verlag und Schriftleitung: Mannheim, K 3 „Hakenkreuzbanner“ Ausgabe 4 erſchei Habe B erſcheint 1 fehmen die Träger ſowie die Poſtämter entgegen. Sonnkag⸗Ausgabe beslnn NI 3+4 Unr ehe fünsche n neute olung der LETLUNO 4 Berlin, 21. Juli.(HB⸗Funk.) Der Reichs⸗ Eminiſter der Juſti z, Dr. Gürtner, hat am 20. Juli 1934 folgenden Erlaß an alle deutſchen Juſtizbe hörden gerichtet: „Durch die Niederſchlagung der hoch⸗ und landesverräteriſchen Angriffe auf die Volks⸗ gemeinſchaft vom 30. Juni, 1. und 2. Juli 1934 iſt die innere Kraftdes Reiches befe⸗ ſtigtund geſichert worden. Mehr denn ie iſt Vorausſetzung für die weitere Arbeit der 5 Reichsregierung am Neuaufban des Reiches, bvaß die Achtung vor dem Geſet, die der nauf Ban Reichskanzler als oberſter Führer der SA in he verboten] ſeinem Befehl an den Chef des Stabes der SA rbslose v. FAD 0. pom 30, Juni 1934 von den SA⸗Führern gefor⸗ Ende 12.20 Ur dert hat, auch für jeden Volksgenoſſen das oberſte Geſetz ſeines Handelns bildet. 5 U 3 Der Rechtspflege erwächſt die beſondere Auf⸗ gabe, für gewiſſenhafte Wahrung von Ge⸗ fetzund Recht einzutreten, und gegen jeden Rechtsbruch, insbeſondere gegen jede ſtrafbare Handlung, entſchieden vorzugehen. Die Rechts⸗ pflege darf ſich dabei von keinerlei Rückſichten Iaf die Perſon des Beſchuldigten leiten laſſen; 6 3 ſie dient allein doe m Intereſſe des Vol⸗ „... Miß ies und der Gerechtigkeit. Verſuche, auf den 1 ſerii Gang des Rechtsverfahrens Einfluß zu nehmen, itein ſind nachdrücklich zurückzuweiſen und alsbald jeorge den vorgeſetzten Behörden zu melden. In kei⸗ diste nem Falle dürfen ſie den ordnungsmäßigen 1Ste Fortgang des Verfahrens, insbeſondere die ſach⸗ n Neng 4 15 Um gemäße Durchführung der Ermittlungen, ver⸗ Abends 8 15 G 3 zögern. ids.30 Uhr, Ver. Bei allen Maßnahmen iſt eines beſonders zu unter Mit.J beachten: Der beſonderen Stellung des Trä⸗ Ballmann gers eines deutſchen Amtes, eines Führers oder n 29371— Unterführers entſprechen erhöhte Pflichten. Wer ſie verletzt, wer insbeſondere als———— oder Führer ſich gegen ſie auflehnt oder ſi ſonſt des in ihn geſetzten Vertrauens unwürdig macht, iſt nachdrücklich und unnachſichtig 5 zu verfolgen. Die Volksgemeinſchaft darf erwarten, daß die Strafe, die gegen ihn ver⸗ hängt wird, nach Art und Höhe der gehobenen inseriert Stellung des Beſchuldigten Rechnung trägt. Die Flut kommt ihmm um 4 Warſchau in Erwartung der Hochwaſſerwelle Zlistischer Warſchau, 21. Juli. In Warſchau er⸗ t reichte der Waſſerſtand der Weichſel am Sams⸗ tagfrüh bereits.53 Meter und nähert ſich da⸗ mit immer mehr dem Gefahrenpunkt. Er nimmt durchſchnittlich um 9 Zentimeter in der LII Stunde zu. Die Vorbereitungsarbeiten für die e Räumung der bedrohten Vororte ſind in vollem Gange und größtenteils ſchon abgeſchloſſen. Vier Pionierabteilungen und Arbeiterkolonnen ichſeldämme. Die Garniſon „ überwachen die We Des Snerial- von Warſchau ſteht in Alarmbereitſchaft. gesclraͤßt lur! Wie aus Südpolen gemeldet wird, nimmt der Waſſerſtand der Flüſſe im Gebirgsgebiet eider- Kofle weiter ab. deutſchlands finteilnahme aaaaan warſchan, 21. Jult.(os⸗Sun). Der deutſche Geſandte von Moltke hat der pol⸗ niſchen Regierung die Teilnahme der Reichsregierung anläßlich der Ueberſchwem⸗ mungskataſtrophe zum Ausdruck gebracht. or———————— Swhon 70 Todesopfer der ſiite in U5fl D. Feinauer Neuvort, 21. Juli. Der noch immer an⸗ Ibaltenden furchtbaren Hitzewelle in den Süd⸗ weſtſtaaten ſind bis jetzt 70 Menſchenleben zum Nonnheim Opfer gefallen, davon 22 allein in den letzten 24 Stunden. 14/15. Fernruf: 204 86, 314 71, 333 61/2. Das nt 12mal(.20 RM. und 50 Pfg. Drägerlohn), Aus⸗ 7mal(.90 RM. und 30 Bfg. Trägerlohn), Einzelpreis 10 Pfg. Beſtellungen Ift die Zeitung am Erſcheinen(auch, durch böbere Gewalt) verhindert, beſteht kein Anſpruch auf Entſchädigung. m Beilagen aus allen Wiſſensgebieten.— Für unverlangt eingeſandte Manuſkripte wird keine Verantwortung übernommen. Regelmäßig erſcheinende begen jeden Rechtsbruch im beiſte fldolf hil als oberſte Pflicht/ kin krlaß des Reichsfuſti Ausgabe A/ Nr. 750 Ausgahe B/ Nr. 200 —— —— E Anzei teil 45 WMia. licher Gerichtsftand: Mannheim. Poſt⸗ ſcheckkonto: Das wigshafen 4960. die 5pannungen in Frankreich noch keine kntſcheidung/ doumergue ſoll vermitteln Paris, 20. Juli. Die durch die Ausſagen Tardieus vor dem parlamentariſchen Unter⸗ ſuchungsausſchuß in Sachen Staviſty eingetre⸗ tene innerpolitiſche Spannung zwi⸗ ſchen den Radikalſozialiſten und dem übrigen Teil des Regierungsblocks hat auch durch den Kabinettsrat keine Aenderung erfahren. Die Miniſter ſind zu keiner Einigung gelangt, ſo daß der Juſtizminiſter beauftragt werden mußte, ſich nach Tournefenille zum Mi⸗ niſterpräſidenten zu begeben, um ihn zu bitten, die Angelegenheit ſelbſt in die Hand zu neh⸗ men. Es iſt beabſichtigt, demnächſt einen neuen Kabinettsrat unter der Leitung Doumer⸗ gues abzuhalten. Das Büro des radikalſozialiſtiſchen Vollzugs⸗ ausſchuſſes war in den frühen Nachmittagsſtun⸗ den zuſammengetreten und hatte ſich mit der Lage beſchäftigt. Mitglieder haben ein⸗ ſtimmig den radikalſozialiſtiſchen Mitgliedern des Kabinetts ihr Vertrauen ausge⸗ ſprochen und ihnen damit volle Handlungs⸗ freiheit gelaſſen. Die Stimmung in den Kreiſen der Mehrheit der Partei iſt verträglich. Man hofft, daß es doch noch gelingt, eine Beilegung des Konfliktes zu erzielen und damit eine Ka⸗ binettstriſe zu vermeiden, deren Folgen un⸗ überſehbar ſein würden., Tardien wird vorgeworfen, den„Burgfrie⸗ den“ gebrochen zu haben. Tardien ſoll ſich indeſſen gegen den Vor⸗ wurf gewehrt haben, daß er die Radikalſozia⸗ liſten habe angreifen wollen. Für ihn beſtehe daher kein Grund, ſein Amt nieder⸗ zulegen, ſolange nicht Doumergue von ſich aus dazu Stellung genommen habe. Anſchei⸗ nend um Tardienu den ihm auch von Barthou nahegelegten Rücktritt zu erleichtern — Barthou ſoll auf die Gefahren hingewieſen Die haben, die ſeiner Außenpolitik durch eine inner⸗ politiſche Kriſe entſtehen könnten— und damit die von ſeiner Partei gewünſchte Genugtuung zu erlangen, hät Her⸗ riot ſich zum Rücträitt bereit er⸗ klärt, die übrigen Regierungsmitglieder ſchei⸗ nen jedoch der Auffaſſung geweſen zu ſein, daß vom Lande ein derartiger Schritt als die Los⸗ löſung der Raditkalſozialiſten von der Regie⸗ rungsmehrheit ausgelegt werden könnte, ſelbſt wenn die übrigen radikalſozialiſtiſchen Mini⸗ ſter im Kabinett verbleiben würden. Kurzum, eine Klärung iſt nicht erfolgt. Die Entſchei⸗ dung liegt bei Doumergue, von deſſen Umſicht die politiſchen Kreiſe einen Schieds⸗ ſpruch erwarten, der den Burgfrieden wenig⸗ ſtens bis zum Herbſt erhalten könnte. Man verhehlt ſich allerdings nicht, daß ſich Doumer⸗ gue, falls die Gegner zu unduldſam bleiben, entſchließen könnte, zurückzutreten. kin kngländer, Inſpektor der geſamten Saarpolizei Saarbrücken, 21. Juli.(HB⸗Funk.) Die Regierungskommiſſion hat den Engländer Hemslean zum Inſpektor für die geſamten Polizei⸗ und Landjägerkrüfte des Saarge⸗ biets ernannt. An den bisherigen Zuſtändig⸗ keiten ändert ſich nichts. Unmittelbar über dem Befehlshaber der Landespolizei und des Land⸗ jägerkorps ſteht aber jetzt der neue Inſpek⸗ tor, der der Abteilung des Innern und dem Präſidenten Knoz perſönlich zugeteilt wird. Auf der engliſchen Inſel Brownſea⸗Island, dem Vogel⸗ und Tierparadies, brach ein gewaltiger Waldbrand aus, der, begünſtigt durch die große Dürre ſich raſend ſchnell ausbreitete und die einzigen zwölf Wohnhäuſer in Af che legte en: Die 12geſpaltene Millimeterzeile 10 Pfg. Für kleine Anzeigen: Die 12 Rabatt nach aufliegendem Tarif.— Schluß der Anzeigen⸗Annahme:. Frübausgab⸗ 18 Uhr. für Abendausgabe 13 Uhr. Anzeigen⸗Annahme: Mannheim, R Z. 14/1 markt. Fernruf 204 86, 314 71. 333 61/62. Zahlungs⸗ und Erfülunasort Mannheim. Ausſchlien⸗ Mannheim, 22. Juli 1934, akenkreuzbanner Lud⸗ erlaasort Mannbeim as Rocht der Führer iſt die Pflicht ers/ die Waheung von beſetz und fecht zminiſters an alle Juſtizbehörden Die 4geſpaltene Millimeterzelle im Teri⸗ geſpaltene Millimeterzeile 7 Pfig. Bei Wiederholung und p 4, 12 am Stroh⸗ Die„vierte“ Gruppe In ſeiner klaſſiſchen Rede vom 13. Juli gab der Führer eine wundervoll klare Charakteriſtik der Feinde des Dritten Reiches. Wir alle haben in den letzten Wochen einen erbitterten Kampf gegen dieſe, zum Teil gar nicht greif⸗ baren Feinde geführt, die wir als Reaktionäre, Beſſerwiſſer, Nörgler, Kritikaſter und Spießer bezeichnen und die der Führer in der„vierten Gruppe“ zuſammenfaßt und u. a. ſo ſchildert: „Es ſind dies jene Menſchen, die einer ver⸗ hältnismäßig kleinen Geſellſchaftsſchicht ange⸗ hören, im Nichtstun Zeit und Anlaß finden zur mündlichen Berichterſtattung über all das, was geeignet iſt, eine ebenſo intereſſante wie wichtige Abwechſlung in ihr im übrigen voll⸗ ſtändig belangloſes Leben zu bringen. Denn während die überwältigende Zahl der Nation ſich in mühevoller Arbeit das tägliche Brot zu verdienen hat, gibt es in verſchiedenen Lebens⸗ ſchichten immerhin noch Menſchen, deren ein⸗ zige Tätigkeit es iſt, nichts zu tun, um ſich von dieſem Nichtstun dann wieder zu erholen. In Wirklichkeit iſt dieſes Drohnenvöllchen nur ein Staat im Staate, ohne jeden lebendigen Kon⸗ takt mit dem Leben, den Empfindungen, Hoff⸗ nungen und Sorgen des anderen Volkes. Sie ſind aber gefährlich, weil ſie förmliche Bazillenträger ſind der Unruhe, der Unſicher⸗ heit, der Gerüchte, Behauptungen, der Lügen und Verdächtigungen, Verleumdungen und Be⸗ fürchtungen, und ſo beitragen zur Erzeugung einer allmählichen Nervoſität, bei der es am Ende ſchwer iſt, die gegebene Begrenzung im Volke zu erkennen oder zu finden.“ Wer kennt ſie nicht aus ſeinen Bekannten⸗ und Verwandtenkreiſen, dieſe— glücklicher⸗ weiſe nicht allzu reichen— Nichtstuer, Ver⸗ leumder, Schwätzer, Eckenſteher, deren ganzer Lebensinhalt aufzugehen ſcheint in der vom Führer meiſterhaft gezeichneten Tätigkeit. Nach beſchwerlicher Arbeit der Einnahme eines nahr⸗ haften Mittagsbrotes und darauffolgender Er⸗ holung im wohlverdienten Schlummer wird ein anſtrengender Gang zu einer netten Kaffee⸗ tafel gemacht, allwo gleichgeplagte Geſinnungs⸗ freunde und⸗-Freundinnen bereits ſehnſuchts⸗ voll warten. Man macht ein Spielchen oder auch zwei, die Hauptſache iſt aber doch die Ausſprache über alles das, was dem eigenen belangloſen Daſein Abwechſlung und Inhalt verleiht. Angefangen vom oberſten politiſchen Beamten über Oberbürgermeiſter, Beigeord⸗ nete, Beamte und Politiſche Leiter, Schriftlei⸗ ter unſerer Zeitungen, SA- und SS⸗Führer, bis zu den im öffentlichen Leben ſtehenden Zellen⸗ und Blockleitern, SA⸗Männern, Amts⸗ waltern und Amtswalterinnen der Parteiorga⸗ niſationen, wird nun alles beſchwätzt, beklatſcht und wenn irgendmöglich mit Dreck beſchmiſ⸗ ſen. Was irgendeiner, der öffentlich wirkt, geſagt hat oder geſagt haben ſoll, getan hat oder getan haben könnte, wird durchgekaut, ver⸗ dreht, mit ſelbſt Erfundenem und Erlogenem ausgeſtattet und aufgebauſcht. Jedes Glas Bier oder Wein, das ein Po⸗ litiſcher Leiter irgendwo trinkt, wird beſchnüf⸗ felt. Jede Mark, die ein Pg., der jahrelang arbeitslos geweſen ſein mag, und ſich mit ſeiner Familie durchhungerte, heute verdient, wird von denen, die Arbeitsloſigkeit nie kann⸗ ten und ſtets ſatt zu eſſen hatten, beredet. Um jeden Urlaubstag wird er beneidet. Warum ſoll es denn auch dieſen Leuten, die jahrelang darben mußten, auf einmal beſſer gehen? Am Ende ſogar beſſer, als denen, die es immer recht gut hatten? Und dann kommt der gehäſ⸗ . Zahrgang 4— A Nr. 330/ B Nr. 200— Seite 2 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 22. Jul ſige, ſchäbige Klatſch:„Haben Sie ſchon ge⸗ hört, daß der Herr Sowieſo wegen Unter⸗ ſchlagung eingeſperrt wurde? Nicht? Man ſieht ihn doch ſchon tagelang nicht mehr? Das iſt doch auffallend!“(Der Bedauernswerte hat 65 mehrtägige Dienſtreiſe unternehmen müſ⸗ en. „Haben Sie ſchon gehört, daß der SA⸗Füh⸗ rer Sowieſo aus dem Erträgnis der SA⸗ Sammlung zigtauſend Mark unterſchlug und ſich ein Auto dafür kaufte? Was, das wiſſen Sie nicht? Das hat doch ſogar der Luxem⸗ burger Sender gebracht!“ „Haben Sie gehört, daß die Sä dem— Führer ſowieſo nicht mehr gehorcht hat, als er ſie aus dem Klub herausjagen wollte, in den ſie eingedrungen waren? Friedliche Männer haben ſie gehauen, den Studio X haben ſie halb tot geſchlagen und auf Frauen und Mäd⸗ chen ſind die SA⸗Männer herumgetrampelt, iſt das nicht entſetzlich?“ (SA, die ſich hätte betätigen können, gab es an dieſem Tage überhaupt nicht, und die nie⸗ dergehauenen Männer, totgeprügelten Jüng⸗ linge und niedergetrampelten Frauen und Mädchen konnte man am nächſten Morgen, wenn nicht am gleichen Abend, vergnügt und wohlbehalten in den Straßen der Stadt ſehen.) So mit Grazie ins Unendliche könnte man weiter berichten, und in dieſem Jargon geht es munter weiter. Hab Acht auf ſie, Volksgenoſſe! Fahre da⸗ zwiſchen, wo du ſie tuſcheln, ziſchen und mun⸗ keln ſiehſt! Sie werden gefährlich erſt in der Maſſe, im Dunkeln, wenn ſie ſich unbeobachtet fühlen, aber ſie ſcheuen das Licht! Nun noch ein Wort über die„Keaktion“, die wir auch zur ruhmreichen Gruppe 4 rech⸗ nen dürfen. Was iſt Reaktion? Ueberall ſpricht man von ihr und niemand will dabei ſein? Groß⸗Berlin, Staatsrat Görlitzer, vor eini⸗ gen Tagen in Marburg eine ſehr ſchlichte und einleuchtende Begriffsbeſtimmung für das ſo oft mißbrauchte Wort gegeben und damit an Stelle unerträglicher Vieldeutbarkeit Klarheit geſetzt:„Keaktion iſt einfach das, was nicht mitmacht!“ Machſt Du, lieber Arbeitskamerad, du SA⸗ Mann, Kaufmann, du Handwerker, Angeſtellter, mit, wenn der Führer ruft? Nicht nur in der Verſammlung, wenn das„Sieg⸗Heil“ erklingt, ſondern daheim, in Mitarbeitern, im Büro, in der Werkſtatt? Und Bauernführer ruft oder meckerſt du über Milch⸗ geſetz und Eierpreiſe, über Erbhof und über das Gebot, daß du nicht mit dem Juden Ge⸗ ſchäfte machen ſollſt? Maulſt du, lieber Volks⸗ genoſſe, bei allem, was dir mißfällt, bei jeder Anordnung, die dein Wohlbehagen ein ganz klein wenig ſtört, bei jedem kleinen Opfer, das du dem Gemeinwohl bringen ſollſt? Und du lieber Beamte: Machſt du mit oder wirfſt du dich in die Bruſt im Kreiſe vertrauter Freunde: „Nee, bei dieſer Sache— Eintopfgericht, NS. Volkswohlfahrt, Arbeitsfront, am 1. Mai, bei der oder jener Anordnung des Führers, da mache ich nicht mit, das das iſt Bolſchewismus, ſo was kann man mir doch nicht zumuten! Da ſpiele ich nicht mit!⸗ „Reaktion iſt einfach das, was nicht mit⸗ macht!“ Und du, der du nicht mitmachſt, ſondern meckerſt und maulſt— am Führer wohl nicht mehr, denn dazu gehört heute Courage— aber an dem, was die„kleinen Hitler“ tun und Da hat der ſtellvertretende Gauleiter von deiner Familie, bei deinen du, lieber Bauer, machſt du mit, wenn dein geht mir zu weit, ————— Dieſes Jahr ſteht Bayreuth im Zeichen von »Wagners Bühnenweihfeſtſpiel Parſifal, das neuinſzeniert und ausgeſtattet aufgeführt wird. Bis zum vorigen Jahr wurde Parſifal in der Originalausſtattung von 1882 gegeben. Die alten Wandeldekorationen, die in üppiger Phantaſie das ſpaniſche Gebirge um„Mont⸗ ſolvat“ mit dunklen Grotten, PValmen und tro⸗ piſchem Gewächs zeigten, machten unſerem nordiſch und klar gewordenen Geſchmack einen befremdenden Eindruck. Für uns im neuen Deutſchland iſt Wagners Dichtung, Muſik und Theaterform nach der griechiſchen Tragödie und Shakeſpeare der dritte theatraliſche Höhepunkt der nordiſchen Raſſe überhaupt. Wenn die Literaten des materia⸗ liſtiſchen Zeitalters Wagner damit verhöhnen wollten, daß er in der wilhelminiſchen Ge⸗ ſchmackskultur der Plüſchſofas und der imitie⸗ renden Talmikunſt lebte, ſo bewieſen ſie nur ſelbſt ihre negative und zerſetzende Einſtellung. Wagner iſt wieder der nordiſche Heros ge⸗ worden, der Erwecker der altgermaniſchen Göt⸗ terwelt und des nordiſchen Helden, der ſiegen⸗ den Kräfte des Lichtes und der Reinheit, die über die Zwergengeſtalten der Finſternis tri⸗ umphieren, auch wenn ſie rücklings angefallen werden. So mußte im neuen Deutſchland auch das Verhältnis zum„chriſtlichen Myſterium“ Parſifal, das in orientaliſchem Gewand gege⸗ ben wurde, erneuert werden. In dieſem Jahr werden die alten Oelproſpekte durch neue Deko⸗ rationen des Wiener Ausſtattungskünſtlers Alfred Roller erſetzt Die anderen deutſchen Parſival als deutſcher Glaube Rügen wird zum Feſtland Der gigantiſche Brückendamm im Bau (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung.) Berlin, A. Juli. Schon ſeit langer Zeit beſtand der Plan, die Inſel Rügen mit dem Feſtlande zu verbinden. Der national⸗ ſozialiſtiſchen Regierung blieb es vor⸗ behalten, dieſes Projekt zur Verwirklichung zu bringen. Nicht weniger als 600 Volksgenoſſen ſind damit beſchäftigt, dieſen gewaltigen Rügen⸗ damm zu bauen. Aber nicht nur für dieſe 600 wurde Arbeit geſchaffen, ſondern weit darüber hinaus auch für zahlreiche Fabriken und Werk⸗ ſtätten, die mit der Lieferung der zur Errichtung dieſes gewaltigen Brückenwerkes notwendigen Materialien beauftragt ſind. Die Entfernung von der Küſte des Feſtlandes bis zur Küſte der Inſel Rügen beträgt 2½ Kilometer. 2½ Kilometer Meeresfläche ſind alſo zu über⸗ brücken. Bei dieſer gewaltigen Anlage handelt es ſich um einen kombinierten Damm⸗ und Brückenbau. Die Länge der Brücke, die die En⸗ den der zwei von den Küſten ins Meer hinein⸗ gebauten Dämme verbindet, beträgt 700 Meter. Der Bau dieſer Brücken⸗ und Damm⸗ anlage wird etwa 25 Millionen RM. erfordern. Nicht weniger als 1500 Tonnen Spundbandeiſen ſind in den letzten Monaten aus dem Dortmunder Bezirk nach Stralſund geſchafft worden. Zahlreiche Holzpfeiler von 32 Meter Länge werden gegenwärtig in den Baugrund eingerammt. In den nächſten Monaten werden die Vorarbeiten für die Anlage der Brücke ihren Anfang nehmen. Auch hierbei ſind umfangreiche Aufträge zur Lie⸗ ferung von Zement, Beton, Eiſenteilen und anderem Material bereits vergeben worden. Für die Stadt Stralſund iſt dieſe Ver⸗ bindung des Feſtlandes mit der Inſel Rügen vonerheblicher Bedeutung. Nach Fer⸗ tigſtellung des Dammes im Jahre 1936 wird vor allem eine weſentliche Steigerung des Ver⸗ kehrs zu den Rügenbädern zu erwarten ſein. Während bhis jetzt Stralſund aus dem Bäder⸗ verkehr nach Rügen kaum einen poſitiven Nutzen ziehen konnte, iſt zu erwarten, daß durch die Erleichterung des Verkehrs zwiſchen Rügen und Stralſund zahlreiche Kurgäſte der Rügen⸗ bäder von Rügen aus Ausflüge nach Stralſund unternehmen. Schon im Jahre 1936 ſoll der fahrplan⸗ mäßige Zugverkehr vom Feſtland zur Infel Rügen beginnen. Mit der Fertig⸗ ſtellung der Fahrſtraße iſt gegen Ende des Jah⸗ res 1936 zu rechnen, ſo daß die Errichtung die⸗ ſes gewaltigen Dammes noch vor Beginn des Jahres 1937 beendet ſein wird. neue Terrorfälle der öſterreichiſchen Regierungsbanden Rationalſozialiſten mit Ochſenziemern bearbeitet München, 21. Juli. In Wien ereigneten ſich in den letzten Tagen wieder mehrere Ter⸗ rorfälle gegen Rationalſoziali⸗ ſtein. Ein Nationalſozialiſt, ehemaliger Funk⸗ tionär der Partei, wurde von oſtmärkiſchen Sturmſchärlern bei Tag und auf offener Straße ohne den geringſten Anlaß überfallen und auf die Bezirksgeſchäfts⸗ ſtelle der Vaterländiſchen Front geſchleppt. Dort wurde er mit Ochſenziemern ſolange be⸗ arbeitet, bis er ſchwerverletzt abtransportiert werden mußte. In einem anderen Falle wurde ein ehemaliger nationalſozialiſtiſcher Sprengelleiter des Be⸗ zirks Simmering ebenfalls verprügelt. Nachdem er das Bewußtſein wiedererlangt hatte, wurden ihm die weißen Wadenſtut⸗ zen ausgezogen mit dem Hinweis, daß ſie das Parteiabzeichen ſeien. Darauf wurde ihm eine Beitrittserklärung der Vaterländiſchen Front und eine Broſchüre„Zwei Jahre Dollfuß“ in die Hand gedrückt, und ſchließlich prügelte man ihn noch einmal mit Ochſenziemern. Unter Mordandrohungen ſetzte man ihn ſchließlich auf die Straße. Der Unglückliche liegt ſchwerverletzt danieder. Die tägliche Tiſte der Sprengſtoffanſchläge Wien, 2. Juli. Die amtliche Liſte der Sprengſtoffanſchläge iſt am Freitag wieder außerordentlich umfangreich. In Leutaſch (Tirol) wurde bei einer Hausſuchung in einer Heuhütte eine große Menge von Piſtolen und Munition gefunden. Ein Gaſtwirt, deſſen Be⸗ trieb bereits wegen nationalſozialiſtiſcher Ver⸗ ſammlungen geſperrrt wurde, wurde verhaftet. Auf das Pfarrhaus in Fohnsdorf (Steiermark) wurde in der Nacht ein ſchwerer Sprengſtoffanſchlag verübt, der großen Sach⸗ ſchaden verurſachte. In St. Peter(Steiermark) wurde der Be⸗ tonbogen einer Brücke durch eine Sprengung ſchwer beſchädigt. 7 5 In. Süßenbrunn(Nieder⸗Oeſterreich) wurden bei einer Hausſuchung zahlreiche Sprengkörper gefunden. Gegen den Beſitzer des Hauſes iſt die Standgerichtsanzeige erſtat⸗ tet worden. In der Nacht zum Freitag wurde im Hof der Salvator⸗Kirche in Hall(Tirol) ein Böller zur Exploſion gebracht, wodurch die Fenſter⸗ ſcheiben der Kirche zertrümmert wurden. Keee ar laſſen. Du biſt ein Reaktionär, und 77 du dich noch ſo wehrſt gegen dieſen itel. Arbeite mit! Helfe mit am Aufbau des Dritten Reiches! Mach es beſſer als die an⸗ Opernbühnen, vor allem das Prinzregenten⸗ theater in München, und die Berliner Staats⸗ oper, zeigten die Blumenaue, die Wagner an einem Karfreitag im Blick über den Züricher See erſchienen war, als nordiſche Alpen⸗ wieſe und nicht als ſubtropiſche Oaſe. Eine Betonung der nordiſchen Auffaſſung des diesjährigen Parſifal iſt auch die Beſetzung der Hauptrolle, die man dem nordiſchen Sün⸗ ger Helge RKoswaenge übertragen hat. Die muſikaliſche Leitung iſt Richard Strauß über⸗ tragen, deſſen kühle und überlegene Siabfüh⸗ rung eine klare und gemeſſene Interpretation iſt gegenüber dem myſtiſchen Dirigieren Tos⸗ caninis, der Parſifal in Bayreuth als katholiſche Meſſe in unnachahmlicher Meiſter⸗ ſchaft erleben ließ. Wagners Dichtung fußt zum Teil auf dem Parſifalepos des Wolfram von Eſchen⸗ bach, das ſeinerſeits auf das Parſiſalgedicht des Chreſtien von Troyes zurückgeht, der die Sage vom Gral mit der des Parſi⸗ fal verbindet. Bei Wolfram iſt der Gral ein Stein, der himmliſchen Urſprungs, von einer in Keuſchheit und Treue lebenden Ritterſchaft ge⸗ pflegt wird. Jeden Karfreitag bringt eine Taube eine Oblate als Symbol Chriſtis, um die Wunderkraft des Grals zu ſtärken. Bei Chreſtien de Troyes iſt der Gral die Abend⸗ mahlſchüſſel, aus der Chriſtus ſpeiſte und in der Joſeph von Arimathia das Blut des Ge⸗ kreuzigten aufgeſangen hatte. Dieſes heilige, ſpeiſende und reinigende Gefüß gelangt auf Parcefal, der ein Ritter von König Artus deren! Keiner iſt zu vornehm oder zu gut da⸗ für! Und ſieh zu, daß man von dir nicht ſagen muß: „Er gehört zur vierten Gruppe!“ Tafelrunde iſt. Der heilige Speer, der, von einem Heiden geführt, Amfortas die töd⸗ liche Wunde beifügt, iſt derſelbe, mit dem Lon⸗ ginius dem ſterbenden Chriſtus in die Seite geſtoßen hat. Wagner ſchreibt über ſeine Weiterbildung dieſes Motives:„Amfortas, mit derſelben Wunde behaftet, die ihm der Speer in einem leidenſchaftlichen Liebesabenteuer geſchlagen, muß zu ſeiner einzigen Labung ſich nach dem Segen des Blutes ſehnen, das einſt aus der gleichen Speerwunde des Heilands floß, als dieſer weltenſagend, welterlöſend, weltleidend am Kreuze ſchmachtete!“ Richard Kruſe ſagt in ſeiner Einleitung zu der Ausgabe von Par⸗ ſifal bei Reclam, daß von allen früheren Dich⸗ tungen Wagners der Parſifal ſich dadurch unter⸗ ſchiede, daß die Erlöſung ſich wirklich vollzieht. Gerade das Reinmenſchliche, was Wagner derleidende Menſch, als Künſt⸗ ler im Mythus zur Anſchauung bringt, iſt das Tiefergreifende. Chamberlain faßt das Weſen der Dichtung zuſammen, indem er ſagt:„Parſi⸗ ſal iſt keine Sittenlehre, oder gar Religions⸗ lehre, ſondern die künſtleriſche Darſtellung eines großen und im edelſten, ſtol⸗ zeſten Sinne des Wortesreligiöſen Charakters.“ Der Mythus des Parſifal iſt ein allgemein menſchlicher, der die Heiligkeit jeder Kreatur perkündet und die ſich auch auf die Schonung der Tiere und Pflanzen erſtreckt. Der bei Riehrenheim erſchienene Bayreuther Feſtſpielführer für das Jahr 1934 iſt in mehre⸗ ren Artikeln auf das Parſiſal⸗Problem einge⸗ „Sympathiſche æeitgeno dꝛe wir nicht mehr ſehen woll Halle, 2. des Miniſterp Stadt in ein chwarz⸗weiß⸗ — präſident Reichsminiſte der Stadt He Thingpla eine längere Auf dem vi harrte eine u den Miniſterf mit brauſf Die Zahl der dürfte 300 00 größte Zahl gebung, die j worden iſt. In ſeiner gelände ge ring einen und Schan! den Parteien irgendeine N Wenn wir fort, nach de davon ablaſſe ſenverſammli wenn wir e⸗ nehmſte Aufe ſprechen, darüber able Auch einer von der„vierten Gruype · „och bin auch Nationalſozialiſt, aber Polfil is ma wurſcht!“ venezianiſche bedenktafel für den fiitler-Beſuch Schweizer Blätter wiſſen zu berichteh, daß der Stadtrat von Venedig die An⸗ bringung einer Gedenktafel zur Erinne⸗ rung an die hiſtoriſche Zuſammenkunft der bei⸗ den Staatsmänner Hitler und Muſſo lini beſchloſſen habe. Die Gedenktafel ſoll eine ſymboliſche Verbindung von Liktorenhündel und Hakenkreuzzeichen darſtellen, eine Widmung ſoll an den denkwürdigen Beſuch des deutſchen Reichskanzlers in Venedig erinnern. Es iſt ge 2 Fi1 phant, dieſe Gedenktafel in feierlicher Form g ſtete Fühl fangs September anzubringen.——. ere Vera dem Vertrau die Kraft zu das erreicht, daß das Vol lens und Ho Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann. Chef vom Dienſt: Wilhelm Ratzel, BVerantwortlich für Reichs⸗ und Auggſchan ilh, Kattermann; für Wirtſchaftsxundſchau: i Ratzel; für politiſche Nachrichten: Kart vebel: füüt Wenn 35 Unpoliniches, Bewegung und Lolales! Herm⸗ Wagäf kommen ſin ür Kulturpolitfk, Feuilleron, Beilagen: Wil Körg vor dem Ab für den Umbruch: M ür Sport: Julius Etzz ſfämtliche in Mannheim. Berliner Schrifneitung: Hans Graf Retſchach, Berlin Wu halb, weil d gerüttelt dur SVv/ 68. Charlottenſtr. 15 b Nachdruck ſärntl. Ortaina die leidenſche berichte verboten. dem Volke 1 Sprechſtunden der Schriftleitung: Täglich 16—17 U (außer Samsiag und Sonntag), nur als De akenkreuzbanner⸗Verlag G. m. b. H. Verlagsleie wurde das Mannheim. Eprechſtunden der Verlage Sonniah„deutſche, liche Wirl Urt Schönwitz, leitung: 10.30—12 Uhr(außer Samstag u. Ur Verlag und Schriftleitung: 314 Wn 1 J04 86, 333 61/2.— Für den Unzeigentetl verantwori Das d Arnold Schmid, Mannheim. a e u Hergen⸗Ausgabe 5 Gwenedun„„. orgen⸗ abe., Schwetingenn 05 3 weiß, de. Morgen⸗Ausgabe A. Weinheim———— über ſein W zuſammen 21 4ʃʃ ſetz: Gere Ausgabe ß und Abendausgabe A, Mannheim 13 7 fündigt, der Ausgabe 5, Schwetzingen 3 Ausgabe 5 ao chen mit de gufened.a, Zib A, E ⸗D.⸗A. NV 5550 Druck: Schmalz& Laſchinger, Abteilüng Zeitungs Nicht mehr ſtellt. Der Holländer Armand Crommelin Das ware beſchüftigt ſich mit dem„religiöſen“ Gehal deutlicher kle des Parſifal und nimmt gegen die Angrifſe de geradezu ehemaligen Freundes Nietzſche Stellung. begangen wi Diejenigen, die im Parſifal eine beſonder war: Verr dogmatiſche religiöſe Tendenz erblicken, urteil lebendige V oberflächlich nach der äußerlichen Umrahmung rat am d Die Religioſität hängt nicht von äußerer 6 des auch die ſtalt ab, das echte Kunſtwerk iſt ſelb genüber Religioſität, oder wie Wagner geſag Mann, get hat:„Das Kunſtwert iſt lebendig dar Gefolgſchaft. geſtellte Religion.“ 1 Crommelin ſieht die Krönung von Wagner 4 4 Kunſtſchaffen im Parſifal, weil im Gegenſa an der S zu Wotans Fall der reine Tor Parſifal, in de ſen Innerem ſich die ganze Handlung abſpiel Klar hat letzten Endes Sieger wird. Nachdem er de Verſuchung Kundrys widerſtanden hat, erkenn Parſifal ſeine Sendung, indem er durch Er⸗ kennen des Weibes die„Welthellſichtigkeit“ er langt hat. Ein Schweizer Forſtmann Alfons Meye führt, wem ihrer Stellu ben, ſie hä heraus erru über das Natur Ob SA⸗N gefü es„Parſifal“ und der Neſtor von Ba 1 reuth, Hans von Wolzogen, über Afin* ſten im„Parſifal“. Für uns ſoll Pat⸗ Führer! ſifal die Wiedervermittlung dezß Fül Glaubens ſein. 4 Denn, daß wir gerade im neuen Deutſchlan)! Darum n das auf Glauben aufgebaut iſt, dieſes bedürfen! ligen St beweiſt das Wagnerwort, das im Feſtſpielfüh⸗e vergangener rer von Bayreuth unter das Bild Adolf Hit⸗! miterlebt h „lers, das in einer Photographie von Wielandi u Wagner, dem Enkel des Meiſters, wiedergege⸗ ben iſt, ſteht:„Ein Vorbild hat dazß Anor Volk nötig, denn es bedarf dez Glaubens“ Am Dien findet im L. 4, 15, ein ſitzung ſtat gruppen⸗ Mannheim ſſen zu berichten, nedig die An⸗ el zur Erinne⸗ nenkunft der bei⸗ und Muſſo⸗g denktafel ſoll eine Liktorenhünde uch des deutſchen inern. Es iſt ge⸗ 4 rlicher Form an⸗ 2 Um Ratzel. Außenpolitikz de tsxundſchau. Wi Karl Goebel: ales: Herm. Wage agen: Willi Körbe impruch:? Mar Gi jeim. if Retſchach, Berli rück ſömntl. Ortaina i. Täglich 16—17 U onntag). ſtunden der mstag u. Sonntag) hriftleitung; 314 genteil nerantwort nheim. — uſammen Z Juni 1934 41 550 ilüng Zeitungsvrich eeeeeee dCrommelinß eligiöſen“ Gehall die Angrifſe d e Stellung. leine befondere erblicken, urteilen hen Umrahmung von äußerer Ge' Wagner ng von Wagne eil im Gegenſaß Parſifal, in d andlung abſpie Nachdem er d nden hat, erkennt em er durch Er hellſichtigkeit“ ern Alfons Meyerfß das Natur⸗ teſtor von Bah⸗ en, über Pfing⸗ ns ſoll Par nittlung dezz ber 1 verk iſt ſelbiß geſagt bendig dar⸗ 4 euen Deutſchland 4 „dieſes bedürfen im Feſtſpielfüh⸗ Bild Adolf Hit⸗ hie von Wieland ſters, wiedergege⸗ ild hat das. bedarf desß ſprechen, gang 4— A Nr. 330/ B Nr. 200— Seite 3 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 22. Juli 1934 minifveprüſident böring aif der Thingſtäne zu nalle kine nede vor 300 b00 volksgenoſſen/ Ueberreichung des khrenbürgerbrieſes Halle, 21. Juli. Aus Anlaß des Beſuches des Miniſterpräſidenten Göring prangte die Stadt in einem Meer von Hakenkreuz⸗ und ſchwarz⸗weiß⸗roten Fahnen. Der Miniſterprä⸗ ſident wurde an der Gaugrenze im Kreiſe Wit⸗ tenberg von Gauleiter Staatsrat Jor⸗ dan empfangen. Auf dem Marktplatz hatten Abteilungen der Landespolizei, der Feldjäger, der SA, der SS, der PoO uſw. Aufſtellung genommen. Im Rathaus wurde der Miniſter⸗ präſident durch Oberbürgermeiſter Dr. Weide⸗ mann begrüßt. Im Mitelpunkt des Empfan⸗ ges ſtand die Ueberreichung des Eh⸗ renbürgerbriefes an den Miniſter⸗ präſidenten. Nach dem Empfang trug ſich Reichsminiſter Göring in das Goldene Buch der Stadt Halle ein, um ſich dann nach dem Thingplatzgelände zu begeben, wo er eine längere Anſprache hielt. Auf dem vor der Stadt gelegenen Thingplatz harrte eine unüberſehbare Menſchenmenge, die den Miniſterpräſidenten bei ſeinem Erſcheinen. mit brauſenden Heilrufen begrüßte. Die Zahl der Teilnehmer an der Kundgebung dürfte 300 000 betragen haben. Das iſt die größte Zahl von Teilnehmern an einer Kund⸗ gebung, die jemals außerhalb Berlins erreicht worden iſt. En ſeiner Rede auf dem Thingplatz⸗ gelände gab Miniſterpräſident Gö⸗ ring einen Rückblick auf jene Zeit der Not und Schan de, wo die Vertreter der regieren⸗ den Parteien ſich dem Volke nur zeigten, wenn irgendeine Neuwahl vor der Türe ſtand. Wenn wir heute, fuhr der Miniſterpräſident fort, nach der Machtergreifung trotzdem nicht davon ablaſſen können, immer wieder in Maſ⸗ ſenverſammlungen vor das Volk zu treten, wenn wir es immer wieder als unſere vor⸗ Aufgabe betrachten, zum Volke zu ſo deshalb, weil wir Rechenſchaft darüber ablegen wollen, was gearbeitet und geſchafft wurde. Wir wollen zum Volk ſprechen von dem, was notwendig iſt. Die ſtete Fühlungnahme mit dem Volk gibt uns jene Kraft, die wir brauchen, um die ſchwere Verantwortung tragen zu können. Aus dem Vertrauen der Millionen geboren, ſtrömt die Kraft zum Führer, und ſo iſt nun endlich das erreicht, was wir leidenſchaftlich begehrten, daß das Volk an die Spitze alles Wirkens, Füh⸗ lens und Handelns geſtellt worden iſt. Wenn wir in letzte Stunde an die Macht ge⸗ kommen ſind und die Bewegung Deutſchland vor dem Abgrund retten konnte, ſo nur des⸗ halb, weil das Volk erwacht war, wach⸗ gerüttelt durch die Männer um Abdolf Hitler, die leidenſchaftlich durch Deutſchland eilten und dem Volke klar machten, daß ſie endlich wieder nur als Deutſche fühlen müßten. Langſam wurde das Volk eins und der Begriff „deutſches Volk“ wurde wieder herr⸗ üche Wirklichkeit. Das deutſche Volk hat ſelbſt er⸗ kannt, daß ſein Schickſal in treuer Hut liegt. Es weiß, der Führer wacht bei Tag und Nacht über ſein Wohl. Für ihn heißt das oberſte Ge⸗ ſetz: Gerechtigkeit. Und wer am Volk fündigt, der muß dieſes ſchwerſte aller Verbre⸗ chen mit dem Tod ſühnen, gleichgültig, wer es iſt. Nicht mehr der Kleine, der Große wird jetzt gehenkt. Das waren fürwahr bittere Tage, als immer deutlicher lar wurde, daß hier Verrat von geradezu gigantiſchem Ausmaß begangen wurde, ein Verrat, der ein dreifacher war: Verrat am Führer, der ſelbſt die lebendige Verkörperung der Treue iſt, Ver⸗ rat am deutſchen Volk und letzten En⸗ des auch die ſchamloſe Treuloſigkeit ge⸗ genüber dem anvertrauten S A⸗ Mann, gegenüber dieſer vorbildlichen treuen Gefolgſchaft. Das war das doppelt Schamloſe. Damit wurden die Verräter zu Verbrechern an der SA ſelbſt und an den treuen SA⸗ Männern. Klar hat jeder darauf erkannt, wohin es führt, wenn Männer auf Grund der Macht ihrer Stellung nicht mehr nach dem Füh⸗ rer ſchauen und ſo vermeſſen ſind zu glau⸗ ben, ſie hätten dieſe Stellung aus ſich ſelbſt heraus errungen. Nein! Ob SA⸗Mann oder Miniſterpräſident, alle ſind wir nur vom Führer und durch den Führer! Entſcheidend iſt nur eins: Ob der Führer Vertrauen zu uns hat. Darum wollen wir auch hier an dieſer hei⸗ ligen Stätte, auf jenem Boden, der in den vergangenen Jahren unſeren ſchweren Kampf miterlebt hat, darum wollen wir dieſe Kund⸗ iee Anordnung der Kreisleitung Am Dienstag, den 24. Juli, abends.30 Uhr, findet im Schlageterraum der Kreisleitung, L 4, 15, eine Ortsgruppen⸗ und Stützpunktleiter⸗ ſitzung ſtatt, zu welcher nur die Landorts⸗ gruppen⸗ und Stützpunktleiter des Kreiſes Mannheim zu erſcheinen haben. Die Kreisleitung. nehmſte gebung damit ſchließen, daß wir des Führers gedenken, daß wir zum Sternenhimmel ſchwö⸗ ren: Solange Adolf Hitler lebt, ſtehen und kämpfen wir mit ihm! Dem Führer unſere Wünſche, dem Führer unſere Herzen, dem Füh⸗ rer ein dreifaches„Sieg Heil!