rleistet Gbestef HNCꝗüuf. .— 52.— 79.— — 110.— Gher dst und Winter T Ausw/aͤhl und 1 digłkeit. Nachf. FTLEINIR ionie D 2, 6 runungen rasch und billig AnatzaLasmig 14½15 u. C 7, 6 ——— 3 52³²¹E — zug auf die 2 4 Berlag und Schriftleitung: Mannheim, R 3, 14/15. 2 ern „Hakenkreuzbanner“ erſcheint 12mal wöchentl. und ko—.— zuzüglich.50 RM., bei Poſtbeſtellung zuzüglich.72 RM. oſtämter entgegen. 4 au men die Träger ſowie die ere Gewalt) verhindert, beſteht kein Anſpruch Jrüh⸗Ausgabe A Nr.8 e 90 ruf: 204 86. 314 71, 333 61/2. Das atl..20 RM., bei e — W IL 25 Anzet teil 45 Pfg. Emzelpreis 10 Pfg. Beſtelungen—— die Zeitung am Erſcheinen(auch durch—3 7 Entſchädigung. Regelmäßig erſcheinende.——— markt. Fernruf 204 86, 31 Fön ub— S0 Aoudie Ranufkripte icheh————— 5—— 4— 4— r unverlangt eingeſandte Manufkr onto: Das Hakenkreuzbanner Lu wird keine nnd übernommen. M A 41* E 1 M wiashafen 4960. Mannheim en: Die 12geſpaltene Millimeter Für kleine Anzeigen: Die 1 zeile 10 Pfg. 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Die Unter⸗ ſuchung ergab weiter, daß der ehemalige ukrai⸗ niſche Juſtizkommiſſar Poljakow, der zur⸗ zeit ukrainiſcher Volkskommiſſar für Kommu⸗ nalweſen iſt, und ſein ehemaliger Stellvertreter, der zurzeit Hauptkommiſſar füx Sozialverſiche⸗ rung in der Ukraine iſt, von dieſen Machenſchaften gewußt haben.— Unter der Beamtenſchaft des Juſtiz⸗Vollks⸗ kommiſſariats wurden zahlreiche Ver⸗ haftungen vorgenommen. Gleichzeitig fand eine Durchſuchung in den Moskauer und Leningrader Stellen des Truſtes„Apatjten“ ſtatt. Auch hier wurden zahlreiche Unterſchlagungen auf⸗ gedeckt. Die Leiter beider Zweigſtellen hatten größere Beträge angeblich zur Bezahlung von Facharbeitern entnommen, die ſie dann für ſich verwandten, und auch zur Zahlung von Schmiergeldern an verſchiedene Kontrollbeamte benutzten. Zahlreiche Verhaftungen wurden vorgenommen. Der ge⸗ ſamte Apparat des Truſtes wurde einer Kon⸗ trolle unterzogen. —— broße hungersnot in china 2 Millionen Hungers geſtorben Schanghai, 26. Okt. In Zuſammenhang mit der Tagung des Weltkongreſſes des Roten Kreuzes veröffentlicht die chineſiſche Preſſe ver⸗ 3 ſchiedene Berichte über die Hungersnot, die zur Zeit in China herrſcht. Infolge ungünſtigen Wetters, Naturkataſtrophen, beſonders auch in⸗ folge des Bürgerkrieges, werden 14 Provin⸗ zen Chinas mit einer Bevölkerung von über 100 Millionen Menſchen von einer furchtbaren Hungersnot heimgeſucht. Nach chineſiſchen Meldungen ſind zwei Millio⸗ nen Bauern im letzten Vierteljahr Hungers geſtorben. Die chineſiſche Preſſe verlangt ſofortige Hilfsmaßnahmen für die hun⸗ gernde Bevölkerung. begnadigunosrecht in Dienſtſtraffachen Eine neue Verordnung des Führers Berlin, 26. Okt. Im Reichsgeſetzblatt Nr. 121 vom 26. Oktober 1934 wird ein Geſetz über die Ausübung des Begnadigungsrechts in Dienſtſtrafſachen vom 24. Oktober 1934 ver⸗ öffentlicht. Darnach wird der§ 118 des Reichs⸗ beamtengeſetzes vom 31. März 1873, wonach das Staatsoberhaupt das Recht hat, die von den Diſziplinarbehörden verhängten Strafen 4 zu erlaſſen oder zu mildern, dahingehend er⸗ gänzt, daß dieſes Recht durch andere Behörden ausgeübt werden kann. Aufgrund dieſes Geſetzes hat der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler mit dem in der gleichen Nummer des Reichsgeſetzblattes ver⸗ öffentlichten Erlaß vom 24. Oktober 1934 die ihm zuſtehenden Befugniſſe auf die Oberſten Reichsbehörden in Be⸗ ihnen unterſtellten Reichsbeamten übertragen, ſoweit es ſich nicht um die Aufhebung eines auf Dienſtentlaſſung lautenden Diſziplinarurteils oder um die Zuerkennung einer im Diſzipli⸗ narurteil nicht ausgeſprochenen Teilpenſion oder um die Erhöhung(nicht Verlängerung) einer zugebilligten Teilpenſion handelt. Berlin, 26. Okt.(HB⸗Funk.) Verſchiedene Preisſteigerungen haben in den letzten Mona⸗ ten und Wochen wiederholt Anlaß zu ein⸗ deutigen Erklärungen gegen dieſe Erſcheinun⸗ gen ſeitens des Reichswirtſchaftsminiſteriums gegeben. Trotzdem trat beim Käuferpublikum nicht die erwartete Beruhigung ein. Einzelne Fälle zeigten auch offenſichtlich, daß dieſe ſelbſtverſtändliche wirtſchaftliche Diſziplinenicht überall vorhanden war, und vielfach ein gerechtes Einſchrei⸗ ten der ſtaatlichen Organe erfor⸗ derlich machte. Die Frage der Preisſteige⸗ rung iſt ſomit nicht auf das wirtſchaftliche Ge⸗ biet begrenzt geblieben, ſondern iſt von politi⸗ ſchem Intereſſe für die Oeffentlichkeit ge⸗ worden. Die Reichsleitung der Partei hat ſich daher entſchloſſen, eine große Aktion in die Wege zu leiten, und genaueſtes Ma⸗ terial über die Preisbewegungen zu ſammeln, um ſowohl den berechtigten Kla⸗ gen als auch leerem Geſchwätz und den Gerüchten ein Ende zu berei⸗ Woche eingehende Berichte ten. In den Durchführungsbeſtimmungen, die an die Untergliederungen ergehen, wird be⸗ ſonders darauf hingewieſen, daß Eingriffe in die Preisgeſtaltung zu unter⸗ bleiben haben, und daß es vielmehr der Sinn dieſer Aktion ſei, genaueſtes Zah⸗ lenmaterial und Stimmungsbe⸗ richte zu ſammeln. Ferner wird in den Beſtimmungen den aus⸗ führenden Untergliederungen eine genaue Analyſe der bisherigen Preisent⸗ wicklung übermittelt, um ſie in die Lage zu verſetzen, ſich auch volkswirtſchaftlich und wirt⸗ ſchaftspolitiſch einwandfreie Urteile bilden und abgeben zu können. Die Aktion ſoll zu Beginn der zweiten No⸗ wemberwoche ſchlagartig überall im ganzen Reich einſetzen. In der Preſſe werden bereits in der nächſten 2 gegeben werden. Mit der Durchführung der Geſamtaktion iſt die NS⸗Hago als zuſtändiges Amt für Han⸗ del und Handwerk in der Partei beauftragt worden. Nach Abſchluß der Aktion und Sich⸗ tung des Materials werden die geſammelter Erfahrungen dem Reichswirtſchaftsminiſterium übergeben werden. zJum Ehrentag der NSd Ap am 9. November Das Mahnmal in der Feldherrnhalle in München mit der Ehrentafel, auf der die Namen der 14 bewährten Kämpfer ſtehen, die am 9. November 1923 im Ringen um ein neues Deutſchland ihr Leben einſetzten. Moskaus Spiel mit Europa Von Claus von Mühlen Am 19. September, vor kaum mehr als einem Monat, zogen die Sowjets in Genf ein und eine erſtaunte Welt hörte Litwinows Er⸗ zählungen. In dem Schreiben, das die Sowjets nach Genf holte, und das wohl man⸗ chen von denen, die an ſeinem Zuſtandekom⸗ men mitarbeiteten, heute leiſes Alpdrücken ver⸗ urſachte, wunden die im Kreml„um ihre ſwert⸗ volle Mitarbeit am Weltfrieden gebeten“. Sie haben ſich nicht lange bitten laſſen und waren dazuhin noch ſo zuvorkommend, gerade in den Staaten, die das Einladungs⸗ dokument unterzeichneten, ihre Friedensliebe beſonders unter Be⸗ weis zuſtellen. Vernichtung aller Werte und Hammer und Sichel über Blut und Chaos iſt der Wunſch⸗ traum der Dritten Internationale geweſen und er wird es bleiben. Herr Litwinow legte zwar Wert darauf, zu betonen, daß die Dritte In⸗ ternationale eine„private Organiſation“ ſei, die mit der Regierung nichts zu tun habe. Eine Organiſation, die zufällig gerade in Moskau ihre Zentrale hat und von der nach Litwinows Worten der Kreml ebenſo wenig weiß, wie die Internationale vom Kreml. Eine Definition, die man in Genf gläubig aufzunehmen ſcheint, trotz der lapidaren Erklärungen Stalins, daß jeder Entſchluß der Komintern von einem Schuß ſeines Geiſtes durchtränkt ſei. Eine Er⸗ klärung, die auch heute noch ihre Gültigkeit hat. „Les méthodes ne sont pas les mémes“— Die Methoden ſind nicht mehr dieſelben, ſchrieb da⸗ mals der„Temps“ und verkündete begeiſtert, daß ſich ein grundſätzlicher Wandel in den Zie⸗ len der Sowjetunion vollzogen habe und Mos⸗ kau den Gedanken der Weltrevolution ad acta gelegt hätte. Ein unglücklicher Zufall war es, daß wenige Tage ſpäter Genoſſe Radek in der„Prawda“ das Wort ergriff, um die Rote Einheitsfront in Frankreich zu feiern und mit ihm die geſamte Moskauer Preſſe in ein Freudengeheul über den„Sieg der Taktik der franzöſiſchen Kommuniſtiſchen Partei“ ausbrach. Gleichzeitig erſchien in ganz Frankreich ein Aufruf, in dem das franzöſiſche Proletariat aufgefordert wurde, in Maſſen der Kommuniſtiſchen Partei beizutreten, um ge⸗ meinſam mit dem Weltproletariat gegen das franzöſiſche Regime zu kämpfen. Peinlich! Aber Litwinow ſagte doch, daß die Dritte Interna⸗ tionale mit der Moskauer Regierung nichts zu tun habe. Wie beruhigend! Allerdings ſcheinbar nicht hinreichend; denn das„Echo de Paris“, das Sprachrohr des franzöſiſchen Ge⸗ neralſtabes, berichtete entſetzt über die z une h⸗ mende kommuniſtiſche Zerſetzungs⸗ propaganda in Heer und Marine und forderte ein energiſches Durchgreifen. Aus den Kolonien überſtürzten ſich die Meldungen, die von der geſteigerten Aktivität der Moskauer Agenten berichten und die zahlreichen Aufſtände und Unruhen in Indo⸗ china und in Nordafrika ſorgen für die nötige Illuſtration. In Nordafrika revoltie⸗ ren die Arbeitsloſen. Hungermarſch auf Lille iſt Parole. Genoſſe Monmouſſeau kehrte aus Moskau zurück mit neuen Inſtruk⸗ tionen für den„Kampf um den Frieden“. Ca⸗ chin, der„Vorkämpfer der franzöſchen Rätere⸗ volution“, hat die Zügel ſtraffer gezogen. Die letzten Wahlen brachten. Stimmenzuwachs. Moskaus Dank iſt auf dem Marſch. Herriot erzählt dazu ſowjetruſſiſche Mär⸗ chen. Rote Spuren über den Kontinent— auch England, das glückliche Albion, wie man ſich ſo gerne ſelbſt nennt, iſt nicht verſchont geblie⸗ ben. Zwar gab es eine Zeit, in der der Kom⸗ munismus dort nicht Fuß faſſen konnte. Lit⸗ winow perſönlich wird davon ein Lied ſingen können, denn die Tage ſind nicht allzu fern als von London aus bedeutet wurde, daß auf ſeine fjüter des Rechts! in Sowjetrußland Jahrgang 4— A Nr. 497— Seite 2 „Hakenkreuzpanner⸗ Frühausgade— Samstag, 27. Oktober Anweſenheit verzichtet werden müßte, und dem heute viel umworbenen Politiker die Einreiſe nach England verweigert wurde. Er bemühte ſich damals noch hauptamtlich um die Verwirk⸗ lichung der Ziele der Dritten Internantionale, von der er heute,— er ſagte es ja ſelbſt— nichts mehr wiſſen will. Allerdings ändert dies an der Tatſache nichts, daß die Agenten Moskaus ſowohl in England ſelbſt als auch in dem geſamten Kolonſalreich mit beſonderem Eifer am Werk ſind. Das kommuniſtiſche Hetzmaterial, das in der letzten Zeit von der britiſchen Polizei feſtge⸗ ſtellt wurde, übertrifft alles bis⸗ her Dageweſene. Sir Alfred Knox richtete vor kurzer Zeit an den Staatsſekretär für Auswärtige Angelegenheiten die öffentliche Anfrage, ob ihm bekannt ſei, daß von der Drit⸗ ten Internationale eine erſchreckende Aufruhrpropaganda unter den bri⸗ tiſchen Truppen betrieben werde. Er forderte das Foreign Office auf, gegen die Moskauer Regierung vorzugehen, da ohne de⸗ ren Hilfe die Dritte Internationale keinen Tag beſtehen könne. Die„Times“ meldete mit Entſetzen aus Kalkutta, daß die Kommuniſten zu einer Zeit, als die Sowjets gerade daran gingen, ſich in Genf häuslich einzurichten— einen Artikel, der„Communiſt“ Revien“, in dem die Engländer als„Käuber und Mörder“ bezeichnet werden,„deren Herrſchaft es in einem Maſſenſturm abzuſchütteln gelte“. Worte, die auch im Lande einer traditionell betonten Preſſe⸗ und Meinungsfreiheit äußerſt unangenehm berührten. Glückliches Albion! Und Spanien?— Daß der ſpaniſche Auf⸗ ſtand von der Moskauer Zentrale aus geleitet und nach ſtreng Leninſcher Bürgerkriegsmethode durchgeführt wurde, ſteht feſt. Wer immer noch daran zweifelt, dem werden die Moskauer Glückwünſche die Augen geöffnet haben. Offen und hämiſch beglückwünſchte die„Prawda“ die ſpaniſchen Kommuniſten als Träger des Auf⸗ ruhrs und erklärte, daß die Ausſichten auf eine Revolution noch nie ſo günſtig geweſen ſeien. Wenn ſich dieſe Hoffnung auch nicht erfüllt hat, ſo iſt das perſönliches Pech, aber die Schuld Moskaus iſt damit offen zugegeben. In Prag meldet die amtliche Polizei⸗ korreſpondenz von weitverzweigten kommuni⸗ ſtiſchen Organirationen, berichten die Zeitun⸗ gen von der Zerſetzungspropaganda in Heer und Polizei und geſteht der Kommuniſten⸗ häuptling Hampel, vor nicht allzulanger Zeit zwecks„Vervollkommnung“ den Lenin⸗Kurs abſolviert zu haben. Trotz der„Protokolle“, die zwiſchen Bulgarien und der Sowjetunion un⸗ ⸗uterzeichnet würden, und in denen ſich die Sow⸗ wofets verpflichteten, keinerlei Einmiſchungen in —die innerpokitiſchen Verhältniſſe Bulgariens zu dulden, ſind die Agenten Moskaus weiter am Wert. Der Monſtre⸗Prozeß gegen hulgariſche Kommuniſten zeigt, mit welchen Mitteln zum Aufruhr ge⸗ hetzt wurde. Die Urteile, die in dieſem Prozeß gefällt wurden und die in über fünfzig Fällen die Todesſtrafe verhängten, zeigen, daß, Bulgarien entſchloſſen iſt, mit aller Schärfe vor⸗ zugehen. Kaum waren die Todesureile gefällt, ſo meldeten ſich die ſchwediſchen Kom⸗ muniſten und forderten Begnadigung der Verurteilten. Bezeichnend iſt dabei, daß das Proteſtſchreiben gegen das Urteil der bulgari⸗ ſchen Gerichte nicht von Kommuniſten aus der ſchwodiſchen Zivilbevölkerung verfaßt war, ſon⸗ dern daß es ausſchließlich von den Angehörigen der Wehrmacht fertig⸗ geſtellt und unterzeichnet wurde. Ein Beweis dafür, wie weit die kommuniſtiſche Propaganda in dieſem Lande ſchon fortgeſchritten iſt; der die Schritte des ſchwediſchen Generalſtabs⸗ chefs, die Oeffentlichkeit gegen die Moskauer Hetzpropaganda im Heer aufzurufen, nachdem er in Regierungskreiſen kein Gehör gefunden hat, verſtändlich macht. An Oeſterreich zeigt Moskau im Augen⸗ blick beſonders Intereſſe. Die Einladungen an Hunderte von Schutzbündlern zur Teilnahme an„militärpolitiſchen Kurſen“ für den„proletariſchen Befreiungs⸗ kampſ“ mit theoretiſchen und praktiſchen Lehr⸗ gängen beweiſt genügend. Auch die Denkſchrift Herrn Dimitroffs für den öſterreichiſchen Befreiungstampf, die bezeichnenderweiſe in einem tſchechiſchen Verlag erſchienen iſt und ein ausführliches Bürgerkriegsreglement dar⸗ ſtellt, bedarf keiner Erläuterungen. In Polen hat die Polizei alle Hände voll zu tun, um den Agenten der Komintern, die nach der Verlängerung des polniſch⸗ruſſiſchen Nichtangriffspaktes Morgenluft witterten, das Handwerk zu legen. Ungarn, dem die Er⸗ innerungen an die Zeit Bela Kuns noch zu deutlich vor Augen ſchweben, bietet alle Kräfte auf, um eine Wiederholung der Mord⸗ und Terrorzeit zu verhindern. In der Schweiß, in den Niederlanden, in Belgien und in Eſtland, überall gefährden Moskaus Sendboten Ruhe und Ordnung und verſuchen die Grundfeſten jeglicher ſtaatlichen Ordnung zu erſchüttern. Wie eine Inſel liegt Deutſchland inmitten all der Länder, die noch nicht die Kraft gefunden haben, die Brandherde auszutreten bis zur letzten Glut, deren Regie⸗ rungen ſich zum Teil, außenpolitiſcher Aben⸗ teuer zuliebe, dazu hergaben, Wege einzuſchla⸗ gen, die den kommuniſtiſchen Agitatoren ihr Handwerk noch erleichtern, und die eine Preſſe zweiten Semeſters gebe ich Ihnen um das fudeniiſche fameradſchaftshaus Reichsminiſtee uſt gibt die Richtlinien zur ſtudentiſchen krziehung Berlin, 26. Okt. Reichserziehungsminiſter Ruſt hat am Mittwoch und Donnerstag die Vertreter der Studentenverbände der Deut⸗ ſchen Studentenſchaft und den Füh⸗ rer des Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Studentenbundes emp⸗ fangen, um ſich über die das deutſche Stu⸗ dententum zur Zeit bewegenden Fragen aus⸗ führlich berichten zu laſſen und eine leben⸗ dige Anſchauung über die Lage in den deutſchen Hochſchulen zu ge⸗ winnen. Im Anſchluß an die Beſprechungen richtete der Miniſter an den Reichsführer der Deutſchen Studentenſchaft, Feickert, folgenden Brief: „Zur Durchführung einer Gemeinſchafts⸗ erziehung der Studierenden des erſten und folgende Richtlinien: Im nationalſozialiſtiſchen Staat iſt das Leben in der Gemeinſchaft eines der wertvollſten Erziehungs⸗ mittel. Es iſt daher anzuſtreben, daß ein möglichſt großer Teil der jugendlichen akademiſchen Volksgenoſſen von der Erziehung im Kamerad⸗ ſchaftshaus erfaßt wird. Vorausſetzung iſt, daß Führung und Zu⸗ ſammenſetzung des Kameradſchafts⸗ hauſes den Grundſätzen nationalſozialiſtiſcher Erziehung entſprechen und der Kame⸗ radſchaftsgedanke freiwillig durch⸗ geführt wird. Es ſoll daher keine Verbindung ge⸗ zwungen ſein, Kameradſchaftshaus im Sinne nationalſozialiſtiſcher Erziehung zu⸗ werden; auch der einzelne Student ſoll nicht aus Zwang den Weg ins Kameradſchafts⸗ haus gehen, ſondern aus freier Entſchließung zum neuen Gemeinſchaftsleben. Ich weiſe Sie auf die großen, dem National⸗ ſozialiſtiſchen Studentenbund in dieſem Zu⸗ ſammenhang erwachſenden Aufgaben beſon⸗ Auf die Ausleſe der Kameradſchaftshausleiter iſt größter Wert zu legen. Die Verbindungen ſchlagen für ihre Kamerad⸗ ſchaftshäuſer den Leiter vor; er bedarf der Be⸗ ſtätigung durch die Deutſche Studentenſchaft. Damit erwächſt den örtlichen Stu⸗ dentenführern eine neue große Verantwortung. ſtimmigkeiten bei der Durchführung der Kame⸗ radſchaftserziehung behalte ich mir die Schaf⸗ 3 ſchiedsrichterlicher Stellen⸗ 0„ Ich erſuche Sie, mir entſprechende Ausfüh⸗ rungsbeſtimmungen umgehend vorzulegen.“ leber die miliedſchaſt zur N5· ago zwei berordnungen des Stabsleiters br. Cey Berlin, 26. Okt. Der Stabsleiter der PoO, Dr. Ley, hat ſoeben zwei Verordnungen er⸗ laſſen, die die Mitgliedſchaft in der NG⸗Hago zum Inhalt haben. Die erſte Verordnung macht es ſämtlichen Mitgliedern der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei, die als Betriebsführer und Gefolgſchaftsangehörige im Handel und Handwerk tätig ſind, zur Pflicht, ſich der NS⸗Hago zur Verfügung zu ſtellen. Mit der Durchführung dieſer Anordnung wird die NS⸗Hago ſelbſt beauftragt; engſte Zuſammen⸗ arbeit mit den politiſchen Gauleitungen wird derſelben zur Pflicht gemacht. Der Wortlaut der zweiten Verordnung iſt felgender: W „Zur Durchführung meiner Anordnung vom 18. Oktober 1934 über Zugehörigkeit ſämtlicher im Handel und Handwerk— Betriebsführer und Gefolgſchaftsleute— tätigen Parteigenoſ⸗ ſen zur RS⸗Hago verfüge ich hiermit, daß ſo⸗ fort die Ueberführung der zur Zeit noch in der NSBO organiſierten Parteigenoſſen aus Handel und Handwerk in die NS⸗Hago erfolgt. Bis zum 1. Dezember 1934 muß dieſe Ueber⸗ führung in fämtlichen Gauen vollzogen ſein.“ —— Keichsminiſter Dr. Goebbels ſpricht am 1. Uovember im Rundfunk Berlin, 26. Okt. In der Jugendſtunde am 1. November um 18.05 Uhr ſpricht Reichsmini⸗ ſter Dr. Goebbels über alle deutſchen Sender zur Heimbeſchaffung für die Hitler⸗Jugend. Die —— 525 von Chören der Hitler⸗Jugend um⸗ rahmt. „Srelherr von Kanne ſpricht im nundfunk zum Winterhilfswerk —Berlin, 26. Okt.“(HB⸗Funk). Am Montag, 29. Oktober, 13.50 Uhr bis 14 Uhr, ſpricht für den Reichsnährſtand der Führer des Reichsver⸗ waltungsamtes, Freiherr von Kanne, über alle deutſchen Sender zum Winterhilfswert. Das ſlenſchenſchlachten von Paſchendoele Schwere fingeiſſe loud deorges gegen rord flaig London, 28. Okt. Die am Freitag erfolgte Veröffentlichung des vierten Bandes der Kriegserinnerungen Lloyd Georges erregt in der ganzen Preſſe das aller⸗ größte Aufſehen und zwar hauptſächlich wegen der ungemein ſcharfen Verurtei⸗ lung des vormaligen Oberbefehls⸗ habers der engliſchen Truppen, Lord Haig, den der ehemalige britiſche Pre⸗ mierminiſter perſönlich für das zweckloſe Hün⸗ ſchlachten der engliſchen Diviſio⸗ nen im Sommer 1917 bei Paſchendaele verantwortlich macht. Alle Blätter veröffent⸗ lichen lange Auszüge und Inhaltsangaben des betreffenden Kapitels des Buches. In einer der Beſprechungen heißt es, nach Paſchendaele habe die mächtige britiſche Armee der Geſchichte nicht mehr im wahren ſon war eigenſinnig. Sie Sinne des Wortes getämpft, denn ihr Geiſt ſei getötet, ihr Glaube vernichtet und ihre Hoffnungen zerſtört worden. Das Argument, mit dem Lloyd George es rechtfertigt, daß er nicht für die Erſetzung des damaligen Six Douglas Haig durch einen an⸗ deren geſorgt hat, lautet, es habe niemanden gegeben, den er an deſſen Stelle hätte ſetzen können. Churchill ſagt in einer Beſpre⸗ chung des Lloyd Georgſchen Buches: Haig war überzeugt von ſich und ſein Stabschef Robert⸗ beherrſchten den militäriſchen Apparat und hatten die Preſſe für ſich. Gemeinſam trieben ſie beinahe fünf Monate lang die Truppen durch den Schlamm von Paſchendaele vorwärts, verloren 400 000 Mann und brachen beinahe das Herz der priti⸗ ſchen Armee. fegelung der Waffenausfuhr? London, 26. Okt. Der diplomatiſche Be⸗ richterſtatter des„Daily Telegreph“ teilt mit: Die Miniſter prüfen die Frage, ob es wünſchenswert wäre, die Waffenausfuhr⸗ länder der Welt zur Abgabe einer neuen Erklärung einzuladen, die ſich auf Ratio⸗ nalifierung und Kontrolle der Waf⸗ fenausfuhr durch die Regierungen beziehen würde. Die britiſche Regierung übt eine ſtrenge Auf⸗ ſicht über ihre eigene Waffenausfuhr aus. Bri⸗ tiſche Privatfirmen dürfen Kriegsmaterial nur mit Genehmigung des Handelsamtes ausführen, das ſich zuvor mit dem Foreign Office und dem Ueberſeehandelsamt verſtän⸗ mobil machten, um von den neuen Zielen und den friedliebenden Methoden Moskaus zu er⸗ zählen. Die„Methoden ſind nicht mehr die⸗ felben“!— Auch der„Temps“ wird eines Tages noch erkennen müſſen, daß ſeine Er⸗ digt. Die Genehmigung wird nur erteilt, wenn die britiſche Regierung überzeugt iſt, daß die Beſtellung von der beteiligten fremden Regie⸗ rung wird und daß die Waffen nicht für Zwecke beſtimmt ſind, mit denen die briti⸗ ſche Regierung nicht einverſtanden iſt. Der Berichterſtatter fügt hinzu, keine andere Regierung beaufſichtige ihre Rüſtungsinduſtrie in derartigem Maße wie die britiſche Regie⸗ rung, Sollte die britiſche Regierung endgültig beſchließen, die anderen Mächte zur Unterzeich⸗ nung eines neuen internationalen Dokumentes aufzufordern, ſo würde dies ein bedeutſa⸗ mer Beitrag zur Organiſation des Friedens ſein. ae urkebeenunhEienipnfee laeur eru anvommnan rrmunn klärungen ein Irrtum waren. Im Intereſſe des franzöſiſchen Volkes wäre es zu hoffen, daß ihm dieſe Erkenntnis nicht zu ſpät kommt. Die Spuren Moskaus führen auch heute noch in den alten Zielen. Für den Fall von Un⸗ des verſtorbenen Staatsmannes. W Außenpolit 5 Weilagen Willi Körbel; für un il 7 3 Bewegung: 135 Wacker; für Anpoffä ches: 15 Wilh. Kicheret; für Lokales: Erw. port; Ju Fiba A Mannheim Ausgabe B ber enoliche riegsniniſzer warnt vor berminderung der Territorialtruppen London, 25. Okt. Kriegsminiſter Lor) Hailſham benutzte am Mittwochabend in ſeiner Rede in London den Rekordflug Eng⸗ land—Auſtralien zu einem Hinweis auf die Gefahren, die England von einem Luftangriff drohen würden. Er bedauerte, daß die Zahl der Territorialtruppen in den letzten zwölf Monaten um 12000 Mann zurückgegan⸗ 0 gen ſei und betonte, daß dieſe Tatſache zum Teil auf eine„törichte Art von Pſeudopazifis⸗ mus“ zurückzuführen ſei, durch den gewiſſe Polititer die Friedensliebe des Vol⸗ Die Nation ver⸗ kes ausbeuten wollten. laſſe ſich jetzt mehr und mehr darauf, daß die Territorialtruppen als Reſerve des ſtehenden Heeres die Aufgabe der Landesverteidigung, Küſtenverteidigung uſw. übernehmen. Die fiathedrale von Reims wiederhergeſtellt Saarbrücken, 26. Okt. Wie die„Saar⸗ brücker Zeitung“ ſchreibt, iſt vor wenigen Tagen das letzte Baugeruſt an der Kathedrale von Reims gefallen. In 17 Jahre langer Arbeit hatte man alle Schü⸗ den beſeitigt, die Fehltreffer bei der Be⸗ ſchießung der Stadt während des Weltkrieges verurſacht hatten, und heute iſt dieſe alte Krö⸗ nungskirche der Könige von Frankreich völ⸗ lig wiederhergeſtellt. Schon einmal nach jener Brandkataſtrophe im Jahre 1481 wurde dieſe weltberühmte Ka⸗ thedrale in ihren urſprünglichen Zuſtand ge⸗ ſetzt. Damals brauchte es aber beinahe vier Jahrhunderte, um die Schäden jener Brand⸗ kataſtrophe wiedergutzumachen. Die erfteuliche »Meldung von der Wiederherſtellung dieſes hert⸗ lichen gotiſchen Bauwerkes wird man gerade auch in Deutſchland mit großer Freude vernehmen und ſicher werden künftighin deutſche Beſucher der Stadt Reims mit Genugtuung feſtſtellen, daß es auch hier ge⸗ lungen iſt, einen Kriegsſchaden zu beſeitigen, deſſen Entſtehung in Deutſchland in gleicher Weiſe bedauert wurde, wie in der übrigen Welt. Zur Erinnerung an poincare Paris, 26. Okt. Der Vorſitzende des Pari⸗ ſer Stadtrates will beantragen, daß eine große Verkehrsader von Paris nach Raymond Poin⸗ caré benannt wird. Wie der„Matin“ außerdem zu berichten „weiß, ſoll am Samstag das„politiſche Teſta⸗ ment Raymond Poincarés“ veröffentlicht wer⸗ den. 45 Tief gekränkt zurückgetreten Paris, 26. Okt. Der Bürgermeiſter von Sampigny, dem Heimatort Poincarés, hat ſein Amt als Bürgermeiſter und Arrondiſſementrat niedergelegt. Er war ein langjähriger Freund Aus einem noch nicht geklärten Verſehen wurde ihm bei der Beiſetzung Poincarés in Nubecourt der Eintritt in die Kirche, in der ſich die offiziellen Perſönlichkeiten verſammelt hatten, verweigert. Dieſen Zwiſchenfall nehme er ſo tragiſch, daß er dem Präfekten ſeinen Rücktritt eingereicht hat. Cuynchjuſtiz an einem Ueger Neuyork, 26. Okt. Wie aus Brewton (Alabama) gemeldet wird, fuhren vor dem dor⸗ tigen Gefängnis etwa 30 Automobile vor. Die Inſaſſen, etwa 100, ſtürmten das Gefängnis, zwangen den Wärter, die Gefängnistür zu öff: nen, ergriffen den Gefangenen, einen Neger, und fuhren mit ihm davon. Man vermutet, daß dex Neger nach Green⸗ wood(Florida) gebracht worden iſt, wo er einer Lynchjuſtiz unterzogen werden ſoll. »Der Neger hatte nämlich ein junges wei⸗ ßes Mädchen in Greenwood erſchla⸗ gen. Er war in Florida ins Gefängnis ge⸗ bracht worden. Die Behörden fürchteten aber die Rache der Volksmenge und brachten den Gefangenen heimlich nach Brewton. Hauptſchriftleiter: br. Wilhelm Kattermann Chef vom Dienſt: Wilhelm Ratzel Verantwortlich für Innenpolitit: He, W. Kattermann: ib 50 bebel; für Wirtſ i5 : Karl üihelm Ratzel; für Kulturpolitit, ö ür Kommunales und 2 für für den Umbruch: Max Höf, SW 68, Chatlottenſtr. 159. Nachdruck ſämtl. 7 berichte verboten. eprachunben der Schriftleitung: Fügund) 10—15 uhr au 4 ßer Samsiag und Sonntag). Verlag G. m. h. H. Urt Schönwitz, Mannheim. Sprechſtunden der leitung: 10,30—12 Uhr für Verlag und Schrift erlag tung“ 314 AWes ⸗Nr, 4 86, 333 61/2.— Für den Anzeigenteil verantwortl.: Arnold Schmid, Mannheim, Uhausgabe 4 Schwetzingen 1 65 rühausgabe A rügausgabe A Heindeime.„ 1 000 Abendausgabe à — mit Anzeigen der Abendausgabe 4 Mannheim 13 262 chwetzingen 21 Ausgabe 5ß Weinheim.. 1 746 38 566.⸗A. 19 48 Gefamt⸗D.⸗A. September 1934— 41 105 Druck: Schmalz& Laſchinger, Abtellung Beitungsdru , G: mtliche in Mannheim. Verliner Schriftleitung; Haus Graf Kufl.ian 3 Verla A6 (außer an Foi 3 4 —2˙% Berli veröffentl das Rechr 1933 bis Staatsver Heeres vo Arbeitern Reichspoſt im neu Lliſtiſche ſonalkö verwir heuren ſchränk gung ſte des Unte mußte, wi erſtes i unter den durch den lagen und kehrsbedür quem bei Einrich und Ve Betrieb lands⸗ unt Die Refor men des nommen. nur ſchrittt im Haush ferungsver werden m wurden ne haltes noc lich aufgen Fernmelde dere auf d für den Se Durch die und 1933 29 000 Arl 71 000 Arb Zur Erled des Berich Die Ver jahr nach! freulich⸗ Jahreshälf Verkehr verkehr blie noch zurück weſentlich Briefve grammv dagegen ſti kehr um? verkehr Im Poſt Milliarden Buchung ſtiegen. 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Reiſchach, Berlin fämtl. glich 16—17 uhr ntag). „ Verla F 1 den der Verlag fleuin Foi—*4 1 tung“ 314 im. *5 —- 20 5 5 .-A.— 10%% f er 1934— 41 405 in Zeitungsdruc tiſches: Br. Wilh. aii i 5. teil verantwortl.. und „Hakenkreuzbanner“ Sahrgang 4— A Nr. 497— Seite 3 kin deutliches Jeichen des flufſtiegs Der erſte beſchäftsbericht der Deutſchen Reichspoſt im neuen Staat Berlin, 27. Okt. Die Deutſche Reichspoſt veröffentlicht ſoeben ihren Geſchäftsbericht über das Rechnungsjahr 1933, die Zeit vom 1. April 1933 bis 31. März 1934. Ihrer Aufgabe als Staatsverkehrsanſtalt und als Betreuerin eines Heeres von 350 000 Beamten, Angeſtellten und Arbeitern entſpricht es, wenn die Deutſche Reichspoſt, wie der Bericht einleitend bemerkt, im neuen Reich die nationalſozia⸗ liſtiſche Idee innerhalb ihres Per⸗ ſonalkörpers mit ganzer Kraft zu werwirklichen ſucht und mit ihrem unge⸗ heuren Nachrichtenapparat uneinge⸗ ſchränkt dem Führer zur Verfü⸗ gung ſteht. Wenn auch die Eigenwirtſchaft des Unternehmens geſund erhalten werden mußte, wurden doch im Berichtsjahr, das als erſtes in ſeinem ganzen Verlauf unter den Auswirkungen der Machtübernahme durch den Nationalſozialismus ſtand, alle An⸗ lagen und Mittel zur Befriedigung der Ver⸗ kehrsbedürfniſſe möglichſt weitgehend und be⸗ quem bereitgeſtellt. Die vorhandenen Einrichtungen wurden ausgebaut Verkehrserleichterungen und Betriebsverbeſſerungen im In⸗ lands⸗ und Auslandsverkehr durchgeführt. Die Reform des Tarifweſens wurde im Rah⸗ men des finanziell Möglichen in Angriff ge⸗ nommen. Eine Gebührenſenkung kann jedoch nur ſchrittweiſe erfolgen, weil das Gleichgewicht im Haushalt aufrecht erhalten und die Ablie ⸗ ferungsverpflichtung an das Reich eingehalten werden muß. Für Arbeitsbeſchaffung für 1933 wurden neben den Mitteln des laufenden Haus⸗ haltes noch 76,6 Millionen Reichsmark zuſätz⸗ lich aufgewandt, die zum großen Teil auf das Fernmeldeweſen entfielen, und zwar insbeſon⸗ dere auf den Ausbau von Vermittlungsſtellen für den Selbſtanſchlußbetrieb. Durch die zuſätzlichen Programme von 1932 und 1933 konnten bis Ende März 1934 rund 29 000 Arbeitskräfte neu eingeſtellt und rund 71 000 Arbeitskräfte weiter beſchäftigt werden. Zur Erledigung der Auftrüge waren bis Ende des Berichtsjahres rund 3,77 Millionen Tage⸗ werke nötig. Die Verkehrsentwicklung zeigt im Berichts⸗ jahr nach langer Zeit zum erſtenmal ein er⸗ freuliches Bild, beſonders in der zweiten Jahreshälfte iſt ein Steigen faſt aller Verkehrszahlen feſtzuſtellen. Der Geſamt⸗ verkehr blieb zwar zum Teil gegen das Vorjahr noch zurück, doch ſind die Rückgänge allgemein weſentlich niedriger als im Jahre 1932. Der Briefverkehr war um 1,7 v.., der Tele⸗ grammverkehr um 3,5 v. H. rückgängig, dagegen ſtieg der Paket⸗ und Wertver⸗ kehr um 9 v. H. und auch der Fernſprech⸗ vertehr nahm, wenn auch erſt ſchwach, zu. Im Poſtſcheckverkehr wurden rund 101 Milliarden Reichsmark umgeſetzt. Die Zahl der Buchungen iſt mit 707 Millionen etwas ge⸗ ſtiegen. Faſt 82 v. H. des Geſamtumſatzes wur⸗ den bargeldlos erledigt. Als neue Betriebsart der Telegraphie wurde Mitte Oktober 1933 der unmittelbare Fernſchreibverkehr auf Telegraphenleitungen zwiſchen Berlin und Hamburg eingerichtet. Mit 21 Teilnehmern wurde der Betrieb eröffnet, am Ende des Be⸗ richtsjahres waren bereits 50 Teilnehmer an⸗ geſchloſſen. Der Bildtelegrammverkehr hat ſich in erfreulichem Umfange weiter ent⸗ Neues franzöſiſches-Boot läuft vom Stapel Das neue franzöſiſche U⸗Boot„Minerva“, das in Cherbourg vom Stapel lief, hat eine Waſ⸗ ſerverdrängung von 600 Tonnen, iſt 64 Meter lang und 4,40 Meter breit. Es entwickelt eine Geſchwindigkeit von 14 Knoten über und 10 Knoten unter Waſſer, hat eine 75 Millimeter⸗ Kanone, acht Torpedo⸗Schleuderrohre und ein Maſchinengewehr gegen Luftangriffe wickelt. Im Fernſprechweſen konnte das Leitungsnetz erweitert und der Selbſtanſchluß⸗ betrieb ausgebaut werden. 122 größere und rund 200 kleinere Vermittlungsſtellen für Selbſtanſchlußbetrieb mit insge⸗ ſamt rund 118 000 Anrufszeichen ſind im Be⸗ richtsjahr hinzugekommen. Die Zahl der Rundfunkteilnehmer ſtieg um faſt eine Million. Im Perſonalweſen war die Verwal⸗ tung bemüht, die vorhandenen Hilfskräfte durchzuhalten und darüber hinaus nach Mög⸗ Llichkeit neue Kräfte heranzuzie⸗ hen. In dem Vermögensnachweis ſind die Anlagen und Vorräte mit 2739 Millionen RM ausgewieſen. Auf der Schuldenſeite erſcheinen die Anleihe mit 528 Millionen RM, der Anteil an der Anleiheablöſungsſchuld mit 11 Millio⸗ nen RM, die Hypothekenſchulden mit 2 Millio⸗ nen RM, die Betriebsmittel mit 45 Millionen Reichsmark. Die geſetzliche Rücklage weiſt einen Zugang von über zwei Millionen RM(Eigen⸗ zinſen) auf. Befremdendes Urteil in F5aarbrücken Saarbrücken, 26. Okt.(HB⸗Funk.) Der Hausmeiſter der Landesleitung der Deutſchen Front, Karl Jäger, wurde vom Oberſten Abſtimmungsgerichtshof des Saargebietes. zu ſieben Monaten Gefängnis wegen Widerſtandsleiſtung in Tateinheit mit Auf⸗ ruhr und Beamtenbeleidigung verurteilt. Die Abſtimmungskommiſſion hatte im Anſchluß an die unter Leitung des bekannten Emigran⸗ tenkommiſſars Machts vorgenommenen Haus⸗ ſuchungen bei der Landesleitung der Deutſchen Front am 19. Juli ds. Is. eine Reihe von Strafanträgen gegen angeblich an dieſer Haus⸗ ſuchung beteiligte Perſonen geſtellt. Die Gene⸗ ralſtaatsanwaltſchaft des Oberſten Abſtim⸗ mungsgerichtshofes hielt jedoch nur die An⸗ klage gegen Hausmeiſter Jäger aufrecht, der beſchuldigt wurde, die zur Vollſtreckung der Hausſuchung be⸗ rufenen Polizeibeamten in der rechtmäßi⸗ gen Ausübung ihres Amtes durch Ge⸗ walt(11) gehindert zu haben und anläßlich der vor dem Hauſe der Deutſchen Front ſtattfindenden Zuſammenrottung ver⸗ ſucht zu haben, durch Gewalt und Drohung mit vereinten Kräften die Polizeibeamten zur Unterlaſſung der Durchſuchung zu nötigen. Fer⸗ ner wurde er angeklagt, verſchiedene(1) mit der Durchſuchung beauftragte Polizei⸗ beamte vorſätzlich und widerrechtlich der per⸗ ſönlichen Freiheit beraubt zu haben. Als Zeugen waren die an der Aktion beteilig⸗ ten Polizeibeamten,⸗darunter Machts, geladen. Dieſer hatte es jedoch vorgezogen, ſich mit einem gleichzeitig angeſetzten Termin beim Amtsgericht zu entſchuldigen. Die geladenen Zeugen vermochten jedoch kein weſentlich belaſtendes Tat⸗ ſachenmaterial vorzubringen. ein der SPꝰ angehörender Polizeibeamter er⸗ klärte, daß ein großer ſchlanker Mann auf der Straße vor dem Hauſe der Deutſchen Front be⸗ leidigende Ausdrücke ausgeſtoßen hätte. Bei Gegenüberſtellung erklärte der Beamte, daß Jäger der fragliche Mann ſei. Durch keine der Zeugenausſagen wurde jedoch eindeutig erwie⸗ ſen, daß bei Jäger der rechtliche Tatbeſtand des Aufruhrs und des Widerſtandes gegen die Staatsgewalt vorlag. Der Generalſtaatsanwalt beantragte wegen Widerſtandsleiſtung auf fünf Mo⸗ nate und wegen Freiheitsberaubung auf vier Monate zu erkennen, zuſammengezogen zu acht Monaten Gefäng⸗ nis. In ſeinem Plaidoyer legte der Verteidiger Lediglich Dr. Ney(Saarlouis) ausführlich dar, daß die Anklage in ſich zuſammenfalle. Selbſt aus den Zeugenausſagen der Belaſtungszeugen ginge nicht hervor, was eine ſo hohe Ge⸗ fängnisſtrafe rechtfertigen könne. Nach eineinhalbſtündiger Beratung verur⸗ eilte der Oberſte Abſtimmungsgerichtshof Jäger zu ſieben Monaten Gefängnis wegen Widerſtandsleiſtung und Beamtennötigung. Wegen Freiheitsberaubung wurde er frei⸗ geſprochen. Jäger wurde ſofort im Ge⸗ richtsſaal verhaftet und ins Gefängnis ge⸗ bracht. Das Abſtimmungsgericht hat ein Urteil ge⸗ fällt. Die dürftigſten Zeugenausſagen, das mangelhafteſte Beweismaterial haben genügt, einen Mann, einen kleinen Mann, ſieben Mo⸗ nate ins Gefängnis zu bringen. Wir wollen das Streben des oberſten Abſtimmungs⸗ gerichtshofes nach Objektivität beſtimmt nicht anzweifeln, können aber bei beſtem Willen nicht verſtehen, daß ſolch drakoniſche Maß⸗ nahmen nötig waren. Man kann ſich auch des Eindrucks nicht erwehren, daß das Gericht ſeine „Objektivität“ unter Beweis ſtellen wollte. Eine Objektivität, die von der Separatiſten⸗ front als auch der franzöſiſchen Preſſe— ſagen wir indirekt— verſchiedentlich angezwei⸗ felt wurde. Wir erinnern an die üble Brun⸗ nenvergiftung bezüglich der in die hundert⸗ tauſende gehenden Liſtenfälſchungen, die trotz der eindeutigen Erklärungen der Abſtimmungs⸗ kommiſſion immer noch die Spalten„inter⸗ eſſierter“ Zeitungen füllen. Hat das Gericht es wirklich nötig gehabt, dieſen kleinen, durch⸗ aus ungeklärten Fall ſo aufzubauſchen? Die Verurteilung iſt wegen Beamtenbeleidi⸗ gung erfolgt, obwohl auf ausdrückliche Anfrage der Verteidigung erklärt worden war, daß kein dahingehender Strafantrag vorläge. Beſon⸗ ders eigentümlich muß überdies erſcheinen, daß das Urteil noch um zwei Monate über den Antrag des Staatsanwalts(fünf Monate) hinausging. Für die organiſche Urheberſchaft der Vorfälle, die ſich anläßlich der Hausſuchung am 19. Juli ereigneten, iſt nach Auffaſſung der Bevölkerung nicht der harmloſe Hausmeiſter Jäger, ſondern das provokatoriſche Auftreten des Emigrantenkommiſſars Machts ſowie ſeine rechtswidrige dienſtliche Verwendung verantwortlich zu machen. Wir fragen nochmals, hat das Abſtimmungs⸗ gericht die„Tötung“ eines Kleinen notwendig gehabt, um ihre bisherige wahrhafte, jedoch von franzöſiſcher und ſeparatiſtiſcher Seite kaum wohlwollend betrachtete Objektivität für eben dieſe Kreiſe ſchmackhaft zu machen? Wichtig für Saarabſtimmungsberechtigie Berlin, 26. Okt. Der Bund der Saarvereine teilt uns mit: Jede im Saargebiet wohnende Perſon kann Einſpruch gegen die Eintragung einer bereits in die vorläufige Abſtimmungs⸗ liſte aufgenommenen Perſon erheben. Die Abſtimmungskommiſſion hat nun verfügt, daß derjenige, der einen ſolchen Einſpruch ein⸗ legt, eine Abſchrift desſelben durch eingeſchrie⸗ benen Brief dem Betroffenen mitzuteilen hat, und zwar an deſſen Anſchrift im Saargebiet. Der Betroffene muß innerhalb von vier Tagen ſeit Aufgabe dieſes Einſchreibebriefes zur Poſt (alſo nicht ſeit dem Tage, an dem er ihn erhält), ſeine Einwendungen gegen dieſen Einſpruch dem zuſtändigen Kreisbüro ſchriftlich mitteilen. Er muß ferner das ihm abſchriftlich zugeſtellte Einſpruchsſchreiben des Einſprucherhebenden ſeiner Erwiderung an das Kreisbüro beifügen. Alſo: Wer einen ſolchen Brief über ſeine An⸗ ſchrift im Saargebiet erhält, muß ſofort ſeine Einwendungen ſchriftlich— Unterſchrift nicht vergeſſen— unter Beifügung der Schrift des Gegners an das zuſtändige Kreisbüro der Ab⸗ ſtimmungskommiſſion ſenden. In Zweifels⸗ fällen wende man ſich ſofort an die Ortsgruppen des Bundes der Saarvereine. In den letzten Tagen ſind von ſeparatiſtiſcher Seite zahlreiche Einſprüche gegen in Deutſchland lebende Perſonen eingelegt worden, meiſtens mit folgender Bemerkung: „Die betreffende Perſon hat am 28. Juni 1919 nicht die Saareinwohnereigenſchaft im Sinne der Wahlordnung beſeſſen. Beweis; Die erfor⸗ derlichen Urkunden wurden von amtlichen Be⸗ hörden verweigert.