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Einzelpreis 10 Pfg. eß ſt die Aömun am Erſcheinen(auch durch Entſch ——2..50 RM., bei Poſtbeſtellung zuzüglich 0. nehmen die ſowie die Poſtämter entgegen. bhöhere Gewalt) berhindert, beſteht kein Anſpruch au Jahrgang 4— XNr. 269 „Die haben uns zuſammen⸗ rnruf: 204 86. 314 71, 333 61/2. Das tellungen ur digung. Regelmäßia erſcheinende Beilagen aus allen Wiſſensgebieten.— Für unverlangt eingeſandte Manuſkripte wird keine Verantwortung übernommen. ——— *8 — , Für kleine Anzeigen: markt. Fernruf 204 86, 314 71, wigshafen 4960. KAMPFBIAFF NGRDWESTBADENS Anzeigen: Die 12geſpaltene Millimeterzeile 10 teil 45 W3. Die 13—5 Rabatt nach aufliegendem Tarif.— Schlu für Abendausgabe 13 Uhr. mi————+ 5—4— Ausſcfieg⸗ 62. Zablunas⸗ und Erfüllunaso annbeim. Au e licher Gerichtsſtand: Mannheim. Poſt⸗ ſcheckkonto: Das Hakenkreuzbanner Lud⸗ erlagsort Mannheim 4 0 3 3 Die 4geſpaltene im Text⸗ geſpaltene Millimeterzeile 7 Pfg. Bei Wiederholung der Anzeigen⸗Annahme: 555 18 Uhr. und p 4, 12 am Stroh⸗ Samskag, 16. Juni 1934 getan. Von unſerem Sonderberichterſtatter Venedig, 15. Juni. Am Freitagnachmittag gegen 6 Uhr veranſtaltete die Faſchiſtiſche Par⸗ tei auf dem St. Markus⸗Platz zwiſchen den Prokuratien eine große Kundgebung, auf der Muſſolini ſprach. Zu der Kundgebung waren aus Venedig ſelbſt und aus der ganzen Um⸗ gebung auf die verſchiedenſte Weiſe, darunter auch in Sonderzügen, etwa 70 000 Men⸗ ſchen zuſammengeſtrömt, die den weiten monumentalen Platz vor dem Palazzo Reale und dem alten Prokuratien⸗Platz bis in den letzten Winkel füllten. Die Kundgebung bot ein Bild außerordentlicher Geſchloſſenheit und Zucht. Es war ein eindrucksvolles Bild dieſes für eine ſolche Kundgebung wie geſchaffe⸗ nen, menſchengefüllten Platzes im Hintergrund abgeſchloſſen von der St. Markus⸗Kirche. Wie am Vormittag bei dem Vorbeimarſch der faſchiſtiſchen Verbände, waren auch jetzt am Abend die beiden Paläſte feſtlich mit Wimpel und Fahnen geſchmückt. Ein farbenfreudiges, faſt überbuntes Bild. Die verſchiedenen faſchi⸗ ſtiſchen Formationen in ihren Uniformen und Trachten mit ihren bunten Schärpen und viel⸗ farbigen Halstüchern, dazu die Mädchen⸗Abtei⸗ lungen der Balilla mit weißen Bluſen und ſchwarzen Röcken und dann, eingeſtreut, die Bevölkerung der Stadt. Als Muſſolini, geleitet von Führern der Fa⸗ ſchiſtiſchen Partei, am Mittelfenſter des Quer⸗ gebäudes erſchien, war die Luft minutenlang angefüllt von einem vieltauſendſtimmigen Brauſen. Daraus löſten ſich immer wieder— wir erleb⸗ ten es ſchon ſo oft— die Rufe: Duce, Duce, mit denen die faſchiſtiſche Jugend ihrem Füh⸗ rer ihre Begeiſterung und Anhänglichkeit zum Ausdruck bringen wollte. Kurz vor Be⸗ ginn der Rede Muſſolinis erſchien dann der Führer, der ſich mit Reichs⸗ außenminiſter von Neurath, Reichspreſſe⸗ chef Dr. Dietrich, Gruppenführer Brück⸗ ner u. a. in den Piazzo Reale begeben hatte und auf einen Balkon geleitet wurde, von dem aus er Muſſolini ſehen konnte. Zunächſt blieb der Führer von der Bevölkerung unbemerkt, da ſämtliche Fenſter der langgeſtreckten Palãäſte angefüllt waren. gls dann aber der Duce kurz nach Be⸗ ginn ſeiner Rede den Uamen des Führers erwähnte und impulſiv auf ihn zeigte, da brach ſich die Begeiſterung der Bevölke⸗ rung auch für den Führer Balm. Minuten⸗ lang erſchollen Rufe: Eja, eja alala, und immer wieder wurden neue Hochrufe und ſogar Hurra auf den Führer ausgebracht. Die Bevölkerung, die ſolange Front zum Quer⸗ gebäude hatte, wo Muſſolini ſtand, wandte ſich mit einem Schlage nach der Seite zum Piazzo Reale um, ſo daß ſich der Führer plötz⸗ lich der rieſigen jubelnden Men⸗ ſchenmenge gegenüber ſah. Als Muſ⸗ ſolini im weiteren Verlauf ſeiner Rede mehr⸗ mals auf ſeine Zuſammenkunft mit dem Füh⸗ rer einging und betonte: „Dir haben uns vereinigt“ da kam noch einmal minutenlanges Hände⸗ klatſchen auf, mit dem die Bevölkerung dieſe Mitteilung quittierte. Als Muſſolini geendet hatte und ſich mit dem Führer in einen Saal im Innern des Gebäu⸗ des begab, klang draußen auf dem längſt über⸗ füllten Platz, von einer Muſikkapelle geſpielt, feierlich das Deutſchlandlied auf. Die begeiſterte Menge gab erneut durch Händeklat⸗ ſchen ihrer Zuſtimmung und ihrer Begeiſte⸗ rung für Deutſchland Ausdruck. Eine Reihe von ausländiſchen Journaliſten, die ebenfalls Zeugen dieſes Schauſpiels wurden, waren außerordentlich beeindruckt davon und erklärten mehrfach, daß es ſich um eines der größten Erlebniſſe ihres Lebens handele. Dieſes intuitive Erkennen einer Führerperſön⸗ lichkeit durch die Bevölkerung und dieſe Be⸗ geiſterungsfähigkeit des italieniſchen Volkes für einen Mann, deſſen Geiſtesverwandtſchaft mit dem Duce es gefühlsmäßig erfaßt habe, ſei gewaltig. Die Rede Muſſolinis war im Hauptteil ihres Inhaltes eine Aufforderung an die Stadt Ve⸗ nedig, die er ſeit elf Jahren nicht geſehen hatte, möglichſt aktiv und lebendig am modernen foa⸗ ſchiſtiſchen Staatsleben teilzunehmen. Der Duce wies auf die ruhmreiche Geſchichte der Der polniſche Innenminiſter ermord et Der Täter entommen Warſchau, 15. Juni. Geſtern um 15.30 Uhr wurden auf den polniſchen In⸗ nenminiſter pieracki in dem Augen⸗ blich, als er das haus Ur. 3 in der Jokſal⸗ Straße betreten wollte, von einem Atten⸗ täter drei Schüſſe abgegeben. Innenmini⸗ ſter pierachi wurde am Kopf ſchwer ver⸗ letzt und iſt im Militärlazarett ſeinen Der⸗ letzungen erlegen. * Als der Miniſter um die genannte Zeit im Begriff war, das Haus in der Fokſal⸗Straße 3 zu betreten, um hier, wie gewöhnlich, in den Geſellſchaftsräumen des Klubs des Regie⸗ rungsblocks das Mittagsmahl einzunehmen, trat in dem Augenblick, als ihm der Portier das Haustor öffnete, ein junger Mann von hinten an ihn heran und gab aus einem Re⸗ volver drei Schüſſe ab. Zwei Schüſſe trafen den Miniſter am Hinterkopf ſo ſchwer, daß er bewußtlos in das Militärlazarett in der Nähe des Ujazdowſki⸗Parks überführt werden mußte und dort den Verletzungen erlag. Der Täter, ein kleiner, ſchmächtiger junger Mann, ergriff unmittelbar nach Abgabe der Schüſſe die Flucht und konnte noch nicht feſtge⸗ nommen werden; die Polizei iſt ihm aber auf der Spur. Auf der Flucht hat der Täter einen ihn verfolgenden Polizeibeamten durch einen Revolverſchuß verletzt. Innenminiſter Pieracki, der im Jahre 1895 geboren wurde, war eines der hervorragend⸗ ſten Mitglieder des Regierungsblockes und ge⸗ hörte zu dem engſten Kreis um Marſchall Pil⸗ ſudſki, zu der ſogen. Oberſtengruppe. Als ehe⸗ maliger Legionäroffizier erlangte Pieracki den Militärgrad eines Oberſten im polniſchen Ge⸗ neralſtab. Im Jahre 1928 iſt er als einer der Spitzenkandidaten des Regierungsblocks in den Sejm gewählt worden. Seit vielen Jahren ge⸗ hört Pieracki als maßgebliches Milglied der Regierung an. Beileidstelegramm Dr. Goebbels Berlin, 15. Juni.(HB⸗Funk.) Gleich nach ſeiner Ankunft in Berlin richtete Miniſter Goebbels aus Anlaß des Attentats auf den polniſchen Innenminiſter an den polniſchen Miniſterpräſidenten folgendes Telegramm: „Soeben bei meiner Landung in Berlinerhalte ich die erſchütternde Nachricht von dem ruchloſen Atten⸗ tat, dem der Miniſter des Innern, Pieracki zum Opfer gefallen iſt. Ich bitte Ew. Exzellenz den Ausdruck meiner aufrichtigen Teilnahme entgegennehmen zu wollen.“ Rieſige faſchiſtiſche Kundgebung in benedig ſulſolini ſpricht in öegenwart des Führers zu 70000 menſchen/ Ovationen für hitler Lagunenſtadt hin. Aber Venedig dürfte nicht nur in ſeiner Schönheit dahinleben; das ſei Romantismus. Heute gelte die Arbeit. Es ſei, wie er ſehe, durch den Faſchismus ſchon viel für die Stadt geſchehen. Er ſage aber ſelbſt, daß es noch nicht genüge. Als ſich der Duce mit der Zuſammenkunft dieſer Tage be⸗ maßte, und den Namen Hitler erwähnte, brach das Volk in Beifall aus. Muſſolini ſagte dabei u. a. wörtlich: „Dir haben uns zuſammengetan, nicht um die Candkarte der Welt gewaltſam zu än⸗ dern, ſondern um dem Frieden zu dienen. Wir wollen nicht die Schwierigkeiten des heutigen Augenblicks vermehren, ſondern wir haben uns vereint, um zu verſuchen, die Wolken zu zerſtreuen, die den himmel Europas umgeben. Wie ich ſchon früher geſagt habe, ſtehen wir vor der furcht⸗ baren Alternative: Entweder findet Euro⸗ pa ein Minimum von einheitlichem han⸗ deln und Derſtändnisbereitſchaft oder es geht unwiderbringlich zu Grunde.“ Der Führer empfing im Hotel am Abend eine Reihe von Vertretern der deutſchen Ko⸗ lonie in Venedig und unterhielt ſich einige Zeit mit ihnen. Gegen 8 Uhr abends wurde dann der Canale Grande vor dem Hotel geräumt, da die Boote der Ehrengäſte und das Boot Muſſolinis erwartet wurden und für ½9 Uhr abends ein Empfang ſtattfindet. Am Samstag wird der Führer im Flugzeug nach Deutſchland zurückkehren. flufruf dr. Ceus zu den deutſchen Revolutionsfeiern Berlin, 15. Juni. Die Deutſche Arbeits⸗ front wird, wie der„Deutſche“ meldet, außer der bereits für den 23. und 24. Juni vorge⸗ ſehenen Feſtgeſtaltung der Sonnenwendfeiern in der eigentlichen Nacht der Sommerſonnen⸗ wende vom 20. zum 21. Juni eine Kundgebung durchführen, deren Grundgedanke das Bekennt⸗ nis des in der DAß vereinigten ſchaffenden Volkes zur Gemeinſchaft aller Stände und Stämme und deren Träger der in ſeinem Volkstum wieder verwurzelte deutſche Arbeits⸗ menſch iſt. Zu dieſen Feiern hat der Stabs⸗ leiter der PO und Führer der Deutſchen Ar⸗ beitsfront, Dr. Robert Ley, einen Aufruf erlaſſen, in dem es u. a. heißt: „Wenn Ihr in der Nacht vom 20. zum 21. Juni die Revolutionsfeuer aufleuchten ſeht, dann denkt an den Führer, denkt an Deutſch⸗ land und an alle Deutſchen dies⸗ und jenſeits der Grenzen.“ Sahrgang 4— X Nr. 269— Seite 2 „Hakenkreuzbanner“ Frühausgabe— Samstag, 16. Juni 1931 weligeſchichte in den Mauern benedigs der zweite Tag der Juſammenkunlt/ er Führer in der Inteenationolen Runſtausſtellung kmpfang der poliliſchen Ceiter der ſ5flp (Von unſerm aus Rom nach Venedig entſandten römiſchen Korreſpondenten Armin Richard.) Der zweite Tag der Zuſammenkunft in Venedig ſteht noch ſtärker im Zeichen der gro⸗ ßen Ereigniſſe, die nicht nur für Deutſchland und Italien, ſondern für alle an einer politi⸗ ſchen Klärung Europas intereſſierten Völker von weittragender Bedeutung ſind. Nach einer kurzen Ruhepauſe fuhr der Füh⸗ rer in dem ihm zur Verfügung geſtellten Mo⸗ torboot nach der großen Internationa⸗ len Kunſtausſtellung, die alle zwei Jahre in Venedig ſtattfindet. Bei ſeiner Ankunft wurde er von dem Gra⸗ fen Volpi, dem Leiter der Ausſtellung, und dem italieniſchen Botſchafter in Berlin, Cerruti, begrüßt und anſchließend durch die verſchiedenen Räume der Ausſtellung geführt. Sein erſter Gang galt dem deutſchen Pavillon, in dem Gemälde und Pla⸗ ſtiken deutſcher Künſtler der Vergangenheit und der Gegenwart ausgeſtellt ſind. Mit dem Inter⸗ eſſe, das der Führer allem künſtleriſchen Schaf⸗ fen entgegenbringt, beſichtigte er die hier aus⸗ geſtellten alten Kunſtwerke. Ein ganz beſonderes Intereſſe zeigte er der Sammlung internationaler Porträtkunſt des 19. Jahrhunderts, in der ſich auch das berühmte Bismarckbild Lenbachs befindet. Zum Schluß ver Beſichtigung bat Graf Volpi den Führer, ſich ein Bild des italieniſchen Malers Vageggine auszuſuchen, das er zum Geſchenk erhalren ſolle. Der Führer wählte ein Landſchaftsmotiv. Seine Wahl traf das Motiv, das der italie⸗ niſche König wenige Tage zuvor bei Vageggine in Auftrag gegeben hatte. Nach dem Rundgang durch die Ausſtellung ver⸗ ließ Adolf Hitler die Ausſtellung, um ſich ſo⸗ fort nach ſeinem Hotel zu begeben, wo ihn be⸗ reits die politiſchen Leiter der NSDaAp er⸗ warteten. Der Führer empfüngt ſeine Candsleute Um 11 Uhr fand bei dem Führer ein Em⸗ pfang von 20 politiſchen Leitern der NSDAP aus Venedig, Rom, Mailand und Forenz ſtatt, dem auch der deutſche Botſchafter von Haſſel beiwohnte. Der Führer begrüßte jeden einzel⸗ nen mit Handſchlag und fragte mit Intereſſe nach den perſönlichen Schickſalen ſeiner im Auslande lebenden Volksgenoſſen. Auch Ver⸗ treter der Hitler⸗Jugend waren erſchienen, und konnten ſo in ihrem Leben zum erſtenmal dem Führer gegenüberſtehen. Die Augen der Jun⸗ gen glänzten, als ihnen der Führer die Hand reichte. Spät abends erſt fand im Grande Hotel ein Empfang der deutſchen Kolonie in Venedig ſtatt, zu dem auch Abordnungen aus Rom, Mailand und Trieſt geladen waren. Die deutſche Kolonie in Venedig zählt 70 Köpfe, ebenſo viele Mitglieder zählt die NSDAp in der deutſchen Kolonie. Kann es einen ſtärkeren Ausdruck der Verbun⸗ denheit des Auslandsdeutſchtums mit dem Staate der nationalſozialiſtiſchen Revolution geben? Für die Auslandsdeutſchen in Vene⸗ dig war dieſer Tag das Ergeignis ihres Le⸗ bens. Die wirkliche Anteilnahme des Führers getragen. an jedem einzelnen war für ſie lebendiger Be⸗ weis, daß die Schickſalsverbundenheit eine unlösbare iſt, und daß ebenſo wie fük ſie Deutſchland alles bedeutet, dieſes neue Deutſch⸗ land keinen einzigen von ihnen miſſen kann. Die zweite große flusſprache In dem überaus reizvollen Garten des Golf⸗ elubs trafen ſich in den frühen Nachmit:ags⸗ ſtunden die beiden Staatsmänner zu der zwei⸗ ten großen Ausſprache, nachdem vorher der ita⸗ lieniſche Staatsſekretär des Auswärtigen, Su⸗ vich, zu Ehren des deutſchen Gaſtes ein Früh⸗ ſtück im Hotel Excelſior am Lido gegeben hatte. Bei dieſem Frühſtück waren auch Da⸗ men anweſend. Der Führer ſaß zwiſchen der Gräfin Cerruti und der Gräfin Wolpi, an Muſſolinis Seite ſaß Frau von Haſſel und die Gattin des Präfekten von Venedig. Auf der weiten Raſenfläſche des Golfplatzes, auf⸗ und abgehend, unterhielten ſich der Führer und Muſſolini, unmittelbar nach Tiſch, in mehr als zweiſtündiger Ausſprache über alle ſchwe⸗ benden Fragen. Hitler und Muſſolini waren allein und führten die Unterhaltung in deut⸗ ſcher Sprache, zwar nicht unter vier Augen, denn von weitem verfolgten unzählige Bade⸗ gäſte des Lido die Unterhaltung der Staats⸗ männer. Das Ergebnis der langen Beſprechung iſt, wie wir von autoritativer Seite erfahren, außerordentlich befriedigend. Die Führer der beiden befreundeten Ua⸗ tionen Deutſchland und Italien haben die außenpolitiſche Bilanz der letzten ſechs Monate gezogen, und könnten weitgehende Uebereinſtimmung in der Beurteilung der Lage feſtſtellen. Entgegen den Erwartun⸗ gen einer ſenſationslüſternen preſſe iſt mit einer unmittelbaren politiſchen Ini⸗ tiative auf Seiten Deutſchlands oder Ita⸗ liens ſelbſtverſtändlich nicht zu rechnen. Das Ziel, das beide Staatsmänner ver⸗ folgen, iſt die Befriedung Europas und die Teſtigung der deutſch⸗italieniſchen Be⸗ ziehungen. Man kann ohne Uebertreibung ſagen, daß der Weg, der zu dieſem Ziele führt, mit der hiſto⸗ riſchen Begegnung der beiden Staatsmänner beſchritten wurde. Es bedarf keiner Erwäh⸗ nung, daß die Uebereinſtimmung der deutſch⸗ italieniſchen Politik in weſentlichen Punkten ihrer Stellungnahme zu den aktuellſten europä⸗ iſchen Problemen eine weitgehende iſt. Aus dieſer Uebereinſtimmung Schlußfolgerungen abzuleiten, kann nicht der Zweck der Begegnung ſein, und wird vor allem daher eine Aufgabe der Zukunft ſein. Dr. Dietric spricit zur Ieſtpresse fationalſozialismus, Faſchismus und Venedig, 15. Juni. Der Reichspreſſechef der NSDApP, Dr. Dietrich, veranſtaltete für die in Venedig anweſende italieniſche Preſſe am Freitagnachmittag im Grand⸗Hotel einen Tee, an dem au) eine Reihe von deutſchen und ausländiſchen Preſſevetretern teilnahm. Im Verlauf des Tees richtete Dr. Dietrich eine An⸗ ſprache an die Anweſenden, in der er u. a. ausführte: Die Beziehungen zwiſchen dem faſchiſtiſchen Italien und dem nationalſozialiſtiſchen Deutſch⸗ land ſind von einer aufrichtigen Freundſchaft Wir empfinden es daher als ein glückliches Ereignis, daß Adolf Hitler Gelegen⸗ heit gefunden hat, ſeine von jeher bekundeten freundſchaftlichen Gefühle gegenüber Italien nunmehr durch eine perſönliche Zuſammenkunft mit dem Duee zu bekräftigen. Wenn dieſe erſte Ausſprache der beiden verantwortlichen Staats⸗ männer von der geſamten politiſchen Welt als ein politſches Ereignis erſten Ranges angeſehen wird, dann erkennt man darin nicht nur die Bedeutung dieſer beiden überragenden Perſön⸗ lichkeiten, ſondern auch die Stellung und das politiſche Geſicht, das die von ihnen vertretenen großen Völker unter den Nationen Europas be⸗ ſitzen. Anti-Boykoft in USA/ ver kampt b25 Deutſchtums „Einigkeit macht ſtark“ iſt ein Sprich⸗ wort, das leider von den meiſten unter uns Deutſchen im Auslande noch zu wenig beachtet wird. Selbſt das bewundernswerte Beiſpiel, mit dem unſere Brüder in der Hei⸗ mat vorangegangen ſind, hat es noch nicht ver⸗ mocht, den uns Deutſchen eigenen Individua⸗ lismus und die Eigenbrödelei endgültig aus⸗ zurotten. Seit einem Jahre jedoch iſt uns ein Feind entſtanden, ein Ungeheuer, eine Hydra mit tauſenden von Köpfen, giftigem Atem und geiferndem Rachen, das Ungeheuer des jüdi⸗ ſchen Boykotts gegen Deutſchland, gegen deutſche Waren und überhaupt gegen alles was deutſch iſt. Man boykottiert Deutſchland und damit in erſter Linie den Auslandsdeutſchen. Wir ſind die Vorpoſten Deutſchlands im Auslande und haben den erſten Sturm auszuhalten. Und dieſer Boykott nun hat fertig gebracht, was bisher unerreichbar ſchien. Er hat, einer großen Anzahl von Deutſchen zum Bewußtſein gebracht, daß wir uns nur vereint gegen dieſen Feind verteidigen können, und daß wir ihm einzeln unfehlbar unterliegen werden. Noch iſt die Zahl der Einſichtsvollen unbedeutend im Vergleich mit ſämtlichen 300 000 Deutſchen in Neuyork. Aber der Anfang iſt gemacht, der Stein rollt. Von den 2700 deutſchen Vereinen in Neuyork ſind 65 mit einer Mitgliederzahl von ungefähr 15000 in einer Spitzenorganiſation zuſammengefaßt, den„Vereinigten Deut⸗ ſchen Geſellſchaften“. Dieſe Organi⸗ ſation, unter der fähigen Leitung ihres Präſi⸗ denten, des Herrn Fröhlich, eines Deutſchen von altem Schrot und Korn, hat den Hebel da angeſetzt, wo er am beſten wirkt. Eine wirtſchaftliche Selbſthilfeorgani⸗ ſation iſt kürzlich ins Leben gerufen worden unter dem Namen„Deutſch⸗Amerikani⸗ ſcher Wirtſchaft⸗Ausſchuß“. Ihr Zweck iſt die Ueberwindung der Schwierig⸗ keiten, die bisher einer planmäßigen Unter⸗ ſtützung aller deutſchen Geſchäftsleute durch deutſche Verbraucher im Wege lagen. Seit Monaten ſchon gibt es Hunderte von Deut⸗ ſchen, die ſich der Notwendigkeit bewußt ſind, ihre Einkäufe ausſchließlich in deutſchen Ge⸗ ſchäften zu beſorgen. Bei der rieſigen räumli⸗ chen Ausdehnung Neuyorks(mehr als 30 Kilo⸗ meter nach allen Richtungen) iſt es aber immer ſchwierig, ein deutſches Geſchäft zu finden für den Artikel, den man gerade ſucht. Es gibt zweifelsohne genügend deutſche Geſchäfte jeg⸗ licher Art, aber ſie liegen verſtreut und verſchwinden unter den Zehntauſenden von jüdiſchen und anderen Geſchäften. Mein Bekannter, der Bäcker Müller, mag 10 Kilometer entfernt von mir wohnen, alſo un⸗ erreichhar für mich, während im nächſten Quadrat der Bäcker Olſen wohnt, ohne daß ich weiß, daß er ein Deutſcher iſt. Dieſe rein techniſche Schwierigkeit will nun der„Wirtſchafts⸗Ausſchuß“ überwinden, indem er die deutſchen Geſchäfte, Handwerker, Aerzte, Zahnärzte, Krankenſchweſtern uſw. in Liſten zuſammenfaßt, geordnet nach Stadtbezirken, Deltfrieden Benito Muſſolini und Adolf Hilter haben durch ihr perſönliches Beiſpiel die politik der offenen Sprache in der Welt wieder zu Ehren gebracht. Heute iſt das perſönliche Vertrauen, das die verantwortlichen Staatsmänner des italieni⸗ ſchen und des deutſchen Volkes in der inter⸗ nationalen politiſchen Welt beſitzen, ein wert⸗ volles Aktivum der europäiſchen und der Welt⸗ politik. Wir glauben, daß dieſe erſte Begegnung und Ausſprache der beiden bedeutenden Staatsmän⸗ ner ein Markſtein auf dem Wege zu einer aufrichtigen Verſtändigung der Völker ſein wird, die— ſo hoffen wir— Europa einer neuen Entwicklung ent⸗ gegenführt. Wenn ich dieſe Hoffnung aus⸗ ſpreche, ſo tue ich das im Glauben an die ge⸗ meinſame Miſſion des italieniſchen Faſchismus und des deutſchen Nationalſozialismus. Beide Bewegungen ſind durch große Ge⸗ meinſamkeiten miteinander ver⸗ bunden. Daß daneben volklich bedingte Un⸗ terſchiede zwiſchen ihnen beſtehen, iſt ſelbſt⸗ verſtändlich und natürlich. und innerhalb der Bezirke nach Erwerbs⸗ zweigen. Mit Hilfe dieſer Liſten kann dann jeder Deutſche das ihm nächſtliegende Geſchäft irgendeiner Branche auffinden. Dies iſt ein großes Werk inmitten einer feindſeligen Umgebung und bei einer großenteils indifferenten Einſtellung der Be⸗ troffenen. Bisher iſt leider nur der Anfang gemacht, und wir ſind uns klar darüber, daß wir mit unſeren 15 000 Mitgliedern allein nie⸗ mals zum Ziele kommen können. Was wir anſtreben, iſt die Beteiligung ſämt⸗ licher 300 000 Deutſcher in Neuyork, und weiterhin aller übrigen(25 Millionen) Deutſcher und Amerikaner deutſchen Blutes in den Vereinigten Staaten. Zu dieſem Zwecke iſt ein Werbeausſchuß ſchon an der Arbeit. Redner für alle deutſchen Vereine ſtehen be⸗ reit, und Flugblätter ſind im Druck. Wenn wir dieſes Zielerreichen, und es muß erreicht werden, ſo können wir uns bei unſeren Widerſachern bedanken. Denn ſie waren es, die uns durch ihre eigene großartige Organiſierung jedes andere Propagandamittel aus der Hand nahmen, die Preſſe und Rund⸗ funk kontrollierten, bevor wir Deutſche über⸗ haupt aufwachten. Sie kämpften mit allen Tücken, aller Ge⸗ häſſigkeit und unerſchöpflichen Geldmitteln. Sie zerrten uns unter den unglaublich⸗ ſten Vorwänden vor die jüdiſchen Richter in Neuyork und machten es uns unmöglich, Verteidiger zu finden.(Die weni⸗ gen chriſtlichen Rechtsanwälte fürchteten ſich vor dem Boykott, die jüdiſchen lachten uns Noch nie ſind zwei Staatsmänner von einem Volke ſo ehrlich umjubelt worden, wie in die⸗ ſem Falle, noch nie iſt die innere Verbunden⸗ heit auch nach außen hin ſichtbar ſo ſtark zum Ausdruck gekommen, und noch nie hat eine Zu⸗ ſammenkunft von Staatsmännern eine ſo grandioſe Demonſtration für die Zuſammen⸗ arbeit der Völker ergeben, wie dieſe. Die Tatſache der Zuſammenkunft als ſolche und ihr äußerer Rahmen, der ſich, ohne daß ein Staatsakt vorgeſehen war, von ſelbſt ſpon⸗ tan aus der Maſſe einer gläubigen und begei⸗ ſterten Gefolgſchaft heraus ergab, iſt es. Daher unterſcheidet ſich dieſe Begegnung der Staatsmänner von allen üblichen offiziellen Miniſterreden und Zuſammenkünften. Bis zur letzten Stunde des Verweilens des Führers auf italieniſchem Boden hämmerte ſich die Er⸗ kenntnis durch die eindringliche Wucht der Er⸗ eigniſſe in die Hirne und Herzen aller derer ein, die dieſe Stunde erwarteten, ob in un⸗ mittelbarer Nähe oder in geiſtiger Verbunden⸗ heit. Die amtliche Mitteilung Venedig, 15. Juni. Ueber die Zuſammen⸗ kunft in Venedig wird folgende abſchließende Mitteilung veröffentlicht: Der italieniſche Regierungschef und der deutſche Reichskanzler haben heute die Prüfung der Fragen der allgemeinen Politik und die ihre Länder unmittelbar intereſſierenden Pro⸗ bleme in einem Geiſte herzlicher Zuſammen⸗ arbeit fortgeſetzt und abgeſchloſſen. Die ſo eingeleiteten perſönlichen Beziehungen zwiſchen den beiden Regierungschefs werden künftig fortgeſetzt werden. Beide Uationen, Faſchismus und Uatio⸗ nalſozialismus, haben ſchon heute der europäiſchen Kulturwelt einen unſchätz⸗ baren Dienſt geleiſtet, indem ſie den völ⸗ lerzerſtörenden Marxismus in ihren Län⸗ dern niederrangen. Beide Bewegungen haben ſich nach der Er⸗ kämpfung der Macht größeren Kulturaufgaben im Innern zugewandt. Dr. Dietrich kennzeichnete dann die großen Erfolge, die der Faſchismus in ſeinem Kampf um die Wiederaufrichtung Italiens erzielt hat, Arbeiten, durch die Italien ſeinen alten Ruf als Kulturnation aufs neue beſtätigt habe. Mit der gleichen Entſchloſſenheit und Energie habe auch der Nationalſozialismus nach der Ueber⸗ nahme der Macht gewaltige ſoziale und kul⸗ turelle Arbeiten in Angriff genommen und ins⸗ beſondere durch die Errichtung der Arbeits⸗ front und das Geſetz der nationalen Arbeit in einer Weiſe für die Arbeiterſchaft geſorgt, wie dies bisher in der deutſchen Geſchichte un⸗ erreicht ſei. Er fuhr dann fort:„Und dieſen friedlichen Aufbauarbeiten beider Bewegungen entſpricht aus.) Sie ſorgten dafür, daß große Firmen (Lucky Strike Zigaretten z..) ihre ſämt⸗ lichen deutſchen Angeſtellten, Hun⸗ derte an der Zahl, von heute auf morgen ohne Grund auf die Straße ſetzten, Angeſtellte, die keinerlei Unterſtützung oder andere Hilfe zu er⸗ warten haben. Dadurch iſt das Solidaritätsgefühl entflammt worden in der Bruſt jener paar tauſend Deutſcher, aus dem Willen zur Selbſtverteidigung und zum Kampf für ihr Deutſchtum. Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann. Chef vom Dienſt: Wilhelm Ratzel. Verantwortlich für Reichs⸗ und Außenpolitik: Dr. Wilh. Kattermann; für Wirtſchaftsxundſchau: Wilh. Ratzel; ſche politiſche Nachrichten: Karl Goebel; für Unpolitiſches, Bewegung und Lokales: Herm. Wacker; fur Kulturpolitik, Feuilleton, Beilagen: Willi Körbel; ür Sport: Juliüs Etz; für den Umbruch: Max Höſ, ſämtliche in Mannheim. Berliner Schriftleitung: Hans Graf Reiſchach, Berlin, SwW 68, Ebarlottenſtr. 15 b Nachdruck ſöntl. Orfainal⸗ berichte verboten. Sprechſtunden der Schriftleitung: Täglich 16—17 Uhr (außer Samstag und Sonntag). —„Verlag G. m. b. H. Verlagsleiter: urt Schönwitz, Mannheim. Sprechſtunden der Verlags⸗ ernibrach⸗Ar, fur Wericg und Schriftkeitung: 514)l, ⸗Nr. für Verlag und Schriftleitung: 204 30. 333 61/2.— Für den Anzeigenteil nerantworil.: Arnold Schmid, Mannheim. Morgen⸗Ausgabe A, Mannheiim 19 027 Morgen⸗Ausgabe à, Schwetzingen 61900 Morgen⸗Ausgabe A, Weinheim. 1400 3 zuf. 21 42 usgabe B und endausgabe A, Mannheim 16 01 Ausgabe B, Schwetzingen f 8 3500 ugheß haheeg 155 11. 20118 Gefamt⸗D. A. Mai 1034 41 545 Druck: Schmalz& Laſchinger, Abteilung Zeitungsdrug. nane bie Arb Europa Faſchis der Ue Frieden bensfüh Hierbei erwähn wie ſel Staats keiten ler Ir für di im 1 Dr.? windun Geſtalti Er er nung, Stalien wie ſie durch( tober 1. 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Wacker; Zilli Körbel; : Max Höſt, jach, Berlin, tl. Original⸗ 16—17 Uhr erlagsleiter: der Verlags⸗ A. ung: 314 71, erantwortl.: 19 027 1 000 1400 zuſ. 21 42 jeim 16 018 zuſ. 20 118 1934 41 545 itungsdruck. * Bahrgang 1— X Nr. 269— Seite 3 bie Arbeit am Wiederaufbau und am Frieden Europas. Faſchismus und Nationalſozialismus haben der Ueberzeugung Bahn gebrochen, daß der Frieden der Welt nur durch den Beſtand le⸗ bensfähiger und glücklicher Staaten gewähr⸗ leiſtet werden kann. Hierbei möchte ich nicht verfehlen, danebar zu erwähnen, wie ſehr der Duce als erſter europäiſcher Staatsmann ſich gegen die Unzulänglich⸗ keiten und Ungerechtigkeiten des Derſail⸗ ler Friedensvertrages gewandt und ſich für die Gleichberechtigung Deutſchlands im Kreiſe der Dölker eingeſetzt hat.