“. Bei den letzten Worten des Miniſterpräſiden⸗ ten flammten von den Bergen die Feuer auf und warfen ihr Licht auf die Hunderttauſende, die in dem weiten Rund verſammelt waren. Zum heiligen Schwur erhoben ſich die Hände, und aus allen Kehlen brauſten die Heilrufe zum nächtlichen Himmel empor. Taufe des Uelauberſchiffes „Der deulſche“ kine broßtat der ns-bemeinſchaft„Kraſt durch zreude“ dr. cey hält die Weinerede Bremerhaven, 21. Juli. Die ſchon nach einhalbjähriger Durchführung ſo prachtvoll ent⸗ wickelte Arbeit der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ erreichte am Freitag mit der feierlichen Taufe des neuen Urlauber⸗ ſchtffes„Der Deutſche“ in Bremerhaven einen beſonderen Höhepuntt. Das ſchmucke, weißgeſtrichene Schiff hatte ſchon am frühen Morgen am Südende der Kolumbus⸗Kaje an⸗ gelegt. Um 9 Uhr traf der Zug mit den baye⸗ riſchen Urlaubern ein, die ſich ſogleich an Bord des Schiffes begaben. Dr. Ley traf im Flugzeug von München kommend um 10.40 Uhr in Begleitung des Leiters des Reichsamtes für Reiſen und Wandern, Dr. Lafferentz, auf dem Kolumbus⸗Pier ein und begab ſich vom Flugplatz kommend, ſofort an Bord des Schiffes. Als Erſter ergriff ſodann Dr. Lafferentz das Wort. Es ſei ein beglückendes Gefühl, feſt⸗ ſtellen zu können, daß in der kurzen Zeit des Beſtehens der„Kraft durch Freude“ ſchon 40 000 deutſche Volksgenoſſen an See⸗ fahrten hätten teilnehmen können. Es iſt damit zu rechnen, daß ſchon im Septem⸗ ber zwei weitere Dampfer in den Dienſt unſerer Sache geſtellt werden, ſo daß dann zu gleicher Zeit immer 5000 Menſchen ſich dem Zauber des Meeres hingeben können. Der zweite Taufredner, Oberleutnant z. S. Beck, vom Chef der Reichsmarine mit der Vertretung beauftragt, bezeichnete es als be⸗ ſonders erfreulich, daß der Taufakt die Verbin⸗ dung zwiſchen der Reichsmarine und der Han⸗ delsmarine fördere und vertiefe. Der Stabsleiter der PO, Dr. Robert Ley, nahm ſodann das Wort zur Taufrede. Immer wieder von Beifall unterbrochen, führte er u. a. aus: Die Fahrten und Reiſen mit„Kraft durch Freude“ ſollen in dem deutſchen Menſchen nicht einen Schein von Wohlſtand und Reichtum er⸗ zeugen, ſondern nach Erholung. Freude und Ausſpannung den Weg weiſen und die Zähigkeit wachrufen für den wiederaufzu⸗ nehmenden Kampf um das tägliche Brot. An⸗ geſichts der großartigen Leiſtung der ſchnellen Indienſtſtellung des neuen Urlauberſchiffes ſpreche ich all denjenigen Stellen meinen wärmſten Dank aus, die an dieſem beinahe unmöglichen Werk mitgewirkt haben. Ich danke dem Norddeutſchen Lloyd und ſeinen Führern, ich danke den Arbeitern vom erſten bis zum letzten Mann mnd danke den Organiſatoren dieſer Taufe, die alles ſo feſtlich hergerichtet und ſo muſtergültig abgewickelt haben. Ich ſpreche an dieſer Stelle der heldenmütigen Beſatzung der„Dresden“ und ſeinem Kapitän Peter⸗ Das neue Urlauberſchiff„Der Deutſche“ möller noch ein letztes Mal meinen Dank für das unvergleichliche heroiſche Verhalten aus. Und nun, deutſches Schiff, ſei getauft auf den Namen„Der Deutſche“. Das Horſt⸗Weſſel⸗Lied und das Deutſchland⸗ Lied beendeten den feierlichen Taufakt. Bereits um 14 Uhr verließ„Der Deutſche“ den Heimathafen, um ſich nach den norwegiſchen Fiorden zu begeben. Blutige Streikkämpfe in ſinneapolis Uor der berhängung des Belagerungszuſtandes Minneapolis, 21. Juli. Angriffe der Streikenden auf Lebensmittellaſt⸗ wagen führten zu blutigen Kämpfen mit der Polizei und Nationalgarde, wobei eine Per⸗ ſon erſchoſſen, gegen 70 Perſonen ſchwer und 40 leichter verletzt wurden. Der Gouverneur entſandte 3400 Mann Nationalgarde. Die Ver⸗ hängung des Belagerungszuſtandes wird er⸗ wogen. Der Hafenarbeiterſtreik in San Franzisko dauert an San Franzisko, 21. Juli. Entgegen der optimiſtiſchen Annahme in Regierungskreiſen, Dachſchützen im amerikaniſchen Streikgebiet daß die Beendigung des Hafenarbeiterſtreiks nur noch eine Frage von Stunden ſei, hat die Hafenarbeitergewerkſchaft eine Erklärung abge⸗ geben, daß der Streik jedenfalls fortgeſetzt werde, und daß die Gewerkſchaft ſich ſtärker fühle denn je. kin toller fandſtreich in llew Uoen Ein Ziviliſt befreit einen Militärgefangenen New Mork, 21. Juli. Die gegenüber dem New Morker Wolkenkratzerviertel im Hafen liegende Bundesarmeeinſel Gover⸗ nor's Island war am Freitag der Schau⸗ platz eines mit großer Dreiſtigkeit ausgeführ⸗ ten, ſenſationellen Handſtreiches. Mit einem Revolver bewaffnet landete ein noch unbekannter Ziviliſt im Ruderboot an der Inſel, um einen befreundeten Militär⸗ gefangenen zu befreien. Der Freund des Un⸗ bekannten arbeitete mit zwei anderen Gefan⸗ genen am Südende der Inſel. Der Ziviliſt ging auf die dortige Schildwache zu, zog den Revol⸗ ver und befahl der Wache, das Gewehr niederzulegen, was auch geſchah. Der Ziviliſt nahm das Gewehr an ſich. Die Inſaſ⸗ ſen eines vorüberkommenden Heereskraftwa⸗ gens, der Fahrer und zwei Soldaten, mußten ausſteigen und ſich neben der Schildwache und den beiden Gefangenen aufſtellen. Auch die zwei Inſaſſen eines anderen Kraftwagens wur⸗ den genötigt, ſich anzureihen. Nachdem der Zi⸗ viliſt die Gruppe dann davor gewarnt hatte, ihn zu verfolgen, eilte er mit ſeinem be⸗ freiten Freund wieder zum Ruderboot, in dem die beiden entkamen. Es iſt nun das dritte Mal, daß der Freund des Unbekannten aus der Militärgefangenſchaft entwichen iſt. Der neue engliſche handelsaltachẽ in Berlin eingelroffen Der neuernannte engliſche Handelsattache, Do⸗ naldſon Rawlins, traf in der Reichshauptſtadt ein, um ſein Amt in der engliſchen Botſchaft anzutreten Die Lermine für den erſten Staatsjugendtag feſtgelegt Eine Unterredung mit Reichsminiſter Pg. Ruſt (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung.) Berlin, 21. Juli. Reichsminiſter Pg. Ruſt gewährte unſerem Berliner Vertreter eine Un⸗ terredung, in der der Miniſter intereſſante Ein⸗ zelheiten über die Einrichtung des Staats⸗ jugendtages bekanntgab. Wir entnehmen der Unterredung folgendes: Pg. Ruſt äußerte ſich beſonders zu der Ein⸗ führung des Staatsjugendtages, der in der Oeffentlichkeit überall auf das größte Intereſſe ſtieß und von Eltern, Lehrern und Jugend mit der herzlichſten Dankbarkeit be⸗ grüßt worden iſt. Er verwies auf die grund⸗ legende Bedeutung dieſes Tages für die deutſche Jugend. Durch den Staatsjugendtag wird für eine intenſive, ungeſtörte Arbeit un⸗ ſerer Jugend auf der Schule geſorgt, die natio⸗ nalpolitiſche Schulung der Jugend durch die Hitler⸗Jugend gewährleiſtet und andererſeits Familie und Kirche zu ihrem Recht voll und ganz verholfen. Pg. Ruſt betonte, daß es ſich bei der Ein⸗ führung des Staatsjugendtages nicht mehr um einen Plan handelt, ſondern daß der Tag be⸗ reits zur Tatſache wurde und feſte Termine dafür feſtgelegt ſind. So wird der erſte Staats⸗ jugendtag in Hannover am erſten Samstag nach Ablauf der großen Ferien ſtattfinden. Da die Sommerferien in Hannover am 31. Juli ihr Ende nehmen, fällt der Staatsjugendtag auf Samstag, den 4. Auguſt 1934. Für die anderen Landesteile des Reiches, in denen ein ſpäteres Ferienende vorgeſehen iſt, gilt vorausſichtlich die Beſtimmung, daß der erſte Staatsjugendtag an dem auf das Ferien⸗ ende folgenden Samstag ſtattfindet. Selbſtmord einer Filmſchauſpielerin Berlin, 21. Juli. Geſtern nachmittag be⸗ ging die bekannte Filmſchauſpielerin Senta Söneland in einem Hotel im Zentrum der Stadt Selbſtmord. Das Motiv der Tat dürfte auf einen Nervenzuſammenbruch der Künſt⸗ lerin zurückzuführen ſein. Anelle Schmerzen zu ertragen iſt heute nicht mehr nötig. Warum machen Sie ſich nicht die Errungenſchaften der Wiſſenſchaft zunutze, wie Millionen andere es tun!? Kennen Sie nicht Togal? Togal⸗Tabletten haben ſich hervorragend bewährt bei: Rheuma Grippe Gicht Erlcãltungs- Ischias Krankheiten Kopf. u. Nervenschmerzen Machen auch Sie einen Verſuch mit Togal! Es koſtet nur M.29 und iſt in allen Apo⸗ theken erhältlich. Haben Sie Vertrauen 5 Togal: Es kann auch Sie wieder geſund, lebensfroh und arbeitsfäyig machen. Sie können ſich viele qualvolle Stunden erſparen! Verlangen Sie koſtenloſe Zuſendung der reich⸗ illuſtrierten Gratis⸗Broſchüre„Der Kampf gegen den Schmerz“ vom Togalwerk München 3 12,6 Lith. 0,46 Chin. 74,3 Acid. acet. sal. 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Jede elbſt ausführen Fahrſtrecke geleg Wagen und jed Reſerveräder m motorradfahrer Decken aufſchnal Reifen bei den weiten Strecken München, Berli aͤnſerer führen u. a. vorgeſehen wechſeln darf. deren Stellen if Je nach Mot diesmal in 12 zon denen ver digkeiten einzuh =FKraftwagen Gruppe 2 imſStd.— Gr tem: 80 lem/ Stt bis 2000 cem: 7 wagen bis 1500 —— Gruppe 7 rem: 66 lem/ Sti motorräder bis 9- Solomaſch Gruppe 10= km/ Std.— G 350 cem: 62 kn maſchinen bis 2 Wer bei Erre bereits 20 Pro trolle Berlin 1 eitkontrolle D chriebenen Zei dem Wettbewe⸗ Motorradfahrer Berlin mit 20 Kontrolle Dorti ſchreitung eintr Sinn 25 Ausſe ſo ſchnelles Fah Zeitverluſte ni⸗ olen Ebenſo wicht Kilometern keir bei Geſchwindi Preisträger. De Start iſt wi⸗ alle Wagen unt wagen⸗ otorré über Freudenſt eſchingen, Men Zeitkontrolle s Ingolſtadt, W. Kronach, Schle tenberg, Potsd lin; von hie Magdeburg, H. Kaſſel, Paderl kontrolle Do Eſſen, Kettwig burg, Frankfun Karlsruhe, Ra Die Motorräd Strecke wie di Wagenteilnehn trägt genau 2 Motorradteiln. mißt 1186,6 Ki „2000 Kilometer durch r 1934“, er Oberſten Nationalen Sportbehörde kanſtaltet, vom DDAc⸗ ſportlich durchgeführt, im RSaK durch die Sicherung der Strecke d den Sanitätsdienſt mit mehreren 100000 ann unterſtützt, ſtellen als internationale eranſtaltung eine Dauerprüfungsfahrt für gen, Beiwagenmaſchinen und Motorräder hewachten Landſtraßen dar und dienen dem ck, die Zuverläſſigkeit und Ausdauer von mn und Fahrzeug bei Fi zu prüfen. Da⸗ it dienen die„2000 Kilometer“ auch in be⸗ nderem Maße der Heranbildung von ſport⸗ ichem Fahrernachwuchs. Natürlich gibt es bei dieſem Wettbewerb nur Ehrenpreiſe: e Einzelfahrer aller Fahrzeuge, die in der tgeſchriebenen Sollzeit am Ziel eintreffen, halten die„Goldene Plakette“ der 2000 Kilo⸗ eter, die Fahrer derjenigen Fahrzeuge, die bis 30 Minuten nach der Sollzeit das Ziel paſ⸗ ren, erhalten die„Silberne Plakette“ und die Uürs 5 13 zn fach 473 Underh Siemens⸗Niederl. ahrer jener Fahrzeuge, die bis zu 60 Minuten Telefon 23021 erſpätung am Ziel haben, erhalten die„Bron⸗ Schulgattungen ne Plakette“. Die Bewerber der Mannſchaf⸗ zilligsie Pension fen, deren drei Fahrzeuge zur vorgeſchriebenen eit durchs Ziel gehen, erhalten den„Mann⸗ 1 ſchaftspreis der 2000 Kilometer“. ** nb dſie Aenderungen des diesjährigen .*— z6n Bettbewerbs gegenüber den vorjährigen 00 e nt. Nt. Al lometern betreffen einmal die größtenteils Bl. eue Streckenführung, dann die Zulaſ⸗ ng von Ausländern, die Wertung von ahrern und Beifahrern, die Unterteilung r Sonſe in mehrere Wertungsgruppen, ten will e Erlaubnis zum Vorratfahren, die Hinauf⸗ ——— he Bune tzung der Karrenzzeit auf 60 Minuten und Follen Fabrildepots zu erreichen. Da auch die Zulaſſung von Rennwagen zum Wettbewerb a- Tel. 27760 dusgeſchloſſen iſt, kämpfen Privat⸗ und Indu⸗ fn eſeen en den „i allgemeinen Bedingungen lurz die wichtigſten: Jeder Kraftwagen iſt mit ein ſchönes Heim — zen Fahrt in der Steuerung des Wagens belie⸗ 0 big ablöſen dürfen. Dasſelbe gilt für die Bei⸗ as Verbot, an der Strecke und in den Kon⸗ Fahre, Fögf, I friefahrer mit abſolut gleichen Waffen. cheausſteuer und zwei Fahrern beſetzt, die ſich während der gan⸗ Blattes.— 5 5 wagenmaſchinen, während die Solofahrer die Strecke allein durchfahren müſſen. Kein Fah⸗ enſteter rer darf während des Wettbewerbs die Strecke WR berlaſſen. Jeder muß auftretende Reparaturen felbſt ausführen. Tanken iſt an jeder an der Fahrſtrecke gelegenen Tankſtelle geſtattet. Jeder Wagen und jede Beiwagenmaſchine darf zwei Reſerveräder mit Reifen mitführen, die Solo⸗ motorradfahrer dürfen 1 und 2 Schläuche und ädel, wenn auch e mit hausfraul. päterer Heirgt Hausangeſtellte Land angenehm. Nr. 3392“ an Reifen bei den hohen Geſchwindigkeiten und weiten Strecken erſetzt werden können, ſind in München, Berlin und Dortmund Reifendepots unſerer führenden Firmen wie Continental u. a. vorgeſehen, wo jeder Fahrer Reifen aus⸗ wechſeln darf. Eine Reifenübernahme an an⸗ beren Stellen iſt nicht geſtattet. prechzeit:—½ß5 br.— 65½%% Je nach Motorenſtärke ſind die Fahrzeuge diesmal nſchlu 3 bn 3 5 1 ee e ſch ein. Tage im jon denen verſchiedene Durchſchnittsgeſchwin⸗ nicht Az, auft) digkeiten einzuhalten ſind und zwar: Gruppe 1 rau. Angeb. unt. ⸗ Kraftwagen über 4000 cem: 88 lkm/ Std.— 48. an die Erb. Gruppe 2 ⸗ Kraftwagen bis 4000 cem: 84 i imStd.— Gruppe 3 Kraftwagen bis 3000 tem: 80 km/ Std.— Gruppe 4— Kraftwagen bis 2000 cem: 76 km/ Std.— Gruppe 5— Kraft⸗ wagen bis 1500 cem: 72 km/ Std.— Gruppe 6 = Kraftwagen bis 1000 cem: 64 km/ Std. Gruppe 7- Beiwagenmotorräder über 600 rem: 66 lem/ Std. Gruppe 8—- Beiwagen⸗ motorräder bis 600 cem: 60 km/ Std.— Gruppe 9s Solomaſchinen über 500 com: 68 km/ Std. Gruppe 10 ⸗ Solomaſchinen bis 500 cem: 64 um/Std.— Gruppe 11- Solomaſchinen bis 350 cem: 62 km/ Std. und Gruppe 12 Solo⸗ maſchinen bis 250 cem: 56 km/ Std. Wer bei Erreichen der Zeitkontrolle München bereits 20 Prozent, bei der zweiten Zeitkon⸗ Neine Axbeit lat Eriolge! nufend Eheſchſie⸗ ingen. AeltEhe⸗ rmittlg. am Pl, homas, pPI, 742 itte um Beſuche — — trolle Berlin 10 Prozent und bei der dritten nkctl. 2 Uhr Zeitkontrolle Dortmund 5 Prozent der vorge⸗ ſchriebenen Zeit überſchritten hat, ſcheidet aus dem Wettbewerb aus. Dasſelbe gilt für die Motorradfahrer, die bei der erſten Kontrolle Berlin mit 20 Prozent und bei der zweiten Kontrolle Dortmund mit 10 Prozent Zeitüber⸗ ſchreitung eintreffen. Dieſe Maßnahme liegt im Sinn der Ausſchreibung, denn ſelbſt durch noch ſo ſchnelles Fahren ſind derart hohe prozentuale —— nicht mehr bis zum Ziel aufzu⸗ benſo wichtig iſt auch, daß es bei den 2000 1 N 7 3 Kilometern keine Sieger und Placierte gibt wie 9 7 bei Geſchwindigkeitskonkurrenzen, ſondern nur Preisträger. echslungs- berlanf der Strecke Siart iſt wie im Vorjahr Baden⸗Baden für alle Wagen und Leipzig für alle Solo⸗ und Bei⸗ wagen⸗Motorräder. Von Baden⸗Baden geht es 40 über Freudenſtadt, Freiburg, Todtnau, Donau⸗ E S T eſchingen, Mengen, Ulm, Augsburg zur erſten Zeitkontrolle München, dann weiter über 5 7 n Raggt Kronach, Schleiz, Gera, Zeitz, Leipzi g, Wit⸗ ulecler: tenberg, Potsdam zur 2. Hauptkontrolle Ber⸗ klin; von hier über Nauen, Brandenburg, Magdeburg, Halberſtadt, Braunlage, Göttingen, Faſſel, Paderborn, Soeſt zur dritten Haupt⸗ lontrolle Dort mund und ſchließlich über Eſfen, Kettwig, Düſſeldorf, Köln, Bonn, Lim⸗ Fbürg, Frankfurt a.., Darmſtadt, Heidelberg, Karlsrühe, Raſtatt zum Ziel Baden⸗Baden. Die Motorräder fahren ab Leipzig dieſelbe Strecke wie die Wagen. Die Geſamtſtrecke der i.⸗Baden be⸗ zichern Sie sich Geschäftssteſſe zm Strohmoric) 5gabe 22-Ver-deutsshen Krafffahrt er gigan 1. vorgeſchriebenen Decken aufſchnallen. Damit ſchadhaft gewordene Die Startzeiten Möglichkeit alle Gruppen und euge ſi nicht zu oft, nicht in zu großen Zuſammenbal⸗ lungen und vor allem nicht bei Nacht in ſchwie⸗ rigem Gelände überholen müſſen. Aber ein Vorſtart der ſchweren und ſchnellſten Wagen iſt andererſeits deshalb nicht 2 weil ſonſt die an ſich lange Abſperrzeit der Strecke um viel Stunden verlängert worden wäre. So wurde feſtgelegt, daß in Baden⸗Baden pro Minute zwei Wagen ahgelaſſen wer⸗ den, und zwar gehen am 2. Juli Punkt 3 Uhr morgens zunächſt die 200 Fahrzeuge der Wiß iee pe 6(Kraftwagen bis 1000 cem) auf die Reiſe, dann folgten die 53 Kraft⸗ wurden vom Veranſtalter ſo feſt gah daß 5 5 13 wagen über 3000 bis 4000 cem der Gruppe 2 von.00—.26 Uhr, anſchließend die 187 Wagen der Gruppe 5 über 1000 bis 1500 cem von.35 bis.06 435 dann die 22 867 e der Gruppe 1 über 4000 cem von.15 bis.27 Uhr. dann die 146 Wagen der Gruppe 4 über 1500 bis 2000 cem in der Zeit von.30 bis.43 Uhr 2000 KiottkLER doSCM deurScn 2˙2² Y0⁰% 1934 DOfATN zon v· 0 0* ntnunt 10% eVmöln Die Streckenſkizze zur 2000⸗Kilometer⸗Fahrt und ſchließlich die 48 Wagen der Gruppe 3 über 2000 bis 3000 cem von.00 bis.24 Uhr. Mit voller Abſicht werden in Leipzig die Beiwagenmaſchinen getrennt von den Solo⸗Motorrädern abgelaſſen: die 111 Bei⸗ wagenmotorräder der Gruppe 8 ſtarten hier be⸗ reits von 14 bis 14.36 Uhr und liegen daher weit vor dem Feld der in Baden⸗Baden geſtar⸗ teten Wagen, ſo daß beiſpielsweiſe die Wagen⸗ gruppe 2000 bis 4000 cem die Beiwagen erſt zwiſchen Kaſſel und dem Ruhrgebiet überholen wird. Die ſchweren Beiwagenmaſchinen wer⸗ den ebenfalls zwei Fahrzeuge pro Minute, in Leipzig von 15 bis 15.26 Uhr abgelaſſen. Erſt um 23 Uhr nachts dagegen werden die Mo⸗ torräder abgelaſſen, und zwar pro Minule immer gleich fünf Maſchinen: zuerſt geht die Gruppe 12 der 186 Viertellitermaſchinen auf die Reiſe, um 23.45 Uhr folgt der Start der 186 Maſchinen der Gruppe 11 bis 350 cem, um .30 Uhr werden die 390 Solomaſchinen der Halbliterklaſſe abgelaſſen und um 2 Uhr, Sonn⸗ tag früh, folgen die 150 Motorräder der Gruppe 9 über 500 cem. Die Streckenſperrzeiten ſind für alle zu durchfahrenen Gebiete ſo ange⸗ ſetzt, daß auch bei ſtarker Ueberbietung der ge⸗ forderten Durchſchnitte und bei Verſpätungen einzelner Fahrer die Straßen geſichert ſind. Für Baden⸗Baden läuft die Sperrzeit zum Start beiſpielsweiſe am 21. Juli von morgens 2 Uhr bis 9,.30 Uhr, für München von.15 Uhr bis 17.30 Uhr, für Leipzig am 21. Juli von 14 Uhr bis 22. Juli.30 Uhr, für Berlin vom 21. Juli 16.10 Uhr bis 22. Juli 6 Uhr und für das Ziel Baden⸗Baden dann wieder am 22. Juli von .15 bis 21.50 Uhr. Das Heer der Starter Waren es vor Jahresfriſt rund ein halbes Hundert Teilnehmer, die die„2000 Kilometer Von 3 bis 9 Unr Der Start der Wagen in Baden⸗Baden Die erſten Jahrer in München— Keine Zwiſchenfälle— Die Oberleiltung begleitet das Jeld im Flugzeug Der Welt größte motorſportliche Prüfung, „die 2000⸗Kilomeker⸗Fahrt durch Deutſchland“, läuft. In den 11 Morgenſtunden des Samstag— gegen 3 Uhr— würden die erſten Bewerber auf die lange Reiſe geſchickt und erſt nach 9 Uhr verließ der letzte Wagen den Start⸗ —. Alles, was in dieſer Nacht in Baden⸗Ba⸗ en weilte— Kur⸗ und Badegäſte, Einwohner und Intereſſenten an der—— Fahrt—, war auf den Beinen. Vor dem Kurhausgarten hatte man eine Brücke errichtet, die den Verkehr nicht ſtocken ließ und die Verbindung mit der Stadt herſtellte, ohne daß die Fahrer geſtört wurden. Bei völliger Dunkelheit ſenkte der Führer des deutſchen Kraftſports Obergruppen⸗ ührer Hühnlein, um 3 Uhr die Start⸗ lagge. Die 405 Wagen mit Polizeigeneral Daluege und Dr. Schifferer Wöſchwan⸗ den bald in der Dunkelheit. In das„Sieg Heil“, das Daluege auf den Führer des deut⸗ ſchen Volkes und auf O ie upefen⸗ Hühnlein ausbrachte, ſtimmten alle Anweſen⸗ den ſpontan ein. In regelmäßigen Abſtänden. wurden die übrigen Bewerber der Wertungs⸗ gruppe 6(bis 1000 cem) entlaſſen. Als die erſte Dame war Frau Lotte Bahr(Berlin) auf Adler um.10 Uhr ins Rennen gegangen. In der kleinen Klaſſe ſind überhaupt die Damen ſtark vertreten. Inzwiſchen war es taghell geworden. Das Wetter ließ einige Befürchtungen aufkommen. Während rheinwärts der Himmel klar war, be⸗ merkte man im Oſten eine dicke Wolkendecke. Nachdem die letzten„Kleinen“ geſtartet waren, erfolgte nach einer kleinen Pauſe von 20 Mi⸗ nuten der Start der Wertungsgruppe 2(3000 bis 4000 cem). Prinz zu Schaumburg⸗ Lippe und W. Merz auf Mercedes⸗Benz er⸗ öffneten mit der Berliner Mannſchaft Dr. Averbeck, Graf von Bethuſy auf Lancia den Reigen. Unter großem Beifall wurde der in dieſer Klaſſe ſtartende Italiener, Hauptmann Lufrani, entlaſſen, der einen Lancig ſteuert. Immer neue Wagen rollten der Startlinie ent⸗ gegen, darunter teilweiſe ganz neue Konſtruk⸗ tionen. Um.15 Uhr erfolgte der Start der „Rieſen“ der Fahrt. 20 Fahrzeuge der Wer⸗ tungsgruppe 1(über 4000 cem), die einen Stun⸗ dendurchſchnitt von 88 Kilometer erzielen müſ⸗ ſen, gingen auf die Reiſe. In dieſer Klaſſe ſtartete auch eine vollſtändige Mercedes⸗Mann⸗ ſchaft mit Geyer, Henne, Kappler am Steuer. Ein Mercedes⸗Wagen, von Leh⸗ mann(Groß⸗Gaſterode) geſteuert, gab nach wenigen hundert Metern den Wettbewerb auf. In einer Kurve war die Maſchine gegen einen Ghauſſee⸗Stein gefahren und hatte dabei Tank⸗ fchäden erlitten. Um.30 Uhr kamen dann die Wagen der Wertungsgrupve 4(7000 his 3000 gem) an die Reibe. In dieſer Klaſſe ſtarteten beſonders viele Fabrikmannſchaften und Staf⸗ feln des Reichsheeres. Die Auto⸗Union iſt in dieſer Wertunasgrupp⸗ mit einem an der„6000⸗Kilometer⸗Fahrt durch Italien“ exfolgreichen Wagen beteiligt. Recht zahlreich ſind auch die Wagen mit den Wim⸗ veln der Reichsontobahnen. Um 9 Ubhr aing dann die dritte Wertungsaruppe ins Rennen. Unter den 41 gemeldeten Bewerbern befas den ſich auch zwei Italiener, die aber das Rennen nicht aufnahmen, da ihre Maſchinen Schäden erlitten hatten. Der letzte Wagen verließ Ba⸗ den⸗Baden um.25 Uhr. Zwei DꝰDAC⸗ die den Teilnehmern die erſte Hilfe zu leiſten haben, beſchloſſen das rieſige Feld der Wagen. Baden⸗Baden war bald wieder ruhig und erſt am Sonntagfrüh wird hier wieder das lebhafte Treiben begin⸗ nen, wenn die erſten Wagen von der Reiſe zurückkehren. Auf der Strecke In der Univerſitätsſtadt Freiburg(120 km) traf bereits um.25 Uhr, alſo 17 Minuten vor der Sollzeit, der erſte Wagen der„Kleinen“, ein DKWmit Dr. üller(Zſchoppau), an der Kontrollſtelle ein. Freiburg hatte ſich auf die 2000⸗Kilometer⸗Fahrt ebenſo tet wie Baden⸗Baden. Die vielen wurden mittels eines Lautſprechers über den jeweiligen Stand der Fahrt unterrichtet. Etwa vier Minuten nach Dr. Müller paſſierten in kurzen Abſtänden die Berliner Fiat⸗Fahrer Giachino⸗Belz, dann Bigalkee⸗von Tippelskirch und Trägner⸗Fritzſching(Chemnitz) auf DKW, Dr. Schifferer⸗Wittig(Berlin) auf DKWuſw. die Kontrolle. Inzwiſchen hatte ſich der Himmel mit dichten Wolken bezogen und ſchließlich fing es an zu regnen. Die Straßen wurden glatt und erforderten bei den Fahrern große Vor⸗ ſicht, trotzdem ereignete ſich kein größerer Zwi⸗ ſchenfall. Ueber Schauinsland, Feldberg, Titiſee, Do⸗ naueſchingen, Tuttlingen, Herbertingen und Ulm führte die Fahrt nach Augs burg(186 Kilometer). Hier trafen die erſten Wagen, von Haas, Klein und A. Klein(alle Fiat) geſteuert, um.35 Uhr ein. In München wurden die Fahrer ſchon lange vor Eintreffen vor dem Braunen Haus durch eine große Menſchenmenge erwartet. Eine Reihe von Ehrengäſten hatte ſich eingefunden, ſo u. a. Staatsminiſter Wagner, der ſtell⸗ vertretende Polizeipräſident Oelhafen, Gruppenführer Helfer ſowie der für die Abſperrung in dieſem Bannkreis zuſtändige Standartenführer Ziemen. Als erſter Fah⸗ rer traf um 10.15 Uhr der Berliner Giachino auf Fiat ein. In kurzem Abſtand folgte dann Neumann(Berlin) auf Fiat und zwei wei⸗ tere Fahrer, die ſämtlich in der Sa gruppe 6 oder 7 geſtartet waren. Bis 11 Uhr hatten 14 Teilnehmer die Kontrollſtelle Mün⸗ chen paſſiert, wenig ſpäter folgten zehn weitere Wagen, unter denen ſich auch der des bekannten Motorradrennfahrers Toni Bauhofer be⸗ fand. In der Zwiſchenzeit hatten auch die bei⸗ den Flugzeuge mit der Oberleitung der„2000⸗ Kilometer⸗Fahrt“ München überflogen, wo Obergruppenführer Hühnlein mit ſeinem Stab der Kontrolle einen kurzen Beſuch ab⸗ ſtattete, um anſchließend wieder weiter zu flie⸗ gen. Um 10.45 Uhr wurde aus Pfaffen⸗ hofen gemeldet, daß der Fiat⸗Wagen des Berliners Giachino bereits die dortige Kontrolle vaſſiert habe. Giachino hat alſo auf der Strecke München—Pfaffenhofen von ſeinem Vorſprung nichts eingebüßt. gangenen Rennungen angenommen hat. ut vorberei⸗ Echauluſtigen metortany der abei durch Deutſchland“ beſtritten, ſo haben ſich diesmal über 1750 Bewerber von 9 Rationen in die Meldeliſte eingeſchrieben. 3 Dieſes Nennungsergebnis übertrifft bei weitem die Erwartungen, die an ſich ſchon im Hinblick auf den Großerfolg der Vorjahrsveranſtaltung gehegt wurden. Anzuerkennen iſt, daß man von dem urſprünglichen Entſchluß, nur etwa 1200 Fahrzeuge nach ſorofältiger Auswahl zuzulaſ⸗ ſen, wieder abging und alle rechtzeitig A⸗ er Entſchluß iſt dem Veranſtalter angeſichts der organiſatoriſchen Schwierigkeiten, die durch dieſe hohe Beteiligungsziffer auftre⸗ ten, beſtimmt nicht leicht geworden. Die 2000 Kilometer durch Deutſchland werden damit zu einer Maſſenkundgebung für das Kraftfahr⸗ zeug, der gleichzeitig eine beſonders hohe ſport⸗ liche Note innewohnt. 901 Solo⸗Motorradfahrer und zwar 186 in der Gruppe bis 250 cem, 177 in der Gruppe bis 350 cem, 393 in der Halbliterklaſſe und 145 in der großen Kategorie ſtehen auf der Startliſte. Zu ihnen kommen insgeſamt 187 Beiwagen⸗ fahrer, und zwar 109 in der Gruppe bis 600 com und 78 in der Gruppe über 600 cem. Die⸗ ſen 1088 Motorradfahrern ſtehen insgeſamt 650 Wagenfahrer von 5 Wertungsgruppen gegen⸗ über: 24 in der Gruppe über 4 Liter, 51 in der Gruppe bis 4 Liter, 48 in der Gruppe bis 3 Liter. 146 in der Gruppe bis 2 Liter, 181 in der Gruppe bis.5 Liter und 200 in der Gruppe bis 1 Liter. Während alſo bei den Wagen die ſchwachmotorigen Fahrzeuge erheblich überwie⸗ gen, ſind bei den Motorrädern die ſtarken Ma⸗ ſchinen in der Mehrzahl. Hervorragendes Intereſſe gebührt vor allem den Mannſchaftsmeldungen Die diesmal genannten 144 Motorrad⸗ und 84 Wagen⸗Dreiſchaften verteilen ſich wie folgt: 94 Mannſchaften ſtellen Su und SS. 38 die Induſtrie, 36 der DDAcC, 17 das NSͤx, 16 die Polizei, 9 die Reichsautobahnen. 8 das Reichs⸗ heer, 3 die Reichspoſt und 7 verſchiedene andere Formationen. Bei den Einzelmeldungen der Motorräder ſtehen an der Spitze: BMW mit 183 Maſchinen, DaW und NSü mit 135 Maſchinen, Zün⸗ dapp mit 68, Puch mit 62, Triumph mit 41, Standard mit 36, Viktoria mit 35, Imperia mit 33 Maſchinen, um nur die meiſtvertretenen Fa⸗ brikate zu nennen. Unter den Fahrern aber wird man Hunderte von guten Bekannten wiederſehen. In der großen Wagenklaſſe über 4 Liter, die 88 km/ St. zu fahren hat, ſtarten u. a. die Mercedesfahrer Kappler, Bernet, Henne und die Horchfahrer Prinz zu Lei⸗ ningen und Burggaller für die Auto⸗ Union. Prinz zu aumburg⸗Lippe, Paetzold⸗Köln, Wimmer«⸗Kappelrodeck, entſchel⸗Hannover u. a. gehen in der laſſe bis 4000 cem an den Start. leitner, Trübsbach und Graf Sandizell ſtarten auf Auto⸗Union⸗Horchwagen in der Kategorie bis 3 Liter; hier finden wir auch die Mercedes⸗Benz⸗Fahrer v. Michel⸗Tüßling, Hedderich, Nathuſius, Köppen, die Stoewer⸗ leute Stoewer, Gickeleiter, Jurineck, die Ha⸗ nomagfahrer Butenuth, Pollich und Häberle, ſowie Simons. Unmöglich, aus den Hunderten von Namen, die die 44 Druckſeiten umfaſſende Starterliſte enthält, noch weitere bekannte Sportsleute aufzuzählen; es genügt, zu ſagen, daß ſie alle aktiv dabei ſind, die Fabrikdirek⸗ toren zugleich mit ihren Werkmonteuren, der Präſident des DDAC, Freiherr von Eg⸗ loffſtein, mit ſeiner Gattin, ſo ſportbegeiſtert der Berliner Polizeigeneral Da⸗ uege. Das Gros wird aber trotzdem von den„un⸗ bekannten Fahrern“ geſtellt, von denen ſich ſo mancher ſeine letzten Spargroſchen zuſam⸗ menholte, um ſein Fahrzeug herrichten und die Fahrtkoſten beſtreiten zu können. Sie ſind es eigentlich, die dem Tag der Deutſchen ——◻ einen beſonderen Sinn geben. u das Ausland iſt diesmal mit dabei. 9 Nationen bringen 54 Fahrer in die Konkurrenz. Am ſtärkſten iſt Italien vertreten: an der Spitze der von hier gemeldeten 25 Fahrzeuge eine Motorrad⸗ mannſchaft der Seibgarde Muſſolinis auf Gilera⸗Maſchinen. Ferner eine MAs⸗ Mannſchaft, eine Fiat⸗ und zwei Lancia⸗Drei⸗ ſchaften, aber auch Biancchi und Alfa Romeo ſind am Start. Es folgt Holland mit zehn Fahrern, darunter auch ſolche auf deutſchen W⸗ und Mercedes⸗Benz⸗⸗Wogen. Däne⸗ mark ſtellt 6 Teilnehmer, England, Po⸗ len und die Tſchechoſlowakei kommen mit je 3 Bewerbern, Frankreich ſtellt zwei Teilnehmer, darunter die bekannte Rennfahrerin Mme. Itier auf MG, die Schweiz und ſogar Ameritka ſind ebenfalls zur Stelle. Kein Zweifel, daß dieſe 2000 Kilometer ge⸗ rade den Ausländern den techniſchen Höheſtand und die Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Kraft⸗ fahrzeuge vor Augen führen werden, und daß ſie auch Gelegenheit haben werden, deutſche Diſziplin und deutſchen Organiſationsgeiſt zu bewundern! Sowohl ſportlich wie auch volkswirtſchaft⸗ eich betrachtet, ſtellen dieſe 2000 Kilometer durch Deutſchland in dieſem Jahre mit ihren 1763 Kraftfahrzeugen und 2575 Fahrern die größte und gewaltigſte Demonſtratione dar, die jemals in der Welt für den Gedanken der Motoriſierung ſtattfand.— „————— 2 Hinter⸗ Jahrgang 4— A Nr. 330/ B Nr. 200— Seite „Hakenkreuzbanner“ Aſeine Ji.——— Eallelfeng K. Kaulmann N3, 15 Möbel? Qu 2, 9 Offene Stellen A. 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Die Sonderfahrt des HB Zzum deufschen Wein geht durch die schönsten Teile der Pfalz; durch stille Täler, an sfolzen Burgen, sfillen, verträumten Winkeln vorbei zu Wein, Song, Tonz und Fröhlichkeit in gemötlichen Schenken. Allerlei Ueberroschungen sind vorgesehen. Diese„HIB.“Son. derfahrt zum deutschen Wein, zu der bequeme Reise-Abus. sichtswogen bereitstehen, wird ein Fest der Gemeinschof aller„HB.“ Leser sein. Deshalb: Kommt alle— tragt eucheir in die Teilnehmerlisten, die bei der Reisedienstsfelſe de: „Hokenrkreuzbonner“ cofliegen. Der Fahrpreis von.— RWMI. jst bis zum 1. Aug. zu entrichten. Weitere Mifellungen folgen 41 Zahrgang 4— A Nr. 330/ B Rr. 200— Seite s „Oatentreuzbanner:- Mannheim, 22. Juli 1 1 18. Fortſetzung „Sag', René“, ſie faßte ſeine Hand,„hat dein Vater nie in dieſen letzten Tagen verlangt, mich zu ſehen?“ „Nein, wirklich nicht!“ „So, ſo!“ ſagte ſie leiſe. da es mit ihm zu Ende geht.“ Ein plötzlicher Entſchluß ſtraffte ihren Körper.„Dann werde eben ich ihn aufſuchen— ob er will oder nicht.“ „Tu es nicht!“ bat er. „René, das ſind Dinge, die du nicht überſehen kannſt. Ich muß ihn noch einmal ſprechen.“ „Vater iſt ſonderbarer als je. Von einer Härte und Gefühlloſigkeit, die mich ſchauern macht. Gerade vor einer Stunde ſpottete er über meinen beſcheidenen Plan, morgen mit Joſi eine kleine Chriſtfeier vor einem Weih⸗ nachtsbäumlein abzuhalten. Es iſt mir leid, ſo über Vater ſprechen zu müſſen, aber ich tue es, um dich zu warnen.“ „Vielleicht würde er anders ſprechen, wenn ich vor ihm ſtünde.“ „Das weiß ich nicht. Ich weiß überhaupt von nichts. Daß ſich zwiſchen euch und Vater etwas ereignet haben muß, was über einen bloßen Grenzſtreit hinausgeht, das war mir ſchon bei meinem erſten Zuſammenſein mit Verena klar, Aber was es iſt, darüber hat mich niemand auf⸗ geklärt. Immer und immer wieder dieſe Ge⸗ heimniskrämerei von beiden Seiten, als ſei ich ein Kind, dem man nur roſenrote, in blauen Wölkchen flatternde Engel auf die Stubendecke malen darf. Verena wäre mir eine Aufklärung ſchuldig geweſen— ſo wie ſie und ich zueinan⸗ der geſtanden ſind. Sie verſchanzte ſich hinter die tugendhafte Abgeſchloſſenheit der glücklichen Braut. Du hätteſt mir etwas ſagen können— tateſt es nicht. Von Vaters Fremdheit gegen mich war es a priori nicht zu erwarten. Viel⸗ leicht weiß der letzte Dorfkrimer von Iſenfluh mehr als ich— aber ich kann doch nicht zu Herrn Bümpfeli oder Madame Binggeli rennen, mich an den Ladentiſch ſtellen und ſagen: Nu mal los, heraus mit dem Skandälchen!“ 5hRené, ereifere⸗ dich nicht!! Es iſt kein Ge⸗ heimnis da und keine Dorfſenſation. Es ſchwebt nur eine Frage, eine Vermutung. Ich weiß ſelbſt noch⸗keine Antwort, werde ſie viel⸗ leicht nie wiſſen. Und wenn wir dich nicht in alle dieſe böſen Zweifel ziehen wollten, ſo ge⸗ ſchah es nur, weil wir dich lieb haben. Wir, ich und— auch Verena.“ Er machte eine abwehrende Handbewegung. „Darüber ſind die Akten wohl geſchloſſen.“ „Ich wollte, ſie wären es. Aber“— ſie ſtockte, ſah ihn lange an—„mit dir möchte ich wohl gern darüber ſprechen. Ich habe ja ſonſt nie⸗ mand.“ „Wenn es nicht ſein muß, 2 nicht darüber.“ Tante, dann ſprich —— — SO HMOr•e8O UND LIEB „Alſo auch jetzt nicht, ——— F E „Ich fürchte, es muß ſein. Das Kind iſt nicht glücklich. Oder, zumindeſt, wird es nicht Kennſt du Ableggen?“ „Nur flüchtig. Er iſt mir natürlich nicht ſympathiſch“, ſetzte er ſarkaſtiſch hinzu. „Es iſt ſo ſchnell gekommen. Ich wußte es ſelbſt nicht. Er war immer um ſie herum— nun, das iſt ja begreiflich. Und dann eines Tages war ſie auf Beſuch bei ihm und ſeiner Schweſter— kam andern Tage verlobt zurück.“ ihn mir trotz deiner Ablehnung näherbringen. Das iſt ja oft ſo. Er erhob ſich.„Verzeih, aber dieſe Charak⸗ teriſtit kann ich dir unmöglich geben. Ich habe es noch nicht über mich gebracht, mich ſeeliſch ganz von Verena loszureißen. Das bleibt natürlich unter uns. Aber daß der verſchmähte Jugendfreund— nein, es wäre zu lächerlich. Vielleicht werde ich einmal frei— kann ſein. Dann werde ich dir mit Vergnügen eine völlig objektive Analyſe deines Schwiegerſohnes geben. Heute nicht. Sei mir nicht böſe.“ Er küßte abſchiednehmend ihre Hand.„Und den Plan, zu Vater zu gehen, geb auf. Es wäre keine gute Stunde für dich. Ohne in eure Ge⸗ heimniſſe dringen zu wollen!“ „Es iſt nur deinetwegen, ſonſt aus keinem anderen Grunde, wenn ich ſchweige. Glaube mir, René. Und beſuche mich gelegentlich wieder.“ Er war zur rechten Zeit fortgegangen. Als er vor das Haus trat, kam eben der Autobus aus dem Unterland, und Verena entſtieg ihm. Joſi und Derena auf dem Wege zur hütte „Ah!“ ſagte er dumpf. Und dachte: damals alſo, in ſeinem Hauſe, in deſſen Hut ſie ſich ver⸗ trauensvoll begeben hatte. Pfui Teufel! „Was haſt du?“ Sie ſah erſtaunt auf. „Nichts! Erzähle nur weiter“, entgegnete er gleichgültig. „Denke dir, René, gerade an dem Tag, da ſie zu Ableggen fuhr, hatten wir von dir geſpro⸗ chen. Damals brachte Joſi die Botſchaft, daß du heimkommen wollteſt.“ „Das hängt mit Verenas Entſchluß wohl kaum zuſammen.“ „Sag' mir“, ſie ergriff nun heftig ſeine Hand, „was du von Ableggen hältſt. Ich frage nicht aus Neugierde, ich frage aus Mutterangſt, ver⸗ ſtehſt du? Vielleicht enthüllſt du mir Züge, die HB-Klischee Er ſah ſie nur flüchtig, ihr feines Profil, von einem Pelz umrahmt, mit Paketen beladen. Weihnachtseinkäufe, dachte er. Ihm fiel ein, wie er ſich während der Heimreiſe dieſes Feſt vorgeſtellt hatte: mit Stettlers natürlich, in dem alten Patrizierhaus, das ihm eigentlich Jugendheim geweſen war, in der großen Diele den Baum—— „Unſinn! Vorbei!