Komił im Woniteretur 4 aͤls: Verlag und Schriftleitung: Mannheim, R 3, 14/15. Fernruf; 204 86. 314 71, 333˙61/2. Das an. erſcheint 12mal wöchentl. und monati..20 RM., bei' Träger uſtellung juzüglich 0 RM., bei Poſtbeſtellung zuzüglich.72 RM. Einzelpreis 10 Pfg. efekunges nehmen die Träger ſowie die Poſtämter entgegen. Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch durch Mes⸗ höhere Gewalt) verbindert, beſteht kein Anſpruch au Entſchädigung. Regelmäßia erſcheinende markt. Fernruf 204 86, 314 71, 333 61½62. Zablunas⸗ und Erfiminagort Mannbéim Ausf 4 4. h r 9 an 9 N r. 4 3 0 wirp fein⸗——— +—— Ferd abend- Aausgabe 4 Molbater 400% Dienstag, 18. Seplember 1934 A n z et 903 en:——— khepchene enng 10 Pig. Die 4geſpaltene Mimiimetetpelle imn Texi⸗ teil 45 kleine Anzeigen: 3 12geſpaltene Millimeterzeile 7 Pfg. Bei Wiederholung Rabatt 113—— Tarif.— Schluß der—12 Annahme: 3 Fa 105——— für Abendausgabe 13 Uhr. Anzeigen⸗Annahme: Mannheim, g z3, 14/13 und p4 eutschen 4 Kkerinnen lürnberg ulturfilm lugendverbot 50⁰ öpfer.-Schöpfer deulschen Damen „Napbalelſers on obds 8(20 U 7, 7(Planken ſe Wagemonne Damenschnelcerel. Einirit ſell 70 7 21 4 chenmeisfer — rroth 2 Telefon 30 4 os Hondwerk! Gehl Auflräg 1 n, D 2,6 teigere ich öſſent⸗ hagoni, hen, Leder⸗Klub⸗ und Spieltiſche, ſel, modern und ommode, holländ. ed. Biedermeier⸗ Damenſchreibtiſch, ine franz. Kom⸗ tiencen, darunter Anzahl wunder ⸗ Leiſtikow, Prof. 5 ter, Höchſter und ppe, heilige drei — Bronee, moderner und ſtände, darunter r(ruſſiſch), reich und Brillanten, und franz. Stil, auchsgegenſtände, * ung Beginn: vor⸗ nachm. 3 Uhr, K Aig kEnoliſcher Mahneuf gegen Derſailles lord Fnowden hegen ewige Ungerechtigkeiten begen die neuen kinkreiſungsbündnife 18. Sebt Lord Snowden beſchäftigt ſich in einem Aufſatz in der„Daily Mail“ mit der Zukunft Europas. Er ſagt u..: Es wird keine Anſtrengung gemacht, die Be⸗ ſchwerden gewiſſer Länder zu be⸗ rückſichti gen, die, ſolange ihnen nicht ab⸗ geholfen iſt, den Frieden Europas gefährden. Anſiatt zu verſuchen, dieſe Ungerechtig⸗ keit wieder gut zu machen, beſchäftigen ſich die Mächte, die die Urheber dieſer Ungerech⸗ tigkeiten ſind, damit, Bündniſſe zu ſchließen, um die Ungerechtig⸗ keiten aufrechtzuerhalten. Dieſer Weg führt unmittelbar zu einem neuen Krieg. Die Haupturſache der europäiſchen Un⸗ ruhe und der fieberhaften Bemühungen um Vermehrung der Rüſtungen und um Abſchluß von Verteidigungsbündniſſen iſt in dem Ver⸗ failler Vertrag und in den Verträ⸗ gen zu ſuchen, die zur Zerſtückelung beferreich⸗ungarns führten. Bevor dieſe Verträge nicht revidiert ſind, wird es in Europa keinen Frieden geben. Der Krieg wird nur ſo lange aufgeſchoben werden, bis die gekränkten Nationen ſich ſtark genug zu dem Verſuch fühlen, die Gerechtigkeit, die ihnen von den anderen Mächten verweigert wird, gewaltſam zu erringen. Dies iſt der Kern der europäiſchen Lage. Inzwiſchen verſchlimmert die Politik Großbritanniens, Frankreichs, Italiens und der Kleinen Entente, neuerdings anſchei⸗ nend mit Unterſtützung Rußlands, die Lage. Sie gibt den gekränkten Nationen jeden Grund zu dem Glauben, daß ein vereinbarter und entſchloſſener Wille beſteht, ſie mit Gewalt in Unterwürfigkeit zu halten. Deutſchland ver⸗ ließ den Völkerbund, da es mit Recht glaubte, daß die anderen Mächte entſchloſſen ſeien, ihm die Rüſtungsgleichheit zu verſagen. Deutſchland hat das noch nicht dageweſene Angebot ge⸗ macht, jedes, auch das beſcheidenſte Maß von Rüſtungen anzunehmen, wenn die anderen Mächte es ſich ſelbſt auferlegen. Dies war der Prüfſtein der Ehrlichkeit der anderen Mächte. Wie ſehr wir auch einige der Kundgebungen der jetzigen Stimmung des deutſchen Volkes bedauern, ſo müſſen wir doch zugeben, daß ſie zum großen Teil das Ergebnis langer Jahre der Demütigung und des Leidens iſt. Eine Nation von 60 Millionen ſtolzen und paterlandsliebenden Menſchen kann nicht ewig in einer Stellung der Unterlegenheit gehalten werden. Am Schluß des Artikels ſagt SZnowden: Wenn Deutſchland zu dem Verſuch getrieben würde, ſeine Rechte mit Waffengewalt zu ge⸗ winnen(eine Annahme Snowdens, die in den Tatſachen der deutſchen Politihkkeine Stütze findet— Die Schriftleitung), ſo würde die Schuld nicht ausſchließlich bei Deutſchland, ſon⸗ 1 dern in der Hauptſache bei den Mächten liegen, die durch Verſagung der Gleichheit Deutſchland den Glauben und die Hoffnung auf etwas anderes als ſeine eigenen Waffen be⸗ raubt haben. Wenn es zum Kriege kommen würde, ſollte Großbritannien dann kämpfen, um die ſchlechten Beſtimmungen des Verſailler Vertrages aufrechtzuerhal⸗ ten? Dieſe Frage würde vielleicht das briti⸗ ſche Volk beantworten müſſen. Wenn eine bri⸗ tiſche Regierung den Mut und die ſtaatsmän⸗ niſche Fähigkeit hätte, zu erklären, daß ſie an keinem Kriege gegen Deutſchland teilnehmen würde, ſolange die Deutſchland durch den Vertrag zugefügten Beſchwerlichkei⸗ ten t behoben ſeien,— Hand' Bei der großen internationalen Vermiiiſt altung für' Militärmuſit in Turin nahm. deutſcherſeits die Kapelle des Berliner Wachregiments teil. Unter Leitung des Obermuſikmeiſters Fritz Ahlers hatte ſie mit Wagners„Einzug der Götter in Walhall“ und Webers„Euryanthe“ einen außerordenitlich großen Erfolg. Unſer Bild zeigt die in⸗ Turins. 3„— ——◻ 3** 7 Srpige 7 5 lungsweiſe entweder zu einer Webiſton des Vertrages führen, oder ſie würde die Verant⸗ wortung für den Krieg den Mächten aufbür⸗ den, die dieſe Außerchöe Aipigen woll⸗ ten. „mternationale Büroausſiellung Berlin 193%/ geſchloſſen Außerordentlicher wirtſchaftlicher Erfolg Berlin, 18. Sept. Die„Internationale eee iſt am ver⸗ gangenen Sonntäg pronrammüßig zu Ende ge⸗ gangen. 102 000 Beſucher paſſierten die Tore. Die Ausſteller ſind mit dem Verkaufsergebnis außerordentlich zufrieden. Dieſer große wirtſchaftliche Erfolg hat dazu geführt, daß heute beſchloſſen, worden iſt, die„JBA“ nicht wie bisher in, dreijährigen Abſtänden, ſondern jedes zweite Jahr in Berlin; am Kaiſerdamm durchzuführen. Die nächſte Büro⸗ ausſtellung wird alſo im Jahre 1936 in der des die stadt nome in fuosho durch Feuer zerſtört * euyork, 18. Sept.(HB⸗Funk.) Wie aus Nome(Alaska) gemeldet wird, iſt im Regie⸗ rungs⸗ und Geſchäftsviertel ein Brand aus⸗ gebrochen, der mit großer Schnelligkeit um ſich griff. Alle Regierungsgebäude ſowie zahlreiche andere zu hen Goldminen gehören ⸗ den Gebäude wurden ein Raub der Flan⸗ men. Nach den bisherigen Schätzungen ſind etwa 400 Perſonen obdachlos gewor⸗ den. Der Sachſchaden ſoll überaus bedeutend ſein. Faſt ſämtliche Häuſer der Stadt ſind zer⸗ ſtört worden. Sie beſtanden faſt ausſchließ⸗ lich aus Holz. Nome ſelbſt wurde durch das Goldfieber in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts welt⸗ bekannt. Wie der Unterſuchung zu entneh⸗ men iſt, dürfte der Brand durch Funlen⸗ flug aus einem Schornſtein verurſacht wor⸗ den ſein. Bei dem Unglück ſind zwei Perſo⸗ nen ums Leben gekommen. Die Bevölkerung iſt bei den Regierungsſtellen vorſtellig gewor⸗ den, damit angeſichts des herannahenden Win⸗ ters möglichſt raſch Nahrung-und Obdach geſchaffen wird. Beſonders vordring⸗ lich iſt die Ernährungsfrage, da alle Lebensmittelvorrüte durch das zerſtört worden ſind. Rote Banditen überfollen einen kiſenbahnzug Feuergefecht auf der Linie Mukden—Kirin Zahlreiche Todesopfer London, 18. Sept. Einer Meldung aus Mukden zufolge iſt auf einer Zweiglinie der Eiſenbahn Mukden—Kirin ein Zug, beſtehend aus einem Perſonenwagen und 15 offenen Güterwagen, von 150 roten Banditen überfallen worden. Nach dreiſtündigem Kampfe wurden die Angreifer in die Flucht geſchlagen. Von den Inſaſſen des Zuges wurden 14 Per⸗ ſonen, darunter drei japaniſche Poliziſten, und fünf Fahrgäſte getötet und 15, darunter fünf Japaner, verwundet. Die Banditen ließen viele Tote an der Stätte des Kampfes zurück. In den Güterwagen wurden Telephonmaterial und Benzin befördert. fjeule flnkrittsrede titwinoms in benf Vor der Aufnahmeſitzung Genf, 18. Sept.(HB⸗Funk.) Die Völker⸗ bundsverſammlung, in der ſich der Eintritt der Sowjetunion praktiſch vollziehen ſoll, iſt auf Dienstagnachmittag 18 Uhr feſt⸗ geſetzt worden. Litwinow iſt ſchon in Genf eingetroffen, wo er ein privates Quar⸗ tier bezogen hat. Man erwartet Dienstag · nachmittag ſeine Antrittsrede vor der Verſammlung. Im allgemeinen nimmt man an, daß der ſowjetruſſiſche Volkskom miſſar vorſichtig ſprechen wird. Man kann aber auch die Vermutung hören, daß er auf die Anklagen Mottas und an⸗ derer Gegner des Eintritts antworten en, was kaum ohne Schärfen möglich eein wůrde, üeber die nedeſciacht vor der Politiſchen Kommiſſion wird auch am Dienstag noch viel geſprochen. In ſchweizeriſchen Kreiſen wurde u. a. daran erinnert, daß der franzöſiſche Außenminiſter Barthou am Montag mit Bezug auf Sowjetrußland die Wendung ge⸗ braucht hat:„Die Iſolierung iſt der Krieg“, während Frankreich ſich doch gleich⸗ zeitig dauernd um die Iſolierung Deutſchlands bemühe. Die Meinung über ⸗ wiegt hier, daß F Rede wn ng rois war. Von er merſuchn des Falles „Morro Caſtle“ Neuyork, 18. Sept. Im weiteren Verlauf der Unterſuchung des Brandunglücks auf der „Morro Caſtle“ wurde feſtgeſtellt, daß der ſtellvertretende Kapitän Warms im Jahre 1926 als Kapitän des Ward⸗Dampfers„Numuri“ zehn Tage vom Dienſt enthoben wurde, da er die vorgeſchriebenen Feuerlöſchübungen Mier hatte. Rettung von der brennenden„Ma Eaſtleꝰ Mit dem Notdürftigſten bekleidet ſuchten ſich die Paſſagiere-des Unglücksſchiffes„Morro Caſtle“ zu retten. Unſer Bild zeigt eine Frau, die in einem der Rettungsboote des brennenden Dampfers an die Küſte von Spring Lake ge⸗ bracht wurde und, in eine Matroſenjacke gehüllt, von Einwohnern in das Hoſpital des Ortes Mios Sahrgang 4— A Nr. 430— Seite 2 „Hakenkreuzbanner⸗ Veitere flusdehnung des Lexlilarbeiter⸗ ſteeiks in den ſleuengland-Staaten Neuyork, 18. Sept.(HB⸗Funk.) Senator Bone, Mitglied des Senatsausſchuſſes zur Unterſuchung der Rüſtungsindu⸗ ſt rie, gab bekannt, daß der Ausſchuß beabſich⸗ tige, die Herkunft des von der Polizei und von anderen Behörden gegen die ſtreikenden Textil⸗ arbeiter verwendeten Tränengaſes zu unterſuchen. Während in den Südſtaaten zahl⸗ reiche Textilfabriken unter Polizeiſchutz und dem Schutz von Nationalgarde ihren Betrieb wieder aufgenommen haben, hat ſich die Streikbewegung in Neuengland ausgedehnt. So hat in Maine die Zahl der Streikenden um 1500 Perſonen zu⸗ genommen und weitere Textil⸗ fabriken mußten dort ſchließen. Der ſtellvertretende Vorſitzende der inter⸗ nationalen Damenſchneidergewerkſchaft hat den Ausſtand von 5000 Arbeitern der Wirkwaren⸗ induſtrie in 50 Wirkereien in Philadelphia von Dienstag früh an angeordnet. In Georgia ſind wieder 200 Streikpoſten verhaftet worden. die Ueberlebenden der deutſchen ljimalaua-Expedition in öenua Mailand, 18. Sept. Am Montagabend ſind in Genua mit dem Motorſchiff„Vic⸗ toria“ die Ueberlebenden der deut⸗ ſchen Himalaya⸗Expedition einge⸗ troffen. Nach Erklärungen Dr. Schneiders an italieniſche Journaliſten hat die Expedition eine Höhe von 7899 Meter erreicht. Sie iſt ſo⸗ mit dem Gipfel des Nanga⸗Parbat(8150 Meter) ſehr nahe gelommen. Der Aufſtieg wurde in acht Einzelabſchnitten bewältigt, bis ſich im achten das Unglück, dem vier Leute der Expedition und einige Träger zum Opfer fie⸗ len, ereignete. Profeſſor Merkl, Dr. Wie⸗ land und Dr. Schneider waren die erſten, die die Höhe von 7899 Meter erreichten und dort das achte Lager errichten wollten. Aus dieſem Grunde begab ſich Dr. Schneider nach dem ſiebenten Lager zurück, um die Träger herbeizuholen. Als er kaum im ſiebenten La⸗ ger eingetroffen war, brach, wie gemeldet, ein Unwetter von ungeheurer Gewalt aus der Tiefe zu den höher gelegenen Regionen her⸗ auf. Sogleich habe man vom ſiebenten Lager an Merkl und Wieland gefunkt, ſie ſollten ſich nicht von den Plätzen entfernen, bis das Un⸗ wetter vorbei ſei. Aus dem achten Lager ſei aber keine Antwort gekommen. Entweder ſeien dort das Funkgerät beſchädigt oder die beiden bereits ein Opfer des Unwetters geweſen. Die Teilnehmer der Expedition ſind von Genua aus nach D eut ſchla nd weitergereiſt. 13 en ſleue Fernſehverſuche in knoland London, 18. Sept. Mit großem Inter⸗ eſſe erwartet man in dieſen Tagen das Er⸗ gebnis der Arbeiten eines Sonderausſchuſſes, den das engliſche Poſtminiſterium mit der Auf⸗ gabe betraute, die praktiſchen Möglichkeiten des Fernſehens zu prüfen. Vor allem ſollte feſt⸗ geſtellt werden, ob die Britiſch Broadcaſting Corp., die bekanntlich eine offizielle Inſtitution iſt und ſchon ſeit längerer Zeit Fernſehverſuche unternimmt, das Fernſehen in ihrem Pro⸗ gramm ſtärker berückſichtigen ſoll. Der Aus⸗ ſchuß ließ jedoch erklären, daß er erſt noch einige Monate lang das Problem ſtudieren müſſe, be⸗ vor der Regierung konkrete Vorſchläge gemacht werden könnten. Ginige Mitglieder der Kom⸗ miſſion gaben zu verſtehen, daß beim heutigen Stande der Dinge die Hoffnung, billige und doch gute Fernſehapparate auf den Markt zu bringen, kaum vor fünfbis ſechs Jahren verwirklicht werden könnte. Die ſag ich's meinem finde? die ſowietrulſiſche Innenpropaganda zum Völerbundseintritt Moskau, 18. Sept. Wie bereits gemel⸗ det, hat die Oeffentlichkeit Sowjetrußlands von den Verhandlungen über den Eintritt der Sowjet⸗Union in den Völkerbund zunächſt keine Silbe erfahren, bis die Ange⸗ legenheit zur Zufriedenheit und endgültig ge⸗ regelt erſcheinen konnte. Nunmehr übernimmt es die„Iſweſtija“, für den inner⸗ ruſſiſchen Bedarf dieſe neue Moskauer Politik der Genfer Inſtitution gegenüber zu kolportieren und zu begründen. Ob die neuen Genfer Freunde von der Auffaſfung, wie ſie die„Iſweſtija“ ihren Leſern vorträgt, beſonders begeiſtert ſein werden, bleibe da⸗ »hingeſtellt. Das Blatt ſtellt zunächſt feſt, daß die„Ginladung“ der Sowjetregierung nach Genf und die Annahme dieſer Einladung ein Ereignis von größter politi⸗ ſcher Bedeutung darſtelle. In dem Rück⸗ blick, der ſich an dieſe Stellungnahme an⸗ ſchließt, wird von den erprobten Regiſtern der Moskauer Propaganda ziemlich ſtark Ge⸗ brauch gemacht. Es heißt da nämlich, der Völkerbund, der entſtanden ſei als eine Or⸗ ganiſation der Siegerſtaaten, habe ſeine Spitze nicht nur gegen die am Kriege Beſieg⸗ ten, ſondern auch gegen den damals aufkom⸗ menden„erſten Staat der Werktätigen, der den Sozialismus verwirklichte“, gerichtet. Der Verſuch, den Willen der ſiegreichen kapitaliſti⸗ ſchen Staaten der Arbeiterklaſſe und der Bauernſchaft Rußlands aufzuzwingen, ſei durch die vereinten Anſtrengungen der Volks⸗ maſſen ſiegreich abgewehrt worden. Die Sowjet⸗Union kenne alle Mängel des Völkerbundes, in denen ſich„der ſoziale Charakter der in ihm vertretenen Re⸗ gierungen widerſpiegele“. Sie wiſſe, daß der Völkerbund in der Vergangenheit(11) nicht in der Lage war, irgendwelche ernſte Maßnahmen für den Schutz des Friedens⸗ werkes zu unternehmen. Gleichzeitig ſehe ſie jedoch, daß ein Teil der dem Völkerbund an⸗ gehörenden Staaten das Friedenswerk verteidigen wolle. Deshalb habe ſie es als Pflicht betrachtet, der Einladung dieſer Mächte entgegenzukommen. Trotzdem vergeſſe die Sowjetregierung nicht, daß für eine Reihe von Mitgliedsſtaaten,„ohne erſt „von denen zu ſprechen, die ihn verlaſſen hät⸗ ten“, die Feindſchaft gegenüber dem Lande des Sozialismus ſich ſtärker erweiſen könne, als die Furcht vor dem Kriege. Deswegen dürfe die öffentliche Meinung der Sowjet⸗ Union, indem ſie die Bereitſchaft der Sowjet⸗ regierung, dem Völkerbunde beizutreten, voll zund ganz begrüße, doch keinen Augen⸗ blick vergeſſen, daß das Friedenswerk vor allem von zwei Faktoren abhänge, nämlich vom Willen zum Frieden bei den Volksmaſſen aller Länder und von der Stärke der Sowjet⸗ Union. Je ſtärker die Sowjet⸗Union ſein werde, je feſter die Rote Armee ſei, die an den Grenzen die Wacht ſeiner Unab⸗ hängigkeit darſtelle, deſtomehr müßten Abenteurer des Imperialismus fürchten, eine aggreſſive Politik zu führen, die nur mit ihrer völligen Zerſchmetterung enden könne. Werden die Mächte die Unabhängig⸗ keit Oeſterreichs garantieren? beführliche Pläne/ Ichuſchnigg wieder in Dien Wien, 18. Sept.(HB⸗Funk.) Bundeskanz⸗ ler Dr. Schuſchnigg iſt am Dienstagmittag aus Genf nach Wien zurückgelehrt. Außenmini⸗ ſter Berger⸗Waldenegg bleibt noch weiter in Genf, um die Regierung bei den noch laufen⸗ den diplomatiſchen Verhandlungen mit den Großmächten zu vertreten. Die Genfer Berichte der Regierungspreſſe ſuchen den Eindruck zu erwecken, daß eine internationale Garantie der öſterrei⸗ chiſchen Unabhängigkeit durch die Großmüchte bevorſtehe. Jedoch kommt in den Berichten trotz des be⸗ tonten Optimismus deutlich zum Ausdruck, daß mit einem Abſchluß der Verhandlungen und einem internationalen Abkommen für Oeſterreich vorläufig nicht zu rechnen ſei. Es verſtärkt ſich vielmehr der Eindruck, daß gewiſſe Schwierigkeiten, die in den Ver⸗ handlungen aufgetaucht ſeien, noch nicht über⸗ wunden ſeien und daß auch die Stellung der Kleinen Entente zu den in Genf erörterten Plänen noch keineswegs getlärt ſei. Die Blätter ——————— „Alle Käder jt ehen ſtill..“ Aus der Geſchichte des Streiks— Der erſte deutſche Streik im Jahre 1529 Von W. Randolf Vor wenigen Wochen erſt iſt es gelungen, den bedrohlichen Generalſtreik in San Fran⸗ zisko beizulegen. Fetzt ſind wiederum bei⸗ nahe eine Million Arbeiter aus der Textil⸗ branche in Amerika in den Ausſtand getreten. Die erbitterten Lohnkämpfe erſchüttern den amerikaniſchen Wirtſchaftsorganismus aufs ſchwerſte und ſind eine ernſte Gefährdung des Rooſeveltſchen Geſundungsprogramms. Generalſtreik!— Iſt es wirklich ſchon ſo unendlich lange her, daß uns die Zeitung auf dem Frühſtückstiſch dieſes Wort in kurzen Zeitabſtänden immer wieder ins Geſicht ſchrie? Streik!— Das hieß ſtundenlange Wege zu Fuß gehen, das hieß kein Licht und kein Gas, das hieß Abende bei Kerzenlicht, auf dem Spirituskocher notdürftig zubereitete Mahlzei⸗ ten, das hieß oft genug Unruhen, Aufruhr, Plünderung! Wie lange iſt es her, daß das Streikgeſpenſt bei uns gebannt iſt?— Genau ſo lange, als nicht mehr der Bruder gegen den Bruder ſteht, als wir gelernt haben, was das heißt: kämpfen. Kämpfen für unſer Lebensrecht, für unſere große Gemeinſchaft, miteinander und niemals gegeneinander. Nie wieder!— * Streiks ſind geweſen, ſo lange es Arbeitnehmer und Arbeitgeber gibt, mindeſtens ſeitdem Arbeitnehmer ſich zu Organiſationen zuſammengeſchloſſen haben. Denn einen Streik können nicht einzelne durchführen, dazu gehört ein Zuſammenſchluß, eine Organiſation. Den letzten Streik haben wir in Deutſchland be⸗ graben— ſehen wir einmal zu, wann der erſte war. Von Arbeitnehmern, die das beſaßen, was man heute„Klaſſenbewußtſein“ nennen würde, hören wir zum erſten Male im zwölften und dreizehnten Jahrhundert. Noch gab es keine Fabriken und Großunternehmer. Aber eine Organiſation von Arbeitgebern hatte ſich ſchon gebildet, es waren die Zünfte der Handwerks⸗ meiſter. Und die in den Zünften vereinigten Handwerksmeiſter waren ſtreng darauf bedacht, daß ihnen kein unbequemer Wettbewerb er⸗ wachſen konnte. Nur Meiſterſöhne wurden als Meiſter in die Zunft aufgenommen, allen anderen Geſellen wurde der Weg zur Selb⸗ ſtändigkeit ängſtlich verſperrt. Kein Wunder, daß die verbitterten Geſellen ſich bald als Arbeitnehmer fühlten, die für ihr ganzes Leben Arbeitnehmer bleiben mußten. Sie gründeten Bruderſchaften, urſprünglich religiöſe Vereinigungen, die ſich ſchnell zu echten Kampfgenoſſenſchaften entwickelten. Die erſten Gewerkſchaften waren geboren. Der Begriff der„Solidarität“, der damals dieſen Namen allerdings noch nicht hatte, wurde in den Geſellen⸗Bruderſchaften ſehr ernſt genommen. Er war die einzige Hilfe der Geſellen im Kampf gegen die Ausbeutung. Auch die Kampfmethoden muten ſchon recht modern an. Da war zuerſt das„Schelten“. Ein Meiſter, der von der Bruderſchaft„geſcholten“ wurde, konnte nirgends einen Geſellen bekommen. melden, daß erſt während des Beſuches von Barthou in Rom die Genfer Beſprechungen über den Abſchluß eines internationalen Ab⸗ kommens zur Sicherung der öſterreichiſchen Unabhängigkeit entſchieden werden ſolle. Die chriſtlich⸗ſoziale„Reichs poſt“ läßt ſich von einem„neutralen Beobachter“ aus Genf melden, daß die Großmüchte die Notwendigkeit einer unzweideutigen Sicherung der öſterreichiſchen Unabhängigkeit durch einen Vertrag anerkannt hätten. Die Kerngedanken dieſes Vertrages lägen be⸗ reits feſt; ſie bedürften nur der konkreten Aus⸗ legung. Jedoch wird in keiner Weiſe ange⸗ geben, welchen Inhalt das Vertrags⸗ inſtrument haben ſoll, und ob und wann mit der Unterzeichnung eines ſolchen Vertrages zu rechnen ſei. In dem Bericht der„Reichs⸗ poſt“ wird lediglich ganz allgemein erklärt: „Oeſterreich befindet ſich auf gutem Wege(), gleichgültig, ob ſeine Unabhängigkeit auf die⸗ ſem oder auf einem anderen Wege ſichergeſtellt wird.