rStKl. ung nie 8 Ale Hschirme iligsie preisel f22² 12.12 ine lang· n in der nur das Muller 778⁵ dgerung/ 2 ſ7. AlliAtwIizz1151151 A7. 481 a. IIIAA — — — — — — — — — — —— —. — — — — — — — — — — —— — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — —— — —— —.— — — — — — — — — — — — —.— — —. —.— — — — — — — — — — — — — — — — — —.— — — — — — — — — —— — — — — — —. — —.— — — —. — — — — — —— — — —— — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — —.— — — — — — — —. — — — — — — — —— — — — —— — — — —. —. — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — —. — — — — — — — —— —— — — — —— — — — — — — — — — — — — — — — — —— — — — — — — — — — — — —.— — — — —.— — 51 Verlag und Schriftleitung: Mannheim, R 3 14/18. Fernruf: 204 86, 314 71, 333 61/62. Das 12mal(.20 RM. und 50 10 gabe B erſcheint 7mal(.90 RM. und 30 Pfg.. Einzelpreis 10 Pfg. e ere Gewalt) verhindert, beſteht kein Anſpruch au G digung. Regelmäßig erſcheinende „Hatenrreuzbanner“ Ausgabe 4 erſcheint boͤzere die Träger ſowie die Poſtämter entgegen. Monkag⸗Ausgabe ir sciaffen es! Den Jweiflern zum Tro Stoolsſekeetüe Reinhardt üver die Beſeitigung der Für unverlangt eingeſandte wird keine Verantwortung übernommen. Trägerlohn), Aus⸗ Beſtelungen eltung am Erſcheinen(auch durch allen Wiſſensgebieten.— lagen au anuſkripte 2 Ausgabe A/ Nr. 239 Ausgabe B/ Nr. 159 Anzeigen: Die 1 teil 45 Rabatt nach aufliegendem Tar für Abendausgabe 13 Uhr. ſcheckkonto: Das wigshafen 4960. Verlagsort Mannheim in Der flebeitsſchlacht/ Senkung der flebeitslolenzi eſpaltene Millimeterzeile 10 Pfg. fg. Für kleine* Die 12geſpaltene Millimeterzeile 7 Pfg. S me: markt. Fernruf 204 86, 314 71, 61/2. Zahlungs⸗ und Erfüllungsort Mannheim. Ausſchlie licher Gerichtsſtand: Mannheim. ft⸗ akenkreuzbanner Lud⸗ Die 4geſpaltene Minimeterzeile im Text⸗ Bei We ür Frühausgabe 18 Uhr, chluß der Anzeigen⸗Annahme: und p 4, 12 am Stro Mannheim, R 3, 14/1 Mannheim, 11. Juni 1934 fer um eine million in flebeitsloſigkeit/ Gigantiſcher kndkampf um den dieg den nüchſten 6 Monaten Slerreſoem im herdſt 123/ kheſtandsdaelehen ſo lange es heieatsfähige frbeitnehmoeinnen gibt München, 10. Juni.(HB⸗Funk.) Am Sonntag trat hier die Kommiſſion für Wirt⸗ ſchaftspolitik der NSDAp zu ihrer erſten Ta⸗ gung zuſammen. Der Leiter der Kommiſſion, Köhler, begrüßte die Erſchienenen, darunter den Beauftragten des Führers für Wirtſchafts⸗ fragen, Keppler, Staatsſekretär Reinhardt als Vertreter des Reichsfinanzminiſters, Ober⸗ bürgermeiſter Fiehler, Vertreter der Ober⸗ ſten Leitung der PO und der Oberſten SͤA⸗ Führung, Staatsminiſter Eſſer, Vertreter der Bezirksleitung Bayern der Arbeitsfront, des Reichsnährſtandes und den Präſidenten der Induſtrie⸗ und Handelskammer München, Pietzſch. Namens der Stadt München begrüßte Oberbürgermeiſter Fiehler die Teilnehmer an der Tagung. Das erſte Referat erſtattete Staatsſekretär Reinhardt über den„Kampf um die Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit“. Staatsſekretär Reinhardt führte u. a. aus: Damit das Schwungrad der Wirtſchaft in Be⸗ wegung komme und bleibe, müßten erſtens Wirtſchaft und Volk zur Staatsführung un⸗ bedingtes Vertrauen haben, zweitens müſſe der Staat durch geeignete Maßnahmen zur Deckung vorhandenen Bedarfes anregen und drittens müſſe der Staat die Umſchichtungen verordnen und durchführen, die eine Geſundung der Le⸗ bensgrundlagen des Volkes bedingen. Der Staatsſekretär ging dann ausführlich auf die Einzelheiten der Arbeitsbeſchaffung und ihrer Finanzierung ein und wies darauf hin, daß Arbeiten im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungs⸗ geſetzes vom 1. 6. 1933 ſich kis zum Frühjahr und Sommer 1935 erſtrecken werden. Eine Arbeitsbeſchaffungsmaßnahme ſei auch die Grundförderung durch die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſiche⸗ rung. Die Haushaltslage der Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände ergebe 1934 gegen⸗ über dem Dorjahre eine berbeſſerung von insgeſamt 455 Millionen. Bei dieſer Verbeſſerung könne von den Län⸗ dern, Gemeinden und Gemeindeverbänden ver⸗ langt werden, daß ſie mit einem Grund⸗ förderungsſatz von.50 RM. je Tag und Mann zufrieden ſeien und auch dazu über⸗ gingen, öffentliche Arbeiten aus eigenen Mit⸗ teln ohne Grundförderungen zu finanzieren. Die Begrenzung der Grundförderungsſumme auf 310 Millionen RM. ſei aufgehoben worden Es werde möglich ſein, die Grundförde⸗ rung für weitere mindeſtens 30 ooo Mann zu gewähren. Die Urbeitsloſenziffer würde allein infolge der guswirkung dieſer Maßnahme in den nächſten Wochen um weitere 500 o00 Mann ſinken. Die Gewährung von Grundförderung dürfe Fortſetzung Seite 3 Weil der„Jag der Jugend“ misslung fiürntner RMationalſozialiſten als beiſeln in illopeapf/ 58 Schüler wurden eingeſperrt/ 0 tehrperſonen Dölle k5 doef entlaſſen/ 200 fatholiken werden deshalb Proteſtanten München, 10. Juni. Wie der öſterreichiſche Preſſedienſt meldet, wurden in Hermagor in Kärnten am Dienstag zahlreiche Nationalſozialiſten als Geiſeln verhaftet und nach Wöllersdorf gebracht. Grund für die Verhaftung war die Tatſache, daß anſtatt einer beabſichtigten vaterländiſchen Jugendfeier eine nationalſozialiſti⸗ ſche Feier abgehalten worden ſei, indem SA und HI mit Armbinden unter Mitführung einer Sturmfahne durch den Ort marſchiert ſeien. Die Folgen dieſer vollſtändig ungeſetz⸗ lichen Verhaftung unſchuldiger Perſo⸗ nen waren, daß 300 Katholiken zu der proteſtantiſchen Kirche übertraten. An der Staatsgewerbeſchule in Klagen⸗ furt und in Villach, ſowie am Gymna⸗ ſium in Klagenfurt wurde die Reifeprüfung auf unbeſtimmte Zeit verſchoben. 68 Schüler wurden eingeſperrt und die Eltern mit Gehaltskürzungen bedacht, ſofern ſie ſich in Staatsſtellungen befinden. Als weitere Vergeltung für das vollſtändige Mißlingen des„Tages der Jugend“ in Kärn⸗ ten, der ſich in den meiſten Orten zu einer nationalſozialiſtiſchen Kundgebung geſtaltete, wurden bis heute in Kärnten 2 Lehrperſonen und drei Profeſſoren friſtlos und ohne Pen⸗ ſionsberechtigung entlaſſen. leue kiſenbahnanſchläge in eſierreich flußerordentlicher miniſterrat Wien, 10. Juni.(HB⸗Funk.) Die Lage in Oeſterreich hat ſich heute außerordentlich zu⸗ geſpitzt. In den Abendſtunden laufen Meldun⸗ gen über zahlloſe Attentate ein. In Wien er⸗ eigneten ſich folgende Anſchläge: Ein Bomben⸗ wurf in das Poſtamt Wien⸗Döbling, ein Bom⸗ benwurf in das Haus der chriſtliſten Deutſchen Turnerſchaft in Floridsdorf, ein Bombenwurf in eine Synagoge im 8. Gemeindebezirk. In faſt allen Füllen wurde bedeutender Sachſchaden angerichtet. In den Straßen von Wiener⸗Neu⸗ ſtadt wurden zahlreiche Papierböller geworfen, ebenfalls in Ansbach(Niederöſterreich). In Felizdorf an der Aſpenbahn, ebenfalls in der näheren Umgebung Wiens, wurden die Bahn⸗ gleiſe beſchädigt. An der Strecke Graz—Buda⸗ peſt wurden auf ſteiriſchem Boden die Bahn⸗ gleiſe aufgeſprengt. Die Täter warnten mit Feuerſignalen einen herankommenden Schnell⸗ zug, ſo daß dieſer im letzten Augenblick zum Stehen gebracht werden konnte und ein Verluſt an Menſchenleben verhütet wurde. Des weiteren lommen von faſt allen Eiſenbahnlinien in der Umgebung Wiens ähnliche Meldungen. Auf der Weſtbahn, auf der Franz⸗Joſeph⸗Bahn, auf der Oſtbahn, auf der Südbahn, überall wurden mehr oder weniger größere Eiſenbahnanſchläge aus⸗ geführt. Es hat großes Aufſehen erregt, daß Bundeskanzler Dr. Dollfuß und Vizekanzler Starhemberg ihr Erſcheinen an einer Feier der oſtmärkiſchen Sturmſcharen in Krems abgeſagt hatten. Es heißt, daß ſie zu einer Be⸗ ratung über die Maßnahmen, mit denen den zahlloſen Anſchlägen begegnet werden ſoll, zu⸗ ſammengetreten ſind. Am Sonntagnachmittag berät über begenmaßnahmen trat ein außerordentlicher Miniſterrat zuſam⸗ men, in dem über die Gegenmaßnahmen gegen die Attentate Beſchluß gefaßt werden ſoll. Barthou-Reiſe nach Rom erſt im Oktober Paris, 10. Juni.(HB⸗Funk.) Nach über⸗ einſtimmenden Meldungen aus Rom und Ber⸗ lin beurteilt die Pariſer Preſſe das bevor⸗ ſtehende Treffen zwiſchen dem Reichskanzler und Muſſolini als feſtſtehendes Ergebnis. An⸗ dererſeits ergibt ſich aus dem Bericht, den die „Information“ über den geſtrigen Miniſterrat veröffentliche, daß Frankreich nicht als dritte Macht bei einer Zuſammenkunft Hitler⸗Muſſo⸗ lini zugegen ſein wird. Barthou erklärte laut „Ouvre“, Baron Aloiſi habe wohl vorgefühlt, und Muſſolini habe ihn offiziös nach Italien eingeladen. Barthous diplomatiſches Reiſepro⸗ gramm ſei aber während der nächſten Wochen derart überlaſtet, daß er in nächſter Zeit nicht nach Italien fahren könne. In der Tat trifft heute der füdflawiſche Außenminiſter in Paris ein, Barthou ſelbſt wird nach Bukareſt und nach London reiſen. Man rechnet alſo nicht vor Oktober mit einem Beſuch des franzöſiſchen Außenminiſters in Rom. Ein Viadukt jilog in die Cuft Wieder lenken die Detonationen im öſter⸗ reichiſchen Land den Blick Europas auf den Staat der Dollfuß, Fey und Starhemberg. Diesmal aber waren es nicht nur Papierböller und politiſche„Fröſche“, diesmal trugen die Exploſionen, die als ein Ausbruch des Unwil⸗ lens eines Volkes gegen ſeine Regierung zu werten ſind, einen weit ernſteren Charakter. Es zeigt ſich hierbei mit aller Deutlichkeit, wo⸗ hin es führt, wenn eine ſich„vaterländiſch“ nennende Regierung für marxiſtiſche Terrorakte demonſtrativ und faſt ſyſtematiſch ſtatt der an dieſen Terrorakten ſchuldigen Marxiſten völlig unſchuldige Nationalſozialiſten in die Kerker und Anhaltelager wirft. Bei den früheren GEiſenbahnattentaten in Oeſterreich hat das öſterreichiſche Volk einen lehrreichen Anſchau⸗ ungsunterricht dieſer Art bekommen. Statt die Schuldigen dingfeſt zu machen und ihrer ge⸗ rechten Strafe entgegenzuführen, offenbarte ſich die Schwäche der Regierung darin, daß ihre Exe⸗ kutivorgane wahllos Nationalſozialiſten verhaf⸗ teten und gleichzeitig planmäßige Entlaſſungen früher verhafteter Sozialdemokraten undKommu⸗ niſten— gleichſam als Belohnung für den Mut zum Terror— vornahmen. Daß ein derartiges Vorgehen die marxiſtiſchen Terroriſten zu neuen Untaten geradezu herausfordern mußte, liegt auf der Hand. Die Herren vom Ballhausplatz haben nun ihren verdienten Lohn für ihre unſinnige Tak⸗ tik bekommen. Das Viadukt von Adlitzgraeben, zwiſchen den Stationen Breitenſtein und Sem⸗ mering, iſt durch eine Sprengaktion einer mar⸗ xiſtiſchen„Sprengbrigade“ in die Luft geflogen. Der Umfang der Sprengung und die zu ihrer Durchführung erforderlichen Vorarbeiten laſſen erkennen, daß es ſich hier um einen Anſchlag allergrößten Stiles handelt, der von den Mar⸗ xiſten in aller Ruhe und von langer Hand vor⸗ bereitet worden iſt. Die geſamte Eiſen⸗ konſtruktion der Brücke flog in die Luft. Damit iſt der Verkehr auf der Sem⸗ meringſtrecke, alſo der bedeutendſten Eiſenbahn⸗ linie Oeſterreichs, die u. a. von dem Orient⸗ expreß befahren wird, vollkommen unterbrochen. Der internationale mitteleuropäiſche Eiſenbahn⸗ durchgangsverkehr iſt damit künftig bis zur Wiederherſtellung des geſprengten Viaduktes nur mit erheblichen Verzögerungen durchführ⸗ bar. Die ſchon faſt an chineſiſche Zuſtände grenzenden Verhältniſſe in Oeſterreich werden damit im internationalen Verkehr fühlbar in Erſcheinung treten. Die erſten Nachrichten von dieſem und gleich⸗ zeitig an zwei anderen Stellen in Oeſterreich verübten Eiſenbahnattentaten haben am Ball⸗ hausplatz begreiflicherweiſe eine mehr als pein⸗ liche Erregung hervorgerufen. Trotzdem die amtliche öſterreichiſche Nachrichtenſtelle offen⸗ ſichtlich auf Anordnung von oben die übliche Bagatelliſierungstaktik einſchlägt und lakoniſch — man möchte faſt ſagen gewohnheitsgemäß— „Anſchläge auf Bahnobjekte“ regiſtriert, bei denen ein„gewiſſer Sachſchaden angerichtet“ und durch die„der Zugverkehr nicht unterbro⸗ chen“ worden ſei, iſt man ſich an den leitenden „Hakenkreuzbanner“ Zahrgang 4— A Nr. 259/ B Nr. 159— Seite? Stellen über die kataſtrophalen Folgen dieſes Vorfalles, der in ganz Mitteleuropa die Sen⸗ ſation des Tages bildet, vollkommen im klaren. Man ſollte in Wien aus der Vergangenheit eigentlich gelernt haben, daß bei derartigen Tatbeſtänden die Taktik der Bagatelliſierung zu⸗ meiſt eine gegenteilige Wirkung auslöſt. Wenn der amtliche Wortlaut der Meldung, durch die die öſterreichiſche Oeffentlichkeit von der Spreng⸗ kataſtrophe an der Semmeringbahn in Kennt⸗ nis geſetzt wird, ganze 8 Zeilen umfaßt, ſo ſteht dieſe Wortkargheit der amtlichen Stellen in keinem Verhältnis zu dem Umfang der Maß⸗ nahmen, die zu ergreifen man ſich ſchon unmit⸗ telbar nach dem Stattfinden der nächtlichen Kataſtrophe gezwungen ſah. Das Syſtem ſcheint keinen anderen Ausweg mehr zu erhoffen als eine regelrechte Bewachung der geſamten öſterreichiſchen Eiſenbahnſtrecken. Schon die erſten inoffiziell genannten Zahlen der Mannſchaften, die zu dieſem Bahnſchutz herangezogen werden ſollen, laſſen den Umfang der Sicherungsaktion erkennen. Man will, wie inoffiziell zugegeben wird, mindeſtens 150 000„ſichere Leute“ aus der Vaterländiſchen Front in den Dienſt des Bahnſchutzes ſtellen. Man rätſelt einſtweilen nur noch über die Frage, wer dieſe neue Truppe bezahlen ſoll. Die galoppierende Schwindſucht im öſterreichiſchen Staatsſäckel iſt bereits zum offenen Geheimnis geworden, und die Rückwirkungen der Sem⸗ meringkataſtrophe auf die öſterreichiſche Frem⸗ denverkehrsinduſtrie werden wenig dazu an⸗ getan ſein, die gähnende Leere in den ſtaat⸗ lichen Treſoren zu beſeitigen. Im übrigen iſt man in den maßgebenden Kreiſen mit einigem Mißtrauen ſelbſt gegen die als„ſicher“ gelten⸗ den Vaterländiſchen erfüllt, ſo daß man ſchon jetzt in den gewiß nicht von übertriebenem Peſ⸗ ſimismus befallenen Regierungskreiſen in den Enderfolg dieſer immerhin koſtſpieligen Aktion ſtarken Zweifel ſetzt. Klarheit herrſcht nur dar⸗ über, daß etwas geſchehen muß, damit— nichts geſchieht. Ueber die Wege und die Art deſſen, was zu tun iſt, hat die übliche Katzbalgerei der einzelnen„Regierungsrichtungen“ ſeinen friſch⸗ fröhlichen Anfang genommen. Während man in Wien krampfhaft verſucht, ſich über die eigene Ratloſigkeit hinwegzuhelfen, während man die Köpfe zuſammenſteckt und über die Möglichkeiten einer Abwendung ähn⸗ licher Kataſtrophen für die Zukunft rätſelt, wird der Marxismus ſich weiter für die ihm er⸗ wieſene Nachſicht dankbar erweiſen. Die deutſche himalaja-Expedition Beginn des Angriffes auf den Nanga Parbat Berlin, 10. Juni. Dem Drahtloſen Dienſt dem Nachrichtendienſt des Deutſchen Rund⸗ hüfunk, iſt am Samstag ein neuer Bericht von der deutſchen Himalaja⸗Expedition zugegan⸗ enchen. Der Leiter meldet den Beginn des eigent⸗ lichen Angriffs auf den Nanga Parbat. Nachdem alle Laſten im endgültigen Haupt⸗ lager in 3600 Meter Höhe eingetroffen waren, wurde ohne einen Raſttag mit dem Angriff auf den Nanga Parbat begonnen. Am 27. Mai errichteten Bechtold, Wieland und Müll⸗ ritter das Lager ein in 4600 Meter Höhe auf dem Rakiot⸗Gletſcher. Die Eis⸗ und Schnee⸗ verhältniſſe waren günſtig, ſo daß ſofort der Vorſtoß nach Lager IV beſchloſſen wurde. Die⸗ ſes Lager ſoll auf der oberſten Stufe des Rakiot⸗Gletſchers in 5800 Meter Höhe ange⸗ legt werden. Am 30. Mai erreichten Aſchen⸗ brenner, Schneider, Welzenbach und Drechſel mit 24 Trägern das Lager 1. Am 31. Mai brachen dann Bechtold, Müllritter, der Ex⸗ peditionsarzt Dr. Bernard, ſowie Kapitän Sangſter, einer der engliſchen Begleitoffiziere, ebenfalls nach 4 auf. Am 1. Juni folgten Merkl und Wieland mit Kapitän Frier, dem treuen engliſchen Expeditionskameraden von vor zwei Jahren. Der Angriff auf den noch niemals erſtiegenen Nanga Parbat wird unter möglichſter Aus⸗ nützung der gegenwärtigen Schönwetterlage unternommen, und zwar mit 30 Darjeeling⸗ Leuten und 40 Hochträgern. Die Verbindung zwiſchen der Spitzengruppe der deutſchen Himalaja⸗Expedition und dem Hauptlager wird durch einen Kurzwellenſender aufrecht⸗ erhalten. Durch dieſen Kurzwellenſender wer⸗ den auch die Berichte der Expedition für den Deutſchen Rundfunk⸗Nachrichtendienſt übermit⸗ telt. Sie werden mit Hilfe des kleinen Senders vom Hauptlager gegeben. Dort freilich muß eine weniger moderne Beförderungsart ein⸗ treten. Vom Hauptlager werden die Berichte nämlich durch einen Poſtſchnelläufer in vier⸗ tägigem Marſch über drei Himalaja⸗Gebirgs⸗ kämme von 3000 bis 4000 Meter Höhe nach Aſtor geſchafft, von wo ſie durch Kabel nach Deutſchland gehen. Dieſer Botendienſt iſt ſtets dadurch gefährdet, daß der Bote den Oberlauf des Indus bei Talliche überſchreiten muß. Das geht nur bei günſtigem Wetter. Bei ſchlechtem Wetter iſt eine Ueberfahrt mit Booten über den Indus nicht möglich— dann muß unſer indiſcher Bote noch am Ufer des Indus auf⸗ wärts bis nach Bunji laufen, wo er eine Brücke findet, und die deutſchen Hörer müſſen zwei Tage länger auf die Berichte der deutſchen Forſcher warten. Die deutſche Himalaja⸗Expedition meldet ſchließlich, daß nunmehr auch Hans Hierony⸗ mus im Hauptlager eingetroffen iſt, der Er⸗ ſatzmann für den erkrankten Heinz Baumeiſter. Mit ihm zuſammen kam der deutſche Konſul Dr. Knapp aus Bombay in das Hauptlager der Willy Merkl⸗Expedition. die flnerkennung Sowietrußlands duech Rumänien Bukareſt, 10. Juni. Der Briefwechſel zwi⸗ ſchen dem rumäniſchen Außenminiſter Titu⸗ leſeu und dem ſowjetruſſiſchen Kommiſſar für auswärtige Angelegenheiten Litwinow iſt vom rumäniſchen Miniſterrat noch am Samstag ratifiziert worden, ſo daß damit die Anerken⸗ nung Sowjetrußlands durch Rumänien Tat⸗ ſache geworden iſt. Das Abkommen iſt als ein großer Erfolg Tituleſcus zu werten. Beſſara⸗ bien iſt mit keiner Silbe erwähnt, und aus der Formulierung des Briefwechſels geht hervor, daß Sowjetrußland ſeine Anſprüche auf Beſſa⸗ rabien zum mindeſten vorläufig zurückgeſtellt hat. Sehr beachtlich iſt der Hinweis, daß künf⸗ tighin keine Organiſationen in Rumänien bzw. Sowjetrußland geduldet werden, deren Struk⸗ tur gegen das politiſche bzw. ſoziale Regime dieſer Länder gerichtet iſt. Dieſe Beſtimmung erlaubt eine ſehr weitgehende Auslegung und dürfte wohl in erſter Linie auf die rechtsgerich⸗ teten Organiſationen in Rumänien gemünzt ſein. Bei dem Briefwechſel handelt es ſich um drei Schreiben. Im erſten Schreiben teilt Titu⸗ leſcu Herrn Litwinow unter Bezugnahme auf die vorhergegangenen Verhandlungen mit, daß Rumänien entſchloſſen ſei, die diplomatiſchen Beziehungen zu Rußland wieder aufzunehmen, zu welchem Zweck Rumänien einen bevollmäch⸗ tigten Miniſter und einen Sonderbeauftragten in Moskau ernennen werde. In dem Antwort⸗ ſchreiben beſtätigt Litwinow die Aufnahme der Beziehungen. In einem dritten Schreiben geht er auf die bereits mitgeteilten Einzelheiten ein. Rußland und Rumänien garantieren ſich iheen bebietsſtand Bukareſt, 10. Juni. Nach dem Brieſwechſel zwiſchen Tituleſeu und Litwinow. in dem der Beſchluß ihrer Regierungen mitgeteilt wurde, normale diplomatiſche Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern wieder herzuſtellen und Geſandte zu ernennen, iſt noch ein zweites Schreiben ausgetauſcht worden, in dem es heißt: Damit die heute hergeſtellten diploma⸗ tiſchen Beziehungen ſich normal im Sinne einer immer größeren Annäherung ſowie wirk⸗ licher und dauerhafter Freundſchaft entwickeln können, beehre ich mich folgendes Abtommen zu beſtätigen: Die Regierungen unſerer beiden Lünder gewührleiſten ſich gegenſeitig voll und ganz die Achtung der gegenſeitigen Souveräni⸗ tät, die Enthaltung von jeder unmittelbaren und mittelbaren Einmiſchung in die Entwick⸗ lung unſerer Staaten, vor allem jeder Agita · tion und jeder Propaganda. Sie verpflichten ſich überdies, innerhalb ihrer Gebiete keine Organiſationen zu gründen, zu unterhalten oder zuzulaſſen, die den Zweck ver⸗ folgen, einen bewaffneten Kampf gegen den an⸗ deren Staat zu entfeſſeln oder mit Gewalt das politiſche oder ſoziale Regime anzugreiſen, zu Terrorakten aufzureizen oder ſolche Akte gegen die offiziellen Vertreter der Länder vorzuberei⸗ ten. Gleiches gilt von Organiſationen, die ſich als Regierung des andern Staates oder eines Teiles ſeines Gebietes ausgeben. Ebenſo verpflichten ſte ſich zu verbieten: Die Rekrutierung, den Einmarſch in ihr Gebiet oder auch die Durch⸗ fuhr von bewaffneten Streitkräften, Waffen, Munition, Ausrüſtungsgegenſtänden und jeg⸗ licher Art von Kriegsmaterial, das für ſolche Organiſationen beſtimmt iſt. kin krzbiſchof ſagt den Juden unangenehme Wahrheiten Warſchau, 10. Juni. Erzbiſchof Kardinal Kakowſki hat am letzten Donnerstag eine Abordnung der polniſchen Rabbiner empfangen, die ihm ein Memorandum überreichte, in dem vor allen Dingen gegen die zunehmenden judenfeindlichen Ausſchreitungen in Warſchau und in anderen Städten Polens Klage geführt und gebeten wurde, der Epiſkopat möchte in einem beſonderen Briefe dagegen Stellung neh⸗ men und die judenfeindliche Bewegung, nament⸗ lich unter der nationaldemokratiſchen Jugend, verurteilen. In dieſem Memorandum fehlte es natürlich auch nicht an gröbſten Ausfällen ge⸗ gen das Dritte Reich. Der Erzbiſchof gab zu⸗ nächſt eine grundſätzliche Erklärung ab, wonach jede Gewaltanwendung, ganz gleich von welcher Seite, verurteilt werden müſſe. Alsdann wies er mit beſonderem Nachdruch darauf hin, daß die religiöſen Gefühle der chriſt⸗ lichen Bevölkerung durch jüdiſche Elemente herausgefordert und beleidigt würden. Als Beweis führte der Kardinal u. a. die Tat⸗ ſache an, daß die Gottloſen⸗Aktion in Polen, die unter Leitung des Juden David Jablonſki ſtehe, in letzter Zeit überaus gehäſſige Formen angenommen habe. Eine Reihe von freidenkeri⸗ ſchen Schriften, die gottesläſterliche Artikel ver⸗ öffentlichen, ſeien gleichfalls von Juden verlegt oder geleitet. Desgleichen ſei die Verbreitung von Pornographie auf die Tätigkeit von Juden zurückzuführen. Dieſe Dinge trügen nur zum Anwachſen der judenfeindlichen Stimmung bei, die bedauernswürdige Ausſchreitungen zur Folge haben könnten. Als einer der Rabbiner einwarf, die Gottloſen ſeien Kommuniſten, er⸗ widerte der Erzbiſchof:„Das ſind aber junge Juden, denen die alten Juden, ſei es aus Polen oder dem Auslande, Geld geben. Nehmen Sie auf die Juden im Lande und der Welt Einfluß, ſie möchten ihr Geld, ſtatt für kommuniſtiſche Propagaganda in Polen zu geben, dem pol⸗ niſchen Staate leihen.“ Fpanien im Fieber Marxiſtenkomplott aufgedeckt/ Monarchiſteneummel/ Vor einem Bruch madrid-Barcelona?/ der kenteſteein dauert an Madrid, 10. Juni. Anläßlich einer Haus⸗ ſuchung gelang es der Madrider Polizei durch Zufall ein großes marxiſtiſches Waffenlager, das in einer kleinen Tiſchlerwerkſtatt unterge⸗ bracht war, zu entdecken und faſt 1000 Revolver und 80 000 Schuß Munition zu beſchlagnah⸗ men. Im Anſchluß an dieſen Fund durchſuchte die Polizei die Wohnung des marxiſtiſchen Ab⸗ geordneten Lozano, bei dem ebenfalls 54 Re⸗ volver modernſter Ausführung und 3000 Schuß Munition gefunden wurden. Zwiſchen Baracaldo und Caſtrejana entdeckte die Poli⸗ zei ſorgfältig in Blechkäſten verpackt 89 Dyna⸗ mitbomben von je 2,5 Kilo Gewicht, die offen⸗ ſichtlich dazu beſtimmt waren, die Hochſpan⸗ nungsleitungen nach Bilbao in die Luft zu ſprengen. Der Abgeordnete Dozano wurde ſofort verhaftet. Man ſpricht davon, daß es ſich hier um die Aufhebung eines regelrechten Komplottes handelt, den die Marxiſten unter⸗ nehmen wollten, um die Sicherheit des Staa⸗ tes zu ſtören. Marxiſtiſcherſeits wurde er⸗ klärt, daß man ſich nur bewaffnet habe, um die republikaniſchen Einrichtungen zu verteidi⸗ gen, die durch einen drohenden Staatsſtreich der Rechten gefährdet ſeien. Die Aufdeckung des marxiſtiſchen Komplotts und die rieſigen Waffen⸗ und Munitionsvorräte, die beſchlag⸗ nahmt wurden, haben in der ſpaniſchen Oef⸗ fentlichkeit eine große Erregung hervorgerufen. Die politiſche Lage iſt im ganzen Lande äußerſt verworren. Allgemein ſpricht man von einem bevorſtehenden Bruch zwiſchen Madrid und Barcelona. Die Ermordung des General Berenguer hat eine große Empörung ausge⸗ löſt, die noch dadurch verſtärkt wird, daß immer wieder Gerüchte pon einem angeblichen Fa⸗ ſchiſtenputſch oder von dem Aufſtand der Linksradikalen in Umlauf geſetzt werden. Auch die monarchiſtiſchen Kreiſe werden immer aktiver. So wurde geſtern auf dem Innenminiſterium eine Monarchiſtenfahne ge⸗ hißt und gleichzeitig Umzüge in den verſchie⸗ denen Stadtteilen veranſtaltet. In den Woh⸗ nungen belkannter Monarchiſtenführer nahm die Madrider Polizei große Hausſuchungen vor. Sämtliche Vorſtandsmitglieder der ver⸗ ſchiedenen monarchiſtiſchen Vereinigungen wur⸗ den verhaftet. Der Präſident der Generalidad von Kata⸗ lonien erklärte, daß die Polizei wegen der aus⸗ gedehnten Agitation ſtaatsgefährlicher Elemente eingeſetzt worden ſei, daß die Republikaner ſich dadurch jedoch nicht beunruhigt fühlen ſoll⸗ ten. In Katalonien ſei nichts zu befürchten. Allerdings habe die Zentralregierung in Ma⸗ drid in der Frage der regionalen Selbſtver⸗ waltung und des Schutzes der republikaniſchen Einrichtungen große Fehler begangen, die für die große Nervoſität in Katalonien verantwort⸗ lich ſeien. Die Genevalidad werde aber nichts unverſucht laſſen, um alle Störungsverſuche zu unterdrücken und ſie werde alles tun, was zum Schutz der demokratiſchen Republik erfor⸗ derlich ſei. In Madrid haben dieſe deutlichen Erklärungen großen Unwillen erregt. Soweit die amtlichen Nachrichten es erken⸗ nen laſſen, ſcheint die Lage des Ernteſtreiks unverändert zu ſein. Die Polizei ſah ſich ge⸗ nötigt, an vielen Orten Streikende zu verhaf⸗ ten, die die arbeitswillige Bevölkerung von der Arbeit abzuhalten verſuchten. Zahlreiche radikale Klubs und mehrere Volkshäuſer wur⸗ den von der Polizei geſchloſſen. Mannheim, 11. Juni 193“ zur Saareinigung Muſſolinis Antworttelegramm an Barthou Paris, 10. Juni. Der franzöſiſche Außen⸗ miniſter Barthou hatte nach der Einigung über den Zeitpunkt der Volksabſtimmung im Saar⸗ gebiet von Genf aus ein Telegramm an den italieniſchen Miniſterpräſidenten Muſſolini ge⸗ richtet, in dem er ſich ſehr anerkennend über die Arbeit Baron Aloiſis ausſprach. Am Samstag traf die Antwort Muſſolinis in Paris ein, in der er die Saareinigung als einen Erfolg des Geiſtes der Verſtändigung und der europäiſchen Zuſammenarbeit bezeichnet. Italien ſei glück⸗ lich geweſen, dazu beitragen zu können. Die Gerüchte über eine Zuſammenkunft des Führers mit Muſſolini Berlin, 9. Juni. Mit Bezug auf Nach⸗ richten in der ausländiſchen Preſſe über eine bevorſtehende Zuſammenkunft zwiſchen dem italieniſchen Regierungschef Muſſolini und dem Reichskanzler Adolf wird von zuſtän⸗ diger Stelle erklärt, daß zwar Erwägungen 16 dieſer Richtung ſchweben, daß aber Ab⸗ ſchließendes über Zeit und Ort der Zuſammen⸗ kunft noch nicht bekannt iſt. Das neue belgiſche fiabinett Brüſſel, 9. Juni. Miniſterpräſident Graf de Broqueville hat ſeine Verhandlungen über die Neubildung des Kabinetts im weſentlichen abgeſchloſſen. Die neue Miniſterliſte ſteht in den Grundzügen bereits feſt, wird aber vor⸗ ausſichtlich erſt am Montag bekanntgegeben werden. Außenminiſter wird der bisherige Fi⸗ nanzminiſter Jaſpar, der ſchon in den Jahren 1920 bis 1924 dieſes Amt leitete und Präſident der Haager Reparationskonferenz geweſen iſt. Das Finanzminiſterium wird der flämiſche Mi⸗ niſter Sap übernehmen. Der Vertreter der flämiſchen Wirtſchaft in der Regierung, Mini⸗ ſter van Cauwelaert, wird zu dem Induſtrie⸗ miniſterium, dem er bereits vorſteht, voraus⸗ ſichtlich noch das Landwirtſchaftsminiſterium übernehmen. Zahlenmäßig und koalitionsmäßig weiſt die neue Regierung gegenüber der vor⸗ hergehenden keine Veränderung auf. Als Mi⸗ niſter ohne Portefeuille werden der Vizegou⸗ verneur der Nationalbank van Ceeland und der katholiſche Senator van Overbergh in das Ka⸗ binett eintreten. Das neue Miniſterium wird ſeine Hauptaufgabe in der Ordnung der Wirt⸗ ſchaft und der Finanzen ſehen. Man nennt es bereits heute das Miniſterium der wirtſchaft⸗ lichen Erhebung und es iſt deshalb von beſon⸗ derer Bedeutung, daß die Flamenführer Sap und Cauwelaert in dieſem Miniſterium die bei⸗ den für die genannte Aufgabe ſo wichtigen Poſten übernehmen. Man ſpricht davon, daß die Regierung vom Parlament, für die Durch⸗ führung ihrer Aufgaben ſich Sondervollmachten geben laſſen wollen. Verteidigungsminiſter bleibt der bisherige Führer der Liberalen Par⸗ tei Deveze. Jeland fordert Unabhängigkeit Dublin, 10. Juni. Der Präſident des Exe⸗ kutiv Komitees des Freiſtaates Irland, de Valera, erklärte im„Dail Eirean“, ſein Ziel ſei nach wie vor die Ausrufung einer unabhängigen iriſchen Republik. Das traditionelle Streben des iriſchen Volkes ſei ſtets auf völlige Unabhängig⸗ keit von Großbritannien gerichtet geweſen. Das Großbritannien im Vertrag von 1921 zugeſtan⸗ dene Recht, im Kriegsfalle die ſüdiriſchen Häfen als Operationsbaſis benutzen zu dürfen, ſtelle eine Verneinung der Freiheit dar, wie die Iren ſie auffaſſen. De Valera ſchloß mit den Worten:„Ich ſtehe nicht an, zu erklären, daß Irland gewillt iſt, die Folgen ſeines Strebens, ein von Großbritannien unabhängiger Staat zu werden, in vollem Umfange auf ſich zu nehmen.“ profeſſor Dr. Häberle geſtorben Heidelberg, 10. Juni. Plötzlich unerwar⸗ tet ſtarb hier der weit über die Grenzen hin⸗ aus bekannte n Profeſſor Dr. Daniel Kent erle im 71. Lebensjahr, der als der beſte enner u. der verdienſtvollſte Forſcher der Pfalz galt. Der Verſtorbene war eine außerordentlich rührige Perſönlichkeit, die ſich wiſſenſchaftlich, feeun und ehrenamtlich in ganz unge⸗ wöhnlichem. betätigte, vor allem beim Roten Kreuz und bei der deutſchen Kolonial⸗ geſellſchaft.*•* Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann. Chef vom Dienſt: Wilhelm Ratzel. Verantwortlich für Reichs⸗ und Außenpolitik: Doe. Wilh. Kattermann; für Wirtſchaftsxundſchau: Wilh. Ratzel; für politiſche Nachrichten: Karl Goebel: für Unpolitiſches, Bewegung und Lokales: Herm. Wacker; ür' Kulturpolitſt, Feuilleton, Beilggen: Willi Körbel; ür Sport: Julius Etz; für den Umbruch: Max Höß, ſämtliche in Mannheim. Berliner Schriftleitung: Hans Graf Reiſchach, Berlin, SW. 68. Ailone Spergiem ſämtl. Original⸗ erichte verboten. Sprechſtunden der Schriftleitung: Täglich 16—17 Uhr (außer Samstag und Sonntag). akenkreuzbanner⸗Verlag G. m. b. H. Verlagsleiter: ürt Schönwitz, Mannheim. Sprechſtunden der Verlags⸗ leitung: 10.30—12 Uhr(außer Samstag u. Sonntag). 62.— Für den Anzeigenteil nerantwortl.: rnold Schmid, Mannbeim. ernſprech⸗Nr. für Verlag und Schriftleitung: 31471, 304 N. 300 49 Morgen⸗Ausgabe A, Mannheim Morgen⸗Ausgabe à, Schwetzingen Makgsn-ans388 eineim.„ Ii 400 zuſ. 21 427 Ausgabe ß und Abendausgabe A, Mannheim 16 918 Ausgabe 5, Schwetzingen 2500 Auszabe pß, Weinheim 1 600 zuſ. 20 118 Geſamt⸗D.⸗A. Mai 1934 41 545 Druck: Schmalz* Laſchinger, Abteilung Zeitungsdrus. 5 V— aber dern ande Notf 35. weiſ arbe werd nater ihr feſte De genw ten weite ten, mark das beits eine um zur 7 mitte um tende gerät nehm ſein, — ſele In 2 der 200(0 brar Inkre ner? laſtun haben beitsl ſunket We Arbei bahne ſetz ü das( über Klein betref Zwec Sanit rung Senki Endli mer ſ mehr ſer R geſetz nächſt. erſchei Erh. den Kamp keit ſh Hausl gutſch Dieſe ſein z ſonſtit J Die beitsl. greifer der S der E gegen Die? Die n Teil Staat, Maßn Zinsft 4proze 1934. 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V.