Forst⸗ nder-Fe -Kulturf nwock lasse 30, 8. KAMBZZIATT NGRDWTZTBADENZ 1 5 Fernruf; 204 86. 314 71, 333 61/62. Das Anzergen: Die 12geſpaltene Millimeterzeile 10 Pfg. erlag und Schriftleitung: Mannheim, R 3 1415. Die 4geſpaltene Millimeterzene im Text⸗ int 1: ili iung erſcheint 12mal wöchentl. und koſtet monail..20 RM. bei Trägerzuſtenung teil 45 Pfg. Für kleine Anzeigen: Die 12geſpaltene Minlimeterzeile 7 Pfg. Bei Wiederho S enGewaft) beroindert, beffedl tein Anjpruch“ Meniſchndigung. Regelmäßig erſcheinende— E2 markt. Fernruf 204 86, 314 71, 333 61/½P2. Zablungs⸗ und Erfüllungsort Mannbeim. Ausſchlietz⸗ hre Gewalt) verbindert, beſtebt kein Anſpruch au icher Eerichlailand: Wiannbelin Wofte ſcheckkonto: Das Lennzurüghner ud⸗ wiasbafen 4960. Verlaasort Mannheim Beilagen gus allen Wiſſensgebieten.— Für unverlangt eingeſandte Manufkrinie Apend-Ausgabe wirb kein' Verontwortung übernommen. 4 Jahrgang4— Nr. 348 3 das endgülnge fbkommen zwilchen dem Reichserziehungsminiſter und der Reichsjugendfünrung Mittwoch, 1. Auguſt 1934 der 5onntag für die Familie/ der Staat proklamiert ſein Recht der Jugenderziehung Berlin, 1. Aug.(HB⸗Funk.) Der Reichs⸗ miniſter für Wiſſenſchaft, Erzie⸗ hung und Unterricht gibt ein Abkom⸗ men bekannt, in dem es u. a. heißt:„Für die Erziehung der Schuljugend im nationalfoziali⸗ ſtiſchen Staate ſind Schule, Reichs⸗ lugendführung(HZ⸗Bewegung) und El⸗ ternhaus nebeneinander berufen. »Stunde Werkunterricht erteilt. Die übrige Zeit iſt den Leibesübungen gewidmet. Der aufgabenfreie Spielnachmittag wird für die der Hitler⸗Jugend⸗Bewegung nicht ange⸗ hörigen Schüler auf den Samstag verlegt. Ein⸗ mal im Monat wird für dieſe Schüler am Samstag eine ganztägige Wanderung 8. Da im allgemeinen die Zahl der Schüler, die nicht der Hitler⸗Jugend angehören, gering ſein wird, wird die gewöhnliche Klaſſeneintei⸗ lung für den Samstag⸗Unterricht nicht beibe⸗ halten werden können, es werden vielmehr Ab⸗ teilungen, die etwa die Größe einer Durch⸗ ſchnittsklaſſe haben, durch Zuſammenfaſſung nicht zu weit auseinanderliegender Jahrgänge reisen veranſtaltet. gebildet werden müſſen. m ein fruchtbares Zuſamme nwirken 7. Um das zuſammmengehörigkeits⸗ 9. Dieſe Unterrichtsſtunden werden ſo zu ver⸗ 18 zu gewährleiſten, ſind der Reichsminiſter für gefühl der Klaſſen zu ſtürken und um ein teilen ſein, daß eine möglichſt gleichmäßige Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung und Sichtennenlernen von Lehrern und Schülern Belaſtung des Lehrkörpers eintritt. der Jugendführer des Deutſchen Reiches über außerhalb der Schulmauern auch hinſichtlich der 10. Zum Schluß hebe ich noch ausdrücklich — folgende, in der Zukunf t zu verwirk⸗ der Hitler⸗Jugend⸗Bewegung angehörigen hervor, daß der Sonntag der Familie —— lichend e Maßnahmen einig: Schülern zu ermöglichen, findet in jedem Vier⸗ vorbehalten bleibt, daß alſo auch kein anderer 1. Der Sonntag der Zugend gehört grund⸗ ſätzlich dem Elternhaus und der Familie. 2. Für die Erziehungsarbeit der Reichs⸗ jugendführung(HZ⸗Bewegung) wird den ihr unterſtellten Schülern der Samsta gals ſchulfreier Tag eingeräumt(Staats⸗ lugend tag). Daneben ſteht der Reichs⸗ lugendführung(§3⸗Bewegung) der Mittwoch⸗ abend als Heimabend zur Verfügung, der von der Reichsjugendführung zentral geſtaltet wird. 3. Füralle übrigen Schüler findet am Samstag Unterricht wie üblich ſtatt. 4. Im übrigen ſtehen die Werktage uneinge⸗ ſchränkt der Arbeit der Schule zur Verfügung. telſahr an einem Samstag eine gemein⸗ ſame Schulwanderung ſtatt, an der ſämtliche Lehrer, auf die Klaſſen verteilt, teil⸗ zunehmen haben. Jugendbund berechtig“ iſt, am Sonntag ſeine ſchulpflichtigen Angehörigen für irgendwelche Veranſtaltungen in Anſpruch zu nehmen. 11. Der Erlaßtritt ſofort in Kraft. 3000 öſterreichiſche Flüchtlinge in üdſlawien Wien, 1. Aug.(HB⸗Funk.) Nach einer Belgrader Meldung der„Stunde“ ſind bisher Aufſtändiſche auf ſüdſlawi⸗ ſches Gebiet übergetreten. In Warasdin Die nächſte Sitzung des Wiener Militär⸗ gerichtshofs am Donnerstag Wien, 1. Aug.(HB⸗Funk.) Die nächſte Verhandlung vor dem Militärgerichtshof 5. Für die beruflich Tätigen der der iſt Dienstag ein neuer Transport von 60 Wer Reichsjugendführung(dBewegung) unter⸗ Flüchtlingen eingetroffen, darunter befinden iſt für Donnerstag, 9 Uhr vormittags, angeſetzt. ſtehenden Jugend wird bis zum vollendeten 18. Lebensjahre die gleiche Regelung angeſtrebt. ſich auch zwei Frauen und fünf Kin⸗ Es werden ſich der Holzhändler Hodl, der dritte Die hindenburg⸗Treuemadaille 1914—1918 In Ausfi der. Den Flüchtlingen wurden die Waffen Anführer des Putſches, ſowie 20 weitere Auf⸗ Einneliihrung dieſen Abrommens treſſe ich abgenommen. In den erſten Tagen nach der ſtändiſche zu verantworten haben. Negelun im Einvernehmen mit dem Jugendführer des Butterwir Deutſchen Reiches für alle mir unterſtellten Flucht befanden ſich die Flüchtlinge allerdings 1 chriebene Schulen zu näch ſt für das Jungvoll die in großer Not, Ein Landesgerichtsrat in Wien verhaftet 22 2„ 3 55 1 3— 3 90 in Bälde ſolgen werden. Ich 7 richtsrat Dr. Wenger wurde wegen angeb⸗ Porträt und einem Ausſpruch des Reichspräſi⸗ beſtimme: Nahrungsmittel einkaufen. Nach einer weiteren rich hochverräteriſcher Bemer⸗ denten. Sie iſt dem Generalfeldmarſchall des 1. Das Abkommen wird zunächſt durchgeführt Meldung ſind auf der Linie Marburg⸗ licher ho ze ein⸗ deutſchen Heeres anläßlich der 20jährigen Wie⸗ „ N 3, 1 für alle Schüler und Schülerinnen vom 10. bis Drauburg allein 700 Oeſterreicher nach kungen verhaftet ung ins Landesgericht ein- derkehr des Kriegsbeginns ewidmet. Der im Portie zum 14. Lebensjahre, in den höheren Lehr⸗ Südſlawien geflüchtet. geliefert. Entwurf ſtammt von dem Bildhauer Franz 3 anſtalten für alle Schüler und Schülerinnen bis einſchließlich Untertertia III, in den Mittel⸗ ſchulen für die entſprechenden Jahrgänge. 2. Die Beanſpruchung des Jungvolks am Staatsjugendtag darf im Sommer die Zeit von 7 bis 19 Uhr, im Winter von 8 bis 18 Uhr nicht überſchreiten. 3. Kürzung es wiſſenſchaftlichen Unterrichts ſoll möglichſt unterbleiben. 4. Die aufgabenfreien Nachmittage und die Wandertage fallen inſo. veit weg, als nicht in Ziffer 6, letzter Satz, etwas anderes beſtimmt iſt. 5. An den Mittwochabenden darf das Jungvolk im Sommer nicht über 20.30 Uhr, im Winter nicht über 19.30 Uhr, die Hitler⸗Jugend nicht über 21 Uhr in Anſpruch genommen wer⸗ den. Für den„Bund deutſcher Mädels“ Maſ ——————— 3 5 chinengwehr auf dem Stephansplatz in Wien Beyer vas zeſinden des neichs⸗ prüſtdenten Neudeck, 1. Auguſt,.30 Uhr. Trotz ruhiger Nacht nahm die Schwäche zu. Der Herr Reichspräſident iſt bei klarem Be⸗ wußtſein und fieberfrei. Puls ſchwächer. 12.20 Uhr. Der körperliche Zuſtand des Herrn Reichspräſidenten gegenüber heute Morgen un⸗ verändert. Die geiſtige Friſche hält an. Gegen Mittag geringe Nahrungsaufnahme. Für die behandelnden Aerzte: Prof. Sauerbruch gelten dieſelben Zeiten. Der Führer beſucht den 6. Die nicht der Hitler⸗ZJugend⸗Bewegung 3 3 angehörigen Schüler 5 Schülerinnen haben Reichsprüſidenten am Samstag pflichtgemäßen Unter⸗ rich t. Dieſer Unterricht ſoll nach einem feſt⸗ zulegenden Lehrplane in mindeſtens zwei Un⸗ terrichtsſtunden den Schülern und Schülerinnen das nationalſozialiſtiſche Gedankengut nahe⸗ bringen. Die nichtariſchen Schüler ſind von dieſen Stunden befreit. Die Schulauf⸗ ſichtsbeamten haben bei ihren Beſuchen der An⸗ ſtalten dieſem Unterricht beſondere Aufmerkſam⸗ keit zuzuwenden. Wo die Möglichkeit gegeben iſt, wird eine Während der Miniſterbeſprechungen zur Kabinettsbildung wurden wieder verſtärkte Militär⸗ und Polizeiſtreifen eingeſetzt Neudeck, 1. Aug.(§B⸗Funk.) 13.45 Uhr. Reichskanzler Adolf Hitler ſtattete heute in Neudeck dem erkrankten Reichspräſidenten und Generalfeldmarſchall von Hindenburg einen Beſuch ab, und gab an deſſen Kranken⸗ lager ſeinen und des ganzen deutſchen Volkes Wünſche für die Geneſung des verehrungs⸗ würdigen Reichsoberhauptes herzlichen Aus⸗ druck. ust du ꝛchon ärräder urchvefacht, die du 5 Arbelr scholken Munnst: Volkes. — Fren——— —————————————————— „ Wahrgang—A Nr. 348— Seite 2 ———————————————— — „darenkreufbanner ⸗ Abendausgabe— Mittwoch, 1. Auguſt 193⸗ broße finieilnahme in dänemaen an der kekrankung des Reichspräſidenten Kopenhagen, 1. Aug. Die Nachrichten über die Beſorgnis um das Befinden des Reichspräſidenten' v. Hindenburg ſtehen in Dänemark im Mittelpunkt des öffentlichen Intereſſes. die geſtrigen Abendolätter, die die erſten Meldungen brach⸗ ten, waren raſch vergriffen. Die Morgenblät⸗ ter bringen die eingegangenen Nachrichten in großer Aufmachung. Sie veröffentlichen auch Aufnahmen des Generalfeldmarſchalls und Reichspräſidenten aus den verſchiedenen Ab⸗ ſchnitten ſeines Lebens. In ausführlichen Mel⸗ dungen der Berliner Berichterſtatter wird der tiefſe Eindruck geſchildert, den die Nachricht aus Neudeck in Berlin gemacht hat. In einem Artikel der„Berlingſke Tidende“ heißt es u..: Er iſt Deutſchlands gewaltigſter alter Mann, der nie gegen ſein feſt funda⸗ mentiertes, grundehrliches durchexerziertes deut⸗ ſches Gewiſſen handelte. Er iſt ſelbſt die In⸗ karnation des großen deutſchen Kuch in Japan Gnteilnahme am Befinden Hindenburgs 4 Tokio, 1. Aug. Die Nachricht über die Er⸗ krankung des Reichspräſidenten von Hin'den⸗ burg hat in japaniſchen politiſchen Kreiſen großes Bedauern ausgelöſt. Die ge⸗ ſamte japaniſche Preſſe bringt den erſten Be⸗ richt über die Erkrankung des Generalfeldmar— ſchalls und hebt dabei ſeine großen Ver⸗ dienſte in der Kriegs⸗ und Nach⸗ kriegszeit hervor. Verſchiedene führende Perſönlichkeiten haben ſich beim deutſchen Bot⸗ ſchafter nach dem Geſundheitszuſtand des Reichspräſidenten erkundigt. Dier eingeborene Terroriſten aus einem indiſchen befüngnis geflohen London, 1. Auguſt. Wie aus Kalkutta berichtet wird, ſind am Dienstag vier wegen re⸗ volutionärer und terroriſtiſcher Betäti⸗ gung angeklagte Eingeborene aus dem dorti⸗ gen Gefängnis entkommen. Ihre Flucht wurde begünſtigt durch einen heftigen Regen⸗ ſchauer, während dem die Wächter in dem Gebäude ſelbſt Zuflucht ſuchten. Sieben Gefan⸗ gene benutzten dieſe Gelegenheit, um ſich an einem aus zuſammengeknüpften Lendentüchern hergeſtellten Tau aus einem Fenſter in den Hof hinabzulaſſen. Dort erſtiegen ſie die Gefäng⸗ nismauer, indem ſie einander auf die Schultern kletterten. Die Wächter konnten drei Häftlinge, die ſich noch innerhalb der Mauer befanden, ffeſthalten. Die ſieben Häftlinge gehören zmeiner 1 Gruppe von⸗42 Texroriſten, gegen die ſeit Mürz verhandelt wird. Schweres Kraftwagenunglüch in Jütland Kopenhagen, 1. Auguſt. Bei Kolding in Jütland ereignete ſich am Dienstag ein Kraftwagenunglück, bei dem die deutſche Baronin Thyra von Jeniſch und ihr 20⸗ jähriger Sohn ſchwer verletzt wurden. Sie be⸗ fanden ſich nach einem Beſuch in Dänemark auf der Rückfahrt nach Deutſchland. Immee noch ſchwore fämpfe in fiärnten/ mumonne der zlucnen in sloflowien Belgrad, 1. Auguſt. Die Belgrader Ta⸗ geszeitung„Vreme“ veröffentlicht einen tele⸗ phoniſchen Bericht ihres Korreſpondenten aus Unterdrauburg von der ſüdſlawiſch⸗öſterreichi⸗ ſchen Grenze über die Lage am Dienstag. Dar⸗ nach dauerten die Kämpfe zwiſchen Aufſtän⸗ diſchen und Bundestruppen in Kärnten auch während des ganzen Dienstags an. Es ſoll ſich dabei ſogar um die blutigſten und verluſtreichſten Kampfhandlungen gehandelt haben, die während des ganzen Auf⸗ ſtandes in Oeſterreich zu verzeichnen waren. Die Aufſtändiſchen und die Bundestruppen hätten zahlreiche Tote und Verwundete zu beklagen. Das Gefecht wurde durch ein Manöver der Bundestruppen eingeleitet, die die Stellungen der Aufſtändiſchen hart an der ſüdſlawiſchen Grenze angriffen, um ſich dann in ſcheinbar regelloſer Flucht zurückzuziehen. Die Aufſtändiſchen fielen auf dieſes Manöver hinein und machten ſich ſogleich zur Verfolgung auf. Der Zweck des Manövers beſtand darin, die Aufſtändiſchen von der Grenze fortzulocken, da die Bundestruppen aus Sorge, ihre Schüſſe könnten auf ſüdſlawiſchem Gebiet einſchlagen, nicht ihre volle Feuerkraft entfalten konnten. Die Aufſtändiſchen gerieten bei der Verfolgung in einen Hinterhalt und wurden auf beiden Flanken angegriffen. Sie ergaben ſich aber nicht, ſondern verteidigten ſich den ganzen Tag. Das Manöver der Bundestruppen ſcheint ſchließ⸗ lich mißglückt zu ſein, weil die Aufſtändiſchen neue Verſtärkung erhielten und ſich mit ihrer Hilfe aus der Umklammerungbefreien konnten. Der Berichterſtatter der„Vreme“ erklärt wei⸗ ter, daß die Aufſtändiſchen überkeinen Nach⸗ richtendienſt verfügten, was ihr größter Nachteil gegenüber dem Bundesheer ſei. Ab⸗ teilungen, die im Laufe des Kampfes ausein⸗ andergeſprengt wurden, mußten über die Grenze nach Südſlawien, um nicht in die Hände der Bundestruppen zu fallen. Im Laufe des Montags und Dienstags ſeien etwa 350 Aufſtändiſche in kleineren Gruppen nach Südſlawien übergetreten Sie ſeien in Kroatien auf drei Orte aufgeteilt, nämlich auf Warasdin, Belovar und Poſchega. Sie könnten ſich frei bewegen, dürften aber die Orte nicht verlaſſen., Sie hielten gute Diſziplin, ſo daß ſich das Leben in den La⸗ gern und der Verkehr mit der Bevölkerung rei⸗ bungslos abwickele. Die„Vreme“ berichtet ferner von der Grenze, daß am Dienstag im Weſten Kärntens eine große Aufſtandsbewegung be⸗ gonnen habe. Es ſeien nunmehr auch dort heftige Kämpfe entbrannt. Die Aufſtändiſchen verſuchten einen konzentrierten An⸗ griffauf Klagenfurt. Die Erſchießung des Innsbruckher polizei⸗ leiters vor dem Wiener Militärgerichtshof Wien, 1. Auguſt. begann die Standgerichtsverhandlung vor dem Militärgerichtshof in Wien gegen die beiden Angetlagten Friedrich Wuraig und Chriſtian Meyer, die beſchuldigt werden, am 25. Juli gegen 15 Uhr den Kommandanten der Inns⸗ brucker Städtiſchen Sicherheitswache, Stabs⸗ hauptmann Franz Hickl aus Wien, auf der Straße erſchoſſen zu haben. Frau Dollfuß wieder in Rizioni Mailand, 1. Aug. Die Witwe des ver⸗ ſtorbenen Bundeskanzlers Dollfuß iſt am Dienstagnachmittag wieder in Rizioni eingetroffen. Sie wurde von ihren beiden Kindern und von Donna Rachele Muſſolini empfangen und begab ſich ſogleich im Kraft⸗ wagen zur Villa Sant Angele, wo ſie noch einige Zeit verbleiben wird. Deutſch⸗ polniſches Roggenabkommen auf ein miniſte Landwirtf näh ung Verlängerung des Abtommens über die gemeinſame Regelung der deutſch⸗ polniſchen Roggen⸗ und Roggenmehl⸗ Das Abkommen ausfuhr unterzeichnet. wurde gleichzeitig auf Grund der guten Erfah⸗ rungen mit der bisherigen Regelung für Rog⸗ gen und Roggenmehl auf Weizen und Weizen⸗ mehl ausgedehnt. Die Verlängerung gilt für ein Jahr. Auf deutſcher Seite hat das Abkom⸗ men Dr. Moritz, Miniſterialdirektor im „Macht Frieden!“ Mit dieſen Worten ſchied Oeſterreichs Bundeskanzler aus dem Leben. Sie wa⸗ ren ſeinletzter Wille und ſein Vermächt⸗ nis an die, die ſein Erbe antraten. Nach authentiſchen Zeugenausſagen ſollen ſie anders gelautet haben: Rintelen ſoll Frieden machen! Daraus könnten an ſich bedeutungs⸗ volle Schlüſſe für die gegenwärtige innerpoli⸗ tiſche Lage Oeſterreichs abgeleitet werden hin⸗ ſichtlich der Rolle, die der ehenfalls ſchwer⸗ verletzte Geſandte Oeſterreichs Rintelen, in der Aufſtandsbewegung geſpielt hat, und hin⸗ ſichtlich ſeines Verhältniſſes zu Dollfuß. Aber das erſcheint im Augenblick nicht mehr als das Weſentliche. Macht Frieden! mit dieſem Bekenntnis ſtarb der Mann, über den ſich jetzt ſchon die friſche Erde deckt, und deſſen politiſches Werk für Oeſterreich von unerhörter Tragik war. Um Oeſterreich den Frieden zu bringen, hat auch der Führer des nationalſozialiſtiſchen Deutſchlands ernent ſeine Hand geboten, indem er deneinzigen Wegizeigte, der überhaupt beſchritten werden kann: Macht Frieden mit dem Volke Oeſterreichs, und macht Frieden mit der Gemeinſchaft, der wir alle angehören! Macht Frieden mit den ewigen, unvergäng⸗ lichen Werten des eigenen Volkstums, gegen das ſich niemand ungeahndet vergehen kann!! Man hat zu Unrecht in gewiſſen auslän⸗ diſchen Hauptſtädten darauf ſpekuliert, daß die bisherige inneröſterreichiſche Entwicklung und das aus ihre reſultierende Verhältnis Oeſter⸗ reichs zum Reich eine Kluft aufreißen könnte, die unüberbrückbar ſei. Vielleicht hat ſich gerade das in den Tagen ſeit dem 25. Juli am deutlichſten gezeigt. Keine Stimme iſt in Deutſchland laut gewor⸗ den, die etwa Genugtuung über die tragiſchen Ereigniſſe in Wien ausgedrückt hätte. Gewiß iſt mit Dollfuß ein Mann hingegangen, der als Politiker auf das ſchärfſte ab⸗ gelehnt werden mußte, deſſen Ziele und Methoden zu überwinden waren, wenn nicht die Zukunft des deutſchen Volkes Oeſterreichs auf das bedrohlichſte gefährdet werden ſollte. Aber niemand hat dieſem Manne die menſchliche An⸗ erkennung verfagt, diejedem gebührt, der für ſeine Sache, auch wenn ſie eins ſchlechte iſt, ſterben kann. In den Februarkämpfen ſind hunderte ſi⸗ cherlich nicht der Schlechteſten in den Tod für die ihrige, die ſie. ebenfalls für die rich⸗ tige hielten, gegangen. Sie haben verzweifelt gekämpft bis zum Letzten, und abermals ſind ihnen in dieſen Tagen hunderte gefolgt. Darin aber nur liegt die unermeßliche Tragik. Menſchen haben gegeneinander geſtanden, die gleichen Blutes ſind, die einer einzigen großen Schickſalsgemeinſchaft angehören und die voneinander nur das eine trennte, daß der eine Teil glaubte, außerhalb dieſer Schickſals⸗ verbundenheit leben und gegen ihre Geſetze regieren zu können. Monate lang wurde dieſer Kampf verbiſſen geführt, unter unermeßlichen Opfern auf allen Seiten. Werte ſind dabei angetaſtet worden, die heilig ſind. Immer bedrohlicher ſchwelte das Feuer der Volksempö⸗ rung, trotz ſchärfſter Gewaltmaßnahmen der bewaffneten, ſtaatlichen Autorität. Bis daß ein 25. Juli kam. Wir wollen die einzelnen Phaſen der Tra⸗ gödie, die ſich- an dieſem Tage ſo ſchmerzlich er⸗ füllte, hinter uns laſſen. Nur das eine: es iſt eine gefährliche Torheit, die Ereigniſſe dieſer Tage als das Werk einer Handvoll Terroriſten und Anarchiſten anzuſehen. Die perſön⸗ liche Vergangenheit jedes einzelnen der aus dem Bundeskanzleramt heraus verhafteten Aufſtändiſchen ſpricht für etwas anderes und die Auſſtandbewegung, die im ganzen Lande aufflackerte, diktiert ebenſo deutlich einen anderen Schluß. Nur, wer ſich dieſe Tat⸗ ſachen vor Augen hält, wird der Wirklichkeit näherkommen können. Nur dann aber erhalten auch die letzten Worte Dollfuß', die ſein politiſches Teſtament wurden, eine andere Bedeutung. Der nahe Tod kennt keine Lüge und keine Vorausſetzung des eigenen Ichs. ahr verlü verfin Mu,(os Aunr) W 1 leichsminiſterium für Ernährn und Land⸗ wiktſchaft, und auf polniſcher Seite der polniſche „unterzeichnet. Sitzungsbeginn am Volksgerichtshof Berlin, 1. Aug. Der Volksgerichtshof nahm am heutigen Mittwoch ſeine Tätigkeit mit Verhandlungen in allen drei Senaten auf. Bei den heute zur Verhandlung ſtehenden Sa⸗ chen handelt es ſich um Vorbereitung zum Hochverrat durch Verſuche der Zerſetzungspro⸗ paganda bei Angehörigen der Polizei bzw. der Reichswehr. Macht Frieden, ſo aber lauteten die Worte, die geſprochen wurden, als der Bruder⸗ kampf ſeinen Höhepunkt erreicht hatte! Macht Frieden, das war der heiße Wunſch, der alle erfüllte, als die gemeinſame Front zerriſſen war, als fremde Willkür über dem Lande des eigenen Volkes triumphierte und Gegenſätze künſtlich geſchaffen waren, wo es nur Gemeinſamkeiten geben konnte!! Macht Frieden, dieſen Worte hätten, früher ausgeſprochen, die Kräfte zuſammen⸗ gefaßt und den Widerſtandsblock unangreifbar werden laſſen. Sie wären der Ruf des ge⸗ meinſamen Schickſals und der unlöslichen Ver⸗ bundenheit geweſen und ſie hätten die Größe der Zukunft garantiert. Aber ſind ſie zu ſpät gekommen? Wir wiſſen, daß ſie niemals zu ſpät kommen können. In dieſem Augenblick nur ſcheinen ſie noch immer ungehört verhallt zu ſein, obgleich ſie den letzten Willen eines Mannes entö halten, in deſſen Namen die heute in Oeſterreich Regierenden legitimiert ſind. Es war der letzte Wunſch, daß Frieden ſein ſoll und daß dem Blutvergießen ein Ende gemacht werde. Blut iſt weiter gefloſſen. Man hat ſein Soldatenwort verpfändet, um die Sicherheit der Aufſtändiſchen zu ge⸗ währleiſten. Wenn heute in Oeſterreich jemand fragen ſollte, welchen Kurs ein Soldaten⸗ ehrenwort unter den Verantwortlichen hält, man wird ihm antworten: Ich heiße Neu⸗ ſtädter⸗Stürmer! Frieden ſollte ſein und es wurde gehängt trotz aller Sol⸗ datenehre, trotz allem. Unſinnig, daß jemand daran denken könnte, die beiden Aufſtändiſchen in Schutz zu nehmen, die, um ihre Kameraden vor weiteren Folte⸗ rungen zu bewahren, bekannten, die tödlichen Schüſſe gegen den Bundeskanzler abgegeben zu haben. Ihre Tat iſt durch nichts zu be⸗ ſchönigen, aber ſie ſind ebenfalls geſtorben, wie Menſchen um einer Sache wil⸗ ben zu ſterben pflegen. Menſchen aber, die um einer Sache willen ſterben, können Märtyrer ſein. Ihr Tod kann neue Wun⸗ den aufreißen und die Gegenſätze ver⸗ tiefen. Am Mittwwochvormittag Hemerkungen Ein Soldaten⸗ Die Artentäter öſterreichiſchenun Ehrenwort kanzlers Dollfuß ben ihre Tat und he⸗ Schuld mit dem Tode geſühnt. Jh⸗ Tat war auf jeden Fall zu verdammen und verurteilen, denn nie darf bei den politiſch Auseinanderſetzungen der Revolver und Bombe zur ultima ratio werden! Es wir deshalb immer wieder eines der größten Ver— dienſte einer Revolution bleiben, daß die Durh fechtung ihrer Ziele ohne Blutvergieße vor ſich geht. Planetta und Holzweber, die ſich Unrecht ſetzten, haben gebüßt. Sie haben ihr⸗ Schuld bedauert und die Folgen ihrer Sthnn getragen wie ganze deutſche Männen „Ich habe aus glühender Vaterland⸗ liebe gehandelt“, ſo ſprach der deutſche Sol⸗ dat Holzweber in ſeinem Schlußwort. Mit dem Ruf„Heil Hitler“ ſtarben die, die man als feige Mordgeſellen und als blutgitrige Hunde bezeichnet hatte. Wie aber handilt die anderen, die„Ankläger“? Der Anwalt der Attentäter ſchleuderte den Gerichtshof und indirekt Herrn Fey und de anderen ſeine Meinung ins Geſicht wenn er ſagte: „Der Gerichtshof, der unter dem Vorſf eines Offiziers zuſammengetreten iſt, iſt on das Soldatenehrenwort, das den Anführer gegeben wurde, gebunden. Es ſteht einwand⸗ frei feſt, daß den Angeklagten freies Gele zugeſichert wurde und dieſe Zuſicherung ge⸗ geben wurde, als der Tod des Kanzler⸗ bereits bekannt war. Aber noch ein andere Wort verpflichtet den Gerichtshof. Der Wunſin des ſterbenden Kanzlers beſagte, es ſolle lein Blutvergießen mehr ſein, Dr. Rintelen ſoll⸗ Frieden machen.“ Wo blieb das„Soldatenehrenwort und die Zuſicherung freien Geleits? Sie haben ſich darum gedrückt! Man weiß ja nun⸗ mehr, was man von den„Ehrenworten“ dieſer Art von„Soldaten“ zu hal ten hatt! Im Zuſammenhang Die Habsburger mit den Wiener Vor⸗ gängen wurden Exkaiſerin Zita und„Erz⸗ herzog“ Otto die Frage vorgelegt, ob ſie nach Oeſterreich zurücktehren möchten. Die Antwor; lautete, daß ſie bereit ſeien, nach Oeſterreich zu reiſen, ſobald die öſterreichiſche Nation dieſen Wunſch zu erkennen gebe. Erzherzog Otto habe erklärt, daß er den öſterreichiſchen Thron be⸗ ſteigen werde, ſofern die extremi ſti.⸗ ſchen Strömungen in Oeſterreich beſeitigt ſeien. Auf keinen Fall werde er verſuchen, den Gang der Dinge zu beſchleu⸗ nigen, um eine vorzeitige Reſtauration zu er⸗ möglichen. Alles hänge jedoch von der Haltung Frankreichs, Englands und Italiens ab.