0 „ 2. Auguſt 1954 heute 1. isechte, große -BOOT-Filim olf Forster iB-Kinder-Fes Ufaton-Kulturfiim Tonwoche ugelassen! o,.30,.30 Werlag und Mannheim, R 3. 14/15. Fernruf; 204 86. 314 71, 333 61/62. Das zHakenkreuzbanner“ erſcheint 12mal wöchentl. und koſtet monati..20 RM. bei' Trägerzuſtenung 3 lich.50 RM., bei Poſtbeſtellung zuzüglich.72 RM. Einzelpreis 10 Pfg. Beſtellungen nehmen die Träger ſowie die Poſtämier entgegen. Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch durch höbere Gewalt) berhindert, beſteht kein Anſpruch auf Entſchädigung. Regelmäßia erſcheinende Beilagen aus allen Wiſſensgebieten.— Anzeigen: Die 12geſpaltene Miummeterzerle 10 Pfg. Die ageſpgltene im Text⸗ teil 45 Pfg. Für kleine Anzeigen: Die 12geſpaltene Millimeterzeile 7 Pfg. Bei Wiederholung Rabgtt nach aufliegendem Tarif.— Schluß der Anzeigen⸗Annahme: für Fruhausgabe 18 Uhr. für Abendausgabe 13 Uhr. Mannheim, ꝑg 3, 14/15 und p 4, 12 am Stroh⸗ markt. Fernruf 204 86, 314 71. 61/62. Zablungs⸗ und Erfülungsort Mannbeim. Ausſchließ⸗ licher Gerichtsſtand: Mannheim. oſt⸗ olung der Jahrgang 4— Nr. 350 foind feine Wegammavhne bernommene, Abend-Ausgabe fnthafen 40% Veriaasof Masbbeim Donnerskag, 2. Auguſt 1934 ETLTUNG—— n auf Bazif erboten! e u. FAD.60) nde 12.20 Uhr m Vorverkauf Theaterkasse. EI0 — II r Pox pr. Dentist 11.— 25. Aug. erwiesenstraße 27 n 247 93 4 4061K 1 —— 2 ir die Regeſung ſer- und Butterwirt⸗ vorgeschriebenen SchldER ben bei hinger, R 3. 14 ner“(beim Portierj en n 3. Auguſt 1934 Uhr, werde ich i al, Qu 6, 2, gegenß Vollſtreckungswegeß rn: nk, 1 Schreibmaſchine t, 1 Kredenz undf öbel. 1 erichtsvollzieher. n 3. Auguſt 1934 Uhr, werde ich im al, Qu 6, 2, gegen Vollſtreckungswegef 2 4 ſener Art und ſonſ r. Obergerichtsvollz n 3. Auguſt 1934 Uhr, werde ich imf al, Zu 6, 2, gege 1 Vollſtreckungsweg ern: Büfett, 1 Kredenz Klübſeſſel, 2 Dipl⸗ Partie elektr. Stel hen, 2 Schreibmaſch hrank, 1 Rollſchra t und ſonſtiges. öffentliche Verſteige derren⸗ und Damenß erichtsvollzieher. ———— Freibank, Freilg ff 7 Uhr, Auf kleiſch. Anf. Nr. M — Darlehen(26 488ff 000 RM. von ſtag m. geg. Hyp.⸗ u. eVorſparen kein D onat Zuteilg. Aus Mannheim, Rhei zutbel. Vertr. geſuc Berlin, 2. Aug.(5B⸗Funk.) Hinden⸗ burg iſt tot! Alle Deutſchen ſtehen in Ehrfurcht an der Bahre dieſes Großen, in dem ſich über drei Menſchenalter voll großer und ſchwerer Entwicklungen, deut⸗ ſches Leben, deutſche Mannesart. und Treue der geſamten Menſchheit ſichtbar verkörpern. Deutſchland ſteht an der Bahre des Siegers von Tannenberg, der den deutſchen Oſten der furchtbaren Brandfackel des Krieges und der Ver⸗ wüſtung entriß; des großen Führers der deutſchen Heere im Weltkrieg; des Man⸗ nes, der in der Zeit tiefſter Erniedrigung dem Ruf des Volkes folgte und opfer⸗ bereit und ſchweren Herzens die Führung des Reiches in ſeine Hände nahm. Der dann den Führer des erwachten neuen Deutſchlands, Adolf Hitler, am 30. Jan. 1933 in das Kanzleramt berief, in den Frühlingsſtürmen des Jahres 1933 mit dem Erwecker und Führer des national⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchland den ewigen Bund ſchloß und damit zum Wegbereiter des Dritten Reiches wurde. Hindenburg iſt tot! Ganz Deutſchland ſteht in Ehrfurcht und Trauer an der Bahre des Mannes, der ſchon zu ſeinen Lebzeiten allen Deutſchen, ja der Welt zum deutſchen Mythos geworden war. Paul von Beneckendorf und von Hin⸗ denburg entſtammte dem preußiſchen Ur⸗ adel. Er wurde am 2. Oktober 1847 als Sohn des königlich preußiſchen Majors Robert von Beneckendorf und von Hin⸗ denburg und ſeiner Ehefrau Luiſe ge⸗ borene Schwickart in Poſen geboren. Nach Beendigung ſeiner Kadettenzeit in Wahl⸗ ſtatt und Lichterfelde trat er am 7. April 1866 als Sekondeleutnant ins 3. Garde⸗ regiment zu Fuß ein, in deſſen Reihen er den Feldzug von 1866 gegen Oeſterreich mitmachte. In der Schlacht von König⸗ grätz zeichnete er ſich bei der Eroberung einer öſterreichiſchen Batterie durch her⸗ vorragende Tapferkeit aus und wurde leicht verwundet.— Im Kriege 1870/71 focht er bei St. Privat, Sedan und Le⸗ Bourget. Er erlebte am 18. Januar 1871 die Kaiſer⸗Krönung im Spiegelſaale von Verſailles mit. 1900 wurde Hindenburg Generalleutnant und Kommandeur der 28. Diviſion in Karlsruhe und 1903 kom⸗ mandierender General des 4. Armee⸗ korps in Magdeburg. 1911 wurde er auf eigenen Antrag zur Dispoſition geſtellt. Er nahm ſeinen Wohnſitz in Hannover, wo er ſich mit ſtrategiſchen und taktiſchen Studien befaßte. Reichspräſident von Hindenburg 7 Neudeck, 2. Auguſt Reichspräſident Generalfeldmar⸗ ſchall von Hindenburg iſt heute vormittag 9 Ahr in die Ewigkeit eingegangen. Als nach Ausbruch des Weltkrieges in der erſten Auguſthälfte des Jahres 1914 die Ruſſen in Oſtpreußen einfielen, wurde Hindenburg alsbald an die Spitze der oſtpreußiſchen Truppen berufen. Sein Generalſtabschef wurde Generalmajor Ludendorff. Schon wenige Tage ſpäter, vom 26. bis 28. Auguſt, wurden die Ruſ⸗ ſen vernichtend in der Schlacht hei Tan⸗ nenberg geſchlagen. Am 29. Auguſt wurde er zum Generaloberſten befördert und mit dem Orden pour le merite ausge⸗ zeichnet. Anfang September 1914 ſiegte Hindenburg an den maſuriſchen Seen und ſchon im Februar 1915 wurden durch die Winterſchlacht in Maſuren die Ruſſen endgültig aus Oſtpreußen vertrieben. Der Kaiſer ernannte nunmehr den Betreuer Oſtpreußens zum Generalfeldmarſchall. Als am 27. Auguſt 1916 Rumänien in den Krieg eintrat, wurde der Feldmar⸗ ſchall als Nachfolger Falkenhayns Chef des Generalſtabes der Armee und damit Führer des geſamten deutſchen Heeres. Sein Generalquartiermeiſter wurde Ge⸗ neral Ludendorff. Nach dem unglücklichen Abſchluß des Weltkrieges leitete Hindenburg im Herbſt und Winter 1918/19 unter beſonders ſchwierigen Verhältniſſen den Rückzug der deutſchen Truppen in die Heimat und legte am 25. Juli 1919 den Oberbefehl nieder. Wiederum wählte er Hannover als Ruheſitz. Hier ſchrieb er ſeine Lebens⸗ erinnerungen nieder, die im Frühjahr 1920 unter dem Titel„Aus meinem Leben“ erſchienen. Noch einmal mußte der greiſe Feld⸗ marſchall aus der wohlverdienten Ruhe heraustreten, als ihn am 26. April 1925 das deutſche Volk zu ſeinem Reichspräſi⸗ denten wählte. Am 12. Mai trat er im Alter von 78 Jahren ſein neues Amt an. In ſeine Amtszeit fielen für das deutſche Volk ſchickſalsſchwere Ereigniſſe. Bei der Einweihung des Tannenberg⸗ Denkmals am 18. Juli 1927 wandte ſich Hindenburg aufs Schärfſte gegen die Kriegsſchuldlüge, gegen die er am 28. Juni 1929 aus Anlaß der zehnten Wiederkehr des Jahrestages der Unter⸗ zeichnung des Verſailler Diktates erneut feierlich Verwahrung einlegte. Am 30. Auguſt 1930 verließ die Rheinlandkom⸗ miſſion und mit ihr der letzte franzöſiſche Soldat deutſches Gebiet. Als im Juni 1931 die weltwirtſchaftliche Lage und die Wirtſchaftsnot in Deutſchland immer ge⸗ fahrdrohender wurden, kam es auf An⸗ rnng 4— AX Nr. 350— Seite A. „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe—— 5 Auguſt 1934 fdolſ fitler Reichspräſident und Reichskanzler flmt des Reichspräſidenten mit dem des feichskanzlers vereinigt/ die erſten geſeblichen maßnahmen aus flnlaß des Todes des lieichsvrüſdenten/ Stoatsbegrä ibnis für aguen /lutügige Dolkstrauer Berlin, 1. Augut(§B⸗Funk.) Die Reichsregierung hat das folgende Geſetz be⸗ ſchloſſen, das hiermit verkündet mird: 8 1. Das Amt des Reichspräſidenten wird mit dem des Reichskanzlers vereinigt. Infolge⸗ deſſen gingen bisherige Befugniſſe des Reichsprüſidenten auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler über. Er be⸗ ſtimmt ſeinen Stellvertreter. 8 2. Dieſes Geſetz tritt mit Wirkung von dem Zeitpunkt des Ablebens des Reichspräſiden⸗ ten von Hindenburg in Kraft. regung Hindenburgs zur Verkündung des „Hoover⸗Jahres“. 8 ſich Reichspräſident von Hindenburg durch die vamaligen Machthaber des republikaniſch⸗demo⸗ kratiſchen Syſtems zu den ſchwerſten Entſchei⸗ dungen gedrängt. Eine faſt hoffnungsloſe wirt⸗ ſchaftliche Lage, der ſtete Kampf zwiſchen den Parteien, der zu unzähligen Neuwahlen führte, und ſchließlich die Notverordnungsära bürdeten Aber auch im Innern ſah unfruchtbarer Parlamentarismus, dem Reichspräſidenten eine ungeheuere Laſt an Verantwortung auf. Trotzdem entſchloß er ſich im März 1932, nach Ablauf der ſiebenjährigen Amtsperiode, ein zweites Mal für das Amt des Reichspräſidenten zu kandidieren. In einer Rundfunkanſprache erklärte er ſeinen Schritt mit ſeinem Verantwortungsbewußtſein gegen⸗ über Deutſchland und mit ſeinem Beſtreben, in überparteilichem Sinne Treuhänder des gan⸗ zen deutſchen Volkes ſein zu wollen. Mit über 19 Millionen Stimmen wurde er am 10. April wiedergewählt. Am 30. Januar 1933 be⸗ traute der Reichspräſident den Führer Adolf Hitler mit dem Kanz⸗ leramt. An dieſem heißerſehnten Tage der nationalſozialiſtiſchen Erhebung huldigten Hun⸗ derttauſende dem greiſen Reichsprüſidenten und dem Reichslanzler Adolf Hitler in einem rieſigen Fackelzug.— Der Tag von Potsdam am Frühlingsanfang 1933, an dem ſich Hinden⸗ burg und Hitler die Hand zum Bunde reichten, war der Tag der Erfüllung und einer neuen großen Verheißung. Eine beſondere Ehrung wurde dem greiſen Feldmarſchall und Reichspräſidenten am 28. Auguſt 1933 zuteil. Zehntauſende waren zu der hiſtariſchen Stätte von Tannenberg gewall⸗ fahrtet, um Hindenburg und Hitler zu ehren. Bei dem feierlichen Feſtakt im Innenraum des Denkmals wurde dem Retter Oſtpreußens und getreuen Ekkehart des deutſchen Volkes die Do⸗ mäne Langenau und der Forſt Preußenwald zur Bildung eines Hindenburghausgutes Hin⸗ denburg⸗Reudeck mit Preußenwald übereignet. Allen in Erinnerung iſt wohl noch die friſche Anſprache, die Reichspräſident von Hindenburg am 1. Mai 1933, am Tag der Arbeit, von der Terraſſe des Schloſſes im Berliner Luſtgarten an Deutſchlands Jugend hielt, die über alle deutſchen Sender verbreitet wurde, ſowie die mannhaften Worte, mit denen er am Tag vor der letzten Reichstagswahl in einer Anſprache über alle deutſchen Sender alle deutſchen Volks⸗ genoſſen aufforderte, geſchloſſen für ihre natio⸗ nale Einheit und ihre Verbundenheit mit der Reichsregierung zu zeugen. Hindenburg war ſeit 1879 betheiriiet mit Gertrud von Sperling, die 1921 in Hannover ſtarb. Dieſer Ehe entſtammen ein Sohn und zwei Töchter: Oberſt Oskar von Hindenburg, der ſeinem Vater ſeit 1925 als Adjutant zu⸗ geteilt war, ſowie Irmgard, verheiratet mit dem 1928 verſtorbenen Rittergutsbeſitzer Hans Zoachim Brockhuſen, und Annemarie, verhei⸗ ratet mit dem früheren Reichswehroffizier Chriſtian von Kentz. Außerdem hinterläßt Hindenburg zehn Enkel und zwei Urenkel. beſetz über das Staatsbegrübnis für Reichshräſident v. hindenbueg Berlin, 2. Aug,(§B⸗Funk.) Das Reichs⸗ kabinett hat das folgende Geſetz über das Staatsbegräbnis für den Reichspeäſidenten Aee v. Hindenburg beſchloſſen: Dem dahingeſchiedenen Reichspräſidenten Ge⸗ neralfeldmarſchall von Hindenburg bereitet das deutſche Volk ein Staatsbegrübnis. 8 2. Mit der Durchführung des Staatsbegräbniſ⸗ ſes werden die zuſtündigen Miniſter beauftragt. * Trauer⸗ krlaß der feichsregierung Berlin, 2. Aug.(HB⸗Funk.) Aus Anlaß des Ablebens des Reichspräſidenten und Gene⸗ ralfeldmarſchalls von Hir denburg beſtim⸗ men der Reichsminiſter des Innern und der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda folgendes: Sämtliche Dienſtzebände des Reichs, der Län⸗ der, der Gemeinden ſowie die Gebäude der Körperſchaften des öffentlichen Rechts und der öffentlichen Schulen ſetzen ſofort und an allen Tagen bis zum Beiſetzungstage einſchließlich die Flaggen auf Halbmaſt. Das deutſche Volk wird aufgefordert, ſich der Trauerbeflaggung anzuſchließen. II. Am heutigen Tage und am Tage der Bei⸗ ſetzung fallen ſämtliche ieihgen Veranſtaltüngen aus. III. Die Kirchenbehörden beider Konfeſſionen ord⸗ nen bis zum Beiſetzungstage einſchließlich ſämt⸗ lich ein einſtündiges Trauergeläut in der Zeit von 8 bis 9 Uhr abends an. Bis zum Beiſetzungstage einſchließlich unter⸗ bleiben in Räumen mit Schankbetrieb muſika⸗ liſche Davbietungen jeder Art. V. Während einer Volkstrauer von 14 Tagen vom heutigen ab gerechnet, legen die Be⸗ amten des Reichs, der Länder und Gemeinden am linken Arm Trauerflor an. Das deutſche Volk gedenkt in dieſer Zeit des großen Toten mit beſonderer Dankbarkeit und Verehrung, und bringt dies in würdiger Form im öffentlichen und privaten Leben zum Aus⸗ druck. »Am Beiſetzungstage ſteht zu einer noch näher anzugebenden Zeit der Verkehr eine Minute ſtill. In den Betrieben ruht gleichzeitig die Arbeit. VII. Der deutſche Rundfunk wird mit allen ſeinen Sendern der Staats⸗ und Volkstrauer in ſei⸗ nem Programm entſprechend Rechnung tragen, litügige Trauee für alle Partei⸗ mitglieder Berlin, 2. Auguſt(HB⸗Funk.) Aus Anlaß des Ablebens des Herrn Reichspräſidenten, Ge⸗ neralfeldmarſchall von Hindenburg, ordnet der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, für die geſamte Partei in allen ihren Gliederungen (PoO, SA, SS, Hz, Arbeitsfront und Arbeits⸗ dienſt) eine 14tägige Trauer an. Während dieſer Trauerzeit iſt zum Dienſt⸗ anzug Trauerflor über der Armbinde zu tragen. Bis zum Tage der Beiſetzung einſchließlich wird von den Verbänden kein Spiel gerührt. Die Dienſtgebäude der Partei ſtehen bis zum Beiſetzungstage einſchliefflich unter Trauerbe⸗ flufeuf des Reichsweheminiſters beneral⸗ oberſt von Blomberg an die Wehemacht Berlin, 2. Aug.(HB⸗Funk.) Soldaten der W⸗hrmacht! Generalfeldmarſchall von Hindenburg, der Oberbefehlshaber der Wehrmacht, unſer Füh⸗ rer im großen Kriege, iſt von uns gegangen. In tiefer Erſchütterung ſtehen wit an ſeiner Bahre. Das Heldenleben eines großen Soldaten hat damit ſeinen Abſchluß gefunden, ein Leben treueſter Pflichterfüllung, das ſtets nur ein Ziel gekannt hat, den unermüdlichen Dienſt an Volk und Vaterland. In den Schmerz um den Verluſt, den wir mit ſeinem Hinſcheiden erlei⸗ den, miſcht ſich das Gefühl des Stolzes, daß er einer der unſeren war. Sein großes Vorbild als deutſcher Mann und deutſcher Soldat wird uns für alle Zeiten heiliges Vermüchtnis bleiben. Sein Beiſpiel des Dienſtes am Vaterlande bis zum letzten Atemzug wird uns für immer mahnen und lehren, auch unſere Kraft und unſer Leben weiter einzuſetzen für das neue Deutſchland. Seine Tore hat der Feldmarſchall uns geöffnet und dadurch der Sehnſucht von Jahrhunderten deutſcher Geſchichte die Erfül⸗ lung gegeben. Eingedenk dieſer Heldengeſtalt ſchreiten wir den Weg in die deutſche Zukunft voller Vertrauen auf den Führer des Deutſchen Reiches und Volkes, Adolf Hitler. Der Erlaß des Reichswehrminiſters an die Wehrmacht Berlin, 2. Aug.(§B⸗Funk.) Zum Zeichen der Trauer beim Hinſcheiden des oberſten Be⸗ fehlshabers der Wehrmacht, Generalfeldmar⸗ ſchall von Hindenburg, ordnet der Reichswehr⸗ miniſter, Generaloberſt von Blomberg, an: 1. Sämtliche Offiziere und Beamte im Offi⸗ ziersrang der Wehrmacht legen zur Uniform auf vierzehn Tage Trauer an(Trauerflor um den linken Arm). Beim 2. preußiſchen In⸗ fanterieregiment, beim 9. preußiſchen Infan⸗ terie⸗Regiment und beim 16. Infanterie⸗Regi⸗ ment dauert dieſe Trauer vier Wochen; erſter Tag der Trauer iſt der 2. Auguſt. 2. Bis zum Tage der Beiſetzung einſchließlich werden die Flaggen auf den militäriſchen Dienſtgebäuden in allen Standorten und auf den Schiffen der Reichsmarine halbſtock geſetzt und von den Truppen kein Spiel gerührt(Aus⸗ nahme: Alarm und Feueralarm). 3. Alle ſalutfähigen Schiffe und Salutbatte⸗ rien ſchießen am 3. Auguſt und am Beiſetzungs⸗ tag von der Morgenflaggenparade an(8 Uhr) je 21 Schuß Trauerſalut. 4. Die Ehrenwache in Neudeck ſtellt Infan⸗ terie⸗Regiment Nr. 3; Befehl iſt unmittelbar ergangen. Die Totenwache am Trauerhauſe iſt durch Offiziere nach näherer Anweiſung des Wehrkreiskommandos I zu ſtellen. Lereidigung der Soldaten der Dehemacht auf den Führer Berlin, 2. Auguſt.(B⸗Funk.) Reichs⸗ wehrminiſter, Generaloberſt von Blomberg, hat auf Grund des Geſetzes über das Staats⸗ oberhaupt des Deutſchen Reiches und Volkes die ſofortige Vereidigung der Soldaten der Wehrmacht auf den Führer des Deutſchen Reiches und Volkes, Adolf Hitler, befohlen. Eidesformel lautet: „Ich ſchwöre bei Gott dieſen heiligen Eid, daß ich dem Führer des Deutſchen Reiches tionalhymnen— und Volkes, Adolf Hitler, dem Oberbefehls⸗ haber der Wehrmacht, unbedingten Gehor⸗ ſam leiſten und als tapferer Soldat bereit ſein will, jederzeit für dieſen Eid mein Le⸗ ben einzuſetzen.“ Anſchließend an die Vereidigung wird auf den neuen Oberbefehlshaber der Wehrmacht ein Hurra ausgebracht, dem die beiden Na⸗ Was uns Hindenburg war Von Dr. Otto Dietrich, Reichspreſſechef der NSDAP Reichspräſident von Hindenburg, der Generalfeldmarſchall der deutſchen Heere im Weltkriege und getreue Ekkehard ſeines Vol⸗ kes in zwei Jahrzehnten ſchickſalsentſcheidender politiſcher Entwicklung, iſt nicht mehr. Er ſtarb auf dem Felde der Ehre, als Sol⸗ dat ſeines Volkes in treueſter Pflichterfüllung bis zum letzten Atemzuge. An ſeiner Bahre neigt ſich heute in Trauer und Schmerz das ganze deutſche Volk. Wie Hinden⸗ burg im Leben, in ſeiner ehernen, monumen⸗ talen Geſtalt die Einheit des deutſchen Volkes verkörperte, ſo gibt heute dieſes vereinte deutſche Volk, das in völliger Geſchloſſen⸗ heit vor ſeinem großen Toten ſteht, Zeugnis von ſeinem hiſtoriſchen Vermächtnis. Mit Hindenburg iſt eine Geſtalt von weltgeſchichtlichemFormat dahingegangen. Wenn heute ſein Leben, ſein Wirken, ſeine Leiſtung und ſeine epochale Bedeutung nicht nur in Deutſchland, ſonderninallen Spra⸗ chen der Welt die verdiente Würdigung fin⸗ den, dann betrachten wir es als unſere Ehren⸗ pflicht, davon zu ſprechen, daß ſein Lebens⸗ werk tiefinnerlich verbunden iſt mit der nationalſozialiſtiſchen Wie der⸗ geburt der deutſchen Nation. Der Ge⸗ neralfeldmarſchall und Reichspräſident von Hin⸗ denburg war nicht nur der Repräſentant der Größe des vergangenen Reiches, er war auch deraktive Mitträger des neuerſtan⸗ denen Reiches, des nationalſozialiſtiſchen Deutſchlands! Er war es, der dem Nationalſozialismus den Weg zum Staate freigemacht hat, als die Entwicklung reif war für den nationalſozia⸗ liſtiſchen Staatsgedanken. Er hat die Wieder⸗ auferſtehung der deutſchen Nation im Zei⸗ chen des Hakenkreuzes als eine Er⸗ löſung aus nationaler Erniedrigung, als Aus⸗ druck ſeines eigenen nationalen Wollens emp⸗ funden, und deshalb hat er dem neuen Deutſch⸗ land neben den Farben des alten Reiches die Fahne der nationalſozialiſtiſchen Erhebung gegeben. Er hat, ſeitdem er den Nationalſozialismus in ſeinem wirklichen We⸗ ſen und in ſeiner praktiſchen Arbeit kennen⸗ gelernt hatte, nicht nur ſeine ſegensreichen Wir⸗ kungen für das deutſche Volk anerkannt, ſon⸗ dern ihn auch gefördert, wo immer er konnte. Hinter all den großen Entſcheidungen des Kanzlers in den verfloſſenen 18 Monaten der nationalſozialiſtiſchen Regierung ſtand der Reichspräſident von Hindenburg und ſetzte ſich mit ſeiner vollen Autorität für ſie ein. Er hat den Nationalſozialismus aus tiefſtem Herzen bejaht, und deshalb haben wir ihn auch ganz beſonders ſchätzen und lieben gelernt. Das, was wir als Generalfeldmarſchall in ihm bewunderten, haben wir als Nationalſozialiſten in ihm wieder gefunden. Wir wiſſen, daß gerade unſer Führer den Reichspräſidenten von Hindenburg tief verehrt hat. Oft hat er uns davon geſpro⸗ chen. Jedesmal, wenn Adolf Hitler vom Reichs⸗ präſidenten zurückkam, war er aufs neue von ihm begeiſtert. Man ſagt nicht zu viel, wenn man feſtſtellt: Sie waren ſich ans Herz gewachſen, der greiſe Reichspräſident und ſein Kanzler, der Generalfeldmarſchall und der Gefreite des Weltkrieges. Der Reichspräſident und der Kanzler des Drit⸗ ten Reiches, ſie waren gute Kameraden geworden, ſeitdem das deutſche Schickſal ſie zu⸗ ſammenführte. Sie waren beide Soldaten, und in dieſer ihrer ſoldatiſchen Haltung lag das Fundament ihrer Verbundenheit. Es hatte ſich ein feſtes und fruchtbares Vertrauensverhält⸗ nis herausgebildet, wie es wohl ſeit Wil⸗ helms I. und Bismarcks Zeiten zwiſchen Reichs⸗ oberhaupt und Kanzler nicht mehr beſtanden hat. Ich weiß, daß vielleicht niemand in Deutſch⸗ land mehr um Hindenburg perſönlich trauert als Hitler. Er liebt und verehrt in ihm einen ganz Großen der deutſchen Geſchichte. Hindenburgs Leben, das drei Menſchenalter umſchloß, iſt ihm ein Symbol des deut⸗ ſchen Schickſals. Hindenburg war Mit⸗ kämpfer auf Preußens ruhmvollem Weg zum Reich. Er war der lebendige Zeuge für die Größe und den Glanz des Jahrgang Als Führ Ringen a Volkes. tion und in den Z war es ih noch die tion zu Ende ſein neuen Zu neuer, erſt mit ins( 4 baren Leb Hindenbr h. 4 Er iſt das Nation, er gangenheit das Dritte Sein Le mentaler 4 leugnet, w wurzelte, 4 hat, aber a ſtiſchen Re denten geft ſen nicht hi Hindenbur was im In erbeten wu Wenn d Reichspräſi keswort als Adolf 5 Volk Hind Dank, der Worten ab zen Nation ATat, zum u 1¹ Die Berlin, tagfrüh 9. 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Und nun war es ihm beſchieden, an ſeinem Lebensabend noch die Schickſalswende der Na⸗ tion zu erleben und tätig mitzugeſtalten. Am Ende ſeines Lebens ſteht der Beginn einer neuen Zukunft Deutſchlands; die Gewißheit neuer, erſtehender Größe des Reiches nimmt er mit ins Grab. Der Kreislauf eines wunder⸗ baren Lebens hat ſich geſchloſſen. Hindenburg iſt die Brücke über zwei Jahr⸗ hunderte deutſchen Schickſals. Er iſt das Bindeglied zweier Epochen deutſcher Nation, er hat das große Erbe unſerer Ver⸗ gangenheit geborgen und hinübergetragen in das Dritte Reich. Sein Leben iſt ein Charakterbild von monu⸗ mentaler Größe. Niemals hat er das ver⸗ leugnet, worin er nach Herkunft und Tradition wurzelte, wenn er das Neue bejahte. Niemals hat, aber auch der Kanzler des nationalſoziali⸗ ſtiſchen Reiches etwas von ſeinem Reichspräſi⸗ denten gefordert, dem dieſer vor ſeinem Gewiſ⸗ ſen nicht hätte zuſtimmen können. Niemals hat Hindenburg ſeinem Kanzler etwas verweigert, was im Intereſſe der deutſchen Nation von ihm erbeten wurde. Wenn die letzten Worte des ſterbenden Reichspräſidenten an den Führer Dan⸗ kesworte waren, dann weiß niemand mehr als Adolf Hitler, was er und das ganze deutſche Volk Hindenburg zu danken haben. Dieſer Dank, der dem großen Toten nicht mehr mit Worten abgeſtattet werden kann, wird der gan⸗ zen Nation zu einer heiligen Verpflichtung zur Anz zum unermüdlich tätigen Dienſt für Deutſch⸗ and. Die erſte Hachricht Dr. boebbels im Rundfunk Berlin, 2. Auguſt.(HB⸗Funk.) Donners⸗ tagfrüh.25 Uhr unterbrachen mit einem Schlage ſämtliche deutſchen Sender ihre Dar⸗ bietungen. In dieſem Augenblick iſt die Trauer⸗ botſchaft aus Neudeck in Berlin eingetroffen, daß der Reichspräſident, Generalfeldmarſchall Paul von Beneckendorf und von Hindenburg, verſchieden iſt. Alle Sender ſchalten ſich auf die Reichshauptſtadt um. Dann gibt Reichsminiſter Dr. Goebbels dem deutſchen Volke die Trauer⸗ nachricht bekannt. Die Sender ſchweigen. Deutſchland und mit ihm die ganze Welt haben von dem erſchütternden Ereignis Kenntnis er⸗ halten, deſſen Eintreten ſeit Dienstagfrüh mit wachſender Beſorgnis befürchtet worden iſt. Nach einer halbſtündigen Funkſtille erfolgt durch Reichsminiſter Dr. Goebbels die Bekanntgabe der erſten aus dieſem Anlaß erforderlichen ge⸗ ſetzlichen Maßnahmen und Anordnungen, eines Geſetzesüber dasStaatsoberhaupt des Deutſchen Reiches, nach dem das Amt des Reichspräſidenten mit dem des Reichs⸗ kanzlers vereinigt wird, eines weiteren Geſetzesüber dasStaatsbegräbnis für den dahingeſchiedenen Reichspräſidenten, eines Erlaſſes des Reichswehrmini⸗ ſters übereine 14tägige Trauer für ſämtliche Offiziere der Wehrmacht, eines Erlaſſes des Reichsminiſters des In nern und des Reichsminiſters für Volksaufklä⸗ rung und Propaganda über eine 14tägige Volkstrauer, eines weiteren Erlaſſes des Stellvertreters des Führers über eine 14tä⸗ gige Trauer aller Parteigliede⸗ rungen ſowie eines Aufrufes des Reichs⸗ wehrminiſters, des Generaloberſten von Blom⸗ berg, an die Wehrmacht. Die Bekanntgabe der Trauerbotſchaft ſchließt mit dem Lied:„Ich hatt' einen Kameraden!“— Hindenburg iſt tot! In neudeck Neudeck, 2. Aug.(HB⸗Funk).(Von unſe⸗ rem Sonderberichterſtatter). Kurz nach dem Ab⸗ leben des Reichspräſidenten, Generalfeldmar⸗ ſchall von Hindenburg, heute früh um 9 Uhr, ſank auf dem Gutshauſe in Neudeck die blau⸗ weiß⸗rote Hausflagge auf Halbmaſt und die Präſidentenſtandarte wurde auf Halbmaſt ge⸗ ſetzt. In dem kleinen Ort Freyſtadt bei Neu⸗ deck begannen kurz vor 10 Uhr die Glocken zu läuten. Die Bevölkerung der Umgebung von Neudeck erfuhr durch dieſes Zeichen die Trauer⸗ nachricht. Die Arbeiter des Gutes Neudeck wurden zur gleichen Zeit von den Feldern zu⸗ rückgeholt, die Arbeit wurde unterbrochen. Im Reichspräſidentenpalais Berlin, 2. Aug.