9, Juni 1932 AEf 9 eramo) Howa Lald Inkiscminoff rogramm -Jonwoche Mussolini ◻ onnerstas: clflae hedaowy)a Gels nann in: en erzen Handlung- or- herrliche en⸗- „00-.30 Uhr O zum Schutz zm 28. Februar inblick auf die ommenen Stö⸗ en Ruhe und Gemeindebezirk an: wird den kath. Neckarhauſen treten in der t agen von Bun⸗ leidungsſtücken lche die Träger tholiſchen Ju⸗ untlich machen, Mitführen von in in Neckar⸗ rtrieb und das hon Preſſe⸗Er⸗ ugendperhändea ndzeitſchriften) nfalls verboten volksſportliche Betätigung in⸗ en Jugendver⸗ zirk Neckarhau⸗ Juni 1934. iſident. Liter(8/40 PS) getriebe eic. —-•0 mheim 15 u. 42433 ** nehmen die Träger ſowie die Poſtämter entgegen. höhere Gewalt) verhindert, beſteht kein Anſpruch au Jahrgang 4— Nr. 274 Lerlag und Schriftleitung: Mannheim R 3, 14/15. Fernruf: 204 89. 314 71, 333 61/½2. Das „Hakenkreuzbanner“ erſcheint 12mal wöchentl. und koſtet monatl..20 RM. bei Trägerznuſtellung zuzüglich.50 RM., bei Poſtbeſtellung zuzüglich.72 RM. Einzelpreis 10 Pfg. 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Juni 1934 Dieder ſteigende bebuetenziffeenl die erſten fluswirkungen einer zielbewußten Bevölkerungspolitik Blutige Uneunhen in Toulouſe Straßenkümpfe zwiſchen fommuniſten und Polizei/ Mit Brandfackeln gegen die Beamten/ Ueber 10 Verletzte (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung.) Berlin, 19. Juni. Schon ſeit Jahrhunder⸗ ten beſchäftigen ſich Politiker und Wiſſenſchaftler immer wieder mit dem für ein Volk ſo wich⸗ tigem Problem der Bevölkerungs⸗ volitik. Unzählige Theorien wurden entwor⸗ fen. Wir kennen auch manche ſchüchterne Ver⸗ ſuche, durch praktiſche Maßnahmen den zahlen⸗ mäßigen Niedergang einer Nation aufzuhalten und vielleicht ihren Wiederaufſtieg zu ermög⸗ lichen. Von wirklichen Erfolgen weiß aber die Geſchichte nichts zu berichten. Alle dieſe Verſuche blieben ſchon in ihren Anfängen ſtecken. Auch im Vor⸗ und noch mehr im Nach⸗ kriegsdeutſchland ſahen ſich die Bevöl⸗ kerungspolitiker gezwungen, ſich mit ſolchen Fragen zu befaſſen. Im Laufe der Jahre war es immer deutlicher geworden, daß in der auf⸗ ſtrebenden Entwicklung unſeres Volkes langſam aber ſicher ein Stillſtand eintrat. Die vorher mmnerſchöpflich ſcheinenden Quellen unſe⸗ rer völkiſchen Erneuerung begannen zu verſie⸗ gen. Aus dem kataſtrophalen Rückgang unſerer Geburtenziffern erſtand die Befürchtung, daß bei einem weiteren Abſinken eines Tages das deutſche Volk eine ſterbende Na⸗ tion werden würde. Nach der Machtergreifung durch den Natio⸗ nalſozialismus hat man auch dieſes ſchwierige Problem mutig angepackt. Alle Maßnah⸗ men, die deutſche Nation aus ihrer wirtſchaft⸗ lichen, politiſchen und völkiſchen Depreſſion her⸗ auszureißen, müßten aber letzten Endes Fehl⸗ ſchläge ſein, wenn es nicht gelingt, dieſe Nation auch innerlich zu reorganiſieren und zu neuem bevölkerungspolitiſchen Aufblühen zu bringen. Gewiß iſt der Aufſchwung auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens die wichtigſte Vor⸗ ausſetzung und Anregung hierzu. Aber der nationalſozialiſtiſche Staat kann nicht in ſtill⸗ ſchweigendem Optimismus dieſe doch erſt ſekun⸗ dären Auswirkungen abwarten. Eine ſyſte⸗ matiſche Aufklärung des Volkes über die ihm drohenden Gefahren muß dieſe Ten⸗ denz unterſtützen. Wir können heute ſchon die erſten Er⸗ folge dieſer Erzieherarbeit buchen. Gewiß iſt es verfrüht, ſchon jetzt ſiegesgewiß auf dieſe beſcheidenen Anſätze zu verweiſen und ſich von optimiſtiſchen Illuſionen einſchläfern zu laſſen. Die Kriſe iſt keineswegs gebannt. Eine Betrachtung der gegenwärtigen Geburtenziffern kann darum nur den einen Sinn haben, den Nachweis für die Richtigkeit der angewandten Methoden zu erbringen. Mit anderen Worten: die leichte Beſſerung unſerer Bevölkerungs⸗ ſtatiſtit beweiſt, daß wir auf dem richtigen Wege zu einem neuen Aufſchwung ſind. Noch im Jahre 1928 betrug unſere Geburten⸗ ziffer 18,6 auf Tauſend und ſie ſank in den folgenden Jahren unhaltbar zurück, bis ſie 1932 nur noch 15,1 auf Tauſend erreicht hatte. Eingehende Berechnungen haben jedoch ergeben, daß, um unſere Bevölkerungszahl lediglich auf gleicher Höhe zu halten, eine Geburtenziffer von 17,4 Vorausſetzung iſt. Dieſe Zahlen reden alſo eine deutliche Sprache! Selbſt im ver⸗ gangenen Jahre ergab ſich nur eine Geburten⸗ ziffer von 14,7 auf Tauſend. Sie liegt alſo nur noch um weniges über den Feſtſtellungen der beiden letzten Kriegsjahre. Zum erſtenmal konnte in der zweiten Hälfte von 1933 ein leichtes Anſteigen beobachtet werden, und nur dieſe erfreuliche Tatſache konnte es verhindern, daß die Jahres⸗ bilanz nicht noch troſtloſer ausfiel. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ein Aufſchwung gerade auf dieſem Gebiet als Folge der geſamten innerpolitiſchen Reorganiſation nur ſehr lang⸗ ſam Fortſchritte machen kann. Es iſt darum noch lehrreicher, die vorläufigen Erhebungen für das Jahr 1934 zu einer Beurteilung heran⸗ zuziehen. Am auffallendſten iſt dabei die Ent⸗ Paris, 19. Juni. In Toulouſe kam es in den Abendſtunden des Montag zu bluti⸗ gen Straßenkämpfen zwiſchen Kom⸗ muniſten und der Polizei. Die Zu⸗ ſammenſtöße, die ſich nach und nach zu einem wahren Aufſtand auswuchſen, dauern in den frühen Morgenſtunden des Dienstag noch an und erinnern lebhaft an die bluti⸗ gen Unruhen des 6. Februar in Paris. Den Anlaß zu den Straßenkämpfen gab eine Verfſammlung der pätriötiſchen Jugend unter Führung der Abgeordneten Taittinger und Scapini. Die Kom⸗ muniſten wollten eine Gegenkundge⸗ bung abhalten und verſuchten, in das Verſamm⸗ lungslokal einzudringen, wurden aber von der Polizei daran gehindert. Nach und nach nahm die Nervoſität auf beiden Seiten zu, und die Kommuniſten gingen zu ihren üb⸗ lichen Terrorakten über. Die Fenſterſchei⸗ ben ſämtlicher Geſchäfte wurden zertrüm⸗ mert, die Auslagen ausgeraubt, Autos umgeworfen und angezündet und mehrere Benzintankſtellen in Brand geſteckt. Es gelang den Demonſtranten, zwei große Benzin⸗ tankwagen umzuwerfen und ebenfalls anzu⸗ zünden. Von dieſen brennenden Tankwagen warfen die Demonſtranten mit Brand⸗ fackeln nach den Polizeibeamten. Polizei zu Fuß und zu Pferde geht ſeit 20 Uhr ununterbrochen gegen die Kundgeber vor, die ſich aber immer wieder ſammeln. In den ſpäten Nachtſtunden gelang es den Marxiſten, einen der Hauptplätze der Stadt in tiefes Dunkel zu hüllen und Barrikaden zu errichten. Die Polizei wird mit Steinen und Revolver⸗ ſchüſſen empfangen. Bis gegen 1 Uhr zählte man bereits 40 Verletzte auf beiden Seiten. 20 Verhaftungen ſind vorgenommen worden. ——— wicklung unſerer Großſtädte, die von jeher die Sorgenkinder unſerer Bevölkerungspolitiker waren. Für die Zeit vom 1. Januar bis 12. Mai 1933 hatte ſich in den deutſchen Groß⸗ ſtädten eine Geburtenziffer von 11,1 auf Tau⸗ ſend ergeben. 1934 wurden jedoch für den glei⸗ chen Zeitraum 13,7 errechnet, und die Statiſtik der letzten Wochen ergibt ſogar ſchon 14,9 au Tauſend. Man wird nicht fehlgehen, wenn man an⸗ nimmt, daß dieſe Aufwärtsbewegung auch in den kommenden Monaten anhalten wird. Ob und wie weit auch auf dem Lande eine Geburtenſteigerung einge⸗ ſetzt hat, läßt ſich heute noch nicht ſagen, da noch keine Zahlen darüber vorliegen. Auch irgend⸗ welche Vermutungen laſſen ſich noch nicht aus⸗ Der Führer auf dem Thüringer Gauparkeikag 1934 ſprechen, denn im vorigen Jahr hat die Land⸗ bevölkerung mit der leichten Steigerung der Großſtädte nicht Schritt gehalten. Seine Ur⸗ ſache mag dies in erſter Linie darin haben, daß ſich auf dem Land der Umſchwung der all⸗ gemeinen Wirtſchaftsdepreſſion nicht ſo raſch auswirken konnte wie vielleicht anderswo. Unſere Bauernpolitik iſt viel mehr auf weite Sicht eingeſtellt und keineswegs auf eine raſche und darum oberflächliche Konjunk⸗ tur. Die Entwicklung geht langſam vor⸗ wärts. Wenn wir auch noch nicht in über⸗ triebenem Optimismus dieſe Ziffern beurteilen dürfen, das eine ſteht immerhin feſt: der Kampf gegen den Geburtenrückgang iſt von Er⸗ folg begleitet. Die furchtbarſte Kriſe iſt überwunden!l! Der Führer nimmt auf dem Geraer Schützenplatz den Vorbeimarſch der SA, SS, PoO, des Arbeitsdienſtes und der Hitler⸗Jugend ab. Seine Rede vor mehr als 70 000 Menſchen war die erſte nach der Rückkehr aus Italien und der Höhepunkt des Thüringer Gauparteitages. Auf unſerem Bilde ſieht man von rechts Dr. Ley, Reichsminiſter Dr. Goebbels und Reichs⸗ ſtotthalter und Gauleiter Sauckel Der Weg zum Reich Es war ein glücklicher Gedanke, zur Sitzung des preußiſchen Staatsrates auch einige wenige Männer der Preſſe zu laden und ſie ſo teilneh⸗ men zu laſſen an einem Erlebnis, das in der Entwicklung der neuen Reichsgeſtaltung eine bedeutſame Etappe darſtellen wird. Der Rahmen der ſtillen Arbeitsſitzungen des preußiſchen Staatsrates iſt bekannt, aber im⸗ mer wieder erneut eindrucksvoll. Die langen Tafeln, an denen in gemeinſamer Ueberlegung die Männer ſitzen, die Staat, Kunſt und Wiſſen⸗ ſchaft des größten der bisherigen Länder des Deutſchen Reiches repräſentieren, ſind ein ein⸗ drucksvoller Rahmen, ein würdiger Hinter⸗ grund für die grundlegenden und ſtaatsmänni⸗ ſchen Worte, die Göring in eineinhalbſtündi⸗ ger Rede ſprach. Die Rede Görings war von kluger Ueber⸗ legung getragen, aber mit heißem Herzen vor⸗ getragen. Er hielt kein abſtraktes, ſtaatspoliti⸗ ſches Kolleg, ſondern ſeine Worte waren die Worte eines Nationalſozialiſten, der in ſeiner Aufagbe lebt, in ihr aufgeht und aus ihr ſeinen engen Mitarbeitern die entſchei⸗ denden Richtlinien gab. Es lag die Atmoſphäre der zielbe⸗ wußten Tatbereitſchaft über dieſem Gremium der nationalſozialiſtiſchen Staats⸗ arbeit. Wir wenigen Preſſemänner, die wir der Stunde beiwohnen durften, hätten gewünſcht, alle die ausländiſchen Hetzer gegen den natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staat bei uns zu haben, um ihnen die ernſte, klar in die Zukunft ſchreitende Führungskraft zu zeigen, die ſich hier offen⸗ barte, ihnen zu zeigen die einfache Klarheit, mit der ohne Sentimentalität der Weg aufgezeigt wurde, den die innerpolitiſche Entwicklung in Deutſchland gehen wird, um das herzuſtellen, was tauſend Jahre deutſcher Geſchichte vergeb⸗ lich erſehnten und was im Nationalſozialismus die geeinte Nation heute mit doppelter Kraft erhofft: Das auf die Jahrtauſende hin gefeſtigte Reich. Miniſterpräſident Göring als der Führer des größten der bisherigen Zänder ſtellte in klaren Zügen den Sinn der in den letzten Wo⸗ chen und Monaten erfolgten Zuſammen⸗ faſſung der wichtigſten Reichs⸗ und preußiſchen Miniſterien heraus. Mit dieſen Maßnahmen iſt das Grundprinzip jeder dauerhaften Staatsgeſtaltung in den Vorder⸗ grund geſtellt worden, das Prinzip der orga⸗ niſchen Geſtaltung. Man iſt nicht hin⸗ gegangen und hat mit Rotſtift und Landkarte mit einem Strich das Reich aufgeteilt, ſondern man hat mit klarer Erkenntnis, daß das gute Funktionieren und ſtockungsloſe Arbeiten der Staatsapparate auch nicht auf kürzeſte Friſt ge⸗ ſtört werden darf, eine klare Löſung gefun⸗ den, die den Weg zur weiteren Entwicklung ebnen wird. Dieſe Löſung, die das Kennzeichen der weit⸗ blickenden Ueberlegung trägt, iſt eine im tiefſten Sinn revolutionäre Tat, denn ſie bringt die Entwicklung innerer geiſtiger Umwälzung, die die nationalſozialiſtiſche Revolution mit ſich bringt, ein hiſtoriſch bedeutſames Stück weiter. Dieſer Weg, der ſpäter zu einer weiteren or⸗ ganiſchen Gliederung des ganzen Reiches füh⸗ ren wird, trägt als Kennzeichen die harte Fun⸗ dierung jeden Schrittes, der auf ihm getan wird. Mit Recht werden die Schritte langſam und geſichert getan, denn dieſer Weg ſollja zuneuen Jahrtauſenden füh⸗ ren und der Bau des neuen Reiches muß ſo an⸗ gelegt ſein, daß er in kommenden Geſchlechtern nicht nur der Zeit, ſondern auch ihren Stürmen trotzen kann. Man wird dann zurückdenken an unſere Tage, man wird zurückdenken an den großen Bau⸗ plan, der mit Genauigkeit in dieſen Jahren Jahrgang 4— A Nr. 274— Seite 2 entworfen und mit Syſtematik durchgeführt wurde. Man wird dem Himmel danken, daß die Bauherren nicht den Bau überſtürzten, ſon⸗ dern ihn überlegten, daß ſie den zweiten Stein erſt ſetzten, wenn der erſte richtig ſaß. Und man wird es als das hiſtoriſche Ver⸗ dienſt des größten Landes Preußen und ſei⸗ nes Miniſterpräſidenten rühmen, daß er nicht nur ohne Zögern, ſondern mit beiſpielhaf⸗ ter Aktivität daran gegangen iſt, die Staatsgeſtalt von geſtern in die Staatsge⸗ ſtalt von morgen überzule'ten. Preußen zeigt ſich in dieſen Jahren der Wende der deutſchen Geſchichte wieder ſeiner großen Tradition würdig. Es zeigt mit den kühnen Schritten, mit denen es den Weg zum neuen Reich beſchreitet, daß der Rame Preußen nicht die Bezeichnung eines Staates oder eines Landes iſt, ſondern wirklich das iſt, als was ihn alle Deutſchen im Norden wie im Süden ſehen, ein Begriff, ein Ethos, das Ethos, das zum geiſtigen Grundgeſtalter des nationalſozialiſtiſchen Staates geworden iſt. Wir wiſſen, daß dieſer Geiſt des Preu⸗ ßentums, der in den Jahrhunderten den preußiſchen Staat durchdrungen und großge⸗ macht hat, heute daran iſt, ſeine Vollendung darin zu erfahren, daß dieſer Geiſt der Geiſt des nationalſozialiſtiſchen Reiches ſein und über die Jahrhuderte bleiben wird. Das iſt der Sinn des Weges Preußen zum Reich, der Sinn der eindrucksvollen Stunde im Neuen Palais zu Potsdam, in der Göring die⸗ ſen Weg zeichnete und als Richtung wies. Am Ende dieſes Weges wird ſtehen das große geſchloſſene Reich, das der großen geſchloſſenen deutſchen Na⸗ tion würdig iſt. Helmut Sündermann. Uon Ribbenteop bei Doumergue Paris, 18. Juni. Nach einer halbamt⸗ lichen Verlautbarung iſt der deutſche Beauf⸗ tragte für Abrüſtungsfragen von Ribbentrop, der am Samstag mit Außenminiſter Barthon zuſammengekommen war,- Montag nachmittag um 18,30 Uhr von Miniſterpräſident Doumer⸗ gue empfangen worden. fluslündiſche Kranzniederlegung am Morineehrenmal in Taboe Kiel, 19. Juni. Am Montag legte eine große Anzahl der an Bord der„Rio Panuco“ befindlichen ausländiſchen Gäſte für die in Kiel anweſenden Ausländer am Ehrenmal der deutſchen Marine in Laboe einen Kranz und mehrere Blumenſträuße mit Schleifen in den Farben der verſchiedenen Na⸗ tionen nieder. Zu Ehren der im Weltkrieg ge⸗ fallenen deutſchen Marineangehörigen ſprachen zunächſt der, frühere Staatsſekretär, Gouver⸗ neur von Nord⸗Algier, Miniſter Robert David, und der Präſident Bonvoiſin, der Leiter des Siedlungsweſens in Frankreich. Im Anſchluß dankte der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten namens aller in Kiel anweſenden Deutſchen und gedachte der Toten der anderen Nationen, indem er zugleich die heutige Kranzniederlegung als ein Sym⸗ bol gegenſeitigen Verſtehenwollens, der Freundſchaft und der Achtung der anderen Nationen zueinander bezeichnete. Unter den ausländiſchen Gäſten befand ſich der ſpaniſche Marineſtaatsſekretär Lle⸗ gado, dem Deutſchland in vieler Hinſicht zu Dank verpflichtet iſt, desgleichen der Kabinetts⸗ chef des Miniſters Marin, des franzöſiſchen Miniſters für öffentliches Geſundheitsweſen und Volksertüchtigung, ſowie der bekannte Oberſtkommandierende der ſchweizeriſchen Ar⸗ mee während des Weltkrieges, Oberſtkomman⸗ dant Wille, der mit Deutſchland freundſchaft⸗ lich und verwandtſchaftlich verbunden iſt. Kreuzer„Harlsruhe“ von der Welireiſe zurück Tanree Kreuzer„Karlsruhe“ beim Einlaufen in die oltenauer Schleuſe in Kiel.——— und Schiff, das auf ſeiner achtmonatigen Weltfahrt rund 60 000 Kilometer zurückleate und über all im Auslande für das neue Deutſchland wirkte, wurden ſtürmiſch empfangen „Hakenkreuzbanner'“ der Unſinn einoe Ronſervativen Berlin, 19. Juni. Im Anſchluß an die Rede einer im polktiſchen Veben ſtehenden Per⸗ ſönlichkeit veröffentlicht Reichsleiter Alfred Ro⸗ ſenberg im„Völkiſchen Beobachter“ einen Artikel, in dem es u. a. heißt: Der Sinn einer Revolution liegt ge⸗ ſchloſſen im Weſen der Führer oder des Führers, der ſie geleitet hat und nach dem Siege weiter formt. Deshalb kann das eigentliche Weſen einer ganz großen Umwäl⸗ zung nur von denen wirklich erfühlt wer⸗ den, die im Kampf um den Sinn einer Bewegung groß geworden ſind. Es iſt jedenfalls ein grundlegender Irrtum, anzu⸗ nehmen, daß elwa die ſogenannten rechtsſtehenden Kreiſe an ſich das gleiche gewollt hätten wie die Na⸗ tionalſozialiſten, nur daß ſie mit einer anderen taktiſchen Haltung vorgegangen wären. Dieſe ſogen. taktiſche Haltung iſt nämlich ſchon ein Charakterzeugnis; denn vor die Na⸗ tion als Unbekannter hinzutreten und eine vollkommene Aenderung des politiſchen und weltanſchaulichen Lebens ſordern, kann nur einer mit unbändiger Charakterkraft und einem unerſchütterlichen Glauben. Dagegen wird ein Politiker, der gerade zu Ende gegangenen Epoche den Weg eines verſchwiegenen Pak⸗ tierens im kleinen Kreiſe vorziehen, wird alſo außerſtande ſein, jenes große innere Erlebnis einer neuen Zeit wirklich zu fühlen und demgemäß zu geſtalten. 2 Er wird zwar das Wort„Reaktion“ als ein„hohles Schlagwort“ empfinden, aber nur deshalb es ſo bezeichnen, weil dieſes Wort ſchmerzhaft iſt, da es der Wahrheit entſpricht. —. 3 ſenberg über den wahren dinn deutſcher fievolution nsnus zan nur von lafonolſononnien verſogten werden Wir haben die Revolution unſerer Zeit nich! proklamiert und gemacht, damit eine überlebte Epoche unter„lonſerva⸗ tiver Revolution“ die Wiederherſtellung der Zuſtände vor 500 Jahren verkünden kann. Die franzöſiſche Revolution brach aus, weil die Zuſtände der alten Welt morſch und ver⸗ rottet waren, und daß ſie wie jeder große Führer noch große Gedanken hatte, war nicht ein Kennzeichen dafür, wie verfallen bereits unter der Herrſchaft ſpäterer mittelalterlicher Formen das ganze Daſein Europas bereits ge⸗ worden war. Der Sinn der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Bewegung iſt alſo nicht die Herſtellung irgendeines Syſtems, ſei es auch eines Ein⸗ parteienſyſtems, ſondern iſt der Sinn eines auf Totalität aus⸗ gehenden Lebenswillens, der mit mächtiger Hand alle Gebiete des Daſeins erfaßt und von innen aus neugeſtaltet. Dieſes heute vor unſeren Augen entſtehende Reich iſt alſo auch nicht zu meſſen mit kon⸗ feſſionellen Maßſtäben des 17. Jahr⸗ hunderts, ſondern trägt ſeine Daſeinshe⸗ rechtigung in ſich ſelbſt. Dieſes Reich iſt auch nicht eine Grundlage für die eine oder andere konfeſſionelle Herrſchaft, ſondern iſt der erſte deutſche Nationalſtaat, weil er in ſich das geiſtige, ſeeliſche und politi⸗ ſche Leben birgt und umſchließt. Die diesſeiti⸗ gen Werte ſind alſo nicht mehr religiös verbrämte Ideen, ſondern die Werte des deutſchen Menſchen bilden eine Einheit, die der deutſche Menſch ſelbſt und die deutſche Volksheit, in tiefſtem Grunde eine Einheit, darſtellen. die Beiſetzung des ermordeten polniſchen Innenminiſters Warſchau, 19. Juni.(HB⸗Funk.) Im Hei⸗ matſtädichen des ermordeten Innenminiſters General Pieracki, in Neu⸗Sandec in Weſtgalizien, fand am Dienstagvormittag das Begräbnis ſtatt. Die Beiſetzung erfolgte mit ſämtlichen militäriſchen Ehren, die einem Brigadegeneral und Ritter des höchſten polniſchen Ordens, des Weißen Adlerordens, gebühren. Eine ungeheure Menſchenmenge, ſo⸗ wie zahlreiche Abordnungen verſchiedener Ver⸗ bände und Organiſationen, nahmen an dem Begräbnis teil. Die Fuche nach dem mörder pierackis Energiſches Durchgreifen der Polizei— Zahl⸗ reiche Verhaftungen Warſchau, 19. Juni.(HB⸗Funk.) Die polniſchen Sicherheitsbehörden ha⸗ ben im Zuſammenhang mit der Ermordung des Innenminiſters ſowohl in den radikalen polniſchen Rechtskreiſen als auch unter den Ukrainern und nicht zuletzt den Kommu⸗ niſten zahlreiche Verhaftungen und Hausſuchungen vorgenommen. Insgeſamt dürf⸗ ten bisher mehrere hundert Perſonen feſtge⸗ nommen worden ſein. Allein in Stanis⸗ lau, in Oſtgalizien, wurden nach einer Mel⸗ dung der„Gazetta Polſka“ über 100 Ukrai⸗ ner und Kommuniſten verhaftet. Im Bahnhof wurden einige führende Mitglie⸗ der der Nationaldemokratiſchen Partei, dar⸗ unter ein Schriftleiter der„Gazetta War⸗ ſawaſka“ feſtgenommen. In Wilna iſt es der Polizei gelunpen, eine Geheimſitzung der Kommuniſten aufzuheben, und mehrere Teilnehmer, vornehmlich Juden, zu verhaften. Großes Aufſehen hat beſonders die Tatſache hervorgerufen, daß nach den letzten Feſtſtellungen der Polizei in Krakau, alſo im Herzen des polniſchen Kornlandes, eine ukrai⸗ niſche Terrororganiſation beſtand, die in ſteter Verbindung mit Lemberg verblieb und eine Menge Waffen und Sprengſtoffe beſeſſen haben ſoll. Allein in Krakau ſind in dieſem Zuſammenhang etwa 30 Perſonen, darunter führende Mitglieder der geheimen ukrainiſchen Organiſation, verhaftet worden. Der tragiſche Tod eines deutſchen fultur jani Das ſchwere Unglück der deutſchen himalaja-Expedition pioniers Uergebliche nettungsverſuche der kxpeditionsteilnehmer Berlin, 19. Juni. Die deutſche Himalaya⸗ Expedition zum Nanga⸗Darbat wurde, wie be⸗ reits kurz gemeldet, von einem ſchweren Unglück betroffen. Der Vorſtoß nach Lager 4 auf der oberſten Terraſſe des Rafiot⸗Gletſchers in 5800 Meter Höhe iſt gelungen Aber er hat eiin Opfer gefordert. Den ungewöhnlichen Strapazen bei ſchwierigen Verhältniſſen iſt Alfred Drexel, der bekannte Münchener Bergſteiger, ein hervorragender Alpiniſt, in⸗ folge einer Lungenentzündung erlegen Der SA⸗Kamerad Drexel war Reichs⸗ bahnrat in München und gehörte der akademi⸗ ſchen Sektion München des Deutſch⸗Oeſterrei⸗ chiſchen Alpenvereins als einer ihrer Beſten an. Der Leiter der Expedition, Willi Merkl, ſandte dem Drahtloſen Dienſt hierüher folgen⸗ des Kabel: „Die Spitzengruppe mit Drexel hat am 7. Juni den Weg nach Lager 4— 3800 Meter — erkundet und hiervon durch Funkſpruch das Hauptlager um 14.00 Uhr verſtändigt. Drexel kehrt auf Drängen der Kameraden wegen hef⸗ tiger Kopfſchmerzen mit Teägern von Lager 3 nach Lager 2 zu Bechtold und Müll⸗ ritter zurück. Müllritter ſteigt noch am Abend nach Lager 1 hinunter, um den Arzt zu holen. Am nächſten Tag hat ſich der Krankheits⸗ zuſtand Drexels verſchlimmert. Merkl, Wieland, Dr. Bernhard und Konſul Kapp erreichen Lager 1 und erfahren hier von Verſchlechterung. Expeditionsarzt Dr. Bernhard ſteigt mit Müllritter ſofort nach Lager 2 auf. Inzwiſchen iſt Drexel ſeit 10 Uhr bewußtlos und verfällt von Stunde zu Stunde. Bechtold iſt außerſtande, zu helfen. Der Arzt trifft um 18 Uhr ein und ſtellt ſchwere Lungenent⸗ zündung mit akutem Lungen⸗Oeddem feſt. Obwohl Hilfe ausſichtslos, fordert er ſofort Sauerſtoff durch Boten vom Hauptlager an. Sofortige intravenöſe Einſpritzung von Herz⸗ mitteln und Anwendung aller Hilfsmittel. Leichte, kurz anhaltende Beſſerung. 21.15 Uhr plötzlich Ausſetzen des Herzens. Fünf Minuten ſpäter entſchläft Drexel in den Armen tief⸗ erſchütterter Kameraden, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben. Trotz großen Krüfteeinſatzes der ganzen Expe⸗ dition ſowie außerordentlicher Opferbereitſchaft der Darjeeling⸗Träger bei Tag und Nacht in Schneeſturm war Hilfe nicht meyr möglich. Am 9. Juni, 3 Uhr morgens, kommen Wieland und zwei Träger mit Sauerſtoff nach Lager 2. Leider zu ſpät. Bechtold ſendet um 5 Uhr mor⸗ gens Botſchaft an Spitzengruppe Welzenbach, Aſchenbrenner und Schneider, die nichtsahnend inzwiſchen Lager 4 errichtet hatten. Gleichfalls ergeht Meldung nach Lager 1. Von dort ſendet Merkl zwanzig Träger dem Abtransport des Toten entgegen. Alle Teilnehmer und Träger treffen am Abend zur Vorbereitung der Be⸗ ſtattung im Hauptlager ein. Konſul Kapp und die beiden engliſchen Begleitoffiziere, Captain Frier und Sangſter, haben der Expedition ihr tieſſtes Beileid ausgeſprochen.