(19h Niemand kann dem deutſchen Volke Oeſter⸗ reichs den Frieden ſehnlicher wünſchen, als das nationalſozialiſtiſche Deutſchland und niemand kann deshalb mehr hoffen, daß auch die jüngſten Ereigniſſe und die neuen Todesurteile und die, die ihnen vielleicht noch folgen werden, nicht dazu beitragen werden, daß eine neue Welle der Unruhe über das ge⸗ quälte Land brandet. Frieden muß nun endlich werden! Dieſer Frieden aber darf keine Grabesruhe, kein Triumph der Bajonette gegen den Volks⸗ willen und teine Sünde wider den eigenen Geiſt und das eigene Blut ſein. „Oeſterreich wird dieſen wahrhaften Frieden wiederfinden, wenn die jetzt zurückliegenden Ereigniſſe als eine Mahnung zur Umtehr ge⸗ nommen werden. Nur dann allein wird das Volt verſöhnt werden können und eine Prüfung abgeſchloſſen ſein, die nun— ſo glauben wir— Opfer übergenug gefordert hat. IIis. Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann(im Urlaub) Stelvertreter: Wilhelm Ratel. Chef vom Dienſt: Wilhelm Ratel. Berantwortlich für Reichs⸗ und Aufßenpoliuk: Dr. Wilhelm Katiermann(in Urlaub); Vertreter: Wil⸗ eim Raßzel: für! Wirtſchaftsrundſchau, Wilhelm atzel; für poliiiſche Nachrichten: Karl Goebel: für Unpolltiſches, Bewegung und Lokales: Herm. Macer: für Kulturpolitlk, Feuilleton, Beilagen: Willi Kürbel im Urlaub, Vertreter Hermann Wacher); für Sport: Fulius Etz; für den aat Max Höß, ſämtliche in Lan eim. Berliner Schrifneitung: Hans Graf Reiſchach Berlin, Sw) 68. Charlottenſtr. 15 6 Nachdruck lö'nil. Oriamal⸗ berichte verboten Sprechſtunden der Schrifneitung: Täglich 16—17 Ubhr (außer Samsiaa und Sonntag), akenkreuzbanner⸗Verlag.m. b. H. Verlagsleiter: urt Schönwin, Mannneim. Sprechſtunden der Verlags⸗ zeitung; 10.30—12 Ubr(außer Samstag u Tomeht. ernſpiech⸗Rr. für Veriag und Schriftleitung: 314 1, 254 86, 333 61/2.— Kür den Unzeigenteil neranworn.: Arnold Schmid, Mannheim. Morgen⸗Ausgabe A. Mannheim 19˙342 Morgen⸗Ausgabe K, Schwetzingen 983 Morgen⸗Ausgabe A, Weinheim 1s zuſammen 21 441 Ausgabe B mit Anzeigen der Früh⸗ und Abend⸗ ausgaben 4 Mannheim· Ausgabe B, Schwetzingen.. 2533 Ausgabe B. Weinheim zufammen 20114 Gefamt⸗D.⸗A, Juni 1934 41 555 Druck: Schmalz& Laſchinger, Abteilung Zeitungsdruck 2 S 62 * 1 d s⸗ Pol⸗ Mit mnman rige Alten den den er orſff ſt an jrern zanb⸗ zele „. zlet⸗ dere⸗ unſth kein ſoll⸗ ort jaben nun ten“ hal hang Vor⸗ „Erz⸗ nach ich zv zieſen habe n be⸗ i ſt.⸗ eich verde chleu⸗ u er⸗ ltung (19h deſter⸗ das and „ daß ieuen noch irden, s ge⸗ nun ruhe, Zolks⸗ Geiſt ieden enden ir ge⸗ das üfung hir— Ia. —— mb) 7 Dr. Wil⸗ ilhelm : für ader; örbel Sport: iche in Berlin, iainal⸗ 17 Ubr zleiter: erlags⸗ untag). 314 f1, wortl.: 19˙342 983 1 116 21 44¹ gsdruc 3 3 ———————————————————— ι⏑ι,Lre ee ee —-annren„„„—.— lalhennugiemmner „Hokemntreuzbanner“ Abendausgabe— Mittwoch, 1. Augu Zi +4 3 Ireiherr Ernſt von mt t egen die friegshetze— Internotionale ſinerkennung der deutſchen eoſſenhugieniſchen beſethebung In Zürich iſt dieſer Tage der internatio⸗ nale Kongreß eugeniſcher Organi⸗ ſationen beendet worden, der weit über die Fachwelt hinaus Beachtung in der Weltöffent⸗ lichkeit gefunden hat. Die Verſammlung, die unter Leitung des deutſchen Profeſſors Rüdin, des derzeitigen Präſidenten der Deutſchen Ge⸗ ſellſchaft für Raſſenhygiene, ſtand, nahm einen vom Vater der deutſchen Raſſenhygiene, Dr. Plötz, München, eingebrachten Antrag einſtim⸗ mig an, der ſich gegen die verantwor⸗ tungsloſe Kriegshetze in der Welt rich⸗ tet. Die Reſolution lautet: „Reſolution der Internationalen Föderation Eugeniſcher Organiſationen, angenommen am 21. Juli 1934 in Zürich auf Vorſchlag von Dr. Alfred Plötz, Deutſchland: Die in der letzten Zeit in vielen Staaten erfolgte Zunahme des Intereſſes und die Ausdehnung der Geſetzgebung auf dem Ge⸗ biete der Eugenik ermutigen die Verſammlung des Internationalen Verbandes Eugeniſcher Organiſationen, an der Gelehrte und Forſcher ſowie Sozialpolitiker aus Dänemark, Deutſch⸗ land, England, Britiſch⸗Borneo, Frankreich, Holland, Niederländiſch⸗Indien, Oeſterreich, Polen, Schweiz, Tſchechoſlowakei und Ver⸗ einigten Staaten von Nordamerika zugegen ſind, die Aufmerkſamkeit der hohen Regierun⸗ gen der ziviliſierten Staaten auf den Umſtand zu lenken, daß die Bevölkerung vieler Staaten beunruhigt iſt durch die Drohung eines neuen großen Krieges und daß ein ſolcher Krieg aufs neue gerade die durchſchnittlich tüchtige⸗ ren Männer in Maſſen dahinraffen wird, ſo daß angeſichts der nur äußerſt ſchwer und langſam erfolgenden Regeneration der wei⸗ tere Verluſt an tüchtigem Menſchenmaterial für die abendländiſche Kultur verhängnisvoll werden kann.“ Im Mittelpunkt der mehrtägigen Verhand⸗ lungen ſtand die Beſprechung des deutſchen Geſetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchſes, das zu zahlreichen Erörterungen und Anfragen an die deutſchen Vertreter Anlaß gab. Am Schluß wurde folgende Entſchließung angenom⸗ men, welche die Befriedigung ausdrückt, mit der man von den Fortſchritten der eugeniſchen Geſetzgebung in manchen Ländern Kenntnis nimmt: „Reſolution der Internationalen Föderation Eugeniſcher Organiſationen, angenommen am 21. Juli 1934 in Zürich auf Vorſchlag von Dr. Mijöen, Norwegen: Die Verſammlungsteilnehmer, die bei Ge⸗ legenheit der 11. Konferenz der Internationa⸗ len Föderation Eugeniſcher Organiſationen in Zürich anweſend ſind und welche die ver⸗ „Deulſche Wehr— Deutſche Ehr“ 1914—1934˙ Vorder- und Rückſeite der Erinnerungsmedaille, die der deutſchen Wehrmacht anläßlich der 20⸗ jährigen Wiederkehr des Kriegsbeginns gewid⸗ met iſt. Sie trägt auf der Rückſeite einen Aus⸗ ſpruch des Führers und wurde von dem Bild⸗ hauer Franz Beyer entworfen. ſchiedenſten Länder der Erde vertreten, ſtellen feſt, daß ſie in den viertägigen Verhandlun⸗ gen bei aller Verſchiedenheit ihres politiſchen oder weltanſchaulichen Standpunktes doch die tiefe Ueberzeugung geeint hat, daß raſſen⸗ hygieniſche Forſchung und Praxis für alle Kulturländer höchſt le⸗ benswichtig und unausweichlich ſind. Der Kongreß empfiehlt den Regie⸗ rungen der Welt, in gleicher ſachlicher Weiſe, wie dies bereits in einigen Län⸗ dern von Europa und Amerika ge⸗ ſchehen, die Probleme der Erbbiologie, Be⸗ völkerungspolitik und Raſſenhygiene zu ſtu⸗ dieren und deren Ergebniſſe zum Wohle ihrer Völker anzuwenden.“ maſſenentlalſungen ungariſcher kiſenbahner (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung.) Berlin, 1. Auguſt. Meldungen aus Klau⸗ ſenburg zufolge hat die rumäniſche Regie⸗ rung mehrere tauſend ungariſche Eiſenbahnbeamte ohne Einhaltung der Kündigungsfriſt mit ſofortiger Wir⸗ kung friſtlos entlaſſen. Wie es hierzu weiter heißt, handelt es ſich bei den Entlaſſenen um diejenigen Eiſenbahn⸗ beamten, die von der rumäniſchen Prüfungs⸗ kommiſſion zur Prüfung über die Kenntnis der rumäniſchen Sprache nicht zugelaſ⸗ ſen worden ſeien. Den Beamten wurde damals jedoch erklärt, daß ſie am 1. Januar 1935 ent⸗ laſſen werden würden. Die jetzt erfolgten Kün⸗ digungen kommen daher vollkommen überraſchen d. Die von der Entlaſſung be⸗ in Rumünien troffenen Eiſenbahner haben ſich ſofort an das Appellationsgericht in Bukareſt gewandt und dort gegen den rumäniſchen Staat Klage auf Wiedereinſtellung erhoben. Kommt die polniſch⸗litauiſche berſöhnungꝰ Warſchau, 1. Aug. Der polniſche Bot⸗ ſchaftsrat in Paris, Mühlſtein, iſt, aus Litauen kommend, in Wilna eingetroffen. Mühlſtein hielt ſich längere Zeit in Litauen auf und ſoll u. a. mit Staatspräſident Smetona verhandelt haben. In politiſchen Kreiſen wird ſeiner Miſſion in Kowno ſehr große Bedeutung beigelegt. Gleich nach ſeiner Ankunft in Wilna begab ſich Mühlſtein nach Pikliſzka, wo Marſchall Pil⸗ ſudſki gegenwärtig ſeinen Urlaub verbringt. Vogeſenfront in Bildern Die Staatlichen Muſeen eröffnen am 1. Auguſt im Berliner Zeughaus einen großan⸗ S Ausſtellungszyklus„Der Weltkrieg ild zeigt eine ſchwere deutſche in Bildern“ von Ernſt Vollbehr. Unſer Haubitze, die hinter den Häuſern des Städtchens Senn⸗ heim bei Mühlhauſen in Deckung gegangen iſt Dreitauſend parageaphen werden reformiert die neugeſtaltung des Sozialrechtes/ Ueberſichtliche ordnung ſtatt Poragraphenwuſt (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) Berlin, 1. Auguſt. Nach den letzten Textveröffentl'chungen der drei gro⸗ en Verſicherungsgruppen der Angeſtellten⸗ und Invalidenverſicherung ſowie der knappſchaft⸗ lichen Verſicherung vor etwa 10 Jahren hat das Sozialrechtsweſen durch die mannigfachen Veränderungen des Wirtſchaftslebens eine ſo vielfältige Ergänzung und Abänderung er⸗ fahren, daß der Rechtsſtoff der Sozialverſicherung einen Umfang angenommen hat, der eine klare Ueber⸗ ſicht über alle Einzelheiten der erlaſſenen Ge⸗ ſetze, Verordnungen und Ausführungsbeſtim⸗ mungen kaum mehr ermöglicht. Der ganze Fragenkomplex iſt in mehr als 3000 Para⸗ graphen zerſtückelt. Wenn Rechtsſachverſtändige behaupten, daß nur ganz wenig Perſonen mit der geſamten Materie vertraut ſind, ſo dürften dieſe Behauptungen angeſichts dieſer Zahl keineswegs übertrieben erſcheinen. Es kann dem Willen des Geſetzgebers aber niemals entſprechen, wenn der Rechtsſtoff ſo vielfältig und unüberſichtlich iſt, daß nur wenige vermögen, ſich auf Grund ein⸗ gehender Studien mit ihm vertraut zu machen. Gerade der Charakter der Sozialverſicherung und des Sozialrechtes bedingt eine klare und überſichtliche Geſtaltung ſeiner geſetzgeberiſchen Struktur, denn zahlreiche Veräſtelung der Volksgenoſſen werden von den einzelnen Be⸗ ſtimmungen— mehr ars dies bei den Para⸗ graphen der allgemeinen Geſetzgebung der Fall iſt— unmittelbar betroffen. Dieſe Aufblähung und tauſendfältige Sozialgeſetzgebung machte Maßnahmen zur Vereinfachung des geſamten Sozialrechts zur unbedingten Notwendigkeit. Der erſte Schritt wurde jetzt mit den vom Reichsarbeitsminiſter erlaſſe⸗ nen Verordnungen getan, die zahlreiche weſent⸗ liche Veränderungen und Neufaſſungen in der Reichsverſicherungsordnung, dem Angeſtellten⸗ verſicherungsgeſetz und dem Reichsknappſchafts⸗ geſetz bringen. Der Erlaß dieſer Verordnung ſtellt noch keine endgültige und umfaſſende Reformmaßnahme dar, ſondern lediglich die erſte Maßnahme zur Ueberleitung zu der ſpäteren allgemeinen Sozialverſicherungsreform des Reiches. Die neue vom Reichsarbeitsminiſter erlaſſene Verordnung enthält dahet auch keine Neu⸗ faſſung des geſamten Wortlautes der drei großen Verſicherungsgeſetze, ſondern bringt lediglich Abänderungen in den wichtig⸗ ſten Abſchnitten:„Gegenſtand der Verſiche⸗ rung“ und„Aufbringung der Mittel“. Trotz⸗ dem aber ſtellt dieſe Verordnung eine bedeu⸗ tende Vereinfachung der Sozialverſicherungs⸗ geſetzgebung dar, deren Rechtsſtoff den des Bürgerlichen Geſetzbuches an Umfang noch überſteigt. Der bekannte Novelliſt und Romanſchriftſteller Ernſt Freiherr von Wolzogen ſtarb im 79. Le- bensjahr in München an den Folgen einer Kehlkopferkrankung Juchthausſtrafen im prozeß gegen die ſlieſfuer fommuniſten Breslau, 1. Aug. In einem Hochverrats⸗ prozeß gegen 55 Kommuniſten aus Nieſky wurde am Mittwoch nach fünftägiger Verhandlung das Urteil verkündet. Die Haupt⸗ angeklagten Thiele und Unglaube erhiel⸗ ten wegen Verabredung und Vorberei⸗ tung zum Hochverrat Zuchthaus⸗ ſtrafen von 8 Jahren und 10 Jahren Ehrenrechtsverluſt von drei und fünf Jahren. 44 Angeklagte wurden zu Gefängnisſtrafen von insgeſamt 73 Jahren verurteilt. Die höchſte Gefängnisſtrafe von drei Jahren erhielt der Angeklagte Bruno Keller. Neun Angeklagte wurden freigeſprochen. Bei allen Angeklagten wird die Unterſuchungshaft auf die erkannte Strafe angerechnet. Jum zweiten male wegen ſilitärdienſwerweigerung verurteilt Das Militärgericht in Toulon verurteilte einen Rekruten, von Beruf Paſtor, zum zwei⸗ ten Male wegen Verweigerung des Militär⸗ dienſtes.— Nach der erſten Verurteilung, die ihm ein Jahr Gefängnis einbrachte, iſt er zum zweiten Male einberufen worden. Dieſesmal ſollte er ſich bei einem Artillerieregiment in Toulon melden. Der Paſtor verweigerte abermals den Dienſt und wurde nun⸗ mehr vom Militärgericht in Toulon zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Nach der Verbüßung der Strafe wird er zum dritten Male einberufen werden. die neueſte ſſeldung von der Rhön Hofmann(Mannheim) führt mit 400 Kilometer Dorſprung vor Hirth und Dittmar Gersfeld(Oberheſſen), 1. Auguſt. Wie uns ſoeben von unſerem zuſtändigen Mitarbei⸗ ter mitgeteilt wird, hat der Mannheimer Segelflieger Ludwig Hofmann bei ſeinem geſtrigen Flug nach Hameln eine Strecke von 168 Kilometer zurückgelegt. Der junge, erfolgreiche Mannheimer hat damit in der Ge⸗ ſamtflugſtrecke gegenüber den Könnern wie Dittmar, Hirth, Riedel uſw. einen Vorſprung vonüber 400 Kilometer. Bis heute mittag 2 Uhr gab es zahlreiche Re⸗ genböen, in deren Hintergrund ſich Kumulus⸗ wolken bilden, ſo daß mit Starts im Laufe des Nachmittags u. U gerechnet werden darf. End⸗ lich ſei noch mitgeteilt, daß man in Fachkreiſen über die Leiſtungen Hofmanns mächtig erſtaunt iſt. Die übrigen badiſchen Segelflieger, die auf der Rhön weilen, haben bei weitem keine ſo gute Maſchine zur Verfügung, wie dies bei ihrem Kameraden Hofmann zutrifft, und end⸗ lich verfügen ſie noch nicht über deſſen große praktiſche Erfahrung. Darteiamtliche bekanntmachungen Der Stellvertreter des Führers: Der Stellvertreter des Führers gibt folgende An⸗ ordnung bekannt: In Ergänzung meiner Verfügung 31/33 vom 15. Dezember 1933, erſchienen im Verordnungsblatt der Reichsleitung der NSDaAp, Folge 62 vom 31. Dezem: ber 1933, beſtimme ich, daß die Regierenden Bürgermeiſter und die Senatoren der Freien Hanſeſtädte als Mitglieder bei der Sektion Reichsleitung zu führen ſind. (gez.): Rudolf Heß. Die Arbeitsfront meldet: Der Leiter des Organiſationsamtes der DAß hat folgende Verfügung erlaſſen: Zur Anordnung vom 11. Juni 1934 betreffend Verbot jedes Verkaufs von Eintrittskarten uſw. wird ergänzend erklärt, daß unter das Verbot nicht der Verkauf von Büchern durch Werbe⸗ und Buch⸗ handelsfirmen fällt, die der Reichskulturkam⸗ mer eichsſchrifttumskammer) angehören und ſich als Angehörige hierzu ausweiſen können. (gez.): Selzner, „Hakenkreuzbenner⸗ T geduckte Land. .5 — ——— Olpreußilces Mbendmafl 1914 Nach einer wahren Begebenheit Von E. H. Burg. durch sehe ich die alte Truhe. Denkschr. ostpr. Pfarrer) Wieder iſt ein Sommertag, gewitterſchwül und ſchickfalsträchtig Es wuchs eine Wolle im Oſten und peitſchte Blitze über das Und wie die Wetterwand zerklaffte, da zuckte gelbes grelles Licht über dem Aufruhr der Erde und der Menſchen, über Flüchtige, Gehetzte, gepeitſchte Wa⸗ genzüge, ſtöhnende Tiere, Irrfahrten in Elend und Heimatloſigkeit. Durch die Nacht flackert Gewehrſeuer, Brände lodern am Horizont und ſagen: Blut! Glühende Eiſenkerne berſten am Himmel und brül⸗ len: Krieg! Glocken gellen und Gebete ringen. Männer ſtemmen ſich gegen Schick⸗ ſal. Der fahle Mond ſteht mitternächtig über Gräben und Kreuzen, an denen vor⸗ bei die Ströme der Flüchtigen vorüber⸗ rinnen weh und wund, heute und mor⸗ gen. Es gibt nur eine Sehnſucht und die heißt: nach Weſten! da iſt Ruhe, der Schild, das Geborgenſein vor der Ruſſenflucht. Hart hinter den mahlenden, ächzenden Ko⸗ lonnen klappen die Hufe der Koſakenpa⸗ trouillen. Am Rande des Verderbens vor den Klauen des vielköpfigen Ungeheuers, das ſich ziſchend durch die Wälder ringelt, zum tödlichen Prankenhiebe bereit, liegt die kleine Stadt, abgeriegelt, abgeſtorben, ohne ſichtbares Leben in ſich verkrampft wie ein wundes Tier. Die Meute ruſſi⸗ ſcher Granaten reißt lange Fetzen aus ih⸗ ren Flanken. Wenn ſie in Rudeln durch die Lüfte ziehen, im dröhnenden Orgelre⸗ giſter, ſich herausbiegend drüben aus den verwaſchenen Waldrändern über den dun⸗ ſtigen Wieſen, um die Landſtürmer in der deutſchen Friedhofsſtellung zu ſuchen, ſtockt den Zurückgebliebenen, Verſtörten, in die Keller Gekauerten der Atem. Er⸗ löſung iſt es faſt, wenn der Donnerkeil lohend zwiſchen die Häuſer fährt und röt⸗ liche Trichter über das Pflaſter jagt. Nur frühmorgens in der bleichen Dämmerung, bevor ſich der Ruſſe den Schlaf aus den verklammten Gliedern geräkelt hat, er⸗ wacht für eine haſtige Stunde ſpukhaftes Leben in der ſcheintoten Stadt. Dann huſchen Geſtalten und wiſpern Stimmen, und Schemen entſteigen den Kellern. Män⸗ ner und Frauen in Umſchlagetüchern— viel weißes Haar— Treue, die nicht ſchei⸗ den kann. Hingabe, Entſagung, Liebe, die ſich erfüllen müſſen nach den Geſetzen einer inneren Stimme. Wird heute ihr Geſchick ſich vollenden? Das Frührot ging ſo blutig auf, und die grauen Landſturmleute aus den Gräben haben ſo ſtille, ernſte Geſichter. In den Obſtgärten ſchnattern die Enten, in den Ställen brüllt das Vieh. Da ſchwanken Waſſereimer über die Straße und Senſen⸗ ſchnitt klirrt in den Wieſen. Wem Gott ein Amt gab, vor den Menſchen und den Tieren, der ſoll es auch nicht laſſen in der letzten Stunde Not. Der dieſe Worte ſprach, wahrhaftig und freudig, aus der tröſtenden, feierlichen Kraft ſeiner Seele heraus, der Pfarrer des Ortes, ſteht ruhig und rauchgeſchwärzt vor dem zerſtörten Portal ſeiner Kirche. Er kommt von ſei⸗ nem nächtlichen Rundgang durch die deut⸗ ſche Friedhofsſtellung, wo Tod und Le⸗ ben nebeneinander wohnen, oft nur durch ſchmale Erdmauern getrennt. Hinter dem efeuumſponnenen Sockel einer Grabfigur aus blindem Marmor, die mit ausgebrei⸗ teten Armen unbewegt herniederſah, hatte man einen Schwerverwundeten gebettet, einen fungen Menſchen noch, den beim Schanzen eine Garbe des ruſſiſchen Streu⸗ feuers niederwarf. 45 Der Soldat wußte nichts von ſeinem Sterben und ſchlummerte in den Armen des Geiſtlichen, der lind und leiſe auf ihn einſprach, leidlos in die Ewigkeit hinüber. Doch das Bild des ſterbenden Kriegers. in der zerriſſenen Erde des Gottesackers, verläßt den Geiſtlichen nicht, es arbeitet mächtig in ihm und gibt ſeinem Seelen⸗ hirtentum ein Gefühl von Größe und Not⸗ wendiakeit, das ihn durchdringt. Wo ſind die kleinen, bohrenden Zweifel und An⸗ fechtungen der letzten Tage, die flüſternden 40 Aus oſlpreuße Verſuchungen, ſich in Sicherheit zu bringen vor der flawiſchen Flut? Beſchämt und dankbar empfindet der Gottesmann die Er⸗ höhung dieſer Stunde, die gnädige Erret⸗ tung aus unwürdigem Kleinmut.„Tod, wo ſind nun deine Schrecken?“ Das Lied, von tiefen Orgelſtimmen getragen, hüllt ſein Denken ein wie ein wärmender Man⸗ tel. Er glüht von einem neuen, heftigen Eifer, der ſich nach Bauernart hinter einem frohgemuten, tatkräftigen Ernſt verbirgt. Jetzt ergreift er einen Feuerhaken, den ein Soldat geſtern in den Pflaumenbäu⸗ men des Pfarrergartens hängen ließ, und ſtochert die ſchwellenden Balken zur Seite, die den Zugang zur Kirche verſperren. Ehe die Feuerſchlünde ſich drüben beim Ruſſen wieder öffnen, müſſen die Kirchenbücher und Dokumente gehorgen ſein. Bald ſchwankt das ehrwürdige Gut, Zeugnis über Leben und Tod für eine lange Reihe harter oſtpreußiſcher Geſchlechter, in Zelt⸗ planen und Wachstuchdecken die Treppe herab. Da iſt ein Granatloch, die Laſt ſinkt hinein, eine ſteinerne Grabplatte ver⸗ ſchließt den Schatz, die Männer faſſen ſich bei den Händen und ſtampfen mit ihren groben Stiefeln das aufgeſchüttete Erdreich feſt, bis es eine lehmharte Kruſte wird. Dann ſtehen ſie ſchweigend, die Stirnen geſenkt, als beteten ſie um Auferſtehung Und wie der Gottesmann den ſchmalen Kopf hebt, da geſchieht es ihm, daß ein Strom eherner Laute vom Glockenturm der alten Kirche herniederwallt. Er glauot an Unfaßbares, an ein Wunder, eine Of⸗ fenbarung, er will, hineingeriſſen in einen Wirbel heiligen Erſchreckens, hin zum Glockenturm ſtürzen, da ſieht er einen wun⸗ derlichen Zug ſchräg über den Kirchenplatz kommen: Mütterchen find's im Sonntags⸗ ſtaat, kleine welke Geſichter unter großen Tüchern— alte Männer dann— drei, vier— ganze Gruppen— ſchwankend und — verborgen unter der Jahre Laſt, angetan mit dem ſteifen Schwarz der Konfirman⸗ den, das Geſangbuch unter dem Arm— eine ſeltſame Prozeſſion von Einfalt und Hilfloſigkeit in dieſer Umgebung der Zer⸗ ſtörung, nähern ſie ſich der Kirche mit ahnungsloſen Kindermienen und kleinen wippenden Schritten. Da reißt es den Pfarrer zuſammen, als träfe ihn Senſen⸗ ſchnitt: ein goldenes Kreuz flammt vor ihm auf und die Erkenntnis: Sonntag iſt heute! Er eilt ins Haus und weiß nicht, wie es geſchehen iſt, daß er plötzlich, friſch gekleidet und von einer ungeheuren Lei⸗ denſchaft der Gegenwart erfüllt, auf der Kanzel ſteht, in dem hohen Raume, den die Sonne, durch gemalte Scheiben brechend, in lange, blumige Streifen zerſchneidet. Er hört ſeine Worte aus der Unendlichkeir widerhallen. Iſt das noch ſeine Stimme? Und die da unten, ſeine Gemeinde?— Wie durch einen Schleier ſieht er die Ge⸗ meinde ſich dehnen, ins Grenzenloſe ſchwel⸗ len. Bärtige, graue Feldſoldaten ſtrömen in die Kirche und reihen ſich, wändelang, die Hände über dem Helm gefaltet. Chöre tiefer, klangvoller Stimmen, wie Mauern ſtehend. Der Pfarrer heißt die Abendmalgeräte holen, die der Küſter im Garten vergrub. Die Soldaten treten zurück und bilden einen Halbkreis um ſchnell hergerichtete Tiſche, den Leib des Herrn zu empfangen. an ſein Ohr: ſchleppenden Schritt. Stunde entnehmen der alten Truhe vielfaches Piucht der Russen aus Lyck lauten Eifer der —* 7 Aller Augen ſind auf die Tür gerichtet. In der Ferne löſt ſich ein Schuß. Die Männer ſtehen und ſtarren auf das zer⸗ ſchoſſene Portal, durch das eben der hohe Tag mit fliegender Helle bricht. Wie qualvoll dieſes Warten iſt! Angſt ſchneidet grell in ihr Bewußtſein. Da ſtürzen die Abgeſandten hervor— ihre Mienen ſind bleich, ihre Kleider beſudelt — ſo ſtehen ſie vor dem Pfarrer, keuchend, verſtört und melden das Unfaßbare: daß die heiligen Geräte verſchwunden ſind, zerriſſen, zerpflügt, zermahlen von den Geſchoßeinſchlägen der letzten Nacht! Der Pfarrer ſteht inmitten ſeiner auf⸗ geſcheuchten, aufgewühlten Gemeinde. Er fühlt aller Augen auf ſich brennen, aller Stimmen in ſich branden, ſeine Stirn iſt rein und hell, feſt ſchließen ſich die ſchma⸗ len Lippen, in den weit geöffneten Augen iſt ein fernes Leuchten, eine Viſion wan⸗ delt vor ihm her heilige Gefäße, einer alten Truhe entſteigend, und eine Stimme tönt „Gehe, es wird dir alles gegeben“, Da ſchreitet er, mit Schritten, die einem unirdiſchen Willen gehorſam ſcheinen, ſchräg durch das Kirchenſchiff, durch die Menſchengaſſe, die ſich ihm rechts und links öffnet. Vor der eiſenbeſchlagenen Truhe, die ſeit Menſchengedenken verſchloſſen und ver⸗ ſtaubt im Winkel ſtand, zögert er den Er ſteht und taſtet, er ſchaut und ſinnt und biegt die Hände vor das Geſicht, als müſſe er ſeine Augen vor den Strömen magiſchen Lichtes wah⸗ ren, die, nur ſeiner Seele ſichtbar, aus den Tiefen der Truhe hervorquellen: in fil⸗ bernen Pokalen bernſteinfarbener Wein, ſich wandelnd zum Herzblut Chriſti, rubin⸗ rot funkelnd.