(HB⸗Funk). Der Tod des Herrn Reichspräſidenten, Generalfeldmarſchall von Hindenburg, der geſtern nachmittag, bald nach dem Beſuch des Reichskanz⸗ lers Adolf Hitler, in Schlaf gefallen iſt und ſeither das volle Bewußtſein nicht wieder erlangt hat, trat heute früh, 9 Uhr, ein. Wenige Minuten ſpäter war die Nachricht von dem Tode des Feldmarſchalls in Berlin bekannt. Um.15 Uhr ging auf dem Hauſe des Reichs⸗ präſidenten in der Wilhelmſtraße die Präſiden⸗ tenſtandarte auf Halbmaſt. Zur gleichen Stunde „verſammelte Staatsſekretär Dr. Meißner die der hiſoriſche Tag von potsdam, 21. m ürz 1933 Beamten und Angeſtellten des Reichspräſiden⸗ ten im Gartenſaal des Reichspräſidentenhauſes zu einer kurzen Gedenkfeier. Dr. Meißner ge⸗ dachte in tief empfundenen Worten des hoch⸗ verehrten Chefs, des Feldherrn, Staatsman⸗ nes, beſonders aber auch des Menſchen Hin⸗ denburg, der ſeinen Untergebenen ein wohl⸗ wollender Vorgeſetzter von beſonderer Herzens⸗ güte geweſen iſt, und der bei allen, die das Glück hatten, unter ihm zu arbeiten, auch als ſolcher unvergeßlich bleiben wird. Die Reichspräſidenten-Standarte geht auf fjalbmaſt Berlin, 2. Aug.(HB⸗funk.) Bald nach Bekanntwerden der Trauerbot⸗ Die Trauer der Berlin, 2. Aug.(HB⸗Funk).„Reichspräſi⸗ dent, Generalfeldmarſchall von Hindenburg, iſt heute früh um 9 Uhr in die Ewigkeit eingegan⸗ gen.“ Wie ein Lauffeuer verbreitete ſich die Trauernachricht in der Stadt. Kurze Zeit nach dem Bekanntwerden des Ablebens ſetzten die Dienſtgebäude des Reiches, des Staates Preußen und der Stadt Ber⸗ lin die Fahnen auf Halbmaſt. Spontan be⸗ teiligte ſich die Berliner Bevölkerung an der Trauerkundgebung. Von ſämtlichen Häuſer⸗ fronten wehten die Fahnen mit einem Trauer⸗ flor umkleidet. Auch am Ehrenmal Unter den Linden ſind die Fahnen auf Halbmaſt geſetzt. Die Gebäude ſämtlicher in Berlin vertretenen Mächte beteiligten ſich durch Flaggenhiſſung auf Halbmaſt an der allgemeinen Trauer. Zum Zeichen der Trauer wurde die Berliner Börſe heute für den geſamten Geſchäftsverkehr ge⸗ ſchloſſen. Aus gleichem Anlaß wurden auch die für heute vorgeſehenen Radrennen abgeſagt. banz Deutſchland trauert um 4 Adolf hitler begrüßt Hhindenburg ſeinen heros ſchaft vom Ableben des greiſen Reichs⸗ präſidenten, die ſich wie ein Lauffeuer durch die Reichshauptſtadt verbreitet hatte, bil⸗ dete ſich in der Wilhelmſtraße, ſo insbeſondere vor der Reichskanzlei und des Reichspräſiden⸗ tenpalais kleinere und größere Men⸗ ſchenanſammlungen. Kurz nach 410 Uhr ging die Standarte des Reichs⸗ präſidenten auf Halbmaſt, der in kur⸗ zen Abſtänden die Fahnen auf den anderen Regierungsgebäuden folgten. In ernſtem Schweigen beobachtete die Menge dieſen Vorgang. Die Häupter entblößten ſich und die Hände hoben ſich ehrfurchtsvoll und abſchied⸗ nehmend zum deutſchen Gruß. Tiefe Trauer ſprach aus allen Geſichtern. Reichshaupiſtadt Um 11 Uhr vor der Reichskanzlei Berlin, 2. Aug.(HB⸗Funk). Die Men⸗ ſchenmenge vor dem Reichspräſidenten⸗ palais und der Reichskanzlei werden von Minute zu Minute größer. Dicht ge⸗ drängt harrt ſchweigend die Menge, und es iſt wohl keiner, der nicht von dem tiefen Ernſt der Trauer dieſer Stunde erfaßt wäre. Sobald ſich das Portal der Reichskanzlei öffnet und ein Regierungsauto erſcheint, ging jedes⸗ mal eine Bewegung durch die Wartenden. Als der Wagen des Reichswehrminiſters vor dem Propagandaminiſterium vorfährt, und Gene⸗ raloberſt von Blomberg erkannt wird, recken ſich ſtumm die Hände zum deut⸗ ſchen Gruß. Das gleiche Bild, als eine grö⸗ ßere Abteilung der Kriegsopferverſorgung im Braunhemd mit umflorten Fahnen vorbeimar⸗ ſchiert nach dem Ehrenmal, wo ein großer Kranz niedergelegt wird. flufeuf an die Ifl und 55 Der Chef des Stabes Lutze an die 5fl Berlin, 2. Auguſt.(HB⸗Funk.) SA⸗Führer, SA⸗Männer! „Der 2. Auguſt iſt der erſte Mobilmachungs⸗ tag“, ſo hieß es vor 20 Jahren in der Mobil⸗ machungserklärung. Heute, genau 20 Jahre ſpäter, iſt der größte Soldat dieſes Krieges zur großen Armee abberufen worden. Der greiſe Generalfeldmarſchall, der als Prä⸗ ſident des Deutſchen Reiches den Gefreiten des Weltkrieges, unſeren Führer, als den Führer des deutſchen Volkes berief, iſt für uns, die wir uns mit Stolz die braunen Soldaten Adolf Hitlers nennen, der„Inbegriff der ſol⸗ datiſchen Pflichterfüllung“. Heute trauern wir um ihn und gedenken da⸗ bei all unſerer Kameraden, die in und nach dem Kriege für Deutſchlands Freiheit ſtarben. Wir ehren das Andenken nach deutſcher Män⸗ ner Art: durch Pflichterfüllung bis zum letzten! Für Führer, Volkund Freiheit! 4 5 flufruf des Reichsfünrers der 55 Berlin, 2. Aug.(HB⸗Funk.) Der Reichs⸗ führer der SS, Himmler, hat folgenden Aufruf erlaſſen: SS⸗Männer! Reichspräſident von Hindenburg, der große Feldmarſchall unſerer ruhmreichen Armee, iſt tot. In Ehrfurcht ſtehen wir an ſeinem Sarge. Er iſt aus dieſem Leben geſchieden und ein⸗ gegangen in die Unſterblichkeit der großen deutſchen Heroen. Ein lauges Leben preußiſch⸗deutſcher Pflicht⸗ erfüllung hat der Feldmarſchall uns allen vor⸗ gelebt. Eingedenk dieſes ſeines Geiſtes wollen wir Deutſchland dienen, treu dem Führer heute und immerdar. Der Reichsführer der SS: H. Himmler 5 Die Trauerkundgebung des Bundesführers des l5d5B Berlin, 2. Auguſt.(HB⸗Funk.) Der Bun⸗ desführer des NS⸗Deurſchen Front⸗ kämpferbundes(Stahlhelm), Reichsmi⸗ niſter Seldte, erläßt aus Anlaß des Todes des Herrn Reichspräſidenten folgende Kundgebung: Trauerkunde hat die Hieiche aller deutſchen Soldaten der Reichspräſident, unſer Generalfel zur großen Armee heimgegangen. Im tiefſten bewegt ſenken wir, ſeine al⸗ ten Frontſoldaten, die Fahnen vor der Bahre des Mannes, der unſer Führer im Weltkrieg und der getreue Ekkehard des deutſchen Volkes in ſchwerſter Zeit geweſen iſt. Wie der Name Hindenburg uns im Felde fagh Symbol der Pflichterfüllung und der Ein⸗ atzbereitſchaft geworden iſt, ſo iſt ſein ſelbſt⸗ loſer Dienſt an der Nation in den Jah⸗ ren bitterſter Not uns Vorbild und Beiſpiel geworden, und wird es bleiben für alle Zeit. Wenn wir jetzt Abſchied nehmen müſ⸗ ſen von dem, was an dem deutſchen Hinden⸗ burg wirklich war, dann tun wir es in dem Bewußtſein, daß ſeine große Perſönlich⸗ keit auch in die Zukunft unſeres Volkes fort⸗ wirken wird, wegweiſend und verpflichtend für jeden Kämpfer der deutſchen Nation. Wir Frontſoldaten vom„Nationalſozialiſti⸗ ſchen Deutſchen Frontkämpferbund“ Stahl⸗ helm), die wir dem Generalfeldmarſchall als unſerem beſonders verbunden waren, geloben in dieſer Stunde, ſeinem Vor⸗ bild nachzuleben und niemals müde zu wer⸗ den im treuen und bis zum letzten Atemzuge hingebenden Dienſt an Volk und Vaterland. Front Heil! Franz Seldte, Bundesführer des NS⸗Deutſchen Frontkämpferbundes(Stahl⸗ helm). Die Trauerwache in Ueudeck Neudeck, 2. Aug.(HB⸗Funk.) Die Trauer⸗ wache vor Schloß Neudeck hat eine Ehren⸗ kompagnie vom 3. Bataillon des Infanterie⸗ regiments I aus Deutſch⸗Eylau übernommen. hindenburgs helm in der Schlacht bei Königgrätz(1866) von einer Kartätſchen⸗ kugel getroffen marſchall von Hindenburg, iſt Jahrgang 423 Nr. 350— Seite 4 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgaße— Donnerstag, 2. Auguſt 1934 ——— Hindenburg „Von Hans Graf Reiſchach Die Fahnen des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland wehen auf halbmaſt. Die deutſche Nation trauert um den Mann, deſſen ganzes Leben nichts anderem galt als dem Dienſt am Vaterlande, als der Sorge um ſein Volk. Name und Perſon des Reichspräſidenten waren ſchon ſeit langen Jahren für das deutſche Volk faſt myſtiſch geworden. In dem Namen Hindenburg ſah die Nation ein Stück, eine Zuſammenfaſſung deutſcher Ge⸗ ſchichte, eine Verkörperung des Hehren, Guten, Idealiſtiſchen, was Deutſchland zu einer Na⸗ tion werden und dieſe Nation einen ehren⸗ vollen Platz im Kreiſe der Völker einnehmen ließ. In Hindenburg verband ſich die Hingabe an die Nation, Treue, Ehre, Charakterfeſtigkeit, feſtes Verwurzeltſein der Vergangenheit, glühende Vaterlandsliebe und menſchenkundiges Abwägen zur großen Per⸗ ſönlichkeit. Alle Meilenſteine ſeines Lebensweges ſind organiſch miteinander verbunden, einer durch den anderen bedingt, und jeder im vollſten Einklang mit ſeiner menſchlichen und geſchichtlichen Grundhaltung. Der junge preußiſche Leutnant, der ſich im Feldzug 1866 durch ſeine perſönliche Tapferkeit auszeichnete, der im Kriege 1870/71 bei St. Pripat und Sedan ſtand, war ein e chter Sproß echten Preußentums, der ſeine höchſte Aufgabe darin erblickte, ſich mit ſeiner ganzen Perſon für die Sache der Nation ein⸗ zuſetzen. Hindenburgs Name leuchtete dem grauen Heer im großen Völkerringen voran, ſeiner Strategie, ſeinem Weitblick, ſeinem mili⸗ täriſchen Können verdanken wir es, daß der Feind von unſerer Heimat vertrieben wurde und daß die Schlachten des großen Krieges faſt durchweg nicht auf deutſchem Bo⸗ den geſchlagen wurden. Als Chef des Großen General⸗ ſtabes trug er die gewaltige Verantwortung für die geſamte Kriegsführung und damit für die Exiſtenz der Nation überhaupt. Der marxiſtiſche Dolchſtoß in den Rücken des Heeres brachte den Beginn der Herrſchaft der Novemberlinge. In dem Chaos der Börſenrevolte war das unter Führung Hindenburgs in muſtergültiger Diſziplin und Ordnung heimkehrende Feldheer der ruhende Pol, der allein durch ſeine Exiſtenz verhinderte, daß alle Träume der marxiſtiſchen Volksverräter in Erfüllung gingen. Der greiſe Feldmarſchall zögerte keinen Augenblick, auf ſeine wohlverdiente Ruhe zu verzichten, als die Nation im Jahre 195 ihn erneut rief, um ihn, den großen Füh⸗ rer Deutſchlands im Kriege und in den Jah⸗ ren, in denen unſer Vaterland unter den furchtbaren Folgendes Krieges und der Diktate beſonders ſchwer zu leiden hatte, an die Spitze des Staates zu ſtellen. Mit einer ſtillen Selbſtverſtändlichkeit nahm er ſeine neue Würde auf ſoine Schultern, nur erfüllt vom preußiſchen Pflicht⸗ bewußtſein, von dem Streben, ſich der Nation nicht zu verſagen. Das ſtändig wachſende Parteienchgos hätte ſich noch ſchrecklicher auswirten müſſen, wenn nicht immer wieder die Autorität Hin⸗ denburgs, zu dem das deutſche Volk als dem getreuen Ekkehard aufſchaute, die Inter⸗ eſſentenhaufen vor dem letzten Schritt zurück⸗ gehalten hätte. Es wird dem erſten Soldaten des großen Krieges, den ſeinem ganzen We⸗ ſen, feiner ganzen Tradition und Vergangen⸗ heit nach nichts, auch gar nichts, mit den Machthabern der Weimarer Republik verband, oft unendlich ſchwer geworden ſein, i m Intereſſe der ganzen Nation auf ſeinem Poſten auszuharren. Wir alle ſehen vor uns noch das Bild von jenem hiſtoriſchen Tag in Potsdam, da der greiſe Feldmarſchall und Reichspräſident dem Führer der jungen Nation, dem Mann, der als einfacher Gefreiter unter ſei⸗ nem Oberbefehl in der grauen Frontlinie ge⸗ ſtanden hatte, die Hand zu einem Bunde reichte, der dem jahrtauſendlangen Sehnen aller deutſchen Herzen nach einer einigen, von einem Willen beſeelten Nation Erfüllung verhieß, und der zugleich die erhebendſte und ſchönſte Krönung eines harten, entſagungsvollen, ſich nur dem Dienſt an Volk und Staat widmenden Lebens war. Der 30. Juni 1933, die Berufung des Führers, die Entwicklung ſeit den Tagen der Machtübernahme durch den National⸗ ſozialismus, und feſter mit Hindenburg verknüpft. Die jubelnden Millionen, die in der Nacht des 30. Juni 1933 durch die Wilhelmſtraße in Ber⸗ lin zogen, dankten dem großen alten Mann aus übervollem Herzen für ſeine Tat. Dieſer Aufbruch der Nation, dieſe Vereinigung auseinanderſtrebender Grup⸗ pen, Schichten und Stände zu einem einigen, ſelbſibewußten, zukunftsfrohen Volke, haben manche Bitternis, manche menſchliche Härte wieder ausgeglichen, die Hindenburg bis zu dieſem Zeitpunkt ſo oft und ſchwer empfin⸗ den mußte. Das Schickſal Deutſchlands in all ſeinem Hoffen und Wünſchen erfüllt zu ſehen, das ſtets und ſtändig erhobene Rufen nach fort nach haben das Volk noch enger einer einigen Nation, wurde durch Adolf Hitler in die Tat umgeſetzt, ſein Lebensabend verſchönt durch die Gewiß heit einer beſſeren deutſchen Zukunft, einer Zu⸗ kunft, die er aus der Taufe zu heben vom Schickſal beſtimmt war. Die Nationtrauert, Hindenburg ſtarb, der Mittler zwiſchen den neuen, ſtarken Kräf⸗ ten des jungen Deutſchland und der Größe der Vergangenheit. vas beileid der bidiomaten im Reichspräſidentenpalais Berlin, 2. Aug.(B⸗Funk.) Unmittelbar nach Bekanntwerden der Nachricht von dem Hinſcheiden des Reichspräſidenten von Hindenburg haben die Mitglieder des hieſigen diplomatiſchen Korps unter Führung des apoſtoliſ chen Nun⸗ tius ihre Teilnahme durch Eintragung in die im Präſidentenpalais ausliegende Liſte zum Ausdruck gebracht. Das Arbeitszimmer des Herrn Reichspräſidenten ſowie die Empfangs⸗ räume ſind mit Trauerflor verſehen; die Büſte des verewigten Staatsoberhauptes iſt mit Lorbeer geſchmückt. Bald nach Belanntwerden der Trauernach⸗ richt wurden die Empfangsräume und das Ar⸗ beitszimmer des Reichspräſidenten mit Flor geſchmückt. Die rieſigen Deckenleuchter und die an der Wand ſind mit Flor umſpannt; die Spiegel ſind mit ſchwarzem Tuch verhängt. Im Arbeitszimmer des Verbliche⸗ nen iſt der Stuhl und ein Bild von ihm mit Trauerflor umrahmt. Auf dem Tiſch ſteht ein großer Strauß gelber Roſen in einer um⸗ florten Vaſe, Auch im Zwiſchenzimmer zum Empfangsraum ſteht das Bild der Gattin des Verblichenen mit Trauerflor. Im Vorderraum ſteht die Büſte des verſtor⸗ benen Reichsoberhauptes, mit einem Lorbeer⸗ kranz und mit Trauerflor geſchmückt. Zwei Lorbeerkränze zur Rechten und Linken rahmen die wirkungsvolle Plaſtik ein. Während der vordere Empfangsraum für die Eintragun⸗ gen in die Liſte für das Publikum freigehalten wird, iſt die hintere Halle mit der Freitreppe nach dem Garten zur Eintragung für die Diplomaten reſerviert. Immer wieder fahren die Wagen im Vorhof des Reichspräfidenten⸗ palais vor, in dem mit kurzen Schritten die Doppelwache hin und her marſchiert. Die Be⸗ amten im Reichspräſidentenpalais haben ſämt⸗ lich Trauerflor angelegt. eileid der niederlündiſchen negierung Haag, 2, Aug,(H⸗Junk.) Außenminiſter de Graeff ſtattete Donnerstagvormittag ſo⸗ dem Bekanntwerden des Ablebens Der Marſchtritt der Nation ver⸗ ſtummt an ſeiner Bahre, die Fahnen des alten Reiches und die Banner des neuen Deutſchland ſenken ſich vor dem toten Feldmarſchall. Trauer und Schmerz iſt in uns, Trauer und Schmerz über den Tod des Menſchen und Politikers, des Soldaten und Staatsmannes. In jedem deutſchen Herzen hat er ſich ſelbſt ein Denkmal geſetzt, ſeinem Geiſt, der in uns allen lebt, der Geiſt deutſcher Größe, preußiſcher Einfachheit, deutſchen Idealismus! Dieſes Erbe lebt in uns fort. Das Erbe iſt uns Fundament für das neue Reich. Fundament, auf dem wir, auch in Solange der Geiſt Paul v. Hindenburgs in den deutſchen Herzen lebt, wird es eine deutſche Nation, wird es eine deut⸗ ſche Zukunft geben. in der ganzen Delt des Reichspräſidenten als er ſter dem deut⸗ ſchen Geſandten Graf Zech einen Beſuch ab, um ihm das Beileid der niederländiſchen Re⸗ gierung zu dem ſchweren Verluſt auszudrücken, von dem Deutſchland betroffen wurde. Die Nachricht von dem Dahinſcheiden des Reichspräſidenten wurde ſofort an allen Zei⸗ tungsgebäuden angeſchlagen und verbreitete ſich wie ein Lauffeuer durch die ganze Stadt. Sie machte überall einen tiefen Eindruck. Trauer in belgien Brüſſel, 2. Aug, HB⸗Funk.) Am Ge⸗ bäude der deutſchen Geſandtſchaft ging am Donnerstagmorgen kurz vor 10 Uhr die ſchwarzumhüllte Fahne des Reiches auf Halbmaſt zum Zeichen der Trauer über den Tod des Reichspräſidenten und Gene⸗ ralfeldmarſchalls von Hindenburg. Mit großer innerer Anteilnahme wurden in den letzten Ta⸗ gen in Belgien die Nachrichten über den Krank⸗ heitszuſtand des Reichspräſidenten verfolgt. Die Zeitungen, namentlich in der Provinz, brachten ſchon am Mittwoch Bilder aus dem Leben des Generalfeldmarſchalls und würdigten in ſym⸗ pathiſch gehaltener Darſtellung ſein Lebenswerk. Warme finteilnahme in kngland London, 2. Aug.(§B⸗Funk.) Die Nach⸗ richt vom Hinſcheiden des Reichspräſidenten von Hindenburg verbreitete ſich wie ein Lauf⸗ feuer durch die Stadt. Innerhalb weniger Se⸗ kunden war die Meldung vom Tode des „Grand Old Man“ Deutſchlands, wie er hier genannt wurde, in alle Ecken des britiſchen Weltreiches getragen. Zu der Bewunderung und Verehrung, die den tapfern und ritterli⸗ chen Führer der deutſchen Heere im Weltkrieg entgegengebracht wurde, hatte ſich überall in England in den Jahren nach dem Kriege eine warme Zuneigung geſellt, die heute bei der Nachricht ſeines Ablebens in tiefſter Weiſe zum Ausdruck kommt. Auf der deutſchen Botſchaft wehen die Fah⸗ nen auf Halbmaſt. Die Blätter veröffentlichen mit dem Bilde des verſtorbenen deutſchen Reichspräſidenten geſchmückte Nachrufe und führen in eingehenden Lebensbeſchreibungen vor Augen, in welch hohem Maße das Leben dieſes Mannes ein Leben der Selbſtaufopfer⸗ ung und treueſter Hingabe an das Volk war. Das deulſche Saarland in Trauer Saarbrücken, 2. Auguſt.(HB⸗Funk.) Mit tiefer Trauer und Erſchütterung hat die Saarbevölkerung Donnerstagvormittag kurz vor 10 Uhr von dem Ableben des Reichs⸗ präſidenten Kenntnis erhalten. Feierliches Glockengeläut kündete das ernſte Ereignis an. Wie ein Lauffeuer verbreitete ſich die Nach⸗ richt durch die Stadt Saarbrücken und das ganze Saargebiet. Binnen weniger Minuten gab ein überwältigendes Fahnen⸗ meer dem allgemeinen Miterleben der Saar⸗ bevölkerung Ausdruck. Auch die Regierungs⸗ kommiſſion und die franzöſiſche Grubenverwal⸗ tung haben anläßlich des Todes des deutſchen Reichsoberhauptes ihre Fahnen auf Halbmaſt geſetzt. Ueberall ſtehen Gruppen von Men⸗ ſchen zuſammen, die den Tod des Reichs⸗ präſidenten beſprechen. Beileid der negierungskommiſſion des Saargebiets Saarbrücken, 2. Auguſt.(H⸗Funk.) Die Regierungskommiſſion des Saar⸗ gebietis hat aus Anlaß des Ablebens des Reichspräſtdenten von Hindenburg nachſtehen⸗ des Telegramm nach Berlin geſandt: „Im Namen der. Regierungskommiſſion des Saargebiets bitte ich Ew. Exzellenz, das auf⸗ richtige und tiefgefühlte Beileid anläßlich des Ablebens des Herrn Reichspräſidenten General⸗ feldmarſchall von Hindenburg entgegennehmen zu wollen. Ich wäre Ew. Exzellenz zu Dank verbunden, wenn Sie der Reichsregierung und der Familie des großen Verſtorbenen den Aus⸗ druck unſeres Mitgefühls übermitteln wollten. (gez.) G. G. Knox.“ Danzigs Beileid Danzig, 2. Aug.(HB⸗Funk.) Aus Anlaß des Todes des Reichspräſidenten von Hindenburg, Stadt Danzig, haben alle öffentlichen und privaten Gebäude die Flaggen auf Halbmaſt geſetzt. Um 12 Uhr begannen von allen Kir⸗ chen die Glocken zu läuten, Der Präſident des Senats hat folgendes Telegramm an den Führer nach Berlin gerichtet: „Die Nachricht von dem Hinſcheiden des Herrn Generalfeldmarſchalls, Reichspräſidenten von Hindenburg, unſers vere hrten Ehren⸗ bürgers, ſtellt uns in ſchmerzvoller Erſchüt⸗ terung in die Reihen der trauernden Nationen. Für das geſamte deutſche Volk bleibt der große Tote Sinnbild und Beiſpiel treuer Pflichterfüllung in Krieg und Frieden. Alle, die wir innerhalb und außer⸗ halb der Reichsgrenzen unter dieſem Erbe ſte⸗ hen, vereinigen uns in ſo ſchickſalsſchwerer Stunde zu dem heißen Wunſch um Kraft für Sie, mein Führer. ZJIn Treue Dr. Rauſchning, Präſident des Senats und der Freien Stadt Danzig.“ ber Führer an oberſt von hindenburg Berliün, 2. Aug.(B⸗Funk.) Der Führer des Deutſchen Reiches und Volkes, Avolf H it⸗ ler, richtete an Herrn Oberſt von Hindenburg und Frau nachſtehendes Telegramm: „Noch tief bewegt von der für mein ganzes Leben unvergeßlichen Zuſammenkunft, in der ich zum letztenmal unſeren Generalfeldmarſchall ſehen und ſprechen durfte, erhalte ich die er⸗ ſchütternde Nachricht. Mit dem ganzen deutſchen Volke in tiefer Traurigkeit verbunden, bitte ich Sie, mein eigenes und das Beileid der Nation entgegen⸗ nehmen zu wollen. Adolf Hitler.“ des Ehrenbürgers der Oſtoreußens Trauer Freyſtadt(Oſtpreußen), 2. Aug.(HB⸗ Funk,.) Der Heimgang des General⸗ feldmarſchalls hat in ganz Oſtpreußen, beſonders aber in der näheren Umgebung von Neudechkgrößte Bewegung hervorge⸗ rufen. In dem benachbarten Ort Frey⸗ ſtadt konnte man ſeit dem geſtrigen Tage an dem regeren Kraftwagenverkehr und an der Anweſenheit zahlreicher ausländiſcher Jour⸗ naliſten den von Stunde zu Stunde wachſenden Ernſt erkennen. Die Bevöl⸗ kerung, die ja hier mit dem Feldmarſchall und Gutsherrn von Neudeck beſonders eng verwachſen war, wartete in ernſtem Schweigen die ſchickſalsſchwere Stunde ab. Als heute ein nebelverhangener oſtpreußiſcher Morgen heraufdämmerte, bangte wohl jeder einzelne bis zum letzten Gutsknecht davor, daß der Tag der 2ojährigen Wiederkehr der Mobil⸗ machung von 1914 den greiſen Helden des gro⸗ ßen Krieges heimrufen würde. Am Parkein⸗ gang von Neudeck ſtanden die Abſperrungs⸗ mannſchaften der SS in ihren ſchwarzen Uni⸗ formen. Auf der Landſtraße Freyſtadt— Deutſch⸗Eylau, die unmittelbar am Hauſe Reudeck vorbeiführt, ſtanden Poſten, die die vorüberfahrenden Kraftwagen anhielten und ſie veranlaßten, ohne Signal und ohne anzuhal⸗ ten am Gutshauſe vorbeizufahren. Nur we⸗ nige Außenſtehende waren daher Zeugen, als plötzlich klurz nach 9 Uhr früh auf dem Dach des Schloſſes die blau⸗weiße Hausflagge herabſank, und darüber die Reichsprä⸗ fidentenſtandarte auf Halbmaſt ge⸗ hißt wurde. Bald danach wurden die Arbei⸗ ter der Güter Neudeck und Langenau von der Erntearbeit zurückgerufen. In wort loſem Schmerz, wie es die Art des harten oſtpreu⸗ ßiſchen Menſchenſchlages iſt, kamen ſie über die Felder, alle die Männer und Frauen, die in dem großen Feldmarſchall ihren väterlichen Gutsherrn verehrten. In Freyſtadt, knapp 4 Kilometer vom Haus Neudeck, begannen kurz nach 10 Uhr die Glo k⸗ ken der evangeliſchen Kirche, in der Hindenburg regelmäßig den Gottesdienſt be⸗ ſuchte, zu läuten. Die Arbeit ruht! Oſtpreußen trauert um ſeinen Vater und Befreier. Das Beileid der Datenſtadt findenburg Hindenburg(.Schl.), 2. Aug.(dB⸗ Funk.) Die Stadt Hindenburg hat durch ihren Oberbürgermeiſter an die Reichsregie⸗ rung folgendes Beileidstelegramm gerichtet: „Anläßlich des Hinſcheidens des Herrn Reichspräſidenten, Generalfeldmarſchall von Hindenburg, unſeres hochverehrten Ehrenbür⸗ gers ſpreche ich der Reichsregierung namens der Patenſtadt Hindenburg in Oberſchleſien mein tiefempfundenes Beileid aus. gez.: Filluſch, Oberbürgermeiſter, M. d..“ Das Beileid des ehemaligen Kaiſers Doorn, 2. Aug.(HB⸗Funk,) Der ehema⸗ lige Kaiſer hat an den Oberſten von Hin⸗ denburg ein Beileidstelegramm geſandt, in dem er bewegten Herzens ſeiner und ſeiner Gattin Trauer Ausdruck gibt. „Ein von Gott überreich geſegnetes Leben hat ſeine Erfüllung gefunden. Der Kronprinz »wird dem verewigten Helden von Tannenberg in Neudeck unſere letzten Grüße überbringen.“ Blumenſpenden verbeten! Berlin, 2. Aug.(§B⸗Funk.) Die Fa⸗ milie des Herrn Reichspräſidenten von Hindenburg bittet, von der Ueberſendung von Blumenſpenden Abſtand zu n e hmen, und bei dieſem Anlaß lieber der notleidenden Volksgenoſſen zu gebenken. Wer dies tut, han⸗ delt im Sinne des verſtorbenen Reichspräſiden⸗ ten und Generalfeldmarſchalls. Zwei Cage Börſenſtille Berlin, 2. Aug. Wegen des Ablebens des Herrn Reichspräſidenten bleiben ſämt⸗ liche deutſchen Börſen heute und morgen geſchloſſen. uſt 1931 iſt deutſcher deutſchen ort. Das as neue r, auch in enburgs in es eine ne deut⸗ + Aug.(HB⸗ zeneral⸗ Oſtpreußen, zebung von Drvorge⸗ rt Frey⸗ en Tage an nd an der cher Jour⸗ Stunde Die Bevöl⸗ irſchall und ers eng n ernſtem nde ab. tpreußiſcher wohl jeder davor, daß der Mobil⸗ en des gro⸗ n Parkein⸗ hſperrungs⸗ arzen Uni⸗ yſtadt— r am Hauſe n, die die lten und ſie ie anzuhal⸗ „Nur we⸗ zeugen, als m Dach des usflagge ichsprä⸗ b maſt ge⸗ die Arbei⸗ au von der ortloſem ten oſtpreu⸗ ſie über die uen, die in väterlichen vom Haus die Glol⸗ ch e, in der sdienſt be⸗ Oſtpreußen er. ndenburg Aug.(bB⸗ g hat durch Reichsregie⸗ gerichtet: des Herrn rſchall von Ehrenbür⸗ ig namens Oberſchleſien . u ſch. M. d..“ Kaiſers rehema⸗ n von Hin⸗ zeſandt, in und ſeiner ietes Leben r Kronprinz Tannenberg berbringen.“ n1 Die Fa⸗ ſidenten eberſendung nehmen, iotleidenden es tut, han⸗ chsprüſiden⸗ Ablebens ben ſämt⸗ d morgen „Hakenkreuzbonner“ Hindenburg in Kolberg Hz. Kiischee HB-Klischee bei der Beobachtung feindlicher Truppenbewegungen in polen im Weltkrieg 1914/18 Der Tag von Potsdam . Die Anſprache des Reichskanzlersn ben des gro Aus Deutſchlands ſchweren Tagen Generalfeldmarſchall von hindenburg mit General Ludendorff beim Kriegsplan im großen Hauptquartier HB-Klischee Nach einem Gemälde von Professor Hugo Vogel Der Reichspräſident und der Jührer legen einen Kranz am Berliner Ehrenmal nieder Potsdam, 21. März 1933 hindenburg ſchreitet die Front der Reichs wehr ab —3 V ——— Jahrgang 4— A Nr. 350 Seiie 6. „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Donnerstag, 2. Auguſt 1934 Dee Siellverireier des Führers an die nationalſozialiſtiſche Bewegung Berlin, 2. Aug.(§B⸗Funk.) Hinden⸗ burg iſt tot! ſeinem Volkel Er lebt in unſeren Herzen fort als das Sym⸗ bol ruhmreicher deutſcher Geſchichte.— Er lebt fort als der Sieger von Tannenberg. Er lebt fort als der Generalfeldmarſchall des Weltkrieges.— Er lebt als der Vater eines großen Volkes! Die Kämpfer für Deutſchlands Freiheit ſenken die Fahnen vor dem großen Deutſchen in Trauer— Ehrfurcht und Dankbarkeit: Hindenburg rief den Führer— Hindenburg lleitete damit die neue deutſche Geſchichte ein. Hindenburgs lebendiges Vermüchtnis für Deutſchland iſt der Führer. Treue zu Hindenburg— heißt Treue dem Führer— heißt Treue zu Deutſchland! Wir ſtraffen uns zu neuem Kampf um die Ziukunft unſeres Volkes. (gez.): Rudolf Heß. liamburgs Beileid zum Tode des Reichspräſidenten Hamburg, 2. Aug.