. Oktober 1934 rt töcdt von V Fritsch n. Doͤrstellung deshalb nicht nur ſoffnung!.. Ein chnischen Aufbau, vor der schörfsten n Produltioni ſhmj die Hònd eines Geschlossenheit (cv/f .00.30.30 progrtämm! Istige rehen Film Walde ige Nörchen- ungsschäu ödel —————— eister P. Schlageter 70 und 90 Pfg. ch Telefon 552 10 I de anlung · 4 11 Ial. 220 25 t mindestens Sofort bauen. 50053K sSicheri. eEr, Lud-- I. 66577 Zierung RM 1990.— Fordhòndler Alduerstx. Ad-l40 n 42585 Verlag und Schriftlenung: Mannheim, K 3. 14/15. Fernruf; 204 86. 314 71, 333 61/%2. Das „Hakenkreuzbanner“ erſcheint 12mal wöchentl, und— monati..20 RM. bei' B 2 RM. Einzelpreis 10 Pfg. Be ſt die Zeitung am Erſcheinen(auch durch ſgdienng Regelmäßiag erſcheinende zuzüglich.50 RM., bei Poſtbeſtellung zuzüglich nehmen die he ſowie die Poſtämter 5 au böhere Gewalt) verhindert, beſteht kein Anſpruch 4. Jahrgang— Nr. 490 Fün unverlangt eingeſandte tellungen Beilagen aus allen Wiſſensgebieten.— anuſkripte d koine Norontwortuno übernommen Qas role JLomietꝑaradies Anzet teil 45 Pfg. Rabatt nach aufliegendem Tarif. markt. Fernruf 204 86, 3 ſcheckkonto: Das wiasbafen 496f — LLLIILILLLi. — Schluß der Anzeigen⸗Annahme: für Abendausgabe 13 Mannheim, 61/62. Zahlungs⸗ und Erfüllunasort Menkveia Ausſchließ⸗ zicher Gerichtsſtand:———◻ Poſt⸗ akenkreuzbanner——— erlaodsort Mannheim en: Die 12geſpaltene n 10 Pfg. Die 4geſpaltene Pig. Del Wi im Text⸗ Für kleine Anzeigen: Die g. 12geſpaltene Millimeterzeile 7 P Bei Wiederholung 1n rn 18 Uhr. R 3, 14/1 12 am Stroh⸗ Dienskag, 23. Okkober 1934 Millionen ſtehen vor dem fungertod proteſtaktion in allee Uelt gegen die ſomjetruſſiſchen Juſtände/ Uas gedenßt der völkerbund zu nn? (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) Berlin, 23. Ott. Das Ausmaß der ruſſiſchen Hungerkataſtrophe, die auch in dieſem Jahre wieder weite Gebiete der Sowjetunion erfaßt hat, nimmt neueren Meldungen zufolge beängſtigende Formen an. Der Sekretär des„Interkonfeſſionellen Hilfsausſchuſſes für die Hungernden in Rußland“, deſſen Vorſitzen⸗ der bekanntlich der Wiener Kardinal Dr. In⸗ nitzer iſt, veröffentlicht jetzt in einem Aufruf eine eingehende Stellungnahme, die neue er⸗ ſchütternde Einzelheiten bringt. In ſeinen Ausführungen, die Dr E. Ammende in einem Pariſer Blatt veröffentlicht, wird zunächſt die Haltung der ziviliſierten Welt gegenüber dem Eintritt Rußlands in den Völkerbund geſtreift. In der hiſto⸗ riſchen Rede des Mitgliedes des ſchweizeriſchen Bundesrates Motta auf der Hauptverſamm⸗ lung des Völterbundes anläßlich der Frage der Sowjetunion, ſo führte der Mitarbeiter Kardi⸗ nal Innitzer aus, wurde geſagt, daß die Hungersnot, die verſchiedene Teile der Sowjetunion befallen habe, keine vorüber⸗ gehende Erſcheinung ſei, ſondern eine ſtündige, die ſich als eine zwangsläufige Folge aus der ganzen Wirtſchaftspolitik der UDSSR ergebe. In derſelben Sitzung wurde vom Vertreter Kanadas die Frage aufgeworfen über die Mög⸗ lichkeit einer wirkſamen Hilfe für die Op⸗ fer der ruſſiſchen Hungersnot. Er betonte, daß er im Auftrage vieler Tauſender kanadiſcher Bürger ſpreche, die ihre Verwandten in der UDSSR haben. Wie erinnerlich,— ſo heißt es dann weiter— hat ſchon vor einem Jahre der damalige Vor⸗ ſitzende des Völterbundes, der norwegiſche Mi⸗ niſterpräſident Mohwinkel, den Verſuch un⸗ ternommen, die Aufmerkſamkeit des Völkerbun⸗ des auf die Notwendigkeit einer Hilfeleiſtung für die Hungernden in Rußland zu richten. Hierauf wurde Herrn Mohwinkel geantwortet, daß über die Hungersnot in Ruß⸗ land nicht geſprochen zu werden brauche, da die Sowjet⸗Union nicht Mitglied des Völterbun⸗ des ſei. Heute ſei die Sowjetunion Mitglied und er er⸗ gebe ſich die Frage, was die ziviliſierte Welt tun werde, um die unhaltbaren Zuſtände in Sowjet⸗ rußland zu ändern. Die Lage habe ſich von Tag zu Tag verſchlech⸗ tert. Man müſſe ſich fragen, was geſchehen ſoll, wenn in der nächſten Zeit neue Nachrichten über das Maſſenſterben in der Ukraine, an der Wolga und in anderen Teilen der Sowjet⸗Union bis nach Genf und in die übrigen europäiſchen Zentren dringen. Wird es im Völ⸗ terbund auch dann nicht mehr möglich ſein, eine Beratung dieſes Themas zu umgehen, ſo fragt Ammende weiter. Schon heute ſei es ſo, daß kirchliche Kreiſe aller Konfeſſionen immer mehr eine aktive Hilfe für die Hungernden in Rußland forderten. In die⸗ ſem Zuſammenhang müſſe auch noch einmal an die Rede des Erzbiſchofs von Canter⸗ bury im engliſchen Oberhaus erinnert werden, den letzten Aufruf des Wiener Kardinal⸗Erz⸗ biſchofs u. a. m. Erſt kürzlich haben ſich außer⸗ dem die Vertreter aller Kirchen Kanadas an den Miniſterpräſidenten Dr. Benne! mit der Bitte um ein Eingreifen der kanadiſchen Regie⸗ rung gewandt. Dr. E. Ammende ſchließt ſeine Ausführungen mit der Feſtſtellung, daß eine ſichziviliſiertnennende Weltdieſe Zuſtände nicht mit ruhigem Gewiſ⸗ ſen hinnehmen könne. In dieſem Zuſammenhange iſt es vielleicht angebracht, daran zu erinnern, daß die ruſſiſche Regierung die bisherige deutſche Hilfsaktion für die hungernden Wolga⸗Deutſchen vor zwei Mo⸗ naten unterſagt und völlig unterbunden hat, ſo daß die der Not und dem Elend preisgegebenen Wolga⸗Deutſchen heute ohne jede Verbindung mit dem Heimatland und bar jeder Unterſtüt⸗ zung ſind. cos von Srankreich Revlutionäre Strömungen in Indochina Tokio, 23. Okt. Großes Aufſehen erregte ein im„Oſaka Mainichi“ erſchienenes Interview mit dem anamitiſchen Nationaliſten⸗ führer Chen Fuan über die revolutionäre Bewegung in Indochina. Ehen Fuan, der ſich mit zwei anderen anamitiſchen Nationaliſten bereits im Jahre 1909 zu Studienzwecken nach Japan-begab, erklärte, daß die anamitiſche Selbſtändigkeitsbewegung das Ziel verfolge, durch eine nationale Revolution 40 Mil⸗ lionen Anamiten vom franzöſiſchen Joch zu befreien. Das anamitiſche Volk ſei aller Freiheit be⸗ raubt. Durch ſtrenge Zenſur ſei ihm jede Mei⸗ nungsäußerung über politiſche, wirtſchaftliche und ſoziale Fragen unmöglich gemacht. Das Mißtrauen der franzöſiſchen Behörden gehe ſo weit, daß kaum drei Anamiten zuſammen ſpre⸗ chen könnten, ohne Gefahr zu laufen, verhaftet zu werden. Die anamitiſchen Nationaliſten würden nichts unverſucht laſſen, um die Revolution ge⸗ gen die franzöſiſche„Koloniſation“, die alles darauf angelegt hätte, um die überaus gut⸗ mütige Bevölkerung Indochinas auszubeuten zunächſt noch unbeſtimmt. und zu unterjochen, vorzubereiten und durch⸗ e vorübergehende Schließung der litroen⸗Derke? Erregung in der Arbeiterſchaft P aris, 23. Okt.(Eig. Meldung.) Zu den Gerüchten über einen bevorſtehenden Zuſam⸗ menbruch der Eitroen⸗Werke wird jetzt in⸗ offiziell erklärt, daß Citroen aller Wahrſchein⸗ lichkeit nach ſchon in den nächſten Tagen eine vorübergehende Schließung des Werkes vornehmen muß. Die Dauer der Schließung iſt Als Grund wird an⸗ gegeben, daß die Fabrikleitung nicht in der Lage ſei, die laufenden Gehaltszahlun⸗ gen vorzunehmen. Der Arbeiterſchaft hat ſich die größte Erregung bemächtigt, da die Citroen⸗Arbeiter nicht daran glauben, daß die Werke überhaupt jemals wieber voll arbeiten werden. In politiſchen Kreiſen ſcheint man eine Intervention der Regierungan⸗ zuſtreben, da die Entlaſſung der 23 000 Citroen⸗ Arbeiter für den Pariſer Arbeits⸗ markt eine ungeheure Belaſtung be⸗ deuten würde. Gömbös bei Pilſudſki Der ungariſche Miniſterpräſident Gömbös, der zu offiziellem Beſuch in Warſchau eingetroffen iſt, wurde vom Marſchall Pilfudfki zu einer Audienz geladen, an der auch der polniſche Außenminiſter Beck ort Unſer Bild zeigt von links nach rechts Außenminiſter 2 Pilſudſki und Miniſterpräſi⸗ ent Gömbö leuregelung des rumüniſchen flußenhandels Bulareſt, 23. Okt. Die rumäniſche Tele⸗ graphenagentur Orient⸗Radio meldet: In Anbetracht der Tatſache, daß bereits ſeit einiger Zeit die Einfuhr um ein beträchtliches die Ausfuhr zu überſteigen droht, hat die Re⸗ gierung auf Veranlaſſung des Handelsminiſters Manulescu Strunga einer Neuregelung des Außenhandels zugeſtimmt, durch die der Warenaustauſch in normale Bahnen gelenkt und die zur Bezahlung der Einfuhr notwen⸗ digen Deviſen ſichergeſtellt werden ſollen. Vor Preſſevertretern erklärte Handelsminiſter Strunga, die gegenwärtige Lage ſei im we⸗ ſentlichen auf den niedrigen Stand der Welt⸗ preiſe für Ausfuhrerzeugniſſe, wie Petrobleum und Holz, und auf die ungenügende Getreide⸗ ernte zurückzuführen, aber auch auf die bis⸗ herige Einfuhrregelung, die nicht die erwarteten Ergebniſſe gezeitigt habe. Die Neurege⸗ lung gründe ſich aufeinenges Ver⸗ hältnis zwiſchen Einfuhr und Aus⸗ fuhr. Jede Einfuhr werde nurgegen vorherige Ausfuhr geſtattet wer⸗ den. Die Zollbehörden würden für jeden zur Ausfuhr beſtimmten Warentransport eine Beſcheinigung ausſtellen, die zur Einfuhr von Waren ermächtige in einem Wert, der um einen noch nicht feſtgeſetzten Hundertſatz nied⸗ riger ſei, als der Wert der vorgenommenen Ausfuhr. Auf dieſe Weiſe werde man auto⸗ matiſch eine aktive Außenhandels⸗ bilanz und die zur Bezahlung der eingeführ⸗ ten Waren notwendigen Deviſen ſicherſtellen. bömbös iſt in ien durchgefahren Wien, 23. Okt.(HB⸗Funk.) Miniſterpräſi⸗ dent Gömbös hat auf der Durchfahrt von Warſchau nach Budapeſt Wien berührt. Ent⸗ gegen Wiener Blättermeldungen, wonach der Miniſterpräſident aus dem Zuge ausgeſtiegen ſei und das Grab des Bundeskanzlers Dr. Dollfuß beſucht habe, wird von zuſtändiger Seite mitgeteilt, daß der ungariſche Regierungs⸗ chef ſein Eiſenbahnabteil nicht verlaſſen, ſondern nach dem fahrplanmäßigen Aufenthalt des Zuges ſeine Fahrt fortgeſetzt habe. Das neue fiabinett Uzunowitſch gebildet Belgrad, 23. Okt. Uzunowitſch hat die Re⸗ gierungsbildung beendet. Das Kabinett beſteht aus folgenden Mitgliedern: Miniſterpräſiſident Uzunowitſch, Außenmini⸗ ſter Jeftitſch, Kriegs⸗ und Marineminiſter Ge⸗ neral Gifkowitſch, Inneres: Laſitſch. Als Miniſter ohne Geſchäftsbereich gehören dem neuen Kabinett die ehemaligen Miniſter⸗ präſidenten Marinkowitſch und Schrſchkitſch an. die neue portugieſiſche negierung Paris, 23. Okt. Die neue portugieſiſche Regierung iſt, wie Havas aus Liſſabon meldet, gebildet; ſie wird ſich im Laufe des Nachmittag dem Präſidenten der Republik vorſtellen. Mi⸗ niſterpräſident Salazar übernimmt auch das Finanzminiſterium. Außenminiſter iſt Cai⸗ eiro da Mata, Innenminiſter Oberſtleut⸗ nant Linhares de Lima, Juſtizminiſter Manuel Rodrigues, Kriegsminiſter Oberſt Paſſos e Souſa, Marineminiſter Me⸗ ſquita Guimara es. Jahrgang 4— A Nr. 490— Seite 2 —— Abendausgabe— Dienstag, 23. Ortober Juſpitzung der innenpolitiſchen Cage in Feanzreich neuwahlen bevorſtehend? kine Varnung herriots Paris, 23. Okt. Der Einſpruch des Vor⸗ ſtandes der radikalſozialiſtiſchen Senatsgruppe gegen die Reformpläne Doumergues und deſ⸗ ſen entſchiedene Verſicherung, daß er mit allen geſetzlichen Mitteln die Verwirklichung ſeines Planes betreiben werde, haben in parlamen⸗ tariſchen Kreiſen und in der Preſſe einen Wi⸗ derhall gefunden, der die Zuſpitzung der auf eine Entſcheidung drängenden innenpolitiſchen Lage erkennen läßt. Das Ergebnis des am heutigen Dienstag zu⸗ ſammentretenden Miniſterrates und beſonders die Haltung der radikalſozialiſtiſchen Kabinetts⸗ mitglieder werden deshalb mit Spannung er⸗ wartet. Miniſterpräſident Doumergue hat inſo⸗ fern eine klare Lage geſchaffen, als er nach übereinſtimmenden Berichten den radikalſozia⸗ liſtiſchen Senatoren erklärt haben ſoll, er werde um jeden einzelnen Punkt ſeines Planes kämpfen und erſt dann gehen, wenn dieſer Plan als Ganzes abgelehnt werden ſollte. Das„Journal“ berichtet über eine Erklä⸗ rung Doumergues, in der er ſich Preſſevertre⸗ tern folgendermaßen geäußert höͤtte: „Ich habe niemals meine Abſichten verheim⸗ licht, die ich übrigens erneut am kommenden Samstag in einer Rundfunkanſprache bekannt⸗ geben werde. Ich habe meine Anſichten auch nicht geändert. Ich werde mein Staats⸗ reformprogramm vortragen und auch alle mir verfaſſungsmäßig zur Verfü⸗ gung ſtehenden Mittel benutzen, um es durchzuſetzen. Dazu gehört auch die mög⸗ liche Auflöſung des Parlaments. Wenn es ſich als notwendig herausſtellen ſollte, bin ich feſt entſchloſſen, davon Gebrauch zu machen. Ich werde erſt abtreten, nachdem ich alles ver⸗ ſucht habe, und wenn ich auf der ganzen Linie geſchlagen ſein ſollte. Man wirft mir vor, daß ich beabſichtige, die Verfaſſung zu vergewaltigen. Dabei bin ich im Gegenteil ihr letzter Verteidiger.“ Noch am ſpäten Abend des Montag vertrat man in paxlamentariſchen Kieiſen die Anſicht, daß die radikalſozialiſtiſchen Kabinettsmitglie⸗ dex von ſich aus weder der Entſcheidung des Mniſterpräſidenten noch der der beiden Kam⸗ mern vorgreifen würden, ſo daß Aglicheiten offen blieben. Sollte ſich die Kammer gegen die Auflöſung der Kammer ausſprechen, dann würde der Mi⸗ niſterpräſident den Senat um das Recht, Neu⸗ wahlen auszuſchreiben, erſuchen, d. h. das Land zum oberſten Schiedsrichter machen. Sollte der Senat die geforderte Kammerauf⸗ löſung verweigern, würde Doumergue, ſo ver⸗ ſichert man, dem Präſidenten den Rücktritt ſeines Kabinetts überbringen. Dasſelbe würde er tun, wenn die Nationalver⸗ ſammlung von Verſailles ſich gegen die Abände⸗ rung der Verfaſſung ausſprechen ſollte. Wenn auch ein Teil der linksſtehenden Preſſe die Lage als willkommenen Anlaß nimmt, um gegen die„antirepublikaniſchen oder bonapartiſtiſchen Pläne“ des Miniſter⸗ präſidenten Sturm zu laufen und ihrem Unmut über die Reformpläne freien Lauf zu laſſen, iſt immerhin die warnende Stimme von Herri ots „Ere Nouvelle“ zu beachten, die unter an⸗ derem ſchreibt: Wir brauchen noch den Burg⸗ frieden. Wer ſich von den höheren Belangen des Landes leiten läßt, wer den nationalen Notwendigkeiten größere Bedeutung beimißt als allzu engherzigen partikulariſtiſchen Erwängun⸗ gen, wird das verſtehen, Auch das Land ver⸗ langt dies von all denen, in die es ſein Ver⸗ trauen geſetzt hat. Wir vürfen niemals vergeſſen, daß die nationale Wie⸗ deraufrichtung noch nicht abge⸗ ſchloſſen iſt. Die Preſſe, die ſtets für den Miniſterpräſi⸗ denten eintritt, nimmt ihn gegen den Vorwurf in Schutz, die Verfaſſung umgehen zu wollen. Sie erwartet, daß er, wenn er feſt bleibe, auch die widerſpenſtigen Parlamentarier zur Ver⸗ nunft bringen werde. Es handelt ſich, ſo meint zum Beiſpiel„Echo de Paris“, um einen Einſchüchterungs⸗Verſuch, von dem Doumergue nichts zu befürchten habe, Er habe die öffentliche Meinung hinter ſich und das Land, das ſich nach einer Löſung ſehne. kin ſruß den deutſchen in aller Delt Die Veltreiſe der„farlsruhe“ (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung). Berlin, 23. Okt. Die Abſchiedsſeiern ſind vorüber. Die Mannſchaft des Schulkreuzers „Karlsruhe“ ſteht an Deck angetreten. Die Eh⸗ renkompanie auf der Blücherbrücke präſentiert das Gewehr und während drei Hurras das ſtolze Schiff verabſchieden, fallen die Leinen. Die Bordkapelle intonierte das Deutſchlandlied und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied, Noch einmal paſſiert die„Karlsruhe“ die Blücherbrücke. Der Baden⸗ weiler Marſch klingt vom Schiff herüber, wäh⸗ rend Abſchiedsrufe und Tücherſchwen⸗ ken an Bord und an Land zum letzten Male grüßen. Langſam verläßt die„Karlsruhe“ den Haſen, begleitet vom Segelſchulſchiff„Gorch Fock“, deſſen jüngſter Ausbildungsjahrgang nun auf dem Kreuzer die Fahrt nach Südamerika antritt. Die große Reiſe der„Karlsruhe“ dient nämlich nicht nur den Auslandsbeſuchen, ſondern in achtmonatiger Ausbildung wird auf ihr weit⸗ gehende Schulungsarbeit geleiſtet. Unter den 608 Mann Beſatzung befinden ſich 31 Offiziere und 120 Kadetten unter Führung des neuen Kommandanten, Kapitän zur See, Lütjens, eines als Torpedobootsflottillen⸗ chef in Krieg und Frieden erprobten Offiziers., Zunächſt geht die große Fahrt um den Ska⸗ gen und dann direkt nach Süden zu den Azoren, um dort vom 31. Oktober bis 6. November im Hafen von Ponte del Gada vor Anker zu gehen. In Port of Spain auf Trinidad iſt vom 16. bis 21. November der nächſte Aufenthalt vorgeſehen. Dann geht es an der Weſtküſte Südamerikas entlang, um zunächſt vom 9. bis 18. Dezember den braſi⸗ lianiſchen Hafen Fernando No⸗ ronha anzulaufen. Der Beſuch in dieſem Hafen charakteriſiert beſonders die Aufgabe der „Karlsruhe“, den ausgewanderten Volksgenoſſen im fernen Südame⸗ rika Grüße aus der Heimat zu brin⸗ England und die Cüge von Verſailles beutſchland muß wieder Kolonien bekommen/ Von Wilhelm Winter(München) Auf dem unvergeßlichen Reichsparteitag 1934 der NSDAp in Nürnberg ſprach der Stell⸗ vertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, zu den in außerordentlich großer An⸗ zahl herbeigeeilten Auslandsdeutſchen. Er äußerte ſich auch zur Kolonialfrage und wies an Hand hochintereſſanten Zahlenmaterials die große wirtſchaftliche Bedeu⸗ tung von Kolonialbeſitz als Roh⸗ ſtoffquelle nach. Daß gerade dieſe Seite der Kolonialfrage für Deutſchland— beſonders bei der heutigen Wirtſchaftslage— von erhöh⸗ ter Bedeutung iſt, liegt auf der Hand. Reichs⸗ miniſter Heß ſprach ferner davon, daß der Führer und Reichskanzler nicht im entfern⸗ teſten daran gedacht habe, in einem kürzlich ge⸗ gebenen Interview— welches vielfach falſch ausgelegt wurde(der Verf.!)— etwa einen Verzicht Deutſchlands auf koloniale Betä⸗ tigung für alle Zukunft auszuſprechen. Dem ſtehen ja überdies auch frühere eindeutige Aeußerungen Adolf Hitlers, ſowie die klare Faſſung des Punktes 3 des Programms der NSDaAp entgegen. Da jedoch das Reich gegen⸗ wärtige um die Löſung einer Reihe anderer wichtigſter Probleme kämpft, wies der Stell⸗ vertreter des Führers ausdrücklich darauf hin, daß es nunmehr Sache der ausländiſchen Mächte ſei, welche es angehe, von ſich aus zur Frage der Rückgabe der Deutſchland entriſſenen Kolonien Stellung zu nehmen. Es ſei deshalb daran erinnert, daß beſon⸗ ders in den letzten Monaten eine ganze Reihe beſonnener ausländiſcher Stimmen laut wurden, welche für eine Rückgabe der ohne jeden Rechtsgrund geraubten deutſchen Kolonien eingetreten ſind. In dieſem Zuſammenhang verdient gegen⸗ wärtig ein Aufſatz ganz beſonderes Intereſſe, welcher in der September⸗-Nummer der bedeu⸗ tenden engliſchen Monatsſchrift „World“ erſchienen iſt. Als Heraus⸗ geber dieſer Zeitſchrift zeichnet Vernon⸗ Bartlett, welcher bekanntlich die außenpoli⸗ tiſchen Wochenüberſichten im engliſchen Rund⸗ funk gibt. Man kann daher wohl mit Recht annehmen, daß das, was er in ſeiner viel ge⸗ leſenen Monatsſchrift über außenpolitiſche Fra⸗ gen bringt, nicht lediglich eine völſig unverbind⸗ liche Privatmeinung, ſondern immerhin die Auffaſſung weiter und einflußreicher engliſcher Kreiſe wiedergibt. Bei der fraglichen Arbeit, welche den Titel tragt„Deutſchlands ehemalige Kolonien“, handelt es ſich um eine Zuſammenfaſſung von Gedanken, welche einer in der engliſchen Kolonialzeitſchrift „Weſtafrika“ erſchienenen Aufſatzreihe ent⸗ ſtammen. Typiſch engliſch in der Betrachtungsweiſe ſieht ſie auch manches von einem— nach unſe⸗ rer Auffaſſung— falſchen Standpunkt aus. Trotzdem kommt ſie zu demklaren Schluß, daß die Rückgabe ſeiner früheren Schutzgebiete an Deutſchlaͤnd aus einer ganzen Reihe von Geſichts⸗ punkten heraus unbedingtnotwen⸗ dig ſei. Da die ganze Arbeit mit einer be⸗ grüßenswerten Offenheit geſchrieben iſt, ſoll ſie im folgenden in einer Ueberſetzung gebracht werden, welche ſich möglichſt an den engliſchen Originaltext anſchließt, um ſo ganz unmittelbar auf den deutſchen Leſer zu wirken. Dabei ſind nur einige ganz unweſentliche Kürzungen vor⸗ genommen, welche den ſachlichen Inhalt des äußerſt beachtenswerten Aufſatzes in keiner Weiſe berühren. Er lautet: Deutſchlands ehemalige Kolonien. Man kann die Stärke der kolonialen Empfin⸗ dungen in Deutſchland nur unter Berückſichti⸗ gung der Tatſache verſtehen, daß die kolonialen Unternehmungen in dieſem Lande bis auf das Ende des 17. Jahrhunderts zurückgehen. In dieſer Zeit gründete der Große Kurfürſt von gen und die alten Bande der Stammes⸗ gemeinſchaft neu zu knüpfen. Abordnungen von Offizieren und Mannſchaften werden von dort aus die deutſchen Bauernkolonien in Florianopolis und Joinville auf⸗ ſuchen. Mitten im tropiſchen Hochſommer Uruguays feiert die„Karlsruhe“, die vom 21. Dezember bis 2. Januar 1935 in Montevideo liegt, Weihnachten und Neujahr. Leider reicht die Zeit nicht, auch noch argentiniſche Häfen anzulaufen, und ſo fährt die„Karls⸗ ruhe“ durch die Magalhaesſtraße und dann die chileniſche Küſte entlang bis zum Panamakanal. Nach Abſchluß der Amerikareiſe trifft der Kreuzer bei Vigo das Schweſterſchiff„Emden“, die am 10. Novem⸗ ber zu einer Oſt⸗Indien⸗Fahrt auf dem Umweg über das Südkap Afrikas ſtartet und zum gleichen Zeitpunkt über das Mittelmeer in die Heimat zurückkehrt. Auch noch in anderer Beziehung iſt die Süd⸗ amerikafahrt der„Karlsruhe“ bemerkenswert. Alle irgendwie vermeidbaren Ausgaben in fremder Währung ſind durch die Belie⸗ ferung mit deutſchen Erzeugniſſen beſeitigt worden. Selbſt die Lebens⸗ und Genußmittel, ja ſogar das Heizöl, werden aus der Heimat nachgeführt. Nur bei manchen Verproviantierungen, z. B. Milch, Friſchfleiſch, und Obſt, müſſen die Vorräte in den auslän⸗ diſchen Häfen aufgekauft werden. Abgeſehen von der Deviſenerſparnis iſt dieſe Tatſache ein beachtliches Beiſpiel für die un⸗ bedingte Bevor zugung heimat⸗ licher Erzeugniſſe. fireuzer, Karlseuhe“ dankt dem dührer Kiel, 23. Okt. Kreuzer„Karlsruhe“ hat an den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler fol⸗ genden Funkſpruch gerichtet:„Kommando und Beſatzung danken für gute Wünſche. Heil dem Führer!„Karlsruhe.