“ ſagte er laut zu ſich ſelbſt. Aber ein wenig ſpielte er doch den Weih⸗ nachtsmann. Kaufte Rum und Wein, Fruchte, Backwerk und vor allem viel Tabak. Für Joſi! Das war ſein Weihnachtskindlein! Heiter ge⸗ nug! Die Poſt hatte geſtern eine von René beſtellte pelzgefütterte Lederjacke gebracht, die für Joſi eine in kühnſten Träumen nie erdachte Herrlichkeit bedeuten mußte.— und Joſi war nicht dazu zu bewegen, ſie 5 der auszuziehen, als er ſie einmal alh egt hatte. „Es iſt doch ſo heiß hier. die Lichter des Baumes!“ „Lueget, René, als ich noch ein Burſch ihin hab' ich ſolche Lederjacken bewundert. Viel zu teuer für einen armen Teufel, nicht dran zu Der gamii 10 denken! Jetzt bin ich alt, hab' eine— da will 3 ich ſie tragen, ſo oft ich kann. Um nachzuholen, verſteht Ihr? Weiß Gott, wie lange ich ſie noch tragen kann.“ 3 „Sei vernünftig, Joſi. Jetzt kommt der Punſch. Da wirſt du in der Jacke ſchwitzen. Kannſt ſie beim Pirſchen noch oft genug tragen.“ René goß die Gläſer voll. Joſi bequemte ſich doch, endlich die Jacke aus⸗ zuziehen und ſorgfältig über die Stuhllehne zu hängen.„Keine Pirſch, bei der ich ſie nicht mit⸗ nehmen werde!“ „Wetten?“ Rens ſtreckte ihm die Hand hin. „Meinen ſtärkſten Gemsbart.“ Urwald bei wirſt du's vierzig da auch „Schon verloren! Im Grad Waſſerdampf— tragen?“ Joſi ſah ihn dumm an. Urwald?“ „Hier nicht. Joſi, ich gehe wieder nach Afrika, wenn's mit Vater zu Ende iſt. Kommſt du mit — hohe Jagd! Na?“ Er hatte einen der bärenplumpen Freuden⸗ ausbrüche des Jägers erwartet. Der aber ſaß in ſeinem Stuhl und ſchüttelte den Kopf.„Geht nicht, geht unmöglich! Was ſollt Ihr mit einem Jäger beginnen, der nicht ſehen kann?“ „So ſchlimm iſt das nicht.“ Joſis Stimme klang plötzlich angſtvoll heiſer. „Doch, Rensé, es iſt ſo weit. Seit heute früh weiß ich's. Auf eine Krähe hab' ich geſchoſſen, glatt vorbeigeknallt.“ „Als wenn noch kein Schütz“ gefehlt hättel“ „Nicht ſo war's! Wie ich anleg“', viſieren will— ich glaub', ich werd' zu Stein— das Korn ſeh' ich nicht mehr. Das iſt mehr als bloßes Vorbeiſchießen.“ „Wir werden noch einmal zum Arzt fahren, ſofort nach den Feiertagen. Jetzt fort mit den Grillen— Weihnacht iſt heute. Weidmannsheil, alter Joſi!“ Er hob ihm das Glas entgegen. Als ſie anſtoßen wollten, riß ſie Klingeln des Telephons auseinander. Erſter Gedanke Renés: Ferngeſpräch aus Paris. Dem Paket Mponnes „Wo iſt hier ein war ein Brief beigelegt, aus dem eine ſchöne Sehnſucht⸗ihre reichen Wellen zu dem Efſaſteß ſchlug. (Fortſetzung folg Nur noch zwei Tage wird der Film„Das verlorene Tal“ im Ufa⸗Palaſt Univerſum gezeigt. Dann wird dieſes herrliche, mit großer Begeiſterung anfgenommene Werk auf viele Monate hinaus nicht mehr in Monnheim zu ſehen ſein. Sportliche Greigniſſe, Ausflüge, Strandbad— all dies läuft nicht fort, man kann es Woche um Woche genießen. Die zwei letzten Tage des Großfilms„Das verlorene Tal“ kommen aber nicht wieder! Wer de⸗ halb dieſe zwei Tage bis einſchließlich Montag nicht noch benutzt, beingt ſich um eines der beſten Erlebniſſe ſeines Lebens. — 4 Slatt besonderer Anzeige Mein lieber Mann, unser AF Vater Oli% Hasslinger wurde heute im Alter von nahezu 7l Jahren von seinem Leiden erlöst und in die ewige Heimat abgerufen. 23719 K Die trauernden Hinterbliebenen: Frau Haroline Hasslinger geh. Muth Schwester Harola. Hina. Emi Wiun nassunger und krau Die Feuerbestattung findet am Montag, dem 23. Juli 1934, mittags ½ 1 Uhr statt. Allen Freunden und Bekannten die traurige Nach- richt, daß meine liebe Frau, unsere gute Tochter, Schwester und Schwägerin Liesel Dittes ger. nönmer durch einen Unglücksfall aus unserer Mitte ent- rissen wurde. 3453“ Mannheim(E 3, 13), den 21. Juli 1934. In tiefer Trauer: Adoli Dittes nehst Angehörigen Die sterblichen Uberreste werden am Montag, dem 23. Juli, nach Ober-Mummbach überführt. liefert rasch Trauerkarten und billig Schmalz& Laschinger Mannheim R3, 14-15 und C 7,6 guter Vater immer zur Ruhe gegangen. Mannheim, den 21. Juli 1934 Pfalzplatz 1 und die Hinder aller Stille stattgeſunden. Mein lieber Mann und treuer Lebenskamerad, unser Ernst Wolschendori ist nach langem Leiden am Mittwoch nachmittag lür Maſhilde Wolschendori Die Beisetzung hat dem Wunsche des Verstorbenen gemäß in A. 6. 5594a 23988K heit sanit entschlafen ist. Vereins vot wätts leiten. Unseren Mitgliedern machen wir hiermit die raurige Mitteilung, daß unser Herr ETnst Wolschendori sen. PIlibegruünder und Ehrenvorsitzender im Alter von nahezu 60 Jahren am Mittwoch, den 18. Juli nach längerer Krank- Wir bedauern aufrichtig den so schweren Verlust, der in unserem Verein sowie Vorstand eine große Lücke gerissen hat; Vorbild und werden wir auch weiterhin in seinem sSinne die Geschicke des Mannneimer Nuderverein Baden.V. Die Beerdigung ſand auf Wunsch des Verstorbenen in aller Stille statt. denn er war für uns ein leuchtendes 23954K Der Fünrerring vater, Schwiegervater, Bruder und Schwager, flerr Reilchsbannassistent a. D. im Alter von 65 Jahren. und Hinder %½12 Unr, im hiesigen Krematorium statt. Heute morgen ½7 Unr verschied nach kurzer, schweret Kranlcheit mein lieber Mann, unser treubesorgter Vater, Groß- Eugen Zöller sen. Mannheim(Rheinhäuserstt. 116), den 21. Juli 1934. Im Namen aller Hinterbliebenen in tiefer Tauer: rrau Kainarina Zöller gb. Hücten Die Feuerbestattung findet am Montag, 23. Juli, vormittags stat hesonderer Anzeige. 3500* Heute morgen wurde unser lieber Vater, Schwieger⸗ Vater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Ambros Ditzler uszunrer av im Alter von 74 Janren in die ewige Heimat abgerufen. Mannheim, Rheinhäuserstr. 20, den 21. Juli 1934 In tiefer Trauer: Waneim Ditzier, Hauptlehrer und Familie Luise Nitzler, Hauptlehrerin Die Beerdigung findet am Montag, dem 23. Juli 1934, nachm. .30 Unr von der aus statt.“ töpfe aus rotem Ton alle Größen bis 45 em Durchm. Kakteentöpfe und Schalen Balkonkaſten a. Holz u. Ton, Pflanzenkübel aus Eichenholz, zu den billigſt. Preiſen. Haushaltgeſch. L. Hoffmann, Inh. 3476⸗ K. Wickenhauſer G„ Tel. 335 96. 4 Daten 187² dut Ste tadt a. 1909 Der Di Alt⸗Rah (geb 18. Was Ein Müllha Samstag, 21. Berufsfeuerwe Rheinkaiſtraße bekannter Urf geraten. Das leitung gelöſck Auto gegen rich⸗Lanz⸗ und Perſonenkraft zeuge wurden geſchleppt we Schaden. Ehrliche Fi Am 17. 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Viel zu nicht dran zu ine— da will n nachzuholen, lange ich ſie kommt der acke ſchwitzen. genug tragen.“ die Jacke aus⸗ Stuhllehne zu ſie nicht mit⸗ e Hand hin. bei vierzig 's da auch iſt hier ein ir nach Afrika, ommſt du mit pen Freuden⸗ Der aber ſaß n Kopf.„Geht Fhr mit einem ann?“ igſtvoll heiſer. t heute früh ich geſchoſſen, efehlt hätte!“ leg', viſieren Stein— das ſt mehr als Arzt fahren, fort mit den eid mannsheil, Klingeln des danke Renés: aket Nvonnes n eine ſchöne ſem Einſamen rtſetzung folg Film„Das lniverſum ,„ mit großer rk auf viele onnheim zu 3 Ausflüge, t fort, man t. Die zwei s verlorene DVer des halb Nontag nicht s der beſten inser Herr Cn. er Krank- ein sowie uchtendes licke des 23954K .V. Blumen⸗ töpfe aus rotem Ton alle Größen bis 45 em Durchm. Kakteentöpfe und Schalen Balkonkaſten a. Holz u. Ton, Pflanzenkübel aus Eichenholz, zu den billigſt. Preiſen. Haushaltgeſch. L. Hoffmann, Inh. K. 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Juli von der Tullaſtraße bis Richard⸗ Wagner⸗Straße, hier, eine braunlederne Brief⸗ taſche, eiwa 15/5 Zentimeter groß, mit drei großen und vier kleinen Fächern, Inhalt ein 20⸗Mark⸗Schein, ein Paßausweis mit Bild, ein Führerſchein, ein Perſonalausweis, alles auf den Namen Ludwig Guthmann, und mehrere Quittungen.— Am 19. Juli von der Rheinhäuſerſtraße bis Renzſtraße eine weiß⸗ goldene Damen⸗Armbanduhr, beſonders klein, rechteckig, mit 10 Diamanten und vier blauen Steinchen beſetzt, am Aufziehknopf befindet ſich ebenfalls ein blaues Steinchen, Stundenein⸗ teilung bis 12, arabiſche Zahlen. Das Arm⸗ band iſt ebenfalls aus Weißgold und geflochten. Sonnkagsdienſt der Mannheimer Aerzte und Apotheken für Sonntag, 22. Juli 1934 Aerzte: Dr. Bender, 0 7, 16, Tel. 258 70; Dr. Türk, o 2, 7a, Tel. 24207; Dr. Ruoff, rattelſtraße 5, Tel. 529 05; Dr. Bartz, Lang⸗ traße 390, Tel. 528 87.— Neckarau: Dr. Greß, Rheingoldſtr. 6, Tel. 482 70. Frauenärzte: Dr. Graeff, Friedrichs⸗ ring 20, Tel. 405 87; Dr. Schwoerer, Leibnitz⸗ ſtraße 2, Tel. 413 26. ahnärzte: Dr. Fitterer, Luiſenring 12, Tel, 313 01. Dentiſten: Georg Eger, Straße 79, Tel. 433 96. Apotheken: Humboldt⸗Apotheke, Waldhof⸗ traße 33/35, Tel. 506 01; Kronen⸗Apotheke, atterfallſtr. 26, Tel. 401 64; Löwen⸗Apothele, E 2, 16, Tel. 206 10; Stern⸗Apotheke,§ 1, 10, Tel. 22387; Friedrichs⸗Apotheke, Lameyſtr. 21, Tel. 106 12; Lindenhof⸗Apotheke, Lindenhof, Gontardplatz, Tel. 224 44; Storchen⸗Apotheke, Reckarau, Neue Schulſtr. 17, Tel. 485 70; Luzen⸗ berg⸗Apotheke, Waldhof, Stolbergſtr., Tel. 531 74. ———————=—— Schwetzinger Stadtkinder, die während ihrer Ferien auf das Land verſchickt wurden, bei der Mor⸗ gentoilette „Er hat die Katze im Sack gekauft!“ Man erzählt von Till Eulenſpiegel, daß er eine Katze in ein Haſenfell nähte, in einen Sack ſteckte und den Kürſchnern als einen Ha⸗ ſen verkaufte... Es iſt alſo die alte⸗Geſchichte vom unbeſehenen Einkauf vom enttäuſchten Käufer, wenn man ſagt:„Er hat die Katze im Sack gekauft!“ Heute ſollte es eigentlich niemand mehr paſ⸗ ſieren,„die Katze im Sack zu kaufen“, wenn⸗ gleich man beim Einkauf für den Tagesbedarf oder für den allgemeinen Gebrauch eine Reihe von Waren in der ihnen eigenen Verpackung, alſo tatſächlich doch unbeſehen, kauft. Dennoch, man kann es mit gutem Gewiſſen tun, denn die Herſteller dieſer Waren, der ſo⸗ genannten„Markenartikel“, können es ſicherlich nicht wagen, nach der Methode eines Eulenſpie⸗ gel unter der ſchützenden Hülle der Verpackung den Käufer zu täuſchen. Markenartikel müſſen das halten, was ſie verſprechen! Schließlich iſt der Kauf der Markenartikel kein einmaliger Gelegenheitskauf wie in der Eulenſpiegel⸗Er⸗ zählung. Gerade das Gegenteil trifft zu, weil in der Höhe des Umſatzes der Markenartikel das ſtändig notwendige Vertrauen des Käufers zur Güte und Preiswürdigkeit begründet liegt. Bedenken Sie auch! Ueberall iſt der Mar⸗ kenartikel in der gleichen Aufmachung und Pak⸗ kung anzutreffen. Dabei hat er immer eine eigene Note, indem ihm die„Marke“ als Her⸗ kunftsbezeichnung, als geſchütztes Warenzeichen, beigegeben iſt. So iſt mit dem Verkauf der Mar⸗ kenartikel— im Gegenſatz zu dem„Gelegen⸗ heitsverkauf“ eines Till Eulenſpiegel— ſtets das Streben nach Leiſtungsſteigerung notwen⸗ dig verbunden. Der Käufer aber hat den Vorteil! Schon im voraus, ohne Prüfung der Ware, hat er durch ⸗die„Marke“ die Gewähr für die erwartete Güte. Wer deshalb heute bewährte Marken⸗ artikel kauft, kauft ſie zwar„unter der Hülle“ wie„die Katze im Sack“, vermeidet aber den⸗ noch Enttäuſchungen, denn er kauft immer Qua⸗ litätsware! Wm NHNEl Was geht hier vor? Ja, was geht hier vor, fragt ſich der Laie, wenn er das reichhaltige Programm erfährt, das die NSDAp, Ortsgruppe Mannheim⸗ Jungbuſch am Sonntag, dem 22. Juli, im Gar⸗ ten und in ſämtlichen Räumen des Rennwie⸗ ſenreſtaurants abwickelt. Kinder haben freien Zutritt und von 15 bis 18 Uhr wird ein großes Kinderfeſt mit Fahnenpolonaiſe und allerlei Kinderbeluſtigungen ſein, wobei ſich das kleine Volk gut unterhalten kann. Für die Großen ſingt Nora Landerich, die Opern⸗ ſängerin, Pg. Karl Lehmann, der Baſſiſt und der Benzſche Männerchor unter Leitung des Chormeiſters A. Michel. Carl Buck hält humoriſtiſche Vorträge und Aenne Häußer wird Solotänze aufführen. Für Muſik ſorgt die PO⸗Kapelle mit Kapellmeiſter Fath. Preiskegeln und Preisſchießen geben jedem Gelegenheit, ſeine Kunſt zu zeigen und wer ſich an ſchönen Dingen bereichern will, kauft ſich ein Los. Am Abend wird eine Bunte Bühne, zum Teil im Saal, zum Teil im Gar⸗ ten aufgeführt, und weil die Jugend gerne tanzt, iſt auch dafür Sorge getragen.— Und außerdem bringt das Sommerfeſt noch eine Ueberraſchung: Was geht hier vor? Die Verleihung des Ehrenkreuzes Trotz der amtlichen Bekanntmachung, daß zur Entgegennnahme der Anträge auf Verleihung des Ehrenkreuzes für die Teilnehmer am Welt⸗ krieg ausſchließlich die Ortspolizei⸗ behörden zuſtändig ſind, und der Tag, von dem ab die vorgeſchriebenen Vordrucke zur Stellung des Antrages bereitgehalten werden, in den einzelnen Gemeinden zur allgemeinen Kenntnis gebracht werden wird, gehen dem Reichsminiſterium des Innern täglich unge⸗ zählte Verleihungsanträge zu. wird daher nochmals amtlich darauf hingewie⸗ ſen, daß dieſe Anträge völlig ſind und unerledigt bleiben müſſen. Jeder ſpare ſich alſo die Mühe und Portoausgabe und warte die weiteren öffentlichen Mitteilungen ab. Es iſt dafür geſorgt, daß ſich das Ver⸗ leihungsverfahren f0 raſch wie möglich ab⸗ wickeln wird. Pioniertag in Heidelberg. In der Zeit vom 3. bis 7. Auguſt findet in Heidelberg unter der Schirmherrſchaft des badiſchen Miniſterprä⸗ ſidenten Walter Köhler der 9. Deutſche und der 44. Badiſche Pioniertag ſtatt. Wohl kein Fleckchen Erde unſeres deutſchen Vaterlandes kann eine ſchönere und würdigere Stätte für das große Reichspioniertreffen abgeben. Die Pionierkameraden aus dem Reich und unſerer engeren Heimat werden unvergeßliche Tage verleben, die weit über den Rahmen ähnlicher Kameradſchaftstreffen hinausragen werden. Darum auf, Pioniere, nach Heidelberg! Hei⸗ delberg öffnet ſeine Tore und ſeine Herzen. Nähere Auskunft erteilt: Friedrich Haßler, Mannheim, Karl⸗Ladenburg⸗Straße 6. Silberne Hochzeit. Am heutigen Tage be⸗ gehen Herr Geronimo Bertram und Frau Joſefa, geb. Macl⸗Marſans, E 6, 13, das Feſt der ſilbernen Hochzeit. ...—ee, eee e weree Woie ooir den kilm ſehen Palaſt⸗Lichtſpiele und Gloria⸗Palaſt „Es kul ſich was um Mitternacht Es tut ſich ſogar ſchon vorher was. Ein Jüngling geht ſpazieren wohl in den grünen Wald und die Mittagsſtimmung des Waldes wurde gut erfaßt. Dann durchläuft ihn eine Dogge, hinterher die kleine Luzi, dann laufen ſie alle drei, machen einen kleinen Abſtecher in die Wohnung eines Kapitäns, ſtoßen dort Stühle und Tiſche um und klauen ſo nebenbei eine Schnupftabaksdoſe. Weil jetzt ſchließlich eine Abwechflung(ſogar die Regie hat das ſcheinbar eingeſehen) für die Nerven des Zu⸗ ſchauers dringend vonnöten iſt, läßt der gute Geräuſchmacher ein paar Donnerböller krachen, die den Diener in Schloß Uhlenhorſt— die anze Geſellſchaft iſt mitlerweile dort eingetrof⸗ en— zu der treffenden Bemerkung veranlaſ⸗ ſen, daß bei Gewitter nicht Muſik gemacht wer⸗ den dürfe. Ja, das gibt es! Und weil die Ge⸗ ſchichte jetzt gerade mal in Schwung iſt, ſo kommt noch ein franzöſiſches Paar hinzu, das eine Autopanne fingiert, um in das Schloß zu gelangen und... jetzt kommt die ominöſe Mitternachtsſtunde! Geſtalten huſchen im nächt⸗ lichen Haus und der ertappte Franzoſe ſpielt im Nachthemd den Schlafwandler. Aus dem Keller wird eine große Kiſte geſtohlen. Was iſt wohl drinnen? Gold und Silber? Gold und Edelſteine? Aber nein. Beſſeres, viel Beſſeres. Kognak nämlich, echter, alter Kognak. Das junge Pärchen(aber natürlich iſt ein ſolches auch dabei) wird eingeſchloſſen im finſteren Verließ, macht ſich frei nach bangen Stunden und beginnt die Jagd nach dem Dieb. Hurrah, ſie finden ihn und, wer noch dazu fähig iſt, iann zum Abſchluß ſich an einer kleinen Liebes⸗ erklärung freuen. Ob er gut iſt, der Film? Ob ſchlecht? Bei⸗ des nicht. Ein leichtes Durchſchnittsprogramm, das nichts ſagt und nichts gibt und doch von vielen zur Entſpannung gerne geſehen wird. Im Vorprogramm eine typiſch engliſche Komödie, die in ihrer Unſinnigkeit für uns Deutſche unverſtändlich iſt. Eine Ufa⸗Tonwoche und als kleine Koſtbar⸗ keit ein Kulturfilm über die Weblunſt unſerer Bauern, ergänzen das Programm. Roxy: „Sein großer Irrkum“ Der Cipar⸗Film Paris bringt unter der Re⸗ gie des Ruſſen Anatol Litvak einen Film, der Tages der Liebhaber der Frau, nach dem Theaterſtück„Die alte Kanaille“ von Ferdinand Noziere gedreht iſt. Es iſt die Ge⸗ ſchichte eines angeſehenen Arztes, der in ſeiner wiſſenſchaftlichen Abgeſchiedenheit auf den Ge⸗ danken kommt, aus einem irgendwo aufgeleſe⸗ nen Mädchen ein wertvolles weibliches Ge⸗ ſchöpf zu machen. Das dankt ihm natürlich niemand und mit der Liebe ſieht es natürlich erſt recht ſchlecht aus. Da er aber durch ſein Alter und ſeine Erfahrungen über dem Leben ſteht, bringt er es fertig zu verzichten und iſt auch edel geung, ſeine Pflicht zu tun, als eines ein Trapez⸗ künſtler, ſchwer verletzt vor ihm auf dem Ope⸗ rationstiſch liegt. Dieſe etwas ſeltſame Geſchichte iſt mit aller Raffineſſe infzeniert. Harry Baur als Pro- feſſor Vautier zeigt die volltkommene Beherr⸗ ſchung ſeiner ſchauſpieleriſchen Mittel und ver⸗ mag großen Eindruck zu erwecken. Alice Field „Die vier Musketiere“ in den Schauburg⸗Licht⸗ ſpielen iſt als ehemalige„Rummelplatzdirne“ ſehr wandlungsfähig und hat ſehr gute Momente. Eine gewiſſe Aehnlichteit mit Brigitte Helm iſt nicht zu verkennen. Madeleine Guitty gibt als ihre Mutter eine ausgezeichnete derb⸗komiſche Type. Die Photographie iſt zweifelsohne das Beſte. Das Leben und Treiben auf einem fran⸗ zöſiſchen Rummelplatz iſt mit großer Echtheit und Lebendigkeit feſtgehalten und auch die Ge⸗ ſtalten des Pariſer Volkslebens wirten echt. Die Varietéſzenen ſind, wenn auch nur flüchtig gezeigt, ganz ausgezeichnet. Im Beiprogramm begegnen uns wieder einmal Karl Valentin und Liesl Karlſtadt in dem Schwank„Orcheſter⸗ probe“. Ein ausgezeichneter Rheinfilm und die gute Bavaria⸗Tonwoche umrahmen das Programm. hs. Ein Ufa⸗Tonfilm⸗Schlager⸗Abend. Am Mitt⸗ woch, 25. Juli, 20.30 Uhr, veranſtaltet der Ufa⸗ Ton⸗Verlag Berlin in der„Libelle“ einen großen Ufa⸗Tonfilm⸗Schlager⸗Abend unter Mit⸗ wirkung des geſamten Libelle⸗Programms, ſo⸗ wie des bekannten Operettentenors und Film⸗ ſchauſpielers Hans Ballmann. Herr Ball⸗ mann, übrigens ein gebürtiger Mannheimer, begrüßt die Gäſte im Namen des Ufa⸗Ton⸗ Verlages und ſingt neueſte Ufa⸗Schlager aus den bekannteſten Tonfilmen. Der Abend iſt verbunden mit Schlager⸗Raten und. Star⸗ Photos⸗Raten, wofür viele Preiſe(Schallplat⸗ ten aus Ufa⸗Filmen, Ufa⸗Schlagerhefte, Ufn⸗ mit eigenhändiger Unterſchrift) ausgeſetzt ſind. Zum Schluß Preisverteilung unter Hinzuziehung des Publikums. Mannheimer Kunſtverein E.., I. 1, 1, Breite Straße. Neu ausgeſtellt: Fritz Neuen⸗ hahn, Weimar, 37 Aquarelle; Hermann Mayr⸗ hofer, Paſſau, 30 Radierungen. Die Ausſtel⸗ lung der Bilder von Prof. Wilhelm Blos, München, wurde verlängert. S bDoppcherdiener Sind Heine Tnrenmänner! S 3 Zahrgang 4— A Rr. 330/ B Nr. 200— Seite 10 „datenkreuzvanner“ Achkung! Juiſtfahrer! Die Teilnehmer treffen ſich heute, Samstag, 21. Juli, 21.30 Uhr, vor dem Horſt⸗Weſſel⸗ Haus, I. 4, 15, zur Abreiſe. NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Kreis Mannheim. Saar-Treuekundgebung auf dem Ehrenbreikſtein am 26. Auguſt 1934 Der Bund der Saarvereine teilt uns mit: Die gewaltige Maſſenkundgebung der Saar⸗ deutſchen auf dem Niederwald am 27. Auguſt 1933 hat die ganze Welt aufhorchen laſſen und hat ſie hellhörig gemacht für die Bedeutung der Saarfrage. Der Bund der Saarvereine Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen wird auch in dieſem Jahr zur Kundgebung fahren, und zwar mit einem Sonderzug ab Ludwigshafen. Um den Fahrtteilnehmern Gelegenheit zu geben, ſich Koblenz und die Umgebung anzuſehen, fährt der Zug morgens früh in Ludwigshafen ab und kommt abends ſpät zurück. Die Fahrt koſtet zirka 3 Mark hin und zurück. Auf dem Ehrenbreitſtein können bequem Hunderttau⸗ ſende aufmarſchieren und doch wird jeder den Führer ſehen. Anmeldungen zur Fahrt in un⸗ ſerer Geſchäftsſtelle Foto⸗Schmidt, dd 2, 2, in Ludwigshafen Wirtſchaft Getroy, Schillerſtraße und bei unſeren Unterkaſſierern, die in den nächſten Tagen zu den Mitgliedern ins Haus kommen. Anmeldeſchluß: Samstag, den 4. Au⸗ guſt 1934. An der Fahrt können ſich alle Volks⸗ genoſſen beteiligen. Skernfahrt anläßlich der Reichsfeſtſpiele Heidelberg 1934 Die Ortsgruppe Heidelberg des DDAc ver⸗ anſtaltet in engſter Verbindung mit der Reichs⸗ feſtſpielleitung als ſportliche Propagandafahrt Reine Sternfahrt nach Heidelberg zu den Reichs⸗ feſtſpielen. Das Deutſche Reich ruft in einer alten Kulturſtätte der Grenzmark Kämpfer und Freunde zu Freilichtſpielen. Im Heidelberger Schloßhof und im neuhergerichteten Bandhaus⸗ ſaal(bei ſchlechtem Wetter) angeſichts alter Denkmäler deutſchen Schaffens, ſollen ſich Volksgenoſſen ſammeln, um an dieſer Stätte durch kulturelles Wollen und durch Können deutſcher Spielkunſt für den Alltagskampf ge⸗ ſtärkt zu werden. Für das Nenngeld von fünf Mark wird jedem Fahrer ein Exemplar des Feſtſpielbuches, ein Ehrendiplom der Stadt Heidelberg in künſtleriſcher Ausſtattung, ein guter Platz zu den Heidelberger Reichsfeſtſpie⸗ len, gültig für einen der Sternfahrtstage bis 30. Juli 1934, geboten. Außerdem können die Sternfahrer auf Wunſch eine Plakette in künſt⸗ leriſcher Ausführung als Andenken gegen einen Aufpreis von.50 Mark erhalten. Deutſche Kunſt wirbt in Heidelberg für ſich und Heidel⸗ berg! Auf zur anſigfahrt vom.—13. Auguſt Fahrpreis für Hin⸗ und Rückfahrt ab Mann⸗ heim zirka 30—35 RM. mit Verpflegung. Die Tagung der Reichsbetriebsgemeinſchaft 8 „Druck“ vom 10, bis 12. Auguſt in Danzig ſoll allen Teilnehmern ein Stück deutſches Land und deutſche Volksgenoſſen zeigen, die tro der ſchweren wirtſchaftlichen und politiſchen Lage, in die ſie durch den Verſailler Vertrag gekom⸗ men ſind, unverzagt auf die Eingliederung Danzigs in das Reich hoffen und in unermüd⸗ lichem Kampf gegen den Verſailler Deutſchtum bewahrt haben. Durch unſere Teil⸗ nahme an dieſer Fahrt wollen wir die Verbun⸗ denheit der Volksgenoſſen im Reich zu der ab⸗ getrennten Danziger Bevölkerung bekunden. An der Fahrt können alle deutſchen Volks⸗ genoſſen teilnehmen. Auskunft erteilt die Reichsbetriebsgemein⸗ —5 8„Druck“ Mannheim, Haus der Deut⸗ chen Arbeit, Zimmer 26. Der Kreisbetriebsgemeinſchaftswalter: Karl Großhans. ———————————————— „Regelung des Schlachtviehmarktes Aufforderung zur Anmeldung der Mitgliedsbetriebe Gemäß 56 1 und 6 der Erſten Verordnung zur Regelung des Verkehrs mit Schlachtwieh vom 9. Juni 1934(Reichsgeſetzbl. I, S. 481) und gemäß 5 3, Abſ. 1, der Satzung für Markt⸗ vereinigungen für Schlachtviehverwertung ſind Mitglieder der Marktvereinigung 1. die gemäß 88 21 und 22 der Verordnung zum Schlachtviehmarkt zugelaſſenen Verkäufer und Verkaufsvermittler von Vieh: Agenten, Händler, Kommiſſionäre und die landwirt⸗ ſchaftliche Verkaufsſtelle(Verkaafsſtelle); die am 12. Juni 1934 am Schlachtviehmarkt be⸗ reits tätigen Verkäufer und Verkanfsvermitt⸗ ler gelten nach 8 21, Abſ. 1, der Verordnung vorbehaltlich eines ſpäteren Widerrufs(8 23, Abſ. 1, der Verordnung) als zugelaſſen; 2. die am Schlachtviehmarkt tätigen Käufer von Vieh: Schlächter, Inhaber von Fleiſch⸗ warenfabriken und andere(Käufergruppe); unter„anderen“ ſind z. B. zu verſtehen: Groß⸗ ſchlächter, Viehexporteure. Nachdem ich auf Grund des 8 25, Abſ. 1 und 2, der Verordnung als vorläufiger Markt⸗ beauftragter beſtellt worden bin und mir damit zugleich die Ausübung der Befugniſſe der Marktvereinigung übertragen worden iſt, for⸗ dere ich die Mitgliedsbetriebe auf. mir ihren Betrieb alsbald, jedoch ſpäteſtens bis zum 1. September 1934, anzuzeigen. Die Mitglieder der Verkäufergruppe mache ich darauf aufmerkſam, daß Mitgliedsbetriebe, die mir ihren Betrieb nicht unverzüglich an⸗ melden, Gefahr laufen, bei einer Beſchränkung der Zufuhren von Schlachtvie) zum Schlacht⸗ viehmarkt bei der Zuteilung nicht berückſichtigt zu werden. Mitgliedsbetriebe, die ihrer Anmeldepflicht nicht bis zum 1. September 1934 nachkommen, können auf Grund des 8 7, Abſ. 1, Nr. 6, der Satzung mit Ordnungsſtrafen ois zu 1000 RM. beſtraft werden. Die Anmeldung iſt zu richten an: Marktvereinigung für Schlachtviehverwertung beim Schlachtviehmarkt in Mannheim. Mannhe im, den 2h. Juli 1934 Der Marktbeauftragte: gez. Böhmer. HB⸗Briefkaſten K. B. Die Getreueſten des Führers klagen an. Ihre Zuſchrift haben wir erhalten und da und dort uns erkundigt. Gewiß haben Sie recht; aber häufig hän⸗ gen eben auch an einer weiblichen Arbeitskraft, die grundſätzlich durch einen Familienvater zu erſetzen wäre, verſchiedene hungrige Mäuler Was nun die Stadtverwaltung betrifſt, ſo haben wir feſtgeſtellt, daß gerade dieſe mit beſtem Beiſplel voran⸗ gegangen iſt und noch geht. W. Br. Alte Kriegsanleihen. Wegen der Ausloſung der den Seſbſtzeichnern von Kriegsanleihen für dieſe im Jahre 1925 übergebenen Schuldverſchreibungen müſſen Sie ſich an ein Bankinſtitut wenden, dort be⸗ kommen Sie bereitwilligſt eingehende Auskunft. Daß die gezeichnete Kriegsanleihe im Jahre 1935 in voller Höhe zurückbezahlt wird, iſt natürlich Unſinn. K. B. Bad. Beamtenhank. Wir haben uns wegen Ihrer Zuſchrift an die Bad. Beamtenbhank gewandt und werden nach Eingang einer Mitteilung wieder von uns hören laſſen. Auch uns iſt ſchon aufgefallen, daß ſo viele Empfehlungen jüdiſcher Firmen in deren Monatsblatt zu finden ſind. E. W. Kriegsanleihe. Alte Kriegsanleiheſcheine, die Sie ausgerechnet erſt im Juli 1934 wieder auffinden, können Sie natürlich nicht mehr zum Umtauſch brin⸗ gen, da ſind Sie genau 9 Jahre zu ſpät daran. Gehen Sie aber ruhig zu einer Bank und laſſen Sie ſich das nerchmals beſtätigen. Anonym. Urlaub. Zunächſt ſollten Sie als Lehrbub im 3. Jahre gelernt haben, daß man keine anonymen Anfragen ſtellt. Wenn Sie ſeit 6. Fehruar ds. Is. bei Ihrem Meiſter ſind, hat dieſer natürlich jetzt, nach einem halben Jahre, abſolut nicht die Pflicht, Ihnen jetzt Urlaub zu geben, weil Sie gerade fetzt Urlaub wünſchen. Wenn Sie glauben, daß Sie perbotener Weiſe wöchentſich 55 Stunden arbeiten müſſen, ſo wenden Sie ſich an die Deutſche Arbeitsfront. Offen geſtanden: Das müßten Sie doch ſelbſt wiſſen! Ihre ganze anonyme Anfrage macht uns mißtrauiſch; wir werden uns bei der Deutſchen Arbeitsfront erkundigen, ob Sie wirklich gekommen ſind. W. A. Mieter auf Urlaub. Sie fragen, ob ein Mie⸗ ter während ſeines Zwöchigen Urlaubs zur Treppen⸗ reinigung verpflichtet iſt. Der Urlaub hat auf den Mietvertrag natürlich keinen Einfluß. Iſt der Mieter vertraglich zur Reinigung verpfiichtet, dann natürlich auch während des Urlaubs; wie er das macht, iſt ſeine Sache. L. K. Im Dritten Reich ſoll ſelbſtverſtändlich nie⸗ mand einen Poſten bekleiden, dem er nicht gewachſen iſt, lediglich deswegen, weil er Pg. iſt. Das hat nicht nur ein Regierungsmitglied geſagt. Dieſe Frage iſt wirklich höchſt überflüſſig geworden. Leſen Sie ge⸗ mal„Mein Kampf“, dann wiſſen Sie Be⸗ eid. 4 Frau J. Wegen Ihrer Unterſtützung wenden Sie ſich vertrauensvoll an das Städt. Fürſorgeamt. Sie erhalten dort jede gewünſchte Auskunft. Fr. B. Neuoſtheim. 60 Kilometer Fahrrad. Wegen dieſer oder ähnlicher Patente müſſen Sie ſich an das Ein Sommerſpiel beim Fackelſchein Pei der deutſchen Schule für Volksbildung Wenn die Ernte herinnen iſt, wenn gelbreife Getreidebündel die Scheunen füllen, wenn duf⸗ tendes Heu auf dem Boden lagert, dann iſt der Bauern ſchwerſte Arbeitszeit vorbei. Sie holen die Klampfen und Zithern hervor und das Erntefeſt wird gefeiert nach alter Väter Brauch. Wie die deutſche Schule für Volksbildung das ganze Semeſter über beſtrebt war, allen Kreiſen des Volkes geſundes, deutſches Wiſſen in lehrreicher, lebendiger Form zu vermitteln, eine Pflegſtätte zu ſein für deutſche Kultur und deutſches Brauchtum, ſo zeigt ſie auch in ihrem Abſchiedsabend für den Sommerkurs, der unter Leitung von Schulrat Dr. Werner ſtand, ein echtes Stück bäueriſches Volkstum. Die Reigen und Sprüche hat Frl. Tilleſſen zuſammen⸗ zeſtellt und eingeübt mit ihren zwei Feuden⸗ Fehmer Mädchenſchulklaſſen und einer Jugend⸗ truppe des BdM. Der Singkreis Pfautz unter Vikar Wiebel ſang altdeutſche Volkslieder und eine Liebhaberkapelle ſpielte zu den Tän⸗ zen des NS⸗Vollstanzkreiſes mit Fritz Hug⸗ ger. Samten liegt der grüne Raſen hinter der Reißvilla im Fackelſchein. Vier hohe Bäume kreiſen iſch ein und legen ein dichtes Blätter⸗ dach zwiſchen ihn und den Himmel. Aus dun⸗ keln Ecken und Winkeln huſcht es herbei. Mit leichten Füßen tanzt und taumelt ſich ein Jung⸗ mädelſchwarm auf der runden, kurzgeſchorenen Wieſe. Die weißen Kleider blähen ſich beim eif⸗ rigen Drehen im halbhellen Schein, der lange Schatten wirft, die, körperlos und grau, mit⸗ hüpfen beim Tanz in grotesken Figuren. Wilde Burſchen drängen ſich dazwiſchen. Sie ſtören der Dirndlein ſingenden Kreis und holen mit Locken und Drohen zwei Mägdlein ſich zu neuem Tanz, während die anderen lagern in ſchönem, gelockertem, halbem Rund. Aus der Weite kommt ein Dröhnen, kommt ein Häm⸗ mern und ein Schlagen. Es iſt die Stadt, die ihre Boten ſendet. Ein langer, zweireihiger Zug ſchwarzgekleideter Mädchen ſtellt ſich auf vor dem ſchauenden Sonnenvolk. Sie verhüllen ihr Haupt und klagen die Welt an und ihr Schick⸗ ſal, das ſie verdammt hat, in dumpfen Stein⸗ mauern zu leben, das ſie blind gemacht hat und taub für die Schönheit der Natur. In den Bäu⸗ men rauſcht es, aus dem Boden ſtöhnt es und die weißen Mädchen ſprechen es aus: Bauer und Städter, reicht euch die Hand. Hilf du, Bauer, dem raſtloſen Bru⸗ der, daßer geſundenkannandeinem frohen, ſtarken Sinn, an deinen wo⸗ genden Feldern und andeinengrü⸗ nen Wäldern erhabener Größe. Ein bunter Sommerzug tritt aus dem Gartendunkel in das flackernde Fackellicht, das die Bauern und ihre Dankesopfer ſpieleriſch mal flieht, mal grell überleuchtet. Der Linde gweg wendet Unheil und löſt die böſen Schatten. Unter des Baumes breitem Geäſte ſtehen die Brunnen der Dörfer und die bäueriſche Jugend ſingt dort und tanzt und das Alter hält beſchauliche Feier⸗ abendſtunde. Strohbündel bringt die Bäuerin um Opfer und an heiliger Flamme werden ſie entzückt. Auf geht das Licht, auf geht die Saat, auf geht das Wort und wird zur Tat. Ueber das Feuer ſpringt der Bub und er holt ſich, heißa, ſein Mädel dazu. Alle bilden einen Kreis und tanzen ſingend um die Glut. Ein Sonnenrad wird gegen das ſengende Feuer ge⸗ Reichspatentamt in Berlin wenden. Ob die Erfindung des Pfarrers Alba mit dem Modell der Mannheimer Firma auf der Braunen Meſſe identiſch iſt, erfahren Sie dort ebenfalls. W. W. Alter Kümpfer— ſenſationelle Beobachtung. Lb. alter Kämpfer, ſenſationell iſt es wirklich nicht, wenn Geſchäftsleute mit plötzlich betonter NS-⸗Geſin⸗ nung Geſchäfte zu machen ſuchen. Das iſt üblich. Selbſt⸗ verſtändlich kennen wir aber auch die Geſchäftsleute, die zu nicht Konjunktur⸗Zeit ofſene Hand und offenes Herz hatten, wenn ſie nach außen auch nicht immer konnten wie ſie wollten. Ebenſowenig iſt es ſenſatio⸗ nell, wenn dieſer konjunkturhewußte Geſchäftsmann zwar am 1. Mai ſich verdrückt, aber ſelbſtverſtändlich im Bratenrock an Fronleichnam mitmarſchiert. Zu der einen Seite zieht eben das Herz, zur anderen das Ge⸗ ſchäft., was man ſich natürlich nicht entgehen laſſen will. Daß der gleiche Geſchäftsmann einen Schul⸗ jungen, der für den Tag„Mutter und Kind“ um eine kleine Spende bat, für verrückt erklärte, wundert uns nicht, denn dabei ſprang ja nichts heraus fürs Ge⸗ ſchäft, auch ging die Sache nicht von der ſchwarzen Front aus. Da gibt es eben für euch Motorſtürmler nur das eine: Wegbleiben von ſolchem Konjunktur⸗ mann. Gummi iſt überhaupt ein Artikel, der mit Vor⸗ ſicht zu genießen iſt. H. Gr. Flurfenſter. Lb. Freund, es gibt eben Leute, die friſche Luft in gar keiner Hinſicht ertragen können; weder ſo, noch in übertragenem Sinne. Dagegen hilft grundſätzlich gar nichts. Vermuffelt bleibt vermuffelt. Daß vor allem in der guten Jahreszeit Treppenfenſter unter noxmalen Berhältniſſen auch geöffnet werden dürfen Und ſollen, iſt klar. Auf einen Prozeß würden wir es an Ihrer Stelle aher nicht ankommen laſſen: ziehen Sie doch aus, in eine Wohnung, in der der Hauseigentümer und Mietnachbar mehr Bedürfnis nach friſcher Luft haben als in Ihrer jetzigen. Vom Rechtsſtandpunkt aus— ſiehe Hausordnung!— iſt nicht viel zu machen. Hier gilt wie oft: Wenn ich „Rechtsſtandpunkt“ nur höre Reiner 5008. Kartofſeln— Eheſcheivungen. Die Ueberſchrift ſoll keinen urſächlichen Zuſammenhang dolumentieren! Sie müſſen mit Beantwortung noch etwas warten, da wir uns dieſe nicht aus den Fingern ſaugen können und unſererſeits erſt noch auf Antwort warten müſſen. Frau Aenne Br. Gemeinnützige Baugeſellſchaft. Wir werden Gelegenheit nehmen, mit dem zuſtändigen Herrn nächſtens mal zu ſprechen. Sie erhalten wieder Nachricht. H.., 8 6. K.., Inſelſtraße. E. J. Nachf. K.., SA⸗Mann. K. D. 229. K. St., Seckenheim. W.., z. Zt. Spremerkingen. Ihre Anfragen betrefſen juriſtiſche Dinge. Mit dieſen müſſen Sie ſich an Ihren Anwalt wenden; dafür ſind dieſe da. Wenn Sie ohne Ein⸗ kommen und Vermögen ſind, gehen Sie zur NS⸗ Rechtsbetreuung, die jeden Dienstag und Donnerstag nachmittag von—5 Uhr im Schloß, Zimmer 246, Sprechſtunde hat. halten, bis es erloſchen iſt, der Kreis löſt ſich und die Kobolde in ſchnellen Wechſelreden die Bauern loben oder ſchelten. Vom Sommer⸗ ſtutzen hängen bunte Bänder und die Mädchen tanzen den lieblichen Bandltanz, wobei die Vänder ſich verflechten und wieder löſen in neckiſchem Spiel, Altdeutſche Segenſprüche klin⸗ gan auf. Wenn im Tor ein Getreidebündel hzängt, dann iſt die Ernte gut. Das erſte Brot aus neuem Korn iſt für die ſorgende Mutter beſtimmt. Die Roggenmuhme ſchlägt ſich aus dem Buſch und jagt die Kinder von dem Feld. Wer das nährende Korn zertritt, dem wird Schaden geſchehen an Leib und Seele. Und der Mohn, der rot leuchtet zwiſchen den Halmen, iſt vom Blute des ſonnigen Baldur. Die Brenn⸗ neſſel behütet das Haus vor Feuersgefahr und reicher Apfelſegen bedeutet ewige Jugend. Mit klangſchönen Worten aus der Edda findet das ſtilvolle Feſt ſeinen Abſchluß. Die Wurzeln der deutſchen Art ſind wert⸗ volles Gut. Wir müſſen ſie hüten und hegen, damit nichts verloren geht im lauten Getriebe der Tage. Heilig ſind unſerer Ahnen Bräuche und ihre Träger und Erhalter iſt unſerer Bauern bodenſtändiger Sinn. 2 Amt für Volkswohlfahrt Abt. Frauenarbeitsſchule, I. 9, 7/ Am 1. Aüguſt 1934 beginnen wieder unſere Vormittags⸗ und Abendkurſe, welche von ſtaatlich geprüften Hauswirtſchaftslehrerin⸗ nen abgehalten werden. Der Preis beträgt für einen ganzen Kurs nur RM15.00 czen Eſſen. Den berufstätigen Frauen und Mädchen iſt in Abendkochkurſen beſondere Gele⸗ gegeben, ſich im Kochen auszubilden. m 1. September und 1. Oktober begin⸗ nen unſere Winterkochkurſe, Auskunft und An⸗ meldung: NSDaApP, Amt für Volkswohlfahrt, — L 9, 7/8, Telefon: Die amerikaniſche Filmſchauſpielerin Evans erregte kürzlich großes Aufſehen mit einer bun⸗ ten handgemalten Bluſe aus Kreppſeide mit ge⸗ ſticktem Elaſtikrand, der alle Hacken und Oeſen überflüſſig macht Ein ſchönes Beiſpiel Die Firma C, F. Boehringer u— Soehne Gmoch in Mannheim⸗Waldhof hatte anläßlich ihres 75jährigen Geſchäftsjubiläums ſchon eine rößere Summe für Arbeitsbeſchaffung zur erfügung geſtellt. Außerdem hat ſie zum Zwecke der Förderung des Siedlungsgedankens einen Betrag von Rn. 20 000.