„ Sahrgang 4— A Nr. 259/ B Nr. 159— Seite 3 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 11. Zuni 1934 den Iweiflern zum Trotz Fortſetzung von Seite 1 aber zu keiner Dauereinrichtung werden, ſon⸗ dern ſolle nur arbeitsloſen Volksgenoſſen, die anders noch nicht Arbeit finden können, die Notſtandsarbeit bringen. Von den heute noch 2,5 Millionen Arbeitsloſen ſeien ſchätzungs⸗ weiſe 300 000 bis 500 000 Mann für Notſtands⸗ arbeiten geeignet. Es ſoll alles daran geſetzt werden, ſie in den nächſten Wochen und Mo⸗ naten in Notſtandsarbeit zu bringen und in ihr zu halten, bis ſie von der Wirtſchaft in feſte Berufszweige übergeführt werden können. Der Redner betonte weiter, daß zu den ge⸗ genwärtig in der Landwirtſchaft untergebrach⸗ ten 116 000 Landhelfern und Landhelferinnen weitere 300000 hinzukommen könn⸗ ten, was wieder eine Entlaſtung des Arbeits⸗ marktes um 300 000 bedeuten würde. Durch das Geſetz zur Ueberführung weiblicher Ar⸗ beitskräfte in die Hauswirtſchaft ſei bereits eine dauernde Entlaſtung des Arbeitsmarktes um 100000 erreicht. Durch das Geſetz zur Förderung der Eheſchließungen ſei eine un⸗ mittelbare Verminderung der Arbeitsloſigkeit um 200000 erzielt. Dazu komme die bedeu⸗ tende Belebung in der Möbel⸗ und Haus⸗ geräteinduſtrie, die mit ebenfalls 200 000 anzu⸗ nehmen ſei. Dieſe Belebung werde dauernd ſein, denn die Eheſtandsdarlehen ſollen gewährt werden, ſolange es heiratsfähige Arbeitnehmerin⸗ nen gebe. In Auswirkung des Geſetzes zur Förderung der Eheſchließungen würden jährlich auch 200000 Kleinwohnungen mehr ge⸗ braucht werden als bisher. Vier Jahre nach Inkrafttreten des Geſetzes werde allein in ſei⸗ ner Auswirkung der Arbeitsmarkt eine Ent⸗ laſtung um eine Million Menſchen erfahren haben und der jährliche Finanzbedarf der Ar⸗ beitsloſenhilfe um 500 Millionen RM. ge⸗ ſunken ſein. Weitere Maßnahmen zur Verminderung der Arbeitsloſigkeit ſeien der Bau der Reichsauto⸗ bahnen, das Kraftfahrzeugſteuergeſetz, das Ge⸗ ſetz über Steuerfreiheit für Erſatzbeſchaffungen, das Gebäudeinſtandſetzungsgeſetz, das Geſetz über Steuerfreiheit für neu zu errichtende Kleinwohnungen und Eigenheime, die Erlaſſe betreffend Steuerfreiheit für Aufwendungen zu Zwecken des zivilen Luftſchutzes und des zivilen Sanitätsdienſtes, die Geſetze über die Halbie⸗ rung der landwirtſchaftlichen Umſatzſteuer und Senkung der landwirtſchaftlichen Grundſteuer. Endlich das Kaufkraftgeſetz. Der Arbeitneh⸗ mer ſolle von ſeinem rohen Gehalt oder Lohn mehr ausbezahlt erhalten, als bisher. In die⸗ ſer Richtung bewegten ſich auch das Spenden⸗ geſetz und das Beiträgegeſetz, zu denen in den nächſten Tagen die Durchführungsverordnung erſcheinen werde, die wahrſcheinlich die Erhebung ungenehmigter Spen⸗ den unter Strafeſtellen werde. Im Kampf um die Verminderung der Arbeitsloſig⸗ keit ſpiele auch eine Rolle, daß das Reich im Haushalt 1934 300 Millionen RM. in Steuer⸗ gutſcheinen ſtatt in Bargeld in Zahlung nehme. Dieſe 300 Millionen würden mehr vorhanden ſein zur Auffüllung der Läger und Vergebung ſonſtiger Aufträge. Jinsſenkung und steuerſenkung Die Maßnahmen zur Verminderung der Ar⸗ beitsloſigkeit würden ergänzt durch eine durch⸗ greifende Zinsſenkung und durch einen Umbau der Steuern und eine weiteſtmögliche Senkung der Steuerſätze. Mit der Zinsſenkung werde gegenwärtig begonnen. Die Steuerreform werde im Herbſt 1954 erſcheinen. Die neuen Steuergeſetze würden zum größten Teil am 1. Januar 1935 in Kraft treten. Staatsſekretär Reinhardt ſchilderte weiter die Maßnahmen zur organiſchen Senkung des Zinsfußes auf 4 v. H. und verwies auf die Aprozentige Anleihe des Deutſchen Reiches von 1934. Es ſei zu wünſchen, daß alle Beſitzer von An⸗ leihen des Deutſchen Reiches von 1929 und alle Beſitzer von Neubeſitzanleihe von dem Um⸗ tauſchangebot Gebrauch machten und daß alle anderen Volksgenoſſen, deren wirtſchaftliche Lage es erlaube, ſich an der Zeichnung der vierprozentigen Anleihe beteiligen. Eine ſiche⸗ rere Geldanleihe ſei undenkbar. Die im Herbſt kommende Steuerreform werde einen weiteren Generalangriff im Kampfe um die Verminde⸗ rung der Arbeitsloſigkeit und eine General⸗ maßnahme zur Geſundung von Wirtſchaft und Finanzen darſtellen. Der Staatsſekretär verwies ferner darauf, daß das Steueraufkommen ſich ausgezeichnet entwickele. Es ſei in den Monaten April und Mai um rund 150 Millionen Reichsmark grö⸗ ßer geweſen, als in den entſprechenden Mona⸗ ten des Rechnungsjahres 1933. Dieſe Entwick⸗ lung werde ſich auch in den Länder⸗ und Ge⸗ meindehaushalten außerordentlich günſtig aus⸗ wirken. Ganz beſonders gut flöſſen diejenigen Steuern, in denen ſich der Aufſchwung der Wirtſchaft ſpiegele. Allein das Aufkommen an Umſatz⸗ ſteuer ſei im April und Mai um 60 Millionen größer geweſen, als in den beiden erſten Mo⸗ naten des Vorjahres. Man könne annehmen, daß die Umſätze im März und April 1934 3 bis 3,5 Milliarden Reichsmark mehr betragen ha⸗ ben als in den gleichen Monaten 1933 und daß die Umſätze im geſamten Jahr 1934 wahrſchein⸗ lich um 15 bis 20 Milliarden Reichsmark höher ſein werden, als im geſamten Jahr 1933. Staatsſekretär Reinhardt ſchloß: Die Zahl der Arbeitsloſen betrage heute noch 2,5 Millionen. Es werde gelingen, dieſe Zahl in den nächſten ſechs Monaten um rund eine Million zu vermindern. Ihm ſchwebe über den Rahmen aller be⸗ zeichneten Maßnahmen hinaus eine wei⸗ tere große Maßnahme vor, die zu einer faſt vollſtändigen Beſeitigung der Arbeits⸗ loſigkeit, wahrſcheinlich ſchon innerhalb eines Jahres, führen würde. Er ſei überzeugt, daß die Reichsregierung ſich zur Durchführung auch dieſer Maßnayme ent⸗ ſchließen werde, ſobald ſie bis zur letzten Schlußfolgerung durchdacht und der Gedanken⸗ gang als richtig anerkannt ſei. Wir haben allen Anlaß, der Zukunft frohen Mutes und voller Zuverſicht entgegenzuſehen. Dann äußerte ſich der Beauftragte des Führers für Wirtſchafts⸗ fragen, Keppler, über„Grundſätze der nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftspolitik“. Die Bewegung iſt, ſo er⸗ klärte der Redner, eine politiſche geblieben und hat die Wirtſchaft bewußt nicht an erſte Stelle geſetzt, ſonſt hätte der ſchwere Kampf der letz⸗ ten Jahre nicht mit dem Erfolg geführt wer⸗ den können. Ein Wirtſchaftsprogramm im landläufigen Sinne kennt die Partei auch heute nicht. Was für uns feſtliegt, ſind nicht Grund⸗ ſätze für das Durcheinander der Alltagsfragen, ſondern liegt auf weltanſchaulichem Gebiet. Wir ſehen immer mehr, daß die Erkenntniſſe aus dem politiſchen Leben auch im Wirt⸗ ſchaftsleben ihnre Anwendung finden müſſen. Die Idee der Volksgemeinſchaft verlangt von jedem in der Wirtſchaft höchſtes Verantwor⸗ tungsbewußtſein, höchſte Achtung vor der Ar⸗ beit und dem Arbeiter. Der erſte Blick gilt bei uns immer dem ſchaf⸗ fenden Menſchen, dann erſt darf an die Sach⸗ güter und das Kapital gedacht werden. Der Schwerpunkt des Wirtſchaftslebens kann nicht beim Staate liegen. Das freie Spiel der Kräfte muß in Induſtrie und Gewerbe immer mehr zum Durchbruch kommen. Dagegen dür⸗ fen wir den Bauer nicht der Tücke des All⸗ tags ausliefern. In der Wirtſchaft muß alles Schritt für Schritt erkämpft werden. Unſere ſchärfſte Waffe in dieſem Kampfe ſind der Glaube an die Zukunft und das Vertrauen auf den Führer. Der Leiter der Kommiſſion für Wirtſchafts⸗ politik, Köhler, gab eine längere Betrach⸗ tung über das Thema„Politiſcher So⸗ zialismus“. Der Redner ſieht in dem Na⸗ tionalſozialismus eine Empörung des lebendi⸗ gen Gefühls des Volkes dagegen, daß von der Wirtſchaft aus das ganze Leben des Volkes be⸗ ſtimmt werden ſollte. Dieſem Materialismus galt und gilt unſer Kampf. Das letzte Wort hat in allen Fragen, bei denen es ſich um das Le⸗ ben des Volkes handelt, die Politik zu ſprechen. Die Politik, nicht die Wirtſchaft, iſt die Voll⸗ ſtreckerin dieſes Willens. Der Sozialis⸗ mus kann nicht in einem Wirt⸗ ſchaftsſyſtem beſtehen. Sozialismus iſt größte Tüchtigkeit, größte Leiſtung, beſte Vor⸗ ausſchauung auf die Zukunft nach jeder Rich⸗ tung. Die Wirtſchaft muß einteilen, muß vor⸗ ſorgen, muß Vermögen bilden, weil das Volk in der Zukunft wachſen muß. Darin liegt die Verbindung der Wirtſchaft mit dem Schickſal des Volkes. Wir müſſen eine politiſche Geſtal⸗ tung des Volkes haben, die den Sozialismus verbürgt. Jedes Volk hat die Wirtſchaft, die ſeinem politiſchen Zuſtand entſpricht. Die poli⸗ tiſche Geſtalt haben wir, der zweite Teil der Aufgabe iſt erſt angefangen. Beweisaufnahme im bereke⸗Prozeß Duisberg und von fieudell als zeugen Berlin, 10. Juni. Im Gereke⸗Prozeß wurde am Samstag die Beweisaufnahme über den Anklagekomplex„Hindenburg⸗Ausſchuß“ fortgeſetzt. Der Vorſitzende kam zunächſt auf die Behauptung Dr. Gerekes zurück, er habe Verfügungsgewalt über die Mittel gehabt, ſo⸗ lange es ſich um Ausgaben handelte, die im Sinne der Hindenburg⸗Politik lagen. In mehr⸗ fachen Vorhaltungen wies der Vorſitzende Dr. Gereke darauf hin, daß er es in einer ſolchen Vertrauensſtellung, die er beſaß, doch nicht nö⸗ tig gehabt hätte, die Ausgaben durch falſche Rechnungen zu belegen. Der Angeklagte gab hierauf nur ausweichende Antworten und er⸗ klärte ſchließlich, daß er heute den Ausweg mit den falſchen Quittungen nicht wieder wählen würde. Der frühere Vorſitzende des Hindenburg⸗ kuratoriums, der Großinduſtrielle Geheimrat Duisberg, verneinte die Frage des Vorſitzen⸗ den, ob er dem engeren Ausſchuß oder dem An⸗ geklagten Dr. Gereke allein eine formale Voll⸗ macht erteilt habe, mit den eingegangenen Gel⸗ dern zu machen, was er wollte. Vorſitzender: Dieſe 460 000 oder 480 000 Mark ſind doch aus den eingegangenen Mitteln abgezweigt worden, ohne daß dem Kuratorium darüber etwas be⸗ kannt wurde. Der Zweck ſoll geweſen ſein, eine Zeitung zu gründen, die die Hindenburg⸗Poli⸗ tik durchführen ſollte. Wenn Dr. Gereke zu Ihnen gekommen wäre und hätte erklärt, es müßten Belege geſchaffen werden, um die Ab⸗ zweigung dieſer Mittel vertreten zu können, hätten Sie dem zugeſtimmt? Zeuge: Nein. Ich hätte geſagt, das Hinden⸗ burgkuratorium muß darüber beſchließen. Vorſitzender: Die Herren Politiker ſcheinen da etwas andere Anſichten zu haben. Zeuge: Ich war nie Politiker; ich bin nur Kaufmann. Es war mir aber überraſchend, von Graf Weſtarp die Bemerkung zu hören: „Die politiſche Moral iſt anders als die bürgerlich Moral.“ Vorſitzender: Ich muß Ihnen geſtehen, ich war auch darüber verwundert. Geheimrat Duisberg erklärt noch, er habe immer den beſten Eindruck von Dr. Gerete ge⸗ habt und ſei ebenſo wie andere Mitglieder des Kuratoriums erſtaunt über deſſen Handlungs⸗ weiſe geweſen.— Der frühere Reichsinnen⸗ miniſter von Keudell bekundete als Zeuge, daß er nur an zwei Sitzungen der Gruppe, die ſich mit den Plänen der Zeitungsgründung beſchäf⸗ tigte, teilgenommen hat. Der Zeuge ſelbſt hielt die Verwirklichung dieſes Gedankens von vorn⸗ herein für ausſichtslos, weil nach ſeiner An⸗ ſicht die nötigen Mittel nicht zuſammengebracht werden konnten. Die Frage des Vorſitzenden, ob ihm bekannt ſei, daß Dr. Gereke ehrenwört⸗ lich gebunden ſei und deshalb keine volle Klar⸗ heit über die Zuſammenhänge geben könne, verneinte der Zeuge von Keudell. Die nächſte Verhandlung findet am Diens⸗ tag ſtatt. Feierliche kröſfnung der großen Münchener flusſtellungen München, 10. Juni. Am Samstagvormit⸗ tag wurden die beiden großen Münchener Aus⸗ ſtellungen dieſes Sommers, die deutſche Siedlungsausſtellung und die Aus⸗ ſtellung„Die Straße“, feierlich eröffnet. Der denwürdige Tag kam auch im äußeren Bild der Stadt zu feſtlichem Ausdruck. Mit den öffentlichen Gebäuden hatten viele Privat⸗ häuſer Flaggenſchmuck angelegt. Auf der There⸗ ſienhöhe flatterten an den Seiten der Auffahrts⸗ ſtraße mächtige Banner der Bewegung. Der ſchöne Sonntag geſtattete es, den Eröffnungs⸗ akt im Freien abzuhalten. Hier, vor der Halle III, bot ſich den Teilnehmern ein ungemein eindrucksvolles, farbenprächtiges Bild. Um.30 Uhr marſchierte unter den Klängen ihrer Kapelle die ſtattliche Ehrenabordnung des Arbeitsdienſtes mit geſchulterten Spaten oder Spitzhaken ein. Sie hatte den Ehrenſpaten, mit dem Adolf Hitler in Frankfurt am Main den Bau der Reichsautobahnen begonnen hatte, von der Wohnung des Führers in Bogenhauſen ab⸗ geholt und in feierlichem Zuge zur Ausſtellung gebracht, wo die Träger des Ehrenſpatens wäh⸗ rend des Feſtaktes hinter dem Podium Auf⸗ ſtellung nahmen. Die Geſamtleitung des Eröffnungsaktes lag in den Händen der Landesſtelle des Reichspro⸗ pagandaminiſteriums. Allmählich verſammel⸗ ten ſich um die Repräſentanten der deutſchen Ar⸗ beit, zu denen ſich der Treuhänder der Arbeit in Bayern, Kurt Frey, geſellt hatte, und um die Schöpfer und Mitarbeiter der beiden Aus⸗ ſtellungen, voran Generalinſpekteur Dr. Todt, die zahlreichen Ehrengäſte und Mitglieder der Reichsleitung der NSDaApP, die führenden Männer des Staates, an der Spitze Miniſter⸗ präſident Siebert und die Staatsminiſter Wagner und Eſſer, Vertreter der Reichs⸗ miniſterien, darunter für das an den Vorarbei⸗ ten der Straßenbauausſtellung mitbeteiligte Reichspropagandaminiſterium, namhafte Füh⸗ rer der Bewegung, Leiter der Behörden, Ver⸗ treter aus allen Gebieten des öffentlichen Le⸗ bens. Um 10 Uhr traf Reichsſtatthalter General Ritter von Epp ein, der die Ehrenabordnung des Arbeitsdienſtes mit einem herzlichen„Gu⸗ ten Morgen, Kameraden!“ begrüßte. Nach muſikaliſchen Vorträgen hielt Oberbür⸗ germeiſter Fiehler eine Anſprache, in der er ſeiner großen Freude darüber Ausdruck gab, in dem Beſuch ſo vieler Ehrengäſte den Beweis dafür zu erblicken, daß beide Ausſtellungen weit über die Grenzen Münchens hinaus für das ganze Volk und Vaterland Bedeutung haben. Als Vorſitzender der Siedlungsausſtellung be⸗ tonte er, daß ſich die Veranſtalter der hohen Verantwortung bewußt geweſen ſeien, in der Hauptſtadt der Bewegung und der deutſchen Kunſt eine deutſche Siedlungsausſtellung ins Leben zu rufen. Die Ausſtellung zeige nicht nur, was in München gemacht worden ſei und gemacht werden ſolle, ſondern ſie zeige auch das Schaffen einer großen Zahl deutſcher Städte und Körperſchaften. Sie bringe dem Volk die Möglichkeiten zum Bewußtſein, wie es ſich wohnlicher einrichten und wieder feſter an die Scholle binden könne. Die Ausſtellung werde ihren Zweck erfüllt haben, wenn das Volk den Willen habe, auf dem Gebiete der Wohnkultur voranzuſchreiten. Zum Schluß gedachte der Oberbürgermeiſter des Werkes, deſſen Wirken wir es danken, daß eine ſolche Ausſtellung überhaupt geſchaffen werden konnte, und daß das deutſche Volk wie⸗ der den Mut und den Willen hat, vorwärts und aufwärts zu ſtreben im neuen Deutſchland. Nach Fiehler ſprach Generalinſpekteur Dr. Todt.(Rede haben wir bereits veröffentlicht.) Dann trat unter den Klängen des Präſentier⸗ marſches Reichsſtatthalter Ritter v. Epp an das Rednerpult. Die beiden Ausſtellungen, ſo führte er u. a. aus, ſollen dem deutſchen Volk, und, ſoweit ſie gewillt ſind, allen Kulturvölkern zugutekommen. Die Ausſtellungen gehen von zwei Grundzu⸗ ſtänden des menſchlichen Lebens aus, von der Seßhaftigkeit und von dem Gegenpol, von der Bewegung oder vom Verkehr. Den Verkehr ſo zu geſtalten, wie es unſere heutigen Verhältniſſe benötigen und wie es namentlich der Zwang zur wirtſchaftlichen Leiſtung heiſcht, das iſt der Sinn der neuen Bewegung auf dem Gebiete des Straßenbaues. Die beiden großen Fragen, die Siedlung und der Straßenbau, bewegen nicht nur uns, ſondern alle Kulturvölker. Wenn ſie von unſerer Arbeit Nutzen ziehen wollen, freuen wir uns. Unſer Intereſſe und unſer Bemühen iſt es, unſerem eigenen Volk und ſei⸗ ner Entwicklung zu dienen. So kam es, daß ſich die nationalſozialiſtiſche Bewegung gerade die⸗ ſer beiden Gebiete beſonders intenſiv annahm. Aus der Lebenserfahrung heraus, aus dem Zwang, die raſchen Verkehrsmittel zu benützen, um ſeine Bewegung vorwärts zu bringen, er⸗ kannte auch der Führer die Kluft zwiſchen dem Gegebenen und dem Notwendigen. Mit dem Dank an die Ausſtellungsträger, insbeſondere an Generalinſpekteur Todt und mit dem Wunſche, die Ausſtellungen mögen ihren Zweck erfüllen, namentlich den Gedanken des Führers möglichſt vollkommen zu verwirk⸗ lichen, erklärte der Reichsſtatthalter die Aus⸗ ſtellung für eröffnet.— Mit dem Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied ſchloß die Feier. die Trauerfeier für die opfer von Bugoingen Teilnahme des Reichsarbeitsminiſters Berlin, 10. Juni.(§B⸗Funk.) Bei der Bei⸗ ſetzung der Todesopfer der Grubenkataſtrophe von Buggingen am Montag wird Reichsarbeits ⸗ miniſter Franz Seldte im Auftrage und in Stellvertretung des Führers anweſend ſein. Anläßlich der Trauerfeier ſetzen, wie weiter gemeldet wird, auf Anordnung Dr. Leys auch ſämtliche Partei⸗ und DAß⸗Dienſtſtellen an die · ſem Tage ihre Fahnen auf Halbmaſt. Die Trauerfeier auf dem Werkhofe in Bug⸗ gingen verbreitet der Reichsſender Frankfurt am Montag, 11. Juni, in der Zeit von 11 bis etwa 12.15 Uhr. Sämtliche deutſchen Sender übernehmen dieſe Uebertragung. Von 12.15 bis 12.30 Uhr tritt eine Funkſtille ein. In fürze Breslau. Im Rahmen der Schleſiſchen Kulturtage fand am Samstag in der dicht be⸗ ſetzten Breslauer Jahrhundertſalle eine große Kundgebung ſtatt, in der Reichsleiter Alfred Roſenberg ſprach. Paris. Am Samstag fand die erſte Jahres⸗ verſammlung der franzöſiſchen faſchiſtiſchen Be⸗ wegung, die den Namen„Francisme“ führt, ſtatt. Der Bewegung gehören bis jetzt 20 000 Mitglieder an. Sie erſtrebt neben einem Bünd⸗ nis mit Muſſolini die Verſtändigung mit Deutſchland. Waſhington. Die Einigung in der ameri⸗ kaniſchen Stahlinduſtrie muß einſtweilen als ge⸗ ſcheitert gelten. Für den Fall, daß die Streik⸗ gefahr akut wird, iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß Präſident Rooſevelt in den Streit eingreift. —— „Hakenkreuzbanner Mannheim, 11. Juni 1934 In den achtziger Fahren klopfte bei dem Leipziger Muſikverlag Breitkopf und Härtel ein junger Mann mit fliegenden Haaren an, eine Partitur im Gewande. Er mochte vielleicht zwanzig Jahre alt ſein. Er ſtellte ſich vor, als der Sohn des Münchener Horniſten Franz Strauß. Er habe, mit Verlaub, einige kleine Gelegenheitskompoſitionen verfertigt, einen Feſtmarſch und ſo. Sein Oheim Pſchorr, be⸗ kannte Münchener Brauer, würde die Druck⸗ legung dieſer Manuſkripte finanzieren. Die Herren vom Muſikverlag verbeugten ſich höflich. Es war nicht das erſtemal in ihrer Praxis, daß ein jugendlicher Dilettant, unterſtützt von reichen Verwandten, auf dieſe Weiſe ſeinen ſtolzeſten Plan verwirklichte. Daran, daß die⸗ ſer junge Menſch wenige Jahre ſpäter eine Revolution der ganzen Muſik veranlaſſen würde, daß unter ſeiner Führung ein neues Zeitalter der Tonkunſt anbrechen könnte,— daran haben die Herren in Leipzig wohl in dieſem Augenblick kaum gedacht. Die erbliche Belaſtung des jungen Muſikers kam nicht von der Seite der großen Wiener Sträuße— der Münchener Zweig dieſer weit⸗ verbreiteten Familie hat nichts mit ihnen zu tun. Aber auch ohne Verbindung mit der Dy⸗ naſtie der Walzerkönige wuchs das Talent des jungen Richard Strauß auf höchſt ſolidem hand⸗ werklichen Boden. Der Vater lehrte ſeinen Sohn, wie ein junger Komponiſt von den Ge⸗ gebenheiten eines Inſtrumentes auszugehen hätte— eine Weisheit, die, ſo ſelbſtverſtändlich ſie ſcheint, in der Zeit nach Wagneriſchen Uto⸗ vien ſtark vernachläſſigt wurde. So entſtand eine Reihe von Kammermuſikwerken, brav und artig, im Fahrwaſſer einer durchaus achtbaren Inſtrumentaltechnik, aber ohne jede Spur jener großartigen Frechheit, durch die ſich der junge Strauß wenige Jahre ſpäter auszeichnete, durch die er Lob und Feindſchaft, alles durcheinander, ernten ſollte. Um dieſe Zeit liefen in Deutſchland zwei muſikaliſche Strömungen unverſöhnlich neben⸗ einander her. Die ſpäteſten Spätromantiker, be⸗ haglich auf dem Erbe ihrer Klaſſiker Schumann und Brahms verharrend, ſahen dem ehrgeizi⸗ gen, himmelſtürmenden, univerſalen, aber ver⸗ worrenen Treiben der Wagnerjünger verſtänd⸗ nislos zu. Dieſe begingen den Fehler, aus der Einzelerſcheinung Richard Wagners eine Regel und eine Schule ableiten zu wollen, und ver⸗ loren ſich in Spekulationen, die nach höchſter Univerſalität ſtrebten und überall notgedrungen dilettantiſch bleiben mußten. Dazu kam, daß die Hochſchulprofeſſoren nach Wagners Tode deſſen Schöpfungen, mehr oder weniger wider Willen, anerkennen mußten— was zur Folge hatte, daß der wagneriſche Schwärmergeiſt nach und nach mit einer guten Portion ledernen Akademikertum durchſetzt wurde. Und was da —1 war ein höchſt unverdauliches Ge⸗ mi„—— 5 4 In dieſe beiden Strömungen wurde der funge Strauß kurz hintereinander hineingeriſ⸗ ſen— nicht zuletzt durch die erſten Regungen ſeiner Frechheit, die wir ſchon oben mit aro⸗ ßem Reſpekt erwähnt haben. Es entſtanden ſeine erſten Opern„Guntram“ und„Feuers⸗ not“, koloſſal heroiſche, ſtreng wagneriſche und im ganzen etwas lähmende Gebilde, zu denen ſich Strauß, der wagneriſchen Mode fol⸗ gend, zum Teil ſelbſt den Text geſchrieben hatte. Was die Zeit um 1890 an dieſen Unge⸗ tümen„revolutionär“ finden konnte, bleibt uns Heutigen ein Rätſel. Revolutionär war allein der Umſtand, daß der junge Strauß auf dieſem mühſam errungenen fremden Stil nicht ſitzen blieb, ſondern mit wunderbarem Elan, Grauen und Schrecken unter den Muſikwiſſenſchaftlern verbreitend, zu neuen und perſönlichen Taten vorwärts ſtürmte. Wer hatte es bis dahin ge⸗ wagt, ein Klavierkonzert mit konzertierender Paute zu ſchreiben? Strauß wagte es in ſeiner „Burleske“. Wer hate es in den letzten Jahr⸗ zehnten vermocht, das„Sinfoniſche Gedicht“, jene Koloſſalatrappe aus den Tagen der alten Revolutionäre Berlioz und Liſzt, mit neuem ge⸗ danklichem und muſikaliſchen Inkalt zu füllen? Kurz hintereinander entſtand„Aus Italien“, entſtand„Macbeth“, entſtand„Tod und Ver⸗ klärung“— entſtand der neue Stil der jung⸗ deutſchen Sinfonie. Dieſe Muſik, in der Fa⸗ belweſen und Heilige, Narren und Philoſophen ein leitmotiviſches Leben friſten, dieſe Muſit aus der Aera der Symbolik und des Naturalis⸗ mus fand in Straußens Hauptwerken auf dieſem Gebiet, im„Till Eulenſpiegel“ und im„Zara⸗ thuſtra“, ihren ausgeſprochenſten Ausdruck. In dieſen ſinfoniſchen Dichtungen, die in der „Sinkonica demestica“ und in der„Alpenſinfo⸗ nie“ ausklangen, hat Richard Strauß ſeine un⸗ erreichte Meiſterſchaft der Inſtrumentation, ſei⸗ nen witzigen, ſprühenden Geiſt und ſein hinrei⸗ ßendes Temperament offenbart. Hat ſich Strauß in ſinfoniſcher Beziehung in ſeinen ſpäteren Werken bis zur„Alpenſinfonie“ nur wenig weiter entwickelt, ſo liegt das daran, daß ſeit 1900 der Schwerpunkt ſeiner Produk⸗ tion in ſeinen Opern liegt. Dort hat er viel“ leicht das Bedeutſamſte geſchaffen, das die dra⸗ matiſche Opernkunſt Deutſchlands aufzuweiſen hat— das, was dem Wunſchgebilde„Muſik⸗ drama“ ſeit Wagners Tagen am allernächſten kommt. Auch rein muſikaliſch, harmoniſch wie rhythmiſch, ſind ſeine beiden Hauptwerke„Sa⸗ lome“ und„Elektra“ von einer Kühnheit, über die die heutige Zeit noch keineswegs ſelbſt hin⸗ weggegangen iſt. Hier fand Strauß eine muſi⸗ kaliſche Sprache von äußerſter Dramatik, dazu von einer Knappheit und Schärfe, der jahr⸗ zehntelang nicht unwiderſprochen blieb. Der Gedanke des Leitmotivs, der ſeit Wagners Tode in der deutſchen Muſik ſo viel Verheerun⸗ gen angerichtet hat, wird hier bis zu ſeiner äußerſten Konſequenz, dem Aphorismus und der Auflöſung, durchgeführt. Dadurch wird den Beſtrebungen der neueſten Muſtk, die aus dem Leitmotiv wieder de kontropunktſche Urform ableitete, Tür und Tor geöffnet. Rudi Stephan, Sahrgang 4— A Nr. 250/ Nr. 159— Seile 4 * Hindemith und Krenek haben auf dieſem Boden weitergebaut, aber nicht immer zur Muſik zu⸗ rückgefunden wie Richard Strauß. Kaum hatte ſich der Krititerſturm über die Hexenmuſik dieſer kühnen Opern gelegt, über⸗ raſchte Richard Strauß die Muſikwelt mit einer Oper von ſo klaſſiſcher Lieblichteit und Be⸗ ſchwingtheit, daß alle Deutungskunſt an dem vielſeitigen Genie zuſchanden wurde. Man hat den„Roſenkavalier“„eine Komödie der Liebe in Tönen“ genannt und es dürfte heute un⸗ zweifelhaft ſein, daß dieſe heitere Oper in Figaro⸗Art unſterblich iſt. Nicht weniger bedeutend iſt ein ſpäteres Opernwerk des Muſiters,„Ariadne auf Naxos“. In ihr wurde zum erſten Male der Verſuch ge⸗ macht, das Orcheſter der„Großen Oper“ ab⸗ zubauen auf jenes kammermuſikaliſche Mindeſt⸗ maß, das wiederum eine Reihe neuer und ur⸗ alter, auf dem Gebiet der Oper noch nie ange⸗ wandter Formen zuließ. Auch hier erweiſt ſich Strauß als Führer der jüngſten Muſikgene⸗ ration, wie überhaupt die Zuſammenarbeit mit ſeinem Textdichter Hugo von Hofmannsthal, in vieler Hinſicht völlig neue Perſpektiven nicht nur für die Oper, ſondern auch für das Theater eröffnete. Der„Joſephslegende“, die manche ſchöne Stelle enthält, aber nicht echt Straußiſch iſt, folgt die„Frau ohne Schatten“, ein Märchen⸗ ſpiel, das ſich in Viſionen bewegt. Man hat ihm zum Vorwurf gemacht, daß es das Erlebnis des Abends den Hörern nicht ſo leicht macht wie Puccini mit ſeinen Opern, aber es iſt nicht im⸗ mer Aufgabe der Kunſt, die letzten Schleier wegzuziehen. Die Straußſche Muſik iſt ganz beſonders befähigt, Stimmungen zu hinter⸗ laſſen, die nicht mathematiſch lösbar ſind. Von ſeinen neueren Werken haben ſich„In⸗ termezzo“ und„Arabella“ durch die Eigenart ihrer Handlung und die Würze der Straußſchen Muſik einen bevorzugten Platz im Repertoire der deutſchen Opern geſchaffen und noch immer iſt Strauß in ſeinem Ungeſtüm und Schaffens⸗ drang mit neuen Plänen befaßt. Sein nächſtes großes Werk iſt als Hymne an das große Ber⸗ liner olympiſche Feſt gedacht. Im neuen Staat iſt Richard Strauß der Füh⸗ rer der Muſikkammer geworden. Dieſe über⸗ ragende Stellung kommt ihm nicht nur als dem großen Muſikgenie der Gegenwart zu, ſie gilt zugleich auch ſeiner bewährten ſozialen Geſin⸗ nung, die ſich ſtets hilfreich der Muſiker und Tonſchöpfer annahm. Wenigen Menſchen iſt es in ſo ſtarkem Maße gegeben, immer aufs Neue zu erfreuen und zu beglücken, wie den großen Klaſſikern der Muſik. Richard Strauß kann an dem Abſchnitt ſeines 70. Geburtstages die be⸗ daß ſein Werk glückende Befriedigung haben, unſterblich iſt. Richard Sirauſ 0 4 lhie soll Aegioti. ermordet werdenſ Ricliard Strauſi und Hugo von Hoffmannsthal korrespondieren uber die Vollendung der Ober„Elelira“ Am 11. Juni feiert die ganze muſikliebende Welt den 70. Geburtstag von Richard Strauß. In die Arbeitsweiſe dieſes bedeutendſten lebenden Opernkomponiſten gibt der folgende unbekannte Briefwechſel Einblick. Es iſt nicht immer möglich, den Werdegang eines großen Kunſtwerkes zu verfolgen. Der Laie, der, in der Oper ſitzend, ein fertiges Kunſtwert genießt, ahnt nicht, wieviel minu⸗ tiöſe Arbeit dieſes Kunſtwerk ſeinen Schöpfer gekoſtet hat. Der überaus aufſchlußreiche Brief⸗ wechſel zwiſchen Richard Strauß und ſeinem Textdichter Hugo von Hoffmannsthal geſtattet einen Einblick in die Geſamtarbeit an der „Elektra“ dem wohl perſönlichſten Werke des gefeierten Komponiſten. Am 22. Dezember 1907 ſchreibt Richard Strauß an Hugo von Hoffmannsthal anläßlich der Erſcheinung Aegiſths, über deſſen Rolle in der knapp gefaßten Handlung der„Elektra“ und Dichter ſich nicht ganz einig aren. „Was unſere neuliche Unterredung über Elektra“ betrifft, ſo meine ich, daß wir Aegiſth doch nicht ganz weglaſſen können. Er gehört unbedingt mit zur Handlung und muß mit er⸗ ſchlagen werden, womöglich vor den +3 des Publikums. Wenn es nicht möglich iſt, ihn früher nach Hauſe zu bringen, ſo daß er un⸗ mittelbar nach Klytämneſtra erſchlagen wird, ſo laſſen wir die nächſte Szene ſo, wie ſie jetzt iſt, aber Sie überlegen ſich's vielleicht. Es iſt nicht gut, daß nach dem Mord von Klytämneſtra die ganzen Weiber gelaufen kommen, dann wieder verſchwinden, dann nach dem Mord des Aegiſth mit Chryſothemis wieder ankommen. Das ſind zu ſtark gebrochene Linien. Vielleicht fällt Ihnen da noch etwas ein. Könnte man nicht Aegiſth nach Hauſe kommen laſſen, unmit⸗ telbar, nachdem Oreſt ins Haus getreten iſt? Und die Morde dann kurz hintereinander voll⸗ ziehen, etwa in der Weife, daß man in dem Moment, wo Aegiſth ins Haus getreten, die Tür hinter 1 geſchloſſen iſt, von fern den Schrei der Klytämneſtra hört, und nach einer kurzen Pauſe dann die Ermordung des Aegiſth vo zogze wird, wie ſie ſchon S015 und hierauf dann die 8 Frauen⸗ und lußſzene? Ich meine woht, as ginge.“ Darauf erwiderte Hugo von Hoffmannsthal Anfang Januar 1908 unter anderem folgendes: „Ich glaube, es läßt ſich ganz leicht in den Er⸗ mordungsſzenen die doppelte Kurve, die Sie ſtört, in eine einfache Kurve auflöſen, und zwar durch eine einfache Umſtellung, wie folgt: Bis Elektras Aufſchrei:„Triff noch einmal!“ bleibt alles, wie es iſt. Dann kommen nicht die Mägde heraus, ſondern es bleibt alles ruhig, totenſtill, und Elektra horcht in der äußerſten Spannung. Da erſcheint Aegiſth am Eingang rechts. Elek⸗ tra läuft ihm entgegen und führt nun ihr un⸗ Spiel mit der Fackel für ihn auf. Alſo: 7555 des Aegiſth, vom Auftreten des Aegiſth bis zu ſeiner Ermordung bleibt alles, wie es iſt.“ „Der ganz in ſeiner ſchöpferiſchen Arbeit ver⸗ tiefte Strauß verlangt noch von ſeinem Text⸗ dichter in einem Brief im Sommer 1908 eine wirkungsvolle Szene bei dem Erſcheinen des Oreſt. Er ſchreibt:„Ich brauche in der„Elel⸗ tra“ einen großen Kabepur nach dem erſten Aufſchrei der Elektra:„Oreſt!“ „Ich werde ein zärtlich bebendes Orcheſter⸗ zwiſchenſpiel einfügen, während Elektra den ihr wiedergeſchenkten Oreſt betrachtet; ich kann ſie öfters ſtammelnd das Wort:„Oreſt! Oreſt! Oreſt!“ dazu wiederholen laſſen, und von dem. weiteren paſſen nur die Worte:„Es rührt ſich niemand!“„O laß deine Augen mich ſehen!“ in dieſe Stimmung. Könnten Sie mir da nicht ein paar ſchöne Verſe einfügen, bis ich dann(als Oreſt ſie zärtlich umarmen will) in die düſtere Stimmung übergehe, die mit den Worte be⸗ —„Nein, du ſollſt mich nicht berühren“ uſw. „Ihre erſte Sendung dankend erhalten; ſehr ſchön, aber etwas wenig. Ich muß hier Mate⸗ rial haben, um beliebig ſteigern zu können. 8, 16, 20 Verſe, ſoviel Sie können, und alles in derſelben elftatiſchen Stimmung immer ſich ſteigernd.“ In dieſer ſegensreichen, aufeinander abge⸗ ſtimmten Mitarbeit von Ton⸗ und Textdichter entſtand ein Werk, das den Gipfelpunkt der muſikdramatiſchen Ausdruckskunſt Straußens darſtellt. Dr. A. v. A. —*— 0 0— Nichlard Straũſ, wie ihn nieuand lcennt Amusanie Geschichiten um den Meisler— Zu seinem 70. Geburtstag am I. Inni Mehrere Herren fahren in einem Abteil erſter Klaſſe von München nach Berlin. Einer von den Herren, eine große ſchlanke Erſcheinung, ſitzt mit ſeinem Bleiſtift vor einem Notizbuch, in das er eifrig Zahlen einträgt. Die Mit⸗ reiſenden flüſtern, da ſie den Herrn nicht ken⸗ nen, einander zu.„Ein Generaldirektor, der ſeine Bilanz aufſtellt?“„Ein Sachverſtändiger einer Wirtſchaftskommiſſion?“„Ach was, ein Privatbankier, der ſeine Börſenverluſte nach⸗ rechnet.“ Wer war der geheimnisvolle Unbe⸗ kannte? Es war Richard Strauß der, wie er es ſtets zu tun pflegt, während der Reiſe kom⸗ ponierte. Er notierte ſich die Akkorb⸗ mittels eines Zahlenſyſtems. Es iſt ſeine gewöhnliche Art zu komponieren. Richard Strauß gaſtiert als Dirigent in einer großen italieniſchen Stadt. Während der Probe erzählt er den Muſikern— beſonders um den Horniſten anzufeuern, daß auch ſein Vater ein berühmter Horniſt der Münchener Hofoper geweſen iſt. Er ſagte dabei:„Mio padre su cornuto.“ Schallendes Gelächter iſt die Antwort. Strauß verblüfft. Er weiß nicht, daß das Wort cornuto, das er vom„corno“- Horn ableitet, in Wirklichkeit einen Gehärnten, d. h. einen betrogenen Ehemann, hedeutet. 24 ceinem 70. geburtstage am Ji. Jni 193% Strauß iſt nicht nur der repräſentativſte deut⸗ ſche Tonſetzer, ſondern auch ein Dirigent von großem Format. Als Dirigent bevorzugt er ſchnelle Tempi. Kein Tempo beſonders in ſei⸗ nen eigenen Werken, iſt ihm an den feurigen Stellen impulſiv genug; das konnte ein Freund von Strauß einmal ſozuſagen an ſeinem eige⸗ nen Körper erleben. Er ſaß zuſammen mit dem Meiſter in einer Loge während der Urauf⸗ führung der„Salome“ in Dresden unter der ausgezeichneten Leitung von Schuch. Jedesmal wenn Strauß ein Tempo zu langſam war, kniff er ſeinen Freund in größter Aufregung in den Arm. Am Ende der Oper konnte der Freund des großen Komponiſten den Arm nicht mehr bewegen. Er war vollſtändig e à mI. Die Todeswafte von Hlapyerling In Preßburg entdeckt.