“ Dr. Dietrich ging dann auf die zur Ueber⸗ windung des Liberalismus notwendige neue Geſtaltung des Preſſeweſens ein. Er erwähnte die grundlegende Neuord⸗ nung, wie ſie der Faſchismus ſchon 1926 in Stalien einzuleiten in der Lage geweſen ſei und wie ſie die Nationalſozialiſten in Deutſchland durch Erlaß des Schriftleitergeſetzes vom Ok⸗ tober 1933 durchgeführt haben. Es ſei für beide Staatsformen eine Selbſtverſtändlichkeit, daß ein auf dem Grundſatz der Autorität und des Führertums beruhender Staat es nicht dulden könne, daß jeder, der eine Feder zu handhaben „Hakenkreuzbanzer“ verſtehe, ſich zur Schädigung von Volk und Staat der Preſſe des Landes bedienen könne. Eine Preſſefreiheit, die ſich frei fühle von allen Verpflichtungen gegenüber dem eigenen Voll, aber unfrei gegenüber den finanziellen und po⸗ litiſchen Intereſſen volksſchädlicher Elemente, fünde weder in Deutſchland noch in Italien Verſtändnis. Dr. Dietrich brachte ſeine Freude darüber zum Ausdruck, daß Deutſchland bei ſeiner Neuordnung der Preſſe auf den Spu⸗ ren der italieniſchen Preſſe habe wandeln können, und ſprach den Wunſch aus, daß die ideelle und kollegiale Verbundenheit der deutſchen und der italieniſchen Preſſe ſich immer feſter geſtalten möge. Dr. Dietrich ſchloß ſeine Rede: Wenn wir heute glücklich ſind, feſtſtellen zu können, daß der Faſchismus Italiens und der National⸗ ſozialismus Deutſchlands eine neue Staatsauf⸗ faſſung, die ſich auf Ordnung, Diſziplin, Autori⸗ tüt und Führertum gründet, gegeben haben, ſo dürfen wir gleichzeitig die Hoffnung ausſpre⸗ chen, daß beide Nationen durch die überragen⸗ den Perſönlichkeiten ihrer Führer berufen ſind, die ſtärkſten Garanten einer weiteren friedlichen Entwicklung Europas zu ſein und dazu die Wege zu weiſen. Die Rede Dr. Dietrichs wurde von den an⸗ weſenden Journaliſten, insbeſondere den Ita⸗ lienern, mit großem Beifall begrüßt. broßes Intereſſe der engliſchen preſſe London, 15. Juni. Der Nachrichtenteil der Zeitungen wird vollſtändig von den Meldun⸗ gen über die geſchichtliche Zuſam⸗ menkunft in Venedig beherrſcht. Die ganze Londoner Preſſe iſt, mit alleiniger Aus⸗ nahme des„Daily Herald“, jetzt durch Be⸗ richterſtatter vertreten. Gefunkte Lichtbilder, die ungewöhnlich groß gehalten ſind, zeigen den Empfang des Führers durch den Duce. Die Berichterſtatter beſchränken ſich in Erman⸗ gelung zuverläſſiger Nachrichten über den In⸗ halt der Beſprechungen der beiden Staatsmän⸗ ner in der Hauptſache auf die Schilderung der maleriſchen und eindrucksvol⸗ len Szenen, die ſich von dem Augenblick der Landung des Flugzeuges des Führers bis zur großartigen Feſtbeleuchtung in Venedig ab⸗ geſpielt haben. Der Vertreter der„Times“ in Venedig ſagt: Es gilt als unwahrſcheinlich, daß irgend⸗ ein formelles Dokument unterzeichnet werden würde. Zweifellos iſt Muſſolini der Ueber⸗ zeugung, daß der Friede Europas nur geſichert werden kann durch eine Aktion, die im Einklang mit den Grundſätzen des Viermächtevertrages unter⸗ nommen wird. Muſſolini iſt der Anſicht, daß die Lage im Fernen Oſten durch die Unfähigkeit der euro⸗ päiſchen Großmächte, ihre Meinungsverſchie⸗ denheiten in Ordnung zu bringen, unnötiger⸗ weiſe erſchwert worden iſt. Die Zuſammenkunft wird begrüßt als zeit⸗ gemäßer Beweis, daß Deutſchland keineswegs alleinſteht. Der ſtändige Vertreter des„Daily Tele⸗ graph“ in Venedig ſagt, Hitler habe nach ſei⸗ ner erſten Begegnung mit Muſſolini ſeiner Be⸗ wunderung für ihn beredten Ausdruck gegeben. Es heiße, daß Muſſolini die Rückkehr Deutſch⸗ lands in den Völkerbund unter Bedingungen unterſtützen werde, die Deutſchland vor jeder Demütigung ſchützen würden. Harold Gardozo berichtet der„Daily Mail“, es verlaute, daß die Unterredungen ſehr herzlich waren. Jeder der beiden Führer habe unumwunden ſeine Anſicht über die Geſamtlage ausgeſprochen. „Daily Expreß“ überſchreibt ſeine Mel⸗ dung: „Die modernen Napoleons ſind allein in Napoleons Villa“. Der Sondervertreter des Blattes ſpricht in ſeinem Bericht aus Venedig von der drama⸗ tiſchſten Szene der Nachkriegsgeſchichte, der Be⸗ gegnung des Führers des Südens und des Führers des Nordens. Ueber die Ausſprache ſei amtlich nichts bekannt. Es verlaute aber aus ausgezeichneter Quelle, den Hauptgegenſtand der Erörterungen habe die Frage gebildet, wie Deutſchland und Italien ſich zuſammentun könnten, um der Gefahr des ruſſiſch⸗franzö⸗ ſiſchen Bündniſſes und der geplanten Bildung einer europäiſchen Front gegen die beiden Hauptreviſionsmächte, Deutſchland und Italien, entgegenzuwirken. Hitler und Muſſolini hielten die franzöſiſch⸗ ruſſiſche Gefahr für ſo groß, daß ſie wahrſchein⸗ lich die öſterreichiſche Frage durch einen Gottes⸗ frieden regeln werden. liani über die Beſprechungen Venedig, 15. Juni. Gegen Abend, kurz nach der Kundgebung auf dem Markus⸗Platz, empfing der Preſſechef und Schwieger⸗ ſohn Muſſolinis, Ciani, dem Staats⸗ ſekretär Suvich zur Seite ſtand, einige Vertre⸗ ter der ausländiſchen Preſſe im Hotel Danieli. Er ſchickte voraus, daß eine gemeinſam abge⸗ faßte amtliche Mitteilung über die veneziani⸗ ſchen Beſprechungen ſpäter erſcheinen werde, aber er könne ſoviel ſagen, daß es ſich nur um eine ganz perſönliche Fühlung⸗ nahme der beiden Staatsmänner gehandelt habe. Es komme alſo nicht in Frage, daß irgendwelche feſten Abmachungen getroffen worden ſeien, ſondern man habe nur in großen Zügen die politiſche Lage durchge⸗ ſprochen. Dabei hätte die beiden Staatsmän⸗ ner weitgehende Uebereinſtimmung verbunden. So habe man feſtgeſtellt, daß weitere perſön⸗ liche Kontakte wünſchenswert ſeien. In der Abrüſtungsfrage ſei man ſich darüber klar, daß, wenn für Deutſchland die Gleichbe ⸗ rechtigung tatſächlich wirkſam geworden ſei, es in den Völkerbund zurückkehren könne. Auch über Oeſterreich ſei geſprochen worden, wobei man der Anſicht ſei, daß immer auf der Baſis der öſterreichiſchen Unabhängigkeit die Herſtellung normaler Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich wünſchenswert ſei. Auf die Frage, ob auch ilber die ruſſiſch⸗ franzöſi ſche Front geſprochen worden ſei, wurde erwidert, daß nur ganz allgemein die beiden Staatsmänner feſigeſtellt hätten, daß ſie Regionalabkommen für nicht richtig, da⸗ gegen allgemeine Abkommen für geeignet hielten. fieine Indiskretionen Mailand, 15. Juni. Auch die Freitag⸗ preſſe ſteht ganz im Zeichen des Zuſammen⸗ treffens des Führers mit Muſſolini. Die gro⸗ ßen italieniſchen Blätter haben ihre beſten Journaliſten nach Venedig entſandt, die den äußeren Rahmen des Treffens bis in alle Einzelheiten ſchildern. Die Stimmen der aus⸗ ländiſchen Preſſe finden überall Wiedergabe und ſtärkſte Beachtung. Alfredo Signoretti, der Chefredakteur der„Stampa“, ſchreibt zu der geſtrigen erſten Unterredung der beiden Staatsmänner, daß angeſichts der hiſtoriſchen Begegnung zweier Männer, die über die Lebensfragen und den Frieden Europas ſprächen, kein Platz für irgendwelche Indiskretionen ſei. Für eine ſolche parlamentariſche Mentalität wäre in Genf der goldene Boden. Faſchi ⸗ ſtiſcher Stil ſei es aber, zu warten, bis die Führer ſelbſt ſprächen. Signoretti verweiſt dann auf die Atmoſphäre ſtärkſter Herzlichkeit und Wärme, die in Venedig gegenüber den beiden Staats⸗ männern immer wieder erneut zutage trat. Auch„Corriere della Sera“ ſchreibt, daß man noch nichts konkretes über den In⸗ halt der erſten Unterredung ſagen könne, da das eine Ausgeburt der Phantaſie ſein werde. Was man aber ſagen könne, ſei, daß der ganze Tag die Bedeutung des Ereigniſſes, das heute die Aufmerkſamkeit der ganzen Welt auf ſich ziehe, beſtätigt habe. — * 2 3* *„*. — e. 100* — 33 2* 5 — 2IGARETTEN 4 2 * SxłA mild 0 ,— 25 722 5 (+— 5 —4◻—* 3.—* 3 „2 8 5 8 2 3 W— —»*ι „“ 3 8 3* ◻, N. 7—⁰** 4—85 5 F. ( 7¹⁵ 4738 2—— »„„%.* 2 „i 6——— —37³83*. 752 ˙——3 4* 32.—— 45 74 3 3 e Srrr Kahnde ercttut⸗ iiinvorehreſß e Ganhnn 3 4 —— 4 4 W 7— — Es ist ein Beweis Ihres guten Ge- schmacks, wenn Sie wie viele Millionen an- derer Raucher ganz selbstver- ständlich die „Salem“rauchen. nigten ſich drei S/ iler mit ihrer Lehrerin — „Hakenkreuzbanner⸗ Fahrgang 4— A Nr. 259— Seite 4 Dolniſche Blätter vermuten eine Uermittlungsaktion muſſolinis W̃ arſchau, 15. Juni. Das Zuſammentref⸗ fen Hitlers und Muſſolinis in Venedig ſteht im Vordergrunde des Intereſſes der polniſchen Preſſe. Allerdings beſchränken ſich die meiſten Blätter auf ſehr umfangreiche, wenn auch kom⸗ mentarloſe Berichte über die Einzelheiten des Aufenthaltes beider Führer. Auch die Blätter⸗ ſtimmen, namentlich der deutſchen und der ita⸗ lieniſchen Preſſe, werden ausführlich berück⸗ ſichtigt. Der regierungstreue„Kurjer Po⸗ ranny“ erklärt in einem Artikel an leitender Stelle mit der Ueberſchrift:„Duce und Führer in Stra“, daß dieſe Begegnung nicht nur wegen der zur Erörterung ſtehenden Fragen, ſondern wegen der Perſönlichkeiten und deren Anſehen von ungeheurem Intereſſe der ganzen Welt be⸗ gleitet werde. Es ſei möglich, ſchloß das Blatt, daß Muſſolini noch einmal die Rolle eines Vermittlers in der Frage der Rückkehr Deutſch⸗ lands in den Völkerbund, wenn ihm Hitler dies vorſchlagen werde, ſpielen werde.— Die Stel⸗ lungnahme des regierungsfreundlichen„Kur⸗ jer Polſki“ weiſt die gleichen Gedanken⸗ gänge auf. Das Blatt ſagt, daß aus dem Hin⸗ tergrund des ſich neu geſtaltenden Kräfteſpieles in der Welt, namentlich in Zuſammenhang mit der letzten Genfer Ausſprache, die Zuſammen⸗ kunft der Führer Deutſchlands und Italiens eine ganz andere Bedeutung gewinne. Es ſchließt mit der Vermutung, Muſſolini werde ſicherlich gern die Vermitt⸗ lerrolle zwiſchen Deutſchland und Frankreich, ja ſogar zwiſchen Deutſchland und Sowjetrußland übernehmen. Allerdings werde dies ſicherlich mit irgendeiner neuen politiſchen Konzeption verbunden ſein. Do ſind die veweiſe? Scharfe Zurückweiſung der Anſchuldigungen gegen die NRSDap deſterreichs München, 15. Juni. Die Landesleitung der NSDaAp Oeſterreichs teilt mit: Die öſterreichiſche Staatsregierung hat in den letzten Tagen zu wiederholten Malen in amtlichen und halbamtlichen Verlautbarungen Beſchuldigungen erhoben, die dahin gehen, daß die Anſchläge, die ſich in den letzten Tagen in Oeſterreich in großer Zahl eveigneten, von einer Zentralſtelle im Reich aus angeordnet und geleitet werden. Die öſterreichiſche Bundesregierung iſt für die Anwürfe jeden Beweis ſchuldig geblie⸗ ben, was ſchon daraus hervorgeht, daß bisher in keinem einzigen Fall der Täter ꝗtmiittelt würbde. Ebenſo iſt die Behauptung, daß die Anſchläge von Nationalſozialiſten ausgeführt werden, in keiner Weiſe bewieſey. Die große Zahl der Attentate, und nicht zuletzt der Um ⸗ ſtand, daß die Bundesregierung in Oeſterreich ſeit einem Jahr dieſen Vorgängen gänzlich machtlos gegenüberſteht, beweiſt, daß es ſich dabei nicht um die Angelegenheit einer Partei oder vielmehr einzelner Perſonen handeln kann, ſondern um den Widerſtand der geſamten Bevölkerung Oeſterreichs ohne Unterſchied der politiſchen Geſinnung einer illegalen und ver⸗ faſſungswidrigen Regierung gegenüber. Die von der Bundesregierung erhobenen An⸗ daß dieſe ſchuldigungen gegen die RSDAp Oeſterreichs, insbeſondere gegen die Bundesleitung in Mün⸗ chen, können daher nur als ein durchſichtiger Verſuch gewertet werden, die Beſprechungen zwiſchen dem Reichskanzler Adolf Hitler und dem italieniſchen Regierungschef Muſſolini durch niedrige Tendenzen zu ſtören. —————— Schüler von Käte Back ſpielen Schüler⸗Violinabende ſind ſehr viel ſeltener als Klavier⸗Vorſpiele. Um ſo mehr Intereſſe dürfen ſie beanſpruchen; der von der jungen Violinlehrerin Käte Back hat noch die Be⸗ deutung des erſten Abends. Im erſten Teile des Programms wurden eine Reihe von Schũ⸗ lern vorgeſtellt, deren Spiel— in Anbetracht. eines erſt kurzen Unterrichts noch begreifliche Unſchlüſſigkeiten anhaftet. Aber es handelt ſich für den Mann der Preſſe nicht darum, ſolche Dinge aufzuzählen, wenn der an Anfänger er⸗ teilte Unterricht geeignet erſcheint, darauf bei weiterer konſequenter Schulung das weitver⸗ zweigte Gebäude des vorgeſchrittenen, ja des virtuoſen Spieles aufzubauen. Und dieſe emi⸗ nent wichtige Frage muß im Falle Käte Ba ck durchaus bejaht werden. Wie man an allen Schülern bemerkt, pflegt die Lehrerin beſonders die Lockerheit der rech⸗ ten Hand, ſo wird auf das Studium der„kur⸗ zen“ Stricharten beſonderes und berechtigtes Gewicht gelegt. Das Wichtigſte, der Rhyth⸗ mus,— deſſen Vernachläſſigung beim An⸗ fangsunterricht ſpäter unausrottbare Fehler mit ſich bringt— unterſteht offenſichtlich gewiſ⸗ ſenhafter Anweiſung. Das pädagogiſch ſo wich⸗ tige Moment des choriſchen Spiels tritt allent⸗ halben im Programm in Erſcheinung. So ſind hauptſächliche Bedingungen, Fundamente für Weiterentwicklung gegeben. Wo prinzipielle Fehler ſo ſelten auftreten wie hier, ſeien ſie mit vollem Gewiſſen verſchwiegen. Im weiteren Verlauf gab es einige Delika⸗ teffen: eine choriſche(je 3) beſetzte Kammer⸗ ſonate von Corelli(mit Klavierbegleitung), die die vorgeſchrittenen Semeſter auf das Podium brachte. Den erſten Satz des Bachſchen a⸗moll⸗ Konzertes meiſterte eine ſtrichfeſte Schülerin in anerkennenswürdiger Manier. Bei den ſau⸗ ber komponierten Sätzen von Gabrieli verei⸗ Berlin, 15. Juni. Im horſt weſſel⸗ prozeß wurde am Freitagnachmittag un⸗ ter großer Spannung folgendes Urteil verkündet: Die angeklagten Salln Epſtein und hans Ziegler werden wegen Mordes zum Tode und zu lebenslänglichem Ehr⸗ verluſt verurteilt. Der Angeklagte peter Stoll erhält wegen Beihilfe zum Mord 755 Jahre Zuchthaus und zehn Jahre Ehr⸗ verluſt. Die Urteilsbegründung In der Begründung des Urteils im Horſt⸗ Weſſel⸗Prozeß führte der Vorſitzende des Ber⸗ liner Schwurgerichts u. a. aus: Durch das Ergebnis der Beweisaufnahme iſt feſtgeſtellt, daß ſich die Angeklagten Epſtein und Ziegler im Sinne der Anklage des gemein⸗ ſchaftlichen Mordes ſchuldig gemacht haben. Das Gericht konnte keine Rückſicht auf die Stra⸗ fen nehmen, die das Gericht während des erſten Horſt⸗Weſſel⸗Prozeſſes im Jahre 1930 verhängt hatte. Wir hatten, ſo erklärte der Vorſitzende, nach dem Eindruck zu urteilen, den uns dieſe vierſtündige Verhandlung vermittelt hat. Sämtlichen Teilnehmern der Aktion war be⸗ kannt, daß ſich der Ueberfall gegen den Sturm⸗ führer Horſt Weſſel richtete. Horſt Weſſel war es gelungen, der Kommune in dieſem Bezirk erheblichen Abbruch zu tun. Es war ihm mög⸗ lich, eine große Anzahl Kommuniſten auf ſeine Seite zu ziehen und ſeinen Sturm 5 zu einer machtvollen Abteilung zu machen. Während die Vevölkerung gewohnt war, bei Schalmeien⸗ klängen einen Umzug des Roten Frontkämp⸗ ferbundes zu vermuten, ſtellte Horſt Weſſel ſelbſt eine ſolche Kapelle auf und zog ſodann an der Spitze ſeines Sturmes durch die Ge⸗ gend, die damals der Hauptherd der Kommu⸗ ——————— ſieichsminiſier Ur. boebbels in frakau Warſchau, 15. Juni. Reichsminiſter Dr. Goebbels iſt am Freitag um halb 9 Uhr mit den Herren ſeiner Begleitung und den Vertre⸗ tern der deutſchen Preſſe, die ihn nach War⸗ ſchau begleitet hatten, mit dem Flugzeug„Ge⸗ neralfeldmarſchall von Hindenburg“ nach Kratau abgeflogen. Beſichtigung der Krakauer funſiſchätze Empfang der deutſchen Kolonie Er beſichtigte unter Führung des polniſchen Kunſthiſtorikers Dr. Grzybowſti die wichtigſten der weltbekannten Kultur⸗ und Kunſtdenkmäler der altehrwürdigen Königſtadt Krakau. Es wurden von Dr. Goebbels und ſeinen Beglei⸗ tern die Kathedrale am Wawel, das Königs⸗ ſchloß am Wawel, die Franziskanerkirche, die alte Univerſität mit der berühmten Jagielloni⸗ ſchen Bibliothek, das Nationalmuſeum, die Ausſtellung der orientaliſchen Teppiche und ſchließlich die Marienkirche beſucht. Nament⸗ lich das altehrwürdige Königsſchloß der Ja⸗ giellonen am Wawel erweckte das Intereſſe des Reichsminiſters. Durch die ſachgemäße Füyh⸗ rung Dr. Grzybowſtis war es möglich, Dr. Goebbels, auf den die Kunſtſchätze der Stadt ſichtlich einen tiefen Eindruck machten, gerade die wertvollſten Stücke vor Augen zu führen. Der Miniſter dankte dafür, daß ihm die Mög⸗ lichkeit gegeben worden ſei, eine der wichtigſten Kulturſtätten Polens kennenzulernen und be⸗ dauerte, daß die Kürze der Zeit es ihm leider unmöglich mache, den ihm ſo wertvollen Ein⸗ blick in das kulturelle Leben Polens weiter zu vertiefen. An dieſen überaus gaſtfreundlichen Empfang Dr. Goebbels in Krakau ſchloß ſich ein Empfang der deutſchen Kolonie Krakaus in den Räu⸗ men des Konſulats an. Dr. Goebbels begrüßte die deutſche Kolonie mit einigen herzlichen zu einem klangreinen Quartett von vier Gei⸗ gen. Der erſte Satz des Konzertes im alten Stil für drei Violinen von Hermann Grabner beendete unter der energiſchen Führung der Lehrerin das Programm. Eine Schülerin von Willy Birgel, Marta Ha⸗ mann, ſchmückte den Abend mit einem Hoff⸗ mannsthalſchen Prolog und dem dramatiſch gut zur Geltung gebrachten Goetheſchen Erl⸗ könig. H. E. Eiszeit und Schwarzwaldlandſchaft Lichtbildervortrag von Prof. Dr. Buri über neue Forſchungsergebniſſe Verdienten Forſchern unſerer Stadt gebührt ein Großteil an den Ergebniſſen der Eiszeit⸗ forſchung des Schwarzwaldgebietes und ſeiner ehemaligen Vergletſcherung. Hundert Jahre ſind es her, ſeit Karl Friedrich Schimper als erſter aus der ſpäteren Reihe jener Forſcher der Wiſſenſchaft beweiskräftige Spuren ehe⸗ maliger Vereiſung des Schwarzwaldes nach⸗ weiſen konnte. Dieſen richtungweiſenden Weg zu verfolgen, neues Beweismaterial zu be⸗ ſchaffen und die Untrüglichkeit ſolcher Spuren ſicherzuſtellen, das iſt ſeither das Aufgabenge⸗ biet einer Kette von Gelehrten, als deren ein⸗ zelne Glieder neben dem Vortragsredner ins⸗ beſondere die Profeſſoren Hörner, Klauſer und Oberlehrer Göller gelten. Prof. Dr. Buri teilte ſeinen Vortrag in zwei Abſchnitte ein. Im erſten zeigte er an Hand von geſammeltem und teils ſelbſt erſtelltem Lichtbildmaterial einen klaren Einblick in den Hergang der Ver⸗ gletſcherung auf. Ausgehend von der Ueber⸗ hängung der Schneemaſſen an den Oſthängen des Feldbergers erläuterte er die wichtigen Stationen der Schneebewegungen von der An⸗ ſammlung an den Ueberhängen, die noch heute Anlaß zur Lawinenbildung in der Feldberg⸗ gegend gibt. Feldberggipfel, Zaſter⸗Loch und Zaſtertal weiſen an vielen Merkmalen darauf Worten, und Konſul Schillinger dankte im Namen der deutſchen Kolonie für die Ehrung, die den hieſigen Reichsdeutſchen durch den Be⸗ ſuch des Miniſters zuteil geworden ſei. An den Empfang der deutſchen Kolonie ſchloß ſich ein Eſſen, das in Abweſenheit des Krakauer Woiwoden vom Vizewoiwoden Walicki gegeben wurde. Wieder in Berlin Berlin, 15. Juni. Reichsminiſter Dr. Goebbels traf Freitagahend gegen 7 Uhr mit dem Großflugzeug„Generalfeldmarſchall von Hindenburg“ von ſeiner Reiſe nach Polen in Berlin wieder ein. Der Miniſter hatte in Krakau das Flugzeug beſtiegen und war über Breslau nach der Reichshauptſtadt geflogen. Auf dem Flugplatz hatten ſich zu ſeiner Be⸗ grüßung u. a. der polniſche Geſandte Lipſki mit Herren ſeiner Geſandtſchaft eingefunden. Danktelegramm des Reichsminiſters Dr. Goebbels Berlin, 15. Juni. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſandte beim Ueberfliegen der deutſch⸗ polniſchen Grenze auf ſeinem Rückflug von Krakau an den polniſchen Außenminiſter Beck nachſtehendes Telegramm: „Beim Ueberfliegen der Grenze ſende ich Ihnen herzliche Grüße verbunden mit auf⸗ richtigem Dank für die in Ihrem Lande empfangene herzliche Gaſtfreundſchaft. gez. Reichsminiſter Dr. Goebbels.“ Des weiteren ſchickte er ein Telegramm an den Vorſitzenden der polniſchen Intellektuellen⸗ Union in Warſchau, Profeſſor Zielinſki: „Für Ihre Einladung, die mir die will⸗ kommene Möglichkeit gab, das nationalſo⸗ zialiſtiſche Deutſchland der polniſchen Oef⸗ fentlichkeit näher zu bringen, nehmen Sie bitte meinen herzlichen Dank entgegen. Mit aufrichtigen Grüßen gez. Reichsminiſter Dr. Goebbels.“ hin, wie ſich Talbildungen und landſchaftliche Veränderungen infolge der Eis⸗ und Schnee⸗ bewegung noch heute verfolgen und an Firn⸗ moränen, Gletſcherſchliff der Felswände, Mo⸗ ränengrenzen, Terraſſen und Rundhöcker⸗Bo⸗ denerhebungen nachweiſen laſſen. Die Glet⸗ ſcherbewegungen jedoch haben im Laufe der Jahrtauſende vielen Tälern des Schwarzwal⸗ des ihre typiſche Geſtalt aufgeprägt. Große Diſ⸗ ſonanzen in ihrem Spiegel zeigen oft aufs deutlichſte die tiefen Einſchliffe in das Geſtein ganzer Landſtriche und geben an Hand von Vergleichen mit der ausländiſchen Bergwelt den Forſchungen eine unerſchütterliche Grund⸗ lage. Gerade Felshänge mit ausgeſprochenem Gletſcherſchliff erheben hierbei den Anſpruch auf beſondere Beweiskraft. Profeſſor Dr. Buri führte ſeine Hörer ſodann in das im Mei⸗ nungsſtreit der Gelehrten bisher am ſtärkſten umſtrittene Wieſetal bei Schönau, wo ſeine eigenen neueren Unterſuchungen den Erfolg einwandfreien Nachweiſes früheren Gletſcher⸗ geländes zeitigten. Leider hatten die Notwen⸗ digkeiten des modernen Verkehrs auf derartige Geländeformungen kaum Rückſicht genommen und an manchen Stellen Straßenbauarbeiten vornehmen laſſen, die landſchaftlich und wiſſen⸗ ſchaftlich intereſſant geſtaltete Formengepräüge verloren gehen ließen. Ueber St. Wilhelmstal zur Schluchſeegegend, von Todtnau nach St. Blaſien, führten des Vortragsredners Erläu⸗ terungen, die darlegten, daß die früheren größ⸗ ten Gletſcher des Schwarzwaldes ſogar die Ausdehnung der Alpengletſcher erreichten. So belief ſich beiſpielsweiſe die Geſamtlänge des eiszeitlichen Wieſetalgletſchers auf rund ſieb⸗ zehn Kilometer. Auch haben dieſe Forſchungs⸗ arbeiten die Beſtätigung erbracht, daß das ge⸗ ſamte Gebiet Albtal⸗Höhenſchwand einſt von Schneebewegungen überdeckt geweſen waren, was ſich am Gepräge des Talbodens, an Mo⸗ ränenvorkommen, Terraſſenformung des Bo⸗ dens, Rillenführung und an der Geſteinsbil⸗ Frühausgabe— Samstag, 16. Juni 1934 zwei Todesurteile im forſt Veſſel⸗Prozeß niſtiſchen Partei war. Dieſe Erfolge brachten ihm einen außerordentlichen Haß bei den Kom⸗ muniſten ein, der ſich in Drohbriefen und Ueberfällen entlud. Man wollte durchaus das „Studentlein“, wie man ihn nannte, beſeitigen. Die Mittäter an der Bluttat billigten den Entſchluß Ali Höhlers, auf Horſt Weſſel zu ſchießen, und ſind daher des Mordes ſchuldig. Epſtein ſtand vor dem Mordhaus„Schmiere“, Ziegler begleitete die Haupttäter in das Haus. Auch bei dem Angeklagten Stoll hat das Ge⸗ richt lange geſchwankt, ob es ihn nicht auch als Mittäter anſehen ſollte. Wenn das Gericht ihn nur der Beihilfe als ſchuldig erachtete, ſo des⸗ halb, weil er das geföhrliche Treiben des RỹB. noch nicht lange kannte und weil ihm nicht widerlegt werden konnte, daß er die Tat der übrigen lediglich unterſtützen wollte. Im Straf⸗ maß iſt bei Stoll berückſichtigt worden, daß er aus Not, aus Arbeitsloſigkeit in die kommuni⸗ ſtiſchen Kreiſe geriet. Andererſeits durfte die Strafe angeſichts der Schwere der Tat nicht milder ausfallen. Die Angeklagten folgten der Urteilsbegrün⸗ dung völlig zuſammengebrochen und weinend. Dien ſtellt die fingriffe gegen die N5dfip ein Wien, 15. Juni. Zu der Zuſammen⸗ kunft in Venedig zeigt die geſamte Preſſe eine äußerſte Zurückhaltung. Die Blätter beſchränken ſich auf kurze kommen⸗ tarloſe Agenturberichte, bringen faſt gar keine Eigenberichte. Nur in einem Bericht des Sonderberichterſtatters der„Reuen Freien Preſſe“ aus Venedig heißt es, in der geſtrigen Unterredung Hitler⸗Muſſolini habe die öſter⸗ reichiſche Frage bereits einen gro⸗ ßen Raum eingenommen. Von dem Einverſtändnis, das in dieſem Punkt zwiſchen Italien und Deutſchland erzielt werden könne, werde die Form der Zuſammenarbeit der bei⸗ den Staaten in den übrigen großen Fragen, Abrüſtung, Völkerbund, Balkanpakt, ruſſiſch⸗ franzöſiſche Annäherung, Stärkung der kleinen Entente uſw. abhängen. Es gelte in unterrich⸗ teten Kreiſen als wahrſcheinlich, daß in der geſtrigen Beſprechung die Abrüſtungsfrage ein⸗ gehend berührt worden ſei. Auch die Frage der Einberufung der Mächte des Viererpaktes ſei noch nicht Gegenſtand der Erörterung geweſen. In italieniſchen Kreiſen gebe man in vor⸗ ſichtiger Weiſe der Hoffnung Ausdruck, daß es gelingen werde, Deutſchland in das durch die römiſchen Wirtſchaftsbeſprechungen geſchaffene Syſtem einzubeziehen, allerdings ohne die Bil⸗ dung eines Blocks, und dieſes zu einem Europa umſpannenden Syſtem freund⸗ ſchaftlicher Zuſammenarbeit zu er⸗ weitern. In der Preſſe ſind heute erſtmalig die ſonſt täglichen Angriffe auf die national⸗ ſozialiſtiſche Bewegung und die Mün⸗ chener Landesleitung eingeſtellt worden. fiein Beſuch Barthous in Dien Wien, 15. Juni. Von zuſtändiger Seite wird entgegen anderslautenden Berichten mit⸗ geteilt, daß ein offizieller Beſuch des franzöſi⸗ ſchen Außenminiſters bei der öſterreichiſchen Regierung anläßlich ſeiner Reiſe nach Bukareſt nicht beabſichtigt ſei. Barthou werde zwar auf der Durchfahrt nach Bukareſt Wien berühren, doch werde er hierbei der öſterreichiſchen Re⸗ gierung keinen Beſuch abſtatten. dung von Gneis und feſtem Felsgeſtein ſicher feſtſtellen läßt. Bei mehr nördlicheren Gegen⸗ den, dem mittleren und nördlichen Schwarz⸗ wald, wird es zu deren Erforſchung nur mög⸗ lich ſein, die bisherigen Arbeiten über den ſüdlichen Schwarzwald als Vergleichsſtärke heranziehen zu können. Der zweite Teil des Vortrages erſtreckte ſich auf Beſprechungen über den Gletſchervorſtoß der alpinen„Großen Eiszeit“ nach dem Süd⸗ rand des Schwarzwaldes und gab reichen Auf⸗ ſchluß über die Gliederungsverhältniſſe der einſtigen Gletſchertäler. Die Lichtbilder veran⸗ ſchaulichten mächtig ausgeſchürfte Hangtäler, Seiten⸗ und Haupttäler und gaben tiefgrün⸗ digen Einblick in die Strukturen des Zaſter⸗ tales, der Gegend um Hinterzarten und den Titiſee, Feldſee, Mummelſee und Herrenſteiner Talſee, wieſen auf die Bodenbeſchaffenheit ein⸗ ſtiger Stauſeen mit ihren Ablagerungen hin und vermittelten in Verbindung mit dem Vor⸗ tragstexrt eingehenden Anſchauungsunterricht über Kare, als ſicheres Zeugnis der Eiszeit⸗ gletſcherbildung, und ſonſtiges alpines Mate⸗ rial. Das größte Gletſchertal des Schwarzwal⸗ des erſtreckte ſich vom Feldberg her über eine Strecke von fünfundzwanzig Kilometern. Alle dieſe Gletſcher hatten ihre Heimat im Schwarz⸗ wald ſelbſt, und ihre„ewige Schneehöhe“ lag in durchweg achthundert Metern über dem Meeresſpiegel. Alle dieſe Forſchungsarbeiten dürften, wie Dr. Buri zum Schluß ſeines Vortrages er⸗ wähnte, für die Wiſſenſchaft noch immer erſt als grundlegende Anfangsarbeiten angeſehen werden, auf denen es gelte weiteraufzubauen. Den Vortragsabend, der vom Verein für Natürkunde gemeinſam mit der Geolo⸗ giſchen Vereinig ung Mannheim⸗Hei⸗ delberg in der Aula der früheren Handelshoch⸗ ſchule veranſtaltet wurde, leitete Profeſſor Dr. Striegel mit Einführungsworten in Thema ein. — N. das 5 3 32 N Ueberr⸗ den Se richspa — ganze en Ve hinaus meinſch fehlen. ſicherte genteil nun au 70 J feiert Wogt, 8 nen Büchl fine fei Stan in der tet das tung d Waſſert dem P: Blon; Roſſini Fantaſi Franad zer Marſchl Stud gebiet. und Un 16. bis die dur wird. 15. Jul werden vollen beſucht, fahrer meinſch rung wirtſch⸗ teriſtiſc Einrich dieſer wungan Alham Nun mund Wir lungna Volksfi vierzeh führun Würdie ganz u abweick Bliel Geſtalt ſteht a niſche jede Wirkur reſtlos würder ſpieler, leben. 