— für Sledlun⸗ gen von Werksangehörigen ausgeworfen. Wie wir nun hören, hat ſie außerdem für die ge⸗ ſamte Gefolgſchaft ein Jubiläumsgeſchenk in 1 4 Höhe von je RM 50.— für die verheirgteten und RM 30.— für die unverheirateten Ange⸗ ſtellten und Arbeiter bereitgeſtellt. Wie wird das Wetter? Die Ausſichten für Sonntag. Meiſt wolkig und Auftreten meiſt gewittriger Niederſchläge. Richt mehr ſo warm, aber ſchwül. Winde auf Weſt⸗Richtung.. .. uünd für Montag. Immer noch meiſt wolkiges Wetter mit einzelnen meiſt gewittri⸗ gen Regenfällen. Vergleiche Einmal ſtellte Kant in einer Geſellſchaft die Behauptung auf, die Frauen glichen der Turm⸗ uhr, der Schnecke und dem Echo.„Nämlich“, ſagte er,„ſie plaudern der ganzen Stadt aus, was im Innern ihres Hauſes vorgeht, wie die Turmuhr; ſie tragen ihren ganzen Staat auf dem Leibe, wie die Schnecke, und müſſen immer das letzte Wort behalten, wie das Echo.“ Unter den anweſenden Damen erhob ⸗ſich ein Sturm der Entrüſtung über dieſe Worte: aber Kant ließ ſich nicht aus der Faſſung bringen, ſondern ſagte lächelnd: „Ich ſprach von den Frauen im allgemeinen; aber auch für Sie, meine Freundinnen, gilt der Vergleich. Nur heißt es bei Ihnen: Sie ſind pünktlich wie die Turmuhr, häuslich wie die Schnecke und ſtets nur das Echo ihres Mannes.“ Nunmehr wurde der Vergleich ungemein tref⸗ fend befunden. Was iſt los? Sonntag, 22. Juli Roſengarten:„Derfflinger“, Operette von Kollo. Außer Miete.— 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternpro⸗ jektors. D 3, 15: Deutſche Kolonial⸗Ausſtellung 1934. Von —18 Uhr geöffnet. Roſarium: Harrlachweg, Neuoſtheim:—20 Uhr ge⸗ öffnet. Köln⸗Düſſelvorfer Rheinſahrten: 7 Uhr Mannheim— Rüdesheim— Aßmannshauſen und zurück.— .30 Uhr Mannheim— Speyer und zurück.— 12.00 Uhr Mannheim— Worms und zurück.— 14.30 Uhr Mannheim— Speyer— Germersheim und zurück.— 19.45 Uhr Abendfahrt Mannheim— Speyer und zurück. Friedrichspark: 20.30 Uhr„Große italieniſche Nacht“ des Reichsverbandes Deutſcher Rundfunkteilnehmer. Sportplatz, Hohenwi⸗ſenſtraßſe: Sportvereinigung 1884 Mannheim: Sommerfeſt, verbunden mit ſportlichen Aufführungen und Preisſchießen. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Tanz⸗Kabarett. Tanz: 17 Uhr Palaſthotel Mannheimer Hof(Tanz⸗ Teeh; 15 Uhr Waldpark⸗Reſtaurant(Konzert und Tanz); 20 Uhr Waldpark⸗Reſtaurant(Konzert und Tanz); Pavillon Kaiſer. * Jeden Abencd, je den Morgen Walter 2 Wer hat über nachg Menge nag mobile ſau Straßen, ta ſind ſtolz a Lieblinge, und noch machen. Vo ſteuerfrei, u ſie doppelt l glänzen mal nenlicht uni ſingt flüſſig zu ſtottern. Aber wo alten Wag alle diejeni treu ihre Pf jetzt den„S lieſt die Ar kaufen“, es Durch di erhielt die Aufſchwung gebrauchter machung ei völlig in der gute Alteiſen ge für ihn geſ verlockend ſich ſelbſt Steuer noch Doch ein Käufer un Mißtrar daß der Ve ſten Wage an ihm am ein Riegel Wie Bei der Hallen ein Menge geb Glied ſteh neuen Her: einen Teil große Aus halten, abe ſitzer noch ſtehen meif auch ſteuer Beſitzer le gebühr zu Verkauf zu einen beſti ſetzten Sat tors richtet Der Leit und berät kein Inte reifen Wa⸗ dem Beſitz wert iſt u Rund u lerin Evans üt einer bun⸗ pſeide mit ge⸗ n und Oeſen —— iel u. Soehne atte anläßlich ms ſchon eine ſchaffung zur hat ſie zum ngsgedankens für Siedlun⸗ eworfen. Wie n für die ge⸗ nsgeſchenk in verheirgteten rateten Ange⸗ etter? Meiſt wolkig Niederſchläge. l. Winde auf er noch meiſt neiſt gewittri⸗ heſellſchaft die zen der Turm⸗ )„Nämlich“, 'n Stadt aus, rgeht, wie die en Staat auf müſſen immer 5 Echo.“ erhob ⸗ſich ein e Worte; aber ſſung bringen, allgemeinen; innen, gilt der nen: Sie ſind islich wie die ho i ungemein tref⸗ te von des Sternpro⸗ ung 1934. Von —20 Uhr ge⸗ zr Mannheim und zurück. und zurück. und zurück. — Germersheim rt Mannheim— alieniſche Nacht“ idfunkteilnehmer. vereinigung 1884 n mit ſportlichen nz⸗Kabarett. mer Hof(Tanz⸗ it(Konzert und nt(Konzert und Walter „Hakenkreuzbanner⸗ Mannheim, 2². Juli 193⁴ dahrgang 4— A Kr. 320/ B Nr. 200— Seite 11 lhas geo Wer hat je ſchon dar⸗ über nachgedacht? Eine Menge nagelneuer Auto⸗ mobile ſauſen durch die Straßen, tauſende Beſitzer ſind ſtolz auf ihre neuen Lieblinge, die jung ſind und noch keine Sorgen machen. Vor allem ſind ſie ſteuerfrei, und das macht ſie doppelt liebenswert, ſie glänzen makellos im Son⸗ nenlicht und die Maſchine ſingt flüſſig ihr Lied, ohne zu ſtottern. Aber wo ſind die vielen alten Wagen geblieben, alle diejenigen, die einſt treu ihre Pflicht taten und jetzt den„Steuerfreien“ weichen mußten? Man lieſt die Anzeigen:„gebrauchte Wagen zu ver⸗ kaufen“, es ſind ihrer wahrlich genug. Durch die Maßnahmen unſerer Regierung erhielt die Autoinduſtrie einen ungeheuren Aufſchwung, der die Außerkursſetzung vieler gebrauchter Wagen und damit die Wertlos⸗ machung eines Teils unſeres Volksvermögens völlig in Schatten ſtellt. Trotzdem wird aber der gute gebrauchsfähige Wagen nicht zum Alteiſen geworfen, ſondern es wird weiterhin für ihn geſorgt. Der niedere Verkaufspreis iſt verlockend genug, ihn doch zu kaufen, weil er ſich ſelbſt in einer gewiſſen Zeitſpanne die Steuer noch verdienen kann. Doch eine unſichtbare Wand ſteht zwiſchen Käufer und gebrauchten Wagen, das iſt das Mißtrauen. Man nimmt umnwillkürlich an, daß der Verkäufer in erſter Linie den ſchlechte⸗ ſten Wagen aufzuſchwätzen verſucht, weil er an ihm am meiſten verdient. Dem wurde aber ein Riegel vorgeſchoben. Wie arbeitet der Autonachweis? Bei der Fabrikſtation in den geräumigen Hallen einer ehemaligen Fabrik ſchlafen eine Menge gebrauchter Wagen. Schön in Reih und Glied ſtehen ſie da und warten auf einen neuen Herrn. Dieſe Hallen enthalten aber nur einen Teil der angebotenen Wagen— eine große Auswahl iſt nur in einer Kartei ent⸗ halten, aber die Wagen werden vom alten Be⸗ ſitzer noch gefahren. In den Ausſtellungshallen ſtehen meiſt die unverſteuerten— aber oft ſind auch ſteuerfreie und abgelöſte da—, die der Beſitzer lediglich gegen eine geringe Stand⸗ gebühr zum Verkauf ausſtellt. Kommt ein Verkauf zuſtande, ſo erhält der„Autonachweis“ einen beſtimmten für das ganze Reich feſtge⸗ ſetzten Satz, der ſich nach der Stärke des Mo⸗ tors richtet. Der Leiter des Autonachweiſes iſt Fachmann und berät ſeine Kunden, denn er kann gar kein Intereſſe daran haben, einen friedhof⸗ reifen Wagen abzuſetzen, im Gegenteil, er wird dem Beſitzer ſagen, daß der Wagen nichts mehr wert iſt und zum Alteiſen gehört. Rund um die Hallen bei der Fabrikſtation HUB-Klischee Auch eine Skadfflucht Der gebrauchte Wagen wurde entſprechend umgearbeitet und iſt heute ein unentbehrlicher Helfer des Landwirts läuft eine„Autobahn“ mit tiefen Schlaglöchern und ſchweren Kurven; hier werden Federungen geprüft und Gänge geſchaltet. Nicht nur der Verkäufer, ſondern auch der Käufer wird auf⸗ geklärt. Kurz, der Autonachweis, mit ſeiner Feſtlegung der Verkaufsprämien, iſt dazu be⸗ rufen, mit dem alte/ brachliegendes Volksvermögen— was all die aus dem Verkehr gezogenen gebrauchten Wa⸗ gen zweifellos darſtellen— vertrauenswürdig zu verwalten und möglichſt wieder in den Ver⸗ kehr zu bringen, ohne daß der Käufer einen Verluſt erleidet. Es bleibt aber doch noch die Frage, was mit den Wagen geſchehen kann, deren Maſchi⸗ nen noch leiſtungsfähig, aber deren Karoſſerien unanſehnlich und unmodern geworden ſind. Dieſe Autos kehren nicht mehr in den Verkehr zurück, und doch ſind ſie zu ſchade für den Friedhof. Oberingenieur Wilkens macht hierzu einen intereſſanten Vorſchlag: Perſonen⸗Kraftwagen mit Motore, die mehr als 30⸗Brems⸗Ps leiſten, können zukünftig für die Landwirtſchaft Verwendung finden, nach⸗ dem die normalen Hinterräder abgenommen und die Wagen in ein neuerfundenes Radge⸗ ſtell eingeſetzt ſind. Die Fahrzeuge laufen dann auf der Landſtraße mit höchſtens 10 bis 12 Kilometer Geſchwindigkeit und können die Sie warten auf ihren neuen Beſitzer HB-Klischee ſchwerſten Laſten ziehen. Auf dem Acker läuft das Gerät mit nur 5 Kilometer Tempo und ſchleppt mühelos und ohne jedwede ſchädliche Beanſpruchung des Perſonenwagens beim Tieſpflügen vier Pflugſcharen. Beſonders in⸗ tereſſant iſt, daß ſolche konſtruktiven Maßnah⸗ men getroffen ſind, daß bei den Perſonenwagen die Motore, die kraftübertragenden Teile, die Karoſſerien und Rahmen weit weniger be⸗ anſprucht werden, als etwa bei flotter Fahrt auf der Landſtraße. Die für die Landwirtſchaft verwendeten Perſonenwagen werden alſo noch ſehr lange leben und arbeiten können. Der Gedanke, der dieſem Projekt zugrunde liegt, iſt unbedingt anzuerkennen, denn er ent⸗ ſpringt denſelben Motiven, wie der Autonach⸗ weis: nämlich noch gebrauchsfähiges Material nicht einfach auf den Schutthaufen zu werfen, ſondern auch in den Arbeitsprozeß zum Wohle der Allge⸗ meinheit einzuſpannen. Der Verkauf der neuen Fabrikate erleidet da⸗ durch keinen Schaden, weil ſelbſtverſtändlich die Verwendung des Altmaterials nur Not⸗ behelf iſt und insbeſondere dem zu dienen hat, der ohnedies nicht iſt der Lage iſt, eine ent⸗ ſprechende Neuanſchaffung zu machen. Rundfunk Programm Sonntag, 22. Juli Reichsſender Stuttgart:.15 Hafenkonzert auf dem Motorſchiff„Monte Sarmiento“;.00 Evangeliſche Morgenfeier;.45 Chriſtliche Kampflieder; 11.30 Klavierkompoſitionen von Georg von Albrecht; 12.00 Promenadekonzert; 13.15 Durch Deutſchland geht die Fahrt(Schallplattenkonzert); 14.00 Kinderſtunde; 15.30 Handharmonikakonzert; 16.15 Bunte Unter⸗ haltungsmuſik; 17.30 Klaviermuſik; 18.00 Operette „Die Fledermaus“ iſt, wie bekannt, von Johann Strauß; 20.00 Michel fährt in die neue Zeit; 20.45 Unterhaltungskonzert des Rundfunkorcheſters; 23.10 Tanz und Unterhaltungsmuſik. Reichsſender München:.15 Hafenkonzert;.15 2000⸗ Kilometer⸗Fahrt durch Deutſchland; 10.10 Glocken⸗ läuten von der Münchener Frauenkirche; 12.00 Uhr Standmuſik aus der Feldherrnhalle; 13.15 Mit⸗ tagskonzert; 14.30 Schallplattenkonzert; 15.30 Kin⸗ derſtunde: Der einſame Turm; 16.00 Veſperkonzert; 17.50 Konzertſtunde; 22.30 Nachtmuſik. Deutſchlandſender:.15 Hamburger Hafenkonzert;.55 Deutſche Feierſtunde; 12.20 Mittagskonzert; 14.00 Kinderliederſingen; 15.00 Hinaus in die Ferne. Wir wandern mit Schallplatten; 16.00 Bunte Unterhal⸗ tungsmuſik; 18.00 Schallplatten; 18.45 Stunde der Auslandsdeutſchen; 19.45 Sport des Sonntags; 20.00 Melodie und Rhythmus; 23.00 Tanzmuſik der Funkkapelle. Mannheimer Rundfunk In der kommenden Woche werden von der Sendeſtelle Mannheim des Reichsſenders Stutt⸗ gart nachſtehende Veranſtaltungen übertragen: Montag, 23. Juli, 15.30—16.00 Uhr: Streichquintett op. 88 CDur von Haydn. Aus⸗ führende: Stolzquartett Heidelberg. Mittwoch, 25. Juli, 21.00—21.45 Uhr: „Wenn einer eine Reiſe tut..“ Fröhliches Wandern mit Knorzebachs und anderen. Mit⸗ wirkende: Fritz Fegbeutel, Lene Kamuf, Elſe Zettler, Erwin Linder, Robert Vogel. Donnerstag, 26. Juli, 13.20—13.50 und 14.00—14.30 Ubhr: Mittagskonzert. Ausführende: Das Philharmoniſche Orcheſter Mannheim. Lei⸗ tung: Kapellmeiſter Ludwig Becker. — Vollschotz gibt immer den Ausschleg, s0 guch heim Autoõl.. Essolub · bie tetVollschutz und kostet trotzdem nicht mehr als Teil- schutz. Warum cber mĩt Teilschutz zufrieden sein, wenn Vollschutz nicht mehr kostet? ſeilschutz oo Vollscr Uf2Z? porof- Noaph- Vegeta- kigenschoften finische tenische bilische Oele Oele Oele 1. * Goringer Vorbrouch nungsrõckstõnde Belonglose Verdren- * 5˙ longe Schmierfõhigkeit + 4. Großze kõltobestõndigkeit * 5. Großze Hirzebostõndigk oĩt 14 volIISCHUTZ MOrTOR OkEI dus verplombten Ver- lufseinrichtungenl! Sahrgang 4— ANr. 330/ B Nr. 200— Seite 12 3 — 4 4 G S meiſterſchaften/ Die 4. Deutſchen Kampfſpiele 1234 in Nürnberg ſtehen vor der Tür. Eine Woche lang wird ſich das Intereſſe Sport⸗ deutſchlands auf die Geſchehniſſe im Nürnber⸗ er Stadion und in Mainz und München Rudern und Tennis) konzentrieren. Das Wo⸗ chenende bringt den Auftakt; in Mainz fahren die Ruderer ihre Meiſterſchaften aus, in Nürn⸗ berg kämpfen die Radfahrer um die Kampf⸗ ſpielmeiſterſchaft im Straßen⸗Einzelfahren. orkämpfe im Waſſerball und Fechten werden dann am Sonntag ſchon in Nürnberg ausge⸗ tragen, obwohl die offizielle Eröffnungsſeier erſt am Dienstag ſein wird. Sonſt aber iſt am Wochenende noch die Leichtathletik überall Trumpf. In Frankfurt ſtarten am Sonntag die Ameritaner, die bisher ſelbſt mit ausgezeichneten Leiſtungen in Deutſchland auf⸗ warteten und auch unſere Athleten zu präch⸗ tigem Kämpfen antrieben. Es iſt kein Zufall, daß gerade in Hamburg und Köln bei den Amerikanerſportfeſten eine Reihe deutſcher Jah⸗ resbeſtleiſtungen erzielt wurde. Die badi⸗ ſchen Athleten weilen in Straßburg, um den traditionellen Pampf gegen die erſte Garde des Elſaß auszutragen. In Nürnberg trifft im Rahmen des bayeriſchen Landesturnfeſtes, das am Samstag und Sonntag in der Kampfſpielſtadt ausgerich⸗ tet wird,, eine große Sternſtaffel ein, deren Läufer aus ganz Bayern kommen. Aus dem Ausland intereſſiert vornehmlich das Inter⸗ nationale Londoner Leichtathletik⸗Feſt, bei dem u. a. auch der italieniſche Olympia⸗Sieger Bec⸗ cali am Start ſein ſoll. In Stockholm ſoll übrigens Becoali auf den amerikaniſchen Welt⸗ rekordler Bill Bonthron treffen, doch iſt nicht gewiß, ob er die Londoner Veranſtaltung am Samstag oder die Stockholmer vom Sonntag vorziehen wird. Der Kampf gegen den Bezwin⸗ — ſeines eigenen Weltrekords ſollte aber u. E. den Italiener mehr locken, zumal in Lovelock und den Nordländern weitere Leute von Welt⸗ klaſſe„mit von der Partie“ ſein werden.— Das Wochenende bringt, wenn auch große Er⸗ eigniſſe nicht auf dem Programm ſtehen, doch einige regionale Tennisturniere An erſter Stelle wäre da das Mannhei⸗ mer Turnier zu nennen, das neben den beſten ſüddeutſchen Spielern und deutſchen Spielerinnen mit Vodicka, Benda(Tſchechei), Sertorio(Italien) und dem einen oder ande⸗ ren Franzoſen gute internationale Beſetzung aufweiſt. Beſonders die Konkurrenz im Damen⸗ einzel verſpricht mit der Teilnahme von Außem und Horn viel Intereſſantes. International iſt auch das Turnier des Düſſeldorfer Rochus⸗ Club, zu dem ſich bisher bereits die Franzoſen Rodel und Weiß verpflichtet haben. Vom internationalen Tennis hat natürlich das In⸗ terzonen⸗Finale zwiſchen Auſtralien und U in Wimbledon Anſpruch auf den erſten Rang. In Zürich gibt es weiter ein internationa⸗ les Turnier, zu dem beſonders die Franzoſen ihre ſtärkſten Spieler gemeldet haben. Am Sonntag eröffnen die Schwimmer bereits ihre Kampfſpielwettbewerbe mit den Vorkämpfen im Waſſerball. Die zahlreichen Meldungen— kaum ein Verein hat nicht die Möglichkeit genutzt, ſich am Kampfſpielturnier zu beteiligen— machen frühen Beginn der Spiele notwendig, zumal ja ein großer Teil der Spieler ihren Vereinen ſpäter für die reinen Schwimmwettbewerbe wieder zur Verfügung ſtehen muß. Zwiſchen Hellas Magdeburg, Ber⸗ lin⸗Weißenſee, Bayern Nürnberg, Waſſer⸗ freunde Hannover und dem einen oder anderen weſtdeutſchen Klub ſollte übrigens die Entſchei⸗ dung liegen. In Pforzheim gibt es am Sonntag einen Schwimmſtädtelkampf zwiſchen der erſten Garnitur der Goldſtadt und den Heidelbergern. Die Neckarleute, deren Vertre⸗ tung in der Hauptſache Nikar Heidelberg inne⸗ hat, dürften wohl knapp das beſſere Ende für ſich behalten. Höhepunkt und feſtliche Krönung ihrer Sai⸗ ſon haben die deutſchen Ruderer Samstag und Sonntag in Mainz. Dem Main⸗ zer RV wurde nämlich aus Anlaß ſeines 50jäh⸗ rigen Jubiläums zugleich die Ausrichtung der Deutſchen Meiſterſchaftsregatta übertragen, die als Kampfſpiel⸗Regatta gilt, da ja eine ein⸗ wandfreie Regattaſtreck in Nürnberg ſelbſt nicht zur Verfügung ſteht. Die Meldungen für die Mainzer Meiſterſchaftsregatta verſprechen eine Veranſtaltung, wie ſie glanzvoller noch nie aufgezogen hat werden können. Alle Rennen ſind ſowohl zahlenmäßig als auch der Qualität nach mehr als gut beſetzt, ſo daß der Titel Deutſcher⸗ und Kampfſpiel⸗Rudermeiſter 1934 beſtimmt volles und unbeſtreitbar richtiges Ge⸗ wicht haben wird. Aber der veranſtaltende Mainzer RV hat nicht nur dafür geſorgt, daß im Floßhafen eine unbedingt einwandfreie Re⸗ gattaſtrecke zur Verfügung ſteht, er hat auch einen der Bedeutung des Tages entſprechenden Rahmen geſchaffen. Deutſche Ruderer, Norddeutſche ſelbſtver⸗ ſtändlich, werden ſich wahrſcheinlich am Sams⸗ 0 „Hakenkreuzbanner“ tag und Sonntag an der Osloer internatio⸗ nalen Regatta beteiligen, ſoweit ſie nicht durch Meldungen zur Regatta in Schwerin feſtgelegt ſind.— Die Italiener ſchließlich, die ja im internationalen Ruderſport einen guten Namen haben, tragen in Rom auf dem Tiber ihre Mei⸗ ſterſchaften aus, die auch in Deutſchland im Hinblick auf die Luzerner Europameiſterſchaften intereſſeren.— Wie die Radfahrer und Schwimmer, ſo beginnen auch die Fechter am Wochenende bereits mit ihren Kampfſpiel⸗ Vorkämpfen in Nürnberg. Am Sonntag ſtehen Damen und Herren bereits in den Vorrunden für die Florett⸗Einzelmeiſterſchaft. Die Beſet⸗ zung iſt wie die aller Kampfſpiel⸗Konkurrenzen erſtklaſſig, wird ſich doch in Nürnberg alles ſam⸗ meln, was im Fechtſport nur irgend einen Na⸗ men hat. Die Flieger, d. h. die deutſchen Segelflieger, ſammeln ſich auf der Waſſerkuppe zur 15. Durchführung der traditionellen Rhön⸗Segelflug⸗Wettbewerbe. Auch hier fehlt keiner; von der bekannten Ka⸗ ————————— 2 2000⸗Km⸗Fahrt— Kampfſpiele— Ruder⸗ Die Hochflut ſporklicher Großereigniſſe eeichtathletik iſt Trumpf— 15. Rhön⸗Segelfliegen • — none bis zum jüngſten Nachwuchsmann iſt alles da, was mit der Segelfliegerei zu tun hat. Durch die in verſchiedenen Punkten neu⸗ geſtaltete Ausſchreibung gewinnen bewerbe wenn möglich noch an Allgemein⸗In⸗ tereſſe. Auf jeden Fall aber werden ſie erneut den Beweis erbringen, daß der motorloſe Flug in Deutſchland ſeine beſte Pflegeſtätte und auch ſeine beſten und zahlreichſten Anhänger hat. Seinen„großen Tag“ hat der deutſche Motorſport Der„Tag des deutſchen Kraftſports“, die 2000⸗Kilometer⸗Fahrt durch Deutſchland, ſteht auf dem Wochenend⸗Programm. 1780 Auto⸗ und Motorradfahrer werden ſich an dieſem grandioſen Wettbewerb beteiligen; neben den zahlreichen Nennungen aus Deutſchland hat auch das Ausland ſtarke Expeditionen gemeldet. Engländer, Italiener, Dänen, Franzoſen, Hol⸗ länder, Schweizer und Tſchechen werden ihre Maſchinen auf der wieder von Motor⸗SA und NS hermetiſch abgeſperrten 2000⸗Kilometer⸗ Strecke durch Deutſchland ſteuern, werden ver⸗ ſuchen, den mehr als 1500 deutſchen Fahrern Deutſchlands Leichtathletit⸗Länder⸗ mannſchaften 1. gegen Italien Für den am 5. Auguſt in Mailand ſtattfin⸗ denden Leichtathletik⸗Länderkampf Deutſchland⸗ Italien, hat der Deutſche Leichtathletik⸗Ver⸗ band folgende Mannſchaft aufgeſtellt: 100 Meter: Borchmeyer(Bochum), Hornber⸗ ger(Pirmaſens). 200 Meter: Borchmeyer, 400 Meter: Hamann erlin), etzner(Düſſeldorf). 800 Meter: König(Ham⸗ burg), Dr.(Stuttgart). 1500 Meter: Hürden: Scheele(Altona), Nottbrock(Köln). Diskuswerfen: Sievert(Hamburg), Stöck (Berlin). Kugelſtoßſen: Sievert(Hamburg), Stöck(———— Weimann(Leip⸗ zig), Stöck. Hammerwerfen: Mang(Regens⸗ burg) zweiter Mann wird noch beſtimmt. Weit⸗ ſprung: Bäumle(Ulm), Biebach(Halle). Hoch⸗ ſprung: Weinkötz(Köln), Gehmert(Berlin). Stabhochſprung: Müller(Kuchen), Wegner (Halle). 4100⸗Meter⸗Staffel: Borchmeyer, Fan Hoffmann, Heithoff. 44 400⸗Meter⸗ taffel: Hamann, Metzner, Nottbrock, Scheele. berhauſen), Böttcher(Witten⸗ berg), 5000, Meter. Syring(Wittenberg), Gohri(Berlin). 110⸗Meter⸗Hürden: Wegner de (Berlin), We(Frankfürt). 400⸗Meter⸗ 2. für die 4. Frauen⸗Weltſpiele, die vom 3. bis 6. Auguſt in London zur Durch⸗ führung gelangen, wurden vom Deutſchen Leichtathletik⸗Verband folgende Meldungen ab⸗ gegeben: 60 Meter: Krauß, Dörffeldt, Erſatz: Albus, Kuhlmann. 100 Meier: Krauß, Albus; Erſatz: Dörffeldt, Kuhlmann. 200 Mieter: Dörffeldt Dollinger; Erſatz— Kuhlmann. 8⁰⁰ Meter: Radtke, Wunder ing; Erſatz: Selle, Kimmel. 80⸗Meter⸗Hürde Mir„Engel Rie⸗ rhoff, Hagemann; per, Kiuk.— Weitſprung: Göppner atz: Mauer⸗ * el, Blüuh meyer, Hagemann. Diskuswerfen: meyer, Mollenhauer; Erſatz: ſh Bn Krauß. Speerwerfen: Link, Alpen; Erfatz Graul, Krü⸗ er. Kugelſtoßen: Schröder, Mauermeyer; Er⸗ fah: Link, Buſch. Fünfkampf: Mauermeyer, Buſch, Erſatz Link, Göppner. 45%100⸗Meter⸗ Staffel: Albus, Dollinger,—4— Krauß; Erſatz: Kuhlmann und Engelhardt. Aenderungen können ſich noch auf Grund der Ergebniſſe der Deutſchen Leichtathletik⸗Meiſter⸗ ſchaften im Rahmen der Deutſchen Kampfſpiele in Nürnberg ergeben. Erf. Deutſche Rudermeiſterſchaft Die zwiſchenläufe im Achter und Doppelzweier Am Freitagnachmittag wurden bei der Mei⸗ ſterſchaftsregatta auf dem Mainzer Floßhafen die Endlaufteilnehmer im Achter und im Dop⸗ pelzweier ermittelt. Der Berliner RC mußte im Zwiſchenlauf des Achters alles aus ſich herausgeben, um mit einer Viertellänge den Mainzer RV und die Gießener RG auf die Plätze zu verweiſen. In einem äußerſt ſchnellen Rennen gab es auf der ganzen Strecke einen erbitterten Kampf dieſer faſt gleichwertigen Gegner. Leichter hatte es im zweiten Zwiſchen⸗ lauf der Titelverteidiger Würzburger RV von 1875, der mit zwei Längen gegen Hellas Berlin und Rat am Wannſee gewann. In die Ent⸗ ſcheidung am Sonntag kommen alſo Berliner RC., Mainzer RV, Würzburger RV und Hellas Berlin. Im Doppelzweier ſtehen erſt zwei Ver⸗ treter für den Endlauf feſt, und zwar Ros⸗ mann/ Wöllert(Frankfurt/.) und Schmitt/ Bayerwaltes(Ra Bamberg). Die Dresdener Haslebner/ Riemenapp endeten an dritter Stelle, haben aber am Samstag nochmals Gelegen⸗ heit, ſich für die Entſcheidung zu qualifizieren. Sie beſtreiten noch einen Ausſcheidungslauf mit den Titelverteidigern Gebr. Arenz(WSV Godesberg) und Paul/ Hüllinghoff(Germania Frankfurt). Die Ergebniſſe: Achter: 1. Zwiſchenlauf: 1. Berliner R⸗ :06,8 Min.; 2. Mainzer RV:07,6 Min.; 3. Gießener RG:08,6 Min. 2. Zwiſchenlauf: 1. Würzburger RW:12,8 Min.; 2. Hellas Ber⸗ lin:17,8 Min.; 3. Berliner Ra am Wannſee :21,8 Min. Doppelzweier: 1. Lauf: 1. Rosmann/ Wöllert(Frankfurt/.):02,4 Min.; 2. Schmitt/ Bayerwaltes(Ra Bamberg);07,4 Min.; 3. Haslebner/ Riemenapp(Dresden):11,6 Min. MFC os revanchiert ſich! Die Leichtathleten beſiegen den Platzverein mit 68:42 Punkten Der Dienstagabend brachte im Stadion den Rückkampf des Poſtſporwereins(der den Vor⸗ kampf für ſich entſchieden batte) gegen den Mannheimer Fußballklub 08. Mit einer Diffe⸗ renz von 26 Punkten blieben die ohne Necker⸗ mann kämpfenden Poſtſportler im geſchlagenen Feld; bei 10 Wettbewerben konnten ſie nur zweimal den erſten Sieger ſtellen. Vor den in⸗ tereſſierten Mitgliedern der beiden Vereine wickelten ſich die einzelnen Konkurrenzen in⸗ nerhalb zwei Stunden ab. Eine für unſere Verhältniſſe gute Leiſtung wurde beim 1500⸗ Meter⸗Lauf erzielt, den Daurer in.25.6 Min. nach ſchönem Kampf gegen Seiberth gewann. Der Hochſprung ging mit.665 Meter an Mar⸗ quet; der gleiche Athlet holte zwei weitere Siege beim Kugelſtoßen und Speerwerfen. Ergebniſſe: 100⸗Meter⸗Lauf: 1. Armbruſter(Poſtſportv.) 11,8 Sek.; 2. Hankel(08 Mannheim) 11,9 Sek.; 3. Schmitt(o8 Mannheim) 12,2 Sek.— 200⸗ Meter⸗Lauf: 1. Armbruſter(Poſtſportw.) 23,4 Sek.; 2. Hankel(08 Mannheim) 23,8 Sek.; 3. Stegmüller(Poſtſporww.) 24,5 Sek.— 400⸗ Meter⸗Lauf: 1. Braunbart(08 Mannheim) 53,6 Sek.; 2. Stegmüller(Poſtſportv.) 54,8 Sek.; 3. Hankel(08 Mannheim).— 1500⸗Meter⸗Lauf; 1. Daurer(08 Mannheim).25,6 Min.; 2. berth(Poſtſportv.).26.4 Min.; 3. Schleiauf (o8 Mannheim).— 4 mal 100⸗Meter⸗Staffel: 1. 8 Mannheim, 46 Sek.; 2. Poſtſportv. Mann⸗ heim, 46,4 Sek.— Olympiſche Staffel: 1. 08 Mannheim,.40 Min.; 2. Poſtſportv. Mann⸗ heim,.47.5 Min.— Hochſprung: 1. Marquet (o8 Mannheim) 1,65 Meter; 2. Koch(08 Mann⸗ heim) 1,60 Meter; 3. Klein(Poſtſportv.) 1,45 Meter.— Kugelſtoßen: 1. Marquet(08 Mann⸗ heim) 9,92 Meter; 2. Schmitt(08 Mannheim) 9,90 Meter; 3. Hoffmann(Poſtſporty.) 8,97 Mtr. — Diskuswerfen: 1. Schmitt(08 Mannheim) 33,02 Meter; 2. Marquet(08 Mannheim) 29,25 Meter; 3. Schwinger(Poſtſportv.) 27,.24 Meter. — Speerwerfen: 1. Marquet(08 Mannheim) 45,41 Meter; 2. Hoffmann(Poſtſportv.) 43,61 Meter; 3. Söhner(08 Mannheim! 38,33 Meter. — Geſamt⸗Ergebnis: 68:42 Punkte. fern für die Wagen an. die Wett⸗ „Aſſe“ ins Gefecht ſchickt. Damen Sei⸗ Mannheim, 22. Juli 1334 ———— 7 2 e Me den Rang abzulaufen. Die Anforderungen, die auch diesmal wieder an Fahrer und Material geſtellt werden, ſind außerordentlich hoch. So verlangt man von den kleinſten Motorrädern 56 Stundenkilometer Generaldurchſchnitt, wäh! ren die Maſchinen über 500 com gar 68 Stun⸗ denkilometer leiſten müſſen. Auch die 66⸗Stun⸗ —denkilometer für die ſtarken Beiwagen⸗Maſchi⸗ nen ſind eine ſchwere Aufgabe. phantaſtiſch aber muten die enkſprechenden 3 meter für die Kleinen bis zu 88⸗Stundenkilo⸗ meter() für die ganz großen Wagen werden, verlangt, und das bei einer Streckenlänge von 2000 Kilometer mit den vielen Aufenthalten, die durch Reifenwechſel, Tanken, Eſſen uſw.— um nur die„notwendigen“ aufzuzählen.— not⸗ wendig werden und die alle nicht irgendwie von der Fahrzeit abgerechnet werden. Vom ausländiſchen Motorſport intereſſiert vornehmlich der„Große Preis von Montenero“, bei dem die Scuderia Ferrari ihre bekannten Deutſche ſind nicht beteiligt.— In Nürnberg haben am Samstag bereits die Radfahrer ihren Auftakt. Auf einer 249,6 Kilometer lan⸗ gen Rundſtrecke Nürnberg—Regensburg wird die Einzel⸗Straßenmeiſterſchaft ausgefahren. Die Starterliſte umfaßt natür⸗ lich alle Namen von Klang mit denen der Straßen⸗Nationalmannſchaft an der Spitze.— Deutſche Rennfahrer mit A. Richter an der Spitze beteiligen ſich in Brüſſel an internatio⸗ nalen Wettbewerben; in Paris rollt die fran⸗ zöſiſche Stehermeiſterſchaft. Die„Tour“ natur⸗ gemäß überſchattet in Frankreich auch am Sonntag noch alles radſportliche Geſchehen.— Der pferdeſport hat im Verdener Turnier ſein„Turnier⸗ „ Von 64⸗Studenkilo⸗ ——*+ Marathon“, wenigſtens was die Beteiligung anlangt. gefunden; 100 und mehr Pferde in einem Wettbewerb ſind keine Seltenheit. Entſpre⸗ chend hart ſind ſelbſtverſtändlich auch die Kämpfe. In Hoppegarten wird mit dem 4000 Meter langen Lehndorff⸗Rennen Deutſch⸗ lands längſtes Flachrennen gelaufen; der Bad Kreuznacher Renntag erhält durch die 3112 Nennungen hat dieſes Turnier Anweſenheit des Vizekanzlers beſondere Be⸗ deutung. Trauenhandball bei den Kampfſpielen Die beiden Mannſchaften Wie gemeldet, kommt im Rahmen der Deut⸗ n in Nürnberg auch der Frauen⸗Handballſport zum Wort. Am Don⸗ ſchen Kampfſpiele nerstag, 26. Juli, wird nachmittags 5 Uhr au dem Hauptfeld des Stadions ein Werbeſpi auf ———*— einer deutſchen Auswahlelf und einer 11 n. Kombination ausgetragen. Die DS ſch jetzt die Aufſtellungen der bei⸗ den Mannſchaften bekannt. Die Auswahlelf iſt eine reine Kombination zwiſchen dem Deut⸗ idend meifch m een Eimeßher anneg und deſſen Endſpielgegner, der Mannſchaft de VfR Mannheim. Kombination ſtellt der Bayernmeiſter Spiel⸗ 38 51230 ab. Die Mannſchaften ſtehen: Deutſche Auswahl: Simon (VfR Mannheim) Thiel Wöhlbier (beide Eimsbüttel) Buſſe Hauck Bonnacker (Eimsbüttel)(beide VfR Mannheim) Weſtphal Schmoldt Leumann Förſter (alle—(beide VfnR Mannheim) — Zürl Schöüne Maurer Krauß Hofmann (46 Nbg.)—3* Fürth)(1. FC Nög.)— (1. FC Rbg.) e Mau Wehner (Spogg. Fürth)(TV 46 Nbg.) Bremſer Bauer (TV 60 Fürth)(Spygg. Fürth) Nürnberg⸗Fürth: Wolfermann (TV 46 Nög.) Für die Nürnberg⸗Fürther Fürth allein fünf Spielerinnen Degen Erſatz für die Deutſche Auswahl ſind die 4 ehl(VfR Mannheim) und Gater⸗ mann(SV Eimsbüttel). 8000 Teilnehmer bei den Kampfſpielen Obwohl die einzelnen Verbände und auch die Kampfſpielleitung in Nürnberg ſich darum bemühten, für die zeldeziffer Kampfſpiele eine nicht allzu 03 Meldeziffer zu erreichen, iſt, wie nunmehr bekannt wird, trotzdem die 2 nehmerzahl. über 8000 angeſtiegen. —— e Erfolg der Nürnberger ürfte damit ſchon ſo gut wie geſichert ſein, eil⸗ Der ampfſpiele — denn in der Geſchichte des deutſchen Sports hatt noch nie eine Veranſtaltung ein derartiges In⸗ tereſſe unter ſämtliche aktiven Turnern und Sportlern zu verzeichnen gehabt. Banerns Kampfſpiel⸗Elf Der Gau Bayern hat für das Vorſchlußrun⸗ denſpiel um den Kampfſpiel⸗Pokal gegen den Gau Nordmark, das am 26. Juli im Rahmen der Deutſchen Kampfſpiele in Nürnberg zum Austra — n Anbetracht der ausgezei neten Lei⸗ tungen der Nürnberger„Club“⸗El kommt, ſeine Mannſchaft jetzt aufge⸗ de in erſter Linie auf deren Spieler zurückgegriffen. Die Mannſchaft ſteht—— folgt: (1. FC Nürnberg) Popp Munkert (beide 1. FC Nürnberg) Streb Billmann Oehm (Wacker München)(beide 1. FC Nürnberg) Lehner Eiberger Friedel Schmitt Kun (Schw. Augsburg) Erſatzſpieler: (alle 1. Fé Nürnberg) Goldbrunner(Bayern München) und Wiesner(ASV Nürnberg). Unwirſch wi ſeines Schreibe er hineingebor von Grimmels und blutende igiäbhrigen K1 pörung des ge Städten und heiligſten und ſeines Volkes Allerdings 1 Robuſten, das gleich erfüntte Schöpfung an, Simpliziſſimus Kvaft reicht be berühmten Zei Ffeinen Schrift vakter eigen iſt bedingter Wal ſanatiſchen Ge Stand und kei es wert mache Meer endgülti Zumal der D Handwerk wal zufolge auf d Denkmalskünd Im kleinen heimeligen S Kinzigtal: Johann Mich Märztag des geboren. Ein peraments mi Straßburg a Großvaters ir In Straßbur brachte einig Hochſchulen u die Schweiz. Krieges erleb zieher, nachhe und Rat in größte Liebe, wurfsvollſte nen ſchlichten ſchönſte Spaz zu einer„au baren Wildn. Michael M ſeine Beleſen alten Klaſſike immer neu einer, allerd überſetzte fr⸗ nie und faſt der ganze 3 Zeit: die rau jeden Duft g gen, die Material och. So orrädern tt, wäh! 8Stun⸗ 36⸗Stun⸗ ⸗Maſchi⸗ den Zif⸗ idenkllo⸗ idenkilo⸗ werden, nge von nthalten, uſw.— — mot⸗ wie von tereſſiert ntenero“, ekannten nd nicht Samstag eter lan⸗ rg wird rſchaft natür⸗ nen der pitze.— an der ternatio⸗ die fran⸗ natur⸗ zuch am ſehen.— Turnier⸗ teiligung Turnier n einem Entſpre⸗ zuch die mit dem Deutſch⸗ der Bad ſurch die ere 85 wen, W e ZAn er-Deut⸗ uch der im Don⸗ Uhr au erbeſpi md einer getragen. der bei⸗ swahlelf m Deut⸗ —— 3 chaft de ⸗Fürther r Spiel⸗ elerinnen r im) rDegen ſannheim) Hofmann C Rog.) ſind die Gater⸗ ſpielen und auch ch darum hiele eine —+ e Tel eil⸗ — Der mpfſpiele hert ſein, ports hat tiges In⸗ nern und — * — chlußrun⸗ ſegen den Rahmen berg zum tzt aufge⸗ eten Lei⸗ wurde in gegriffen. nberg) erg) (Bayern herg). nie und faſt burlesker Satyre. Jolge 28/ Jahrgang 1934 ⸗ 2—— ————————————— ———.— Sonntagsbeilage des„Hakenkreuzbanner“ Sonnkag, den 22. Juli 1934 Der badiſche Weiberfeind aus dem Dreißigjãhrigen rieg Der Dichter aus dem Sinzigtal/ Die Traumgeſchichte des Michael Moſcheroſch Unwirſch wie ſein Name war auch die Art ſeines Schreibens und unwirſch die Zeit, in die er hineingeboren. Der Zeitgenoſſe Chriſtoffels von Grimmelshauſen erlebte das entwürdigte und blutende Geſicht ſeiner Epoche: den Drei⸗ higjährigen Krieg mit der ſchmerzvollen Em⸗ pörung des geiſtigen Kämpfers, der neben den Städten und Dörfern ſeiner Heimat auch die heiligſten und beſten Geiſtes⸗ und Sittengüter 3 ſeines Volkes mitverbrennen ſieht. Allerdings regte ihn, den Handfeſten und Robuſten, das große, von Gewalt und Unbill gleich exfüllte Drama nicht zu ſo balladesker Schöpfung an, wie ſie in Grimmelshauſens Simpliziſſimus erſteht— ſeine dichteriſche Kraft reicht bei weitem nicht an die Größe des 3 berühmten Zeitgenoſſen heran. Doch waltet in fſeinen Schriften, denen ein anklägeriſcher Cha⸗ rakter eigen iſt, ſo viel an Eindringlichkeit, un⸗ bedingter Wahrheitsliebe und einem geradezu ſanatiſchen Gerechtigkeitsgefühl, das vor keinem Stand und keinem Namen Halt macht, daß ſie es wert machen: ſeinen Namen nicht ganz ins Meer endgültiger Vergeſſenheit fallen zu laſſen. Zumal der Dreißigjährige Krieg das geiſtige Handwerk wahrhaftig nicht förderte und dem⸗ zufolge auf dieſem Gebiet keine Heroen und Denkmalskünder aufzog. Im kleinen Willſtädt, dieſem ſchlichten. heimeligen Städtchen des romantiſch⸗holden Kinzigtals, im Hanauer Gebiet, wurde Johann Michael Moſcheroſch an einem Märztag des Jahres 1601 als Amtmannsſohn geboren. Ein Einſchlag ſüdlich⸗ſchnellen Tem⸗ peraments miſchte ſich als Erbſchaft des nach Straßburg aus Aragonien eingewanderten Großvaters in ſein ernſthaftes deutſches Blut. In Straßburg auch ſtudierte er die Rechte, ver⸗ brachte einige Studienjahre an franzöſiſchen Hochſchulen und bereiſte ganz Frankreich und die Schweiz. Den größten Teil des großen Krieges erlebte er im Elſaß, wo er zuerſt Er⸗ zieher, nachher hanau⸗lichtenbergiſcher Beamter und Rat in Buchsweiler war. Aber ſeine größte Liebe, ſein tiefſter Schmerz, ſeine vor⸗ wurfsvollſte Trauer gehörte immer ſeiner klei⸗ nen ſchlichten Heimatſtadt, er nannte ſie:„die ſchönſte Spazier⸗ und Luſtſtadt“, die der Krieg zu einer„ausgebrannten, geſchleiften, unkenn⸗ baren Wildnis gemacht habe“. Michael Moſcheroſch's natürliche Klugheit, ſeine Beleſenheit und genaue Kenntnis der alten Klaſſiker, die er ja ſchon berufsweiſe immer neu auffriſchen konnte, miſchte ſich mit einer, allerdings in deutſche Schlagfertigkeit überſetzte franzöſiſche Art ſcharfzüngiger Iro⸗ Hinzu kommt der ganze Zug und Luftzug der damaligen Zeit: die rauhe Sprache der Soldatesla vertrieb 3. ijeden Duft gepflegten Schrifttums und feinerer Geiſtigkeit, man ſah alle Dinge noch gröber, als ſie waren, und kannte nirgends Rückſicht. Es gab viel zu ſagen für einen, dem ſein Va⸗ terland teuer war; die Zeit war„aus den Fu⸗ gen“, vertierte Roheit paarte ſich mit extrava⸗ ganter Scharlanterie, oberflächlicher Lebens⸗ genuß mit ſittenloſer Unzucht; erpreſſeriſcher Aberglaube überwucherte jede geiſtige und geiſtliche Frömmigkeit. In dieſe Atmoſphäre In deutſcher Sprache und derber, gerader Art geißelt er darin die Fehler und Laſter, die Moden und Sitten ſeiner Zeitgenoſſen, unter denen er dem„Hexenvolk der Wieber“ einen ganz beſonders geharniſchten Ton zugedacht; er nennt ſie unumwunden:„die Marter⸗ und Henkersknecht' der Männer, deren Falſchheit, Hinterliſt und Untreue ſo groß wäre, daß auch der Allerfrömmſten nicht zu trauen ſei“. Und Immer fleihig fortſchreitender Zerſetzung blies Michael Mo⸗ ſcheroſch den Windſtoß des empörten Wahr⸗ heitsmutes und machte in ſeiner ſcharfen Gei⸗ ßelung der Geſellſchaft vor keinem Stand und keinem Berufe Halt. Ihm träumte von einem anderen Deutſchland, einem Deutſchland der Würde und der Selbſtbeſinnung. Und Traum und Sehnſucht, Schmerz und Vorwurf faßte er in die Form von Viſionen und gab ſie erſt⸗ malig im Jahre 1640, als freie Flugſchriften heraus; ſie erſchienen unter dem Titel:„Wun⸗ derliche und wahrhaftige Geſichte des Philan⸗ der von Sittewald, das iſt Strafſchriften des Hans Michael Moſcheroſch von Willſtädt“. er wundert ſich ſehr über die Männer, die„ſo einfältig domme Dölbel ſi, daß ſie ihrer Wei⸗ ber Bosheit weder merken noch fühlen!