“ Die Beiſetzung Alfred Drexels fand am 11. Juni um 17 Uhr ſtatt, auf einem grünen Moragenenhügel, nahe dem Hauptlager. Sechs Kameraden trugen die Bahre, die mit der Hakenkreuzfahne bedeckt war Alle an⸗ deren brachten Blumen und Kränze. Ein lan⸗ ger Trauerzug der Träger folgt. Am Grabe ſprachen Willi Merkl und Konſul Kapp, der Vertreter des Deutſchen Reiches in Bombay. Die Trauerfeier in 3600 Meter Höhe im Ange⸗ ſicht der höchſten Berge der Erde war würdig und ergreifend. Bemerkungen Prankreichs neueſte 0 0 erheht die For⸗ Küſtungs wünſche de rung noch einer großen Luft⸗ flotte von Bombenflugzeugen, die angeſichts des Mißerfolges der Abruſtungskon⸗ ferenz dringender d enn je geworden ſei. Selbſt der franzöſiſche Luftfahrtminiſter hätte in einer dramatiſch verlaufenen Ausſchußſitzung in der Kammer zugeben müſſen, daß die fran ⸗ zöſiſche Luftflotte im Falle eines Krieges zu zwei Dritteln zerſtört würde, bevor ſie Gele⸗ genheit haben würde, in den Kampf einzugrei⸗ fen. Gerade aus dieſem Grunde habe man in das Aufbauprogramm an erſter Stelle die Bombenflugzeuge eingeſetzt. Lei“ der frage man ſich aber heute noch in zuſtändi⸗ gen Kreiſen, ob es wirklich notwendig ſei, eini ſtarke Flotte von Bombenflugzeugen zu beſitzen und ob mehrſitzige Kampfflugzeuge nicht ge⸗ nügten. Dazu müſſe aber ſeſtgeſtellt werden, daß die Möglichteiten der Kampfflugzeuge für Bombardierungen nur ſehr beſchräntt ſeien. Es folgt dann aus durchſichtigen Grün⸗ den die bei Blättern dieſer Art ſchon zur Ge⸗ wohnheit gewordene Unterſtellung, daß Deutſchland Verkehrsflugzeuge habe, die „im Handumdrehen“ in Bombenflugzeuge um“ gewandelt werden könnten. Auch Italien, England, Rußland und Amerika verfügten über vorzügliche Bombenflugzeuge, und deshalb dürfe Frankreich im Intereſſe ſei⸗ ner Verteidigung nicht nachſtehen. Die Abſurdität der franzöſiſchen Auslaſſun⸗ gen hinſichtlich der deutſchen Verkehrsflugzeuge liegt klar zu Tage. Trotzdem unternimmt es die franzöſiſche Preſſe wiederum, mit dem alten Artitel hauſieren zu gehen, um damit der eige nen Aufrüſtung eine„moraliſche“ Recht“ fertigung zu verleihen. Solche Methoden richten ſich von ſelbſt. Wenn man auf der anderen Seite die neueſte Hetz⸗ rede des rumäniſchen Außenminiſters Ti⸗ tulestu dieſen neueſten franzöſiſchen Forderungen gegenüberhält, ſo wird leder unvoreingenommene Beobachter klar und ein⸗ deutig erkennen, woher der Wind weht. Die weltpolitiſchen Beſprechungen der beiden großen Führer, Muſſolini und Hitler, in Ve⸗ nedig waren dagegen getragen im Geiſte des Friedens und des europäiſchen Ausgleichs. Be⸗ ſeelt von dem Willen, Europa endlich Frieden zu bringen. Die wahren Friedensſtörer ſitzen im franzö⸗ ſiſchen Generalſtab und in der Rü⸗ ſtungsinduſtrie. Dort werden die Pläne geſponnen, welche die Welt wieder in neues Unglück ſtürzen ſollen. Das franzöſiſche Volt möge endlich die Gewißheit erhalten, daß es in einer gefährlichen Weiſe, gelinde geſagt, an der Naſe herumgeführt wird. Dollfuß in Oel Die öſtererichiſche Bevöl⸗ kerung kann wieder einmal herzlich lachen: das„Neue Wiener Journal“ bringt einen Bericht, der als Interview mit dem„Meiſtermaler Karl Sterrer aufgezogen iſt. Dieſer„Meiſter⸗ maler“ iſt— offenbar in Ermangelung geeig⸗ neter Sujets— auf die witzige Idee ver⸗ fallen, ausgerechnet den öſterreichiſchen Bun⸗ deskanzler Dr. Dollfuß zu konterfeien. Das„Neue Wiener Journal“ ſchreibt eingangs dieſes Interviews:„Dr. Dollfuß, einer der meiſtphotographierten Män⸗ ner Europas, iſt natürlich auch von nicht wenig Malern aufs Korn genommen worden. Alle bisherige Kanzlerporträts überragt aber unſtreitig das Bildnis, das der in der erſten Reihe unſerer öſterreichiſchen Meiſtermaler ſtehende Profeſſor Sterrer geſchaffen hat.“ Man iſt verſucht, hier einzuwerfen, daß Herr Dollfuß wohl nicht nur von Preſſephotographen und Malern„aufs Korn genommen wird“. Zahlreiche Böllerexploſionen mögen anzeigen, daß es noch mehr Leute gibt, die ſich mit dem öſterreichiſchen Staatsober⸗ haupt beſchäftigen. Die Zunft der Preſſephoto⸗ graphen dürfte ſich dabei aber in ver⸗ ſchwindender Minderheit befinden. Das Blatt reißt im weiteren Verlauf des Berichtes dann noch einige ergötzliche und gewiß unfreiwillige Witze: „Man ſieht den Kanzler(nämlich Dollfuſß) ſo, wie er in die Geſchichte eingehen wird.“ So alſo— nämlich in Oel— gedenkt Dr. Engelbert Dollfuß in die Geſchichte einzugehen. Er wird dieſen Einzug in die Geſchichte ſogar mit größter Wünde vollziehen können, denn bei dem von Meiſtermaler Karl Sterrer verfertigten Bild handelt es ſich— lt. Hof⸗ bericht der Wiener Preſſe— um ein„ſehr repräſentativ wirkendes, leiſe ins Monumentale ſtiliſiertes Portrüt des öſterreichiſchen Bundeskanzlers.“ — Dollfuß ins Monumentale ſtili⸗ ſiert! Es ſoll ſogar Staatsmänner geben, die man nicht einmal ins Monumentale zu „ſtiliſieren“ braucht, um der Wirklichkeit ge zu werden. Abendausgabe— Dienstag, 19. Juni 1934 WHabrgane Berli Reichsprã Dr. Heinr ſeines 75 verliehen zugehen l. Rie 600 5 Blank ſiger Wa Heimburg röder Bru in hellen? mit große dickicht. 2 Feuer gef und Trin Löſchmant bewohner, SA⸗Mann ſind bereit der Einkr Nothilfe, Umgebune Brandſtell den rieſi noch nicht 10 Meter durch die ſchwarz u der Verni Hunderten ſende von beiten, um zu verhit Brandes i zrand 8 Anweſe und Wohei der Nacht wies it Thereſe K unheimlich die Einw lagen, wu bereits zi⸗ Nach kurz Wohnhau bereits in »Hausbewo bekleidet konnten. erhebliche — 13 Ri Kleinvieh umkomme Vom At men auch die Holzm wie Zund lagernde Da außer die aus d Feuerweh machtlos nach Mög Brandes kurzer Ze den 14 A bengebäud Vieh konn wie das ein Raub Perſonen los. Die frei geklä ſtiſtung d war. Großfe Liegn mittagsſti und Hobe Hartmam Maſchiner pen und Bei den ſchwer un „Juni 1934 de Paris⸗ die For⸗ gnach einer nLuft⸗ ügen, die üſtungskon⸗ worden ſei. niſter hätte ſchußſitzung ß die fran⸗ Krieges zu r ſie Gele⸗ einzugrei be man in rſter Stelle ſetzt. Lei“ ig ſei, eini zu beſitzen nicht ge⸗ lt werden, zeuge für beſchränkt gen Grün⸗ n zur Ge⸗ habe, die zeuge um · d Amerika nflugzeuge, tereſſe ſei⸗ Auslaſſun⸗ Sflugzeuge nimmt es dem alten t der eige⸗ „Recht lbſt. Wenn ueſte Hetz⸗ niſters Ti⸗ öſiſchen wird jeder und ein⸗ eht. der beiden in Ve⸗ Geiſte des leichs. Be⸗ 3 Frieden m franzö⸗ der Rü⸗ die Pläne in neues iſche Volk n, daß es geſagt, an che Bevöl⸗ wieder „Neue n Bericht. naler Karl „Meiſter⸗ ing geeig⸗ dee ver⸗ chen Bun⸗ erfeien. * ſchreibt Dollfuß, en Män⸗ )on nicht iworden. ragt aber der erſten iſtermaler hat.“ daß Herr tographen twird“. mögen te gibt. aatsober⸗ eſſephoto⸗ in ver⸗ rlauf des ich e und dollfuß) igehen denkt Dr. nzugehen. Geſchichte können, lSterrer lt. Hof⸗ in„ſehr Porträt ers.“ ſtili⸗ er geben, ntale zu it ger. „ 4 V Sahrgang 4— A Rr. 271— Seite 3 „Hakenkr euzbann er“ 5 Frtoh tth Abendausgabe— Dienstag, 19. Juni 1934 Berlin, 19. Juni(HB⸗Funk.) Der Herr Reichspräſident hat dem Schriftſteller Profeſſor Dr. Heinrich Sohnrey, Berlin, aus Anlaß ſeines 75. Geburtsages die Gnethe⸗Medaille verliehen und mit einem herzlichen Schreiben zugehen laſſen. Rieſiger Daldbrand im fjarz 600 Morgen Nadelholz in Flammen Blankenburg(Harz), 19. Juni. Ein rie⸗ ſiger Waldbrand wütet im Forſtamtsbezirk Heimburg in der Nähe des Forſthauſes Egge⸗ röder Brunnen. 600 Morgen Nadelholz ſtehen in hellen Flammen. Der Wind jagt das Feuer mit großer Geſchwindigkeit durch das Tannen⸗ dickicht. Auch der Fichtenhochwald hat bereits Feuer gefangen. Unter der ungeheuren Hitze und Trink Haſſermangel haben die eingeſetzten Löſchmannſchaften ſchwer zu leiden. Die Dorf⸗ bewohner, Feuerwehren, Sanitätskolonnen und S A⸗Mannſchaften aus der ganzen Umgebung ſind bereits eingeſetzt und arbeiten fieberhaft an der Einkreifſung des Brandherdes. Techniſche Nothilfe, Arbeitsdienſt, und Forſtſchulen der Umgebung werden mit Laſtkraftwagen an die Brandſtelle gebracht. Man iſt dabei, rings um den rieſigen Brandherd, deſſen Ausdehnung noch nicht zu überſehen iſt, den Wald in etwa 10 Meter Breite niederzulegen. Wo das Feuer durch die Tannen jagt, iſt der Waldboden ſchwarz und glühend heiß. Ein furchtbares Bild der Vernichtung bietet ſich den Helfern. Auf Hunderten von Kraftfahrzeugen wurden Tau⸗ ſende von Menſchen herangebracht, die eifrig ar⸗ beiten, um eine weitere Ausdehnung des Feuers zu verhindern. Die Entſtehungsurſache des Brandes iſt noch nicht feſtgleſtellt. Brandkataſtrophe in der oberpfalz 8 Anweſen, die Hälfte eines Dorfes, in Schutt und Aſche— 43 Perſonen obdachlos Vohenſtrauß(Oberpfalz), 18. Juni. In der Nacht zum Sonntag brach in Ragen⸗ wies in der Scheune der Landwirtswitwe Thereſe Kiesbauer Feuer aus, das ſich mit unheimlicher Geſchwindigkeit ausbreitete. Da die Einwohner des Ortes in tiefem Schlafe lagen, wurde das Feuer erſt bemerkt, als es bereits ziemlichen Umfang angenommen hatte. Nach kurzer Zeit griff der Brand auch auf das Wohnhaus der Witwe über. Erſt als dieſes bereits in hellen Flammen ſtand, erwachten die »Hausbewohner, die nur mit dem Notdürftigſten bekleidet mit größter Mühe ihr Leben retten konnten. Die Tochter Margarete erlitt dabei erhebliche Brandwunden. Das ſämtliche Vieh — 13 Rinder, 4 Schweine und zahlreiches Kleinvieh— mußte in den Flammen elend umkommen. Vom Anweſen Kiesbauer ſprangen die Flam⸗ men auch auf die Nachbaranweſen über. Da die Holzwände ausgedörrt waren, brannten ſie wie Zunder. Zudem bot das in den Scheunen lagernde Heu dem Feuer ergiebige Nahrung. Da außerdem Waſſermangel herrſchte, waren die aus der ganzen Umgebung herbeigeeilten Feuerwehren dem Rieſenfeuer gegenüber faſt machtlos und mußten ſich darauf beſchränken, nach Möglichteit ein weiteres Umſichgreifen des Brandes zu verhüten. Das ganze Dorf glich in kurzer Zeit einem rieſigen Flammenmeer. Von den 14 Anweſen wurden acht mitſamt den Ne⸗ bengebäuden vollſtändig eingeäſchert. Nur das Vieh konnte gerettet werden, das Kleinvieh ſo⸗ wie das Mobiliar wurden zum größten Teil ein Raub der Flammen. Nicht weniger als 43 Perſonen wurden durch das Großfeuer obdach⸗ los. Die Brandurſache iſt noch nicht einwand⸗ frei geklärt, man vermutet jedoch, daß Brand⸗ ſtiftung die Urſache des verheerenden Unglücks war. Großfeuer in einem Dampfſägewerk 28 Derletzte Liegnitz, 18. Juni. In der fünften Nach⸗ mittagsſtunde brach in dem großen Dampfſäge⸗ und Hobelwerk der Holzgroßhandlung Oswald Hartmann ein Großfeuer aus, dem das geſamte Maſchinenhaus mit den Maſchinen, Lagerſchup⸗ pen und große Holzvorräte zum Opfer fielen. Bei den Löſcharbeiten wurden drei Perſonen ſchwer und 25 leicht verletzt. Die Goethe⸗Medaille für prof. Sohnre AKA 4 3 Lalal an 4„1 Furchtbare keploſionskataſiropphe im Stadte flev Uornk Veun 5 berletzte New Pork, 19. Juni. In Jamestown im Staate New Nork hat ſich ein furchtbares Exploſionsunglück ereignet, durch das nach den bisherigen Meldungen ſechs Perſonen getötet und etwa 50 verletzt worden ſind. Mehrere hundert Perſonen waren zuſammen⸗ geſtrömt, um bei einem Brande den Löſcharbei⸗ ten der Feuerwehr zuzuſehen. Plötzlich e xplo⸗ dierten drei je etwa 90 000 Liter faſ⸗ ſende Gaſolintanks, die ſich in unmit⸗ telbarer Nähe der Brandſtelle befanden. Die Wirkung war furchtbar. Einige Per⸗ ſonen wurden buchſtäblich in Stücke zerriſſen. Die drei Gaſolintanks, durch deren Exploſion das Unglück angerichtet wurde, gehörten der Richfield Oil Co., in deren Anlagen wahr⸗ ſcheinlich durch einen Funken eines elektriſchen Umſchalters ein Brand entſtand. Rieſenfeuer in flegupten 180 Häuſer verbrannt— 13 Tote Kairo, 19. Juni. Durch eine Rieſen⸗ Feuersbrunſt wurde das Dorf Maſchtul faſt völlig zerſtört. 180 Häuſer fielen dem Feuer zum Opfer und 13 Perſonen kamen ums Leben. Das Feuer fand durch den herrſchenden hef⸗ tigen Sturm raſche Verbreitung. kin blaſſes begenſtück zu venedig? bor einer zuſammenkunft Barthou—dollfuß?-der BundesRanzler nach Budapeſt abgereiſt Wien, 19. Juni. Der franzöſiſche Außen⸗ miniſter Barthou wird ſich auf ſeiner Durch⸗ reiſe nach dem Balkan am Dienstag kurze Zeit in Wien aufhalten. Nach amtlichen Mitteilun⸗ gen iſt ein amtlicher Beſuch bei der öſterreichi⸗ ſchen Regierung nicht vorgeſehen. Doch ſteht noch nicht feſt, ob Bundeskanzler Dr. Dollfuß während der Durchreiſe Barthou in ſeinem Salonwagen einen Beſuch abſtatten wird. In politiſchen Kreiſen wird allgemein angenom⸗ men, daß im Hinblick auf die Zuſammenkunft von Venedig eine Fühlungnahme zwiſchen Barthon und Dollfuß ſtattfinden werde. Da der Bundestanzler ſich am Montagnachmittag im Flugzeug zu einem zweiten Beſuch der un“ gariſchen Regierung nach Budapeſt begeben hat, wird, wie das Bundeskanzleramt mit⸗ teilt, die Entſcheidung hierüber erſt nach der Rückkehr, in den Vormittagsſtunden des Dienstag, fallen. Ungariſche Tageszeitung verboten Wegen deutſchfeindlicher Einſtellung Budapeſt, 18. Juni. Die ungariſche Re⸗ gierung hat das Erſcheinen der Stuhlweißen⸗ burger Tageszeitung„Fehervar“ mit ſofortiger Wirkung und für immer verboten. Das katho⸗ liſche und demzufolge legitimiſtiſche Blatt, das von dem katholiſchen Biſchof von Stuhlweißen⸗ burg herausgegeben wurde, und das als Organ der Chriſtlichſozialen Partei galt, hat in der letz⸗ ten Zeit wiederholt heftige Angriffe gegen Deutſchland gerichtet und u. a. auch den preußi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten abfällig kritiſiert. Wie bekannt wird, will der Biſchof in der nächſten Sitzung des ungariſchen Oberhauſes eine Anfrage wegen Freigabe des Erſcheinens einbringen. Von zuſtändiger Stelle verlautet indes, daß die ungariſche Regierung auf keinen Fall das Wiedererſcheinen des Blattes geſtatten wird. Bilonzfülſchung, Bilanzverſchleierung, Aeuerhinterziehung——— Wieder eine ſchwarze Fäule Frankfurta. d.., 19. Juni. Die Große Strafkammer des Landgerichts eröffnete am Montag die öffentliche Verhandlung im Prozeß gegen fünf ehemalige Vorſtands⸗ und Aufſichts⸗ ratsmitglieder der Deutſchen Kabelwerke in Ket⸗ ſchendorf bei Fürſtenwalde. Seit dem 15. Mai hat das Gericht unter Ausſchluß der Oeffent⸗ lichkeit in Fürſtenwalde den ſogenannten Be⸗ trugskomplex verhandelt. In der jetzigen Ver⸗ handlung in Frankfurt a. d. O. wird der zweite Punkt der Anklage erörtert, der Vorwurf näm⸗ lich, daß die Angeklagten in den Jahren 1931 und 1932 Bilanzfälſchungen und Bilanzver⸗ ſchleierungen vorgenommen haben ſollen, um die hohen Bezüge des früheren Reichspoſtmini⸗ ſters Dr. Stingl, der damals dem Aufſichtsrat angehörte, und des Aufſichtsratsmitgliedes B. Hirſchmann, niedriger erſcheinen zu laſſen. Zu dieſem Punkt der Anklage erklärte der Hauptangeklagte Direktor Dr. Bürger, die Bi⸗ lanzen ſeien für beide Jahre durchaus richtig. Es ſeien darin mit 72 400 RM. für 1931 und 71 560 RM. für 1932 die tatſächlichen Bezüge der Vorſtands⸗ und Aufſichtsratsmitglieder an⸗ gegeben worden. vor bericht/ Reichspoſtminiſter a. D. Stingl als fingeklagter Die Betrüge, die Dr. Stingl und Hirſchmann außerdem bezogen, ſeien ihnen nicht in ihrer Eigenſchaft als Aufſichtsratsmitglieder zuge⸗ floſſen, ſondern für beſondere Dienſte() im Intereſſe der Geſellſchaft. Miniſter a. D. Stingl habe außer ſeiner Auf⸗ ſichtsratsſtellung noch viele Aufträge für die Deutſchen Kabelwerke zu erledigen gehabt, die nicht im Rahmen ſeiner Aufſichtsratstätigkeit lagen. So ſei er tütig geweſen bei der Heranholung größerer Auftrüge von der Reichspoſt, von der Eiſenbahn, von der Stadt München und von einigen großen Werken. Er habe auch mit gutem Erfolg als Vermittler bei ſchweren Kartellprozeſſen für die Deutſchen Kabelwerke gewirkt und ſei bei den Behörden für das Werk tätig geweſen, um die Wirkungen der äußerſt ungünſtigen Quoteneinteilung zu mildern. In ähnlichem Sinne ſprachen ſich auch die weiteren Angeklagten aus. Der frühere Reichspoſtininiſter Dr. Stingl Vor 80 000 Zuhörern aus allen Teilen der deutſchen Südweſtecke ſprach am Sams⸗ tag Reichsminiſter Dr. Goebbels auf dem Meßplatz in Freibur r. Goebbels der Freibur von ihm der Leiter der Landesſtelle Ba aufklärung und Propaganda, Moraller. Rechts neben ger Oberbürgermeiſter 7 den des Reichsminiſteriums für Volks⸗ im Breisgau. r. Kerber, links Photo: Karl Müller, Freiburs i. Br. belwerken übertragen worden. äußerte ſich zur Anklage, er habe während ſei⸗ Ausſcheiden aus dem Kabinett im Jahre 1927 habe er auf der Heimfahrt von Berlin nach München im Zuge den ihm ſchon bekannten Direktor Dr. Bürger getroffen, der darüber ge⸗ klagt habe, daß bei einem großen bayeriſchen Auftrag, nämlich der Legung von Kabel von »München nach Garmiſch, die Konkurrenzfirmen beſtrebt ſeien, die Deutſchen Kabelwerke voll⸗ ſtändig auszuſchalten. Aus Intereſſe für die Sache habe er Dr. Bürgers Bemühungen unter⸗ ſtützt. Er habe in München im Miniſterium mit Amtskollegen die Dinge beſprochen und daraufhin ſei die Lieferung den Deutſchen Ka⸗ Von den Vor⸗ ſtandsmitgliedern ſei ihm dann ein Aufſichts⸗ ratspoſten angetragen worden. Er habe ihn angenommen, und außerdem ſei er auf die Ver⸗ einbarung eingegangen, daß er die Deutſchen Kabelwerke durch ſeine Vermittlertätigkeit im Kampfe gegen die konlurrierenden Großkon⸗ zerne unterſtützen ſolle. Dafür ſei ihm eine Jahresentſchädigung von 10000 RM.(5) zuge⸗ ſichert worden. Auf die Frage des Vorſitzenden, warum ſeine Bezüge vertraulich behandelt wer⸗ den ſollten, antwortete Dr. Stingl, er habe die Direktoren gebeten, die Sache nicht an die große Glocke zu hängen, da ſchon damals gegen ihn mit den häßlichſten Kampfmethoden ein Keſſel⸗ treiben ſeitens der politiſchen Linken veranſtal⸗ tet worden ſei. Der Vorſitzende richtete nun an die übrigen Angeklagten, Direktoren Bürger und Hirſch⸗ mann, die Frage, ob man etwa Dr. Stingl nur deshalb in den Aufſichtsrat genommen habe, um den Miniſter a. D. als Aushängeſchild zu benutzen. Die Angeklagten erwiderten, der Mi⸗ niſtertitel habe gar keine Rolle dabei geſpielt. Schließlichkam der Staatsanwalt darauf zu ſprechen, daß ebenſo wie die Angeklagten Bürger, Hirſch⸗ mann und Pickardt auch Miniſter Dr. Stingl jahrelang ſeine Steuer zu niedrig angegeben habe. Der An⸗ geklagte, Miniſter Dr. Stingl, antwortete: Ich gebe zu, daß ich ein großer Steuerſünder geweſen bin. Ich habe aber bei der letzten Steueramneſtie die Sache dadurch wieder gut gemacht, daß ich für die Arbeitsſpende 56 000 Reichsmark gezeichnet habe. Die übrigen Angeklagten erklärten, daß ſie gleichfalls von der letzten Steueramneſtie Ge⸗ brauch gemacht haben. Dann wurden noch einige Zeugen über das Zuſtandekommen der von der Anklage bemän⸗ gelten Bilanzpoſten vernommen. Die Beweis⸗ aufnahme wird vorausſichtlich noch in dieſe Woche geſchloſſen werden. Barmat als„Ehrenmann“ Beleidigungsklage Barmats gegen den holländiſchen„Telegraaf“ (Eigene Meldung) Amſterdam, 19. Juni. Der aus Belgien und Frankreich ausgewie⸗ ſene Julius Barmat verſucht ſeit neue⸗ ſtem, ſich in Holland, wo er ſich augenblicklich befindet, in den Vordergrund des öffentlichen Intereſſes zu drängen. Vor einiger Zeit hatte der„Telegraaf“ ſich ausführlich mit Bar⸗ mats Ausweiſung aus Belgien und Frankreich beſchäftigt und in dieſem Zu⸗ ſammenhang auch ſeine Ausweiſung aus den Niederlanden gefordert. Gleichzeitig benutzte der„Telegraaf“ die genannte Veröffentlichung, um Julius Barmat als einen der übelſten internationalen Großbetrüger an den Pranger zu ſtellen. Schon in dem maßgebenden niederländiſchen Lexiton wurde Julius Barmat als ſolcher charakteriſiert. Schon früher einmal hatte die holländiſche Regierung gegen Barmat einen Ausweiſungsbeſehl erlaſſen, der aber vorläufig aufgehoben wurde, weil Barmat aus ſeiner Ehe mit einer niederländiſchen Stagtsangehö⸗ rigen ein Kind beſitzt. Der„Telegraaf“, der ſchon vor etwa zehn Jahren auf Veranlaſſung eines deutſchen Mitarbeiters den Barmat⸗ Schwindel aufgegriffen und in ſcharfer Weiſe verurteilt hatte, iſt nun von Julius Barmat wegen Beleidigung verklagt worden. Dieſe Beleidigungsklage gibt dem„Telegraaf“ Gelegenheit, ſich noch einmal eingehend mit der Vergangenheit und den gegenwärtigen Umtrieben Barmats zu beſchäftigen. Zugleich knüpft er daran die Hoffnung, daß Holland kein„Barmatland“ werden möge. Dieſe Klage Barmats bedeutet doch den Gipfelpunkt jüdiſcher Frechheit. Man muß ſich nur wundern, wie Barmat, der doc eigentlich froh ſein ſollte, wenn ſich die Weltöffentlichkeit möglichſt wenig mit ihm befaßt, es wagen kann, auf dieſe Weiſe ſich wiederum unliebſam bemerkbar zu machen. Die provozierende Hal⸗ tung dieſes„Ehrenmannes“ iſt nur dann ver⸗ ſtändlich, wenn man weiß, daß er ſich auf die niederländiſche Sozialdemokratie, zu der er in⸗ time Beziehungen pflegt, ſtützen kann. Bekannt⸗ lich hat Barmat ſchon mehrfach auch die hol⸗ ländiſche ſozialdemokratiſche Preiſe finanziert. Mit der Beleidigungsklage gegen den„Tele⸗ graaf“ wird ſich aber vermutlich dieſer jüdiſche Großſchwindler verrechnet haben, denn diesmal kann der Schuß nur allzuleicht nach hinten losgehen. 1 Vergleichen Sie ihre anree anm OCUUA die schãumende Sauerstoff⸗ ZAUII STA Ein Versuch ũberzeugt menr als viele Worte maftatz⸗ „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Dienstag, 19. Juni 1934 Jahrgang 4— 4 Rr. 2¹.— Seite 4 5 1 4 ſowie von Vertretern der ſtaatlichen und ſtädti 5 ſchen Behörden eröffnet. Den unmittelbaren Anlaß zur Einrichtung der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Raſtatt bildete das Inkrafttreten des Geſetzes zur Verhütung erb⸗ kranten Nachwuchſes zu Beginn dieſes Jahres, in deſſen Durchführung Baden betanntlich füh⸗ »krend vorangegangen iſt. Mit der Schaffun niſer, Anſtalt———2 neuen Weg der hbeſchritten. Aus den ſtart überfüllten ba⸗ hat Baden Krankenfürſorge einen diſchen Irrenanſtalten werden insgeſamt 600 Krante herausgezogen und in Raſtatt unterge⸗ gender Weiſe hergerichtet. was mit geringen Mitteln, Hammer, durch Anſtrich in hellen, freundlichen Farbtönen und vor allem mit Schrubber und Beſen aus den völlig verwahrloſten Räumen heiten verurſachte bracht. Es handelt ſich zum überwiegenden Teil um ruhige Kranke, die ſeit Jahrzehnten das furchtbare Los der Geiſteskrantheit betroffen hat und die nach gründlicher Anſtaltsbehand⸗ lung als unheilbar anzuſehen ſind. In der Hauptſache ſind es Fälle von durch Erbtrank⸗ heiten vern Verblödung, Idiotie, ge⸗ meingefährliche Truntſucht uſw. Der Entſchluß zur Einrichtung der Heil⸗und — Pflegeanſtalt in Raſtatt wurde ſeinerzeit ſehr ſchnell geſaßt, und ebenſo ſchnell ſchritt man zur Inſtandſetzung des im Zuſtand volltommenen Verfalls begrifſenen Gebäudes. In außer⸗ ordentlich kurzer Zeit wurden die Räume unter Leitung von Regierungsbaurat Amann in einfacher, aber durchaus zweckentſprechender und allen hygieniſchen Anforderungen genü⸗ Es iſt erſtaunlich, mit Hacke und gemacht wurde. Monatelang waren 120 bis 220 Arbeiter mit der Herrichtung des Gebäudes beſchäftigt; dieſe Arbeiten ſtellien für Raſtatt einen weſentlichen Faktor in der Winterſchlacht gegen die Arbeitsloſigkeit dar. Der Direktor der Anſtalt, Dr. Schreck, ein erfahrener Pfychiater der Heil⸗ und Pflecean ⸗ ſtalt Illenau, begrüßte im Empfangsraum die Erſchienenen. Er teilte mit, daß einſtweilen der zweite Stock mit Kranten belegt ſei, der künftig für die ruhigeren Kranken in Frage komme. Direttor Schreck legte weiter dar, wie unter dem Einfluß des Judentums in den letzten Jahrzehnten die ſinnloſeſten Theorien auf dem Gebiet der Pſychiatrie einander gefolgt ſeien. All dieſes Geſchwütz habe zu keinen greifbaren Erſolgen geführt. Als die beſte Methode habe ſich auf Grund * riungspolitiſchem Gebiet Wege gehe, Der alte Wohlfahrtsſtaat habe die Menſchen verweichlicht und das Verantwor⸗ 9* 5 „ langjähriger Erfahrungen die n e e Arbeitswetoyle erwieſen. Er ſehe als Leiter der Anſtalt in werte Menſchen. —ſtreben werde nach wie vor ſein, den menſchli⸗ chen Kontakt mit dem Kranken zu ſuchen. Es ſei aber nicht ſo, wol Staat den Erbtranten nicht die notwendige Regierungsbaurat Amann, ſtandſetzungsarbeiten geleitet hat, ſchilderte, in —welchem Zuſtand der Verwahrloſung er das 7 Gebäude vorgefunden habe und welche bauli⸗ den Kranken nach wie vor keine Verſuchs⸗ objekte, ſondern arme bedauerns⸗ Sein vornehmſtes Be⸗ Innenminiſter Pflaumer übergab Medi⸗ Zinalrat Dr. Schreck die Anſtalt zu treuen Hän⸗ den. Der Miniſter ging in ſeiner Anſprache davon aus, daß das Dritte Reich auf bevölte⸗ grundlegend neue tungsbewuftſein untergraben. Die Geſchichte lehre, daß Völker immer dann zu Grunde ge⸗ angen ſeien, wenn ihre Volkskraft durch eine Verſchlechterung der Erbwerte geſchwunden ſei. Das deutſche Volt wäre rettungslos dieſem Untergang verfallen, wenn es den bisherigen Weg weiter gegangen wäre, und deshalb ſei das Geſetz zur Verhütung erbkranken Nach⸗ wuchſes eine Tat in zwölfter Stunde geweſen. als wolle der heutige Sorgfalt ſchenken. —Dieſen armen Menſchen werde nicht etwa das Mitgefühl verſagt. Daß für ſie geſorgt werde, beweiſe die Errichtung unb. Ausgeſtaltung die⸗ ſer Anſtalt. Der Miniſter ſchloß mit warmen Dankes⸗ worten an alle, die am Gelingen dieſes Werkes mitgewirkt hätten, insbeſondere dem Leiter des Geſundheitsames im Obermedizinalrat Dr. Pakheiſer, Innenminiſterium, deſſen ZInitiative die Anſtalt ihre Entſtehung ver⸗ danke, ſowie Medizinalrat Dr. Schreck. Der Referent für das Irrenweſen im badi⸗ ſchen Innenminiſterium, Obermedizinalrat Dr. Schmelcher, legte die Grundſätze dar, nach denen die Raſtatter Anſtalt geführt werde. Die Errichtung dieſer Anſtalt ſei in Baden die erſte Tat der Krankenfürſorge geweſen. Es ſei zu hoffen, daß in 50 bis 60 Jahren dieſe Anſtalt „ nicht mehr nötig ſei. Solange ſie aber beſtehe, —ſolle ſie ein Hort der Fürſorge für die Kran⸗ ken, aber auch eine Hüterin der Erbgeſundheit unſeres Voltes ſein. der die In⸗ chen Veränderungen notwendig geweſen ſeien, um es für ſeine jetzige Beſtimmung umzubauen. Gein anſchließender Rundgang veranſchaulichte die Darlegungen des Baumei⸗ ſters. Nach der Beſichtigung des Erdgeſchoſſes gingen die Beſucher durch das zweite Stockhwert der Männer⸗ und Frauenabteilung. Der Mini⸗ ſter ſprach dem Pflegeperſonal, das inmitten ſo viel menſchlichen Elends einen ſchweren und anſtrengenden Beruf erfüllt, Dank und Aner⸗ kennung aus. Jeder war froh, aus der bedrückenden At⸗ moſphäre wieder ins Freie in den geräumigen Garten zu gelangen, in dem in wenigen Wo⸗ —chen ſchon anſehnliche Gemüſepflanzungen ent⸗ ſtanden ſind. Die Anſtalt will ſoweit als mög⸗ lich, ihren Bedarf aus eigener Arbeit decken. „Raſtath Dieſer Tage wurde die in dem ehemaligen Garniſonslazaxett Raſtatt einge⸗ richtete Heil⸗ und Pflegeanſtalt unter Anwe⸗ fenheit des badiſchen Innenminiſters Pflaumer Auch in Küche und Wertſtatt werden möglichſt Kranke beſchäftigt. 