„Oeffnet“, ſpricht er. Und die Staunenden, vom Wunder dieſer Erfaßten, die ihn umdrängen, Abendmahlgerät, Wein, Brot und Kelche und e Patenen. Inbrünſtig ſes Erlebniſſes hervor⸗ ſteigend, vollzieht ſich die — hohe Feier, in einer Trunkenheit des Geiſtes, jung und ſtark wie die aufgehende Sonne. Im Nachbarabſchnitt beginnt Ge⸗ wehrfeuer zu brodeln. Als der Abend linde Schleier über den ſchmale Horn des dern zeigt, bringt eine Huſarenpatrouille die Meldung, daß der Feind abgezogen ei Da zerſpringt der eiſerne Ring, der um die Seele der todgeweihten Stadt geſchmie⸗ det war, und ein Jubel ohnegleichen bricht aus ihr hervor. Aus allen Kellern und Verſtecken ſtrömen ſie herbei, grau und halb blind von vieler Tage Haft. Die Glocken ſind entfeſſelt, die Orgel dröhnt wie von unſichtbarer Hand. Der Widerſchein der Freudenfeuer erobert weithin den grünlichen Abendhimmel. Ein Schickſalstag gleitet in die Ewigkeit. Die Kuſten in Oſtprenſen Großfürſt Nikolai Nikolajewitſch, raſender Deutſchenhaſſer, aber ein Feldherr von Bedeutung, führte den Oberbefehl über die Millionenarmeen des Zaren. Er griff an in der Richtung des ſchwächſten Widerſtandes, und er zerſchlug in den er⸗ ſten Kriegstagen bereits das öſterreichiſche, uneinheitlich zuſammengeſetzte und unein⸗ ns ſchwerſter Leidenszeit aus den Schächten die⸗ arben breitet und das ondes hinter den Wäl⸗ heitlich geführte Heer. Von den Nieder⸗ lagen in Galizien, wo ſich die deutſchſtäm⸗ migen Regimenter Oeſterreichs in einem über alle Maßen heroiſchen Kampfe ver⸗ bluteten, hat ſich die Habsburger Mo⸗ narchie nie wieder erholt. Als Frankreich in Not geriet, beſchwor es Nikolajewitſch, doch um Himmelswillen auch gegen Deutſchland vorzugehen, um deutſche Kräfte zu binden. So ſetzte denn der ruſſiſche Oberbefehlshaber zwei Ar⸗ meen gegen Oſtpreußen in Marſch: von Oſten her die Niemenarmee unter Ren⸗ nenkampf, von Süden her die Narew⸗ armee unter Samſonoff. Der ruſſiſche Plan entbehrte nicht der Großzügigkeit: er ſah die Zuſammenarbeit der beiden ge⸗ trennt marſchierenden Armeen zum Zwecke des gemeinſamen Schlagens gegen die deutſche Armee des Generals von Pritt⸗ witz und Gaffron vor. General von Prittwitz nahm an⸗ fangs den Kampf auf. Seine Regimenter ſchlugen ſich vorbildlich, aber bald machte ſich die ruſſiſche Uebermacht verhängnisvoll bemerkbar. Und da Prittwitz den Gegner für beſſer geführt hielt, als er es tatſächlich war, und befürchtete, in die Zange zwi⸗ ſchen Niemen⸗ und Narewarmee zu kom⸗ men, gab er den Rückzugsbefehl und ge⸗ dachte, alles Land öſtlich der Weichſel den Ruſſen hue über⸗ laſſen. Ein harter und folgenſchwerer Beſchluß: denn es waren nicht ziviliſterte Armeen, die nachſtießen und deutſches Land beſetzten, ſondern aſiatiſche Horden, die brandſchatzend und mordend blühende Landſtriche verheerten, Frauen und Kin⸗ der niedermachten, Dörfer und Städte in Brand ſetzten und offenſichtlich eine Wüſte aus Deutſchland machen wollten. Furcht⸗ bares Elend kam über Oſtpreußens Be⸗ völkerung. Alle Wege waren verſtopft mit flüchtenden Bauern und Bürgern. In den tiefen Wäldern ſtreiften blutgierige Ko⸗ ſaken nach deutſchen Einwohnern, die ſich in die Unwegſamkeit geflüchtet hatten. Wie im dreißigjährigen Kriege, ſo hatten auch jetzt in Oſtpreußen Dörfer und Städte ihre Traulichkeit verloren und waren zu Men⸗ ſchenfallen geworden Hunger und Seuchen drohten auszubrechen Aſien war über Europa gekommen, die Scharen Dſching⸗ hiskhans wüteten im Land. Prittwitz wollte all dieſes in Kauf neh⸗ men, um die Weſtarmee nicht zu belaſten. War im Weſten der Krieg gewonnen, 10. mußte die ſiegreiche Armee von Frank⸗ reichs Feldern auch die heimatlichen Flu⸗ ren im Oſten freifegen von fremder Bar⸗ barei. Flüchtlinge Dem Tod entgegen geht das Heer. Geisterhaft schwankt der Zug daher, Geschütze donnern in einemfort, Granaten zischen und heulen Mord Und schmettern vernichtend ins Dorf hinein. Alle Himmel brennen. In flackerndem Schein Sieht man verstörte Menschen vorüberrennen. imren Sohn an der Hand, Am Arm ein Kind. Eins unterm Herzen, Das Gesicht verkrallt in zuckenden Schmerzen, Geht eine Mutter durch Nacht und Wind. Fremd unter ihren Füßen bebt das Land. Donnernd, mit jagenden Hufen ziehn Vorwärts zur Front die Batterien. Und der Knabe zur Mutter, die leise weint: I Mutter, sag', ist das alles der Feind?e Sie schreitet stumm. Dann, zögernd, schaut sie nochmal um, Und Schlag auf Schlag dumpf hin und schwer. Starr blickt sie in das Feuermeer. Sie weint nicht mehr. Siè spricht kein Wort, Sie packt den Knaben und hastet fort. Der will sie angstvoll am Aermel zieh'n, »Mutter, mich hungert, Wo gehn wir hin?⸗ Wir stolpern vorwürts in die Schlacht——— Inhr Biig zorfklattert in der Nacht. Kriegsfr. Gefr. Roth. — — — — —— 3 —————— Abendausgabe— Mittwoch, 1. Auguſt——34 Was alles geſchehen iſt olgenſchwerer Zuſammenſtoß. Auf der 41 f4 in Feudenheim ſtieß eine Rad⸗ Rharln mit einem Perſonenkraftwagen zuſam⸗ men und ſtürzte. Dadurch, daß das Fahrzeug über ſie hinwegging, erlitt ſie am ganzen Kör⸗ er Hautabſchürfungen. Nach Anlegung eines kiotherbandes wurde die Verletzte mit dem Sanitätswagen in das Allgemeine Kranken⸗ haus gebracht. Beleuchtungs⸗Razzia. Bei einer auf der Sek⸗ kenheimerlandſtraße vorgenommenen Prüfung des Kraftfahrzeugverkehrs in Bezug auf Be⸗ fia tung, wurden neun Kraftfahrzeuge bean⸗ ſtandet. Lebensrettung. Beim Baden im Rhein am Strandbad geriet eine Frau in die Gefahr des Ertrinkens. Sie konnte noch rechtzeitig gerettet und ans Ufer gebracht werden. Motor in Brand geraten. Die Berufsfeuer⸗ wehr wurde nach der Auguſta⸗Anlage 31 ge⸗ rufen. Dort war auf der Straße der Motor eines Laſtwagens aus bisher noch nicht ermit⸗ telter Urſache in Brand geraten. Das Feuer wurde mit Speziallöſcher gelöſcht. Materialbrand. Kaum waren die Fahrzeuge wieder eingerückt, als ein weiterer Alarm nach der Frieſenheimer Straße 14 erfolgte. Dort war ein Stapel Malzkeime in Säcken infolge Selbſtentzündung in Brand geraten. Die Ge⸗ fahr wurde durch Ablöſchen und Auseinander⸗ ziehen des Materials beſeitigt. Auguſt— der Ernkemonatl Wenn das wogende Getreide in ſeinem ſchö⸗ nen goldenen Glanz, aus dem der farbige Mohn und die Kornblumen dem Wanderer entgegenwinken, von den Schnittern und den Mähmaſchinen niedergmäht am Boden liegt, und dann die Kornmandeln über die abgewäh⸗ ten Felder hin verteilt ſtehen, dann iſt das Jahr 1934 in der Vollkraft ſeines Lebens, aber in der Ferne winkt ſchon der Herbſt. Für den Bauersmann iſt aber noch nicht Zeit zum Hinter der Getreideernte ſteht bereits er Beginn des neuen Wirtſchaftsjahres. Nach der Ernte iſt für die Bauern die erſte Arbeit der Stoppelſturz, eine beſonders wichtige Bo⸗ denmaßnahme vor Eintritt des Herbſtes. Die abgeernteten Feldfrüchte hinterlaſſen nämlich den Ackerboden in einem mürben Zuſtand, in der ſogenannten Schattengare. Gare bedeutet Waſſer, Luft und Wärme im Boden, bedeutet überhaupt das Leben in der Scholle. Dieſen gſte V gilt es zu erhalten, weil er die wich⸗ tigſte Vorausſetzung für das Gedeihen der Feld⸗ früchte iſt. Sobald aber die Beſchattung des Bodens wechſelt, geht dieſer Zuſtand unter dem Einfluß von Wind und Sonne alsbald wieder verloren. Durch den Stoppelſturz, durch die Durchſchneidung des Ackerbodens mit dem Schälpflug wird die oberſte Bodenſchicht rich⸗ tig gewendet und die unzähligen Unkrautſamen, die mit der Getreidefrucht reif geworden ſind, keimen dann raſch aus, und mit der nachfol⸗ genden Herbſtfrucht werden die jungen Pflänz⸗ chen vernichtet. Würde man die Stoppel aber erſt im ſpäteren Herbſt umreißen, dann wäre im kommenden Frühjahr die Unkrautbekämpfung weſentlich ſchwieriger. Um eine durchgreifende Bekämpfung des Unkrautes zu erreichen, muß daher die Stoppel ſo raſch und ſo flach als möglich gewendet werden. Abſchied vom Schulleiler Lehrer und Schüler der Luzenbergſchule muß⸗ ten in den letzten Schultagen erfahren, daß ihre Ferienfreude keine ungetrübte ſein ſollte. Ein tüchtiger Schuß Wermuth wurde allen in den gegoſſen. Es galt, mit dem letzten chultag Abſchied zu nehmen von dem von allen hochverehrten Rektor Paul Schmidt. Erſt ſieben Monate war Rektor Schmidt an der Schulabteilung tätig geweſen; aber in dieſer verhältnismäßig kurzen Zeit hat er es durch ſeine ganze Art verſtanden, die Herzen der Schüler und Lehrer für ſich zu gewinnen. Er war ein Schulleiter und Vorgeſetzter in des Wortes beſter Bedeutung, ſeinen Schülern ein väterlicher Freund, an dem alle mit Begei⸗ ſterung hingen; ſeinen Kollegen nicht nur ein Vorbild an Pflichterfüllung, ſondern auch ein treuer, hilfreicher Kamerad, den ſie mit all ihren Sorgen aufſuchen konnten, der ihnen ſtets mit Rat und Tat zur Seite ſtand. Als treuer Kämp⸗ fer für Adolf Hitler und ſein Werk hat er alle begeiſtert, in Selbſtaufopferung und Unter⸗ ordnung unter das Ganze der Gemeinſchaft zu dienen. Was er mit Liebe und Einſicht in die Herzen gepflanzt hat, wird immer darin wur⸗ zeln und einſt reiche Früchte tragen. Nun ſcheidet er, um an einer anderen Schul⸗ abteilung weiterzuwirken zum Segen aller, die in ſeiner Umgebung ſind. Aus dankbarem Her⸗ zen rufen ihm zum Abſchied die Eltern, Schü⸗ ler und Lehrer von Luzenberg zu: „Glückauf zu neuen tapfern Taten! Und mög' die neue Saat geraten!“ Vergünſtigungen für Circus J. Buſch! Das Preſſebüro des Circus J. Buſch teilt mit: In⸗ folge des enormen Andranges zur geſtrigen Er⸗ öffnungsvorſtellung hat ein Teil der zu dieſer Vorſtellung ausgegebenen Propaganda⸗Karten leider nicht mehr berückſichtigt werden können. Um nun denjenigen, die noch im Beſitz eines ſolchen Propaganda⸗Scheines ſind, doch noch Gelegenheit zu geben, von dieſer Vergünſtigung Gebrauch zu machen, hat Direktor Buſch be⸗ timmt, daß die Scheine auch für die weiteren Lorſtellungen ihre Gültigkeit behalten. — 33 5 5 5 3 1 5*5—* —* —— f— Ob ihm Mannheim gefällt? Meiſter Petz intereſſiert ſich für alles Zirkusromantik Jirkus Buſch eröffnet und— enkzückk: Schwer rumpeln die Wagen mi' dem fahren⸗ den Volk über das Pflaſter der Groſtſtadt und in wenigen Stunden erhebt ſich auf dem wei⸗ ten, kahlen Meßplatz die weiße Zeltſtadt. Exoti⸗ ſche Völker, exotiſche Tiere, die ganze phantaſti⸗ ſche, farbenbunte Pracht der Zirkas⸗Requiſiten beleben das Stadtbild, geben ihm für kurze Zeit internationales Gepräge, verbunden mit dem prickelnden Reiz des Geheimnisvollen, Fremartigen. Zirkus! Du Zauberwort von faſzinierendem Klange! Den biederen Bürger ſchreckſt du aus ſeiner altgewohnten, behäbigen Behaglichkeit, die Jugend reißt du in einen Begeiſterungs⸗ taumel! Unwiderſtehlich erfaßt einem der Zau⸗ ber der Manege! Auf tauſend Schritte riecht es förmlich nach Senſation, Gefahr, Spiel und Kampf! Jugenderinnerungen werden wach und mit der behaglichen Abgeklärtheit des Alters denkt man lächelnd zurück an die Zeit, als man mit heller Begeiſterung und heimlichen Gruſeln ſeinen Karl May verſchlang! Schrek⸗ kensnächte in der endloſen Wüſte, furchtbare Abenteuer in den Dſchungeln, die Kämpfe des weißen Mannes mit der fremden Raſſe, lau⸗ ernde Tiger, anpirſchende Löwen, giftige, heim⸗ tückiſche Nattern— alle dieſe bunten Bilder ziehen ſchemenhaft am geiſtigen Auge vor⸗ über— und ein klein bißchen Wehmut bleibt Wehmut über das entflohene Kinder⸗ and. Dafür aber iſt unſere heutige Jugend mit hellem Entzücken auf dem Plan— und lange vor Beginn der erſten Vorſtellung des Zirkus Buſch glich der Meßplatz einem rieſigen Heerlager. Oft ſchon wurde die Meinung geäußert, daß die gute, alte Zirkuskunſt auf dem Ausſterbe⸗ etat ſtünde. Nun, die geſtrige Eröffnungs⸗ Vorſtellung des Zirkus Buſch beweiſt uns das Gegenteil! Der Beſuch war ausgezeichnet und— das ſei ganz ehrlich erwähnt— wohl keiner der Beſucher wird von dem Gebotenen enttäuſcht geweſen ſein. Man merkt an der Programm⸗Zuſammen⸗ ſtellung und vor allem an den hohen artiſti⸗ ſchen Leiſtungen, daß hier eine ſtraffe Hand die Zügel führt. Jede, aber auch die kleinſte Dar⸗ bietung verrät Geſchmack, Können und Phan⸗ taſiebegabung. Aeußerſt reizvoll die Lichteffekte, die mit ausgeſuchter Raffineſſe den Zuſchauer immer aufs neue begeiſtern. Ueber drei Stunden ziehen die wechſelvollen Bilder an unſeren Augen vorüber, keine Ermüdung tritt ein und Beifallſtürme, aus ehrlichem Herzen gegeben, brauſen durch das Zelt. Jedenfalls, wir haben mit Freude zur Kenntnis ge⸗ nommen: „Der Zirkus Buſch kann was!“ Aus dem äußerſt reichhaltigen Programm ſei vor allem einmal die ganz ausgezeichnete Dreſ⸗ ſurarbeit bei der gewaltigen, gemiſchten Raubtiergruppe hervorgehoben. Der Meiſterdompteur Sylva Kantor demonſtriert hier bei ſeinen gefähr⸗ lichen Vorführungen eine innige Verbundenheit von Menſch und Urwaldtier. Wundervolles Pferdematerial ſieht man bei den eleganten Freiheitsdreſſuren, deren Exaktheit und Figurenreichtum bewun⸗ dernswert iſt. Großartig auch Buſchs tanzende Elefanten, die eine überaus große Anziehungskraft aus⸗ üben und durch ihre Vorführungskünſte ihre hohe Dreſſureignung beweiſen. Eine 75jährige im Sattel! Ja! Und das iſt tatſächlich erſtaunlich. Frau Thereſe Renz zeigt ihre Künſte auf„Malachit“ und„Dionar“ in höchſter Vollendung— und mit einer Leichtigkeit und Eleganz, daß man nicht glauben kann, daß hier wirklich eine Grei⸗ ſin(man ſieht ihr das beſtimmt nicht an) die Zügel führt.— Infolge der Fülle des Pro⸗ gramms iſt es leider nicht möglich, auf Einzel⸗ heiten der hochbeachtlichen Darbietungen noch näher einzugehen— erwährt ſei lediglich noch die wunderbare, ſenſationelle Waſſer⸗Pantomime, die dem ganzen, wechſelvollen Geſchehen die Krone aufſetzt. Wir wollen nicht anſtehen, dem Unternehmen, dem wir auch weiterhin gute Erfolge wünſchen, das Prädikat„Ausgezeichnet“ auszuſtellen. Buſch wirbt durch Leiſtung! eme. Woran ſterben unſere Almen? kann der Ulmenkod verhinderk wer den? Von überall im deutſchen Reiche kommen Meldungen, daß der Ulmentod immer mehr Opfer fordert. Ganze herrliche Alleen hat er ſchon vernichtet und unzählige Bäume, die von der Krankheit befallen waren, mußten der-Axt zum Opfer fallen. Kahl ragen mit leeren Aeſten und Zweigen die Bäume in die Luft, und es iſt, als ab ſie uns zuriefen: Rettet uns! Ver⸗ hindert die Ausbreitung der Ulmenkrankheit! Wer eine Krankheit bekämpfen will, muß ihre Urſachen kennen. Die Urſache des Ulmentodes iſt jetzt bekannt, und es iſt hier wie ſonſt im Leben,— klein ſind die Urſachen und groß die Wirkungen. Der tatſächliche Urheber all des Unheils iſt ein mikroſkopiſch kleiner Pilz. „Graphium ulmi“ nannte ihn die Wiſſenſchaft. Ihn müſſen wir des Mordes an unſeren ſchö⸗ nen deutſchen Ulmen ſchuldig erklären. Dem Ulmenpilz fielen auch in Mannheim viele Ulmen zum Opfer! Aber der Ulmenpilz iſt es nicht allein, der uns unſerer ſchattigen Alleen berauben will, er hat auch einen Helfeshelfer. Bei der Bekämp⸗ fung dieſes Schmarotzers ſtellte ſich nämlich heraus, daß völlig geſunde Ulmen von ihm ver⸗ ſchont blieben. Anfällig waren nur Ulmen, die Verletzungen der Rinde oder gar des Hol⸗ zes hatten. Denn nur, wenn der Baum Wun⸗ den in ſeiner äußeren Haut hat, kann der Schimmelpilz durch ſie, wie durch eine offene Türe, in das Innere eindringen und den Tod der Ulme herbeiführen. Der heimliche Helfer des Ulmenpilzes iſt der Ulmenſplintkäfer. Und hier ſchon mit der Vernichtung des Ulmenſplintkäfers 3 muß der Kampf gegen den Ulmentod begonnen werden. Der Ulmenſplintkäfer nagt ſich Gänge(Lauf⸗ gänge) in die Rinde der von ihm befallenen Ulme. Und das Weibchen des Käfers legt in dieſe Gänge ſeine Eier. Den Eiern entſchlüp⸗ fen in kurzer Zeit die Larven, die ſich ihre Gänge(Ernährungsgänge) bis in das Holz des befallenen Baumes hineinfreſſen. Eingänge für den Ulmentod! Ulmenſplintkäfer und Ulmenpilz arbeiten Hand in Hand an der Vernichtung unſerer alten Ulmenbeſtände. Menſchenmögliche getan wird, können wir das Und obwohl oft alles Eingehen kranker Bäume nicht verhindern. 24 Denn wenn der Ulmenpilz bereits eingedrun⸗ gen iſt, iſt es meiſt zu ſpät zur Rettung. Darum muß der Ulmenſplintkäfer mit allen Mitteln unſerer modernen Schädlingsbekämp⸗ fung vernichtet werden. Und es iſt beſſer einen einzelnen Baum, der von ihm befallen wurde, abzuſchlagen, als ganze Alleen zu gefährden. Der abgeſchlagene Baum muß dann aber auch, wie ein anſteckender Kranker, von den anderen Ulmen entfernt werden. den Splintkäfer zu beſeitigen iſt das Abſchälen und Verbrennen der Rinde und der ſchleunige Abtransport des gefällten kranken Baumes. Noch können wir Mannheimer mit Stolz auf unſere Ulmenallee am Ring ſehen. Denn die Ulmenallee am Ring iſt eine der ſchönſten Deutſchlands! Das beſte Mittel, Aber wir müſſen wachſam ſein, auch ihr drohen Ulmenkrankheiten. Und wenn der un⸗ erbittliche Tod ſie aus unſerem Stadtbild rei⸗ ßen würde, wäre das ein großer Schaden für das ſchöne Antlitz unſerer lebendigen Stadt. Darum ſei unſer Schlachtruf: Kampf den Ulmenſchädlingen! Miigliedſchaft im Reichsnährſtand Die Preſſeſtelle beim Reichsnährſtand, Haupt⸗ IV, Landesbauernſchaft Baden, teilt uns mit: Der Reichsbauernführer hat am 25. Juni 4 1934 eine öffentliche Aufforderung zur An⸗ meldung der Betriebe des Landhandels und der Betriebe, die landwirtſchaftliche Erzeug⸗ niſſe be⸗ und verarbeiten, erlaſſen. Die Aufforderung iſt für die hieſigen Ein⸗ wohner durch Anſchläge an den Plakatſäulen zur allgemeinen Kenntnis gebracht worden. Die Aufforderung zur Anmeldung ergeht nur einmal. Anmeldepflichtig ſind: Groß⸗, Mit⸗ tel⸗, Klein, Einzel⸗ů ſowie Straßenhandels⸗ geſchäfte, Kommiſſionäre, Handelsvertreter, Agenten und Makler, be⸗ und verarbeitender Betriebe landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe, hand⸗ werklicher, gewerblicher ſowie induſtrieller Art. In der Aufforderung ſind alle anmeldepflich⸗ 14 tigen Betriebe einzeln aufgeführt, ſowie nähere Einzelheiten enthalten. Für Groß⸗Mannheim iſt ein Anmeldebüro bei der Landeshauptabteilung IV, L 7, 1, er⸗ richtet. Daſelbſt ſind die Vordrucke für die Pflichtanmeldung erhältlich. Die Inhaber der in der Aufforderung bezeichneten Betriebe haben ſich bis ſpäteſtens 15. Auguſt in dem vorgenannten Anmeldebüro unter Benutzung eines beſonderen Vordruckes anzumelden. Wer der vom Reichsbauernführer forderung nicht nachkommt, wird mit Gefäng⸗ nis und mit Geldſtrafe bis zu 100 000 RM., oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. Iſt auf Grund dieſer Vorſchrift rechtskräftig auf Strafe erlaſſenen Auf⸗ erkannt worden, ſo kann der Reichsbauernfüh⸗ rer die Fortführung des nicht angemeldeten Betriebes unterſagen. Die Polizeibehörden haben auf Erſuchen des Reichsbauernführeres die für die Schließung des Betriebes notwen⸗ digen Maßnahmen durchzuführen. Die Lan⸗ desbauernſchaft Baden hat Mannheimer im Intereſſe der anmeldepflichtigen Gewerbetrei⸗ benden das vorgenannte Anmeldebüro einge⸗ ſetzt. Die Anmeldung bei irgendeiner anderen Berufs⸗ oder Standesvertretung oder bei einem andern Verband oder Verein— vergleiche die als Anmeldung Aufforderung— gilt nicht beim Reichsnährſtand, Hauptabteilung IV. Ein ſelkſames Kriminalmuſeum Das Kriminalmuſeum, daß dem amerikani⸗ ſchen Zuchthaus von e er K er We iſt, dürfte das ſeltſamſte t ſein. Es findet ſich hier nämlich eine Abteilung, in der nur Gegenſtände ausgeſtellt ſind, die ſchon ein⸗ mal in einem Verbrechermagen gelegen haben. erbrecher in ihrer u kommen, Es iſt unheimlich, was die Sehnſucht, in das Krankenhaus alles verſchluckt haben: Nägel, Hufeiſen, Mün⸗ en, Gürtelſchnallen, Stecknadeln, Steine, ganze eſſer und Gabeln, Löffel und in einem Fall ſogar einen ganzen Schlüſſelbund. ** Klara:„Mir war ſo, als ob du ſagteſt, du bekämſt deine Handſchuhe für 25 Pfennig ge⸗ waſchen. Ich gab meine im ſelben Geſchäft ab, mußte aber 50 Pfennig bezahlen.“ Gertrud:„Na, die berechnen den Preis wahr⸗ ſcheinlich nach der Größe.“ * .:„Es wird behauptet, daß Brünetten freundlicher als Blondinen ſind.“ .:„Das kann ich mir garnicht denken. Meine Frau iſt beides geweſen, aber ich habe keinen Unterſchied feſtſtellen können.“ in' der Benno müßte zu erwähnenden Ausnahme, preußiſche Heer nicht. tirächtlicher Teil des heutigen Polens, Ansbach und Bayreuth waren ja damals preu⸗ Jahrgang 4— A Nr. 348— Seite 6 „Hakenkreuzbanner 1 Abendausgabe— Mittwoch, 1. Auguſt 1934 Sag' es mit Höflichkeit! „Herein!“, ſagte Herr Mäuſeboldt.„Guten Tag auch, Herr. Nun, wie ebe es Ihnen denn? Geht's Ihnen gut, Herr? Sie ſind ein bißchen rundlich geworden, ſeit wir uns das letztemal geſehen haben. A propos rundlich— was macht denn die werte Frau Gemahlin? Und die Kinderchen? Alle wohlauf? Das freut einen auch wieder...“ So ſprach der Beſucher, der zu Herrn Mäuſeboldt gekommen war, um mit ihm etwas Geſchäftliches zu beſprechen. Herrn Mäuſeboldt wurden die Zähne lang. Er rollte die Augen, ſah auf die Uhr, trommelte —* Tiſchplatte, rückte auf ſeinem Stuhl hin und her. Als ſein Beſucher bei den Krank⸗ heitserſcheinungen angelangt war, die in ſeiner Familie erblich ſeien, als er im Anſchluß daran erzählte, ſein Jüngſtes ſei neulich aus dem Kinderwagen gefallen, und den kleinen man wohl zu heiß gebadet haben, das Kind ſei immer ſo ſchreiaſem— da hielt es Herrn Mäuſeboldt nicht länger. Er ſprang auf, lief zum Garderobenſtänder, nahm ſeinen Spazierſtock, den er immer mit ſich führte, ſchwang ihn hoch in die Lüfte und. eine Angſt— Herr Mäuſeboldt hat ſeinen Beſucher nicht totgeſchlagen. Er zeigte bloß ſtumm mit dem Spazierſtock auf einen Spruch, der groß über ſeinem Schreibtiſch an der Wand hing: „Sag', was du willſt, kurz und beſtimmt. Laß alle ſchönen Phraſen fehlen. Wer nutzlos unſere Zeit uns nimmt, Beſtiehlt uns. Und du ſollſt nicht ſtehlen.“ Man muß es ihm laſſen— dieſe Geſte war das Höflichſte, was Herr Mäuſeboldt in die⸗ ſem Augenblick tun konnte. Wäre er plötzlich aufgebrauſt und hätte geſagt:„Menſchenskind, nun machen Sie ſchon endlich!— Halten Sie hren Mund! Kommen Sie zur Sache!“— dann wäre ſein Beſucher vielleicht beleidigt ge⸗ weſen. Nein, ganz entſchieden— wenn man grob wird, ſetzt man ſich ſelbſt ins Unrecht. Auch die beſte Sache der Welt leidet darunter. Dürre Verbote ohne ein kleines:„bitte“, ohne eine hübſche Floskel, ohne eine anmutige Form, wirken halb ſo erzieheriſch wie irgendein hüb⸗ ſcher Trick. Artig ſein, wenn man erſtens im echt iſt und zweitens etwas erreichen will, iſt vielleicht etwas anſtrengend, aber um ſo wirk⸗ ſamer. Die Wirtsgäſte zum Beiſpiel wiſſen ganz genau, was es bedeutet, wenn ein Wirt zu ihnen 1 barſch ſagt:„Verſtehen Sie, ich pumpe niemandem etwas. Aus Prinzip nicht! Und ganz beſonders Ihnen nicht!“ Nein, lieber hängen ſie ein kleines Schild an die Wand mit der Aufſchrift einer Traueranzeige:„Unſer hochbetagter Kollege Kredit iſt geſtorben. Um ſtilles Beileid wird gebeten. In tiefer Trauer Familie Pump.“ So wurde etwas ganz ſachte durch die Blume angedeutet— und man verſtand es trotzdem. Höflichkeit kann unter Umſtänden vernichtender ſein, als eine Beleidigung. Und eine Beleidi⸗ gung erweckt zu leicht im Gegner das fatale Ueberlegenheitsgefühl: Habe ich es nötig, mich von dem da anſchnauzen zu laſſen? Es darf keinen jugendlichen Grbeits⸗ loſen in Mannheim geben. Grbeitsdienſt und Landhilfe rufen euch! Meldet euch Der LCandwirt ſtellt ſeine Knechte, Mägde und Melker nur über den Fachnachweis beim Grbeitsamt. beim Grbeitsamt ein. Sinkt die Nacht hernieder, ſo erblicken wir am weſtlichen Himmel die Jungfrau, in wel⸗ chem Bild der Planet Jupiter zunächſt bis 22% Uhr leuchtet, während er zu Monatsende ſchon etwa um 20% Uhr untergeht. Im Süd⸗ weſten leuchtet dann Bootes mit dem rötlichen Hauptſtern Arktur auf, etwas öſtlich davon Ophiuchus, Herkules und Schlange, ſowie die Krone. Im Süden ſteigt die Milchſtraße auf, durchſtreicht den Schützen und Abdler, die Leier und den Schwan, dann öſtlich vom Pol die Caſſiopeia und ſinkt im Norden im Perſeus unter den Horizont. Am Oſthimmel ſtehen Waſſermann, Pegaſus, Andromeda und Fiſche, im Südoſten der Steinbock, ſpäter folgen der Widder und das Siebengeſtirn. An der Grenze Steinbock⸗Waſſermann ſteht der ring⸗ umgürtete Planet Saturn, der am 18. gerade der Sonne an der Himmelſphäre gegenüber ſteht, ſomit ſeine„Oppoſition“ zur Sonne er⸗ reicht und der Erde naheſtmöglich ſteht: 1318 Millionen Kilometer leerer Raum trennen ihn dann von unſerem Heimatplaneten. Die Be⸗ obachtbarkeit des Planeten dauert ungefähr die ganze Nacht hindurch. Die anderen Planeten ſtehen am Morgenhimmel: zunächſt geht— etwa um 24 Uhr Mars in den Zwillingen auf, dann folgt um 374 Uhr Venus, wobei be⸗ achtlich iſt, daß ſie am 2. etwa zwei Mond⸗ breiten ſüdlich von Mars ſteht und dann wei⸗ ter oſtwärts wandert. Auch Merkur iſt Mor⸗ genſtern, zu Monatsbeginn geht er um 354 Uhr + dann immer ſpäter, bis er am 26. ſeine obere Konjunktion mit der Sonne er⸗ reicht, mithin unſichtbar iſt.