““ ver politijche rag Belgijche Staatskriſe Die Abſetzun —— des belgiſche Generalſtabschefs Nuyten erhält inzwiſchei immer größere politiſche Bedeu tung. Wie bekannt, handelte es ſich bei de Auseinanderſetzungen zwiſchen General Nuy ten und dem belgiſchen Kriegsminiſter De vézé in der Hauptſache um die Frage de belgiſchen Grenzbefeſtigungen an der Oſtgrenze, die General Nuyten als unzweckmäßig Dieſ rein militäriſche Frage erhält jedoch einen politiſchen Hintergrund durch die Tatſache, daß die Anſicht des belgiſchen Kriegs⸗ ablehnte. miniſters den Wünſchen des franzöſiſchen Ge neralſtabes entſpricht, der das belgiſche Gebiet einſchließlich der belgiſchen Armee ſozuſagen i ſeinen Aktionsbereich einbeziehen möchte. Dem⸗ gegenüber bedeutet die Haltung General Nuy⸗ ſo, als ob di flikt noch e gerungen dlie deu 5 Deer litauiſe London, Zuſammenha ſchen Regieru gewiſſer Maf neurs des J der litauiſche pbor. Der Ge reitſchaft ſein bracht, den d verhandeln zr tens in der Verteidigungsfrage die Unabhän⸗ gigkeit Belgiens nicht nur in militäriſchen Din⸗ gen. Dieſe Problemſtellung wird jetzt noch ver deutlicht durch einen Preſſekampf, de zwiſchen beiden Parteien auch nach der Abſet⸗ zung Nuytens heute faſt noch verſtärkter weitergeht. Charakteriſtiſch für die belgiſchen Verhältniſſe iſt dabei, und der Gegenſatz zwiſchen Flamen und Wal⸗ lonen auch hier eine weſentliche Rolle ſpielt. Nicht nur, daß Nuyten ſelber dem flämi⸗ ſchen Volksteil entſtammt und deshalb von vornherein die Abneigung der Wallonen auch hier eine weſentliche Rolle ſpielt. Nicht nur, daß Nuyten dadurch auch die Abneigung der Wallonen gegen ſich haben mußte, es kommt noch hinzu, daß die in Frage kommende Grenz⸗ bevölkerung größtenteils walloniſch, ſich aus an ſich begreiflichen Gründen für die Durchfüh⸗ rung der Grenzbefeſtigung, d. h. für den Plan des Kriegsminiſters einſetzt. Die bekannte profranzöſiſche Einſtellung des walloniſchen Volksteils trifft ſich hier mit einem an ſich verſtändlichen Schutz⸗ beſdürfnis. Selbſtverſtändlich iſt, wie ſchon mehrfach betont, dieſer Streit— von Deutſch⸗ land her geſehen— völlig zwecklos, da er einen deutſchen Angriff gegen Belgien vorausſetzt. Eine Vorausſetzung, die ſelbſtverſtändlich völ⸗ lig irrig iſt. Intereſſe, da er ſich immer mehr in der Rich⸗ tung ſeines Kampfes für oder gegen die völlige Verkettung des belgiſchen Schickſals mit dem franzöſiſchen bzw. für oder gegen eine Politik der Verſelbſtändigung entwickelt. Das flä⸗ miſche Blatt„Het Volk“ warnt laut vor allzu engen militäriſchen Bindun⸗ gen an Frankreich und ſagt, daß die Ent⸗ laſſung Nuytens unter keinen Umſtänden dazu führen dürje, daß Velgiens Militürpolitik in eine Richtung gedrängt werde, die eine Gefährdung des internationalen Status Belgiens bedeute. Der offiziöſe „Standaard“ ſchreibt, vor dem neuen Kurs könne nicht laut genug gewarnt wer⸗ den. Der gute Name, den Belgien ſich rurch ſeine ſelbſtändige Militär⸗ und Außenpolitik erworben habe, ſteht auf dem Spiel. In dem walloniſchen Blatt„La Province de Na⸗ mur“ dagegen wird General Nuyten ſo⸗ zuſagen des Hochverrats verdäch⸗ tigt und vor jedem Offizier gewarnt, der mit ihm in Verbindung ſtehe. ——————————————————— Brandenburg, einer der hervorragenden Grün⸗ der des preußiſchen Staates, an der Weſtküſte Afrikas kleine Kiederlaſſungen, welche nach mehrfachem Beſitzwechſel ſchließlich unter eng⸗ liſche Herrſchaft kamen. In der Mitte des letzten Jahrhunderts erwachte wiederum das Inter⸗ eſſe an Kolonien. Aber bei der Uneinigkeit der Nation gelang es nicht, die breite Offentlichkeit dafür zu intereſſieren. Die neuere Kolonial⸗ bewegung beginnt vor etwa 60 Jahren. Während des ganzen letzten Jahrhunderts wur⸗ den ausgezeichnete Aufklärungsarbeiten und Entdeckungsfahrten in allen Teilen Afrikas durch deutſche Entdecker und Wiſſenſchaftler ausgeführt. Mehr als 50 dieſer Männer er⸗ freuen ſich eines internationalen Rufes, ſo z. B. Burckhardt, Barth, Maltzen, Junker, Nachti⸗ gall. Rohlfs, Schnitzer(Emin Paſcha), Schwein⸗ furth, Ritter, Oberweg, Wißmann. Außerdem leiſteten beſonders deutſche Miſſio⸗ nare wertvollſte Arbeit auf den gleichen Ge⸗ bieten. Bei Kriegsausbruch im Jahre 1914 wurden ſofort die Feindſeligkeiten gegen die deutſchen Kolonien eröffnet. Dieſes geſchah in direkter Verletzung der Kongo⸗ akte vom 25. Februar 1885, Artikel 2(Kapitel ). Der fragliche Abſchnitt beſtimmte, in Kriegs⸗ zeiten die Neutralität des Kongobeckens und des Gebietes ſeiner Nebenflüſſe zu wahren, ein⸗ ſchließlich des Landes öſtlich vom Kongobecken bis zum Indiſchen Ozean und ſüdlich bis zur Mündung des Zambeſi. In der Schlutzſitzung der Kongokonferenz be⸗ glückwünſchte Bismarck, welcher den Vorſitz führte, in gebührender Weiſe die Teilnehmer zum Abſchluß dieſes bedeutenden Vertrages. Er ſagte, die Uebel des Krieges würden eine ſehr böſe Auswirkung haben, wenn die Eingebore⸗ nen angehalten würden, bei Streitigkeiten zwi⸗ ſchen den ziviliſierten Mächten Partei zu ergrei⸗ fen...“ Im Intereſſe von Handel und Zivili⸗ ſation haben Sie Wege geſucht, einen großen Teil des afrikaniſchen Kontinents aus dem Spannungskreis der großen Politit herauszu⸗ ziehen und dort den Wettbewerb der Nationen der friedlichen Ausbreitune, von Handel und Induſtrie zu überlaſſen. Der letzte Krieg bot W Male Gelegen⸗ heit, dieſe lobenswerten und moraliſchen Grund⸗ ſätze anzuwenden. Aber die Mächte, welche ein gutes Beiſpiel hätten geben ſollen, kehrten ſich nicht daran. Bei Kriegsausbruch fragte die deutſche Regierung an, ob das Neutralitätsab⸗ kommen für Zentralafrika beachtet würde. An⸗ fangs ſchien die belgiſche und die franzöſiſche Regierung damit einverſtanden, als aber Eng⸗ land ſich weigerte, dieſem Beiſpiel zu folgen, zogen die beiden anderen Staaten ihre Einver⸗ ſtändniserklärung wieder zurück. So wurde die farbige Bevölkerung dieſer Ge⸗ biete in den Kampf hineingezogen. Bei einer Reviſion des Friedensvertrages wird die Frage der deutſchen Kolonien, welche nach dem Krieg durch die Alliierten in Beſitz ge⸗ nommen und ſeither von ihnen unter der Ver⸗ antwortung des Völkerbundes verwaltet wor⸗ den ſind, eine Hauptrolle ſpielen. Nach unſerer Meinung ſollte das engliſche Volk hier und in ganz Afrika in dieſer wichtigen Angelegenheit zu folgenden zwei Fragen Stel⸗ lung nehmen: 1. Würde die Rückgabe ſolcher Kolonien, welche England von ſich aus an Deutſchland zurückgeben kann, klug ſein von dem Geſichts⸗ punkt aus, den Frieden zu wahren und zu ſtärken? 2. Würde eine Rückgabe den in Betracht kom⸗ menden Bevölkerungstreiſen Afrikas nützlich oder zum mindeſten nicht ſchädlich ſein? Wenn die europäiſchen Nationen, welche in Afrita koloniſieren, auf ſchlechtem Fuße zueinan⸗ der ſtehen, ſo leiden alle Bevölkerungsteile in Afrika durch den Verluſt des Vertrauens und den Niedergang von Handel und Wandel, Wenn die feindſelige Stimmung zu Kriegshandlun⸗ gen führt, brechen auch Handel und Wandel zu⸗ ſammen. Welches iſt nun die größte Gefahr für die Sicherheit und den Frieden der Welt? Ein in Mitteleuropa zuſammengepreßtes Deutſchland mit ungeführ einer halben Million an Kindern, welche jährlich in das Mannesalter einrücken daß die Flamenfrage Trotzdem gewinnt der Streit an Es ſcheint alſo faſt 1 Der j Dank für Perlin, flawiſche Geſ⸗ vormittag den Beſuch ab u ſchaftsrates u dem Führer lichen Dan weiſe au aus, die Deu des Königs“ das jugoſlaw wohltuen Immer wien Belgrad, amtliche„Vr ſatz mit den ler Attentatke Ungarn. Da⸗ heit die ung und vergleicht tung der ung zeitigen Auft fälſcheran „Graf Zeppe Friedric Das Luftſchif um 5 Uhr ur mann von zurückgekehrt gelände glatt fahrt nahmen Drei per Siegbur Dienstag, 2 U Siegburg Laſtkraftwage unbekannter einem Baum, gens, in dem Platz genomn gedrückten dierte und drei Perſoner fehlte, da ſie waren, verbre ————— und Arbeit welchem die mungen gege England, Fra und Japan de Deutſchland ſ tionen in der gedehnten übe Jeder einſicht Begrenzung d Kolonialleben Regel geword einigten Stac lichen Hilfsqi noch übertriff Menſchen me Millionen, eb Der wichtig Wiedererſcheit macht geeign⸗ fürdern! St klar: Wird D Frieden der lonien beſitzt, Uns Englän daß unſer R Frieden, ſond ungeheuer au dungen und lonien vor a dauernden F. Wenn man Recht nicht a aus ihrem L die Behauptu ſein, daß die Mandatsgebi irgendeine en liberale— d vollkommen e in die Hand; partei geht 1 daß vorläufit unterſtellt we welchem dan könnte, wenn niniſter De⸗ ie Frage de der Oſtgrenze, weckmäßüig Frage erhält ind durch die iſchen Kriegs⸗ izöſiſchen Ge⸗ lgiſche Gebiet ſozuſagen in möchte. Dem: Beneral NRuy: die Unabhän⸗ täriſchen Din⸗ jetzt noch ver⸗ kampf, der ch der Abſet⸗ erſtärktir die belgiſchen Flamenfrage ſen und Wal⸗ Rolle ſpielt. dem flämi⸗ deshalb von zallonen auch Nicht nur, bneigung der e, es kommt mende Grenz⸗ h, ſich aus an ie Durchfüh⸗ für den Plan inſtellung des ich hier mit en Schutz⸗ iſt, wie ſchon von Deutſch⸗ s, da er einen mvorausſetzt. ſtändlich völ⸗ er Streit an in der Rich⸗ en die völlige als mit dem meine Politik t. Das flüä⸗ t laut vor n Bindun⸗ daß die Ent⸗ iſtänden dazu itärpolitil in 4 „ die eine ationalen Der offiziöſe neuen Kurs warnt wer⸗ ien ſich durch Außenpolitik hjel. In dem rce de Na⸗ tuyten ſo⸗ s verdäch⸗ harnt, der mit heint alſo faſt 1 Handel und Nale Gelegen⸗ iſchen Grund⸗ te, welche ein n, kehrten ſich ch fragte die eutralitätsab⸗ t würde. An⸗ ie franzöſiſche ls aber Eng⸗ iel zu folgen, ihre Einver⸗ So wurde dieſer Ge⸗ ngezogen. densvertrages lonien, welche in Beſitz ge⸗ nter der Ver⸗ erwaltet wor⸗ das engliſche eſer wichtigen Fragen Stel⸗ er Kolonien, Deutſchland dem Geſichts⸗ ihren und zu Betracht kom⸗ ikas nützlich ſein? en, welche in Fuße zueinan⸗ rungsteile in rtrauens und Vandel, Wenn riegshandlun⸗ d Wandel zu⸗ fahr für die Zzelt? Ein in Deutſchland an Kindern, lter einrücken Zahrgang 4— A Nr. 490— Seite 3 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Dienstag, 23. Oktober 1932 ſo, als ob dieſer anfänglich militäriſche Kon⸗ flitt noch erhebliche politiſche Fol⸗ gerungen nach ſich ziehen wird. die deutſche ſemelbeſchwerde Der litauiſche Geſandte im Foreign Office London, 23. Okt.„Times“ meldet: Im 4 Zuſammenhang mit der Berufung der deut⸗ ſchen Regierung an die Garantiemächte wegen 1 gewiſſer Maßnahmen des litauiſchen Gouver⸗ neurs des Memelgebietes ſprach am Montag der litauiſche Geſandte beim Foreign Office vor. Der Geſandte hat, wie verlautet, die Be⸗ reitſchaft ſeiner Regierung zum Ausdruck ge⸗ bracht, den Fall ſobald wie möglich in Genf verhandeln zu laſſen. der jugollawiſche beſandte beim Führer Dank für die Anteilnahme Deutſchlands Berlin, 23. Okt.(HB⸗Funk.) Der jugo⸗ flawiſche Geſandte Balugdzic ſtattete heute vormittag dem Führer und Reichskanzler einen Beſuch ab und ſprach namens des Regent⸗ ſchaftsrates und der Regierung Jugoſlawiens dem Führer und der Reichsregierung herz⸗ lichen Dank für die zahlreichen Be⸗ weiſe aufrichtiger Anteilnahme aus, die Deutſchland bei dem tragiſchen Tode des Königs Alexander gezeigt habe, und die das jugoflawiſche Volk wie ſeine Regierung wohltuend empfunden hätten. Immer wieder ſüdſlawiſche Angriffe auf Ungarn Belgrad, 23. Okt.(HB⸗Funk.) Die halb⸗ amtliche„Vreme“ befaßt ſich in einem Auf⸗ fatz mit den Beziehungen der in das Marſeil⸗ ler Attentatkomplott verwickelten Perſonen zu Ungarn. Das Blatt greift bei dieſer Gelegen⸗ heit die ungariſche Politik leidenſchaftlich an und vergleicht beſonders die gegenwärtige Hal⸗ tung der ungariſchen Polſzei mit ihrem ſeiner⸗ zeitigen Auftreten anläßlich der Franken⸗ fälſcherangelegenheit. „Graf Zeppelin“ wieder in Friedrichshafen Friedrichshafen, 23. Okt.(HB⸗Funk.) Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt heute früh um 5 Uhr unter Führung von Kapitän Leh⸗ mann von Pernambuco nach Friedrichshafen zurückgekehrt und um 11.05 Uhr auf dem Werft⸗ gelände glatt gelandet. An der Südamerika⸗ fahrt nahmen zwölf Paſſagiere teil. Drei perſonen im Kuto rerbrannt Siegburg, 23. Okt. In der Nacht zum Dienstag, 2 Uhr, ereignete ſich in der Nöhe von Siegburg ein furchtbares Autounglück. Ein Laſtkraftwagen aus Eitorf rannte aus bisher unbekannter Urſache mit ſolcher Wucht gegen einem Baum, daß der vordere Teil des Wa⸗ gens, in dem zwei Brüder und eine junge Frau Platz genommen hatten, vollſtändig ein⸗ gedrückt wurde. Der Benzintank exp lo⸗ dierte und der Wagen geriet in Brand. Die drei Perſonen, denen jede Rettungsmöglichkeit fehlte, da ſie auf ihren Plätzen eingeklemmt waren, verbrannten bei lebendigem Leibe. und Arbeit verlangen, oder ein Deutſchland, welchem die Möglichkeit kolonialer Unterneh⸗ mungen gegeben wird, ähnlich wie dies in England, Frankreich, Belgien, Italien, Holland und Japan der Fall iſt. Das zuſammengepreßte Deutſchland ſieht doch, wie dieſe anderen Na⸗ tionen in der Lage ſind, ſich in ihren aus⸗ gedehnten überſeeiſchen Gebieten zu entwickeln. Jeder einſichtsvolle Engländer weiß, daß eine Begrenzung der Familie gerade in den für das Kolonialleben am beſten geeigneten Kreiſen die Regel geworden iſt. Kanada, welches den Ver⸗ einigten Staaten an Flächeninhalt und natür⸗ lichen Hilfsquellen gleichkommt, ja es vielleicht noch übertrifft, braucht mindeſtens 50 Millionen Menſchen mehr, Auſtralien ebenfalls mehrere Millionen, ebenſo Südafrika...! Der wichtigſte Punkt iſt natürlich der, ob das Wiedererſcheinen Deutſchlands als Kalonial⸗ 1 macht geeignet iſt, den Frieden der Welt zu fördern! Stellen wir doch dieſe Frage ganz klar: Wird Deutſchland mehr Anlaß haben, den Frieden der Welt zu brechen, wenn es Ko⸗ lonien beſitzt, oder wenn es keine ſolchen hat? Uns Engländern erzählt man doch dauernd, daß unſer Reich nicht allein den Willen zum Frieden, ſondern gerade mit Rüchſicht auf ſeine ungeheuer ausgedehnten überſeeiſchen Verbin⸗ dungen und auf ſeine zerſtreut liegenden Ko⸗ lonien vor allem auch ein Intereſſe an einem dauernden Frieden hat! Wenn man einwendet, den Eingeborenen das Recht nicht abſprechen zu können, alle Weißen aus ihrem Lande fernzuhalten, ſo ſcheint uns die Behauptung eine große Unaufrichtigkeit zu ſein, daß die Eingeborenen etwa ſelbſtändig die Mandatsgebiete verwalten könnten, oder daß irgendeine europäiſche Regierung— ſelbſt eine liberale— die Eingeborenen für fähig hielte, vollkommen aus eigener Kraft die Verwaltung in die Hand zu nehmen. Selbſt unſere Arbeiter⸗ partei geht nicht über den Vorſchlag hinaus, daß vorläufig alle Kolonien dem Völkerbund unterſtellt werden ſollten— ein Vorſchlag, zu welchem dann einmal ſehr viel geſagt werden könnte, wenn der Völkerbund jemals ein all⸗ Der Polsdamer Kilomelerberg wird abgekragen Sree Auf der großen Berliner Ausfallſtraße zwiſchen Wannſee und Potsdam führte Staaskommiſ⸗ ſar Dr. Lippert den erſten Spatenſtich zur Abtragung des Kilometerberges aus. Mit dieſer Arbeit wurde ein neues Stück im Rahmen des rbeitsbeſchaffungsprogrammes in Angriff genommen flebeitgeberverbände müſſen verſchwinden Berlin, 23. Okt.(HB⸗Funk.) Der kommiſ⸗ ſariſche Führer der Wirtſchaft teilt mit: Die An⸗ ordnung des Führers der Wirtſchaft vom 28. April d.., wonach für wirtſchaftspolitiſche Verbände alle Satzungsänderungen,.quida⸗ tionen und ſonſtige Maßnahmen, deren Aus⸗ wirkung über den Zeitraum der nächſten Mo⸗ nate hinausgeht, der Zuſtimmung des zuſtän⸗ digen Hauptgruppenführers bedürfen, bezieht ſich ſelbſtverſtändlich nicht auf die alten Ar⸗ beitgeberverbände. Dieſe Arbeitgeber⸗ verbände haben in der Regel Ende vorigen Jahres ihre Liquidation beſchloſſen und jetzt nach Ablauf des geſetzlichen Sperr⸗ jahres zu verſchwinden. Goethe⸗Forſcher Dr. von Biedermann 7 Berlin, 23. Okt. Der Goethe⸗-Forſcher Dr. Flodoard, Freiherr von Bieder⸗ mann, iſt im 77. Lebensjahre geſtorben. Er iſt bekannt geworden als Herausgeber der Ge⸗ ſpräche Goethes, Schillers, Kleiſts und Leſſings. Als Vorſtandsmitglied der Weimarer Goethe⸗ Geſellſchaft hat der Verſtorbene ſich große Ver⸗ dienſte erworben, die anläßlich des 70. Ge⸗ burtstages des Gelehrten von der philoſophi⸗ ſchen Fakultät Berlin durch die Verleihung der Ehrendoktorwürde anerkannt wurden. doppelmörder buſtab Bürker vor bericht Halberſtadt, 23. Okt.(HB⸗Funk.) Vor dem hieſigen Schwurgericht begann am Diens⸗ tag der Prozeß gegen den Doppelmörder Gu⸗ ſtav Bürker, der am 29. Juni dieſes Jahres beim Scharfenſtein im Harz den Bankdirektor Schurig aus Osnabrück und am 21. Juni dieſes Jahres auf dem Goetheweg etwa 400 Meter unterhalb des Kreuzes den auf einer Harzwan⸗ derung befindlichen Dr. Kraus aus Danzig ermordet und beraubt hatte. Zu dem Prozeß ſind 35 Zeugen erſchienen. Der 2jährige Angeklagte Guſtav Bürker macht einen ruhigen Eindruck. Auf die Frage des Vorſitzenden, ob er ſich ſchuldig bekenne, antwortete er mit ja, beſtreitet aber, die Tat mit Ueberlegung und Vorſatz ausgeführt zu ha⸗ ben. Er habe ſich damals in einer ſeeliſchen Depreſſion befunden. gemeiner werden würde und ebenſo energiſch zu Japan und Italien ſpräche, wie er es Liberia gegenüber tut! Augenblicklich handelt es ſich bei dem afrika⸗ niſchen Problem nicht darum, ob Weiße oder Eingeborene herrſchen ſollen, ſondern allein darum, welche europäiſche Macht die Herrſchaft ausübt. Der augenblickliche Zuſtand iſt untrag⸗ bar, vor allem auch für die an die Mandats⸗ gebiete angrenzenden engliſchen Kolonien. Es werden dieſen Leiſtungen von vielen tauſend Pfund auferlegt, für welche ſie wenig erhalten oder auf deren Rückzahlung ſie ganz verzichten müſſen. Von den Verluſten im zwiſchenkolonialen Handel ſoll gar nicht geredet werden. Es würe viel vorteilhafter und auch ehrlicher geweſen, die Mandatsgebiete zu annektieren! Gegenwärtig herrſcht eine völlige Unſicherheit darüber, wer überhaupt die oberſte Autorität beſitzt. Dadurch wird jeder Unternehmungsgeiſt gehemmt und ungeheure Verluſte ſind die natürliche Folge. Unſer Land wird jedoch keine Annektion durch⸗ führen, da eine ſolche Handlung Deutſchland ſofort feindlich ſtimmen und den Vertrag und wahrſcheinlich auch den Völkerbund auffliegen laſſen würde. Außerdem würde Dadurch die Be⸗ hauptung unſerer Staatsmänner Lügen geſtraft, wonach der Weltkrieg für England keinerlei territorialen Gewinn mit ſich gebracht habe! Ueberdies iſt es auch, ganz abgeſehen von der Rechtsfrage, die Pflicht und Schuldigkeit der Welt, das deutſche Volk. welches in einem ſo kurzen Zeitraum in ſeinen Kolonialgebieten ſo bemerkenswerte Erfolge auf allen Gebieten der Organiſation und der Verwaltung, des Handels und Gewerbes, der Medizin und der Geſund⸗ heitspflege erzielt hat, wieder in die gemeinſame Front der überſeeiſchen Arbeit einzureihen! Es iſt bemerkenswert, daß ſchon viele beſon⸗ nene Stimmen in Frankreich die Forderung er⸗ hoben haben, England ſolle die Führung in der Kolonialfrage übernehmen. So ſchrieb M. Jean Vinot vor kurzer Zeit in der„Kevue Mon⸗ diale“: Die Vernehmung des Angeklagten entrollt ein Bild von dem Niedergang eines un⸗ ter dem Einfluß von Kriminal⸗ und Raubgeſchichten zu Abenteurerluſt neigenden Sorgenkindes einer acht⸗ baren Familie. Der prozeß gegen hauptmann erſt in fünf Wochenꝰ New Mork, 23. Okt. In Trenton(New Jerſey) fand eine Konferenz zwiſchen dem Ver⸗ teidiger Hauptmanns, dem Generalſtaatsanwalt Wilentz und dem Oberrichter Trenchard ſtatt, der das Gerichtsverfahren gegen Hauptmann leiten wird. Die Vorführung Hauptmanns wurde auf Mittwoch, 11 Uhr vormittags, feſt⸗ „. Es gibt nur einen Weg, eine Wiedergene⸗ ſung Deutſchlands und der Welt zu fördern, und das iſt eben der, ihm ſeine Kolonien zurückzugeben. Wenn England dem zuſtimmen würde, würde es ein Beiſpiel großer Selbſtüberwindung vor der ganzen Welt geben. Das deutſche Volk würde dann in der Lage ſein, ſich friedlich zu entwickeln und könnte in eigenen Ueberſee⸗ gebieten ſeine überſchüſſige Kraft betätigen und ſein durchaus natürliches Verlangen nach fried⸗ licher Ausdehnung ſtillen. Deutſchlands Freunde in England bieten ein trauriges Schauſpiel, wenn ſie ihre Sympathie nur mit Worten aus⸗ drücken und keine Neigung zu einer Tat zeigen, welche Entgegenkommen mit höchſter Gerechtig⸗ keit vereinen würde! Es überraſcht durchaus nicht, daß das offi⸗ zielle Frankreich ſich bisher von ſolchen Gefühls⸗ äußerungen ferngehalten hat. Die franzöſiſchen Staatsmänner wünſchen nicht, daß England auch nur eine Quadratmeile deutſchen Kolo⸗ nialbodens aufgibt. Denn ſie wiſſen nur zu ge⸗ nau, daß in demſelben Augenblick, wo dieſe einzigſte Quelle von Unſtimmigkeiten zwiſchen Deutſchland und England beſeitigt iſt, England aufhört, zu dem Verband der Nationen zu ge⸗ hören, welche gemeinſam mit Frankreich an der Niederhaltung Deutſchlands intereſſiert ſind. Und hiermit würde auch der mächtige Druck Frankreichs auf die engliſche Politik ver⸗ ſchwinden. Ganz abgeſehen von dieſer letzten Betrach⸗ tung, wird es kaum jemand geben, welcher da⸗ ran zweifeln kann, daß keine Nation ſo wie die engliſche dazu berufen iſt, die Führung in der Kolonialfrage zu übernehmen. Nicht allein, weil ein ſo großer Teil der Welt ſich in engliſchem Beſitz befindet, ſondern auch, weil Englands traditioneller Ruf als einer gerechten und groß⸗ herzigen Nation auf dem Spiele ſteht! Aus dem gleichen Grund, aus welchem die deutſchen Ko⸗ lonien unter fremder Mandatsherrſchaft ſtehen — unter der Herrſchaft von Mächten, die ſich überdies noch gar nicht einmal fähig erwieſen haben, die übernommene Verantwortung zu geſetzt. Der Zeitpunkt des Beginns der Haupt⸗ verhandlung iſt noch unbeſtimmt. Der Vertei⸗ diger, Faweett, forderte fünf bis ſechs Wochen Vorbereitungszeit. Der Generalſtaatsanwalt Wilentz betonte, daß das Beweismaterial gegen Hauptmann vollſtändig ſei. Die Staatsanwalt⸗ ſchaft nehme nicht an, daß weitere Perſonen in den Lindbergh⸗Fall verwickelt ſeien. Uener Stratoſphärenflug prof. pPiccards Detroit, 23. Okt.(HB⸗Funk.) Profeſſor Piccard und Frau ſtiegen am Dienstag um 0,58 Uhr Méz mit ihrem Ballon „Ascenſion“ zu einem Stratoſphärenflug auf. Der Ballon trieb ſüdoſtwärts. Die LTeilnahme Deſterreichs an den blumpiſchen Spielen Wien, 23. Okt.(HB.