(HB⸗Funk.) Reichs⸗ ſtatthalter und Senat haben an den Führer das nachſtehende Telegramm gerichtet: „In tiefer Ergriffenheit übermit⸗ teln wir Ihnen die Trauer und das Beileid zu dem Hinſcheiden des Herrn Reichspräſidenten, Generalfeldmarſchall PMaul von Hinden⸗ burg. In Dankbarkeit und Ehrfurcht neigt ſich Hamburg mit unſerem Volke vor der Größe des Entſchlafenen, deſſen Name alle Zeiten überdauern wird als Führer der deut⸗ ſchen Volksheere im größten Kriege der Ge⸗ ſchichte, als treuen Ekkehard in düſteren Tagen und als hohen Schirmherrn des Dritten Reiches“. Auch dem Sohn des verſtorbenen Reichs⸗ präſidenten, Oberſt von Hindenburg, haben Reichsſtatthalter und Senat ihr Beileid über⸗ mittelt. Fyheelins veileid Berlin, 2. Aug.(HB⸗Funk.) Bürgermeiſter Dr. Maretzky hat in Vertretung des ſich in Ur⸗ laub befindenden Oberbürgermeiſters das nachſtehende Telegramm an den Sohn des verſtorbenen Reichspräſidenten geſandt: „Die Bürgerſchaft der Keichshaupt⸗ ſtadt ſteht tief erſchüttert an der Bahre ihres Hindenburg. Die ſchwere Stunde, an die Mil⸗ lionen immer mit Bangen gedacht haben, iſt gekommen. Die Bürger Berlins legen noch ein⸗ mal all ihre Verehrung und Liebe ihrem toten Reichspräſidenten, Ehrenbürger und Ge⸗ neralfeldmarſchall zu Füßen. I“ bitte, Ihnen das in Ehrerbietung ſagen z' en. Der Oberbürgermeiſter in Ve gez. Dr. Maretzky.“ Das Beileid Frankreichs Paris, 2. Aug.(HB⸗Funk.) Miniſterprä⸗ ſident Doumergue hat an Reichskanz⸗ ler Hitler folgendes Telegramm geſandt: „Ich richte an Ew. Exzellenz mein tief⸗ — Hindenburg lebt in empfundenes Beileid und verſichere Sie der aufrichtigen Teilnahme der Regierung der franzöſiſchen Republik an der Nationaltrauer Deutſchlands.“ Der franzöſiſche Außenminiſter Barthou hat an den Reichsaußenminiſter Freiherrn von Neurath aus Nancy folgendes Telegramm gerichtet: „Bitte Ew. Exzellenz, anläßlich des Trauer⸗ falls, der Deutſchland eines ſeiner großen Diener beraubt, mein aufrichtiges Beileid ent⸗ gegennehmen zu wollen.“ Im Auftrage des Präſidenten der Republik hat ſein Adjutant, Oberſt Bonnaſſiue, dem deut⸗ ſchen Botſchafter Dr. Köſter das Beileid des London, 2. Aug.„Daily Expreß“ läßt ſich aus Wien berichten, dort werde mit einem neuen Aufruhr im September gerechnet. Der Berichterſtatter des Blattes will zu dem Eindruck gelangt ſein, daß alle Gegner der Regierung, gleichgültig in welchem Lager ſie ſtehen, dann gemeinſame Sache machen werden, und behauptet im Zuſam⸗ menhang damit, daß der marxiſtiſche Schutz⸗ bund noch zwei Drittel ſeiner früheren Beſtände an Gewehren, Maſchinengewehren und Revolvern im Beſitz habe. Weiter beſchäftigte ſich der Korreſpondent mit der Zahl der Verhaftungen hoher po⸗ litiſcher Beamter, Richter, Polizeipräſidenten und ſonſtiger Staatsangeſtellter. Sie zeigen, daß die Nationalſozialiſten allenthalben zu finden ſeien. Tauſende von Perſonen ſeien ins Gefängnis oder ins Konzentrationslager geſchleppt worden. In den Provinzen laufe die Heimwehr Amok und die gewöhnlichen Polizeiorgane ſeien außerſtande, ihr Einhalt zu tun. Unter der Heimwehr herrſche Mißſtimmung, weil nicht ihr Führer Fürſt Starhemberg, ſondern Dr. Schuſchnigg zum Bundeskanzler ernannt worden ſei. Infolgedeſſen ſeien viele Heim⸗ wehrſoldaten in den letzten Tagen ganz diſzi⸗ plinlos geworden. Ein Beiſpiel hierfür ſei der brutale Ueberfall, der in der Nacht zum Mittwoch auf den Vertreter des DNB, Baron von Hahn, ausgeführt wurde. Rückkehr der fjabsburger nach Deſterreich? Aufſehenerregende Erklärungen des öſterreichi⸗ ſchen Geſchäftsträgers im Haag den Haag, 2. Aug.(Eig. Meldg.) In einer Unterredung mit dem Vertreter des offiziöſen Haager Korreſpondenzbüros erklärte der öſter⸗ reichiſche Geſchäftsträger im Haag, Dr. Alexich, der zugleich beim belgiſchen Hof akkreditiert iſt, zur Frage der eventuellen Rückkehr der Habs⸗ burger, daß das Streben der Bundesregierung darauf gerichtet ſei, das den Habsburgern zu⸗ gefügte„finanzielle Unrecht“ ſoweit wie mög⸗ lich wieder gutzumachen. Bei der erſtrebten finanziellen Regelung mit der kaiſerlichen Fa⸗ milie müſſe ein Modus gefunden werden, in Präſidenten der Republik, Lebrun, perſönlich zum Ausdruck gebracht. Havas veröffentlicht einen ausführlichen Lebenslauf des Reichspräſidenten, in dem es u. a. heißt, daß der Feldmarſchall bereits z u Lebzeiten in die Geſchichte einge⸗ gangen ſei. Das Beileid des öſterreichiſchen Bundespräſidenten Wien, 2. Aug.(HB⸗Funk.) Im Auftrag des Bundespräſidenten ſprach Kabinetts⸗ Vizedirektor Schmitz am Donnerstag beim deutſchen Geſchäftsträger vor, um das Beileid zum Ableben des Reichspräſidenten auszuſpre⸗ chen. bor einem neuen flufrune in beſtereeich?/ „Dailu kxpreß“ über die ſchwüle Stimmung in Dien dem die hervorragenden Leiſtungen der Habs⸗ burgiſchen Dynaſtie für Oeſterreich und Europa () zum Ausdruck gelange. Dieſelben Grund⸗ ſätze ſeien auch hinſichtlich der Verbannung der Habsburger anzuwenden(). Bekanntlich ſeien in der neuen Verfaſſung die gegen die Habs⸗ burger gerichteten Beſtimmungen nicht mehr enthalten. Ob und inwieweit Verhandlungen zwiſchen der Regierung und Vertretern der Habsburger ſtattfinden, könne er, Dr. Alexich, nicht ſagen. Selbſtverſtändlich handele es ſich bei den Habsburger Fragen nicht allein um ein innerpolitiſches Problem, ſondern um ein ſol⸗ ches von außerordentlicher internationaler Be⸗ deutung, das die öſterreichiſche Regierung nicht ohne Verſtändigung mit den Großmächten löſen könne. Entgegen allen tendenziöſen Verlaut⸗ barungen müſſe mit Nachdruck erklärt werden, daß eine Rückkehr der kaiſerlichen Familie nach Oeſterreich nicht ohne weiteres eine Habsbur⸗ giſche Reſtauration bedeutet. Die Rückkehr der kaiſerlichen Familie ſei lediglich eine Löſung, die der Gerechtigkeit entſpreche, die man den Mitgliedern des Fürſtenhauſes, das ſo lange und ſo eng mit der öſtereichiſchen Geſchichte verbunden ſei, nicht den Aufenthalt im Vater⸗ lande verſagen könne. * Wie aus Brüſſel verlautet, werden ſich Erz⸗ herzog Otto von Habsburg und Exkaiſerin Zita Ende dieſer Woche nach Italien begeben. fiinder verurſachen Jugentgleiſung Trier, 2. Aug. Wie die Reichsbahndirek⸗ tion Trier mitteilt, entgleiſten auf der Strecke Trier—-Hemeskeil am Mittwochabend die Loko⸗ motive und der Packwagen eines Perſonen⸗ zuges. Bei dem Unfall wurde niemand ver⸗ letzt. Die Reichsbahn ließ ſofort einen Um⸗ ſteigeverkehr einrichten, ſo daß der planmäßige Zugverkehr nicht geſtört iſt. Die Unterſuchung ergab, daß Kinder aus dem Orte Kell am Nach⸗ mittag in einer Kurve ſchwere Steine auf die Gleiſe gelegt hatten, die der Lokömotivführer zu ſpät bemerkte. An einer Stelle häuften ſich die Steine derart, daß die Zugmaſchine und der Packwagen aus den Gleiſen ſprangen. Die Aufgleiſung wurde ſofort in die Wege geleitet. Die Kinder, die den Zugunfall verurſachten, ſind neun bis elf Jahre alt. Zurück!/ Skizze von Gerhard müller Der junge Freiwillige Franz Lechhuber konnte ſich ſchönere Dinge vorſtellen, als in ſtockdunkler Nacht zum erſten Male an der Schulterwehr Poſten zu ſtehen. Sein Hauptmann hatte ihm beſondere Anweiſung gegeben.„Franzl“, hatte er geſagt,„daß du mir ja gut aufpaßt, und nicht etwa träumſt! Da drüben, vierzig Meter vor uns, liegt der Franzos. Du weißt, unſere Stel⸗ lung iſt die wichtigſte im ganzen Abſchnitt!“ Er ſollte ſich auf ihn verlaſſen können, der Hauptmann! Aufpaſſen wollte er und lauern wie ein Fuchs. Er ſchaute unentwegt in das dunkle Gelände. Alles war ruhig bis auf ein dumpfes Krachen der Batterien in der Ferne. Das ſcheint von Verdun herzukommen. Dort gab es noch immer keine Ruhe. Aber verdammt, Kanonenaufſchläge machen doch anders, das wußte er trotz der kurzen Zeit, die er im Felde ſtand. „Lenz, komm mal zu mir heraus“, flüſterte er in den Graben. „Was machſt denn Franzl, fürchſt dich am End'?“ erwiderte ebenſo leiſe eine lange Ge⸗ ſtalt, die an die Schulterwehr trat. „Nein, do horch' einmal, was da immer ſo macht!“ „Herrſchaftsaxen, da is was net geheuer. Wollen die uns gar unterminieren? Wart', gleich hol' ich den Hauptmann!“ Hauptmann horchte. Nach einer Weile kam er mit dem Kompagnie⸗ führer zurück. „Haſt nichts Gutes geſpannt, Franzl?“ Der Dann ſagte er:„Das habe ich ſchon lange erwartet. Wir werden unter⸗ miniert, ſollen in die Luft fliegen. Die haben aber die Rechnung ohne uns gemacht. Wir räu⸗ men ſofort die Stellung. Der Feldwebel über⸗ nimmt die Verſtändigung der Nachbargräben!“ Die Kompagnie war zurückverlegt worden. Bange Minuten vergingen. Als nach zwei Stun⸗ den immer noch alles ruhig war, glaubte der Hauptmann, ſich vielleicht doch getäuſcht zu haben. Aber kaum war die erſte Morgendämme⸗ rung angebrochen, flog vorn die Stellung unter wahnſinnigem Krachen in die Luft. Die feind⸗ liche Batterie von drüben trommelte das ge⸗ ſprengte Gelände noch einmal ab. Dann ſah man im Dunſt des beginnenden Morgens fran⸗ zöſiſche Stahlhelme drüben aufblitzen. Faſt ge⸗ mächlich ſprangen ſie vorwärts; ſie ſchienen ihrer Sache ziemlich ſicher zu ſein. Fünfzig Me⸗ ter waren ſie noch entfernt, vierzig, dreißig. „Achtung, Feuer!“ kommandierte der Haupt⸗ mann. Der Angriff brach völlig zuſammen. Die Ueberraſchung machte die Franzoſen kopflos. Die deutſchen MG's hatten leichte Arbeit. Dem Hauptmann zuckte ein Gedanke durch den Kopf. Gegenſtoß? Aber halt, für die nächſten Tage war doch ein Vorſtoß des ganzen Abſchnit⸗ tes in Ausſicht genommen. Durfte er hier vor⸗ greifen, um den Franzoſen vielleicht dadurch unſere verſtärkte Angriffsbereitſchaft zu verra⸗ ten? Auf der anderen Seite konnte durch einen unerwarteten Gegenſtoß viel Gelände errungen und die Blutopfer eines gewöhnlichen Angriffs erſpart werden. Was tun? Er überflog die Reihen ſeiner Soldaten. Prächtige Kerle, echte Naturburſchen, verwegen und treu. Man merkte ihnen die Strapazen kaum an. Mit ſolchen Kameraden könnte man den Teufel aus der Hölle holen! Und bei Schlieffen hat er doch einmal geleſen, daß der Feldherr Freiheit von jeglichen Prinzipien haben müſſe. Ein Kompag⸗ nieführer iſt ſchließlich auch ein Feldherr im kleinen. Alſo denn mit Gott! Eine Tat wollte er vollbringen, vor dem ſogar der General auf⸗ horchen muß! „Leutnant Bauer! ſtab. verſtändigen! „Hurral!“ Sofort zum Regiments⸗ Verſtärkung erbitten, Nachbarabſchnitte Wir gehen vor!“ * 1 Bauer trat in den Regimentsunter⸗ an „Herr Oberſtleutnant, melde gehorſamſt im Auftrage des Herrn Hauptmann. „Was machen denn Sie für Sachen? Stür⸗ men da einfach die feindliche Stellung?“ „Es iſt alſo gelungen, Sie wiſſen es ſchon?“ „Soeben meldet mir Ihr Nachbarabſchnitt „Die neue Vacht am Rhein“ „News Chronicle“ gegen die„unbeſonnene Aeußerung“ Baldwins London, 2. Aug. Unter der Ueberſchrift „Die neue Wacht am Rhein“ veröffentlicht der liberale„News Chronicle“ einen Aufſatz, der die„unbeſonnene Aeußerung“ Baldwins in ſeiner Unterhausrede am Montag erörtert. Unter anderem wird ausgeführt: Soll die Be⸗ hauptung, der Rhein bilde die Grenze Eng⸗ lands, bedeuten, daß die britiſchen Miniſter im voraus beſchloſſen haben, im nächſten Krieg ſei unſer Feind unbedingt Deutſchland. Soll ſie ferner bedeuten, daß das Kriegsamt und das Luftfahrtminiſterium mit den Franzoſen Pläne verabreden nach dem Vorbild von 1914, Pläne, die ſich auf Operationen auf franzöſiſchem Ge⸗ biet gegen den gemeinſamen Feind beziehen? Das Beifallgeſchrei, mit dem Baldwins Er⸗ klärung in der franzöſiſchen Preſſe aufge⸗ nommen worden iſt, deutet ſicher auf dieſe ſehr unheimliche Auslegung hin. Aber die Freude Frankreichs wird nicht größer ſein als die Verblüffung in Deutſchland. Eine ſolche Erklärung abgeben heißt, Deutſchland zu unſerem Feind machen. Nichts könnte offenkundiger dazu beitragen, Deutſchland in ſeiner Ueberzeugung zu be⸗ kräftigen, daß es eingekreiſt und unterdrückt wird, und daß es gezwungen ſein wird, für ſeinen Fortbeſtand zu kämpfen. Die jetzige engliſche Generation hat die Deut⸗ ſchen einmal während ihres Lebens bekämpft. Sie beabſichtigt nicht, es nocheinmal zu tun. Wir haben die eine Wacht am Rhein beendet und beabſichtigen nicht, eine neue zu beginnen. Wir haben keinen Streit mit dem deutſchen Volk, und das deutſche Volk hat keinen Streit mit uns. Das goldene khrenzeichen bleibt im Beſitz der Familie Berlin, 2. Aug. Im„Völkiſchen Beobach⸗ ter“ wird folgende Anordnung des Reichsſchatz⸗ meiſters veröffentlicht: Aus gegebener Veranlaſſung wird darauf hingewieſen, daß im Falle des Ablebens von Inhabern von Ehrenzeichen dieſe im Beſitz der Angehörigen verbleiben können. Angehörige von verſtorbenen Inhabern des Ehrenzeichens ha⸗ ben jedoch gemäß der verliehenen Beſitzurkun⸗ den nicht das Recht zum Tragen des Ehren⸗ zeichens. Dieſes Recht zum Tragen des Ehrenzeichens erliſcht gemäß der beſtehenden Beſtimmungen mit dem Tage des Ausſcheidens des Inhabers aus der Partei. Haiti ſelbſtändig Porto au Prince, 2. Aug.(HB⸗Funk.) Die 19jährige Okkupation Haitis durch die Ver⸗ einigten Staaten hat am Mittwoch ihr Ende gefunden. Es fand eine kurze Feier ſtatt, bei der der Oberbefehl über die Armee von Haiti in die Hände haitianiſcher Offiziere gelegt wurde. bauamtliche Mitteilungen Sprechſtunden der NS⸗Hago⸗Gauamts⸗ leitung, der Gaubetriebsgemeinſchaft Handel, und der Gaubetriebsgemeinſchaft Handwerk in den Büro⸗ räumen Karlsruhe, Karlſtraßſe 10, ſind: Montag bis Freitag von—5 Uhr nachmittags. Die Sprechſtunden der Rechtsſtelle der NS⸗Hago⸗ Gauamtsleitung und der Gaubetriebsgemeinſchaften Handel und Handwerk ſind nur: Dienstag und Donnerstag von 10—12 Uhr und von—5 Uhr nachmittags. Zu anderen Zeiten Beſuche ohne Vor⸗ meldung zwecklos. NS⸗Hago⸗Gauamtsleitung. telephoniſch, daß Ihr Hauptmann an der Spitze ſeiner Kompagnie die feindliche erſte Linie ge⸗ nommen hat und weiter vordringt. Ich muß ſofort die Diviſion anrufen.“ Er nimmt den Hörer und macht dem Kom⸗ mandanten Meldung. „Was, feindliche Linie beſetzt,“ tönt es dort zurück,„ſind Sie wahnſinnig geworden? Der Franzmann merkt doch jetzt, daß ſtärkſte Kräfte ihm gegenüberſtehen! Was, allgemeinen Angriff ſofort befehlen? Was meinen Sie wohl, was der Generalſtab dazu ſagen würde, ſeinen ganzen Offenſivplan durch einen einzigen tollen Streich umwerfen zu wollen? Befehlen Sie nach vorne, Oberſtleutnant: Sie ſollen ſofort zurück, die Kerls! Werden ihr Mütchen bald genug kühlen können! N' Tag!“ 2* Der Leutnant arbeitete ſich wieder nach den Stellungen vor. Lange brauchte er, bis er die Kompagnie traf. Sie hatte ganze Arbeit gelei⸗ ſtet und war weit vorgedrungen. Er machte ſei⸗ nem Hauptmann Meldung. Ueber deſſen Geſicht ging nur kurz ein ſchmerzliches Zucken. „Feldwebel, durchſagen laſſen: Wir gehen zu⸗ rück!ꝰ“ „Aber Herr Hauptmann, das Dorf liegt frei vor uns. Noch keine e, Nein, ſo was kriegen wir nie wieder. „Zurück! ſag' ich!“, ſchrie der Hauptmann. Und Männer marſchierten zurück! Haltet nicht Zurück mit neuanschnffungen und Repmraturen— Lchafft Arbeit! — Jahrgang + Radfahr der auf d leuchteten ten Radfa dem Sturz Aufnahme Sturz vi 83 ſtür; chaft über erlitt eben fand Aufn⸗ Angefahr des Friedr einem Stre den gewor terung und in das Allg In die Ueberquere hausplanke Fahrbahn faßt und ge Es brach d Kopfe klein olgen Al— ein Mann. tende Wun Notverband bracht. Selbſttöti Leben zu n hof wohner größere Me tätskraftwa⸗ Allg. Krank Familienſtr Diebſtahl⸗ In der Ze dem Turm hier ein Pi Verſchluß Verſchlu In der Ra kaufsladen bardine⸗Mä 46 Meter v Nacht zum in der Bur rer der verſ len: Aus der 8 6. Auguſt b ſchloffen. Reichsfeſtſ Paſſion“. im Schloßh „Deutſchen eigentliche Es iſt ſel Volksgenoſſe Thingſpiel⸗ George⸗Prei Jahres 1933 ——— In Neuſe einige deut und auf die Wellington Lagers war Deutſchen n verbot. Dies für ſein Lan richten im wollte, denn waren mit mit Geſang Exerzieren d Nun hatte von der An Fortgang de Anteil nahr Major. W Franzoſen ſe weit davor, Wochen mit ſeiner Verbi nicht. Was den Gefan 1 Doch die davon ten ihn we „Blauen Ar— werden unſ⸗ meinte er, ſchimpfend; vergnügt un ausfragen. Und dann Zeitung da. von Hand z brannt werd bracht hatte! die Unteroff ſich, daß die wohl keiner Deutſchen he dacht. Doch geweſen ſein Bald daro uguſt 1934 hein“ ſonnene eberſchrift ntlicht der n Aufſatz, Baldwins erörtert. ll die Be⸗ nze Eng⸗ iniſter im Krieg ſei Soll ſie und das ſen Pläne 14, Pläne, ſchem Ge⸗ beziehen? ins Er⸗ aufge⸗ uf dieſe in. cht größer nd. 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Letzterer erlitt bei dem Sturz einen Schlüſſelbeinbruch und fand Aufnahme im Allg. Krankenhaus. Sturz vom Motorrad. Auf der Hafenbahn⸗ 83 ſtürzte ein Kraftradfahrer, der die Herr⸗ chaft über ſein Fahrzeug verloren hatte. Er erlitt ebenfalls einen Schlüſſelbeinbruch und fand Aufnahme im Allg. Krankenhaus. Angefahren und verletzt. Beim Ueberqueren des Friedrichrings wurde eine ältere Frau von einem Straßenbahnzug angefahren und zu Bo⸗ den geworfen. Sie erlitt eine Gehirnerſchüt⸗ terung und wurde mit dem Sanitätskraftwagen in das Allg. Krankenhaus gebracht. In die Fahrbahn gelaufen. Ebenfalls beim Ueberqueren der Straße geriet bei den Zeug⸗ hausplanken ein 3½ Jahre altes Kind in die Fahrbahn eines Kraftrades, von dem es er⸗ faßt und gegen den Randſtein geworfen wurde. Es brach den linken Oberſchenkel und erlitt am Kopfe kleine Fleiſchwunden. olgen des Alkohols. Vermutlich infolge Alkoholgenuſſes ſtürzte auf dem Lindenhofſteg ein Mann. Er erlitt am Kopfe eine ſtarkblu⸗ tende Wunde und wurde nach Anlegung eines —n in das Allg. Krankenhaus ge⸗ bracht. Selbſttötungsverſuch. In der Abſicht ſich das Leben zu nehmen, nahm eine auf dem Linden⸗ hof wohnende Frau in ihrer Wohnung eine größere Menge Tabletten zu ſich. Der Sani⸗ tätskraftwagen brachte die Lebensmüde in das Allg. Krankenhaus. Der Grund zur Tat ſollen Familienſtreitigkeiten ſein. Diebſtahlschronik: Entwendet wurden: In der Zeit vom 25. bis 30. Juli 1934 aus dem Turmzimmer eines Kaufhauſes in N 7 hier ein Rietesppargt Marke Korelle, 4 mit Springkamera, Optik: Trioplan: 4,5 in Pronto⸗ Verſchluß mit eingebautem Selbſtouslöſer.— In der Nacht zum 27. Juli aus einem Ver⸗ kaufsladen in den U⸗Quadraten hier vier Ga⸗ bardine⸗Mäntel, zwei helle A und 46 Meter verſchiedene Anzugsſtoffe.— In der Nacht zum 29. Juli aus einer Maſchinenfabrik in der Bunſenſtraße eine große Anzahl Boh⸗ der verſchiedenſten Durchmeſſer, ſowie Fei⸗ en: Aus der Städt, Schloßbücherei. Wegen Rei⸗ nigungsarbeiten bleibt die Schloßbücherei vom ſchloffen bis einſchließlich 12. Auguſt 1934 ge⸗ oſſen. Reichsfeſtſpiele Heidelberg: Heute„Deutſche Paſſion“. Am heutigen Donnerstag(21 Uhr im Schloßhof) findet eine Aufführung der „Deutſchen Paſſion 1933“ ſtatt, die als der eigentliche Höhepunkt der Reichsfeſtſpiele gilt. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß jeder niſtiſche Volksgenoſſe die große nationalſozialiſtiſche Thingſpiel⸗Dichtung, die mit dem Stefan⸗ George⸗Preis als beſte deutſche Dichtung des Jahres 1933 ausgezeichnet wurde, erleben will. Mannheim trauert Schon als die Mitteilung aus Neudeck be⸗ kanntgegeben wurde, die wenig Hoffnung an der Geſundung unſeres greiſen Reichspräſiden⸗ ten aufkommen ließ, lag, wie im ganzen Reiche, ein Druck auf unſerer Stadt. Man fühlte, der ehrwürdige Herr iſt am Ende ſeines inhalts⸗ ſchweren Lebensweges angelangt, man wartete nur noch auf den für alle ſchweren Augenblick, in dem er von uns ſcheiden würde. Man war⸗ tete mit der leiſen und zaghaften Hoffnung im Herzen, daß uns dieſer Kronzeuge des Zweiten Reiches und Mithelfer am Aufbau des Dritten Reiches erhalten bliebe. Und doch! Reichsprä⸗ ſident von Hindenburg iſt heute morgen in die Ewigkeit abberufen worden. Der Held von Tannenberg iſt von ſeinem deutſchen Volk ge⸗ gangen. Große, unendlich tiefe Trauer iſt über das deutſche Volk hereingebrochen. Erſchüttert ſteht die ganze Nation an der Bahre dieſes Hel⸗ den. Die Fahnen ſenken ſich vor der Majeſtät des Todes, dieſes unerbittlichen Schnitters, der nun auch dieſen Recken heimholte. Auf Mannheims Straßen ballten ſich die Menſchen um Aushängekäſten und Zeitungs⸗ verkäufer. Eine Stunde nach dem traurigen Augenblick in Deutſchlands Geſchichte wurden bereits die Fahnen auf Halbmaſt gezogen und eine weitere Stunde ſpäter beherrſchten die Reichsfahnen das Straßenbild. Dumpf und ſchwer dröhnten die Glocken über das Land, dumpf tönte in den Herzen der Menſchen die Erinnerung an die heldenhafte Geſtalt dieſes greiſen deutſchen Mannes. Deutſchland hat einen ſeiner Beſten verloren. Pflichterfüllung bis zum Aeußerſten, das war eine der größten Tugenden des großen Feldmagſchalls, Einſatz der Perſon bis zum Letzten, inmer bereit, für das Vaterland einzutreten, wo es ihn rief. Und ſo nahm er auch in hohem Alter noch den an ihn ergangenen Ruf an, dem Volke als Reichs⸗ präſident vorzuſtehen, anſtatt, wie er es ver⸗ dient gehabt hätte, ſeine letzten Tage in Ruhe zu verleben. Bis in die letzten Tage hinein war er ſeiner Pflicht getreu. Dem ganzen Volke ein leuchtendes Beiſpiel, wird er der deutſchen Jugend für alle Zeiten als Idealgeſtalt deutſcher Fähigkeit und Zähig⸗ keit vorſchweben und ſie zu höchſten Leiſtungen anſpornen, genau wie der große Tote nur in dem einen Bewußtſein, mit dem einen Ziel ſei⸗ nes Lebens: Alles nur für Deutſch⸗ land! Facharbeiter geſucht! Nachdem es durch den zähen Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit gelungen iſt, vier Millionen von Voltsgenoſſen wieder in Arbeit und Broꝛ zu bringen, iſt hier und da die Frage aufge⸗ taucht, beitskräfte bei den Arbeitsämtern verfügbar ſind. Dieſe Frage kann ohne Beſinnen bejaht werden. Freilich darf ein Betriebsführer nicht ſchematiſch verlangen, daß die gewünſchte Fach⸗ kraft höchſtens drei Monate arbeitslos geweſen ſein dürfe, was auch heute noch vorkommt, aber ebenſo unvernünftig wie unſozial iſt. Auf der anderen Seite hat das Arbeitsamt, um den langfriſtig Arbeitsloſen ihre f und Fertigkeiten wieder aufzufriſchen, um ſie aber auch mit neuen Arbeitsmethoden und Aufgaben vertraut zu machen, ſeit langem Schulungs⸗ kurſe verſchiedenſter Art, ganz auf die jeweili⸗ gen Anregungen und Bedürfniſſe der Praxis zugeſchnitten, eingerichtet. Hier wird unter der dankenswerten Mithilfe verſchiedener Firmen, die immer wieder Räume und Material koſtenlos zur Verfügung ſtellen, von beſonders geeigneten Fachlehrern und Meiſtern eine gründliche theoretiſche und prak⸗ tiſche Schulung der Kursteilnehmer durch⸗ geführt, ſo daß jeder, der mit Luſt und Liebe bei der Sache war, nach Abſchluß ſeines Fach⸗ kurſes mit gutem Gewiſſen an einen entſpre⸗ ob auch wirklich noch vollwertige Ar⸗ chenden Arbeitsplatz in der Wirtſchaft geſtellt werden kann. Augenblicklich laufen unter Leitung des Ar⸗ beitsamts rund 25 verſchiedene Kurſe, wo Me⸗ tallarbeiter, Schreiner, Schweißer, Vermeſ⸗ ſungstechniker und Kaufleute, aber auch land⸗ und hauswirtſchaftliche Kräfte ihre Kenntniſſe auffriſchen und erweitern oder ſich für eine ausſichtsreichere Berufstätigkeit umſchulen laſ⸗ ſen. Es darf nur erwähnt werden, daß dau⸗ ernd bis zu 800 arbeitsloſen Volksgenoſſen an ſolchen Kurſen, die je nach Bedarf 4 bis 12 Wochen dauern, teilnehmen, und daß die dafür bereitgeſtellten Mittel jährlich eine ſechsſtellige Zahl erreichen, um zu zeigen, welche Bedeutung dieſer Betreuung zukommt. Dabei wird auch deutlich, wie gerade hier das Arbeitsamt ſich in den Dienſt der Wirt⸗ ſchaft ſtellt. Und ſo darf wohl erwartet wer⸗ den, daß umgekehrt die Wirtſchaft wieder in verſtärktem Maße bei Einſtellungen gerade den Kräften den Vorzug gibt, die ſich dieſer frei⸗ willigen Schulung unterziehen, um ſelbſt dann, wenn ſie ſchon jahrelang das bittere Brot der Arbeitsloſigkeit gekoſtet haben, als vollwertige Kräfte an den ihnen auf Grund ihrer Fähig⸗ keiten und ihres Arbeitswillens zukommenden Platz geſtellt zu werden. MANNIEIAA Oerkliche Kindererholung in Rheinau Reges Treiben herrſchte in den letzten 14 Tagen auf dem Platze der NSDApP, Orts⸗ grupe Rheinau. Galt es doch, die geſamten Räume, wie Küche, Keller, Waſchraum uſw. herzurichten für den Aufenthalt von 120 klei⸗ nen Schützlingen, die alle im Alter von 4 bis 9 Jahren ſtehen. Von der kleinen Schar wurde der Anbruch der Ferien ſehnfüchtig erwartet. Wußten ſie doch, daß eine ganz beſondere Freude auf ſie wartete. Endlich war es ſo weit, und am 31. 7. 