Auguſt 1934 fehlen! HB. r—2217 Hahrt O Derstobe nburgf .50,.50 Unr en Zutrittl rfolgl ung der LLUNG zoten! FAD.60 12.20 Uhr Forverkauf daterkasse. 1, 6 August Uhnr Sonntag bende ist der geeignet.— M7.7 1 Tagen freil ur la Qualitãt sten Preisen; id. Matratzen 18545K öhne ichsparłk H — 1 Kauf te Strõbe) t2t ist fichfig en Tapetenwechsel vorzunehmen. 98867 ais im Winter - Und 8 Kostet às glelche Seld. ölinger oton- Linoleum Seckenh.-Str.* auf Ba 4 Verlag und Schriftleitung: Mannheim, R 3 14 15. Jahrgang 4— Nr. 362 Der außeroedentlich Fernruf: 24 86 314 /1, 333 61/62. Das „Hakenkreuzbanner“ erſcheint 12mal wöchentl. und koſtet monatl..20 RM. bei Trägerzuſtellung zuzüglich.50 RM., bei Poſtbeſtellung zuzüglich.72 RM. nehmen die Träger ſowie die Poſtämter entgegen Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch durch böhere Gewalt) verbindert, beſteht kein Anſpruch auf Entſchädigung. Regelmäßig erſcheinende Beilagen aus allen Wiſſensgebieten.— Für unverlanat eingeſandte Manuſkripte wird foine Nerontwortvnh ſſhernommen Einzelpreis- 10 Pfg. Beſtellungen — — teil 45 Pfg. für Abendausgabe 13 Uhr. markt. Fernruf 204 86, 314 71, wigäéhafen 4960 Verlaasort Mannheim Anzergen: Die 12geſpaltene Millimeterzeile 10 Pfg. 0 Für kleine Anzeigen: Die 12geſpaltene Millimeterzeile 7 Pfg. Bei Rabatt nach aufliegendem Tarif.— Schluß der Anzeigen⸗Annahme: für Frühausgabe 18 Uhr, Auzeigen⸗Annahme: Mannheim, ß Z. 14/15 und 5 4. 33 61/62. licher Gerichtsſtand: Mannheim. Poſt⸗ ſcheckkonto: Das Hakenkreuzbanner Lud⸗ IAIT NORDWESTBADENMS Die 4geſpaltene 3 tederho 12 am Stroh⸗ Zahlungs⸗ und Erfüllungsort Mannheim. Ausſchließ⸗ Donnerskag, 9. Auguſt 1934 hrer erlüßt ein beſetz für e Sraffreiheit Beiſpielloſe öroßmut des Staates/ Politiſche und ſtrafrechtliche fimneſtie Berlin, 9. Gug. Aus Anlaß der Der⸗ einigung des Amtes des Reichspräſidenten mit dem des Reichskanzlers und des damit vollzogenen Uebergangs der bisherigen Be⸗ fugniſſe des Reichspräſidenten auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler hat die Reichsregierung ein Straffreiheitsgeſetz beſchloſſen, das heute im Keichsgeſetzblatt veröffentlicht wird. Das Geſetz enthält eine allgemeine Amneſtie und eine Gmneſtie für be⸗ ſtimmte Gruppen politiſcher Derfehlungen. Durch die allgemeine Amneſtie werden ohne Rückſicht auf die Art der Straftat alle Frei⸗ heitsſtrafen bis zu ſechs Monaten und Geldſtrafen bis zu 1000 RM erlaſſen, wenn der Verurteilte bei der Begehung der Tat unbe⸗ ſtraft oder nur unerheblich vorbe⸗ ſtraft war. Freiheitsſtrafen bis zu drei Mo⸗ naten und Geldſtrafen bis zu 500 RM werden auch Vorbeſtraften erlaſſen. Unter denſelben Vorausſetzungen, unter denen der Straferlaß eintritt, werden auch anhängige Verfahren nie⸗ dergeſchlagen, wenn die Tat vor dem 2. Aug. 1934 begangen iſt, dem Tage des Ab⸗ lebens des Reichspräſidenten von Hindenburg und des Uebergangs ſeiner Befugniſſe auf den Führer. Die politiſchen Straftaten, für die die Straffreiheit in Geſtalt von Straferlaß und Niederſchlagung gewährt worden ſind: Bele i⸗ digungen des Führers und Reichskanz⸗ lers, ſolche durch Wort oder Schrift be⸗ gangene Verfehlungen, gegen das Wohl oder das Anſehen des Reiches, die nicht aus volks⸗ oder ſtaatsfeindlicher Geſinnung ent⸗ ſprungen ſind, Straftaten, zu denen ſich der Täter durch Uebereifer im Kampfe für den nationalſozialiſtiſchen Ge⸗ danken hat hinreißen laſſen, ſonſtige Beleidi⸗ gungen und Körperverletzungen im politi⸗ ſchen Meinungsſtreit. Auch hier iſt als Stichtag für die Nieder⸗ ſchlagung beſtimmt, daß die Tat vor dem 2. Auguſt 19 34 begangen ſein muß. Ausgenommen von der Amneſtie poli⸗ tiſcher Verfehlung ſind Hochverrat, Lan⸗ desverrat und Verrat militäri⸗ ſcher Geheimniſſe, alle Verbrechen ge⸗ gen das Leben, Sprengſtoffverbrechen, wenn ein Menſch getötet oder verletzt worden iſt und ſchließlich alle Handlungen, bei denen die Art der Ausführung oder die Beweggründe eine gemeine Geſinnung des Tä⸗ ters erkennen laſſen. Eine Ausführungsanweiſung des Reichs⸗ miniſters für Juſtiz, die Vorſchriften für die Strafanſtalten, die Strafvollſtreckungs⸗ und Strafverfolgungsbehörden enthält, wird in der morgen erſcheinenden Nummer der„Deut⸗ ſchen Juſtiz“ veröffentlicht. In Zuſammen⸗ hang mit der Verkündung des Geſetzes über die Gewährung von Straffreiheit vom 7. Aug. 1934 hat der Führer und Reichskanzler durch Erlaß an die Landesregierungen verfügt, daß auch ſämtliche Fälle von Schutzhaft einer beſchleunigten Nachprüfung unter⸗ zogen werden und die Entlaſſung aus der Schutzhaft erfolgen ſoll, wenn der Anlaß für die Verhängung geringfügig war oder wenn nach der Dauer der Haft und der Weſensart des Häftlings erwartet werden kann, daß dieſer ſich dem nationalſozialiſti⸗ ſchen Staat und ſeinen Organen gegenüber künftig nicht mehr feindlich verhalten wird. Dabei hat der Führer und Reichskanzler aus⸗ drücklich betont, daß auch diejſenigen Fülle, in denen die Schutzhaft im Zuſammenhang mit der Aktion vom 30. Januar 1934 verhängt worden iſt, wohlwollend nachgeprüft werden ſollen. Durch dieſes neue Geſetz der Reichsregierung kommt aufs neue die unerhörte Großmut des nationalſozialiſtiſchen Regi⸗ mes zum Ausdruck. Es wird wiederum damit dokumentiert, daß es nicht im Weſen der Idee des nationalen Sozialismus liegt, kleinliche Rache zu üben für Vergehen, die nicht einer ausgeſprochen abgefeimten Geſin⸗ nung entſpringen und die nichts mit VMVolks⸗ und Landesverrat zu tun haben. Der Staat iſt begründet auf dem Vertrauen des ganzen Volkes und iſt in der Lage, alle An⸗ griffe durch ſeine Organe und durch die Partei erfolgreich abzuwehren. Die politiſchen Gegner mögen daraus erkennen, daß, wer gegen den Staat und ſeine Geſetze angeht, in Konflikt ge⸗ rät nicht nur mit der Exekutive, ſondern auch mit der Bewegung, in der das Volk organiſiert iſt!⸗ 5 Das neue Straffreiheitsgeſetz iſt erneut eine Grundlage des vertrauensvollſten Zuſammenwirkens zwiſchen Staatsführung und dem Volk. G. 3 monate befängnis für einen Belei⸗ diger der Neichsregierung in dänemark Kopenhagen, 9. Aug. Der Leiter einer Arbeitsloſenverſammlung, in der eine Proteſt⸗ entſchließung gegen das„deutſche Mör⸗ derregiment“ angenommen worden war, iſt wegen Beleidigung zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Das Ver⸗ fahren gegen ihn iſt auf Veranlaſſung der hie⸗ ſigen deutſchen Geſandtſchaft eingeleitet wor⸗ den, der die Entſchließung zugeſtellt worden war. Nach dem Staalsakt in Tannenberg Reichswehrminiſter⸗Generaloberſt von Blomberg, der Führer und Miniſterpräſi⸗ dent Göring verlaſſen nach der der Trauerfeier das Tannenberg⸗Denl⸗ mal. Wir wählen den Führer! Auf Wunſch Adolf Hitlers ſoll das deutſche Wolk ſelbſt Stellung zu jenem Geſetz, das die Vereinigung der Befugniſſe des Reichs⸗ präſidenten mit dem Amte des Reichskanzlers ausſpricht und damit die Spitze des Rei⸗ ches in die Hände unſeres Führers legt, nehmen, um damit jenem Fundamental⸗ ſatz, für den der Nationalſozialismus ſtets lei⸗ denſchaftlich eingetreten iſt und gekämpft hat, daß das Oberhaupt des deutſchen Staates vom Volke zu wählen iſt, erneut Gültigkeit zu verleihen. Es iſt der Wille des Führers, ſein Amt im Auftrage des Volkes z u führen. Nicht etwa, daß dem neuen Geſetz noch eine verfaſſungsmäßige Beſtätigung gege⸗ ben werden müſſe— dieſer bedarf es bei den Vollmachten, die das Kabinett mehrfach von der Nation erhielt nicht— ſondern, um aller Welt vor Augen zu führen, daßin Deutſch⸗ land Führer und Volk eine unzer⸗ trennliche Einheit bilden. Darüber hinaus aber ſoll dem deutſchen Volke ſelbſt jene innere Verbindung gegeben werden, durch die ein ununterbrochener Kreislauf zwiſchen Füh⸗ rer und Gefolgſchaft geſchaffen wird. Wir wiſ⸗ ſen— und Adolf Hitler hat dem wiederholt Ausdruck gegeben— daß das Vertrauen jene Kraftquelle iſt, durch die Führer und Ge⸗ folgſchaft zu höchſter Leiſtung befähigt werden. Unſer Führer hat ſtets peinlichſt genau darüber gewacht, daß dieſes Vertrauen Grund⸗ lage unſerer Bewegung blieb, und ſtets war es für ihn höchſter Stolz, wenn er dieſes gläubige Vertrauen als das köſtlichſte Gut, das er beſitze, bezeichnete. Genau ſo wie er das Vertrauen als Vorausſetzung für den Beſtand der nationalſozialiſtiſchen Bewegung forderte, ſo war es ſein Wille, es zur gewaltigen Brücke werden zu laſſen, die Führer und Volk verbin⸗ det. Er hat bewieſen, daß er vom Volke alles verlangen kann, weil es ihm vertraut. So wie er zu Deutſchland ſteht, ſo ſteht die Na⸗ tion zuihm. Schickſalsfragen dieſer Nation legte er dieſer zur Entſcheidung vor und ſchuf ſomit jenen Block, der heute eine Einheit bildet und in dem jeder Volksgenoſſe bereit iſt, alles auf ſich zu nehmen. So ſieht praktiſch jene„finſtere Schreckens⸗ herrſchaft“ aus, die angeblich nur durch „Gewalt“, Terror und Willkür in Deutſch⸗ land regiert, wie es die Brunnenvergifter im Ausland immer wieder behaupten. Dieſe Leute begreifen nicht, daß ſich die Autorität unſeres Staates und ſeiner Führung tatſächlich auf das Volk ſtütz t. Man ſpricht von der„Zer⸗ ſchlagung aller Volksrechte“, weil wir die zwei⸗ felhaften„Segnungen“ des Parlamentarismus beſeitigt haben. Ein autoritär regierter Staat kann— wie Deutſchland beweiſt,— ſehr wohl vom Volke getragen werden, Grundlage iſt eben dieſes Vertrauen, andererſeits iſt aber ein auf Von der Abstimmung ist niemand beurlaubt! Darum: Sstimmscheine besorgen! Lahrgang 4— A Nr. 362— Seite 2 „Hakenkreuzbanner⸗ Abendausgabe— Pofiner sta g. 9. Auguſt 1951• feſter Führung begründeter Staat noch lange keine Diktatur. Wenn nunmehr das deutſche Volk erneut auf⸗ gefordert wird, zu einer wichtigen Frage, näm⸗ lich der überſeine Führung, Stellung zu nehmen, iſt das aber auch kein„Rückfall“ in die Methoden der Weimarer Republik, wie gewiſſe Zeitgenoſſen zu unken belieben. O nein, dieſer Appell an das Volk iſt keine„Konzeſſion an die Maſſe“, ſondern der Ausdruck der Sicherheit eines in ſich gefeſtigten Staates, der ſich ſeiner Sendung bewußt iſt und ſich als Vollſtrecker deutſcher Geſchichte und Bahnbrecher einer zukunftsweiſenden Idee fühlt. Der Staat iſt im Dritten Reich nicht Selbſtzweck, ſondern dient dem Volke und deshalb ſoll das deut⸗ ſche Volk mitgeſtalten, indem es ſich über ſeine zukünftige Entwicklung entſcheidet. So wird wiederum die innere Verbundenheit jene nie verſiegende Kraft zeugen, die Führer und Gefolgſchaft zu höchſter Leiſtung befähigen. Es iſt im übrigen urdeutſch, den Führer in freier Manneswahl zu küren und ihm dann bedingungslos zu folgen. Schon un⸗ ſere Vorfahren hoben den erwählten Herzog auf den Schild und ordneten ſich ihm dann unter. Es iſt deutſche Sitte, daß Führer und Ge⸗ folgſchaft zuſammengehören. Wenn nunmehr Adolf Hitler die ge⸗ ſfamte Nation vor die Frage ſtellt, ob ſie die bereits vollzogene Neuordnung der Dinge bil⸗ ligt, ſo wiſſen wir, wie das Urteil ausfallen wird. Es geht uns hier nicht um einen „Wahlerfolg“, ſondern es ſoll hier ein Be⸗ kenntnis innerer Geſchloſſenheit und unzer⸗ ſtörbarer Verbundenheit abhgelegt werden. Es ſoll ein Appell der Gefolgſchafts⸗ treue werden, der erneut Ausdruck der inneren Stärke ſein wird. Praktiſch vollzieht ſich nur noch„im Namen des Volkes“ eine hiſtoriſche Entwicklung, die wir Nationalſozialiſten als die einzig mögliche und ſelbſtverſtändliche erwarte⸗ ten. Nur der Führer ſelbſt konnte das große Erbe antreten. Daß das nationalſozialiſtiſche Deutſchland den Mut und die Kraft hat, dieſen hi ſt o⸗ iſchen Schritt zu tun und das Voll aran teilnehmen zu laſſen, wird der geſamten Welt zeigen, daß nunmehr die neue Genera⸗ tion das deutſche Erbe, das der Generalfeld⸗ marſchall aus den Trümmern des Zuſammen⸗ bruches über die Weimarer Epoche herüber⸗ gerettet hatte, ſelbſt in die Hand nimmt, weil es ein einiges Volk verkörpert. Die geeinte Nation wird ſelbſt feierlich ihr Schickſal in die Hand ihres Erweckers und Befreiers legen und damit zeigen, daß in Deutſchland kein„Deſpotismus“ herrſcht, ſondern der Führer von dem gläubigen Ver⸗ trauen des ganzen Volkes getragen wird. Bei uns herrſcht weder die anonyme Macht durch Mißbrauch der irregeleiteten Maſſen im Par⸗ lamentarismus, noch die Diktatur. Bei uns herrſcht das deutſche Volk, deſſen Wil⸗ lensvollſtrecker der Führer iſt. Wenn jetzt der Schöpfer des Dritten Reiches, der Führer der deutſchen Nation vor ſein Voll tritt, dann gibt es darauf nur eine Antwort, frei nach Geibel: Seid eins! Vom Schmähn und vom Verklagen, Vom Hadern laß, wer Führer ſei! Der Kühnſte ſoll das Banner tragen, Und der am treuſten deutſch und frei! So grüßen wir den Führer Adolf Hitler, dem wir folgen. R. Kehßler. 5 000 krwerbsloſe weniger im Juli die weiteren krfolge der flebeitsſchlacht Berlin, 9. Aug.(HB⸗Funk.) Am 31. Juli 1934 wurden nach dem Bericht der Reichs⸗ anſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung bei den Ar⸗ beitsämtern im Reich 2426000 Ar⸗ beitsloſe gezählt, und zwar 1 993 000 Männer und 433 000 Frauen. Damit iſt die Arbeitsloſenzahl gegenüber dem Vormonat erneut um 54 000 zurückgegangen. Da faſt 70000 Notſtandsarbeiter zur Ent⸗ laſſung gekommen ſind, weil dieſe andere Ein— ſchränkung oder vorübergehende Einſtellung der Notſtandsarbeiten zur Sicherung des Kräftebedarfs für die Ernteeinbringung ge⸗ boten ſchien, iſt die Abnahme in dieſer Größen⸗ ordnung beſonders bedeutſam. Die Bekämpfung der Arbeits⸗ loſigkeit in Großſtädten und Induſtrie⸗ bezirken hat weitere erfreuliche Er⸗ folge gezeigt. So iſt die Arbeitsloſenziffer in Berlin um rund 30 000 zurückgegangen. Die übrigen Bezirke zeigen nur geringe Ab⸗ nahmen, im einzelnen ſogar eine geringe Zu⸗ nahme, der Arbeitsloſigkeit, die im weſent⸗ lichen wohl auf die Entlaſſungen bei den be⸗ endeten Notſtandsarbeiten zurückzuführen iſt. Von den Unterſtützungseinrichtungen iſt ins⸗ beſondere die öffentliche Fürſorge weiter entlaſtet. Nach einem Rückgang um 350000 im Juli wurden am 31. Juli 1934 rund 762 000 anerkannte Wohlfahrtserwerbs⸗ loſe in der öffentlichen Fürſorge gezählt. Von der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung wurden demgegen⸗ über rund 1090 000 Unterſtützungsempfänger am gleichen Stichtag betreut. Die Zahl der Notſtandsarbeiter betrug Ende Juli rund 318 000. Die ſich franzöſiſche Unternehmer in Polen benehmen/ sgorſe fngriſte der polmilhe breſſe Warſchau, 9. Auguſt.(HB⸗Funk.) Die offiziöſe„Gazetta Polska“ wendet ſich in einem Leitartikel gegen die franzö⸗ ſiſchen Hauptaktionäre der Leinen⸗ weberei Zyrardow bei Warſchau. Die Aktienmehrheit dieſes ehemals deutſchen Unter⸗ nehmens befindet ſich im Beſitz der franzöſi⸗ ſchen Bouſſac⸗Gruppe, die das Unternehmen nach franzöſiſchen Kolonialmethoden ausbeu⸗ tete. Aufgrund feſtgeſtellter Buchfälſchun⸗ gen und Steuerhinterziehungen war das Unternehmen unter Gerichtsaufſicht geſtellt worden. Die weiteren Ermittlungen führten zu einem Strafprozeßverfahren gegen Bouſſac und ſeine Helfer. Um dem ſchwebenden Gerichtsverfahren vorzugreifen, ſchloß die fran⸗ zöſiſche Kapitalgruppe mit den Beſitzern der polniſchen Aktienminderheit, die von einem General und einem Senator geführt wird, einen Vergleich ab, gegen den ſich jetzt die pol⸗ niſche Regierungspreſſe mit der offiziöſen „Gazetta Polska“ an der Spitze wendet. Die Blätter nennen den Vergleich einen räudigen Vertrag und verurteilen die Methoden Bouſſaes aufs ſchärfſte. Das Warſchauer Regierungsblatt meint, Bouſ⸗ ſac habe ſich die Rechte der polniſchen Aktionäre nicht für ein Linſengericht, ſondern für ein„übelriechendes Würſtchen“ verſchachern laſſen. Der Halsabſchneider habe ver⸗ ſprochen, etwas aus dem geſtohlenen Beſitz herauszugeben, um an den Verhandlungstiſch zu gelangen. Selbſt auf einen zur Verteidigung Bouſſacs verſuchten diplomatiſchen Druck müſſe erklärt werden, daß Bouſſae ein raffinierter Halsabſchneider ſei, dem der einzige Weg offenſtehe, ſich in der An⸗ klagebank des polniſchen Strafgerichts zu ver⸗ teidigen. 155 polniſche Bergarbeiter in Frankreich entlaſſen Paris, 9. Aug. 135 polniſche Bergarbeiter der Grube„Eſcarpella“ erlebten am Mittwoch⸗ abend bei der Auszahlung des 14 Tagelohnes eine unangenehme Ueberraſchung. Man teilte ihnen ihre ſofortige Entlaſſung mit. Als Grund wird„unkameradſchaftliches Ver⸗ halten gegenüber ihren franzöſi⸗ ſchen Kollegen“ angegeben. Die Er⸗ regung unter den Entlaſſenen iſt groß. Poani in einem neuyorker Wolkenkratzer Neuyork, 9. Aug. Eine gewaltige Panit entſtand durch eine Gasexploſion in einem Neuyorker Wolkenkratzer. Das Gebäude, das 22 Stockwerke zählt, iſt nur für Wohnzwecke beſtimmt und in lauter Klein⸗ wohnungen aufgeteilt. Durch die Gasex⸗ ploſion wurde das Dachſtockwert vollſtän⸗ dig vernichtet, ſämtliche Zwiſchenwände, Türen und Fenſter wurden eingedrückt. In den daruntergelegenen Stockwerken ergriffen die Bewohner Hals über Kopf die Flucht, da ſie mit einem Einſturz des Gebäudes rechne⸗ ten. Glücklicherweiſe waren durch die Exploſion die Fahrſtühle nicht außer Betrieb geſetzt worden. Im Hauſe ſelbſt wurde niemand verletzt. Dagegen gab es auf der Straße eine ganze Anzahl erheblicher Ver⸗ letzungen durch herabfallende Glasſcherben und Trümmerſtücke. Mehrfach wurden Autodächer von Ziegelſteinen durchſchlagen. Eine Bewoh⸗ nerin des Hauſes wurde mit ſchwerer Gasver⸗ giftung aufgefunden. Die Exploſion iſt wahr⸗ ſcheinlich darauf zurückzuführen, daß Hausbewohner, der auf Ferienreiſe gegangen iſt, eineen Gashahn offenſtehen ließ. ein Der politiſche Tag wien verſtändigungsbereit? Die öſter⸗ reichiſche Regierung hat, wie amtlich aus Wien ſchon mitgeteilt iſt, das am 27. Juli von Deutſch⸗ land nachgeſuchte Agreement zur Ernennung von Papens zum außerordentlichen Geſandten des Deutſchen Reiches in einem Dienstagabend ſtattgefundenen Miniſterrat erteilt. Herr von Papen wird alſo ſchon in nächſter Zeit, man kann annehmen, in wenigen Tagen, als Sondergeſandter nach Wien gehen, um gemäß dem ihm vom Führer erteilten Auftrag,„wenn möcglich zu einer Entſpannung der Ge⸗ ſamtlage beizutragen und insbeſondere das ſeit langem getrübte Verhältnis zwiſchen Deutſchland und dem öſterreichiſchen Staate wieder in normale und freundſchaft⸗ liche Bahnen zu leiten“. Dieſer Auftrag iſt wörtlich in dem bekannten Schreiben enthal⸗ ten, das der Führer am 26. Juli perſönlich an Vizekanzler von Papen richtete und ſo in einem für Oeſterreich außerordentlich kritiſchen Augenblick unter Beweis ſtellte, daß De utſch⸗ land nichts ſehnlicher wünſcht, als daß das öſterreichiſche Volt ſeinen Frie⸗ den wiederfinden möge und eine Normaliſierung der Beziehungen zwiſchen Ber⸗ lin und Wien in möglichſt kurzer Friſt herbei⸗ geführt wird. Die öſterreichiſche Regierung hat dieſen Willen Deutſchlands zur Befriedung der Geſamtlage ſelbſt bekanntlich u. a. dadurch unterſtrichen und für ihre innerpolit i⸗ ſchen Zwecke ausgenutzt, indem ſie das Schreiben des Führers als Flugblatt gedrucktüber den Kampf⸗ gebieten abwerfen ließ, um ſo der öſterreichiſchen Bevölkerung zur Kenntnis zu geben, daß eine Beſſerung des Verhältniſſes zu Deutſchland auch ihr Wunſch iſt. In Berliner Kreiſen verzeichnet man die Er⸗ teilung des Agreements für Herrn v. Papen mit Genugtuung, da daraus vielleicht entnom⸗ men werden kann, daß die Wiener Regierung die Situation in aller Nüchternheit beurteilt und vor allem die Wünſche, die eine ge⸗ wiſſe Auslandspreſſe mit auffallen⸗ der Aufdringlichkeit ſeit Tagen an ſie herange⸗ tragen hat, allem Anſchein nach ohne Berück⸗ ſichtigung geblieben ſind. Allerdings muß man hierbei alle Stim⸗ men in Berechnung ziehen, auch diefenigen, welche keineswegs dazu angetan ſind, einer wirklichen Entſpannung den Boden zu berei⸗ ten. In einer Kundgebung, die geſtern auf dem Wiener Heldenplatz ſtattfand, fanden ſowohl der neue Bundeskanzler Schuſch⸗ nigg, als auch Starhemberg Worte, die nicht in das Programm einer kommen⸗ den Verſtändigung paſſen. Die heſtigen An⸗ griffe auf den Natſonalſozialismus und das Deutſche Reich zeigen wiederum eindeutig, daß die verantwortlichen Wiener Herren wenig Verſtändnis für die geiſtige un d materielle Notlage, in der ſich ihr Land befindet, haben. Es iſt deshalb nur zu hoffen, daß die Haltung der öſterreichiſchen Regierung bald einer ehrlichen Verſtändi⸗ gungsbereitſchaft Platz macht, die allein, dann aber auch ſehr leicht in der Lage ſein wird, zu einer Entſpannung der Lage zu führen. Srrerr 4 —————— per„Vandalismus“— eine Geſchichtslüge! Von KRurt Paſtenaci Die Ed da, jene Sammlung altgermaniſcher Götterlieder, Heldenſagen und Lebensweis⸗ heiten, ſingt in einem der ſchönſten Verſe: „Doch Nachruhm ſtirbt nimmermehr, den der »Wackre gewinnt.“ Viele deutſche Stämme haben ſolchen Nachruhm gewonnen und ſind mit ihm in die Geſchichte eingegangen. Der Freiheitskampf der Cherusker iſt ebenſo be⸗ kannt wie der Heldenkampf der Goten am Veſuv. Ein germaniſcher Stamm aber ſteht heute noch immer im ſchlechten Ruf. Es ſind die Vandalen. Sie eroberten unter ihrem König Geiſerich im Jahre 455 n. Chr. die Stadt Rom und ſollen dabei ſo fürchterlich ge⸗ hauſt haben, daß davon das Wort„Vandalis⸗ mus“ als Begriff für ſinnloſe Zer⸗ ſtörung ſtammt. Dies iſt die landläufige Anſicht, die man nicht nur bei uns in Deutſch⸗ land, ſondern auch ſonſt in der Welt findet. Der Franzoſe gebraucht dieſen Begriff und während des Weltkrieges ſind wir Deut⸗ ſchen Hunnen, Barbaren und Van⸗ dalen genannt worden. Der Engländer ge⸗ braucht das Wort„Gothisme“ und will damit dasſelbe beſagen. Nun iſt geſchichtlich allgemein bekannt, daß die Goten kei⸗ neswegs von ſinnloſer Zerſtö⸗ rungswut erfüllt waren, wenn auch die griechiſchen Städte ſtark unter ihnen zu lei⸗ den hatten. Eine Ehrenrettung der Goten und eine Befreiung von dem Rufe, barbariſche Zerſtörer und Vernichter von Kulturwerten zu ſein, iſt darum nicht notwendig. Den Vandalen aber iſt eine ſolche Ehrenrettung inzwiſchen ebenfalls zuteil geworden und zwar durch keinen Geringeren als den führenden deutſchen Vor⸗ und Frühgeſchichtsforſcher, den verſtorbenen Guſtaf Koſſinna.9 Waren die Vandalen wirklich dieſe Zerſtörer und Mordbrenner? Die Geſchichte antwortet: nein! Die Schrift ſteller jener Zeit hahen uns niches davon berichtet, daß die Vandalen ſich durch be⸗ ſondere Roheit ausgezeichnet hätten, im Ge⸗ genteil. Der katholiſche Biſchof Salvianon von Marſeille, der um 450 n. Chr., alſo zur Zeit der Eroberung Roms durch die Vandalen lebte, hat in ſeinen Schriften den Goten und den Vandalen ein ehrenvolles Denk⸗ mal geſetzt. Er ſchreibt: „Wenn jemand bei den Goten und Vandalen ein ausſchweifendes Leben führt, ſo i ſt e 5 ein Römer. Soviel gilt bei jenen die Sittenreinheit und ſtrenge Lebensauf⸗ faſſung, daß ſie nicht nur ſelbſt keuſch ſind, ſondern auch— ich ſage etwas Neues, Un⸗ glaubliches, Unerhörtes— die Römer dazu gemacht haben. Schämt euch, ihr römiſchen Völker, ſchämt euch eures Lebenswandels, denn bei euch ſind allein die Städte von Laſtern frei, wo die„Barbaren“ herrſchen.“ Und an anderer Stelle ſagt er: „Wo Goten herrſchen ſind nur die Römer liederlich, wo aber Vandalen herrſchen, erlauben ſie auch den Römern nicht, Laſtern zu fröhnen.