“(2) —————————————— Jeder Geſelle, der gewagt hätte, den Bann zu brechen und bei dem Meiſter einzutreten, wäre der Aechtung verfallen. Kein anderer Geſelle hätte mit ihm verkehrt oder jemals wieder mit ihm zuſammengearbeitet. Und daß man gegen Streikbrecher auch noch draſtiſchere Methoden anzuwenden wußte, iſt bei der bekannten Prü⸗ gelfreudigkeit der Handwerksgeſellen nur ſelbſt⸗ verſtändlich. Die„ſchwarze Liſte“ funktionierte damals alſo recht gut. Der„Verruf“, auch„Aufſtehen“ oder „Auftreten“ genannt, richtete ſich gegen eine ganze Stadt oder einen ganzen Kreis. Verruf hieß ſofortige Arbeitseinſtellung und Abſper⸗ rung des Gebietes gegen den Zuzug fremder Geſellen. Hier ſehen wir den Streik in ſeiner konſe⸗ quenteſten Form vor uns. Die erſte Ueberlie⸗ ferung eines„Auftretens“ berichtet von dem Streik der Breslauer Gürtlergeſellen im Jahre 1329. Er war von den Geſellen für ein ganzes Jahr angeſagt, während die Meiſter erklärten, nie wieder einen der Streikenden einſtellen zu wollen. Man hat ſich dann— wie auch heute üblich— etwas ſchneller geeinigt. Ein Streik vollzog ſich damals— wenigſtens äußerlich— in ganz gemütlichen Formen. Die Geſellen zogen mit Pauken und Trompeten aus der„verrufenen“ Stadt ab, um in der Ge⸗ ſellenherberge eines Nachbarorts ihr Haupt⸗ quartier aufzuſchlagen. Dort wurde auf Kreit gelebt, ſo lange es ging. Hatten die Geſelloͤn Glück— die Zechſchulden waren ſtets einer der Hauptſtreitpunkte—, dann bezahlte die Zunft die Zeche. Es kam aber auch vor, daß die Ge⸗ ſellen jahrelang mit der Abarbeitung der Streikſchulden zu tun hatten. Und ſo iſt es bis heute geblieben. die bereits erreicht hat. Bemerkungen Eine Abfuhr Das„Pariſer Tage— blatt“, in deſſen Spalter jener Edelbolſchewiſt Hello v. Gerlach ſophiſtiſche Betrachtungen über die—— Gefühle der Franzoſen gegenüber den Emi⸗ granten anſtellte, muß auf Grund des Preſſe, geſetzes eine Berichtigung bringen, die nicht nun an Herrn v. Gerlach, ſondern darüber hinaus an alle Emigranten gerichtet war. Der franzöſiſche Schriftſteller Charles Houpert hat das Emigrantenblatt gezwun⸗ gen, eine Erklärung zu veröffentlichen, in der er einige tendenziöſe Fälſchungen, die v. Gerlach in ſeiner bekannten Manier vorgenommen hatte, ſchärfſtens zurückwies. Darin heißt es: „Ich bin als Grenzländer und Franzoſe der vielleicht unzeitmäßigen, aber meiner An⸗ ſicht nach mehr denn je richtigen Auffaſſung, daß Frankreich und Deutſchland zuſammen leben oder ſterben müſſen. Dieſe Ueberzeugung paßt entſchieden gewiſſen Flüchtlingen nicht in den Kram; ihnen iſt die Hetze oft materielles Bedürfnis... Hetzen Sie ruhig weiter, Herr v. Gerlach! Es iſt Ihre Sache, ob Sie mit den innerdeutſchen Verhältniſſen einig gehen oder nicht, aber miſchen Sie ſich nicht in die poli⸗ tiſche Anſicht eines Franzoſen ein! Sie wür⸗ den doch beſtimmt keine Flinte tragen, wenn es wieder einmal ſoweit wäre; die Mehrheit der deutſchen Flüchtlinge ebenfalls nicht. Hof⸗ fentlich waren Sie, Herr v. Gerlach, als Sie in Deutſchland noch ein großer Mann zu ſein glaubten, von den ausländiſchen Außen⸗ miniſtern und ihren Geldſchränken genau ſo unabhängig, wie ich es heute vom deut⸗ ſchen Propagandaminiſterium bin.“(1) Das iſt in der Tat eine Abfuhr, die an Deut⸗ lichkeit nichts zu wünſchen übrig läßt. 7 VDVas al FgRückſichtsloſer zinger Straße w nder Mann Straßenbahnzug wagens erfaßt un Rfvänger erlitt ühſchürfungen un pruch nehmen. aftwagens fuhr letzten zu kümmer Folgen des Alke wirkung ſtehenden in*+ wagen zuſammenf liche Kopfverletzun Unterſchenkel. De⸗ Sanitätskraftwage lenhaus gebracht. ————— nachmittags zwiſck der Reckarauer“ Reckarau ein hieſi⸗ aus entgegengeſe fraftrad zuſamme ſonenauto ſitzende wurde, erlitt der alter Mechaniker a berletzungen und frankenhaus eing Racht zum 18. Se den Kraftfahnzeug liche Unterſuchun, eingeleitet. Auto überſchlägt Eine Bertiner Zei⸗ tung läßt ſich aus London melden, daß die„Abteilung Da lachen die Hühner! der Jungen“ des Londoner arten⸗ un P. E..⸗Clubs, dem vornehmlich deutſche Emi⸗ Füh 3 Per granten angehören, beabſichtigt, in Paris, Ma⸗ ufammenſtoß mi drid, Prag, Oslo und Kopenhagen Stim⸗ berhüten wollte, ſt mung dafür zu machen, den früheren un, wodurch ſi Herausgeber der„Weltbühne“, Karl ffahrer erlitt e von Oſſietzki, für die Zuerkennung des diesjährigen Nobelpreiſes vorzu⸗ D deulſche 1 ſchlagen(). Ausgerechnet dieſer Halunke, der Genaue Unterſu durch ſeine planmäßige Zerſetzung jeder ſtaatspo⸗ 44 5 4 haben ergeben, do litiſchen Ordnung mehr für den Krieg als. ihe Kinder geger für den Frieden und Ruhe getan hat, ſoll den gentimeter größ Preis des Friedensſtifters Nobel erhaltenn bereits in d Jeder macht ſich lächerlich, ſo gut er kann. hen Anfang gen Wir fürchten allerdings, daß man ſchon mit lhlreichen Gegen dieſem„Plan“ den Gipfel der Lächerlicht n. Hand in nungen iſt e heißt, die Jugen her. Die Aerzt ſer Tatſache des ine genaue Erkl in noch nicht a lorerſt die Mög nges zwiſchen id Längenwachs i Anſicht, daß K ionskrankhei hne Zunahme bef beſonderer Gri Amit zu rechnen, 921 Die Untat von Gollmütz geſühnt Der Mörder des politiſchen Leiters Elsholz hingerichtet Elbing, 18. Sept. Dienstagfrüh kurz nach 5 Uhr iſt in Elbing der von dem Sonder“ gericht in Elbing am 4. Juli 1934 wegen Mor⸗ des an dem politiſchen Leiter Elsholß rechtskräftig zum Tode und zu lebensläng⸗ lichem Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechle ſuben Kinder ih verurteilte Gregor Meißner aus Gollmüß Retalter der„kl hingerichtet worden. e* Die Bluttat hat ſeinerzeit in ganz Deutſch⸗ land größtes Aufſehen und größtg Abſcheu erregt. Der preußiſche Miniſter⸗ präſident hat wegen der tieriſchen Roheit, mit der der Mord ausgeführt wurde, von ſeinem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch ge macht. Wer in ſo brutaler Weiſe ohne jede Veranlaſſung, einen Volksgenoſſen, der ſeinem Volke wertvolle Dienſte, insbeſy dere auch in der nationalſozialiſtiſchen Bewe⸗ gung, geleiſtet hat, niedermetzelt, ſchlie ſich damit aus der Volksgemeinſchaft aus und kann auf einen Gnadenbeweis nicht rechnen Mit der Hinrichtung hat der an dem Amt walter Elsholz am 18. Juni d. Is. begangene Raabe⸗Sti Rang.( Kunſt iſt der Majorin“ ünchen, in! Eo iſt alſo Mich d es wird viel in der Landf her Kanzel eine g Wunder Gotte Mord ſeine verdiente Sühne gefunden. D 8 Hinrichtung fand im Hof des Elbinger Land⸗—05—4— 4 W e die Heima gerichtets ſtatt. lbe, damit er z1 Aber der alt it ſehr vielen lalorin, auf die kin khepaar wegen vierfachen fiindez⸗ mordes verurteilt teng Aurich, 18. Sept. Das hieſige Schwur⸗ Aappen ihres gericht verhandelte am Montag gegen das en Ehepaar Janſen aus Leer(Oſtfriesland), hiochen und in das angeklagt war, in der Zeit von 1927 bis häuſern, wen 1932 vier von Frau Janſen geborene Kinder—* n geläutet hat. ſofort nach der Geburt getötet zu haben. geſprochen als au Das Gericht verurteilte den Ehemann zum l Tode, Frau Janſen erhielt zwölf Jahre großartig wie de haus. 9 123 3 ſpräche haben e de ſe ſich Aen Der Detter des Sultans von Marokko—323 Um ertrunken jweite iſt wunde —* 1 ſan, und der Pavis, 18. Sept. Der Vetter des Sul⸗ Mamſell ein Kall tans von Marokko, der junge Studennt Ausſagen. Der Mohammed Ben Mulai Amor ſchwamm an nde Stelle, u Toter“. U er oder ein Lena hat nu der Küſte von Mazagan zu weit ins Meer hin⸗ aus und verſank vor den Augen der Badegäf ohne daß ihm Hilfe gebracht werden konnte. Die Leiche iſt bisher nicht geborgen worden. Bahrgang 1— X Nr. 430— Seite 3 Abendausgabe— Dienstag, 18. September 1934 ber 1934 meemeeee 7 r Tage⸗ en Spalten Gerlach veränderte den Emöf des Preſſe⸗ die nicht nur iber hinaus Charles Was alles geſchehen iſt —— Rückſichtsloſer Kraftfahrer. Auf der Schwet⸗ m zinger Straße wunde ein auf dem Gehweg ie v. Gerlach hhender Mann vom Kotflügel eines einen örgenommen enoahnzug überholenden Perſonenkvaft⸗ n heißt es: wagens erfaßt und zu Boden geworfen. Der Franzoſe Fußgänger erlitt ſtarke Prellungen und Haut⸗ meiner An⸗( öbſchürfungen und mußte ärztliche Hilfe in Auffaſſung, Aſpruch nehmen. Der Führer des Perſonen⸗ haftwagens fuhr weiter, ohne ſich um den Ver⸗ eberzeugung letzten zu lümmern. gen nicht in Folgen des Alkohols. Ein unter Alkoholein⸗ materielles wirkung ſtehender Radfahrer, der auf der Seckenheimer Anlage mit einem Perſonenkraft⸗ Settenenhen izen zuſammenſtieß und ſrümte, erlitt erheb⸗ Sie mit den Kopfverletzungen und brach den linken gehen oder ee 5— Verletzte wurde mit dem 1 die poli⸗⸗ Znitätskraftwagen in das Allgemeine Kran⸗ 1 lenhaus gebracht. 1% oM K Köbdlicher Verkehrsunfall. Am 17. September 1 hmittags zwiſchen.30 und 5 ühr, ſtieß auf nich Hof ber Reckarauer Straße bei der Feuerwache „als Sie in Facarau ein hieſiges Perſonenauto mit einem in zu ſein zus entgegengeſetzter Richtung kommenden en Außen⸗ fraftrad zuſammen. Während eine im Per⸗ genauſo ſmenauto ſitzende Frau nur leicht verletzt vom deut⸗ wiude, erlitt der Kraftfahrer, ein 24 Jahre „„(hyeer Mechaniker aus Hockenheim, ſchwere Kopf⸗ hie an Deut⸗———— und wurde bewußtlos ins Städt. äßt iiFaankenhaus eingeliefert. Dort iſt er in der acht zum 18. September verſtonben. Die ber⸗ den Kraftfahnzeuge wurden beſchädigt. Gericht⸗ ner Zei⸗ ſihe Unterſuchung über die Schuldfrage iſt zus London eingeleitet. „Abteilung 3 Auto überſchlägt ſich. Beim Befahren der Kreu⸗ s Londoner ig Augarten⸗ und Traitteurſtraße bremſte der utſche Emi. führer eines Perſonenkraftwagens, der einen Paris, Ma⸗ zufammenſtoß mit einem anderen Fahrzeug en Stim⸗ echüten wollte, ſtark ab und wanf des Steuer en früheren krum, wodurch ſich der Wagen überſchlug. Ein “, Karthß itfahrer erlitt einige Verletzungen. ennung des 1 3 es vorzu die deukſche Jugend wieder größer halunke, der 6 ä Genaue Unterſuchungen deutſcher Schulärzte er ſtaatspo, eben ergeben, daß das Wachstum der deut⸗ Krieg als. ißen Kinder gegenüber früher um rund 5 bis hat, ſoll den ſzentimeter größer iſt. Dieſe„Vergrößerung“ lerhaltenn ia bereits in den letzten Vorkriegsjahren ut er kann. ſheen Anfang genommen und iſt auch ſon ſchon mit lreichen Gegenden Deutſchlands beobachtet zächerlichteit ferden, Hand in Hand mit dieſen Wachstums⸗ Lächerlichtek. heinungen iſt auch eine Verkürzung des sicklungslaufes feſtgeſtellt worden, das 5 die Fugend vollendet heute ihre Reife geſühnt her, Die Aerzte müſſen ſich vorerſt mit die⸗ rs Elsholz 4 hin noch nicht abgegeben werden. Man gibt Tatſache des Längenwachstums begnügen. e genaue Erklärung für dieſen Vorgang i die Möglichkeit einss Zuſammen⸗ gfrüh kurß lges zwiſchen durchſchnittlicher Kinderzahl 0 engenwachstum zu, neigt aber auch zu em Sondern iß Anſcht, daß auch die Abnahme der vegen Mor: fektionskrantheiten im jugendlichen Alter Elsholiß ihe Zunahme beſtimmter Typen mit Neigung ii onderer Größe möglich iſt. Demnach iſt lebensläng t zu rechnen, daß die derzeit heranwach⸗ Ehren en Kinder ihren Eltern, die noch in ein 3 1 luer der„kleineren Menſchen“ gefallen is Gollmüß bald buchſläblich über den Kopf wachſen I verden. inz Deutſch⸗ d größte )je Miniſter⸗ Roheit, mit Am 26. September ſpricht Ernſt Wiechert in Mannheim. Eine dichteriſche Sprache von uner⸗ von ſahgg hörter Bildrraft und ſeltener Muſikalität ver⸗ rauch ge leiht der Kunſt des oſtpreußiſchen Dichters Ernſt r Weiſe Wiechert, des erſten Trägers des Volkspreiſes der Raabe⸗Stiftung, ihren ganz eigenen Zauber olksgenoſſen, und Rang. Ein neues Zeugnis dieſer hohen e, insbeſon⸗ Kunſt iſt der ſoeben erſchienene Roman„Die 3 Maforin“(Verlag Alb. Langen/ Georg Müller, ſchen Bewe⸗ RMünchen, in Leinen gebunden.50 RM.). elt, ſchließt go iſt alſo Michael unter die Jäger gegangen, aft aus und mes wird viel von ſeiner Rückkehr geſpro⸗ he in der Landſchaft. Der Pfarrer redet auf icht rechnen. esanzel eine ganze Weile darüber als über dem Amts⸗ in Wunder Gottes, und ſpricht von dem alten . begangene Mann, der gebeugt worden ſei und der ſich nun Aieder aufrichten werde an der Liebe des Soh⸗ und der ſichtbaren Gnade des Himmels. iad er ſpricht auch von den freundlichen Türen, ie die Heimat dem Wiedergekehrten geöffnet be, damit er zurechtfinde auf den alten We⸗ .3 Aber der alte Mann iſt nicht in der Kirche, mfindes⸗ ſr vielen Jahren nicht mehr, und die orin, auf die ſie alle Blicke richten, ſieht ſieng und unbewegt gerade aus, auf das pen ihres Hauſes an der Kirchenwand, unden. Die inger Land⸗ ge Schwur⸗ 4 fit'dem ſchrägen Balken über grünem Feld. daß Auch in 5 Bauernhöfen wird darüber ge⸗ i hochen und in den Krugſtuben und in den on 1927 bi 33 aet wenn die Gutsglocke zum letzten⸗ rene Kinder geläutet hat. Aber es wird anders davon zu haben. rochen als auf der Kanzel, vorſichtiger und ꝛmann zum Aeiſer und nicht ganz ſo gewiß und gleichſam Fahre Zucht⸗ bhartig wie der Pfarrer es tut. Denn dieſe Hapräche haben einen ſchwankenden Boden, auf den'ſie ſich ſtützen müſſen, weil 5— ——9 ier Menſchen hängen. Und von dieſen marolko agen dreier Menſchen häng der eine Umgang mit den Toten und der ſpeite iſt wunderlich und hört es rufen im Roor, und der dritte iſt nach Ausſage der des Sul⸗ Famfell ein Kalb. Und ſo iſt es auch mit ihren ge Student Auſagen. Der Bauer Fahrenholz lächelt und hwamm an feigt die Stelle, wo der Tote geſeſſen habe,„ein s Meer hin⸗—— Toter“. Und Jonas weiß nicht, ob ein r Badegäſte, konnte. Die rden. er oder ein Lebendiger wiedergekehrt ſei, und Lena hat nur einen Indianer geſehen, der Im Seichen der Feuerſchutzwoche Sabotage an„Kraft durch Freude“ In der Praxis der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ haben ſich im Laufe der letzten Monate einige Mißſtände bemerkbar ge⸗ macht, die den eigentlichen Charakter dieſes ſozialen Hilfswerkes glatt ins Gegenteil ver⸗ kehren. Mehr als einmal mußte man beobach⸗ ten, daß dieſe Urlauberſonderzüge, für die be⸗ kanntlich die deutſche Reichsbahn eine außer⸗ gewöhnlich hohe Fahrpreisermäßigung ge⸗ währt, von Perſonen in Anſpruch genommen wurden, die ſich in guten und wirtſchaftlichen Verhältniſſen befinden. Man konnte weiter beobachten, daß Leute, die mit Hilfe der NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ ſüddeutſche Kurorte beſuchten, längere Vergnügungsfahr⸗ ten nach der Schweiz machten, ſelbſtverſtünd⸗ lich auf eigene Koſten, da dieſe Abſtecher nicht im Programm vorgeſehen ſind. Sie nahmen die Organiſation der Deutſchen Arbeitsfront in Anſpruch, um auf eine billige Art eine Schweizreiſe zu unternehmen und verzehrten ihr Geld nicht in den deutſchen Kurorten, ſon⸗ dern im Ausland. Dieſe Auswüchſe wurden allerdings ſofort nach ihrem Bekanntwerden unterbunden. Aber ſie ſind ein Beweis, daß der eigentliche Charakter der Organiſation „Kraft durch Freude“ von vielen Volksgenoſſen verkannt wird. Aus derſelben Erkenntnis heraus hat ſich jetzt auch die Reichsbahndirektion Kaſſel ent⸗ ſchloſſen, bei den Urlaubsſonderzügen ſtreng nachzuprüfen, ob die Teilnehmer nicht in der Lage ſind, eine Urlaubsreiſe ſelbſt zu finanzie⸗ ren. Denn die Teilnahme von Volksgenoſſen, die durchaus nicht hilfsbedürftig ſind, wider⸗ ſpricht dem ſozialen Zweck der ſegensreichen Einrichtung. Sowie ſich herausſtellt, daß die Reiſenden ihrer Wirtſchaftslage nach nicht zur Teilnahme an der Fahrt berechtigt ſind, wird dem betreffenden Sonderzug die Fahrpreis⸗ ermäßigung verſagt und die Saboteure öffent⸗ lich gebrandmarkt. Dieſe Maßnahmen ſind im Einvernehmen mit den zuſtändigen Stellen der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ ge⸗ troffen. So ſoll Gewähr geboten werden, daß die ge⸗ botenen Vergünſtigungen und Ermäßigungen auch tatſächlich Volksgenoſſen zugute kommen, die es nötig haben! 70 Jahre alt. Seinen 70. Geburtstag feiert heute in geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit Herr Karl Hurm, M 7, 9. Ueber 16 Jahre im Waſſer gelegen. Durch die Stadt gingen in den letzten Tagen Gerüchte von Bombenfunden im Induſtriehafen. Tatſächlich at man bei den Ausbaggerungsarbeiten im zonadieshafen in der Nähe der Kammerſchleuſe eine Fliegerbombe zutage gefördert, die von einem Fliegerangriff in den Kriegsjahren her⸗ rührte und die als Blindgänger ſeinerzeit in den Hafen fiel und dort im Schlamm über 16 Jahre liegen geblieben war. Die zuſtändigen Behörden haben inzwiſchen die Fliegerbombe beſeitigt und vernichtet, ſo daß die ganze Bom⸗ benangelegenheit erledigt iſt. ——————————————————————— Der Jäger Mlichael/ von Kenjt wiechert nicht im Bett geſchlafen habe, und am Morgen 5 125 Fenſter aufgeweſen wie hinter einem ogel. Die Majorin aber kann leicht zornig werden über Fragen, die ſie für dumm und ü erflüſſig hält, und ſie kann zum Beiſpiel einen alten Taglöhner fragen, ob er mit Schafsmilch 14 Puiste worden ſei. Und außerdem hat ſie viele riefe zu ſchreiben und in ihrem Wagen vor⸗ zufahren, beim Gemeindevorſteher zum Beiſpiel und beim Amtsvorſteher, beim Landjäger und beim Amtsgericht. Und in den erſten Wochen fährt ſie ein paarmal zum Walde, mit Leuten, die ernſt und feierlich bei ihr ſitzen und dann ebenſo nachdenklich aus dem Walde wieder her⸗ auskommen wie die Majorin. Der Jäger Fahrenholz ſoll beim Gemeinde⸗ vorſteher erſcheinen und ſeine Papiere mit⸗ bringen? Und dann beim Amtsvorſteher, beim Landrat, beim Amtsgericht? Damit geprüft, gebucht, geſtempelt und wieder lebendig gemacht werden? Der Jäger knüllt die Papiere zuſam⸗ men, wirft ſie dem Boten vor die Füße, hängt die Büchſe über die Schulter und geht in den Wald, ohne ein Wort zu ſprechen. Der Jäger hat dieſe Dinge verlernt, und er iſt nicht ge⸗ neigt, ſie wieder zu lernen. Und es bedarf der mächtigen und ruhigen Hand der Majorin, um zum ordnen, zu ſchlichten und zu verhüten. Will der Jäger, daß die Majorin graues Haar belomme? Nein, das will er wohl nicht, denn er iſt auf der Bank vor dem Blockhaus zu fin⸗ den, wenn der Wagen mit den feierlichen Leu⸗ ten kommt. Er gibt auch Rede und Antwort, aber er ſieht die Majorin dabei an, und was er ſagt, iſt ſo, daß die feierlichen Leute zufrieden ſind, wenn ſie wieder davonfahren können, in das offene Feld, über dem die Lerchen ſingen. Und endlich iſt kein Zweifel daran, daß der Soldat Michael leben darf. Es wird mit vielen „blauen Stempeln beſcheinigt, erhält ein Akten⸗ zeichen und wird in einen Schrank gelegt, zu vielen anderen Akten, aus denen ein grauer Staub aufſteigt, wenn man ſie berührt. Und dann ſteht eine Tafel an der Landſtraße, dort wo der grüne Weg zum Blockhaus abbiegt, und auf ihr ſteht geſchrieben:„Verbotener Weg!“ Und dann bleibt der Jäger ſo ziemlich allein. Jeden Tag um die Mittagszeit kommt Lena auf einem Fahrrad lautlos angefahren, ſtellt einen verhüllten Korb auf die Bank vor der verſchloſſenen Tür, ſieht ſich ängſtlich um und geſcht davon. Als eine Reihe von Tagen nichts eſchieht, kein Pfeilſchuß durch ihr Haar, kein triegsgebrüll, keine geſchleuderte Axt, bleibt ſie ein bißchen auf der Bank ſitzen, ſpielt mit der Korallenkette über ihrer Bruſt und ſieht ſich um. Die alten Bäume rauſchen über ihr, ein Reiher ſteigt aus dem Schilf empor, ein Specht klopft hinter den Schonungen, es iſt ſtill und warm und ganz ungefährlich. Aber zwiſchen den Schultern hat Lena ein kühles und doch locken⸗ des Gefühl, ſo daß ſie die Augen ſchließt und den Atem anhält, um beſſer lauſchen zu können. Aber da nichts weiter geſchieht, muß ſie endlich aufſtehen und ein bißchen enttäuſcht davon⸗ fahren.„Ich glaube, daß er ein Frauenräuber iſt“, ſagt ſie abends in der Küche,„und eines Tages wird er ſich von rückwärts auf mich ſtür⸗ zen, und mich forttragen und ihr werdet alle nach mir ſuchen müſſen..“ Worauf die Mam⸗ ſell den Löffel unter ihr Doppelkinn ſtützt, ſie lange anſieht und nachdenklich ſagt:„Wir wer⸗ den nur auf den nächſten Kälbermarkt gehen, Lena, da wird er dich verkaufen wollen, und da er kein Atteſt haben wird, werden wir dich ihm abjagen.“ Nein, der Jäger hat anſcheinend keine Luſt auf Frauenraub. Er erwacht ſehr früh am Morgen auf ſeinem Lager, ſieht durch das offene Fenſter, ob die Sonne ſcheint, und ſchließt noch einmal die Augen. Denn immer noch dauert es eine Weile, bis er ſich zurechtgefun⸗ den hat. Es iſt kein Gitter vor den Fenſtern, und es iſt kein Trompetenſignal vor der Tür. Nur ein leiſes Brauſen über dem Dach und Vogelſtimmen in der ganzen Runde und kein Menſchenſchritt um das Haus, kein einziger. Dann ſteht er auf und geht zum See hinunter. Das Waſſer iſt dunkel und kühl, und er weiß nicht, was in der Tiefe iſt. Aber ſchön ſind die Schilfhalme, wie ſie ſich wiegen, das ganze Feld in einer einzigen, fortlaufenden, ſanften Beugung. Und ſchön iſt auch die Spiegelung Hleaſed: MANNIHEINV Entrümpelung und Kunſtſchätze Die Reichskammer der bildenden Künſte teilt mit: Bei der Entrümpelung der Speicher iſt vor allem darauf zu achten, daß wertvolles, altes Kulturgut nicht der Vernichtung anheim⸗ fällt. Wenn es auch wahrſcheinlich iſt, daß der Teil der Menſchheit überwiegt, der in allzu großer Vorſicht gleich hinter jedem rußig ver⸗ ſtaubten Oeldruck einen echten alten Meiſter vermutet, ſo ſind doch auch jene Menſchen nicht ſelten, die von vornherein auf dem Standpunkt ſtehen:„Für das alte Geraffl iſt es nicht ſchade!