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Sonnenaufgang.36 Uhr, Sonnenuntergang 20.24 Uhr. Mondaufgang.37 Uhr, Mondunter⸗ gang 23.02 Uhr. Ogru. Friedrichspark rufk zum heutigen Sommerfeſt 32 Mann Muſik, Feuerwerk, Freilichtbühne, Ueberraſchungen, Tanz— mit dieſen zünden⸗ den Schlagworten ruft die Ortsgruppe Fried⸗ richspark der NSDaApP zu ihrem großen Som⸗ —3 auf. Heute abend ab 8 Uhr ſoll ſich — ſo wiſſen wir es vom Hörenſagen— der ganze Friedrichspark, der an ſich in Romantik —— iſt, in einen Zaubergarten verwandeln. zen Volksgenoſſen der Ortsgruppe und darüber hinaus allen, die ſolche zwangloſer Ge⸗ meinſchaft lieben, iſt der Beſuch wohl zu emp⸗ fehlen.„Für Unterhaltung iſt geſorgt“, ſo ver⸗ ſicherte man in lapidarem Ausdruck. Im Anzei⸗ genteil iſt das„Geſchäftliche“ zu erfahren. Und nun auf in den Friedrichspark. 70 Jahre alt. Ihren 70. Geburtstag feiert morgen am 17. Juni, Frau Maria Wogt, Lindenhofſtraße 29. Im Silberkranze. Das Feſt der Silber⸗ nen Hochzeit kann heute Herr Ludwig Büchler, L. 10, 6, mit ſeiner Ehefrau Joſe⸗ fine feiern. Standkonzert. Am Sonntag, dem 17. Juni, in der Zeit von 11.30 bis 12.30 Uhr, veranſtal⸗ tet das Philharmoniſche Orcheſter unter Lei⸗ tung des Kapellmeiſters Ludwig Becker am Waſſerturm ein Standkonzert mit folgen⸗ dem Programm: 1. Heil Europa, Marſch von Blon; 2. OQuvertüre zur Oper„Wilhelm Tell“, Roſſini; 3. Am Meer, Lied von Schubert; 4. Fantaſie aus der Oper„Das Nachtlager in Granada“ von Kreutzer; 5. Neu Wien, Wal⸗ zer von Strauß; 6. Der deutſche Schmied, Marſchlied von Wilhelm Schwittmann. Studienfahrt durch die Pfalz und das Saar⸗ gebiet. Das Zentralinſtitut für Erziehung und Unterricht in Berlin hat für die Zeit vom 16. bis 24. Juli eine Studienfahrt feſtgeſetzt, die durch die Pfalz und das Soargebiet führen wird. Treffpunkt der Teilnehmer iſt am 15. Juli in Neuſtadt a. H. Von hier aus werden die hiſtoriſch und politiſch bedeutungs⸗ vollen Stätten der Rheinebene und der Pfalz beſucht, und am 20. Juli treffen die Grenzland⸗ fahrer in Saarbrücken ein. Die Arbeitsge⸗ meinſchaft für Geopolitik übernimmt die Füh⸗ rung der Geſellſchaft im Saargebiet. Die wirtſchaftlich, geographiſch und kulturell charak⸗ teriſtiſchen Induſtriewerke, Landſchaften und Einrichtungen kennenzulernen, iſt das Ziel dieſer Fahrt. . ſoll von der diesjährigen übertroffen werden HB-Klischee 6. Mannheimer Segel⸗ und Motorboot⸗ Regatta Starke Beteiligung— Auswärkige Meldungen Heute und morgen veranſtaltet die Segler⸗ Vereinigung Mannheim ihre 6. Re⸗ —2 Zum erſten Male werden auch die otorboot⸗Eigner in der SVM ein Rennen abhalten; die erſte für Motorboote in Mannheim nach dem Kriege. Die Wettfahrten verſprechen res, ſind doch nicht weniger als 32 Meldungen bis jetzt eingegaengen. Daß auch außerhalb Mannheims großes Intereſſe für die fen en Veranſtaltungen vorhanden iſt, bewei Meldungen aus Worms, Mainz, Wiesbaden⸗ Schierſtein und vom Main. Die Segelboote ſtarten erſtmalig heute, Samstagmittag, 14.30 Uhr, bei der Bootsver⸗ leihanſtalt Albeißer(unterhalb der Adolf⸗Hit⸗ ler⸗Brücke), fahren neckar⸗ und rheinabwärts bis etwa 5 Kilometer vor Worms(Lampert⸗ heimer Altrhein). Von einem Schleppdampfer aus, der von einer hieſigen 1 zur Verfü⸗ gung geſtellt wurde, werden die Boote gezeitet en die und nach Beendigung der Wettfahrt in den Alt⸗ rhein zu Dehus geſchleppt, wo ſie bis zur Sonn⸗ tag⸗Regatta liegenbleiben. Intereſſenten kön⸗ nen die an von einem Begleit⸗ boot aus die ganze Wettfahrt vom Start bis zum Ziel verfolgen. Einſteigeſtelle: Adolf⸗Hit⸗ ler⸗Brücke, Paſſagierboot„Stella Maris“. Am Sonntag wird auf dem Altrhein vor⸗ mittags noch eine zweite Wettfahrt für die Se⸗ elboote abgehalten. Der Start 50 beim aſſerſportverein Sandhofen. Geſegelt wird ein Dreieck⸗Kurs. Beginn.30 Uhr. Nachmit⸗ tags 14.30 Uhr findet die Motorboot⸗Wett⸗ fahrt ſtatt und zwar auf der gleichen Strecke. Geſtartet wird in drei Klaſſen; während die Klaſſen 1 und II eine Gleichmäßiakeitswett⸗ fahrt abſolvieren, fährt die Klaſſe III ein reines Geſchwindigkeitsrennen. Die beiden Sonntag⸗Regatten können vom Hochufer der Zellſtoff⸗Fabrik aus beim Waſſer⸗ ſportverein Sandhofen verfolgt werden.(Stra⸗ ßenbahn⸗Halteſtelle: Juteinduſtrie.) Der Weg zur Arbeit Als du ihn zum erſtenmal gingſt, ſchien er dir unbegreiflich vielgeſtaltig, faſt unbegreiflich weit zu ſein. Grau und nüchtern zog er ſich dahin, und er gefiel dir nicht. Nun kennſt du ihn in allen zu jeder Stunde, in jedem Wechſel der Erſcheinungsart, und er wurde dir lieb und vertraut. Denn auch ein Weg hat ein Geſicht, das melancholiſch blinzeln und übermütig lächeln kann, mag es an ſich auch noch ſo häßlich ſein. Jetzt liebſt du ihn, den Weg zu deiner Arbeitsſtätte, und ſeltſam, je öfter du ihn gehſt, deſto kürzer, unerheblicher erſcheint er deinen Augen— immer näher rückt das Ziel, je beſſer du den Weg beherrſchſt, der zu ihm führt. Schon früh am Morgen ſpielen Kinder auf dem Platz vor deinem Haus. Ihre bunten Kleider leuchten in der Sonne, und ihr Lachen klingt weit in die ſtille Straße hinein. An der Ecke, wo die Litfaßſäule ſteht, wird ſchon wie⸗ dere mal gebaut, und die Gemüſefrau aus Nummer ſechs ſchimpft über den ewigen Schmutz. Pünktlich, wie immer, parkt vor der Garage der kleine braune Hannomag. Nur ſein Beſitzer ſieht doch heute irgendwie verän⸗ dert aus?— Jetzt haſt du es: er trägt ja einen neuen Frühlingshut! Eigentlich könnte man ſo etwas auch mal wieder gebrauchen— du wirſt doch vaſch noch einen Blick in das Hutgeſchäft drüben werfen. Der Zeitungshändler grinſt: Guten Morgen! Wahrhaftig, beinahe hätteſt du die Illuſtrierte vergeſſen. In den Vorgärten wird heute gebuddelt, daß man ſeine Freude daran haben kann; doch du haſt keine Zeit, lange zuzuſehen— da hinten fährt ſchon die Bahn. Was? Die Normaluhr ſteht? Und ge⸗ rade wollteſt du deine eigene Uhr nach ihr ſtel⸗ len. Aber da geht ja ſchon der lange Jüng⸗ ling, der noch immer— zwei Straßen weiter— die Schulbank drückt. Er hat es heute mächtig eilig— allzu früh kann es wirklich nicht mehr ſein. Aus dem Nachbarhaus kommt der Brief⸗ träger, der Alte mit dem ſtruppigen Bart,— tja, man hat hier ſo ſeine„Freunde“, die man Tag für Tag trifft. Man ſieht ſie, erkennt ſie von Weitem ſchon an der Haltung, am Gang und doch weiß man nichts voneinander, iſt ſich fremd und vertraut zugleich. Auch die Menſchen gehören zu deinem Weg wie die Bäume, die Häuſer, die Läden, die immer ſtumm und unbeweglich ſinv... Der Briefträger ſchmunzelt vergnügt vor ſich hin— eigentlich möchteſt du grüßen. Aber dann läßt du es doch, und wie ſelbſtverſtändlich gehſt du kühl, ganz unberührt vorbei. Und was geſchieht mit dieſen Mütternꝰ? Das ſteht einwandfrei feſt— der jetzt 27 Jahre alte Johannes G. aus Kirch⸗Beer⸗ furth, wohnhaft in Mannheim, iſt kein wert⸗ voller Menſch, in die Schule ging er nicht gern— er kam in eine Rettungsanſtalt, dann in Fürſorgerziehung, überall wird ihm kein günſtiges Zeugnis ausgeſtellt. Verſchiedene Male gelingt es ihm— einemal auch auf Ver⸗ anlaſſung und mit Hilfe ſeiner Mutter— aus dieſen Anſtalten auszubrechen— er bekommt eine landwirtſchaftliche Stelle zugewieſen, geht auch dort wieder durch. Mit 15 Jahren erhielt er ſeine erſte kriminelle Beſtrafung. Seit dieſer Zeit hat ſich., ſobald er in Freiheit war, in der Hauptſache mit Diebſtäh⸗ len befaßt, Taubenſchläge, Kaninchenſtälle waren nicht ſicher, auch eine große Reihe von Ein⸗ bruchsdiebſtählen in Gartenhäuſern wurden von ihm, teils allein, teils in Geſellſchaft(einmal begleitete ihn der Stiefvater) ausgeführt. Im Jahre 1931 muß er wegen fahrläſſiger Körper⸗ verletzung verurteilt werden, nur einem Zufall war zu verdanken, daß er kein Menſchenleben auf dem Gewiſſen hatte. G. iſt ein uneheliches Kind, der Vater ſoll ein Trinker geweſen ſein; der ſpätere Ehemann der Mutter gab dem Kinde ſeinen Namen. Die Verhältniſſe zu Hauſe ſcheinen nicht gut ge⸗ weſen zu ſein, als der Vater ſtarb waren 6 Ge⸗ ſchwiſter da, die ernährt ſein wollten, hie und da mal auch ohne Obdach waren. Wie weit die Mutter zu einer ordentlichen Erziehung in der Lage geweſen iſt, läßt ſich ja nicht ohne weiteres ſagen, auf alle Fälle war es nicht gut, die Diebſtähle des Jungen nicht nur zu dulden, ſondern ihn ſogar dazu aufzufordern(. Nach dem Gutachten des med. Sachverſtändi⸗ en, Med.⸗Rat Dr. Götzmann, handelt es ſich ei G. um einen willensſchwachen Menſchen, der nicht in der Lage ſein wird, ſeine ver⸗ brecheriſche Neigung zu unterdrücken, immer wieder wird er rückfällig werden. Auf Antrag der Staatsanwalt wird gegen G. die nachträgliche Sicherungsverwahrung ausgeſprochen. Wie voir den Film ſehen Alhambra: „Die vier Muskeliere“ Nun ſehen wir dieſes Erfolgsſtück von Sig⸗ mund Graff auch verfilmt. Wir können uns eine grundſätzliche Stel⸗ lungnahme zum Stoff und zum Aufbau dieſes Volksfilms erübrigen, zumal wir vor knapp vierzehn Tagen anläßlich der hieſigen Erſtauf⸗ führung im Neuen Theater eine ausführliche Würdigung brachten und dieſer Film nur in ganz unweſentlichen Szenen vom Schauſpiel abweicht. Blieb alſo lediglich noch über die filmiſche Geſtaltung und die Darſtellung zu ſprechen. Es ſteht außer Frage, daß dieſer Film die tech⸗ niſche Ueberlegenheit der Lichtbildkunſt über jede Bühnenmöglichkeit mit durchſchlagender Wirkung ausnutzt. Auch die Darſtellung iſt reſtlos glückhaft. Man hat das Gefühl, als würden da oben auf der Leinwand keine Schau⸗ ſpieler, ſondern nur Menſchen des Alltags leben. Echt und überzeugend die gemeinſame Arbeit. Dieſer Film hat tatſächlich in der Reihe der Kriegsfilme gezeigt, obgliech er letztlich gar kein Kriegsfilm iſt. Eine ganz neue Filmart entſtand aus der vielfältigen Begabung des exakten Regiſſeurs: Ein Kriegsfilm voll Front⸗ und Volkswitz und doch aktuellſter Zeitfilm! Der Film folgt auf langer Strecke dem Theaterſlück und iſt da lebendig und luſtig, wenn er auch bald ſchon ſich in breiter Aus⸗ malung gefällt. Aber er hat das Herz am rechten Fleck, holt das Schickſal, ſo wie es im roßen und ganzen war, aus der Erinnerun eraus und ſetzt uns die alte Tragik vor, da jeder von dieſen vier Grabenkameraden in den Jahren nach dem Kriege zwar ein guter Deut⸗ ſcher geblieben iſt, ſich aber zu einem ebenſo großen Individualiſten und Partikulariſten ent⸗ wickelt hat. So wird aus dem Schwure, den ſie ſich einmal im Quartier auf treue Kamerad⸗ ſchaft fürs Leben gegeben haben, nichts, und der erſte gemeinſame Abend, der ſie und ihre Frauen zuſammenführt, bringt ihnen in weni⸗ en Augenblicken die Entdeckung, daß ſie ſich aum mehr etwas zu ſagen haben und daß ſie ſich mißverſtehen. Die Brücken, die zwiſchen ihnen geſpannt waren, das große gemein⸗ ſame Schickſal, das ſie einmal einte— alles iſt verſchwunden. In dem Bühnenſpiel finden ſie auf andere Weiſe wieder zuſammen als im Film. Dort bleibt das Unausgeſprochene, das ſie zwiſchen Grabenrand und Stacheldraht auf Tod und Leben aneinandergekettet hat, auch unge⸗ ſagt. Sie merken nur auf einmal, als ſie ſich dann in ihren friedlichen Berufen wieder be⸗ egnen, erſt bei den Klängen des Zapfenſtreichs, — draußen vorüberzieht, was im Grunde ihrer Seelen unverwandelt geſchlummert hat, und ſie ſind ganz ſtill und ganz für ſich wieder die vier Musketiere, die aus dem Kriege ins Leben herübergefunden haben. Der Film aber iſt lauter, gebraucht deutliche Worte vom Vaterland und Führer⸗ eiſt, und die vier Kameraden eilen auf die Easßen und reihen ſich ein in die Marſch⸗ kolonne, damit nur jeder ſieht und merkt, was in ihnen vorgeht. Aber ſo ſich das, was auf der Bühne in der Andeutung eine viel ſtärkere Ausſtrahlung beſitzt. Der Film mag es ſchwerer haben, hier die wirkungsvollen Ausdrucksmittel zu finden, aber er hätte die aufdringliche Deutlichkeit vermeiden müſſen, er hätte im wahrſten Sinne des Wortes nicht auf die Straße zu gehen brauchen, um etwas leben⸗ dig werden zu laſſen, was tiefer ſitzt, wenn es da iſt, als Militärmarſch und Gleichſchritt ver⸗ anſchaulichen können. Es wäre um ſo not⸗ wendiger geweſen, hier mit zarteren Mitteln 51 arbeiten, als es gar nicht darum ging, daß ie vier Musketiere ihren Militärſoldaten neu in ſich entdeckten, ſondern ein Bewußtſein der Zuſammengehörigkeit und der Lebenstreue, die erſt recht im kleinen Alltag und im zivilen Rock ſich bewähren ſoll. Die vier Soldaten ſind vortrefflich gekenn⸗ 5 durch Hans Brauſewetter, Paul Weſtermeier, Erhard Siedel und Fritz Kampers. Den Auslandsdeutſchen, der den vier Streithähnen den Kopf zurechtfetzt, gibt Hermann Speelmans. Auch die Frauen⸗ rollen ſind bei Käthe Haack und Agnes Straub in guten Händen, und Liſelotte Schaak iſt als Krankenſchweſter eines Front⸗ lazaretts ausſchließlich hübſch. Zwei neue Ausſtellungen in der ſtüdtiſchen Kunſthalle. In der ſtädtiſchen Kunſthalle wer⸗ den am Sonntag, dem 17. Juni, zwei Ausſtel⸗ lungen eröffnet. Die diesjährige Kanſt Som⸗ merausſtellung der Mannheimer Künſtler, zu der die Kunſthalle die Bezirksgruppe Mannheim der Reichskammer der bildenden Künſte ein⸗ geladen hat, vereinigt ausgewählte Arbeiten unſerer Mannheimer Maler und einige pla⸗ ſtiſche Werke. Die Gedächtnis⸗Ausſtellung für den vor Monaten verſtorbenen Mann⸗ heimer Künſtler Profeſſor Wilhelm Süs gibt zum erſtenmal eine Auswahl aus dem reichen graphiſchen Werk des Altmeiſters. Dieſe kleine Sonderſchau fügt ſich eng in die badiſche Abtei⸗ lung der Kunſthalle ein, die nach längerer Pauſe wieder in neuer Hängung der Oeffſentlichkeit zugänglich gemacht iſt. Mannheimer Kunſtverein, E.., L 1, 1. Neu ausgeſtellt: Zum 70. Geburtstag des in Mann⸗ heim geborenen Kunſtmalers Profeſſor Carl Blos(München) 32 Oelgemälde, 7 Zeichnungen.— Ferner zeigen Adolf Bode (Mannheim) 25 Oelgemämlde, Elſe Wenz⸗ Vietor(München) 40 Aquarelle(Märchen⸗ Illuſtrationen; und Ralph Tzſchokel (München) 32 Scherenſchnitte, Radierungen und Linoleumſchnitte. Neues Theater. Elſi Bod mer, die für die nächſte Spielzeit nach Düſſeldorf verpflichtet iſt, verabſchiedet ſich in der heutigen Auffüh⸗ vung von„Marlenes Brautfahrt“ vom Mann⸗ heimer Publikum.— Friedrich Forſters hiſto⸗ riſches Schauſpiel„Alle gegen einen, Einer für alle“, in dem die von dem jun⸗ gen Guſtav Waſa geführte Erhebung des ſchwediſchen Volks gegen die däniſche Fremd⸗ herrſchaft zur Darſtellung kommt, gelangt am reitag, dem 22. Juni, im Neuen Theater zur rſtaufführung. Regie: Richard Dornſeiff. „Hakenkreuzbanner⸗ — Frühausgabe 0 Samstag, 16. Juni 193⁴ Sahrgang 4— 4A Nr. 269— Seite 6 Zur Hochſommerzeit, wenn das Korn zur Reife gelangt iſt, beginnt die Zeit der Ernte, die wieder für ein volles Jahr die Ernährung des Volkes ermöglichen ſoll. Schon ſeit alters⸗ her wird der Anfang der Erntezeit mit einer volkstümlichen Feier eingeleitet. So wurden bei den alten Griechen die erſten Garben der den Getreidebau ſchützenden Göttin Ceres ge⸗ weiht und die alten Germanen opferten in der⸗ ſelben Art ihren Göttern. Es iſt darum leicht erklärlich, daß ſich im Volksglauben allerhand phantaſtiſche Erzählungen von guten und böſen Erntegeiſtern überliefert erhalten haben, die bereits unſeren Altvorderen belannt ge⸗ weſen ſind. Ein Büſchel Halme, der„Wichtel⸗ mann“ genannt, wird heute noch vielfach in deutſchen Landen dem Erntegeiſt geopfert. Man gibt dieſes Halmbüſchel, das auf dem Felde verbleibt, den Vögeln als ihnen willkommene Spende. Der Erntegeiſt lebt im Getreide, und ſo muß er auch beim Niedermähen der Aehren ſein Leben hingeben. Aber das tut er nicht leichten Herzens; er flüchtet ſich, wenn die Ernte beginnt, von Garbe zu Garbe. Je näher an ihn der klingende Senſenſchnitt her⸗ ankommt, um ſo mehr iſt ſein Daſein gefähr⸗ det. Im letzten Halmbüſchel ſucht er Zuflucht und damit iſt ſein Schickſal beſiegelt. Für den Beginn der Ernte haben ſich je nach der Gegend beſondere Bräuche beim Land⸗ volk erhalten. Die Zeit des Ernteanfangs richtet ſich nach den Witterungsverhältniſſen; ſie beginnt in Süddeutſchland meiſt Mitte Juli, in Mitteldeutſchland ein oder zwei Wo⸗ chen ſpäter. Ueberall empfindet der Landmann, daß für ihn die Ernte den Ertrag der geſam⸗ ten arbeitsreichen Feldbeſtellung bedeutet. Es darf daher, ſoll die Ernte wohlbehalten in die Scheunen gelangen, auch nicht an jedem belie⸗ bigen Tage mit dem Aehrenſchnitt begonnen werden. In Franken und in verſchiedenen Gegenden Weſtdeutſchlands gilt die Ernte nur dann für geſichert, wenn am Freitag mit ihr angefangen wird; im Erzgebirge hat man da⸗ für den Samstag gewählt, und in anderen Ge⸗ genden hofft man auf einen beſonders reichen Ernteſegen, wenn am Montag die erſten Gar⸗ ben gebunden werden. Niemals darf jedoch die Ernte am Sonntag ihren Anfang nehmen; der Sonntag gilt dem Landmann für den Erntebeginn als ein Feiertag, wie auch nie⸗ mals mit lärmender Fröhlichkeit der erſte Aehrenſchnitt getan wird. In manchen Dör⸗ ſern wird der Anfang der Erntezeit, wie in der Gegend des Kyffhäuſer, mit einem Früh⸗ gottesdienſt eingeweiht. Die Dörfer um Hil⸗ desheim haben die ſchöne Sitte eingeführt, daß während der Erntewochen jeden Nachmittag um 6 Uhr ein Choral vom Kirchturm geblaſen wird; auch in Merklingen(Württemberg) iſt Von Alfred Mello dieſer Brauch üblich; hier erklingt der Ernte⸗ choral aber nur am Sonntagmorgen. Durch die entbehrungsreichen Kriegsjahre haben die Stadtbewohner erſt die große und wichtige Bedeutung einer ausreichenden Ernte Erntebeginn und Erntebräuche ſchätzen gelernt. Der Landmann wußte auch in Friedenszeiten, daß ihm das Reiſen ſeiner Felder und dann die Ernte ſelbſt, Tage der Sorge werden konnten, wenn der Wettergott hierbei ſchwere Unwetterſchäden über die Flu⸗ Die Roſe Im Schatten hoher Mauern ſteht ſie, die ſtille, rote Roſe, hat nach rückwärts die Ausſicht auf Wohn⸗ und Büroräume, zur Linken und nach vorne auf die in ſchwindelnde 00 klet⸗ ternden Mauern der Brauerei, auf Holzſchup⸗ pen und Kehrichthaufen. Zur Rechten hat im zweiſtöckigen Schuppen ein Maler ſeine Werk⸗ ſtatt aufgeſchlagen, deſſen Leitern an der Wand lehnen oder auf dem Boden liegen. Und hoch oben blickt der Himmel herein, der Himmel, deſſen Sonne der roten Roſe und dem Pfirſich⸗ baum, der inmitten des bißchens Erde, das einen Garten vortäuſchen will, jeden Tag freundlich zulacht. So ſteht ſie einſam und verlaſſen,— und blüht und duftet und ſchaut zwiſchen den hohen Wänden zum Himmel hinauf, an dem feine, weiße Wölkchen von der Ferne erzählen, von der ſie herkommen. Was ſie ſich 5 denken mag, die einſameRoſe? Denkt ſie vielleicht an ihre Herkunft, an ihre Abſtammung? Denkt ſie daran, daß man ſchon fünftauſend Jahre vor unſerer Zeitrechnung von ihren Artgenoſſinnen wußte? Tatſächlich fand man in einem Tſchudengrab, das jetzt rund ſiebentauſend Jahre alt ſein mag, eine Münze, auf die eine Roſe t war. Und den Aegyp⸗ tern, Syriern und Indern war die Roſe ſo wenig eine Unbekannte wie den Griechen und den Römern. Bei den Griechen war ſie der ſchaumgeborenen Aphrodite geweiht, der Göttin der Schönheit und der Liebe. Wie die griechiſche Sage erzählt, ſoll die Roſe aus dem bei Er⸗ La der Aphrodite abfallenden Meeres⸗ ſchaum entſtanden ſein. Und als Aphrodite ihre Dornen mit Nektar beträufelte, da erblühte ſie zur holdeſten der Blumen. Später ging die Roſe auf den Eros, die Grazien und die Muſen über. Auch Dionyſos war die ſchöne Blume geweiht, denn oft erſcheint ſie als Schmuck der Gaſt⸗ mähler. Der römiſche Kaiſer Nero verbrauchte bei⸗ ſpielsweiſe bei einem Gaſtmahl für 600 000 Mark Roſen.— Unter den Kranzblumen wurde ſie die Blumenkönigin. Aber auch als Symbol des Todes, als Sinn⸗ bild der Vergänglichkeit des Menſchen erſcheint die ſtolze Blüte. Unſern germaniſchen Vorfahren war die Roſe nicht fremd. Sie hielten zur Zeit der Früh⸗ lingsfeiern große erſammlungen auf PI ab, die von Roſenhecken umgeben waren. Eine Vorſtellung, wenigſtens von der Form der ger⸗ maniſchen Frühlingsfeiern, gibt das„Roſen⸗ gartenlied“, wenn auch in anderer Bedeutung. Sehr früh findet ſich auch bei den Germanen eine Verknüpfung der Roſe mit der Liebe, und oft über den Tod hinaus vereint die Roſe die Liebenden. Sie wurde auf die Gräber der Sie waren noch nicht in Baja? Baden bei allen völnern— Sage mir, wie du badeſt, und ich ſage dir, wer du bijt Der Sommer läßt zwar noch immer auf ſich warten und bleibt uns die obligate Hitze ſchul⸗ dig, zu der er eigentlich verpflichtet wäre, aber immerhin dürfte eine Betrachtung über das Baden ſchon heute aktuell ſein. Viele ſind noch der Anſicht daß erſt der moderne Menſch das Baden und die Badeanſtalten erfunden hat. Wer dies glaubt, befindet ſich in einem gewalti⸗ gen Irrtum. Schon unter den— ölkern der Welt, von denen wir nicht viel wiſſen, hat es leidenſchaftliche Anhänger des Schwimm⸗ ſports gegeben. Allerdings war nicht immer die ſportliche Begeiſterung oder das Reinlich⸗ keitsbedürfnis für den Befuch von Bädern aus⸗ ſchlaggebend. an badete in der alten Zeit vielfach aus anderen Gründen. So vadeten zum Beiſpiel viele orientaliſche Völker, wie die nder, Perſer und Aegypter, weil es ihnen ihre Religion vorſchrieb. Das Baden war da⸗ mals eine religiöſe Handlung und wer ſich dagegen ſträubte, weil er vielleicht waſſerſchen war, beging eine Sünde. Das Swinemünde der Römer Wenn die Orientalen vor undenklich langer — ins Waſſer ſtiegen, dachten ſie in erſter inie daran, ſich die Seele rein zu waſchen. Das Baden war in dieſem Sinne mehr eine ymboliſche Handlung. Auch die Griechen, ie das Badeweſen von den alten Aegyptern kennen lernten, verbanden das Baden mit dem religiöſen Kultus. Griechenland beſaß zahl⸗ reiche Brunnenhäuſer und Bäder, auch Fluß⸗ und Seebäder waren außerordentlich beliebt. Im Laufe der in wurden die religiöſen Beweggründe durch andere verdrängt. enn heute der hehe Bankdirektor Müller ſeine kor⸗ pulente Ehehälfte zur Entfettungskur nach Karlsbad ſchickt, ſchickte im alten Griechenland der Bankdirektor Alcibiades ſeine Frau nach Korinth. In Korinth hatten die verwöhnten Damen der Geſellſchaft die Möglichkeit, ſich in den komfortablen Brunnenhäuſern die Lange⸗ weile zu vertreiben. Leidende Griechen beſuch⸗ ten mit Vorliebe die Dampf⸗ und Schwefelbä⸗ der, ſofern ſie der wohlhabenden Klaſſe ange⸗ hörten. Den Erwerbsloſen ſtanden die Fluß⸗ und Seebäder zur Verfügung. nd die alten Griechen hatten ihr Weekend und i r Picknick am Strand. Oft waren die Badeanſtalten in den herrlichſten Gegenden er⸗ richtet und von den ſchönſten Parkanlagen um⸗ geben. Der kleine Buchhalter aus Athen ſchlug mit ſeiner Freundin am Strand ſeine Zelte auf, während der aſthmatiſche Herr General⸗ direktor in einem eleganten Brunnenhaus in Korinth Erholung ſuchte. Bei den Römern wurde das Baden zu einer Art Lebensinhalt. Sie gebrauchten die Seife weniger aus religiöſen Gründen als aus dem Bedürfnis heraus, Körperpflege zu treiben. Die luxuriöſe Stadt Bajä war das Swinemünde der Römer. In Baſä gaben ſich die römiſchen Lebemänner, die eleganten Damen der Geſell⸗ ſchaft, die wohlhabenden Kaufleute, mit einem Wort die Prominenten ein Stelldichein. Bajä war ein Hollywood der Badenden. Wer ſich nicht mindeſtens einmal im Jahr eine Reiſe nach Bajä leiſten konnte, wurde über die Achſel angeſehen. Wie, Sie waren in dieſem Sommer noch nicht in Baſa, mag damals eine ſtändige Redensart geweſen ſein. Bajä war eine Legi⸗ timation, ein Ausweis, mit dem man überall vorgelaſſen wurde. Die heftige Leidenſchaft für das Baden, von der die Römer in der Verfallzeit ihres Rei⸗ ches erfaßt wurden, hing mit dem Le⸗ bensſtandard zuſammen. Die Moral war ge⸗ ſunken, allgemein herrſchte eine animaliſche Le⸗ bensfreude, die zu den ſeltſamſten Auswüchſen und Entgleiſungen führte. Man aß und trank ohne Diät 35 halten, und achtete wenig auf ſeine Geſundheit. Wenn der Hausarzt anfing, bedenklich den Kopf zu ſchütteln, ging der vor⸗ nehme Römer na Bajä, um ſich das über⸗ flüſſige Fett wegzutrainieren. In Bajä hatte er ſeine Sommervillg. Dort wälzte er ſich in den heißen Dampfbädern, dort machte er die anſtrengendſten Schwitzkuren durch. Wenn die Badeſaiſon vorbei war, kehrte er erleichtert in die Hauptſtadt zurück, um ſeinen leichtſinnigen Lebenswandel mit ruhigem Gewiſſen wieder aufzunehmen. Hatten die Römer einen Zwickel? Raſch verlor das Baden ſeinen urſprüng⸗ lichen Sinn. Es war längſt keine religiöſ⸗ Handlung mehr und die Menſchen, die aus rein ſportlicher Leidenſchaft badeten, wurden im'ner ſeltener. Man badete, um ſich zu amüſieren. ätzen Jungfrauen und Jünglinge gepflanzt, und be⸗ onders die rankende Roſe wurde hierzu bevor⸗ zugt. Sie war der ſinnige Schmuck bei ernſten und heiteren Gelegenheiten, deſſen ſich ſpäter auch das Chriſtentum bemächtigte. Und wiederum iſt es Walther von der Vogel⸗ weide, der, als er den Liebreiz der Geliebten, die dem Dichter einen Kranz aufgeſetzt hat, ſchil⸗ dert, von ihren Wangen ſingt, die ſo rot wur⸗ den wie die Roſe, da ſie bei der Lilie ſteht „Si nam daz ich ir böt, einem kinde vil gelich daz ére hat. ir wangen wurden röt, ſame diu röſe, da ſi bi der liljen ſtat. Die Roſe nimmt im Mittelalter eine Vor⸗ 1 Sſtellung ein, der Heilkräfte und alles mög⸗ iche zugeſchrieben werden. Um ehrwürdige Bau⸗ denkmäler rankte ſie ſich, Maler verwoben ſie in ihre Bildwerke, Dichter und Bildhauer geſtalte⸗ ten ihre Werke durch ſie. „Es blühen die Roſen, die Nachtigall ſingt. Mein Herz iſt voll Freude, voll Freude es ſpringt. Ein Reiter zu Pferde, ſo reit ich durchs Land, für Freiheit und Ehre und Vaterland.“ Und Friedrich Rückert ſingt von ihr ſo ſchlicht und ſchön: „Die Roſe ſtand im Tau,— es waren Perlen grau.— Als Sonne ſie beſchienen— wurden ſie zu Rubinen.