— Die Tragödie des Kronprinzen Rudolf einwandfrei geklärt Vor mehr als 44 Jahren hat ſich jenes ge⸗ heimnisvolle Drama auf dem Jagdſchloß Mayerling bei Wien W das dem öſter⸗ reichiſchen Kronprinzen Rudolf und ſeiner Ge⸗ liebten, Baroneſſe Vetſera, das Leben gekoſtet hat. Zahlloſe Bücher und Aufſätze wurden über dieſen Fall veröffentlicht, das tragiſche Geſcheh⸗ nis dramatiſiert und verfilmt— aber noch immer ſtellte der Fall Mayerling ein Rätſel dar, das auf lange Zeit hinaus die Phantaſie der Menſchen zu beſchäftigen ſchien. Jetzt dürfte endlich die Frage, auf welche Weiſe Erzherzog Rudolf ſein Leben eingebüßt at, endgültig entſchieden ſein. Einem Preß⸗ urger Journaliſten iſt es gelungen, den Re⸗ volver aufzuſpüren, aus dem in jener verhäng⸗ nisvollen Nacht die beiden Todesſchüſſe fielen. Die erliche befindet ſich im Beſitz der Witwe des Kaiſerlichen Oberjägers Voditſchka, die gegen⸗ wärtig in Preßburg lebt. Zwei Kugeln fehlen In ihrem kleinen Haus hat Frau Voditſchka eine Anzahl von unbekannten toten Thronfolger aufbewahrt. Darunter den Stuhl, der im Arbeitszimmer Rudolfs geſtan⸗ den hatte. Die Lehne iſt aus dem Geweih eines von Rudolf erlegten Elens verfertigt. Auf dieſem Stuhl ſitzend ſchrieb er den Abſchieds⸗ brief an ſeine Mutter, die Kaiſerin Eliſabeth. Auch ſämtliche Jagdwaffen des Kronprinzen ſind hier zu finden. Rudolf hatte ſeinen of⸗ und Leibjäger ſehr gern, und nach dem Tode des Aai Siefon ſchenkte ihm daher die Kron⸗ prinzeſſin Stefanie dieſe Gegenſtände. Das wichtigſte Stück darunter iſt die bereits erwähnte Todeswaffe. Es iſt dies ein alter Armeerevolver, deſſen Griff aus Elfenbein und mit Goldeinlagen verziert iſt. Das goldene Monogramm„k“ mit der Krone deutet auf die Perſon des Beſitzers hin. Behutſam öffnet die alte Dame die mit Silber verzierte Lederkaſſette, auf deren blauem Samtpolſter der Revolver tieſ Die Samtunterlage enthält ſechs Ver⸗ tiefungen, die für die Revolverkugeln beſtimmt ſind. Zwei Kugeln fehlen. Abſchied vom Leben Frau Voditſchka hat auch einiges über den Hergang der Tragödie erzählt, wie ſie ihn aus dem Munde ihres verſtorbenen Mannes gehört hatte. Fremden Perſonen gegenüber bewahrte der Hofjäger bis an ſein Lebensende unver⸗ brüchliches Schweigen. Er hat auch keine ſchrift⸗ lichen Aufzeichnungen hinterlaſſen, wie ſein vor wenigen Jahren verſtorbener Kollege, der Leib⸗ jäger Loſchek. „Mein Mann pflegte mit mir nur ſehr un⸗ gern über dieſe Sache zu ſprechen“, erzählte Frau Voditſchka.„Er hatte das 3 als Augenzeuge miterlebt. An dieſem Abend zog ſich der Thronfolger mit der Baroneſſe ins Billardzimmer zurück. Die beiden riefen nur den Fiaker Bratfiſch zu ſich, der wie ein Künſt⸗ ler pfeifen und ſingen konnte. Bis in die frühen Morgenſtunden ließen ſie ſich von ihm vorſin⸗ gen. Als Bratfiſch aber um ſieben Uhr früh meinen Mann traf, war er ſehr ernſt und ſagte: ferlich wird es keine Jagd geben. Seine Kaiſerliche Hoheit iſt tot.“ Wahrſcheinlich hatte er aus den Geſprächen des jungen Paares entnommen, was der Thronfolger vor hatte. Aber er tat nichts gegen den Willen ſeines Herrn. Mein Mann lief ſofort zu Loſchek, der auch die Funk⸗ tion eines Kammerdieners verſah. Die Tür des Schlafzimmers war verſchloſſen und wurde auch auf wiederholtes Klopfen nicht geöffnet. Daraufhin wurde der Freund des Kronprinzen, Graf Hoyos, verſtändigt. Dieſer kam in Be⸗ leitung des Herzogs von Koburg, der den Be⸗ fehl ab, die Tür mit einer Axt aufzuſprengen. Im Bett lagen nebeneinander in einer Blut⸗ lache die entſeelten Körper des Thronfolgers und der Baroneſſe Vetſera. Die Hand des Kronprinzen hielt krampfhaft den Griff dieſes Revolvers umklammert..“ Selbſtmord erwieſen Dieſe Schilderung und die Todeswaffe des unglücklichen Erzherzogs dürften die letzten Zweifel über den Hergang der Tragödie zer⸗ ſtreuen. Kronprinz Rudolf hat die ſiebzehn⸗ jährige Baroneſſe erſchoſſen und ſich dann ſelbſt das Leben genommen. Der ehemalige fran⸗ zöſiſche Botſchafter Maurice Paleologne er⸗ wähnt in ſeinen Erinnerungen den Abſchieds⸗ brief des Thronfolgers, der die ſchwerwiegen⸗ den Worte enthält: „Ich habe kein Recht zum Leben mehr— ich habe einen Menſchen getötet...“ Der Revolver und die fehlenden zwei Kugeln ſind die letzten ſtummen Zeugen des Dramas, das vielleicht der Weltgeſchichte einen anderen Gang gegeben hätte— wenn es nicht geſchehen ndenken an den S 18⁴ 1859 1864 19²9 822939•2987982 0— bi Sonn 20.22 U unterga 70 Ja Straße Geburts begabte Heimat künſtleri iſt ein ſ̃ tung un ſchichtlick Richtung Spend ſchaft de heim, di Hinterbl kataſtrop von 210, abgeführ Das Verlager gen nach Entwickli ihrer nu dabei ör doch blie ſchlagsfre kam es 1 derſchläge land die der neue gen der ſelbſt no Tempera vornehml lebhafte nehm zu wetterlag kommen die Ver Hochdruck kennzeicht Tagen ei Hochdruck läßt die neue Wã europa, I Lage des einer ſo warten. an und f Witterun⸗ treten ger Sie wert nachhaltic auch and⸗ freie Schi Keine! platelt Plateft der N. 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Juni 1934 1847 Der engliſche Seefahrer John Franklin auf einer Polarexpedition geſtorben(ge⸗ boren 1786). 1859 Der öſterreichiſche Staatsmann Fürſt von Metternich geſtorben(geb. 1773). 1864 Der Komponiſt Richard Strauß in Mün⸗ chen geboren. 1929 Der öſterreichiſche Außenminiſter Graf Julius Andraſſy in Wien geſtorben(ge⸗ boren 1860). Sonnenaufgang.38 Uhr, Sonnenuntergang 20.22 Uhr; Mondaufgang.27 Uhr, Mond⸗ untergang 20.30 Uhr. 70 Jahre alt. Frau Behm, Heinrich⸗Lanz⸗ Straße 28, feiert heute, am 11. Juni, ihren 70. Geburtstag. Die Altersjubilarin iſt eine ſehr begabte und feinſinnige Künſtlerin, die in ihrer Heimat(Rheinland) mit Recht einen guten, künſtleriſchen Ruf genießt. Ihr Sohn, Dr. Behm, iſt ein ſehr geſchätzter Mitarbeiter unſerer Zei⸗ tung und hat mit ſeinen Beiträgen meiſt ge⸗ ſchichtlicher, heimatkundlicher oder ſchöngeiſtiger Richtung unſeren Leſern mancheFreude bereitet. Spende für Buggingen. Eine von der Beleg⸗ ſchaft der Zellſtoffabrik Waldhof, Werk Mann⸗ heim, durchgeführte Sammlung zuqunſten der Hinterbliebenen der Opfer bei der Bergwerks⸗ kataſtrophe in Buggingen ergab einen Betrag von 210,05 Mark, der an die betreffende Stelle abgeführt wurde. Die Wetterlage Das vergangene Wochenende brachte die Verlagerung der franzöſiſchen Tiefdruckſtörun⸗ gen nach dem überhitzten Mitteleuropa und die Enwicklung zahlreicher Gewitterherde. Infolge ihrer nur ſehr langſamen Verlagerung kam es dabei örtlich zu kataſtrophalen Niederſchlägen, doch blieben andere Gebietsſtriche auch nieder⸗ ſchlagsfrei. Auch um die Mitte dieſer Woche kam es vielerorts wieder zu gewittrigen Nie⸗ derſchlägen, ſo daß im allgemeinen in Deutſch⸗ land die ins Stocken geratene Vegetation wie⸗ der neuen Antrieb erhielt, wenn auch die Fol⸗ gen der großen Trockenheit und auch dieſe ſelbſt noch keineswegs beſeitigt ſind. Die Temperatur zeigte ſtarke Schwankungen, die vornehmlich in der erſten Wochenhälfte durch lebhafte Zufuhr kälterer polarer Luft unange⸗ nehm zur Auswirkung kamen. Die Groß⸗ wetterlage hat ſich im Laufe der Woche voll⸗ kommen umgeſtaltet, was vornehmlich durch die Verlagerung des nordweſteuropäiſchen Hochdruckgebiets zum nördlichen Eismeer ge⸗ kennzeichnet iſt. Wohl brachte in den letzten Tagen ein über dem Kontinent entſtandener Hochdruckrücken eine gewiſſe Beruhiaung, doch läßt die gleichförmige Luftdruckverteilung und neue Wärmezunahme über Weſt⸗ und Mittel⸗ europa, begünſtigt durch die hohe nördliche Lage des höchſten Luftdrucks das Aufkommen einer ſommerlichen Gewitterwetterlage er⸗ warten. Schon über das Wochenende kann bei an und für ſich noch überwiegend freundlichem Witterungscharakter mit zunehmendem Auf⸗ treten gewittriger Störungen gerechnet werden. Sie werden aber auch diesmol kaum einen nachhaltigen Umſchlag herbeiführen. wenn auch andererſeits anſchließend keine ſtörungs⸗ freie Schönwetterperiode zu erwarten iſt. —————————— geine Wohnungskür ohne die Groß⸗ pylakelte„Mufter und Kind“! geine Platefte ohne die Mitgliedſchaft in der NSV! Deshalb krelet ein in die NSB! „Hakenkreuzbanzer“ HB-Klischee Kohlezeichnung von Edgar John, Mannheim „And der Segen kommt von oben“ So konnte man mit Recht von dem geſtrigen Sonntag ſagen, denn es kam ſo allerlei von da oben herunter. In erſter Linie wollen wir in Dankbarkeit der freundlichen Strahlen der Sonne gedenken, die uns in ſo reichlichem Maße — faſt allzu reichlich— vom wolkenloſen Him⸗ mel beſchert wurden! Doch noch mehr kam da oben runter. Vieltauſende von Werbezetteln für die deutſche Luftfahrt— und für den großen Tag im Stadion flatterten durch die Lüfte und Tauſende von Händen ſtreckten ſich den Grüßen aus dem bewegten Aether entgegen. Und bewegt war der Aether geſtern auf alle Fälle. Motoren⸗ gebrumm erfüllte die Luft und in kühnen Wen⸗ dungen und graziöſen Figuren zeigten ſich un⸗ ſere Sportflieger, um für die hohe Aufgabe, die ſi: zu erfüllen haben, in eindrucksvoller Weiſe zu werben. Nach dem verregneten erſten Flug⸗ ſonntag ſchienen alle Bedingungen zu einem glänzenden Verlauf der zweiten Veranſtaltung gegeben zu ſein, denn der Wettergott hatte ſich diesmal ganz in den Dienſt der guten Sache geſtelt. Aber wir dürfen eines nicht vergeſ⸗ ſen— unſer vielgeprieſenes Strandbad—, und unſere ſtark beanſpruchten Großſtadtnerven, die nach Entſpannung drängen— Ruhe und Er⸗ holung ſuchen. Kein Wunder, daß wieder eine recht zahlreiche Gemeinde hinauspilgerte zum Mannheimer Lido. Und damit haben wir auch ſchon die Beſcherung! Denn gerade dieſe Ge⸗ meinde war es, die ſich bei dem großen Tage im Mannheimer Stadion unliebſam bemerkbar, NNIHEINA Heimkehr von der Scholle d. h. überhaupt nicht bemerkbar machte. Wollen wir ihnen deshalb zürnen? Nein! Der Mannheimer Volksgenoſſe hat nach Kräften bewieſen, daß er die hohe Aufgabe der deutſchen Luftfahrt verſtanden hat und gewillt iſt, die Beſtrebungen zu fördern und zu unterſtützen! Wenn nun gerade am geſtrigen Sonntag der Wille ſchwächer war als der Körper, der nach Luft, Licht, Sonne und Waſſer verlangte— wer könnte es ihnen verdenken? 2000 Beſucher— das iſt unter dieſer Berückſichtigung immer noch eine ganz nette Zahl. Und die 2000, die das Stadion umſäumten, hatten es auch wirklich nicht zu bereuen. Auch ſonſt war in Mannheim allerhand los! Der Rote⸗Kreuz⸗Tag und ver⸗ ſchiedene Vereinsveranſtaltungen ließen geſtern keinerlei Langeweile aufkommen und bewieſen wieder einmal mehr, daß unſere Vaterſtadt das Prädikat einer„lebendigen Stadt“ vollauf ver⸗ dient hat. hHheilbronner Beſuch Mit fünf Omnibuſſen kamen am Sonntag⸗ vormittag 180 Angehörige der Betriebszelle der Firma Mayer, Briefhüllenfabrik aus eilbronn, über Weinheim, Viernheim nach 9 annheim. Der Mannheimer Aufenthalt wurde durch die gemeinſam mit dem Verkehrsverein betreut. Nach erfolgter Ankunft wurden die Gäſte aus Heilbronn durch den Ge⸗ ſchäftsführer Pg. Edam vom Amt für„Kraft durch Freude“ herzlich willkommen geheißen. Der erſte Beſuch galt dem Planetarium, wo die Begrüßung erfolgte und dann Profeſſor Feur⸗ ſtein die des Sternenprojektors leitete. Vor dem Mittageſſen machte man noch eine Stadtrundfahrt unter Führung des Ver⸗ kehrsvereins und nach dem Eſſen ging es mit dem Boot„Neu Deutſchland“ rheinaufwärts bis zum Strandbad, wieder den Rhein zurück zur Neckarſpitze, ein Stück neckaraufwärts, ein Stück durch den Hafen und dann wieder zur Anlegeſtelle bei der Rheinbrücke. Die Heil⸗ bronner waren von den Eindrücken, die ihnen während der Rheinfahrt entgegenſtürmten ge⸗ radezu überwältigt, zumal ein reger Boots⸗ und Schiffsverkehr herrſchte. Bevor die Omni⸗ buſſe wieder beſtiegen wurden, dankte Fabrikant Ernſt Mayer für die Betreuung und fand über⸗ aus lobende Worte über Mannheim, wobei er nicht vergaß, der Kreisbetriebszellenleitung und dem Verkehrsverein für die Mihewaltung zu danken. Das Deutſchlandlied und das Horſt⸗ Weſſel⸗Lied bildeten den Abſchluß der impro⸗ viſierten Abſchiedsfeier. Am Stadion und Flug⸗ platz vorbei und dann über Schwetzingen führte die Rückfahrt der Heilbronner Gäſte, für deren Beſuch ihnen herzlicher Dank geſagt ſei. —— Wochenplan der Deutſchen Schule für Volksbildung, E 7, 20 Montag, 11. Juni: Der Arbeitskreis von Prof. Dr. Frank,„Entwicklung, Ernährung und Beſonderheiten des Kindes“, wird auf Montag, den 18. Juni, verlegt. Dienstag, 12. Juni: 20.15— 22 Uhr: Dr. Meyer:„Nietzſche“. Mittwoch, 13. Juni: Der Arbeitskreis von Profeſſor Lacroix,„Die Idee der Ganzheit“, muß für dieſe Woche abgeſagt werden. Donnerstag, 14. Juni: 20.15— 22 Uhr: Dr. Zeller:„Nordiſcher Geiſt in deutſcher Vor⸗ und Frühzeit“. Freitag, 15. Juni: 17— 18.30 Uhr: Pfarrer Kölli:„Fragen des religiöſen Lebens“;— 20.15—22 Uhr: Dr. Bender:„Wanderkreis“;— 21—22 Uhr: Reinhild Schwerd:„Gymnaſtik“. Rulturſchöpfungen des Malerhandwerks Eröttfnung der Rusſtellung in der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Der weltanſchaulichen Verpflichtung des Na⸗ tionalſozialismus zur Wahrung völkiſch⸗kul⸗ tureller Belange und deren Erweckung folgend, veranſtaltete die Reichsbetriebsgemeinſchaft 4 „Bau“ durch den Verlag„Die Bauarbeit“ Gmboc und die Schriftleitung des„Fachblatts für Maler“, einer Zeitſchrift zur Förderung der handwerklichen Wertarbeit in Farbe, Form und Raum, den fünften Wettbewerb für das geſamte Aufgabengebiet deutſcher hand⸗ werklicher Malerei. Dieſer Wettbewerb, zu⸗ gleich der erſte dieſer Art im Dritten Reich, konnte den Erfolg von 828 Teilnehmermeldun⸗ gen aus dem ganzen Reich für ſich buchen. Die Ausſtellungsarbeiten wurden daher in Form einer Wanderausſtellung durch alle Gaue un⸗ ſeres Vaterlandes veröffentlicht. Ein Ruf der Kreisbetriebsgruppe Mannheim der Deutſchen Arbeitsfront wie auch der hieſigen Maler⸗ Pflichtinnung ward Veranlaſſung, dieſe Aus⸗ ſtellung auch in den Mauern unſerer Stadt zu zeigen. Dieſe Gelegenheit wurde auch von Seiten des Mannheimer Arbeitsamts da⸗ zu benützt, durch ihre Abteilung Berufsbera⸗ tung Schülerarbeiten auszuſtellen, um mittels deren Veröffentlichung die Möglichkeit zur einſchlägigen Lehrſtellenvermittlung auszu⸗ ſchöpfen. Um aber auch den Werdegang zu handwerk⸗ licher Kunſt aus den Elementarſtufen heraus verfolgen zu können, hatte ſich auch die Maler⸗ fochſchaft der Gewerbeſchule 11 Mannheim mit den drei Klaſſen der Herren Studienrat Mo⸗ rano, künſtleriſcher Gewerbelehrer Joſt und Fachlehrer Hammerſtein dieſer Ausſtel⸗ lung angeſchloſſen. Bedauerlicherweiſe war es nicht möglich, das eſamte Material des Wettbewerbs nach Mannheim zu bringen. Doch wir dürfen feſt⸗ ſtellen, daß trotz Fehlens der mit erſten Prei⸗ ſen ausgezeichneten Arbeiten das, infolge all⸗ zu enger Platzverhältniſſe wiederum nur aus⸗ zugsweiſe ausgeſtellte Material durchweg von einem beachtlichen Kulturſchaffen Zeugnis ab⸗ legt. Die Arbeiten gewähren einen Ueberblick über das malerhandwerkliche Kunſtſchaffen in allen deutſchen Gauen. Wo es ſich um innen⸗ architektoniſche Malerhandwerkskunſt handelt, begegnet man in der Hauptſache ſchöpferiſchen Kompoſitionen von Raum⸗ und Farbgeſtal⸗ tung, die in teilweiſe gänzlich neuen Wegen bei den Kirchenmotivarbeiten, Friedhofskapellen und Totenhallen zum Ausdruck kommen. Rich⸗ tungweiſend ſind die zur Schau geſtellten Ar⸗ beiten über wohnungsarchitektoniſche Kultur in den meiſten Fällen leider nur hinſichtlich des Empfindens für edle Farbtonabſtufungen und harmoniſch oft ganz ausezeichnet geſtal⸗ tete Farbenſymphonien, während die ſchweſter⸗ liche Handwerkskunſt dexr Innenarchitektur nur allzuſehr in den Fehler verfällt, dem Drang nach freiem Spiel der Kräfte unbeherrſcht zu folgen. Selbſtverſtändlich ſind die in dieſem Schaffensdrang entſtandenen Arbeiten nichts⸗ deſtoweniger begrüßenswert, doch hätten wir gerne auch Arbeiten der eben aufgezeigten Richtungsgrenze vorgefunden. Erfreulicherweiſe treffen wir bei dem Gebiet der Flächenmalerei an Hausfaſſaden, Giebeln, Landhäuſern und deren Nebenbauten auf die erzieheriſch begründeten Motive werktätiger Arbeit, die häufig in einer ausgezeichneten Erfaſſung von Thema und Farbſchlichtheit ge⸗ glückt waren. Auch harmoniſch feinſinniges Farbgefühl an einzelnen Bauweiſen im Ge⸗ ſamtbild von Straßenzügen zeugt von einem belebenden Ringen um neuartige Wertgebung, das ſich in manchen Fällen auch in den Aus⸗ ſtellungsgruppen Sporträume, Stiegenhaus und Vorräume behaupten dürfte. Die ausgeſtellten Schülerarbeiten der Be⸗ rufsberatung des Arbeitsamts, ſoweit ſie ſich über Kopien bekannter Meiſterwerke, Bildnis⸗ motive in Aquarell⸗, Kreide⸗, Bleiſtift⸗ und Federzeichnungen erſtrecken, ſind zu einem Großteil ſehr anerkennenswerte Leiſtungen, die es den Jungen wohl erleichtern dürften, nach Beendigung ihrer Schulzeit entſprechende Lehrſtellen zu finden. Auch unter den Plakat⸗ und Schriftarbeiten ſind teils durchaus brauch⸗ bare Arbeiten anzutreffen. Eigene Räume nehmen die Ausſtellungs⸗ arbeiten der Malerfachſchaft der Gewerbe⸗ ſchüler in Anſpruch. Hier finden wir Bei⸗ ſpiele von Aufgabenlöſungen nach geſtellten Themen neben rein kompoſitionellen Arbeiten auf allen Gebieten des Malerhandwerks ver⸗ einigt. Sie gewähren gründlichen Einblick in die elementaren Stufen ſchultechniſcher Lehr⸗ änge, die den Schüler in Farbenlehre aus⸗ ilden, ihm die Wege zum Gefühl für Farb⸗ werte, das Erfaſſen von Farbwirkung, die In⸗ tervallen der Miſchſtalen, die Veredlung von Farbwerten und Stillehre weiſen. Die man⸗ nigfaltigen Schauarbeiten eigengeſtalteter Ent⸗ würfe ſprechen ſchon von weiterer Entwicklung und gegenſeitigem Befruchten von Lehrer zu Schüler und wohl auch umgekehrt. Wie wir vernehmen, iſt beabſichtigt, dieſer Ausſtellung weitere nachfolgen zu laſſen. Wir erkennen dies an und würden die Tatwerdung dieſer Hoffnung nur begrüßen. Vorläufig aber iſt dieſe erſte Ausſtellung noch bis zum 14. ds. Mts., jeweils morgens von 9 bis 12/ und 14 bis 19 Uhr geöffnet. Die geſtrige Eröffnung ging in Anweſenheit des Propagandaleiters der Betriebsgemein⸗ ſchaft„Bau“, Pg. Gerlach aus Berlin, vor ſich. Nach begrüßenden Worten des Kreis⸗ betriebsgruppenleiters Pg. Kallenberger erklärte Pg. Gerlach den Zweck der hieſigen Ausſtellung, der infolge der pfleglichen Be⸗ handlung handwerklicher Kunſt gerade in den Provinzen des Reiches noch unterſtrichen wer⸗ den dürfe. Auch die Pgn. Innungsobermeiſter Körner und Friedrich Glock als Geſchäfts⸗ führer der Handwerkskammer Mannheim er⸗ —* zu kurzen, erfriſchenden Anſprachen das ort, um Ausſtellungsleitung und Veranſtal⸗ tern ihren Dank auszuſprechen. Gegen 12 Uhr wurde die Ausſtellung der Oeffentlichkeit über⸗ geben, die durch einen hoffentlich regen Beſuch ihre Dantbarkeit für dieſe Gelegenheit beweiſen möge. hgn. Jahrgang 4— A Nr. 259/ B Nr. 159— Seite 6 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 11. Juni 1934 Lachen und Tanzen bei der Sel Der Bunke Abend des Sturmbanns 1/171 ein großer Erfolg Als am Samstagabend aus allen Stadtteilen der Zuſtrom zu dem großen Bunten Abend des Sturmbanns 1/171 einſetzte, da ſank im Weſten im brennenden Glühen die Sonne, und als die frohen Stunden im Roſengaxten verrauſcht waren, da funkelte ſie ſchon wieder im Oſten, und leuchtete den Tanz⸗ und Lachmüden auf ihrem Nachhauſeweg. Mehr kann man von ihr eigentlich nicht verlangen! Und von einem Bunten Abend kann man übrigens auch n 005 mehr verlangen als das, was da im Roſengarten geboten wurde. Es war geradezu ein Muſterbeiſpiel, wie man ein——* der Freude, dem Lachen und dem anz gewidmetes Feſt aufziehen ſollte. Nun, das Programm ließ ſchon vieles ahnen. Und wenn man dazu noch weiß, daß die SA Gaſtgeber iſt, dann iſt es auch als eine durchaus natürliche Sache anzuſprechen, daß die Mann⸗ heimer ſich nicht lumpen ließen und in Mengen zu dieſem Abend kamen. Und ſie ſollten es nicht zu bereuen haben! Das Programm hielt nicht nur, was es ver⸗ ſprach, es übertraf ſogar alle Erwartungen! Denn ſchließlich kommt es ja nicht nur auf das Was, ſondern auch auf das Wie des Gebotenen an. Und beides war— das ſei gleich vorweg⸗ genommen— unvergleichlich. Als der Führer des Sturmbanns 1/171, der Sturmführer Schneider, das Feſt eröffnete, konnte er ein dichtbeſetztes Rund des Nibelun⸗ —— begrüßen. Es waren nahezu ſämtliche öheren SA⸗Führer anweſend, auch Gruppen⸗ führer Wagenbauer war trotz größter Ar⸗ beitsüberlaſtung zu ſeinen Kameraden gekom⸗ men, der Kreisleiter war da mit ſeinem Stab, ſtaatliche und ſtädtiſche Behörden hatten ihre Vertreter entſandt. Und dann die vielen brau⸗ nen und ſchwarzen Kameraden und nicht zuletzt auch die Mannheimer„Ziviliſten und Ziviliſtin⸗ nen“, die in das frohe Treiben mit offenen Armen aufgenommen wurden. In knappen Worten umriß Sturmführer Schneider die ſchwere Aufgabe und das hohe Ziel der SA, die als Eckpfeiler der Bew⸗gung unſerem Führer ein treuer Garant für die Schaffung eines neuen und glücklichen Vaterlandes iſt. Beifall brauſt auf, die Fahnenabordnung mit der alten Sturm⸗ fahne tritt ab, die Heiterkeit ſoll nun zu Worte lommen. „Blick ich umher...“ Joſef Könker vom Nationaltheater eröffnete mit dieſer Arie das Programm in Vertretung ſeines als einer der vier Grobiane im Neuen Theater an dex Teil⸗ nahme verhinderten Kollezen Wilhelm Trieloff. Man konnte mit dieſer Vertretung mehr als zu⸗ frieden ſein. Als er ſein Rheinlied mit dem Vers:„Deutſchland erwache, Deutſchland er⸗ wache, es iſt Frühling am Rhein. beendet hatte, verlangten die Zuhörer eine Dreingabe, die auch bereitwilligſt gegeben wird. Zweimal im Verlauf des Abends dröhnt der Boden der Bühne, als die tanzluſtigen Füße zvon Anni Heuſer, die mit ihrem Partner „Kujawfſki'wieder einmal Zeugnis von ihrer hohen Kunſt ablegt, über die Bretter tollen. Reizend der Kaiſerwalzer, bei dem ſie den beim Küſſen ertappten Liebhaber unter dem weiten altenwurf der Krinoline verbirgt und ver⸗ chmitzt 1 dem unſichtbaren Lauſcher ihre Reverenz erweiſt, luſtig wirkt auch der Geſell⸗ ſchaftstanz der Vergangenheit. Ganz hervor⸗ ragend war das Tänzerpaar Pläger von der „Libelle“ in ſeinem Vorkriegswalzer, wobei der männliche Partner als Herr Schmitt mit engen fhenden Rö Vatermörder, ewig hervorrut⸗ chenden Röllchen eine fabelhafte Figur machte. Der hochgezwirbelte Schnurrbart, die ſchlenkern⸗ den Bewegungen, das übertrieben Geſpreizte, die hochgebürſtete Haartolle und das dämliche Grinſen ſchufen einen Typ, bei deſſen Betrach⸗ tung man platzen konnte vor Lachen. Da war keiner im Saal, der ſich nicht die Seiten hielt. Es war eine ganz ausgezeichnete tänzeriſche Leiſtung, die unter dem ſtürmiſchen Beifall der Beſucher mehrmals wiederholt werden mußte. Uneingeſchränktes Lob verdienen auch die Nationalharmoniſten(vier Herren, eine Dame), die ihre Lieder ſo nett darzubringen wußten, daß auch ſie von Dreingaben nicht ver⸗ ſchont blieben. Angefangen beim Volkslied: „Kein Feuer, keine Kohle“, bis zur„Blonden Kathrein“ war ihre Kunſt wahrhaft ſtaunens⸗ wert. Am netteſten brachten ſie vielleicht, wenn man überhaupt in ihren Leiſtungen einen Un⸗ terſchied machen darf, den Schlager 7 du pfeifen, Johanna?“ zu Gehör. Es war ſchon ine Luſt, ihnen zuzuſehen und zuzuhören! Am Flügel wußte Rolf Schickle bei allen Dar⸗ bietungen übrigens die rechte Begleitung zu finden. Eine frohe, lebenſprühende Philoſophie bot Ernſt Langheinz vom Nationaltheater in ſeinen humoriſtiſchen Vorträgen. Die Quint⸗ eſſenz ſeiner Lebensweisheiten liegt vielleicht gerade in dem Gedicht von den beiden Magi⸗ lern die ſich über Kugel⸗ und Scheibenge talt er Erde lange Jahre ſtreiten, bis ein Lied eines Fahrenden ſie weckt: Ihr Forſchen galt ja der Erde, Und daß die Erde auch ſchön, Das hatten die beiden Magiſter Bis heute überſehn. Jawohl, ſchön iſt die Welt, zumal wenn ſie ſich von ſo einer reizenden Seite zeigt, wie im bunten Geſchehen des Abends, deſſen Clou, der Schwank„Die beiden Herren Leutnants“ von L. Weber die Programmfolge krönte. In einer 338 aften Leutnantsuniform ſtellte ſich Erwin Linder vor den Spiegel und läßt ſich von ſeinem Burſchen(Fritz Schmiedel) mit vielem Monokelgeblitze, Achs,„Pyremidals“ und„Einfach ſcheußlich“ zur Brautſchau herrich⸗ ten. Kaum iſt er weg, klemmt ſich der Burſche ebenfalls einen Scherben ins Auge, umwabert dämlichſten ſächſiſchen Rekruten(Jofef Offen⸗ ſich mit des Leutnants Schlafrock, holt ſich den bach) von der Straße, macht ihn zu ſeinem Burſchen, ſäuft mit ihm den perlenden Wein und ſchmaucht die dicken Zigarren aus der Eine⸗ Marl⸗Kiſte, bis der ſchwerreiche Schwiegerpapa in spe(Karl Marz) das Stilleben ſtört, den Verehrerinnenalbum der„Verfloſſenen“ ſtudiert und die Sache anfängt, etwas ins Ernſte über⸗ uſchlagen. Da taucht auch ſchon der flotte Herr eutnant wieder auf und fügt wieder alles zu⸗ ſammen. In ſeiner Jn 20 erläßt er auch dem urſchen ſeine vierzehn Tage Kaſten. Das war ſo etwas für die Lachmuskeln! Man muß geſtehen, die ganze Folge des Abends ließ keinen Augenblick der Langeweile auf⸗ dämmern. Alles war leuchtendes, lachendes Leben! So fiel es nicht ſchwer, in den zweiten Teil des Abends mit Tanz, Schießbuden und Bier⸗ keller zu ſauſen. Lachend warf man ſich in die Arme Terpſychores, der Muſe des Tanzes, ob ſie ſich in Geſtalt einer ſtrengblickenden Gemah⸗ lin präſentierte und im Walzer⸗ oder Rhein⸗ ländertakt herumgeſchwenkt zu werden begehrte, oder ob ſie in der Wandelhalle als junges Blondköpfſchen zum langſamen Walzer lockte. Gottes Bacchus, ſtieg verſchämt in den Und manch einer, der ſich erſt recht durſtig ge⸗ lacht hatte, folgte dem Lockruf des ki 122822 erkel⸗ ler, allwo man ihn einige Stunden ſpäter als treueſten Diener des Gottes ſchunkelnd und laut ſenkon hinter dem ſchäumenden Gefäß antref⸗ en konnte. Chadu'un à son gout! oder: Jedem Tierle ſein Pläſierle. Es konnte jeder auf ſeine Koſten kommen, und er kam auf ſeine Koſten! Es ſind immer Feſte von beſonderem Reiz, welche die SA den Mannheimern bietet. Und dankbar ge⸗ denken wir auch denen, dankbar ſind wir aber nicht nur den Veranſtaltern, ſondern allen denen, die mit ihrer Kunſt geholfen haben, den Abend zu einem ſolchen Erfolg zu geſtalten. Und die Geſamtkritik? Sturmbann J. du haſt bewieſen, daß du nicht nur marſchieren, ſondern daß du auch Feſte aufziehen kannſt, die ſich ſehen laſſen können. Und unſer Wunſch? Lade uns bald wieder ein zu einem ſolchen Abend, wir kommen, denn es ſei nicht vergeſſen, wie ſchön dein Feſt war! rer. Frühlingsfeſt der NSSAp, Ortsgruppe Lindenhof, im„Rheinpark“ Bewegtes Volkstreiben— Großer Erfolg des Abends Zu dem von der NSDaAp, Ortsgruppe Lin⸗ denhof, im„Rheinpark“ veranſtalteten„Früh⸗ lingsfeſt“ waren Hunderte von. erſchienen. Der Abend, der in ſeiner Bewegt⸗ heit und Heiterkeit einem echten deutſchen Volkstreiben glich, geſtaltete ſich zu einem un⸗ vergeßlichen Erlebnis. Bei einbrechender Dun⸗ kelheit wurden Hunderte von kleinen Lämpchen und Lampions, die zwiſchen den Bäumen hin⸗ gen, entzündet. An der Wurfbude, die übri⸗ gens viel Heiterkeit entwickelte, war ein inter⸗ eſſantes Plakat angebracht:„Druff uff die Meckerer“. Gleich neben der Schmeißbude war ein Schützenſtand, wo ſich viele, von ſchallen⸗ dem Gelächter umringt, einen„Zwölfer“ er⸗ knallten. In der Mitte des Gartens war eine Bretterbühne errichtet, auf der ſich das reich⸗ haltige, bunte Programm des Abends abwik⸗ kelte. Mitten in dieftnn bewegten Bild poſtierte die PO⸗Kapelle unter der Leitung des Kapell⸗ meiſters Fath. Im großen Tanzſaal konnte man eine wundervolle Tombola bewundern. Hunderterlei Dinge, Zigarren, Weinflaſchen, Torten, Haushaltungsartikel, Schemels, Stoffe, Eßwaren und ſff ein Geißbock, dem ein Schild mit der Aufſchrift:„Kampf den Mek⸗ kerern!“ umgehängt war, wurden im Laufe des Abends mit großer Begeiſterung ausgeloſt. Die Geſchenke, die einem gemeinnützigen Zweck zu⸗ fließen, waren von Lindenhöfer Pag. und Ge⸗ ſchäftsleuten geſtiftet worden. Daß die Linden⸗ höfer, die heüte 23000 Menſchen zählen, eine Gemeinſchaft für ſich bilden, kam an dieſem Abend ſtark zum Ausdruck. Nach einigen flott geſpielten Märſchen eröff⸗ nete Ortsgruppenleiter Heintz den Abend des Volkes. Sein Gruß galt vor allem den vielen Volksgenoſſen, den Amtswaltern, der Kreislei⸗ tung, den Angehörigen der PO, NSBo, Block⸗ warten und des SA⸗Sturmesſſ 13. Unſer Kreisleiter Dr. Roth und Propagandaleiter Fi⸗ ſcher ließen es ſich nicht nehmen, bei ihren Lin⸗ denhöfer Kameraden ein paar heitere Stunden zu verbringen. Es folgte ein von Frl. Otti Waydeliſch aus⸗ geführter Spitzentanz. Die junge Künſtlerin eigte in ihrem bewegten Temperament er⸗ Zan die ſich durch Anmut und Lebensluſt beſonders auszeichneten. Das „Trio“ des Harmonikaklub„Rheingold“ konnte ſich die dankbaren Herzen des muſikbegeiſterten Publikums erobern. Auch die ſich anſchließende „Tanzgruppe Ruf“ gefiel in ihrem rhythmiſch fen und harmoniſch ausgeführten Tanz„An er ſchönen blauen Donau“ außerordentlia ut. Nach einigen Muſikvorträgen der PO⸗ pelle ſchmetterte der„Männergeſangverein Lindenhof“ ein paar ſchneidige Lieder in den beſch gewordenen Abend. Toni Kunz, der un⸗ beſchreibliche Spaßmacher, wartete wieder mit trefflichen Witzen auf, befonders reizvoll mar⸗ kierte er den„Rekruten“, der einem beſtimmt menſchlich nahe ging. Nach einer kurzen Pauſe ließ ſich die PO⸗ Kapelle wieder hören. Es traten drei Männer auf die Bühne, die eine lebendige Ziege an der Schnur führten, die als abſchreckendes Mittel egen alle„Meckerer“ ihre Wirkung nicht ver⸗ fehlie. Frl. Waydelich tanzte wieder und der Harmonkkaklub erfüllte den Abend mit ſeiner träumeriſchen Muſik. Das Programm wickelte ſich ſchlagartig ab. Die bereits gemeldeten Mitgeſtalter des Abends ſetzten die Programm⸗ fohhe fort. achdem der Schlußmarſch verklungen war, ſetzte feuerwerkliche Beleuchtung ein, mit an⸗ ſchließender Polonaiſe. Die tanzbegeiſterte Ju⸗ gend füllte den Tanzſaal. Die Stimmungs⸗ wogen ſchlugen hoch. Stundenlang ſpielte die Tanzmuſit auf. Da war es eine Luſt, Linden⸗ höfer zu ſein. Alles dränge und bewegte ſich im Saal. Nur ſchade, daß das Ganze, das weit über die Erwartungen des Abends hin⸗ ausging, ſich in dem verhältnismäßig kleinen Raum eingeengt abſpielte. Aber trotzdem, der Abend war ein voller Er⸗ folg! Befriedigt können die Veranſtalter auf die gelungene Veranſtaltung zurückſchauen, und es iſt unſer Wunſch und der aller derjenigen, die dieſen Abend miterlebt haben, daß die Ortsgruppenleitung der NSDAp Lindenhof im Laufe des Sommers ein ebenbürtiges Volksfeſt ſteigen läßt. Die Lindenhöfer Bevöl⸗ kerung ſteht hinter ihr. Feſte vertiefen den deutſchen Gemeinſchaftsgedanken, und eine der vielen Aufgaben der NSDaApP iſt es, den Mo⸗ tor der Freude anzukurbeln,... und das deut⸗ ſche Volk hat das Lachen noch nicht verlernt.. ru. Großes Volksfeſt der NSAcp, Ortsgruppe Schwetzingervorſtadt Wer in raſtloſer, täglicher Kleinarbeit ſich ein⸗ ſetzt für den Wiederaufbau des Reiches, für die Verwirklichung der Ziele der nationalfo ia⸗ liſtiſchen Bewegung, hat es wohl verdient, aß auch er einmal Teil haben darf an einem grö⸗ ßeren Feſte. Erneute Lebensfreude ſoll es ihm geben und neue Kraft zum Weiterkämpfen für ein hohes Ziel. Daneben aber iſt gerade ein feſtliches Beiſammenſein mehr als ſcaßtliche geeignet, freundſchaftlichere, kameradſchaftliche Bande um alle Parteiangehörige zu ſchlingen. Aus dieſen Erwägungen heraus veranſtaltete die Ortsgruppe chwetzingervor⸗ ſtadt der NSDAP am vergangenen Sams⸗ tag und Sonntag ein großes Volksfeſt in ſämt⸗ lichen Räumen und Anlagen der Rennwieſen. Aber, dem Charakter einem wirklichen Volks⸗ feſtes entſprechend, waren 8 nur die Ange⸗ hörigen der Partei und deren nterorganiſatio⸗ nen eingeladen. Nein, die Einladung erging an die geſamte Bevölkerung. Und in erfreulich großem Maße wurde ihr Folge geleiſtet. Viele Veranſtaltungen ſegeln unter der Deviſe Volks⸗ feſt: ohne es tatſächlich zu ſein oder zu wer⸗ den. Dieſe Veranſtaltung war es wirklich. Das bewies zur Genüge ſchon die Ueberfüllung ſämtlicher Räume; zeigte die heitere, feſtfrohe Stimmung der teilnehmenden Männlein und Weiblein. Aber daß man ſo recht munter und lebensfroh wurde, konnte ja weiter nicht wun⸗ der nehmen. Wenn ein Fegbeutel, der ja allein ſchon ein ganzes humoriſtiſches Kabarett darſtellt, auftritt, da bleibt kein Auge irocken. Was er alles gebracht hat? Ach, das iſt ja ſo neben⸗ ſächlich. Eine We bekannter und auch einige neue Sachen. Er hätte ſtundenlang weiter⸗ machen können, das dankbare Maſſenpublikum wäre nicht müde geworden zuzuhbren und zu applaudieren. Kann es da wunder nehmen, daß man bald in Stimmung kam? Und das . am Na 74 Aber auch die Künſtler der ernſteren Muſe konnten ſich über mangeln⸗ den Beifall nicht beklagen. Und nicht weniger redlich haben auch ſie, die ſich ebenfalls in den Dienſt der An Sache ſtellten, ſo viel Beifall verdient. ugen Schleich, unſer Mann⸗ heimer Tenor, wer kennt ihn nicht, wer hat ihn noch nicht gehört?