“ und derartige Dinge am liebſten zu⸗ ſammenſchlagen oder ſonſtwie vernichten. Dies muß auf alle Fälle vermieden werden. Wer alſo ſelbſt nicht beurteilen kann, ob etwas wertvoll oder wertlos iſt, wende ſich an den Fachmann. Die zuſtändige Fachſchaft in der Reichskammer der bildenden Künſte iſt der Bund der deut⸗ ſchen Kunſt⸗ und Antiquitätenhändler. Der Reichsluftſchutzbund, der ſelbſt das größte Intereſſe hat, die unnütze Vernichtung etwa aufgeſpeicherter Kunſtgüter zu vermeiden, unterſtützt aufs beſte dieſe Maßnahme. Durch Sturm und Regen in die ſonnige Pfalz Familienausflug des Mannheimer Schifferver⸗ eins E. V. Der Verein, der neben der wirtſchaftlichen Intereſſenvertretung ſeiner Mitglieder insbe⸗ ſondere auch die Hebung und Förderung des Berufsſtandes pflegt, unternahm am Sonn⸗ tag, den 16. September, ſeinen mit Spannung erwarteten Familienausflug in die ſonnige Pfalz. Die Fahrt in drei Omnibuſſen ging über Neuſtadt a. d. H. nach dem romantiſch im Schöntal gelegenen Kurhaus Königs⸗ mühle, wo man nach anderthalbſtündiger Fahrt die erſte Station machte. Hier begrüßte der Vereinsführer Peter Kühnle die große Gemeinde des Mannheimer Schiffervereins. Nach dem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf die Damen und den mehrſtündigen Spazier⸗ gängen in die die Königsmühle umgebenden ſchönen Waldungen erfolgte noch ein kurzer Abſtecher nach dem bekannten Weinort Königs⸗ bach, wo die Kellereien des Winzervereins be⸗ ſichtigt wurden. Abends war dann noch gemüt⸗ liches Beiſammenſein am Stammtiſch in der „Landkutſche“. 25 Jahre Sporffiſchervereinigung Mannheim⸗Waldhof e. V. Das von der Sportfiſchervereinigung Mann⸗ heim⸗Waldhof anläßlich ihres 25jährigen Be⸗ ſtehens am Samstagabend abgehaltene Stif⸗ tungsfeſt nahm einen in allen Teilen glänzen⸗ den Verlauf. Als Vertreter des Deutſchen Reichsverbandes der Sportangler war der Be⸗ zirksleiter des Gaues Baden, Scheurer, an⸗ weſend. Im Mittelpunkt des feſtlichen Abends ſtanden die Anſprachen des Vereinsführers Ludwig Eichhorn und des Bezirksleiters Scheurer, die beide in großen Zügen die Chro⸗ nik des Vereins ſtreiften. Die Jubiläumsfeier umfaßte auch eine Reihe von Ehrungen Den Beſchluß des ſtimmungsvollen Feſt⸗ abends bildete eine bunte Unterhaltung. naturgemäß der dunklen Kiefern, die man mit den Armen daß ſie zerbricht und zerfällt, und ſich ann wieder zuſammenfügt, geduldig und makellos. Und ſchön iſt es auch wieder hinauf⸗ über warmes Gras und trockene iefernadeln, zwiſchen hohen Stämmen, die ſo ernſt und ſchweigſam ſind, und zu dem frühen Adler aufzublicken, der ſeine hohen Kreiſe zieht über dem dunklen Waſſer, in dem die ſchweren Fiſche träge ſtehen. Nationaltheater Das Spiel kann beginnen In„Figaros Hochzeit“ von Mozart, die am Sonntag, 23. September, in neuer Inſze⸗ nierung im Neuen Theater erſcheint, ſind be⸗ ſchäftigt: die Damen Gelly, Krauß, Lan⸗ derich, Müller und Ziegler, und die Herren Bartling, Daniel, Hölzlin, Küßwetter, Mang und ꝓWoiſin. Muſi⸗ kaliſche Leitung: Wüſt; Inſzenierung: Bran⸗ denburg. Der Vorverkauf an der Kaſſe des National⸗ theaters hat begonnen und zwar für die bei⸗ den erſten Vorſtellungen„Die Hochzeit des Figaro“ und„Das Muſikantendorf“.— Kaſ⸗ ſenſtunden wie üblich: 10 bis 13 Uhr und 15.30 bis 17 Uhr. Bilderſchau. Eine ſchöne Sammlung Auf⸗ nahmen vom Reichsparteitag in Nürnberg iſt bei dem Kreisbildwart Pg. Schmidt(N 2, 2) ausgeſtellt. Noch einmal haben wir dieſe gro⸗ ßen Tage deutſcher Geſchichte vor Augen, wenn wir dieſe Bilder ſehen. Städt. Hochſchule für Muſik und Theater. Der neue Leiter der Meiſterklaſſe für Klavier, Pro⸗ feſſor Friedrich Wührer, ſpielt am 21. ds. Mts. im Stuttgarter Rundfunk das Klavier⸗Konzert von Tſchaikowsky. Es iſt ſomit Gelegenheit ge⸗ geben, den hervorragenden Pianiſten erſtmals im Rundfunk in Mannheim zu hören. Die Aufnahmen für die Meiſterklaſſe haben bereits geſchloffer und werden am 25. September ab⸗ geſchloſſen. Anfragen im Sekretariat. — ZJahrgang 4— A Nr. 430— Seite 4 „Hakenkreuzbanner'“ Abendausgabe— Dienstag, 18. Septemb 1n 5V A 10 GE028 V⁰◻ O. 8 3 —— 5 2⁰ 18. Fortſetzung Während der Wagenzug in Nachod einſuhr, ſtritten ſie noch, was mehr ſei: ein Miniſter oder ein General. Aber ſie zankten ſich nur zum Zeitvertreib, denn ſie waren im Grunde vollkommen einig; als man auf dem Ringplatz hielt und vom Wagen ſprang, hörten ſie damit auf. Johanna dachte: Sollten wir andern uns denn in Froſt geirrt haben? Die Wagenfuhren wurden von einem ſchlan⸗ ken, elegant gekleideten Premierleutnant, dem Fürſten Sulkowſki, übernommen und noch am Abend entladen. Danach wies man der Be⸗ gleitmannſchaft Bürgerquartiere an, die in der Nähe des Ringplatzes gelegen waren. Am folgenden Morgen legte Johanna ihren Paß vor und ließ ſich in die Werbeliſten ein⸗ tragen. Sie wurde dem Scharſſchützen⸗Peloton zugeteilt, das all die jungen Jäger, etwas über 20 Mann, vereinigte; Folkert und Eilert Ummen übernahmen die Ausbildung. Es be⸗ gann das tägliche Exerzieren, Unterricht am Gewehr, Schießen und vor allem die Gefechts⸗ übungen. Dieſe Jugend war mit großem Eifer bei der Sache, und die beiden Sergeanten hat⸗ ten ihre Freude an dieſem Dienſt. Für Johanna gab es anfangs größere Schwierigkeiten, als ſie gedacht hatte. Sie wurde mager und hätte immer ſchlafen mögen. Es gab Tage, wo ſie faſt verzagte, weil der Dienſt völlig über ihre Kraft ging. Ueberdies erwies es ſich bei dem engen Zuſammenleben als gar nicht ſo leicht, den Kameraden zu verbergen, daß ſie ein Mäd⸗ chen war. Zum Glück waren die Burſchen ſehr harmlos. Es wurde ein heißer Sommer, und alle Mor⸗ gen rückten die braungebrannten Scharfſchützen, von den Bürgern begafft, mit Geſang auf den Ringplatz. Am 6. Juni vereidigte der Premier⸗ leutnant Sulkowſki die ſechs zuletzt Eingetrof⸗ feneme darunter Johanna. Am Abend wurde die-Vereidigung gefeiert. Sülkowſki, ſer nicht mehr nüchtern zu ſein ſchien, hielt eine recht verworrene Rede. Dieſer Offizier war bei den Jägern nicht be⸗ liebt. Oft hörte Johanna einen ihrer Kamera⸗ den ſagen: „Die guten Offiziere hat der Herzog mit⸗ genommen und läßt uns dieſes beſoffene Schwein zurück.“ „Ich wette, daß er nicht nur liederlich, ſon⸗ dern auch feige iſt“, fügte ein anderer hinzu. Mitte Juni kam ein Korpsbefehl heraus, der beſagte, daß jetzt weite Märſche auszuführen ſeien. Bei der Eröffnung des Feldzuges hatte ſich herausgeſtellt, daß viele Soldaten auf den Märſchen marode wurden. Als Johanna nach dem Dienſt dieſen Befehl an der Anſchlagstafel lus, kam zuerſt ein Seuf⸗ zer und dann ein Fluch aus ihrem Mund. „Du fluchſt, Hans?“ fragte Folkert Ummen, der neben ihr ſtand.„Gut, mein Sohn, ich lobe dich. Was ein richtiger Soldat iſt, der muß ja fluchen“ „Ich fluche nicht zu meinem Vergnügen, Sergeant“, antwortete ſie.„Mir tut der Fuß weh. Ich glaube, der Knöchel da unten iſt kaputt.“ aen „Knöchel?“ wunderte ſich Folkert.„Da biſt du aber wirklich der einzige. Niemand klagt hier über ſeine Knöchel. Wunde Füße— das fommt vor. Aber Knöchel? Wo ſitz denn die Stelle?“ „Diſſe lüttje Knaken“, ſagte ſie und kniete nieder.„Fühl mal nach.“ Er tat es.„Fußgelenk geſchwollen, jawoll. n Fußgelenk wie bei'nem Mädchen, Hans. Dat harr ick nich van di dacht!“ „Du denkſt dir vieles nicht“, ſagte ſie und hinkte ins Quartier. Premierleutnant Sulkowſti ſetzte ſich aufs Pferd und ließ das Petoton in der brennen⸗ den Sonne hinter ſich her marſchieren. Sein verwüſtetes Geſicht ſchaute immer mißmutig drein. Oft verfehlte er den Weg und kam nicht dort an, wohin er wollte; auf dieſe Weiſe wur⸗ den die Märſche lang. Zwei von den Rekruten bekamen einen Hitzſchlag und lagen tagelang im Revier, fieberten und phantaſierten. Mit Johannes Knöchel wurde es von Tag zu Tag ärger. Nachgeben aber wollte ſie nicht und rückte jeden Morgen wieder mit aus. Ser⸗ geant Ummen, der als Sanitäter ausgebildet war, hatte ihr das Gelenk feſt eingebunden. Wenn ſie dienſtfrei war, ruhte ſie. Als das Peloton eines Mittags in ſengen⸗ der Sonne auf der Straße nach Nachod zurück⸗ marſchierte, wurde es von einem einzelnen Reiter überholt. Es war ein kurzer breitſchul⸗ triger Mann in Zivil. Er begrüßte den Pre⸗ mierleutnant freundſchaftlich und ritt neben ihm an der Spitze des Pelotons weiter. Jo⸗ —enna, die in der zweiten Rotte marſchierte, ging mit geſenktem Kopf zwiſchen den Kame⸗ raden. Sie wagte nicht aufzuſchauen, denn der Ziviliſt war... Froſt. Agent Froſt.. nun er neben dem elegan⸗ ten Fürſten vor der Kolonne dahinritt, ſpra⸗ chen die beiden von hübſchen Landſchaften, Ausflügen und von den Ernteausſichten dieſes geſegneten Landes. Beim Einmarſch ins Städtchen rief Froſt einen Gaſtwirt heran und gebot ihm, an die Jäger Bier zu verteilen. Gierig tranken bie durſtigen Jungens. „Brave Jäger!“ lachte Froſt und zeigte ſeine Meiben Schneidezähne. Nach dieſem Marſch— es war der 20. Juni — bekam Johanna unerträgliche Schmerzen in ihrem überanſtrengten Fuß, ſo daß ſie ge⸗ Das Volksbildungswerk Durchdrungen von der Erkenntnis, daß mit der Gewinnung der politiſchen Macht im Staate das hohe Ziel des Führtes noch nicht erreicht ſei, ſchuf die Leitung der NSDaAw im Anſchluß an die der Deutſchen Arbeitsfront angegliederte Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ die große Feierabendorganiſation, die berufen iſt, alle der Volksbildung dienenden Einrichtungen zu umfaſſen und ſie in den Dienſt der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung zu ſtellen. Es handelt ſich alſo nicht nur darum, getrennt arbeitende Organiſationen in einer unter einheitlicher Leitung ſtehenden Einrichtung zuſammenzu⸗ ſchließen. Vielmehr wird ihnen allen ein ein⸗ heitliches Ziel ihrer Arbeit geſetzt, nämlich die Bildung des Volkes im Geiſte der national⸗ ſozialiſtiſchen Weltanſchauung. Sie iſt der Grund, auf dem die deutſche Volks gemeinſchaft dung zuſtehen hat, daß jede Bildung einerſeits der Zukunft aufgebaut werden muß. Das Wort Bildung bekommt hier einen an⸗ deren Sinn, als es im vergangenen Jahrhun⸗ dert hatte. Allzuleicht verführte ſchon die Art, wie da die Bildung erworben wurde, dazu, daß man die Bildung als ein mit Beſitz und ge⸗ hobener Lebenshaltung verbundenes Vorrecht betrachtete, alſo als einen neuen Beſitz, der eine Scheidungsmauer innerhalb der Volksgemein⸗ ſchaft aufrichtete. Dann verleitete aber auch noch der Inhalt der Bildung der vergangenen Zeit, die Scheidungsmauer noch zu erhöhen und die Volksgemeinſchaft noch mehr zu zeuöſen. Denn entweder wurde nach dem Leitſpruch„Wiſſen iſt Macht“ in ihr nur ein Mittel geſehen, die er⸗ nötigt war, ſich krank zu melden. Der Premier⸗ leutnant, dem Sergeant Ummen Meldung machte, verlangte, daß der Jäger Luerſſen ins Revier gelegt würde. Man brachte ſie alſo auf der Trage hinüber, denn ſie konnte den Fuß nicht mehr aufſetzen. Möglicherweiſe iſt es ſogar nützlich, dachte Johanna, als ſie im Revier ankamen, denn jetzt, wo Froſt hier iſt, ſollte man vielleicht die Ohren ſpitzen... Sie lagen zu zweit im Raum, der Kamerad hatte Fieber und phanta⸗ ſierte. Johanna zog ſich, wie ſie es immer tat⸗ erſt aus, als es völlig dunkel war. Die Revierſtube befand ſich im Gaſthaus „Zur Sonne“, zu ebener Erde. Zur Linken lagen die rieſigen Schneiderwerkſtätten des Freikorps. Rechts nebenan war das Zimmer des Premierleutnants. Abends pflegte er, wie die Revierkranken erzählt hatten, ſich dem Trunk zu ergeben und fiel gegen Mitternacht mit Getöſe aufs Bett. An dieſem Abend blieb er aus und kehrte auch in der Nacht nicht heim. Der Fieber⸗ kranke war unruhig und ſchrie im Schlaf. Jo⸗ hanna ſaß bei ihm und pflegte ihn nach Fol⸗ kerts-Anweiſungen. Auch am nächſten Abend war es nebenan ſtill. Das war eine Dummheit von mir, dachte Johanna— die werden ſich einen beſſeren Platz für ihre Geſpräche ausſuchen! Doch de⸗ ſchloß ſie, noch einen Tag zu bleiben. Folkert Ummen erlaubte es ihr. Am folgenden Abend hörte ſie, wie Sul⸗ kowſki ziemlich ſpät Beſuch bekam. Nebenan wurde geſprochen. Sie hatte, ermüdet von den beiden durchwachten Nächten, ſchon halb ge⸗ worbene Bildung auszunützen zur Erringung perſönlicher Vorteile in dem Kriege aller gegen alle, oder ſie wurde betrachtet als eine nur we⸗ nigen zugängliche Verſchönung verſönlichen Seins, als eine den Lebensgenuß ſteigernde Würze. Wo dann nicht im Entwicklungsgang des einzelnen Menſchen, in ſeiner Kinderſtube und in den Erziehungsverhältniſſen ſeiner Um⸗ gebung, eine unausrottbare gefühlsmäßige Ver⸗ bundenheit mit der Volksgemeinſchaft vorhan⸗ den war, da führte die Bildung im bisherigen Sinne von der Volksgemeinſchaft weg und nicht zu ihr hin. Das ſoll und muß anders werden! Es iſt der Grundſatz der nationalſozialiſtiſchen Welt⸗ anſchauung, daß die Voltsgemeinſchaft und nicht der einzelne Menſch als Trägerin des Geiſtes der Volkheit im Mittelpunkt aller Bil⸗ von ihr ausgehen und andrerſeits auch z* ihr hinführen muß. Was in den Bildungsveran⸗ ſtaltungen geboten wird, muß ſtets mit dem Ge⸗ danken des Volkstums eng verbunden ſein. Wenn alſo in der Geſchichte Entwicklung und Geſchehniſſe vergangener Zeiten dargeſtellt wer⸗ den, wenn in Betrachtungen der Geſellſchafts⸗ und Wirtſchaftslehre Gemeinſchaftsbeziehungen der Menſchen aufgezeigt werden, wenn in Voltskunde der Kunſtwiſſenſchaft Ausdruckser⸗ ſcheinungen der Lebensgemeinſchaft eines Vol⸗ kes nachgewieſen werden, ſo ſoll das Ergebnis in der Seele des bildungshungrigen Volksge⸗ noſſen nicht nur ein Erkennen, ein Verſtehen, Sandhofens Feuerwehr übt Freiwillige Jeuerwehr— Freiwillige Sanitätskolonne hand in hand. Ein zeitlich bedingtes Uebungsobjekt Am Sonntag gegen die Mittagsſtunde blitzen die ſpiegelblanken Helme unſerer Wehrleute auf, die Kompagnie iſt am Spritzenhaus ange⸗ treten. Inzwiſchen trifft auch die Freiwillige Sanitätskolonne unter Führung des Kolonnen⸗ führers Sandhaas in voller Ausrüſtung ein. Der Feuerſchutztag bietet beſonderen Anlaß, die Tätigkeit der Freiwilligen Feuerwehr in Ergänzung der dabei notwendigen Einſatz⸗ bereitſchaft der Freiwilligen Sanitätskolonne vor der großen Oeffentlichkeit zu demonſtrieren. Wir ſehen dann, bevor das Signal zum Angriff geblaſen wird, die Wehrleute im Schulhof der Friedrichsſchule bei Uebungen an der großen Leiter, beim Schlauchwerfen und ⸗kuppeln, beim Auswechſeln eines geplatzten Schlauches, Ab⸗ dichten eines rinnenden uſw. Nun geht es an die eigentliche Hauptaufgabe. Das von Kommandant Ph. Bayer bekannt⸗ gegebene Uebungsprojekt lautet: Beim Abwurf von Brandbomben durch feindliche Flieger auf Sandhofen ſind das Schulhaus, Kriegerſtraße 15/17, ſowie das Anweſen Zwerchgaſſe 23, Wohnhaus mit Stallungen getroffen worden. Beim Schulhaus hat eine Brandbombe im Dachſtuhl gezündet. Ferner wurde das An⸗ weſen der Zwerchgaſſe 23 mit Wohnhaus und Stallungen von mehreren Brandbomben getrof⸗ fen und brennt an verſchiedenen Stellen, ſo daß das angrenzende Anweſen Zwerchgaſſe 21 ge⸗ fährdet iſt. Die Freiwillige Feuerwehr wird unterſtützt von einer Abteilung der Freiwilli⸗ gen Sanitätskolonne Mannheim⸗Sandhofen, welche mit Gas⸗ und Rauchſchutzmasken aus⸗ gerüſtet iſt. Die Uebung iſt trocken auszuführen. Unter dem Signal des Horniſten eilen die Wehrleute mit ihren Gerätſchaften zur„Brand⸗ ſtelle“' wo unter Leitung des Kommandanten Ph. Bayer der Angriff durch exakten Einſatz durchgeführt werden kann. Da Menſchenleben in Gefahr. ſtürmt eine Abteilung der Freiwilli⸗ aen Sanitätskolonne unter Führung von Kolonnenführer Sandhoas mit Gas⸗ und Rauchſchutzmasken zur„Brandſtelle“, um blitz⸗ ſchnell die Rettung der bedrohten Bewohner durchzuführen. Die geſamte Uebung, die einen zeitlich bedingten Charakter trug, darf als ge⸗ lungen bezeichnet werden. Ein Vortrag über den Gedanken des Feuerſchutzes und ſeine er⸗ folgreiche Verwirklichung von Ehrenmitglied Jean Wernz ſchloß mit einem dreifachen Sieg⸗ Heil auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler. Anſchließend fand dann noch ein Vor⸗ beimarſch vor den Kommandos ſtatt. Unſere Wehrleute und Sanitäter, die in uneigennützi⸗ ger Selbſtaufopferung für ihre Mitmenſchen eintreten, verdienen es im höchſten Grade, ſtets bei der Ausübung ihrer ſegensreichen Tätig⸗ keit geehrt und geachtet zu werden. Heute noch Uebung, morgen vielleicht ſchon in unſerem gärenden von Waffen ſtrotzenden Europa Akt einer grauſamen Wirklichkeit. Wag. Rundfunk⸗Programm für Mittwoch, 19. September Reichsſender Stuttgart:.15 und.55 Frühkonzert auf Schallplatten;.25 Fortſetzung des Frühkonzertes; 10.00 Nachrichten; 11.25 Funkwerbungskonzert; 11.55 Wetterbericht; 12.00 Seltenheiten auf dem Opern⸗ ſpielplan(Schallplatten); 13.20 Mittagskonzert; 14.00 Fortſetzung des Mittagskonzertes; 16.00 Nachmit⸗ tagskonzert des Rundfunkorcheſters; 17.45 Heinrich Schlusnus ſingt; 18.25 Neueſte Schallplatten; 19.00 Blasmuſik; 20.15 Unſere Saar— Den Weg frei zur Verſtändigung; 21.00 Deutſche Funkſuiten; 23.00 Badiſche Hausmuſik; 23.30 Tanzmuſik; 24.00 Nacht⸗ muſik. Reichsſender München:.25 Frühkonzert; 11.30 Schall⸗ platten mit Geſchäftsnachrichten; 12.00 Mittagskon⸗ zert; 13.25 Schallplattenkonzert; 14.20 Spielmanns Glück und Not; 15.10 Richard Staab ſpielt für die Lernenden; 16.00 Bunter Nachmittag; 17.30 Kinder⸗ ſtunde; 19.00 Hell und dunkel. Ein Dämmerſtünd⸗ chen mit dem Funkorcheſter; 20.00 Nachrichten; 20.35 Stunde der Jungen: 21.00 Blasmuſik; 22.20 Welt⸗ liche Chormuſik; 23.15 Nachtmuſik. Deutſchlandſender:.20 Morgenmuſik; 10.10 Deutſche Volksmuſik; 12.00 Mittagskonzert; 13.00 Klingende Neuerſcheinungen; 15.15 Kinderliederſingen; 15.40 Hochzeitsmuſtk(Schallplatten); 16.00 Muſik am Nach⸗ mittag; 18.20 Kammermuſik vor 150 Jahren; 20.00 Kurznachrichten des Drahtloſen Dienſtes; 20.30 Mi⸗ litärkonzert; 23.00 Volksmuſik. ſchlafen, wurde aber ſogleich munter. kranke Kamerad verhielt ſich ruhig, er ſhi auf dem Wege der Beſſerung. 4 Nebenan begann man ſich zu ſtreit wurden Geldſummen genannt. Auch ffeln große Geldſtücke auf den Tiſch. Vielleicht hich ten ſie um Geld. Der Streit ging noch eine Weile weiter, u erreichte den Höhepunkt und hörte dann pli⸗ lich auf. Einer von den beiden mußte ſeinn Willen bekommen haben. Gleich darauf ha Johanna die Stimme des Froſt ſagen: „Sehr unvorſichtig von Ihnen, Fürſt, 3 1 Revierſtube neben ihr Zimmer zu legen Ait der erſee Sie lauſchte geſpannt. Was Sulkowſli lerſchaft, die wortete, war nicht zu verſtehen. Gleich darth——0 tmirſchte ein Schlüſſel im Schloß, die Vuf Rngen ſeine zn. dungstür wurde geöffnet, und in dem A ſchein erſchienen Sulkowſki, der die Kerze hi und Froſt. Johanna ſchloß die Augen. Sie ſpürte, M der Schein der Kerze auf ihrem Geſicht lag ſtellte ſich ſchlafend. Nach einer Stille, die endlos erſchien, ſagte Sulkowſki: ſer Art unter De er als W rund den verſchiede ecke, dazu ein lion nötig, den 5 4 Ichn er in Maſſer „Dieſe beiden hübſchen Jäger werden ui bidete die Pr nicht ſtören, Herr Doktor. Sie ſchlafen jn Sportabzeich Kilometer hat Klunden, von der Dann wurden eir möchte am liebſten bei ihnen ſitzen und ihl Schlaf bewachen.“ „Sie ſind ein Sadiſt, Fürſt“, murmelte F „Sprechen wir aber lieber Engliſch.“ eiten General Darauf kehrten ſie in das Zimmer des 1 1740 mierleutnants zurück. Das Schloß der A Fhite von dem 9 ges hier Kain ſchnappte zu. Ing der KA⸗Grupp Johanna ſetzte ſich auf und hielt den M an. Dies iſt die Gelegenheit, um etwas zu Künchen) allen zu fahren, dachte ſie.(Fortſetzung fo n 155 een, or „Sieger 1 chen) in:46, Aandarte 21/11 T heiden Leipziger ade 35. Das Hauptintere Deutſchen 1 er 35 Kilometer iger Sturmmann ſien überlegenen ein Einfühlen in den Geiſt der Zeit undh Zeiten ſein. Nein! Alles Wiſſen ſoll ein Muff uüͤnd Weckruf ſein, im Sinne des Erkanh und Verſtandenen an der Lebensgeſtaltung ünchenern Fr⸗ deutſchen Menſchen und des deutſchen Ruh gern konnte. tums ſelbſt mit tätig zu ſein. Es hat daher ſſh nen guten und voll berechtigten Sinn, m der Sonſ das Volksbildungswerk an die Feiergheß Reichswehr ül organiſation der Gemeinſchaft„Kraft ah die 2. Batterie d Freude“ und damit an die Arbeitsfront auß i Unteroffizier gliedert iſt. Durch den Beruf iſt der Nolf ie Beck und Pau noſſe in allererſter Reihe der Lebensgeſt her in Vertretung des Volkstums als Arbeiter der Stiene A ie von Bayer der Fauſt eingefügt. Eine vom Geiſte Aatsſekretär Ho Volkstums getragene Bildung wird ſeiner ür, Mit dem De beit einen über die bloße Befriedigung der led fand die gro dürfniſſe des tieriſchen Daſeins hinausteih den Sinn geben, die Bildung wind das Ei 3 Akhlei daſein als tätiges Glied einordnen ff 43 h Ganze der Voltsgemeinſchaft. Der Deutſche Le oieſer Zierſenun et zum Eine Bildung mit dieſer Zielſetzung g an bauen und in das Volk hineinzutragen, i hohe Aufgabe des Voltsbildungsweries, Weg dahin führt über die Veranſtaltung Vortragsreihen, Unterrichtskurſen, Ferſh gern, Arbeitsgemeinſchaften, die über das lich dargebotene Wiſſen hinaus durch die h dere Art der Darbietung ſich immer noch an Menſchen, ſeine Gefühle und ſein Wollen ten. Es wird dafür Sorge getragen werden die geeigneten Lehrkräfte herangezogen herangebildet werden, es werden Büche und Arbeitsräume zur Verfügung geſtelh werden vor allem die vorhandenen Eimſth ſchen Volksbildungswerkes oberſte Leitung liegt in der Hand des R ſchulungsleiters und innerhalb der Ga Hand der Gauſchulungsleiter.