“ Im Schatten hoher Mauern ſteht ſie, die ſtile, rote Roſe.... Gräſer und Unkraut wu⸗ u0 um ſie herum und neiden ihr den tolzen uchs. Einſam ſteht ſie im Winde und ſ zaukelt ihre hohen Stengel hin und her, als ob ſie das Gehabe um ſie herum nichts anginge. Wenn auch die Diſtel neben ihr ganz ſpitze Blätter vor Gift und Zorn bekommen hat, wenn ihr auch der Kopf rot anläuft vor Wut, die ſtille Roſe macht ſich nichts daraus. Eine Diſtel wird immer nur eine Diſtel bleiben und aus dem Kehrichthaufen dort hinten in der Ecke wird nie⸗ mals eine Roſe herauswachſen. Wie ſie nur dort hinkam? Und warum? Wer will es wiſ⸗ ſen! Ob ſie überhaupt darüber nachdenkt, die ſtille Roſe? Ein Falter kam geflogen, der ſetzte ſich auf ihre Blüte und erzählte ihr von der Welt drau⸗ en, von Blumenduft und Schönheit, von Selig⸗ eit und Sonne. Und da war die einſame Roſe — ſtill vor Glück und freute ſich über die Raßen und vergaß die hohen düſteren Mauern, das Unkraut, den Kehrichthaufen und die Miſt⸗ käfer um ſich her und trieb Knoſpe um Knoſpe. Und die Sonnenſtrahlen küßten die kleinen Roſenkinder, daß ſie vor Freude aufbrachen und den düſteren Hof hinter der Straße, die ihren Namen nach einem pfälziſchen Kurfürſten trägt, mir ihrem Duft und ihrer Schönheit erfüllten. Man ſtieg ins Waſſer, um miteinander zu flirten. an veranſtaltete in Bädern die wil⸗ deſten Gelage und die wüſteſten Orgien. Dieſe Wn d degenerierten Römer hätten es wahrlich verdient, zum Tragen eines Zwickels verurteilt zu werden! Mit welchem übertriebe⸗ nen Luxus die öffentlichen Bäder der Römer eingerichtet waren, hat man ſchon aus den Trümmern und Ausgrabungen von Pompeji erſehen können. Das Baden war Nebenſache Man klatſchte und las die ſeichteſten chundromane. Die einzige Sorge der römi⸗ ſchen Cäſaren war, möglichſt elegante Bäder zu bauen. So ſchenkte zum Beiſpiel Caracalla der Stadt Rom eine Badeanſtalt mit 1600 Mar⸗ morbecken. Selbſt die römiſchen Legionen er⸗ hielten nach und nach ihre warmen Bäder, in denen ſie ſich von den Strapazen der Schlacht erholen konnten. Damals mochte es wohl zum guten Ton ge⸗ hören, mindeſtens einmal im Jahr krank zu werden. Die Römer waren, wie man heute ſagen würde, mit ihren Nerven vollkommen herunter. Da ſie viel aßen und wenig Bewe⸗ ung hatten, war es kein Wunder, wenn ſie mmer wieder in die Bäder fuhren, um ſich maſſieren zu laſſen. Sie hatten zwar nicht ihren eigenen Chauffeur, weil es damals noch keine Autos gab, wohl aber ihre Sklaven, die auf den kleinſten Wink gehorchten. Wenn die wohlhabenden Herren Römer hatten, fingen ſie an zu würfeln und abends verbrach⸗ ten ſie ihre Zeit mit Luſtfahrten in reich ver⸗ zierten Gondeln auf dem Lucriniſchen See. Karl der Große— ein glänzender Schwimmer Während die Römer langſam, aber ſicher dem Aſthma verfielen und von rheumatiſchen Schmerzen heimgeſucht wurden, ſtrotzten die Germanen vor Geſundheit. Sie ſtiegen nicht, wie es heute vielfach üblich iſt, ſcheu und ängſt⸗ lich, zuerſt mit dem kleinen Zeh ins Waſſer, ſondern ſtürzten ſich mit einem kühnen Sprung in die kühle Flut. Die Germanen waren glän⸗ zende Schwimmer. Auch von Kaxl dem Großen erzählt man ſich, daß er ein begeiſterter Freund des Schwimmſportes war. Sein Kollege, Kai⸗ ſer Otto II., ſchwamm ſo hervorragend, daß es ihm gelang, durch ſeine Schwimmgewandtheit der Gefangenſchaft zu entgehen. Bei ſchönem Wetter waren zur Zeit, da noch die alten Germanen lebten, die Flußbäder vom Rhein bis zur Donau mit jungen Leuten über⸗ füllt. Ein Journaliſt aus dem Jahre 1542 hat damals über das Baden eine feſſelnde Repor⸗ tage geſchrieben, in der es unter anderem heißt:„Und iſt der Gebrauch des kalten Ba⸗ ren ſchickte. Dann war die Arbeit eines Jah⸗ res und mit ihr die Feldfrucht, unſer täglich Brot“, vernichtet. Der erſte Aehrenſchnitt zei⸗ tigt darum beim Landmann eine gewiſſe feier⸗ liche Stimmung, die ſich auch in verſchiedenen Gebräuchen kundgibt. In den heſſiſchen Dör⸗ fern müſſen die erſten Halme von einem Kinde unter fünf Jahren geſchnitten werden; in Nordweſtdeutſchland darf beim Aufladen des erſten Wagens kein Wort geſprochen werden und wenn der Bauer von den erſten abge⸗ mähten Halmen drei davon in den Mund nimmt, wird er das ganze Jahr ohne Sorgen leben. Weiter hat jede Gegend auch ihren eigenen Ernteglauben. Der erſte beladene Ge⸗ treidewagen muß rückwärts in die Scheunen gefahren werden, dann darf man nicht unter einem ſolchen Wagen hindurchkriechen, ſollen die anderen Wagen ohne Unfall vom Felde heimkommen. Auch wird keine Magd den Re⸗ chen mit den Zinken nach oben hinlegen, weil ſonſt ein Gewitter heraufziehen würde. Die Erntezeit bringt für die Landbevölke⸗ rung die arbeitsreichſten Wochen des ganzen Jahres. Jede Stunde vom frühen Tage an gehört dem Einſchaffen des Getreides, denn Hein Wetterumſchlag kann ſchweren Schaden bringen. Darum wird jede Muskel doppelt angeſpannt, ſobald Gewitterwolken am Him⸗ mel aufziehen; mit der Minute muß dann ge⸗ rechnet werden, und glücklich wird der Tag ge⸗ prieſen, der die letzten Garben ſicher unter Dach und Fach bringen ließ. Erſt der Schluß der Erntezeit gibt dem Landvolk Anlaß zum fröhlichen Erntefeſt. Dabei ſei nicht des alten Brauchs vergeſſen, der während der Ernte noch in manchen Gegenden üblich iſt. Kommt der Beſitzer des Feldes oder ein fremder Gaſt zum erſtenmal auf das Feld, dann ſchmücken ihm die Binderinnen den Arm mit einem Aehren⸗ kranz, wobei das„Bindelied“ geſungen wird. Es endet mit dem Wunſch, daß der ſo Ge⸗ ſchmückte ſich durch eine Gabe erkenntlich zeige. Aehnlichen Zweck hat das Senſenlied der Schnitter, das dieſe dem Gaſt zum Gruß ent⸗ bieten. Mag auch mancher landesübliche Brauch heute in Vergeſſenheit geraten ſein, unſere Erntebräuche ſind bei unſerer Landbevölke⸗ rung heimiſch geblieben, wie auch der Dorf⸗ jugend heute noch von der böſen Roggen⸗ muhme erzählt wird, die im Getreide wohnt, und die kleinen Kinder, wenn ſie den Halmen zu nahe kommen, in das Kornfeld hineinzieht, wo ſie auf Nimmerwiederſehen verſchwinden. Die gütige Mittagsfrau dagegen hilft dem Landmann die Arbeit erleichtern. Während er zur Mittagszeit ausruht, ſchneidet ſie zur Erntezeit die Halme und fördert dadurch die Erntearbeit. Ungeſehen kommt und verſchwin⸗ det ſie, wie auch die ſonſtigen Erntegeiſter ſich vor keines Menſchen Auge blicken laſſen. dens dieſer Zeit nit allein bey uns Teutſchen, ſonder auch anderen frembden Nationen in hefftigen gebrauch, aber allein Sommers zeit in größter Hitz.“ Alarich badete in Athen. Der Oſtgotenkönig Theodorich ſpricht mit Entzücken von den Schwefelbädern von Albano und die Langobarden bedienten ſich römiſcher Bäder. Karl der Große badete in Aachen. Da er ſich allein offenbar gelangweilt hätte, mußte ſein Gefolge wohl oder übel dem lufthungrigen —6— in die Fluten nachſteigen. Da die rominenten dem Volke mit gutem Beiſpiel vorangingen, wurde das Baden nach und nach zu einer allgemeinen Volksſitte. Wenn einer von einer langen Reiſe heimkehrte, war das erſte, er nahm ein Bad. Wenn er erſchöpft und müde aus der Schlacht zurückkam, ſprang er Hals über Kopf ins Waſſer. Das Baden ſpielte in vielen deutſchen Ländern bei der Hochzeit eine große Rolle. Wehe dem Bräutigam, der FW5 Braut ins Zimmer führte, 4 vorher ie öffentliche Badeſtube beſucht zu haben. Vor der Hochzeit, ſo war er von der ſtrengen Eti⸗ kette vorgeſchrieben, mußte mit zahlreichem Ge⸗ folge gebadet werden. Im Gegenſatz zu den römiſchen Verhältniſſen gehörte das Baden bei den Germanen zn den religiöſen Gebräuchen. So war es zum Bei⸗ ſpiel Mode, ſogenannte Seelenbäder zu neh⸗ men. Sogar in Klöſtern hat man Bodeſtuben Im Mittelalter beſaß faſt jede Stadt, ie etwas auf ſich hielt, eine geſetzliche Bade⸗ ſtube. Als die Leute von den Kreuzzügen zu⸗ rückkamen, wurden die Dampf⸗ und Schwitz⸗ bäder modern. Man hatte Angſt vor der ara⸗ biſchen Lepra und vor den Schwitzſtuben ſtan⸗ den die Menſchen Schlange. Wenn der Ba⸗ dende eintrat, machte der Badewirt eine hofliche Verbeugung und überreichte ihm mit liebens⸗ würdiger Gebärde ein Büſchel aus Birken⸗ und Eichenlaubreiſern. Wie heute die Dame ihre Puderquaſte hat, hatte man damals ſeine Bade⸗ quaſte. Während man heute mit Handtüchern die Haut frottiert, hieb man ſich im Mittel⸗ alter mit der Badequaſte aus Birkenreiſern mit aller Wucht auf die Haut, um die Blutzirkula⸗ tion zu beleben. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde der Bad⸗ beſuch von den Behörden ſtark vermindert, da ſich in den Badeſtuben eine große Sittenloſig⸗ keit Eingang verſchafft hatte. Wie man auch das Baden beurteilen mag: wir erſehen aus der obigen Schilderung, daß es eine uralte Ex⸗ findung iſt, die von einem Volk auf das an⸗ dere übertragen wurde. Sage mir, wie du badeſt, und ich ſage dir, wer du biſt! Theodor Riegler. ſchon ſchicht! mit 3 gedeck— Die betrag für d zweite Betrie NSB. und d Horſt⸗ Geleg mer 2 Mel bei ge Ne begrer ſchoßn Bauli theker ſten 0 Anträ Für b darlel und ſenbel Eigen Wohn einger ſtunde wird. Die Dämsi die dem 9 hält wuchs Gärte Obſtb nen 1 macht linge Juni 1934 eines Jah⸗ rſer„täglich nſchnitt zei⸗ ewiſſe feier⸗ ſerſchiedenen ſiſchen Dör⸗ inem Kinde werden; in ufladen des hen werden erſten abge⸗ den Mund hne Sorgen auch ihren eladene Ge⸗ ie Scheunen nicht unter echen, ſollen vom Felde agd den Re⸗ nlegen, weil ürde. Landbevölke⸗ des ganzen en Tage an reides, denn en Schaden Skel doppelt n am Him⸗ uß dann ge⸗ der Tag ge⸗ ſicher unter tder Schluß Anlaß zum cht des alten r Ernte noch Kommt der er Gaſt zum zmücken ihm nem Aehren⸗ ungen wird. der ſo Ge⸗ nntlich zeige. rſenlied der n Gruß ent⸗ liche Bvauch ſein, unſere Landbevölke⸗ h der Dorf⸗ ſen Roggen⸗ reide wohnt,. den Halmen hineinzieht, verſchwinden. hilft dem Während er det ſie zur dadurch die id verſchwin⸗ ntegeiſter ſich laſſen. ——— 18 Teutſchen, Nationen in zommers zeit n Athen. Der nit Entzücken zano und die iſcher Bäder. 1. Da er ſich „ mußte ſein lufthungrigen gen. Da die tem Beiſpiel ſach und nach Wenn einer rte, war das erſchöpft und n, ſprang er Baden ſpielte der Hochzeit äutigam, der 4 vorher u haben. Vor ſtrengen Eti⸗ hlreichem Ge⸗ Verhältniſſen ianen zu den es zum Bei⸗ äder zu neh⸗ n Bodeſtuben iſt jede Stadt, etzliche Bade⸗ reuzzügen zu⸗ und Schwit⸗ vor der ara⸗ itzſtuben ſtan⸗ enn der Ba⸗ t eine höfliche mit liebens⸗ Birken⸗ und e Dame ihre s ſeine Bade⸗ Handtüchern h im Mitiel⸗ kenreiſern mit Blutzirkula⸗ urde der Bad⸗ ermindert, da e Sittenloſig⸗ zie man auch erſehen aus ne Uralte Er⸗ auf das an⸗ mir, wie du biſt! Riegler. 5 3 4 45 * Jahrgang 4— A Nr. 269— Seite 7 5„Hakenkreuzbanner⸗ Drühausgabe— Samstag, 16. Juni 1934 Mit„üraft durch Freude“ zu den Volksſchauſpielen in Viernheim Um allen Mannheimer Volksgenoſſen den Beſuch der Viernheimer Volksſchauſpiele zu er⸗ möglichen, veranſtaltet das Amt„Kraft durch Freude“ am 7. Juli Sonderzugfahrten nach Viernheim, mit Zügen der OEc ab Neckarſtadt.(Abfahrt 16 Uhr). Auf der herrlichen, vielen Mannheimern ſchon belannten Naturbühne kommt das ge⸗ ſchichtliche Schauſpiel „Andreas Hofer“ mit 350 Mitwirkenden zur Aufführung. Der gedeckte Zuſchauerraum faßt 2000 Perſonen! Die Preiſe ſind äußerſt niedrig gehalten, ſie betragen einſchließlich der Hin⸗ und Rückfahrt für den erſten Platz.20 RM. und für den zweiten Platz 80 Pfg. Anmeldungen bei den Betriebszellen, den Ortsgruppen der PO und NSBo, bei dem Amt„Kraft durch Freude“ und dem Kampfbund für deutſche Kultur, beide Horſt⸗Weſſel⸗Haus L. 4, 15. Eine einmalige Gelegenheit zum billigen Beſuch der Viernhei⸗ mer Volksſchauſpiele! Melden Sie ſich ſofort an, da die Fahrt nur bei genügender Beteiligung ſtattfindet. NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Kreis Mannheim Kellerbrand. Die Berufsfeuerwehr(Feuer⸗ wache 2) wurde nach der Angelſtraße 76a alar⸗ miert. Dort war infolge eines ſchlechtſchlie ßenden Kaminſchiebers ein Kellerbrand ausge⸗ brochen. Die Gefahr war beim Eintreffen des Löſchzuges bereits beſeitigt. Förderung des Wohnungsbaues 1934. Zur Förderung des Wohnungsbaues ſtehen für eine begrenzte Anzahl von Eigenheimen und Ge⸗ ſchoßwohnungen Mittel zur Verfügung. Die Bauliebhaber müſſen außer der erſten Hypo⸗ thek mindeſtens 30 Prozent der Geſamtbauko⸗ ſten als Eigenmittel nachweiſen können. Die Anträge müſſen vor Baubeginn geſtellt werden. Für bereits begonnene Bauten kommt ein Bau⸗ darlehen nicht in Frage. Anträge mit Lage⸗ und Bauplänen, Koſtenvoranſchlag und Kaſ⸗ ſenbelegen über die zur Verfügung ſtehenden Eigenmittel können beim Hochbauamt— Abt. Wohnungsfürſorge, Pfälzer Hof— Zimmer 64 eingereicht werden, wo während der Sprech⸗ 4—3 16 bis 18 Uhr, auch Auskunft erteilt wird. Die nützliche Fledermaus. In den hellen Dämmerſtunden der warmen Juninächte fliegt die„langohrige Fledermaus“ auf Beute. Auf dem Lande kennt ſie jedermann. In der Stadt hält ſie ſich nur in der Nähe von mit Baum⸗ wuchs oder Geſträuch beſtandenen Plätzen, Gärten und Pärken auf. Gerne flattert ſie um Obſtbäume, haſcht Fliegen und Mücken, Spin⸗ nen und Motten, lieſt auch Raupen auf und macht ſich durch Vernichten zahlreicher Schäd⸗ linge überaus nützlich. Von vielen Feinden: Eulen, Mardern, Iltiſſen und Katzen bedroht, ſeien die langohrige Fledermaus und ihre Verwandten, die„Zwergfledermäuſe“ als Ver⸗ bündete des Obſtgärtners und nützliche Forſt⸗ tiere dem Schutze des Volkes empfohlen. Tags⸗ über halten ſich die Fledermäuſe gerne ſchla⸗ fend hinter Läden, an Schornſteinen oder Turmlucken auf. Im Bauernſpruch heißt es: „Wer eine Fledermaus tötet, vernichtet die Ernte eines Obſtbaumes“. Daß Fledermäuſe den Menſchen in die Haare fliegen, iſt ein Stück Volksaberglauben übelſter Sorte. Die Kornblume blüht im Felde. Wenn man jetzt einen Spaziergang entlang der Felder macht, kann man ſich über das Wachſen und Gedeihen des Kornes freuen. Die Felder ſind jetzt mit den blauen Lichtern der Kornblumen⸗ blüte geſchmückt. So ſchön der Anblick iſt, ſo wenig freut ſich der Bauer darüber, denn für ihn iſt die Kornblume ein wenig geſchätztes Unkraut, das dem wachſenden Getreide die Nahrung nimmt. Es ſchadet zwar nichts, wenn die Spaziergänger mit einem Sträußchen der blauen Sommerblumen nach Hauſe ziehen, doch muß man beim Pflücken achtgeben, daß man nur die Blumen an den Rändern der Felder pflückt. Der jährliche Schaden, der dem Land⸗ mann durch das Niedertreten des Kornes ent⸗ ſteht, iſt ſehr hoch. Was iſt los? Samstag, 16. Juni Roſengarten:„Marlenes Brautfahrt“, Ope⸗ rette von H. v. Nack. Miete A. 20 Uhr. Roſarium(Neuoſtheim, Harrlachweg): 16—20 Uhr ge⸗ öffnet. Waldparkreſtaurant: 20.30 Uhr Großes Mannheimer Parkfeſt. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 13.30 Uhr Wochen⸗ endfahrt in den Rheingau. Autobus⸗Sonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr Max⸗ dorf, Bad Dürkheim, Lindemanns⸗Ruhe, Peters⸗ kopf, Kallſtadt, Weiſenheim, Mannheim. Reichsſchwimmwoche: 18.30 Uhr Zug durch die Stadt. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Tan⸗Tee; 20.15 Uhr mit Gaſtſpiel Gerty von Reichen⸗ all. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof, Kabarett Libelle, Waldparkreſtaurant. Ständige Darbietungen Städt. Schloßmuſeum: 10.30 und 15—17 Uhr geöffnet. Sonderausſtellung: Kaiſerdome am Mittelrehin. Städt. Kunſthalle: 11—13 u. 15—17 Uhr geöffnet. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: 10—13 und 15 bis 17 Uhr geöffnet. Stüdt. Schloßbücherei: 11—13 Uhr Ausleihe, 9 bis 13 Uhr Leſeſäle. Städt. Bücher⸗ und Leſehalle: 10.30—12 und 16 bis 19 Uhr Buchausgabe; 10.30—13 und 16.30—21 Uhr Leſehalle. Jugendbücherei, K 7, 46: 15—19 Uhr geöffnet. Gedenkſtätten deutſcher Helden an der Saar Foto: Schmidt HB-Klischee Winterbergdenkmal bei Saarbrücken Dieſe beiden Helden⸗Gedenkſtätten geben Kunde von dem Sterben unſerer Brüder an der Saar um ihres wa tiB-Klischee Foto: Schmidt Gefallenendenkmal im Ehrental ——— Ringen und ſtolzen ren Vaterlandes Ehre Eine Fahrt ins deutſche Saargebiet Ueberall begeiſterte Aufnahme Allüberall zeigt ſich in überaus herzlicher Weiſe die innige Verbundenheit mit unſeren Brüdern an der Saar. Alle üblen Tendenznach⸗ richten, die von„intereſſierten“ Kreiſen des In⸗ und Auslandes über die Haltung der Saar⸗ länder ausgeſtreut werden, entpuppen ſich als haltloſe, infame und verzweifelte Machenſchaf⸗ ten. Wir laſſen nachſtehend einen Teilnehmer über die Eindrücke ſeines Beſuches berichten. „Am Sonntagmorgen.42 Uhr fuhr ein Son⸗ derzug von Ludwigshafen aus mit etwa 1200 Reiſeteilnehmern ins herrliche Saarland. Dieſe Fahrt war für jeden Mitreiſenden ein Erleb⸗ nis. Das Einzige, was uns befremdete, war die franzöſiſche Zollreviſion in Homburg. Ein jeder wurde gefragt, ob er etwas zu verzollen hätte. Die Antwort lautete„nein“(das deut⸗ ſche Herz iſt ja zollfrei!). Mit einer Verſpä⸗ tung infolge der Zollreviſion gelangten wir in Saarbrücken an und wurden daſelbſt von einem Vertreter des Saarbrückener Verkehrsvereins empfangen. Wir gingen ſodann gemeinſam ins„Kaffee Kiefer“, von wo aus wir eingeteilt wurden. Die erſte Abteilung beſichtigte einen Teil der Stadt und wurde gegen 12 Uhr mit Taxametern nach Völklingen befördert. Dieſe Fahrtteilnehmer waren dort von der Firma Gebr. Röchling zum Mittageſſen eingeladen. Der zweite Trupp beſuchte das Winter⸗ bergdenkmak, das zur Er'nnerung an die im Krieg 1870⸗71 gefallenen deutſchen Soldaten errichtet worden iſt. Von hier aus ging es zum Ehrenfriedhof, der dicht an der franzöſi⸗ ſchen Grenze liegt. Wir ſtießen hier auf das Grab des Jakob Johannes, der am 20. Oktober 1919 von den Franzoſen erſchoſſen worden war. Er ſtarb, auf daß wir leben kön⸗ nen. Von da aus ging der Weg zum Ehrental, wo die Krieger beider Nationen des Krieges 1870⸗71 ruhen. Beſonders ſehenswert iſt dort das Grab der Katherina Weißgerber, ge⸗ nannt„Schulze⸗Kathrin“. Dieſes heldenhafte Mädchen brachte unſeren tapferen Soldaten das Waſſer mitten durch die Schußlinie. Mit etwa 45 Perſonenwagen fuhren wir dann nach dem Deutſch⸗Mühlenweiher, der ſehr ſchön an⸗ gelegt iſt vorbei, und über Gersweiler und Völklingen, wo wir das große Hüttenwerk der Firma Gebr. Röchling beſichtigten, in das Warndtgebiet. Unſer Aufenthalt galt dem Orte Sankt Nikolaus, der direkt an der franzöſiſchen Grenze liegt. Ueberall, wo wir hinkamen, ſahen wir freudige Geſichter, und wir wurden mit dem deutſchen Gruß empfan⸗ gen. Dortſelbſt erhielten wir von einem An⸗ ſäſſigen Aufſchluß über den wirtſchaftlichen Wert des Warndtgebiets. Von da aus fuhren wir zum Remaux⸗Schacht, der in einer Ent⸗ fernung von nur vier Metern von der deut⸗ ſchen Grenze errichtet iſt. Er dient dem fran⸗ zöſiſchen Kohlenraub unter deutſchem Saar⸗ boden! Unſer Weg führte uns weiter über —— Ludweiler zurück nach Saar⸗ rücken. Die Stimmung im Kreiſe der Teilnehmer war eine ausgezeichnete; vor allem dadurch geför⸗ dert, daß ſie, die zum weitaus überwiegenden Teil erſtmals die deutſche Saar lhennen lernten, hier allſeits auf Volksgenoſſen trafen, die ebenſo deutſch waren, wie wir ſelbſt. Jeden⸗ falls war unſer Beſuch mit dazu angetan, ihnen das Leid leichter ertragen zu helfen. Ueberall hörten wir den befreienden Seufzer: Nun iſt es ja nicht mehr allzu lange bis zum 13. Januar 19351 Dann werden wir frei und wieder zur gro⸗ ßen deutſchen Gemeinſchaft gehören! Die Ab⸗ fahrt von Saarbrücken geſtaltete ſich zu einem eindrucksvollen Erlebnis. Der Bahnſteig war angefüllt von den Vielen, die uns Grüße an die Heimat auftrugen. Der Zug verließ den Bahnhof und noch lange waren die zum deut⸗ ſchen Gruß erhobenen Hände der Zurückgeblie⸗ benen ſichtbar. J. S. Lieber Fritzl! Deinen Brief habe ich erhalte un war nit wenig erſtaunt, daß Du, mein liewer Fritzl, ſchun was von der Sach gehört hoſcht. Obwohl ich die Angelegenheit nit dem Rundfunk iwer⸗ trage hab, hot ſcheinbar mein Stift ſein Schna⸗ bel nit halte kenne. Du weiſcht, liewer Fritzl, daß der HB-⸗Onkel nit viel Worte macht un auch mit lang hinnerm Berg halte tut. Ich be⸗ eile mich Dir mitzuteile, daß Dich de Spona⸗ gels Jakob nit angeloche hott, denn des HB⸗ Kinderfeſcht find tatſächlich ſtatt. Es hott bloß noch nitt in meinere Abſicht geleche, die Gſchicht zu publiziere, weil ich noch mitte in de Vor⸗ bereitunge ſitze tu. Des HB⸗Kinderfeſcht ſoll nämlich grad für unſer heutige Jugend e Ereignis gewe, un des erfordert natierlich viel, viel Vorarbeit. Awer Du, liewer Fritzl, ſcheinſcht mir en brauchbarer Mitarbeiter zu ſein, denn des Liedl, wo Du gedicht hoſcht, is mir de beſchte Beweis dafür. Un en Hellſeher biſcht ſcheins a, denn uff de Rennwies will ich des Feſcht abhalte loſſe. Do ſolls hoch hergehe drauß. Ich hab vor, e ganz großes Worſchtſchnappe un Keeseſſe zu veranſtalte, wo jedes vun euch uff ſei Rechnung kumme ſoll. Gerunge un geboxt ſoll ach werre noch Herzensluſcht, wie iwer⸗ haupt unſer ſcheener un geſunder Sport zu Wort kumme ſoll. Und was die Hauptſach is,„es koſcht keen Eintritt beim HB⸗Onkel“. Denn dodefor hab ich euch— ihr kleene un große Erdebürger— ja viel zu gern, daß ich nit alles uffbiete det, um euch emol e richtige Freed zu mache. Ich bin, wie gſacht, mitte in de Arweit, denn mit Worſchtſchnabbe un Keeseſſe allee is es nit getan. Gegewärtich verhandel ich noch mit dem„Froſchkönig“, den ihr jo alle kennt, un des is ſehr ſchwer, denn der Borſch is ſo un⸗ ruhig un hupſt mer immer widder fort. Ich will nämlich hawe, daß der Froſchkönig mit alle unſere ſcheene deutſche Märche die Verhand⸗ lunge uffnemmt, damit möglichſt viele ſich an dem HB⸗Kinderfeſcht uff de Rennwies eifinde. So, mein liewer Fritz, für heut will ich ſchließe un tu Dir gern verſpreche, Dich in der Angelegenheit uffſm Laufende zu halte. Für Dei ſcheenes Liedele ſag ich Dir mein herz⸗ lichſte Dank un loß recht bald widder emol was vun Dir höre. Heil Hitler! der HB⸗Onkel. Als vallonbeobachter im Wellkrieg an der Weſtfronk Im Palaſt⸗Hotel hielt die Mannheimer Ortsgruppe des DLV nach dem erfolgreichen Verlauf der Luftfahrt⸗Werbewoche wieder einen Vortragsabend ab, der durch Ortsgruppen⸗ führer Dahl mit einer kurzen Begrüßung er⸗ öffnet wurde. Der Redner des Abends, Pro⸗ feſſor Dr. Schmidt(Ludwigshafen), nahm das Wort zu ſeinem äußerſt intereſſanten Lichtbildervortrage:„Als Ballonbeobachter im Weltkriege an der Weſtfront“. Der Vortragende gab eine kurze Schilderung des Kriegsbeginns, des Vordringens der deutſchen Armeen und der erſten Kriegshandlungen in Oſt und Weſt. Er ſchilderte weiter die allgemeine Kriegslage in den erſten Monaten des Kampfes, den Ver⸗ lauf des Bewegungskrieges bis zur Marne⸗ ſchlacht im Oktober, die den Beginn des Stel⸗ lungskrieges brachte. Nach einer Ueberſicht über die wichtigſten Hauptkämpfe und Kampf⸗ gebiete in den Jahren 1915 und 1916, berich⸗ tete der Redner eingehend an Hand eines auf⸗ ſchlußreichen Lichtbildermaterials über die großen Offenſivkämpfe der Franzoſen im Früh⸗ jahr 1917 im Champagne⸗Aisnegebiet bis gegen Reims, über ſeine Beobachtungen und Erfahrungen, die er als Ballonbeobachter in jenen Kämpfen machen konnte. Damals fielen 18 franzöſiſche Feſſelballons, die der Sturm ab⸗ riß, in deutſche Hände. Die Ausführungen Dr. Schmidts wurden mit ſtarkem Beifall aufgenommen. Wie Ogru⸗Führer Dahl am Schluß der Ver⸗ ſammlung noch mitteilte, ſtartet das Mannheimer Deutſchland⸗ geſchwader vom hieſigen Flugplatz zur Teilnahme am Deutſchlandflug 1934 nach Berlin am kommenden Sonntag früh 8 Uhr. Bekanntlich findet der Deutſchlandflug vom 21.—24. Juni ſtatt. Unſere beſten Mannheimer Flieger wie Bihlmaier, Lochner und der bekannte Segelflieger Hofmann werden daran teilnehmen, dazu eine ausgezeichnete Ortermannſchaft. Durch dieſe beſtbewährte Be⸗ mannung iſt die ſicherſte Ausſicht auf einen Er⸗ folg geboten. Das Mannheimer Geſchwader wird alles daran ſetzen, um ehrenvoll abzu⸗ ſchneiden und einen der erſten Plätze in dem edlen, wenn auch recht ſchwierigen Wettbewerb zu belegen, trotz ſtärkſter und nicht zu unter⸗ ſchätzender Konkurrenz. Um unſeren Fliegern auch ſonſt an den vier Flugtagen ihre anſtrengende Tätigkeit zu er⸗ leichtern, wird in Berlin ſeitens der hieſigen Fliegerortsgruppe eine gutfundierte Boden⸗ organiſation durchgeführt, deren Leitung Orts⸗ gruppenführer Dahl ſelbſt übernehmen wird. Die beſten Wünſche der geſamten Mann⸗ heimer Bevölkerung begleiten unſere tapferen Flieger. Mögen ſie mit beſtem Erfolge die Mannheimer Farben in der Luft vertreten, damit auch auf dieſem Ge⸗ biet ganz Deutſchland erkennen muß: Mannem vorne! Mannheimer Wochenmarkfpreiſe am Donnerstag, 14. Juni Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtil wurden folgende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Rpf. ermittelt: Kartoffeln(alte)—6,5; Kartoffeln(neue) 10—14; Wirſing—12; Weißkraut 15—18; Blu⸗ menkohl Stück 10—60; Karotten Bſchl.—7; Gelbe Rüben 20; Rote Rüben 10—15; Spinat 15—20; Mangold 10—12; Zwiebeln 10—12; Grüne Bohnen 25—55; Grüne Erbſen 16—20; Spargeln 10—35; Kopfſalat St.—10. Endi⸗ vienſalat St. 15, Oberkohlraben St.—6, Rhar⸗ barber—7, Tomaten 30—45, Radieschen Bſchl. —5, Rettich St.—8, Meerrettich St. 10—35, Schl. Gurken(groß) St. 20—40, Suppengrünes Bſchl.—5, Peterſilie Bſchl.—8, Schnittlauch Bſchl.—5, Aepfel 20—45, Kirſchen 12—25, Erdbeeren(Ananas) 30—45, Heidelbeeren 30 bis 40, Himbeeren 40—50, Johannisbeeren 14 bis 18, Stachelbeeren 14—20, Zitronen St.—5, Orangen 15—30, Bananen St.—10, Süßrahm⸗ butter 140—160, Landbutter 130—140, Weißer Käſe 25—30, Eier St. 7,5—11, Aale 100—120, Hechte 120, Karpfen 80, Schleien 120, Breſem 50—60, Backfiſche 35—40, Kabeljau 25—40 Schellfiſche 50, Goldbarſch 40, Hahn geſchlachtel Stück 150—400, Huhn geſchlachtet St. 180—400, Tauben 64, Kat St. 60—70, Rindfleiſch 75 ſch 6 Kalbfleiſch 90, Schweinefleiſch Wein- uirhenan-Hendesze Handschuhsheim Selbstgezogene Weine la Küche Grönte schattige Gartenu/irtschaf̃t aàm platze. 25414 K 65 Gasthaus, Zur Traube Handschuhsheim Gute Küche · Prima Wein u, Bier Uber die Kirchweihe: TAN2 Inh.: Eugen Schmitt. 25415K Aaaaaa laananadanaaaaa Auf Zur Kirchweine nach Handschuhsheim! Allest nch im Bachlenz 68 Ssonntag ab 3 Unr nachm. —IIZ 254¹3 K Kein Preisauischlagi Jahrgang 4— A Nr. 239— Seite 8 „Hakenkreuzbanner⸗ Wert der erbgeſunden Familie Als hervorragendes Gegenſtück zu dem im März⸗Heft der Zeitſchrift„Neues Volk“ ver⸗ öffentlichten erſchütternden Bilderdokument über den Verfall einer erbkranken Familie bringt jetzt das Juni⸗Heft der Monatsſchrift „Neues Volk“, Blätter des Raſſepolitiſchen Am⸗ tes der NSDaAp, einen ausführlichen Bild⸗ bericht aus dem Stammbuch einer erbgeſun⸗ den Familie. Er zeigt uns, wie Erbgeſund⸗ heit, Lauterkeit und Tüchtigkeit durch ſieben Ge⸗ nerationen hindurch Träger des Aufſtiegs der Familie ſind, daß Erbgeſundheit und Kinder⸗ reichtum zugleich die Vorausſetzungen bil⸗ den, der Volksgemeinſchaft tüchtige, wertvolle Männer und Frauen zu ſchenken. Waren Mord, Selbſtmord, Proſtitution, gei⸗ ſtige Minderwertigkeit, Trunkſucht, Idiotie und Not die Merkmale jeder Generation der erb⸗ kranken Familie, ſo ſind Fleiß, Strebſamkeit und Wohlſtand durch Generationen hindurch die hervorſtechendſten Eigenſchaften der erb⸗ geſunden Familie. Nur die Nachkommen ſolcher Familien ſichern den Fortbeſtand und Aufſtieg eines Volles. Ein reizvoll bebilderter Aufſatz„Taufe auf Helgoland“ leitet über zu dem weiteren reichen und wertvollen Inhalt dieſes ausgezeichneten Heftes, aus dem wir hier nur die Aufſätze „Krämergeiſt in der Ehe“,„Wert der Raſſe“, „Menſch und Sport“,„Kind und Frau“ hervor⸗ heben möchten. Wie immer, bringt auch das Juni⸗Heft„Neues Volk“ prächtige und ſeltene Abbildungen. Mit dieſem Heft beweiſt„Neues Volk“ wiederum, daß es die wichtigſte und zugleich billigſte Monatsſchrift des neuen Deutſchlands iſt, die jedermann ſtändig leſen ſollte. „Neues Volk“ iſt durch alle Buchhandlungen, Poſtanſtalten oder direkt vom Verlag„Neues Volk, Berlin SwW 19, Lindenſtraße 42, zu be⸗ ziehen.(Vierteljahrsbezugspreis RM.