⸗Funk.) Die Verkün⸗ dung eines Geſetzes, das den geſamten Sport⸗ betrieb einheitlich regelt, ſteht unmittelbar be⸗ vor. Am Montagabend fand beim oberſten Sportführer, Vizekanzler Starhemberg, eine Konferenz der Vertreter aller Sportzweige ſtatt, bei der Starhemberg nicht nur auf das in Vorbereitung befindliche Geſetz, ſondern auch auf die wichtige Frage der Beſchik⸗ kung der Olympiſchen Feſtſpiele in Berlin zu ſprechen kam. Starhemberg ſetzte ſich mit größtem Nachdruck für die„wirkliche Internationalität“ dieſer Spiele ein und ver⸗ trat den Standpunkt, daß an den olympiſchen Veranſtaltungen 1936 alle Nationen ohne Beeinträchtigung durch augenblickliche politiſche Konſtellationen teil⸗ nehmen ſollen. Dieſe Erklärungen des Vizekanzlers machten nach Mitteilungen der heutigen Wiener Mit⸗ tagspreſſe einen ſtarken Eindruck auf die Sportsleute. In Hürze Paris. Nach einem Bericht der Madrider Zeitung„Epoca“ ſollen bei den Kämpfen in Aſturien mehr als 2500 Perſonen ums Leben gekommen ſein. P aris. Nach einer Havas⸗Meldung aus Madrid hat das Kriegsgericht von Oviedo vier Aufſtändiſche wegen Mordes an drei Zivilgar⸗ diſten zum Tode verurteilt. London. Unter dem Vorſitz Mac Donalds ſind am Dienstagvormittag die Vorbeſpre⸗ chungen zur Flottenkonferenz 1935 mit einer Sitzung der britiſchen und der japaniſchen Ver⸗ treter eröffnet worden. Neuyork. In Eaſt⸗Liverpool im Staate Ohio wurde der mehrfache Bankräuber und zehnfache Mürder Floyd, der nach dem Tode Dillingers zum Staatsfeind Nr. 1 erklärt wor⸗ — war, bei ſeiner Feſtnahme tödlich verwun⸗ et. Söul. Chineſiſche Banditen haben einen Ueberfall auf die Eiſenbahnlinie⸗Tatungon Schjung⸗Schju verübt. Ein Perſonenzug wurde von den Banditen beſchoſſen, angehalten und die Paſſagiere ausgeplündert. Sechs Wach⸗ beamte wurden von den Banditen getötet, neun Paſſagiere wurden entführt. tragen— könnten engliſche Kolonien unter deutſcher, franzöſiſche unter portugieſiſcher oder belgiſche Kolonien unter japaniſcher Verwal⸗ tung ſtehen. Ich wiederhole, es liegt im ganz beſonderen Intereſſe des britiſchen Weltreiches, dem deut⸗ ſchen Volk einen vernünftigen Spielraum für koloniale Ausdehnung zu geben! In dem Be⸗ ſtreben, den Lebensraum des deutſchen Volkes unnötig zu begrenzen, vermehren wir unſere eigenen Schwierigkeiten über See. Wenn wir weiterhin verſuchen, uns dem Recht Deutſch⸗ lands auf den Beſitz eigener Kolonien zu wi⸗ derſetzen, überlaſſen wir der nach uns kommen⸗ den Generation außer dem ſchreienden Unrecht und der Belaſtung in den Beziehungen zwiſchen Deutſchland und England eine tragiſche Erb⸗ ſchaft politiſcher Reibungspunkte und eine Quelle ſtändiger Beunruhigung, welche unſer niemals zur Ruhe kommen laſſen wer⸗ den! Iſt nicht die ſchreckliche Laſt unſerer nationa⸗ len Verſchuldung und unſerer Steuern bereits ſchwer genug? Soweit das begrüßenswert offenherzige eng⸗ liſche Bekenntnis! Viel wäre dazu zu ſagen, manches richtigzuſtellen, anderes klarer heraus⸗ zuarbeiten. Eingehend Stellung zu nehmen, verbietet zunächſt die Beſchränktheit des Rau⸗ mes. Außerdem ſcheint es auch zweckmäßig, ab⸗ zuwarten, in welcher Weiſe die weitere engliſche Oeffentlichkeit auf dieſe ehrlichen Worte rea⸗ giert. Erſt, wenn das Echo hierzu vorliegt, iſt vielleicht eine dann um ſo fruchtbarere Aus⸗ ſprache am Platze. Für heute ſei nur darauf hingewieſen, daß ſich die Erkenntnis der Pflicht zur Wiedergutmachung des ſchreienden— Deutſchland in der Kolonialfrage angetanen— Unrechtes in immer weiteren Kreiſen Bahn bricht. Beſonders wertvoll dürfte der vorlie⸗ gende engliſche Aufſatz deshalb ſein. weil hier ein Engländer ſeinen Volksgenoſſen unumwun⸗ den ſagt, daß eine Rückgabe ſeiner geraubten Kolonien an Deutſchland auch im Intereſſe Eng⸗ lands und vor allem im unmittelbaren Inter⸗ eſſe der friedliebenden Entwicklung der Bezie⸗ hungen unter allen Völkern der Welt liegt! Jahrgang 4— A Nr. 490— Seite 4 ee Abendausgade— Menstag, 28. Oriober æs gilt Arbeit zu sciaffen! Die Frankenlandfahrt des R „Hakenkreuzbanner“ ———————— . eichsſtatthalters Der Gauleiter keilt sorgen und Nöle der Bevölkerung— Beſichtigungen in den Bezirken Tauberbiſchofs⸗ heim und Buchen— Pläne wurden beſprochen, werkvolle Anregungen gegeben Dieſe dreitägige Frankenlandfahrt des Reichsſtatthalters vermittelte ſtarke Eindrücke von dem wirtſchaftlichen Kampf des Baulandes und des Odenwaldes und des Taubergebietes durch das uns vor allem der zweite Tag der Fahrt führte. Herbſtliche Sonne lag über den Buchenwäldern des Frankenlandes. Buchen mit ſeinem Bezirksmuſeum, das alles die Schätze und Funde des Frankenlandes beherbergt, iſt eine faſt unerſchöpfliche Fundgrube für Heimat⸗ kundeforſcher. Walldürn hat einen ſchweren Kampf zu beſtehen und gerade für dieſen be⸗ kannten Wallfahrtsort, mit ſeiner doppeltürmi⸗ gen Kirche, einer der ſchönſten Frühbarockbauten des Frankenlandes brachte dieſer Beſuch des Reichsſtatthalters auf Grund der Beſprechungen manchen hoffnungsvollen Ausblick für die Zu⸗ kunft. Voll Bewunderung fuhr man durch die⸗ ſes Land mit dem wechſelvollen Charakter, vom Bauland durch ein Stück badiſchen Sagenwal⸗ des und dann mitten hinein ins Tal mit ſeinen Weinbergen, Bildſtöcken und Madonnen. Stille Dörfer wechſeln mit alten Städten, mit mehr als tauſendjähriger Geſchichte und überall findet man eine arbeitsſame Bevölkerung, mit einem ſtarken Glauben an Deutſchlands Zukunft. Der zweite Tag der Frankenlandfahrt des Reichsſtatthalters mit einer Beſprechung in Buchen, bei der neben Landrat Dr. Wagner, Kreis⸗ leiter Ulmer und der Kreisgeſchäftsführer Holzwarth aus Walldürn teilnahmen. Nach einer Begrüßung des Reichsſtatthalters durch den Landrat gab Kreisleiter Bürgermeiſter Ulmer einen ausführlichen Bericht über die Lage im Bezirk, der durch die Struktur des Be⸗ zirks nicht ganz das erfreuliche Bild zeigt, wie der Bericht aus den Bezirken Mosbach und Adelsheim. Der Kreis Buchen erſtreckt ſich vom Odenwald bis zum Bauland, mit einem Flä⸗ cheninhalt von 48 993 Hektar. Er beſteht aus 48 Gemeinden mit einer Einwohnerzahl von 28 000. Vier Fünftel der Bevölkerung des Amtsbezirks Buchen leben von der Landwirt⸗ ſchaft. Die Bauern im Kreis Buchen verfügen über 25 343 Hektar eigenes Gelände. Von der Waldfläche 25 967 gehören drei Viertel der Ge⸗ meinde. Im ganzen Bezirk Buchen ſind unge⸗ fähr 5000 landwirtſchaftliche Betriebe. Durch die ſchlechten Arbeitsverhältniſſe in den Städten werden viele Bauernſöhne wieder in die Hei⸗ mat zurückkehren. Es ſind dies die Kleinbauern, die nicht als Arbeitsloſe geführt werden, aber trotzdem als Arbeitsſuchende den Arbeitsmarkt belaſten. Während man auf der fränkiſchen Seite des Kreiſes mehr Getreide und Grünkern baut, verlegt man ſich auf der Odenwaldſeite auf die Viehzucht. Der Weinbau, für den nur die fränkiſche Seite des Bezirks in Frage kommt, liegt ſchwer darnieder. Es iſt nach An⸗ 5 des Kreisleiters zu prüfen, ob nicht mit taatlichen Mitteln bei Hardheim ein Rebgut errichtet werden ſoll. Im Odenwald wäre es dringend geboten, durch die kleinbäuerlichen Be⸗ triebe eine Jungviehweide zu errichten, um dort die Viehzucht zu fördern. In der Hauptſache müßte nach Anſicht des Kreisleiters 5105 des Reichsnährſtandes eine großzügige ropaganda für den Friſchfutterſilobau befür⸗ wortet werden. Umfaſſende Arbeitsbeſchaffung Die finanzielle Lage der Gemeinde Buchen iſt nicht die beſte. Die Umlageſätze ſind ziemlich hoch und die Rückſtände der Gemeinde⸗ umlage ebenfalls. Der Rückſtand im Kreis Buchen iſt rund 700 000 RM. Trotzdem hat der Kreis einen ſehr weſentlichen Teil für die Ar⸗ beitsbeſchaffung beigetragen. In 25 Gemeinden wurde die Feldbereinigung beſchloſſen. Die zu bereinigende Fläche beträgt 4528 Hektar. Die Feldbereinigung und Entwäſſerung wird mit dem Arbeitsdienſt, der in Buchen ſtationiert iſt, in einer Stärke von 215 Mann, durchgeführt. Es ſind 293 500 Tagewerke vorgeſehen. Bei dieſer Arbeit werden ſelbſtverſtändlich die Arbeitsloſen in den betreffenden Gemeinden eingeſetzt. Bis jetzt iſt nur ein kleiner Teil der Feldbereinigung durchgeführt. Der übrige Teil wird in Angriff genommen, ſobald die Finan⸗ zierung ſichergeſtellt iſt. Es iſt weiter in Aus⸗ ſicht genommen, und von der Bauernkammer gut geheißen, die Siedlung Sallen⸗ buſch⸗Zipfen zwiſchen Valldürn und Buchen. Es iſt ein Gebiet von 200 Hektar. Im Bezirk ſind von einer größeren Anzahl von Ge⸗ meinden der Bau von Waſſerleitungen in Aus⸗ ſicht genommen. Walldürn baut vorbildliche Klein⸗ ſiedlung Der Kreisleiter berichtet ſodann über eine Reihe von weiteren Arbeitsbeſchaf⸗ fungsmaßnahmen. So iſt ein Schul⸗ hausbau in Laudenbach mit einem Koſten⸗ voranſchlag von 12000 Mark und ein Schul⸗ hausbau in Rippberg mit einem Koſtenauf⸗ wand von 40 000 Marl geplant. Die Gemeinde Walldürn hat die Abſicht, eine vorbildliche Kleinſiedlung, die bald in Angriff genommen wird, zu erſtellen. Der Ausbau der Straße Buchen—Zittenfelden— Hammerbach und der Straße Hardheim ſind eplant. Ferner die Verbeſſerung der Straße ardheim—Walldürn—Buchen—Mudau. 55 mein hemmend für die Arbeitsbeſchaffung ſei bei den Gemeinden die Kreditſperre. Der Kreis⸗ leiter bezeichnete es als wünſchenswert, wenn bei dieſen Gemeinden eine Erleichterung eintre⸗ ten würde. Schwer zu leiden unter der Ar⸗ beitsloſigkeit baben beſonders die Gemeinden liche legung von Ab monatelang unter Waſſer ſtehenden Rheinwäl⸗ Walldürn, Buchen und Hardheim. Die Ge⸗ meinde Walldürn hat heute 128 Arbeitsloſe. Die Gemeinde Buchen 10, Hardheim 21. Die Ar⸗ beitsloſenzahl im Buchener Kreis beträgt ins⸗ eſamt 159. Der Kreisleiter kam ſodann in einem Bericht auf die Belaſtung der Gemeinde Buchen zu ſprechen und bat den Reichsſtatthal⸗ ter, dafür Sorge zu tragen, daß kein Abbau der oberen Klaſſen des Realgymnaſiums in Buchen erfolge. Die Lage der Induſtrie im Bezirk Buchen Die Induſtrie im Kreis Buchen iſt augen⸗ blicklich 5 t beſchäftigt. Schwer darnieder liegt die Sand⸗ und Kalkſteininduſtrie. Die frän⸗ kiſche Möbelfabrik in Hardheim mit ihren gro⸗ ßen Räumlichkeiten und Maſchinen ſteht fül. Die Blumeninduſtrie in Walldürn iſt dagegen gut beſchäftigt, doch bittet der Kreis⸗ leiter, die 190 zu prüfen, ob ſich nicht ein Auftrag des Winterhilfswerkes in Form von Blumen rechtfertigen ließe. Auch in der Wachsinduſtrie iſt die Arbeit auf längere Zeit geſichert. Im Kreis Buchen befinden ſich 1022 Gewerbebetriebe, die insgeſamt 424 Geſel⸗ len und Lehrlinge beſchäftigen. Nachdem Land⸗ rat Dr. Wagner noch ergänzende Mitteilungen über die Feldbereinigungspläne gemacht hatte, dankte der Reichsſtatthalter für die bisher ge⸗ leiſtete Arbeit und gab wertvolle Anregungen —4— zukünftige Arbeit im badiſchen Hinter⸗ and. Anſchließend beſichtigte der Reichsſtatthalter das Arbeitsdienſtlager in Buchen. Der Bericht des Bezirkes Tauberbiſchofsheim Auch der Beſuch des Reichsſtatthalters am Samstagnachmittag im Bezirksamt Tauber⸗ biſchofsheim rundete das Bild der wirtſchaft⸗ lichen Lage des Frankenlandes ab. Landrat Denzel begrüßte den Reichsſtatthalter im Bezirk und gab der Freude der Bevölkerung üln- das Intereſſe, das der Reichsſtatthalter ihren Sorgen und Röten entgegenbringt, Ausdruck. Kreisleiter Vollrath gab ſodann einen Bericht über die wirtſchaftliche Lage des Krei⸗ ſes, der in der nordöſtlichen Ecke des Landes Baden fern von dem Abſatzgebiet mit ſeinen Erzeugniſſen ſehr frachtungünſtig liege. Dieſe Die Rheinniederung wird entſchnakt Großzügige Ent⸗ und Bewäſſerung/ Aufforſtung wertvoller Nutzhölzer Nokſtandsarbeiten von hohem volks wirkſchaftlichem Wert Karlsruhe, 22. Okt. Gegen die unerträg⸗ Schnakenplage in der Rhein⸗ ebene ſoll jetzt ein großer Vernichtungs⸗ feldzug auf breiteſter Grundlage eingeleitet werden. Dieſem werden die ausgezeichneten Er⸗ fahrungen zugrunde gelegt werden, die Karls⸗ ruhe dank der Entſchnakungsmaßnahmen des Forſtrates Dr. Bauer verzeichnen kann und die tatſächlich zu einer ſehr fühlbaren Vermin⸗ derung der Stechmücken geführt haben. Es iſt jetzt geplant, die Schnakenbekämpfung auf große Teile der Rheinniederung, zunächſt auf das Ge⸗ biet etwa von der Murgniederung bis Schwetzingen, auszudehnen. Dies geſchieht im weſentlichen durch An⸗ zugsgräben in den oft dern, wie dies bereits im Bezirk des Forſt⸗ amtes Karlsruhe geſchehen iſt. Hand in Hand mit dieſer Arbeit foll eine großzügige Ent⸗ und Bewäſſerung, die der Fiſcherei ſehr zugute kommen würde, und da⸗ mit zuſammenhängend eine gründliche Geſun⸗ dung der Forſtbeſtände gehen, die heute großenteils wertloſe Hölzer liefern, die kaum den Macherlohn und die Abfuhrkoſten einbringen. Von Forſtrat Dr. Bauer ſeit Jahren angeſtellte Verſuche haben ergeben, daß äußerſt wertvolle Nutzhölzer, wie die kana⸗ diſche Pappel, in der Rheinniederung bei entſprechender Drainage ausgezeichnet gedeihen. Eine planmäßige Aufforſtung mit ſolchen ſchnellwüchſigen Hölzern verſpricht die Steigerung des Ertragswertes der Wälder um ein Vielfaches; volkswirtſchaftlich geſehen iſt ſie von außer⸗ ordentlichem Wert, da ſie uns die Möglichkeit gibt, von der Einfuhr ausländiſcher Hölzer weitgehend unabhängig zu werden. Die vorgeſehenen Maßnahmen ſtellen auf Jahre hinaus ein gewaltiges Arbeitsbeſchaf⸗ fungsprojekt dar, und zwar würde die Durch⸗ führung im Wege von Notſtandsarbei⸗ ten mit Grundförderungerfolgen. Das Arbeitsamt kann für dieſen Zweck Mittel zur Verfügung ſtellen. Die Materialkoſten ſind ſehr niedrig, die aufgewandte Summe würde in erſter Linie in Form von Arbeitslöhnen bezahlt werden. Um eine einheitliche techniſche Durchführung zu prdenn wird zweckmäßigerweiſe. die 24 tverwaltung die Leitung der Arbeiten in die Hand nehmen. miniſter, an der ſich Vertreter der Forſtverwal⸗ tung, des Arbeitsamtes und der intereſſierten Gemeinden beteiligten, wurde das Projekt nach verſchiedenen Seiten hin beſprochen. Es wurde feſtgeſtellt, daß die Mitwirkung der Gemeinden in der Rheinniederung, die 4 ſelbſt am meiſten unter der Landplage der Verechnakung leiden, von weſentlicher Bedeutng iſt. Innenminiſter Pflaumer beabſichtigt, demnächſt die Bürger⸗ meiſter dieſer Gemeinden 1 einer vemeinſamen Beſprechung zu laden. och im Laufe dieſer Woche wird er angeſichts des Wertes der ge⸗ lanten Aktion mit Sachverſtändigen eine Be⸗ ichtigungsfahrt durch die Rheinwälder unternehmen, um im Bezirk des Forſtamtes Karlsruhe die bereits durchgeführten Arbeiten in Augenſchein zu nehmen und ſihh über die Geländeverhältniſſe in den anderen Waldungen eingehend zu unterrichten. Lebhafter Aufſchwung der Staatlichen Majolika⸗Manufaktur Karlsruhe, 22. Okt. Die Staatliche Majolika⸗Manufaktur Karlsruhe, die während der letzten Monate auf mehreren großen deutſchen Meſſen mit ausgezeichnetem Erfolg vertreten war, verzeichnet allgemein Neue Fayencen und Tierplaſtiken eine ſtarke Belebung des Inlandsge⸗ ſchäftes, das jahrlang faſt hoffnungslos dar⸗ nieder gelegen hatte. Dieſer Aufſchwung tritt gerade in der gegenwärtigen Jahreszeit ſtark in Erſcheinung. So lagen die Ergebniſſe der Leipziger Meſſe um 30 Prozent höher als im Vorjahr. Allgemein kann geſagt werden, daß das Unternehmen ſich in ſteter Aufwärtsentwick⸗ lung befindet, die für die Zukunft zu großer Zuverſicht berechtigt. Einen Hauptanteil an dieſem Aufſchwung ha⸗ ben eine Anzahl neu herausgekommener ſchöner Modelle, die ſich wegen ihrer ſtark volkstümli⸗ chen Note wachſender Beliebtheit beim kaufen⸗ den Publikum erfreuen. Beſondere Erwäh⸗ nung verdienen die wundervollen Fa⸗ yencen in der Art der Alt⸗Durlacher Töp⸗ ferei, Wandteller und Krüge mit feinen Blumenmuſtern, Trachtenfiguren und Inſignien desehrbaren Handwerks. Die ſchlichten, klaren Formen laſſen die reiz⸗ volle Zeichnung um ſo beſſer zur Wirkung kom⸗ men. Viele Bewunderung finden auch die neuen Tierplaſtiken. Freudig überraſcht erkennt man manchen Bekannten aus dem Karlsruher Tier⸗ garten, wie den kleinen-tolpatſchigen Löwen mit ſeinem ſchnurrigen, ſelbſtzufriedenen Geſicht, eine graziöſe Rehgruppe u. a. Mit viel Liebe und Verſtändnis ſind die Tiere in ihren charak⸗ teriſtiſchen Stellungen und Bewegungen beo⸗ bachtet und zu ganz entzückenden keramiſchen Schmuckſtücken geſtaltet. in wiederſehensfeier der Inhaber d + goldenen Militär⸗Verdienſtkreuzes Das goldene Militär⸗Verdienſtkreuz, das im Weltkrieg nur 1760 mal verliehen wurde. Die Inhaber dieſes Ehrenzeichens treffen ſich am 28. Oktober zu einer Wiederſehensfeier in der Reichshauptſtadt ungünſtige Lage wirke ſich ſelbſtverſtändlich auf die Preisgeſtaltung ſämtlicher landwirtſchaft⸗ licher Erzeugniſſe aus. Der Kreisleiter brachte die Wünſche der landwirtſchaftlichen Bevölke⸗ rungskreiſe bezüglich der Eiſenbahntarife vor, um einen beſſeren Abſatz zu erhalten. Sehr günſtig habe ſich die Grünkernkontingen⸗ tierung für den Kreis ausgewirkt, wofür der Regierung Dank geſagt ſei. Größere Waldausſtockungen in Groß⸗ rinderfeld in Grünfeld, würden die Möglich⸗ keit zur Schaffung von Vollbauern geben. Der Kreisleiter gab ſodann ein eingehendes Bild der Lage der Induſtrie des Bezirks. Im Dezember 1932 hatte der Bezirk 172 Ar⸗ 3 beitsloſe, im Oktober 1934 ſind noch insge⸗ ſamt 33 Arbeitsloſe einſchließlich der Kriſen⸗ empfänger vorhanden. Der Bezirk Tauber⸗ biſchofsheim hat ebenfalls ein größeres Arbeitsbeſchaffungs⸗Programm wobei Straßenbauarbeiten eine aufgeſtellt, große Rolle⸗ſ pielen. „In, einer Sidung beim bodif Kiidnet Sd iſt die Kurvenverlegunßg bis Schweinsberg ünd Köniigsheim mit einem Koſtenaufwand von 70000 RM. und mit 55 000 Tagewerken in den nächſten Wochen vor⸗ geſehen. Größere Straßenbauprojekte liegen zur Genehmigung vor. Auch auf dem Gebiete der Meliorationen und Feld⸗ bereinigungen hat der Bezirk große Pläne. Die Stadtgemeinde Tauberbiſchofsheim beab⸗ ſichtigt die im vergangenen Winter begonnene Kanaliſierung fortzuführen mit einem Koſtenaufwand von 82000 Reichsmark und zirka 10 000 Tagewerken. Der Kreisleiter gab zum Schluß noch eine Ueberſicht über das Win⸗ terhilfswerk im vergangenen Jahr und betonte, daß die Vorbereitungen für das Winterhilfs⸗ werk 1934/35 getroffen ſeien und die beſte Aus⸗ ſicht hätten, das Ergebnis des letzten Jahres zu überbieten. Landrat Denzel machte er⸗ gänzende Mitteilungen über Arbeitsbeſchaf⸗ funasmaßnahmen im Bezirk Tauberbiſchofs⸗ eim. Der Reichsſtatthalter dankte den bei⸗ den Referenten für ihre geleiſtete Arbeit und gab in ausführlichen Darlegungen zu den ein⸗ zelnen Maßnahmen außerordentlich wertvpolle Anregungen für das Tauberland. Er wies auf die Bedeutung der Bodenpolitik hin. Aus der kleinſten Flüche den letzten Nutzen her⸗ —.— ſei der Grundſatz für die künftige rbeit. Weltanſchauung müſſe planmäßige Bodenpoli⸗ tik getrieben werden. Denn ſyſtematiſch müſſe dem Boden jeder Zentimeter abgerungen wer⸗ den. Er wies auf die Möglichkeit des An⸗ bauens von Hopfen, Tabak und Flachs hin, und bat den Erbhofgedanken und der Frage der Kleinhofbauern ganz beſondere Aufmerkſamkeit zu ſchenken. Wie wird das Wetter? Die Wetterausſichten für Mittwoch: Vielfach dunſtig oder neblig, ſonſt zeitweilig aufheiternd und im weſentlichen wieder trocken. Bei ſüd⸗ lichen Winden tagsüber wieder etwas wärmer. ... und für Donnerstag: Bei ſüdweſtlichen Winden meiſt wolkiges und ziemlich mildes Wetter, nur leichte Niederſchläge. Rheinwasserstand 22. 10. 34/ 23. 10. 34 Waldshut D D 235 237 Rheinielden 2²8 2²⁵ Breisach.„„„„„„ 137 141 Kehnll 249 246 Hangee„„„ 390 391 Mannhelm 277 269 Gguh„n 182 175 0 Kölnn„ 151 153 Neckarwasserstand 22. 10. 34] 23. 10. 34 Jagstield» ο D Hleilbrounn vrre,—— Plochingen„ Sens. Diedesheim e ο ο ο 65 61 Mannheim 269 4 264 Im Sinne der nationalſozialiſtiſchen 1 Auto m Bei einen Kreuzung einem Per wagen ere gen größe nicht verle Betrunke Alkoholein onenkraftz em Luiſen den übrig läufig feſt⸗ ihm abger tellt.— 2 türzte ein tehender er Führe zeug ſicher⸗ Verkehrs Prüfung! ergaben ſi Entwend Rhein⸗Neck rauſchwar kragen.— dunkelgrau Schiebever 18. 10. 34 eine ſilber Ziffern, S Deckels Gi Der N Mit eilig herbſt hine naht des ber, der ſch mit dem len, dieſem Dann geht Zeit. In d⸗ Verlaſſenhe Land, ſtill und den er für den B Vorbereitu den bald 1 nimmt das Sonne ſen Beſondere lei, aber ke der Tag d Mariä Op Dann begin leitet auf Jahre. Neue Ge Ortsausſch Angeſtellter befindet ſic C 3, 18, 1. wie vor 9 abends vor —— Neue 55 Wir alle ren, denen vor wenige nicht die ne zialismus einem über —43 kür em Volks! Volk; man Und je r und Künſtl ganze Werl ginalität u wurde zu e Ueber einer unter unentwegte ger, einiger Oper gerat ihrer Zielſ Zukunft der des Volkha miſchen ode — und dam des Melod mentalität und Innerl tik. So wird eiſernen Be müſſen. Es iſt al jn infolge“ a infolge den Verpflichtu ſtimmte. Wir hab rung am Strauß⸗Wi Wenn je folgen, dar Beſtärkung betonten:? ſen durch ſ tümlichſte Srlober 1531 haber des iſtkreuzes ———————— uz, das im wurde. Die en ſich am 28. eier in der rſtändlich auf indwirtſchaft⸗ leiter brachte zen Bevölke⸗ hntarife vor, en. ernkontingen⸗ „ wofür der ſei. n in Groß⸗ die Möglich⸗ n geben. 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Bei einem Zuſammenſtoß, der ſich auf der Kreuzung Hanſa⸗ und Induſtrieſtraße zwiſchen einem Perſonenkraftwagen und einem Laſtkraft⸗ wagen ereignete, entſtand an beiden Fahrzeu⸗ gen größerer Sachſchaden, während Perſonen nicht verletzt wurden. Betrunkener Kraftfahrzeugführer. Ein unter Alkoholeinwirkung ſtehender Führer eines Per⸗ ſonenkraftwagens, der mit ſeinem Fahrzeug auf dem en fuhr und durch ſein Verhalten den übrigen Verkehr gefährdete, wurde vor⸗ läufig feſtgenommen. Der Führerſchein wurde ihm abgenommen und das Fahrzeug ſicherge⸗ ftürz— Auf der Hauptſtraße in Feudenheim türzte ein ebenfalls unter Alkoholeinwirkung 3 Kraftradfahrer. Auch dieſem wurde er Führerſchein abgenommen und das Fahr⸗ zeug ſichergeſtellt. Verkehrsprüfung. Bei einer vorgenommenen Prüfung der Beleuchtung an Kraftfahrzeugen ergaben ſich 17 Beanſtandungen. Diebſtahl⸗Chronik Entwendet wurde: Am 14. 10. 34 in der Rhein⸗Neckarhalle, hier, ein Damenmantel aus rauſchwarzem Wollſtoff mit ſchwarzem Pelz⸗ kragen.— Am 16. 10. 34 vor J 1, hier, ein dunkelgrauer Geldbeutel mit drei Fächern und Schiebeverſchluß mit.— RM Inhalt.— Am 18. 10. 34 aus einem Büro in der Mittelſtraße eine ſilberne Schweizer Uhr mit arabiſchen Ziffern, Sprungdeckel. Auf der Rückſeite des Deckels Gravierung:„11. 11. 