranſtaltun⸗ gen beging. Im Hintergrund die Martini⸗Kirche das geheimnisvolle Klingeln drang, auf und entdeckten Hunderte von geſtohlenen Wecker⸗ uhren, von denen einige von dem wirklichen Beſitzer wohl in weiſer Vorausſicht auf eine beſtimmte Zeit eingeſtellt und aufgezogen worden waren.„Einen entſetzlichen Fund machten wir vor einiger Zeit,“ erzählt ein alter Gepäckarbeiter, der ſchon 27 Jahre auf der Aufbewahrungsſtelle eines großen Weſtberliner Bahnhofes tätig iſt.„Beim Oeffnen eines loſe verſchnürten, morſchen Pappkartons fanden wir die Leiche eines kleinen Kindes..“ Kürzlich wurde ein Korb mit Ratten, die einem Chemiker vermutlich als Verſuchstiere dienen ſollten, auf einem Bahnhof untergeſtellt. Als ſich der Beſitzer nach einigen Tagen noch nicht gemeldet hatte, machten die hungrigen Ratten die Beamten der Aufbewahrungsſtelle auf ihre Anweſenheit aufmerkſam, indem ſie den Korb durchknabberten und zunächſt den vollen Kleiſtertopf überfielen. Sehr angenehm dürfte wohl auch das Erlebnis ſeines Kollegen nicht geweſen ſein. Dieſer Arbeiter ſah wäh⸗ rend ſeiner Mittagspauſe, wie ſich plötzlich eine rieſige Giftſchlange auf dem Fußboden wälzte. Wie ſich herausſtellte, war dieſe Giftſchlange das„Arbeitszeug“ eines ſtellungsloſen Artiſten. Die entſetzlichſten, grauſamſten Funde werden hier häufig gemacht. Erſt vor kurzer Zeit fand man in einem Pappkarton Dutzende von geladenen Revolvern! In einem kleinen, ſtehen⸗ gebliebenen Körbchen entdeckte man beim Oeffnen ein kleines totes Hündchen, dem ſein Beſitzer noch einen Strauß roter Roſen mit ins Grab gegeben hatte. Die Fälle, in denen berufsmäßige Schwind⸗ ler den alten mit Ziegelſteinen gefüllten Koffer durch Fälſchen einer Zahl des Gepäckſcheines in ein wertvolles Stück zu vertauſchen ſuchten, ſind erfreulicherweiſe ſeltener geworden. Auch die Zahl der Verſicherungsgauner, die ihren Koffer zweimal abholen wollen, hat ſich weſent⸗ lich verringert. Die heutigen vollendeten Siche⸗ rungen der Deutſchen Reichsbahn haben dieſen betrügeriſchen Burſchen gründlich das Hand⸗ werk gelegt. H. M. Feldpoſtbrief wandert 19 Jahre Der franzöſiſche Soldat Pierre Michard ſchrieb am 20. Auguſt 1914 von der Front ſei⸗ nen Eltern einen Brief, in der er unter ande⸗ rem ſagte:„Es geht langſam vorwärts, der Krieg wird bald zu Ende ſein.“ Er gab dieſen Brief zur Feldpott und dachte, er würde ſeine Eltern bald erreichen. Darin täuſchte er ſich. Der Brief iſt jetzt erſt in dem Ort eingetrof⸗ fen, wo es Eltern, die inzwiſchen verſtorben ſind, wohnten. Da er unbeſtellbar war, wurde er an den Abſender zurückgeleitet, der den Krieg glücklich überſtanden hat und mit ſeiner Frau und ſeinem Kind in dem Städtchen Creil im Departement Oiſe wohnt. Aus den ſchriftlichen Vermerken, die der Brief auf ſeinen Irrfahr⸗ ten bekommen hat, geht hervor, daß er von