„Deutſchland erwache ⸗ brachte ihm ſtürmiſchen Beifall ein, aber auck ſeine Rheinlieder wurden lebhaf! applaudiert und ohne einige Zugaben durfte er richt ab⸗ treten. Dann wartete eine Vertreterin der Tanzkunſt mit Darbietungen auf: Otti Way⸗ delich. Vielleicht iſt ſie dem Großteil der Mannheimer noch nicht ſo recht bekannt. Aber ſicher wird ſie es noch werden, zumal ſie noch recht jung iſt. Nur zwei Tänze führte ſie vor: ein Spitzentanz und ein Bauerntanz. Daß letz⸗ terer auf tänzeriſche Art eine Schwarzwald⸗ mühle darſtellen ſollte, wußten die wenigſten ihrer Bewunderer; alles tippte ſo auf etwas ruſſiſches. Aber das machte nichts, man freute ſich doch der ſauberen Leiſtung und ſpendete reichlich Beifall. Anna Pawlowno hätte auch keinen größeren Applaus bekommen können. Auch mit dem Kurpfälzer Männerchor war man recht zufrieden und zollte auch ſeinen Darbie⸗ tungen Beifall, wie auch den Muſikleuten der Standartenkapelle 171 unter Muſikzugführer Homan⸗Webaus Leitung. Bei einem wirklichen Volksfeſt dürfen auch die Kinder nicht fehlen. Extra hatte man des⸗ halb den Bund der Kinderreichen eingeladen. Abſeits von den„Großen“ verbrachten die „Kommenden“ einen recht vergnügten Nach⸗ mittag. Es gab allerhand Beluſtigung für ſie, die Kapelle Krug, Lindenhof, ſpielte hier auf und zudem gab es reichlich Milch und Kuchen. Nicht weniger als 400 Flaſchen Milch und 800 Stück Kuchen wurden vertilgt. Die Betreuung lag in den Händen der NS⸗Frauenſchaft. ür die Kleinen war bei Dunkelwerden das Feſt zu Ende. Die 9 aber ließen ſich im— arten bei ſchneidiger Militärmuſik das Bier noch lange eſich Wem es doch etwas zu kühl wu⸗de, ſuchte ſich Platz im Reſtaurant und glücklich, wer bei der Ueberfüllung noch einen erwiſchte. Man war da auch etwas näher dem— wo die Hauskapelle der„Erholung“ auf pielte und in drangvoll fürchterlicher Enge die älteren und füngeren Paare ſich ſchwitzend ſchoben und zu drehen verſuchten.„'s war halt doch ein ſchö⸗ nes Feſt“ wird noch lange danach ſo manchet ſagen, der dabei geweſen; auch wenn er beim Ehrenpreisſchießen und ⸗kegeln— das ſchon Samstiagabend begann— und bei der Tombola, die überaus reich beſchickt war, leer ausgegan⸗ gen iſt. 6 Und ſicherlich werden auch Kreisleiter Pg. Dr. Roth und der Führer der Mannheimer NSBo, Pg. Döring, die ebenfalls anweſend waren, mit freudiger Genugtuung an dieſe wohlgelungene Veranſtaltung der Ortsgruppe Schwetzingerſtadt, für die ihr Ortsgruppenleiter Freytag verantwortlich zeichnet, Wahhnt. Selbſtmord als Jolge einer Eiſenbahnkataſtrophe Ein verſicherungsrechtliches Nachſpiel zum Siegelsdorfer Eiſenbahnunglück Ein jetzt vor dem Reichsgericht beendeter ver⸗ ſicherungsrechtlicher Streit enthüllte eine Tra⸗ ödie, die ſich abſeits vom Schickſal der eigent⸗ ichen Opfer der Siegelsdorfer Eiſenbahnkata⸗ ſtrophe im Juni 1928 abſpielte und nachträglich noch ein weiteres Todesopfer gefordert hat. Der Generaldirektor M. einer bayeriſchen Papier⸗ fabrik, der von ſeiner Firma gegen Reiſeunfälle verſichert war, zwar zu den„Geretteten“, weil er äußerlich keinen Schaden genommen fkten und ſeine Geſchäftsreiſe zunächſt noch fort⸗ etzen konnte. In ſeinem Organismus hatten aber die heftigen Stöße, die er in dem an ſich unverſehrten Schlafwagen erlitt, und in ſeinem Gemüt die furchtbaren Bilder von der Stätte des Grauens ſolche Verheerungen ange⸗ richtet, daß er ſeinem Leben durch Selbſtmord ein Ende machte. Die Verſicherungsgeſellſchaft glaubt ſich unter dieſen Umſtänden von ihrer Leiſtungsp licht ent⸗ bunden und ſtützte ſich auf ihre Satzungen, wo⸗ nach als verſicherungspflichtiger Unfall nicht eine Erkrankung infolge Einwirkung des Un⸗ gilt. Das Oberlandesgericht und das eichsgericht verurteilten aber die Verſicher⸗ ungsgeſellſchaft zur Zahlung der Verſicherungs⸗ ſumme, die nun der Witwe des Verſtorbenen zugute kommen wird. Als Todesurſache wur⸗ den, wie wir dem Reichsgerichtsdienſt des DNB entnehmen, die ſtarken mechaniſchen Erſchüt⸗ terungen durch das Entgleiſen des Zuges feſt⸗ geſtellt, die zu einer Störung des Zentralner⸗ venſyſtems und damit zu einer Exkrankung ge⸗ führt hätten, die ohne den Unfall nicht ausge⸗ löſt worden wäre. Unter dieſen Umſtänden wurde auch die Erſatzpflicht der Verſicherungs⸗ geſellſchaft bejaht. Unrichlige Freimachung von Briefen nach dem Ausland Die Deutſche Reichspoſt hat bekanntlich die Gebühr für einen„Doppelbrief“(über 20 bis 250 Gramm) im innerdeutſchen Verkehr(ein⸗ ſchließlich Oeſterreich, Memelgebiet, Litauen und Luxemburg) am 1. Dezember 1933 von 25 Rpf auf 24 Rpf herabgeſetzt, ſo daß alſo der Doppelbrief wieder das zweifache der Gebühr für den einfachen Brief koſtet. Unberührt von dieſer Tarifänderung iſt die Gebühr für den einfachen Auslandsbrief geblieben, der nach wie vor 25 Rpf koſtet. In letzter Zeit häufen ſich in auffallender Weiſe die Fälle, in denen Briefſendungen nach dem Ausland ungenügend, und zwar beſonders Briefe mit 24 anſtatt 25 Rpf freigemacht werden. Aus der unzureichenden Freimachung können dem Empfänger und dem Abſender durch Nach⸗ erhebung des fehlenden Freimachungsbetrags leicht Nachteile entſtehen, ſo daß es ſich emp⸗ fiehlt, auf die richtige Freimachung der Brief⸗ ſendungen nach dem Auslande beſonders zu achten. Jeilſchriftenſchau Das neue Daheim(70. Jahrgang Nr. 36) veröffentlicht einen ausführlichen Bildbericht vom„Rieſen bei Niederfinow“, dem neuen großen Schiffshebewerk am Großſchiffahrts⸗ kanal Berlin—Stettin.— Dr. A. Herrlich ſchil⸗ dert den Alltag des Miſſionsarztes im deut⸗ ſchen Hoſpital unſerer ehemaligen oſtafrikani⸗ ſchen Kolonie.— Paul Eipper zeigt und deu⸗ tet eine Reihe reizender Aufnahmen von „Tierkindern im deutſchen Wald“.— Roman: „Vater wird es ſchon verſtehn...“ von Ernſt Hilburg; Novelle:„Hagelſchlag kam über den großen Damian“ von Paul Steinborn.— Nützliche Anregungen:„Das gehäkelte Strand⸗ cape mit geſtricktem Badeanzug“.—„Es riecht nach Gas!“;„Allerlei Gutes aus Kirſchen“; „Er und Sie in neuer Reiſekleidung“;„Darf die Hausfrau und Mutter an ſich ſelbſt denken?“— Berufsberatung des Daheim: „Die Fachfremdſprachlerin“;„Der Schaufen⸗ ſterdekorateur“.— Neue Lyrik, ein wertvolles, ganzſeitiges Einſchaltbild und ein großes Muſikpreisausſchreiben, bei dem es Geld⸗ und Bücherpreiſe zu gewinnen gibt, vervollſtändi⸗ gen den abwechſlungsreichen, unterhaltſamen und vielſeitig anregenden Inhalt des Heftes⸗ + Die Grünſc Straße jährige „Germe Die 1 tagaben fang ei Gaſtver der Feſ 10 Uhr das m einunde Die flo digte ei einem und de ebenfall Muſikzr ührer au reund ergreifer türe zun Chor„( Ehrunge überreic und der Bauer Dietr Kirſch Sängerl kung, w einrich ietr Johann ebenfall⸗ renbrief telte. 2 führer K ſchen S die Trer Den zw nächſt Männer Das 9 gerkreiſe halb 8 ſtellten ſ richter, folgende nia“,„ tonia, ar derkranz nerchor“ „Aurelic ſinn“ ur denia g nie/„ nia“, au nergeſan „Liedert „Sänger „Liedert ſangvere toria“,„ Wallſtad „Sänger richter e ſten, der Spannkr abzuhör⸗ überraſc den war ſich, der war, tr. gel und guter. dank der Chorme Sänger. der neu ſein. 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Die vorgeſehenen Feſtlichkeiten ſetzten Sams⸗ tagabend bereits ein und zwar mit dem Emp⸗ fang einiger Mannheimer und auswärtiger Gaſtvereine, und einem gemeinſamen Zug nach der Feſthalle am Neckar. Es war bereits halb 10 Uhr, als derſelbe dorten anlangte, ſo daß das nunmehr folgende Feſtbankett mit einer einundeinhalbſtündigen Verſpätung begann. Die flotte Abwicklung des Programms entſchä⸗ digte einigermaßen für die Verzögerung. Nach einem einleitenden, ſchneidig geſpielten Marſch und dem Triumphmarſch aus Verdis„Aida“, ebenfalls tüchtig interpretiert von dem Ss⸗ Muſikzug der Standarte 32, Leitung Muſikzug⸗ ührer O. Lange, richtete Vereinsführer riedrich Albrecht an die erſchienenen reunde und Gäſte warme Begrüßungsworte, erinnernd zugleich an die allgemeine Pflicht, mitzuhelfen am Neuaufbau des Vaterlandes. An Stelle der Internationale muß das deutſche Volkslied treten. Nachdem der Jubilar unter Stabführung ſeines muſikaliſchen Sachverwal⸗ ters Willi Bilz Bausmanns Chor„Deutſch⸗ land, heilger Name“ ſehr eindrucksvoll vorge⸗ tragen hatte, ergriff Ortsgruppenführer von Roth das Wort zur Feſtrede. Sie war, wie ſie ſein ſoll: knapp und bündig. Sie kam von Herzen und ging zu Herzen. Thema:„Das deut⸗ ſche Volkslied.“ In allen Erſcheinungs⸗ und Ausdrucksformen ließ er es an den Hörern vor⸗ überziehen. Pflege des deutſchen Liedes iſt leichbedeutend mit Liebe zum Vaterlande, und o ließ er ſeine poeſiedurchwobenen Ausfüh⸗ rungen ausklingen in ein warmes Treue⸗ bekenntnis zu Führer und Vaterland. Ein⸗ eflochten war eine Gedenkminute für die Ge⸗ allenen. Das Lied vom„Guten Kameraden“, ſtimmungsvoll intoniert von der Kapelle, wob ergreifend durch den Raum. Brülls Ouver⸗ türe zum„Goldenen Kreuz“ und Hausmanns Chor„Ehret die Arbeit“ folgten, während die Ehrungen den erſten Teil abſchloſſen. So überreichte mit herzlichen Worten des Dankes und der Anerkennung Bezirksführer Hermann Bauer den Sängern Georg Moos, Samuel Dietrich, Heinrich Hirſch, und Peter Kirſch die ſilberne Ehrennadel des Badiſchen Sängerbundes für einsführt choriſche Mitwir⸗ kung, während Vereinsführer Albrecht an einrich Bauer, Heinrich Franz, Samuel ietrich, Johann Schmitt, Joh. Kirſch, Johann Schertel und Peter Schwöbel, ebenfalls mit warmen Dankesworien, den Eh⸗ renbrief für 25jährige Mitgliedſchaft übermit⸗ telte. Als dritter Sprecher meldete ſich Kreis⸗ führer Hügel, der den Ehrenbrief des Deut⸗ ſchen Sängerbundes aushändigte, würdigend die Treue und die Pflege des deutſchen Liedes. Den zweiten Teil des Programms füllten zu⸗ nächſt die Gratulanten, die Feuvenheimer Männergeſangvereine„Teutonia“,„Frohſinn“, und„Deutſche Einheit“, dann die Sängerein⸗ heit Ladenburg, die„Liedertafel“ Seckenheim, der Feudenheim, ſowie der Turn⸗ und Ringverein ebendaſelbſt überbrach⸗ ten ihre Glückwünſche und ſinnreiche Geſchenke. Eine höchſt willkommene Abwechflung bildeten die exakten turneriſchen Aufführungen des Turnvereins„Badenia“. So floſſen unter Spiel und Geſang, Rede und Gegenrede, nur zu raſch die Stunden. Immer enger ſchloß ſich der Ring, immer angeregter wurde die Stimmung und der neue Tag begann bereits zu dämmern, als die letzten dieſes echt volksgemeinſchaftlichen Abends den Feſtplatz verließen. Prüfungsſingen: Das Prüfungsſingen des Mannheimer Sän⸗ gerkreiſes, Bezirk 2, begann Sonntagvormittag halb 8 Uhr in der Neckarſporthalle, und zwar ſtellten ſich dem wieder amtierenden Prüfungs⸗ richter, Kreischormeiſter Friedrich Gellert, folgende Vereine: aus Feudenheim:„Germa⸗ nia“,„Frohſinn“,„Deutſche Einheit“ und„Teu⸗ tonia, aus Friedrichsfeld:„Frohſinn“ und„Lie⸗ derkranz“, aus Gartenſtadt Waldhof:„Män⸗ nerchor“, aus Ilvesheim:„Germania“ und „Aurelia“, aus Käfertal:„Eintracht“,„Froh⸗ ſinn“ und„Sängerbund“, aus Neckarau:„Ba⸗ denia gemiſchter Chor“,„Sängerbund⸗Harmo⸗ nie“,„Liederkranz“ und„Sängerhalle⸗Germa⸗ nia“, aus Rheinau:„Liederkranz“ und„Män⸗ nergeſangverein“, aus Sandhofen:„Aurelia“, „Liedertafel“L„Männergeſangverein“ und „Sängerbund“, aus Seckenheim:„Frohſinn“, „Liedertafel“,„Sängerbund“ und„Männerge⸗ ſangverein“, aus Waldhof:„Harmonia“,„Vil⸗ toria“,„Liederkranz und„Sängerluſt“, und aus Wallſtadt:„Liederkranz“,„Germania“ und „Sängerkreis“. So gab es für den Prüfungs⸗ richter ein recht hübſches Stück Arbeit zu lei⸗ ſten, denn es erfordert ſchon eine gute Doſis Spannkraft, um 33 Vereine in ſtetiger Folge abzuhören. Aber die Sache klappte. Sogar überraſchend pünktlich. In genau vier Stun⸗ den war die Arbeit getan. Das Bild rundete ſich, der Geſamteindruck lag klar vor, und dieſer war, trotz noch vielfach vorherrſchender Män⸗ gel und Unvollkommenheiten, ein überraſchend guter. Ueberall iſt man ſtark im Kommen, dank der zielbewußten, erzieheriſchen Arbeit der Chormeiſter und der reſtloſen Hingabe der Sänger. Man ſcheint ſich auf der ganzen Linie der neuen Aufgabe voll und ganz bewußt zu ſein. Man nimmt es ernſt, uno gerade dies Moment eröffnet eine ganz erfreuliche Perſpek⸗ tive. Obwohl hier und da das Drillmäßige noch in die Wahrnehmung trat, ſind die mei⸗ ſten Vereine zu einem Ausdrucksfaktor heute ſchon erzogen, und hiermit iſt ein rieſiges Ter⸗ rain gewonnen. Luſt und Liebe dominieren, das Verſtändnis für den tiefen Wert des deut⸗ ſchen Liedes iſt bedeutend gewachſen. Man ſpricht verſtändlich und verſtändnisvoll aus, ak⸗ zenmiert ſinngemäß, verſteht ein gutes Piano und Pianiſſimo zu ſingen, bringt ein tadel⸗ loſes Falſet und gut angelegte Creſcendi und Decreſcedi. Gerade hinſichtlich der dynami⸗ ſchen Ausfeilung gab es einige intereſſante Spitzenleiſtungen. Bei anderen kamen die Uebergänge zu unvermittelt. Sie wirkten leicht maniriert. Sehr zu beachten wären noch Atemkultur, eine Lockerung der Tongebung und die Reinheit der Vokaliſation. Inm Forte neigt man gelegentlich zum Drücken, wodurch wie⸗ derum die Intonation getrübt wird. Hie und da wird auch noch zu offen geſungen und ver⸗ einzelt waren die„—+ Aufgaben etwas zu ſchwer gewählt. Deſſen ungeachtet ſind unſere Männergeſangvereine ſtark im Kommen, und wir ſchließen uns der vom Prüfungsrichter Friedrich Gellert am Schluß ausgeſprochenen Befriedigung voll und ganz an. Aus Sängerkreiſen hört man vielfach die Bemerkung, daß die frühere Form des Wett⸗ ſingens mit Preisverteilung und event. Zuer⸗ kennung irgend eines Pokals oder eines ſilber⸗ nen Blechbechers ſchöner geweſen ſei. Ohne Zweifel hatte die Ausſicht auf a gend eines Ehrenpreiſes, der goldenen Diri⸗ gentenkette mit Brillanten uſw. einen gewiſſen Reiz. Es gab Anreiz zum Schaffen, zum Drill. Treibendes Element war aber das Silber, das Gold, die Brillanten, alſo das rein Materielle. Vergeſſen wir aber leinen Augenblick die bei einem ſolchen Preisſingen ſehr oft zutage ge⸗ tretenen üblen Neben⸗ und Begleiterſcheinun⸗ verbunden mit dem Prüfungsſingen des Mannheimer Sängerkreiſes, Bezirk 2 gen. Sie waren bisweilen ſehr mißlicher, menſchenunwürdiger Art und gaben den jewei⸗ ligen Feſten einen ſehr bitteren Beigeſchmack. ir wollen nicht näher darauf Fa An⸗ die augenblickliche Form— Prüfungs ſin⸗ gen— iſt das ideale Moment beſtimmend. Es gilt, das deutſche Lied, den deutſchen Männer⸗ geſang, ganz allgemein auf ein höheres Niveau zu ſtellen, gedanklich, geiſtig und kulturell. Es ilt, Fehler auszumerzen, Schwächen zu be⸗ ——* Es gilt ferner, die Freude am Geſang, am deutſchen Lied, neu zu wecken, zu beleben und zu fördern. Und all dies im tieferen Sinne für den deutſchen Menſchen und im letzten Sinne für das Deutſchtum. das deutſche Vaterland. Iſt dies einmal erreicht, dann wird ſich auch eine Form finden laſſen, in der wieder Wettſtreite ausgetragen werden, die kulturell allerdings auf einer ganz anderen Stufe ſtehen, als früher. Ihr Ethos wird und thefe lauten: Reinheit und Lauterkeit. Ihre Syntheſe muß werden eine Symphonie der 8 und nicht des Neides, des Haders und des Widerſtreites. Völkiſche Harmonie ſtatt Volksvergiftung. Wir ſind beſten Wege. Ein glänzender Auftakt iſt getan. Allenthalben zeigen ſich poſitive Werte. Fort⸗ ſchritt auf der ganzen Linie. Er wird ſich bis zum ees Prüfungsſingen greifbarer auswirken. Dieſes wird Arbenng eine ganz an⸗ dere Phyſiognomie zeitigen. Alles wird daran ierzu auf dem ſeine Freude haben und wir mit. Darum noch⸗ mals: Alles für die oben erwähnte Idee. Feſtzug, Maſſenchöre. Ein rieſiger Feſtzug geſangsfroher Menſchen bewegte ſich Sonntagnachmittag durch die reich beflaggten und geſchmückten Ortsſtraßen. 35 Vereine nahmen daran teil. Voraus Vorreiter, Feſtmuſik, Feſtjungfrauen, Muſikausſchuß, Gründer des Jubilars, zwiſchendurch Wagen, Autos. Ueber allem ein ſtrahlender Himmel, überall feſtliche Stimmung. Auf dem eſtplatz angekommen ſammelte Bezirkschormeiſter Willi Bilz ſeine Scharen zu den Maſſenchören: Wir glauben an die neue Zeit von Erdlen, Lützows wilde Jagd von Weber, und Deutſchland, dir mein Vaterland von Henrichs. Sie wirkten in dieſer Tonfülle und Stärke des Ausdrucks über⸗ wältigend. Bekenntnis und Werbung zugleich. Anſchließend entwickelte ſich auf dem Feſtplatzme ein reges Leben und Treiben bis tief in die Nacht hinein. Das deutſche Lied gab allem Form und Inhalt. Ganz Feudenheim ſtand in ſeinem Zeichen. Ein großer, ſchöner, unver⸗ gleichlicher Tag. Ausklang Das Jubiläum wird heute enden mit einem echten Volksfeſt. Es gibt Kinderbeluſtigungen, am Abend Unterhaltungskonzert, einen Freund⸗ ſchaftskampf der Schwerathleten und zum Fi⸗ nale ein glänzendes Feuerwerk. Das eigentliche Feſt iſt verrauſcht. Seine Eindrücke werden nachklingen und in der Ge⸗ ſchichte der„Germania“ wird das 50jährige Ju⸗ biläum mit goldenen Lettern eingetragen wer⸗ den müſſen. Im Liede rein— im Worte wahr Blühe„Germania“,— immerdar! un. Helft helfen!/ Das Rote Kreuz wirbi Auf eine ganz breite Baſis hat das Rote Kreuz ſeine Werbung geſtellt, und ſo konnte die Rotkreuzwoche am Samstag einen vielverſpre⸗ chenden Anfang nehmen. Mit mehreren Laſt⸗ wagen wurden Fanfarenbläſer, Muſiker und Schulkinder durch die Straßen gefahren, die auf allen Plätzen, an denen Halt gemacht wurde, die Aufmerkſamkeit der Paſſanten durch Fanfarenmärſche, Muſikſtücke,. vorträge und Sprechchöre weckten. Die Beglei⸗ ter„klepperten“ inzwiſchen in weiter Runde mit ihren Sammelbüchſen und ſorgten dafür, daß auch die willkommenen Scherflein geſpen⸗ det wurden. Die Werbefahrten wurden am Sonntag dann noch zweimal wiederholt. Am Samstagabend konzertierte auf dem Parade⸗ platz die Werkskapelle der Firma Heinrich Lanz, während am Sonntag vormittag in Ver⸗ bindung mit dem von der Fliegerkapelle aus⸗ geführten Promenadenkonzert am Waſſerturm die Mannheimer Liedertafel unter Leitung von Chormeiſter Herzog verſchiedene Chöre zum Vortrag brachte. Bei dieſen Konzerten bot ſich reichlich Gelegenheit, die Abzeichen abzuſetzen. An verſchiedenen Stellen der Stadt hatte man außerdem Verkaufsſtände errichtet, ſo daß allenthalben Gelegenheit zum Spenden beſtand. Beſondere Aufmerkſamkeit rief es hervor, als in den Nachmittagsſtunden die Sammler durch die Führer der Rot⸗Kreuz⸗Organiſationen ab⸗ gelöſt wurden, die zwei Stunden lang ſelbſt ſich aktiv an der Sammlung beteiligten. In Waldhof fand am Samstag zur Er⸗ öffnung der Rotkreuzwoche eine Demon⸗ ſtrationsübung ſtatt, bei der die Bevölkerung einen Einblick in das Wirken des Roten Kreu⸗ zes erhielt. Anſchließend marſchierten Sani⸗ täter und Samariterinnen durch den Siadt⸗ teil, begleitet von dem Spielmannszug der Kolonne. Aufkakt de. Rotkreuzlages am Sonntag bildete die feierliche Flaggenhiſſung und die damit verbundene Totengedenkfeier. Nach ein⸗ leitendem Geſang durch den Singkreis der Mädchenſchule Luzenberg ſprach zuerſt Kolon⸗ nenführer Dr. Kuckes, der ausführte, daß man am heutigen Tage in aller Oeffentlichkeit von der ſtillen und ſelbſtloſen Arbeit der Sanitäts⸗ kolonnen bekunden wolle. Das Rote Kreuz iſt ein Bauſtein am Vaterland und Dienſt am Roten Kreuz iſt Dienſt am Vaterland. 200 000 Rote⸗Kreuz⸗Männer und 8000 Schweſtern dienen heute Tag und Nacht. Vielfachen Anfeindungen ſind ſie in den letzten 14 Jahren ausgeſetzt geweſen, haben aber dennoch mit Würde das Rote Kreuz getragen. Jetzt wollen wir im neuen Reich unſere Arbeit mit doppelter Hingabe und ganzem Eiſer tun. Während der Schülerchor das Lied„Wo gen Himmel Eichen ragen“ ſang, ging langſam am Saarlouiſer Fechtſportler in Mannheim auf der Durchreiſe zum Klubfechkkamyf in Viernheim Die Fechtergilde Viernheim, die vor Wochen anläßlich ihres Klubkampfes in Saarlouis ſo überaus gaſtlich aufghenommen worden war, hatte die Saarlouiſer Fechtgruppe zu einem Mannſchaftsrückkampf am geſtrigen Sonntag eingeladen. Mit dem 16.47 Uhr hier einlaufen⸗ den Schnellzug kamen die zehn jungen Fecht⸗ ſportler aus dem hartbedrängten Saargau am Samstag im Mannheimer Bahnhof an. Fecht⸗ leiter Pg. Ph. Jung und der Führer der Mannheimer Saarvereine, Pg. Jul. Schmidt, bereiteten den Volksgenoſſen von der Saar einen herzlichen Empfang. Während der knap⸗ pen Stunde bis zur Weiterfahrt mit der OEG⸗ Bahn hatten wir unterwegs zwiſchen dem Ein⸗ löſen ihrer Regiſtermarkanweiſungen Gelegen⸗ heit, uns mit ihnen über die Verhältniſſe im Saargebiet zu unterhalten. Vieles davon iſt uns ja durch unſere gut⸗ unterrichtete Preſſe bekannt. Immerhin iſt es aufſchlußreich, die Schilderungen und perſön⸗ lichen Erlebniſſe dieſer Menſchen, die inmitten dieſes Geſchehens ſtehen, auf ſich einwirken zu laſſen. Einige unter ihnen ſind als Blockwarte der Deutſchen Front dienſttuend, ſo daß durch dieſe Tätigkeit ihr Geſichtskreis über ihre rein perſönlichen Erfahrungen hinaus weite Kreiſe der Saarbevölkerung erfaßt. Aus aller Augen leuchtet die Befriedigung darüber einem ent⸗ gegen, daß nun endlich der Tag, der ihnen durch die ſchickſalhafte Abſtimmung die Rück⸗ kehr zu ihrem Heimatlande bringen wird, feſt⸗ gelegt iſt. Ein ungeheurer Jubel hatte ſich beim Bekanntwerden dieſer Nachricht der Brüder und Schweſtern von der Saar bemächtigt. Freu⸗ dige Erregung durchzitterte ihre Herzen und fand darin ihren Niederſchlag, daß wenige Minuten nach dem Bekanntwerden jener Mel⸗ dung Tauſende von Reichsflaggen die Straßen⸗ züge und Häuſerfronten ſchmückten. In halb⸗ ſtündigem Angelusläuten klangen von den Kirchtürmen herab die Glocken übers Land und trugen die Freudekunde in deutſche Seelen. Und das harterprobte Brudervolk an der Saar nahm ſie gleichzeitig als eine Mahnung auf. Als eine Mahnung zum weiteren unbeirrbaren Aushalten. Als eine Mahnung zu weiterhin zutage zu tragender Diſziplin. Denn ſchon ſeit demſelben Tage wieder begann der Knebe⸗ lungsfeldzug der auf verlorenem Poſten ſte⸗ henden Saar⸗Regierung, die nichts Eiligeres zu tun wußte, als die für den Abend anbe⸗ raumten Kirchenandachten zu verbieten. Doch das deutſche Volk an der Saar weiß genau, was geſpielt wird. Es hält das eine und ein⸗ zige Kampfmittel ſicher beherrſcht in ſeinen Händen, mit dem es derartige Angriffe abzu⸗ wehren allein in der Lage iſt. Dieſes Kampf⸗ mittel iſt nicht von Stahl und Eiſen; es iſt nicht von Pulver oder Gas; es heißt nicht Tank oder Bombenflugzeug, nein— weitaus gefähr⸗ licher iſt es— es iſt geſchmiedet vom Geiſt der Einigkeit, vom Blutband eines Volkes und ſeiner Gemeinſchaft. Es iſt ein Zauberwort und heißt— Diſziplin! So ſieht es drüben bei unſeren Volksgenoſ⸗ ſen an der Saar aus, die der jahrelange Ter⸗ ror zu einem noch härteren Menſchenſchlag ge⸗ formt hat. Sein heißer Wunſch iſt es, am 13. Januar 1935 der geſamten Welt mit dem Stimmzettel in der Hand ins Geſicht ſchraien zu dürfen: „Wir waren deutſch— ſind deutſch und bleiben deutſch!“ „Wenn man ihnen lauſcht, ſo wuchtet einem dieſer Satz immer und immer in ihren Er⸗ zählungen unausgeſprochen entgegen. Sie ſind ſich darüber im klaren, daß bis zum Abſtim⸗ mungstermin noch manche Schikanen der Saar⸗ regierung ihnen das Leben ſauer machen wer⸗ den. Doch gelaſſen nehmen ſie es auf in dem Bewußtſein, bald wieder zum großen Reich zurückkehren zu können, in die Gemeinſchaft und Ordnung, von der ſie während dieſes kur⸗ zen Beſuches ausreichende Beſtätigungen mit nach Hauſe nehmen. Und ſie werden unſere Grüße mitbringen, die ihnen ſagen, daß wir treu zu ihnen ſtehen und ſie nicht verlaſſen. Sie werden ſich mit Recht darüber freuen, wie wir uns bei der Schilderung über das Fiasko des Sonderzuges Saarbrücken— Paris zu einer Parallel⸗Saarkundgebung am Tag von Rüdesheim freuten, der trotz Freifahrt und 50 Francs Taſchengeld nur ganze fünf Teil⸗ nehmer auf die Beine brachte und daher ab⸗ geblaſen werden mußte. Ja— ja, Miſter Knox— haben Sie noch immer nichts gemerkt?! Fahnenmaſt die Flagge des Roten Kreuzes in die Höhe. Die Gedächtnisrede für die Gefal⸗ lenen hielt Stadtpfarrer Lemme, der hervor⸗ hob, daß wenn heute ein nationaler oder ſozialer Verband ſich am Ehrenmal bei einer Feier oder bei einem Ehrentag verſammelt, das keine Mode und kein gedankenloſer, rühr⸗ ſeliger Brauch iſt, ſondern eine ganz tiefe Ur⸗ ſache hat und im Fronterlehen, dem Helden⸗ opfer unſerer Brüder wurzel:. Das Geſetz der Solidarität iſt nirgends großartiger und ge⸗ walliger zum Ausdruck gekommen, als im Opfer unſerer Helden im Kriege. Es bedurfte aber erſt den furchtbarſten aller Kriege, damit endlich in Deꝛiſchland der nationale Brudergeiſt erwachen konnte. Aus dieſem Geiſte heraus lebt auch der nationale Hilfsverein des Roten Krenzes. Daß dieſer Geiſt aufgegangen iſt, verdanken wir auch in erſter Linie unſeren Brüdern die für uns ihr Leben gelaſſen haben. Unſere Pflicht iſt es, dieſes Gedächtnis zu mahren und zu hegen. Unſere Gefallenen ſollen uns Wegwei⸗ ſer und Führer in die Zukunft ſein, und wir wollen den Geiſt der nationalen Vruderliebe auch weiterhin pflegen und unſere Arbeit aus dieſem Geiſt heraus tun. Feierlich erklang das Lied„Ich hatt' einen Kameraden“, während ſich die Fahnen der auf⸗ marſchierten Vereine ſenkten und ein Kranz am Ehrenmal niedergelegt wurde. Den Ab⸗ ſchluß der ſchlichten Feier bildeten das gemein⸗ ſam geſungene Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗ Lied. Ehe man auseinanderging, hörte man noch verſchiedenes über den Aufgabenkreis des Roten Kreuzes. In den Mittagsſtunden be⸗ kamen die Waldhöfer Standkonzerte zu hören, und ſpäter bildete man einen Feſtzug, der in einer Volksbeluſtigung ausklang. Die Sandhofer Sanitäter hatten ihre Werbetätigkeit mit einer nächtlichen Malerei eingeleitet, und in der Frühe des Sonntags prangten auf vielen Straßenecken und auf Straßenmitten die von einem Roten Kreuz gekrönten Inſchriften:„Helft helfen“. Vorausgegangen war in den letzten Tagen be⸗ reits eine Bearbeitung der einzelnen Haushal⸗ tungen mit dem Erfolg, daß ſich bereits ſehr viele Sandhofer Volksgenoſſen als paſſive Mit⸗ glieder beim Roten Kreuz angemeldet haben. Der Rotkreuztag ſelbſt wurde in der Frühe um 7 Uhr mit einer Flaggenhiſſung eingeleitet. SA, SS, NSKOV, Po und die Sanitäter marſchierten geſchloſſen beim neuen Krieger⸗ denkmal auf, wo in einer Anſprache Ortsgrup⸗ penleiter Pg. Dolt ausführte, daß wir am heu⸗ tigen Tage die Fahnen des Roten Kreuzes und ſeine Träger grüßen. Damit wird die Ver⸗ bundenheit des Roten Kreuzes mit der neuen Regierung kundgetan. Wir alle wiſſen, was das Rote Kreuz bedeutet, und war es nicht im Felde, ſo durften wir in der Heimat die Seg⸗ nungen dieſer Organiſation erfahren. Unter den Klängen des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes gingen an den drei Fahnenmaſten die beiden Flaggen des Reiches und die Rotkreuzflagge empor. Anſchließend ſprach Kolonnenführer Sandhaas über die Verbundenbeit des Deut⸗ ſchen Roten Kreuzes, das ein Stück deutſchen Volkes iſt mit dem Staat, was dadurch zum Ausdruck kommt, daß die Rotkreuzflagge zwi⸗ ſchen den beiden Reichsflaggen gehißt worden iſt. Wir erinnern uns der Friedensaufgaben und der Aufgaben des Roten Kreuzes wäh⸗ rend des Krieges. Stets waren die Helfer da, um zu helfen und die Not zu lindern. Wir fühlen in engſter Verbundenheit mit den Kameraden, die ihr Leben gelaſſen haben, und denen wir keine Rettung mehr bringen konn⸗ ten. Unter dem Einſatz des eigenen Lebens eilten die Sanitäter herbei, wenn nach ihnen gerufen wurde, und viele von ihnen wurden ein Opfer ihrer Pflichterfüllung. „Das Lied vom guten Kameraden beendete die Kranzniederlegung und die Heldengedenk⸗ feier, während der feierliche Akt mit dem ge⸗ meinſam geſungenen Deutſchlandlied ſeinen Abſchluß fand. Kahrgang 4— A Nr. 259/ BNr. 159— Seite ð „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 11. Juni 1934 Empfang und JFeſtbankett Ei, ſo laſſet uns fahren Mit Roß und mit Wagen, Das macht uns Pläſier, Die luſtigen Hundertzehner, Die ſind wir. Das Treffen der badiſchen Kaiſergrenadiere begann eigentlich ſchon in Mannheim auf dem Hauptbahnhof, wo am Samstagnachmittag einige hundert Kameraden mit ihren Angehöri⸗ fra mit dem Sonderzug nach Mosbach ver⸗ rachtet wurden. Bis ſich der lange Zug um 3 Uhr in Bewegung ſetzte, verkürzte das Hotter⸗ quartett mit Geige, Klampfe, Ziehharmonika und Geſang die Zeit. In Heidelberg wurde der hintere Teil des Zuges beſetzt, auch in Neckar⸗ gemünd und Eberbach ſtiegen noch einige Kame⸗ raden zu. Schön war die Fahrt durch das ſom⸗ merliche Neckartal, vorbei an den Höhen des Odenwaldes, an Burgen und Dörfern. Mit Muſik wurden die Gäſte in Mosbach empfangen und zum Rathaus geleitet, von wo aus ſie ſich in die Quartiere verteilten. Abends gegen 8 Uhr erforgte vom Rathaus aus der Marſch 112 Feſthalle. Voraus die Standartenkapelle 112 mit dem Schellenbaum, dann die vier alten Regimentsfahnen, von ehemaligen aktiven Fahnenträgern getragen, die Abordnung der Traditionskompagnie des Reichs⸗ wehr⸗Inf.⸗Regts. 14 in Meiningen, alte Offi⸗ iere des Regiments in Uniform und ſchließlich er lange Zug der 110er⸗Kameraden, bei denen Mannheim mit etwa 1000 Mann am ſtärkſten vertreten war. Unter den Ehrengäſten ſah man den Schirmherrn des Feſtes, Major Freiherr v. Preuſchen, Miniſter Schmitthenner, und bald ſtellte ſich auch. mit Jubel begrüßt, Reichsſtatthalter Robert Wagner ein, der ja ſelbſt mit den 110ern im Felde war. Nach kurzen Begrüßungsworten durch den Vorſitzenden der 110er⸗Kameradſchaft Mosbach, H. Heiß, erklang der altvertraute Parade⸗ marſch des Regiments. Hierauf ergriff Bürger⸗ meiſter Dr. Zang das Wort und begrüßte die Offiziere und Grenadiere namens der Stadt Mosbach. Er exinnerte daran, daß im Jahre 1925 die 110er ſchon einmal in Mosbach zuſam⸗ menkamen. Alte Erinnerungen an die Soldaten⸗ zeit des Friedens und des Krieges werden wach, eine Kameradſchaft, die durch Blut und Eiſen wurde. Aber die Tagung gilt nicht nur er Rückſchau, ſondern auch dem Blick in die Zukunft, denn die alten Soldaten ſind hinein⸗ geſtellt in die junge Generation, die das neue Deutſchland bauen will. Kamerad Bundſchuh, Lehrer in Mosbach, hielt die Feſtrede, in der er den hohen ſittlichen Wert der Kameradſchaft betonte und darin die Grundlage der Volksgemeinſchaft ſah. Unſer Aanen ldolf Hitler führt uns den Weg der ameradſchaft, indem er Gemeinnutz vor Eigen⸗ nutz ſetzt. Der Redner gedachte der Toten des Weltkrieges, der gefallenen SA⸗Männer und der auf dem Felde der Arbeit geſtorbenen Volks⸗ Während ſich die Zuhörer erhoben, rachte die Hitler⸗Jugend mit Einzelſprechern und Sprechchor eine eindrucksvolle Dichtung zum Vortrag, die mit dem Lied vom guten Kameraden ausklang. Kam. Bundſchuh brachte alsdann ein Sieg⸗Heil auf den Führer im Welt⸗ krieg, Generalfeldmarſchall v. Hindenburg, auf den Führer in die deutſche Zukunft, Adolf Hit⸗ ler, und auf den badiſchen Reichsſtatthalter Ro⸗ bert Wagner aus. Das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied beſchloſſen den erſten Teil des Abends. Im weiteren Verlauf gab der Ver⸗ bandsführer, Oberleutnant Mathy, bekannt, daß Begrüßungstelegramme an Hindenburg und Hitler abgeſandt werden, was mit ſtürmiſchem Beiſall aufgenommen wurde. Schließlich wandte ſich noch Kamerad Haberkorn als Propa⸗ andaleiter des Verbandes ehem. 110er und Führer der Mannheimer 110er an die Verſamm⸗ lung Er forderte die noch fernſtehenden ehe⸗ maligen Regimentsangehörigen auf, ſich der großen 110er⸗Kameradſchaft anzuſchließen und bat auch die Offiziere, ſich den Mannſchafts⸗ vereinen anzugliedern. Kamerad Haberkorn ließ zum Schluß aus einem zu dieſem Anlaß geſtif⸗ teten 110er⸗Kriſtallglas dem Reichsſtatthalter den Ehrentrunk überreichen, ebenſo dem hoch⸗ verdienten Major Freiherr v. Preuſchen und dem Staatsminiſter Maſor Schmitthenner, und ſprach den Wunſch aus, daß das ruhmvolle Regiment 110 bald wieder in ſeinen alten Gar⸗ niſonen Mannheim und Heidelbverg einrücken möge. Mit flotten Marſchweiſen und geſanglichen Darbietungen der Vereinigten Männergeſang⸗ vereine Mosbach nahm der Abend noch einen fröhlichen Verlauf. Die alten Soldatenlieder wurden immer wieder geſungen, und das Hot⸗ ter⸗Quortett aus Mannheim, das man in Re⸗ kruten verwandelt hatte, kam nicht mehr zur Ruhe. Da und dort trafen ſich alte Kameraden aus den Garniſonen und aus den Feldſtellun⸗ gen, und wenn ſich zwei begrüßten von der 12 Kompagnie odexr vom Erſatzdataillon, dann hieß es gar bald: Weißt du noch? Weihe des Lorekko⸗Gedenkſteins Wohl 5000 Menſchen drängten ſich am Sonn⸗ in den Straßen Mosbachs, als der zweite Sonderzug aus Richtung Mann⸗ heim⸗Heidelberg angekommen war und ſich noch zahlreiche Gäſte aus der näheren Umgebung eingeſtellt hatten. Früh um 6 Uhr ſchon war der Weckruf erklungen(für manchen zu frühl), in der Kirche und auf dem Schulhof fanden Gottesdienſte ſtatt. Dann marſchierten die Feſt⸗ teilnehmer in langem Zug hinaus 700 Lo⸗ retto⸗Gedenkſtein, den die Stadt Mosbach zum Gedächtnis der tapferen Kämpfer jenex ſchwe⸗ ren Weltkriegsſchlachten errichtet hat. Ein hoch⸗ aufſtrebender Findling aus dem roten Sand⸗ ſtein der badiſchen Heimat iſt es, der die Worte trägt:„Den Kämpfern von Loretto“. Die Träger dex vier alten Fahnen nahmen vor dem Stein Aufſtellung, zu beiden Seiten die der Kyffhäuſer⸗ und Vereinsfahnen. Bür⸗ germeiſter Dr. Lang übergab das Denkmal dem Schutz des 110er⸗Verbandes, deſſen Schirm⸗ herr, Major Freiherr von Preuſchen, in ſeiner Weiherede das große Erleben der Auguſttage 1914 in die Erinnerung zurückrief, als ganz Deutſchland ſich wie ein Mann erhob. Der Redner gab einen kurzen Ueberblick über die Kämpfe um die Loretto⸗Höhe. Eine Mahnung an kommende Geſchlechter ſolle der Mosbacher Loretto⸗Stein ſein, nicht nur Aus⸗ druck des Dankes an die Kämpfer von 1914—18. ür die Kameradſchaften der ehemaligen 10er, und die Offiziersvereinigungen legte Oberleutnant Mathy als Verbandsvorſitzender einen Kranz nieder, desgleichen der General⸗ inſpekteur der Reichsautobahnen, Dr. Todt, in ſeiner en als früherer Bataillons⸗Ad⸗ jutant bei dem ſtolzen Regiment der badiſchen Kaiſergrengdiere. Zum edächtnis der Toten erklang während einer ſtillen Minute das Lied vom guten Kameraden, während eine Schützen⸗ Der noer⸗Tag in Mosbach abteilung drei Salven abfeuerte. Damit war die ſchlichte Vormittagsfeier, der auch der Reichsſtatthalter beiwohnte, beendet. Am Nachmittag vereinigten ſich die alten und jungen Kameraden noch einmal zu einem macht⸗ vollen Zug durch die Stadt, dann fand die eigentliche Wiederſehensfeier in der großen Markthalle ſtatt, wo ſich die einzelnen Kom⸗ agnien des aktiven Regiments 110 waren ver⸗ reundſchaft erneuert wurde. Alle zwölf Kom⸗ pagnien des aktiven Regiment. 