— Ein beſonderes Augenmerk ſoll darauf g tet werden, daß befähigte Teilnehmer an ſen und Arbeitsgemeinſchaften herausgehl eptember, Ahdeburg vor ſic * Meter: Borcht Meter: Borchn Meter: Hamar Meter: Deſſeck. Meter: Böttch Meter: Syrin Meter⸗Hürden: leitſprung: Long chſprung: Weint 4 h Meter: und beſonders gefördert werden, um ſpller der Lä beſonderen Schulungslagern eine weitene 1 a bildung zu empfangen als ein zuveri gieiche wie in Lehrernachwuchs. Die Darbietungen des K für' die Ein, bildungswerkes erfordern natürlich einen für d ßen Aufwand an Mitteln. Staat und Geſ Miuſchen Mar den werden ſich hier mit den Organifaſf Wetzner, König der Partei zuſammentun, um die Laſte gen. Im allgemeinen ſoll aber auc, von Teilnehmern ein geringer Beitrag gelt werden, der als Opfer anzuſehen iſt, daß den Staat zwecks Heranbildung tüchtigek leiſtungsfähiger Volksgenoſſen gegeben wiß Die Trägerin des Voltsbildungswerleg Mannheim wird die ſchon beſtehende De immt. Europa ler fehlen dies Schule für Voltsbildung ſein, die in i der Zeit vor bisberigen Arbeit ſchon immer auf die guh let der Deutſc Ziele des Deutſchen Volksbildungswerkez ungen eine We geſtellt war. Ihre für den kommenden lwort ſteht:„Ge vorgeſehene Vortragsfolge, die demnüchſt ſungen“. Reichs öffentlicht wird, hat die ausdrückliche Bilig Oſten hat h des Gauſchulungsleiters gefunden, indenn die deutſche Fr als Muſterbeiſpiel für die Ausgeſtaltung n. Vortragsreihen bezeichnet wurde. Es 11 1 5 9 warten, daß die Arbeit der Deutſchen Schult— ft 5 Voltsbildung infolge der ausdrücklichen A 3 tennung als Teil des Voltsbildungswerkes npfesfrohe Mär höhten Anklang und weitere Ausbreitung f 6 0 rechte, wit Groß⸗Mannheim findet. udieſe beſonder Dr. K. Brauch ufe Geſunde een!———— 2 fir eure Kinder Aus Ludwigshafen talfchlandn Tödlicher Vertehrsunfall. Im Stadtteil Muß muf da d denheim ereignete ſich ein lödlſcher Fenehi en. unfall. Der 39 Jahre alte verh. Joh. Langſteuthaben, u. aus Viernheim wollte, auf dem Rad ſihe 13 1 3 während der Fahrt mit einem Schraubenſchſ weg ſel einige Schrauben anziehen. Dabei enih Kn—— Fr ihm der Schlüſſel, der ins Rad fiel, ſo z Aufartung u Lang vom Rad geſchleudert wurde. Im g chen Augenblick kam ein Auto entgegen, das e rf in 3Z Unglücklichen ſo ſchwer überfuhr, daß er übergehen. Mundenheimer Krankenhaus Shde Vom 7. bis 13 ter ſtarb. Der Verunglückte hinterläßt gü für Leibesü und drei Kinder. und Abendausgabe— Dienstag, 18. September 1934 ang 4— A Nr. 430— Seite 5 hörte dann plit⸗ den mußte ſeinen leich darauf hön oſt ſagen: hnen, Fürſt, er zu legen!“ is Sulkowfti an en. Gleich darh zloß, die Veih id in dem A er die Kerze hi die erſchaft, als Sie ſpürte 3 rund 5000 Teilnehmer „Sie ſpür 3 in Geſicht la 1 en verſchiedenſten Kategorien ner Stille, die i ſki: hner in Maſſen beiwohnten. iger werden 1 ldete die Prüfung für ie ſchlafen ja portabzeichen. ſitzen und ihh auf „ murmelte znt dan lch, de a Aebenſo ange Reiſe geſch — ie ge Reiſe geſchickt. Zimmer des fuff zuch dem Start löſte ſich eine Schloß der A ghitze von dem Rudel ab und wiederum ge⸗ 4 ang es hier Kainz(Tölz), dem Vorjahrſieger d hielt den der KA⸗Gruppe und Pinzel(Turnerſchaft um etwas zu lünchen) allen zu enteilen. Schließlich trafen Fortſetzung ſih Schon bald kſe Beiden auch als Erſte am Polizeiſport⸗ laß ein, um dort die Schlußrunde zu abſol⸗ Heren. Sieger wurde Pinzel(Turnerſchaft München) in:46,09 Std. vor Kainz(Schützen⸗ Andarte 21/11 Tölz). Dahinter folgten die laden Leipziger Lampe und Blau von der nigade 35. Hauptintereſſe brachte man aber der Deutſchen Gepäckmarſchmeiſterſchaft der Zeit und und ber 35 Kilometer ent B in der der Leip⸗ ſen ſoll ein Auf ger Sturmmann Schu ze in:04 Stunden ie des Erkani in überlegenen Sieg vor den belannten bensgeſtaltung! linchenern Franz und Konrad Reichel deutſchen M ern konnte. Es hat daher* zten Sinn, er Sonderprüfung für die die Feierahe swehr über die gleiche Strecke ſiegte ft dal Batterie der Artillerieſchule Jüterbog Arbeitsfront an leroffizier Stelter, Oberkanonier Stel⸗ if iſt der Volſß und Paulsmeier. Anſchließend nahm Lebensgeſtalt Vertretung des Protektors, Reichsſtatt⸗ der Stirne zon Bayern, General Ritter von Epp, vom Geiſte ekretär Hoffmann, die Preisverteilung it dem Deutſchband⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗ g wird ſeiner! e nd die große Veranſtaltung ihr Ende. friedigung der ins hinausreiche wind das Eiſh 0 91 1 einvwone e Athleten gegen Frankreich + De. 135 0 ft zum Länderkampf gegen Frank⸗ ſenra der am kommenden Sonntag, dem ungn nember, auf dem Kricketer⸗Platz in Veranſtalt urg vor ſich gehen wird, wie folgt auf⸗ kurſen, die über da er: Borchmeyer, Gillmeiſter is durch die r: Borchmeyer, Hornberger immer n ter: Hamann, Voigt(oder Metzner) ſein W er: Deſſecker, Mertens(oder König) ragen weid kter: Böttcher, Stadtler(o. Schaumburg) erangezogen er: Syring, Schönrock(KTV Wittenb.) verden Büche er⸗Hürden: E. Wegner, Welſcher fügung geſt ung: Long, Biebach denen Eim ung: Weinkötz, Martens niſation des hſprung: G. Wegner, Fritſch eingeba fen: Weimann, Steingroß(Oppeln) Hand d rfen: Wöllke, Schröder lb der Ga n: Sievert, Fritſch r. Meter: Schein, Gillmeiſter, Horn⸗ ſoll dar Borchmeyer eilnehmer a Meter: Hamann, Voigt, Scheele, teen hera le oder Metzner den, um ſpu nderkampf gegen Frankreich beſteht eine weitene 15 Wettbewerben. Die Wertung iſt ein zuven e wie im Kampf gegen Finnland, mingen de die Einzelwettbewerbe 5, 3, 2, türlich einel nd für die Staffeln:3 Punkte. In — und Ge zutſchen Mannſchaft iſt die Mitwirkung en Organiſch letner, König und Schaumburg noch nicht 3 anh Europameiſter Leichum, Stöck und Beitrag fehlen diesmal in der Mannſchaft. tſehen iſt, da ſung tüchtige u 1 bede unde Frauen durch nee Leibesübungen“ ſein, die in Zeit vom 7. bis 13. Oktober veran⸗ ier auf die gi der Deutſche Reichsbund für Leibes⸗ ldungswerkes unter dem ommenden A„Geſunde die demnüͤchſt Reichsſportführer von Tſchammer drückliche Billi ſten hat hierzu nachſtehenden Aufruf funden, in deutſche Frau gerichtet: Ausgeſtaltung in in all ſeinen Teilen geſundes 3 1 inn mit feſter Hand ſein Schickſal aus eutſchen Schit Kraft geſtalten. Wir brauchen mutige, 18drücklichen 0„ 79 men Apfesfrohe Männer! Wir brauchen aber bAnggrenun rechte, widerſtandsfähige Frauen! Und ung K ibieſe beſonders wende ich mich mit dem : Geſunde Frauen durch Leibesübun⸗ rhaltet euch widerſtandsfähig und froh re Kinder! Sorgt dafür, daß iſchland geſunde Mütter hat, zm Stadtteil N nur dann wird die kommende ködunche 3 leration das notwendige Rüſt⸗ er ig haben, um ſich als Deutſche zu eu rh. Joh Laugwühren und zu behaupten. Ein Schen. dieſem Ziel iſt die Leibesübung, die 100 15 lbe in unferem Volk in hoher Blüte ſteht. 51 jel duih ine deutſche Frau, die es wirklich ernſt mit — ufartung und Entwicklung ihrer Raſſe 2 f in Zukunft an der Leibesübung gehen. AWer bis 13. Ottober wird der Reichs⸗ 31 besübungen durch Preſſe, Rund⸗ und Vorträge ſowie praktiſche t der erſten Deutſchen Gepäckmarſch⸗ im Rahmen des Zweiten ral von Epp⸗Gepäckmarſches zur Durch⸗ ührung kam, brachte der Polizeiſportverein München ſeine zweite Rieſenveranſtaltung die⸗ ir Art unter Dach. Waren doch nicht we⸗ der ecke, dazu ein Rieſenapparat von Organi⸗ lion nötig, dem natürlich auch die Zu⸗ Den Anfang das S A⸗ Zu dieſem Marſch über ilometer hatten ſich 3400 Bewerber ein⸗ den, von denen 3200 das Ziel erreichten. dann wurden einige hundert Teilnehmer am zweiten General von Epp⸗Gepäckmarſch auf ſiebenköpfige die deutſche Frau denkt. „Hakenkreuzbanner“ Schulze(Leipzig) Deutſcher Gepäckmarſchmeiſter Darbietungen der Oeffentlichkeit kundtun, wie er ſich die Geſtaltung der Leibesübungen für Jeder Volksgenoſſin, die aufbauwillig iſt, wird Gelegenheit gegeben, ſich von dem Wert der Leibesübungen zu überzeugen. Es iſt mein herzlicher Wunſch und meine Hoffnung, daß dieſe Werbewoche viele bisher noch fernſtehende Frauen in den Reichsbund für Leibesübungen führen wird, ſich ſelbſt zur Freude, unſerem Volke aber zum Segen. gez.: von Tſchammer und Oſten Reichsſportführer. Meiſterſchaften der Tennislehrer Den ganzen Tag bis zur Dunkelheit wurde auf allen Plätzen der Rot⸗Weiß⸗Anlage in Ber⸗ lin um die Meiſterſchaft der deutſchen Tennis⸗ lehrer geſpielt. Im Einzel ſind trotz der Rieſen⸗ zahl der Teilnehmer ſchon verſchiedene Spieler in die dritte Runde vorgerückt. Auch die Dop⸗ pels wurden am Nachmittag in Angriff genom⸗ men, wo ſich ebenſo wie in den Einzelſpielen die Favoriten größtenteils durchſetzten. Die Er⸗ gebniſſe: Einzel: Gerſtelt(Berlin)— Erber:0,:2; Strauß— Suthoff:6,:5; G. Richter(Nürn⸗ berg)— H. E. Meier:0,:1; Najuch— Kum⸗ mer:0,:1; Döring— Haffner:4,:2; Stubbe(Stuttgart)— Hakner:6,:3,:3; O. Bartel— F. Miltendorf:2,:0; Huhn (Dresden)— Bleul:2,:6; Kanthak 1(Kaſſel) — Förderer jr.:1,:3; 2. Runde: Nüßlein— Strauß:1,:1; Dr. Brehmer— K. Lang:5, :3; Meſſerſchmidt— Kirſch:2,:2; Eppler — Gorotſchnig:4,:6,:3; Lamprecht— So⸗ beſtianſky:3,:2. Doppel: Nüßlein⸗Meſſerſchmidt— Probſt⸗ Hacker 611,:2; Najuch⸗Richter— Förderer⸗ Schild:0,:;Gerſtel⸗Eckner— Haffner⸗Wein⸗ 83 6˙1,:2; H. Bartelt⸗Dickhoff— Peſchle⸗ eidenbach:2,:1. Im Zeltlager der SA⸗Radfahrer Den Auftakt zur 2. großen SA⸗Radfernfahrt Berlin—München—Berlin bildete am Montag⸗ abend auf dem Preußen⸗Sportplatz am Tempel⸗ hofer Feld die Abnahme der Maſchinen und die Begrüßung der Teilnehmer durch Ober⸗ gruppenführer von Relen Von den 18 gemel vier nicht an. Die Mannſchaft der Berliner Polizei wegen Urlaubsſchwierigkeiten, weiter nehmen nicht teil die Mannſchaften der Stan⸗ darte 184 Eisleben, des Sturms 41/217 Magde⸗ burg und des Sturms 10“12 Berlin. Dafür wurde noch die Bochumer Mannſchaft Sturm 33/17 zugelaſſen, ſo daß alſo 15 Mannſchaften im Kampf auf der Landſtraße ſtehen. Nach der genauen Kontrolle der Maſchinen auf ihre vorſchrifts⸗ mäßige Beſchaffenheit traten die 135 Mann in Zur Grenzland⸗Werbemeſſe un das badiſche handwerk Der Präſident der badiſchen Handwerks⸗ kammer, Pg. Näher, Karlsruhe, erläßt zur Eröffnung der ll. NS⸗Grenzlandwerbemeſſe folgenden Aufruf: 5 Die Grenzlandwerbemeſſe hat für das Gebiet des Gaues und Landes Baden größte wirt⸗ ſchaftliche Bedeutung. Deshalb erwarte ich, daß das badiſche Handwerk in ausgiebigen Maßen Gelegenheit nimmt, die Karlsruher Landes⸗ meſſe zu beſuchen. Für die Binnenwirtſchaft, für die Befriedi⸗ gung der individuellen Wünſche ſeiner Volks⸗ genoſſen, auf die er ja in erſter Linie eingeſtellt iſt, findet der Handwerksmeiſter auf der Meſſe nicht nur Anregung für die Steigerung des Abſatzes, für koſtenſparenden Ausbau e Betriebseinrichtungen, ſondern, was ebenſo wichtig iſt, Anregungen für neu aufzunehmende Arbeiten ſeines Bereiches, Erkenntniſſe über die Nutzbarmachung neuer Werkſtoffe und verfei⸗ Ausbildung ſeiner bisher erſtellten züter. Die Hände des Handwerkers, geführt von ſchöpferiſchem Geiſt, ſchaffen Werte, die lange Zeit Gütigkeit haben und davon zeugen, wie unendlich vielſeitig und wie wertvoll Quali⸗ tätsarbeiten ſind. Das mittelalterliche Hand⸗ eten Mannſchaften traten einem Viereck an, in deſſen Mitte die Flamme eines Scheiterhaufens zum Himmel loderte. Um 7 Uhr wurden die angetretenen Mann⸗ ſchaften dem Führer der veranſtaltenden Gruppe n Obergruppenführer von Jagow, gemeldet. Der Obergruppenführer be⸗ rüßte die Leiter der Fahrt mit Handſchlag und chritt dann die Front der Fahrer ab. In einer kurzen Anſprache wünſchte er volles Gelingen der Fahrt und allen Teilnehmern eine glückliche Heimkehr. Mit einem„Sieg Heil“ und dem Horſt⸗Weſſel⸗Lied ſchloß der eindrucksvolle letzte Appell vor dem Start. Die einzelnen Manſchaften, die bereits am Nachmittag ein Zeltlager auf dem Preußen⸗ Platz aufgeſchlagen hatten, begaben ſich dann in das„Haus der Jugend“, wo ſie die letzte Nacht vor der großen zweiwöchigen Fahrt ver⸗ brachten. werk hat nicht nur das Geſicht der Stadt ge⸗ formt, ſondern auch die geſamte Wohnungs⸗ kultur des deutſchen Volkes mit geſchaffen. Das heute Handwerk iſt im weſentlichen vor die gleichen Aufgaben geſtellt. Daraus ergeben ſich gewiſſe Perſpektiven für alle im Handwerk Tä⸗ tigen, die zu ernſter und großer Arbeit ver⸗ pflichten. In der lI. Grenzland⸗ werbemeſſe ſpürt man ganz beſonders den Geiſt der neuen Zeit, ſpürt man, daß Arbeit nicht Ware iſt, ſondern daß Arbeit, insbeſondere badiſche Handwerksarbeit etwas iſt, das wie di; Kunſt aus der Volksſeele kommt und zur Volks⸗ ſeele ſpricht. Deshalb richte ich nochmals an das Handwerk die Aufforderung, die Meſſe ein⸗ gehend zu beſichtigen und auch den Geſellen, Lehrlingen und Verkäuferinnen den Beſuch zu ermöglichen. Dies läßt Ant umſo eher durch⸗ führen, als die Reichsbahndirektion Karlsruhe in einem Umkreis von 75 Kilometern Sonn⸗ tagsrückfahrkarten während der Dauer der UH. NS⸗Meſſe und bei Sonderzügen mit einer garantierten Perſonenzahl bis 75 Prozent Er⸗ mäßigung gewährt. äher, Präſident der Bad. Handwerkskammer. Herabſetzung von Naturalverpflichtungen aus Altenteilverträgen Die Landesbauernſchaft Baden teilt mit: Es iſt wiederholt der Wunſch ausgeſprochen worden, eine geſetzliche Beſtimmung anzuregen, nach der auch Naturalleiſtungen aus Altenteils⸗ verträgen herabgeſetzt werden können, wenn ſie eine landwirtſchaftlichen Betrie untragbare e e⸗ deuten. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die Sechſte Durchführungsverordnung zur landwirtſchaftlichen Schuldenregelung vom 7. Juli 1934(RGyBl. I, S. 609) eine Möglichkeit bietet, im Wege des Schuldenregelungsverfah⸗ rens zu einer ſolchen Herabſetzung zu gelangen. Artikel 46 a. a.., der die Behandlung von Rentenſchulden, Reallaſten und ſolchen Forde⸗ rungen, bei denen in erſter Linie wiederkeh⸗ rende Leiſtungen geſchuldet werden, regelt, be⸗ ſtimmt hinſichtlich der nicht in Geldleiſtungen beſtehenden wiederkehrenden Leiſtungen, daß das Entſchuldungsgericht auf Antrag der Ent⸗ ſchuldungsſtelle die Jahresleiſtung nach billi⸗ gem Ermeſſen unter Re der wirt⸗ fehieen Verhältniſſe der Beteiligten neu eſtzuſetzen hat. Vor der Entſcheidung ſind die Beteiligten und der Kreisbauernführer zu hören. Gegen den Beſchluß kann der Berech⸗ tigte ſofort Beſchwerde einlegen. Werden wie⸗ derkehrende Leiſtungen hiernach neu feſtgeſetzt, ſo findet eine Kürzung im Zwangsvergleichs⸗ verfahren nicht ſtatt. Sich ſelbſt gerichtet Heidelberg, 18. Sept. In einem hieſigen Hotel wurden kürzlich einem altener Piſiole durch einen Mann mit vorgehaltener Piſtole 140 Mark entriſſen. Der Täter konnte nunmehr in Mannheim ermittelt und ins Gefängnis eingeliefert werden, wo er ſich erhängte. Vorzeitliches Grab gefunden Heidelberg, 18. Sept. Bei den Erd⸗ arbeiten zur Siedlung der Kinderreichen in der Leimer⸗Straße im Stadtteil Rohrbach fand man in 1,40 Meter Tiefe ein ſehr gut erhal⸗ tenes Steinplattengrab, das das Skelett einer 1,90 Meter großen weiblichen Perſon ſowie einen verroſteten Armring enthielt. Nach An⸗ ſicht einer Sachverſtändigen⸗Kommiſſion ſoll das Grab etwa 2000 Jahre alt ſein. Ertrunken Hirſchhorn a.., 18. Sept. Am Sonn⸗ tagmittag fiel das bei Verwandten zu Beſuch weilende 8Sjährige Söhnchen Karl des Färbers Auguſt Schlatterer, in Freiburg wohn⸗ haft, in den Neckar und konnte nur noch als Leiche geborgen werden. Endgültiger Ausſtellungstermin Pforzheim, 18. Sept. Der Eröffnungs⸗ termin der Pforzheimer Ausſtellung, Die vater⸗ ländiſche Arbeit der deutſchen Kriegsgräberfür⸗ ſorge“ iſt endgültig auf Dienstag, den 25. Sep⸗ tember feſtgeſetzt worden. Die Ausſtellung wird bis Mitte Oktober dauern. Für den Fußgängerverkehr freigegeben Speyer, 18. Sept. Die Schiffbrücke iſt ſo⸗ weit wieder hergeſtellt, daß ſie für den Fuß⸗ gängerverkehr freigegeben werden konnte. Der geſunkene Nachen liegt in der Höhe der Herren⸗ badeanſtalt. Badiſcher Waſſerball⸗Lehrgang Der Gau 14(Baden) im Deutſchen Schwimm⸗ verband führt am Sonntag, 30. September, im Karlsruher Vierordtbad einen Waſſerball⸗Lehr⸗ gang durch, zu welchem der Gauſchwimm⸗ und Waſſerballwart Mayer(Karlsruhe) nachſte⸗ hende Spieler eingeladen hat: Faaß, Lehnert, Holl, Merz(Karlsruher SV 99), Wunſch, Bul⸗ ling, Klotz, Kühle(Neptun Karlsruhe), Steeb, Fiſcher, Göckler, Berchtold(1. Bad. SC Pforz⸗ heim). Aus dem Bezirk Mannheim⸗Heidelberg werden wahrſcheinlich Einladungen an Heyer, Weisbrod, Michelfelder(Nikar Heidelberg), Lauinger, Pfiſter(Poſt Mannheim) ergehen. Vorgeſehen ſind theoretiſche und praktiſche Uebungen. Die theoretiſchen Unterweiſungen liegen in den Händen des Gau⸗Waſſerballwar⸗ tes ſelbſt, während die praktiſchen Uebungen unter der Leitung des Bezirksführers und in⸗ ternational erprobten Waſſerballſchiedsrichters Blank(Mannheim) ſtehen werden. klubkamyf in Seckenheim Jahn Seckenheim— Turnverein 1890 Edingen 398:405 Punkte Das diesjährige Vereinsabturnen des To Jahn Seckenheim, verbunden mit einem Klub⸗ kampf in Leichtathletik und Geräte⸗Konkurren⸗ zen brachte 120 Teilnehmer auf den Plan. Der Gaſtgeber, Tb Jahn Seckenheim, ſtellte hiervon allein 108 Kämpfer in allen Klaſſen, vom Schü⸗ ler der 1. Schulklaſſe bis zum ergrauten Alters⸗ turner von 60 Jahren. Das Vereinsabturnen des Vereins mit den Vereinsmeiſterſchaften brachte ganz beachtliche Leiſtungen hervor. So iſt zu erwähnen, daß der Vereinsführer B. Schmich in ſeinem Verein immer noch der beſte Leichtathlet iſt. Sein Kugelſtoß mit 11,20 Meter war nicht zu überbieten. G. Keller war leider im Weitſprung durch Uebertritt zu keinem Punkt getommen, was auch dem Verein den Sieg koſtete. Edingen war gut in Form, be⸗ ſonders Hch. Keller und Mülbert ſind hier ganz beſonders hervorgetreten. Die Organiſation, die in den Händen des Vereinsſportwarts Hch. Schreck lag, war vor⸗ bildlich. Abends konnte der Ehrenführer des Vereins, Herr Valt. Heierling, die Sieger und Meiſter des Vereins mit einem ſchönen Diplom ehren. Klubkampf Tb Jahn Mannheim⸗Secken⸗ heim— Tv 1890 Edingen 398:405 Punkte. Gerätetampf Tb Jahn Mannheim Seckenheim— Ty 1890 Edingen 238:242 Punkte. Wie wird das Wetter? Vlamg, Seß. An GLh. Hayen den 0% O5 3 77 S gen. volo 17¹* Wen I. 75—* 10 2„ 2* 35 1 ent 79 O O voenlos. O heiter. O neib degecxi. GWoφιο. ο dedeckt oRegen 74 Schnee à cUueinͤ nebel K doevnte. Gvinoz une.Os zew teichter 05 massiger 500sο]ie sI Sturmtzehet Norqwesl die piene ſliegen mit gem wiage hie dergen Stauonen zienenden Lam ien geden gie temperatur an. bie Linien verdinden Ocie cit gleicnem auf Heeresniveau umaerechneten Luftaruen Wetterbericht der öffentlichen Wetter⸗ dienſtſtelle Frankfurt Eine von Weſten herangezogene Störung dürfte im Laufe des Dienstag noch zu gewitt⸗ rigen Schauern führen. Im übrigen bleibt es trocken, ſo daß noch mit freundlichem Wetter zu rechnen iſt. Die Ausſichten für Mittwoch: Stellenweiſe neblig, ſonſt vereinzelt bewölkt, aber auch noch vereinzelte Schauer. Mittagstemperaturen um 20 Grad. Meiſt ſüdliche Winde. ... und die Ausſichten für Donnerstag: Fort⸗ dauer und im ganzen freundliches Wetter; aber nicht durchaus beſtändige Witterung. Rheinwasserstand 17. 9. 34 7 15..34 297 226 318 457 373 Waldshut„ O O D Rheinielden Breisach„ Kehhl..„„ Maxanun„„ Mannheim e o O D 9 Caubhbh„„„ 249 Köln„„»„„„% 9 21¹4 Neckarwasserstand 17. 9. 34 Jagstield„ Dο Heilbronn 525 plochingen. Diedesheimm 44 Manunheim,„ 363 18. 9. 