einem deutſchen Soldaten bei einem gefallenen aten gefunden wurde. Der Deutſche be⸗ ielt den Brief längere Zeit als Andenken und gab ihn dann an einen Offizier weiter. Dieſer ſorgte für die Weiterleitung nach Frankreich. Daß der Brief jetzt erſt angekommen iſt, wirkt erſtaunlich, aber noch bemerkenswerter iſt bei⸗ nahe, daß er nicht verloren gegangen iſt. Abendausgabe— Dienstag, 5. Juni 1934 0 —32 Ital Die 11 Ende en werden bei dene Plätze z. eine fußt die die g 50 Ta reundes in denen tragen n tionalma gatten. ichen B am Ufer Spieltag von den erleben. dem and die Geſck Aufmerkſ wieder e der Herrf in Neape ſeinem le an. Oeſt Brüdern dritten u iſt dieſe worden. für die 2 dachte me runde vo Kampf a großer E⸗ reicher n Kampf u Platz auf: 75 Deutf tark, daß Die Mögl den. Den wir gegen verloren 1 die Tſchec mit Glück Wropaiſh europäiſch her feſſte nicht wied es überha Spiele ent Stil, den dernen Sz außerdem ſchen, die ſ Italien we legen, und das Bezeie gezogenem deutſchen Grunde ge meſſen, feſt nen. 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Am Donnerstag und Sonntag werden die zwei letzten Kämpfe ausgetragen, bei denen der Weltmeiſterſchaftstitel und die Plätze zur— +⏑ gelangen. Damit findet eine fußballſporiliche Konkurrenz ihren Abſchluß, die die ganze Welt in Atem gehalten hat. Vier⸗ 50 Tage warx der Blick jedes Fußball⸗ reundes nach den Städten Italiens gerichtet, in denen die hiſtoriſchen Länderkämpfe ausge⸗ tragen wurden oder wo die verſchiedenen Na⸗ tionalmannſchaften Standquartier genommen hatten. Wir Deutſche ſtürzten uns auf die täg⸗ lichen Berichte aus dem lieblichen Cernobbio am Ufer des Como⸗Sees und hingen an den Spieltagen am Radio, um die Uebertragungen von den Kämpfen unſerer Mannſchaft mitzu⸗ erleben. Und genau ſo wie uns erging es je⸗ dem anderen Menſchen von 30 Nalionen, der die Geſchehniſſe um das„braune Leder“ mit Aufmerkſamkeit verfolgt. König Fußball hat wieder einmal bewieſen, daß er immer noch der Herrſcher im Sportleben der Welt iſt. 1* Am Fuße des Veſun. in Neapel tritt Deutſchland am Donnerstag zu ſeinem letzten Kampf in der Weltmeiſterſchaft an. Oeſterreich iſt der Gegner, mit unſeren Brüdern aus Oeſterreich müſſen wir um den dritten und vierten Platz kämpfen. Eigentlich iſt dieſe Paarung von den wenigſten erwartet worden. Oeſterreich galt als großer Favorit für die Weltmeiſterſchaft und bei Deutſchland dachte man, daß es nicht bis zur Jorſchluß⸗ runde vordringen würde. Darum iſt dieſer Kampf am Donnerstag für Deutſchland als großer Erfolg zu werten, während die Oeſter⸗ reicher wohl etwas weniger befriedigt den Kampf um den für ſie undankbaren dritten Platz aufnehmen werden. Wie ſind die Ausſichten fi Deutſchland? Sind wir wieder ſchon ſo tark, daß wir die Oeſterreicher ſchlagen können. Die Möglichteit dazu iſt auf jeden Fall