“ Wem ein ſolcher, offenbar unbegründeter Ein⸗ ſpruch eines Dritten zugeht, braucht darauf nicht zu antworten. Es iſt auch nichts dagegen einzuwenden, wenn er folgende Gegenäußerung an das Kreisbüro ſendet: „Auf den mir zugeſtellten Einſpruch beziehe ich mich zum Nachweis meiner Abſtimmungs⸗ berechtigung auf das von mir früher vorgelegte Beweismaterial und beantrage die Verwerfung des Einſpruchs.“ Die große Anzahl derartiger Einſprüche ohne jede Begründung beweiſt klar, daß es ſich um eine politiſche Mache von ſeparati⸗ ſtiſcher Seite handelt, und daß dieſe Ein⸗ ſprüche nicht eingelegt werden, weil man der Ueberzeugung iſt, der Betreffende ſei nicht ab⸗ ſtimmungsberechtigt, ſondern weil man die Abſtimmungsbehörden mit Arbeit überlaſten will, um an techniſchen Schwie⸗ rigkeiten die rechtzeitige Abhaltung der Abſtimmung ſcheitern zu laſſen. Ein Geiſtesgeſtörter tötet ſechs Menſchen Quebec(Kanada), 26. Okt.(HB⸗Funk.) Ein früherer Poſtbeamter hat anſcheinend in einem Anfall geiſtiger Umnachtung ſechs Men⸗ ſchen getötet und zwei weitere verwundet. Unter ſeinen Opfern befinden ſich drei Poſt⸗ beamte, ſeine beiden Schweſtern im Alter von 62 und 63 Jahren, eine Nichte und zwei Neffen. Frühausgabe— Samstag, 27. Oktober 1934 Neute vor 20 Jaſiren die Schlachten in Belgien, nord⸗ feankreich und Polen Großes Hauptquartier: Die Kämpfe am Abſchnitt des Mer⸗Ypres⸗Kanals, bei Ppres und ſüdweſtlich von Lille werden mit gleicher Hartnäckigkeit fortgeſetzt. Die deutſchen Truppen haben auch geſtern Fortſchritte gemacht.— Auf dem übrigen Teil der Kampffront im Weſten haben ſich weſentliche Ereigniſſe nicht zugetra⸗ gen.— Weſtlich Auguſtowo iſt der Angriff der Deutſchen in langſamem Fortſchrei⸗ ten.— Südweſtlich Warſchau ſind alle Angriffe ſtarker ruſſiſcher Kräfte von un⸗ ſeren Truppen zurückgewieſen worden.— Nördlich Jwangorod haben neue ruſſiſche Armeekorps die Weichſel überſchritten. 10 000 ruſſiſche Gefangene bei Jwangorod Aus Wien wird amtlich verlautbart: Die Situation in Mittelgalizien iſt un⸗ verändert. Südlich Iwangorod ſtehen unſere mit unübertroffener Bravour fech⸗ tenden Korps, von denen eines allein 10 000 Gefangene machte, im Kampfe ge⸗ gen überlegene Kräfte. Der Stellvertreter des Chefs des Gene⸗ ralſtabes: v. Hoefer, Generalmajor. Diplomatenempfänge beim Führer Botſchafter Suritz „überreicht ſein Beglaubigungsſchreiben Berlin, 26. Okt. Der Führer und Reichs⸗ kanzler empfing heute den neu ernannten Bot⸗ ſchafter der Union der Sozialiſti⸗ ſchen Sowjetrepubliken, Herrn Jacob Sacharjewitz Suritz zur Entgegennahme ſei⸗ nes Beglaubigungsſchreibens. Der Empfang fand im Hauſe des Reichspräſiden⸗ ten ſtatt. Der Botſchafter wurde nach dem üblichen Zeremoniell von dem Chef des Proto⸗ kolls, Geſandten Graf Baſſewitz, von der Botſchaft abgeholt und im Wagen des Führers zum Hauſe des Reichspräſidenten geleitet; das Perſonal der Botſchaft folgte in beſonderen Wagen. Im Vorhof des Reichspräſidenten⸗ hauſes erwies eine Ehrenwache dem Bot⸗ ſchafter diemilitäriſchen Ghrenbezeu⸗ gungen. An dem Empfang nahm außer den Herren der Umgebung des Führers und Reichs⸗ kanzlers der Reichsminiſter des Auswärtigen, Freiherr v. Neurath, teil. Im Anſchluß an den Botſchafter der UdSSR empfing der Führer und Reichskanzler den neuernannten Geſandten der Union von Süd⸗ afrika, Herrn Dr. S. F. N. Gie, ſowie den neuernannten kubaniſchen Geſandten, Herrn Dr. Aurelio Fernandez Concheſo zur Entgegennahme ihrer Beglaubigungsſchreiben. Neue Motorradweltrekorde auf der Avus Berlin, 26. Okt. Nachdem der deutſche Rennfahrer Hans Stuck kürzlich auf der Ber⸗ liner Avus mehrere aufſehenerregende Kraft⸗ wagenweltrekorde aufſtellen konnte, gelang es am Freitag den Motorradfahrern Walfried Winkler und Arthur Geiß von der Auto⸗ union auf der neuen RT 100 DaW⸗Maſchine mit 98 cem Zylinderinhalt ebenfalls drei neue Weltrekorde zu fahren. Die Fah⸗ rer errangen mit 1817,6(75,74 Stdkm.) einen neuen 24⸗Stunden⸗Weltrekord. Gleichzeitig fie⸗ len bei dieſer Gelegenheit die Weltrekorde über 1500 Kilometer in 19:36,21(76,48 Stdkm.) und über 1000 Meilen in 20:59,05(76,69 Stdkm.). Früherer bulgariſcher Handelsminiſter verhaftet Sofia, 27. Okt.(HB⸗Funk.) Auf Beſchluß der Regierung iſt am Freitagnachmittag der frühere Handelsminiſter des Kabinetts Mu⸗ ſchanoff, Gitſcheff, der der Bauernpartei angehört hat, verhaftet und nach der weſtbul⸗ gariſchen Stadt Berkowitza abgeſchoben wor⸗ den. Die Verhaftung erfolgte, weil die Regie⸗ rung davon Kenntnis erhalten hatte, daß der ehemalige Miniſter in ſeinen früheren Partei⸗ kreiſen Stimmung gegen die jetzige Regierung gemacht und verſucht hatte, die Partei tvo tz Regierungsverbot aufrecht zu er⸗ halten. Nach zuverläſſigen, von amtlicher Seite jedoch noch nicht beſtätigten Meldungen ſind die beiden ehemaligen Miniſter Katſchakoff und Werbenoff, die im Kabinett nacheinander das Finanzminiſterium inne hatten, im Laufe des Freitags ebenfalls verhaftet worden. guch Dorgehen gegen proteſtantiſche 15 Geiſtliche in Mexiko Mexiko(Stadt), 26. Okt.(HB⸗Funk.) Wie die Zeitung„Univerſal“ aus Chihua⸗ hua meldet, iſt nunmehr auch den im Staate wirkenden proteſtantiſchen Geiſtlichen die Amtserlaubnisentzogen worden. Der katholiſche Biſchof von Chihuahua hat ſich be⸗ reits nach El Paſo(Texas) begeben, und die übrigen katholiſchen Geiſtlichen werden ihm in den nächſten Tagen folgen, ſo daß damit überhaupt kein Geiſtlicher mehr im Staate vorhanden ſein wird. — ghemeinſchaft in Saarbrücken Jahrgang 4— A Nr. 497— Seite 4 Baden Landſchaftsanwalt für die Reichsautobahn Heidelberg, 27. Okt. Der Gartengeſtalter ans Kayſer, Heidelberg, wurde zum Land⸗ ſchaftsanwalt für die Reichsautobahn auf der nunmehr in Angriff genommenen Strecke Hei⸗ delberg— Karlsruhe— Pforzheim beſtimmt. Verbandstag der Briefmarkenſammler Heidelber 95 27. Okt. Die Arbeitsgemein⸗ ſchaft der badiſchen, pfälziſchen und ſaarländi⸗ ſchen Briefmarkenſammler hielt hier ihren Verbandstag ab. Die Wigu wurde von dem Vorſitzenden Cörper(Ludwigshafen) gelei⸗ tet, der das alljährlich wechſelnde Amt des Vorſtandes an Direktor Rühter(Heidelberg) übergab. Köhler(Heidelberg) erſtattete als Mitglied der Album⸗Kommiſſion Bericht über den Stand der Verhandlungen hinſichtlich der Vereinigung der Borreck⸗Schaubeck⸗ und KB⸗ Alben. Stadtrat Ludwig(Mannheim) be⸗ richtete über den Verlauf des letzten deutſchen Bundestages in Danzig. Als nächſter Ta⸗ gungsort wurde Mainz beſtimmt. Im Früh⸗ ahr 1935 findet die Tagung der Arbeits⸗ tatt, verbunden mit der Tagung des Landesverbandes Süd⸗ weſtdeutſchland. Brückenweihe in Wertheim Heidelberg, 27. Okt. Der Ter⸗ min für die feierliche Einweihung der Tauber⸗ brücke iſt auf morgen, Sonntag, 28. Oktober, 13 Uhr, feſtgelegt worden. Zahlen vom Wertheimer Fremdenverkehr Wertheim, 27. Okt. Die Zahl der Ueber⸗ Guftvin en in den Wertheimer Hotels und Gaſtwirtſchaften betrug in der Zeit vom 1. Ja⸗ nuar bis 30. September d. J. 11 390. Im glei⸗ chen Zeitraum des W ſes betrug die Ueber⸗ nachtungsziffer 10 750. Die Zunahme beträgt demnach rund 6 Prozent. Die Uebernachtungen in der Jugendherberge ſind in den vorſtehend genannten Zahlen nicht mitgezählt. Ein junger Karlsruher Afrika⸗Forſcher Karlsruhe, 27. Okt. Der junge Karls⸗ ruher Ethnologe Dr. Hans Himmelheber, der ſchon als Student vor zwei Jahren zum erſtenmal ſtudienhalber an die Elfenbeinküſte reiſte, wird von Mitte November bis Ende Mai 1935 eine zweite Expedition dorthin unter⸗ nehmen, um die Geſamtkultur des von europäi⸗ ſchen Einflüſſen noch nicht berührten Atutu⸗ Stammes gründlich zu durchforſchen. Mit ihm geht Martin Lippmann, ein Schüler des bekannten Frankfurter Fotografen Dr. Paul Wolff, als Aſſiſtent. Die Koſten der Expedition haben deutſche und ausländiſche Univerſitäts⸗ inſtitute, Muſeen und Privatſammler über⸗ nommen, während ſich Karlsruher Firmen in dankenswerter Weiſe die Ausrüſtung angele⸗ gen ſein ließen. Die franzöſiſche Regierung leiht der Forſchungsarbeit des jungen Karls⸗ ruher Gelehrten ebenfalls tatkräftige Unter⸗ ſtützung. Die Elfenbeinküſte iſt bekanntlich franzöſiſche Kolonie. Ein Meſſerheld feſtgenommen Grombach, 2. Okt. Auf der Ortsſtraße kam es nach vorausgegangenem Wortwechſer zu einer ſchweren Meſſerſtecherei. Der auf dem Oberbiegelhof beſchäftigte Friedrich Wagner aus Gronau(Wttbg.) bearbeitete den Georg Frieß aus Obergimpern derart mit einem Dolch und mit Fußtritten, daß dieſer bewußt⸗ los vom Platze getragen werden mußte. Der Rohling entfernte ſich, konnte aber ſpäter feſt⸗ genommen und in das Amtsgerichtsgefängnis nach Sinsheim verbracht werden. Schluß der Rheingauer Weinleſe Rüdesheim, 27. Okt. Nun ſind allmäh⸗ lich, nachdem die kleineren und mittleren Wein⸗ güter ihre 1934er Ernte glücklich und reichlich in den Kellern lagern haben, und der junge Wein gewaltig gährt, auch die großen Güter, die Do⸗ mänen und Forenſen, mit der Weinleſe zum Ende gekommen. Das noch einmal eingetretene milde und trockene Wetter hat die Erwartungen der größeren Weingüter, eine beſſere Qualität zu erzielen, doch noch einigermaßen erfüllt. Viele Güter tonnten Ausleſen und Edelbeer⸗ Ausleſen machen, und der Erfolg in der Stei⸗ gerung der Moſtgewichte iſt gleichfalls gut. Oft wurden 120 Grad' 130 Grad und noch mehr er⸗ zielt. Wenn auch in der Quantität durch Schwund und Ausfall etwas einging, ſo iſt die Qualität doch hervorragend, ſo daß der 1934er ein bedeutender Spitzenwein ſein wird. Im ganzen iſt der Rheingauer Weinherbſt als einer der größten und reichſten zu verzeichnen, der ſeit langen Jahren, ja ſogar Jahrzehnten, einge⸗ bracht worden iſt. In den großen Gütern iſt die Quantität ſo erheblich, daß z..oft über 150 Halbſtück einge⸗ kellert werden konnten. Graf Eltzſches und Lang⸗ werth von Simmernſches Gut in Eltville, von Mumm und Fürſt Metternich haben ſogar weit über 150 Halbſtück eingetellert. Zum erſten Male leben wieder die traditionel⸗ len Herbſchlußfeſte der Hüter und Weinberg⸗ beſitzer auf, die in Umzügen, Kellerfeſten und Kelterhausfeiern der geſamten Gutsherrſchaft mit ihren Angeſtellten und Weinbergsarbeitern, den Hofleuten und Leſern bei Schmaus und Tanz abgehalten wurden. „Hakenkreuzbanner“ Heidelberg, 27. Okt. Am Sonntagabend wind, wie bereits mitgeteilt, in Heidelberg der neue Ehrenfriedhof eingeweiht. Das iſt in zweierlei Hinſicht bemertenswert: Der Ehren⸗ friedhof auf einem 300 Meter hoch gelegenen bewaldeten Rücken am Gebirgsrand, der ſteil nach der Rheinebene abfällt, iſt ſeiner Lage nach wohl einer der ſchönſten auf der ganzen Erde, und außerdem iſt mit der Einweihung zu⸗ gleich die Umbettung von mehr als 500 Gefalle⸗ nen verbunden, die bisher auf einem Sonder⸗ friedhof ruhten, deſſen Ausbau zum allgemei⸗ nen Friedhof durch die veränderte Entwicklung der Stadt heute nicht mehr möglich iſt. Der Weiheakt wird durch einen feierlichen Zug bei Fackelſchein eingeleitet werden. Der Zug hat vom äußeren Teil des Stadtteils Neuenheim her über den Neckar und im Stei⸗ gergrund aufwärts einen Weg von etwa ſechs Kilometer zurückzulegen. Mit der Anlage des neuen Ehrenfriedhofes wurde im Sommer 1933 begonnen. Er fand ſei⸗ nen Platz auf dem Ameiſenbuckel hart am Ge⸗ birgsrand und über dem berühmten Heidelber⸗ ger Bergfriedhof, der ſchon jetzt ſeine Arme weit in den Bergwald hinaufreckt und vielleicht ſpäter einmal mit dem Ehrenfriedhof zuſam⸗ menwächſt. Es wurde eine größere Waldfläche ausgelichtet und unter ſtarken Erdbewegungen und vielfacher Verwendung des heimiſchen ro⸗ ten Neckarſandſteins in eine Stätte verwan⸗ delt, die gerade in dieſer Verwurzelung mit dem Heimatboden und in der gewaltigen Er⸗ höhung des Menſchenwerkes durch die Natur eine monumentale Größe erhielt. Aus dem Oſten zieht von der Gebirgsab⸗ dachung bei Speyerers Hof faſt eben eine breite Allee heran, an den Seiten von breiten Raſen⸗ ſtreifen und jungen Tannenreihen begrenzt, hinter denen unmittelbar der Wald anſtößt. Sobhald dieſe Straße die Höhe des Rückens er⸗ reicht hat, wird der Blick frei auf den nach Weſten zur Rheinebene gerichteten Ehrenfried⸗ hof. In zwei Abſchnitten fällt das Gelände nun einige Meter zu einem Ehrenhof, an deſſen Seiten die Gräberfelder für 600 deutſche Helden liegen, die alle ein kleines Sandſteinkreuz mit Namen auf ihren Gräbern haben werden. In zwei langen Reihen und an der Oſtwand der Terraſſe entlang ſtehen außerdem zwanzig rie⸗ ſige Sandſteinblöcke, auf deren glatter Vorder⸗ ſeite ſpäter die Namen aller Heidelberger Ge⸗ fallenen aus dem Weltkrieg(weit über 2000) verewigt werden ſollen. Es war eine ſchwere Arbeit, dieſe gewaltigen Blöcke aus dem Stein⸗ bruch eines benachbarten Berges heraufzubrin⸗ gen. Den Abſchluß nach Weſten bringt ein wei⸗ ter Altarraum, in deſſen Mitte ein Sandſtein⸗ block von einigen hundert Zentnern Gewicht auf einer ſockelartigen, Untermauerung aus roten Quadern ruht und deſſen Rand eine Aus⸗ ſichtsterraſſe auf einer großen Rundmauer bil⸗ det mit einem Ausblick von ungeahnter Schön⸗ heit. Das Monument, deſſen Block roh und un⸗ behauen blieb, trägt an der dem Ehrenfriedhof zugekehrten Seite ein Hakenkreuz als einzigen Schmuck. Die Errichtung eines größeren eigent⸗ lichen Ehrenmals an dieſer Stelle iſt einer ſpä⸗ teren Zeit vorbehalten. Die Ausſicht von der Rundterraſſe her er⸗ ſchließt mit Hilfe von neuen Auslichtungen einen einzigartigen Blick auf die Heidelberger Landſchaft, auf die nach Weſten ſich dehnende Ebene mit den in der Ferne verdämmernden Bergen der Haardt und des Wasgenwaldes, vor allem aber auf die Kette der Berge an der Bergſtraße. Die Linie dieſer Kuppen zeigt in der Richtung nach Norden eine Einbuchtung, deren landſchaftliche Ueppigkeit an die Höhen⸗ bliche von fernen ſüdlichen Geſtaden erinnert. Es iſt eine Mahn⸗ und Gedenkſtätte, würdig der Toten, die hier ruhen werden— ein hei⸗ liger Hain, der durch die wundervolle Land⸗ ſchaft Heidelbergs zu monumentaler Größe er⸗ hoben wurde. Aus Anlaſ 4 Heſuillerfeier Der Landesverkehrsverband Rheinpfalz tagt Neuſtadt, 27. Okt. Der Landesverkehrs⸗ verband Rheinpfalz hält ſeine Herbſtmitglie⸗ derverſammlung am Samstag, dem 10. und Sonntag, dem 11. November, aus Anlaß der Schillerfeier in Oggersheim ab. Samsta gnachmittag drei Uhr beginnt die Bäder⸗Ausſchuß⸗Sitzung. Um 5 Uhr findet die geſchäftliche Mitgliederverſammlung ſtatt. Abends nehmen die Tagungsteilnehmer am Feſtakt aus Anlaß des 175. Geburtstages Schillers in der neu errichteten Feſthalle teil. An dieſem Feſtakt wirken mit: Philharmoni⸗ ſches Orcheſter Mannheim, der kleine Beet⸗ hovenchoer Ludwigshafen, die Schau⸗ ſpielſchule der Stadt Mannheim. Gaukul⸗ turwart Kölſch hat die Feſtrede übernommen. Am Sonntagvormittag 9 Uhr dann eine öffentliche Fremdenverkehrskund⸗ gebung der Pfalz mit vier intereſſanten Re⸗ feraten ſtatt. Eine Morgenfeier um 11 Uhr wird alle Teilnehmer vereinigen. Nachmittags be⸗ ſuchen die Teilnehmer noch die Feſtvorſtellung des Landestheaters für die Pfalz und das Milcheiweißbrol, das neue Kraftbrot Saargebiet, in der Schillers„Luiſe Millerin“ (Kabale und Liebe) aufgeführt wird. An die landwirtſchaftlichen und Weinbau⸗ betriebe der Pfalz Neuſtadt a. d. Hdt., 27. Okt. Die Deutſche Arbeitsfront erläßt an die landwirtſchaftlichen und Weinbaubetriebe in der Rheinpfalz folgen⸗ den Aufruf: Mit Wirkung ab 25. September 1934 iſt für die Rheinpfalz eine neue Tarifordnung für Landwirtſchaft und Weinbau vom Treuhänder der Arbeit erlaſſen worden. Trotzdem in der Preſſe darauf hingewieſen worden iſt, laufen ſtändig Klagen bei der Arbeitsfront und beim Treuhänder der Arbeit hierüber ein, daß die neue Tarifordnung an verſchiedenen Stellen nicht eingehalten wird. Ganz davon abgeſehen, daß die Nichtbeachtung der für alle landwirt⸗ ſchaftlichen Betriebe rechtsverbindlichen neuen Tarifordnung nach dem Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit Geld⸗ oder Gefängnis⸗ Streifband und Marke„Milcheiweiß⸗Brot“, unter dem das neue deutſche Kraftbrot feilgeboten wird. Nachdem das Geſetz über den Kartoffelmehlbeimiſchungszwang für Brot abgelaufen iſt, wird ab 1. November das Milcheiweißbrot eingeführt, das eine Beimiſchung pulveriſierter entrahmter Milch im Verhältnis von 2½ v. H. zum Ge⸗ ſamtgewicht des Mehles enthält Der neue Heidelberger Ehrenfriedhof ſtrafe nach ſich zieht, ſtellt ſie einen Verſtoß dar gegen den nationalſozialiſtiſchen Geiſt der Betriebsverbundenheit und ſtört den Arbeits⸗ frieden. Jeder Verſtoß gegen die neue Tarif⸗ ordnung iſt unſozial und nicht dazu angetan, die Betriebsgemeinſchaft zu fördern. Es wird daher nochmals darauf hingewieſen, daß die neue Tarifordnung von der geſamten pfälziſchen Landwirtſchaft einzuhalten iſt. Wer gegen ſie verſtößt, muß ſich die Folgen ſelbſt zuſchreiben. Frecher Einbruch Bad Dürkheim, T. Okt. Am Donners⸗ tag wurde am hellen Tag aus dem Büro der Schloßkellerei in Abweſenheit der Angeſtellten eine Geldkaſſette aus Stahlblech mit 50 Mark Inhalt geſtohlen. Es kommen zwei Täter in Frage, die beim Verlaſſen des Hauſes geſehen wurden und Fahrräder bei ſich hatten. Sie ſtammen vermutlich aus Oggersheim. Mit der Geliebten in den Tod Pirmaſens, 26. Okt. Seit vergangenen Samstag wurden der verheiratete Fabrikarbei⸗ ter Chriſtian Schneider und die Niährige Fabrikarbeiterin Roſa Simon, beide von hier, vermißt. Von der Kriminalpolizei angeſtellte Nachforſchungen blieben ſeither ergebnislos. Geſtern teilte nun die Polizei von Altrip mit, daß die Geſuchten als Leichen aus dem Altrhein geländet wurden. Man fand bei den Toten ein Schreiben, in dem ihre Abſicht zum Ausdruck kommt, gemeinſam aus dem Leben zu ſcheiden. Die Oeffnungszeiten der Schiffbrücke Speyer, 27. Okt. Seit Inkrafttreten des Winterfahrplans ſind die Oeffnungszeiten der Schiffbrücke vorläufig wie folgt feſtgeſetzt: Werktags:.00 bis.36 Uhr,.53 bis.29 Uhr, .47 bis.26 Uhr,.03 bis 10.44 Uhr, 11.14 bis 12.44 Uhr, 13.15 bis 14.32 Uhr, 15.28 bis 17.07 Uhr, 17.25 bis 18.14 Uhr, 18.32 bis 20.06 Uhr, 20.24 bis 21.30 Uhr; Sonntags:.00 bis.36 Uhr,.53 bis.29 Uhr,.47 bis.26 Uhr,.03 bis 10.44 Uhr, 11.14 bis 12.44 Uhr, 13.15 bis 14.32 Uhr, 15.28 bis 17.07 Uhr, 17.25 bis 19.06 Uhr, 19.23 bis 20.06 Uhr, 20.24 bis 21.30 Uhr. Während der angeſetzten Zeiten iſt mit einer Ueberſetzmöglichkeit für Landfahrzeuge über die Schiffbrücke nicht zu rechnen. Beim Hochzeitsſchießen verunglückt Kappelrodeck, 27. Okt. Beim Hochzeits⸗ ſchießen verunglückte der Landwirt Hermann Nock von den Bernhardhöfen ſchwer. Ein Böllerſchuß ging ihm ins Geſicht und verletzte die Augen ſo bedenklich, daß die Ueberführung in— Offenburger Krankenhaus notwendig wurde. Nofſtandsarbeiten an der Saar⸗ grenze 1 Zweibrücken, 27. Okt. an die Grenzpfähle des Saargebiets ſind nun die gemeinnützigen Arbeiten fortgeſchritten, die im Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Reichs⸗ regierung ſeit März d. J. in den gegen Ein⸗ öd ſich hinziehenden Talgründen und hügel⸗ aufwärts bis zu dem ebenfalls auf ſaarlän diſchem Boden liegenden Alt⸗Zweibrük⸗ ker Roſenhof durchgeführt werden. Bein Herankommen an die Arbeitsſtätten aus Rich⸗ tung Zweibrücken fallen zunächſt die fünf Kilo⸗ meter umfaſſenden Dammbauten ins Auge, die den Horn⸗ und Schwarzbach umſäumen und kein Hochwaſſer mehr aus den Bachläufen her⸗ vortreten laſſen. Die Dammkronen ſtellen gleichzeitig rund 100 000 Quadratmeter Stra⸗ ßenfläche dar, die, mit Bäumen bepflanzt, bald ein anmutiges Gegenſtück zu den Zweibrücker Alleen am Napoleonskanal darſtellen werden. Nicht weniger als 80 000 Kubikmeter Erde wur⸗ den hier zur Herrichtung der Schutzdämme und zur Tieferlegung der Bachrinnen bewegt. Am Fuße des Bruchbergs wurde bis zur Grenze eine noch im Ausbau befindliche Straße ge⸗ ſchaffen. Reger Betrieb herrſcht noch am Berg⸗ hang, der durch Wald und Feld aufwärts zum Roſenhof führt. Die Arbeiten ſind Notſtands⸗ maßnahmen, durch die rund 140 Mann Arbeit und Brot finden. Stufenförmig wird der Berg abgetragen, das gewonnene Erdreich findet Verwendung für Herſtellung des Wirtſchafts⸗ weges zum Hof und für die Straßen und Auf⸗ füllarbeiten im Tal. Der neue Wirtſchafts⸗ weg wird nach Fertigſtellung zu einem der herrlichſten Ausſichtswege der Stadt Zwei⸗ brücken werden. Märkte Obſtgroßmarkt Neuſtadt a. d. Hdt. Anfuhr in ſehr ſchönen Winteräpfeln. Aepfel —14, Birnen—9, Kaſtanien 11—12, Quitten —4, Tomaten—7 Pfg. Letzter Markt am 31. Oktober. Schifferſtadter Gemüſeauktion Es notierten: Tafeläpfel—12, Birnen—7, Quitten—5, Weißkohl—3, Rotkohl—.5, Wirſing—.5, Bohnen 12—14, Karotten—255, Feldſalat 13—15, Blumenkohl 1. S. 20—50 2. S. 10—17, 3. S.—8, Endivienſalat 15—2, Kopfſalat—13 Pfg. Marktbericht des Obſt⸗ und Gemüſe⸗Groß⸗ marktes Weinheim vom 26. Oktober: Birnen —12, Aepfel—15, Nüſſe 20—26, Quitten 4. Anfuhr 350 Zentner, Nachfrage gut. Nächſte Verſteigerung heute 14 Uhr. aͤm sSonnteg, den 28. Oltober 1954, nachmittags 2 Uhr Deinlese-Scqhlußfes!i mit historischem Winzerzug- Originelle Wagen-Trachten- Husik 50134 K — 3 va 3 Frühausgabe— Samstag, 27. Oktober 1934 Bis unmittelbar Gau B Der Deutſche then die Erge 105934. Danach! eine nicht gew nicht wie vorg⸗ 5 172, in Kla ſchaften. Die ſchließlich ländl Grunde mußte die Klaſſe b ge Zm nüchſten J in der A⸗Klaſſe Beſtimmung g nicht an der V Einzelmeiſterſch Die zahlenm' Baden mit 15 Klaſſe B, 51 n55 Vereinen f bden Gauen Be nuin Südwe ſchen Gaue ha Die genauen E Klaſſe A: 1. 2. Polizei Ber! Punkte; 4. AS burg 8074,97 P mMünchen 8048, Punkte; 9. 1. 4—— Kaſſel unkte; 12. E 13. Polizei 14. Polizei Mü ſchweig 7803,67 17. Nürnberger 17692,31.; 19. Tſchft. Münchet 16 7549,45 32. Schwaben S München 7354,43.; 36 39. TV 46 M rankfurt a. 9 Fnunkte; 75. Freiburge Augsburg 6217, Turnverein regen Spielbet wollen auswärt baller zu Hauſe Hockeyler die AKlubkampf. H. ſportverein 1. 2 ſchaften 10 Uhr Grün⸗Weiß 10 Waldhof 1. Ju TV Seckenheim ſchaftsſpiel).— gegen Theaterm gegen Ketſch 1 2. Mannſchaften 1 1. Mannſch. geg (Luiſenpark); 2. 3. Mannſchaften OHeidelberg TG Mannheimer platz bei der 1 wettſpiele ſtatt: wweier Privatm ed 1:.15 Mannheim(Ste 12.45 Uhr 2. M Verbandsſpiele PfruR Feuden mannſchaft gege 10.45 Uhr Priv 5. Mannſch.; in 3 SV Waldhof 4 Verein für 2 tag, 27. Ort.: heim Lanz Aß mannſch.— S dem VfR⸗Platz 355 Uhr auf dem tag, 28. Ott.: Pforzheim 14. Pforzheim 12.4 Germania Frier 10 uhr; 4. Ma dem VfR⸗platz V 1846 Frit von 1846 10.30 Feudenheim La wärtsplatz 11.30 VfſB Kurpfalz wärtsplatz.45 heim Al⸗Jugen gend— Phön VfR⸗Platz(Fel Mannh. BI⸗Ju — Handbal gegen TV Ket für das Handb Gießen ausfalle Mannchſ.) ſpiel nen Verſtoß en Geiſt der den Arbeits⸗ neue Tarif⸗ zzu angetan, rn. hingewieſen, der geſamten ten iſt. Wer Folgen ſelbſt im Donners⸗ m Büro der Angeſtellten nit 50 Mark zei Täter in uſes geſehen atten. Sie im. Tod vergangenen Fabrikarbei⸗ ie Njährige ide von hier, iangeſtellte ergebnislos. n Altrip in aus dem ind bei den Abſicht zum dem Leben ffhrücke fttreten des szeiten der feſtgeſetzt: is.29 Uhr, )r, 11.14 bis 28 bis 17.07 3 20.06 Uhr, .00 bis.36 26 Uhr,.03 r. 13.15 bis 25 bis 19.06 21.30 Uhr. mit einer ige über die iglückt n Hochzeits⸗ t Hermann wer. 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Den Titel eines deut⸗ ſchen Vereinsmeiſters für 1934 ſicherte ſich der TSV 1860 München vor dem Polizei SVBer⸗ lin und dem Kölner B. An der diesjährigen Prüfung beteiligten ſich nicht weniger als 857 Vereine bzw. Mannſchaften, davon in Klaſſe 4 110, in Klaſſe B 172, in Klaſſe C 216 und in Klaſſe bp 359 Mann⸗ ſchaften. Die Beteiligung in der Klaſſe p war aus⸗ ſchließlich ländlichen Vereinen vorbehalten, aus dieſem Grunde mußten auch mehrere Stadtvereine, die für die Klaſſe b gewertet worden ſind, geſtrichen werden. Im nüchſten Fahre dürfte die Beteiligung vornehmlich in der A⸗Klaſſe noch größer werden, da der DeV eine Beſtimmung getroffen hat, wonach Vereine, die ſich nicht an der Vereinsmeiſterſchaft beteiligen, auch keine Einzelmeiſterſchaften erwerben können. Die zahlenmäßig ſtärkſte Beteiligung wies der Gau Baden mit insgeſamt 223 Vereinen(11 Klaſſe 4, 55 Klaſſe B, 51 Klaſſe Cund 146 Klaſſe b) auf. Mit mannſch.— SpV Waldhof 1. tag, 215 Vereinen folgt der Gau Niederſachſen vor den Gauen Bayern(117), Württemberg(44) und Südweſt(40). Die Phalanx der vier ſüddeut⸗ ſchen Gaue hat alſo nur Niederſachſen durchbrochen. Die genauen Ergebniſſe waren folgende: Klaſſe A: 1. TSVV 1860 München 8654,53 Punkte; 2. Polizei Berlin 8364,78.; 3. Kölner BC. 8336,85 Punkte; 4. ASV Köln 8086,44 Pk.; 5. Jahn Regens⸗ burg 8074,97.; 6. Berliner SC 8059,19.; 7. Jahn München 8048,11.; 8. Sc Charlottenburg 8032,26 Punkte; 9. 1. FC Nürnberg 7964,00.; 10. Heſſen⸗ Preußen Kaſſel 7954,92.; 11. Hamburger An 7914,17 Punkte; 12. St. Georg Hamburg 7859,89 Punkte; 13. Polizei Karlsruhe 7852,70 Punkte; 14. Polizei München 7813,64.; 15. Eintracht Braun⸗ ſchweig 7803,67.; 16. SSe Elberfeld 7750,44.; 17. Nürnberger SC 7738,00.; 18. VfB Breslau 7692,31.; 19. Allianz Berlin 7686,66.; 20. Vgt. Tſchft. München 7651,93.; 24. Mannheimer G 7549,45.; 31. MT München 7406,36.; 32. Schwaben Augsburg 7400,33.p 33. Eiſenbahn So München 7378,88.; 35. Regensburger Tſchft. 7354,43.; 36. Fa 03 Pirmaſens 7344,81 Punkte; 39. TV46 Mannheim 7317,55.; 43. JGSV rankfurt a. M. 7250,73.; 44. TV 48 Erlangen 230.; 47. Poſt München 7178,46.; 52. Vf2 Neckarau 703 3,2 5.; 54. TS 1860 München 11 TV Augsburg 6975,92.; 59. Phö⸗ uhe 6889,95.; 61. Schupo Hanau 4. Freiburger FC 6811,79.; Raſtatt 6698,88.; 70. TV Bühl SVg Baden⸗Baden 6537,43 Punkte; 75. T Nürnberg 6533,00.; 82. Freiburger T t. 63 21,6 2.; 84. Mil. SV SD S —4 — * * — *— Augsburg 6217,90.; 86. Ou Wiesbaden 6198,48.; J 1860 München Vereinsmeiſter Gau Baden am ſtärkſten vertreten— Mannheimer Vereine auf guten Plätzen 8 8. Karlsruher F V 6107,67.; 89. SV 98 Darmſtadt 6088,72.; 92. TSG 46 Darmſtadt 6008,63 Punkte; 95. Pol. Darmſtadt 5946,28.; 98. Vat. Schaft. München II 5822,20.; 100. Ski⸗Abt. AV⸗ Sektion Nürnberg 5680,00.; 101. Poſt München 1 5456,93 P. Klaſſe B: 1. PVolizei SV Bremen 8095,42.; 2. Sp⸗ Vg Hof(Bayern) 7509,87.; 3. Polizei SV Mannheim 7422,8 4.; 4. SWHeilbronn 96 7311,97.; 5. Mannheimer F 0s 7118,15 Punkte; 6. 1. FC Bamberg 7083,31.; 7. ATOS Berlin 7014,07.; 8. Tad Kitzingen 6987,50.; 3 05 6824,21.; 10. F6 Paſſau 6811,74 unkte. Klaſſe C: 1. FC Donaueſchingen 6615,68 Punkte; 2. TB Ottenau(Baden) 6436,32 Punkte; 3. TSV 1860 München 6371,52.; 4. Zeitzer BC 6120,78.; 5. TV Milbertshofen⸗München 61, 71.; 6. SV Schönau(Baden) 6100,46.; 7. TV Groß⸗ deuben 6093,29.; 8. S Vereinsbank München 6008,58.; 9. Verein ehem. Domſchüler Frankfurt (Main) 6007,52.; 10. TSG Handſchuhs⸗ heim(Baden) 5932,04 P. Klaſſe D: 1. SC Höhr 4645,45.; 2. TG Balingen (Württ.) 4348,75.; 3. Tuſpo Fritzlar 4340,60.: 4. SV Stadtoldendorf 4332,15.; 5. TV Hirſchaid 4198,10.; 6. MTV Gifhorn 4172,95.; 7. VfB Eppingen(Baden) 4140,60.; 8. T V 93 Viernheim 4108,55.; 9. TSo Helmſtedt ——— 10. FV Brühl(Baden) 4033,3 0 unkte. Gaumeiſter: Südweſt: Fa 03 Pirmaſens 7344,81.; Baden: Polizei Karlsruhe 7852,70.; Württemberg: nicht gewertet. Bayern: TSeV 1860 München 8654,52 P. Oſtpreußen: Pruſſia Samland Konigsberg 7552,830 P. Pommern: Germ. Stolp 7419,72 P. Brandenburg: Polizei Berlin 8362,29 Punkte. Schleſien: VfB Breslau 7692,31 Punkte. Sachſen: Wacker Leipzig 7508,73 P. Mitte: SV Jena 6670,58 P. Nordmark: Hamburger As 7914,17 P. Niederſachſen: Eintracht Braun⸗ ſchweig 7803,.67 P. Weſtfalen: Vfe Stahlwerke Dortmund 7362,87 P. Niederrhein: SSpeEl⸗ 38—23—+ 85 Kölner BC or eſſen: Heſſen⸗Preußen Ka 7954,92 Punkte. Pokalſpiele kommen wieder zu Ehren Der Reichsſportführer ſtiftet Wanderpreis— Die Vereine ſollen den Aus⸗ tragungsmodus beſtimmen Wie Bundesführer Linnemann bekanntgibt, werden die aus früheren Jahren beſtens bekannten Pokal⸗ ſpiele für Vereinsmannſchaften wieder erſtehen, und zwar ſchon in dieſer Spielzeit. Der Reichsſportführer hat für dieſen Pokalwettbewerb einen Wanderpreis geſtiftet, der nach viermaligem Gewinn außer der Reihe oder nach dreimaligem Gewinn ohne Unter⸗ brechung in den Beſitz des Siegers übergehen wird. Es ſollen nun die Vereine ſelbſt entſcheiden, wie ſie ſich die Austragung wünſchen. Zu dieſem Zweck ſollen die Vereinsführer bis zum 3. November der Geſchäftsſtelle Vorſchläge einreichen, die natürlich ent⸗ ſprechend begründet werden müſſen. Bundesführer Linnemann wird dann die für die erſte Austragung maßgebliche Form bekannt geben. Feſt ſteht lediglich, daß die Spiele mit der erſten Runde im Januar beginnen und die erſten Sonntage im Januar, Februar, März und April ſind für dieſe Pokalſpiele und die Spiele um den Bundespokal vor⸗ geſehen. Die Spielleiter müſſen dies bei der Feſt⸗ legung der Terminliſten für die Punktekämpfe berück⸗ ſichtigen. Für die Austragung der Pokalſpiele ſelbſt gibt es drei Möglichkeiten: 1. 1 Ende der Meiſterſchaftsſpiele, alſo im Früh⸗ ahr; 2— W eingeſchoben in die Meiſterſchafts⸗ ele; 3. beginnend im Januar. Auch die Frage, ob die Vereine zur Teilnahme verpflichtet ſind, muß noch geklärt werden, außerdem wird die Platzfrage(Rückſpiele gibt es ja nicht!) noch §-Vereinskalender Turnverein Mannheim von 1846 hat wieder einen regen Spielbetrieb zu verzeichnen. Die Handballer wollen auswärts Punkte erwerben, während die Fuß⸗ baller zu Hauſe kämpfen. Gleichzeitig empfangen die ockeyler die Turngemeinde Heidelberg zu einem lubkampf. Handball: 1. Mannſch. gegen Poſt⸗ ſportverein 1. Mannſch. 11 Uhr Stadion), 2. Mann⸗ ſchaften 10 Uhr(Stadion), 3. Mannſch. gegen Dog Grün⸗Weiß 10 Uhr(Lindenhof), 1. Jugend gegen Waldhof 1. Jug. 11 Uhr(Waldhof), 1. Damen gegen T Seckenheim 1. Damen in Seckenheim(Freund⸗ ſchaftsſpiel).— Fußball: gegen Ketſch 1. Mannſchaft 15 Uhr(Luiſenpark), 2. Mannſchaften 13.15 Uhr(Luiſenpark).— Hockey: 1. Mannſch. gegen Heidelberg TG 1. Mannſch. 11 Uhr (Luiſenpark); 2. Mannſchaften.45 Uhr(Luiſenpark), 3. Mannſchaften.30 Uhr(Luiſenpark), Schüler gegen Heidelberg TG Schüler 14.30 Uhr(Luiſenpark). Mannheimer FC Phönix 02 e. V. Auf dem Sport⸗ platz bei der Uhlandſchule finden folgende Fußball⸗ wettſpiele ſtatt: Samstag, 27. Okt.: 16 Uhr Spiele zweier Privatmannſchaften.— Sonntag, 28. Okt.: Feld 1:.15 Uhr 1. Ab⸗Mannſchaft— Poſt⸗SV Mannheim(Städt. Werke Ac); 11 Uhr 3. Mannſch., 12.45 Uhr 2. Mannſchaft und 14.30 Uhr 1. Mannſchaft Verbandsſpiele gegen die gleichen Mannſchaften des VfTugn Feudenheim. Feld II: 9 Uhr GB⸗Privat⸗ mannſchaft gegen Kurpfalz Neckarau 4. Mannſchaft, 10.45 Uhr Privatmannſch. Schwarz⸗Grün— MFỹC 08 5. Mannſch.; in Waldhof: 9 Uhr A 1⸗Jugend gegen Eyn Waldhof 4 l⸗Jugend(Pflichtſpiel). Verein für Raſenſpiele. Spiele am Sams⸗ tag, 27. Okt.: AH⸗Mannſchaft— VfTug Feuden⸗ heim Lanz Ac in Feudenheim 15.30 Uhr; 1. Schüler⸗ Schülermannſch. auf dem VfR⸗Platz 16 Uhr, 2. Schülermannſchaften um 15 Uhr auf dem VfR⸗Platz.— Spiele am Sonn⸗ 28. Okt.: Liga— 1. Fé Pforzheim Liga in Pforzheim 14.30 Uhr; Erſatzligamannſchaften in Pforzheim 12.45 Uhr; 3. Mannſch.(Jungliga) gegen Germania Friedrichsfeld 3. Mannſch. in Friedrichsfeld 10 Uhr; 4. Mannſch. gegen LFC Pfalz Junioren auf dem VfR⸗platz 11.15 Uhr; Theätermnnſchaft gegen TV 1846 Fritz⸗Hack⸗Ged.⸗Mannſch. auf dem Platz von 1846 10.30 Uhr; Berlinghofmannſch.— VfTug Feudenheim Lanz AG. 2. Mannſch. auf dem Vor⸗ wärtsplatz 11.30 Uhr; Schwenzte⸗Ged.⸗Maunſch. gegen Vſch Kurpfalz Neckarau 3. Mannſch. auf dem Vor⸗ wärtsplatz.45 Uhr; A1 Jugend— Amicitia Viern⸗ heim 4 ⸗Jugend auf dem VfR⸗pPlatz 9 Uhr; A II-Ju⸗ gend— Phönix Mannheim A ll⸗Jugend auf dem BfR⸗Platz(Feld 11) 9 Uhr; B ⸗Jugend— Phönir Mannh. 5 IL⸗Fugend auf dem Vorwärtsplatz.30 Uhr. — Handball: Die Spiele der 1. und 2. Mannſch. gegen TV Ketſch müſſen infolge Spielerabſtellungen für das Handball⸗Polalſpiel Nordheſſen— Baden in Gießen ausfallen. Die 3. Mannſch.(Franz⸗Freff⸗Ged.⸗ Mannchſ.) ſpielt gegen TV Rheinau 2. Mannſch. um 15 Uhr auf dem Neckarau 1 auf dem VfR⸗platz 12.45 Uhr; 1. Damen⸗ R⸗Platz; 1. Jug.— TV Jahn Fritz⸗Hack⸗Mannſchaft gegen Theatermannſchaft VfR 10.30 Uhr, 1. Mannſch. mannſchaft— MrGl auf dem MrTG⸗Plaßz 10.45 Uhr. Die Schülermannſchaften ſind ſpielfrei.— Boxen. Am nächſten Freitag, 2. November, finden im Kaſino⸗ Saal, K 1, am Marktplatz um 20.30 Uhr Boxkämpfe um die badiſche Mannſchaftsmeiſterſchaft zwiſchen Poſt⸗ ſportverein Mannheim(früher Boxring 08 Mannheim) und VfR ſtatt. Saalöffnung 19.30 Uhr. Verein für Körperpflege v. 1886. Samstag, 27. Okt., 20.30 Uhr: Gauliga⸗Mannſchaftskampf im Ringen geg. Athletik⸗Sportv. Ladenburg im„Zähringer Löwen“, Schwetzinger Str. 103. Mannheimer Kanuſport„Oſt“. Für kommenden Sonntag, 28. Oktober 1934, iſt das Abpaddeln ange⸗ ſetzt. Alle Boote ſollen nochmals auf das Waſſer, ich erwarte daher, daß ſich jeder daran beteiligt. Start 13.30 Uhr am Bootshaus. Der Sportwart. Vfe Neckarau. Am Sonntag, 28. Oktober 1934, ſteigt nun das von der Mannheimer Sportgemeinde erwar⸗ tete große Lokalderby Vfe— Sꝰ Waldhof. Spielbe⸗ ginn nachmittags ½3 Uhr an der Altriper Fähre. Vor⸗ her die übliche Begegnung der beiden Erſatzligamann⸗ ſchaften. Am Waldwegplatz ſpielen vormittags 11 Uhr ebenfalls die 3. Mannſchaften beider Vereine.— Die 1⸗A-Jugend trifft Sonntagsmorgens 9 Uhr auf der Schäferwieſe gegen die Jugendmannſchaft von Mỹ6 08 Mannheim, während die 1. Schülermannſchaft eben⸗ falls gegen den gleichen Verein bereits ſchon am Samstagnachmittag 4 Uhr ihr drittes Pflichtſpiel be⸗ ſtreitet. Ebenfalls Samstagnachmittag ½4 Uhr ſpielt auf dem Platz am Waldweg die Vögele⸗Privatmann⸗ ſchaft gegen die Blauweiß⸗Mannſchaft von Poſtſport⸗ verein Mannheim.— Wegen der verhängten Platz⸗ ſperre von FV Brühl haben die beiden Herren⸗Hand⸗ ballmannſchaften die Chance, in Neckarau gegen ge⸗ nannten Verein zu ſpielen und finden dieſe beiden Spiele Sonntagvormittag 8,45 bzw. 10 Uhr auf dem Waldwegplatz ſtatt. Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportverein e. V. Sonntag, 28. Oktober, finden auf unſerem Sportplatz bei der Fabrikſtation folgende Verbandsſpiele ſtatt: Handball Jugend 10.45 Uhr, 2. Mannſchaft 13.45 Uhr, 1. Mann⸗ ſchaft 15.00 Uhr. Sämtliche Spiele gegen Turnverein Mannheim⸗Waldhof.— Voranzeige. Samstag, 3. November, 20.30 Uhr, in der Turnhalle großer Familienabend mit turneriſchen, geſanglichen und mu⸗ ſikaliſchen Darbietungen. Mannheimer Turnerbund Germania. Hockey⸗ Abteilung. Samstag, 27. Okt. A..⸗Mannſchaft — MerG um 15 Uhr auf dem MTG⸗Platz. Sonntag, 28. Okt. 1. Herren— Reichsbahn Ludwigshafen um 9 Uhr, Stadion; 2. Herren— Reichsbahn Ludwigs⸗ hafen, 10.15 Uhr, Stadion; 3. Herren— PfgR, 11 Uhr, VfR⸗Platz; 1. Dauen— TV 1846, 10.15 Uhr, Ger⸗ mania⸗Platz; 2. Damen— TV 1846, 9 Uhr, Germania⸗ Platz; Knaben gegen Dürkheimer Hockeyklub, dort.— Handball⸗Abteilung. 1. und 2. Mannſchaft gegen TV Viernheim auf dem Germania⸗Platz, Be⸗ ginn: 1. Mannſchaft 15 Uhr, 2. Mannſchaft 13.45 Uhr. Rangliſte der deutſchen Vereinsmeiſterſchaften eingehend geklärt werden und die Regelung der —.