“ Das iſt das Zeugnis eines Zeit⸗ genoſſen jener angeblich ſo zerſtörungs“ wütigen Vandalen, ein Zeugn i s, das durch manche andere Mitteilung aus jener Zeit be⸗ ſtätigt wird. Wie kam es nun, daß der Begriff„Van⸗ dalismus“ aufkam und ſich bis heute ge⸗ halten hat? Das konnte nur geſchehen, weil wir Deutſchen nicht aufmerkſam genug die Geſchichte unſerer Vorfahren geprüft haben und weil wir leichtgläubig das, was uns von anderen Völkern mitgeteilt wurde, annahmen. Als die Römer am Ende des Mittelalters die Ruinen ihrer Stadt betrachteten,„ſetzten ſie dieſe Verwüſtungen in dreiſter Unwiſſenheit auf Rechnung der Goten“(Koſinna). Byzantiniſche Schriftſteller haben gleichſalls die Der Erfinder des Wortes„Vandalismus“ iſt der franzöſiſche Biſchof Gregoire, der am Ende des 18. Jahrhunderts lebte. Hiſtoriſch iſt feſt⸗ geſtellt, daß die Zerſtörung der Stadt Rom zum allergrößten Teil von den Römern ſelbſt erfolgte. Schon im Dreikaiſerjahr 69 n. Chr. ver⸗ ſchanzte ſich der Bruder des Kaiſers Veſpa⸗ ſian gegen den auf Rom anrückenden Gegen⸗ kaiſer Vitellius durch Barrikaden von Bildſäulen. Später haben die Rö⸗ mer immer wieder ihre herrlichen Bau⸗ werke als Steinbrüche benutzt, teil⸗ weiſe bauten ſie daraus neue Feſtungsmauern, teilweiſe neue Wohnhäuſer. Die Goten haben, wie die Geſchichte uns einwandfrei be⸗ richtet, die Stadt Rom nicht nur geſchont, ſon⸗ dern ſich ſogar für die Erhaltung der Kunſtwerke eingeſetzt. Als der Weſt⸗ gotenkönig Alarich im Jahre 410 Rom er⸗ oberte, gab er an ſein Heer den Befehl, Kir⸗ chen und Heiligtümer nicht zu betreten. Die aus der Kirche von Sankt Petrus ge⸗ raubten heiligen Gefäße wurden von den Go⸗ ten in feierlichem Zuge zur Kirche zurückge⸗ führt, Bild⸗ und Kunſtwerke wurden nicht zerſtör“ Kein Geringerer als der katholi⸗ ſche Kirchenvater Auguſtinus hat die Milde der Weſtgoten gegen die Römer, die weder an Leib und Leben noch an Freiheit be⸗ droht worden ſeien, geprieſen. Dietrich von Bern, der große Oſtgotenkönig Theod e rich, ſorgte dafür, daß die Kunſtwerke Roms er⸗ halten blieben und bereicherte Italien mit neuen Bau⸗ und Kunſtwerken. Kein einziger der zeitgenöſſiſchen Schriftſteller hat irgend etwas davon berichtet, daß die Vandalen in Rom nennenswerte Zerſtörungen angerichtet hätten. Schließlich iſt auch von den Langobar⸗ den und zwar durch ihren lateiniſchen Ge⸗ ſchichlsſchreiber Paulus Diakonus nur be⸗ rummen eeee———————— Zerſtörungen römiſcher Bildwerke auf die richtet:„Es war wunderbar im Reiche der Germanen, inſonderheit die Vandalen, ge⸗ Langobarden. Keine Gewalttätigkeik ſchoben. wurde begangen, keine geheimen Anſchläge wurden gemacht, niemand wurde ungerechter⸗ weiſe zu Frondienſten gezwungen, niemand plünderte, Diebſtahl und Räubereien ka⸗ men nicht vor. Jeder konnte, wie es ihm ge⸗ fiel, ohne Furcht und Sorge leben.“ Alſo auch hier kein Bericht über Zerſtörungswut und Vernichtungswillen, ſondern im Gegenteil das Zeugnis, daß die Germanen Ord⸗ nung und Sicherheit nach Italien brachten. Das Wort„ſie hauſten wie die Van⸗ dalen“ iſt alſo eine Geſchichtslüge und es iſt darum höchſte Zeit, daß ſie ver' ſchwindet. Der Ehrenſchild unſerer Vorfahren iſt blank, und wir gegenwärtig Lebenden haben dafür zu ſorgen, daß er auch im Gedüchtnis rein und blank erhalten bleibt. Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann(im Urlaub) Stellvertreter; Wilnelm Ratzel. Chef vom Dienſt: Wilhelm Ragel. Verantwortlich für Reichs⸗ und Außenpolitik: Dr. Wilhelm Kattermann(in Urlaub): Vertreter: Wil⸗ heim Ratzel: für Wirtſchaftsrundſchau, Wilhelm Ratzel; für politiſche Nachrichten: Kart Goebel: für Unpolinſches“ Beweaung und Lokales: Herm. Wacer; für Kulturpolitik, Feuilleton, Beilagen: Willi Körbel; für Sport: Jülius Etz, ſämtliche in Mannheim. Berlinet Schriftleitung: Hans Graf Reiſchach Berlin, Sw 68, Cbarlottenſtr. 156p Nachdruck fämil Orfainal⸗ berichte verboten Sprechſtunden der Schriftleitung: Täglich 16—17 Uhr (außer Samstaa und Sonntag). Hakenkreuzbanner⸗Verlag.m. b. H. Verlagsleiter: urt Schönwitz, Mannheim. Sprechſtunden der Verlags⸗ leitung: 10.30—12 übr(außer Samstag u. Sonntog). Fernſprech⸗Rr. für Verlaa und Schriftleitung: 314 7¹, 4 86• 333 61/62.— Für den Anzeigenteil verantwortl.: Arnold Schmid, Mannheim Morgenausgabe A, Mannheim 19 053 Morgenausgabe A, Schwetzingen 1000 Morgenausgabe à, Weinheim 1 100 21 153 Ausgabe B mit Anzeigen der Früh⸗ u. Abendausg.'hm. 12 670 Abendäusgabe... 20765 zuſ. 33 435 S. „ Ausgabe B. Schwetzingen. 1 627 Ausgabe 5, Weinheim. Geſamt⸗D.⸗A. Juli 1934 41 997 Druck: Schmalz& Laſchinger, Abteilung Zeitungsdruc Sahrgar Saa Saarj des off ſchen d Saarr ſtrengen rung kann, fe offenen die geſti ſion, ein ſprechen Dien, „Der B dung le Begrün Zweifel. ſuchung Baum Zuſan feſt ſteh Vorwar J die nun fertigun Die ſchreibt kommif als daf lichen Akten 4 Saarbel — ſie für akt“, d mal ge ringſt 5 kann. daß ein nahmeſ muß. 2 rung ei Saarbe weiß n beſonde 4 durch d ſion di können, Beſchla Warum gebend lände erhaltu öffentli wendig g bleiben miſſion wartet mit be 5e 3 Sac 1 Vertrer „Saa nigu erneut der S Genf und be ſchei! ſchäf bel des geworf gän z Vorgän Separe trale worder habe.“ der G. K lange Objekt geleger lich e walt i gen ſe Straß. neſtie haftete Damit G. Kn „ Jahrgang 4— A Nr. 362— Seite 3„Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Donnerstag, 9. Auguſt 1934 Ein Ehrenmal für U⸗-Boot AC57 in ie öſter⸗ ichiſche ſchon p 1 iſſi Aic roteſt gegen die Deigerung der negierungskommiſſion ennung Saarbrücken, 9. Aug. Die geſamte Reichsregierung hatte dem Kohlenſyndi i 1 iei hlenſyndikat vor gierung Repreſſalien angedroht. Nach —— ſteht heute unter dem Eindruck einigen Tagen unterſagt, Frachtrechnungen bel⸗ Mitteilungen aus Brüſſel iſt es jetzt zu einer ſch K8 ausgebrochenen Rechtsſtreites zwi⸗ giſcher Rheinſchiffahrtsunternehmungen direkt Verſtändigung hinſichtlich der Bezahlung —5 er„Deutſchen Front und der zu bezahlen und Anweiſung erteilt, daß die der für deutſche Rechnung erfolgenden Kohlen⸗ 3 aarregierung. Obgleich ſie wegen der Rechnungsbeträge auf das Sperrkonto frachten belgiſcher Rheinſchiffahrtsgeſellſchaften 3 3 ſtrengen Vorſchriften ihre helle Empö⸗ bei der Reichsbank eingezahlt werden zwiſchen der belgiſchen und der Reichsregierung .— nur vorſichtig zum Ausdruck bringen ſollten. Unter Hinweis darauf, daß durch die⸗ gekommen. Die Verhandlungen über die Be⸗ 4 7 ann, fehlt es nicht an Kommentaren, die den ſen Beſchluß die geſamte belgiſche Rheinſchiff- zahlung anderer Frachten ſind dagegen noch in offenen Proteſt der hieſigen Bevölkerung gegen fahrt zu erliegen drohe, hatte die belgiſche Re⸗ der Schwebe. ere das die geſtrige Weigerung der Regierungskommiſ⸗ ltnis ſton, einer richterlichen Entſcheidung zu ent⸗ 0 ſprechen, zum Ausdruck bringen. 1 0 6 2 Eess Fenſalionelle flusgrabungen in Daeſtum enthal⸗ 2 des Gerichts und ſeine Begrün⸗ rſönlich ung laſſen über die unzureichende rechtliche 1 — ſioſtbare Juwelen in der Schatzkammer des Tempels der hiera flrgiga 22 17 of j ritiſchen Zweifel. Feſt ſteht, daß die von den Haus⸗ Rom, 9. Aug. Profeſſor Maiuri, der geſchleppt. Die Ueberreſte des griechiſchen utſch⸗ ſuchungen betroffenen Stellen mit dem Fall Leiter des archäologiſchen Inſtituts der italie⸗ Tempels ſind jedoch noch umfangreich genug, ht, als gärtner nicht im gering ſten niſchen Regierung veröffentlicht ſoeben den um ſeine Bauzeit beſtimmen zu können. Er iſt Frie⸗ Zuſammenhang geſtanden haben, erſten amtlichen Bericht über die auf Initia⸗ wahrſcheinlich in den erſten Jahrzehnten des d eine ſeſt ſteht aber auch, daß das Attentat nur ein tive Muſſolinis ausgeführten umfangrei⸗ 5. Jahrhunderts v. Chr. entſtanden. en——5——5— iſt, chen Ausgrabungen in Paeſtum, die aufſehen⸗ Profeſſor Maiuri vertritt die Auffaſſung, ⸗ die nun nachträ in— iti.* 3 75 Fane Afihrt ich eine völlig andere Recht- erregende Beſultate gezeitigt haben. daß der Hera⸗Tempel an der Stelle erbaut Das Ehrenmal für das deutſche Unterſeeboot Von beſonderem Intereſſe iſt die Freilegung wurde, wo ſich ehedem ein der Sage nach von ne;, das am 12. Anauſt dunch das finiſche riedung Die Tageszeitung„Deutſche Front“ des ſchon in der Antike berühmten Tem⸗ Jaſon errichtetes Heiligtum befand. Aufſchluß Denkmalkomitee auf Hamnskär, einer kleiner dadurch ſchreibt zu der Ablehnung der Regierungs⸗ pels der Hera Argiga. Bereits Plutarch über dieſes älteſte Heiligtum gibt ein außer⸗ Klippe im finniſchen Meerbuſen vor der Ein⸗ oliti⸗ kommiſſion:„Das bedeutet alſo nichts anderes, und Strabo haben ausführlich über dieſes Hei⸗ ordentlich wichtiger Fund und zwar eine Me⸗ fahrt zur Stadt Loviſa, enthüllt wird. UC 57 als daß die Saarregierung trotz der gericht⸗ ligtum berichtet. Der Archäologe Zancani tope aus ſehr früher Zeit. Das Relief zeigt brachte im November h7 nach geſahrooller 39833 lichen Entſcheidung die beſchlagnahmten Montuori folgte aufs Genaueſte den Angaben einen ſich auf der Flucht mit dem Schwerte r Waſſen ampf Akten nichtfreigibt. Man wird es der Strobos, in denen es heißr daß ſich der fem, verteidigenden Krieger, der eine geraubte Zung⸗ und Mafgt Pfafnerheim nnch Finnland ſo der Saarbevölkeri icht verübeln kö pel etwa 50 Stadien von Paeſtum entfernt be⸗ frau mit ſich führt. Die Darſtellung iſt 3 annerheim nach Finnkaut tnis zu ſte für n 3 finte der Argonautenſage entnommen. ültniſſes arn der mit d n Von beſonderer Wichtigkeit aber iſt Beſorgnis. Es wurde ein gemeinſamer er vom Volksgericht nun ein⸗ Er ſtieß dann auch tatſächlich auf die ge⸗ 15 9 S 0 ii die Ausgrabung einer Schatzkammer, Ausſchuß aus führenden Beamten des Kriegs⸗ die Er⸗ ma getroffenen Entſcheidung in kraſſem radezu gigantiſchen Fundamente des Tem⸗ 75 7 3 zuzgteri 1 7 Wiveif in der ſich mehr als tauſend zum größten Teil miniſteriums und des Marineminiſteriums ſo⸗ bBapen iderſpruch ſteht, nicht das ge⸗ pels. Ein gewaltiges Rechteck von faſt 40 14 0 J ie eine Reih 5 ſtru bri Meter Lä d 20 Meter Breit mit Gold und Juwelen verzierte Hera wie eine Reihe von Flugzeugkonſtrukteuren und entnom⸗ 8 d 4 57 auf Bünigen e nn f eter · Brelie· wur Statuetten befanden. Dieſe Opferſpenden ſind Flugzeugſachverſtändigen gegründet, der die gierung daß 15 ⸗ aienverſtand urteilt ſo, freigelegt. in vollendeter Technik und mit bewunderns⸗ Gründe für das Anwachſen der Unfallſtatiſtit eurteilt— eine gerichtliche in Beſchlag⸗ Von den Marmorquadern der Mauern, den wertem Geſchmack ausgeführt, Von wundervol⸗ nachprüfen ſoll. Dieſer Ausſchuß iſt ferner bee 83 ingt maßgebend ſein Säulen und dem Gebälk iſt leider nur wenig ler Wirkung iſt die raffinierte Anordnung der auftragt, der japaniſchen Regierung Vorſchläge uffallen⸗ muß. Wenn im—— dazu die Saarregie- erhalten geblieben. Im frühen Mittelalter Edelſteine, die die Figuren zieren. Profeſſor zu unterbreiten, auf welchem Wege ein weiteres herange⸗ andere Anſicht vertritt, über die die diente der Tempel den Bewohnern als Stein⸗ Maiuri glaubt, daß noch andere Schatzkam⸗ Anwachſen der Unfallziffern verhindert werden Berück⸗ Santbevölke ung ihre eigene Meinung hat, ſo bruch. Jahrhundertelang wurden Marmorblöcke mern ſich in der Nähe befinden und ſomit eine kann. —— 8 5 5 aus dem alten Heiligtum für den Bau von Fülle weiterer koſtbarer Schätze zu fin⸗—— Stim ⸗ ere Gründe maßgebend ſind. er au Kirchen und Paläſten in und bei Salerno fort⸗ den ſein werden. 2 3 jenigen, durch dieſen Akt wird die Regierungskommiſ⸗ 0 ſleue flntarktis-Expedition „ einer ſion die Tatſache nicht aus der Welt ſchaffen u berei⸗ können, daß nach gerichtlicher Auffaſſung die 4 Ellsworths neue Pläne 3 auf dem Beſchlagnahme völlig zu Unrecht erfolgt iſt. 5 berlu te der 1 ant en Militär⸗ Wellington, 9. Aug.(Eig. Meldg.) Der fanden Warum das Veteil des Gerichts nicht maß⸗ bekannte Polarforſcher Lincolm 55 ſoll, das— 3 11 Ellsworth, der in früheren Jahren bereits rte, änder begreifen. Weshalb die Aufrecht⸗ lu I Et 15 f 1 mehrmals Polarexpeditionen unter⸗ 3 kommen⸗ 5 der f in 60 Slugzeugabſtürze van Januar bis Zuni—— beabſichtigt, noch in dieſem Jahre eine n An⸗ öffentlichen Ruhe, Sicherheit und Ordnung noi⸗ 132„neue Flugzeugexpedition in die Antarktis durch⸗ d das wendig iſt, das dürfte wohl ewiges Geheimnis Tokio, 9. Aug. Nach einer aht öffent Durch dieſe Mn miuten 12 Perſonen ge zuführen. Ellsworth hatte bekanlich 8 3 bleiben, es ſei denn, daß die Regierungskom lichen Statiſtit über die Flugzeug⸗ bölet, eine weitert Anzah. ſchwer verletzt. un gen Jahr einen ſchweren Flugunfall lis, daß miſſion den Schleier baldigſt lüftet. Darauf unfälle in Japan hat das japaniſche Flug⸗ 3 erlitten 3 ihm 105 ſeinem Alffiſtenten faſt 3 f 7 2 3 f 1 8 4—„ 8 2 53 5 wenig wartet allerdings die geſamte Saarbevölkerung weſen in den letzten Jahren außerord ent⸗ Perſonen auf 26 anſtieg. Im erſten Halbjahr das Leben gekoſtet hätte. Das Flugzeug des e und mit begreiflicher Spannung. lich ſtarke Verlu ſt e erlitten. 5 Dieſe 1934 iſt ein kataſtrophales Anſteigen der Un⸗ Forſchers wurde damals ſchwer beſchädigt. Die ch ihr 0 1355 fallzahl zu verzeichnen. Allein in den Monaten iſt 15 nur zu ilitär⸗ wie Zivilluftfahrt. Der Anteil der Januar bis Anfang Juni ſtürzten 80 Flugzeuge worden und wird noch in dieſer Woche na ichiſchen Seporatiſten beſchweren ſich Zivilluftfahrt an Flugunfällen iſt jedoch außer⸗ ab, die Zahl der Toten hat ſich für dieſes Halb⸗ Oakland zurückbefördert werden. erſtändi⸗ beim bölkerbund ordentlich gering. jahr auf 36 erhöht. Ellsw orth will auf ſeiner neuen Antark⸗ n, dann Im Jahre 1932 ſind 70 Flugzeuge der In japaniſchen Militärkreiſen zeigt man an⸗ tisexpedition erſorſchen, ob das Roßmeer mit Saarbrücken, 9. Aug.(Von unſ. Saarbr. japaniſchen Luftflotte abgeſtürzt. geſichts dieſer anſteigenden Unfallziffern ſtärkſte dem Weddelmeer in Verbindung ſteht und wo vird, zu Vertreter.) Die ſattſam bekannte ſeparatiſtiſche ferner die„Oueen Maud⸗Kette“ endet. „Saarländiſche Wirtſchaftsverei⸗ Der Forſcher äußerte, daß er ſich nach Eneme — nigung“(SWo) hat, wie ſchon gemeldet, 3 gung dieſer zwei Forſchungsaufgaben auf ſeine iche dei erneut eine Denkſchrift über den Präſidenten Die nalionale Trauerfeier im Tannenbergdenkmal Farm im Weſten der Vereinigten Staaten zu⸗ igkeit der Saarregierung an den Völkerbund nach rückziehen will, um ſich wiſſenſchaftlichen Arbei⸗ lnſchläge Genf geleitet, in der ſie ſich darüber beklagtetete ten zu widmen. 4 zerechter⸗ und beſchwert, daß am 4. Juni die Fenſter⸗ emand ſcheiben ihrer Saarlouiſer Ge⸗ Ichweres flutounglück in Polen eien ka⸗ ſchäftsſtelle eingeſchlagen, die Mö⸗ 18 Tote 4 ihm ge⸗ bel des Büros zertrümmert und auf die Straße Warſchau, 9. Aug. Ein Autobus der Linie 3 Alſo geworfen ſeien. Natürlich iſt abgeſehen von der Warſchau—Bialyſtok ſtürzte geſtern, wahrſchein⸗ ungswut gänzlich falſchen Darſtellung der lich infolge Platzens eines Reifens, von einer Hegenteil Vorgänge am Schluß der Denkſchrift von den Brüce in den Bug. Dabei ſind 18 Fahrgüſte nOrd Separatiſten erneut die Forderung nach„nehn⸗ ertrunken. Feuerwehrleute aus dem benachbar⸗ talien traler Abſtimmungspolizei erhoben ten Dorfe Sadowne arbeiteten den ganzen worden, zu der die Bevölkerung Vertrauen Mittwochnachmittag, um den Autobus zu ber⸗ e 14 habe.“ gen, es gelang ihnen jedoch nur, ihn an eine tslüge 355 ſeichtere Stelle des Fluſſes zu ziehen. Infolge ſie ver“ a 0 Mangels an mechaniſchen Hilfsmitteln konn⸗ G. Knox, der für die Saardeutſchen ſchon orfahren 11 zti ten die Arbeiten nicht fortgeſetzt werden. Ma⸗ lange nicht mehr der Inbegriff der nötigen en haben Oyſektivität iſt, hat in ſeinem Begleit⸗ rinetaucher werden für den heutigen Donners⸗ edüchtnis ſchreiben feſtgeſtellt, daß die in dieſer An⸗ tagvormittag an der nalnmamene erwartet. gelegenheit eingeleitete Unterſuchung tatſäch⸗ Wie nunmehr feſtgeſtellt wurde, konnten drei 3 lich ergeben habe, daß zwei Perſonen mit Ge⸗ Perſonen rechtzeitig abſpringen. Sie zogen ſich SWo eingedrun⸗ aber dabei ſchwere Verletzungen zu. Bisher Urlaub) walt in die Büroräume der g gen ſeien, die Möbel zertrümmert und auf die noch nicht aus dem Waſſer 4 n. Wacker; kmpörung der deutſchen Jaarbevölkerung Straße geworfen hätten. Auf Grund der Am⸗ neſtie der Saarregierung ſeien die beiden ver⸗ hafteten Täter natürlich freigelaſſen worden. Damit iſt der Fall erledigt, oder iſt Herr G. den finniſchen Schären Zehn perſonen durch Blitzſchlag getötet Warſchau, 9. Aug. In der Nähe von Plock ging am geſtrigen Mitiwoch ein li Körbel; j Mei unheim. G. Knox anderer en ſchweres Gewitter nieder, das etwa m. Berlin, ſechs Stunden anhielt. Durch Blitzſchläge ſind Orlaimal⸗... und ſchänden Kriegergräber etwa zehn Perſonen getötet worden. In meh⸗ Saarbrücken, 9. Aug. Anläßlich der 64. reren Ortſchaften zündete der Blitz und legte lagsleiter: Wiederkehr des Jahrestages der Erſtürmung zahlreiche Gebäude in Aſche. Sonntogl. der Spicherer Höhen waren die Kriegsgräber . 314 fi. in Habſterdick mit Kränzen und Schleifen ge⸗ Der Schutz der Japaner in Jutſchou antwortl.: 53 00 00 — 1 in den Schmutz. z u treffen, die für den Abtransport der 85 1 A aatsangehörigen notwendig ſind. Die japani⸗ Beilegung des deutſch⸗belgiſchen ſchen Geſchäfte und Banken ſtehen unter fändi⸗ Rheinſ chiffahrtsſtreites 3 gem japaniſchen Militärſchutz. Brüſſel, 9. Aug.(Eigene Meldung) Der 85 5 n eeeen deen en — 20 844 deutſch⸗belgiſche Rheinſchiffahrts⸗ Der Führer und Reichskanzler während ſeiner Gedenkrede auf den Reichspräſi⸗ in der Stadt Flugblätter verteilt, in denen ſie 34 775⁵5 üreit iſt gütlich beigelegt worden. Die denten und Generalfeldmarſchall, davor der aufgebahrte Sarg des großen Toten. mit ainem Generalſtreit drohen. tungsdruck ſchmückt worden. Mittwochmorgen riſſen nun drei ſeparatiſtiſche Rowdys die Schleifen ab und traten ſie unter den Rufen:„Frei Saar“ Tokio, 9. Auguſt.(HB⸗Funk.) Das japa⸗ niſche Amt hat den japaniſchen Konſul in Futſchoun angewieſen, alle Maßnahmen 0 * Jahrgang 4—24 Nr. 36²— Seite 4 cnι „Hakenkreuzbunner“ Abendausgabe— Donnerstag,-9. Auguft 1934 Baden Wenn man keine Zeitungen lieſt... Als am Freitagabend in einem württember⸗ giſchen Ort zu Ehren des toten Reichspräſiden⸗ ten v. Hindenburg mit allen Glocken geläutet wurde, erſchrak ein Bauer, der glaubte, daß im Ort ein WMand ausgebrochen ſei. Da er aber weder Rauch noch Feuer ſah und die übrigen Dorfbewohner ruhig ihres Weges gingen, fragte er ſeine Mitbürger, die den Be— treffenden auf die Bedeutung des Geläutes aufmerkſam machten. Da iſt er aber ganz klein geworden mit dem Bemerken:„'s iſcht halt doch nix, wenn mer koi Zeitung lieſt.“ Schlaganfall infolge ſeeliſcher Aufregungen Karlsruhe, 9. Aug. Miß Powell, die Schweſter des kürzlich im Rhein ertrunkenen engliſchen Pfarrers zu Frankfurt a. M. und Baden-Baden, hat, wie aus London gemeldet wird, bei ihrer Rückkehr nach England im Hauſe ihres anderen Bruders, der ebenfalls Pfarrer iſt, als Folge der ſeeliſchen Aufregun⸗ gen einen Schlaganfall erlitten. Miß Powell iſt gelähmt und hat die Sprache verloren. So iſt es ihr unmöglich, ihren Freunden in Deutſchland für die überaus zahlreichen Be⸗ weiſe der Teilnahme zu danken. Wegen Hochverrats abgeurteilt Karlsruhe, 8. Auguſt. Durch Urteil des Ferienſtrafſenats des Oberlandesgerichts Karls⸗ ruhe vom 6. Auguſt 1934 wurde der ehemalige Leiter der Ortsgruppe Raſtatt der KPꝰ, Emil Hochreiter, wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu 1 Jahr 8 Monaten Gefängnis verurteilt, Er hatte in der Zeit von März bis Dezember 1933 in Raſtatt und Frankfurt ſich in kommu— niſtiſchem Sinne betätigt. Künſtlicher Regen durch Trockeneis Kon ſt an z, 8. Aug. Die Forſchungsarbeiten der Forſchungsgemeinſchaft für, Trockeneis-An⸗ dung in Sigmaringen, mittels Ausſtreuung von Trockeneisteilchen auf beſtimmte Wolken⸗ uppen künſtlichen Regen zu erzielen, ſind zu einem gewiſſen Abſchluß gelangt, ſo daß dem⸗ nächſt mit den praktiſchen Verſuchen begonnen werden kann. Es ſteht noch nicht genan feſt, ob dieſe vom Flugplatz Konſtanz aus erfolgen. Es ſind noch gewiſſe Formalitäten hierfür zu erfüllen. Prof. Peppler, Friedrichshafen, der in der Preſſe genannt wurde, iſt lediglich in ſeiner Eigenſchaft als Fachberater angegangen wor⸗ den. Im vergangenen Jahr war es möglich, in Holland das ganze Gebiet um die Zuider⸗ ſee mit nur zwei Tonnen Trockeneis ausgiebig zu beregnen, und zwar mit verhältnismäßig geringen Koſten. Sollte⸗ ſich das Verfahren als gut durchführbar erweiſen, ſo wäre es möglich, in Zeiten großer Dürre, wie im Frühjahr und Sommer dieſes Jahres, bis zu einem gewiſſen Grad den erſehnten Regen zu bewirken. Die Verſuche verdienen weiteſtgehende Beachtung und Unterſtützung. Hundert Lebensläufe nationalſozialiſtiſcher Kämpfer geſucht! Karlsruhe, 8. Aug. Die Sozialwiſſen⸗ ſchaftliche Abteilung der Columbia Univerſität Neuyork beabſichtigt die Herausgabe eines Bu⸗ ches, in dem an Hand von einigen tauſend Lebensläufen nationalſozialiſtiſcher Kämpfer ein lebendiges, wahrheitsgetreues Bild vom Wer⸗ den und Wachſen der nationalſozialiſtiſchen Volksbewegung gewonnen werden ſoll— ein neuer Beweis dafür, daß Deutſchlands Führer und ſeine Bewegung heute im Mittelpunkt des Intereſſes der ganzen Welt ſtehen. Auf den Gau Baden entfallen hundert Bei⸗ träge. Verlangt wird eine genaue und ausführ⸗ liche Beſchreibung des eigenen Lebens, insbe⸗ ſondere in der Zeit nach dem Kriege unter Ein⸗ beziehung der Familienverhältniſſe, der Erzieh— ung, der Arbeit, Mitgliedſchaft in Verbänden, Anteilnahme an der Entwicklung der NSDAp, Eine Weſpe veru Achern, 9. Aug. Am Montagnachmittag hat ſich auf der Landſtraße zwiſchen Famtenbach— und Oensbach ein ſchwerer Autounfall zuge⸗ tragen. Auf der Fahrt von Bühl nach Straß⸗ burg wollte ſich der Führer des Autos einer Weſpe erwehren, verlor dabei die Herrſchaft über den Wagen und fuhr gegen einen Baum. Von den Inſaſſen— ein Ehepaar und drei Knaben— erlitt die Frau eine Verrenkung des linken Oberſchenkels, eine Gehirnerſchütte⸗ rung und ſchwere Kopfverletzungen. Der Auto⸗ zungen im Geſicht und am Arm davon, rend die beiden Schrecken davontamen. Der prattiſche Arzt Dr. Darſtellung, wie der einzelne ſich mit den poli⸗ tiſchen und weltanſchaulichen Ideen der Nach⸗ kriegszeit auseinandergeſetzt hat, Erlebniſſe aus der Kampfzeit uſw. Beteiligen kann ſich jeder, der vor dem 30. Januar 1933 am Kampf um die Macht teilgenommen hat. Für die beſte Beſchreibung des eigenen Le— benslaufes alter Kämpfer ſind Preiſe im Ge⸗ ſamtbetrag von 400.— RM. ausgeſetzt. Im Falle der Veröffentlichung wird Honorar ver⸗ gütet. Das Hauptgewicht wird auf Ausführlichkeit, Aufrichtigkeit und ungekünſtelteDarſtellung ge⸗ legt. Es kann jeder, auch der einfachſte unbe⸗ kannte Kämpfer der Bewegung teilnehmen. Einſendungen müſſen bis ſpäteſtens 25. Auguſt ds. Is. an die Gaupropagandaleitung Baden, Abt. Preſſe— Propaganda erfolgen. rſacht Autounfall lenter, ein Herr aus dem Elſaß, trug Verlet⸗ ein Knabe eine ziemlich ſchwere Kopfwunde, wäh⸗ jüngeren Brüder mit dem Kohler und das Sanitätsauto Achern waren ſofort an der Unfallſtelle. Nach Anlegung von Notverbänden wurden alle fünf Perſonen in das Städtiſche Krantenhaus Achern verbracht. Das Perſonenauto mußte ſchwer beſchädigt ab⸗ geſchleppt werden. Mannheimer Kind tödlich verunglückt Aus dem fahrenden Jug geſtürzt Konſtanz, 9. Aug. In dem Schnellzug, der 12.10 Uhr mittags eintrifft, hat ſich am Mittwoch ein ſchreckliches Unglück ereignet. Ein achtjähriges Mädchen aus Mannheim, das ſich mit ſeinen Eltern auf der Fahrt nach Konſtanz befand, ſuchte nach der Station Hegne die Toi⸗ lette auf. Da das Kind nach längerer Zeit nicht zurückkehrte, brach man die Türe auf, fand aber das Mädchen nicht vor. Sofort angeſtellte Nachforſchungen führten zur Auffindung der Leiche des Kindes zwiſchen Hegne und Rei⸗ chenau. Aus der Stellung des Fenſters nimmt man an, daß ſich das Mädchen zu weit aus dem Fenſter hinausgelehnt hat und aus dem fahrenden Zug geſtürzt iſt. Pfalz 93 Jahre alt Obermoſchel, 8. Aug. Der Privatmann und frühere Wingertsbeſitzer Heinrich Bonnet feierte heute in körperlicher und geiſtiger Rü⸗ ftigkeit die Voͤllendung ſeines 93. Lebensjahres. Die Malereien unbeſchädigt Herxheim a. Bg., 8. Aug. Bei den Auf⸗ räumungsarbeiten der einem Brande zum Opfer gefallenen hieſigen Kirche konnte die ſehr erfreuliche Feſtſtellung gemacht werden, daß die prachtvollen ſpätromaniſchen und gotiſchen Fresco⸗Malereien am Triumphbogen, im Chor und in der Apſis des Gotteshauſes vom Feuer nicht beſchädigt wurden. Nur eines der evan⸗ geliſchen Symbole im Chorgewölbe zeigte naſſe Stellen, die aber leine Beſchädigung nach ſich ziehen. Vierbeiniges Verkehrshindernis Speyer, 8. Aug. Eine nicht alltägliche Ver⸗ kehrsſtockung gab es geſtern abend, die eine große Zahl- von Neugierigen angelockt hatte. Ein Sück⸗Vieh, das zum Metzger gebracht wer⸗ den ſollte, weigerte ſich, ſeinem Transporteur zu folgen, ſo daß es ein exuſtes Verkehrshinder⸗ nis zu werden drohte. Schließlich gelang es, das Tier wenigſtens in die Straße Am Speye⸗ rer Tor zu bringen. Dort legte es ſich zu Boden und war trotz aller Bemühungen auch nicht einen Zentimeter wegzubringen. Es blieb nichts anderes übrig, als bei anbrechender Dunkelheit einen Wagen zu holen, der das Tier an ſeinen Beſtimmungsort brachte. Wie wird das Wetter? AMiſftwocß, den&. Auguss asl,& Ut Aan gaͤren f05K Nordoyan 16 5 —7¹¹ 05¹̊ 4 0 48 IN Berl. 5 bins O 75 15 4 G e — 7—2— 10 25 — v0 Owolkenlos. O neſter O haid degecki. O wolnio,& degeck oſegen, Schnee& orsubein= nede. K oernigr. Gnozime.