vorhan⸗ den. Denn zwiſchen dem 1. Januar 1933, als wir gegen Italien in Bologna unxühmlich 1·3 verloxen und dem 3. Juni 1934, an a uns die Tſchechoſlowakei mit dem gleichen meſultat mit Glück beſiegte, liegt eine Zeit, in der uaſer Fußballkönnen wieder Anſchluß an die erſte europäiſche Klaſſe gefunden hat. Es dürfte da⸗ her feſtſtehen, daß der Sieg der Oeſterreicher nicht wieder•0 oder:0 ausfallen würde, wenn es überhaupt einen öſterreichiſchen Sieg gibt. „Die Oeſterreicher haben' in jedem ihrer Spiele enttäuſcht. Es hat ſich gezeigt, daß der Stil, den ſie pflegen, heute gegenüber der mo⸗ dernen Spielweiſe veraltet wirkt, daß ſie ihn außerdem nicht mit der Virtuoſität beherr⸗ ſchen, die ſie einmal zum„Wunderteam“ machte. Italien war im Vorſchlußrundenſpiel klar über⸗ legen, und ſpielte dabei— das iſt ja gerade das Bezeichnende— das W⸗Syſtem mit zurück⸗ gezogenem Mittelläufer. Chancen für einen deutſchen Sieg ſind darum ſchon aus dieſem Grunde gegeben. Wir ſind aber nicht ſo ver⸗ meſſen, feſt mit einem deutſchen Erfolg zu rech⸗ nen. Wir beſcheiden uns mit der Zehtflelung, daß er im Bereich der Möglichkeit liegt, denn wir wiſſen auf der anderen Seite genau, daß die Wiener ſehr leicht auch wieder einmal einen großen Tag haben können. Die Italiener und Tſchechen beſtreiten den Weltmeiſterſchafts⸗Endkampf am Sonntag im Stadion zu Rom. Mit dieſ'n bei⸗ den Ländern ſind vielleicht nicht die beſten, ſon⸗ Ernſt Winter Weltmeiſter im Reckturnen Bei den Turn⸗wWeltmeiſterſchaften in Budapeſt wurde Ernſt Winter von der Turngemeinde Eintracht(Frankfurt a..) mit 19,6 Punkten Weltmeiſter im Reckturnen Wer wird Weltmeiſter?— dern die härteſten und am glücklichſten kämpfen⸗ den Mannſchaften ins Finale gekommen. Es iſt ja bekannt, auf welchem Wege Italien in die Vorſchlußrunde gelangte(ſiehe Spanien gegen Italien) und wie die Tſchechen kämpfen mußten, um das Ziel zu erreichen. Zelbſt im Kampf gegen Deutſchland hätte es leicht'inen anderen Sieg geben können, wenn ſich nicht in einen pſychologiſch wichtigen Moment durch eine Fehlentſcheidung des Schiedsrichters das Glück von uns gewandt hätte. Aber wie dem auch ſei, Italien oder die Tſchechorlowalei wird Weltmeiſter werden. Nach ilruguay wird eine europäiſche Nation dieſen ſtolzen Titel tragen. Deutſche Jußballmeiſterſchaft am 24. Juni Vorſchlußrunde am 17. Juni Nachdem ſich die deutſche Fußballmannſchaft bei den Weltmeiſterſchaften in Italien bis zur Vorſchlußrunde durchgekämpft hat und am Donnerstag noch gegen Oeſterreich antreten Kann Deutſchland Oeſterreich ſchlagen? muß, ſind die Spiele der Vorſchlußrunde um die 8177 Fußballmeiſterſchaft auf den 17. Juni feſtgelegt worden. Es ſpielen alſo an dieſem Tage: In Lei g 1. FC Nürnberg— Viktoria 89 erlin. In Düſſeldorf: SV Waldhof— FC Schalke. Die Sieger dieſer beiden Treffen tragen am 24. Juni