—929 Seite wäre ſchließlich auch noch zu er⸗ nen. Man ſieht, da ſind noch viele Schwierigkeiten zu überwinden, aber das ſind tatſächlich Kleinigkeiten im Vergleich zum Austragungsmodus. Sollen alle Vereine an dieſem Wettbewerb teilnehmen, alſo auch die Vereine der Kreisklaſſen? Sollen die größeren bzw. ſtärkeren Vereine erſt ſpäter in die Spiele ein⸗ greifen? Sollen die erſten Kunden auf die ein⸗ zelnen Landesteile beſchränkt bleiben, oder die Geg⸗ ner ohne Rückſicht auf räumliche Grenzen gepaart werden? Das ſind Fragen, die ſehr eingehend be⸗ ſprochen werden müſſen, denn bei der großen Zahl von Vereinen und vor allem bei der großen räum⸗ lichen Ausdehnung des Bundesgebietes wird die Löſung, eine alle Teile befriedigende Löſung, kaum zu finden ſein. Ein Vorſchlag: Man überläßt den Gauen bis zu einem beſtimmten Termin die Ermittlung threr Pokalmeiſter und läßt dann die 16 Mannſchaften die Hauptrunden aus⸗ tragen. In den Gauen ſoll aber auch das Prinzip des Pokalwettbewerbs beibehalten werden, nämlich daß die Gegner durch das Los feſtgelegt werden und daß alle Gauvereine teilnahmeberechtigt, vielleicht ſogar teilnahmeverpflichtet ſind. Zur Ermittlung des Gau⸗Pokalmeiſters würden etwa—10 Spieltage be⸗ nötigt, in ganz großen Gauen vielleicht 12 Tage. Dieſe Spieltage laſſen ſich ermöglichen, zumal ja der Kreis der Bewerber immer kleiner wird und die Punkteſpiele nicht allzu ſehr beeinträchtigt werden. Hamborn 07 ſchwer beſtraft Wegen unſauberer Geſchäfts⸗Methoden Der Rechtswart des Gaues Mittelrhein im —— hatte ſich in dieſen Tagen mit einer Klage des Spw Herten gegen den SV Hamborn 07 u befaſſen, die eigenartige Methoden der Ge⸗ 5 des beklagten Vereins erkennen i as Urteil* hart, aber gerecht ausge⸗ fallen: Hamborn erhielt eine Geldſtrafe von 500 RM und der verantwortliche Geſchäftsfüh⸗ rer Hamborns wurde mit dem Verbot einer weiteren Amtsführung im DiyB beſtraft. Der Vereinsführer kam mit einem Verweis davon. ——— 07 hatte für den 21. Mai dieſes Jahres ein Privatſpiel mit dem SpV Herten abgeſchloſſen, einige Tage ſpäter aber für den gleichen Termin mit dem 1. FC Pforzheim ein Geſellſchaftsſpiel nach Hamborn vereinbart. Da Herten ſich mit einer Rückgängigmachung der Spielvereinbarung nicht einverſtanden erklärte, ſpielte Hamborn am 21. Mai vormittag in ſtärk⸗ ſter Beſetzung gegen Pforzheim und ſchickte nach⸗ mittags eine nur durch einen Spieler der„Er⸗ ſten“ verſtärkte Reſervemannſchaft nach Herten. Der SV Herten hielt natürlich die Hamborn zugeſagte Garantieſumme von 200 RM ein, von denen nach dem Urteil Herten 100 RM als Schadenerſatz zuerkannt werden, während die laſe des 100 RM an die Unfall⸗Unterſtützungs⸗ kaſſe des DyB abgeführt werden müſſen. Italiens Aufgebot gegen England Im Hinblick auf den Länderkampf mit England ſind in Italien die Vorbereitungen in vollem Gange. In Turin wurden folgende 20 Spieler in ein Spezial⸗ training genommen: Torhüter: Gianni, Plaſon, Cerezolli; Verteidiger: Allemandi, Monzeglio, Vicenzi; Läufer: Faccio, Monatti, Bertolini, Pi⸗ zioli, Ferraris; Stürmer: Meazza, de Maria, Ferrari, Orſi, Ferrantoni, Biola, Guaita, Scopelli und Riont. Handball⸗Länderkampf Deutſchland gegen Oeſterreich Auf der Mainzer Tagung der Handballwarte des Gaues Südweſt machte der Fachamtsleiter für Hand⸗ ball, Herrmann(München), intereſſante Mitteilun⸗ gen über die Wege, die gegangen werden müſſen, um im Hinblick auf die Olympiſchen Spiele eine Verbeſſe⸗ rung der Spielſtärke zu erzielen. Noch mehr als bisher wird der Lehrarbeit beſondere Aufmerkſamkeit gewid⸗ met. Angeſichts der gebotenen Eile, die Spielſtärke zu heben und die Schiedsrichterausbildung zu fördern, ſoll noch ein zweiter Reichshandball⸗ Lehrer eingeſtellt und in die Gaue geſchickt werden, deſſen Hauptaufgabe die Schiedsrichteraus⸗ bildung ſein wird. Ferner iſt die Fachſchaft beſtrebt, den Verkehr mit dem Ausland auf eine breitere Grundlage zu ſtellen. Da iſt zunächſt ein Fünfländerkampf zwiſchen Deutſchland, Oeſterreich, Polen, Schweden und der Schweiz geplant, außerdem ſoll der Länderkampf Deutſchland— Oeſterreich ein⸗ Neuauflage erleben. Kommt er zuſtande, dann dürfte das ſchöne Stadion der Stadt Frankfurt am Main der Schauplatz des Spieles ſein. Kontrollbuch zum Sport⸗Zuſatzpaß Bei der SA⸗Gruppe Berlin⸗Brandenburg werden ab 15. Oktober Sport⸗Zuſatzpäſſe nur noch in Verbin⸗ dung mit einem Kontrollbuch ausgegeben, in welchem ſich der Paßinhaber laut Verordnung vom Sport⸗ oder Uebungsleiter den Uebungstag bzw. den Spiel⸗ tag eintragen laſſen muß. In dem Kontrollbuch ſoll er den Nachweis erbringen, daß er tatſächlich an die⸗ ſen Tagen Sport getrieben hat. Das Kontrollbuch wird auf dem Innendeckel des Sport⸗Zuſatzpaſſes be⸗ feſtigt. Vom 15. November ab verlieren die einfachen Sport⸗Zuſatzpäſſe ihre Gültigkeit. Den aktiven SA⸗Sportlern war durch den Zuſatzpaß Gelegenheit zur Ausübung ihres Sports in den Ver⸗ einen gegeben worden, aber andererſeits wird der SA durch die Neueinführung des Kontrollbuches gleichzei⸗ tig ermöglicht, das Training und die ſportliche Be⸗ tätigung ihrer Männer zu überwachen. Davispokal⸗Vorbereitungen in ASA Wie ernſt es die Amerikaner mit dem Verſuch der Wiedergewinnung des Davispolals nehmen, erläutert am beſten ein Erlaß des nordamerikaniſchen Tennis⸗ verbandes, demzufolge ſchon jetzt acht der beſten USA⸗ Spieler zum Training aufgefordert werden. Unter dieſen acht befinden ſich natürlich auch die drei„Hoff⸗ nungen“ Frankie Parker, Gene Mako und Don Rudge⸗ von denen beſonders Mako das Vertrauen des Ver⸗ bandes trägt, vermochte er doch kürzlich in Kalifornien einen Sieg über Fred Perry, den Wimbledonſieger, da⸗ vontragen. Nüßlein auch in Stuttgart Die beſten deutſchen Tennislehrer werden auch in Stuttgart ein Gaſtſpiel geben, und zwar am Sonntag, 4. November. Neben Weltmeiſter Hans Nüßlein ſpielen noch der Frankfurter Meſſerſchmidt, der Kölner Richter und der Chemnitzer Rott. Hower gegen Kölblin Titelkampf im Schwergewichtsboxen Unſer deutſcher Meiſter im Schwergewichts⸗ boxen, der Kölner Vinzenz Hower, mußte viele Monate wegen der im Kampf gegen den Spanier Gaſtanaga erlittenen Kieferverletzung dem Ring fernbleiben. Es erſcheint da etwas ſehr gewagt von ihm, daß er nun gleich bei ſeinem erſten Wiederauftreten im Kampf gegen den Berliner Arno Kölblin freiwillig ſei⸗ nen Titel aufs Spiel ſetzt. Kölblin 48 zu unſeren beſten Nachwuchsboxern, der in ſeinen letzten Kämpfen eine auffallende Leiſtungs⸗ verbeſſerung verriet. Auch in Gewicht und Reichweite iſt er gut„beſchlagen“ und zumin⸗ deſtens in dieſer Beziehung dem Meiſter über⸗ legen. Ob dieſe geringen Vorteile allerdings genügen, den ehrgeizigen und techniſch hervor⸗ ragenden Meiſter zu entthronen, muß doch ſtark bezweifelt werden. Wenn Hower im Beſitz aller Mittel iſt, dann dürfte er den Berliner ſicher abweiſen. Der Kampf findet am kom⸗ menden Montag, 29. Oktober, im Ring der Berliner„Neuen Welt“ ſtatt. Kölner Boxprogramm komplett Die Kölner Rheinlandhalle wartet am Sams⸗ tag, 3. November, mit einem gut beſetzten inter⸗ nationalen Kampfabend auf. Im Vordergrund ſteht die unſeres Europameiſters im Weltergewicht, Guſtav Eder(Köln), mit dem Italiener Menabeni. Ein zweites deutſch⸗italieniſches Gefecht gibt es im Mittel⸗ gewicht zwiſchen Meiſter Jupp Beſſel⸗ mann und Redaelli. Eine Ausſcheidung im Schwergewicht beſtreiten Exmeiſter Hein Müller(Köln) und der aufſtrebende Solin⸗ ger Erwin Klein, und im Einleitungskampf treffen ſich die Leichtgewichtler Franz Dü b⸗ bers(Köln) und Strucks(Düſſeldorf). Vom Bau des Eisſtadions Der Bau des Eisſtadions für die Winterſport⸗ Olympiade 1936 iſt nun ſoweit vorgeſchritten, daß man ſich ein Bild von der großzügigen Anlage machen kann. Die große Tribüne, die 6000 Perſonen faſſen kann, iſt im Gerüſt fertiggeſtellt. Auch die großen Eiſenträger, die das ſchützende, weit vorſpringende Dach tragen, ſind ſchon montiert. Von den Tribünen aus eröffnet ſich ein prächtiger Blick auf die Zugſpitze. Der große Turm iſt im Gerüſt zu ſeiner vollen Höhe aufgebaut, vor einigen Tagen fand die Firſtfeier ſtatt. Auch die Einfahrtsſtraße, an der ſeit ſechs Wochen ge⸗ arbeitet wird, geht ihrer Vollendung entgegen. Kegelſport und Winterhilfe Der Fachamtsleiter für Kegeln im Reichsbund für Leibesübungen ruft alle deutſchen Kegler, gleichviel ob ſie dem Fachverband angeſchloſſen ſind oder nicht, zu einem Opfertag des deutſchen Kegel⸗ ſports auf, der am 2. Dezember durch⸗ geführt wir d. Im Jahre 1933 brachten die deut⸗ ſchen Kegler, ſoweit ſie dem Fachverband angegliedert ſind, rund 36 000 Mark aus dieſen Wettkämpfen für das Winterhilfswerk auf. Nachdem in dieſem Jahre alle deutſchen Kegler zur Teilnahme an den Wett⸗ kämpfen zum Beſten des Winterhilfswerts aufgerufen werden, darf man hoffen, daß der Opfertag des deut⸗ »ſchen Kegelſports dem Winterhilfswerk eine achtbare Summe zur Verfügung ſtellen kann Deutſche Mlädels helfen Siedlern beim Rampt um die Scholle M 5 1 Als Siedlungsgehilfe des Deutſchen Frauenarbeitsdienſtes im deutſchen Oſten Wir ſind unſerer zwanzig. Unſer Wohnraum hat Tiſche und Bänke aus Kiefernholz. Zwei Kiſten haben wir mit Rupfen beſpannt, das ſind Wäſcheſchrank und Vorratsſchrank. Eine „Couch“ haben wir auch. Ein Strohſack auf dem Holzgeſtell, eine Rupfendecke darüber. Die⸗ len gibts nicht. Der Fußboden beſteht aus roten Ziegeln. Wir ſcheuern den Tiſch jeden Tag ſchön ſauber, da brauchen wir kein Tiſch⸗ tuch. Unſere Führerin hat ſogar einen Schreib⸗ tiſch; zwei Margarinekiſten, eine Holzplatte querüber. Mit brauner Beize ſieht das ge⸗ radezu vornehm aus. In den Schlafräumen haben wir auch unſere Nachttiſche: Apfelſinen⸗ kiſten mit ſelbſt eingebauten Fächern, ein Neſſelvorhang davor. Wir ſehen alle gleich aus: derbe ſchwarze Stiefel, blaue Waſchkittel, Wind⸗ jacke und Kopftuch. Wir tragen dieſe Kleidung mit Stolz. Am Aermel haben wir das Zeichen, das auch unſere Fahne weiſt, und manche von uns dürfen es ſchon auf der großen bronzenen Broſche des Frauenarbeits⸗ dienſtes tragen. Wir gehen in unſerer Klei⸗ dung auf Fahrt, und das Blau unſerer Kittel leuchtet im Feſtzug beim Erntefeſt. Wir: das iſt die Siedlungshilfs⸗ gruppe G. B. Wir ſind gutFreund mit den 26 Siedlerfamilienunſeres Dorfes. Sie holen uns zu allem, wozu ſie irgend Hilfe brauchen. Wir haben geholfen, das Korn zu ernten auf den Aeckern, von denen wir vorher ſelbſt Di⸗ ſteln und Steine abſammelten, und wir helfen jetzt, die gleichen Aecker vorzubereiten für die neue Saat. Wir helfen der Mutter von ſieben Jungen Strümpfe und Hoſen flicken und eine warme Jacke aus alten Kleidern ſchneidern. Wir führen für die Wöchnerin den geſamten Haushalt. Faſt keine von uns hat früher je allein Brot gebacken. Hier lernen wirs ganz neben⸗ bei, ſo wie man beim Bauern ſeine Arbeit lernt, die unbedingt getan werden muß. Mit dem Melken gehts ähnlich. Wir ſpülen Ge⸗ ſchirr und waſchen Kinderwäſche, wir richten die Betten und ſcheuern die Stuben, weil wir ſehen, daß die Siedlerfrau unmöglich das alles noch neben ihrer anderen täglichen Arbeiten tun kann. Wir haben in der Erntezeit einen Kindergarten im ehemaligen Spritzenhaus eingerichtet, damit die Mütter tagsüber ungehindert ihrer Arbeit nachgehen können. Warum tun wir das alles gerade für dieſe Bauern? Sie ſitzen erſt ſeit z weieinhalb Jahren auf ihren Höfen. Ihre Felder müſſen den Pflug erſt wieder gewöhnt werden. Sie ver⸗ langen jetzt viel mehr Arbeit als die altange⸗ ſeſſener Bauern. Und jeden Monat, jedes Vier⸗ teljahr ſind die Abzahlungen fällig für die Ge⸗ bäude, die Geräte, das Saatgut. Jeder Pfennig muß zuſammengehalten werden. Es bleibt kein Geld für einen Knecht oder eine Magd. Die alten Eltern ſind meiſt in der alten Heimat geblieben, wie alle die Verwandten und Freunde, die bei der Arbeit aushelfen könnten. Die Kinder ſind noch klein. Sie müſſen zwar ſchon Kühe hüten, Kartoffeln ſammeln, Pferde treiben, aber ſie ſind doch noch keine vollwer⸗ tigen Arbeitskräfte. Und wenn hier im Oſten ein Bauer ſich nicht auf ſeiner Scholle halten kann, dann iſt das für Wirtſchaft und Volk noch viel, viel ſchlim⸗ mer als anderswo im Reich. Deshalb helfen wir mit allen unſeren Kräften. Unſere Hilfe iſt aber oft nicht nur bei der Arbeit nötig. Wenn wir mit unſeren Siedlern beim Mittageſſen ſitzen oder beim Frühſtück auf dem Felde, dann hören wir oft von ihren inne⸗ ren Nöten. Mancher Siedler, der früher Land⸗ arbeiter war, klagt, daß er jetzt ſo viel mehr arbeiten müſſe als früher. Mancher Frau ſind die vielen Spargroſchen leid, die ſie in die Wirtſchaft hineinſtecken mußte, mancher fällt es bitter ſchwer, Haus und Kinder zu vernach⸗ läſſigen in Zeiten, da andere Arbeit drängt. Und faſt alle leiden noch unter der Trennung von der Heimat, haben noch keinen rechten An⸗ ſchluß im neuen Dorf. Da müſſen wir Troſt und Rat und Zuverſicht bereit haben. Greta Garbo als Die Kraft hierzu muß uns unſer Lager⸗ leben geben. Wenn wir nachmittags vom Siedler nach Haus kommen, dann ſitzen wir zuſammen und arbeiten— für unſer Lager, für den Kindergarten, für das Dorf. Wir hören und lernen vom Kampf des Bauern um ſeine Scholle, vom Kampf Deutſchlands um ſeine Freiheit. Und wir„begreifen“ all dies täglich in unſerer Arbeit mit unſeren Händen. Wir ſingen der Siedlerfrau ein Lied, wenn ihr ein Kind geboren iſt. Wir löſen Eltern und Kinder für ein paar Stunden los von ihrem harten Leben, wenn wir ihnen ein Feſt bereiten. Wir holen uns ſelber neue Kraft und Friſche auf einer Fahrt durch Oſtpommerns ſchöne Wälder und Hügel, an die Oſtſee oder gar nach Danzig und Oſtpreußen. Wir führen freiwillig ein lan⸗ Rönigin chrijtine Reden an die deutſche krau! „Die nationalſozialiſtiſche Bewegung hat von der erſten Zeit ihres Beſtehens an in der Frau die treueſte Mithelferin nicht nur ge⸗ ſehen, ſondern auch gefunden.“ Mit dieſen Worten hat der Führer dies⸗ mal auf dem Parteikongreß in Nürnberg in ſeiner erſten Rede zu den deutſchen Frauen nicht nur den kameradſchaftlichen Anteil der Frau am Kampf der Bewegung in ſchwerer Zeit gewürdigt, ſondern er hat auch grundſätz⸗ lich die Bedeutung der Frau als des tragenden Elementes des Volks⸗ ganzen für die Erhaltung von Leben und Sitte dieſes Volkes herausgeſtellt. In Entſprechung dazu zeigt die Rede der Führerin der deutſchen Frauen, Gertrud Scholtz⸗Klink, ihre Bemühung,„die Frau als Bürgerin für den Erhalt dieſes Staates zu einem lebendigen Organismus werden zu laſſen— über eine Organiſationsform hinweg, die dem Weſen der Frau angepaßt und gleich⸗ zeitig den Forderungen der nationalſozialiſti⸗ ſchen Weltanſchauung gerecht wird.“— Ja, wir haben heute bereits eine Organiſation, die alle deutſchen Frauen unter einer Führung zu⸗ ſammenfaßt. Und im Verlauf der Rede wird deutlich, wie dieſe Führung die geſamte Frauenwelt er⸗ faßt, durch die NS⸗Frauenſchaft, durch das Deutſche Frauenwerk, durch den Frauenarbeitsdienſt, durch das Frauenamt der Arbeitsfront, in welchen Abteilungen dieſes große Frauenwerk aufgezogen wird und welchen Zielen im ein⸗ zelnen dieſe Arbeitsgemeinſchaften zuſtreben. Dieſe beiden grundlegenden Reden von der Frauentagung in Nürnberg, die jeder deutſchen Frau Beſtätigung, Neuaus⸗ richtung und Anregung in ihrer Arbeit geben wollen, werden in einer billigen Bro⸗ ſchüre allen zugänglich gemacht. Das Heftchen, mit einem Bild des Führers Adolf Hitler und der Führerin der Frauen Gertrud Scholtz⸗ Klink, iſt zum Preiſe von 10 Pfg. durch jede Ortsgruppe der NS⸗Frauenſchaft zu beziehen. ges mühſames halbes Jahr ein hartes Leben, wir kommen nicht zu uns ſelbſt, wir müſſen uns ganz vergeſſen im Dienſt. Wir kommen aus Fabrik, Büro, Laden, aus Schule, Kindergar⸗ ten und Univerſität, wir ſind 17 oder 20 oder 25 Jahre alt, wir haben zu Hauſe ein Auto oder eine Einzimmerwohnung. Wir kennen alle nur eine Aufgabe: mitzu⸗ helfen am Aufbau, dort, wo wir notwendig ſind, und wir ſind alle willens, uns formen zu laſ ⸗ ſen im Dienſt, ſo, wie unſer Führer die deut⸗ ſchen Frauen einmal wird brauchen können. Dr. Hilde Reisis. Schafft uns Heime! Die Reichsreferentin des BDM erläßt fol⸗ genden Aufruf an die deutſchen Frauen und Mütter: Der Herbſt iſt da! Und unzählige Mädel⸗ und Jungmädelſchaften ſtehen ratlos vor der Frage: Wie bekommen wir nur ein Heim, wo können wir nur unſere Abende und Nachmittage verleben, um uns bei Schu⸗ lungs⸗ und Werkarbeit, bei Lied und Spiel und Tanz weiter zu bringen? Durch die Preſſe ſind in den letzten Wochen von ſehr vielen verſtändnisvollen Gauleiterrn der Bewegung, von HJ⸗Führern und BDM⸗ Führerinnen und nicht zuletzt von unſerem Reichsjugendführer ſelbſt, Aufrufe an die deut⸗ ſche Oeffentlichkeit gegangen, der Jugend bei dieſer Heimbeſchaffung behilflich zu ſein. Ich möchte mich mit dieſem Aufruf beſonders an die Frauen und Mütter unſeres Volkes wenden, die die Verantwortung tragen für eine geſunde heranwachſende Generation. Unſere Mädel brauchen Heime, um ihre Heim⸗ abende in einem ihnen gehörenden und von ihnen auszugeſtaltenden Raum ſinnvoll begehen zu können. Erſt in einem eigenen Heim er⸗ wächſt das Gefühl für eine gewachſene Gemein ⸗ ſchaft; darüber hinaus aber müſſen wir uns um die Geſundheit der uns anvertrauten jungen Menſchen ſorgen und müſſen es erreichen— und wir werden es nur erreichen mit dem Ver⸗ ſtändnis und der Mithilfe der Aelteren— daß die Jugend unſeres Volkes bei der jetzt beginnenden kalten Jahreszeit in ſauberen und warmen Räumen ihre Heimabende abhalten kann. Trude Mohr. ——— Kartoffelwaſſer als Putzmittel Es iſt wenig bekannt, daß uns im abgegoſſe⸗ nen Waſſer von gekochten Kartoffeln ein vor⸗ zügliches Putzmittel für ſilberne Gegenſtände, lattierte Waren, Neuſilber, gravierte und zile⸗ ierte Dinge gegeben iſt. Man taucht alte Lein⸗ wandläppchen in das Kartoffelwaſſer und reibt die Gegenſtände damit, und zwar ohne Anwen⸗ dung von Putzpulver. Schimmelbildung auf Sauerkraut Das Sauerkraut zeigt auf ſeiner Oberfläche leicht Schimmelbildung; ſowie dieſelbe ein⸗ tritt, ſo befreie man den Vorrat von der ober⸗ ſten Schicht und gieße ein Glas reinen Brannt⸗ wein darüber. Ein in Branntwein getauchtes Leinentuch decke man über die ganze Ober⸗ fläche, nehme dasſelbe aber alle acht Tage ab, waſche und trockne es, befeuchte es wieder mit Branntwein und decke es über das Sauerkraut. Nach dieſer Prozedur werden ſich keine neuen Schimmelbildungen zeigen. Die letzte Roſe — — — aihela Neug eb * F N NKieN. —ů——————— — Hert die krau Wir nehmig chen 2• Frau faſſerin, ſozialiſt neuen( f über de⸗ 1 Weibes. Die Stim bie die Abhr auf die Gle die der Frau ſchuld an de ein; mit de nklage erh rauenbewe uflöſung f ſie zu Stellen auc Ehe jederze kannt, wenn Fjällen einer atte, Denn ie Frauen weiteſter Kr ſchuldlos⸗ſcht Ehe ihrer g der Aufklärt Verweltlichu bewegung w ſchah vor Feratter der wurde, daß und die geſe We in 9n ag in Hu die in notv worden ſein Auffaſſung d und zerſetzer verwurzelt i des Todes der Frauenl in reic n merenemee, eemene —.————— mueemeeeeneeeenmen, Ges a Zterliche Je aus Spitze, neuen Nae Note. Man und ſchmüc reizenden C liegt der Re ſeinem Mat elnfachen S Reverſible⸗ ſelde iſt alsꝰ farbiger Ab nitur des Kl tereſſant ſin Armel, der Jahr ein imen nicht nuns ganz r kommen aus lle, Kindergar⸗ 7oder 20 oder auſe ein Auto ifgabe: mitzu⸗ iotwendig ſind, formen zu laſ⸗ ihrer die deut ⸗ hen können. de Reisis. ꝛime! M erläßt fol⸗ i Frauen und ählige Mädel ⸗ atlos vor der r nur ein inſere Abende ins bei Schu⸗ und Spiel und letzten Wochen en Gauleiterr n und BDM⸗ von unſerem e an die deut · r Jugend bei ilflich zu ſein. fruf beſonders nſeres Volles ragen für eine ration. um ihre Heim⸗ den und von involl begehen nen Heim er⸗ hſene Gemein. n wir uns um uten jungen s erreichen— mit dem Ver⸗ Aelteren— bei der jetzt ſauberen e Heimabende ude Mohr. nittel im abgegoſſe⸗ ffeln ein vor⸗ Gegenſtände, erte und zile⸗ icht alte Lein⸗ iſſer und reibt ohne Anwen⸗ erkraut er Oberfläche dieſelbe ein⸗ von der ober⸗ einen Brannt⸗ ein getauchtes ganze Ober⸗ acht Tage ab, s wieder mit 3 Sauerkraut. h keine neuen Wir entnehmen den folgenden Aufſatz mit Ge⸗ nehmigung des Verlages J. F. Lehmann, Mün⸗ chen 2 Syů, dem Buche„Mmännerbund und Frauenfrage“(geh..20 RM.). Die Ver⸗ faſſerin, eine der Vorkämpferinnen des national⸗ ſozialiſtiſchen Frauentums, ſtellt darin den neuen Geiſt in der deutſchen Frauenſchaft gegen⸗ Über dem alten liberaliſtiſchen Ideal des„freien“ f Weibes. Die Stimmen ſind nicht vereinzelt geblieben, bie die Abnahme der ehelichen Fruchtbarkeit auf die Gleichſtellung der Frau zurückführten, die der Frauenbewegung den Vorwurf machten, —— an dem Rückgang des Lebenswillens zu ein; mit derſelben Entſchiedenheit, mit der die Anklage erhoben wurde, hat die Frauenbewe⸗ ung ſie zurückgewieſen. Tatſächlich hat die figndedennn die offene Zerſetzung und uflöſung nirgendwo gebilligt, an manchen Stellen auch bekämpft, tatfächlich ſ. ſie die Ehe jederzeit als wichtige Lebens als 1 orm aner⸗ lannt, wenngleich dieſe Anerkennung in vielen atte. Dennoch beſteht die Anklage zu Recht. 45 einen reichlich platoniſchen Charakter ie Frauenbewegung iſt an der Entſittlichung weiteſter Kreiſe unſeres Volkes zum mindeſten ſchuldlos⸗ſchuldig geworden! Denn ſie hat mit dazu beigetragen, daß die Ehe ihrer Heiligkeit entkleidet wurde; die ſeit der Aufklärung begonnene Entgöttlichung und Verweltlichung der Ehe wurde von der Frauen⸗ bewegung weitergeführt und beſchleunigt. Das ſchah vor allem dadurch, daß der Rechts⸗ Heratter der Ehe immer entſchiedener betont wurde, daß den Frauen ihre Rechte in der Ehe und die geſetzlichen Handhaben dem Ehepartner we mit aller Schärfe eingeprägt wurden. ag in Hunderten von Einzelfällen Frauen, die in notvoller Ehe lebten, dadurch geholfen worden ſein— im ganzen lag doch in dieſer Auffaſſung der Ehe als Vertrag eine auflöſende und zerſetzende Tendenz. Ehe, die nicht in Gott verwurzelt iſt, trägt von Anfang an den Keim des Todes in ſich. Es wax das Verhängnis der Frauenbewegung, daß ſie als Kind einer Sünden der„Frauenbewegung“ die Frau im liberalijtijchen und im neuen deutjchland/ von Lydia Gottſchewfki Ana Zeit dieſe tiefſte Not nicht er⸗ nnte.— Ganz ſicher iſt, daß die Führerinnen die Zügelloſigkeit nicht wollten, daß ſie nirgends den Libertinismus gepredigt haben; ganz ſicher atte das Wort„Freiheit“ für ſie einen her⸗ en, verpflichtenden Klang. Aber ſie wußten oder bedachten nicht, wie die neuen Worte ſich bei den, Maſſen auswirken mußten, ſie ſahen ſich die Perſönlichkeit nicht an, die ſie befreiten, ſie waren tief befangen von dem demokratiſchen Wahn, daß die Menſchen durch Erteilung grö⸗ ßerer Rechte„beſſer“ gemacht werden könnten. Sie hatten das Geſetz vergeſſen, daß, wer Bin⸗ dungen löſt, ohne neue zu geben, die Menſchen unweigerlich in die Auflöſung treibt. Hatte bei den Führerinnen der Wahlſpruch gelautet: zHöchſtes Glück der Erdenkinder iſt nur die Perſönlichkeit“, ſo wurde bei der Maſſe der utznießer und Nachtreterinnen ſehr bald aus dem Recht der Perſönlichkeit das„Recht auf den eigenen Körper“ abgeleitet. Dieſer Auflöſung und Zerſetzung hätte die Frauenbewegung nur Einhalt gebieten können durch ein ſtarkes, gläubiges, Nachfolge fordern⸗ des Bekenntnis zu den Gemeinſchaftsbildun⸗ gen des menſchlichen Lebens, zu Ehe, Familie, olk, Für ſolch ein Bekenntnis fehlten jedoch der Frauenbewegung als Kind des ſpäteren Liberalismus ſämtliche Vorausſetzungen. Der liberale Menſch, dem die Einzelperſönlichkeit und ihre Freiheit höchſter Wert auf Erden iſt, wird immer nur ein kühles, verſtandesmäßiges Verhältnis zu den Formen der Gemeinſchaft haben, wird zu ihrer Anerkennung nur inſo⸗ weit bereit ſein, als das Glück des einzelnen durch dieſe Bindungen nicht gefährdet erſcheint. Es war nur folgerichtig, daß die Frauenbewe⸗ gung, trotz offizieller Anerkennung der„lebens⸗ länglichen Einehe“ ſich bald in Diskuſſionen über die anderen„Möglichkeiten des Zu⸗ ſammenlebens“, Zeitehe, Kameradſchaftsehe uſw., einließ, ſtatt einer aus den Fugen gehen⸗ den Welt das feſte und ſichere Wiſſen um die fährdeten. Frauen des Arbeiterſtandes, genau wie ihre ke richtigen Ordnungen entgegen⸗ unn ie Frauenbewegung glaubte, der ugend durch Entgegenkommen und Verſtehen u helfen, und wußte nicht, daß die Jugend ſen dieſem nſicherze mit unbeirrbar ſchar⸗ chem Inſtinkt Unſicherheit und ſchlechtes Ge⸗ wiſſen ahnte. Hatte die ältere Generation der Frauenbewe⸗ gung das ſchwer errungene Recht, ihr Leben „aus Eigenem zu geſtalten“, als wirkliches Glück Geſnhe und geprieſen, ſo ſah die nach⸗ folgende Geſchlechterfolge viel deutlicher die ſchädliche Seite dieſer Errungenſchaft. Für ſie bedeutete die Freiheit, auch wo der Weg nicht in Zügelloſigkeit endete, doch zum mindeſten ſeeliſche Unſicherheit, ein Verlieren der inneren Wegrichtung, ein Zerbrechen aller Maßſtäbe, die Anſpruch auf unbedingte Geltung hatten. Ich werde nie das Wort vergeſſen, das vor einigen Jahren, auf einer Studentinnentagung in Mit⸗ teldeutſchland, von der Führerin eines Studen⸗ tinnenbundes geſprochen wurde, dies Wort, das wie ein Schatten über der ganzen Tagvung ſtand, das alle Verſuche, zur Klarheit zu gelangen, von vornherein ausſichtslos erſcheinen ließ:„Wir haben ja gar keine Bindungen, an denen wir uns orientieren können.“— Wo das Volk nicht als lebendiges Ganzes ge⸗ liebt wird, da fehlt auch das Verſtändnis für den Volksgenoſſen. Die alte Frauenbewegung war von Anfang an eine Sache des gebildeten Bürgertums und iſt es geblieben bis zum heutigen Tage. Selt⸗ ſamerweiſe iſt dieſe Tatſache niemals als Man⸗ 30 empfunden worden. Die Arbeiterinnenver⸗ bände ſuchten und fanden früh den Anſchluß an die Sozialdemokratie, ohne daß die Frauen⸗ bewegung den Verſuch gemacht hätte, ſie in die eigenen Reihen zu holen. Man hatte eher das Gefühl einer deutlichen Erleichterung, daß die Arbeiterinnenverbände, auf denen das Auge des wilhelminiſchen Staates nicht gerade wohl⸗ wollend ruhte, den Ruf der Bewegung nicht ge⸗ So konnte es geſchehen, daß die männlichen Genoſſen, dem Volksganzen ent⸗ fremdet wurden und in das Lager des Mar⸗ ismus übergingen, ohne daß der Hochmut des ürgertums auch nur den Verſuch gemacht hätte, dieſe Entwicklung zu verhindern. Zwei dunkle Augen Wie die Liebe zum einzelnen Volksgenoſſen, ſo fehlte auch die Hingabe an das. der Nation. Dieſe Tatſache, die durch die innere Zugehörigkeit der Frauenbewegung zum Libe⸗ ralismus genugſam begründet iſt, hat dadurch eine weitere Verſchärfung erfahren, daß die Frauenbewegung durch ihren Kampf in enge Beziehungen zu den gleichgerichteten Frauen⸗ verbänden anderer Länder geriet. So wurde die nationale Idee von Anfang an überdeckt durch die internationale. Die von der Frauen⸗ bewegung getriebene Politik entbehrte jeder tat⸗ ſächlichen Grundlage; ihre Vorausſetzung war nicht die Machtentfaltung und Stärke der Na⸗ tion, ſondern die Einſicht und das Gewiſſen der Welt, jenes berühmte und vielberedete Ge⸗ wiſſen, das im entſcheidenden Augenblick nie⸗ mals aufzufinden iſt. Un reichster Auswahl Herbst. Winterstoffe oei⁰α Mablo- Mi, 4— Breite Straße Der Schwarzarbeiter ist ein Volksveräter— ſebt unserem ehrsamen Handwerk Aufträge Geschwiister Nmme, N4,7eblssee Lanten Honlsäume ⸗ NHüh-Zutaten ⸗ Sohnell gut billig Das Kleid für den Kachmittag Zierliche Jabot⸗ und Schleifengarntturen aus Spitze, pliſſterte Einſatztelle geben den neuen Nachmittagskleidern die welbliche Note. Man trägt auch wieder Anſteckblumen und ſchmückt Gürtel und Ausſchnitt mit reizenden Clips und Schnallen. Doch oſt liegt der Reiz eines eleganten Kleides nur in ſeinem Matertal und elner gut durchdachten, elnfachen Schnittform, Unter den unzaͤhligen Keverſible⸗Stoffen aus Wolle und Kunſt⸗ ſelde iſt als RNeuheit ein Kreppſatin mit anders farbiger Abſeite hervorzuheben, die die Gar⸗ nitur des Kleides übernimmt. Beſonders in⸗ tereſſant ſind dle meiſt nur drelviertellangen Urmel, deren Weite am Ellenbogen liegt. K 21895 K 23007 K 26167 tung. herabhaͤngt. K 23007. Sehr kleidſam 3 Armeln dleſes Kleides. 1 K 230¹3 K 2615 Die Modelle ſind der Monatszeitſchriſt„Beyers Mode für Alle“ entnommen. K 26169 K 26170 K 26107. Die ſchlichte, durchgehende Schnittform dieſes Teekleldes iſt ſowohl ür Samt, wie auch für Seide geeignet. eyer⸗Schnitte für 96 und 101 om Oberweite erhaͤltlich. K 23013. Ein weichfallender Seidenſtoff kommt durch die Raffung am Hals⸗ aus ſchnitt und Armelgarnttur dieſes aparten Kleides gut zur Gel⸗ Beyer⸗Schnitie für 96 und 104 em Oberwette erhaͤltlich. K 26168. Elegantes Nachmittagskleid aus dunkelblauem Kreppſatin oder Samt. Intereffanter Armel. Beyer⸗Schnitte für 92 und 100 em Oberweite. K 21805. Für eine kleine Abendgeſellſchaſt paſſend iſt das Modell aus Seide mit ſpitzem Rückenausſchnitt herabben e. für 92 und 100 em Oberweite erhaͤltlich. die Jabotgarnttur am Hals ausſchnitt und an, den e eingeſetzten Seitentelle ſind durch einen Gürtel mit Schmuckſchnalle verbunden. Beyer⸗Schnitte für 92 und 100 om Oberw. K 26109, Ein Clip befeſtigt die Spigenſchleife am Ausſchnitt dieſes Kleides mit reicher Bieſengarnitur. Beyer⸗ K 26170. Farbige Schmuckagraffen u. eingeſetzte Pliſſeetelle garnteren das Nach⸗ mittagskleid aus ſilbergrauem Sandkrepp. Beyet⸗Schn. für 92 v. 100 em Obw. Kragenartige Garnituren aus Spitze. von dem ein kleines Jabot chnitte für 88 und 96 om Oberweite. Schnittmuster ⸗ Nodeblãtter aluis dem großen kackgeschäft Emma Schäfer NM 7, 24 Anruf 306 03 1 E eereke sezucsao/rrüne sU Fragen uncl Gnutworten W. P. Wie iſt die Rechtslage, wenn die Ehefrau nach der Todeserklärung des verſchollenen Ehegatten, eine neue Ehe eingeht und der für tot Erklärte plötz⸗ lich auftaucht?— Antwort: 5 1348 BG be⸗ ſtimmt:„Geht ein Ehegatte, nachdem der andere Ehe⸗ gatte für tot erklärt iſt, eine neue Ehe ein, ſo iſt die neue Ehe nicht deshalb nichtig, weil der für tot er⸗ klärte Ehegatte noch lebt, es ſei denn, daß beide Ehe⸗ gatten bei der Eheſchließung wiſſen, daß er die Todes⸗ erklärung überlebt hat.— Mit der Schließung der neuen Ehe wird die frühere Ehe aufgelöſt. Sie bleibt auch dann aufgelöſt, wenn die Todeserklärung infolge einer Anfechtungsklage aufgehoben wird.“ 5 1350 BGB:„Jeder Ehegatte der neuen Ehe kann, wenn der für tot erklärte Ehegatte noch lebt, die neue Ehe anfechten, es ſei denn, daß er bei der Eheſchlie⸗ ßung von deſſen Leben Kenntnis hatte. Die Anfech⸗ tung kann nur binnen ſechs Monaten von dem Zeitpunkt an erfolgen, in welchem der anfechtende Gatte erfährt, daß der für tot erklärte Ehegatte noch lebt.— Die Anfechtung iſt ausgeſchloſſen, wenn der anfechtungsberechtigte Ehegatte die Ehe beſtätigt, nachdem er von dem Leben des für tot erklärten Ehe⸗ gatten Kenntnis erlangt hat, oder wenn die neue Ehe durch den Tod eines der Ehegatten aufgelöſt worden iſt.“ A. H. Wir, zwei Freunde, von Beruf Bäcker und Konditor, möchten gern in eine größere Stadt Afrikas auf unſeren Beruf bis Frühjahr 1935. Alter: 22 Jahre. Wir ſind in Arbeit. Raten Sie uns davon ab? Wohin können wir uns, um ſo weit zu kom⸗ men, wenden? Welche Gegend wäre für uns vor⸗ teilhaft?— Antwort: Danken Sie dem Schickſal, daß Sie beide noch Ihr Brot in der deutſchen Heimat verdienen können. Wenn Sie auswandern wollen, wäre es erforderlich, daß Sie in der betreffenden Ko⸗ lonie in Afrika einen Bürgen ſtellten. Da Sie nach Ihrer Anfrage kaum ſolchen auftreiben könnten, wird es Ihnen nicht möglich ſein, nach Afrika auszuwan⸗ dern. Wenden Sie ſich an die Beratungsſtelle für Auswanderer in Stuttgart. Erna U. Können Sie mir Wohnort und genaue Adreſſe Ernſt Udets angeben? Wo hält er ſich zur⸗ zeit auf?— Antwort: Vize⸗Commodore Udet er⸗ reichen Sie durch das Luftfahrtminiſterium, Berlin. Uebrigens iſt er dieſen. Sonntag in Karlsruhe an⸗ zutreffen, wo er ſeine Kunſtflüge zeigen wird. Egon M. Wie lautet die Adreſſe des Paramount⸗ Films? Ich möchte aus der Kirche austreten. Wo kann ich mich hinwenden?— Antwort: Die Adreſſe erfahren Sie in jedem Lichtſpielhaus. Die Erklärung des Austritts aus einer Kirche muß von dem Austretenden vor der Bezirksverwaltungsbehörde (Bezirksamt) ſeines Wohnortes abgegeben werden. Die Kirchenſteuer muß in dieſem Falle noch ein Jahr lang bezahlt werden, da ſie rückwirkend zu entrich⸗ ten iſt. Otto L. Welches iſt die Stellung des National⸗ ſozialismus zum Quäkertum? Die Frage erſcheint mir inſofern berechtigt, als die Quäker, wie ich ſchon hörte, ihre Ueberzeugungen(z. B. Verweigerung der Militärdienſtpflicht!) auch nach außen hin vertreten. — Antwort: Die Beantwortung entfällt, da es ſich um eine rein amerikaniſche Organiſation handelt, die nichts mit innerdeutſchen Verhältniſſen zu tun hat. Bekannt iſt die ſegensreice caritative Tä⸗ tigkeit der Quäker während und nach dem Weltkriege. Bert. Sind Außenflächen, zu Reklameflächen ver⸗ mietet, umſatzſteuerfrei?— Antwort: Entgegen dem Umſatzſteuergeſetz, das eine Befreiungsvorſchrift für die Vermietung von Grundſtücken vorſieht, hat der Reichsfinanzhof die Vermietung von Außenflächen zu Reklameflächen nicht für umſatzſteuerfrei erklärt. In einem Urteil wird darauf hingewieſen, Sinn und Zweck der Befreiungsvorſchrift könne nicht ſein, eine gewerbliche Vermietung von Grundſtücksteilen, wie ſie hier vorliegt, von der Umſatzſteuer auszunehmen. H. J. Welches iſt der Unterſchied zwiſchen einem Lehrvertrag und einem Lehrverhältnis?— Ant⸗ wort: Es iſt ſehr zu unterſcheiden zwiſchen einem Lehrvertrag und einem Lehrverhältnis. Trotz eines rechtsgültigen Lehrvertrages kann oft nur ein Ar⸗ beitsverhältnis entſtehen, bei dem der Arbeitgeber nicht zugleich Lehrer iſt. Ein wirkliches Lehrverhält⸗ nis iſt dadurch gekennzeichnet, daß der eine Teil eine gewiſſe Herrſchaft geiſtiger oder moraliſcher Art über den anderen hat. E. E. Kann ein Sohn(einziges Kind) nach dem Tode ſeiner alleinſtehenden Mutter(Fürſorgeempfän⸗ gerin) von der Fürſorge für die Koſten der Beerdi⸗ gung und der gezahlten Unterſtützung zur Koſten⸗ deckung herangezogen werden, wenn der Sohn die An⸗ nahme der Erbſchaft gerichtlich verweigert? Der Sohn zahlt zurzeit auf Grund eines gerichtlichen Urteils monatliche Zuwendungen an die Mutter.— Ant⸗ wort: Das Fürſorgeamt kann die vorgelegten Be⸗ träge von dem Lohn zurückfordern, wenn er dazu in der Lage iſt. Berta. Wie kann man Wildlederhoſen am beſten rei⸗ nigen?— Antwort: Man kann Wilbdlederſtücke gut durch Einreiben mit Glyzerin reinigen. Es ge⸗ nügt aber auch in der Regel lauwarmes Seifenwaſſer, nachdem man die Hoſe vorher mit Zitronenſaft an⸗ feuchtete. G. A. Ich habe vor drei Jahren eine Schlafzim⸗ mereinrichtung gekauft, die ich inzwiſchen abzahlte. Jetzt habe ich plötzlich entdecken müſſen, daß verſchie⸗ dene Rückenteile Wurmbeſchädigungen aufweiſen. Könnte ich in dieſem Falle den Möbelhändler belan⸗ gen? Iſt er verpflichtet, den Schaden, den der Holz⸗ wurm anrichtete, zu beheben? Was kann ich tun? — Antwort: Seit dem Kauf iſt Ihr Anſpruch auf Beſeitigung von Mängeln bereits verjährt, zumal Sie nicht einmal eine Garantie haben. Sie könnten höch⸗ ſtens gegen den Händler vorgehen, wenn Sie ihm nachweiſen könnten, daß er Ihnen minderwertiges Material aufhängte. Der Nachweis dürfte aber nur ſehr ſchwer zu erbringen ſein. Wir können Ihnen nur raten, den Schaden ſelbſt zu beheben. Als gut wirkendes Mittel iſt Schwefelkohlenſtoff bekannt, der in die Borlöcher hineingeſpritzt wird. Die Anwen⸗ dung dieſes Mittels kann aber der Feuergefährlich⸗ keit wegen nicht empfohlen werden. Daneben kann aber die Anwendung von Benzin und Petroleum empfohlen werden. Es kommt eben darauf an, den Holzwunm ſelbſt zu erreichen und ſeine Brut zu ver⸗ nichten. Ein gutes Spritzmittel iſt noch zehnprozen⸗ tige Pirolkarbit⸗Löſung, die in die Oeffnungen ge⸗ bracht wird. Nach dem Spritzen ſchließt man die Löcher mit Kitt oder Leim zu, damit die Holzwürmer erſticen. Formalindämpfe ſollen ſich ausgezeichnet bewährt haben. Ohne einen Fachmann können Sie allerdings die Vergaſung nicht durchführen. Handwarzen. Wie werde ich die Warzen auf mei⸗ ner Hand los? Ich tat ſchon alles dagegen, aller⸗ dings ohne jeden Erfolg. Können Sie mir im Briefkaſten ein gutes Mittel nennen?— An twort: Am beſten betupfen Sie die Warzen mit Salpeter⸗ * LOST VO0””-— —.— Ei OHN EDWπ)]“]]=.——— „Grundsätzliche Eniscdieidungen- über arĩsch-jũdische Nischehen? Das Hauptkennzeichen des nationalſozialiſti⸗ ſchen Sieges war ſein totaler Charak⸗ ter: von Grund auf wurde die Weltanſchau⸗ ung einer Zeit geändert. Die totale Natur je⸗ der echten Bewegung bringt es mit ſich, daß ſie ſich nicht mit irgendwelchen Einzelreformen begnügt, ſondern alle Lebensbereiche der Nation erfaßt und auch vor den Be⸗ zirken nicht haltmacht, welche ein individua⸗ liſtiſches Zeitalter als„private“ von der Ge⸗ meinſchaftsbindung ausnehmen wollte. Auf dem Gebiete des Rechts hat ſich die Totalität der Bewegung dahin ausgewirkt, daß kein Rechtsſatz und keine Rechts⸗ anwendung mehr ohne eine leben⸗ dige Beziehung zu der neuen völ⸗ kiſchen Ordnung gedacht werden kann. Insbeſondere hat die Bewegung nicht nur durch Schaffung neuer Geſetze, ſondern vor allem auch durch die Begründung neuer Auslegungsmethoden neues Recht ge⸗ ſchaffen. Bekanntlich darf heute kein Geſetz mehr, auch wenn es aus der Zeit vor dem 30. Januar 1933 ſtammt, gegen die Grundſätze des Nationalſozialismus ausgelegt werden. Es iſt heute nicht mehr möglich, das ſogenannte„gel⸗ tende Recht“ gegen die nationalſozialiſtiſchen Grundſätze auszuſpielen. Daß es möglich ſein muß, auch mit dem techniſchen Mittel der alten Geſetze nationalſozialiſtiſches Recht zu verwirklichen, ergibt ſich ſchon daraus, daß die Geſetzgebung ſehr langſam arbeiten muß, wenn ſie gründlich arbeiten will. In der Zwiſchenzeit darf aber das nationalſozia⸗ liſtiſche Wollen nicht durch grundſätzliche Kom⸗ promiſſe verfälſcht und der totale Sieg der Bewegung zunichte gemacht werden. Der nationalſozialiſtiſche Rechtswahrer bewährt ſich entſcheidend dann, wenn er es vermag, auch mit ſchlechten Geſetzen gutes Recht zu ſchaffen. Dieſe Bewährung hat der heutige Juriſt am meiſten auf dem Gebiete des ſog.