—.75.) Woher ſtammt die Gurke? Weder Aegypter noch Griechen kannten dieſe Gartenfrucht. Sie kam jedenfalls aus dem Oſten, wahrſcheinlich aus Indien, wo die Gurkenkultur mit einem leidenſchaftlichen Eifer betrieben wurde. Ueber die Gelände des Nils erſtreckten ſich bald weite Gurkenfelder und in Griechenland baute eine bei Korinth gelegene Stadt die Frucht mit ſolcher Ausdauer, daß ſie„Gurken⸗Stadt“(Sykion) genannt wurde. Dann übernahmen die Römer den Anbau der überkommenen Frucht. Kaiſer Tiberius ließ ſie in fahrbaren, mit Marienglas bedeckten Beeten ziehen. Die germaniſchen Stämme ſcheinen unter Karl dem Großen mit der Gurke bekannt geworden zu ſein; am längſten aber blieb ſie den Engländern unbekannt. Noch vor zwei Jahrhunderten verabſcheute man ſie dort und hielt ſie für giftig. Dafür iſt man heute dort ein umſo begeiſterter Verehrer der Gurke und baut ſie in ungeheuren Mengen an. Vorbeugen gegen die Ruhr Zur Zeit des reifenden Obſtes und zu Be⸗ ginn der Beerenzeit iſt es notwendig, auf die beſondere Gefahr hinzuweiſen, die durch die Erkrankung an Ruhr entſtehen kann. Dieſe Krankheit entwickelt ſich, wenn Magen oder Darm durch Erkältung in Unordnung geraten ſind und dann nicht mehr den eindringenden Ruhrerregern den genügenden Widerſtand entgegenſetzen können. Auch die ſcharfe Säure unreifen Obſtes oder noch grüner Beeren kann den Darm ſo reizen, daß die Ruhrerreger einen günſtigen Boden finden. Die Ruhrerreger ge⸗ langen durch den Mund in den Magen und Darm. Sie finden ſich auf der Schale des Obſtes oder der Beeren. Man ſchützt ſich alſo 9585 die ſchmerzende Krankheit am beſten, in⸗ dem man ſich vor Erkältung hütet, kein Obſt genießt, das noch nicht ausgereift iſt, und Obſt und Beeren vor dem Genuß wäſcht. Jeder Darmſtörung muß ſofort die größte Beachtung geſchenkt werden. Ludwigshafen Eine alte Gaſtſtä'te im neuen Gewand Das Geſellſchaftshaus, wer kennt es nicht? —03— heißt es„Ratskeller“. Ein gutes Stück udwigshafener Geſchichte hat es miterlebt, und auf ſeinem Schild befindet ſich noch das alte Ludwigshafener Stadtwappen, das vor der Einverleibung von Mundenheim und Frieſen⸗ heim gebräuchlich war. Nach vollendeter Reno⸗ vation wird die Gaſtſtätte heute, Samstag, im neuen Gewande eröffnet werden. Die Erdbeer⸗Bowle! Wir waren den ganzen Tag treppauf, trepp⸗ ab gewandert, hatten vor hundert Türen un⸗ ſer Sprüchlein:„Bitte, möchter Sie nicht...“ hergeſagt; manchmal wurde unwillig mit dem Kopf geſchüttelt, manchmal auch heftig die Tür ins Schloß geworfen, aber unſere Büchſen waren immerhin voll und das war die Haupt⸗ ſache und ließ alle Unbill ertragen. Doch wir waren hundemüde, auch ſehr durſtig und da uns die Tram gerade am Kornmarkt abſetzte, traten wir in die gegenüberliegende kleine Weinſtube, um eine Erfriſchung einzunehmen. Es war wunderbar kühl in dem Raum. Der Kellner ſtand mit abwartendem Geſicht wie ein Geheimrat da und ſchaute einem grauen Kater zu, der mit hochgehobenem Schwanz um die Stuhlbeine ſtrich. Hinter der Theke ſtand die Wirtin und klapperte mit den Gläſern. Neben⸗ an war ein Stammtiſch alter Herren. Ein grauer Vollbart in einem roten Geſicht, ein kahler Kopf mit klug⸗gütigen Augen hinter Brillengläſern und ein großer, ſchlanker Grau⸗ kopf, deſſen Hand manchmal einem oroßen Hund beruhigend über das Fell ſtrich, ſaßen ſich gegenüber. Sie ſparten mit Worten, hoben von Zeit zu Zeit die Gläſer und tranken ſich 35 tranken bedächtig die Neige ihres Le⸗ ens. Da ſetzte ſich ein Mann an das untere Ende unſeres Tiſches. Er legte ſoraſam eine braune Tüte zu ſeiner Linken und ließ ſich eine volle Flaſche zu ſeiner Rechten ſtellen. Der Kellner goß das erſte Glas ein. Der Mann wartete, bis er ſich entfernte. Dann begaben ſich die Finger ſeiner linken Hand in die freundlich raſchelnde Tüte, kamen im Krebsgang mit einer dicken roten Erdbeere zurück und ſchoben ſie in den Mund. Die andere Hand ergriff das Glas. Der Mann blickte nicht hin, ſein wohlwollen⸗ des Geſicht blickte gerade aus. Er nahm den Mund voll Wein und bewegte die Kiefer auf und ab. Wir aber begriffen erleuchtet, was in ſeinen ſich beutelnden Backentaſchen vorging: er miſchte ſich Erdbeerbowle und ſchluckte ſie genießeriſch hinunter. Er nahm dann keinen Schluck, ohne vorher eine Erdbeere in den Mund geſteckt zu haben, er tat es ſchlicht und ohne Auſwand. Vielleicht wußte ſeine rechte Hand nicht einmal, was die linte tat. Ein Mann alſo, der ſein Tun nach den Worten der Bibel einrichtete, ein frommer Mann, der gern genoß, was ihm beſchieden. Wir ſahen ihm mit ſtiller Bewunderung zu. Es iſt immer ſchön, Menſchen zu ſeyen, die ſich den Aufgaben gewachſen zeigen, vor die das Leben ſie ſtelt. Hinter dem Mann an der Wand hing, weiß und unnütz, ein Schild„Erd⸗ beerbowle in Karaffen zu ein und zwei Litern“ Wir bezahlten und verneigten uns tiefer als ſonſt vor dem Mann. Dann traten wir auf die Straße hinaus. Die Menſchen hatten ſich ver⸗ laufen, Dämmerung über die Stadt gebreitet. Vereinzelt leuchtete ein Stern auf und lang⸗ ſam und bedächtig kam die Sichel des Mondes über den Häuſerrand herauf. Hede Linz. Aus dem Mannfieimer Serichfssaal Das elektriſche Kochen hat eine große Zukunft ſo dachte der verheiratete 41 Jahre alte Emil K. aus Sablon, wohnhaft in Mannheim, und baute darauf ſeinen Plan auf, nach verſchiedenen Schiffbrüchen wieder„in die Höhe zu kommen“, wie er ſich ausdrückte. Er mag ſich in den Kopf geſetzt haben, nach⸗ dem er einmal ein großes Vermögen verloren hatte, möglichſt raſch wieder zu Geld zu kommen, womit ſich vielleicht auch ſein nicht immer reelles Geſchäftsgebaren begründen ließe. K. hat ſich ſchon auf verſchiedenen Ge⸗ bieten, ſowohl als auch in verſchiedenen Städten Deutſchlands betätigt— feſten Fuß gefaßt hat er nicht. Anfang 1933, nach einer Betrugsaffäre wieder in Freiheit gelommen(für 6 Monate Reſtſtrafe erhielt er Bewährungsfriſt), überlegt er ſich be⸗ reits einen neuen Schwindel. Im Mai 1933, vollkommen mittellos, geht er mit einer Han⸗ noverſchen Firma einen Vertrag ein, wonach ihn die Vertretung für elektriſche Küchen zu⸗ nächſt für den Bezirk Baden, dann noch für die Pfalz übertragen werden ſoll.— Der von der Firma gelieferte Vorführapparat genügte K. bei weitem nicht, er will die Sache ganz groß⸗ zig10 lefer und beſtellt weitere Küchen. Er gibt in hieſigen Tageszeitungen Inſerate auf, einmal ſucht er Teilhaber, dann Vertreter, ſtets Leute mit Geld, um zu dem notwendigen Be⸗ triebskapital zu kommen. Ein Laden an den Planken wird gemietet und en ſprechend einge⸗ richtet und— obwohl hier noch keine 3 Herde verkauft waren— denkt er ſchon an Filial⸗ gründungen an anderen Orten, ſchließt einen Vertrag mit einem als Filialleiter vorgeſehe⸗ nen Herrn ab, der zunächft 1000.— RM ein⸗ zahlte. Ein Teilhaber, eine Teilhaberin, eine Pro⸗ pagandaleiter, eine Propagandaleiterin werden nach Einzahlung beſtimmter Summen für das große Geſchäft angenommen. Als Si⸗ cherung für die Einlagen gelten in erſter Linie die elektriſchen Küchen, die jevoch vonſeiten des K. garnicht bezahlt waren.— Zinſen werden nicht bezahlt, aber ſoundſoviel Prozent Brutto⸗ Nutzen verſprochen, über das Verſprechen hinaus kam es nicht. Die elektriſchen Küchen entſprachen nicht ganz den Vorſchriften und wurden nicht zugelaſſen, was aber K. nicht weiter ſtörte. Inzwiſchen hatte er auch Gasherde und Grills einer ande⸗ ren Firma dazu übernommen und auch in die⸗ ſem Falle will er von einem Eigentumsrecht der Lieferfirma nichts gewußt haben. Beim Zu⸗ ſammenbruch der Geſchichte gibt er anſtands⸗ los ſeinen Geldgebern als Entſchäoigung für ihre Einlagen Herde, Grills, elektriſche Küchen, Büroeinrichtung uſw. Teils ſind die Dinge nicht verwertbar, teils wurden ſie wieder von dem Eigentümer zurückgeholt, ſodaß Schäden von rund 300.—, 800.—, 500.—, 480.—, 500.— und 720.— RM entſtanden ſind. Das Schöffengericht ſprach eine Geſamtge⸗ fängnisſtrafe von 2 Jahren 8 Monaten aus, nur 4 Monate der Unterſuchungshaft werden angerechnet(der Antrag des Staatsanwalts lautete auf 3 Jahre und 4 Monate). Eröffnung der Reichsſchwimmwoche in Mannheim! Heute, Samstag, 16. Juni, wird der größte Werbefeldzug, den Deutſchland in be⸗ auf Leibesübungen je erlebt hat, in Ge⸗ talt der Reichsſchwimmwoche eröffnet. Um der Veranſtaltung einen würdigen Auf⸗ takt zu geben, treten am heutigen Sams⸗ tag, 18.30 Uhr, ſämtliche Mannheimer Sportvereine in der Gutenbergſtraße hin⸗ ter dem Straßenbahndepot an, mit der Spitze gegen die Adolf⸗Hitler⸗Brücke. Programmfolge: Samstag, 16. Juni: ug durch die Stadt. Durchführung: Dir. Böttcher, Verkehrsverein. 18.30 Uhr Auf⸗ 12 in der Gutenbergſtr. hinter dem Stra⸗ enbahndepot, Spitze an der Adolf⸗Hitler⸗ Brücke. Marſchordnung: SA, S8, Sportver⸗ bände nach der Ordnung der Fachfäulen, Feuer⸗ wehr, Techniſche Nothilfe, Freiwilliger Arbeits⸗ dienſt, Sanitäter. Muſik wird eingruppiert. Kleidung: Sportler möglichſt blauer, ſonſt aber dunkler Anzug und Sportmütze. Sportler⸗ innen möglichſt einheitliche Kleidung. Marſchweg: Renz⸗, Roſengaxtenſtraße, um den Friedrichsplatz, am Parkhotel vorbei, Kunſt⸗ ſtraße bis O 4, 5, rechts ab bis R 4, 5, dann links ab über die Breite Straße bis E5 4, 5, links ab bis Börſe, Planken bis eni Breite Straße bis Schloßhof und Aufſtellun dort. Anſprache: Bezirksbeauftragter de Reichsſportführers, W. Körbel, Sturmführer, Mannheim. Sonntag, 17. Juni 1934: Aufmarſch der Schwimmer und Schwimmerinnen auf den Neckar⸗ wieſen. Schwimmverein Mannheim e. V. Mitwirkung: Alle Sportver⸗ bände und Organiſationen. 14.00 Uhr Umklei⸗ den, 14.30 Uhr Antreten ſämtlicher Teilnehmer, 15.00 Uhr: Unvorbereitete Freiübungen, Kanu⸗ ort: Auffahrt und Spiele der Mannheimer KV⸗Vereine, Schulſchwimmen: Stilübungen in Bruſt⸗, Rücken⸗ und Kraul⸗Schwimmen, Ru⸗ derer⸗Auffahrt der Mannheimer Rudervereine, Kunſtſpringen der Mannheimer Springerſchule, Wellenreiten, Schwimmverein Mannheim, Ret⸗ tungsvorführungen, DLRG, Bezirk Mannheim, Kunſtſchwimmen der Frauen und Mädchen, Stromſchwimmen von der Adolf⸗Hitler⸗Brücke bis unterhalb der Friedrichsbrücke. Montag, 18. Juni 1934: Tag der Frauen und Mädchen. Durch⸗ führung: 1. Mannheimer Damenſchwimmelub. Mitwirkung: Schwimmerinnen des DSV, DT⸗ Vereine und BdoM, Paddlerinnen, ſowie Ru⸗ derinnen. 18.00 Uhr: Aufmarſch aller Teilneh⸗ merinnen in Sportkleidung, Auffahrt der Ru⸗ derabteilung des BdM, anſchließend Floß mit Gruppe„Rheintöchter“, Aufſchwimmen der weiblichen Jugend, Ballgymnaſtik auf der Nek⸗ karwieſe. Vorführungen der Schwimmarten durch Maſſengruppen, Auffahrt der Paddler⸗ feine Wohnungskür ohne die Groß⸗ plakette„Mufter und Kind“! geine Platefte ohne die Mitgliedſchaft in der NSVI Deshalb krekek ein in die NSB! innen des Da, anſchließend Fiſcherſtechen. Reigenartiges Kunſtſchwimmen im Strom nebſt humoriſtiſchen Einlagen, Gymnaſtik, Turnver⸗ ein v. 1846, Figurenlegen„Hakenkreuz“, dar⸗ geſtellt von 24 Schwimmerinnen, anſchließend Flaggenparade ſämtlicher Schwimmerin⸗ nen im Neckar.— 20.30 Uhr im Herſchel⸗ bad: Rettungsvorführungen, Staffeln, Waſ⸗ — Kunſtſpringen. Durchführung: Polizei⸗ portverein Mannheim. Lorchen macht ſich unbeliebt Es muß ja nicht immer ein Wellenſittich ſein, der die Gemüter harmloſer Straßenpaſſanten in Aufregung verſetzt und der ſeinen Beſitzer zur Verzweiflung bringt, weil er ausgerechnet einen unerreichbaren Platz als Aufenthaltsort gewählt hat. Das äußere Geſchehen iſt nicht viel anders, wenn ein größerer Artgenoſſe des Wellenſittichs, eine günſtige Gelegenheit aus⸗ nützend, ſeinem Käfig entfleucht und ſich auf einem Alleebaum niederläßt. Ein weißer Pa⸗ pagei war es, der in der Nähe des Tennis⸗ platzes ſeinem Herrchen ausrückte, wohl in der Hoffnung, draußen in der Freiheit einen Ehe⸗ partner zu finden. Der Vogel hatte aber falſch kalkuliert und ſo ſaß er verlaſſen auf dem Zweig einer Ulme und getraute ſich nicht herunter, denn unten auf der Straße hatte ſich eine Menſchenmenge angeſammelt, die andauernd mit den Fingern nach ihm deutete und ſtändig „Da— Da“ rief. Man mußte nämlich den hin⸗ zugekommenen Leuten zeigen, wo das Viech ſaß, das ſich nicht in die Ordnung fügen konnte und das ſich ſo ſehr unbeliebt gemacht hatte. Zweifellos war der Papagei ſchwindelfrei, denn er ſaß auf ſchwankendem Aſt, der vom Winde tüchtig hin⸗ und hergeſchüttelt wurde, ohne ſich auch nur im geringſten ſtören zu laſſen. Die letzte Hoffnung ſetzte man ſchließlich auf die Feuerwehr, die man dann auch alarmierte, da⸗ mit ſie mit ihrer Leiter auf die Papageienjagd gehen ſollte. Aber guter Rat war teuer, denn der freiheitslüſterne Vogel ſaß hoch oben und mit der Leiter konnte man nicht beikommen. Mit dem Feuerwehrwagen blockierte man die Straßenbahnſchienen, die Feuerwehrleute ſchüt⸗ telten bedenklich ihre helmbewehrten Köpfe und die Schutzleute wußten auch keinen Rat. Als man einmal die Drehleiter ausfahren wollte, kam man wegen des Leitungsdrahtes der Stra⸗ ßenbahn nicht weiter und als man nochmals ſchwerwiegende Beratungen gepflogen hatte, gab man ſchließlich den Feldzug gegen den Papagei auf! Die Feuerwehr rückte ab, das Volk zer⸗ ſtreute ſich auch ſo nach und nach und der Be⸗ ſitzer des Papageis blieb mit bereitgeſtelltem Käfig zurück, um gegebenenfalls ſeinen Liebling fangen und an ſeine Fleiſchtöpfe zurückführen zu können. Vereinsnachrichten Gattin(in der Zeitung blätternd):„Komiſch, daß ich die Geburtsanzeige von Hubers Dril⸗ lingen nicht finden kann!“ Gatte:„Wo ſuchſt du denn?“ „Unter Familiennachrichten natürlich, wo denn ſonſt?“ „Schau doch einmal unter Vereinsnachrich⸗ en!“ Werbt für das „Hakenkreuzbanner“ Die zarte Haut lhres Töchterchens bedarf einer milden, reinen ¶ Oſeife Die Hout kleiner Mädchen ist unbeschreiblich zort und empfindlich. Um ihre Zartheit, ihre Frische zu erholten, sollte nur eine ganz milde, noturreine Seife gebraucht werden. paolmolive ist nicht einmol Kkönstflich geföärbt. Sie verdonkt ihre zartgröne Farbe den reinen, notörlichen Olen, aus denen sie hergestellt wird. in zuverlössig schonender Weise entfernt der cremeorfige Schoum von polmolive-Seife olle Unreinheiten aus den poren. Er moß leicht in dĩie Hout einmass ĩiert und zuerst mĩt warmem, donn mit kaltem Wasser obgespölt werden. Blötenzort und frisch sieht die Haut aus, die so gereinigt ist. Und wenn palmolive schon für die empfindliche Hovut eines Kindes die gröſzte Wohltat hedevutet, wie gut muß sĩe donn erst zur Pflege lhres Teints geeignet zein. Heersfeller: polmoliye · Binder& Ketels G. m. b.., Hombureg 1 5t. nur 324 3 Sr.» 90 Deutsches Erzeugnis Frühausgabe— Samstag, 16. Juni 134 . 1 Jahrgan Berl Reichsre der hat landsan worden nien, It Vereinig legung: 1. Es am 29. 2 treter m landsſchi bank ver 2. Die gelung ſchafft z1 ſung de wie vor im jetzig wie das 3. Nack Londonen nationale bis 1930 Milliard es inſtan ſchuld zu beſtand 1 den zu e Milliarde überſchuf gleichen. Deutſchla deutſchen zugute ge 103 UN verwandt Wirtſchaf land die geſamten der einze markgege und Fra Reparatic der Anlei zahlers b ter darge! kriegsvert pitalanla, vor die 2 durch Fo— trag von ſung der Milliarde Syſtem d tionen, de und Ueb ſtanz anſt mittelbar Anleihen, paratione Kapitaliſt Dieſes K. rationsgl. blem, wie leihen ven der Zuku 4. Deut Gpudiati Gzenteil Goſchichte 5. Der Gold⸗ u (Ende 193 Zweck ger 1934 bis geſchmolze angelangt 56,2 v. H aus. Dab toriſcher? auf 3486 ſammenge Kriſenjah Jahren, ſtandgeha äußerſter zur Verte einſchränk fen. 6. Deut weit es a durch das merzialiſi Rahmen uni 1934 nnheimer lübungen nen, Ru⸗ 'rvereine, gerſchule, im, Ret⸗ annheim, Mädchen, er⸗Brücke n. Durch⸗ immelub. SV, DT⸗ wie Ru⸗ Teilneh⸗ der Ru⸗ Floß mit nen der der Nek⸗ mmarten Paddler⸗ Groß⸗ keine jafł in ein in erſtechen. om nebſt Turnver⸗ 1z“, dar⸗ chließend mmerin⸗ rſchel⸗ n, Waſ⸗ Polizei⸗ ebt tich ſein, aſſanten Beſitzer zerechnet haltsort iſt nicht oſſe des eit aus⸗ ſich auf ßer Pa⸗ Tennis⸗ lin der en Ehe⸗ er falſch n Zweig ſerunter, ich eine dauernd ſtändig den hin⸗ s Viech nkonnte t. hatte. ei, denn Winde yhne ſich en. Die auf die erte, da⸗ eienjagd er, denn zen und ommen. nan die te ſchüt⸗ pfe und at. Als wollte, er Stra⸗ ochmals Ate, gab Papagei olk zer⸗ der Be⸗ eſtelltem Liebling ckführen tomiſch, Dril⸗ ich, wo iachrich⸗ ——— er“ 4 Zahrgang 4— A Nr. 269— Seiie 9 „Hakenkreuzbanner“ Frühausgabe— Samstag, 16. Juni 1934 Berlin, 15. Juni. Die Note, die die Reichsregierung in den Hauptſtädten der Län⸗ der hat überreichen laſſen, in denen die Aus⸗ landsanleihen des Deutſchen Reiches aufgelegt worden ſind(Belgien, Frankreich, Großbritan⸗ nien, Italien, Niederlande, Schweden, Schweiz, Vereinigte Staaten) enthält folgende Dar⸗ legung: 1. Es wird zunächft auf das Ergebnis der am 29. Mai abgeſchloſſenen Konferenz der Ver⸗ treter mittel⸗ und langfriſtiger deutſcher Aus⸗ landsſchulden mit den Vertretern der Reichs⸗ bank verwieſen. 2. Die auf dieſer Konferenz vorgeſehene Re⸗ gelung der deutſchen Auslandsverſchuldung ſchafft zwar eine Atempauſe, läßt aber die Lö⸗ ſung des deutſchen Transferproblems nach wie vor offen. Die deutſche Regierung hält es im jetzigen Zeitpunkt für nützlich, darzulegen, wie das deutſche Transferproblem liegt. 3. Nach dem Bericht des auf Empfehlung der Londoner Konferenz von 1931 ernannten inter⸗ nationalen Ausſchuſſes iſt in den Jahren 1924 bis 1930 ausländiſches Kapital von netto 18,2 Milliarden RM. nach Deutſchland gefloſſen, das es inſtandſetzte, ſeine kommerzielle Auslands⸗ ſchuld zu verzinſen, ſeinen Gold⸗ und Deviſen⸗ beſtand um 2,1 Milliarden auf rund 3 Millar⸗ den zu erhöhen, die Reparationen von 10,3 Milliarden RM zu zahlen und den Einfuhr⸗ überſchuß der deutſchen Handelsbilanz auszu⸗ gleichen. Der Gegenwert des in dieſer Zeit nach Deutſchland gefloſſenen Auslandkapitals iſt der deutſchen Wirtſchaft alſo nur etwa zur Hälfte zugute gekommen. Während 10,3 Milliarden Rm. in deviſen für Reparationen verwandt wurden, alſo nicht in der deutſchen Wirtſchaft arbeiten konnten, mußte Deutſch⸗ land die Laſt der Verzinſung und Tilgung der geſamten Auslandskredite übernehmen. Wenn der einzelne Anleiheſchuldner auch den Reichs⸗ markgegenwert der geliehenen Dollar, Pfunde und Franken erhielt, ſo mußte doch der den Reparationszahlungen entſprechende Betrag der Anleihen aus Mitteln des deutſchen Steuer⸗ zahlers beſchafft werden. Es wird dann wei⸗ ter dargelegt, daß angeſichts der durch die Nach⸗ kriegsverträge fortgenommenen deutſchen Ka⸗ pitalanlagen im Auslande der deutſche Handel vor die Aufgabe geſtellt wurde, Jahr für Jahr durch Forcierung der Ausfuhr Deviſen im Be⸗ trag von mehr als 60 Mill. RM. zur Verzin⸗ ſung der Auslandsanleihen in Höhe von 10,3 Milliarden RM. zu beſchaffen. Dies war das Syſtem der Kommerzialiſierung der Repara⸗ tionen, das ſich an das Syſtem der Fortnahme und Uebereignung der deutſchen Kapitalſub⸗ ſtanz anſchloß. Dieſes Syſtem fand ſeinen un⸗ mittelbaren Ausdruck in den internationalen Anleihen, die eigens zur Finanzierung von Re⸗ parationen aufgelegt wurden. Der ausländiſche Kapitaliſt lieh ſein Kapital an Deutſchland. Dieſes Kapital floß aber zur Hälfte den Repa⸗ rationsgläubigern zu. Das eigentliche Pro⸗ blem, wie Deutſchland die aufgenommenen An⸗ leihen verzinſen und zurückzahlen ſollte, wurde der Zukunft überlaſſen. 4. Deutſchland hat trotzdem niemals einer Gpudiation das Wort geredet. Es hat im Gzenteil Anſtrengungen gemacht, die in der Geſchichte ohne Parallele ſind. 5. Deutſchland hat ſo gut wie die geſamte Gold⸗ und Deviſenreſerve der Reichsbank (Ende 1930 rund 3 Milliarden RM) für dieſen Zweck geopfert. Dieſe Reſerve iſt am 12. Juni 1934 bis auf 108.9 Millionen RM. zuſammen⸗ geſchmolzen, alſo praktiſch auf dem Nullpunkt angelangt. Die Notendeckung, die Ende 1930 56,2 v. H. betrug, macht heute noch 31.2 v. H. aus. Dabei iſt der Notenumlauf infolge defla⸗ toriſcher Maßnahmen um rund 1300 Millionen auf 3486 Millionen RM. am 12. Juni 1934 zu⸗ ſammengeſchrumpft. Deutſchland hat in den Kriſenjahren 1931, aber auch in den folgenden Jahren, dem Run der Auslandsgläubiger ſtandgehalten und ſich erſt unter dem Druck äußerſter Deviſenknappheit genötigt geſehen, zur Verteidigung von Währung und Wirtſchaft einſchränkende Transfermaßnahmen zu ergrei⸗ fen. 6. Deutſchland iſt auch weiter entſchloſſen, ſo⸗ weit es an ihm liegt, ſeine kommerziellen oder durch das erwähnte Reparationsſyſtem kom⸗ merzialiſierten auswärtigen Verpflichtungen im Rahmen der getroffenen Vereinbarungen zu erfüllen. Dazu reichen aber die deut⸗ ſchen Anſtrengungen allein nicht aus. Es wird dann weiter auf die Aufgabe der deutſchen Ausfuhr verwieſen. Die deutſche Lage unterſcheidet ſich darüber hinaus grund⸗ legend von derjenigen der mit Deutſchland auf dem Weltmarkt konkurrierenden Länder, daß die deutſche Ausfuhr auch noch Deviſen für die Abtragung einer hohen Auslandsverſchuldung beſchaffen muß, der keine Gegenforderungen gegenüberſtehen. Sämtliche internationalen Sachverſtündigen haben daher in den letzten zehn Jahren immer wieder feſtgeſtellt, daß die Abzahlung der deutſchen Auslandsſchuld von der Mitwirkung des Auslandes abhängt. 7. Nun hat die allgemeine Weltkriſe die Ver⸗ mehrung des Welthandels bisher unmöglich gemacht. Es wird weiter auf die von den meiſten Gläubigerländern ergriffenen prohibi⸗ tiven Maßnahmen und den der Zinserſparnis im Gegenwert von etwa 20 Mill. RM. jährlich infolge der Währungsentwertungen gegenüber⸗ ſtehenden ſogar noch verſtärkten Druck auf die deutſche Ausfuhr durch den internationalen Preisſturz hingewieſen. 8. Ungeachtet dieſes Drucks hat ſich die deut⸗ ſche Ausfuhr nach Goldwert und Um⸗ fang im Vergleich mit der Ausfuhr der wichtigſten europäiſchen Nachbar⸗ länder bis vor kurzem noch einigermaßen behaupten können. Die Entwicklung der deut⸗ ſchen Ausfuhr ſeit 1930 wird in Ziffern dar⸗ gelegt. Die Belebung des Welthandels iſt nach allgemeiner Auffaſſung auf dem Wege über die Hebung der Kaufkraft der Rohſtoffländer möglich. Deutſchland hat als Induſtrie⸗Aus⸗ fuhrland ein ſtarkes Intereſſe an dieſer Bele⸗ bung. Aber auch abgeſehen davon hat es einen beträchtlichen Bedarf von Einfuhrgütern, um einer Arbeitsloſigkeit zu begegnen, die die Weltordnung gefährdet. Die Aufrechterhaltung einer bisher verhältnismäßig beträchtlichen deutſchen Einfuhr zeigt, wie haltlos die oft ge⸗ äußerte Auffaſſung iſt, daß ſich Deutſchland planmäßig vom Welthandel abſchließe. 9. Die deutſche Regierung kann angeſichts der bisher von Deutſchland gemachten Anſtrengun⸗ gen beanſpruchen, daß die Gläubigerländer der wirklichen wirtſchaftlichen Lage Deurſchlands größere Gerechtigteit als in der Vergangenheit widerfahren laſſen. Deutſchland will ſeine Schulden bezahlen. Dies iſt nur in dem Um⸗ fange möglich, als das Ausland, d. h. unter den heutigen Umſtänden praktiſch die Gläubi⸗ gerländer, zuſätzliche Abſatzmärkte öffnen. Wollen oder können die Gläubigerländer dies nicht, ſo können ſie nicht gleichzeitig das un⸗ mögliche Verlangen nach unverändertem Schul⸗ dentransfer ſtellen. Da die Hoffnungen auf die Mithilfe des Auslandes ſich bisher nicht erfüllt Die deutſche Transferfeage iſt ein das— dies wird hier wie zu Anfang der Note noch einmal unterſtrichen und begründet— mit dem gewöhnlichen Transferproblem anderer Schuldnerländer nicht verglichen werden kann. 10. Ungeachtet deſſen und obgleich es ſich nicht um einen ſäumigen Schuldner, ſondern um ein wirtſchaftliches Geſamtproblem handelt, deſſen Löſung nicht von Deutſchlano allein abhängt, iſt von den Gläubigervertretern auf der jetzigen Konferenz beſchloſſen worden, die Frage der Reichsanleihen von der Erörterung auszuſchlie⸗ ßen, ähnlich wie auf früheren internationalen Konferenzen die Erörterung der Reparationen oder der politiſchen Schalden ausgeſchloſſen wurde, obwohl dieſe von Anfang an weltwirt⸗ ſchaftliche Probleme erſter Ordnung darſtellten Der jährliche Dienſt dieſer Reichsanleihen erfordert, ohne Tilgung, zurzeit allein rund 115 Mill. RM, d. h. mehr als den geſamten Deviſen⸗ und Goldbeſtand, über den die Reichs⸗ bank heute noch verfügt. Davon entfallen auf die Verzinſung der Dawes⸗ und Nounganleihe 88 Mill. RM. Mit Einſchluß der bisher trans⸗ ferierten Tilgungsbetrüge für die Dawesanleihe wären für die beiden Anleihen ſogar 109 Mill. RM erforderlich. Die Note weiſt darauf hin, daß die Treuhänder ſich wider Erwarten für außerſtande erklärt hatten, an Parallelerör⸗ terungen hierüber neben der Konferenz mit den Gläubigern mitzuwirken. Die deutſche Re⸗ gierung bedauert dieſen Verlauf. Sie wollte zur rechten Zeit durch Verſtündigung mit den Vertretern der Intereſſen der Anleihegläubiger einen praktiſchen modus vivendi herbeiführen. 11. Die wirtſchaftlichen Möglichkeiten für die Reichsanleihen ſind offenbar keine anderen als für die anderen Anleihen. Nach dem Vorſchlag der Reichsbank vom 29. Mai ſoll der Transfer des Zinſendienſtes der Auslandsſchulden auf ein halbes Jahr vom 1. Juli ab ausgeſetzt werden. Dies würde, wenn es in vollem Umfang ge⸗ ſchieht und wenn der deutſche Außenhandel nur auf der bisherigen Höhe gehalten werden kann, die Ausſicht eröffnen, daß ſich die auf faſt dem Nullpunkt angelangte Gold⸗ und De⸗ viſenreſerve der Reichsbank in einem halben Jahr wieder um einen Betrag erholt, der ge⸗ ringer wäre, als Deutſchland früher in einem Monat für Reparationen bezahlt hat. Unter den obwaltenden Umſtänden müſſen die ver⸗ fügbaren Deviſen reſtlos zur Stärkung der Währungsreſerve der Reichsbank dienen. 12. Da nach der jetzigen Mitteilung der Reichsbank Deviſen für den Dienſt mittel⸗ und langfriſtigenr Auslandsanleihen irgendwelcher Art vom 1. Juli d. J. ab bis auf weiteres nicht mehr zur Verfügung ſtehen, iſt auch die Einbe⸗ ziehung der Reichsanleihen in die vorgeſehene Atempauſe unvermeidlich. Dieſe Einbeziehung entſpräche auch dem eigentlichen Zweck, den die Transferkonferenz im Auge hatte, nämlich Deutſchland durch dieſe Atempauſe wieder transferfähig zu machen. Es läge daher im Intereſſe der Gläubiger, wenn mehr die gege⸗ benen wirtſchaftlichen Tatſachen ins Auge ge⸗ faßt würden, als wenn auf der buchſtäblichen Erfüllung der Anleiheverträge beſtanden würde. 13. Ohne hiermit die Anleihegrundlagen be⸗ rühren zu wollen, gibt die deutſche Regierung den Gläubigern hierbei zu bedenken, daß der Zinsfuß der Dawesanleihe nominell 7 v. H. beträgt, die reale Zinshöhe unter der Berück⸗ ſichtigung der durch die Preisſenkungen in der Zeit von 1924 bis 1934 eingetretenen Kauf⸗ kraftſteigerung für die Gläubiger trotz der Währungsentwertung heute beträgt: (Zahlen in Klammern ſind die entſprechen⸗ den Zahlen für die nominell 5prozentige Vounganleihe des Jahres 1930): In den Vereinigten Staaten 11.39(.88) v.., in England 11.79(.41) v.., in Frank⸗ reich.01(.00) v.., in Holland.47(.47) v.., in der Schweiz(Pfund).58(Schweizer Franken) 12.59(.47) v.., in Italien 12.24 (.71) v. H. Für Deutſchland beträgt die reale Zinslaſt bei Zugrundelegung der Preiſe für die Aus⸗ fuhr, deren Erlös zur Beſchaffung der Deviſen für den Anleihedienſt dient, durchſchnittlich 9,8 v. H.(9,00 v..) Angeſichts der Unberechti⸗ gung, die in dem Beſtehen auf ſo hohen Zins⸗ ſätzen läge, während die übrigen Anleihegläu⸗ biger ſich ſchon ſeit einem Jahr mit weſentlich niedrigeren Zinſen abgefunden haben und nach dem von der Transferkonferenz behandel⸗ ten Vorſchlag vorübergehend mit nichts und ein Jahr lang mit beſtenfalls 2,4 v. H. Zinſen (40 v. H. ihres Anſpruchs) begnügen müſſen, ſollte überlegt werden, ob es wirklich zu ver⸗ antworten iſt, Konzeſſionen auch auf dem Ge⸗ biete der Reichsanleihen zu verweigern. 