das Endſpiel aus; der Austragungs⸗ ort für dieſes Treffen hängt von dem Ausgang der Vorſchlußrundenſpiele ab und wird noch feſtgeſetzt. Am gleichen Tage nehmen auch die W47 um den„Adolf⸗Hitler⸗Pokal“ ihren An⸗ ang. Auer wieder bei Jürth Heinrich Auer, der ſeinerzeit aus der Ju⸗ endmannſchaft der Spielvereini ung Fürth feregen ne Fußballer, der ſich ſpäter dem 1. ürnberg anſchloß und zuletzt beim F Würzburg 04 ſpielte, iſt wieder zu feinem Stammverein zurückgekehrt. 6000⸗Kilometerfahrt durch Italien Erfolg der deutſchen Adler⸗Mannſchaft Die erſte Italien⸗Rundfahrt für Automobile um den Goldpokal Muſſolinis wurde in einer Drei⸗Etappen⸗Fahrt durchgeführt, die jetzt in Rom ihr Ende gefunden hat. Ueber 200 Teil⸗ nehmer hatten ſich am Start eingefunden, dar⸗ unter auch mehrere deutſche Fahrer. Der erſte Tag brachte die Wagen von Rom nach Meſſina mit anſchließender Rundſtrecke auf Sizilien, der zweite führte nach dem Norden bis Mai⸗ land und am letzten Tage wurde über Verona und Trieſt der Ausgangspunkt Rom wieder er⸗ reicht. Das Ergebnis der ſchwierigen Prüfung war ſehr gut, denn etwa 50 Prozent der ge⸗ ſtarteten Teilnehmer erreichten das Ziel. Die Deutſchen ſchnitten dabei recht gut ab. Den Team⸗Preis holten ſich die deutſchen Adler⸗Wagen, die mit großer Regelmäßig⸗ keit ihr tägliches Penſum herunterfuhren. In der Klaſſe bis 2000 cem waren Löhr⸗Hoff⸗ mann auf Adler die beſten Deutſchen an 12. Stelle, Schweder⸗Schneider(Ad⸗ ler) belegten den 13. Platz, Haßler⸗Ards (Adler) den 15. Platz. Die beiden Opelwagen, die von K. von Guilleaume und Gebr. Engeſſer geſteuert wurden, folgten an 16. und 18. Stelle. Die beſte Leiſtung erzielten in der Klaſſe bis 3000 cem die Italiener Pinta⸗ cuda⸗Nardilli mit einem Lancia⸗Wagen, die mit einer Geſamtzeit von 65.57,23 Stunden einen Durchſchnitt von 86,229 Stdkm. heraus⸗ fuhren. Sie erhielten dafür den Goldpokal. Bedauerlicherweiſe gab es auch ſchwere Un⸗ glücksfälle, die tödlichen Ausgang nahmen. Zwei Todesopfer und mehrere Schwerverletzte verzeichnete die erſte Etappe. P. v. Guilleaume und Frl. Lotte Bahr fuhren mit ihrem Adler in einer Staubwolke Rochn eine Betonmauer, die ſie durchbrachen, doch kamen ſie mit leichten Verletzungen davon. Der Münch⸗ ner von Platen mußte wegen Felgendefekts gleichfalls ausſcheiden, ebenſo erging es dem Berliner Magnus auf Ford wegen Motor⸗ Sariser Fennis-Fage ſchadens. Bei der zweiten Etappe überſchlug ſich der Alfa⸗Romeo der Italiener Gherſi und Marinoni. Während Gherſi mit leichteren Ver⸗ letzungen davonkam, verunglückte Marinoni tödlich. Die genauen Ergebniſſe: Bis 1100 cem: 1. Bignone⸗Asmini(Fiat) 71.26,25 Std. ⸗ 79,598 Stdkm.; 2. Fontane⸗ de Grazia(Fiat) 72.41,31 Std.- 78,234 Stokm. Bis 1500 cem: 1. Dei⸗Caruſo(Lancia) 72.44,22 Std.