-Or zent leichter 05t massiger suosugwest 5turmizchet Rorowezr die pfeie negen mit gem winde bie deroen Stationen stenengen Lah- len geden gie lemperatuf an bie binien verdingen orie ent gieichem. duf Reeresniweab umgerecnneten buftoruck Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienſt⸗ ſtelle Frankfurt Unter dem Einfluß der vom Ozean her ſich entwickelnden lebhaften Wirbeltätigkeit iſt das ſtandinaviſche Hochdruckgebiet unter Abſonde⸗ rung ſüdlich zurückgewichen; mit lebhaftem Druckfall dringt nun auch die Wirbeltätigkeit Südweſtlich vor, ſo daß es mit weſtlichen Luft⸗ druckſtörungen der Witterung kühler und niederſchlagsreicher wird. Die Ausſichten für Freitag: Ueberwiegend bewölkt und verhältnismäßig kühl, zeitweiſe Niederſchläge, ſüdweſtliche bis weſtliche Winde. ... und für Samstag: Unbeſtändiges und zu Niederſchlägen neigendes Wetter. Rheinwasserstand 8. 8. 34 9. 8. 34 Waldshut„ οD 5 Rheinfelden„„ ο 215 315 Breisach 245 258 345 340 Maxau„„„„ O o O 509 500 Mannheim» O D D 411 391 Caub Smien i 264 254 Köln e 434d.195.3½ 30 221 Neckarwasserstand 8. 8. 34 9. 8. 34 Jagstield„ DD DD Heilbronn—— plochingen— 5 Diedesleieir„ 56 55⁵ 400 381 Mannheim „ O ο die ohlendort⸗Schattenjpiele bei den Reichsfeſtjpielen Das eigentliche Reich des Schattenſpiels aber bleibt das Wunder, das Geheimnis, bleibt das Märchen, bleibt die Dichtung, die ihr Leben in ſich trägt, bleibt der Zauber. Wilhelm Scharrelmann, der niederdeut⸗ ſche Dichter, ſchrieb einmal dieſe Worte nach einer der erſten Aufführungen der Ohlendorf— Schattenſpiele. Das war eiwa 1929, und nur erſt wenige Menſchen erkannten an, was hier von einer kleinen Gruppe geſchaffen wurde. Nur die Kinder waren von Beginn an die erklärten Freunde dieſer Spiele. So iſt denn auch der„Hinnerk, der Hahn“, dieſe entzückende Tierfabel, die Wilhelm Scharrelmann bald nach ſeiner Begegnung mit Heinz Ohlendorf für die⸗ ſen ſchrieb, ſchon 550mal in allen Teilen un⸗ ſeres Vaterlandes geſpielt worden. Ueberall, in den Großſtädten und in den Dörſern, an der polniſchen und litauiſchen Grenze, überall hat „Hinnerk“ heute ſeine Freunde. Wenn noch vor eineinhalb Jahren ein höherer Miniſterialbe⸗ amter zu Heinz Ohlendorf ſagte:„Sie ſind doch ein ganz ernſthafter Menſch, ich begreife nicht, wie Sie ſich mit ſolchem Kinderkram abgeben“, ſo iſt es doch heute ganz anders geworden. Heute weiß man an den für die kulturelle Ent⸗ wicklung maßgebenden Stellen, daß eine ſo ſchöne und volkstümliche Kunſt wie das Schat⸗ tenſpiel gefördert werden muß. Din Einladung an die Ohlendorf-Schattenſpiele durch Herrn Miniſterialrat Laubinger, im Rahmen der dies⸗ jährigen Heidelberger Reichsfeſtſpiele mitzuwir⸗ ken, iſt nicht nur eine ſchöne Anerkennung für die von dieſer Gruppe geleiſtete Arbeit, ſie iſt vor allem auch ein Zeichen für die Bedeutung, die man an verantwortlicher Stelle dieſer im ſchönſten Sinne deutſchen„Kleinkunſt“ beimißt. Stand zu Beginn ſeiner Arbeit Heinz Oh⸗ lendorf mit ſeiner Mitarbeiterin, der Zeich⸗ nerin der Figuren, Johanna Wolſki, allein, ſo hat ſich nunmehr ein eifrig tätiger Mitarbeiterkreis gebildet, deren Namen allein für die Spielgruppe bürgen. Da iſt vor allem die Gruppe der Dichter. Wilhelm Scharrel⸗ mann iſt genannt, er war der erſte, der immer mit Rat und Tat zur Seite war. Dann kam Ruth Schaumann, die das„Schattendäum⸗ linchen“ ſchrieb und auch ſchon ein zweites Spiel vorbereitet. Dazu kommen zwei junge Dichter aus der Hitlerjugend(Heinz Ohlendorf iſt Sach⸗ bearbeiter beim Stabe der Reichsjugendfüh⸗ rung), Eugen Frieder Bartelmäs, der jetzt für die Schattenſpiele den„Herzog Ernſt von Schwaben“ ſchrieb, weiter Hans Bau⸗ mann, deſſen Märchen„Einer findet ſein Königreich“ ebenfalls in nächſter Zeit geſpielt wird. Zu den Dichtern kommen die Muſiker. Profeſſor Fritz Jöde gehört zu dem Freun⸗ deskreis und ſteht immer beratend zur Seite. Armin Knab, der wohl die ſchönſten Kin⸗ derlieder geſchrieben hat, hat jetzt für den „Totengräber von Feldkirch“ von Juſtinus Kerner eine Muſik für Spinett und Block⸗ flöte geſchrieben, die überall begeiſterte Zuſtim⸗ mung fand. Die Entwürfe für die Figuren macht immer noch Johanna Wolſki; als aktive Mitſpieler, Figurenführer und Muſiker ſind Irmgard Linde und Adelhaid Sol⸗ ger mit nach Heidelberg gekommen. Bei der kulturellen Bedeutung dieſer Schat⸗ tenſpiele Heinz Ohlendorfs ſollte kein Beſucher der Reichsfeſtſpiele und unſerer ſchönen Nach⸗ barſtadt Heidelberg verſäumen, die Spiele, die in der Schloßkapelle ſtattfinden, zu beſuchen. Eine Lagergemeinſchaft zur Aus⸗ bildung von Spielpflegern In Heidelberg wird zurzeit eine Lagergemein⸗ ſchaft zur Ausbildung von Spielpflegern, Re⸗ gie⸗Aſſiſtenten und Sprechchorführern vom Fach⸗ amt der Reichstheaterkammer in Verbindung mit dem Reichsbund der deutſchen Freilicht⸗ und Volksſchauſpiele e. V. abgehalten. Das Lager, das am 31. Juli begonnen hat, wird bis zum 15. Auguſt dauern. Die Teilnehmer ſind vor allem jüngere Berufsſchauſpieler und Spielleiter, die ſich zur Mitarbeit an dem gro⸗ ßen Werk der nationalen Feſtgeſtaltung vor⸗ bereiten wollen. Vorausſetzung zur Zulaſſung zu dieſer Lagergemeinſchaft war die Zugehörig⸗ keit zur Genoſſenſchaft deutſcher Bühnenange⸗ höriger. Die Entſcheidung über die Zulaſſung hatte Miniſterialrat Laubinger. Aus einer grö⸗ ßeren Anzahl von Bewerbern wurden vierzig ausgeleſen. Die Schulung erſtreckt ſich haupt⸗ ſächlich auf politiſche und künſtleriſche Gebiete. Die Lagergemeinſchaft wird in Verbindung mit einem Arbeitsdienſtlager durchgeführt. Aus der Arbeit in Spezialgebieten iſt vor allen Dingen ein Vortrag über„Architekt und Thingſtätte“ zu erwähnen, bei dem außer den Spielpflegern und Freizeitgeſtaltern verſchiedene Thingſtätten⸗ architekten zugegen waren, um die Grundlinien der zukünftigen Arbeit feſtzulegen. eh. Deulſche Kunſt aus der Zeit der Romankik Im Kurpfälziſchen Muſeum der Stadt Hei⸗ delberg befindet ſich zur Zeit der Reichsfeſt⸗ ſpiele eine ſehr beachtliche Ausſtellung der deut⸗ ſchen Malerei der Romantik. Die romantiſche Malerei birgt wahrhaft deutſche und volkhafte Kräfte in einem Maße, wie kaum die Malerei einer vergangenen Zeit. Es wird mit der Aus⸗ ſtellung auch an die Tradition des kurpfälziſchen Muſeums angeknüpft, das in Zukunft zu einem Romantikermuſeum ausgebaut werden ſoll. Außer der Malerei können wir auch die Graphik und die Architektur der Romantik bewundern. Die Schau vereinigt eine große Anzahl von Werken, die bisher ſelten, oder noch nie gezeigt wurden. Sehr reich kommen vor allen Dingen die Landſchaft, das Portrait und das Künſiler⸗ ſelbſtbildnis zur Anſchauung. Wohl am bedeu— tendſten und am engſten verbunden mit dem geiſtigen Gehalt unſerer Zeit ſind die Pläne zu einem Nationaltheater der Deutſchen, zu einem Nationaldenkmal und einem National⸗ dom.— Große Aufgaben, die ſich die Architek— tur der Romantik ſtellte und die erſt unſere Zeit wird verwirklichen können. eh. Es iſt eine Schande, daß man dieſe Furück zur Kunſtt: Wenn der Beſuch eines auswärtigen Freun⸗ des uns veranlaßt, in ein Muſeum zu gehen, dann ſtehen wir erſchreckt und tief berührt vor der Schönheit der Boticellis, der Rembrandts, der oſtaſiatiſchen Holzſchnitte. Wenn inmitten der Radiogeräuſche plötzlich an unſer Ohr der reine Ton einer Mozartſchen Sonate klingt, bekommen wir Luſt, zu weinen, zu lachen: Tiefſtes klingt in uns an, Ver⸗ krampftes löſt ſich, beginnt zu fließen. All das beweiſt, daß unſer Gefallen an der wirklichen Kunſt nicht tot, nur verſchüttet iſt. Verſchüttet— warum? Wenn wir aus dem Muſeum herauskommen, nehmen wir uns feſt vor:„Wir werden wieder öfters dorthin gehen. Dinge ſo ganz vernachläſſigt.“ Das gleiche geſchieht, wenn durch eine Störung im Radio die Ueber⸗ tragung einer Mozartſchen Sonate entſtellt wurde. zerte zu gehen. Was in Wirklichkeit folgt, wiſſen wir alle. Die Gedichte bleiben unberührt im Schrank. Wir hören nach wie vor Radio zu Hauſe, denn es iſt bequemer, als in die Konzertſäle zu ge⸗ hen. Die Muſeen— ach, für die langt die Zeit erſt recht nicht. Es liegt alſo an der Zeit.— Gegen die Schlaffheit unſerer Muskeln hilft angeſtrengte Arbeit, eifriges Training— ſo hat uns der Sport gelehrt. Gegen Abſtumpfung unſerer Seelen als Folge des täglichen abtötenden und zerquälten Lebens müſſen wir mit allen Mitteln innerer Lebendigkeit vorgehen. Wir müſſen wieder vertraut werden mit den Dingen, die wir in den Muſeen vergeſſen ha⸗ ben; mit unſerer Muſik, die uns ſo gut tut wie ein warmes Bad einem erſchlafften Körper; mit unſeren Gedichten, die uns ſo glücklich machen können wie ein ſchöner Tag im Freien. Lyrik iſt tägliches Leben. Kunſt für den Hausgebrauch. Wir haben nach Jahren die Natur wieder gefunden. Es gibt heute einen neuen Schrei: Zurück zur Kunſt! Donnerstag und Freitas Sommernachtstraum im Heidelberger Schloshof Aufführungen jeweils um 21 Uhr Liaamanananadanaganannnanamanmaamaganmaagagagagagaaagaaaaaauagumaaaanaaaammanmagamammaaegg Wir ſind entſchloſſen, wieder in Kon⸗ 1 Um des Pg. 4 liederu S⸗Ger Ortsgru vermeid 1. In lich Un organiſi amte äl lung ein 2. Nic 1 rbeitsf der obe ſation. Wertv Diebe in wendet teilt, eir Mark u amen! iedern „K. 10. rillante Damenhe Badekart und ein Kraftr Friedrich Beide Fe — Gaee eſellſcha Aber ma 1 aß es d unterlief. Eines ſaßen die eimatkiſ war, rede Hypnotis Freund Dann ru wegung a ein Bein „Holbec lachte der ſtimmten Der Ar ſinnend i „Ja, m Ihnen ett daß auch geſonnen 1 inden, w aufhöbe, unſere be wären ſie burt geſto 1 mus zu ohne Metd Kräfte eii 4 alle für 1 Es wa⸗ 4 meiner ve Großſtadt Ich ſch tel der ve 1 5 ekKt, ofegen, me.-Osehr het Norqwesr enengen lLan- ent gleichem, erdienſt⸗ iher ſich t iſt das Abſonde⸗ lebhaftem eltätigkeit hen Luft⸗ 3 ler und rwiegend zeitweiſe e Winde. s und zu 9..34 315 258 340 500 391 254 221 1 9. 8. 34 55 381 n Freun⸗ zu gehen, 4 rührt vor 44 ibrandts, plötzlich zartſchen rweinen, an, Ver⸗ n an der tet iſt. aus dem uns feſt 1 zin gehen. Dinge ſo geſchieht, hie Ueber⸗ entſtellt in Kon⸗ wir alle. Schrank. ufe, denn ile zu ge⸗ t die Zeit zegen die geſtrengte uns der unſerer nden und n Mitteln mit den zeſſen ha⸗ it tut wie rrper; mit ch machen für den hren die ute einen of unr IA Geſellſchafter, das wußte Eines Abends im ſaßen die Kameraden im Unterſtand um eine Heimatkiſte herum. Und weil ſchlechtes Wetter war, redeten ſie von Tiſchrücken, Spiritismus, Hypnotismus und ähnlichen Dingen. Sahrgang 4— X Nr. 552— Seite 5 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Donnerstag, 9. Auguſt 1934 hHeute Gurkenmarkt! Gurken ſind das Symbol dieſer ſaueren Tage, und Gurken ſind auch das Hauptgeſchäft auf dem Markt. Große und kleine, dicke und dünne, vom ſaftigen Dunkelgrün bis zum hell⸗ ſten Gelb, nichts als Gurken. Schon in aller Frühe konnte man feſtſtellen, daß dieſes Ge⸗ wächs der meiſtgefragte Artikel iſt. In Körben, Taſchen und zum Teil ſogar in kleinen Säcken wurden die kleinen Einleggurken eingekauft, von 80 Pfennig bis.20 Mark für das laufende Hundert. Einen wortreichen Handel gab es höchſtens bei der nicht zu unterſchätzenden Frage, ob künſtlich gedüngt oder nicht. In Mengen waren diesmal auch die rauben zu ſehen, und eifrig wurden vom Pu⸗ blikum die goldgelben Beeren als Gratiskoſt⸗ proben abgepflückt. allerdings nur wenige Frauen entſchließen, ob⸗ wohl die„Zuckerſüßen“ hin und wieder ſchon für 20 Pfennig ausgerufen wurden. Mit Zufriedenheit wurde feſtgeſtellt, daß die Preiſe für das Obſt wieder um einzelne Pfen⸗ nige geſunken waren, was ſich freilich belebend auf das Verkaufsgeſchäft auswirkte. Beſonders Mirabellen und Reineklauden, die man heute für 12 bzw. für 8 Pfennig erſtehen konnte, wan⸗ derten zahlreich in die Taſchen der Hausfrauen oder wurden ſtehend aus der Tüte vertilgt. Auch Brombeeren waren in vielen Eimern an⸗ geliefert worden, während Pilze diesmal weni⸗ ger zu ſehen waren. Ein untrügliches Zeichen für die vorwärtsſchreitende Jahreszeit ſind die Blumenſtände, die ein immer bunter werden⸗ des Bild zeigen. Es wird nicht mehr lange dauern, und die Herbſtblumen beherrſchen hier ganz das Feld. Ergänzung zum Bericht: Rede Pg. Döring! Um bei der Berichterſtattung über die Rede des Pg. Döring über den Aufbau und Neu⸗ liederung der Deutſchen Arbeitsfront und der hS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ in der Ortsgruppe Feudenheim Mißverſtändniſſe zu vermeiden, iſt folgendes zu bemerken: 1. In der Deutſchen Arbeitsfront ſind ledig⸗ lich Unternehmer, Arbeiter und Angeſtellte organiſiert. Nicht aber der Beamte, da der Be⸗ amte ähnlich wie der Bauer eine Sonderſtel⸗ lung einnimmt. 2. Nicht der oberſte Leiter der politiſchen Or⸗ ganiſation iſt Schulungsleiter der Deutſchen Arbeitsfront, ſondern er iſt Schulungsleiter bei der oberſten Leitung der politiſchen Organi⸗ ſation. Was alles geſchehen iſt Wertvolle Diebesbeute. Gute Beute machten Diebe in einem Hauſe der Böcklinſtraße. Ent⸗ wendet wurden, wie der Polizeibericht mit⸗ teilt, eine ſchwarzlederne Brieftaſche mit 140 Mark und verſchiedenen Papieren auf den gamen Bruhns, eine goldene Halskette mit 23 iedern, ein ziſelierter goldener Ehering, gez. F. K. 10. 7. 1929, ein goldener Ring mit einem Brillanten und Rubinen beſetzt, eine blaue Damenhandtaſche mit etwas Kleingeld, zehn Badekarten für das Heidelberger Radiumbad und ein mattſilberner Wecker mit Leuchtziffern. Kraftrad und Laſtkraftwagen. Auf dem Friedrichsring bei U6 ſtieß geſtern vormittag ein Kraftrad mit einem Laſtkraftwagen zuſam⸗ men. Der Kraftradfahrer ſtürzte und erlitt Verletzungen am Unterkiefer und an der linken Hand. Der Führer des Laſtkraftwagens brachte den Verletzten nach dem Allg. Krankenhaus. Beide Fahrzeuge wurden beſchädigt. Zum Kauf konnten ſich England gedenkt des Eintritts in den Weltkrieg Zum Gedenken an den vor 20 Jahren erfolgten Eintritt Englands in den Welt⸗ krieg marſchierte das erſte Garde⸗Regiment mit umflorter Fahne vor dem St.⸗ James⸗Palaſt in London auf. Wieder 1200 Arbeitsloſe in Mannheim weniger Auch im Juli zunehmende wirtſcha flliche Belebung Das zähe und unermüdliche Ringen um die Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit hat auch im Juli zu neuen, ſehr beachtlichen Erfolgen ge⸗ führt. Der immer wiederholte Appell an Land⸗ wirtſchaft, Induſtrie, Handel und Gewerbe, das eindringliche Mahnen an alle Bevölkerungs⸗ kreiſe zur Mitarbeit blieb nicht ohne Echo. Viele konnten dadurch wieder in Arbeit ge⸗ bracht werden, wobei beſonders hervorzuheben iſt, daß es nach und nach auch gelingt, in das Vorurteil gegen die älteren Arbeitsloſen eine Breſche zu legen. Sowohl bei den Facharbei⸗ tern wie teilweiſe auch in den Angeſtelltenberu⸗ fen iſt manches erfreuliche Vermittlungsergeb⸗ nis zu verzeichnen. Und doch bleibt noch unend⸗ lich viel zu tun; die bisherigen Ergebniſſe dür⸗ fen nicht dazu verleiten, die Hände in den Schoß zu legen und zufrieden auf das Gelei⸗ ſtete zurückzublicken. Der Angriff gegen die Arbeitsloſigkeit muß immer wieder vorgetragen werden, bis der letzte Volksgenoſſe in den Arbeitsprozeß ein⸗ gegliedert iſt. Um dieſes Ziel zu erreichen, muß aber noch viel ſtärker als bisher auch die arbeitende Jugend in den Kampf eingreifen. Ihr Blick muß geſchärft werden für die großen völkiſchen und ſozialen Aufgaben, ihr Opferwille und —————— 4 4 Leutnant Graf Holbeck war ein angenehmer die ganze Brigade. Aber manchmal konnte er Geſchichten erzählen, daß es den Zuhörern eiskalt den Rücken her⸗ unterlief. rumäniſchen Feldzug Freund Holbeck hörte eine Weile ruhig zu. Dann rutſchte er mit einer ihm eigenen Be⸗ wegung auf ſeinem Sitz nach hinten und ſchlug ein Bein über das andere. „Holbeck weiß eine Geſchichte! Raus damit!“ lachte der kleine Laßberg und die anderen ſtimmten zu. Der Angeredete ließ ſeine ernſten Augen ſinnend über die Geſellſchaft ſchweifen. „Ja, meine Herren, allerdings habe ich Ihnen etwas zu erzählen! Sie müſſen wiſſen, daß auch ich oft über das Rätſel der Zeit nach⸗ geſonnen und gewünſcht habe, ein Mittel zu inden, welches dieſe ſtärkſte aller Schranken aufhöbe, die uns von Menſchen trennt, welche unſere beſten Freunde hätten ſein können, wären ſie nicht ſchon lange vor unſerer Ge⸗ burt geſtorben. Ein Mittel, das der Spiritis⸗ mus zu beſitzen angibt, während mir ſelbſt ohne Medium, ohne Anrufung unbegreiflicher Kräfte ein Erlebnis widerfahren iſt, das Sie alle für undenkbar halten werden. — Es war an einem regneriſchen Abend in meiner vorletzten Garniſon, einer weſtdeutſchen Großſtadt, ein paar Monate vor dem Krieg. Ich ſchritt, aus einem wenig belebten Vier⸗ tel der von fernher leuchtenden Hauptgeſchäfts⸗ Bürgerin Hlelanie/ oon vr. otto Beym ſtraße zuſtrebend, eben an der düſtern Maſſe einer alten Kirche entlang. Der Schein der fernen Bogenlampen ſpiegelte ſich im naſſen Pflaſter und legte auch auf das rauhe, feuchte Gemäuer neben mir einen ſchrägen Glanz. In dieſe Beobachtung verſunken, hörte ich plötzlich dicht hinter mir einen raſchen Schritt, das feine Rauſchen weicher Seide, und gleich darauf überholte mich eine ſchlanke weibliche Geſtalt. Es regnete, wie geſagt, und als Freund der Frauen fiel mir an der nunmehr vor mir her Schreitenden als erſtes auf, daß ſie keinen Schirm trug, während ich mein Abendzivil ſorgſam mit einem ſolchen Werkzeug ſchützte. Das Weitere ergab ſich daher von ſelbſt. Während ich aber an ihre Seite zu kommen trachtete, ſtutzte ich. Wie ſeltſam gekleidet war dieſes junge Mäd⸗ chen! Ein kurzer, ſehr faltenreicher Rock, der zierliche Knöchel in hochgebänderten Schuhen frei ließ, darüber eine eng anſchließende Taille mit langen Schößen, ein duftiges Häubchen über blaßblonden, lang herabfallenden Locken, alles in demſelben zarten Ton, der im unſiche⸗ ren Licht bald wie ein weiches Grau, bald wie das blaſſe Rot einer bleichen Roſe ausſah. Träumte ich? Ich kniff mir in den Arm, aber das Bild blieb. Ich ſchüttelte den Kopf. Da half kein Grübeln, das mußte ich ergründen. Und mit drei langen Schritten war ich an der Seite des ſeltſamen Weſens, das eben um die Ecke der Kirche bog und eine Nebenſtraße hinabſchritt, w i Licht hinweg einer dunkl gegend zuführte. „einſamen Stadt⸗ ihre Hilfsbereitſchaft müſſen wachgerüttelt werden. Noch waren viele Tauſende weder im Arbeitsdienſt noch in der Landhilfe. Warum entſchließen ſie ſich nicht zu dieſem vaterländi⸗ ſchen Ehrendienſt, um ihre Arbeitsplätze den darbenden Familienvätern freizugeben? Wa⸗ rum ſchnüren ſo wenig junge Facharbeiter ihr Ränzel, um in wirtſchaftlich ausgeglicheneren Gebieten ihr Fortkommen zu ſuchen? Beweg⸗ lichkeit iſt das Vorrecht der Jugend; hinaus⸗ zuziehen und die Heimatſtadt zu entlaſten, ihre große Aufgabe. Ein Ueberblick über die Entwicklung der Mannheimer Beſchäftigungslage zeigt deutlich, wie eng verflochten die öffentlichen Beſtrebun⸗ gen mit den Notwendigkeiten und Intereſſen der freien Wirtſchaft ſind und wie gerade die Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen des Reichs und die Privatinitiative der Unternehmer in ihrem Zuſammenwirken die beſten Erfolge zei⸗ tigen. In der Aufnahmefähigkeit ſteht immer noch die Landwirtſchaft mit ihrem Bedarf an ge⸗ übten Kräften und Landhelfern an erſter Stelle. Eine große Anzahl junger Leute aus allen Berufsſchichten ſind im Juli wieder hinaus⸗ gezogen, um die drängende und umfangreiche Arbeit in der Landwirtſchaft durchzuführen. In dem Augenblick aber, als ſie bei meiner Anrede den Kopf zu mir herumbog, geriet ich in neues Erſtaunen. Solch ein ſüßes, blaſſes Geſicht, wie mich da aus geiſterhaft großen Augen anſtarrte, hatte ich noch nie geſehen. „Fräulein“, ſtotterte ich,„gnädiges Fräulein.“ Sie ſchüttelte angſtvoll die bleichen blonden Locken.„O nenne mich nicht ſo! Ich bin die Bürgerin Melanie! Wehe dem, der anders ſfehtfft als die große franzöſiſche Republik be⸗ iehlt!“ Mir wurde ſchwül. „Wer ſind Sie?“ fragte ich, ohne recht zu wiſſen, was ich ſprach. Sie geriet aufs neue in furchtſame Erre⸗ gung, blickte um ſich und flüſterte: „O, Bürger, ſprich nicht die Anrede alter unwahrer Höflichkeit! Freiheit ſoll und Gleich⸗ heit und Brüderlichkeit ſein!“ Ich prallte förmlich zurück. War ich toll? War ſie es? Oder welcher Spuk zauberte mir — das Bild einer längſt verſunkenen Zeit vor? —e Vorſicht tat ich ihr den Willen und ragte: „Woher kommſt du, Bürgerin?“ Sie lächelte traurig. „Mein Wagen konnte nicht weiter, das linke Pferd iſt geſtürzt!“ Das hatte Sinn. So forſchte ich weiter: „Du biſt ſo ſeltſam, Bürgerin, nicht wie aus unſerer Zeit!“ Sie blickte erſtaunt auf. „Ja, lebſt denn nicht auch du ün du dixhuitiéme siècle?“ Ende des 18. Jahrhunderts! Mir drohte d tand ſtille zu ſtellen. liglich beugte ſie ſich zu mir herüber und der iglich zarte Duft eines altmodiſchen empfing mich, wie er aus meiner Bemerkenswert iſt die weitere ſtarke Aufnahme⸗ bereitſchaft der Metallinduſtrie und die ge⸗ ſteigerte Möglichkeit der Unterbringung älterer Angeſtellter. Auch das Gaſtwirtſchafts⸗ gewerbe, die Hauswirtſchaft und der Friſeur⸗ beruf hatten ſtärkeren Bedarf an gutausgebil⸗ detem Perſonal. Auch die Zahl der Ungelern⸗ ten hatte durch Arbeitsaufnahme eine ziemlich ſtarke Abnahme zu verzeichnen. Ueber 22 000 Arbeitsloſe ſind in Mannheim ſeit der Uebernahme der Regierungstätigkeit durch den Führer in Arbeit gekommen. Die Erfolge zeigen, was erreicht werden kann, wenn alle ſich in die gemeinſame Front zur Durchführung dieſer für das deutſche Vollk ſo wichtigen Aufgabe einreihen. Die gegenwärtig im Rahmen der Propagierung des dadiſchen Arbeitsbeſchaffungsprogramms durchgeführte Werbung ruft erneut alle Kreiſe auf, Arbeit zu ſchaffen, Brot zu geben und ganz beſonders jede Unterſtützung zu leihen den Vorkämpfern in dieſem Ringen, den Zentralſtellen der Ar⸗ beitsbeſchaffung und Arbeitsvermittlung, an die der erſte Ruf der badiſchen Regierung er⸗ gangen iſt. Arbeitsämter an die Front! Reichsfeſtſpiele heidelberg Die Preſſeſtelle der Reichsfeſtſpiele meldet: Die Ausſtellung„Nat.⸗Soz. Thingſtätten im Bau“, im Rathaus zu Heidelberg, welche noch bis 1. September 1934 bei freiem Eintritt ge⸗ öffnet iſt, hat täglich größeren Maſſenbeſuch zu verzeichnen. Das Wachkommando vom Ar⸗ beitsdienſt zählte am Mittwoch rund 2100 Be⸗ ſucher. Darunter waren folgende Gruppen: 1. O. B. Führerſchule 3/13 Zwingenberg an der Bergſtr. unter Führung von Bannführer Horn. 2. Ein Ferienſonderzug„Kraft durch Freude“ aus Südbayern, daärunter einige Männer aus der Geburtsſtadt des Führers Braunau am Inn. 3. HJ Füſſen im Allgäu. 4. HI vom Niederrhein. 5. HJ aus Siegen i. W. 6. HJ aus Weſel. 7. Eine Gruppe Ar⸗ beiter einer Schiffswerft, die aus Anlaß der Fertigſtellung eines Schiffes einen Ausflug nach Heidelberg gemacht haben. 8. Zwei Grup⸗ pen Engländer und eine Gruppe Holländer— 9. Eine Anzahl Amtswalter aus Heidelberg. Wir möchten an dieſer Stelle die verſchiede⸗ nen Verbände, welche die Ausſtellung beſichti⸗ gen wollen, bitten, zwecks Stellung eines Führers ſich vorher mit der Leitung der Aus⸗ ſtellung, Architekt Hans Schmitt, Heidelberg, Rathaus Zimmer 24, zu verſtändigen. Und wir können nicht in die Ferien gehen! In dieſer kleinen Szenenfolge am Freitag, den 10. Auguſt, im Rahmen der„Stunde der Frau“ von 14.40 bis 15.00 Uhr möchte der Reichsſender Frankfurt für alle die, die mit ihren Kindern„die Ferien zu Hauſe“ verleben müſſen, einen kleinen Troſt und vor allem aber willkommene praktiſche Anregungen und Vorſchläge bringen. Urgroßeltern Kleidertruhe aufſtieg, die uns als Kindern einſt zu ſeltenem Feſt geöffnet wurde. „Weißt du's ſchon, Bürger?“ fragte ſie, zheute kam die ſchreckliche Nachricht, daß der Bürger General Bonaparte das linke Rhein⸗ 115 der franzöſiſchen Republik einverleibt at! Und dann, nur wie ein trauriger Hauch, während ihre Augen unruhig das Dunkel der Straße durchſpähten: „Mein Oheim, der Maire, ſagt, das ſei der Gnadenſtoß für das alte deutſche Reich!“. Ich wußte nicht mehr, was ich denken ſollte. Aber die ſeltſame Erſcheinung neben mir redete weiter und plötzlich ſah ich aus ihren vorher ſo matt blickenden Augen einen jähen Strahl heißer Freude hervorbrechen. „Das aber ſage ich, glaube es mir, Bürger, ein neues Glück wird aus dem deutſchen Schutt erſtehen!“ Und dann hemmte ſie den Fuß. r ſie daheim! ger!