14. Die Note gibt Kenntnis von den der BIz gemachten Mitteilungen. Die deutſche Regie⸗ rung bedauert die eingetretene Entwicklung, hofft aber angeſichts der unerhörten Opfer und der außerordentlichen Anſtrengungen, die Deutſchland als Schuldner auf ſich genommen hat, um dieſer Entwicklung zu begegnen, daß die Anleihegläubiger die Umſtände würdigen werden, die zu dem jetzigen Schritt geführt haben. Die deutſche Regierung iſt zu näheren Er⸗ läuterungen über die deutſche Lage gern bereit und würde auch Erörterungen über etwa zu er⸗ greifende Hilfsmaßnahmen im Wege der Ver⸗ einbarung zuſätzlichen Abſatzes deutſcher Wa⸗ ren— wenn von vornherein Klarheit beſteht, daß es ſich dabei um echte Zuſatzwaren handelt — begrüßen. Auch abgeſehen davon, iſt ſie be⸗ reit, in Erörterungen darüber einzutreten, un⸗ ter welchen Modalitäten der Transfer des Dienſtes der Reichsanleihen wieder aufgenom⸗ men werden kann. 15. Die deutſche Regierung gibt ſich hierbei der Erwartung hin, daß die Lage inzwiſchen Die Transfernote der Reichsregierung haben und auch die Transferkonferenz die ihr geſtellte Aufgabe nicht gelöſt hat, muß die deut⸗ ſche Regierung jetzt ihre Bemühungen, die Han⸗ dels⸗ und Deviſenbilanz durch eigene Anſtren⸗ gumgen aktiv zu erhalten, verdoppeln. Sie ſieht ſich daher vor allem genötigt, die Ein⸗ fuhr auf jede erdenkliche Weiſe zu droſſeln, um wenigſtens die lebensnotwendige Einfuhr be⸗ zahlen und, ſoweit irgend möglich, auch die Auslandsſchulden weiter transferieren zu können. Die deutſche Regierung hofft. daß auf Grund der jetzt getroffenen Maßnahmen in abſehbarer Zeit ein Transfer wieder möglich iſt. Die Lö⸗ ſung des deutſchen Tronsferproblems hängt aber ſehr maßgeblich von der Entſchließung der Gläubigerländer ab, in welchem Umfange ſie ihre Märkte für den Bezug deutſcher Ware öffnen wollen. Es ſind alſo gemeinſame An⸗ ſtrengungen hierzu nötig. Selbſtverſtändliche Vorausſetzung hierfür iſt vertrauensvolle Zu⸗ ſammenarbeit und beiderſeitige Achtung der Lebensnotwendigkeiten. Was die deutſche Re⸗ gierung durch eigene Wirtſchaftsmaßnahmen beitragen kann, iſt bereits weitgehend geſchehen. Im übrigen zahlt der deutſche Schuldner nach wie vor pünktlich in Reichsmark. Zahlungs⸗ wille und Zahlungstreue ſtehen alſo außer Frage. Für den Transfer be⸗ darf aber Deutſchland, wie die Gläubigerver⸗ treter jetzt erkannt haben, einer Atempauſe. Fonderproblem nicht durch Zwangsmaßnahmen gegen die deutſche Ausfuhr noch erſchwert wird. Sie hat erfahren, daß in einzelnen Staaten der Ge⸗ danke erwogen werden ſoll, ſich durch ein ein⸗ ſeitiges Clearing⸗Verfahren oder ähnliche Zwangsmaßnahmen ſelbſt bezahlt zu machen. Die deutſche Regierung kann nicht annehmen, daß wirklich ſolche Abſichten ernſthaft beſtehen. Ein ſolches Vorgehen müßte ſich binnen kur⸗ zem als vergeblich erweiſen und zuſammen mit den ſich daraus ergebenden Gegenmaßnahmen zwangsläufig zu einer erneuten Schrumpfung des internationalen Handels führen und die Anſätze zur Belebung der Weltwirtſchaft ver⸗ nichten. die ſchwebende Schuld des deutſchen Reiches im Mai Berlin, 15. Juni. Die ſchwebende Reichs⸗ ſchuld ſtellte ſich am 31. Mai 1934 auf 2358,6 Millionen RM gegen 2344,8 Millionen RM am 30. April. An Steuergutſcheinen waren 1 214.98 Millionen RM in Umlauf gegen 1 263,3 Mil⸗ lionen RM am 30. April. Für Zwecke der öffentlichen Arbeitsbeſchaffung waren 600,0 gegen 600,0 Millionen RM. der Reichsbank als Sicherheit überlaſſen. Auslandsreiſen des panzerſchiffes „Deutſchland“ und des Kreuzers„Köln“ Berlin, 15. Juni. Panzerſchiff„Deutſch⸗ land“ und Kreuzer„Köln“ ſind am 9. Juni zu einer Erprobungsfahrt in den Atlantiſchen Ozean ausgelaufen. Die Schiffe werden vor⸗ ausſichtlich am 16. und 17. Juni Funchal auf Madeira beſuchen. Außerdem wird der Kreuzer „Köln“ vom 22. bis 25. Juni Liſſabon an⸗ laufen, während Panzerſchiff„Deutſchland“ nach Beendigung der Erprobungen unmittelbar in die Heimat zurückkehren wird.— Dorfbrand in Gegypten— 10 Tote Kairo, 15. Juni. In einem Dorf in der Nähe von Bilbeis ereignete ſich ein Brand von großem Ausmaß. Dabei kamen 10 Perſonen ums Leben, während 40 Leute ſchwere Ver⸗ letzungen erlitten. 200 Behauſungen wurden durch das Feuer zerſtört. Eine Finniſche Jacht bei einer Hochſee⸗ regatta geſunken Reval, 15. Juni. Während der Hochſee⸗ regatta von Helſingfors nach Reval ſank etwa in der Mitte des Finniſchen Meerbuſens die finniſche Jacht„Indro“. Eine Sturzwelle hatte die Achterlucke zerſchlagen, worauf das Fahrzeug innerhalb von zwei Minuten ab⸗ ſackkte. Zwei junge Finnländer er⸗ tranken, während der Beſitzer und eine an Bord befindliche Dame von einer vorbeifah⸗ renden Jacht gerettet werden konnten. 5. 55— ——— I 83 FlACH-COυ⏑ν BN.= L rsotz füſſäng 70 pig flosc corNαιινIο 5 5 15 Kysdtz Füllußg N5 1— rr. FflrEg⸗pUDOE R Ob festen oder losen puder- wer Hualitàt zu schãtzen Weiss, wählt immer ipUDER RNben ſose buder im der ſoschen-Dosè 95— 2.— Ensat2z föllung 8+11.— *W * 3— Des Jahrgang 4— A Nr. 259— Seite 10 „Hakenkreuzbanner“ Frühausgabe— Samstag, 16. Juni 1984 Baden Drei Scheunen eingeüſcheri Dilsberg. Donnerstagmittag gegen 12 Uhr entſtand in der Scheune des Lanbwir 8 Aa Mann aus unbekannter Urſache Feuer, das ſich ſchnell auf die Nachbarſcheunen des Landwirts Karl Landwehr und Jakob Kohl ausdehnte und alle drei Scheunen einäſcherte. Auch das an⸗ ſtoßende Wohnhaus von—— fing Feuer und wurde im Dachgeſchoß erheblich beſchädigt. Dann konnte der Brand auf ſeinen Herd be⸗ ſchränkt werden. Mitverbrannt ſind zwei Schweine und einiges Kleinvieh. Der Schade der ſehr erheblich iſt, iſt ſeiner Höhe nach——5 unbekannt. Das Luftgewehr! Adelsheim. Zwei Zufhrncht Knaben benützten beim Spiel ein Luftdruckgewehr zum Bolzenſchießen. Durch einen unglücklichen Zu⸗ fall traf der eine Knabe ſeinen Spielkameraden ins Auge. Der Verletzte wurde ſofort in die Klinik eines Augenarztes nach Heilbronn über⸗ herig Glücglicherweiſe beſteht nach dem bis⸗ erigen Befund für das Auge keine Gefahr. Das Meſſer am falſchen Platz Talhaus. Im Verlauf einer Schlägerei mit Scherenſchleifern erhielt ein Mann einen Stich in den Unterleib. Auch zwei Scheren⸗ ſchleifer wurden verletzt. Ein Rieſenſpargel Oftersheim. Landwirt Karl Kurz ern⸗ tete auf ſeinem Acker einen Spargel, der das reſpektable Gewicht von 200 Gramm aufweiſt. Anhängerwagen ins Schaufenſter gefahren Wiesloch. Als vorgeſtern nachm. ein Laſt⸗ wagen mit Anhänger auf der K5 von Oden⸗ heim nach Wiesloch eine ſcharfe Kurve bereits ———— hatte, brach die Verbindung mit dem 552 f der ſich rückwärts um ſeine Längs⸗ achſe drehte und die Schaufenſterfaſfade des Bücherladens Böhriſch vollſtändig eindrückte. Es entſtand ein Schaden von einigen tauſend ſoll. der aber durch Verſicherung gedeckt ſein 0 Der raſende Tod Michelfeld(bei Wiesloch). Donnerstag⸗ nachmittag gegen 2 Uhr fuhr der 19jährige ebgenien Philipp Sirecker aus Odenheim, der bei wanenwirt Spieß hier beſchäftigt iſt, mit deſſen Motorrad auf kurze Zeit weg. ahrens und ohne Führerſchein und Erlaubnis ſeines Lehrherrn raſte der junge Mann etwa 500 Meter vor dem Dorfausgang in einer Rechtskurve gegen eine Telegraphen⸗ ſtange, was ſeinen Tod auf der Stelle zur Folge hatte. Der Spirituskocher explodiert— Eine Haus⸗ 3 frau ſchwer verletzt Achern. Am Donnerstagabend explodierte in der Wohnung des Glasmachers Maier in der Robert⸗Wagner⸗Straße ein Spirituskocher. Im Nu ſtand die Ehefrau in Flammen und er⸗ litt ſchreckliche Brandwunden im Geſicht, an beiden Armen und an der Bruſt, obwohl ihr ſofort die Kleider vom Leibe geriſſen wurden. hoft, Maier iſt Mutter mehrerer Kinder. Man offt, die Verunglückte am Leben zu erhalten. Bauernmaſſenkundgebung auf dem Großen Belchen Die Landesbauernſchaft Baden veranſtalt⸗t am Sonntag, den 24. Juni 1934, nachmittags 3 Uhr, anläßlich der Sommerſonnenwende eine Bauernmaſſenkundgebung auf dem Großen Bel⸗ chen. Anſprachen halten u. a. der Landesbauern⸗ führer Huber, MdR, und Landesobmann Eng⸗ ler⸗Füßlin; auch der Reichsobmann, Staats⸗ rat Meinberg, wird erwartet. Lernt Joimimmen! Es lauert der Tod in den Wellen Maxau(bei Karlsruhe). Am Donnerstag⸗ iſt oberhalb der Schiffbrücke ein 19⸗ jähriger Bäckergeſelle namens Alfred Dittes beim Baden ertrunken. Der des Schwimmens unkundige ſen e Mann hatte ſich bei dem nie⸗ drigen Waſſerſtand zu weit in den Strom hin⸗ ausgewagt und war in eine tiefe Stelle ge⸗ raten. Er ſank unter, ohne daß ihm Hilfe ge⸗ bracht werden konnte. Worms. Der Arbeitsdienſtwillige Friedrich Eimermann aus Schwabsburg, der zuletzt dem Arbeitsdienſtlager Worms angehörte, iſt beim Baden im Rhein in der Nähe des Steinerwal⸗ des ertrunken. Beim Baden der Abteilung hatte ſich Eimermann als Nichtſchwimmer trotz vorheriger Belehrung und Warnung zu weit in den Rhein gewagt, ging unter und konnte nicht mehr——— werden. Seine Leiche wurde an der Unglücksſtelle geborgen. Offenbach(Queich). Beim Baden am ſo⸗ genannten„Wehr“ iſt geſtern der 33jährige Landwirt Daniel Kaiſer vermutlich infolge eines Herzſchlages ertrunken. Er wurde zwar alsbald geborgen, doch hatten Wiederbelebungs⸗ verſuche keinen Erfolg. Kaiſer hinterläßt Frau und drei Kinder. Würzburg. In Wipfeld ſind am Mitt⸗ wochnachmittag zwei Schüler des dortigen Klo⸗ ſterſeminars beim Baden ertrunken. Die bei⸗ den, namens Ludwig Orf und Adolf Schneyer, flhren ſich unbemerkt von dem die ührenden Pater aus ihrer Gruppe entfernt und ſcheinen in eine Untiefe des Mains geraten zu ſein. Man zog ſie alsbald aus dem Waſſer, doch blieben die Wiederbelebungsverſuche lei⸗ der ohne jeden Erfolg. Brief aus Edingen Reichsſchwimmwoche vom 17. bis 24. Juni. Die vom Herrn Reichsſportführer angeordnete Reichsſchwimmwoch? wird in Edingen durch den zuſtändigen Verband den Turnverein 1890 Edingen, durchgeführt. Im Ortsausſchuß ſind ſämtliche Führer der einzelnen Organiſationen vertreten, ſo daß hinſichtlich der Beteiligung an den Wettkämpfen ein reger Andrang ſein wird. Unter Leitung von Oberturnwart Joh, In⸗ haber des Prüfungsſcheines der Deutſchen Le⸗ bensrettungs⸗Geſellſchaft, mit Unterſtützung der Behörden, Schule, Partei, SA, HJ uſw. ſowie der Turn⸗ und Sportvereine, werden am Dienstag den 19. Juni und Donnerstag den 21. Juni im Neckar bei der Schloßwirtſchaft ſich ſpannende Kämpfe abwickeln, die jeden Edin⸗ der Einwohner, ähnlich wie beim Paddelboot⸗ rennen, intereſſieren dürften. Meldegelder ſo⸗ wie Eintritt werden nicht erhoben, ſo daß Zu⸗ ſchauer und Ausführende in großer Zahl er⸗ ſcheinen können. Die Kämpfe am Dienstag be⸗ ginnen abends 7 Uhr mit dem Schwimmen für das Deutſche Turn⸗ und Sportabzeichen. Lei⸗ ſtung 300 Meter in 9 Minuten. Außerdem Wettſchwimmen in 100 Meter beliebig, Waſſer⸗ ſcherze, Wettſchwimmen für Jugend, Rettungs⸗ ſchwimmen und Sprünge vom Brett. Pg. Mau⸗ rermeiſter Treiber hat ſich bereit erklärt, unent⸗ geltlich die Startanlagen ſowie das Sprung⸗ brett zu errichten, wofür auch hier gedankt ſein ſoll. Der Donnerstag bringt Wettſchwimmen 100 Meter Rücken für Männer und Jugend, 50 Meter beliebig für Frauen, Sprünge, End⸗ kämpfe in 100 Meter Bruſt und beliebig, Klei⸗ derſchwimmen über den Neckar, Streckentauchen, Rettungsſchwimmen, und als Abſchluß ein ge⸗ meinſames Werbeſchwimmen. Anſchließend hält Oberturnwart R. Joh im Saale der Schloß⸗ wirtſchaft einen kurzen Vortrag über:„Jeder Deutſche ein Schwimmer, jeder Schwimmer ein Retter“. Sämtliche Vereine und Organiſatio⸗ nen geben ihre Meldungen bis Sonntag den 17. Juni bei Propagandawart Ernſt Jung, Hauptſtraße 39, ab. Alles nähere erſichtlich am Anſchlag. Deutſchlandriege in Karlsruhe. Anläßlich des Turnens der Deutſchlandriege(von den Welt⸗ meiſterſchaftskämpfen Budapeſt) in Karlsruhe fahren elf Turner und Turnerinnen vom Turn⸗ verein 1890 mit dem Fahrrad nach Karlsruhe, um dieſem höchſten Turnen beizuwohnen. NS⸗Volkswohlfahrt. Durch hingebende Klein⸗ arbeit und Aufopferung konnten hier ſechsund⸗ zwanzig Ferienkinder aus Koblenz zu vier⸗ wöchentlichem Erholungsaufenthalt unterge⸗ bracht werden. Die Kinder wurden vom Edin⸗ Eine Förstergeschichte von Adolf Sschmitthenner e ee ezahmit a nkegeänh ksfhhtekan Wrmeene rieheeesireigs tieErinu chnen köb IBrn Enbohze Efln Eikrat arrninöerel, 85. Fortſetzung Fünftes Kapitel „Forſtmeiſter! Forſtmeiſter!“ rief eine helle Kinderſtimme, und ein hemdärmliges Büblein mit flachsgelben Haaren ſprang ihm entgegen. „Peter! Peter! komm zurück!“ rief ein etwa zwölfjähriges Mädchen und hielt einen andern Buben am Arme feſt. Der wollte ſich losrei⸗ ßen. Da die Schweſter ſtärker war, hieb er mit der rechten Fauſt wütend auf ſie ein. Als auch dies nichts half, fing er erbärmlich zu heu⸗ len an. „Was hat denn der Fritz?“ fragte Richard, an deſſen Hand das kleine Peterlein einher⸗ ſprang. „Peter, du gehſt her, oder die Mutter ſchlagt dich tot,“ rief das Mädchen zornig, und laut aufſchreiend gab ſie dem andern Bruder, der ſie tüchtig in die Hand gebiſſen hatte, einen der⸗ ben Puff. „O, ich weiß, warum der Fritz ſo ſchreit,“ rief Peter triumphierend.„Wir ſollen nimmer mit dir ſchwätzen und dir keine Hand mehr ge⸗ ben, weil du geſagt haſt, daß unſer Vater ein Jagdhund ſei.“ „Peter, ſei ſtill!“ rief Emma und ſtreichelte dem kleinen Fritz die kurzgeſchorenen Haare. Der Böſewicht war ſtill geworden und drückte ſeinen Kopf in der Schweſter Schoß. „O, ich weiß noch was!“ ſchrie Peter mit lau⸗ ter Stimme.„Der Vater iſt bös. Der Vater ſoll ſterben. Er muß ins Grabloch und in die Hölle. Dann wirſt du unſer Vater, Forſtmeiſter.“ „Peter, ſei ſtill, oder der Vater ſchlagt dich tot,“ raunte Emma mit angſtvoller Stimme. Richard folgte ihrem Blick und ſah, wie der Tagelöhner Wendel mit abgenommener Mütze auf ihn zukam. In dieſem Augenblick riß ſich Fritz, der durch heuchleriſche Sanftmut die Schweſter getäuſcht hatte, von ihrer Hand los, ſprang auf den künftigen Vater zu und hängte ſich an den Arm, der das Binſenkörbchen trug, ſo daß dieſes faſt zu Boden gefallen wäre. „Was haſt da drin?“ rief der Bube und ver⸗ ſuchte an dem großen Manne hinaufzuklettern. „Haſt ein Vogelneſt ausgehoben?“ „Da, guck, Schlingel!“ „O Erdbeeren!“ rief Fritz verächtlich und ſpuckte aus.„Haſt ſonſt nichts bei dir?“ Er war gerade daran, Richards Rocktaſchen zu unterſuchen, als Wendel mit rauher Stimme rief:„Macht, daß ihr fortkommt, Lausbuben!“ Da ließen ſie kleinlaut den Förſter los und ſetzten ſich hinter ihre Schweſter ins Gras. Wendel blieb mit geſenktem Kopfe vor Richard ſtehen. Die Mütze fiel ihm aus der Hand. Mit einem unterdrückten Fluche hob er ſie auf. Der Forſtmeiſter maß den Mann mit ſtren⸗ gem Blick. „Habt Ihr jetzt Euern Rauſch ausgeſchla⸗ fen?“ „Es ſoll nimmer vorkommen,“ murrte Wen⸗ del und ſchaute nach ſeinen Kindern hinüber. Richard ſah ihn eine Weile ſchweigend an, während ſein Geſicht ſich allmählich rötete und ſich ein böſes Feuer in ſeinen Augen entzün⸗ dete. Plötzlich brach es los:„Meinetwegen lebt wie ein Schwein, verſauft Euer Geld, ver⸗ ger Jungvolk mit dem ſchneidigen Spielmanns⸗ zug in Friedrichsfeld abgeholt und nach Edin⸗ gen geleitet. Pg. Bürgermeiſter Müller be⸗ grüßte die Kinder auf das herzlichſte und ließ ſich die Unterbringung ſehr angelegen ſein.— Um dieſe großen ſozialen Taten auch durch⸗ führen zu können, werden alle diejenigen Ein⸗ wohner nochmals aufgefordert, in die NS⸗ Volkswohlfahrt einzutreten, die bisher, ohne Not zu ſpüren, ſich dieſer Organiſation fernge⸗ halten haben.— Vom 16. bis 17. Juni wird eine Haus⸗ und Straßenſammlung durchge⸗ führt, die der Organiſation„Mutter und Kind“ gugute kommt. Die Anſtechblume wird von je⸗ dem Einwohner getragen werden und koſtet 20 Pfennig. Die Arbeitnehmer in auswärtigen Betrieben werden gebeten, ihre Abzeichen am Platze zu kaufen, da die Betriebe als ſolche keine Plaketten mehr erhalten. Beweiſt eure Opferwilligkeit und übt Volksgemeinſchaft. Schulungsabend der NSDAP. Am Montag den 18. Juni, abends halb 9 Uhr, findet im Saale des Friedrichshofes ein Schulungsabend ſtatt, wozu alle Mitglieder der Ortsgruppe ſo⸗ wie ſämtliche Mitglieder der Nebenorganiſatio⸗ nen teilzunehmen haben. Entſchuldigungen ſind ſchriftlich beim Ortsgruppenleiter Pg. Ding einzureichen. Als Redner wurde gewonnen Pg. H. v. Roth aus Mannheim. Beſondere Ein⸗ ladungen ergehen nicht. Wettkümpfe anläßlich der Platzeinweihung und Sportwoche. Um alle Unklarheiten zu be⸗ ſeitigen, wird hiermit bekannt gegeben, daß die einmalige Startgebühr zu den Wettkämpfen 50 Pfennig beträgt. Mit dieſem Einſatz kann je⸗ der Edinger Bürger, ob Vereins⸗ oder Organi⸗ ſationsmitglied oder vereinslos, an allen Ein⸗ zel⸗ bzw. Mehrkämpfen teilnehmen. Alles Nähere iſt auf den Plakatſäulen erſichtlich. Mel⸗ dungen bis zum 24. Juni an den Propaganda⸗ wart der Partei. Ig. Aus dem Gemeinderat Edingen. Von der Kaſſenſtandsdarſtellung auf 31. Mai 1934 wurde Kenntnis genommen und Beanſtandun⸗ gen nicht erhoben.— Verſchiedene Geſuche um Ermäßigung der Hundeſteuer für das Steuer⸗ jahr 1934/35 wurden verbeſchieden.— Richard Valentin Koch wird zum angeborenen Bürger⸗ recht zugelaſſen.— Zu einer Klageſache wird ein Vermögenszeugnis erteilt.— Die Ausfüh⸗ rung des Waſſerleitungsanſchluſſes zu dem Grundſtück des Reinhold Wagner hier, Heidel⸗ berger Straße, wird unter den üblichen Bedin⸗ gungen geſtattet.— Zu dem beabſichtigten Neu⸗ bau des Wagner wird die Baulinie feſtgelegt. — Der neu errichtete Gemeindeſportplatz wird küdert Eure Wirtſchaft, prügelt Eure Frau tot: aber die Arbeit muß getan ſein. Und—“ er trat dicht an Wendel heran—„wenn Eure Frau noch einmal von mir und meiner Frau redet, verſteht Ihr mich?— dann habt Ihr den letzten Pfennig im Walde verdient.“ „Herr Forſtmeiſter,“ ſagte Wendel erbittert und ſetzte die Mütze auf,„meine Frau hat noch nie etwas Böſes über Sie und Ihre Frau ge⸗ ſagt.“ „Doch, doch, ſie iſt unverſchämt!“ Wendel zitterte am ganzen Leibe.„Ein Lump, wer das ſagt!“ murmelte er halblaut. „Was?“ ſchrie Richard wütend. Die Stimme verſagte ihm. Er griff nach der Flinte. Die Kinder hatten aufmerkſam dem Vorgang zugeſchaut. „Forſtmeiſter, ſchieß den Vater tot!“ ſchrie Peter mit geller Stimme.„Er ſoll ins Grab⸗ loch und in die Höll.“ „Dann wird der Forſtmeiſter unſer Vater,“ fügte der kleine Fritz vergnügt hinzu und klatſchte in die Hände. Richard zog die Hand von der Flinte. Er war bleich geworden. „Ihr liefert heute die Werkzeuge ab und mel⸗ det Euch vom Dienſt,“ ſagte er in bebender Ruhe. „Sonſt nichts?“ lachte Wendel und wandte grußlos den Rücken. Mit zornigen Schritten ging Richard davon. „Forſtmeiſter, Forſtmeiſter, bring uns mor⸗ gen Gutzel mit!“ ſchrien die Buben ihm nach. Aber ihr fröhlicher Ruf ging in Geheul über unter den wütenden Schlägen ihres Vaters. Richard war ſchon an der Kirche vorüber und hatte die letzte Bodenwelle im Rücken, als er zu ſich zurückkehrte. Ohne zu wiſſen, wo er war, ohne die Leute zu ſehen, die ihn freundlich grüßten, war er durch die Dorfgaſſe gerannt. Jetzt erſt fiel es ihm ein, daß er durch den Wald hatte gehen wollen. Aber er mochte nicht mehr an Wendels Haus vorbei. Und ſo bog er auf die Landſtraße ein, die ſich an dem Fluſſe hinzog. Das Laub der Nußbäume gab Schat⸗ vorbehaltlich der Zuſtimmung durch die Kreis⸗ leitung der NSDApP„Horſt⸗Weſſel⸗Platz“ be⸗ nannt.— Aus Zweckmäßigkeitsgründen werden die noch notwendigen Arbeiten auf dem Gemeindeſportplatz in zwei Arbeitsſchichten täg⸗ lich ausgeführt.— Kleine unweſentliche Vor⸗ lagen wurden entſchieden.— Grundſätzlich wird feſtgelegt, daß künftig alle Unterſtützungsemp⸗ fänger der Gemeinde für die gewährte Unter⸗ ſtützung eine entſprechende Arbeit leiſten. Gottesdienſtordnung für die kath. Pfarrge⸗ meinde Edingen. Samstag von 13, 17, 20 Uhr an Beichte. Sonntag von.30 Uhr an Beichte; 7 Uhr Frühmeſſe mit Monatskommunion der Jungfrauen und 4. Aloiſianiſcher Kommu⸗ nionſonntag; 9 Uhr Hauptgottesdienſt; 13 Uhr Roſenkranz; 20 Uhr Aloiſiusandacht; Schüler⸗ gottesdienſt: Dienstag und Donnerstag. Diens⸗ tag 20.30 Uhr Verſammlung des kath. Jung⸗ männervereins im Friedrichshof. Evangeliſche Kirchengemeinde: Sonntagmor⸗ gen 8 Uhr Hauptgottesdienſt; 9 Uhr Abend⸗ mahl der Teilnehmer an der Kircheneinweihung in Neckarhauſen. Schonzeit für Rehböcke verlängert Karlsruhe. Nach einer Verordnung des Miniſters des Innern wird die Schonzeit der Rehböcke bis einſchl. 31 Juli 1934 verlängert. Der Abſchuß der Rehböcke mittels Kugelſchuß bleibt weiterhin geſtattet. Saargebiet Schwere Schießerei mit Einbrechern Zwei Tote Colmen bei Buſendorf(Saargebiet). In der letzten Zeit häuften ſich wieder die Ein⸗ 27 in der hieſigen Gegend. Zwei Einbrecher brachen in der Wirtſchaft Lilié ein und wurden von dem Inhaber, Peter Erel, überraſcht. Die Einbrecher ſchlugen Erel mit einem Knäppel nieder und ergriffen die Flucht. Erel erholte ſich aber raſch und alarmierte die Ortsbewoh⸗ ner, welche die Verfolgung der Kerle aufnah⸗ men. Als ſich die Einbrecher im Walde ent⸗ deckt ſahen, ſchoſſen ſie ſofort auf ihre Ver⸗ folger und trafen den 33 Jahre alten Nikolaus Henn ins Herz, ſo daß Henn auf der Stelle tot war. Die inzwiſchen benachrichtigte Gen⸗ darmerie von Buſendorf umzingelte nun den Wald. Dabei erhielt der Gendarm Kirſch, als er die Banditen antraf, einen Schuß in den rechten Unterarm. Kirſch ſchoß ebenfalls und traf einen der beiden Einbrecher, einen gewiſſen Ludwig Pierre, in den Kopf, ſo daß Pierre auf der Stelle ſtarb, während ſein Komplice entkam. Die Gendarmerie ſetzte die Verfolgung des zweiten Einbrechers fort und holte ihn ein paar Stunden ſpäter aus einem Heuhaufen. Der Verbrecher ließ ſich ohne Widerſtand feſt⸗ nehmen. Es ſoll ſich bei ihm um einen gewiſſen Jakob Wilhelm Flederer aus Spittel han⸗ deln, der 22 Jahre alt und erſt ſeit ſechs Wo⸗ chen aus dem Gefängnis zu Enſisheim entlaſſen iſt, wo er eine einjährige Strafe abzuſitzen hatte. Die Bewohner Colmens waren derart erregt, daß die Gendarmerie Flederer unter ſtarker Bewachung ſchleunigſt nach Buſendorf bringen mußte, um ihn der Volkswut zu ent⸗ ziehen. Der erſchoſſene Pierre war früher ein⸗ mal Knecht in der Wirtſchaft Lilie geweſen. J. Totterhes 1, 5(Ecke) Uhren Schmuck Bestecke ten, obgleich die Sonne faſt ihre Höhe erreicht hatte. Er war noch nicht weit auf der Landſtraße gekommen, als er die leichten Schritte eines ſpringenden Kindes hinter ſich vernahm. Er wandte ſich um. Die kleine Emma vannte aus dem Dorfe daher. Er wartete und ſuchte in ihrem erhitzten Geſichte zu leſen.„Da!“ ſagte ſie atemlos und warf ein Guldenſtück in das Körbchen, wandte ſich um und flog wie der Pfeil davon. Es war dieſelbe Münze, die er in der Frühe der Mutter Wendel ins Bett gewor⸗ ſen hatte. „Emma!“ ſtieß er in zorniger Verlegenheit aus. Er nahm das Geldſtück in die Rechte und ſah es mit Widerwillen an. Dann blickte er die Straße hinab und hinauf, ob ſich kein wan⸗ dernder Handwerksburſche zeige. Verſtimmt ging er weiter. Nach einer Weile blieb er ſtehen und ſchaute noch einmal zurück. Da ſah er zwei Geſtalten den Hügel herabkommen. Es waren Menſchen, die hinter einander gingen. Bald erkannte er in dem vordern einen Mann, und hinter ihm ging eine Frau. In gemächlichem Trott kamen ſie daher. Es waren offenbar Ehe⸗ gatten. Aber ſie ſahen ſich wunderbar ähnlich. Sie hatten dieſelbe ſtumpige Statur und das gleiche fette und verſchwommene Geſicht. Beider Haut und Kleider ſtarrten wetteifernd von Schmutz. Ueber ſeine herunterhängende Unter⸗ lippe hing eine kaltgewordene Pfeife, wie wenn ſie ein Gewächs wäre. In Ermangelung einer Pfeife hielt ſie einen Stengel Bitterſüß, wie es die Buben am Bache ſchneiden, zwiſchen ihren dicken Lippen. Zudem gingen ſie in gleichem Schritt und Tritt, wie zwei Soldaten, von denen deren der eine den andern vom Schilder⸗ hauſe abgeholt hat. Richard erkannte den Schweinehirten von Heckendingen und ſeine Gattin. „Guten Morgen!“ grüßte er. „Guten Morgen, Herr Forſtmeiſter!“ dankten ſie eines Mundes, wobei die Worte ſehen moch⸗ ten, wie ſie an der Pfeife und dem Bitterſüß vorbeikamen. 3 (Fortſetzung folgt) Ebh gepr K Collini zuni 1934 ie Kreis⸗ Blatz“ be⸗ n werden auf dem chten täg⸗ liche Vor⸗ zlich wird ungsemp⸗ te Unter⸗ en. Pfarrge⸗ 7, 20 Uhr Beichte; mnion der Kommu⸗ 13 Ubr Schüler⸗ g. Diens⸗ th. Jung⸗ intagmor⸗ r Abend⸗ nweihung ſert nung des nzeit der erlängert. ugelſchuß jern iet). In die Ein⸗ zinbrecher d wurden aſcht. Die Knäppel el erholte tsbewoh⸗ aufnah⸗ alde ent⸗ hre Ver⸗ Nikolaus ſer Stelle igte Gen⸗ nun den Kirſch, iß in den falls und gewiſſen iß Pierre Komplice erfolgung e ihn ein euhaufen. tand feſt⸗ gewiſſen ttel han⸗ echs Wo⸗ entlaſſen abzuſitzen 'n derart er unter zuſendorf t zu ent⸗ üher ein⸗ veſen. Scke) cke e erreicht andſtraße tte eines ihm. 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Juni n- 7 5,14 Lelpp-Lnlalen Meker und jetæt ohne Gelenkstütze billig bei m Enge Planken Aad Haue d geue KHuμ⏑ * die gediegene kinkautsquelle für modere Bandagen-Dröll ◻ 1 3. 22 Cäsar Fesenme er Renenlleidaung, Anzüge, gomãntel elne 104.2065 llllmmumzmiminkitrimummiiiiitarirzittimmmisztiimitinssiktummsstitmimissitztiimumisstzttim Spezlalhaus Vorbildlich in Quòlitöt und Formschònheit für Hobenfertigung von leibbinden, zu zeitsemöbnledtissten pteisen. ubeinlegen, Gipsobdrucken, Gummi- Unren 4 quu/ elen 4 Gold- und Silber/ aren Besichtigen Sle bitte unsere Schsufenster! strümpfen, lager in Lronlenpfiege- 3 2 artikeln, verbandstoffen Christliches Lieteront sämillcher Krankenkassen Hannheim, P 1, 3 Breitestr. spezlalgeschäft Mannhelm, 3 1, 6(öreitesnahe) 5 Fchrolb-, Nochen 7———— Acddler-Maschinen S—— fachmànnische Reparaturen— 000⁰ kenren t ſior NMA i 7 gegenüder K-Schule Cran-Auswanl in Ssommerstoff-⸗Neuheiten A He L3 0 e n und Sommerkleider von KM..50 an. 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Juni 193 Eun Qecclasckwümmmocke rom 13.—24. Junt 1934 Das schönste Sommervergnügen: Hinein ins kühle Naffl die Schwimmkunſt bildet Charaklere »Eine geſunde Seele in einem geſunden Körper!“ Das iſt der Leitſatz für die Ju⸗ im heutigen Staate. Durch ie Ertüchtigung des Leibes, durch ſeine ſportliche Durchbildung will man nicht nur ein ſtarkes und geſundes Geſchlecht ſchaffen, ſondern darüber hinaus einen charakter⸗ und willens⸗ feſten Menſchenſchlag heran⸗ bilden. Wenn ſich die Jugend in edlem Wettſtreit auf den Sportplätzen tummelt, ſo wird damit nicht nur dem Körper Gelegenheit ge⸗ boten, ſich auszuarbei⸗ ten, auch die geiſtigen Fähigkeiten werden in Anſpruch genommen. Verſtand und Wille werden geſchärft. Unter dieſem Geſichts⸗ punkt muß man den Sport als Erziehungs⸗ mittel betrachten. Dann wird man zugeben müſſen, daß gerade dem Schwim⸗ men ein bevorzugter Platz ge⸗ bührt. Was die Förderung der Geſundheit anbelangt, ſei nur hervorgehoben, daß kaum ein an⸗ derer Sport alle Muskeln ſo gleich⸗ mäßig beanſprucht und kräftigt. Herz⸗ tätigkeit und Blutkreislauf werden angeregt, und nirgends erfolgt eine ſo gründliche Reinigung der Lungen wie durch das im Waſſer erforderliche Tief⸗ atmen. Das iſt die eine Seite. Aber noch weit ſtärker iſt der Einfluß auf das In⸗ nere des Menſchen. Der Schwimmer fühlt ſich frei von allen Sorgen und Hemmun⸗ gen, ein wunderbares Gefühl der Freiheit erfüllt ihn. Er weiß, daß es auf ſeine Kraft und auf ſeine Energie ankommt, das Element zu überwinden, und eine ge⸗ ſunde Steigerung des Selbſt⸗Vertrauens iſt die Folge. Mut, Entſchloſſenheit und Kraft werden in ihm herangebildet; eine urwüchſige Lebensfreude durchſtrömt ihn, kurzum: die Schwimmkunſt ſchafft lei⸗ ſtungsfähige Menſchen, bildet Charaktere! Es iſt nie zu ſpät! Wenn der Reichsſportführer von Tſcham⸗ mer und Oſten ſagt:„Jeder Deutſche ein Schwimmer, jeder Schwim⸗ mer ein Retter!