34 5 3⁵⁴ Lebendiges Theater! Einem Aufruf gleich ſtand dieſes Wort der zu Ende gegangenen Spielzeit als Motto voran. Das literariſche, intellektuelle Theater hatte abgewirtſchaftet. Leere Häuſer, leere Kaſſen waren das äußere, ein theatermüdes, ja vielfach ſogar ein theater⸗ feindliches Publikum das moraliſche Zeichen für den Niedergang einer traditionsreichen deutſchen Theaterkultur. Um ſo erfriſchender wirkte daher die Fanfare vom„Lebendigen Theater“, die Stadt und Land durchdrang und die gleich einer Standarte auf dem Muſentem⸗ pel der Thalia die Erneuerung des deutſchen Theaters verkündet. Lebendiges Theater! Aber ohne eines wäre ſelbſt dieſe Parole in der Sturmflut der Tage untergegangen, wäre wohl gehört, aber nicht in die Tat umgeſetzt worden; ohne das Publikum, ohne das theaterfreudige und⸗freundliche Voll. Der intellektuelle, der am Theater intereſſierte Menſch geht immer ins Theater. Aber für ihn brauchte man kein Theater des Volkes, für ihn brauchte man vielleicht alle 14 Tage oder drei Wochen eine Ur⸗ oder Erſt⸗Aufführung, denn ſeine Zahl reicht eben, um das Theater für einen Abend zu füllen. Aber vom Deutſchen Nationaltheater könnte keine Rede mehr ſein. An ſeine Stelle würde das ausgeſprochene Klaſ⸗ ſen⸗Theater treten, jenes Theater, deſſen An⸗ fangsentwicklung wir in den letzten Jahren des Syſtems zur Genüge kennengelernt haben. In den großen Kulturprogrammen der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Weltanſchauung hatte man das Theater nicht vergeſſen. Und mit dem Ruf vom „Lebendigen Theater“ härtete man das kleine ufifcheinbare Häuflein der theatergläubigen und hoͤffnungsſicheren Menſchen zu einem feſten Bund zuſammen. Als dann die Tat an Stelle alter Theorien zu wirken begann, als die Thea⸗ ter aus den Händen fremdraſſiger Kulturwaren⸗ häuſer genommen und aus den Einheitspreis⸗ beziehern von Theaterkarten ein ideelles, thea⸗ terpädagogiſches Publikum gemacht worden war, war aus dem enthuſiaſtiſchen Häuflein eine Organiſation herausgewachſen, die nicht nur mehr Pflichten zu erfüllen hatte, ſondern auch Rechte verlangen konnte, die„Deutſche Bühne“, die jetzt durch Zuſammenſchluß mit dem Kampf⸗ bund für Deutſche Kultur unter Führung von Alfred Roſenberg zur NS⸗Kulturgemeinde ge⸗ worden iſt. Die RS⸗Kulturgemeinde hat die Arbeit der Theatererziehung zu vollbringen. Und wenn ſie heute Tauſende und aber Tauſende ins Theater ſchickt, ſo nicht, um die Häuſer zu füllen, nicht um ihren Mitgliedern nur eine Freude zu machen, ſondern um all den Tauſenden den Quell deutſchen Geiſtes und deutſcher Kultur aufzuzeigen, ihnen die Schönheit der deutſchen Sprache, ihnen das majeſtätiſche Wunderland dramatiſchen Geſchehens aus dem Born deut⸗ ſchen Heroismus' und Idealismus' zu zeigen, ihnen Herz und Seele zu weiten in der Rein⸗ heit einer muſikaliſchen Welt. Aus dieſen Gründen hat die NS⸗Kulturge⸗ meinde als Sprecherin von Millionen nicht nur Pflichten zu erfüllen, ſondern auch Rechte und Forderungen zu erheben. Ihr Recht iſt es, gegen fremdraſſige Theatermachwerke, die nur zur Be⸗ friedigung niederer Inſtinkte dienen, zu prote⸗ ſtieren. Ihr Recht iſt, Schauſpieler und Sänger abzulehnen, die nicht aus künſtleriſcher Intui⸗ tion, ſondern mit rein artiſtiſchem Können die Werke deutſchen Geiſtes mehr vergewaltigen, als verkörpern. Ihr Recht iſt es, gegen Auffüh⸗ rungen konjunkturiſtiſcher und epigonenhafter Plagiatsarbeiten ihr Veto zu erheben, mag das Werk noch ſo in handwerklicher Vollkommenheit ausgeführt ſein. Ihr höchſte Forderung aber iſt die des„Lebendigen Theaters“. Nur Dummköpfe oder Ueberlwollende ſehen in dem Vegriff„Lebendiges Theater“ eine Ab⸗ kehr oder gar Verneinung älterer deutſcher Kul⸗ turwerke. Ja, ſelbſt ſchon die Spezifizierung mit„alt“ iſt mehr lächerlich, als gebildet, denn ————————————— Shielaeit 1954ſ%is im Zeichien dieses Genius wer kennt und fühlt nicht den überzeitlichen Charakter von Shakeſpeare, Kleiſt, Goethe, Schiller? Im„Lebendigen Theater“ haben ſie ebenſo ihren Platz wie Hanns Johſt, Friedrich Forſter⸗Burggraf, wie Friedrich Grieſes „Menſch aus Erde gemacht“ oder Walter Erich Schäfers„18. Oktober“. Nicht die zeitliche Ent⸗ ſtehung eines Stückes und nicht, ob der Autor Das Tleater von heute muß seine hõchste Aufgabe in der hingebenden Mii- arbeit bei Schaßfung und Erhaltung der schen Staates erblicken. kuliurellen Grundiagen des neuen deui- Zwei Leitsterne sollen ihm dabei voranleuchien: J. Die Idee des Vati onalthedters, das in der HBflege der deutschen Kunst und des nalionalen Gedanłens eine heilige Fſticht erblickt. Das kann nicht bedeuten, daß von nun an nur noch Siüche valerländischen Inhalts geboten werden sollen. Einseitigkeit und Vebertreibung führen zu gefähr- ichen Rücleschlãgen und nur ein Snielpian mit wohlabgewogener Mischung erbau- licher und enisnannender Stũcke vermag auf die Dauer æu ſesseln. Micht gemeint sein kann ferner, daß Zeugnisse des lulturell cwertvollen Schaffens anderer Völler grundsütalicher Ablehnung verfallen solien. Denn eine Kunstauffassung, die im eigenen Volłkstum wWurzelt, cvird auch echter und boden- stãndiger Kunst eines fremden Vollesiums die gebüſirende Anerlkennung und Be- achtung nicht versagen. 2. Die idee des Volłkstheaters in dem Sinne, daß möglichst öreite Volls- schichten an seinen Darbietungen teilhaben sollen bei voller Vahrung der Höſie der künstlerischen Leistung. Auch dieser Gedanlee ſreilich will mit Ceberlegung und Umsichi verwirklicht werden. Es geht weder an, hisher iheaierſtemde Besucherschichten unvermiiteit solchen Bühnentver ken gegenuͤberzustellen, deren Verständnis erst hieferaringender Bildungsarbeit sich erschließbt, noch durch Verschleuderung der Darbꝛetungen die Ehi furcht vor den Leistungen der groben Meister und unter Umsiänden auch die wurischaftlichen Grundlagen der Bühne ins Vanken bringen. WVo aber die beiden großen. Ideen in ehrlicher Gesinnung und mit dem rechtien Verständnis in die Tat umgesetat werden, evird die deuische Bühine, geborgen in der Gunst des Führers des Reiches und Voiles, einer neuen Blütezeit enigegengehien. Bad. Minisler des Kultus, des Unierrichis und der ſustiz: 1 4 dann hätte überhaupt kein Dramatiker do Geſchichte, hattung. Die de I Gröze und Tragit 4*„„Ioeartiger Weiſe o Eine Röckschau couf die vefe Balenfem gezeiot flossene, eine Forderung an Bas, das ſie die kommende Spieſzeiſf Munt won cege I womeſehen: Kolbe noch lebt oder bereits geſtorben iſt, umreißt ha heinrich“, ein Begriff„Lebendiges Theater“, ſondern allu das den uralten der Geiſt, der von der Bühne zum Publilun lberaus lebendiger ſpricht, iſt es, den man als lebendig oder ante an volksſtücken quiert bezeichnen kann. Die Forderung„Le nen: Heinz Loren diges Theater“ iſt daher auch eine Forderung is pfalziſche, Li an den geiſtigen Gehalt der Zeit. Nicht literun eericche, Ha ſche Delikateſſen, nicht pſychoanalytiſche Ein ern 5 0 ſu fälle intereſſieren uns heute, ſondern Leben 2 dem Geiſt der SA, Leben aus dem Geiſt da*** nationalſozialiſtiſchen Mevolntion verlan Wemshite, dos wir heute von der Bühne. Und für dieſeß Ah ie Masd“, e langen ſind wir auch zum Opfern bereit. dulett kaum beſti Manche Stücke Nicht im Novitätenfimmel eines Thei intendanten ſehen wir das„Lebendige Th nebergang aber noch weniger in einer Verlalkthe Stücke wie„o ſchon an Feigheit grenzt, indem man verflaulſh bel“ und, Dramaturgenſchubläden öffnet und ihren Dazu tritt halt auf das Publikum losläßt, um ja mh ole Ergänzu Gefahr zu laufen, irgendwo, und ſei es nur beim unſcheinbarſten Kläffer, anzue Mit erſterem erſchlägt man den ſchöpferiſchm Prozeß unſerer Zeit, im letzteren ſchnürt ihm ſchon vor ſeiner Geburt die Kehle zu. Mh die vielgebrauchte Ausrede:„Za, bring mir doch den Dramatiker unſerer Zeit, ich h ihn mit offenen Armen aufnehmen!“ iſt die Qualifikation für einen Theaterſpfeſth Denn man erfüllt nicht die Forderungen dü : Steguweit⸗ tein“ und „Lebendigen Theaters“, indem man nur 1 achers„Spi. Aufführungen bringt. Wenn das der Fall n“ tritt. Ura ührungen zu: nre möglichſt ra herauszuſtellen, vo⸗ n die Ebrung etwas zu nagen und zu beißen, denn von Ur⸗Aufführung iſt nur ſelten ein Autor ſatt geworden. Wenn aber manche Theaterim danten ihren falſchen Dünkel fallen laſſen iß, den und ſtatt einer wertloſen Urauffü hrun etholt hingewi oder„Nummer⸗Sicher⸗Ausgrabung“ ſich bet N erſte Rech men würden, ein gutes Stück als Erſtauf Iticht, des gr dichters zu werden bein Geburtstag heinen, im Lau Hauptperte als N rung nachzuſpielen, dann würde mancher„ terſpielplan freundlicher ausſehen und manheh begabte und befähigte Autor hätte die M keit, ein neues Stück anſtändig auszuarbeit als überhudelt den dramaturgiſchen Büroz el zuliefern. Auch im Theater gibt es den ſul nalſozialiſtiſchen Grundſatz„Gemeinnuß vor Eigennutz“! und dieſer Grundſatz ſteht als warnenheh Menetekel auch zwiſchen Theaterleitung m Publikum, zwiſchen Theater und Re⸗Ril gemeinde. Es iſt kein Gemeinnutz, wenn di Theater die Mitglieder der RS⸗Kulturgemefſht dazu mißbraucht, ein ſchon halbtot geboßt erühmte Cha Theaterbaby mittels einiger tauſend Rli hen Weimarer E kümmerlich auf dem Spielplan zu erhalten l Abie Entwicklun ebenſowenig geht es an, daß man Werke, de Schauſpiel⸗ finanzieller Erfolg ſicher iſt, nur mit eiſih t, 3* hundert Karten der NS⸗Kulturgemeinde 1 1 Theatergeſa gängig macht. Deutſche Kulturwerke ſind bornehmen, un Gemeingut aller und nicht nur jener mit g ſhiſch vertieften fünten Geldbörſen. In einem literariſchen Hi gnenpofrebt alter konnte man es ſich erlauben, dem 0—2 15 aber wiſſensdurſtigen und aufnahmebereitz burch e Teufel die Tür zu weiſen, weil er nicht ſin h lünſtleriſche L desgemäß war, obwohl er vielleicht gef ls ſcheint uns, höher ſtand als mancher Viſitenkartenariſthht hen und vera Im nationalſozialiſtiſchen Staat aber giht 3* Leus ger gen Zeit aus keine Klaſſen, ſondern nur ein Volk. Und wen Abienen würde. die Mitglieder der NS-Kulturgemeinde mi B und Weſen d ihren Mitteln mithelfen, die Stabilität einet edigt und the⸗ mer wieder vor Theaters zu gewährleiſten, dann hat das A 1 ter die verdammte Pflicht und Schuldigleitz ſ auch aller Freuden ihres Hauſes teilhaftig wiß hert wird— ke ſhauſpieler, Theg ih nenſchriftſteller den zu laſſen. Reſ ſittliche For 35 heaterſchaffen in Die Sünden der verfloſſenen Spielzeit ſi faltigſten Weiſe v Warnung ſein für die neue, zugleich aber g der Rame 8 Anſporn für die baldige Erreichung des vor henerationer An feſt umriſ den, eine Art 2 hof und Sch für die ſoziale ſenes Standes u n wirkt hat. Inde fig geſteckten Zieles; für beide Teile, für R Theater wie für die NS⸗Kulturgemeinde ſich daraus von ſelbſt ihr nächſter Aufga kreis. Steht aber über ihm ſtets das Bewu ſein vom„Lebendigen Theater“, dann habe auch die Fehler ihr Gutes gehabt, und am Wf 1 neue Spielzeit wird alle Forderungen erfil eimne bürgerliche agw ite errichte dielplon des Schauspiels ſentlich von drei Grundſätzen beſtimmt: Geſchichte, Volkstum und Unter⸗ haltung. Die deutſche Geſchichte, in der die Größe und Tragit unſeres Volkes ſich in ein⸗ ligartiger Weiſe offenbart, wird in Schillers lenſtein gezeigt, in einem der ganz wenigen herte, das ſie zu endgültiger Geſtaltung kringt. Von Gegenwartsarbeiten iſt bis jetzt geſehen: Kolbenheyers„Gregor und Heinrich“, ein groß angelegtes Schauſpiel. den uralten Canoſſa⸗Konflikt in neuer f die ve lerung an 5pielzeit iſt, umreißt en „ſondern allein zum Publili raus lebendiger Form bietet. endig oder 5 Volksſtücken ſind in erſter Linie zu nen⸗ rderung„W Heinz Lorenz“„Muſikantendorſ“, eine Bordiiſh ülziſche, Lippls„Pfingſtorgel“, it. Nicht literun zalytiſche Einſeh ndern Leben auß ius baveriſche, Hans Multerers„Saat und Ernte“, das ſudetendeutſche und Hinrichs enn der Hahn kräht“, das niederdeut⸗ s dem Geiſt d 3 5 4 ſche Volksſtück, dazu„Schwarzmann und für dieſes An 3 e Magd“, ein Schauſpiel aus dem im exn bert elt kaum beſtimmten oberdeutſchen Raum. nche Stücke dieſer Gruppe bilden ſchon eines Theuleh bendige Then Uhebergang zum Unterhaltungsluſtſpiel, Verlalktheit, 0 tücke wie„Hau—ruck“,„Schneider n man verſtault Bibbel“ und„Huſarenfieber“ vor⸗ und ihren ay liht, Dazu tritt als beſonders wichtige und ßt, um ja miß wawone Ergänzung des Spielplans die Ko⸗ und ſei es auh nödie, die ſich in der Haltung von Unterhal⸗ läffer, anzuelm tück und im Gegenſtand vom Voltsſtück en ſchöpferiſchn Steguweits„Der Herr Baron ren ſchnürt n tein“ und des verſtorbenen Schweden ie Kehle zu. un„Sr. Gnaden Teſtament“. „Ja, bringen hermann Bahrs altbewährtes„Kon⸗ er Zeit, ich mihe iſt hierher zu ſetzen. men!“ iſt nt von dieſen Werten ſind Urauffüh⸗ Forderungen di 05 2. wozu im Schauſpiel noch Eduard man un„erier vom verlorenen is der Fall tritt. Uraufführungen: Nicht um Ur⸗ dramatiker ffohrungen zu machen, ſondern um ſolche „ denn von ein erke möglichſt raſch und verantwortungsvoll muszuſtellen, von deren Qualität wir über⸗ ein Autor tihlh f in iche Theateriun allen laſſen wi in Urauffü bung“ ſich ſte Recht und damit die erſte t, des größten deutſchen Büh⸗ chters zu gedenken.„Die Räu⸗ rden beinahe zwangsläufig zur Feier Geburtstages im Nationaltheater er⸗ len, im Laufe des Jahres folgen die hhverte als Neuinſzenierungen oder Wie⸗ Anahmen, nicht als Treibhausblüte für ätte die Möhli ig auszuarbe iſchen Büroß g bt es den nat un me⸗Ebtung Schtlrers würde ſchon olt hingewieſfen. Mannheim hat eine Feſtwoche, ſondern als dauernder ſicherer Beſitz— was auch Goethes Fauſt mit ſeinen beiden Teilen wieder für uns werden ſoll. Auch Shakeſpeare, der(nach Herder)„grö⸗ ßeſte germaniſche Genius“, ſoll bewußt gepflegt werden.„Komeo und Julia“ und„Maß für Maß“ ſollen neu zur„Komödie der Irrungen“ kommen, ſollen den Begriff der Vollendung deſſen darſtellen, um was unſere jungen Künſtler ringen. Sollen für uns alle— für die Zuſchauer und für die Darſteller— der ſtetige Anreiz zum Beſtmöglichen ſein. Vorschob cof die Spielzeit 1934, 35 Die Oper Den Kern des Opernſpielplans bildet natur⸗ gemäß Richard Wagner mit ſeinen Meiſterwer⸗ kten.„Lohengrin“ wird die erſte Vorſtel⸗ lung im Haus des Nationaltheaters nach dem Umbau ſein, für Weihnachten ſind die„Mei⸗ ſterſinger von Nürnberg“ geplant; beide Muſitdramen in neuer Inſzenierung. „Der Ring des Nibelungen“ ſoll im Frühlahr ſertig ſein und von da ab in geſchloſ⸗ ſenen Zytlen zweimal im Spielſplan erſcheinen. Mannhein, den 12. September 1984. Die Theaterfreunde unserer Stadt, die in den letzten Monaten das Voranschreiten der Bauarbeiten im Nationaltheater beobachteten, äuferten manchma! zweifel darüber, ob es gelingen würde, den Umbau bis z um Beginn der Spielzeit fertigzustellen. Das, vas von vielen für Unnöglich gehalten wurde, Am 14. Oktober vird als erste Auf führung lIungen. ist ge⸗ „Lohengrin“ über die Bühne gehen. Der bauliche Zu- stand des Hauses machte große Erneuerungsarbeiten unerläßlich undstellte große Anforderungen an In- genieure, Bauleitung und Arbeitskräfte, die in un- ermüdlioher Tätigkeit die ihnen gestellten Auf- gaben glänzend 1östen. So wird sich unser Iheater demnächst in seinem neuen dewande zeigen können und in noch höheren Mage wie seither das Mannhe iner Fublikum in seinen Bann ziehen. Die wirtschaftliche Belebung in un- serer sStadt wäird manchen den Besuch des Theaters in diesem Winter gestatten, der in den verflossenen Jahren hierzu noch nicht in der Lage war und dieser verstärkte Besuch wird für unsere Bühne ein neuer An- sporn sein, al 1e Kräf te einzusetzen, umden alten Ruhm unseres Mationaltheaters zu wahren und zu nehren, — nneere r r 33. 7 2————————*—. 4 ..— oberbürgerneister. Reben Richard Wagner iſt Richard Strauß ein beſonderer Raum zugedacht. Sein 70. Ge⸗ burtstag konnte im letzten Spieljahr aus Grün⸗ den des Umbaus nicht ſo ausgiebig gefeiert werden, wie es der Wunſch der Theaterleitung geweſen wäre. So wird erſt die kommende Spielzeit einen Zyklus ſeiner Opern bringen, der neben„Arabella“„Elektra“ und „Roſenkavalier“„Ariadne auf Na⸗ xos“ neueinſtudiert umfaßt. An Neuinſzenierungen ſind vorgeſehen: Die ſeit vielen Jahren nicht geſpieite„Undine“ von Lortzing,„Ein Maskenball“ von Verdi und die beiden heiteren volkstümlichen Opern „Der Poſtillon von Lonjumeau“ von Adam und„Die Regimentstochter“ von Donizetti. Auch Mozart wird ſelbſtwer⸗ ſtändlich gerade in Mannheim nicht fehlen. „Don Giovanni“ und„Die Hochzeit des Figaro“ erſcheinen im Spielplan. Da⸗ neben die in der letzten Spielzeit erfolgreich aufgeführte„Jauberflöte“. Gluck iſt mit „Iphigenie auf Tauris“, Weber mit „Freiſchütz“ vertreten. Die Pflege un⸗ ſerer deutſchen Klaſſiker und un⸗ ſerer romantiſchen Volksoper wird alſo ſyſtematiſch fortgeſetzt. Neben dieſe Neu⸗Inſzenierungen und Wie⸗ deraufnahmen treten eine Reihe intereſſanter Erſt⸗Aufführungen, die das Schaffen der Ge⸗ genwart berüchſichtigen. Geplant ſind die Werke zweier badiſcher Komponiſten:„Was Ihr wollt“ von Arthur Kuſterer und„Schwa⸗ nenweiß“ von Weißmann. Neu für Mann⸗ heim iſt auch Graeners„Schirin und Ger⸗ traude und Hans Grimms„Blondin im Glück“. Zu dieſen deutſchen Komponiſten tre⸗ ten an Ausländern der Spanier de Falla mit der Oper„Ein kurzes Leben“, Verdi mit „Simone Boccanegra“ „Turandot“. Selbſtverſtändlich darf ein Kulturtheater, das wirklich zum Volte ſprechen will, nicht auf die Pflege der volkstümlichen Form der Spieloper verzichten: der Operette. Neben dem klaſſi⸗ ſchen„Boccaccio“ von Suppé und der nun. ſeit Jahrzehnten bewährten„F örſterchriſtt⸗ von Jarno bringt das Nationaltheater drei neue Werke:„Wunderland“ von dem ba⸗ diſchen Komponiſten Lobertz,„Der goldene Pierrot“ von Goetze, die im letzten Winter in Berlin mit ſtärkſtem Erfolg geſpielt wurde und als Uraufführung noch im September „Schwarz wälder Kirſch“ von Siedel und Valentin. fluß, den Auguſt Wilhelm Iffland, kühmte Charakterdarſteller aus der glor⸗ inWeimarer Epoche der deutſchen Literatur, le Entwicklung und Geſtaltung des deut⸗ Schauſpiel⸗ und Bühnenweſens genom⸗ hat, iſt unermeßlich groß. In ſeiner Er⸗ zung verkörperte ſich wohl zum erſtenmal Theatergeſchichte Deutſchlands der Typ urnehmen, univerſell gebildeten und philo⸗ rtieften Schauſpielers, der mit allen gen und moraliſchen Kräften ſeiner Per⸗ it beſtrebt war, die geſellſchaftlichen lle gegen die„Unmoral des Komödian⸗ durch eine vorbildliche menſchliche eriſche Leiſtung zu widerlegen. uns, als ob dieſer Typ des ſchaf⸗ nd verantwortungsbewußten Men⸗ lers gerade vom Blickpunkt unſerer eit aus eine beſondere Beachtung würde. Die Kulturauffaſſung vom Weſen der Theaterkunſt, wie ſie heute digt und theoretiſch begründet, wie ſie wieder von neuem gefordert und ge⸗ in wird— kein anderer als der große fpieler, Theaterdirektor, Dramaturg und Menſchriftſteller Iffland iſt es geweſen, der ſittliche Forderung in ſeinem reichen lerſchaffen in der glanzvollſten und nach⸗ en Weiſe verkörpert hat. Name Iffland iſt für ganze rationen von Schauſpielern ſtumriſſener Begriff gewor⸗ eine Art Tradition, da Iffland mit fund Schröder einer der erſten war, die ſoziale und geſellſchaftliche Hebung Standes unermüdlich und unverdroſſen Mirkt hat. Indem er ſo ein markantes und ges Vorbild ſchuf, ſchuf er das Funda⸗ auf dem der Neubau einer im beſten gerlichen Theaterkunſt von ethiſcher ichtet wurde. iben, dem aufnahm ſeil er n — n Spielzeit uugleich abe chung des v de Teile, für di irgemeinde üchſter Aufgabe ets das Bewuß er“, dann gehabt, und erungen erfült and, der große devtsche Schouspieler m 120. Todestog am 22. September: Von Dr. Thomas Halden Auguſt Wilhelm Iffland, der von einer angeſehenen Familie abſtammte, mußte erſt die üblichen Vorurteile und Schwierigkei⸗ ten überwinden, ehe es ihm gelang, auf der deutſchen Bühne 4— Fuß zu faſſen; er wächſt unter der behutfamen Obhut und Anleitung einer verſtändnisvollen, zartfühlenden Schweſter heran, in ſtändigem Kampf mit ſeinem Vater, der dem Sohne die Bühnenlaufbahn verweigert und alles unternimmt, um ihn auf andere Wege zu bringen. Iffland erlebt in jungen Jahren eine Aufführung von Molières„Ein⸗ gebildetem Kranken“, die den tiefſten Eindruck hinterläßt. Die Welt der Bühne beherrſcht von nun an ſein Denken und Trachten, er entwiſcht, ſo oft er kann, ins Theater, er verſchlingt in wilder, beſeſſener Lektüre alle Komödienbücher, deren er habhaft wird, es iſt ein Taumel, ein Rauſch, der ihn ergriffen hat. Zu dem betören⸗ den, ſchimmernden Eindruck der Rampe geſellt ſich der Pathos der Kirche, die theatraliſche Ge⸗ bärde einer glanzvollen Predigt. In Iffland regt ſich ein ebenſo ungeſtü⸗ mer wie ungeklärter Nachahmungstrieb. Er ſchreibt Predigten, die er ſelbſt mit allem Pathos, mit allem Pomp vorträgt, er berauſcht ſich am Wort, an der Mimik, Theater und Kirche vereinigen ſich in ſeinen fiebernden Wachträumen zu einer geſteigerten, verklärteren Welt, zu einem Phantaſieerlebnis, das ihn von da ab für immer gefangen hält. Zwei Jahre verbringt er beim Paſtor Rich⸗ ter in Springe. Der Vater hofft, die neue Um⸗ gebung wird den widerſpenſtigen Sohn auf andere Gedanken bringen. Aber als der junge Iffland nach Hannover in das elterliche Haus zurückkehrt, erwacht ſeine Theaterleiden⸗ ſchaft von neuem. Die Jahre in Springe haben ihn vertieft und gebildet. Er hat reiche Kennt⸗ niſſe erworben, er hat, ſo gut er konnte, die koſtbare Zeit genützt, aber nach wie vor quält und begeiſtert ihn der Hang zur Bühne. Es folgt die unvermeidliche Auseinander⸗ ſetzung mit der väterlichen Autorität. Iffland ergreift die Flucht und zieht nach Gotha, wo ihn der berühmte Ekhof freundlich auf⸗ nimmt. Er bekommt ein Engagement, ſeine erſte Rolle iſt der Jude Iſrael in Engels „Diamant“. Als Ekhof ſtirbt und das Hof⸗ theater aufgelöſt wird, heißt die nächſte Station„Mannheim“. Mit Iff⸗ lands Berufung bricht für Mann⸗ heim eine glanzvolle Theater⸗ epoche herauf, und als der gefeierte Künſt⸗ ler ſchließlich zum Direktor des Berliner Natlonaltheaters ernannt wird, ſtrahlt der Stern ſeines Ruhms im blendendſten Licht. Goethe iſt von ſeiner Menſchendarſtellung begeiſtert und Schiller ſchreibt an den gro⸗ ßen Freund:„In ſolch närriſchen Originalen, wie der taube Apotheker, iſt es eigentlich, wo Iffland mich immer entzückt hat. Denn das Naturell tut hier ſo viel, alles ſcheint hier augenblicklicher Einfall und Genialität. Da⸗ her iſt es unbegreiflich und man wird zugleich erfreut und außer ſich geſetzt. In edlen, ernſten und empfindungsvollen Rollen bewundere ich mehr ſeine Geſchicklichkeit, ſeinen Verſtand, Calcul und ſeine Beſonnenheit. Hier iſt er immer bedeutend, planvoll und beſchäftigt und ſpannt die Aufmerkſamkeit und das Nach⸗ denken.