“ Und ſie neigte ein wenig das zierli Haupt. Wir ſtanden umweht vom feuchten Wind auf einem kleinen einſamen Platz vor einem ſtattlichen alten Haus, das mir vorher noch nie aufgefallen war, obwohl es über der ſchön geſchnitzten Tür ein reiches freiherrliches Wap⸗ pen trug. In meinem Hirn raſten die Gedanken. War ſie wahnſinnig oder war die Zeit rückwärts ge⸗ ſchraubt, ich ſelbſt durch irgend ein Wunder zurückgerutſcht ins 18. Jahrhundert? Oder gab es wirklich Erſcheinungen, Geſpenſter, de⸗ ren eins ſo lieblich vor mir ſtand? In der Tür raſſelte ihr Schlüſſel, ein Un⸗ Ich danke dir, Bür⸗ MANNHEIN 0 1 — Kahrgang 4— A Nr. 362— Seite 6 „Hakenkreuzbanner“ Vor zwanzig Jahren Die Auguſikämpfe 1914 des Grenadier⸗Regimenkts 110— Von einem, der dabei war. 12. Auguſt, morgens Abmarſch Richtung franzöſiſche Grenze. Nachmittags Halt bei Gom⸗ mersdorf. Biwat auf freiem Feld. Die Nacht verlief ruhig. Am 13. Auguſt rüaten wir wei⸗ ter vor bis Dammertirch. Gegen.30 Uhr er⸗ hielt das 2. Bataillon Befehl, das Dorf Wil⸗ lern vom Feinde zu ſäubern. Es kam zu einem ſehr lebhaften Gefecht. Das Dorf war ſtark be⸗ ſetzt, auch mit Artillerie. Wir hatten ſtarte Ver⸗ luſte und gingen am Abend nach Dammertirch zurück. Unſer Major Nolte erhielt einen Bruſt⸗ ſchuß und tam tags darauf, da er nicht trans⸗ portſähig war, in Gefangenſchaft. 14. Auguſt, morgens, ziehen wir uns über Ballerſtädt—Alttirch nach Nieder⸗Spechbach zu⸗ rück. Auf den Höhen bei Nieder⸗Spechbach warſen wir Schützengräben aus und richteten uns für die Nacht ein. Doch gegen ſieben Uhr abends kam Befehl zum Abrücken. Wir mar⸗ ſchierten bis Brunſtadt und erhielten dort Orts⸗ quartier. Die ganze Nacht hindurch kamen Re⸗ ſervetruppen an. Es wird bekannt, daß wir aktiven Truppen nach Lothringen oder Belgien abtransportiert wer⸗ den ſollen. 15. Auguſt, morgens, Abmarſch nach Mül⸗ hauſen. Kurze Raſt in der Kaſerne der 112er. Dort verſah ich mich mit einem Torniſter und einem Mantel. Beim Vorgehen auf Mülhauſen am 9. Auguſt hatten wir unſer Gepäck abgelegt und nimmer wiedergeſehen. Sechs Uhr abends Abmarſch nach Müllheim. Strömender Regen. Nachts gegen zwölf Uhr langten wir an. Mit 15 Mann kam ich zu einem Kolonialwaren⸗ händler in Quartier, deſſen Frau uns ſofort heißen Kaffee kochte. Quentin und ich ſchliefen zuſammen auf einer Matratze und deckten uns mit unſeren Mänteln zu. 16. Auguſt, vormittags 11.30 Uhr. Marſch von Müllheim nach Heitersheim. Dort wurden wir auf freier Strecke in einen Transportzug verladen, der uns bis acht Uhr abends nach Appenweier brachte. Hier erhielten wir in der Verpflegungsſtation ſehr gutes Eſſen. Nach zer Raſt fuhr der Zug weiter, und am 17. luguſt, morgens gegen vier Uhr wurden wir Arxweiler bei ſtarkem Regen ausgeladen. re Kompagnie tam auf Feldwache in eine iſchleiferei. Sofort machten wir dort Feuer trockneten notdürftig unſere Sachen. Aber ſe Mühe hätten wir uns ſparen können, denn die ganze Nacht lagen wir in raſch auf⸗ geworfenen Schützengräben in Bereitſchaft. Es regnete Bindfaden, bald hatten wir keinen trok⸗ kenen Faden mehr am Leibe. Vom Feinde merkten wir nichts. Als Verpflegung hatten wir nur trockenes Kommißbrot, das wir in Appenweier erhalten hatten. Am 18. Auguſt, nachmittags fünf Uhr, kam Befehl, nach Lützelburg zu marſchieren. Dort wurde ich mit drei Gruppen Leutnant Müller zur Verſtärkung der Feldwache alſo wieder eine Nacht unter freiem Himmel! Der Regen hatte nachgelaſſen. Der Tagesbefehl lautete:„Das Bataillon liegt zur Verfügung der Diviſton in Reſerve“. Abwechſelnd gingen Leute von uns ins Dorf, um etwas Eßbares aufzutreiben, denn wir hatten alle raſenden Hunger. Am Nachmittag ging ich mit einem Mann zum Dorf und erſtand bei einem Schläch⸗ ter ein Stück Rindsfilet. Aus dieſem ließ ich fünf gute Scheiben ſchneiden, die ich bei einem Bäcker in der Küche briet. Wir zwei aßen un⸗ ſer Teil gleich und nahmen die reſtlichen drei Steaks, eine Flaſche Wein und ein halbes Brot mit zur Feldwache für den Leutnant und den Feldwebel, die die Wache nicht verlaſſen durften. Am 20. Auguſt, morgens.30 Uhr, wurde das Bataillon in Marſch geſetzt Richtung Bru⸗ dersdorf. Immer ſtärker wird der Kanonen⸗ donner, und bald hören wir das Zwitſchern der Infanteriegeſchoſſe. Zehn Uhr morgens werden wir zum Sturm angeſetzt. Ein blutiges Ringen entſpinnt ſich um den Ort Brudersdorf. Vizefeldwebel Schmidt, der am Morgen ſeine Beförderung zum Leutnant erhalten hatte, fiel. Quentin wurde verwundet, aus meiner etüm von Schlüſſel, wie es kein heute leben⸗ des Weib an ſich hätte unterbringen können. Da faßte ich allen Mut zuſammen und ſtieß hervor: „Bürgerin Melanie, ſoll das der Abſchied ſein?“ Sie lachte ihr ſüßes, blaſſes Lächeln. „Komm morgen gegen Mittag in dieſes ſhen⸗ Bürger! Da wirſt du mich wieder⸗ ehen.“ Am hellichten Tage? Ich war ſo verdutzt, daß ich noch auf die geſchnitzte Tür ſtarrte, als die ſeltſame Mädchengeſtalt längſt dahinter verſchwunden waerrr. In dieſer Nacht, das weiß ich noch, habe ich zum erſten Mal getrunken, nur um berauſcht zu werden. Aber merkwürdiger Weiſe—— es mir nicht. Die Gedanken waren ſtärker al die Geiſter des Weines Gegen Morgen kam ich nach Hauſe, fand lange keine Ruhe, bis ich ſchließlich in einen bleiſchweren Schlaf ſank, der mich bis zehn Uhr feſthielt. Als ich aufwachte, es war ein ſtrahlend heiterer Sonntagmorgen, glaubte ich, alles ſei ein Traum geweſen, aber ein Blick ins Adreß⸗ buch überzeugte mich, daß ich es in der Nacht in einer Weinſtube ſchon einmal eingeſehen und gefunden, daß das Haus, in dem die Er⸗ ſcheinung verſchwunden war, denſelben Be⸗ itzer hatte, deſſen Namen ich auch heute wieder and. Es gehörte einer alteingeſeſſenen, ade⸗ ligen Familie, mit der mich aber nicht die ge⸗ ringſte Anknüpfungsmöglichkeit verband. Nachdem ich mir dreimal geſchworen, das Ganze auf ſich beruhen zu laſſen, ſtand ich um halb eins doch mitten im Salon des bewuß⸗ ten Hauſes und trug ſogar Uniform. Denn bei meinem Verlegenheitsbeſchluß, mich als wappenkundigen Bewunderer des zugeteilt— Gruppe fielen drei Mann. Um drei Uhr mit⸗ tags warfen wir die Franzoſen aus Bruders⸗ dorf heraus. In wilder Flucht jagten ſte ein⸗ zeln über eine große Wieſe dem Walde zu, den nur wenige erreichten. Brudersdorf brannte lichterloh. Es iſt ein Wunder, wenn man un⸗ verſehrt durch ein ſolches Gefecht kommt. Die Geſchoſſe ſind einem total gleich⸗ gültig, trifft es, ſo trifft es eben! Abends neun Uhr zogen wir uns etwa einen Kilometer von Bru⸗ dersdorf, das ſtark beſchoſſen wurde, zurück. Unſere Feldküche brachte Kaffee und Brot. Dann wickelten wir uns in unſere Mäntel und ſchliefen bis.30 Uhr morgens auf freiem Felde. 21. Auguſt, morgens vier Uhr, gehen wir in Schützenlinien durch Brudersdorf vor und greifen die Franzoſen, die im Walde ſtecken, an. Gegen zehn Uhr vormittags haben wir ſie geworfen und folgen ihnen unter ſtarkem Granat⸗ und Schrapnellfeuer, das uns einige Leute koſtet. Man weiß nicht mehr, wer gefal⸗ len iſt, die Kampffähigen finden ſich immer wieder zu neuen Gruppen zuſammen. Unauf⸗ haltſam geht es vorwärts— vorwärts! Abends halten wir in einem dichten Hochwald. Durch die Luft über dem Wald heulen Gra⸗ naten! Deutſche und franzöſiſche Axtillerie fech⸗ ten ein erbittertes Duell aus. Ich gehe mit zehn Mann als Feldwache fünfhundert Meter vor. Vorſichtig ſchleiche ich von dort mit einem Mann noch etwa fünfhundert Meter weiter vor. Vom Feinde iſt nichts zu entdecken — nur die Granaten heulen durch die Luft. Es wird dunkel. Nur mit Mühe finden wir die denn ſchützen kann man ſich nicht— Feldwache wieder. Wir frieren und haben wü⸗ tenden Hunger. Im Halbſchlaf verdöſen wir die Nacht. Mit dem Morgengrauen kommt die Kampagnie nachgerückt. Patrouillen gehen vor. Langſam folgt die Kompagnie. Alles bleibt ruhig. Wir erreichen den Waldrand. Ein rei⸗ tender Jäger bringt eine Meldung. Die Fran⸗ zoſen haben ſich zurückgezogen. In Marſch⸗ kolonne geht es weiter. Mittags ein Uhr— 22. Auguſt 1914— über⸗ ſchreiten wir die franzöſiſche Grenze. Beim Durchmarſch durch Bertrambois erhalten wir überraſchend Gewehrfeuer. Die 8. Kom⸗ pagnie geht als Spitze vor und wird in ein ſehr heftiges Waldgefecht verwickelt, das uns ſieben Leute koſtet. Plötzlich gehen die Fran⸗ zoſen zurück. Wir folgen vorſichtig, jeden Augenblick eines neuen Feuerüberfalls gewär⸗ tig. Doch es bleibt ruhig. Die Nacht verſchlafen wir, in die Mäntel gewickelt, im Walde. Morgens fünf Uhr— 23. Auguſt 1914— Weitermarſch nach Cierv. Hier erhält das Ba⸗ taillon den Befehl, in Reſerve zu bleiben. Es war auch Zeit, daß wir etwas zur Ruhe kamen. Die Kompagnie wurde neu eingeteilt, die Ver⸗ luſte feſtgeſtellt. Es fehlte ſo mancher. Neue Munition wurde verteilt. Wein gab es viel, auch Sett, aber nichts zu eſſen. Es wurde be⸗ fohlen, die eiſerne Portion anzubrechen. Na ja— der Befehl war ja gut gemeint— aber es war wohl kaum einer in der Kompagnie, der die eiſerne Portion nicht ſchon längſt ver⸗ zehrt hatte... Mittags werden wir noch vier Kilometer nachgeführt..30 Uhr wird auf Abendausgabe— Donnerstag, 9. Auguſt 1934 einer großen Waldwieſe Friedensbiwat befoh⸗ len. Feuer werden angezündet. Heu wird zu⸗ ſammengetragen und gegen Abend bekommt jeder ein halbes Kommißbrot. Wir ſitzen um die Feuer und ſingen, packen uns aber bald mit Heu ein und ſchlafen die Nacht ganz vor⸗ züglich. Um drei Uhr morgens Wecken und Abmarſch nach Badonviller. Mittags erreichen wir den Ort und bekommen ſtarkes Granat⸗ feuer. Zwiſchen Badonviller und Pexonne kommt es zum Gefecht. Die Franzoſen gehen zurück, wir können aber nicht ſofort folgen, da unſere Artillerie zu kurz ſchießt und wir in eigenes Granatfeuer kommen. Gegen Abend werfen wir noch eine kleine Abteilung Franzoſen aus Pexonne heraus. Am Eingang des Dorfes lag eine volltommen zuſammengeſchoſſene franzöſiſche Batterie. Offi⸗ ziere, Mannſchaften, Pferde— alles tot. Ein Anblick, wie man ihn auf den blutigſten Neu⸗ ruppiner Bilderbogen kaum findet. Durch das Dorf, das teilmeiſe brennt, mar⸗ ſchieren wir hindurch. Franzöſiſches Sanitäts⸗ perſonal iſt zurückgeblieben und ſorgt für ihre Verwundeten, die überall herumliegen. Wir biwakieren auf einem großen Getreidefeld im Schutze einer Anhöhe, aber kriegsmäßig, ohne Feuer. Das Getreide war geſchnitten und in Hocken aufgeſtellt. So hatten wir reichlich Stroh, mit dem wir uns zudecken konnten und brauchten nicht zu frieren. Verpflegung gab es nicht. Die Feldtüche kam bei dem ſchnellen Vorgehen nicht nach. Wir teilten miteinander, was an Brot noch da war— es war herzlich wenig. Aber die Kameradſchaft halß uns über den Hunger hinweg. Es wurde geſchimpft und gelacht und das Koppel ein Loch enger ge⸗ ſchnallt.(Fortſetzung folgt). Ernteweihe Saat und Ernte, Same und Frucht, Arbeit und immer wieder Arbeit— beim er⸗ ſten Pfluggang und beim Einholen des letzten Erntewagens. So vollzieht ſich im ewigen Kreislauf die Arbeit des Bauern. Seit Urdenken der Menſchheit an bricht er die Scholle, gräbt er das Feld und ſät er das Korn, ergeben der göttlichen Gewalt, die die Sonne ſcheinen läßt und den Regen ſpendet. Und ſo⸗ lange die Erde ſteht, ſoll Same und Ernte nicht aufhören, weil unſer aller Daſein abhängig iſt von dem Acker und ſeiner Frucht. So ſteht der Bauer am Grund alles menſchlichen Lebens, und ſo wird er immer daſtehen, Arbeiter an der Scholle, die das Brot gibt, da⸗ mit wir leben und arbeiten können. So iſt das Wort von der Göttlichkeit des Ackers nicht ein leerer Spruch, und die Arbeit des Bauern iſt wahrlich heilige Arbeit. Symbol der Sicherheit unſeres Lebens iſt der Ackex, wie er ſchwer und trächtig daliegt, bereit, die laffen zu empfangen und zur Frucht werden zu laſſen. Der germaniſche Bauer hat wohl dieſe innere Weihe des Ackers beſonders tief verſpürt, denn der Glaube des Germanen war einfach und klar und naturverbunden. Er ſah und erkannte die göttliche Kraft in allem, was ſein Daſein aus⸗ machte: in Saat und Ernte, in Sturm und Wetter, im Wachſen und Blühen. Den Kreis⸗ lauf des Wachſens und Vergehens erlebte er Fie unabänderliche Geſetz göttlichen Wil⸗ ens. So iſt es denn kein Wunder, wenn der Bauer Arbeit undGottglauben aufsengſte miteinander verband. Beſonders deut⸗ lich wird das bei der wichtigſten Arbeit des Bauern, beim Säen und Ernten des Kornes. Als er beimerſten Säegang im Frühling das Hoftor verlaſſen hatte, war er von der Hausfrau mit Waſſer beſprengt worden. Das Waſſer war ein Zeichen der Fruchtbarkeit und ſollte den zum Wuchs nötigen Regen von den Göttern erbitten. Als der Bauer den zu be⸗ ſtellenden Acker betrat, warf er eine Handvoll Körner gen Sonnenaufgang; andere legte er an den Feldrain, um die Vögel von der Saat ab⸗ ———* einzuführen, hatte mich plötzlich die ngſt gefaßt, man möchte mich nicht vorlaſſen, eine Gefahr, der ich als Offizier nicht ſo ſehr ausgeſetzt war. Der alte Diener verſchwand mit meiner Karte, kehrte aber bald darauf mit dem Be⸗ ſcheid zurück, der Herr Geheimrat ſei noch für kurze Zeit durch anderen Beſuch in ſeinem Ar⸗ beitszimmer feſtgehalten. Ich möge mich ins Nebenzimmer bemühen und dort einen Augen' blick warten. Ich trat in das halbdunkle Gemach, ein klei⸗ nes Muſikzimmer, ganz im reinſten Stil des Direktoire. Ein Spinett in der Ecke fiel mir ſogleich auf. Dann ein köſtlich eingelegter Schrank und da. an der Wand. ein Geſicht...das Bild eines jungen Mädchens in alter Tracht... Bürgerin Melaniel „Baronin Melanie, die Großmutter unſeres Herrn Geheimrats, eine gefeierte Schönheit aus der Zeit der franzöſiſchen Revolution!“, ſagte leiſe der alte Diener und ging hinaus. Ich fiel in einen Seſſel, ſprachlos vor Ver⸗ blüffung. So hatte ich alſo wirklich eine Er⸗ ſcheinung gehabt, das Original des Gemäldes, die⸗ſchöne Anfrau des Hauſes leibhaftig vor mir geſehenn Gleich darauf kam der Geheimrat, ſehr lie⸗ benswürdig, ſehr geduldig mit mir. Denn was ich in meiner kollen Stimmung alles von Wappen und Stammbäumen gefaſelt, das wußte ich damals ſchon nicht, wie ſollte ich es euch heute erzählen? Graf Holbeck ſchwieg. Einen Augenblick herrſchte Stille. Dann brach der Sturm los.—— „Menſch!.. Kamerad!.. Weiter, Weiter! .„Wie geht die Geſchichte aus!“. 1. erhob ſich und zog die Mütze in die irn. zuhalten. Dann vergrub er wohl noch ein Brot im Acker, um danach die Arbeit zu beginnen. Dieſe Reſte uralter Opfer ſind von der neueren Zeit leider ſehr oft mißverſtanden wor⸗ den. Man umgab ſie mit einem Schleier des Geheimnisvollen, An G und ſtellte ſie als Auswüchſe von Geſpenſterfurcht, Dä⸗ monenglauben und Zauberei hin. Volksfremde Mächte haben in jahrhundertelanger Zerſet⸗ zungsarbeit erreicht, daß ein großer Teil des deutſchen Volkes die wahre Bedeutung dieſer altgermaniſchen Kulthandlungen nicht mehr zu deuten vermochte. Und ſogar unter den Bau⸗ ern gibt es nur ſehr wenige, die es vermögen, das heute noch im Landvolk ſchlummernde Brauchtum in richtige Verbindung zu bringe zum Gottdienſt der Germanen. Was heute noch in geringen Reſten an Sitte und Brauch im Bauerntum lebt, iſt zum aller⸗ rößten Teil auf die großen kultiſchen Feſte des Germanentums—3 ren. Der germaniſche Bauer lebte in einfachen, klaren Naturgeſetzen, im Bewußtſein der gött⸗ lichen Kraft, und dieſer opferte er, um zu ehren, 5 danken und zu bitten. Erſt wenn wir uns ieſer Vorausſetzungen bewußt ſind, können wir uns über den Sinn des heute noch lebenden Brauchtums klar werden. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß gerade die Erntezeit einen Höhepunkt in den kultiſchen Feſten bringen mußte. War doch der Germane gerade zu dieſer Zeit den Göttern aufs höchſte zu Dank verpflichtet, wenn er die Mühe der belohnt ſah und Kammer und cheuer ſich füllten mit der Frucht von Feld und Acker. Ueberreſte eines altgermaniſchen Dankopfers finden wir heute noch in der Sitte, für den„Alten“ einige Garben auf dem Felde liegenzulaſſen; der„Alte“ iſt eine ver⸗ kümmerte Bezeichnung, eine Entſtellung und Verzerrung Wodans. Im ſchaumburgiſchen Land läßt man einige Roggenbüſchel, den„Waulroggen“, Rezin Auch der Name Waul deutet aüf Wodan hin. Wodan ehrte man auch, indem man ſeinem Roß ein Opfer darbrachte. So wurde in Meck⸗ lenburg nach dem Schnitt folgender Spruch über das Feld gerufen:„Wode, hale dinem „Wie ſoll ſie weitergehen? Der Geheimrat hat mich ein paarmal eingeladen. Dann kam der Krieg. Und jetzt muß ich zu meiner Bat⸗ terie! Guten Abend!“)““ Der kleine Laßberg tanzte vor Aufregung. „Machen Sie keinen Unſinn, Holbeck! Ihre A iſt nicht aus! Die Bürgerin Me⸗ Der Graf lachte müde. „Nun ja, ſie iſt mir wieder erſchienen.“ Allgemeines Geſchrei. „Wie? Wo? Wann? Um Mitternacht?“ „„Am hellen Tage!“ erwiderte Holbeck.„Sie iſt mix noch oft All mein Denken und Fühlen muß ich ihr geben und ich kann nicht mehr von ihr laſſen.... wie auch ſie nicht von mir... Mit Leib und Seele bin ich ihr verfallen!“)“. Da brach der kleine Loßberg los. „Holbeck! Wir ſind Menſchen des zwanzig⸗ ſten Jahrhunderts, mitten im Weltkrieg, deut⸗ ſche Offiziere dicht vor dem Feind... und da wollen Sie uns einreden, daß es noch Vam⸗ pyre und ähnliche Scheuſäler gibt!!“. Der Graf wandte ſich in der Tür noch ein⸗ mal um. „Das habe ich nie behauptet.. Aber der Krieg dauert ſchon ſehr lange. Und ſo haben manche Leute manches vergeſſen! Es war eben damals——— Karneval... zu Köln am Rhein.. und der Geheimrat hat eine reizende— Tochter, ein echtes, luſtiges Kölner Mädel, das an jenem Abend auf einem Maskenball das Kleid ihrer Urgroß⸗ mutter trug, der ſie beſonders darin ſehr ähn⸗ lich iſt... Sie hat mir geſtern noch geſchrieben und läßt alle dummen Kerle von der Brigade freundlich grüßen!“ Sprach's und verſchwand in der dunkeln Nacht. Roſſe nu Voder un Diſtel un Dorn, tom and⸗ ren Jar beter Korn!“ Die letzte Roggengarbe oder die letzten Roggenhalme auf dem Felde haben heute noch in allen deutſchen Landen eine beſondere Be⸗ deutung, Faſt überall wird die letzte Garbe feſt⸗ lich geſchmückt und in feierlichem Erntezuge am Ende der Erntezeit in das Dorf gefahren. Sehr oft war dieſe letzte Garbe mit einem Hahn gekrönt, der als Sinnbild der Fruchtbarkeit wiederum als Reſt eines alten Dankopfers und zugleich als Bittopfer angeſehen werden muß. Wenn der letzte Erntewagen durch das Hoftor fährt, wird er vielerorts von der Haus⸗ frau mit Waſſer beſprengt, damit im nächſten Jahre genügend Regen fällt und Trockenheit Die einzige Tageszeitung Mannheims, die keine Juden⸗Inſerate bringt, iſt das„Hakenkreuz⸗ banner“ nicht die Frucht verdirbt. Der Hahn erinnert ob ſeines zackigen Kammes auch wohl an den Donnergott, deſſen Zeichen der gezackte Blitz iſt. Auch die Sitte, am Schluß der Erntezeit einen Erntekranz zu winden, wird in vielen Gegen⸗ den Deutſchlands gern geübt. Die Ernte⸗ krone wird in feierlichem Erntezuge, an dem ſich alle Dorfbewohner beteiligen, vor das Bauernhaus gebracht und dort an einer ſeit altersher beſtimmten Stelle aufgehangen, bis im nächſten Jahre wieder zu neuer Ernte ge⸗ rüſtet wird. Unmöglich iſt es, die Reichhaltigkeit und Viel⸗ geſtaltigkeit aller im deutſchen Bauerntum le⸗ benden Erntebräuche aufzuzeigen. Verſchieden nach landſchaftlicher Eigenart, verſchieden in der jeweiligen Abänderung, ergeben ſie doch ein Bild deutſchen Volkstums und deut⸗ cher Art. Sie werden uns heute wieder mehr als ſonſt etwas zu ſagen haben, denn je mehr unſer Wiſſen um Leben und Sein unſerer Vor⸗ fahren ſich erweitert, deſto mehr werden wir aus dem heute noch lebenden Brauchtum er⸗ kennen, wie klar und rein der Gottglaube un⸗ ſerer Vorfahren geweſen iſt. Was iſt los? Donnerstag, 9. Auguſt Planetarium: 16 Uhr Vorführung d. Sternprojektors. Neuoſtheim, Harrlachweg: 16—20 Uhr ge⸗ net. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 12 Uhr Worms un zurück; 14.30 Uhr Speyver— Germersheim und zu⸗ rück; 19.45 Uhr Abendfahrt Worms und zurück.— Morgen Freitag: 7 Uhr Biebrich— Wies⸗ baden— Rüdesheim— Aßmannshauſen— Bacha⸗ rach und zurück ſowie dreitägige Rheinfahrt nach Bad Honnef— Königswinter und zurück. Autobus⸗Sonderfahrten ab Paradeplatz: 14 uhr Neu⸗ ſtadt— Neidenfels— Forſthaus Iſenach— Bad Dürkheim— Mannheim. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Karl Walter Popy konferiert, 8 Weltſtadtnummern. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof, Kabarett Libelle, Pavillon Kaiſer. Ständige Darbietungen Stüdt. Schloßmuſeum: 10—13 m. 15—17 Uhr geöffnet. Sonderausſtellung: Die deutſche Sage. Städt. Kunſthalle: 11—13 und 15—17 Uhr geöffnet. Ausſtellung: Deutſche Töpferkunſt in Höchſtkultur. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: 10—13 und 15 bit 17 Uhr geöffnet. „Die deutſche Sage“. Als letzte der ſommer⸗ lichen Sonderausſtellungen hat das Städtiſche Schloßmuſeum in Mannheim eine Schau„Die deutſche Sage“ eröffnet, die während der Monate Auguſt und September zu beſichtigen iſt. Die Ausſtellung enthält Schöpfungen deut⸗ ſcher Künſtler, die Motive aus den deutſchen Sagen bildlich geſtaltet haben. Man begegnet in den Räumen den vielen deutſchen Sagen mit ihrem lebens⸗ und zeitnahen Inhalt, Szenen aus der Edda, aus dem herrlichen Nibelungen⸗ liede und anderen Sagen, die ſich durch Dich⸗ tung und Volksmund erhalten haben, in aus⸗ geſuchten Gemälden und Aquarellen, Stichen, Schnitten und Illuſtrationen. Bornhagen. 0 Zahrgang Der de Bauern, Stand ha ſeine Ane werkerſch. Laune vt Abgeſand werke: di die Büch und wie wieſe der Ruch krä einen Se ſagen wi aber hint riſch ſeir ſchon zu „Schiſſer Wege. So kor von der Seid ſche piert den und erſck waret ja friſch au werlke ve nadelſpit bei der 29 59 Wiſſen lich zuge⸗ Schneide kam ſo: Königs Stück in darin.( königlich ritſch ra Stück da ſagten ſi Schere c „ſo bin Na, S der Leic bald tot meldet: Nun wiſſen's wieder ſitzt nur Putten Mode. Doch ſo friſch Das i Komm artig, n tiger S ſende, d und wo trüger ſie zu v und de Wahrhe in der war gu . auch, n Als er nicht ei drohte. Himme dreher.“ der Mi im Hin Nicht 193⁴ befoh⸗ hird zu⸗ ekommt zen um er bald nz vor⸗ en und rreichen Hranat⸗ zexonne unſere eigenes werfen ſen aus ſommen e. Offi⸗ t. Ein n Neu⸗ t, mar⸗ anitäts⸗ ür ihre „ Wir feld im g, ohne und in reichlich en und gab es chnellen nander, herzlich is über pft und ger ge⸗ olgt). m and⸗ letzten te noch re Be⸗ be feſt⸗ uge am 1. Sehr ahn tbarkeit rs und n muß. rch das Haus⸗ lächſten ckenheit ie keine nkreuz⸗ rinnert an den BGlitz iſt. t einen Gegen⸗ rnte⸗ an dem r das er ſeit en, bis nte ge⸗ id Viel⸗ um le⸗ ſchieden den in och ein d deut⸗ r mehr e mehr er Vor⸗ en wir um er⸗ ibe un⸗ en. Senane olektors. Uhr ge⸗ ms und und zu⸗ trück.— —Wies⸗ Bacha⸗ jrt nach hr Neu⸗ — Bad er Popy Libelle, geöffnet. geöffnet. ultur. 15 bit ommer⸗ ädtiſche u„Die id der ichtigen n deut⸗ utſchen egegnet zen mit Szenen lungen⸗ h Dich⸗ n aus⸗ Stichen, 0 auch, wie er die Als er zum Himmel fuhr, wollte ihn Petrus gewachſ en: Zahrgang 4— 4 Nr. 362— Seite „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Donnerstag, 9. Auguſt 1934 Luſtiges vom ehrſamen Handwerk Der deutſchen Volkshumore ſind viele: die Bauern, Landsknechte, Magiſter— jedweder Stand hat ſeinen ererbten Witz, ſeine Hiſtorie, ſeine Anekdotenbrünnlein. Vor allem bunt und vielgeſichtig aber iſt es um die alten Hand⸗ werkerſchwänke beſtellt, und jückender Laune voll, kommen ſie dahergeſchritten, die Abgeſandten der ehrbaren ünfte und Ge⸗ werke: die Schuſter, die Schneider, die Gürtler, die Büchfenſchmiede, die Meſſerer, die Nadler und wie ſie alle heißen auf der großen Feſt⸗ wieſe der deutſchen Handwerkstradition. Einen Ruch kräftigen Volkstums bringen ſie mit und einen Schalksgeiſt mit liſtigem Blinzeln, der ſagen will:„Schneids Geſicht ſauer oder ſüß, aber hinterher feix, denn merk dir: übelnehme⸗ riſch ſein iſt nit Handwerks Brauch“, und ſchon zu Hans Sachſens Zeit ging man den und Maulhängern“ gern aus dem ege. * So komm denn her, Meiſter Zwirn, Ritter von der Schere und vom härteſten Ziegenbock. Seid ſchon tolle Kerle, ihr Schneiderleins, ku⸗ piert den Teufeln in der Hölle die Schwänz' und erſchlaget ſieben Rieſen auf einen Streich, waret ja auch die erſten, als euch der Herrgott friſch aus dem Backofen holte und die Ge⸗ werke verteilte, habt darum einen verteufelt nadelſpitzen Mut und ſeid ſchnell mit der Elle bei der Hand, wenn die Kinder necken: Der Schneider Wappen, Drei Läuſe auf einem roten Lappen! Wiſſens nicht, die Rotzbuben, wie das eigent⸗ lich zugegangen iſt mit den Läuſen, und daß die Schneider eigentlich königlich ſind. Das aber kam ſo: Es ſollte in Paris ein Schneider des Königs Mantel neu beſäumen, und als er das Stück in der Hand hielt, fand ex eine Laus darin. Er rief ſeine Geſellen:„Seht hier, die königliche Laus!