1934 brachten beſorgte Mütter morgens um halb 8 Uhr ihre Kinder nach dem Bahnhof Rheinau⸗Hafen. Dort war⸗ tete auch ſchon der Extrawagen der Straßen⸗ bahn auf die kleinen Reiſenden, der ſie eine anze Halteſtelle weiterbeförderte. An der Halieſtelle wurde raſch ein kleiner Feſtzug auf⸗ geſtellt und unter Voranmarſch einer Tromm⸗ lerabteilung der HJ wurde fröhlich durch die Straßen Rheinaus auf den NSDApP⸗Platz ge⸗ zogen. Die Bevölkerung von Rheinau hat an dem kleinen Feſtzug regen Anteil genommen. Das bewieſen die Menſchenanſammlungen an Straßenecken und Plätzen. Sämtliche Fenſter der großen Hildaſchule waren von neugierigen Kindern beſetzt, die ſicherlich alle lebhaft be⸗ dauert haben, nicht mit in Reih und Glied mar⸗ ſchieren zu dürfen. Fröhlich kam man ſo nach kurzer Zeit auf dem Platze an, wo den Kindern durch Vertreter der NS⸗Volkswohlfahrt der NS⸗Frauenſchaft, der Ortsgruppe Rheinau der NSDAp ein herzlicher Empfang bereitet wurde. Und nun galt es Abſchied zu nehmen von den überbeſorgten Eltern und wie immer ging dies nicht ganz ohne Tränen ab. Aber die Frauen und Helferinnen aus den Reihen der NS⸗Volkswohlfahrt und Frauenſchaft wiſ⸗ ſen, wie man Kindertränen ſtillt. Mütterlich hatten ſie für ein reichliches und gutes Früh⸗ ſtück für die kleinen Gäſte geſorgt und beim Ver⸗ zehren desſelben war der Abſchiedsſchmerz und das kleine Heimweh bald vergeſſen. Vier Wo⸗ chen bleiben die Kleinen zur Erholung auf dem Platze. Morgens werden ſie gebracht, abends werden ſie von der Kinderſchweſter und den Helferinnen nach Hauſe begleitet. Sie erhalten ein reichliches Frühſtück, Mittagbrot und Abendeſſen. Kinderſchweſtern und Helferinnen, Frauen der NS⸗Volkswohlfahrt und der NS⸗ Frauenſchaft ſorgen dafür, daß vier Wochen lang der Platz von fröhlichen Kinderſtimmen widerſchallt, und daß die Kleinen nach Beendi⸗ gung ihrer Erholungszeit mit runden Backen zu ihren Eltern zurückgehen können. Die Kreisleitung des Amtes für Volkswohlfahrt hat mit der Errichtung einer örtlichen Kinder⸗ erholung in Rheinau einem dringenden Be⸗ dürfnis Rechnung getragen. Leben doch in Rheinau die ärmſten Volksgenoſſen unſerer Stadt. Dank gebührt auch der NS⸗Frauen⸗ ſchaft und der PO, die in reichlichem Maße dazu beigetragen haben, Platz und Räume für die Aufnahme der Kinder würdig zu geſtalten. Der Dank der kleinen Gäſte ſowie deren Eltern wird der Kreisleitung des Amtes für Volks⸗ wohlfahrt und allen Mithelfenden ſicher ſein. ———————————————————————————————————————————mm ieneenn maaeenneeeeneenend aeneneeeeeneeeee Der„Blaue Rrm“ lächelt Eine Kriegserinnerung von Thomas RKamppen In Neuſeeland hatte man im Auguſt 1914 einige deutſche Schiffsbeſatzungen interniert und auf die kleine Inſel Somes Island bei Wellington gebracht. Der Kommandant des Lagers war ein engliſcher Major, der den Deutſchen nach wenigen Wochen die Zeitung verbot. Dies geſchah wahrſcheinlich, weil er die für ſein Land ungünſtig lautenden Kriegsnach⸗ richten im Lager nicht bekanntwerden laſſen wollte, denn die erſten Siege der Zentralmächte waren mit großen Feiern begangen worden, mit Geſang und Umzügen, mit Aufführungen, Exerzieren der gedienten Leute und Muſik. Nun hatte man die Deutſchen vollkommen von der Außenwelt abgeſchnitten. Ueber den Fortgang des Krieges, an dem ſie brennenden Anteil nahmen, erfuhren ſie nur durch den Major. Wenn der recht hatte, ſtanden die Franzoſen ſchon in Berlin und die Ruſſen nicht weit davor, und der Krieg mußte in wenigen Wochen mit der Niederlage Deutſchlands und ſeiner Verbündeten enden. Sie glaubten ihm nicht. Was ſie gelegentlich von neu eintreffen⸗ den Gefangenen hörten, lautete viel erfreulicher. ut über das Zeitungsverbot wurde davon nicht geringer. Nur einer— ſie nann⸗ ten ihn wegen ſeiner Tätowierungen den „Blauen Arm“— blieb immer fröhlich.„Wir werden unſere Zeitung ſchon wiederkriegen“, meinte er, wenn die anderen bedrückt oder ſchimpfend zuſammenſaßen. Dabei lächelte er vergnügt und wiſſen). Er ließ ſich aber nicht ausfragen. Und dann war eines Abends plötzlich eine Zeitung da. Sie ging ſehr ſchnell und heimlich von Hand zu Hand und mußte nachher ver⸗ brannt werden. Niemand wußte, wer ſie ge⸗ bracht hatte und woher ſie gekommen war. Aber die Unteroffiziere der Schreibſtube wunderten ſich, daß die ihrige verſchwinden konnte, ob⸗ wohl keiner von ihnen den Raum verließ. Die Deutſchen hatten den„Blauen Arm“ in Ver⸗ dacht. Doch der lächelte und wollte es nicht geweſen ſein. Bald darauf vermißte der Quartiermeiſter ſein Abendblatt. Auf dem e fand er nur noch den prall gefüllten Geldbeutel vor, mit dem er es beſchwert*1 Vergeblich ver⸗ ſuchten der Major und ſein Stab hinter die Diebe und ihre Schliche zu kommen. Die In⸗ ternierten wußten ſelber nichts, und der„Blaue Arm“ lächelte nur, wenn ſie ihn fragten. Im Laufe der Wochen erhielten ſie die Zeitung aber beinahe regelmäßig. Meiſtens wurde ſie übri⸗ gens im verſchloſſenen Zimmer des Majors „gekauft“. Der tobte ohne Ende, verhörte, forſchte nach und ließ ſeine Soldaten ſpionie⸗ ren. Aber er erreichte nichts. Den„Blauen Arm“ verdächtigte er nicht, denn der tat ruhig ſich! Arbeit, war immer heiter und beſchwerte ich nie. Auch die Deutſchen wurden in ihrem Glau⸗ ben irre, als einmal zwei Mann beim Zei⸗ tungsdiebſtahl ertappt und mit einundzwanzig Tagen ſtrengen Arreſts beſtraft wurden. Es waren ſtille, unauffällige Leute, denen es nie⸗ mand zugetraut hätte. Der„Blaue Arm“ lächelte auch diesmal. Und am nächſten Tage fehlte die Zeitung bei Trud⸗ chen, der Frau des Viehwärters, der als ein⸗ ziger Zivilbewohner auf Somes Island lebte. Sie hatte auf der Kommode in der guten Stube gelegen und war noch gar nicht geleſen. Nun beſchloß der Major, energiſch dürchzugreifen. Er ließ jeden einzelnen zum Verhör kommen und die Sachen ſämtlicher Gefangenen unter⸗ ſuchen. Er brachte aber nichts heraus, denn die am Diebſtahl nicht Beteiligten waren ſelbſt genau ſo neugierig wie er ſelbſt. Zur Strafe wurde den Gefangenen die Benutzung des ſelbſtgebauten Recks verboten. Doch das erboſte ſie nicht ſo ſehr wie den Major die Tatſache, daß der Zeitungsdiebſtahl trotzdem nicht aufhörte. Bald wagte kein Eng⸗ 0 mehr, ſeine Zeitung aus der Hand zu egen. Doch dann wurde eines Tages zur großen Trauer aller Deutſchen der„Blaue Arm“ mit einundzwanzig Tagen ſtrengen Arreſts beſtraft. Er war in der Uniform eines engliſchen Solda⸗ ten in der Nähe des Poſtbootes, das auch die Zeitungen brachte, gefaßt worden. Nun ſchien die gute Zeit vorbei. Doch der„Blaue Arm“ lächelte immer noch, auch als er nach Welling⸗ ton ins Militärgefängnis abgeführt wurde. Es ſchien auch bald, daß er** der geheimnisvolle Dieb geweſen itn konnte, der mit den Geiſtern im Bunde ſchien, denn immer wieder ver⸗ ſchwanden Zeitungen aus verſchloſſenen Zim⸗ mern. Da ließ der Major einmal alle Gefangenen im Hof antreten und baute ſeine ſämtlichen Soldaten um ſie und die Gebäude herum als Poſten auf. Er wollte den Zeitungsdiebſtahl mit Gewalt verhindern und ließ erſt wegtreten, als die geſamte Poſt verteilt und in Sicherheit war. Doch dann wurde hll gemeldet, daß ſchon wieder eine Zeitung fehlte, diesmal aus der Soldatenſtube im zweiten Stock. Das war zuviel für den Major. Er ließ ſich drei Tage nicht ſehen, und dann war das Ziel erreicht. Er erlaubte die Zeitung wieder! Der Abend des Tages, an dem die erſte Zei⸗ tung ausgegeben wurde, brachte des Rätſels Löſung. Durch das Lager marſchierte ein luſti⸗ ger Zug. Voran die internierte Kapelle. Ihr folgte der„Blaue Arm“, der gerade zurückge⸗ kommen war. Er trug ein großes Schild, auf das die New Zealand News geklebt war. Sie brachte gerade die Nachrichten von unſerem Sieg bei Langemarck und von der Niederlage der Engländer bei St. Julien, die 5000 Gefan⸗ gene und 65 Geſchütze eingebüßt hatten. Ueber das Blatt war eine große ſchwarze Hand ge⸗ malt, und mit dicken Buchſtaben ſtand rund⸗ herum:„Die Schwarze Hand wacht!“. Dann kamen die beiden anderen, die in Wellington geweſen waren. Der eine trug eine Leiter, der andere einen Bund mit Dietrichen und Nach⸗ ſchlüſſeln. Hinter ihnen gingen vier von den ſtillſten und beſcheidenſten Gefangenen mit ihrem„Handwerkszeug“: einer Angel mit einem Haken daran, Stricken, Draht und Lat⸗ en Nun ſahen es alle: eine geheime Geſellſchaft der unauffälligſten Leute war mit dem„Blauen Arm“ als Anführer der ſtille Helfer geweſen. Der Zug wurde ſofort aufgelöſt und der„Blaue Arm“ mit drei Tagen Mittelarreſt beſtraft. Als er die verbüßt hatte, lächelte er immer noch. Die„Schwarze Hand“ blieb bereit, aber ſie brauchte nie wieder in Tätigkeit zu treten. Das neue Programm in der Libelle Wie der Anſager dem Publikum empfahl: lächeln Sie ein bißchen— achten Sie nicht auf den hoffnungsloſen Miesmacher nebenan. Das neue Programm der Libelle gibt auch manchen Anlaß zum Lachen, insbeſondere die Seele der Darbietungen, der Anſager Carl Walter Popp, der nicht nur aus kunterbunten Publikums⸗ gedanken Verſe zu ſchmieden verſteht, ſondern auch dann zu erheitern vermag, wenns einem nicht gerade ums Lachen iſt. Hermann Wagner erzählt drei nette Geſchich⸗ ten und ſpielt ſpäter mit der Tänzerin Wanda von Wolzogen vier Szenen„aus dem Leben“. Ehebruchfzenen kommen zwar nicht überall vor aber ſo„nette“ Erſchießungen können auch mat erheitern. Wanda von Wolzogen(wie mag ſie wohl heißen?) tanzt uns einen Tango, eine Flamme— die roten Bänder an den Hand⸗ gelenken und der feuerrote„ausgefranſte“ Rock bewies das— und zuletzt einen ſchönen Wal⸗ zer. Dann ſang Rena Gerritt zwei Lieder. Nach der von der Kapelle Carel Purmann fleißig zum Tanz durchſpielten Pauſe ſtand die angekündigte ſtrahlende Jugend in 4— von Annelieſe Heider(ſie iſt tatſächlich heiter und könnte wirklich ſo heißen) auf den Bret⸗ tern, ſpielte Saxophon und ſtappte dazu, trug etwas auf einer niedlichen„Quetſchkommode vor und krönte ihr Können am Xylophon, auf dem ſie mit ungeheurer Gewandtheit herum⸗ huſchte. Die Zuhörer ließen nicht nach, ſie mußte nochmals ihre Holzhämmer in heftige Bewe⸗ gung ſetzen. Die Kraft hatte das Programm keineswegs vergeſſen. Im erſten Teil zeigten die„Drei Houcs“ akrobatiſche Tanzkunſtſpiele. Beſondere Bewunderung erregte ihre„Werf⸗Fang⸗Kunſt“. Eine ſchrecklich große Anzahl von Keulen ſauſten zwiſchen den dreien(zwei männliche und ein weibliches Weſen) durch die Luft. Und zum Schluß zeigten die„Drei Ronays“ ihre Kraft. Die drei Männer bauten Pyramiden, ſtanden ſich auf dem Kopf— kurz, ſie zeigten Gemandt⸗ heit und Kraft. „Das neue Programm der Libelle vermittelt einige nette Stunden, man ſieht etwas, man hört einen guten Anſager und eine gute Kapelle und man kann tanzen. —.— den * erſatzanſprüchen, — Sahrgang 4— A Nr. 350— Seite 8 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Donnerstag, 2. Auguſt 1934 Beweiſt ſoziales Verſtändnis Was künftig nicht mehr in einem Mietvertrag enthalten en darfrf Die Mietervereinigung Mannheim E. V. teilt uns mit: Am 1. April 1934 iſt der neue deutſche Ein⸗ heitsmietvertrag herausgekommen. Die Schaffung dieſes Einheitsmietsvertrags durch Mitwirkung der Spitzenverbände der Vermieter und der Mieter, ſowie ganz beſon⸗ ders die des Reichsjuſtizminiſteriums iſt eine ganz große Tat, ſowohl in politiſcher wie in rxechtlicher und erſt recht in ſozialer Beziehung. Es kann dies der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung nicht hoch genug angerechnet werden. Neben der Beſeitigung der ſchon in früheren, zwiſchen Vermieter und Mieter entſtandenen, aber ſich in den letzten Jahren mehr und mehr perbreiternden Kluft verfolgt er noch das große Ziel, die vollſtändige Befriedung zwiſchen Ver⸗ mieter und Mieter herbeizuführen. Es bedeutet ſomit einen großen Schritt vor⸗ wärts zur weiteren Verwirklichung der vom Führer angeſtrebten Volksgemeinſchaft. Für dieſe anzuſtrebende Befriedung auf dem Ge⸗ biete der Wohnwirtſchaft hat ſich auch ſofort der Reichsjuſtizminiſter eingeſetzt und in ſeiner Be⸗ kanntmachung über den deutſchen Einheits⸗ mietvertrag u. a. ausgeführt, daß ein großer Teil von Vorſchriften der bisherigen Formu⸗ larmietverträge in einſeitiger Weiſe die Be⸗ lange der Vermieter in den Vordergrund ſtell⸗ ten und die dem Mieter geſetzlich eingerüumten Rechte unbillig einengt. Darum hat er ſchon am 7. März ds. Is. emp⸗ fohlen, neue Verträge nur noch nach dem Mu⸗ ſter des Einheitsmietvertrages abzuſchließen. Trotzdem haben wir bisher immer wieder er⸗ fahren müſſen, daß viele Vermieter es glatt ab⸗ lehnen, bei Neuabſchluß eines Mietvertrages den empfohlenen Einheitsmietvertrag zur Grundlage zu nehmen. „Was wollen Sie“, ſo hört man oft ſagen, „der Einheitsmietvertrag iſt ja nicht Geſetz, ſon⸗ dern nur ſo empfohlen worden.“ O, nein! Ganz ſo iſt es nun doch nicht. Dier Einheitsmietvertrag iſt auf dem Willen ZIur wohnwirtſchaftlichen Gemeinſchaft aufge⸗ baut. Vor dieſem Willen gibt es aber keine Kompromiſſe, keinee Möglichkeit des Auswei⸗ chens, oder der Heuchelei, ſondern nur ein „entweder— oder“. Dieſe präziſe Herausſtellung des Punktes, wo ſich die Geiſter ſcheiden, iſt um ſo mehr gerecht⸗ fertigt, als auch der Präſident des Zentralver⸗ bandes Deutſcher Hausbeſitzer⸗Vereine kürzlich in einer Kundgebung des Magdeburger Haus⸗ beſitzes u. a. erklärte:„Auch durch die Schaf⸗ fung des Einheitsmietsvertrages und die Pro⸗ klamierung des Gedankens der nationalſozia⸗ liſtiſchen Hausgemeinſchaft habe der Hausbeſitz den Beweis der Volksverbundenheit erbracht.“ Nach dieſer Ertlärung ſollte man mit Recht annehmen dürfen, daß ——— alle Vermieter die Einſicht haben, daß die bisher üblichen Mietverträge mit dem Geiſt der neuen Zeit ab⸗ ſolut nicht mehr zu vereinbaren ſind. Aus die⸗ ſem Grunde und um den Wünſchen eines gro⸗ Ißen Teils der Mieter nachzukommen, ſowie als Ergänzung unſerer früheren Veröffentlichun⸗ gen zum gleichen Thema, bringen wir heute einen Abdruck derjenigen Vereinbarungen, die bei künftigen Mietverträgen als unſozial miß⸗ billigt werden und in Wegfall kommen ſollen. a. Mit Zuſtimmung des Reichsjuſtizminiſteriums und des Zentralverbandes Deutſcher Haus⸗ und Grundbeſitzervereine iſt im März 1934 eine Zuſammenſtellung der in den zahlreichen For⸗ mularmietverträgen bisher enthaltenen Beſtim⸗ mungen erfolgt, die zu mißbilligen ſind, weil ſie den Gemeinſchaftsgedanken ſtören und einer Verſtändigung zwiſchen Vermieter und Mieter entgegenwirken. Bei den als unſpzial zu mißbilligenden Beſtimmungen, die zwiſchen Vermietern und Mietern zukünftig nicht mehr vereinbart werden ſollen, handelt es ſich um folgende: 1. a) Recht des Vermieters zur außerordent⸗ lichen Kündigung bei geringfügiger Vertrags⸗ verletzung ſeitens des Mieters(Verſtöße gegen die Hausordnung, z. B. Waſchen von ſogenann⸗ ter kleiner Wäſche in der Wohnung, lärmendes Spielen von Kindern, Unterlaſſung einer An⸗ zeigepflicht), gegebenenfalls ſogar ohne vor⸗ herige Abmahnung ſeitens des Vermieters. b) Vertragsſtrafe bei geringfügigen Verſtößen gegen die Hausordnung. 2. a) Recht des Vermieters zur außerordent⸗ lichen Kündigung ſchon bei geringfügigem Mietzinsrückſtand oder geringfügigem Zah⸗ lungsverzug. b) Abbedingungen des 5 554 Abſ. 1, Satz 2 BoB.(Ausſchluß der Kündigungsbefugnis bei nachträglicher Bezahlung des Rückſtandes). 3Z. a) Völliger Ausſchluß von Gewährlei⸗ ſtungsanſprüchen des Mieters ſowie des Rechts zur außerordentlichen Kündigung bei weſent⸗ lichen Mängeln der Räume. b) Eine bereits vor dem Einzug in die Miet⸗ räume von dem Mieter abgegebene Erblärung, die Räume bei Beginn der Mietzeit als dem vereinbarten Zuſtand entſprechend befanden zu haben. c) Ausſchluß des Anſpruchs auf rechtzeitige Ueberlaſſung der Räume zum vereinbarten Zeitpunkt, namentlich Ausſchluß des Rechts, zur außerordentlichen Kündigung(§ 542) für den Fall, daß die Wohnung zum vereinbarten Zeitpuntt nicht bezogen werden kann. 4. Verbot der Aufrechnung mit Schadens⸗ unter Umſtänden ſogar mit einem ſolchen nach§ 538 Abſ. 1 BGB., oder mit einer dem Mieter nach§ 538 Abſ. 2 BGB. zuſtehenden Erſatzforderung(nicht mißbilligt wird jedoch die Vereinbarung, daß eine Auf⸗ rechnung nur erfolgen kann, wenn die Aufrech⸗ nungsabſicht dem Vermieter eine gewiſſe Zeit vorher angekündigt worden iſt). 5. Ausſchluß des in§ 549 Abſ. 1, Satze 2, BGB. vorgeſehenen vorzeitigen Kündigungs⸗ rechts des Mieters bei Nichtgeſtattung der Untervermietung. 6. Einſchränkung oder Ausſchluß des vorzei⸗ tigen Kündigungsrechts über Wohnungen im Falle des Todes des Mieters(§ 569) oder der Verſetzung des Beamten(§ 570 BGB.). 7. Haftung des Mieters für jeden durch höhere Gewalt entſtehenden Schaden. 8. Recht des Vermieters zur völlig entſchädi⸗ gungsloſen Uebernahme von Einrichtungen, mit denen der Mieter die Mietſache verſehen hat(§ 547 BGB.). 9. Verpflichtung des Mieters zur Anzeige, wenn er ſpäter Gegenſtände einbringt, die ihm nicht gehören. 10. Pflicht des Mieters, bei vorzeitiger Lö⸗ ſfung des Mietverhältniſſes für die Dauer der vereinbarten Mietzeit den geſamten Mietzins auch dann zu zahlen, wenn der Vermieter die Räume anderweit vermietet oder ſie ſogar bis zum Ablauf der Vertragszeit einem Dritten unentgeltlich überläßt. 3 Erſt wenn man den Einheitsmietvertrag mit den oben verzeichneten zehn Punkten vergleicht, ſieht man ſo recht, daß der Mieter, der ſo ein Mietformular in dem die erwähnten Beſtim⸗ mungen enthalten waren, unterſchrieben hatte, eigentlich nur ein Recht hatte, nämlich die Miete zu zahlen. Sonſt aber hatte er nur Ver⸗ pflichtungen. Es iſt ſchon richtig, was der Oberregierungsrat Dr. Dr. Uhle, Dresden, in einem Vortrage am Verbandstage der ſächſi⸗ ſchen Hausbeſitzer ausführte, nämlich, daß das wichtigſte an dieſem Einheitsmietvertrag nicht nur in ſeinen materiell⸗rechtlichen Beſtimmun⸗ gen zu ſehen iſt, ſondern mehr in der Tatſache, daß ein ſolcher ſozialer Vertrag überhaupt zu⸗ ſtande gekommen iſt. Wir richten deshalb an alle Volksgenoſſen, Vermieter und Mieter die dringende Bitte, die⸗ ſem Willen zur Volksgemeinſchaft zu folgen und nur noch den Einheitsmietvertrag abzu⸗ ſchließen. Gemeinnutz geht vor Eigennutz. Meue Siedlungen begonnen! Das Mannheimer Siedlungswerk findet ſeine Fortſetzung. Im Neu⸗Eichwald nahm jetzt eine ni.e Gruppe, es iſt nun die fünfte, ihre Arbeit auf. Ueber Einzelheiten gibt uns ein Beſuch da draußen Aufſchluß. Das neue Siedlungsland iſt das zweite große Walddreieck, das im vorigen Herbſt, zu Beginn des erſten Bauabſchnittes, mit abgeholzt wurde. Mit der ſüdlichen Spitze reicht es direkt bis nahe an die Gartenſtadt heran. Verkehrsgün⸗ ſtig iſt es alſo unbedingt gelegen, denn in we⸗ nigen Minuten iſt man an der Omnibushalte⸗ ſtelle. Bei der Bewertung der Lage ſind auch hinſichtlich der Bodenqualität kaum kritiſche Be⸗ denken am Platze. Wohl iſt es leichter Sand⸗ boden, aber immerhin iſt er für die ſiedlungs⸗ gerh. Ausnützung ein brauchbares Boden⸗ gerüſt. »Insgeſamt werden in dem zweiten Abſchnitt in der nächſten Zeit ungefähr 130 Stellen in Angriff genommen. Gegen 50 Siedler machen jetzt den Anfang. Ein Teil von ihnen hat bereits die Baubude errichtet, und ſchon iſt um ſie herum jenes frohe Haſten und Treiben im Gange, das wir ſchon von ſo vielen früheren Siedlerbauplätzen ken⸗ nen. Das zu erſtellende Siedlerhaus entſpricht dem bisher gebauten Typ. Frohen Mutes be⸗ ginnen die neuen Siedler ihr Werk. Sie wiſſen vor allem die Tatſache ihrer Zureilung zu der Gruppe als einen wichtigen Markſtein in ihrem Daſein zu werten. Bis zu dem nächſten Früh⸗ jahr hoffen ſie, die harte Bauzeit hinter ſich zu bringen, und dann haben ſie ihr Ziel erreicht. Geſundes Wohnen in freier Gottesnatur, Nut⸗ zung des Gartens und der Kleintierſtälle, dazu tragbare Laſt aus Zins und Bodenpacht, alles zuſammen wird ihrem zukünftigen Daſein Er⸗ leichterung und neuen Inhalt geben. Wir ſetzen dann unſeren Weg fort, um auch wieder einmal bei den„alten“ Siedlern des er⸗ ſten Abſchnittes Umſchau zu halten. Unterwegs zu ihnen finden wir auch, unweit der Fahr⸗ ſtraße zum Karlſtern, bei der idylliſch gelegenen Waldſchule, die Neubauſtelle für die umfang⸗ reichen Erweiterungsbauten derſelben. In herr⸗ lichſter Lage wird hier zukünftig die junge Ge⸗ neration aus der Neu⸗Eichwald⸗Siedlung ihre Untervichtsſtätte haben. Ueber der Karlſternſtraße drüben biegen wir in den Föhrenweg ein. Es iſt dieſer eine der vier Straßen, die, parallel zur Waldpforte ver⸗ laufend, dem Siedlungsäbſchnitt Leinen ſymme⸗ triſchen Grundriß geben. In den drei Nach⸗ barſtraßen ſtanden ebenfalls Vertreter unſerer deutſchen Waldgemeinſchaft Pate, und zwar waren es Hainbuche, Ahorn und Eiche. Was wir nun ſo zwiſchen den Häuſern der Gruypen 1 bis IV ſehen, überraſcht eigentlich noch mehr als die Tatſache, daß da und dort die Bauten ſchon bezugsbereit und vereinzelt auch bezogen ſind. Es iſt das Grün und Bunt in den Gärten! war zwiſchen den Rohbauten unwirtlicher, zer⸗ wühlter Waldboden. Und wir erinnern uns noch ſehr gut der Bedenken, die uns einige Siedler äußerten, als damals der Motorpflug der Firma Lanz auf dem Gelände angeſetzt wurde. Als dann in das notdürftig eingeebnete Erdreich eingeſät und gepflanzt wurde, waren ſich viele einig darüber, daß dieſes alles ver⸗ gebliche Mühe ſei. Man hatte wohl auch ge⸗ düngt mit Düngeſalz und großen Mengen Hu⸗ minal, aber immerhin— wir wollen einmal abwarten! Und ſiehe da! Ueberall ſtehen große Parzellen mit Kartoffeln in üppiger Entwicklung. Allerdings gibt es auch weniger günſtig ent⸗ wickelte Kulturen, meiſtens hat man da aber von den berechneten Huminalmengen zuviel für den Vorgarten aufgeſpart, und dann—, viel⸗ leicht hat es doch ſeine Richtigkeit mit dem be⸗ kannten Vers vom„dummen Bauern mit den dickſten Kartoffeln“. Auch gibt es faſt ſchon in jedem Garten reife Tomaten. Dazu Bohnen an Buſch und Stangen im ſchönſten Blühen und ſchotenbeſchwert. Das Krautgemüſe da⸗ gegen iſt, wie überall, ſchlecht und hat ſehr un⸗ ter der Trockenheit und dem außerordentlichen Schädlingsbefall gelitten. Da und dort ſtehen auch bunte, leuchtende Dahlienſträuße und ge⸗ ben mit einigen blühenden Oleanderbäumen vor verſchiedenen Siedlerhäuſern der geſamten Siedlung einen feſtlichen Rahmen. Nördlich angrenzend an den Siedlungs⸗ abſchnitt machen wir dann noch auf einen kur⸗ zen Blick bei den Volkswohnungen halt. Wir haben ja ſchon davon gehört, daß hier ſied⸗ lungsähnlich von beſonders ausgeſuchten Be⸗ wohnern aus den Behelfsbauten Wohnhäuſer erſtellt werden, die ſie ſpäter unter ſich verloſen. Es werden insgeſamt zehn Doppelbauten ſein, die zuſammen 40 Wohnungen enthalten. Man iſt an ihnen ſchon einige Zeit am Bau und überall iſt das flotte Fortſchreiten der Arbeiten zu ſehen und zu ſpüren. So hat der kurze Rundgang wieder mancher⸗ lei Neues geoffenbart und nicht zuletzt erneut beſtätigt, wie regſam man am Rande der„Le⸗ bendigen Stadt“ iſt. 33 Vergleichs⸗„Konkurs⸗ und landwirtſchaft⸗ liche Entſchädigungsverfahren im Handelskammerbezirk Mannheim⸗Heidelberg (Mitgeteilt von der Induſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim) Eröffnete Vergleichsverfahren: Firma Max rank& Co., alleiniger Inhaber Max Frank, aufmann in Mannheim, Bürgermeiſter⸗Fuchs⸗ Str. 47—51.(Vertrauensperſon: Dipl.⸗Kaufm. Georg Ulmer in Ludwigshafen a. Rh.)— Jo⸗ hann Gerling, Kaufmann in Mannheim, als Inhaber der Firma Johann Gerling in Mann⸗ heim, H 6, 12.(Vertrauensperſon: Karl Lemcke in Mannheim.)— Jakob Kreiter, Schuh⸗ warenhändler in Mannheim, Inhaber der Fa. Jakob Kreiter in Mannheim, Schwetzinger Str. 85.(Vertrauensperſon: Dipl.⸗Kaufmann Kieſel in Mannheim.) Eingeſtelltes Konkursverfahren gemäß 8§ 204 Abſ. 1..: Frau Max Kuhn Witwe in Mannheim, Sofienſtr. 10, Mitinhaberin der Firma Max Kuhn in Mannheim, Kaiſerring 46. Eröffnete landwirtſchaftliche Entſchuldungs⸗ Verfahren: Heinrich Auerbach in Nüſtenbach (Amtsger.⸗Bez. Mosbach.) Entſchuldungsſtelle: Städt. Sparkaſſe in Mosbach.— Chriſtian Bender in Malſchenberg(Amtsgerichtsbezirk Wiesloch.) Entſchuldungsſtelle: Bad. Landwirt⸗ ſchaftsbank(Bauernbank) eGmbh., Karlsruhe. Philipp Bernhard ll in Schloſſau(Amts⸗ gerichtsbezirk Buchen.) Entſchuldungsſtelle: Städt. Sparkaſſe in Mosbach.— Wilhelm Bie⸗ ler und Katharina geb. Bieler in Muckental (Amtsgerichtsbezirk Mosbach.) Entſchuldungs⸗ ſtelle: Städt. Sparkaſſe Mosbach.— Franz Brauch in Fahrenbach(Amtsgerichtsbezirk Mosbach.) Entſchuldungsſtelle: Städt. Spar⸗ kaſſe Mosbach.— Jakob Döringer und Margaretha geb. Reiſig in Alt⸗Neudorf(Amts⸗ gerichtsbezirk Heidelberg.)— Otto Edinger in Epfenbach(Amtsgerichtsbezirk Neckarbiſchofs⸗ heim.) Entſchuldungsſtelle: Bad. Landwirt⸗ ſchaftsbank(Bauernbank) e..m. b.., Karls⸗ ruhe.— Johannes Erhardt und Eliſe geb. Metzger in Trienz(Amtsgerichtsbezirk Mosbach.) Entſchuldungsſtelle: Städt. Sparkaſſe Mosbach.— Iſidor Erles in Epfenbach (Amtsgerichtsbezirk Neckarbiſchofsheim.) Ent⸗ ſchuldungsſtelle: Badiſche Landwirtſchaftsbank (Bauernbank) e...b.., Karlsnuhe.— Jo⸗ hann Adam Ernſt und Luiſe geb. Geier in Obrigheim(Amtsgerichtsbezirk Mosbach.) Ent⸗ ſchuldungsſtelle: Städt. Sparkaſſe Mosbach.— Suſanna Ernſt geb. Laber in Bargen(Amts⸗ gerichtsbezirk Neckarbiſchofsheim.) Entſchul⸗ dungsſtelle: Bad. Landwirtſchaftsbank(Bauern⸗ bank) e....., Karlsruhe.— Maria Eppel Witwe geb. Theobald in Fahrenbach(Amts⸗ gerichtsbezirk Mosbach.) Entſchuldungsſtelle: Städt. Sparkaſſe Mosbach.— Joſef Fleiſch⸗ mann in Großrinderfeld(Amtsgerichtsbezirk Tauberbiſchofsheim.) Entſchuldungsſtelle: Bad. Landwirtſchaftsbank(Bauernbank) e..m. b.., Karlsruhe.— Valentin Fuchs und Sofie Eliſabetha in Baljzfeld(Amtsgerichtsbezirk Wiesloch.) Entſchuldungsſtelle: Bad. Landwirt⸗ ſchaftsbank(Bauernbank) e..m. b.., Karls⸗ ruhe.— Wilhelm Gabel jun. in Korb⸗Dip⸗ pach(Amtsgerichtsbezirk Adelsheim.) Entſchul⸗ dungsſtelle: Bezirksſparkaſſe Adelsheim.— Jo⸗ ſef Gehring in Berolzheim(Amtsgerichts⸗ bezirk Borberg.) Entſchuldungsſtelle: Bezirks⸗ ſparkaſſe Adelsheim.— Karl Joſef Gei ger in Gerichtſtetten(Amtsgerichtsbezirk Buchen.) Ent⸗ ſchuldungsſtelle: Badiſche Landwirtſchaftsbank (Bauernbank) e....., Karlsruhe.— Georg Gottert jun. in Dippach, Gemeinde Korb (Amtsgerichtsbezirk Adelsheim.) Entſchuldungs⸗ ſtelle: Bezirksſparkaſſe Adelsheim.— Emi Großkinsky und Anna geb. Schäfer in — Vor einigen Monaten noch Sulzbach(Amtsgerichtsbezirk Mosbach.) Ent⸗ ſchuldungsſtelle: Städt. Sparkaſſe Mosbach.