„Bürgerlichen Rechts“ zu beſtehen. Dieſes Recht iſt heute kein Privatrecht im liberalen Sinne mehr. Z. B. iſt der deutſche Boden keine„Ware“ mehr, die der Vertragswillkür des eigennützigen Individuums ausgeliefert wäre. Vielmehr hat das Reichs⸗ erbho fgeſetz über ſeinen engeren Rahmen hinaus die Grundſätze aufgeſtellt, nach denen ſich das geſamte Liegenſchaftsrecht des BGBauszurichten hat. Ebenſo iſt das Fämilienrecht kein reines Privatrecht mehr. Die Familie erſchöpft ſich nicht darin, ein Rechtsverhältnis zwiſchen Indi⸗ viduen zu ſein. Vielmehr iſt die Familie ein lebendiges Glied in der blutalei⸗ chen Volksgemeinſchaft, wie auch der einzelne nur ein Glied in der Familie iſt. Auf dem Boden der Volksgemeinſchaft iſt daher Ehe und Familie nur möalich. Daraus folgt ohne weiteres, daß eine Ehe zwiſchen Art⸗ fremden nicht möalich iſt. Die Ehe unter Artfremden(raſſiſche Miſchehe) wird ſeit langem in der Bewegung als Raſſeverrat gekennzeichnet. Wer einen Juden heiratet, ſchließt ſich auch dann aus der Volksgemeinſchaft aus, wenn das Geſetz an dieſen Tatbeſtand keine formal⸗rechtlichen Nachteile knüyft. Das Urteil des Volkes iſt die ſchlimmſte Straſe, die dieſe Art der treffen ann. Andererſeits iſt die Tatſache, daß im Wege ſäure oder mit Trichlor⸗Eſſigſäure. Sie müſſen dabei aber ſehr vorſichtig hantieren. Mit der Zeit wird die Warze abfallen. Ein anderes wirkſames Mittel iſt uns nicht bekannt. W. St. Meine Frau und meine Kinder ſind evang. Bekenntniſſes und wollen der evang. Kirche weiter angehören, während ich aus der Kirche ausgetreten bin. Selbſtverſtändlich will ich für ſie auch weiter Steuern bezahlen. Würden durch meinen alleinigen Austritt eventl. Schwierigkeiten, insbeſondere bei der Steuerberechnung entſtehen?— Antwort: Sie müſſen für ſich noch ein Jahr nach dem bezirksamt⸗ lich beglaubigten Austritt aus der Kirche Steuern zahlen. Schwierigkeiten werden ſich nicht ergeben. K. Chr. Wann kann ein Mann, der mit einer in Scheidung lebenden Frau ein Verhältnis hat, des Ehebruchs bezichtet werden?— Antwort: Ein Freundſchaftsverhältnis kann für Sie und die Frau keine rechtlichen Folgen haben. Ehebruch kommt erſt dann in Frage, wenn die Grenzen freundſchaftlichen Verhältniſſes überſchritten werden und intimeren Be⸗ ziehungen Platz machen. H. Sch. Wann iſt ein Verteidiger notwendig?— Antwort: In einigen Fällen, die im folgenden aufgeführt werden, iſt die Inanſpruchnahme eines Verteidigers Pflicht. t dieſen Fällen keine Verhandlung möglich. Verſtänd⸗ lich iſt, daß ein Verteidiger beſtellt werden muß, wenn der Angeklagte ſtumm oder taub iſt. 2. Wenn der Angeklagte in einer Irrenanſtalt iſt zur Beobachtung ſeines Geiſteszuſtandes. 3. Muß ein Verteidiger be⸗ auftragt werden für die mündlichen Verhandlungen über den Haftbefehl, wenn der Angeklagte nicht zur Verhandlung vorgeführt wird, ebenſo iſt ein Vertei⸗ diger notwendig, wenn die Unterſuchungshaft bereits 3 Monate gewährt hat. Wenn eine Angelegenheit vor dem Reichsgericht oder Oberlandesgericht in erſter Inſtanz verhandelt wird, oder wenn eine Verhand⸗ lung vor dem großen Jugendgericht oder vor dem Schwurgericht ſtattfindet, iſt ein Verteidiger not⸗ wendig. Wird ein Verbrechen vor den Amtsrichtern, der Strafkammer oder dem Schöffengericht verhan⸗ delt, ſo kann der Beſchuldigte oder ſein geſetzlicher Vertreter einen Verteidiger zuziehen. Dieſem Wunſch muß dann das Gericht ſtattgeben, In den aufgeführ⸗ ten fünf Fällen iſt alſo die Beſtellung eines Ver⸗ teidigers Pflicht. Wenn der Angeklagte die Koſten des Verteidigers infolge materieller Notlage nicht be⸗ Ohne einen Verteidiger iſt in der Geſetzgebung noch kein neues Miſch⸗ ehenrecht geſchaffen wurde, nicht ohne prak⸗ tiſche Bedeutung. Ein Standesbeamter kann heute ſeine Mitwirkung bei Eingehung einer Miſchehe nicht verweigern, und es kann nicht verhindert werden, daß aus einer ſolchen Miſch⸗ ehe weiter ein Nachwuchs von Baſtarden her⸗ vorgeht. Einige Gerichte haben daher verſucht, mit Hilfe der beſtehenden Geſetze wenigſtens für ein Teilgebiet den nationalſozialiſtiſchen Grund⸗ ſätzen zum Durchbruch zu verhelfen, und zwar mit Hilfe der Eheanfechtungsklage des§ 1333 BGB. Danach kann eine Ehe von dem Ehe⸗ gatten angefochten werden, der ſich bei der Ehe⸗ ſchließung in der Perſon des anderen Ehegatten geirrt hat, die ihn bei Kenntnis der Sachlage und bei verſtändiger Würdigung des Weſens der Ehe von der Eingehung der Ehe abgehalten haben würden. Freilich hat die Zeit, in der das Bürgerliche Geſetzbuch entſtanden iſt, ſich unter einer ver⸗ ſtändigen Würdigung des Weſens der Ehe etwas anderes vorgeſtellt, als wir es heute tun. Doch darauf kommt es nicht an. Es kommt darauf an, was wir nach der im Partei⸗ programm manifeſtierten nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung als das Weſen der Ehe bezeich⸗ nen müſſen. Wenn nach Art. 4 des Programms der NSDAPekein Jude Volksgenoſſe ſein kann, ſo bedeutet das Eingehen einer Miſchehe mindeſtens eine unverſtändige Würdigung des Weſens der Ehe. Dieſer Geſichtspunkt hat ſich glücklicherweiſe in der Rechtspraxis allmählich durchgeſetzt. Dafür entſtand eine neue Schwierigkeit durch eine andere Geſetzesbeſtimmung: die Friſt zur Anfechtung läuft nämlich nach ſechs Monaten ab; die Friſt beginnt zu laufen mit dem Zeitpunkt, da der anfechtungsberechtigte Ehegatte ſeinen Irrtum erkennt. Das kann freilich nur auf Grund eingehender Feſtſtellun⸗ gen im konkreten Einzelfalle beſonders beurteilt werden. Man kann nicht ſagen, wie es ge⸗ legentlich verſucht wurde, daß mit einem be⸗ ſtimmten Zeitpunkte, da die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung als die herrſchende angeſehen werden muß, die Anfechtungsfriſt zu laufen beginnt. Es gibt auch heute noch genug Volks⸗ genoſſen, die dem raſſiſchen Gedankengut der Bewegung verſtändnislos gegenüberſtehen und die daher nicht erkennen, daß ſie ſich bei der Eingehung einer Miſchebe in einer weſentlichen⸗ Eigenſchaft ihres Ehepartners in einem ent⸗ ſcheidenden Irrtum befinden. Es kommt daher immer auf den Einzelfall an, der dem Gericht zur Beurteilung vorliegt. Aus dieſem Grunde iſt es auch verkehrt, Ent⸗ ſcheidungen der höchſten Gerichte als grund⸗ ſätzliche Urteile zu provagieren, die ſich mit dieſer Frage befaſſen. Das Urteil beſchäftiat ſich nur mit dem Einzelfall. Die grundſätzliche Entſcheiduna liegt beim Geſetzgeber, d. h. bei der Staatsführung. Bis der Führer als der oberſte Geſetzgeber geſprochen hat, wird ſich die Rechtſprechung in den Grenzen des Eheanfech⸗ tungsrechtes halten. Alle Eheanfech⸗ tungsurteile in Miſchehenſachen ſind heute Einzelentſcheidungen. Nur als ſolche können ſie gewertet werden. Wollte man darüber hinaus dieſen Urteilen grundſätzlichen Charakter zuerkennen, ſo würde man Funktionen der Geſetzgebung wahrnehmen, die der Staatsführung vorbehalten ſind. ung. maeeninhirhhzkakirAat ar rt ernhitrudgcnhiftanatan, zahlen kann, ſo wird auf Staatskoſten ein Rechts⸗ anwalt mit der Verteidigung beauftragt. E. E. Welches ſind die Bedingungen für Offiziers⸗ anwärter bei der Reichswehr? Wohin hat man ſich zwecks Anmeldung zu wenden?(Das Abitur mache ich an Oſtern. Haben Brillenträger Ausſicht auf Ein⸗ ſtellung?— Antwort: Bedingungen ſind: Reife⸗ zeugnis, 1,65 Meter Mindeſtgröße, Alter bis zu 21 Jahre. Der Bewerber muß deutſcher Staatsange⸗ höriger ſein und von reichsdeutſchen Eltern abſtam⸗ men. Brillenträger werden nicht eingeſtellt. Als Unterlagen ſind einzureichen: 1. Handſchriftlich ſelbſt geſchriebener Lebenslauf, 2. Lichtbilder, 3Z. Geburts⸗ und Taufſchein, 4. Einverſtändniserklärung des Va⸗ ters oder des Vormundes, die durch die Polizei⸗ behörde zu beglaubigen iſt, 5. Aerztliches Zeugnis eines aktiven Militärarztes oder Kreis⸗(Bezirks⸗) Arz⸗ tes, 6. Leumundszeugnis und Schulzeugnis, 7. Na⸗ men und Adreſſen von vier Bürgen, 8. Freiſchwim⸗ merzeugnis. Sie wenden ſich am beſten an die In⸗ ſpektion für Heeres⸗Erziehung und Bildungsweſen in Berlin, W 10, Königin⸗Auguſta⸗Straße 38%/42. Sie werden von dort über alles weitere unterrichtet. R. E. Seit einigen Wochen lebe ich in Scheidung mit meiner Frau, die Mitglied der NS⸗Frauenſchaft iſt. Sie nahm einen jüdiſchen Rechtsanwalt. Muß ich mir das gefallen laſſen oder kann ich ihn ablehnen, da ich ſchon jahrelang Mitglied der NSDAP bin? Ich bitte um genaue Antwort.— Antwort: Der Anwalt kann von Ihnen nicht abgelehnt wer⸗ den. Wir empfehlen Ihnen jedoch, da die Frau Mit⸗ glied der NS⸗Frauenſchaft iſt, der Kreisleitung von der Tatſache, daß ſich die Frau von einem jüdiſchen Anwalt vertreten läßt, Mitteilung zu machen. Joſ. F. Meine Schweſter iſt geſchieden, auf Antrag ihres Mannes. Trotzdem das Urteil ſchon ein Jahr gefällt iſt, läßt der Mann der Frau keinen Frieden. Kann der Mann die Frau öffentlich beleidigen? Macht man ſich ſtrafbar, wenn man ihm eine Tracht Prügel verabreicht?— Antwort: Wenn der geſchiedene Mann die Frau beleidigt, tut ſie gut daran, den Fall der Polizei zu melden, die für Abſtellung des Uebel⸗ ſtands Sorge tragen wird. Von einer Prügelei iſt unbedingt abzuraten, da ſie unbedingt ſtrafbar iſt und das Uebel nur noch vergrößern dürfte. J. S. Iſt das Rundfunkgerät unpfändbar?— Antwort: Nach 8 811 Nr. 1 der ZPoO iſt u. a. das Hausgerät unpfändbar, ſoweit es für den Be⸗ Sce 0 4 OοI E BeIT seEAEnO E T EE DaESE darf des Schuldners oder zur Erhaltung eines ange⸗ meſſenen Hausſtandes unentbehrlich iſt. Dem Schuld⸗ ner wird nicht ſtandesgemäßer Hausſtand gewähr⸗ leiſtet, andererſeits liegt es aber keineswegs im Sinne des Geſetzes, daß der Schuldner etwa auf den Stand proletariſcher Dürftigkeit heruntergeſetzt wird. Der Geſichtspunkt, daß unter Umſtänden andere mit einem noch geringeren Beſtand an Möbeln, Haus⸗ gerät uſw. auszukommen haben, hat auszuſcheiden. In der Praxis hat ſich im Laufe der Jahre eine un⸗ verkennbare Wandlung im Sinne einer Erweiterung des Kreiſes der als unpfändbar anzuſehenden Gegen⸗ ſtände vollzogen. So werden zum Beiſpiel Näh⸗ maſchinen, Fahrräder u. a. über deren Pfändbarkeit noch vor zwei Jahrzehnten die Anſichten durchaus geteilt waren, jetzt ſeit langem allgemein als unpfändbar angeſehen. Nachdem ſich das Rund⸗ funkgerät innerhalb weniger Jabre vom Luxus⸗ gegenſtand zum häuslichen Gebrauchsge⸗ genſtand aller Bevölkerungsſchichten entwickelt hat, ſteht die Praxis jetzt wohl bereits überwiegend auf dem Standpunkt, daß das Gerät— jedenfalls ſoweit es ſich nicht um große Luxusapparate handelt— regelmäßig als unpfändbar anzuſehen iſt, und zwar auch dann, wenn der Beſitzer die Anlage nicht— wie zum Beiſpiel der Landwirt für Wetterbericht und der⸗ gleichen— beruflich benötigt, oder als Gaſtwirt als Gerät in ſeinem Betrieb. Mit einem Gutachten hat ſich das Reichsfinanzminiſterium auf den Standpunkt geſtellt, daß das Rundfunkgerät heute kein Luxus⸗ gegenſtand mehr iſt, ſondern ein Gebrauchsgegenſtand, der als wichtiges Propagandainſtrument und Kultur⸗ träger zwiſchen Regierung und Volk anzuſehen iſt. Es darf außerdem bei der Frage ob unpfändbar oder nicht, weder der naturgemäß einſeitige Standpunkt des Gläubigers noch der des Schuldners ausſchlag⸗ gebend ſein. Nach der nationalſozialiſtiſchen Revo⸗ lution wurde der Rundfunk ein Propaganda⸗ und Erziehungsinſtrument der Regierung. Das Rundfunk⸗ gerät wurde lebhafter Mittler zwiſchen Regierung und Volk und diente dazu, jederzeit eine raumüber⸗ ſpannende lebendige Verbindung der Volksgenoſſen zu erreichen. Das Bedürfnis dieſer lebendigen Ver⸗ bindung muß unter allen Umſtänden bejaht werden. Der Volksſtaat verlangt eine unmittelbare, nicht an Raumeinheit gebundene Fühlungnahme der Volks⸗ und Staatsführung mit dem ſchaffenden Volke. Das techniſche Mittel, dieſem Bedürfnis, das aus Anlaß jeder großen Entſcheidung des Volkes oder ſeiner Führung, aus Anlaß jeder Volksfeier unabweisbar auftritt, zu befriedigen, iſt der Beſitz von Rundfunk⸗ geräten in jedem deutſchen Haushalt. Ein Rund⸗ funkgerät in jedem Haushalt muß da⸗ her als unpfändbar gelten. Die Zivil⸗ prozeßordnung hat in weiſer Erkenntnis, daß die Be⸗ dürfniſſe des Lebens ſteigen, und daß der Begriff der Unentbehrlichkeit ſich mit dem Stande des geſamt⸗ völkiſchen Lebensniveaus ändert, keine abſchließende Aufzählung der unpfändbaren Sachen vorgenommen. Der Wortlaut des Geſetzes widerſtreitet alſo nicht der Aufnahme des Funkgerätes unter die unpfändbaren Sachen. Unabhängig hiervon müſſen die nach dem heute allgemein üblichen Ratenzahlungsſyſtem erwor⸗ benen Rundfunkgeräte behandelt werden. Jeder Teil⸗ zahlungsvertrag der Rundfunkinduſtrie enthält einen für den Rundfunkteilnehmer ſehr wichtigen Paſſus. Darnach bleibt das Rundfunkgerät bhis zur endgül⸗ tigen Bezahlung Eigentum des Verkäufers und kann bei Zahlungsunfähigkeit des Kunden jederzeit zurück⸗ geholt werden. Eine Pfändung von Rundfunkgeräten durch den Verkäufer eben dieſer Rundfunkgeräte be⸗ deutet alſo nichts weiter als die amtliche Feſtſtellung des Eigentumsrechtes. Otto L. Welche ſind zur Zeit die Beſtimmungen betreffs einer Feuerbeſtattung. Iſt es notwendig, einem Feuerbeſtattungsverein anzugehören oder ge⸗ nügt eine entſprechende Erklärung?— Antwort: Die Erklärung genügt vollauf. Der Feuerbeſtattungs⸗ verein will nur die Zuſammenbringung der Mittel, die für dieſe Beſtatungsart erforderlich ſind, für ſeine Mitglieder ſicherſtellen. W. B. Beſteht ein Unterſchied in der Ausführung der Kriegsehrenkreuze? Ich habe in einem Gold⸗ warenhaus zweierlei Ehrenkreuze ausgeſtellt geſehen. — Antwort: Ja! Der Unterſchied in der Aus⸗ führung iſt aus dem Grunde geſchaffen worden, um den Frontkämpfer von den übrigen Kriegsdienſtpflich⸗ tigen beſonders zu kennzeichnen. A. F. Können alleinſtehende Mädchen, die nichts arbeiten und doch die elegante Dame ſpielen, zum Arbeitsdienſt gezwungen werden? Warum zieht man Untermieter nicht auch zur Winterhilfe heran?— Antwort: Selbſtverſtändlich! Was die Heran⸗ ziehung der Untermieter zur Winterhilfe angeht, ſo wundern wir uns eigentlich über Ihre Frage. Es iſt doch Selbſtverſtändlichkeit für jeden Deutſchen, ſein Möalichſtes dazu beizutragen, um der Not der armen Volksgenoſſen zu ſteuern. Ein Ausſchließen vom Hilfswerk kann und darf es nicht geben. Richard W. Bei dem Verkehrsunfall am Abend des 19. Oktobers 1934, in der Neckarauerſtraße, bei dem ein Radfahrer ſchwer verletzt wurde, weigerten ſich einige Privatperſonen, den Krankenwagen anzurufen, mit der Bemerkung:„Wer die Unfallwache anruft, muß für die Koſten des Transportes aufkommen.“ Da ich es als Pflicht erachtete, einem Schwerverletzten zu helfen, habe ich die Wache angerufen. Iſt es nun tatſächlich möglich, daß man mich mit den Koſten be⸗ »laſtet? Wäre es nicht ſehr angebracht, bei den heutigen großen Verkehrsgefahren hier einen Wandel zu ſchaf⸗ fen?— Antwort: Es beſteht in der Tat eine Haftung für den Anrufer. Vielleicht äußert ſich ein⸗ mal das Polizeipräſidium oder die Stadtbehörde zu Ihrer Anregung. E. Thr. Teilen Sie mir bitte in Ihrem Brief⸗ kaſten den Text des Schlagers„Wir wollen Freunde ſein fürs ganze Leben“ mit.— Antwort: Sie er⸗ halten jeden Schlagertext in den Muſikalienhandlun⸗ gen. Da der Briefkaſtenonkel die Texte auch nicht auswendig weiß, müßte er ſie ſich ſelber erſt in einem Muſikgeſchäft beſorgen. H. A. Werden mir als Sozial⸗Rentner die Rund⸗ funkgebühren erlaſſen?— Antwort: Wenden Sie ſich an die Kreisrundfunkſtelle in K 1. H. Pf. Die Parteigenoſſen der NSDApP dürfen doch nur dann das Braunhemd tragen oder die Amtswalteruniform, wenn ſie tatſächlich ein Amt der PoO oder ſonſt ein Amt„verwalten“. Ich bin ſeit zirka einem Jahr durch die Ortsgruppenleitung be⸗ ſtellter Hauswart, bin aber nicht Parteigenoſſe. Bei einem kürzlichen Beſuch in Hamburg wurde mir von meinen Brüdern, die ſchon ſeit 1927—28 Partei⸗ genoſſen ſind, geſagt, ich dürfe als parteiamtlich be⸗ ſtelter Hauswart auch dann das Braunhemd tragen, wenn ich nicht Pg. ſei. Ich habe dieſes beſtritten. Wie iſt die richtige Beantwortung dieſer Frage? Mein zuſtändiger Blockleiter konnte mir eine er⸗ ſchöpfende reſp. zuverläſſige Auskunft nicht geben.— Antwort: Parteimitgliedern getragen werden. Das braune Ehrenkleid darf nur von 1760 Gebo⸗ Neidl ſtorbe 1782 Gebo: ganin 1833 Gebor von ben 1 1858 Gebor Hhaue „K Kle Wenn in ruf euch a geben, ſollt in Schränt vielleicht Volksgenof ausfrau ſie entwed⸗ waren. Hie und Hilfsb Frau zeige noch ein N vornimmt hilfe am gi Volkes leiſt Durch kl können aus Sachen ent Mitgenn 5 ltgefuhl Drum li⸗ Winterhilfs wenden, Kl in der A Seit 21. Gemäldegal Ausſtellung der Jugend Arbeiten be tenhiljs Tagespreſſe haltigkeit u hingewieſen große Anza welchen Ar bauarbeit 1 Jugend nii Leider iſt länger wie tober, ze den Volksg gemacht we unſerer Ju ſäume nich morgen, 28. ——— Druckwerl lang die A blieb der n täuſchung. der ſtofflich. von der Stofflich w verderbliche len Sinnen⸗ ziviliſierter einfache En ſeucht. Me Mittelpunkt denen das brannt war Auflöſung. Verſpottung galt als be, je weniger Werken mö ſpannter m keiten zerſ. Geſtalt, um Der Dekade keit mit auf mäßigkeit u Spleenigkeit Not wurde keit weltanſ und alles und verſchl. Liebe, die 5 ſinn, die B würdige U phantaſtiſch⸗ ewig verſch Bild noch Nebel ware aber blieb verdorrte. verkümmert Kampf in war einer Geſellſchaft warnte, der den man, n und mundt rub ſich i chanzte ſei tung eines ange⸗ iſt. Dem Schuld⸗ usſtand gewähr⸗ keineswegs im er etwa auf den intergeſetzt wird. nden andere mit Möbeln, Haus⸗ it auszuſcheiden. Jahre eine un⸗ ner Erweiterung iſehenden Gegen⸗ Beiſpiel Näh⸗ a. über deren ten die Anſichten ingem allgemein ſich das Rund⸗ bre vom Luxus⸗ ehbrauchsge⸗ n entwickelt hat, überwiegend auf jedenfalls ſoweit rate handelt— n iſt, und zwar age nicht— wie rbericht und der⸗ ils Gaſtwirt als n Gutachten hat den Standpunkt ute kein Luxus⸗ auchsgegenſtand, ent und Kultur⸗ inzuſehen iſt. Es inpfändbar oder tige Standpunkt dners ausſchlag⸗ aliſtiſchen Revo⸗ ropaganda⸗ und Das Rundfunk⸗ ſchen Regierung eine raumüber⸗ r Volksgenoſſen lebendigen Ver⸗ bejaht werden. elbare, nicht an zme der Volks⸗ den Volke. Das das aus Anlaß kes oder ſeiner er unabweisbar von Rundfunk⸗ Ein Rund⸗ alt muß da⸗ n. Die Zivil⸗ nis, daß die Be⸗ der Begriff der de des geſamt⸗ ne abſchließende vorgenommen. et alſo nicht der ſe unpfändbaren i die nach dem asſyſtem erwor⸗ en. Jeder Teil⸗ ie enthält einen ichtigen Paſſus. his zur endgül⸗ iufers und kann jederzeit zurück⸗ Rundfunkgeräten idfunkgeräte be⸗ liche Feſtſtellung Beſtimmungen es notwendig, hören oder ge⸗ — Antwort: euerbeſtattungs⸗ ung der Mittel, 'ſind, für ſeine der Ausführung n einem Gold⸗ zgeſtellt geſehen. ed in der Aus⸗ ſen worden, um riegsdienſtpflich⸗ chen, die nichts ie ſpielen, zum arum zieht man ilfe heran?— as die Heran⸗ hilfe angeht, ſo hre Frage. Es Deutſchen, ſein Not der armen isſchließen vom n. am Abend des rſtraße, bei dem „weigerten ſich agen anzurufen, allwache anruft, iufkommen.“ Da Schwerverletzten en. Iſt es nun den Koſten be⸗ hei den heutigen Bandel zu ſchaf⸗ tder Tat eine äußert ſich ein⸗ Stadtbehörde zu Ihrem Brief⸗ wollen Freunde wort: Sie er⸗ ſikalienhandlun⸗ rexte auch nicht er erſt in einem itner die Rund⸗ t: Wenden Sie 4 tSDAP dürfen agen oder die ich ein Amt der „Ich bin ſeit ppenleitung be⸗ rteigenoſſe. Bei 1 3 wurde mir von 27—28 Partei⸗ arteiamtlich be⸗ unhemd tragen, ieſes beſtritten. dieſer Frage? mir eine er⸗ nicht geben.— darf nur von Frühausgabe— Samstag, 27. Oktober 1984 Dalen für den 27. Oklober 1934 1728 Geboren der Forſchungsreiſende James Cook in Marton(geſtorben 1779). 1760 Geboren der Feldmarſchall Auguſt Graf Neidhardt v. Gneiſenau in Schildau(ge⸗ ſtorben 1831). 1782 Geboren der Geigenkünſtler Niccolo Pa⸗ ganini in Genua(geſtorben 1840). 1833 Geboren der Forſchungsreiſende Robert von Schlagintweit in München(geſtor⸗ ben 1885). 1858 Geboren der amerikaniſche Staatsmann Theodor Rooſevelt in Neuyork(geſtor⸗ ben 1919). 1870 Kapitulation von Metz. 1 2 9 Hausfrau— dich gehl's an! „Kleider flichen— Kleider wenden Kleider ſpenden— heißt Elend beenden“. Wenn in dieſen Tagen fröhlicher Trompeten⸗ ruf euch auffordert, zur Kleiderſammlung zu geben, ſollte ſich niemand der Pflicht entziehen, in Schränken und Truhen nachzuſehen, was vielleicht entbehrlich und glinbſrade armen Volksgenoſſen nützlich wäre. Nun findet manche Hausfrau Sachen, die weggelegt wurden, weil ſie entweder veraltet oder vielleicht zerriſſen waren. Hier kann ſich insbeſondere die Opfer⸗ und Hilfsbereitſchaft einer großzügig denkenden Frau zeigen, wenn ſie über die Gabe hinaus noch ein Mehr tut, indem ſie Ausbeſſerungen vornimmt und damit auch noch praktiſche Mit⸗ hilfe am großen Winterhilfswerk des deutſchen Volkes leiſtet. Durch kleine Umänderungen und Zutaten können aus alten Kleidern wieder nette neue Sachen entſtehen, welche den Beſchenkten um ſo größere Freude bereiten, als ſie mit Liebe und Milgefühi gemacht wurden. 3 Drum liebe Hausfrau dir merk, fürs neue Winterhilfswerk: Auch Kleider flicken, Kleider wenden, Kleider ſpenden, heißt Elend beenden. 9000 Beſucher in der Ausſtellung„Unſere Jugend wirbt 5 für das WHW“ Seit 21. 10. 1934 befindet ſich in der Staatl. Gemäldegalerie, im Schloß rechter Flügel, eine Ausſtellung von Zeichnungen und Malereien der Jugend unſeres Gaues Baden. Sämtliche Arbeiten befaſſen ſich mit dem Thema„Win⸗ tephilfswerk““ Wenn auch ſchon in der Tagespreſſe verſchiedentlich“ auf die Reich⸗ haltigkeit und Originalität der Ausſtellung hingewieſen worden iſt, ſo iſt die überaus große Anzahl der Beſucher ein Beweis dafür, welchen Anteil die Bevölkerung an der Auf⸗ bauarbeit und dem Geſtaltungswillen unſerer Jugend nimmt. Leider iſt es nicht möglich, die Ausſtellung länger wie bis Sonntag, den 28. Ok⸗ tober, zeigein zu können, da ſie auch den Volksgenoſſen anderer Städte zugänglich gemacht werden ſoll. Wer Anteil nimmt an unſerer Jugend und ihrem Erleben, der ver⸗ ſäume nicht, die Ausſtellung heute, 27., oder morgen, 28. Oktober, noch zu beſuchen. — — Schäfers Sonntagsruhe Herbſt und Gemüt Wenn die Blätter gelb zu werden beginnen, kemmen die Herbſtgedanken. Sie kommen jedes Jahr, dieſe melancholiſchen, hoffnungs⸗ loſen, bedrückenden Gedanken Hoffnungsloſe Stimmung bei den Menſchen — Abſchiedsſtimmung in der Natur. Das iſt nun einmal eine feſtſtehende Weisheit, ein Ge⸗ mütsgeſetz, wenn man ſoßſagen darf, das ſich von Geſchlecht zu Geſchlecht vererbt. Herbſt⸗ liche Melancholie iſt Tradition! Doch ver⸗ ſuchen wir einmal den Herbſt in der Natur mit anderen Augen zu ſehen! Iſt es wirklich Ab⸗ ſchied? Iſt der Wechſel der Farben eine Wand⸗ lung, die von Hoffnungsloſigkeit zeugt? Iſt jenes immer wieder betonte„Abſterben“ wirk⸗ lich ein endgültiger Ausklang, der nichts Neues, keine Zukunft verheißt? Schon die Frageſtellung allein muß uns ein⸗ ſehen laſſen, daß hier etwas nicht ſtimmt. Innerhalb der ewig lebendigen, immer neues Das deutſche Buch von Hanns Schmiedel. Druckwerke in deutſcher Sprache füllten jahre⸗ lang die Auslagen der Buchhändler. Dennoch blieb der willkürliche Kauf meiſtens eine Ent⸗ täuſchung. Dieſe Enttäuſchung rührte her von der ſtofflichen, der ſprachlichen und nicht zuletzt von der weltanſchaulichen Ueberfremdung. Stofflich wurden wir überfüttert mit jener verderblichen Koſt einer erotiſchen und ſchwü⸗ len Sinnenerkrankung, die im Verlauf über⸗ ziviliſierter Scheinprobleme wucherte. Das einfache Empfinden wurde infiziert und ver⸗ ſeucht. Menſchliche Geſchöpfe wurden in den Mittelpunkt, in die Kriſe des Tages geſtellt, denen das Pathologiſche auf die Stirne ge⸗ brannt war. Sprachlich ging man bis zur Auflöſung jeder Form, ja, gerade die bewußte Verſpottung altdeutſcher Form und Reinheit galt als begehrt. Je moderner man ſich gab, je weniger kritiſche Vergleiche mit meiſterlichen Werken möglich waren, je wilder und über⸗ ſpannter man ſich vertobte in den Zuchtloſig⸗ keiten zerſetzender Zerfaferung von Idee und Geſtalt, um ſo„intereſſanter“ war die Arbeit. Der Dekadenz an ſich gab man die Zügelloſig⸗ keit mit auf den Weg, man rief Tempo, Zeit⸗ mäßigkeit und Spannung aus und gab Hudelei, Spleenigkeit und Ueberreiztheit. Die ſchlimmſte Not wurde uns aber bereitet mit der Uferloſig⸗ keit weltanſchaulicher Fluten, die hereinbrachen und alles alte Kulturland überſchwemmten und verſchlammten. Da ward die Treue, die Liebe, die Keuſchheit, das Opfer, der Helden⸗ ſinn, die Blutwürde, die Raſſengehalte, altehr⸗ würdige Ueberlieferung hingegehen an ein phantaſtiſches Welttum, deſſen zerfließende und ewig verſchwimmende Umriſſe überhaupt kein Bild noch ein Gleichnis ergaben, ſondern eitel Nebel waren und blieben. Das deutſche Buch aber blieb ungedruckt, unglücklicherweiſe, es verdorrte. Wer völkiſch dachte und lebte, der verkümmerte als Poet. Wer den ſeeliſchen Kampf in heroiſchen Geſtalten offenbarte, der war einer marxiſtiſchen und liberaliſtiſchen Geſellſchaft jener Reaktionär, vor dem man warnte, den man bei lebendigem Leib begrub, den man, war er wirklich kämpferiſch, umſtellte und mundtot machte. Das deutſche Buch ver⸗ rub ſich in die Romantik der Vorwelt, ver⸗ chanzte ſeine beſten Werte in der Umwallung geſchichtlicher Perſonen, mehr Wahn und Vi⸗ ſion als Gegenwärtigkeit und zündende Glau⸗ benskraft. Die literariſche Beilage der Tages⸗ zeitung war belagert mit Durchſchnittlichkeit jener, die man aus kleiner engſtirniger Partei⸗ richtung hinauflobte und mit den Lorbeer⸗ kränzen zierte, die anderen, duldenden und heimlich harrenden Geiſtern gebührten, die aber kaum ein ganzes Werk ſchaffen durften und ſchließlich auch nicht mehr konnten. Jeder mittelmäßige Ruſſe und Franzoſe wurde ver⸗ herrlicht, die Regale der Klaſſiker deutſcher Zunge verſtaubten. Das Ausländiſche war Trumpf. In jedem Sinne. An oberſter Wert⸗ tabelle ſtanden dann üherbaupt nur noch Aus⸗ länder. Nur als Gefolgſchaftsbuch im Troß der Ausländerei konnte ein Deutſcher allenfalls Schritt halten. Das Deutſche hinkte nach. Ziel war der internationale Geltungskanon, den ein paar Intellektuelle in Händen hielten, die börſenhaft verſchworen den Zugang Junger abwehrten. Der Stil wurde lernbar und brauchte nur geſchickt nachgeahmt zu werden. Schriftſtellerei gedieh umſo beſſer, je entwur⸗ zelter und heimatloſer man war. Man mußte im Meer einer übervölkerten Welt treiben, dann war man Zielweiſer zu fernen Geſtaden, zu jener Inſel der Menſchheit, wo Frieden und Glück, wo Zukunft und Erfüllung blühie, wo des Schöpfers Weltabſichten erſt klar und hell wurden. Eine bedeutende Weite wurde vorgeſpiegelt, wo leerer Nebel trieb. Da end⸗ lich ergriff uns der Geiſt einer gerade noch vor dem Abgrund zurückreißenden Gewalt! Hart und rauh war dieſe Fauſt Adolf Hitlers. Sie war ſtählern und unbarmherzig. Aber ſie allein war begabt, den Ruin abzuwenden. Und der größte Ruin wäre wohl der Verluſt, der ewig unerſetzliche, unſeres deutſchen Denkens und Dichtens geweſen. Und ſo wie von der Scholle her die Neuerſtarkung völkiſcher Kraft und völkiſchen Denkens geſchah, ſo drang aus alten Brunnenſtuben ſchlichter deutſcher Volks⸗ kunſt der Wellenſchlag echter deutſcher Denkart empor ans Licht. Erſt waren es Rinnſale, dann aber ſchwoll der Strom ſturmflutartig an. Man erkennt aber doch, was urelementari⸗ ſcher Wildbach iſt und was wohlüberlegter Kanal. Viele tarnten gewandt das Stoffliche Leben zeugenden Natur kann es keinen Ab⸗ ſchied geben und noch weniger ein Sterben, das endgültig wäre, zukunftslos und ohne Sinn. Erkennen wir aber einmal, daß wir bisher dem Sinn des Herbſtes eine Deutung gaben, die den Geſetzen der Natur widerſpricht, ſo müſſen wir auch einſehen, daß unſere Gemüts⸗ verfaſſung einet Gefühlsüberlieferung ent⸗ ſpringt, die auf einem Irrtum beruht. Nicht Abſchied und Abſterben iſt das Ge⸗ heimnis des Herbſtes, denn Ueppigkeit der Farben und die unerſchöpfliche Fruchtbarkeit ſind noch lange nicht die einzigen großen Lebensnotwendigkeiten der Natur. Sie muß auch ausruhen, ſich ſammeln, ſie muß ſich zu einer neuen Schaffenszeit vorbereiten. Der Herbſt in der Natur gleicht einem tiefen, tiefen Atemzug. Der Atem iſt aber ein Wahrzeichen des lebendigſten Lebens, und je tiefer er geht, — 4 2 3 4 3 deſto Größeres bereitet ſich vor. Der Herbſt iſt voll Verheißung! Und nun unſer Gemüt? Wo bleibt die Me⸗ lancholie und die Hoffnungsloſigkeit, wenn man weiß, daß es Zeit der Bereitſchaft iſt? Trübe Gedanken ſind ſinnlos, Wiſſen gibt um den kommenden Frühling. Wir müſſen lernen, den Herbſt mit anderen Augen zu ſehen. wollen? Denn es gibt dann ſtatt melancholi⸗ ſcher, bedrückender Gedanken— heitere Hoff⸗ nungen und frohe Zukunftsträume. Tag des Deulſchen handwerks in Mannheim Anläßlich des Tages des Deutſchen Hand⸗ werks am 28. Oktober 1934 veranſtaltet die NS⸗ Hago, wie im ganzen Deutſchen Reich ſo auch in Mannheim eine Kundgebung, die im Nibe⸗ lungenſaal des Roſengartens vormittags.30 Uhr ſtattfindet. Es iſt Pflicht für ſämtliche Handwerker des Kreiſes Mannheim(alſo Stadt und Land) mit ihren Angeſtellten, Geſellen und Lehrlingen ſo⸗ wie für die übrigen Mitglieder der NS⸗Hago bzw. der Reichsbetriebsgemeinſchaften Hand⸗ —— und Handel an der Veranſtaltung teilzu⸗ nehmen. Bei der Kundgebung ſprechen Kreisleiter Pg. Dr. Roth und Kreisamtsleiter Pg. Stark. Die Bevölkerung, insbeſondere die Handwer⸗ ker der Stadt und des Kreiſes Mannheim wer⸗ den gebeten, aus Anlaß des Tages ihre Hön⸗ ſer zu beflaggen. Jean De Lank 70 Jahre alt Er iſt weit und breit bekannt in den Kreiſen der Turner und Sänger, der ſtimmgewaltige Jean De Lank, der am heutigen Samstag, am 27. Oktober, ſein 70. Lebensjahr vollendet. 55 Jahre davon zählt er auch zu den treueſten und anhänglichſten Mitgliedern des Turn⸗ vereins Mannheim von 1846, für deſſen Far⸗ ben er in jungen Jahren manch ſchönen turne⸗ riſchen Erfolg erringen konnte. Mit ſeinem 70. Geburtstage zuſammen fällt auch das 35jährige Beſtehen der Sängerriege des TVM 1846, deren Entſtehung in erſter Linie ſeiner Anregung und ſeinen Bemühun⸗ gen zu verdanken iſt. Möge Jean De Lank, der 448 zur alten Garde des traditionsreichen Mann⸗ Fianh TB 46 zühlt, noch recht viele Jahre reude und Erholung„im, trauten Kreiſe finden. Pilzwanderung— Pilzvortrag. Es wird nochmals an die Pilzveranſtaltung am Sonn⸗ tag erinnert. Pilzwanderung im Käfer⸗ taler Wald. Treffpunkt am Karlſtern um 9 Uhr vormittags. Am Nachmittag Pilzwan⸗ derung in Mutterſtadt. Treffpunkt am Bahnhof Mutterſtadt 14.05 Uhr. Bahnhof Ludwigshafen ab: 13.43 Uhr.— Am Sonntag⸗ abend, 20 Uhr, findet ein Vortrag:„Unſere einheimiſchen Pilze“ von Dr. R. Bickerich in der Aula der ehem. Handelshochſchule, A 4, 1, ſtatt. um, blieben aber im hohlen Pathos ſtecken. Andere ſuchten ethiſche Helle in ſtreng geballten Kraftworten und zerbrüllten eigentlich das Tiefſte und Heimlichſte. Dem wollte der Stoff ſich nicht ſchmiegen, jenem verſagte das Regiſter ſeiner falſchen Organiſtenkunſt. Und wieder⸗ um dritte ergriffen neues Weſen im Körper fanfariſcher Theſen und Geleitworte und hoff⸗ ten aus Häufung ſtarker Gedankenzucht das Geheimnis des Dichters der Nation herauszu⸗ ſchmieden. Sie blieben redneriſch äußerlich, der göttliche Funken der Volksdichtung blieb aus. Am Ende erſtarrten ſie in einer politiſchen Moralpredigt, deren Abſicht doppelt verſtimmte. Da greifen wir denn ſehr kritiſch und ſehr be⸗ fangen, ſehr mit Bedacht zum wahren deutſchen Buch! Es war ſchon immer da, immer wieder vergraben und verachtet. Immer wieder im Stiche gelaſſen vor lauter Götzendienſt und Welthaſcherei, vor lauter Angſt, zu ſpät zu kommen im Rennen um ſogenannte Aktualität und Zeitgemͤßheit. Das deutſche Buch iſt ſo vielſeitig und tief, ſo eindeutig heroiſch und idealiſtiſch, ſo verſonnen und doch ſo taten⸗ hungrig wie wir ſelber. Es iſt viel mehr als Darſtellung, es iſt immer Deutung. Bei allem Wiſſen ums gefährliche und dornenreiche Leben des Volkes flammt es innerlich in der heißen Lohe des Glaubens, der nimmer abläßt. Das deutſche Buch iſt ein Jungbrunnen wie jener zauberhafte Pfingſtquell der Volksſage. Ver⸗ worrene Runenzüge unſeres Ebenbildes ent⸗ ſchleiern ſich in ihm. Nur im Buch kommt der Dichter zu ſich ſelber. Er ſchrieb ſich ſein Ge⸗ ſchick von der Seele in die Seele anderer. Wie hinter trutzigen Burgmauern die verträumte⸗ ſten Gärtchen blühen, ſo gedeihen endlich wie⸗ der im Schirm einer deutſchen Weltanſchauung die dichteriſchen Gebilde reiner Stammesart. Statt nach Aſphalt riecht es nach Schollenruch fruchtbarer Aeckerfurchen. Im engſten Kreiſe menſchlicher Behauſung und menſchlichen Tuns ſpielt ſich das Thema deutſchen Lebens ſinn⸗ bildtief ab. Flitter fallen, virtuoſe Schnörkel blättern ab wie ſchlechter Gips. Die Grund⸗ haltung wird offenbar. Das deutſche Buch dringt ein in das Myſterium der deutſchen Seele, in ihre Frömmigkeit, in ihre Blut⸗ 33 in ihre Beſtimmung von Anfang an. Die völkiſche Kernſubſtanz liegt offen da. Das Bedeutende, Tragende, Allgegenwärtige faſſen wir im deutſchen Buch, auch wo e) über das Reich hinausſchaut. Das iſt keine bäuerlich verkapſelte Flucht vor der großen Welt, das iſt große und größte Welt, geſehen aus der un⸗ endlichen Tiefe eines nordiſchen Genius. Das ſdeutſche Buch iſt Sendung. Es iſt eine gol⸗ dene Waffenkammer des Geiſtes. Das deutſche Buch weiß und kündet unſer Schickſal, es iſt ein völkiſches Teſtament. Das Schloßmuſeum zeigt: Bilder aus badijchen Schlöſſern von Franz Huth Franz Huth iſt ſchon lange kein Unbekann⸗ ter mehr. Dieſer tüchtige Aquarell⸗ und Paſtell⸗ maler zeigt uns 13 ausgezeichnete Arbeiten aus ſeinem Spezialfach: Motive aus Schloß⸗ innenräumen. Es ſind nicht viele Bilder, die es zu ſehen gibt, aber um ſo intenſiver iſt es möglich, die einzelnen Arbeiten eingehender zu betrachten. Es handelt ſich um Motive aus dem Favorite⸗Schloß bei Raſtatt, dem Bruch⸗ ſaler Schloß, dem Heidelberger Schloß und unſerem Mannheimer Schloßbau. Man ſieht, trotz der Begrenzung des Gebietes, immerhin eine Aufgabe für einen Maler, die in der Dar⸗ ſtellung der in dieſen Schlöſſern zum Ausdruck gebrachten verſchiedenſten Stilrichtungen der Löſung intereſſante Probleme bietet. Mit äußerſt treffender Charakteriſtik gibt der Künſt⸗ ler dem ſchweren Prunk der Reſidenzen maleri⸗ ſchen Ausdruck. Feſſelnd, wie er mit den knappſten Mitteln etwa die einfallenden Son⸗ nenlichter auf Parkettböden, Wände oder Mö⸗ bel wirft. Den Mannheimer werden natur⸗ gemäß die zwei Bilder vom Ritterſaal(mit dem gelungenen Durchblick in das große Trep⸗ penhaus) intereſſieren. Aber vom künſtleriſchen Standpunkt aus, das eine oder andere der Werke zu betonen, hieße den übrigen Unrecht tun. Die Ausſtellung iſt zu folgenden Zeiten ge⸗ öffnet(Eingang Mittelbau): Vorläufig von 10 bis 13 und von 15 bis 18 Uhr, Sonntags von 11 bis 16 Uhr. Nach Allerheiligen ändern ſich dieſe Zeiten folgendermaßen: Wochentags von 11 bis 13 und 14 bis 16 Uhr. H. E. wenn es ein Und wer würde das nicht — 3 4 *— . 