“ Von ihm ſtammt die rigoroſe Feſtſtellung: es ſeien auf der ganzen Welt nur drei gute Weiber zu finden geweſen; die eine davon ſei im Bad erſoffen, die andere weg'loffen, die Dritte: ſucht man noch! Ob dieſer grimme Niederſchlag nur aus den Erfahrungen des neutralen Beſchauers oder aus eigenen internen Prüfungen kam, iſt kaum recht feſtzuſtellen; feſtſtehend iſt allein, daß er ſelber verheiratet war und dieſen traurigen Umſtand mit den Worten entſchuldigte: „Ich möcht gern wiſſen, wie der hieß, der von keinem Weib ſich narren ließ!“ Doch wo ſich Männer ſelbſt weibiſches Getue aneigneten, da wurden ſie ihm zum Greuel und er tauchte die rüſtige Feder in Pech und Schwe⸗ fel und zog gegen die„Bartſtümmler und Jungfrauenbärtle“ los. Gerade die damals modiſchen Bartdreſſuren ſtachelten ſeinen Zorn und er hatte ein ganzes Arſenal mißkreditie⸗ render Bezeichnungen für ſie gefunden, aus deſſen Inhalt nur die wenigen Proben genügen! mögen:„Zirkelbärtle, Entenwädle, Spill⸗ und Schnecke⸗ Trillbärtl, Stutz⸗ und Trutzbärtl, bärtl und Türkewunz!“ Sein grandiger Humor perſifliert die Liebe⸗ dienerei und die Intriguenſucht an den Höfen, die jeder Lüge ſchmeichelt und die Wahrheit überſtreicht:„Wann ſo ein Fürſt einen Eſel lobet, muß man ſagen, daß der Eſel ein Ge⸗ lehrter ſei!“ Zu Hofe gehen heißt bei ihm: „Zur Höll' na ſteige und—„wann der Herr kommt, muß der Buckel knirſchen und die Seele ſchwitzen.“ Nun, ſeine mutige Seele ſchwitzte nicht. Sie hatte vor niemand Furcht und überſah die Feinde. Ueber das Bärbeißige, ſtets mißbilli⸗ gende Kriterium ſeiner Schriften hinaus ragt ihre Urſache: ſeine gerechte und getreue Ge⸗ ſinnung. der Kern eines Mannes, der ſeine Heimat liebte und an das Land glaubte, das er ſchelten mußte. Er ſtarb, ein Vielgefeinde⸗ ter, niemals Beſiegter, im 68. Jahre ſeines Lebens als Penſionär in Worms. Als„Philander von Sittewald“ iſt er in die Literaturgeſchichte eingegengen und in Will⸗ ſtätt, im ſchönen Kinzigtal, ſteht heute ſein ſchlichtes Denkmal: ein Granit⸗Obelisk mit metallenem Bildnis. der Inhalt: Das Tal, in dem ein König frãäumte .. Gustav Stolze Form in der Leidenschaft Franz Sckauwecker Der Betelnön„ Das Phänomen. Richard Euringer Antmerkumgen zum Baden VPolfgang Federau Underbadische .Dr. Kollnig Außber dem: Reden, die Geschichte mächfen Die gute, alte Zeit Zwei Bild-Reportagen Gedlichle, SA-Roman, Schach, Räötsel, Humor und vlele Bilder ————— ————————————————— Rang oder Wert beſitzt und niemals ohne Freude. Nur das Angenehme haften Ausbruch einer nicht mehr Das Tal, in dem ein König träumte Autostraße von Oberammergau nach Schloß Linderhof- Modernes Leben im Im Paſſionsdorf Oberammergau war es kalt und regneriſch. Der Stellwagen, mit dem ſonſt im allgemeinen die Paſſionsgäſte nach Linderhof fahren, hat keine Ausſicht ausver⸗ kauft zu werden, er verkehrt alſo nicht. Die kleine Gruppe derer, die trotzdem den roman⸗ tiſchen Königwinkel Schloß Linderhof und die uralte Abtei Ettal beſuchen wollen, redet dem Fuhrwerksbeſitzer gütlich zu. Nach einiger Zeit kommt dann auch ein bärtiger Paſſionsrieſe, den man für einen 40jährigen halten möchte, wenn er nicht mit geradezu unheimlicher Ge⸗ ſchwindigkeit angerannt käme, und empfiehlt einem die Benutzung eines ganz vorzüglichen Einſpänners. Nachdem weitere Zeit des Vor⸗ mittags verronnen iſt, man beim„Chriſtus“ etwas eingekauft, dem„Judas“ etwas beim Malen zugeſehen hat, fährt ein römiſcher Kriegsknecht, dem man tags zuvor beim Wür⸗ felſpiel um die Kleider des Heilands geſehen hat, mit dem angeprieſenen Einſpänner vor. Glücklich in Decken vergraben geht die Fahrt los, und man muß ſchon keine Freude an ſchö⸗ ner Natur und nicht den geringſten Sinn für Humor haben, wenn man an dieſer etwas alt⸗ modiſchen Reiſe durch das Ammertal bis »Schloß Linderhof keinen Gefallen findet. Sie dauert etwas lange; denn das gute Pferdchen hat eine ausgeſprochene Abneigung gegen Straßendampfwalzen und andere durch Motore betriebene Fahrzeuge. Es bleibt beim Anblick zeines ſolchen viertelſtundenlang ſtehen und macht dann große Bogen drumherum. Anderer⸗ ſeits iſt dieſes Pferdchen aber außerordentlich tapfer. Der Wegwart kann noch ſo oft mit der roten Fahne das Zeichen geben, daß einer Sprengung wegen zu halten iſt, das gute Pferd⸗ chen mißachtet dieſe Warnung und—„galop⸗ piert“ drauflos. Jedenfalls gibt es deutlich ſein Mißbehagen über den Ausbau einer Auto⸗ ſtraße kund— es iſt ein bayeriſches Pferd und ſchwärmt, wie ſein Herr und Kutſcher. für die Romantik des Tales, für all die raunende Kunde, die heute noch, 50 Jahre nach der Königstragödie, in dieſen Tälern ebt. In den erſten Junitagen 1886 reiten auf der⸗ ſelben Straße zwei Bedienſtete, der eine trägt die gelben Schaftſtiefel, die zur Uniform eines königlich bayeriſchen Marſtalldieners gehören, der notandere iſt ein Zivilreiter. Nebel brauen im Tal aund die Bergwälder ſchlucken das Gelärm des ampferdetrabes. Die beiden ſpornen die Pferde „än, aber ſie holen aus den müde gerittenen Tieren nichts als etwas Nüſterngeſchnaube heraus. Was in München im Marſtall ſteht, iſt nicht das allerbeſte Pferdematerial; die beſten Tiere hat der König in ſeinen Schlöſſern unter⸗ gebracht, da und dort im Oberland. Und der Murnauer Poſthalter kann ſchließlich keine Voll⸗ blutrenner für den unwahrſcheinlichen Fall pa⸗ rat halten, daß zwei Hofbeamte kommen, um den König zu beobachten. So traben die zwei endlich, als die Sonne über dem Tal anfängt zu leuchten, vor die Parkeinfahrt von Linderhof und vor das Tor der Förſterei und Diener⸗ ſchaftsgebäude.„Wo iſt der König?“, fragen ſie. „Fort!“ heißt es. iſema— Er iſt nicht das erſtemal, aber das erſtemal in ſolch raſender Eile nachts im ſechs⸗ fein gefa goldenen Wagen nach Neuſchwan⸗ ein gefahren. Die wenigen Bauern, die im Ammertal hauſen, haben das jagende Getrabe der Pferde, das polternde Rollen des Wagens vernommen. Aber ſo geſpenſtig die Fahrt auch Von Gustav Stolæe iſt, ſie hat doch eiwas Vertrautes. Ludwig II., der Liebling der Bergbauern, er treibt es ja ſchon ſeit einigen Jahren ſo, daß er des Nachts, einen Reiter mit Windlichtern voran, einge⸗ üllt in koſtbaren Pelz, zurückgelehnt in den ond des mit himmelblauem Samt ausge⸗ chlagenen goldenen Wagens, den ſechs Iſabel⸗ len ziehen, von Linderhof nach Neuſchwanſtein, von Neuſchwanſtein wieder nach Linderhof raſt. Ihn treibt die Unruhe des Geiſtes, der nie ge⸗ löſchte Durſt eines brennenden Herzens, ihn treibt— die Aerzte in München, die für das Gedeihen Bayerns Verantwortlichen ſagen es — der Wahnſinn durch die blauen Nächte des Oberlandes. Seine Bauern wiſſen es anders.— Für ſie iſt es nicht die Ausgeburt eines kranken Hirns, die den König von Ort zu Ort, von Stätte zu Stätte treibt. Für ſie, die einfachen Gemüter, iſt es nicht ein Verſchwender, der im Winter in einem goldenen Schlitten über die weiße Schneefläche jagt, nur um den Staatsgeſchäf⸗ ten, den Geſichtern der Staatsräte und der fürſt⸗ lichen Verwandten zu entfliehen. Für ſie iſt es der lebendig gewordene Königstraum, die Majeſtät in Purpur und Hermelin, der Ge⸗ ſandte Gottes. Sie lieben ihn, ſie verſtehen ſeinen bis zum Wahnwitz getriebenen Abſolu⸗ tismus. Sie wollen, daß ein König ſo iſt wie er, unnahbar, prächtig, launenhaft, groß und gnädig. Auch jetzt haben ſie den beiden Reitern nichts geſagt, ſondern ſie bis zum Schloß reiten laſ⸗ ſen. Sie ſehen den Umkehrenden und nach München Zurückjagenden mit einem drohenden Lächeln im finſteren Geſicht nach. Niemand hat es ihnen geſagt, aber ſie ſpüren, ſie ahnen es, daß das Staatsintereſſe, oder was es ſei, die Hand ausſtreckt nach der Majeſtät ihres gelieb⸗ ten Königs. Und kaum ſind die Reiter ver⸗ ſchwunden, iſt der Trab ihrer Pferde verhallt, als ſie ſchon zuſammenſitzen und beraten, wie ſie den König retten werden. Es ſind dieſelben Bauern, die dann mit denen aus Neuſchwan⸗ ſtein zuſammen dem König Treue ſchwören, die ſich zuſammenrotten und die ihn„heraus⸗ hauen“ wollen, weil ſie glauben, daß eine bös⸗ willige Kamarilla ihren herrlichen Fürſten von ſeinem Volke entfernen will. Sie haben es nicht geſehen, daß aus dem großen, dunkel gelockten Jüngling mit den feurigen tiefblauen Augen zund dem träumeriſch,ſchwermütigen Mund in⸗ zwiſchen ein Mann geworden iſt, gedunſenen Geſichts, ſchwerfälligen Leibes, irr flackernden Blickes. Die Tragödie vollzieht ſich, wie es die Ge⸗ ſchichte kündet. Aber in dem Tal, durch das der König nächtlicherweile flüchtend gefahren Zu den Reichsfiestspielen Ein Sommernachitstraum im Heidelberger Schloſ romantischen Bergwinke iſt, hallen noch heute die Bergwände ſein Namen wider, ſpiegelt im iſch blauen Wolken ſich etwas von ſeinem ein⸗ ſamen Königstraum.— 50 Jahre ſind vergangen und jetzt ſind auf der Straße, über die der König fuhr, fleißige 1 beſchäftigt, ſie aufzureißen und zu ver⸗ reitern, Berghänge zu ſprengen, Bogen u Windungen auszugleichen. Das„Teeras“, Dampflokomobile der ſtaatlich Teer⸗ aſphalt⸗Straßenbaubetriebe ſtampft den Schot⸗ ter feſt; die Autoſtraße will den Winkel er⸗ ſchließen, der ſo lange, abſeits vom Leben der Gegenwart, einen Königstraum unverändert er⸗ halten hat. Wenn dieſe Autoſtraße fertig iſt, dann wird man in wenigen Minuten vom Paſfionsdorf an dieſe Stätte gelangen können, an den Traumbau eines chloffes, das, rings um⸗ eben von hohen Felſen, wie ein fremdes und fene Lied in der Dämmerung dieſer Täler verweht. Noch immer Wwöfpſchrachif Staunende und Andächtige die zwölf Prachtſäle des Schloſſes. Noch immer verfolgen beglückte Augen den iil⸗ bern hochſchießenden Strahl der Rieſenfontäne. Aber ſchon mengt ſich in die Schar der Neu⸗ gierigen die junge Generation, die in dem gol⸗ denen Pomp das Ueberflüſſige belächelt. Schon ibt es Leute, die nichts mehr„nur einfach innehmen“ und alles herrlich finden, ſondern ſeltfat die ihre Augen aufmachen und über die eltſame Unproduktivität dieſer Phantaſie Ge⸗ —4 Zug der bayeriſch danken machen, die hier einen Traum zu ver⸗ wirklichen mächtig genug war. Es fällt einem vielleicht ein ſehr ſeltſames Bild auf: Leda mit dem Schwan. Man ſieht hier Leda nicht, wie mans gewohnt iſt, allein zärtlicher Beglückung, ſondern in Geſellſchaft einer Freundin. Es iſt überhaupft viel römiſche und griechiſche Nacktheit in den in göttlich⸗ Plaſtiken und Gemälden dieſer Räume, aber gleichzeitig wirken ſie doch völlig erkaltet, liebe⸗ „Sie verraten die Einſamkeit eines kö⸗ niglichen Herzens, das ſich im—— von Stall⸗-„ en begriffen eer. Inechten beſſer als von ſeinesglei fühlte. Seltſame Zeiten, die etwas ſchufen und be⸗ wunderten wie dieſe Grotten hinten im Park,, in deren einer ein tiefer See mit blauem Waf⸗⸗ ſer gurgelt und träumt, auf dem ein Schwanen⸗⸗ kahn ſchaukelt. Seltſame Sache dieſe Grotte: in —1 war die exſte elektriſche Innenlichtanlage ſeutſchlands. Ihre Errichtung war alſo, tech⸗ niſch geſehen, ein geradezu redolutionäres Un⸗ terfangen. Andererſeits hat in dieſen Kblemen Tropf⸗ 4 au und grün zu beleuchtenden Höhlen ein König ſich als Lohen⸗⸗ 915 afügg und ein Fürſt im Reich der Töne, agner, hinten auf dem„Lorelei“ Felſen aus Triſtan oder aus anderen Opernn Ghfet Damit auch im Winter dieſes bizarre närriſch⸗phantaſtiſche Traum konnte geträumt werden, hat dieſer König eine Heizanlage einbauen laſſen, die heute noch funktioniert, und deren Vorhandenſein das to⸗ 3 Abwegige dieſer ganzen, der Grotte Lapri nachgebildeten, Anlage wieder auff ſteingebilden, in dieſen rot, b Richard piel, dieſer von die Realitäten des Daſeins zurückführt. ünf Minuten entfernt davon hat ſich der⸗ feibe Träumer den„Kiosk“ aus der ſpariſe 3 Weltausſtellung hingeſtellt. Dieſer iſt ein ori⸗ ginal mauriſches Gebäude, das der König mit⸗⸗ ſamt, Außen⸗ und Innenarchitektur auf dern Pariſer Weltausſtellung gekauft hat und das er dann ganz einfach in die nach franzöſiſchenn Vorbildern geſtaltete Gartenarchitektur Linder⸗ hofs verpflanzte. Plätſchernd ſteigt die kleine Waſſerſäule des beleuchteten Springbrunnens empor, angenehme Kühle in dem Rauch⸗ und Ruhehaus verbreitend, das ein Nichtraucher und Unruhiger ſich Traumwinkels hierhergeſtellt hat. * Und ſchneller als einſt der König wird der 9 Benutzer der neuen Autoſtraße aus dieſem ſtil⸗ len Winkel wieder fort hinüber nach Ettal lom men. Jeder erſte Aufbruch eines Keimes zur künf⸗ tigen Geſtalt, jede frühlingshafte i in der Natur, im Geiſt, im Erlebnis, in der Schöp⸗ fung geſchieht notwendig unter einem ungeheu⸗ ren feurigen Ausbruch der Leidenſchaft. Dieſe Leidenſchaft der Geburt kann niemals ohne Schmerz ſein, wie ſie niemals ohne die höchſte Freude hoch und ſtrahlend iſt. Im Erwachen der kleinſten Wieſenblume fin⸗ det ein genau ſo Wines im kleinen ſtatt wie in dem Ausbruch eines Vulkanes im Zensbii Wo Schmerzen ſich zerſtöreriſch entla⸗ en, bilden ſich nach Mian die Freuden, und aus ihnen beiden entſteht die reinſte Geſtalt der Schöpfung, mag es nun ein Baum oder ein Ge⸗ dicht ſein, ein Bild oder ein großer Gedanke, oder eine Einheit von zwei Menſchen. Was iſt niemals ohne Leid oder das Verbitterte entbehrt jedes ſchöpferi⸗ ſchen Ranges. Wir haben im Menſchen einmal den rieſen⸗ zu bändi⸗ enden Leidenſchaft erlebt: das war im Auguſt 914, als das deutſche Volk in den Krieg ging 011llll., *— und damit die deutſche, heute noch nicht abge⸗ ſchloſſene Revolution begann. Wir haben dieſe Revolution in der Leidenſchaft ſelbſt erlebt, je⸗ der von uns für ſich, in der Hingabe an ein Werk oder in der Liebe oder im Zugriff eines Schickſals, das uns erfaßte. 2 Ob nun in der Natur mit Blüten und Blät⸗ tern, Sonne und Wärme der Geiſt der Schöp⸗ fung mächtig und Au durchbricht oder in der Seele eines Menſchen die gleiche Schöpfung in Gefühlen und Werken ſich ent⸗ lädt— immer handelt es ſich um dieſe nach außen hin bekundete Geſtalt einer innerlichen heftigen Regung, nämlich der Leidenſchaft. Sie iſt es, dieſe Leidenſchaft, als Aeußerung eines großen Gefühls, einer ſtarken innerlichen Umwälzung, ſie iſt es, die Leidenſchaft, die den Notausgang dieſes übermächtig gewordenen Elements der Innerlichkeit darſtellt, die be⸗ freiende Entladung eines nicht mehr zu ertra⸗ genden, alle Wände ſprengen wollenden Gefühls oder Triebes. Und in dieſem Kennzeichen der Leidenſchaft als einer Entlaſtung, einer Er⸗ löſung liegt ihre ungeheure Gefahr: die Gefahr, daß durch dieſe Eigenart der Leidenſchaft, das Innerſte zu befreien, ein hemmungsloſer Aus⸗ bruch aller inneren Kräfte vor ſich ehen kann. Es beſteht die ungeheure Gefahr, daß in einem einzigen unmäßigen Ausbruch der Leidenſchaft ſich alle Kräfte entleeren. Es beſteht die nicht Geſa gut zu machende und darum vernichtende Gefahr, daß Leidenſchaft ſtatt zur Schöpfung nur zur Erſchöpfung führen kann. Darum— um dies zu vermeiden, ward der reinen Natur der Inſtinkt gegeben. Der In⸗ ſtinkt hat keine Wahl. Der Inſtinkt irrt nicht. Der Inſtinkt handelt immer richtig. Die Na⸗ tur erſchöpft ſich nicht. Die Natur gleicht ſich durch Inſtinkt ſelbſt aus und hält ſich auch bei den ſchwerſten, leidenſchaftlichſten Erſchütterun⸗ gen im Gleichgewicht. Aber beim Menſchen, der von der Natur ſich entfernt hat, beſteht dieſe Gefahr in einem ſehr großen Maße. Darum wurde ihm der Ver⸗ ſtand gegeben, und darum wurde ihm die Ver⸗ nunft beigeſellt. Die Ordnung, die Zucht, welche die Natur im Inſtinkt ihren urſprünglichen Ge⸗ ſchöpfen verliehen hat, hat ſie dem Menſchen unmittelbar in dieſem Verſtand und in dieſer Vernunft gegeben. Ohne dieſe große Bändi⸗ gung hätte der Menſch ſich ſelbſt längſt zu⸗ grunde gerichtet. Und wäre er ſich ſelbſt wie Waſſer durch die Finger gelaufen, hätte er ſich ſelbſt in einer raſenden Empörung der Leiden⸗ ortt— der Tat oder des Opfers— verſchleu⸗ ert. Es iſt notwendig, die innerſten Kräfte zu be⸗ herrſchen und in ihrer Zügelung die ihnen innewohnenden Möglichkeiten dienſtbar zu ma⸗ chen, wie man einen Motor bremſt und ent⸗ feſſelt, lenkt und pflegt, um ſeine Kräfte zu be⸗ nutzen. Es gilt, die großen Quellen unſeres Inneren nicht hemmungslos verſprühen zu laſ⸗ ſen in einen zwar herrlichen, aber unfrucht⸗ baren Leerlauf. Wir haben in den meteor⸗ haften Zügen der Wikinger jene in den leeren Raum verſpritzende Kraft des germaniſchen Weſens einmal an uns ſelbſt erfahren, Reichs⸗ ründungen, die nach zwei Generationen zer⸗ Geſchichte verſackten. tende Wir kennen ihre leu ſchen, daß der Schritt ihres fruchtbar blieb, dennoch aber gänglich verſteinert erhalten blieb. — zur Vervollſtändigung ſeines fielen, wütende Vorſtöße, die im Dunkel der pur noch heute, denn ſo groß war die leidenſchaftliche Kraft dieſer germaniſchen Men⸗ ußes zwar un⸗ is heute unver⸗ 1 Wenige ihrer Staatsgründungen haben Dauer gehabt, weil ihre Leidenſchaft ſich nicht zu bändigen vermochte, weil ihre überzeugende Hemmungs⸗ loſigkeit ſich ſelbſt nicht Zügel anlegen konnte. War es aber anders, dann ſind allerdings un⸗ vergängliche Schöpfungen entſtanden. Dieſe Gefahr der herrlich, aber geſtaltlos verſprühenden Kraft iſt unter den germaniſchen Völkern immer ſehr groß geweſen. Es hat hier immer die Bedrohung gegeben, daß ein reicher Inhalt ſeine entſprechende Form ſuchte, aber ſie nicht fand. Die Kraft war unermeßlich, aber der be⸗ herrſchte Wille verſagte. Und hier iſt es ein nicht hoch genug einzu⸗ ſchätzendes Verdienſt des Preußentums, daß dieſes Preußentum die nüchterne Bewältigung der entſcheidenden Aufgabe, die Leidenſchaft zu bändigen, vollzog. Preußen iſt die Form der 4 deutſchen Leidenſchaft. Preußen iſt die ſachliche 1 en, hemmungsloſer deutſcher Mächte, Hier iſt Form in der Leiden⸗ ſchaft. Hier iſt Zucht ſelbſt noch im wildeſten Ausbruch. Hier iſt Ordnung im Chaos. In jenem deutſchen Chaos, das immer die Geburt Ordnung ungeheurer, aber eines Sternes in ſich trägt. —————— Wir ware im unſer urf tlon Bangko iſt genau mn man liegt d Halle, wird ſich über un 5 brüh getiſcht. Da ſin wenn n hat, abe lernen, liegt haus aber ſtadt gegeni enam zu daß man ei einem Dutze auf ſolch ar fommt ſonſt es, man mi unter ſein man aufgefr es ſich daru Das frühe e daf einen war So ſetzte Herrgottsfri dem Wat S kodile anzuf den heiliger allerdings n Doch die Ne⸗ an dem ga Krokodilen andere auch, eine Art be Tuffſtein a ja e für ei ige Teich Darin lagen vollgefreſſen bewegen dem Waſſer nicht nach E ich beſchloß, der Morgen Tempel au Stadtviertel zügen noch nicht allzu k bummeln u ſchakuli, wa Erſtaunen konnte allen herfahren li glatt über ſ die Vorſicht, Taxe zu gel loſen Fall wie ſonſt folgen, in d doch wieder In Gede durch die e völlig jede vermutet ei ſeine gelbe Lehmmauer ferſchale en paar Bana war heute irgend etwe veranlaßte geſtreckte S nicht genug der Mönch Verwendun als Nahrun Die Wort ſprochen, un mein Erſta mönch kan woher nur, ſtand er v Der faltige dung der Füße. Nac rechte Schu dem gelben kahl geſchor Nec Eꝛn fr. Ach, die riges Din Tücke, das es am drin tanzt oft d verkehrter cherliche un humoriſtiſch Geiſterchen iſt auch da Uebermute⸗ fundeſten den Schun wahre Orcg das ſeiner trollierter Eine Fun iſt vor alle ſich das E unverfälſch In den Berliner „Sibiriens ten Verkar Ein Qu ſind die 1 zahlreich findet ſich Kaufmann vermögend Tochter ei gem Herz. will.“ Die, ach alſo dame rgwände ſeinen g der bayeri 'n ſeinem ein⸗ d jetzt ſind au g fuhr, fleißig en und zu ver⸗ en, Bogen und 3„Teeras“, di 1 Teer npft den Schot⸗ den Winkel er vom Leben de unverändert er r„nur einfach finden, ſonder nn und über di Phantaſie Ge Traum zu ver ſehr ſeltſames han. Man ſieht vohnt iſt, allei ng, ſondern i s iſt überhaup tacktheit in den r Räume, aber erkaltet, liebe⸗ eich 4 eichen begriffen ſchufen und be⸗ inten im Parl ein Schwanen⸗ dieſe Grotte: in nnenlichtanlag war alſo, tech⸗ Hutionäres Un pſernen Tropf u und grün z ſich als Lohen Reich der Tö dem„Lorelei“ anderen Oper 1 ſtiſche Traum eſer König ein die heute moch denſein das ro ſen, der Grott age wieder au ückführt. der önig mit tektur auf der t hat und das 3 ich franzöſiſchen hitektur Linder⸗ teigt die kleine zpringbrunnens em Rauch⸗ und dichtraucher und Wane ſeines zönig wird der aus dieſem ſtil⸗/ nach Ettal kom⸗ n den meteor⸗ ein den leeren germaniſchen fahren, Reichs⸗ nerationen zer⸗ im Dunkel der ien ihre leuch⸗ groß war die naniſchen Men⸗ ußes zwar un⸗ s heute unver⸗ blieb. Wenige Dauer gehabt, t zu bändigen de Hemmungs⸗ anlegen konnte. allerdings un⸗ anden. aber geſtaltlos n germaniſchen n. Es hat hier daß ein reicher m ſuchte, aber aber der be⸗ hgenug einzu⸗ ißentums, daß e Bewältigung Leidenſchaft zu die Form der iſt die ſachliche hemmungsloſer in der Leiden⸗ h im wildeſten m Chaos. In ner die Geburt tion Bangkok⸗Noi paar Wir waren aus dem Oriental⸗Hotel wieder in unſer urſprüngliches Raſthaus an der Sta⸗ Das Oriental iſt genau wie alle anderen indiſchen Hotels: man liegt dort in bequemen Stühlen in der alle, wird überfüttert, trinkt Whisky, ärgert ſich über unverſchämte Boys und bekommt all⸗ lich brühwarm allen Klatſch der Stadt auf⸗ ſin wenn man geſchäftlich in Bangkok zu n hat, aber um Stadt und Leben kennenzu⸗ lernen, liegt es denkbar unbequem. Das Raſt⸗ 5 aber iſt unmittelbar der alten Königs⸗ ſtadt gegenüber, man braucht nur über den enam zu ſetzen. Dazu hat es den Vorzug, baß man einen L großen Bungalow mit einem Dutzend Boys für ſich allein hat; denn auf ſolch ausgefallene Idee, dort zu wohnen, kommt ſonſt niemand. Nur einen Nachteil hatte es, man mußte vor Einbruch der Dunkelheit unter ſein Moskitonetz kriechen, ſonſt wurde man aufgefreſſen. Allein ſchließlich konnte man es 455 darunter auch ganz gemütlich machen. Das frühe Schlafengehen hatte außerdem den orteil, daß man auch früh wieder auf den einen war. So ſetzte ich eines Morgens wieder in aller Herrgottsfrühe über den Fluß. Ich wollte zu dem Wat Sampun, um mir die heiligen Kro⸗ kodile anzuſehen. Nach der Enttäuſchung mit den heiligen Weißen Elefanten erwartete ich allerdings nicht viel, aber irgendwie trieb doch die Neugierde. Tatſächlich war denn au an dem ganzen Wat Sampun ſamt ſeinen Krokodilen nichts daran. Der Tempel war wie andere auch, höchſtens, daß in einem der Höfe eine Art beſonders kitſchiger Lorettogrotte aus Tuffſtein aufgebaut war, als Kapelle oder 5 e für ein Buddhaſtandbild. Auch der hei⸗ ige Teich war mit Tuffſtein ausgekleidet. Darin lagen ein paar fette, augenſcheinlich ſo vollgefreſſene Krokodile, daß ſie durch nichts u bewegen waren, mehr als die Schnauze aus dem Waäſſer zu ſtrecken. Dazu braucht man nicht nach Siam zu reiſen, dachte ich mir, aber ich beſchloß, mich nicht zu ärgern, dafür war der Morgen viel zu ſchön, und dann lag der Tempel auch in einem ganz abgelegenen Stadtviertel, das ich bisher auf meinen Streif⸗ zügen noch nicht berührt hatte. Da es noch 3. nicht allzu heiß war, wollte ich zu Fuß weiter⸗ bummeln und entlohnte daher meinen Rik⸗ ſchakuli, was bei dieſem allerdings lebhaftes Erſtaunen und Entrüſtung hervorrief. Er konnte allenfalls verſtehen, daß man ſich hier⸗ herfahren ließ, aber daß man dortblieb, ging glatt über ſein Faſſungsvermögen. Ich brauche die Vorſicht, ihm keinen Cent über die unterſte Taxe zu eber So 1 er mich als hoffnungs⸗ loſen Fall an und nahm davon Abſtand, mir, 4 wie ſonſt üblich, auf Schritt und Tritt zu kogen in der Erwartung, ich würde ſchließlich och wieder einſteigen. In Gedanken war ich eine ganze Weile durch die engen Gaſſen geſchlendert und hatte völlig jede Orientierung verloren, als ich un⸗ vermutet einem Bettelmönch egenüberſtand. In ſeine gelbe Toga gehüllt, ſtand er an eine Lehmmauer gelehnt und ſtreckte mir ſeine Kup⸗ ferſchale entgegen. Ich hatte mir gerade ein Bananen gekauft; denn das Frühſtück war heute nur ſehr flüchtig geweſen, aber irgend etwas in der Haltung des Bettelnden veranlaßte mich, ihm die Früchte in die aus⸗ geſtreckte Schale zu legen. Als ſei das noch nicht genug, griff ich eilig in die Taſche. Aber der Mönch wehrte ab:„Ich habe für Geld keine Verwendung, außerdem reichen mir die Früchte als Nahrung für heute.“ Die Worte waren in fließendem En liſch ge⸗ ſprochen, und als ich überraſcht aufſah, wuchs mein Erſtaunen ins Maßloſe. Dieſen Bettel⸗ mönch kannte ich doch, ſehr gut ſogar, aber woher nur, woher nur? Hoch und ſchlank ſtand er vor mir an der ſchmutzigen Mauer. Der faltige gelbe Ueberwurf, die einzige Klei⸗ dung der Mönche, fiel ihm auf die bloßen Füße. Nackt hob ſich in lichtem Bronceton die rechte Schulter und ein edelgeformter Arm aus dem gelben Tuch. Der Kopf war, wie üblich, kahl geſchoren und zeigte ein ſcharf geſchnitte⸗ eliſcht Das Oriental mag auch ganz praktiſch walt, ein Weltmann, der kennt, der eine Reihe Sprachen fließend be⸗ Von Dr. Colin Roß nes Profil, von dem man den Eindruck hatte, daß ihm ein kühner und energiſcher Ausdruck gemäßer war, als die Milde und Demut, die jetzt darüber gebreitet lagen. Als der Mönch mein Erſtaunen ſah, lächelte er, und jetzt erinnerte ich mich. Das war— ja, aber war denn das möglich?—, das war der Anwalt aus Rangoon, der elegante, über⸗ aus weltgewandte junge Birmane, mit dem ich von Tſchumpon nach Bangkok zuſammen gereiſt war, und der mir allerlei Intereſſantes von hatt indiſchen Autonomiebewegung erzählt atte. „Ja, ich bin es wirklich“, bekräftigte er jetzt, „warum erſtaunt Sie denn die Art unſeres Zu⸗ Diese ſammentreffens ſo ſehr? Wußten Sie nicht, daß jeder Birmane und Siameſe einmal eine Zeitlang ein Bikſhu, ein Bettelmönch ſein muß, ſo wie es bei Ihnen in Europa üblich iſt, ſeine Militärzeit abzudienen, nur daß unſere Pflicht⸗ zeit ein wenig anders iſt?“ Natürlich wußte ich das, und gerade hier in Bangkok liefen einem die Bettelmönche ja auf jeder Straße über den Weg. Aber trotzdem verblüffte es mich maßlos, hier nun einmal die w 0 KE lgemeingültigkeit dieſes Brauches uſtriext zu ſ Ge ene 25 herrſcht, ſtand hier als bettelnder Mönch bar⸗ füßig vor mir im Straßenſchmtz. „Ich bewundere Sie“, brachte ich nur heraus, als ich mich einigermaßen gefaßt hatte. „Nein“, wehrte der Mönch ab.„Das tun Sie nicht. Zunächſt verſtehen Sie bloß nicht. Aber vielleicht verſteht das ein Ausländer überhaupt nie. Wie ſagt Kipling: Oſt iſt Oſt und Weſt iſt Und' niemals werden ſie einander Weſt. treffen.“ „Doch die Arbeit für mein leibliches Wohl iſt für heute getan“, fuhr er fort, die Kupfer⸗ ſchale in den Falten ſeines Gewandes bergend. „Ich gehe in mein Kloſter zurück“,— er mochte wohl einen Wunſch in meinen Augen leſen, denn er fuhr fort:„Wenn Sie mich begleiten wollen— bitte. Unſere Klöſter wie unſere Tempel ſtehen jedem offen, der ſich ihnen ohne böſe Abſicht naht.“— Wir ſtanden vor einer ſchmalen Pforte in einer hohen Mauer, die von zwei aus dem Stein reliefartig herausgearbeiteten über⸗ lebensgroßen Figuren flankiert war. Sie ſtell⸗ Europa und Amerika Der Bettelmönch Ein Erlebnis in slams——— ten die rohe, ein wenig kindliche Nachbildung von zwei Soldaten in europäiſcher Uniform dar, grell blau und rot bemalt. „Das ſind die Tempelwächter“, ſagte erklä⸗ rend mein Führer,„welche reine Gläu igkeit an die Stelle der Dämonen ſetzte, die ehemals die heiligen Bezirke vor dem Eindringen böſer Geiſter zu ſchützen hatten. Sicher ſind die erſten europäiſch gekleideten Soldaten aus König Phra⸗Nang⸗Klaos Zeiten mit ihren Feuerwaf⸗ fan dem Erbauer dieſes Tempels als wirk⸗ amerer Schutz erſchienen, als die alten, ein wenig abgegriffenen Dämonen. Ihnen brauche ich aber wohl nicht zu ſagen, daß für uns Mönche dieſe Mauer weder gute Geiſter einſchließt noch böſe abwehrt, und daß die Hlitae/ Halle mit dem Buddhaſtandbild keinerlei Gött⸗ lichkeit birgt, ſondern nichts iſt, als ein Raum, der uns den äußeren Rahmen geben ſoll, um uns in uns ſelbſt zu verſenken, und die Worte des Meiſters in uns erklingen zu laſſen.“ Ueber ſtille Höfe gingen wir und durch Tore, von denen noch die alten Dämonen mit ihren ſchauerlichen Fratzen und farbenglitzernden Fayencerüſtungen Wache hielten. Dann bogen vir in einen Gang, der von Bäumen beſchattet, einer Reihe abgeſchloſſener Zellen entlang Ich weiß nicht mehr, wie lange wir da zu⸗ ſammengeweſen ſind, und ich weiß nicht mehr, was wir alles beſprachen, oder ob wir über⸗ haupt nur ſchweigend einander gegenüber⸗ geſeſſen haben. egen die Verſuchung anzukämpfen hatte, meine Uropäerkleidung gegen den gelben Bikſhu⸗ mantel zu vertauſchen und in dieſem ſtillen Kloſter zu bleiben. Vor den bunten wechſelnden Eindrücken der weiteren Reiſe verblaßte allerdings mit der Zeit die Begegnung mit dem Bettelmönch, aber unverlierbar blieb mir doch der Blick, die ſie mir in die Seele Aſiens vermittelt hatte, un⸗ verlierbar und erſchreckend. Man denke, was es bedeutet, wenn Menſchen, welche die europä⸗ iſche Ziviliſation und alle ihre Annehmlich⸗ keiten kennen, beherrſchen und wohl auch ſchät⸗ zen, freiwillig auf Monate und Jahre darauf verzichten, gleichzeitig Eltern, Weib und Kinder und alles, was im bisherigen Leben für ſie Wert und Intereſſe hatte, hinter ſich laſſen, um ſich unter ſtrengſter Askeſe nur der Ausbildung und Vertiefung ihrer inneren ſeeliſchen Kräfte zu widmen. Dann treten dieſe Männer ebenſo wehr Ich weiß nur, daß ich ſtark unvermutet wieder ins täti und vereinen in ſich die myſtiſchen Kräfte Aſiens mit dem techniſchen Apparat Europas. „Oſt iſt Oſt und Weſt iſt Weſt. Und niemals werden ſie einander treffen.“ Oder viel⸗ leicht doch, aber nicht wir werden es dann ſein, die dieſe Syntheſe vollziehen. Das Phänomen Von Richard Euringer Die Lampen waren gelöſcht wegen Bomben⸗ gefahr. Parallel dem Schienenſtrang, ein paar Meilen weſtlich, lief der Schützengraben mit, ſtundenlang, tagelang, die ganze Front, von Nord zu Süd: alle Schritt ein Mann mit Ge⸗ und Patronen, Geſchütz an Geſchütz, Schultergewehr an Schultergewehr. Diviſion an Diviſion. Alle Straßen überlaſtet von Ko⸗ lonnen. Jedes Kaff belegt mit Truppen. Stäbe in zerſchoſſenen Scheunen. Pioniere auf den Türmen. Flieger in verkommenen Chä⸗ teaus. Reiterei in drahtverhauenen Fermen. Parks und Etappen, Arbeitsbataillone, Laza⸗ rette und Depots. Feldpoſt und Feldpater, Zahlmeiſter und Landſturmmann. Jede Hand⸗ breit Feld und Welt grau von Feldgrau. Komiker liefen in Uniformen herum, Hof⸗ ſchauſpieler geiſterten als Kriegsfreiwillige. Penſionierte Generale ſtanden von den Toten auf. In den Straßengräben, auf dem Geſicht, wie erſchlagen unter rieſigen Torniſtern, ſchlie⸗ fen die Reſerven. Alle Aufgänge und Treppen, Bahnhofshallen und Gewölbe ſtarrten von Er⸗ ſchöpften, Abgelöſten, von Verwundeten, Schlaftrunkenen und Hoffnungsloſen. Man trat auf Militär. Man zwängte ſich durch Unifor⸗ men, ſtieß ſich an Gewehrkolben, Feldkeſſeln und Mündungsſchonern. Man blieb aneinan⸗ der hängen, Seitengewehr an Seitengewehr. Korporalſchaft drängte Korporalſchaft. Alle Chargen, alle Waffen qualmten durcheinander in Cafés, Epicerien und Eſtaminets. Man wurde ſchwindelig von Ordensſpangen und Treſſen, Achſelſtücken und Kokarden. Wenn man nur das Kinn hob, fiel einem ſchon ein Tor⸗ niſter auf den Kopf, rumpelte man an ein Kochgeſchirr, Stieß man ſich an einem Stahl⸗ helm. Wo man hinfaßte, hing man ſchon an Stacheldraht und zerriß ſich Hand und Hoſe. Univerſitätsprofeſſoren holten ſich als General⸗ ärzte das EK I. und die Kirche platzte von Rekruten. Man kam vom Weſten, man kam nach Oſt. Man kugelte von Front zu Front. Man kam von draußen, rutſchte raſch heim: und der Schützengraben lief mit. Soldaten bei Nacht, Soldaten bei Tag. Da geſchah's: Dröhnend donnerte der Zug in die Bahn⸗ hofshalle von Metz. Wir taumelten auf. Draußen war Morgen. Durch die losge⸗ machten Fenſter friſchte die Kälte. „Da ſtand ein Mann.... Nein, kein Mann: ein Herr, ein:“.— Dreitauſend Soldaten — trauten ihren Augen nicht: da ſtand, ohne Stahlhelm, ohne Mütze, ohne Waffenrock und Koppel, ohne irgendeine Regimentsnummer, ohne Namenszug, Kokarde, Achſelklappe, ohne Patte und Bieſe, ohne Wickel⸗ und Reitgama⸗ ſche, ohne Sporen und Spange, ohne Litze, ohne Treſſe, ohne Säbel, ohne Knarre, ohne Grau und EK II., ſtand: der Ziviliſt. Ein unglaub⸗ liches, unmögliches, empörendes, betörendes Geſpenſt. Einen Strohut in der Hand, mit dem Taſchentüchlein ſeine Glatze glattpolie⸗ rend. In Lackhalbſchuhen, mit bunten Sok⸗ ken. In Zivil! Im Straßenanzug, blau ge⸗ ripſt, mit einem hauchzarten Deſſin— getön⸗ te rKaros. Bügelfalten. Einer Weſte. Uhrkette. Füllfederhalter. Sakko. Und nun ſetzte er den Strohhut auf den Kopf, keck, tief in den Nacken, pflanzte ſich die Zigarette ins Geſicht, ſteckte das Taſchentuch in die Kavaliertaſche, zog die Hoſen ſtraff und ſpazierte auf und ab. Mit ganz wunderlichen Schritten, wie auf einem 4335 tänzelnd. Wohlgelaunt. Fettig ſchmun⸗ zelnd. Dreitauſend Soldatenaugen ſtarrten ihn an. Er merkte es nicht. Er ſah über uns weg, er ſah von uns ab, noch nicht voll begriffene Er⸗ ſcheinung... Eine andere Welt. Der erſte Schieber. Neckteufel treibt Schabernack Ein fröſilichen Spariergang durch den Anæeigenteil aller Zeitungen Von E. K. Burg Ach, die deutſche Sprache iſt doch ein ſchwie⸗ riges Ding, ein Werkzeug voller Liſt und Tücke, das meiſtens dann verſagt, wenn man es am dringendſten braucht. Auf Meſſerſchneide tanzt oft des Redners Glück, ein Wörtchen an verkehrter Stelle kann das Erhabene ins Lã⸗ cherliche und das Pathos der Ueberzeugung in humoriſtiſches Gelächter verwandeln. Gegen die Geiſterchen der Verwirrung und Verwechſlung iſt auch das Beſte nicht gefeit; die Kobolde des Uebermutes kichern und tänzeln durch die pro⸗ fundeſten Werte der Weltliteratur wie durch den Schundroman der Köchin Guſte und feiern wahre Orgien im Anzeigenweſen alten Stils, das ſeiner ganzen Art nach naiver und unkon⸗ trolierter war, als es heute zu ſein pflegt. Eine Fundgrube für Neckteufeleien aller Art iſt vor allem der„Kleine Anzeigenteil“, in dem ſich das Einmaleins des täglichen Lebens am unverfälſchteſten ſpiegelt.