- 77,122 Stdkm.; 2. Kechler⸗Glocchietti (Lancia) 75.49,29 Std. ⸗ 75,001 Stdkm. Bis 2000 cem: 1. Dusmet⸗Daneſe(Alfa⸗Romeo) 68.29,59 Std. ⸗ 83,022 Stokm.; 2. Staccioli⸗ Gambiſi(Alfa⸗Romeo) 68.53,17 Std.- 82,554 Stdkm.... 12. Löhr⸗Hoffmann(Adler) 82.52,13 Std. ⸗ 68,625 Stdkm.; 13. Schweder⸗Schneider (Adler) 82.52,44 Std. ⸗ 68,618 Stokm.... 15. (Adler) 84.22,10 Std.- 67,405 tdkm.; 16. K. v. Guilleaume⸗Frau von Guil⸗ leaume(Opel) 86.11,15 Std.- 65,985 Stdkm. ... 18. Gebr. Engeſſer(Opel) 91.39,40 Std. 62,043 Stdkm. is 3000 com: 1. Pintacuda⸗ Nardilli(Lancia) 65.57,23 Std.- 86,229 Stdkm. Geſchwindigkeit iſt keine Hexerei Für den Rennfahrer iſt ein unbedingt zuver⸗ fiesr Reifen die beſte Verſicherung gegen den Tod. Auch Manfred von Brauchitſch nahm in der achten Runde des Nürburgrennens Rei⸗ fenwechſel vor. In der ſiebten Runde hatte der Mercedes⸗Fahrer beim Paſſieren des Erſatzteil⸗ lagers ſeine Helfer davon verſtändigt, daß er in der nächſten Runde Reifenwechſel vor⸗ nehmen wolle. Als er dann nach wenigen Mi⸗ nuten wirklich anhielt und die Reifen wechſelte, arbeiteten ſeine vier treuen Helfer mit ſolcher Schnelligkeit und Sicherheit, daß Obergruppen⸗ führer Hühnlein, der der Arbeit mit beſonderem Intereſſe gefolgt war, jedem der vier Mon⸗ teuxe ein ſilbernes Zigarettenetui ſtiftete. Der größte Erfolg der Nachkriegszeit Frankreichs und Von Cramms Pariſer Sieg Tennis⸗Paris erlebte ein bitteres Wochen⸗ ende. Die Heimat der vier Musketiere ſtellte im Herreneinzel nicht einen einzigen Endſpiel⸗ teilnehmer. Auf der Stätte ſtolzeſter Triumphe der Lacoſte und Cochet ſtanden ein Deutſcher und ein Auſtralier im entſcheidenden Kampf. Der Auſtralier war Weltmeiſter, inoffizieller natürlich, wie das im Tennis immer iſt. Als v. Cramms Sieg über Stefani gemeldet wurde, ſchien auch in Deutſchland den meiſten der Höhepunkt jener ſtolzen Erfolge erzielt, die er in Paris an ſich riß. Ellmer war beſiegt, Ro⸗ derich Menzel erledigt, von Palmmeri und Malfroy ganz zu ſchweigen. Von Cramm ſtand im Endſpiel. War das nicht Triumph genug? Und als es am Samstagnachmittag:1⸗Sätze für Crawford hieß, da ſchienen jene recht be⸗ halten zu haben, die die Krönung der Cramm⸗ ſchen Erfolge für unmöglich hielten. Doch prächtig erfriſcht kam nach der Regenpauſe Deutſchlands ſtärkſter Spieler wieder aufs Feld, völlig intakt und mit kaltblütiger Ruhe ſchlug er den Auſtralier— der letzte Satz wurde geradezu eine Vernichtung Crawfords. Mit Superlativen kann man im Sport leicht entgleiſen. Es iſt aber nur die Feſtſtellung einer Selbſtverſtändlichteit, wenn wir von Cramms Eroberung der franzöſiſchen Meiſter⸗ ſchaft im Herreneinzel als den ſtolzeſten Triumph des ganzen deutſchen Nachriegs⸗Tennis bezeichnen. Ihm ſteht im Damentennis die Beſtreitung des End⸗ ſpiels von Wimbledon durch zwei deutſche Mä⸗ dels, die Auſſem und die Krahwinkel, zur Deukſchlands Tennis⸗Elite im Kampf um