5 Zahrgang 4— 4 Nr. 497— Seite 10 Frühausgabe— Samstag, 27. Oktober „Hakenkr euzbanner⸗ Mannheim nahezu entrümpelt Reibungsloſe Durchführung der nokwendigen Aktion— Großes Verſtändnis bei unſerer Bevölkerung Der Mannheimer Preſſe war am Freitag⸗ nachmittag durch die Ortsgruppenleitung des ReB Gelegenheit oten, einen Einblick zu nehmen in die Entrümpelungsaktion. Bei einer Rundfahrt durch die Stadt, an der neben der Preſſe auch Vertreter von Staat, Stadt, Behörde und Partei teilnahmen, wurden einige Sammelplätze für das Gerümpel und auch etliche Speicher beſichtigt. Bekanntlich war unſere Stadt für die Zwecke der Entrümpelung in neun Bezirke mit ebenſovielen Sammelſtel⸗ len eingeteilt. Zu einem großen Teil war das Gerümpel ſchon ſortiert. Wenn man aber ver⸗ nehmen mußte, daß ſich noch Tage vorher der Unrat in den Sammelſtellen in Höhe von einem Stockwerk und oft bis auf die Straße hinaus angeſammelt hatte, ſo kann man er⸗ meſſen, welche ungeheure Mengen von Alt⸗ material ſich auf den Speichern angeſammelt hatten. Es iſt geradezu verwunderlich, warum die Leute nur das wirklich zu einem Teil völlig nutzloſe Zeug ſo lange auf den Dachböden ab⸗ gelagert haben. Wer zählt die Mengen, nennt die Namen all der Dinge, die ſich auf den Sammelſtellen eingefunden haben. Neben Bergen von Papier, Holzwolle, Schutt und Alteiſen, zahlloſen Büchern, Glaswaren und Flaſchen, alten Matratzen in Hülle und Fülle, Bildern, Teilen von allen möglichen Gegenſtänden— war auch eine große Hunde⸗ hütte, allerdings ohne Inſaſſen, darunter— kurzum, was man ſich nur denken kann. Es war einmal höchſte Zeit, daß dieſer Kram herunterkam, ſchon allein im Intereſſe der Sauberkeit, dann aber auch im Intereſſe der Feuerſicherheit. Bei Brandausbrüchen war es bei ſolchen vollgepropften Speichern wirklich nicht verwunderlich, wenn die Feuerwehr manchesmal durch den entwickelten Qualm vor aſt unlösbare Löſchfragen geſtellt wurde. Wenn dieſe Zeilen den Mannheimem zu Ge⸗ ſicht kommen, iſt die Entrümpelung, für die als Endtermin der 1. November vorgeſehen war, alſo noch vor dem feſtgeſetzten Zeitpunkt, im großen und ganzen beendet. Zur freiwilligen Entrümpelung war den Ein⸗ wohnern acht Tage Zeit gelaſſen. Nach dieſem Zeitpunkt ſetzte anfangs dieſer Woche die wei⸗ tere Entrümpelung durch die Kolonnen des Res ein, die heute mittag ihr Ende findet. Jedes Haus wurde auf Wunſch für eine Mart entrümpelt. Von manchen Böden mußten anze Laſtwagen voll Dreck und Schutt abge⸗ ahren werden. Man kann ſich denken, daß das keine leichte und ſaubere Arbeit war. Es iſt bemerkenswert, daß der ReB von der Ent⸗ rümpelung nicht den— 70 Nutzen hat, da von ihm lein einziger Brocken für ſeine Zwecke verwertet werden kann. Die NSWehat ſchon auf den Sammelſtellen die brauchbaren oder noch reparaturfähigen Sachen herausgeſucht, um ſie bedürftigen Volksgenoſſen im Dienſte des Winterhilfswerks zuzuführen. Die ſonſti⸗ fen Altwaren wurden durch die NSV ver⸗ auft. Das abgängige Brennholz wird dem Volksdienſt zur Verfügung geſtellt. in Alhambra und Schauburg: Der ReB hatte alſo lediglich die Arbeit auszuführen. Das war aber nur möglich durch die weiteſt⸗ gehende Einſatz und Opferbereitſchaft der Amtsträger des ReB, die ſich damit ein gro⸗ ßes Verdienſt um das Volkswohl erworben haben. Bei der Entrümpelung waren täglich von 8 Uhr vorm. bis 6 Uhr nachm. zirka 200 Volksdienſtler am Werk, daneben etwa täglich 15 Laſtwagen. Der Mannheimer Induſtrie gebührt herzlicher Dank für die Zurverfügungſtellung von Wa⸗ gen, ferner für die Beurlaubung der Amts⸗ träger an den Tagen, an denen in ihrem Be⸗ zirk die Entrümpelung vorgenommen wurde. Bei dieſer Aktion iſt erſtmalig ſo recht ein⸗ drucksvoll die Zweckmäßigkeit des Volks⸗ dienſtes für allgemeine Wohlfahrtsarbeiten in die Eyſcheinung getreten, denn die ganze Entrümpelung mußte ohne den geringſten Zu⸗ ſchuß irgendwelcher öffentlicher Mittel durch⸗ geführt werden. Ganz allgemein muß auch an⸗ erkannt werden, daß ſich die Bevölkerung in jeder Beziehung einwand⸗ frei benommen hat und ſehr entgegenkommend war, was natürlich die Arbeit ſehr erleichtert und gefördert hat. Die nächſte Aufgabe in der kommenden Woche wird in der Durchſicht und Kontrolle der ent⸗ rümpelten Böden durch die Amtswalter des Re beſtehen. Wie feſigeſtellt wurde, hat ſich in den letzten Tagen noch eine ganze Reihe von Volksgenoſſen, die offenbar der Entrüm⸗ pelung nicht das nötige Verſtändnis entgegen⸗ gebracht hat, jetzt in einer ſcheinbaren Angſt⸗ pſychoſe nachträglich zur Entrümpelung ange⸗ meldet. Dieſen Säumigen wird aber, was nicht mehr als recht und billig iſt, ſeitens des Re eine höhere Entrümpelungsgebühr abge⸗ nommen. Wer ſonſt die Entrümpelung bisher noch nicht vorgenommen hat, der hat ſich die Folgen dann ſelbſt zuzuſchreiben. Nach völliger Beendigung der Entrümpelung erfolgt die Nachſchau durch die Polizei, die alle anhängi⸗ gen Fälle von Entrümpelungsverweigerung der Staatsanwaltſchaft übergeben wird. Wer ſich alſo vor empfindlicher Strafe be⸗ wahren will, muß noch ſchleunigſt das Ver⸗ ſäumte nachholen! An die Säumigen ſei hiermit ein letzter Appell gerichtet. Unſere Stadt aber lann wirklich ein⸗ mal ſo recht aufatmen, daß ſie von dieſen ge⸗ waltigen Mengen Unrat und wertloſen Balla⸗ ſtes befreit und gereinigt worden iſt. In Zu⸗ kunft wird es darum auch im Hinblick auf die entrümpelten Böden mit vollem Recht heißen können: Mannheim— eine ſaubere Stadt! Armin. Neunzigjähriges Jubiläum des Mannheimer Singvereins „Deutſches Lied und deutſche Kraft, Hort, der Edles, Großes ſchafft!“ Der Mannheimer Singverein, der zweit⸗ älteſte hieſige Männergeſangverein und Mit⸗ begründer des Badiſchen Sängerbundes, konnte vor einigen Tagen auf ein 90jähriges Beſtehen zurückblicken. Eine treue Sängerſchar, aktive und paſſive Mitglieder, ſowie Freunde und Gönner des Vereins, fanden ſich zu einer ebenſo ſchlichten, wie würdigen und erheben⸗ den Feier im„Deutſchen Haus“, C 1, zuſam⸗ men. Ein flotter Marſch und ein ſinnvoller Prolog, verfaßt und geſprochen von Mitglied Rudi Baſtian, eröffneten das Feſt. Hier⸗ auf folgte der eindrucksvolle Kaliwodaſche Männerchor„Das deutſche Lied“, vorgetragen von den aktiven Sängern unter der Leitung ihres Dirigenten Julius Neck., Hieran ſchloß ſich eine feierliche und vereinsgeſchicht⸗ lich intereſſante Anſprache des Vereinsleiters Georg Arnold. Der mit großem Beifall und Begeiſterung aufgenommenen Feſtrede des Vereinsleiters Arnold folgten zwei Tenor⸗ Solis„Am Meer“ und„Ständchen“ von Schubert, geſungen von dem verdienten Mit⸗ alied A. Mettler, womit der Vortragende freudigſten Dank und Anerkennung erntete. Ein Duett„Lebensanfang— Lebens⸗ ende“, vorgetragen von dem Vergnügungs⸗ wart Rudi Baſtian und Frl. Lilly Ba⸗ ſtian fand nicht minder aute Aufnahme der „Königin Ehriſtine“— Der Titel iſt in ſeiner Knappheit nur Andeutung und des. halb vielverſprechend. Was mag er bergen!? Den Auf⸗ und Abſtieg einer Königin, entſeſſelte Leidenſchaften, Kampf zwiſchen Liebe zum Volt und Liebe zum Mann, einen geſchichtlichen Wahrbericht, eine Geſchichtsklitterung? Der neue Greta⸗Garbo⸗Film hat keine dieſer Möglichteiten verſäumt. Dieſer Film iſt der Verſuch, den Mythos der Frau zu geſtalten. Das iſt die Stärte des Films, darin liegt aber auch die Gefahr. Die Gründe, weshalb man(und hier ſpeziell der Amerikaner!) Filme gerne nach geſchicht⸗ lichen Stofſen dreht, ſind verſchiedener Natur. Es iſt nicht nur die Bequemlichteit, kein neues Thema erſinden zu müſſen; dazu kommt eine mehr oder minder große Bekanntheit des Stof⸗ ſes. So wünſchenswert es auch iſt, daß Filme von Grund auf neu erdacht werden, daß ſtie nicht nur von Geſchichte zehren, ſondern ſelbſt Geſchichte machen, ſo begreiflich iſt es, daß man auch auf geſchichtliche Motive zurück⸗ greift. Hat doch auch gelegentlich der Film ſchon bewieſen, daß er die Kraft beſitzt, Ge⸗ ſchichte im Schmelztiegel ſeiner künſtleriſchen und techniſchen Ströme in eine neue Form (alten Geiſtes!) zu verwandeln! Eines wird aber hierbei zumeiſt vergeſſen, daß die Wahl des Stofſes aus der Geſchichte verpflichtet! Wer an die Geſchichte rührt, wer Perſonen und Ereigniſſe über⸗ nimmt, geht damit auch das Verſprechen ein, den Geiſt, die Weſenhaftigtert, die Tendenz, die Idee zu erhalten. Und da iſt es denn kein Geheimnis mehr, daß hiergegen in einem Maße geſündigt wurde, daß es immer wieder notwendig ſein wird, dieſe bitteren Wahrheiten aufzudecken Der Mißbrauch der Geſchichte iſt unendlich viel ſchwerwiegender als der Mißbrauch eines literariſchen Stofſes. Uns dünkt, daß auch bei dem in deutſcher Uraufführung All Lic laufenden Film aus Amerika weniger die Wahrheit als die Freude am drama⸗ tiſchen Konflikt Pate geſtanden hat. Und voll höchſter Dramatit iſt dieſer Stoff! Guſtav Adolf, Schwedens aroßer König, iſt im Kamyf für ſeinen Glauben gefallen. Seine Tochter Chriſtine beſteigt, noch ein Kind, den in den Alhambra⸗Lichtſpielen Thron. In einer mannhaften Erziehung reift das Kind zur Königin. Staatspolitiſche Ge⸗ ſchäfte, Nöte, Entſcheidungen, Sorgen legen ſich auf allzu ſchmale Schultern. Aus allen Him⸗ melsſtrichen nahen Freier. Da will es ein Zufall, daß ſie in einſamer Gegend mit dem ſpaniſchen Abgeſandten zuſam⸗ mentrifft. Sie gibt ſich als Mann aus und muß, da im nächſten Gaſthof nur noch ein Zimmer frei iſt, dieſes mit dem Fremden teilen. Später gibt ſie ſich dem Spanier zu erkennen und hält ihn, da ſie mit Liebe zu ihm erfüllt iſt, an ihrem Hof. Volt und Führer wollen nicht, daß ſie ihr *. 2 7, il V. 5 4 CNASE Zuhörerſchaft. Zwei Volkslieder„Nun leb wohl“ von Silcher und„Echo“ von Wicken⸗ häuſer bildeten einen weiteren ſchönen Beitrag zur Ausgeſtaltung der feſtlichen Unterhaltung. In gleichem Maße ſorgten Rudi Baſtian und Lilly Baſtian für den Humor durch ihre „Mannemer und Pfälzer Sachen“ und ſonſtige heitere Vorträge. Herr und Frl. Baſtian erwieſen ſich dabei als wahre Freudenſpender. Mit dem Männerchor„Va⸗ terland“ von Wohlgemuth und einer dar⸗ auffolgenden Ehrung des Mitgliedes Eugen Mattes für 15jährige Sängertreue durch Ueberreichung des Sängerringes, fand die Feier einen würdigen Abſchluß. Ein anſchlie⸗ ßender Tanz unter den flotten Klängen der Muſikkapelle hielt die frohe Geſellſchaft bis zur ſpäten Stunde zuſammen. Aus Anlaß des ſeltenen Jubiläums trafen ſich die Sänger am nächſten Morgen zu einem Freitrunk in ihrem Vereinslokal„Bürgerkel⸗ ler“, wo noch einige Stunden froher Geſellig⸗ keit dem Feſte einen ſtimmungsvollen Nach⸗ klang verliehen. 55 60. Geburtstag. Seinen 60. Geburtstag feiert am heutigen Samstag Herr Ferdinand Eiker⸗ mann, U 5, 23 60 Jahre alt. Frau Eliſa Mitſch geborene Münch, Käfertal, Reiherſtraße 53, feiert am 27. Oktober ihren 60. Geburtstag. Herz einem Fremden, einem Andersgläubigen, ſchenkt. Den Wunſch des Volles, einen ſchwedi⸗ ſchen Prinzen und Heerführer zu freien, lehnt ſie ab und entſagt gleichzeitig dem Thron. Wäh⸗ rend Prinz Karl den Thron beſteigt, folgt ſie dem Spanier auf ſein Schiff. Doch dort trifft ſie nur noch einen Sterbenden. Der ſchwediſche Prinz hat in einem Degenduell die Schmach an ſeinem Volke gerächt! Das Schiff verläßt Nordland. Am Bug ſteht Chriſtine und folgt einem Toten in die Fremde, die ſeine Heimat war!— Fürwahr ein dramatiſcher Stoff! Wo ſtoßen die Zacken höher ins Himmliſche, wo tiefer ins Menſchliche! Eine Inhaltsangabe kann deshalb von dieſer Dramatit nur wenig vermitteln; ſie erſcheint bei der Wucht des Geſchehens, das ſich mit einer elementaren Plaſtik entwickelt, faſt banal. In dieſer Tragödie kommt es deshalb h, Die NS DAp, Ortsgruppe Sandhofen und NS⸗Kulturgemeinde, Ortsverband Mann⸗ heim, in der NSG„Kraft durch Freude“ veranſtaltet heute, Samstag, den 4 27. Oktober 1934, abends.15 Uhr, im„Morgenſtern“⸗Saal einen Deukſchen Abend unter Mitwirkung des Kurzlehrganges für Feierabend⸗ und Feſtgeſtaltung. Leitung: Kurt Sydow, Frankfurt/ Od. Sprechchöre, Lieder, Lefung, Schara. den, Fackelaufzug. Ohne Wirtſchafts⸗ betrieb.— Saalöffnung 7 Uhr.— Eintrittspreis:.20 RM. W Einheimiſche Hundezüchker in vorderſter Fronk! Wiederum ein Mannheimer Hund Reichs⸗ ſieger! Erſt vor wenigen Wochen konnten wir un⸗ 4 ſeren Leſern die erfreuliche Mitteilung ma⸗ chen, daß bei der in Mannheim abgehaltenen Hauptprüfung für Rieſenſchnauzer als Ge⸗ brauchshunde ein Mannheimer Hund mit vier Punkten Vorſprung Sieger über den Lei⸗ ſtungsſieger des vergangenen Jahres wurde. Wir erhalten nunmehr die erfreuliche Mit⸗ teilung, daß der im Beſitz der Herrn Franz Schips, Mannheim, befindliche Rieſenſchnau⸗ zer(Rüde)„Ruß v. d. Glücksburg“ auf der am 20./21. Oktober 1934 vom Reichsverband für das deutſche Hundeweſen abgehaltenen und von der Reichsregierung ſtark geförderten Ausſtellung als Reichsſieger in der Gruppe Rieſenſchnauzer hervorgegangen iſt. Gleichzeitig wurde„Ruß v. d. Glücksburg“, der mit einfachen Wonten geſagt, ein Rieſen⸗ ſchnauzer iſt, wie er ſein muß, die Anwart⸗ ſchaft für das internationale Championat zu⸗ geſprochen. Dieſer Erfolg eines Mannheimer Hundezüchters iſt um ſo bemerkenswerter, als auf dieſer Berliner Ausſtellung nicht weniger als ca. 1600 Hunde der verſchiedenſten Raſſen zugegen waren. ——————————— Bucibespreciung H. Fritz: Das dritte Reich für Alle! Ein Spiel in 5 Bildern aus der Zeit des Zuſammenbruchs und des Aufbruchs der Nation. Verlag: Arwed Strauch, Leipzig. Von dem ſelben Verfaſſer geſchrieben wie„Heil dem Führer“, ſoll es das Gegenſtück für Veranſtaltungen vom BꝰDM darſtellen. Es iſt aber wenig geeignet. Die Handlung iſt viel zu kompliziert und dramatiſch für ein Laienſpiel, das mehr berichten ſoll. Gerade an Stücke, die für die Verbände der Bewegung geſchrie⸗ ben werden, müſſen wir die Anforderung ſtellen, daß ſie weniger ein Einzelſchichſal als vielmehr die Ge⸗ meinſchaft darſtellen und zum Ausdruck bringen. Aber zum Ausdruck gebracht werden ſoll dies nicht nur gegenüber dem Zuſchauer, ſondern vor allem für den veranſtaltenden Verband ſelbſt und zwar vor allem dadurch, daß ihm im Spiel die Möglichkeit geboten wird, eine möglichſt große Gemeinſchaft ſeiner Leute am Spiel teilnehmen zu laſſen; und dieſe Gemein⸗ ſchaft ſoll ſich immer wieder zeigen können, um ſie muß das Spiel letzten Endes kreiſen. Dem entſpricht das vorliegende Stück nicht. ii eeeeee eeeeee en auch weniger darauf an, was geſchieht, als auf das, wie es geſchieht. Und doch iſt das„was“ eben das„sine qua non“. Aus einem kraftvoll Starken führt die Handlung Schritt für Schritt, ſicher und uner⸗ bittlich, die Stufen hinab in einen heftigen Or⸗ kan menſchlicher, allzu menſchlicher Gefühle und Leidenſchaften. Ein Strudel tut ſich auf, deſſen hölliſchen Kreiſen zu entrinnen, unmög⸗ lich iſt. Und dort gar iſt jene Stelle, die ameri⸗ kaniſch aber niemals nordiſch iſt: wo ein könig⸗ liches Weib zu einer weibiſchen(nicht weib⸗ lichen!) Königin wird. Und doch iſt dieſe Frau ein Ereignis! Sie iſt da und mit ihr iſt ein Menſch mit ſeinem Schickſal da. „Ungewöhnliche Frauenſchickſale“— dies iſt der Geſichtspunkt der Stoffauswahl für ſie. kit welcher Subtilität, aber auch mit kühler Herbheit ſpielt ſie ſich ſelbſt aus und überſpielt alle drohenden Gefahren der Thea⸗ tralik und des ſentimental Dürftigen. Nie merkt man es, aber immer weiß man es, was für eine an Kraft und Geiſt ihr Spiel dar⸗ ellt. Wenn auch in der Anlage des ganzen Stoffes unerwünſchte Konzeſſionen an ein beſtimmtes Publikum einen einheitlichen gewaltigen Eindruck verhindern, ſo muß doch beſtätigt wer⸗ den, daß man von einer operettenhaft, pompö⸗ ſen Aufmachung(wie z. B. bei Marlene Diet⸗ richs„großer Zarin“!) abgeſehen hat. Die ein⸗ fache, klargefügte Geſchloſſenheit der tragiſchen Spannungen und des auch im höheren Sinne ausgleichenden Schluſſes, kurz das Verſöhnende des Schickſals, die Ethik, hat man nicht zu ver⸗ werten verſtanden. Aber da iſt ja die Garbo! Voll dynamiſcher Kraft, beſeelt und reif. Selten ſind menſchliche elementarer und tiefer gezeichnet wor⸗ en. In den reichlich ſatten Dialog hat man eine Reihe von„bon mots“ eingeſtreut, die auch nur durch die Garbo Sinn und Fülle bekommen. In arandioſer Meiſterſchaft beherrſcht dieſe Frau eine Skala, der ſie immer neue Modulationen zu entlocken weiß. In ihr wird das Chaos der Gefühle zu einem Kosmos. In einem rembrandthaften Milieu lebt uns dieſe Frau einen Menſchen vor voll ſeeliſchen Reichtums und vollendeter Virtnoſität.— Mag dieſer Film auch von der im neuen 4 Deutſchland bereits erklommenen Höhe aus be⸗ trachtet ſtoffliche Schwächen haben, mit denen uns nichts verſöhnen kann: mag dieſer Film auch nur wenig unſere Forderungen erfüllen— wir ſehen in ihm einen ganz ſtarken Erfolg. Habsheim. welch Zwiſcher ſtreckt ſich hügelland, der Teil wird. Et Hügelland gleichläuft Rheineben ſanft an d die Stadt Male Bru von der 7 kulturellen hier darbi Eine äu Stadt hin im Jahre Otto II. i der Folgez ſich hier ar ſal durch Graf von Schloß er Speyer. D telalters h den, mehr und geplü 1676 durch ſchen Feſtu auf wenig Bruchſal Baudenkm allen das? „Perle des zu werden Als Gra dinal, Fün Jahren ſei gefiel ihm beſchloß, h Entſchluß Jahre 1722 heute noch den. Aber wurde dief dazugehöri und Bedie Maximilia Grünſteyn Fürſtbiſcho die Fertigf Nachfolger, Hutten, ve kommt es, monie in epochen ve Bau die ki Frühbarok, vollendeten auch der“ dern, Schn pflanzunge Mancher ſal dem Be kirche, das Jahrhunde und vom 1 ziöſen Tür Fürſtbiſchö den. Da einem frü von deſſen Weitblick i Bis An Bruchſal e weder ſein Sehenswü mal Frem; die Schönl Kunde dav dem findet Auch die „Kraft dun fen und Mann⸗ Freude“ mstag, den ds.15 Uhr, Saal einen urzlehrganges 4 Feſtgeſtaltung. Frankfurt/ od. ſung, Schara⸗ e Wirtſchafts⸗ g 7 Uhr.— 0. 20 RM. eee hler in it! und Reichs⸗ nten wir un. itteilung ma⸗ abgehaltenen zer als Ge⸗ zund mit vier ber den Lei⸗ ahres wurde. freuliche Mit⸗ Herrn Franz Rieſenſchnau⸗ urg“ auf der Reichsverband abgehaltenen rk geförderten zer in der gegangen iſt. Glücksburg“, t, ein Rieſen⸗ die Anwart⸗ ampionat zu⸗ Mannheimer nswerter, als nicht weniger ſenſten Raſſen luang Ein Spiel in imenbruchs und Arwed Strauch, wie„Heil dem Veranſtaltungen wenig geeignet. und dramatiſch ſoll. Gerade an vegung geſchrie⸗ ung ſtellen, daß elmehr die Ge⸗ ck bringen. Aber dies nicht nur r allem für den war vor allem glichkeit geboten aft ſeiner Leute dieſe Gemein⸗ können, um ſie Dem entſpricht geſchieht, als das„sine qua ken führt die zer und uner⸗ n heftigen Or⸗ licher Gefühle tut ſich auf, nnen, unmög⸗ le, die ameri⸗ wo ein könig⸗ (nicht weib⸗ reignis! Sie ch mit ſeinem “— dies iſt wahl für ſie. ch mit bſt aus und en der Thea⸗ zen. Nie merkt was für eine 4 2 2 4 4 4 welch yr Spiel dar⸗ anzen Stoffes n beſtimmtes e waltigen beſtätigt wer⸗ nhaft, pompö⸗ Narlene Diet⸗ hat. Die ein⸗ 3 zer tragiſchen öheren Sinne Verſöhnende nicht zu ver⸗ dynamiſcher id menſchliche ezeichnet wor⸗ hat man eine die auch nur ekommen. In t dieſe Frau Nodulationen s Chaos der ieu lebt uns poll ſeeliſchen ſität.— 4 3 r im neuen Höhe aus be⸗ t, mit denen dieſer Film n erfüllen— en Erfolg. bsheim. Sahrgang 4— A Nr. 497— Seite 11 „Hakenkreuzbanner⸗ Frühausgabe— Samstag, 27. Oktober 1934 Schönheiten im Muſterländle Mit„Kraft durch Freude“ nach Bruchſal am 4. November Zwiſchen Schwarzwald und Odenwald er⸗ ſtreckt ſich in anmutigen Zügen das Neckar⸗ hügelland, deſſen auf badiſchem Gebiete liegen⸗ der Teil das Kraichgauer Hügelland genannt wird. Etwa in der Mitte dieſes Kraichgauer Hügellandes, deſſen Front mit dem Rhein gleichläuft, liegt dort, wo der Saalbach in die Rheinebene heraustritt, teils in der Ebene teils ſanft an die Weſthänge der Hügel angeſchmiegt, die Stadt Bruchſal. Fremde, die zum erſten Male Bruchſal beſuchen, werden überraſcht ſein von der Fülle der landſchaftlichen Reize und kulturellen Sehenswürdigkeiten, die ſich ihnen hier darbieten. Eine äußerſt wechſelreiche Geſchichte hat dieſe Stadt hinter ſich. Zum erſten Male wurde ſie im Jahre 976 urkundlich erwähnt, als Kaiſer Otto II. in ihren Mauern weilte, wie auch in der Folgezeit mehrere Male Kaiſer und Könige ſich hier aufhielten. Im Jahre 1190 kam Bruch⸗ ſal durch Vermächtnis des Biſchofs Ullrich II., Graf von Rechberg, der auch das ſog. alte Schloß erbaute, in den Beſitz des Hochſtiftes Speyer. Durch die zahlreichen Kriege des Mit⸗ telalters hatte die Stadt oftmals ſchwer zu lei⸗ den, mehrere Male wurde ſie gebrandſchatzt und geplündert, zum letzten Male im Jahre 1676 durch die Beſatzung der damals franzöſi⸗ ſchen Feſtung Philippsburg, überfallen und bis auf wenige Reſte niedergebrannt. Bruchſal hat eine große Anzahl Kunſt⸗ und Baudenkmäler aufzuweiſen, unter denen vor allen das Bruchſaler Schloß, das mit Recht eine Perle des Rokoko genannt wird, hervorgehoben zu werden verdient. Als Graf Damian Hugo von Schönborn, Kar⸗ dinal, Fürſtbiſchof von Speyer, in den erſten Jahren ſeiner Regierung ſein Ländchen bereiſte, gefiel ihm die Lage Bruchſals ſo gut, daß er beſchloß, hier ſeine Reſidenz aufzubauen. Dem Entſchluß folgte die Tat, und ſo konnte im Jahre 1722 der Grundſtein zu dem Schloſſe, das heute noch einzig in ſeiner Art iſt, gelegt wer⸗ den. Aber erſt nach jahrzehntelanger Arbeit wurde dieſes unübertreffliche Bauwerk mit den dazugehörigen 50 Gebäuden für Verwaltung und Bedienſtete nach Plänen der Architekten Maximilian von Welſch, Freiherr von Ritter zu Grünſteyn und Balthaſar Neumann vollendet. Fürſtbiſchof Kardinal von Schönborn erlebte die Fertigſtellung des Schloſſes nicht mehr, ſein Nachfolger, Fürſtbiſchof Franz Chriſtof von Hutten, vollendete die Innenausſtattung. So kommt es, daß in einer unübertrefflichen Har⸗ monie in dieſem impoſanten Bau zwei Stil⸗ epochen vereinigt ſind; während der äußere Bau die künſtleriſchen Merkmale des einfachen Frühbaroks trägt, weiſt die Innenarchitektur vollendeten Rokokocharakter auf. Sehenswert iſt auch der Schloßgarten mit 12 Gartenſtandbil⸗ dern, Schwanenweiher, Springbrunnen, Roſen⸗ pflanzungen und uraltem Baumbeſtand. Mancherlei Sehenswürdigkeiten kann Bruch⸗ ſal dem Beſchauer noch bieten, ſo die alte Stadt⸗ kirche, das alte Schloß, das noch aus dem 12. Jahrhundert ſtammt, das 1715 erbaute Rathaus und vom naheliegenden Hügel grüßen die gra⸗ ziöſen Türme der Peterskirche, in der die letzten Fürſtbiſchöfe von Speyer ihre Ruheſtätte fan⸗ den. Da iſt die Reſerve mit dem Belvedere, einem früheren fürſtbiſchöflichen Schießhaus, von deſſen Türmen aus man einen herrlichen Weitblick in die Rheinebene genießt. Bis Anfang dieſes Jahrhunderts ſchlief Bruchſal einen Dornröschenſchlaf. Man kannte weder ſein ſchönes Schloß, noch ſeine ſonſtigen Sehenswürdigkeiten. Bis eines Tages doch ein⸗ mal Fremde kamen, die entzückt waren über all die Schönheiten, die ſie hier fanden und die die Kunde davon weit in die Lande trugen. Seit⸗ dem findet Bruchſal immer neue Freunde. Auch die Kreiswaltung der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“, Mannheim, beabſichtigt, orte wird nochmals noch Anfang November einen ihrer beliebten Ausflüge nach Bruchſal zu unternehmen und erſchließt dadurch den Mannheimern ein Gebiet, das zwar ganz in ihrer Nähe liegt, das aber— S S2E2= —— *—22 .V. geſtehen wir es ruhig— gerade deswegen den meiſten Mannheimern noch unbekannt blieb. Am 4. November auf nach Bruchſal! Melden Sie ſich noch heute an. Das Bruchſaler Schloß Vom Rechthaben Recht zu haben muß wohl ſehr ſchön ſein, ſonſt würden nicht ſo viele Menſchen alles mögliche tun und große Unbequemlichkeiten auf ſich nehmen, um eben dieſes Ziel zu erreichen, recht zu haben. Bei einer Meinungsverſchieden⸗ heit kämpft der eine bis zum frühen Morgen um das Rechthaben, auch wenn er hundertmal eingeſehen hat, daß es gar nicht der Fall iſt. Niemals würde er zugeben, daß er im Unrecht iſt. Ein Irrtum oder ein Nichtwiſſen ſcheint für ihn etwas Entehrendes zu ſein. Ein anderer bekämpft jede Stimme damit, daß er ſoviel Blödſinn zuſammenredet, bis man aus Großmut und Langeweile den Fall als hoff⸗ nungslos aufgibt. Man würde ihn doch nicht überzeugen können. Dieſe beiden Fälle ſind un⸗ gefährlich, und man kann ſie mit etwas Ge⸗ ſchicklichkeit umgehen und braucht es gar nicht oder nur ſelten dazu kommen laſſen. Gefähr⸗ lich iſt die dritte Art von Rechthaben, denn ſie wirkt zerſtörend und kann Freunde und Ehen auseinanderbringen. Dieſe Menſchen ſetzen bei jeder Meinungsverſchiedenheit voraus, daß der andere dieſe Meinung nur äußert, um ihm perſönlich zu widerſprechen. Er nimmt ſich gar nicht die Mühe, ſeine eigene Anſicht und die des andern einer ſachlichen Prüfung zu unterziehen, es ſteht für ihn feſt, daß man ihn vorſätzlich ärgern will. Wieviel Energien werden hiermit vertan, wieviel Freude und Glück kommt nicht zum Ausdruck aus einer törichten Idee. Wenn wir daran denken, daß wir Menſchen ſind, und daß jeder von uns ſich irren kann, daß es keine Schande iſt, einmal etwas nicht zu wiſſen oder ſich in einem irrtümlichen Glauben befunden zu haben, und wenn wir uns vornehmen, nie⸗ mals zu glauben, daß jemand uns ärgern will, denn wir ſelbſt wollen es doch auch nicht, ſo werden wir einſehen, daß es wirklich gleichgül⸗ tig iſt, wer recht hat. Militärvereine und Totengedenkfeier Wie ſchon einmal bekanntgegeben, halten die militäriſchen Vereine des Unterverbandes Mannheim des Kyffhäuſerbundes mit den be⸗ freundeten Organiſationen am Sonntag, den 28. Oktober, nachmittags 3 Uhr, auf dem Ehren⸗ friedhofe der Hauptſtadt Mannheim eine Totengedenkfeier zu Ehren der Gefallenen im großen Weltkriege ab. Die Vereine ſammeln ſich um.15 Uhr im Schloßhofe. Anzug: Kyffhäuſeranzug und Mütze oder dunkler Anzug und Hut(kein Zylinder) mit umflorter Hakenkreuzarmbinde. Außer Vereins⸗ und Kyffhäuſerfahnen ſind von den militäriſchen Vereinen keine Fahnen mit⸗ zuführen. Der Abmarſch iſt pünktlich um.45 Uhr vom Schloßhofe aus durch die mitgeteilten Straßen zum Friedhof. Die Gedächtnisrede hält Herr Kaplan Heiler aus Feudenheim. Die Bevölkerung Mannheims und der Vor⸗ zu dieſer Gedenkſtunde herzlich eingeladen. Um Beſchädigungen an den Anlagen des Friedhofes zu vermeiden, wird das Publikum gebeten, den Anordnungen der Polizei ſich anzupaſſen. Die Feier wird durch Lautſprecher übertragen, ſo daß derſelben an jedem Platze gefolgt werden kann. Eine alte Seemanns⸗Tradition Der Marineverein„Der letzte Mann“, Mann⸗ heim⸗Neckarſtadt hielt in ſeinem Vereinsheim „Zum Biton“ ſein diesjähriges traditionelles Labskauseſſen ab. Als Küchenchef fungierte der waſchechte Ma⸗ rine⸗Smutje Kuhn, der einen Labskaus berei⸗ tete, wie ihn alte Seeleute nicht beſſer wünſchen konnten. Pünktlich 20.30 Uhr gab der Vereinsführer g. Laug nach einleitenden Worten über die kameradſchaftliche Bedeutung des Labskauseſ⸗ ſens mit der Bootsmannspfeife das Signal: Backen und Banken als Zeichen zum Be⸗ ginn des Eſſens. Wie immer bei Veranſtaltungen des Ma⸗ rinevereins„Der letzte Mann“ war auch die⸗ ſes Mal das Vereinsheim überfüllt, und zahl⸗ reiche Freunde und Gönner bekamen erſt am nächſten Tag Gelegenheit, ihren Labskaus ein⸗ zunehmen. Die ausgezeichnete Stimmung des Abends wurde durch humoriſtiſche Darbietungen des Vereinswirtes Piſter und des Kameraden Spinner im Schwung gehalten. Ebenſo ſorg⸗ ten muſikaliſche Darbietungen auf einem Schif⸗ ferklavier mit Begleitung für die Unterhaltung der Anweſenden. Des weiteren waren einige Kameraden bemüht, durch Vortragen von Couplets und Erzählen heiterer Epiſoden aus ihrer Dienſtzeit, die Lachmuskeln der Zuhörer in Bewegung zu halten. Gar zu ſchnell ent⸗ ſchwanden die Stunden fröhlichen Zuſammen⸗ ſeins, und als der Vereinsführer Pg. Laug in vorgerückter Stunde in ſeinem Schlußwort des Führers gedachte und das Zeichen zum Auf⸗ bruch gab, ſchied jeder mit dem Bewußtſein, einen ſelten ſchönen Abend verlebt zu haben. Stapellauf eines Eilgütermotorſchiffes. Auf der Elsflether Werft AG iſt das erſte der ſechs für den Rheindienſt in Bau gegebenen Eil⸗ güter⸗Motorſchiffe von etwa 500 Tonnen Trag⸗ fähigkeit vom Stapel gelaufen. Das Schiff er⸗ hielt den Namen„Rhenus 52“. An unſere Leſer! Wir machen unſere Leſer darauf auf⸗ merkſam, daß die Sonntagsbeilage aus techniſchen Gründen ſchon in der Samstag⸗ frühausgabe erſcheinen muß. Bei dieſer Amſtellung handelt es ſich lediglich um eine einmalige Maßnahmez die nächſte Sonntagsbeilage wird wieder zur gewohnten Stunde in der Sonntags⸗ ausgabe erſcheinen. Die Schriftleitung. Winkerhilfswerk des Deutſchen Volkes 1934/35 Kartoffelausgabe am Samstag, den 27. Ottober 1934 für die zum Winterhilfswerk 1934/35 gemelde⸗ ten Bedürftigen der Gruppen: A(Familien mit 8 und mehr Perſonen) B(Familien mit 6 und 7 Perſonen) C(Familien mit 4 und 5 Perſonen) nur für die Ortsgruppen: Friedrichspark Jungbuſch Lindenhof Neuoſtheim Oſtſtadt Strohmarkt Die oben aufgeführten Bedürftigen haben die zugeteilten Kartoffeln in der Gutjahr⸗Fendel⸗ halle, Werfthallenſtraße 31/½3 in der Zeit von 9 Uhr bis 12 Uhr vormittags ſofort abzu⸗ holen. Nachmittags findet keine Ausgabe ſtatt. „Die Kartoffelgutſcheine ſind vorher bei der für den„Wohnbezirk des Bedürftigen zuſtän⸗ digen NSV⸗Stelle gegen Entrichtung der An⸗ erkennungsgebühr— pro Zentner 30 Pfg.— in Empfang zu nehmen. Aus der Kunſthalle. In dieſem Sommer waren 50 Jahre verfloſſen, ſeitdem Worpswede von dem Maler Fritz Mackenſen für die deutſche Malerei entdeckt wurde. Eine große Künſtlerkolonie iſt ſeitdem dort entſtanden. Zur Erinnerung an die Erſchließung Worpswede für die Kunſt iſt zurzeit in der Kunſthalle, die ja ein kleines Bild eines Bauernmädchens aus Worpswede von Paula Moderſohn⸗Becker ihr eigen nennt, das Bild einer Bauernfrau von Fritz Mackenſen als Leihgabe aus Privatbeſitz ausgeſtellt. Mackenſen wurde neuerdings als Leiter der nordiſchen Hochſchule für bildende Kunſt nach Bremen berufen. Was iſt los? Samstag, 27. Oktober Nationaltheater: Schwarzwälder Kirſch. Miete B. 19.30. 185 anetarium: Uhr lanetari ⸗ hr P umsabend für Er Roſengarten: 16 Uhr Reichsverband deutſcher Den⸗ tiſten. Vortragsabend im Verſammlungsſaal. Nibelungenſaal: 20 Uhr Manöverball. Autobus⸗ Sonderfahrten ab Paradeplatz: 14 Uhr zur Weinleſe in die Pfalz mit Kellerei⸗ und Kelterbe⸗ ſichtigung. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Kabarett mit Tanz. — Uhr Gaſtſpiel Schwarz Comp.; Gaſtſpiel Gla⸗ Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof, Kabarett Libelle. Ständige Darbietungen . 10—13 und 15—17 Uhr ge⸗ öffnet. Gemäldegalerie im Schloß: Ausſtellung: Jugend wirbt für das Winterhilfswerk. 10—13 und 14—16 Uhr geöffnet. Städt. Kunſthalle: 11—13 und 14—16 Uhr geöffnet. Ausſtellung: Drei badiſche Bildhauer. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: 10—13 und 14—16 Uhr geöffnet. Städt. Schloßbücherei: 11—13 Uhr Ausleihe.—13 Uhr Leſeſäle. Stäüdt. Bücher⸗ und Leſehalle: 10.30—12 und 16—19 Uhr Buchausgabe. 10.30—13 und 16.30—21 Uhr Leſehalle. Jugendbücherei, K 7, 46: 15—19 Uhr geöffnet. Rundfunk-Programm Samstag, 27. Oktober Reichsſender Stuttgart:.00 Frühkonzert auf Schall⸗ platten; 10.00 Nachrichten; 10.45 Virtuoſe Violin⸗ muſik; 11.15 Funkwerbungskonzert; 11.45 Wetter⸗ bericht; 12.00 Mittagskonzert; 13.15 Fortſetzung des Mittagskonzertes; 14.15 Feierſtunde; 15.30 Zum 90. Geburtstag von Wilhelm Leibl; 16.00 Bunter Nachmittag; 18.00 Tonbericht der Woche; 18.30 Tanz⸗ muſik auf Schallplatten; 19.00 Auch kleine Dinge kön⸗ nen uns entzücken; 20.00 Nachrichtendienſt; 22.30 Uhr Unterhaltungskonzert des Rundfunkorcheſters; 24.00 Nachtmuſik. Reichsſender München:.00 Frühkonzert auf Schall⸗ platten; 10.15 Der Ritter und ſeine ſechs ſonderbaren Geſellen; 11.30 Schallplatten mit Geſchäftsnachrich⸗ ten; 12.00 und 13.25 Mittagskonzert auf Schallplat⸗ ten; 14.45 Schach für Fortgeſchrittene; 16.00 Unter⸗ haltungskonzert; 17.05 Hausmuſikſtunde; 18.50 Wir ſenden: Du hörſt; 20.00 Nachrichten; 20.10 Iſar⸗An⸗ tenne über Iſar⸗-Athen. Deutſchlandſender:.35 Frühkonzert; 10.45 Fröhlicher Kindergarten; 12.00 Blasmuſik; 13.00 Luſt. Wochen⸗ endſalat(Schallplatten); 16.00 Nachmittagskonzert des kleinen Funkorcheſters; 18.40 Märſche und Wal⸗ zer; 20.15 Dur gegen Moll; 23.00 Feſt der Flieger 1934; 24.00 Tanz beim DDAC. Möstliche Mittel Zeitgemadssei. Schõnheitspflege fleryorragend in der Mickung⸗ geschmacholl in der Zusstaffung. für vorbildliche Güte und Reinheit bürgt das Qualitöts-Zeichen derweltbekanmen /n. Zahrgang 4— A Nr. 497— Seite 12„Hakenkreuzbanner“ Frühausgabe— Samstag, 27. Oktober 1934 n Soldatentugenden der Kame⸗ des gemeinnützigen Opferſinnes in und te der alten Kämpfer ebens vier Jahre hin und Heimat gegen die von allen Seiten⸗an⸗ ſtürmenden Feinde beſchützten. der Direktor der Schütte⸗Lanz⸗ einen ſehr intereſſanten Vortrag aus der Beſchichte des Luftfahrtweſens, der ſ ae Zuhörer fand, beſonders da um größten Teil Zeugen un5 ſen der einzelnen Epochen wa⸗ Den weiteren unterhaltenden Teil be⸗ Franke, der in der Auswahl der ausführenden Kräfte wie immer ſeine gute Könnerhand bewies. Abmeldung von Kraftfahrzeugen Der Reichsverkehrsminiſter weiſt in einem Rundſchreiben darauf hin, daß nach den gel⸗ tenden neuen Beſtimmungen eine vorüber gehende Abmeldung von Kraftfahrzeu en 7553 mehr in Frage komme. daß ein früher ſchon vorübergehend abgemel⸗ detes Kraftfahrzeug, das noch nicht wieder zu⸗ gelaſſen wurde, vorübergehend und ausſchließ⸗ lich zur Beförderung von Spenden für die Winterhilfe benutzt Kraftfahrzeug gebührenfrei zuzulaſſen. Wie wir hierzu auf die vorübergehende Außerbetriebſetzung eines Kraftfahrzeugs zum Zwecke der Steuererſpar⸗ Lediglich die im verkehrspolizeilichen Auch ein Kraftfahr⸗ zung nur entſtempelt; die Papiere werden ein⸗ behalten. Da in der Reichsſtraßenvertehrsord⸗ nung alle Vorſchriften über Steuerfragen fort⸗ gelaſſen ſind, wird eine entſprechende Ergän⸗ zung der Vorſchriften über die Kraftfahrzeug⸗ ſteuer notwendig, die im Reichsfinanzminiſte⸗ rium in Vorbereitung iſt. wie der Reichsverkehrsminiſter in einem Rund⸗ in dem Zuſammenwirken zwiſchen den Zulaſſungsſtellen und den Fi⸗ nanzämtern keine Aenderung ein. Kamerad Dr. Für den Fa Bis dahin tritt, ſchreiben feſtſtellt, fen Zun treute Aamerad Anfrage erfahren, Badens Luftſchiffer und glieger. Ver⸗ einigung ehemaliger Luftſchiffer und§ Badens hielt in den Germania⸗Säl An einen wohlgelungenen Kameradſchaftsabend mit Fa⸗ Der Vereinsführer Ka⸗ merad Strobel begrüßte die Erſchienenen, beſonders den Gauführer Dr. Hieke und den Gauſchriftwart Voigt. Er wies dann auf die Unfallverſicherungsſchutz für e ſchafts⸗Veranſtaltungen. rungsamt hat in einem Beſcheid vorbehaltlich einer Entſcheidung im Rechtszuge die Auffaſ⸗ daß Veranſtaltungen zur Pflege des Gemeinſchaftsgedankens zwiſchen Führer und Gefolgſchaft eines Betriebes ebenſo gehende Abmeldung Sinne gibt es nicht mehr. zeug, das aus ſteuerlichen Gründen vorüher⸗ gehend außer Betrieb geſetzt wird, gilt ver⸗ kehrspolizeilich weiterhin als zugelaffen. Es wird während der Zeit der Außerbetriebſet⸗ milienbeteiligung ab. ſung kundgegeben, ———.—ĩ——————————— n der Schulkinder); 9 19 mit 3'an 1 n 10 15 r Hauptgottesdienſt, Vikar Gſcheidlen; Katholiſche Kirche 23. Sonntag nach Pfingſten Zeſuitenkirche Mannheim(Obere Pfarrei): Uhr Eingme ſe mit 5 Exzellenz des Hochwürdigſten Weiboi Dr. Wilhelm Burger(10 Minuten vorher* Sr. Exzellenz im Pfarrhaus); 11 Uhr hl. Jubiläumsandacht mit Segen; 1 30˙ Uhr Nibelungenſaal; n⸗ t mit Segen. St. Sebaſtianuskirche(Untere Pfarrei): 6 55. meſſe und Beginn der Onmtt hor Meſſe; 8 Uhr Sin komimanſon;.30 „Wochant 18 Se gen; 1 10 iſh Eh 1 1a1 uhr mit ilung der Fraüenkongregation; an⸗ chließend Predigt die Frauen. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche: ——*— 505 Männexapoſtolates und der Munntipen rrs und levitiertes Hoch⸗ Uhr Singmeſſe mit Predigt; andacht mit Segen; 19.30 Uhr icher Aufnahme in die Män⸗ ongregation mit Prozeſſion Vita Gſcheidlen; Kindergottesdienſt, Anaben, Vikar Saeiper; Uhr Ebklftenlehre für 14 155 Einführung der Konfirmanden, 11.15 Uhr Kindergottesdienſt, hr Hzepdg—+ Pfarrer Fehn; hri 105 00 der WMor iarreimn Chriſtenlehre der Subpfarrei, farrer Fehn; 13 Uhr Kindergottesdienſt der ordpfgrzei, Wite Gänger. Gemeindehaus Speyererſtraßſe 28: Uhr Haup ottesdienſt, Aiane Müller; 10.30 Uhr Kindergottes⸗ 1 nau: 9 Uhr Ehrifienlehr für Knaben, Vikar 8095 Hauptgottesdienſt, iſtenlehre für Mäd nnnnnn 5 Vatb r Kindergottesd Winzer 0 in ber Kir 5 hr Chriſten 1 auf d eiſtl Vi . Hor 4 Uhr mit 3 2 Heſg meſſe m r 1955— Kollekte; eſtverſammlung der r Manüheme— Ni elungenſaal. Mannheim⸗Seckenheim: 7 Uhr Früh⸗ onatskommunion der Frauen und Ge⸗ neralkommunion des Jungmännervereins;.30 Uhr 6 lehre für die Mädchen; 14 üdt Andach atiuskirche Ma r Be aal, .40 Uhr iben Kommunſon;.50 Monatskommunion f 1 Fungeng Wireig⸗ tion, meſfes.30 Uhr Gre digt die männliche 30 chamt, Kolekie für 13.30 Uhr Roſen⸗ r Wionmutg Uhr Kinder und der 100 ndr e 135 3089• mit Se Uhr Kinderpredigt; Weihe Awleiſenehrde, Sege St.— Almenhof: 0 e mit 45.30 8 3 Biebigt; 14 1 r Mio⸗, nes erene Mannhelm:.30 ubr 8 Uhr Predigt, Amt mit Segen⸗ Alt⸗Katholiſche Kirche (Schloßkirche) Sonntag, 28. Okt., vorm, 10 Uhr, hl. Meſſe in deut⸗ ſcher Sprache mit Predigt.— Allerheiligen, 1. Rov., vorm. 9 Uhr, Hochamt in deutſcher Sprache mit Kom⸗ munion.— Allerſeelen, 2. Nov., vorm. 9 Uhr, Seelen⸗ amt mil Anſprache. Evangeliſche Kirche Sonntag, 28. Oktober(22. n. Trinitatis) rühgottesdienſt, Uhr Haupt otte Pfarrer Ki 4 Kindergottesdienſt, Pfarrer Kieſer und Pfarrer 11.15 Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer ulze Schulze; W5 Ran geben der. mit g Fi Vikar Dr. Fuchs; .45 Uhr Chriſtenlehre für Müd .30 uhr Hauptgottesdienſt, Kindergottesdienſt, 3. 