— Erinnert ſei der im Auguſt beſonders zwiſchen dem 6. bis 12. recht zahlreichen Sternſchnuppen, dem periodi⸗ ſchen Schwarm der„Perſeiden“, da ihr ſchein⸗ barer Ausſtrahlungspunkt(die rückwärtige Verlängerung der hnen) im Perſeus liegt. — Der Mond leuchtet am 2. im letzten Viertel, Neumond iſt am 10., das erſte Viertel bringt der 18. und am 24. erſtrahlt die volle Scheibe, während am 30. nochmals das letzte Viertel eintritt. Bemerkenswert iſt, daß unſer Erd⸗ begleiter am 10. Auguſt die Sonne bedeckt, eine ringförmige Sonnenfinſternis erzeugend, von der wir Europäer nichts ſehen, da ſie nur eine Angelegenheit der ſüdlichen Halbkugel und Aequatorrialzone der Erde iſt. egen bedeckt der Mond in den Morgenſtunden(ab 2/ Uhr) des 31. Auguſt das Siebengeſtirn, eine in⸗ tereſſante Himmelserſcheinung, die bei klarem Himmel den einen oder anderen doch zum Frühaufſtehen verleiten kann.— Die Sonne geht zu Monatsbeginn um zirka 5 Uhr, zu Ende erſt etwa 55 Uhr auf und ſenkt ſich um 20% Uhr bzw. kurz nach 19 Uhr unter den Horizont. Die Helligkeitsdauer der Tage be⸗ trägt bei klarem Himmel zu Monatsbeginn einſchließlich der Morgen⸗ und Abenddämme⸗ rung 17 Stunden und vermindert ſich bis Mo⸗ natsende auf etwa 15 Stunden. Pg. Dr. Neuter geht als Bürgermeiſter nach Kehl Ganz plötzlich mußte der Bürgermeiſterpoſten in Kehl neu beſetzt werden. Mit Rückſicht auf die große politiſche und wirtſchaftliche Bedeu⸗ tung Kehls als unmittelbare Grenzſtadt und ſüdweſtliches Haupttor nach Frankreich legte der badiſche Innenminiſter als die zuſtändige In⸗ ſtanz größten Wert darauf, dieſen überaus wichtigen exponierten Poſten mit einem poli⸗ tiſch durch und durch geſchulten unbedingt zu⸗ verläſſigen Nationalſozialiſten zu beſetzen. Seine Wahl fiel auf Pg. Dr. Reuter, der ſchon während der Kampfzeit ſich in Mannheim als unbeirrbarer Kämpfer von echtem Schrot wWie die Soldaten der Betreiungskriege heranwuchſen Eine alte Rangliſte erzählt preußens Heer im Jahre 1806 Militärijche Erinnerungen von Wilhelm o. Boeten⸗Friedenau In der Familie des Verfaſſers dieſer Zeilen erbt ſich ſeit mehr als einem Jahrhundert ein kleines, ſorgſam gehütetes Büchlein fort, das wiederholt den ſtillen Neid manches alten Sol⸗ daten erregt hat. Es handelt ſich um eine „Rangliſte der Königl. Preußiſchen Armee für das Jahr 1806“, jenes Jahr des Unheils, da bei Riſch und Auerſtädt preußiſcher Ruhm und preußiſche Größe vor dem Genie eines Na⸗ poleons in den Staub ſanken.—„Mit aller⸗ gnädigſten Privilegio““, wie es in dem alten, geſchraubten Stile heißt, iſt das kleine, bequem Rocktaſche unterzubringende Buch „Commiß der Hinburgſchen Buchhandlung“ er⸗ —+ Es ſpiegelt ſich ein gutes Stück preu⸗ iſcher Geſchichte wider, jener Geſchichte des Zuſammenbruchs, dem doch ſchon nach ſieben Jahren rhumreichſte Erhebung gefolgt iſt. Es ſei geſtattet, aus dieſem inhaltreichen kleinen Buch einiges zu erzählen. Eine Gliederung in Armeekorps, Diviſionen und Brigaden kannte, mit einer weiter unten das damalige Es war in Inſpek⸗ tionen der Infanterie und der Kavallerie eingeteilt, auch die Artillerie bildete eine ſolche. Die Infanterie⸗Inſpektionen waren: die Pots⸗ damſche, Berliniſche, Märkiſche, Magdeburgi⸗ che, Pommerſche, Oſt⸗, Weſt-, Südpreußiſche, arſchauer, Ober⸗, Niederſchleſiſche, Weſtfäli⸗ ſche und Fränkiſche. Warſchau, ſowie—5 rner ßiſch. Zur Potsdamſchen Inſpektion, um dieſe herauszugreifen, gehörten'das erſte Bataillon Garde, das Regiment Garde, das Grenadiergarde⸗Bataillon, das Regiment des Königs und das Regiment vac. Puttkammer; Chef des erſten Bataillons Garde, an das ein wundervoller Armeemarſch erinnert, ſowie des „Regiments des Königs“ war Friedrich Wil⸗ helm III. ſelbſt; im erſten Bataillon Garde fin⸗ den wir als Fähnrich den Kronprinzen, nach⸗ maligen König Friedrich Wilhelm IV.— Bis auf das Regiment vac. Puttkammer lagen ſämtliche Truppenteile in Potsdam, das ſchon bamals eine ſtarke Garniſon beherbergte. Beim Regiment des Königs und dem Regiment vac. Puttkammer wie bei allen ſonſtigen Inſanterie⸗ Regimentern finden wir ein„Drittes Musketierbataillon“, dazu beſtimmt, die nur zum Garniſondienſt brauchbaren Mannſchaften aufzunehmen und im Kriege als Erſatztruppenteil zu dienen. Man wies ihm nicht nur körperlich, ſondern auch moraliſch min⸗ derwertige Leute zu. So wurde 1804 ein Un⸗ teroffizier wegen Wachvergehens„ohne An⸗ ſehen der Perſon“ degratiert und nach Verab⸗ folgung von„30 Fuchtel“ als Gemeiner an das Dritte Musketierbataillon abgegeben. Erheblich ſtärker war die Berliniſche Inſpektion, die ſechs n umfaßte. An ihrer Spitze ſtand der General⸗ feldmarſchall von Möllendorf, ein ruhmbedekter Veteran des ſiebenjährigen Krieges und Chef des ſeinen Namen tragenden Regiments.— Sämtliche Truppenteile dieſer Inſpektion ſtan⸗ den in Berlin. ur märkiſchen Inſpektion gehörte auch das Feldjäger⸗Regiment, an deſſen Spitze als „Kommandeur en chef“ der Oberſt v. Mork ſtand, der ſpätere Held von Tauroggen, Sieger von Wartenburg und Möckern. Das Regiment, das mit ſeinem Stabe in Mittenwalde ſtand, war, wie es in der Kabinettsorder vom 6. De⸗ zember 1799 an Nork heißt, ein„ſehr inter⸗ eſſantes Korps“. Der Pork⸗Biograph Droyſen ſpricht ſich hierüber eingehend aus. Das Regiment ſetzte ſich aus gelernten Jägern uſammen, die ſich mit dem Dienſt die Anwart⸗ ſchaft auf eine Förſterei erwarben. Zu den Vorrechten des Regiments gehörte es, ſich mit ſoldatiſchem Drill nicht viel qauälen zu müſſen. Friedrich der Große hielt ſtreng darauf, daß bei Paraden die Jäger nicht in Reih' und Glied vorbeimarſchierten, ſondern in beque⸗ men Haufen. Im Jahre 1786 war allerdings auch für die Jäger der Parademarſch einge⸗ führt worden, man kam aber damit nicht wei⸗ ter, und ein Vorbeimarſch vor Friedrich Wil⸗ helm III. im Jahre 1799 fiel derart phantaſtiſch aus, daß der Regimentskommandeur durch Nork erſetzt wurde. hat dann die Soldaten zu jener Muſtertruppe ausgebildet, die ſich ſchon wenige Wochen nach Jena⸗Auerſtädt in dem kleinen, aber ruhmvol⸗ len Gefechte bei Altenzaun mit Ruhm bedeckte. Pork führte für ſeine Jäger die Anrede„meſ⸗ Dieſer treffliche Soldat und Korn erwieſen, als Kreispropagandalei⸗ ter und als Gauredner ſeine hohe propagandi⸗ ſtiſche Fähigkeiten unter Beweis geſtellt und ſchließlich als Bürgermeiſter von Ladenburg ſeiner fachlichen Eignung gelie⸗ ert hat. Pg. Dr. Reuter befand ſich gerade auf einer Urlaubsreiſe, ohne genau feſtgelegten Reiſeplan, weshalb es einiger Tage eifrigen Suchens bedurfte, bis ihn die freudige Botſchaft ſeiner ehrenvollen Berufung erreichte. An der ſeit⸗ herigen Stätte ſeines Wirkens wirkte die Nach⸗ richt von ſeinem Weggang geradezu nieder⸗ ſieurs“ ein, um ihnen zu zeigen, daß ſie eine beſondere Truppe ſeien; und daß ſie ſich auch als ſolche fühlten, ergibt ſich daraus, daß die Jäger ſich untereinander mit„Sie“ anredeten. Viele treffliche Offiziere haben dem Regiment angehört, ſo Norks Adjutant v. Seydlitz, der ihm auch 1812 in Kurland*— Seite ſtand, fer⸗ ner der Stabskapitän v. denfels, der 1807 als zweiter Kommandant von Kolberg den Heldentod ſtarb. In unſeren Tagen iſt der Name des letzteren durch ſchneidige Reitertat zu neuen Ehren gebracht worden. Bei der Magdeburgiſchen Inſpektion, an deren Spitze der Generalfeldmarſchall Her⸗ og von Braunſchweig, der Beſiegte von Auer“ flädt, ſtand, finden wir drei Füſilierbataillone, welche die Magdeburgiſche Füſilier⸗Brigade bildeten. Dieſe aus drei ſelbſtändigen Batail⸗ lonen beſtehenden Füſilier⸗Brigaden, deren es acht gab. waren lediglich eine Friedenseinrich⸗ Füſilierbataillon Rabenau gehörte tung. Dem als Kapitän der Verteidiger von Kolberg an, der Beſieger Napoleons, ſpätere Generalfeld⸗ marſchall Graf Gneiſenau. Die aus dreizehn Küraſſier⸗, neun Huſaren⸗ und vierzehn Dragonerregimentern beſtehende Kavallerie bildete ſechs Inſpektionen. Eine beſondere Truppe waren das Regiment ſowie das Bataillon Towarczysz, in denen wir die Anfänge der ſpäteren Ulanenregimen⸗ ter zu erblicken haben. In dem überaus ſehenswerten Garniſonmuſeum in Potsdam 70— ſich die lebensgroße Reiterfigur eines owarczysz. Zur märkiſchen Inſpektion des Generalleuinants von Elsner, der das Pech hatte, ſeine Truppe auf den neuen König Friedrich Wilhelm III. fi vereidigen, während dieſer urſprünglich beabſichtigt hatte, ſich„Fried“ rich“ zu nennen, gehörte u. a. das Küraſſier⸗ regiment Gensd'armes, deſſen junge Offiziere 1806 ihre Pallaſche auf den Stufen der fran⸗ zöſiſchen Geſandtſchaft wetzten und durch dieſe Herausforderung nicht wenig zur Vertiefung der Verſtimmung zwiſchen Frankreich und Preußen beigetragen haben. Stolze Namen weiſt auch die Rangliſte der Kavallerie auf, an der Spitze Blücher, als Chef des nach ihm benannten Huſarenregiments, damals General⸗ leutnant, ferner Schill und Lützow, die beiden berühmten Freiſcharenführer, und als Adjutanten bei der Oberſchleſiſchen Inſpektion den Stabsrittmeiſter von Wrangel, den ſpäteren Feldmarſchall, der als„Papa Wran⸗ gel“ eine äußerſt volktümliche Figur in zahl⸗ loſen guten und ſchlechten Anekdoten fortlebt. Auerſtädt marſchierte! ſchmetternd, hat er ſich doch ſchon in dem einen Jahr ſeiner Bürgermeiſtertätigkeit durch ſeine ruhig⸗überlegte und ſachlich treffſichere Ein⸗ ſtellung zu allen Problemen des Gemeinde⸗ lebens, 4 ſeine klare zielbewußte und durch⸗ aus eindeutige Tätigkeit als Ortsgruppenleiter und nicht zuletzt durch ſeine rein menſchlichen Vorzüge die ungeteilte Sympathie und Wert⸗ ſchätzung der ganzen Gemeinde errungen. Ladenburg verdankt ihm in erſter Linie die Bereinigung und Ausgleichung des in den vorhergegangenen Jahren bös verfahrenen Gemeindehaushaltes, eine fühlbare Stär⸗ kung des Fremdenverkehrs und eine beacht⸗ liche Hebung des kulturellen und geſell⸗ ſchaftlichen Niveaus. Seiner Initiative iſt es zu verdanken, daß die Ladenburger Heimatſpiele eine ſtän⸗ dige Einrichtung geworden ſind, ſeinem Schön⸗ heitsſinn iſt es zuzuſchreiben, daß ſich Laden⸗ burg in ſeinem äußeren Stadtbild ſehr zu ſei⸗ nem Vorteil verändert hat. Es iſt deshalb nur zu verſtändlich, daß die Ladenburger ihren hochgeſchätzten Bürgermei⸗ ſter, der ſich auch auf allen ſonſtigen Gebieten des täglichen Lebens als warmherziger und tatkräftiger Förderer gezeigt hat, nur ſehr un⸗ gern ſcheiden ſehen, wenn ſich auch alle mit ihm freuen, daß er durch die Beruſung nach Kehl einen gewaltigen Schritt aufwärts machte. Nicht nur, weil Kehl mehr als doppelt ſo groß iſt als Ladenburg, ſondern weil er damit einen Platz zu betreuen hat, der wirtſchaftlich als wichtigſter Umſchlaghafen Südweſtdeutſchlands eine große Rolle ſpielt, ein Platz, dem die Re⸗ gierung eine ſehr wichtige politiſche Bedeutung für die engere Heimat und für ganz Deutſchland beimißt und den ſie nun durch Errichtung eines Theaters auch zu einem kul⸗ Mittelpunkt zu machen beabſich⸗ igt. In ſeinem neuen Wirkungskreis, dem poli⸗ tiſchen, wirtſchaftlichen und bald auch kulturel⸗ len Brückenkopf Südweſtdeutſchlands, erwarten Pg. Dr. Reuter neue und große Aufgaben man⸗ nigfachſter Art, aber wir ſind überzeugt, daß er ſie reſtlos löſen wird. Zu ſeiner ehrenvollen Berufung entbieten wir unſerem alten Mittämpfer mit ſeinen vielen Mannheimer und Ladenburger Freun⸗ den unſere herzlichſten Glückwünſche! Rundfunk⸗Programm Donnerstag, 2. Auguſt Reichsſender Stuttgart:.15 Frühmuſik;.55 Früh⸗ »konzert auf Schallplatten; 10.00 Nachrichren; 10.10 Sommerfriſche in den Bergen; 11.25 Funkwerbungs⸗ konzert; 11.55 Wetterbericht; 12.00 Mittagskonzert; 13.20 Was man vor 20 Jahren ſang; 14.00 Deutſch⸗ lands Sonne, ſteig herauf(Schallplattenkonzert); 15.00 Kinderſtunde; 16.00 Nachmittagskonzert des Rundfunkorcheſters; 17.50 Südamerikaniſche Volks⸗ muſitk(Schallplatten); 18.45 Unterholangskonzert; 20.15 Abendkonzert des Rundfunkorcheſters; 21.40 Im Femandsland; 22.50 Klaviermuſtt. Reichsſender München:.45 Uhr Schallplatten in der Frühe;.25 Bunte Konzertſtunde; 12.00 Mittags⸗ konzert; 13.25 Fortſetzung des Mittagskonzertes auf Schallplatten; 14.20 Konzertſtunde; 15.30 Für die Frau; 16.00 Veſperkonzert; 17.50 Orgelkonzert; 18.30 Das Volk und ſein Lied; 20.10 Abendkonzert des Rundfunkorcheſters; 23.00 Schöpferiſcher Nachwuchs. Deutſchlandſender:.20 Muſtr am Morgen; 13.00 Hei⸗ matlieder; 15.15 Geſang an zarte Hände; 16.00 Nach⸗ mittagskonzert; 17.55 Lied der Völker. Eine muſita⸗ liſche Rundreiſe; 18.30 Stunde der Scholle; 19.00 Volkslieder und Tänze; 20.15 Norwegiſche Kammer⸗ muſik; 23.00 Tanzmuſik. Die Artillerie⸗Inſpektion beſtand unter dem Generalleutnant von Merkatz aus dem vier Regimenter zu Fuß und ein Regi⸗ ment reitender Artillerie umfaſſenden Feld, artilleriekorps, ſowie der kompagnieweiſe auf die Feſtungen verteilten Feſtungsartillerie. Unter dem Offizierkorps finden wir den Ge⸗ neralleutnant von Tempelhof, einen berühmten Artilleriſten, und weiter den Leutnant Tuchſen. der wohl mit dem durch die Hackländerſchen Soldatengeſchichten zu einer gewiſſen Berühmt⸗ heit gelangten„(alten Tuchſen“ perſonen⸗ eins ſein dürfte, der geadelt wurde und als General den Abſchied nahm. Bei der Pionierwaffe unterſcheidet die Rangliſte dem Pontonnier⸗ und dem Ingenieurkorps, jenes zählte nur acht, das letz⸗ tere vierundſiebzig Offiziere. Außerdem befand ſich in Potsdam die Ingenieurakademie mit vier Offizieren. Kadettenkorps gab es in Berlin, Pots⸗ dam, Stolp, Culm und Kaliſch. Bei dieſer Gelegenheit ſei erwähnt, daß der„Soldaten könig“ Friedrich Wilhelm 1. förmliche Ka⸗ detten⸗Aushebungen vornehmen ließ. Die Kna⸗ ben aus adeligen Familien wurden durch Landreiter einfach von den Gütern abgeholt. Friedrich Wilhelm I. huldigte eben dem Grund ⸗ ſatz:„Die ewige Seligkeit iſt vor Gott, alles andere aber muß vor mir ſein.“ Unter den Generaladjutanten Frie⸗ drich Wilhelms III. finden wir den von ihm wegen ſeiner unantaſtbaren Ehrenhaftigkeit und Verſchwiegenheit hochgeſchätzten General leutnant von Köckritz, der im übrigen geiſtig wenig hervorragte. Ihm war es z. B. unver⸗ ſtändlich, wie ein Edelmann wie Heinrich von Kleiſt ſich dazu herbeilaſſen könne,„Verſche zu machen“. Dem Generalquartiermeiſterſtabe ge⸗ hörte als Oberſt der unſterbliche Scharn⸗ horſt an, der leider ſchon 1813 infolge ſeiner ſchweren Verwundung bei Großgörſchen, dem Vaterlande entriſſen wurde. So das Offizierkorps, das nach Jena und Die Mängel, die zur Kataſtrophe führten, wurden in den Jahren 1807 bis 1813 in glänzendſter Weiſe beſeitigt. Ein neues Heer entſtand, das die Ruhmestage von Kuhn, Großbeeren, Katzbach, Dennewitz, Leipzig in goldenen Lettern auf ſeine Fahnen ſchrieb.„Nie“, ſo ſagt Droyſen in ſeinem Vor⸗ wort zu ſeiner Porck⸗Biographie,„hat ſich ein Staat aus tieferem Sturz ſchneller und ſtolzer erhoben als Preußen nach dem Tage von Jena.“ Der große Hiſtoriker durfte ſo ſprechen. 0 —— —— anfsan Worbe— en. D ſamt BoO, d das 3 „hen lenſeſe grund. der Berlin Zohrga Dieſe lich in ſchulun Partei Auch lichet So ver über 1 heiter, ſollen. Die Zungs⸗ Wochen Webeit⸗ Nilme, entwür 2098 2 vereini um da zungsa Der wurde *+ 700 In Ve trieb Ergänz Eine die kür zuſamn meinſch men al ſtallte i treu die Ber ſation Zältnis »inen 2 eſamt An elle vigen? elegen alten 2 In Erl ſtalltenſ⸗ Lingeric oachtli⸗ lichen 2 Hacht ge in Hau unden In u Nuslant Deutſche vungs⸗ am de ande. Insgeſa nen M ſchaft ni dieſes 2 Auch Heutſche Zuſamn 234 inen ſeine Ein⸗ inde⸗ urch⸗ eiter ichen Vert⸗ ten un⸗ ichs. Hei⸗ ach⸗ ſika⸗ .00 ner⸗ and aus egi⸗ eld⸗ auf ꝛrie. Ge⸗ iten ſen, chen mt⸗ ien⸗ als die dem letz⸗ ots⸗ ind⸗ les rie⸗ ihm keit ral- iſtig ver⸗ von zu ge⸗ n⸗ ner dem und zur ren igt. age vitz, nen zor⸗ ein lzer von hen. 0 —— Bahrgang 4— A Rr. 348— Seite Abendausgabe 5 Mittwoch, 1. Auguſt 1934 Ein Jahr Berufserziehung Von A. Haid, ſtellv. Führer der Deukſchen Angeſtelltenſchaft Wenig mehr als ein Jahr iſt vergangen, ſeit In 1. Juli 1933 die Angeſtellten unter natio⸗ nolſozialiſtiſcher Führung ſtraff zuſammenge⸗ ſazt wurden. Hand in Hand mit der Neuorga⸗ ſation ging die Führung tatkräftig an die aben der Arbeitsbeſchaffung wichtigſte Auf⸗ gabe: die Arbeits⸗ und Berufserzie⸗ ung. Wie alle Erziehung, ſo muß auch die Fach⸗ und Berufsausbildung von der Weltan⸗ chauung des Nationalſozialis⸗ mus getragen ſein. Von hier aus mußte %e Grundlage für eine neue Arbeitsgeſinnung durch verantwortliche Arbeit und berufliche Höchſtleiſtung gelegt werden. 17000 Helfer. Vordringlich war die Heranbildung eines großen Stabes von Mitarbeitern. Auf breiter Zaſis wurden deshalb in allen Ortsgruppen herufs⸗ und ehrenamtliche Mitarbeiter geſchult. Vor allem in der Adolf⸗Hitler⸗Schule hes Gaues Danzig der NSDaAp erhielten be⸗ nfsamtliche Mitarbeiter die weltanſchauliche Vorbereitung für ihre künftigen Führerpflich⸗ en. Dabei war von beſonderem Wert, daß ſie ſammen mit anderen Parteigenoſſen aus der D, der NSBo und SA ſich immer tiefer in zas Ideengut des Nationalſozialismus ein⸗ ehen konnten. In der Schule Auguſtabad⸗Tol⸗ kenſeſee ſtand die fachliche Schule im Vorder⸗ grund. Dieſe Schule findet ihre Fortſetzung in hor neueröffneten Albert⸗Forſter⸗Schule in Berlin⸗Zehlendorf, in der zurzeit der erſte Behrgang mit 60 Mann durchgeführt wird. Dieſe Geſamtſchulung geſchieht ſelbſtverſtänd⸗ lich im engſten Zuſammenwirken mit Reichs⸗ ſchulungsamt und Gauſchulungsleitern der Partei. Auch die Schulung der ehrenamt⸗ ichen Kräfte wurde intenſiv durchgeführt. So verfügt heute die Deutſche Angeſtelltenſchaft hher 17000 berufs⸗ und ehrenamtliche Mitar⸗ heiter, Vollen. Die an der Mitgliedſchaft geleiſtete Ausbil⸗ Zungsarbeit iſt vielfältig in ihren Methoden und Hilfsmitteln: Arbeitsgemeinſchaften, Adendkurſe, Vortrags⸗ und Vorleſungsreihen, Wochenendlehrgängen, Uebungsfirmen, dazu Webeitsunterlagen wie Schaukäſten. Tafeln, Zilme, Lichtbilder, Arbeitsmappen, Vortrags⸗ entwürfe uſw. 2098 Arbeitsgemeinſchaften mit 82 480 Teil⸗ nehmern vereinigten Gruppen von je etwa 40 Perſonen, um das techniſche Arbeitskönnen im Erfah⸗ zungsaustauſch zu erweitern. Der weitaus größte Teil wurde erfaßt von 700 Lehrgängen mit 858 766 Teilnehmern. In Verbindung damit finden häufig Be⸗ (iebsbeſichtigungen zur anſchaulichen Ergänzung des Gehörten ſtatt. Eine weitere wertvolle Einrichtung ſind die 2000 Uebungsfirmen, nie kürzlich zur„Deutſchen Uebungswirtſchaft“ zuſammengefaßt wurden. Hier arbeiten in Ge⸗ meinſchaften von etwa 35 Teilnehmern(zuſam⸗ men alſo 70 000) Lehrlinge und junge Ange⸗ ſollte in einem der Wirklichkeit ge⸗ eu nachgebildeten Betrieb, wobei die Berufsjugend nicht nur die innere Organi⸗ fſation eines Betriebes, ſondern auch das Ver⸗ Hältnis eines Betriebes zum andern, des einen Wirtſchaftszweiges zum andern und zur wWeſamtwirtſchaft kennen lernt. An dieſer Schulungsarbeit nehmen die ellenloſen Berufskameraden rüh⸗ der Angeſtellten nigen Anteil. Sie benützen mit Freude jede elegenheit, die gelockerte Verbindung zur alten Berufsarbeit wieder feſter zu knüpfen. In Erkenntnis deſſen hat die Deutſche Ange⸗ ſtalltenſchaft auch eine groſtzügige umſchulung eingerichtet, die in allen Berufsgruppen ſchon eachtliche Erfolge erzielt hat. Bei den weib⸗ nichen Angeſtellten wurde beſonders darauf Be⸗ vacht genommen, daß ſie außer im Büro auch in Haus⸗ und Gartenwirtſchaft Verwendung unden können. In unmittelbarem Zuſammenwirken mit der Auslandsorganiſation der Partei leiſtet die Deutſche Angeſtelltenſchaft zugleich Aufklä⸗ zungs⸗ und Berufserziehungsarbeit m Angeſtellten im Aus⸗ ande. Insgeſamt waren von den knapp zwei Millio⸗ nen Mitgliedern der Deutſchen Angeſtellten⸗ ſchaft nicht weniger als 1,5 Millionen innerhalb dieſes Jahres an der Berufsbildungsarbeit be⸗ teiligt. Auch die Stellenvermittlung der Deutſchen Angeſtelltenſchaft läßt ſich ein enges Zuſammenarbeiten mit der Berufserziehung die das Korps der Ausbildner dar⸗ angelegen ſein, und nicht zuletzt ſtellt ſich in den Dienſt der Berufsausbildung die Preſſe der Deutſchen Angeſtelltenſchaft. Man raſtet nicht in der Deutſchen Angeſtell⸗ tenſchaft, weil man nicht roſten will. Ein gro⸗ ßer Erziehungsplan für das kommende Winter⸗ —., w,, 3 3 V- halbjahr iſt ſchon aufgeſtellt, ſo daß im Herbſt auch die kleinſte Ortsgruppe mit beſtem Rüſt⸗ zeug an die neuen Aufgaben herangehen kann. Unter ihrem Führer Albert Forſter, deſ⸗ ſen engerer Mitarbeiterſtab ſich faſt ganz aus alten Kämpfern der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung zuſammenſetzt, waren die deutſchen Angeſtellten bemüht, ſich zu vollwertigen Ar⸗ beitsmenſchen heranzubilden. Der Wille der Führung und die Einſatzbereitſchaft der Ge⸗ folgsleute brachten in dieſem Jahre vollen Er⸗ folg und verbürgen ihn für die Zukunft. Mitarbeit der HI bei der Jugenderholungs⸗ pflege der NS⸗Volkswohlfahrt Es iſt heute in der Oeffentlichkeit noch wenig bekannt, daß die Hitlerjugend, das Jungvolk und der Bund deutſcher Mädel bei der Ju⸗ genderholungspflege innerhalb der NSV Mannheim ſchon mit ſehr verantwortungsvol⸗ len Aufgaben beauftragt ſind. Hierüber ſoll im Folgenden berichtet werden. 1. Werbung von Landverſchichung erholungsbedürftiger Kinder Nachdem die Kreisamtsleitung der NSV Mannheim bereits im Frühjahr durch ihre Ortsgruppenwalterinnen etwa 500 Familien⸗ pflegeſtellen im Kreis Mannheim zur Unter⸗ bringung auswärtiger, erholungsbedürftiger Kinder, durch Werbung von Haus zu Haus zuſammengebracht hatte, erhielt die Hitler⸗ jugend im Monat Mai 1934 den Auftrag, ihrerſeits noch durch gründliche Nachwerbung Familienpflegeſtellen zu ſammeln. Den verein⸗ ten Kräften von Hitlerjugend, Jungvolk und Bund deutſcher Mädel gelang es im Bereich des Bannes 171 noch nahezu 200 Freiſtellen zu werben, was unter Berückſichtigung der vorhergegangenen intenſiven Werbung der NSimmerhin ein Erfolg war. 2. Stellung von Transportführern und Beglei⸗ tern bei der Verſchickung der erholungsbedürf⸗ tigen Kinder. Wenn die NS⸗Volkswohlfahrt Mannheim die mühſelige Vorarbeit, welche in der Prü⸗ fung der Familienverhältniſſe, der ärztlichen Unterſuchung jedes Kindes, der Zuſammenſtel⸗ lung der Transporte und dergleichen Klein⸗ arbeit beſteht, durchgeführt hat, erhält die Hit⸗ Familienpflegeſtellen zur lerſugend den Auftrag zur Stellung von Transportſührern, Sanitätern und Begleit⸗ mannſchaften. 4. Seit 25. Juni wurden bereits nahezu ein Dutzend Transporte auf dieſe Weiſe durch HJ⸗, IV⸗ und BdM⸗Führer begleitet, darunter allein vier nach Bad Rappenau, zwei nach Kaſ⸗ ſel, die übrigen nach dem Schwarz⸗ und Oden⸗ wald. 3. Führung von geſchloſſenen Gruppen er⸗ holungsbedürftiger Kinder Auf Veranlaſſung der verdienten Kreisamts⸗ leiterin der NSV Mannheim, Frau Anna Roth, werden neben dieſer Landverſchickung in Familienpflegeſtellen, noch zuſätzlich die 16 Heime des ehemaligen Vereins für Ferienkolo⸗ nien, mit Mannheimer Kindern belegt. Hier⸗ durch iſt es möglich, noch außer den Genann⸗ ten, etwa 800 Kindern, je vier Wochen Erholung zu bieten. Die Kolonien werden mit je 26 Kin⸗ dern belegt. Sie befinden ſich in geſunder, waldreicher Lage in der Hauptſache zwiſchen Meckesheim und Zwingenberg; hier ſind die Jungens bzw. Mädels in Nebenzimmern und Sälen von Gaſthäuſern untergebracht, deren Inhaber auch die Verpflegung ſtellen. Hitler⸗ jugend⸗, Jungvolk⸗ und BdM⸗Führer wurden von der NSV mit der verantwortungsvollen Aufgabe der Lagerführung betraut. Zum erſtenmal wird daher dieſes Jahr in dieſen Kolonien die Jugend von der Jugend ſelbſt geführt und damit der Forderung unſeres Führers Adolf Hitler Rechnung getragen. Die Lagerführer wurden von der Schularztſtelle über alles Wiſſenswerte unterrichtet und ha⸗ ben den Lagerbetrieb nach einer genauen Dienſtanweiſung der Hitlerjugend zu leiten. Am Morgen des 23., 24. und 25. Juli ſind jeweils fünf Lagerabteilungen mit OEG⸗Om⸗ nibuſſen nach ihrem Beſtimmungsort abgefah⸗ ren. Es bedarf wohl keiner Erwähnung, daß die Kinder, welche zum großen Teil das Braunhemd trugen, in beſter Stimmung Mannheims Mauern verliefen. Zehn Kolonien mit Jungens führt die Hit⸗ lerjugend. Sechs Kolonien mit Mädels leitet der Bund deutſcher Mädel. 