* In den neunziger Jahren verlangte etwa ein Berliner Verlagsbuchhändler 15 Reiſende für „Sibiriens Totenfelder“ mit nachweisbar gu⸗ ten Verkaufserfolgen. Ein Quelle mehr oder weniger derber Späße ſind die nach dem deutſch⸗franzöſiſchen Kriege zahlreich auftauchenden Heiratsanzeigen. So findet ſich in einem Kölner Blatt:„Ein junger Kaufmann mit eigenem Engrosgeſchäft ſucht vermögende Schwiegermutter, welche ihrer Tochter einen muſterhaften Gatten mit ſolini⸗ gem Herzen zum will Die, ach ſo geliebte„Sonne im Herzen“ ſchien alſo damals ſchon! Weihnachtsgeſchenk machen Sehr anpaſſungsfähig bietet ſich in der glei⸗ chen Zeitung ein heiratsluſtiges Jüngferlein an:„Eine junge Dame, 22 Jahre alt, von ein⸗ nehmendem Aeußeren, auf Wunſch muſi⸗ kaliſch, wünſcht ſich zu verheiraten.“ Ein ausgeſprochen angenehmer Heiratskan⸗ didat iſt zweifellos auch der Urheber dieſer ſächſiſchen Anzeige:„Bisher unverheirateter Gerichtsbeamter, rüſtig, ſtramme Figur, 1,96 Meter groß, Kinderfreund, ſucht ähnliche Lebensgefährtin.“ Auch der Stellenmarkt von anno To⸗ bak wimmelt von den luſtigſten Seltſamkeiten. So lautet es in einer Münchener Zeitung aus dem Jahre 1893:„Mädchen geucht nach Köln am Rhein. Muß ſehr gut kochen, auch Kuchen und Dampfnudeln, und vorkommendenfalls alles mit anfaſſen.“ Ein Fürther Blatt aus dem Jahre 1878 macht das verlockende Angebot:„Ein Haus⸗ mädchen, das Luſt zu einem Bäcker hat, kann ſich melden.“ Der Lebensmittelmarkt einiger ländlichen Zeitungen verzeichnet folgende Kurioſa:„Heute abend von 6 Uhr ab verkaufe ich meine Kalbshaxen ſowie meinen Schweine⸗ bauch in altgewohnter Güte.“ „Selbſtgebaute junge Kartoffeln und dito Matjesheringe“ empfiehlt ein Peter Schlunk. In einer kleinen märkiſchen Zeitung aus dem Jahre 1889 iſt folgende Anzeige zu leſen:„Am erſten Oſterfeiertag wurde mir, während ich in der Kirche war, der Betrag von vier Mark aus meiner zu Hauſe gelaſſenen Hoſe geſtohlen.“ Ein mecklenburgiſcher Ladeninhaber hat fol⸗ gendes zu verkünden:„Eine in Gedanken liegen gebliebene Gänſebruſt ſowie eine Wurſt können bei mir abgeholt werden.“ Ein unbedingt wirkſames Haarwuchsmittel gab Veranlaſſung zu folgender Anzeige, die in Pommern das Licht der Welt erblickte:„Meine Frau, der die Haare ſo furchtbar ausgingen, iſt durch Gebrauch dieſer einen Lieferung vollſtändig davon befreit, was ich mit wärmſten Dank bezeugen kann.“ In einem ſächſiſchen Blatt aus dem Jahre 1887 meldet ſich ein ſtellungsloſer Reiſender mit den Worten:„Ein neunjähriger Reiſen⸗ der in Spiritus ſucht für ſeinen verſtor⸗ benen Chef einen Prinzipal in obiger Flüſſig⸗ keit.“ So äußert ſich nur wahre Pictät. Dieſe Blütenleſe läßt ſich nach Belieben fortſetzen, denn auch die moderne Zeitung iſt nicht ſicher vor dem Schabernack des unfrei⸗ willigen Humors, der auch den Beſten und Würdevollſten nicht verſchont. Selbſt Homer ſoll ja nach dem Zeugnis des Horaz bisweilen geſchlafen haben. Die Lebensſtellung Schmidt hat endlich als Packer in einem großen Antiquitätengeſchäft eine Stelle gefun⸗ den. Am dritten Tag hat er das Unglück, er gleitet aus, eben als er eine ſehr wertvolle chineſiſche Vaſe trägt,— die Vaſe zerſplittert in tauſend Stücke. Als Schmidt am Samstag ſeinen Lohn ho⸗ len geht, teilt ihm der Geſchäftsführer mit, daß man allwöchentlich einen kleinen Betrag von dieſem Lohn in Abzug bringen würde, bis der Geldwert der Vaſe erſetzt wäre. „Was hat die Vaſe gekoſtet, bitteſchön?“ fragt Schmidt den Geſchäftsführer.„So etwa 2000 Mark!“ wird ihm geantwortet. Aber Schmidt iſt ganz fröhlich, als er das hört. Er grinſt.„Wor⸗ über freuen Sie ſich denn ſo?“ fragt der Ge⸗ ſchäftsführer.„Naja,“ bemerkt Schmidt,„ich bin halt ſo froh, weil ich endlich eine Lebens⸗ ſtellung gefunden habe!“ Medizinmann wird Dr. med. h. c. Der Indianer„Weißer Fakul iſt zum Ehren⸗ doktor der mediziniſchen Fakultät der Colum⸗ bia⸗Univerſität ernannt worden. Die Ernennung erfolgte auf Grund der Geheimmittel der Schwarzfußindianer, die der„Weiße Aifen⸗ Medizinmann ſeines Stammes, den Wiſſen⸗ ſchaftlern verraten hatte.„Weißer Falke“ wird ſeinen Wohnſitz nach New Pork verlegen müſ⸗ ſen, da ſeine Stammesgenoſſen ihm den„Ver⸗ rat“ nicht verzeihen. Er iſt der erſte Indianer, 74 if. Titel Dr. med. h. c. verliehen wor⸗ en iſt. Sprechen im Schlaf— auf Schallplatten „Der Ingenieur Romanowes aus Sevilla hat einen Apparat erfunden, der es dem Schlafen⸗ den exmöglicht, die Worte feſtzuhalten, die er unwillkürlich im Schlafe ſpricht. Der Auf⸗ nahmeapparat wird über dem Bett des Schlä⸗ fers angebracht und läuft elektriſch und ge⸗ räuſchlos die ganze Nacht. Für Aerzte, nament⸗ lich für Nervenſpezialiſten, dürfte dieſe Erfin⸗ dung von großem Intereſſe ſein, zumal ſie den Schlafenden nicht beläſtigt und ſogar ohne ſein Wiſſen angebracht werden kann. 27. Fortſetzung Polizei „Ich bitte Sie, Herr Oberlandjägermeiſter, weiſen Sie dieſen Herrn da aus dem Saal! Er unterbricht mich andauernd und ſtört die Ver⸗ ſammlung.“ „Wenn hier einer Zwiſchenrufe gemacht hat, dann war ich es“, rief Putſch und tat, als wollte er gehen. Aber an ihm war Vierſchröter offenbar nichts gelegen. „Nein, ich meine dieſen Herrn da!“ Damit deutete er nochmals auf mich. Nun, es hatte keinen Zweck, ſich über dieſe Gemein⸗ heit zu ärgern. Schlimmer war, daß der Mann mit ſeiner Taktik ſein Ziel erreichen würde. Wenn ich auch keine Zwiſchenrufe gemacht hatte — wer hatte denn darauf geachtet? Niemand. Schon kam ein Polizeibeamter auf mich zu. Im Saal begann man aufmerkſam zu werden. „Verlaſſen Sie ſofort die Verſammlung!“ Ich begriff, daß ich unmittelbar vor der Nie⸗ derlage ſtand. Nur einen Augenblick zum Nach⸗ denken! Nur eine Sekunde Beſinnung, ob ich dem genialen Verſammlungstaktiker nicht doch noch einen Strich durch ſeine Rechnung machen konnte. Um Zeit zu gewinnen, fragte ich alſo nach dem Grund meiner Ausweiſung. Der Beamte faßte die Frage jedoch als Beleidigung auf. „Keine Leichenreden halten! Machen Sie, daß Sie jetzt rauskommen! Raus!“ Dabei packte er mich am Kragen. Im Nu waren ſämtliche Kameraden aufgeſprungen. Wahrſcheinlich hatten ſie in allen ihren Saal⸗ ſchlachten und Straßenkämpfen ſchon kniff⸗ lichere Situationen erlebt als dieſer Beamte. Sie brüllten alle wie aus einem Mund: Reichsbanner„zweiter Sieger“! „Loslaſſen! Sofort!“ Schreien und Schreien iſt zweierlei. In die⸗ ſem Fall war der drohende Ernſt der Sekunde nur⸗allzu deutlich aus dem rauhen Ruf der Kameraden herauszuhören. Der Beamte ließ los, warf Vierſchröter einen ſcheuen Blick zu. Würde der es auf einen Kampf um Leben und Tod ankommen laſſen? Würde er weiterhin auf meinen Ausſchluß be⸗ ſtehen? Der arme Kerl brauchte ſich keine Sorgen mehr darüber zu machen. Ich wußte plötzlich ſelbſt, was ich zu tun hatte. Ich war ja nun im Mittelpunkt der Verſammlung. Es mußte glücken. Schon ſtand ich auf meinem Stuhl. Ich hob die Hand. Tatſächlich legte ſich der Sturm. Vollkommene Stille, nicht nur bei den Kameraden und Stahlhelmern. Jetzt kam es darauf an! Zum Glück wußte ich damals ſchon aus Erfahrung, daß etwas mehr als bloße Stimmkraft dazu gehört, um eine mehrhundertköpfige Menge aufzufordern, einem auf der Stelle zu folgen. Ich nahm mich zuſammen, wurde ganz Wille. „Volksgenoſſen! Kameraden! Der Grund meiner Ausweiſung iſt ſehr einfach. Herr Vier⸗ ſchröter hat Angſt vor einer Ausſprache. Nun gut! Ich verlaſſe den Saal! Ihr Kameraden, verlaßt auch den Saal! Und ihr, Volksgenoſ⸗ ſen, die ihr hören wollt, was wir National⸗ ſozialiſten auf die Lügen dieſes Herrn zu er⸗ widern haben— ihr verlaßt mit uns die Ver⸗ ſammlung, denn im Kaiſerhof findet- anſchlie⸗ ßend eine Parallelverſammlung ſtatt. Auf, in den Kaiſerhof! Verlaßt die Verſammlung!“ Ich ſprang vom Stuhl. Mit einer Haltung, als ob mir alle, alle folgten, ging ich durch den Saal hindurch. „Auf, in den Kaiſerhof! ſammlung!“ Die Kameraden wiederholten es noch einmal im Sprechchor. Unter dem Geſang des Deutſch⸗ landliedes leerte ſich der Saal bis auf das Reichsbanner, das etwas beſchämt zurückblieb. Ich hatte den Eindruck, manche der armen Kerle wären lieber gern auf der Stelle mit uns ge⸗ gangen. Der Kaiſerhof war überfüllt. Es wurde eine der beſten Verſammlungen, die ich je geſehen habe, ganz abgeſehen von den acht Neuauf⸗ nahmen und dem im Anſchluß daran erfolgen⸗ den Uebertritt von ſechzig oder achtz'» Demminer Stahlhelmleuten zur NSDAp unter ihrem Führer Friedrich, heute Gruppenführer der SA in Pommern. Putſch brachte ſich während der Rückfahrt auf unſerem Benzinkeſſel vor Begeiſterung beinahe um. Die vierzig Kilometer genügten ihm nicht, um das dumme Geſicht auszumalen, das Herr Vierſchröter aufgeſetzt hatte, als die Verſamm⸗ lung ihn ſo fluchtartig verließ. Verlaßt die Ver⸗ Der role Tag von Greifswald Der 17. Juli 1932 war ein richtiger Sommer⸗ ſonntag, wie geſchaffen zum Standartenauf⸗ Hanseatischo Verlagsanstah Hamburs. räl fauf Aus der Kampfzeit der Bewegung marſch! SA marſchierte in langen Kolonnen, bei klingende Spiel, blumengeſchmückt. Die Kameraden, die auf Laſtwagen, Fahr⸗ rädern oder im Marſchtritt von überallher aus dem weiten Land zuſammengeſtrömt waren, ſtrahlten vor Freude. Sie, die von ihren ein⸗ ſamen und entlegenen Vorpoſten in den Dör⸗ fern und auf den Bauernhöfen kamen und bis⸗ her nur im kleinen und kleinſten Trupp mar⸗ ſchiert waren, ſahen jetzt, daß ſie einer Armee angehörten. Ihr Frohſinn, ihre Fahnen, ihre Die Fanfaren Das Tiefland droht bewölkt aus einem Gra“ Der großen Wetter erſtes Regnen tropft. Da ſetzen die Trompeten ſich in Trab, wo ſchwer das Herz der Keſſelpauken klopft. Der ſchwefelfarbnen Wolken dumpfer Hauf Kommt wie mit Heulen mörderiſch bewehrt. Da zucken die Fanfaren hell herauf, Ein Schwert, das breit von hundert Hüften fährt. Ein Blitz von himmelsrand zu himmelsrand Reißt das Gewölk bis in den Grund entzwei. Es klafft und ſtürzt die große Kerkerwand Dor der Janfaren ſchneidend hellem Schrei. Der himmel bricht mit weißem Glanz hervor. In wolkenbrüchen fält die blinde wut. Erzengel ſchreiten flammend durch das Cor. Die Teufel brüllen aus der tiefſten Glut. Der Kuf der Götter dröhnt am Firmament, Metallner Stern, der durch Kometen ſchwirrt. Der Himmel liegt geöffnet da und brennt bom Ritt der Götter, deren hufſchlag klirrt. Der Trab der pferde klatſcht durch Strauch und Sumpf, Da der Befehl die weiten Scharen zwingt Und der Janfaren gellender Triumph Schon rhuthmiſch herrſchend in den Sphären klingt. Aufzeichnungen von Hein: Lohmann bende Rauchſchicht in halber Höhe der Stube. Und plötzlich zerriß ſie in Fetzen. In der aufgeriſſenen Tür ſtand atemlos, ſchweißbedeckt, aufgelöſt, ein kleiner SA⸗Mann. Wir waren aufgeſprungen. „Die Kommune— und die SA... Die SA ... die Kommune.“ Ich packte den blutjungen Burſchen bei der Bruſt. „Ruhig, Junge! Und immer vernünftig! So verſteht dich kein Schwein.“ llimmixuumiiivsvvsuuizizzsimimriiaziuurrzirimrvzwazziitizziimiiiiwazirstirksziziitizzzzzszirtkrkszazzrtrikksztziikznxirlxzzzzzssiimsiIwvvimiizIiwzzuiii.-urkkxt Franz Schauwecket. llllliun.—Iiiikkiizrirzzizzrtrzzizsiiirzzztzrrrzezzitiiizzzrzzzzrtkizzzszirkrzezzirrizzzirzizzzzirkzszzzikzziziurzzzzziirkszsziztzakizizvvkkzszzvizzzzszirzszszvizzszirrzzisz. Mstzzis llliint. LIkkttAiziziztzsziztzizizizizizizizzziITiAtstinneeemnennennnenmeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeenien Lieder erfüllten die Straßen. Die alte Stadt lebte auf. Wer unſere Jungens ſah, der mußte ſie lie⸗ ben. Allen voran die Mädels, die Mütter, die Kinder, die von all der Lügenhetze am wenig⸗ ſten beeinflußt waren, ſich allein dem Urteil ihrer eigenen Augen, der Stimme ihrer ge⸗ ſunden Herzen anvertrauten. Ueberall regnete es Grüße, Sträuße von Blumen Nein, nicht überall! In der Gützkower Straße gab es Schüſſe, Schüſſe aus dem Hinkerhalt!! In der Brinkſtraße einen Hagel von Steinen! Die überfallene SA ſetzte ihren Marſch fort. Die SS, die ſich um Ordnung bemühte, hatte Verletzte. Zwei Kameraden mußten ins Kran⸗ kenhaus. Das war am Morgen. Nein, das war uns nichts Neues. Das kam auch nicht unerwartet. Ueberfall, Großkampf und Terror— das waren in dieſen Tagen überall in Deutſchland die letzten Mittel des in ſeinen letzten Stellungen bedrohten Gegners. Jetzt war es Nachmittag. SS hatte Ruhe. Unſere Wut war verraucht. Schließlich forderte jeder ſolcher Tage ſein Opfer— jetzt würde der Sonntag wohl glatt zu Ende gehen. Und einigermaßen zufrieden lagen wir wieder auf Wache in der Wachtſtube des SS⸗Heims, ver⸗ trieben uns die Zeit mit einem Skat. „Oller Duſſel! Die beſten Spiele mil deiner dreckigen Null ſo zu verſauen!“ „Als ob du nicht ſelbſt wie ein Nachtwächter ſpꝛelſt!“ Die Kameraden gähnten ſchläfrig, räkelten ſich an den Tiſchen. Bläulich dehnte ſich die ſchwe⸗ ummn-mummunmmnliiiminuunnriiiunimiunnriniuunnziimunliirimnnliiriinmimæirnnanrrrinniiirrrunnrimnunlunsrrrinunriiiinniiiniuniirtinunnirimnuniimnunriinuunmriinuliinninuunriiiunm „Wir... die Kommuniſten.. über⸗ fallen..“ Abermals Schluß! Ich nahm meinen Mann bei den Schultern. Er verſuchte es wieder. „Wir ſind von Trantow... Nein, wir woll⸗ ten nach Trantow... zurück... und ſind überfallen—“ „Wo denn, Kerl? Wo denn? Wo? Wo? Wo?“ Verflucht und zugenäht! Der Schafskopf ſtarrte mich immer noch an. Gerade in dieſer verſäumten Minute konnten Kameraden irgend⸗ wo kaltgemacht werden. Ich ſchüttelte und rüt⸗ telte. Wo? Wo? Wos? „Bei den Loitzer Baracken—“ Endlich war es heraus! Raus auf den Hof! Kommando! „SA fertigmachen!“ Die Wache ſtand. SA und Ss Schulker an Schulter! „Kameraden! An den Loitzer Baracken ſind SA⸗Kameraden überfallen. Wem gehören dieſe Fahrräder hier? Auswärtiger SA? Jeder nimmt ſich ein Rad. Dann los! Tretet weg!“ Das wurde eine wilde Fahrt Sie dauerte nur wenige Minuten. Einige SA-Leute, die in kleinen Gruppen zu⸗ ſammenſtanden, bezeichneten den Kampfplatz. „SS abſitzen! SA⸗Kameraden! Was iſt denn nun eigentlich los?“ Das war ſchnell erzählt. Die Kommune hatte der auf der Nachhauſefahrt befindlichen SA den Weg verſperrt und einen Hagel von Pflaſterſteinen gegen ſie geſchleudert. Unſere Leute hatten Verletzte. Die Häuſergruppe der Copyristh 1933 by Hanseatische Verlagsanstal, Hamburg. Printed in Germanh. ſogenannten Loitzer Baracken erwies ſich all unpaſſierbar. Die SA mußte zurück. „Jemand erkannt?“ fragte ich weiter. „Nein.“ „Wieviele?“ „Achtzig oder hundert.“ „Danke. SS fertigmachen! Aufſitzen!“ Die SA ließ ich anſchließen. Ein anderer Trupp SA, der im Laufſchritt herankam, rückte ebenfalls auf. So ging es zu den Baracken, wo die Kommune noch immer die Straße beſetzt hielt. Wütend tobte ſie uns entgegen. „Totenkopfhuſaren! Schwarze Mopdpeſt!“ Ein Hagel von Steinen ging auf uns nieder. SA abſitzen! Sturmriemen runter! terriemen los!“ Die Räder hingeworfen! Vorl Schon mußten die erſten ſtärker Verletzten zu⸗ rückgebracht werden. Mit Heil Hitler und Deutſchland erwache! griff auch die SA an. Der Gegner zurück! Wir hinterher, über Hecken und Zäune! Heran an die Häuſer! „Nieder, Kommune!“ Die Schulterrieren ſauſten durch die Luft, trafen aber meiſtens ins Leere. Der Feind war nicht zu faſſen, floh. Gut, dachten wir, im nächſten Augenblick müßt ihr euch doch ſtel⸗ len! Denn jetzt waren wir auf dem inneren Hof des Barackenviertels. Die Flüchtenden drückten ſich an die jenſeitige Wan“, ſchlüpften in offen gehaltene Türen. Wir hielten in der Mitte des Hofes. Schnelles Ueberlegen war nötig. Die Atempauſe nach dem Sturmlauf würde uns gut tun. Und den Gegner hatten wir ſicher. So dachten wir jetzt! Schulterriemen gegen Piſtolen Aber im nächſten Bruchteil der gleichen Se⸗ kunde, da war ſchon alles anders. Im Nu hatten ſich, wie auf ein verabredetes Zeichen, fämtliche Fenſter geöffnet. Darin tauchten plötzlich Kommuniſten auf, bis an die Zähne bewaffnet, in eiſiger Ruhe. Die Fenſterrah⸗ men waren dicht gefüllt. „Falle“, dachte ich noch,„das wird ein ein⸗ einfaches Schießen, wenn man Fenſterbänke und Fenſterkreuze zum Auflegen und Anlegen hat—“ Da war das Schnellfeuer aber auch ſchon er⸗ öffnet. „Die Hunde ſchießen“, brüllte der Truppfüh⸗ rer auf.„SA zurück!“ Und wir hatten nicht eine, nicht eine einzige Piſtole. Ich ſehe uns noch, wie wir den Schul⸗ terriemen in den nackten Fäuſten umdrehten, erinnere deutlich die feinen Haare auf mei⸗ nem Handrücken, die ich anſah, als hätte ich ſie nie geſehen. Gefühle der Kälte! Wir mußten unbedingt ſofort hinaus aus die⸗ ſem Loch, aber wir ſollten nicht hinaus. Schon verſperrte eine Gruppe den Ausgang, wollte uns den Rückzug abſchneiden. Das wurde ein unheimlich ſtilles, verzweifeltes Ringen. Nie habe ich die Kommune ſo ſtumm geſehen. Sie hatte es ja auch nicht nötig, jetzt Krakehl zu machen. Der Tod ſprach ſeine eigene Sprache. Nur allzu deutlich hörten wir die Schußein“ ſchläge in den Bäumen, das pfeifende Surren der Kugeln in der Luft. Wenn doch nur dies verdammte Surren nicht wäre, ſchoß es mir immer wieder durch den Sinn, nur das nicht! Und immer von neuem krachten die Salven! Das ware keine Piſtolen mehr! das waren Gewehre! Gewehre!! Ich ſah mich um. Links von mir? Das iſt SA⸗Mann Reinhardt. Wehrt ſich verzweifelt. Vor mir? Ah, Maſſow! Möchte ſich durchſchlagen, kommt aber nicht durch. Rechts Herbert Schuhmacher. Wir ſind mit⸗ ten im Handgemenge. Andere Kameraden, die ſich freigemacht haben, ſchreien auf. Getroffen! Immer wieder! „Los, Kameraden! Durch! Zurück!“ Der Knäuel löſt ſich. Unſere Gegner ſpringen zurück. Jetzt ſtehen wir allein in der Oeff⸗ nung, im— Feuer. Zurück an die Straße, hinein in den Graben! Etwas anderes gibts nicht für uns. Alſo Sturmſchritt! Es mußte ſchon ein Schrei wie dieſer ſein, der mich zum Anhalten brachte, ein Schrei, wie ich ihn nie gehört. Was iſt denn los? Was hat denn Reinhardt? Bleibt ſtehen? Gerade jetzt bleibt er ſtehen? Greift mit der Hand an die Bruſt? „Reinhardt?! Menſch! Lauf doch! Zurück!“ Wie ein verwundetes Tier muß ich das hin⸗ ausgebrüllt haben. Was iſt die Antwort? Nur ein Lächeln, und ein ſo merkwürdiges Lächeln. „Reinhardt!!“ „Ich— bin— ja— getroffen—“ Nach dieſen Worten brach er zuſammen. Aus der linken Bruſtſeite Blut! (Fortſetzung folgt.) Schul, Das de Rednern gen, von Zeitwende deßs Wort⸗ die Maſſer konnten, 1 entſcheiden des Wort Zeit der freiungskr Andere Na niſchen Völ weit größere denden Redne bLeloße Rhetori fertig und gei Volkscharakter aer wie Lut Bismarck Tat; ſie hiel nicht ſehr viel alle Schichten ſcchmeidiger u fluſſes, ſie pac Worten der ge lichkeit zu ve mu ſchöpferiſe Am urwüch pern ſich die führers deutſd tin Luther in ſich höchſte licher, mächtit Bei allem, we unter dem Znu religiöſen Gef Volkes übert ſeinen Worter ſamen Käm! ſeinen Weg tr der die deutſch ſchaffen hat, n tiefſtem Gemi 1 herausgeſtalte revolutionäre beſaß— im ten ſeiner 2 deutſchen Die deutſch koſtbarſten U Geſchichte. Ni ſtändnis des der Lage der früheren Jah. Weistümer. S nauer: Rechts bäuerlichen L bauerlichen S börflichen, der Zentgerichte 3 nen Dingen einer alten L einer Wegtre ſein, dann ſpr Recht. Von d brauch, eigen ſtand allein unterworfene immer und in dann aber ſei ſtammen die net wurden. und bäuerlich die Weistüme aber bildhaft⸗ liche Zeugnif licher Rechtse niſſe und vol durch ſie übe erſtenmal die und ſah in 1 ſchen Volksſe neue Weistür ſchiedenen L Sammlungen f erlagsanstal, in Germany. s ſich alh 4 ter. ſitzen!“ in anderer kam, rückte Baracken, vaße beſetzt zen. ordpeſt!“ ins nieder. r! Schul⸗ rfen! Vorl rletzten zu⸗ itler und e SA an. über Hecken die Luft, Der Feind achten wir, h doch ſtel⸗ meren Hof en drückten en in offen Mitte des nötig. Die würde uns ir ſicher. ſtolen leichen Se⸗ Im Nu es Zeichen, i tauchten die Zähne Fenſterrah⸗ d ein ein⸗ enſterbänke id Anlegen ch ſchon er⸗ Truppfüh⸗ ine einzige den Schul⸗ umdrehten. auf mei⸗ hätte ich ſie us aus die⸗ aus. Schon ang, wollte wurde ein ngen. Nie ſehen. Sie Krakehl zu ne Sprache. Schußein⸗ ide Surren h nur dies hoß es mir das nicht! ie Salven! as waren Wehrt ſich rchſchlagen. r ſind mit⸗ eraden, die Getroffen! 44 er ſpringen der Oeff⸗ die Straße, deres gibts er ſein, der rei, wie ich Reinhardt? er ſtehen? Zurück!“ ch das hin⸗ wort? Nur es Lächeln. men. Aus folgt.) Das deutſche Volk iſt mit wahrhaft großen Rednern nicht reich geſegnet; nur in gewalti⸗ gen, von Grund auf alles revolutionierenden Zeitwenden traten jene ganz großen Meiſter deß Wortes auf, die mit der Macht ihrer Rede die Maſſen des Volkes erſchüttern und mitreißen konnten, und den Lauf der Geſchichte in ihren entſcheidenden Wendepunkten durch die Gewalt des Wortes beſtimmt haben. So war es zur Zeit der deutſchen Reformation und der Be⸗ freiungskriege— ſo iſt es auch heute. Andere Nationen, beſonders die roma⸗ niſchen Völker, haben in ihrer Geſchichte eine weit größere Zahl von glänzenden und zün⸗ denden Rednern aufzuweiſen als Deutſchland; bloße Rhetorik— mag ſie auch noch ſo ſchlag⸗ fertig und geiſtreich ſein— iſt dem deutſchen Volkscharakter immer fremd geblieben. Män⸗ ger wie Luther und Fichte, Arndt und Bismarck waren vor allem Männer der Tat; ſie hielten von der reinen„Redekunſt“ nicht ſehr viel. Ihre ungeheure Wirkung auf alle Schichten des Volkes beruhte nicht auf ge⸗ ſchmeidiger und eleganter Form des Rede⸗ fluſſes, ſie packten die Maſſen, weil aus ihren Worten der ganze Einſatz ihrer Führerperſön⸗ lichkeit zu verſpüren war, weil ihre kühnen und ſchöpferiſchen Reden ſelbſt Taten waren. euthers Wort bringt das deulſche Volk in Bewegung Am urwüchſigſten und gewaltigſten verkör⸗ pern ſich die Eigenſchaften des großen Wort⸗ führers deutſcher Nation in der Geſtalt Mar⸗ tin Luthers. Dieſer Bauernſohn verband in ſich höchſte Geiſtesbildung mit urſprüng⸗ licher, mächtiger Naturkraft und Erdennähe. Bei allem, was er ſagte und ſchrieb, ſtand er unter dem Zwange eines ihn ganz erfüllenden religiöſen Gefühls, das ſich auf die Maſſen des Volles übertrug. Ueberall verſpürt man in ſeinen Worten den gottvertrauenden, unbeug⸗ ſamen Kämpfer, der, auf ſich allein geſtellt, ſeinen Weg trutzig bis zum Ende geht. Luther, der die deutſche Schriftſprache eigentlich erſt ge⸗ ſchaffen hat, mußte durch die Macht ſeines aus tiefſtem Gemüte und ſprachſchöpferiſcher Kraft herausgeſtalteten Wortes das deutſche Voll in revolutionäre Maſſenbewegung bringen. Er beſaß— im Gegenſatz zu den meiſten Gebilde⸗ ten ſeiner Zeit— einen unerſchöpflichen deutſchen Wortſchatz, nur aus ſeiner I015 he 0/ 4 genauen Kenntnis der Volksſprache konnte er auch ſeine Bibelüberſetzung ſchaffen. Die Wir⸗ kung ſeiner Worte erklärt ſich aus der Fülle und Kraft, aus der Einfachheit und Sicherheit der Sprache, mit der er an das unverfälſchte Gemüt des Volkes appellierte. Luthers Worte art lieh ihm die Fähigkeit, ſein Volk zu führen und der Geſchichte den Weg zu weiſen. „Reden an die deulſche Nakion“ Erſt 300 Jahre ſpäter traten in der deutſchen Geſchichte Männer auf, die man einem Luther Der Führer spricht! drücken ſtets ein perſönliches Erleben aus, ſeine Volksnähe und ſeine aus tiefſter Ueberzeugung und religiöſem Gefühl ſtammende Energie ver⸗ zur Seite ſtellen kann. Zur Zeit der tiefſten Erniedrigung Deutſchlands unter das napo⸗ leoniſche Joch waren es Ernſt Moritz Arndt, Prof. der Geſchichte, der heologe Schleler⸗ macher und der Philoſoph Fichte, die Deutſchlands ſittliche Erneuerung vorbereite⸗ ten und die beſten Kräfte der Nation zum Be⸗ freiungskampfe aufriefen. Damals, zur Zeit des beginnenden deutſchen Idealismus, ging von den Hochſchulprofeſſoren und Predigern eine ſchöpferiſche Kraft aus, die bis heute nicht wieder in dieſem Maße erreicht wurde. Es war noch vor der Epoche des geiſtigen Liberalis⸗ mus, der den Hochſchullehrer zum abſtrakten, vom Volksleben losgelöſten Wiſſenſchaftler ma⸗ chen wollte; damals galt es einem Fichte, Arndt, Schleiermacher als Höchſtes, die Nation wieder aufzurütteln; Politik und Wiſſenſchaft war eins. Arndt iſt ein typiſcher„lutheriſcher Volks⸗ mann“, der mit Luther ſeine bäuerliche Ab⸗ ſtammung und die derbe Dinglichkeit des ſprach⸗ lichen Ausdrucks gemein hat. Alle ſeine Mah⸗ nungen an das Volk ſind von größter Ein⸗ dringlichkeit, er war ein begeiſterter Sprecher der Tat von 1813, und ſeine Aufrufe, die voll ſind von einer gleichnishaften, vorſtel⸗ lungsreichen Sprache, haben gewirkt wie vor ihm nur Luther und Hutten. Sein Schwager, der Theologe Schleier⸗ macher, wirkte ähnlich. Er war der erſte po⸗ litiſche Prediger im großen Stil, der, ebenſo wie Arndt, unter perſönlichen Gefahren durch ſeine freimütigen, kühnen Reden die nationale Jugend ſtählte und ſie erzog zur unbedingten Bereitſchaft, den verderblichen Materialismus der damaligen Zeit zu überwinden. Die tief religiös empfundenen Worte Schleier⸗ machers und ſeine vaterländiſchen Pre⸗ digten haben das Lebensſchickfal des deutſchen Volles entſcheidend beeinflußt. Eine der mäch⸗ tigſten Geſtalten unter den deutſchen Rednern iſt Fichte. In prophetiſcher Weiſe hat er viele Gedanken, die erſt heute Wirklichkeit wer⸗ den, vor 130 Jahren ausgeſprochen. Man hat Fichte mit Recht den Begründer des deut⸗ ſchen Sozialismus genannt. Von unver⸗ gleichlicher Wirkung waren ſeine tief philoſo⸗ phiſchen„Keden an die deutſche Na⸗ tion“, mit denen er die deutſche Jugend in ſeinen Bann zog. Unter perſönlicher Lebens⸗ gefahr— denn die Häſcher Napoleons waren Unterbadische Weistümer Die deutſchen Weistümer gehören zu dem koſtbarſten Ueberlieferungsgut der deutſchen Geſchichte. Nichts kann uns beſſer zum Ver⸗ ſtändnis des alten deutſchen Rechrsbrauchs und der Lage der bäuerlichen Bevölkerungen in früheren Jahrhunderten führen als eben die Weistümer. Sie ſind alte Bauernweisheit, ge⸗ nauer: Rechtsweiſungen aus dem Kreiſe des bäuerlichen Lebens. Wenn die ungelehrten bauerlichen Schöffen der gutsherrlichen oder dörflichen, der martgenoſſenſchaftlichen oder der Zentgerichte zu ihren gebotenen und ungebote⸗ nen Dingen zufammenkamen, mag dies unter einer alten Linde, oder auf dem Kirchhof, an einer Wegtreuzung oder auf dem Marktplatz ſein, dann ſprachen ſie altüberliefertes deutſches Recht. Von den Vätern überkommener Rechts⸗ brauch, eigene ihrem geſunden Menſchenver⸗ ſtand allein und keiner anderen Rechtsnorm unterworfene Weiſungen gaben ſie hier, die erſt immer und immer wieder mündlich überliefert, dann aber ſeit dem 13. Jahrhundert— von da ſtammen die älteſten Weistümer— aufgezeich⸗ net wurden. Aus dem bäuerlichen Lebenskreis und bäuerlichem Munde entſtammend reden die Weistümer eine herzerfriſchende, oft derbe, aber bildhafte und anſchauliche Sprache. Köſt⸗ liche Zeugniſſe bäuerlichen Lebens und dörf⸗ licher Rechtsordnung, wirtſchaftlicher Verhält⸗ niſſe und volkstümlichen Brauches werden uns durch ſie überliefert. Jakob Grimm hat zum erſtenmal die deutſchen Weistümer geſammelt und ſah in ihnen köſtliche Zeugniſſe der deut⸗ ſchen Volksſeele. Inzwiſchen ſind allerorten neue Weistümer aufgefunden worden. In ver⸗ ſchiedenen Ländern Deutſchlands werden die Sammlungen fleißig betrieben oder liegen be⸗ reits abgeſchloſſen vor. Auch die badiſche Weis⸗ tumsſammlung war vor Jahren bereits in An⸗ griff genommen worden durch die Veröffent⸗ lichung der Weistümer und Dorfordnungen der Meckesheimer und Stüber Zent. Seit Jahrzehnten ſtockt aber dieſe wichtige Arbeit. Im folgenden ſollen die unterbadiſchen Weis⸗ tümer der Kirchheimer und Schriesheimer Zent, die alle Ortſchaften des badiſchen Unter⸗ landes umfaßten, in einigen Beiſpielen zu uns reden. Zwei große Gruppen unterbadiſcher Weis⸗ tümer beziehen ſich auf die Rechtslage in den beiden Zenten, den früheren genoſſenſchaftlichen Verbänden zur Ausübung der hohen Gerichts⸗ barkeit. Im 16. und 17. Jahrhundert geht die bäuerliche Gerichtsbarkeit ſtark zurück durch das eingeführte römiſche Recht und durch das Vor⸗ dringen der ſtaatlichen Gewalt in den Bereich der Genoſſenſchaft, ſo z. B. der Schriesheimer Zentallmend. In ihren Weistümern ſuchen da⸗ her im 16. und 17. Jahrhundert die Bauern ſich immer und immer wieder auf ihre altüber⸗ lieferten Rechte zu ſtützen. 1606 legen die Schöf⸗ fen des Schriesheimer Zentgerichtes die Zent⸗ grenzen feſt. 1661 wahren ſie ſich die Nutzungs⸗ rechte in der Allmend:„Auch ſo weiſen wir, wer Recht in der Allmend habe, der mag Bau⸗ holtz hauen zu ſeinem Bauen ſoviel er bedarf“. Eine andere Gruppe von Weistümern be⸗ zieht ſich nur auf die Verhältniſſe eines Dor⸗ fes. Wir kennen ein Hemsbacher, Handſchuhs⸗ heimer, Ilvesheimer, Sandhofener, Edinger Weistum und faſt für jedes Dorf Ordnungen und Gerechtigkeiten. Die dörflichen Weistümer behandeln meiſt wirtſchaftliche Streitfragen in der Gemeinde, dann polizeiliche Beſtimmun⸗ gen, ſolche der Dorfherrſchaft und Brauchtum. Unter Anrufung der Dreifaltigkeit beginnt das Schriesheimer Allmendweistum von 1580: „Im Namen der heiligen untheilbaren und hochgelobten Dreyfaltigkeit Amen.“ Nach dem Datum folgt der Ort, wo das Weistum gefaßt worden iſt:„das war der elft dag des monaths may, zwiſchen 9 und 10 uhr auf dem Platz hin⸗ der Schriesheim im Thal obwendig der alten Schmölzhütten neben der breiten wieſen und ſeind perſönlich erſchienen..“ Nun werden in dieſem Schriesheimer Zentweistum von 1545 die Namen der Anweſenden aufgezählt. Auf alten Brauch geht die Weiſung der bäu⸗ erlichen Schöffen zurück:„Iſt der Brauch und alt Hertbmmen, ſo jemandt in die Gemeindt kommt, daß derſelbige unſerem gnädigſten Herr und Junker ſolle ſchwören undt geloben.“(Il⸗ vesheim 1714.) In dem Weistum von Sandhofen vom Jahre 1527 iſt zu leſen:„Darnach weißt man, das eins ſchultheißen jar an undt ausgeht zu ſanct Gorgentag. Auch ſoll der ſchultheiß die ge⸗ meindt verlihen(vertreten). Die Dörfer Hemsbach, Laudenbach und Sulz⸗ bach gehörten in der hohen Gerichtsbarkeit zu Kurpfalz, die niedere Gerichtsbarkeit übte aber der Biſchof von Worms aus. Ihm hatten ſie auch zu„reiſen“, das heißt im Kriegsfall mit Wagen und Ausrüſtung zu begleiten. Darüber ſagt das Weistum von Hemsbach von 1525: „Zum dritten ſeynd wir unſerm gnädigen Herrn zu Wormbs zu reyſen ſchuldig wohin ſein fürſtliche Gnaden will.“ Handſchuhsheim gehörte im 14. Jahrhundert zu Mainz, das der Rechtsnachfolger des Klo⸗ ſters Lorſch war. In dem Weistum von Hand⸗ ſchuhsheim von 1399 heißt es:„Ez iſt zu wiſ⸗ ſende, daz der ſchultheiß und die Scheffen und die gantze gemeynde zu Hantſchuhsheim by einander ſind geweſt und hat man ſie gefrogt off yr eide, was in kunt und wiſſende ſy.“ Und die Weiſung darauf lautete:„Auch iſt uns kunt und wiſſende, daz die vorgeſchrieben almende nieman ſal beſitzen noch hegen danne unſer herre von Meintze.“ In dem Ilvesheimer Weistum heißt es: „Alle im Brauch bahre Bronnen ſollen ver⸗ wahrt werden, daß kein menſch oder Vieh dar⸗ ein falle undt ſo ein ſchadt dardurch geſchehe ſo ſolle derſelbige dem der Bronnen iſt den ſchaden bezahlen.“ Einen anderen Brauch ent⸗ hält die folgende Stelle:„So ein gaſt zu Il⸗ besheim in das Wirtshaus kome und dem wirth vor einen Kreuzer weck abfordern thädte, der wirth aber keine hätt, ſo hat der Gaſt macht, ſich umb zu ſehn, ob er ein Leib Brodt auf dem Tiſch findt liegen, dar von ſo viel ab⸗ zuſchneidten undt ihm ſo viel gelt dargegen hinzulegen.“ Solche Rechtsſätze ſind einem ge⸗ ſunden bäuerlichen Verſtand und keiner welt⸗ fremden Juriſtenüberlegung entſprungen. Das was in den Weistümern einmal zu Recht erlannt wurde, mußte alle Jahre auf den Gerichtstagen, zu denen das ganze Volt ver⸗ ſammelt wurde, verleſen werden. So ſchließt das Weistum von Sandhofen(1527): Dieſe vorgeſchrieben rechten weiſent die ganz ge⸗ meinde zu viermalen im jare und iſt auch alſo von alter uf ſie komen.“ Die angeführten Beiſpiele haben nur einen kurzen Eindruck von der Art der Rechtswei⸗ ſung, wie ſie in den Weistümern uns entgegen⸗ tritt, von deren Lebendigkeit und Lebensnähe, die das mittelalterliche Recht auszeichneten. Dr. Karl Kollnig. jedem revolutionären Geiſt auf den Spuren— trug Fichte ſeine Reden an der Berliner Uni⸗ verſität vor und ließ ſie gleichzeitig drucken. In dieſen Reden, mit der⸗Wucht ihrer ſchweren druck hinterlaſſen, hat öfters von ſich geſagt, er ſei nun einmal kein Redner— trotzdem zweifel⸗ los ſeine Reden geſchichtliche Ereigniſſe erſter —Ordnung waren. Allerdings„zündete“ Bis⸗ Nielile redei zur Gedankengänge, dem urwüchſigen Satzgefüge deulschen MNation Gemälde von Prof. H. Kempf. marcks Rede nicht im oratoriſchen Sinne, aber Lulher auf der Kanæel Ausdrucksweiſe: Bismarck hat die deutſche Sprache um einen unermeßlichen Schatz von Empfindungen, aufgerührt entweder durch die grauſame Göttin der Not oder durch die Brand⸗ 7 mit ſeinem einhämmernden Rhythmus, kommt ſie war ſtets eine politiſche Tat von größter plaſtiſchen Bildern, von ſprichwörtlich gewor⸗ fackel des unter die Maſſe geſchleuderten Wor⸗ W. Kb4, U die ganze gedrungene Perſönlichkeit Fichtes und Bedeutung; die ganze Welt horchte auf ihn. denen Wendungen bereichert...“(Adolf Hitler,„Mein Kampf“.) Die—+ 05 ſein ſchöpferiſcher Idealismus zu bezwingender Die tiefe politiſche Einſicht, die in ſeinen Reden Wahrheit dieſer Sätze iſt durch den Erfolg der en Geltung. zum Ausdruck kam, die Fülle ſeiner Geſichts⸗ Ad*; 1 Einſen ol ikler über die ologie in ihnen niedergelegten Erkenntniſſe klar genug Abt. Bismarck wollte kein guter Redner buntte und die triſtallene Klarheit der Ge⸗ 9 pfycholog bewieſen worden. 