0 Whre hl. Meſſe; 7 Uhr r Männerkongre⸗ mit 3i 13.30 5* trönigfeier mit 9 14.30 Uor Aiſenran chterprozeſſion, Feſtpredigt mit feier ner⸗ und Jungmänner ie Wald e, Herz⸗Jeſu⸗ Kirche, Neckarſtadt⸗Weſt: und Beichtgelegenheit; 7 Wa kommunion der Frauen; 8 igt und Kommunion—95 frauen;.30 Uhr Predi 3 Sogen: 11.15—— ; 14.15 Uhr Herz⸗I Segen; 1 uht lrmämizi 10.45 U .30 uyr Bruwoot⸗ re, Pfarrer dan arrer Mün Rhidesgoftend dienſt, P Wt⸗ Mün 1 deutſche Lutherbibel“, Pfarrer Mülnzel.“ Wochengottesdienſte inhe Dienstag, 30. Okt., 20 Uhr, Pfarrer Donnerstag, 1. Nov., 20 Uhr, Pfr. cifinsunge: Mittwoch, 31. Okt., 20 Uhr, Andacht, Mittwoch, 31. Okt., 19.30 Uhr, Bibel⸗ Kandi* tag'bis Sam Donnerstag, 1. Nov., 20 Uhr, Pfar⸗ 1. Rov., 20 Uhr, mffifigra, Neckarau: Donnerstag, 1. 45 Uhr, Gottesdien 5 ene P Gemeindehaus Speyererſtraße 28 20 Uhr, Got tes Mn zur Wigerne des Meſſe und Bunde 81 mit Pre⸗ ge un — feſerl. levit. do 8 Wdaen mit u⸗Andacht mit Ebriftlonigs⸗ r Roſenkranzandacht mit fir 5 e 450 r an Beichtge ei meſffe; 8 Uhr Kommunion des m und Amt vor Aeen Singmeſſe mit Predigt Jünglinge; 14.30 Uhr 7 Bürgerſpital: 7 Pfarrei: Von 6 U 14 Uhr Chriſtenlehre der oſenkranzandacht mit Segen. .30 Uhr Hochamt mit Predigt: Uhr Gymnaſiumsgottesdienſt. Roſednz——* J5 6 Mhr B e 7 Uhr Gemeinſchaftskommunion der Monatskommunion Win Müttervereins; hr 9 Ainamteffe mit 1 ieiörtiche Epsht. Könlabanh 5„onlihe ör Fenhmef Kommunfonſonntag der hr Frühmeſſe und Beichtgelegenheit; meſſe(Generalkommunion manniichen und weiblichen Jugend); 8 redigt auen; des Mütter⸗ .30 Uhr Ho amt mit digt; 11 Uhr Singme mit Predigt; Rofenkranzandacht mit Königsfeier mit Zugendiwel e, Predigt und Segen. der Oktav von Allerſeelen iſt——— 30 Uhr Allerſeelenandacht. ligen⸗Mittag 12 Uhr bis Allerheiligen⸗ Abend kann näch Art des Portiunkula⸗Ablaſſes der vollkommene 6 Uhr Beichtgele Fuhr Singmeſſe mit .30 bhihr lehltieres Hochamt mit Segen; 11 Uhr Singmeſſe Cbriſteniehre A1 die Uhr Jubi Aumsundäch Mhm.⸗Neckarau: W C 185 Kominunion' de geſamten Aigegt Koll lekte für den Kreuzweg. 6 und 6 SUhr Singmeſſe mit Predigt; 930 Uhr feierl. Hochamt mit Predigt und Segen; 11 Uhr Singmeſſe; 19.30 Uhr Chriſtkönigsfeier. n Mannheim⸗Waldhof: Kommunionmeſſe(gemeinſame Kommunion chüler); 8 Uhr Pfebe t 5000 S 0 der Waldkapelle;.15 Uhr feierl. in der Kapelle der digt mit levit. 11 Uhr Singme Smb: und Predigt; 19.30 Uhr Samstagabendandacht mit Gealn 65 E or Käfertal: 6 Uhr hl. Meſſe; hl. Meſſe, Gemeinſcha 8 75 Woenhene männlichen und ugend mit gemeinſamer hl. nion: 9 Uhr Predigt, levit. Hochamt mit Ausſetzung; 11 Uhr Schülergottesdienſt mit Predigt: p— Von Allerheiligen mittaas 12 Uhr bis Allerfeelen abends kann in unſerer Pfarrkirche der totius quotius-Ablaß gewonnen werden. St. Mannheim⸗Sandhofen: 8 Generalkommunion für die 30 Uhr Beichtgelegenheit; 9 Uhr Fpo mit ivit. Hochamt mit Segen; 1 5 gottesdienf mit Prediat und S Roſenkranzandacht mit Seoen: Schlußfeier der euchariſtiſchen Moche mit Prediat, — Lichterprozeſſion, Tedeum und Hohes n Si — eſt der Männerkongre⸗ end; Kommaunſonſonnag ſtunde, 5 rrer chtgelegenheit, hl..20 U dehengnter 1* 1445 Nov., t zur Gse0 des Rönfir⸗ oiggelorgre, v Lſpez Kin 3 10 Uhr Gottesdienſt, dergottesdienſt, Vitar 10 Uhr—— Pfarz Liz 5 s Kon Rinbe 15 Bor Kindergottesdienſt, Vikar Uhr Chri för 1 1 die Knaben, Kirchenraft 5 Warges fr die 15 f. K0b. 3 20 uyr, Vitar Hen⸗ vehieg ehlg Mittwoch, 31. Okt., um AMitiwoch, 31. Okt., 20 Uyhr, Mittwoch, 31. Okt., 20 uor, 19.30 Uhr Chriſt⸗ 0 Uhr r Hen Waldſchule Vaklenzfadt: uf aulu Anhenat 2M 5 aldhof: Abendgottesdienſt, Vitar———— 10 Uhr Beanenentnß Pfarrer hr— 45 Vikar 3 11.15 Egrinenk ehre, Pfarrer——— Weber; 18 Uhr Ubendgotte dienſt, Vi⸗ 1 10 Gbriß Gottesdien r 11 100 Ubr Anheeieile Ablaß gewonnen wirden. * erſihange, St. Schülergottesdienſt zum Geburtstag der Chriſtustirche: Mittwoch, den 31. Oktober 1934 .30 Uhr Pfarrer Kölli; 10 Uhr Uhr Profeſſor Kiefer; 10 Uhr 105 u0 faaie Wranbfge 5e.30 Uhr Vikar Rupp; .30 Uhr Vikar Wibel .30 Uhr Pfarrer Walter; 10 Uhr vi⸗ öfer 15 Agahrge, 4330 Uhr Vikar 10 Uhr 15 Smechöntbal + arre *N 1 G 3 „Pfarrvikar Stau⸗ Saer g farrvikar Staubitz; arrvikar Staubitz. Aaenun Pfarrer St. Aiiepntsvfgrrei Ubr Anbernotiesdienft Ube 116 Nord⸗ und We Pfar⸗ : Luther und die Bibel. quptaottesdienſt, Jöſt(Konfirmandengottesdienſt): 11 Uhr C lehre für Knaben und Mädchen, Uhr Kindergottesdienſt, Chriſtenlehre für Knaben, Einlein: für Knahen, Pfarrer Emlein; 11. 4⁵ 1* Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Em⸗ Vikar Wibel. Hauptaottesdienſt. Jundt: 11.15 57 Kindergottesdienſt, Vikar Höfer: 11.15 Uhr Abrſſemehfz, Pfarrer Jundt und Pfarrer r Chriſtenlehre für Knoben, Walter: 11.45 Uhr Chriſtenlehre für Mäd⸗ 18 Uhr Abendgottesdienſt, 9Uhr Gottesdienſt, 10 Uhr oide 6 Uhr Beichte; S pilackfabrt—30 Uhr 5 W dem r laſten; e un omilie in der endis S0iergofezedienlemeni a Mheinau: 9 901 Vikar 9 Uhr Vikar Renkert. Fidpten.30 Uhr Vikar Enderle. 1 Uhr Pfarrer Lemme. .30 Uhr Pfarrer Münzel. Landeskirchl. Gemeinſch. Bethesda⸗Heim, I. 11,4 Sonntag: 10.00 Bibelſtunde; 15.00 Fahresfeier in der Aula des Realgymnaſiums(Eingang Roſen⸗ aartenſtraße); 20.00 Fortſetzung im„Bethesda⸗Heim“. Montag: 20.00 Evangeliſationsvortrag Schillerſchule⸗ zaleich 20.00 Evangeliſationsvortrag Kä⸗ 32.— Dienstag: 20.00 Mannerſtunde.— Mittwoch: 20.00 Gebetsſtunde; zu⸗ gleich 20.00 Evangeliſationsvortrag 16.00 Frauenſtunde; Evangelifattonsvortrag Pfingſtberg, Oſterſtr. 30.— Freitag:—50 Evangeliſationsvortrag Neckarau, Kirch⸗ Evangeliſche Freikirchen Methodiſten⸗Gemeinde, Evangeliſche Freikirche. Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtraſſe Rr. 26 Sonntag:.45 Uhr Predigt, Pred. F. W. Müller; 11.00 Sonntagsſchule;.30 Predigt, Pred. F. W. Mül⸗ ler.— Montag.00 Jugendgottesdienſt.— Mittwoch: .00 Religionsunterricht.—.00 Bibel⸗ und Gebets⸗ verſammlung.— Donnerstag:.00 Frauen⸗Miſſions⸗ Frantzmann; 11.1 Pforrer Walter; ogp Eggenſtraße 6: öfer Melanchthonkirche: ſchiedsprediot, Kirchenchor) 11˙45 Uhr Chriſtenlehre für Knaben. Pfarrer Rothen⸗ 1115 Uhr Kindergottesdienſt, höfer; 11 45 Uhr Chriſtenlehre für Mäbdchen. Pfarrer Rothenböfer: 18 Uhr Abendgottesdienſt, Vikar Wal⸗ 9 Ubr Gottesdienſt, 11.15 Chriſtenlehre, ganze 3 Birox, Mallnwein: Dürkheimer Str. Gemeindehans Bellerſtraße 34: — 4 3 Wallenwein; 10.30 Uhr Gottesdienſt, Pfarrer 10.30 Uhr Gottesdienſt, 10.30 Uhr Gottesdienſt, Fendenheim:— Ußhr Hauptaottesdienſt. Pfarrer Kam⸗ merer: 11 Uhr Kinberottesdienſt, Vikar Hefſt: 13.15 Upr Chriſtenfeßre für Mäßchen. Pfarrer Kammerer: 20 Ußhr Lutherhihefhhoyh mit Vortraa von Pfarrer Koammerer und Ansſtellung alter und neyer Büheln und eyeng, Schriftentums(im Schwoſternhans). 45—*—3 Hauptgottesdienſt, 385 Uhr Kindergottesdienſt St. Anton, Mannheim⸗Rheinau: eſt. Monatskommunion der Frauen und des ervereins, Gemeinſchaftskommunion der aeſamten katholiſch organiſierten männlichen und weißlichen Jugend anfäßlich ihres Hayytyatroziniums, Kollekte für die Aufgaben der Kath Akton.•30 Uhr Beicht⸗ gelegenheit:.30 Uhr Frühmeſſe: Fnond an Chriſins don Könia und Sogen: 11 Uhr Schſerhottesdienſt: 13 45 Uhr feierl. Chriſtfönias⸗ voſyor /Pfſalmen der Weißnachtsveſper) mit Seaen:; 15.30 Uhr areße Feſtyerſommruno im Nißheſyngen⸗ —*— in Anweſenheit Sr. Exzellenz des hochw. Herrn „ Heinrich⸗Lanz⸗ .15 Uhr Feſtaot⸗ Hufdiaung der Whnhal St. Peter und Paul, Mannheim⸗Feudenheim:.30 Uhr hl. Beichte;.30 Uhr Kommunionmeſſe;.30 Uhr 113 ühr Chriſtenlehre, Pfarrer zu behandeln ſind wie ſonſtige Wohlfahrts⸗ einrichtungen. Die Betätigu— der m tung und Unterhaltung von Wohlfahrtseinri tungen, die der Betriebsführer trifft, um die Arbeitsfreudigfeit der Gefolgſchaft zu iſt dem verſicherten Betrieb zuzurechnen. Da⸗ rach iſt die Benutzung ſolcher Einrichtungen urch die Gefolgſchaftsmitglieder in der Regel nuc dann dem Betriebe zuzurechnen, wenn dieſe Benutzung auch im Intereſſe des Betriebs liegt. Danach ſind die Gefolgſchaftsmitglieder auf den vom Betriebsführer veranſtalteten Fahrten nach der Reichsverſicherungsordnung gegen Unfall verſichert. Aus Ludwigshafen Vor einen Laſtkraftwagen geſprungen. In der Gartenſtadt ſprang ein 7 Jahre alter Knabe vor einen in Fahrt befindlichen Laſt⸗ kraftwagen. Durch den Anſtoß hat er am Hinterkopf eine Lerhebliche Verletzung davon⸗ Fantend⸗ Der Junge wurde in das Marien⸗ kenhaus verbracht. Evang. Gemeinde gläubig⸗getaufter Chriſten (Baptiſten), Mannheim, Max⸗Joſef⸗Straße 12 Sonntag:.30 Gottesdienſt, Pred. Würfel, Predigt über Röͤm. 8, 28—30„Ewige Erwählung“, anſchließend kurze Gemeindeſtunde; 11.00 Sonntagsſchule; 20.00 Verſammlung, Pred. Würfel, Thema:„Ueberlieferung oder Ueberzeugung?“— Mittwoch: 20.00 Bibel⸗ und Gebetsſtunde. Evangeliſche Gemeinſchaft Mannheim, v, 23 Sonntag:.30 Predigt, Pred. Sautter; 10,45 Sonn⸗ tagsſchule;.00 Knabenſtunde;.30 Predigt, Prediger horcht auf; Aeuten,—35 Sautter.— Mittwoch:.00 Unterricht;.00 Bibel⸗ ſtunde.— Donnerstag:.30 Frauenmiſſtonsſtunde. Landeskirchliche Gemeinſchaft der giebenzeler Miſſion und Jugendbund für entſchiedenes Chriſtentum, Lindenhofſtr. 34 Sonntag:.45 Evangeliſation ——.Pf— 05 woche— Montag: 20.00 Frauen⸗ tunde. 859700 Bibelſtunde.— end⸗ bhund für E. E. 3 Männer: Freitag:.00 zag 18.00 und Zeller. 2. Jungfrauen: Sonn⸗ d Donnerstag 20.00 Evan el⸗ —— 4— Freitag: 17.30 Bibelſtun ür Knaben on 9— Neckarſtadt,* Gemeindehaus, Zellerſtr. 34: Sonn⸗ tag: 16.00 und 20.00 Volksmiffion vorträge,— Mon⸗ ——— S00 Bergwälder n vio heute, ſchlage mit mancher 4 als einzigem 3 es Zivil⸗ verliehen wor kehrer und d der intereſſar tag bis Samstag: je 20.00 We(Chinamif⸗ . je 16.30 Bibelſtu 1 nheim, E 30: a 20.00 Men⸗ ſind ſich einie hörer nickt a ation 5— 2005 Stag: 20.00 Män⸗ Ker— b Pocht 0500 Fräuenſtunde. Wa lſtavt, Aielne Sonntag: 14·00 und Dienstag 20.00 2381 Die Chrifengemeinſchaft, L 2, 11 (Bewegung zur religiöſen Erneuerung) 4 zoſen an ihr ſchellen müſſe rannei angebr Sonntag, 28. Okt.: 10 Uhr Menſchenweihehandlung mit Predigt; 11 Uhr Sonntagsfeier für Kinder.— Mittwoch, 31. Okt.: 9 Uhr Menſchenweihehandlung. 20.15 Uhr Vortrag Pauli:„Luther und wir“. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Evang, Berein für Innere Miſſion A. B. 5 Stöckle): Sonntag 8 hr, Don⸗ henes trit denn es drückend und Braut ſich ein Stamitz. waßit Lin Un Stag:.15 Uhr er— ſhiweßfünen Struße 90) Sonntag, 3 und Die 1 .15 Uhr——3 429 900 10(Sfadtmifſtong Keidehh! Kung. S 95 Verſammlu r 3151 g: 8 Uhr Bibelſtunde ſü Männer ung jun e Männer.— Reckarau, o ſtraßßſe 31(Stadtm. Kas At r Welk): Sonnta 9 8 Uhr und Diensta 15 Verſammlung.— Rh Whr Tiſch: Sonnt 3 Uhr und Mittwo .15 Uhr Verfammlung.— Pfingſtberg, Herrenfand 4 Alle 14 Tage rstags 3 + Verſamm⸗ lung.— Reeii Aenat 58: onntag um er lolum ropa zuſamn wird es angf durch Zurufe z dem Gr⸗ ——— einau, etan, ſo 1 8 Uhr und Freitag.15 for P77— Kinderſchule: Donnerstag 8 Uhr Ver⸗ — Banphofen, Kinderfchule: 0 onntag Uhr Mittw 7 ch 8 Uhr Ver ammlung— Walnhof: 15 reitag: 8 Uhr Verſamm hur denheim, ri Kinderſchule: 10 onnta 9 0 Dienstag 8 Uhr un äfertal, Ge⸗ meindehaus: Sonntag 8 Uhr jerfammlung. Landeskirchl. Gemeinſchaft Haus Salem, K 4, 10 Gemeinſchafts⸗ W 9 Uhr Morgenandacht m. 10.30—12 Uhr Aſule hi Unſer Kampf“; 14 Uhr mie ſchule; 1 Uhr Themabehand Wn„Lebendiges nun ſchildert usier die ah gebot ritz, ein au⸗ Wiriin dazwi nu uſz'ſpreche Martin rückt f hriſtentum:, 20 Uhr* ein franzöſiſck Epangeliſationsportiag, Redner; Herr Paſtor Bruns⸗ Elbingerode(Harz), anſchließend findet ein 14tägiger urs ſtatt; Vorträge 16 und 20 Uhr.— Montag: zurück, wiſcht den Schweiß 20 Uhr Evangelifation Emil⸗Heckel⸗Str. 115.— Mi.. woch: 18 Uhr Kinderbund; 20 33* Verſammlung An den Kaſernen 12.— Freit aa: 20 Uhr Ver ammlun in Eanbboſen bei Niebel 207. 5 13 Evang.⸗luth. Gemeinde) (Diakoniſſenhauskapelle, F 7, 29) Sonnta 17 Uhr Reformationsfeſtfeier und hl. Abendmahl farrer Fritze; 16.30 Uhr Beicht meldung W511 Uör unß Kollekte.* 35 Advent⸗Gemeinde Mannheim, 1, 14 Sonntag: 20.00 Vortrag„Die erſten Chriſten— ihre Lehre u 3 das Geheimni ihrer Krift“.— 5 M i tt⸗ Zalgeioseben„olfgeind Alf W 820 0— 05 olksfein ohol“.— Samstagz: 900 Sabbatſchute; 10.00 Predigt. 5 Neuapoſtoliſche Kirche im Freiſtaat Baden der Herr verſe Da acht Blitz folgt de knallt und kr' 4 nahen Bergwe bpöllig verdunt 50 unruhig e ein Gewitter? 3 Aber unmögli 4 böchen, kein J „Wenn's iiſchl ruckte Gſchwä ſchlotternden 5 4 cher als ihr k der Soldat ur Mannheim⸗Stadt. Kirche Ecke Lange Rötterſtraße und Moſelſtraße. Sonntag:.30 Uhr Gottesdienſt: 15.30 8 Gottesdienſt.— Mittwoch: 20 Uhr Gottes⸗ dienſt. Mannheim⸗Sandhofſen. Zwerchgaſſe 16. Sonntag: .30 Uhr Gottesdienſt; 15 Uhr Gottesdienſt.— Mittwoch: 2n Uhr Gottesdienſt. Mannheim⸗Neckarau, Gieſenſtraße 1. Sonntag: 15.30 — Mittwoch: 19.45 Uhr Gottes. enſt. Mannheim⸗Friedrichsfeid, Neudorfſtraße 68. Sonn⸗ tag: 15 Uhr Gottesdienſt.— Mittwoch: 20 Uhr Gottesdienſt. der Stube ve aber ſtumm u es Lichtmeet terung wie un lüßt Tiſch un und der Solde 1 lehnen ſie zuri Wild' Maa br Mannheim⸗Seckenheim, Kloppenheimerſtr. 37. Sonn⸗ tag: 15.30 Uhr Gottesdienſt.— Mittwoch: 20 Uhr Gottesdienſt. Die Heilsarmee Mannheim, C 1, 15 Sonntag:.30 Heiligungsverſammlung; 16.00 Frei⸗ gottesdienſt am Stephanienufer; 20.00 Selbſtverleug⸗ nungswoche⸗Altarverſ.— Mittwoch: 20.00 Jugend⸗ Herbſtfeier mit neuem Programm und Gabenverkauf. rida entglei. Uirren ſplitter Alagt die erf Funken ſprüh ganze rieſig b — Donnerstag: 20.00 Heimbund.— Freitag: 20.00 Heiligungsverfammlung. chwer ſchwele ktober 1934 Wohlfahrts⸗ er feing hrtseinrich⸗ fft, um die zu erhöhen, chnen. Da⸗ nrichtungen der Regel wenn dieſe triebs liegt. der auf den ahrten nach icht gegen ngen. In ihre alter ichen Laſt⸗ üt er am ng davon⸗ s Marien⸗ ter Chriſten f⸗Straße 12 zürfel, Predigt *, anſchließend sſchule; 20.00 Ueberlieferung 00 Bibel⸗ und eim, v 3, 23 10.45 Sonn⸗ edigt, Prediger ;.00 Bibel⸗ ſtonsſtunde. Liebenzeller tſchiedenes 1 34— Evangeliſ ation 20.00 Frauen⸗ ugend⸗ eRe.— Freitag: 20.00 rauen: Sonn⸗ e ffr Zel⸗ ür Knaben e ſtr. 34: Sonn⸗ räge.— Mon⸗ zn(Chinamiſ⸗ :20.00 Epan⸗ .00 Uenſtunde. s: 14% und 2, 11 uerung) heihehandlung ir Kinder.— eihehandlung. wir“. ſchaften D E, on D˙1 chwetzingen 8t urau, Fiſcher« Herrenſand 42 ihr Verſamm⸗ onntag um ſammlung.— ng 8 Uhr Ver⸗ Sonnta g. mmlung. alem, K 4, 10 genandacht m. iabehandlung: 25 19— Ahꝛ 7 itum:, 20 Uhr zaſtor Bruns⸗ ein 14tägiger — Montag: 115.— Miti⸗ ſammlung An Verſ ammlung „29) tfei d hi. Beichte n: J4 n Chriſten— “.— Mit 20.00 Unter⸗ Samstagz at Baden terſtraße und sdienſt: 15.30 Uhr Gottes⸗ ). Sonntag: ttesdienſt.— nntag: 15.30 Uhr Gottes⸗ 68. Sonn⸗ ch: 20 Uhr 37. Sonn⸗ hoch: 20 Uhr 1 ; 16.00 Frei⸗ elbſtverleug⸗ .00 Jugend⸗ zabenverkauf. reitag: 20.00 ün⸗⸗ „ Stamitz. ensta 9 Stadtmiſſtongd erstag 8 5 ibelſtunde fü gſehe ha!“, Wirtin dazwiſchen,„Fritz, ſo en böſe Wunſch ruckte Gſchwätz!“ 3— Folge 42/ Zahrgang 1934 g————— *———————————2 —————————— 4* 5* Sd 5 L 34 e *————— π—*——— ——* ——————— 7 Sonnkagsbeilage des„Hakenkreuzbanner“ — Sonnkag, 28. Oktober 1934 Der Brand von Lenzkirch Eine Erzãhlung von Friedrich Singer Schluß) „Ja, die Franzoſen! Es ſind doch Teufels⸗ kerle!“ meint der dienſtergraute Revierförſter Kolumban Kaiſer aus ſeiner Ecke. Alles horcht auf; denn jeder weiß: Der kennt die welſchen„Brüder“— faſt ſo gut wie der Fe⸗ fer⸗Martin. Hat er nicht Anno 1799, als der Ffranzmann praſſend und plündernd in Lenz⸗ irch lag, die Oeſterreicher auf ihm allein be⸗ kannten Schleichpfaden durch die wildeſten Bergwälder an den Feind geführt und die Ein⸗ bringlinge von damals, die„Freunde“ von heute, ſchlagen helfen und nn mit mancher wohlgezielten Kugel aus ſeiner Jägerflinte? Nicht umſonſt iſt ihm damals als einzigem in Vorderöſterreich die große goldne Zivil⸗Ehrenmedaille vom Kaiſer Franz verliehen worden! Und jetzt geraten der Heim⸗ kehrer und der Revierförſter in einen Diſput, der intereſſant zu werden verſpricht: Beide ſind ſich einig— und die Gemeinde der Zu⸗ hörer nickt andächtig dazu— daß die Fran⸗ zoſen an ihrem grenzenloſen Hochmut zer⸗ ſchellen müſſen und bereits das Ende der Ty⸗ rannei angebrochen iſt. Was hat ſich doch nur der Himmel ſo ver⸗ finſtert? Die Fallers⸗Frida, die den Gäſten einſchenkt, tritt ans Fenſter, reißt einen Flügel auf, denn es iſt heiß wie im Hochſommer, drückend und dumpf wie noch nie dies Jahr. Braut ſich ein Gewitter zuſammen überm Hoch⸗ firſt? Schwarzdrohend, ſchwefelgelb untermalt, wahlt ein Ungeheuer von Wolke übers Tal da⸗ her. Iſt das jenes böſe Wetter, von dem der Kaiſer Kolumban prophezeit, daß es ganz Eu⸗ ropa zuſammenſchlagen wird? Der Frida wird es angſt und bang; denn jetzt erzählt, durch Zurufe von allen Seiten angeſtachelt, der Martin von dem ſchrecklichen Brande Mos⸗ kaus, dem Grauſigſten, was er erlebt hat. Sau⸗ genden Blickes hängen ſie an ſeinem Munde, jeder ſpürt: Da iſt aber auch keine Silbe dazu⸗ etan, ſo war's, das Flammen und Toben, etten und Rennen, und wie der Invalide nun ſchildert, welch' großartig⸗furchtbares Schauſpiel die brennende Rieſenſtadt von der Anhöhe geboten, da läßt ſich der Scherzinger⸗ ritz, ein ausgemergelter Holzhacker von der chlicht, aus ſeinem Halbrauſch vernehmen: „Ja— jo, ſo e Fiirli, das mießt mer emol „Ums Heilands wille!“ ſchreit die nu uſz'ſpreche iſch ſcho gfrevelt!“ Auch der Martin rückt ſeine Bärenmütze, die früher mal ein franzöſiſcher Gardiſt getragen hat, etwas zurück, wiſcht ſich in der ſchlimmen Schwüle den Schweiß und ſagt:„Niemols meh, Fritz, der Herr verſchon is vor ſo ebbis Gruſigem!“ Da— kracht der erſte dumpfe Donnerton, ein Blitz folgt dem andern, das zuckt und zackt, knallt und krächelt, und der Nachhall in den nahen Bergwäldern brüllt aufſtöhnend in den völlig verdunkelten Abend. Die Gäſte haben ſich unruhig erhoben. Mitte Mai ſchon ſolch' ein Gewitter? Alles bezahlt, drängt heim. Aber unmöglich: draußen ſchüttet es in Sturz⸗ bächen, kein Menſch kann den Fuß vor die Tür ſetzen. Man deutet auf den Scherzinger: „Wenn's iiſchleet, biſch du ſchuld mit dim ver⸗ Der ſteht im Hausflur, ſchlotternden Knies an die Wand gelehnt, blei⸗ cher als ihr bläulich flimmernder Kalk. Nur der Soldat und der Förſter verharren noch in der Stube vorm halbgeleerten Glaſe, beide aber ſtumm und geſpannt. Ein Schlag— grellauf! Phosphorflammi⸗ ges Lichtmeer giftet durchs Haus hin, Erſchüt⸗ terung wie unterirdiſch nachrollendes Erdbeben läßt Tiſch und Stühle tanzen. Der Förſter und der Soldat ſchließen die Augen, geblendet lehnen ſie zurück... Da ſchreit's draußen auf der Gaſſe:„Jigſchlage!!“„Feurio!“.„Der Wild' Maa brennt, der Blitz hät zunde!“ Der Kirden entgleitet ihr Brett, die leeren Gläſer lirren ſplitternd zu Boden.—3 Sekunden Todſtille... Dann erheben ſich die Männer und treten, den andern nachdrängend, ins Freie. Der Regen hat aufgehört. Züngelnd ſchlägt die erſte Lohe aus dem Schindeldach, Funken ſprühen bereits über die Straße, der chwer ſchwelen die finſteren Schwaden durch —— rieſig breite Giebel iſt in Rauch gehüllt, die ſchauerlich aufgehellte Nacht.„Feurio!“ pflanzt ſich der Ruf fort von Haus zu Haus, von Gaſſe zu Gaſſe. Alles rennt und hetzt, ſchnauft und haſtet. Die Frida und ihr Mann werfen Bettzeug und Krimskrams aus den Fenſtern, die Kinder aus dem Oberſtock hat der Knecht geholt und ins Nachbarhaus gebracht. Von der Kirche ſchlägt es juſt neun. Die Spritze kommt angerollt, die Schlauchleitung zum Bach iſt nicht ſchwer zu legen und günſti kurz. Was hilft alles Pumpen und Spritzen Das ganze ſtattliche Anweſen iſt ein Raub der mer untätig dem nutzloſen Bemühen der Feuer⸗ wehr zu. Hat er dieſes Unglück über feinen Heimatort gebracht? Hängt Fluch an ihm und hölliſches Uebel von damals? Ja, genau ſo hat Moskau gebrannt, ſo hoffnungslos war jenes Retten und Raſen wie hier! Zehn Häu⸗ ſer donnern praſſelnd in fürchterlichem Schau⸗ ſpiel zum blutgeröteten Himmel empor. Die Wolken ſchleichen mit luſtgeſchwollenen, braun⸗ roten Bäuchen über die Wälder wie Tiere, die ſich am Unglück der armen Menſchen weiden. „'s Strittners Huus brennt au weg!“ ſchreits Das deutsche Gesicht roten Beſtie, und noch ſchlimmer: Jetzt flügelt der feurige Drachen die Gaſſe entlang! Auch des Krämers Haus brennt, rieſig breitet ſich die Lohe im ſauſenden Weſt in die Nacht hin⸗ ein. Nun lodern drei Häuſer wie Brand⸗ fackeln rußig qualmend zum Himmel. Der Scherzinger⸗Fritz, wie ein ſcheuer, armer Sün⸗ der, hat ſich verkrochen ins Dunkel. Man würde ihn ſteinigen ob ſeines tollen Wunſches von vorhin! Hat denn alles den Kopf verloren? Nein, ſchon bewährte Männer beſtehen auch heute wieder die Probe beſonnenen Heldentums. Da— im hin⸗ und herbrandenden Menſchen⸗ gewimmel— ſteht wie ein Granitblock der Re⸗ vierförſter Kaiſer, herrſcht die Herumſteher, die wertloſen Gaffer zornig an, kommandiert wie ein Feldwebel und zeigt ihnen den Griff und jede Handreichung. Und willig duckt ſich die Dorfburſchenſchaft unter ſeinen Befehl. Der Martin aber, noch gebannt auf die wild⸗ flackernde Häuſerzeile ſtarrend, ſieht noch im⸗ unten. Da rafft ſich der Soldat auf. Was der Hinkefuß hergibt, poltert er das bucklige Stein⸗ gäßchen hinab. Schon iſt er am Tor; alles ver⸗ qualmt! Der Strittner und ſein Weib ſtehen hängeringend im Hofe; in ihrer Beſtürzung, daß es der Feuersbrunſt überhaupt möglich war, bis hierher zu dringen, haben ſie völlig ihre zwei Maidli in der oberen Kammer ver⸗ geſſen. Die Marei verharrt hilfeſchreiend am Fenſter, die Anna umklammert verzweifelt den Kreuzſtock und will herabſpringen, getraut ſich aber nicht. Mit einem Satz iſt der Martin im Schopf. Da reißt er die Leiter heraus, die nächſtbeſte, wirft ſie um, ſchlägt ſich gar ſchmerzhaft ans wunde Bein, ſtemmt ſie jetzt trotzig in die Höhe. Wo ſind die Maidli? Die Fenſter gähnen leer, das Strohdach kniſtert tückiſch. Er hinauf, zum Kreuzſtock hineinge⸗ zwängt— ach: da liegen ſie beide, vom Qualm betäubt, am Boden. Er nimmt die Anna, die leichtere, zuerſt und reicht ſie dem Wehrmann hinaus, der mit ihr abſteigt. Jetzt die Marei: Nie hat er liebere Laſt getragen. Er preßt ſie feſt an ſich; zwingt er's noch? O Gott, wie die Leiter ſchwankt, die Funken ziſchen, die Sproſſen knacken! Der ſchwerſte Gang ſeines Lebens! Das iſt noch anders als in Moskau, wo er die vier Dragoner⸗Kameraden ſamt ihren ſieben Gäulen aus der Vorſtadtbaracke gerettet! Nun legt er ſie nieder auf den Raſen, eilt zum Brunnen, taucht ſein Sacktuch in Quell⸗ waſſer, drückt es der Marei auf die heiße Stirn. Sie erwacht, ſchämt ſich, bedeckt die Augen mit den verſengten Händen und weint, weint faſſungslos Das Vieh im Strittnerhof iſt verbrannt, es hat jammervoll aus dem glühenden Kerker des einſtürzenden Stalles gebrüllt. Nun iſt es 10 Uhr; die Feuerwehr aus Neuſtadt kommt an⸗ geraſſelt und hilft unter ihrem tapferen Kom⸗ mandanten Franz Joſef Fiſcher löſchen und einreißen, wo Waſſer nimmer lohnt. 22 Häuſer brennen! Was ſoll da Menſchenmacht vermögen Kam ſolch wütendem Aufſtand entfeſſelter aturgewalten? Der ganze Ort wird noch zu Schutt und Aſche! Der Seelſorger beginnt ſein Pfarrhaus, das ernſtlich bedrohte, zu räumen. Der Bürger, dem er das Wichtigſte, die Kirchen⸗ bücher, anvertraut hat, hört auf einmal, daß ſein eigen Haus im Funkenregen liegt. Er läßt die wertvollen Handſchriften im Stich und denkt an das Seinige. So verkohlen ſie am 12. Mai 1813, und keine Urkunde gibt fürderhin den Lenzkirchern Nachricht von ihven Ahnen und Stammbäumen. „Acht gäh, ihr Lit!“ ſchreit der Revierförſter Kaiſer. Es iſt ihm eingefallen, daß im Hauſe des Moritz Brugger ein Pulverfaß aufbewahrt wird. Da könnte leicht das letzte Unglück größer werden als das erſte. Entſetzt flieht alles nach drei Seiten... Ein Kanonenſchlag, hart, wuch⸗ tig: Das Breitdach hebt ſich, wie von Rieſen⸗ fauſt geſtemmt, und fliegt turmhoch, um am Sommerberg drüben dumpfauf hinzuſchmettern. pioß blaugrüne Stichflamme beendet die Ex⸗ ploſion. Wo iſt der Mesner? Ach, verzweifelt hat er mit ſeinen Buben die Glockenſeile geriſſen! Nun ſoll auch die Kirche als letztes Opfer dran⸗ glauben. Der Pfarrer winkt, drei beherzte Männer, voran der hinkende Soldat, holen die Monſtranz, vier goldene Kelche, zwei ſilberne Altarkännchen, der Prieſter ſelbſt rettet unter Lebensgefahr das Allerheiligſte aus dem Trümmerwuſt. Schweſtern ſchleppen— zu ſpät leider— zunderartig glimmende, prachtvoll ge⸗ ſtickte Meßgewänder hinweg. Jetzt lodert der Turm, die letzten Glockentöne flattern über die qualberauſchte Menge, miſchen ſich mit dem Jammergeſchrei der Obdachloſen, um dann jäh zu verröcheln, indes die ehernen Mahnerinnen ihre feurigflüſf igen Zähren in gleißendem Strom übers balkenloſe Gemäuer ergießen. Mit ſtaubaufwirbelndem Donnergetöſe bricht der ſtandhafte Turm in ſich zuſammen Es iſt nachts ein Uhr; faſt der ganze Ort mit Kirche, Rathaus, Pfarrhaus, Schule und Jäger⸗ haus liegt in Trümmern. Die wackere Feuer⸗ wehr von Neuſtadt zieht ab, nicht ahnend, daß vier Jahre ſpäter die Lenzkircher ihnen helfen werden bei dem ſchrecklichen Brande, der Neu⸗ ſtadt mit 34 Häuſern vernichtet... In ven um⸗ liegenden Höfen auf den Halden finden die ner⸗ triebenen Einwohner Unterſchlupf. Am nächſten Morgen— ſtrahlend geht die Sonne auf hinter Kappel— wandeln der Mar⸗ tin und die Marei Hand in Hand auf dem Feldweg vorm Wald. Sie ſtaunen erſchüttert hinab auf das arme Neſt, das der Heimkehrer nur einen Tag lang im Maienglanze der Ver⸗ klärung ſehen durfte. Aber beide haben ſich ge⸗ faßt.„Neuaufbau!“ heißt die Loſung. Und der Martin und die Marei wiſſen, für wen. Sie umſchlingen ſich dichter, und in ſanftem, ehr⸗ fürchtigem Streicheln fährt die Hand des Mäd⸗ chens über die grauſame Narbe, die der Ruſſen⸗ ſäbel über den Scheitel des lieben Burſchen ge⸗ zogen hat. O, was kann der Menſch doch alles was kann ihm Gott als böſe Bürden aufladen! Sie aber werden in feſtem Ver⸗ trauen auf ſeine Gnade die Prüfung beſtehen. Und während in Norddeutſchland droben die Heere der Franzoſen, Ruſſen, Preußen, Rhein⸗ bündler und Oeſterreicher dröhnenden Schrittes zum letzten Völkerſtreit anmarſchieren, legt enzkirchs Volk in einmütiger Friedensarbeit den Grundſtock zum neuen Glück. Wohl, der Amtmann von Neuſtadt hat Schwierigkeiten machen wollen: die Straßen ſollten gerade⸗ gelegt, die Hausplätze neu geplant werden. Aber welche unnötigen Koſten würd/ das alles der Gemeinde aufladen, die ſchon Anno 99 völ⸗ lig verarmt iſt! Bereits haben einige beherzte Bürger ihre Häuſer mit der Nachbarn Hilfe auf die alten, wohlgewölbten Keller geſetzt. Als der Amtmann von Neuſtadt kommt, iſt der Ort halb aufgebaut, und er kann nu⸗ gutmütig ſchmunzelnd von der geſchaffenen Tatſache nehmen und weitere Erlaubnis er⸗ eilen. Auch die Kirche ſteht wieder, wenn auch klein und beſcheiden, wie es in ſo wöglich f arm⸗ ſeligen Zeiten nicht anders möglich iſt. Und das erſte Paar, das im Frühjahr 1814, naa) Napoleons Sturz, der Pfarrer darin traute und ins neue Kirchenbuch einträgt, ſind der Martin und die Marei. Den toten, in Raßland ver⸗ ſchollenen Bruder hat ſie an der Seite ihres ge⸗ liebten Mannes nie vergeſſen, wohl aber als von Gott verlangtes Opfer betrauern gelernt. „Einer für alle, alle für einen!“ So hat die Bürgerſchaft gehandelt und das ſchwere Werk vollendet. Und niemand ſieht es dem Wohnort der dameſigen Bauern und Uhrmacher, Glas⸗ träger und Strohflechter an, daß die ſauberen, ſtattlichen Häuſer mit den mächtig ausladenden Giebeln einem verheerenden Brandunglück ſo ſtolz entwachſen ſind. Das Kirchlein aber, das 120 Jahre getreulich ſeinen Dienſ⸗ verſehen hat und inzwiſchen längſt zu klein geworden iſt, wurde dieſen Sommer abgebrochen und ſoll— ſtark vergrößert— zum alten Turm von 1813 hingebaut werden. Und die ſchwarzen Tannen⸗ berge ſchauen ſtolz und ernſt auf die Talmulde herab, der ſo viel Leid und Freud in Krieg und Frieden erfahren. Mögen die braven Menſchen dort unter ſich immer eingedenk ſein, welche Eigenſchaften Aufbau und Ausbau eines Ge⸗ meinweſens ermöglichen. Und— was die Ahnen geſchaffen, wie ſie unter der harten Fauſt des Schickſals ſich immer wieder aufgerafft zu Trotz und Taten—: ſollte es uns nicht auch 5 ſein heute im großen deutſchen Vater⸗ ande Burg Langenargen am Bodensee Aus der Geschichte eines alten Schlosses— Der Ritterdienst des Graf en von Montfort „Die ſchönſte, die ich je geſehen habe“, rühmt Annette von Droſte⸗Hülshoff die alte Burg⸗ ruine am Bodenſee. Und mit den Schritten einer Träumerin geht ſie an dieſen Toren und ackigen Türmen vorbei, an dieſen breiten, tie⸗ 55 Fenſterniſchen, um die ſich die herrlichſte Stuckarbeit wie eine graue Stickerni aus Stein hinzieht. Weit ſchweift der ſehnſüchtige Frauen⸗ 1. E5 — ſee—I⸗ OWon 3 Zr e— 11 W W Das schöne Deutschland 4 blick Üüber den See hin, der von hier aus ſein breiteſtes und ſchönſtes Bild eröffnet— hin zu dem weißen Schnee des Säntis, zu deſſen Sil⸗ ber ihre Verſe ſchweben, hin zu den ernſten, grau umhöhten Schweizer Bergen, dahinter ſie den Freund nun ſuchen muß Unter ihr wühlt der See und frißt ſich in die Mauern. Die Tage der Grafen und Ritter —— 0 7 S f 12 1 40 EE 0 arvan⸗ 07 10 5 — L 3 I 4444 Frickenhausen a. M. Die alte Universität am Bodensee Studentenleben im 17. und 18. Jahrhundert— Als Uberlingen noch Universitätsstadt war— Vom Bettel- studenten und dem Wandergroschen— Alte Scholaren-Romantilk— Studenten als Schauspieler auf dem Rücken, das Liedle auf den Lippen, chen alten Herrn an ſeine eigene, unvergeſſene An Mariä Geburt fliegen d' Schwalben und Studenten furt! An Simon und Judi kommen wieder d' Studi! Vom Schwarzwald und aus Württemberg, aus Franken und aus Baden, von Bayern und von Salzburg her rückten um die weinſelige Oktoberzeit: die Studenten wieder ins alte Ueberlingen ein, das damals noch ſeine Uni⸗ verſität beſaß. Sie unteyſchied ſich in Lehrplan und Einrichtungen nicht weſentlich von anderen Anſtalten ihres Charakters, aber ſie genoß eine ſtarke materielle Unterſtützung durch den Fran⸗ ziskaner⸗Orden und den ſtädtiſchen Magiſtrat: daher die häufigen Schulgeldbefreiungen, Sti⸗ pendien und Koſtgelder für arme Studenten und die rege Ausgeſtaltung der Feiern und Feſte; all dies waren Lockungen, die die jungen Leute von nah und fern nach Ueberlingen zo⸗ gen. In den Schülerverzeichniſſen findet ſich neben den erlauchten Namen uralter Adels⸗ 3(die Grafen Eitel Friedrich und Karl von Watrit die Freiherren von Bod⸗ mann, die Patrizierſöhne der Koler von San⸗ derberg und Rueff u. v..) auch ein Regiſter von kleinbürgerlichem Klang; das A ame Band völkiſcher Verbundenheit umſchloß ſie alle, die„vil hundert gemaine Schüler“, wie der Ehroven meldet, mit den„edlen Knaben, auch Chraven und Herrenkindern!“ Man erwies ſich ſehr großzügig den völlig unbemittelten, den„fahrenden Scholaren“ oder Bettelſtudenten, gegenüber, deren Anſturm allerdings zuletzt f0 überhand nahm, daß der Magiſtrat dagegen einſchritt und ihre Zahl auf ſechzig feſtſetzte; die ſparten das Studiengeld und fanden außerdem als Hauslehrer oder Se⸗ kretäre in guten Bürgerhäuſern koſtenloſe Auf ⸗ nahme. Im humaniſtiſch aufgezogenen Unterricht bil⸗ deten die alten Sprachen und die Kenntnis alt⸗ römiſcher und griechiſcher Geſchichte die Haupt⸗ teile des Stundenplans. Zu Vaterlands⸗, Staats⸗ und Zahlenkunde kamen ſpäterhin die philoſophiſch⸗theologiſchen Kurſe. Das Haupt⸗ gewicht wurde aufs Latein gelegt, und die Stu⸗ denten mußten es faſt wie ihre Mutterſprache beherrſchen. Das Semeſter begann im Oktober mit der Heiligen Meſſe und ſchloß Anfang September mit der offiziellen„Endfeier“, bei der die ſehr beliebte„Endkomedi“ nicht fehlen durfte. Dieſer Brauch herrſchte wie in Ueber⸗ lingen ſo auch in Konſtanz, St. Gallen, Frei⸗ burg, Villingen, München und anderen ſüd⸗ deuiſchen Univerſitätsſtädten. Die in lateini⸗ ſcher und deutſcher Sprache verfaßten Auffüh⸗ rungen fanden beſonders in den Jahren 1607 bis 1772 großen Anklang. Sie behandelten in Verſen oder Proſa unter bombaſtiſchen Titeln eiſtliche und weltliche Themen mit morali⸗ ſchem Hintergrund. Altes deutſches, nach klaſ⸗ ſiſchem Muſter geformtes Volks⸗ und Kunſtgut lebte auf den Lippen der Jugend auf; die Spiele einten die ganze ſtädtiſche und auswär⸗ tige Bevölkerung mit der Studentenſchaft. Hauptträger der Handlung waren die Studen⸗ ten der höheren Klaſſen, und die Eintrittsgel⸗ der beſtritten die Koſten. Aus dieſen alten Spielen von Fehde und ſiegender Gerechtigkeit, von Treue und Bekenntnis, von Liebe und Ruhm, von römiſchen Stadtpflegern und deut⸗ ſpnt Königen wuchſen bereits die Grundlagen ſpäterer deutſcher Kunſt. So iſt zum Beiſpiel nachweisbar, daß Schiller ſeinen„Gang nach dem Eiſenhammer“ aus einer um 1672 in Vil⸗ lingen von ſtudentiſcher Schwarzwaldjugend geſpielten Komedi“ entnommen hat. In der Bakanz ging es zumeiſt, das Ränzel auf fröhliche Wanderſchaft. Städte wurden be⸗ ſichtigt und Dörfer durchzogen, auf Bauern⸗ höfen der Speck probiert, in Pfarrhäuſern Moſt getrunken. Wer gut aufgenommen ſein wollte, gab nur an, ein Aen i n⸗ iem Zeugnis zu ſein.(Auch wenn Titel un waren. nur einem guüten Freund entliehen waren). 8—3 „Pauper studiosus sum, peto vaticum!“ hieß die Loſung, und gewöhnlich klimperte es dann auch ſchon aus dem Geldbeutel des Hausherrn. Beſonders die Vorbereitung auf den geiſtlichen Beruf ſchuf überall die beſten Gönner. Manch edler Tropfen und manch fröhliches Lied ver⸗ kürzte die heiteren Stunden freundlicher Unter⸗ kunft, manches Zukunftsbündnis wurde ge⸗ ſchloſſen, manch gute Stellungsausſicht und manchen Taler nahm man zur Alma mater mit. Dieſe Wander⸗ und Einkehrfahrten hoben alle Schranken abgeſperrter, land⸗ und artfrem⸗ der Gelehrſamkeit auf und ſchufen den natür⸗ lichen und belebenden Kontakt zwiſchen Volt⸗ und Jugend, wie er heute wieder in erneuter und zukunftswirkſamer Form erſtrebt wird. Studentiſcher Uebermut erinnerte noch man⸗ Studienzeit: wie man die Bah eiſterin nachts ans Fenſter lockte und ihr das Geſicht mit Tinte und Pech beſtrich, wie man ſich eine Schar Enten abfing und der einzig überleben⸗ etten Schmaus einen Zettel den 9 armen Enten n ſind baten unter die Stüdenten— Nun komme ich noch allein— Und bring von den andern den Totenſchein!