55 Anſchließend begab ſich der Miniſter mit dem Direktor der Anſtalt ſowie den Vertretern der ſtaatlichen und ker zum Richtfeſt verſammelt hatten. Ein einfacher kräftiger Im⸗ biß vereinigte Miniſter und Arbeiter für einige frohe Stunden. Bald war die anfängliche Scheu überwunden, und es entwickelte ſich eine ungezwungene Geſelligkeit. Frohe Lieder wech⸗ ſtädtiſchen Behörden zum „Storchenneſt“, wo ſich Arbeiter und Handwer⸗ Eröffnung der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Raſtatt 53 Ein Hort der Fürſorge für die fKranken— hüterin der Erbgeſundheit— Miniſter und Arbeiter bei der ſelten mit Anſprachen. Miniſter Pflaumer er⸗ innerte an das vor einigen Jahren von Arbei⸗ tern und Studenten beim Univerſitätsbau in Heidelberg gemeinſam veranſtaltete Richtfeſt, das der damalige Miniſter Remmele ver⸗ boten hatte, um um jeden Preis zu verhindern, daß die verſchiedenen Klaſſen und Stände ein⸗ mal zuſammentamen und ſich die Hände reich⸗ ten. Auch Remmeles Verbot habe dieſe Feier nicht verhindern können. Die Ueberwindung der Klaſſen und Konfeſſionen ſei heute Tatſache geworden, ſie ſei die größte Tat des neuen Deutſchlands. Waldbrände in allen Teilen der Pfalz Bad Dürkheim. Am Montagmittag brach unmittelbar bei der Waldbrandſtelle vom Sonn⸗ tag am Peterskopf in einem 30jährigen Kie⸗ fernbeſtand erneut ein großes Schadenfeuer aus, dem trotz raſchen Eingreifens der Feuer⸗ wehren von Dürkheim und Umgebung zehn Hektar Wald zum Opfer fielen. Die am meiſten geſchädigten Gemeinden ſind Herxheim a. Bg. und Leiſtadt. Es wird vermutet, daß ſich von der geſtrigen Brandſtelle das Feuer heimlich weiterfraß. weſentlich verſtärkt. Steinfeld b. Scheidt. Am Montagvormit⸗ tag brach im Mundatwald,„Leiter⸗ banger“, Gemarkung Steinfeld, ein aldbrand aus, der mit einer größeren Anzahl von Mini⸗ max⸗Apparaten bekämpft wurde. Nach etwa vierſtündiger Löſcharbeit war der Brand einge⸗ dämmt. Dem Brand fiel eine große Fläche Jungwald feld Opfer. Auch die Feuerwehren von Steinfeld und Scheidt weilten an der Brandſtätte. Die Brandwache wurde deshalb Annweiler. Am Montagnachmittag 3 Uhr brach im Gemeindewald von Rinnthal in einer 20jährigen Kiefernkultur Feuer aus, dem etwa 30 bis 40 Hektar zum Opfer fielen. Die als⸗ bald alarmierten Feuerwehren von Wilaarts⸗ wieſen, Rinnthal, Spirkelbach, Hochſtätten, S und Annweiler konnten den rand nach fünfſtündiger Arbeit abends gegen 8 Uhr eindämmen. Hermersbergerhof b. Wilgartswieſen. Am Sonntagnachmittag entſtand in einer Staatswaldabteilung beim ert ein Waldbrand, der infolge der großen Dürre raſch um ſich griff, ſo daß die Feuerwehren von Wilgartswieſen und anderen Orten, die teilweiſe auf dem Sängerfeſt in Annweiler weil⸗ ten, alarmiert werden mußten. Den vereinten Bemühungen gelang es ſchließlich, den Brand zu lokaliſieren. Vernichtet wurden etwa zwei bis drei Hektar Hochwald. Die Brandurſache iſt unbekannt. Wenn ein Erbſchaftsſtreit mit dem Beil geſchlichtet wird Kaiſersla 1 tern. Das Schwurgericht Kaiſerslautern verurteilte am Montag den 27jährigen ledigen Adam Knecht aus Roden⸗ bach b. Kaiſerslautern wegen eines Verbrechens der vorſätzlichen Körperverletzung mit Todes⸗ folge zu drei Jahren Gefängnis unter Anrech⸗ nung von zwei Monaten Unterſuchungshaft. Der Verurteilte ſtand mit ſeinem Stiefvater, dem Invaliden Wilh. Bumb, nicht auf gutem Fuße, da dieſer ſein Vermögen nicht an Kinder aus erſter Ehe der Ehefrau Bumb vermachen wollte. Zu einer Auseinanderſetzung in dieſer 1 8118 muß es auch in der RNacht des 1. Oktober v. Is. im Zimmer der Eheleute Bumb gekommen ſein, in welchem auch der zu Beſuch weilende Bruder des Ehemanns Bumb ſchlief, Knecht, der gerade nach Hauſe kam, hörte den Streit und 0 mit lauter Stimme, e. ob er Ruhe ſchaffen mü Daraufhin machte — der Stiefvater Vorhalte und bald war eine auferei im Gange, in deren Verlauf Knecht zunächſt mit einer Axt 4 Bumb losgehen wollte, von dem zu Hilfe eilenden Bruder des Bedrohten aber daran verhindert wurde. Dann holte Knecht ein Beil und verſetzte damit ſei⸗ nem Stiefvater einen Hieb auf den Kopf. War der 23 zunächſt außer Lebensgefahr, ſo ſtellte ſich bald danach eine eitrige Hirnhautent⸗ ündung ein, an deren Folgen der Invalide umb ſtarb.— Der Staatsanwalt hatte gegen Knecht drei Jahre Zuchthaus beantragt. Rohling und Säufer Kaiſerslautern. Das Schwurgericht verurteilte heute in der Nachmittagsverhand⸗ lung den 54jährigen verheirateten Bernhard Neger aus Mölſchbach wegen eines Ver⸗ gehens der gefährlichen Körperverletzung zu vier Monaten Gefängnis abzüglich einen Mo⸗ nat Unterſuchungshaft, außerdem wurde die Ueberführung in eine Trinkerheilſtätte ange⸗ ordnet. Neger, der bereits ſechs Mal wegen Rohheitsdelikten vorbeſtraft und dem Trunke verfallen iſt, kam in der Nacht auf 16. April diefes Jahres wieder betrunken nach Hauſe und geriet mit ſeinen beiden Söhnen in Streit. Dabei griff er zum Meſſer und verſetzte damit ſeinem Sohn Emil einen Stich in den linken Arm. Der Staatsanwalt hatte Totſchlagsver⸗ ſuch für gegeben erachtet und neben einer Zucht⸗ hausſtrafe von drei Jahren auch Sicherungs⸗ verwahrung beantragt. Sachſen in der Pfalz Bergzabern. Am Sonntagnachmittag traf der ſächſiſche Urlauberzug mit 150 Mann ein. Das Kur⸗ und Fremdenamt bereitete den Gäſten einen herzlichen Willkomm. Die Gäſte bleiben bis zum kommenden Sonntag hier. hmhueiniſche Moſenſchau bis 16. Juli findet in Bad Kreuznach die Rheiniſche Roſenſchau ſtatt. Sie fällt zuſammen mit dem„Tag der deutſchen Roſe“, der in ganz Deutſchland gefeiert wird und am 14. Juli von Bad Kreuznach aus durch Anſprachen namhaf⸗ ter Perſönlichkeiten eingeleitet wird. Dieſe An⸗ ſprachen werden auf alle deutſchen Sender über⸗ tragen. Während der Rheiniſchen Roſenſchar finden in Bad Kreuznach zahlreiche Veranſtal⸗ tungen ſtatt, unter denen die am Samstag, den 14. Juli, abends vorgeſehene Aufführung auf der Freilichtbühne„Die Roſe im deutſchen Lied und Märchen“ ganz beſondere Beachtung ver⸗ dient. Ihr beſonderes Gepräge erhält die Rh. Roſenſchau diesmal dadurch, daß die Roſe nicht mehr als Handelsobjekt, ſondern als Kultur⸗ dokument erſcheint und die künſtleriſche Neu⸗ geſtaltung in den Vordergrund tritt. Da am Sonntag, 15. Juli, der Große Preis von Deutſchland auf dem Nürburgring ausge⸗ tragen wird, bietet ſich den Kraftfahrern Ge⸗ legenheit, bei einem Wochenende zwei große Ver⸗ anſtaltungen mitzumachen, einmal am Sams⸗ tag, 14. Juli, die Rheiniſche Roſenſchau mit ihren ſonſtigen Darbietungen in Bad Kreuznach und am Sonntag, 15. Juli, den Großen Preis von Deutſchland auf dem Nürburgring. Dabei beſteht noch der beſondere Vorteil, daß ſie dann von Bad Kreuznach aus auf weniger belebten, aber vorzüglichen Straßen durch herrliche Ge⸗ gend übher den Hunsrück und die Moſel nach dem Rürburgring fahren können. Baden Entmannung und Sicherungsverwahrung Mosbach. Auf der Staatsanwalt⸗ ſchaft ſprach die Strafkammer gegzn den 56jährigen Otto Kaufmann aus Walldürn die Entmannung und* den 53jährigen Edmund Albert aus Merchingen Entmannung und Sicherungsverwahrung aus. Beide wur⸗ den aus dem Zuchthaus vorgeführt und ſind vielfach vorbeſtrafte gemeingefährliche Sittlich⸗ keitsverbrecher. Der Reichsſtatthalter bei oberbadiſchen Kundgebungen Karlsruhe. Reichsſtatthalter Robert Wagner ſpricht am Freitag, 22. Juni, in einer öffentlichen Kundgebung in Neuſtadt im Schwarzwald. Am Samstag nimmt er vorausſichtlich an der Sonnwendfeier der Hit⸗ lerjugend auf dem Feldberg teil. Das Theater dem Volke Baden⸗Baden. Am Sonntag wurde die Merkurwaldbühne bei ſtrahlendem Wetter für die diesjährige Spielzeit mit A. Hinrichs köſt⸗ licher Bauernkomödie„Wenn der Hahn kräht“ eröffnet. Die Bühne iſt in dieſem Jahre, wie wir bereits berichteten, weſentlich verbeſſert und mit einigen für die Geſamtwirkung vor⸗ teilhaften techniſchen Neuerungen verſehen. Sie iſt nun ein. ideales Freilichttheater und wird lah in dieſem Jahre wieder viele Beſucher nach dem kühlen Merkurwald locken, um auf der ſchön gelegenen Waldbühne Stücke und Dichtungen ernſter oder heiterer Art zu genießen. inrichs ausgezeichnete Bauernkomödie iſt weithin bekannt. Der Dichter zeichnet auch hier wie in ſeinem erfolgreichen Stück„Krach um Jolanthe“ den niederdeutſchen Bauern und ſeine Auch in dieſes Stück iſt eine nette und erfriſchende Liebesgeſchichte hinein⸗ verflochten, die von Anfang an den Erfolg ſichert. Die Darſtellung durch die Künſtler der Baden⸗Badener Städt. Schauſpiele war ganz ausgezeichnet. Tödlicher Abſturz eines Kletterers im Höllental Freiburg. Am————— iſt der 22 Jahre alte Schloſſer Alfred Schmidt aus Freiburg bei einer Kletterpartie im Höllental vom Falkenſteinfelſen, der etwa 100 Meter vom Paulckefelſen liegt, aus etwa 40 Meter Höhe ab⸗ geſtürzt. Der junge Mann blieb mit zertrüm⸗ mertem Schädel tot liegen. Die Sachverſtändigen am Brandherd der Bugginger Grube Buggingen. Zur näheren Erforſchung der Urſache des Grubenbrandes wurde am Samstag ein Teil der Branddämme abgebro⸗ chen. Die Brandſtätte wird nun proviſoriſch ausgebaut und in den nächſten Tagen dauernd beobachtet werden. Die Grubenbauten des Re⸗ viers 2 ſind bis zum Brandherd offen und die elektrotechniſchen Sachverſtändigen haben ihre Bad g reuzna ch. In den Tagen vom 14. ſtändiges Mannheim Unterſuchungen über die nähere Urſache des Grubenbrandes aufgenommen. Die Oeffnungs⸗ arbeiten waren mit mancherlei Gefahren ver⸗ bunden. Bei der erſten Befahrung mußten Ir benützt werden. Staatsanwalt Dr. Schott(Freiburg) hat die 812⸗Meter⸗ Sohle bis zum Brandherd eingehend beſichtigt. Heſſen 108 bedürftige Viernheimer Schulkinder reiſen** zur Erholung nach dem Main⸗Taunusgebiet Am Montag vormittag 11 Uhr hatte ſich eine große Menſchenmenge am OcG⸗Bahnhof ein⸗ gefunden, um den Kindern, die dank der Be⸗ mühungen der tatkräftigen NS⸗Volkswohlfahrt zu einem vierwöchigen Erholungsurlaub in das herrliche Taunusgebiet reiſen dürfen, frohe Fe rien und gute Erholung zu wünſchen. Wenn man ſich keine Quittung geben läßt Mainz. Ein warnendes Beiſpiel für alle diejenigen, die keine Quittungen für erhaltene oder geleiſtete Zahlungen geben oder nehmen, ſollte ein Fall ſein, der ſich in Rheinheſſen zu⸗ * nun zur gerichtlichen Verhandlung and. In blindem Vertrauen übertrugen zwei ältere Damen einem ihnen vertrauenswürdig ſcheinen⸗ den Manne die Eintreibung der Pachtgelder für ihren umfangreichen Beſitz. Der Mann verſtand es jedoch, das in ihn geſetzte Vertrauen grob zu mißbrauchen, indem er 3500 Mark für ſich behielt. Die Ermittlung des Tatbeſtandes war dadurch beſonders ſchwierig geworden, weil überhaupt gar keine Quittungen oder Belege da waren, obwohl es ſich um recht beträchtliche Beträge handelte. Der Unredliche erhielt wegen fortgeſetzter Un⸗ treue und Unterſchlagung zehn Monate Gefäng⸗ nis und 500 Mark Geldſtrafe. Daher die Mahnung: ſtets Quittungen! Saargebiet Eine freche Lüge Berlin. Der ſaardeutſche Arbeitswillige Lutz der Arbeitsdienſtabteilung 3/ iſt an einer Blinddarmentzündung geſtorben. Seine Leiche wurde ins Saargebiet überführt und iſt dort beigeſetzt worden. Jetzt behaupten plötzlich ge⸗ wiſſe Blätter im Saargebiet, Lutz ſei bei leben⸗ digem Leib im Lager verbrannt. Von zuſtän⸗ diger Seite wird hierzu ausdrücklich feſtgeſtellt, daß dies eine freche Lüge iſt. Wie wird das Wetter? Vlonfayg. an ſb. elun i9a&l, Mordoα⏑ 12.*0 9 ndo. 27%. 78 Oae O. 70 19 70 15 200 OwerιMφᷓ hener. O degeen ꝙ wolmig deoecnt o ege zehnee a Kraubein nedel Koewit. Gwiaoz une.»O= ʒe leichte/ 051 nassiger z00 Fwöezi 4 Foemtzehe/ Norowes die biene ſne gen mn oem umce. hie dei gen Katonen stenenoen Zaſ ien geden die Temoerstut an. die Linien verbingen oOrte mit gielcheg ꝛut Reeresn umerechnetes Luftdruch Bericht der öffentlichen Wetterdienſtſtelle Frankfurt. Die Entwicklung eines für die Jah⸗ —* recht kräftigen Tiefdruckwirbels bei Eng⸗ land begünſtigt die Foig feuchter Ozeanluft auf den Kontinent. Noch im Laufe des Diens⸗ tag kann mit dem Auftreten verbreiteter Gewit⸗ terregen gerechnet werden, auch wird ſich unbe⸗ eſtwetter anſchließen. Die Ausſichten für Mittwoch: Wechſelnd be⸗ wölkt mit einzelnen, teilweiſe gewittrigen Nie⸗ derſchlägen, bei lebhaften weſtlichen Winden, friſcher. „ und für Donnerstag: Fortdauer unbe⸗ ſtändigen Weſtwetters. 5 Rheinwasserstand 18. 6. 34 19. 6. 34 Waldshut 53 5973 Rheinfelden 209 209 Saeseee 105 107 an 2²⁰0 220 Maxau„„„„„„„ 356 351 Manunheim„ ο ο O—O 216 214 Gasb„„„„„„„„ 0 107 110 Köln„ O O„„„»„„ O„ 59 54 Neckarwasserstand 18 6. 34 J 19. 6. 34 Jagstielll(tete** 2 Heilbronn„„ O O OO 201 Plochingen—* Diedesheim„ ο ο 22 205 204 Sahrg Schlau tern de Um in der damm brannt Raſen, vorgeft gemeir Sicher Strant wiſſen ſtellen tuende ſonder tung: führun in der Juni 1934 Urſache des e Oeffnungs⸗ ſefahren ver⸗ ing mußten staatsanwalt 812⸗Meter⸗ nd beſichtigt. kinder reiſen Taunusgebiet zatte ſich eine Bahnhof ein⸗ ſank der Be⸗ kswohlfahrt rlaub in das en, frohe Fe hen. geben läßt piel für alle für erhaltene der nehmen, einheſſen zu⸗ Verhandlung n zwei ältere rdig ſcheinen⸗ ichtgelder für ann verſtand etrauen grob Nark für ſich eſtandes war horden, weil oder Belege beträchtliche geſetzter Un⸗ nate Gefäng⸗ tungen! rbeitswillige iſt an einer Seine Leiche und iſt dort plötzlich ge⸗ ei bei leben⸗ Von zuſtän⸗ ch feſtgeſtellt, etter? ——— edeckt oeoe nostille.O se itzehe/ Norowes nstenengen Zas- rte mit olelche erdie iſtſtelle ür die Jah⸗ ls bei Eng⸗ Ozeanluft des Diens⸗ eter Gewit⸗ d ſich unbe⸗ echſelnd be⸗ trigen Nie⸗ n Winden, auer unbe⸗ E 19. 6. 34 107 Sahrgang 4— A Nr. 274— Seite 5 Unerbittliche Sonnenſtrahlen machen Arbeit Die Feuerwehr meldet ihre Tagesarbeit Am Montag, 18. Juni, wurde die Berufs⸗ feuerwehr durch Telephon um 12,22 Uhr nach der verlängerten Alte Frankfurter Straße ge⸗ rufen. Dort waren vermutlich durch Wegwerfen eines brennenden Gegenſtandes zirka 300 bis 400 Quadratmeter Raſen in Brand geraten. Durch Ausſchlagen und Abdecken mit Sand wurde die Gefahr beſeitigt. Ein weiterer Alarm erfolgte Wef Telephon um 13,13 Uhr nach dem Horſt⸗Weſſel⸗Platz 4. Dort konnte infolge Sonnenbeſtrahlung der Kaminöffnung der Rauch nicht abziehen und drang in die Kellerräume. Durch Abbrennen von Papier im Kamin wurde dem Rauch Ab⸗ zug verſchafft. Um 13,26 Uhr wurde telephoniſch gemeldet, daß beim Eiſenlohr⸗Platz zirka 700 bis 800 Quadratmeter Raſen in Brand geraten ſeien. Mit einer Schlauchleitung wurde das Feuer gelöſcht. Ein weiterer Löſchzug rückte um 13,39 Uhr nach der Frieſenheimer Straße 7 ab. Dort konnte ein größerer Raſenbrand mit zwei Schlauchleitungen unter Mithilfe von Arbei⸗ tern der dortigen Firma gelöſcht werden. Um 15,07 wurde telephoniſch gemeldet, daß in der Nähe der Kaſerne am Straßenbahn⸗ damm ein Raſenbrand ausgebrochen ſei. Es brannten zirka 1200 bis 1500 Quadratmeter Raſen, welche durch Aufwerfen von Sand ge⸗ löſcht wurden. 4 Um 15,30 Uhr wurde ein Löſchzug nach dem Luiſenring 19 gerufen. Infolge Sonnenbeſtrah⸗ lung der Kaminöffnung konnte der Rauch nicht abziehen und drang in die Kellerräume. Durch Verbrennen von Papier in dem Kamin wurde dem Rauch Abzug verſchafft. Um 16,10 Uhr wurde telephoniſch gemeldet, ß. beim Rheinbrückenaufgang(Sch oß) ein aſenbrand entſtanden ſei. Beim Eintreffen des Löſchzuges war die Gefahr bereits durch einen Polizeibeamten beſeitigt. Einige Funken⸗ neſter wurden mit Sand abgedeckt. Um 16,31 Uhr waren alle Löſchzüge zurück. Lebensretter im Strandbad Im Rahmen der Reichsſchwimmwoche wer⸗ dennam morgigen Mittwoch um 16 Uhr im Strandbad verſchiedene Lebensrettungsübungen vorgeführt, die zeigen werden, wie man im all⸗ gemeinen dem naffen Tod begegnet und welche Sicherungs⸗Einrichtungen im Mannheimer Strandbad getroffen ſind. Wer es noch nicht wiſſen ſollte, wird bei dieſer Gelegenheit feſt⸗ ſtellen können, daß die am Strande dienſt⸗ tuenden Leute nicht nur eine Aufſicht ausüben, ſondern auch auf dem Gebiete der Lebensret⸗ tung umfaſſenden Beſcheid wiſſen. Die Vor⸗ führungen ſtehen nämlich unter der Leitung von Bademeiſter Kies und Polizeiwachtmeiſter Götz, die ſeit Jahren ſchon auf verantwortungsvol⸗ lem Poſten ſtehen und die ſchon manchmal im letzten Augenblick helfend eingreifen konnten. Befonders Wachtmeiſter Götz zeichnete ſich im vergangenen Jahre beſonders aus und fand auch hierfür die verdiente Nnerkennung. Es dürfte ſomit die Badegäſte beſonders intereſ⸗ ſieren, die Lebensrettungen durch, Leute vorge⸗ führt zu bekommen, die im Strandbad für dieſe Dinge zuſtändig ſind. Die Nordſeebäderfahrk der ödỹ Ende Juni Wer will ſich beteiligen? Für die Urlaubs⸗ reiſe an die Nordſeebäader Büſum und St. Peter in der Zeit vom 24. Juni bis 1. Juli ds. Is. ſtehen noch Plätze zur Verfügung. Ge⸗ ſamtkoſten ab Karlsruhe mit Verpflegung, Un⸗ terkunft uſw. 40 RM. Die Meldungen zu dieſer Urlaubsreiſe ſind ſofort telephoniſch ſpäte⸗ ſtens bis zum 20. Juni an die NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“, Karlsruhe, Kaiſerſtr. 148, einzureichen. „Hakenkreuzbanner“ 1940 bekommt jede Mannheimerin einen Mann Der ſtarke Frauenüberſchuß der in Deutſch⸗ land herrſcht, zwingt neben andern Gründen, die meiſt in den Verhältniſſen wirtſchaftlicher Art liegen, manche Frau, ledig zu bleiben. Aber nicht nur in Deutſchland iſt ein Frauen⸗ überſchuß zu finden und nicht nur in der Rord⸗ wärtigen Zeit. In einzelnen Staaten Nord⸗ amerikas kommen auf 1000 Männer 1290 und mehr Frauen. In Deutſchland kamen 1910 auf 1000 Männer 1028 Frauen, 1919 ſchon 1100, 1925 milderte ſich das Verhältnis ſchon etwas, es kamen auf 1000 Männer 1085 Frauen und 1933 gar 1060. Es hat alſo ſchon wieder eine erhebliche Angleichung im Verhältnis der Ge⸗ ſchlechterzahlen zueinander ſtattgefunden. Der Reichsdurchſchnitt iſt alſo heute ungefähr 1060 Frauen auf 1000 Männer. Aber dieſe Zahl, die den Reichsdurchſchnitt angibt, iſt nicht die der Landesteile. Es gibt da allerhand Unterſchiede. In Berlin kamen 1933 auf 1000 Männer 1069 Frauen, in Baden 1085, in Württemberg 1017 und in Bayern 1095. Man ſieht an dieſen 25 len eine große Abweichung vom Reichsdur ſchnitt zuungunſten der Landesteile ſoweit . Süddeutſchland in Frage kommt. Aber nicht allein auf die Landesteile trifft das zu, ſondern auch auf die Städte. In den Städten haben ein Mehr an Frauen: Hamburg 0,9 Prozent, Köln 1,0 Prozent, Stuttgart 0,4 Prozent, München 0,5 Prozent, Koblenz 0,1 Prozent, Frankfurt 0,8 Prozent, Mannheim 0,7 Prozent, Leip⸗ zig 1,9 Prozent, Berlin 0 Prozent. Auch hier ſind die Abweichungen ſehr unterſchiedlich. Die Geſamttendenz in der Entwicklung geht aber in Deutſchland ſtark nach oben zugunſten der Frauen. Hält die Angleichung in der Weiſe an, wie ſie in den letzten Jahren ſtattgefunden hat, werden wir bald wieder zu den Verhältniszah⸗ len von 1910 kommen, wo es faſt ebenſo viele Männer wie——.— gab. Intereſſant iſt noch in dieſem Zuſammenhange, daß es Städte in Deutſchland gibt, in denen Frauennot be⸗ ſteht. In den Städten Gelſenkirchen, Oberhau⸗ 420 Chemnitz und Königsberg überwiegt das männliche Element ganz erheblich, in Gelſen⸗ kirchen iſt das Verhältnis von 1* zu Män⸗ nern 10:12,7. Das heißt, auf 1000 Frauen kom⸗ men 1270 Männer! Hochſommerliche Betrachtungen um Bäder und ums Wetter Was haben wir doch geſtern geſeufzt und ge⸗ ſtöhnt, als uns der Schweiß in Strömen über die Stirne floß und uns die Hitze bald zu Bo⸗ den drückte. Der Schrei nach Abkühlung war rieſengroß, denn die Bruthitze legte ſich zent⸗ nerſchwer auf Körper und Geiſt. Wer es ſich nicht leiſten konnte, kopfvor in ein kühlendes Naß zu ſtürzen, der verſuchte durch eisgekühlte Getränke und durch Vertilgen ungeheurer Men⸗ en von Eiswaffeln die Hitze zu überſtehen. Es war aber meiſt ein vergebliches Bemühen, denn kein Luftzug milderte den Gluthauch, der aus Afrikas— zu entſtammen ſchien. Der einzige Troſt bei der heißen Angelegen⸗ heit war der Wetterbericht, der das Aufkom⸗ men gewittriger Strömungen orakelte. 1 Wo irgendein Waſſer plätſcherte, traf man dann geſtern auch die Badenden, die, von keinen Berufspflichten beſchwert, den Tag hinder ſich brachten. Das Strandbad wurde von 8000 be⸗ völkert, die nicht müde wurden, das Lob des Mannheimer Strandbades zu ſingen. Immer⸗ hin wären es vor zwei Jahren an einem ſolchen heißen Tag mindeſtens 15 000 Badegäſte geweſen. Der ückgang der Arbeitsloſigkeit machte ſich aber ſehr deutlich in dieſer Bezie⸗ hung bemerkbar, da die Leute, die während des Tages Zeit zum Baden haben, immer weniger werden. In einigen Jahren wird man wo⸗ chentags im Strandbad beſtimmt nur noch ältere Männer, Frauen und Kinder antreffen. Wer außerhalb des Strandbades ein Bad nahm, fand höchſtens noch in den Rheinbädern ſeine Befriedigung, denn rund um Mannheim laſſen gegenwärtig die Waſſerverhältniſſe ſehr zu wünſchen übrig. Die alleinige Schuld iſt der Trockenheit zuzuſchreiben, die den Waſſer⸗ ſtand der Flüſſe ſo ſtark verringert hat, daß nur der Rhein noch klares Waſſer führt. Der Neckar iſt durch ſeine Schmutzigkeit bereits in den letzten Jahren berüchtigt worden und in dieſem Jahre iſt es bei dem Niederwaſſer noch viel ſchlimmer. Man wundert ſich nur, daß die Badenden nicht ſchon längſt den Ekel bekommen haben. Genau ſo und teilweiſe noch ſchlimmer iſt es am Altrheinſtrandbad auf der Frieſen⸗ heimer Inſel, das bei normalem Waſſerſtand an den ſeichten Uferſtellen wenigſtens einen Sandbelag hat oder bei hohem Waſſerſtand über unter Waſſer geſetzte Wieſen zu erreichen iſt. Gegenwärtig bildet eine zähe Schlamm⸗ ſchicht die Umrandung der Waſſerfläche, ſo daß es ſchon ein Problem geworden iſt, wie man das Waſſer verläßt, ohne mit ſchlammigen Füßen das Land zu betreten. Hinzu kommt noch, daß der geſamte Altrhein mit Ausnahme der Fahrrinne vollkommen verſchlammt iſt. Selbſt in der Mitte des Altrheins befinden ſich Stellen, die nur wenige Zentimeter dom Waſſer überſpült ſind. Wer ſich aber ſtellen will, iſt im nächſten Augenblick ſchon bis zu den Knien im Schlamm eingeſunken. Dieſe ganzen Verhältniſſe ſind für Nichtſchwimmer außerordentlich gefährlich, da es nicht leicht iſt, ſich aus der Schlammumklammerung zu liſen, während andererſeits wieder der Grund zur Schiffahrtsrinne ganz ſtill abfällt. Der an der Luft liegende Schlamm verbreitet außerdem noch einen peſtilenzartigen Geſtank, ſo daß der Aufenthalt nur an günſtigen Stellen möglich iſt. Wers bei der Frieſenheimer Inſel im Neu⸗ Rhein baden will, wird öl⸗ und fettglänzend aus dem Waſſer kommen und genau ſo wie jeder andere, der im Altrhein oder im Neckar badete, zu 4 erſt ein Reinigungsbad neh⸗ men muß, ehe er wieder unbedenklich ſich unter die Menſchen begeben kann. Endlich, nach langen ſonnigen Tagen voller brühender Hitze ging heute mongen ein erlö⸗ ſender Regenſchauer hernieder. die Felder und die Wieſen, die Gärten und die Bäume das kühlende Naß auf. Die dünne, graue Staubſchicht, die auf den Blättern lag, iſt heruntergewaſchen und ſie glänzen in fri⸗ ſchem Grün. Die Menſchen atmen auf. Die Sonne, wenn ſie noch ſo viele ſommerliche Freuden bringt, wird doch, wenn ſie es mit unſerer alten, guten Erde zu gut meint, ein biſſel ungemütlich. Immer noch iſt der Himmel mit Wolken be⸗ deckt. Der Landmann ſchaut zu ihm auf und hofft, daß nach der langen Drockenheit noch mehr fruchtbringender Regen herunterrinnt, damit die Halme und Gräſer ſich wieder auf⸗ richten und reiche Ernte bringen. Auch den Städter erfreut die friſche Küble. Er atmet mit weiten Lungen die friſche Luft und ſeine Avbeit geht ihm ganz anders von der —.— wenn die ſengende Hitze ihm nicht den 5 rper ermattet und dem Denker die Schwung⸗ kraft nimmt. Ein wenig, liebe Sonne, halte dich noch hin⸗ ter den Wolken verſteckt, damit die Hitze den Häuſern entweicht, damit die durſtige Erde ſich ſattrinken kann und wir die ſommermüden Glieder erfriſchen können. * ſuchen ſein. urſtig ſaugen Abendausgabe— Dienstag, 19. Zuni 1234 polizeibericht vom 19. zuni 1934 opfer des Veriehrs 1 Auf der Kreuzung Römer⸗ und Schulzen⸗ ſtraße in Wallſtadt fuhr eine Radfahrerin ge⸗ gen einen Perſonenkraftwagen, von dem ſie er⸗ faßt und einige Meter geſchleift wurde. Sie er⸗ litt einen Schädelbruch und wurde mit dem Sanitätskraftwagen in das Allg. Krankenhaus gebracht. Es beſteht Lebensgefahr. 75 Ein jugendlicher Radfahrer, der auf der Seckenheimer Straße gegen einen Straßen⸗ bahn fuhr, ſtürzte und erlitt hierbei eine größere Schnittwunde am linken Unterarm. Um die gleiche Zeit kam auf dem Kreisweg 4 beim Flugplatz ein Perſonenkraftwagen von der Fahrbahn ab und ſtürzte die Böſchung hin⸗ unter, wobei er ſich überſchlug. Der Fahrer und ein Fahrgaſt erlitten hierbei erhebliche Verletzungen und wurden mit dem Sanitäts⸗ kraftwagen in das Allg. Krankenhaus gebracht, während eine Mitfahrerin nur leichtere Ver⸗ letzungen erlitt. Das Fahrzeug wurde ſtark beſchädigt. Geſtern abend ſtieß auf der Mannheimer Straße in Käfertal⸗Süd ein Kraftrad mit einem Lieferkraftwagen zuſammen. Der Kraftradfah⸗ rer und ein Mitfahrer erlitten hierbei Verlet⸗ zungen und wurden in das Allg. Krankenhaus 4355 Das Kraftrad wurde erheblich be⸗ ig 4 Unvorſichtigkeit beim Schwimmen Beim Baden im Neckar kam eine Schwim. merin einem in Fahrt befindlichen Dampfboot zu nahe und wurde von der Schraube erfaßt. Sie erlitt hierbei an beiden Unterſchenkeln Fleiſchwunden und Prellungen und weitere Verletzungen am Unterarm und am Kopf. Der Sanitätskraftwagen brachte die Verletzte in das Allg. Krankenhaus. 