110 waren ver⸗ treten, darüber hinaus auch die Maſchinenge⸗ Reſzrbe⸗ Zngnter das Reſerveregiment 110, das Reſerve⸗Infanterie⸗Regiment 40, das Infante⸗ rie⸗Regiment 469 und das Brigade⸗Erſatz⸗ bataillon. Ein herrlicher Sommertag war den Feſtgäſten beſchert. Es war ein Treffen, an das die ehemaligen Kaiſergrenadiere noch lange und gern zurückdenken werden. Ein böſer Auftakt zur Verkehrswoche Auko mit Mokorrad zuſammengeſtoßen— Vier Verletzte Am Sonntagnachmittag.f45 Uhr»reignete ſich an der Straßenkreuzung M 2 und M ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein Perſonenkraft⸗ wagen, den die Kaufmannsehefrau Gertrud Thonig von hier ſteuerte, ſtieß mit einem Motorrad, auf dem der jährige Spengler⸗ meiſter Eugen Lang von hier, ſowie deſſen Frau und 10jähriges Töchterchen ſaßen, zuſam⸗ men. Das Motorrad wurde bis zur Häuſer⸗ wand M geſchleift und beide Fahrzeuge er⸗ heblich beſchädigt. Während die Ehefrau Lang und das Kind nur Hautabſchürfungen und Quetſchungen davontrugen, erlitt der Ebemann Lang eine ſchwere Bruſtverletzung, Rippen⸗ brüche, eine Schulterverletzung und vermutlich eine Verletzung der Lunge, ſo daß er in lebens⸗ gefährlich verletztem Zuſtand in das Allg. Kran⸗ kenhaus eingeliefert werden mußte. Frau Tho⸗ nig kam ebenfalls mit leichteren Verletzungen davon. Die Schuld an dem Zuſammenſtoß trifft die beiden Fahrzeugführer. Drei ködliche Verkehrsunfälle vor Gericht Darmſtadt. Auf die Berufung der Staats⸗ anwaltſchaft hin hatte ſich geſtern ein Kraft⸗ fahrer in der zu verantwor⸗ ten, der in der Eberſtädter Villenkolonie einen alten Beamten beim Ueberqueren der Straße überfahren und getötet hatte. In der erſten Inſtanz war der Angeklagte frei eſprochen wor⸗ den; nun wurde er wegen fahrläſſiger Tötung zu vier Monaten verurteilt, weil er dem ungeſchickt die Straße überquerenden Mann bei ſeiner Fahrweiſe nicht genügend Rechnung getragen und deshalb an ſeinem Tode mitſchuldig ſei. Ein Mannheimer Chauffeur, der im 1 i. Jahres in Viernheim einen adfahrer überfahren hatte, der an den Fol⸗ — ſtarb, wurde mangels Beweiſes freige⸗ prochen. An Stelle einer Gefängnisſtrafe von einem Monat erhielt ein Darmſtädter Chauffeur eine Geldſtrafe von 150 Mark, weil er in der Ober⸗ mit 4 Laſtwagen einen Jungen tot⸗ gefahren hatte, der jedoch in ſein Fahrzeug hineingelaufen war. Zur Reichsverkehrserziehungswoche Willſt du der Nächſte ſein? In München wieder 154 Verkehrsunfälle in einer Woche! In der Zeit vom W. bis 31. Mai ds. Is. haben ſich in München wieder 154 Verkehrs⸗ unfälle ereignet. Dabei ſind 115 Perſonen ver⸗ fanden. in 28. Fällen iſt Sachſchaden ent⸗ anden. Dieſe kurze Statiſtik ſoll wi⸗der eine ein⸗ dringliche Mahnung ſein zur Vorſicht im Stra⸗ ßenverkehr und zur Beachtung der Verkehrs⸗ vorſchriften. Während der Wrben vom 9. bis 16. Juni werden die Fußgänger, Rad⸗ fahrer, Kraftfahrer und Fahrzeüglenker reich⸗ lich Gelegenheit haben, die im Intereſie der Volksgemeinſchaft erlaffenen Verkehrsvorſchrif⸗ ten wieder gründlich kennenzulernen. Wer na⸗n nach dem 17. Juni die Verkehrsvor““½„ beachtet, kann ſich nicht mehr auf Unkenntnis hinausreden und wird rückſichtslos gebühren⸗ pflichtig verwarnt oder zur Anzeige gebracht. Haltet Verkehrsdiſziplin! Die Ratſchläge der Schupo In dem vom des Innern durchge⸗ führten Preisausſchreiben über die Beſſerung der Verkehrsdisziplin wurde die Aufſatzfolge des Hauptwachtmeiſters Hummel⸗Konſtanz mit dem erſten Preis ausgezeichnet. Nachſtehend geben wir im Rahmen der Ver⸗ kehrserziehungswoche die mit einer guten Doſis Laune und Humor erteilten Ratſchläge des Preisträgers aus der Fülle ſeiner täglichen Er⸗ fahrungen anzſeine in hundert Kilometertempo dahinraſenden, fahrradpendelnden, auf dem Fuhrwerk dahintöſenden und gemächlich über 5 Fahrbahn bummelnden Mitmenſchen wie⸗ er. An die Leute mit den vielen PS.! Volksgenoſſe! Kraftfahrzeugbeſitzer! An dich wenden wir uns zunächſt. Denn du biſt der ſchnellſte, der eleganteſte und auch der jüngſte S Und dir gehört die Zukunft der Straße. rum ſei auch der vornehmſte und rückſichtsvollſte. Ob du im ſchnittigen Mercedes ſitzſt oder nur ein„Ponny“ dein eigen nennſt, überall kannſt du die edle Tugend der Rückſicht im Straßenverkehr üben. Dein ärgſter Feind? Ja, der Al⸗ kohol. Meide ihn, wenn du hinterm Steuer ſitzſt. Alkohol, verlängerte Schreckſekunden und ſchon hat dich Freund Hein am Schlafittchen. Fahre rechts und mä ig! Wenn ein⸗ mal nach des Führers Wunſch die Autoſtraßen ſtehen, dann—*. du dort ruhig die ſchwin⸗ —— Nadel auf den 100er rauftreiben. Freu' ich nicht, wenn du ſo ſchnittig die Kurve nimmſt, daß der alte Herr mit dem Vollbart ſich nur mit einem n auf den Bürgerſteig rettet. Lache bitte nicht, wenn vor deinem übermäßigen Hupen dem alten Mütter⸗ chen die Markttaſche zu Boden fällt. Gib bitte nur Signal, wenn dies nöti 17 Du dadusch den Lärm der Großfiabi dämpfen. Ueberhaupt dieſes Hupen! Glaubſt du vielleicht, es ſei angenehm für den ſchlafbe⸗ dürftigen Kranken im Nachbarhaus, wenn du morgens um 5 deine Freundin zur Wochenend⸗ fahrt abholſt und dein lautes Hupen durch die morgenſtillen Straßen gellt? Und dann unſere lieben Freunde, die„Knat⸗ terer“. Mach's nicht nach»ind laß dazu den Gashebel in Ruhe. Deine Mitmenſchen ſind dir ſolche„Piſtolenſchüſſe“ ſicherlich nicht dank⸗ ar Halt' auch deine Bremſen ſtets in Ord⸗ nung. Zweie müſſen es ſein und nicht nur eine muß funktionieren. Sie retten deinen Mitmen⸗ ſchen und dir das Leben. Wenn du aber doch mal einen Unfall haſt und es ſteht ſo ein„Blauer“ oder„Grüner“ vor dir, bleibb immer bei der Wahrheit. W 5 haben immer kurze Beine. echts herum im engen, links in weitem Bogen, haſt du ſchon auf der Fahrſchule ge⸗ 4 wird's aber immer noch nicht von allen. Wenn—. ein ſchnellerer überholt, laß ihn ſauſen. Auch du kommſt noch rechtzeitig an dein Ziel. Wettfahrten auf kffentlichen Wegen —— verboten, ſagt die KVO. Ueberhole du elbſt richtig links und begib dich erſt wieder auf die rechte Seite, wenn du vom andern ge⸗ nügend Abſtand haſt. Deine blanken Kotflügel am Wagen freuen dich dann immer von neuem. Unſchön iſt's, wenn du dich taub ſtellſt und den anderen nicht überholen läßt. Parke ſcharf rechts und nicht an engen Wegeſtellen und an Halteſtellen der Straßen⸗ bahn. Ein Strafmandat 1 die unweigerliche Folge ſolcher Gedankenloſigkeit. Schau' auch die Beleuchtung und Kennzeichen nach, bevor du auf den An⸗ laſſerknopf drückſt. Faule Ausreden können dich nicht immer retten. Vergiß auch bitte nicht Führerſchein, Zulaſſungs⸗Beſcheinigung und Steuerkarte. 1 Mark gebührenpflichtig iſt das Mindeſte, das du dem Fistus blechen mußt. Duld' es auch nicht, daß ſich Radfahrer an dein Fahrzeug hängen. Das iſt eine ſchlimme Unſitte und hat ſchon vielen das Leben gekoſtet. Schlimm iſt's ſchon, wenn du dein Fahrzeug einem überläßt ohne Führerſchein. Das Schlimmſte aber, Kraftfahrer, mach' es bitte nie! Laß nie einen Verletzten, den du an⸗ gefahren haſt, liegen. Hilflos verblutet im Straßengraben dein Volksgenoſſe. Ewig plagt dich dein Gewiſſen und nicht umſonſt iſt der Staatsanwalt hinter dir her. Volksgenoſſe! Drum unſer letz⸗ ter Wunſch an dich. Wenn du auf den Anlaſſerknopf drückſt, denk' daran, ſei immer das, was wir von dir er⸗ warten: Sei ein wirklicher Ritter vom Steuer! Gend.⸗Hauptw. Hummel⸗Konſtanz. Kleine Ereigniſſe in einer großen Stadt Die Verkehrsunfälle gehören trotz der Ver⸗ kehrserziehungswoche immer noch zum täglichen Programm. So ſtieß am Kaiſerring bei M7 ein Lieferkraftwagen mit einem Straßenbahnzug zuſammen, wobei der Lieferwagen ſtark und die Straßenbahn etwas leichter beſchädigt wurde. —*—— kamen bei dieſem Zuſammenſtoß nicht zu Schaden. Eine Pferdedroſchke war das Hindernis für einen Kraftradfahrer in der Seckenheimer An⸗ lage, ſo daß beide Fahrzeuge aufeinanderprall⸗ ten. Die Folge war eine ſtarke Beſchädigung des Kraftrades und Verletzung des Kraftradfahrers, der am Hals leichte Fleiſchwunden und am linken Bein Prellungen davontrug. Ein ſcheuendes Pferd, das vor einer fahren⸗ den Lokomotive Angſt bekommen hatte, verur⸗ ſachte in der Sandhofer Straße einen Verkehrs⸗ unfall. Ein Schloſſer aus Worms, der gerade den Wagen beſteigen wollte, rutſchte ab und brachte den Fuß unter das Wagenrad, ſo daß er mit dem Sanitätswagen in das Krankenhaus überführt werden mußte. Ein unbekannter Junge im Alter von vier Jahren wurde beim Waſſerturm aufgegriffen. Da keine Vermißtenanzeige vorliegt, und die Eltern und Angehörigen des Knaben nicht be⸗ kannt ſind, übergab man ihm dem Jugendamt. Wegen Ruheſtörungen gelangten in der Nacht zum Sonntag acht Perſonen zur Anzeige. Kartoffelmindeſtpreis. Durch den Gebiets⸗ beauftragten zur Regelung des Abſatzes von Frühkartoffeln Ernte 1934 iſt der Mindeſtpreis vom 11. dieſes Monats bis einſchließlich Mitt⸗ woch, den 13. dieſes Monats, mit 7,50 Mark pro Zentner feſtgeſetzt. Lebensmüder Schiffsjunge. In einem Hauſe der Oſtſtadt wurde ein 19jähriger Schiffsjunge in bewuß loſem Zuſtand aufgefunden. Im All⸗ Krankenhaus wurde feſtgeſtellt, daß er urch Einnehmen von Veronaltabletten einen Selbſttötungsverſuch verübt hatte. Lebensgefahr beſteht nicht. Zuſammenſtoß. Auf der Straßenkreuzung R 5/86 ſtießen ein Kleinkraftrad und ein Perſonenkraftwagen zuſammen, wobei der Kraftradfahrer und eine Mitfahrerin zu Fall kamen. Beide erlitten Hautabſchürfungen und Prellungen. Folgenſchwerer Sturz. In Seckenheim fiel eine Frau durch ein Loch im Boden der Tor⸗ einfahrt ihres Hauſes. Sie zog ſich einen Rip⸗ penbruch und ſonſtige innere Verletzungen zu. Die Verletzte fand Aufnahme im Allgemeinen Krankenhaus. Der Reichsbahnverkehr war am geſtrigen Sonntag lange nicht ſo ſtark, wie am ver⸗ gangenen Sonntag. Der Stadtbeſuchsverkehr muß als ganz unweſentlich bezeichnet werden, während der Ausflugsverkehr nur in den Vor⸗ mittagsſtunden nach der Bergſtraße und in das Neckartal lebhaft war, um dann am Nachmittag abzuflauen. Der Fernverkehr war verhältnis⸗ mäßig gut. Die beiden Sonderzüge, die zur 110er⸗Tagung nach Mosbach geführt wurden, wieſen einſchließlich des Zugangs in Heidelberg eine Beſetzung von je 700 Fahrgäſten auf, wäh⸗ rend ein Pilgerzug nach Germersheim von Mannheim aus von 350 Reiſenden in Anſpruch genommen wurde. Notizen aus dem Ried Der„Fliegende Lampertheimer“. Der„Fliegende Hamburger“— der von der Reichsbahn eingerichtete Blitzverkeyr zwiſchen Hamburg und Berlin— iſt in allen Kreiſen bekannt. Neuerdings iſt ein ſolcher Blitzverkehr auch von Lampertheim nach dem Rheinland und ins Reich eingerichtet worden, nur mit dem Unterſchied, daß der Verkehr ſich auf dem Schienenweg und auf der Landſtraße abwickelt und nicht dem Perſonenverkehr, ſondern der Spargelbeförderung dient. Seit einigen Jah⸗ ren nimmt der Lampertheimer Spargel auf weſt⸗ und mitteldeutſchen Märkten eine uner⸗ reichte Spitzenſtellung ein. Da bei dem großen Anfall des ausgedehnten Spargelbaues der Verſand und die Verteilung ſchnellſtens abge⸗ wickelt werden muß, hat die Reichsbahn durch die Einrichtung einer Spätſchnellverbindung nach dem Rheinland und nach Mitteldeuſch⸗ land die Möglichkeit geſchaffen, daß die ſpätge⸗ ſtochenen Spargel am anderen Morgena friſch auf den Märkten der weſt⸗ und mitteldeutſchen Großſtädte erſcheinen. Die Spitzenſtellung des Lampertheimer Spargels iſt leider in der näheren Umgebung vielfach noch nicht bekannt. Das am 17. Juni hier ſtattfindende erſte Spar⸗ gelvolksfeſt wird viele von der Qualität des Lampertheimer Spargels überzeugen. Rundfunk-Programm Montag, 11. Juni Reichsſender Stuttgart:.55 Frühronꝛert: 10.00 Nach⸗ richten; 10.35 Klaviermuſik; 11.05 Wenn der Som⸗ mer vor der Tür ſteht(Schallplatten); 11.25 Funk⸗ werbungskonzert; 12.00 Mittagskonzert; 13.20 Ra⸗ ſieren gefällig. Zwei Obermeiſter des Einſeiſens; 14.00 Bilder vom Rummelplatz; 15.00 Kammermuftk; 15.00 Vertonte Heiterkeit; 16.00 Nachmittagskonzert: 17.50 Aus alten Lautenbüchern; 19.00„Stunde der Nation“:„Der Roſenkavalier“; 23.10 Vom hiſtori⸗ ſchen Schloßkonzert(Schallplatten); 23.40 Sonate für Klavier; 24.00 Nachtmuſik. Reichsſender München:.25 Frühkonzert; 12.00 Mit⸗ tagskonzert; 13.25 Schallplattenkonzert; 15.10 Lieder⸗ ſtunde Elſe Lampmann; 16.00 Veſperkonzert; 17.30 Richard Strauß; 23.00 Schöpferiſche Jugend. Deutſchlandſender:.20 Frühkonzert: 11.30 Wiener Walzer(Schallplatten); 12.00 Mittagskonzert; 13.45 Neueſte Nachrichten; 16.00 Nachmittagskonzert; 17.15 „Schwar;wälder Kirſch“. Ein ſingendes, klingendes Reiſeſpiel; 18.00 Kleine Stücke großer Meiſter; 23.15 Der andere Strauß. Was iſt los? Montag, 11. Juni Roſengarten:„Die vier Musketiere.“ Volksſtück von Sigmund Graff. Deutſche Bühne. 20 Uhr. i Neuoſtheim, Harrlachweg: 16—20 Uhr ge⸗ net. Städt. Hochſchule für Muſik und Theater: 17 Uhr Dr. Fr. Eckart: Das muſikaliſche Kunſtwerk. 18 Uhr Dr. Hans Költzſch: Muſikaliſches Verſtehen. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten:.15 Uhr Worms— Germersheim— Oppenheim— Nierſtein— Mainz und zurück, Autobusſonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Max⸗ dorf— Freinsheim— Neu⸗Leiningen— Hö⸗ ningen— Bad Dürtheim— Wachenheim— Forſt— Meckenheim— Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Kabarettprogramm mit Gaſtſpiel Gerty von Reichenhall. Tanz: Kabarett Libelle. fie en 3 1 Zahrga ae„es D Die g Weltme veranſta als 30 — rannſc die Ma wonnen einen E Favorit Wiener ſoge Turnier in Neap Italie wahrlickh ten die ins Fel ihrer S orte nie dann hö lichkeit das Gli Das ſtiſchen türlich e mit Ein 2000 Kö zug in Ehrenlo Perſönl Muſſe haus w In le doch no einigt, lich ger Eklin ſtärkſter Itali Guait Puc Tſchec Die? mit der 1 Begi Zuſamu Arbeite das rei aber es nere M Beiderſ ſich bei mer Pi italieni Ferrari wurde. gel hatt der vor gegenül dem ga im tſch T Tſchech blieb b Nach beſſere den di ſlowak des Sj erſte wurde Minut verbiſſ tenden In de fer in ni 1934 oß nicht nis für ier An⸗ erprall⸗ ung des fahrers, ind am fahren⸗ „ verur⸗ erkehrs⸗ gerade ab und ſo daß kenhaus on vier griffen. und die icht be⸗ endamt. 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Damit hat die Mannſchaft dieſe grandioſe Konkurrenz ge⸗ wonnen, die von vornherein in erſter Linie für einen Endſieg in Frage kam. Der andere große Favorit war bekanntlich Oeſterreich, aber die Wiener blieben ſchon in der Vorſchlußrunde fi en Italien auf der Strecke und ſpäter mußte ich ſogar das„Wunderteam“ mit dem vierten Turnierplatz begnügen, da es von Deutſchland in Neapel mit:2 beſiegt wurde. Italien iſt die Erringung des ſtolzen Titels wahrlich nicht leicht gefallen. Zweifellos ſtell⸗ ten die Italiener eine erſtklaſſige Mannſchaft ins Feld, aber wenn ſie nicht das Glück auf ihrer Seite gehabt hätte und die Austragungs⸗ orte nicht zufällig italieniſche geweſen wären, dann hätte der Sieger mit größter Wahrſchein⸗ lichkeit nicht Italien geheißen. Aber wie geſagt: das Glück war auf ſeiten der Italiener. Das Endſpiel, das im Stadion der Faſchi⸗ ſtiſchen Partei zu Rom vor ſich ging, war na⸗ türlich eine große Sache für die Römer und— mit Einſchränkungen— für die geſamte inter⸗ eſſierte Fußballwelt. Wie alle Weltmeiſter⸗ ſchaftsſpiele auf italieniſchem Boden war auch das Endſpiel nicht„ausverkauft“. Rund 70 000 Menſchen vermag die famoſe Kampfbahn zu faſſen, aber nur rund 40 000 waren gekommen, um die Italiener ſiegen zu ſehen. Gegenüher der Tribüne, auf den Sitzplätzen, wo auch die deutſche Mannſchaft untergebracht war, ſah man viele Lücken, eine Folge der hohen Eintrittspreiſe, die alles bisher Dageweſene übertrafen. Unter den Zuſchauern war auch eine ſtarke tſchechiſche Kolonie, ſchätzungsweiſe 2000 Köyfe ſtark, eigens aus Prag per Sonder⸗ zug in die„ewige Stadt“ gekommen. In der Ehrenloge bemerkte man als prominenteſte Perſönlichkeit Italiens Staatschef, Benito Muſſolini, Auch das italieniſche Königs⸗ haus war wieder offiziell vertreten. Die Mannſchaften In letzter Stunde hotte man ſich beiderſeits doch noch auf einen anderen Schiedsrichter ge⸗ einigt, und ſo erſchien an Stelle des urſprüng⸗ lich genannten Belgiers Baert der Schwede Eklind, dem ſich die beiden Mannſchaften in ſtärkſter Beſetzung wie folgt ſtellten: Italien: Combi Monzeglio Allemandi Ferraris Monti Bertolini Guaita Meazza Schiavio Ferrari Orſi O Puc Nejedly Sobottka Spoboda Junek Kreil Cambal Koſtalek Ctyroky Zeniſek Tſchechei: Planicka Das Spiel Die Tſchechen ſpielten in der erſten Hälfte mit dem Wind im Rücken und kamen gleich u Beginn recht gut ins Spiel. Man ſah gutes Zuſfanmenſpiel und reibungsloſes, ſauberes Arbeiten aller Reihen. Bei den Italienern fiel das rein artiſtiſche Können einiger Spieler auf, aber es war nur Blendwerk— die geſchloſſe⸗ nere Mannſchaftsleiſtung zeigten die Tſchechen. Beiderſeits gab es gefährliche Angriffe, wobei ſich bei den Tſchechen beſonders die Außenſtür⸗ mer Puc und Junek hervortaten, während auf italieniſcher Seite der famoſe Flügel Orſi— Ferrari immer und immer wieder gefährlich wurde. Aber gerade der italieniſche linke Flü⸗ gel hatte es beſonders ſchwer, denn ihm ſtand der vorzügliche Tſchechen⸗Verteidiger Zeniſek gegenüber, der kaum zu umgehen war. Trotz⸗ dem gab es wiederholt brenzlige Situationen im tſchechiſchen Strafraum, aber Planicka im Tor war einmal mehr der„Turm in der Schlacht“. Die italieniſchen Zuſchauer wurden nervös, als den blauen„Azurris“ nichts Zöhl⸗ bares gelingen wollte. Es fehlte nicht an An⸗ feuerungsrufen und tatſächlich legten ſich die italieniſchen Stürmer etwas mehr ins Zeug, aber es wurden nur zwei Ecken erzielt, die nichts einbrachten. Nach halbſtündigem Spiel waren wieder die Tſchechen, die nach wie vor famos zuſammenſpielten, leicht tonangebend, vor allem war es der ſchnellfüßige Rechtsaußen Junek, der immer und immer wieder gefähr⸗ liche Angriffe nach vorn trug. Langſam wurde auch die Gangart härter, beſonders bei den Italienern, denen die Ruhe und Exaktheit der Tſchechen gar nicht behagten. Trotzdem— es blieb beim torloſen Stand bis zur Pauſe. Nach dem Wechſel hatten die Italiener die beſſere Seite. Mit dem Wind im Rücken wur⸗ den die„Azurri“ überlegen und die Tſchecho⸗ ſlowakei mußte ſtark verteidigen. Die Härte des Spiels forderte in der zehnten Minute das erſte Opfer: der tſchechiſche Linksaußen Puc wurde ſo angeſchlagen, daß er für volle zehn Minuten in die Kabine mußte. Aber zäh und verbiſſen hielten die zehn Tſchechen den wü⸗ tenden Angriffen der blauen Italiener ſtand. In der 26. Minute fiel endlich der erſte Tref⸗ fer in dieſem Spiel, aber nicht für die Ita⸗ Nur 40 000 Juſchauer liener, ſondern für die Tſchechen. Puc, der ver⸗ letzte Puc, ſchoß nach famoſem Zuſammenſpiel ziemlich unverhofft aus einem unmöglichen Winkel ſo ſcharf am Pfoſten vorbei, daß Combi im italieniſchen Tor den Ball nur noch be⸗ rühren, aber am Ueberſchreiten der Linie nicht mehr hindern konnte. Alſo:0 für die Tſchechen— und Entſetzen auf den Rängen. Die Erregung der Zuſchauer übertrug ſich auf die Spieler. Es ging hart auf hart, Pardon wurde nicht gegeben. Die Italiener kämpften mit allen Mitteln, und keine Minute verging, ohne daß der ſchwediſche Schiedsrichter Straf⸗ ſtöße in Maſſen diktieren mußte. Noch zehn Mi⸗ nuten bis zum Schluß, noch neun Minuten, noch acht... dann waren endlich die rieſigen Anſtrengungen der Italieneu von Erfolg ge⸗ krönt. Orſi, der wundervolle argentiniſche Linksaußen, ſchlug in der 27. Minute den fa⸗ moſen Tſchechenhüter Planicka mit einem von der Strafraumgrenze abgefeuerten Schrägſchuß. Unhaltbar flitzte der Ball in das Tor— Das Stadion war ein Hexenkeſſel. Die letzten Mi⸗ nuten gehörten den Italienern, aber es blieb beim:1 und gab es eine Verlängerung von 2 15 Minuten. Die Tſchechen waren ſehr abgekämpft, die meiſten Spieler auch verletzt, jetzt hatten die härteren Italiener alle Chancen für ſich. Schon nach lert Minuten fiel die Entſcheidung zugunſten der„Azurri“: der Rechtsaußen Guaita war durchgeſtoßen, hatte den Ball ge⸗ nau zum lauernden Mittelſtürmer Schiavio ge⸗ legt und dieſer Scharfſchütze vollzog das, wo⸗ rauf die Maſſen warteten::1 für Italien— das war der Sieg! Verzweifelt kämpften die Tſchechen, noch einmal nähmen ſie alle Kräfte zuſammen und ſtürmten nach vorn, aber nun zogen die Italiener nicht nur die Läufer, ſon⸗ dern auch noch die Halbſtürmer zurück, um den knappen Vorſprung zu halten. Die Siegerehrung! Der Jubel im Stadion kannte keine Grenzen mehr. Stolz war auch Italiens Regierungs⸗ 5 Muſſolini, als er die Siegexehrung vor⸗ nehmen und„feiner“ Elf die heißbegehrte Tro⸗ phäe und die goldenen Medaillen überreichen konnte. Die Mannſchaften traten in der Reihen⸗ folge, wie ſie ſich in der Weltmeiſterſchaft pla⸗ ciert haben, vor der Ehrenloge an, die Ita⸗ liener bekamen, wie ſchon geſagt, die gol⸗ denen, die Tſchechen die ſilbernen und die Deutſchen die bronzenen Medaillen, außer⸗ dem noch die verſchiedenen Ehrenpreiſe. Feines Spiel hinter den Brauereien UfRk Mmannheim— Phönix Ludwigshafen:3(:1) Wenn man geglaubt hatte, gegen Ende der Fußballſaiſon abgekämpfte Mannſchaften ſpielen zu ſehen, ſo wurde man am Samstagabend auf dem Brauereiplatz eines beſſeren belehrt. Zwar wußte man, die ſportlichen Auseinander⸗ ſetzungen des Mannheimer BfR und des Lud⸗ wigshafener Phönix niemals eines gewiſſen Elans entbehrten, aber ein von Anfang bis zum Schluß derart verbittertes und dabei mit wenig Ausnahmen fair ausgetragenes Spiel hatte wohl niemand erwartet. Der knappe, aber verdiente Sieg des Platzinhabers iſt um ſo hö⸗ her zu bewerten, als er mit fünf Erſatzleuten gegen die komplette Phönixelf antreten mußte. Die verhältnismäßig zahlreich erſchienenen Zu⸗ ſchauer dürften ob des Gezeigten reſtlos befrie⸗ digt den Platz verlaſſen haben. „Die Mannſchaften ſtellten ſich dem Schieds⸗ richter Albrecht(08 Mannheim) wie folgt: VfR: Bartak; Simon, Bürger; Dagne, Schalk, Willier; Striebinger, Theobald, Langen⸗ bein, Schreckenberger, Lederle. hönix: Morlock; Klett, Neumüller 1; Mül⸗ ler, Plocher, Lenz; Riehm, Lindemann, Neu⸗ müller II. Hörnle, Dattinger. Der Spielverlauf Gleich von Beginn ſetzt ſich der VfR in des Gegners Hälfte feſt. Morlock muß verſchie⸗ dentlich eingreifen. Die erſte Ecke für VfR wird gewehrt und kurz danach hat Bartak rettend einzugreifen. Es entwickelt ſich im Verlauf ein raſches und zügiges Spiel, in dem der VfR ein kleines Plus hat. Während Phönix ſeinen Angriff mit langen Vorlagen nach vorne wirft, zeigt der VfR ein ſyſtemvolles Zuſammenſpiel in der Stürmerreihe, deren Gefährlichkeit ſich ſrant nur auf einige fruchtloſe Ecken be⸗ chränkt. Ein Hände von Simon, der mit viel Geſchick Verteidiger ſpielt, führt zu einem Strafſtoß, der aber von Hörnle mit Wucht in Bartaks Arme geſchoſſen wird und ſchon hat ſich die Fünferreihe des VfR des Balles wieder bemächtigt, aber Striebinger verſchießt in Tornähe auf Zuſpiel Langenbeins. Trotz einer kleinen Ueberlegenheit, die ſich die Platzherren bis zur 30. Minute herausgeſpielt hatten, ſollte es doch dem eifrigen Phönixſturm vergönnt ſein, den Torreigen zu eröffnen. Der gefähr⸗ liche, flinke Dattinger hat ſchön an Hörnle weitergegeben und deſſen Schuß kann von Bartak nicht mehr erreicht werden. Fünf Minu⸗ ten fpfchiecht 50 gelingt es Striebinger, einen ſchlecht abgewehrten, Strafſtoß zum Aus⸗ aleichstreffer einzulenken, dem Langenbein gleich hernach ein herrliches zweites Tor an⸗ reihte, ein Tor, wie es nur dieſer ſympathiſche Internationale zu ſchießen verſteht. Nach Seitenwechſel iſt für den verletzten Simon beim VfR Hoß⸗ felder eingetreten, während Phönix mit der gleichen Mannſchaft auf dem Felde erſcheint. Schon in den erſten Minuten hat Morlock eine Bombe Langenbeins zu meiſtern. Eine Ecke für VfR wird durch Köpfen unſchäd⸗ lich gemacht, während ein Schuß Theobalds von Morlock gerade noch aus der Torecke ge⸗ holt werden kann. In der zehnten Minute gibt Lederle ſchön herein, hart vor der Torlinie entlang rollt der Ball, bis ſich Striebin⸗ erbarmt und ihn zum dritten Tref⸗ er über den Torſtrich ſchaufelt. Phönix iſt durch dieſen Erfolg keineswegs entmutigt. Er kann ſogar in der fünfzehnten Minute durch einen Schuß aus dem Hinterhalt ein Tor auf⸗ holen, das allerdings von Bartak unbedingt hätte vermieden werden können. Immer wieder iſt es die linke Sturmſeite der Gäſte, die im VfR⸗Strafraum gefährliche Situationen aus⸗ löſt, doch Bartak iſt jetzt auf der Hut und einmal nimmt er brillant das Leder dem an⸗ ſchöns Heie Hörnle vom Fuß weg. Eine chöne Gelegenheit zum Ausgleich vergibt Neu⸗ müller durch zu hohen Schuß, und gleich darauf iſt es wieder Langenbein, der durch einen wunderbaren Köpfer auf Zuſpiel von Theobald auf Nummer 4 erhöhen kann, wohl das ſchönſte Tor des Spiels. Noch gibt ſich Phönix nicht geſchlagen. Die Gäſte bringen durch weite Vorlagen die VfR⸗Abwehr des öf⸗ teren in große Verlegenheit. Zu allem Unglück macht Hoßfelder im Strafraum Hände. Der ver⸗ hängte Elfmeter wird von Hörnle prompt zum dritten Treffer verwandelt. Es Meat dem Ende zu und Phönix ſucht mit aller Macht gleichzu⸗ ziehen, aber die VfR⸗Deckung ſteht wie eine Mauer. Die von den Gäſten erzwungenen Ecken bringen nichts ein. Es gelingt dem Vfg, ſich aus der Umklammerung loszumachen, Langen⸗ bein nimmt eine Vorlage auf, raſt dem feind⸗ lichen Tor zu, doch bevor er zum Schuß aus⸗ holt, wird er ziemlich unſanft zu Fall gebracht, faſt zuſammen mit dem Schlußpfiff. Mit dem Ergebnis von:3 für VfR endete ein Spiel, das an Spannung nichts zu wün⸗ ſchen übrig ließ. Abgeſehen von einigen Abſeits⸗Fehlentſchei⸗ dungen konnte man mit der Leiſtung des Schiedsrichters zufrieden ſein. W. K. Die Pokalſpiele in Baden IC o5 heidelberg— Syog Plank⸗ ſtadk:4(:2) Ein richtiges Sommerſpiel zeigten die obi⸗ gen Mannſchaften im geſtrigen Pokalſpiel. Im Gegenſatz zu früher lieferten ſich die Gegner einen fairen Kampf, aus dem die Gäſte als verdiente Sieger hervorgingen. Plankſtadt zeigte die beſſere Leiſtung, daher auch das einwandfreie Ergebnis. Die Heidelberger da⸗ gegen kamen nie richtig in Schuß. In allen Reihen klappte nichts. Das Fehlen von vier Spielern machte ſich ſtark bemerkbar. Aber nicht allein dieſes war der Grund zur Nieder⸗ lage. Torwart und Verteidigung mit Aus⸗ nahme von Geiß waren nicht wieder zu erken⸗ nen, während die Läuferreihe noch einigerma⸗ ßen befriedigen konnte. Der Sturm zeigte eine ſchlechte Leiſtung, nur Hellwert machte hier eine rühmliche Ausnahme. Er allein konnte es aber auch nicht ſchaffen. Nachdem die Gäſte zu Beginn in Führung kamen, ſchoß der Mittelläufer Ochs auf Strafſtoß einen ver⸗ meidbaren zweiten Treffer. Noch vor der Pauſe konnte Hellwert ein Tor aufholen, wel⸗ ches das Ehrentor der Einheimiſchen bleiben ſollte. Auch nach Wiederbeginn blieben alle Bemühungen der Einheimiſchen vergeblich. Da⸗ gegen trägt Plankſtadt wuchtige, zielbewußte Angriffe nach vorn, die mit dem dritten und vierten Treffer den Sieg ſicherſtellten. Heidel⸗ berg hatte dann noch eine gute Chalice, ver⸗ gab aber den zugeſprochenen Elfmeter. Spielv. Sandhofen— DZIn Kurpfalz:2(:1) Faſt hätte es in Sandhofen eine Ueber⸗ raſchung gegeben. DIK Neckarau legte ein Spiel vor, das wirklich über dem Kreisklaſſen⸗ Niveau ſtand. Der Rechtsaußeßn von Kurpfalz, Schmitt, erzielte in der erſten Halbzeit den erſten Treffer. Der Ausgleich fiel eine Mi⸗ nute vor Schluß der erſten Spielhälfte durch den Halblinken Schmitt von Sandhofen. :1 Halbzeit. Nach Wiederbeginn nahm man allgemein an, daß Sandhofen endlich in Fahrt kommen müſſe, aber im Gegenteil. Neckarau konnte noch ein Tor vorlegen und erſt zehn Minuten vor Schluß erzielte der Verteidiger Streib durch einen wuchtigen Strafſtoß den nochmaligen Ausgleich:2. Die letzten fünf Minuten gehörten Sandhofen, das mit aller Macht noch den Siegestreffer erzwingen konnte. Phönixr Mannheim— JB Hhemsbach:1(:1) Das Spiel fand vor leeren Rängen ſtatt. Die wenigen Unentwegten, die gekommen waren, ſahen Sommerfußball in höchſter Potenz. Man glaubte nicht, daß es ſich um ein wichtiges Polalſpiel handelte. So harmlos vergingen die erſten 45 Minuten. Kübler brachte Phönix gleich zu Beginn in Führung, doch D die Bergſträßler kurz vor der Pauſe durch Elf⸗ meter wegen klarem Hände im Strafraum der Einheimiſchen aus. Kach Halbzeit bemühte ſich Phönix ſicht⸗ lich um den erſten Erfolg. Die Mannſchaft raffte ſich zuſammen und brachte ſchließlich auch ihr techniſches Uebergewicht zahlenmäßig zum Ausdruck. In regelmäßigen Abſtänden ſchoſſen Kern, Kübler und Rößling die Tore der zweiten Spielhälfte, ſo daß Phönix nach ſchlechter erſter Spielhälfte doch noch zu einem überzeugenden Sieg kam. Die Leute aus Hemsbach boten wenig. Vom Spielaufbau hat⸗ ten ſie keine Ahnung. Es war ſomit für den Platzverein nicht ſchwer, zu dem ziffernmäßig hohen Sieg zu kommen. Bei einem ſpielſtär⸗ keren Gegner hätte ſich die läſſige Spielweiſe der Einheimiſchen bitter rächen können. In Nagel(Feudenheim) als Schiedsrichter hatte das Spiel den Beſten auf dem Platz. Seckenheim— Rheinau:2(n..) Rheinau war Seckenheim techniſch etwas über⸗ legen. Der Sieg war in dieſer Höhe verdient. Beſonders die Läuferreihe von Mheinau hat das Spiel entſchieden; der Mittelläufer war ganz groß. Amicikia Viernheim— Os Hocken⸗ heim:1 Die Gäſte aus der Kreisklaſſe von Hocken⸗ heim leiſteten unerwartet harten Widerſtand, da ſie ſich als gleichwertige Gegner entpuppten. Erſt im letzten Drittel gelang den Platzherrn der ſiegbringende Treffer und die Qualifika⸗ tion zur dritten Runde. 07 Mannheim— TV Rohrhof 35 3 41 Abgeſehen von ſchöner Kombination des Sturmes von 07, vor allem des rechten Flü⸗ gels, und gutem Aufbau⸗ und Zerſtörungsſpiel des Mittelläufers, zeigte das Spiel wenig Glanzleiſtungen. Was 07 der Gäſtemannſchaft Fußball⸗Ergebniſſe Fußball⸗Weltmeiſterſchaft Endſpiel in Rom Italien— Tſchechoſlowakei 21 fn nach Verlängerung! Fußball in Süddeutſchland Aufſtiegsſpiele Südweſt: Saar 05 Saarbrücken— FG 14 Oppau„ 42 Baden: Germ. Karlsdorf— FC Villingen 08„ 10 Polalſpiele Nordbaden 5 Heidelberg— SpVg Plankſtadt.„ 1: SpVg Sandhofen— DiK Neckarau. 3: Phönix Mannheim— Hemsbach. 6 98 Seckenheim— Alemannia Rheinau.. 1 Amicitia Viernheim— 08 Hockenheim.. 2: 07 Mannheim— TV Webein E Kirchheim— Jahn Weinheim 6 V Sandhofen— SpVg Neckargemünd. 0 TG Plankſtadt— Poſtſportverein„ Mittelbaden SC Neuburgweier— Forchheim„12 Südbaden SC Freiburg— Spielv. Freiburg.. 43 FC Singen— FV Offenbureg.. 02 Fahrnau— Sportfr. Freiburg 32 Aufſtiegsſpiel FC 08 Villingen— Karlsdorf„„ 01 Geſellſchaftsſpiele Samstag: f VfR Mannheim— Phönix Ludwigshafen 433 76 3 Ludwigshafen— Vfs Neckarau. 22 Stuttgarter SC— 1. FC Pforzheim.. 