“, ſo liegt dem eine tiefe Bedeutung zugrunde. Der Schwim⸗ mer wird damit über den Rahmen des „Nur⸗Sport“ hinausgehoben und in den Dienſt der Gemeinſchaft geſtellt. Zur Ge⸗ Wasser hat doch Balken ſunderhaltung und Sicherheit unſeres Vol⸗ kes muß jeder beitragen. Millionen Deut⸗ ſcher können nicht ſchwimmen; Tauſende von Nichtſchwimmern kommen jährlich * Foto: Ufa Wasserballspiel in der Brandung durch Ertrinken um, und wertvolle Kräfte gehen ſomit der Nation verloren. Nur eins kann da Abhilfe ſchaffen: Schwimmen muß Volksbrauch werden! Unermüdlich muß darum für den Schwimmſport geworben werden. Die ſchwimmeriſche Durchbildung eines ganzen Volkes muß in Angriff genommen werden. Es iſt nie zu ſpät. Jeder kann ſchwimmen lernen, auch wenn er über die erſte Jugend hinaus iſt. Wenn man mit Liebe und Luſt daran geht, dauert es nicht lange, wie ein Fiſch ſich im Waſſer tummeln zu kön⸗ nen.„Ich bin ja viel zu alt; ich habe das Schwimmen nicht mehr nötig“, dieſe Worte darf es in Zukunft nicht mehr geben. Un⸗ erbittlich kann der naſſe Tod ſonſt in Ihre Familie greifen, kann Ihnen das Liebſte auf Erden wegnehmen und Ihr Lebensglück zerſtören. Man halte ſich ein⸗ mal vor Augen, daß jährlich 5000 Volks⸗ genoſſen im Waſſer umkommen. Wenn man dieſe Zahl lieſt, dann begreift man, daß der Kampf gegen den naſſen Tod eine nationale Pflicht von hoher Bedeutung iſt, der ſich niemand verſchließen darf. Schwimmen an und für ſich iſt gut; aber es wird erſt inhalt⸗ reich, wenn man es ſo gut beherrſcht, daß man andere Volksgenoſſen, die des Schwimmens un⸗ kundig ſind, vom Tode erretten kann. Ueber ganz Deutſch⸗ land verteilen ſich Menſchen mit einem ſchlichten, unſchein⸗ baren Abzeichen im Rocke, die jederzeit bereit ſind, dann einzuſpringen, wenn Volksgenoſſen mit Foto: Ufa den todbringenden Waſſern kämpfen. Es ſind die Mit⸗ glieder der Deut⸗ ſchen Lebensret⸗ tungsgeſellſchaft. Aber noch viel zu wenige gehören dieſer Organiſation an. Darum: Helft jenen Männern, den Kampf gegen den naſſen Tod zu führen, der gierig nach unſeren Mit⸗ menſchen greift, und dem fährlich ſo viele Tauſende zum Opfer fallen! Lernt ſchwimmen! Ueberwinde die zhen vor dem Daſſer Erfolge kann man 33———— rbeit erreichen; e in enet n einem nichts zu. Das iſt überall ſo und nicht zuletzt auch beim Schwimmen. Wer vielleicht denkt, er ſei nach einigen Verſuchen bereits ein fertiger Schwimmer, der irrt ſich gewaltig. Es heißt zunächſt einmal, die Schen vor dem Waſſer zu überwinden. Man darf nicht das Gefühl haben: wenn du plötzlich den Grund unter den Füßen verlierſt, ſinkſt du unter. Es iſt eine unumſtößliche Tat⸗ ſache, daß der Menſch kaum ſchwerer als das Waſſer iſt. Wenn er geeignete Bewe⸗ gungen ausführt, welche die Atmungswege frei⸗ halten und ihn im Waſſer vorwärtsbrin⸗ gen, geht er nicht un⸗ ter. Ohne eigentliches Zutun können wir alſo an der Waſſeroberfläche bleiben. Wenn dafür geſorgt iſt, daß man frei atmen kann, ſo genüge die geringſten Bewegun⸗ gen, um den Körper im Waſſer weiter zu bringen. Vielen Menſchen iſt es äußerſt unangenehm zu tauchen, aus Furcht, das Waſſer liefe ihnen in Augen, Ohren, Mund und Naſe. So⸗ bald ſie dann wieder emporkommen, beginnt ein Schnauben und Pruſten. Ueber dieſe„Kinderkrankheiten“ muß man ſo ſchnell wie möglich hinwegzukommen verſuchen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß man naß wird, wenn man ins Waſſer geht, und es iſt unausbleiblich, daß das Geſicht beſpült wird. Auch ſoll man unter Waſſer ſtets die Augen öffnen; ſie leiden leder Deutsche ein Schwimmer keinesfalls darunter. Wenn man auch ein⸗ mal etwas Waſſer zu ſchlucken bekommt, iſt das noch lange kein Grund, einen Springbrunnen nachzuahmen. Man hat ſicher ſchon übleres Zeug ſchlucken müſſen. Einatmen iſt unter Waſſer unmöglich; da⸗ gegen kann man unter Waſſer— noch da⸗ zu ratenweiſe— vorzüglich ausatmen. Ueber dieſe Vorausſetzungen, die unbe⸗ dingt zur Ausübung des Schwimmſports gehören, muß man ſich erſt einmal klar ſein. Schwimme richkig! Man kann ſich verſchiedenen Schwimm⸗ arten zuwenden. Am weiteſten verbreitet iſt das Bruſtſchwimmen, und man redet auch wohl von einem deutſchen Bruſt⸗ ſchwimmen. Jahrzehntelang war Deutſch⸗ land in dieſer Schwimmart führend; auf den olympiſchen Spielen war es im Bruſt⸗ ſchwimmen Sieger, bis die Japaner daran teilnahmen. Das Bruſtſchwimmen hat den Vorteil, daß es eine nur leichte Atmung erfordert und nicht ſo anſtrengend wie das Kraulen iſt; damit ſoll aber nicht etwa geſagt ſein, daß Kraulen eine ſchwierig zu erlernende Schwimmart ſei. Im Gegenteil, viele Leute, namentlich Jugendliche, lernen zu⸗ erſt Kraulen. Eine beſondere Bedeutung kommt dem Kraulen auch noch inſofern zu, als es die ſchnellſte Schwimmart iſt. Am leichteſten iſt das Rückenſchwimmen zu ler⸗ nen; die Atmung iſt einfach, der Körper wird kaum angeſtrengt, und man kann ſich in der Rückenlage ſogar ausruhen. Außerdem bildet es eine ausgezeichnete Vorübung zum Rettungsſchwimmen. Bei allen dieſen Schwimmarten, ganz gleich, welche man ausführt, kommt es auf etwas Grundſätzliches an; es iſt das„Ge⸗ heimnis“ des Schwimmſports.„Ich kann nicht lange im Waſſer bleiben; ich halte das nicht aus.“ Das kann man immer wieder hören. Und warum halten jene Leute nicht lange aus? Weil ſie falſch atmen. Das richtige Atmen iſt das ABC des Schwimmens, und man iſt ſogar ſo weit gegangen zu ſagen, Schwimmen ſei in erſter Linie Atemgymnaſtik. Tief wer⸗ den die Lungen vollgepumpt, und es iſt bei richtiger Atmung ganz unmöglich, daß der Schwimmer ermüdet. Er verläßt das Waſſer nicht, weil er müde geworden iſt, ſondern weil es ihm ſo gefällt. Anfänger verfallen außerdem in den Fehler, alle Schwimmbewegungen verkrampft und ſteif auszuführen. Aber ſchließlich muß jeder einmal beginnen; denn Meiſter ſind bis heute noch nicht vom Himmel gefallen, und bei einigem Fleiß und einiger Ausdauer wird der Erfolg nicht ausbleiben. 4 „Kannſt Du ſchwimmen?“ fragte Leh⸗ mann.„Natürlich“, prahlte Krauſe. „Wo haſt Du denn das gelernt?“ Krauſe ſah ihn einen Augenblick an, als ob er an ſeinem Verſtand zweifele, dann brummte er:„Im Waſſer— wo denn jonſtꝰ⸗ Wer ist der Schnellste? Drẽ Der N verein e. ebiet in chaftsab. uch auf Mehrzah vertreten. tragenen verhinder abrikan nweſen! meradſch⸗ vorhob, d der weni, innere Zi vorhande ein Undi 100 Proz daß 50 J überhaup ßer Pro; an den Sinn 10 noch ni Auſchn, Maſſer in draſtiſe weiſe auc weiterer ſchutz der gegen Sp C Sonntag Trinitatiski 10 Uhr g gottesdien Neckarſpitze. 11 Ubr K Konkordienk 11.15 Uhr Predigt, Chriſtuskirch Predigt, dienſt, Pf Landmant Neu⸗Oſthein 11.30 Uhr riedenskire ohanniskir dienſtes; Predigt, Lutherkirche. 11.15 Uhr Gemeindehn Jundt. Melanchthon 11.15 Uhr Gemeindeha Stihler. Neues Stär Haas(Ki Diakoniſſenh Heinrich⸗Lar ver Walte Feudenheim 10.45 Uhr Käfertal. 10 11.15 Uhr .30 Uhr Käfertal⸗Sü leſinge Matthäuskir Pfarrexr( Nordpfarr Gemeindeha tesdienſt, dienſt, Pf. Rheinau. 1 Kindergot Pfingſtberg. Kindergot Sandhofen. mann; 11 mann. Seckenheim. 12.30 Uhr Chriſtenlel Wauluskirche Pfarrer( Pfarrer G Waliſtadt. 8 10.30 el: 3 1 Uhr K. Friedrichsfel thal; 10.3“ thal; 1 Ul Trinitatiskir Andacht, 9 Konkordienk Uhr, A Friedenskirch Morgenan Johanniskir 904— f0s eudenheim. .15 Uhr, Küfertal: D Matthäustir 7 Uhr Sch Gemeindeha Wochengot Rheinau. 2 m Gemei Sandhofen. dienſt. Pauluskirche Andacht ir Wauſtadt. dienſt im Juni 193 imm⸗ reitet redet Zruſt⸗ utſch. auf zruſt⸗ aran rteil, rdert aulen ſein, iende viele n zu⸗ itung n zu, Am ler⸗ örper kann uhen. hnete ganz 5 auf „Ge⸗ kann halte nmer jene falſch ABC tr ſo ſei wer⸗ s iſt daß das iſt, nger alle ſteif jeder bis und auer Leh⸗ „als hann iſt?“ Kafafſzzeß — A Ar. 269— Seite 13 „Hakenkreuzbanner“ Drängende Fragen des Hausbeſitzes im Kameradſchaftskreiſe Der Haus⸗ und Grunbbeſitzer⸗ verein e. V. hielt für das Mannheimer Stadt⸗ ebiet im Wartburg⸗ Hoſpiz den 1. Kamerad⸗ chaftsabend ab, der einen recht kläglichen Be⸗ uch uſheweifen hatte; in der ese Mehrzahl waren die„weiblichen“ Hausbeſitzer vertreten. Nach einigen durch Lautſprecher über⸗ pen Schallplatten begrüßte an Stelle des verhinderten Vereins⸗ und Verbandsführers Imhof, Syndikus Siebler die nweſenden, indem er auf den Sinn der Ka⸗ meradſchaftsabende hinwies und beſonders her⸗ vorhob, daß gerade die Hausbeſitzer noch einer der wenigen Stände ſeien, bei denen leider der innere Zuſammenhalt noch nicht in dem Maße vorhanden ſei, wie es notwendig wäre. Es iſt ein Unding, ſo führte er aus, daß noch nicht 100—4— der Hausbeſitzer organiſiert ſeien, daß 50 Prozent noch nicht wiſſen, warum ſie überhaupt organiſiert ſind, und daß ein ſo gro⸗ ßer—— durch die Teilnahmsloſigkeit an den Veranſtaltungen beweiſt, daß er den Sinn der Volksgemeinſchaft und Kameradſchaft 10 nicht begriffen habe. a ießend hielt bMajor a. D. Freiherr von ſſenbach aus Düſſeldorf namens des Neiclausf 1 an Hand von Film⸗ und Lichtbildvorführungen einige aufklärende Refe⸗ rate in der über beſonders die Hausbeſitzer ee ſierende Fragen. Zuerſt ge⸗ langte ein Fliegerfilm zur Vorführung über die Organiſation des Flugweſens in den Nach⸗ barſtaaten Deutſchlands, die die Gefäbrſichleit in draſtiſcher Anſchaulichkeit erkennen ließ, teil⸗ weiſe auch in ſchematiſchen Darſtellungen. Ein weiterer Film gab Aufſchlüſſe über den Selbſt⸗ ſchutz der eigenen Perſon und der Wohnräume gegen Spreng⸗, Brand⸗ und Gasbomben durch —— Evangeliſche Kirche Sonntag, den 17. Juni 1934(3. nach Trinitatis) .30 Uhr Predigt, Vitar Schumacher: —55 Predigt, Pfarrer Kieſer; 11.15 Uhr Kinder⸗ —3— dienſt, Vikar Werner. 10 Uhr Predigt, Vikar Schumacher; u hr Kindergottes 41 Vikar 3 e 10 Uhr 15 Uhr Kindergottesdienſt, Vrediat Vikar Dörſam. C n 8 Uhr Predigt, K Zeilingex; 10 55 redigt, Pfarrer ayer; 11.15 Uhr Klndergotte ſharter Mayer; 8 ubr Orgelfeierſtunde, Arno Neu⸗Oſt—— 10 Uhr Predigt, Vikar Zeilinger; um 11.30 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Kelinges riedenskirche..30 Uhr Predigt, Pfarrer Zonaänfekirzz.30 Uhr Ausflug des Kin Baliez.30 Uhr Vikar Wibel; 10 Uhr Predigt, Pfarrer Joeſt. 10 Uhr Predigt, Pfarrer Frantzmann; 5 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Höfer. oepehus Eggenſtraße 6. 9 Uhr Predigt. Pfarrer Jun nn 10 Uhr redigt, arrer 7 5 Uhr Aene ine F ig. 005 ocgfierben Zellerſtraße: uhr Predel. Vikar Neues Stäpt. Krankenhaus. 11—5 r Predigt, Haas(Kirchenchor 170 Kirchenrat Maler; ikar Dörſam; 6 Ühi Diakoniſſenhaus. 10.30 redigt, Pfarrer Scheel. —— nn 10.30 Uhr Predigt, Pfar⸗ r eſpiz 9. 30 Uhr Predigtgottesdienſt, Vitar Oeſt; ö Ühr' Kindergottesdienſt, Vikar Oeft. aifihr 10 Uhr Hauptgottes dienſt, Miſſtonar Wenz: Uhr Kindergottesdienſt, Miſſionar Wenz; um 1. 30 5uht Chriſtenlehre 54 2 ädchen, Pfarrer äſer. Käfertal⸗Süd. 11.15 Uhr Kindergottesdienſt, ikar leſinger. Magtthäuskirche Neckaxrau..45 Uhr Hauptgottesdienſt, Pfarrer Ggnan er; 10.15——* Kindergottesdienft der Nordpfarrei, Pfarrer Gänge meinvehautz Gpeherer Stra 535.30 Uhr Hauptgot⸗ kerblenſh Pfarrer— 330 Uhr Kindergottes⸗ dienſt, Pfarrer Feh Rheinau. 10 Uhr hredit, Vilar Henninger; 11 Uhr Kindergottesdienſt. Pfingſtberg. 5 Uhr Predigt, Vikar Henninger; 10 Uhr Kindergottesdienſt. Uhr Hauptgottesdienſt, Vikar Zunz⸗ mann; 30 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar ing⸗ mann. Seckenheim..30 Uhr Hauptgottesdienſt, Vikar Enderle 12.30 Uhr Kindergottesdienſt, Vikar Enlee 1 Uhr Chriſtenlehre für Knaben, Vikar Enderle. Pauluskirche Waldhof..30 Uhr————— Pfarrer Clormann; 11.15 Uhr Kindergottesdienſt Pfarrer Clormann. M W. .30 Uhr arrer Mün⸗ n Münzel 1115 10.30 Uhr Chr ſtenlehre— um 1 Uhr 20 990178 0 Pfarrer Sal. 350 9,50 Uhr Haupigottesdienſt, Pf. on⸗ thal; o Uhr Kindergottesdienſt, Pfarrer n⸗ thal; 1 Aühr Chriſtenlehre, Pfarrer Schönthal. Wochengottesdienſte eer i e. 3 tag, 19. JFuni, abends 8 Uhr rre a i enkirche. 0 15 4 erstag, 21. Juni, abends 8 Uhr, Andacht, Maler Frievenstirche. kontag bis SGamstag.20 Uhr Morgenandacht. Johanniskirche. Donnerst g, 21. Juni, abends 8 Uhr, Andacht, Vikar Wibel. %3 flor, Un— 0 355 nerstag, 21. Juni, vormittags 15 r, 2 Küfertal: D— nersta g, abends.45 Uhr, Andacht. ptiggr0 Neckarau. Donnerstag, 21. Juni, Uhr n Vikar Kehr. Gbes Speyerer St raßße. M ittwoch, 8 Uhr Wochengottesdienſt. ninngr Donneirstag, 8 Uhr, Abendgottesdienſt, Gemeindehaus. Donnerstag, 8 Uhr, Wochengottes⸗ Pauluskirche Waldhof. Mitt wo ch, 20. Juni, 8 Uhr, Andacht im Pfärrer lorinann Wauſtadt. Donnerstag, 8 Uhr, Wochengottes⸗ dienſt im Gemeindehaus. Luftſchutzräume und die Hausfeuerwehr, ſowie von Vorbeugungsmaßnahmen durch Entrümpe⸗ lung. Durch weitere Tonfilme und Lichtbilder, zu denen der oft in recht humor⸗ voller Weiſe die Erläuterungen gab, wurden die Anweſenden auf den Schutz der Grund⸗ elemente des Hauſes: Holz Stein und Eiſen ſowie auf die techniſche Seite des eparaturproblems und die Sachwerterhaltung. Die Filme„Bekehrte Spötter“,„Die Verwand⸗ lung“ und„Eine Teufelei“ vermittelten dies in Anſchaulicher Weiſe. Erſt wenn dieſe Maß⸗ nahmen mit allen Mitteln durchgeführt ſind, wird der Hausbeſitz wieder das werden, was er war: Ein ſchafts Pfeiler unſeres ſchwer rin⸗ enden Wirtſchaftslebens. Nach der Dankab⸗ tattung an den Redner durch Syndikus Siebler —.— der offizielle Teil des Abends mit einer Schallplattenübertragung abgeſchloſſen. as e war nichts weiter als ein inter⸗ eſſanter Film⸗ und Lichtbildervortrag. Wenn die Veranſtaltung vom Haus⸗ und Grundbe⸗ Baaben im Ernſt wirklich als Kamerad⸗ Hhaftzobend angeſprochen wird, dann iſt der erein wirklich noch weit davon entfernt, den Sinn richtiger Kamerabſchaft zu verſtehen. Anordnungen der der NS DAp 50 Deutſches Eck. Montag, 18. Juni, 20.30 Uhr, in beiden Sälen des„Kaſino“, R 1, 1, große öffentliche Kundgebung gegen dies Miesmacher und Noörgler. Alle Partei⸗ und Volksgenoſſen ſind eingeladen. Ein⸗ tritt frei. 17. Juni, früh 6 Uhr, Waldhof. Sonntag, Treffen der politiſchen Leiter und Amtswalter der NSBoOo und NS⸗Hago in Dienſtkleidung vor der Ge⸗ ſchäftsſtelle, Sandſtraße 15. Evangeliſche Freikirchen Methodiſten-Gemeinde, Evangeliſche Freikirche Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtraſße Rir. 26 .45 Uhr Predigt, Prediger 17 5 Sonntagſ 115 Gde Fi 5 1 gike i ſt. Mrirw 602 n Vühr endgo enſt.— 0 um Hibei⸗— Gebetsverſammlung. Evang. Gemeinde gläubig⸗getaufter Chriſten (Baptiſten), Mannheim, Max⸗Joſef⸗Straſſe 12 Sonnta 2.30 Uhr S und Abendmahl. e über vm er 5.———* 0- i deß 14— imig ren 3 Sfende „Die goldene M Sid ze“ titwoch: 2) Uhr Bibei⸗ und ns Gemeinſchaft Mannheim, U 3, 23 nntag: vorm..30 Uhr, Predigt, Prediger W. gahr 20 45 Säh5 18 920.30 5355 Aißr ch: abends Gbinfei— Nan ner nachm. 530 455 übr Müdc onsſtunde.— Vanc1492 r n⸗ und 4 Uhr Knabenſtunde. Landeskirchliche Gemeinſchaft und Jugendbund für entſchiedenes Chriſtentum, Lindenhofſtr. 34 Sonntag: 8 Uhr Z.(Gem.⸗ 3— Monta 500 Frauenſtunde— Mit och: 8. Uhr Möerdeſprech U Sams⸗ t a g: 8. 15 Uhr Männerbibelſtunde.— gepih, für E..: 1. junge Männer: Freit r,— Pffſhe.— Sonntag 4 Uhr 5 n Samsta 5.30. Uhr Bibelkreis 1 ihnagen von 9— 14 Fa ahren.— Neckarſtadt, Holz⸗ auerſtraße 7: Donnerst 4 8: 8 Uhr ſbelſtunde. Die Chriſtengemeinſchaft, L 2, 11 zur religiöſen Erneuerung) Sonnta 5. 10 Uhr Menſchenweihehand⸗ —* mit Pr 3470.15 Ubr. r eier für Kin⸗ M o nt a 35 3* Vorir W 15 Seheoe Die Welſige kalt Ecuber woch, 20. G5120 9Uhr e Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Evang. Verein für Innere Miſſion A.., Stamin⸗ ſtraſte 15 Stöckle): Sonntag, 8 Uör, Don⸗ nersta.15 13 Wefefr—— Etraße do a g,. 3 ienstag,.15 Uhr Verſammlung.— K 2, 9⁰(Stadtmiſſtonar Kei⸗ del): Sonntag 8 uUhr und Donnerstag.15 Uhr Verſammlung.— Freitag: 8 Uhr Bibelſtunde für Männer und junge Männer.— Neckarau, Fiſcher⸗ ſtraße 31(Stadtmiſſionar Welk): Sonntag: 8 Uhr und Dienstag.15 Uhr Verſammlung.— Rheinau Däniſcher Tiſch: Sonntag 3 Uhr und Mittwoch .15 Uhr Verſammlung.— Pfingſtberg, Herrenſand 42 Alle 14 Tage Donnerstags.15 Uhr Verſamm⸗ lung.— Bellenſtraße 52: Sonntag 8 Uhr und Freitag.15 Uhr Verſammlung.— Seckenheim: Donnerstages Uhr Verſammlung.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag: 3 25 und Mittwoch: .15 Uhr Verſammlung.— Waldhof: Freitag: 8 Uhr Verſammlung.— Feudenheim, untere Kinder ⸗ ſchule: Sonntag 8 Uhr und Dienstag 8 Uhr Verſammlung.— Käfertal, Gemeindehaus: Sonn⸗ tag 8 Uhr Verſammlung. Evang.⸗luth. Gemeinde) F 7, 29) Sonntag, 17. Juni, nachm. 5 Uhr: Predigt und hl. Abendmahl, Rie Fritze. Beichte.30 Ühr. An⸗ meldung von 4 Mannheim, J1, 14 H. Juni: 20 Vortrag:„Gottes ge 1 3 red. Edener,— 75 iet t⸗ ibel a— 854 8 0• 1 20 1 r ng von M i Fari ams——* 1 hr Sbie e 10 Uhr Vre 1055** Hör Bibelſtunde; o Uhr Vortrag von Pred. Goebel⸗Heidelberg. — Sandhoſen. Sonntag, 17. Juni, Früh 5 Uhr treffen ſich alle PO⸗Mitglieder am Adler. Erſcheinen iſt Pflicht. Nur Krankheit entſchuldigt. Ilvesheim. Sonntag, 17. Juni, 20 Uhr, im Par⸗ teilokal„Zur Krone“ öffentliche Verſammlung mit dem Thema:„Kampf gegen Miesmacher“. Die ge⸗ ſamte Bevölkerung wird hierzu eingeladen. NS⸗Frauenſchaft 2 Deutſches Eck. Der Schulungsabend mit der PO fällt aus. Karten behalten ihre Gültigkeit für nächſten Schulungsabend. Am Montag iſt an der großen öffentlichen Verſammlung im Kaſino, kK 1, 1, in bei⸗ den Sälen, gegen Miesmacher und Nörgler, 20.30 Uhr, teilzunehmen. Eintritt frei. Deutſches Jungvolk Der Jungvolkmuſikzug des Jungbanns 1/171, Mu⸗ ſitzugführer Krug, bhat jeden Donnerstag, 17—19 Uhr Probe im Braunen Haus, Lindenhofſtraße 42. Samstag, 16. Juni um 15.—17 Uhr Blockflöten⸗ kurs.“ Erſcheinen unbedingte Pflicht Fehlen wird ſtreng beſtraft. Der ganze Blockflöten ſcheinen. Jeder andere Dienſt fäut für aus. BdM BoM und BoMzZ. Jedes Mädel hat ſofort die Einzeichnungsliſten für Familienpilegeſtellen in N2, 4 abzugeben. Feudenheim. Die beſtellten Bilder von der Pfingſt⸗ fahrt können Freitag oder Samstag in Wallſtadter⸗ —— 59 gegen Bezahlung(Stück 9 Pfg.) abgeholt werden. BdMaI untergau. Sämtliche Ringführerinnen des Untergaues treten Samstag, 19. Juni, 18.45 Uhr vor der Rhein⸗Reckar⸗Halle in Uniform zur Teil⸗ nahme an der HJ⸗Führertagung an. Untergau Mannheim. Sonntag, 17. Juni, vor⸗ mittags 10.45 Uhr, Antreten ſämtl. Mädels, die im Beſitze eines Scheines der DeRo ſind, mit Badezeug am Herſchelbad.— Sonntag, 17. Juni, treten ſämtl. Mädels, die ſich am Schwimmen der RSW beteiligen, um 14.30 Uhr am K⸗5⸗Platz an. Schwarzer oder dunkleblauer Badeanzug, ſchwarzes Dreieckstuch mit BdM⸗Stoffabzeichen. Reitkurs. Der Unterricht findet heute, Samstag, von 18—19 Uhr und für die 2. Abteilung von 19 bis 20 Uhr ſtatt. ————————————————————————————————————— —————————————— Katholiſche Kirche 4. Sonntag nach Pfingſten Obere P arrei Jeſuitenkirche). 3 e— Sonntage): 6 uht W. an 125 Azt; Meſſe;.30 Uhr 195 uühr Kindergottesdienſt e Predigt;.3 Hlofße tgottesdienſt mit Predigt und Mper 11 Uhr hl. mit Predigt; nachm..30 Uhr 0 D der afksan cht mit Segen; abends Uhr: erſte Aloiſtus⸗—— mit Predigt, 10 10 und Segen kirche— Untere Pfarre Sonntag: und Beginn der Beichtgelegenh.; e und gemeinſame hl. Kommunion 3 r nat 1 d A 4 Gelſ⸗ Sonntage): rühmeſſe; von Sonntag eſſe; 42— hiaffes. 8 + 15(808 inn der Aloiſius⸗ Uhr Beichte und hl. Meſſe; 7 Uhr Frühmeſſe, Se een der Jungfrauenkon⸗ 0 Uhr Sin Sns: mit Wredigſ, General⸗ ommunion des Agnesbundes;.30 Uhr Wredigt und r Singmeſſe mit Predigt; 2 Uhr Chri⸗ fhne für die Jungfrauen;.30 Uhr Herz⸗Mariä⸗ ndacht mit Segen. Herz⸗Jeſu⸗Kirche, Neckarſtadt⸗Weſt. e, onntag: 6 Uhr ril Wk und eit; Uhr hl. Meſſe; —.—+— 385 uhr at 1 ngfrauen;.3 A t und Amt; 11 U. Ainoenab esdienſt 1400 15 Fubr ahitenkehre ür die Mädchen; 2 ndacht zur Erhaltung er Feldfrüchte Liebfrauen⸗ farrri,———(Kommunionſonntag 3 W rauen): 1. Uhr an Beichtgelegenheit; rü 3⁰ übr *—„Sinqmeſſe mit Predigt; 1 1 Ubr Singmeſſe 11 Predigt; 2 Uhr 1 der ävchen.30 U Andacht' in groß** Bedrängnis. — B Prgfal ang:.30 Uhr Singmeſſe 10 Uhr Gymnaſiumsgottes dienſt und * eſtgottesdienſt—4+ katholiſch⸗deutſchen Stu⸗ entenver Anbung Kurpfalz⸗Rheinbayern. St. Joſeph, Lindenhof. Sonntag(Kommunion⸗ der weibl. en 6 Uhr Beichtgelegenh., hl. Meſſe mit Monatskommunion des Notburgaver⸗ eins; 7 Uhr hl. Meſſe mit Monatskommunion der Aols9 r Kigdergontez 8 Uhr Sin Arbe e mit Pre⸗ r Kindergottesdienſt: U r Ammit; 11 Uhr Chriſtenlehre für die Uhr Ritger 23 Predigt; abends ihr kindacht zu eß Boenifoti nenz Sonnina 148 ommunionſonntag der weib WMihr'ir“—5 hmeſſe und Beicht⸗ klagenbelt; hr hl. Meſſe; 8 Uhr Singmeſſe mit vedigt(Monatskommunion der Schulmädchen, der weiblichen Gere osze—75 der geſamten weibl. A 10 digt Uihn Korfftentebpe ur dee ingmeſſe 3— 18 70 riſtenlehre für die Mädchen; 2 0 hr FerzMasch⸗Biuberſchafe St. Peter. 6 Uhr Beichte; 7 Uhr Früh⸗ meſſe Generalkommunion der Jungfrauenkongre⸗ 15 mit Predigt;.30 Uhr chamt mit Repiqzi 1 Uhr Singmeffe mit Pre⸗ Fias im Anſchluß köriitentehre 15 die Mädchen; —+—.30 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Ausſetzung un egen St. Jalobuspfarxel Mannheim⸗Neckarau. Sonntag der Frauen und Mütter); um Uhr Frühmeſſe;.45 Uhr hl. Meſſe mit Wall⸗ jahrtskommunion der Frauen; 8 Uhr Singmeſſe 9550 475 t; 9 Uhr 1h die Mädchen: hr Sochg chamt mit Predigt; uhr Singmeffe W1 Predigt:.45 Uhr(nach Rückkehr der Wallfahrer): Andacht. St. Zragsſühr B Mannheim⸗Walvhof. Sonn⸗ tag: 6 Uhr ichte; 7 Uht Kommunionmeſſe mit 1l predigt: 8 Uhr Predigt und Singmeſſe in der aldkapelle; 830 Uhr Amt und Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Uhr und Amt; 11 Uhr irbri und Homtlie in der Kapelle der Spiegelfabrik: 11 Uhr Schülergottesdienſt, Pre⸗ digt und Amt:.30 Uhr hriſtenlehre für die Fung⸗ mit hernach Veſper;.30 Uhr Alolſſus⸗Anda t m egen. und Paul, Mannheim⸗ Feudenhelm. Sonn⸗ abas(Bonifaüusköllekte, Prediger in allen. Vormit⸗ 130 Pfarrer Möller von Amöneburg). .30 Uhr hl. Beichte;.30 Uhr Kommunion⸗ Meffe: 8³⁰ Uhr Kommunon⸗ S a nf. S Schülergottesdienſt; nchm. miiti Frühausgabe— Samstag, 16. Junk 1984 NSBO Ortsgruppenbetriebsobleute und Betriebszellenob⸗ leute! Wir bitten um Meldung bis ſpäteſtens 20. ds. Mts., wieviel Exemplare„Das Arbeitertum“ die poiszenppen und Betriebszellen regelmäßig von uns beziehen Kreisbetriebszellenabteilung der NSDAp. Deutſche Arbeitsfront Sandhofen. Alle diejenigen Mitglieder, welche in der Zeit vom Dezember 33 bis März 34 ihre An⸗ meldung zur DAß getätigt haben, können ihre Mit⸗ gliedskarte auf der Geſchäftsſtelle, Schönauer Str. 15, während der Geſchäftsſtunden, Montags, Donners⸗ tags und Freitags, von 17—20 Uhr gegen Rückgabe ſämtlicher Quittungen abholen. Wallſtadt. Alle Einzelmitglieder der DAß werden hiermit aufgefordert, ſoweit ſie Beitragsrückſtände haben, dieſelben ſchnellſtens zu begleichen, da bereits Mitgliedskarten vorhanden ſind und dieſe ausgegeben werden müſſen. Reichsbetriebsgemeinſchaft 15, Leder. Diejenig. Volks⸗ genoſſen und ⸗genoſſinnen, welche dieſes Fahr am Be⸗ rufskampf teilgenommen haben, mögen am 18. und 19. Juni auf der Geſchäftsſtelle, P 4, 4/5, Zimmer Nr. 32, vorſprechen zwecks Abholung von Formularen. Bei Betrieben genügt eine Perſon, die die betr. An⸗ zahl von Formulare abholt. Kampfbund für deutſche Kultur Die nüchſte nebungſtunve für Schwerttänze Lindet Montag, 18. Juni, 18 Uhr, in der Turnhalle der U⸗Schule ſtatt. Turnſchuhe mitbringen. Am 27. Juni, 20 Uhr findet im Nibelungenſaal „Ein Abend beim Walzerkönig“, Dirigent Johann Strauß ſtatt. Eintrittskarten zu 50 Pfg. ein⸗ ſchließlich ſtädt. Einlaßgebühr, ſind auf unſerer Ge⸗ ſchäftsſtelle, L 4, 15, zu haben. ———— Wir verweiſen auf den Aufruf der NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ zur Beteiligung an der einmaligen Fahrt zu dem Viernheimer Freilichtſpiel „Andreas Hofer“ und bitten unſere Mitglieder, ſich möglichſt zahlreich an dieſer Fahrt zu beteiligen. An⸗ meldungen umgehend auf unſerer Geſchäftsſtelle, Horſt⸗ Weſſel⸗Haus, L 4, 15. * Sa—27 2850 0 2 Uhr An⸗ da zur Erhaltung d W. St. Laurentius, Manzheim⸗ fe(er⸗ —— Mb hr Sonntag) Uhr hl.* und eichte;.15 mit W onats⸗ kommunion' der Jungfrauen der Gemeinde, Beginn der Aloiſtaniſchen Sonntage; um 9 Uhr Predigt und mt; Uhr Hlergottesdienſt um 8 Uhr abends: Aloiſtüsandacht mit St. Antoniuslirche, Mannheim⸗Rheinau. fenntag dobes ee mit Generalkommunion der daeir zfarrgemeinde, zugleich pflichtmäßige Vier⸗ Kalhabres eichte und Kommunion der chriſtenlehr⸗ Fr.„r Kollekte für kirchliche Bedürfniſſe. kühmeffe mit Generalkommunion der 3 und i ugleich von 6. Uhr an Beicht⸗ 7 Uhr 2. Frühmeſſe mit Generalkomm. n ungſrauen, der chriſtenlehr⸗ 2—5 en Agend, der Schüler und Schülerinnen; . derte 0 Fe(H. H. Prof. f leyitiertes Hocham e und Segen; Zaee 71 7 5 8 Uhr ſeierliche Antonius Weer hren des hl S znvonugettch Mannheim⸗Sandhofen. Am Sonntag(1. Aloiſtaniſcher Sonntag): Monats⸗ kommunion für die Jung pauenkongregalion und die Jungfrauen;.30 uhr 7 Uhr Früh ſen 9 Mfierdbidien nft mit Predigt und Amt; Rie tesdienſt mit Predigt und Singmeffe: nds.30 Uhr en St bme0 Seckenheim. 7 Uhr Fanpiae e;.30, Uh 1* Kinder 9 40 Uhr Wpege inne 30 Uhr St. Thereſia vom Kinde Whi Wſez g. Sonn⸗ tag: von—.30 Uhr? eich:.30 Uhr Manhiz mit——————3 Schul kinder: Ahenhr 9,30 Uhr: Amt mit Predigt; Chriſtenlehre:.30 Uhr Andacht;.30 Uhr Abendandacht, Kinderpiedigt mit Prozefſion der Kinder. St. Paul, Almenhof. Sonntag: 7 Uhr liturgiſche Meſſe, 7 fei de Uhe Jungmäd⸗ chen!.30—.90 Uhr Beichte;.30 Uhr Dingmeſſe — redi t: 9050 Uhr Chriſtenlehre; ußf Uhr Sing⸗ S mit Predigt; 2 Uhr nachm. Veſper Mannhelm⸗Frledrichsfeld.—5 5 onntag: 0' Uhr Beichtgelegenheit; 7 Uhr ) Uhr. Monatskommunion für d ommunion; 913 De* Uhr Pre⸗ 30 Zung rauenkongregation, digt kme Gen 30 Uhr Veſper. Pfarkturatie St. Rifolaus. Sonntag: um 6 uhr Wune 7 Uhr romaf mit Dugzeanhe munion der Mädchen und» AAr.30 mit Predigt; 10 Uhr Faizſenz dienſt mit Predigt, anſchl. Chriſtenlehre—— di Aene nachm..30 Uhr Herz⸗Maviä⸗ mit Segen: abends.30 Uhr ⸗Andach Neues fee lihr Dinchaefſe onntag: 330 uhr bl. Meſfe; 8 Uhr Singmeſfe mit Predigt. Alt⸗Katholiſche Kirche (Schloßkirche) 323223 den 17. Junt: vorm..30 Uhr: hl. Meſſe in deutſcher Sprache mit Predigt. Neuapoſtoliſche Kirche im Freiſtaat Baden Mannheim⸗Stadt. Kirche Ecke Lange Rötterſtraße und Moſelſtraße. Sonntag:.30 Uhr Gottesdienſt; 15.30 32 Gottesdienſt.— Mittwoch: 20 Uhr Gottes⸗ ienſt. Mannheim⸗Sandhofen. Zwerchgaſſe 16. Sonntag: .30 Uhr Gottesdienſt; 15 Uhr Gottesdienſt.— Mittwoch: 20 Uhr Gottesdienſt. Mannheim⸗Neckarau, Gieſenſtraße 1. Sonntag: 15.30 — Mittwoch: 19.45 Uhr Gottes⸗ ienſt. Mannheim⸗Friedrichsſeld, Neudorfſtraße 68. tag: 15 Uhr Gottesdienſt.— Mittwoch: Gottesdienſt. Mannheim⸗Seckenheim, Kloppenheimerſtr. 37. tag: 15.30 Uhr Gottesdienſt.— Mittwoch: Gottesdienſt. Sonn⸗ 20 Uhr Sonn⸗ 20 Uhr —————.— Die Heilsarmee Mannheim, C1, 15 —— vorm,.30 Uhr Heiligungsverſamml., achm. Uhr Frei⸗égttesdieint am Stephanienufer N. Zanlibert im Saal. Mittwoch: abend 30) Uhr Freichial⸗ dienſ auf dem Marktplatz. 