4. Oertliche Erholungspflege in Mannheim Ueber die örtliche Erholungspflege auf den Rennwieſen, welche nur der Vollſtändigkeit halber noch erwähnt ſei, wurde ſchon in der Preſſe berichtet. Es handelt ſich hier um Klein⸗ kinder, welche nicht verſchickt werden können; bei der Betreuung dieſer wirken vom Bund deutſcher Mädel ſechs Hortnerinnen und ſieben Helferinnen mit. Die Mannheimer Bevölkerung möge aber aus dieſen Angaben erſehen, daß Hitlerjugend, Jungvolk und Bund deutſcher Mädel ſich nicht nur im aktiven Dienſt betätigen, ſondern auch freudig und tatkräftig an die großen ſo⸗ zialen Aufgaben herangehen, welche ihnen ihr Führer geſtellt hat. Arbeit der NS⸗Hago, Orlsgruype Friedrichsfeld Im Lokal Aur Main⸗Neckar⸗Bahn fand eine Vollverſammlung der hieſigen Seri ſtatt. Der Ortsamtsleiter erſtattete Bericht über die bisherige Tätigkeit und entfaltete ein Bild der bevorſtehenden Aufgaben und Arbeiten der Or⸗ ganiſation. Der Kampf galt und gilt den Wa⸗ renhäuſern und Filialgeſchäften, die mitunter den mittelſtändiſchen Einzelhandel durch ihre Propaganda oft ſchaden; und des weiteren gilt der Kampf erneut den Schwarzarbeitern und Doppelverdienern. Weiter wurde den Mitgliedern der künftige Ausbau der„Selbſthilfe“ bekanntgegeben; für den allgemeines Verſtändnis gefunden wurde. Die Ausſprache ergab, daß der geſdir Kampf⸗ noch viel leichter wäre, wenn insbeſondere die⸗ jenigen, die dem nationalſozialiſtiſchen Staat die Sicherung ihrer Exiſtenz verdanken, vor allem Beamte und Angeſtellte öffentlicher Stel⸗ len, Landwirte uſw., mehr die einfachſten Re⸗ geln des Nationalſozialismus ſich zu eigen ma⸗ chen würden. Dasſelbe muß von allen NS⸗ Organiſationen verlangt werden. Denn der Nationalſozialismus kann ſeine Ziele nur er⸗ reichen, wenn die Gefolgſchaft die Befehle der Führung reſtlos erfüllt. Zum Schluſſe wurden noch Ausſprachen in⸗ terner Art geführt. Sch. Jyort uncl Spĩicect Die Internationalen Deutſchen Meiſterſchaften Die Meldungen für Hamburg Die Internationalen Deutſchen Tennis⸗Meiſterſchaften vom 4. bis 12. Auguſt in Hamburg finden in allen Ländern einen ſtarken Widerhall. Aus Deutſchland haben ſich zu den Herrenſpielen gemeldet: G. v. Cramm, Frenz, Jänecke, W. Menzel, Nour⸗ ney, Denker, Dr. Deſſart, Henkel II, Kuhlmann, Lund, Schwenker, Tübben, Pohlhauſen, Göpfert, Dr. Hauß, Heydenreich⸗Berlin, Heydenreich⸗ Leipzig, Lorenz, Panke, Kühl, W. Henke, Mak⸗ kenthum, Dr. Heitmann, Dr. Kleinſchroth, Eber⸗ ſtein, Bruns, Pachaly, A. v. Cramm, C. Uhl, Hartz, Gottſchewſki, von Guſtke, Meffert. Bei den Damen ſind gemeldet: Außem, Horn, Sander, Schomburgk, von Ende, Hammer, Bar⸗ tels⸗Kallmeyer, Käppel⸗Ullſtein, Weber, Haff, Schneider⸗Peitz, Ledig, Frau Roſt, Frl. Roſt, G. Münſter, M. Trede, Galvao⸗Rieck, Schmidt⸗ Börkel, Bohn, Lorentz, Richter, Heidtmann, D. Fabian, Hein, Peterſen, Wedekind. In den beiden Lagern werden ſich natürlich noch weitere Nachwuchsſpieler anmelden. Von den internationalen Ländern haben gemeldet: Auſtralien: Hopman, Quiſt, Turnbull; Spanien: E. Maier; Tſchechoſlowakei: Siba, Vodicka, Caska, Krasny; Italien: Sertorio, Taroni; Ame⸗ rika: Jones, Burwell; England: Tuckey, Cooper, Tinckler, Hare; Ungarn: Kiſe, Pe⸗ thoe; Frankreich: Bernard, Goldſchmidt; Griechenland: Stalios; Polen:(zwei Vertreter); Jugoſlawien:(drei Vertre⸗ ter) bei den Männern. Bei den Damen iſt das Ausland durch die folgenden Spieler⸗ innen vertreten: Ungarn: Sarkany; Hol⸗ land: Rollin⸗Couquerque, Lindrock; Tſche⸗ chei: Meerhautova; England: P. Seriven, Lyle, Dearman, Hardwick; Schweiz: Payot; Frankreich: Adamoff; Dänemark:Sper⸗ ling⸗Krahwinkel; Polen:(eine Vertreterin). England ſchlägt Frankreich 66,5: 53,5 Trotz der gleichzeitig ankommenden Taur⸗de⸗ France⸗Fahrer hatten ſich am Sonntag im Pariſer Stade Colomves über 25000 Zu⸗ ſchauer zum Leichtathletik⸗Länder⸗ kampf Frankreich— England einge⸗ funden. Auf Grund hervorragender Lauf⸗Lei⸗ ſtungen kamen die Engländer zu einem 66,5:53,5⸗Sieg. Sie gewannen von 14 zur Ent⸗ ſcheidung gelangten Konkurrenzen allein acht. In Sweeney haben die Briten einen neuen Sprinter, der vor allen Dingen über 200 m mit 21,6 Sek. eine vorzügliche Zeit herausholte. In den Mittelſtrecken belegten die Engländer je⸗ weils die erſten beiden Plätze. Ueber 800 m ſiegte Cooper in:52,2 Min. vor ſeinem Lands⸗ mann Covell mit Bruſtbreite. Die beiden erſten Plätze belegten ſie auch über 1500 m durch Cor⸗ nes in:53,8 Min. und Reege in:54,8 Min. Frankreich, unſer Gegner am 23. September in Magdeburg, hatte die beſſeren Leiſtungen in den techniſchen Uebungen aufzuweiſen, von de⸗ nen beſonders der Diskuswurf von Winter mit 47,16 Meter hervorgehoben zu werden ver⸗ dient. Die Ergebniſſe: 100 m: Sweeney(.) 11 Setk.; 200 m: Swee⸗ ney(.) 21,6 Sek.; 400 m: Rampling(.) 48,2 Sek.; 800 m: Cooper:52,2 Min. 1500 m: Cor⸗ nes(.):53,8 Min. 5000 m: Rochard(F) 14:57 Min. 110 m Hürden: Finley(E) 152 Sek. 3000 m Hindernis: Rerolle(F):27 Min. Olympiſche Staffel 1. England:29,6 Min. 2. Frankreich:31,6 Min. Hochſprung: 1. Michie G) 1,88 m. Weitſprung: R. Paul(F) 7,14 m, Stabhoch: Ramadier(F) 3,80 m, Diskus: Win⸗ ter 605 47,16 m, Kugelſtoßen: Duhour(F) 15,02 eter. Finnland ſtellte ſeine Meiſter feſt Im Tammersfors begannen am Sams⸗ tag die finniſchen Leichtathletik⸗ meiſterſchaften, denen wegen der Europa⸗ meiſterſchaften in Turin und des Länderkamp⸗ fes gegen Deutſchland in Berlin eine beſondere Bedeutung zuzumeſſen iſt. Die Leiſtungen waren ausgezeichnet, blieben aber zum größten Teil hinter denen von Nürnberg zurück. Die Er⸗ ebniſſe des Samstags waren: 100 Meter: Strandvall 10,9 Sek.— 400 Meter Hür⸗ den: Achilles Järvinen 55,5 Sek.— 800 Me⸗ ter: Larva:56,1 Min.— 5000 Meter: Matti 14:49,2 Min.— Hochſprung: Kot⸗ kas und Peräſalo je 1,95 Meter.— Weit⸗ ſprung: Tolamo 7,16 Meter.— Hammer⸗ werfen: Pörhölä 49,65 Meter.— Kugel⸗ ſtoßen: Kuntſi 14,925 Meter. 4 100 M Wieder Ludwig Hofmann Trotz einer während des geſamten 10. Weit⸗ bewerbs⸗Tages anhaltenden ſommerlichen Wit⸗ terung war es nur wenigen Piloten heute mög⸗ lich, Thermikanſchluß zu finden. Dennoch war⸗ tete auch heute wieder der Mannheimer Lud⸗ wig Hofmann mit einer weiteren Sonder⸗ leiſtung auf, indem er bis Hameln an der We⸗ ſer flog. Ueberlandflüge kleineren Ausmaßes führten Baur⸗Stuttgart auf der„Fledermaus“ nach Fulda und Fiſcher⸗Darmftadt auf„Wind⸗ ſpiel“ nach Bad Hersfeld durch. In den Nach⸗ mittagsſtunden beſtand die Hoffnung auf eine Gewitterfront, die ſich aber nicht verwirklichte. Gegen Skucks Weltrekord Der bekannte amerikaniſche Rennfahrer Whitney Straight iſt am Freitag in Paris ein⸗ getroffen, um auf der Bahn von Linas⸗Mont⸗ héry einen neuen Stunden⸗Weltrekord aufzu⸗ ſtellen. Straight will ſein Vorhaben mit einem Maſerati⸗z⸗Liter:⸗ Wagen am Sonntag oder Montag ausführen. Der beſtehende Weltrekord wurde bekanntlich am 6. März d. J. von Hans Stuck auf Auto⸗Union mit 217.110 Kilometern erzielt. Die deulſchen Frauen für London „Die Mannſchaft Deutſchlands für die Vierten Frauenweltſpiele, die in der Zeit vom 3. bis 6. Auguſt in London durchgeführt werden, hat ebenfalls eine Aenderung erfahren. Dort tra⸗ gen die deutſchen Farben: 60 Meter: Krauß(Dresden), Kuhlmann Hamburg). 100 Meter: Dollinger(Nürnberg), Dörffeld (Berlin). 200 Meter: Dollinger, Kraus. 800 Meter: Radtke(Bresl.), Selle(Berl.). 80 Meter Hürden: Engelhard, Pirch (beide Berlin). H 4 2 rung: Grieme(Bremen), Kaus iel). Weitſprung: Bauſchulte(Düſſeld.), Göpp⸗ ner(Danzig). Diskus: Mauermeyer(München), Krauß (Dresden). Speerwerfen: Krüger(Dresden), Gelius (München). Kugel und Fünfkampf: Mauermeyer (München), Fleiſcher(Frankfurt). 1 eter: Grieme, Krauß, Dollinger, Dörffeld. Mercek zieht ſich zurück Der Schweizer Schiedsrichter Rens Mercet, deſſen Leitung beim Weltmeiſterſchaftsſpiel Italien.—Spanien in Florenz ſtark umſtritten war, ſoll die Abſicht geäußert haben, ſich als Unparteiiſcher zurückzuziehen. ——— — ——— ———————————— — — . ——————————————— ———— —— ——————— —— 5 3 ———— —————————— — in häniiin —eeeer- en wee weeeene Ein Kriegsteilrnehmer und Führer des Ver⸗ eins ehemaliger 110er e. V. ſtellt uns anläß⸗ lich der Erinnerungstage an den Beginn des großen Völtermordens den nachfolgenden Ar⸗ tikel zur Verfügung: .„. Am 31. Juli 1914 gegen 6 Uhr abends brachte der Telegraph den Alarmruf des Ge⸗ neralkommandos„Elſaß“, dieſes Stichwort: Bedeutente drohende Kriegsgefahr“. Schon um 7 Uhr abends ſtand die 3. Kompagnie zum Ab⸗ marſch nach der großen Rheinbrücke bereit, wo ſie gegen ½8 Uhr eintraf. Dieſe Kompagnie hatte die Aufgabe, die Rheinbrücke gegen Be⸗ ſchädigungen zu ſchützen. Am 1. Auguſt 1914 abends 5 Uhr brachte ein Telegramm des Ge⸗ neralkommandos die Mobilmachung, erſter Mo⸗ bilmachungstag war der 2. Auguſt. Sofort gab der Kommandeur dieſe Nachricht der vor der Kaſerne harrenden Volksmenge bekannt und bald ertönte über den Sanddünen vor der Kaſerne das von hunderten geſungene Deutſch⸗ landlied und nun begann auch für die Garniſonſtädte Mann⸗ eim und Heidelberg jene große herzergreifende eit der Mobilmachungstage, die uns allen, die wir ſie erlebt haben, unvergeßlich iſt. Vergeſſen war aller innerpolitiſcher Streit und Hader, es gab keine Parteien mehr, es gab nur noch Deutſche. Am Freitag, dem 7. Auguſt 1914, durfte das Regiment 110 in feſter ſtolzer Zuverſicht melden:„Das Grenadier⸗Regiment 110 iſt maeſchbereit“. Feierlicher Feldgottes⸗ dienſt vereinigte am 7. Auguſt um 9 Uhr mor⸗ gens alle Angehörigen des Regiments auf dem Exerzierplatz bei der Kaſerne, bei der Gar⸗ niſonspfarrer Achtnich und Stadtdekan Bauer, der uns ſpäter wiederholt im Felde beſuchte und uns Liebesgaben brachte, warme, zu Her⸗ zen gehende Worte fanden. Mit dem 1. Zug am 7. Auguſt.15 Uhr abends verließen den Re⸗ gimentsſtab und die Maſchinengewehrkompag⸗ nie Mannheim, während das 1. Bataillon am 8. Auguſt um.15 Uhr früh, das 3. Bataillon um.15 Uhr früh die Garniſon verließen und das 2 Bataillon in Heidelberg um 8 Uhr früh wegfuhr. Unter regſter Beteiligung der Be⸗ völkerung wurden am 7. Auguſt abends die Regimentsfahnen aus der Wohnung des Regi⸗ mentskommandeurs in die Kaſerne gebracht. Am Sonntag, den 9. Auguſt, überſchritt das Regiment bei Breiſach den Rhein und am glei⸗ chen Tage begann dann die Schlacht bei Mülhauſen. Sieg auf Sieg konnte das Regiment auf ſeine 411 heften. Es ſeien erwähnt das Gefecht bei illern am 13. Auguſt 1914, die Schlacht bei Saarburg und die Verfolgung über die Meurthe vom 18. Auguſt bis 8. Septbr. 1914. In dieſen Abſchnitt fallen u. a. der Angriff auf Bruderdorf, und das Gefecht bei Tibonpré am 18. bis 29. Auguſt 1914. Ganz beſonders hevorgehoben ſoll hier werden, daß am 30. Auguſt vom Hauptquartier folgender Be⸗ fehl des 14. Armeekorps bekanntgegeben wurde: „Nach Mitteilung des Generalkommandos 15..⸗K. hat ſich das Regiment während der Kämpfe im Verband des 15..⸗K. ganz beſonders tüchtig erwieſen. Ich ſpreche dem Regiment meinen Dank und meine Aner⸗ kennung hierfür aus. gez. Frhr. v. Huene.“ Unter den Klängen der alten bekannten Märſche ließ die Regimentsmuſik mit Muſikmeiſter Hei⸗ ſig das Regiment an ſich vorbeiziehen. Nach einem ſtrammen Vorbeimarſch des Regiments vor dem Kommandeur auf der Hauptſtraße von Baccarat wurden die Kompagnien in ihre Quartiere entlaſſen. Der 31. Auguſt 1914 war als Ruhetag zur Erholung gewidmet. Am 3. September ging es weiter. Dieſer Tag hatte im Kampf den beiden Bataillonen über 160 Mann an Toten und Verwundeten gekoſtet. Noch kamen in den erſten Tagen des Septem⸗ ber die Siegesnachrichten vom rechten deutſchen Flügel, bis am 9. September uns die Kunde vom ungünſtigen Ausgang der Marneſchlacht erreichte. In die Zeit vom 9. September bis 3. Ok⸗ tober fiel die Räumung der Stellung ſüdlich der Meurthe, Stellungsbau bei Dieuze, Kampf im Prieſterwald ſüdlich von Metz und Ruhe⸗ tage in Metz. Am 4. Oktober erfolgte der Ab⸗ transport von Metz nach Nordfrankreich und dann folgten die Kämpfe bei Bauvine, Ver⸗ melles und Loos, welche bis 30. Oktober ſich hinauszogen. Dann erfolgte der Uebergang zum Stellungskampf bei Vermelles und Loos vom 31. Oktober bis 10. November 1914. Am 11. November bezog das Regiment die Stellung bei Lievin, wo es bis 6. März 1915 aushalten mußte. Von Lievin aus ging es auf die Lo⸗ rettohöhe. Der Kampf von Loretto vom 7 ⸗März bis 17. Mai 1915 iſt in der Geſchichte des Regi⸗ ments ein Markſtein für das tapfere Aus⸗ halten der Mannheimer Grenadiere. Viele noch lebenden Grenadiere des Regi⸗ ments werden ſich des Heldenkampfes von Lo⸗ retto erinnern. Dann kam der Kampf um die Kanzel vom 15. März bis 15. April. Wenn man glaubte, daß nun für das Regiment eine rößere Ruhepauſe kommen würde, ſah man ch ſehr getäuſcht. Vom 9. Mai bis 15. Mai war abermals eine Schlacht um Loretto. Am 9. Mai fiel auch der beliebte Regimentskom⸗ mandeur Oberſtleutnant von Blücher, wie überhaupt der Kampf um Loretto dem Regi⸗ ment zahlreiche Verluſte beibrachte. In der Zeit vom 16. Mai bis 14. Juni 1915 lag das Regiment in Reſerve in Angres und Lievin. So ging es weiter im Stellungskampf in der Champagne und bis 5. November bei Reims. Vom 6. November 1915 bis 22. April 1916 war das Regiment in Stellung auf der Butte du Mesnil. Dann kam der Stellungskampf auf dem Kanonenberg vom 23. April bis 15. Juli noere mlimeie Erinnerungen an den Nriegoqauobrueſi 1074 1916. Um die Gefahr eines Durchbruchs an der Somme bei Peronne zu bannen, wurde auch das Regiment dort eingeſetzt und zwar in der Zeit vom 16. Juli bis 17. Oktober. Mancher brave Kaiſergrenadier ſchläft an der Somme ſeinen ewigen Schlaf. Der Geſamtverluſt in der Sommeſchlacht be⸗ trug: Tote: 6 Offiziere, 221 Mann⸗ ſchaften. Verwundete: 23 Offi⸗ zie''e und 886 Mannſchaften. Es würde zu weit führen, all die Stellungskämpfe von 1916 noch aufzuführen. 1917 begann ein neuer Abſchnitt „V erdun“. Mit dieſem Wort verbindet ſich für jeden Kämpfer der Gedanke an die„Hölle von Verdun“. Sie hatte im Februar 1916 ihren Anfang genommen, zuerſt ſiegreich, dann aber hatten ſich die Franzoſen von ihrer erſten Ueberraſchung erholt und waren ſelbſt zum Gegenangriff geſchritten. Das Regiment lag vom 22. Januar bis 18. September 1917 bei Verdun. In der Zeit vom 22. November bis 7. Dezember lag das Regiment in der Schlacht bei Cambrai. Endlich ſollte das Regiment die erſehnte Ruhe bekommen und zwar in der Ge⸗ end von Charleville. Doch nicht allzulange ollte dieſe dauern, denn am 16. Januar 1918 bezog das Regiment Stellung bei Brosnes bis 18. Februar 1918. Dort traf auch die Kame⸗ raden die Nachricht, daß der beliebte Komman⸗ deur des 2. Bataillons, Major Saunier, am 12. Februar 1918 gefallen iſt. Der Verluſt dieſes alten in Krieg und Frieden bewährten Kaiſergrenadiers, der als Erſter bei Verdun zum Pour le Merite eingegeben war, war un⸗ erſetzlich. Die ganze Diviſion trauerte um den Gefallenen mit dem Regiment. In der Zeit vom 19. Februar bis 13. März fiel die Aus⸗ bildungszeit im Aufmarſchgebiet der 18. Ar⸗ mee und nun begann am 14. März der Vor⸗ marſch zur großen Schlacht in Frankreich, die ſich bis 29. März 1918 hinzog. Vom 19. bis 31. Mai war die Aisne—Marne⸗Schlacht, vom 1. Juni bis 4. Juli der Stellungskampf an der Marne und bei Chateau⸗Tierry. Dann kam der Abſchnitt des Einſatzes von Tahure vom 19. bis 29. Auguſt 1918. Vom 14. bis 27. September lag das Regiment an der Lo⸗ thringiſchen Front, während vom 18. Septem⸗ ber bis 5. November an den ſchweren Kämpfen beiderſeits der Maas und zwiſchen Argonnen und Maas teilgenommen wurde. Hier über⸗ nahm auch Major Frhr. von Preuſchen die Führung des Regiments. Nach ſchweren Kämpfen und im Bewußtſein, ſeine eiſerne Pflicht getan zu haben, erfolgte der Rückmarſch in die Heimat vom 6. bis 26. November 1918. Das 3. Bataillon wurde in Bruchſal ausgeladen, das 2. Bataillon mit der Regimentsmuſik fuhr nach Heidelberg wei⸗ ter. In Heidelberg war die ganze Stadt auf den Beinen. Die Freude über das in voller Kriegsaus⸗ rüſtung zurückkehrende Bataillon war allgemein. Das 3. Bataillon unter Major Frhr. von Preu⸗ ſchen konnte erſt am 18. Dezember 1918 nach Von franzöſiſchem Artilleriefeuer zerſtörte ehem. Kirche Beſichtigung im Sommer 1916 mannigfachen Schwierigkeiten in ſeine Garni⸗ ſon Mannheim einziehen. Auch hier bereitete die Bevölkerung den Heimkehrenden einen warmen Empfang. „Nach vier langen Kriegsjahren war das Re⸗ giment hocherhobenen Hauptes und mit dem Bewußtſein, vor dem Feinde ſeine Schuldigkeit voll und ganz getan und das deutſche Land vor dem Schrecken des Krieges bewahrt zu haben, in die badiſche Heimat zurückgekehrt. Wäh⸗ rend des Krieges immer an der Weſtfront, und war in den heißumkämpfſten Stellen einge⸗ ſetz, hat das Regiment in zahlreichen Schlach⸗ ten und Gefechten friſchen, unverwelklichen Lorbeer um die alten, ruhmgekrönten Feld⸗ zeichen gewunden. Jeder, der den Namenszug des Regiments während des Krieges getragen und in ſeinen Reihen mitgekämpft hat, kann mit Stolz auf die Taten zurückblicken, von de⸗ nen die Regimentsgeſchichte Zeugnis ablegt. Vergeßt die treuen Toten nicht! Weß' Auge hier den Namen des treuen Gat⸗ ten, des treuen Sohnes, des geliebten Bruders findet, von neuem mag es ſich mit Tränen füllen. Furchtbar ſind die Opfer, mit denen unſer Regiment ſeine Treue bis in den Tod beſiegelt hat. Aber ſie alle ſind nicht umſonſt geſtorben. Sie haben gekämpft für Deutſchlands Freiheit, für Deutſchlands Macht und Größe, in Treue ihrem Vaterlande. Ihr Tod ein Beiſpiel den kommenden Ge⸗ ſchlechtern: „Alles fürs Vaterland“. In Dankbarkeit gedenken wir eurer, ihr toten Kameraden, ihr ſeid unvergeſſen. Ihr Kaiſergrenadiere! Unvergänglich iſt der Ruhm eures Regiments, deſſen Ehrenſchild ihr rein. von keinem Hauch befleckt, aus ſchweren Kämpfen heimgebracht habt. Immer dort, wo um die Entſcheidung gerungen wurde, da ſtan⸗ det ihr im Kampfe in vorderſter Linie. In alter deutſcher Treue habt ihr eure Pflicht getan. Ihr ſeid nie unterlegen. In euch war der echte Frontkämpfergeiſt. In dieſem Geiſte liegt die Zukunft Deutſchlands begründet. In Erinnerung an den im Regiment gefalle⸗ — Enkel von E. M. Arndt denkt an ſeine orte: „Der Gott, der Eiſen wachſen ließ, der wollte keine Knechte.“ Für die Ueberlebenden des Regiments war es eine ſelbſwerſtändliche Pflicht, die Tradition des Regiments beſonders in der ehemaligen Garniſonsſtadt Mannheim weiterzupflegen. Nachdem ſich bereits in Friedenszeit im Jahre 1902 einige beherzte Männer zur Gründung des Vereins ehem. 110er entſchloſſen, kam in den folgenden Friedensjahren bis 1914 eine ganze Reihe ehem. Soldaten des Regiments dazu. Mit Ausbruch des Krieges 1914 ſtellte der Verein ſeinen geſamten Mitgliederſtand zur — 77 4% 5 e 5 0 Kaic Oe— 5 3 5 4 Verteidigung des Vaterlandes zur Verfügung. Als dann nach Beendigung des Krieges die Vereinstätigkeit wieder aufgenommen wurde, waren es wiederum beherzte Männer, die trotz der roten Garde im Verein zu kameradſchaft. licher Geſelligkeit und vor allen Dingen auch zur Pflege der Tradition ſich zuſammenfanden. Allerdings hatte die rote Revolution manchen ehem. Kameraden davon abgehalten, ſich als Krieger zu zeigen. Erſt das Jahr 1925, wo das erſte große Denkmal zu Ehren der Gefallenen des Regiments enthüllt wurde, und wo die große Wiederſehensfeier in den Mauern der ehem. Garniſonsſtadt Mannheim gefeiert wurde, da zeigte es ſich, daß die im Kriege zu⸗ ſammengeſchweißte Kameradſchaft neu aufleben wird. Dort hatte auch der Mannheimer Ver⸗ ein einen Zuwachs an Mitgliedern zu verzeich⸗ nen. Es war gewiß für die damalige Vorſtandſchaft nicht leicht, die Kameraden zuſammenzuhalten, nachdem ja von der damaligen Stadtverwal⸗ tung wie auch von der damaligen Regierung keinerlei Unterſtützung zu erwarten war. Als im September 1931 der junge Kamerad Haberkorn die Führung des Vereins übernahm, war es ſeine Aufgabe, den Verein nicht nur zuſammenzuhalten, ſondern auch noch die fern⸗ ſtehenden Kameraden des Regiments in die Reihen zu bekommen. Mit der öffentlichen Totenehrung am 1. Oktober 1931 am 110er⸗ Denkmal, die bei allen Beteiligten einen tiefen Eindruck hinterließ, kamen einige neuen Mit⸗ glieder hinzu. So wuchs der Verein inner⸗ halb weniger Monate von 300 auf 400 Kame⸗ raden. Durch die Werbeveranſtaltungen des Vereins im Jahre 1932 wuchs derſelbe auf nahezu 600 Mitglieder; ein Zeichen, daß der Geiſt der Frontkameradſchaft in dieſem Jahre neu aufgelebt iſt. Mit Beginn des Jahres 1933 ſollte auch für den Verein eine neue Epoche einbrechen, denn 19 Jahre nach Ausbruch des Krieges iſt ein unbekannter Soldat aus dem Erleben des Weltkrieges heraus Retter und Führer des deutſchen Volkes geworden. Niemand hat den 30. Januar 1933 mehr be⸗ grüßt, als die badiſchen 110er Grenadiere. Den Dank an den Retter des deutſchen Volkes Adolf Hitler ſtatteten die 110er am 44. Geburtstag des Volkskanzlers ab, indem ſie an hiſtoriſcher Stätte in der ehem. Grenadierkaſerne eine Adolf⸗Hitler⸗Linde pflanzten. Wie groß war die Begeiſterung, als wir 110er feſtſtellen konnten, daß eine ganze Reihe be⸗ währter Offiziere des Regiments in der vor⸗ derſten Front der nationalen Erhebung ſtan⸗ den. Der Mannheimer Verein ließ es ſich nicht nehmen, dieſe verdienten Kämpfer zu ſeinen Ehrenmitgliedern zu ernennen, und ſind dieſe in erſter Linie der bewährte Führer des badi⸗ —40 Volkes, unſer Reichsſtatthalter Robert agner. Weiter die Kameraden Staats⸗ miniſter Major Prof. Dr. Schmitthenner, Oberleutnant Alfred Neumann und der Ge⸗ neralinſpekteur für das deutſche Straßenweſen Leutnant Dr. Todt. Wohl die ſchönſte Stunde erlebte der Verein, als ſein Vereins⸗ führer Kamerad Haberkorn in Karlsruhe auf dem Schloßbalkon anläßlich der Feier der Ueberführung der alten ruhmreichen Feld⸗ zeichen dem Herrn Reichsſtatthalter Robert Wagner und Herrn Staatsminiſter Major Prof. Dr. Schmitthenner die Ehrenurkunde über die Ernennung zum Ehrenmitglied des Mann⸗ heimer Vereins öffentlich überreichen durfte. Dies war auch das Signal, daß ſie alle ehem. Angehörigen im badiſchen Land den bereits beſtehenden 110er⸗Kameradſchaften anſchloſſen. So erreichte der Mannheimer Verein bis Ende des Jahres 1933 einen Mitgliederſtand von 750 und heute zählt der Verein 930 Mitglieder. Mit Stolz bekennen ſich heute dieſe Kame⸗ raden zu dem Führer des deutſchen Volkes Adolf Hitler. Der Soldat aus dem Schützen⸗ graben kämpft den heiligen Kampf für Deutſch⸗ land weiter. Er will, daß wir wieder eine Na⸗ tion der Ehre, der Achtung, der Ruhe und Ar⸗ beit ſind, ein Volk, das ſich durch Fleiß wieder erobert die Stellung in der Wöie'lt, die ihm zukommt, Er wird es ſchaffen— aber er braucht dazu ein Volk, auf das er ſich verlaſſen kann. Wir Soldaten des ehem. Grenadier⸗Re⸗ giments 110 wiſſen aus dem großen Kriege, was Treue zum Führer heißt. Wir wollen dies immer wieder allen anderen Volksgenoſſen vorleben. Sämtliche Reproduktionen HB-Klischee Die Stellung vor Beſonvaur hvon n Sch achheit eg, al rtvol Geinu mode honne rywe tte, e nem swer äftig wed „Wie Wied war eir nglick Altigke htat. „ar vi né he ann ieger chem onſiet ſamkeit Als ſ ih mi d Ti änger rächs! üßun, n den „egge chöner enieur »ele mme, war Ve j0 zt ſpo eder, m ehrige war Al „derſte minen chem? pazier inde, Vapierl Heimat, ſich's n. „Frei!“ Er ſa und ein eine ſich, mit Dann 45 we ute ſe halten achen Ligentli en, wa Uſorgte ich Pa r hatt ſand ei würde e Schlof ung, d Werwalt hier. V Er tre „Mad ſreu gen „Sie ſein.“ „Na, Lein ei us dief ucht kö den.