“ und er zerſchnitt das Tierlein ritſch ratſch mit der Schere, und jeder aß ein Stück davon.—„Nun ſind wir alle königlich“, ſagten ſie.—„Laß mich denn wenigſtens die Schere ablecken“, fagte der Lehrjunge darauf, „ſo bin ich wenigſtens ein Edelmann.“ Na, Spaß muß ſein, ſonſt geht keiner mit bei der Leich. Wär das Schneiderlein doch gar 1 7 0 geweſen, und das iſt im Liedel ſo ver⸗ meldet: Mei Schatz is a Schneider, Is ſchö, adder klei, Der fiel uns ba'n Eſſen In die Suppenſchüſſel nei. Da lag er in'r Suppen, 'r hat'n net derguckt, Da hat'n mei Vater Mit hinuntergeſchluckt.— Mich dauert mei Schneider, Mei Gram is net'trag'n: Ich ha'ne im Herzen, Und mei Vater im Mag'n. Nun aber Schluß, iſt ja gar nicht wahr! Wir wiſſen's beſſer, daß das tapfere Schneiderlein wieder rauf kommen iſt aus dem Magen und ſitzt nun droben im Himmel und näht den e die Pluderhöschen nach der neueſten Node. Doch weiter nun. Hallo, wer ſingt denn da ſo friſch? Das iſt der Müller, der ſingt des Wanderns 3 Luſt. 3 Komm herein, mehliger Geſell, und zeig dich artig, wiſſen's nur wenige, was für ein hur⸗ tiger Schalk du biſt. Waren einſt zwei Rei⸗ ſende, die nahmen einen Müller in die Mitte und wollten ihn uzen: ob er ein größerer Be⸗ trüger oder ein größerer Narr ſei, begehrten ſie zu wiſſen. Der Müller muſterte den rechts und den links und ſagte:„Ich weiß es in Wahrheit nicht. Ich halte aber dafür, daß ich in der Mitten zwiſchen beiden bin.“— Das war gut gegeben, nicht wahr? Und nett iſt Advokaten ſchamrot machte. nicht einlaſſen, obſchon er mit einem Prozeß drohte.„Hättet doch einen Advokaten aus dem Himmel beſtellen ſollen“, meinte ein Rechtsver⸗ dreher.“—„Hab's auch verſucht“, entgegnete der Müller kleinlaut.„War aber kein Advokat im Himmel nicht zu finden.“ Nicht weit von den Müllern ſind die Bäcker Müller und Bäcker ſtehlen nicht, Man bringt's ihnen ja ins Haus, Sie werden auch nicht gehenet, Das Handwerk ſtürbe ſonſt aus. Das ſagten früher die Verleumder und Schandſchnauzen, bis ſie mit dem Brotſchieher einen ans Maul kriegten, da waren ſie ruhig. Sind gar ehrſame Leut, die Bäcker, und haben kurioſe Sprüch und krauſe Einfälle da unten in der Backſtube vor Morgengrauen: Es iſt alles nur eine Gewohnheit, ſagte der Bäcker, da kehrte er mit einer Katze den heißen Ofen aus. Und als er ſterben tat, konnte man leſen auf ſeinem Grabſtein: Iſt's auch einmal an dem Hans Leyen. Er hat gebacken Haber und Kleien, Gott wöll es gnädig ihm verzeihen: In der Höll muß er's all's wieder ſpeien. In der Hölle aber ſind die Schmiede recht zu Hauſe; ſie kennen das gewaltige Glü⸗ hen von der Eſſe her und fühlen ſich je heißer deſto wohler. Auch haben ſie einen gar grim⸗ nochmals eine wegen Alte Schwänke, frohes Herz men Humor. Mancher Teufel hat's müſſen er⸗ fahren, wenn ihn der rußige Hüne mit der Zange zwackte, und dem Satan hin er einen Huf angeſchlagen, daß der Aermſte hinken mußte eutigen Tag. Und einen furcht⸗ 3 alleweil, da geht es ihnen bis auf den baren Durſt haben wie den Zimmergeſellen: „Wenn d' Kirchtürm um 20 Santimeter kleiner wäre und d Biergläſer um ſo viel höher, dann tät es dene Türm net viel ausmache, aber de Zimmerleit!“— Aber das iſt ja alles nur Spaß, und auch das folgende plattdeutſche Sprüchlein beißt nit, das man den Maurers⸗ leuten anhängt: Ein Stunn meten ſe, Ein Stunn eten ſe, Ein Stunn pinken ſe, Ein Stunn drinken ſe, Ein Stunn muren ſe, Ein Stunn luren ſe, Ein Stunn roken ſe ne Pip Toback: So vergeiht de lange Dag. 1* Wir müſſen's diesmal unterbrechen, hat doch jedes Gewerk aus alten Zeiten einen luſtigen Anhang. Wo viel Schweiß iſt, da ziemt ſich auch ein Lachen, und fröhlich iſt das deutſche Handwerk ſeit jeher geweſen. E. H. Burg. Aus dem Gerichtsſaal Vorſitz: Amtsgerichtsrat Dr. Arno ld. Vertreter der Anklage: Erſter Staatsanwalt Dr. Weinreich. Sicherungsverwahrung 5. den 36 Jahre alten Auguſt E. aus Wiesbaden hatte die Staatsanwaltſchaft die nachträgliche Sicherungsverwahrung beantragt. Bis Juli 1935 verbüßt E, eine zweijährige Ge⸗ fängnisſtrafe wegen Zuhälterei.— Wie in ſo vielen Fällen, kann auch hier ge⸗ ſchlefe Bahr 5— hon auf die iefe Bahn. Wohl iſt er au on in jün⸗ geren Jahren mit dem Strafgeſetz in Konflikt geraten, doch handelte es ſi damals um ge⸗ ringfügigere Dinge. E. verliebte ſich in eine Dirne(„ein ſchönes Weib, Herr Vorſitzender“, ſagt.), heiratet ſie auch im Jahre 1924. Bereits im Jahre 1925 muß er wegen ſchwerer Kuppelei verurteilt werden; außer ſeiner eigenen Frau handelte es ſich um eine zweite Dirne, die er in ſeine Woh⸗ nung aufgenommen hatte. Nachdem er 1927 iebſtahls(in wiederholtem Rückfall) erhalten hatte, machte er ſich, wieder in Freiheit, der Zuhälterei ſchul⸗ dig, wofür er im Jahre 1933 zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden iſt. Er hatte— aus einer anſtändigen Zuhalte ſtammend— durch ſeinen Verkehr in Zuhälter⸗ und Dirnen⸗ kreiſen jeglichen Maßſtab für ein geordnetes Leben verloren. Arbeitsſcheu war er nie, im Gegenteil, er war beſchäftigt, und als er infolge eines Unfalls ſeinen Beruf nicht mehr ausüben konnte, findet er auch eine leichtere Tätigkeit.— Es muß aber bei der haltloſen Veranlagung des E. ſtark in Zweifel gezogen werden, daß er ſich von dem ſchlechten Einfluß wieder voll⸗ kommen frei zu machen in der Lage ſein wird. Seine Ehe ſoll jetzt zwar geſchieden ſein, aber E. hat in der Praxis fennen geft er auch ſchon an anderen Dirnen Gefallen ge unden hat.— Die formellen Vorausſetzungen zur Siche⸗ rungsverwahrung waren. gegeben, und das Schöffengericht war auch in Uebereinſtimmung mit der Staatsanwaltſchaft zu der Ueberzeu⸗ gung gelangt, daß auch nach der ganzen Per⸗ fönlichkeit des E. angenommen werden muß, daß man es hier mit einem gewohnheitsmäßi⸗ gen Verbrecher zu tun hat, der rein hangmäßig zu Vergehen gegen das Geſetz neigt. Nachträg⸗ liche Sicherungsverwahrung wurde angeordnet. Laufen— Laufen! Ein amerikaniſcher Wiſſenſchaftler hat eine originelle und doch ſehr lehrreiche Aufſtellung herausgegeben. In dieſer Aufſtellung behaup⸗ tet er, daß jeder Amerikaner an einem Tage ungefähr 12 Kilometer läuft. In dieſen 12 Kilo⸗ meiern ſind aber nicht irgendwelche ſportliche Betätigungen eingeſchloſſen, nein, dieſe acht Meilen läuft der Durchſ nittsamerikaner nur „ſo nebenbei“, ohne ſich ſeiner Leiſtung ſonder⸗ ich bewußt zu werden. Weit intereſſanter ſind ſeine anderen Beiſpiele. 5 72 Eine Hausfrau läuft in einem Jahre immer⸗ in 4500 Kilometer. Das ſind nur die Strek⸗ en, die ſie in ihrer Wohnung, zwiſchen Herd und Speiſeſchrank, von einem immer zum nächſten zurücklegt. Jahresergebnis: 4500 Kilo⸗ meter! Ein Arzt in einem Krankenhaus läuft täglich 26 Kilometer, ehe er ſich zu Bett legt. Eine Dame in Boſton läuft, wenn ſie Beſor⸗ ungen zu einer kleinen Feſtlichkeit macht, am age endbeſfe 17 Kilometer, ſonſt——— 13. Währenddeſſen tanzt und turnt ihre Tochter in einer der großen olksſchulen an einem Tag ungefähr 18, und ihr Sohn ſpielt eine Strecke —.— Nachträgliche Entmannung angeordnet Der 51jährige Franz Keller von Limbur⸗ gerhof verbüßt zurzeit in Zweibrücken eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr drei Monaten wegen' eines Sittlichkeitsverbrechens. Da Keller insgeſamt 22 Vorſtrafen, darunter recht erheb⸗ liche Zuchthausſtrafen, aufzuweiſen hat, die durchweg ſchwere Verbrechen bzw. Vergehen gegen die Sittlichkeit und fremdes Eigentum zum Gegenſtand haben, wurde gegen ihn auf Antrag der Staatsanwaltſchaft vom Schöffen⸗ gericht Ludwigshafen die nachträgliche Ent⸗ mannung angeordnet. Es iſt das erſtemal, daß das Schöffengericht Ludwigshafen eine Entmannung anordnete. Hohe Strafen für Diebe— Durch Baumann überführt Der 21jährige, wegen Diebſtahls häufig, dar⸗ unter mit Zuchthaus, vorbeſtrafte Ernſt Heil und der 3ährige Joſef Ihrig, beide aus Ludwigshafen, waren am 28. Dezember v. J. nachts mit einem Dritten in den Hof einer Wirtſchaft im nördlichen Stadtteil eingeſtiegen, wo ſie in einem Kühlraum für 97 Mark Fleiſch und Wurſt ſtahlen. Das Schöffengericht Lud⸗ wigshafen verurteilte Heil wegen eines Ver⸗ brechens des ſchweren Rückfalldiebſtahls zu zwei Fahren ſechs Monaten Zuchthaus abzüglich drei Monaten Unterſuchungshaft, Ihrig wegen I Diebſtahls zu neun Monaten Gefäng⸗ nis. Bemertenswert iſt, daß dieſer Diebſtahl durch den Maudacher Mörder Baumann heraus⸗ kam, der mit den beiden Verurteilten verkehrte und ſie bei ſeiner ſeinerzeitigen Vernehmung über ſeine Beteiligung an verſchiedenen Ein⸗ brüchen als Täter bezeichnete. Die gegen Heil vom Staatsanwalt beantragte Sicherungsver⸗ wahrung ſprach das Gericht nicht aus, da Heil nicht als Gewohnheitsverbrecher anzuſehen iſt. Trauerfeiern in Luvwigshafen Auch in Ludwigshafen fand am Dienstag⸗ vormittag, anläßlich der Beiſetzung des Reichs⸗ präſidenten von Hindenburg, eine machtvolle mus unſerer Schwefterſtadt Soowigshafe ofeier mitzuerleben. von 23 Kilometern zuſammen. Die Tages⸗ leiſtung eines Briefträgers beträgt über 35 Kilometer, die Wochenleiſtung eines Büroange⸗ ſtellten 90 Kilometer. Eine Stenotypiſtin, die von ihrer Schreibmaſchine zum Direktor und 77— läuft, in der Mittagspauſe zum nächſten eſtaurant geht, alſo eigentlich„überhaupt nicht läuft“, legt doch 80 Kilometer wöchentlich zurück! Die Tänze unſerer Mütter und Väter waren lebendiger und anſtrengender als heute. Wenn unfere Eltern ſich von abends 8 Uhr bis Mitternacht auf einem Ball amüſierten, hatten ſie ſo ganz nebenbei 18 Kilometer getanzt!— Die Tänzerin in einer Operette tanzte in jebem Akt ungefähr anderthalb Kilometer. Rechnen wir—1 bei uns einen Tagesdurch⸗ — 5 von 13 Kilometern, dann ſind es im 55 rund 4700 Kilometer.— Da der Erd⸗ umfang am Aequator rund 40 000 Kilometer mißt, laufen wir, ohne es uns bewußt 75 wer⸗ den, in neun Jahren bequem um die rde!— Eine ſchöne Leiſtung! * und erhebende Trauerkundgebung ſtatt. Sämt⸗ liche SA⸗ und SS-⸗Stürme, ſowie PoO, Hz, Arbeitsdienſt und Kriegervereine verſammelten ſich um 10 Uhr mit ihren Fahnen auf dem neuen Marktplatz. Von einem Ehrenſturm ge⸗ leitet, wurde die Standarte der Ludwigshafener SA auf den Platz getragen. Im Auftrag der Kreisleitung hielt Pa. Herrmann eine kurze Anſprache. Hierauf folgte die Uebertragung der Trauerfeier vom Tannenbergdenkmal. Zur gleichen Zeit hatten ſich die Beamten der Stadtverwaltung im Geſellſchaftshaus verſam⸗ melt. Hier würdigte Oberbürgermeiſter Dr. Ecarius die Verdienſte des Entſchlafenen, der auch Ehrenbürger der Stadt Ludwigshafen war. Sämtliche Ludwigshafener Betriebe bo⸗ ten ihren Belegſchaften Gelegenheit, die Trauer. In den Werken der 36G fand die Uebertragung vor Tauſenden von Be⸗ triebsangehörigen ſtatt. Dieſen war ſchon am Vortag ermöglicht worden, die Reichstagsrede des Führers mit anzuhören. An mehreren öffentlichen Plätzen und in den Kinos wurde die Trauerfeier ebenfalls übertragen. Die Lä⸗ den, die Banken und die Schalter der Poſt wa⸗ ren von 10.30 bis 14 Uhr geſchloſſen. Geſtörter Zugverkehr über die Speyerer Schiffsbrücke 3 Reichsbahndirektion Ludwigshafen teilt 2. Am Dienstag, den 7. Auguſt 1934, kurz nach 18 Uhr, hat ein zu Tal fahrender Schiffszug ein Landeloch der Schiffsbrücke Speyer ange fahren. Die Fahrbahn wurde verſchoben. Der Zugverkehr über die Rheinbrücke war mit Mitt⸗ woch, den 8. Auguſt, 10 Uhr, eingeſtellt. Er wurde durch Umſteigen aufrechterhalten. Der Fußgänger⸗ und Fuhrwerksverkehr war nicht behindert. Zur Volksabſtimmung Oberbürgermeiſter Dr. Ecarius wurde zum Wahlkreisleiter des Wahlkreiſes Pfalz für die am 105 Auguſt ſtattfindende Volksabſtimmung ernannt. Der erſte Pflichlapyell des NSD5B (Stahlhelm) Die Mannheimer Ortsgruppe des NSD5D (Stahlhelm) bielt ihren erſten Pflichtappell feit der Umgründung des alten Stahlhelms in den Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Front⸗ Kämpferbund(Stahlhelm) in dem mit dem Hoheitszeichen des Dritten Reiches, mit der Hakenkreuz⸗ und ſchwarz⸗weiß⸗roten Fahne ſo⸗ wie der alten Kriegsflagge geſchmückten Saale des Friedrichspartes ab. Der Saal reichte ge⸗ rade aus, um die zahlreichen Mannheimer Ka⸗ meraden zu faſſen, zu denen noch ſtattliche Ab⸗ ordnungen aus Ludwigshafen, Frankenthal und Neuſtadt und Heidelberg geſtoßen waren, die Pfälzer unter Führung des dortigen Gau⸗ leiters, Kamerad Braun. Er wurde denn auch, ebenſo wie der Führer der Heidelberger und der Kreisführer Mannheim⸗Heidelberg, Kamerad Daege, namentlich willlommen ge⸗ heißen vom Mannheimer Ortsgruppenführer, Kamerad Kindler, der den Abend mit einer Begrüßungsanſprache an die verſammelten Ka⸗ meraden eröffnete. Kamerad Kindler ging nach ſeiner Bogrü⸗ tzung nur kurz auf die Vorgänge der letzten Zeit ein. Eindeutig habe der Staatsakt vom 28. Mürz 1934 die Verdienſte des Stahlhelm ‚‚=———————————— parteigenoſſe!— dDeine Zeitung— das„Hakenkreuzbanner“! in den Jahren ſeit 1918 anerkannt, und habe die Stellung des neugegründeten Bundes feſt⸗ An dieſem Abkommen, das die Unter⸗ elegt. ſchriſten von Hindenburg, Adolf Hitler und Franz Seldte trage, halte der Bundesführer feft und auch der Führer. Der Redner erneuerte das Gelöbnis vater⸗ ländiſchen Handelns und ſoldatiſcher Opferbe⸗ reitſchaft, aufrichtigen Willens der Mitarbeit zum Aufbau an Staat und Volt. In dieſem Sinne gelte es nun, den Bund und die Orts⸗ gruppe neu und feſt aufzubauen. Kreisführer Daege unterſtrich dieſe Ausfüh⸗ rungen noch im einzelnen. Hundertprozent ſtehe der Bund hinter dem Voltskanzler Adolf Hitler, nicht etwa 110prozentig, aber auch nick fünfzigprozentig, ſondern eben volltomme nd ohne Vorbehalt, mit ganzem Herzen. Nachdem noch der Gauführer der Pfalz, die Ortsgruppenführer von Ludwigshafen und Heidelberg geſprochen hatten, war der offizielle Teil zu Ende und ein gemütliches Zuſammen⸗ ſein beſchloß dieſen erſten Pflichtappell, der verſchönt wurde durch die Märſche der alten Stahlhelmkapelle, die von jetzt ab die Kapelle des NSDi7B(Stahlhelm) Mannheim ſein wird mit ihrem bewährten Muſikmeiſter Voll/ mer, dem alten 110er, an der Spitze. —.——— 40 Mmillionen mark ſpurlos verſchwunden Das unauffindbare Vermögen einer ſpleenigen Amerikanerin Aus Seattle in den Vereinigten Stagten wird von einem überaus merkwürdigen Vor⸗ ſen berichtet. Dort iſt vor einiger Zeit eine ehr reiche Dame namens R. Smith Collard geſtorben. Sie hinterließ ein Teſtament, in dem ſie ihr geſamtes Vermögen, das auf 15 Millio⸗ nen Dollar geſchätzt wird, ihren Enkeln ver⸗ machte. Auch ihres Mannes, von dem ſie ge⸗ ſchieden war, hatte ſie gedacht— ſie hinterließ 245 1 Dollar, was offenſichtlich eine kleine osheit gegen den Lebensgefährten ſein ſollte, über den ſie ſich immer ſo ſcheußlich geärgert hatte, wie ſie oft aenug ehrlich bekannte. Hinter dieſem ganzen Vermächtnis ſteckt aber noch eine andere Bosheit, es iſt nämlich von dem Geld auch nicht ein Cent gefunden wor⸗ den. Der Teſtamentsvollſtrecker Tucker hat ſich wochenlang redlich bemüht, ausfindig zu machen, aber ohne den geringſten Erfolg. irgendeine Spur An ſich beſteht gar kein Zweifel daran, daß das Vermögen vorhanden iſt, denn die Erb⸗ laſſerin iſt als eine reiche Frau bekannt ge⸗ weſen. Die Unauffindbarkeit des Geldes kann daher nur ſo erklärt werden, daß ſich die Ver⸗ ſtorbene auch in dieſer Beziehung noch einen Scherz erlaubt hat. Sie liebte es nämlich von jeher, zu ſcherzen und war überhaupt eine recht fpleenige Dame. So iſt zum Beiſpiel von ihr bekannt, daß ſie einen Teil ihres Vermögens in einer alten Wanduhr verſteckt aufbewahrte, als wäre das der beſte und ſicherſte Ort für ſolche Schätze. Mit Vorliebe pflegte ſie außer⸗ dem immer eine große Menge von koſtbaren Juwelen mit ſich herumzutragen, die ſie ein⸗ fach loſe in ihrer Handtaſche liegen hatte. Trotz dieſes Leichtſinns iſt ihr nie etwas weggekom⸗ men, was ſie geradezu empörte. So entſchloß ſie ſich denn eines Tages, über und über mit Brillanten und Diamanten behangen, eine Autotour zu unternehmen. Sie hatte gehört, daß die auf den Landſtraßen oder auf Wald⸗ wegen parkenden Wagen häufig Ueberfällen durch Briganten ausgeſetzt ſeien. Aber wie⸗ derum blieb ſie ungeſchoren und kehrte am nächſten Morgen mit ihrem ganzen Schmuck zurück. Was ſie mit den Millionen, die ſie hinter⸗ laſſen hat, anfing, iſt unergründlich. Irgendwo hat ſie ſie beſtimmt verſteckt, aber wo? Wahr⸗ ſcheinlich wird die Suche nach dieſem Rieſen⸗ vermögen dadurch erſchwert, daß man nach einem möglichſt verborgenen Verſteck ſucht, während das Geld vermutlich ganz leicht greif⸗ bar herumliegt. Die Erben ärgern ſich jeden⸗ falls. Der einzige, der ſich diebiſch freut, iſt der ehemalige Mann der Erblaſſerin, der ja nun wirklich auch nichts zu verlieren hat, denn auf den einen Dollar mehr oder weniger wird es ſicher„icht ankommen. „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Donnerstag, 9. Auguſt 1934 Gedanken und Bilder ⁊ur Jahresschau„ Garfen Gartenkultur— Blumenkult, iſt ein Teilſtück deutſcher Kulturgeſchichte überhaupt. Alle Mo⸗ deerſcheinungen der Architektur und Stilauf⸗ faſſung fanden in dem Garten ihren Nieder⸗ ſchlag. Darum ſind auch die Gartenanlagen, die aus vergangenen Jahrhunderten in unſere Zeit herübergerettet wurden, wertvolle Fundgruben für kultur⸗ und kunſtgeſchichtliche Forſchung. Deutſchland birgt eine ſolche Fülle hiſtoriſch be⸗ deutſamer Gartenwerke der verſchiedenſten Kunſtepochen, wie man ſie ſich nicht vielſeitiger wünſchen kann. Viele dieſer Anlagen ſind ge⸗ radezu zu Heiligtümern der Nution geworden. Erinnert ſei z. B. an Sansſouci in Potsdam. Aber ungeachtet aller verehrungswürdigen Gartentradition, wie troſtlos wären unſexe Städte ohne ihre Grünflächen oder den Blu⸗ menſchmuck an den Fenſtern und im Vorgarten! Und gerade dieſes Grünbunt, in engſte Bezie⸗ hung zu unſerem alltäglichen Leben gebracht, Ußt erkennen, wie groß ſein Wert und die Be⸗ deutung für die Geſunderhaltung unſeres Vol⸗ kes iſt. Naturſinn und Heimatgefühl werden erſt durch Verſtändnis für unſere pflanzliche Umwelt lebendig. Jahrhundertelang war der deutſche Menſch der Scholle und ſeiner Land⸗ ſchaft weſensverbunden. Bis dann die aller natürlichen Harmonie feindliche kapitaliſtiſche Wirtſchaftsentwicklung ihn ſeiner Umwelt ent⸗ riß und dem Moloch der Großſtadt opferte. Nun iſt es eine der weiteſtgehenden For⸗ derungen unſerer Zeit, die nicht zuletzt im Streben des Führers, dem deutſchen Volte wie⸗ der den Glauben an die Scholle zurückzuer⸗ obern, begründet iſt, in den Herzen von Mil⸗ lionen unſerer Volksgenoſſen, die dort keimhaft geborene Gartenſehnſucht und Liebe zu den Pflanzen neu zu wecken. Mahnend erkennen wir daneben die Bedeutung der Worte Friedrichs des Großen:„Ein Volk, das ſeinen Boden nicht mehr liebt, iſt reif zum Sterben!“ Und nennen wir die Erde, den„Garten Gottes“, ſo wollen wir zukünftig bemüht ſein, unſer Vaterland zum Garten aller Deutſchen werden zu laſſen. Was würde uns dabei hindern, dieſes Ziel nicht zu erreichen? Eigentlich nichts! Und im Gegen⸗ teil, es ſind ſogar alle Vorausſetzungen dafür günſtig, ſo daß die Verwirklichung in greifbare Nähe rückt. Da ſind die Menſchen von heute, denen die Liebe zu Pflanzen und Blumen wie⸗ der Daſeinsgut wird, dort iſt die unerſchöpf⸗ liche Fruchtbarkeit unſerer Heimatſcholle und ſinnvolle Waſſerwirtſchaft mit beſten klimati⸗ ſchen Bedingungen, vervollſtändigen die Mög⸗ lichkeiten, die die Erfüllung dieſer großen Gar⸗ tenidee durchführbar erſcheinen laſſen. Darum hat auch ſelten noch eine Zeit ihre Menſchen vor ſolch große Gartenaufgaben geſtellt, wie die heutige. Das große Werk des Führers, die Autobahnen, zwingt gerade dazu, gärt⸗ neriſch geſtaltend in die Landſchaft ausgleichend einzugreifen, ſind doch dieſe mächtigen Straßen⸗ züge ungeheure Eingriffe in das deutſche Land⸗ cus cleꝛ Sta und Heim“ ſchaftsbild, und damit auch unmittelbar in die Landkultur beſtimmter Gegenden. Erkennen wir nun dieſe großen Ziele, ſo dür⸗ fen daneben aber auch die kleinen Etappen, an denen jeder für ſich in dem beſcheidenen Rah⸗ men ſeiner eigenen Welt baut, durchaus nicht überſehen werden. Es geht da insbeſondere um die Würdigung ſelbſt der allerkleinſten Garten⸗ einheiten. Zu Hunderttauſenden und faſt ſchon zu Millionen treffen wir ſie am Rande der Städte. Beſcheidene Pflanzenheime ſind es, je⸗ doch aber Werkſtätten im Grünen, die für die wirtſchaftliche und ſeeliſche Geſundung des Vol⸗ kes von ungeheurer Bedeutung ſind. Schrebergärten und Kleinſiedlu inen ſind für den aus der Stadt fliehenden Volksgenoſſen die erſten Verbindungspunkte zu der Nährkraft unſerer Scholle. Hier wird ſeine innere Einſtellung zum Schaf⸗ fen im Garten gegründet und aus der Arbeit am Boden und den Pflanzen, erwächſt ihm tiefe Ein Neichskleinsiedlerhaus. Stadt und Land vereinf Eines der einfachen, aber netten Siedlerhäuschen mit reizendem Gärtchen— hart an die Großſtadt angrenzend. ein ganz neuer Begriff in der Gartenauffaſ⸗ ſung auf, wir ſprechen jetzt von der Strahlkraft des Gartens und meinen damit die ſegensrei⸗ chen Auswirkungen eines geſunden Gartenle⸗ bens auf das ganze Volk und jeden einzelnen. „.. umgeben von kleinem, mit Liebe gepflegtem Gärtchen, fernab vom nervenaufpeitſchenden Getriebe der Großſtadt. Naturerkenntnis zum reifen Erleben. Dieſe Gärten verbinden den in der Stadt entwurzel⸗ ten Menſchen wieder mit der Heimat und aus dem Mühen auf dem Boden und dem Pflegen der Pflanzen erſteht das Verſtändnis für die Bedeutung der Arbeit des Bauern. Und ſo wird von dieſen Gartenräumen aus am Rande der Stadt die Brücke ins Land hinausgeſchla⸗ gen. In dieſem Zuſammenhange taucht auf einmal Die Sehnsucht des Großstädters Ein idylliſches Wochenendhäuschen vor den Toren der Großſtadt. Die Garten⸗Anlage im Entſtehen. HB-Klischee HB-Klischee Noch mehr aber bedeutet das Sichvertiefen in das Erleben der Natur und daraus das Geſtal⸗ ten von Gärten, Neuland für die Kinder. Die Jugend, jetzt der Natur, den Pflanzen und dem Garten wieder nähergebracht, wird dann ſpäter mithelfen an unſerem großen Ziele, Deutſchland zum Gartenparadies zu geſtalten. So entwickelt ſich heute in und um uns ein neues Gartenbild. Entgegen der Kompliziert⸗ heit und dem Uebermaß im gärtneriſchen Ge⸗ ſtalten der vergangenen Zeit finden wir jetzt in ſachlicher Zweckmäßigkeit reinſten Ausdruck bo⸗ denſtändiger Gartenformung. Mehr noch ſind nun die innerlichſten Gartenwerte in der oft üppigen Wildnis oder ſchlichten Anſpruchsloſig⸗ keit einfacher Bauerngärten geborgen. Dort iſt noch ſo manches Kräutlein heimiſch, das wir in den„modernen“ Gärten vergeblich ſuchen. Wenn darum der Gartengeſtalter unſerer Zeit ein ihm zur Geſtaltung anvertrautes Stück Erde wirklich mit allen Zauberkräften eines natür⸗ lichen, ſonnigen Gartenlebens ausſtatten will, dann tut er gut daran, dafür ſich Vieles drau⸗ ßen im Land zu entleihen. Dort ſind wir dem nie verſagenden Quell bodenſtändiger, wurzel⸗ echter Volkskultur am nächſten. Reichtum iſt, ein Stückchen Erde ſein Eigen zu nennen und beſeeligendes Glück wird daraus, wenn dieſe Scholle das eigene Heim trägt. Gartenglück, Gartenkultur iſt darum kein Lu⸗ xus. Die äußere Form und der praktiſche Zweck des Gartens werden von ſelbſt zu einer ſinn⸗ vollen Löſung geführt, wenn ſeine Geſtaltung unter den angegebenen Geſichtspunkten erfolgt. Jedoch erſt der Inhalt des Gartens und die Gartenauffaſſung ſeines Geſtalters und mehr noch die des Beſitzers beſtimmen ſeinen Wert. Dabei iſt es gleichgültig, ob er als reiner Nutz⸗ garten eine ſachliche Zweckform erhält, oder ob er zwiſchen Schmuckhecken auf Rabatten und Beeten vielfältiges Blumenglück birgt. Wichtig HB-Klischee iſt auch, um den Garten bodenſtändig und mit ſeiner Umwelt weſensverbunden zu entwickeln, die Elemente, die ſeine beglückende Freude gründen, aufmerkſamſt zu beachten. So ſehen wir nun um uns eine neue Gar⸗ tenwelt erſtehen. Mancherlei Leitmotive zu ihrem Planen finden wir in der Jahresſchau „Garten und Heim“ in München. Dort entdeckt mancher Siedler oder Heimgartenbeſitzer ſeinen Wunſchgarten. Pflanzenliebhabern bietet ſich Fehlendes zu ihrer Sammlung. Kleine Waſ⸗ ſerbecken, ſtilvolle Garten⸗ und Wochenendlau⸗ ben und hinzu reizend bepflanzte Trocken⸗ mauern beglücken den Beſucher, und im Rhyth⸗ mus des ſommerlichen Blühens findet er An⸗ regungen über Anregungen. Geben wir dieſen Dingen zukünftig in unſerem Daſein Raum, dann werden wieder Gärten voll Licht und Sonne um uns ſein! Entwickeln wir ſie einfach, natürlich, den ſelbſt⸗ verſtändlichen Forderungen unſerer Umwelt entſprechend, dann werden ſie ganz ohne Zwang ſein und uns nimmer rufen noch nötigen. Sie werden zu fruchtbaren Werkſtätten werden, in denen es aus brauner Scholle keimt, fruchtet, reift und Nährboden ſein für ein neues, deut⸗ ſches Gartenerleben, in dem ſich alles Wertvolle für Körper und Geiſt entwickelt. Im Erleben dieſer Gärten und allem lebendigen Grün um uns, lernen wir dann wieder die Heimat lieben. Und dieſe Liebe wird erneut die Treue grün⸗ den zu dem deutſchen Boden und dem Volke, dem wir angehören. 