den Davispokal Seite. Schon als im Frühjahr von Cramm an der Riviera ſpielte, bezeichnete ihn ein ſo kluger Kenner wie Roderich Menzel als einen der ſtärkſten Weltklaſſenſpieler und dies trotz der Rivieraniederlagen! Die Ereigniſſe gaben dem Prager Tenniskünſtler und Stilküſtler recht. Schon auf dem Rotweißturnier ſtand Cramm auf einſamer Höhe. Seine Spiele in Paris waren ein einziger Siegeszug. Wir ver⸗ kennen durchaus nicht, daß das Weltklaſſen⸗ tennis ſchwächer wurde und daß die Zeiten der „unſchlagbaren Spieler“— Tilden, Laeoſte, Cochet— vorüber ſind, wir wiſſen, daß heute jeder Spitzenſpieler zu ſchlagen iſt, ohne Aus⸗ nahme und viele Ergebniſſe dieſes Jahres be⸗ weiſen es: Alle dieſe Dinge können die Bedeu⸗ tung des Crammſchen Erfolges nicht verdun⸗ keln. Wir wiederholen, was wir kürzlich ſchon ſagten und was durch die Ereigniſſe der letzten Pariſer Woche ſo glänzend erhärtet wurde: Gebt uns noch einen von Cramm oder einen Spieler, der ihm an⸗ nähernd gleichkommt und wir wol⸗ len die Davistrophäe erobern. Der ſchwere Gang Die franzöſiſchen Meiſterſchaften ſind vor⸗ über. Ein heißerer Kampf ſteht Deutſchland bevor. Roland Garros wartet auf das Davis⸗ pokalſpiel zwiſchen den Beſten der beiden Nach⸗ barländer. Schon ſchlägt man ſich um die Ein⸗ trittskarten. In den heißen Keſſel faſt ſüdlän⸗ diſcher Tennisleidenſchaft werden es unſere Leute ſchwerer haben denn je. Zu lange haben die Franzoſen die begehrte Silberſchale beſeſ⸗ h als daß ſie ihren Verluſt ſchon verſchmerzt ätten. Die Mißerfolge der letzten Wochen wollen ausgeglichen werden. Die franzöſiſche Mann⸗ ſchaft ſteht, wie ſie ſeit Monaten erwartet wurde. Bouſſus und Merlin beſtreiten die Einzel, das Doppel heißt Borotra⸗Brugnon. Es iſt ſo gut wie unſchlagbar. Daß es im Endſpiel um die internationale Meiſterſchaft von Frank⸗ reich auch Crawford⸗MeGrath beſiegte, iſt die Beſtätigung ſeiner guten Verfaſſung. Die Streitmacht des Deutſchen Tennisbundes heißt v. Cramm, Nourney, Denker und Tüſcher. Wir trauen dem Freiherrn zu, daß er ſeine beiden Spiele gewinnt. Er wird es gegen Bouſſus ungeheuer ſchwer haben, denn 12000 Franzo⸗ ſen werden mit heißem Herzen hinter Frank⸗ reichs letzter Hoffnung ſtehen, aber v. Cramm iſt im Augenblick in ſtärkerer Verfaſſung. Es wird alles darauf ankommen, ob unſer zweiter Spieler Merlin ſchlagen kann. Wer aber iſt unſer zweiter Mann im Einzel? Die neueſten Meldungen nennen Nourney und wenn man den erfahrenſten Mann ſtellen will kommt auch kein anderer Spieler in Frage. Weder in Wiesbaden, noch beim Rotweißturnier hat Nourney Leiſtungen gezeigt, die uns einen Sieg über Merlin ohne weiteres erwarten lie⸗ ßen. Es wird aber auf die Tagesform ankom⸗ men, auf die guten Nerven und auf die tauſend Zufälligkeiten und„Imponderabilien“ eines ſolchen Spiels. Die Beſetzung des deutſchen Doppels