1910 oder 1911“. Der November pochk an die Tür Mit eiligen Schritten geht's nun in den Spät⸗ herbſt hinein. Im langſamen Ablauf der Zeit naht des Jahres vorletzter Monat, der Novem⸗ ber, der ſchon an der Türe pocht. Er leitet ein mit dem Doppelfeiertag Allerheiligen⸗Allerſee⸗ len, dieſem den Toten gewidmeten Trauertag. Dann geht's immer tiefer in die vorwinterliche Zeit. In der Natur breitet ſich auf den Gefilden Verlaffenheit und Einſamteit aus und das Land, ſtill geworden, wartet auf den Winter und den erſten Schneefall. Der November bringt für den Bauern eine Zeit der Ruhe und der Vorbereitung auf den Winter. Die Wälder wer⸗ den bald völlig entlaubt ſein, immer mehr nimmt das Tageslicht ab und die Strahlen der Sonne ſenken ſich immer ſeltener auf die Erde. Beſondere Feiertage im novemberlichen Einer⸗ lei, aber keine geſetzlichen, ſind der Martinstag, der Tag der hl. Eliſabeth, das kirchliche Feſt Mariä Opferung und ſchließlich St. Kathrein. Dann beginnt die ſtille Adventszeit, die hinüber⸗ leitet auf Weihnachten und auf das Ende des Jahre. Neue Geſchäftsſtelle. Die Geſchäftsſtelle des Ortsausſchuſſes der Vertrauensmänner für die Angeſtelltenverſicherung Mannheim⸗Weinheim befindet ſich ſeit 22. Oktober 1934 in dem Hauſe C3, 18, 1. Stock. Die Sprechſtunden finden nach wie vor Montags, Mittwochs und Freitags, abends von—7 Uhr ſtatt. ——————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————— Neuneinsfudiert: Der ewiiqe Kreislauf Kaum sind die lelzien Feld- früdie eingebracit— und schon wieder bestellt der fleißige Landmonn auſs Neue seine Scholle Auch dieſe Schlacht muß gewonnen e Werden! An alle Betriebe in der Deutſchen Arbeitsfront des Gaues Baden! Winterhilfsabzüge der Lohn⸗ und Gehaltsempfänger Die Regelung der Abzüge zugunſten des Win⸗ terhilfswerks 1934/35 für Lohn⸗ und Gehalts⸗ empfänger aller Betriebe des Gaues Baden wird wie folgt geregelt: 5 Jeder Betrieb im Gau Baden(Groß⸗ oder Kleinbetrieb, Induſtrie, ſelbſtändige Kaufleute, Handwerksmeiſter, Gewerbetreibende) behält bei allen Lohn⸗ und Gehaltszahlungen für die Mo⸗ nate Oktober, November, Dezember 1934 20 Pro⸗ zent der jeweils in Abzug gebrachten Lohnſteuer als Spende zum WHW 1934/35 ein, welcher Satz ſich in den Monaten Januar, Februar, März 1935 auf nur 15 Prozent ermäßigt. Ueber ſämt⸗ liche einbehaltenen Spendengelder führen die Betriebe genaue liſtenmäßige Nachweiſe. „Der Roſenkavalier“ von Richard Strauß Wir alle kennen den Fehler und die Gefah⸗ ren, denen die Kunſtwerke in Deutſchland noch vor wenigen Jahren verfallen wären, wenn hier nicht die neue Weltanſchauung des Nationalfo⸗ zialismus kraftvoll eingegriffen hätte: In einem überkritiſchen Teoretiſieren löſte man das —45— künſtleriſche An immer mehr aus dem Volkshaften. Man ſchuf nicht mehr fürs Volk; man ſchuf für„Zirkel“, für Fachkreiſe. Und je mehr ſioh ein Damm zwiſchen Volk und Künſtler erhob, um ſo mehr wurde das ganze Werken unter den Geſichtspunkt der Ori⸗ ginalität und Senſation geſtellt. Die Kritit wurde zu einem„literariſchen Eſſay“. Ueber dieſen krankhaften Erſcheinungen einer untergehenden„Kunſt“⸗Epoche ſtand das unentwegte künſtleriſche Schaffen einiger Weni⸗ ger, einiger Großen. So waren es auch in der Oper gerade Strauß und Pfitzner, die ihrer Zielſetzung treu blieben. Sie ſahen die Zukunft der deutſchen Oper in einer Erneuerung des Volkhaften— gleichviel ob es einem hei⸗ miſchen oder fremdvölkiſchen Milieu entwächſt! — und damit eng verbunden in einer Läuterung des Melodiſchen von einer dekadenten Senti⸗ mentalität zu einer gefühlvollen Natürlichkeit und Innerlichkeit, zu einer'raftvollen Roman⸗ tik. So wird denn der„Koſenkavalier“— eiſernen Beſtand eines jeden Theaters gehören müſſen. 05 iſt alſo nicht nur ein dankbares Er⸗ innern an Meiſter Strauß,(— deſſen Ehrung ja infolge des Theaterumbaues verſchoben wer⸗ den mußte!— ,, ſondern es iſt ſchon eine innere Verpflichtung, die dieſe Neueinſtudzerung be⸗ ſtimmte. Wir haben anläßlich der„Arabella“⸗Auffüh⸗ rung am Mannheimer Nationaltheater eine Strauß⸗Würdigung gebracht. Wenn jetzt„Ariadne“ und„Erektra“ folgen, dann werden dieſe Aufführungen eine Beſtärkung deſſen ſein, was wir bereits früher betonten: Der„Roſenkavalier“ wird vor die⸗ ſen durch ſeine Anmut in der Muſik die volks⸗ tümlichſte Oper Strauß' bleiben.— Mit einer wahren Liebe, die ſich oft zu der⸗ ber Leidenſchaftlichkeit ſteigerte, ſpürte Philipp Wüſt die aus einer muſikaliſchen Genialität ge⸗ zeugten Schönheiten des Werkes auf. So ſehr er in einem fürioſen Vorſpiel zum dritten Akt die ordnende und beſtimmende Sicherheit er⸗ kennen ließ, ſo ſehr fein er auch die Lyrik der an die Jugendzeit zurückdenkenden Marſchallin aufdeckte, wäre eine durchgängige Zurückhaltung exwünſcht. Gerade bei Strauß ghat an die Stelle des Dirigenten der Interpret zu treien! Dabei braucht die bei Wüſt in erfreulichem Die Kontrolle über die Betriebe wird gemein⸗ ſam durch den Ortsgruppenbeauftragten des WowW und des Ortsgruppenleiters der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront durchgeführt. Beide ſind für lückenloſe und ordnungsgemäße Erfaſſung aller Lohn⸗ und Gehaltsempfänger verantwortlich. Die Durchführung in den Betrieben obliegt den Betriebsführern. Die von den Betrieben einbehaltenen Spen⸗ dengeldern zugunſten des WHW 1934/35 ſind binnen fünf Tagen nach erfolgtem Abzug un⸗ mittelbar an den Ortsgruppen⸗Beauftragten des WHWö1934/35 abzuführen. Jeder Ueberweiſung iſt ein liſten⸗ mäßiger Nachweis beizufügen, deſſen Richtigkeit der Betriebsführer ge⸗ genzeichnet. Bei Gehältern über jährlich RM 9200.— werden ebenfalls zunächſt nur 20 Prozent der Lohnſteuer erhoben. Es wird in⸗ deſſen von dieſen Volksgenoſſen erwartet, daß ſie zuſätzlich der normalen Leiſtung einen weite⸗ ren namhaften Betrag zugunſten des WHWemo⸗ natlich leiſten. Für jeden Spender erhält der Betrieb durch den Ortsgruppenbeauftragten des WoHW eine monatliche Türplakette. Im Kampf gegen Hunger und Kälte müſſen alle lebendigen Kräfte des deutſchen Volkes ein⸗ geſetzt werden. Es liegt an uns, den Sozialis⸗ mus der Tat durch eigene Opferbereitſchaft zur Tat werden zu laſſen. Der Sieg wird unſer ſein, wenn jeder von uns an ſeiner Stelle ſeine Pflicht erfüllt. Heil Hitler! Deutſche Arbeitsfront, Bezirksleitung Südweſt: gez. Fritz Plattner, Mog, Bezirksl. der DAß Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1934/35, Gau Baden: gez. Phil. Dinkel, Gaubeauftragter des WHW 1934/35. Geburtstagsfeier im Haus der Deutſchen Arbeit. Am heutigen Tage feiert unſer alter Parteigenoſſe Joſef Abb, der bekannte Wirt im„Haus der Deutſchen Arbeit“, ſeinen fünf⸗ zigſten Geburtstag. Wie wenige, hat er es verſtanden, in den ſchwerſten Kampfjahren unſeren braven SA⸗Leuten in jeder Weiſe Hilfe und Unterſtützung zu bieten. Wenn man berückſichtigt, unter welch ſchwierigen Umſtän⸗ den ein nationalſozialiſtiſcher Gaſtwirt ſein Geſchäft betreiben mußte, kann man erſt ermeſ⸗ ſen, was Joſef Abb an perſönlichen Opfern ſeinerzeit einſetzte, um der Bewegung zu die⸗ nen. Dies wird ihm auch von ſeinen alten Freunden und Parteigenoſſen ſtets unvergeſ⸗ ſen bleiben. Wir wünſchen Joſef Abb, der ſich auch heute noch bei beſter Geſundheit und un⸗ gebrochener Kraft für die Ziele der Bewegung einſetzt und ſich immer als hilfbereiter Volks⸗ —4 zeigt, für die kommenden Jahre alles ute. Pilzwanderung— Pilzberatung! Die Pilz⸗ wanderungen am Samstagnachmittag und Sonntagvormittag wieſen wieder eine rege Be⸗ teiligung bei befriedigenden Ergebniſſen auf. Auch die Pilzberatung am Sonntagabend am Karlſtern wurde ſtark in Anſpruch genommen, da der Käfertaler Wald noch immer ein er⸗ giebiges Gebiet für Pilze iſt.— Am Mittwoch⸗ nachmittag iſt eine Pilzwanderung in Wein⸗ heim a. d.., zu der die hieſigen Pilz⸗ freunde gleichfalls eingeladen ſind. Treffpunkt am Oberen Tor in Weinheim um 14.05 Uhr. Mannheim ab mit der Staatsbahn um 13.10 Uhr, mit der OEG 13 Uhr Hauptbahnhof, Friedrichsbrücke 13.14 Uhr. Sonntagsfahr⸗ karte! Körbchen und Meſſer nicht vergeſſen! Fahrräder werden eingeſtellt! Maß vorhandene, mit Energie durchgeführte ihre Aufgabe, mit einer künſtleriſchen Gefaßt⸗ Auffaſſung von Strauß'ſcher Muſik in kei⸗ ner Weiſe Not zu leiden. Auch in der Regie Heins darf manches ge⸗ mildert werden. Das ſchwankhaft Derbe muß einem graziös Eleganten(ſo wie es eine Ko⸗ mödie verlangt!) Platz machen. Im übrigen merkt man die feſte Hand! Wenn Wüſt ſeine temperamentvolle Führer⸗ natur etwas zähmen ſollte(damit man auch Worte verſteht!), dann wäre dem Bühnen⸗ bild eine ſpritzigere, farbigere Palette zu wün⸗ ſchen geweſen. Die Aufführung hielt ſtimmlich wie darſtel⸗ leriſch ein äußerſt erfreuliches Niveau. Sehr kultiviert und mit einer Hingabe an lrene Ziegler und Paules Buchiner im „Rosenkävälier“ Photo: Tillmann-Matter l5 ließ Paula Buchner ihre Stimme auf⸗ blühen. In Irene Ziegler haben wir die tem⸗ peramentvolle Diſzipliniertheit in Haltung und Stimme. Glei bezaubernd als Domeſtike wie als Roſenkavalier, gleich herrlich die umfang⸗ reiche Stimme mit ihrer exceptionellen Tiefe cbenfo eif in der Geſt 14—— benſo reif in der Geſtaltung, geiſtig gewach⸗ ſen iſt Guſſa Heikens Sophie. Allen anderen ein Geſamtlob! Die herzlichen Beifallsbezeugungen galten in hervorragendem Maße dem künſtleriſchen und techniſchen Enſemble, das uns in einer aner⸗ kennenswerten Aufführung die Höhe ſeiner Lei⸗ ſtungen beſtätigte!— Die Werbe⸗Woche hat damit ihren Abſchlu gefunden. 1 Die Werbung geht weiter! m. Rundfunk⸗Programm Mittwoch, 24. Oktober Reichsſender Stuttgart:.00 Frühkonzert; 10.15 Un⸗ ſere Saar— den Weg frei zur Verſtändigung: 11.15 Funkwerbungskonzert; 11.45 Wetterbericht: 12.00 Promenadekonzert(Kapelle der Landespo izei Stuttgart); 13.15 Ein frohes Lied iſt meine Luſt (Schallplattenkonzert); 15.15 Tante Näli erzählt; 15.30 Blumenſtunde; 15.45 Tierſtunde; 16.00 Nach⸗ mittagskonzert des niederſächſſchen Sinfonieorche⸗ ſters; 18.30 Allerlei Inſtrumente(Schallplatten): 19.00 Tanzabend der Funktanzrapelle; 20.35 Stunde der jungen Nation: Freiheitskriege; 21.00 Orcheſter⸗ konzert des Rundſunkorcheſter; 22.30 Tanzmuſik; 24.00 Nachtmuſik. Reichsſender München:.20 Frühkonzert; 10.15 Ritter⸗ liche Lieder; 11.30 Schallplatten mit Geſchäftsnach⸗ richten; 12.00 und 13.25 Mittagskonzert auf Schall⸗ platten; 14.20 Konzertſtunde; 15.10 Richard Staab ſpielt für die Lernenden; 16.00 Bunter Nachmittag; 17.30 Kinderſtunde; 19.00 Teppich weg und Lampe hoch, jetzt wird getanzt; 20.00 Nachrichten: 21.00 „Der Widerſpenſtigen Zähmung“; 23.00 Nachtmuſik. Deutſchlandſender:.35 Früh'onzert; 10.15 Nieder⸗ deutſche Muſik; 10.45 Fröhlicher Kindergarten; 12.00 Mittagskonzert; 15.15 Kinderliederſingen; 15.40 Uhr Tanzendes Holz(Schallplatten); 16.00 Muſik am Nachmittag; 18.00 Bücherſtunde; 18.30 Serenaden (Schallplatten) 19.00 Volkslieder und Duette; 20.30 Militärkonzerte; 21.05 Die Arbeit der Theater im Reiche; 23.00 Himmliſche Klänge(Schallplatten). Jahrgang 4— A Nr. 490— Seite 6 „Hakenkreuzbanner'“ Abendausgabe— Dienstag, 23. Orrover w81 kine gilgerſaſirt Fiürs Vaterfſund Wendelstag in Die Tage ſind ſchon recht kurz geworden. So war es diesmal noch Nacht, als ſie ſich rüſteten zur letzten oder vorletzten Reiſe in die alte Saar⸗Heimat, die Mannheimer und die Ludwigshafener, die Heidelberger und Speye⸗ rer, die Wormſer und die Frankenthaler. Schwe⸗ ſtern und Brüder vom Bund der Saarvereine. Der Heimatbund und die Reichsbahndirettion gaben noch einmal eine Gelegenheit, perſönlich die Abſtimmungsliſte daheim an der Saar zu überprüſen. So ſtanden wir am Sonntag an der rieſtgen, wohlgeſicherten Aushang⸗Tafeln in den Trep- penhauſern der Bürgermeiſtereien. In Homburg waren Hunderte aus unſerem Sonderzug ausge⸗ ſtiegen, um zu Verwandten, Freunden und Be⸗ kannten in allen Teilen der Saarheiman zu fah⸗ ren. Der Reſt blieb zuſammen bis St. Wen⸗ del, dem Endziel dieſer Fahrt. St. Wendel feierte an dieſem Tag ſein größtes Feſt, den Namenstag ſeines Schutzpatrons, des Heiligen Wendalinus(der Sage nach eines ſchottiſchen Königsſohnes, der hier in diefer Grgend als Leibeigener die Schaſe hütete und das Volt zum Chriſtentum bekehrte). Die Separatiſten und Emigranten beſchnüffel⸗ ten erwieſenermaßen unſeren Beſuch und ver⸗ ſuchten uns die Neue Saarpoſt(Voltsmund Saarpeſt) anzudrehen. Die Regierungskommiſ⸗ ſion⸗in Saarbrücken hatte in den letzten Tagen in St. Wendel retlamiert, daß die erforderliche „Genehmigung“ zur Verteilung der Saarpoſt von Amts wegen noch nicht erteilt war. Die Ver⸗ zögerung war daher gekommen, daß begreiſ⸗ licherweiſe der Bürgermeiſter dieſe höchſt uner⸗ freuliche Amtshandlung an den Landrat abzu⸗ ſchieben verſucht hatte und umgekehrt. Im Ge⸗ genſtoß wurde inzwiſchen„Der deutſche ͤKatho⸗ lit an der Saar“ verbreitet. Unter dem Zwang der Vorgeſetzten müſſen aber— noch 86 Tage lang — Bürgermeiſter oder Landrat überall im Saar⸗ gebiet noch weiter in den ſauren Apfel beißen. Im Wendelsdom mit dem entzückend„ver⸗ manſchten“ Stil ſeiner(Spitz. und Doppel⸗ Zwiebel⸗„Türme, vor dem Grab des Stadtheili⸗ gen, begrüßte uns im Verlauf des feierlichen Hochamtes der höchſte Geiſtliche von der uralten Kanzel her. Der berühmte Kölner Orgelbaumeiſter Klais hat die wundervolle neue Orgel in den barocken Proſpekt der alten Orgel kunſtvoll eingebant, und der Betreuer dieſes Werks entlockte ihm tauſend Farbklänge und Zaubertöne. In der „Feſtmeſſe“ von M. Filke und dem„Segen“ von Beuckner bewies er zugleich die künſtleriſche Lei⸗ ſtungsfähigteit ſeines ausgewählten Domchors. u geſchloſſenen muſtkaliſchen Leiſtungen wie Hahdns„Schöpfung“ und„Jahreszeiten“ hat er ſogar katholiſche und evangeliſche Volksgenoſ⸗ ſen zuſammengeſchloſſen in einem einzigen gro⸗ ßen Verein. Kaplan Mohr führte uns nach Tiſch zum Grabmal Wendalinus vor dem Hoch⸗ altar; in dieſem Sarkophag ruhen ſeit Grün⸗ dung der Stadt, alſo ſeit 602 Jabren, die Gebeine des Heiligen in einem Glasſarvg, den der Biſchof von Trier dann und wann böffentlich zur Schau ſtellt. St. Wendel wird auch in der Malz ſtark verehrt. Was Wunderliches und Bemerfenswertes wir an dieſem 1. Kirmes⸗Sonntag ſonſt noch entdeckten, erlebten und kennenlernten, z. B. im Miſſionshaus der Steyler Patres mit ihrem na⸗ e6r7S/FTSTFSCOGMHOTTZ /J/FTZ2CIA&·N. 1-%I NV Der Zu!* Es war meiſt noch Nacht, da warf der Storch den Tau von ſich und flog los. Mitten in der Lde lag ein klarer Pump, der Bullerborn ge⸗ heißen; da ließ er ſich nieder. Die Nebelhexen verjagten ſich, als der Ade⸗ bar angebrauſt kam, und als ein heller Wind über die Heide lief und ſie bei Seite ſtieß, und als die Sonne über die Wohld ſtieg und ſie ſcharf anſah, da gaben ſie das Tanzen über dem Bullerborn auf und machten, daß ſie in das Bruch kamen. Der Storch ging um den Born herum und nickte mit dem Kopfe. Fiſche gab es nicht in dem Waſſer, dazu war es zu friſch, und Fröſche erſt recht nicht, denn dazu war es zu wild. Wer aber lange in den Born ſah, in dem das Waſſer immer um und um ging, daß der weiße Sand nur ſo mülmte, der wußte, was der S orch da ſuchte, und wenn der Paſtor von Lichlelohe es auch einen Heidenſchnack nannte, daß der Adebar aus dem Bullerborn die See⸗ len für die kleinen Kinder holen ſollte, die Bauern wußten das beſſer. Als die Sonne ſo hoch ſtand, daß ſie juſt in den Born hineinſehen konnte, nahm der Storch ſich auf und flog über das Bruch und die hohe Pump, Teich. Adebar, Storch. Wohld, wilder, angef'ogener Wald. mülmen, wirbeln. Hülſe, Stechpalme. Holder, Hollunder. Ortſtein, Ra⸗ ſeneiſenſt'in. Dönze, Wohn⸗ oder Schlafſtube. To⸗ tenhuhn, Käu'chen. Windbrett, Bretter, die den Dächern und Giebeln(bei dieſen oft in Pferde⸗ kopfform) vorgenagelt ſind, um zu verhüten, daß der Wind unter die Ziegeloder das Strohdach fährt. Machangel, Wacholder. turkundlichen und Miſſions⸗Muſeum, darüber vielleicht ein andermal mehr. Erwähnt ſei aber am Schluß noch, daß. ange⸗ ſeuert vom Erfolg aller dieſer Saarfahrten unſerer rührigen Saarvereine, am Donnerstag, 1. November, noch ein Sonderzug von Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen ins Saargebiet geleitet wird. Rückfahrt erfolgt erſt am Sonntag, den 4. November. Allen Saarländern in der Pfalz, St. Wendel in Baden und Heſſen bietet ſich damit billioſte Gelegenheit, zu Allerheiligen die Gräber ihrer Angehörigen in der Erde unſeres Saarlandes zu beſuchen. Ferner können von Saarbrücken aus auch die Gräber unſerer gefallenen Helden des Weltkrieges beſucht werden. Alle Teilneh⸗ mer fahren auf Sammelpaß, braucher alſo auch für eine Verdunfahrt zu unſeren Kriegergräbern keinen Einzelausweis. Dr. F. Haubold. Segensreiches Frauenſchaffen Die Niederbronner Schweſtern 75 Jahre in Mannheim Um das ſtille Wirken der Krankenſchweſtern webt ſich für die wirklichkeitsfordernden Tat⸗ ſochenmenſchen ein ſeltſam verklärender Schein. Es iſt ſo ſchwer zu verſtehen, daß blutvolle Frauen dem eigenen Leben und Wollen voll⸗ kommen entſagen, daß ſie ihr ganzes Denken, ihr ganzes Fühlen in den Dienſt der Armut und der Krantheit ſtellen. Es iſt rührend und eis in ſeiner ſelbſtverſtändlichen Beſcheiden⸗ eit mit der es geſchieht. Unbekümmert um Schmutz, um Streit, um Haß und Verdorben⸗ heit gehen ſie ihren Weg, den eine freiwillig übernommene Pflicht ihnen vorzeichnet. Un⸗ bekümmert auch um den konfeſſionellen Glau⸗ ben oder Unglauben ihrer Schützlinge. Ueber allem ſteht der Menſch. Der Menſch, der in ſeinem Leiden Hilfe braucht. Es zeugt von der warmen Herzlichkeit, mit der dieſe Hilfe gern und aufopfcrungsvoll ge⸗ geben wird, daß in vielen Mannheimer Kreiſen der Wunſch. beſteht, anläßlich der 75jährigen Tätiakeit der Niederbronner Krankenſchweſtern in Mannheim, ihr Wirken in der Oeffentlich⸗ keit ein wenig gewürdigt zu ſehen. Es war eine ſtille, reiche Srunde, als eine achtzigjährige Mannheimerin, die ſchon lange Jahre von den Schweſtern gepflegt wird, von ihnen erzählte. Eine fremde, ſelbſtloſe Welt tat ſich auf. Sie wußte von Nachtwachen in düſteren Hinterhäuſern, gleich anſchließend ein ſtrenges raſtloſes Tagewerk, von verfolgten, verdorbenen Menſchen, die hart und böſe waren, wenn die Schweſtern kamen und wenn ſie gingen um ein Wiederkommen bettelten, von verſchmutzten und erbärmlichen Kranken, die von ihnen freundlich gereinigt und gepfleg: wurden, von vielen Guttaten, die verborgen und anſpruchslos an den Aermſten der Armen im Laufe der Jahre getan wurden. Am 29. Oktober ſind es 75 Jahre, daß die Riederbronner Krankenſchweſtern nach Mann⸗ heim kamen. Es gab damals viel Krankheit in unſerer Stadt und wenig Aerzte, noch weniger fleger. Das einfache Volk wußte nichts von ygiene. Der preußiſch⸗öſter⸗ichiſche Krieg, der deutſch⸗franzöſiſche und auch der Weltkrieg warfen Sorge und Krankheit in die Stadt. Den Schweſtern bot 4 ein reiches, großes Tätig⸗ keitsfeld, in dem ſie ſegensreich wirken konn⸗ ten. Von denen, die damals in Mannheim das Niederbronner Schweſternhaus gründeten, iſt niemand mehr am Leben. Doch es fanden ſich Junge, Starke, die den Strapazen der mühevollen Tätigkeit gewachſen waren und wil⸗ lig ihr eigenes Leben der Mildtätigkeit boten. So wie ihr Wirken iſt, ſtill und beſcheiden, wird auch die Jubiläumsfeier vonſtatten ge⸗ hen. An die kirchliche Feier ſchließt ſich ein kleines Feſt im Schweſternheus, dem ſicher viele Dankbare beiwohnen werden. E. Staat und Geſellſchaft bei den heidniſchen Germanen/ vortrag im Alterkumsverein Einen überous intereſſanten Einblick in das rechtliche und geſellſchaftliche Leben unſerer Vorfahren gab ein Vortrag, den Univerſitäts⸗ profeſſor Dr. Guſtav Neckel(Berlin) geſtern im Vortragsſaal der Kunſthalle vor den Mit⸗ gliedern des Altertumsvereins hielt. Im Mit⸗ telpunkt der Ausführungen ſtand die Stellung der Könige und die Rolle der Frau bei den heidniſchen Germanen. Der Redner ging zunächſt von der vor eini⸗ gen S gefeierten tauſendſten Wiederkehr des Gründungstages des Freiſtaates Island aus. Damals nahm die ganze Weltpreſſe Ge⸗ legenheit, immer wieder darauf hinzuweiſen, daß die Volksverſammlung, die 930 in den isländiſchen Bergen tagte, das erſte Parlament geweſen ſei. Profeſſor Reckel jedoch vertritt den Standpunkt, den er ſchon vor einiger Zeit — 2 — ————— GneEs Heide und die Felder, bis er da war, wo er hergekommen war, auf dem Hehlenhof, der ganz allein für ſich in ſeinem Hausbuſche lag, ſo daß man vor lauter Eichen und Hülſen und Holderbüſchen, die hinter der mächtigen Mauer aus Ortſteinen wuchſen, nichts von ihm ſah, als den Herdrauch. Die Störchin ſtand auf, als der Storch kam; er aber flog über das Hausdach fort und ließ ſich im Blumengarten hinter dem Wohnhauſe nieder, wo der Flieder durch den Tau roch und der Goldregen über den Zaun hing. Er ſtand zwiſchen den Buchsbaumrabatten und ſah ſich um; dann ging er bis zu der Ecke, wo das Fen⸗ ſter der Dönze offen ſtand. Das Totenhuhn, das auf dem Windbrett ſaß und einen Diener über den anderen machte, drehte ſich bald den Hals ab, aber es konnte nicht ſehen, was der Adebar da machte, denn er war hinter einem der ſpitzen Machangelbüſche, die rechts und links vor der Türe ſtanden, kam aber bald wieder heraus, ging bis mitten in den Garten und flog fort. Adebarstag- In der Schlafbutze der Dönze lag die Bäue⸗ rin und in ihrem Arme der Hoferbe und beide atmeten durcheinander. Als der Storch fortflog, ſchlug das Kind die Augen auf und meldete ſich. Schlafbutze, verſchließbare Bettſtatt in der Dönze. Flett, der Teil der Hausdiele, auf der die Herdſtatt iſt. Waſſerwarmbier, Wöchnerinnen⸗ und Kränkenſuppe. — 8 e◻ anläßlich einer größeren Rede in Lübeck klar⸗ elegt hatte: daß es ſich nämlich bei dieſer Werſammlung um kein Parlament, ſondern um ein altnordiſches Thing handelte. Er belegte dieſe Auffaſſung durch zahlreiche Zitate aus altisländiſchen und altnorwegiſchen Quel⸗ len, die klar die Staatsauffaſſung dieſer Völker aufzeigen. Aufſchlußreich waren auch die Ausführungen über Recht und Geſetz der heidniſchen Germa⸗ nen, über die wuchtigen Sätze alter Volts⸗ moral, die unmünnliche und unri“terliche Ver⸗ brechen als Neidingwerke verdammte. Die Gerichtsbarkeit lag in den Händen von Ge⸗ ſetzesſprechern, volksbeauftragten Män⸗ nern, die ſich durch Weisheit und Tapferkeit auszeichnen mußten. Später ging man dann zu einer Art Wahlkönigtum über, ein Die Bäuerin ſeufzte den Schlaf fort, ſtrich ſich den Schweiß von der Stirn, ſah um ſich und lächelte, als ſie das Kind ſah, das mit den Händen nach ihrer Bruſt fühlte. Sie legte es an und ſah zu. wie es trank. Im Flett gingen bedächtige Schritte, die Dön⸗ zentür ging leiſe auf und der Bauer kam auf Strümpfen herein. Seine Augen lächelten, als er vor die Butze trat. Er ſtrich mit ſeiner großen Hand über die Backe ſeiner Frau und mit einer Finger⸗ ſpitze über den Kopf des Kindes, nickte und ſagte:„Nötigen braucht man ihn nicht.“ Im Flett kamen wieder Schritte näher, eine große, breite Frau mit ſchönem Geſicht ſtand in der Türe. „Komm' man her, Großmutter,“ ſagte der Bauer,„ich muß jetzt nach den Wieſen. Bei Uhre elfe bin ich wieder zurück.“ Er ging, aber in der Türe drehte er ſich noch einmal um:„Es iſt eine wahre Pracht, wie er trinkt.“ Die Großmutter nickte und ſah zu, wie das Kind trank, und als es die Mutterbruſt von ſich ſtieß, nahm ſie es hin und wickelte es aus. Sie lachte, als ſie die breite Bruſt und die geraden Glieder des Kindes ſah.„Er iſt faſt zu ſchön für ein Dreitagekind, Detta,“ meinte ſie,„ſo ſchier und eben. Und welche Maſſe Haare er hat, als wenn er ſechs Wochen alt wäre. Und hat man ſchon bei einem Kinde, das noch nicht wochenalt iſt, ſolche feſſen Nägel geſehen?“ Sie klopfte es zärtlich, aber dann nahm ſie das rechte Händchen des Kindes zwiſchen ihre Finger:„Den alten dummerhaftigen Beifin⸗ ger, den brauchte er nicht zu haben. Junge, Junge, was brauchſt du elf Finger?