— Karl Guckenhan und Frieda geb. Walter in Mülben(Amtsgerichtsbezirk Eberbach.) Ent⸗ ſchuldungsſtelle: Bezirksſparkaſſe Eberbach.— Peter Heinrich Haas und Ella geb. Siefert in Heddesbach(Amtsgerichtsbezirk Heidelberg.) Paul Herkert und Anna geb. Ungerer in Allfeld(Amtsgerichtsbezirk Mosbach.) Entſchul⸗ dungsſtelle: Städt. Sparkaſſe Mosbach.— Jo⸗ ſef Hetzler und Helene geb. Beutel in Billig⸗ heim(Amtsgerichtsbezirk Mosbach.) Entſchul⸗ dungsſtelle: Städt. Sparkaſſe Mosbach.— Ge⸗ org Huſſy in Unterwittighauſen(Amts⸗ gerichtsbezirk Tauberbiſchofsheim.) Entſchul⸗ —.— Bad. Landwirtſchaftsbank(Bauern⸗ bank) e..m. b.., Karlsruhe.— Johann Hein⸗ rich Karch und Anna⸗Barbara geb. Reinhard in Heidelberg. Entſchuldungsſtelle: nicht er⸗ nannt.— Wilhelm Keller und Luiſe geb. Grosſkinsky in Sulzbach(Amtsgerichtsbezirk Mosbach.) Entſchuldungsſtelle: Städt. Sparkaſſe Mosbach.— Friedrich Koch in Friedrichsfeld (Amtsgerichtsbezirk Mannheim.) Entſchuldungs⸗ ſtelle: Badiſche Landwirtſchaftsbank(Bauern⸗ bank) e...b.., Karlsruhe.— Karl König und Ottilie geb. Edelmann in Balsbach(Amts⸗ gerichtsbezirk Eberbach.) Entſchuldungsſtelle: Städt. Sparkaſſe Mosbach.— Karl Ludwig Künkel in Götzingen(Amtsgerichtsbezirk Buchen.) Entſchuldungsſtelle: Bad. Landwirt⸗ ſchaftsbank(Bauernbank) e.....„ Karls⸗ ruhe.— Gottfried Kuhn in Robern(Amts⸗ gerichtsbezirk Mosbach.) Entſchuldungsſtelle: Städt. Sparkaſſe Mosbach.— Fr. Mathes l und Monika geb. Fähndrich in Allfeld(Amts⸗ gerichtsbezirk Mosbach.) Entſchuldungsſtelle: Städt. Sparkaſſe Mosbach.— Ludwig Metz⸗ ger und Eliſabetha geh. Konrad in Trienz (Amtsgerichtsbezirk Mosbach.) Entſchuldungs⸗ ſtelle: Städt. Sparkaſſe Mosbach.— Wilhelm Niedderer und Roſa geb Becker in Ober⸗ ſchefflenz(Amtsgerichtsbezirk Mosbach.) Ent⸗ ſchuldungsſtelle: Badiſche Landwirtſchaftsbank (Bauernbank) e....H. Karlsruhe.— Eugen Nies in Hüngheim(Amtsgerichtsbezirk Adels⸗ heim.) Entſchuldungsſtelle: Bad. Landwirt⸗ ſchaftsbank(Bauernbank) e...b.., Karls⸗ ruhe.— Adam Pfahl in Heiligkreuzſteinach (Amtsgerichtsbezirk Heidelberg.)— Philipp Auguſt Raſig und Hilda geb. Fletterer in Hoffenheim(Amtsgerichtsbezirk Sinsheim/ Elſ.) Entſchuldungsſtelle: Bad. Landwirtſchaftshank (Bauernbank) e..m. b.., Karlsruhe.— Wilh. Rauden buſch jun. und Berta geb. Schnörr in Mörtelſtein(Amtsgerichtsbezirk Mosbach.) Entſchuldungsſtelle: Städt. Sparkaſſe Mosbach. Eugen Rhein in Trienz(Amtsgerichtsbezirk Mosbach.) Entſchuldungsſtelle: Städt. Sparkaſſe Mosbach.— Eliſabetha Riedinger in Mör⸗ telſtein(Amtsgerichtsbezirk Mosbach.) Entſchul⸗ dungsſtelle: Städt. Sparkaſſe Mosbach.— Lud⸗ wig Roos in Robern(Amtsgerichtsbezirk Mosbach.) Entſchuldungsſtelle: Städt. Sparkaſſe Mosbach.— Ludwig Sautner in Rauenberg (Amtsgerichtsbezirk Wiesloch.) Entſchuldungs⸗ ſtelle: Bad. Landwirtſchaftsbank(Bauernbank) e...b.., Karlsruhe.— Heinrich Seib in Hochhauſen(Amtsgerichtsbezirk Mosbach.) Ent⸗ ſchuldungsſtelle: Städt. Sparkaſſe Mosbach.— Wilhelm Sigmund und Emma geb. Pfetzer in Reichenbuch(Amtsgerichtsbezirk Mosbach.) Entſchuldungsſtelle: Städt. Sparkaſſe Mosbach. Wilhelm Scheid und Carola geb. Rüdinger in Aglaſterhauſen(Amtsgerichtsbezirk Mosbach.) Ignaz Sche uermann in Hinterer Meßhof, Gemeinde Steinbach(Amtsgerichtsbezirk Wert⸗ heim a..) Entſchuldungsſtelle: Bad. Land⸗ wirtſchaftsbank(Bauernbank) e..m. b.., Karls⸗ ruhe.— Joſef Scheuermann und Anna Breunig in Uenglert, Gemeinde Steinbach (Amtsgerichtsbezirk Buchen.) Entſchuldungs⸗ ſtelle: Bad. Landwirtſchaftsbank(Bauernbank) e..m. b..„q Karlsruhe.— Johann Martin Scheurich und Eliſabetha geb. Herbach in Vockenrot(Amtsgerichtsbezirk Wertheim.) Ent⸗ ſchuldungsſtelle: Badiſche Landwirtſchaftsbank (Bauernbank) e...b.., Karlsruhe.— Ernſt Schmitt in Brehmen Tauberbiſchofsheim.) Entſchuldungsſtelle: Bad. Landwirtſchaftsbank(Bauernbank) e..m. b.., Karlsruhe.— Karl Schönit in Waldmühl⸗ bach(Amtsgerichtsbezirk Mosbach.) Entſchul⸗ dungsſtelle: Städt. Sparkaſſe Mosbach.— Ja⸗⸗ cob Schweickardt und Margarete geb. Stahl in Heidelberg, Hebel⸗Str. Entſchuldungsſtelle: Deutſche Pachtbank, Berlin W 35.— Heinrich Theobald und Anna Emma geb. Zeller in Robern(Amtsgerichtsbezirk Mosbach.) Ent⸗ ſchuldungsſtelle: Städt. Sparkaſſe Mosbach.— Wendelin Wohlfarth und Maria geb. Trunk in Gerichtſtetten(Amtsger.⸗Bezirk Buchen.) Ent⸗ ſchuldungsſtelle: Badiſche Landwirtſchaftsbank (Bauernbank) e..m. b.., Karlsruhe. SA-UArlaub beendel Der Urlaub der SA iſt beendet. Das braune Ehrenkleid belebt wieder das Straßenbild (Amtsgerichtsbezirk e L Der( dankens des Deu⸗ in deut wieder und Gle elbſtloſe d em Wa ichen V fros de 4 agen exlöſt ſir ernen 9 as bitte Wir ſind waren. wir uns innern. Das 3 und Krie geforſcht, Weltkrieg reits am Weſtgren ſcher Sol der Leut regiment furth bei ende nackh an der 6 Paul 6 Nr. 11 de nauen Ze von einer zuerſt geſ „Dieſe( über vier dem Feld Krieges 1 rings um an allen 1 wo in Eu deutſchen der Welt und imm heute wie Heilig! 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Auguſt 1934 Dahrgang 4— A Nr. 350— Seite Auffakf Die ersten Gefallenen Der Glaube an den Sieg des heldiſchen Ge⸗ dankens entſpricht der Denk⸗ des Deutſchen. Seit der gewaltigen Geiſteswende in deutſchen Landen iſt der heldiſche Gedanke wieder Allgemeingut. Eid und Ehre, Treue und Glauben, Zucht und Sitte gelten wieder; elbſtloſes Dienen und männliches Wagen ge⸗ alten die 1* des Vaterlandes. Mit die⸗ em Wandel iſt zugleich eine Brücke tief inner⸗ ichen Verſtehens und dankbarer, echter Würdi⸗ Feos der Opfergröße zu den zwei Mil⸗ ionen Toten des Weltkrieges ge⸗ A0 worden, die nunmehr von einem Fluche exlöſt ſind, der das Siegesleuchten um ihre *+ Male verſcheuchte und über ihre Gräber as bittere Wort„Vergebens“ ſchreiben wollte. Wir ſind ſtolz, daß dieſe zwei Millionen unſer waren. Und aus dieſem Gefühl heraus wollen wir uns der erſten Toten des Weltkrieges er⸗ innern. Das Zentralnachweisamt für Kriegerverluſte und Kriegergräber in Berlin⸗Spandau hat nach⸗ geforſcht, wer der erſte deutſche Gefallene des Weltkrieges war, und dabei feſtgeſtellt, daß be⸗ reits am Vormittag des 2. Auguſt 1914 an der Weſtgrenze und an der Oſtgrenze je ein deut⸗ ſcher Soldat den Heldentod ſtarb. Im Weſten der Leutnant Albert Meier vom Jäger⸗ regiment Nr. 5, der auf dem Friedhof in Ill⸗ furth bei Mülhauſen beſtattet und nach Kriegs⸗ ende nach Baden überführt wurde. Im Oſten, an der Grenze bei Krzepice, war der Fäger Paul Grun vom Jägerregiment zu Pferde Nr. 11 der erſte Tote. Die Feſtſtellung der ge⸗ nauen Zeit des Todes ergab einen Unterſchied von einer halben Stunde; der Jäger Grun iſt zuerſt gefallen. „Dieſe beiden waren die erſten, die in dem über vier Jahre währenden Völkerringen auf dem Felde der Ehre blieben. Am Ende des Krieges ragte ein heiliger Wald von Kreuzen rings um Deutſchland gen Himmel, nicht nur an allen unſeren Grenzen, ſondern auch anders⸗ wo in Europa, im Orient und in Ueberſee. Die deutſchen Toten des Weltkrieges, die überall in der Welt verſtreut ruhen, mahnen uns wieder und immer wieder. Ihre Stimmen werden heute wieder gehört und geehrt. Heilig das Land, das mit dem Blut der Edelſten getränkt wurde. Heilig das Vermächt⸗ nis, das ſie ſterbend zur Einlöſung und Voll⸗ endung den nachfolgenden Geſchlechtern hinter⸗ ließen. Heilig das Treugedenken, das nicht laſ⸗ ſen will vom Dank und vom Werk. Die erste im Osten erbeufefe Fahne Die erſte feindliche Fahne wurde im Welt⸗ kriege am 11. Auguſt 1914 im Weſten erbeutet, im Walde von Parroy, nordöſtlich Luneville. Aber von dieſem Panier ſoll hier nicht berich⸗ tet werden, ſondern von der erſten im Oſten eroberten. Am Nachmittag des 23. Auguſt 1914 wurde von dem Jäger⸗Bataillon Grafen Jork von Wartenburg(Oſtpreußiſches) Nr. 1 in der 1150 von Reidenburg, und zwar bei einem Zuſammenſtoß des XX. deutſchen Armeekorptz mit der ruſſiſchen Narew⸗Armee bei Lahna und Orlau, das erſte ruſſiſche Feldzeichen im Welt⸗ kriege erobert. Die Ortelsburger Jäger und die maſuriſchen Musketiere ſchlugen ſich in der Abwehr und im Gegenſtoß mit Heldenmut. Das Deutſchlandlied auf den Lippen, drangen ſie bei hereinbrechender Dunkelheit bis über den Alle⸗ grund vor. Bei dieſem Vorſtoß erbeutete der Jäger Awe von der dritten Kompagnie des Jäger⸗Bataillons 1 einen Fahnenſchaft. Der Sieg der Deutſchen war vollkommen, aber die Verluſte erwieſen ſich als ſo ſchwer, daß man ihn unmöglich ausnutzen konnte; denn die nach Norden immer weiter ausholen⸗ den Ruſſen drohten die Vorgeprellten zu um⸗ faſſen. Noch in der Nacht wurde infolgedeſfen das XX. Armeekorps in eine Stellung beider⸗ ſeits Mühlen zurückgenommen und die 3. Reſerve⸗Dipiſion an ſeinem linken Flügel auf Hohenſtein herangezogen. Die Ruſſen, über deren Maßnahmen aufgefangene Funkſprüche in offener Sprache Klarheit gaben, folgten nur langſam. Sie waren zweifellos mangelhaft ge⸗ führt und verſorgt, ſowie durch die vorher⸗ gehenden Märſche ſchon ſtark mitgenommen. Der 24, und 25. Auguſt blieben daher vor der Front des XX. Armeekorps ruhig. Damit war das erreicht, was von der deutſchen Heereslei⸗ tung unbedingt erreicht werden wollte: Zeit⸗ gewinn. Zeit gewinnen war die Loſung, um die anrollende Verſtärkung, die bis dahin an der däniſchen Grenze verbliebene Landwehr⸗Divi⸗ ſion Goltz, für den kommenden kühnen Angriff rechtzeitig heranzubringen. Es aging nach Wunſch, und die Auswirkung war dann etwa einen Monat ſpäter der Rieſenerfolg bei Tannenberg. 45 Die ruſſiſchen Verluſte am 23. Auguſt waren ungeheuer, allein an der Alle hatten ſie an Toten und Verwundeten das Dreifache der deutſchen Verluſte zurückgelaſſen. An den ruhigen Tagen des 24. und 25. Auguſt wurden die Toten beſtattet; u. a. fanden die Beſtat⸗ tungsmannſchaften die Leiche eines ruſſiſchen Offiziers, der ein ſeidenes Fahnentuch um den Leib gewunden hatte. Es war ein ſchwarz⸗ ſeidenes Tuch mit der deutſchen Inſchrift in weißen Buchſtaben:„Auf gute Kameradſchaft“. Zweifellos handelte es ſich um das Tuch, das an den Schaft gehörte, den der Jäger Awe ein⸗ gebracht hatte. Bei näherer Beſichtigung ſtellte ſich heraus, daß von dem Jäger⸗Bataillon Graf Pork die aleiche Fahne erbeutet war, unter der einſt ſein und Weſensart. „Hakenkreuzbanner“ Chef, der eiſerne Nork, in der Silveſternacht des Jahres 1812 mit dem ru aff General Diebitſch jene Waffenbrüderſchaft ſchloß, die den Anſtoß zur Wiedererhebung und Befreiung Preußens vom franzöſiſchen Joch gab. Die Verhandlungen wurden ſeinerzeit in der Mühle des am weſtlichen Ufer der, Jura gelegenen Dorfes Poſcherun geführt. Nach Abſchluß des Neutralitätsvertrages von: Tauroggen am 30. Dezember 1812 ſchenkte Porck dem ruſſiſchen General Diebitſch, zum Andenken an die Kon⸗ vention die nämliche Fahne für ſein Regiment. Iſt es nicht ein ſeltſames Spiel des Zufalls, daß dieſes Feldzeichen ſogleich wieder in deutſche Hände fiel, nachdem die„gute Kame⸗ radſchaft“ in die Brüche gegangen war? Die erste verlorene Fahne Die Fahne iſt dem Deutſchen von jeher hei⸗ lig. Vom Soldaten als voranleuchtendes Sym⸗ bol der Kriegerehre hoch und heilig gehalten, war die Fahne die ſiegverheißende Braut des ruhmreichen Heeres. Als Träger und Behüter der Fahne wurde der Fähnrich zum„tapferen fröhllchen Gewiſſen der Kriegerſchar“.„Auf Uhr, von dem dem deutſchen U⸗Boot„u 21“ an der engliſchen Küſte, und zwar am Firth of Forth im Angeſicht von Edinburg auf den engliſchen Kleinen Kreuzer„Pathfinder“ abge⸗ geben. Es war ein Volltreffer, denn der„Path⸗ finder“ war ausgerechnet einem der beſten U⸗Boots⸗Torpedoſchützen der deutſchen Flotte, dem Kapitänleutnant Herſing, vor das Sehrohr geraten. Bei An galt neben Herſing unſer unvergeßlicher apitänleutnant Otto Weddingen, der mit„U 29“ den Heldentod fand, nachdem er am 22. September 1914 mit„u 9“ bei Maas⸗Feuerſchiff die drei engliſchen Panzerkreuzer„Creſſy“,„Hogue“ und „Aboukir“ ſowie am 12. Oktober 1914 den Kreu⸗ zer„Hawke“ verſenkt hatte, als einer der beſten deutſchen U⸗Boots⸗Torpedoſchützen und U⸗Boots⸗Kommandanten. Der engliſche Kreu⸗ er„Pathfinder“ brach auseinander und ver⸗ fant in wenigen Minuten in den Fluten. Von ſeinen 350 Mann Beſatzung Mann durch herbeieilende gerettet werden. „I 21“ hatte drei Offiziere, 10 Unteroffiziere ſowie 19 Matroſen und Heizer Beſatzung, als inten nur elf engliſche Zerſtörer Die Sfärkce der Heere und Floffen Zu Beainn des Weltlerieses 101ʃ Die Ueberlegenheit der Feindmächte zum Beginn des Weltkrieges 20 Jahre ſind vergangen ſeit dem Beginn des Weltkrieges. Großes haben die deutſchen Heere an der Weſt⸗ und Oſt⸗ front, im Süden und auf den Weltmeeren geleiſtet. Das Bild gibt einen Ueberblick darüber, welch überlegene Kräfte der deutſchen Armee bereits 1914 gegenüber ſtanden. Insgeſamt kamen auf jeden deutſchen Sol⸗ daten ſchon 1914 mehr als friedensstdrłkę der Heere 10ſ% in 1000 Knedsstöru obeere 19¹⁰⁴ A zwei Gegner, ganz abgeſehen von der techniſchen Ueberlegen⸗ heit der feindlichen Truppen. Durch den Eintritt Italiens und der Vereinigten Staaten in die Reihen unſerer Feinde hat ſich dann das Verhältnis im Laufe des Weltkrieges noch mehr zu⸗ ungunſten Deutſchlands verſcho⸗ ben. Seinen Feldgrauen ver⸗ dankt es die deutſche Heimat, daß die deutſchen Lande trotz⸗ dem von dem Einmarſch frem⸗ FNörke cier Kxeqsfſoffen 1914 in idoo hrumo · geꝗ- ſo der Heere verſchont blieben. Zug und Wachten, in Stürmen und Schlachten vor dem Feinde mit ſeinem fliegenden Fähn⸗ lein ſich alſo zu erzeigen, daß von ihm niemand unter den Kriegsleuten einige Urſach zu Klein⸗ mütigkeit oder Furcht nehmen, ſondern womög⸗ lich von ihm Anreizung zur Mannheit und ein männlich Herz bekommen möge“, war des Fähnrichs ehrenvoller W In dem mörderiſchen Völkerringen 1914/18 büßte unſer unvergleichliches Heer 14 Fahnen ein. Ein Troſt iſt es, daß ſämtliche Paniere nach ehrlichem ſchweren Kampfe in Feindes⸗ hand übergingen. Zumeiſt wurden ſie vom Feinde unter Leichenhügeln gefunden. Von Kugeln durchbohrt oder Granaten zerfetzt, ſchützten die Fahnenbedeckungen die ihnen an⸗ vertrauten Banner noch im Tode mit ihren Leibern. In ſolch heldenmütiger Weiſe wurde am 14. Auguſt 1914 auch die erſte deutſche Jahne verloren, und zwar bei Diespa⸗St. Blaiſe die des 2. Bataillons vom Reſerve⸗ Infanterie⸗Regiment 99, das die Fahne des 4. Bataillons vom Infanterie⸗Regiment 132 mit ins hatte. Die Fahne be⸗ findet ſich jetzt im Pariſer Invalidendom. Außerdem gingen noch 13 andere im Kampfe verloren; und zwar befinden ſich 10 in Paris, 2 in England, 1 in Rußland; eine iſt verbrannt. Die im engliſchen Beſitz befindlichen deutſchen Fahnen ſind nicht öffent⸗ lich ausgeſtellt, da ſie nicht im Kampfe erbeutet wurden. Die Fahne des 2. Bataillons des In⸗ fanterie⸗Regiments 27 iſt der Kriegsſammlung des engliſchen Königs im Schloß Windſor einverleibt, während die Fahne des ehemaligen ne Weißenfels, in den Beſitz des Sohnes des Marſchalls French (Lord Ppres) übergegangen iſt. Die beiden Fahnentücher hatten die über⸗ lebenden Angehörigen der Verbände, denen ſie ſtolz vorangeflattert waren, nach einem ſchweren Kampf mit Engländern vergraben. Die Deut⸗ ſchen mußten die Waffen ſtrecken, nachdem ſie die letzten Patronen verſchoſſen hatten. Später ſanden Franzoſen die Grabſtelle, gruben die Fahnen heraus und übergaben ſie den Eng⸗ ländern. Der erste Torpe doschuß Der erſte ſcharfe U⸗Boots⸗Torpedoſchuß des Weltkrieges und damit der Weltgeſchichte über⸗ haupt wurde am 5. September 1914, gegen 5 /edw. 72, E die erſte praktiſche Erfahrung geſammelt wurde; denn bis zum Weltkriegsbeginn war man bei der jüngſten Waffe unſerer Flotte, den U⸗Boo⸗ ten, laum über das Stadium der Verfuche hinausgekommen. Dank der vorzüglichen Bau⸗ art des deutſchen Bootes und der Tüchtigkeit der Beſatzung war der erſte Einſatz über alle Erwartungen glänzend. Zwar wurde das Boot gewaltig erſchüttert und die Beſatzung durch⸗ einandergewirbelt, als der Führer im Turm durch Druck auf einen Knopf den durch Preß⸗ luft ausgeſtoßenen Torpedo freigab; doch war dieſe Erſchütterung noch ein Kinderſpiel ge⸗ genüber der neuen, die etwa eine Minute ſpã⸗ ter erfolgte, als der Torpedo ſein Ziel erreicht hatte. Die Welt ſchien zu beben! Eine ge⸗ waltige Detonation warf das Boot wie einen Ball hin und her, ſo daß im Innern alles durcheinanderfiel, was nicht niet⸗ und na elfeſt war; dazu krachte und knackte der Bootskörper in allen Unsen. Dennoch nahm„u 21“ keiner⸗ en. lei Scha ſich Seit dieſem Augenblick wußte man, wie ein ſcharfer Torpedoſchuß und eine Exploſion bei einem Treffen auf das den Schuß abgege⸗ bene U⸗Boot auswirkt: Der ungeheure Waſſer⸗ Auck vernichtete den Anoreifer nicht ſelbſt. Die möglichen Vorſichtsmaßregeln abgehalten wor⸗ den waren, hatten dieſe Gewißheit nicht mit Sicherheit erbracht. Als Opfer der deutſchen U⸗Bootstätigkeit verſanken während des Weltkrieges in den Flu⸗ ten 5861 feindliche Fahrzeuge von über 100 Brutto-egiſtertonnen mit einem Geſamtton⸗ nengehalt von 13 233 672 Brutto⸗Regiſterton⸗ nen. Durch feindliche Gegenwirkung, vornehm⸗ lich durch Rammen, aber auch durch Waffer⸗ bomben, Minen uſw., gingen 178 deutſche -Boote verloren, nur wenige Beſatzungen wurden gerettet. Hervorgehoben zu werden verdient das unbeirrbare eiferye Pflichtgefühl der tapferen deutſchen U⸗Boot⸗Oeſatzungen, die oft ihr Leben einbüßten, nur weil ihnen von der Regierung Kampfbedingungen vorgeſchrie⸗ ben waren, die dem Weſen der U⸗Boot⸗Waffe überhaupt nicht Rechnung trugen. Die un⸗ angebrachte, dazu noch falſch verſtandene zHumanität“ Bethmann Hollwegs und ſeiner Nachfolger als Reichskanzler hat zweifel⸗ los vielen deutſchen Seezelden das Leben gekoſtet. Friedensübungen, die ſtest unter allen nur Von Bnmo M. B. Sancker Die ersten Tankgesdwwader greifen an Am 15. September 1916 wurden von den Engländern an der Somme erſtmals 25 Tanks eingeſetzt, in deren Schutz engliſche Infanterie vorrückte. Die Deutſchen waren auf dieſe neuen Tanks vorbereitet und empfingen ſie gebührend, ſo daß der Angriff bereits kurze Zeit nach dem Einſatz ſtockte. Da unſere Truppen ſich der neuen Kampſwagen ſehr gut zu erwehren wuß⸗ ten, waren ſie bald unſchädlich gemacht. Die Stahlmantelgeſchoſſe unſerer ſchweren Maſchi⸗ nengewehre durchſchlugen die Wände der Un⸗ eheuer und zerſplitterten die Glieder der aupenketten. Der Erfolg der Engländer war an dieſem Tage gleich Null. Doch lernten ſie aus dieſer Schlappe; denn die ſpäter gebau⸗ ten Wagen waren weſentlich größer und in der Panzerung ſchwerer. Der 15. September 1916 brachte dem geiſtigen Urheber der neuen Kampfwagen, dem jetzigen Generalmajor und Profeſſor der Militärgeſchichte an der Univer⸗ ſität Oxford, Sir Erneft Swinton, auch darüber Gewißheit, daß nur durch das Einſetzen einer großen Anzahl Tanks der Erfolg Am 20. November 1917 trat dann dieſe neu⸗ artige Waffe zum erſten Male in ihrer ganzen Wucht in Ke, als 400 Tanks auf einer Front von zehn Kilometern bei Péronne vorrückten und die deutſchen Linien durchbra⸗ chen. Mehrere tauſend Deutſche wurden ge⸗ fangen genommen, während die Engländer un⸗ ter Marſchall Haig nur geringe Verluſte auf⸗ zuweiſen hatten. Der Angriff war vorzüglich vorbereitet und wurde mit großer Genauigkeit durchgeführt, nachdem die Engländer in größ⸗ ter Heimlichkeit im Schutze der Waldungen von Havrieourt, zwiſchen Bapaume und Peronne, ihre Tankgeſchwader bereitgeſtellt hatten. Die Deutſchen liefen wiederum gegen die eiſernen Koloſſe an, traktierten ſie mit geball⸗ ten Ladungen(zuſammengebundenen Hand⸗ granaten) in die Gliederketten, ließen ſie an ſich vorüberfahren und ertletterten ſie dann von rückwärts, um Handgranaten durch die Schießſcharten zu zwängen. Auch die Feldar⸗ tillerie wurde vorgezogen, um mit direktem Ziel auf die Ungeheuer zu ſchießen. Wunder an Tapferkeit wurden in dieſen Kämpfen voll⸗ bracht. Selbſt die Engländer mußten ſie an⸗ erkennen. Von einem deutſchen Helden ſchrieb ſogar der engliſche Heeresbericht:„. ein deutſcher Unteroffizier, der allein das letzte Feldgeſchütz bediente, erzielte viele Treffer, auf unſere Tanks, bis er, noch mit der Piſtole wei⸗ terfeuernd, fiel. Seine großartige Tapferkeit erregte die Bewunderung aller.“ Als die Eng⸗ länder ſchließlich an ſeinem Geſchütz waren, ſahen ſie, daß die Fauſt des Toten noch, wie in Abwehr, die rauchende Piſtole umklammerte. Schweigend traten die Schotten heran, und ein Offizier ſalutierte bewundernd vor dem Hel⸗ den von Flesquieres, dem Unteroffizier Völ⸗ lert von der achten Batterie des Feldartillerie⸗ Atganeper 8⁴. och der tollkühne, todesmutige, harte Kampf der Deutſchen ſchien vergebens, die Gegner drangen im Schutze der ſtählernen Ungeheuer ſchier unaufhaltſam vor. Es war der erſte große Erfolg der Tanks; denn die deutſchen Truppen gingen zurück. Es verſtrichen mehrere Tage, an denen die Engländer nur kleine ört⸗ liche Erfolge davontrugen. Sie hatten ſich aber vorgenommen, das gewonnene Gelände weiter zu vergrößern; denn Cambrai, ein wichtiger Stützpunkt der deutſchen Front, winkte als vorläufiges Ziel. Morgen für Morgen began⸗ nen die Tankgeſchwader ihre Tätigkeit. Aber ſie kamen nicht mehr durch die deut chen Linien, die durch neue Diviſionen verſtärkt waren. Alſo verſuchte man es auf andere Weiſe. Reiterregimenter wurden in die vorgeſcho⸗ bene Stellung gebracht, die durch die von den Tanks geriſſene Lücke necſeten ſoll⸗ ten, um den endgültigen Sieg zu err ngen. Und ſo ritt eines Morgens hinter den Tanks die Kavallerie zur Attacke, ging in wildem Galopp auf den von den ſtählernen Giganten gebahn⸗ ten Wegen vor und— wurde von den deutſchen Truppen zuſammengeſchoſſen, Die Attacke löfte ſich im auf. as noch nicht am Boden lag, ſuchte ſein Heil in der Flucht. Diefem Schlag für die Engländer ſollte bald noch ein ſchwerer folgen. Bis zum 29. November 1917 ha⸗te der Ober⸗ befehlshaber der zweiten Armee, General von der Marwitz, genügend Kräfte geſammelt, um den Gegenangriff durchzuführen. Alſo wurde die vorgeſchobene engliſche Stellung von drei Seiten angegriffen und abgeſchnürt. Nach viertägigem ſchweren Kampfe hatten die deut⸗ ſchen Truppen mehr als drei Viertel des ver⸗ lorenen Bodens im Raum von Cambrai zurück⸗ erobert und die überraſchten Engländer in faſt allen Punkten auf ihre alte Linie vor dem 20. November zurückgedrängt. Deutſcher Kampfesgeiſt war den ſtählernen Ungeheuern, den ſchier unüberwindlichen Gi⸗ ganten überlegen geweſen. Der hervorragende Geiſt der deutſchen Fronttruppen hatte die Kampfmaſchine niedergerungen; mehr als 100 engliſche Tankwracks blieben zuſammengeſchoſ⸗ ſen vor der neuen engliſchen Front liegen. Nach dieſem erſten großen Tankeinſatz begann auch die deutſche Heeresleitung, ſich für den Bau von Tanks zu intereſſieren, obwohl auch ihr ſchon im Jahre 1913 dahingehende Vorſchläge von deutſchen Technikern unterbreitet worden waren. Als ſpäter die erſten deutſchen Tanks in Aktion traten, wurde der Kampf wieder mehr ausgeglichen. Obwohl dieſe erſten deut⸗ ſchen Tanks wie Miniaturausgaben der engli⸗ ſchen Koloſſe wirkten, ſtanden ſich bald wieder ebenbürtige Gegner gegenüber; denn den Ma⸗ terialmangel erſetzte der Kampfeseifer und Mut und nicht zuletzt die beffere Ausbildunz des einzelnen deutſchen Soldaten. „Hakenkreuzbanner“ 6 „ — Um die deutsce Simergeniqtsmeisterscſiaft Der 4. Ausſcheidungskampf in Mannheim Selle— Kreimes(Mannheim)— Am 5. Auguſt— In den Rhein⸗Neckar⸗Hallen— Jeines Rahmen⸗ Anfang dieſer Woche trafen bereits einige der Teilnehmer an dem großen Boxabend in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen in Mann⸗ heim ein. Sie werden ihr Trainingsquartier im Stadion beziehen. An Stelle des Belgiers Gauwloos kommt der Barmer Helmuth Hinz, der bekanntlich zur erſten deutſchen Klaſſe gehört. Er hat dies in Dutzenden von Der beliebte Kölner Dübbers internationalen Kämpfen bewieſen. Zweimal hat er bereits gegen den Meiſter um den Flie⸗ gengewichtsmeiſtertitel gekämpft und beidemal ein Unentſchieden erreicht. Seine Begegnung mit Metzner wird alſo auch diesmal ein ſehr heißer Kampf werden. Das Hauptintereſſe wird ſich an die⸗ ſem Abend natürlich dem Ausſcheidungskampf um die deutſche Schwergewichtsmeiſterſchaft zuwenden. Werner Selle, erſt zwanzigjährig, entſchloß ſich nach einigen Amateurkämpfen, als Berufsboxer ſein Glück zu verſuchen. Sein De⸗ but als Profi fand in der Kölner Rheinland⸗ halle gegen den Krefelder Weihe ſtatt und endete mit einem Unentſchieden. Aus rund 20 Kämpfen ging er bisher ungeſchlagen hervor— gewiß ein Rekord, den nicht viele Berufsboxer aus der Schwergewichtsklaſſe aufweiſen können. Er gewann u. a. gegen Hinzmann(Berlin) nach Punkten, Tricoteaux(Frankreich) k.., Jakob Schönrath nach Punkten, Hans Schönrath unentſchieden, Scholz(Bres⸗ lau) unentſchieden, und Meurant(Belgien) und Kurt Haymann(München) nach Punkten. Selle iſt heute Deutſchlands jüngſter Schwergewichtler und hat bei ſeinen natürlichen Anlagen die allerbeſten Ausſichten. Er iſt ein ausgeſpro⸗ chener Boxer und beſitzt das genügende Rüſt⸗ eug, um in ſeiner Klaſſe allmählich zu einer —— Poſition zu gelangen. Sein Partner Hermann Kreimes war Amateur im VfK Mannheim 86 und dort als ſolcher ſchon ſehr beliebt. Er entſtammt einer Sportfamilie. Sein Bruder iſt ein be⸗ kannter Ringer. Vor Jahren ging er nach Ber⸗ lin und hat ſich dort in die Spitzenklaſſe empor⸗ gearbeitet. Sein bedeutendſter Kampf war