5 Selbſttötungsverſuch In vergangener Nacht brachte ſich ein in Ner⸗ karſtadt⸗Oſt wohnender Mann, in der Abſicht ſich das Leben zu nehmen, mit einer Selbſtlade⸗ piſtole einen Schuß in die linke Bruſtſeite bei. Der Lebensmüde wurde mit dem Sanitäts ⸗ traftwagen in das Allg. Krankenhaus gebracht. Es beſteht Lebensgefahr. Der Grund zur Tat dürfte in zerrütteten Familienverhältniſſen zun Vermift 2 wird ſeit 16. 6. 34 der Lehrling Hans Schwarz, geb. 8. 11. 1918 zu Mannheim. Beſchreibung: 155 Zentimeter groß, unterſetzt, kräftig, blonde Haare, blaue Augen, aufgeworfene Lippen, vollſtändige Zähne, rundes Geſicht, am rechten Fuß Brandwunde. Kleidung: Schwarzer Sonn ⸗ tagsanzug, kurze Hoſe, blaues Polohemd, San⸗ dalen mit Gummibelag, braune Strümpfe. Hat Bergzelt und Badetuch bei ſich. Anhaltspunkte über den Verbleib des Vermißten wollen der —35 oder der Gendarmerie mitgeteilt wer · en. Diebſtahls⸗Ehronil. Entwendet wurde: Am 12.6. 31 von einem Auto in einem Hofe in N7 hier ein Erſatz⸗Scheibenrad 4,50 mal 18, Marke Phönix mit ſchwarzer Scheibe. Sonnlagstkarłen nach heidelberg Aus Anlaß des Gaſtſpiels des Zirkus Buſch in Heidelberg vom 2. bis 5. Juli 1934 werden Sonntagsrückfahrkarten mit eintägiger Gel⸗ tungsdauer von 0 bis 24 Uhr an allen Spiel⸗ tagen im Umkreis von 35 Kilometer um Hei⸗ delberg ausgegeben. Die Rückfahrt in Richtung Mannheim kann noch mit Zug 350(Heidelberg ab.30 Uhr) erfolgen. Die Karten gelten zur Rückfahrt nur, wenn ſie auf der Rückſeite von der Zirkuskaſſe abgeſtempelt ſind.—— zeneiunmisäthes uus bpborknatonlanarhihronBaneisasrareasenpneisshnarppebvn, musakarmarasaenehihgarusmnterangeurzasasemengemaaaanmanrakranhermanmmebenneeeee——* 55 e phantaſien u. Sonaten von Karl Philipp Emanuel Bach im neunten hiſtoriſchen Rlavierabend Willy Rehberg Karl Philipp Emanuel Bach iſt als der zweitälteſte Sohn Johann Sebaſtians im Jahre 1714 in Weimar geboren. Seine äußere Lauf⸗ bahn kennzeichnet beſonders die Anſtellung als Kammercembaliſt bei Friedrich dem Großen zu Potsdam. Seinen Namen„der Hamburger Bach“ hat er wegen ſeiner ſpäteren Stellung als Kirchenmuſildirektor(in Nachfolge Tele⸗ manns) in Hamburg. Hugo Riemann beſchreibt ihn: Die Muſik Ph. E. Bachs ſteht im allge⸗ meinen der tiefſinnigen polyphonen Schreib⸗ weiſe ſeines Vaters fern und läßt nur im Reichtum des Harmoniſchen deſſen Schule er⸗ iennen, hat ihren eigentlichen Schwerpunkt im Melodiſchen, das zumeiſt in franzöſiſcher Weiſe ſtark verſchnörkelt iſt und heute etwas veraltet anmutet. Charakteriſtiſch für ſeinen Stil ſind auffallend häufig ſtark gliedernde Halbſchlüſſe. B. hat auf dem Gebiet der Klavierſonate Satz⸗ technik und Ausdruck ganz außerordentlich ge⸗ förderd; ſein Clavichord wird ihm, ähnlich wie ſpäter Chopin, zum Univerſalinſtrument; die Sonatenform Gefäß für ſubjektivſten, zwiſchen freiem und gebundenerem Stil wechſelnden, an Pointen und Ueberraſchungen reichſten Inhalt. Er iſt der eigentliche muſikaliſche Repräſentant des Zeitalters der Empfindſamkeit. Ein aufſchlußreiches Werk, aus dem man in der Hauptſache Kenntnis von dem damaligen Klavierſpiel beziehen kann, iſt ſein bekanntes Opus„Verſuch über die wahre Art, das Kla⸗ vier zu ſpielen“, in dem er den bedeutenden Satz ſpricht: Der Spieler kann nur rühren, er ſei denn ſelbſt gerührt. Sein muſikaliſches Talent war geringer als das ſeines um 4 Jahre älteren Bruders Wil⸗ helm' Friedemann, aber ein im großen und ganzen geregeltes Leben ließen ihn weit unge⸗ ſtörter zum Meiſter werden. Die Vorliebe Jo⸗ ſeph Haydns für ſeine Klavierwerke, deten er eine faſt unüberſehbare Menge geſchrieben hat (allein 200 Sonaten), iſt bekannt. Seine Phan⸗ taſien ſind formal gelockerter und ſind, wie Wal⸗ ter Riemann ſagt„rhapſodiſch geſtaltet“ und erinnern in ihrer rezitatoriſch freien Anlage und in ihrem leidenſchaftlichen Inhalt unmit⸗ telbar an die großen Recitativo accompagnato- Szenen der neapolitaniſchen Oper.. Das äußerlich Neue bieten ſeine Klavierſonaten. Sie vereinigen zum erſten Male und oft mit dra⸗ matiſcher Gegenſätzlichkeit und Prägnanz im Ausdruck mehrere, im Charakter gegenſatzliche Sätze im Mittelteil in anderer Tonart, ver⸗ ändern Wiederholungen des Hauptteiles und gelegentlicher Herausbildung der Keime einer Art zweiten Themas zum einheitlichen Gan'ꝛen, kennen aber noch keine Durchführungen im klaſſiſchen Sinne. So bilden ſeine Sonaten den Uebergang von denen eines Kuhnau, Pas⸗ uini oder Scarlatti zu denen der Wiener laſſiker. Der ausgedehnte praktiſche Teil dieſes Abends brachte die ausgezeichnete Interpretation einer größeren Reihe Phantaſien und Sonaten durch Willy Rehberg. Der zehnte Abend findet am kommenden Montag um 20 Uhr wieder bei Scharf und Hauk, C 4, Nr. 4, ſtatt. H. E. Die„Libelle“ in der zweiten Junihälfte Bei dieſem warmen Sommerwetter iſt es eine Kunſt, das Publikum zum Beſuch eines Kabaretts zu bewegen. Das Gebotene muß ſchon ſehr gut ſein, ſonſt verbringt man ſeine Abende lieber im Freien. Mit Freude wohnt man aber diesmal dem Programm der„Libelle“ bei, die mit der Auswahl der Künſtler in letzter Zeit eine überaus glückliche Hand hat und mit we⸗ nigen Kräften zu einem genußreichen Abend zu verhelfen vermag. Einen ſehr guten Griff hat man diesmal mit dem Anſager Oskar Al⸗ brecht getan, der durch ſeine große Vielſeitig⸗ keit mehrere Programmnummern ohne weiteres ausfüllen kann. Seine Anſage iſt voll Witz und Geiſt und nach anfänglicher Zurückhaltung —9 i 5 die Beſucher ſpäter um ſo begeiſter⸗ er ihr Ohr. Die vier Funknachrichter“ mit Ka⸗ pellmeiſter Maggrander eröffnen wieder den Abend und dann lernen wir in Rita Her⸗ terich eine begabte Sängerin kennen. Wenn wir auch den Dorfſchwalbenwalzer von Strauß ſchadi etwas ausgefeilter gehört haben, ſo ent⸗ ſchädigt ſie uns aber mit dem Lied„Das Glückerl“ von Robert Stolz, das ihr anfchei⸗ nend beſſer liegt. zeigen dann Höchſtleiſtungen der Jongleur⸗Kunſt. Es iſt nicht alles neu, was man da zu ſehen bekommt, aber die Surganz und lüffigkeit, mit der jede Darbietung durchgeführt wird ruft, hervor. Sehr wirtungsvoll iſt die Arbeit mit den Strohhüten, die mit gro⸗ ßer Geſchicklichkeit geworfen, immer wieder z der werfenden Han zurückiehren. Oskar Albrecht bringt alte Schlager in einer ſehr netten und feinen Mf zu Gehör und aus ſeinen Darbietungen iſt ſehr deutlich die unbekümmerte Fröhlichkeit der alten Zeit zu ſpüren. Ein Vergleich mit den Schlagern der Nachkriegszeit auch bis zur Gegenwart iſt nicht ſehr ſchmeichelhaft für dieſe. In Frankfurter Mundart erzählt er dann weiter eine kleine Epiſode, die das Haus begeiſtert und ſehr fein pointiert zu Gehör kommt. Rita Herterich ſchließt ſich mit einigen modernen Schlagern an, die lebhaften Anklang finden. Das Pro⸗ gramm iſt aber noch nicht erſchöpft. Fred Janz, der Komiker des Weſtdeutſchen Rundfunks, be⸗ ſchließt es mit humoriſtiſchen Vorträgen und weiß dabei die Klarinette gut zu beherrſchen. hs. Die Geſchwiſter Larſen 1 / Jahrgang 4— ANr. 274 4 Seite 6 „„Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Dienstag, 19. Juni 1934 „Schmücket die Pferde mit Lindenlaub und laſſet ſie weihen für die heilige Lohe“. So hat es einſt im Berglande geheißen, als der Tag in ſeiner ſchweren Arbeit helfen, zu ſchmücken, um ſie Gott und dem Dämonen beſonders wohl⸗ gefüllig zu machen. Zum Almauftrieb und zum Almabtrieb„ha⸗ ben die Kühe buntes Bänderzeug, Flittergold⸗ kronen und Wetterkraut auf“, zum Frühlings⸗ ritt ſind die Röſſer gezieret mit Buchs und Flachs, bei der Ausfahrt des Brautwagens wird die Lieblingskuh geſchmückt, und zu Pfing⸗ ſten wird der ſtattlichſte Ochſe ſämtlicher Ställe des Dorfes mit Blumen reich bekränzt zu den Fluren hinausgeführt. Zu Sonnwend aber wurde wiederum das Roß für den Ritt auf den Wotan geweihten Berg aufgeputzt, dieſes Mal mit Lindenzwei⸗ gen, gebrochen vom Dorfſchutzbaum. Das Schmücken von Tieren und Ackermanngerät geht auf den uralten Baumkult zurück, und Linden⸗ laubzier ſtand beſonders hoch in Ehr. In dem Dorfe Effry im Aisnegebiet hatte ſich bis vor dem Kriege der Lindenbaumkult erhalten. Mit dem Sonnwendtage war der Ritt zum Kirchlein des Roßpatrons Eligius ver⸗ bunden. Vor der heiligen Roßpatronſtätte ge⸗ mahnt an Ahnenkult eine uralte mächtige Linde, Von dieſem Baum wurde der Röſſerſchmuck ge⸗ brochen, aber auch die Frauen und Mädchen holten ſich ihr Kopfgewinde vom Dorfſchutz⸗ baum. In den ruſſiſchen Dörfern wurden die Lindenrindenzäune, die die Pferde für das Jo⸗ hannisfeuer getragen hatten, geweiht und nach dem Sprung durch die Glut oder nach dem Umritt um das heilige Feuer verbrannt, wo⸗ durch die Lohe beſonders geweiht war. In Tirol und Altbayern warf man einſt Johanniskrautbüſchel und Birkenzweige vom Fronleichnamsſchmuck in das Sonnwendfeuer. Zwiſchen dem chriſtlichen Fronleichnamsfeſt und dem altgermaniſchen Sonnenwendkult beſteht Rein gewiſſer Zuſammenhang, und manche Sitte, die zu Fronleichnam üblich war, war wohl dem Sonnenwendfeſte entnommen. In grauer Vorzeit war das Sonnenwend⸗ feſt ein wahres Volksfeſt. Der Weg zum heiligen Feuer wurde mit Bir⸗ kenbäumchen und Lindenzweigen geſchmückt. Triumphbögen, geziert mit Lindenlaub, Son⸗ nenrad und Dümonenlarven, waren am Ein⸗ gang auf den Feuerplatz errichtet. Da und dort erkennen wir noch den Brauch des Abbrennens von Halkenkreuzen, dem unſeren Urahnen heili⸗ gen Runenzeichen und Sonnenſymbol. Hohe hölzerne Kreuze werden im Berglande aufge⸗ richtet umd nachts abgebrannt. In Tirol, im Steiermärkiſchen, in einigen Teilen Altbayerns und in verſchiedenen nord⸗ deutſchen Gauen iſt es heute noch Sitte, um das Feuer einen Reigen zu tanzen, der ſeltſame Figuren aufweiſt. Reimſpruch und Wunſch⸗ geſänge begleiten den Sonnenwendtanz. Von der Höhe, auf der das Feuer lodert, werden brennende Reiſigbündel auf die taunaſſe, im höchſten Wachstum ſtehende Saat hinabgerollt, um die Schauerdämonen zu verſcheuchen. Im Salzburgiſchen ſchleudern die Dorfburſchen brennende Birkenbeſen in die Luft und ſingen dazu geheimnisvolle Reimſprüche. Je höher das lodernde Werg fliegt, deſto größer iſt die Ausſicht der Erfüllung eines Wunſches. Das Hinablaſſen von brennenden Scheiben in einen Bach vertreibt die Wetterhexen. Durch das Abrollen von lodernden Scheiben ſoll auch die Abnahme des Tages verſinnbildlicht werden. Den alten altgermaniſchen Sonnenwendkult erblicken wir auch in der Sitte des Feuer⸗ ſprunges. Im Berchtesgadener Lande nimmt der Burſche das Dirndl in die Hand, das er liebt und das er ſpäter als Hofweib heimführen möchte und ſpringt mit ihm durch die Lohe. In Tirol achten die Leute ſehr darauf, daß der Feuerſprung ſchön und mit einem lauten Jauch⸗ zer durchgeführt wird.„Der ſcheut's heilige Feuer“, ſagen ſie, wenn ſo ein Doppelſprung nicht ſauber ausfällt. Auch aus dem Lodern des Feuers ſelbſt wird geweisſagt.„S' Feuerlein bringt volle Ernte ein“, heißt ein Reimſpruch. So verbindet ſich mit dem Feuerkult auch der Wetterkult. Das zeigt uns wiederum ein Lied, das in Steiermark beim Tanze um das Feuer geſungen wird: O heiliger Johanni und Donati Behütet unſer Feld und unſer Vieh Vor Blitz und Donner und Schauertoben, Daß wir euch immer ewiglich geloben. Johanniskrautbüſchel ſind bekanntlich Talis⸗ mane gegen Schauertoben und Blitzgefahr, ſie werden an Stall⸗ und Hoftüren geſteckt. Auf uralten Tiroler Bauerngehöften finden wir heute noch an den Dach⸗ und Balkonbalken Sonnenräder und Hakenkreuze eingeſchnitzt. Dieſelben Runen ſah ich auch diesmal an einem alten Berghoftorbogen. Warden nicht einſt an der Sonnenwende kam. Der Bergbauer liebte es, getreu der Väter Art, die Tiere, die ihm äuerli die Türen Hakenkreuzzeichen gemalt, als die Zeit der Sonnenwende nahte? Aus dem bäuerlichen Kult wiſſen wir, daß in der Perchtandacht und in der erſten Maien⸗ Runen bekritzelt werden! Derſelbe Kult konnte auch einſt zur Sonnenwendzeit geübt worden ſein. Karl Perktold. An das deukſche Landvolk! „Die Sorge des nationalſozialiſtiſchen Staa⸗ tes gehört mehr dem Kinde als dem Erwach⸗ ſenen.“ Dieſe Worte unſeres Führers und Volkskanz⸗ lers ſind der Leitſpruch für die Kinderlandver⸗ ſchichung im Rahmen des Hilfswerkes„Mutter und Kind“. Viele tauſend Stadtkinder bedürftiger Fami⸗ lien wollen wir zur Erholung aufs Land ſchik⸗ ken. Sie ſollen ſich dort körperlich erholen. Sie nacht Stall⸗ und Hoftüren mit geheimnisvollen von Stadt un er Sonnwendkult ſollen aber auch ihre deutſche Heimat, bäuerliche Sitten und Gebräuche kennen und verſtehen ler⸗ nen. Stadt und Land ſollen einander naher kommen. Wir wollen der deutſchen Jugend Herz und Ai für die Verbundenheit Deutſche Bauern! Helft weiter an dem Ge⸗ lingen dieſes Werkes! Tauſenden deutſcher Stadtkinder habt ihr euer Haus geöffnet. Wir danken der deutſchen Landbevölkerung für die⸗ ſen Beweis national⸗ſozialiſtiſcher Opferbereit⸗ ſchaft. Aber noch Tauſende von Pflegeſtellen fehlen un. Wir rufen euch, deutſche Bauern, wieder auf: Helft uns, das große Werk der Kinderland⸗ verſchickung durchzuführen; helft unſerer Groß⸗ ſtadtjugend! Ihr dankt damit unſerem Führer für ſeinen Kampf um Deutſchlands Wiederaufſtieg! gez.: Erich Hilgenfeldt, Amtsleiter des Amtes für Volkswohlfahrt Die Reichsſchwimmwoche in Mannheim am letzten Sonntag Schlechter Beſuch einerſeits, ganz her vorragende Leiſtungen andererſeils Große hatte der Arbeits⸗ gusſchuß Mannheim der Reichs⸗ ſchwimmwoche auf ſeine angekündigte erſte Großveranſtaltung am letzten Sonntag im und am Neckar geſetzt. Aber wie ſo oft, hieß es auch hier einmal mehr:... und erſtens kommt es anders und zweitens als man denkt! Die ſchon ſeit mehreren Tagen über unſerer Stadt laſtende Hitze, die übrigen Großveran⸗ ſtaltungen, wie Fußballſpiel Süddeutſchland— Paris, Motorbootrennen, Gartenfeſte uſw., und nicht 325 das Strandbad taten dem Be⸗ ſuch ſtarken Abbruch. Dafür trug aber alles Gebotene eine beſondere Note. Rein äußerlich ſchon wurden die Nicht⸗ unterrichteten auf ihrem Wege zwiſchen Fried⸗ richs⸗ und Adolf⸗Hitler⸗Brücke auf etwas Unge⸗ wohntes hingewieſen. Unterhalb der Fried⸗ richsbrücke herrſchte ein geſchäftiges Treiben von Schwimmern und Schwimmerinnen. Trans⸗ parente„Schwimme dich geſund“,„Verſichere dein Leben, lerne Schwimmen“,„Jeder Deutſche ein Schwimmer“ uſw. gaben auch hier bald K über den Sinn der Anſammlung. Auf dem Reckar ein munteres Treiben bunt bewimpelter Ruder⸗ und Paddelboote; Motor⸗ boote flitzten auf und ab, Anweiſungen wur⸗ den gegeben. Die Hitlerbrücke war in ein Flag⸗ genmeer verwandelt und Radio⸗Pilz ſchickte flotte Muſikweiſen durch ſeinen Körting⸗Laut⸗ Dienstag, den 3. Juli 1934, nachm. ½ 4 Unhr, im Kolninghaus, U 1, 18. Ein groſes—— fiür Jugenel u. lustiges Mär ehenspicæl— frei nach Ruply:: Musik von Karl Rumler mit Gesang, Kinderballett und großem Orehester Splelleitung: JIse Ernst. Musikal. Leltung: Der Komponist. Gesamtleitung: Ludwig Vaaàs. Veranstaner: Hakelkreuzhanner-Verlag Eintrittspreise: Loge Mitte num. NA. 80 9* Selte L 95—50 Sitzplatz num.„»»50 unnum.„»»20 Geschlossene Schukklasse: Sonderpreise — Kartenverkauf: Hakenkreuzbanner-Verlag, N 3, 14 Völkische Buchhandlung, p 4, 13 Nuslkhaus Heckel, O 3, 10 Kolpinshaus, U 1, 18 iſt gut ſo. ſprecher, den größten von Mannheim, über das weite Neckargekände. Gegen 14.30 Uhr fetzte ſich die lange, der aktiven Schwim⸗ mer(innen) unter Vorantritt eines Spiel⸗ mannszuges in Bewegung. Kurz vor der Hit⸗ Oberturnwart lerbrücke wird Halt 3 Adelmann(TV 1846) erteilt Kommandos und ſchon haben wir ein viele Hundert zäh⸗ lendes Feld vor uns, das die geſpannten Zu⸗ ſchauer mit prächtigen turneriſchen Freiübun⸗ gen überraſchen ſollte. Zuvor ſprach Bezirks⸗ führer Walter Blank die Begrüßungsworte. Seinen Ausführungen entnehmen wir: 4000 bis 5000 3 finden fährlich in Deutſchland den naſſen Tod, eine Zahl, die nach 15 Jahren eine Stadt wie Koblenz bevölkern könne. Welche Werte aber durch dieſe Verluſte verloren!? Dieſem großen Uebel zu ſteuern, iſt das Ziel der Reichsſchwimmwoche. Die anweſenden Nicht⸗ ſchwimmer konnten lernen, daß das Schwim⸗ men nicht nur ein geſundheitlich außerordent⸗ lich wichtiger 23—3 iſt, ſondern auch Quelle größter Lebensfreude und Lebensbejahung ſein kann. Ein deutlicher Hinweis galt dem Er⸗ werb des vom Träger der Reichsſchwimmwoche herausgegebenen Aufklärungsheftchens mit dem Titel„Schwimme richtig“, das in ſeiner Ein⸗ fachheit 3 jung und alt leicht verſtändlich ge⸗ 8 ten iſt. Ein Sieg⸗Heil beſchloß ſeine auf⸗ chlußreichen Worte. Mittlerweile wurde es auf dem Waſſer leben⸗ dig. Die Kanuſportler ſtellten ſich vor, um in Kanuſpielen verſchiedenſter Art die Zu⸗ ſchauer zu begeiſtern. Fiſcherſtechen, Eskimo⸗ kentern(allerdings mißglückt) und Eimer⸗ ſchöpfen wechſelten in bunter Reihenfolge ab. Herr Fritz Wenz gab dabei am Mitkro⸗ phon humorgewürzte Erläuterungen. e Mannheimer Paddlergilde zeigte eine K ⸗ auffahrt, angefangen mit dem Zehnerkance dem ſich eine große Reihe Renn⸗Einer anſch. ſen, bei der allerdings die„Kanonen“ fehlten, da dieſe gegenwärtig 15 einer Saarfahrt be⸗ griffen ſind. Hierauf folgten die Ruderer, die durch RV Amicitia, Mannheimer RC, Mannheimer Ruder⸗Geſellſchaft ſowie RV Ba⸗ den mit Booten aller Art vertreten waren. Die Mannheimer Springerſchule hatte ſich inzwi⸗ ſchen auf dem Bootshaus von Albeißer„häus⸗ lich“ niedergelaſſen, um von hier aus Kön⸗ nen unter Beweis zu ſtellen. Das Brücken⸗ ſpringen konnte leider infolge des niedrigen Waſſerſtandes nicht vorgeführt worden. Beim Schulſchwimmen wurden die verſchiede⸗ nen Schwimmlagen demonſtriert. Bald darauf kam das Wellenreiten. Helmut Böh⸗ ler(SBM) wagte ſich als Erſter auf das einem Motorbvot angehängte Brett. Unterhalb von Albeißer kam er richtig in Fahrt. Nach einem Stromſchwimmen aller Teilnehmer kamen ſchließlich noch die Lebensretter zu ihrem Recht, die unter erläuternden Ausfüh⸗ rungen des Bezirksleiters Rudolf Bauer die verſchiedenen. Rettungsmöglichkeiten demon⸗ ſtrierten. Um die deukſche Mannſchafts⸗ meiſterſchaft im Schach Baden und Bayern kommen in die Endrunde Wiesbaden, 18. Juni. Heiß waren die Tage und heiß waren die Kämpfe in Wies⸗ baden. Die badiſche Mannſchaft(Huſſong, Rutz, Eiſinger, Lauterbach, Th. Weißinger, Barn⸗ ſtedt, Schmaus und Kunitzky) mußte gleich am erſten Tag gegen den Favoriten Bayern an⸗ treten. Trotzdem die Badener gegen eine ſehr ſtarke und ausgeruhte Mannſchaft kämpfen mußten, hielten ſie lange die Waage, erſt in den letzten Minuten konnten die Bayern ihren Sieg ſicherſtellen;:ꝛ3 für Bayern war das Ende. Deſto leichter war es am nächſten Tag. Durch ein Mißverſtändnis waren die Thüringer nicht rechtzeitig angetreten, und ſo mußten die acht Punkte für Baden gutgeſchrieben werden. Ein Ergebnis, das natürlich beide Teile nicht be⸗ friedigen konnte. Am dritten Tag bewies die badiſche Mannſchaft, daß ſie nicht nur am grünen Tiſch gewinnen konnte. Der Gegner, die ſympathiſche Saarmannſchaft, wurde mit :2 aus dem Rennen geworfen. Da Schwaben gegen die Saar wenigſtens 7½% Punkte holen muß, um mit Baden gleichziehen zu können, dürften ſich die Bayern und die Badener für den Endkampf im Herbſt qualifiziert haben. Verkehrs⸗Jorellen„blau“ Von Hermann Hengſt Jene flinken Bewohner der Gebirgsbäche und die zu ihrer Gattung gehörenden Grund⸗ und Teichforellen kennen wir entweder aus Brehms Tierbüchern oder von der Speiſekarte her. Am wenigſten kommen ſie uns in ihrem Element, dem Waſſer, zu Geſicht. Und das iſt gut ſo. Verkehrsforellen finden wir jedoch weder bei Brehm, noch auf der Speiſekarte, und auch nicht im Waſſer, ſondern ausſchließlich auf Land⸗ und Aſphaltſtraßen. Beſonders in Großſtädten haben ſie ſich, nachdem ſie einmal feſten Fuß auf dem Land gefaßt hatten, un⸗ *—— vermehrt. Sie flitzen auf irgendeinem retkarren oder einer Benzinkiſte allüberall nach der ihrer Gattung eigenen Gewohnheit in⸗ mitten des ſonſtigen Verkehrs der übrigen menſchgebliebenen Weſen. Für ſie gibt es keine Hinderniſſe, keine Hemmungen, denn als Ver⸗ kehrsforellen wiſſen ſie jedes Hindernis zu neh⸗ men und verſtehen es ganz meiſterhaft, gegen den Verkehrsſtrom zu ſchwimmen. Dieſe flin⸗ ken Weſen kennen und erkennen keine Gefahren für ſich ſelbſt oder für andere. Mit Netz und Reuſe iſt ihnen nicht beizukommen, doch kann man ſie bei einiger Geſchicklichteit mit den Händen areifen— Poliziſten haben darin be⸗ ſondere Uebung—, nur taugen ſie nichts für die Pfanne. Willſt du eine ſolche Verkehrsforelle einmal „blau genießen“, dann begib dich in eines der großen Krankenhäuſer, denn dort werden täg⸗ lich nere Prachtexemplare eingeliefert. Und das Zahrgang 4- Jamilie Wie verabr 4 2 So ein Fehler, habe, mich w ßen Karneval phen. Dieſe u Geſellſchaft u Eine große 2 verließen in durch den W ſchieren. Da Humor nicht ſpürte hierdu kende Hitze de wurden wir r en und mit rt nach den Neckar⸗Bahn“ Liebes Eup Saale dieſer geſpielt hat, r geiſtert. Die end befeucht auf Schlag ſe lerhand Kur öffnete den Kinderſpiele, laufen uſw., g einen Preis; 4 15 war zun chenk. Für orſorge fü: troffen. Bein konnten ſich meſſen. Der meine ſchöne Vizepräſident haupt keine 9 Humor zum 1 andere ab. eines Elferra und ſehr expl ebung mit i 1„ Ales machte Miesmacher i kennt man hi dete wohl da⸗ Chriſtianſen. ten Narrhall hereinmarſchi richtig ſchilde perſönlich geſ „Schießen“. für Damen a was für Dic Du ja eine P paar Stunder Aufbruch. M unter den Kli alles in beſte Noch ein A Eine z in er ſeine leitend renen Feinde einer vergang mit denen re Volk zerſetzte kampf trieber 85˙5 re Deu 1130 1 e n. 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Es war wirklich 5 ußen. 4 Geſellſchaft unternahm einen Familienausflug. ein Fehler, daß ich—— diesmal entſchloſſen habe, mich wieder einmal unſerer hieſigen gro⸗ ßen Karnevalsgeſellſchaft„Feuerio“ anzuſchlie⸗ Dieſe um unſere Vaterſtadt hochverdiente Eine große Anzahl Mitglieder und Freunde verließen in Rheinau den Eiſenbahnzug, um durch den Wald nach Friedrichsfeld zu mar⸗ ſchieren. Daß es unterwegs an dem nötigen Humor nicht fehlte, kannſt Du Dir denken; man ſpürte hierdurch eigentlich gar nicht die drük⸗ kende Hitze des Tages. Kurz vor Friedrichsfeld wurden wir von der Feuerwehrkapelle empfan⸗ Srt und mit Marſchmuſik ging es durch den rt nach dem Ziele: Gaſthaus„Zur Main⸗ Neckar⸗Bahn“. Liebes Euphroſinchen! Was ſich nun hier im 3 Saale dieſer Wirtſchaft ſowie im Garten ab⸗ geſpielt hat, davon bin ich heute noch ganz be⸗ geiſtert. Die durch die große Hitze ſehr durſtig gewordenen„Feuerio“kehlen wurden entſpre⸗ chend—4 und dann Aes es los. Schlag auf Schlag ſorgte der rührige Elferrat für al⸗ lerhand Kurzweil. Eine Kinderpolonaiſe er⸗ öffnete den Reigen der Darbietungen, allerlei Kinderſpiele, wie Sackhupfen, Wettrennen, Eier⸗ laufen uſw., gaben der Jugend Gelegenheit, ſich einen Preis zu holen, und ſoviel ich feſtgeſtellt habe, war zum Schluß wohl kein Kind ohne Ge⸗ chenk. Für die Erwachſenen hatte man auch orſorge für genügende Unterhaltung ge⸗ troffen. Beim Preiskegeln und Preisſchießen konnten ſich Auge und Arm im Wettbewerb meſſen. Der Mund eines„Feuerioaners“— meine ſchöne Nachbarin ſagte mir, es ſei der Vizepräſident der Geſellſchaft— blieb über⸗ haupt keine Minute ſtill, ſtändig gab er ſeinen Humor zum beſten, und eine Lachſalve löſte die andere ab. Beſonders die beſſere Ehehälfte eines Elferrates— er ſoll in Käfertal wohnen und ſehr exploſiv ſein— ſteckte die ganze Um⸗ gebung mit ihrem herzerfriſchenden Lachen an. Alles machte fleißig mit und ein Kampf gegen „ Miesmacher iſt hier überflüſſig, denn Philiſter kennt man hier nicht. Die Hauptattvaktion bil⸗ dete wohl das Auftreten des Schwergewichtlers Chriſtianſen. Unter den Klängen des bekann⸗ ten Narrhallamarſch kamen zwei Sportler hereinmarſchiert, die ich Dir einfach ſo nicht richtig ſchildern kann, ſie muß man nämlich perſönlich geſehen haben. Es war wirklich zum „Schießen“.——— war auch das Ballonblaſen für Damen aller eſen den Das wäre ſo et⸗ was für Dich geweſen, denn im Blaſen biſt Du ja eine Perle. Allzuraſch verflogen nun die paar Stunden, und bald kam das Signal zum Aufbruch. Mit Muſik ging es zur Bahn, und unter den Klängen des„Muß i denn“ dampfte alles in beſter Stimmung der Heimat zu. Noch ein Ahoir und viele Grüße. Dein„Feuerioaner“ Rodolfus. Eine zauberhafte Rheinfahrt in echtem Kameradſchaftsgeiſte „Arbeit iſt Fluch und der Unternehmer und ſeine leitenden Direktoren ſind die geſchwo⸗ renen Feinde des Arbeiters.