8 Uhr Heilsverf. im Saal. Donnerstag: abends 8 U. e e am Stephanienufer.— Freitag: abends 8 Uhr Heiligungsverſ. n der S8 und Mütt, 05 30 Uhr — *— — — Bessere Fhoto mäit Pernox EKilm, Jahrgang 4— A Nr. 269— Seite 1 „Hakenkreuzbanner“ Frühausgabe— Samstag, 16. Juni 1934 * Das radiumreichste Heilbad der Welt 2094S5C LAen- Aheuma, Cicht, Meuralgien, insdes. 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Juni 1934, nach- mittags 3 Uhr, von der Leichenhalle Käfertal aus statt. Schwiegermutter, Schwester, 1 Pfanz 2 Die J iſt keine andere; f Handwert beſondere der Wirtf erkennen, in der ve unbeirrba Innung gehabt ha vereinen obwohl licher Kor ſchaftslibe hervorruf klein gew Aber di haben de Schritt Innun nicht ande ſtehen kör der Zwar gann eine loſen Erf Errichtun, wandlung türlich bl haben n irregemach der freika aller han nungen et Daher ha werk eine Das Han deſſen in in die na hineinmür ſchlechterd In wel⸗ fation ſich entwi Zahlen zr Jahr Za 1907 1919 1926 1931 Nimmt 1,3 Millic hat ſich de der von höht, alſo ſache, da verſchieden Richtunge anderzuze wicklung ſoziale Er Aber f Eigentüm ſich nämli Vo herausgeb ren Bele Zwangsir unterworf ten zum vorgedrun — 8 1 ni ein daran ſei. müſſen, d zum finſt Erfordern fliehen. Handwerk verſtärkt, hatte, vor es heute hat ſich v und zwar 11 000 geſt im gleiche zu. Seit Fortſchrit men dürf noſſen ur lung den funden he Naturge werkswirt lung erfaf ſprochen! ſolchen, ſtimmten wieder ir hältnis b ander. Schuhmac und Stei der Zwan Friſeure, Elektroinfſ Schmiede, noch ein Gegenſtüc freie Inn lang weit Kürſchner ſtreichern, in ganz k handenen Aber auce wegs im und teilw fachen G. freie Inr Juni 1934 177⁵¹ Ilschtücher er in Leinen Qualitäts- kpreisen. lieferung für iſt vom 1. geben. äteſtens 20. ſei der Poli⸗ dwehrſtr. 4, ſchloſſen ein⸗ igungen kön⸗ Mannheim despolizei⸗ jeim. 4 tsſtzende emd lolste renartikel her.Plotze 24314K fſaſ — Igen in nützigen m. b.., 2900 K e für chriften ster OEDE Zu 5, 1 ZDahrgang 4— X Nr. 259— Seite 15 „Hakenkreuzbanner“ Frühausgabe— Samstag, 16. Juni 1934 LViritscafts-Numdscfian Die Innungsorganiſationen an der Schwelle einer neuen „Die Innungsorganiſation des Handwerks iſt keine Berufsorganiſation wie eine beliebige andere; ſie bildet einen Weſensbeſtandteil des Handwerks und hat als ſolche ſchon immer eine beſondere Stellung im organiſatoriſchen Leben der Wirtſchaft eingenommen. Das iſt daraus zu erkennen, daß die Beſtrebungen des Handwerks in der vergangenen liberaliſtiſchen Epoche mit unbeirrbarer Folgerichtigkeit immer gerade die Innung und ihre Wiederherſtellung im Auge gehabt haben. An anderen, privaten Intereſſen⸗ vereinen war dem Handwerk nie viel gelegen, obwohl die Wiedererrichtung öffentlich⸗recht⸗ licher Korporationen auf dem Boden des Wirtà⸗ ſchaftsliberalismus ganz beſondere Widerſtände hervorrufen mußte. Sie ſind denn auch nicht klein geweſen. Aber die Handwerker haben es geſchafft. Sie haben dem früheren Geſetzgeber Schritt für Schritt ihre Standesvertretung in Innungen abgerungen. da ſie nun einmal nicht anders als in der Form des Standes be⸗ ſtehen können. Und als 1897 die Einführung der Zwangsinnungen endlich erreicht war, be⸗ gann eine unermüdliche Tätigkeit in der lücken⸗ loſen Erfaſſung aller Berufsmitglieder durch Errichtung von Zwanosinnungen und Um⸗ wandlung von freien Innungen in ſolche. Na⸗ türlich blieben Rückſchläge nicht aus; aber ſie haben weitblickende Handwerksführer nicht irregemacht und nicht verhindert, daß ſchon in der freikapitaliſtiſchen Zeit die große Mehrzahl aller handwerklichen Betriebsinhaber in In⸗ nungen erfaßt worden iſt. Daher hat der Nationalſozialismus im Hand ⸗ werk einen wohlvorbereiteten Boden vorgefun ⸗ den wie nirgendwo anders. Das Handwert iſt derjenige Wirtſchaftsteil, deſſen innere Lebensnotwendigkeiten geradezu in die nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftsordnung hineinmünden, die ihrer zur Verwirklichung ſchlechterdings bedürfen. In welchem Maße die Innungsorgani⸗ fation während eines Vierteljahrhunderts ſich entwickelte, vermögen am beſten einige Zahlen zu verdeutlichen. Es betrugen: Jahr Zahl der Innungen Zahl der Innungs⸗ mitglieder 1907 10 804 477 402 1919 13 37⁰ 623 6²8 1926 17 106 986 498 1931 17 6¹4 97² 471 Nimmt man eine durchſchnittliche Zahl von 1,3 Millionen Handwerksbetrieben an, dann hat ſich demnach die Zahl der Innungsmitglie⸗ der von etwa 35 v. H. auf etwa 70 v. H. er⸗ höht, alſo verdoppelt. Im Hinblick auf die Tat⸗ ſache, daß in dem verfloſſenen Zeitraum die verſchiedenſten politiſchen und wirtſchaftlichen Richtungen die Einheit des Handwerks ausein⸗ anderzuzerren verſucht haben, ſtellt dieſe Ent⸗ wicklung immerhin eine ganz bemerkenswerte ſoziale Erſcheinung dar. Aber ſie weiſt noch eine ganz beſondere Eigentümlichkeit auf, die weſentlich iſt. Es hat ſich nämlich gleichzeitig eine eindeutige Vorherrſchaft der Zwangsinnung herausgebildet— und dies trotz der beſonde⸗ ren Belaſtungen, denen das Gebilde der Zwangsinnung in der zurückliegenden Zeit unterworfen geweſen iſt. Allen Schwierickei⸗ ten zum Trotz iſt der Grundgedanke ſiegreich vorgedrungen, daß eine ſolche Organiſation eine Sache der pflichtmäßigen Eingliederung und nicht eine ſolche der beliebigen Teilnahme daran ſei. Wir haben es immer wieder hören müſſen, daß das Handwerk mit Rieſenſchritten zum finſteren Mittelalter zurückeile, um den Erforderniſſen des modernen Lebens zu ent⸗ fliehen. Und unbekümmert darum hat das Handwerk ſeine Zwangsinnungsorganiſation verſtärkt, weil es ein entfernteres Ziel im Auge hatte, vor deſſen unmittelbarer Verwirklichung es heute ſteht. Die Zahl der Zwangsinnungen hat ſich von 1907 bis 1931 nahezu vervierfacht, und zwar iſt ſie von etwas über 3000 auf über 11 000 geſtiegen; die Zahl der Mitglieder nahm im gleichen Zeitraum von 220 000 auf 775 000 zu. Seither hat dieſe Entwicklung weitere Fortſchritte gemacht, ſo daß wir heute anneh⸗ men dürfen, daß nahezu eine Million Volksge⸗ noſſen unter der geltenden geſetzlichen Rege⸗ lung den Weg zur pflichtmäßigen Innung ge⸗ funden haben wird. Naturgemüß ſind nicht alle Zweige der Hand⸗ werkswirtſchaft gleichmäßig von dieſer Entwick⸗ lung erfaßt. Es gibt Zweige, in denen ausge⸗ ſprochen die Zwangsinnung vorherrſcht neben ſolchen, in denen die freie Innung aus be⸗ ſtimmten Gründen ihre Rolle behauptet hat; wieder in anderen Zweigen klafft das Ver⸗ hältnis beider Formen weniger weit ausein⸗ ander. So zeigen beiſpielsweiſe Schneider, Schuhmacher, Photographen, Schornſteinfeger und Steinmetzen ein ſehr ſtarkes Uebergewicht der Zwangsinnung; auch Müller, Konditoren, Friſeure, Drechſler, Stellmacher, Mechaniker, Elektroinſtallateure, Klempner, Schloſſer, Schmiede, Tapezierer und einige andere, weiſen noch ein deutliches Uebergewicht auf. Das Gegenſtück bilden die Fleiſcher, bei denen die freie Innung weit überwiegt; ſie iſt von Be⸗ lang weiterhin noch bei Bäckern, Buckdruckern, Kürſchnern, Uhrmachern, Malern und An⸗ ſtreichern, Glaſern, Gipſern und Maurern ſowie in ganz kleinen Zweigen, wo die Zahl der vor⸗ handenen Betriebsinhaber nur begrenzt iſt. Aber auch dieſe Grundzüge verlaufen keines⸗ wegs im ganzen Reich einheitlich. Der Süden und teilweiſe der Weſten haben ſich aus mannig⸗ fachen Gründen eine gewiſſe Vorliehe für die freie Innung bis heute bewahrt, während der Wirtſchaftsordnung Norden und Oſten wie überhaupt ſehr innungs⸗ freudig, ſo auch beſonders zwangsinnungsfreu⸗ dig ſind. Die Sozialgeſchichte des Handwerks, die uns hierüber ſichere Aufſchlüſſe gehen könnte, ſteht noch aus. Heute hat der Führer das Wunder voll⸗ bracht, daß überall in deutſchen Landen der Handwerker zur pflichtmäßigen Ordnung hin⸗ ſtrebt, zu welchem Stamme und zu welchem Berufszweig er auch zähle. Wir haben Jahr⸗ Zum Abſchluß Der ſoeben bekannt gewordene Jahresabſchluß 1933 der BBC weiſt in der Bilanz einige bemerkenswerte Veränderungen auf. So ſind auf der Aktivſeite die Warenvorräte von 7,79 auf 8,89 Millionen geſtiegen. Dieſe Veränderung iſt aber, wie im Bericht mitgeteilt wird, größtenteils durch eine neue Bilanzierungsart begründet. Weiter bemerkenswert iſt auch der Rück⸗ gang der geleiſteten Anzahlung von 1,156 auf 0,374 Millionen RM. Bei den Außenſtänden haben ſich die Forderungen an abhängige Geſellſchaften und Kon⸗ zerngeſellſchaften von 5,29 auf 0,43 Millionen RM vermindert. Eine Erklärung hierzu wird nicht gegeben. Die mit 1,54(3,81) Millionen RM aufgeführten Wechſel beſtehen im weſentlichen aus ungarantierten Ruſſenwechſeln. In welcher Höhe die im Bericht er⸗ wähnten Kursdifferenzen bei den Beſtänden an Ruſ⸗ ſenwechſeln von der Währungsreſerve abgebucht wur⸗ den, geht aus der Bilanz nicht hervor. Eine ſtarke Erhöhung haben die„andere Bankguthaben“ erfah⸗ ren, die nunmehr mit 4,295(3,258) Millionen RM ausgewieſen werden. Die ſtarke Erhöhung reſultiert aus der am 29. Dezember 1933 beſchloſſenen Kapi⸗ talserhöhung, ſo daß effektiv die Bankguthaben nur wenig verändert ſind. Auf der Paſſivſeite ſind die Rückſtellungen auf 4,37(3,92) Millionen RM erhöht worden, während Wertberichtigungen auf 0,751 (4,357) Millionen RM zurückgingen. Die Vermin⸗ derung rührt zum Teil daher, daß verſchiedene Be⸗ träge bei den entſprechenden Aktivp⸗ſitionen abgeſetzt wurden. Die Erhöhung der Verbindlichkeiten auf Grund von Warenlieferungen und Leiſtungen von .56 auf 2,132 Millionen RM ſteht im Zuſammen⸗ hunderte der Auflöſung hinter uns, in denen das Gefüge des Handwerks bis in Atome zer⸗ faſert worden iſt. Vor uns habhen wir eben⸗ falls Jahrhunderte, die wir wahrſcheinlich für die reſtloſe Verwirklichung der neuen deutſchen Lebensordnung benötigen werden. Wie der Bauer, ſo ſchreitet der Handwerker aus einem Jahrtauſend deutſcher Geſchichte in das andere, immer er ſelbſt und damit ein Stück deutſchen Volkes und deutſcher Art. W. Brown Boveri hang mit dem anziehenden Geſchäft. Die Verbind⸗ lichkeiten gegenüber abhängigen Geſellſchaften und Konzerngeſellſchaften ſind von 4,52 auf 5,98 Millio⸗ nen RM geſtiegen, wobei ein Betrag von 3 Millio⸗ nen RM einen langfriſtigen Kredit darſtellt, der be⸗ reits i. V. erwähnt wurde, aber damals nur zu einem Teil in Anſpruch genommen war. Die Bank⸗ ſchulden ſind von 7,228 auf 5,62(1931: 10,304) Millionen RM weiter zurückgegangen und ſind, ſo⸗ weit ſie nicht dem Stillhalteabkommen für Auslands⸗ verpflichtungen unterliegen, im weſentlichen durch Sondervereinbarungen auf längere Zeit befriſtet. Das Obligo aus der Weiterbegebung von Wechſeln und Schecks iſt von 15,26 auf 8,34 Millionen RM ge⸗ ſunken. Die Verminderung rührt aus einer Verringe⸗ rung der Ruſſenwechſel, die jetzt noch mit 4,704 (11,964) Millionen RM in dieſem Betrage enthalten ſind, zur Mobiliſierung von Bankkrediten waren Ende 1933 1,344(0,559) Millionen RM im Umlauf. Die von der Geſellſchaft gegebenen Bürgſchaften ver⸗ ringerten ſich von 5,7 auf 4,9 Millionen RM, die mit Ausnahme von rund 500 000(300 000) RM für die Tochtergeſellſchaften übernommen wurden. Die Be⸗ laſtung des Grundbeſitzes durch Sicherungshypotheken und Grundſchuldbriefe blieb unverändert, von den Warenbeſtänden ſind 0,604 Millionen RM, für die Sicherſtellung von Anzahlungen übereignet, von den Außenſtänden 4,29 Millionen RM(4,32), von den Wechſeln.17(2,34), von den Aktien 9,40(1,59) 20.70, exkl. Abgabe für Rſeß., ohne Angebot zu Feſt⸗ Millionen RM zur Sicherung von Krediten. Der vierköpfige Vorſtand bezog 119 528(122 592) RM, der Aufſichtsrat 20 400(22 600) RM. Mittelbadiſche Eiſenbahnen AG. Lahr in Baden Im Bahnbetrieb ſind die Einnahmen aus dem Per⸗ ſonenverkehr 1933 noch um rund 12 Prozent zurück⸗ gegangen, im Güterverkehr dagegen um 3 Prozent geſtiegen. Die Ausgaben für den Bahnbetrieb konn⸗ ten 5 Prozent geſenkt werden. Beim Kraftwagen⸗ betrieb konnte der eingetretene weitere Einnahmerück⸗ gang durch Ausgabeeinſparungen ausgeglichen wer⸗ den. Die Einnahmen aus dem Bahnbetrieb betrugen 574 720(595 995), aus dem Kraftwagenbetrieb 71.090 (73 443), die Geſamtausgaben aus dem Bahnbetrieb 797 379(841 781), Kraftwagenbetrieb 75 588(78 247) RM, ſo daß ſich Fehlbeträge ergeben beim Bahnbe⸗ trieb 222 659(245 786), Kraftwagenbetrieb von 4498 (4803). Der Fehlbetrag aus dem Bahnbetrieb der Kehler Bahnen von 228 410 RM wird vom Reich und Land Baden erſetzt, für die Lahrer Bahn ergibt ſich ein Ueberſchuß von 5751 RM, woraus der Verluſt⸗ vortrag in gleicher Höhe gedeckt wird, während der Verluſt von 4498 RM aus dem Kraftwagenbetrieb zuſammen mit dem Vortrag über Betriebspflichtkonto ausgebucht werden ſoll. Die im Vorjahre in der Bilanz aufgeführte Rücklage I1 für Penſionsverpflichtungen und eine unter Kreditoren verbucht geweſene weitere Rücklage wurden in einer neuen Rücklage für Pen⸗ ſionsverpflichtungen mit 407 770 RM vereinigt. Vom „Sabotage der Der badiſche Landesbauernführer gibt be⸗ kannt: „Der geſetzlich genehmigte Produktenmarkt, in dem allein nur landwirtſchaftliche Erzeugniſſe gehandelt werden dürfen, wird zurzeit in der Weiſe zu ſabotieren verſucht, daß regelmäßig Geheimbörſen(Schwarzbörſen) zuſtande kom⸗ men, deren dunkle Geſchäfte, entgegen den amt- lichen Beſtimmungen und Preisfeſtſetzungen Verwirrung und Preiszuſammenbrüche auf dem landwirtſchaftlichen Produktenmarkt hervor⸗ rufen ſollen. Solche Schwarzbörſen und deren Hintermänner ſind die größten Zerſtörer unſe⸗ rer Aufbauarbeit. Ich gebe hiermit die Ver⸗ warnung an jene Kreiſe, die immer noch glau⸗ ben, entgegen den Beſtimmungen des Reichs⸗ 1. April 1935 ab hat die Geſellſchaft die Penſions⸗ verpflichtungen für ſolche Angeſtellte, die wegen zu hohen Alters ſ. Zt. nicht mehr in die Penſionskaſſe für Beamte deutſcher Privateiſenbahnen aufgenom⸗ men worden ſind, aus dieſer Rücklage zu beſtreiten. Im laufenden Jahr ſind für dieſen Zweck zu Laſten des Betriebes 54 926 RM aufgewendet worden. Die erwähnte Penſionskaſſe hat für das kommende Jahr einenerhebliche Nachforderung angekündigt. Geleiſtet wurden 2,103(2,082) Millionen Perſonenwagen⸗ achskilometer, 2,462(2,222) Millionen Güterwagen⸗ achskilometer, 0,279(0,461) Millionen Poſt⸗ und Ge⸗ päckwagenachskilometer und 0,44(0,45) Millionen Lokomotivkilometer. Die am Mittwoch in Karlsruhe abgehaltene Gene⸗ ralverſammlung genehmigte den Abſchluß. In der Bilanz werden in Millionen RM aus⸗ gewieſen: Aktienkapital 0,500(unv.), Erneuerungs⸗ fonds 0,286(0,263), ſonſtige Reſerven 0,728(0,0020), Verbindlichkeiten 0,498(0,79), andererſeits Bahnan⸗ lagen 0,786(0,786), Nebenbetriebe 0,017(0,029), Umlaufsvermögen 0,884, darunter Wertpapiere 0,567, Bankguthaben.150(i. V. Debitoren, Bankguthaben, Effekten 0,628). Preisregelung“ nährſtandes auf Koſten des Bauern ihre un ⸗ ſauberen Geſchäfte tötigen zu können. Solche Schädlinge am Aufbau der Volksgemeinſchaft ſind unbedingt ſchnellſtens und ohne Scheu aus ⸗ findig zu machen und an mich zu melden, damit dieſelben rückſichtslos ausgehoben werden können. 16. Juni— Ende der Spargelzeit Die Reichshauptabteilungen II, II und lV des Reichsnährſtandes geben als Ende der Spargel⸗ ſtechzeit den 16. Juni 1934 bekannt und er ⸗ warten, daß die Spargelanbauer, abgeſehen von den Totſtechflächen, mit dieſem Tage die Ernte einſtellen. Frankfurter Abendbörse Tag 14. 6. 15. 6. Tag 14. 6. 15. 6. Tag 14. 6. 15. 6. 91,75 Klöck erke 71.60— Ges. f. El. Untern. 104,75 104,75 Somesnaunfshren ein g I Abl. d. Dt. Reiches— Mansfeld Bergbau 76,75 1738,75 Hoch- u. Tiefbau— 440 Neubesſtt... 22,95 23,10[ Phönix Bersbaun. 50,30 50,12 Holzmann, Ph. 61,00 41,25 do,, Altbes.-90 000 94,75 906, 50 Rhein. Braunkohlen— Holzverkohl.-ine.—— 65% Dt. Reichsanl.— E Khein. Stahl. 7,36 96,60 Junghans(Stamm) 40,00 40, 00 Ver. Stahlbonds. 78,50 77,50 Laurahütte 2 Lahmever& Co.—— Schutzsebletsanl. os— 30 Stahivereiin.— 3,59 Lech, Aussburg.—— do. v. 1909.—— Aceumulat Berlln:—. 167,75 Mainkraft. Höchst do v. 1010 12 Allg. KunstUnie(Aku) 83,59— Metallses. Frkft. 3˙8 87,.00 155 AEG Stamm 25,99— Moenuns. 60, 61,50 do v. 11s—— Bekula. 136.50 137,50 Montecatint A8.——— Bremen-Besizheim— 55 Münchner Lichtsp.— 25 Turk.(Bagd.) Ser.! 2 22 70,00 Rein. Gebb.& Schali—* do. Dt. Eisenhdl., Berl.— 8 Khein. El. Mum. 12 Ung. St.-Kte, 1913.— 55 Sade A Kürgerswerke—*— 49,50 do. Gold-Rte.—3 Cement Heidelberr— 107,50 Schuckert. Nürnbz. 395, 93,50 Lissab. Stadtanl. 86 52,00 52,25 f Chem. Albert 5 20 Stemens& fialske 144,50 144,50 Mexik. abgest. 7795 7˙95 8—4— 9* 52— W— 81,50 0 i 715 Wunch eon 4½————— Conti e 141,00 139.00 Tellstoff Aschaffbz. 50,00 47,75 Bk. 1 Brauindustrie— Haimler Motoren———— Zellston Waldhof— 5 Bay. Hyp. u. W. BK.—„ Schöfferhoi-Bindina 1115 112˙00 Allg. D. Cred. Anst. 5* bt. Gold-u. Silb.-Sch„ 299,90 bt. Reichsb. Vz. 11, Comm. u. Priv.-Bk. 22,15 32,28 öt. Tinoleum 64,75 64,50 AG. für Verkehr, 60,50— Dt. Bk. u. Disconto 32 60,90 Dyckerh.& Widmann 110˙50 112 Allg. Lokal& Kraft 2˙25 25˙50 Dresdner BK. 64, 64,.50 El. Licht u. Kraft. 12,50 H 3 Reichsbank 155,00 156, 75 El. Liefer.-Ges.—— Nordd. Lloyvd 34, 75 5,00 B E 77,00— Eßlinger Masch. 1 1 Anatol, 1 u. II.. 35,25—4 Adhnne Bineh. 107,60 109.00 S 7 5 2 Tehuanterec. unabæ.— 0 Harpener I. G. Farben Bonds 4 25,0 d9, bs. 55 kall Aschersleben 122,00 121,25 Felten& Guilleaume 64,75— Türk. Lose Markte Amerikaniſche Getreide⸗Notierungen Chicago/ New Mork, 15. Juni.(Schluß.) Chicago, Terminpreiſe. Weizen: Tend.: ſtetig; Juli 94½¼, Sept. 95¼, Dez. 9676. Mais; Tendenzz k. ftetig: Juli 57½, Setp. 59½¼, Dez. 60½. Haferz Tendenz: ſtetig; Juli 43¼, Sept. 4336, Dez. 44¾. Roggen: Tendenz: ſtetig; Juli 65½, Sept. 67, Dezember 692%. Chicago, Locopreiſe. Mais, gelber Nr. 2 60½, weißer Nr. 2 64; Hafer, weißer Nr. 2 44½; Gerſte, Malting 56—100. New Nork, Locopreiſe. Weizen, Manitoba Nr. 1 86, roter Sommer⸗Winter N. 2 10576, do. harter Nr. 2 10756; Mais, neu, ankomm. Ernte 64; Roggen, Nr. 2 fob N. M. 64¼/; Gerſte, Malting 69/. Argentiniſche Getreide⸗Notierungen Buenos Aires)Roſario, 15. Juni.(Schluß.) Weizen: Juli 5,93, Aug. 6,03, Sept. 6,15. Maisz: Juli 5,13, Aug. 5,20, Sept. 5,30. Hafer: Juli 5,40. Leinſaat: Tendenz: ſtetig; Juli 14,14, Aug. 14,24, Sept. 14,.36.— Roſario. Weizen: Juli 5,85, Aug. 5,95. Mais: Juli 4,95, Aug. 5,05. Lein⸗ ſaat: Juli 14,00, Aug. 14,10. Kanadiſche Getreidekurſe Winnipeg, 15. Juni.(Schluß.) Weizen: Ten⸗ denz: ſtetig; Juli 77, Okt. 79½, Dez. 80. Haferz Juli 38¼, Okt. 38½, Dez. 37½ Roggen: Zult 54½, Okt. 57, Dez. 57/½. Gerſte: Juli 44, Okt. 4536, Dez. 46½. Leinſaat: Juli 161¼, Okt. 163½ Manitoba⸗Weizen: Loco Northern 1 7675 II 73½, III 70½. Rotterdamer Getreide Rotterdam, 15. Juni.(Schluß.) Weizen: Juli 3,30, Sept. 3,40, Nov. 3,47½, Jan. 36: 3,57½. Mais: Juli 60, Sept. 59%, Nov. 60½, Januar 1936: 60/½. Liverpooler Getreidekurſe Liverpool, 15. Juni.(Schluß.) Weizen: Tendenz: ruhig; Juli 4,7½, Okt 4,11½, Dez. 5,1. Mais: Tendenz: feſt; cif. Plate Juni 17,10½., Juli 17,10½ʒ., Aug. 18,00 v. Wormſer Getreidegroßmarkt Es notierten amtlich: Weizen: Feſtyreisgebiet X preis. Roggen: Feſtpreisgebiet VIII 17.70, exkl. Abgabe für RfG., ohne Angebot zu Feſtpreis Hafer und Gerſte ohne Angebot. Weizenfuttermehl und »nachmehl 11.75—16.50, Roggenfutter⸗ und ⸗nachmehl 12.75—16.75, Weizenkleie grobe 11.25—11.50, feine 10.75—11.25, Roggenkleie 11.50—11.75, Btertreber 15—15.50, Malzkeime 14.50—15, Erdnußkuchen 17.25 bis 17.75, Soyaſchrot 16.50, Trockenſchnitzel ohne An⸗ gebot; Kartoffeln, Induſtrie und gelbe Sorten ohne Angebot, weiße und rote Sorten.00, Luzernheu loſe 50 Kilogr..50 RM., Roggen⸗Weizenſtroh ohne Angebot. Stimmung: Futtermittel feſt. Handſchuhsheimer Obſtgroßmarkt Anfuhr und Nachfrage ſehr gut bei anziehenden Preiſen für Erdbeeren. Anfuhr 700 Zentner. Es koſteten: Erdbeeren 1. Sorte 26—34, 2. Sorte 21—25, Walderdbeeren 52—50, Kirſchen la 17—21, 1b 13—17, Kirſchen 2. Sorte—12, Sauerkirſchen 13—17, Jo⸗ hannisbeeren—11, Stachelbeeren 10—12, Himbeeren 30—39, Erbſen 10—13, Gurken 1. Sorte 18—20, 2. S. 12—16, Blumenkohl 24—26, Wirſing 4 Pfa. Schwetzenger Akrrbamest Anfuhr 12—15 Ztr. Marktverlauf lebhaft. Preiſe: 1. Sorte 18—25, am meiſten gezahlter Preis 20 Pfg.; 2. S. 10—12, meiſtens 10 Pfg.,; 3. S 8 Pfg. Allgäuer Butter⸗ und Käſebörſe Deutſche Markenbutter(Tonnenware) 123(123), deutſche(Allgäuer) ſeine Molkereibutter 120(120), deutſche(Allgäuer) Molkere:butter 117(117), deutſche (Allgäuer) Landbutter einſchließlich Vorbruchbutter entſprechend niedriger. Die Preiſe ſind Verkaufs⸗ preiſe ab Station des Verſandortes einſchl. Ver⸗ packung je ein Zentner. Hamburger Metall⸗Notierungen Hamburg, 35. Juni. Kupfer: Tend.: ruhig; Jan. 44,75 Br., 44.; Febr. 45,25 Br., 44,50.; März 45,75 Br., 45.; April 46,25 Br., 45,50.; Mai 46,75 Br., 46.; Juni 42 Br., 41.; Juli 42 Br., 41.; Aug. 42,50 Br., 41,50.; Sept. 42,75 Br., 42.; Okt. 43,75 Br., 43.; November 44,25 Br., 43,50.; Banca⸗ und Straits⸗ Zinn: Ten⸗ denz: ruhig; Juni 296., Juli 296.; Aug. 303 Br., 296.; Sept. 303 Br., 296.; Okt. 303 Br., 296.; Nov. 303 Br., 296.; Hüttenrohzink 20,50 Br., 20.; Feinſilber(RM. p, Kilogr.) 41,75 Br., 38,75.; Antimon Reguius chineſ.(& ver To.) 33 Loco, 27 Abladung; Queckſilber(& per Flaſche) 11,75 Loco, 11,75 Ablad,; Wolframerz chineſ.(in Sh.) 48 G. Abladung. Börsen Frankfurte- Abendbörse An der Abendbörſe war die Tendenz wohl ſeſt, das Hauptintereſſe hat ſich aber weitgehend auf den Ren⸗ tenmartt verlagert, an dem durchweg lebhafte Um⸗ ſätze ſtattfanden. Beſonders niedrig im Kurs ſtehende Werte waren geſucht, ſo zogen Reichsmark⸗Obligatio⸗ nen durchſchnittlich 1 Proz., an, daneben waren Kom⸗ munal⸗Umſchuldungsanleihe geſucht und bis auf 82 nach heute mittag 81¼ erhöht. Deutſche Anleihen hatten etwas ruhiges Geſchäft, nur Reubeſitz gingen lebhafter um. Späte Reichsſchuldbuchforderungen ge⸗ wannen ca. ½ Proz. Der Aktienmarkt lag nicht ganz einheitlich, aber übewiegend gut behauptet. Feſt waren Accumu⸗ latoren mit plus 1¼ Proz., während u. a. Farben⸗ induſtrie 36 Proz. nachgaben. Montanpapiere liegen gut gehalten. Weiter befeſtigt waren außerdem Reichsbankanteile. Im Verlauf blieb die Börſe feſt und das Ge⸗ ſchäft in Renten lebhaft. Auch Aktien fanden etwas mehr Beachtung, ſo Rheinſtahl(plus 1 Proz.), Far⸗ ben waren mäßig höher. Von Anleihen Altbeſitz bis 96½ anziehend, Neubeſitz blieben unv. 23,10—23,15. Pfandbriefe waren allgemein höher geſucht. Von kom⸗ munalen Werten 7 Proz. Frankfurter Schatzanwei⸗ ſungen von 1929 80/—81½¼(heute mittag 79½). Am Auslandsrentenmarkt Schweiz. Bundesbahnen bis 2 Proz. feſter. Nachbörſe: Altbeſitz 96,25, Neubeſitz 23,10, ſpäte Schuldbücher 93,75—94, JG. Farben 47½. Amſterdamer Deviſenkurſe Amſterdam, 15. Juni. Berlin 7800, London 745½, New Pork 14756, Paris 174½, Belgien 3947, Schweiz 4789, Italien 1270, Madrid 2020, Oslo 2742½, Kopenhagen 33306, Stockholm 5340, Prag 614. Privat⸗ diskontſatz /½16—56. Tägl. Geld ½. 1⸗Monats⸗Geld 1. Jahrgang 4— A Nr. 269— Seite 1 Frühausgabe— Samstag, 16. Juni 1934 berkomhenertolul Wliedersehensfeler der „AMusketiere“ belm Reglmentsfest 8671 -Muaan. Laz. Muensier Hlhäam Kedet, Paul Mestemeier in dem lustigen Terra-Tonfilm Nach dem erfolgreichen Bühnenwerk von Sigm. Graff Weitere Mitwirkende: Käthe Maack, Agn. Straub Lisel Scehaak, Frd. Ettel Friiæ Odemar, W. Sehott —— Von überragender, Schönheit: „Ein Iag in den Alpen“ NEUESTE FOK-wOenE Die Jugend hat Zutritt: M Beginn: Wo.00,.40 und.15 Unr S0.00,.15,.30..30 Unr Lum — Hotorschlkf Meu-Deutschlund führt 8 tag, 17. Juni —— K +— Speyer 2 Stunden Aufenthalt. Fahrpreis hin u. zurück RM. I. 20 Einsteigestelle: Bootsüberfahrt Lerch, Parkring Für Belegschaften zu Wochenendfahrten und den Schulen zu Ausflügen empfehle ich meine beiden modernen Motorschiffe „Heu-Deutschland“ u.„Hunnneimla“ 280 und-. 300 Personen fassend bei billigster Betechnung. preise für Belegschaften und Vereine: Nach Nierstein- Oppenheim oder Neckarsteinach und zurũck: Wochen- tags pro Person RM..—; Sonntags RM..40, für Schulen Wochentags pro Schiller 60 Pig. 26884K Nach Speyer oder Worms u. zurück: Wochen⸗ tags 60 Pi., Sonntags 80 Ef., füt Schulen: pro Schüler 40 Pf. Aeteft. Al. A. Lench, Mannheim reref. 335 58 oder an der Ueberfahrtsstelle nach Ludwigshafen ſfäparf- Hesrüm um Sem Heute abend.30 Unt das flobe Kannbeimer Bamiant unter Mitwirkung namhafter Künstler Pollzeistunden- Verlüngerung 26⁵942K PFahrgelegenheit die ganze Nacht Luris fonntagl Ein Film mit besonderer Note Darsteller: Eri Hauſimann, H. v. Siolz. Harru frant Ein spannender Film, der das gegen- seitige Suchen zweier Menschen, die nagende Eifersucht des Mannes u. die Verzweiflung der Frau schildert. Lustspiel— Kulturfilm Neue Tonwoche .00,.00, 7 00,.30, So.00 Uhr Heiter, temperamentvoll, geist- „Hakenkreuzbanner“ Fchaubure Traumschön ist der landschaft- liche Hintergrund unserer neuen Tonfilm-Operette Verlieb Dich nicht in Sizilien Frühlingsmürchen) voll witzig, spritzig in ihren mütchenhaften Einfällen. Köstlicher Humor flattert durch die Szenen Darsteller: Calre Fuchs, Maris Wetra lda Wüst. 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Tagebl. sind entzückt und begeistert 5 Der film der groten ualitãt Dazu ein großes Ton-Vorprogramm 10 Anfang in beiden Theatern: .00,.50,.00,.20 So..00 Unr Könnerin GTLIfen 13. Wie derholung in einer großensensationellen Nachtvorstellung! »ieve und Leben aul Bali im erregendsten Sũdsee-Tonfilm 533 — der je gedreht wurde. Beginn abends 10.45 Uhr Preise ab.70 Pfennig IGENDVERBOIT Zungh alle 4 5 Zucht⸗ f Gerüte Kotalog frei. 3 Caſẽ OOelley- Dalbergstraße 3(am Luisenring) Jeden Samskag Verlängerung Im Ausschank narurreine Weine Ekfrischungen Geflügelhof in Fahrränor Flhrrüder Erſatz⸗ u. Zubehör⸗ teile, Reparaturen aller Art —— 25198K Zelte Wettermäntel — T. Keller re— 6 Piſter H 2, 7 u. U1, 2. Preſto⸗Ver ⸗ kaufsſtelle. Fahrradgummi in all. Preislag. (6945 K) elefon 429 96 übner f Samstag, den 16. Juni 1934 Vorstellung Nr. 334 Miete A Nr. 29 Sondermiete A Nr. 18 Aarlenes Biaulfalit Operette in einem Vorspiel und 3 Akten nach dem Lustspiel„Heimliche Braut- fahrt“ von Leo Lenz. von H. R. v. Nack Musikalische Leitung: Karl Klauß Regie: Friedrich Brandenburg. Anfang 20 Uhr Ende 22.45 Uhr Mitvlrkende: H. Finohr— Willy Birgel— Max Reichart— Elsi Bodmer— Walther Jooß— Karl Zöller— Eugen Fröh- lich— Ernst Langheinz— Paul Paulschmidt— Albert v. Küßwetter Lucie Rena— Jos. Renkert— vVera Spohr— Klaus W. Krause— Jos. Offenbach— Karl Hartmann— Hans Schmidt-Römer— Franz Bartenstein Morgen: Der Mantel; hierauf: Das bunke Lbenteuer: hierauf: Gianni Schicchl —— Anfang 20 Uhr Berlag u „Hakenkr. gabe Be nehmen höhere C Sont Die lel Mai morge Schilder mentref Rede Auch di Dr. Di ſten fin laſſunge Ausdru⸗ aufri⸗ Unterrel die Zuk von hi rektor de ſchreibt, ſich eini, die heu man ni der Zuf in ihrem auuch nie Lage. Aber ma vermein eine g Viele 8 ordnung niſch m könne. Denkſchr Stell Die Hierin erſt ſeit in den volle Be in den ſeine in eine⸗ belaſ ſche Ste ſicht auf Deutſchl zu halte perſonif In der jüngſter Rom u Hitler der Gru gigkeit derherge ſchaftlick Löſun lien bil. 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