8 ſein! dankengänge ſind von keinem anderen poli⸗ der Rede prR. Marr Das Win Bi smarck, deſſen große politiſche Reden heute noch den nachhaltigſten und tiefſten Ein⸗ tiſchen Redner je übertroffen worden. Beſon⸗ ders wirkſam war die Originalität ſeiner Daß Adolf Hitler der größte lebende Redner in Deutſchland war und iſt, darüber ſind ſich ſelbſt ſeine Gegner nie im Zweifel ge⸗ weſen, und die ungeheuren Erfolge der natio⸗ anin nalſozialiſtiſchen Bewegung wären unverſtänd⸗ lich, wenn ihr nicht eine in dieſem Ausmaße— wohl noch nie vorher in unſerem Lande ver⸗ Monate anf gehen zu laſ wirklichte Reihe von ganz hervorragenden Red⸗ runter. nern zur Verfügung geſtanden hätte. Der ge⸗ Zahl der Te nialſte unter ihnen, der Kanzler ſelbſt, hat ſich ein Zeichen aber auch wie kaum ein Politiker vor ihm ſchon von Beginn ſeiner Laufbahn an mit geradezu wiſſenſchaftlicher Gründlichkeit mit der Pſycho⸗ logie der politiſchen Rede beſchäftigt; die Dar⸗ legungen in Hitlers Buch„Mein Kampf“ ſind zweifellos das beſte, was je von einem Deutſchen über dieſe Dinge geſagt worden iſt. —35 iſt, a ere, viel reihen werd Adolf Hitler hat ſchon ſehr früh erkannt, Ein Sti Ernst Morits Arndi daß in der Politik das geſprochene Wort ſchaft minz dem geſchriebenen oder gedruckten unter allen——. Umſtänden weit überlegen iſt— ja, daß 3 alle gewaltigen, weltumwälzenden Ereigniſſe Fanch 55 durch das geſprochene Wort herbeigeführt wor⸗——— 1 den ſind.„Die Macht, die die großen Lawinen Sen 80fil religiöſer und politiſcher Art ins Rollen Angriffsgei die Meiſterf brachte, war ſeit urewig nur die Kraft des ge⸗ len eine ge ſprochenen Wortes. Die breite Maſſe eines———— Volkes vor allem unterliegt immer nur der Ge⸗ chem Abſt walt der Rede. Alle großen Bewegungen aber—43ᷓ N ſind Volksbewegungen, ſind Vulkanaus⸗ 5 Kane 40 gefochten u brüche menſchlicher Leidenſchaften und ſeeliſcher er„eiserne Kanælen spmclit 6. Stelle f. meiſter und Badens. H Streiche. S fünf Grad lächelnd ſ Ein bißchen friſchl⸗ 4 nuchſen 2 2 0 uns eine Achtzehnjährige die Kerze vormacht. fünf Grad lächelnd ſagen:„Ein bißchen friſchl“ nüchſten Ti Hier am Strand iſt die jüngſte Stenotypiſtin Sagen ſie„mächtig warm heute“, ſo ſtrafe ſie———— 3 mit achtzig Mark monatlich jedem Bankdirek⸗ mit Verachtung. Sie ſind Lügner, die anderen doch einma tor oder Aufſichtsrat überlegen. Und im ſind bloß Renommiſten. 3 Pkt. Mil Waſſer erſt recht. Denn das Portemonnaie Einen ſah ich, der ſtieg bei mäßigem Wellen⸗— läßt man bei den Kleidern. ſchlag bis an die Schultern ins Waſſer und Wer ſich am Strand in eine fremde Kaule blieb dann unbewegt eine Viertelſtunde ſtehen.! erzielt(9½ 2070 legt, iſt ein Schmarotzer. Wer ſich aber ſelbſt„Sie müſſen ſich Bewegung machen!“ riet ich Spiel hat i 4 einen Wall ſchaufelt, in der Hoffnung, ihn ihm.— Wieſo denn?“ meinte er.„Wo ſich doch 3———— Willſt du dich nur ſäubern, ſo ſtürze in die Beim erſten Freibad eines jeden Sommers m nächſten Tage wieder vorzufinden, iſt ein das Waſſer ſelbſt bewegt!“ leen. In ſe Badewanne. Willſt du dich nur erfriſchen, erſcheinen wir alle als blaſſe, bleiche, lichtent⸗ Optimiſt. Dieſer Mann war entweder ein tiefſinniger 15 1 3. 2 ſo ſtelle dich unter die Duſche. Das Bad in wöhnte Kellergewächſe. Nach dem zehnten Bid Am Strande werden wir alle wieder zu Philoſoph, ein Rationaliſt oder ein Relativiſt,—55 Spi der See iſt mehr, obgleich es eigentlich we⸗ ſind wir Rothäute. Nach dem zwanzigſten Kindern. Wir ſind albern wie Kinder, wir oder aber— noch größer iſt die Wahrſchein⸗ die gleiche niger iſt. Es iſt zweckloſer, und darum iſt es haben wir entweder den erſehnten Bronzeton ſpielen Ball wie Kinder, und wir haben kind⸗ lichkeit— nur ein ganz gewöhnlicher Phleg⸗ auszeichnet. ſchöner. erreicht oder— blättern ab wie der Putz von liche Anſchläge. Erſt bei unſerer abendlichen matiger, zu deutſch: Faulpelz. Fihean* Du könnteſt behaglich in deinem kühlen der Faſſade eines alten Hauſes. W55 wieder ab, was kindlich Einige tauchen auch nach Münzen, die von 0 Zimmer ſitzen und gemächlich ein Buch leſen. Womit nicht geſagt ſein ſoll, daß jeder, deſſen ihren Freunden ins Waſſer geworfen werden. 1•5 Es wäre eine ſo ſchöne Erholung. Statt deſſen Haut in Fetzen abblättert, ein altes Haus ſein Das Seebad iſt eine der menſchlichſten An⸗ Aber ſchon viele haben nach Geld getaucht und dies A. und aber eilſt du, um an den Strand zu kommen. muß.— Immerhin: man nehme Hautſalbe! gelegenheiten. Weil der Aufwand in keinem nur eine Handvoll Schlamm zutage gefördert. Alle drei Der zweite Blick gilt dem Zwickel. Das irgendwie vernünftigen Verhältnis zu dem Heute ſind wir übrigens ſchon ſo weit, dag 1 Spieler, di heißt: Wenn du eine Frau haſt, ſo ſei bitte es kalt, und Ergebnis ſteht. Um uns eine halbe Stunde die meiſten ſchwimmen können. Aber dieſe Wünſchensn vorſichtig und überlaſſe dieſe Vokabeln neid⸗ 5 591 200 der Tür. Er beſeitigt im Waſſer tummeln zu können, iſt uns das meiſten ſind nicht immer die fetteſten. Wo⸗ Wis los den Anſagern der Kleinkunſt, die einen das Ergebnis der vergangenen zeitliche Opfer eines ganzen Nachmittags nicht durch wieder einmal ein altes Sprichwort llebhafter A Winter lang davon gelebt haben. 2 zu viel. Warum? Weil hier der Weg mehr Lügen geſtraft wird: daß nämlich Fett oben ugend un Du ſelbſt wirſt beglückt erkennen, daß„an⸗ Viele Menſchen mieten für die Dauer der wert iſt als das Ziel und das Mittel mehr als ſchwimme. 4 daß Wiszn geſchnittene Beine“ mit blutigen chirurgiſchen Eingriffen nichts zu tun haben. Ferien oder des Sommers einen Strandkorb. Nette junge Leute haben das nicht nötig. der Zweck. Sind wir aber erſt einmal im Waſſer, ſo Kommen wir vom Baden nach Hauſe, ſo haben wir nichts Eiligeres zu tun, nier ſpielte großen Erft Aber hierüber nachzudenken, iſt nicht deines 3 eh Hahn in zeiglt ſich der— bildlich geſprochen— nackte Kleider abzuſtreifen und zu baden—— Amtes— du biſt am Strand, du liegſt im gendeinem enachbarten Strandkorbe zu ſein. Adam völlig unverhüllt. Es gibt Menſchen, ſeits, weil uns wieder ſo heiß geworden iſt, 1 dinans dr Sand, und das Nachdenken bleibe eine Beſchäf⸗ Leider ſind nicht alle Menſchen jung. Unſer die auch bei zwanzig Grad Celſius noch blau andererſeits, um den läſtigen Sand zwiſchen 1 nien, ſchenkt tigung für unfrohe Stunden. Alter merken wir erſt dann, wenn neben anlaufen. Andere wieder gibt es, die bei den Zehen und aus dem Haar los zu werden. ſtung. Wei CHACH-ECK RNr. 32 Aufgabe Nr. 25 SES, A. Sürenſen Matt in drei Zügen hea . EE SA . , 3 800 Kb4, Dhs, Tds, Sh2, Bes, e2, hö. 1„ w. Kd4, Le4, es, Sbö, Bds. Kampf“) Die] Erin ſchwieriges Stück, welches aber die Mühe den Erfolg der beim Löſen lohnt. niſſe klar genug 4* ngen an die Schriftleitung, Das Winkerkurnier im Mannheimer Schachklub Ein ziemlich hoher Prozentſatz der Mitglie⸗ der beteiligte ſich an dieſem größten lokalen Schachereignis Mannheims. Es ſteht zu hoffen, daß das nächſte Mal die Anteilnahme noch ſtärker werden wird, beſonders wenn feſte Spieltermine und etwas geringere Partien⸗ ahl die Dauer des Winterturnieres beſchränken. s iſt immerhin viel verlangt, während fünf Monate anſtrengende Turnierpartien vor ſich alun zu laſſen. Eifer und Konzentration leiden darunter, Wenn trotzdem eine überwältigende Zahl der Teilnehmer durchhielt, ſo iſt das eben ein Zeichen eines Pflichtbewußtſeins, das zu . iſt, aber nicht zu ſehr belaſtet werden darf. In der letzten Schachecke konnten wir nur die Tabelle des Klubmeiſterſchaftturnieres veröf⸗ ich heute eine Würdigung der Ergeb⸗ veder durch die urch die Brand⸗ leuderten Wor⸗ f d — R. Markert. hen, 1 die erſten Preiſe im Klubmeiſterſchafts⸗ lampfe teilten Huſſong und Lauterbach mit je 11Punkten. Namentlich Lauterbach hat mit Hiefem Ergebnis eine ſchöne Leiſtung vollbracht. Bei ſeiner Jugend muß man annehmen, daß weitere, vielleicht noch größere Erfolge ſich an⸗ reihen werden. Ein Stichkampf um die Klubmeiſter⸗ ſchaft wird in den nächſten Wochen erledigt werden und den gegenwärtig beſten Spieler im Mannheimer Schachklub feſtſtellen helfen. Den 3. und 4. Preis teilen Fleißner und Heinrich mit 8½ Punkten. Fleißner ſpielte h ungleichmäßig. Er ſchlug als einziger Lauterbach und zwar in beiden Partien, büßte aber gegen manche Schlechtplazierte Punkte ein. Sein Stil zeugt immer noch von dem alten Angriffsgeiſt. Heinrich, der Teilnehmer um die Meiſterſchaft von Deutſchland, ließ zuwei⸗ len eine gewiſſe Gründlichkeit miſſen, gerade jene Eigenſchaft, die er in Aachen zuweilen ervorragend zur Geltung brachte. In ziem⸗ chem Abſtande folgen die Nichtpreisträger. L. Gayer ſteht an 5. Stelle(5 Punkte). Er hat zum erſten Male in einem Spitzenturnier mit⸗ gefochten und ſich recht gut gehalten. An 6. Stelle folgt B. Müller, mehrfacher Klub⸗ meiſter und einer der bekannteſten Spieler Badens. Heuer kam er überhaupt nicht zu Streiche. Sein Abſchneiden iſt nur mit augen⸗ blicklicher ſchlechter Form zu erklären. Im e Shriclit bißchen friſchl“ nächſten Turnier wirds wieder beſſer ſein! , ſo ſtrafe ſie Dr. Staeble hat 3 Punkte erreicht. Auch er er, die-ann hat ſchon beſſere Ergebniſſe erzielt, landete er „die anderen doch einmal an 2. Stelle! Am Schluſſe mit 3 Pkt. Milewski, der ebenfalls Neuling war und leider das Turnier nicht zu Ende führen konnte. In der 2. Klaſſe hat Ott den 1. Preis erzielt(9½ Punkte). Sein ſicheres, zuverläſſiges Spiel hat ihm in erſter Linie den Aufſtieg in die 1. Klaſſe ermöglicht. Knörzer landete nach anfänglicher Führung an 2. Stelle mit 8½ Zäh⸗ lern. In ſeinem Spiel liegt größere Aktivität, aber weniger Sicherheit als beim 1. Sieger. Den 3. Preis belegte Hartmann, ein routi⸗ nierter Spieler, mit 8, der aber diesmal nicht die gleiche Zähigkeit aufwies, die ihn ſonſt auszeichnet. Kühner folgt mit 7 Punkten. Faſt ſchien es um Turniermitte, als ob er nach Höherem geizen wollte, da warfen ihn einige Niederlagen zurück. In der 3. Klaſſe teilen drei Herren den 1. bis 3. Preis mit je 11% Zählern. Es ſind dies A. und F. Kohlmüller und Waldenberger. Alle drei für die Zukunft vielverſprechende Spieler, die in der 2. Klaſſe nunmehr eine wünſchenswerte Auffriſchung bilden werden. Den 4. Preis erzielte mit 10% Punkten Frei, den 5. Wisznat mit 10 Punkten. Erſterer ein lebhafter Angriffsſpieler, der andere bei ſeiner Jugend umſichtig und nur im Endſpiel zu⸗ weilen nachlaſſend. Es iſt aber zu bemerken, daß Wisznat überhaupt zum erſten Male Tur⸗ nier ſpielte, alſo ſein fünfter Preis einen großen Erfolg darſtellt. Staab ſteht an ſechſter Stelle(9 Punkte) und kann fürs erſte zufrie⸗ den ſein, Baus folgt mit 8½. Sein unbe⸗ dingtes Draugängertum koſtete zuweilen Par⸗ tien, ſchenkte ihm aber auch manche ſchöne Lei⸗ ſtung. Weiter iſt noch zu erwähnen Dr. Gil⸗ ißigem Wellen⸗ s Waſſer und elſtunde ſtehen. ichen!“ riet ich „Wo ſich doch 1 ein tiefſinniger ein Relativiſt, ie Wahrſchein⸗ nlicher Phleg⸗ inzen, die von vorfen werden. d getaucht und tage gefördert. n ſo weit, daß i. Aber dieſe fetteſten. Wo⸗ s Sprichwort lich Fett oben ach Hauſe, ſo tun, als die baden. Einer⸗ geworden iſt, Sand zwiſchen los zu werden. Sonnkag, den 22. Juli 1934 brin und Berlinghoff mit 8 Zählern. Während dieſem ein langes Pauſieren zuweilen hinder⸗ lich war, hatte jener faſt dauernd mit Zeitnot zu kämpfen und das färbt natürlich auf die Züge ab. Die 4. Klaſſe mußte in zwei Abteilungen durchgeführt werden. In der erſten Abteilung erhielt Liebich den 1. Preis mit 11 Punkten, Boos und Winger mit je 10 wurde der 2. und 3. Preis zugeſpro⸗ chen, Schaum erſtritt den vierten Preis mit 8½, Pfeiffer mit 8 Zählern den fünften, weiter Riehner 7, Friedmann und Wieder⸗ ro Zuſammenfaſſend kann man bemerken, daß ebenſo wie in der 2. Abteilung und dem Tur⸗ nier für Neueingetretene viele Teilnehmer mit ſchönen Talentproben aufwarteten, aber meiſt geringere Spielerfahrung hatten. Aber was nicht iſt, kann noch werden. Abteilung 2: Müller und Pfeuffer teilten die erſten Preife mit 8½, Dritter Frey 8, Vier⸗ ter Lützenbürger 7½%, Kempf(7) als Fünfter, Karl(6) als Sechſter, Gerspach mit 5½ Punk⸗ ten an 7. Stelle. Im Turnier für Neueingetretene ſiegten —— 10%, Fries 10, Gemming 8, Schnepf 7 uſw. Das Winterturnier bildete ſchon in ſeiner Teilnehmerzahl einen erheblichen Fortſchritt gegenüber früheren. Außerdem iſt die Feſtſtel⸗ lung erfreulich, daß ſelbſt in den unteren Klaſ⸗ ſen ein bereits reſpektables Schach gepflegt wird. Die Spitze der 4. Klaſſe und des Tur⸗ niers für Neueingetretene wird jedenfalls in der 3. Klaſſe eine Rolle ſpielen. Man vermißt augenblicklich nur eines: ein Spieler, der der 1. Klaſſe gefährlich werden könnte. Aber der⸗ artige Talente gibt es eben nicht jedes Jahr. Sicherlich aber befindet ſich manch einer in den unterſten Klaſſen, der das Zeug hat, der⸗ einſt um die Klubmeiſterſchaft kämpfen zu können. X Nachtrag zu unſerem Bericht über das Eröffnungsturnier. Da es nicht mög⸗ lich war, das letzte Mal eine ſchachliche Kor⸗ rektur zu leſen, teilen wir heute mit, daß die Preisverteilung, verbunden mit einem gemüt⸗ lichen Beiſammenſein, am heutigen Sams⸗ tag, abends 8 Uhr, in der„Harmonie“ ſtatt⸗ findet. In Gruppe C2 ſteht außer den genannten Herren an 1. Stelle(4 Pkt.) Baus und G. Groſſer, Pfingſtberg. In Gruppe D 2 holte ſich Falter, 2½ Pkt.(und nicht wie fälſchlich mitgeteilt). Turnierleiter Held wurde nachdrücklich ntt durch die Mitglieder Sturm und Tunnat. F 1. Jahrgang Die Kämpfe um die Mannheimer Abkeilungsmeiſterſchaft Letzten Herbſt begannen die Mannheimer Schachabteilungen, die ſich mittlerweile mit Ausnahme von Feudenheim zum Mannheimer Schachklub zuſammengeſchloſſen haben, Mann⸗ ſchaftskämpfe in zwei Klaſſen auszutragen. In der-Klaſſe ſpielten die erſten, in der B⸗Klaſſe die zweiten Mannſchaften der Abteilungen Zentrale, Käfertal, Neckarau, Turm, Waldhof und des Schachklub Feudenheim. In der A⸗Klaſſe ſiegte Zentrale mit der über⸗ zeugenden Punktzahl 82½(aus 100 erreich⸗ baren), es folgen immerhin mit über 50 Prozent Waldhof 52, Neckarau 51, weiter Feudenheim 47, Turm 35, Käfertal 31½. Dabei muß leider die Feſtſtellung gemacht werden, daß eine Hängepartie Feudenheim— Neckarau beiden Abteilungen als verloren gerechnet wurde, weil trotz wiederholter Aufforderung des Turnier⸗ leiters die Stellung dem Abſchätzenden nicht eingereicht wurde. In der B⸗Klaſſe war ebenfalls eine deutliche Ueberlegenheit der ſpielerfahrenen Zentrale feſt⸗ zuſtellen. Sie kam mit 75 Punkten an die Spitze, Zweiter wiederum Waldhof, aber dies⸗ mal gefolgt von Turm mit 43½, Käfertal 38, Feudenheim 33½, Neckarau, das im 2. Turnus ſeine 2. Mannſchaft zurückzog, 14. Jedenfalls trugen dieſe internen Mann⸗ ſchaftskämpfe erheblich dazu bei, das Zuſam⸗ mengehörigkeitsgefühl im erweiterten Mann⸗ heimer Schachklub zu ſtärken. Fernkurnier der Landesverbände des Großdeulſchen Schachbundes In der vorletzten Schachecke konnten wir be⸗ reits mitteilen, daß im Rahmen der Länder⸗ kämpfe der Mannheimer Schachklub 4 Fern⸗ partien ſpielt. Baden trägt nämlich je 10 Fern⸗ partien mit den Verbänden Württemberg, Mit⸗ telrhein, Sachſen und Oſtpreußen aus. Der Mannheimer Schachklub führt die Spitzenbret⸗ ter, nämlich gegen Schachv. Aalen und Königs⸗ berg(mit Weiß) und gegen Schachv. Hanau ſowie Dresden 4(mit Schwarz), Bedenkzeit: 10 Züge in 40 Tagen(Poſttag zählt nicht mit). Bisher ſind folgende Züge geſchehen: l. Mannheim— Aalen: 1. e4, ed; 2. Siz, Sco; 3. Lbß, a6; 4. La4, Stö. ll. Mannheim— Königsberg: 1.., es; 2. St3, Sc6; 3. Scg. ll. Hanau— Mannheim: 1. dä, Siö; 2. c4, e6; 3. Sc3, Lb4; 4. d2. W. Dresden— Mannheim: 1. d4, ds; 2 Ge6; 3Siaz, o5. Wir werden von Zeit zu Zeit weiter be⸗ richten. nn Kreuzworträtſel 1 3 1 5 6 * 1 9 11⁰ 11 12 13 EII III IE 14 15 16 17 LILIL 18 19 2⁰ 2¹ L 22 23 24 25 26 * 28 Waagerecht: 1. Edelſtein, 4. Oelpflanze, 7. Tanz, 9. Kennzeichen, 11. Was man nie ſagen ſoll, 12. Vogel, 14. Same des Johannisbrotes, 16. Kloſterinſaſſin, 18. Rahm, 20. volkstümlicher Berliner Zeichner, 22. Wurfſpieß, 24. franz.: Sommer, 26. bek. Mädchenname, 27. Bezahlung, Vergütung, 28. ſagenhafte Königin von Theben, 29. bek. Filmſchauſpielerin. Senkrecht: 1. Stadt in Sibirien, 2. End⸗ 5 punkt der Erdachſe, 3. ſtädt. Körperſchaft, 4. Him⸗ melskörper, 5. Badeort in Belgien, 6. immer⸗ grünen Strauch des Mittelmeergebiets, 8. chem. Zeichen für Silizium, 10. Abfindung, 13. ge⸗ ſchichtliche Jahrbücher, 15. Wild, 17. Fluß in Afrika, 18. Stadt in.⸗Schleſien, 19. Flachland, 20. kl. Menſch, 21. griechiſche Muſe, 23. griech. 25. Gewichtsbeſtimmung, 26. geiſtes⸗ geſtört. Auflöſung aus der letzten Rätſel⸗ nummer Auflöſung des Kreuzworträtſels Waagerecht: 1. Chicago, 5. Hel, 6. Kap, 7. Toul, 9. Lens, 12. Herma, 14. Allee, 15. Eloge, 17. Ahr, 19. Arras, 22. Opium, 24. Mabel, 26. Rang, 27. Aera, 28. Ger, 29. Edi, 30. En⸗ gadin. Senkrecht: 1. Chur, 2. Helme, 3. Galle, 4. Opel, 7. Theodor, 8. Oel, 10. Nee, 11. Se⸗ villa, 13. Alarm, 14. Agram, 16. Ohr, 18. Spa, 19. Augen, 20. Saadi, 21. Oer, 23. Inge, 25. Bein. Die Fakire Im Okzident edlen Wettſtreit ſieht. Der badiſche Schachkongreß 1 in dieſem Jahre vom 5. bis 9. September n Karlsruhe ſtatt. Der Verband hofft auf zahlreiche Beteilgung auch der Jugend. Nähe⸗ res ſpäter. Im Züricher Großmeiſter⸗Turnier führen nach der 5. Runde Flohr mit 4½, Dr. Euwe 4, Dr. Aljechin, Bogoljubow, Dr. Lasker, Stahberg 3½. Es iſt ein Turnier, das ſeit langem die beſten europäiſchen Spieler im Briefkaſten Mannheim(Ph..) Nr. 23 richtig. Nr. 24 ſcheitert an 1..„ Kb21 Käfertal(K. Sch.). Schauen Sie ſich den Dreizüger noch mal an, vielleicht finden Sie den Weg. Humor 3Kätterle von Sparwieſen hat ihrem Schatz ein Bild verſprochen, und den erſten Sonntag im Frühling nimmt's wahr, und geht zum Photographen nach Göppingen. Arg verlegen iſt's, denn es wird die erſte Photographie im Leben und der Photograph iſt ein gar ſtädti⸗ ſcher Herr; er dreht ſie und rückt ſie zurecht und kann's halt gar nicht ſchön genug mit dem geputzten Mädle haben:„Sie wünſchen doch ein Bruſtbild, Fräulein?“ „Ha, freile“, ſtottert's Kätterle,„aber ich tät halt bitte, e bißle vom Kopf müaßt au ſcho da⸗ bei ſei!“ 4 In der Ulmer Gegend hat ein Ehepaar für den Sonntag eine fette Gans gekauft, und bis die——— vormittags zum Hochamt geht, muß der Mann ſie braten. In ihrer Sorge, daß er, eh' ſie zurückkommt, nicht über das gebratene Viech wegfällt, tut ſie das„einzig Richtige“: ſteckt einſach das künſtliche Gebiß ihres Eheherrn in die Taſche und nimmt's mit:„So, jetzt ka'ner an dere Ga's romnage, wenn er ka!“ Der Naſenfehler Als Ludwig Tieck Leiter des Dresdener Hof⸗ theaters war, kam eines Tages der Dichter und Kritiker Grabbe zu ihm und wollte als Schau⸗ ſpieler an ſeiner Bühne engagiert werden. Er ſagte, es gäbe keine Rolle, die er nicht in kürzeſter Zeit einſtudieren könne, und redete große Töne über ſein ſchauſpieleriſches Kön⸗ nen. Tieck betrachtete ihn lange prüfend und meinte ſchließlich: Ich fürchte nur, mein Lie⸗ ber, Ihr angeborener Naſenfehler wird ein großes Hindernis für Ihre Schauſpielerlauf⸗ bahn ſein.“ „Mein Naſenfehler?“ fragte Grabbe erſtaunt. Da ſagte Tieck mit freundlichem Grinſen: „Jawohl, er wird ſehr hinderlich ſein! Sie tragen Ihre Naſe nämlich viel zu hoch!“ Der Dichterſproß „Ich gebe dir fünfzig Pfennig, wenn du dir das Geſicht wäſchſt,“ ſagte ein Dichter zu ſei⸗ nem Sohn. „Behalte ſie und laſſe dir die Haare ſchnei⸗ den,“ antwortete der Junge. Export Märxchen kann jetzt ſchon ganz gut leſen. Da gibt es manche Frage. So heute:„Du Vater, was heißt exportieren?“ Der Vater iſt beſchäftigt.„Ausführen,“ ſagt er kurz. Eine Stunde ſpäter kommt Märchen an.„Va⸗ ter, der Bello hat ſich an die Tür geſtellt,— der muß exportiert werden!“ Chloroform⸗Pyjamas— das beſte Schlafmittel Auf einen genialen Gedanken iſt der pol⸗ niſche Arzt Dr. Rfzeſibislavſty gekommen. Er hat einen ſeiner Patienten, der unter einer an⸗ dauernden Schlafloſigkeit zu leiden hatte, da⸗ durch geheilt, daß er den Pyjama des Patien⸗ ten mit einer Löſung beſprengte, in der etwas Chloroform enthalten war, zu wenig, um den Mann zu betäuben oder ſeine Geſundheit zu ſchädigen, aber genug, um ihn bald in einen tiefen Schlaf fallen zu laſſen. Der Arzt emp⸗ fiehlt die Anwendung der Chloroform⸗Pyfa⸗ in allen ſchweren Fällen von Schlafloſig⸗ eit. Joſef Wiertz verkauft ſeine Bilder nicht! Eine der eigenartigſten Perſönlichkeiten der Kunſtgeſchichte war ohne Zweifel der belgiſche Maler Anton Joſef Wiertz(geſt. 1865) Er konnte ſich nicht dazu entſchließen, ſeine Bilder zu verkaufen! Ausnahmen machte er nur bei beſtellten Porträts, die ließ er ſich bezahlen. Aber Schöpfungen, aus der Tiefe ſeines In⸗ neren entſtanden, waren ihm unverkäuflich. „Man kann einem Vater doch nicht zumuten, ſeine Kinder wegzugeben!“ pflegte er zu ſagen, wenn man ihm wegen ſeines ſeltſamen Stand⸗ punktes Vorhalte machte. Und daß es ihm mit ſeinem Grundſatz ernſt war, geht daraus her⸗ vor, daß er ſogar der Königin von England, die ſein in London ausgeſtelltes Bild„Kampf um den Leichnam des Patroklus“ erwerben wollte, einen abſchlägigen Beſcheid erteilte, allerdings mit dem Hinzufügen, daß es ihm eine Ehre ſei, ihr das Bild zu ſchenken. Da er ſich aber nicht zur Annahme eindes Gegenge⸗ ſchenkes entſchließen konnte, verzichtete die Kö⸗ nigin auf den Beſitz des Gemäldes. Dabei war Wiertz kein reicher Mann, ſondern lebte, da Porträtaufträge ſelten waren, hauptſächlich von den fünfzig Centimes Eintrittsgeld, die Inter⸗ beim Beſuch ſeines Ateliers entrichten mußten. Reisen in der Postkutsche Im beſchleunigten Tempo der Gegenwart denkt man mit Rührung an die„gute alte Zeit“, in der es ein gemächlicheres Leben gab. Kein Zweifel, daß jene Zeit in geiſtig kulturel⸗ ler Hinſicht eine geſchloſſenere Struktur auf⸗ wies, und daß ſie viele andere Vorzüge haben mochte. Aber dennoch... in einem ſchönen Märchen Anderſens findet der Held die„Ga⸗ leſchen des Glückes“, mit deren Hilfe er ſich in die erſehnte alte Zeit zurückverſetzt. Kaum iſt der Wunſch erfüllt, da ſtört ihn der Mangel an all den gewohnten Bequemlichkeiten und er will wieder zurück. Würde es uns heute anders gehen? Betrachten wir die Vergangenheit ein⸗ mal„von der anderen Seite“. Wir können heute mit dem Flugzeug in ein paar Stunden von Leipzig nach Paris reiſen— aber noch Anfang des 19. Jahrhunderts koſtete eine der⸗ artige Unternehmung einen ſchweren Ent⸗ ſchluß. Denn die Reiſenden waren ausſchließ⸗ lich auf die Poſtkutſchen angewieſen. Die ge⸗ wöhnliche Poſt fuhr außerordentlich langſam und machte häufig Station. Wer daher„be⸗ quem“ und„raſch“ reiſen wollte, benutzte die bedeutend teuerere„Extrapoſt“ oder leiſtete ſich einen oder mehrere eigene Wagen. Die ge⸗ wöhnliche Fahrpoſt legte vorſchriftsmäßig 7,5 Kilometer in etwa 1“ Stunden zurück, für je 7,5 Kilometer mußte man 6 Kronen nach un⸗ ſerer jetzigen Währung bezahlen. Die Extra⸗ poſt koſtete für je 7,5 Kilometer Wegſtrecke be⸗ reits 40 Kronen und die Reiſenden konnten an einem Tage höchſtens 75 Kilometer zurück⸗ legen. Vornehme Leute aber, die ſich einen eigenen Wagen leiſteten, mußten auf je 7,5 Ki⸗ lometer für eine Perſon mindeſtens 80 Kronen in Anſchlag bringen. Daher waren Unver⸗ mögende auf das Reiſen zu Fuß angewieſen. Die ſchlechten Straßen und die oft unzuläng⸗ lichen Wirtshäuſer trugen nicht gerade dazu bei, die Reiſefreuden zu erhöhen. An den Stadttoren wurden zudem die Fremden pein⸗ lichſt auf zollpflichtiges Gut unterſucht und Paßſcherereien waren an der Tagesordnung. Dazu kam, daß Reiſende dauernd auf ein Zu⸗ ſammentreffen mit Straßenräubern gefaßt ſein mußten. Wie man den Straßen⸗ schmutz bekämpite Eine Folge des ſchlecht entwickelten Ver⸗ kehrsweſens war die Verzögerung im Nach⸗ richtendienſte. Zu Ende des 18. Jahrhunderts dauerte beiſpielsweiſe die Briefbeförderung von Innsbruck nach Prag mindeſtens neun Tage! Noch im 16. Jahrhundert war der Zu⸗ ſtand der Straßen in den Städten für unſere heutigen Begriffe einfach ſchauerlich— die Straßenreinigung wurde erſt im 17. Jahrhun⸗ dert üblich. Bis dahin wurden die Straßen in den Städten keineswegs entwäſſert, man warf den Unrat einfach vor die Haustüren(daher das Sprichwort:„Jeder ſoll vor ſeiner eigenen Türe kehren“). Abzugsröhren waren eine große Seltenheit. Gegen Ausgang des Mittelalters führte man die hölzernen„Dachkändel“ ein, die das Waſſer mitten auf die Straße beförderten und erſt im 18. Jahrhundert durch bis zum Boden reichende blecherne Dachröhren erſetzt worden ſind. Klein⸗ und Federvieh trieb ſich unbekümmert auf den ohnehin engen Gaſſen herum. Das Tragen von Holzſchuhen geſchah nicht etwa zur Beluſtigung der Bürger, ſon⸗ dern war notwendiges Erfordernis, um mit dem Straßenſchmutz nicht in peinliche Berüh⸗ rung zu kommen. War ein fürſtlicher Beſuch angeſagt, ſo wurde eine Reinigung beſtimmter Straßen geſetzlich angeordnet— man bedeckte dann den Kot mit Stroh und legte Holzſchwel⸗ len vor die Häuſer. Wenn man nach Anbruch der Dunkelheit ſeine Wohnung verlaſſen wollte, durfte man ja nicht vergeſſen, ſich laut Vor⸗ ſchrift mit einem Licht zu verſehen, denn Straßenbeleuchtung kannte man nicht in der „guten alten Zeit“. Für die Zimmerbeleuch' tung war man bis weit in das neunzehnte Jahrhundert hinein auf die Talgkerzen und ran⸗ oder Oellampen angewieſen. Auch tagsüber war es früher in den Woh⸗ nungen dunkler— im 15. Jahrhundert noch„ galt das Fenſter aus Glasſcheiben durchaus als Luxus; man begnügte ſich meiſt mit Rah⸗ men, in denen dünne Leinwand, Pergament oder Papier eingeſpannt waren. Sauberkeit— ein unbekannter Begriff Der Steinbau der Häuſer hat ſich außer⸗ ordentlich langſam durchgeſetzt; bis ins 14. Jahrhundert überwog durchaus der Holzbau. Man bedenke: Holzbau, Strohdächer, Fehlen der Schornſteine, Enge der Straßen— und es nimmt nicht wunder, daß man in den Chro⸗ niken faſt aller Städte Berichte von geradezu verheerenden Feuersbrünſten findet. Im 12. Jahrhundert wurde Regensburg dreimal faſt vollſtändig eingeäſchert, und in Straßburg brannten noch im 14. Jahrhundert wiederholt ganze Straßenzüge nieder. Dabei waren im Mittelalter die Feuerlöſchgeräte auf lederne Feuereimer und Waſſerkufen beſchränkt. Noch tief bis ins 19. Jahrhundert hinein mußte Waſſer zum Feuerlöſchen dadurch herbeige⸗ ſchafft werden, daß die ledernen Feuereimer in der langen Reihe der hilfsbereiten Bürger von Hand zu Hand gereicht wurden. Die unhygieniſchen Zuſtände in den Städten, die mangelhafte Verſorgung mit Trinkwaſſer, die häufige Verſeuchung von Brunnen uſw. unterſtützten die großen Epidemien, die im 15., 16. und 17. Jahrhundert wüteten und in den Städten eine erſchreckend große Anzahl von Opfern forderten. Im Jahre 1437 ſollen z. B. allein in Nürnberg 13000 Menſchen einer Seuche erlegen ſein! Furchtbare Krankheiten kannten die früheren Jahrhunderte. Belannt uunibermſe ingel ün, laalea. . 5 4% lgeihs al, a ne . A er Gegen die großen Hhpidemien namentlich die Peſt, war man früher nahezu machtlos. Unſer Bild zeigt einen Arzt aus dem 17. Jahrhundert in ſeiner ſeltſamen Schutzkleidung. recht's: Ein Abenleuer mil dem a hrhundertelang i hlichen Reis ewagen Unſer Bild zeigt eine zeit⸗ genöſſ. Darſtellung eines Unfalles, den Papſft Jo⸗ hannes auf der Fahrt zum Conceil zu Conſtanz (1483) am Arlberg erlitt. links: Eine der fur chilbaren Feuersbrunsle die in der„guten, alten Zeit“ außerordentlich häu⸗ fig waren.(Der berühmte Brand des Rathauſes zu Amſterdam im Jahr 1652.) at 2 Sraſenbeleuclilung kannie die„gule, alle Zeilis nur selten vornehme Leute ließen ſich daher beim nächtlichen Heimweg eine Fackel vorantragen. (Stich aus dem 17. Jahrhundert.) iſt das Wüten des„Schwarzen Todes“(indiſche Beulenpeſt) im 14. Jahrhundert, einer an⸗ ſteckenden Krankheit, gegen die alle Mittel er⸗ folglos waren, und die am dritten oder vierten Tage meiſt zum Tode führte. Noch im 17. Jahrhundert war die Peſt eine bekannte Er⸗ ſcheinung, ſie verſchwand erſt im 18. Jahrhun' dert. Texenprozesse Auf dem Aberglauben des Mittelalters, daß Menſchen von den Dämonen heimgeſucht wer⸗ den, beruhen die Hexenprozeſſe, die ſchon im 15. Jahrhundert, üblich, im 16. und 17. Jahr⸗ hundert in erſchreckender Weiſe überhand nahmen. Die Habſucht ſpielte eine nicht geringe Rolle bei den Hexenprozeſſen, denn das Ver⸗ mögen der Verurteilten wurde unter die beim Prozeſſe Beteiligten verteilt. Mit dem Ver⸗ dacht der Hexerei war man ſchnell zur Hand. Brach eine Seuche aus, war Waſſers⸗ oder Feuersnot, die„Hexen“ wurden verantwortlich gemacht. Ungewöhnliche Schönheit, ungewöhn⸗ liche Häßlichkeit, ungewöhnliche Dummheit, un⸗ gewöhnliche Klugheit, alles konnte in den Ver⸗ dacht der Hexerei bringen. Die Grauſamkeit des Prozeſſes ſelbſt über⸗ ſtieg alle Grenzen— das Verbrennen bei lebendigem Leibe war durchaus keine Aus⸗ nahmeerſcheinung. Das Bekenntnis der Schuld wurde in den meiſten Fällen durch die Folter erpreßt, und dabei galten„Daumenſtock“ und „Beinſchrauben“ noch als verhältnismäßig milde Marterqualen. Die Härte der Strafen, beſonders im 15. bis 17. Jahrhundert, iſt ſchwer zu überbieten. Die häufigſte Form der Todesſtrafe war das Hän⸗ gen; das Ertränken wurde namentlich bei den. Frauen angewandt, das Rädern bei Straßen⸗ raub und Mord, das Verbrennen bei Hexerei und Ketzerei. Auch das Lebendigbegraben und Einmauern ſind im 15. Jahrhundert be⸗ zeugt. Rach dem ſoebe Jab shefte zur§ gelft 2(Hanſeg Wandsbek, Zollſtr Tätigkeitsgir der letzten Monate en igeſtiegen. erſten fünf M iber hinaus noch laſſener unterzubri Die Landwirtſa nahmen mehr und Mäͤrkte herausgeld volkswirtſchaft! ung des Baue 3 pis—.— gung ebenſo wie die Bel Urſachen: 1. Die üffentliche 2. Die private& ſatzinveſtitione 3. Latzererhöͤhnne nayme des Ve Die Ausfuhr fre 26 v. H. der der den nur noch etw gung an das A ebung, die in 2 ahren zu beoba⸗ innenkonjr v.., der Me höher als vor einer Die Inveſtit hor durch den Ein die zahlreichen, in Raßnahmen zur A are Auswirkung Die Zünahme eibt hinter der 1 gegen haben ſich d rivaten Wirtſchaft Wenn auch die geringeren Ernte ſo iſt doch die Er ſas Wirtſchaftsjahr Unter allen vol ch die Kreditn ie Erforderniſſe r die von ihnen au er durch Einſatz worden. Trotz a hung der Reichsba ſegonnene Auflocke eine weiteren Fort Die öffentlichen! mſpruchung durch nkung. Die Ste onnene Steuerrefo ieb geben. Der fortſchreitent ſtehen Hemmniſſe gegenüber. Um wurde die Einfuh wachung geſtellt. den auf ein Min vurde es notwendi die Auslandsſchuld Deviſenertrag der ſeſonderen Verhä Anordnu Anordnu um Dienstag echlageterraum der mppen- und Stüt die Landortgru mboldt. Der f us und findet am eten um 19.30 Uh 7 ſeten ſämtliche ve eBo und NS⸗H an.— Mo le lenkunft ſämtlicher m Adler“ Antr⸗ N. uchtung! Mont lbend der Stadtort nitbringen. Achtung. Dien? hung ſämtlicher O heim⸗Stadt und ⸗La e ſind von den ie des BdMa „ 4 abzurechnen. zubringen. ſtſtabt. Sämtlich bei den Führe N agen. hrhundert.) 3“(indiſche einer an⸗ Mittel er⸗ der vierten im„1 kannte Er⸗ Jahrhun⸗ — alters, daß eſucht wer⸗ ſchon im 17. Jahr⸗ überhand icht geringe das Ver⸗ r die beim dem Ver⸗ zur Hand. ſſers⸗ oder antwortlich ungewöhn⸗ imheit, un⸗ n den Ver⸗ ſelbſt über⸗ ennen bei keine Aus⸗ der Schuld die Folter nſtock“ und ltnismäßig im 15. bis hieten. Die das Hän⸗ ich bei den i Straßen⸗ hei Hexerei igbegraben undert be⸗ drei Urſachen: 1. Die öffentliche Arbeitsbeſchaffung. wachung geſtellt. „Hakenkrerzbanner' Mannheim, 22. Juli 1934 ang 4— A Nr. 330/ B Nr. 200— Seite 21 lirischafts-Mumdsciam Das Instituii für Moniunſttimforschumg über: 0 Nach dem ſoeben erſchienenen Teil 4 der Viertel⸗ lohrshefte zur Konjunkturforſchung, 9. Jahrgang, geft 2(Hanſeatiſche Verlagsanſtalt, Hampurg⸗ Wandsber, Zollſtraße), hat ſich der würtſchaftliche Fütigkeitsgrad in Deutſchland während r letzten Monate weiter erhöht. Die Zahl der Beſchäftigten iſt von An⸗ ang Januar bis Ende Juni um 24 bis 2½ Mil⸗ lonen geſtiegen. Die induſtrielle Erzeugung hat in den erſten fünf Monaten des laufenden Jahres um zugenommen. Die Verkehrsumſäte und die lätze ſind gegenüber dem Vorjahr ge⸗ nicht nur gelungen, den aus dem Vorfahr mmenen Beſtand an Arbeitsloſen Überall zu vermindern, ſondern dar⸗ der hinaus noch einen ſtarken Jahrgang Schulent⸗ aſſener unterzubringen. Die Landwirtſchaft wird durch zahlreiche Maß⸗ kahmen mehr und mehr aus dem Getriebe der freien Rärkte herausgelöſt und wird unter Geſichtspunkten r volkswirtſchaftlichen Bedarfsdeckung und der Ge⸗ ndung des Bauerntums geſteuert. Die Aufwärtsbewegung der Gütererzeugung und der Beſchäftigung in den letzten Monaten hatte— ebenſo wie die Belebung im Jahr 1933— vor allem 2. Die prinate Inveftitionstätigteit(Vor allem Er⸗ ſatzinveſtitionen). 3. Lagererhoͤhungen. Zu dieſen drei zuerſt wirkſamen Auftriebsmomen⸗ ten kommt ſeit Ende 1933 eine allmähliche Zu⸗ nahme des Verbrauchs. Die Ausfuhr freilich, die Anfang 1933 noch rund 6 v. H. der deutſchen Induſtrieproduktion aufge⸗ nommen hatte, iſt weiter zurückgegangen; erſt ſeit Mai hat der Rückgang aufgehört. Gegenwärtig wer⸗ den nur noch etwa 14 v. H. der induſtriellen Er⸗ eugung an das Ausland abgeſetzt. Die Wirtſchafts⸗ elebung, die in Deutſchland ſeit nunmehr faft zwei ahren zu beobachten iſt, iſt eine ausgeſprochene „Binnenkonjunktur“, * „Die Zunahme der gewerblichen Gü⸗ ererzeugung in Deutſchland hat bdis in den Sommer hinein angehalten. Der Verbrauch iſt in den letzten Monaten ſtärker eſtiegen als vorher. Die Einzelhandelsumſätze waren den erſten fünf Monaten dem Wert nach um rund 5 v.., der Menge nach um etwa 5 bis 6 v. H. höher als vor einem Jahr. Die Inveſtitionstätigkeit wird nach wie por durch den Einſatz öffentlicher Mittel beherrſcht. Die zahlreichen, im vergangenen Jahr beſchloſſenen Maßnahmen zur Wirtſchaftsbelebung haben jetzt ſicht⸗ bhare Auswirkung gefunden. Ddie Zünahme ber privaten Inveſtitivuen leibt hinter der der öffentlichen zurück. Da⸗ gegen haben ſich die Lager in vielen Bereichen der privaten Wirtſchaft beträchtlich erhöht. Wenn auch die Landwirtſchaft mit einer geringeren Ernte als im letzten Jahr rechnen muß, ſo iſt doch die Ernährung der Bevölkerung für das Wirtſchaftsjahr 1934—1935 geſichert. Unter allen volkswirtſchaftlichen Gebieten haben ſich die Kreditmärkte bisher am wenigſten auf die Erforderniſſe der Wirtſchaftsbelebung eingeſtellt. Die von ihnen ausgehenden Spannungen ſind wei⸗ r durch Einſatz des öffentlichen Kredits bekämpft orden. Trotz allmählicher wachſender Beanſpru⸗ hung der Reichsbank hat die im 4. Vierteljahr 1933 begonnene Auflockerung der privaten Kreditmärkte leine weiteren Fortſchritte gemacht. Die öffentlichen Finanzen beſſern ſich trotz der Be⸗ anſpruchung durch Arbeitsbeſchaffung und Steuer⸗ ſenkung. Die Steuereinnahmen ſteigen. Die be⸗ onnene Steuerreform ſoll der Wirtſchaft neuen Auf⸗ eb geben. Der fortſchreitenden Belebung der Binnenwirtſchaft ſtehen Hemmniſſe in den Außenhandelsbeziehungen gegenüber. Um die Rohſtoffverſorgung zu ſichern, würde die Einfuhr unter eine umfaſſende Ueber⸗ Da die deutſchen Goldreſer⸗ en auf ein Minimum zuſammengeſchrumpft ſind, wurde es notwendig, die Einfuhr und den Dienſt für nie Auslandsſchulden noch mehr als bisher auf den Deviſenertrag der Ausfuhr auszurichten. Eine den ſonderen Verhältniſſen Deutſchlands angepaßte Anordnungen der NSDAp Anordnungen der Kreisleitung am Dienstag, 24 Juli, 20.30 Uhr, findet im hlageterraum der Kreisleitung, L 4, 15, eine Orts⸗ keuppen⸗ und Stützpunktleiterſitzung ſtatt, zu welcher mur die Lanvortgruppenleiter und Stützvunktleiter des greiſes Mannheim zu erſcheinen haben. 