133 Jungliga Frankfurt— Mainz/ Wiesbaden:1 FC München— Bayern München..:0 (Pokal⸗Spiel) Bajuwaren München— 1860 München 183 (Pokal⸗Spiel) FC Hanau 93— FC 05 Schweinfurt Sonntag: Kickers Offenbach— SpVagg Fürth.. 323 FSV Frankfurt— FC 05 Schweinfurt„322 21 :4 „ 34 Stadtelf Karlsruhe— Spfr. Saarbrücken SpVg Heilbronn— Un. Böckingen(kb.) Auf Reiſen. Köln⸗Mülheimer SV— Eintr. Frankf.:4 Deutſche Handball⸗Meiſterſchaft Männer: Polizei Darmſtadt— SpVgg Fürth:7(:4) Frauen: VfR Mannheim— TV Eimsbüttel.„:6 —————————— weine eklatante Niederlage —————————————— 2———————————— 2— —————————— 3 5————————* Sahrgang 4— A Rr. 259/ B Nr. 150— Seite 10 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 11. Juni 1934 voraus hatte, ſuchte dieſe durch Eifer zu er⸗ ſetzen.— Die Hälfte der erſten und in dem rößten Teil der zweiten Halbzeit war 07 über⸗ egen. In der 20. Minute ſchoß Hügel im Anſchluß an eine ſchöne Vorlage das erſte Tor für ſeine Farben. Bis zum Wechſel war das Spiel aus⸗ geglichen. Kurz nach Wiederbeginn konnte Münzenberger einen glatten Lauf von Hügel dadurch abſtoppen, daß er den Ball zur Ecke lenkte. Der Ball kam vors Tor und wurde von Weigel placiert,:b0. Im Anſchluß an einen Strafſtoß machte Exner Hände⸗Elf⸗ meter. Münzenberger ſtellte das Torverhält⸗ nis auf:1. Angeregt durch dieſen Erfolg, ſuchte Rohrhof den Ausgleich zu erzwingen. Wenige Minuten vor Schluß erzielte E. Horn den dritten und letzten Treffer. I6 Kirchheim— Jahn Weinheim :1(:0) Wie vorauszuſehen, blieb Kirchheim in die⸗ ſem Pokalſpiel Sieger. Mühelos und in über⸗ legener Manier wurde der Gegner aus Wein⸗ heim bezwungen. Weinheim fehlte natürlich zu einem ſolchen Gegner wie Kirchheim die nö⸗ tige und Routine. Trotzdem ſei aber das eifrige Spiel der Weinheimer aner⸗ kannt Der weitaus beſte Spieler in deren Rei⸗ hen war der Torhüter, der ein ganz ausge⸗ zeichnetes Spiel lieferte und den Kirchheimet Sturm auf eine harte Probe ſtellte. An den Toren trifft ihn keine Schuld, denn es lag le⸗ diglich an ihm, daß es bei dem 611 blieb. Bis zur Pauſe ſetzte Weinheim einen energiſchen Widerſtand entgegen, der aber nach dem Sei⸗ tenwechſel allmählich entkräftet wurde. Die Kirchheimer machten von da an, was ſie wollten, der Ball lief von Mann zu Mann. Weinheim war nur noch damit beſchäftigt, den Druck der Kirchheimer abzuwehren. Der weitere Spielver⸗ lauf wurde nur noch vom Kirchheimer Spiel⸗ ſyſtem diktiert. Erwähnt ſei nur noch, daß der Weinheimer Sturm trotz manch guter Tor⸗ gelegenheiten keinen Gebrauch davon zu machen verſtand. Der Schiedsrichter leitete gut. Tv Sandhofen— Spogg NReckar⸗ gemünd:2 Das bereits am Samstagnachmittag durch⸗ geführte Treffen nahm einen wenig ſpannen⸗ den Verlauf. Die Gäſte trugen einen verdien⸗ ten Sieg über ihren Gegner davon. Hoher Rugby⸗Sieg des Südens Weſtdeutſchland— Süddeulſchland :40(:11) In der Rugby⸗Kampfſpiel⸗Vorrunde trafen ſich am Sonntag im Kölner Stadion die Rugby⸗Repräſentativmannſchaften von Sü d⸗ und Weſtdeutſchland. Man hatte zwar von vornherein einen ſicheren Sieg der routi⸗ nierteren Süddeutſchen erwartet. Es kommt jedoch ſehr überraſchend, daß die Weſtdeutſchen in Kauf nehmen mußten. Die ſüddeutſche Mannſchaft zeigte ſich der aus Kölner und Düſſeldorfer Spielern zu⸗ ſammengeſetzten weſtdeutſchen Kombination in allen Phaſen des Kampfes überlegen. Die Heidelberg— Frankfurter Mannſchaft hatte nicht nur in körperlicher Hinſicht ein deutliches Plus, ihre techniſche Ueberlegenheit ſowie ihre beſſere Kondition traten dabei klar zutage. Der Weſten bot dagegen eine uneinheitliche Lei⸗ ſtung. Ausſchlaggebend dafür war, daß zwi⸗ ſchen den Spielern überhaupt kein Kontakt be⸗ ſtand. Eine ſtarke Schwächung bedeutet für die weſt⸗ deutſche Repräſentativmannſchaft, daß der ſchnelle und wendige Dreiviertel Pape, der gei⸗ ſtige Führer der Mannſchaft, ſchon vor der Pauſe ausſcheiden mußte. Der für ihn ein⸗ geſetzte Schlußmann iſt mit ſchuld an dem ho⸗ hen Endſieg der Süddeutſchen. Kurz nach dem Wechſel ereilte den Weſten ein zweites Miß⸗ geſchick, als der gute Stürmer Weg(Düſſel⸗ dorf) auch noch verletzt wurv⸗. Der Süden erzielte vor der Pauſe durch drei Verfuche von R. Flinſch, Forſtmeyer und Kie⸗ fer, deſſen Verſuch Hack zum Treffer erhöhte, eine 11:0⸗Führung. Nach dem Wechſel lief der Süden in regelmäßigen Abſtänden ein, und zwar konnten Flinſch, Pfiſterer, Kiefer, Forſt⸗ meyer und Hack noch neunmal Handauf ma⸗ chen. Hacks Verſuch wurde erhöht. Beim Stand von 40:0 kam der Weſten durch Walter zum Ehrenverſuch und Paul Gyr ſetzte dann noch einen Straftritt zwiſchen die Stangen. Termine der badiſchen Radfahrer Straßenfahren Im Bezirk Freiburg führt am 17. Juni der RV„Germania“ Lahr das Rennen „Rund um den Schönberg“(160 Kilo⸗ meter) reichsoffen f..⸗M. der Gruppe 3, Klaſ⸗ ſe A und B durch. Die Strecke führt zweimal über Lahr— Ichenheim— Offenburg— Schönberg— Lahr. Am gleichen Tage richtet im Bezirk Karlsruhe der Rad⸗ und Motor⸗ fahrer⸗Verein„Ideal“ Kronau die„109⸗ Kilometer⸗Jubiläumsfahrt“ aus, die offen für G. M. der Gruppe 3, Klaſſe A, B. und C iſt. Weitere Veranſtaltungen Am 24. Juni veranſtaltet im Bezirk Mann⸗ heim der RV„Altſtadt“ Pforzheim ein für.⸗M. der Gruppe 3 offenes Flieger⸗ Hauptfahren(1000 Meter) und ein 250⸗ Runden⸗Mannſchaftsfahren für zehn Mannſchaften.— Der 1. Juli beſchert in Sin⸗ gen auf der Bahn des Veloclub„Hohent⸗ wiel“ die badiſchen Landesmeiſterſchaften, an der G. M. teilnehmen können. Zur Aus⸗ tragung gelangen die Meiſterſchaften über 1000 Meter und 10 000 Meter im Tandemfahren, im Vierer⸗Vereins⸗Mannſchaftsfahren über 7500 Meter. Dieſes Meiſterſchaftsprogramm wird durch ein 20⸗Runden⸗Prämien⸗ fahren und ein 50⸗Kilometer⸗Mann⸗ ſchaftsfahren für acht Mannſchaften be⸗ reichert, die offen für.⸗M. der Gruppe 3 ſind. Als Termin für den Zwiſchenlauf„Erſter Schritt“ wurde der 29. Juli mit dem Austra⸗ gungsort Offenburg beſtimmt. Städtekampf Mannheim— Ludwigshafen 18:18 Schöne Erfolge der Mannheimer Fahrer— Wiſſenbach und Ernſt ſchlagen A. Walther und heidger(Ludwigshafen) Der Rad⸗Städtekampf Mannheim — Ludwigshafen hatte am Samstag⸗ nachmittag nicht den erwarteten Publikums⸗ erfolg, was bei den viel zu hohen Eintritts⸗ preiſen begreiflich erſcheint. Sportlich wurden von beiden Mannſchaften ſehr ſchöne Leiſtungen geboten, wobei vor allem die Mannheimer Fahrer angenehm enttäuſchten. Der Papierform nach hatten ſie zwar kaum eine Chance gegen die ſcheinbar weit über⸗ legne Ludwigshafener Mannſchaft. Durch größeren Kampfgeiſt und beſſere Taktik gelang es ihnen jedoch, ein ſehr ehrenvolles Reſultat herauszuholen. Mit 18:18 Punkten ſtand der Städtelampf ſchließlich unentſchieden und nur eine überraſchende Entſcheidung des Kampfge⸗ richtes, das Ludwigshafen als Sieger der letz⸗ ten Konkurrenz den Geſamtſieg zuſprach, brachte die tapfere Mannſchaft um das ver⸗ diente Unentſchieden. Eingeleitet wurde der Städtekampf mit einem Mannſchaftszeitfahren, bei dem die Zeit des 3. Fahrers für die Mann⸗ ſchaft gewertet wurde. Mannheim konnte mit Münd, Ernſt, Bouffier(Erſ. Ernſt) durch gutes Zuſammenfahren die Runde in 30,2 bewältigen, während Ludwigshafen trotz beſſerer Einzelkönner gleichfalls nur die gleiche Zeit herausholen konnte, da Maile als dritter Mann zu weit zurückhing. Ludwigs⸗ hafen fuhr mit A. Walther, A. Heid⸗ ger, Maile(Hilpert). Eine große Ueberra⸗ ſchung brachte das Zwei⸗Fliegerfah⸗ ren, deſſen Ausloſung für Mannheim ſehr günſtig war, da die beſten Manheimer Fahrer Münd und Bouffier mit Maile und Hilpert die ſchwächſten Ludwigshafener gegen ſich hat⸗ ten und ſicher gewannen. Die Senſation war jedoch die Niederlage der beiden weitaus beſten Einzelfahrer A. Walther und Heidger(Ludwigshafen), die der beſſe⸗ ren Taktik der Mannheimer Wiſſenbach und Ernſt unterlagen, ſo daß Mannheim ſämtliche Fliegerkämpfe an ſich brachte und 14:10 führte. Die letzte Konkurrenz war ein Verfolgungsfahren, das die Lud⸗ wigshafener gegen die anfänglich führende Mannheimer Mannſchaft ſchließlich ſicher ge⸗ wann. Damit ſtand der Städtekampf 18:18, jedoch wurde Ludwigshafen der Sieg zuge⸗ ſprochen, da die Mannſchaft die letzte Kon⸗ kurrenz gewonnen hatte, eine Entſcheidung, die ſonſt nur bei Mannſchaftsrennen üblich iſt, bei denen bei Punktgleichheit die Reihen⸗ folge der letzten Wertung entſcheidet. Bei den Jugendfahrern war der Lud⸗ wigshafener K. Walther klar überlegen und konnte ſowohl das 10⸗Runden⸗Wertungsfahren, ſowie ein 5⸗Rundenfahren ſicher für ſich ent⸗ ſcheiden. Die Ergebniſſe: Städtekampf: Mannſchaftsfah⸗ ren: 1. Mannheim 30,2 Sek., 6 Punkte und Ludwigshafen 30,2 Sek., 6 Punkte. Zweier⸗Fliegerfahren: 1. Lauf: 1. Wiſſenbach(), 2. A. Walther(), 2. Lauf: 1. Bouffier(), 2. Hilpert(); 3. Lauf: 1. Ernſt(), 2. Heidger(); 4. Lauf: 1. Münd (), 2. Maile(). Mannheim 8 Punkte, Lud⸗ wigshafen 4 Punkte. Mannſchafts⸗Verfolgungsfah⸗ ren(10 Runden): 1. Ludwigshafen 8 Punkte, 2. Mannheim, 60 Meter zurück, 4 Punkte. Geſamtergebnis: 1. Ludwigshafen 18 Punkte, 2ꝗMannheim 18 Punkte. Am die Süddeutſche Ringer⸗ Mannſchaftsmeiſterſchaft Vfs Schifferſtadt, Siegfried eudwigshafen und AC Bad Reichenhall ſtehen noch im Weltbewerb Die Kämpfe um die Süddeutſche Meiſterſchaft im Mannſchaftsringen ſtehen kurz vor dem Ab⸗ ſchluß. Nach den Kämpfen des Samstagabend ſind nur noch drei Vereine im Wettbewerb, und zwar der bayeriſche Meiſter AC Bad Reichenhall und die beiden badiſch⸗pfäl⸗ ziſchen Vertreter Vf K Schifferſtadt und Siegfried Ludwigshafen. Der Ac⸗ Bad Reichenhall hatte ſich bereits vor einer Woche durch einen 25:11⸗Geſamtſieg über Tutt⸗ lingen für die weiteren Kämpfe qualifiziert und nun ſind auch noch Schifferſtadt und Lud⸗ wigshafen hinzugekommen. Der Vfͤ Schiffer⸗ ſtadt gewann den Rückkampf gegen den KS V Untertürkheim nach hartnäckigen Kämp⸗ fen mit:6 und erzielte damit insgeſamt 17:15 Punkte, denn die Schwaben hatten den Vor⸗ kampf mit:8 Punkten gewonnen. In Lud⸗ wigshafen fertigte die Siegfried⸗Mannſchaft den nordbayeriſchen Meiſter Roland Bam⸗ berg mit 12:4 ganz überlegen ab(Vorkampf :7 für Bamberg!), ſo daß alſo im Geſamt⸗ ergebnis die Pfälzer mit 19:12 Punkten die Oberhand behielten. In der Vorſchlußrunde ſtehen ſich nun Sieg⸗ fried Ludwigshafen und AC Bad Reichenhall gegenüber, während Schifferſtadt Freilos hat und gleich in die Endrunde kommt. Siegfried Ludwigshafen— Roland Bamberg 12:4 Mit einem glänzenden Sieg über den nord⸗ bayeriſchen Meiſter Roland Bamberg gelang es am Samstagabend dem badiſch⸗pfälziſchen Meiſter Siegfried Ludwigshafen, ſich für die weiteren Kämpfe um die Süddeutſche und Deutſche Ringer⸗Mannſchaftsmeiſterſchaft zu qualifizieren. Das Treffen, das in R. Bramm (Stuttgart⸗Münſter) einen vorzüglichen Leiter hatte, war reich an ſpannenden Momenten. Durchweg gab es knappe Punktentſcheidungen und nur in zwei Kämpfen waren Fallſiege zu verzeichnen. Ex⸗Europameiſter Gehring(Y) gelang es diesmal, den bärenſtarken Bamberger Manger nach überaus lebhaftem Kampf ent⸗ ſcheidend zu ſchlagen. Den einzigen Sieg er⸗ rangen die Gäſte durch ihren Mittelgewichtler Bruger, der einen Blitzſieg über Sturm(L) davontrug. Die Ergebniſſe: Bantam: Impertro(9) beſiegt Monken (B) n..; Feder: Vondung(O) beſiegt De⸗ chant(B) n..; Leicht: Stahl(9) beſiegt Kraus(B) n..; Welter: Pfirrmann(9) beſiegt Hader(B) n..; Mittel: Burger(B) beſiegt Sturm(L) nach einer Minute durch Hüftſchwung; Halbſchwer: Ehret(L)— Berg⸗ thold(B) unentſchieden; Schwer: Gehring (L) beſiegt Manger(B) nach 5 Minuten durch Hammerlock. Vfs Schifferſtadt— KSV Unker⸗ kürkheim:6 Harte und aufregende Kämpfe gab es am Samstagabend in Schifferſtadt, wo ſich der VfK Schifferſtadt und der KSV Untertürkheim im Rückkampf gegenüberſtanden. Während der württembergiſche Meiſter nun ausgeſchieden iſt, kommt Sch ifferſtadt gleich in die Endrunde, da es in der Vorſchlußrunde Freilos hat. Kampf⸗ leiter Maſt(Koſtheim) traf einige Fehlentſchei⸗ dungen, die allerdings zu gleichen Teilen gin⸗ Gch So war Kächele(U) noch nicht auf den chultern, als abgepfiffen wurde, und Schäfer (S) hätte gegen Krehl Sieger werden müſſen. Die Ergebniſſe: Bantam: O. Kolb(S) beſiegt Kächele(U) in der Bodenrunde entſcheidend; Feder: Stein⸗ häuſer(U) beſiegt Lochner(S) n..; Leicht: R. Kolb(S) beſiegt Krehl II(UÜ) n..; Welter: Schäfer(S)— Krehl 1(U) un⸗ entſchieden; Mittel: Wißmann(S)— Hel⸗ finger(U) unentſchieden; Halbſchwer: Kamb (S)— Wollenmeier(U) unentſchieden; Schwer: W. Kolb(S)— Lägeler(U) unentſchieden. Erſte Kanu⸗Regatta des Mannheimer Turnkreiſes Bootshallenweihe des Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportvereins Mannheim Nach der in allen Teilen Deutſchlands und auch hier in Mannheim ſo erfolgreich durch⸗ geführten Werbewoche der Deutſchen Turner⸗ ſchaft gehen die Turner allerorten dazu über, zu beweiſen, daß innerhalb ihrer vielen Uebungsgebiete auch reiches Leben beſteht. Den Anfang damit machten in Mannheim die Paddler mit einer internen Regatta auf dem Neckar, bei der gleichzeitig die neue Bootshalle des RTSV Mannheim ihre Weihe erhielt. Zu dieſem der Regatta vorausgehenden feier⸗ lichen Akt waren die teilnehmenden Paddler vor dem neuen Bootshaus aufmarſchiert, wo ver Vereinsführer des RTSV die zahlreich er⸗ ſchienenen Paddler und Gäſte begrüßte. Wie der Sprecher, Herr Albrecht, weiter berichtete, wurde die Bootshalle in 6500 Arbeitsſtunden aus 6 alten Eiſenbahnwagen erſtellt. Einen beſonderen Gruß entbot er noch dem Kreis⸗ führer der Mannheimer Turnerſchaft und einige Freunde des RrSV Eſſen, die zum heutigen Tage zu ihren Freunden in Mann⸗ heim erſchienen waren. Unter der Leitung des Obmanns für das Waſſerfahren im Mannheimer Turnkreis, Herrn Pajunk, und der örtlichen Vereins⸗ leitung nahm die eigentliche Regatta ihren Anfang. Geſtartet waren insgeſamt 32 Boote, Einer und Zweier, die durchweg ſcharfe Ren⸗ nen liefen. Nur wenig Vorſprung hatten die Sieger jeweils zu verzeichnen und die Ziel⸗ richter hatten Mühe, immer den erſten Sieger mit aller Sicherheit feſtzuſtellen. Dieſe erſte Regatta der Turnerpaddler war ein Erfolg für den Anfang und wird für weitere gleiche Un⸗ ternehmen ein guter Anſporn ſein. Ergebniſſe der Kann⸗Regatta Einer⸗Kajak, Jugend, 400 Meter. 1. Noller, Helmut, RTSV.:11,2. 2. Lorenz, Ernſt, RTSp,:13,1. 3. Bruckbräu, Kurt, RTSV. Zweier⸗Kajak, Junioren, 600 Meter. 1. Lutz, Eugen/ Hefter, Auguſt, To„Jahn“ Neckarau, :58,9. 2. Benner, Heinrich/ Bruckbräu, Heinrich, Tv 1846 Mannheim,:02. 3. Otto E./ Schuh⸗ macher,., Kanu⸗Sportelub Neckarau:06. Einer⸗Kajak, Senioren, 600 Meter. 1. Plitt, Karl, RrSp,:59,3. 2. Fuchs, Valentin, TV „Jahn“ Neckarau, 3,05. Wanderzweier, Faltboot, 600 Meter. 1. Trei⸗ ber, Hans/ Sußner Hans, KSp Neckarau,:05,5. 2. Kirchenmann,./ Bruckbräu., Tvy 1846 Mannheim,:07,7. 3. Binninger/ Hahl, RTSV. Einer⸗Kajak, Junioren, 500 Meter. 1. Bruck⸗ bräu, Erich, Tvy 1846 Mannheim,:59,7. 2. Plitt, Karl, RTSV, 3,08. Alte Herren⸗Zweier, Kajak, 400 Meter. Glatt⸗ felder, Fr./ Mittmann,., KSp Neckarau, 1,43. Einer⸗Kajak, Damen, 400 Meter. 1. Schmitt, Emmi, Tp 1846 Mannheim,:32,5. 2. Dietz, Liſelotte, KSp Neckarau,:35. 3. Plitt, Paula, RTSV. Zweier⸗Kajak, Jugend, 400 Meter. 1. Plitt, fer, 185*.— 3183 er,., RTSV,:06. 3. rich, L./ Heinz, Ph. To 1846 Mannheim. 2 Zweier⸗Kajak, Senioren, 600 Meter. 1. Zepp, K. /Olbert,., KSp Neckarau,:54,8. Zweiter Straub,./ Biedermann,., 1846 Mannheim, :00,4. 3. Fuchs,./ Bähr, Fr., Tv„Jahn“ Neckarau. Bamberg— ein deulſches Henley? In Bamberg wird zurzeit mit Unterſtützung der Stadt an einem großen Projekt gearbeitet. Man baut die altbekannte Ruder⸗Regattaſtrecke an der Regnitz aus, und zwar mit der bewuß⸗ ten Abſicht, hier eine muſtergültige deutſche Regattaſtrecke, ein deutſches„Henley“, zu ſchaf⸗ fen. Schon einmal, im Jahre 1909, iſt man an dieſe Aufgabe herangegangen. Damals wurde die Strecke jedoch nicht ausreichend begradigt und verbeſſert. Diesmal wird ganze Arbeit ge⸗ leiſtet. Bereits zur großen Regatta am 23. und 24. Juni, die aus Anlaß des 50jährigen Be⸗ ſtehens des Ruder⸗Clubs Bamberg ſtattfindet, wird der Regnitz⸗Regattaverein den deutſchen Ruderern eine Strecke bieten können, die zu den landſchaftlich ſchönſten und techniſch beſten Deutſchlands gehören ſoll. Auch im Ausland iſt das Intereſſe für dieſe Regatta ſehr groß, haben doch bereits ſämtliche ſchweizeriſchen Meiſtermannſchaften des letzten Jahres ihren Start feſt zugeſagt. Biebach ſprang 7,44 Meter Gelegentlich eines Werbeſportfeſtes des Poli⸗ zei⸗SV Halle gewann Biebach vom veranſtal⸗ tenden Verein den Weitſprung mit der ausge⸗ zeichneten Leiſtung von 7,44 Meter. Biebach ſtellte hiermit ſeine bisherige Jahresbeſtleiſtung auf eine 10 Zentimeter beſſere Weite. Scherens wieder Landesmeiſter Auf der Holzbahn des Heyſel⸗Stadions in Brüſſel wurde am Sonntag die Fliegermeiſter⸗ ſchaft von Belgien zum Austrag gebracht. Welt⸗ meiſter Jef Scherens verteidigte erwartungs⸗ gemäß ſeinen Titel mit Erfolg. Er gewann ſeine ſämtlichen Läufe und ſchlug im Geſamt⸗ ergebnis mit drei Punkten den talentierten Vibreck(), Kaers(7) und rle Baden— Niederſachſen in Karls⸗ ruhe Das Hitler⸗Pokal⸗Fußballtreffen zwiſchen Baden und Niederſachſen, das für den 24. Juni nach Hannover vorgeſehen war, wurde jetzt nach Karlsruhe verlegt, wo es auf 14 Phönix⸗Platz im Wildpark ausgetragen ird. zu den Kunſtflugwelkmeiſterſchaften in Paris Der deutſche Kunſtflieger Gerhard Fieſeler (rechts) und der Franzoſe Michel Detroyat, die beiden ſtärkſten Konkurrenten im Kampf um die Kunſtflug⸗Weltmeiſterſchaft, die am 9. und 10. Juni auf dem Flugplatz Vincennes bei Paris zur Austragung gelangt Wied Werbee wirbel Straße Großve Sogar blick g verſchie denen veranſt das ſo wie es dann b zu Har Cafes, wirklickh eine ſo Interef Strand wälder daß au riſchen kein vo trug ar Käferto ein Ve mit ei gehalte Es ſein, Eine v man be Göring kommo hatten. kein M heimer ſache. Maße und re Hebung Der ballſpie theater ger im littene ſo gan es die⸗ ſchieden lichem allgeme durch 1 ſehr Werbe den be 7C Pf einigen weiß⸗qi ordnun Flieger Woche vorgent ſchauer Theater tigende Aber ti Sieg. wenig über Andere Flieger Dr. Gl dernis Mit ei forderu Wunſch in Sü in die entſchi⸗ richtig, könne, Intelli geſiegt. Wäh kam] zuni 1934 „ Ernſt, RTSV. 1. Lutz, Neckarau, Heinrich, 1. Plitt, ntin, TV .1. Trei⸗ u,:05,5. Tv 1846 „RTSV. 1. Bruck · s er. Glatt⸗ rau, 1,43. Schmitt, 2. Dietz, t, Paula, 1. Plitt, „./Nol⸗ inz, Ph., 1. Zepp. Zweiter annheim, „Jahn“ enley? rſtützung earbeitet. ittaſtrecke r bewuß⸗ deutſche zu ſchaf⸗ man an s wurde bdegradigt rbeit ge⸗ 23. und igen Be⸗ attfindet, deutſchen „ die zu ch beſten Ausland hr groß, zeriſchen es ihren er ſes Poli⸗ eranſtal⸗ r ausge⸗ Biebach ſtleiſtung iſter ions in rmeiſter⸗ ht. Welt⸗ artungs⸗ gewann Geſamt⸗ entierten (7) und Karls- zwiſchen für den r, wurde es auf getragen haften Fieſeler yat, die npf um 9. und nes bei forderung auch Folge Zahrgang 4— A Nr. 259/ B Nr. 159— Seite 11 „Hakenkreuzbanner⸗ Mannheim, 11. Juni 1934 Erſt zu viel Regen · dann zu viel Sonne Mannheims großer Tag im Skadion(2. Tag) Wieder fuhren in der vergangenen Woche Werbeautos unſerer Flieger mit Trommel⸗ wirbel und Hörnerklang durch Mannheims Straßen, um nochmals zu werben für die Großveranſtaltung im Mannheimer Stadion. Sogar Lichtbildvorführungen, die einen Ein⸗ blick gaben in das Fliegerleben, fanden auf verſchiedenen öffentlichen Plätzen der verſchie⸗ denen Stadtteile ſtatt. Aber mit den Groß⸗ veranſtaltungen in der heißen Jahreszeit iſt das ſo eine Sache. Iſt ſchlechtes Wetter, ſo wie es am vergangenen Sonntag der Fall war, dann bleiben die Leute ſowieſo fern, ſetzen ſich zu Hauſe ans Radio oder in die Konzert⸗ Cafeés, oder an ihren Statſtammtiſch. Und iſt wirklich ſchönes Wetter, dann herrſcht gleich eine ſolche Bullenhitze, daß es die leichter Intereſſierten an der Sache vorziehen, am Strandbad oder in den umliegenden Berg⸗ wäldern den Tag zu verbringen. So kam es, daß auch die Wiederholung der großen fliege⸗ riſchen Veranſtaltung im Mannheimer Stadion kein volles Haus aufzuweiſen hatte. Vielleicht trug auch etwas die Schald daran, daß in Käfertal ſowohl als auch auf den Rennwieſen ein Volksfeſt der Ortsgruppen der NSDAꝰ mit einem ſehr beachtlichen Programm ab⸗ gehalten wurde. Es mögen etwa 2000 Zuſchauer geweſen ſein, die ſich im Stadion verſammelt hatten. Eine verhältnismäßig doch kleine Zahl, wenn man bedenkt, daß ſogar unſer Luftfahrtminiſter Göring und der Präſident des DoeV, Flieger⸗ kommodore Loerzer, ihr Kommen angekündigt hatten. Aber der geringe Beſuch iſt ſicherlich lein Maßſtab für das Intereſſe unſerer Mann⸗ heimer Bevölkerung an der deutſchen Flieger⸗ fache. Wiederholt hat ſie dieſes in größerem Maße unter Beweis geſtellt und ſtets willig und reichlich ihr Scherflein beigeſteuert zur Hebung der deutſchen Luftfahrt. Der Tag begann wiederum mit einem Fuß⸗ ballſpiel, das die Mannſchaften des National⸗ theaters gegen die Elf der Mannheimer Flie⸗ ger im Kampf ſah. Für die im Vorſpiel er⸗ fittene Niederlage konnten ſich die Flieger nicht ſo ganz revanchieren. Immerhin brachten ſie es diesmal auf ein beachtliches:1⸗Unent⸗ ſchieden. Man folgte dem Geſchehen mit ſicht⸗ lichem Intereſſe. Etwas gehoben wurde die allgemeine Anteilnahme der Zuſchauer noch durch die äußerſt ſachverſtändige und dabei ſehr humorvolle Funkreportage durch den Werbeleiter unſerer Fliegergruppe, Schloſſer, den bekannten ehemaligen Mittelläufer des FC Pfalz Ludwigshafen. Man vernahm mit einigem Schmunzeln, daß die Leute in blau⸗ weiß⸗quergeſtreiftem Dreß nicht etwa eine Ab⸗ ordnung aus Sing⸗Sing wäre, ſondern die Fliegermannſchaft, für die in der vergangenen Woche die Wetten 12:1 geſtanden hätten. Seine vorgenommene Abſtimmung, wer von den Zu⸗ ſchauern für die Flieger und wer für die Theaterleute ſei, endete mit einem überwäl⸗ tigenden Ergebnis zugunſten der Flieger. Aber trotzdem reichte es dieſen nicht zu einem Sieg. Der dicke Wagner im Theatertor ließ wenig Raum für den Ball und verfüate zudem über ein wirklich beachtliches Ballfangen. Andererſeits war auch der„Hügel“ im Tor der Flieger für die Theaterſtürmer einſchließlich Dr. Gleißner ein ſchwer zu nehmendes Hin⸗ dernis Auch er mußte nur ein einziges Mal „hinter ſich langen“. Es war ein recht raſanter Kampf, den ſich beide Parteien lieferten. Aber Schloſſer am Mikrophon war die Sache doch anſcheinend noch etwas zu zahm. Er meinte, die Sache müßte zuletzt Formen annehmen wie bei einem ſpaniſchen Stierkampf und forderte das Publikum auf, mit größtem Feuer die beiderſeitigen Matadore zu Höchſtleiſtungen und noch größerem Kampfeseifer aufuſtacheln. Mit einiger Bereitwilligkeit wurde dieſer Auf⸗ geleiſtet. CAN◻ SC SED. RND.I. neSE. N MIMιν οq οιν ο— 5 K/ Easrs HB-Klischee Wunſche, aus der Begeiſterung heraus, wie es in Südamerika üblich iſt, die Kopfbeveckungen in die Arena zu werfen, oder in Ermangelung ſolcher gar Zehnmarkſcheine uſw., kam doch niemand nach. Wir Nordländer ſind dafür doch noch etwas zu nüchtern und kaltblütig. Wie eingangs erwähnt, endete das Spiel un⸗ entſchieden und der Sprecher konſtaterte ſehr richtig, daß nun keine Mannſchaft behaupten könne, die rohe Kraft habe über die größere Intelligenz(in ſpieleriſcher Hinſicht natürlich) geſiegt. Während der Halbzeit dieſes Fußball⸗ kampfes traten die Modellflugzeuge in Aber dem Aktion. Unſere jungen Modellbauer, die bei dem Wettbewerb auf der Rhön den Großteil der ausgeſetzten Preiſe erringen konnten, fanden viel Beifall, der verdient war. Durchweg führten die Miniaturflugzeuge, gleich, ob es ſich um Segel⸗ flugzeugmodelle oder Modelle mit Gummi⸗ motor handelte, ſehr gelungene Flüge aus, ein Beweis dafür, wie ſorgfältig der fliegeriſche Nachwuchs die Modelle gearbeitet hat und in welchem Maße er ſchon über fachliche Kennt⸗ Pg. Bruno Loerzer, der Präſident des Deutſchen Luftfahrt⸗Verbandes am Mikrophon niſſe verfügt. Denn es iſt doch wirklich nicht ſo einfach, dieſe kleinen Dinger, die lediglich durch ihre Eigenſtabilität geſteuert werden, mehrminutige Flüge ausführen zu laſſen. Am beſten haben wohl die Segelflugmodelle gefal⸗ len, die wie ein Drachen mittels einer Schnur in die Höhe geriſſen wurden, ſich dann ſelbſt⸗ tätig ausklinkten und darauf in ruhigem Flug dahinſchwebten.— Schwarmführer Biehl⸗ maier, der am Mikrophon die Vorführungen beſprach, hatte vielleicht gar nicht ſo unrecht, wenn er feſtſtellte, daß ſich die unbemannten Modelle in der Luft viel vernünftiger benah⸗ men, als es bei manchem bemannten Motor⸗ flugzeug oft der Fall iſt. Ortsgruppenführer Dahl ſprach am Schluß den jungen Modell⸗ bauern ſeine Anerkennung und Glückwünſche für die gezeigten Leiſtungen aus. Im weiteren Ablauf des Programmes kamen unmittelbar nach Ende des Fußballſpieles unſere Segelflieger Biehlmaier und Hofmann zu Wort. Anſcheinend herrſchten recht günſtige Luftſtrömungen über dem Stadion. In recht kurzer Zeit konnte Rekordflieger Hofmann, der HB-Klischee einen Thermikflug vorführte, ſich um 1000 Meter höher ſchrauben und hielt ſich faſt bis zum Ablauf des geſamten Tagesprogrammes in der Luft, ein faſt geſpenſtiſcher Anblick, mit welcher Lautloſigkeit das Flugzeug ſeine Bahnen zog. Man vermißte ſo ganz das ge⸗ wohnte mahlende Geräuſch der Propeller, das Gedröhne der Motoren, die Rauchfahne der Auspuffgaſe. Der Traum des Ikarus iſt in Erfüllung gegangen. Daß ſich mit einem Segel⸗ flugzeug aber auch Kunſtflüge ausführen laſ⸗ ſen, zeigte Schwarmführer Biehlmaier, der 1. Nationales Leichtathletik⸗Sportfeſt des Vfes Neckarau Ausgezeichneker Verlauf— Groß e Mannheimer Erfolge— Eichin ſchlägt Geerling— Turnverein 1846 erfolgreichſter Verein Es iſt ſchon lange her, daß in Mannheim ein großes leichtathletiſches Sportfeſt ſtattfand. Sämtliche Mannheimer Vereine ſcheuten in den letzten Jahren das Riſiko einer größeren Ver⸗ anſtaltung, ſo daß als Erinnerung nur die gro⸗ ßen Sportfeſte des MTG und des VfR in frü⸗ heren Jahren blieben. Namen wie Neu⸗ mann, Wellenreuther, Apfel, Hebel u. a. tauchen im Geiſte auf, Erinnerungen an die Starts der größten deutſchen Läufer Hou⸗ ben und Dr. Peiver erwachen wieder und damit ſieht man erſt richtig, was der Mann⸗ heimer Leichlathletit in den letzten Jahren ge⸗ fehlt hat. Sehr zu begrüßen iſt daher, daß der Vf Neckarau ſich in dieſem Jahre aufraffte und die Mannheimer Sportgemeinde mit einem großen Leichtathletikfeſt beglück:e. Der Erfolg für dieſen Wagemut blieb nicht aus, denn die Veranſtaltung wurde zu einem ſportlichen Er⸗ eignis für Mannheim. Nicht weniger als 40 Vereine hatten über 350 Teilnehmer gemeldet, dazu kamen noch 100 Jugendſportler, alſo ein Ergebnis, das als glänzend zu bezeichnen iſt. Da ſich am Sonntagnachmittag über 1000 Zu⸗ ſchauer eingefunden hatten, blieb auch der ver⸗ diente Bublifumzrfolg nicht aus, ſo daß der Viſs Neckarau auch in dieſer Hinſicht zufrieden ſein kann. Der Anfang iſt jetzt gemacht und das iſt die Hauptſache. Kleine organiſatoriſche Mängel werden beim nächſten Male verſchwunden ſein. Bedauerlich iſt nur, daß die Bahn ſehr weich war, ſo daß die erzielten Zeiten nicht beſonders gut ſein konnten. Die Ergebniſſe: 1000⸗m⸗Hindernis⸗Lauf: 1. Plump(TV 46) .59,3, 2. Schmitt(TV 46).02,5, 3. Schulz(TV Jahn Neckarau).03,9. 100⸗m⸗Lauf: 1. Felder (Phönix⸗Karlsruhe) 12 Sek.(beſte Vorlaufzeit 11,61), 2. Paulus(Germania Mannheim) 12,2 3. Herr(Jahn Seckenheim) 12,3. Kugelſtoßen: 1. Fehn(Fahn Neckarau) 13,67 Meter, 2. Ma⸗ thes(TG Heidelberg) 12,08, 3. Spindler(TV Meckenheim) 11,75 Meter.— 4* 100⸗Meter: 1. TV. 1846 50,6, 2. TG Heidelberg 50,7, 3. Jahn Neckarau 51,1.— Hochſprung: 1. Kuchler (Dags Lu⸗Süd) 1,62 Meter, 2. Herre(Jahn Seckenheim) 1,53 Meter, 3. Haas(Jahn Ner⸗ karau) 1,53 Meter.— Weitſprung: 1. Hauß (Fahn Neckarau) 6,25 Meter, 2. Herre(TV Seckenheim) 6 Meter, 3. Mathes(TG Heidel⸗ berg) 5,85 Meter. Männer: 5000⸗m⸗⸗Lauf: 1. Greter(98 Darmſtadt 16:53,4, 2. Lenz(TV Cannſtatt) 16:55,1, 3. Auberger(Ladenburg) 17:16,1.— 100 m: Eichin(TV 46 Mannheim) 11,2, 2. Geerling(Eintracht Frankfurt) 11,2(Bruſt⸗ breite), 3. Neckermann(PoſtSV Mannheim) 114.— Weitſprung: 1. Abele(MTG“ Mann⸗ heim) 6,82, 2. Reißer(Polizei Mannheim) 6,39), 3. Gg. Abel(Vfe Neckarau) 6,38.— 200 Meter: 1. Eichin(TV 46 Mannheim) 23,8, 2. Neckermann(Poſt Mannheim) 24,8, 3. Ilg (VfR Heilbronn) 24,9.— 800 Meter: 1. Abel (Vfs Neckarau):03,7, 2. Ocker(Heilbronn) :06,7, 3. Lang(Heilbronn):07).— 400 Meter: 1. Nehb(TV 46 Mannheim) 54,1, 2. Bolch(VfR Heilbronn) 54,4, 3. Rainer(MTG Mannheim) 55.— Schwedenſtaffel: 1. TV 46 Mannheim:11,3, 2. VfR Heilbronn:13,5, 3. MTo6 Mannheim:14.— Hochſprung: 1. Ham⸗ merich(Polizei Mannheim) 1,73, 2. Jäger(TV Käferthal) 1,68, 3. Schemenauf(Polizei Heidel⸗ berg) 1,68.— Speerwerfen: 1. Kullmann(MTV Karlsruhe) 58:90, 2. Dr. Ebner(Eintracht Frankfurt) 54,33, 3. Gg. Abel(Vfe Neckarau) 51,91 Meter.— 1500 Meter: 1. Fink(VfB Stuttgart):13,6, 2. Lang(Vfs Neckarau) :16,4, 3. Lang(VfR Heilbronn):18.7.— Kugelſtoßen: 1. Schneider(Polizei Darmſtadt) 15,12, 2. Merkle(TV 46 Karlsruhe) 13,83, 3. Greulich(TV 46 Mannheim) 13,54. Frauen: Kugelſtoßen: 1. Köhler(Eintracht Frankfurt) 10,57, 2. Kirth(Phönix Mannheim) 10,02, 3. Schreck(Phönix Mannheim) 9,04.— Weitſprung: Kerth(Phönix Mannheim) 5,35, 2. Happel(MT6 Mannheim) 5,10, 3. Köhler (Eintracht Frankfurt) 4,90.— 100 Meter: 1. Happel(mTG Mannheim) 13,7, 2. Sehr(MTG Mannheim) 13,8, 3. Köhler(Eintracht Frank⸗ furt) 14.—%100-Meter: 1. MTG Mannheim 56,4, 2. Phönix Mannheim 58,4, 3. TV Jahn Neckarau 59,2.— Dreikampf: 1. Kerth(Phö⸗ nix Mannheim) 138 Punkte, 2. Köhler(Ein⸗ tracht Frankfurt) 122 Punkte, 3. Happel(MmTG Mannheim) 106 Punkte.— Nachtrag: Herren⸗Diskuswerfen: 1. Schnei⸗ der(Polizei Darmſtadt) 40,49 Meter, 2. Abel (Vfe Neckarau) 38,82 Meter, 3. Greulich(TV 46 Mannheim) 36,50 Meter.