die Partie mit dem rumäniſchen Meiſter Spako w (ein ſehr harter Naturburſche mit einem eiſen⸗ harten Schlag), der nach der 9. Runde vom Arzt geſtoppt werden mußte. Kreimes iſt eine ſympathiſche, große Erſcheinung, Sportfigur, und erinnert ſowohl im Ausſehen als auch in der Kampfesweiſe an Schmeling. Die Mannheimer Sportwelt iſt ſtolz darauf, daß ſich endlich ein Mannheimer Boxer durchgerungen hat bis zur Ausſcheidungs⸗Vor⸗ ſchlußrunde um den höchſten Titel, den die deutſche Box⸗Sport⸗Behörde zu vergeben hat. Kreimes hat ſich ganz beſonders auf dieſen Kampf vorbereitet und will Meiſter werden. Auch die anderen Paare werden Kämpfe bringen, die in den größten Ringen Europas ezeigt werden können. Das Programm ent⸗ hält alles, was ſich das Publikum wünſcht: Techniker und Fighter. Kreimes und Schmidt ſind bereits ein⸗ programm— Gute Sicht garankierk getroffen. Sie trainieren bereits täglich im Stadion in der Gymnaſtikhalle. Zum Training wird eine beſchränkte Anzahl von Eintrittskar⸗ ten ausgegeben. Die Trainings finden ſtatt am Dienstag und Mitt woch jeweils von 9 bis 11 11 20 Uhr, am Donnerstag von 9 bis 11 iid 15 bis 17 Uhr, am Freitag von 9 bis 10.3) und 18 bis 20 Uhr. Selle und Dübbers treffen am Mittwoch, 1. Auguſt, um 13.26 Uhr auf dem Mannheimer Hauptbahnhof ein. Auch 2* ſie werden noch vor ihren Kämpfen ernſthaft ihr Training betreiben, ſoweit es ihnen die Zeit⸗ ſpanne der vier Tage noch zuläßt. Für gute Sicht iſt geſorgt Es wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß die Plätze in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen ſo angeordnet ſind, daß jeder Beſucher den Box⸗ ring gut überſehen kann. Die hinteren Plätze ſind erhöht, damit von jeder Stelle aus die Kämpfe gut verfolgt werden können. Schöner Doppelerfolg der SpVgs4 Mannheim 84 Mannheim ſchlägt 1. Ac Pforzheim im Ringen und Gewichtheben Die Sportvereinigung 1884 Mannheim iſt in den letzten Wochen beſonders rührig, indem ſie ihre Ringer⸗ und Gewichthebermannſchaften durch Verpflichtung erſtklaſſiger Gegner mit einer bei ihr zuvor nicht beobachteten Gründ⸗ lichkeit für die diesjährigen Verbandskämpfe vorbereitet. Am Sonntagmittag hatten die 84er den bekannten 1. Athletik⸗Club Pforzhei mmit ſeinen erſten Ringer⸗ und Ge⸗ wichthebermannſchaften zu einem Klubkampf verpflichtet. Das Treffen, das in der gutbe⸗ ſetzten Sporthalle des Gaſtgebers zum Austrag gelangte, endete bei recht gutem Beſuch mit einem ſchönen Doppelerfolg der Mannheimer Ringer und Gewichtheber. Während ſich die Gäſte im Gewichtheben erſt nach hartem Kampf mit nur 10 Pfund im Rückſtand geſchlagen ga⸗ ben, mußten ſie im Ringen mit 17:3 Punkten eine Niederlage hinnehmen, die dem Stärke⸗ verhältnis 1 e ganz entſpricht. Sie kämpften mit reichlich Pech und hätten ein beſſeres Re⸗ ſultat verdient. Bei den Stemmern imponierten der Mannheimer Federgewichtler Huſer, der mit ausgezeichneten Leiſtungen aufwartete und ſeinen Gegner um volle 115 Pfund hinter ſich ließ, ebenſo der Pforzheimer W. Rupp im Halbſchwergewicht, der in dem aus einarmig und beidarmig Reißen ſowie beidarmig Sto⸗ ßen beſtehenden Dreikampf mit 600 Pfd. die beſte Leiſtung erzielte. Im Schwergewicht war der Mannheimer Kieſer durch eine Ver⸗ letzung ſtark gehandicapt und blieb daher hin⸗ ter ſeinen beſten Leiſtungen weit zurück. Im Ringen zeigten die Gaſtgeber den größeren Angriffsgeiſt und waren auch techniſch über⸗ legen. Durch Selbſtwurf kam der Pforzheimer Schwergewichtler um ſeinen wahrſcheinlichen Sieg. In beiden Diſziplinen leitete Bezirks⸗ ſportwart Stahl zur vollen Zufriedenheit. Bernſtein⸗Siegerplakelten für die Europa⸗Schwimm⸗Meiſterſchaften Zum erſten Male iſt man in einem internatio⸗ nalen Wettbewerb davon abgegangen, die Sie⸗ gerplaketten aus Gold, Silber oder Bronze her⸗ zuſtellen und hat, um die deutſche Note zu be⸗ tonen, für die Europa⸗Schwimm⸗Meiſterſchaf⸗ ten in Magdeburg Siegerplaketten aus Bern⸗ ſtein geſchaffen. Der künſtleriſche Bernſtein⸗ Negativſchnitt wurde in den Werkſtätten der Staatlichen Bernſtein⸗Manufaktur in Königs⸗ berg entworfen 525; W. Rupp(Pforzheim) 600. Die Ergebniſſe Ringen: Bantamgewicht: Glaſer(Mannheim)— Hartfelder(Pforzheim). Nach gleichwerti⸗ gem Standkampf wird der Mannheimer im Bodenkampf überlegen und ſiegt in der zehnten Minute durch doppelten Armzug. Federgewicht: Huſer(Mannheim) gegen Staib(Pforzheim). Der Gaſt geht bald in Führung, die er in der zweiten Hälfte erwei⸗ tert. Nach 9,41 Minuten ſiegt er durch Aufrei⸗ ßer entſcheidend. Leichtgewicht: Rettig(Mannheim) gegen Buchner(Pforzheim). Der Gaſt muß bald in die Unterlage und gerät bei einem ſeitlichen Rückwurf in eine brenzlige Lage. Rettig hat in dem abwechſlungsreichen Treffen auch weiter⸗ hin etwas mehr vom Kampf und wird ver⸗ dienter Punktſieger. Weltergewicht: Walter(Mannheim) gegen Wittmann(Pforzheim). Nach ausgegliche⸗ nem Standkampf wird Walter im wechſelſeiti⸗ gen Bodenkampf klar überlegen. In der 12. Minute wird der Pforzheimer mit Armſchlüſ⸗ ſel in die Brücke gebracht, aus der er ſich nicht mehr befreien kann. Mittelgewicht: Keſtler(Mannh.)— Held (Pforzheim). Der Mannheimer kommt durch mißglückten Schulterſchwung in die Unterlage. Er kontert einen Angriff ſeines Gegners mit Armzug und kehrt in den Stand zurück. Nach zehn Minuten fällt der Pforzheimer einem Untergriff von vorn zum Opfer. Halbſchwergewicht: Hammer(Mannheim) — Hecht(Pforzheim). Hammer reißt ſeinen Gegner gleich zu Boden. Einen Armzug von Hecht kontert der Mannheimer mit Nackenhebel, mit dem er den Gaſt in der zweiten Minute beſiegt. 505 Schwergewicht: Hertlein(Mannheim) — Böhringer(Pforzheim). Nach kurzem Standkampf überſpringt Hertlein eine Stütz⸗ ſchleuder von Böhringer, der platt auf die Schultern fällt. Gewichtheben: Bantamgewicht: Adam(Mannheim) 410; Leſch(Pforzheim) 425. Federgewicht: Huſer(Mannh.) 520; Grötzin⸗ ger(Pforzheim) 405. Leichtgewicht: Merling(Mannh.) 480; Kraus (Pforzheim) 510. Mittelgewicht: Keſtler(Mannheim) 520: F. Rupp(Pforzheim) 530. Halbſchwergewicht: Hammer (Mannheim) Schwergewicht: Kieſer(Mannheim) 585; Hecht(Pforzheim) 565. Geſamtergebnis: Mannheim 3055 Pfund; Pforzheim 3045 Pfund. Schneider(mannheim) leitete den Weitbewerb der Muſterriegen Nach Ablauf der Vorkämpfe im Freiſtil⸗Rin⸗ f wurden die Wettbewerbe der Muſterriegen mit Rundgewichten) durch einen prächtigen Aufmarſch von 300 Athleten eingeleitet. Hie dann Verbandsſportwart Schneider (Mannheim) vorgeführten Maſſenübungen mit ——* unter Muſikbegleitung, liefen ſchwungvoll ab und boten viele feſſelnde Bilder. So wurde dann auch bei Ablauf einzelner Uebungen bereits ſtärkſter Beifall gegeben und am Schluß applaudierte alles ſtürmiſch. Wieder einmal eine feine Werbeaktion für den deut⸗ ſchen Kraftſport. Auf einem oder beſſer geſagt, im Stadion, hätte dieſe Angele⸗ genheit natürlich weitaus ſtärker nachgewirkt. Die Ergebniſſe: Neulingsklaſſe: (Bonn) 378 Punkte, 2. Eiche(Spießen⸗Saar) 374 Punkte, 3. T. u. SpT Fellbach 372 Punkte. Unterſtufe: 1. Stemm⸗ und Ringklub Bergen 419 Punkte, 2. Sportvereinigung Rommelshau⸗ 1. Athletenverein Siegfried Zu den Radweltmeiſterſchaften in 2 Leipzig Der deutſche eichſen Fak Toni Merkens, einer der ausſichtsreichſten Fahrer auf den vom 12. bis 19. Auguſt in fabfoeß zur Austragung ge⸗ langenden Radweltmeiſterſchaften jen 416 Punkte, 3. Gemmrigheim, Verein füt Leibesübungen 398 Punkte. Mittelſtufe: 1. A. K. Germania n. fitach 3 412., 2. T. u. SpV Strümp⸗ elbach 399 Punkte. Oberſtufe: Spartania Eislingen 444 Punkte. Lernle Um die Badiſche Mannſchaftsmeiſterſchaft Der TC Mannheim im Endſpiel In Freiburg ſtanden ſich am Sonntag der dortige Tennis⸗ und Hockeyclub und der TC Mannheim im Vorſchlußſpiel um die Badiſche Tennis⸗Mannſchaftsmeiſterſchaft gegenüber. Die Mannheimer ſiegten nach aus⸗ geglichenen Leiſtungen knapp mit:4 Siegen. U. a. gewann Dr. Buß ſein Einzel ſicher mit :3,:3 gegen den Freiburger Weihe; Ju⸗ niorenmeiſter Hildebrandt II kam gegen Kyncel(Freiburg) zu einem glatten:0⸗, :1⸗Sieg. Auch Kirchgäſſer holte mit:2, :3 gegen Krafft einen Punkt für Mannheim, für das Buß/ Kirchgäſſer und Hilde⸗ brandt/ Fütterer im Doppel die beiden reſtlichen Punkte ſicherſtellten. In der Heraus⸗ forderungsrunde trifft der TC Mannheim jetzt auf den Titelverteidiger 1. T C Pforzheim. Maqꝗlorsꝑært Zur 6. Internationalen Alpenfahrt Nächſt Deutſchland ſtellen England mit 47 und Frankreich mit 19 Fahrzeugen die ſtärkſte Beteilung zur Internationalen Alpen⸗ fahrt 1934. „Von den ſechs Mannſchaften Englands ſei die von der S. S. Cars Ltd. Coventry mit den Fahrern Needham, Gleaſe und genannt, die in der Wertungsgruppe II(Wagen über 2000 bis 3000 gem) ſtartet und hier auf das deutſche Adler⸗Diplomat⸗Team trifft. In der gleichen Klaſſe ſtartet aber auch die Dreier⸗ mannſchaft der Clement Talbot Ltd. London mit den bekannten Fahrern Wisdom, Eaton und Couper. Frankreichs einzige Mannſchaft Wial, Carriere und Ham auf Hotchkiß gehört derſelben Gruppe an. In der Wertungsgruppe III, in der deutſche Mannſchaften durch Wanderer(zweimal), Ad⸗ ler⸗Trumpf und Opel beſonders zahlreich ver⸗ treten ſind, verdient die Nenung der Firma Riley⸗Coventry mit den Fahrern C. Riley, Farrar und Griffiths Beachtung, die zweifellos mit eine der ſtärkſten Konkurrenten um den In⸗ ſent. Alpen⸗Pokal dieſer Gruppe dar⸗ ellt. Frazer Naſh hat die Fahrer Buttler⸗Hender⸗ ſon, Marſhall und Mitchell auf dem 1,5-Liter⸗ Frazer⸗Naſh für die Wertungsgruppe IV ge⸗ meldet und trifft im Kampf um den Interna⸗ tionalen Alpen⸗Pokal auf die Mannſchaften von BMW und Röhr⸗Junior. In der kleinſten Wertungsgruppe, die bis 1100 çem, ſtehen gegenüber drei deutſchen Mannſchafts⸗Nennungen zwei engliſche, und zwar die der Firmen Triumph Company Ltd. (Fahrer: Leverett, Ridley und Hoolbrock) und der Firma Singer und Company Ltd(Fahrer: Richardſon, Langley und Avery). Neuer UsA-Schwimm⸗Rekord Eine ausgezeichnete Schwimmleiſtung voll⸗ brachte die erſt 18jährige Alice Bridges bei den nationalen Frauenmeiſterſchaften in Lake Maranacoot. Die Amerikanerin ſchwamm die 440⸗Mards⸗Rückenſtrecke in der neuen Landesrekordzeit von:10.8 Minuten. Der Weltrekord über 400⸗Meter⸗Rücken, der von Miß Harding gehalten wird, ſteht auf :12.4 Minuten. — ———————— Jahrgang Schon der Haupt Geſchäfte Zeit war nen der m ſächſiſche das Ruhr der ſich de Wälder u das vielg Stadt hin faſt bauml grün geſch denfäden breiten W Die Kuppe dungen de geſtreckte vielgliedri Städte d Schlote vo braun, ro— den Kokere tes, wie ei Zechen die dieſe Bilde der golden Frühlings, fülle des Nun flo und barger als er von dringender aus dem zeug mußt heim an de Bahnhöfen Motorenge Lärm der mobile hör Arbeit. M aber hinter Flur, durch immer da— Saat und! bunt das hellgrün d der reifend der Weizen eine graug der Klee, k gelben Blu eines Flack von der K Dazwiſchen kranz und Die Bau Dort mäht Weizenſchle Linie um chen faßten banden ſie eine emſige ſpiel des auf dem 2 den dort Stoppelacke ihnen die; die Knechte in die Scher überall Fle einen Aug darüber fo Die ſchaf Jahr, dacht ſie die Me Ernte helfe nes Werkes iſt richtig Volk in u geſtaltigen ungeſtraft lange Zeit ſchaft geſtö Fleiß ernäl geſchloſſene und Erträ⸗ beſitzes geb indem er ſatt werder Arme zahl⸗ der Bauer men, dami ſagte ſich d unlösbare Land auch ſehend zu Volksgemei erntenden bäuerlicher ſicherte, di lichen und Preis ſichen für eine N die lebense Er wollte abermals Ernte, abe Rerkens, einer den vom 12. 1Stragung ge⸗ ſchaften n, Verein für a Heidelberg⸗ p Strümp⸗ 444 Punkte. je rſchaft Endſpiel Sonntag der yoelub und chlußſpiel um tsmeiſterſchaft ten nach aus⸗ t:4 Siegen. zel ſicher mit Veihe; Ju⸗ I kam gegen glatten:0⸗, holte mit:2, r Mannheim, ind Hilde⸗ ldie beiden der Heraus⸗ annheim jetzt forzheim. onalen „ land mit 47 hrzeugen die nalen Alpen⸗ glands ſei —— mit— genannt, Wagen über hier auf das ifft. In der die Dreier⸗ Ltd. London sdom, Eaton Mannſchaft tchkiß gehört der deutſche veimal), Ad⸗ zahlreich ver⸗ der Firma n C. Riley, ie zweifellos um den In⸗ Gruppe dar⸗ ttler⸗Hender⸗ em 1,5⸗Liter⸗ uppe IV ge⸗ den Interna⸗ nſchaften von ppe, die bis ei deutſchen igliſche, und ompany Ltd. olbrock) und Ltd(Fahrer: Rekord eiſtung voll⸗ Bridges rrſchaften in ein ſchwamm e in dei .8 Minuten. Rücken, der d, ſteht auf Städte 3 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Donnerstag, 2. Auguſt 1934. Zahrgang 4— A Nr. 350— Seite 11 Flug über erntendes Land Schon oft hatte er dieſen Flug gemacht, von der Hauptſtadt des Reiches in das Ruhrrevier. Geſchäfte rieſen ihn hierhin und dorthin, die Zeit war knapp, er flog. Ueber die weiten Ebe⸗ nen der märkiſchen Landſchaft, über das nieder⸗ ſächſiſche Gebiet, und hinter Weſtfalen kam dann das Ruhrland. Es war ein ſtetiger Wechſel, der ſich dem ſchnellen Wanderer der Luft bol: Wälder und Seen in der Mark, nachdem man das vielgliedrige Dächergewirr der großen Stadt hinter ſich gelaſſen hatte; weite Ebenen, faſt baumlos, aber bunt die braun und gelb und grün geſchachtelte Feldflur; wie glitzernde Sei⸗ denfäden im Gewebe die Flüſſe und Bäche, in breiten Windungen Elbe, Weſer, Ems, Ruhr, Die Kuppen des Harzes ſern linksab, die Run⸗ dungen des Süntels und Deiſters, die lang⸗ geſtreckte Kette des Teutoburger Waldes, das vielgliedrige Sauerland mit dem Haarſtrang; dazwiſchen und Dörfer, rauchende Schlote von Fabriken und Ziegeleien, ſchwarz, braun, rot und weiß drang der Qualm aus den Kolereien und Hochöfen des Induſtriegebie⸗ tes, wie ein hinaufgrüßender Arm ſtreckten die Zechen die Fördertürme in die Luft, Er hatte dieſe Bilder im weißen Schnee geſehen und in der goldenen Reife des Sommers, im zarten Frühlingsgrün und in der leuchtenden Farben⸗ fülle des Herbſtes. Nun flog er, da ſie unten die Ernte mähten und bargen. Die Stadt war gerade erſt erwacht, als er vom Tempelhofer Felde ſich erhob. Ein dringender Anruf der Werksleitung hatte ihn aus dem Bette geholt, mit dem Gonderflug⸗ eug mußte er ſofort auf den Weg nach Mül⸗ heim an der Ruhr. Die Menſchen eilten zu den Bahnhöfen, zu den Halteſtellen. Wäre das Motorengeräuſch nicht, man würde wohl den Lärm der Stadtbahn und das Hupen der Auto⸗ mobile hören. Alles ſtrebte zur Innenſtadt, zur Arbeit. Morgennebel verhüllten das Havelland, aber hinter der Elbe wurde die Sicht klar. Die Flur, durch die Schläge ordentlich geteilt, zeigte immer das freundliche Bild des Brettſpiels. Saat und Reifſe wechſelten die Farben aus, Wie bunt das war! Dunkelgrün die Kartoffeläcker, hellgrün die Rübenfelder, in gelblichem Grün der reifende Hafer, gelb der Roggen, roſtbraun der Weizen, die Stoppelfelder der Gerſte hatten eine— 0 Färbung; rot oder weiß blühen⸗ der Klee, das leuchtete richtig, ſo wie auch die gelben Blumen des Rapſes oder gar das Blau eines Flachsſchlages; doch dieſes Blau war die von der Kornblume überwucherte Roggenſaat Dazwiſchen hingewürfelt Dörfer im Gärten⸗ kranz und Einzelhöfe im bergenden Obſtgarten. Die Bauern aber waren ſchon auf den Aeckern. Dort mähte einer mit blinkender Senſe den Weizenſchlag an, drüben zog die Mähmaſchine Linie um Linie neben den Roggenſchlag. Mäd⸗ chen faßten die vom Ableger fallenden Garben, banden ſie und ſtellten ſie zu Gaſten auf,. An eine emſige Windmühle erinnerte das Flügel⸗ ſpiel des Selbſtbinders. Wie die Bleiſoldaten auf dem Tiſche, in gemeſſener Ordnung, ſtan⸗ den dort unten die Getreidekocken auf dem Stoppelacker. Am Mittag, wen die Sonne aus ihnen die Feuchte der Nacht vertrieben, würden die Knechte kommen und die trockenen Garben in die Scheuer fahren. Ueberall, überall Arbeit, überall Fleiß und Schweiß, aber doch auch noch einen Augenblick Zeit, winkend die Hand zum darüber forteilenden Flugzeug zu heben. Die ſchaffen nun das Brot für das kommende Jahr, dachte der Reiſende, bei dir daheim haben ſie die Maſchinen gebaut, die ihnen bei der Ernte helfen. Dafür bekommt der Arbeiter dei⸗ nes Werkes nun ſein Eſſen auf den Tiſch. Das iſt richtig ſo und gute Ordnung, es lebt das Volk in untrennbarer Verkettung ſeiner viel⸗ geſtaltigen Schickſale. Solche weiſe Regelung ungeſtraft nicht verletzbaren Geſetzes iſt doch lange Zeit durch falſche Grundſätze der Wirt⸗ ſchaft geſtört worden. Dieſer Bauern Sorge und Fleiß ernährt uns alle, die im Staat zuſammen⸗ geſchloſſene Gemeinſchaft muß ihm die Sicherheit und Erträglichkeit der Arbeit und des Boden⸗ beſitzes geben, damit er ſeine Pflicht tun kann, indem er Brot gibt, genug Brot, damit wir alle ſatt werden, und zu einem Preiſe, den auch der Arme zahlen kann. Brot müſſen ſte alle haben, der Bauer muß aber auch ſeinen Lohn bekom⸗ men, damit er es bauen kann. Das Brot, ſo ſagte ſich der Reiſende, iſt das beſte Mittel, die unlösbare Verbundenheit zwiſchen Stadt und Land auch dem Blindeſten und Verſtockteſten ſehend zu machen, iſt das heilige Zeichen der Volksgemeinſchaft. Ex begriff, angeſichts des erntenden Bauernvolkes die ſinnvolle Tiefe bäuerlicher Geſetzgebung, die den Hofbeſitz ſicherte, die dem Landmann einen auskömm⸗ lichen und dem Städter einen erſchwinglichen Preis ſicherte, die Vorräte zu ſammeln vorſchrieb für eine Notzeit. Aus bäuerlicher Hand wuchs die lebenserhaltende Nahrung. Er wollte ſich, aus ſeinen Sinnen aufwachend, abermals erfreuen an der Geſchäftigkeit det Ernte, aber er war ſchon dem bunten Lande Die Mutter und Frau ganz beſonders. bezüglich entflogen, und da unten rauchten die Zechen von Bochum, Gelſenkirchen und Wanne⸗Eickel Nur einen Augenblick ſchloß er unwillig die Augen. Auch das war Ernte, auch hier wurde aus der Saat geſchürft für alle. Hier war auch ſeine Arbeit, ſein Feld, ſein Acker, die Kohlen⸗ halden waren Schober, von denen alle zehren mußten. Auch der Sinn der volkswirtſchaftlichen Geſetze war mit dem Verſtande allein nicht zu löſen, das mannigfache Getriebe der Wirtſchaft brauchte auch des liebenden Herzblutes als Treibſtoff: der Liebe zu allem deutſchen Volke. Gebt Freiſtellen für die Opfer der Arbeit In allen Gauen Deutſchlands werden ſeit über Jahresfriſt für alte Kämpfer der SA, für notleidende Volksgenoſſen, für Kinder aus den Induſtriegebieten von pflichterfüllten Menſchen Freiſtellen für einen Erholungsurlaub bereit⸗ geſtellt. Es iſt dieſe Tatſache ein Beweis für das wieder lebendig gewordene ſoziale Empfin⸗ den und für das ſtete Wachstum der Volksge⸗ meinſchaft. An eine beſonders von der Not der Zeit betroffene Schicht unſeres Volkes wurde bisher aber wenig gedacht; es ſind die Arbeits⸗ opfer, die Sozialrentner, die Invaliden vom Schlachtfeld des Kampfes ums tägliche Brot. Es wäre nicht im Sinne des Führers, wenn man dieſe Aermſten der Armen vergeſſen würde. Es gibt wohl kaum einen Teil des deutſchen Volkes, der nicht ſo ſchwer und nachhaltig un⸗ ter der Unbill der Nachkriegszeit gelitten hat, wie die im Geſamtverband deutſcher Arbeits⸗ opfer nach dem Willen Adolf Hitlers zuſam⸗ mengefaßten Volksgenoſſen. Vieles wurde ſchon für dieſe Armen geleiſtet; Gewaltiges bleibt noch zu tun übrig. Es iſt heute noch nicht mög⸗ lich, den Rentenraub der Notverordnungen gutzumachen, Es iſt ſchon eine gewaltige Lei⸗ ſtung der Regierung Adolf Hitlers, die Sozial⸗ verſicherung aus dem Zuſammenbruch in letz⸗ ter Minute gerettet und ſoweit wieder auf eine geſunde Grundlage geſtellt zu haben, daß eine Weiterzahlung der ſozialen Leiſtungen gewähr⸗ leiſtet iſt. Der Zweck dieſer Zeilen iſt der, da⸗ bei mitzuhelfen, den Arbeitsopfern das zu geben, was ſie von der kargen Rente ſich nie werden leiſten können, nämlich einige ſchöne Urlaubstage. Millionen fleißiger Menſchen in unſerem Volke haben noch nie ausſpannen kön⸗ nen und kennen ſoviel wie gar nichts von ihrer ſchönen deutſchen Heimat. Es iſt deshalb un⸗ ſere Aufgabe und die Ehrenpflicht aller derjeni⸗ gen, die dazu in der Lage ſind, für die Aermſten der Armen ein kleines Opfer zu bringen und durch Hergabe einer Freiſtelle, ſei es in einem Gaſthof oder bei ſonſt geeigneten Verhältniſſen unſern Arbeitsopferkameraden einige Tage der Ruhe und Erholung und der körperlichen und ſeeliſchen Geſundung zu geben. Wir bitten alle autherzigen Menſchen und in Stadt und Land, alle Volks en, die da⸗ zu in der Lage ſind, uns Freiſtchlen zu melden und mitzuteilen wie lange ein armer, alter Volksgenoſſe bei ihnen ausruhen kann. Das Gefühl erfüllter Pflicht und des Dienſtes in der Volksgemeinſchaft wird dieſen opferbereiten Volksgenoſſen Lohn und Dank zugleich ſein. Wir hoffen, daß auch in unſerem Bezirke, wie an anderen Orten ein Wetteifern einſetzt, im Sinne unſexres Führers Kraft und Freude zu ſpenden. 5 Meller, Kreis⸗Verbandsführer der Arbeitsopfer Mannheim. Geſamtverband Deutſcher Arbeitsopfer in der Deutſchen Arbeitsfront, Kreisverbandsführung Mannheim, P 4, 5. Die Tonfilmvorführung der Gaufilmſtelle Baden im Verein mit der NSGe„Kraft durch Freude“ Kraft durch Freude— das iſt das ſiegende Wort des neuen Staates. Wer arbeitet, ſoll auch Freude haben. Lebensfreude nur weniger Stunden gibt Freude zur Arbeit, bringt Kraft für Freude. Die Freude ſoll im neuen Staat nicht mehr dem Reichen vorbehalten ſein, der die Theater, Konzertſäle und Filmpaläſte ge⸗ füllt hat. Die Freude ſoll durch Adolf Hitler in das Haus der ärmſten Volksgenoſſen, den ſchaffenden Bauern, des werkenden Arbeiters einziehen. Aber auch die Frau des Arbeiters und Bauern ſoll teilhaben an dieſer Wn Sie iſ in der Familie die unermüdlich ſorgende Schwerarbeiterin. Kein Staat der Welt arbeitet ſo fieberhaft daran, neben Arbeit und Brot der ſchaffenden und ringenden Volksſchicht Freude zu bringen, wie das neue Reich Adolf Hitlers. So wurden im vergangenen Monat weit über 1000 Vorführungen durch die Gaufilm⸗ ſtelle Baden durchgeführt, welche ſich ganz in den Dienſt der Freizeitgeſtaltung durch das Gauamt„Kraft durch Freude“ ſtellte, In enger Zuſammenarbeit erfaßten die bei⸗ den Dienſtſtellen die Orte. Ja auch kleine, arme Gemeinden im Schwarzwald wurden nicht ver⸗ S Im Sinne der Volksgemeinſchaft waren ie Eintrittspreiſe ſehr niedrig gehalten. Ueberall war der Beſuch trotz Hitze und Ernte⸗ 145 befriedigend. Die Alten und Jungen amen. Nach der Arbeit des Tages, Stunden der Entſpannung. Die heiteren Tonfilme ver⸗ fehlten nicht ihre Wirkung. Es gab viel Freude und ſomit auch Kraft für neues Tun. „So waren die vielen Aufführungen im Jur ein guter Auftakt für einen großzügigen Auf bau derartiger Veranſtaltungen in der kom⸗ menden Zeit. Das ſchaffende Volk der Stirne und Fauſt Gaufilmſtelle dankbar ſein. Brief aus Edingen Rheinfahrt der NS⸗Gemeinſchaft„Kraſt durch Freude“ Auf den Anſchlag an verſchiedenen Stellen der am Sonntag, 2. September 1934, ſtattfindenden Rheinfahrt Nierſtein— St. Goar wird beſonders hingewieſen. Alle Mitglieder der NSBo, DAß und ſonſtigen RS⸗Organiſa⸗ tionen können an dieſer Fahrt teilnehmen Die Koſten betragen.10 RM. für Teilnehmer über zehn Jahren und.50 RM. für Kinder von vier bis zehn Jahren. Die Abfahrt erfolgt vor⸗ ausſichtlich zwiſchen 6 und.30 Uhr in Mann⸗ heim, Hauptbahnhof. Rückkunft nach Mannheim gegen 22 Uhr. Hiermit iſt jedem Volksgenoſſen von Stadt und Land Gelegenheit geboten, für billiges Geld das ſchöne Rheinlan beſich⸗ tigen. Für die Unterhaltung und Stimmung während der Dampferfahrt ſorgt eine Muſik⸗ kapelle, ſo daß mit Beſtimmtheit geſagt werden kann, daß jeder Teilnehmer einige ſchöne Stun⸗ den verleben kann. Anmeldungen für die Teil⸗ nahme an der Fahrt nimmt der Propaganda⸗ wart Reimold bis ſpäteſtens 7. Auguſt ent⸗ gegen. Das Fahrgeld iſt bei der Anmeldung mitzubringen. Pfalz Jäger vor Aus Anlaß des vom 4. bis 6. Auguſt in Pir⸗ maſens ſtattfindenden 8. Verbands⸗ und Wie⸗ derſehenstages der ehem. Jäger werden nach Mitteilung der Reichsbahndirektion Ludwigs⸗ hafen von allen pfälz. Bahnhöfen Sonntags⸗ karten ausgegeben; dieſelben haben eine Gül⸗ —— tigkeit vom 4. Auguſt 0 Uhr bis zum 7. Auguſt 12 Uhr(ſpäteſter Antritt der Rückreiſe). Für die nur am Sonntag an der Wieder⸗ ſehensfeier teilnehmenden Kameraden kann der ZSonderzug des Pfälzerwald⸗Vereins: Neuſtadt ab.44 Uhr, Kaiſerslautern ab.20 Uhr, Pir⸗ maſens an.31 Uhr, benützt werden.