“ Für Goethe iſt Iffland, dieſer Schiller der bürgerlichen Moral“, wie er ge⸗ nannt worden iſt, ein„unerreichter Meiſter“. Am 18. Juni 1811 wird ihm vom König die Direktion der Schauſpiele und zugleich der Kapelle mit Muſik, der Balletts und aller hierzu gehörigen Gegenſtände als General⸗ direktor übertragen. Und als erſter Schauſpie⸗ ler erhält Iffland als höchſte Auszeichnung den Roten Adlerorden! Welcher Schauſpieler hätte ſich ſolcher Ach⸗ tung rühmen können? Iffland war eben, was ſeiner ganzen Perſönlichkeit das entſcheidende Gepräge gab, nicht allein Schauſpieler: er ſchrieb Dutzende erfolgreicher Theaterſtücke, die über alle deutſchen Bühnen gingen und ſogar in einige fremde Sprachen überſetzt wurden, er war ein Mann von Wiſſen und Welt, er ver⸗ faßte zahlreiche dramaturgiſche Eſſays, und die fünf Jahrgänge ſeines„Almanachs fürs Thea⸗ ter“ ſind ein glanzvoller Beweis ſeiner uner⸗ müdlich ſchaffenden und grübelnden Geiſtigkeit. So war dieſer Mann von der Vorſehung dazu auserkoren, der Entwicklung der nachklaſ⸗ ſiſchen deutſchen Theaterkunſt den Weg zu wei⸗ ſen und ſie aus den engen Niederungen klein⸗ bürgerlicher Vorurteile zu einem ſtarken volks⸗ bildenden Faktor von ethiſcher Kraft empor⸗ zuentwickeln. Mochte auch an dieſer Geſtalt manch Epigonenhaftes und Tendenziöſes haf⸗ ten: er war und blieb ein unvergleichlicher Lehrmeiſter und Bahnbrecher ſeines Berufes. Die höchſten Ehrungen ſind dieſem Mann zu⸗ teil geworden. Heute noch ſpricht man von einer„Ifflandſchule“, heute noch gemahnt der„Ifflandring“ die größte ſchauſpie⸗ leriſche Auszeichnung, an ſeine gewaltigen Lei⸗ ſtungen in den klaſſiſchen Rollen eines Tell, Wallenſtein, Franz Moor. So umfangreich ſein Rollenbezirk war, ſo umfangreich war auch ſein Leben. Berlins und Mannheims Theaterkultur hatten damals dieſem Manne alles zu danken. Wenn Schiller, Goethe, Shakeſpeare, Corneille, Leſſing, Molieère, in klaſſiſcher Vollendung aufgeführt, die Blütezeit einer unvergeßlich großen und reinen Kultur⸗ epoche bedeuteten, es war nicht zuletzt Iff⸗ lands Werk, der nachſchaffend das Genie der“ Klaſſiker in glanzvollen Vorſtellungen ent⸗ faltete. Solange eine deutſche Theater⸗ kunſt lebt, wird der Name Iffland unvergeſſen ſein. Er war der große, ge⸗ bildete Bürger unter den Komödianten, ſtrotzend von Lebensfülle, beſeelt von einem hohen Kunſtidealismus, unermüdlich beſtrebt, der Zeit Gehalt und Geſtalt zu geben. und Puceinm mit ſeiner in Mannheim noch nicht geſpielten ſerview mit Kein Vorre einen Schau leler ſind une n Schauſpiele Jede mit Kwind ſich eu denlicht ſetzen uvor die neut herab aus d Arnold, d ingt mich.„ eine Beſprech geſagt: Arbe im iſt er kein U gene Spielzeit . Oktober“. M ſſen. Sein Sti d“ war bere 434 angekünde Gertrud 1 hpagandaleiters, Mamaturg in Die Abſicht, die 2 daamt verfolgt, weckt, Aufgabe u ers als ein weſ Alionalſozialiſtiſche 4 gem—5—+ bten Vorbild, Neue Lräfte aun—1 für die ——— 4 3 mi en. Ei an der Maunheimer Schillerbühne Fege m wird. Am en. Teile Uraufführung ihwarzwäld Siedel werden des Inten leitend, voraus. wendig für den belonte Herr Dr Zuſammenar m ſollen hier, en und ſonſti ler, regelmäß lich, über da unft geben.( turg zu ſe e Tätigkeit ſte, die kei Vorträge Heſtühl ſtand zeit mit de Hans Becker Heinz Daniel Friedrich Hölzlin 1 ſentliche Imp Photo: Tillmann-Matter, R 7, 19 Photo: Tillmann-Matter, R 7, 19 3 hat Berechtie rend neben d ſoll der Dran iſen. Er hat! e zu wahr Photo: Tillmann-Matter, R 7, 19 Hans Blanke Walter Hoffmann hoto; Tilmann-Matter,.7, 10 Wuthinor Georg Zimmermat Pluooto: Tihlmann-M. 33 rview mit Bühnenkünſtlern! Du lieber Kein Vorrat an Fragen reicht aus, um einen Schauſpieler zu erſchöpfen. Schau⸗ ler ſind unerſchöpflich. Prinzipiell. In Schauſpieler lebt tauſend und eine Ge⸗ Jede mit einer anderen Antwort und hird ſich euch ſchon ſelbſt in das rechte cht ſetzen. Ich referiere nur. die neuverpflichteten Mitglieder im h. Wie mir jeder in die Feder „Dr. Schäfer, Dramaturg“ Weg. Arbeit, Arbeit iſt im Bau erplatz. Geklopf, Geknatter, Gehäm⸗ rſicht Lichtleitung“ ruft es von einer ab aus dem Halbdunkel. Zimmer 15. rnold, der dramaturgiſche Aſſiſtent, üngt mich.„Herr Dr. Schäfer hat ge⸗ eine Beſprechung mit dem Intendanten.“ ie geſagt: Arbeit iſt im Bau.) In Mann⸗ eeeim iſt er kein Unbekannter mehr. Die ver⸗ „„„ngene Spielzeit brachte von ihm den 1 1 Oktober“. Mit großem Erfolg, wie wir oeifen. Sein Stück„Schwarzmann und die Ragd“ war bereits im Spielplanentwurf 34 angekündigt. Uraufführung iſt in und München. Wir werden es dieſe m ommt Herr Dr. Schäfer ſelbſt. intereſſiert vor allem die Arbeit des andaleiters, die neben der Tätigkeit Ramaturg in ſeinen Händen liegt. Abſicht, die das neugegründete Propa⸗ . verfolgt, iſt hauptſächlich eine engere ungnahme zwiſchen Theater und Oeffent⸗ . Das Intereſſe ſoll in höherem Maße veckt, Aufgabe und Notwendigkeit des The⸗ 10 als ein weſentlicher Kulturträger des een Deutſchlands eindring⸗ werden. So iſt vorgeſehen, nach . Dr. Schäfer bereits in Stuttgart Vorbild, den Rundfunk als Propa⸗ ttel für die Intereſſen unſerer Bühne zuziehen. Eine„Stunde des Theaters“ ünftighin eingeführt werden, in der im mn entſprechender Darbietungen z. B. auf utung von Erſtaufführungen hinge⸗ wird. Am 24. September 21.45 Uhr ſe neue Werbeart erſtmalig in Funk⸗ keien. Teile aus der am 29. September aufführung gelangenden Operette Warzwälder Kirſch“ von Valentin Siedel werden„funkgeſendet“. Eine An⸗ lache des Intendanten geht, die Spielzeit leltend, voraus. Nicht minder wichtig und wendig für den angeſtrebten Werbeerfolg, betonte Herr Dr. Schäfer, iſt eine inten⸗ ere Zuſammenarbeit mit der Preſſe. Vor in ſollen hier, als Neuerung, neben den und ſonſtigen Mitteilungen über das Aeater, regelmäßige Arbeitsberichte, etwa lich, über das Geleiſtete und Geplante lunft geben. Erhöhte Reklamewirkſamkeit Darf ich vorstellen geht damit Hand in Hand. Auswärtige Zei⸗ tungen treten in Verfolgung gleicher Abſicht ebenfalls, mehr als es bisher der Fall ge⸗ weſen iſt, in den Dienſt der Mannheimer Theaterintereſſen. Auch die NS⸗Kulturge⸗ meinde ſoll in dieſem Geiſte aktiviert werden. Andere Pläne harren noch nächſtzeitiger Er⸗ füllung. Was wir aber ſchon aus dieſen An⸗ deutungen entnehmen können, iſt der unge⸗ heure Eifer, mit dem Hand an die Aufgabe gelegt wird, unſer Theater zu einem volkstüm⸗ lichen Inſtitut im beſten Sinne des Wortes zu machen. Dafür danken wir Herrn Dr. Schäfer. Zum Maonn der Technik Draußen verſperrt mir wieder die verflixte Lichtleitung den Weg. Eiſenträger liegen um⸗ her. Drehſtöcke ſind aufgeſtellt. Abbruch und Aufbau, wohin man blickt. Der neue techniſche Direktor, Herr Walter Hoffmann, inſpiziert. Er kommt vom griechiſchen Nationaltheater, der früheren kö⸗ niglichen Bühne in Athen,„Eigentlich wollte ich ja Mediziner werden“ be⸗ ginnt er zu erzählen.„Aber dann brach der Heinz Stegoweit Ich nahm teil als Gardeinfan⸗ lacht er.(Ich Krieg aus. teriſt. Bei meinem Format“, konſtatiere: Gardemaß!)„Wie bei zahlloſen anderen machte auch mir der Krieg einen Strich durch die Rechnung. Nach dem Um⸗ ſturz begann ich als Ingenieur, ſtudierte, ging als Bergbauingenieur nach Niederſchleſien, ar⸗ beitete in den Gruben, lernte das unſägliche Elend der Kumpels kennen.“ Einen Augen⸗ blick unterbricht er ſich. Erinnerung an dieſe Zeit.„Dann“, fährt er fort,„war ich als Reiſe⸗ ingenieur beſchäftigt, ging pleite. 1925, nach der Stabiliſierung, mußte ich wieder von vorne anfangen. Großes Schauſpielhaus Berlin, wo ich von der Pike an diente. Eine ſtille Liebe hatte ich ja ſeit je zum Theater. Vom Juni 1926 bis Dezember 1931 arbeitete ich in Ber⸗ lin— übrigens meine Heimatſtadt— als Aſſiſtent des Beleuchtungsinſpektors, als Be⸗ léuchter, als Bühnenarbeiter im blauen Mon⸗ teuranzug, kurzum als geradezu alles. Dieſe Schule war nicht immer ſehr leicht, aber ihr verdanke ich meine gründliche praktiſche Er⸗ fahrung auch in den kleinſten Dingen meines Fachs. 1932 kam ich ſchließlich nach Athen.“ „Welche Verhältniſſe trafen Sie dort an?“ Das Theater, das eine zeitlang als Aſyl für die griechiſchen Flüchtlinge aus der Türkei in öber seine neve Komöcdie Die Form der Komödie iſt ein gutes Mittel, den Menſchen der Zeit alles vorzuhalten, was gut an ihnen ſei oder böſe. Freilich: Allzu⸗ lange hat man dieſes Mittel mißbraucht. Entweder man hat ſich nur mit zerſetzender JIronie geholfen, das Verſöhnende nicht ken⸗ nen wollen und das Trennende dieſer oder jener Clique(von der man lebte!) zuliebe übertrieben pointiert, oder man hat nur das Unterhaltungsbedürfnis des zahlungskräftigen Theaterpublikums(das neben dem Volk ein⸗ herlebte!) ſpekulativ befriedigt. Die heutige Zeit ſtellt zahlloſen Fragen, die eine Antwort fordern, mindeſtens eine un⸗ entwegte, um ihre baldige Löſung bemühte Erörterung. Das Geſetz der Bühne verlangt aber für ſolche Erörterungen andere Formen, als die Tribüne. Will ſagen: Rede oder Leit⸗ artikel haben zu lehren und aufzurufen, die Bühne muß geſtalten; innerhalb dieſes Ge⸗ ſtaltens tritt das Kunſtwerk in ſeine Rechte, und das Prädikat des Kunſtwerks iſt keine gute Zenſur, die nur fürs ſchwere Drama vorbehalten bleibt. Entſcheidend iſt das gute Theater, und gutes Theater iſt gute Kunſt. Zum Thema? Ich hörte von einem Sohn aus altem Adel, der ſich der letzten Folge⸗ als er ins Bergwerk ſeines Vaters fuhr, um einer von jenen zu ſein, die dort ihr Brot verdienen. Nur, der junge Baron überwarf ſich mit ſeiner Fa⸗ milie, obzwar nicht lange: er hatte Leinen Adel nimmer verraten, vielleicht mehr freiwillig zu beſtätigen gewußt! Dies der Anlaß, der Einfall, der Grundriß. Wohlgemerkt: Kein trampelndes Ausein⸗ anderſetzungsſtück, kein Piscator mit dem Scheitel auf der rechten Seite. Nein, Komödie mit ganz und gar poſitivem Bemühen um das Notwendige der Stunde! Kraft durch Freude, ohne Kliſchierung dieſer Parole! Die Heiter⸗ keit ſei nicht abhängig vom gemeinläufigen Schwank, der Ernſt keine Erbpacht der augen⸗ rollenden Tragödie! Das Stück hat drei Akte; der erſte ſpielt in einem Schloß, der zweite im Lohnbüro einer Kohlenzeche, der dritte im Haus einer Ar⸗ beiterkolonie. Acht Hauptperſonen, völliger Verzicht auf dekorative Unmäßigkeit! Zwiſchen und über allem ein humorig⸗weiſer Domeſtik, freilich ein dienender Souverän, ein Philoſoph des geſunden Menſchenverſtandes. Und die Liebe? Auch das! Nein: Nur dieſe! Heinz Steguweit. rungen bewußt war, Anſpruch genonemen war, iſt vollkommen mo“ derniſiert worden. Deutſche Firmen, Siemens, Köller und Henſel lieferten die Beleuchtungs⸗ und Maſchinenanlagen. Ueberhaupt war der deutſche Einfluß ſehr groß. Der Intendant des Theaters hatte in Jena promoviert, die erſte Heroine war in Wien ausgebildet wor⸗ den. Von einem Schauſpieler, der in Mün⸗ chen ſeine Schulung genoſſen hatte, ſagte man ſogar, er ſpräche ganz gut griechiſch. Wohl⸗ gemerkt, es waren alle Griechen. Der Spiel⸗ plan war international. Shaw, Kleiſt,'Neill, Büchner u. a. Neugriechiſche Literatur iſt ſehr ſchwach vertreten, da im Grunde keine vor⸗ handen iſt. Im Mai dieſes Jahres ſpielte Dr. Leihauſen aus Berlin mit ſeiner Univer⸗ ſitätsſpielſcher in Athen. Die„Perſer“ von Aiſchylos. Unterhalb der Akropolis. Wir hatten das Stück um die gleiche Zeit bei uns aufgeführt. Ich übernahm auch die bühnen⸗ techniſche Inſzenierung bei der deutſchen Auf⸗ führung. Im Juli bin ich dann„gegangen worden“. Die griechiſche Preſſe lehnte ſich gegen den deutſchen(hierauf den Akzent) tech⸗ niſchen Leiter an ihrem Theater auf. Rach meinem Abſchluß mit Mannheim wollte man mich allerdings wieder zurückhaben. Man bot mir ſogar die griechiſche Staatsbürgerſchaft und andere Vergünſtigungen an. Jetzt hat man doch wieder einen Deutſchen an meine Stelle geſetzt. Eine andere Kraft war nicht aufzutreiben. Ich ſelbſt bin froh, daß ich in Mannheim arbeiten kann.“ Wir kommen auf einiges Grundſätzliche ʒu ſprechen.„Die Technik“, ſo erklärte Herr Hoffmann hierzu,„muß Dienerin am Werk ſein. Das iſt mein Prinzip. Wird Technik zum Zweck, iſt die ganze Kunſt weg. Ich glaube, daß Herr Blanke, der neue Lei⸗ ter des Ausſtattungsweſens, mit dem ich be⸗ reits in Berlin zeitweilig zuſammengearbeitet habe, und ich, uns hierin ſehr gut ergänzen werden.“ Ein Bühnenmonteur kommt.„Herr Hoffmann wird gewünſcht.“ Wie ein Re⸗ frain geht es: Arbeit, Arbeit. Der Böhnenbildner plaudert In B 2, 11, dem früheren dramaturgiſchen Büro. Zur Zeit Reſidenz des neuen Bühnen⸗ bildners.„Herein“.—„Heil Hitler!“ Ein hagerer Herr erhebt ſich von ſeinem Arbeits⸗ tiſch. Hans Blanke. Entwürfe zur Lohengrinbildinſzenierung an den Wänden. Ein Bühnenmodell dazu mitten im Raum. Einige Striche noch, mit feinem Pinſel an dem vor ihm liegenden Entwurf, bei deſſen Arbeit ich Herrn Blanke gerade unterbrochen habe. Er ſpricht dabei. Als Kunſtmaler und Radierer hat er angeſangen. Seine Bühnen⸗ laufbahn begann erſt nach dem Kriege am Dresdner Staatstheater a. G. Zu gleicher Zeit war er dort bei einer Gruppe junger —— 75 Der Dromaturg greift Zu Ein Beruf erhält einen neuen Sinn turg zu ſein— wo gäbe es eine an⸗ Tätigkeit als dieſe? Als fünftes Rad rollte er mit, redigierte die Pro⸗ e, die keiner ſehr ernſt nahm, ver⸗ Vorträge und Morgenfeiern, die vor eſtühl ſtanden, und verbrachte im übri⸗ it mit der Lektüre von Stücken, die Vorſchläge nie aufgeführt wurden. bernahm er die Abfertigung läſtiger und begleitete mit leicht angegrautem Theaterereigniſſe. Auf dieſen Dramaturgen kann das Theater ſie verzichten. Nur eine Dramaturgie, von e heſentliche Impulſe ausgehen, die die künſt⸗ he Arbeit ſpeiſen und vorwärtstreiben m hat Berechtigung. Nicht beratend und Alerend neben der Bühnenwirklichkeit her⸗ mfoll der Dramaturg, ſondern aktiv in ſie 2 Er hat künſtleriſche Wege zu finden, knen zu wahren deutſchen Volkstheatern loßen werden kann, hat zugleich die Ar⸗ t fre iizuhalten von Mißverſtändniſſen, die Ein Zeiten geiſtigen Umbruchs leicht auf⸗ und das organiſche Wachstum gefähr⸗ en. 700 ſteht den künſtleriſch Schaffenden ein Theater, das frei iſt von falſcher mkeit, das nicht von kurzlebigen Pa⸗ len hin⸗ und hergeriſſen wird, ſondern auf allen Zufälligkeiten entzogenen Grundlage ſtetig an der großen Aufgabe arbeitet, Volk und Theater auf das engſte einander nahezubringen und zugleich alle weſentlichen und bereichernden Kräfte heutigen Schaffens dem Theater zuzu⸗ führen. Geſchehen kann beides nur in einer Atmoſphäre, in der die Unbefangenheit des Pu⸗ blikums und jene echte Theaterfreude erhalten bleibt, aus der allein lebendig blühende Theater⸗ kunſt geboren wird. Der Wille zu geiſtiger Durchdringung und Erhöhung des Theaters braucht nicht als düſter dreinſchauende Kultur⸗ entſchloſſenheit aufzutreten und darf es nicht, wenn nicht die menſchliche Urfreude am Spiel, als Vorausſetzung unerläßlich, angetaſtet wer⸗ den ſoll. Nichts wäre damit getan, über die Köpfe der Zuſchauer hinweg irgendwelchen Plänen nachzujagen, vielmehr hängt alles da⸗ von ab, daß man ſich durch urſprüngliches und kräftiges Theater immer wieder an ſie heran⸗ ſpielt. Daß die Verpflichtung gegen das ernſte, künſt⸗ leriſch hochgreifende Schaffen voranſteht, bedarf keiner Exörterung. Aber keineswegs darf die andere Seite des Theaters ſich ſelber überlaſſen bleiben. Nicht in zwei Hälften, eine um hohe künſtleriſche Werte bemühte und eine andere der wahlloſeſten Unterhaltung überlaſſene, darf das Theater zerfallen. Das Publikum will lachen und ſich unterhalten— und es ſoll bei⸗ des! Aber nicht unwichtig iſt, nicht unwichtig gerade für ſeine Heranführung an tünſileriſche Werte, worüber und wie es lacht. Die Säuberung und Auffriſchung des Unterhal⸗ tungsſtückes, die Schaffung eines neuen ſpiel⸗ freudigen Unterhaltungstheaters iſt eine we⸗ ſentliche Aufgabe. Reinhaltung, klare Grenzziehung iſt Haupt⸗ gebot. Das echte Volksſtück, in dem das Kräf⸗ tige, Geſunde, Naive zum Durchbruch kommt, muß geſchützt werden vor der Ueberflutung durch Pſeudo⸗Volkstümlichkeit, die nach nichts als Wirkung ſchielt und vor keiner Vergröbe⸗ rung zurückſcheut. Abgegrenzt werden müſſen auch die ehrlich um Zeitmotive ſich bemühen⸗ den Bühnenwerke gegen die unabläſſigen Ver⸗ ſuche geſchäftiger Stückeſchreiber, die Salon⸗ komödie neu aufzupulvern und durch einge⸗ ſtreute Zeitbezogenheiten ſchmackhaft zu machen. Nichts iſt mehr abzulehnen, als dieſe bieder⸗ männiſchen Produkte, in denen die Verfaſſer zwiſchendurch mit bedeutendem Augenaufſchlag große Parolen verflachen und verfälſchen. Die Arbeit des Theaters nach dieſen Geſichts⸗ punkten zu beeinfluſſen und ſie in innerer Uebereinſtimmung zu halten mit den weſent⸗ lichen und beſtimmenden Kräften des gegen⸗ wärtigen Schaffens, iſt Angelpunkt dra⸗ maturgiſcher Tätigkeit. Hervorzuheben iſt in dieſem Zuſammenhang die Heranführung junger Autoren an das Theater als eine der dringendſten Pflichten. Mehr als bisher wird bei der Förderung des jungen dramatiſchen Schaffens der Weg aktiver Dramaturgie be⸗ ſchritten werden müſſen, wie ſie beim Rundfunk beiſpielsweiſe— wenn auch unter anderen Vorausſetzungen— ſchon in weit ausgedehn⸗ terem muhe als im Theater geübt wird. Wer die Manufkriptſtöße durchzuarbeiten hat, die von den Bühnenvertrieben über die Theaterbüros ausgeſchütet werden, weiß zur Genüge, daß ein beträchtlicher Teil der dramatiſchen Produkte unſicher dahintreibt, am lebendigen Theater vorbeigeht und bald irgendeiner Schablone ver⸗ fällt. Andererſeits ſind wertvolle junge Kräfte auf anderen ſchriftſtelleriſchen Gebieten tätig, die den Verſuch, für Theater zu ſchreiben, für ausſichtslos halten, obgleich ihnen die Voraus⸗ ſetzungen vielleicht nicht fehlen. Alles muß verſucht werden, junge Schrift⸗ ſteller, die dramatiſche Begabung verſprechen, dem Theater zuzuführen. Zwar können nicht Themen und Richtlinien ausgeteilt werden; Ertötung aller tieferen Produktivität im Keim wäre die Folge. Aber möglich iſt eine Arbeits⸗ gemeinſchaft zwiſchen dem Theater und dem Bühnenſchriftſteller in der Form, daß dieſer angeregt wird, die ihm naheliegenden Stoffe namhaft zu machen, und falls das Theater in ſeinen Vorſchlägen einen gangbaren Weg ſieht, bei ihm Urteil und praktiſchen Rat zu ſuchen. Manches Abwegige, mancher Fehlgriff im Stoff wird vermieden, zugleich wird eine größere Uebereinſtimmung der dramatiſchen Form und der Bühnenwirklichkeit erreicht. Der junge Dra⸗ matiker, der von vornherein immer wieder vor die Gegebenheiten der praktiſchen Bühne geſtellt wird, ſteht unter dem heilſamen Zwang zu präziſem Einſatz und klarem Szenengefüge. Carl Dietrich Carls, Dramaturs. —— mann 346 4 lann-Matier, K. ihe Srlesere, Seschrmecwolle ASWCOI All GSSSeH, Wos Gie MOde iesen Herbsf gebrecht het, fmden Sie, wie frrrner, irn Modehaus Ueugebauer den Planken Gern Sroben, modischen Texfil-SpeZlol-Gescheff Mermbheirns Dr. Walter Erich Schäfer Schauſpieler ebenfalls als künſtleriſcher Aus⸗ ſtattungsleiter tätig. Ueber Gera, wo er mit W. B. Hills, dem jetzigen Düſſeldorfer In⸗ tendanten zuſammenwirkte, führte ihn ſein Weg in gleicher Eigenſchaft nach Düſſeldorf, Kaſſel, Deſſau, zuletzt nach Berlin an verſchie⸗ dene Bühnen. Daneben Beſchäftigung beim Film.„Die Theaterarbeit nimmt mich voll und ganz in Anſpruch. Man lann nicht zwei Herren zugleich dienen“, antwortet er meiner Frage, ob er ſeine Kunſt als Radierer noch ausübe.„Nebenbei habe ich allerdings ge⸗ ſchrieben und einige Bücher überſetzt. Wie geſagt, nur nebenbei.“ Er zeigt mir die vor ihm liegenden Bildentwürfe zu„Lohengrin, der Eröffnungsvorſtellung am Schillerplatz. Ins Auge fallend ein zum Zweck ſchneller Ver⸗ wandlungsmöglichkeit durch alle Akte gleich⸗ bleibender Grundrahmen. Das erſte Bild, „eine Aue am Ufer der Schelde bei Antwer⸗ pen“, ſinnentſprechend einer Thingſtättenform angenähert. Bereits die Bühnenbilder, die Herr Blanke vergangene Spielzeit hier für die„Zähmung der Widerſpenſtigen“ a. G. ſchuf, laſſen ſeine Eigenart erkennen,„vom Techniſchen ausgehend, das Künſt⸗ leriſche zu erfüllen.“ Wie wenig weiß doch im Grunde das Pu⸗ blikum, wenn es abends genießeriſch in ſei⸗ nem Seſſel placiert, das Feſtliche miterlebt, das ſich ſo geradezu ſelbſtverſtändlich vor ſei⸗ nen Augen abrollt, welche Vorbereitungen vom Kuliſſenſchieber bis hinauf zum Inten⸗ danten erforderlich ſind, das alles hervorzu⸗ zaubern. Da iſt z. B. die Koſtümverwalterin, Frau Anne Klemm. Sie kommt vom Schau⸗ ſpielhaus in Breslau, wo ſie 24 Jahre im gleichen Beruf tätig war.„Eine undanl⸗ bare, aber abwechſlungsreiche Ar⸗ beit“, wie ſie ſelbſt ſagt. Jedes Stück, das zur Aufführung gelangt, hat ſeine ſpezifiſche Koſtümmode, vom griechiſchen bis zum zeit⸗ loſen Gewand. Es muß daraufhin durchgeleſen werden, Be⸗ ſprechungen mit dem Regiſſeur und dem Chef des Ausſtattungsweſens gehen voraus, nach eigenen Entwürfen wird Neues angefertigt. Die Arbeiten im Schneideratelier und im Kleiderfundus ſind zu beaufſichtigen, wo es nötig iſt, ſelbſt mit Hand anzulegen. Alles in allem: tauſend Dinge ſind auch hier zu beden⸗ ken, damit wir des Abends Figaros Suſanne im ſtilechten Gewand ihre Neckereien treiben ſehen können. Unsere neven Spielleiter Aber kehren wir von dieſem Intermezzo hinter den Kuliſſen wieder mehr ins Rampen⸗ licht zurück. Mit der Inſzenierung des ſudetendeutſchen Bauernſtücks„Saat und Ernte“ von Hans Multerer, das Intendant Brandenburg für den Erntetag angeſetzt hat, wird ſich Herr Friedrich Hölzlin, ein Bruder unſeres trefflichen Baſſiſten, dem Mannheimer Publi⸗ kum als Spielleiter vorſtellen. Das Stück brachte er ſogar ſozuſagen ſelbſt von Prag mit, wo er es am deutſchen Theater, deſſen Regiſ⸗ ſeur er war, aller Emigrantenhetze zum Trotze aufgeführt hat. Ueberhaupt Emigrantenhetze. „Es iſt geradezu unvorſtellbar,“ ſo erzählt Herr Hölzlin, was wir an dieſer exponierten Stelle des Auslandsdeutſchtums unter dem ſchamloſen Terror jüdiſch⸗marxiſtiſcher Greuel⸗ ganoven ausſtehen mußten. Im vergangenen Jahr erreichte die antideutſche Propaganda und damit auch unſer ſtiller Kampf wiederum ge⸗ gen ſie den Höhepunkt. Ich weigerte mich, „Raſſen“ von Bruckner zu ſpielen. Die Preſſe lief Sturm. Durch Intervention der deutſchen Geſandtſchaft ſetzten wir uns. wie in onderen Fällen, durch. Für den in Prag herrſchenden jüdiſch verungezieferten Geiſt folgendes Bei⸗ ſpiel: Shateſpeares„Richard I11“ wurde auf⸗ geführt. Als ſogenanntes Zeitſtück. Hinter dem Thron dieſes über Leichen zur Krone gelang⸗ ten Parvenüs ein Stück roter Mauer Darauf ſtiliſtert, in Schlangenornamentik ein— Ha⸗ kenkreuz. Aehnliche bei den Haaren herbeige⸗ zogene Provokationen in tauſendfacher Varia⸗ tion. Mit mir verließen übrigens auch zahl⸗ reiche andere reichsdeutſche Mitglieder das dortige Theater, alle, wie ich, heilfroh, dieſem jüdiſchen Inferno entronnen zu ſein. Daß ich jetzt in Mannheim arbeiten kann, dünkt mich eine beſonders glückliche Fügung.