4 Gartenarchitekt Schneeb erg 7 er Ueber den Dächern Ueber den Dächern wohnt der Friede. Blickt man über ſie hinweg, über die Giebel, die Türme und Kamine, einem Türmer gleich, der zum Sehen geboren, zum Schauen beſtellt iſt, dann wächſt aus den Dächern heraus die große Welle des Heimatgefühls, die das Herz umbrandet und ihm zuflüſtert: Hier, wo ich wohne, wo ich lebe, hier iſt mein Heim, meine Welt. Nie empfanden wir tiefere Liebe zur Heimat als dann, wenn wir von hoher Warte aus auf die Dächer unſerer Stadt hinabſahen, auf die Straßen und Gaſſen, die Gärten und Höfe. Da war es doch, daß wir glaubten, der Himmel ſelbſt und ſeine ſanften Wolken haben mit dem Frieden der Heimat einen ewigen Bund geſchloſſen. 0 Ueber den Dächern aber ziehen nicht nur die Wolten. Es jagen auch die Winde und Stürme drüber hinweg und da befällt uns, zu Hauſe ſitzend, das Gefühl des Geborgenſeins, als ob uns alle wilden Stürme nichts mehr anhaben könnten. Wenn oft und oft die Donner grolle daherollen und die Blitze zucken über den chern, da flüchten wir uns unter ihren Schu innerlich froh, nicht den raſenden Elemente draußen ausgeliefert zu ſein. Doch in den Nächten, die ſternenreich ſtrah⸗ len, lebt über den Dächern die Magie eines zauberhaften Reiches, eines unendlich weiten Raumes, den das Lächeln des Mondes erhellt — und liegt auch die Stadt im Schlafe, ſicher eilen ſoviele Gedanken und Wünſche und Träume durch dieſen Raum der Nacht, als Sterne leuchten über den Dächern!—— Vorſicht bei ſelbſtgeſammelten Pilzen. Kaum hat die feuchte Witterung die Pilze in den Wäldern aus dem Boden gelockt, kommen auch ſchon die erſten Nachrichten über Pilzvergif⸗ tungen. So ſind in Dorfen i. Obb. die Ehe⸗ leute Springer und ihr jüngſtes Kind nach dem Genuß von Pilzen ſchwer erkrankt. Der Arzt hat eine Pilzvergiftung feſtgeſtellt. Die anderen Kinder des Ehepaares entgingen der Veraif⸗ tung dadurch. daß ſie von dem Pilzgericht nichts aßen. Das Befinden der Erkrankten iſt beſorg⸗ niserregend. In Oberſtaufen(Allgäu) iſt der Poſtmeiſter Braun an den Folgen einer Pilzvergiftung ge⸗ ſtorben. 4. Zahrgan „Sie k. ketten S Renẽ „Sie ſind „Die L Kopf. Ue leidiges! gen zu i weiter, b wand. S „Seien lebt, wer ſo wenig mit meir Liſa A armſelig ja! Aber Ein Be erklärte e Joſi und Holzfäller den Wän wir auf da auch⸗ tig, in de ſagt, es Stimme von oben daß man können, à die Fräu ſie Ihner einen Si Verena Ableggen rettet. De —„wir 1 lein'Iv „Von“ geringſche mit Siche zwei Mi ſetzte er quelle ſe lichen W. werden.“ „Und j Geheimni René Nv leitung z „Haſt d führen ki italieniſch „Du gl „Dama Gedanke ebenſo w lorene Te Wand, in unglückt Berge ni⸗ an. Nach Möglichke erreichen, wäre er weißſuche mir keine die Schät Fall. Aly metall ii Flußſand an ſich— Menſchen allerding⸗ „Durch Rens. „Warte ſer Stoll führte mi zweigten Bergwerk mir vom nungen f Kartogra werden. — ein Be hat mir g „fanden Kalchegge gänge. 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Aber nun, da er in Todesnot ſchreit——“ Ein Bergführer trat vor.„Die Sach' iſt ſo“, erklärte er ruhig.„Seit zwei Tagen ſind der Joſi und Herr Ableggen vermißt. Nun haben Holzfäller die Nachricht gebracht, daß man in den Wänden der Kalcheggen ſchreien hört. Sind wir auf den Grat geſtiegen, und die Fräulein da auch— hat ſich's nicht wehren laſſen. Rich⸗ tig, in der Wand ſchreit wer, und die Fräulein ſagt, es ſei der Herr Ableggen. Muß ſeine Stimme ja wohl kennen. Wir haben's verſucht, von oben und unten. Aber keine Möglichkeit, daß man dazu kommt. Sie werden's auch nicht können, wo wir Führer umkehren müſſen. Aber die Fräulein hat Frau Stettler gedingt, daß ſie Ihnen telephoniert. Wie man ſich halt an einen Strohhalm klammert!“ Verena zog Liſa Amann an ſich.„Sie haben Ableggen dadurch wahrſcheinlich das Leben ge⸗ rettet. Denn“— wandte ſie ſich an den Führer —„wir wiſſen einen Weg. Beſſer geſagt, Fräu⸗ lein'Jvry weiß ihn.“ „Von Paris aus?“ lachte der Führer etwas geringſchätzig. Aber er verſtummte, als René mit Sicherheit die augenblickliche Beſtellung von zwei Mineuren mit Dynamit befahl.„Und“, ſetzte er hinzu,„ſofort Leute zu der Radium⸗ quelle ſenden, das Waſſer auf ſeinen natür⸗ lichen Weg leiten, damit die Betonröhren leer werden.“ „Und jetzt mußt du uns ſagen, wie du dem Geheimnis auf die Spur gekommen biſt“, fragte René Mvponne, als ſie längs der neuen Waſſer⸗ leitung zu Berg gingen. „Haſt du dich nie gefragt, wohin jener Stollen führen könnte, deſſen Freilegung dem jungen italieniſchen Arbeiter das Leben koſtete?“ „Du glaubſt...?“ blieb er überraſcht ſtehen. „Damals glaubte ich noch gar nichts. Der Gedanke kam mir erſt ſpäter. Ich ſagte mir ebenſo wie du, daß ein anderer Weg ins ver⸗ lorene Tal führen müſſe als die furchtbare Wand, in welcher Joſi und Ableggen ver⸗ unglückt ſind. Im Mittelalter ging man die Berge nicht von ihrer abweiſendſten Seite her an. Nach einigem Ueberlegen ſchaltete ich jede Möglichkeit, das Tal auf einem Kletterpfad zu erreichen, aus. Gäbe es einen ſolchen, dann wäre er Jägern, Wilderern, Geißhirten, Edel⸗ weißſuchern längſt bekannt. Das Problem ließ mir keine Ruhe, Du dachteſt, ich ſpekuliere auf die Schätze im Berginnern. Das war nicht der Fall. Alpengold iſt zu teuer, ſeit man das Edel⸗ metall in Alaska und Transvaal aus dem Flußſand ſchwemmt. Mich feſſelte die Aufgabe an ſich— daß mein Spleen jetzt vielleicht ein Menſchenleben retten könnte, daran dachte ich allerdings nicht.“ „Durch jenen Stollen alſo——?“ drängte Rens. „Warte, chéri! So ſchnell geht das nicht. Die⸗ ſer Stollen endet im Berginnern. Aber er führte mich dazu, mich überhaupt mit dem ver⸗ des mittelalterlichen Bergwerkes zu beſchäftigen. Du weißt, daß ich mir vom Landesmuſeum Pläne und Aufzeich⸗ nungen ſenden ließ. Es war bei der alten Kartographie nicht ganz leicht, daraus klug zu werden. Ich habe es auch nicht allein gefunden — ein Bekannter vom kartographiſchen Inſtitut hat mir geholfen. So“, ſchloß ſie triumphierend, „fanden wir in Paris das verlorene Tal der Kalcheggen und, was das Wichtigſte iſt, die Zu⸗ gänge. Es gibt deren zwei. Nun trage ich den Plan, moderniſiert und der heutigen Siegfried⸗ karte angepaßt, im Ruckſack.“ „Gedulde dich noch etwas“, bat ſie auf ſein Fragen.„Wir ſind bald an Ort und Stelle und müſſen ohnedies den Plan noch einmal über⸗ fliegen. Zu gemütlicher Raſt, um Neugierde zu befriedigen, iſt keine Zeit. Da oben ſchreit ein Menſch in Todesnot.“ Sie blickten zu der Felſenburg der Kalcheggen auf, die im Spätſonnenſchein eines klaren Mai⸗ tages leuchtete. Aber in den ſchluchtzerſpellten Wänden, in den ſchneeflimmernden Karren, auf den wie Adern querlaufenden Bändern war alles ſtill. „Vielleicht leben ſie nicht mehr“, meinte der Führer Anderegg. „Mein armer Joſi!“ ſagte Verena leiſe. Hinter den dreien aber ging noch einc, deren Blicke angſtvoll und ſuchend die Felſen ab⸗ taſteten. Sie kamen an der Stelle des Sprengunglückes vorbei. In die mächtige Betonröhre war eine Erinnerungstafel für den toten Italiener ein⸗ gelaſſen. Mponne, deren Führung ſich nun alle ſchweigend unterwarfen, ſchritt weiter, auf dem verwachſenen, ſtellenweiſe verſchütteten Erz⸗ gang, über den vor Jahrhunderten Maultier⸗ karren das goldhaltige Geſtein ins Tal geführt hatten. Nun hielt Monne die Karte in der Hand. Sie war von feinem, roten Geäder durchzogen, Stollen, die kreuz und quer in den Berg geirie⸗ ben worden ware,, Zwei dieſer Linien führten weit hinaus und endeten in einer deutlich ein⸗ gezeichneten Mulde.„Das muß das verlorene Tal ſein, wenn es überhaupt vorhanden iſt.“ „Es iſt vorhanden. Wir haben es ja vom Flugzeug aus geſehen.“ Mwonne gab keine Antwort. Sie waren an eine weit vorſpringende Bergkante gekommen. Der Erzgang war hier längſt abgerutſcht und von Lawinen zertrümmert. Die Arbeiter Ableg⸗ gens hatten an dieſer Stelle die Betonröhren mit Eiſenklammern an den Fels geſchmiedet. „Hätte man hier den Stein ſprengen müſſen“, erklärte P wonne,„dann wäre man ſchon früher auf den Stollen geſtoßen, deſſen Eingang wahr⸗ ſcheinlich durch Druck des Berges geſchloſſen dieſer und der Wand hinab. wurde. Wir müſſen ihn ſuchen— irgendein Spalt wird wohl noch vorhanden ſein. Nach der Karte iſt die Stollenöffnung genau an der Kante wahrſcheinlich, weil dieſe lawinen⸗ und ſteinſchlagſicher iſt.“ Nun ſeiltänzerten ſie auf der Wölbung der Röhre hin und ſpähten in die Kluft zwiſchen Die ſcharfen Augen Andereggs fanden endlich den Spalt, der, von Flechten überhangen, von einem Sickerwaſſer durchrieſelt und immerhin groß genug war, daß man ſich mit knapper Not durchzwängen konnte.„Im Berg wird es ſchon breiter werden“, ſagte Pwonne.„Aber wir kommen nicht dazu, die Röhre liegt zu dicht daran. Sie muß fort.“ „Schaden für Herrn Ableggen“, meinte Anderegg.„Aber ſein Leben wird ihm lieber ſein als der Beton.“ Der Sprengſchuß donnerte, die Scherben der Röhre ſauſten wie Granatſplitter in den Luft⸗ raum, riſſen unten eine Steinlaue los, die in der Tiefe verrauſchte. Wieder lauſchten ſie zum Berg hinauf, erwarteten Antwort einer Stimme auf den Schuß. Aber der Berg ſchwieg. Die Fackeln rauchten auf, eine ſtarke elek⸗ triſche Lampe mit Scheinwerfer, ſonſt für nächt⸗ liche Autopannen beſtimmt, jagte die Höhlen⸗ nacht in ferne Winkel des zackig ausgeſchlagenen Stollens. Nach Preſſen und Drängen durch den engen Schluf ſtanden ſie nun in dem über⸗ mannshohen Gang, deſſen Wände noch die Spuren von Pickelhieben und rauchgeſchwärzte Sprengſtellen zeigten. Stille, durch Jahrhunderte träge laſtende Herrin des Raumes, wurde aufgeſcheucht, rie⸗ ſelnd, murmelnd, kollernd und rauſchend flat⸗ terte das Echo der Stimmen und Schritte voran. Verhielten ſie den Schritt, dann drängte die Stille wieder heran, wie eine geſtaltloſe, ſchwarze Maſſe— nur zeitweiſe klickerten Tropſen nieder, und ihr Aufſchlag war wie der Atem einer Uhr, deren Pendel ſeit Ewigkeiten ſchwang. Ihr gleichmäßiger Takt hatte den Schritt der eBrgknappen geleitet, hatte vielleicht auch auf den Wegen des ſeltſamen Mannes ge⸗ klungen, der Theophilos Abundus hieß und in der Einſamkeit des verlorenen Tales der ſchwarzen Magie, dem Teufelspakt und dem Geheimnis des Steines der Weiſen gedient haben mochte. Ein breiter Schatten löſte ſich knatternd aus der Finſternis, hüllte den Laut der Schritte mit hohlem Rauſchen ein und ver⸗ ſchwand. Wie durch Zauberſpuk waren die Fackeln verlöſcht, nur der Scheinwerfer, von Geiſterglauben unbeirrbares Kind neuer Zeit, ſtemmte ſich ſieghaft gegen die Höhlennacht. Die Führer, gefährliche Wege in Fels und Firn gewohnt, blieben ſtehen und flüſterten untereinander. René hörte etwas vom Geiſt des Abunduns, vom Drachentier der Kalch⸗ eggen.„Ein Uhu war's! Ich freue mich, daß im Revier noch einer horſtet. Und daß er in unſerer Wegrichtung entfloh, iſt ein Zeichen, daß der Ausgang frei iſt.“ Mwonne nickte froh. „Das war meine geheime Sorge, die ich mit Rüchſicht auf Fräulein Amann nicht ſagen wollte: daß der Gang verſchüttet iſt und wir tagelang Zeit verlieren würden. Der Uhu hat mich von der Sorge befreit.“ „Sehen Sie die Fackeln!“ rief Verena. Die wieder angezündeten, rußſchwelenden Flammen bogen ſich leicht und wiegend wie phantaſtiſche Purpurblüten.„Ein Luftzug— der Ausgang iſt nicht mehr fern.“ Noch einige Schritte, wie⸗ der ſtockten die Führer, als wären ſie an ein unſichtbares, quergeſpanntes Seil gerannt. „Aber das dort Fräulein“, ſagte Anderegg ſcheu,„das geht doch nicht mit rechten Dingen zu, Man ſoll Gott nicht verſuchen.“ (Fortſetzung folgt) Dieſen Roman ſehen Sie als Filmwerk,, ab Samstag, den 18. Auguſt im Capitol. Habt ihr ſchon vernommen die Begebenheit um den unverweslichen Herrn von Kahlbutz? Blicktet ihr ihm ſchon in das pergamentene Geſicht? Zweihundertfünfundzwanzig Jahre liegt er in ſeinem offenen Sarge in der Feldſteingruft zu Kampehl nahe Neuſtadt an der Doſſe in der Mark Brandenburg und lann nicht werden zu Erde und Staub. Eine Legende, ein Märlein, hübſch gruſelig erfunden! Nein— Tauſende ſahen ihn, und wenn ihr ihn ſehen möget, ſo nehmt den Eichenſtock und wandert durch das Luch an der Doſſe, das der große König bezwang. Wandert durch die ſteinalten Dörfer, die düſter in der Landſchaft liegen, wie aufgeſogen von der einſamen Weite, ſprecht mit uralten Leuten, die hinter den Fenſtern hocken. Können euch viel er⸗ zählen von dem Cornet Chriſtian Frie⸗ drich von Kahlbutt, dem unverweslichen Ritter, der heute noch umgehen ſoll zu nächt⸗ licher Zeit, beladen mit dem Fluch einer dunk⸗ len Schuld. Das Geheimnis der Mumie Auf ſeltſame Art machten wir die Belannt⸗ ſchaft mit dem rätſelhaften Toten. Ein Un⸗ wetter ſtand über den Wäldern und zwang uns zu ſchleunigſter Flucht aus dem Doſſe' Luch. Als wir das Dorf Kampehl erreichten, dampfend vor Schweiß und Näſſe, hing das Gewitter dicht über den Häuſern und ver⸗ ſchmolz mit dem Horizont in eine graue Bran⸗ dung. Träge Streifen von Qualm, weiß wie Waſſerdampf, die aus den Forſten hervor⸗ krochen, zeigten an, wo der Blitz ein Ziel ge⸗ funden hatte. Die Lehrersfrau von Kampehl brachte nun den Schlüſſel zu der feldſteinernen Totenkammer des Ritters von Kahlbutz. Sie iſt an die uralte Dorfkirche herangemauert wie ein Schwalbenneſt an den Felſen. Der Fuß zögert, dieſe Schwelle zu überſchreiten, die Luft iſt modrig, gleichſam durch Jahrhunderte ein⸗ geſargt, die Augen müſſen ſich erſt an das Braundunkel dieſer Stätte gewöhnen. Da liegt der tote Mann in ſeinem doppelten Schrein aus Tannen⸗ und Eichenholz, gehüllt in ein Sterbelaken, zu den Füßen die alten Fahnen⸗ ſchäfte. Faltig umſpannt die Haut, gebeizt und glänzend wie Leder auf alten Büchern, den wohlgeformten, nackten Bruſtkorb, noch ſind die Muskelbündel an Armen und Schultern er⸗ kennbar, ſein Geſicht mit den eingefallenen Wangen iſt ſtolz und abweiſend, das Geſicht eines Herrenmenſchen, die Lippen ſind dünn, die Zähne von großer Ebenmäßigkeit, rötlich die Schädelhaare, unverſehrt die Fingernägel der ariſtokratiſchen Hand. Beim Wetterleuch⸗ ten des abziehenden Gewitters nun ſchien der halbgeöffnete Mund ſoeben im Sprechen inne zu halten und das Geſicht, von rötlichen Lich⸗ tern überweht, nahm einen ungeheuer ge⸗ ſpannten Ausdruck an. Der da— ſchien es uns— war nicht einer, der über die Schwelle des Todes gegangen iſt, ſondern der in Schmerzen wartet, daß ſie ſich ihm öffne. Wir ſtanden lange ſtumm, in unſere Gedanken ver— graben, und hörten nun: „Dieſe Mauern ſind ſeit dem Jahre 1524 Grabkapelle für das ritterliche Geſchlecht derer von Kahlbutz. 1783 ſtarb der letzte männliche Sproß dieſer Familie als Oberſt in Neu⸗ ruppin, dann ſanden wir einen Herrn von Kröcher als Beſitzer, der das Rittergut aber im Jahre 1789 an den Königlichen Stallmeiſter Herrn Krell verkaufte. Dieſer ließ die alte Feldſteinkirche im Jahre 1794 neu herrichten. Er ließ auch die Särge in der Grabkapelle öff⸗ nen, wohl um ſie der Erde zu übergeben. Da Der unverwesliche herr Von Ernſt Reienburg fand es ſich, daß eine der männlichen Leichen vollſtändig erhalten war, während alle anderen verweſt waren., Es wurde ſogleich und auch ſpäter wiederholt von Aerzten und Fachleuten feſtgeſtellt, daß die Leiche nicht etwa einbalſamiert oder irgendwie präpariert war.“ Grauſiges, Allzugrauſiges Bald nach der Auffindung der Leiche fing der tote Cornet an umzugehen. Nachts hörte man Stöhnen an der Brücke, die über die Schwenze führt, und grauſen Todesſchrei aus dem Erlen⸗ brüch unterhalb des Baches. Wer den Kahl⸗ butzen aber gar höhnte oder ihm Gewalt an⸗ tat, dem zahlte er ſeinen Frevel heim mit ſchrecklicher Strafe.— So erzählt man ſich im Doſſe⸗Luch: „Es begab ſich im Jahre 1806 in der Fran⸗ zoſenzeit, daß das Dorf Kampehl Einquartie⸗ rung hatte. Die Soldaten waren vornehmlich Elſäſſer. Sie führten guten Wein mit ſich und waren voller Uebermut. Der Tollſte aber war ein junger Fähnrich, der den Mädchen nach⸗ ſtellte und auch ſonſt der guten Sitte ganz und gar vergaß. In einer Mondnacht nun brach er mit ſeinen Zechgeſellen in des Kahlbutzen Gruft ein und beleidigte den toten märkiſchen EGdelmann durch viele unflätige Reden:„Eh bien, mein charmanter Freund, komm trink eins mit mir.“ Dabei umfaßte er den Toten mit der linken Hand und führte mit der rech⸗ ten ein Glas Wein an ſeinen Mund. Es gab ein knarrendes Geräuſch, als wenn einer im Schlaf ächzt, von dem Wein aber floß kein Tropfen in den Schlund, ſo feſt waren die Zähne des Toten plötzlich aufeinander ge⸗ biſſen. Dazu machte der Mond ein bleichblaues Geſicht, in dem das Geſicht des Kahlbutzen höhniſch zu grinſen ſchien. Die Freunde faßte ein Frieren an, zumal draußen die Käuzchen unnatürlich ſchrien und die Nachtluft von raunenden, klagenden Stimmen bewegt war. Wieder warnten ſie den Fähnxich, er ſollte das Spiel nicht zu weit treiben. Der aber, vollends ergrimmt, nahm den Körper und legte ihn ver⸗ kehrt herum in ſeinen Sarg, mit dem Geſicht nach unten. Indem ſchlug die Glocke Mitter⸗ nacht und die geflügelten Geiſterſtimmen er⸗ hoben ſich zu einem großen Lärm, der plötzlich abriß. Darauf gingen alle in ihr Quartier und ſprachen nicht, und ſangen nicht, wie es ſonſt ihre Gewohnheit war. Der Fähnrich aber, dem mittlerweile der Weinrauſch ver⸗ flogen ſein mochte, verriegelte von innen Fenſterläden und Kammertür wie vor einer dunklen Gefahr, ehe er ſein Lager aufſuchte. Dennoch fand man ihn anderen Tages tot auf ſeinem Bette liegen. Sein Geſicht war in den Nacken gedreht und ein Blutſtrom aus ſeinem Munde gequollen. Die Franzoſen erhuben wohl großes Geſchrei, es ſei ein Mord an ihrem Fähnrich geſchehen, aber es war nach⸗ weishar, daß Laden und Türe von innen ver⸗ riegelt geweſen, ſo mußten ſie die Anklage laſſen fahren.“ Dieſe Geſchichte wurde in uns lebendig, und wir forſchten mit Anſpannung in den Zügen des Schlafenden, ob wir eine Spur der An⸗ teilnahme an dieſer ſeiner eigenen Geſchichte wahrnähmen, doch eher leidvoll erſchien uns jetzt das Geſicht und voll Qual um Frieden beim Widerſchein des ſanften Abendrotes, das nun an Stelle des Wetterleuchtens durch die halbblinden Scheiben brach. Da gewahrten wir auch grobes, halbhohes Schuhwerk von alter⸗ rümlicher Form mit hohen Kappen, es ſtand auf den Stufen, die von der Grabkammer ins Innere der Kirche führen. Die Lehrerfran be⸗ deutete uns, daß es des Kahlbutzen Reitſtiefel Kahlbutz geweſen ſeien und auch damit habe es ſeine beſondere Bewandtnis: „Anno 1865, um die Oktoberzeit, beſuchten fahrende Studenten aus Leipzig das Dorf kampehl und machten ſich auch in der be⸗ rühmten Gruft zu ſchaffen. Drei Tage blieben ſie, bei ihrem Fortgang fehlten mehrere Stücke aus der Grabkammer; die Stiefel wie auch der Degen und der Bruſtharniſch, welche Ge⸗ genſtände dem Toten beigegeben worden wa⸗ ren. Alles Forſchen nach dem Verbleib der Sachen blieb fruchtlos, bis zwei Jahre ſpäter mit der Poſt ein Paket aus Leipzig einging, in welchem ſich die Stiefel, fünf Taler und ein anonymer Brief befanden. In dem Schreiben bittet ein Herr um Verzeihung: er hätte die Sachen zur großen Heiterkeit ſeiner Kommilitonen nach Leipzig mitgenommen und ſchicke nun die Stiefel wieder zurück, der Harniſch würde folgen, den Degen aber hätte ein Freund von ihm und gebe ihn nicht her⸗ aus.— Es heißt nun, daß die entwendeten Gegenſtände dem unrechtmäßigen Beſitzer großes Unheil gebracht hätten, er ſei eines Tages— unter geheimnisvollen Umſtänden— in ſeinem Bett erdroſſelt aufgefunden wor⸗ den.“ Schuld und Sühne Ueber die geheimnisvolle Schuld, die der Kahlbutz einſt auf ſich geladen hat und die ihn— nach dem mythiſchen Empfinden des Volkes— nicht zu Erde werden läßt, iſt man⸗ cherlei geforſcht worden. Aktenmäßig ſteht feſt, daß der jähzornige Edelmann im Jahre 1690 einen Schäfer namens Picker auf ſeiner Feldmark erſchlug, weil dieſer ſeine Schafe über das Feld des Gutsherrn trieb. Bei der Gerichtsverhandlung ſchwur der Ritter einen Eid, daß er unſchuldig ſei und nicht verweſen woll nach ſeinem Tode, wenn er eine falſche Ausſage gemacht hätte. Alsbald ſpann ſich das Volk eine eigene Fabel, die heidniſch und düſter iſt wie alte Balladen und Moritaten: Schwarz ſind die Moorläufe des Erlen“ bruchs, auf denen die Sonne funkelt rot wie Blut... hell aber wie die Sonne auf den Uferwieſen iſt das Glück des jungen Schäfers und ſeiner Geliebten, der blonden Leiers⸗ tochter. Schwarz und rot aber wie die Lich⸗ ter des tückiſchen Moraſtes iſt die Eiferſucht des Ritters. Nicht mag er meucheln, doch er ſtellt den Schäfer, als dieſer nichtsahnend ſeine Herde über die Feldmark treibt und ſchlägt ihm im Wortwechſel die Fauſt ins Geſicht. Der Jüngling wehrt ſich, ſie ringen, ſchon droht der Ritter zu unterliegen, da bekommt er eine Hand frei und zieht den Degen und ſtößt ihn dem Nebenbuhler ins Herz. Nun faßt ihn Reue, er verbirgt den Leichnam und ſenkt ihn nachts in die Moorgräben. Doch ſelbſt dieſe fauligen Waſſer, die ſo manches Geheimnis in ihrem Schoß bergen, ſträuben ſich gegen ſolche Untat, die Flut beginnt zu brodeln und wirft den toten Körper an Land. So findet ihn die Liebſte, die an den Tümpeln Waſſerlilien brach, den Bräutigam zu ſchmük⸗ ken, und ſie geht zum Tribunal und zeiht den Junker des Mordes. Der leiſtet fälſchlich den Freieid und muß nun für Blutſchuld und Lüge umgehen bis zum jüngſten Tag.“ * So formt das Volk, mit der naiven Kraft ſeiner Geſchichte, die Begebenheiten, und bal⸗ ladeske Dichtung, die ſpäter auf den Jahr⸗ märkten ein grellbuntes Daſein führte, nahm die Fabel auf und trug ſie als Mythos von Schuld und Sühne über die Zeiten bis hin⸗ ein in unſere Tage.— Jahrgang 4— A Nr. 362— Seite 10 „Halenkreuzbanner“ Iiritscafts-Numdschai Berliner Börse: Nach den beachtlichen Steigerungen des geſtrigen Börſentages konnte man zu Beginn des heutigen Ver⸗ kehrs an verſchiedenen Marktgebieten Gewinnmitnah⸗ men beobachten, nachdem ſich ein ſolches Beſtreben be⸗ reits an der geſtrigen Frankfurter Abendbörſ bemerk⸗ bar gemacht hatte. Indeſſen waren die hierdurch be⸗ dingten Kursabſchwächungen verhältnismäßig nur gering, zumal von ſeiten des Publitums, angeregt durch das lebhafte Geſchäft des Vortages, eine ganze Reihe von Kauforders an den Markt gelegt worden war. Da letztere vielfach das Angebot überſtiegen, ergab ſich zunächſt kein einheitliches Bild. Rein ſtim⸗ mungsmäßig hat ſich an dem freundlichen Grundton nichts geändert, da nach wie vor die bevorſtehende Reiſe v. Papens nach Wien als Entſpannungsmoment in der Außenpolitik gewertet wird und auf wirtſchaft⸗ lichem Gebiet der nun veröffentlichte Abſchluß und Be⸗ richt der Vereinigten Stahlwerke einen guten Eindruck hinterläßt, wenn auch nach der Neuordnung ein Ver⸗ gleich mit den Vorjahren ohne weiteres nicht möglich iſt. Dazu kommt, daß der Reichsbankausweis für die erſte Auguſtwoche eine normale Entlaſtung, ſowie ein weiteres leichtes Anwachſen der Deviſenbeſtände ver— zeichnet. Bei der Betrachtung der einzelnen Märkte ergibt ſich, daß die meiſten Kurseinbußen Montan⸗ und Elektropapiere aufzuweiſen hatten. Mansfelder verloren 1½, Gelſenberg/ und Harpener ½ Proz., während andererſeits Stolberger Zink 1¼ Prozent höher bezahlt wurden. Siemens und Accumulatoren büßten 1, Licht und Kraft 1½ und Elektro Schleſien 1¼½ Prozent ein. Für Bekula machte ſich weiteres Intereſſe bemerkbar. Das Papier notierte ½ Prozent über Vortagsſchluß. Von Chemiſchen Papieren büßten Farben ½ Prozent, die geſtern ſtark geſteigerten von Heyden 2½ Prozent ein. Braunkohlenwerte zeigten nur unweſentliche Veränderungen. Lebhaft begehrt waren Papier⸗ und Zellſtoffaktien, von denen Aſchaf⸗ fenburger mit plus 3½ Prozent die Führung hatten. Feldmühle ſetzten 1½ẽ Prozent, Waldhof/ Prozent höher ein. Maſchinenwerte waren leicht gedrückt. Nur Orenſtein weiter anziehend, ſonſt ſah man nur un⸗ erhebliche Veränderungen. Größeres Intereſſe ſcheint ſich feſtverzinslichen Werten zuzuwenden. Reichsſchuld⸗ buchforderungen namentlich die ſpäten Fälligkeiten wa⸗ ren lebhaft gefragt und 1 Prozent höher. Altbeſitz zogen Prozent an, Stahlverein um plus ½ Proz.; nach den erſten Kurſen trat am Aktienmarkt vereinzelt eine leichte Abſchwächung ein.