“ Das waren in einer vergangenen Epoche ſo die Schlagworte, mit denen raſſefremde Elemente das deutſche Volk zerſetzten und in mörderiſchen Klaſſen⸗ kampf trieben. Die Zeiten ſind vorbei. Im neuen Staate heißt es: Arbeit iſt Glück. O b 3 ob Gefolgsmann, jeder Deutſche iſt ein Teil des Volksgan⸗ en. Alle ſind ſich verbunden auf Gedeih und erderb durch Bande des Blutes. Alle ſind ſie Söhne der Mutter Germania. Volksgenoſ⸗ en, Kameraden. Und es iſt ein ſchöner rauch, daß, um dieſe innere Verbundenheit zu wecken und zu feſtigen, die einzelnen Be⸗ triebe Kameradſchaftsabende abhalten, die Auzer und Gefolgſchaft in frohem Feſte ver⸗ eint. Daß dies nicht immer gerade in einem Re⸗ ſtauvant inmitten der Stadt zu ſein braucht, zeigten die ee Mühlenwerke, die ihr Kameradſchaftsfeſt— einem Rhein⸗ dampfer abhielt. Eine originelle Idee und in ſorgfältigſter Organiſation verwirklicht. Man hatte den Salondampfer„Beethoven“ gechar⸗ tert und gondelte ſo ſechs Stunden lang den lieben alten Vater Rhein hinauf gen Ger⸗ mersheim und herunter. An und für ſich en eine recht nette Sache, die aber allen Beteiligten noch mehr Freude byachte durch die tadelloſe Unterhaltung und Bewirtung die geboten wurde. Um 4 Uhr herum ging die Sache los. Direktor Büchler, der für dieſen Tag zum „kommandierenden Admiral“ ernannt war, überwachte mit größter Sorgfalt die„Einſchif⸗ fung der Truppen“ und ſorgte auch ſpäter in immerwährenden Kontrollgängen dafür, daß alles in Ordnung ging, hier mal nen feinen Witz erzählend, dort in kameradſchaftlicher Weiſe mit ſeinen Gefolgsleuten ſich unterhal⸗ tend.(Ganz im Vertrauen geſagt, ſo kannten den Geſtrengen die wenigſten.) Na ja, Dienſt iſt Dienſt und— Schnaps iſt Schnaps, hieß es einſt beim Militär.—— mit ſei⸗ nen SA⸗Muſikern ſtellte die Bordkapelle, das Mannemer Bloomaul Frank ſorgte mit gro⸗ em Erfolg dafür, daß das Zwerchfell der Zu⸗ örenden etwas erſchüttert wurde, Neumann⸗ Hoditz, der Unvergeſſene, brachte feinpointierte Rezitationen, deren Thema der Feier angepaßt war und letzten Endes wurde auch ausgiebig dem Tanz gehuldigt; was Wunder, daß bald eine ausgezeichnete Stimmung an Bord herrſchte und überall, auch bei den älteſten Se⸗ meſtern, frohe Geſichter zu ſehen waren. Daß aber das frohe Feſt auch eine tiefere Bedeu⸗ tung hat, brachten— inſtruktive Reden der Führer, Direktor Sch mitz und Di⸗ rektor Büchler, ſowie des Vertreters der Kreisleitung„Kraft durch Freude“, Edam, er Gefolgſchaft zum Bewußtſein. R Sieg u auf den Reichspräſidenten und den Füh⸗ rer und dem Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗ Lied gelobten die Anweſenden weiterhin treue Kameradſchaft zu halten im Sinne der natio⸗ nnalſozialiſtiſchen Idee. Eine beſondere Ueber⸗ Ein Tag des Schreckens San Salvador, im Juni. 3000 Tote in San Salvador. Dorf mit 250 Einwohnern vom Erdboden verſchwunden. Sintflut über San Salvador. Ganze Dörfer hinweggefegt. Die ſchlimmſte Wirbelſturmkataſtrophe ſeit Jahren. Das ſind einige Schlagzeilen der Preſſe über die ſchlimmſte Naturkataſtrophe der letzten Jahrzehnte. Aber das ſind nur Worte. Schrecklich die furchtbaren, Bilder, die dahin⸗ ter ſtehen. Bilder von blühenden Dörfern, die in wenigen Minuten dem Erdboden gleichge⸗ macht worden ſind. Das Bild einer ſchreck⸗ lichen Waſſerwand, die dunkel und verhängnis⸗ voll viele Meter hoch über das blühende Land dahinraſt und alles vernichtet, was ſich ihr in den Weg ſtellt. Da ſind Eiſenbahnzüge, die von der Fauſt des Wirbelſturmes wie Spielzeugeiſenbahnen epackt, aus den Schienen geriſſen und deren weit in das Land hineingefegt wer⸗ en. Häuſer, Autos, Menſchen werden kilometer⸗ weit durch die Luft geſchleudert und vernichtet. Eine ſchwarze finſtere Wolke von Schlamm, Schmutz, Erdmaſſen, Steinen, Geröll jagt heu⸗ lend über das Land und verbreitet Grauen, Schrecken und Tod wohin ſie kommt. Die Elemente vaſen. Seen werden zu heulenden Waſſerkratern, ſteigen über ihre Ufer hinweg und verſchlingen die Uferdörfer mit Tieren, Menſchen, Häuſern und Ställen. Berge werden verſetzt. Wälder entwurzelt. Ganze Herden von Tieren treiben in der furchtbaren, grauſigen Flut, die ſich brüllend über das Land wälzt. Dazwiſchen Menſchen, Häuſer, Wagen, in deren Geſchirr noch die Pferde hängen, Boote, Schiffe, Segeljachten wirbeln und treiben durch dieſes furchtbare Chaos der Elemente. Die gemarterte Erde tut 4 Erdriſſe 43 ganze Farmen. Bäche treten über ihre Ufer und werden zu heulenden, donnernden Flüſſen, die uferlos in das Land hineinjagen. Der Himmel hat ſickh verdunkelt unter der Wolke des Schmutzes und Staubes. Eine e ind grauenhafte Nacht ſenkt ſich über dieſes Land und verſucht das Entſetzen zu verbergen. Der brüllende Sturm verſchlingt die Ver⸗ E chreie der Menſchen, das Brüllen r Tiere, das Krachen der einſtürzenden Häu⸗ ſer, Kirchen und Bauten. Der—— öffnet all ſeine Schleuſen und läßt aſſermaſſen herunterſtürzen, die iun Sturzbächen über die Erde hintoſen und zu alles verſchlingenden Strömen werden. Tod und Vernichtung über El Salvador. Eine neue Sintflut iſt über dieſes paradie⸗ ſiſche Land gekommen 4* Eine Minute vor dem Sturm Agua Caluente. Bunt und n liegt es da inmit⸗ ten ſeiner fruchtbaren Felder. Braunrote f Die leichten Holz⸗ häuſer blau, roſa und weiß getüncht. Bunt die Rieſenfalter, die durch die Luft tau⸗ meln. danken vor Glück. Sie ahnt nicht, Brennendrote Hibiskusblüten. Alles ſieht heiter aus... froh... Zahme Papageien in den Gärten, ebenſo bunt wie die Blumen, die überall in wilder tropiſcher Ueppigkeit und Farbenpracht aufglühen. Ein Palmenkranz um einen Teich, den die Sonne zu einer Schale flüſſigen Goldes macht. Ein Ochſenwagen mit einem blumenbeſtickten Baldachin trottet durch die Dorfſtraße. Er iſt mit brandroten Nelken geſchmückt, auch das hölzerne Joch, das die ſcheckigen rachtochſen mit ſtiller Ergebung tragen. Pedro, der Indianer, läuft ſtolz neben den Ochſen her und treibt ſie mit ſeinem ſcharfen Stock an. „Hoio! Lauft meine Ochſen, Hoio! Die ſchönſte Frau von ganz Salvador ſitzt in eurem Wagen, Hoio! Lauft meine Ochſen, Hoio! Aber die Ochſen laufen nicht. Sie trotten nur ſchwerfällig weiter. Es iſt aber auch heute eine Höllenhitze. Selbſt für die Ochſen, die etwas vertragen können. Die Luft iſt dick und zäh vor Hitze. Sie ſcheint beinahe zu kochen. Kein Windhauch iſt zu ſpü⸗ ren. Nicht der geringſte. Es iſt ſo heiß, daß heute nicht einmal die Affen in den dichten Reihen der Amatebäume ſchreien und krei⸗ ſchen Sie ſitzen ſeltſam ſtill und betrachten faſt apathiſch Pedro mit ſeinem Ochſenlarren und die ſchönſte Frau von Salvador, die unter dem Baldachin ſitzt und.. ſeufzt. Ja, Marietta Sotelo, wenn auch nicht die ſcönſte——— von Salvador, ſo doch ſicher die ſchönſte Frau von Agua Caluente, ſeufzt, und das iſt kein Wunder, denn auch ſie leidet unter dieſer furchtbaren Glut, die heute über dem Land liegt. Sie iſt auf der Fahrt zu ihrem Verlobten Juan Perez, den ſie beſuchen will und der eine Farm, eine Stunde entfernt von Agua Caluente, hat. Sie fahren jetzt an der Kirche des Dorfes vorbei. Marietta ſieht auf die Kirche und — daß ſie in einer Woche verheiratet ſein wird. Trotz der Hitze lächelt ſie jetzt bei dieſem Ge⸗ was die nächſten Minuten ihr bringen werden. Sie ahnt nicht, daß dieſes das letzte Lächeln ihres jungen Lebens iſt. Die Tiere werden toll Die Kirche hat ein hübſches ſchattiges Portal. In dieſem Portal ſitzt„Hunger Luis“ und freut ſich über den Schatten und die Kühle, die hier herrſcht. Hunger Luis iſt Landſtreicher und Bettler von Profeſſion, daher ein Name. Der Name ſagt mehr als Tatſache iſt, denn dieſes iſt ein glückliches Land, wo auch ein Bettler nicht hungert, ſondern ein ganz nahr⸗ Leben führt. ie Bevölkerung iſt gutmütig und gaſtfrei. —— profitiert reichlich von dieſen Eigen⸗ ten. In dieſem Augenblick alſo liegt er im Schat⸗ ten des Portals und philoſophiert. Philoſophieren iſt die Hauptbeſchäftigung der Bettler aller Erdteile. Meiſtens philoſophieren ſie darüber, warum es ihnen ſchlecht und anderen gut geht? Das Wort„Faulheit“ ſchalten ſie dabei klugerweiſe ſtets aus. Als er den wunderſchön geſchmückten Ochſen⸗ wagen ſieht, in dem Marietta ſitzt, verzieht ſich ſein Geſicht. „Die hat's gut.., ſo möchte ich es auch nur — —— 5—— —— E ———————. — 5*—— 8 7 40 7 *. einmal in meinem Leben haben...“, denkt er neidiſch. Er weiß nicht, daß Marietta in dieſem Au⸗ nolick denkt,„Wenn ich bloß erſt aus dieſem öllenheißen Marterkaſten heraus wäre...!“ Nein, das weiß er nicht. Aber dafür ſieht er.was... auf einmal. Er ſieht, daß der Himmel eine eigenartige glaſige Färbung annimmt, die einen geradezu unheimlichen Eindruck macht. Zu gleicher Zeit ſpürt er ganz plötzlich in⸗ ſtinktivw ein jagendes Gefühl von Angſt und Furcht in ſich. Sein Herz klopft ihm bis zum Halſe. Sein ganzer Körper iſt plöͤtzlich naß vor Schweiß. Und dieſer Schweiß kommt nicht von der Hitze... Es iſt Angſtſchweiß, aber woher Es iſt doch nichts paſſiert. Und doch muß irgendetwas paſſiert ſein, denn in dieſem Moment jagt ein ganze Herde von Affen heulend und kreiſchend die Stra⸗ ßen entlang, als ſeien ſie auf einer wilden panilartigen Flucht. Warum nur? Was iſt paſſiert? Luis begreift das nicht? Begreift nur das eigene Entſetzen für das er auch keine Erklärung hat. Die Luft iſt plötzlich voller ſchreiender Pa⸗ ageien, die genau wie die Affen in ſinnloſer lucht ſich davonmachen. Auch Pedro der Führer des Ochenkarrens und Marietta ſchauen verblüfft auf die Flucht der Tiere. Aus allen Bäumen, aus den Hecken, aus den Gärten, herunter von den Palmen, klettern, turnen, ſpringen, kreiſchen die Affen und machen ſich davon Auch die Ochſen, die ſonſt ſo pflegmatiſch ſind, benehmen ſich eigenartig. Sie bäumen ſich auf, als ſei plötzlich eine maßloſe Furcht über ſie gekommen. Hat man je geſehen, daß ſich Ochſen aufbäumen? In wilder Todesangſt aufbäumen? Will die Welt untergehen?. Hühner kommen aus den Gärten geflattert. Auch ſie ſcheinen ſinnlos vor Angſt. Ein Mula raſt ganz plötzlich in toller Kar⸗ riere die Dorfſtraße herunter. Ein Stück ab⸗ geriſſenen Strickes ſchleift hinter ihm her. Ein Mula der ſich vom Strick losreißt? Will die Welt untergehen? In dieſem Augenblick blickt Luis nach We⸗ ſten und ganz plötzlich ſchreit er gell auf. Dort im Weſten ſieht er etwas Seltſames. Er ſieht eine ſchwarze Wand, die dis zum Himmel heraufzureichen, ſcheint raſender Schnelligkeit näherkommt. Und nun weiß Luis, was das bedeutet. „Tornado!“ ſchreit er gell zu Pedro, dem In“ dianer und Marietta hinüber und dann wirft er ſich platt an die Erde, denn er weiß, wenn der Tornado ihn packt iſt er verloren. Nun liegt Luis lang auf dem Boden un blinzelt zur Dorfſtraße hinüber. f Er ſiebt wie Marietta verſucht vom Wagen zu ſteigen und wie Pedro Mühe hat, die wild⸗ gewordenen Ochſen zu halten, aber all das dauert nur Sekunden, ſchwarze Wand heran. 0 Sie iſt heran, das Letzte was Luis von der ſchönen Marietta hören ſoll ſind gellende Ent⸗ ge denn ſie hat die ſchwarze Wand geſehen. Die Schreie, aber werden ſchon verſchluckt von dem Donnern und Toben, Krachen und Heulen dieſer Wand, die aus Schlamm, Schmutz und Dreck beſteht, die aber die Kraft von tauſend Giganten beſitzt.(Fortſetzung folgt.) raſchung gab es noch auf der Heimfahrt. In Höhe Neckaraus unzählige lampiongeſchmückte Paddelboote, ein fabelhafter Anblick. Und mit Kanonendonner wurde das Duf begrüßt, als es am Anlegeſteg der„Köln⸗Düſſeldorfer“ feſt⸗ Es war das Feuerwerk vom Ein ſchöner Tag, der in f r inſicht ein voller Erfolg war und der ſicher⸗ lich Führern und—18+5 chaft unvergeſſen blei⸗ ben wird(ſogar gefilmt wurde die M machte. zur nächſten Kamerabdſchaftsfahrt. V. Eigenheimbau im neuen Staat Informationsvortrag mit Lichtbildern Im Saale des„Durlacher Hof“ fand für Ei⸗ genheim⸗Intereſſenten ein Vortragsabend ſtatt, an dem Dr. jur. Aldag derbdch an Hand von zahlreichen Lichtbildern über das Thema refe⸗ rierte:„Eigenheimbau im neuen Staat“. Ein⸗ leitend wies der Vortragende— hin, daß die für den Eigenheimbau heute nicht mehr iſoliert ſei und keine Gruppen mehr gegen ſich habe, ſondern daß gerade die Reichs⸗ regierung den Eigenheimbau als einen ihrer wichtigſten Programmpunkte betrachte. Der ſogenannte Feder⸗Plan ſieht die Schaffung neuer Städte vor, was gleichbedeu⸗ tend iſt mit den Beſtrebungen, jedem zu ſeinem eigenen Haus und einem Stück Garten zu ver⸗ belfen, um Boden⸗ und Lebensfreude neu zu wecken. Auch in den Städten mit zu enger Bau⸗ weiſe ohne jegliche Entlüftung wird eine Sa⸗ nierung und Auflockerung kommen. Um den Bau von Eigenheimen zu fördern, gewährt die Regierung Steuerbegünſtigungen und Erleich⸗ terungen. Während in den Jahren 1923 bis 1931 Mietzinshypotheken von 5000 bis 8000 RM und 1. Hypotheken bis 45 Prozent die Regel waren, hat man beim Wohnhausbau 1933/3 andere Wege eingeſchlagen. Es wurden Reichs⸗ Baudarlehen von 1500 bis 2500 RM gewöhrt, die allerdings ſeit kurzem aus Mangel an Mit⸗ teln geſperrt wurden. So iſt man auf die neue Form der Bauſparfinanzierung durch Bauſpar⸗ kaſſen gekommen. Eine Zinshypothek birgt Ge⸗ fahren in ſich, jedoch iſt eine Tilgungs⸗ oder Amortiſationshypothek das Sicherſte, da ſie eine ungeheure Erſparnismöglichkeit bietet. Je⸗ denfalls ſollte kein Schritt zum Bau unternom⸗ men werden, ehe nicht die Finanzierung gründ⸗ lich ſichergeſte t iſt. Bauſparen ſchafft Arbeit, darum muß es gefördert werden. Mit einem Ueberſicht über das Arbeitsgebiet und das—*. der Bauſparkaſſen, ſowie einer Einführung in das Prinzip der Bauſparfinan⸗ zierung, konnte der Redner ſeine aufſchlußrei⸗ chen Ausführungen beenden. Anſchließend war noch Gelegenheit in einer Eigenheim⸗ ausſtellung im Nebenraum etwa 30 verſchiedene Eigenheimmodelle zu angen. Gegen 200 Perſonen hatten ſich eingefunden, ein Zeichen, wie groß das Intereſſe am ee rmin. Neuordnung des Wirtſchaftsprüfer⸗ berufes Durch Erlaß des Reichswirtſchaftsminiſters vom 14. Juni ds. Is., der im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter der Juſtiz und dem Reichsjuſtizkommiſſar, Reichsjuriſtenführer Dr. Frank,—** iſt, iſt für die öffentlich beſtell⸗ ten Wirtſchaftsprüfer die Pflichtmitglied⸗ chaft in der bereits bisher öffentlich aner⸗ annten Berufsorganiſation, dem Inſtitut der Wirtſchaftsprüfer, angeordnet worden. Zugleich 5 durch dieſen Erlaß des Reichs⸗ wirtſchaftsminiſters im Hinblick auf die große Bedeutung der Tätigkeit des Wirt⸗ ſchaftsprüfers für die geſamte Wirtſchaft und 1* daraus ergebenden engen Verflech⸗ ung de und dem Staat das Inſtitut der Dienſtaufſicht des Reichswirtſchaftsminiſteriums unterſtellt worden. Hierdurch iſt der öffentlich⸗rechtliche Charakter des Inſtituts erneut beſtätigt wor⸗ den. Die korporative Zugehörigkeit des Inſti⸗ tuts zum Bund nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten bleibt beſtehen. Zur Gewährleiſtung einer möglichſt engen zwiſchen dem Bund nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Ju⸗ riſten und dem Reichswirtſchaftsminiſterium iſt der Reichsfachgruppenleiter„Wirtſchaftsrechtler“ a in mit der Wirtſchaft im BNSD, Dr. Mönckmeier, zum kommiſſari⸗ ſchen Vorſitzenden des Inſtituts beſtellt worden. Durch dieſe Neuordnung ſind die Vorausſet⸗ zungen geſchaffen, um den Beruf zum Wohle von Staat und Wirtſchaft zu ſeiner vollen Wirk⸗ ſamkeit auszugeſtalten. Aus Anlaß dieſer für den Wirtſchaftsprüfer⸗ beruf grundlegenden Neuordnung findet am 23. und 24. Juni ds. Is. der 1. Deutſche Wirt⸗ ſchaftsprüfer⸗Tag in Bad Harz burg ſtatt. In Anweſenheit von Vertretern der Be⸗ hörden und der Wirtſchaft wird der Wirtſchafts⸗ prüferberuf ſich hier geſchloſſen zuſammenfin⸗ den, um ſeinen Willen zur Mitarbeit an dem Neuaufbau der deutſchen Rechts⸗ und Wirt⸗ ſchaftsordnung kundzugeben. Rundfunk⸗Programm für Mittwoch, den 20. Juni 1934 Reichsſender Stuttgart:.55 Frühkonzert auf Schall⸗ platten; 10.00 Nachrichten; 11.10 Ernſtes und Heiteres aus dem Neckartal, zur Laute geſungen von Heinz Eſchwege; 11.25 Funkwerbungskonzert; 11.55 Wetterbericht; 12.00 Wiener Operette im 19. Jahrhundert(Schallplattenkonzert); 13.20 Mittagskonzert; 14.00 Fortſetzung des Mittags⸗ konzertes; 16.00 Nachmittagskonzert auf dem Schnelldampfer; 17.50 Muſikaliſche Charakterbil⸗ der: Konradin Kreutzer; 17.45 Das neue Lied; 18.25 Allerlei Tanzmuſik auf Schallplatten; 20.50 Opernkonzert; 22.20 Sportbericht; 22.45„Erzähle, Kamerad!“; 23.00 und 24.00 Nachtmuſik. Reichsſender München:.25 Frühkonzert auf Schall⸗ platten; 12.00 Mittagskonzert des Rundfunkorche⸗ ſters; 13.25 Fortſetzung des Mittagskonzertes. Die Flöte von Sansſouci; 14.20 Konzertſtunde; 16.00 Bunter Nachmittag; 17.30 Kinderſtunde; 19.00 Funktanz. Es ſpielt das Tanzfunkorcheſter; 20.00 Nachrichten;).30 Bunter Abend; 23.00 Nacht⸗ muſik. Deutſchlandſender:.20 Frühkonzert, Muſikzug der SA⸗Standarte; 10.10 Deutſche Volksmuſik; 10.50 Fröhlicher Kindergarten; 12.00 Mittags:onzert; 13.00 Auf Fahrt und Walz, Schallplatten; 15.15 Kaſperle und der Waſſermann; 16.00 Bordkenzert auf dem Schne dampfer„Bremen“; 17.55 Camillo Horn, Lieder; 20.30 Ein Glühwürmchen flimmert durch die Welt; 23.00 Nachtmuſik. und die mit denn ſchon iſt die lletzte Verſchwörung zu urteilen hatte. Abendausgabe— Dienstag, 19. Juni 1934 —— „ ———————————— 88. Fortſetzung „Vater,“ ſtößt ſie mit bebender Stimme her⸗ vor,„iſt es wahr, daß er morgen ſterben ſoll?“ Er ſieht ſie verwundert an. „Wer?“ Wer? Er, den ſie verurteilt haben, der...“ 525 Sbe. ringt verzweifelsvoll die Hände. „Wovon ſprichſt du, Kind? Beſinne dich doch! Was bringt dich ſo außer Faſſung?“ Eliſabeth Claypole legt beide Hände an ihre Schläfen, ſtarrt mit ihren angſtvollen Augen um ſich, läßt ſich endlich ſchwer atmend in einen Seſſel fallen. „Vor zwei Wochen,“ ſagt ſie ruhiger,„tagte der außerordentliche Gerichtshof, der über die Ueber zwei von den Angeklagten wurde das Todes⸗ urteil ausgeſprochen; über Sir Henry Slingsby zund über Doktor John Hewit.“ Nur mit An⸗ ſtrengung hat ſie den letzten Namen ausge⸗ ſprochen. Cromwells Miene hat ſich verdüſtert. „Das iſt richtig“, ſagt er kurz. „Das Todesurteil wurde an dich übermit⸗ telt“, fährt ſie fort.„Zur Begnadigung— oder zur Beſtätigung.“ „Wo iſt es? Wo“ „Dort, wo es ſein ſoll: beim Sheriff.“ „Du haſt“ „Die beiden verdienten keine Gnade; weder der alte Verſchwörer Slingsby noch der hoch⸗ würdige Herr Hewit, der ſeinen Trotz nicht einmal vor den Richtern ablegte.“ „Nein, Vater!“ Ein Ausruf furchtbarſter Qual. „Das Urteil wird morgen vollſtreckt“, ſagt er ſtarr. „Aber er darf nicht ſterben! Begreift du denn nicht, daß er nicht ſterben darf?“ „Von welchem von beiden“— ſein bleiches Geſicht wird dunkel von aufſteigendem Zorn— „ſprichſt du eigentlich? Von Slingsby oder von Hewit?“ „Von Hewit!“ ruft ſie leidenſchaftlich. „Slingsby— was kümmert mich Slingsbuy! Aber Hewit...“ ſie hält inne. In ſeinen Augen iſt der bannende Blick, der jeden feſthält, der es wagt, ſich wider ihn zu ſtellen. „Aber Hewit?“ wiederholt er prüfend. Wiederum faßt ſie ſich. „Vater,“ drängt ſie,„du weißt, wie es mich nach Gottes Wort verlangt. Nie vermochte es mir jemand ſo darzubieten wie Doktor Hewit. Du haſt ja ſelbſt ſeine Predigten gehört, du weißt ja ſelbſt..“ „Ich weiß, daß der glatte, geſchniegelte Laffe ſtets alle Frauen auf ſeiner Seite hatte,“ unterbricht er ſie herb,„weil er ihnen Gottes Wort ſo ſüß einzugeben wußte wie Zucker⸗ plätzchen.“ „Das iſt nicht wahr!“ flammte ſie auf. Er tut ſie mit einer Handbewegung ab. „Einerlei“, ſagt er.„Jedenfalls benützte er ſeine freie Zeit dazu, Pläne auszuhecken, wie man den Tower in Brand ſtecken und meine Garden totſchlagen könnte— und am Ende Abermals jene hilfloſe Bewegung nach den Schläfen, als drohte ihr der Kopf zu zer⸗ ſpringen. „Was kümmert mich,“ ſtöhnt ſie,„was deine Gerichte ſagen! fiehlt, iſt der Spruch ja im vorhinein gefällt. Ich glaube nicht an ſeine Schuld, Vater! Ich weiß, daß er unſchuldig iſt.“ Immer ſtarrer, immer verſchloſſener wird ſein Geſicht. „Du ſcheinſt Doktor Hewit ja ſehr gut zu ken⸗ nen“, ſagt er langſam. Lider ſchlagen, ihre Blicke flattern zur eite. „Wir ſprachen viel miteinander“, ſtam⸗ melt ſie. „Zu viel, wie mir ſcheint“, ſtößt er hervor. „Mehr jedenfalls als eine ehrbare Frau—“ Sie fährt auf. „Vater!“ „— mit einem fremden Manne ſprechen dürfte“, beendet er unbeirrt.„Ich kenne dieſe Sorte. Das hat den Mund voll ſüßer Worte, die Augen voll ſchmachtender Blicke, geht wie auf Eiern, reibt ſich die gepflegten, duftenden, weißen Hände und ſchleicht ſich unverſehens in den Kopf aller törichten Frauen, die ſcin wah⸗ res Weſen nicht erkennen.“ Ihre Wangen ſind brennend rot, ihre Augen blitzen. „Es iſt nicht ein Wort zwiſchen uns gefal⸗ lene ſagt ſie leidenſchaftlich,„das nicht jeder⸗ mann hätte hören dürfen.“ „Das glaube ich dir ohneweiters“, nickt er. „Sonſt wäreſt du nicht meine Tochter. Aber Wenn der Lord⸗Protektor be⸗ —— — 9AN vOoN NiRL¼ο SIνU⏑SD,φie nicht darauf kommt es an, was, ſondern wie es geſagt wird.“ Sie ſchüttelt den Kopf, ſchiebt trotzig das Kinn vor. ren“, beharrt er. „Du ſollſt nicht abweh⸗ „Ich ſehe ja aus deiner An⸗ teilnahme für ihn, wieviel er dir bedeutet.“ „Er iſt mein Freund!“ „Dem Seelenfreund, ja, ich weiß. Und eben darum doppelt gefährlich. Faſt— merk' wohl, Eliſabeth, was ich jetzt ſage— faſt wäre es beſſer, du liebteſt ihn und bekennteſt dich offen zu deinem Gefühl.“ Die großen Augen Eliſabeth Claypoles wei⸗ chen den ſeinen nicht mehr aus. „Und wer ſagt dir,“ preßt ſie mühevoll, aber klar verſtändlich hervor,„daß ich mich dazu nicht bekenne?“ „Eliſabeth!“ Es iſt mehr Erſtaunen als Schrecken oder Empörung in dieſem Ausruf. „Ja, ich liebe ihn!“ bricht es aus ihr her⸗ vor.„Hörſt du, Vater? Ich liebe ihn mehr als ich ſagen kann, mehr als alles andere in der Welt, mehr als mein Leben! Und wenn der Henker morgen ſeinen Nacken trifft—“ die zuckenden Hände legen ſich wie unwillkür⸗ lich bergend um ihren Hals—„ſo trifft er den meinen mit!“ „Eliſabeth!“ Ganz ruhig ſpricht Cromwell nun.„John Hewit iſt mein Feind!“ „Ich liebe ihn!“ „Er wollte das Land ins Verderben ſtürzen!“ „Ich liebe ihn!“ „Er trachtete mir nach dem Leben!“ „Ich liebe ihn! Ich liebe ihn! Ich liebe ihn!“ Ein ſchweres Schweigen. Dann ſagt der Protektor mit unſäglich müder, erloſchener Stimme: „Und wenn er unſchuldig wäre wie friſch⸗ „Hakenkreuzbanner⸗ gefallener Schnee, ſo müßte er ſterben— nach dem, was ich nun weiß.“ Aufrecht, erſtarrt ſteht Eliſabeth Claypole. „Iſt das dein letztes Wort, Vater?“ ſagt ſie mit ſtockender Stimme. „So wahr Gott lebt“, antwortet er voll furchtbaren Ernſtes.„Du willſt John Hewit ermorden?“ „Richten“, verbeſſert er eiſig. wollte er mich.“ „Obwohl du weißt, daß du mich damit töteſt?“ „Beſſer mein Kind tot wiſſen als mit einer Sünde befleckt.“ Ihre Augen werden unnatürlich groß, ver⸗ lieren jeden Ausdruck. Puppenhaft dreht Eliſabeth ſich um, macht zwei ſteife Schritte gegen die Tür zu— bricht lautlos zuſammen. „Eliſabeth! Um Gottes willen!“ Mit einem Satz iſt Cromwell bei ihr, wirft ſich neben ihr auf die Knie, bettet ihren Kopf in ſeinem Schoß. „Diener!“ ſchreit er, wirft dem erſchrocken hereinſtürzenden Lakaien haſtig, mit fliegender Stimme zu:„Einen Arzt! Raſch!“ kümmert ſich nicht mehr um den Mann, ruft nur, ſeine Tochter umfaſſend und an ſich drückend, immer wieder ihren Namen— angſtvoll, hilflos: „Eliſabeth! Eliſabeth!“ Ein ſchwaches Rot flutet in ihre bleichen Wangen, in ihre blutleeren Lippen, ſie erbebt leiſe, lächelt ein wenig. „John!“ flüſtert ſie. „Eliſabeth! So komm doch zu dir!“ „John...“ Sie ſchlägt die Augen auf, ſtarrt ihn an. Ein Ausdruck furchtbarſten Entſetzens iſt in ihnen.„Du—?“ ſtöhnt ſie.„Nein— nicht du— weg— weg— mit deinen Händen — die ihn töten wollen— nicht du— nicht du!“ Ihre anfangs leiſe Stimme ſteigert ſich zu ſchrillen Schreien.„Weg— ich fürchte mich— Mörder! Mörder!“ Er reißt ſie zu ſich empor, preßt ſie eng an ſich, ſeine Hände taſten über ihr Haar, ihr Geſicht. „Sei ſtill!“ ſpricht er hir zu, weiß kaum, was er redet.„Eliſabeth! So ſei doch ſtill!“ Doch es iſt alles vergeblich. Je mehr er ſie zu beruhigen trachtet, um ſo lauter ſchreit ſie, daß „Ermorden ihm iſt, als müſſe es im ganzen Palaſt wider⸗ hallen: „Mörder!! Mörder!!“ Durch die raſch aufgeſtoßene Türe ſtürzt der Arzt herein; wirft nur einen Blick auf die Schreiende, ruft Cromwell zu: „Laſſen Sie mich allein mit ihr!“ Cromwell zögert. Da faßt der Arzt ihn an den Armen, richtet ihn auf, ſchiebt ihn zur Türe hinaus, ſchließt ſie hinter ihm. Da ſteht nun Englands mächtigſter Mann aſchfahl, mit ſchlotternden Gliedern und lauſcht nur immer der Stimme, deren gellender Klang durch das Holz dringt: „Mörder!! Mörder!!“ Endlich wird es drinnen ruhiger. Das Schreien geht in ein Wimmern über, ver⸗ ſtummt. Es iſt ganz ſtill. Die Türe öffnet ſich, der Arzt tritt heraus. Sein Geſicht iſt ſehr ernſt. „Lady Claypole muß ſofort zu Bett gebracht werden“, befiehlt er.„Sie iſt ſchwer krank, und wenn nicht alles getan wird, ſie zu retten, ſo bürge ich für nichts.“ Cromwell ſteht unbeweglich, ſein Geſicht iſt ganz Maske. „Es gibt Dinge“, ſagt er mit unnatürlicher Ruhe,„die man nicht einmal tun kann, um ſein Kind zu retten.