“ Oder wie ſich ſieben verſchwen⸗ deriſche, übermütige Leute das Verſprechen gaben, ihr väterliches Erbteil gemeinſam und auf die ſchnellſte Art und Weiſe durchzubrin⸗ gen; ſie unternahmen die tollſten und ſinn⸗ fofefen Sachen, bezahlten mutwillige Geld⸗ ſtrafen, kauften Geſchirr, um es an der Haus⸗ wand zu zerſchlagen, überzahlten Wein und Liebe. Dann trennten ſie ſich pfeifend und ſin⸗ end zum freiwilligen Kriegsdienſt in der ombardei. Mit dem Ende der freien Reichsſtadt Ueber⸗ lingen, dem Anfall an Baden und der Säku⸗ lariſierung des Franziskanerkloſters kam 1814 die Auflöfung der Univerſität. Heute belebt die jahrhundertealten Räume der frohe Knaben⸗ lärm einer ſechsklaſſigen Realſchule. Wie die Freitilligen sturben/ Von Paul Alverdes Mit Erlaubnis des Verlages Albert Langen⸗ Paul Müller, München, bringen wir folgende ergreifende Szene zum Abdruck. Schlachtfeld— Nacht Füſilier Krauſe: Herr Leutnant... Herr Leutnant.. Leutnant: Wer iſt denn das? Was iſt denn los? Sind Sie das, Krauſe? Füſilier Krauſe: Füſilier Krauſe, jawohl, Herr Leutnant. Leutnant: Ich bin wohl eingeduſelt hier, was? Füſilier Krauſe: Jawohl, Herr Leutnant. Ich dachte ſchon, Herr Leutnant hätte es auch noch geholt. Herr Leutnant, da iſt von links gerufen worden, daß alles in Gruppen einzeln zurückgehen ſoll. Es ſchießt auch nicht mehr. Leutnant: Wie lange iſt das her? Füſilier Krauſe: Das iſt wohl ſo eine Stunde oder zwei, daß die aufgehört haben, die Brüder. Leutnant: Wer liegt denn noch alles hier? Ach ſo, das iſt ja der letzte von den braven Jungen, die mit ganz vorne geweſen ſind. Krauſe, uns hat es übriggelaſſen für heute. Füſilier Krauſe: Jawohl, Herr Leutnant. Vielleicht kriegen wir von allem, was vom zweiten Zug hier vorne liegt, noch ſo zwei oder drei Gruppen zuſammen. Leutnant: Zweiter Zug, mal herhören: Es wird jetzt einzeln zurückgegangen, Richtung auf den Waldrand links von der großen Straße. Ungefähr da, wo wir heute morgen ausgeſchwärmt ſind. Verwundete werden nach Möalichkeit zurückgetragen. Was tot iſt, kann nicht mitgenommen werden. Stimme: Hier vorne iſt alles tot, Herr Leutnant. Leutnant: Von links einzeln zurückgehen. Stimme: Von links einzeln zurück. Leutnant: Ich ſelbſt gehe mit Füſilier Krauſe als letzter. So, Krauſe, kommen Sie einmal her. Nehmen Sie mal hier die Er⸗ kennungsmarken und hier die Bänder neh⸗ men Sie auch mit. Na dann adien, lieber tapferer Junge, komm, gibt mir noch einmal die Hand, wir laſſen dich nicht lange allein, da darfſt du dich feſt drauf verlaſſen, wir kommen wieder hierher, hörſt du, das verſpricht dir dein Leutnant. Das war nicht deine Schuld, daß wir hier worden ſind, das war nicht eure Schuld, Jungens. Füſilier Krauſe: Wenn Herr Leutnant die Bemerkung geſtatten, die ſind ja vorgegan⸗ en wie die Aktiven, wie die gedienten Leute ſind die ja rangegangen, Herr Leutnant. Herr Leutnant, das kann der Krauſe ſein Leben lang nie mehr Da macht er Ehrenbezeigung durch Anlegen der Hand an die Kopfbedeckung. Leutnant: Ja, dann müſſen wir ja wohl. Adieu Werner. Adien Voß. Adien Wichter⸗ mann. Adien Heinrichsdorf. Adieu Melling⸗ hoff. Adien Witzel. Adieu zweiter Zug, Adieu. Ihr habt es gut gemacht. Sehr gut habt ihr es gemacht. Adieu. Füſilier Krauſe: Achtung, Herr Leutnant, jetzt kommt hier der kleine Graben, wo wir den letzten Sprung gemacht haben. Leutnant: Krauſe, da ſind wir nicht weit gekommen. Füſilier Krauſe: Das war hier, wo ſie mit dem Singen angefangen haben, hier iſt das geweſen, Herr Leutnant. Leutnant: Mal halten, Krauſe, hier liegt ja noch einer ganz allein. Wer iſt das denn? Mal herleuchten. Füſilier Krauſe: Ach du mein Herr und Heiland, das iſt ja doch der kleine Tiede⸗ mann oder wie der hieß, von der Gruppe Mellinghoff, das iſt der mit dem ſcharfen Seitengewehr. Leutnant: Hören Sie, Krauſe, der iſt doch gleich am Mittag bei der Dieme liegen⸗ geblieben? Füſilier Krauſe: Das ſoll wohl ſo ſein, Herr Leutnant. Da haben die einen Voll⸗ treffer in die Gruppe gehabt. Da haben die nachher geſagt, daß der tot liegengeblieben iſt ſt. Leutnant: Herzſchuß. Sehen Sie einmal her, Krauſe, ganz friedlich, als wenn er ſich hausſammlung durch ſeltene Rüſtungen und ſind vorbei, ein armer Blumenhändler hockt mit Frau und Kind in der notdürftig hergeſtellten Pförtnerſtube unter dem Torgewölbe. Aber er hat die Mauern und Baſteien und jedes Fleck⸗ chen Erde und jeden Steinwinkel mit blü⸗ henden Blumen beſtellt— ein bettelarmer, letzter Fürſt der Burg, der ihre Fürſten ſtarben. Auch er lebt heute nicht mehr. Schon wieder hundert Jahre länger ſpült der See an die alten Mauern und höhlt ſie aus. Auch ſie, die einmal hier hindurchgegangen, auch ihre Augen, n ihre Verſen loſchen aus. Nur der See und die Es war ewigen Berge reden in dunklen und großen ich zum er Strophen vom Liede der Ewigkeit. und von N. Graf Wilhelm von Montfort baute giraubärtige ſein Schloß auf die Inſel Argen am ſtammes de See. Wie Bregenz, Lindau und Waſſerburg, ſo war auch dieſe Inſel einmal ein feſter Römerſtützpunkt geweſen, und zwei mächtige Türme künden noch davon. Der Graf von Montfort ſuchte ſich mit dieſem Platz den ſchön⸗ ſten Ausſichtspunkt am ganzen See aus und errichtete auf den verfallenen Mauern einer früheren Burg, die aus römiſcher Veſte entſton ⸗ den war, ſein Schloß. So treffen ſich in dieſem Schloßbau älteſte deutſche Burgenzeit und ſpä⸗ teres Mittelalter. In der Nähe der um 1332 erbauten Burg richtete der mit dem Münzrecht beliehene Graf einen Münzhof ein. Der Damm, der heute die Inſel Langenargen mit dem Land Nuri ſoll öſtlich von? ter vom Le jchlagen, ab Fuaz, lebte verbindet, entſtammt erſt aus dem Schutt beim 11 Bel teilweiſen Abbruch dieſes Schloſſes. 5. Wilhelm von Montfort, bekannt als den ein Mitglieꝛ Bayern Ludwig verdienter Statthalter und ich ſie zwö Hauptmann, brachte viel Gut und Gold aus beſucht habe Mailand in ſeine Heimat mit. Dazu noch einen und kämpfte anderen Ruhm, wie der Chroniſt vermeldet: er rücken ihr⸗ ſtreifte; daß focht am Hofe des Chans zu Cathay um der m/ aufgen. Kaiſerin Frauenehre, ſiogte und ward reich be⸗ lohnt. Die Sage meldet davon: als man am Daß ſie m Hof des Kaiſers von Cathay von der Untreue ſeiner Gattin zu munkeln begann, wandte ſich Amir Fu⸗ die in die Enge getriebene Kaiſerin an den Jahre alt.( ritterlichſten Mann am Hofe, den Grafen Wil⸗ wandter Re. helm, und bat ihn, nach altem Brauch die Fehde nen Beine d für ſie gegen den Verleumder ihrer Ehre aus⸗ umklammern zutragen. Der Graf trat in den Ring, obwohl ſchwach war⸗ er wußte, daß ſie nicht ſchuldlos war, allein: Zeit zu dir „Ich kämpfe nicht für eine Frau, die ihrem wie die Ar Herrn die Ehe brach, ich kämpfe für dieſes intereſſterten Herrn und Kaiſers Ehre ſelbſt, die unantaſtbar mir auf Kar bleiben muß!“ Er ſtach ſeinen Gegner nieder zu ziehen. und wurde dafür reich belohnt; von der Kai⸗ Ra⸗ 555 ſevin ſelbſt erhielt er die beſondere Reliquie 4 Ka de eines heiligen Tuches, das bei der Kreuzigung FTacen dem den Schwelß Chriſti aufgefangen hatte.— Da⸗ ſtute und ein * in weit ittetdie den Zeleat hatte. nach trat er in weitere Ritterdienſte an den Dolch, mit d Hof von Savoyen. 1 WMuntifia im Drei Jahrhunderte lang behielten die Gra⸗ ſen von Montfort die Burg in unbeſtrittenem„Eines Nac Beſitz. Im Dreißigjährigen Kriege gab Schloß Geſellſchaft Langenärgen einen wertvollen Stützpunkt ab. Steinſchleude Als im Jahre 1647 die Schweden unier ihrem Genauigkeit General———— anrückten, übergab der kaiſer- hohen, krum liche Kommandant Langenargen ohne Gegen⸗ ßig Schritt ich plötzlich a wehr. Er—1 den Verrat auf dem Schafott— in Lindau. Zwei Jahre lang hielten die Schwe⸗ den die Burg— ein aufgeworfener Wall, der von dem ala heute einen Garten trägt, heißt noch die Schwe⸗—5 1 5 denſchanze. Danach fiel ſie in die Hände der—38 n Montforts zurück, und 1720 ließ Anton von—1 3 Montfort die Feſtungswerke abbrechen und das Ku 4—355 Schloß ſelbſt, an dem ſchon Krieg und See ihr enen zerſtöreriſches Werk getrieben hatten, neu her⸗. Er hi richten. Es begann eine glanzvol“e Zeit für Langenargen: ſchon der nächſte Beſitzer, der Sohn Antons, fügte den prachtvollen Gärten eine Orangerie hinzu und bereicherte die Zeugn⸗ hatten die kl bemerkt und nen wirrung na Waffen. Langenargen erhob ſich bald zum 0 herrlichſten und reichſten Grafenſitz am See und 4 nn ſeine prunkvollen Feſte waren weit berühmt. Aber zu Ausgang des 18. Jahrhunderts fiel die Burg mit allem Zubehör an Oeſterveich und erlitt ein trauriges Schickſal: die Orangerie N wurde geplündert, die reiche Rüſtungskammer geleert und nach Innsbruck und Ambras ver⸗⸗ 3 teilt, das Inventar des Schloſſes teilweiſe ver⸗ on ſchleppt. Als die Burg zuletzt an Bayern fiel, kauften drei reiche Krämer ſie um nicht mehr als zweitauſend Gulden und begannen uern und Türme geſchäftig einzureißen. Dieſes Zer⸗ ſtörungswerk an einer der ſchönſten Burgen Der junge der kleine W Radſpuren it tete ſich klar himmel; So jener Landſchaft war zum Glück nicht von allzu⸗ und ein Ruc langer Dauer, denn bereits im nächſten Jahre und Weite. fiel Langenargen an Württemberg zurück und Der Mans König Friedrich übernahm ſelbſt die äußere Re⸗ bauerntag w des Kirchſpie hatten hitzig einige von ih iin der Herr⸗ ſeſſen. Der e Schloſſes. Er hat ſehr viel da⸗ zu getan, durch ſachgemäße und liebende Auf⸗ bauarbeit die alten Mauern der Nachwelt zu erhalten. So ſteigt noch heute aus dem Schutt und Abbruch der Vergänglichkeit und ragt wie 4 aus dem Grunde des wunderbaren Sees em⸗ der Stirn. porgewachſen der altersgraue Ueberxeſt ge⸗ zu ſitzen mi weſener Herrlichkeit: die alte Burg der Herren verwünſcht ſe von Montfort. Von Haus Recht darauf trug nicht vi Bruder inde unternehmer⸗ ausgebaut u dem der jüng gerin verſpro zum Schlafen dahingelegt hat. Schlaf nur weiter, kleiner Mann. Füſilier Krauſe: Wenn i merkung geſtatten darf, Herr mir eine Be⸗ eutnant, dann muß der ſich wohl wieder aufgerappelt haben. bom Wirt w Dann iſt der nachher noch allein vorgegan⸗ gen; dann hat er ja wohl zu den anderr Der Wind noch hingewollt.— über die Ae ſchwirren un Leutnant: Ja, mitnehmen können wir ihnn Wagen hiel ja wohl nicht. Aber wie ich Füſilier Kraufe ſhweifte 755 kenne, faßt der mit an, und wir tragen ihn das Stückchen vor zu den andern, damit er ihm, Asmus hier nicht alleine liegt. Nach rückwärts wer⸗— fle 5 den wir ja immer noch früh genug kommen. Von früheſte Füſilier Krauſe: Da haben Herr Leut:. kfleine Bauer nant den Krauſe richtig erkannt. Das ſoll Höfen faßen, nicht heißen, daß wir ſo einen braven Kerl eſpürt. Sie hier haben ganz alleine gelaſſen. ſhn zu ſtiller aus der Ste kehrt und, ſe ſielen den 2 Dann komm einmal her, Kamerad Tiede⸗ mann, dann faß ich dich jetzt hier unter, ſiehſt du, da kannſt du ruhig weitermachen. ſo, und jetzt, da wollen wir dich hinbringen, Kumpel, wo du haſt hingehören wollen. 4 Montfort idler hockt mit g hergeſtellten ölbe. Aber er d jedes Fleck⸗ rkel mit blü⸗ bettelarmer, ürſten ſtarben. Schon wieder See an die Auch ſie, die ch ihre Augen, See und die und großen tfort baute Argen am Waſſerburg, il ein feſter wei mächtige r Graf von atz den ſchön⸗ See aus und Nauern einer Veſte entſton · ſich in dieſem zeit und ſpä⸗ der um 1332 'm Münzrecht 1. Der Damm, nit dem Land Schutt beim 8 unt als den itthalter und ud Gold aus zu noch einen vermeldet: er ithay um der vard reich be⸗ als man am der Untreue „ wandte ſich erin an den Grafen Wil⸗ uch die Fehde er Ehre aus⸗ Ring, obwohl war, allein: u, die ihrem e für dieſes e unantaſtbar zegner nieder von der Kai⸗ dere Reliquie r Kreuzigung hatte.— Da⸗ enſte an den ten die Gra⸗ nbeſtrittenem e gab Schloß tützpunkt ab. unter ihrem ab der kaiſer⸗ ohne Gegen⸗ dem Schafott n die Schwe⸗ ſer Wall, der ch die Schwe⸗ ie Hände der Anton von chen und das und See ihr ten, neu her⸗ olte Zeit für Beſitzer, der ollen Gärten rte die Zeug⸗ iſtungen und ) bald zum am See und deit berühmt. iderts fiel die ſterreich und ie Orangerie tungskammer Ambras ver⸗ teilweiſe ver⸗ Bayern fiel, n nicht mehr inen Mauern Dieſes Zer⸗ ſten Burgen cht von allzu⸗ üchſten Zabhr⸗ g zurück und ie äußere Re⸗ ſehr viel da⸗ iebende Auf⸗ Nachwelt zu dem Schutt und ragt wie en Sees em⸗ leberreſt ge⸗ g der Herren wereeneimen Schlaf nur mir eine Be⸗ utnant, dann appelt haben. in vorgegan⸗ den andern inen wir ihn iſilier Krauſe ir tragen ihn rn, damit er ickwärts wer⸗ nug kommen. t Herr Leut⸗ nt. Das ſoll braven Kerl 40 nerad Tiede⸗ hier unter, termachen hinbringen, n wollen. 3 feſſen. rReinhard Raswan: Carl R. Raswan gehört zu den zwei bis drei Deutſchen, denen es gelungen iſt, in die zunerforſchten Gebiete der Roten Sandwüſte in Nordarabien einzudringen. Er erzählt in ſei⸗ nem aufregenden und doch ſtreng ſachlichen Buch:„Im Land der ſchwarzen Zelte“(Mein Leben unter Beduinen, mit 72 Fotos nach Aufnahmen des Verfaſſers, Verlag Ullſtein Berlin) vom Leben im Sattel und Zelt. oöffentlichen wir dieſes intereſſante Kapitel. Es war zwei Jahre vor dem Weltkrieg, als ich zum erſtenmal in die Hamad⸗Wüſte kam und von Nuri Scha'lan empfangen wurde, dem graubärtigen Fürſten des großen Beduinen⸗ ſtammes der Ruala, der ſiebentauſend Zelte, fünfunddreißigtauſend Menſchen und über ſechshunderttauſend Kamele umfaßte. Nuri ſoll zweiundachtzig Kinder, darunter fünfunddreißig Söhne gehabt haben, die faſt alle gewaltſamen Todes geſtorben ſind. Zu der Zeit, von der ich berichte, lebten nur noch drei: der ülteſte war Nauaf. Er hatte damals ſeine Zelte an den Waſſer⸗ tümpeln von Rukuban, zweihundert Kilometer öſtlich von Damaskus und etwa ſechzig Kilome⸗ ter vom Lager ſeines Vaters entfernt, aufge⸗ ſchlagen, aber ſein kleiner Sohn, Prinz Amir Fuaz, lebte im Zelt des alten Häuptlings. Der Bekanntſchaft mit dieſem Kinde habe ich es zu verdanken, daß ich unter den Ruala wie ein Mitglied ihres Stammes leben durfte; daß ich ſie zwölfmal in zweiundzwanzig Jahren beſucht habe! Daß ich mit ihnen wanderte, jagte und kämpfte; daß ich auf Kamel und Pferde⸗ rücken ihre Weidegebiete jahrelang durch⸗ ſtreifte; daß ich„Ruely“⸗Häuptling ihres Stam⸗ m/ aufgenommen wurde. Daß ſie mich liebten, wie ich ſie liebte. Amir Fuaz war zu jener Zeit genau acht Jahre alt. Er galt bereits damals als ein ge⸗ wandter Reiter und Schütze, obwohl ſeine klei⸗ nen Beine die Seiten einer Stute noch nicht zu umklammern vermochten und ſeine Arme zu ſchwach waren, um einen Karabiner für längere Zeit zu dirigieren.„Weltliche Wiſſenſchaften“ wie die Araber Leſen und Schreiben nennen) intereſſierten ihn nicht, ihm gefiel es beſſer, mit mir auf Kamelen zu reiten oder auf die Jagd zu ziehen. Seine erblindete Mutter Miſcha'il erzählte mir mit Stolz, daß es ein gutes „Omen“ geweſen war, als Nuri Scha'lan eines Tages dem Knaben den Halfter ſeiner Kriegs⸗ ſtute und einen ſilbernen Khanjar in die Wiege gelegt hatte. Der Khanjar war jener krumme Dolch, mit dem Nuri einen Unterhäuptling der Muntifiq im Zweikampfe getötet hatte. Eines Nachmittags übte ſich Fuaz und eine Geſellſchaft ſeiner kleinen Freunde mit ihren Steinſchleudern. Sie ſchoſſen mit erſtaunlicher Genauigteit abgeflachte Kieſel nach den fuß⸗ hohen, krummen Holzpflöcken eines etwa drei⸗ ßig Schritt entfernten Zeltes. Unvermutet trat ich plötzlich an der Seite des Zeltes hervor. Ein Stein, der das Ziel in meiner Nähe traf, prallte von dem glatten Zeltpfoſten ab und verwundete mich auf der Stirn, genau zwiſchen den Augen. Momentan war ich wie betäubt. Aber vielleicht mehr vor Schreck als von dem heftigen Schlag. Ich glaubte nicht anders, als daß mich eine Kugel getroffen hätte. Atembeklommen und mit erſchrockenem Geſicht war Fuaz auf mich zuge · rannt. Er hielt noch immer in ſeiner Hand die leere Mirdaha(Steinſchleuder). Seine Augen hatten die kleine Verletzung an meiner Stirn bemerkt und die wenigen Tropfen Blut an mei⸗ nen Fingern, mit welchen ich in meiner Ver⸗ wirrung nach meinem Kopfe gegriffen hatte. Als ich den Jungen unter die Arme faßte und la⸗ Mit Erlaubnis des Verlages ver⸗ chend zu meinem Geſicht hochhob, um ihm zu ſagen, daß mir weiter nichts geſchehen war, machte er ſein beleidigtes und böſes Geſicht. Er wand ſich widerſpenſtig los und blieb vor mir ſtehen. Dann riß er ſeinen Aghal und Kaf⸗ fyah— ſeinen Schleier und Kopftuchring— vom Haupte, wobei ſeine drei ſchönen Zöpfe ihm über die Schultern herunterfielen. Sie reichten ihm bis an die Knie. Mit hervorquel⸗ lenden Tränen aus trotzigen Augen rief er aus:„Ana dachilak“— ich überliefere mich dir vor dem Angeſichte Gottes. Sage mir, was iſt der Preis deines Blutes!“ Es klang nach kei⸗ nem Bedauern, es lag auch kein Wunſch nach Verzeihung darin. Es war ein reiner Trotz, weil er glaubte, daß ich ihn verſpotte. Fuarne im Hlerbst Oh, wie ich die kleine wilde Kreatur in die⸗ ſem Augenblick liebte! Er hatte ſo etwas Un⸗ nahbares, Hochmütiges an ſich, und doch durfte man ihm nicht böſe ſein. War doch ſein ganzes Denken anders als das europäiſche. Obwohl gänzlich unbeabſichtigt, ſo hatte er doch das Blut eines Gaſtes auf ſeinem Gewiſ⸗ ſen, und er dachte nur an die Genugtuung, die er mir ſchuldete. Nicht die Menge des Blutes zählte, nicht die wenigen Tropfen, ſondern das ungeſchriebene Beduinengeſetz an und für ſich, das dem Fremdling unumſchränkte Sicherheit und Unverletzbarkeit auch in der einfachſten Be⸗ hauſung des wandernden Arabers zuſichert. Den Blutspreis eines Gaſtes berechnet man 4 5—* 4 zweimal ſo hoch wie das Leben eines im Kampfe Getöteten: mit fünfzig Kamelen und vier Stuten. Im ſtillen mußte ich lächeln, als ich an den Wert meiner wenigen Tropfen roten„Schwei⸗ ßes“ dachte. Ich ſetzte aber eine feierliche Miene auf, und indem ich die anderen Jungen, ſowie einige neugierige Beduinen, welche ſich um uns ſcharten, als Zeugen anrief, ſagte ich zu Amir Fuaz: „Nach dem Willen Allahs iſt es geſchehen! Ich kenne darum keinen anderen Preis als deine Freundſchaft.“ Für einen Moment überraſchtes Erſtaunen. Große Augen blickten mich an. Amir Fuaz hielt es wahrſcheinlich noch nicht für möglich, daß ich als Fremdling mich auf die alte Sitte ſeiner Väter berufen hatte. Plötzlich aber warf er ſeine verhängnisvolle Steinſchleuder zur Erde. Er trat nahe an mich mit ausgebreiteten Armen heran. Mit kindlicher Zärtlichteit umſchlang er meinen Hals, als ich mich zu ihm niederbeugte. Mit ſeinen kleinen Fingern tupfte er auf meine unbedeutende Schramme und rieb ſich vier blu⸗ tige Tropfen(das Nur ed⸗.Damm“— das alt⸗ beduiniſche„Licht⸗des⸗Blutes“) auf ſeine Stirn zwiſchen ſeine dunklen Brauen. Auf dieſe ungewöhnliche, faſt dramatiſche Weiſe wurde ich— nach dem Willen Allahs— der Blutsbruder von Amir Fuaz. Die Feuertaufe unſerer Freundſchaft erlebten wir einige Tage ſpäter, als ich mit zweihun⸗ dertachtundſechzig Ruala auf einem Ghazu (Beutezug) gegen die Schammarbeduinen in die Hamad und ins Wudiangebiet zog. In der erſten Nacht nach einem zwölfſtündigen Ritt, als wir lagerten und unſere ſchweren, mit Waſſer gefüllten Ziegenbockſchläuche und unſere Reitausrüſtungen ordneten., entdeckten wir zu unſerer größten Ueberraſchung in einer der un⸗ förmig großen ziegenhärenen Kamelſatteltaſchen den kleinen Amir Fuaz. Er lag im tiefen Schlaf verſunken. Er hatte durch kein Zeichen verraten, daß wir ihn als„blinden Paſſagier“ mit uns ge⸗ führt hatten. Unſer Anführer— Raſcheyd ign Whafa von den Mur'af Ruala— wollte den Knaben mit einem Kamelreiter zurückſenden, aber der kleine Fuaz verlegte ſich ſo geſchickt aufs Bitten, daß er das Herz des alten Räubers zu erweichen vermochte. Raſcheyd gab nach. Er ſandte einen berittenen Boten in das Lager von Miſcha'il, der Mutter des jungen Prinzen, um dort wiſ⸗ —55 zu laſſen, daß der Junge mit uns geritten ar. Als wir nach faſt zwei Monaten von dem großen Ghazu zurückkehrten— zermürbt— mit großen Verluſten— aber dennoch unbeſiegt — da brachte Amir Fuaz vier von unſeren Beutekamelen, ſchöne rehfavbige Tiere, in das Lager und ließ ſie vor dem Zelte ſeiner blinden Mutter niederknien. Die noch junge Frau er⸗ kundigte ſich teilnehmend, wer der Fremdling ſei, der ihre Gaſtfreundſchaft begehrte.(Sie durfte der Sitte nach ihn ſelbſt nicht fragen.) Ein Ruely rief aus:„Khalati— es iſt ein gro⸗ ßer Fürſt, dich, o du geſegnete Tochter, zu ehren!“ „Und wo iſt ſeine Dira(Weidegebiet), damit ich unſeren alten Sklaven Hamar ſenden möge, —— Namen unſeren Nachbarn zu verkün⸗ den?“ „Sein Name iſt: der junge Falle! und ſoweit ſeine Augen ſchweifen, breitet ſich ſeine Dira aus. Es iſt dein Sohn, o Mutter von Amir Fuaz!“ Machtgedanken Von Hans Friedrich Blunck Der junge Bauer ließ das Pferd ausgreifen, der kleine Wagen holperte längs den brüchigen Radſpuren im Weg. Ueber den Feldern brei⸗ tete ſich klar und ſternfunkelnd der Nacht⸗ himmel; Sommer duftete aus allen Hecken und ein Ruch von Fruchtbarkeit lag über Feld und Weite. Der Mann auf dem Wagen ſang. Jung⸗ bauerntag war geweſen, aus den vier Dörfern des Kirchſpiels hatten ſie ſich verſammelt und hatten hitzig von Acker und Land geredet. Und einige von ihnen, und auch Asmus Ott, hatten in der Herrenſtube bis tief in die Nacht ge⸗ Der Wein brannte dem Burſch unter der Stirn. Schön war es, in der Herrenſtube zu ſitzen mit den Großbauern groß zu tun, verwünſcht ſchön! Von Haus aus hatten die Otts wohl kein Recht darauf. Ihr Hof war nicht groß und trug nicht viel. Seitdem Asmus Otts älterer Bruder indes die Tochter des großen Bau⸗ unternehmers geheiratet und den Hof doppelt ausgebaut und viel Land zugekauft hatte, ſeit⸗ dem der jüngere mit der Schweſter der Schwä⸗ gerin verſprochen galt, wurden die beiden Otts vom Wirt wie Herren behandelt. Der Wind wehte, er trug warmen Kornduft über die Aecker und ließ die Hecken leiſe ſchwirren und rauſchen. Der Mann auf dem Wagen hielt mit Singen inne, ſein Blick ſchweifte berauſcht übers Land. Bald würden ihm, Asmus Ott, auch ſo viel Felder zu eigen ſein, ſo viele, daß er zwei Knechte nötig hatte, um ſie zu beſtellen. Wie er darauf wartete! Von früheſter Jugend an hatten die Brüder, kleine Bauern, die zwiſchen den mächtigen Höfen ſaßen, dieſen unbändigen Landhunger eſpürt. Sie hatten niemals hoffen dürfen, ſhn zu ſtillen. Dann war der reiche Thieſſen aus der Stadt in ſein altes Dorf zurückge⸗ kehrt und, ſeltſam genug, ſeine beiden Töchter ſielen den Brüdern Ott zu, den ſchmuckſten und tüchtigſten Burſchen, aber auch den Aerm⸗ ſten unter den Bauern des Dorfes. Asmus Ott ſah in Gedanken den großen Neubau, der ſich an Stelle des alten väterlichen Hofes erhob. Sein Bruder ſchaltete darin mit der hageren jungen Frau, die immer etwas zu ernſt in die Welt blickte.„Jung zu lebendig und alt zu ſäuerlich“, ſagten die Leute von ihr. Das Kind der beiden glich der Mutter und war altklug und ſpindelfein. Jetzt wurde ein zweiter Hof gebaut, um des⸗ willen der Wirt Asmus Ott heute ſchon in die Herrenſtube geladen hatte. Und alle Leute taten, als ſei er längſt mit der Schweſter ver⸗ ſprochen. War wohl Ailche den Verheirate⸗ ten auch ſchon alles abgemacht! Nur er ſelbſt kam nicht zur Ausſprache mit dem Mädchen; ſie ſahen ſich, ſie redeten miteinander in Freundlichkeit und halber Scheu, aber ſie kamen ſich nicht näher. Der Duft des Kornes wurde ſtärker, Früh⸗ tau legte ſich über die Felder und feuchtete Rock und Haar. Ein Ruch von Fruchtbarkeit zog vom Land auf, und brennend ſchön war die Vorſtellung, breitwürfig Acker und Flur zu beſitzen, wie die Männer in der Herrenſtube. Warum hatte er die Schweſter der Schwäge⸗ rin noch nicht gefragt, warum ſcheute er ſich? Asmus Ott wußte, woher die Verwirrung kam. Sie hatten auf der Tagung viel geredet, von Volk und fruchtbarem Boden. Von frucht⸗ baren Menſchen hatte einer der Führer danach geſprochen, und es war ein Funke davon in die Hörer gefallen. Jungbauern waren ſie und horchten und hörten noch auf das, was andere zu ſagen hatten.— Seit der Stunde, wo jener Mann vom neuen Werden geſprochen hatte und von neuem Volk, das aus dem Land aufſteigen ſollte, hatte Asmus Ott keine Ge⸗ danken mehr von ſich zu der andern finden können, hatte er ſeinen Bruder angeſehen, der ohne Erbe blieb— hatte er an eine Rothaarige denken müſſen, die mit ihm aufgewachſen war, die am Fiſcherſiel wohnte und ihm an Leib und Lachen ſeiner Mutter ähnſich ſchien. Lange hatte er an ſie gedacht, vielleicht war es wie ein Verlangen geweſen.— Es war weit über Mitternacht; der Burſche fülbe bald eine Stunde. Der Mond hatte ſich ilberweiß am Himmel erhoben und über⸗ leuchtete die Felder, daß ſie wie Seen zwiſchen den ſchwarzen Hecken ſtanden. Am Straßen⸗ rand lagen Nebel, ſo dünn, daß ſie alles durch⸗ ſichtig erſcheinen ließen und doch wie ſchwim⸗ mender Glanz über den Gräben hingen. Mit⸗ unter ſchrie ein Tier aus der Ferne oder der dumpfe Leib einer Kuh ſtand auf vor dem Ge⸗ räuſch des fahrenden Wagens. Der Gedanke an die Fruchtbarkeit der Nächte ſeines Landes verkieß den jungen Bauern nicht mehr. Er mußte an das Geſchick ſeines Bru⸗ ders denken— waren die Schweſtern ſich nicht gleich wie Zwillinge? Sollten nicht auch die Höfe wie Zwillinge werden? Vor ſeinen Augen wuchs das Dach höher und höher, viel Land rundum hatte der alte Thieſſen zuſammengekauft. Einmal, es war ſchon lange her, hatte As⸗ mus Ott ſich mit der Rothaarigen verſprechen wollen. Sie waren noch halbe Kinder geweſen, hatten beim Tanzen zugeſehen und ſich noch nicht ſelbſt hinzugewagt. Damals hatte der Junge Magda nach Hauſe gebracht; was hatte ſie ſich in ihrer Dummheit nicht alles vor⸗ enommen! Aber vor der Fiſcherkate hatte er ehrtgemacht und war davongeſchlichen, ihm war unheimlich bei all ſeinen Plänen ge⸗ worden. Asmus Ott lachte, knallte luſtig mit der Peitſche und begann wieder halblaut zu ſingen. Nicht der Wein war es— das war vorbei! Die weiße Dunkelheit wirkte wie ein Rauſch auf ihn, ſie machte ſehnſüchtig nach allem ſom⸗ merlichen Werden. Er hörte wieder die Worte des Redners nachhallen, ſah ſeinen Bruder und ſich, für die auch Geſchlecht um Geſchlecht aus dieſer Erde aufgewachſen war— ſo hatte der Fremde geſagt. Seine Augen überſchweif⸗ ten Schatten im Nebel; es ſah aus, als ſeien ſie ein Zug Verſtorbener, der zu ihm und ſeinen Kindern kam— jäh, während er zurück⸗ blickte, ſah er leibhaftig, wie der Zug mit ihnen beiden erloſch. Dafür, daß ſie einmal reich geworden waren. ſein Volk blieb, Lebens hinaus. Wie kam er doch auf ſolche Gedanken? Der junge Burſche fühlte, die Rede wirkte noch, er ſah Land und Volk geſtalthaft ineinander gebunden. Der Hof— aber es war ſonderbar, das Bild der Herrenſtube ſank zurück, es ver⸗ mochte es nicht zu halten. Und dann ſcheute das Pferd— ein Schatten wanderte ſchräg vor ſeinem Wagen, ſo daß der Fahrende erſchrocken auffuhr. Ein Mäd⸗ chen ging heim. „Du Magda? Woher kommſt du?“ „Ich hab getanzt, Asmus!“ „Iſt noch weit bis zum Fiſcherhaus!“ „Kommt mir nicht drauf an!“ „Und du gehſt allein?“ „Iſt beſſer als zu zweit!“ lachte ſie und warf den Kopf zurück; ihr Haar war dunkel im Mondlicht, die Schultern atmeten im Schreiten. „Willſt nicht aufſteigen, du? Bis zum Fiſcher⸗ haus bring ich dich!“ Es war, als hätte das Mädchen mit dem Kopf geſchüttelt, aber als er die Pferde an⸗ hielt, klomm es doch zu ihm.„Wenn das deine Braut ſieht, Asmus!“ Er antwortete nicht, er ſah ſie noch immer erſtaunt, faſt wie ein Wunder an, das er unter ſeinen Gedanken erwartet hatte und das nun plötzlich wirklich neben ihm war. Der Hof— ach, was waren das für Worte!— Magda Steen war bei ihm und ſah zur Seite, als er ſie anrührte. Und der Burſch wußte, ſie dach⸗ ten beide an den Tag, wo er ſie zum erſten Male dieſen Weg heimgebracht hatte. Es war ſchöne, daran zu denken, er nahm die Hand des Mädchens auf. „Wenn das die andere ſieht, Asmus!“ „Hab keine Braut!“ Sie ſah ihn ängſtlich in Befremden und Freude an.„Ach ja, du läufſt weg, eh man zu Haus iſt“, ſagte ſie, und der Schalk brach urch. Er ſchüttelte den Kopf, er würde die Hand wohl feſthalten. Das war nun einmal ſo ge⸗ kommen und hatte vielleicht ſo kommen ſollen. Aber der Acker blieb und auch über die Jahre dieſes Ludwig Hunas neueſter Roman„Helgi“, eine nordiſche Liebesmär, baut ſich auf dem mythiſch heroiſchen Untergrund der Edda auf. Nachſtehend können wir mit Genehmigung des Verlages Grethlein und Co, Nachf. Gmbß in Leipzig ein charakteriſtſches Kapitel zum Ab⸗ druck bringen. Nebelfeuchte Wolken hängen bis tief in die Täler hinab. Schwer durchdringen die Hör⸗ ner, die zum gebotenen Thing rufen, das ge⸗ ballte Gehänge. Aber dann regt ſich in den Berghäuſern und Hütten, Selden und Hallen, auf den verſchneiten Höhen und in den Tälern, und auf Schrittſchuhen gleiten die Gemein⸗ F zu Tal. Soweit der Klang reicht, folgen hm die Männer und Frauen. Bald füllt ſich der Platz vor der Königshalle mit Geſtalten in dicken Pelzen und weiten Mänteln. Ein paar Männer grenzen durch Haſelſtauden die Ge⸗ richtsſtätte ab und ziehen mit einer Schnur einen Kreis, in dem der König, der Jarl, der Gode und die Aelteſten ſitzen, die das Urteil über Alof ſprechen ſollen. Bald iſt der kleine Platz mit neugierigen Geſtalten vollgefüllt, und von Mund zu Mund ſpricht ſich die Urſache der Berufung. Da tönt abermals Hörnerruf. Aus der Halle ſchreitet ein kleiner Frauenzug. An der Seite der Mutter geht Alof im grauen Mantel, die Hände über der Bruſt gefaltet, durch das Ge⸗ wimmel der Siedler. Aus dem bleichen Geſicht unter dem ſchwarzen Haar leuchten die Augen in Angſt, und jeder ihrer Schritte ſcheint über Feuerbalken zu gehen, ſie knickt ein, und ihre Mutter und Sigurlinn müſſen die Unglückliche ſtützen. Wohl hat ſie vor Antritt ihres ſchwe⸗ ren Ganges die Gerichtsrune geſchabt und in ihr Halstuch gewickelt, um ihre Sache zu feſtigen, aber dennoch zittern ihre Glieder und pocht ihr Herz in jagenden Schlägen. Aus⸗ geſchöpft ſind aller Wünſche Heilswege, keiner bleibt mehr übrig als völlige Ergebung in ihr Schickſal. So mögen denn die Götter helfen. Da tritt ſie in den Kreis der Richter. Ver⸗ zweifelt jagen ihre Augen nach der Höhe. Als ein graues, einförmiges Nichts liegt der Nebel über der Königshalle und verhängt ſich im Um⸗ kreis an den Felswänden des Fjords. Und dieſes dickgeballte Nichts verhüllt die helfenden Götterboten. Der Tempelgode, der die Anklage vertritt, greift nach dem heiligen Ring, den er vom Hausaltar mitgebracht und mit dem Opferblut des weißen Stiers beſprengt hat. Dann erhebt der bärtige Greis die Stimme:„Ich heiſche Gehör und ſchwöre auf dieſen Ring, daß, ſo wahr mir Odin der Eidhüter, Aſathor der Friedgerechte und Freyr der Liebegewaltige helfen mögen, ich gerecht richten und dieſe Ge⸗ richtsſache ordentlich nach altem Brauch führen will nach beſtem Gewiſſen, nach wahrer Er⸗ kenntnis und unſern Geſetzen gemäß, und daß ich alle Geſetzeshandlungen vollbringen will, die mir zukommen, während ich in dieſem Ge⸗ richt bin.“ Die Stimme des hochgewachſenen Greiſes hallt, obwohl der Nebel ihren Klang dämpft, bis an die ruhig liegenden Waſſer. Dann bringt der Gode den Fall vor, und der Jarl tritt als eigentlicher Kläger gegen ſeine Tochter auf. In dem kühlen Auge ſpiegelt ſich der Abglanz ſeines vereiſten Herzens.„Ich traf ſie im Morgengrauen verſtört mit dem Fremd⸗ ling im Golf der Halle am Fuß der Treppe, die zum oberen Gelaß führt. Als Zeugen kann ich nur mich anführen. Die Männer ſchliefen noch.“ „Böſe Dinge ſind das“, ſagt der Gode.„Aber es pflegt der Vater nicht die Tochter anzu⸗ klagen, wenn nicht gewichtige Gründe ſind. Trafſt du ſie in ſträflicher Umarmung?“ Der Jarl lacht hämiſch auf.„Hälſt du, Gode, die Weiber für ſo unſchlau? Aber beider Ver⸗ ſtörtheit und die Flucht des Fremden zeugen für ihre Schuld. Niedergekauert fand ich den Unhold im finſteren Treppenwinkel. Schuld⸗ ſchwere drückte ſeine Bruſt. Als ich mit Sturmgebrüll in die Halle eilen wollte, ſchlug er mich nieder und rettete ſich mit den Seinen auf ſein Schiff. Noch heute brummt mir der Schädel von des Wichtes Schlag. Das mir, mir, dem Jarl von Munarheim!“ Er über⸗ ſchreit ſich im Zorn und ballt die Fäuſte. „Recht, recht, Jarl“, ſagt der Gode,„aber noch iſt es unerwieſen, ob ſich deine Tochter auch wirklich vergangen. Sie könnte ja ins⸗ geheim Herzensreden geführt haben mit ihm, ohne ihre Ehre zu beflecken.“ Der Jarl ſpritzt ſeinen Geifer gegen ſein Kind.„So beweiſe ſie ihre Unſchuld! Ihre Reinheit ziehe die Vögel des Gottes herbei. Doch gelingt es ihr nicht, fahre ſie in der böſen Trolle Gewalt.“ Jotte zurteilꝰ on Ludig ſtuna büßen. Ihr Männer, gebt die Bahn für den Schreitenden frei.“ Die Thingmänner treten zurück, und lang⸗ ſam, beinahe hilfsbereit, jeden Schritt gleich⸗ ſam meſſend, ſchreitet ein Häuptling des Kö⸗ nigs nach dem Seefelſen, der wie ein dunkles Schreckgeſpenſt aus dem Gedünſt ragt. Alof zittert unter den Schauern der Angſt. Und ihre Blicke ſind in den undurchdring⸗ lichen Nebel gerichtet. Asgard liegt abge⸗ ſchloſſen von der Erde hoch oben, und die Götter ſehen und hören ſie nicht. Sie ſtammelt die Namen der Aſen, und plötzlich bleibt ihr Herz an Freyr hängen, dem Freund der Lie⸗ benden, dem Schützer der Unſchuld, dem Schir⸗ mer der Bedrängten.„Mach mich notfeſt, fraulicher Gott!“. ihre Lippen vor ſich hin.„Schicke Gullinburſti, deinen goldnen Eber, daß er für mich zeugt! Sein ſonniger Schimmer durchhelle den Nebel. Oder laß, Odin, aus dem grauen Tuch einen der Ringe niederfallen, die ſchwer niederträufeln aus Der Tod und die Liebe Der Tod ging hin durchs blühende Land And als der Tod am Tore ſtand And ſchlich und ſuchte, ſuchte und fand,— And dreimal klopfte mit dürrer Hand, Die Nacht lag über den Gärten, Dornen den Weg ihm ſperrten. Vom Tau war ſeine Senſe naß, Wohin er trat, fiel Tau vom Gras, Der Himmel träumte noch immer Von der Sonne in mattem Schimmer. Trat ihm die Liebe entgegen Mit ihrem unendlichen Segen. Da wich er fort von Haus und Tor, Schlich weiter die Wege wie zuvor, Es glitt ſein Gewand durch die Straßen,— Die Brunnen das Rauſchen vergaßen. Börries von Münchhauſen. Da erhebt die Beklagte das Haupt. Jam⸗ mernde Blicke ſehen den unbarmherzigen Va⸗ ter an.„Vater— König— gerechter Gode! Hier meine Hände, hackt ſie mir ab, wenn ich unrein bin. Hinter den Wolken wohnen die Aſen, zu ihnen erhebe ich die Eidhand und beteure meine Unſchuld.“ „Liebſt du den Fremden?“ Alofs Haupt ſinkt ſchwer auf die Bruſt. Iſt's ein ungeſprochenes Ja? Der Gode hebt die Blicke auf die Gequälte. „Das gleicht einem halben Bekennen. Und Liebe dieſer Art entfernt ſich leicht von Ehre, Ich frage dich: Willſt du dich reinigen von dem Verdacht der Befleckung deiner Ehre?“ Wieder ſenkt ſich das ſchwarze Haupt tief auf die Bruſt. „So gebe ich dir ſo lange Zeit, als ein Mann langſamen Schrittes bis zum Strand ſchreitet, auf daß du in dieſer Zeit göttliche Hilfe rufeſt zur Bekräftigung deiner Unſchuld. Immer ge⸗ ſchieht es, daß die angerufenen Aſen die Tiere ſenden als Boten des Beiſtandes, wenn der Rufer rein iſt. Sei es nun Rabe, Eber, Katze, Pferd, die heiligen Tiere zögern nie, dem rei⸗ nen Menſchen zu helfen in höchſter Not. Doch zögern ſie, dir zu helfen, ſo hat dein Mund Falſchheit geſprochen, und du biſt befleckt und dem Böſen verfallen. Alles Böſe aber iſt Rechtsverletzung, und der Böſe muß ſeine Tat Draupnir, dem glutenden Reif.“ Und wieder irrt ihr verzweifelt ringender Geiſt zu Freyr zurück.„Schicke dein Schiff Skidbladnir, das von Zwergen geſchaffene, ſo groß wie ein Berg und ſo klein wie eine Hornnadel. Freyfaxi, dein Roß laß wiehern durch die weißen Ge⸗ ſpinſte des Himmels und laß deinen Kopf durch eine Spalte des Vorhangs ſchauen. Ae⸗ der, goldener Wane, ich will dir den Sühne⸗ eber opfern, wenn ſich der Schoß der Erde öffnet und Nannas Lieblinge, die Wunder⸗ blüten, wieder erſtehen. Und kannſt du nicht helfen, ſo rühre an Odins Herz und bitte ihn, doher—“ Ihre Blicke wenden ſich nach dem Strand— da ſchreitet der fürchterliche Meſſer der Zeit an den Felſen heran— jetzt, jetzt wird er ihn berühren.— Die Erde dreht ſich unter ihren Füßen— Da dunkelt es im dichten Nebelgewölk, gerade zu Häupten der Gemarterten— wie Schatten der Hel flattert es ſchwerflügelig nieder— zwei Raben kreiſen über dem Thing und heben ſich dann wieder in die grauen Schleier empor. Aller Augen ſtarren gebannt nach dem Wunder. Und dann reißen ſich die Schreie aus den Kehlen: Hugin und Munin! Odins Ra⸗ ben! Der Jubel brauſt durch das Gewölk, ſchwillt an, wird zum Getöſe, während Alof entgeiſtert nach den dahinſchwindenden Boten 7 des Goites blickt. Dann bricht die quälte danküberſtrömt in die Knie, und ihr iſt⸗ als ſehe ſie Odin ſelbſt mit dem über das Ein⸗ auge gedrückten Hut, den Speer in der Rech⸗ ten, in den weiten Mantel gehüllt, wie er auf ſeinem Roß Sleipnir durch den Nebel jagt und ſie grüßt. Und ſie hört kaum die Freudenrufe der Mutter, fühlt kaum den Kuß Sigurlinns und merkt nicht die jubelnden Augen der Schuldloſe zi die ſich um ſie drängen, um die uldloſe zu beglückwünſchen. Von Scham zermalmt ſteht ihr Vater ab⸗ ſeits, die Fruchtloſigkeit der Anklage hat ihn niedergeſchmettert, und er zerbeißt eine Ver⸗ wünſchung zwiſchen den Zähnen. Nun tritt der altersweiſe Bonde auf ihn zu.„Jarl Freimar, du ſollteſt dich freuen, aber ſtait deſſen ſitzt Grolldunkel in deinem Geſicht, und jeder Atemzug beſchwert deine Bruſt. Mann, wäre es dir lieber, wenn deine Klage recht behalten hätte, deine Tochter verunehrt den Waldgang hätte antreten müſſen? Nur weil du ins Un⸗ recht geſetzt wurdeſt, kannſt du nicht vergeben? Du ſollteſt deiner Tochter viel Leid abbitten, das du ihr durch deinen Argwohn bereitet. Die Schande iſt von ihr genommen, aber liegt ſie deshalb auf dir?“ Der Jarl wulſtet vergrimmt die Lippen und würgt an der Schmach der Ungerechtigkeit ſei⸗ ner Klage. kein großer, Mann. ſichter der Thingmänner auf ſich gerichtet zu ſehen, und er hört das Gewiſpel der Weiber in ſeiner Nähe, deren vorwurfsvolle Blicke ihn gänzlich verwirren. ſondern nur ein eigenſüchtiger Endlich gibt er ſeinem zerbeutelten Innern einen Ruck 5 tritt zum ſchweigſamen König. „Was hältſt du davon?“ Swafnir, von Jugend an mit ſeinem Jarl verwachſen, durch manche Uebeltat ihm mehr verbunden, als ihm ſelber lieb iſt, ſpürt, wie ſchwer es iſt, den Freund zu verteidigen. Aber er kann ihn nicht fallen laſſen.„Trauer und Freude zugleich bewegen dein Herz. Ich muß dich allein ſprechen. Wir gehen nach dem Thing den Klippenweg nach dem Berghof. Sie wer⸗ den dich jetzt über die Achſel anſehen, denn es iſt kein Kleines, ſeine eigene Tochter ungerecht zu verklagen. Aber ich meine— doch davon ſpäter— die Frauen beobachten uns und ſind uns gram.“ Nachdem noch einige andere Rechtsfälle vor⸗ gebracht worden ſind, zerſtreut ſich 3 Vollk und zerhackt und zermalmt auf dem Rückweg das erlebte Gottesgericht. Die einen gar zu weiten Weg haben, werden in der Königshalle geſpeiſt und getränkt. Der König ſpricht die Aermſten an und gibt dem und jenem den Handſchlag auf ein gut Geſchäft, lädt auch manchen für das nächſte Gaſtgebot ein. Einen zitternden Silbergreis warm, denn der Mann hat ihn die erſten Schwerthiebe gelehrt.„Du biſt alt geworden wie ein Steinbräutigam“,— ſo nennen ſie die Rieſen im Norden—„und wirſt bald mit der Keule nach Fötunheim wandern und dich unter das Rieſengelichter miſchen. Der Bergſommer wird dir gut tun und deine Glieder feſtigen.“ „Ach, käme er doch bald!“ hüſtelt der Greis. „Willſt du noch Schildburgen ſtürmen und mit Heermännern um die Wette fahren auf dem Flutweg?“ Er klopft ihm freundlich⸗auf die Schulter.