(Rückfahrt ab Pirmaſens 19 Uhr.) Von den Anſchlußſta⸗ tionen werden bei rechtzeitiger Anmeldung (bis zum 2. Auguſt) Fahrkarten mit 50 Prozent Ermäßigung ausgegeben. Keine Milch auf Tomaten trinken! Schifferſtadt. Ein zehnjähriges Mäd⸗ chen, das als Ferienkind hier untergebracht war, trank vor dem Schlafengehen nach dem Genuß von Tomaten Milch, ohne daß die Pflegeeltern davon wußten. In der Nacht ſtarb das Kind unter entſetzlichen Schmerzen. Nachbargebiete Ein golden Ringlein aus alter Zeit Trier, 1. Auguſt. Von jungen Leuten iſt dieſer Tage beim Baden im Fluß ein goldener Ring auf dem Grund der Moſel gefunden wor⸗ den, der aus der Römerzeit ſtammt und durch Vermittlung eines Triexrer Juweliers an das Landesmuſeum Trier kam. Der Fingerreif ige einen ſchlichten, goldenen, ziemlich breiten ing mit einem wertvollen Onyxſtein. Der Stein iſt mit einer bildlichen Darſtellung ver⸗ ſehen, die ſehr gut erhalten iſt. In den Onyx iſt ein geflügelter Amor eingraviert, der auf einem Waſſerpferdchen— vorn der Kopf eines gezäunten Pferdes, hinten ein mehrfach gerin⸗ gelter Fiſchſchwanz— reitet. Mit erſtaunlich feiner Technik iſt die Gravur eingearbeitet. Das Flußbett der Moſel hat ſchon viele intereſſanter Münzen und Fingerringe wird der NS⸗Gemeinſchaft und Funde aus römiſcher Zeit namentlich beim Baggern hergegeben. Mehrere beſonders wert⸗ volle Bronzeſtatuen, römiſche Götter darſtellend, ſind beim Baggern geborgen und im Landes⸗ muſeum aufgeſtellt worden. Auch eine. aller Zeiten wurden im Laufe der beiden letzten Jahrzehnte, in denen die Ablieferungspflicht ſolcher Funde geſetzlich durch das ſogenannte Ausgrabungsgeſetz feſtgelegt iſt, auf dem Grund der Moſel gefunden. Von Weſpen überfallen Trier, 30. Juli. Bei Waſſerlieſch an der Moſel war am Samstagnachmittag ein Land⸗ mann mit dem Mähen von Getreide beſchäſtigt. Er hieb mit der Senſe, ohne es zu ahnen, in ein Weſpenneſt. Die gereizten Tiere richteten darauf den Mann derart zu, daß er ſofort ohn⸗ mãchtig zuſammenbrach; ſein ganzer Oberkörper ſchwoll entſetzlich an. Die Familienangehörigen des Bauern, die gleichfalls auf dem Feld arbei⸗ teten und dem Unglücklichen Hilfe bringen woll⸗ ten, konnten ſich erſt nach einiger Zeit an dieſen heranwagen und brachten den übel Zugerich⸗ teten nach Hauſe, wo er lange Zeit in lebens⸗ gefährlichem Zuſtand war. Rur dem Umſtand daß ſofort ein Arzt hinzugezogen werden konnte, verdankte der Landmann ſeine Rettung vor dem ſicheren Tod, da es gelang, durch Injektion von Gegengift das Inſektengift aus der Blutbahn zu verdrängen. Auch Eltville erhält einen Weinbrunnen Für daß große Sommerfeſt:„Eltville am Rhein vor 100 Jahren“ wird der neu erſtan⸗ dene Ziehbrunnen vor dem Elwiller Rathaus in einen Weinbrunnen umgebaut werden, ſo daß am 11. und 12. Auguſt ein würziger Trop⸗ fen Eltviller allen Beſuchern des Sommerfeſtes winkt. Und die Güte des Tropfens wird den —0 Weinbrunnen beſonders berühmt machen. Gaunerin und Dirne— 8 Jahre Zuchtha. „Stuttgart, 1. Auguſt. Die große Ferien⸗ ſtraflammer des Landgerichts verurieille die 43 Jahre alte verwitwete Centa Fiſcher, eine vielfach und ſchwer vorbeſtrafte Dirne und Rückfalldiebin, wegen fortgeſetztem ſchwerem Diebſtahl im Rückfall zu 8 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt und ordnete die Sicherungsverwahrung der Angeklagten nach Verbüßung der Strafe an. Im Mai d. J. war die Angek agte in Pforzheim von einem Poli⸗ zeibeamten überraſcht und feſtgenommen wor⸗ den, als ſie in deſſen Zimmer eindrang und ſtehlen wollte. Zunächſt leugnete ſie hartnäckig. Als man dann aber in ihre Wohnung in Klin⸗ genſtein bei Blaubeuren eine große Zahl ent⸗ wendeter Gegenſtände und Pfandſcheine über den Verſatz geſtohlener Stücke auffand und ihr in Stuttgart nebſt ſonſtigem Beweismaterial vorlegte, bequemte ſie ſich dazu, ihr ganzes Sündenregiſter einzugeſtehen. Es umfaßt gegen 150 Dachkammereinbrüche, die im Laufe der letzten zwei Fahre in Stuttgartt Eßlingen, Ludwigsburg, Ulm, Karlsruhe und Pforzheim zausgeführt worden waren. hatte es die Fiſcher verſtanden, mit Muſiktaſche oder einem Marktnetz ausgeſtattet, die harmloſe, alleinſtehende Frau zu ſpielen, während ſie ins geheim mit Nachſchlüſſeln und Sperrhaken, die ſie immer mit ſich führte, die Kammertüren öffnete und verſchloſſene Schränke aufriß Der Wert der Beute über⸗ ſteigt 3000 RM, davon konnten nur Gegen⸗ ſtände im Wert von etwa 100 RM wieder bei⸗ geſchafft werden. Da die Sicherungsverwah⸗ rung angeordnet wurde, iſt die Allgemeinheit nun vorausſichtlich für immer vor diefer ge⸗ meingefährlichen Berufseinbrecherin ſicher. Wie wird das Wetter? Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienſtſtelle Frankfurt Vom Ozean her iſt ein neuer, kräftiger Tief⸗ druckwirbel erſchienen, der heute im nordweſt⸗ licher Richtung weiter wandert. Er führt ein 1 mit ſich, das uns vorausſichtlich noch im Laufe des Donnerstag erreichen wird. Die Ausſichten für Aanig Wechſelnd be⸗ wölkt, mit noch vereinzelten Njederſchlägen, bei meiſt weſtlichen Winden, Temperaturen wenig geändert. ... und für Samstag: Noch unbeſtändiges, aber nicht unfreundliches Wetter. Witterungsvorausſage für die Zeit vom 1. bis 10. Auguſt 1934 (Ausgegeben von der Staatlichen Forſchungs⸗ telle für langfriſtige Witterungsvorherſagen, Frankfurt a. M./ Rödelheim, am 31. Juli abds.) Das Wetter wird in den nächſten Tagen, be⸗ ſonders im Weſten und Nordweſten, leicht un⸗ beſtändig und zu gewittrigen Niederſchlägen geneigt, im ganzen jedoch ziemlich freundlich. Etwa vom Wochenende an wird vorwiegend ſchönes und warmes, wenn auch nicht ganz ſtörungsfreies Weiter herrſchen. Die Tempera⸗ tur wird im Durchſchnitt über dem Regelwert liegen. Die Geſamtſonnenſcheindauer wird in dem zehntägigen Zeitabſchnitt meiſtenorts ſech⸗ zig Stunden überſchreiten. Poraemsòſe au Shelſ.anlslelſen dos Kortenmoteriol, welches auf Wunsch obgegeben wird, es wird lhnen wertvolle Dienste leisten. Uber 150 Tourenkorten, Vorschlöge zu Jages- und Wochenendfahrten,- 85 Stadtkorten för olle größeren Städte- und 20 Sfraßenkorten für alle deutschen Gebietsteile- sind bisher erschienen. oE volIKGMMINE KuNOEN DMNSTTF Die Ausgabe der Kkorten erfolgt an den Tank⸗ rellen, die durch ein snerl-Reise- 5 dienstploło: lKenntlich ge⸗ macht sind. ————— Dabei einer. „Hakenkreuzbanner“ 43 Abendausgabe— Donnerstag, 2. Auguſt 1934 4 0VSSr—— REIMHARRN 27. Fortſetzung „Weißt du, was die Leute ſagen?“ ziſchte Joſi René zu.„Daß Ableggen die Thea am Rhyn—“ „Laß die Leute reden. Ich möchte lieber ien Joſi zwinkerte mit den Augen.„Das plagt dich, he? Daß ich den Ableggen führén will. Vierhundert Franken, heißt's, kriegen die Leute von Chamonix für den Peétéretgrat.“ „Seit wann biſt du geldgierig?“ „Freutmich, daßduſogut von deinem alten Joſi denkſt. Nein, das iſt's nicht. Aber ein Süpplein will ich dem Ableggen einbrocken, ein Süpplein, an dem er ſich die Finger verbrennen wird. Ganz klein will ich ihn ſehen, jammernd, frie⸗ rend, zitternd— ſo ein wenig langſam am Spieß röſten.“ Er beugte ſich vertraulich vor. „Weißt du, unter der Stelle, wo die Wand an⸗ ſetzt, iſt ein ſchöner, breiter Vorſprung, der nur durch Abſeilen zu erreichen iſt. Dort müſſe man hinab, werd' ich ihm vorſchwätzen. Und wenn er unten iſt, werd' ich tun, als ſei mir das Seil entglitten. Dann ſteht er auf der Plattform und ich hoch oben. Und jetzt beginnt der alte Joſi zu predigen: daß er ein ſchlechter Cheib iſt, ein Weiberſchmöcker, grob und gegen unſer Vreneli, daß er unſer Revier halb kaputt ge⸗ macht hat. Er muß mich anhören, denn er kann nicht hinauf.“ „Joſi, das iſt Narretei. Wenn ihm was ge⸗ ſchieht!“ „Die Plattform iſt ſo breit, daß ein halbes Dutzend dort liegen kann. Wenn ich ihm meine Moralpauke gehalten habe, dann ſage ich ihm, er ſolle warten, ich hole Hilfe. Das tu ich auch. Am nächſten Morgen ſende ich Bergführer hinauf, die ziehen ihn empor. So iſt's und ſo mach' ich'!“ „Du tuſt es nicht. Es iſt ein Lausbuben⸗ ſtücklein. Ich werde Ableggen warnen.“ Der Alte ſah betrübt drein.„Wenn man ein⸗ mal einen Spaß machen will—“ „Du haſt zu viel getrunken. Morgen wirſt du vernünftiger ſein. Ein für allemal: ich erlaube es nicht. Führ' Ableggen zu der Stelle, mir iſt's gleich. Ich bin um dieſe Zeit ſchon in Innerafrika—“ Sie wurden durch grelles Trompetenge⸗ ſchmetter unterbrochen. Der Tanz brach ab, das Podium leerte ſich, und alles drängte nach einer Stelle, wo ein hohes, durch Tücher ver⸗ hülltes Gebilde ſtand. Das war die Talſtation der Röhrenleitung, hier ſtand auch der mäch⸗ tige Granitblock, der als Grundſtein des gro⸗ ßen Bades gedacht war. Die Tücher wurden entfernt, ein ſchmuckes, kleines Gebäude in der Form eines antiken Tempelchens zeigte ſich. Mwonne kam vom Tanz zurück.„Biſt du mir böſe, daß ich dich ſo allein gelaſſen habe?“ „Was denkſt du! Sollteſt du dich langweilen, weil ich nicht tanze?“ „Ich denke, nach dem feierlichen Akt gehen wir. Es gibt noch viel zu packen und zu ordnen.“ „Mir iſt's recht. Aber Monſieur Simon wird weniger zufrieden ſein.“ „Laß ihn ſich unterhalten. Er kann morgen im Flugzeug ausſchlafen, da doch du pilo⸗ tieren willſt.“ „Still! Jetzt geht's los!“ Um das Brunnenhäuslein hatte ſich ein wei⸗ ter Halbkreis gebildet. Die Vertreter der Re⸗ gierung, Vereine mit Fahnen, die Muſik, an bevorzugter Stelle Oberſt am Rhyn mit ſeiner Tochter. René ſuchte Verena, aber in dem Ge⸗ wühl fand er ſie nicht. Ableggen betrat eine kleine Rednerbühne; mit der Linken ſtützte er ſich auf das Pult, die Rechte ruhte ſcheinbar abſichtslos auf einem aus der Wand ragenden ſtählernen Hebel. Das war als Schlußpunkt der Anſprache gedacht: ein Ruck mit der Hand, und das Brauſen der in ein Marmorbecken flutenden Waſſer eröff⸗ nete für Iſenfluh eine neue Zeit. Rens ver⸗ ſtand die Erregung, mit welcher der Mann dort oben zu kämpfen hatte. Blitzſchnell zog an ihm vorbei, was er von dem Leben Hans Ableggens wußte. Es war erſtaunlicher Fleiß und rückſichtsloſe Tüchtigkeit. Klein hatte er begonnen, mit ſeiner Schweſter den väterlichen Beſitz geführt. Langſam hatte er die Hände geſtreckt: ein Geſchäft zuerſt— es ging nicht recht. Dann ein Strandbad am Aegertenſee, in den die ſchwarzen Waſſer mündeten. Das war die Unternehmung geweſen, mit welcher ſich für Ableggen der Name Liſa Amann ver⸗ band. Aber es hatte ihm nicht genügt. Er hatte Liſa beiſeite geſchoben wie eine überflüſſige Schachfigur und durch Verena das Geld der Stettlers zum Beginn des größeren Werkes erzwungen. Das war nun fertig. Aber dann? Eiskalt überlief es René: im verlorenen Tal war der Schlüſſel zum Gold der Berge und— unweit von Ableggen ſaß Fräulein Thea am Rhyn. Wie würde das enden? Ableggen hob die Hand, um Stille zu be⸗ ſchwören. Das Murmeln und Tuſcheln legte üch. ſ DOUι Dον ◻ιφο — — UNDο LIEBE Aber die Stille kam nicht. Dumpfe Schritte dröhnten von der Weſtecke des Feſtplatzes, takt⸗ mäßig und hart wie beim Marſchieren einer Schar von Soldaten. Pvonne, René und Joſi waren auf die Bänke geſtiegen, nun ſahen ſie über die Köpfe der Menge hinweg auf die Straße, welche fahnen⸗ überwallt hierherführte. „Wie ſchön, wie farbenprächtig!“ ſtaunte Mvonne.„So etwas ſieht man bei uns in Frankreich nicht.“ Wirklich, dort kamen Sol⸗ daten, aber ſie ſchienen aus einer fernen Ver⸗ gangenheit geradewegs in die Gegenwart hin⸗ einſpaziert zu ſein. Ueber weißen Leinenhoſen und roten Waffen⸗ röcken, die boͤm Bandelier durchkreuzt waren, ragten gewaltige Bärenmützen auf ſonnver⸗ brannten, arbeitsherben Geſichtern. Voran wehte eine Fahne, ein Mann ſchlug auf einer großen, faßähnlichen Rührtrommel ſchwer rollenden Takt. „Die Garde von Unterbergen!“ rauſchte es durch die Menge. Zur Zeit Napoleons war das geweſen. Da waren die Männer dieſer Täler als Söldner des Königs von Neapel in den heißen Süden gewandert und hatten oft für fremde Sach' ihr Leben gelaſſen. Von Ahn zu Ahn hatten ſich Uniformen und Bärenmützen erhalten, und an einem Tag des Jahres wurden ſie angelegt, am Segenſonntag, wenn das Bergvolk hinter dem Prieſter ſchritt, der die junge Erde dem Schutz Gottes empfahl. Die Leute von Unterbergen hatten das uralte Wehrkleid angelegt, in Reih' und Glied marſchierten ſie in den Feſtplatz ein, ſchweigend, nur vom dumpfen Dröhnen der Trommel geleitet. Hans Ableggen ſah erſtaunt drein— die Be⸗ teiligung der Garde von Unterbergen ſtand nicht auf dem Programm. Immerhin, ſie war begrüßenswert, ſie gab eine neue, aparte Note in das reiche Bild der feierlichen Stunde. Er verließ das Rednerpult, ging den Gar⸗ diſten entgegen und ſtreckte ihrem Führer, dem Ruedi Boß, begrüßend die Hände entgegen. Der Bauer tat, als ſähe er dieſe Bewegung nicht. An Ableggen vorbei, führte er ſeine Leute vor das Quellhaus, hieß ſie mit ſcharfen Kommandoworten zu einem Viereck zuſammen⸗ treten. Gewehrkolben donnerten auf die Erde, die Verſchlüſſe raſſelten. Und dann beſtieg Ruedi Boß das Rednerpult. Er ſprach nicht ſo ſchön, ſo glatt und ſo feierlich, wie heute eigentlich von dieſer Stelle aus geſprochen wer⸗ den ſollte. Er hielt überhaupt keine Rede, er warf nur Worte wie Steinklötze in die Menge, aber ſie fielen ſo hart und ungetüm nieder, daß die Feſtfreude aufſpritzte wie zerwühlte Waſſer⸗ oberfläche, in tauſend Tropfen zerſtob und vom barſchen Firnwind, der plötzlich aus Unter⸗ bergen blies, verſtäubt wurde. Ruedi Boß ſagte, daß vor kurzem ein Wun⸗ der geſchehen ſei, daß der verſiegte Born vom heiligen Wald wieder zu rinnen begonnen habe und die ganze Nacht hindurch gefloſſen ſei. Ein Wunder ſei es wirklich geweſen, ohn' jeden Aberglauben, dieweil es ein Werk der Men⸗ ſchenliebe geweſen ſei—„und iſt das heutzutag kein Wunder?“ Er hielt inne, ſeine harten Falkenaugen ſchienen in der Menge jemand zu ſuchen. Dann fuhr er fort:„Wir wiſſen, daß wohlmeinende Leut' uns einen Fingerzeig ge⸗ geben haben, warum unſer Quell verſchwunden iſt. Haben's verſtanden, danken dafür und wol⸗ len keine Namen nennen. Sind anderntags ihrer etlich' von Unterbergen zur Brunnſtube im Eiſental gegangen, haben daran herum⸗ gepröbelt, indes andere ob Unterbergen beim trockenen Spalt an der roten Fluh gelauert haben. Iſt das Waſſer wieder gefloſſen. Herr Ableggen!“ rief er laut.„Euer Brunnen iſt das Waſſer vom heiligen Wald. Ihr habt unſer Blut abgezapft, um daraus Fränklein zu prä⸗ gen. Wir alle wollen gerne glauben, daß Ihr's nicht gewußt habt. Bösmeinend ſeid Ihr nicht geweſen. Aber es iſt nun einmal ſo, Hans Ableggen, und nicht anders! Euer Waſſer iſt der Quell, der den heiligen Wald feuchtet, daß er leben mag und Unterbergen vor den Lauen ſchützt. Ihr wollt hier den Heilbrunnen für fremde Leut' eröffnen. Wär ſonſt recht, nichts dawider zu ſagen— kommt Geld ins Tal, und wir alle haben's nötig. Aber“, ein unerbitt⸗ liches Lächeln ging über ſeine ſcharfen Züge, „wird nicht gehen, mein' ſchier, iſt unmöglich.“ Er hieb mit der Fauſt gegen den Hebel, daß er klirrend umſprang. Das war dieſelbe Hand⸗ lung, die Ableggen mit viel Feierlichkeit und nach großer Anſprache hatte begehen wollen. Der Riegel war umgelegt, aber im Brunn⸗ häuslein blieb es ſtill. Wieder lächelte Boß. „In Unterbergen rauſcht der Dorfbrunnen, und die heiligen Bäume trinken. Im Eiſental ſitzen zwanzig Männer und hüten den Quell, damit er ſo fließe, wie ihm Gottvater den Weg gewieſen hat. Und ſo hab' ich geſchloſſen und bitt' um Vergebung, daß wir ſo grob ge⸗ kommen ſind.“ Er wollte vom Pult herabſteigen. Ableggen ſtieß gegen ihn los, mohnrot im Geſicht, die ge⸗ ballten Fäuſte vor der Bruſt, zitternd.„Ich hab' die Konzeſſion von der Regierung, von der kantonalen Forſtbehörde, der Quell iſt mein—“ „Halt, Mann!“ hob ihm der Boß den Arm entgegen.„Der Quell iſt nicht Euer. Wir haben uns gut umgetan und wiſſen, was im Grundbuch ſteht. Auf den Namen der Verena Stettler iſt der Quell eingetragen.“ „Das iſt das gleiche und kümmert Euch nicht.“ „Wollen ſehen.“ Der Boß reckt ſeine gewal⸗ tige Geſtalt auf und rief in die Menge. „Vreneli Stettler, tritt herfür, damit du ſprichſt auf dieſer Landsgemeinde. Der Quell iſt dein— iſt's ſo?“(Fortſetzung folg! --————————————————————————————— Rampt um das Dach der Welt Es gibt kaum ein anderes Land, das ſo weltfern liegt, und aus dem ſo ſpärliche Nach⸗ richten dringen, wie aus Chineſiſch⸗Turkeſtan und aus dem angrenzenden Tibet, wo ſich einſt, der Ueberlieferxung nach, das Dach der Welt über die Erde wölbte. Es führen keine Eiſenbahnen dahin, und wenn ſich abenteuerluſtige Fremde, oder Forſcher wie Sven Hedin, dahin verirren, ſo finden ſie nur ſchwer den 10 in die Zivi⸗ liſation zurück. Es gilt die endloſen Oeden der Wüſte Gobi zu durchqueren, in der, wenn der Sturm tobt, drohende Geiſterſtimmen flü⸗ ſtern. Die Wiſſenſchaftler erklären dieſes un⸗ heimliche Raunen und Sprechen durch das An⸗ einanderprallen von feinſten Sandkörnern, aber die eingeborenen Mohammedaner ſind feſt da⸗ von überzeugt, daß dort die böſen Djins aus „Tauſend und einer Nacht“ ihr Palaver ab⸗ und ſich nicht durch neugierige Menſchen tören laſſen wollen. Im Süden und Südoſten erhebt ſich hoch in den Himmel die gewaltige Kette des Gebirges, dort hauſen in hehrer Ein⸗ ſamkeit die Gottheiten und wehren jedem Vor⸗ witzigen den Zutritt. Unter dem Sande be⸗ graben liegen die Ruinen von uralten Städten, in den Gewölben mancher unzugänglicher Klö⸗ ſter ſollen ſich Bibliotheken gefüllt mit Perga⸗ menten befinden, deren Erforſchung der Menſch⸗ heit über vergeſſene Geheimniſſe geben würde. Chineſiſch⸗Turkeſtan, d. h. die äußerſte weſt⸗ liche Provinz Sinkiang, iſt das erſte Kolonial⸗ land Chinas, es iſt zu etwa 80 Prozent von Mohammedanern, von Turki, Tanganen und Kaſaken(nicht Koſaken) bevölkert, die ſich als eingeſeſſene Einwohner fühlen und die Herr⸗ ſchaft der chineſiſchen Gouverneure nur unwillig ertragen. Bereits in den ſechziger und ſieb⸗ iger Jahren des vorigen Jahrhunderts hatten ie ſich gegen empört und es gelang ihnen, ihr eigenes Emirat unter einem ge⸗ wiſſen Jakub⸗Beg zu gründen. Erſt aiß ſchwe⸗ ren Kämpfen konnten die Mandſchukaiſer ihre Herrſchaft wieder herſtellen. Seit nun in China der Zerfall fortſchreitet, befindet ſich Sinkiang in hellem Aufruhr. Die Stadt Urumtſchi wurde belagert und geſtürmt, in Kaſchgar brach Blut⸗ vergießen aus, ein engliſcher Konſulatsbeamter wurde ermordet und die ſtändigen Fehden nehmen kein Ende. „Die Vorgänge in Chineſiſch⸗Turkeſtan ver⸗ lieren ihre lokale Bedeutung, wenn man nach den forſcht und die Frage fliche von wem die Aufſtändiſchen ſach vortreffliche Bewaffnung beziehen. Hauptſächlich ſind es engliſche Gewehre, die aus Kaſchmir und Afgha⸗ niſtan eingeſchmuggelt werden, dabei muß man in Betracht daß ein Waffenſchmuggel in größerem aßſtabe nicht möglich wäre, ohne daß der„Intelligence Service“ ſeine Hand da⸗ bei im Spiele hätte. Dieſer Hinweis dürfte um ſo ſtichhaltiger ſein, da ja auch die Anhän⸗ gar des verſtorbenen Dalai Lama im benach⸗ arten Tibet von England bewaffnet wurden. Franzöſiſche Auskauſchſchülerinnen beſuchen die Reichshauptſtadt Franzöſiſche Austauſchſchülerinnen, die ſeit mehreren Wochen in Dresden weilen, trafen mit ihren Dresdner vor dem ameradinnen in der Reichshauptſtadt ein. Unſer Bild zeigt ſie Begasbrunnen am Berliner Schloß Von E. von ungern⸗Sternberg Jedoch werden bei den Aufſtändiſchen auch ſowjetruſſiſche Waffen gefunden. Die Sowjet⸗ ruſſen beſitzen in Chineſiſch⸗Turkeſtan einen Ab⸗ fatzmarkt für ihre billigen Induſtrie⸗ und Tex⸗ tilprodukte, und ſchließlich berührt auch die Turk⸗Sib⸗Bahn in einer Entfernung von 20⁰ bis 300 Kilometer das Aufſtandsgebiet. Dort wird ein unterirdiſches Spiel getrieben, in dem Sowjetrußland, England, Japan und Ehina die Hauptpartner ſind. Im Südweſtzipfel und in den an Tibet grenzenden Landſtrichen, über⸗ wiegt zweifelsohne der britiſche Einfluß, der nördliche Teil aber ſteht unter ſowjetruſſiſchem Druck. Im Kreml aber beſchuldigt man wie⸗ der Japan, die Aufſftände zu organiſieren, um bei ſeinen panaſiatiſchen Plänen auch im We⸗ ſten des Kontinents eine Baſis zu beſitzen. Da⸗ mit mag auch im Zuſammenhan ſtehen, daß Japan erſt vor etwa einem Jahr diplomatiſche Beziehungen mit Afghaniſtan an⸗ geknüpft hat und einen Geſandten nach Kabul ernannt hat. Dem Reiche Nadir⸗Khans als Grenzland mit Indien und mit den entlegenen Oſtprovinzen Rußlands fällt unter dieſem Ge⸗ ſichtspunkte keine unbedeutende Rolle zu. Es mag auch vermerkt werden, daß kürzlich ein Großſohn Abdul⸗Hamids, der ſich lange in Tokio aufgehalten und mit den dorti⸗ en Regierungskreiſen Fühlung genommen atte, in Chineſiſch⸗Oſt⸗Turkeſtan auftauchte und zum Emir ausgerufen werden wollte. Es ſollte ihm augenſcheinlich eine ähnliche Rolle zuge⸗ teilt werden, wie ſie Kaiſer Puji in der Man⸗ dſchurei ſpielt. Was ſagt Rußland zu dieſen Ereigniſſen? Die amtliche„Isveſtija“ ſieht in ihnen ein Spiel Japans und eine Bedrohung der Sowjetmacht. Nicht mit Unrecht! Chineſiſch⸗Turkeſtan war bisher eine offene Pforte für die kommuniſtiſche Propaganda, die ohne mögliche Kontrolle nach Indien und Tibet hinüberreichte Die unſliſchen Schüler auf der Moskauer kommuniſtiſchen Propaganda⸗Hochſchule fanden von dort aus leichten Eingang in die ihnen ſonſt verſchloſſe⸗ nen Türen. Sie konnten als buddhiſtiſche oder lamaiſtiſche Pilger, oder als Händler auf den entlegenen Karawanenſtraßen in die verborgen⸗ ſten Winkel dringen. Das Intereſſe Rußlands an Chineſiſch⸗Tur⸗ keſtan reicht weit zurück. 1904, ehe noch von der Trippleentente die Rede war und Petersburg in England, als dem Verbündeten Japans, einen Gegner ſah, hatte die Zarenregierung, wie aus jetzt veröffentlichten Geheimdokumenten er: ſichtlich wird, den Austauſch der Mandſchurei dont Chineſiſch⸗Oſt⸗Turkeſtan angeboten. Von dort aus konnte Indien bedroht werden. Da⸗ mals machte Japan, als Bundesgenoſſe Eng⸗ lands, einen Strich durch die ruſſiſche Rechnung, der ruſſiſch⸗japaniſche Krieg brach aus und en⸗ dete mit der Niederlage Rußlands Heute wird dieſer Strich noch dicker gezogen! Was wird die Sowjetunion tun? Wie ein finſterer Schatten liegt das Rieſenreich hinter den Grenzen der bürgerlichen europäiſchen Welt, durch unüber⸗ brückbare ſeeliſche Schranken von ihr geſchieden, trotz der diplomatiſchen Erfolge Litwinows, und dennoch ſchickſalshaft mit ihr verbunden. Kaſchgar, Jarkand, Urumtſchi uſw. ſind wich⸗ tige Punkte, in denen britiſche, ſowjetruſſiſche und japaniſche Konſuln und Agenten um Ein⸗ fluß kämpfen und intrigieren. Wenn wir dort auch nicht mehr„das Dach der Welt“ ſuchen, ſo liegt dort doch gewiß das Tor zum Herzen In⸗ neraſiens, und alle auch noch 0 künſtlich auf⸗ gebauten Pakte, die in Paris und Moskau ausgeſonnen werden, vermindern nicht die dro⸗ henden Gegenſätze, die ſich jenſeits der euro⸗ päiſchen Ziviliſation zuſammenballen. Dahrgang 4— X Von dipl. oe Diurch die wachſer Ausfuhr, deren Anfä liegen, und die nach Konferenz im 2 allen Ländern eing ſchranken für das ho fährliche Ausmaße a Reichsbank auf ein Nur durch den Abſa Aande iſt Deutſchland bekommen, die es da die Halb⸗ und Fert ſtoffe und zur Erfüll! dendienſtes braucht. Wird die Ausfuhr gar unmöglich gema Deviſen ſehr bald v Inlandsmarkt belebt ſelbſt die Nachfrage ſchnelser infolge deſſe vom Auslande bezog ſo raſcher und größen ländiſchen Rohſtoffe Fertigr —Das heißt aber a größer ſein muß unt wir unſere Waren r dem Innenmarkte, holung neuer Deviſ⸗ ſetzen können. Verw deutſcher Waren, ſo matiſch dem deutſcher Aus dieſer Tatſache reichliches Maß von Entwicklung zu förd⸗ in der Welt weiter en Seite eine Ent Möglichkeiten zur E für einen kaufwilli⸗ nehmer ſchafft. Der Weltkrieg u ſinnloſen mit einem gebrachten Friedensd warr in den Beziehr gerichtet. Der groß beendet, es haben ſtattgefunden, politiſ und die Verhältniſſ worden. Daß es ſell möglich war, zu ein normale Aufwärts nicht zuletzt Faran, 1918/19, die ihren als Patentlöſung in daran gewöhnen m während des Weltkr ker ausgeſchloſſene? deren zuſammenarb⸗ wicklung der Welt aber ſchließlich wide nachgab und den W tigung beſchritt, we „dieſer Weg nur n bringen mußte, zu Opfern nicht bereit längern. Und man anderen. Wie verfahren! klarſten eine Unter hältniſſe bei den 1 Welt. Das beſte B dieſe Unterſuchung ſchränkt, der beſonde abhängig iſt. Wähl Textilinduſtrie und die Beſchäftigung 1 Ländern in der A werbsordnung(Art Baumwoll⸗ und W— zung der individue wöchentlich vor. A Produktionsmaſchin induſtrie nicht läng⸗ je 40 Stunden wö das heißt, daß 806 Woche geſtattet ſind ſchrift die Ueberp haben, denn viele 7 Lzu 48 Stunden geg ſchicht von je 40 Firmen, die bisher in Doppelſchichten „dazu übergingen. D kleineren Firmen, waren, zugunſten! ganzen einſchränker lediglich erlaſſen» häufung von Ware »keiten, die die am hindern; denn ein zu einem gefährl den und dadurch? ſchaftlich geſehen nicht nur den Pr Wert der Arbeit der amerikaniſchen erſten Hälfte des „Cotton Textile S. gung der Produktt monate in Erwäng nen, daß zuminde men getroffen wer ſchehen, daß man einer Woche im »Stelle der 40⸗ die „Wirtſchaft und 6 duelle Arbeitszeit i Textilinduſtrie ſeit 1934 um 31,2 v. H. bei ungelernten lichen Arbeitern g Auch in Engl Schließungen vno von Kurzarbeit h. Textilinduſtrie beſ Reorganiſationspl. wendigkeit einer „und Reorganiſieru Baumwollinduſtrie damit Pläne zur märkte. In Frankre im Elſaß und in! 1934 einheitlich zu Die franzöſiſche 3 Tüll⸗ und Spitzen — Wäſchereien haber die 32⸗Stundenw Auguſt 1034 ih gelauert loſſen. Herr Brunnen iſt r habt unſer ein zu prä⸗ , daß Ihr's d Ihr nicht lſo, Hans r Waſſer iſt feuchtet, daß den Lauen runnen für recht, nichts ns Tal, und in unerbitt⸗ arfen Züge, unmöglich.“ ſebel, daß er ſelbe Hand⸗ rlichkeit und hen wollen. im Brunn⸗ ächelte Boß. runnen, und im Eiſental den Quell, ttvater den h geſchloſſen ſo grob ge⸗ 1. Ableggen ſicht, die ge⸗ ternd.„Ich ing, von der iſt mein—“ iß den Arm zuer. Wir en, was im der Verena Euch nicht.“ ſeine gewal⸗ die Menge. damit du Der Quell ſſetzung folg ———————— ternberg diſchen auch Die Sowjet⸗ m einen Ab⸗ neh von 200 zebiet. Dort eben, in dem nd China die ipfel und in richen, über⸗ Einfluß, der jetruſſiſchem ſt man wie⸗ niſieren, um iuch im We⸗ beſitzen. 