“ Die Nation Fox blickt empor zu dem bleichen, erſchöpften Antlitz, das ſich abſchiednehmend zu ihm nie⸗ derneigt. Die Augen liegen ganz tief in den Höhlen, die Wangen ſind hager und entfleiſcht. Wirr, zottig hängt das grauweiße Haar von den Schläfen nieder. Fox beugt ſich würdevoll, geht. Er ſieht aus wie der Tod, denkt er. Der Protektor hat keine Luſt, den Ritt fort⸗ zuſetzen. Wortlos wendet er ſein Pferd, reitet, gefolgt von ſeiner Suite, dem Schloßeingang zu. Mühſam nur hält die zitternde Hand die Zügel, der Leib iſt gekrümmt wie unter einer ſchweren Laſt. (Fortſetzung folgt.) Vatererbe und Mlutterwoeisheit 75. Geburtstag am 19. Juni 1954— Von E. B. Zornemann neinrich Sohnrey zum Es war für Heinrich Sohnrey ein mühſamer Weg aus der Lindenhütte im ſüdhannoverſchen Dorf Jühnde durch die Weite deutſcher Land⸗ ſchaft im Süden bis in die Stille des Gelehr⸗ tenzimmers zu Steglitz. Manch einer, dem die gütige Natur vielleicht glänzendere Geiſtes⸗ aben mit in die Wiege gelegt hat, iſt auf ähn⸗ lichem Wege geſcheitert, weil er ſich verleiten ließ von der Fülle lockender Blumen, die ſeine Straße umſäumten, während der arme Linden⸗ hüttenjunge in begnadeter Beſeſſenheit dem ſchmalen Pfade folgte„nach dem Geſetz, wonach er angetreten.“ Seinem Lebensweg hat der nunmehr Fünfundſiebzigjährige ſelbſt das Leit⸗ wort geſchrieben in ſeiner Kampfſchrift„Oſter⸗ feuer“. Da heißen an einer Stelle die Worte dieſes Geſetzes: Ehrwürdige Treue iſt Geiſt, Der Treue um Treue verheißt. Was ſoll der Gedenkſchreiber hier Daten ſetzen und Bilder aus der Jugendzeit Sohn⸗ reys vorbeihuſchen laſſen, wenn der Leſer ſich vom Dichter ſelbſt führen laſſen kann! In den beiden Bänden der Walddorfgeſchichten „Die Leute aus der Lindenhütte“ wird uns geſchildert, welch kümmerliches Leben der arme Landjunge zu führen hatte. Ueber 51 trotz aller Not und Armut wunderſamen Zeit leuch⸗ tet aber das Wort der Friedefinchenpate:„Man muß den Mai nehmen, wie er kommt!“ Hut ab vor dem Pfarrer, der den ſchulver⸗ droſſenen Jungen wider ſeinen Willen auf die Präparandenanſtalt ſchickte und ihm ſo half, ſich das Rüſtzeug für den weiteren Weg zu ſchmieden! Sohnrey hält dies Ereignis für den entſcheidenden Wendepunkt ſeines Weges und meint, ohne dieſen Anſtoß und dieſe Hilfe wäre er jedenfalls zeit ſeines Lebens ein mehr oder minder armer Landarbeiter geblieben. Aber letzte Entſcheidungen liegen niemals in äußeren Begebenheiten, ſondern werden allein von dem diktiert, was in uns liegt. Und in einrich Sohnreh, dem Menſchen pflanzlichen epräges, trieben Bodenkräfte zur Entfaltung, hans?kuck fährk Keſſelberg⸗Rekord Der langjährige Bergmeiſter rennen, Hans Stuck auf Auto⸗Union in der Kurve beim 9. Keſſelberg⸗ as er in:44 mit einem Stunden⸗durchſchnitt von 80,4 Kilometern vor von Brau⸗ chitſch(Mercedes⸗Benz) ſiegreich beendete wie die Frühlingsſäfte den Baum zur Blüte zwingen. Die Suche nach„Kraft und Geiſt ehrwürdiger Sitte“ wird verſtärkt durch den Willen zur Hilfe. Aſphalt und nichtgebunde⸗ ner Intellekt drohen den Quickborn geſunden Volkstums zu überwuchern und zu erſticken, da meldet ſich in dem zu ſeiner Sendung er⸗ wachenden jungen Lehrer der Kämpfer für Bo⸗ den und Blut. Der Weg der Treue wird be⸗ ſchritten, und ob auch links und vechts ruhe⸗ verheißende Sinekurenblumen des ſicheren Am⸗ tes aufleuchten und mit verführeriſchem Dufte locken: Der Weg iſt vorgezeichnet. Wenn manchmal der Hunger zu arg zwickt, drängt die beſorgte Mutter zur Rückkehr in die Sicherheit des Lehramtes, aber ſo tief auch die Fäden zwiſchen Mutter und Sohn verankert ſind, die Treue zum Geſetz iſt größer. Starr und unbeirrt geht Sohnrey ſeinen ſchmalen Weg. Sein Blut pulſt Sicherheit des kommen⸗ den Sieges. Durch die anwachſende Flut des Großſtadtproletariats iſt der böſe Dämon ent⸗ feſſelt worden, und grinſend ſchreitet ſeine Fratze dem Zuge des in die wurzeltötende Stadt flüchtenden Landvolkes vorauf. Doch die grauſe Viſion dieſes„Zuges zum Tode“ lähmt nicht, ſondern ſchafft dem Kämpfer neue Kraft. Wie Poſaunenſtöße des ſchmettern ſeine Angriffsfanfaren durch die Lande. Freilich: die Zeit iſt hart und fordert vollen Einſatz der Kräfte, da bleibt zur Muße des Dichtens wenig Raum. Die erſten Dich⸗ tungen müſſen den Nachtſtunden nach anſtren⸗ gendem Tageskampfe abgerungen werden. Der Niederſachſe iſt in perſönlichen Dingen ſcheu und ſchamhaft, ſonſt hätte Sohnrey in dieſen Kampfesjahren manch bitterböſes Lied von Hunger und Not ſingen können. Nach jahrzehntelangen Kämpfen ſchallen dem Rufer im Streit immer mehr bejahende Signale als Antwort. Heute iſt die Schlacht gewonnen, der Dämon liegt am Boden. Jetzt wäre es an der Zeit, ausruhend Rückſchau zu halten. Aber der Dichter in Sohnrey bricht nun durch. Was lange Jahre halbvollendet ruhen mußte, treibt und drängt zur Vollendung. Ein Beiſpiel nur für viele: Vor fünfzehn Jahren ſollte an den Dorf⸗ Jüngſten Gerichts“ 1 4 roman„Krähenkönig“ die letzte Hand gelegt werden. Im Jahre 1933 erſcheint dieſer Ro⸗ man endlich unter dem Titel„Wulf Alke“. Ein namhafter Kritiker trifft den Kern der Sohn⸗ reyſchen Kunſt, wenn er Stehr und Sohnrey vergleicht, die von einem gemeinſamen Aus⸗ angspunkte aus verſchiedene Wege einge⸗ chlagen haben, und zum Schluß ſagt:„Was aber Sohnreys unbeſtreitbares Eigentum, wo⸗ rin er keinen ebenbürtigen Wettbewerber hat und keine Anleihe zu machen braucht, das iſt die enge, lücken⸗ und fugenloſe Verbindung der Geſchichte mit der bäuerlichen Volkskunde ihrer ſihw und Heimat. Wir dürfen getroſt darauf chwören: So ſah es in den ſechziger und ſieb⸗ I1 Ahur Jahren des vorigen Jahrhunderts, als ulf Alke und mit ihm Heinrich Sohnrey jung war, auf einem ſüdhannoverſchen Dorfe aus ſo ſpielten die Kinder, ſo lief das Tag⸗ und Jahreswerk des Bauern, lebten dort noch Vätererbe und Mutterweisheit, Sitten und Bräuche, Aberglauben und Sprichwörter, ehr⸗ fort.“ würdige Sagen und gruſelige Spukmärchen Jahrgang Der 1. ſchen Sah nen im tagabend men ſein und h dem Schi Leiſtunge Schwimm harten T— —— Zeit Zaſſer vi nicht erre Bruſtſchw auf:48,6 rin Hölz Minuten Meter⸗Fr mit:20, erſt 17jäh Meter 7 Schrad Deiter Frankr Für der men zw reich at Sportaus Verbande Die 4 m Cadalero, Taris. 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Schwarz über 200 Meter auf:48,6 Min., die Plauener Bruſtſchwimme⸗ rin Hölzner 1ef die gleiche Strecke in:09,6 Minuten zurück. Ausgezeichnet iſt auch die 200⸗ Meter⸗Freiſtil⸗Zeit von Lenkitſch(Aachen) mit:20,7 Min, Eine große Hoffnung iſt der erſt 17jährige Stettiner Gauke, der über 200 Meter Freiſtil in:22,5 Min. Zweiter vor Schrader(Ma⸗ deburg) und dem unpäßlichen Deiters(Köln) wurde. Frankreichs Vertrekung für Plauen Für den 8. Länderkampf im Schwim⸗ men zwiſchen Deutchland und Frank⸗ reich am 24. Juni in Plauen hat der Sportausſchuß des Franzöſiſchen Schwimm⸗ Verbandes ſeine Vertreter namhaft gemacht. Die 4 mal 200⸗Meter⸗Crawlſtaffel beſtreiten: Cadalero, Novarro, A. Vandeblancke, Jean Taris. Für den Waſſerballkampf wurden auf⸗ geſtellt: Tor: Delporte, Verteidigung: Bulkel, Lamberts, Verbindung: Padou, Sturm: A Vandeblancke, M. Lefebre, Diener. Gegen dieſe erprobten Könner wird es Deutſchland ſchwer haben, die:0⸗»Niederlage aus dem Vorjahre wettzumachen. Ausſcheidungskämpfe der Boxer Gaue für Nürnberg Für die Kampfſpiel⸗Ausſcheidun⸗ gen der deutſchen Amateurboxer wurden fol⸗ ende Treffen bücetes Am 22. Juni begegnen ich in Wiesbaden die Vertreter der Gaue Südweſt und Württemberg und am Tage darauf findet in Mannheim der Kampf zwiſchen den Gauen Baden und Mittel⸗ rhein⸗ 1355 Die beiden Sieger der Begegnun⸗ en in Wiesbaden und Mannheim liefern ſich ann am 28. Juni im Wiesbadener Paulinen⸗ ſchlößchen den Endkampf, deſſen Sieger an den Deutſchen Kampfſpielen teilnehmen. Levinſky wird alk. Der amerikaniſche Schwergewichtsboxer King Levinſky, der einſtmals zu den größten Hoff⸗ nungen im Aerenic Boxſport zählte, wurde nunmehr in Los Angeles von einem jungen Landsmann Art Laſky in einem Zehnrundenkampf glatt nach Punkten geſchla⸗ — Dieſe Niederlage des„Fiſchkönigs aus Thicago“ beweiſt zur Genüge, daß auch King Levinſky nun dem ſtürmiſchen Vorwärtsdrän⸗ gen der Jugend weichen muß und dem Alter fien Tribut fat Art Laſky iſt dagegen durch einen Erfolg ſtark nach vorn gekommen. Erſtmals Meiſterſchaften im Frei⸗ ſtilringen Mit Rückſicht auf die Olympiſchen Spiele 1936 in Berlin wird auch dem bisher in Deutſch⸗ land nur wenig gepflegten Ringen im freien Stil eine ſtärkere Förderung zuteil. Obwohl bis zum Beginn der Nürnberger Deutſchen Zeit zur Verfügung eht, wird der Deutſche Athletikſport⸗Verband im Rahmen dieſer großen Veranſtaltung erſt⸗ malig auch Deutſche Meiſterſchaften im Frei⸗ ſtilringen zur Durchführung bringen. Boxkurnier der Berliner Polizei Einen internationalen Kampfabend für Ama⸗ teurboxer veranſtaltet am kommenden Montag, 18. Juni, der Berliner Polizeiſportverein im Saalbau Friedrichshain. Im Mittelpunkt ſte⸗ hen zwei Vierer⸗Turniere im Mittel⸗ und Halb⸗ chwergewicht, an denen 3 einige Ausländer teilnehmen werden. Im Mittelgewicht ſtarten der Pariſer Armeemeiſter Jean Morris, der Leipziger Schramm und die beiden Berliner Campe und Hornemann, während im Halb⸗ ſchwergewicht der Straßburger Charles Rutz, der Leipziger Pietſch und die Berliner Marohn und Daniel die Gegner ſein werden. Im Rah⸗ menprogramm treien auch der franzöſiſche Schwergewichtsmeiſter Charles Brunere und deſſen Zandsmann, der Weltergewichtler Lap⸗ lace, auf. 8000 jubeln Neuſel zu Der erfolgreiche deutſche Berufsboxer Walter Neuſel ging am Sonntag in ſeiner Heimatſtadt zugunſten der NS⸗Volkswohlfahrt in den Ring. 8000 Zuſchauer waren erſchienen, um ihm zu⸗ zujubeln. Neuſel gefiel in ſeiner Arbeit aus⸗ zeichnet. Er kämpfte einige Runden gegen akob Schönrath, der ſich aber immer in ſtar⸗ ker Deckung befand, und trat ſchließlich noch ge⸗ gen Stich(Hagen) in den Ring. Neben einigen Schattenkämpfen und wirkſamer Gymnaſtit zeigte der Bochumer noch einige Ausſchnitte aus ſeiner Trainingsarbeit. 2 * Mannſieims Nuderer sind geriistei Zur 51. internationalen großen Mannheimer Regatta Am 30. Juni und 1. Juli ausländiſche Mannſchaften am Skark Am Mittwoch, 20. Juni, iſt die Friſt abge⸗ laufen, bis zu der die Meldungen zur 51. gro⸗ ßen internationalen Mannheimer Ruderregatta am 30. Juni und 1. Juli abzugeben ſind. Wie wir hören, rechnet man auch in dieſem Jahre mit einer erfreulich gro⸗ ßen Zahl Rudervereine aus allen deutſchen Gauen. Auch ausländiſche Mannſchaf⸗ ten werden treu einer alten Ueberlieferung in Mannheim an den Start gehen, ſo daß auch diesmal die Mannheimer Wettfahrt ein ſport⸗ e erſter Ordnung zu werden ver⸗ pricht. Die Vorbereitungen zur Regatta, die wieder⸗ um auf der klaſſiſchen Kampfbahn im Mühl⸗ auhafen ſtattfindet, ſind dem Abſchluß nahe. Alles, was den Zuſchauer in all den vielen Jah⸗ ren zu den großen Ruderwettkämpfen an den Hafen gelockt hat, wird wiederum zu finden ſein. Ein vorzüglich eingerichteter F e ſtplatz mit allem Drum und Dran, eine ausgezeichnete Lautſprecheranlage zur Information der Zu⸗ ſchauer über den ganzen Rennverlauf und ein glänzend eingeſpielter Organiſationsapparat bieten die Gewähr dafür, daß jeder auf ſeine Rechnung kommt. Sportlich iſt die Rennenfolge(30 Rennen) F vorbildlich. Am Samstag, 30. Juni, ommen 14 Rennen zum Austrag, während am Haupttage, Sonntag, 1. Juli, 16 Rennen zu rudern ſind. Die Zuſammenſtellung des Pro⸗ gramms iſt ſeit Fahren der beſte Anziehungs⸗ punkt für die Rudervereine aus nah und fern, was ſich auch dieſes Jahr wiederum im beſten Sinne auswirken wird. Die 2000 Klm. ein Prüfſtein der Maſſenleiſtung Ein Aufruf Obergruppenführer hü hnleins Obergruppenführer Hühnlein, der Füh⸗ rer des deutſchen Kraftfahrſports, ſagt in einem Aufruf zu den 2000 km u. a. folgendes: „1933 ein erſter wagemutiger Verſuch— 1934, nach dem Erfolge des Vorjahres, aus dem deutſchen Kraftfahrſport⸗Terminkalender nicht mehr hinwegzudenken. Kein Straßenren⸗ nen in verkappter Form, der Senſationsluſt dienend, ſondern als eine ſich auf breiteſter Grundlage vollziehende ſportliche Demonſtration menſchlicher und mo⸗ toriſcher Leiſtung, Sache des ganzen Volkes—„Tag der deutſchen Kraftfahrt'. Nicht in der Ueberbietung verlangter Stun⸗ dendurchſchnitte durch überſteigerte Spitzenlei⸗ ſtungen, ſondern in ihrer konſequenten Einhal⸗ tung»durch das Gros der Fahrer findet die auf den Erfahrungen des Vorjahres aufgebaute Ausſchreibun der internationalen 2000 km durch Deuiſchland 1934 ihren eigentlichen Sinn. Drei Zeitkontrollen— ein verfrühtes Eintreffen zwar geſtattend, aber nicht wertend — werden hier als Regulierventil wirken. Start und Ziel liegen wie im Voriahr in Baden⸗Baden. Zweckmäßigkeitsgründe und die Bitte des Reichsſtatthalters in Baden waren für die Aus⸗ wahl maßgebend. Eine Monopolſtellung für die Zukunft beſitzt Baden⸗Baden nicht. Wie die Erfahrung des Vorjahres gelehrt hat, ſtellt die Bewältigung der Geſamtſtrecke von 2000 km ſo hohe Anforderungen an die Fahrer der Seitenwagenmaſchinen, daß die diesjährige Ausſchreibung ihren Start mit dem der Solomaſchinen in Leipzig vereint. Mag das Ausland 6000⸗ und mehr km⸗Fahr⸗ ten ausſchreiben: Was wir wollen, iſt etwas anderes! 2000 km durch Deutſchland, Prüfſtein der Maſ⸗ ſenleiſtung, Quelle techniſcher wie ſtraßenbaulicher Erkennt⸗ nis, Lehrmeiſter kommender Reichsautobahn⸗ fahrer. Deutſcher Kraftfahrſport heraus!“ Varzi vor Chiron Auf der bekannten Montjuich⸗Rennſtrecke zu Barcelona wurde am Sonntag der Penya⸗ »Rhin⸗Preis für Automobile über 270 Kilometer ausgefahren. Der Italiener Varzi auf Alfa⸗ Romeo ſchlug hierbei den Franzoſen Chiron, der mit 106,6 Stundenkilometer die ſchnellſte Rundenzeit erreicht hatte, in:33:06 Stunden (5 1045 Stundenkilometer) und Lehoux. Chi⸗ ron fuhr:34:23 Stunden und Lehoux:35:19 Stunden. Nuvolari hatte in der 32. Runde das Rennen aufgegeben, und ebenſo ſtartete der Amerikaner De Paolo, der am Vortage beim Training verunglückte, nicht. Motorradrennen in Hockenheim Am 29. Juli führt Hockenheim ſein viertes Motorradrennen durch. Die Hockenheimer Bahn, die ſich bei den Rennfahrern immer ſtärkerer Beliebtheit erfreut und auch ſchon einen gro⸗ ßen Publikumsſtamm hat, wird für dieſe Ren⸗ nen weiter ausgebaut und verbeſſert werden. Veranſtalter ſind das Präſidium des NSgg und des DDaAcC. Gefahren werden 6 Runden gleich 72 Kilometer für Ausweisfahrer und 15 Runden gleich 180 Kilometer für Lizenzfahrer. Solomaſchinen und Beiwagen⸗Räder werden in allen üblichen Klaſſen am Start ſein. Man rech⸗ net ſchon jetzt mit mehr als 100 000 Zuſchauern, eine Ziffer, die beſtimmt nicht zu hoch gegriffen iſt, zumal an dieſem Tag in Deutſchland keiner⸗ lei motorſportliche Veranſtaltungen ſtattfinden. Leichtathletik⸗Klubkampf Tv Friedrichsfeld— Spᷣ Schwetzingen 58:52 Der 1. Klubkampf der Saiſon brachte für den SVe nicht den erwarteten Erfolg. So konnte beſonders in den Läufen nicht das er⸗ reicht werden, was man erhoffte. Im 100⸗ Meter⸗Lauf wurde Schw. Doppelſieger, des⸗ gleichen im Kugelſtoßen. Im Hochſprung teilte man ſich in die Punkte. Im Weitſprung wurde Friedrichsf. Doppelſieger. In den übrigen Ein⸗ zelkämpfen ſtellte jeweils Friedrichsfeld den Sieger. Die 4“ 100⸗Meter⸗Staffel verlor Schw. blieb aber dafür in der 10& ½ ⸗Ruden⸗Staffel nach hartem Kampf ſiegreich. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Moſer, Schw., 11,9 Sek.; 2. H. Wilter, Schw., 11,9 Sek.(Bruſtbr. zurück); 3. Gotmann, Friedrichsfeld, 12,1; 4. Schuler, Fr., 12,3 Sek. 800 Meter: 1. Seitz, Fr.,:17,2 Min.; 2. Liſ⸗ ſebarth, Schw.,:17,4; 3. A. Blaeß, Schw.,:19; 4. Michelbring, Fr.,:21. 3000 Meter: 1. Seitz, Fr., 10:31,4 Min.; 2. Schmitt, Schw., 10:35; 3. Niſt, Fr.; 4. Schuh⸗ macher, Schw. 4 100⸗Meter⸗Staffel: 1. Friedrichsfeld 47,7 Sek.; 2. Schwetzingen 47,8 Sek. 10½% ⸗Runde: 1. Schwetzingen:39 Min.; 2. Friedrichsfeld:40. Weitſprung: 1. Niſt, Fr., 6,20 Mtr.; 2. Wal⸗ ter, Fr., 5,97; 3. H. rner, Schw., 5,92; 4. H. Völker, Schw., 5,81. Hochſprung: 1. A. Blaeß, Schw., und Köhler, Fr., je 1,55 Mtr.; 3. Walter, Fr., 1,50 Mtr.; 4. L. Schweinfurth, Schw., 1,40 Mir. Speerwerfen: 1. Niſt, Fr., 41,30 Mtr.; 2. A. Blaeß, Schw., 37,85; 3. Michelbring, Fr., 36,90; 4. Schweinfurth, Schw., 36,83. Kugelſtoßen: 1. Schweinfurth, Schw., 11,13 Mtr.; 2. A. Blaeß, Schw., 10,86 Mtr.; 3. Benke, Fr., 10,84; Gettmann, Fr., 10, 75. Schleuderball: 1. Niſt, Fr., 50,40 Mtr.; 2. H. Vilker, Schw., 47,95; 3. Benke, Fr., 45,80; 4. Schweinfurth, Schw., 44,80. Ro K ül. Achtung! Anbekannte Sportler! Am 23./24. Juni finden auf dem Phönixplatz die Kreismeiſterſchaften in Lauf, Wurf und Sprung ſtatt. Es wird hierbei den Lang⸗ und Mittelſtrecklern Gelegenheit geboten, nochmals ihre Wettbewerbe zu beſtreiten. Für den unbekannten Sportler ſind offen die Wettbewerbe über 10 000 Meter und 800 Meter. Es wird zuſammen mit den Attiven geſtartet. Meldeberechtigt ſind nur ſolche Läufer, die kei⸗ nem Verein angehören und bei 10000 Meter bzw. 1000 Meter, die ſchon ausgetragen wur⸗ den, geſtartet ſind. Weiter wird ein Lauf für Kurzſtreckler ſtatt⸗ finden. Es wird hier ein 100⸗Meter⸗Lauf aus⸗ geſchrieben, offen nur für ſolche, die in einem ähnlichen Wettbewerb noch keinen Prei? er⸗ rungen haben. Meldeſchluß für alle drei Konkurrenzen iſt am 22. Juni bei W. Kehl, Riedfeldſtraße 35. Spätere Meldungen können nicht berüchkſichtigt werden. Alle Volksgenoſſen des Kreiſes Mannheim werden zu dieſen Läufen aufgefordert, ſofern ſie ſich fähig hierzu fühlen, ihre Meldungen ab⸗ zugeben. —— 7 2 3. Abendausgabe— Dienstag, 19. Juni 1934 +—— 24 2 Schalke o4 ſchlägk mannheim⸗ Waldhof:2 Ein Moment aus dem Vorſchlußrundenſpiel im Rheinſtadion in Düſſeldorf: der Tormann Mel⸗ lage(Schalke) hält einen Schuß von Siffling. Mit einem einwandfreien:2⸗Sieg erkämpften ſich die Knappen die Teilnahme am Endſpiel um die deutſche Fußballmeiſterſchaft und tref⸗ fen am kommenden in Berlin auf den 1. FC Nürnberg Guſt. Eder beim Reichsſporkführer Guſtav Eder, der neue deutſche Europa⸗ meiſter im Weltergewichtsboxen, wurde von Reichsſportführer von Tſchammer und inch. empfangen und für ſeinen Sieg beglückwünſcht. Eder wird auf Vexanlaſſung des Reichsſport⸗ führers einen zweiwöchigen Erholungsurlaub im Sportſanatorium zu Hohenlychen verbringen. NRNeuer Rekord im rechtsarmigen Stoßen Im Rahmen der Leiſtungsabnahme von Hörde 04, die als Ausſcheidung für die Kampf⸗ ſpiele in Nürnberg galt, und bei der die Hör⸗ der 5180 Pfund zur Hochſtrecke brachten und damit nur 5 Pfund unter der beſten Leiſtung des vorjährigen deutſchen Meiſters—. 1860 blieben, ſtellte der Bantamgewichtler Dör⸗ becker(Hörde 04) im rechtsarmigen Stoßen aß 155 Pfund einen neuen S Rekord auf. Dr. Buß' Siege in Skultgari Bei zufriedenſtellendem Beſuch wurden am Sonntag im Stuttgarter Tennisturnier die Schlußrunden geſpielt. Im Herren⸗Doypel gab es einen dramatiſchen Kampf zwiſchen Dr. Buß/ Kleinlogel und Zander/ Remmert, den nach Verluſt des erſten Satzes Dr. Buß/ Kleinlogel ;4,:5,:7,:0(wegen Abreiſe der Berliner) für ſich entſchieden. Im Herren⸗Einzel blieb im Schlußſpiel der Berliner Zander über Hel⸗ mich klar mit 611,:1,:1 erfolgreich. Das Damen⸗Einzel wurde von Frl. Hammer mit :1,:0 gegen Frl. Albert(Stuttgart) ge⸗ wonnen. Das Gemiſchte Doppel brachte Dr. Buß mit Frl. Hammer einen weiteren Erfolg mit:4,6:2 über Frl. Stickel(Cannſtadt)⸗Hartz. Deulſche Tennismannſchaften in Polen Zum erſtenmal ſeit der Gründung des polni⸗ ſchen Staates wird in Polen ein Tennistur⸗ nier durchgeführt, das lediglich für Spieler deutſcher Nationalität offen iſt. Dieſes Tur⸗ nier wird vom Bromberger Deutſchen Tennis⸗ klub in der Zeit vom 29. Juni bis 1. Juli ver⸗ anſtaltet. Die Sieger kann man mit Recht als ——.—.— deutſchen Tennisſpieler Polens be⸗ zeichnen. Jum erſten Male Der DßB nach England eingeladen Wie wir erfahren, hat der Deutſche Fußball⸗ Bund gelegentlich der Weltmeiſterſchaften in Italien eine Einladung zu einem Länderſpiel gegen England auf engliſchem Boden erhalten. neber Zeit und Ort dieſes Treffens iſt noch nichts bekannt. Dr. Schumm, foppenhöfers Nachfolger Für den vor einiger Zeit zurückgetretenen Fußballſportwart des Gaues 15(Württem⸗ berg), Kriminalrat Koppenhöfer(Stuttgart), iſt jetzt Dr. Guſtav Schumm(Stuttgart,, der bisherige Zugendſportwart, als Sportwart für den württembergiſchen Fußballſport berufen worden. An Dr. Schumms Stelle wurde Gu⸗ ſtav Bluthardt(Stuttgart) als Gaujugendſport⸗ wart beſtellt. 4 9 2 Zahrgang 4— A Nr. 271— Seite 10 •1 Abendausgabe— Dienstag, 19. Juni 1934 Enzinger Union⸗Werke AG., Pfeddersheim Die Generalverſammlung(vertreten waren 2517 500 RM Attienkapital mit 25 175 Stimmen) genehmigte unter dem Vorſitz von Rechtsanwalt Lindeck einſtim⸗ mig die bekannten Verwaltungsvorſchläge. Danach werden die vor Schluß des letzten Jahres erworbenen eigenen Aktien im Betrage von nom. 420 000 RM zur Herabſetzung des Grundkapitals von 4 230 000 auf 3 810 000 RM benutzt und im Zuſammenhang damit die entſprechenden Satzungsänderungen vorgenommen. Der hierdurch entſtandene Buchgewinn von 120 161 RM wird mit 80 010 RM dem Reſervefonds zugeführt und mit 40 151 RM zu einer Sonderabſchreibung auf Beteiligungen verwandt. Die Dividende wurde auf 6(3) Prozent feſtgeſetzt. Aus Aktionärskreiſen iſt der Wunſch laut geworden, wieder zu höheren Aktien zurückzukehren. Die Verſammlung ſtimmte daher der Neuſtückelung des Aktienkapitals in 3000 Aktien à 1000 RM, 1000 Aktien à 500 RM und 3100 Aktien à 100 RM zu. In Anbetracht der unverminderten Zahl der Aufſichtsratsmitglieder wurde die zur Be⸗ ſchlußfähigkeit des Aufſichtsrats notwendige Zahl von fünf auf drei herabgeſetzt. Mit dem Tage der Ge⸗ neralverſammlung iſt Direktor Rienecker(Dresdner Bank, München) aus dem Aufſichtsrat ausgeſchieden. Um die Verbindung mit der Dresdner Bank aufrecht⸗ zuerhalten, wurde Direktor H. v. Schlebrügge(Dres⸗ dner Bank, Mannheim) neu in den Aufſichtsrat ge⸗ wählt. Zur Bilanzprüferin wurde wieder die Rhei⸗ niſche Treuhand AG. beſtellt. Im neuen Jahre ſei nach den Informationen des SW eine gewiſſe Be⸗ lebung feſtzuſtellen, es ſei aber fraglich, ob das In⸗ landsgeſchäft den Ausfall im Auslandsgeſchäft aus⸗ gleichen könne. Ein Geſchäft ſei in Molkereimaſchinen zu erwarten. Wehrle⸗Werk.⸗G., Emmendingen(Baden) Die Generalverſammlung vom 1. Juni 1934, in welcher das geſamte Aktienkapital vertreten war, genehmigte die Regularien für das Geſchäftsjahr 1932/½3. Die ſchwere Kriſe in dieſem Geſchäftsjahr wirkte ſich in der Bilanz aus, jedoch konnte der größte Teil des Verluſtes aus Reſerven gedeckt wer⸗ den. Seit Ueberwindung des wirtſchaftlichen Tief⸗ ſtandes nahm auch dieſes ſeit 1860 beſtehende, in zäher Arbeit emporgewachſene Wert an der allge⸗ meinen Wirtſchaftsbelebung teil, ſodaß eine Erhöhung der Belegſchaft um rund 100 Mann eingetreten und ein beſſerer Auftragsbeſtand vorhanden iſt. Aus der Bilanz: Anlagevermögen 422 601 RM (427 701), Vorräte 118 778(107 606), Wertpapiere 65 416(61 501), Außenſtände 141 898(316 025), Bank⸗ guthaben 31 028 lerſtmalig ausgewieſen), ſonſtiges Umlaufvermögen 20 459(953).— Paſſiva: Aktien⸗ kapital 540 000(unv.), Wertberichtigungen 35 000 lerſtmalig), Unterſtützungskaſſe 34 557(30 000), Schul⸗ den, Anzahlungen uſw. 170 550(203 406). Es erforderten: Löhne 272 721, ſoziale Ab⸗ gaben 22 378, Abſchreibungen 13 965, Zinſen 1935, Beſitzſteuern 10 564, ſonſtiger Aufwand 62 294, bei Fabrikat⸗Ueberſchuß 259 232, außerordentliche Erträge 4301 und Auflöſung der Reſerve II 81 000, Verluſt 33 945 RM. Internationale Geſellſchaft für Chem. Unternehmungen AG, Baſel Für das Geſchäftsjahr 1933 weiſt die IG⸗Chemie einen Reinge winn von 7,792(8,052) Millionen Franken aus. Der Bruttoertrag ſtellte ſich auf 8,626 (8,955) Millionen Franken. Unter Heranziehung von 874 473(614 417) Franken aus dem Dividenden⸗ ergänzungsfonds gelangt wie i. V. eine 6prozentige Dividende auf die mit 20 Prozent einbezahlten Vor⸗ zugsaktien von 40 Millionen Franken zur Verteilung, ferner 7 Prozent(wie i..) auf die voll bezahlten 65 Millionen Franken Stammaktien und 7 Prozent auf die mit 50 Prozent bezahlten 80 Millionen Fran⸗ ken Stammaktien, während die nom. 105 Millionen Franken, mit 20 Prozent einbezahlten Stammaktien durch Verzicht des Bankhauſes Greutert auch in die⸗ ſem Jahre keine Dividende ausgerichtet wird. Ueber die Beteilgungen beſagt der Bericht: Die American IJG Chemical Corp. Newyork erzielte per 31. März 1934 einen Rein⸗ gewinn von 1,32(1,245) Millionen Dollar, der der Extrareſerve überwieſen wird. Die Norſk Hydro⸗ Elektriſt Evaelſtof Aktieſelſkab Oslo, die 1932—33 3 Prozent Dividende verteilte, ſieht das laufende Ge⸗ ſchäftsjahr durch die ſchlechten Stickſtoffpreiſe beein⸗ trächtigt. Die Durand u. Huguenin AG, Baſel verteilte für 1933 12(10) Prozent Divi⸗ dende, die JGFarbeninduſtrie AG, Frank⸗ furt a.., bei einem Reingewinn von 50,358 Mill. RM. eine Dividende von 7 Prozent. Die Liquidät dieſer Geſellſchaft habe ſich gegen das Vorjahr noch gebeſſert. Aus der Bilanz(in Millionen Franken): Aktien⸗ kapital 290(290), Reſerven 100(100), Dividenden⸗ ergänzungsfonds 0,125(0,999), Kreditoren 10,977 (9,103), Debitoren 160,005(161,088), Beteiligungen und Wertpapiere 93 794(91,701), nichteinbezahltes Kapital 156(156), Bilanzſumme insgeſamt 409,799 (408,790). lich den Die Marktlage auf dem Eiſenmarkt Die nordweſtliche Gruppe des Vereins Deutſcher Eiſen⸗ und Stahlinduſtrieller veröffentlicht im Einver⸗ nehmen mit dem Stahrwerksverband, dem Röhren⸗ verband, den Deutſchen Drahtwalzwerken und dem Drahtverband einen gemeinſamen Bericht über die derzeitige Marktlage. Halbzeug: Der Abſatz nach dem Inlande iſt gegenüber dem Vormonat unverändert geblieben. Die Verläufe und Lieferungen nach dem Ausland ent⸗ ſprachen dem Anteil der deutſchen Gruppe beim Inter⸗ nationalen Halbzeugverband.