hängt davon ab, ob v. Cramm ſich ſchonen muß. Das iſt eine Frage der Taktik. Sie wird wohl erſt in letzter Stunde entſchie⸗ den. Nüchternſte Ueberlegung ſagt uns: Frank⸗ reich iſt Favorit. Aber wir haben eine große Chance. Die Größe der Aufgabe ſoll unſere Spieler zur Hergabe des Letzten befeuern. Von Cramm iſt ein leuchtendes Beiſpiel dafür, was Können vermag, wenn es ſich mit dem eiſernen Willen zum Sieg paart. Bogoljubow ſiegt in der 23. Partie Die am Sonntag in Mannheim abgebro⸗ chene Partie des Weltmeiſterſchaftskampfes Bo⸗ goljubow gegen Dr. Aljechin bewies bei der Wiederaufnahme am Montag, daß der Welt⸗ meiſter ſchlechter ſtand, als eine Meſſter ianz Beurteilung zeigte. Der deutſche Meiſter kam ſehr bald in Vorteil, da ſeine Freibauern über⸗ mächtig zu werden drohten. Aljechin leiſtete hartnäckigen Widerſtand, mußte aber im 58. Zug die hoffnungsvolle Partie aufgeben. Stand des Kampfes 14:9 für Dr. Aljechin. Axel Holſt ſiegt in Warſchau Die deutſchen Reiter ſchnitten am Montag beim Internationalen Reitturnier in Warſchau ge3“ hervorragend ab. Die Hauptkonkurrenz es Tages, ein ſchweres Zeitſpringen über 15 verſchiedenartige Hinderniſſe, erbrachte einen überlegenen deutſchen Sieg von Axel Holſt auf„Sachſenwald“. Der unter 100 eilnehmern eſtartete deutſche Rittmeiſter brachte die Prü⸗ 5 in einem ſchneidigen Ritt fehlerlos in der beſten 95 von.09 Minuten hinter ſich. Lange Zeit ſah es nach einem franzöſiſchen Sieg aus, da Lt. Gudin de Vallerin auf„Champagne mit.11 Minuten geführt hatte. Holſt kam aber als ausſichtsreichſter Teilnehmer 2 Sekunden ſchneller über den Parcours und ſo zum Sieg. Hinter dem Franzoſen belegten„Baron IV“ unter Oblt. Brandt in.11,4 Minuten den dritten und„Olaf“ unter Oblt. K. in.14 Minuten den vierten Platz. Außerdem erhielten die nicht unter den erſten„Sechs“ pla⸗ cierten deutſchen Offiziere Oblt. K. Haſſe auf„Der Mohr“, Oblt. E. Haſſe auf„Raub, ritter“ und Rittm. Momm auf„Winzige Auszeichnungen. Vorausſagen für Mittwoch, 6. Juni Hoppegarten: Marquiſe'Arezzo— Feldſol⸗ dat; 2. Hamlet— Lampos' Sohn; 3. Weißer Flieder— Olearius; 4. Ghrenpreis— Waffen⸗ ſchmied; 5. Marland— Markgraf; 6. Piro⸗ land— Gratianus; 7. Honorius— Marte. Krefeld: 1. Grimbart— Alp; 2. Maat— Spata; 3. Orion— Saxofon; 4. Geſtüt Myd⸗ linghoven— Piſtazie; 5. Steinbruch— Leit⸗ Wl 6. Stall Bührer— Löſegeld; 7. Egon— orita. Witt boxt am 11. Juni gegen Thil? Als Termin für den Kampf um die Europa⸗ meiſterſchaft im Mittelgewicht zwiſchen dem Ti⸗ telverteidiger Marcel Thil und dem deutſchen Meiſter Adolf Witt(Kiel) iſt nunmehr der 11. Juni feſtgeſetzt worden. Der Kampf Sie. beſtimmungsgemäß über 15 Runden. Die Sie⸗ gesausſichten für Witt gegen den ausgezeich⸗ neten Franzoſen ſind nicht allzu groß, zumal Thil in Paris antritt, doch hat der deutſche Meiſter auf Grund ſeiner