“— Herr Hölzlin iſt nämlich Badener. In Waibſtadt geboren. Hier, in Käfertal und Feudenheim, hatte ſein Vater vor dem Kriege eine Apotheke. Von der Schulbank weg lief Friedrich mit 17 Jahren zur Bühne. Mit 20 Jahren ſpielte er bereits in Prag neben Anton Hiller jugendliche Helden und Märchenprinzen. Von den Bret⸗ tern zog er ins Feld, wurde Offizier. 1918 kehrte er nach Prag zurück, zunächſt als Schauſpieler, ſeit den letzten fünf Jahren als Spielleiter wirkend. Neben ſeinem Bühnenberuf war er am Prager deutſchen Schulrundfunk und als Hörſpielregiſſeur tätig. Vom Film her kennen wir ihn als ruſſiſchen Oberſten im„Fall des Oberſt Redl“ und als Generaldirektor in„Un⸗ ter Geſchäftsaufſicht“. Als Spielleiter und Darſteller für Operette und Schauſpiel iſt Herr Hans Becker vom Landestheater Oldenburg hierher verpflichtet. „Man ſpricht nicht gern über ſich ſelbſt“ leitet er ein. In Köln geboren, beſuchte er die dor⸗ tige Hochſchule für Bühnenkunſt. 1920 begann er in Döbeln, einem kleinen Neſt zwiſchen Sachſens Hauptſtädten Leipzig und Dresden als Schauſpieler. Vorher während dreier Frontjahre(er iſt Kriegsbeſchädigter!) ſpielte er zeitweilig am Feldtheater in Spaa. Engage⸗ ments in Flensburg und Osnabrück folgen. Rollenfach: Bonvivant und Naturburſche. In Osnabrück betritt er die Regielaufſbahn. Von Nebe Kräfte Endlich iſt auch das Fach der Hochdrama⸗ tiſchen beſetzt. Frau Paula Buchner iſt hierzu und als Zwiſchenfachſängerin engagiert. Sie ſtammt aus Wien, wo ſie an der Muſikakademie ihre Ausbildung empfing. Ueber Barmen⸗Elberfeld kam ſie nach dreijähriger Tätigteit in Graz an die Städtiſchen Bühnen Hannover. Von dort zu uns. Wir kennen ſie bereits von ihrem Gaſtſpiel als Fidelio am 17. Februar dieſes Jahres. Ihre erſte Rolle wird die Ortrud in „Lohengrin“ ſein.„Wenn mir Zeit übrig bleibt, werde ich einigen Gaſtſpielangeboten nach Wien Folge leiſten.“ „Eine Frage ſo nebenbei. Waren Sie wäh⸗ rend der Unruhen in Oeſterreich?“„Ja, in Millſtadt. Eine entſetzliche Schießerei um un⸗ ſer Haus. Uebrigens habe ich dort auch eine kleine politiſche Tragikomödie erlebt. Und zwar in Graz. Ausgerechnet am letzten Abend, als ich es verlaſſen wollte, wurde ich in Polizeige⸗ wahrſam geſteckt. Man darf ſich eben nicht hin⸗ reißen laſſen. Ich bin Hitleranhängerin, und da hab ich halt einmal unbedacht etwas zu viel geſagt. Eigentlich ſollte ich ja drei Tage ſitzen. Nur meinen beruflichen Verpflichtungen ver⸗ danke ich es, daß man mich früher ausließ.“ Fräulein Gertrud Gellh, unſere zukünf⸗ tige Koloraturſängerin, beginnt ſogar gleich politiſch. Sie iſt Saarbrückenerin.„Das iſt ungemein wichtig,“ erklärt ſie. Ich verſtehe. Abſtimmung!„Wie erſehne ich dieſen Tag. Vom Intendanten iſt mir zur Hinreiſe ſchon Urlaub zugeſichert worden. Die nötigen Pa⸗ piere habe ich mir eigenhändig beſorgt. Sie können ſich gar nicht vorſtellen, welche Hinder⸗ niſſe einem hierbei in den Weg gelegt werden, wenn man nicht alles ſelbſt erledigt. Aber der 13. Januar wird uns die Erlöſung bringen“ ſchließt ſte. Mannheim iſt ihr von früheren kürzeren und längeren Aufenthalten bekannt. Als Suſanne in„Figaros Hochzeit“ wird ſie ſich uns vorſtellen. Ihre Lieblingsrolle: Zerbi⸗ netta aus„Ariadne“.—„Ausgerechnet eine der ſchwerſten.“—„Gerade darin liegt ja der Reiz“ lacht ſie. Alle Achtung! Krefeld war ihr letztes Engagement. Vorher Aachen und Würzburg. Auf der Kölner Muſikhochſchule har ſie ſtudiert. Seit 1927 gehört ſie der Bühne. Auf Mannheim freut ſie ſich ganz beſonders und wie ſchon geſagt auf die„Zerbinetta“. und, da„Ariadne“ im Spielplan vorgeſehen iſt, freuen wir uns mit. Fräulein Hanni Kraus hat gerade Probe. Alſo warten. Ich unterhalte mich mit S W— * W Intendant Brandenburg 1925 bis 1928 iſt er Oberſpielleiter in Koblenz, darnach in Oldenburg für Operette. Schauſpiel u. Operette ſind gleicherweiſe ſein Reſſort.„Nicht nur fröhliche Siege auf dem Parkett der Komö⸗ die und des Geſellſchaftsſtücks hat Hans Becker erfochten, die gehaltvolle Männlichteit ſeines Charakters ſowie ſeine künſtleriſche Ver⸗ antwortlichkeit ſchufen auch im klaſſiſchen und modernen Drama weſentliche Geſtaltungen,“ ſchreibt die Oldenburger Preſſe über ihn. Hier wird er ſich mit der Uraufführung von „Schwarzwälder Kirſch“ als Operet⸗ tenregiſſeur und Darſteller einführen.„Meine Abſicht,“ ſo gibt er über ſeine Auffaſſung von Operettenregie Auskunft,„iſt vor allem, die Operette, die allgemein und auch nicht unberechtigt als eine min⸗ dere Kunſtgattung angeſehen wird, von der Rampe zu löſen, 16 mit anderen Worten mehr aufs Schauſpieleriſche zuſtellen und zur Enſembleoperette zu machen. Da das„Was“ oft, z. B. in textlicher Hinſicht viel zu wünſchen übrig läßt, muß das„Wie“, d. h. die Darbietungsart gewiſſermaßen den Aus⸗ gleich ſchaffen und entſchädigen. Erprobte Kräfte, wie wir feſtſtellen, im Re⸗ giekollegium. Wenden wir uns jetzt ſeiner Ge · folgſchaft zu. Zunächſt den neuen Opernmit⸗ gliedern. in der Oper dem Theaterportier. Er erzählt mir ein reizen⸗ des Geſchichtchen, das ich wegen ſeiner Mann⸗ heimer Herzlichkeit nicht vorenthalten möchte. In Käfertal. Vor kurzem. An der Ecke, wo früher Vater Hölzlin ſeine Apotheke hatte. Seine beiden Söhne, der Sänger und der Re⸗ giſſeur ſtehen davor. Hier einmal... Jetzt iſt eine Metzgerei dort eingerichtet. Gegenüber ein Gaſthaus. Und in dem Gaſthaus öffnet ſich plötzlich ein Fenſter. Ein Graubart ſteckt ſeinen Kopf heraus.„Her, geht emol her. Seid ihr net's Hölzlins Bube?“——— Fräulein Hanni Kraus kommt. Sie iſt Stuttgarterin. Studierte zwei Jahre an der dortigen Muſikhochſchule. Vier Jahre privat bei der Geſangspädagogin Aenne Bernn. Im April letzten Jahres hat ſie mit Erfolg ihre Prüfung am Stuttgarter Staatstheater abgelegt. Mannheim iſt ihr erſtes Engagement. Jugendlich⸗dramatiſches Fach. In „Figaro“ ſingt ſie nächſtens das Bärbchen. Sieglinde in„Walküre“ wird ihre folgende und größere Partie ſein.„Ich freue mich, an⸗ fangen zu können“, ſagt ſie,„und auf meine Aufgaben.“— Wir wünſchen ihr... wie heißt 3 doch in der Theaterſprache? Ja. Toi, toi, toi! Kurz vor der Probe. Herr Heinz Daniel. * 43 nd Im Im Schauſpiel kommt vom Stadttheater Oberhauſen Fräulein Inge Burg als Naive zu uns.„Interview? Bitte, ſehr be⸗ ſcheiden.“ Dabei iſt ſie Berlinerin! Nach zwei⸗ jähriger Ausbildung an der dortigen ſtaat⸗ lichen Schauſpielſchule, vor allem unter Lothar Müthel, und nach den entſprechenden Prü⸗ fungen, begann ſie in Rudolſtadt im Thüringi⸗ ſchen. Ueber die Bühnen in Allenſtein(Oſt⸗ preußen) und Oberhauſen nach Mannheim. Dazwiſchen Gaſtſpiele. Beim Film.. aber ich erinnere mich: bitte, ſehr beſcheiden! Naiv und ſentimental oder preußiſch und bayriſch. Fräulein Eleonore Vogt(Sentimentale) iſt nämlich ein Münchner Kindl.(Naiv, ſiehe oben.) Bergſteigen iſt dementſprechend auch ihre Lieblingsbeſchäftigung. Sie ſtudierte u. a. bei Carl Vogt, unſerem letztjährigen Regiſſeur. „Nur Namensverwandtſchaft“, erklärte ſie la⸗ chend. Vom Freilichttheater Weißenburg bei Nürnberg über Koblenz zur Wanderbühne nach Herford in Weſtſalen.„Hier habe ich eine große Rolle nach der anderen geſpielt.„Jungfrau von Orleans“, Iſabella in„Maß für Maß“, Maria in„Clavigo“ u..“ Von dort kam ſie dann, vor Mannheim, nach Hannover. In„Saat und Ernte“ wird ſie ſich zunächſt mit einer kleineren Rolle einführen. Als erſte große Aufgabe wartet ihrer die Amalia in den„Räubern“, die zu Schillers Geburtstag herauskommen ſollen. Unſere jugendliche Salondame in spe, Fräu⸗ lein Irmgard Willers, iſt z. Zt. noch in Berlin. Sie ſchreibt: In Köln geboren, in Norddeutſchland aufgewachſen. Tochter eines Mathematikprofeſſors. Beginn: tänzeriſche Aus⸗ bildung bei der Wigman und Opernballett Dresden. Schauſpielſchülerin von Kieſau und Ponto, auch Dresden. Zwei herrliche Lehr⸗ jahre. Während dieſer Zeit ſchon ein paar Rollen am Staatstheater, u. a.„Y“ mit Adolf Wohlbrück als„“, Recha mit Ponto als Nathan. Dann nach Königsberg ins erſte Fach. Unvergeßliche Arbeit mit H. K. Müller(auf das Wiedertreffen mit ihm freue ich mich) an der„Fanny“. Danach Leipzig. Hier viele frucht⸗ bare Arbeit mit meinem liebſten Regiſſeur: Otto Werther. Mehrere Rollen mit Baſſermann, der mich anſchließend mitnahm nach Berlin ans Theater in der Streſemannſtraße. Darauf En⸗ gagement ans Deutſche Theater. Wieder Thea⸗ ter in der Streſemannſtraße, Partnerin von Waldau. Eine Hauptrolle im Hans⸗Weſtmar⸗ (Horſt⸗Weſſel)⸗Film, die Agnes(Erna). Haupt⸗ rollen in Luſtſpielfilmen:„Auf der Höhe der — — —————— Philipp Wüſt Blond, jugendlich, eine ſportliche Erſcheinung Vom Stadttheater Freiburg als 1. lyriſchtk Bariton und Spielbariton für Karl Buſchmant der uns nach Nürnberg verlaſſen hat. Gebürih aus Kattowitz, Oberſchleſien. Sollte eigeniliß Philoſophie ſtudieren. Erſtes Semeſte Wien.„Ich immatrikulierte mich aber an, Muſikhochſchule. Zu Hauſe war man ſchli einverſtanden. Ich arbeitete dann als ſtudent, ging drei Jahre nach Berlin, berei mich dort weiter auf meine Bühnenla vor. 1930 kam ich nach Freiburg. Hier ſinge zuerſt den Grafen in„Figaro“, als 3 große Partie den Renée in Verdis„Mo ball“.— Knapp und bündig.— Kurz von Probe. Eigentlich müßte ich jetzt nach Leipzig fül ren, um unſeren zukünftigen ſeriöſen Herrn Werner Wuthinor, zu ſieten viewen“. Er iſt vorläufig noch beurlaubt un hält ſich dort auf. Aber er war ſo freun ich, der Zeitung brieflich etwas anzuvertrauen. Inggleicher Eigenſchaft, d. h. als ſeriöſer Ba war er zuletzt in Halle a. S. engagiert. Er aus der Meiſterklaſſe von Kammerſänger a Kaliſch, Leipzig⸗Berlin hervorgegangen, * lele e2 heran nahenden feſtverzinslich 1. Oktober f hieder zugute ig der Altbeſi recht lebhaft theſttz eröffne und Ungariſche he Am Aktienmarkt Auie um/ Proze die Unterſuchungen de le wachſende Kapital Kibare Folge der 2 n fleichsregierung fa im Verlauf herte durchweg er ſtanden Lauro am. und einer 21 kdergrunde. Klöckner kaufnahme der Divi eld eröffneten 1/½ ni Hederlauſitzer Kohlen hen elitten nach der lelungen. Chemiſche arben—1½ höher. 2 plus 7g) lebhafte Anteile erholten ſich Auslandswerte wie Ion Draht⸗ und Kab Auto⸗, Maſchiner bis ½ Prozent. Engelhardt Brauere elunge„Die geſtrig gunghans und Deu Kefigt, aber ruhiger. obwohl die Ku des zu er er l nden: freundlich. Di heſchäftsbelebung, do lner Aufträge vorlac was angeregt, ritt, ſo daß Ausſehen hat zunächſt als Konzertſänger mehrere hie regelmäßig eine größere Anzahl von Meden Balladen⸗ und Arienabenden in zahlreichn Großſtädten wie Berlin, Leipzig, Wiesha Frankfurt a.., Hannover, Magdeburg mektenbörs mit großem künſtleriſchem Erfolg und wi 17. 9. holten Gaſtſpielverpflichtungen in dieſe 8¹*— 3438 . 95,25 5⁰ Schabuspiel 20 Situation“,„Freund oder Feind“.—.20 Energie verratende Handſchrift. Wir ſind 2— ſpannt auf ihre erſte hieſige Rolle.*.20 Im Palaſt⸗Hotel erreiche ich Herrn Rudylf 1 75 Klix. Erſter Charakterheld. Nach dem friehz 5 erſt ging er zur Bühne. Zunächſt Opereh 32,75 Metropoltheater Berlin. Dann„Tuihin Kurfürſtendamm, wo er viel Strindberg Wedekind ſpielte. Eine zweijährige Unte 357˙9⁰ chung folgte, 1924 und 1925, zu privaten U*— nehmungen. Darauf wieder in bunter Re F762 folge die Bühnen Dresden, Darmſtadt, B 7702 lau, Leipzig, Düſſeldorf, Zürich(dort ſchon ſut—.— jetzt hier, als Nachfolger Ziſtigs), Kö 1deh— Dazwiſchen Gaſtſpiele, vor allem in Müncheh 3¹⁰0 und am Berliner Rundfunk. Eine beweht 8,12 Theaterlaufbahn.„In Mannheim bin ich ft 330 gern. Ich kenne die Stadt ſchon von frühen 35,00 Ein Boy meldet ein Telephongeſpräch fi—.— Herrn Klix. Schauſpieler ſind immer übent 90.00 beſchäftigt.—3 38 Draußen überlege ich mir, daß 3 eigem———— der letzte Buchſtabe im Alphabet jſt. Z 33 Zimmermann. Georg Zimmermaſt* Vom Stadttheater Zwickau als Inſpizient i S. 700 Schauſpieler zu uns. Er iſt Rheinländer. M 3 35,25 17 Jahren, 1922, betrat er in Eſſen die Bih 38˙9 als Volontär für Oper und Operette. Zu füi— und ſtarke Inanſpruchnahme als Sänger zw 99,50 ihn, dieſen Beruf aufzugeben. Er blieb de Bühne treu und wurde Schauſpieler. Dan Operette. Herford, Minden, Ratibor, Baß 55 berg, Zwickau, Heidelberg und wieder Zwichan 90,50 ſind ſeine Etappen vor Mannheim. Für ſich 3050 privatim, zeichnet er und muſiziert. Meiſt t freie Zeit verbringe ich draußen in der Ratur d. 15 3005 erzählt er. In Zwickau habe ich mir ein eihe 355 nes Häuschen gebaut und ein Stück Land daz. 9700 zu gepachtet.“ Er hat recht. So iſt man ant„ 90,50 freieſten. 3 1 16 300 *— 44 16—17.* 93,00 Unſer Theater iſt gerüſtew. Es rechnet alle. 5 4 3* 9300 Der berühmte Shakeſpeare⸗Darſteller, Frieh 1003 rich Ludwig Schröder, ſchrieb einmal unter den 50 Eindruck ſeines Mannheimer Gaſtſpiels I 18— an den Intendanten Dalberg, daß das klein 31,00 Theaterpubliklum Mannheims ſozuſagen eine 38 Familie mit den Schauſpielern bilde. Hoffen 39,75 wir, daß es, wenn der Vorhang ſich über den 3 Bühnenereigniſſen der kommenden Spielzei* 300 43 391,00 hebt, dieſer Tradition getreu als eine große m immer größere Familie ſich einfindet zu gez meinſamer Freude mit dem Künſtler am We der Kunſt. In dieſem Sinne: Vorhang auf! t iche Erſchein Sollte eige s Semeſter nich m jf r man ſchließ dann als 3 1 Berlin, berei Bühnenlauft ro“, als Zzerdis„Mo — Kurz ach g0 nſeriöſen or, zu m h beurlaubt und ar ſo freundſ zuvertrauen. als ſ eriöſer! nmerſänger orgegangen, mehrere 3 ahl von RMeder in zahlrei 1 ozig, Wiesbadeh Magdeburg uſt folg und wie der in dieſe 8 Feind“.— G ft. Wir ſind lle. Herrn Rudolf Nach dem Kriege unächſt Opereite ann„Tribi Strindberg m ährige Unte privaten Unten ibunter Reihen⸗ darmſtadt, B (dort ſchon gs), Königs lem in Mün Eine bew heim bin ich ſeht 'n von früher“ vien fi immer übe daß 3 eigentl flh gabet iſt. 10 immermaß 3 Inſpizient mn theinländer. Eſſen die Bühn perette. Zu früh ls Sänger zw 1. Er blieb d ſpieler. Danebe Ratibor, Bam⸗ wieder Zwi m nheim. Für ſit ch, uſiziert.„Meim n in der ich mir ein eige⸗ Stück Land So iſt man Natur“, Es rechnet Darſteller, Fried⸗ inmal unter dem Gaſtſpiels 180 „ daß das klein ſozuſagen ei n bilde. Hoffen ng ſich über de ienden Spielz ls eine große u einfindet zu ge⸗ ünſtler am Werk „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Dienstag, 18. Sepiember 1934 24* Nr. 430— Seite 11 irischafis-Numndsciar iner Börse herannahenden Coupontermin nimmt das feſtverzinsliche Werte zu. Man erwartet, 1. Oktober freiwerdenden Beträge dem hleder zugute kommen werden. Die Auf⸗ ing der Altbeſitzanleihe, die ſchon in den agen, kecht lebhaft gehandelt wurde, ſetzte ſich * Altbe . tz eröffneten 10 Pfg. höher und ge⸗ mn, Berlaufe weitere 36 Prozent. Die um⸗ e ſowie Zinsvergütungsſcheine wur⸗ höher bezahlt. Am Auslandsrenten⸗ en Ruſſen mit 1,60 nach 1,45 zu hören, ngariſche Renten waren bis 30 Pfg. Aktienmarkt machte die Erholung der um ½ Prozent einen guten Eindruck, lerſuchungen des Statiſtiſchen Reichsamts chſende Kapitalbildung in Deutſchland als — der Arbeitsbeſchaffungsmaßnah⸗ regierung fanden ſtarke Beachtung. Die im Verlauf Rückkäufe vor, zumal auch andew 2 durchweg erholt waren. Am Montan⸗ kt ſtanden Laura bei einem Umſatz von Rcm. und einer 2prozentigen Kursſteigerung Ardergrunde. Klöckner waren in Erwartung einer —4 der Dividendenzahlung/ höher. d eröffneten 1½ niedriger. Auch in Eintracht Mederlauſttzer Kohlen lag anfangs Angebot vor. etten nach der geſtrigen Steigerung unter en. Chemiſche Werte waren ausgehend 11½ höher. Am Elektroaktienmarkt war lus 36) lebhaftes zu verzeichnen. leile erholten ſich um—4 RM. Auch die erdewer wie—(plus 1) waren er⸗ Draht⸗ und Kabelwerten waren Vogel 12/ Auto⸗, Maſchinen⸗, Bau⸗ und Metallwerte Fhem ſen bis ½ Prozent. Bemberg befeſtigten ſich igelhardt Brauerei(minus 2) litten unter Kungen. Die geſtrigen Favoriten, wie Hotel⸗ Funghans und Deutſche Atlanten, waren wei⸗ „aber ruhiger. Auch Polyphon gewannen 14 vbwohl die Kursſteigerung der Aktie an⸗ u erwartenden Kapitalſchnitts als unbe⸗ net wird. Verkehrswerte konnten ſich befeſtigen. Schiffahrts⸗ und Bankaktien international etwas ſchwächer. Lon⸗ gegen Kabel auf 5,0076 und die Pari⸗ aniſche Valuta auf 2,4735. urter Mittagsbörse freundlich. Die Börſe zeigte heute eine eſchaftspelebung, da vom Publikum eine An⸗ Aufträge vorlagen. Hierdurch wurde auch was angeregt, die ihrerſeits zu einigen tt, ſo daß die Börſe allgemein ein Ausſehen hatte. Wenn auch die Kurs⸗ geſtaltung noch nicht ganz einheitlich war, da hier und da immer noch kleine Abgaben erfolgen, ſo war doch ganz überwiegend eine durchſchnittliche Erhöhung des Kursniveaus um„—1 Prozent feſtzuſtellen. Son⸗ derbewegungen waren auch heute wieder zu verzeich⸗ nen. So waren Zement Heidelberg geſucht und etwa —3 Prozent feſter, daneben ſetzten Laurahütte ihre Befeſtigung um 1 Prozent fort. Am Chemiemarkt waren beſonders Scheideanſtalt und Goldſchmidt mit je plus 1 Prozent geſucht. Auch Farbeninduſtrie und Rütgerswerke mit je plus ½ Prozent wurden be⸗ achtet. Montanwerte lagen durchweg feft, wobei Klöcknerwerke mit plus 1½ Prozent am ſtärkſten her⸗ vortreten. Die übrigen Papiere gewannen von 4 bis ½ Prozent, außer Rheinſtahl und Stahlverein, die nur knapp behauptet lagen. Oktavi⸗Minen lagen ebenfalls 1 RM. leichter. Am Elektromarkt gingen AEcG mit plus 1½ Prozent lebhafter um. Bekula, Schuckert und Siemens gewannen je Prozent, Chade⸗Aktien waren um etwa—3 RM. erholt, wäh⸗ rend elektr. Lieferungen und Geffürel/ bzw. ½ Prozent nachgaben. Zellſtoffaktien zogen bis Pro⸗ zent an. Von Kunſtſeideaktien blieben Aku behaup⸗ tet, Bemberg 1 Prozent höher. Schiffahrtswerte lagen ſtark vernachläſſigt. Im einzelnen eröffneten u. a. Reichsbank, AG für Verkehr, Daimler und Kaufhof bis ½ Prozent höher, Deutſche Linoleum dagegen 1 Prozent ſchwächer. Am Rentenmarkt wa⸗ ren Altbeſitz lebhaft und feſt(plus ½ Prozent), auch Kommunal⸗Umſchuldung und Zinsvergütungsſcheine bei anziehenden Kurſen gefragt. Von fremden Wer⸗ ten gaben Mexikaner bis ½ Prozent nach. Mannheimer Börse Stimmung freundlicher. Die Börſe zeigte bei lebhafteren Umſätzen ein etwas freundlicheres Geſicht. Bevorzugt waren ein⸗ zelne Montanwerte, Brauerei⸗ und Zementaktien. Am Kaſſamarkt zogen Brauereiaktien durchſchnittlich 1 Prozent an, ebenſo konnten Zement Heidelberg 1 Prozent gewinnen. Auch Zellſtoff Waldhof 1 Pro⸗ zent höher. Andererſeits gaben Rheinelektra und Dt. Linoleum je Prozent nach, Weſteregeln büßten 1 Prozent ein. Am Bankenmarkt waren Großbanken bis 1 Prozent befeſtigt. Verſicherungsaktien unver⸗ ändert. Der Rentenmarkt behielt ſein freundliches unter Führung von Reichs⸗Altbeſitz 98 nach geſteigert. Dit. Anleiheablöſ. Altbeſitz 98, 6proz. Baden Staat 93,25, 7proz. Heidelberg Stadt 80, Sproz. Ludwigs⸗ hafen Stadt 83, Mannheimer Ablöſ. Altbeſ. 95, Sproz. Mannheim Stadt 84,5, Sproz. Bad. Komm. Goldpfandbr. 91,75, 8proz. Pfälz. Hyp. Goldpfand⸗ briefe 93, Sproz. Rhein. Hyp. Goldpfandbr. 91,37, 6proz. Farbenbonds 120,5. Bremen⸗Beſigheim 78, Zement Heidelberg 118, Daimler⸗Benz 49,5, Dit. Linoleumwerke 56,5, Dur⸗ lacher Hof 64, Eichbaum⸗Werger 92, Enzinger Union 99, Gebr. Fahr 112, IG Farbenind. 143,75, 10proz. Auch Goldpfandbriefe waren bis /½ Prozent Großkraft Mannheim Vorz. 125, Kleinlein 70, Knorr 195, Konſerven Braun 44,5, Ludwigshafener Aktien⸗ brauerei 86, Ludwigshafener Walzmühle 100, Pfälz. Mühlenwerke 104,75, Pfälz. Preßhefe 112, Rhein⸗ elektra Stamm 103, do. Vorz. 107, Salzwerk Heil⸗ bronn 210, Schwartzſtorchen 104, Seilwolff 31, Sin⸗ ner 92, Südd. Zucker 186, Ver. Dt. Oele 81, Weſter⸗ egeln 127, Zellſtoff Waldhof 50,5. Badiſche Bank 119, Commerzbank 68,5, Deutſche⸗ Disconto 72,75, Dresdner Bank 76, Pfälz. Hyp. Bank 76, Rhein. Hyp.⸗Bank 104. Bad. AG für Rheinſchiffahrt 49, Bad. Aſſecuranz⸗ geſ. 36., Mannheimer Verſ. 40., Württ. Trans⸗ port 13. Brown Boveri 13, Ganter 63, Haid u. Neu 22, Mez 40, Schlinck 73, Reichsbanhvorz. 112, Sproz. Bad. Komm. Landesbank Goldkomm. 88,75, 5½ proz. Pfälz. Hyp. Liqu. 93,87, 5½ proz. Rhein. Hyp. Liqu. An der Mannheimer Wertpapierbörſe notierten am 17. September: 6proz. Daimler⸗Benz Goldobl. 