— Formeiſen: Das In⸗ lands geſchäft hat ſich gut gehalten. Das Ergebnis bleibt gegenüber dem Monat April nicht zurück. Die Abrufe für den unmittelbaren Verbrauch haben in Auswirkung der Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen der Regierung gegenüber den Abrufen für die Händler⸗ läger vergleichsweiſe zugenommen. Beim Aus⸗ lands geſchäft iſt gleichfalls keine Aenderung feſtzu⸗ ſtellen. Der Abſatz hält ſich in den gewohnten Gren⸗ zen. Die Preiſe ſind weiter erhöht worden und liegen sh 1/— unter dem Stabeiſenpreiſe.— Eiſenbahnober⸗ bauſtoffe: In der Geſchäftslage iſt keine Aenderung eingetreten. Die Beſchäftigung der Werke mit Eiſen⸗ bahnoberbau, ſowohl leichtem wie ſchwerem, iſt den Verhältniſſen entſprechend befriedigend.— Stabeiſen: Die Entwicklung des Inlands marktes geſtaltete ſich auch weiterhin befriedigend. Neukäuſe und Ab⸗ rufe hielten ſich auf der Höhe der vorhergehenden Monate. Auf dem Auslands markt iſt keine Aen⸗ derung eingetreten. Im Durchſchnitt geſehen, muß das Geſchäft nach wie vor als ruhig bezeichnet wer⸗ den.— Grobbleche: Das Inlandsgeſchäft in Grob⸗ blechen geſtaltete ſich auch im Mai nicht ungünſtig. Der Eingang an Auſträgen hielt ſich auf der gleichen Höhe wie in den Vormonaten. Auch der Eingang an Aufträgen aus dem Ausland hielt ſich in demſelben Rah⸗ men wie in den Vormonaten.— Mittelbleche: Das Mittelblechgeſchäft iſt nach wie vor ſehr ruhig. Der Auftragseingang aus dem Inland und dem Ausland war ungefähr derſelbe wie im vorigen Monat.— Univerſaleiſen: Das Geſchäft in Univerſaleiſen hielt ſich ungefähr in demſelben Rahmen wie in dey vor⸗ hergehenden Monaten. Der Auftragseingang aus dem Inland wie aus dem Ausland erreichte die gleichen Mengen wie im Monat April.— Warmgewalztes Bandeiſen: Im Inlande ſind die Anforderungen ſehr ſtark; dementſprechend haben auch die Ablieferungen im vergangenen Monat nicht unerheblich zugenemmen. Das Auslandsgeſchäft iſt wieder etwas lebhafter ge⸗ worden.— Feinbleche: Das Feinblechgeſchäſt nahm im Berichtsmonat einen befriedigenden Verlauf. Nach wie vor herrſchte rege Nachfrage nach Karoſſerie⸗ blechen. Auch in den übrigen Blechſorten hielt ich das Geſchäft auf der Höhe des Vormonats.— Röhren: Im Inland ſind die Umſätze gegenüber den Früh⸗ jahrsmonaten zurückgeblieben. Insbeſondere mangelt es an Stahlmuffenrohr⸗Aufträgen der Kommunen. Da⸗ gegen hat ſich das Qualitätsrohrgeſchäft auf der Höhe der Vormonate gehalten. Die Abſatzverhäftniſſe auf den Auslands märkten liegen nach wie vor in⸗ folge der bekannten Hemmungen ſchwierig.— Walz⸗ draht: Der Auftragseingang hat gegenüber den Vor⸗ monaten eine weitere erfreuliche Beſſerung erfahren. Das Auslandsgeſchäft iſt nach wie vor ſtark behindert und hält ſich in ſehr engen Grenzen.— Drahterzeug⸗ niſſe: Die Abſchlußtätigkeit und die Abrufe im In⸗ landsgeſchäft ſind weiter etwas zurückgegangen, da der Bedarf an Drahterzeugniſſen größtenteils in den erſten Monaten des Jahres gedeckt wird. Die Verläufe nach dem Ausland ſind etwas geſtiegen. Die bekannten Erſchwerungen unſerer Ausfuhr durch Kontingentie⸗ rungsmaßnahmen, Zoll⸗ und Währungspolitik aus⸗ wärtiger Regierungen beſtehen unverändert fort. Die in den europäiſchen und überſeeiſchen Abſatzgebieten anſäſſige Induſtrie tritt außer in ihren eigenen Län⸗ dern in verſtärktem Maße auch in fremden Abſatz⸗ gebieten dem deutſchen Export als gefährlicher Konkur⸗ rent entgegen. Falls die geringe Steigerung des Um⸗ ſatzes im deutſchen Drahtexportgeſchäft durchgehalten und vermehrt werden ſoll, ſind weitere große Anſtren⸗ gungen erforderlich. Vom deutſchen Weinmarkt Das freihändige Weingeſchäft erfuhr in den letzten vierzehn Tagen keine nennenswerten Aenderungen. Wie alljährlich um die Zeit der Traubenblüte, waren auch heuer Weinbau ſowohl wie Handel zurückhaltend. Nachdem die Blüte überall einen raſchen, zufrieden ⸗ ſtellenden Verlauf nahm und damit die Ausſichten für die kommende Weinernte ſich weiter gebeſfert haben, muß angenommen werden, daß auch bei einer Be⸗ lebung des freihändigen Weingeſchäftes in nächſter Zeit die bisherige Preislinie ſich nicht weiter ver⸗ ändern wird. Während in der Rheinpfalz die Frühjahrs⸗ weinverſteigerungen nun beendet ſind, bringen wäb⸗ rend des ganzen Juni noch rheinheſſiſche und Rhein⸗ gauer Großgüter und Genoſſenſchaften Weine zur Ver⸗ ſteigerung, und zwar zu einem Großteil bereits den Jahrgang 1933. In früheren Jahren ſind Weine des jüngſten Jahrganges auf den Verſteigerungen kaum zum Ausgebot gekommen; es dürfte dies z. T. auf die vervollkommnete, rationelle Kellerbebandlung zurück⸗ zuführen ſein. Bemerlkenswert iſt, daß die heuer auf den Verſteigerungen bisher erzielten Durchſchnittserlöſe die im Vorjahre erzielten durchweg überſteigen. An der Moſel wurden in letzter Zeit fortgeſetzt kleinere und auch mittlere Weine, wenn auch meiſt in kleineren Mengen, gehandelt. Die Beſtände in Altweinen ſind hier nun ebenfalls faſt ganz zuſammengeſchrumpft, in 3z3er Weinen werden ſie auch geringer. Die Ahr ver⸗ zeichnet ſeit kurzem eine etwas beſſere Nachfrage, vor allem nach älteren Jahrgängen. Die 1000 Liter Zoer (verbeſſert) koſteten 815 RM., 31er 700—1000 RM., 32er 650—700 RM. Im Rheingau blieb es infolge der Weinverſtei⸗ gerungen geſchäftlich ziemlich ſtil., trotzdem kamen klei⸗ nere Umſätze zuſtande zu etwa 400—800 RM. je 600 Liter 32er Weißweine. Rheinheſſen verzeichnete für manche Orte ein gutes Geſchäft, wobei ſich die Nach⸗ frage vor allem auf naturreine Sachen erſtreckte. Nierſtein verkaufte eine große Partie 33er zu 900 Reichsmark, 3zer Burgunder Rotwein notierte von 1200—1300 RM., Beſtände darin ſehr klein. Am Mit⸗ telrhein blieb es geſchäftlich bei ſchleppender Nach⸗ frage ruhig. Naturweine ſind hier etwa 100 RM. teurer als verbeſſerte Sachen, die um 700 RM. koſteten. Auch Saar und Ruwer melden zu behaupteten Preiſen ein kleines Geſchäft. Im fränkiſchen Weinbau⸗ gebiet iſt die Lage ähnlich. Gewiſſes Intereſſe beſteht wohl anhaltend für kleine und mittlere Weine, die konſumfertig ſind. 3zer Naturweißweine ſtellen ſich hier ſoeben je 100 Liter auf 65—80 RM., bei Zzer liegt der Anfangspreis bei 75 RM. In der Rheinpfalz blieben die Umſätze mit Ausnahme einzelner oberhaardter Orte wenig belang⸗ reich. Die Preiſe hielten ſich unverändert. Teuere Sachen ſind immer noch wenig begehrt. Im Nahe⸗ weinbaugebiet herrſchte gleichfalls bei kaum veränder⸗ ten Preiſen Ruhe. In Baden, wo die Beſtände in erſter Hand nun ſehr klein geworden ſind, blieb die Nachfrage mäßig. Die 100 Liter 3zer Weißweine(natur) notieren je nach Gegend von 55—75 RM., beſte Sachen auch bis 100 RM. In Weinheim koſtete 32er Rotwein(natur) 120 RM. Auch Württemberg verzeichnete kleinere Läger, ſo daß es ſchon aus dieſem Grunde geſchäftlich ruhig iſt. Die 300 Liter 3zer Weißweine notieren je nach Ort und Güte von 220—375 RM. Die Weinausfuhr ins Ausland läßt im allgemeinen noch ſehr zu wün⸗ ſchen übrig, wenn der Weinexport nach den Vereinig⸗ ten Staaten auch etwas zunahm. Neuordnung des deutſchen Tabakbaues Im Anſchluß an die Reichsnährſtand⸗Ausſtellung in Erfurt fand in Weimar eine Tagung des Beirates ſowie der Geſchäftsträger des Landesverbandes Deutſcher Tabakpflanzer⸗Fachſchaften ſtatt. Dabei wur⸗ den grundlegende Mitteilungen über die zukünftige Organiſation des deutſchen Tabakbaues gemacht. Als wichtige Anordnung des Reichsnährſtandes iſt zu nennen, daß jeder Tabakpflanzer der Tabakpflan⸗ zerſchaft ſeines Anbaugebietes angehören muß. Dieſe örtlichen Tabakpflanzerfachſchaften werden dem zu⸗ ſtändigen Landesverband angeſchloſſen, der grundſätz⸗ zuſtändigen Landesbauernſchaften anzuglie⸗ dern iſt. Die Führung der Landesverbände liegt bei der Reichshauptabteilung 1, Abteilung C. Berlin. Aus Zweckmäßigkeitsgründen werden die laufenden Arbeiten von einer Außenſtelle der Reichshauptleitung in Karlsruhe erledigt. Bis zum 1. Juli 1934 muß die Bezeichnung ſämt⸗ licher Landesverbände nach einheitlichen Geſichtspunk⸗ ten, wie vom Reichsnährſtand angeordnet, durchge⸗ führt ſein. Die Satzungen der einzelnen Landes⸗ verbände müſſen bis dahin entſprechend geändert beim Reichsſtand zur Genehmigung vorliegen. Der Geſchäftsführer des Landesverbandes Bayeriſcher Ta⸗ bakpflanzerfachſchaften, Landesinſpektor Hoffmann, hielt einen richtunggebenden Vortrag über„Ziele und Aufgaben“ des deutſchen Tabakbaues in Gegen⸗ wart und Zukunft.“ An der auch für den ſüddeutſchen Tabakbau außerordentlich wichtigen Tagung waren auch ſämtliche füddeutſchen Anbaugebiete vertreten. Der Führer der Fachgruppe Lederinduſtrie Der Führer der Hauptgruppe 6 der gewerblichen Wirtſchaft, Gottfried Dierig⸗Langenbielau, hat Herrn Ernſt Ammer, Reutlingen, im Einverſtündnis mit dem Reichswirtſchaftsminiſter und dem Führer der Wirtſchaft zum Führer der Fachgruppe Lederinduſtrie berufen. Getreide⸗ und Mehlvorräte in zweiter Hand Ultimo Mai Die Getreidevorräte der zweiten Hand haben im Mai allgemein abgenommen. Die Weizen vorräte haben ſich in den Mühlen etwas erhöht, in den Lager⸗ hauſern dagegen beträchtlich verringert. Insgeſamt lagerten in der zweiten Hand an Weizen.277 (1,316) Mill. To., davon in den Mühlen 54(52) Proz., die Vorräte an Roggen gingen insgeſamt auf 0,825(0,878) Mill. To. zurück, von denen ſich 56 (55) Proz. in den Mühlen befanden. Der Rückgang der Hafer⸗ und Gerſtenbeſtände war mit 20 bzw. 29 Proz. auch im Mai erheblich ſtärker als beim Brotgetreide. Die Vorräte an Weizen⸗ und Roggen mehl nah⸗ men um 15 bzw. 8 Proz. ab. Die vorgenannten Zah⸗ len umfaſſen wieder ungefähr 95 Proz. aller in Müh⸗ len und Lagerhäuſern befindlichen Getreide- und Mehl⸗ vorräte. Die bei induſtriellen Verbrauchern lagernden Getreidemengen, ſowie die rollenden und ſchwimmen⸗ den Mengen und die Mehlvorräte der Bäcker ſind in den Ergebniſſen nicht enthalten. Die Verarbeitung von Brotgetreide hat im Mai infolge der Heraufſetzung des Vermahlungskontingentes zugenommen. In den Mühlen mit mehr als 3 To. Tagesleiſtung wurden 0,306(0,273) Mill. To. Weien und 0,296(0,278) Mill. To. Roggen verarbeitet. Hiervon waren 1000 bzw. 24 000(33 000) To. für Futterzwecke beſtimmt. Gebr. Schwabenland AG., Mannheim Die mit 150 000 RM. Aktienkapital arbeitende Ge⸗ ſellſchaft(Großküchen uſw.) ſchließt das Geſchäftsjahr 1933 mit einem Verluſt von 34073 RM. ab(i. V. 88 193 RM. Verluſt, zu deſſen Tilgung der Spezial⸗ reſervefonds von 88 361 RM. herangezogen wurde). Der Bruttoüberſchuß aus Waren beträgt 107 558 (110 295) RM., dazu 18 937(—) RM. ſonſtige Erträge. Nach Abzug von 93 285(129 562) RM. allgemeinen Unkoſten, 55 427(59 899) RM. Gehälter und Löhne, 4750(1440) RM. Beſitzſteuern, 2675(3560) RM. ſo⸗ zialen Abgaben und 4430(4026) RM. Abſchreihungen verbleibt der oben ausgewieſene Jahresvorluſt. In der Bilanz ſind die Warenvorräte auf 190 326 RM. zurück⸗ gegangen(i. V. 213 988 RM.), andererſeits haben ſich die Verbindlichkeiten gegenüber Konzerngeſellſchaften auf 87 628(149 710) RM. ermäßigt. Forderungen auf Grund von Warenlieferungen ſind mit 44 590 (65 830) RM. ausgewieſen; auf der Paſſipſeite haben ſich die Bankſchulden auf 83 849(67 812) RM. erhöht. Schnellpreſſenfabrik Heidelberg AG. Heidelberg Das Geſchäftsjahr 1933 ſchließt mit einem Rein⸗ gewinn von 28 040 RM. ab, wozu noch der Ge⸗ winnvortrag von 3756 RM. tritt. Der Geſamtbetrag von 31 793 RM. wird auf neue Rechnung übernom⸗ men(i. V. wurde ein Verluſt von 29 728 RM. aus dem Gewinnvortrag gedeckt). In der Bilanz fällt die verbeſſerte Liquidität auf. Die Bankſchulden gin⸗ gen von 625 853 auf 316 043 RM. zurück und beruhen faſt ausſchließlich aus der Lombardierung von Raten⸗ wechſeln der Kundſchaft. Kaſſenbeſtände und Bankgut⸗ haben ſtiegen von 40 370 auf 121 508 RM. Die Zu⸗ gänge am Anlagevermögen beliefen ſich auf 141 430 RM., die Abſchreibung auf Anlagevermögen auf 310 193 RM.(i. V. war der Zugang nicht erheblich, während die Abſchreibungen 217 793 RM. betrugen). Andere Abſchreibungen wurden in Höhe von 396 450 (44 615) RM. vorgenommen. Die Geſellſchaft hat alſo erſichtlich das Ergebnis des Geſchäftsjahres zur inne⸗ ren Konſolidierung verwendet. Aus dem Geſchäftsbericht geht hervor, daß die Ge⸗ ſellſchaft ſich ſtark auf ihr Hauptfabrikationsprogramm, das Buchdruckmaſchinengeſchäft, konzentrierte und Nebenbetriebe abgeſtoßen oder ſtillgelegt hat. Trotz⸗ dem ſind die Löhne und Gehälter um etwa 50 000 RM. geſtiegen. Auf Anfrage in der Generalverſammlung wurde mitgeteilt, daß die weiterbeſtehenden Abteilungen ein Mehr an Löhnen und Gehältern im Jahre 1933 von 200 000 RM. zu verzeichnen hatten, während 150 000 RM. an Löhnen und Gehältern bei den im Laufe des Jahres aufgegebenen Abteilungen in Wegfall ge⸗ kommen ſind. Davon iſt aber der größte Teil infolge des Ueberganges der Abteilung Maquet an die Stier⸗ len Werke AG., Raſtatt, durch Uebernahme eines Tei⸗ les der Angeſtellten und Arbeiter in Raſtatt wieder aufgenommen worden. Der Umſatz ſtieg 1933 um 60. Prozent. Der Export iſt zwar geſunken, war aber immer noch höher als der Inlandsabſatz. Ueber die Ausſichten für 1934 könne ſich, ſo wurde mitgeteilt, der Vorſtand begreiflicherweiſe jetzt noch nicht aus⸗ ſprechen, immerhin ſeien die Löhne und Gehälter in den erſten fünf Monaten gegenüber der gleichen Vor⸗ jahreszeit um rd. 100 000 RM. erhöht, der Umſatz entſprechend geſtiegen. Im übrigen erledigte die Generalverſammlung die Regularien und wählte das ſatzungsmäßig ausſchei⸗ dende Aufſichtsratsmitglied Direktor Karl Hiehle, Berlin, wieder. Eine Zuwahl für das verſtorbene Mitglied Dr. Otto Clemmm ⸗Mannheim wurde nicht vorgenommen. —* 18 6. 19. 6. 18. 6. Wertbest. Anl. v. 23 30,62 81,25[ Mannheim von 26 83,50 Dt. Reichsanl. v. 27 96,50 95,62 do. von 1927 83,50 9 3 1929 5 99,25 99, 50 Re t. Schatzanw.—— irmasens Vounsanleihe 1,75 91,50 Baden 26.— Bad. Staat 1917 94,25 94,00 J Großkraft Mhm 23 16,00 Reich di. Seh.al v 9075 97˙00 1 75— 45 eichsabl. Sch. Alth. annh. Aus— do. Neubesit: 22,95 22,95 f Sudd. Festw. 2,50 Dt. Schutzgebiete 08 9,35 9,35 Grobkr. Mhm. abs 36,50 do. 09 9,35 9,85 Neckar AG. Gold 76,50 do. 10 9,35 9,35 Khein-Main-Don 23— do. 11—.35 LVer. Stahlw, Oblis J8,87 do. 13—* Bad. Kom. Gold 26 90,00 do. 14 5 53³ do. Pfd. 30.— Bosnier Eisenbahn— 12,75 ot. Komm, Sam. 35,75 Oestr. Staatsr. 13 1,50., 50 Bay. Hvp. W. Bk..7 96,50 do. Schatz 1914 33,50 32,00 J Berl. Hyp. 25 S. 6— do. Silber 1,10 1, 10 J Frankf. Gold 15. 90, 25 do. Goldrente*— 13 do Einheitsr 270 do. Anteilse Voreinh. Rumän, 03 44 378 12 32 nn„ 0 o. 1 o. Amortis 90 3,90 3,90 do. do 8—— Bagdad 1 8,00 6,00 do. Liav 90,25 Basdad I 5,00 6,00 J gHess, Lds. Ligu 99,50 Türkenzoll— 5 Mein Hypbk. Gd. 15 90,75 Ung. Staatsf 13* do— 9 33 do. do. 1914 3 do do. 5 do. Goldrente 7,0.50 do do. 2 65,00 do. St.-Rte, 1910 7,00 6,80 do. Liau. 90,00 do. do. 1897— 44 biälz. Hyp.Ludw)-9—— Mexik am. inn. abg. 3, 74⁰ do, äubßere. Gold 6,75— do. 16—17 93,50 do. Gold von 07/ 5,00 5,00 f do. 21—22 93,50 Augsburs Stadt 26 87,00 67,50 do. Goldpibr I1 93,50 Heidelbers Stadt 26 62,00 32,50 do. R. 10. 33,50 Ludwigsh. 26 Ser. 1 33,50 33,50 1 do. Lidu. 33, 50 Frankfurter Effektenbörse 19. 6. 18. 6 19. 6. 18. 6. 19. 6. 18. 6. 19 6. 18. 6. 19. 6. 18. 6. 19. 6 83,50 do. Anteilsch. 5,90 5,90 lOt. Reichb. Vz. 112,37 112,12 Chem. Albert 69,00 65,00 J Konserven Braun 39,00 39,75 voigt& Häffner — Jpr. Ctr. B. Liau— 90,37 Hapag— 3 Chade 167,50 190,00 J Krauß Lokomot. 65,00 65,00 voltohm 36,50 36,12 81,00 Rn. Hvobk. Mum•0 91,75 99,00 J Heidelb, Straßend 12,15 12,09 Conti Gummi 138,50— Lahmever 126,75 126,87 ZellstoffAschaffenba—— — do. 18—25 91,75 90,00 Nordd. Llovd 32,75 32,75 Daimler-Benz 50,00 46,75 Lechwerke. 91,50— Zellstofi Memel 36,75 39,00 —* do, 26.—30 91,75 90,00 J Schantunabahnen—— bt. Atlantie 11,0—[Ludwissh. Walzmüht 38,00 36,00 f Zelistoft Waldhof 49,90 49,50 — 40. 31 1,75 99,00 J Sücd. Eisenbahnen 5,50 57.50f bt Erdöl. 121,50— fMainkraftwerke 74,50 74,50 Buderus 77,25 77.25 13,75 10% 91,75 90, Aschaff. Aktienbr 80,00 80,50 bt Gold-Silbersciun 209,75 206,50 Malzexport—. 165.00 Eschweiler 247,00 248,00 90.900 lo. Goldkom. à 39,00 33,75 Hortmund. Kitterbt 63,00 66,50 Dt. Linoleum 64,87 64,00[ Metallgesellscha- 87,75 36,62 Gelsenkirchen 63,75 63,37 2,50% jo, do.—7„20 66,75 Brauerei Eiche——, bürrwerke Ratinse— 85 Mez Söhne—— Harpener— 11 86,50 Jo. do. 10—11 90,75 90,00 J Brauerei Henninger 109,75 109,75 Hyckerhoß Widm 95,75 96, Miag— lise Bergbau—— 77,00% ſo. do. 17 30,75 90,09[Brauerei Herkules„00„—„ Ei. Licht u. Kraft 114,00 114,00 J Moenus Masch 60,00 58,50 jise Genuß 124,50 125,50 4o. do. 12—13 90,75 90,00 JLöwenbr. München 213,00 223,00 El. Lieferungen 87,00 66,00 Montecatini— Kali-Chemie 24 2* 18,75 do. Lianun. 90,75 90,00 Mainzer Brauerei 63,00 63,00 Enzinger-Union 90,00 90,00] Motoren Darmst 64,90 62,00 Kali Aschersleben 123,50 123,50 89,50 Suüdd. Bodencredit 94,00 93,50 Nürnbs. Brauhaus— 119,25 Ebſinger Masch. 40,00 40,50 Neckarw. Eßlingen 90,50 59,00[ Kali Salzdetfurth—— 0 —.15½%8 do. 32,00 91,75 Pk- u Bürsbr. Zy 98,50 100, 00 f Faber& Sellleiche 52,50 54,00[ Reinizer Gebberi 37— 121,75 121,75 95,12 lAlig. Dt. Creditbk. 45,29 45,25 Braueref Pforzheim—„ i6. Chemie Basel%— Khein Eiekt Vor:—— JKlöckner 71,87) 71, 95,50 Bad. Bank.. 113,00 113,00 J Schöfferhof-Bindine 170,00 172,00 do. leere. 145, do. do. Stamm 100,25 102,50 Mannesmann 30. 3 — ISank für Brauind. 102,0% 103,00 Schwartzstorchen 366,00— Fahr 46. pirm 111,0 111,0[ Rnein-Main-Don w, 90,50 30,50 Mansfeider 78,75 77,75 90,00 Bavr. Bodencredit 121,0. 21,00 J Tucherbrauerei——„1i Farbenind. 14,75 141,7 J Kheinmetall 131,50 130,50 J Otavi Minen 14.75 14,75 69,12 Bavr Hyp. u. Wök 0,0% 12,75 J Eichbaum-Wergen)0,50 72,50 f 16 Farbenbonas 126,12 128,90] Roeder Gebi 79,00 60,00 Pnönix 50,00 49,25 3˙2 IBerl. Handelsses. 33,90 53,90 J Wuile-Brauerei 35,90 59, 90 Feinmech. jetten M,z 4125 Rütxerswerke%— Bnein Braunkonien 239,50 236,50 99,75 Commerzbank 52,50 53,50 f Kccumulatoren 180,50 169,50 fFeiten Guiljeaum⸗ 64,25 66,25 Schlinck 2,50 72,50 Rheinstahi 97,— 90,00 5, Bk.-Hiscontoses 61,25 63,25 Gebr. Adt. 1 00 41,00 Erankf Hof* 5 Schnellor Erkti 6,0—„ Riebeck-Montan 94,00 94,00 —Ibt. Asiat Bank 69,75 63,75 Geiline& Co 10,25—— Schramm Lach 5,50 35,00 J Salzwerk Heilhrorn—— 90,00 pt. Efiektenbank 14,50 14,50 fAEEG Stamm 24,50—[esfüre] 106, 6 0 Schrifta. Stem. 12,30 62,50 Ver. Stahlwerke 42,87 42,50 69,75 Hbt. Hvp. u. Wbi. 69,00 19,75 Andraa-Noris— IILoldschmidt— 359,50 Schuckert 37 93,12 Aianz 224,00 228,25 90,00 Ot' Ueberseebann 3,25 42,75 f Aschaff. Buntba 40,00 41,00 Critzner* 18 hun Fnics—— IwFrankona looer 116,00— 90.00 bresdner Bank 66,00 66,00 J Bad. Maschine—— IGrün& Bifünge 198,00 198,00 Seir Wolff— Frahkons 30081 348,00— 90,00 Erankf. Bank— 630,00 JBast Nürnbere——„Hafenmünie Frankf. 15,00 23 Siemens& Halsn 49,12 150,25 Mannh. Versich 22,50 22,50 87,00 LEranki. Hvp.-Bl 67,75 70,00 f Baver. Spiese 41.00 40,90 fHaid& Neu. 22, 342 Südd, immodilien 4,%00. 4,00 Gta 59,75[Pfalz. Hvp.-Ban!— 11,00 J Bekula. 42,25 145,25 Hanfwerke Füssen 34,2d 00 Südd. Zucker—— Kastatter Waggon 6,00 6, 00 92,50 Reichsbank 159,00 161,00 f.-Bember: 70,25 69,50[Hessen-Nassau Gas 3 Strohstoff Bresden 71,50 71,50 22,50 Rhein. Hvp.-Bank 110,50 113,00 JBersmann. El 20,00 29,00 Hiſpert Armaturen 8⁰ 111˙8 Thür. Liefra. Gotha—„Steuereutscheine 34 103,60 103,65 92,50 Sudd. Bodencredit—— IBremen-Besisb 75,00 75,00 Hoch-Tiefbau. 110, 135 Tietz Leonhard. 21,75 21,00 do 193⁵ 03,50 103,50 92,50 Württ. Notenbank 100.0 100,00 Brown Boveri 13,.00— Holzmann Phil. 62,.25 8„0 l Ver. Dt. Oele Mum—— do 1036 101,12 101,37 92,50 A6. f. Verkehrsv 61,0 64,00 Cement Heidelbe 109,87 110,00 fNA6 Erlangen Ver. Glanzstoft Ser do 1937 98,37 906,75 92,50 Alig. Lok.- u. Kraft 110,0% 112,50 Cement Karlstadt— 1256,00 J Junghans 095%%— ver. Kunstwerke W0— do 1938 95.62 95,87 92,50 1Dt. Eisenb.-Betr. 60,00 60,00 1 Cement Lothrinzen 152,00 152,00 J Knorr-Heilbronn—— Iver. Ultramarin. 120,00 120,0 J verrechnungskurs: 100, 40 100,62 ( K Jahrgang⸗ BI Die Börſe in Frage kon und zu überw intereſſe des ſogenannten 2 den Papieren Rendite gewü Bekula, die kurs eröffneter zent anzogen, mit plus 1 9 wickelten ſich lagen nicht g jeſter. Ilſe, Tableau erſchi Proz. höher, tane, insbeſt Harpener gabe ſtärker nach, n tes um etwa ſeren Papierer neut 1½ Proz Transferierbat Sehr ſtill v markt, an ſcheint. Feſter duſtrieobligati. bis 136 Proz weitere Nachfr Neubeſitz ging Reichsſchuldbu Im Verl⸗ märkten weſer ſtellungen beſt fang 36 Proz. Geſfürel ſchwe je ½ Proz., K je 1 Prozent. die weitere/ das Geſchäft beſonderer Au Abgaben auf! zu 1 Proz., K ſtandsfähiger tionspfandbrie nach. Induſtri rigere Kurſe auch einige( variabel geha im Verlauf u Der Privatd Gegen Sch Aktienmärkten kleinere Befeſ Kursniveau 1 mit 150.12 Ge zent an. AEe befeſtigt. Nac Geld genannt. Am Kaſſan gungen. Inst zur Notiz. R folgt: Gruppe 42er—48er 92 Zher 93.87—9 Wiederaufbau bis 60.62. Der Geldr Blanko⸗Tages unverändert 3 das Geſchäft Frank Entgegen d wo man für ter Zeit ſtark mitnahmen ge für den Akt da eine ganz⸗ gelaufen war ſtabiler Divid Werte und ſt waren beacht ganz vereinze kum an ſeine ſtanden Ren ders eine Abſe traten Farb und bei lebhe auf 1501/ Pr. ren wenig ve Die weitere (plus 2/ Pr übrigen Ele Durchſchnittsg hinaus gewan ferungen 1½¼ Montanm Harpener wa Festverzinsl. 6% Dt. Reich: Dt. Anl, Abl. do. ohne A Dt. Schutzget 5% Grohkr. Kohlenw. 5% Roggenv 5% Roggenret Piandbrieie 6% Pr. Cent P 6% do. do. R. 20. Ausländ. V 5% Mexikan 41½ Oest. Sch- 4% do. Gold 4% do. Kron 4% do. conv 4/50% do. Si lb 4½/5% do. Papi 4% Türk. Ad 4% do. Bas 4% do. do. 4% do. uniß 4% do. Zoll- 4% do. 400! 4½0% Ung.! 4¼½0% do. 1. 4% Ung. Ge 4% Ung. K 4½2% Anato do. Ser, 50% Teh. Nat Verkehrsa AG., Verkeh Allg. Lok.- u. Südd. Eisen Baltimore C Canada Pac Hb.-Amer. F Hb.