“ Ihre Tochter lächelte:„Ach, Mutter, das iſt ja wohl kein Unglück! Wer lang hat, läßt lang härigen. Und ſein Großvater hat ja ſo⸗ gar zwölf gehabt.“ Die Großmutter machte eine krauſe Stirne: „Das iſt es ja eben, das mit dem Großvater. Hätte er zehn Finger gehabt, dann hätte er wohl noch ein Enkelkind hüten können. Die alten vermuckten Beifinger! Alle Hehlmanns mit überzähligen Fingern hatten zuviel Hitze im Geblüt. Aber wenn man dieſes Kind ſieht, ſo hübſch, als wie es daliegt, mit Augen, wie Briefmarken zum 175. Geburtslag Schillers Zum 175. Geburtst Des von Schillers am 10. November gibt dieſe 6⸗ und 12⸗Rpf⸗Briefmarken heraus. Marken ſind von der Reichsdruckerei nach einem Bild von Profeſſor Karl Bauer, München, an⸗ gefertigt worden.— Der Verkauf beginnt am 5. November Brauch, der im deutſchen Mittela-ter in ayn⸗ licher Form noch einmal auftauchte. Der Kö⸗ nig mußte wohl edlen Blutes ſein, aber irgend⸗ welche Anrechte der Erſtgeborenen und ſon⸗ ſtigen Rachkommen das Königtum gab es nicht. Bezeichnend für die Stellung der Könige iſt die Tatſache, daß ſie zwar Vorrechte beſaßen, daß man aber alles, was man unter dem erſt ſpäter übernommenen Wort„Majeſtüt“ ver · ſteht, nicht gelannt hatte. Auch gab es keinen Adel in unſerem heutigen Sinne, vielmehr konnte ſich jeder Bauer, ſofern er frei war, adelig nennen. Die hohe ſitkliche Reinheit der Germanen, ſowie die beſondere Achtung vor der Frau und Mutter, die Tactius in ver„Ger⸗ mania“ rühmt, geht aus zahlreichen altnor⸗ diſchen Quellen hervor, deren Schilderungen ſich zu einem großen Teil mit den Anſchau⸗ ungen des römiſchen Geſchichtsſchreibers dek⸗ ken. Wohl gab es auch bei den Germanen Brautkäufe(genau ſo wie es bei andern Völ⸗ kern üblich war und ſogar noch iſt), aber das Kaufgeld wurde in den meiſten Fällen bei der Hochzeit der Braut wieder zurückgegeben. Die Eltern waren alſo in der Zeit zwiſchen Ver⸗ lobung und Hochzeit nur die Treuhänder der Tochter. Als auf alle Fälle unzutreffend bezeichnet der Redner die landläufige Meinung, erſt das Chriſtentum— der Frau Erleichterung ge⸗ bracht. Zum Beweis dafür führte er zahlreiche Beweiſe aus der Geſchichte an, die das direkte Gegenteil bekunden. So erwähnte er jenen Biſchof, der einmal die Frage aufwarf, ob das Weib überhaupt als Menſch betrachtet werden koͤnne. Selbſt in ſpäteren Jahren hat man noch oft genug dieſe biſchöfliche Frage zum Gegenſtand von Doktorarbeiten gemacht. Eine ſchwere Geißel für die Frauen waren auch die Hexenverbrennungen, die im 16. und 17. Jahr⸗ hundert unter dem Schutze des Chriſtentums So e berglouben,, Hexenver⸗ oloungen und nicht zuletzt vie verheerenden Religionskriege ein ſchweres Gegengewicht ge⸗ Eun die Anſchauung, das Chriſtentum habe taat und Geſellſchaft unſerer heidniſchen Vor⸗ fahren verbeſſert! Aufrichtiger Beifall dankte zum Schluß Pro⸗ feſſor Neckel für ſeine von böhem wiſſenſchaft⸗ lichen Ernſt getragenen Worte. 75 — 2. 8 — 4 1 Er⸗ der liebe Himmel, dann ſollte man meinen, daß das bloß ein dummer Aberglauben iſt. Die Zukunft liegt in Gottes Hand; wir wollen uns darüber keine Gedanken machen. Wer zu lang vorausdenkt, macht ſich zu früh Sorgen.“ Sie legte das Kind hin, rief die Kleinmagd, daß ſie das Waſſerwarmbier bringe, und als die Wöchnerin die Suppe ausgelöffelt hatte, ſtrich ihr⸗die Mutter das Kiſſen zurecht, ſchloß das Fenſter der Fliegen wegen dicht zu und mahnte:„So, nun ſchlaf man, daß du bald wieder beinig wirſt.“ In der Tür blieb ſie ſtehen:„Er ſieht heute ganz anders aus den Augen, als wie die Tage vorher; er ſieht einen heute ſchon ordentlich an, als wenn er einen kennen täte. Geſtern hatte er noch gar keinen Blick in den Augen.“ Ihre Tochter lächelte:„Ja, Mutter, das be⸗ dünkt mich auch ſo. Aber heute iſt ja auch Adebarstag.“ „Heidenſchnack“, warf die Großmutter lächelnd f und dann ließ ſie Tochter und Enkel für (Fortſetzung folgt.) e, Beunche meher 4 Deuſchen R „Der Elef Das imm Seht ihr Er wirbt Das iſt da⸗ Trampeltier Porzellan g jedermann ü Glücksträger ſich in ſeine aus. Was will, ſagt er „In ferne Und iſt de Ich zeig' Die alt u Der gute? gerbrechlicht ken, ſondern Marken⸗Por klagen, wen ſchönes Stü oder Barock⸗ een chen ba wieder erſetz ſagen: „Scherben Das war Drum klag Und komm Erſtaunlich Ausſtellungs offenbart. E durch die ver all die Koſtb iſt heute wie und Barockfe Wer ein Gef mit Freude d Zierſchalen 1 wärmer, O Mokka⸗Täßch frau bilden. Wer heute ſchenreuther, unterſtützt ni die unter ſck wirtſchaftlich war nie reick lung bis ar eine anſpruckh dieſem Land wirtſchaftlich und Böhmen drüben leine und unbehin eine offene 7 Heute iſt Freundgrenze den, Zwiſche riſche Oſtmar ferbe zu ſchi erben ſetzte wandelte Gl⸗ Ruinen. 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Die wollen uns zer zu lang rgen.“ Kleinmagd, ſe, und als ffelt hatte, recht, ſchloß cht zu und ß du bald ſieht heute ie die Tage dentlich an, eſtern hatte gen.“ er, das be⸗ ſt ja auch ter lächelnd Enkel für g folgt.) Jahrgang 4— A Nr. 490— Selte „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Dienstag, 23. Oktober 1934 „Der Elefant iſt ein Symbol, Das immer Glück euch bringen ſoll. Seht ihr ihn hier, dann denkt daran: Er wirbt bei euch für Porzellan!“ Das iſt das Luſtigſte, der Elefant, dieſes drollige Trampeltier, iſt plötzlich zum Symbol für gutes Porzellan geworden. Von ſeiner Artigkeit iſt jedermann überzeugt. Er iſt Glücksbringer und Glücksträger. In den S nimmt er ſich in ſeiner knallroten Farbe recht poſſierlich aus. Was er in ſeiner Porzellan⸗Umgebung will, ſagt er ſelbſt mit den Worten: „In fernem Land wurd' ich erzogen, Und iſt das Glück mir ſehr gewogen. Ich zeig' euch hier viel ſchöne Sachen, Die alt und jung viel Freude machen.“ Der gute Jumbo will der Hausfrau nicht die Zerbrechlichkeit des Porzellans vor Augen füh⸗ ten, ſondern ihr zeigen, wo 8 gutes und echtes Marken⸗Porzellan erhalten kann. Warum ſchon klagen, wenn der Mann oder das Kind ein ſchönes Stück zertöppert? Die echte Rokoko⸗ oder Barock⸗Terrine von Roſenthal, Hut⸗ Hnbach Fürſtenberg, Thomas, chenbach oder Tettau läßt ſich immer ——55 erſetzen. Nicht mit Unrecht kann Jumbo agen: „Scherben bedeuten Glück und Jumbo auch, Das war von alters her ſo Brauch. Drum klage nicht, du ſchöne Frau, Und komm zur Porzellanen⸗Schau.“ Erſtaunlich, was ein Rundgang durch die Ausſtellungsräume der Porzellanhändler alles offenbart. Es gibt nichts Anregenderes, als ſich dürch die verſchiedenen Abteilungen 02 und all die Koſtbarkeiten zeigen zu laſſen. Porzellan iſt heute wieder große Mode geworden. Rokoko⸗ und Barockformen genießen dabei den Vorzug. Wer ein Geſchenk— machen hat, erinnert ſich mit Freude daran, daß es reizende Konfektteller, Zierſchalen mit geſchwungenen Füßchen, Tee⸗ wärmer, Obſtſchalen und meiſterhaft bemalte Mokka⸗Täßchen gibt, die den Stolz jeder Haus⸗ frau bilden. Wer heute zu einer Porzellanvaſe von Hut⸗ ſchenreuther, Roſenthal oder Thomas greift, unterſtützt nicht zuletzt die Bayeriſche Oſtmark, die unter ſchwierigſten W um ihre wirtſchaftliche Exiſtenz kämpft. Die Oſtmark war nie reich. Von der Zeit der erſten Beſied⸗ lung bis auf den heutigen Tag konnte nur eine anſpruchsloſe und arbeitſame Bevölkerung dieſem Land das tägliche Brot abringen. Das wirtſchaftliche Gleichgewicht zwiſchen Bayern und Böhmen war ſo gut ausgewogen, daß von drüben leine Konkurrenz zu fürchten war. Frei und unbehindert vollzog ſich der Verkehr über eine offene Freundgrenze. Heute iſt das anders geworden. Aus der Freundgrenze iſt eine Ge—— renze gewor⸗ den. Zwiſchen Hof und Paſſau hat die Baye⸗ riſche Oſtmark 340 Kilometer der Oſtgrenze des Deutſchen Reiches Ki3e den tſchechiſchen An⸗ 55 zu ſchützen. Ein furchtbares Wirtſchafts⸗ terben ſetzte die Webſtühle außer Betrieb, ver⸗ wandelte Glashütten und Porzellanfabriken in Ruinen. Eine weltberühmte Induſtrie iſt dem Aus⸗ ſterben nahe: Porzellan aus Selb, Tirſchen⸗ reuth, Hohenberg, s. aunt“ Markt⸗ redwitz und Weiden iſt weltbekannt, Richt nur hochwertige Kunſt⸗ und Gebrauchsprozellane wurden hier erzeut, ſondern auch die Porzellan⸗ teile* elektriſche Anlagen. In der Verſuchs⸗ anſtalt für elektriſche Porzellane in Selb hat ſich die Porzellaninduſtrie eine Forſchungsſtelle eſchaffen, die dafür heble daß die deutſche Pro⸗ hultion auf dieſem Gebiete führend bleibt. Die ſchöpferiſche Leiſtung der großen Induſtrie und und Forſchung, die künſtleriſche Arbeit der vie⸗ len Porzellanmaler finden heute keinen Wir⸗ kungsraum mehr. An Selb ſind von 18 Porzellanwerken 11 ſtill⸗ gelegt. Die übrigen ſieben arbeiten nur noch Tur Forsellan-Iberßbewocie Der Flefant im Porzellanladen mit geringer Belegſchaft und eingeſchränkter Arbeitszeit. In den umliegenden Orten iſt die Lage nicht viel beſſer, etwas günſtiger nur in den an der Hauptbahn München—Berlin ge⸗ legenen Betrieben. Die Gründe für den Rückgang ſind darin zu ſuchen, daß die gleichartigen Induſtrien jenſeits der Grenze weſentlich billiger herſteilen können und das Oſtmarkerzeugnis in zunehmendem Maße vom Weltmarkt verdrängen. Beſonders gefährlich iſt für die Porzellaninduſtrie— die japaniſche Konkurrenz, die gerade den deutſchen Abſatzmarkt verdirbt. Es—— zu den Eigen⸗ tümlichkeiten unſeres Volkes, dem exotiſchen Erzeugnis mit mehr„2 zu als dem einheimiſchen.„Echt japaniſches“ Por⸗ zellan zu beſitzen, ſelbſt wenn es de: minder⸗ wertigſte Fabrikmaſſenartikel ohne jeden künſt⸗ leriſchen Wert iſt, erſcheint vielen Deutſchen immer noch als erſtrebenswert; ſelbſt wenn ein armer Porzellanmaler in Schirnding oder Arz⸗ berg zum gleichen Preis wirklich gediegene Handarbeit liefert. Viel fleißige Hände müſſen ſich rühren, viel fleißige Hirne denken, um dieſer Edelinduſtrie die Weltgeltung zu erhalten, die Jahrzehnte hoher Leiſtungen hart und mühſam aufbauten. Faſt nur Fachleute wiſſen, welcher Arbeits⸗ leiſtung es bedarf, um den komplizierten Ar⸗ beitsgang der——— auf dem Höhepunkt zu erhalten. Ein kürzer Ueberblick ſoll uns die Arbeit der Porzellan⸗Induſtrie zei⸗ gen: Die Rohſtoffe zur 55 ellan⸗Erzeugung ſind Kaolin(Porzellanerde), Quarz und Feld⸗ ſpat, die in verſchieden reinen Vorkommen ge⸗ wonnen werden. In ſog.„Koller⸗Gängen“ wer⸗ den die Rohſtoffe Quarz und Feldſpart fein vermahlen. In Miſchbottichen werden die in Pulverform aufgelöſten Rohmaterialien Kaolin, Quarz und unter Waſſerzuſatz zu⸗ ſammengemengt. Der aus den Bottichen kom⸗ mende dünne Maſſe⸗Schlicker wird in Filter⸗ preſſen gepumpt, wo ihm das W zum größ⸗ ten Teil wieder entzogen wird, ſodaß ein Maſſe⸗ Kuchen zurückbleibt. In Maſſe⸗Schlagwaſchinen wird die Maſſe ſorgfältig weiterverarbeitet. In langer Lagerung, dem ſog.„Mauken“, muß die Maſſe einen Fäulnisprozeß durchmachen, ehe ſie zur Herſtellung von Gebrauchsgeſchirren oder Kunſtfiguren verwendet werden kann. Eine Porzellanplaſtik wird dann folgender⸗ maßen hergeſtellt: Nachdem das Modell in Ein⸗ elteile fenlas wurde und davon Gipsfiguren ergeſtellt ſind, wird die wieder flüſſig gemachte n e in die Formen gegoſſen. Der ips ſaugt das Waſſer in einer beſtimmten Stärke auf, es bildet ſich eine feſte Form, die überſchüſſige Maſſe wird Augenieſte“ Die auf dieſe Weiſe hergeſtellten Einzelteile der Figur werden aus den Gipsformen herausgenommen und nun wird Stück für Stück zuſammengefügt und mit geſchickter Hand ſorgfältig retouchiert. Nach einem ſchwachen Verglüh⸗Brand»vird die —5— mit rffeuer⸗Farben in Unterglaſur⸗ Malerei geſchmückt. Dann wird die Figur mit einer Glaſur übergoſſen, die die Malerei und ——+ und gleichmäßig verdeckt. ann erſt kommt die Plaſtik in den Porzellan⸗ Brennofen. Um die Plaſtik vor der direkten Berührung mit den Flammen zu ſchützen, wird ie in Chamotte⸗Kapſeln eingeſetzt. Durch be⸗ onders angefertigte Stützen wird ein Senken er Figur während des Brandes verhindert. n einem Scharffeuerbrand bis zu 1800 Grad Celſius erhält die Figur eine Härte des Scher⸗ bens, daß 05 mit dem Meſſer nicht ritzbar iſt. Die Malerei, die vorher durch die Glaſur nerdeckt war, kommt durch den Scharffeuer⸗ oder Gar⸗ brand wieder zum Vorſchein. Der bekannte ſpiegelnde Glanz des gut gebrannten Porzel⸗ lans hat im Garbrand ſeinen Urſprung. Im Garbrand 144 alle Gegenſtände infolge der großen Hitze des Feuers um/ ihres Vo⸗ lumens. Dieſe Schrumpfung muß hereits bei Anfertigung des Modells berückſichtigt werden. Als letztes Glied reiht ſich in den äußerſt langwierigen und kunſtvollen Herſtellungspro⸗ a15 das Schleifen der Figur ein, durch das alle etwaigen Unebenheiten und Unreinheiten entfernt werden. Den gleichen Arbeitsgang macht das grobe und feine Gebrauchs⸗ und das techniſche Por⸗ zellan durch. In verſchieden großen Garbrand⸗ öfen wird in Chamottekapſeln jedes Stü ſorg⸗ fältig vom anderen getrennt, auf 1800 Grad erhitzt und dann nachgeſchliffen, ehe es auf den Markt kommt. Die Porzellanerzeugung iſt beſte deutſche Wertarbeit! Sie lebensfähig zu erhalten, iſt Aufgabe. Daran ſollte jede deulſche Hausfrau denken, wenn ſie Das Luftfahri⸗ Muſeum ziehl um Das n das bis jetzt auf dem Flugplatz Johannisthal untergebracht war, wird jetzt in die usſtellungshalle des Ulap am Lehrter in Berlin verlegt. Flugzeuge werden bereits in der neuen Die erſten alle aufgebaut DEN El EFANT i51 BebZELLAN-A DEN küömsk MioFeSrkuk bu SbiäffrrnvfHAnEir bklwinks pönikülzuumuricenüun bköllinrfxt eins der wertvollen Porzellanſtücke betrachtend in der Hand hält. Ein Stück Alt⸗Brabant, Molieère oder Goldroſe mit der bewundernswerten Verzierung iſt in allen Fällen ein Schmuckgegenſtand, der viel vorſtellt. Beliebt ſind die Sansſouci⸗Serien aus der Zeit Friedrichs des Großen. Sehr ſolr⸗ daneben die Gebäckdoſen, die herrlichen figür⸗ lichen Sachen wie die Amazone, die Fortuna, das Müdchen mit Vogel, die Trinkende und anlehnend an die Winterhilfe die Gruppe„Mut⸗ ter und Kind“. Der Hitler⸗Kopf nach dem Ent⸗ wurf von Prof. Seger, der von Hutſchenreuther erausgebracht wurde, gilt als die anerkannt eſte as gibt es nicht alles für den Herrn! Von den ſchmucken Zigaretten⸗ doſen angefangen bis z0 den Rauchverzehrern, den praktiſchen Aſchenbechern und den Vaſen. Die Wahl fällt in der Tat ſchwer. Neu ſind die elfenbeinfarbenen Stücke. Sie wirken überaus vornehm und ſind ganz ein⸗ wandfrei geraten. Dem modernen Stilgefühl kommen die einfachen und gediegenen Servicen entgegen. Die glatt auslaufenden Terrinen ſind außerordentlich praktiſch und vor allem bequem zu reinigen. Erfreulich iſt der Umſtand, daß auf dem Porzellanmarkt die japaniſche Ware, die vor Jahren noch zu ſehen war, völlig verſchwunden iſt. Die Porzellanwarenhändler haben der Verſuchung widerſtanden, den Ver⸗ trieb der ausländiſchen Schleuderware aufzu⸗ nehmen. Die deutſche Induſtrie hat heute Gebrauchs⸗ Serien auf den Markt gebracht, die auch für den kleinen Mann noch erſchwinglich ſind und ſehr viel vorſtellen. Der Vorteil dieſer Serien beſteht darin, daß fehlende Stücke ohne beſon⸗ dere Umſtände ergänzt werden können. Jedes der Stücke iſt einzeln erhältlich. Scherben brau⸗ chen heute keine Hausfrau mehr untröſtlich zu machen. Sie kann Erſatz ſchaffen, ohne daß der Mann davon erſt zu erfahren braucht. Es iſt nicht zu viel geſagt mit dem Spruch, mit dem ich abſchließen möchte: „Der Elefant iſt euer Freund, Der's wirklich ehrlich mit euch meint. Folgt ſeinem Rat, ihr lieben Leute: Kauft Porzellan, es macht euch Freude!“ hk. porzellan ⁊u àllen Zeiten Tat der Hausfrau Freud bereiten; Und v/enn ab und ⁊u mòl Scherben Dir ein Stũck davon verderben, Werde nicht des Grlesgrams Beute, Kouf Dit's neu, und Zzvÿar gleich heute 4 Tefel- und Kkeffee-Setvice Wundethübsche Gedecke Vasen ⸗ Kunst⸗kigutren ——— beſchenkhaus e Planken n3 relefon 22904. p 5, 12 ⸗ plonken Die Fenster sind heut voller Pradi, Wer die nun siehf, dem's Herze lodil Und jumbo sieht dabei in Freud: „Gehl hin zu Bozlen, liebe Leufl“ 2 2 45 H am Porodeplah Das große Spezlolheus! besſchtigen Sie meine interessonte porzellan-Ausstellung Weich (1, 3 breite · Strabe eLrENsglu weissks pogzgtlAn Porzellan stgtobe Hode Talel-zewite- Kartee-verice ledech-Jassen- Dosen in grober Ausw/ ahl! für töglichen Gebrauch, neue NHuster, hbesondets billig rrar. Mannere à L. Heannheim- RN1. 16 16 Alteste Speꝛzialheus am plètze Deutsches Zoræellan erfreut jede Hausfrau! e a ot, önde wocher porꝛelen 8 5 ochtel an. 50 1 teb, Ouꝰ en 205 dige 5 —— Abendausgabe— Dienstag, 23. Oktober 1034 Das große Luft⸗Rennen England Auſtralien iſt zu Ende. Die Englünder Scott und Black „lebten“ auf dem letzten Viertel der Strecke von dem über Aſien herausgeflogenen Vorſprung und erreichten als Erſte das Ziel Melbourne. Mit ihrer Havilland⸗Comet⸗Maſchine hatten ſie über Auſtralien inſofern etwas Pech, als ein Motor zeitweiſe ſtreikte und die Geſchwindigkeit ſtark verringert werden mußte. Die Holländer Parmentier⸗Moll kamen beängſtigend auf, aber ſie konnten die führenden Engländer doch nicht mehr erreichen. Am Dienstagmorgen um.34 Uhr(MEz) überflogen die Briten un⸗ ter dem Jubel einer vieltauſendköpfigen Men⸗ ſchenmenge die Ziellinie auf dem Melbourner Flugplatz Flemington und wurden damit erſte Preisträger. Neben dem wertvollen Goldpokal fallen den Siegern bekanntlich die von dem au⸗ ſtraliſchen„Zuckerkönig“, Sir MePherſon Ro⸗ bertſon geſtifteten 10 000 Pfund zu. Scott und Black legten die 11 296 Meilen(- rund 20 000 Kilometer) lange Strecke England—Auſtralien (Mildenhall—Melbourne) in der⸗ phantaſtiſchen Zeit von 70 Stunden und 58 Minuten zurück. Vor einem Jaſir Als vor nun rund einem Jahre die Ausſchrei⸗ bung zum Geſchwindigkeits⸗Luftrennen Eng⸗ land—Auſtralien vom Royal Aero⸗-Club veröf⸗ fentlicht wurde, ſprachen viele von einem undurchführbaren Projekt. In Flie⸗ gerkreiſen brachte man aber dieſem erſten abſo⸗ luten Geſchwindigkeitsrennen das größte Inter⸗ eſſe entgegen und nicht weniger als 65 Maſchi⸗ nen zeichneten ſich in die Meldeliſte ein. Bis zum Start verringerte ſich aber die Teilnehmer⸗ zahl auf 20, da teilweiſe die eigens gebauten Spezialmaſchinen nicht rechtzeitig fertiggeſtellt werden konnten und andererſeits von manchen Fliegern die Bedingungen, die teilweiſe recht koſtſpieliger Natur waren, nicht erfüllt werden konnten. „Hakenkreuzbanner“ 2161 1— Das größte Luftrennen der Welt entſchieden scoft und Black auf havilland⸗Comet die preisträger— Mörderiſcher Endkampf bis ins ziel— Wertvolle Erkenntniſſe— Der Schlußakt Seott und Black, die Sieger im Luftrennen England—Auſtralien Meßertroffene łrmar- taangen Jetzt, nachdem das Rennen beendet iſt, muß man zugeben, daß ſich alle Erwartungen, die die Veranſtalter an dieſes Rennen geknüpft hatten, erfüllt haben. Ja, ſie wurden ſogar noch übertroffen. Bisher hatten unterneh⸗ mungsluſtige britiſche Flieger die rund 20 000 Kilometer lange Strecke von England nach Auſtralien in knapp acht Tagen geſchaffen; die Sieger des London⸗Melbourne⸗Rennens benö⸗ tigten nicht einmal drei Tage! Mit entſpre⸗ chenden Flugzeugen iſt es alſo tatſächlich mög⸗ lich, die Rieſendiſtanz in einer bisher für nicht möglich gehaltenen Zeit zu bewältigen. Dieſe Der Winterſport 1934/35 im Zeichen der Olympiade Arbeitsreiches Programm— Die wichtigſten Skiſporktermine Für den deutſchen Skiſport wird die neue Winterſportzeit ganz im Zeichen der Rüſtungen und Vorbereitungen für die Olympiſchen Spiele ſtehen, die 1936 in Garmiſch⸗Partenkirchen den Auftakt für die im Sommer des gleichen Jah⸗ res in Berlin ſtattfindenden Hauptſpiele bilden werden. Die Leitung des Deutſchen Ski⸗Ver⸗ bandes hat alle Maßnahmen getroffen, um in der noch zur Verfügung ſtehenden kurzen Zeit ganze Arbeit zu leiſten. Die neu erſtandenen Anlagen der Kampfſtätte des Winter⸗Olympias am Fuße der Zugſpitze werden bereits bei den Deutſchen Meiſterſchaften erprobt. Ein zweites Ziel iſt die Steigerung des Könnens unſerer Aktiven. Zu dieſem Zweck wurden wieder die hervorragenden Norweger, wie der Olympia⸗ ſieger Birger Rund, Reidar Anderſen, Eiſtein Raabe, Chriſtian Lingſom und Harals Sand⸗ vick als Lehrer für die deutſchen Skiläufer und ⸗ſpringer verpflichtet. Nach menſchlichem Er⸗ meſſen iſt alles getan, um Deutſchland nicht nur als Veranſtalter der IV Olympiſchen Winter⸗ ſpiele, ſondern auch bei der gewaltigen Kraft⸗ probe aller Skinationen in den Vordergrund rücken zu laſſen. Aus dem Rieſengebirge und den Bayeriſchen Alpen wurden in den letzten Tagen die erſten größeren Schneefälle gemeldet. Frühzeitig ſcheint diesmal der Wint⸗r ſeinen Einzug hal⸗ ten zu wollen und bald kann der fröhliche Sport auf den langen Brettern beginnen. Die Mehrzahl der deutſchen Skigaue hat ſchon die Termine der geplanten Veranſtaltungen feſt⸗ gelegt. Ohne ſchon vollſtändig zu ſein, zeigt die nachſtehende Liſte an, daß uns ein ereignis⸗ reicher Sportwinter bevorſteht. November: 25.: Sprunglauf auf dem Zugſpitzplatt. Dezember: 25.: Sprungläufe in Garmiſch, Krummhübel und Bad Flinsberg. 26.: Sprungläufe in Gar⸗ miſch, Schreiberhau und Biſchofsgrün. 30. Dez.: Sprunglauf auf der Kochelbergſchanze. 31. Dez.: Sprunglauf in Bayriſch⸗zZell. Januar: .: Neujahrsſpringen in Schreiberhau, Ober⸗ hof, Frauenſtein(Oſterzgebirge) und Geyer. ./6.: Fränkiſche Meiſterſchaften in Biſchofs⸗ grün..: Eröffnungsſpringen auf der Olym⸗ piaſchanze in Garmiſch⸗Partenkirchen; Schwarz⸗ wald⸗Dauerlauf(40 Kilometer) auf dem Feld⸗ berg; Finniſcher Langlauf in Schellerhau.— 11. bis 13.: Mitteldeutſche Meiſterſchaften in der Rhön. 12.—13.: Thüringiſche Meiſterſchaften in Oberhof; Harzer und Norddeutſche Meiſterſchaf⸗ ten in Schierke; Internationale Damenrennen in Grindelwald. 13.: Bayriſche 50⸗Kilometer⸗ Meiſterſchaft in Neuhaus; 50⸗Kilometer⸗Dauer⸗ lauf(international) bei Schreiberhau; 50⸗Klm.⸗ Dauerlauf bei Warmenſteinach. 18.—20.: Weſt⸗ deutſche Meiſterſchaften in Villingen. 19./20.: Bayeriſche Meiſterſchaften im Lang⸗ u. Sprung⸗ lauf in Oberammergau; Schwarzwaldmeiſter⸗ ſchaften in Schonach; Sächſiſche Meiſterſchaften in Ober⸗Wieſenthal. 20.: Thüringer 50⸗Kilo⸗ meter⸗Meiſterſchaft in Schmiedefeld; Schleſiſche Abfahrtsläufe(international) in Krummhübel. 25.—27.: Deutſche Hochſchul⸗Skimeiſterſchaften mit 18⸗Kilometer⸗Langlauf, Abfahrtslauf und Sprunglauf auf der kleinen Olympiaſchanze bei Garmiſch⸗Partenkirchen. 27.—3. Febr.: Deutſche Ski⸗ und Heeresmeiſterſchaften in Garmiſch⸗ Partenkirchen. 30./½31.: Abfahrts⸗ und Slalom⸗ läufe für Damen und Herren in Garmiſch⸗ Partenkirchen. 31.—3. Febr.: Oeſterreichiſche Meiſterſchaften in Reutte. Februar: .