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Rolf Fritzſche, Preſſereferent im Reichswirtſchaftsminiſterium und Preußiſchen Miniſterium für Wirtſchaft und Arbeit Durch die wachſende Schrumpfung der deutſchen Ausfuhr, deren Anfänge bereits einige Jahre zurück⸗ liegen, und die nach dem Scheitern der Londoner Konferenz im April 1933 und der damit von allen Ländern eingeleiteten Errichtung von Zoll⸗ ſchranken für das hochinduſtrialiſierte Deutſchland ge⸗ fährliche Ausmaße annahm, iſt der Deviſenvorrat der Reichsbank auf ein Minimum herabgedrückt worden. Nur durch den Abſatz deutſcher Erzeugniſſe im Aus⸗ Aande iſt Deutſchland in der Lage, Deviſen herein zu bekommen, die es dann wieder zum Einkauf der für die Halb⸗ und Fertigfabrikation notwendigen Roh⸗ ſtoffe und zur Erfüllung ſeines internationalen Schul⸗ dendienſtes braucht. Wird die Ausfuhr deutſcher Waren verringert oder gar unmöglich gemacht, ſo müſſen die vorhandenen Deviſen ſehr bald verausgabt ſein. Je ſtärker der Inlandsmarkt belebt iſt, je größer alſo im Inlande ſelbſt die Nachfrage nach deutſchen Waren iſt, und je ſchnelzer infolge deſſen Verarbeitung der vorhandenen vom Auslande bezogenen Rohſtoffe vor ſich geht, um ſo raſcher und größer muß der Bedarf an neuen aus⸗ ländiſchen Rohſtoffen für unſere ſtark beſchäftigte Fertigwareninduſtrie ſein. Das heißt aber auch, daß der Bedarf an Deviſen größer ſein muß und nur gedeckt werden kann, wenn wir unſere Waren nicht nur in erhöhtem Maße auf dem Innenmarkte, ſondern eben auch zur Herein⸗ holung neuer Deviſen auf dem Auslandsmarkt ab⸗ ſetzen können. Verweigert das Ausland die Annahme deutſcher Waren, ſo verſchließt es ſich damit auto⸗ matiſch dem deutſchen Abſatzmarkt für ſeine Rohſtofſe. * Aus dieſer Tatſache allein ſehen wir, daß ſchon ein reichliches Maß von Unvernunft dazu gehört, um eine Entwicklung zu fördern, die das wirtſchaftliche Chaos in der Welt weiter aufrechterhält, und auf der ande⸗ zenu Seite eine Entwicktung zu verhindern, die alle Möglickteiten zur Entfaltung einer großen Ausſuhr für einen kaufwilligen und auch kaufkräftigen Ab ⸗ nehmer ſchafft. Der Weltkrieg und vor allen Dingen die völlig ſinnloſen mit einem törichten Triumpfgefühl zuſtande⸗ gebrachten Friedensdiktate, haben einen völligen Wirr⸗ warr in den Beziehungen von Nation zu Nation an⸗ gerichtet. Der große Krieg iſt jetzt ſeit 15 Jahren beendet, es haben Konſerenzen über Konſerenzen ſtattgefunden, politiſcher wie auch wirtſchaftlicher Art, und die Verhältniſſe ſind nur noch verworrener ge⸗ möglich war, zu einer Klärung zu kommen, und normale worden. Daß es ſelbſt in wirtſchaftlicher Hinſicht nicht eine Aufwärtsentwicklung vorzubereiten, liegt nicht zuletzt daran, daß die Machthaber des Jahres 1918/19, die ihren Nationen die Friedensverträge als Patentlöſung in den Schoß legten, ſich nicht mehr daran gewöhnen wollten oder konnten, daß einige während des Weltkrieges aus dem Konzert der Völ⸗ ker ausgeſchloſſene Nationen nun wieder mit den an⸗ deren zuſammenarbeiten und an der friedlichen Ent⸗ wicklung der Welt ihren Anteil forderten. Als man aber ſchließlich widerwillig der Stimme der Vernunft nachgab und den Weg der wirtſchaftlichen Gleichberech⸗ 3 ſchränkt, der beſonders ſtark von der Rohſtoffwirtſchaft tigung beſchritt, war es ſchon zu ſpät. Jetzt ging dieſer Weg nur noch mit Opfern, die man ſelbſt bringen mußte, zu beſchreiten. Da man zu dieſen Opfern nicht bereit war, mußte man das Chaos ver⸗ — Und man diente damit weder ſich noch den anderen. Wie verfahren die Weltwirtſchaft iſt, zeigt am hältniſſe bei den wichtigſten Wirtſchaftsländern der Welt. Das beſte Bild erhält man wohl, wenn man dieſe Unterſuchung auf einen Wirtſchaftszweig be⸗ klarften eine Unterſuchung der wirtſchaftlichen Ver⸗ abhängig iſt. Wählen wir zu unſerer Betrachtung die Textilinduſtrie und unterſuchen wir einmal, wie ſich »Ländern in der Arbeitszeit ausdrückt. die Beſchäftigung dieſer Induſtrie in den einzelnen Die Wettbe⸗ werbsordnung(Arbeits⸗Codes) für die amerikaniſche Baumwoll⸗ und Wollinduſtrie ſieht eine Höchſtbegren⸗ zung der individuellen Arbeitszeit von 40 Stunden wöchentlich vor. Außerdem wird beſtimmt, daß die Produktionsmaſchinen der Baumwoll⸗ und Woll⸗ induſtrie nicht länger als während zwei Schichten von je 40 Stunden wöchentlich im Betriebe ſein dürfen, das heißt, daß 80 Maſchinenarbeitsſtunden in der Woche geſtattet ſind. Freilich dürfte dieſe Codes⸗Vor⸗ ſchrift die Ueberproduktion noch nicht verhindert haben, denn viele Firmen, die zuvor nur eine Schicht Izu 48 Stunden gearbeitet hatten, gingen zur Doppel⸗ ſchicht von je 40 Stunden über, während andere Firmen, die bisher nur einen Teil ihrer Maſchinerie in Doppelſchichten hatten arbeiten laſſen, jetzt ganz dazu übergingen. Das hat zu einer Benachteiligung der kleineren Firmen, die ſchon immer voll ausgenutzt waren, zugunſten der größeren Firmen geführt. Die ganzen einſchränkenden Beſtimmungen in UuSA ſind lediglich erlaſſen worden, um eine übermäßige An⸗ häufung von Waren bei den geringen Abſatzmöglich⸗ -keiten, die die amerikaniſche Wirtſchaft hat, zu ver⸗ hindern; denn eine derartige Ueberproduktion muß zu einem gefährlichen Druck auf den Markt wer⸗ den und dadurch Verhältniſſe ſchaffen, die volkswirt⸗ ſchaftlich geſehen nicht tragbar ſind, zumal ſie ja nicht nur den Preis der Waren, ſondern auch den Wert der Arbeit herabſetzen. Die Abſatzentwicklung der amerikaniſchen Baumwollinduſtrie war in der erſten Hälfte des Jahres 1934 ſo ſchlecht, daß das „Cotton Textile Inſtitute“ eine zwangsmäßige Stille⸗ gung der Produktion während der ganzen Sommer⸗ monate in Erwängung zog. Und es iſt damit zu rech⸗ nen, daß zumindeſt Produktionsverkürzungsmaßnah⸗ men getroffen werden. Das kann in der Form ge⸗ ſchehen, daß man die Geſamtinduſtrie während je einer Woche im Monat ſtillegt, oder daß man an Stelle der 40⸗ die 30⸗Stundenwoche einführt. Wie „Wirtſchaft und Statiſtik“ berichtet, ſoll die indivi⸗ duelle Arbeitszeit in allen Zweigen der amerikaniſchen Textilinduſtrie ſeit der Codes⸗Regulierung im März 1934 um 31,2 v. H. bei gelernten Arbeitern, 31,9 v. H. bei ungelernten Arbeitern und 28,5 v. H. bei weib⸗ lichen Arbeitern gekürzt worden ſein. Auch in England hat die wirtſchaftliche Kriſe Schließungen vno Erzeugungsſtätten und Einführung von Kurzarbeit heraufbeſchworen. In der dortigen Textilinduſtrie beſchäftigt man ſich augenblicklich mit Reorganiſationsplänen. Man geht dabei von der Not⸗ wendigkeit einer durchgreifenden Sanierungsaktion und Reorganiſierung für die ſchwer darniederliegende Baumwollinduſtrie von Laneaſhire aus und erwägt damit Pläne zur Rückgewinnung verlorener Arbeits⸗ märkte. In Frankreich ſind die Baumwollſpinnereien im Elſaß und in den Oſtdepartements mit Ende Juni 1934 einheitlich zur 40⸗Stunden⸗Woche überegegangen. Die franzöſiſche Leinen⸗, Baumwoll⸗, Woll⸗, Jute⸗, Tüll⸗ und Spitzeninduſtrie ſowie die Färbereien und — Wäſchereien haben die Arbeitszeit faſt durchweg auf die 32⸗Stundenwoche beſchränkt. Die Urſachen für deutſche Küpferbedarf durch nicht ganz gedeckt werden. dieſe franzöͤſiſche Textilkriſe ſind ebenfalls die Abſchlie⸗ ßung der Ausfuhrmärkte und die Ueberteuerung der franzöſiſchen Waren. Die Ausnutzung der Produk⸗ tionskapazität ſtellte ſich in Frankreich zurzeit auf 40 Prozent. Die franzöſiſche Wollinduſtrie, die nor⸗ malerweiſe zu 75 v. H. für das Ausland arbeitet, ſieht ſich infolge der großen Abſatzſchwierigkeiten genötigt, in entſprechendem Umfange ihre Produktionseinrich⸗ tungen ſtillzulegen. Auch aus Belgien kommen Berichte, denen zu⸗ folge die belgiſche Textilinduſtrie weder gegenwärtig noch in abſehbarer Zukunft eine Kriſenentlaſtung zu erwarten hat. Viele Spinnereien und Webereien ſind auf Kurzarbeit eingeſtellt. Andere liegen vollſtändig ſtill. Die belgiſchen Baumwollſpinnereien arbeiten gegenwärtig nur mit 65 v. H. ihrer Kapazität. Von den vorhandenen 2 100 000 Spindeln ſind 1 300 000 im Gang; dazu kommt, daß hiervon früher ſogar 500 000 in zwei Schichten betrieben worden ſind. Auch in dem uns benachbarten Polen iſt die Textilinduſtrie zu einer Verminderung der Arbeits⸗ zeit geſchritten. Die individuelle Arbeitszeit iſt auf 38 bzw. 32 Wochenſtunden feſtgeſetzt. Auch die Tſchechoſlowakei ſieht ſich genötigt, von der bisher vorherrſchenden 438⸗Stunden⸗Woche auf die 40⸗Stunden⸗Woche herunterzugehen. Alle dieſe Länder ſind durch die geringen Ab⸗ fatzmöglichteiten ihrer Textilwaren zu dieſen Einſchränkungen der Arbeitszeit und der da⸗ mit verbundenen Verminderung der Wochenlöhne ge⸗ nötigt. Es liegt auf der Hand, daß durch die dadurch verurſachte Verminderung der Kaufkraft breiter Volks⸗ ſchichten auch eine Lähmung ihres Inlandsmarktes eintreten muß. Auch Deutſchland iſt, wie die Faſerſtoffverordnung vom 19. Juli 1934 beſagt, zur Verkürzung der Arbeitszeit bis auf die 36⸗Stunden⸗ Woche gezwungen worden. Wie ſehr dieſe Einſchrän⸗ kungen aber auf die völlige Verwirrung der Welt⸗ wirtſchaft zurückzuführen ſind, zeigen die verſchiedenen Urſachen zur Arbeitszeitverkürzung bei uns und den anderen. Das Ausland iſt zu einer Arbeitszeitverkür⸗ zung wegen verringerter Abſatzmöglichkeiten ge⸗ kommen. Deutſchland hat in ſich ſelbſt dieſe ßen Abſatz⸗ markt. Keine Abſatzſchwierigkeiten hahen alſo zu der Verminderung der Arbeitszeit in der Textilinduſtrie geführt, ſondern vielmehr die Verminderung der Rohſtoffeinfuhr, zu der uns das Ausland zwingt. Es iſt darum erſtaunlich, daß die rohſtoffliefernden Län⸗ der dieſem Treiben ruhig zuſehen und nicht alle An⸗ ſtrengungen machen, um der an ſich beſchäftigungs⸗ fühigen deutſchen Induſtrie die notwendigen Rohſtoffe zur Verfügung zu ſtellen, auch dann, wenn unſere knappen Deviſenvorräte eine Bezahlung der zu liefern⸗ den Rohſtoffe mit dieſem Zahlungsmittel nicht zu⸗ laſſen.— Ausreichende Kupfervorräte Es wurde bisher In der Generalverſammlung der Man Ssfeld AG für Bergbau und Hüttenbetrieb hat ſich Generaldirek⸗ tor Stahl auch über die Kupfergeſellſchaft und über die Kupferproduktion ſowie die Möglichkeit der Auf⸗ ſchließung neuer Kupferfelder geäußert. Er kündigte an, daß man leider mit einer Herabſetzung der vor⸗ jährigen Kupferprodukte auf ein ungefähr früheres Normalmaß aus techniſchen und wirtſchaftlichen Grün⸗ den rechnen müßte. Selbſtverſtändlich bedeutet dies für die Zukunft einen ſehr bedauerlichen Nachteil, der nur ausgegli⸗ chen werden kann, wenn es einmal gelingt, über die neu gegründete„Studiengeſellſchaft Deutſcher Kupfer⸗ bergbau“ neue Felder zu erſchließen und zum anderen Kupfer durch andere Metalle bis zu einem beſtimm⸗ ten Ausmaß zu erſetzen. Das erſtere dürfte bereits bei den umfangreichen Aufſchlußarbeiten, die in der letzten Zeit außerhalb dex Mansſfelder Mulde vorge⸗ nommen worden ſind, bis zu einem gewiſſen Grad gelungen ſein. Schon vor dem»Kriege konnte der den heimiſchen Bergbau Infolge der großen Aus⸗ dehnung der Elektroinduſtrie in der Nachkriegszeit iſt der Einfuhrbedarf Deutſchlands gewaltig geſtiegen. Bis zum Jahre 1930 hatte die Einfuhr von Kupfer⸗ erz die 16fache Höhe der Einfuhr von 1913 erreicht. Erſt in Auswirkung der mehr und mehr. ſchwinden⸗ den Scheinkonjunktur, alſo vom Jahre 1931 ab, be⸗ gann die Einfuhr von Kupfererz wieder zu ſinken, bis unnötig viel Kupf er verarbeikel— 1930 lofache Kupfereinfuhr gegenüber 1913 der Bedarf infolge des im Jahre 1933 erfolgten Wirtſchaftsumſchwunges von neuem ſtarke Anforde⸗ rungen ſtellte. Die Frage, ob das Kupfer ohne weitexes teilweiſe durch andere Metalle erſetzt werden kann, muß bejaht werden. Gerade Gegenſtände des täglichen Gebrauchs aus Kupfer oder Meſſing laſ⸗ ſen ſich durch ſolche aus Niroſt aſtahl, verchrom⸗ tem Eiſen oder Aluminium erſetzen. Armatuxen der Automobile, Türklinken, Waſſerhähne und Armatu⸗ ren für Badeſtuben, die bisher vielfach noch aus ver⸗ nickeltem Kupfer hergeſtellt werden, laſſen ſich durch verchromtes Eiſen erſetzen. Es geht nicht an, in einer Zeit der wirtſchaftlichen Schwierigkeiten die Zurück⸗ drängung deutſchen Eiſens durch ausländiſches Kupfer zuzulaſſen. Zugegeben werden muß, daß Kupfer in den letzten Fahren vielfach bei der Herſtellung von Gegenſtänden zur Verwendung gekommen iſt, bei denen ſich ohne weiteres Eiſen, und zwar deutſches Eiſen, verwenden läßt. Die Abhängigkeit Deutſchlands vom Welt⸗ kupfermarkt iſt alſo nicht ſo erheblich, wie es auf den erſten Blick ſcheinen will. Es müßte im gegenwärtigen Stadium der Wirtſchaftsentwicklung mindeſtens vorübergehend möglich ſein, den Inlands⸗ bedarf an Rohkupfer ſo einzuſchränken, daß er durch die vorhandenen oder neu aufzuſchließenden Kupſer⸗ erzvorräte ausreichend gedeckt werden kann. Richtlinien der Rfö vom 30. Juli 1934 Gemäߧ 57 der Verordnung der Getreidewirtſchaft vom 14. Juli 1934 iſt jede Mühle verpflichtet, ein ihr von der Rſcͤ zugehendes Angebot über den Verkauf von Roggen oder Weizen anzunehmen, wenn die RfG dies verlangt. Für dieſe Pflichtkäufe der Mühlen erläßt die Rfé unter dem 30. Juli 1934 Richtlinien. In dieſen Richtlinien heißt es u.., daß die RfG von ihren Rechten gemäß 8 57 der Verordnung bis auf weiteres nur gegenüber Mühlen mit einem Grundkontingent von mehr als 750 Tonnen von Rog⸗ gen oder Weizen Gebrauch machen wird, und zwar bei Roggen bis zur Höhe eines Monatsanteils des Grund⸗ kontingents und bei Weizen bis zur Höhe von 150 Prozent eines Monatsanteils des Grundkontingents. Die Anordnung der Rſc erfolgt bei Roggen in min⸗ deſtens 2 Raten mit Zeitabſtand von mindeſtens 2 Wochen, bei Weizen in mindeſtens 3 Raten im Zeit⸗ abſtand von mindeſtens 2 Wochen. Mühlen, denen gegenüber die RfG von ihren Rechten Gebrauch ma⸗ chen darf, an die jedoch ein Verkaufsangebot der RfG nicht ergehen kann, haben auf Anordnung der Rich für Mengen, die ſie abzunehmen hätten, einen Ausgleichsbetrag bis zu 2 RM. je Tonne an die RfG abzuführen. Soweit Mühlen auf Verlangen der RfG nach§ 57 Abſ. 2 der VO die Gegenleiſtung durch Lie⸗ ferung von Getreide zu erbringen haben, finden die Beſtimmungen der 58 10—12 des Lagerabkommens vom 3. Auguſt 1933 ſinngemäße Anwendung, und zwar mit der Erweiterung, daß Mühlen, die nur Roggen vermahlen, nicht verpflichtet ſind, die Gegen⸗ leiſtung durch Lieferung von Weizen zu bewirken. Wünſcht die RfG, daß die Gegenleiſtung durch Lie⸗ ferung von Getreide zu erfolgen hat, ſo hat die Mühle das als Gegenleiſtung gelieferte Getreide auf Verlangen bzw. mit Zuſtimmung der RfG auf ihrem eigenen Lager oder auf anderen Lägern zur Ver⸗ fügung zu ſtellen; in letzterem Falle wird die RfG nachweislich unumgängliche Mehrkoſten erſetzen. Die Feſtſetzung eine die RfG gelieferten Getreides hat durch die im Lager⸗ abkommen vom 3. Auguſt 1933 vorgeſehene Kommiſ⸗ ſion zu erfolgen. Ein Minderwert kann nicht deshalb beanſprucht werden, weil die RfG unter Umſtänden alterntiges Getreide liefert. Hat die Gegenleiſtung der Mühle durch Lieferung von Getreide zu erfol⸗ gen, ſo muß das von den Mühlen zur Verfügung ge⸗ ſtellte Getreide lagerfähige Beſchaffenheit aufweiſen und neuerntige Ware von geſunder, trockener Durch⸗ ſchnittsqualität gemäß den Qualitätsbeſtimmungen des zuſtändigen Getreidegroßmarktes ſein. Es muß von tieriſchen Schädlingen gänzlich frei ein. Die Rf behält ſich eine Erweiterung der Richt⸗ linien mit Zuſtimmung des Reichsminiſters für Er⸗ nährung und Landwirtſchaft vor. Anordnung der Aeberwachungsſtelle für Felle und Häute Nach der Anordnung F H4 der Ueberwachungsſtelle vom 28. Juli 1934 erhält der§ 10 der Anordnung FPHi vom 28. Mai 1934 eine neue Faſſung. Hiernach teilt die Ueberwachungsſtelle denjenigen Verarbeitern, „die für eine Deviſenzuteilung in Frage kommen, zu Beginn eines jeden Monats mit, bis zu welchem Be⸗ trage die Ausſtellung von Beſcheinigungen an ſie vor⸗ geſehen iſt, dahingehend, daß ſie zur Bezahlung von ausländiſchen Fellen und Häuten Deviſengenehmigun⸗ gen beantragen können. Die Ausſtellung dieſer Be⸗ ſcheinigungen muß für jede einzelne Zahlung bei der Ueberwachungsſtelle beſonders beantragt werden. So⸗ weit der Verarbeiter unmittelbar im Ausland kauft, hat er ſelbſt den Antrag zu ſtellen und erhält auch die Beſcheinigung, gegen deren Vorlage ihm die Deviſen⸗ ſtelle die Deviſengenehmigung erteilt. Wenn die Ware durch einen inländiſchen Einſuhrhändler bezogen wird, muß dieſer die Ausſtellung der Beſcheinigung bean⸗ tragen und eine Beſtätigung des Verarbeiters, daß diefer mit der Anrechnung des Betrages auf den für ihn für den betreffenden Monat vorgeſehenen De⸗ viſenbetrag einverſtanden iſt, beibringen. Die Beſchei⸗ nigung wird alsdann unmittelbar für den Einfuhr⸗ händler aufgeſtellt. Falls der Einfuhrhandel nicht an einen Verarbeiter, ſondern an einen anderen Händler verkauft, ſo muß der letztere der Ueberwachungsſtelle den Verarbeiter, an den er die Ware weiterverkauft hat, bezeichnen, damit die Anrechnung auf den für den Verarbeiter vorgeſehenen Deviſenbetrag erfolgen kann. Dem erſten Einfuhrhändler wird der Verarbeiter nicht genannt. Der Einkauf von Fellen und Häuten aus anderen als den im 5 9 genannten Ländern iſt nur zuläſſig, ſoweit der Verarbeiter eine Mitteilung gemäß Abſatz 1 erhalten hat. Der unmittelbare Einkauf von Fellen und Häuten im Auslande, zu deren Bezahlung auf Grund der Deviſengenehmigung effektive Deviſen oder Rembours⸗ kredite in Anſpruch genommen werden ſollen, iſt nur denjenigen Verarbeitern geſtattet, die bisher im Be⸗ ſitz einer allgemeinen Deviſengenehmigung waren und auch nur für denjenigen Teil der Abſchlüſſe, der dem Verhältnis der unmittelbaren Einkäufe von Fellen und Häuten im Auslande im erſten Vierteljahr 1934 zu den durch Vermittlung eines inländiſchen Einfuhr⸗ händlers getätigten Käufen in Fellen und Häuten aus⸗ ländiſchen Urſprungs entſpricht. In allen anderen Fällen muß der Kauf ausländiſcher Felle und Häute in der Weiſe bewirkt werden, daß die Ware durch einen inländiſchen Einfuhrhändler bezogen und von dieſem die Deviſenbeſcheinigung mit Einverſtändnis des Verarbeiters beantragt wird. Einfuhrhändler im Sinne des Abſatzes 4 iſt der⸗ jenige, der im Beſitz einer Einfuhrhandelsbeſcheinigung der Ueberwachungsſtelle für Felle und Häute gemüß etwaigen Minderwertes des durch schan Runderlaß Nr. 63/64 der Reichsſtelle für Deviſen⸗ bewirtſchaftung iſt. Eine ſolche Beſcheinigung kann auch für einzelne Abſchlüſſe erteilt werden. —— Soll das Exportgeſchäft vom Kartell erfaßt werden? Im Zuſammenhang mit der Bildung von Kartellen beſtimmter Induſtriezweige erhebt ſich immer wieder die Frage, ob es angebracht erſcheint, auch das Exportgeſchäft in ein ſolches Preis⸗ und Kontingentierungskartell hineinzunehmen. Dieſe Frage iſt jetzt wieder einmal in einem für das Erxvportgeſchäft günſtigen Sinne von der deutſchen Porzellan⸗Induſtrie, die zurzeit Verhand⸗ lungen über die Bildung eines Kontingentierungs⸗ und Preiskartells führt, dahingehend entſchieden wor⸗ den, daß das Exportgeſchäft auch weiterhin den Wer⸗ ken frei überlaſſen wird. Dies darf nun allerdings nicht bedeuten, daß ſich deutſche Firmen auf dem Weltmarkt gegenſeitig Konkurrenz machen, ſondern es muß erwartet werden, daß im Intereſſe einer Hochhaltung der deut⸗ ſchen Ausfuhr trotz des Fehlens eines Exportkartells die in Frage kommenden Firmen gleicher Branche zu⸗ ſammenarbeiten und ſich gegenſeitig unterſtützen. Wäh⸗ rend ein Exportkartell häufig genug in der Wahr⸗ nehmung ſich bietender Geſchäftsgelegenheiten Ver⸗ zögerungen und Schwierigkeiten bringt, wie es die Erfahrung in vielen Fällen gelehrt hat, bietet das Ueberlaſſen der Ausſchöpfung von Möglichkeiten an die freie Unternehmer⸗Initiative weitaus mehr die Möglichkeit, den Stand des jetzigen Ausfuhrgeſchäftes zu halten und in Uebereinſtimmung mit den Maß⸗ nahmen der Regierung allmählich aufzubeſſern. Aus dieſem Grunde iſt bei Kartellverhandlungen ſtets die grundſätzliche Frage aufzuwerfen, ob es ſich empfiehlt das Exportgeſchäft vom Kartell erfaſſen zu laſſen oder nicht. 3 Die neuen Feſtpreiſe ab 1. Auguſt In Baden und Pfalz gelten für Weizen noch bis zum 15. Auguſt 1934 die alten Feſtpreiſe, für Rog⸗ gen und Futtergerſte bleiben die ab 16. Juli feſt⸗ geſetzten Preiſe noch bis Monatsende Auguſt in Wir⸗ kung. Lediglich für Hafer treten am 1. Auguſt die neuen Feſtpreisbeſtimmungen in Kraft, und zwar be⸗ tragen dieſe in dem Gebiet H 11 151 RM., 14 156 RM., K 17 159 RM. per Tonne. Getreidevorräte in erſter Hand Ende Juni Im Reichsdurchſchnitt befanden ſich am 30. Juni 1934(verglichen mit 15. Juni 1933) in Händen der Landwirtſchaft in Prozenten der Geſamternte: Winterweizen 4(), Sommerweizen 4(10), Win⸗ terroggen 5(), Wintergerſte 3(), Sommergerſte 3 (), Hafer 12(17), Spätkartoffeln 2(5) Prozent. In Baden betrugen die Vorräte in erſter Hand:, Winterweizen 7(), Sommerweizen 13(), Winter⸗ roggen 9(), Wintergerſte 1(), Sommergerſte 3(1, Hafer 15(10), Gemenge 9(), Spätkartoffeln 4(0 Spelz 8(20), Prozent. In der Rheinpfalz: Winterweizen 1 60. Sommerweizen—(23), Winterroggen 3(), Som⸗ mergerſte 2(), Hafer 14(17), Gemenge—(—.. Spätkartoffeln 4(), Sommerroggen und Winter⸗ gerſte—(—) Prozent der Geſamternte. Abholen von Getreide durch die Mühle. Anordnung 6 und 7 der RfG bleiben in Kraft Die 7. Anordnung der RfG, in der beſtimmt iſt, daß die Mühle beim Kauf von einem Nichterzeuger Brotgetreide mit eigenem Fuhrwerk vom Lager des Verkäufers abholen kann, bleibt, wie mitgeteilt wird, weiter in Kraft. Wie in dieſer Anordnung vorgeſehen iſt, dürfen gewiſſe Höchſtbeträge(in der Regel 50 Prozent der Eiſenbahnfracht) vom geſetzlichen Müh⸗ leneinkaufspreis in Abzug gebracht werden. Nach dem Wortlaut der Getreideverordnung vom 14. Juli wäre das Abholen von Getreide nur noch für Weizen bis zum 15. Auguſt geſtattet. Es ſoll jedoch auch für Roggen bei der Regelung der RfG, wonach das Ab⸗ holen geſtattet iſt, verbleiben. Eine genaue An⸗ weiſung hierüber wird in Bälde bekanntgegeben. Des weiteren bleibt auch die 6. Anordnung der RfG in Kraft, wonach eine Mühle, wenn ſie Roggen oder Weizen von einem Deputatempfänger oder einem „Gelegenheitshändler“ kauft, die volle Ausgleichs⸗ gebühr an die RfG abzuführen hat. Als Gelegen⸗ heitshändler im Sinne dieſer Anordnung gelten ſolche Nichterzeuger, die einen Handel mit Getreide nicht be⸗ treiben oder dieſen erſt ſeit dem 1. April 1934 auf⸗ genommen haben. Weiter wird darauf hingewieſen, daß das Form⸗ blatt B gemäß der 1. Anordnung der Rſch von den Mühlen auch weiterhin auszufüllen und der Ricé friſtgemäß einzureichen iſt. Auf dieſem Form⸗ blatt ſind bekanntlich die Ausgleichsbeträge abzurech⸗ nen, die an die RfG abzuführen ſind, wenn eine Mühle Roggen oder Weizen vom Handelsbetrieb der Mühle übernimmt. Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann(im Urlaub) Stellvertreter: Wilhelm Ratzel. Chef vom Dienſt: Wilhelm Ratzel. Verantwortlich für Reichs⸗ und Außenpolitik: Dr. Wilhelm Kattermann(in Urlaub); Vertreter: helm Ratzel; für Wirtſchaftsrundſchau: Ratzel; für polniſche Rachrichten. Kart Goebet: Unpolinſches, Bewegung und Vokales: Herm. Wackerz für Kulturpolitik, Feuilleton, Beilagen: Willi Körbel im Urlaub, Veitreter Hermann Wacer); für Sport: ulius Etz; für den Umbruch: Max Höß, ſämtliche in Mannheim. Berliner Schriftleitung: Hans Graf Reiſchach, Berlin, SwW 68, Cbarlottenſtr. 150 Nachdruck ſämtl. Original⸗ berichte verboten. Sprechſtunden der Schriftleitung: Täglich 16—17 Uhr (außer Samstag und Sonntag). akenkreuzbanner⸗Verlag G. m. b. H. Verlagsleiter: urt Schönwitz, Mannheim, Sprechſtunden dex Verlags⸗ leitung: 10.30—12 Uhr(außer Samstag u. rr n für Verlag und Schriftleitung: 314 71. 04 86. 333 61/2.— Für den Anzeigenteil verantwortl.: Arnold Schmid, Mannheim. Morgen⸗Ausgabe A. Mannheim. 19342 Morgen⸗Ausgabe A, Schwetzingen. 983 Morgen⸗Ausgabe Aà. Weinheimmm 1116 zuſammen 21 44¹ Ausgabe B mit Anzeigen der Früh⸗ und Abend⸗ ausgaben 4 Mannheim 135728 Ausgabe B, Schwetzingen. 2333 AKüzzabe Wiienn zuſammen 20 114 Geſamt⸗D.⸗A. Juni 1934 41 555 Druck: Schmalz& Laſchinger, Abteilung Zeitungsdruck Maĩer „ig 4— A. Nr. 350— Seite 14 „Hakenkreunzbannet“ Abendausgabe— Donnerskag, 2. Auguſt 13 Sonderzug(5 un Eminnme LllllitiivizvIkvusaazzivzvIizvlzvizvsziszizvzutzviauszzizzztzztzizzztzssziꝛzzzzzIztzvitil am Sonntag, 5. Aug., gegen 12 Unr mittags ab Ludw/igshafen ũber Neustadt, Kalserslautern noch Gelterswoog mit Zusteigegelegenheit en oͤllen Zwischenstationen zum Besuch der LI b. 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August 1934 Im Namen der Trauernden: 19916K der fermin der -zonderfahrt Wird, vie bereits im Florgenblätt ſnit- geteilt wurde, verschobenl Der neue Termin wird in aͤller Küͤrze bekanntgegeben. 6G9. Bers und Frau geb. Wünhler ——..“————— — Für jedes preiswerten Rahmen. Reichste Auswahl Führer-Bilder bebrüder uck, M A4, 13 ile ine M..-Anseigen le ine..-Anseigen bchöne 3⸗Zimmer⸗Wohnung mit Balkon per 1. September zu vermieten. Zu erfrag.(4076“) Neckarau, Mönchwörthſtraße 17 eee, ZBildereinrahmungen Bild den richtigen und doch fertiger Städt. Angeſtellt., SA⸗Mann, ſuch 23immer und Küche per fof. od. ſpäter. zuſammen 70 Anfragen unter In beſt. Geſchüftslage auf 1. Okt. 34 3 helle Geſchüftsräume die Expedition dieſes Blattes. Angeb. u. 19 977 K + 5 6, 14 Hobe mich nach vierjdhriger prołtischer Tötigłkeit an den stòdt. Krankenenstælten unc der Stadt- und Stodtschulerztstelle Hennheim medergelessen. Dr. med. Karl Merkel, prakt. Arzt 21000K Ab. 2585b5. 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Reichsgeſetz Deutſchen Re Wolksabſt Demzufolge l ſprechend de Reichskanzler Auguſt 19 das Reichsge führen: „Das Amt dem des R deſſen gehe Reichspräſt Reichskanzl nen Er beauferag mit der Dur⸗