“ René oſorgn hende erfügung. ieges die n wurde, die trotz radſchaft. gen auch enfanden. manchen ſich als „ wo das zefallenen wo die uern der gefeiert riege zu⸗ aufleben ner Ver⸗ verzeich⸗ andſchaft zuhalten, tverwal⸗ ſegierung war. Kamerad bernahm, ticht nur die fern⸗ in die fentlichen 110er⸗ en tiefen ten Mit⸗ n inner⸗ o Kame⸗ zen des be auf daß der m Jahre Jahres le Epoche ruch des zus dem tter und . nehr be⸗ ere. Den es Adolf Stag des ſtoriſcher ne eine hir 110er eihe be⸗ der vor⸗ ng ſtan⸗ ſich nicht u ſeinen nd dieſe es badi⸗ Robert Staats⸗ enner, der Ge⸗ enweſen ſchönſte Vereins⸗ uhe auf ier der Feld⸗ Robert or Prof. über die Mann⸗ durfte. le ehem. bereits ſchloſſen. is Ende von 750 ieder. »Kame⸗ Volkes Schützen⸗ Deutſch⸗ ine Na⸗ und Ar⸗ wieder 'lt, die aber er erlaſſen dier⸗Re⸗ Kriege, len dies genoſſen —.—— — Abendausgabe— Mittwoch, 1. Auguſt 1934 26. Fortſetzung Mvonne ging zu dem Feſt wie zu einem apar⸗ Schauſpiel. Sie trat in der koſtbaren Ein⸗ ſachheit eines elfenbeinſchimmernden Stilklei⸗ , als einziger Schmuck eine unerdenklich Hertwolle Perlenkette um den Hals, wird die Er⸗ weinung aus einer anderen Welt in die naive mode von Iſenfluh und Umgebung. Mit onne und René kam auch der Pilot der rywerke, welcher die Maſchine hergeflogen Aatte, ein eleganter junger Ingenieur, der in zeinem Sportdreß immerhin noch viel bemer⸗ enswerter war als Hans Ableggen, der ge⸗ äftig mit flatternden Frackſchößen hin und wedelte. „Wie ein hübſcher Kellner!“ dachte Monne. Wieder ſtand ſie Verena gegenüber, und nun war ein Bekanntwerden beider Frauen unum⸗ genglich. René beſorgte das mit einer Gleich⸗ Altigkeit und Gedankenloſigkeit, die Verena wohtat. Aber die Urſache ſeiner Zerſtreutheit war viel oberflächlicher, als Verena ahnte: ené hatte in dem Piloten endlich wieder einen ann gefunden, mit dem er über ſeine geliebte iegerei ſprechen konnte, er war hungrig nach ſchem Geſpräch, zum Mißvergnügen des onſieur Achille Simon, der ſeine Aufmerk⸗ ſamkeit lieber dem originellen Neuen zuge⸗ wandt hätte, das um ihn lärmte und lachte. Als ſchließlich die Harmoniekapelle von Iſen⸗ luh mit ihren ſtampfenden, durch Kontraßbaß ind Tuba gleichſam an die Erde gefeſſelten wängen begann, benützte der Pilot eine Ge⸗ Hrächspauſe, zu welcher René durch die Be⸗ gvüßung eines Bekannten gezwungen wurde, un den Tiſch der Ehrengäſte zu verlaſſen, und Aeggen zu bitten, ihn einer unbekannten —hönen vorzuſtellen. Dieſe Bitte des In⸗ genieurs ſtieß eine drückende Laſt von der Seele des ſchönen Hans. Denn die junge ame, eine Lehrerin aus einem nahen Dorfe, war Verenas Vorgängerin geweſen, und noch ſotzt ſpannen ſich etliche zarte Fäden hin und wieder, wenngleich ſich Liſa Amann ihrer nun⸗ mehrigen Nebenrolle bewußt war. Immerhin war Ableggen froh, ſeine Freundin dem un⸗ ulderſtehlich ſcheinenden Flieger vorſtellen zu Innen und bald darauf beide in unermüd⸗ nchem Tanze auf dem Podium zu ſehen. „Die iſt beſorgt und aufgehoben!“ tröſtete er ſich als geſellſchaftsgewandter Zitaterich und wandte ſich dem Regierungsvertreter zu, um veſſen gute Laune ihm beſonders zu tun war. er wollte nämlich ſein Werk als eine gemein⸗ ntzige Schöpfung darſtellen und verſuchen, eine ate Subvention aus der Kantonskaſſe zu an⸗ geln. Rens ſah ſich allein. Er verſtand, daß iich Achille Simon, dem die Fliegerei Tagaus⸗ Dagein war, von Fachgeſprächen drückte und eber mit dem ſchwarzhaarigen Fräulein mann tanzte, er freute ſich, Ywonne um⸗ chwärmt und umrittert zu ſehen. Sie flog von anem Arm in den anderen, guckte aber durch das Gewühle des Tanzes ſtets wieder zu dem ergewordenen Tiſch hinüber, nickte René mit Linem Lächeln zu, in dem ebenſo liebes Erin⸗ nern an ein ſchönes Verbundenſein wie freund⸗ lich⸗ſcherzhafte JIronie über die Begeiſterung der mit ihr tanzenden Landjunker waren. Schließlich ſtand René auf und ſchlenderte vurch den Feſtwirbel. Er nahm mit dieſem Shaziergang durch Tiſchreihen und Verkaufs⸗ ände, unter knallenden Fahnen und bunten Papierblumengewinden einen Abſchied von der Heimat, der leichter und ſorgloſer war, als er ſich's noch vor etlichen Wochen gedacht hatte. „rei!“ Morgen donnerte der Propeller! Er ſah Giovanna Stettler mit ihrer Tochter und einigen Damen benachbarter Gutsbeſitzer an einem anderen Tiſch. Er brachte es über ſich, mit höflichem Verneigen vorbeizugehen. Dann ſah er Joſi und neben ihm Ableggen. Das war ſonderbar! Der ſchöne Hans hatte heute ſo viel Beziehungen zu knüpfen oder zu rhalten, daß ſein Verweilen am Tiſch des ein⸗ ſachen Jägers ſicher nicht ohne Grund war. Gigentlich wollte Rensé die beiden ausreden laſ⸗ ſen, was ſie ſich zu ſagen hatten. Dann aber Geſorgte er, Joſi würde Ableggen ſeine Abreiſe iach Paris verraten. Das wollte er vermeiden. Ir hatte die Abſicht, zu verſchwinden, ohne je⸗ mand ein Wort zu ſagen. Bei Tante Stettler würde er ſich ſpäter ſchriftlich entſchuldigen. Schloß und Gut Iſenfluh waren in Ord⸗ nung, der ganze Beſitz einem Fürſprech als Verwalter übergeben— nichts mehr hielt ihn her. Wenn nur Joſi nicht plapperte! Er trat an den Tiſch heran. „Mademoiſelle'Jvry iſt Ihnen heute un⸗ treu geworden“, begrüßte ihn Ableggen. „Sie hatte nie die Verpflichtung, treu zu ſein. „Na, na!“ lachte Hans und ſchenkte ein Glas ein ein.„Immerhin! Ich begrüße es, Sie zus dieſem Grunde bei uns zu ſehen. Viel⸗ icht können Sie mir helfen, Joſi zu über⸗ reden.“ René ſetzte ſich an den Tiſch, immer noch in geſorgnis, der Jäger möchte ſeine bevor⸗ hende Abreiſe verraten. Aber die beiden D LlEB DO UN ſprachen von etwas anderem. Ableggen hielt mit merkwürdiger Zähigkeit an der Legende vom verlorenen Tal feſt. Er wußte, daß Joſi einen Zugang kannte, zumindeſt zu kennen glaubte. Und das ließ ihn gegen den Alten freundlich, ſogar ſehr freundlich ſein. Er tiſchte Wein auf, goß dem Jäger immer wieder das Glas voll. „Damals auf der Hütte— na, Sie waren prinzipiell im Rechte. Etwas derb in der Form. Soll vergeſſen ſein, Proſt!“ Joſi ſtieß an. Sein Geſicht war von Fält⸗ chen durchzogen, in denen Kobolde des Scherzes hin und her liefen wie kribbelnde Ameiſen⸗ So⸗ gar die verglaſten Augen leuchteten lebendiger. „Proſt! Und das alles wegen dem verlore⸗ nen Tal?“ „Aber nein! Ich ſchätze Sie als Jäger, als Biedermann. Vielleicht führt uns das Leben noch näher zuſammen. Wenn Herr von Eiſten“ — kurze Verbeugung gegen René—„wirklich Iſenfluh verlaſſen will—“ „Wer ſagt Ihnen das?“ „Man hört allerlei im Dorf, am Stamm⸗ tiſch—“ „Freilich, am Stammtiſch!“ Ableggen rutſchte mutig über das Stachel⸗ brett der Jronie.„Käme ich dann als Pächter des Reviers in Betracht?“ „Sie wollen mein Revier?“ fragte René über⸗ raſcht. Das war ihm neu, aber zugleich verſtand er es. Ableggen verlegte nach Vollendung von Quelleitung und Bad ſeinen Sitz nach Iſen⸗ fluh, vielleicht würde auch einmal das Stett⸗ lerſche Geſchäft in ſeine Hände kommen. Noch einige Jahre, dann war er der große Mann des Tales. Und dazu gehörte die Jagd.„Das Revier hatten von jeher die Eiſten, und ich — „Hakenkreuzbanner“ glaube nicht, daß die Gemeinde als rechtliche Beſitzerin einen anderen Pachtantrag annehmen wird. Ich ſelbſt würde für den Fall, als Sie, Herr Ableggen, konkurrieren wollten, eben noch mehr bieten. Es käme zu einem Auktionsduell zwiſchen uns—“ Er hatte erregter als ſonſt geſprochen. „Aber es ſoll Ihnen ja bleiben“, beruhigte der andere.„Ich denke mir einen Unterpacht⸗ vertrag während Ihrer Abweſenheit. Sie blei⸗ ben nominell der Beſitzer, ich erwerbe von Ihnen das Jagdrecht. Kommen Sie wieder zu⸗ rück, dann erliſcht automatiſch mein Recht. Es muß Ihnen doch lieber ſein, das Revier wäh⸗ rend Ihrer Abweſenheit in guten Händen zu wiſſen, als es unbeaufſichtigt Tummelplatz von Wilddieben werden zu laſſen. Joſi bliebe natürlich Jäger.“ „Es hat noch keinen Zweck, davon zu ſprechen“, lehnte der Jagdherr ab. Was Ableg⸗ gen fagte, das hatte er ſelbſt ſchon bedacht. Hatte ſogar ſchon einen Ausweg gefunden: Mwonne würde das Revier übernehmen. Ihre Mittel geſtatteten es, in Paris zu ſein, jedoch in den Alpen eine Jagd zu haben und jährlich etliche Reiſen zur Hahnbalz, Hirſchbrunſt und Bockzeit zu machen. Es kam nur darauf an, 'was Papa'Jvry, der ſehr ſparſam war, ſagen würde. Aber Monne hatte ihn ſchon bei koſt⸗ ſpieligeren Plänen herumgekriegt. „Ich hoffe, ſolange ich nichts anderes höre“, ſagte Ableggen, den die zurückhaltende Art Renés hinderte, weiter zu drängen. Er wandte ſich wieder zu Joſi.„Sie haben demnach Ur⸗ ſache, ſich mit mir gutzuſtellen.“ Der Alte ſchnitt ein Geſicht, als hätte er in eine Zitrone gebiſſen. Rensé erwartete einen groben Ausfall, aber er erfolgte nicht.„Wie alſo iſt's mit dem ver⸗ lorenen Tal?“ rückte Ableggen neuerlich vor. Joſi zuckte die Achſeln, ließ den Fiſch zappeln. „Sie wiſſen einen Zugang?“ René fragte nun geradeaus.„Sagen Sie doch, was wollen Sie eigentlich mit der alten Ge⸗ ſchichte? Seit Monaten tippen Sie immer daran, und heute gehen Sie anſcheinend zur Generaloffenſive vor.“ Ableggen machte ein ſchlaues Geſicht.„Iſt doch intereſſant, ſo'ne alte Volksſage und ihre Löſung, was?“ Er ſprach ſicher nicht wahr. Und plötzlich hellte es in René. Das Goldbergwerk! Natür⸗ lich, das war's. Der lebhafte Geſchäftsgeiſt des Ableggen witterte ein neues Feld. Zugleich fiel ihm Mwonnes Beſchäftigung mit den alten Plänen ein. Das konnte ja reizend werden: Ableggen gegen'Jvry. Natürlich würde der ſchöne Hans von dem Pariſer Großinduſtriellen an der Wand plattgedrückt werden. Aber was ging das ihn, René, an?„Ich glaube, daß es einen Weg gibt“, begann nun Joſi.„Vom Gipfel der Kalcheggen durch die Fluh hinab—“ „Unmöglich“, fuhr René dazwiſchen,„dort kommt kein Menſch durch.“ „Weiter, weiter!“ haſtete Ableggen. „Eine wüſte Wand iſt da, eine ganz böſe Stelle. Nur die Gemſen kommen darüber hin⸗ weg.“ „Menſchen unmöglich!“ ſchaltete René ärger⸗ lich ein. Was kam Joſi in den Sinn, Ableggen das Geheimnis preiszugeben? „Laſſen Sie das meine Sorge ſein“, meinte Ableggen.„Keine Wand iſt ſo bös, daß man ſie nicht bezwingen könnte. Man läßt Steinmetze kommen, zementiert Haken ein—“ „Danke für das Vergnügen. Die Berge wol⸗ len ehrliche Gegnerſchaft.“ Ableggen überhörte den Angriff.„Alſo, Joſi, wie iſt's? Ich zahle einen Führerlohn von— von—“, er überlegte, „was die Leute von Chamonix für den Pétéretgrat des Montblanc verlangen. Das wird gewiß nicht zu wenig ſein, he?“ „Werden ſehen!“ gab der Alte bedachtſam zu⸗ rück.„Jetzt iſt's ohnedies noch zu früh. Im Sommer, wenn der Schnee fort iſt.“ Ableggen blickte zum Feſtplatz und ſchnellte auf. „Der Oberſt am Rhyn— fetzt kann der offizielle Akt beginnen. Auf ihn habe ich ge⸗ wartet.“ „Was hat der mit der Quelle zu tun?“ „Ich bitte Sie— der Oberſt am Rhyn!“ Fort war er, eingetaucht in einen Knäuel von Menſchen, die einen hochgewachſenen, eisgrauen Mann umdrängten, der ein ſchlankes, blondes Mädchen am Arm führte. Das war der Oberſt am Rhyn, Nationalrat, Fabrikbeſitzer, Schloß⸗ herr von Seewil, Millionär— alles, alles Mögliche. Vater der Thea am Rhyn. Es war klar, daß Ableggen auflhihn gewartet hatte, der mit der Unbekümmertheit des großen Herrn zu ſpät gekommen war. (Fortſetzung folgt.) Regelmäßige Raketenpoſt über den Aermelkanal Der erſte Start geglückt Seit der Eröffnung der internationalen Luft⸗ poſt⸗Ausſtellung in London beſchäftigen ſich die engliſchen Zeitungen immer wieder mit der Erfindung des Deutſchen Gerhard Zucker, die die Beförderung von Briefen in einer Ra⸗ kete geſtattet. Man erkannte ſofort, daß mit die⸗ ſer Erfindung ein bedeutender Fortſchritt zu⸗ mindeſt im Poſtverkehr möglich iſt. Inzwiſchen wurden die Verſuche mit den Zuckerſchen Rateten in aller Stille fortgeſetzt. Sie ſind jetzt ſo weit gediehen, daß der Ein⸗ richtung eines regelmäßigen Poſtdienſtes mit Raketen nichts mehr im Wege ſteht. Geſtern wurde die erſte Briefſendung abgeſchoſſen. Es war eine Ratete, die nur ſoviel Exploſionsſtoff enthielt, daß ſie gerade drei Kilometer zurück⸗ legte. An ihrem Beſtimmungsort nach knapp zehn Sekunden angekommen, wurde die Kap⸗ ſel geöffnet, in der ſich 1200 Briefe befanden. Sie kamen dann ins nächſte Poſtamt, wo man ſie weiterleitete. Die Marken, die ſich auf die⸗ ſen Brieſen befinden, dürften ſehr bald einen „Es wird alles reiflich überlegt, was wir faßlich darſtellen!“ Cuttpoſtausſtellung großen Wert haben, da ſie die äußeren Zeichen eines Martſteins in der Entwicklung des Poſt⸗ weſens darſtellen. Es ſind Marken der Luft⸗ poſtausſtellung, die den Ueberdruck„Raketen⸗ Poſt— Erſter Flug“ tragen und Marken mit dem Aufdruck:„Zucker⸗Raketen⸗Poſt. Raketen⸗ gebühr, zwei Schilling ſechs Pence, bezahlt.“ Der Stempel trägt die Worte:„Verſuchs⸗Ab⸗ ſchuß— 6. VI. 34.“ Unterredung mit dem Erfinder Eine unüberſehrbare Menſchenmenge hatte ſich zu dem Verſuchsſchuß eingefunden. Das Experiment gelang zur vollſten Zufriedenheit. Ein Beifallsſturm erhob ſich, als ſchon nach unglaublich kurzer Zeit die Ankunft der Rakete gemeldet wurde. Gerhard Zucker ſah ſich bald von Journaliſten umringt, denen er über ſeine weiteren Pläne Auskunft geben mußte: „Als ich meine Rakete zur Internationalen Luftpoſt⸗Ausſtellung Anfang Mai nach Eng⸗ land herüberbrachte, fand ich überall größtes Intereſſe für die Erfindung. So beſchloß ich, hier zu bleiben und die Rakete vorzuführen. Ein Bild aus dem eſtzug zum„Märkiſchen Böttchertag“ in Berlin, zu dem aus vielen Städten der Mark Brandenburg Vertreter des alten Böttcherhandwerks zuſäammenkamen. Die deutſche Erfindung auf der internationalen Soweit mir bekannt iſt, gibt es in England kaum einen Ingenieur, der ſich mit dem Ra⸗ ketenproblem beſchäftigt. Es war ſchwer für mich, eine Fabrik ausfindig zu machen, die den benötigten Exploſivſtoff nach meiner eigenen Zuſammenſtellung in größeren Mengen liefern konnte. E ſchien, als ſollte mein Unternehmen in England ſcheitern, als ſich doch noch eine Feuerwerksfabrik bereit erklärte, die Lieferung zu übernehmen. Sie iſt denn auch zu meiner vollen Zufriedenheit erfolgt. Während der Ausſtellung wurde ich ſowohl Lord Londonderry als auch Sir Kingsley Wood vorgeſtellt. Sie zeigten großes Intereſſe für meine Vorſchläge und leiteten Verhandlun⸗ gen mit der Poſtbehörde in meiner Sache ein. Man erklärte mir ſchließlich, man habe nichts gegen eine Verſendung von Briefen in Raketen einzuwenden.“ Der erſte Schuß über das Meer „Im nächſten Monat werde ich meine Rakete zur Isle of Wight bringen, um ſie von dort aus zum engliſchen Hauptland zu ſchießen. Das wird der erſte Raketenflug über das Meer ſein, der jemals ausgeführt wurde. Die Ent⸗ fernung von ungefähr ſechs Kilometern wird in wenigen Sekunden bewältigt ſein. Eine größere Rakete hoffe ich dann über eine größere Strecke zwiſchen zwei engliſchen Kanalinſeln zu ſchicken. Als dritter Verſuch iſt der Schuß über den Aermelkanal von Dover nach Calais ge⸗ plant. Die Rakete wird dieſen Flug, der über 33 Kilometer führt, in einer Minute ſchaffen. Wen alle dieſe Verſuche die Verwendbarkeit der Rakete für den Poſtdienſt bewieſen haben werden, und ich glaube feſt daran, daß die Ver⸗ ſuche glücken, dann wird ſich noch einmal die engliſche und die franzöſiſche Regierung mit der Erfindung beſchäftigen und die Einrich⸗ tung eines regelmäßigen Poſtdienſtes über den Aermelkanal übernehmen. Auch ein Raketen⸗ dienſt zwiſchen Irland und England iſt in Ausſicht genommen.“ —.——— Wußten Sie ſchoen ... daß es ſchon zur Zeit Friedrichs des Großen„genormte“ Häuſer gab? Einzelne Häuſerteile nach gleichen Maßen wurden den Siedlern im Oderbruch angeboten, damit ſie billiger und ſchneller ſich ihr Haus ſelbſt bauen könnten. „* „Koloſſal, die Zirkusreiterin. Da, ſehen Sie „„ jetzt hängt ſie am Bauch des Pferdes, jetzt hängt ſie ihm um den Hals... und jetzt ſitzt ſie ihm auf der Kruppe.“ „Pah, das alles habe i on bei mei erſten Reitlektion ſ —— Dividende verteilt werden. 92 Jahrgang 4— X Nr. 31s— Seite 10 Abendausgabe— Mittwoch, 1. Auguſt 1984 Bad. Elektrizitätsverſorgung AG.(Badenwerh), Karlsruhe./ Unverändert 6 Prozent Dividende Der erſt nach der Generalverſammlung bekannt⸗ gegebene Geſchäftsbericht für das am 31. März 1934 abgelaufene Geſchäftsjahr ſtellt feſt, daß der Anſchluß⸗ wert um 858(5376) kw auf 199 561(198 703) KW. ſtieg. Die Zahl der im Kleinverkauf belieferten Ge⸗ meinden betrug unverändert 567 mit 100 704(98 800) Haushaltungen. Die Stromabgabe ſtellte ſich nutzbar auf 428 380(413 126) kwWh, wovon 417 665(402 089) Mill. auf Kraft⸗ und Großverbrauch, 10 715(11 036) Mill. kwyn auf Licht⸗ und Haushaltsſtrom entfielen. Die Maßnahmen der Reichsregierung wirkten ſich in einer Verbrauchsſteigerung der Großabnehmer und der ſtändig Belieferten um 14,7 Prozent aus, beim Klein⸗ gewerbe betrug die Steigerung 16,7 Prozent, während an Licht⸗ und Haushaltsſtrom 3,7 Prozent weniger abgegeben wurden. Im neuen Geſchäftsjahr hat der gewerbliche Verbrauch weiter zugenommen. Der Durchſchnittsverkaufspreis betrug bei den Kleinabneh⸗ mern 28,18(28,59) Pfg. Die Bezüge des Vorſtandes einſchl. die eines ausgeſchiedenen Mitgliedes p. r. t. ſtellten ſich auf 49 000(83 362), die des Aufſichtsrates auf 5000(5208) RM. Es wurde insgeſamt ein Rein⸗ gewinn von 1 844 938(1 839 560) RM. erzielt, woraus gemäß Beſchluß der Hauptverſammlung unv. 6 Proz. 247(91 978) RM. gehen an die geſetzliche Reſerve, 132 691(127 582) RM. wer⸗ den auf neue Rechnung vorgetragen. Die Stromeinnahmen werden mit 10 058(9991) Mill. RM. ausgewieſen, wozu 0,542(0,787) Mill. Beteili⸗ gungs⸗ und 0,365(0,294) Mill. RM. Sondererträge treten. Andererſeits wurden u. a. wieder 2,0 Mill. RM. den Erneuerungsrücklagen zugeführt, die ſonſti⸗ gen Abſchreibungen auf Anlagen wurden auf 0,106 (0,275), andere Abſchreibungen auf 0,026(0,266) Mill. RM. ermäßigt. Anleihen⸗ und ſonſtige Zinſen nach Abzug der Zinserträgniſſe beanſpruchten 3,175(3,214) Millionen RM. Die Anlagen ſtehen jetzt mit 76,130(76,230) Mill. RM. zu Buch, Beteiligungen 41,471(unv.), Lager⸗ vorräte 0,219(0,218), Wertpapiere 1,325(1,482), Dar⸗ lehen 4,771(3,745), Warenforderungen 2,077(1,383), Forderungen an Beteiligungsgeſellſchaften 11,36 (11,192), ſonſtige 0,588(0,648), Kaſſe, Notenbanken, Poſtſcheck 3,549(2,588), Bankguthaben 0,191(0,723), Disagio aus der Schweizerfrankenanleihe II 0,334 (0,35)9, andererſeits neben 27,0 Aktienkapital Reſerve! 1,908(1,816), u1 0,900(0,900), Rückſtellungen 1,586 (1,559), Erneuerungsrücklagen 17,1(15,1), 6prozentige Schweizerfrankenanleihe 1 38,793(39,202), II 9,506 (9,604), Kohlenwertanleihe 0,196(0,393), Darlehen mit längerer Laufdauer 11,093(11,276), Warenverbindlich⸗ keiten 0,573(0,278), Verbindlichkeiten gegenüber Be⸗ teiligungsgeſellſchaften 0,594(0,383), ſonſtige 1,015 (0,771) Anleihezinſen 0,959(0,975). Hinſichtlich der Beteiligungen wird u. a. erwähnt: Ba d. Kraftlieferungsgeſ. m. b. H. Frei⸗ burg i. B.(Beteiligung 50 Prozent bei 1,0 Mill. RM. Kapital) 10 Prozent Dividende nach 7 Prozent i. V. Die Darlehnsforderung ging auf 250 000 (391 525) RM. zurück. Rückbürgſchaft für 2 Mill. SFr. beſteht unv. weiter. Schluchſe-'e werk A G.(Beteiligung 37 Prozent gleich 5,18 Mill. RM.) 4 Prozent Dividende p. r. t. (halbes Jahr ſeit Betriebsaufnahme). Darlehen 10,712(10,458) Mill. RM. kurzfriſtiger Finanzierungs⸗ kredit 0,285(0,305) Mill. RM Kraftwerk Ryburg⸗Schwörſtadt AG. (Beteiligung 25 Prozent- 7,5 Mill. SFr.). 6(7)% Dividende. Städt. Werke AG. Baden⸗Baden(Be⸗ teiligung 49 Prozent- 1,47 Mill. RM.) für 1933/34 (31. März) vorausſichtlich 3 Prozent Dividende gegen 4 Prozent i. V. Rheinkraftwerk Albbruck⸗Dogern Ac6. Waldshut(Beteiligung 1 Proz.- 160 000 RM.) wiederum 6 Prozent Dividende für 1932/33(30. Juni). Großkraftwerk Mannheim AG. Mann⸗ heim(Beteiligung 17,33 Prozent- 1,04 Mill. RM.) für 1932/33 4(5) Prozent Dividende, für 1933/34 liegt Abſchluß noch nicht vor. Berliner Börse Die Börſe verfolgte auch heute die Nachrichten über das Befinden des Herrn Reichspräſidenten mit größ⸗ ter Anteilnahme. Das Geſchäft war ruhig, und die Kuliſſe beteiligte ſich kaum. Die Anfangsnotierungen waren allgemein 1 bis 2 Prozent ſchwächer, da das Publikum Abgaben vornahm. Teilweiſe mag es ſich wohl auch um die Löſung ſpekulativer Engagements gehandelt haben. Die Abſchwächung ging zum Teil auch damit zuſammen, daß zum Monatsbeginn die Limite noch nicht überall erneuert waren. Stärker rückgängig waren Rhein. Braunkohlen, Erdöl, Salz⸗ detfurth, Goldſchmidt, Elektr. Schleſien, Aſchaffenbur⸗ ger Zellſtoff, Schwartzkopff, Wintershall und Deutſche Kabel, die etwa 3 Prozent verloren. Darüber hin⸗ aus zogen Deſſauer Gas und Rhein. Elektr. Werke 5 Prozent ſowie Weſteregeln Kali 2½ an. Farben ſetzten bei 60 000 RM Umſatz 2½ Prozent niedriger ein. Am Montanaktienmarkt waren nur Stolberger Zint(minus 2% Prozent) über 2 Proz. „Hakenkreuzbanner“ Braunkohlenwerte waren bis 2 Prozent nie⸗ driger. Kaliwerte verloren 2 bis 4 Prozent. Am Elektroaktienmarkt gaben Akumulatoren um 4 nach, Bekula verloren 2. Auch Auslandswerte wa⸗ ren gedrückt. Linoleumaktien und Chade waren bis 2 Punkte niedriger. Auch bei Schiffs⸗, Bahn⸗ und Bankaktien gingen die Rückgänge nur bis 1 Prozent. Lediglich Verkehrsweſen verloren 2. Auch am Rentenmarkt bröckelten die Kurſe etwas ab, doch gingen die Abſchwächungen kaum bis % Prozent. Nur Altbeſitz minus 42½ Pfg. Am Auslandsrentenmarkte waren Rumänen etwas be⸗ feſtigt. Ungariſche Renten gingen um 10 bis 20 Cents zurück. Bosnier verloren 4 Prozent. Gegen Schluß waren die Märkte von Ware ſo gut wie entblößt, ſo daß einige kleine Rückkäufe eine kräf⸗ tige Erholung herbeiführten. Schiffahrtswerte ſchloſ⸗ ſen 2 Prozent über den Anfongsnotierungen und bis zu 1½ über den geſtrigen Schlußkurſen. Goldſchmidt alichen ihren Zprozent. Verluſt wieder aus. Deſſauer Gas waren 3½/ Prozent erholt. Berlin⸗Karlsruher Induſtrie befeſtigten ſich um über 2 Prozent. Auch Montanwerte lagen allgemein feſter. Die Obligatio⸗ nen der Werke wurden 1½ Prozent ürer dem geſtri⸗ gen Schluß bezahlt. Nachbörslich nannte man im(lgemeinen feſte Kurſe. Man hörte Farben mit 145, Gelſenkirchen mit 60. Schiffahrtswerte lagen feſt. Der Kaſſamarkt der Induſtriewerte war noch überwiegend ſchwächer. Rhein.⸗Weſtf. Metall verloren 3 Proz., Induſtrie Plauen 2½ Proz., Trachenberger Zucker 4 Pros., Roſtocker Brauerei 2½ Proz. Dagegen waren Glanzſtoff 5 Proz. erholt. Von Steuergutſcheinen waren die 1934er 8 Pfg. niedriger. Reichsſchuldbuchforderungen notier⸗ ten wie folgt: Ausgabe 1 1935er 100.25—100,12, 1940er 91,12—92,25, 1945—48er 90,62—91,50.