Schlagkraft nicht un⸗ begründete Siegeshoffnungen. TV Weinheim in Berlin Der zur Handball⸗Gauliga aufgeſtiegene TV 62 Weinheim unternahm eine Reiſe nach Ber⸗ lin, wo er in einem techniſch hochſtehenden Spiel gegen den Berliner SV92 durch ein verdientes Unentſchieden von:7(:4) Toren einen recht beachtlichen Erfolg erzielte. Bei Weinheim traten neben dem Torwart Reinig 1 noch der Mittelläufer Schröbl, der rechte Läufer Fechtner und der Halblinke Stöhr in beſon⸗ derem Maße hervor. Bemerkenswerterweiſe wurden die meiſten der ſieben Tore, nämlich fünf, von den Läufern Schröbl und Fechtner erzielt. Die beiden anderen Tore kamen auf das Konto von Stöhr. ——————————————————————————————— ————„———————————————————————————————————————————— Jahrgang 4— A Nr. 2⁵⁰ 2 Seite 14 „Hakenkreuzbanner“ — Abendausgabe— Dienstag, 5. Juni 1934 4 Aiunnnnnnnnnmm EE ſfc⸗ Der Sturmbann Sie haben gelämpft und haben gelitten, ſie haben hungernd den Sieg erſtritten. Lamasanw Beut' kaden ſie Euch zu ihrem Feſte und bieten in deutſcher Kunſt das Geſte. Strömt alle herbei aus fern und nah' ſeid liebe Gäſte der alten S⸗A. Afllllllfinnmmmamnnamfe 1/171 veranſtaltet am 9. Juni 1934, abends 8350 Ahr, in allen Räumen des Roſengarten einen bunten Abend Almmmmmnmnnmnmmmnnmmm ITWIRKENDE: Frl. Anni Heuſer, Wilhelm Trieloff, W. Kujawski, Ernſt Lang ⸗ heinz, Erwin Linder, Karl Marx, Joſef Offenbach, Rolf Schickle, Fritz Schmiedel. Die fünf Nationalharmoniſten. Leitung: Kapell⸗ meiſter Karl Klaus, Hans Karaſek, Eugen Fröhlich, Hans Strubel, Adolf Effelberger, Luei Rena, ſämtliche Mitwirkende ſind vom Nationaltheater Mannheim. S A⸗Standartenlapelle 171,(Muſil⸗zugfüßrer Otto Bomann⸗Webau 1. Friederieus⸗Bex⸗Marſch. Wenninger 2. Gegrüßung Sturmf. Franz Schneider 3. OWikhelm Triekoff ſingt: Porterlied aus der Oper„Martha“ 8. Hildebrandlied von Lichner 9. Trint.ied aus der Oper Am Flügel: Rolf Schickle 4. Kaiſerwakzer, getanzt von Anni Heuſer 10. u. W. Kufawski, Begleitung R. Schickle 5. Gationakharmoniſten ſingen: a) Volksl.:„Kein Feuer⸗keine Kohle“ VOETNAGSFOLGk: 7. Geſellſchafts⸗Tanz der Mergangenheit von Anni Heuſer und W. Kujawski Begleitung: Rolf Schickle „Am Misrophon“ Ernſt Langheinz Die(Mationalbarmoniſten ſingen: ee b)„Blonde Kathrein“ „Die heiden Herren Eeutnants“ Schwank von L. Weber Leutnant Flotter.. Erwin Linder Tomas ſein Burſche, Fritz Schmiedel b)„Kannſt Du pfeifen, Johanna“ v. Toſebach, Gutsbeſ.. Karl Marr 6. Bumoriſtiſche Oorträge Gottlieb Engelmann, Rekrut Sachſe von Ernſt Langheinz Joſef Offenbach Senri5 Tanz in Mibehammensaal- SA-Slandarten- Mapelle 121 Eröffnune des Bierkeller⸗ Oriaimal-Schrammel-Guarfef- Tanz in der Wandelfzalle⸗ Tanzsporf-Oreltesfer- Schieſt- Eintritts · karten 1 Mk. für alle Vorverkauf: besden- Uberraschumgen Auifunnigg 50 pfg. 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