%100 Meter: 1. TV 46 Mannheim 46.1, 2. VfR Heilbronn 47, 3. TG Heidelberg 47,8. mit fabelhafter Sicherheit verſchiedene Loo⸗ pings vorführte. Dann kam wiederum ein Rugbyſpiel zur Vorführung. Die Gegner waren wie am letzten Sonntag eine Stadtvertretung von Heidelberg und Rugbyklub Neuenheim. Wiede⸗ rum behielten die Heidelberger wie am letzten Sonntag das längere Ende für ſich; 17:11 lau⸗ tete das Reſultat. Erfreulicherweiſe konnte man feſtſtellen, daß die Zuſchauer inzwiſchen viel mehr Verſtändnis für den Rugbyſport er⸗ langt haben. Man verfolgte mit ſeyr ernſtem ſportlichem Intereſſe das Geſchehen im Felde. Die Heiterkeitsausbrüche ob der ungewohnen Sache, wie ſie am letzten Sonntag des öfteren zu bemerken waren, fehlten vollkommen. Viel⸗ leicht iſt das auch ein kleines Verdienſt des alten Rugbypioniers Leonhardt, der am Mikrophon, faſt ſo gut wie Dr. Laven, die be⸗ gleitende Reportage hielt. Während der 20⸗minutigen Spielpauſe ver⸗ anſtalteten Schwarmführer Chriſt und Sturm⸗ führer Lochner mit zwei Doppeldeckern Luft⸗ ſpiele. Erinnerungen an Fliegerkämpfe an der Weſtfront tauchten auf, als man die beiden Flugzeuge ſich gegenſeitig in den gewag⸗ teſten Figuren verfolgen ſah. Wer im Ernſtfalle Sieger geblieben wäre, wer vermag das zu ſagen. Noch während dieſer Darbietungen erſchien der Präſident des DV, Fliegerkommodore Loerzer, Ritter des Pour le Merite, von ſtürmiſchem Jubel der Anweſenden begrüßt. Nach kurzer Begrüßungsanſprache durch den Führer der Ortsgruppe Mannheim des Doe richtete Kom⸗ modore ſelbſt einige Worte an die Verſam⸗ melten. Er gab ſeiner Freude Ausdruck, daß es ihm noch vergönnt geweſen iſt, am Schluſſe 3 großen Beſichtigungsfahrt, die ihn in en letzten Wochen durch viele Gaue unſeres Vaterlandes geführt hat, auch nach Mannheim zu kommen. Wie überall, ſehe er auch hier durch den zahlreichen Beſuch, daß die Bevöl⸗ kerung mit ganzem Herzen für die Sport⸗ fliegerei eintritt. Er bedauerte, daß es ihm noch nicht früher möglich war, Mannheim zu beſuchen als die Stadt, die ſchon eine Tradition in der Sportfliegerei beſitzt. Er wies noch ein ⸗ mal darauf hin, daß durch die Knebelung unſeres Flug⸗ weſens durch den Verſailler Vertrag das Gedeihen und Vorwärtskommen unſerer Fliegerei ausſchließlich abhängig iſt von freiwilligen Spenden der deutſchen Volks⸗ genoſſen. Er wies ferner darauf hin, daß gerade die Sportfliegerei berufen iſt, den Kameradſchafts⸗ geiſt innerhalb ſeiner Kreiſe zu fördern und zu feſtigen. Denn bevor der Sportflieger ein⸗ mal in ein Flugzeug geſetzt wird, muß er ja erſt durch harte Arbeit beweiſen, daß er wür⸗ dig iſt, ein Flugzeug zu ſteuern. Ein Flug⸗ zeug iſt immerhin eine loſibare und koſtſpielige Sache, die aufmerkſamer Wartung bedarf. Des⸗ halb iſt die Arbeit in den Werkſtätten nicht minder verantwortungsvoll wie das Fliegen ſelbſt. Jeder Flugzeugführer muß die felſen⸗ feſte Gewißheit haben, daß ſeine Maſchine immer intakt iſt, daß ſich die Kameraden, die die Maſchine zu pflegen haben, deſſen bewußt ſind, daß ihre eventuelle Nachläſſigkeit den Tod des Flugzeugführers zur Folge haben kann. Das aber iſt es, was das Verantwor⸗ tungsbewußtſein aller Beteiligten ſchärft und das kameradſchaftliche Vertrauen begründet. Ein Sieg⸗Heil auf den Führer, Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied ſchloſſen die Rede ab. Den Höhepunkt des Tages bildete aber die Taufe zweier Motorflugzeuge durch den Flugkommodore Loerzer. Schrille Pfiffe erſchallen, die anweſenden Arbeitsdienſtler unter Kommando des Feld⸗ zeugmeiſters Preuß bilden Spalier von der Tribüne zur Kampfbahn. Auf dieſer ſelbſt ſind inzwiſchen ſämtliche Abteilungen der Mannheimer Flieger angetreten. Im Vorder⸗ grund ſtehen die zwei Täuflinge. Das Mikro⸗ phon wird davor aufgebaut, zu dem ſich unter den Klängen des Badenweiler⸗Marſches Kom⸗ modore Loerzer begibt. Kommando Still⸗ geſtanden! erfolgt, Sturmführer Kunz erſtattet Meldung, Kommodore Loerzer ſchreitet die Front ab. In der Taufrede gab er bekannt, daß die Flugzeuge den Namen Heibert und Pippart führen ſollen. Wer Pippart iſt, wiſſen wohl die meiſten Mannheimer. Er iſt einer der erſten hieſigen Flieger gewefen, und der Pippart⸗Eindecker, der ſo oft in früheren Zeiten über Mannheim flog, iſt wohl noch manchem in Erinnerung. Heibert iſt ein verdienter Kriegsflieger und einer der erſten Vorkümpfer der nationalſozialiſtiſchen Bewegung geweſen. Er hat ſich große Verdienſte errungen bei dem ſeinerzeitigen Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahr⸗ verein, der heutigen Ortsgruppe des DeV. Keine würdigeren Namen könnten die beiden Flugzeuge führen. Zum Schluß kam noch unſer altbekannter Sturmführer Lochner auf dem Heinkell⸗Kadett⸗Doppeldecker und zeigte, daß er als Kunſtflieger genau ſo auf der Höhe iſt wie früher, wo er als Stabhochſpringer der Schrecken ſeiner Konkurrenz war. Mit vollen⸗ deter Sicherheit und in ſauberſter Ausführung zeigte er Loovings, halbe Loopings mit an⸗ ſchließendem Rückenflug, Kurven im Rücken⸗ flug, Rollen gar am laufenden Band und noch eine Anzahl Pirouetten, der ſchwierigſten Figur des Kunſtfluges. Damit war das Pro⸗ gramm beendet. Zur Beendigung der Werbewoche marſchier⸗ ten unſere Flieger unter Vorantritt der Flie⸗ gerkapelle und eines Spielmannszuges der SS zum Waſſerturm, wo in feierlicher Weiſe die und DeV⸗Fahnen unter den längen des Marſches„O Deutſchland hoch in Ehren“ niedergeholt wurden. Mannheims Luftſportwerbewoche, die ein voller iſt beendet. * * „Hakenkreuzbonner“ Mannheim, 11. Juni 1934 Zahrgang 4— A Nr. 259/ B Nr. 159— Seite 12 Deutſchlands neue Handballmeiſter Polizei Darmſtadt bei den Herren Polizei Darmſtadt Fürth Das Endſpiel um die Deutſche Handball⸗ meiſterſchaft der Männer, für das ſich zwei ſüddeutſche Mannſchaften qualifiziert hatten, wurde am Sonntag vor 12000 Zuſchauern im Darmſtädter Hochſchulſtadion ausgetragen. Das harte und erbitterte Ringen endete mit einem knappen Siege der Darmſtädter Poliziſten mit :7(:), der auch als verdient bezeichnet werden muß. Von den Leiſtungen der beiden Mannſchaften wurde man etwas enttäuſcht. Es wurde zu wenig riskiert, und es fehlte der Fluß, der früher Endſpiele—————— als noch die Bombenmannſchaft der Berliner Po⸗ lizei auf die Meiſterſchaft abonniert war. Hin⸗ ter dem Kampf wurde die Schönheit des Spie⸗ les ziemlich vernachläſſigt. Fürth hatte einen glänzenden Start, dann aber ging das Kom⸗ mando an die Darmſtädter über. Bis zur Pauſe hatten die Darmſtädter eine knappe Füh⸗ rung von:4. Nach WWiederbeginn wurde der Kampf ſehr hart und auf beiden Seiten wurden Gelegenheiten ausgelaſſen. Noch einmal kam Fürth zur Führung. Darmſtadt kam aber wie⸗ der heran und landete auch einen knappen Sieg. Die beiden Mannſchaften: Darmſtadt: Kipfer; Walter, Pfeiffer; An⸗ macht, Daſcher, Stahl; Sommer, Huber, Leon⸗ hardt, Spalt, Rothermel. Fürth: Fürther; Grüner, Dölfel; Hennin⸗ ſer, Gebhardt, Herath; Goldſtein, Hirſch, Sei⸗ el, Zacherl und Träg. Die erſte Halbzeit: Fürth hatte einen ſehr guten Start. Durch Zacherl und Goldſtein führten die Nordbayern nach vier Minuten:0. Eine Minute ſpäter verbeſſerte Leonhardt auf:1, aber Träg ſtellte das Spiel in der zehnten Minute auf:1. Durch Daſcher, den ausgezeichneten Mittelläu⸗ fer der Darmſtädter, kamen dieſe auf:2 heran und Spalt ſchaffte durch einen Strafwurf den Ausgleich. Nochmals ging Fürth durch Zacherl :3 in Führung, aber Rothermel und Spalt ſchafften den Halbzeitſtand von:4 für Darm⸗ ſtadt. Das Spiel der verpaßten Gelegenheiten So kann man die zweite Halbzeit nennen, denn auf beiden Seiten fanden wohlgemeinte in ausſichtsreichſter Stellung nicht das Ziel. Goldſtein glich zunächſt für die Für⸗ ther aus und Hirſch brachte die Bayern zum letzten Male in Führung. In der 14. Minute kam Darmſtadt durch Sommer wieder zum Aus⸗ gleich. Leonhardt warf den 7. Treffer und Roth⸗ ermel ſchoß, als Fürths Verteidiger Dölfel vor⸗ übergehend ausgeſchieden war, das achte Tor. In der vorletzten Minute fiel dann durch Spalt Am den„Welt⸗Pokal“ der Kunſtflieger Fieſeler führt vor Detroyat— Achgelis an dritter Stelle In Vincennes bei Paris begann am Samstag das große Treffen der beſten europäiſchen Kunſtflieger um den „Welt⸗Pokal“, eine Veranſtaltung, die von den Franzoſen großzügigerweiſe als Weltmei⸗ ſterſchaft angekündigt wurde. Unter den neun Teilnehmern befanden ſich die beiden Deutſchen Gerhard Fieſeler und Gerd Achgiles, ferner der franzöſiſche Meiſter Detroyat und der Italiener Colombo. Der erſte Tag brachte die Pflichtübungen, wobei die beiden Deutſchen ganz hervorragend abſchnitten, wie nachſtehendes Ergebnis beſagt: 1. Fieſeler 138 Punkte; 2. Detroyat 129,4 Punkte; 3. Achgelis 122,6 Punkte; 4. Novak (Tſchechoſlowakei) 119,8 Punkte.— Colombo war eine große Enttäuſchung, er kam nur auf den 8. Platz. 9o fliegen England Auſtralien Für das Rieſenluftrennen England— Auſtra⸗ lien, deſſen Sieger 10 000 engliſche Pfund als Preis erhält, ſind jetzt am Nennungsſchluß 90 Meldungen abgegeben worden. Von dieſen 90 Maſchinen entfallen auf Amerika 16 und auf England 19. Unter den engliſchen Teilnehmern räumt man dem Ehepaar Molliſon eine erſte Chance ein. Favorit aber iſt der Auſtralier Kingsford⸗Smith, der die 12000 engliſche Mei⸗ len bekanntlich in ſieben Tagen und vier Stun⸗ den bewältigte. Nach dem Vorbild Vereinsmeiſterſchaften auch in England Die engliſche Amateur⸗Athletik⸗Aſſociation hat jetzt beſchloſſen, nach dem deutſchen Vorbild ebenfalls eine Vereinsmeiſterſchaft einzuführen Der Durchführungsmodus wird ſich allerdings weſentlich von dem in Deutſchland üblichen un⸗ terſcheiden. Für die Mitglieder einer allgemei⸗ nen 20⸗Beſten⸗Liſte ſollen je 20—1 Punkte ver⸗ geben werden, die dann vereinsweiſe zuſam⸗ mengerechnet den erfolgreichſten Verein zum Meiſter machen. noch der neunte Treffer und in der allerletzten Minute verbeſſerte Fürth durch Hirſch den End⸗ ſtand noch auf:7. Vor dem Spiele überreichte Darmſtadts Ober⸗ bürgermeiſter Warmboldt beiden Mannſchaften HB-Klischee die große Plakette der Stadt Darmſtadt. Spiel⸗ wart Buxmeiſter begrüßte die Mannſchaften ſo⸗ wie die Stadtverwaltung namens der Deutſchen Handballſpielleitung. Schiedsrichter Zeius(Aachen) hatte bei dem harten Kampfe einen ſchweren Stand, er wurde aber ſeiner Aufgabe im Rahmen des Möglichen noch gerecht. Die Elf des TV Eimsbüttel, die im Endſpiel Der deulſche Damen⸗Handballmeiſter im Mannheimer Stadion gegen den VfR Mannheim mit einem knappen und hart umkämpften:5⸗Sieg den Meiſtertitel errang. TV Eimsbüttel bei den Damen Ein wirklicher Meiſterſchaftskampf voll unerhörker Spannung VfR Mannheim— TV Eimsbülkel:6(:4,:5,:6,:6) Die deutſche Damen⸗Handballmeiſterſchaft iſt entſchieden! In einem äußerſt raſanten und feſſelnden Spiel haben zwei wirkliche Meiſter um die höchſte Würde gekämpft, gekämpft wie nur zwei ganz auf der Höhe ihres Könnens ſtehende Damen⸗Mannſchaften kämpfen können. Die gezeigten Leiſtungen waren ſo, daß das Publikum von Anfang bis Ende mit reſtloſer Begeiſterung bei der Sache war. Eimsbüttel hat den Sieg und ſomit auch die deutſche Meiſterſchaft ihrer taktiſch beſſeren Lei⸗ ſtung zu verdanken. Die blonden Hamburger⸗ innen, voran die Mittelſtürmerin Leumann, überrannten den VfR Mannheim in der erſten Halbzeit und holten mit:0 und zum Teil ver⸗ meidbaren Toren einen Vorſprung heraus, der kaum aufzuholen war. Daß die Mannheimerinnen dies trotzdem voll⸗ brachten, zeugt von ihrem koloſſalen Kämpfer⸗ willen und Ehrgeiz, um deſſentwillen man ihnen die höchſte Würde ſchon gegönnt hätte. Es darf aber nicht unerwähnt bleiben, daß die Hamburgerinnen, insgeſamt betrachtet, die voll⸗ kommenere Arbeit zeigten und hauptſächlich in der Verlängerung auch die beſſere Nervenkraft bewieſen. Dieſer herrliche Damenkampf, der ſich da in den Morgenſtunden des 10. Juni im Mann⸗ heimer Stadion abwickelte, wird wohl in der Geſchichte der Damen⸗Endkämpfe der deutſchen Sportbehörde ſtets einen beſonderen Platz ein⸗ nehmen, denn er war nicht nur in rein ſpieleri⸗ ſcher, ſondern auch allen Anforderungen einer hehren Sportauffaſſung in allen Teilen gerecht. Zwei Gegner, von denen jeder des Meiſtertitels würdig iſt. Dieſes Endſpiel war wohl die beſte Wer⸗ bung für den Damen⸗Handballſport und jeder der 2000 Zuſchauer ging hochbefriedigt vom Platz, obwohl neun Zehntel davon mit ihren Sympathien bei den Einheimiſchen waren, Wie weit der ſportliche Ehrgeiz bei unſeren tapferen Handball⸗Mädels geht, das bewieſen eindeutie die Tränen, denen einzelne VfR⸗Mädels na Spielſchluß nicht mehr Einhalt gebieten konn⸗ ten. Ihr braucht euch dieſer Tränen nicht zu ſchämen, ihr tapferen Mannheimerinnen, ihr ſeid in Ehren und in einem harten Kampf HhKheche' Der Kampf iſt enkſchieden! 4 Die Endſpielteilnehmer um die Deutſche Damen⸗Handballmeiſterſchaft, TV Eimsbüttel(Iks.) und VfR Mannheim(rechts) ſchreiten mit dem Schiedsrichter des Spieles, Heckel(Frank⸗ furt), zur Siegerehrung. unterlegen, den euer glücklicherer und vielleicht auch gewandterer Gegner dieſes Mal für ſi entſcheiden konnte. Drum auf zu neuen Taten! Spielverlauf Dem gut amtierenden Schiedsrichter, Heckel (Frankfurt a..) ſtellten ſich die Mannſchaften in folgender Aufſtellung: Eimsbüttel: Gathermann Thiel Wöhlbier Buſſe Bracht Waack Weſtphal Schmoldt Leumann Schlemminger Herke O Degen Förſter Egger Kehl Schleicher Bonacker Hauck Wagner Müller Graß Simon VfR Mannheim: VfR liegt zuerſt im Angriff, aber Kehl ver⸗ gibt durch Zögern. Dann kommt Eimsbüttel durch hohen Wurf von Schmoldt in der 6. Mi⸗ nute zum erſten Erfolg. Zwei Minuten ſpäter gelingt Leumann, allerdings haltbar, das zweite Tor. Eimsbüttei iſt durch Flügelſpiel erfolg⸗ reicher und erhöht durch Weſtphal, die von Leu⸗ mann gut freigeſpielt worden iſt. Simon hält zweimal, auf der anderen Seite haben Kehl und Förſter mit ihren Würfen kein Glück. Leu⸗ mann erzielt in glänzendem Alleingang das vierte Tor(17. Minute). Nach dem Wechſel kommt Mannheim über⸗ raſchend gut zur Geltung. Kehl erzielt das erſte Gegentor. In der fünften und in der ſiebten Minute gelingen Förſter zwei Tore und in der 12. Minute erzielt Kehl ſogar den Ausgleich. Das Spiel wird immer ſpannender. Leumann bringt Hamburg durch Strafwurf erneut in aber Förſter erzielt wieder Gleich⸗ and. Das Spiel wird um 2 mal 5 Minuten verlän⸗ ert. Kehl wirft Gathermann in die Hände, ann iſt Leumann durchgekommen, gibt zu Schmoldt, die zu dem entſcheidenden Tor ein⸗ wirft. Kehl wirft noch einmal darüber und För⸗ ſter trifft nur die Latte; der Sieg iſt Hamburg nicht mehr zu nehmen. Der glücklichen Eimsbüttler Elf gratuliert als Bezirksbeauftragter und für die Mannheimer Stadtverwaltung Sturmführer Körbel, für die deutſche ſprechen Ott o(Se) und Burmeiſter(DSB). Otto hebt die glänzen⸗ den Leiſtungen der beiden Mannſchaften hervor. Burmeiſter übergibt den Meiſterſchaftswimpel. Regierungsrat Geppert überreicht den un⸗ terlegenen VfR⸗Damen ein Blumengebinde. Handball⸗Gauobmann Kehl beglückwünſcht ebenfalls den Sieger. Der Vereinsführer von Eimsbüttel, Dr. Broſe, dankt herzlich. Schließ⸗ lich ſingt noch das Doppelquartett der Mann⸗ heimer Liederhalle. Bezirksklaſſe „Vor dem Entſcheidungsſpiel um die deut⸗ ſche Damenhandballmeiſterſchaft ſpielte die Auswahlelf der unterbadiſchen Bezirksklaſſe gegen die der Kreisklaſſe. Die Bezirksligiſten hatten Mühe, um gegen die Leute aus der unteren Klaſſe zum Siege zu kommen. Der Kreis fand ſich ſchneller und lag bald :2 in Führung. Bei Halbzeit hieß es:4. dann kam der Bezirk zu einem Torvorſprung, den er auch bis zum Ende nicht mehr abgab. Bei der Mannſchaft der Bezirksklaſſe haben Möcker im Tor und die beiden Halbſtürmer Weber und Becker am beſten gefallen. Der Kreis, der ſechs Spieler des Meiſters Secken⸗ heim in ſeinen Reihen hatte, ſpielte ſehr gut zuſammen. Am Anfang ſah man von dieſer Elf ſehr ſchnelle und gute Würfe. Der Mit⸗ telläufer Gehr war der beſte Mann dieſer 715 Aber auch Bühler im Tor, Hufnagel und Mül⸗ ler haben an dem guten Abſchneiden des Kreiſes großen Anteil. Für den Bezirk waren Becker und Weber mit je drei und Hoffmann mit zwei Toren er⸗ folgreich; die Tore für den Kreis erzielten Müller(), Hufnagel, Schmidt und Hüß. Die Mannſchaften, die gegen die urſprüng⸗ liche Aufſtellung noch einmal geändert wor⸗ den waren, ſtanden: Bezirk: Möcker(MTG); Keilmann(46), Armbruſt(MTG); Schmidt(DIc), Futter⸗ knecht(DIc), Heinrich(46); Bonacker. Becker(Polizei), Niſt(Friedrichsfeld), We⸗ ber(46), Hoffmann(46). Kreis: Bühler(Seckenheim); Rath(Secken⸗ heim), Appel(Feudenheim); Baumann, Gehr, Mertens lalle Seckenheim); Jung (Germ. Friedrichsfeld), Hufnagel, Schmitt (beide Seckenheim), Müller(Feudenheim), Hüß(Käfertal). Jahn Neckarau— TV Rheinau :5(:3) 3 Unter der ausgezeichneten Leitung des Schiedsrichters Stein bach, Germania“, ſah man von den beiden Mannſchaften ein faires und abwechſlungsreiches Spiel. Im Feld waren ſich die beiden Mannſchaften ebenbürtig, vor dem Tor ſpielten die Neckarauer energiſcher. .F. ö. IVOEVERKAUF: DepròsentdtivSpie 17. Juni 1954, nachmittass 5 Uhr, stodion Mannheim Aieeeeeeeeeeerberiizäzizztizzziszttzztzzzztz Sitz- und Stehplötze 2zu ermäößigten Preisen .F. b. paris-füddeutschland Vorher zugendspiel Stand Aktiv kungsfähig 17 668 025. anderer B 2 237 299.1 tiva 29 238 Paſſi Rücklagen 1 000 000.— Sonſtige t An eine 5 27 088 745. Verbindl zahlbaren Süddeutſ Wie ber ſammlung 1933 auf 1 .7 Lüer unc rohmen. Die klasse. Forisc orbeil in ed 77175 S. mit den Der geräum las Werlistr. ————————— Vertrett II Häfertatersi. (Brauerei Telefon 510 Beſteingeric Reparat Werkstà kunden di relephon Rr- 3 13740 K hofhall ür ſi n t„ Heckel rſchaften er Herke Schleicher ehl ver⸗ nsbüttel t 6. Mi⸗ n ſpäter s zweite erfolg⸗ hon Leu⸗ ion hält en Kehl ick. Leu⸗ ing das m über⸗ das erſte ſiebten d in der usgleich. eumann neut in Gleich⸗ verlän⸗ Hände, gibt zu Tor ein⸗ ind För⸗ ſamburg liert als nheimer für die T) und glänzen⸗ hervor. wimpel. den un⸗ gebinde. wünſcht rer von Schließ⸗ Mann⸗ ſe ie deut⸗ lte die rksklaſſe sligiſten aus der ag bald es:4. rſprung, ibgab. e haben ſtürmer N. Der Secken⸗ ehr gut n dieſer er Mit⸗ ſer Elf. id Mül⸗ en des Weber pren er⸗ rzielten iß. ſprüng⸗ rt wor⸗ in(46), Futter⸗ (SJs)- ), We⸗ (Secken⸗ uUmann. Jung Schmitt nheim), 3 Sahrgan * g4— ANr. 259/ BNr. 159— Seite 13 Mannheim, 11. Zunt 1934 „Hakenkreuzdanner“ Wirtschafts-Dundschan kungsfähige Deviſen—. 17 668 025.30. Deutſ Stand der Badiſchen Bank am 7. Juni 1934 Aktiva(in RM.): Goldbeſtand 8 778 230.80. Der⸗ Sonſtige Wechſel und Schecks che Scheidemünzen 13 308.57. Noten 327750 0 3 een RM.. Lombardforderungen 7 299.10. ertpapiere 11 984 012.90. i tiva 29 238 288.91. Paſſiva(in RM.): Grundkapital 8 300 000.—. Rücklagen 3 500 000.—. e Dividenden⸗Ergänzungsfonds 1 000 000.—. Betrag der umlauf. Noten 18 666 300.—. Sonſtige täglich fällige Verbindlichkeiten 9 797 997.55. An eine Kündigungsfriſt gebundene Verbindlichkeiten 27 088 745.32. Sonſtige Paſſiva 1 603 662.71. Verbindlichkeiten aus weiter begebenen, im Inlande zahlbaren Wechſeln 131 146.93 RM. Süddeutſche Zündholz AG., Mannheim⸗Berlin Wie bereits kurz gemeldet, beſchloß die Generalver⸗ ſammlung die Herabſetzung der Vorjahresdividende für 1933 auf 10(14) Proz. Nach dem nunmehr vorliegen⸗ den Rechnungswerk ging der Ertrag auf 4,455(4,669) Mill. RM. zurück, während Zinſen uſw. auf 0,094 (0,045) Mill. anſtiegen. Zu Abſchreibungen wurden .938(0,465) Mill. RM. verwendet, Steuern und Ab⸗ gaben erforderten 1,600(1,754), Beſitzſtenern 0,724 (0,610) Mill. RM., ſo daß unter Berückſichtigung der ſonſtigen Unkoſten ein Reingewinn von 625 855 Roe. (1 084 767 RM.) entſtand, der ſich um 155 213(40 446) RM. Vortrag erhöhte. Aus der Bilanz ſind(in(Mill. RM.) u. a. zu erwähnen: Aktienkapital 5,0(unv.), ge⸗ ſetzliche Reſerve 0,324(0,054), Rückſtellungen 0,415 (0,593, Wertberichtigung 0,070(—), Warenverbindlich⸗ keiten 0,236(0,297), andererſeits Fabrikgebäude 1,285 (1,52), Maſchinen uſw. 1,386(1,660), Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe 0,176(0,154), Forderungen an Nordd. Zündholz AG. 0,627(1,147), Hypotheken—(1,0), Bankguthaben 2,068(0,006). New Norker Deviſenkurſe New Mork, 9. Juni. Schluß. Ber'in 3868, Lon⸗ don⸗Kabel 506/, London 60-⸗Tage⸗Wechſel 505¼, Paris 662½, Schweiz 3259, Italien 8665/, Holland 6803, Prag 418, Warſchau 1899, Oslo 2545, Kopen⸗ hagen 2262, Stockholm 26613, Brüſſel 2343, Madrid 1372, Helſingfors 225½, Bukareſt 101½, Montreal 100.75, Argentinien(Papier⸗Peſo) 3378, Rio de Ja⸗ neiro 853, Athen 9500, Japan 3012. Nachbörſe. Berlin 3872, London⸗Kabel 506½, Schweiz 3260, Italien 867, Holland 6802, Brüſſel 2345, Madrid 1373, Argentinien(Papier⸗Peſo) 3376. Märkte Amerikaniſche Getreidenotierungen Chicago/ New Mork, 9. Juni.(Schluß.) Chicago, Terminpreiſe. Weizen. Tendenz ſtetig, per Juli 988/—98/; per Olt. 991/—995/; per Dez. 101½—101½¼. Mais. Tendenz ſtetig, per Juli 5476 bis 55½/; per Okt. 5676—57½; per Dez. 5836—58¼ Hafer. Tendenz ſtetig, per Juli 43½; per Okt. 43½; per Dez. 45— 45½. Roggen. Tendenz ſtetig, per Juli 64/—65½; per Okt. 6656—67/½. Chicago, Lokopreiſe. Mais, gelber Nr. 2 58. Hafer, weißer Nr. 2 45. Gerſte, Malting 55—100. New Mork, Lokopreiſe. Weizen: Manitoba Nr. 1 86776, roter Sommer⸗Winter Nr. 2 109⅛, harter Sommer⸗Winter Nr. 2 111563. Mais, neu, ankomm. Ernte 63./. Roggen, Nr. 2 N. M. 62¼. Gerſte, Malting 66³/4. Kanadiſche Getreidekurſe Winnipeg, 9. Juni. Schluß. Wenzen. Tendenz k. ſtetig, per Juli 77/8; per Okt. 785/; per Dez. 803/. Hafer per Juli 37/; per Okt. 37½; per Dez. 36¼/. Roggen per Juli 52½; per Okt 55½. Leinſaat per Juli 161½; per Okt. 162. Argentiniſche Getreidenotierungen Buenos Aires/ Roſaris, 9. Junt. Schluß. Weizen per Juni 6,—; per Juli 6,13; per Auguſt 6,24. Mais per Juni 4,97; per Juli 5,03; per Aug. 5,15 Hafer 4,20. Leinſaat, Tendenz ſtetig, per Juni 14,50; per Juli 14,60; per Aug. 14,73. Roſa⸗ ri o. Weizen per Juni 5,80; per Juli 5,95. Mais per Juni 4,80; per Zuli 4,85. Leinſaat per Juni 14,25; per Juli 14,35. Amerikaniſche Speiſefette und Schweinepreiſe New Mork, 9. Juni. Schluß. Chicago. Ten⸗ denz ſtetig. Schmalz per JZuli 645; per Sept 675; per Okt. 685; per Dez. 705. Bauchſpeck unv. Schmalz loco 642,50. New vork. Schmalz prima Weſtern loco 715; middle Weſtern 700—710. 75 701 55 2 1 45 0 7 3 7 * woif à biefenbach, Mannheim, 17 Lier und 2 Lier Sechszylincler mil Schwingachse unc Jiel- rohmen. Die onerkonni hochwerſigen Prõzisionstypen der Millel- lelasse. Forischriiiliche Konslrullion und besle deuische Werkmenns- orbeil in edelsler Form von RM 4660.— en(ob Werk) 5 g Sin Birk& Hben mit dem schwebenden Motor. 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Marmelede 45 Pfennig, für Torten- uüberguß 25 Pfennig.— Geneue Rezepte sind sufgedruckt. Achtung! Rundtfunk! Sie hören während der kinmechzelt Ubet olle deutschen Sender jede Woche den interessenten lehrvortrag aus der Opekta-Kküche„I10 Minuten für die fort- schrittliche Housfrau“.— Rezeptdurchgabe! Die genauen Sendezeiten ersehen Sie aus den Rundfunk-Zeitungen. friher- ohne Opekte— nahm men edf 3½ Pfund Erdbeeren etv/e 2½ pfund Zucker; das weren zusammen 6 Pfund. Men mußte jedoch eine Stunde und noch länger kochen, bis die Mosse endlich fest wurde; dann wotr sber durch das stundenlonge Kkochen ein Orittel bis fast die Hölfte eingekocht. Von 3½ pfund Erdbeeren und 2½ pfund Zucker, olso von zussmmen õ Pfund, erhielt men nur etwe 3½ bis höchstens 4 pfund Marme · lode. Solche Kochverluste gibt es mit Opekte nicht meht; denn die kochzeit be- trögt jo heute nut noch 10 Minuten. Und jent überlegen Sie einmel! Men erhält ohne Oynekta: aus 38/ Hfd. Erubeeren- 2/½ Hfd. Zucłer ca. 31/ Pfd. Marmelade nit Oyekia: aus 3½ Hfd. Erdbeeren f 3/Hfd. Zucher aa. 7 Hid. Marmelade Wenn man Opekte verwendet, erhölt màn elso so viel an Marmelæde mehr, daſ man des Opekte nicht alleln ganz umsonst het, sondern deß seußerdem noch jedes einzelne pfund Mermelede . Aacl ande Sagt dis Hadfμ erheblich billiger in der Herstellung wird. . 2„Opekts kann man mit Appe · tit verwenden, de es ein netürliches produkt ist, wos sogar noch Aroms und Geschmack der Mermelede erhöht. Bin euf meinen Marmelsdenschetz sehr stolz, besondets, do ich viel Geld gespaft habe.“ Berlin- Reinickend. Engelmonnweg 77,14. Xl. 1935. Vινι „Hakenkreuzbanner“ Wir alle wiſſen, daß die deutſche Wander⸗ bewegung nicht nur zur Förderung engſter Kameradſchaft, ſondern auch zur Pflege inniger Heimatliebe an erſter Stelle berufen iſt. Für uns Wanderer war es daher klar, daß ſich das erſtrebte Jugendwandern auf breiteſter Grund⸗ lage nur entwickeln konnte Hand in Hand mit der Schaffung von billigen Untertkunftsmöglich⸗ keiten für Jugendwanderer. Mit der Uebernahme der politiſchen Macht durch Adolf Hitler und ſeine und unſere Be⸗ wegung übernahm auch die Hitlerjugend das geſamte Jugendherbergsweſen, das ſeit dieſer Zeit in ungeahntem Aufſchwung begriffen iſt. Die Führer haben durch ihre Tatkraft erreicht, daß allein in Baden im jetzt vergangenen Jahre 18 neue Jugendherbergen erſtellt werden konn⸗ ten. Die bekannteſten der Orte ſind: Kraut⸗ heim, Kehl, Eppingen, Forbach, Raſtatt, Vil⸗ lingen, Meersburg, Radolfzell, Rheinfelden uſw. Gerade erwägt man die Durchführung des Gedankens, vom Bodenſee ab den Rhein abwärts die ſchon vorhandenen Herbergen ſol⸗ chermaßen zu ergänzen, daß etwa ein Paddel⸗ fahrt den Rhein hinunter in Tagesreiſen er⸗ möglicht wird. Durch den in den badiſchen Schulen einzuführenden Monatspfennig(jeder Schüler bezahlt pro Monat einen Pfennig an die Jugendherbergen) wird es möglich ſein, im Jahre die ſtattliche Summe von etwa 50 000 Marl bereitzuſtellen. Der Dilsberg, auf dem die jüngſte der badi⸗ ſchen Jugendherbergen nun erbaut und geſtern ihrer Beſtimmung übergeben worden iſt, iſt 302 Meter hoch. Die Burg wurde am Anfang des 13. Jahrhunderts von dem Grafen Poppo von Laufen errichtet. Daran gliederte ſich im Laufe der ſpäteren Jahrzehnte der Flecken Dilsberg. 1312 kam Dilsberg an die Pfalz: die Pfalzgrafen machten aus der Burg die Feſtung Dilsberg. Der Wert der Befeſtigung erwies ſich erſt viel ſpäter, nämlich als Tilly 1621 und 1622 die Burg vergeblich belagerte. Erſt nach dem Fall Heidelbergs ergab ſich auch die Dilsberger Feſtung. 1633 eroberten die Schweden die Feſte; ſie kam aber 1635 wieder an die Oeſterreicher. Der Weſtfäliſche Frieden brachte Dilsberg wieder in den Beſitz der Kurpfalz. Im Orlea⸗ niſchen Krieg, wo der Mordbrenner Melac Heidelberg verwüſtete, blieb allein der Dils⸗ berg unverſehrt. Auch ſpäter als franzöſiſche Revolutionäre den Dilsberg plündern wollten, wurden ſie von der Beſatzung und den Bauern mit einem Verluſt von 70 Toten blutig zurück⸗ gewieſen. Seit 1803 diente die Burg als Staatsgefäng⸗ nis und Heidelberger Studentenkarzer; da ſich dieſer Betrieb offenſichtlich nicht rentierte, er⸗ folgte 1827 eigne Verſteigerung auf Abbruch, womit die wechſelvolle Geſchichte des Dilsber⸗ ges ihren vorläufigen Abſchluß gefunden haben dürfte. 4* Auf dieſem von großer Geſchichte getränk⸗ ten Boden hat man nun die neue Herberge errichtet. Es befand ſich zwar ſchon vorher auf dem Dilsberg eine Jugendherberge. Sie war in dem alten Torturme eingerichtet und gab etwa 30 Wanderern Unterkunft. Dem wachſen⸗ den Wanderbetrieb genügten freilich dieſe engen Verhältniſſe nicht und man faßte den Gedan⸗ ken, eine neue, größere Herberge zu erſtellen. Bei der Führung durch die neue Herberge erfuhren wir von dem Architekten Dr. ing. van Taack, daß die ver⸗ ſchiedenen Geſichtspunkte, die man beim Bau berückſichtigen mußte und die ſich zum Teil ſo⸗ gar ſcheinbar widerſprachen, die Aufgabe ziem⸗ lich erſchwerten, aber auch intereſſant geſtalte⸗ ten. Der Platz— gerade neben der alten Her⸗ berge— war früher von einem Oekonomiege⸗ bäude eingenommen worden, das zuerſt abge⸗ riſſen werden mußte. Auf dem freien, aber im⸗ merhin engen und winkligen Raum ſollte ein Haus entſtehen, das bis 120 Gäſten Unterkunft gewähren ſollte. Die Räume mußten ſo ange⸗ ordnet werden, daß bei dem immer wechſeln⸗ den Zahlenverhältnis zwiſchen männlichen und weiblichen Herbergsbeſuchern die Schlaf⸗ und Waſchräume— auch wenn einmal einer der Sozialismus der Zukunft/ Jungensräume von Mädels belegt werden ſollte und umgekehrt— nach Geſchlechtern ge⸗ trennt werden konnten und trotz alledem der Tagesraum allen zugänglich war. Wie wir bei der Beſichtigung ſehen konnten, hatte Dr. van Taack dieſe Aufgabe gränzend gelöſt. Dem Aeußeren des Bauwerkes waren von vornherein— da die Stadtmauer, die zugleich Hausmauer iſt, unter Denkmalsſchutz ſteht— ten. Alle Räume des Hauſes ſind hortzontal durch Gänge, vertikal durch zwei Wendeltrep⸗ pen miteinander verbunden. Die Wendeltrep⸗ pen ſind wegen ihrer Wirtſchaftlichteit— wie uns D. van Taack verſicherte— tatſächlich wie⸗ der modern geworden. Im erſten Obergeſchoß iſt die neue Herberge durch einen Gang mit der alten verbunden. Dort befindet ſich die Herbergsküche. Die Herberge hat einen Hof mit So fügt ſich die Herberge in den Stil der Stadtmauer ein nur enger Spielraum bei der Plangeſtaltung gelaſſen. Außerdem mußten behaglich⸗helle Räume geſchaffen werden, wodurch ein Kom⸗ promiß zwiſchen Altem und Neuem notwendig wurde. Die Begrüßung der geladenen Gäſte bei der Führung durch das Haus geſchah durch den Bannführer der HJ, Ernſt Baur, Heidel⸗ berg. Dann führte der ſympathiſche Erbauer des Hauſes die Preſſeleute durch die verſchiede⸗ nen Räumlichkeiten. Der Vorraum iſt mit gro⸗ ßen quadratiſchen Sandſteinplatten belegt, die im Verein mit dem ſilbergrauen Anſtrich der Wände, dem Geſtell für Fahnen und Wimpel und der großen ſchweren neuholzfarbigen mit einem eiſernen Kaſtenſchloß beſchlagenen Türe den Charakter des Raumes beſtimmen. In die Burgmauer eingehauene Stufen führen zum oberen Vorplatz, der zum Tagesraum der Her⸗ berge führt. Der Tagesraum iſt faſt das wich⸗ tigſte in einer Herberge. Der hier beſprochene bietet 70 Perſonen Platz. Damit aber auch kleinere Gruppen von Wanderern unter ſich ſein können, iſt der Raum an der Längsſeite in Fenſterniſchen eingeteilt. Beim Eintritt fällt ſofort ein großes Wandfresko⸗Gemälde auf, das in anſchaulicher Weiſe die Verbindung der neuen Jugend mit alter Tradition zeigt. Das umfangreiche Werk iſt in der bekannten Fresko⸗ Technik von Kunſtmaler Fritz Winkler ge⸗ ſchaffen worden. Als wir den Raum zur Be⸗ ſichtigung betraten, überraſchten wir den Künſt⸗ ler gerade bei der letzten Arbeit an ſeinem Werke. Hinter der Eignangstür befindet ſich ein großer Kochherd, der den ſelbſtkochenden Wanderern zur Verfügung ſteht. Außerdem gibt es einen runden Kachelofen, deſſen Durch⸗ meſſer zwei Meter beträgt. Durch eine größere Niſche gelangt man auf einen Balkon, auf dem ſich wegen ſeiner Größe nötigenfalls Tiſche auf⸗ ſtellen ließen. Der ſtimmungsvolle Raum iſt fer⸗ ner mit Tiſchen, eingebauten Holzbänken und einer Anzahl Wandſchränken ausgeſtattet. Im Erdgeſchoß beſinden ſich die Aborte und Waſch⸗ räume. Hier gibt es je nach Bedarf kaltes und heißes Waſſer in Waſchbecken, die durch Dre⸗ hung um eine horizontale Achſe entleerbar ſind, in Fußwaſchbecken und Ganzduſchen. Die acht Schlafräume ſind in allen drei Stockwerken verteilt und enthalten alle Uebereinander-Bet⸗ Fahrradraum und einen Stall für die Tiere des Herbergsvaters, einen größeren Wieſen⸗ lagerplatz und eine Terraſſe an der Außenſeite des Stadttores. E Die Eröffnung der Jugendherberge Dilsberg war ſelbſtverſtändlich mit mannigfachen feier⸗ lichen Veranſtaltungen verbunden. Am Sams⸗ tag abend führte die Heidelberger Spielſchar der Hitlerjſugend Walter Flexens Spiel„Die Bauernführer“ unter der Leitung Hans Her⸗ bert Reeders auf. Das Spiel um den Rebellen Thomas Münzer kam in dem mit Fackeln erleuchteten nächtlichen Burghof zu einer namhaften Wiedergabe. Der Eindruck wurde verſtärkt durch die realiſtiſche Umgebung der dunklen Burgruine, auf deren Mauerreſten ſich die handelnden Perſonen als geſpenſtiſche Schatten abzeichneten. Die Vorſtellung wurde umrahmt von wirkungsvollen Sprechchören und gemeinſamen Liedern, während ſich im im⸗ proviſierten Zuſchauerraum alle Abteilungen der HI mit jungen und alten Dorfbewohnern miſchten. 