— Blanko⸗Tagesgeld wurde mit unverändert 4 bzw. 4½ Prozent genannt. Am Valutamarkt errechnet ſich der Dollar mit 2,493; Pfunde blieben unverändert mit 12,61. Berliner Geldmarkt Am Geldmarkt blieb die Lage heute unverändert. Blankotagesgeld erforderte—4½ Prozent, für Mo⸗ natsgeld mußten—6 Prozent angelegt werden. In Privatdiskonten blieb das Geſchäft ſehr ſtill. Leichtes Angebot überwiegt aber immer noch. Im internationalen Deviſenverkehr ſind kaum er⸗ wähnungswerte Veränderungen eingetreten. Der Dol⸗ lar ſetzte ſeine Aufwärtsbewegung weiter fort. Die Londoner Effektenbörſe eröffnete in freundlicher Haltung, insbeſondere britiſche Staatspapiere waren mangels⸗Angebot feſter. Frankfurter Mittagsbörse Tendenz: Renten ſehr feſt, Aktien ruhig. Die heutige Mittagsbörſe überraſchte bei Eröffnung durch ein ſehr lebhaftes Geſchäft am Rentenmarkt, an dem von intereſſierter Seite größere Käufe erfolgt ſein ſollen. Die Kuliſſe ſchloß ſich mit Meinungs⸗ käufen an, ſo daß die variabel gehandelten Papiere neben lebhaften Unẽſätzen auch beachtliche Kursbeſſerun⸗ gen aufwieſen. Im Vordergrund ſtanden ſpäte Reichs⸗ ſchuldbuchforderungen mit 93½ nach 92½, ferner Alt⸗ beſitzanleihe 94/—94/ nach 94½ und Reichsmark⸗ Obligationen, die durchweg 1 Prozent anzogen. Kom⸗ munalumſchuldung gingen gleichfalls um 1 Prozent feſter um. Demgegenüber war der Aktienmarkt ziem⸗ lich vernachläſſigt bei uneinheitlicher Kursbildung. Seitens der Kundſchaft waren nur noch wenig Auf⸗ träge vorhanden und dieſe beſchränkten ſich meiſt auf Spezialwerte, während die Kuliſſe eher einige Tauſch⸗ operationen gegen Renten vornahm. Die Stimmung des Aktienmarktes blieb aber unter dem Eindruck günſtiger Wirtſchaftsnachrichten freundlich. Der Stahl⸗ verein⸗Abſchluß allerdings hinterließ nur wenig Ein⸗ druck. Farbeninduſtrie eröffneten zunächſt/ Prozent leichter, konnten ſich aber wieder auf 149 Prozent er⸗ höhen. Scheideanſtalt und Rütgerswerke blieben voll behauptet. Am Elektromarkt eröffneten Licht u. Kraft 1 Prozent, Schuckert /½ Prozent niedriger, dagegen Geſfürel /½ Prozent feſter. Montanwerte gaben in Reaktion auf die geſtrige Steigerung faſt allgemein etwas nach, ſo Mansfelder um 1 Prozent, Rheinſtahl und Ilſe Genuß um je/ Prozent, Stahlverein um % Prozent. Phönix und Harpener blieben behauptet. Sehr feſt lagen erneut Zellſtoff Alchaffenburg mit plus 3½ Prozent, ferner gewannen Reichsbankanteile 14%, Nordd. Lloyd 1 Prozent, Hapag à/ Prozent, Aku Reichsbankausweis vom 7. Auguſt Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. Auguſt 1934 hat ſich in der verfloſſenen Woche die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Wertpapieren um 126,3 Mill. auf 4127,3 Mill. RM. vermindert. Im einzelnen haben die Beſtände an Handelswechſeln und ⸗ſchecks um 89,9 Mill. auf 3317,7 Mill. RM., an Reichsſchatzwechſeln um 4,9 Mill. auf 18,7 Mill. RM. und an Lombard⸗ forderungen um 40,2 Mill. auf 68,9 Mill. RM. abge⸗ nommen, dagegen die Beſtände an deckungsfähigen Wertpapieren um 8,3 Mill. auf 398,0 Mill. RM. und diejenigen an ſonſtigen Wertpapieren um 0,2 Mill auf 324,1 Mill. RM. zugenommen. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſam⸗ men ſind 130,3 Mill. RM. in die Kaſſen der Reichs⸗ bank zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 123,5 Mill. auf 3645 Mill. RM., derjenige an Rentenbankſcheinen um 6,8 Mill. auf 318,2 Mill. RM. vermindert. Der Umlauf an Scheide⸗ münzen nahm um 13,4 Mill. auf 1432 Mill. RM. ab. Die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen haben ſich auf 90,7 Mill. RM., diejenigen an Scheide⸗ münzen unter Berückſichtigung von 8,1 Mill. RM. neu ausgeprägter und 10,6 Mill. wieder eingezogener auf 237,1 Mill. RM. erhöht. Die fremden Gelder zei⸗ gen mit 626 Mill. RM. eine Abnahme um 23 Mill. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich um 0,1 Mill. RM. auf 78,1 Mill. RM. er⸗ höht. Im einzelnen haben die Goldbeſtände um 52 000 RM. auf 74,8 Mill. RM. abgenommen, dagegen die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 112 000 RM. auf 3,3 Mill. RM. zugenommen. heeekäreenE rendeeer /½ Prozent, Dt. Linoleum ½ Prozent. Daimler⸗ Motoren ſetzten ½/ Prozent niedriger ein. Im Verlaufe wurde auch am Rentenmarkt das Ge⸗ ſchäft etwas ruhiger, die Kurſe waren aber meiſt noch⸗ mals mäßig höher. Späte Reichsſchuldbuchforderungen ſtiegen bis auf ca. 93½, Kommunalumſchuldung plus ½ Prozent, Altbeſitzanleihe unv. 94¼ Prozent. Der Aktienmarkt hatte auch ſpäterhin nur kleine Umſätze zu verzeichnen und die Kurſe, die ſpäter zur Notiz kamen, lagen überwiegend etwas ſchwächer, außer Zellſtoff Waldhof plus 1½ Prozent, Elektr. Lieferun⸗ gen plus/ Prozent und von Auslandsaktien Chade mit plus 3 RM. Die Anfangskurſe lagen meiſt um /½—½ Prozent niedriger. Farbeninduſtrie 148½—149 —148½. Der Pfandbriefmarkt zeigte durchweg leichte Befeſtigungen von—½ Prozent. Stadtanleihen blieben meiſt unverändert, Mainzer allerdings plus 1 Prozent. Staatsrenten allgemein ruhig. Von frem⸗ den Werten bröckelten Anatolier und Goldmexikaner leicht ab, Rumänen und Schweiz. Bundesbahnen blie⸗ ben behauptet. Tagesgeld 3 Prozent. Mannheimer Börse Stimmung: Renten feſt. Das Hauptintereſſe der heutigen Börſe wandte ſich unter Führung der Altbeſitzanleihe, die um/ Prozent anziehen konnte, dem Rentenmarkt zu. Auch andere Reichsanleihen lagen teilweiſe bis zu 1 Prozent höher. Stadtanleihen ebenfalls feſter. Am Bankenmarkt er⸗ folgte auf die geſtrige ſtarke Kursſteigerung eine ge⸗ wiſſe Beruhigung, jedoch waren Kursverluſte kaum feſtzuſtellen. So kamen IG. Farben unverändert mit 148,75 Prozent zur Notiz. Deutſche Linoleum gewan⸗ nen ½, Prozent, Waldhof 19, Prozent. Beſonders feſt lagen Südd. Zucker mit einem Gewinn von 3,5 Proz. Am Bankenmarkt lagen Großbankaktien feſter. Von Verſicherungswerten kamen Mannheimer Verſicherung mit 39 RM. zur Notiz. Es notierten: Altbeſitz 94,25, 6proz. Bad. Staat 90,75, 7proz. Heidelberg Stadt 79, Sproz. Ludwigs⸗ hafen Stadt 82, Mannh. Abl. Altbeſitz 88,5, Sproz. Mannheim Stadt 80,5, Sproz. Bad. Kom. Goldpfbr. 90,5, 8Sproz. Pfälz. Hyp. Goldpfandbr. 91,75, 8Sproz. Rhein. Hyp. Goldpfbr. 90,75, 6proz. Farbendonds 120,5. Bremen⸗Beſigheim 73, Cement Heidelberg 105, Daimler⸗Benz 46, Dt. Linoleumwerke 58,5, Durlacher Hof 60, Eichbaum⸗Werger—, Enzinger⸗Union 92, Gebr. Fahr 106, IG. Farben 148,75, 10proz. Groß⸗ kraft Mannheim 120, Kleinlein Brauerei 70, Knorr Heilbronn 195, Konſ. Braun 40, Ludw. Aktienbrauerei 82, do. Walzmühle 100, Pfälz. Mühlenwerke 90,5, do. Preßhefe 112, Rheinelektra Stamm 99, do. Vor⸗ zugsaktien 105, Salzwerk Heilbronn 200, Schwartz⸗ ſtorchen 94, Seilind. Wolff 29, Sinner AG. 85, Südd. Zucker 183,5, ꝗVer. Dit. Oelf. 82, Weſteregeln 118, Zell⸗ ſtoff Waldhof 48,25. Bad. Bank 114, Commerzbank 56,75, Dit. Disconto 62,5, Dresdner Bank 65, Pfälz. Hyp. Bank 72, Rhein. Hyp. Bank 103. Bad. AG. für Rhein 50, Bad. Aſſecuranz 34, Mannheimer Verſ. 39, Württ. Transport 35. Brown Boveri 11,5. Portugal(Lissabon) 100 Escudo Berliner Devisenkurse Geld Brier] Geld Brief 8. August 9. August 13,020 13.050 .6560 0,65 56,950, 59,070 1⁰⁵ 3,047 3,053 2,552.555 30 56,550 Agypt(Alex., Kairo) Lägypt. Pfd. Arzent.(Buen. Aires) 1 Pap.-P. Belg.(Brüss. u. Antw.) 100 Belga Brasil.(Rio de Jan.) 1 Milreis Bulgarien(Sofia) 100 Lewa Canada(Montreal) 1 kanad. Doll. Dänemark(Kopenh.) 100 Kron. Danzig(Danzig) 100 Guld. England(London) Pjd. Estland(Rev./ Tal.) 100 estn. Er. Flnnland(Helsingf.) 100 finnl. M. Frankreieh(Paris) 100 Fres. Griechenl.(Athen) 100 Drachm.„ 2,50 9 Holl.(Amsterd. u. Rott.) 100.169,730/170,070 169, 730/170,070 island(Revkjavik) 100 isl. Kr..31 9 ltalien(Rom u. Mail.) 100 Lfre lapan(Tokio u. Kobe) 1ven Jugosl.(Belzr. u. Zagr.) 100 Din. Lettland(Riga) 100 Latts Litauen(Kowno/ Kaunas) 100 Lit. Norwegen(Oslo) 100 Kronen Oesterreiceh(Wien) 100 Schifl.] 48,9 Polen(Warsch., Pos.) 100 Zlotv Rumänien(Bukarest) 100 Lei Sehweden(Stockh. u..) 100 Kr. Schweiz(Zür., Bas., Bern) 100 Er. Spanien(Mad u. Barcel.) 100 Pes. Tschechoslowakei(Prag) 100 Kr. Türkei(Istanbul) 1 türk. Pfd. Ungarn(Budapest) Pengõ UVruguay(Montevideo) 16d.-Pes. boi 0,9 1901 -St. v. Amerika(Newy.) 1 Doll .502 2,580 Aus der pfälziſchen Wirtſchaft In der Landwirtſchaft beſteht nach wie vor ſtarte Nachfrage nach Arbeitsträften. Die Lage in der Forſt⸗ wirtſchaft iſt den jahreszeitlichen Schwankungen unter⸗ worfen und · im allgemeinen ruhig. In der Induſtrie der Steine und Erden iſt die Beſchäftigungslage im⸗ mer noch uneinheitlich. Abſatzmangel beſteht insbeſon⸗ dere in den Steinbruchbetrieben. In der Eiſen- und Metallinduſtrie iſt infolge Auftragsmangels ein Still⸗ ſtand eingetreten, weshalb in verſchiedenen Betrieben verkürzt gearbeitet wird. In der Chemiſchen Indu⸗ ſtrie konnten in letzter Zeit weitere Arbeitskräfte ein⸗ geſtellt werden. Im Spinnſtoffgewerbe iſt die Arbeits⸗ lage ruhig, und zwar zum Teil wegen Mangel an ausländiſcher Wolle. In einzelnen Betrieben mußte die Arbeitszeit, um die Belegſchaft in voller Höhe durchzuhalten, herabgeſetzt werden. Die Papierver⸗ arbeitungsinduſtrie iſt infolge Auslandslieferungen gut beſchäftigt. In der Schuhinduſtrie iſt zurzeit ein Stillſtand eingetreten. Die Arbeiter haben zum Teil ihre Ferien. Nach Beendigung derſelben wird mit einer Beſſerung der Beſchäftigungsverhältniſſe gerechnet bedingt durch die Herbſtſaiſon. Die Zigarreninduſtrie iſt nach wie vor gut beſchäftigt. Ebenſo herrſcht im Nahrungsmittelgewerbe, insbeſondere in den lebens⸗ wichtigen Betrieben, Bäckereien und Metzgereien, reger Geſchäftsgang. Im Baugewerbe iſt zwar durch Be⸗ endigung der Inſtandſetzungsarbeiten ein gewiſſer Stillſtand eingetreten, doch findet das Handwerk durch. die allerorts aufgenommene Siedlungstätigkeit immer noch genügend Arbeit. Markte Berliner Metallnotierungen Berlin, 9. Aug. Amtl. Freiverk.(RM. f. 100 ke) Eleltrolytlupfer,(wirebars) prompt, cif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 48. Standardkupfer, loco 41,50—42; Originalhüttenweichblei 19,75—20; Stan⸗ dardblei per Aug. 19,50—20 nom.; Originalhütten⸗ rohzink ab nordd. Stationen 20,75—21; Standardzink 20,50—21; Original⸗Hütten⸗Aluminium, 98—99proz., in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Reinnickel, 98—99proz., 270. Silber in Barren, zirka 1000 fein, per Kilo 39,50—42,50 RM. Berliner Getreidegroßmarkt Ruhig, aber ſtetig. Die Grundſtimmung im Getreideverkehr war weiter durchaus ſtetig. Das Angebot durch den Handel hielt ſich in ziemlich engen Grenzen, wobei Roggen zur Waggonverladung ſchwerer erhältlich war als Weizen. Der Hauptteil des Offertenmaterials wird bereits in der Provinz zu günſtigeren Bedingungen als in der Vorwoche übernommen. Weizen iſt jedoch in der Hauptſache zur Lieferung in der zweiten Hälfte Auguſt bevorzugt. Weizen⸗ und Roggenmehle haben kleines Bedarfsgeſchäft, die neuen Beſtimmungen werden noch lebhaft erörtert. In Hafer hat ſich das Angebot nicht vermehrt, ſo daß die Nachfrage nur ſchwer befriedigt werden kann. Futtergerſten ſind kaum angeboten, feine Braugerſten liegen ſtetig. Roggenausfuhrſcheine eher ruhiger, Weizenausfuhrſcheine weiter feſt. Rotterdamer Getreide Rotterdam, 9. Aug. Anfang. Weizen per Sept. 4,40; per Nov. 4,55; per Jan. 35: 4,72½; per März 35: 4,82½. Mais per Sept. 83,75; per Nov. 83,75; per Jan. 35: 86,50; per März 35: 87. Liverpooler Getreidekurſe u. Mehlnotierungen Liverpool, 9. Aug. Anfang. Weizen. Ten⸗ denz feſt, per Okt. 6,3%; per Dez. 6,6½; per März 35: 6,9.— Mitte 1. Weizen. Tendenz feſt, per Okt. 6,3/8; per Dez. 6,6/; per März 35: 6,9/. Notierungen der Bremer Baumwollterminbörſe Bremen, 9. Aug. Schluß. Loco 15,52. Oktober 1524 Br., 1521.; Dez. 1555 Br., 1553.; Jan. 35: 1570 Br., 1568.; März 35: 1589 Br., 1588.; Mai 35: 1663 Br, 1600 Br.; Juni 1612 Br., 1608 G. Tendenz: ſtetig. Liverpooler Baumwollkurſe Liverpool, 9. Aug. Anfang. Jan. 35: 715%/6; März 35: 716; Mai 35: 715/16; Juli 35: 715; März 36: 708; Okt. 36: 716/7. Tagesimport 21 200. Tendenz ſtetig.— Mitte J. Jan. 35: 714; März 35: 715; Mai 35: 714; Juli 35: 713; Okt. 35: 708; Jan. 36: 704; März 36: 704; Mai 36: 704; Juli 36: 705; Okt. 36: 716; Dez. 36: 714. Tendenz ruhig. Magdeburger Zuckernotierungen Magdeburg, 9. Aug. Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 32,45; per Aug. 32,65 u. 32,70. Tendenz: ruhig. Wetter: warm.— Aug. 4,20 Br., 4,00.; Sept. 4,30 Br., 4,10.; Ot. 4,40 Br., 4,20 .; Nov. 4,50 Br., 4,30.; Dez. 4,60 Br., 4,40.; März 35: 4,90 Br., 4,70.; Mai 35: 5,10 Br., 4,90 G. Tendenz: ruhig. Obſtmärkte Bühl i. Bd. Anfuhr etwa 1300 Ztr. Frühzwetſch⸗ gen, Preis 7 Pfg. Verkauf gut.— Achern. Ver⸗ kauf gut. Aepfel—11, Birnen—12, Mirabellen 12, Zwetſchgen 6, Pfirſiche 15—22 Pfg.— Oberkirch. Pflaumen—7, Zwetſchgen—7, Mirabellen—14, Aepfel—10, Birnen—13, Pfirſiche 14—22, Bohnen 10—12, Pilze 25—35, Gurken Stück 10—15 Pfg.— Handsſchuhsheim. Birnen—13, Aepfel 4 bis 10, Reineclauden—7, Mirabellen—9, Zwetſchgen —9, Pfirſiche 10—24, Stangenbohnen 10—15, To⸗ maten—9,5, Wirſing 10—12 Pfg.— Freins⸗ heim. Anfuhr 1500 Ztr. Nachfrage gut, nur bei Birnen ſchleppend. Tomaten ſehr geſucht. Birnen 1. S.—12, 2. S.—7, Zwetſchgen—8, Mirabellen —10, Aepfel—10, Tomaten—9, Pfirſiche—13, Reineclauden—5, Bohnen—8, Johannisbeeren 10 Pfg. Obſtgroßmarkt Meckenheim Anfuhr 130,95 Ztr. Abſatz gut. Birnen—11, »Mirabellen—10, Pfirſiche—10, Zwetſchgen—6, Tomaten—6, Bohnen 10—12, Falläpfel—4, Aepfel —9,5, Gurken—4, Rotkraut 10, Weißtraut 6 Pfg. Obſtgroßmarkt Bad Dürkheim Anfuhr 820 Ztr. Nachfrage und Abſatz gut. Heidel⸗ beeren 25—28, Trauben 25, Dr. Philipps⸗ und Melo⸗ nen⸗Birnen—7, Klapps Liebling und Williams Chriſt —12, Mirabellen—11, Zwetſchgen—6, Pfirſiche —15, Aepfel—11, Pflaumen—5, Tomaten—8. Nürnberger Hopfenmarkt 100 Ballen Zufuhr, 30 Ballen Umſatz. Hallertauer 190—220 RM. Stimmung: feſt. Badiſche Viehmärkte Ettlingen. Anfuhr 65 Ferkel, 76 Läufer, ver⸗ kauft 61 bzw. 65. Preiſe Ferkel 12—22, Läufer 30 bis 48 RM. pro Paar.— Wolfach. Anfuhr: 7 Ferkel, Preis pro Paar 20—24 RM. Mannheimer Kleinviehmarkt Zufuhr: 235 Ferkel, 490 Läufer. Ferkel bis ſechs Wochen—10, über ſechs Wochen 16—20; Läufer 21 bis 24 Reichsmark. Marktverlauf: mittel. Pforzheimer Schlachtviehmarkt Zufuhr: 4 Ochſen, 19 Bullen, 11 Kühe, 68 Färſen, 213 Kälber, 3 Schafe und 343 Schweine. Markt mäßig belebt. Ueberſtand: 4 Stück Großvieh und 9 Schweine. Preiſe für ein Pfund Lebendgewicht: Ochſen: 25—27; Bullen: 27—29, 25—26, 23; Kühe: 18, 13—15, 12; Färſen: 29—31, 26—28, 24—25; Kälber: 38—40, 34 bis 37, 30—33; Schweine: 52—53, 50—52, 48—51, 45. Billigheimer Schweinemarkt Zufuhr gut. Preiſe für Milch⸗ und Händlerſchweine 16—26 RM. Marktverlauf langſam, Ueberſtand. Frankfurter Viehmarkt (Amtlich.) Zufuhr: 51 Rinder, darunter 22 Ochſen, 6 Bullen, 23 Kühe, 1204 Färſen, 51 Hammel, 56 Schafe und 566 Schweine. Marktverlauf: Kälber ruhig, Ham⸗ mel und Schafe rege, ausverkauft, Schweine mittel⸗ mäßig, geräumt. Preiſe: Kälber Sonderklaſſe geſtr., andere a) 41—44, p) 36—40, 30—35, 20—29; Hammel b 2) 33—35, c) 29—32; Schafe e) 32—33, 27—303 Schweine à 2) 50—52, pb) 48—51, 47—51, 44—50. Frankfurter Efifektenbörse 8. 3. 9 8. 8. 3..8..8. 8 8. 9. 8..8..8. 8. 8. 9. 8. 8. 6. 9. 6 Wertbest. Anl. v. 22— 79,00 Mannheim von 26 80,25— do. Anteilsch. 6,00 6,00 Dt. Reichb. Vz. 111,62 111,75 Chem. Albert 78,75 79,00 J Konserven Braun 40,50—d Vvoigt& Häffner——00 Dt, Keichsanl. v. 27 92,50 92, 50 do. von 1927— 80,50 Pr. Ctr. B. Liau 2 86,50 36,50 Hapag„00 26,75 Chade..„ 219,00 224,00 J Krauß Lokomot. 70,00 70,00] Voltobhm——5— do,. von 1929.— Piorzheim Stadt 80,00 80,00 Kh. Hvobk. Mhm-9 39,75 90,75 Heidelb. Straßenb. 12,00 12,00[Conti Gummi„ 129,00 132,0% f Lahmever——— Zellstoff Aschafienbs. 58,25 61,62 ot, Schatzanw. 23. 94.00 94,00 J birmasens 26. 62,3) 92,50f do. 18—25 39,75 90,75 J Nordd. Llovd. 30,25 30,12 Daimler-Benz„ 46,25 45.50 Lechwerke. 38,25— Zellstoff Memel. 48,50 49,00 Vounganleine. 39,50 39,70 Baden 26. 77, 7⁰,00 do. 26—.30 89,75 90, 75 J Schantunsbahnen 56,00—[Dt. Atlantic„ 113,00 113,0 J Cudwigsh. Walzmüh! 100,00 100.00 Zellstoff Waldhof 47,12 46,75 Bad. Staat 1917. 90, 75 90,/5 J Großkraft Mhm. 23— 75 do, Z 89,75 90,75 J Südd. Eisenbahnen 52,00 52,00 J Dt. Erdöl. 114.00 114,0 Mainkraftwerke.— 15,50 Buderus 77,50 79,37 Baver, Staat. 93,50 33,00 J Mhm. Stadt Kohle 23 13,00 13,00% do. 35. 69,75 90.75 J Aschaff. Aktienbr. 91,00 91,00[Dt. Gold-Silbersch. 206,00 206,90 Malzexport—— Eschweiler 250.00 250,00 Reichsabl. Sch. Altb. 92,87 94,62 f T Mannh. Ausl. do. Goldkom 4 356,00 36,00 J Hortmund. Ritterbr. 80,75 30,00 JDt. Linoleum. 59,37 38,25 Metallgesellschaft 32,00 33,00 Gelsenkirchen 62,50 62,75 do. Neubesitz—— ISüdd. FestWw. 2,50 do. do.—7. 356,00 96,00 Brauerei Eiche 25,00 125,00 J Dürrwerke Rating 27,50 29.90 Mez Söhne—— Harpener. 106,00— Dt. Schutzgebiete 8— 9,05 Großkr. Mhm. abs. 85,00 35,00 do. do. 10—11 90,75 90,75 J Brauerei Henninger—— Ibyckerhoft Widm.. 99,00 99,50 Miaasgs.—— lse Bersbaun.— 13 — 9,05 J Neckar AG. Gold 82,90 31,25] do. do. 17 90,75 90,75 Brauerei Hlerkules 73,50—, LEl. Licht u. Kraft—, 110,70 Moenus Masch. 66,00 66,87 lise Genub 128,25 128,37 — 9,05 Khein-Main-Don. 23—„5. do. do. 12—13 90, 75 90,75 Löwenbr. München 227,00 28,90 El. Lieferungen. 99,00— Montecatini—— Kali-Chemie— 4 e— 9,05 Ver. Stahlw. Oblis. 78,37 19,25 do. Liau. 90,25 90,12 J Mainzer Brauerei 70,0 /1,00 J Enzinger-Union. 53,00 92,00] Motoren Darmst.—— Kali Ascherslebe 119,00— do. 13s— 9,05 J Bad. Kom. Goid 26 37,87 66,00 J Sucd. Bodenctredii 32,25 92,00 Nürnbs. Brauhaus 119,0%.29,09 J Eslinger Masch.. 40,50 49,50 Neckarw Eßlingen— 5,00 Kali Salzdetfurth—— 9,do Pfd. 30 91,00 91,00 P- u Bürsbr. Zw. 115.0% 15,00 J Eaber& Schleicher 52,50 52,50 Reiniser Gebbert—— Kali Westeregeln 120,00 118,00 Bosnier Eisenbahn. 13.25 13,25 Pt. Komm. Sam. 1 93,10 95 60 f Alig. Ot. Creditbu.50 47,0[ Braueref Pforzheim 90,% 30,00 f16. Cnemie Basel 193,00 193,75] khein Elekt. Vorz.— 106,00 Klöckner 77,62— Oestr. Staatsr. 13. 1,75 1,5 J Bav. Hyp. W. Bk..7 93,25 93,00 Bad. Bank.. 114, 50 114,50 J Schöfferhof-Bindins 179,5 39,00 do. leere. 152,50 152,00 do. Stamm 96,87 96,87 Mannesmann 69,12 63, 85 do. Schatz 114.— 39,25 J Berl. Hvp. 25 S. 6——I Bank für Brauind.—— Schwartzstorchen 9d5,0% 35,00 f Fahr 46. pirm 106,00 106,50 Rnein-Main-Don. V2.—— Mansfelder—— do. Silber 1,30 1,1 Erankf Gold 15. 69,00 29,20 Bavr. Bodencredit—— Tucherbrauerei 93,00 33,00 18 Farbenind. 148,50 148,25 Rheinmetall 141,50 145,00 Otavi Minen 14,12 14.75 do. Goldrente 25,00 25,25 Erkf. Hvpbfe. Gof. Lla. 89,50 89,00[ Bayr. Hvo. u. Wbk. 67,67 69.00 Eichbaum-Werger 31,00 79,50 f16 Farbenhonds 120,50 121,37 Roeder Gebr. 159,25 79,25] Phönin. 459,75 49,25 do' Einheitsr. 0,30 0,30 do. Anteilsch. 3,35 5,30 f Beri. Handelsges. 90,75 90,50 J Wulle-Brauerei—— IFeinmech. letter— 40,50] Kütgerswerke. 309,50 40,00] Khein. Braunkohlen 248,00 248,00 vereinh. Kumän. 03 4,40 4,0 f Frkf. Pibr. Gd. Em. 12 68,5 312 Commerzbank. 56,00 56,75 Accumulatoren 174,50— fFeiten Guilieaume 67,00 67,62] Schlinck 5 73,00 73,00 Kheinstahil..— 91,12 ieSoi.%i i Lo,—2— 5. Bk.-Discontoses 62,00 63,00 J Gebr. Adt.— Ereukt Hoie.—— Schnellor Frkth—— kiebeck-Montan: 35,00 94, 00 do. Amortis 90 4% 3,10 do. do. 3. 35,28 86,% pt. Asiat. Bank 5— fAKUC..„ 63,50 64,00 JGeiline& Co..50— Schramm Lach 30,00 29,25] Salzwerk Heilbronn—— Bazdadl J..90 1,90 do. Liov.30,50 34,00[pt. Efiektenbant 14,00 74,00 AEG sStamm 24,00 24,00 J Gesfürel. 106,00 108,00] Schriftg. Stempei 68,00 66,50] ver. Stahlwerke 42,00 43,00 Bagdad IIJ1. 8,0 6,00 f ness Lds. Liqu. 560,75—* Dt. Hvo. u. Wbk 19,50 76,00 J Andraa-Noris 107%, ũ— fGoldschmidt. 51,00 32,50 Schuckert 89,25 69,50 Kllianz.. 215,00 215,00 Türkenzoll—— IMein. Hvobk, Gd. 15 36,75 30,/ f pt. Ueberseebank 41.00 47.00[ Aschaff. Buntvav. 10,00 49,00 J Gritzner.„„24,00 26,25 Schuh Fulda. 1— Erankona lober. 112,00 110, 90 Ung. Staatsr. 13— 6,8/ do. Goldofdbr. 5 88 38˙5 bresdner Bank. 64,7/5 66,00 J Bad. Maschinen.— 122,50 J Grün& Bilfinger—— Seil Wolff.. 28,50 29,00 Erankona 300er. 336,00 330,00 do. do. 1914—.8/ do. do. 12. 656,/ 30,% Frankf. Bank.. 30,00 60,00 J Bast Nürnbers— 9,75 Hafenmühle Frankf.— 55 Siemens& Halske 144,00 143,00 Mannh. Versich.—— do. Goldrentie. 1,05 J,20 do do. 2„ 38,/5 30,9 Frankf. Hvp.-Bk.„ 1328 10 00[ Baver. Spiegel„ 43.00 46,50 taid& dNen... 29,00 29,90 Südd. Immobilien——55—— do. St.-Kte. 1910 7,00 1,0% do. Liqau. 65 75 35 bpfälz. Hvp.⸗Banz 12.50 72,00 Bekula... 142,87 144,00 Hanfwerke Füssen. 42,00 41,50 Südd. Zucker. 164,25— kastatter Wagson 6,50 6, 50 do. do. 1857..87 1,95 ptälz. Hvp.Ludw.•9 91,50 43 keichsbank.. 150,/5 152,37 f.-Bemberfe—. 66,50 UHessen-Nassau Gas 67,00 67,00] Strohstoff Dresden 15,00 75,00 IMexik. am. inn. abg.— 55 a—— Khein. Hvp.⸗Bank 103,90 1038,00[ Bersmann. El. 17.50 17,00 f Hiwert Armaturen 35,00 35,0 Thür Liefrg. Goth- 395,00 97,00 J Steuerentscheine 34 103,07 103,87 do. Aubere. Gofd 3,50 6,325 do. 16—17..59 Südd. Bodencreditbk. 56,00— JFBremen-Besieh Oei 72,00 J2,00 f Hoch-Tiefbau. 100,50 101,75 Tietz Leonhard. 22,00 22,00 do 1935., 103,87 104,00 do. Gold von 07 5,15 5,15 do. 21—22. 31, 5%—** Württ. Notenbank 100, 00 100,00 Browin Boveri. 11,25 11,25 f Holzmann Phil. 65.37— Ver. Dt. Oele Mym— 5 do- 1036.„ 102,12 102,12 Augsburs Stadt 26,.— 7 do. Goldpfbr. 11 91,50 AG. f. verkehrsw. 65,87 Cement kHeidelbs. 104,75•05,25 f INAG Erlangen.— 1525 Ver. Glanzstoft. 575— do 99,50 99,50 lleidelbers Stadt 26— 2 do. R. 10.. 91,50 9½,/5 Alis, Lok.- u. Krait 117,00 117,00 J Cemem Karlstadt 12/.939— fzunshans.. 42,50 42,00 ver. Kunstwerke—— do 1933. 97/,80 97,80 Ludwigsh. 26 Ser. 1—— do. Liau. 91,00.,0 I Dt. Eisend.-Bett.— 556,50 J Cement Lothrinzen.—— I Knorr-Heilbrounn— Ver. Ultramarin: 130,50 130,50 1 verrechnungskurs: 101,40 101, 40 6 Zwar Tennism einzelſpie Doppelſp im Her— Kämpfe, die nach ſieg über trugen.( man⸗Tur Italiener niederkan ſich geger mit allen Sätzen. wuchsdof Kampf ü Pethoe f Paaren Kuhlman Strecke. Im De Horn dut Frl. Sar reicht. S zwiſchen Adamoff— 426, 4 mußte. Herren ney— A Hauß⸗Br :7, 6783 Sertorio⸗ gegen W Jones— :5; Coo Sp.: o. Sp.: 614 Kuhlman Quiſt— Caſka— Damen Couqgerq ſchmidt Horn— Herren Kühl:5 fert— Ci :2A 671; Eberſtein v. Cra Deu Die de 17. bis dungskar jetzt von macht. noch H. Menze Europ Die E denen a am Frei den Vor nungslät Entſcheid gende E Einer. flawien (Mora); Deutſchle rel), Ito Zweie Ungarn, nien, He Vierer Festverzi 60% Dt. R. Iot. Anl. do. oht Dt. Schut 5% Grob Kohlen? 5% Roge 5% Rogge Piandh. 6% Pr.( E Auslän⸗ 5% Mexi 4½ Oest. 4% do. 4% do. E 4% do. 4/½50% do. 4/50% do. 40% Türk. 4% do. 4% do. 4% do. 4% do 2 4% do. 4 4½0% Ur 4¼0% de 4% Uns. 40% Ung. 4½% Ar do. Se 5% Fen Baltimor Canada Hb.-Ame Hb.-Süd: uſt 1934 eizen ver 4,72½; ber ; per Nov. 87. tierungen zen. Tene r März 35: ſt, per Okt. „ rminbörſe 52. Oktober Jan. 35 „ 1588.; zr., 1608 G. 35: 715/6: 715; März )0. Tendenz : 715; Mai n. 36: 704; 5; Okt. 36: Frühzwetſch⸗ ern. Ver⸗ trabellen 12, berkirch. ellen—14, 22, Bohnen is.— Aepfel 4 bis Zwetſchgen 10—15, To⸗ Freins⸗ ut, nur hei ht. Birnen Mirabellen rſiche—13, annisbeeren rnen—11, ſchgen—6, —4, Aepfel ut 6 Pfg. n zut. Heidel⸗ und Melo⸗ liams Chriſt 6, Pfirſiche naten—8. Hallertauer äufer, ver⸗ Läufer 30 Anfuhr: t lbis ſechs Läufer 21 kt 68 Färſen, Narkt mäßig 9 Schweine. en: 25—27; 13—15, 12; 38—40, 34 48—51, 45. dlerſchweine ſtand. 