90, 6proz. Dit. Lino⸗ leum Goldobl. rückzahlbar zu 102 Prozent 96, desgl. rückzb. zu 100 Prozent 96, 6proz. Fürſt Fürſtenberg Brauerei Obligat. von 1927 87,5, do. von 1913 90, Herrenmühle vorm. Genz 70, 6proz. Lindener Aktien⸗ brauerei 92, 5proz. Neckar AG. 85, 6Gproz. Neckar⸗ ſulmer Fahrzeug 85, JG. Farbeninduſtriebonds 121,5. Die nachſtehenden Sachwertanleihen notier⸗ ten am gleichen Tage wie folgt: 6proz. Großkraftwerk Mannheim 15,75, 6proz. Groß⸗ kraft Mannheim Kohlenwertanleihe 85, 6proz. Kohlen⸗ wertanleihe von 1923 14, 5proz. Neckar⸗Goldanleihe von 1923 81. Getreide Liverpool, 18. Sept. Anfang. Weizen. Tendenz ſtetig, per Okt. 5,65% bez.; Dez. 5,10 ſp. 5,976 bez.; März 6,036 bez.; Mai 6,156 bez. Liverpool, 18. Sept. Mitte I. Weizen. Ten⸗ denz ruhig, per Ott. 5,636.; per Dez. 5,9½ bez.; per März 6,0.½ v. Rotterdam, 18. Sept. Anfang. Weizen per Sept. 3,60; per Kob. 3,75; per Jan. 35: 4,01; per März 35: 4,07½. Mais per Sept. 73½; per Nov. 76; per Jan. 35: 78½; per März 35;: 81½. Baumwolle Liverpooler Baumwollkurſe Liverpool, 18. Sept. Anfang. Okt. 684; Jan. 35: 677; März 35: 675; Mai 35: 673; Juli 35: 671; Okt. 35: 661. Tagesimport: 15 400. Tendenz: ſtetig. Liverpool, 18. Sept. Mitte I. Okt. 683; Dez. 678;: Jan, 33: 676; März 35: 674; Mai 35: 672; Juli 35: 670; Okt. 35: 660; Jan. 36: 658; März 36: 658; Mai 36: 658; Juli 36 657. Loco: 707. Tendenz: ruhig/ ſtetig. Berliner Geldmarkt Am Geldmarkt wurden die Sätze für Blanko⸗Tages⸗ geld bei unverändert 4½ bis 45/16 belaſſen. In Pri⸗ vatdiskonten hält das Angebot bei allerdings weſent⸗ lich ruhigerem Geſchäft noch an. Für Monatsgeld mußten wie bisher—6 Prozent angelegt werden. Privatdiskont unverändert 3% Prozent. Internationaler Devisen- und Effektenverkehr Im internationalen Deviſenverkehr bröckelte das Pfund leicht ab. Die Aufwärtsbewegung der Reichs⸗ markt macht weitere Fortſchritte, ſie notierte beiſpiels⸗ weiſe in Zürich 122,40 nach 122,35. Die Londoner Effektenbörſe verkehrte mangels be⸗ ſonderer Anregungen in ſehr ſtiller Haltung. Lediglich britiſche Staatspapiere lagen weiter feſt, dagegen hat⸗ ten ſüdafrikaniſche Goldminen unter in zu leiden. Londoner Goldbewegung London, 17. Sept. Am freien Markt wurden 274 000 Pfund Sterling Gold zum Preiſe von 140/½.— ½ sh pro Unze fein verkauft. Londoner Goldpreis Berlin, 17. Sept. Der Londoner Goldpreis be⸗ trug am 17. Sept. für eine Unze Feingold 140 sh 5½ d gleich 87,0139 RM., für ein Gramm Feingold demnach 54,1900 Pence 2,79756 RM. Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann. Chef vom Dienſt: Wilhelm Ratz el. Verantwortlich für Reichs⸗ und Außenpolitik: Dr. W. Kattermann: für Wirtſchaftsrundſchau: W. Ratzel; 32 Nachrichten: K. Goebel; für. Unpolitiſches, ib Se und Lokales: 33 Wa er; für Kultur⸗ politi Feuilleton, Beilagen: Willi Körbei; für Sport: Julius Etz; für den Umbruch: Max Höß, ſämtliche in Mannheim. S Schriftleitung: dan Graf Reiſchach, Berlin 68, Charlottenſtr. 150. Nachdruck ſämtl. Original⸗ berichte verboten. e der Schriftleitung: Täglich 16—17 Uhr außer Samstag und Sonntag). Sa m. b. H. Verla zleiter: rt Schünwit, euh der Verlags⸗ 10,.30—42 Uhr(außer Samstag u. Sonntag). 7 0 0 5 1 Werlag und Schriftkeitung 314 15 92 86, 3— Für den Anzeigenteil verantwortl.: W Schmid, Mannheim. 51 orgenausgabe A, etzingen. Morgenausgabe A, Weinheim. 1170 ⸗ 21 943 Abendausgabe 21 689 Ausgabe B mit aubie fenndd der Früh⸗ und Abendausgabe Mannheim. 13 3 1 635- 19 238 Ausgabe B, Schwetzingen Ausgabe B, Weinheimmem Geſamt⸗D.⸗A. Auguſt 34- 41 181 Druck: Schmalz& Laſchinger, Abteilung Zettungsdruck unkfurter ——— 17. 9. 18. 9. B¹. Asiat. Bank. 82,.00 82.12 3 Fustn t. Hyp. u. 4—.— Dt. Ueberseebank 95 Dresdner Bank. 92·30 Eranlet. Bant 93,.25 Frankf. Hyp.-Bk. 00 Pfalz. Hyp.-Bank 00 Reichsbank Khein. Hyp.-Bani. 1 Berl. Handelsges. 5 5 7 7 * 7 3 97 Tia Südd. Bodencreditbk 00 00 Württ. Notenbank AG. f. Verkehrsw. DOt. Eisenb.-Betr. Dt. Vʒz. Hap Heideib. Straßend. Nordd. Llopvd. Schaniungbahnen Südd. Eisenbahnen Aschaff. Aktienbr. Dortmund. Ritterbr. Brauerei Eiche. Brauerei Henninger Brauerei Herkules — 1232 SS — ———— — S Se —— Mainzer Brauerei Nürnbg. Brauhaus 1 Pk- u. Bürgbr. Zw. 22 111 Schöfferhof-Bindins Schwartzstorchen ——— SS — —2 —— Eichbaum-Werger Wulle-Brauerei. Accumulatoren — 77 Adt KI„ O0 40 Stamm Andraa-Noris Aschaff. Buntpap. Bad. Maschinen. Bast Nürnberg: Bayer. Spiegel Bekula. I..-Bemberg Bergmann, El. Bremen-Besigh. Brown Boveri Cement Heidelbs. Cement Karlstadt —— S 38 —— —— ——— SS —22 ————— 17. 9. 96,87 .-Hiscontoses 72,15 B iscontog 500 Alis, Lok.- u. Krait 11 15 112, 257 26775 57,00 06,50 110,50 Löwenbr. München 275 5⁰ 12,50 355 Brauerei Pforzheim 159,5 103, 30 25,35 Voltohm 60 Tucherbrauerei. 192 6560 155—⁰ 46,00 del 15 117,00 127,50 — 11425 18. 9. Metallgesellschaft 92,50 Mez Söhne Miag„ 50 J Moenus Maseh. Montecatini. Motoren Darmst. ———— einiger Ge Khein. Elekt. Vorz. 105,50 4 1035 140.——— 102,00 ein-Main-Don. Vz Rheinmetall. 158/00 Roeder Gebr. Rütgerswerke 42.27 Sehlünek. 2,50 Schnelipr. Erkth. k Schramm Lack, 35,50 Schriftg. Stempeſ 12.00 Schuckert 94,25 Schuh Fulda. Seil Wolt 1500 Slan- mm haler⸗ 1460 Nordd. LIovd. mmobilien Südd. Zucker 0⁰ Bankaktien Strohstoff Dresden Aclea 50⁰ Thür, Liefrg. Gotha— j 00 J4 Leonhard. 23,37 Ver. Dt, Oeie Müm. 51,00 Ver. Glanzstofl.— Ver. Kunstwerke— Ver. Ultramarin 140,00 Voist& Häüner*0 40,00 ZellstollAschafienba. 69,50 Zellstoft Memel. 48,75 88,00 — 4 S 70,50 97.00 106,50 102 5⁰ Canada Pacifie 50⁰ Zellstoff Waldhoi Buderus Eschweiler: Reichsbank 8 Gelsenkirchen. * 9 * 61,50 104.25 130,00 0 Aach.-Münch. se Bergbau e ali-Chemie Kali Aschersleben 127,50 Kali Salzdetiurtn„ Kali Westereseln 127,50 Klöckner Mannesmann. Mansfelder. Otavi Minen. Phönix. Rhein. Braunlohlen Rheinstahl Riebeck-Montan. Salzwerk Heilbronn Allianz Leben Anhalter 40% Türk. Adm.-Anl. 40% do. Bagdadb. 4% do. do. II. 40% do. unifiz. Anl. 40% do. Toll-Obl. 40% do. 400 Ereslose 4½9% Ung. St. 1913 4½% do. 1914. 4% Ung. Goldrente 4% Ung. Kr.-Rente 4½¼0% Anatol. Ser. a er 5% Teh. Nat. Railw. Verkehrsaktlen AG. Verkehrswesen 72,00 Allg. Lok.- u. Kraftw. 13 40 Südd. Eisenbahn Baltimore Ohio. 11 Hb.-Amer. Paketf. Hb.-Südam, Dpisch. Bk. f. El. Werte 50,50 30,50 Harb.-Gummi-Phön. Bk. f. Brauind. Berliner Handelsges. 96,50 Berliner Hyp. Bk. Comm. u. Privatbk. 66,50 Dt. Asiatische Bk. 0, Dt. Bk, u. Disconto 73,25 bt. Goiadiskontbk. 100, ö Dt. Uebersee-Bk. Dresdener Bank Meininger Hyp. Bk.—— Khein. Hyp. Br, Verslcher.-Aktlen Allianz Allg. Mannh. Vers. Industrie-Aktlen Accumulatoren-Fbr.— Allgem. Bau Lenz 67,00 35 75 Elektr.-Ges. Alsen Portl. Zement 147,00 Ammendorf Papier 75,00 haft W. 22805 it 70,00 7 Aschaffen ellsto Augsburg-Nürnb.- 00 75,00 4 17. 9. Enzinger Unlonwk. 99, 00 Eschweil. Bergw. 290, 0⁰ Farbenind. J. G. 145,50 Feldmühle Papier 126, 75 Eeiten& Guilleaume 76, 50 Bord Moter 55,00 60 Sebhard& Co. 120,00 Sehe& Co. 67,00 Seiling& Co.— Gelsenk. Bergw. 60,25 Genschow& Co. 61,50 Germ. Portl. Cemeni 93, 50 Glas 66,00 Ges. f. El. Untereh. 111, 37 Sosausra Düsseldi. 61, 0⁰ 58.00 Goldschmidt. Th. 92,62 0, Gritzner Maschinen 25, 37 Gebr. Grozmann Grün& Bilfinger 220, 0⁰ Gruschwitz Textil. 94, 5⁰ Guano-Werke 80,87 Hackethal-Draht 54,00 Hallesche Masch. 76,00 Hamburg Elektr. — 14113 — iin? — — — S8.— ——— ———— ————— W8s — — — — 255 7⁵ 25, 12 25.25 25 Harpener Bergbau. 104, 00 104, ,00 Hedwigshütte — Heilmann&Littmann 55 50 Dt. Hemmoor-Portl. 154,00 Hilpert Maschinen.— Hindr,& Aufferm. 32,50 Hirschberg Leder— 56, 7⁵ Hoesch Eis. u. Stahl 76,12 76,00 Hoheniohe-Werke 17,00 Philipp Holzmann 8¹ 10⁰ Hotelbetrieb„, 00 IIse Bergbau.„170. 2⁵ Gebr. Junghans. 53, 50 Kahla Porzellan 25, 0⁰ ——— Kaliw. Aschersleben 12⁰5 0⁰ 2²0, 25 2 Kali Chemie. 132,00 209, 00 Klöcknerwerke„79,12 — Koksw. u. Chem. F. 101, 12⁵ Knorr Kolimar& Jourdan 45,75 Kötitz. Led. 2 e 86, 0⁰ Krauß Co. Lok.. Kronprinz-Metall 125, 0⁰ Lahmever& Co. 122, 7⁵ Laurahütte 1 50 34,87 105,00 114.25 10³,50 25,00 121,00 50,50 100,75 45,25 8 8 64,25 13³.00 27,37 Hapag Leopold Grube Linde's Eismasch. Carl Lindström. Loregs Mannesmannröhren. 97.00 1² 2⁵ Thörl's ver. Thür. Gas.. Tiet⁊— 5 Trans-Radio. Varziner Papier Ver, Chem. Charl. Ver. Dt. Niekelw. 97,2 Ver, Glanzst. Elberf. 1800 Ver. Harz. Portl-Ct— Ver. Stahlwerke Ver. Stw. v..Zypen— Ver. Ultramarinfabr. 0V Vogel Telegr.-Dr. 6,00 1 Voigt& Haefiner—+ Wanderer-Werke Westeregeln Alkali 1250 5⁰ Wi. Brahtind. Hamm 131,75 Wilke Dampf Wibner letan Wittener Gußstahl Zellstoff Waldhof Dt.-Ostafrika. 63, 50 Neu-Guinen Otavi Min. u. Eisenb. Frelverkehrswerte Petersb. Int. Handel. Russ, Bank Petroleum Adler Kali Diamond Hochfrequenz Burbach Kali. Neckarsulmer Sloman Bes Ufa-Film* Tägl. Geld„ 0 Monatsgeld Schlußkurse Ahlösung—3. 7% Ver, Stahl Bk. el. Werte Bank f. Brau Keichsbank AG. Verkehr Allg. Lokal Ot. Reichsb.„ 112,8 Hamburg-Süd Nordd. Lloyd Akkumulatoren 1775 ga Bayern Motor 13600 17.9. 16. 9. 80,00 30, 90 — 123.00 283,50 30,12 17. 9. 18. 9. I. P. Bemberg 139,00 138,25 Berger Tief. 131,½00 134,25 Berl. Karlisr.— 12075 —[Bekula 146,7 14 50 14,00 Berl. Masch. 4 111, 25 112, 00 54.— 100, Braunk. Brik. 197, 50—— Bremer Wolle 148,0 145,00 Suderus 87,75 Conti Gumm 13⁰.50 40,50 70. ia 725 Woh Daĩimler 213 Ot. Contigas. Dt. Erdöl„ 5 5* Dt, Linol, E115 Verk. ieferg. El. Licht-Kr. 8 2 Farbenind. Feldmühle 7 2 Felten-Guille. Gelsen. Bg. 3 7 Ges. f. el.„* 7 8 Goldschmidt. Harb. Gummi Harpener Hoesch Holzmannn IlIse Bers Genuß Gebr, junghans. Kali Chemie Klöckner. Kokswerke Lahmever Mannesmann 3 Mansfelce„3 Max. Hütte 3 3 3 Metallges. 22 Orenstein Phönix Berg 8* Rhein. Brk. do. Elektr. 32 2 Rheinstahl 2 Rh.-W. El.„ Rütgers 42 0 Schub.-Salz. Schuckert„„ Schultheiß„ Siemens Stöhr Kammg. Stolb. Zink 4 Südd. Zucker 3 Thür. Gas Westeregeln Zellst., Waldhof 40, 75 91,⸗0 109,50 50,„00 64, 0⁰ 130,00 13,50 5⁰ 109,50 49,00 30,00 13,15 7 „* 7 — — 2 — — — 2 — — 2 2 SS 12 — 1* — * „ 7 8 7 5 9f —» f7 2 29, 0⁰ * „7 7 50,00 50,0 0 Cement Lothringen— Chem. Albert 87,50 Chade„„„ Conti Gummi Daimler-Benz 3 ie Tdol.„ Pt. Gola-Silbersch. 215, 7⁵ Dt. Linoleum. Dürrwerke Ratinz Dyckerhoff Widm. 118,00 IEl. Licht u. Krafi 103,00 El. Lieferungen..50 Enzinger-Union. Ehlinger Masch.. Faber& Schleicher 16, Chemie Basel. d0. leere Fahr AG. pirm. IG. Farbenind. 16. Farbenbonds Feinmech. Jetter Felten Guilleaume Frankf Hof Geiling& Co. Gesfürel * 5 60,00 112,50 143,57 120, 50 50,00 76, 57 10, 0⁰ 111, 550 55, 0⁰ Goldschmidt Gritzner. Grün& Bilünger Hafenmühle Frankf. 275 50⁰ Haid& Neun 77,00 Hanfwerke Füssen Hessen-Nassau Gas 45, 00 Hilpert Armaturen 11400 Hoch-Tiefbau. 80.50 ere 10 rlangen. 32— 5055 norr-Hei ronn Konserven Braun 25,00 Kraub Lokomot. 5 Lahmever Lechwerke 10848 Walsmüht ainkraftwerke. „ Malzexport„ 145,00 foenön 42,07 . 1t, 57 s Abr, 75)25 100, 0 1 90 105, 5⁰ 50;0 256, 00 21, 550 47,50 48,00 Ver. Stahlwerke Allianz Frankona 100er. Frankona 300er. . Versich. Rastatter Waggon iee 3 do 193 do do Berliner Kassakurse Festverzinsl. Werte 6% Dt. Reichsanl. 27 Dt. Anl. Abl. 1. do. ohne Ausl.-R. Dt. Schutzgebiete 08 5% Grohkr. Mhm. Kohlenw. %% Rossenwertanl. 50% Roggenrentenbk. Piandbrieie 60% Pr. Bod. Pf. Em 60% do- 3 Eom. 1 6% Pr. Ld. Pfdb. Anst. G R. 19 60% do, do. R. 21. 60% do. do. Kom. RBo. Ausländ. Werte 5% Mexikaner 4½ Oest. Schatzanw 4% do. Goldrente 40% do. Kronen 4% do. conv. Rente 4½0% do. Silberrente 4/½50% do. Papierrente 95,25 97.40 Bachmann& Ladew. 60,25 Balke Maschinen. 38, Bast AG., Nürnberg B. Motoren(BMWI 135 0⁰ Bayr. Spiegelglas 53, 0⁰ J. P. Bemberg. 5⁰ Bergmann Elektr. 17, 550 Berlin Gubener. 130 0⁰ Berlin Karlsr. Ind. 130,25 Berl. Braunk. u. Briketts Braunschweig.-G, Bremen-Besisheim Oeliabrik Bremer Vulkan Bremer Wolle Brown-Boveri. Buderus Eisenwerke Byk Gulden Charlotten Wasser 96,37 I. G. Chemie Basel— Chem. Heyden Chem. Ind. Gelsenk. —— in Albert 88 hillingwort Comp. Hisp.(Chadej 205,75 Conti Caoutschuc.75 Conti-Linoleum. 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Rütgerswerke Sachsenwerk 580 Salzdetfurth ral 158,00 Sarotti 77,50 Schles.-El. u. Gas— Hugo Schneider 78,25 Schöfferhof-Binding 189,50 Schubert& Salzer— Schuckert& Co. 95,00 Schufh.-Patzenhofer 112,75 Stemens& Halske 148,00 Sinner AG. 92,5 31 Kammsarn— 3 tolberger Stettin Cham. 86, 4 Südd. Immobillen 3,.5 4,2 do. Zucker 186, 00 186, 00 Berliner Devisenkurse Celd Brief Geld Brief Xgvpt.(Alex., Kalro) 1 àgypt. Pfd. Argent.(Buen. Aires) 1 Pap.-P. Belg.(Brüss. u. Antw.) 100 Belga Brasil.(Rio de Jan.) 1 Milreis Bulgarien(Sofia) 100 Lewa Canada(Montreal) 1 kanad. Doll. Dänemark(Kopenh.) 100 Kron. Danzig(Danzig) England(London) Estland(Rev./ Tal,) 100 estn. Kr. Finnland(Helsingf.) 100 finnl. M. Frankreich(Paris) 100 Fres. Griechenl.(Athen) 100 Drachm. Holl.(Amsterd. u, Rott.) 100 G. lsland(Revkiavik) 100 isl. Kr. ltallen(Rom u. Mail.) 100 Lire lapan(Tokio u. Kobe) 1ven Iugosl.(Belgr. u. Zagr.) 100 Din. Lettland(Riga) 100 Latts Litauen(Kov'no/ Kñaunas) 100 Lit. Norwegen(Oslo) Oesterreieh(Wien) 100 Schill. 17. Septemberſ 18. September 12,7551— 750 12,780 67 674 664 100 Kronen] 62,21 Polen(Warsch., Pos.) 100 Zlotyf 4 Portugal(Lissabon) 100 Escudo Rumänlen(Bukarest) 100 Lei Schweden(Stockh. u..) 100 Kr. Schweiz(Zür., Bas., Bern) 100 Fr. Spanien(Mad. u. Barcel.) 100 Pes. Tschechoslowakel(Prag) 100 Kr. Türkei(Istanbul) I türk. Pfd. Ungarn(Budapest) 1 Pengõ Uruguay(Moatevideo) 1 Kd.-Pes. V. St. v. Amerika(Newy.) 1 Doll. 1 1,001 0,99 2479) 2, 03 vol 2,464 2,468 Zahrgang 4— A Nr. 430— Seite 12 „Hakenkreuzbanner'“ Abendausgabe— Dienstag, 18. Septembg „12 Gebote für Pilzſammler 1. Es gibt keine allgemeinen Re⸗ geln über Eßbarkeit oder Giftigkeit der Pilze. Unangenehmer Geruch oder Geſchmack vor oder nach dem Kochen, das Verfärben friſcher Pilze bei Druck oder beim Kochen, färbung einer Zwiebel oder eines ſilbernen Löffels im Siedewaſſer ſind keine untrüglichen Kennzeichen. Nur durch Koſten iſt bei manchen Arten(z. B. Täubling) die Genießbarteit ſicher zu entſcheiden. 2. Die Gefahr oft lebensgefährlicher Pilzver⸗ giftungen iſt nur zu vermeiden durch 9 enaue Kenntnis. 3. Beim Sammeln nimm von unbetannten Arten ſtets mehrere Stücke mit Stielende, weil deſſen Beſchaffenheit(3. B. Vorhanden⸗ ſein einer Knolle) für die Beſtimmung weſent⸗ lich iſt. Hole dir beim Pilzſachverſtändigen Rat oder verſuche die Beſtimmung mit einem gu⸗ ten Pilzbuch. Zerſtöre nicht mutwillig dir un⸗ bekannte Pilze, die ein beſſerer Kenner viel⸗ leicht verwenden kann. 4. Sammle nur junge Pilze und prüfe durch Anſchneiden an Ort und Stelle gleich auf Maden. Alte durchwäſſerte, angefaulte oder ſtark zerfreſſene Pilze ſchmecken nicht, wirken mitunter bereits giftig und dienen außerdem der Verbreitung der Art. 5. Beſeitige ſchon im Walde mit einem Meſ⸗ ſer anhaftendes Laub und Erde. Du haſt dann zu Hauſe um ſo weniger Arbeit, und die Pilze verſchmutzen ſich nicht gegenſeitig. Bei Pilzen mit unverwendbarem Stiel(z. B. Hallimaſch) begnüge dich mit den Köpfen. Wo junge Pilz⸗ körper ſeitlich hervorſprießen, laſſe das Stiel⸗ ende im Boden, um deren Wachstum nicht zu gefährden. Wo Pilze einzeln wachſen, iſt es gleichgültig, ob du ſie abſchneideſt, heraus⸗ drehſt oder herausziehſt. — L2 — 2— 22 Blumen u. Krünze Muk. Preſtinari Friedrichspl. 14 Tel. 439 39 Varſt E 4, 4 Kleine Raten! 2,6 ebenſo die Ver⸗ V. Felomann 6. Zum Sammeln benütze einen Korb oder einen feſten Karton. Im Ruckſack, Tüte oder Säckchen werden die Pilze zerdrückt, matſchig und heiß. 7. Beim Nachhauſekommen nimm die Pilze ſofort heraus und breite ſie flach hin. Luftig ſo einen Tag und länger aufbewahren. 8. Die Fruchtſchicht auf der Hutunterſeite iſt beſonders reich an Nährſtoffen. Du entfernſt ſie deshalb nur, wenn ſie Maden enthält. Nur die leicht abziehbare Oberhaut des Hutes wird beſeitigt, wenn es die Säuberung erleichtert. Iſt ſie nicht abziehbar, ſo waſche die Pilze in warmem Waſſer. 9. Ueber die Zubereitung der einzelnen Pilz⸗ geben Pilz⸗ und Kochbücher Aufſchluß. Manche Arten, wie Pfeffermilchling. Reizker oder Boviſte ſind z. B. ausgeſprochene Brat⸗ pilze. Frühjahrslorchel und gewiſſe Ziegen⸗ bartarten wirken giftig, wenn nicht das erſte Brühwaſſer abgeſchüttet wird. 10. Pilze ſind nicht leicht verdaulich. Du mußt ſie deshalb bei der Zubereitung ſtark zerklei⸗ nern und beim Eſſen gut kauen. Der Hut von Milchlingen wird ganz gebraten, damit der Saft nicht ausläuft. Gekochte eßbare Pilze(z. B. Kremplinge) können in rohem Zuſtande giftig ſein. Deshalb Vorſicht bei Pilzſalat! Vorzüglich im Geſchmack und roh genoſſen gut bekömmlich ſind mild⸗ ſchmeckende Täublinge, der Paraſolpilz und der Brätling. 11. Faſt alle tödlichen Pilzvergiftungen wer⸗ den durch die Knollenblätterpilze her⸗ vorgerufen. Schon ganz geringe Mengen da⸗ von können die verhängnisvolle Wirkung aus⸗ löſen, die oft erſt nach 10 bis 24 Stunden ein⸗ tritt. Jedes Schulkind ſoll die Knollenblätter⸗ pilze von den oft ähnlichen eßbaren „Arten genau unterſcheiden lernen. Verwechſelt werden: Grüner Knollenblätterpilz und Grün⸗ ling; gelber Knollenblätterpilz und Champig⸗ — 3 Ihr chuſ Weinind Auguſt iunh Badenia,( l. 10%& 6, 10•12 vunner, 1055 Tel. 203 20 Tel. 250 38 Laufwunderſohle. LlllA Telefon 21757- 1 13. 20 bas Haus naturr. Weine- ff. Biere Goldener pflug G 00 NHorgen Mittu/ och Schlachtfest Leere Zimmer XU Ver — rmioften Ruhige und Freie Lage. D 4, 15, Zimmer Nr. und kühl gelagert, kann man feſte, junge Pilze eigennütziger Verfügung geſtellt kleines Volksfeſt werden ſollte, mit dem Lied non; ferner Pantherpilz und⸗ Perlpilz; Sa⸗ tanspilz und Hexenpilz. Auch ungenießbare Pilze(z. B. Gallenröhrling) mußt du kennen, da ein einziger davon den Geſchmack eines ganzen Gerichtes verderben kann. 12. Tritt dennoch eine Pilzvergiftung⸗ ein, ſo verſuche ſofort durch Brech⸗ und Abführmii⸗ tel Magen und Darm zu entleeren und ziehe möglichſt raſch einen Arzt zu Rate. Empfehlenswerte Pilzbücher: Michael, Voltsausgabe des Führers für Pilzfreunde, RM.,50. Klein, Gift⸗ und Speiſepilze und ihre Ver⸗ wechſlungen, 2. Aufl. 1933, RM 5,—. Gramberg, Pilze der Heimat, 3. Aufl. 192¹1, RM 14,—. Michael, Ausgabe Führer für Pilzfreunde, in 3 Bänden zu je RM., 50. Auch die Anſchaffung des.“ Bandes allein iſt n Stunden in glücklichem Kinderland Ein Feſt in der Gaswerkſiedlung Nachmittags um vier Uhr ſtanden 32 Buben und Mädchen der Gaswerkſiedlung, letztere mit Blumenkränzen im Haar, im Sonntags⸗ ſtaat zum Einmarſch auf den Hof bereit, der mit bunten Papierfähnchen. und Fahnen ge⸗ ſchmückt war. Auf einer prächtig mit Blumen geſchmückten Tafel waren verlockende Dinge aufgebaut. Für jedes Kind ſtand eine Taſſe bereit, davor ein kleines Kärtchen mit dem Na- men darauf, damit auch ja keines vergeſſen wurde. Inzwiſchen hatte ſich auch die Kapelle eingefunden, die ſich in anerkennenswerter, un⸗ und unentgeltlicher Weiſe zur hatte. Während der Ein⸗ marſch zum Kaffeetränzchen, das zugleich ein „Wer recht in Freuden wandern will“ er⸗ ———— Leere Zimmer zu vermieten. (50 817 K 4. Wild u. Geflügel Bürobedarf nur vom älteſten Neu wäſcherei H. Häberlorn Boetalseſchüft G. õchüäfer U 3, 11 g. Knah ſechwet ſtr. 130, — 2⁰8 12 Qu 1, 14 Fil. C4, 2 Tel.41477 —— —— e hundehütte ſofort zu kaufen Geſſücht. 983 — Nr. 508 an die Exp. d. 251 ſernen Zimmer mit fließ. Waſſer Der erste Ssũke Wachenheĩmer wleder eingelroffen Badenia c 4, 10 Zu imen Lertbntmh, Wa. Wohaun (geeign..höh. Be⸗ amten und dergl.) 3 Zim b 5, 5, 2 froppen: 4⸗ oder 6⸗Zimmer⸗Wohnungſe billig zu verrmieten, Zu erfragen im Laden.(7590•% Gchöne, geräumige Wohnung 6 zimmer Vorraum, 3 S enen 3³ (26 921 K) zu vermieten. 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Während das deut nallied„Die Fahne hoch“ zum Him brauſte, ſtieg langſam eine Hale flatternd am Maſt in die Höhe. ging es im Sturmſchritt an den gede und raſch waren die Plätze eingen Doch wurde die Erwartung der Kindir auf eine kleine Geduldsprobe geſtellt, de ter Böhler mußte doch, wie es ſich Leiter einer Veranſtaltung gehört, aut kleine Begrüßungsanſprache halten, Iu ten Worten brachte er zum Ausdruck, ſchon lange erſehnte Kaffeekränzchen niß lich zur Tatſache geworden ſei, und J lichen Kränzchen im Haar und die ſtrabl Augen ließen ertennen, daß er damit de tige getroffen habe. Nicht vergaß er aughg denen zu danken, die in irgendeiner Re Ermöglichung und Ausgeſtaltung des Feſtes beigetragen hatten, ſo auch der und dem Stadtrat Sterz. Ganz beſong Dant aber zollte er den Müttern de ihren wirklich erfreulichen Opfer⸗ und g ſchaftsſinn erſt das Feſt ermöglichten Kinder aber richtete er die Bitte, i immer willig und gern die Auftrüge der. ter zu erledigen, die dann ein anderm wieder um ſo lieber etwas ſpenden mi Doch gilt es, auch eines Mannes zug des großen Freundes der Jugend Führers Adolf Hitler! Aus 32 Kinder klang ein freudiges und herzliches n „Sieg Heil“ auf den Führer und ſchmg das Deutſchlandlied. Man trant ſeinen Kaffee, aß Ruche Torten und verbrachte einige un den.—4 4* geschw. Lewsk-stahl F Ealon? uun fernspr. 202 50 kür danmn Frauen⸗ R3, 16 ne Handarbeiten Tel. 31912 Tel Al Oftene Stellen itäiunu Aam fländigen Rats um.15 Uhr, b⸗ Führung von 4 führender deutscher Versich.-Gesellschaft- Kraft,.,., L. etc.) mit großem Gesehälfebe gut empiohl. Fachmann zu vergehen. A verlag und Sch „Hakenkreuzbann men die Trä bhöhere Gewalt) „.50 R 4. 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