2* Der Sonntagvormittag brachte die Gäſte aus der Führerſchaft der deutſchen Hitlerjugend; Kamerad Rodatz, der Führer des Reichsver⸗ bandes für deutſche Jugenherbergen, Fried⸗ helim Kemper, der Landesjugendführer Badens und Bannführer Ernſt Baur, Hei⸗ delberg, die mit Sprechchören und Liedern be⸗ grüßt wurden. Rodatz wies in ſeiner Anſprache darauf hin, daß unter vielem andern gerade die Schaffung von Jugendherbergen eine beſondere kulturelle Tat der neuen Regierung ſei. Unſere große und gewaltige Aufgabe beſtünde darin, ein gro⸗ ßes einiges Deutſchland zu erſtreben. Dazu müſſe einer den andern kennenlernen und die Herberge ſei der geeignetſte Boden hierfür. Die Jugendherbergen ſeien deshalb nicht nur Uebernachtungsſtätten, ſondern Zellen, aus denen der deutſche Sozialismus der Zukunft hervorwachſen müſſe. Kemper wies darauf hin, daß die Hitler⸗ jugend in der Pflege der Wanderbewegung einen bewußten Gegenſatz zu den Idealen der Jugend einer überflüſſig gewordenen Geſell⸗ ſchaft herausbilde. Aus der Zeltlagergemein⸗ Das TCadenburger Heimatſpiel:„Die drei Cilien“ von Cornel Serr/ Ein stüc ceidensgejchichte der Kurpkal⸗ Was am Sonntagnachmittag auf dem Markt⸗ platz in Ladenburg in Szene ging, war ein echtes, rechtes Heimatſpiel in des Wortes wahrſter und ſchönſter Bedeutung: ein Spiel vom Volk fürs Volk. Nicht allein der Steff, eine Epiſode ſchwerſter Prüfung aus der an Leiden und Nöten reichen Geſchichte Alt⸗Laden⸗ burgs und der Kurpfalz, umkleidet und in ſeiner Spielwirkung geſteigert durch Darſtel⸗ lungen aus dem politiſchen und bürgerlichen Leben des Städtchens und ſeiner Bewohner, ſondern auch die Tatſache, daß der Schauplatz des Spiels noch genau identiſch iſt mit dem Schauplatz des dangeſtellten Geſchehens, und daß die Perſonen des Stückes die Vorfahren jetzt noch exiſtierender Ladenburger Familien ſind, geben dieſem Spiel den Charakter und den vollen Wert, den ein Heimatſpiel haben muß. Liebliche Kinderſpiele, heiterer pfälzer Humor, die liebe Ladenburger Spottluſt, bange Aengſtlichkeit, aber auch reſolute Entſchloſſen⸗ heit der Frauen, ein kleiner Schuß'ebe, ver⸗ zagte Ratloſigkeit und kluge Unterwürfigkeit der Ratsperrücken und Honorationen, natür⸗ liches, kurzentſchloſſenes Draufgängertum der zugend, Verrat und grenzenloſe, opferbereite iebe zu Heimat, Volk und Vaterland— das alles und noch mehr in der dem bunten Volks⸗ leben, dem vielſeitigen Volkscharakter ent⸗ ſprechenden, richtigen Miſchung. Friedlich⸗ frohe und kriegeriſch⸗bitterernſte Szenen wech⸗ ſeln einander ab und halten die Zuſchauer in atemloſer Spannung. Grandios in ihrer Wirkung auf das Auge ſind die Maſſenſzenen mit den ernſten Trachten der„Perückenmänner“, den farbenfrohen Ko⸗ ſtümen der Bürgerſchaft und den bunten Uni⸗ formen des kurpfälziſchen und franzöſiſchen Militärs zu Pferd und zu Fuß, aber auch ebenſo lehrreich und wertvoll für das Ver⸗ ſtändnis der geiſtigen Einſtellung unſerer Vor⸗ fahren und der großen Vergangenheit unſeres Volkes; ſo beim Beſuch des Reichsritters von Seylern, eines geborenen Ladenburger Schwarzfärberſohnes, beim„gebotenen Ge⸗ richt“, beim Einfall der Franzoſen, beim Lö⸗ ſchen eines durch dieſe verurſachten Brandes, bei dem ſadiſtiſch⸗grauſamen Akt der Abrech⸗ nung der Franzoſen mit den Rebellen und ſchließlich bei der erhebenden Schlußſzene. Sehr eindrucksvoll und packend iſt auch die Einzelſzene, wo der Ladenburger Bürgersſohn Jörg Heilmann— meiſterhaft dargeſtellt von dem Mannheimer Schauſpieler Pabſt—, der eben noch als franzöſiſcher Söldling in das eigene Vaterhaus die Brandfackel werfen ſollte, in verzweiflungsvoller Reue über ſeinen Ver⸗ rat an ſeinem Volk, als wiederheimgefundener verlorener Sohn Einlaß begehrt in ſein Vater⸗ haus, deſſen Tür ſein Vater in ſtarrem, auf⸗ rechtem Bürgerſinn ihm vor der Naſe zuge⸗ ſchlagen und verriegelt hat. Es würde zu weit führen, auf weitere Ein⸗ zelheiten hier näher einzugehen. Allgemein muß geſagt werden, daß die erſte Geſamt⸗Vor⸗ ſtellung geſtern in jeder Beziehung gut gelun⸗ gen war, daß Berufs⸗ und Laienſpieler(51 Sprechrollen bei über 100 Mitwirkenden), jeder an ſeinem Platz, ihr Beſtes hergaben und ſo dem Spiel zu einem vollen verhalfen und dafür reichen Beifall, mehrmals bei offe⸗ ner Szene, ernten durften. Ohne die Leiſtun⸗ gen der anderen Mitſpieler auch nur im Ge⸗ ringſten ſchmälern zu wollen, ſeien hier für ihr meiſterliches Spiel doch lobend hervorgehoben, von den Berufsſchauſpielern: Hans Alwin in der tragiſchen Rolle des„ſtummen Henrich“, Joſef Praml als ſtolzer Reichsritter von Seylern, Joſef Seiler als gelahrter und doch gefoppter Apotheker, und Wenz, der den franzöſiſchen Oberſten Leroi ſo echt und über⸗ zeugend gab, daß trotz ſeiner unſympathiſchen Rolle doch ein guter Teil des Beifalles ihm galt. Von den Laienſpielern verdienen ein Extralob: Karl Götzelmann als„närriſcher Nickel““ Anna Lulay als deſſen reſolutes Ehegeſpons, Fritz Romann als alter Fär⸗ bergeſell, Julius Baumann als fürſichtiger Stadtſchultheiß, W. Stein als kurpfälziſcher Leutnant, W. Becker und Hans Müller als gegen den hohen Rat opponierende Bür⸗ ger und beſonders Joſef Siebig als drauf⸗ Die feierliche Einweihung der neuen Jugendherberge auf dem Dilsberg ſchaft und harter Erziehung ſowie der Verwu) zelung in Kultur und Boden müſſe der neue Geiſt erſtehen. Die Bauwerke, die man heute erſtelle, ſollen ſpäteren Zeiten ein Zeugnis ge⸗ ben von einer Jugend, die ihr Leben nicht in großſtädtiſchen Vergnügungen erſtickt habe. Es gelte die Schaffung eines neuen Men⸗ ſchen, nichts mehr und nichts weniger. Dieſe Revolution, die ſich dieſes Ziel geſetzt habe, laſſe ſich in drei Aufeinanderfolgen gliedern: 1. Die Schaffung des neuen Geiſtes und die Ergreifung der äußeren Macht durch Exponen⸗ ten dieſes Geiſtes: 2. aus dem Reſervoir der Hitlerjugend vornehmlich dieſen neuen Men⸗ ſchen herauszumeißeln und 3. die Erreichung der Bereitſchaft jedes einzelnen, den Boden, das Blut und die Ehre ſeines Volkes zu vertei⸗ digen. Dieſſe Revolution werde weitergehen und darauf ſei all unſer Tun und Laſſen ge⸗ richtet. Die Stahlhelmreaktion, die die Ideale der Hitlerjugend als Pubertätserſcheinungen bezeichnet habe, lehnten wir als volksfremd ab. Wir werden die Fahne im Geiſte Adolf Hitlers weiter vorantragen. Mit dem Bekenntnis zum revolutionären Willen gab Kemper den Befehl zur feierlichen Flaggenhiſſung an der neuen Herberge; die Verſammlung ſang ſpontan das Lied unſeres Horſt Weſſel. Nach einer kurzen Anſprache des Architekten, in der im ganzen die oben ſchon gekennzeich⸗ neten Geſichtspunkte zum Ausdruck kamen und in der er ſeinen Mitarbeitern, beſonders ſei⸗ nem Bauführer Schneider, dem Geſchäfts⸗ führer des Landesleiters Wagner, dem Kunſtmaler Winkler, den am Bau beteilig⸗ ten Meiſtern und Handwerkern ſeinen Dank ausgeſprochen und in ſymboliſchem Akt dem rührigen und verdienſtvollen Bannführer Baur die Schlüſſel zur Herberge übergeben hatte, erinnerte der Letztere an die Beſtimmun des Wander⸗ lichen inneren Erlebnis werden zu laſſen und ſchloß mit einem Treuegelöbnis an den Reichs⸗ jugendführer. 3¹ Damit war die Herberge feierlich ihrer hohen Beſtimmung übergeben und ſie öffnete nun ihre Pforten, um die Scharen von Beſuchern aus nah und fern, die das Leben und Treiben in einer ſolchen Unterkunftsſtätte einmal mit an⸗ ſehen wollten. Der Andrang hielt bis in die ſpäten Nachmittagsſtunden an und man hörte durchweg Rufe der Ueberraſchung und Zuſtim⸗ mung aller Beſucher. Inzwiſchen waren auch einige Wandervögel aus der Bodenſeegegend und ſogar aus München gekommen. Die letz⸗ teren waren die vergangene Nacht durchgereiſt und ließen ſich durch das Beſichtigen des Pu⸗ blikums nicht im geringſten in ihrem Er⸗ holungsſchlummer ſtören. Auf der Terraſſe gab es Muſik und Tanz, in und um die Herberge ertönten chorweiſe geſungene Lieder der neuen Zeit und über allem lachte die Sommerſonne vom blauen Himmel. Am Nachmittag gab es im Burghof die Wiederholung des ſchon er⸗ wähnten Walter Flex⸗Stückes und vorher die Aufführung eines Wilhelm⸗Tell⸗Spieles durch die Spielſchar der HJ Bammental unter der Leitung von Bannführer Wetzel. Selbſtverſtändlich konnte die Herberge die vielen Jungwanderer, die ſchon am Samstag gekommen waren, nicht aufnehmen und ſo la⸗ gerten viele Gruppen außerhalb der Stadt⸗ mauer in Zelten auf den Wieſen und an Wald⸗ rändern. Am Sonntag verſtärkte ſich der Zu⸗ ſtrom noch bedeutend und es herrſchte in und um Dilsberg ein Leben, wie man es etwa zur Zeit der Bauernkriege nach der Eroberung einer Stadt hätte ſehen können. Die Dilsber⸗ ger hatten ſich für den Empfang gerüſtet und viele Verkaufsſtände mit Eis, Backwaren, Obſt, Karten, Abzeichen und heißen Würſten ſorgten für billige Befriedigung der Bedürfniſſe des Magens. Einige Dilsberger verſicherten mir, daß das Wandererleben noch nie ſo hohe Wo⸗ gen geſchlagen habe als an dieſem Sonntag. Es war am ſpäten Nachmittag, als ich endlich das Ränzel ſchnürte und den gaſtlichen Dils⸗ berg und ſeine unvergleichlich ſchöne Jugend⸗ herberge verließ, um in dem in der Tiefe win⸗ kenden Neckarſteinach den Zug nach Mannheim zu erreichen. Hermann Eckart. ieeeee eeeee gängeriſcher Betze Jakob, Seele des Wider⸗ ſtandes gegen die Franzoſen und Anführer der jungen Bürger, ſowie Fritz Reinwald als heimattreuer, opferbereiter Stadtſchreiber. Volle Anerkennung verdient der Spielleiter Arwin Hegge Mannheim, der in verſtänd⸗ nisvoller Einfühlung in die örtlichen und hi⸗ ſtoriſchen Gegebenheiten und Beſonderheiten einen harmoniſchen, in ſich geſchloſſenen Ab“ lauf des Spieles herausarbeitete. Eine wert⸗ volle, äußerliche Neuerung gegenüber dem Vorjahre iſt die große Zuſchauertribüne, die rund 1200 Perſonen bequeme Sitzplätze bietet und ſo aufgeſtellt iſt, daß von jedem Platz aus das geräumige Spielfeld gut zu überſehen und jedes Wort deutlich zu verſtehen iſt. Zum Glück hatte der Wettergott, der am ver⸗ gangenen Sonntag das Spiel hatte verregnen laſſen, geſtern ein Einſehen und trug auch ſei⸗ nerſeits durch herrlichen Sonnenſchein zum guten Gelingen des Spieles bei. Alles in allem iſt es nicht zuviel geſagt, wenn man behauptet, das Ladenburger Heimatſpiel kann ſich ſehen laſſen und verdient, daß es von weiteſten Kreiſen aus der ganzen einſtigen Kurpfalz beſucht wird, denn wenn auch die Handlung in der Hauptſache ſich um Ladenbur ſelbſt dreht, ſo behandelt ſie immerhin do eine Sache, ein geſchichtliches Geſchehen, das in der Geſchichte aller kurpfälziſchen Orte ſeine Parallelen hat und deshalb von allge⸗ meinem Intereſſe iſt. Bz. Heidelberger“ und Herbergs⸗ weſens, Heimat und Kameradſchaft zum wirk⸗ in Pfo HB.) 2 reichte Höhepu Turniei drang und ab feldmar Der marſch nierpla und Ne und rec nahmen Feldſtar Vereins ſtellung. Auf d getroffer Urmee, eginn Gener ein ſchle erhebt ſi dem deu nach all der rü wie ihn krieg liche B keit. g gäſte ein gow un Macker getretene dann m Platz un Oberbi grüßt Ernem Generalf herzlicher Daran phen der folgten u Mit ei feuerwer Am S ein durch die res, die i nen ware Reitertru Regiment tenkapelle badiſchen ein Ver treten. T berittener vertreten. ſchlesw ehemali Reiter de Teil des mit Feſtu Er erw ſeinen Ko „Macht, rief Frau Bett auf. Geht fort, Die Alt legte ſich „Iſt Il del?“ „Doch,. „Wo ſin „Die Gr Fritz ſind holen Bro „Sie ha meiner Fi „Danke nicht.“ Währen die Taſche geöffnet u wollte ihn legen. Da außen geſe es auf da merke ſie „Gute B ſtimmt.„C will ich d Gruß an „Sei ſtil ein biſſel, gen, in de Mein Ma 1. Juni 1934 e der Verwuß nüſſe der neue ie man heute n Zeugnis ge⸗ Leben nicht in ſtickt habe. Es uen Men⸗ weniger. Dieſe geſetzt habe, lgen gliedern: eiſtes und die urch Exponen⸗ Reſervoir der neuen Men⸗ hie Erreichung „den Boden, kes zu vertei⸗ ze weitergehen ind Laſſen ge⸗ die die Ideale Serſcheinungen volksfremd ab. Adolf Hitlers ekenntnis zum her den Befehl an der neuen g ſpontan das ſes Architekten, in gekennzeich⸗ uck kamen und beſonders ſei⸗ dem Geſchäfts⸗ agner, dem Bau beteilig⸗ ſeinen Dank hem Akt dem Heidelberger“ zur Herberge zetztere an die nd Herbergs⸗ haft zum wirk⸗ zu laſſen und an den Reichs⸗ ch ihrer hohen ffnete nun ihre Beſuchern aus nd Treiben in inmal mit an⸗ elt bis in die nd man hörte g und Zuſtim⸗ n waren auch zodenſeegegend men. Die letz⸗ cht durchgereiſt tigen des Pu⸗ n ihrem Er⸗ r Terraſſe gab die Herberge der der neuen Sommerſonne mittag gab es des ſchon er⸗ nd vorher die Spieles durch ttal unter der Vetzel. Herberge die am Samstag en und ſo la⸗ AIb der Stadt⸗ und an Wald⸗ ſich der Zu⸗ rrſchte in und n es etwa zur zer Eroberung Die Dilsber⸗ gerüſtet und ickwaren, Obſt, zürſten ſoraten edürfniſſe des rſicherten mir, ſo hohe Wo⸗ ſem Sonntag. als ich endlich aſtlichen Dils⸗ höne Jugend⸗ der Tiefe win⸗ ach Mannheim un Eckart. eee e des Wider⸗ Anführer der inwald als tſchreiber. er Spielleiter in verſtänd⸗ lichen und hi⸗ zeſonderheiten hloſſenen Ab“ Eine wert⸗ genüber dem ertribüne, die itzplätze bietet dem Platz aus überſehen und iſt. t, der am ver⸗ atte verregnen trug auch ſei⸗ nſchein zum .ĩ geſagt, wenn r Heimatſpiel it, daß es von zen einſtigen enn auch die im Ladenburg mmerhin doch zeſchehen, das ilziſchen Orte lb von allge⸗ Bz. hen Sahrgang 4— A Nr. 259/ B Nr. 159— Seite 1 „Hakenkre 1 3 b anne 1* Mannheim, 11. Juni 1934 Höhepunkt des badiſchen Kavalleriefeſtes Pforzheim, 10. Juni.(Eig. Bericht des HB.) Am Samsta abend und am Sonntag er⸗ reichte das ſieremen Kavalleriefeſt ſeinen Höhepunkt. Am Samstagabend fand auf dem Turnierplatz ein deutſcher Abend ſtatt, der An⸗ drang der Beſucher war gewaltig. Tauſende und aber Tauſende kamen, um den General⸗ feldmarſchall v. Mackenſen zu ſehen. Der deutſche Abend begann mit dem Auf⸗ marſch der Fahnenabordnüngen dem Tur⸗ nierplatz. SA, SS, Freiwilliger Arbeitsdienſt und NSßỹy ſtellten ſich mit ihren Fahnen links und rechts im Vordergrund auf. In der Mitte nahmen die Abordnungen mit den ruhmreichen Feldſtandarten des 14. Armeekorps und den Vereinsſtandarten der Kavallerievereine Auf⸗ ſtellung. Auf der Tribüne waren die Ehrengäſte ein⸗ getroffen, zum großen Teil Offiziere der alten Wegia ferner SA⸗ und SS⸗Führer. Gleich zu eginn erſcheint Generalfeldmarſchall v. Mackenſen in der Uniform der Totenkopfhuſaren, ein ſchlanker Greis mit weißem Haar. Alles erhebt ſich und empfängt den Feldmarſchall mit dem deutſchen Gruß. Mackenſen dankt lebhaft nach allen Seiten, überhaupt verfügt der rüſtige„Marſchall Vorwärts“, wie ihn ſeine Reitertrupps im Welt⸗ krieg nannten, über eine erſtaun⸗ liche Beweglichkeit und Lebhaftig⸗ keit. Neben ihm treffen noch weitere Ehren⸗ gäſte ein, ſo SA⸗Obergruppenführer von Ja⸗ gow und Fürſt Egon von Fürſtenberg. Mackenſen empfängt die Meldungen der an⸗ getretenen f. Er begibt ſich dann mit federndem Schritte hinab auf den Platz und ſchreitet die Front ab. Oberbürgermeiſter Kürz⸗ Pforzheim be⸗ grüßt den Feldmarſchall und teilt ihm die Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt mit. Generalfeldmarſchall von Mackenſen dankt mit herzlichen Worten für die Ehrung. Daran anſchließend wurden die erſten Stro⸗ phen der beiden Nationallieder geſungen. Es folgten weitere Anſprachen hoher Militärs. Mit einem 15 und einem Schlachten⸗ feuerwerk ſchloß der deutſche Abend. Am Sonntagvormittag bewegte ſich ein großer farbenprächtiger Feſtzug durch die Stadt. Auch Offiziere des alten Hee⸗ res, die in farbenprächtigen Uniformen erſchie⸗ nen waren, Reichswehrkapellen, SS⸗ und SA⸗ Reitertrupps, Standarten der badiſchen Reiter⸗ Regimenter folgten Muſikkorps der Standar⸗ tenkapellen der SA. Es ſchloſſen ſich die außer⸗ badiſchen Kavallerievereine an, u. a. war auch ein Verein aus dem Saargebiet ver⸗ treten. Die meiſten Vereine waren mit ihren berittenen Standartenabordnungen in Uniform vertreten. Man bemerkte ferner ſchleswig⸗holſteiniſche Ulanen, ebenſo die ehemaligen badiſchen Reiter der Landes ⸗ hauptſtadt Karlsruhe. Reiter der Hitlerjugend eröffneten den letzten Teil des Feſtzuges. Man ſah u. a. ehemalige China⸗ und Afrikakämpfer mit Feſtwagen und luſtigen Schaugruppen. Vor dem Städtiſchen Saalbau nahm Generalſeld⸗ marſchall von Mackenſen den Vorbeimarſch ab. Am Sonntagnachmittag waren 20 000 Be⸗ ſucher auf dem Turnierplatz. Man bemerkte auch den Markgrafen Berthold von Ba⸗ den unter den Ehrengäſten. Die Uniformen von Polizei, Reichswehr, SA und Ss ſteiger⸗ in Pforzheim 4 Generalfeldmarſchal von Mackenſen wird Ehrenbürger der Sladt Pforzheim ten das farbige Bild, das ſich auf dem Furnier⸗ platz bot. Nach einem Jagdſpringen ſah man Wettkämpfe und Vorführungen der SA⸗ und SS⸗Reiter, die beklatſcht wurden.—.—5 Abends fand im Städtiſchen Saalbau ein Feſtbankett des—2— Kavallerievereins, der ſein 25. Beſtehen feiert, ſtatt. Heppenheim und ſeine Feſtſpiele In die Reihe der Spiele vor deutſchen Rat⸗ häuſern iſt nun auch die Bergſtraße getreten. Unſtreitig, der Marktplatz in Heppenheim iſt der— an der Bergſtraße, da er doch meh⸗ rere Vorzüge in ſich vereinigt. Selten ſchön hebt ſich 45 der Marktplatz über die ganze Stadt und beherrſcht mit ſeinen Gebäuden das Stadtbild. Strahlenförmig mün⸗ den die Straßen aus den Stadtteilen und die Türme des Bergſträßer Domes ſchauen mit hehrer Würde in ihn hinein. Mehr noch aber gibt der wundervolle Blick auf die rebenbewach⸗ ſene Flanke des Schloßberges, der die alte Starkenburg trägt, dem geradezu idealen Platz das Gepräge des Außerordentlichen. Beherrſcht wird dieſer Marktplatz von dem ſtolzen Bau des Rathauſes, deſſen lebhaftes Fachwerk jeden in ſeinen Bann nimmt. „Davor ſpielt das Heppenheimer Heimatſpiel, in das Rathaus, Dom und Burg zu wirkungs⸗ vollen Mitſpielern hineinkomponiert ſind. Der wundervolle Hintergrund, von W1 Buntheit ſich jede Geſtalt in warmer Plaſtik abhebt, ſichern dem Spiel einen erhabenen Eindruck. In dieſem Jahre hat man einen Abſchnitt aus der Grenzlandtragik der Bergſtraße ge⸗ wählt, wozu die reiche Geſchichte dieſes geſeg⸗ neten Landſtriches eine Ueberfülle an Stoff bietet. In eine der Schreckenszeiten der Berg⸗ ſtraße, in die Ai des franzöſiſchen Sonnenkönigs Ludwig XIV., führt uns der Heppenheimer Dichter Hans Holzamer und läßt uns mit unverkennbarem Geſchick den un⸗ abläſſigen Kampf des Bergſträßer Volkes gehen as anſtürmende Franzoſentum miterle⸗ en. Daß im Spiel der Wille zum Deutſch⸗ tum und zur völkiſchen Freiheit aufleuchtet und die Sehnſucht nach Freiheit wie ein Fanal ſtrahlt, entſpricht den geſchichtlichen Tatſachen. „Um Stadt und Volk“ heißt der Titel des Stückes. Man wird dieſem Spiel vor dem ſchönſten Rathaus der Bergſtraße Beachtung ſchenken müſſen, denn die Parole zu dem Ge⸗ ſicht der heutigen Zeit liegt nahe.„Um Stadt wird im Juni und Juli aufgeführt werden. Zuchthaus und Sicherungsverwahrung für Falſchmünzer Frankenthal. Vor der 2. Großen Straf⸗ kammer hatte ſich am Mittwoch der 53 Jahre alte Karl Untze aus Wiesbaden Falſch⸗ münzerei zu verantworten. Mitangeklagt waren der 20jährige Friedrich Heß und der ö1jährige Korfmann, beide aus Kaiſerslautern. Der Angeklagte Untze, der eine ihm vom Landgericht Wiesbaden zuerkannte Gefängnisſtrafe von einem Jahr verbüßt und wegen Münzverbrechen ſchon oft vorbeſtraft iſt, hatte im Jahre 1932 in Hardenburg bei Bad Dürkheim und in Maxdorf Falſchmünzerwerk⸗ ſtätten eingerichtet. In Kaiſerslautern hatte er in einem Schuppen des Korfmann falſche Fünf⸗ markſtücke hergeſtellt, die Heß und Korfmann in den Verkehr brachten. Untze leugnete und ver⸗ ſuchte alles auf einen gewiſſen Krämer abzu⸗ wälzen. Heß war geſtändig, einige Fünfmark⸗ ſtücke in dem Schuppen des Horignn gefunden und in der Umgebung von Kaiſerslautern aus⸗ gegebten zu haben. Korfmann dagegen beſtritt entſchieden, von der Herſtellung des Falſchgel⸗ gab etwas gewußt und Falſchſtücke verbreitet zu aben. Die unter Ausſchluß der durch⸗ geführte Verhandlung nahm den ganzen Tag in Anſpruch und endete mit der Verurteilung des Untze zu einer Geſamtzuchthausſtrafe von 3 Jahren 6 Monaten und 5 Jahren Ehrverluſt. Außerdem wurde gegen ihn als Gewohnheits⸗ verbrecher die Sicherungsverwahrung angeord⸗ net. Heß wurde zu 6 Monaten, Korfmann zu 1—5 Gefängnis verurteilt. Bei Heß gilt die Strafe durch die Unterſuchungshaft für verbüßt, Elne Förstergeschichte von Adolf Schmitthenner een elone rmr n eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee aeeeeeeeene neee 30. Fortſetzung Er erwiderte kurz den Gruß und wandte ſeinen Kopf wieder dem kranken Weibe zu. „Macht, daß ihr fortkommt, Waſenmännin!“ rief Frau Wendel zornig und richtete ſich im Bett auf.„Ihr habt da nichts zu ſpionieren! Geht fort, oder ich ſag's meinem Manne!“ Die Alte ging murrend davon Die Kranke legte ſich ſeufzend in das Kiſſen zurück. „Iſt Ihr Kleiner nicht wohl, Frau Wen⸗ del?“ „Doch, er iſt wohl.“ „Wo ſind die andern Kinder?“ „Die Großen ſind in der Schule. Emma und Fritz ſind in die Stadt gegangen. Die Kleinen holen Brot bei ihrem Paten. „Sie haben doch Emma und Fritz auch zu meiner Frau geſchickt?“ „Danke ſchön, Herr Forſtmeiſter, nicht.“ Während dieſes Geſprächs hatte Richard in die Taſche gegriffen, hatte in ihr ſeine Börſe geöffnet und einen Gulden hervorgeholt. Er wollte ihn zuerſt in den Winkel des Simſen legen. Da fiel ihm ein, daß das Geldſtück von diesmal außen geſehen werden könnte. Darum warf er es auf das Bett der Frau. Dieſe tat, als be⸗ merke ſie es nicht. „Gute Beſſerung!“ ſagte Richard etwas ver⸗ ſtimmt.„Gegen Mittag komme ich zurück, da will ich die Kinder ſehen.— Soll ich einen Gruß an Ihren Mann beſtellen?“ „Sei ſtill, lieber Knecht, ſei ſtill! Wart noch ein biſſel, dann ſollſt was Gutes da hineinkrie⸗ gen, in dein goldiges krummes Mäulchen.— Mein Mann iſt nicht draußen.“ „So? Iſt er ſchon geſtern fertig geworden? Sind die Pflanzen ſchon alle geſetzt?“ „Gegen ſiebenhundert werden geſetzt ſein.“ „Was?“ rief der Förſter zornig.„Soviel waren es ja am Samstagabend. Iſt denn ge⸗ ſtern gar nichts gearbeitet worden?“ „Die andern Mannsleute und die Weiber ſind bis mittags draußen geweſen.“ „Und Ihr Mann?“ „Der war in der Stadt.“ „Wer hat den Arbeitern draußen die Pflan⸗ zen gegeben?“ „Niemand.“ „Haben ſie nicht hereingeſchickt?“ „Doch!“ „Wo war da Ihr Mann?“ „In der Stadt.“ „Was hat er dort getrieben?“ Die Frau ſchwieg. „Der Lump hat Blauen gemacht!“ der Oberförſter in unterdrückter Wut. Ein Zittern lief durch ſeine Geſtalt. Er fah ſtarr nach der offenen Kammertür. „Was iſt das für ein Geſchnauf und Ge⸗ ſchnarch in Eurer Kammer?“ rief er mit hei⸗ ſerer Stimme.„Liegt ein alter Jagdhund drinnen?“ „Sei ſtill, Liebkind, ſei ſtill! Sie kommen jetzt gleich mit friſchem Brot, dann ſollſt bald einen ſüßen Schoppen haben.“ „Ob ein Jagdhund drinnen liegt, will ich wiſſen!“ Richards Stimme ſchlug um vor Grimm. Da richtete ſich die Kranke im Bett auf und flüſterte:„Nehmen Sie ſich in acht, der Jagd⸗ hund beißt!“ ziſchte bei Korfmann werden 6 Monate Unterſuchungs⸗ haft auf die Strafe angerechnet. Weitere Bodenfunde in Schifferſtadt Schifferſtadt. Die Ausgrabungen am Ranſch am Donnerstag zur Freilegung von weiteren fünf Gräbern, ſo daß bis jetzt insgeſamt Weniß römiſche Brandgräber feſt⸗ *.— werden konnten. An Beigaben ſind ränenkrüge, Teller, Faltenbecher, viereckige Fläſchchen und Münzen geborgen worden.— Bei Grabarbeiten an einem Neubau in der Beethovenſtraße wurde ein fränkiſches Grab freigelegt. Das Skelett lag in der Richtung von Weſten nach Oſten. Im vergangenen Jahre fand man in unmittelbarer Nähe dieſes Gra⸗ bes einen fränkiſchen Abf aus der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts. Es wird vermutet, daß in dem Gelände an der Beethovenſtraße ein fränkiſcher Friedhof zu ſuchen iſt. So kam er zurück Der am Fronleichnamstag bei einer Paddelbootfahrt auf dem Rhein bei Aheinhauſen ertrunkene ledige Schloſſer Hein⸗ hafß Krummenacker wurde bei Ludwigs⸗ — 4 der Nähe der JG⸗Farbeninduſtrie ge⸗ ändet. Ein 99jähriger Pfälzer— vermutli —— Wlnknoshen Frankenthal. In Roxheim feierte der älteſte Einwohner der Gemeinde, Privatier Moritz Weiß, am geſtrigen Samstag ſeinen „Niederträchtige Lumperei!“ rief der Förſter und ging mit langen Schritten zornig davon. Es war ihm eine Wohltat, gegen einen an⸗ dern Menſchen grimmig zu ſein, und er ſtei⸗ gerte ſich in immer größere Erbitterung hin⸗ ein. Er rechnete den Schaden an verdorbnen Pflanzen aus, den der verlorne Tag möglicher⸗ weiſe verurſacht hatte, und in ſeinen Gedan⸗ ken jagte er den pflichtvergeſſenen Arbeiter mit groben Worten aus dem Dienſt. So war er, ohne es zu bemerken, wieder an die Stelle gekommen, wo er aus dem Walde getreten war, und ſtieg nun, den kur⸗ zen Schatten der höchſten Bäume aufſuchend, langſam auf dem Randwege den Hügel hinan. Ein paar Schritte vor ihm aing die alte Waſenmännin. Sie mußte ihn abgepaßt haben, denn ſie blieb ſtehn und wartete auf ihn, und als er ihren unterwürfigen Gruß kurz er⸗ widert hatte und raſch an ihr vorübergegangen war, beſchleunigte ſie ihren Schritt und eilte puſtend und keuchend hinter ihm und bald neben ihm her. Unwillkürlich ging er langſamer. „Wollen Sie etwas von mir?“ „Hübſches Wetter, Herr, hübſches Wetter! Heute nacht war's nicht ſo hübſch; aber jetzt iſt es wieder lieblich.“ „Warum gehn Sie denn neben mir her? Wollen Sie etwas von mir?“ „Will ein wenig in den Wald gehn, dürr Holz holen.“ „'s iſt recht! hauen!“ Richards Augen ruhten auf dem Holzmeſſer, das die Alte unter ihrer Schürze zu verber⸗ gen ſuchte. „Oh, Herr, ſo etwas kommt bei mir nicht vor!“ „Aber Sie ſind doch auch ſchon wegen Holz⸗ frevels geſtraft worden?“ Er ſah ſie prüfend an.„Ich erinnere mich.“ „Unſchuldig, Herr Forſtmeiſter, unſchuldig!“ Er ging raſcher, um ſie hinter ſich zu laſſen. Sie aber hielt mit ihm Schritt. Aber nur kein grünes ab⸗ Brandſtiftung zu 10 bzw. 8 99. Geburtstag. Trotz des hohen Alters iſt der Jubilar, der auf eine lange, vorbildliche Beam⸗ tenlaufbahn zurückblicken kann, noch ſehr rüſtig. Am 12. November vorigen Jahres hatte er es ſich nicht nehmen laſſen, zur Wahlurne zu gehen. Doppelte Tragik Neuſtadt(Schwarzwald). Ein ſchweres Verkehrsunglück ereignete ſich am Dienstag in Hinterzarten. Beim„Weißen Rößle“ wird ge⸗ genwärtig an der Verbreiterung der Landſtraße earbeitet. Ein Laſtauto paſſierte an dieſer Stelle ein aus der Richtung Titiſee kommendes Perſonenauto. Bei der ſchmalen Fahrbahn kam der Perſonenwagen ins Schleudern. Dabei wurde das Ehepaar Otto Bauer aus Zizen⸗ hauſen(Amt Stockach) durch Schädelbrüche ſchwer verletzt. Das Unglück iſt um ſo tragi⸗ ſcher, als die Eheleute nach Buggingen fahren wollten, um die Leiche ihres Sohnes, der bei dem Bergwerksunglück ums Leben gekommen iſt, in die Heimat überführen zu laſſen. Die beiden Schwerverletzten wurden ins Kranken⸗ haus Neuſtadt übergeführt. Roheit gegen die ſtumme Kreatur Zweibrücken. Dem hieſigen Tierſchutz⸗ verein wurde eine unglaubliche Tierquälerei zur Kenntnis gebracht, leider zu ſpät, um gegen die Schuldigen noch einſchreiten zu können. In einem bekannten Ausflugsort der Südpfalz wa⸗ ren Fiſche auf Vorrat aus einem nahen Weiher für erwartete Gäſte gefangen und in kleine Kü⸗ bel geſetzt worden. Darunker befanden ſich etwa drei größere Fiſche, die abgeriſſene Angelhaken im Maul trugen und damit in den engen Be⸗ hältniſſen umherſchwimmen mußten. Leider war niemand zur Stelle, der Anzeige erſtattete. Die Beſtrafung der Schuldigen wäre angeſichts der verſchärften Strafbeſtimmungen für Tier⸗ quälereien ſicher nicht niedrig ausgefallen. Baden Ein Jahr Zuchthaus wegen ſchwerer Amts⸗ unterſchlagung Freibu 4 Vor der Großen Strafkammer hatte ſich ein hieſiger Einwohner zu verantwor⸗ ten, weil er in ſeiner Eigenſchaft als Poſtbeam⸗ ter Poſtanweiſungskarten teils umgeändert, teils vernichtet und falſche Einträge gemacht hatte. Die eingezahlten Gelder eignete er ſich an und verwendete ſie für ſich zur Deckung eines Wechſels in Höhe von 50 RM. Das Gericht er⸗ kannte ihn im Sinne des Geſetzes wegen ſchwe⸗ rer Amtsunterſchlagung für ſchuldig und be⸗ ſtrafte ihn mit einem Jahr Zuchthaus, wovon drei Monate durch die Unterfuchungshaft ver⸗ büßt gelten. Das Gericht will ſich aber beim Miniſterium dafür einſetzen, daß die Zuchthaus⸗ in eine Gefängnisſtrafe umgewandelt wird. Hohe Zuchthausſtrafen für jugendliche Brandſtifter Freiburg i Br. Das Schwurgericht ver⸗ urteilte den 22jährigen Eberhard Mittel und den gleichaltrigen Jakob Wintermantel wegen Jahren Zuchthaus und je 10 Jahren Ehrverluſt. Die beiden Bur⸗ ſchen hatten in den Jahren 1928 bis 1933 zahl⸗ reiche Anweſen auf der Baar in Brand geſteckt. Und nächsten Sonntag? Da wollen wir tüchtig die Sonne genießen! Wir müſſen nur fleißig den Daumen drücken, damit die Sonne auch wirklich ſcheint Und vorher auch rechtzeitig an Leokrem denken, denn natürlich wollen wir uns möglichſt keinen Sonnenbrand holen, ſondern unſere Haut ſoll ſich richti erholen! Leokrem mit Sonnen⸗Vitamin bräun ſchneller und hilft die Sonne doppelt genießen. Leo⸗ krem, ein der Chlorodont⸗Fabrik, iſt ſchon von 22 Pfg. ab in allen Fachgeſchäften erhältlich, „Warum geht Ihr denn nicht in den Wald?“ fragte Richard in aufſteigendem Aerger.„Da droben im Hochforſt findet Ihr nichts.“ „Hihihi!“ lachte die Alte vor ſich hin und nickte vergnügt mit dem Kopfe, während ſie eilfertig neben dem Manne hertrippelte. „Was lacht Ihr denn ſo dumm?“ „Das haben der Herr ſchön geſagt! Hihihil“ Richard blieb verwundert ſtehn. „Ich?— Was denn?“ „Das mit dem Jagdhund. Das hat ſie ge⸗ zwiebelt, daß der Herr Forſtmeiſter ihren Mann für einen Jagdhund taxiert hat.“ „Ach ſo!“ ſagte Richard und wurde rot. Er ſchritt weit aus, aber das Weib ließ ihn nicht los. „Geht jetzt in den Wald, und laßt mich in Ruhe.“ Die Alte tat, als höre ſte nicht.„Hihihi! Da⸗ mit kann ich ſie ſtreicheln. Das tut ihr ſanft! Ein krepierter Jagdhund iſt ihr Mann!“ „So hab' ich nicht geſagt!“ brauſte der För⸗ ſter auf. „Ja, biſſig iſt der Jagdhund, da hat ſie recht. Aber ſie ſelber iſt noch viel biſſiger. Sie hat ihren Kindern verboten, von Ihnen und Ihrer Frau etwas anzunehmen.“ „Laßt mich jetzt mit Euerm Geſchwätz in Frieden!“ „Ja, das hat ſie getan. Und geſtern nacht hat ſie über den Herrn Forſtmeiſter geſchimpft.“ „Ueber mich! Wie kann ſie über mich ſchimp⸗ fen?“ Richard war ſtehngeblieben. „Ich will nicht lebendig vom Fleck weggehn, wenn ſie nicht über den Herrn Forſtmeiſter geſchimpft hat, daß man es gaſſenweit hörte.“ „Ihr Mann hat einen Gehörigen gehabt. Ich hab' ihn von der Straß' herauf ſingen hoͤren mitten ins Donnerwetter hinein. Jetzt gibt's etwas, hab' ich gedacht und hab' mich flugs angezogen und ans Fenſter geſtellt. Er iſt ein Holterpolter, wenn er hat!“ (Fortſetzung folgt) ———————— ——7 55 2 — —— Jahrgang 4— A Nr. 259/ BNr. 159 Mannheim, 11. Juni 1930 5 ALIIAMBIN Anlüßlieh der Bestattung der Opfer des Bugginger Unglücks unterbrechen wir die Spielzeit unser. lauf. Lustspiel-Programms und zeigen nur heute den groffen herrlichen Schubertfilm mit seinen unsterblichen Melodien: „Ave Maria““-„am Brunnen vor dem Tere“ „Leise flehen meine Lieder“ u. v. à. Hauptdarsteller: Martha Eggerth Luise Ullrich, Mans Jaray, HMans Moser usw. Schuberts unvollendete,-Moll-Sinfonle“ Schuberts ungluckliche Llebe Aella-Arzliani—-kameraa merabt Dazu ein schõnes angepaßtes Vorprogramm Oie lugend hat Zutrittl Beginn:.00,.00,.00,.30 Unr 5 Ab morgen wieder: 5 Neues Tneater Mannheim“ Montag, den 11. Juni 1934 Vorstellung Nr. 329 Deutsche Bühne. Ortsgruppe Mannhelm „Abt. 34—36, 121—129, 223—234. 250 bis 252, 391—393. Gruppe D Nr. 301 bis 400. Gruppe E Nr. 66—130, 161—200. Eine beschränkte Anzahl Karten ist an Ein neuer fabelhafter 5 Abenteurer- und Kriminal-Tonfilm b 3 dam n8 der Theaterkasse erhältlieh. reben einer schönen MHochstaplerin Infigenie aaß Jaauxis in drei Aufzügen von Chr. v. Gluck. Neu übersetzt und für die deutsche Bühne bearbeitet von Richard Strauß. Musikalische Leitung: Philipp Wüst— Regie: Richard Hein Anfang 20 Uhr Ende 22 Uhr Mitwirkende: Gussa Heiken— Erika Müller Karl Buschmann— Erich Hallstroem Wilhelm Trieloff— Gertrud Jenne Erna Neumann— Christian Könker Morgen: Schwarzwaldmädel Aniang: 20 Uhr Aelitung! Wier kennt diese frau: mit großer Besetzung: f werner Füfierer Maih. Wiemann Hide von 51012 Oito Wernicke Interessant wie Edgar Wallace Mystisch wie Allan Poe Heute letzter Tag! — 0 Die weine *.* Majestät der grandiose Tonfilm aus den Bergen Elegant wie Arsene Lupin! Ab morgen: — 7 llane Haid- Victor de NO 0 Im reichhaltigen Vorprogramm: paul Hemp Ein schwerer lunge“ „Ski-Sonntag der Kanonen in Arosa“ Das Schloss im Südlen 43 Feleete BAVARIA-Tonwoche. Beginn:.00 5. 00.00 8 30 Unr in dem überall mit Darstelle: in zauberhaft schöner Landschaft der Tiroler Berge eine fesselnde, herzerhebende Handlung großer Beoelstaruno aufoenommenen Volksfilm Ein Fum von Frauenliebe und Freundestreue und ritterlicher Kameradschaft. kntz Kumpers, daul Richter Heinr. Heilinger, Grid Haid Else Elster, Erna Morena Höbelhaus um Hurkt ffieh& Stum F 2, 45 ählakzimmer Fpeisezimmer Küchen weiß und naturlesiert Einzel-FHöbel Wollmatratzen Kapokmatratzen Hoghaarmatratzen Deekderten und Kissen 257285 Amtlich zugelassene Weillaui mit der Beginn:.50, 5. 15,.35 und Dazu die grobe Wildwest-Sensation mit dem Cowboy-Darsteller Bud Jones Schamtemre Vetkaulsstelle fũr knestandsdarlehen Dußhilder 2. sof. Mitnehmen. Amateur-Arbeiten sofort gut und billig Sonne .10 Unr Telefon 291 68 — Auf vielseitigen Wunsch! Montag und Dienstag! KMur 2 Tage! 5 daustav VNen, enarlotte susa lucle Englisch. 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Zux Entſchuldunasſtelle wird gen. Alle Anſprüche an Betriebs⸗ recht überflüssig— denn Iſinhaber ſind bis ſpäteſtens 1. Juli natürlich weiß er's noch IIgericht anzumelden. LwE. 32/34 Ueber den landwirtſchaftlichen Be⸗ Extra Ve Turan rnannt: Städt. Sparkaſſe Schwetz'n⸗ 934 bei dem unterzeichneten Amts⸗ Schwetzingen, 7. Juni 1934. Amtsgericht II. (20 191 K Schwetzingen Anker 23 m Siwah durchgw., 160.- Bettumrandungen, 67 em 5 Delni-Qual. Kompl. KRM. 65.50 LaHSchüreck F 2, 9 Tanide RM. wet RM. 113.- 75„196.- heute wirklich nicht mehr ungewöhnl. Wege einer Klein- Anzeige im„HB.“ „ihn“ kennen gelernt hat. Beide aber— seit Mona- ten glücklich verheiratet — erinnern sich immer wieder gerne daran, wie sie sich zum ersten Male am Wasserturm trafen, beide das„HB.“ als Er- kennungszeichen in der linken Hand.— Und die Moral von der Geschicht: „Klein-Anzeigen im„HB“ bringen auch so etwas' zuwege.“ Im Auftrage des Teſtamentsvollſtreckers ver⸗ ſteigere ich öffentlich meiſtbietend am 5 Dienstag, den 12. Juni, pünktlich 10 Uhr vormittags, im Hauſe L 11, 22, 1 Treppe, 1 Marken⸗Klavier Schwechten, 1 Büfett, eine Kredenz, 1 Ausziehtiſch, 1 Sofa, 1 Serviertiſch, 1. Biedermeier⸗Klapptiſch mit zwei Stühlen, eine Biedermeierkommode, 1 großen 2tür. Wüſcheſchr., 1 großen 2Ztür. Kleiderſchrank, 1 eintür. Tannen⸗ ſchrank, 1 Flaſchenſchrank, 1 komplette Küchen⸗Einrichtung— 1 emaill. Badewanne, 1 weiß emaill. Gasherd, Lederſeſſel, Flurgarderobe, Tiſchchen, Leiter,— Speiſe⸗ und Kaffee⸗Service, verſch. 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