—.: Schweizer Meiſterſchaften in Grindel⸗ wald..—10.: Akademiſche Weltſpiele in St. Moritz..—11.: Franzöſiſche Meiſterſchaften in Chamonix..—10.: Winterſportfeſt des Deut⸗ ſchen Oſtens und Schleſiſche Meiſterſchaften in Schreiberhau../10.:„Großer Abfahrtspreis der Tſchechoſlowakei“ in Großkohlbachtal; Zwei⸗ tes Sächſiſches Skitreffen in Oberwieſenthal. 10.: Schwarzwald⸗Staffelmeiſterſchaft. 13.—18.: Fis⸗Rennen in der Hohen Tatra; Bayriſche Abfahrts⸗Meiſterſchaften in Rottach. 17. Febr.: Sprunglauf in Partenkirchen; Fränkiſche Staf⸗ felmeiſterſchaft in Neuhaus; Zehntes Parſenn⸗ Derby. 22.—24.: Fis⸗Rennen(Abfahrt u. Sla⸗ lom) in Mürren. 23./24.: Meiſterſchaften der Tſchechoſlowakei in der Hohen Tatra. 24.: Alp⸗ ſpitz⸗Staffellauf bei Garmiſch; Abfahrtsläufe um den Hindenburg⸗Pokal bei Bad Reinerz. 27. bis 3. März: Holmenkol⸗Rennen. Mürz: .: Bayriſche Staffelmeiſterſchaft in Neuhaus; 50⸗Kilometer⸗Dauerlauf am Aſchberg. 10.: Ab⸗ ſchiebs und Slalomläufe in Krummhübel; Ab⸗ chiedsſpringen in Aſchberg. 15./16.: Oſterſprin⸗ 1 am Feldberg. 17.: Mittenwald⸗Abfahrts⸗ auf. April: 14.: Sprunglauf auf dem Zugſpitzplatt. 19.: 16⸗Kilometer⸗Langlauf(international) an der Hampelbaude. 20.—21.: Internationale Ab⸗ fahrtsläufe an der Hampeil⸗ und Reifträger⸗ Baude. 22.: Internationaler Sprunglauf in Schreiberhau. Auſtralienflieger kurz vor dem Skark Das Flugfeld Mildenhall bei London kurz vor dem Start der 20 Maſchinen nach Melbourne. Die Spitzengruppe unter Führung des Engländers Scott hat nach erſtaunlichen Flugleiſtun⸗ gen direkten Kurs nach der auſtraliſchen Hauptſtadt genommen Erkenntniſſe ſind für den internationalen Flug⸗ verkehr im allgemeinen und für den britiſchen im beſonderen von großem Wert. Aufregender Sahiluss- Kamp/ Wie ſchon erwähnt, geſtaltete ſich die Schluß⸗ phaſe des Fluges noch zu einer aufregenden Angelegenheit. England mußte tatſächlich noch um den Sieg bangen, denn der eine Motor der engliſchen Comet⸗Maſchine arbeitete nicht mehr einwandfrei und die Holländer Parmentier⸗ Moll waren dem Führenden dicht auf den Fer⸗ ſen. Als die Holländer von dem Pech der Eng⸗ länder erfuhren, beſchränkten ſie ihre Aufent⸗ halte auf den Zwangslandeplätzen auf das Mindeſtmaß und ſo gelang es ihnen, dicht zu den Engländern aufzulaufen. In Charleville, dem letzten Zwangslandeplatz, 1200 Kilometer vor dem Ziel Melbourne, ſtarteten Scott und Black am Montagabend um 22,40 Uhr. Sie waren haum 20 Minuten fort, als die Hollän⸗ der mit ihrer ſchweren amerikaniſchen Douglas⸗ Maſchine angebrauſt kamen. In Cyarleville mußten ſie aber wieder längeren Aufenthalt nehmen und ſo gelang es ihnen auf den letzten 800 Meilen nicht mehr, die führenden Englän⸗ der zu erreichen. Sositionsgämpfe im iübrigen Feld Während Scott und Black bereits das Ziel Melbourne erreichten, befand ſich die Mehrzahl der Teilnehmer noch über Indien. Die an dritter Stelle liegenden Amerikaner Turner und Pangborn nahmen in Koepang auf der niederländiſchen Inſel Timor eine Zwi⸗ ſchenlandung vor, dürften aber inzwiſchen Port Darwin und damit das auſtraliſche Feſtland erreicht haben. Die an vierter Stelle liegenden Engländer Jones⸗Walter ſtarteten am Dienstagmorgen um 7 Uhr in Batavia. Sie haben noch die Möglichkeit, die vor ihnen liegenden Amerikaner zu überholen. Das eng⸗ liſche Ehepaar Molliſon liegt immer noch in Allahabad feſt. So haben die Neuſee⸗ länder Me. Gregor⸗Walker, die ihre Re⸗ paratur in Allahabad ſchnell beendeten, auf den fünften Platz vorſtoßen können. Sie machten eine Zwiſchenlandung in Kalkutta, ſtarteten dort um.45 Uhr und befinden ſich auf dem Weg nach Singapore. Alle übrigen Maſchinen ſind noch weiter zurück. Nach der Aufgabe des Neu⸗Guinea⸗Flugzeugs in Le Bourget ſind noch 14 Maſchinen im Wettbewerb. Begeisterung in MNelßonrne Auf dem Flemington⸗Flugplatz bei Mel⸗ bourne wurde den ſiegreichen Briten Charles Scott und Campbell Black ein begeiſterter Empfang zuteil. Obwohl es regnete, waren rund 30000 Menſchen beim Empfang zu⸗ gegen. Die Grüße an den Herzog von Glou⸗ ceſter, die der engliſche König beim Start in Mildenhall eigentlich dem Ehepaar Molliſon (den„Gemeinten“) aufgetragen hatte, konnten nunmehr der 31jährige Scott und der 35jäh⸗ rige Black überbringen. Die beiden Sie⸗ ger ſind alte, bewährte Flieger, die ſchon kurz nach dem Kriege ihre Pilotenprüfungen machten und auch lange im engliſchen Fliegerkorps t ät i g waren. Geſcheiterker Rekordverfuch Der bekannte franzöſiſche Flieger Demot⸗ tes wollte den Schnelligkeitsweltrekord für Landflugzeuge ſchlagen. Der Verſuch ſcheiterte aber, denn Demottes kam„nur“ auf 475 Stdkm., — die Weltbeſtleiſtung auf 490 Stdkm. eht. Canadas Eishockeymannſchaft Wie bekannt, wird der„Winnipeg⸗ Monarch⸗ Hockey⸗Club“ offiziell Ka⸗ nada bei der Eishockey⸗Weltmeiſterſchaft ver⸗ treten. Die Kanadier ſind ſtärker einzuſchätzen als die Ottawa Shamrocks und die Saskatoon Quakers, die in den beiden letzten Jahren in Europa weilten. Die„Winnipeg⸗Monarchs“ kommen mit zehn Spielern(A. Lemay, Alb. Lemay, J. Rivers, N. Rivers, Musgrove, She⸗ wan, Lindquiſt, Hinkel, Dunoanſon und Nellow⸗ lees) und ſtehen unter der Führung des Ver⸗ einsleiters Percy Argue. Vier Angehörige der Mannſchaft, nämlich Norman Rivers, Lindquiſt, Duncanſon und Hinkel, gehörten der kanadiſchen Olmpiamannſchaft 1932 an. Jahrgang Ver Unter gri iag, 21. O beſchickte in Faſt die ge eingefunden Kräfte anei Vorjahre er bei einer 2 mannſchafte Strecken vo Zuſchauer a die erbittert oder wenige auf Start Schlußmann „der, Gaber, wehrte ſich der Schlußt Knauer, abe gang des R zu ſein. Di geringen A klappte muf Ve Am Sonnt der Rennru ſchaft die Ve Regatta zwi (1200 Meter verkürzt. Di ſprechend der bes beſonder Ruderer unt dem Starter Rennen zuſt xennen. Wie eſſiert, zeigt ten der RG Sandhofen g nens mit de ſen. Die Or gattaplatz vr nett mit Fal und zog zah zeigt wurde, Freunde gem weg mit gro ſind folgende Rennen 1: Volk; 3. Bot Rennen rudern), 1. Rennen 3 heim“(Volk Riedel); 2. Rennen 4. 1. Boot:„B Rennen 5: ſter; 2. Boot Rennen 6: nold, Harzhei RG Worms 4. Boot: We —— Fahrpr Den Turn⸗ Umgebung O E G den die gleiche Reichsbahn. Jugendliche alt ſein muß 3 größerer u zahlen. Als Ausw Erlangung d bahn ausgeſt als Jugendf Führerauswe Die den lußakt onalen Flug⸗ den britiſchen IAss- h die Schluß⸗ aufregenden itſächlich noch ne Motor der te nicht mehr Parmentier⸗ auf den Fer⸗ Pech der Eng⸗ ihre Aufent⸗ tzen auf das nen, dicht zu n Charleville, 00 Kilometer en Scott und 10 Uhr. Sie s die Hollän⸗ hen Douglas⸗ n Charleville n Aufenthalt uf den letzten nden Englän⸗ eits das Ziel die Mehrzahl ien. Die an ier Turner Koepang auf or eine Zwi⸗ zwiſchen Port iſche Feſtland elle liegenden ſtarteten am Batavia. Sie e vor ihnen len. Das eng⸗ liegt immer n die Neuſee⸗ „die ihre Re⸗ deten, auf den Sie machten itta, ſtarteten ſich auf dem ſen Maſchinen Aufgabe des urget ſind noch atz bei Mel⸗ riten Charles in begeiſterter egnete, waren Empfang zu⸗ og von Glou⸗ ſeim Start in haar Molliſon hatte, konnten nd der 35jäh⸗ eiden Sie⸗ lieger, die riege ihre en und auch egerkorps erſuch ger Demot⸗ veltrekord für rſuch ſcheiterte uf 475 Stdkm., f 490 Stdkm. nnſchaft Winnipeg⸗ offiziell Ka⸗ iſterſchaft ver⸗ r einzuſchätzen die Saskatoon den Jahren in heg⸗Monarchs“ Lemay, Alb. usgrove, She⸗ n und Nellow⸗ ung des Ver⸗ lngehörige der ers, Lindquiſt, der kanadiſchen Jahrgang 1— A Nr. 490— Seite 9 „Hakenkreuzb änner⸗ Abendausgabe— Dienstag, 23. Oktober 1931 Vereinsregatta des Mannheimer Ruder⸗ vereins Amieitia AUnter großer Publikumsbeteiligung fand am Sonn⸗ tag, 21. Oktober, auf dem oberen Neckar die reich⸗ beſchickte interne Vereinsregatta der Amicitia ſtatt. Faſt die geſamte ausübende Mitgliedſchaft hatte ſich eingefunden, um ein letztes Mal in dieſem Jahre die Kräfte aneinander zu meſſen. So konnte ſich das im Vorjahre erprobte Stafettenrudern in dieſem Jahre bei einer Beteiligung von 6 Vierer⸗ und 4 Achter⸗ mannſchaften abwickeln. In dieſem Rennen, das Über Strecken von jeweils 500 Meter ging, verfolgten die Zuſchauer aus nächſter Nähe mit reger Anteilnahme die erbitterten Kämpfe um die Führung, die mit mehr oder weniger großem Vorſpreing von Anfang an die auf Start 1 rudernde Stafette innehatte, die als Schlußmannſchaft die Meiſterruderer Maier, Schnei⸗ „der, Gaber, Dr. Aletter ins Treffen ſchickte. Wacker wehrte ſich auf den letzten Bahnen die Stafette 2 mit der Schlußmannſchaft Marquardt, Volle, Lückenga, Knauer, aber ſie konnte nicht verhindern, beim Aus⸗ gang des Rennens mit etwa fünf Längen geſchlagen zu ſein. Die Organiſation dieſes Rennens, die keine geringen Anſprüche an die Regattaleitung ſtellte, klappte muſtergültig. Faſt hätte ein leck gewordenes — Boot den reibungsloſen Verlauf des Rennens in Frage geſtellt, aber die Ruderer brachten den voll⸗ gelaufenen Vierer heil an den Anlageſteg, kippten blitzſchnell das Waſſer heraus und kamen wieder ſo rechtzeitig an ihren Startplatz, daß das im Gang be⸗ findliche Rennen keine Störung erfuhr. Naturgemäß konzentrierte ſich das Hauptintereſſe der Zuſchauer auf das Rennen um die Vereinsmeiſter⸗ ſchaft im Einer. Hier gelang es dem früheren erfolg⸗ reichen Rennſteuermann der Amicitia, Willy Brum⸗ mer, mit 6 Längen Vorſprung einen ganz überlegenen Sieg über den mehrfachen deutſchen Vierer- und Ach⸗ termeiſter Erwin Hoffſtätter herauszurudern. Willy Brummer wurde nach ſeinem Siege von der großen Schar ſeiner Ruderkameraden begeiſtert am Anlege⸗ ſteg empfangen und mußte es mit ſich geſchehen laſſen, daß ihn ſeine Kameraden auf ihre Schultern hoben und ihn durch die ſpalierbildenden Zuſchauer zum Bootshaus trugen, wo der Wanderpreis in Form eines Silberpokals des neuen Vereinsmeiſters harrte. Das von den Ruderern erhobene Startgeld von zuſammen 28 RM wurde dem Winterhilfswerk zur Verfügung geſtellt. Vereinsregatta bei der Mannheimer Rudergeſellſchaft von 1880 Am Sonntagnachmittag fand als offizieller Abſchluß der Rennruderei bei der Mannheimer Rudergeſell⸗ ſchaft die Vereinsregatta ſtatt. Ausgefahren wurde die Regatta zwiſchen dem Bootshaus und der Holjzſtraße (1200 Meter), für die Damenrennen auf 800 Meter verkürzt. Die Meldungen waren in dieſem Jahr ent⸗ ſprechend dem allgemeinen Anwachſen des Ruderbetrie⸗ bes beſonders gut ausgefallen. Nicht weniger als 167 Ruderer und Ruderinnen mit 31 Booten ſtellten ſich dem Starter. Auf dieſe Weiſe waren ſämtliche elf Rennen zuſtande gekommen, darunter vier Damen⸗ rennen. Wie ſehr die Frage des Frauenruderns inter⸗ eſſiert, zeigt die Tatſache, daß ſogar Damenmannſchaf⸗ ten der RG Worms, der RG Speyer und des WSV Sandhoſen gekommen waren, um den Grad ihres Kön⸗ nens mit dem der MRG⸗Damenmannſchaften zu meſ⸗ ſen. Die Organiſation klappte ausgezeichnet. Der Re⸗ gattaplatz vor dem Bootshaus der Mgc war recht nett mit Fahnen und einem größeren Zelt ausgeſtattet und zog zahlreiche Zuſchauer an. Der Sport, der ge⸗ zeigt wurde, war ſo, daß ſicher eine Menge neuer Freunde geworben wurde. Die Rennen wurden durch⸗ weg mit großem Kampfgeiſt gefahren. Die Ergebniſſe ſind folgende: Volt; 3. Boot; Bender. Rennen 1: Anfünger⸗Einer. 1. Boot; Rau; 2. Boot: Rennen 2: Damen · Giovoppelvierer(etuſchnel rudern), 1. Boot: Wormſer RG; 2. Boot: MRch. Rennen 3: Anfänger⸗Vierer. 1. Boot:„Mann⸗ heim“(Volt, Stapf, Guggenbiehl, Maurer, Steuer: Riedel); 2. Boot:„Rhein“; 3. Boot:„Baden“. Rennen 4: Damen⸗Gigachter(Stilſchnellrudern). 1. Boot:„Bleibtreu“; 2. Boot: Vorwärts. Rennen 5: Einer⸗Vereinsmeiſterſchaft. 1. Boot: Schu⸗ ſter; 2. Boot: Oepen. Rennen 6: Damen⸗Gigvierer. 1. Boot: MRc(Ar⸗ nold, Harzheim, Stiefel, Harbig, St. Kriener); 2. Boot: RG Worms(1 Zehntelſekunde); 3. Boot: RG. Speyer; 4. Boot: We Sandhofen. ee e Amtliche Bekantmachung XII/ 34 Fahrpreisermäßigung für Jugendliche! Den Turn⸗ und Sportvereinen von Mannheim und Umgebung wird zur Kenntnis gebracht, daß die O Ec den für Jugendpflege anerkannten Vereinen die gleiche Fahrpreisermäßigung gewährt wie die Reichsbahn. An jeder Fahrt müſſen mindeſtens fünf Jugendliche und ein Führer, der mindeſtens 18 Jahre alt ſein muß, teilnehmen. In dieſem Falle und auch ſei größerer Beteiligung iſt der halbe Fahrpreis u zahlen. Als Ausweis für die O E G gilt die von mir zur Erlangung der Fahrpreisermäßigung für die Reichs⸗ bahn ausgeſtellte Beſcheinigung über die Anerkennung als Jugendpflegeverein und die dazu erforderlichen Führerausweiſe. Der Beauftragte des Reichsſportführers für den Bezirk Unterbaden: W. Körbel, Sturmführer. Die erſten Waldlã Rennen 7: Erſter Vierer. 1. Boot:„Baden“(Stop⸗ fer, Reinmuth, Haas, Herrwerth, St. Bender, vor Boot„Mannheim“ und Boot„Baden“. Rennen 8: Zweiter Achter. 1. Boot:„Bleibtreu“ (Gekeln, Volker, Volk, Mack, Hepp, Held, Bender, Stolze, St. Scholl); 2. Boot:„Vorwärts“. Rennen 9: Gaſt⸗Vierer. 1. Boot: RG Rheinau; 2. Boot: Speyer; 3. Boot: Klub; 4. Boot: Worms. Rennen 10: Damen⸗Gigachter. 1. Boot: Mannh. RG(Arnold, Stiefel, Harzheim, Kriener, Fuchs, Ficks, Köhler, Harbig, St. Wittig); 2. Boot: RG Speyer. Rennen 11: Erſter Achter. 1. Boot:„Bleibtreu“ (Günther, Wenneis, Stopfer, Ankele, Huſen, Poetſch, Nitzſchke, Forſter, St. Riedel); 2. Boot:„Vorwärts“. Am Abend vereinigte die Preisverteilung noch ſämtliche Gäſte mit den Mitgliedern der MRG im Bootshaus. 244 Kilometer in der Skunde! Der Auto⸗Union⸗Wagen mit Hans Stuck am Steuer während der Rekordfahrt auf der Ber⸗ liner Avus. Stuck ſtellte fünf neue Weltrekorde auf und erreichte den glänzenden Stundendurch⸗ ſchnitt von 244,91 Kilometer Vertrauensmänner für den Sport eingeſetzt Nach einer mehrtägigen Reiſe durch ganz Nord⸗ baden hat der Beauftragte des Reichsſportführers, Sturmführer Körbel⸗Mannheim, in 18 größeren Orten des nordbadiſchen Bezirkes Vertrauensmänner und Mitarbeiter eingeſetzt. In Vereinsführer⸗Beſpre⸗ chungen gab Sturmführer Körbel einen Ueberblick auf die bisher geleiſtete Arbeit und zeichnete Wege und Ziele des Reichsbundes für Leibesübungen. Gleichzeitig wurden den Vereinsführern die Aufgaben, Rechte und Pflichten der eingeſetzten Vertrauensmän⸗ ner bekanntgegeben. Für den Kreis 1, Mannheim, welcher Mannheim mit Vororten umfaßt, wurde Oberſcharführer Karl Müller, Käfertaler Straße 258, eingeſetzt. Er iſt der Mittelsmann in allen Angelegenheiten zwiſchen den dem Reichsbund für Leibesübungen angeſchloſſe⸗ nen Vereinen und dem Beauftragten. Außerdem hat er Verbindungsmann zwiſchen den Turn⸗ und Sport⸗ vereinen einerſeits und den politiſchen Organiſationen zund Behörden der Stadt und des Staates andererſeits zu ſein. Eingriffsrechte in Vereine ſtehen ihm nicht zu. Der Vertrauensmann wird gleichzeitig die Führung der in nächſter Zeit zu bildenden Ortsgruppe des Reichs⸗ bundes für Leibesübungen übernehmen. Vf 86 Mannheim in Heidelbere 13:6 geſchlagen Der Verein für Körperpflege von 1886 Mannheim mußte auch in ſeinem zweiten Verbandstampf die Wunkte abgeben. Er war Gaſt der Kraftſpoxtabteilung der Turngemeinde Heidelberg, von der er zur größten Ueberraſchung klar geſchlagen wurde. Die Heidelberger zeigten ſich von der beſten Seite, während bei Mann⸗ heim nur der Schwergewichtler Rudolph, der zum einzigen Sieg für die Gäſte kam, befriedigen konnte. Drei weitere Punkte fielen den Mannheimern durch Uebergewicht des Heidelberger Bantamgewichtlers zu. Die Kämpfe, die in Stahl, Ladenburg einen guten Leiter hatten, brachten folgende Ergebniſſe: Bantamgewicht: Lehmann(M) erhält kampflos die Punkte, da Lieber(§) Uebergewicht bringt. Federgewicht: Klefſenz(M)— Redzich(§). Redzich liegt mehr im Angriff, kann aber nichts Zählbares erreichen. Der Mannheimer zieht ſich eine Verwar⸗ nung zu, und muß dadurch ſeinem Gegner Sieg und Punkte überlaſſen. Leichtgewicht: Trill(M)— Lauth(§). Der Heidel⸗ berger ſichert ſich bereits in der erſten Halbzeit eine gute Führung, die er halten kann und Sieger nach Punkten wird. Weltergewicht: Maurer(M)— Rebſcher(). Ein temperamentvolles Treffen, das bis Halbzeit ohne Er⸗ gebnis bleibt. Im Bodenkampf zeigt ſich der Heidel⸗ berger überlegen. Er bringt in der 10. Minute ſeinen Gegner durch Aufreißer in die Brücke, und drückt dieſe nach kurzem Widerſtand ein. Mittelgewicht: Ehrmann(M)— R. Wölfel(). Der Gaſt wird wiederholt mit Aufreißer am Matten⸗ rand gefährdet. Kurz vor Halbzeit wirft ihn Wöͤlfel mit demſelben Griff auf die Schultern. Halbſchwergewicht: Walz(M)— F. Wölſel(§). Walz greift ſtürmiſch an und ſucht eine ſchnelle Ent⸗ ſcheidung herbeizuführen. Bei einer heftigen Stand⸗ attacke faßt er doppelte Armfeſſel und geht rücklings mit ſeinem Gegner zu Boden. Er wird hierbei ab⸗ gefangen, und in der 4. Minute auf die Schultern gedrückt. Schwergewicht: Rudolphb(M)— Fritz(). Der Einheimiſche wird gleich zu Boden geriſſen, wo er den ſtürmiſchen Angriffen des Mannheimers einige ufe begannen Die Mannſchaften der SA beim erſten Waldlauf, den der Berliner Sportklub Ko⸗ met veranſtaltete. Er wurde nur als Mannſchaftslauf gewertet Zeit widerſtehen kann. Nach zwei Minuten bekommt Rudolph einen gutſitzenden Armfeſſelgriff zu faſſen, mit dem er den Heidelberger unwiderſtehlich auf die Schultern dreht. 5 Fechtelub 1884 Mannheim gegen Turngemeinde Heidelberg Die Mannſchaft des Mannheimer Fechtklub von 1884 weilte am Sonntag bei den Fechtern der Turn⸗ gemeinde Heidelberg um dort einen Freundſchafts⸗ kampf im Florettfechten Kuszutragen. Die Kämpfe die in der Gymnaſiumsturnhalle ausgetragen wurden, brachten bei den Herren ſehr ſchöne und intereſſante Gefechtsmomente. Das Fechten der Damen endigte mit einem Siege der Heidelberger Damen, welche 12 Siege erzielen konnten, denen die Mannheimer Damen 4 Siege ent⸗ gegenſtellten. Im Herrenfechten waren die Mann⸗ heimer erfolgreich, die ſich den Kampf mit 9 zu 7 Siegen ſichern konnten. Der Mannheimer Fechtklub, der in dieſem Jahre ſein 50. Jubiläum feiert, und dasſelbe mit einem großen Turnier anfangs Dezember beſchließt, hat mit dieſem Freundſchaftsfechten bewieſen, daß die Fechter bei Meiſter Angelini in guter Schule ſtehen und mit ihnen fernerhin zu rechnen ſein wird. Möge ihm das Jubiläumsturnier gute Erfolge bringen. Deutſchlands Boxer gegen Polen Nach dem Länderkampf gegen die Tſchechoflowakei beſtreiten die deutſchen Amateurboxer am 23. Novem⸗ ber in Eſſen ihren 6. Länderkampf gegen Polen. Die letzte Begegnung der beiden Nationalmannſchaften in Poſen endete bekanntlich mit einem 10:6⸗Sieg unſerer Vertreter. Der DABV gibt ſchon jetzt die Mannſcheft bekannt, die dieſen Kampf beſtreiten wird, und zwar ſind es folgende Boxer: Rappſilber(Frankfurt a..), Staſch(Kaſſel), O. Käſtner(Erfurt), Schmedes(Dortmund); E. Campe (Berlin), Schmittinger(Würzburg), Figge und Runge (beide Elberfeld). Erſatz: Krüger(Flensburg), Span⸗ nagel(Barmen), Schöneberger(Frankfurt), Frei (München), Murach(Schalke), Pietſch(Leipzig).,d Eckſtein(Lübeck). Olympiaprüfungsſchwimmen nicht in Mannheim Die für den 18. November nach Wiüni angeſetzte 3. Olympia⸗Prüfung der badiſchen Schwimmer und Schwimmerinnen kann nicht ſtattfinden, weil Differenzen zwiſchen dem SV Mannheim und der Badeverwaltung eine Durch⸗ führung im Mannheimer Herſchelbad unmög⸗ lich machen. Der Karlsruher So 1899 hat nun aus Anlaß ſeines 35jähigen Beſtehens die Ver⸗ übernommen und wird ſie zum ge⸗ nannten Termin im Städt. Vierordtbad durch⸗ führen. Inzwiſchen ſind auch die Ausſchreibun⸗ gen ergangen, die folgendes Programm enthal⸗ ten: Freiſtilſchwimmen: 200 Mtr. für Herren, 100 Mtr. für Herren und Damen, 400 Mtr. für Herren und Damen; Rückenſchwimmen: 100 Meter für Herren und Damen; Kunſtſpringen: Oberſtufe für Herren und Damen. Der Reichsſportführer ſpricht heute im Rundfunk Der Reichsſender Köln wird heute um 19.50 Uhr in ſeinen„Momentaufnahmen“ eine Rede des Reichs⸗ ſportführers von Tſchammer und Oſten bringen, die dieſer anläßlich eines Beſuches der IG⸗Farben⸗Werke in Leverkuſen zur Belegſchaft halten wird. Der Reichsſportführer wird in ſeiner Rede beſonders auf die Zuſammenarbeit zwiſchen der RNS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ und dem Reichsbund für Leibes⸗ übungen hinweiſen. 6. Internationales Berliner Reitturnier Vom 25. Januar bis 3. Jebruar 1935— 43 Welibewerbe ſind ausgeſchrieben ür das in der Zeit vom 25. Januar bis 3. Februar ſtattfindende 6. Internatio⸗ nale Berliner Reitturnier, das der Reichsverband für Zucht und Prüfung deut⸗ ſchen Warmbluts durchführt, liegen jetzt die Ausſchreibungen für 43 Wettbe⸗ werbe vor, für die an Geldpreiſen insgeſamt 100 000 Mark zur Verfügung ſtehen, wozu noch 15 000 Mark für Reiſeentſchädigungen kommen. Das wertvollſte der 15 Springen iſt der„Große Preis der Nationalſozialiſtiſchen Erhebung“ mit 12000 Mark an Preiſen, der am 27. Jan. durchgeführt wird, diesmal aber nur als Jagd⸗ ſpringen(Klaſſe Sa) zum Austrag gelangt. as Geſamtprogramm enthält zunächſt ſieben Materials⸗ und elf Eignungsprüfungen für Reit⸗ und Jagdpferde in den üblichen Unter⸗ ſcheidungen. An Dreſſurprüfungen wurden ſechs ausgeſchrieben, davon zwei der Klaſſe S, und die wertvollſte, mit 9000 Mark ausgeſtattet, ver⸗ langt das Vorreiten der Olympia⸗Aufgabe. Den rößten Raum werden natürlich wieder die Jagdſpringen einnehmen. Der Preis von Deutſchland(Preis der Nationen), der beſtim⸗ mungsgemäß keine Geldpreiſe vergibt, wird am 2. Februar Neun Springen füh⸗ ren über einen Kurs der Klaſſe S a, drei Sprin⸗ en wurden als ſolche der Klaſſe Sh. ſchrieben, eines als Springen der Klaſſe Sc (Barrierenſpringen). Dazu kommen zwei Ama⸗ dſpringen(Klaſſe), ſo daß tatſäch⸗ ich nur Spring⸗Wettbewerbe für die allerbeſte Klaſſe durchgeführt werden. Beſonders intereſſant iſt ſodann die Aus⸗ ſchreibung einer mit 9000 Mark ausgeſtatteten Vielſeitigkeits⸗Prüfung, die ſich aus einer Dreſ⸗ ſurprüfung, einer Galoppier⸗ und Spring⸗ prüfung und einem Jagdſpringen zuſammen⸗ ſetzt. Zwei kleine Vielſeitigkeits⸗Prüfungen und eine Fahrer⸗Prüfung vervollſtändigen das Ge⸗ ſamtprogramm. Laolſe geht ins Geſtüt Seine Rennlaufbahn beendet am Sonntag der alte Laotſe mit ſeinem Start im Hoppen⸗ gartener Robert⸗le⸗Diable⸗Rennen. Laotſe wird dann den ihm gebührenden Platz im Geſtüt erhalten. Der von Diadumenos a. d. La Sau⸗ terelle in Graditz gezogene Hengſt ſtand als Spezialiſt für mittlere und kurze Wege dicht bei der erſten Klaſſe. Zweimal ſiegte er unter Höchſtgewicht im Hoppengartener Ausgleich, auch das Hindernis⸗Rennen konnte er 1932 un⸗ ter Höchſtgewicht gewinnen. Seine Geſamt⸗ Gewinnſumme beträgt annähernd 100 000 Mk. hockey-Clubkampf Turnverein Mannheim 1846 gegen Mro 1. Damenelf: To Mannheim 1846— MrG.