1 Die Kreisleitung. PO Gumbolbt. Der für Sonntag angeſetzte Dienſt fänt i und findet am Dienstag, 24. Juil, ſtatt. An⸗ keien um 19.30 Uhr im Dienſtanzug am Heim, Hum⸗ oldtſtraße 8. Deutſches Gck. Sonntag, 22. Juli,.30 Uhr eten ſämtliche pol. Leiter und Amtswalter der ieso und NS⸗Hago auf dem Platz vor der 9 2⸗ Schule an.— Montag, 23. Juli, 19 Uhr, Zuſam⸗ nenkunft ſämtlicher pol. Leiter in T 5, 12. Gandhoſen. Sonntag, 22. Juli, 6 Uhr, am Lokal Zum Adler“ Antreten der pol. Leiter. Dienſtanzug. 1 NeS⸗⸗Frauenſchaft Achtung: Montag, 23. Juli, 20 Uhr, Schwimm⸗ ubend der Stadtortsgruppen im Herſchelbad. 30 Pfg. mitbringen. uchtung. Dienstag, 24. Juli, 15 Uhr, Beſpre⸗ hung fämtlicher Ortsgruppenleiterinnen von Mann⸗ heim⸗Stadt und ⸗Land in der Handelskammer, L 1, 2. 15 BdM Untergau Mannheim. Sämtliche Jugendherbergs⸗ e ſind von den Gruppenführerinnen des BdM ſowie des BoMo am Montag, um 20 Uhr, in M2, 4 abzurechnen. Unverkaufte Loſe ſind unbedingt itzubringen. Oſtſtabt. Sämtliche Loſe, Zeitſchriften uſw. ſind ſo⸗ t bei den Führerinnen abzurechnen. Untergau Mannheim Eümtliche Müdels des BoM, die irgendein In⸗ Neuordnung der wirtſchaftlichen Beziehungen zu den Rohftoff⸗ und Gläubigerländern iſt eingeleitet wor⸗ den. Von ihr wird die Richtung des weiteren Auf⸗ baus der deutſchen Wirtſchaft maßgebend beeinflußt werden. 1* 4 In der Weltwirtſchaft iſt die Belebung, die ſich in den erſten Monaten des Jahres angebhahnt hatte, etwas ins Stocken geraten. Die Induſtrie⸗ produktion der Welt iſt ſeit März kaum mehr ge⸗ ſtiegen. Der Welthandel ſtagniert. Die Erhöhung der Rohſtoffausfuhr hat den zwiſchen⸗ ſtaatlichen Güteraustauſch im ganzen nicht erweitert, da die Kaufkraftſteigerung der Rohſtoffländer größ⸗ tenteils durch ihre internationalen Schuldverpflich⸗ tungen in Anſpruch genommen wird. Die Induſtrie⸗ warenausfuhr hat nur in einigen Ländern, die durch die Entwertung ihrer Währungen einen beſonders großen Konkurrenzvorſprung erlangt haben, zuge⸗ nommen. Die Preiſe an den internationalen Warenmärkten haben ſich, nach einem Rückſchlag im April, wieder erholt, die Aufwärtsbewegung beſchränkt ſich jedoch auf wenige Märkte und iſt weitgehend durch die überwiegend ungünſtigen Ernteausſichten beeinflußt. Die Aktienmärkte liegen im allgemeinen ſchwach. Die Die Wirtſchaftslage Deutſchlands und der Welt Rentenkurſe ſind dagegen faft überall weiter ge⸗ ſtiegen. Die internationale Kapitalausfuhr iſt aber noch nicht in Gang gekommen. Die weltwirtſchaftlichen Stockungserſcheinungen ſind hauptſächlich auf eine leichte Ermattung des Konjunkturanſtiegs in den Vereinigten Staa⸗ ten und neuerdings auch in Großbritannien zurückzuführen; in beiden Ländern dürfte es ſich jedoch nur um eine vorübergehende Reaktion auf die ſtarke Aufwärtsbewegung während der erſten Monate des Jahres handeln. In den meiſten übrigen Län⸗ dern des Sterling⸗ und Dollarblocks und in Japan hat ſich der Aufſchwung fortgeſetzt. In anhaltender, durch die neuerliche Deflationspolitik verſchärfter Depreſſion befinden ſich dagegen die Goldblockländer. Damit iſt vielſach ein neuer Druck auf die Welt⸗ märkte entſtanden. In gleicher Richtung wirkt, daß auch Deutſchland zur Beſchränkung ſeiner Rohſtoff⸗ einfuhr gezwungen wird. Selbſt wenn die Auf⸗ ſchwungskräfte der Weltwirtſchaft ſtark genug ſein ſollten, um die Belebung im allgemeinen fortzufüh⸗ ren, ſo würde doch eine länger anhaltende Einfuhr⸗ minderung eines ſo wichtigen Verbraucherlandes wie Deutſchland ein weſentliches Hemmnis der weltwirt⸗ ſchaftlichen Erholung bedeuten.“ Beranntmachungen der Reichsſtelle für Getreide, Futtermittel und ſonſtige landwirtſchaftliche Erzeugniſſe Die Reichsſtelle für Getreide, Futtermittel und ſon⸗ ſtige landwirtſchaftliche Erzeugniſſe hat unterm 18. Juli für den Verkehr mit inländiſchem Roggen und inländiſcher Gerſte eine Uebergangsregelung getrof⸗ fen, die im Reichsanzeiger vom 19. Juli(RNr. 199) veröffentlicht wird. Hinſichtlich Roggen erklärt ſich die Rſch bereit, für Kaufverträge über inländiſchen Roggen im Einzel⸗ fall in folgenden Fällen Ausnahmen von den Vor⸗ ſchriften der 88 37, Abſ. 1, Satz 1, 51 Abſ. 1, Satz 1 zuzulaſſen: 1. Inländiſcher Roggen iſt vor dem 16. Juli ge⸗ kauft und an eine Mühle vor dem 16. Juli 1934 ver⸗ kauft, der Kaufvertrag mit der Mühle oder beide Kaufverträge ſind aber bis zum 15. Juli 1934 noch nicht abgewickelt: In dieſem Fall behält ſich die RfG vor, die Abwicklung des Kaufvertrages mit der Mühle zu dem urſprünglich vereinbarten Preiſe zuzulaſſen, ſoweit nicht der Einkaufskontrakt mit einem Erzeuger zur Lieferung nach dem 15. Juli 1934 abgeſchloſſen iſt. 2. Inländiſcher Roggen iſt vor dem 16. Juli 1934 durch einen Erzeuger zur Lieferung nach dem 15. Juli 1934 verkauft und vom Käufer vor dem 16. Juli 1934 an einen anderen Betrieb als an eine Mühle weiterverkauft: In dieſem Fall behält ſich die Rfö vor, die Lieferung des Roggens durch den Eizeuger zu dem urſprünglich vereinbarten Preis zuzülaſſen oder anzuordnen. 3. Inländiſcher Roggen iſt vor dem 16. Juli 1934 gekauft, aber nicht vor dem 16. Juli weiterverkauft: In dieſem Fall behält ſich die RfG vor, für den Abſatz des Roggens eine beſondere Regelung im Ein⸗ zelfall zu treffen. Iſt inländiſcher Roggen vor dem 16. Juli 1934 verkauft, aber nicht durch Abſchluß eines Einkaufs⸗ vertrages bis zum 16. Juli 1934 gedeckt worden, ſo wird eine Ausnahmeregelung nicht getroffen. Erzeuger und Betriebe, die eine Ausnahmeregelung beantragen wollen, haben dieſen Antrag ſchriftlich bei der RfG bis 26. Juli 1934 einzureichen. Hinſichtlich des Verkehrs mit inländiſcher Ger ſte wird angeordnet: 1. Kaufverträge über inländiſche Gerſte, die ein Erzeuger vor dem 16. Juli 1934 abgeſchloſſen hat und die bis zum 15. Auguſt 1934 von ihm durch Lieferung der Gerſte erfüllt werden, werden von der Vorſchrift des§ 37 Abſ. 1, Satz 1, Getrvo aus⸗ genommen, inſoweit verbleibt es bei den von den Be⸗ teiligten vereinbarten Preiſen. Die Verwendung der Gerſte, die auf Grund ſolcher Kaufverträge nach dem 15. Juli 1934 geliefert iſt oder wird, unterliegt nicht den Beſtimmungen der 88 41, 42, Abſ. 2, GetrVo. 2. Kauſyerträge, die ein Verteilungshändler, eine Verteilungsgenoſſenſchaft oder ein ihnen in der Vor⸗ ſchrift des 6 66 Getr gleichgeſtellter Betrieb vor dem 16. Juli 1934 über den Einkauf von inländiſcher Gerſte abgeſchloſſen hat und die bis zum 15. Auguſt ſtrument ſpielen, melden ſich in der Zeit von 16.15 bis 17 Uhr, und nach 19 Uhr in N 2, 4. Zweck: Gründung eines Orcheſters. Jeudenheim. Für Volksjugend dieſes Mal noch 10 Pfg. ſchnellſtens abrechnen, ebenſo die Loſe.— Samstag und Sonntag Fahrt mit Rad in die Pfalz. Unkoſten höchſtens 1 RM. BoMI Jungbuſch. Sonntag, 22. Juli, im Schloßhof um 7 Uhr Antreten ſämtlicher Mädels zwecks Grup⸗ peneinteilung. Anſchließend freiwillig baden. NSBOo Ortsgruppenbetriebsobleute und Betriebszellen · obleute! Sofort ſind die abgeholten Zeitungen„Der Deutſche“ abzurechnen. Letzter Abrechnungstermin kommenden Monta gmittag 12 Uhr. Kreisbetriebszellenabteilung der RSPDüß. Achtung, Betriebszellenobleute! Sofort ſprechen alle Betriebszellenobleute auf der Kreisbetriebszellenabteikung in L 4, 15 vor zur Ent⸗ gegennahme von wichtigem Material. Deutſche Angeſtelltenſchaft Fachgruppe Drogiſten. Sonntag, 22. Juli, Fahrt nach Speyer zur Beſichtigung der Arzneipflanzen⸗Kul⸗ turen mit Dampfer„Beethoven“, Trefſpunkt.15 Uhr. 2. Halle unterhalb der Rheinbrücke. Fahrpreis hin und zurück.— RM. NS⸗Volkswohlfahrt Kreisamt Mannheim. Die den Ortsgruppen zuge⸗ ſandten Perſonalfragebogen haben weiſungsgemäß ausgefünt bis ſpäteſtens Samstag, 28. d.., beim Kreisamt vorzuliegen. 1934 erfüllt werden, werden von der Vorſchrift des § 70, Abſ. 1, Satz 1 GetrVoO ausgenommen, falls der Verkäufer nachweislich die Gerſte ſelbſt vor dem 16. Jult gekauft und den urſprünglich vereinbarten Kaufpreis auf Grund der Vorſchriften der VO zur Ordnung der Getreidewirtſchaft und dieſer Bekannt⸗ machung bezahlt hat. Inſoweit verbleibt es bei den von den Beteiligten vereinbarten Preiſen. 3. Kaufverträge, die ein Verbraucher oder ein ihm in der Vorſchrift des 8 67 GetrVo gleichgeſtellter Be⸗ trieb über den Einkauf von Gerſte vor dem 16. Juli 1934 abgeſchloſſen hat und die bis 15. Auguſt erfüllt werden, werden von der Vorſchrift des§ 70 Abſ. 1 GetrVO ausgenommen, falls der Verkäufer nachweis⸗ lich die Gerſte ſelbſt vor dem 16. Juli 34 gekauft und den urſprünglich vereinbarten Kaufpreis gezahlt hat. Inſoweit verbleibt es bei den von den Beteiligten vereinbarten Preiſen. 4. Iſt oder wird inländiſche Gerſte, die vor dem 16. Juli 1934 geliefert oder eingekauft, aber bis zu dieſem Zeitpunkt noch nicht verkauft worden, nach dem 15. Juli 1934 verkauft, ſo gelten für den Kaufabſchluß die Vorſchriften des 5. Abſchnittes der VO zur Ord⸗ nüng der Getreidewirtſchaft, wenn der Verkauf der Futterzwecken erfolgt. Solche Gerſte darf 5 zzu Fut nü für Ziwecke der Verfütterung weiter verkauft, weiter veräußert ſowie nur für dieſe Zwecke ver⸗ arbeitet oder ſonſt verwendet werden. Iſt oder wird inländiſche Gerſte, die vor dem 16. Juli 1934 geliefert oder eingekauft, aber bis zu die⸗ ſem Zeitpunkt noch nicht verkauft worden iſt, nach dem 15. Juli 1934 nicht für Zwecke der Verfütterung verkauft, ſo darf die Gerſte nicht zu Futterzwecken weiterverkauft oder weiter veräußert werden. Die RfG behält ſich vor, für den Abſatz von Gerſte, die vor dem 16. Juli 1934 gelieſert oder gekauft, aber bis zu dieſem Zeitpunkt nicht verkauft worden iſt, im Einzelfall eine beſondere Regelung zu treffen. Anträge ſind bis 26. Juli einzureichen. 5. Für inländiſche Gerſte, die vor dem 16. Juli verkauft, aber nicht durch den Abſchluß eines Einkaufs⸗ vertrages bis zum 16. Juli 1934 gedeckt worden iſt, wird eine Ausnahmeregelung nicht getroffen. Marktregelung in der Kraftfahrzeugreifen⸗ induſtrie Auf Grund der Verordnung gegen Mißbrauch wirt⸗ ſchaftlicher Machtſtellungen und des Geſetzes über Er⸗ richtung von Zwangskartellen haben der Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter und der preußiſche Miniſter für Wirt⸗ ſchaft und Arbeit angeordnet, daß der Fahrzeugreifen⸗ vertrag vom 15. März 1934 nebſt ſeinen Anlagen und den zuſätzlichen Beſchlüſſen der Vertragsfabriken mit Wirkung vom Tage des Inkrafttretens dieſer Anord⸗ nung ab aufgehoben wird. Die Herſteller von Perſo⸗ nenkraftwagenreifen, Lieſerwagenreiſen, Rieſenluftrei⸗ ſen, Kraftradreifen, Kleinkraftwagenreifen und Elektro⸗ karrenreiſen werden zu einem Kartell zuſammenge⸗ ſchloſſen. Ausgenommen von dem Zuſammenſchluß bleiben ſolche Herſteller, die nur Maſſivreifen und nicht gleichzeitig auch Kraftfahrzeugluftreifen irgendwelcher Art herſtellen. Die zuſammengeſchloſſenen Herſteller haben die Rechte und Pflichten, die ſich aus dem dem Reichswirtſchaftsminiſter von der Wirtſchaftsſtelle für Kraftfahrzeugreifen Gmbh. in Berlin vorgelegten Ent⸗ wurf des Kraftfahrzeugreifenvertrages von 1934(Juli⸗ Vertrag) ergeben. Der Miniſter behält ſich vor, die Rechte und Pflichten der zuſammengeſchloſſenen Her⸗ ſteller beſonders zu regeln und den Zuſammenſchluß jederzeit wieder aufzuheben oder einzelne Firmen von ihm zu befreien. Die zuſammengeſchloſſenen Herſteller tragen die durch etwa notwendig werdende Aufſichts⸗ maßnahme entſtehenden Koſten, die der, Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter feſtſetzt. Trotz Aufforderung nicht erſtat⸗ tete Koſten können wie öffentliche Abgaben eingezogen werden. Es iſt verboten a) neue Unternehmungen zu errich⸗ ten, in denen Kraftfahrzeugreiſen in der oben genann⸗ ten Art hergeſtellt werden ſollen, b) den Geſchäftsbe⸗ trieb beſtehender Unternehmungen auf die Herſtellung dieſer Reiſen zu erweitern, e) die Leiſtungsfähigkeit beſtehender Unternehmungen, in denen Kraftfahrzeug⸗ reiſen der angeführten Art hergeſtellr werden, zu er⸗ weitern. Auch hier behält ſich der Miniſter vor, Aus⸗ nahmen von den Vorſchriſten zu bewilligen. Dieſe Anordnung, zu deren Befolgung die Beteilig⸗ ten durch polizeilichen Zwang angehalten werden kön⸗ nen, tritt am Tage nach ihrer Verkündung in Kraft. Die Kartellvorſchriften verlieren mit Ablauf des 31. Dezember 1934 ihre Wirkung, ſoweit ſie nicht vorher aufgehoben werden. Die Verordnung iſt vom 18. Juli 1934 datiert. Kraftwagenabſatz ſteigt meiter Die deutſche Kraftfahrzeuginduſtrie weiſt, wie in „Wirtſchaft und Statiſtik“ berichtet wird, für den Monat Mai eine abermalige Steigerung von Produk⸗ tion und Abſatz auf. Der Abſatz von Perſonenkraft⸗ wagen erhöhte ſich um 15 Prozent, an Liefer⸗ und Laſtkraftwagen wurden 10 Prozent, an Kleinkraft⸗ rädern 33 Prozent und an dreirädigen Kraftfahrzeu⸗ gen 36 Prozent mehr als im April d. J. abgeſetzt. Die Produktion iſt noch ſtärker als der Abſatz ge⸗ rungen zu vermeiden, zn deutſehland ſtarkſte Steigerung der Induſtrieerzeugung ooscnnin 1052 WWWS n. lederworen uSπ — * als alle anderen Länder. Deutſchland erzeugt mehr Induſtriewaren Nach den Feſtſtellungen des Inſtituts für Konjunkturforſchung iſt in Deutſch⸗ iand im Zuſammenhans mit dem Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit die Erzeugung an Induſtriewaren ſtark angeſtiegen. Un⸗ gefähr der zehnte Teil der Weltproduktion an Induſtriewaren wird in Deutſchland erzeugt. Dabei ſieigt die Induſtrieproduk⸗ tion in Deutſchland noch immer weiter an, während in faſt allen Staaten in den letzten Monaten ein gleichbleibender Stand der Erzeugung feſigeſtellt wurde. 83 Frankreich und Italien geht in den etzten Monaten die Erzeugung an In⸗ duſtriewaren ſogar wieder zurück. ſteigert worden. Für Perſonenkraftwagen und Groß⸗ krafträder ſtellte ſich die Zunahme gegenüber dem Vormonat auf rund, für Kleinkrafträder ſogar um rund /½. Im Vergleich zum Mai 1933 hat ſich der⸗ Abſatz von Perſonenkraftwagen um faſt die Hälfte er⸗ höht; an Liefer⸗ und Laſtkraftwagen wurde die dop⸗ pelte und an Kleinkraftwagen ſogar faſt die 2½ fache Stückzahl des Vorjahrsmonats abgeſetzt. Im einzel⸗ nen betrugen: ⁰ Mai 1934 Wrod. Abſatz Prod. Abſaz 9* Perſonenkraftwagen Liefer⸗ u. Laſtkraftw. Kleinkrafträder 7115 8 301 3 168 3 429 Großkrafträder 3 421 4013 2 468 3 263 Der Auslandsabſatz von Perſonenkraftwagen zeigt gegenüber dem Vormonat eine weitere leichte Beſſe⸗ rung. Ebenſo erhöhte ſich die Ausfuhr von Kraft⸗ rädern wieder. Der Auslandsabſatz von Liefer⸗und Laſtkraftwagen ging weiter zurück.— 2056 2208 1168 1103 Errichtung einer Ueberwachungsſtelle für in · duſtrielle Fettverſorgung 15 960 15 592 10 356 10 558 Mai 1938 18 10 57 * Berlin, 20. Juli. Um die Verſorgung der pflanz⸗ liche und tieriſche Oele und Fette für techniſche Zwecke verarbeitenden Induſtrien, ſo insbeſondere der Seiſen⸗ induſtrie, zu regeln, und die mit dieſer Verſorgung zuſammenhängenden Fragen zu bearbeiten, hat der Wirtſchaftsminiſter durch Verordnung vom 6. Juli 1934 eine Ueberwachungsſtelle für induſtrielle Fettper⸗ ſorgung geſchaffen. Mit Rückſicht darauf, daß in der Reichsſtelle für Milcherzeugniſſe, Oele und Fette be⸗ reits eine Stelle beſteht, der gewiſſe Aufgaben auf dem Gebiete der Bewirtſchaftung von pflanzlichen und tieriſchen Oelen übertragen ſind, hat der Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter im Einverſtändnis mit dem Miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft beſtimmt, daß die Geſchäfte dieſer Ueberwachungsſtelle bei der Reichs⸗ ſtelle für Milcherzeugniſſe, Oele und Fette, Berlin SV/ 11, Prinz⸗Albrecht⸗Straße 3, Fernruf A1 Jäger 0040, geführt werden. Zum Reichsbeauftragten der Ueberwachungsſtelle hat der Reichswirtſchaftsminiſter das Vorſtandsmitglied der Reichsſtelle für Milch⸗ erzeugniſſe, Oele und Fette, Fulius Rietdorf, beſtellt. Geſtiegene Erzeugung in der Glasinduſtrie Im Durchſchnitt der erſten 4 Monate 1934 wur⸗ den laut IfK rund 10 Prozent mehr Glaswaren er⸗ zeugt, als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Ende 1933 war der Beſchäftigungsgrad rund 8 Pro⸗ der Glasinduſtrie wurden jedoch verſchieden ſtark vom Wirtſchaftsaufſchwung erſaßt. Bereits zent über Ende 19325geſtiegen. Die einzelnen Zweige Die Flachglaserzeu⸗ gung, die in erſter Linie als Lieferinduſtrie für den »Hochbau in Frage kommt und beſonders in den erfſten Stadien der Kriſe eingeſchränkt worden war, 5 lag im Durchſchnitt 1933 um rund 22 Prozent über dem Vorjahr. Gegenwärtig profitiert günſtigen Entwicklung in der Kraftfahrzeug⸗ und Möbelwirtſchaft. Die Zunahme des Hausratabſatzes (Eheſtandsdarlehen) kommt aber auch der Hohlglas⸗ induſtrie zugute. ſie von der Die Hohlglaserzeugung hatte ſich erſt in den ſpäteren Phaſen des Konjunkturabſchwun⸗ ges vermindert und erreichte ihren Tiefſtand in 1933. Dementſprechend nahmen auch mit dem Einſetzen der glaswaren zunächſt nur allmählich zu. Die Einzel⸗ handelsumſätze in Glas⸗, Porzellan⸗ und Steingut⸗ Wirtſchaftsbelebung Erzeugung und Abſatz von Hohl⸗ waren ſind ſeit einem Jahr um rund 18 Prozent ige⸗ ſtiegen. iſt allerdings weiter rückläufig. Die deutſche Glas⸗ Der Abſatz auf den ausländiſchen Mürkten ausfuhr wurde in den letzten Jahren entſcheidend von den Währungsabwertungen, Pfundes— Großbritannien iſt der beſte Abnehmer namentlich des deutſcher Glaswaren— betroffen. Eine Umlagerüng der Ausfuhr dürfte nur ganz allmählich durchzufüh⸗ ren ſein. Die gekennzeichneten Auftriebstendenzen werden wohl die Entwicklung der Glasinduſtrie auch in den nächſten Monaten beſtimmen. Die ſtraffe Kartellie⸗ rung gibt außerdem die Grundlage für ein aus⸗ geglichenes Verhältnis zwiſchen Koſten und Erlöſen der Branche. Rahmen der Nachfrage halten müſſen. Allerdings werden ſich, um neue Stö'⸗ Preiſe und Produxtion im —— —— Jahrgang 4— ANr. 330/ B Nr. 200— Seite 22 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 22. Juli 1984 Aiefiitelkten Veubdu a- Saastoffe- Wand. and Bodenbelage Baut mit den Mitgliedern vom Kampfhund der Deutschen Architekten u. ingenieure K. D..l. Bund Deutscher Architekten B..A. —— Otto Kaiser U 6, 8 Telephon 267 74 f.& A. Luchwig G. m. b. H. Holzstraſe-8 Telephon 322 15/16 L. Hanbuch& Sophionstraſle b Söhne Telephon 409 41 Adolf Gordt Baugeschäft 0 5, 2 Tel. 200 39 K. Merz, Inh. Frz. Spies Holzbaugeschäft Fruchtbahnhofstraſſe 4 Telefon 332 46 Anton Seitz Mitzschestraße 8 Telefon 443 31 AMoREAS MAVER Am oberen Luisenpark 29- Tel. 407 15 Leonh. Lutz Nachf. H./ EaEr Hoch- u. Tiefhau- Eisenbeton Viehhofstraße 18- Fernsprecher 419 34 Effler& Haller Meckarauerstr. 25 Telefon 488 34 Heinrich EISINGER Baugeschäft Schöpflinstraſle 10- Telefon 415 13 Heinrich Schumacher Hoch-, Tlef-, Eisenbetonhau 1 15,1 Telephon 270 35 Franz Mündel Blüro Schimperstraſle 20 Telephon 519 60 F. Anton Noll 6. m. b. H. fthelngoldstraſle 4 Telephon 486 15 Augusta-Anlage 14 Telephon 413 98 und 486 14 P. K. Geyer ſimhll. peter Schmitt Karl-Ludwig-Straſle 14 Telephon 420 83 Franz Sieber Angelstraße 6 Telephon 483 70 peter Löb Söhne, Nuitsstraße 18, Tel. 210 30 Veranschlagung. Kleineigenbau-Gesellschaft Mannheim Eln- und Mehrfamilienhäuser, Kleinvillen, Umbauarbeiten, instandsetzungen. Mannheim-Waldhof, Waldfrieden 14, Telephon 59307 Slehti. Inotallation uncd Nadlio Hans Kärcher Schwoetzingerstraße 28- Telefon 40 800 Heinrich Grub Chamissostraße 3 Telephon 512 40 Christian Feit T 6, 39 Telephon 22497 Hans Schmolchor, Ing. Emil-Heckel-Straſle 3 Telephon 208 81 peter Keimp Lange flötterstr. 50 Telephon 51 281 Otto Kaiser Windeckstraſle 7 Telephon 319 33 Robert Bollet 8 4, 5 Telephon 230 24 Fernsprecher S- KRAFT FRANZ SoHMITT RADIO-AkLAGEN Lortzingstr. 52 533 96 0TT0 ELL 133 Fele fon 313 88 Speꝛilalgeschäft für Elektro-Installationen, fadio-Anlagen, Beleuchtungskörper Jafiotenſiancllangen M 3, 10 Telephon 238 30 H. Engelhard Hacht. 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Jahrhundert louis blieb eine 1889 die Faun niſonsort für zal Aber da, wo ein arren Formen! nſt geſtanden Vorbild anderer und gartengeſchn Der große BVe SGaarlouis in de tiaen Marktort d biente das groß bahnen, das heu In der Nachkrie in großer Menge * die So fan neue Verwendun * Mittelstand 9. arbelte mit uns am Wiederaufbau unserer heimischen Wirtschaft 4 Mannhelmer SwW. drn. C 4, 9h og. Meers Wialdhofstraf Ranalbau Selimiecle ZBꝛunnen, Sumſinf relephon Joh. Gg. Haun Friedrich Stark Mik. Spiefj Günthe g e 8 2, 17 grunnen u. Ppumpon aller Art —55 Telephon 22902 huthorsti on 3s, 7el. Srissf kiener bertal Jollacden · Jaloubien Aug. Alte Aunen 4 femam, frieurlen Müller u Schallor& Sünns Augartenstraſle 82 Fröhlichstraſle 20 Walzhihbeh Telephon 410 02 Telephon 517 66 Telephon 432 69 Geor Hans Wetzel 1½0— Teleion 2781 0 frank& Schandinf Der Führer Wwill's, philipf prinz Wilhelmstraſße 10 Telephon 428 37 schafft Arbeitl o 1 * ——— t Herwern und Lager ſtebenstraſle 6 hon 529 41 UMAC nloser Fuflböden huschstralle 40 hböden aller Art te Isolierungen 700 ——— ————— richtig 17, 10 ſſſo Zwecke ann 26 7³ 28 78 lefon 422 48 otti& Co. rlandstraße 3 on 30995 Krug 6, 22 on 31736 schaft „ 9h *— — —— 5 uhrgang 4— A r. 330/ B Nr. 200— Seite 23 4 „dakenkreuzbanner⸗ Mannheim, 22. Juli 1854 Am 29. Juli veranſtaltet der Mannheimer Verkehrsverein eine Fahrt nach Saarlouis. Deshalb dürfte der folgende Beitrag beſonderes Intereſſe finden. Nicht aus einer natürlichen Siedlung hat ſich die Stadt Saarlouis, die heute ein Verkehrs⸗ und Verwaltungsknotenpunkt des mittleren Saargebietes iſt, entwickelt. Der Befehl des franzöſiſchen Königs Ludwig XIV. ließ ſie in einer Schleife der Saar mitten im Sumpf er⸗ 343 Nach dem Dreißigjährigen Kriege lag der deutſche Weſten ſchutzlos den franzöſiſchen Angriffen preisgegeben. Mit ſeinen berüchtig⸗ ten Reunionskammern verſuchte Ludwig XIV. weite deutſche Gebiete an ſich zu reißen. In einem langen, an Zerſtörungen reichen Kriege 5 er große Landgebiete erobert, die das Reich in dem Frieden zu Nymwegen aufgeben mußte. Um dieſe eroberten Gebiete zu ſichern und neue Pfeile ins Herz der deutſchen Rhein⸗ lande zu ſtoßen, errichtete er vier gewaltige Feſtungen, alle auf unbeſtritten deutſchem Reichs⸗ boden, von denen die nördlichſte Mont⸗Royal hei Traben an der Moſel, die ſüdlichſten Bitſch zund Landau waren. In die Mitte des Fe⸗ flungsſyſtems baute er Saarlouis, als Mittel⸗ punkt für alle eroberten Länder an der Saar, dem petit rhin. Weil die Beſiedlung der neuen auf Schwierigkeiten ſtieß, wurde Wal⸗ lerfangen zerſtört, wurden die Einwohner ge⸗ en nach Saarlouis überzuſiedeln. Als Mittelpunkt franzöſiſcher Verwaltung und fran⸗ Grenzſicherung erfuhr die neue Stadt, die in zehn Jahren, von 1680 bis 1690, erbaut wurde, eine Blüte, deren Nachwirkungen noch die alten, aus jener Zeit ſtammenden, in fran⸗ n Barock errichteten Gebäude zeigen. Nach dem Frieden von Riswick mußte Frank⸗ eich den Mont⸗Royal und den größten Teil der beſetzten Länder an der Saar zurückgeben. Saarlonis aber blieb, als Inſel mitten in deut⸗ ſchem Gebiet, franzöſiſch. Und bald verlor die Stadt ihren franzöſiſchen Anſtrich. Der Kern der Bevölkerung war deutſch, trotz aller Ver⸗ ſuche der Franzoſen, franzöſiſche Kultur, fran⸗ zzſſche Sprache, franzöſiſche Sitten einzuführen. Ein paar Einwohner paßten ihre Namen und Berufe der franzöſiſchen Ausſprache an. Das war alles. Als die Stadt im Jahre 1815 im zweiten Pariſer Frieden an Preußen und da⸗ mit an die neue deutſche Vormacht zurückfiel, geigte ſie, daß ſie trotz des franzöſiſchen Rah⸗ mens kerndeutſch geblieben war. Dadurch aber, daß ſie Feſtung blieb, nunmehr mit der Spitze nach Frankreich, konnte ſie den großen wirt⸗ ſchaftlichen Aufſchwung, den dieſes Gebiet im 19, Jahrhundert nahm, nicht mitmachen. Saar⸗ louis blieb eine Soldatenſtadt. Auch als nach 1689 die Feſtungswehre fielen, blieb ſie Gar⸗ niſonsort für zahlreiche Regimenter und Stäbe. Aber da, wo einſt Wall und Graben in den bi⸗ ⸗ Formen der Vaubanſchen Feſtungsbau⸗ Künſt geſtanden hatten, erhoben ſich nach dem Vorbild anderer deutſchen Städte breite Alleen und gartengeſchmückte Wohnviertel. Der große Verbrauch der Garniſon machte Gaarlouis in der Vorkriegszeit zu einem wich⸗ igen Marktort des mittleren Saargebiets. Ihm biente das große Netz von elektriſchen Kreis⸗ —.— das heute das ganze Land verbindet. In der Nachkriegszeit haben ſich in dem Orte in großer Menge Mittel⸗ und Kleinunternehmen angeſiedelt, die ſich auch als kriſenfeſt gezeigt haben. So fanden die alten Kaſernen eine neue Verwendung. Zu Saarlouis gehört das als Saarlouis II bezeichnete Dorf Roden auf dem anderen, dem rechten Saarufer, eine uralte Siedlung an der Kreuzung der alten Straße Metz— Rhein mit der Saar, die eine intereſſante Geſchichte als Kampfobjekt zwiſchen Trier und Metz ſowie lothringiſchen und rheiniſchen Adels⸗ geſchlechtern aufweiſt. Zwei große Brände ha⸗ ben den Ort, der noch 1700 zu den größten und ſchönſten des Saargebietes gehörte, zerſtört. Den Mittelpunkt der alten Stadt Saarlouis bildet der alte Paradeplatz der Garniſon, der etwa 100 Quadratmeter große Markt. Baumalleen umſäumen ihn, zahlreiche Geſchäftshäuſer rah⸗ men ihn ein. Nach franzöſiſcher Art reihen ſich um ihn alle wichtigen Gebäude der Stadt. Da ragt aus der Häuſerreihe die Ludwigskirche, deren alter Barockturm nach einem Brande 1880 durch einen gotiſchen Kirchturm erſetzt wurde, da erzählt die in frühfranzöſiſchem Barock er⸗ richtete Kommandantur von franzöſiſchen Er⸗ oberunasplänen, aber anch von deutſchem Sol⸗ datenleben; denn viele Jahre lang war in ihr das Kafino eines Dragonerregiments. Seine herrliche Einrichtung iſt in der Beſatzungszeit leider zerſtört worden. Heute dient dieſes ſchöne Gebäude als Poſtamt. Neben der Kirche ſteht das Rathaus, auch ein alter Barockbau. An den vier Ecken des Platzes ſtehen noch die vier alten Brunnen, die vor der Erbauung der Waſſerleitung die Trinkwaſſerverſorgung der Feſtung ſicherten. Wie ein Schatzkäſtlein aus dem 17. Jahrhundert wirkt der alte Markt mit ſeinen Bauten in ſeiner architektoniſchen Ge⸗ Eine Stadt im Saargebiet: Saarlouis ſchloſſenheit auf den Beſchauer. Andere Luft weht um den kleinen Markt, den Mittelpunkt des neuen Saarlouis, den Ausgangspunkt der elektriſchen Kreisbahnen, den neuere Gebäude, im Stil des Kaiſerreiches errichtet, umragen. Das alte Deutſche Tor iſt dem Verkehr zum Opfer gefallen. Aber die alten Wälle mit Schießſcharten und Mauern ſind noch gut er⸗ halten. Die ſchönſten Bilder von der alten Waſſerfeſte bieten ſich auf der Saarbrücke, wo man noch die Schleuſen ſieht, durch die das Waſſer in die Wallgräben geleitet wurde. Heute ſind da, wo einſtmals Sumpf die Feſte abſchloß, Promenaden. Und in den Kaſernen, über deren Höfe früher laute Kommandotöne ſchrillten, laufen die Maſchinen der Kleininduſtrien, die ſich ſeit dem Kriege in der alten Feſtung an⸗ geſiedelt haben. Laut pulſt heute das Leben durch die verträumten Straßen dieſer echten deutſchen Stadt mit dem franzöſiſchen Namen, mit den franzöſiſchen Bauten, pulſt vorüber am Geburtshaus Neys, des großen Marſchalls Na⸗ poleons, an dem Geburtshauſe Lettow⸗Vor⸗ becks, des heldenhaften Verteidigers Deutſch⸗ Oſtafrikas im Weltkrieg. Aus den umliegenden Landorten kommen die Bauern in die Stadt, aus den Induſtrieorten kommen die Arbeiter. Eine Zufallsgrenze. wie ſie entſtanden iſt durch Heiraten oder Tauſchverträge in früheren Zei⸗ ten, grenzt die Stadt, wie alle Orte des weſt⸗ lichen Sgargebietes, des Saargaues, von dem lothringiſchen Hinterlande ab und nimmt ihr ſo wichtige Verbindungen. Saarlouis iſt Grenz⸗ ſtadt. Weit ſchweift der Blick durch das ver⸗ Pfälzer beſuchen die Saar Erfüllung wichkiger nakionaler Auf gaben Um die Heimholung der Saar ins Reich kämpfen die Saarvereine der Vorder⸗ pfalz(und Unter⸗Badens) ſeit langem ſchon in vorderſter Linie. Tauſende von Mitbürgern aller Schichten, gleichgültig ob Mitglieder oder nicht, Studenten von Heidelberg, Bank an Bank mit Arbeitern der Anilin, deutſche Männer und deutſche Frauen haben die Saarvereine in billigen Sonderzügen tief ins Saargebiet hinein geführt. In den armen Grenzgemein⸗ den des äußerſten Südweſt⸗Zipfels wurde am allerliebſten halt gemacht, und ein frohes Plau⸗ derſtündchen eingelegt bei einem Glas des wohlfeilen ſaarländiſchen Bieres. Nirgends bot man uns den Hitler⸗Gruß aus ſo übervollem Herzen wie gerade hart an der vom Gegner am ſtürmiſchſten begehrten Grenze. Die Saardeutſchen dort durchleben Tag für Tag aufs neue das Martyrium des Grenz⸗ landes; ſie ſind mit Recht ſtolz auf ihren ſchweren Vorpoſten und doppelt glücklich über überblicken iſt. wirklich zugehtz; es wird gebeten, Lohn-Tüten mitzubringen, weil ſie am hand⸗ greiflichſten überzeugen, daß die üble Separa⸗ tiſten⸗Preſſe drüben täglich aufs neue fönlich, warum der Nachbar im Weſten ſo gierig die Hand ausſtreckt nach unſerem ſchönen Warndt⸗Wald, in dem die ſchätze ruhen, und nach dem Berus⸗Kopf, von reichſten Kohlen⸗ dem aus faſt das ganze herrliche Saarland zu Unmittelbar zu Seiten und zu Füßen der Beſchauer zieht die lothringiſche Grenze vorbei. Kürzlich erſt wieder überſchrit⸗ ten Franzoſen in Uniform dieſe Grenze zu Ver⸗ meſſungs⸗Arbeiten; als die Kinder des ſaar⸗ ländiſchen Bergſtädtchens Berus ihnen mit dem Schreckens⸗Gruß„Heil Hitler!“ entgegentraten, zogen die Friedensſtörer unverrichteter Dinge ſchleunigſt wieder ab! Die Eltern unſerer un⸗ erſchrockenen Hitler⸗Saar⸗Jungen wollen von uns pfälziſchen Landsleuten am 29. Juli per⸗ ſoͤnlich hören, wie es im Reich heute auch hetzt jeden Beſuch aus dem Reich. Wer am und lügt. Zum Dank für den herzlichſt er⸗ Sonntag, dem 29. Juli, mit dem Sonderiug der warteten Beſuch werden die heimiſchen Sänger Reichsbahn⸗Direktion für mit nach Saarbrücken und dem Warndt oder nach Sgarlouis und dem Gau fährt, dient nicht nur ſeiner Erholung und Reiſeluſt. ſondern ſtärkt auch zu ſeinem Teil das Zuſammenge⸗ hörigkeits⸗Gefühl mit unſern Brüdern und Schweſtern im Hauptkampfgebiet des 13. 1. 1935; von Franzoſenfreunden, Emigranten und Se⸗ paratiſten ſind ſie ſchwer bedrückt. Der Beſucher ſieht und erlebt es hier per⸗ Wiederſehensfeier mit unſeren Brüdern Schweſtern an der Saar. Dr. wenige Reichsmark und die heimiſchen Kapellen uns mit deutſchen Liedern erfreuen. Dann wird es uns gehen wie ihnen in Saarlouis, die lichen Tagen der Sänger⸗Reiſe durch Ludwigs⸗ hafen, Mannheim, Bad Dürkheim und Fran⸗ kenthal BASß uſw.) noch heute geradezu ſchwärmen. von den herr⸗ (als Gäſte des Geſangvereins der Alſo auf zu froher Fahrt und treudeutſcher und 8 ſchlungene Tal der Saar nach Nordweſten, wo Mettlach mit ſeiner großen keramiſchen In⸗ duſtrie liegt. Vor den Toren der Stadt liegt Wallerfangen, ein Dorf mit reichen Naturſchön⸗ heiten. Durch das Niedtal kommt man nach Riedtaldorf, wo alte Tropfſteinhöhlen locken. Nicht weit liegen die Induſtrieorte Dillingen und Völklingen, über denen nachts die Feuer⸗ ſäulen der Hochöfen ſtehen. Alle dieſe Orte ſind leicht durch die Kreisbahnen zu erreichen. Und alle erzählen von den Kämpfen um die deutſche Weſtgrenze, von Siegen und RNieder⸗ lagen, überall wohnen deutſche Menſchen, die eingedenk der Verpflichtung ſind, die ſie Vater⸗ land und Nation ſchulden. Die Saar iſt ein Fluß deutſchen Schickſals. Nirgends fühlt man das ſo ſtark wie in Saarlouis, dieſer alten franzöſiſchen Feſtung, die ein Hort des Deutſch⸗ tums im deutſchen Saargebiet iſt. Wandervorſchlag für 29. Juli Vom Bahnhof Saarlouis mit der Saarfähre nach Wallerfangen, der grünen Markierung fol⸗ gend nach dem Sonnental bis zu dem im Wie⸗ ſental gelegenen Haus; von dort links den Berg hinauf nach den früheren Befeſtigungen bei St. Barbara, wo man eine herrliche Ausſicht nach dem Saartal und ſüdlich zu den Vogeſen hat. Dann geht man weiter auf dem Höhen⸗ weg(Obſtallee) nach Guiſingen und Rammel⸗ fangen. Von dort führt der Weg durch das Oertchen Ihn und ein ſchönes Tälchen nach Niederaltdorf zur Wirtſchaft Biehl, wo ſich die Tropfſteinhöhle befindet, die durch ihre merk⸗ würdige Lage und die Geſteinsbildung beſon⸗ ders intereſſant iſt. Von dort erreicht man in 10 Minuten den Bahnhof Gerſtlingen; man kann aber auch die Nied entlang weitergehen zum Bahnhof Kerprich⸗Hemmersdorf, einen ſchönen Wieſenweg, der allerdings 40 bis 50 Mi⸗ nuten dauert. Sport- und Lagerfeſt des Jungvolks Friedrichsfeld Mit einem Werbelager und Sportfeſt zeigt ſich das DI im Stamm Neckarland, d. h. das Fähnlein der Wallenſteiner(Friedrichsfeld), das Fähnlein Friedrich von der Pfalz(Secken⸗ heim), und das Fähnlein derer von Hundheim (Ilvesheim), zum erſten Male vor der Ge⸗ meinſchaft ſeiner größeren Volksgenoſſen. Der Programmverkauf hat bereits eingeſetzt und jeder Pimpf verſichert, daß es eine„pfundige Sache“ wird! Große leuchtende Kinderaugen laſſen uns ahnen, wie oft der kombinierte Staf⸗ fellauf Friedrichsfeld⸗Ilvesheim im Heimabend in der Schule uſw. ſchon ausgetragen wurdei Der Ausgang dieſes Laufes ſteht offen! Ja, wenn halt der Fähnleinführer„Bertl“ den Rek⸗ kar ſo ſchnell durchſchwimmen könnte wie der „Mopper“ ſeine Strecke mit'm Rad fährt, oder der Stammführer„Fritze“ ſeine 100 Meter läuft! Er weiß, daß„Seckene“ die ſchönſten Baſtelarbeiten ausſtellt, Ilveſe, wenn komplett, vielleicht das Fußballſpiel gegen die Wallen⸗ ſteiner gewinnt, letztere aber im Handball gegen die Elf von Seckene um ſo ſicherer verlieren werden! Treibt die erweckte Reugier zu wei⸗ teren Fragen, der diſziplinierte Pimpf weiß ihnen geſchickt entgegenzutreten:„Bitte nehmen Sie ein Programm!“ Kunststraſſe H. Engelhard v3.10 otolle · Gettumꝛandungen Kiſioen· uncl Staulkateuie, Serüstebac g. Meerstetter Waldhofstraße 130 Telephon 505 75 August Roth Inhaber: kdmund Roth Jungbuschstraße 20 Telephon 225 60 Bingert& Co. Umbl. 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