-Südam. Juni 1934 rinduſtrie gewerblichen „ hat Herrn ſtündnis mit Führer der ſederinduſtrie iter Hand d haben im zen vorräte n den Lager⸗ Insgeſamt izen 1,277 4(52) Proz., sgeſamt auf nen ſich 56 er Rückgang war mit 20 ker als beim mehl nah⸗ annten Zah⸗ ler in Müh⸗ e⸗ und Mehl⸗ en lagernden ſchwimmen⸗ äcker ſind in rbeitung von deraufſetzung en. In den ung wurden (0,278) Mill. 1000 bzw. mmt. mheim beitende Ge⸗ Heſchäftsjahr n. der Spezial⸗ gen wurde). „r Jahrgang 4— A Nr. 274— Seite 11 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Dienstag, 19. Jua 1934 BE RLINER BOR SE: Aktien überwiegend fest, Renten ruhig Die Vörſe eröffnete heute, ſoweit der Aktienmarkt . im Frage kommt, in wieder ſehr lebhafter Haltung und zu überwiegend anziehenden Kurſen. Das Haupt⸗ intereſſe des Publikums wendet ſich weiterhin den ſogenannten Tariſwerten, im übrigen aber auch allen den Papieren zu, die in den letzten Fahren eine feſte Rendite gewährt haben. Die Führung hatten dabei Bekul a, die 2 Proz. über dem geſtrigen Schluß⸗ kurs eröffneten und ſehr bald um ein weiteres Pro⸗ zent anzogen, ſerner HEW. mit plus 1½, Geffürel mit plus 1 Proz. Auch am Farbenmarkt ent⸗ wickelten ſich lebhafte Umſätze. Braunkohlenpapiere lagen nicht ganz einheitlich, aber auch überwiegend feſter. Ilſe, die mit plus⸗plus⸗Vorzeichen auf dem Tableau erſchienen, wurden ca. 162, d. h. über 5% Proz. höher, taxiert. Vernachläſſigt blieben Mon⸗ tane, insbeſondere die in letzter Zeit ſtark erhöhten Harpener gaben heute erſtmals mit minus 156 Proz. ſtärker nach, während die übrigen Papiere des Mark⸗ tes um etwa ½ Proz. ſchwächer lagen. Zu den beſ⸗ ſeren Papieren gehören auch Reichsbankanteile, die er⸗ neut 1½ Proz. gewannen, wobei man wieder auf die Transferierbarkeit der Dividende verweiſt. Sehr ſtill veranlagt bleibt vorerſt der Renten⸗ markt, an dem eher kleines Angebot vorzuliegen ſcheint. Feſter notierten die variabel gehandelten In⸗ duſtrieobligationen, von denen namentlich Stahlverein bis 136 Proz. höher ankamen. Altbeſitz verzeichnen weitere Nachfrage und wurden ½ Proz. höher notiert, Neubeſitz gingen auf Vortagsbaſis um. Städte⸗ und Reichsſchuldbuchſorderungen gaben 56 Proz. nach. Im Verlauf wurde dos Geſchäft an den Aktien⸗ märkten weſentlich ruhiger, da Neigung zu Glatt⸗ ſtellungen beſtand. So büßten Farben gegen den An⸗ ſang 36 Proz. ein, im gleichen Ausmaß waren auch Geſfürel ſchwächer. Siemens und Harpener verloren je ½ Proz., Hoeſch“/ Proz., Lieferungen und RWéE. je 1 Prozent. Weiter gefragt waren Bekula Kraft, die weitere /½ Proz. anzogen. Am Rentenmarkt blieb das Geſchäft heute ſehr ſtill und luſtlos. Mangels beſonderer Aufnahmeneigung drückten bereits kleinſte Abgaben auf das Kursniveau. Pfandbrieſe gaben bis zu 1 Proz., Kommunale bis zu/ Proz. nach. Wider⸗ ſtandsfähiger und zum Teil ſeſter waren Liquida⸗ tionspfandbrieſe. Länderanleihen gaben bis zu /% nach. Induſtrieobligationen hatten gegen geſtern nied⸗ rigere Kurſe aufzuweiſen. Andererſeits waren aber auch einige höhere Notierungen zu bemerken. Die variabel gehandelten Stahlvereinsobligationen gaben im Verlauf um 76 Proz. nach. Der Privatdiskont blieb unverändert 3/ Prozent. ſich aber dann um 1 Proz. erholen. Feſter eröffneten noch Rheinſtahl(plus 1 Proz.), Klöckner und Ilſe Genuß mit je plus ½ Proz., wogegen Gelſenkirchen 5/ Proz., Mannesmann ½ Proz., Phönix/ Proz. verloren. Schiffahrts⸗ und Zellſtoffaktien lagen gut behauptet, Kunſtſeidewerte bis/ Proz. feſter. Im einzelnen eröffneten noch Reichsbank 1 Prz. höher, dagegen Daimler /½ Proz. ſchwächer. Am Ren⸗ tenmarkt waren Altbeſitz etwas beachtet und/ Proz. höher, auch Stahlvereins⸗Bonds waren erneut um 1 Prozent feſter, während in RM. umgetauſchte Dollar⸗ Bonds durchweg—1 Proz. verloren, ebenſo wie Späte Reichsſchuldbuchſforderungen und Kommunal⸗ Umſchuldungsanleihe je/ Proz. nachgaben. Von frem⸗ den Werten zogen Anatolier um 40 Pfg. auf 35,90 an. Am Aktienmarkt traten im Verlaufe weitere Beſſerungen ein, wobei die Umſätze in Spezialwerten noch lebhaft waren. Farben und Bekula zogen noch⸗ mals je ½ Prozent an, auch Harpener waren weiter erholt. Feſt lagen Lechwerke mit plus 3½ und Chade⸗ aktien mit plus 3 RM. Später machten ſich aber Ermüdungserſcheinungen bemerkbar und die Kuliſſe nahm jetzt einige Gewinnmitnahmen vor, wodurch das Kursniveau faſt durchweg eine Senkung von ½ bis 1 Prozent erfuhr. Deutſche Anleihen lagen weiterhin ruhig und unverändert. Tagesgeld blieb zu unv. 3 Prozent ſehr leicht. Mannheimer Börse Die Tendenz an der heutigen Börſe war als weiter freundlich zu bezeichnen. Bevorzugt waren erneut Rohſtoff⸗ und elektriſche Tarifwerte, So konnten Rhein⸗ elektra gegen geſtern 2½¼ Proz. gewinnen. IG Farben kamen mit 150½ nach 148½¼½ Proz. zur Notiz. Zement Heidelberg gewannen 1 Proz. und Weſteregeln ½ Proz. Andererſeits waren Südd. Zucker um 1 Proz. abge⸗ ſchwächt. Am Bankenmarkt überwogen Kurserhöhun⸗ gen, vor allem bei Großbanken. Mannheimer Verſiche⸗ rung wurden mit 24 RM. umgeſetzt und blieben ſo gefragt. Die in den letten Tagen am Rentenmarkt beobach⸗ tete Aufwärtsbewegung kam heute erſtmals zum Still⸗ ſtand. Umgetanſchte Reichsmark⸗Anleihen büßten bis zu 1½ Proz. ein, Goldpfandbriefe bis zu ¼ Prozent. Es notierten: Dit. Anl. Neubeſitz 23; Di. Anl. Abl. Altbeſitz 97; 6proz. Baden Staat 94,5; 7proz. Heidel⸗ berg Stadt 82; Sproz. Ludwigshafen Stadt 83.,5; Mannh. Abl. Altbeſitz 90; 8proz, Mannh. Stadt 83,5; Sproz. Bad. Komm. Goldpfbr. 93; 8proz. Pfälz. Hyp. Heilbronn—; Konſ. Braun 39; Ludw. Aktienbrauerei 84; dto. Walzmühle 86; Pfälz. Mühlenwerke 85,5; Pfälz. Preßhefe 112; Rheinelektra Stamm 103; dto. Vorzugsaktien 102; Salzwerk Heilbronn 194; Schwartz⸗ ſtorchen 90; Seilind. Wolff 30; Sinner A6 78: Südd. Zucker 179; Ver. Di. Oelf.—; Weſteregeln 123; Zell⸗ ſtoff Waldhof 49,75. Badiſche Bant 113; Commerkbank 53; Deutſche Dis⸗ conto 61,75; Dresdner Bank 66; Pſälz. Hyp. Bank 71; Rhein. Hyp. Bant 110. Bad. Ac fur Rhein. 50: Bad. Aſſecuranz—; Mann⸗ heimer Verſicherung 24, Würt. Transport 37, Brown Boveri 13. Berliner Deuvisenkurse Geld Brief Geld Brief 19. Juni 18. Juni Azvot(Alex., Kairo) 1 àgypt. Pfd. Argent,(Buen. Aires) 1 Pap.-P. Belg.(Brüss. u. Antw.) 100 Belga Brasll.(Rio de Jjan) 1 Mitreis Bulgarien(Sofia) 100 Lewa Canada(Montreal) 1 kanad. Doll. Dänemark(Kopenh.) 100 Kron. Danzis(Danzig) 100 Guld. England(London) Pid. Estland(Rev./ Tal.) 100 estn. Kr. Finnland(Helsinsf.) 100 finnl. M. Frankreleh(Paris) 100 Fres. Griechenl.(Athen) 100 Drachm. Holl,(Amsterd. u. Rott.) 100.1 Island(-viiavik) 100 Isl. Kr.J 57˙2 ltallen(Rom u. Mail.) 100 Lire lapan(Tokio u. Kobe) I1 ven Jugasl.(Belgr. u Zagr.) 100 Din. Lettland(Riga) 100 Latts Litauen(Kow'no/ Kaunas) 100 Lit. Norwegen(Oslo) 100 Kronen Oesterreich(Wien) 100 Schill. Polen(Warsch., Pos.) 100 Zloty portugal(Lissabon) 100 Escudof 11 Rumänien(Bukarest) 100 Lei Schweden(Stockh. u..) 100 Kr. Schwelz(Zür., Bas., Bern) 100 Fr. Spanien(Mad u. Barcel.) 100 Pes. Tschechoslowzkel(Pras) 100 Kr. Türkel(Istanbul) I1 türk. Pfd. Ungarn(Budapest) Penrõ Uruguay(Montevideo) 1 Gd.-Pes. V. St. v. Amerika(Newv.) 1 Doll Internationaler Devisen- und Effektenverkehr per 10 Tage 32,30, Tendenz: ruhig. Wetter: 633, Mürz 35: 633, Mai 35: 633, Juli 35; 40, Ort. 35: 628, Jan. 36: 628, März 36: 629, Mat 36: 629 Loco 667. Tagesimport 2000. Tendenz; ſtetig. Magdeburger Zucker⸗Notierungen Magdeburg, 18. Juni. Gemahl. Meblis prompt per Juni 32,30, 32,35 und 32,40. heiter, ſehr warm. Junt 4,40 Br., 4,10.; Juli 4,50 Br., 4,20 G: Aug. 4,60 Br., 4,40.; Sept. 4,80 Br., 4,60.; Okt. 4,90 Br., 4,70.; Nov. 5,00 Br., 4,80.; Dez. 5,10 Br., 4,90 G. Tendenz: ſtill. Nürnberger Hopfenmarktbericht Keine Zufuhr, 235 Ballen Umſatz. Hallertauer 190—220, unverändert feſt. Badiſche Viehmürkte Buchen. Zufuhr: 717 Ferkel, 13 Läufer. Verkauft: 485 Ferkel, unter 6 Wochen 16—22, über 6 Wochen 23—30, 10 Läufer zu 45—55 RM. pro Paar. Nächſter Markt: 16 Juli.— Bühl. Anfuhr: 236 Ferkel, 19 Läufer. Verkauft: 180 Ferkel, 15 Läuſer. Preiſe: Ferkel 18—42, Läuſfer 45—55 RM. pro Paar.— Haslach i. K. Zufuhr: 385 Ferkel. Preis: 18 bis 28 RM. pro Paar.— Kandern. Anfuhr: 11 Milch⸗ ſchweine, 0 verkauft.— Lahr. Anfuhr: 217 Ferkel. Preis pro Paar 16—25 RM. Marktwperlauf: ausver⸗ kauft.— Müllheim. Anſuhr: 28 Ochſen, 20 Kühe, 8 Stück Jungvieh. Preiſe; Ochſen 200—350, Bullen 250—400, Jungvieh 120—200 RM. Handel flau. Mannheimer Schlachtviehmarkt Auftrieb: 168 Ochſen, 184 Bullen, 511 Kühe, 383 Färſen, 1129 Kälber, 30 Schafe, 2174 Schweine, 2 Ziegen.— Preiſe pro 50 Kilogr. Lebendgewicht in RM.: Ochſen: 28—31, 21—23, 24—27; Bullen: 25 bis 29, 23—25, 21—23; Kühe: 22—26, 18—21, 13—16, —12; Färſen: 29—32, 24—28, 22—24; Kälber: 45 bis 48, 37—43, 30—36, 23—28; Schaſe geſtrich.; Schweine: 41—44, 40—44, 38—43.— Marktverlauf; Groß⸗ vieh ſchleppend, großer Ueberſtand; Kälber ruhig, langſam geräumt; Schweine ruhig, Ueberſtand; bad. Schweine je nach Qualität nach Richtpreis Kl. Cver⸗ kauft. Karlsruher Schlachtviehmarkt Zufuhr: 20 Ochſen, 25 Bullen, 91 Kühe, 212 Färſen, 454 Kälber, 895 Schweine. Preiſe pro 50 Kilo Lebend⸗ gewicht: Ochſen 27—30, 26—27, 25—26, 24—25, 22—24; Bullen 27—28, 24—27, 23—24, 21—23; Kühe 21—22. 17—20, 12—17; Färſen 32—33, 30—32, 27—29, 23—26; Kälber 44—46, 42—44, 37—41; Schweine 43—44, 42 ägt 107 558 Gegen Schluß der Börſe traten auf verſchiedenen Goldpfbr. 93,5: Zproz,. Rhei 7 ige Erträge. Aktienmärkten nach dem ſchwächeren Verlauf wieder rh. 120. Am Valuten markt hielt die ſchwächere Tenden bis 43, 40—42, 38—40, 30—33. Marktverlauf: Groß⸗ allgemeinen„„ kleinere Befeſtigungen ein. Im allgemeinen lag das Bremen⸗Beſigheim 74; Cem, Heidelberg; 110 Daim⸗ der angelſächſiſchen Valuten an, doch ergabe vieh langſam, Ueberſtand; Kälber langſam, geräumt; und Löhne, Kursniveau wieder gut behauptet. Farben ſchloſſen ler⸗Benz 40,5; Di. Linolenumwerke 65; Duriach, Hof 61; noch minimale Abſchwächungen. ngaben ſich nur. Schweine langſam, üeberſtand.— Fleiſcharot' )% RM. ſo⸗ mir 130.43 Geib, zscen im Vertanſe a um e„ e noe kre 3 W Bbhſen 4.— zent an. waren um ½, Bekula um ¼ Prozent Gebr. Fabr 111,5: Ic Farben 150,25; 10proz. Groß⸗ ſchäft ſehr ſtill. Britiſche Standardpapiere neigten zur er Luſt. s befeſtigt. Nachbörslich wurden die Schlußkurſe meiſt f 4 iſch geſtrichen, Ku—38, h 54—60, Mnonrnch Geid Sarben Klieben 100 te M ee, enene. Bullenfleiſch 48.—50, Schweinefleiſch 68—70, Kalbfleiſch ee Am Kaſſamarkt überwogen eher weitere Beſeſti⸗ 9 0 50—68, Hammelfleiſch 64—68. Martwerlauſ; langſam. 5 gungen. Insbeſondere kamen die Großbankaktien höher M 5 zur Notiz. Reichsſchuldbuchforderungen notierten wie Freiburger Schlachtviehmarkt vſeite haben folgt: Gruppe 1 1935er 100.25 Geld, 40er 95 Brief, Auftrieb: 26 Ochſen, 59 Rinder, 14 Farren, RM. erhöht. A2er—48er 92.37—93.5. Gruppe II 35er 100.25 Geld, iſt weiter ſpärlich. Der Konſum ſcheint aber zunächſt S 4 W 30er 93.87—94.62, 42er 93—93.75, 47er 92.50.—03.75. Berliner Metall-Notierungen ſener enzels Manerergeis üns vuf Antergn, Mun 2 77 2h. 25. Hinde u. er e elt.* 9„„ 7 513 eme er-—ser und aterder beͤs maennte Zaen ſe d min, ur 10e Zazagen arfelgt. Werſe beler ſcht f. en eeen Kilogr.: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt, cif Ham⸗ 16—18, 14—15,——*———— 38 2„ 2 4„———.— och der ge⸗ Berliner Geldmarkt kpen40 241.Z5, Orletak⸗Sltten⸗Zieichnel 18.75 biz Berliner Rauhfutterpreiſe M3 fi 1310 uſ: Schweine und ahlber mittel⸗ zeſamtbetrag 17.25; Standard⸗Blei per Juni 16.25—17; Original⸗ Berlin, 19. Juni. Roggenſtroh drahtgepreßt.20 müßig. Großvieh langſam, Ueberſtände bei allen Gat⸗ g übernom⸗ Der Geldmarkt war weiter leicht. Der Satz für Hütten⸗Rohzink ab Nordd. Stat. 20—20.25; Standard⸗ frei Berlin,.70—.90 ab Station; Weizenſtroh draht⸗ tungen. 8 RM. aus Blanko⸗Tagesgeld für erſte Adreſſen ſtellte ſich auf Zink 19.75—20; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98 bis gepr..70—.80; Haferſtroh drahtgepr..30—.40 und lanz fällt unverändert 37½ bis 4½. Privatdiskonte lagen ruhig. 59 Proz., in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ od. Draht⸗.90—.00; Gerſtenſtroh drahtgeyr.30—.40 und.10 chulden gin⸗ Angebot und Rachfrage hielten ſich etwa die Waage. barren 164; Reinnickel, 98—99 Proz. 270; Antimon⸗ bis.30; gebund. Roggenlangſtroh.25—.25 und Hauptſchriftleiter: und beruhen Auch in Schatzanweiſungen und Reichswechſeln war Regulus verſt.; Silber in Barren ca. 1000 fein per.50—.90; bindfadengepr. Roggenſtroh.10—.15 und Dr. Wilhelm Kattermann. von Raten⸗ das Geſchäft nicht bedeutend. Kilogr. 37.25—40.25 RmMm..55—.203 do. Weizenſtroh.80—.90 und.50 bis Chef vom Dienſt: Wilhelm Ratel. id Bankgut⸗ 45— Luzerne loſe Seranipottilth ſur Peich fi Außenpolitik: 2 N. Die Zu⸗ 80—5. und.30—.50; vmotee loſe.00—.00 erantwor r Reichs⸗ un ußenpo r. auf 141 730 Frankfurter Mittagsbörse Londoner Metallbürſe und.30—.50; Kleehen ioſe.50—.00 frei Berlin; Wilh Kattermanh: füre Wirtſchaftsundſchau. Wilh. mö: Tendenz: Ratzel; für politiſche Nachrichten: Karl Goebel: für zmögen auf London, 19. Juni.(Amtl. Schluß.) Kupfer: endenz: ſehr feſt. e ht erheblich, Entgegen den Erwartungen des Vorbörſenverkehrs,( p. To.) Tendenz: ſietig. Standard p. Kaſſe 32¼ r und•1——— „betrugen). wo man für den Attienmartt auf Grund der in letzt bis 323¼, do. 3 Monate 32/½,—½, do. Setl. Preis Rotterdamer Getreide ur Sport: Julſs An; jür-pen Mdruchz Mar Höß —*—— miinn Sab die Zum. Borfe 32½% Giectrolyt 35½—½, best, selected 34./½—35%½, Rotterdam, 19. Juni. Weizen: Juli 3,32½, ſämtliche in Mannheim. aft hat alſo für d 2*41— f Haltune Elektrowirebars 35/. 31%0 n(& p. To.) Tendenz: Sept..42½, Nov. 3,55, Jan. 35: 3,65. Mais: Jult Berliner Schriftleitung: Hans Graf Reiſchach, Berlin, s zur inne⸗ r den tenmar n eiter fe er ng, feſt. Standard p. Kaſſe 225½.—/, do. 3 Monate 62½/ Sept 61%, Nov. 62/ Jan 35: 63/½ Sw) 68, Charlottenſtr 15˙b Nachdruck fäntl Original⸗ ——0 i 25½—226, do. Settt, Preis 228%8 Bhen(g,v- berichte verboien daß die Ge⸗ gelaufen waren. Beſonders Papiere mit hoher un 13 11 4 sprogramm, ſtabiler Dividende waren gefragt, aber auch mittlere———— Prebs nn— Liverpooler Getreidekurſe Sprechſtunden der Schriftleitung: Täglich 16—17 Uhr rierte und Werte und ſolche, die eine Rendite erwarten laſſen, 11½ do. inoffz. Preis 11½1—/½1, do. Settl. Preis Liverpool, 19. Juni.(Anfang.) Weizen:(außer Samstag und Sonntag). hat. Trotz⸗ waren beachtet. Daneben kommt Angebot nur in 11½ Zink + v To.) Tendenz: ſtetig Gewl Tendenz: ſtetig; Juli 4,8ů/ bez., Okt. 5,0½ bez., Dez. akenkreuzbanner⸗Verlag G m. b H» Verlagsleiter: M. il das Publi⸗.256 bez.. m. b. H. 5 50 00% RM ganz vereinzeltem Umſange heraus, we prompt offz. Preis 14, vo, entf. Sicht offz. Preis 14, f urt Schönwitz, Mannheim. Sprechſtunden der Verlags⸗ kum an ſeinem Beſitz feſthält. Im Gegenſatz dazu do. inoffz. Preis 14½—%½6, do. Settl. Preis 14.(Mitte.) Weizen: Tendenz: ruhig; Juli 4,8½, leitung: 10,30—12 hor(außer Samstag, A ung wurde ſtanden Rentenpapiere, die faſt ſamt und ſon- Wolframerz keh per Einheit) 45—46. Ott. 5,0½, Dez. 6,296, März 5,476. in für Verlag und Schriftleitung: 31471. ilungen ein ders eine Abſchwächung erfuhren. Am Aktien markt 5 204 86, 333 61/62.— Für 41— Anzeigenteil nerantwortl.: re 1933 von traten Farben induſtrie mehr in den Vordergrund Berliner Getreibenroffmarkt Notierungen der Bremer Baumwollterminbörſe Arnold Schmid, Mannheim. end 150 000 und bei lebhaftem Geſchäft waren ſie um 1 Prozem— groſt Bremen, 19. Juni.(Amtlich.) Loco 1416. Jan. Se 3 n. 4 0 im Laufe auf 150½/ Proz. erhöht, die übrigen Chemiewerte wa⸗ Weiter ſeſte Grundſtimmung. Die Marrtlage im Ge⸗ 1432 Br., 1430.; März 1444 Br., 1441.; Mai Morgen⸗Ausgabe 4, Weinheim Wegfall ge⸗ ren wenig verändert, Deutſche Erdöl 1 Proz. leichter. treideverkehr war weiter feſt, nach den lebhafteren Um⸗ 1453 Br., 1450.; Juli 1362 Br., 1359.; Okt.—— . Die weitere Befeſtigung der Fu Kebsd e aber——— ge⸗ 1404 Br., 1402.; Dez. 1426 Br., 1424 G. Ten⸗ zuſ. 21 427 n die Stier⸗(plus 2¼ Proz.) bei lebhaftem Umſatz gab auch den worden. Das Ange bo weiter in engen Gren⸗ denz: ſtetig. e eines Tei⸗ 4 übrigen Elektro papieren eine Anregung, wobei ſich zen. Für Weizen beſteht auf geſtriger Baſis einige Ausgaze———————222—R A, Mannheim 4 ſtatt wieder Durchſchnittsgewinne von—1 Prz. ergaben, daruber Kaufluſt, während Roggen verſchiedentlich böher he⸗ Liverpooler Baumwollkurſe Ausgabe B. Weinheim 1600 g 1933 um hinaus gewannen Siemens 3½ Proz. und Elektr. Lie⸗ zahlt wird. Die Preiſe für Exvortſcheine haben ſich Liverpool, 19. Juni.(Anfang.) Juli 640, Okt.———— n, war aber ſerungen 1½ Proz. ACEc lagen unverändert. Der wenig verändert, Roggenexportſcheine lagen eher ruhi⸗ 635, Jan. 35: 630, März 35: 630—631, Mai 35; 630, zuſ. 20 118 ken hie Montan markt lag ſehr ruhig und uneinheitlich. ger. Am Mehlmarkt entwickelte ſich laufſendes Bedarks. Juli 35: 627. Tagesimport 2000, Tendenz; ſtetig. Geſamt⸗D.⸗A. Mai 1934 41 545 mitgeteilt,„ Harpener waren zunächſt 2 Proz. ſchwächer, konnten geſchäft zu behaupteten Preiſen. Das Angebot in Hafer(Mitte.) Juli 642, Okt. 638, Dez. 633, Jan. 35: Druck: Schmalz& Laſchinger, Abteilung Zeitungsdruch. nicht aus⸗ a Gehälter in leichen Vor⸗ der Umſatz Berliner Kassakurse mmlung die 4 18. 6. 19. 6.. 18. 6. 19, 6. 18. 6. 19. 6. 18. 6. 19. 6 10. 6. 19. 6. 18. 6. 19. 6. e e, 7 0⁰—— f—— F insl. Wert Nordd. Lloypd... 31,50 31,75 Bremer Wolle.. 135,50 137,00 J Gebr. Greßmann Mix& Genest. 42,25 43,00 J Voist& Haefiner 8 Wolle 137,00— verſtorbene M St. Reiehsanf 27 96,20 96,00] Bankaktlen Brown-Boveri. 13,12—, IJErüun'& Bilüngef.—, IMäineimer Bergw. 148,90 116,50 Wanderer-Werke 195,75 19,75 Bodefus +. 1„ 75,7— wurde nicht Dt. Ani. Abl.... 36,81 9/,25 Adcaaa.. 45,25 49525 Buderus Eisenwerke 3˙3 NeEruschwitz Texin. 29,0 99,50 Nordd. Eiswerke. 18,50 J690 Westeregein Alkali 121,75 122,25 Conti Gumm.— do. onne Ausl.-R. 23,900 23,00 Bl. f. El. werte. 66,25 69,12 Byk Gulden„ 33—, LGuano-Werke.. 62,00 66,75 Jorenstein& Koppei 67,25 665,75 Wi. Drahtind. Hamm 108,99— 40. Linol..„ 61,59— ot. Schutzzebiete 06 9,25 9,40 J BK. f. Brauind. 102,00, 102,9 Charlotten Wassef 92,00 95,00 Hackethal-Draht. 67,50 67,25 Phönix Bersbau 49,50 49,25 Wilke Dampf„15,50— balmier„ 4,9 48 —— 5% Grobkr. Mhm. Berliner Handelsges. 66,50 69,00 3— Basel— 19 Rütar⸗ K- 1 3* W 17,00 17,00. Metall 100,00 98,00 J Pt.———* 7790 13 3 i„BK.—— em. Heyden 92, 1 amburg Elektr. 132, athgeber Wagzon.—5 itt Gubstahl. 4 Ot. Erdöl veofonzenwertam.—— fomm⸗n Privalht. 22,50 38,30 Chem. ind. Gelsenk. en LHarb.Carmi-Pbon, 38.35„8535 üeinieigen Krait 33,89„3,90 Zelistof Walchof. 50,00 48, bt. Elnol... 3500 56,55 Comm. u.„„ 1 3% Koggenrentenbk. 6,25 6,25 Pt. Asiatische Bk. 143.00 144,00 J Chem. Werke Albert 69,090 69,8 Harpener Bersbau 105,00 106,57 Rhein. Braunkohien 287,50 235,50 Dt.-Ostafrika. 6,5 47½,00 J Eisenb. Verk... 5 piandbrleie Dt. Bk. u. Disconto 61,35 63,25 Chillingworth.. 44,09—— Hedwisshütte. 5—„IRhein. Chamotte.— Neu-Guinea 139,87— El. Lieferz. 3 386,75— 6. 19. 6 60% Pr. Centr. Bod. Dt. Goiddiskontbk. 100,00 100,00 J Comp. Hisp.(Chade) r- 3 Heilmann&Littmann ,25„,25 J Khein. Elektr. 101,25 102,00 Otavi Min. u. Eisenb. 14,8/ 14,50 f Ei. Uient-Kr...„es 113,09 pf. Em„— 38,75 föt. Uebersee-BK. 43,15 43.00 Conti Caoutschuc„00 140,90 LHemmoor-Portl. 39,75 190,00 do. Vorzüge.—— Farbenind.„ 149,59 159,12 .50 36,12 65% do. do. Kom. i 34,25 54,00 Dresdener Bank 66,00 59.00 Conti-Linoleum. 61,99 6•%0 lünpert Maschinen:, 35,20 L Bhein-Main-Donau.— Bers Int rden—— IFeidmühlie.. 101,39 102,00 60% Pr. Ld. Pldbdv. Meininser fyv. Bu 68,.00—(paimler Benz. 4939 46,12 Hindr.& Aufierm.. 70,50 70,50 Kheig, Stabſfwerke 22,9.an Russ. Bank 2 ffam„n 6,75 39.00 Aüst. G.6—— IReichsbank. 159,37 169,50[Deutsch Alt.-Tel. 12 181.30 Hirschberg Leder;— Kh.-Westf. Kalkw. üperaen 2 Seten B. 4 .90 49,90 6% do. do, R. 21.—— Inein. Hyp. Bu. 110,50 112,50— Gas 12200 120,/00 76,25 33————— 18—* Adier Kali 7 885—*•%0 132³ eutsche Erdöl. 155,-Wer 1*„ zer Zucker. 32, 1 3 idt..„„ 05 3 5—14 330 4 229.b00— Deutsehe Kabelw. 330 72.00 Philiop Holzmann. 62,00 Kückforth Ferd. MNi. 205 75,00—— n* Ard um.—— 55 15 ugnotg. Wort.. gg We e 4 4 5% Mexikaner•50 333 Allianz heben.— 220,00 fpeut. Eisenhandel 58,50 56,25 Gebr. junghans.. 39,00 31,37 L Salzdetfurth Kali. 166,87 167,00. 0— oſzmann— 60,90 4,.50 125,50 4½ Oest, Schatzanv. 33,8 2350 Mannh. Ver»..— Ifbresdener-Leibziger Kahia Porzellan. 1I,09 16,00 J Sarottt.. 606,00 66,50 Sfa-Fflim—— Use Bers Genus— 125,75 54 40 47%½ do. Goldrente.— 0˙40 inaustrie-Aktien Schnelipr... 125,00— Kaſiv, Aschersleben 123,0 123,00 J Schles.-El. u. Gas—— Tägl. Gei. 4,12— Gebr lunghans. 3,50 123,50 4% do. Krduen nte•40 0,40 J Sccumulatoren- kbr, 107,15 190,90[Durener Metall.—— IKXali Chemie.. 1½— uso Schneider 62,59 J Monatszeildede.—— hali Chemie 119.59— 8 4½% lo,*— 120— LAllgem. Bau Lenz 63,00 63,25 Hüsseldf. Eisenhütte 50 Klöeknerwerke.. 12,90 J0,75 J Sehöfierhof-Bindina 171,50 121,5 Klöckner 12,12 19,89 .75 121, 75 455%% do, Sil 7 55—5 Allg. Kunstzivde Dyckerh. Widmann 15 72˙87 Koksw, u. Chem. F. 96,87 99,37 1Schubert& Salzer 157,50 156, 00 Schlußkurse Kokswerke. 90,285 99,00 167 71.37 445**(Aku)... 6,37 8,25 byvnamit Nobel. 1⁵ 30 C. H. Knorr.— 190,00 Schuckert& Co. 99,25 33,50 eer—— 9˙0%0— 4% Türk, Adm.. mj— T— LAlix. Elektr.Ges.. 362„2·59 Ei. Lieferunsen, 3. 13•38 Kolmar& lourdan—„ LSchulh.-Patzenhofer 119,83 191,0 Abiosuns—5 9½2— JUannesmann.„ 69 00 60,00 .75 775 4% do. Bazdadb. 2— Aisen Porti. Zement 123,00 126,50 J El. Licht u. Kralt 3* Kötitz. Led. u. 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Juni 1934 — „Hakenkreuzbanner“ Der verſchollene methuſalem Mlit 160 Jahren auf der klucht— Romödie um den„älteſten mann der Welt“ Jahrgang 4— A Nr. 274— Seite 12 5 Die autoriſierte Verſion lautet:„Und um die neunte Stunde erhob Jeſus ſeine Stimme und rief:„Eli, eli, lama ſabachthani?', das iſt: „Mein Gott, mein Gott, warum haſt du mich verlaſſen?“ Dr. Lamſa glaubt beweiſen zu können, daß Ganz Iſtanbul iſt in Aufregung. Zaro Agha, der älteſte Mann der Welt“, hat ſich aus ſeiner Wohnung entfernt und konnte bis⸗ her nicht wieder aufgefunden werden. Das aber iſt für ſeine Anhänger noch nicht das Schlimmſte, der pfiffige Alte wird ſchon für ſein leibliches Wohl gebührend geſorgt haben und hält ſich wahrſcheinlich bei guten Freun⸗ den verborgen. Weitaus unangenehmer iſt die Tatſache, daß der Methuſalem geflohen iſt, um ſein Alter nicht einwandfrei ſeſiftellen laſſen hänger frohlockten. Jetzt endlich würden die Un⸗ gläubigen überzeugt werden können. Wie groß war aber ihre Beſtürzung, als er plötzlich ſpur⸗ los von der Bildfläche verſchwand. Welchen an⸗ deren Grund ſollte er haben, ſo argumentier⸗ zten ſeine Gegner, als die Furcht, die Aerzte ſeiner Suche nach dem verſchollenen Moſlem. Trotz dem durchaus jugendlich anmutenden Unternehmungsgeiſt Zaro Aghas beſteht jedoch bei niemanden darüber Zweifel, daß er den Ti⸗ tel:„der älteſte Mann der Welt“ zu Recht führt. das Wort„lama“, das ſo viel wie„warum“ bedeutet, nicht im aramäiſchen Urtext ſteht, und daß dem Wort„ſabachthani“ eine ganz andere Wie ſoeben berichtet wird, iſt der wegen ſei⸗ könnten die wahre, erheblich geringere Zahl ſeiner Jahre herausbekommen? Die unent⸗ wegten Anhänger hingegen erklären, der Alte traue der Kunſt der Aerzte nicht und wolle ſich nur nicht einem möglicherweiſe ungerechten Ur⸗ ner Verjüngungsverſuche in der ganzen Welt bekannte Profeſſor Woronow in Konſtantinopel eingetroffen, um an den Experimenten mit Zaro Agha teilzunehmen. Er ſoll ſich nicht gerade gefreut haben, als man ihm mitteilte, Bedeutung zukommt. In einwandfreier Ueber⸗ ſetzung müßten die letzten Worte Chriſti„Mein Gott, mein Gott, mein Schickſal iſt erfüllt“ lauten. In den Kreiſen der engliſchen Aſſyriologen n 1 — D4 zu müſſen. 5—3— 4— 15 85——5 5 1000f n 3 30950 pflichtet man Dr. Lamſa bei. Man iſt der An⸗ Verlag un Zato Agha, mit angeblich 160 Jahren auf auf lemeß per Kegner, ſi, waaen delle. hn, var, man hoſſi, den beimienein nünzennen ſicht, daß jetzt endlich Licht in eine bisher 1 elnirigodrirn ungebengten zinäsn, der ſen dem dr. veziel Gabi Bey nach Kriften bei zulonnenn. duile und eigentlich unverfandliche Bibelfell fhmen)), Stolz aller Türken. Sie zeigen ihn den Frem⸗ den als einen Beweis der Lebenskraft ihres Volkes. Wirklich, Zaro Agha iſt alt, ſehr alt. Ob aber genau 160 Jahre, das ſteht nicht feſt; denn als er geboren wurde, gab es noch keine Standesämter und keine Geburtsurkunden. So muß man ſich ſchon auf ſeine Angaben verlaſ⸗ ſen, Wie er behauptet, kann er ſich auf Ereig⸗ niſſe beſinnen, die weit über hundert Jahre zurückliegen. Er weiß ſie in orientaliſcher Er⸗ zählerkunſt mit vielen Einzelheiten zu ſchildern, und die Zahl der Leute, die ihm aufs Wort glauben, iſt groß. Natürlich gibt es aber auch viele, die ihn als einen Aufſchneider und ge⸗ riſſenen alten Fuchs anſehen. Dem Streit um das Alter des türkiſchen Methuſalems ein Ende zu machen, hatten ſich jetzt mehrere Wiſſenſchaftler entſchloſſen, ihn genau zu unterſuchen. Zaro Agha durfte ſich keine Blöße geben und ſagte zu. Seine An⸗ Der Streit um die letzten Worte Chriſti 1400 Fehler in der Ueberſetzung des Heuen Teſtaments?⸗Die Forſchungen eines berühmten Aſjyriologen Dr. George M. Lamſa, der weit über Eng⸗ lands Grenzen hinaus bekannte Aſſyriologe, hat ſoeben eine genaue Ueberſetzung der vier Evangelien aus dem Aramäiſchen beendet. Er erklärt, daß er bei ſeiner Arbeit auf nicht we⸗ niger als 1400 mehr oder weniger ſchwerwie⸗ gende Ueberſetzungsfeh ler geſtoßen ſei. Chriſtus habe bekanntlich aramäiſch geſpro⸗ chen und in dieſer Sprache ſeien auch die Evan⸗ elien geſchrieben worden. Der größte Teil der ehler hätte ſich bei der Ueberſetzung des ara⸗ mäiſchen Textes ins Griechiſche ergeben. Der griechiſche Text wiederum lag der Ueberſetzung Luthers zugrunde. Die meiſten Fehler, auf die Dr. Lamſa hin⸗ weiſt, ſind der Wiſſenſchaft ſeit langem bekannt und ſind zum Teil ſeit Jahrhunderten von den Forſchern erbittert umſtritten. Unerhörtes Auf⸗ ſehen dagegen dürfte es verurſachen, daß Dr. Lamſa mit einwandfreien Belegen behaupten zu können erklärt, die letzten Worte Chriſti am Kreuz hätten einen ganz anderen Sinn gehabt, wie er aus dem bisherigen Evangelientext hervorgehe. gebracht worden ſei. Die neue und richtige Ueberſetzung bringe den Triumph des Heilands zum Ausdruck, während die bisherige Ueberſet⸗ zung der letzten Worte den Anſchein erweckten, als ſei Chriſtus verzweifelt geweſen. Noch ein anderer nachgewieſener Fehler in der Ueberſetzung aus dem Aramäiſchen ins Griechiſche erregt unter den Wiſſenſchaftlern Intereſſe. Chriſtus hat nicht geſagt:„Eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr, denn ein Reicher ins Himmelreich!“, ſondern vielmehr„Eher geht ein Strick durchs Nadelöhr,..“ Das Wort„Gamla“, das den Fehler verurſachte, be⸗ deutet nämlich ſowohl„Kamel“ wie auch „Strick“, was die Ueberſetzer aus dem Ara⸗ mäiſchen anſcheinend nicht wußten. höhevs Gel Jahr, Bri Hausbesitzer Aſeine J. 3B.4 igen M..-Anseigen von Sandhofen treifen sich mit Familien-Angehörigen 75— In eine Zu vermieten Oftene Stellen Zu verkaufen Eran mn Frei ſüdafrikan zum Tonfilm-Abend ffiaut. Bn 33.75 Staatsmir L 15, 12: Schöne f ehr gute-Ballon3.50 Auswirku en vutteoeb. ac. 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