„ 71 Schüler: T Mannheim 1846— MrTG.„„ 422 Im Rahmen des Cubkampfes ſpielten am Sonntag⸗ nachmittag noch die Schüler und die erſten Damen. Die Schüler des Turnvereins 1846 gewannen 42, während die Damen des Turnvereins trotz dem Samstag⸗Spiel und Erſatz ein:1 für ſich huchen konnten. Der Clubkampf endete mit einem Torver⸗ hältnis von 23:7 zugunſten des Turnvereins. Von fünf Spielen wurden vier vom Turnverein 1846 ge⸗ wonnen und 1 Spiel endete entenſchieden. * 1. Damenelf: T Mannheim 1846— TV Frankenthal.„:1 2. Damenelf: TV Mannheim 1846— 7T8 Frankenthal.„ 321 Am vergangenen Samstag trug der Turnverein Mannheim von 1846 gegen den Turnverein Franken⸗ thal zwei Spiele aus und konnte beide Treffen mit :1 gewinnen. Das Spiel der erſten Damenelf war ſehr ſchnell und der Turnverein konnte auf Grund der beſſeren Taktik und Technik dieſes überlegen durch⸗ führen. Gegenüber dem letzten Spiel haben ſich die Frankenthaler Damen ſehr verbeſſert, jedoch konnte der Sturm gegen die ſicher arbeitende Verteidigung nur zu einem Erfolg kommen. 0 Jahrgang 4— A Nr. 490— Seite 10 „Hakenkreuzbanner“ —Abendausgabe— Dienstag, 23. Oktober 1931 —— n C 3 1 —— Kindheit Johann Kaſpar Schiller hatte ſchon eine be⸗ wegte militäriſche Laufbahn, als Chirurgus zu⸗ erſt, dann als Fähndrich und ſchließlich als Leutnant hinter ſich, als er am 28. Oktober 1759 mit dem württembergiſchen Infanterieregiment des Generalmajors von Romann für die Sache der Kaiſerin Maria Thereſia wieder in den Siebenjährigen Krieg zog. Aber es war ein ſchwerer Abſchied diesmal für den nun ſchon ſeit zehn Jahren vermählten paſſionierten Sol⸗ daten; denn ſeine Ghefrau Dorothea Eliſabeth, geborene Kodweiß, die Tochter des Löwenwirts aus Marbach, ſah der Geburt des zweiten Kin⸗ des entgegen. Sie hatte ihn im Zelt im Lager bei der herzoglichen Reſidenz Ludwigsburg noch beſucht, hatte ihn wiedergeſehen nach lan⸗ ger Kriegsfahrt und war traurig heimgetehrt nach Marbach. Es kamen keine guten Nachrichten vom Kriegsſchauplatz in den nächſten Tagen und Wochen, und Dorothea Eliſabeth zitterte zu⸗ gleich um das Leben des Gatten draußen in der Herbſtſchlacht und um das Leben des Kindes, 155 ſie dem geliebten Manne nun ſchenken ſollte. Am 10. November, dem Geburtstage Martin Luthers, kam es zur Welt: ein ſchwächlicher Knabe. Am nächſten Tage ſchon ward es getauft auf die Namen Johann Chriſtoph Friedrich, Vornamen, die in der Familie Schiller, ſoweit ſie in der Gegend anſäſſig war, häufig vor⸗ kamen. Denn die Schillers waren eine alte, ehe⸗ mals adlige Familie, die wegen ihres prote⸗ ſtantiſchen Bekenntniſſes ehedem aus Tirol hier in Schwaben eingewandert war. Vater Schiller lag um Weihnachten ſchon wie⸗ der im Winterquartier, in Würzburg oben, im Fränkiſchen. Eine Landsmännin zog hinauf; denn ſie hatte auch den Gatten beim Heere, aber die Schillerin vermochte ihr nicht zu folgen und ſandte dem Eheliebſten nur einen Brief und viele Grüße mit. Er wußte längſt, daß er Vater eines Sohnes war und freute ſich auf die Begegnung, aber damit ſollte es noch gute Weile haben. Es wurde April, ehe die Armee näher nach Schwaben herein rückte, nach Vai⸗ hingen, wo Vater Schiller mit dem Stabe Quartier bezog. Und hier nun beſuchte ihn die Frau mit den beiden Kindern, dem kleinen Mädchen und dem halbjährigen Knaben. Vater Schiller, der alte Leutnant, ſaß da in ſeinem Quartier, ſchaukelte den Kleinen auf ſeinen Knien, ſah ihm in die großen blauen Augen und gedachte ſelber gerührt— denn er war hin⸗ ter all ſeiner Bärbeißigkeit ein gemütvoller Mann— an jenes Gebet, das er beim Erhalt Schillers Vater der Nachricht von der Geburt des Sohnes drau⸗ ßen im Krieg zum Winterhimmel geſandt hatte: „Herr, laß meinem einzigen Sohne das an Gei⸗ ſtesſtärke zuteil werden, was mir aus Mangel an Unterricht zeitlebens gefehlt hat!“ Vater Schiller, der Leutnant des Herzogs von Württemberg, war ein der Bildung ſehr zugänglicher Mann, der ſich auch ſelber im Schreiben und in den Wiſſenſchaften verſuchte. Das tat er dann in Marbach wieder, als der Feldzug zu Ende war— der letzte, den Kaſpar Schiller mitmachte. Er war ein frommer Mann, der Leutnant, aber zugleich ein weltfroher Be⸗ trachter alles Irdiſchen. Die Frau, Dorothea Eliſabeth, neigte mehr der altſchwäbiſchen Her⸗ zensfrömmigkeit zu, wenn ſie auch damit durch⸗ aus nicht das Haus verdüſterte. Der kleine Knabe hörte regelmäßig die Andachten, die der geſtrenge Vater las, und ward umgeben vom Gebet der Mutter. Bald begann er ſelber zu predigen auf kindliche Weiſe und auf ſchwä⸗ biſche Art. Er nahm ſich einen Stuhl zur Kan⸗ zel und ſprach durchaus nichts Unſinniges. Das waren die erſten Kinderjahre des Soh⸗ nes in Marbach. Es war eine altſchwäbiſche Idylle, in der des Vaters kriegeriſches Tempe⸗ —— —5— , tutes Urheberrecht:„Dammert⸗Preſſedienſte..b..“ Berlin W 35, Regentſtraße 20 Schillers Mutter vament freilich oft Feuer ſprühte, zumal der Schwiegervater Kodweiß nicht ſo ordentlich wirtſchaftete, wie es ſich nach Schillers Auffaſ⸗ ſung gehörte. Und ſo war der Schwiegerſohn froh, als er als Hauptmann, und zwar als Werbeoffizier in die freie Reichsſtadt Gmund verſetzt wurde. Das war Weihnachten 1763. Gmund war eine reiche Stadt. Das Leben wurde für die vierköpfige Familie dort bald zu teuer. Und ſo zog man nach dem nächſten würt⸗ tembergiſchen Grenzdorfe, nach Lorch. In dem lieblichen Orte, zwiſchen Wäldern und Bergen, wuchs der Knabe nun auf. Der Vater war Werbeoffizier. Kein ſchönes Amt! Denn der Herzog verkaufte ſeine angeworbenen Landeskinder nach Holland gegen ſchnödes Gold, mit dem er ſich dann ſeine Luſtſchlöſſer erbaute. Aber von alledem wußte kaum der Va⸗ ter, geſchweige denn der kleine Sohn. Der ſpielte beſonders gern in der alten verfallenen Kapelle der längſt verfſunkenen Burg Hohen⸗ ſtaufen, wo die Särge der Kaiſer ſtanden und wo der Traum märchenhafter Vergangenheit ſich von ſelber um uraltes Gemäuer ſpann. Dort ſpielte der kleine Friedrich mit ſeiner Schweſter Fine und nahm den Anblick der er⸗ Wilheim Ceibl/ Wenn Wilhelm Leibl ſich der Liebe des deut⸗ ſchen Volkes erfreut, dann verdankt er es der Sehnſucht ſeines Künſtlertums, eins zu werden mit dem Geheimnis der Schöpfung. Wir ſtehen nicht vor Malerei bei ſeinen großen Werken, ſondern ganz und gar vor den Dingen ſelbſt. 15jähriges Beſtehen der Techniſchen Nothilfe Reichsführer der Techniſchen Nothilfe, SA⸗ Gruppenführer Weinreich, ſpricht bei der Feier des 15jährigen Beſtehens der Techniſchen Not⸗ bilfe. Die Berliner Nothelfer marſchierten in einer Stärke von 20000 Mann zu einem Appell im Luſtgarten auf Von Dr. 6. Häußler Seine Kunſt iſt geiſtige Wiedergeburt des Scheindrucks, Eindrucksdarſtellung in einem letz⸗ ten, tiefſten Sinn. Der Weg auf dieſe Höhe der Kunſt war auch für Wilhelm Leibl, dem einſtigen Kölner Schloſ⸗ ſerlehrling und Maſchinenbauer, ſchwer. Mün⸗ chen, Paris und das Leben unter deutſchen Bauern ſind die Stationen ſeiner künſtleriſchen Laufbahn. Seine maleriſchen Lehrjahre ſchließt er nach ſeinen eigenen Worten mit dem 25. Le⸗ bensjahre in München ab. Hier ſind Piloty und Ramberg ſeine Lehrer. Während aber Pilotys Geſchichts⸗ und literariſche Bildſchöpfungen ſich ganz vom lebendigen Leben der Zeit abkehrten und Ramberg ihm nur zögernd ſeine Kunſt wid⸗ mete, packt der junge Akademieſchüler das Leben, in dem er lebt, beherzt an. Er malt Bilder mit großem techniſchen Können und auffallender Selbſtändigkeit. Das im Jahre 1869 geſchaffene Bild der Frau des Baumeiſters Gedon in der Münchener Neuen Pinakothek erbringt den Be⸗ weis der Meiſterſchaft und die erſte Anerken⸗ nung. Mit dieſem Bild kommt er altholländi⸗ ſcher Schönheit nahe. Auf dunklem Hintergrund gibt er eine geſchloſſene Bewegung der Farbe von der Dunkelheit zum hellſten Licht. Im gleichen Jahre vollzieht ſich in ſeiner Malart eine unerwartete Wendung. Die große internationale Ausſtellung in München, die erſte ſranzöſiſche Maler ſtark beſchickt hatten, offenbart ihm die Sehart des franzöſiſchen Impreſſionis⸗ mus. Die Welt rein als Farbe, als Eindrucks⸗ ſpiel aus Farben zu begreifen, war das Seh⸗ geſetz des techniſchen Zeitalters. Der junge Leibl iſt begeiſtert. Seine innere Entwicklung hat ihn verwandter Anſchauung zugeführt. Die hier zum Ausdruck gekommene Woge der Malerei packt ihn vollends. Er ſiedelt nach Paris über und malt Bilder, wie die ſogenannte Kokotte, die alte Pariſerin, die Tiſchgeſellſchaft, die heute das Wallraf⸗Richartz⸗Mmuſeum in Köln ver⸗ wahrt. Es ſind Glanzſtücke impreſſioniſtiſcher Form. Das Schwarz, das u. a. in der Kokotte förmlich leuchtet, das Hände und Geſicht zeigen, ſteht zart und luftig über dem Töneſpiel der Farben. Der Krieg 1870 ruft Leibl nach Deutſchland zurück. In München bleibt er zunächſt in glei⸗ cher Schaffensbahn. Hauchige, blütenhafte Bild⸗ niſſe-entſtehen, wie u. a. das Bild ſeiner Nichte, Nina Kirchdorff, heute in der Pinakothek. Dann aber kommt für ihn die Frage:„Wo leben?“ Er fühet die Mißgunſt des offiziellen Münchener Zum 90. Geburtstag des großen Malers am 25. Oktober Malertums. Dazu ergreift ihn eine unbändige Naturſehnſucht. Er verlegt ſeinen Wohnſitz an den Ammerſee, nach Schondorf, dann noch wei⸗ ter hinaus, nach Aibling am Rand der Berge. Hier lebt er als Bauer unter Bauern. Seine Erholung iſt die Jagd. Fern der Clique lebt er in freiwilliger Verbannung. Waren ſeine Bilder bisher geiſtreich und geiſttief, ſo ſollten ſie nunmehr naturtief und naturhaft werden. Seine ſelbſtändige, innere Entwicklung rollt auf entgegengeſetztem Wege. Ein Stück Welt in ſei⸗ ner vollen Feſtigkeit, Fülle und Tiefe ſtellt er in ſeinen Schöpfungen dar. Der Meiſter unter⸗ nimmt es, höchſte Geiſtigkeit der reinen Farben⸗ anſchauung und die naturhafte Tiefe und Ge⸗ walt der Wirklichkeit miteinander zu verbinden. Er löſt dieſe Aufgabe und wird dadurch zu einem der großen Geſtalter ſeiner Kunſt. Das Jahr 1877 bringt das Bild der„Dorf⸗ politiker“. Das ſind individuelle Charaktere von äußerſt ſcharfem Umriß, wahrhafte Bauern⸗ geſichter. Hier ſieht er Figuren im Raume bei⸗ einander wie ſelten ein Maler. Die Vollendung dieſes edelſten Wertes ſeiner Kunſt bringen die „Bäuerinnen in der Kirche“, das mit Recht be⸗ rühmte Bild der Hamburger Kunſthalle. Hier fühlen wir die Seele der drei Lebensalter, die Leibl in vier Sommern geſtaltete, ein wahrhaft deutſches Werk, eindringlich und lebendig durch die Wiedergabe des Stofflichen in den Kleidern und der Kopfbedeckungen, wie auch durch die Darſtellung des kirchlichen Geſtühls. Das iſt ſpätgotiſche Kunſt bei höchſt lebendiger und in den drei Beterinnen auf das feinſte abgeſtufter Charakteriſtik, neben der harten, verſtandes⸗ ſcharfen Bäuerin, deren Andacht Wille und ſtarre Bewußtſein iſt, die eifrige, betuliche, et⸗ was zittrige Betfrömmigkeit der betenden Alten und die gleichgültige, nüchterne, leere Gelaſſen⸗ heit des jungen Mädchens. Nur ein Meiſter, der die innerſte Tonfeinheit und Tonrichtigkeit nachzugeſtalten verſtand, vermag derartige Far⸗ benbewegungen in den Dienſt der unbedingten Sehwahrheit zu ſtellen. Leibls Weg und Werk hat mit dieſer Schöp⸗ fung ſeinen Höhepunkt und auch einen Abſchluß gefunden. Es gab für ſeine Kunſt keine Steige⸗ rung mehr. Was nach ſeiner Krankheit in den achtziger Jahren noch entſtand, war eine Rück⸗ kehr zur Anſchauung ſeine Anfänge, die noch manche maleriſche Schönheit brachte, aber nie⸗ mals wieder den großen Leiblſtil, die maleriſche der naturhaften Wirklichkeit, erreicht at. 3 — Steinbilder der alten Kaiſer in ſich auf. Später kam er zum Paſtor Moſer, der ihn ſchon im ſechſten Lebensjahre Latein lehrte, ſo wie es die Zeit übte. Er war ein ehrwürdiger Mann mit viel Feierlichteit im Weſen, der Pa⸗ ſtor Moſer, ſo recht nach dem Herzen des Va⸗ ters Schiller. Der konnte freilich nicht ahnen, welche ſchickſalsvolle Wirkung dieſer erſte Leh⸗ rer auf den Knaben haben ſollte, dem die Ge⸗ walt der Rede vom Genius in die Wiege gelegt worden war. Vater Schiller war ſtolz auf gelehrten Um⸗ gang: er ſaß mit dem Pfarrer beim Wein, und zu Hauſe ſah er einen alten Vetter oft bei ſich, einen Mann, der es nach abenteuerlichem Le⸗ ben bis zum Berater des Herzogs gebracht hatte, dann aber aus der Gunſt des launiſchen Fürſten kam und nun ein Projektenmacher wurde. Etwas, das dem Vater Schiller wieder⸗ um lag, denn auch er beſchäftigte ſich mit aller⸗ lei Plänen, die die Wohlfahrt des reichlich ver⸗ ſchuldeten Landes angingen. Er verfaßte ſeine Schriften über Ackerbau und Gartenwirtſchaft, denn auch unter dem Geſichtspunkte, dem Her⸗ zog, ſeinem Herrn, zu gefallen, jedenfalls um überhaupt bei dem Fürſten aufzufallen. Dieſer Fürſt aber verlor das Intereſſe an ſeinem Militär mehr und mehr. Er war einmar als junger Mann vom großen Preußenkönig Friedrich der ganz perſönlichen Unterweiſung in der Kunſt des Regierens gewürdigt worden, oben im fernen Potsdam. Und er hatte es für unumgänglich gehalten als kleiner Landesfürſt, ſich ein mindeſtens ebenſo ausſehendes Heer wie der große König zu ſchaffen. Was ihn dann freilich nicht hinderte, dieſes recht wenig ſchlag⸗ fertige Miniaturheer, in dem Vater Schiller diente, bei lohnender Gelegenheit gegen ſeinen großen Lehrmeiſter marſchieren zu laſſen. Nun — nach dem Siebenjährigen Kriege, der ja für die Kaiſerlichen und damit auch für die Würt⸗ temberger nicht eben ruhmreich zu Ende ging, verlor Karl Eugen, Herzog von Württemberg, das Intereſſe an ſeinem„Heer“. Das belam Vater Schiller übel zu ſpüren, indem er keinen Sold mehr erhielt. Er begab ſich alſo— anno 1767— zu ſeinem Regiment nach der kleinen Reſidenz Ludwigs⸗ Schillers Geburtshaus in Marbach burg und nahm ſeine Familie mit. Aus dem einfachen Dorfe Lorch, aus der Waldesſtille kam der ſiebenjährige Knabe in die elegante, ſchnell im Rokoloſtil aufgebaute Reſidenz. Eine gewaltige Wandlung! Friedrich Schiller kam in eine künſtliche Welt, wo vieles Kuliſſe war, wo ſchnell erbaute Schlößchen Pracht vortäuſchten, wo ein mit ſeiner Reſidenz Stuttgart zerfalle⸗ ner eigenſinniger Fürſt nicht nur Gebäude für ſeinen ganzen Hof, ſondern auch noch all die Prunkgebäude des franzöſiſchen Stiles auf⸗ bauen ließ, meiſt aus Holz, oft nur mit bemal⸗ ter Leinwand beſpannt, die die Höfe der da⸗ — Zeit um ſich haben zu müſſen glaub⸗ en. Friedrich Schiller ſchaute in eine Kuliſſenwelt voll Scheinglanz und Verderbnis, die ſeine kindliche Seele freilich nur kindlich beſtaunen konnte. Als höchſtes Wunder mußte ihm aber die Vorſtellung im Opernhauſe des Herzogs erſcheinen, wenn über die nach hinten geöffnete Bühne ganze Schwadronen von Reitern im ma⸗ giſchen Lichtſcheine galoppierten oder wenn da künſtliche Elefanten und Löwen erſchienen und auch in der Luft Fabeltiere gaukelten. Wenn abends in Jonellis Oper der griechiſche Phae⸗ ton aus den Wolken herabſtürzte und Himmel und Erde ſich künſtlich entflammten— dann entzündete ſich in der ſtarken Phantaſie des Knaben wohl der erſte Rauſch der Geſichte. Um ihn die prunkende Welt eines kleinen, aber ſehr lockeren und leichtſinnigen Hofes, die parfümierten Kavaliere mit den Perücken der Zeit, die Damen in den Reifröcken.. Das war ein toller Gegenſatz zu der Welt des Pfarrers Moſer und der Herzenseinfalt und Frömmig⸗ keit der Mutter. So wuchs der Knabe nun in eine gegenſätz⸗ liche Umwelt hinein, aus der ländlichen Bieder⸗ keit und Gläubigleit in eine fremde, zugleich lockende und abſtoßende herriſche Ueberwelt des Hofes. Dieſe Spannung ſollte Schickſal werden.(Fortſetzung folgt.), gewannen e, vorerſt ſein Be Die Börſe ſ. Publikum lage vor, denen ſic Die Kurserho hinterließ eine ſchreitenden C höhung der wurden neue feſtigung wieſe nicht mit einer der Geſellſchaf rechnet wird. infolge der An ausgeſetzt. An wärtsbewegun blick auf die bei der heimiſe fort. Die übri zentbruchteile durchweg 3 Pr los. Auch in nennenswertes zent. Auslan zahlt; Chade/ D um 1½ R9 ½% Prozent. Rhein. Elektri werte lagen fr. aktien, nur Se Notiz minus Hinhlick auf. d lebung im G⸗ gewinnen. Fe (121½, Deutſ⸗ Glattſtellungen wenig verände höher umgeſetz Renten war Induſtrieoblig Prozent auf. Der Satz fü die Grenze vo lutenmarkt höt Der Verlauf Braunkohlenw Notiz. Kaliw geſtrigen Verl Lit, D plus 3 u. Salzer kon aktien waren Hapag gewan— Geſchäft bis a gewannen, ruh ſich. Hypothek zent abgeſchwe loren Berliner /3. Rhein Hr und dergleicher zurück. Stadt— 2her Bochumer 28er Zwickaue 1½ Prozent obligationen n und Dälimler ſollen am den. Von Pfa, ein, wäh USA⸗Dollaran ſcheidung des Dollarcharakter loren 4 Proz Der Privatd Die Schlußt feſt notierten Rentenmarktee Nachbörslich v nannte Farber Hapag 29½¼, 2 14/½ bzw. 151 Der Dollar 1 Am Kaſſame Befeſtigungen. brücker Kupfer Steinzeug um ergutſcheine bl waren, unverä Von Reichs Fran Effelæ. feswerzimtl.“ Werthest. Anl. Dt Reichsanl. Dt. Schatzanv Vounganleihe Bad. Staat 19 Bayer. Staat Reichsabl. Scl Heidelbers St Ludwigsh. 26 Mannheim vor do,. von 19 Baden 26. Großkraft Mh Mum. Stadt Ke 7 Mannh. Aus Grotbkraft Mhr Rhein-Main-D. Ver. Stahlw. Bad, Kom. G Dt. Komm. Sa. Bay. Hyp.WB Berl, Hyp, 2 Frankf. Gold 1 Frkr. Hypbłk. G do. Anteils Frkt. Pibr. Gd. dg. 7 do. do. 8 do. Liau. Hess, Lds. Lic Bank-Rltt Piälz. Hyp. Luc do. Liau. do. Anteils Pr, Ctr. B. Rh. Hypbk. MI do. Goldke co. do. 5⸗ do. do. 10 do. do. 1“ do. do. 17 do. Lidu. Südd. Bodene 51/0% do. Alls. Dt. Cr Bad. Bank Bank für Bre Bayr. Bodene Bay. Hyp. u. D. Bk.-Discoi Dresdner Ban Frankf. Hyp.- Piälz. Hyp.-B Réeichsbank Rhein. Hyp.- ktober 193 iſer in ſich er, der ihn n lehrte, ſo hrwürdiger en, der Pa⸗ en des Va⸗ icht ahnen, erſte Leh⸗ em die Ge⸗ Ziege gelegt ehrten Um⸗ Wein, und oft bei ſich, rlichem Le⸗ 3s gebracht launiſchen ektenmacher ller wieder⸗ h mit aller. eichlich ver⸗ rfaßte ſeine nwirtſchaft, „dem Her⸗ enfalls um. en. tereſſe an var einmar eußenkönig lterweiſung gt worden, atte es für andesfürſt, ndes Heer 4 s ihn dann enig ſchlag⸗ er Schiller 4 gen ſeinen 4 aſſen. Nun der ja für die Würt⸗ Ende ging, ürttemberg, Das belam ter keinen zu ſeinem 4 Ludwigs⸗ bach Aus dem Zaldesſtille elegante, denz. Eine ler kam in e war, wo rtäuſchten, rt zerfalle⸗ bäude für och all die tiles auf⸗ nit bemal⸗ e der da⸗ en glaub⸗ tiſſenwelt die ſeine beſtaunen ihm aber Herzogs 1 geöffnete 4 en im ma⸗ 4 wenn da ienen und en. Wenn che Phae⸗ d Himmel — dann ntaſie des ſichte. 5 kleinen, Hofes, die ücken der Das war Pfarrers Frömmig⸗ gegenſätz⸗ n Bieder⸗ „zugleich rwelt des rerſt ſein folgt.), „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Dlenskag, 23. Okkober 155¹ gewanne iris0 afts-HNun 4 Berliner Börse: Die Beſchäftigung der Induſtrie im September Die Börſe ſetzte überwiegend freundlicher ein. Vom Publikum lagen in verſchiedenen Werter Kaufaufträge vor, denen ſich die Kuliſſe mit Rückkäufen anſchloß. Die Kurserholung der Altbeſitzanleihe um 65 Pfg. hinterließ einen guten Eindruck. Auch aus der fort⸗ ſchreitenden Gelderleichterung und der weiteren Er⸗ höhung der Induſtriebeſchäftigung im September wurden neue Anregungen geſchöpft. Kräftige Be⸗ feſtigung wieſen Braunkohlenwerte auf, da neuerdings nicht mit einer ſtärkeren finanziellen Inanſpruchnahme der Geſellſchaften im Rahmen der Treibſtoffpläne ge⸗ rechnet wird. Für Lameyeraktien wurde der Kurs infolge der Ankündigung einer Dividendenermäßigung ausgeſetzt. Am Montanaktienmarkt ſetzte ſich die Auf⸗ wüärtsbewegung der Stolberger Zinkaktien im Hin⸗ blick auf die ſteigende Bedeutung des Unternehmens bei der heimiſchen Rohſtoffverſorgung um 3½ Prozent fort. Die übrigen Montanwerte waren nur um Pro⸗ zentbruchteile höher. Braunkohlenaktien waren faſt durchweg 3 Prozent befeſtigt. Kaliwerte lagen umſatz⸗ los. Auch in chemiſchen Werten entwickelte ſich kein nennenswertes Geſchäft, Farben gewannen ½ Pro⸗ zent. Auslandswerte wurden durchweg höher be⸗ zahlt; Chade& bis C ſtiegen um 3½ RM, dergleichen D um 1½ RM, Conti, Linoleum und Aku um etwa ½ Prozent, Elettroaktien notierten meiſt ½ höher, Rhein. Elektriſche 102 nach 100. Auch Verſorgungs⸗ werte lagen freundlich, Das gleiche gilt für Maſchinen⸗ aktien, nur Schubert und Salzer gegenüber der letzten Notiz minus 4. Julius Berger Tiefbau konnten im Hinblick auf die günſtigen Mitteilungen über die Be⸗ lebung im Geſchäftsbericht der Witkop 1½ʒ Prozent gewinnen. Feldmühle Papier befeſtigten ſich auf 123 (121½), Deutſche Atlanten(minus 2½) li-ten unter Glattſtellungen. Bahn⸗ und Schiffahrtsaktien waren wenig verändert, Bankaktien wurden /½—½ Prozent höher umgeſetzt. Renten waren bis auf Altbeſitz wenig verändert. Induſtrieobligationen wieſen Schwankungen von ½ Prozent auf. Ungariſche Renten waren 15 ots höher. Der Satz für Tagesgeld unterſchritt erſtmals wieder die Grenze von 4 Prozent um ½ Prozent, Am Va⸗ lutenmarkt hörte man London Kabel mit 4,96½/. Der Verlauf war im allgemeinen behauptet. Von Braunkohlenwerten kamen Bubiag 1¼ höher zur Notiz. Kaliwerte holten einen kleinen Teil ihrer geſtrigen Verluſte wieder ein. Aku plus 1½, Chade Lit, D plus 3 RM, Arbeitbonds plus 33/, Schubert u. Salzer konnten ſich um 1/¼ erholen. Schiffahrts⸗ aktien waren im Verlauf etwas belebt; Lloyd und Hapag gewannen je ½. Am Rentenmarkt war das Geſchäft bis auf Altbeſitz, die insgeſamt/ Prozent gewannen, ruhiger; Umtauſchobligationen behaupteten ſich. Hypothekenpfandbrieſe waren teilweiſe ½/ Pro⸗ zent abgeſchwächt. Von Kommunalobligateonen ver⸗ loren Berliner ½ Prozent, Dt⸗ Hypothekenbank /s bis ½8. Rhein Hypothekenbankpfandbriefe gingen um ½ und dergleichen Liguidationspfandbrieſe um 1 Prozent⸗ zurück. Stadtanleihen gaben bis ½ Prozent nach. 29er Bochumer verloren ½, 2her Bonner 1 Prozent, 28er Zwickauer 1½, während Kaſſeler Stadtanleihe 1½ Prozent höher bezahlt wurden. Kaſſainduſtrie⸗ obligationen waren überwiegend freundlicher: Hoeſch la, Löwe, und Konkordig⸗Berahanje ½ und La Aizent. Krüpß⸗Vollarohligtionen ſolten am eiha lih Punkte niedriger notiert wer⸗ den. Von Miftberäftteihen büßten 7et Babden 67½ Pfa, ein, während 30er Lübecter ́ gewannen. Dt. UesA⸗Lollaranleſhe von 1923 waren auf die Ent⸗ ſcheidung des Amtsgerichts Berlin⸗Mitte über den Dollarcharakter angeboten. Die großen Stücke ver⸗ loren 4 Prozent. Der Privatdiskont blieb unverändert 32/ Prozent. Die Schlußkurſe waren wenig verändert. Weiter, feſt notierten Schiffahrts⸗ ſowie Auslandswerte. Am Rentenmarkt gingen Altbeſitz um ½ Prozent zurück. Nachbörslich war die Stimmung gut behauptet. Man nannte Farben 143¼, Ver. Stahl 413¼, Lloyd 31½, Hapag 29¼, Altbeſitz 104, Warſchau⸗Wiener Anleihen 14½ bzw. 15½. Der Dollar notierte amtlich 2,485, das Pfund 12,355. Am Kaſſamarkt der Induſtriewerte überwogen die Befeſtigungen. Rheinfelden Kraft ſtiegen um 3, Osna⸗ brücker Kupfer um 6, J6 Chemie um 6 und Deutſche. Steinzeug um 4. Banken lagen meiſt ſchwächer. Steü⸗ ergutſcheine blieben bis auf 1935er, die 5 Pfg. höher waren, unverändert. Von Reichsſchuldbuchforderungen notierten u,.? Die Beſchäftigung der Induſtrie iſt im September weiter, und zwar ſtärker als im Vormonat geſtiegen. Nach der Induſtrieberichterſtattung des Statiſtiſchen Reichsamts hat ſich die Zahl der beſchäftigten Arbeit'r von 61,0 Prozent im Auguſt auf 62,0 Prozent der Arbeiterplatzkapazität im September erhöht. Die Zahl der geleiſteten Stunden iſt von 55,0 Prozent auf 58,5 Prozent der Arbeiterſtundenkapazität geſtiegen. Damit hat das Arbeitsvolumen in gleichem Maß wie im September 1933 zugenommen; die Neueinſtellungen von Arbeitskräften bleiben jedoch etwas hinter den. Vorjahr zurück. Die durchſchnittliche tägliche Arbeits⸗ zeit iſt ebenfalls geſtiegen und beträgt 7,4 Stunden. Die induſtrielle Tätigkeit hat in den Produktions⸗ güterinduſtrien und in den Verbrauchsgüterinduſtrien gleich ſtark zugenommen. Die Inveſtitionsgüterindu⸗ ſtrie ohne ausgeprägte Saiſonbewegung haben ihre Gefolgſchaften und das Arbeitsvolumen weiter erhöht. Die Vorbereitungen für das⸗Herbſt⸗ und Weihnachts⸗ geſchäft haben die Verbrauchsgüterinduſtrien weiter, und zwar bedeutend ſtärker als im Vormonat ange⸗ rechnet, Dies gilt beſonders für die Induſtriezweige, die Hausrat und Gegenſtände für den Wohnbedarf herſtellen. Tagung der Schuhwirkſchaft.