— Ausgabe 1I 1935er 100—100.75, 1940er 90,87—91,75, 1946—48er 90,62—91.37. Wiederaufbauanleihe 1944—45 und 1946—1948er 55—56,12. Berliner Geldmarkt Der Geld markt war nach Ueberwindung des Ul⸗ timos etwas entſpannt, der Satz für Tagesgeld ging auf 4½ bis 4½ Proz. zurück. In Diskonten gab die Abgabeneigung nach. Frankfurter Mittaqsbörse Die Beſorgnis über das Befinden des Herrn Reichs⸗⸗ präſidenten laſtet weiterhin auf der Börſe. Die Un⸗ ternehmungsluſt iſt gleich null, während von der Kundſchaft erneut Verkäufe getätigt wurden, die bei der herrſchenden Zurückhaltung naturgemäß weitere Kursverluſte zur Folge hatten. Die Limitneuerteilung zum heutigen Monatsanfang war ſehr ſpärlich und betraf meiſt Verkäufe, während Kauflimite bisher auch nur in kleinem Umfang erneuert wurden. Die Kursgeſtaltung war überwiegend nach unten gerichtet, teilweiſe zeigte ſich bei verſchiedenen Werten etwas Widerſtandskraft. So eröffneten Zellſtoff Wald⸗ hof /, Elektr. Licht u. Kraft ½ Prozent, Laurahütte 2 Prozent feſter, Lahmeyer u. Schuckert blieben ge⸗ halten. Schwach waren andererſeits u. a. Farben⸗ induſtrie, die bei etwas größeren Umſätzen unter Schwankungen weitere 2 Prozent verloren, ferner Siemens minus 2½ Prozent, Conti Gummi minus 3 Prozent, Aſchaffenburger Zellſtoff minus 3½ Pro⸗ zent, Mannesmann minus 1½ Prozent, Nordd. Lloyd und Hapag minus 1½ bzw. 1 Prozent. Bis zu 1 Prozent ſchwächer eröffneten ferner Scheideanſtalt, Holzmann, Aku, Harpener, Klöckner, Phönix, Rhein⸗ ſtahl, Stahlverein, Daimler, Bekula, Geſfürel und Dit. Erdöl. Nach den erſten Notierungen zeigten verſchiedene Werte Anſätze zu einer geringfügigen Erholung, die aber bei der herrſchenden Geſchäftsloſigkeit faſt ohne Wirkung blieb. Meiſt kam ſie über den Anſatz nicht hinaus. Der Rentenmarkt lag ebenfalls ſchwächer außer Stahlvereinbonds, die /́ Prozent anzogen. Altbeſitz, ſpäte Schuldbuchforderungen, Reichsmark⸗Anleihen und auch Pfandbriefe wurde bis zu ½ Prozent ſchwächer genannt. Im Verlauf war das Geſchäft an allen Markt⸗ gebieten auf ein Minimum beſchränkt. Soweit gegen den Anfang Erholungen eintraten— ſie betrugen ziemlich gleichmäßig /½—¼ Proz. bei einzelnen Mon⸗ tanwerten bis 1 Prozent—, konnten ſie ſich ziemlich behaupten, nur Farbeninduſtrie gaben ihren Gewinn von 1 Prozent wieder ab. Einige Papiere kamen noch recht ſchwach zur Notiz, ſo Goldſchmidt— 3½, Deutſche Linoleum— 2 Prozent und Cement Heidel⸗ berg— 2½ Prozent. Am Rentenmarkt zeigten die variablen Kurſe ſpäter keine Veränderung. Am Pfandbriefmarkt er⸗ wies ſich das Angebot nicht ſo ſtark, ſo daß die Kurſe infolge der Aufnahmebereitſchaft der Hypothekenban⸗ ken verhältnismäßig gut behauptet blieben. Nur Kom⸗ munalobligationen gaben erneut bis zu ½ Prozent nach. Stadtanleihen waren angeboten und ohne Nachfrage, die Kurſe bröckelten durchweg etwas ab. Staatsrenten lagen ruhig, ebenſo Auslandswerte. Tagesgeld wurde um ½ auf 3½ Prozent ermäßigt. Mannheimer Börse Da die Nachrichten über das Befinden des Reichs⸗ die Börſe etwas ſchwächer. Farben gingen auf 144,25, Weſteregeln auf 112, Zellſtoff Waldhof auf 45,5 zu⸗ rück. Von Brauereien waren Eichbaum⸗Werger, Kleinlein Heidelberg und Ludwigshafener Aktien⸗ brauerei angeboten. Bankaktien waren wenig ver⸗ ändert. Von Verſicherungswerten wurden Mann⸗ heimer mit 40 RM gehandelt und blieben ſo ange⸗ boten. Auch der Markt der feſtverzinslichen Werte eher etwas abgeſchwächt. Altbeſitz 93 Brief, Goldpfand⸗ briefe blieben knapp gehalten. Es notierten: Altbeſitzanleihe 93., 6 Prozent Baden Staat 90, 7 Prozent Heidelberg Stadi 79, 8 Prozent Ludwigshafen Stadt 82, Mannh. Abl. Alt⸗ beſitz 87, 8 Prozent Mannheim Staßt 88, 8 Prozent Bad. Kom. Goldpfandbr. 91, 8 Proßent Goldpfbr. 91,5, 8 Prozent Rhein. 89,75, 6 Prozent Farbenbonds 119•.— Bremen⸗ Beſigheim 72, Cement Heidelberg 105, Daimler⸗Benz 45,25, Dt. Linoleumwerke 56,5, Durlacher Hof 60, Eichbaum⸗Werger—, Enzinger⸗Union 92, Gebr. „ Fahr 106, JG Farben 144,25, 10 Prozent Großtraft Mannheim 120, Kleinlein Brauerei 70 B. Knorr Heilbronn 195, Konſ. Braun 39, Ludw. Aktienbr. 82 B, do. Walzmühle 99, Pfälz. Mühlenwerke 90,5, do. Preßhefe 112, Rheinelektra Stamm 100, do. Vor⸗ zugsaktien 105, Salzwerk Heilbronn 200, Schwartz⸗ ſtorchen 93, Seilinduſtrie Wolff 29, Sinner AG dö, Zucker 181, Ver. Dit. Oelf. 82, Weſteregeln „Zellſtoff Waldhof 45,5. Bank 113,5, Commerzbank 56, Deutſche Disconto 61, Dresdner Bank 65, Pfälz. Hyp. Bank 71, Rhein. Hyp. Bank 103. Bad AcG für Rhein. 50, Bad. Aſſecuranz 34, Mannheimer Verſ. 40 Brief, Württ. Transport 35. BBC 11,5, Ganter⸗Freiburg Haid und Neu 20, Mez AG 40, Schlinck⸗Ham⸗ but5 72,5, 7 Prozent Reichsb. Vorz. 111,25, 8 Proz. Bad. Kom. Goldrom. 87,5,%½ Prozent Pfälz. Hyp. Liqui. 91,5, 5½ Prozent Rhein. Hyp. Liqui. 90. Berliner Devisenkurse Geld Brief Geld Briel 31. Juli 1. August AXaævpt.(Alex., Kairo) 1 àgypt. Pfd.] 13, 9025 0 13,— 13,020 13,050 Argent.(Buen. Aires) L Pap.-P. 0,65 0,642 Belg.(Brüss. u. Antw.) 100 Belga 50 8⁵ 50 7 58, 850 35 0⁰⁰ Brasil.(Rio de Jan.) 1 Milreis 0,184 0, 1 86 Bulgarien(Sofia) 100 Lewaf 3,04 Canada(Montreal) 1 kanad. Doll.] 2,55 Dänemark(Kopenh.) 100 Kron 56, Danzis(Danzig) 100 Guld.f 61,740 81, England(London) 1Pfd. 12,64 Estiand(Rev.)Tal,) 100 estn, Kr. 69,53f 69 Finnland(Heisingf.) 100 finni..J 5,584/ 3,696 Frankreieh(Paris) 100 Eres 16,5 Griechenl.(Athen) 100 Drachm..2,49 Holl.(Amsterd. u. Rott.) 100.169,7 lsland(Kevkiavik) 10) isl. Kr. 57.220 57,344 5 ltallen(Rom u. Mail.) 100 Lire 21,.58 lapan(Tokio u. Kobe) 1 Venf 9,15 jugosl.(Beigr. u. Zagr.) 100 Din.„5. Lettland(Riga) 100 Latts 24 Litauen(Kowno/ Kaunas) 100 Lit. 42, Norwegen(Oslo) 100 Kronenſ 63, 4 Oesterreich(Wien) 100 Schifl.] 48,95 9,050 Polen(Warsch., Pos.) 100 Zlotyf 47,87 Portugal(Lissabon) 100 Escudo 11,48 Rumänien(Bukarest) 100 Leiſ 32 Schweden(Stockh. u..) 100 Kr. 65, 1 Schweln(Zür. Bas., Bern) 100 Fr. Spanien(Mad u. Barcel.) 100 Pes.———„ Tschechoslowakel(Prag) 100 Kr. 4331•935 Türkei Pid. 0 Ungarn udapest enxöl 1. 001 Uruguay(Montevideo) 1 Gd.-Pes. 9,39 700 9, 50 V. St. v. Amerika(Newy.) i Dolr.51A 2,5180 2 5¹1⁴%516 internationaler Devisen- und Effiektenverkehr Am Valutamarkt lag der holländiſche Gulden etwas feſter und zog in Zürich auf 207,37½, in Paris auf 1026 und in London auf 7,44¼ an. Auch die Mart konnte ſich in London weiter befeſtigen. Die Londoner Effektenbörſe lag ruhig und wenig verändert. Internationale Werte waren etwas freundlicher. Britiſche Staatspapiere und Deut⸗ ſche Bonds lagen luſtlos. London, 1. Aug. Am freien Markt wurden 328 000 Pfund Sterling Gold zu einem Preis von 138/ gleich /½ sh pro Unze fein verkauft. Märkte Berliner Metall⸗Notierungen Berlin, 1. Aug.(Amtlich.) RM für 100 Kilo. Elektrolytkupfer(wirebars) prompt, cif Hamburg, Bre⸗ men oder Rotterdam 421½¼; Standardkupfer, loco 36½ bis 38½ß; Originalhüttenblei 19/¼—21½; Standard⸗ Blei per Juli 194—20¼½; Originalhüttenrohzink ab Nordd. Stationen 21½—22; Standard⸗Zink 21½¼ bis 21¼; Original⸗Hütten⸗Aluminium, 98—99 Proz., in Blöcken 160; do. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Reinnickel, 98—99 Proz., 270; Antimon⸗Regulus 51 bis 54. Silber in Barr., ca. 1000 fein per Kilo 38½ 10, 0 1,991] 1,995 Lirtscaſis-Numndschian Londoner Metallbörſe London, 1. Aug.(Amtl. Schluß.) Kupfer: (& p. To.) Tendenz: kaum ſtetig. Standard p. Ko 2811/16—/, do. 3 Monate 29½3—½, do. Settl. Pr 283/, Electrolyt 31/—32/½, best selected 31½4— Elektrowirebars 32½. Zinn:(& p. To.) Te⸗ willig. Standard p. Kaſſe 229—229½, do. 3 Monnss 229—229½, do. Settl. Preis 229½, Straits 229½¼. Blei:(& p. To.) Tendenz: ſtetig. Ausld. prompt offz. Preis 10/8, do. inoffz. Preis 1013/160—/, do. entf„Sicht offz. Preis 113/186, do. inoffz. Preis 11½ bis 11½, do. Settl. Preis 10½/.. Zink:(& v. To.) Tendenz: ruhig. Gewl. prompt offz. Preis 13/, do. inoffz. Preis 135/½16—7/½16, do. entf. Sicht offz. Preis 13¼, do. inoffz. Preis 199/½16, do. Settl. Preis 133/. Berliner Getreidegroßmarkt Bei ſtetiger Grundſtimmung war die Marktlage im Getreideverkehr wenig verändert. Die Verkaufsnei⸗ gung hat ſich im allgemeinen nicht verſtärkt, anderer⸗ ſeits bleibt die Abſchlußtätigkeit auf Deckung des not⸗ wendigen Bedarfs beſchränkt. Weizen iſt in der Hauptſache in alter Ernte etwas gefragt. Bei Weizen und Roggen ſind Aufgelder für höhere Qualitäten bei ven Mühlen eher zu erzielen. Weizenausfuhrſcheine ſind zu geſtrigen Preiſen gefragt. Am Gerſtenmarkte war die Umſatztätigkeit ruhig, va der Konſum noch über alte Vorräte verfügt und andererſeits die be⸗ vorzugten Qualitäten nur knapp angeboten ſind. In Futtergerſte fehlt es an paſſendem Offertenmaterial. Feine Braugerſten ſind abzuſetzen, jedoch gehen Forde⸗ rungen und Geboten zumeiſt auseinander. Für Hafer treten heute die Vorſchriften über die Feſtpreiſe in Kraft, während gleichzeitig Notierungen im handels⸗ rechtlichen Lieferungsgeſchäft nicht mehr erſolgen. Am Promptmarkte entwickelt ſich der Handel auf Baſis der Feſtpreiſe ſehr langſam. Weizenexportſcheine 25, Roggenexportſcheine 133½ Br. Rotterdamer Getreide „Rotterdam, 1. Aug.(Anfang.) Weizen (in Hfl. p. 100 Kilo): Per Sept..83, Nov..90, Jan. 1935.06, März 1935.18. Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kilo): Per Sept. 71½, Nov. 72, Jan. 1935 72½, März 1935 73¼. Liverpooler Getreidekurſe Liverpool, 1. Aug.(Anfang) Weizen (100 lb.): Tendenz: ſtetig. Per Okt..8 bez., Dez. .9 ſpäter.10½ bez., März.0 verk. (Mitte)). Weizen(100[.): Tendenz: ruhig. Per Okt..8, Dez..10½, März.0. Magdeburger Zucker⸗Notierungen Magdeburg, 1. Aug. Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 32,70, per Aug. 32,70. Tendenz: ruhig. Wetter: trübe.— Aug. 4,20 Br., 4,00.; Sept. 4,30 Br., 4,10.; Okt. 4,40 Br., 4,20.; Nov. 4,50 Br., 4,30.; Dez. 4,60 Br., 4,50.; März 35: 5,00 Br., 4,80.; Mai 35: 5,20 Br., Notierungen der Bremer Baumwollterminbörſe Bremen, 1. Aug.(Amtlich.) Loco 1483. Januar Br. 1518, G. 1516; März Br. 1534, G. 1533; Mai Br. 1545, G. 1543; Juli Br. 1552, G. 1550; Ortober Br., 1465, G. 1463; Dezember Br. 1501, G. 1498. Tendenz: ruhig aber ſtetig. Liverpooler Baumwollkurſe Liverpool, 1. Aug.(Anfang.) Oktober 680—681, Januar 35 678—679, März 35 680, Mai 35 679—681, Jan. 36 673. Tendenz: ruhig. (Mitte.) Okt. 681, Dez. 679, Jan. 35 679, März 35 680, Mai 35 679, Juli 35 679, Okt. 35 675, Jan. 36 672, März 36 672, Mai 36 672, Juli 36 672, Loco 704. Tendenz: ruhig. Badiſche Obſtmärkte Achern: Reineclauden—7, Pflaumen, Zwetſch⸗ gen 10—12, Aepfel—10, Birnen—11, Pfirſiche 10—18, Heidelbeeren—. Verkauf gut. Bühl: Heidelbeeren 20, Himbeeren 28—30, Mira⸗ bellen 15—18, Pfirſiche 19—24, Frühzwetſchgen 13 bis 14, Birnen—14, Aepfel—12 Pfg. das Pfund. Anfuhr ſehr gut, etwa ca. 500 Zentner. Verkauf flott. Oberkirch: Pflaumen—16, Zwetſchgen—12, Mirabellen 15—18, Aepfel—10, Birnen—14, Pfirſiche 15—22, Bohnen 10—15, Pilze 35—40, Tomaten—9, Gurken—13 Pfg. Weinheim: Pfirſiche 1. Sorte—20, 2. Sorte —14, Mirabellen—12, Reineclauden—8, türk. Kirſchen—9, Pflaumen—6, Brombeeren 20—24, Zwetſchgen—10, Birnen—10, Aepfel 1. Sorte —11, 2. Sorte—7, Bohnen 14—16. Anfuhr 1400 Zentner. Nachfrage mäßig. Pfülziſche Obſtmärkte Neuſtadt: Aepfel—15, Birnen—15, Kir⸗ ſchen 12, Mirabellen—17, Pfirſiche—24, Reine⸗ 4 clauden—14, Tomaten 10—11, Zwetſchgen—11, Bohnen—10, Anfuhr gut. Handel lebhaft. Weiſenheim am Sand: Zwetſchgen—10, Pfirſiche 10—22, Aprikoſen 10—15, Aepfel—14, Birnen—14, Mirabellen 10—12, Johannisbeeren .00 G. Tendenz: ruhig. abgeſchwächt. Laura eröffneten ſogar 1/ höher. präſidenten nach wie vor beunruhigend lauten, war 41½ RM. 11—12, Tomaten—8. Anfuhr 1320 Zentner. —24 Frankfurter Effektenbörse 31. 7..5. 1 A7 31. 7. 1. 8. 31. 7..6. Wertbest. Anl. v. 23 79,50 79,50 J Mannheim von 265. 60,50 30,62 do. Anteilsch. 6,10 6,00 ot. Reichb. Va. 111,25 111,50 Cnem. Albert Konserven Braun 40,00 40,00] vVoigt& Häffner—— bt. Reichsanl. v. 27 92,37 92,50 do. von 1927 31,00— fpr. Ctr. B. Liau 2 86,75 38,00 Hapag 25,00 24,37 Chadle 21700 21·00 Krauß Lokomot. 71,50 70,00 Voltohm. 38,00—. do. von 1929:— 53 Pforzheim Stadt 5 Rh. Hwobk. Mnum.-9 69,75 50,75 Heideib. Strahend.——(Conti Gumm— 127,00 J Lahmever..—— Zellstoiĩ Aschaffenbæ. 57, 50 53,50 Ot. Schatzanw. 23. 94,00 94,90 JPirmasens 26. 32,00 82,50 do. 18—25. 39,75 639,75 Nordd. LIovd. 28,50 23,25 Daimier-Benz 45,62 44,37 Lechwerke— Zellstoff Memel.— Vounsanleihe„ 90˙00 39,37 J Baden 26.—— do. 26—30.39,)75 539,75 Schantungbahnen— 37,00 Pe. S4. 114,00 111,25 Cudv,issh. Walzmüh! 100. 00 100,00 Zellstoff Walchof 45,50 45,25 Bad. Staat 1917— 50,75 Crobkraft Mnm. 23—— do. 31.. 69,75 39,75 Südd. Eisenbahnen 53,00 52,00[Dt. Erdöl, 114,50 Mainkraftwerke. 74,50 74,00] Buderus 74,87 Bayer. Staat.. 33,00— MUnm. Stadt Kohle 23 13,00— do. 35. 55,7 59,75 Aschaff. Aktienbr.. 51,00 91,00 Pt. Goic. Silbersch. 205 00 206,50 1 Malzexport.—— Eschweiler 250,99— Reichsabl, Sch. Altb. 92,57 92,50 T Mannn. Ausi. do,. Goldkom. 4 56,50 565,50 Hortmund. kitterbr 50,— Pt. Linoleum.— 55,50 J Metallgesellschaft 31,50 31,00 Geisenkirchen 59,00 59,50 do. Neubesitz 7. Tas I Südd, Festw. 25 2,50 do. do.—7 56,50 36,50 Hrauerei Biche. 12,0 0 125,0 Dürrwerke Ratinn—— Mez Söhne.—— Harpener. 104,50 107,75 bt. Schutzzebieie o6 9,20 9,05 Großir. hihm. abs. 35,00 48,90f do. do. 10—i1 39,35 35,15 Brauerel klenninzer—— hycherhof Wiam. 100,00 99,00 Maas.—— lise Bersbau— 163,09 do. oo... 3,39*— Neckar AG. Gold 33,50 31,50 do. do. 17 359,75 39,5 Brauerei Hlerkules 75,00—, JEl. Licht u. Kraft 111,75 110,25 J NMoenus Mascn.—— ise Genuß„„— 10 ** 5 Khein-Main-Don. 23 62,50 62,50 do. do. 12—13 89,75 39,75 Cöwenbr. München.— 225,00 J El. Lieferungen. 97, 25 95,00 Montecatini 5—— Kali-Chemie. S55 do. 11„9,20 9˙5 Ver. Stahlw, Oblig. a 75,3½ do. Lian. 90,25 69,87 Mainzer Brauerei— 69,00] Enzinger-Union 0 90,50] Motoren Darmst.—— Kali Aschersleben 11500 113,00 do. 13..—— 9/05 Bad. Kom. Cold 26 68,00 88,00 J Südd. Bodencredit 92,50 92,25 Nürnbs. Brauhaus— 116,00 Egünger Masch. 41.25 10,50 Neckarw. Ehlingen 97,25 96,25 Kali Salzdetfurtn.— W3 d 1, ihee— 15¼½7½ do. 90,00 91,00 f Pk- u. Bürsbr. Zw.— 115,00 Faber& Schieicher 52,50 52,50 Reiniser Gebbert—— JKali Westeregeln 117,00 113,00 Bosnier Elsenbahn.—— lot. Komm. Fam. I 33,00 ros L Alis. Pt. Creditbk. 40,00 40,090 Brauerei Pforzheim—, 39,00 fic. Cnemie Basel— 1935,00] Khein. Elekt. Vorz. 5 Klöckner.. 187% 73,15 Oestr. Staatsr. 13. 1,75—[Bav. Hvp. W. Bk..7 93,50 93,75 Bad, Bank 11,0 114,30 J Sehöfferhoi-Bindime 189,90 138,75 do. ieere 151,251 do. do. Stamm 99,75— J Mannesmann. 61,62 65,00 do. Schatz 1914. 120.20 Berl. Hyp. 25 S. 6 39,00 35, 90 Bani für Brauind, 101,00 101, 7 Schwartzstorchen 94,25 94, Fahr AG. pirm' 100, 75 106,25] Rhein-Main-Don. va.—— Mansfelder. 11,62 172,75 do. Silber. 1,½20 23•00 Erankt. Gold 15. 39,90 69,90 f Bavr. Bodeneredit Tucherbrauerei 90,50 93,90 18 Earbenind. 146,12 144,25 Kneinmetall 145,50 141,25 Otavi Minen. 14,25 14.00 do. Goldrente—* 930 Fopb CpLa. 39.5 65, Bayr. Hvp. B. Wböt 68,0 68,25 Eichbaum-Werger 31.00 79,50 18, Farbenbonas 119,37 116,75 Roeder Gebr. 19,00 15,00 Pnönii. 4,50 46,5 do Einheitsr. 0,31 4˙37 do. Anteilseh. 5,30 Berl. Handelszes. 90, 15 90,50 Wulle-Brauerei. 48,—einmech. fetter Rütgerswerke 37, 50 3,75 Khein. Braunkohlen 249,00 Vexeinh. kumän, 03 4,40 6˙7 Frkf. Pibr. Gd. Em. 12 36, 75 88,75 Commerzbank 56, 2⁵ 50,75 Accumulatoren— 170,00 Felten Guilleaume 6, 00 65. 75 1 Schlinck 73, 00 73,00 J Kheinstahl 88,50 80,00 do. go. Qoia. 70 300 40. do. 38% 38•5 5. Bh.-Hiscontoses 6i,5 5,00 Cebr. Aat... 39)8 Fen Erantt MHof Schnellpr. Fretnn. ,00 ,60] Siebeck-Montan. 95,00— do, Amortis 90.— 730 do. do. 8. 33 69,25 Bt. Aslat. Bank 140,00 KKTMI..„ 37,75 J,50Seilne& Co. 10, 10.00 Schramm Lack 29,00 30,00] Salzwerk kleilbronn 200, 00 200,90 Bagdad J. 155•00„0. tiov 33 24,99 pt. Fitektendann J390 14,00 A6 stemm.: 23,85— fLesfürei 106,50 105,75] Schrifts. Sempei 58,00 55,00] Ver. Stahlwerke 40,00 40,37 Basdad II1. 42 kless. Lds, Liqu.— 45 66,75 Dt. Hyp. u. Wb 75,0 75,00 Andraa-Noris 15—LGoldschmidt. 77, 37 75,25 Schuckert 60„00 57,57 Alnanz 220 00 218,00 Türkenzoll. Hxobk. Gd. 15—1— 59,00 bt. Ueberseevan 17,00 47,00J Aschall. Buntdap. 41,00 40, 00 J Gritzner 25,12 Schuh Fulda—„J Erankona iober. 110,5 110,0 Ung. Staatsr. 13 18— do. Goldpfdbr 5 36,75 59,00 Presdner Bank 65,00 64,00 Bad. Maschinen—— IGrün& Bilfinger 204,00 205,00 Seii Wolff. 25, 50 289,50 Frankona 300er. 33 0,00 350 0⁰ do. do. 1914 710 770⁰⁰ do. do. 12 99,00 Frankf. Bank. 60,90 30,00 J Bast Nürnberg——„Hafenmühie Franki.— Siemens& Halske 142,00— J Mannh. versich. 25 do. Goldrente. 700 7500 3 3 90•25 66,25 Frantf. Hvp.-BK. 15,00 14,75 Baver. Spiegel 47,00 47,00 Haid& Neu. 20,00 20,00 J Südd. Immobilien.50— Ufa 55 do. St.⸗Rte. 1910 5 1˙30„25 90,37 Pialz. Hvp.-Bani 72,90 71,50 Bekula. 141,00 136,90 Hantwerke Füssen 12,00 10,75 Suüdd. Zucker. 180,00 179,25 Kastatter Waszon 56,50.50 do. do. 1857 448 2 pllſe,— luss, 7. 9 91 3 51,50 Keichsbank. 115,00 147,50 f.-Bembere 65,50 61,50 flessen-Nassau Gas 67,00 67,00 J Strohstoff Dresden 15,00 175,00 Mexik am. inn, abg. 3,6 89751 40.r 15 91,0 Khein. kiyv.-Bant 103,75 103,00J Berzmann. El. 15,0 1400 J Hiidert Armaturen 39,00 3,00 Thür. Liefræ. Gotha 93,00 95,90 J Steuerautscheine 34 10,07 193,60 do. äubhere. Gold 9,00 5˙001 40. 16—17. 3,50 91,50 Sudd Bodenereditbæ—TBremen-Besizh. Oel 72.00 12,00 Hoch-Tiefban.. 101,50 102,50 Tietz Leonharc. 2 0⁰ 20, 7⁵ do 1935 103,.57 108,50 do. Gold von 0% 5,00 5, do. 21—22. 91,5% 91,50 J Württ. Notenbank 100,00 100,900 Brown Boveri 11,5 11,25 Holzmann Phi. 63.25 62,50 Ver. Dt. Oele Mhm do 1036. 102,12 102,12 Auxsburs Stadt 20 68,00 foo 4. Lolzpwr. in 91,50 31,50 K6, i. Verkehrsw. 64,50 68,25 Cement kleidelbs. 108,75 103,25 1NAG Erlangen.—— Ver. Glanzstoff. 120,25 do 1937 350,50 39,30 Heidelberg Stadt 26— 70⁰ do. 91.50 91,50 Allg. Lok.- u. Kraft 115 00 115,00 Cement Karlstadt 12ꝛ⁵, 50 124,00 Junghans— 40,10 ver. Kunstwerke—— do 1938 97, 60 97,80 Ludwissh. 20 Ser. 1 33,00— do. Biai„90,95 91,00 J Dt. Eisenb.-Betr. 58,25 57,00] Cement Lothringen.—— IxXnorr-Heilbronn 1396,00 196,00 J Ver. Ultramarin. 127,50 130,25 J verrechnungskurs: 101, 40 101,30 Dahr⸗ Der tterlic her im von der zu Tod Das von Si —Ä ba Sicking en————— n—— ——— 232— ———— ⏑———— 2 2 2 4 5 ———— 5 ichtige estver: /% Ot. Dt. Anl. do. ol 5. Schu %% Gro /% Ro⸗ /% Rogs R. 20 Auslän /% Mex Oest 4* 0 do. ltimor nada .-Ame .-Süd⸗ upfer: p. Ko l. Pr — Ten Monn 3 229/. prompt —7/8, do. eis 11½ p. To.) 33%½, do. z. Preis is 13³½/. kaufsnei⸗ anderer⸗ des not⸗ in der Weizen täten bei hrſcheine enmarkte um noch die be⸗ ind. In material. n Forde⸗ ür Hafer hreiſe in handels⸗ gen. Am if Baſis ine 25, zeizen ov..90, (in Hfl. 2, Onn eizen ez., Dez. : ruhig. prompt : ruhig. ept. 4,30 ,50 Br., „00 Br., z: ruhig. inbörſe Januar 33; Mai Oktober G. 1498. 4 580—681, 579—681, Jan. 36 Zoco 704. Zwetſch⸗ Pfirſiche ), Mira⸗ hgen 13 Pfund. zuf flott. 18—12, 15, Kir⸗ „Reine⸗ —11, —10, —14, isbeeren er. I. 55,50 45,25 74.57 53,50 107,. 75 166,00 126,50 550 103,60 103,80 102,12 — 8 3 1 93 Zahrgang 4— A Nr. 348— Seite 11%%. —.Ä „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Mittwoch-1. Auguſt 1984 Sonderzug zu den Grenzlandfeſtſpielen nach Queidersbach!/ unfen zum„neuen neich' Im Kampf um die deutſche Saar wurde hart an der Saargrenze, unweit von Landſtuhl, der alten Sickinger⸗Stadt, auf der Grenzland⸗Frei⸗ lichtbühne Queidersbach ein geiſtiges Bollwerk von entſcheidender Bedeutung geſchaffen. Die Landſchaft der Weſtpfalz ſelber ſcheint ſich macht⸗ voll zu erheben und ſich auf ihre beſten, alt⸗ überlieferten Kräfte zu beſinnen, um ſie zu for⸗ men und eindrucksvoll zu geſtalten in dem Schauſpiel„Das neue Reich“, das allſonntäglich vor den Tauſenden aufgeführt wird, die in Queidersbach zuſammenſtrömen. Eine künſtleriſche Bühnenleiſtung von den Ausmaßen, wie ſie durch die Anfführung„Das neue Reich“ auf der Grenzland⸗Freilichtbühne Queidersbach geſchaffen wurde, iſt im Süd⸗ weſten des Reiches noch niemals dageweſen. Ueber 500 Mitwirkende beleben die Bühne, alle gekleidet in die prachtvolle, kriegeriſche Tracht aus der Sickingerzeit. In einem überwältigen⸗ den Krönungszug ſchreitet der junge Kaiſer Karl., gefolgt und umgeben von Rittern, Landsknechtszügen, Biſchöfen unter Balda⸗ chinen, Kurfürſten vor ihren Standarten, Mön⸗ chen, Nonnen und Edelknappen, über die Bühne, umgeben von dem Volk und deſſen jauchzenden Zurufen. Vor dem ragenden Domportal kniet der Kaiſer mit ſeinem Gefolge, und bevor er zur Krönung in den Dom tritt, wendet er ſich mit hilfeflehendem Zuruf an ſeinen getreueſten Lehensmann:„Sickingen!“ Scharf tönt ihm da die Parole des Kurfürſten von Trier entgegen: Herrſchaft!“ Da hebt der getreue Sickingen dem herrſchſüchtigen Diener Gottes hoch das Reichsſchwert entgegen, und machtvoll klingt der Ruf des getreuen Mannes über den weiten Raum der menſchengefüllten Bühne, in dem er die ewige Haltung echten Deutſchtums gegen⸗ ——— 9 — 2* Sickingen über dem Volk zum Ausdruck bringt:„Dienſt!“ Und mit——— Gefühlen tritt der junge Kaiſer in den Dom ein, er, die Hoffnung des Volkes, das bei ſeinem Regierungsantritt in mächtiger Bewegung zum arteigenen Selbſt⸗ bewußtſein der deutſchen Seele vordringen wollte. Er, der junge Kaiſer, der nicht die Kraft finden wird zum„Dienſt“, zu der deutſchen Parole ſeines getreueſten Beraters. Der junge Kaiſer, der verſuchen wird, ein Herrſcher zu ſein, und der ſpäter im Kloſter von St. Juſt ſich ſei⸗ nes Sickingens erinnert. Im Spiel auf der Bühne aber ſieht der erſchütterte Zuſchauer, wie kämpft, unterliegt gegenüber den eldes, die durch die Geſtalt des ugger verkörpert werden, gehen⸗ über den Fürſten, deren ſchmählicher Geldhan⸗ del um die deutſche Kaiſerkrone dem Zuſchauer vor Augen geführt wird, und wir ſehen auf der Bühne, wie unter den krachenden Einſchlägen aus den Feldſtücken der belagernden Fürſten Mächten d Kaufmanns * Franz von Sickingens breite Bruſt vom ſtür⸗ zenden Gebälk zerſchmettert wird. Kein Zuſchauer kann ſich dem Zwang dieſer Aufführung entziehen; jeder einzelne wirb im Innerſten erſchüttert durch die Wucht der Maſ⸗ ſenſzenen, die unter der Führung des Oberſpiel⸗ leiters Karl Gaebler ſich krafwoll bauen und in lebendigem Fluß ſich aneinanderreihen. Je⸗ des Zuſchauers Blick hängt gebannt an dem einzigartigen Darſteller Franz von Sickingens, an Heinrich Schroth, der mit kraftvoller und ausladender Gebärde einen echten Sickingen auf die Bühne ſtellt, und der mit fanfarenbeller Stimme den weiten Raum beherrſcht. Hier wird Sickingen nicht geſpielt, durch die Kunſt des Schauſpielers wird Sickingen gelebt, muß jeder einzelne Zuſchauer mitringen an der müh⸗ ſeligen Heldenarbeit des Ritters, der um die Volkwerdung der Deutſchen gekämpft hat, die erſt in unſeren Tagen Wirklichkeit geworden iſt. Aus der Landſchaft des Weſtrichs und aus deſſen Volkstum iſt ein Sickingen entſtanden. Und die Landſchaft des Weſtrichs ſpielt mit, denn die Bühne liegt inmitten der Landſchaft, in der Sickingen lebte und kämpfte. Der leuch⸗ tende Sommerhimmel, der ſich über die Bühne ſpannt, hat die Taten Sickingens geſehen und ſeinen tapferen Tod; der rote Sand der Bühne iſt der gleiche, den Sickingens Fuß trat, die rau⸗ ſchenden Wälder, die den Spielplatz umgeben, hat Sickingen in der Luſt der Jagd oder zur ſtillen Einkehr durchſtreift. Das Volk, das mitſpielend die Bühne erfüllt oder deſſen zuſchauendes Mitempfinden das Spiel trägt und befeuert, iſt das gleiche, das in der Gefolgſchaft Sickingens den Fürſten Wider⸗ ſtand leiſtete, die gegen Kaiſer und Reich frech rebellierten, iſt das gleiche, das dem unſterb⸗ lichen Ritter bis zum heutigen Tag Gefolg⸗ ſchaftstreue hält und das das Andenken des Ritters im ſonntäglichen Feſtſpiel mit pracht⸗ voller Würde feiert. Nie wieder wird eine Landſchaft und ein Volkstum mit ſeiner Ge⸗ ſchichte und den edelſten Kräften des geſamten deutſchen Volkstums ſo zuſammenklingen, wie es jetzt im Spiel auf der Queidersbacher Bühne geſchieht. Den Volksgenoſſen von Mannheim iſt Ge⸗ legenheit gegeben, durch Benützung des Son⸗ derzuges am kommenden Sonntag, 5. Auguſt, zu kommen und zu einem außerordentlich er⸗ mäßigten Sondereintrittspreis dem Spiel bei⸗ zuwohnen. Warnung vor ſpaniſchen Schatz⸗ ſchwindlern Aus verſchiedenen Mitteilungen geht hervor, daß die ſogenannten ſpaniſchen Schatzſchwind⸗ ler ihre Tätigkeit wieder aufgenommen haben. Sie beſteht darin. daß ſie an zahlkräftige Per⸗ ſonen die Mitteilung gelagen laſſen, daß ſie in Gefangenſchaft und daher nicht in der Lage ſeien, einen hohen Geldbetrag, der irgendwo deponiert oder verſteckt ſei, abzuholen. Die Opfer ſollen dabei behilflich ſein und werden gebeten, mit größeren Mitteln nach Spanien zu kommen, die ihnen dann auf irgend eine Weiſe abgelockt werden, ſehbſtverſtändlich, ohne auch nur eine Spur von der in Ausſicht ge⸗ ſtellten hohen Belohnung zu erhalten. Sach⸗ dienliche Wahrnehmungen wollen an die Krimi⸗ nalpolizei gemacht werden. Tarifordnung für die Steininduſtrie Karlsruhe, 1. Aug. Der Treuhänder der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Südweſt hat merie wegen Denunziation des Ortsgruppen⸗ leiters von Herſchweiler-Pettersheim und des erſten Bürgermeiſters verhaftet und in das Amtsgerichtsgefängnis Waldmohr eingeliefert. Pfalz Einweihung des Dürkheimer Rieſenfaſſes Bad Dürkheim, 1. Aug. Das Dürkhei⸗ mer Rieſenfaß, das größte Faß der Welt, das bekanntlich zurzeit auf den Wurſtmarktwieſen der pfälziſchen Badeſtadt errichtet wird, ſieht ſeiner Fertigſtellung entgegen und ſoll am 1. September eingeweiht werden. Das Faß iſt im Innern als dreiſtöckiges Reſtaurant ausge⸗ baut und bietet 400 Perſonen Platz. Wie ver⸗ lautet, ſoll die feierliche Eröffnung auch im Rundfunk übertragen werden. Berufsfiſcher und Sportangler beachtet die Die Tochter ſchießt auf den Vater Püttlingen, 1. Aug, Die 19jährige Ehefrau Maria Rink, geb. Imhahn von hier ſchoß ihren 42jährigen Vater, den erwerbsloſen Bergmann Joſef Imhahn in der Wohnung in der Eſpenſtraße mit einem Walzenrevolver nieder. Der Schuß traf Imhahn in die Herz⸗ gegend, ſo daß der Verletzte in lebensgefähr⸗ lichem Zuſtand in das Knappſchaftskrankenhaus Völklingen eingeliefert werden mußte. Die Tat iſt auf Zerwürfniſſe in der Familie zurück⸗ zuführen. Die Täterin ſtellte ſich gleich frei⸗ willig der Polizei. Man hofft, den Verletzten durchzubringen. Wie wird das Wetter? Bärel „ensfag, Cen G. chln a9aU&l lage Scl O volxe nlos. Onener. O haid degecxt. O wonio o bececkt ofegen 7t zchaee a cra⁰ein neder K oeuntge Gvmostme. Os zem leichter 051 massiger 5uosuqwe1 5türmischer Norqwesd die ptene megen mit gem winge die dergen Stauonen stenengen Lah- ien geden die kemperatut an. hie bihen verdindgen orte tut gleichem. duf HReeresniveau umderechneten bontdrvek Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienſt⸗ ſtelle Frankfurt. In die warme und kühle Tief⸗ ſtrömung drangen am Dienstag unter verbrei⸗ tetem Gewitter und Niederſchlagstätigkeiten von Weſten her kühlere Luftſtröme ein. Durch kräftigen Luftdruckanſtieg kam es über Mittel⸗ europa zur Auswirkung, ſo daß mit freund⸗ lichem und warmem Wetter, pereinzelt mit Gewitter zu rechnen iſt. 1 Die Ausſichten für Donnerstag: Meiſt be⸗ wölkt, bei ſchwacher Luftbewegung ziemlich warm. Gewitterneigung. ... und für Freitag: Freundlich und warm, mit Gewitterneigung. 