22 Ochſen, l, 56 Schafe uhig, Ham⸗ ine mittel⸗ klaſſe geſtr., 9; Hammel 3, 27—303 44—50. — 169.25 25,25 126,37 19,00— 115,00 68,85 .50 103,87 104.00 6213 (Mora); 2. Ungarn, Frankreich: an An „Hakenkreuzbanner“ „ Donnerstag, 9. Auguſt 1934 —— Abendausgabe— Jyort uncl Syiel Die deutſchen Tennis⸗Meiſterſchaften Inkereſſanke Doypelſpiele Zwar fanden am Mittwoch bei den deutſchen Tennismeiſterſchaften in Hamburg die Damen⸗ einzelſpiele das größte Intereſſe, aber auch die Doppelſpiele hatten ihr Publikum. Vor allem im Herrendoppel ſah man einige ſchöne Kämpfe, ſo von den Tſchechen Vodicka⸗Caſta, die nach 2ſtündigem Kampf einen Fünſſatz⸗ ſieg über die Engländer Tinkler⸗Tuckey davon⸗ trugen. Ganz groß ſpielten die Auſtralier Hop⸗ man⸗Turnbull, die in der zweiten Runde die Italiener Sertorio-v. Taroni mit:0.:2,:2 niederkanterten. Dr. Deſſart⸗Nourney wehrten ſich gegen die Amerikaner Burwell⸗Jones zwar mit allen Kräften, unterlagen aber doch in vier Sätzen. Geſpannt war man auf das Nach⸗ wuchsdoppel Henkel-Denker, das erſt Kampf über die ungariſche Kombination Kiß⸗ Pethoe ſiegreich blieb. Von den deutſchen Paaren blieben noch Dr. Hauß⸗Bruns, Frenz⸗ Kuhlmann und W. Menzel⸗Lorenz auf der Strecke. Im Damendoppel haben Frau Sperling⸗Frl. Horn durch einen:,:2⸗Sieg über Frl. Payot⸗ Frl. Sander bereits die Vorſchlußrunde er⸗ reicht. Sehr intereſſant verlief die Begegnung zwiſchen Frl. Außem⸗Frau Schneider und Frl. Adamoff⸗Frl. Couquerque, die beim Stand :6,:7 wegen Dunkelheit abgebrochen werden mußte. Die reſtlichen Ergebniſſe vom Mittwoch: Herrendoppel(1. Runde): Dr. Deſſart⸗Nour⸗ ney— A. v. Cramm⸗Pachaly:4.:2,:4; Dr. Hauß⸗Bruns— H. Heydenreich⸗Uhl:2. 12:10, :7,:3;— 2. Runde: Hopman⸗Turnbull gegen Sertorio⸗v. Taroni:0,:2,:2; Hebda⸗Palada gegen W. Menzel⸗Lorenz:3,:4,:1; Burwell⸗ Jones— Dr. Deſſart⸗Nourney.6, 63 :5; Cooper⸗Hare gegen Pohlhauſen⸗Schwenker o. Sp.: Henkel⸗Denker— Kiß⸗Pethoe:6.•3, 11:9; Dr. Kleinſchroth⸗Lund— Frenz⸗ Kuhlmann:2,:6,:7,:2,:2; Maier⸗ Quiſt— Dr. Hauß⸗Bruns 63, 674,:2; Vodicka⸗ Cafka— Tinkler⸗Tuckey:5,:4,:6,:6,:4. Damendoppel: Außem⸗Schneider— Adamoff⸗ Couqerque:6.:7 abgebr.; Carnatz⸗Gold⸗ ſchmidt— Galvao⸗Trede:4.:2; Sperling⸗ Horn— Payot⸗Sanders:2,.2. Herreneinzel(Troſtrunde): A. v. Cramm— Kühl:5,:3; Walch— Sanne:6,:4; Göp⸗ fert— Coover:6,:5; Henkel— Schwenker •2,:1; Jänecke— Bräuer:3,:6,:2 zgz.; Eberſtein— Schieder:2,:3. v. Cramm— Henkel— Denker— Menzel Deutſche Davispokalmannſchaft gegen ame Rumänien Die deutſche Davispokalmannſchaft, die vom 17. bis 19. Auguſt in Berlin den Ausſchei⸗ dungskampf gegen Rumänien beſtreitet. wurde jetzt vom Deutſchen Tennisbund namhaft ge⸗ macht. Neben Gottfried v. Cramm werden noch H. Henkel, H. Denker und W. Menzel die deutſchen Farben vertreten. Europameiſterſchaften der Ruderer Einteilung der Vorlüufe Die Europameiſterſchaften der Ruderer, an denen auch Deutſchland beteiligt iſt, beginnen am Freitag auf dem Rotſee bei Luzern mit den Vorläufen. Am Samstag finden die Hoff⸗ nungsläufe ſtatt und am Sonntag fallen alle Entſcheidungen. Für die Vorrennen wurde fol⸗ gende Einteilung getroffen: Einer. 1. Vorlauf: Schweiz(E. Rufli), Jugo⸗ flawien(Stipanovic), Polen(Verey), Spanien Vorlauf: Frankreich(Saurin), Deutſchland(Schäfer), Tſchechoſlowakei(Zav⸗ rel), Italien(Aamante). Zweier m. St. 1. Vorlauf: Schweiz, Polen, 2. Vorlauf: Belgien, Spa⸗ nien, Holland, Italien. nach ein hervorragendes Deutſchland(Sturmvogel Spindlersfeld), Bel⸗ gien, Spanien, Jugoſlawien; 2. Vorlauf: Tſchechoſlowakei, Italien, Polen, Schweiz, Frankreich. Vierer o. St. 1. Vorlauf: Schweiz, Italien, Frankreich, Jugoflawien; 2. Vorlauf: Ungarn, Holland, Deutſchland(Würzburger RV), Polen. Achter. 1. Vorlauf: Dänemark, Italien, Bel⸗ gien, Spanien, Frankreich, Holland; 2. Vorlauf: Deutſchland(Hellas Berlin), Tſchechoſlowakei, Ungarn, Schweiz, Jugoſlawien. Endläufe am Sonntag Zweier o. St. 1. Italien, 2. Schweiz, 3. Oeſterreich, 4. Deutſchland(Möller⸗Braun, Wi⸗ king Berlin). Doppelzweier: 1. Frankreich, 2. Dänemark, 3. Deutſchland(Wöllert⸗Rosmann, Frankfurt a. d..), 4. Schweiz. Zbweite Etappe der internationalen Alpenfahrt/ nur wenige Strafpunkte und gerir ge Ausfälle Im Gegenſatz zu der überaus ſchwierigen erſten Etappe der 6. Internationalen Alpenfahrt trug die am Mittwoch erledigte zweite Teil⸗ ſtrecke den Charakter einer„Vergnügungsreiſe“. Der recht lange Weg von Aix⸗-les⸗Bains nach dem 426 Kilometer entfernten ſchweizeriſchen Kurort Interlaken wurde von den 123 Wagen ohne große Schwierigkeiten zurückgelegt. Soviel ſich überſehen läßt, haben ſich die deutſchen Fahrer und Mann⸗ ſchaften auch auf der zweiten Etappe ausgezeichnet gehalten. Beſonders vom Großen St. Bernhard, wo man einen wundervollen Ausblick über die lange Schlange der Autokarawane hatte, konnte man feſtſtellen, daß die deutſchen Fabrikmannſchaften Adler, Auto⸗Union(Wanderer), die 1,5Liter᷑ BMW und die 2,1⸗Liter⸗Opel gut beieinanderlagen und famos zuſammenhielten. In dem in Sonnenſchein liegenden Aix⸗les⸗ Bains erfolgte zu früher Morgenſtunde der Start zur zweiten Tagesetappe. 123 Fahrzeuge, darunter 118 ſtrafpunktfreie Bewerber, machten ſich auf die Reiſe, die— wie oben ſchon geſagt — keine allzu großen Schwierigkeiten bot. Be⸗ Schaumburg läuft 2000⸗Meter⸗Rekord Abendſporkfeſt in Hörde Bei einem am Mittwoch in Dortmund⸗Hörde abgehaltenen Abendſportfeſt gab es im 2000⸗ Meter⸗Lauf eine neue deutſche Beſtleiſtung. Der Oberhauſener Poliziſt und deutſche 1500⸗Meter⸗ Meiſter Schaumburg verbeſſerte die ſeit 1926 beſtehende Beſtzeit des Kaſſelers Walpert von:34 Minuten auf:33,2 Minuten. Er⸗ folgreich war auch wieder Dr. Peltzer, der die 800 Meter in:56,6 Minuten gewann und der für den ASV Köln ſtartende Mannheimer Weinkötz holte ſich im Hochſprung mit 193 Meter den Sieg.— Die wichtigſten Ergebniſſe: 2000 Meter: 1. Schaumburg(Oberhau⸗ ſen):33,2 Min.(neuer deutſcher Rekord), 2. Orth(Dortmund):36,2 Min.— 800 Meter: 1. Dr. Peltzer(Stettin):56,6 Min., 2. Stem⸗ berg(Dortmund):01,4 Min.— 100 Meter: 1. Reuther(Münſter) 10,8 Sek.— 400 Me⸗ ter: 1. Goldhauſen(Recklinghauſen) 51 Sek. — Hochſprung: 1. Weinkötz(Köln) 1,93 Meter, 2. Stechemeſſer(Münſter) 1,83 Meter. — 200 Meter; 1. Reuther(Münſter) 22,9 Sek.— Diskuswerfen: 1. Stechemeſſer (Münſter) 41,75 Meter.— 4mal 100⸗Me⸗ terſtaffel: 1. Preußen Münſter 44,0 Sek.— IAmal 400⸗Meter⸗Staffel: 1. Hörde :31 Min.— Speerwerfen: 1. Steche⸗ meſſer(Münſter) 59,40 Meter. Die 4. Frauen⸗Weltſpiele in London Hheuke Beginn der Kämpfe— Guke Der Internationale Frauenſport⸗Verband, am 31. Oktober 1921 begründet, hat bisher drei⸗ mal ſeine Frauen⸗Weltſpiele durchgeführt, 1922 Paris, 1926 in Göteborg und 1930 in Prag. In der tſchechiſchen Hauptſtadt war auch Deutſchland erſtmalig beteiligt und zwar gleich mit durchſchlagendem Erfolg, denn unſere Ver⸗ treterinnen wurden überlegene Siegerinnen in der Länderwertungnvor Polen, England, Ja⸗ pan, Schweden und Holland. Daß es diesmal ebenſo werden ſoll, dafür ſind die entſprechen⸗ den Vorbereitungen getroffen worden. Unſere Sportlerinnen haben im Länderkampf gegen Polen und bei den Kampfſpielen in Nürnberg gezeigt, daß heute mehr denn je mit ihnen zu rechnen iſt, und ſo hoffen wir auch diesmal auf Abſchneiden. Die Beteiligung iſt diesmal ſtärker als bis⸗ her, denn die kurz zuvor beendeten Britiſchen Weltſpiele gaben Gelegenheit zur Startmög⸗ lichkeit verſchiedener Vertreterinnen der Domi⸗ nions. Aus Ueberſee ſind im einzelnen Süd⸗ afrika, Canada, USA und Japan vertreten, zu denen ſich noch England, Italien, Holland, Tſchechei, Oeſterreich, Paläſtina, Polen, Schwe⸗ den, Belgien, Ungarn und Deutſchland geſellen. Unſere Mannſchaft tritt in folgender Beſetzung an: 60 Meter: Krauß⸗Dresden, Kuhlmann⸗Hamburg; 100 Meter: Dörffelt⸗ Berlin, Dollinger⸗Nürnberg; 200 Meter: Krauß, Dollinger; 800 Meter: Radtke«Bres⸗ lau, Selle⸗Berlin; 80⸗Meter⸗Hürden; Engelhardt, Pirch(Berlin); Hoch prung: Grieme⸗Bremen, Kaun⸗Kiel; Weitſprung: Göppner⸗Danzig, Bauſchulte⸗Osnabrück; Dis⸗ ſcher. Ausſichtken der deukſchen Frauen Dresden; Speerwerfen: Krüger⸗Dresden, Gelius⸗München; Kugelſtoßen: Mauer⸗ meyer, Fleiſcher(Frankfurt a..); 4“ 100⸗ Meterſtaffe l: Grieme, Krauß, Dollinger, Dörffelt; Fünfkampf: Mauermeyer, Flei⸗ In Prag gewannen wir durch Heublein⸗Barmen das Kugelſtoßen, durch Schumann⸗Eſſen den Speerwurf, durch Inge Braumüller⸗Berlin den Hochſprung, durch deren Schweſter Ellen den Dreikampf, der jetzt auf Antrag Deutſchlands zu einem Fünfkampf aus⸗ geſtaltet wurde, und ſchließlich holten ſich unſere Läuferinnen auch die 4 100⸗Meterſtaffel. Zweite Plätze gab es ferner im Lauf über 60 und' 800 Meter, über 80⸗Meter⸗Hürden und im Diskuswerfen. Wenn wir diesmal eine ähnliche Erfolgsſerie verbuchen können, ſo iſt uns wie⸗ derum der erſte Rang unter den Nationen ſicher. Beſonders in den Lauf⸗ und Wurfübun⸗ gen verfügen unſere Vertreterinnen über groß⸗ artiges Können, das ihnen erſte Ausſichten ein⸗ räumt. Doch ſtellen vor allem Polen, die Tſche⸗ choſlowakei und England vornehmlich in den Laufprüfungen erſtklaſſige Kämpferinnen, die dafür ſorgen werden, daß es in allen Wettbe⸗ werben zu knappen, hartumſtrittenen Entſchei⸗ dungen kommen wird. Im Anſchluß an die Spiele, die vom.—11. Auguſt im White City⸗Stadion zu London vor ſich gehen, findet der Kongreß des Internatio⸗ nalen Frauenſport⸗Verbandes ſtatt, der ſich u. a. auch mit einem Antrag auf Programm⸗Erwei⸗ terung für die ö5. Frauen⸗Weltſpiele beſchäfti⸗ reits auf der langen Geraden des Iſere⸗Tales konnten die Teilnehmer auf Zeit fahren und weit höhere Geſchwindigkeiten herausholen, als die verlangten 42 und 52 Stdkm. Auf herr⸗ lichen Straßen ging es zunächſt in ſanften Steigungen zum Kleinen St. Bernhard(2180 Meter) hinauf. Nach dem Paſſieren der fran⸗ zöſiſch⸗italieniſchen Grenze war bald die Kon⸗ trollſtation in Aoſta erreicht. Die meiſten Teil⸗ nehmer hatten hier Zeit zum Verweilen, denn bis dahin war das Tempo recht beſchleunigt geweſen. Zum erſten Male ging es nun nach dem Aufenthalt über den Großen St. Bern⸗ 3(2472 Meter). In einer über 30 Kilometer angen Fahrt ſchraubten ſich die Fahrzeuge durch die zahlreichen Kurven hinauf zur Paß⸗ höhe. Nach der Durchfahrt der ſchweizeriſchen Grenze hatte der Automobil⸗ Club der Schweiz für die Teilnehmer in vor⸗ bildlicher Art geſorgt, indem er an einigen ge⸗ fährlichen und nicht ganz einwandfreien Stel⸗ len Warnungspoſten geſtellt hatte. Noch ein⸗ mal mußten ſich die Wagen auf den allerdings nur 1550 Meter hohen Col du Pillon hinauf⸗ quälen, dann ging es in flotter Fahrt auf ſchö⸗ nen Straßen durchs einzigartige Rhönetal zum nahen Ziel nach Interlaken. Der dritte Fahrtag am Donnerstag führt mitten durch die ſchweizeriſchen Alpen von Interlaken nach dem 362 Kilometer entfernten St. Moritz. Zwar ſind die vorgeſchriebenen Durchſchnittsgeſchwindigkeiten herabgeſetzt, aber auf dem ſchwierigen Aus der Badiſchen Turnerſchaft Infolge Ausfalls der öffentlichen Veranſtal⸗ tungen iſt die Arbeit um ſo ſtärker dene inter⸗ nen Vereinsbetrieb gewidmet. Mit dem Ein⸗ ſatz aller Kräfte arbeiten Führer und Gefolg⸗— ſchaft an dem hohen Ziele, das der greife neralfeldmarſchall der Turnerſchaft geſtellt hat: Körperliche und ſittliche Kräftigung ſowie Pflege des deutſchen Volksbewußtſeins und der va⸗ terländiſchen Geſinnung. Im Vordergrund der turneriſchen Saarland⸗Treuſtaffel, jener einzigartigen und großangelegten Veranſtaltung, die unter der Leitung des Oberturnwartes der Deutſchen Turnerſchaft in den Tagen vom 20. bis 256. Auguſt durchgeführt wird. Auch der badiſche Turngau iſt maßgebend daran beteiligt und be⸗ ſtreitet unter den 10 vorgeſehenen Läufen den Hauptlauf 6, der vom Schlageterdenkmal in Schönau ſeinen Anfang nimmt. Außerdem wer⸗ den Badens Turner noch einige Nebenſtafſeln durchführen, ſo daß alle wichtigen Orte der Grenzmark berührt werden. Zeit und Art der Durchführung liegt in den Einzelheiten ſeſt. Rapid Wien ſpielt in England Der öſterreichiſche Fußballmeiſter wird ſchon zu Beginn der neuen Saiſon im„Mutterland des Sports“ einige Spiele austragen. Die Rapidler haben bereits alle Vorbereikungen ge⸗ troffen und treten Ende dieſer Woche die Reiſe an. Feſt abgeſchloſſen ſind bis jetzt fünf Spiele: am 14. Auguſt gegen Glasgow Rangers(im Vorjahr ſpielte Rapid gegen die Rangers 333 und ſiegte im Wiener Rückſpiel mit:), am 15. Auguſt gegen Haerts in Edinburg, am 19. Auguſt gegen Bohemians Dublin, am 21. Auguſt gegen Celtie Belfaſt und am 27. Auguſt in Lon⸗ don gegen Clapton Orient. Pöttinger in Thüringen Joſef Pöttinger, unſerer früherer Mittel⸗ ſtürmer der Nationalmannſchaft, wird in der neuen Saiſon das Training des 1. SV Jena leiten und nebenbei auch noch den benachbarten VfB Apolda betreuen. Vierer m. St. 1. Vorlauf: Ungarn, Holland, kuswerfen: Mauermeyer⸗München, Krauß⸗ gen wird. Berliner Kassakurse .8... 8. 8, 9. 0.. 8. 8 9. 8. 8. 8. 9. 8 g. 3. 9. 8. 507 Reichssni. 27 32,52 92,5 i Wanberer, Wern der e: 18 11 93,50 94, 70 Wrez 3 47.50 47,25 Buderus Eisenwerke 77,25 79,00 J Gruschwitz Textii 90,50 91,52 Nordd. Eiswerke 32 I1,o0] Westereseln Alkali 119,50 118,00 Conti Summi. 129.50 13²,50 60. hte zusl-E..,— f. 4. El. werts. z8,4 35.8 Srn, Gelten er 39.00 34•J5 Suano- Werve 68,75 70,00 Orensiein& Koppei 36,0 16,75] V. Drabtingfamm 109,59„. 40. Linol.— Dheschutzzebiete b6 9,5—[b. f. Brauind.. 188,09 105,06] Chertcgeneas0 97,00 56,75 Hackechal-Drant 75,00 165,25 Phöniz Bersbau 19,37 49,7 Wie bamof.75 80,o0J Haimer.. 46,25 46,28 5 18 Berliner Handeiszes. 50,75—[.G. Chemie Basel 198,00 193,90 Hallesche Masch 65.75 68 polyphon 00 15,50 Witzner Metall 107½00 107,75 J Pt. Contigas.—, 129,00 K 1103 15,25 15,75 Berliner Hvp, Bi.— 1183.00 Chem. Hevden 00 93,7 Hamburs Elektr. 129.75 129,7 J Kathseber Wasson. 40,90 41.00 Wittener Gußstah!— Dt. Erdo!.. 116,75 114,12 n 9 Khem. nid, Celsens. 33,25 3,30 Harb.-Gummi⸗Fhon. 29.75„38,0 Fbeinteicen Kralt zis,38„36,00] zeüieton Waichoß 2300 33.35 pt. Linoi...“ 53,00— % R vertanl Comm. u. Privatbk. 56,90 56 % K 5,35 5,85 5t Aziatische Bk. 139,00 135,00[ Chem. Werke Albert 15,50 19,3 Merei Berzbau 105,50 104,75 J Khein. Braunkonien 249,00 247,50 Bt.-Ostafrika. 155,09 56,25 Eisenb. Verk..—— Dt. Bk. u Disconto 62.00 65, Chfilingworth 438,00 40,20 J Hedwisshütte— 111.75 J Khein Chamotte 5— Neu · Guinea 130,00— El. Lieferg.. 99,75— Piandbeiele Soidai 00•00 10000 Como klisp.(Chade) 203,59 207,50 J Heiimann&Littmann 6,25 6,50] Khein Elektr. 100,75 98,50 Otavi Min, u. Eisenb 16,50 14,62 El. Licht-Kr.—+ Ht. Goiddiskontbk. 1 100, W 86,75 87,00 löt. Uebersee-Bu. 47,75 46,50 Conti Caoutschuc 2⁵ 3 1,00 149,00 Ah 45 1 5 Frelverkelirswerte 5.„ 7 18 148,75 5,00 J Conti-Linoleum 3 iwert Maschinen—.— ein-Main-Donau 6% do. do. Kemz i b1,0 ſhf Refninrer Mvv. Bi 75%0 98·90l Daimier Ben:. ,25 40,% KHinar, s Außerm. 78,78— f üheig Siahſwerte 33/0 3160 ennn biäb. 00 22001 Rechsdann 13301 123,% LBeatzen Krfen. 133 38 13854 Heseh Ei in. Sanf 1512 15550 Fierte d 9 H Pereienm: 6800— Le. 192 118.82 not. ZK sch 1 oesch Eis, u. Stahl 76, eheck-MontanAG. 93, 2 65%½ do. do, R. 21. dho 32,00 hein iird bu. 4,00 les0——2 40— 117˙5 114.25 fohenlohe- Were 28.50— fKositzer Zucker 83,09 35,00— 3,50 Soldschmidt 2 50 51,25 6% do. do. Kom. 39 00 39.00 Versleher.-Aktien 1250 12⁰0 heutsche Kabelw.—7—15 A Holzmann 43 8 388 2385 Rere. Ni. 33 37 ee 1 fiarz. Gummi— Aach.-Müneh. beutsche Linoleum 98,%— otelbetrieb ütgerswerke 70 Burbach Kali 21.00 21,00 arpener 5 Ausländ. Werte.75.87 Allianz Allx. 2¹⁵,00——— beutsche Steinzeus 60.23 63.30 llse Bergbau 171,.50 3 Sachsenwerk 143 33 RNaer 16,.00— 275—„„ , 4 Zafd e. p dn,, I f— 5 1 t. Sc atzanw. 2 ann 0 esdener- eipziger a 12 an 8 5 5 70 Ei W r 1 5— 4 4½J0. Goldrente 25,38 2935 inaustrie-Aktlen Senneſihr. 57½00 56,75 Kaliw. Aschersleben 116,15 116,7 Schles El n Gas a 7 e 725 T741 Lebr, lunghans.— 22,37 40% do. Kronen 0,35 0,35 Lccumulatoren-Ebr 174,50 173,75 hürener Metall 129,00 160,90 Kali Chemie. 122,00— Hugo Schneider 69,50 71,00 Monaisgeic 2 Kali Chemiie.—— 4% do, conv. Kente— LAlsem. Bau Len:— 57,0 f Hüsseſdi kisenhütte ggog 100,00 ſöcknerwerke. 153,00 325 Schöfferhof-Bindins 133 183,00 Kusckvor 4½0% do, Silberrents 0,10— 14s, Kunstzivde Dvekerh. Widmann 1232—10 0* u. Chem, F 92,87 3 Senudert& Salzet 55 50 Akene.. 93.25— 2 K 6 443 2425 g. 99,50 90725—— 116,00 116,.25 Schlußkurse— 65 75 69,00 4% do, Basdadb. 1———— fFffen Fran 1124 114,0% Kötitz Led u. Wachs 76,75 75,00 J Siemens& Halske 144,00 143,50 Ihlösung—3 94,00 94,80 Mansfeſded..— 1400 Papier 67,50— LEl. Schlesien 1455 45 Krauß Co. Lok. 2 ir A46 93/00—5——*— 5. 155—— 8 0 55 inz.. 5 4——— Zes. 1— 77 4 n—— ffe2e, er Fene gnen n en 4% do, 400 Ereslose— 5˙90 e 53,00 64½,%0 Eschweil. Bergv, 1433 148•82 obne 375 43 A04 Cham. W 34.50 3 151,25 4*+* V 3 155 172⁰ St 13 5„„ 1 61,0— j 510* eopold Gruh„2 0 üdd hil R 3 erkehrr„„0 Ein BPrk.„ee 55 3½½ 3 101*8 7„ 2000— Feewlfe 3 10200 100,0% J Linde's 96,50 97,75 do Aucher 185,00— Alia. Lokai, 1 de. Siektr.„ n— 4% Ung. Coldrente Bast AG,, Nürnherg— Feſten& Guilleaume ob,do 90,4% Carl Lindström— 55 Thört'sver Gelfahr 420%— Ut. Reichsb.... 111,82 111,62] Kheinstahll.. 90,75 4½ Une. Kr.-Rentf 37½0 44 B. Motoren(BMWI 119,75 + bEord Motor—3*—4* C. Lorenz 69.00 5 Fa0 12.2 22.00 7 26,62 33 El„ 100,87 0 5 4 7 jege„12 0 1. 7 e 8 4 Tiet— 19„ aAm rR-Sü 7 gers„„12— 36%0 Gehe& co 70 0,00 50re Ransteſder Bereban.67 1,05 Fran Fa ih ün 5% Ten Nat. 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Zvpen— IBekula Canada Pacific Bremen-Besixheim Goedhard Düsseldi. 5 Mez Söhne n Hb.-Amer. Paketi.. 26,00 26,75 Oelfabrik 72,00— f Coldschmidt. Tn. 31,%%% Mias Mühlen. 70,00 72,00 J ver. Ultramarintabr. 130,00 131,99 Berl. Masch.. 4g.— Westeregeln.. 117,75— Hb.-Südam. Dpisch. 23,50 25,00 L Bremer Vulkan—— Gritzner Maschinen 24,25 25,87 Mimosa 176,50 178,50 1 Vogel Telesr.-Dr. 84,37 64,75 1 Braunk. Brik. 166,50— Zellst. Waldhof— 49,00 italieniſch⸗ urs wird on mit Ausfällen zu rechnen ſein.* für die Zukunft ſteht in erhöhtem Maßl die organiſatoriſche Feſtlegung und Geſtaltung der Jahrgang 4— A Nr. 362— Seite 12 „Hakankreuzbanner“ Abendausgabe— Donnerstag, 9. Auguſt 193. hoffe mehr: einer der größten Mannes, der erſten, der um das großen Gedanken Kämpfe, gehen darum. 30jährigen Krieges der uns rettete. liegt es ob, Ein Wort des Verfaſſers Wilhelm Kotzde⸗Kottenrodt zum„Wilhelmus von Naſſauen“. Wohinaus will der denke, daß der Leſer ihn zuerſt als eine Geſchichte aus der Geſchichte leſen und nicht ungern leſen wird. Daß er ſich in das Leben und Wirten Geſtalten der G laſſen, wie ich ſie nach vielen Studien in Deutſchland und den Niederlanden formte, i der von Jahrhunderte voraus der Gewiſſensfreiheit, neben Guſtav Adolf und Bernhard von Weimar, eines die nach Jahrhunderten des Verfalls wie⸗ Werden eines Volkes rangen. Ein Mann und ein Volk! Der„Wilhelmus“ will unſerer Zeit etwas ſagen. Gott des Helde war, des Si erfüllt, Nach der grauenvollen Zerſtörung des ſchufen die Zollern den Staat, Jetzt ſoll und muß der nächſte Schritt getan werden, daß man ein Volk ſchafſfe, auch der Dichter ſeine Beruſung, Ihm, dem Gott es gab, damit e „Wilhyelmus“? getrieben, daß ein Volk werde. Alle Wirrniſſe und alles Brodeln, alle Abſtürze, Nöte, alles Ringen und Streben zu ſchauen und während Millionen noch in dunkelm, „rem Suchen hingehen, das Hochbild Volk zu erſchauen und ihm Form zu geben, Menſchen. Ich und darin Ich Eottes eſchichte wird führen heit gelöſcht. das Leben eines ſeiner Zeit um erſten Bahnbrechers n der Reformation n brach als ein Weſen lernd, aber e iſt von dem einen Das deln. Ziel mein in Deutſchland ſondern immer 3u zelweſen in ſich faßt, Bücher, die wir bejprechen beglückende Gebilde; doch ſie vereinzelten ſich und den Es iſt keine Zeit mehr, ſich zu vereinzeln Entweder Deutſche in den Stürmen dieſer Zeit ein Volk, Planung es von uns fordert, oder wir ſträu⸗ ben und verſpielen uns und werden von der allmäch⸗ tigen Hand des Schöpfers von den Tafeln der Menſch⸗ verträumen. Offenbarung über höherer les das wir wie werden Die Wetter des Weltkrieges taten meine Augen auf und ließen mich Geahntes als Gewißheit deuten. als eine ſah mein kämpfendes und blutendes Volk als wun⸗ derbar gefügten Organismus aus des Ordnung, das Millionen Ein⸗ keines erdrückend, keines ſchmä⸗ alle ausgerichtet auf ein hohes und ge⸗ meinſames Ziel, ein Volk, hochgebaut, reich gegliedert, angefüllt von mächtigen Chören wie ein gotiſcher Dom. Schaffens mußte ſich damit wan⸗ Nicht mehr nur Geſchichten aus der Geſchichte, nicht mehr Einzelmenſchen mit ihren Strebungen, den und Erfolgen waren fortan das beſtimmende Ziel, Volt und in ihm ſeine Führer, Es mich herein: Ich Schöpfers Hand, Lei⸗ Hier findet die Gottes Licht und Kraft im Herzen tragen und er mehr als viele. den Ihren Weg und Ziel zeigen; der Führer kämp⸗ zu formen, fend, liebend, leidend, ſiegend, ſalend inmitten der wir⸗ s ſich in die Seelen aft der Seinen; der Führer, dem der Schöpfer das Schickſal ſeines Volkes in die Hand gab, Wiſſen und Kr in dem ſich Sehnſucht, Millionen ballt. Die Mächte der nun verſunkenen Zeiten verſtanden mich darum nicht. Ich mußte aber den Weg gehen, den mein Schauen mich wies. Die Zuverſicht erfüllt mich, daß ich mitten im Aufbruch meines Volkes ſtehe. Fritz Wunderlich: lung heiterer Soldatengeſchichten Verlag Braune Frieden. Rentſch. Nach den kriegsjahren, in Wort kam, tritt Eine Samm⸗ Krieg und Carl „Kamerad Humor“. aus Bücher Berlin hinter uns liegenden freudeloſen Nach⸗ denen der der Verlag Humor ſelten genug zu „Braune Bücher Berlin“ heute mit einer Sammlung⸗luſtiger Erzählungen,„Ka⸗ merad Humor“, ſtamen, Ihr Verſaſſer, »die meiſt. aus dem Soldatenleben an die Oeffentlichkeit. Fritz Wunderlich, hat damit aus der Fülle der Friedens⸗ und Kriegsertebniſſe das ge⸗ ſchöpft, was man vorwärtsſtürmenden im rauhen Auf und Ab unſerer Zeit als die heiter leuchtenden Schaumkronen im Wellenſpiel des Lebens bezeichnen könnte. Die hier ſie das altberühmte ſchlagfertigem knechtsſcherz, gepaart mit Kommißverſtändniſſen, Soldatenleben oft genug zutage fördert. Aber Kaſernenhofblüte eint ſich Kaſinowitz wie rauhem Lands⸗ wie auch die Komik des bürgerlichen Daſeins iſt in man⸗ chen Schnurren vertreten. Teils herb, teils derb, Teils aux fines herbes, ſo könnte man dieſe luiſtge Sammlung zuſammen⸗ faſſend bezeichnen. Jedenfalls liegt hier wieder einmal eine Neuerſchei⸗ alles unterrichten, „Kampf um die Saar“ unter Mitarbeit der Staatsräte Spaniol und Simon und der berufenſten Führer und Sachkenner des Saar⸗ gebietes im Kampf um ſeine Rückgliederung zum Reich. Etwa 430 Seiten, 80 Bilder, 15 Karten, in Leinen gebunden. Preis 11.— RM. Friedrich Boh⸗ nenberger Verlag, Stuttgart-Berlin. Ueber die Saarfrage, die gleichzeitig eine Lebens⸗ frage für das deutſche Volk bedeutet, ſind ſchon ver⸗ ſchiedene kleinere Schriften erſchienen, ſie behandeln aber nur beſtimmte Punkte. Das beim Verlag Boh⸗ nenberger erſchienene Werk will aber den Leſer über was das kulturelle und wirtſchaft⸗ liche Leben der deutſchen Bevölkerung an der Saar betrifft. Führende Autoren, deren Heimat das deutſche Land an der Saar iſt, behandeln die Geſchichte des deut⸗ ſchen Landes an der Saar, Land und Leute, Wirt⸗ ſchaft, Land⸗ und Forſtwirtſchaft, die Pſychologie des Arbeiters, weſtl. Kulturbeſtrebungen, franzöſiſche Schulpropaganda, das Kunſtſchaffen, die junge Ge⸗ neration im Kampf um das Saargebiet, Aufgaben und Ziele der Saarvereine im Reich, dann das neue Deutſchland an der Saar. In höchſt intereſſanten Schilderungen dieſe Kapitel an uns vorüber und laſſen recht erkennen, wie wichtig es iſt, höchſte Beachtung zu ſchenken und über den Kampf unſerer deutſchen Saar wegzuſehen. ziehen all uns erſt der Saarfrage nicht gleichgültig Brüder an der AZu vermieten Hochherrſ chaftliche 4⸗und 5⸗Zimmer⸗Wohnung mit allem neuzeitl. Zubehör(Zen 1% Zimmerwhg. (41337%) 2Zimm,Küche mit. all. Zubeh. a. 1. Okt. zu vermiet. Müdesheimerſtr. 2, Fromme.(4353“ zu vermieten Höbl Zimmer Möbl. Zimmer ſofort zu vermieten .-Anzeigen Mietgesuche ſucht bis 1. 10. eine 2 Zinmeruhg Kaufgesuche Gehr., gut erhalt. feiesimmer 95.— RM. Anzuſ. zw. 12 u. 15 Uhr. 4 zimmer und Küche Bad und allem Zubehör per ſofort oder ſpäter zu vermieten. Mietpreis B 6, 32, hochpri. od. Tel. 204˙86. 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