— Einheits⸗ konditionen zurückgeſtellt An einer Tagung der Arbeitsgemeinſchaft der Deutſchen Schuhwirtſchaft nahmen außer dem ſeder⸗ führenden Reichsverband Deutſcher Schuhhändler der Reichsverhand der Deutſchen Schuhinduſtrie, der Ver⸗ band Deutſcher Schuhwarengroßhändler, der Reichs⸗ verband Deutſcher Handelsvertreter, Fachgruppe Schuhwaren, der Zentralverein der Deutſchen Leder⸗ induſtrie und die Deutſche Angeſtelltenſch ift teil. Die Schaffung von Einheitskonditionen wurde vorläufig zurückgeſtellt, bis die Pflichtorganiſation auch im Han⸗ del Tatſache geworden iſt. Es wurde mitgeteilt, daß das Reichswirtſchaftsminiſterium mit der Feſtſetzung von Einheitskonditionen einverſtanden iſt. Die Ta⸗ gung nahm ferner einen Antrag an, beim Reichswirt⸗ ſchaftsminiſterium wegen einer Sperre für Verſand⸗ geſchäfte vorſtellig zu werden, da dieſe beſonders auf dem Lande zu einer immer größeren Gefahr für den Schuhhandel werden, Für die Prüfung von orthopä⸗ diſchem Schuhwerk wurde eine gemeinſame Kommiſ⸗ ſton von Herſtellern und Händlern eingeſetzt. Schließ⸗ lich ſoll zur Erledigung von Reklamationen im Schuh⸗ handel die Einrichtung einer neutralen Schiedsſtelle ins Auge gefaßt werden. Pflichtanmeldung zur Wirtſchaftsgruppe Sägeinduſtrie Auf Grund der Anordnung des Reichswirtſchafts⸗ miniſters über die Anerkennung der Wirtſchaftsgruppe Sägeinduſtrie vom 2. Oktober 1934 fordert dieſe alle zu dieſem Induſtriezweig gehörenden Unternehmer und Unternehmungen(natürliche und juriſtiſche Per⸗ ſonen) auf, ſich bis zum 15. November 1934 bei der Wirtſchaftsgruppe Sägeinduſtrie, Berlin 8W 11, Streſe⸗ mannſtraße 56, anzumelden. Für die Pflich-anmeldung kommen beſondere Formulare zur Verſenvung. Fir⸗ men, die keine oder nicht genügend Formulare er⸗ halten, fordern dieſe bei der genannten Wirtſchafts⸗ gruppe an. Die Anmeldung iſt auch in Zweifelsfällen vorzunehmen. Sie iſt unabhängig von der bereits er⸗ folgten Meldung beim Reichsnährſtand oder bei an⸗ deren Wirtſchaftsgruppen. Die Reichsſchatzanweiſungen von 1923 ſind mit dem mittleren Dollarkurſe und nicht mit dem vollen Golddollarbetrage einzulöſen In einer gegen das Reich angeſtrengten Klage wegen Zahlung des vollen Golddollarbetrages bei den Schatzanweiſungen des Deutſchen Reichs von 1923 fällte das Amtsgericht Berlin-Mitte eine Ent⸗ ſcheidung zugunſten dies Reiſches. Der Streit beſtand darin, daß ſich das Reich geweigert hatte, den vollen Golddollarbetrag zu zahlen. In der Ur⸗ teilsbegründung wird betont, es beſtehe tein Zweifel darüber, daß nicht die Auflegung einer Goldanleihe, ſondern einer Dollaranleihe beabſichtigt war, rückzahl⸗ bar in Reichsmark nach dem jeweiligen Dollarkurs. Das Riſiko des Kürſes ſwurde von beiden Parteien in Kauf genommen; zunächſt wirkt ſich dieſes zu unguſten des Reiches aus, ſpäter führten aber die Ereigniſſe zu Verluſten des Anleihegläubigers. Die Rückzahlung der Anleihe habe auf Grund der Sach⸗ lage zu dem mittleren Dollarkurſe zu er⸗ fohgen und nicht zum vollen Golddollaebetrage. ———— Ausgabe 1: 1935err 100., 1940er 96.25—97.25, 1944er bis 1948er 94.87—95.87. Ausgabe I: 1935er 99.62., 1940er 96., 1945er—48er 95.00—95.87. Wiederauf⸗ 61.37—62.62, 1946er—48er 61.37 bis 62.37. Frankfurter Mittagshörse Tendenz: freundlich. In Ermangelung geeigneter Anregungen zeigte die heutige Mittagsbörſe bei Eröffnung zwar ein ſtilles Ausſehen, die Grundſtimmung war aber durchaus freundlich. Von der Kundſchaft lagen verſchiedentlich kleine Anfragen vor, und auch die Kuliſſe bekundete wieder einiges Kauſintereſſe, nach dem ſie ſich geſtexn ziemlich glatt geſtellt hatte. Eine Bevorzugung he⸗ ſtimmter Marktgebiete wat indes nicht zu ertennen. Sowohl der Aktien wie det Rentenmarkt hatten“ nur kleine Umſätze aufzuweiſen. Altbeſitz waren etwas lebhafter und eröffneten mit 104(103½) und zog auf 104%½ an. Kommunal⸗Umſchuldung, Reichsmark⸗An⸗ leihen und Zinsvergütungsſcheine lagen behauptet, während ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen /½ Prozent und Stahlvereinbonds/ Prozent verloren. Auch am Aktienmarkt war die Kursgeſtaltung nicht ganz ein⸗ heitlich, es überwogen aber kleine Erhöhungen. Etwas lebhafter gingen Farbeninduſtrie mit/ Prozent um, Scheideanſtalt waren um 1 Prozent erholt. Am Elek⸗ tromarkt ergaben ſich zumeiſt Erhöhungen von 4— ½ Prozent, Chadeaktien waren mit zirka—5 Reichs⸗ mark ſtärker befeſtigt. Der Montanmarkt lag freund⸗ lich, das Geſchäft war allerdings klein. Harpener, Mannesmann und Stahlverein zogen—½ Prozent an, Buderus blieben behauptet, während Ilſe Genuß % Prozent nachgaben. Von den geſtern ſtärker ge⸗ drückten Kaliwerten konnten ſich Weſteregeln um 1½ Prozent erholen, Gut erholt waren außerdem deut⸗ ſche Lino mit plus 1½ Prozent. Etwas höher»agen ferner Hapag(plus ½ Prozent) Kunſtſeide Aku plus ½ Prozent und Bank für Brauinduſtrie 3 plus /½ Prozent. Daimler⸗Motoren gaben ½ Prozent nach, Zellſtoff Waldhof lagen behauptet, Von lokalen Wer⸗ ten büßten Mönus⸗Maſchinen 1½ Prozent ein. In der zweiten Börſenſtunde traten im allgemeinen kaum beſondere Veränderungen ein. Die Kurſe unter⸗ lagen verſchiedentlich kleinen Schwankungen, per Saldo lagen ſie zumeiſt auf Anfangsbaſis. Am Rentenmarkt notierten Altbeſitz zunächſt bis 104/ Prozent, dann 104½ und ſpäter 104½, Der Pfandbriefmarkt litt allgemein unter kleinem Angebot und die Kurſe gin⸗ gen um—½ Prozent zurück. Gut gehalten waren dagegen Stadtanleihen, Staatsanleihen lagen ruhig. Am Auslandsrentenmarkt lagen Valutapapiere wie Schweizer Bundesbahnen, Schweden uſw.—3 Pro⸗ zent höher. Im Freiverkehr zeigte ſich zeitweiſe etwas Intereſſe für Ruſſen⸗Prioritäten. Am Aktienmarkt wichen die Küfſe nach beiden Sei⸗ ten nur um Brüchtelle eines Prozentes gegen den An⸗ fang ab, wobei Schiffährtsaktien, Daimler Motoren und die meiſten Montanwerte etwas anzogen, ande⸗ rerſeits Farbeninduſtrie/ Prozent nachgaben. Sehr ſchwach lagen Lahmeyer auf die Ankündigung einer Dividendenſenkung, das Papier ging um—6 Prozent auf ca. 115 Prozent zurück. Tagesgeld 3 Prozent. Mannheimer Börse Stimmungt: ruhig, nicht ganz einheitlich. Bei geringem Geſchäft war die Stimmung an der heutigen Börſe nicht ganz einheitlich. Am Aktien⸗ markt wieſen die Kurſe nur geringe Veränderungen auf, etwas feſter lagen Rheinelektra und Konſerven Braun, ſchwächer dagegen Kali Weſteregeln. Bank⸗ aktien vernachläſſigt, von Verſicherungswerten wurden Mannheimer Verſicherung mit 39 RM pro Stück ge⸗ handelt. Am Rentenmarkt waren Altbeſitz mit 104,25 erholt. Stadtanleihen und Goldpfandbriefe gut be⸗ hauptet, etwas Geſchäft hatten Steuergutſcheine. Es notierten: Dt. Anl. Abl, Altbeſitz 104,25, 6 Prozent dscfian Baden⸗Staat 96, 7 Prozent Heidelberg⸗Stadt 87, 9 Prozent Ludwigshafen⸗Stadt 86,5, Mannh. Abl. Alt'⸗ beſitz 96,5, 8 Prozent Mannheim⸗Stadt 89, 8 Prozent „Bad. Kom, Goldpfbr. 94, 8 Prozent Pfälz. Hyp. Gold⸗ pfandbr. 94, 6 Prozent Farbenbonds 118. Bremen⸗ Beſigheim 77, Cement Heidelberg 115, Daimler⸗Beng 49,75, Dt. Linoleumwerke 59, Durlacher Hof 62, Eich⸗ baum⸗Werger 87, Enzinger⸗Union 102, Kleinlein Brauerei 75, Knorr⸗Heilbronn 200, Konſ, Braun 49, Ludw. Aktienbrauerei 86, do, Walzmühle 107, Pfälz. Mühlenwerke 109., do. Preßheſe 112, Rheinelektra Stamm 101, do. Vorzugsattien—, Salzwerk⸗ Heil⸗ bronn 220, Schwartzſtorchen 102, Seilinduſtrie Wolff 37, Sinner AG 93, Südd. Zucker 189, Ver. Dt. Oelf. 83, Weſteregeln 116, Zellſtoff Waldhof 48,62. Bad. Bank—, Commerzbank 71,5, Deutſche Diskonto 74,5. Dresdner Bank 77, Pfälz. Hyp. Bank 81, Rhein. Hyp. Bant 112. Bad. Ac für Rhein. 49, Bad. Aſſeeurang 33, Mannheimer Verſicherung 39, Württ. Transport 36. Brown Boveri 13,75. Metalle Berliner Metall⸗Notierungen Berlin, 23. Okt.(Amtl. Freiverkehr.) In RM. für 100 Kilogr.: Elektrolytkupfer(wirebars), prompt, cif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 39.50; Stan⸗ dard⸗Kupfer, loco 33.75: Original⸗Hütten⸗Weicholei 15; Standard⸗Blei per Okt. 15: Original⸗Hütten⸗Roh⸗ zink ab Nordd. Stationen 17—17.50; Standard⸗Zink 16.75—17.50; Orig.⸗Hütten⸗Aluminium 98—99 Proz., in' Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 164; Reinnickel, 98—99 Proz. 270; Silber i. Barren ca, 1000 ſein per Kilogr. 43.50—46.50 RM. Londoner Goldpreis Berlin, 23. Okt. Der Londoner Goldpreis be⸗ trug am 22. Ott. für eine Unze Feingold 141 sh 6 4- 86,5980 RM, für ein Gramm Feingold dem⸗ nach 54,5919 pence— 2,78419 RM. Londoner Goldverkäuſe London, 23. Okt. Am freien Markt wurden 270 000 Pfund Sterling Gold gehandelt. Der Preis betrug 141/6 sn pro Unze fein. Getre ide Rotterdamer Getreide Rotterdam, 23. Okt.(Anfang.) Weizen: RNov. 3,15, Jan, 3,32½, März 3,47½, Mai 3,60. Mais: Nov. 65%, Jan. 69½, März 72½, Mai 71½. Baumwolle Notierungen der Bremer Baumwollterminbörſe Bremen, 23. Okt.(Amtl.) Dez. 1414 Br., 1408.; Jan. 1432 Br., 1429.; März 1439 Br., 1436.; Mai 1453 Br., 1450.; Juli 1463 Br., 1460 G. Ten⸗ denz: ruhig— ſtetig. Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann Chef vom Dienſt: Wilhelm Ratzel Verantwortlich für Innenpolitik: Zr. W. Kattermann; 0 Außenpolitik: Karl Goebel; für Wirtſchaftsrund⸗ chau: Withelm S Kultuxpolitit, Feuilleton und Beilagen: Will örbel; für Kommunales und Herm. Wacker; für Unpolitiſches: hr. Wilh. Kicherer; für Lokales; Erw. Me n Jul, Etz; für den Umbruch: Max Höſt, fämtliche in Mannheim. Berliner Schriftlentung: Hans Giraf an Berlin SwW 68, Charlottenſtr. 15ö. Nachdruck fämtl. Hriginal⸗ berichte verboten. Sprechſtunden der Schriftleitung: Täglich 16—17 Uhr (außer Samsiag und Sonntag). Hakenkrenzbannen⸗Verlag G. m. h, H. Verlagsleiter: Kurt Schönwitz, Mannheim. Sprechſtunden der Verlags⸗ leitung: 10.30—12 Uhr(außer Sgmstag u. Sonntag). m für Verlag und Schriftleitung; 314 71, 04 86, 333 61/2.— Für den Anzeigenteil verantwortl.; Arnold Schmid, Mannheim. Finbausgabe A Mannheim.„ 20 006 rühausgabe 4 Schwetzingen 1 006 Frühausgabe A4 Weinheim.„ 1 000 Abendausgabe a. 21440 Ausgabe ß mit Anzeigen der Abendausgabe 4 Mannheim 13 262 Ausgabe B Schwetzingen.. 2518 Ausgabe B Weinheim„ — 22 01² 88 966.⸗A.- 19 483 Geſamt⸗D.⸗A. September 1934— 11 705 Druck: Schmalz& Laſchinger, Abteilung Zeitungsdruck 22, 10. 23. 10. 22. 10. 23. 10. 10. 23. 10. 22. 10. 23. 10. 22. 10. 23. 10. 22. 10. 23. 10. Frankfurter ISudd. Bodenereditbk. 64,00 64,00] Knein-Main-Don.Vz. 96,50 98,59 Verkehn· Altien El. Schlezſen..„ 195,90 J Schuith. Patzenhofer 110,25 110,00 JWanderer-Werke. 128,50 126,25 Effektenbörse Württ. Notenbank„ 100,00 100,56 Knemmetall.. 147,00 14/,50 f 48. verkehrswesen 9,90 9,37 Enzingerbnionwerke 199,25 109,50 fSemens& Halske. 140,00 141,00[Westeregeln Alkali. 116,25 115,50 Verkehri-Aktien Sva Erkthal. 43 9,75 803³ 13.•— 119,75 3 3———◻—— Hamm. 1045 Sehvehert 923 üd. Eisenbhahn— 122%„ olberger Zinkhütt. 4 ilke Dampf. ferwerzintl. Werte 25,10. 28.10. In. Lor,- u, Kraft 120,00 119,75] Stemens& Haiske. 140,90 14790 Baltimore Ohio..—. Eelen& Guilieaums f58 18/7 Stetin Cham.——[Witner Metan. 110,7 112,75 Dt. Reichsb, Vz. 113,37 113,50 Südad. Zucker. 189,06 155,50 J Hb.-Amer. Paketfl.. 29,25 29,50] Eora Motor.. 59,59 32,00 Südd. Zucket.—— fZeilstoft Waldhot 46,50 48,25 Werthest. Anl. v. 23 78,25—, Hapas.. 25,50 29,25 Tiet Leonhard„ 35,5 33,50 Hb.-Südam. Dpisch. 25,75 25,00 Sebnard& Co... 198,00 106,00 Thür. Gas..„ 123,50— ht.-Ostafrika.— 170,0⁰ Dt Keichsanl. v. 27 96,37 396,00 Heidelb. Straßenb.. 11,25 11,25 J Ver. Dt. Oele Mum.—— Nordd, Lloyd. 31,25 32,00 Celsenk. Bergw.. 69,75 69,00[Tier: Leonhard.. 33,50 33,50 Neu-Guinen—— Dt, Schatzanw. 23. 95,900 95,00 J Nordd. LIoypd... 30,50 31,37 ZellstoffAschaffenbg. 65,25 65,50 Bankaktien Cerm. Portl.-Cement 98,00 J,75 Trans-Radio. 54,00 53,50 Otavi Min..Eisenb. 12,75 12,75 Vounganleihe,.93,39 35,62 Schantungbahnen. 54,00 55,00 J Zelistoff Memel.— 72,50 Gerresheim. Glas. 69,50 63,00 fVer. Dt. Nickeiw. 107,12 107,50 krewerkehrmerte Bad. Staat 1o17. 56,00 56,00 Sddd. Eisenbahnen. 5f,00— feilstoft Waldnoi. 46,25 45,00 Aden.. 39,00 56,90 Ces, f. El. Unterneh. 114,3) 141,62 Ver. Gianzst. Eibert, 151,00— 2) 7— 7 1* 0 K* 7 Bayer. Staat„ 98,75 96,50 Industrie-Aktien Büderus„ 86,37 66,50 Bl. f. El. Werte. 33,00 32,75 Loldschmidt. Th. 9150 3 Ver.Harz.Porti.-Ct.——„IBurpach Kali.. 22,75 22,50 Reiensabl. Sch. Altb. 104,37 104,25 Eschweiler. 266,00 265,00 Bl. 1. Brauind. 114,50 115,00 Critzner Maschinen 28,50 29,87 fVer. Staiiwerke.. 42,00 41,15 Neckarsulmer.—— Heidelbers Stadt 20 36,00 35,50 J Aschaff. Aktienbr.. 102,00 104,50 Geisenkirehen„. 63,12 65,25 Beriner Hyp.-Bk.. 14,59 118,50 J Cruschwitz Textil. 192,90 102,50 Ver. Gltramarimiabr.—, 128,00 J Ufa. Flm... 49,59 46,75 Ludwissh. 20 Ser. 1 86,50 86,50 Dorrmunc. Ritterbr. 56,00 35,00 Harpener.. 107,50— Comm, u, Privatbk. 71,50 12,00 Guano-Werke., 39,00 90,00 Vogel Teſegr.-Dr.„ 108,00 108,50 Tagl. Geic.„ 4,25 4,12 Mannheim von 26. 39,00 39,00 Löwenbr. München. 227,00 225,00 lise Genus... 120,00 119,50 J Dt. Bk. u. Disconto J4,5„J475 Hackethal-Draht 99,09 59•97 fvoist& Haeſiner„ 9,62— I Monatsgeid—— do, von 1927. 69,00 635,00] Mainzer Brauerei. 56,0— Kaff Aschersleben 121,25— Dt. Soiddiskontbank 100,00 190,00[Hamburg Elektr.. 120,75 131½25 Baden 20.— 55,50 Nörnog, Brauhaus 128,00 128,00J Kali Salzdetlurih.—. 154,59 öt. Ueversee-BK. 60,15 60,75] Harb.-Gummi-Phön. 12780 ee 3 mio in Schwarzstorchen 102,50 5 Ke 3 t. Dresdner Rirr 5 8 eavsgeniedan 183 133 m. Sta ohle Tucherbrauerei—— 8 annesmann Meininger Hyp.-Bk.„ 1Wisshütte Mannh. Ausl.——[Eichpvaum-Werger. 37,00 37,00 J Mansfelder—— eicnsbank.. 147,00 145,87 J Heilmann&littmann 3,00 8,25 ft hihm. abz.——„ I6, 3,00„Hyp.-Bank 111,00 111,00 J Hiſpert Maschi„ 463,00 45,00 Fben e. 5 163.00—* 135 1357 Antien Hogeaß fme, e 1755 1303 Berliner Devisenkurse Ver. Stahlv). ig. 61, AUG.s Rhein. Braunkohlen 227,00— ohenlohe-Werke 27,—— Bad, Kom, Gold 26— ,00 A4E& stamm„ 23,62—[Rheinstahl... 50,25 99, 50 J Aachen-Münch.„1207,0 1205 f Phihpp Holzmann 79,00 78,50 bt, Komm, Sam. 1. 101,50 101,75 Andraea-Noris. 4,50 104,50 J Kiebeck-Montann— 92,00 1 Allianz Allg. 11,00 211,00] Hotelbetrieb. 63,87 64,50 Geld Brief Geld Brief Bay. ur 33 33 Ascnaff. Buntpap. 46,00 Ver- Stahlwerke.. 41,50 42,00 Fuaz hihe⸗„196,00 197,00 5 Porzelur 1135 433 Berl. Hyp,„ Bekuis„„149,37 0 Versicher.-Aktlen annh. Vers.—— ahla Porzellann„„ 22. Oktober 23. Oktober Frankf. Gold 15.. 93,50 93,25 f..-Bemberg 66,50 67,00 5 0 Kaliw, Aschersleben 117,50 116,00— Frkr. Hypbłk, Gyi.Lia. 93,57 90,50 Oel 77,00 77.00 Ain 210,00 210,00 industrie Altien Kali Chemie.. 129,59 23,50 Aegypt,(Alex., Kairo) 1 ägypt. Pfd. I 12,545 J 12,575 12,660 J 12,690 do.—— 5——— Brown. Boverii. 13˙80 188 Frankona 100er 8 1300 ee 169,00 165,00 rne 1. 14155 335 icr—*—ᷓ 114— 1 33 Frkt. Pibr. Gd. Em. S t Heidelberg. 115, Frankona 300er. 348, gem. Bau Lenz.—— oksw. u. Chem. F. elg. rüss,. u. Antw. 0 Belga„%0 —4 5—— 8„5 43 Mannh. Versicng. 3— 32 Allg. 5 f. 25 dan 775— fan.)——— 48 5087 9333 do., do. 8. 33, ee„ 1 Hia ollmar& Jourdan. 43, 9 ulgarien(Soſia 100 Lewa „ 94,75 94,00 8 4 30 131.25 + Meuen ircln0 7 Allg. Elektr.-Ges. 26,62 28,75 Kötiz.Led. u. Wachs 85,75 86,00 Canada(Montreal)) 1 kanad, Doll,.521 2,527 2,530.320 Hless, Lds. Liqu.. 98,75 93,50 Haimier-Ben:„ 49,62 49,50 9 Aschaffenb. Zelistoff 66,00 66,12 J Kronprinz-Metall. 127,00 127,00 J Dänemark(Kopenhas.) 100 Kronen 54,570 f 54,679 55,100 f 55,220 Bt. Atlantic.. 120.00 120,50 LSteuerzutscheine 34 103,30 108,80 Aussburs-Nürnberg. 66,37 66,25 bahmever& Co. 120,09.— Danzis(ODanzig) 100 Gulden 81,100 f 81,260 f 81,100 61,260 Bank-Rktien 15 10700 1 ˙ —— Bt. Erdol... 106,75 107,00 do. 1935.. 105,20 105,25 B. Motoren(BBMW)). 129,25 129,25 Laurahütte... 29,25 20,50. England(London). 1 Piund J 12,225•J 12,255 12,340 12,370 pfälz. Hyp.Ludw.-9—45 33 Silbersch. 33 433 43— 33558• 75 1 187˙00 Rich 10750 38 43 3 3 f 27% 3 4 9 en, 0 5 J. P. Bember„*,— 8 8 5 7 7 an elsingf. inn. 7 7„ 5 7 93 2 6,50 El. Eiebt ung Kraft. 118,25 119,25 15 1933. 53,50 96,30 Bersmann Elektr.. 93,00 94,50 Mannesmannröhren 6,62 76,12 Frankreien(Paris) 100 Franes] 16,380 f 16,420 16,380 f 16,420 pr. Etr. B. Liau, 2 95,75 95,50 f 16. Chemie Basel 50 166,50 Verrechnungskurs. 101,87 101,50 Berün Karisr Ind.. 124,25 12,75 Mansfelder Bergbau 78,25 19,00 J Griechenid.(Athen) 100 Drachmen ſ. 2,3530 2,362.354. 2,358 Kh. Hypök. Mhm. 3⸗9 94,00 93,75 do. leere.. 134,50 132,75 Braunk. u. Briketts 175,25 177,50 Masch'bau-Untern., 53,75 54,90 Holland(Amsterd. u. Rott.) 100 G. 163,510 168,850 168,380 168,720 do. Goidkomm. 4 92,00 92,00 J Fahr AG. Pirm. 116,90 116.09 Berliner Braunschweig.-G. 118,00 117,00 Markt- u. Künfhali, 94,25 95,00 J island(Keyklavik) 100 isl. Kronen J 55,300 f55,420 f 55,850 f 55,979 ———————— 9²,00 9,00 16. rarbenindustrie. 142,75 143,00 Bremer Vulkan—— Masch-Buckau-Wolf 95,00 96.00 italien(Kom u. Maiſand) 100 Lire f 21,450 f 21,490 21,450 21,490 do. do. 10—11, 94,00 93,75 16. Farbenbonds. 118,62 118,75 Kassakurse Bremer Wolle„139,12— Maximilianshütte— 05 Japan(Tokio und Kobe) 1ven] 0, 703 f 0, 705 0,703 0, 705 455 do. 94.00 98,75 Felten Guilleaume** 143 feiwerzinsl. Werte Browin. 90—— 33 N—— Din. 47 5—— in 5 11, 5 Buderus Eisenwerke 86, orad. Eiswerke 103, Lettland(Riga 00 Latts feee:, e do.„ Grirz onti-Linoleum. 56, nix Bergbau„ Norwegen Slo ronen„.5 5½% 0 9435 94.20 Grün& Bilünge 207,900—Bt. Schutzgebiete os 9,70 5,62 Daimler-Ben: 50,12 49,75 Ratngeber Waggon 59,00 4,7 Geskerrelen(Wien) 100 Senilling J 48,550 49,050 46,950 49.050 Allx. Dt. Ereditbk. 58,00 53,75 Haid& Neun... 21,80 21,75 5% Roggenrentenbk.—— Ihpeursch Alt.-Tel. 121,50 121,50 J Kheinfelden Kraft 113,75 116,75 Polen(Warschau /Pos.) 100 Zioty 46,970 47,070[46.970 f 47,070 4 8 7— 117,00 Uipert Armaturen. 46,00 46,00 pfandbriefe Deursch-Konti. Gas 122,00 123,00 J Khein. Braunkohlen 227,50— Portugal(Lissabon) 100 Escudo f 11,090 11,110 11,200 f 11,220 e f e 1 9 12 15 2 5„— nein-Main- 5„ Wi 4 00 5 7 7 7 7 Be Me b.—— fnen EF. Fe, o, 25 zzoo Bendeie sleen; 555 f5J Aelz, Seitserte J5 Les] Seveie, Gr.bezrBerr). 82 357 3357 20 B. Bk.-Discontoges, 74,50 75,00 J Knorr-Heilbron 200,00 200,00 J 6% do. do. Kom. i 90,75 90,25 DeutscheSteinzeug.— 115,00 Kh.-Westf. Kalkw 98,00 96,00] Spanlen(Madr. u. Barcel.) 100 Pes. 33,990 f 34,950] 33,990 34,050 Dresdner Bank.. 77,00 77,00 Enawissh. Walzmüni 103,00 19,90 f 6% Pr. Ed. Plabrl. Dürener Metall..„e Kievech-MontanRG. 91,25 22,9 Tschechoslowaktei(Prag) 100 Kr. 10,375 f 10,205 10,375 10,95 Frankf. Hyp.-Bk. 82,25 51,25 Mainkraftwerke.. 32,75 83,50 Anst. G. K. 19.. 94,75 94,75 Dyexerh.-Widmann 109,75 102,00 Salzdetfurth Kali 155,25 155,25 Türkei(istanbul) 1 türk. Pfund 1,972 1,976].972] 1,976 Pfaiz. UVn.-Bant 32,00 31,75 Malzexvort. 158,00 157,0 J 6% ao. do. B. 21, 94,5 947/5 Dynamit obel. 33·5 32·73] Kuse Schgeſger. 25 5,50 Unsarn(Budapest) 1 Pensö———— keichsbank 145,25 145,75 Khein. Elekt. Vorz. 106,50 105,75 J 6% do. do. Komm. Ei, Lieferungen.. 104,25 104,12 Schubert& Salzer. 162,00 160,90 Uruguay(Montevigeo) 1 Gd.-Pes.] 9,939 1,001 0,999 1,001 Khein. Hyp.-Bank 111,50 111, 00 do. do. Stamm 55575— R. 20„„ 91,5e 91,50 1 El. Licht u. Kraft. 118,12 118,75 1 Schuckert& Co.. 92,25 93,00 1 V. Si. v. Amerika(Newy.) 1 Polfar 1 2,4.21 2,4761 2,4631 2,487 Jahrgang 4— A Nr. 490.— Seite 12 „Hatenkreuzbanner⸗ Abendausgabe— Dienstag, 23. Oktober 1984 9 2 lele geule dos— Stehen meine GQuclitòto-Mõbe Neuzeitliche Nodelle und im Stil, die nie unmodern werden und immerihre Freude wecken, dabei niedete preise, die ie Überraschen. Rol. Keifſe- Friedrieſioylats 8 unter den Urttaden *◻ en In der Stepp 157 ſleckaritadt J zzuneniewhen lauft man Wezes wSpi t. Grö Roeder 75 ue. Fuere, reise, epara 5 Kohlen- fFfiedel Hörner u. Gasherde Mhm., Uhlandstr. 4 ber Postkarte genügt Fr.flülle 75⁵ Elfenſtraße 26 Alte Herde werden§fi Eockandedafehen Zum SllCKeſt — Teilzablung—wird angenommen 12 159 K) K. 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Die Reichsrundfunlkgesellschaft warnt vor über⸗ triebenen Hoffnungen auf das Fernsehen außerhalb der Reichweite des auf dem Berliner Funkturm errichteten Fernseh-Versuch-Senders. Es werden also wohl noch Jahre vergehen, bis in Mannheim ein Fernsehen möglich ist. Musiłk und nicht um Bildũbertragung. Sobald in späteren Jahren einmal auch für den hiesigen Bezirk Fernsehen möglich sein wird, sind die hierfür geeigneten und vor allem brauchbaren Apparate in sämtlichen Fachgeschäften erhältlich. Hermann Baumeister. feudenheim W. Bergbold. P 4. 7 A. Friedrich, Seckenhelmerstraße 34 W. Fütterer. Rosengartenstraße 1 Kari Geiger. Mittelstraſe 9 Carl Fr. Gordt. R 3. 2 Radio Meubling. 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