7 22 i U unterm 20. 7. 1934 eine Tarifordnung ſür die Vorſchriften! Rheinwasserstand 10 Steininduſtrie erlaſſen. Die Veröffentlichung Speyer, 1. Aug. Der Kreisfiſchereiverein 31. 7. 34 1. 8. 84 F 5—————— eplg Ms Pfalz weiſt alle Berufsfiſcher und Sportangler waldshut„ 251 275 arbeitsblattes, Berlin 8, Unter den Linden dorauf hin, dah nun bei dem eingeſetzten* 761 154 Ehre den wahren Gott 33/35, bezogen werden. betrieb der pfälziſchen Fiſcherei wohl keine nsen 278 265 wahr den gemeinen Rutz, Schonzeiten bis Ende September beſtehen, das 12 3 410 406 4 4 1 4 2 2 7 2 2„*— 9 ſchirm die Gerechtigkeit. Die Weſpen Fiſchen aber doch eine ſtrenge Einhaltung der Mannbefut I 286 282 5— 6——— 5 7 74 Der Wahlſpruch Franz von Sickingens, des Untergrombach, 1. Aug. Hier wurde Mindeſtmaße zur Vorausſetzung hat. Zuwider⸗—.„„ 13 12 tteflichon Kämpfore dor deutſchen Weſtmark, der Landwirt Michael Becker von Weſpen handlungen ziehen Schädigungen der Fiſchbe⸗ Cöln der 55 Farſen Trie e 33 548 90 überfallen. Er wurde derart zugerichtet, daß ſtände nach ſich. Die einzuhaltenden Mindeſt⸗ Neckarwasserstand 50 Ur 55 3 5* ij r 5 b⸗ Fuf 1402— Schleien 20, für Barben 28, für Aale 40, für»»„»„„„„„—— 34 3 4 23 3— 2—— ichtigen Erenzland-Freilicht ühne Queiders⸗ Denunzianten hinter Schloß und Riegel Zander 40, für Hechte 35, für Krebſe 10 Zenti⸗ pio— W hytb! 5„ 2—— Zach. Das Bild zeigt Heinrich Schroth als Herſchweiler⸗Pettersheim, 1. Aug. meter. Krebsweibchen dürfen überhaupt nicht piedesheim 3² 3⁰ Sickingen. Hier wurde Ernſt Baatz von der Gendar⸗ gefangen werden. Mannhelm 2⁰ 270 Berliner Kassakurse rn.. 8817 A. 1. G——91..—1·0 81.71. 945 oestverzinsl. Werte Nordd. LloVvo.— 5Bremer wolle. 143.30—,[ebr. Groß—— Mix& Genest. 33,00— fvolst& H—— 185 Wolle—— / Dt. Reichsanl. 27 92,75 92 Bankaktien i. 11,25 11,20 Erün& Bilnger—?05,00 ulneimer Bergw. 11300 117,25 ee 113,50 116,50 bt. Ani. Abl. 1. 9,8 be„Adea.. 1738 47.50 J Buderus Eisenwerke 75,00 74,75 1 Cruschwitz Textin 91,.75 90,00 J Nordd. Eiswerke 76,00 75,75 Westeregeln Alkali 117,00 113,50 Conti Gumm e— 127,50 do. ohne Ausl.-R.— Bk. f. El. Werte. 13,12 72,25 J Byk Gulden.. 31,00 48,00 JGuano-Werke 60,25 6/90 J Orenstein& Koppel 72,50 72,25 Wi. Brahtind. Hamm 105,00 105,00 do. Linol.— 5 5. Sehutzgebiete os 9,25 9,15 Bk. f. Brauind.„ 101,75 103,00 Chariotten Wassef 55,00 93,90 Hacketnaf. Drant 75,62 74,00[ Phönix Berabau 47,00 46,75 wilke Dampf 78,00 77,00 Daimler 47,37 44,50 %/ Grohkr. Mhm. Berliner Handelsges. 91,25 90,75 f I. G, Chemie Basel— 190,50 J Haſtesche Masch 65.00 63,50 Polvophon 15,50 15,12 Witner Metan 103,00 102,25 J Dt. Contisas.„ 1 122,25 120,75 Kohlenn)v. 15,/5— Iö5eriner Hiyp. Bl.——, Lchem. Heyden.. 36,62 36,25 Hamburs Elektr. 27.75 125,50 J Kathgeber Waggon 44,00— Wittener Gußstahl!l!—— Ot. Erdöl. 113,75 111,50 % Rosggenwertanl.— Das IComm. u. Privatbk. 56,25 55,75 Chem. Ind, Gelsenk.— 92,00 Harb.-Cummi-Pnö, 579,00 29,00[Kheinfelden Kraft 109,00 109,00 J Zellstoff Waldhof 46,00 45,00 Pt..inol....„ 53,87 5, /MRosgenrentenbk. 5,90 5,85 Bt. Asiatische BK. 140,50 139,0 J Chem. Werke Albert 76,90 23•00 J Harpener Bergbau 144,25 103,00 J Khein. Braunkohien 240,50 241,25 Ot.-Ostafrika. 50,37 56,75 Eisenb. Verk.„— 555 piasdbelete Dt. Bk. u. Disconto 61,75 60,50 J Chillingworth 41,00 39,00 fedwigshütte———[Rhein Chamotte—— Neu-Guinea. 134,25— El. Lieferg. 96,87 95,25 % Pr. Centr. Bod. DOt. Golddiskontbk..—, 100,00 Comp. Hisp.(Chade] 220,50 215,90 J Hellmann&ULittmann———* Khein Elektr. 99,50 95,50 Otavi Min. u. Eisenb 14,00 14,12 J El. Licht-Kr.:— 111,25 Pt. Em.. 37,00 37,00 Jöt, Uebersee-Bk. 47,00 47,00 J Conti Caoutschue„50 128,25 Hemmoor-Portl. 137,00 138,251 do. Vorzüge—— krolverkehrswöort Farbenind..„ 146,75 145,12 * do. do. Kom. 1 62,00— Ibresdener Bank 66,00 64,50 J Conti-Linoleum,„ 62,00 60,50 J Hfwert Maschinen——. Khein-Main-Donau 98,00— petersb. int Handel.00— Feldmühle— 985 1% pi. Ld Pfab.„IMeininger Hvp. Bk 19,00 J9,9% Daimier Benz.. 45,25 44,62 J Hindr.& Aufferm. 76,50 75,75 Khein, Stahlwerke 88,75 66,00 Felten-Guille. 67,00— 5 nst. G R. 19 92,00 92,00 JReichsbank 149,0 145,00 JDeutsen Aft.-Fel. 113,90 11,%0 J Hirschbers Leder.— 01 Rh.-Westf. Kalkw. 93,00 90,25 5— Gelsen. Bg. 60,00 60,00 e do., do. K. 21. 52,00 92,00 föKhein, kvv. Br. 103,75 103,00 J Deutsch-Konti, Gas 153,00 110,75 Hoesch Eis, u. Stanl 74.50 72,50] Riebeck-Montanàs— 91,00 Adier Kabi„„(%%0— JLes, f. el.„100%0 15 % 40. do. Kom. heutsche Erdöl.. 144,12 11%½ Hoheniohe-Werke 29.57 25,0 Kositzer Zucker 31,50 51,.50 ag—LSigenag, EIF eien ee eiee 120.30 1 eutsche Kabelw. 16,78%12 f bnimno Hoizmann 564.00 54,25 Rückfortn Ferd. Ni 31.50 79,75 333*— Harb. Gumm— 5 lad. worte 1— A5 2218,/00 220•00 Peutsche Linoleum 5,„0% Hotelbetrieb 43,50— Rütserswerke 30,30 25,00[ Burbach Kali.25.00 Harvener. 314— 5 13 506 iess—4 eutsche Steinzeus„ 7N se Bergbaun. 5„ Sachsenwerk,„ 6 esch.„„ *1 Sane 8,87 3,95 A K05 206,00— Beutsche Siei 59,0 Geß,Beeh 14300 14330.Sacb 4 4230 J Leckarsulmer 16,52 16,.25 22.** Sehatzand.— W ann Beet mee bevaßt 3559,——2 Fraſeh— 8—— Kali 15 0 Sioman Salbeter—— rgerf Se%%— 34—** 3 resdener-Leipziger ahla Porzellan 5 Sarottft 4„— se Berg Genuz—.—— 3——*— 35 industrie-Ak tlen Sehneſſyr.. 34,25 52,00[ Kaliw, Aschersieben— 113,50 J Schles.-El. u. 62s—„„.37 4,50 Sebr lunshans.— 116 95 23 035 Kccumulatoren-Fbr. 174,50 171,50 f pürener Metai. 129,50— Kalf Enemje 29,50 11),00 Huso Schneider 29,75 66,50] Monatszeld We 10 Kali Chemie %edo-Siberrente—•20[Alisem. Bau Lenz 56,00— Hüsseldf Eisenhütte—— IKioeknerwerke 75.00 13,90 Seböferhof-Bindine 180,00 179,50— Klöckner.. 74,12 74,25 eido. Papiértente 45— Alſr. Kunstziyde 31.23 Dyckerh. Widmann 100,00 12 Koksw. u. Chem. F. 90,00 39,25 J Schubert& Salzer 156,00 159,00 Kokswerke—— 4½ Türr Adm. Ant 5,25 LAku). 132 23•12 Dynamit Nobel. 74,00 92 75— Schuckert& Co. 86,50 89,37 Schlußkurse Lahmeyer—— — IAlis. Hektr.Ges. 13 00 111.00 El. Lieferungen.95,87 110•87 Kollmar& lourdan—„ Schulh.-Patzenhofer 112,50 112,00 Mannesmann..„ 66,75 66,25 %½ 40. do. i1.—— IAisen Portl. Zement 132,•00 El. Eient u Kraft. 146,62 130%“ LFötitz Ked. u. Wachs 75,75 74,75 J Siemens& lialske 141,25 140,00] Apiösuns-3. 93,30 92,75 Mansfeſd n 1% 48. nin— Ammendorf Papier 66, 80%00[Ei. Schlesien.. 100,00 97,7 LKrauß Co. Lok. 71,00—4 Sinner 4 95,50 05,00 f 7% Ver. Stahl.. 15,00 76,50 Max Hütte.„ 153,00— 14% 485 20ll. ⁰1 1i—— LAnhalter Kohlenw, 9. 343 Engelhardt.. 3,09 33,00[Kronorinz-Metall 105,00 103,00 J Stoehr Kammgarn 92,900 92,12 Br el. Werte.. 72,75— Metallges.. 31,00— „e do. 700 Freslose 5,00— Aschaftenb. Zellstoit 59,00 34,0% J Enzinger Unionwk. 98,00 90,00 Lahmever& Co. 118,00— Stolberger Zinkhütt 40,25 41,25 J Bank f. Braun.——— OQrenstein. 13,50— f. 10% Ung 1013 7˙10 6½0 10 60,/5 Paeharit, F 1. 1600 Brin 4 33 43 Stettin Cham. E1. 32.00 J Keichsbannk..— Phönix Berg.. 2— *˙ 5 75 m adew. 29, 75 4 ing.„ e„ 4— 3. i 7— er. Celdtene J8 JisEaiteh 208— f Feftiie Keer 14f8 zf Eee Kenese d, rebeen, ie Liis Lotef. 115, fn.:.— 144 ö43. 15 ante 0˙40 0,/0 3 702 A 6 1n Aeenme—435— 8—31 Lindström,—— ITnörps ver Oelfab- 3 Dt. Reichsb.—— Kheinstahll...„ 366,75—15 3 5 f ag' Wr.Motoren 4 or ii Lofengz 5 Thür Gas B Kh.⸗W El. 7⁵ %% Seteh Ser..10 38,50 Bayg. Spieseisias. 68,%0 e5 Gephard& Co.— ½00 Kanbesmanaröhren 67,12 6,12 Tiets Keenharg i fenborg-S6e Küisers 4 3,50— Kan——I. b. Bemberz. 65, 128 Gehen& Co.—— ſansfeſder Bersbau 12,00 13,25 Trans.- Radio. 41,50— Nordd. LIoypd... 28,90 29,62 J Schub.Salz..—— e e ar 0 128⁰ Ade 5 58˙62 Kierg———** papiei 318 11,75 Akkumulatoren Schuckert— 1 erlin G„⸗ 3 zelsenk. Beraw.„ t- u.„ 2* 125 4 55„ . Verkehrswesen 64,50 62,25 Ferlin Karlsr. jnd“ 128,12 12%12 Genschow& Ko,—., 62,00 Mascb-Evekan Wois 88,50 35,50 Ver Di. Jucfeie 98,00 96,00 126,75———*— 4. Lob.-u. 114,25[Beri. Maschinenbau 101,75 96,90 Germ. Portisc 19,00 10,50 153,00— 1I 20,00 125,00 J(... 56,00 65,00[Stö . Lok.- u. Kraftw 115,37„ erl. Maschine 13750 166•7 1 8 rm. Portl.-Cement 3. Maximiſianshütte„ Ver Glanzst. Elber!.20, d, l. P. Bembersn Stöhr Knammg., dd. Eisenbahn—— IBraunk. u. Briketts 16), 101•75 Gerresheim. Glas 49,75 1 00 Mech. Weber. Zittan— 17,0 J Ver. Harz. PortlCt 101,00— Benef Te—— Stowm Zintk— ltimore Ohio—— IBraunschweis.-C 108,0 107,%% l Ces. f. El Untefeh 10),25 109,62 J Merkur Wollwaren— 532,00 ver Staniwerke 40,50 40,00 Beri. Karlsr..— 123,25 Südd Zucker—— nada Pacffie— TasBremen-Besigheim Goedhard Düsseldt. 70,25 87,90 fMez Sönne 5.vVer, Stw. v..Zvpen—— Bekula 140, 30. 122,25 fhnür Gas„—— ———* Paketi. 33 A Loldschmidt. Th.. 17,—4 Mias Mühlen 10,00 68,50 f ver. Ultramarinfabr. 128,00 132,0 Berl Masch..— 30,50] Westeregeln.— —Suüdam. Dpisch. 2,87) 23,00 Bremer Vulkan.— 91,00 J Gritzner Maschinen 25,350 75,75 Mimosa„ 17,25 176,00 Vogel Telesr.-Dr. 67/,27 32,00 J Braunk. Brik.—— Zellst. Waldhof Jahrgang 1— B Nr. 209 D A R Der große kErfolg unseres Falson-Schaluſi-Veelcauſo beweist unsete leistungsfähigkeit E N MN O DO E Neckargemüuned Die KUr- und Gòrtenstẽdt Hunle Wälder und scönskes Strandbad zn kecar Spielplan der Heidelberger Neichsfestspiele Schloßhof, Mittwoch, 1. Aug., 21 Uhr kin Sommernachtstraum preise:.50- 15. Schloßhof, Donnerst., 2. Aug., 21 Uhr Deutsche passion 1933 preise:.50- 3. Schloßhof, Freitag, 3. August, 21 Uhr Deutsche paszion 1933 preise:.50-3- Schloßhof, Samstag, den 4. August Deutsche passion 1933 geschl. Vorst. Bandhaussaal, Sonntag, 5. Aug., 15.30 Lanzelot u. Sanderein u. Der irntiefe 275 Preise:.00-.00 8 Schloßhof, Sonntag, 5. Aug., 3555 lötn von Berlichingen Preise:.50- 15. Wir machen besonders auf die am Don- nerstag, 2. Aug. stattfind. Auffühlung der„Deutsche Passion“ aufmerksam. Alte Pfalz, p 2, 6E Heute Verlängerfungę Schlachtfest Besuchen Sie das 13743 K Sehloſt-Hotel- M 5, 8/½9 Restaurant Vorzdgl. bürgerl. Kuche unt. pe s. Leitung von e FRITZ WJ/IIL CKE Welde · Brũu Diplom- Kuchenmeistet Omnibus 15ſitzig, für Vereins⸗ und Vergnü⸗ gungsfahrten, zu billigen Tarifen. Mücengaräge Ludmwigshafen Fernſprecher Nr. 624 52.(23 835K floinos Butterschmalz.. 4.40 Prima frische Landbutter à 1. 30 Kochbutter....... 6.20 P. Nommeiss, H 1. 15 Nachfig. J. Döbele- Tel. 27564 „Las Fachgeschäft für gute Pekleidung. Auch im LFuson Sud- * en stetes prinxip: aute Ware. bvesie verarbeitung, nieurigster preis. Söſmtliche Ssison-Aftikel bedeutend ermöbigt. * lHiubmocher nannneim Meckarau. Friedrichsstr. 3/5 Reue Moſtfäſſer in jeder Größe Au den bill. preiſen liefert Ihnen(11 933 K —— Halthare durken die wedet anlau- fen noch weich werden, erzielen Sie durch meinen Gewilrzersig er gibt einen pi- kanten, würzigen Geschmack und braucht vorher nicht gekocht zti werdeu. Lit. 45 Pf. gurken- gewürz Pak. 20 Pt. Slorchen- Drogerie Marktplatz H.ic 9 NL N — 5 1 55 Freude für Ihr Heim dureh Reinigen lIhrer Amiae Reinigen lhret Mnemöbe im ganzen Stück Langjährige Erfahrfung Färberei KRAKMER Tele fon 40210 Schlat⸗ Wohn- Ummer achõöne Klchen EInzel- Höhel kaufen Sie am besten bei Fäner LllitttAI Nur E 1, 9 Ledarisdetkungssch. 6 Zimmer, viel Zu vermieten Herrliche, geradezu ideale Hertſchafts⸗ Wohnung Nebengel. uſw.,.7 1. Oktober zu vermieten. Otto Volz, Tullaſtr. 14. Tel. 427 18. (26 499 K) zuſammen 70 die Expedition Anfragen unter Nr. In beſt. Geſchäftslage auf 1. Ott. 34 3 helle Geſchäftsräume am zu vermiet. 21 146 K dieſes Blattes. 13Zimm., Küche! zu vermieten. Draisſtraße 56, bei Müller.(3972“ Schöne, ſonn. grß. 23imm.,Küche wertd. zngenommen TJIK 3 T i K S· Schreib- maschinen ſeneral- Vertretung Wlampert Bürobedarf LöK fef 3000% unterrient Phyſikum Heidelberg Nachhilfe u. Vor⸗ bereitung in Chemie erk in Mannheim Zuſcht. unt. 3683“ an die Exp. d. Bl. Karl Storch,—————— für e XII Neite photoartikel Toilekteartikel Verbandsstoffe Ausführung erst- Kl. Photoarbeiten lange-Hötter- Drogerie Tn. Hofmann, Mhm. Lang. Hötterstr. 16 26063¹C Danksasgung. Wir sagen allen Freunden und Bekannten für die Anieilnahme und Kranzspenden beim Tode meiner lieben, herzensguten Frau und Tante unseren herzlichen Dank. Mannheim- Neckarau, den 1. August 1934 peier Heil u. Neie Tel. 520 96 3* 45 Zurũck Dr. mefd. Lelkine N 2, 1 rei. 33000 *+⏑ 19872K — 45 eise Auc br. faust, 1 7. 12 — C JI Statt Karten. geßlichen Liebling Wege unseren tiefgefühlten Dank. Nowack, sowie dem BDM Käfertal 3996 Danksagungs Allen Verwandten, Freunden und Bekannten, welche unseren unver⸗ Sibille auf ihrem letzten Weg begleit eten, herzlicher Teilnahme an dem uns getroffenen härten Schicksalsschlag, für die überaus vielen Blumen und Kränze sagen wir auf diesem Besonderen Dank pfarrer Schäfer für seinen Beistand und seine tröstenden Worte, den Mitschülerinnen unserer lieben Kleinen und ihrer Klassenlehrerin, En. für das Ehrengeleite. Mannheim-Käfertal, den 31. Juli 1934 Familie Heinrich Hammer Frau Emma Shlimm Wwðꝛe. für die zahlreichen Beweise aber Herrn 3835• JJ * Zonderfahnn Zzum deutsshen Wiein ausverkauft! mehr Anmeldungen Kkönnen deshälb hicht berücksichtist werden erter, per 1. 15 eier, 40 1. Sept. mit Bad in Käfer⸗ tal auf 1. 9. zu vermiet. Wo ſagt die Expedition dſ. Blatt. u. 3934“. 23imm., Küche an ält. Leute ſof. im Ztr. zu verm. Wo ſagt die Expd. dſ. Bl. u. 3933“. Neckarvorſtadt Sonnige 2 Zimmer und Küche Stock, zum 1, 9. Ein zu vermieten. Adreſfe u. 19 817K in der Exp,. d. Bl. Sonnige 3⸗Zimmer⸗ Wohnung ſofort od. 1. Sept. J vermieten. Anfragen in: J 2, 5, 3. Stock. (19 873K) 3 Zimmer, Küche und Bad 3. Stock, ſofort od. paier zu vermiet. Waibei, U 4. 23, Fernſpr. 292 26. (21 147 K) Feudenh.! Schöne ſonnige, neuzeitl. 3 Zimmer m. Bad, Wintergrt. Okt. zu vermieten. Schillerſtraßſe 38. (3986“0% Lindenhoft „Schöne 3⸗Zimmer⸗ Wohnung im 2. Stock, auf 25 September zu vermieten.— Zu erfragen: Stock, rechts. (21 150 K eLindenhof! Schöne 3immier⸗ Wohnung m. Küche, prt., per zu*9 1— Arnold, Rhein dammſtr. 60. 3580• 3 Zimmer mit Bad zut verm. Näheres: 4. Stock, Brahmsftraße 12. (3813) Lindenhof: Große 3 Zim⸗ mer u. Kuche, Speiſekamm. eing. Bad, Garage, 1. Okt. zu vermiet. Meerfeldſtr. 44. Telephon 202 28. (26 058 K) S ch öne 4⸗Zimmer Wohnung ſof. zu vermiet. D 2, 8, Laden. (3978.%) broßer, heller Laden in dem eine Schuh⸗ macherwerkſt. mit Erfg, betr. wurde, a. als Filiale od. Büro geeignet, zu vermieten. Näher. Burgſtr. 3. 2. Stc. (3831) ſepar. ſl 2, 1„Eing. Zwei große Bürorüume klein. Nebenraum, nach dem Rathaus gehend, als Büro od. Geſchäftslokal zu vermieten. (26 131 K) ſofort oder 15..3 auff köbi. Zimmer 20 vermieten Sep. Zim., möbl. od. leer, ſofort zu vm. Mefent. Nr. 32, Hof, links. 739560 Möbl. Zimmer ſofort zu vermiet. Rheinvillenſtr. Nr. 10, parterre, rechts.—(3981“) zu vermieten Zimmer an allſt. Perſ, auf 1. 9. zu vm. Anzſ.fi 17—19Uhr Rhein⸗ dammſtr. 21, IVr. (3939% Schünes leeres Schön., groß. leer. Zimm., neu verg., miel. L, ſof. zu vermieten.(3936“ M 3, 4, 2 Treppen anfg. leere Zimmer Hieigesuche Zimmer, Küche in g.., v. Mutt. u. Tocht. ſof. zu m. oſucht. Käfert, od. eudenh. bevorzgt. Offerten u. 3994“ an die Exp. d. Bl. Ein großes Zimmer, Küche in—5 Lage, per 1. Ott Staatsang. 0 üht tl. Zah ngeb a. d. Exp. Beamtin, aleinſtyd. 2 Aimer“: ind Küche in gut. Hauſe zum 10. Oſtſtadt bis — hof. Zuſchriften u. 3961“ an die Exp. 2 Zimmer und Küche mit Balk., vonAn⸗ geſt. in feſt. Stell. auf 1. 9. od. 1. 10. eſüch't. Neckar⸗ tadt bevorzugt. 599 mit Preis „3990“ an d. Exp. Ehep. m. Kd. ſucht 23Zimm.,Küche Angeb. mit Preis unt. Nr. 3984“ an die Exped. d. Bl Beamter ſu ruhige Angebote unter cht für Ende Aug 3⸗ Oder 4⸗Zimmer⸗Wohnung Nr. 21 149K an die Expedition dieſes Blattes.— ſon (Lehrer) ſucht auf 1. Sept. 4⸗Zimmer⸗Wohnung mögl. mit Bad. Angebote unt.—5 3941“ an die Expedition dieſ. Sonni geſ 4⸗oder-Zimmei⸗Wohnung mit Bad und Manſarde auf 1. Okt. uſch t.— Angebote u. 21 188K an die Expedition dieſes Blattes. oder ſpäter mit Bad und unter Nr. 21 144 Oftene Streng ſolide abſolut zuverläſſige, jüngere Kontoriſtin (von etwa 18— Familie, perf. i Schreibmaſchine, denheit Dauer iftliche Nr. 3993“ mit rn kann ſogleich od, ſpäteſt. zu auf angeſ. hieſ. Büro für vielſ. Be⸗ ſchäftigung eintreten. ſucht a. 1. 9. 4 his 5Zimmer⸗Wohnung in ſonniger Lage der Oſtſtadt, Zubehör. Angebote und Weihen K an die Expedit. dieſes Blattes.— Stellen und gewiſſenhafte, 20.) aus guter n Sienographie u. ſtrebſam u. fleißig, ſpäteſt. zum 1. 9. Bei Zufrie⸗ ſtellung. Bewerbungen mit Lebenslauf u. u. an die Exped. dieſ. Blindenwarenver⸗ trieb! F. ſof. tücht. Vertreter geſ. Meldg.: Donners⸗ tag, ab 17 Uhr, Hotel 9˙% v%%%5 art., * 082•) Ekf. Arzt⸗ od. Zuſchr. u. 3989“ Stellengesuche ausgeb. a. in Krank.⸗ U 0 t ſofort ötellung. Brab. Müdchen m. Kochtennmiſſen ſchulfr., in kl. Hs.⸗ ſof. geſucht. 1 4, 5, 5. St. rechts (3935“% —————— Röntgen⸗Hilfe u, Wochenpfl. an die EGrp. d. Bl Zu verkaufen Umzugsh. 1 Pad⸗ delvoot, 15 RM., 2 Betten billig ʒii verkauf. Ketterer, 3. Weißſer Kinder⸗ Kaltenwagen verkauft 63988.) Becker, Egeillſtr. 3. Faſt neuer Laut⸗ öSteilig, Schleiflack, verk., enorm billi auch a, Wiedervrk. Traitteurſtraße 52, parterre,——— (23 853n) — ir Centen, W Eiskonſervat. zu verkf. Schroth, m. 4 Porzellandoſ. 1, 1,(Friſeur). ſengliſch, e (3938*“) Saͤndier Bier⸗R trolltaſſe, 10⸗ Big. alles ſehr gut erh., ———— Serauft 3 eeeAlaee atecs Schloß⸗Hotel, M 5. csee. Kelaucl 21 148 8) —0 Geldverkehr Dielen⸗ Kabi Inren Käpitalanlagel! garnituren Von Selbſtgeber: 3000.— AM. ſof. 750 Ablö Bahnhof od. Alm.⸗3957 (Hppoth.⸗ Gut sehgtent, Regift rier⸗ Kaſſe mit mindeſtens vier — kaufen geſucht. lusf, Offert. m. Sasffig3 u. Preis⸗ angabe unter Nr. 19 904 K an die Expedition dieſes Blattes.— Kaufe altes HERHM7ATAN ApEI Juwelier u. Goldschmied Zahngold p 3, 14 a. d. planken neb. d. Thomasbrãu 23932 K 1 Badewanne m. Ofen, gebrvaucht aber tadellos erh., eg. Kaſſe zu kau⸗ en geſucht. Nur Preisangeb, u. Nr. Gebrchte., gut erh. oſtmühle zu kauf. geſ. Adr. od. Angeb. u. Nr. 3 Erb. 3957“ an die Exp. dieſes Blattes. 19˙875“% A ebe MANNHEIM 16,-4 Auto- Batterĩen OHC◻π,F Tel. 28304 Osram- Autolampen 25501K LIA-Eportwagen (mit Verdech) preiswert zu Angeb. u. 3927“ an die Exp. * Reichsklaſſe, Kabr Limouſ. ca. 4 Wo⸗ Kuome chen alt, unt. Preis zu verkaufen. General- Lim., ſehr gut erh. vertretung preisw. zu verkauf. Ersatzteillager 5* erfragen: Besteingerichtete eld⸗Garage feparaturwerk- stütte u. Garagen- Vertr., 7, 24/25 betrieb Teleſon Nr. 312 47 (21 134K) Mie N Lieferwagen off. Pritsche mit Tragdach ver- kKauft billig Auto-Markt Theiss Lge.-Rötterstr. 41 Tel. 51962 Rotorräder- Motorrad(D⸗Rad) (R, 6) 500 cem, neu überh., f. 2506 RM. zu verkaufen. Rheinau Waldſec⸗ ſiraße 3 13 Stock. — N. 5. VU. Motorrad, in beſt. Zuſtd., Block, 300 m. el. Licht „Horn, verk. bill. . Retzhach, Uyland⸗ ſtr. 2— 35 20. Kl. Motorböol 2⸗Sitz,, gut laufd., in gui. Zuſtd., füt 70/ zu verkauf. Mhm.⸗Rheinau, Mutterſtadter Str. Kein Autokauf ohne Probefahrt Nr. 3; parierre. 632³² 386 43 ——— PIuio⸗“ FüMn- feparatur RADEN Tankstelle Ceskrfeent neue und gebrauchte, Ladehtatlon ganꝛ bill/g abzugeben H. Haupt Doppler —————— J2, 8 26519ʃK Waldhofstr 7 Telelon 525 30 2 V egr 100 4 fabkrader 19 24•5 Presto 4 Torpedo Lelbsttahrer Herkules erh. leihw. neue Wag. I Sun In. Voeldiel Ersatzteile inhab. der Lizenz der besonders billig Selhstfahrer-Union nur bei Deutschlands 3 ——π. 3 3 8.— 4 5 andp F ga* aldhofstr. Seldverhehr?? Achtung Geldsuenende Ehe Sie ſich anderweitig bemühen, holen Sie unſeren koſtenloſen Rat ein. Wir helfen Ihnen b. Zahlungs⸗ ſchwierigteiten, wir ſinanzieren Meu⸗ anſchaffungen, Hyp. n und Neubauten uſw.(12 556 K) Kunden⸗Dienſt, 1100 5 4 9 Zu—— geſucht!— Rentables Wohnhaus mit 2K 3⸗Zimmer⸗Wohng. pro Stock ) Angeb. u. 3943“ an die Exp. bei ein. Anzahl. bis zu 30 000 RM. Angeb. u. 211868 an die Exp. d. Bl. .8⸗Etr.⸗Mpel Pochenendkaus neu, zerleg bar, ev. auch als Baubüro geeignet, 14 zu verkaufe Zuſchrift, u. 394²⁵¹ an die Exp. d. Bl. Almengebiet, Robert⸗Blum⸗Str. ein. baureiſen Bauplatz v. 482 qm für ein Einz zelwohnhs, mit 2 bzw%½3⸗Zim.⸗ Wohng. nebſt Bad und Zubehör inkl. den baupoliz. gen. Plänen, alsb. ab⸗ zugeben. Zuſcht⸗ u. 3083“ an die Exp. Exiſtenzl geſchäft, ſeit 1906 beſthd., v W Krkh. z. Pr. v. 7500./ zu verkf. fümeet u. 23 863K a. d. Exp. Geſchäftsfrau, alleinſt., Anf. 5her, m. ſchön. Geſchäfts⸗ haus, wi eder mit einem älteren, charakterv. Herrn, etw. Vermög, erw. od. mittl. Beamt. Zuſchrift, u. 3844“ an die Exp. d. Bl. Aelterer Hert Witw, ſucht Freun⸗ Spaziergänge und gemütlich. Zuſam⸗ ſpät. Heirat Witwe oder geſch. Frau im Alter v. austauſch u. Offert. u. 19 8749 an die Erp. d. Bl. — ab Fabrik. Eiche m. Nußb. u. Birke Riess 330 f Preis 330.— RM. Speiſe⸗, Herrenz., und Küchen jede Preislage.— Ehe⸗ ſtandsdarlehen. Möbelfabrik 453) G, Wagen E 3, 13. Versthiedenes Verviel- flltigungs- Uhpurate Hatrizen Fürhe Saugpost lief. als Spezialität Dfto cenarant On., 10 egenüb. HB.) Kupokmatratz. Füllung garantiert laJava v. 42./ an Wollmatratzen von 22.50% an. Seegrasmatratz. 18.50 /l. Schoner⸗Decken, Chaiſelongue, Couch zu äußerſt billig. Preiſen ab⸗ zugeben.— Spezialgeſchäft Ludw. Metzger Seckenheimer Straße Nr. 23. Reyaraturen äußſt, hillig. Eheſtands. darlehen und Be⸗ darfsdeckungsſch. .——.. lest den s. Syoꝛrt Eisschrank schon ab 27.00 und dabei Qualität Eismaschinen schon ab.00 Zaælen am Paradeplatz Maler⸗ u. Tüncher⸗ wünſcht ſich zu verheiraten din für gemeinſch. menſein, Gedanken⸗ —55 Jahren.— ——