„Geh heim, Haldan, und laß dir vorerſt ein Wadmal anmeſſen und ein neues Seehundfell geben. Mein Weib ſoll dir Dau⸗ nen mitgeben. Die Thräle ſchaffen dir's in die Einöde.“ Bald wird es leer um die Halle, die Königs⸗ mannen ziehen ſich in die Abhäuſer zurück, die Frauen haben genug de tun mit der Bereitung des Mahles, die Mägde kriechen in die Spinn“ ſtuben unter der Erde, die Fiſcher ſtaken nach ihren Booten, und bald verſchlingt der Nebel die dahinwandernden Geſtalten. Ohiloso D von Fottes Fnaclen Von Heinz „Die Menſchen ſind undankbar“, ſprach Kaſpar Anklitzer por ſich hin, als er auf einer Wieſe lag und die Käfer brummen hörte,„hat einer ein Kind umgebracht, kommt's gleich in die Zeitung. Das iſt zu viel Ehre für ein Scheuſal! Hat aber eine Mutter zwei Kindern das Leben geſchenkt, kümmert's nur den Doktor und die Hebamme! Das iſt zu wenig Ehre für eine brave Ehefrau!— Aber noch mehr: Hat einer den andern um zwei Taler beſtohlen, ſpricht es ſich rund wie ein Feuerwerk. Hat einer dem andern hundert Taler geſchenkt,— welcher Hahn kräht darnach?— Kaſpar Anklitzer, Philoſoph von Gottes Gna⸗ den, kaute ein Gänſeblümchen und ſah aus, als warte er auf Herrn Spitzweg, um von ihm ge⸗ malt zu werden. Hier in der Wieſe war der liebe Gott daheim, man roch es an jedem Halm, ſah' es in jedem Tropfen Licht, hörte es aus jedem bunten Vogelruf. Aber was lag dort neben dem Maulwurfs⸗ haufen? Alle guten und böſen Geiſter, muß man gleich Schätze wittern, wenn die Gedanken bei reichen Leuten zu Gaſt waren? Kaſpar Anklitzer hatte es nicht eilig. Träge und ohne hohe Hoffnungen kroch er zum Maul⸗ wurfshaufen, wo eine... Brieftaſche lag! Eine neue, dicke, lederne Brieftaſche! Hölliſche Niedertracht, es wollte jemand den armen Wanderer foppen!— Liegen laſſen! be⸗ fahl ſich Kaſpar Anklitzer. Und er hielt Um⸗ ſchau, vielleicht ſaßen Lausbuben in den Bäu⸗ men, um auf das Gelingen des Schabernacks zu warten. Nochmals: Liegen laſſen! Nicht anrühren! Blindgänger!— Eine Stunde verrann, heiß war es, als wollte man die Erdkugel ausbrüten wie ein Ei.— Die zweite Stunde verging, Kaſpar Anklitzer lag noch immer im Gras, neben ihm der gelbe Maulwurfshügel und die lederne Brieftaſche. Da wartete der Wanderer den nächſten Glocken⸗ Steguweit ſchlag ab, und als der warnend aus dem Tal klang, packte Kaſpar mutig zu: Echtes Krokodil⸗ leder, man konnte es riechen! Anklitzers Finger zitterten, als täten ſie etwas Diebiſches! Als plünderten ſie einen Wehrloſen, oder als vergriffen ſie ſich an etwas Schwä⸗ cherem! War es nicht Recht und Pflicht, Gefundenes zu prüfen? Kaſpar ſchwitzte vor Not, als hätte der Himmel zwei Sonnen angezündet: Tauſend Mark ſtaken in der ledernen Taſche! Zehn Scheine, von denen jeder die Ziffer hundert trug! Da rannte, ſtürzte, flog der arme Teufel den Berg hinunter ins Tal. Und ſchrie wie ein — Wiſder, der böſe Geiſter verſcheuchen muß——1 Der arme Wanderer Kaſpar Anklitzer hatte böſe Geiſter zu verſcheuchen, er wollte ſich im Raſen und Rennen nur keine Zeit laſſen, ſie näher kennenzulernen.— Wie quälend, daß er „Erweeſien und Tæœyſerteit“ Von Ernst jünger Zur Orientierung über das Maß an Bedro⸗ hung, dem wir gegenüberſtehen, bedarf es kei⸗ ner verwickelten Berechnungen. Es genügt ein einfaches phyſiognomiſches Studium, das ſich in der Großſtadt jederzeit ſofort ausüben läßt. Man wird feſtſtellen, daß das Geſicht des mo⸗ dernen Großſtädters einen zwiefachen Stempel trägt: den der Angſt und des Traumes, und zwar tritt das eine mehr in der Bewegung, das zweite mehr in der Ruhe hervor. Aus dieſem Grunde beſitzen Straßenecken und Brücken innerhalb der Großſtadt etwas ſo unendlich Troſtloſes und Bedrückendes. Wer jemals in einem ſüdlichen Hafen die Geſichter der Fiſcher ſah, die ſicher keinen Pfennig in ihren Lumpen trugen, der weiß wohl, daß es nicht Geld ſein kann, was dieſes halb verdroſ⸗ ſene, halb gejagte Weſen hervorzubringen im⸗ ſtande iſt. In einer Kriſis wie dieſer, inmit⸗ teni der höchſten Unſicherheit, iſt auch gar keine Befriedigung möglich; es gibt nur eins, was ſich entgegenſtellen läßt: Tapferkeit. Ebenſo erſtaunlich iſt es, die völlig erſtarrte, automatiſche und gleichſam narkotiſierte Hal⸗ des modernen Menſchen im Zuſtand der Ruhe, etwa während der Fahrt in einem der Verkehrsmittel oder auch des Aufenthaltes an den ſogenannten zu beob⸗ achten. Vielleicht wird ein Grad der Verſun⸗ kenheit und Verlorenheit, wie er auf dieſen Masken liegt, kaum in einer chineſiſchen Opiumhöhle anzutreffen ſein. Das ungemein Gleichartige und Typiſche dieſes Ausdruckes verrät die Unentrinnbarkeit der Vorgänge und ihre Gemeinſamkeit im Entſcheidenden; die großen Lebensräume ſind wie Treibhäuſer durch luftdichte, gläſerne Mauern verwahrt. Daher fällt auch in ihnen die Beſinnung ſo ſchwer, weil das Eigenartige des Zuſtandes in jedem Atemzug mit muß. Im Traum ſind Erwägungen ſehr ſelten, die ſich nicht auf den Traum beziehen; immerhin fin⸗ den ſolche ſtatt. Die Hoffnung des Erwachens aus ſeinen eigentlich ganz unmöglichen Erleb⸗ niſſen iſt es, deren Licht zuweilen wie ein Schimmer durch ſeine Maſchen bricht. Und die Ahnung, daß„alles dies“ eigentlich ganz unmöglich iſt, hat doch wohl jeder von uns ſchon zuweilen gehabt? Die Ahnung, daß dieſes Treiben durch eine kräftigere, durch eine heroiſchere Beſtimmung beherrſcht und gerichtet werden muß? Erwachen und Tapferkeit, das könnte auf unſeren Fahnen ſtehen. vom Undank der Menſchen wußte, die um den Dieb mehr Aufhebens machten als um den ehr⸗ lichen Finder! Wie tröſtend hinwiederum, daß er jetzt glücklicher war als der Verlierer! Denn er, der Einſame und Enterbte, er würde das Geld abliefern! Jawohl, er würde es trium⸗ phierend zur Polizei tragen! Auf der Polizeiſtube tief unten im Tal bot man dem Braven einen Stuhl an. Und ein Butterbrot. Und bat ihn, er möge warten, denn es habe ſich noch niemand gemeldet. Dann ſetzte ſich einer der Beamten ans Telefon und fragte alle Gaſthöfe und Fremdenhäuſer ab, weil man den Verluſt von baren tauſend Mark allenfalls einem Ausländer zutrauen wollte, der hier zwi⸗ ſchen Bergen und Wäldern ſeine Freizeit ver⸗ brachte. Und es meldete ſich einer. Ein ganz Fremder, ein Miſter, Monſieur oder ſo. Der kam bald gerannt, atemlos und mit ſtockender Stimme. Sagte, er habe ſich abſichtlich nicht gemeldet, denn gefundenes Geld, das gebe doch niemand zurück? Mit ſo etwas könne man vernünftiger⸗ weiſe doch nicht rechnen? „Zehn vom Hundert Belohnung müſſen Sie dem ehrlichen Finder zahlen!“ ermahnte der Poliziſt den Fremden. Da wollte der Miſter, Monſieur oder ſo aber⸗ mals die Haltung verlieren:„Zehn vom Hun⸗ dert? Nicht mehr? Für ſo wenig tut ihr's hier? Ich gebe zwanzig vom Hundert und bin dann noch immer im Vorteil!“— Kaſpar Anklitzer weinte, 4 bekam er den Aufſchluck vor Freude, als er die zweihundert Mark ſeinen krümeligen Taſchen einverleibte: Großer, ewiger, barmherziger Gott, alle Geigen des blauen Firmaments huben in den Ohren zu ſpielen an! Am Abend ſchnarchte der Wanderer geſättigt und getränkt wie niemals vordem in derſelben Wieſe, wo der Maulwurfshügel war. Der Miſter, Monſieur oder ſo ſchrieb zur gleichen Stunde einen Brief in die ferne Hei⸗ mat:„Unglaubliches hab' ich erlebt! Nein, ſeid ohne Sorge, dieſe Menſchen hier wer⸗ den es nie zu etwas bringen. 4“ Und die Mannen ſpüren es: er iſt Freimar glaubt die ſpottbereiten Ge⸗ begrüßt er beſonders Unter der die prächtig den Pelzen chen los. Uueber der ſchuhe, nach Es roch nach ſchwelten un. kohlte Löcher 1 hängten den Die Stum waſſer kochte wir erſchrate ſien Hände dem ſtämmi ſtarrte die? unter einer e trübe und ti ſeinem Pelze )ch horchte ein großer, f und ſich nicht ten folche St ſie nicht mit Im Walde als Baumrau nahen Bairkal Bergen lag. Das Feuer chen nicht n Brückenlöcher Ueber die trab, trab, hi ſchattens ſta gungslos. In wunderung 1 langem, laut An ſeiner S ſchaute er un nnicht, faßten was wir dac Wollfsfutter! Minuten 1 Stimme von Froſt geſprun Feuer ſetzen? Ich bejahte Zwei müde, her, zwiſchen eine zerlöchert Alles an de Froſtbeulen: ungeſchützte G nen Pelzmütz mir beim An Wo kam er Grad Kälte u fährlichen Nä⸗ Er war ſo nach einem B nete. Was ſe wie ein Blitz Brand:„Sin! Ohne Antw ſich hinter der etwas Miitlei leuchtete der mußte der Fr ſtürzen, den er ſich, ſah Pl ſelben Augenk ans Feuer. „Was willſt ſagen?“ droht „Nichts, H. bin ein armer raten.“ Dann ternde Lippen ſchickt hatte, z nnichts getan,! laſfen wollen ſchreckliche Kri ſertiert iſt vor nen Oeſterreic ren. Nun wo Amurgebiet, ſt Gold gewaſche Kilometer vor Kettenſträfling Dolche ein, 9 das er gierig Lange ſtarr Ein Gedanke hatte den Ma verſchneiten 2 Macht. Aber ging? Würde kannte Fangp gefangene ve wußte? Unw wurde er ſofo ählung klane wir ihn benu wir wieder ſu „Kannſt du 4„Jawohl, H ſträfling, ſech ſagte:„Iha“. dieſem Gedan Der Deſerte lutſchte mit 2 und erzählte Wir waren j vor der ruſſiſ „Du hör' u flohene Krie wollen nach C einen Schlitte ſcher machen. Dort gebe ie dann biſt du die und ihr iſt, er das Ein⸗ n der Rech⸗ wie er auf el jagt und Freudenrufe Sigurlinns Augen der zen, um die Vater ab⸗ ige hat ihn meine Ver⸗ Nun tritt zu.„Jarl ſtait deſſen „ und jeder Nann, wäre cht behalten Waldgang du ins Un⸗ t vergebenf id abbitten, in bereitet. „ aber liegt Lippen und chtigkeit ſei⸗ n es: er iſt genſüchtiger ſereiten Ge⸗ gerichtet zu der Weiber e Blicke ihn ten Innern men König. einem Jarl ihm mehr ſpürt, wie igen. Aber Trauer und en, denn es er ungerecht doch davon is und ſind tsfälle vor⸗ 3 Vollk im Rückweg ien gar zu Königshalle ſpricht die jenem den lädt auch ein. Einen beſonders die erſten t geworden inen ſie die ald mit der ddich unter zergſommer er feſtigen.“ der Greis. ürmen und fahren auf undlich⸗auf ind laß dir ein neues ll dir Dau⸗ n dir's in hie Königs⸗ zurück, die Bereitung die Spinn⸗ ſtaken nach der Nebel die um den im den ehr⸗ derum, daß erer! Denn würde das mes trium⸗ im Tal bot .Und ein arten, denn Dann ſetzte und fragte „ weil man allenfalls er hier zwi⸗ reizeit ver⸗ z Fremder, kam bald r Stimme. t gemeldet, ch niemand rnünftiger⸗ müſſen Sie nahnte der der ſo aber⸗ vom Hun⸗ ihr's hier? d bin am er den weihundert inverleibte: alle Geigen den Ohren er geſättigt n derſelben r. ſchrieb zur ferne Hei⸗ Nein, ſeid ier wer⸗ .. 4. ann * 3 10. Fortſetzung Der Deſerteur Unter der Brücke lag Holz, große Scheite, die prächtig im Feuer praſſelien. Das Eis in den Pelzen taute, dampfte und ließ die Sa⸗ chen los. Ueber der Glut hingen unſere Fauſthand⸗ ſchuhe, nach denen kleine Flammen hüpften. 3 ſchwelten und ſtanken, betamen große, ange⸗ 3 4 dem ſtämmigen Manne Es roch nach Armeleutewäſche. Die Handſchuhe kohlte Löcher. Da nahmen wir ſie weg und hängten den verbogenen Kochtopf hin. Die Stummelpfeifen dampften, das Schnee⸗ waſſer kochte über und ziſchte in die Stille, daß wir erſchraken. Plouhar hielt ſeine roten, riſ⸗ ſigen Hände über das Feuer. Was war aus geworden? Spitz ſtarrte die Naſe aus eingeſunkenen Wangen unter einer eckigen Stirn. Seine Augen lagen trübe und tief, zuſammengefallen hing er in was wir dachten: F. ſeinem Pelze wie ein Kleiderbügel. Ich horchte in die Stille der Nacht, die wie ein großer, ſchwarzer Vogel im Schnee hockte und ſich nicht rührte. Aengſtliche Gemüter fürch⸗ ten ſolche Stille. Wir lieben ſie und zerriſſen ſie nicht mit unnützen Worten. Im Walde war ein neues Rauſchen, anders als Baumrauſchen. Wahrſcheinlich kam es vom nahen Baikalſee, der über den ſchneeſtarrenden Bergen lag. Das Feuer wurde kleiner, ſeine Lichter kro⸗ chen nicht mehr ſo weit durch die dunklen Brückenlöcher in den Schnee. Ueber die Brücke trapſte etwas, nochmals, trab, trab, hin und her. Am Rande des Licht⸗ ſchattens ſtand ein großer Wolf, ſtarrte re⸗ gungslos. In ſeinen grünen Augen war Ver⸗ wunderung und Gier. Plötzlich ſetzte er mit langem, lautloſem Sprung in die Dunkelheit. An ſeiner Stelle ſtand ein Mann. Gebückt ſchaute er unter die Brücke. Wir regten uns nicht, faßten an die Dolche und wußten jeder, Wenn nötig, weg damit, Wolfsfutter! Minuten verſtrichen. Da kam eine rauhe Stimme von dem Mann— klang wie eine im Froſt geſprungene Glocke:„Kann man ſich ans Feuer ſetzen?“ Ich bejahte und faßte feſter nach dem Dolch. Zwei müde, hungrige Augen rollten hin und her, zwiſchen dem Kochtopf und uns. Durch eine zerlöcherte Hoſe blickten rotgefrorene Knie. Alles an dem Mann“ war rotgefroren mit Froſtbeulen: die handſchuhloſen Hände, das ungeſchützte Geſicht unter einer elenden, zu klei⸗ nen Pelzmütze. Die Wärme wich wieder aus mir beim Anblick dieſes frierenden Menſchen. Wo kam er her, wo ging er hin, bei dreißig Grad Kälte und knietiefem Schnee in wolfsge⸗ führlichen Nächten? Er war ſo regungslos gefroren, daß er erſt nach einem Becher heißen Tees den Munbd öff⸗ nete. Was ſeine roſtige Stimme knarrte, fiel wie ein Blitz vom Himmel und ſetzte alles in Brand:„Sind Sie nicht Kriegsgefangene?“ Ohne Antwort ſtand Plouhar auf und ſtellte ſich hinter den Mann. In ſeinem Geſicht war etwas Mitleid, viel Entſchloſſenheit. Weiß leuchtete der Dolch in ſeiner Hand. Gleich mußte der Fremde nach vorn über das Feuer ſtürzen, den Dolchgriff im Rücken, da wandte er ſich, ſah Plouhar und ſprang zur Seite. Im ſelben Augenblick hatte ich ihn feſt, zwang ihn ans Feuer. „Was willſt du mit dem Kriegsgefangenen ſagen?“ drohte Plouhars Stimme. „Nichts, Herr, ihr ſeid vielleicht keine, ich bin ein armer Deſerteur und werde nichts ver⸗ raten.“ Dann ſtürzte ſeine Geſchichte über zit⸗ ternde Lippen—: Wie man ihn weit weg ge⸗ ſchickt hatte, zu kämpfen gegen Leute, die ihm nichts getan, wie er ſich nicht hatte totſchießen laſfſen wollen von den Germanſkis, die ſo ſchreckliche Kriegsmaſchinen haben, wie er de⸗ ſertiert iſt von ſeiner Batterie, unter gefange nen Oeſterreichern verſteckt bis Irkutſt gefad⸗ Amurgebiet, ſich verſtecken, dort, wo er früher ren. Nun wollte er durch die Mongolei ins Gold gewaſchen hatte. Heute hatte er ſechzehn Diolche ein, das er gierig und zitternd verſchlang. Kilometer von hier bei einem entſprungenen Kettenſträfling geſchlafen. Wir ſteckten die gaben ihm Tee und etwas Bror, Lange ſtarrte ich ins Feuer und überlegte. Ein Gedanke bewegte ſich: Seine Erzählung 4 hatte den Mann uns ausgeliefert, hier in der wußte? Unwahrſcheinlich! ging? verſchneiten Wildnis war er ganz in unſerer Macht. Aber ſpäter— wenn er ſeiner Wege Würde er uns verraten, ſich die be⸗ rkannte Fangprämie für entſprungene Kriegs⸗ 4 gefangene verdienen wollen, wenn er davon In dem Zuſtande wurde er ſofort ſelbſt feſtgenommen. Seine Er⸗ zählung klang glaubwürdig. Halt— ſollten wir ihn benutzen? Der erſte Menſch, mit dem wir wieder ſprachen, mußte uns helfen. „Kannſt du Pferde beſorgen, Deſerteur?“ „Jawohl, Herr, im Dorf durch den Ketten⸗ ſträfling, ſechzehn Werſt von hier.“ Plouhar 1 ſagte:„Iha“. Ich hielt faſt den Atem an bei Dort gebe dieſem Gedanken. Der Deſerteur taute lutſchte mit Wohlbehagen an meiner Pfeife und erzählte unbeholſen von ſeiner Flucht. Wir waren ja in derſelben Lage, flohen alle vor der ruſſiſchen Regierung. „Du hör' mal,“ ſagte ich,„wir ſind ent⸗ flohene Kriegsgefangene, deutſche Offiziere, wollen nach China. Wenn du zwei Pferde und einen Schlitten verſchaffſt, kannſt du den Kur⸗ ſcher machen. Wir gehen zuſammen bis Peking. ich dir fünfhundert Rubel, und mehr und mehr auf, dann biſt du frei.“ Er überlegte nicht lange und ſagte:„O Herr, ich werde Pferde finden und Sie fahren.“ Ich nahm ihm einen großen Schwur ab. Er war ganz andächtig, ſchwur und ſchlug ein Kreuz. Dann machte eine Friedenspfeife die Runde, und ich gab Iwan einen Baſchlik, Handſchuhe, Kniewärmer und eine Unterjacke. Er hatte ein weihnachtliches, glückliches Ge⸗ ſicht, als er die warmen Sachen anzog, und ſpazierte mit hungrigen Augen über unſeren mongoliſchen Proviant. Was dieſer Mann ge⸗ darbt und gelitten hatte. Eine Pferdenatur. Während wir zum Aufbruch rüſteten, ſtampfte etwas durch den Schnee, eine Schlit⸗ tenkufe knirſchte auf der Brücke. Mir kam ein furchtbares Mißtrauen, das alles Blut ins Gehirn jagte. Sollte Iwan Ko⸗ mödie geſpielt haben, er nur einer von meh⸗ reren ſein, die unſere Spur verfolgten? Da beugte ſich ein Schatten über das Brük⸗ kengeländer und rief:„Eh, was macht ihr da unten?“ Iwan ſprang in das Brückenloch, als wollte er es ſperren und ſagte:„Ich trinke Tee mit meinen Kameraden.“ Iwan war echt. Von dieſem Augenblick an hatte ich kein Mißtrauen mehr gegen ihn. Die Schlittenkufen knirſchten weiter durch den Schnee. Mit den Füßen ſtießen wir die verglimmenden Scheite auseinander und ver⸗ Aen ot Ob ich ihn wiederſehe? Halb ohnmächtig, mit dem einen Gedanken: Durchhalten, durch⸗ halten, ſtolperte ich hinter Iwan her, der ein Höllentempo ging. Faſt vierzig Kilometer war ich heute durch tiefen Schnee gewatet, bergauf, bergab. Meine Kraft wich langſam, fühlbar vor den Augen tanzten ſchwarze Ringe, das Herz häm⸗ merte ſchmerzhaft an den Rippen. Im Kopfe lag ſchwer und hart wie Eiſen mein Wille: Vorwärts! Iwan ſtand im Schnee mit weitaufgeriſſe⸗ nen Augen, aus denen die Angſt ſprang. O Gott, nur nicht ſtehenbleiben. Eine Minute ſtehen. Meine Beine wurden ſteif und gingen nicht mehr. Ein Rieſenexemplar von Wolf ſtand mitten im Wege und blickte böſe. Wir pfiffen auf den Fingern, ſchrien, warfen brennende Streich⸗ hölzer— vergebens. Er ſtand und rührte ſich nicht. Mit einemmal hatte ich alle Kraft wie⸗ der, wickelte meinen Baſchlik um den linken Arm, nahm den Dolch und ging auf die Beſtie zu. Da ſprang ſie zur Seite, lief zurück und blieb uns mehrere Kilometer an den Ferſen. Ich hatte jede Zeitrechnung verloren. mochte drei Uhr morgens ſein. Walde brannten vier große Feuer, denen Menſchen Es Vor uns im zwiſchen lagen. Der Schatten einer gruben das Gepäck im Schnee in der Nähe eines Telegraphenpfahls, deſſen Nummer wir uns merkten. Iwan war ein Schnelläufer. Ich konnte kaum mit. Plouhar blieb weit hinten und ſchleppte ſich kaum vorwärts, ſein Geſicht war aſchfahl und hatte tiefe Schatten. Er ſchwankte und redete halblaut vor ſich hin. Nach einer Stunde war Plouhar zuſammengebrochen. Iwan machte ein großes Feuer. Kreuzweiſe legte er das Holz, zündete, blies hinein, und eine Flamme ſchlug auf, wie wir ſie nie zu⸗ ſtandegebracht. Dann machte er noch ein Feuer. In die Mitte mußten wir uns hinlegen. Ich ſah noch, wie Iwan hin und her huſchte und Holz ſammelte. Eine wohlige Wärme wickelte mich ein, löſte die ſchmerzenden Glieder und drückte die Augen zu. Ich träumte, daß meine Füße in einem Feuer lägen und langſam verbrannten. Ein brennen⸗ der Schmerz riß mich auf. In beiden Stiefeln waren große Brandlöcher. Nochmals ſchwankte Plouhar einige Kilo⸗ meter, ſetzte ſich in den Schnee und ſagte jämmerlich, daß er nicht mehr weiter könne. Ich wurde wütend, jetzt, wo bald Pferde da ſein würden, und fuhr Plouhar barſch an. Mit Haß in den Augen wie am Tage vor⸗ her ſtolperte Plouhar in den Wald, verſchwand hinter dunklen Bäumen. Das iſt ja heller Wahnſinn, er kommt ein⸗ fach um. Seiner Spur folgend, fanden wir ihn tief im Walde. Er lag im Schnee, ſtarrte mit kran⸗ ken Augen und antwortete nicht. „Plouhar!“ Keine Antwort. Seine Augen waren nur noch halb lebendig. Ich ſchüttelte ihn und ſchrie. Da ſagte er mit einer Stimme, aus der das letzte Leben flie⸗ hen wollte:„Laſſen Sie mich hier liegen und kommen Sie gut durch.“ „Unſinn, reißen Sie ſich doch zuſammen.“ Er kicherte ein irres, ſchrilles Lachen, das mir halt durch die Glieder fuhr. Wahnſinn? dachte ich. Iwan machte ein dummes Geſicht, und dann ſagte er etwas gar nicht ſo Dummes:„Machen wir ihm ein großes Wolfsfeuer und holen wir ihn morgen im Schlitten ab.“ Als das Feuer brannte und genügend Rei⸗ ſig zum Nachlegen geſammelt war, ließen wir Plouhar allein. Feuerwache bewegte ſich. Iwan ſagte, daß es Telegraphenarbeiter wären, die eine Strecke abwickelten. In hüfttiefem Schnee machten wir einen großen Bogen um das Feuer, ſelbſt JIwan ſchien erſchöyft und ging langſam. Wenn ich ihn fragte, wie weit es noch wäre, antwortete er ſtets:„Drei Werſt“. Entſetzlich, je länger wir gingen, deſto mehr Werſt wur⸗ den es. Endlich tauchte ein Häuschen in der Nacht auf. Es ſtand einſam am Wege und glühte mit einem Fenſter in den Wald. JIwan machte eine Tür auf. In ſtinkendem Qualm, unter einer blakenden Lampe mit ſchwarzriſſigem Zylinder ſtand ein uraltes Weib, im Unterrock, mit offenen, ſchmutzfet⸗ tigen Haaren, eine brennende Zigarette in den Lippen. Hinter ihr wälzte ſich von einem Schaffell⸗Lager ein zweites altes Weib, das mit zahnloſem Munde grinſte. Einen Augen⸗ blick ſtand dies Bild vor meinen vor Müdig⸗ keit halb blinden Augen. Dann ſank ich auf die ſchmutzigen Felle, wie von einer Rieſen⸗ fauſt niedergeſtreckt und ſchlief einen bewußt⸗ loſen Totenſchlaf. Pferdekauf mit dem kellenſträfling Um zwei Uhr mittags weckten mich Iwans kräftige Fäuſte. Vor mir ſtand ein Verbrecher⸗ geſicht. Raub, Mord, jahrelanger Kerker hatten mit hartem Stift ihre Runen um böſe Augen gefurcht. Große, maſſige Hände, wie Mörder oder Scharfrichter ſie haben, drückten ſchmerz⸗ haft meine froſtgeſprungene Hand Das alſo war Iwans Freund. Mir war es recht, wenn er nur helfen wollte. Und er wollte.„Oho, Herr Offizier, Sie kämpfen gegen die ruſſiſche Regierung.“ Wild ballte er ſeine Tatzen, die jahrelang Ketten ge⸗ tragen.„Die ruſſiſche Polizei, gefährliche Ge⸗ ſellſchaft. Vorgeſtern hat der Dorfälteſte einen Steckbrief bekommen. Ein deutſcher Flieger iſt aus X geflohen. Fünfhundert Rubel Beloh⸗ nung. Das ſind Sie, ich erkenne Sie. Gut, daß Sie mich aufſuchen.“ Mir war nicht recht wohl zu Mute. Vor⸗ geſtern mein Steckbrief hier. Fünſhundert Ru⸗ 3 Belohnung. Holla, Herbert, nimm dich in acht. Auf dem großen Ofen hockten zwei zer⸗ .AE 1. VO HEABEQAT VOU& lumpte Kerle, Marinedeſerteure. Alle ſchüttel⸗ ten mir die Hand. Ich war ja ſteckbrieflich ver⸗ folgt, Verbrecher wie ſie. Verbrecher unterein⸗ ander ſind Kavaliere. Der Beſitzer dieſer Räuberhöhle, die zwei Kilometer vom Dorf entfernt lag, ſchickte ſei⸗ nen Sohn mit einem Schlitten, um Plouhar zu holen. Dann bekam ich Tee, richtigen Tee mit Zucker. Während ich roh eingemachte Pilze aß, mußte ich beſtändig auf den ſingenden Samowar ſtarren. War es denn wahr? Ein Dach über dem Kopf, zu eſſen und zu trinken, Menſchen, die mit mir fühlten, mir helfen wollten, wenn auch Verbrecher? Während man aß, beſprach Iwan mit wich⸗ tigen Geſten den Pferdekauf. Dreihundert Ru⸗ bel etwa für zwei Pferde und einen Schlit⸗ ten. Ob ich Angſt hätte mitzugeyen ins Dorf zum Kauf? „IJ wo,“ lachte der Kettenſträfling,„der Herr deutſche Offizier hat keine Angſt, ſo einer hat keine Angſt.“ Angſt hatte ich nicht, aber der dumme Ver⸗ ſtand überlegte: Hier bleiben und den beiden Kerlen dreihundert Rubel geben, hieße ſie zu ſehr verſuchen. Ein Verbrecher von dieſem Schlage konnte viel mit dreihundert Rubeln anfangen, kam einfach nicht wieder. Anderer⸗ ſeits ſelbſt ins Dorf gehen, wo vor zwei Tagen mein Steckbrief Senſation geweſen war?. Die Gefahr an der Gurgel packen iſt das beſte. Ich ging in den Hof, öffnete einen Stiefelabſatz und nahm drei Scheine zu hundert Rubeln heraus. Der Kettenſträfling ſteckte einen groß⸗ mäuligen, ſechsſchüſſigen ameritaniſchen Revol⸗ ver in die Taſche, und wir gingen ins Dorf. Unterwegs bekam ich meine Inſtruktionen: Alles tun, was ſie auch tun, wenig ſprechen. Ich wäre der„Barin“(Herr), der Gehilfe von dem Telegrapheningenieur, deſſen Truppe wir im Walde geſehen, Iwan ein Fuhrknecht. Zwei Pferde wären zufammengebrochen. Weiter nichts. Das andere wäre ſeine Sache, ſagte der Sträfling und klopfte an den Revolver, daß die Patronen klapperten. Im Dorfladen goſſen wir Mut mit Schnaps in die Kehlen. Wie er den ſiebentägigen Froſt ſcheuchte! Noch einen und noch einen, große Zahnputzgläſer voll. Draußen ſammelte ſich die Dorfjugend und plattete neugierig die Naſen an den gefrore⸗ nen Türſcheiben. Der erſte Bauer beſaß nur ein Pferd. Beim zweiten hatten wir einen Knäuel von neugie⸗ rigen Halbwüchslingen und Kindern um uns. So ging es zu dritten und vierten Bauern, während ſich allmählich das ganze Dorf ver⸗ ſammelte zu dem großen Kauf des Herrn In⸗ genieurs. Mädchen ſtießen ſich heimlich an und kicherten über den ſtädtiſchen Herrn, der ſehr vornehm tat. Im fünften Haus mußten wir lange auf den Bauer warten. Während Iwan ſich auf der Ofenbank mit einem hübſchen Kinde anfreun⸗ dete, wiegte ich ein ſchreiendes Baby, das in einer Art Bäckermulde von der Decke hing. Ueberall gab man uns Tee und Schnaps. Der Alkohol und die Wärme in den überheizten Stuben hatten mir meine alte Frechheit wieder⸗ gegeben. Die Bauern redeten viel vom Kriege. Plötz⸗ lich ging das Thema auf Kriegsgefangene über. Angenehm! Ich hörte mit Unbehagen zu.„Warum die Kriegsgefangenen nur fliehen, wo ſie es doch ſo gut haben?“ Immer hitziger wurden die Bauern mit dummer Bosheit in den Augen. Sie ſprachen von vier öſterreichiſchen Offizie⸗ ren, die im Sommer aus Irkutſk geflohen wa⸗ ren. Als ſie hier ein Boot nahmen, um über den Fluß zu ſetzen, hatten die Bauern geſchoſ⸗ ſen. Ein Halbwüchsling erzählte grinſend, wie einer gleich tot war Knüppeln erſchlugen. Ich hatte das Gefühl, daß ich bleich wurde. Iwan verſuchte ein anderes Thema anzuſchla⸗ gen. Vergebens, die Kerle hatten ſich feſtge⸗ redet, zerriſſen ihre Schnapsmäuler darüber, was ſie machen würden, wenn ſie wieder einen erwiſchten. Langſam wich mir alles Blut zum Herzen. Wenn ſich jetzt jemand des Steckbriefes erin⸗ nerte, mich erkannte? Dann zerflog ich in blu⸗ tige Fetzen, ein Arm hier, ein Bein da, dreckige Bauernſtiefel zerſtampften meinen Kopf. Nahe war ich daran, den Beſtien zuzu⸗ ſchreien:„Ich bin ſo einer, raſch, zerreißt mich!“ Da kam der Bauer und ging mit uns auf den of. Geſchirr wurde verpaßt und die Pferde in einen niedrigen, breiten Schlitten geſpannt. Auf der ſchnurgeraden Dorfſtraße wurden die Pferde in allen Gangarten vorgeführt. Als das Geſpann im Galopp vorbeiraſte, brüllte die Menge:„Urra.“ Der Kauf hatte ſeinen Höhepunkt erreicht und ſollte von beiden Parteien mit Schnaps begoſſen werden. Fünf Rubel mußte ich ge⸗ ben und fünf der Verkäufer. Alle Männer des Dorfes ſchöpften mit Taſſen, Gläſern und Be⸗ chern aus drei ſchnapsgefülltten Stalleimern. „Na zdarowje, na zdarowje!“(Zur Geſund⸗ heit!“) Mit allen mußte ich anſtoßen. Dann gab ich dem Verkäufer die drei Hun⸗ dertrubelſcheine. Tiefe Stille.„Viel Geld, viel Geld, und ſo große Scheine.“ Der Schlag ſoll mich treffen. Die Bande be⸗ zweifelte die Echtheit der Scheine. Wahrſchein⸗ lich hatten ſie noch nie Hundertrubel⸗Banknoten geſehen!!! (Fortſetzung folgt.) und ſie die anderen mit W*0 X e 7 Wieder fordern wir heute von jedem Kunſt⸗ werk vor allem Echtheit und Aufrichtig⸗ keit des Denkens und der Empfindung. Die Natur iſt für uns nicht mehr eine tote, lebloſe Kuliſſe, deren Lebensvorgänge ſich alle„ſo ein⸗ fach“ erklären laſſen. Wir treten vor ſie hin, um ihrem geheimnisvollen Weſen nachzuſpüren und es verſtehen zu lernen. Wir alle wiſſen, es gibt Landſchaften, von denen jeder von uns— auch wenn er ſie nie vorher geſehen hat— die deutliche Empfindung hat: Hier iſt jeder Baum und Strauch, jedes Haus ein alter Bekannter, hier biſt du eigentlich erſt richtig zu Hauſe. Grund dafür kann nur eins ſein, es gibt Land⸗ Städte und Dörfer, die ſo eng mit dem zeben und Werden unſeres Volkes verbunden ſind, daß ſie in ihrer Größe und Eigenart zu einem Beſtandteil unſerer Volksſeele geworden ſind. Heute iſt es endlich wieder ſelbſtverſtänd⸗ lich geworden, daß der Künſtler mit Stift oder Pinſel die Natur ſelbſt als Lehrmeiſterin an⸗ nimmt. Daß er ſeine Staffelei inmitten von Wind und Wetter, Sonne und Licht draußen aufſtellt und nun verſucht, die Mannigfaltigkeit der Dinge und des nie ſtillſtehenden Geſchehens in einem einzigen Augen, blick“ zuſammenzufaſ⸗ ſen. Es iſt gleichſam die Feuerprobe, die der Maler des 19. und 20. Jahrhunderts beſtehen mußte und noch zu beſtehen hat. Das war durchaus nicht immer ſo. Der mit⸗ telalterliche Menſch hatte eine ganz andere Auf⸗ faſſung von Weſen und Aufgabe der Kunſt. Für ihn war das künſtleriſche Talent noch etwas Seltſames, faſt Uebernatürliches und deshalb aufs engſte mit der Religion verbunden. Der Künſtler war kein beliebiger Menſch mehr, ſein Können ein Gnadengeſchenk Gottes, das er nur zu deſſen n und Ver⸗ ehrung gebrauchen durfte. Ganz ſelbſtverſtänd⸗ lich war ſo, daß in den großen Bildwerken— die zumeiſt noch dazu von geiſtlichen Würden⸗ trägern in Auftrag gegeben waren und zur Ausſchmückung der Kirchen, Klöſter und Reſiden⸗ zen der Geiſtlichen beſtimmt waren—, nur religiöſe Inhalie dargeſtellt wurden. Ein Stück Erde oder auch nur einen Menſchen umihrer ſelbſt willen darzuſtellen, galt faſt als Herabziehung und Profanierung. So kommt es, daß wir aus dem Mittelalter ſelbſt faſt gar keine Landſchaften kennen, höchſtens in der flüchtigen Form der Zeichnung und des Aqua⸗ rells. Nur der eine oder andere Künſtler, der die Berge und Täler oder die weite Ebene ſei⸗ ner Heimat über alles liebte, ſetzte ſie als einen weiten Ausblick aus einem Fenſter oder als „Bühne“ füreine bibliſche Szene mit in ſeine Bilder. Dieſe eigentlich nur nebenher entſtandenen kleinen Teilſtücke ſind die erſten Landſchaftsdarſtellungen, die man in der deut⸗ ſchen Kunſt findet. Sie aber ſind in den meiſten Fällen keine getreuen Abbilder einer beſtimin⸗ ten und heute noch beſtimmbaren Gegend, ſon⸗ dern phantaſtiſche Gebilde aus Wirk⸗ lichkeit und Traum. Erſt um die Wende des 15. Jahrhunderts, leichzeitig mit dem Erwachen des ſtarken Per⸗ önlichkeitsgefühls der Renaiſſance, wird das anders. Zum erſten Male wird nach langer Zeit das ganz an religiöſe Gemeinſchaft und Tradition gebundene geiſtige Leben durchbrochen und die Fahne des geiſtig freien, nur vor ſich ſelbſt und dem eigenen Gewiſſen verantwort⸗ lichen Menſchen aufgerichtet. Da auf einmal finden wir auch faſt bei allen Meiſtern Land⸗ ſchaften. Wie Luther auf religiöſem Gebiet, die „.Als Hry e 7SEHUF LANDSCHMAET V Humaniſten in geiſtiger Hinſicht eine bodenſtän⸗ dige, nur von deutſcher Art und nicht mehr von „welſcher“ Art beſtimmte Form fanden, ſo ent⸗ decken die Maler, daß die Landſchaft, in der und mit der wir leben, Träger und Aus⸗ druck unſeres Weſens iſt. Das ſchönſte An,. EEeene — —— Gemälden und Zeichnungen der Dürer, Cra⸗ nach, Wolf, Huber und anderen erhalten. Mit unendlicher Liebe iſt hier Linie neben Linie, Pinſelſtrich neben Pinſelſtrich geſetzt, und wie durch ein Wunder erſteht die damalige Land⸗ ſchaft vor unſeren Augen: zerklüftete Felſen, Das Kreuz im Gebirqe Gemälde von Caspar David Friedrich(Dresden, Gemäldegalerie) Beiſpiel hierfür ſind wohl die Porträts Al⸗ brecht Dürers, in denen er in einer Land⸗ ſchaft im Hintergrunde Weſen und Charakter des dargeſtellten Menſchen noch einmal wieder⸗ holt und unterſtreicht. Es iſt, als ob die Künſtler mit einem Auf⸗ atmen wieder ſelbſt vor die Unendlichkeit der Schöpfung treten, der ſie ſich vorher nicht zu nahen, die ſie nur durch die Sinnbilder und Szenen der Bibel und der Heiligenlegenden darzuſtellen wagten. Vieles wird damit beiſeite geſchoben und für unwichtig erklärt, Gutes und Schlechtes, aber die neue Zeit fordert ihr Recht. Uns iſt der Geiſt dieſer Zeit mit einer wunder⸗ vollen Intenſität und Eindringlichkeit in den Schluchten und Wälder, hoch auf der Bergſpitze thronende Ritterburgen und Raubneſter, weite Täler und Ebenen mit charakteriſtiſchen zottigen und mit lang herabhängenden Aeſten verſehe⸗ nen Bäumen im Vordergrund und den durch Tor und Mauer gewappneten Städten und Städtchen, mit ihren dicht aneinandergeſchmieg⸗ ten Häuſern und Kirchen. Sie alle ſind uns ein lebendiges Zeugnis dafür, daß der mittelalter⸗ liche Menſch eine tiefere Gemeinſchaft und ein engeres Verbundenſein mit den ſtarken, ein⸗ deutigen Kräften der Natur kannte, daß das Leben des einzelnen genau ſo wie Pflanze und Tier ein kleineres oder Steinchen in dem großen Moſaik der Schöpfung war. Mitte: Links: Rechts: Albredit Dürer, Süddeutsche Landschaft (Aquarell) Wolf Huber, Deuische Landschaft Die Landschäft des Romäntikers Ludwig Richter: Wanderschaft(1850) 4 5 2 ————— 7 „ —— ———— Nur noch einmal finden wir in der Geſchichte unſerer Kunſt eine ebenſolche Kraft des Lebens⸗ gefühls und Größe der Empfindung wie um die Wende des 15. Jahrunderts: Zur Zeit der Romantik, im Ausklang des 18. und Beginn des 19. Jahrhunderts. Dieſelbe Generation, die den deutſchen Boden in den Freiheitskriegen von der franzöſiſchen Herrſchaft befreite, brachte auch eine Reihe von Malern hervor, denen wir den reinſten Ausdruckunſeres natio⸗ nalen Lebensgefühls verdanken. Auch in der Kunſt war derſelbe Kampf gegen die Kleinlichkeit und Schlaffheit zu führen, die 1806/07 alle preußiſchen Feſtungen ohne einen Schwertſtreich den Franzoſen zum Opfer fallen ließ. Hier war es der leere Formelkram der Akademien und der alles Bodenſtändige nieder⸗ drückende Einfluß der franzöſiſſichen Kunſt, ge⸗ gen die die Bewegung der Romantik auftrat mit ihrem Panier, auf dem mit großen Lettern die Worte ſtanden:„Gott, Freiheit und Vater⸗ land“. Auch diesmal ſollte die Landſchafts⸗ malerei einen Hauptanteil an der Erneuerung der Kunſt haben, auch dieſe Künſtler gingen wie⸗ der hinaus vor die Natur und malten das, was ſie ſahen und erlebten im Gegenſatz zu der alten, an die Dumpfheit und Enge des Ateliers gebundenen Generation. Caſpar David riedrich, neben Philipp Otto Runge der größte Vorkämpfer der Bewegung, war vor allem Landſchafter und ſeine Schüler Kerſting, Blechen und andere führten dieſe Tradition fort. In ihren Bildern iſt blutvolles, brennendes Leben, mit beinahe wiſſenſchaftlich⸗exakter Klar⸗ heit und trotzdem ſo wundervoller Eindringlich⸗ keit iſt darauf unſere Heimat wiedergegeben, daß man weiß, dieſe Künſtler waren mit ganzer Seele dabei, als ſie ihre Bilder malten. Ihre volle Auswirkung und geiſtige Voll⸗ endung fand dieſe Bewegung, deren Kraft noch bis in unſere Zeit hinein ausſtrahlt, in der Freilichtmalerei um die vergangene Jahrhun⸗ dertwende, dem„Pleinair“ der realiſtiſch⸗natu⸗ raliſtiſchen Münchener und Berliner Schulen. Eine Landſchaft in ihrer Eigenart und Schön⸗ heit ganz zu erfaſſen, gehört ſeitdem zu den vor⸗ nehmſten Aufgaben jedes modernen Malers, und ſie iſt von allen großen Künſtlern der ver⸗ gangenen Generation aus der perſönlichen An⸗ ſchauung und Zielſetzung heraus gelöſt worden. Es ſei hier nur an Menzel, Wilh. Trüb⸗ ner, Karl Haider und Lovis Corinth erinnert, dann vor allem auch an die wunder⸗ vollen Landſchaften Thomas, in denen er den Schwarzwald, ſeine Heimat, und verſchiedene Rheinlandſchaften wiedergegeben hat. Auch un⸗ ter den jüngeren und jüngſten der modernen Maler beginnt man jetzt wieder nach der Ver⸗ krampftheit und literatenhaften Einſeitigkeit der tauſend„Ismen“ der Vor⸗ und Nachkriegszeit zu der alten deutſchen Malertradition zurückzu⸗ kehren, die nicht mehr und nichts weniger will, als aus vollem Herzen und mit ganzer Seele die Wirklichkeit, damit aber auch zugleich das „Hinter⸗den⸗Dingen“, das ewige Wachſen und Leben darzuſtellen. Wenn es auch heute ſeinen Ausdruck noch nicht in voller Klarheit findet— es wird ein Tag kommen, an dem aus aller „Sachlichkeit“ auf dieſen Bildern wieder ein blutvolles, lebendiges Zuſammenklingen der arben und Linien erſteht, in denen das Den⸗ ken und Fühlen unſeres Volkes Geſtalt gewor⸗ den iſt. Wilfried Hartmann. Zwei Ku Arthur G neudeutſche polemiſchen Schachprobl Schachprobl man als Cl lich vera die Seel deren For angibt. De nur an den Lage, zu de⸗ 3 kan. ieſem Sche zwiſchen G. öchſte Trir ielen kann Reüngliche An zwei Geſagte bel 7 S d S —— 0 Vollendet dem Sprin Schlüſſelzu. ßen Züge t zu unlöslie tegiſche Ger Problemſch 1Da1—2 „L25 weiter an Kd4 ſche (erzwungen Dame über und am Ar lenkung de abs Ke4; 3. Sdf prächtiges g5 und ſchl 02 — SSSS— W.— 2 Den Sch nation, So aber W. v neubezogen verlagerun, logiſche Ke lemrichtung hier Gedan zum Unter 1. Te7—0 Tdszßꝶ:, Sch 2. Le7:, die auf die es 3 nicht abgeſ nebſt Mat Schnittpun zügen! des Mann beginnt ar termin: 2. Käfertal Mannhe nebſt Se4- der Geſchichte ſt des Lebens⸗ dbung wie um Zur Zeit der Z. und Beginn eneration, die teiheitskriegen freite, brachte or, denen wir resnatio⸗ danken. 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S tegiſche Gedanke atmet Problemſchule i aber neubezogene Turmſtellung durch Schnittpunkt⸗ 4 3 zwei Kunſtwerke ⸗ zwei Richtungen Arthur Gehlert, einet der Väter der ſogen. neudeutſchen Problemrichtung, legt in ſeiner polemiſchen Schrift„Ueber das Weſen des Schachproblems“ ſo ſchön dar, daß auch das Schachproblem ein Kunſtwerk ſein kann, wenn man als Charakteriſierung eines ſolchen ſinn⸗ lich veranſchaulichte Gedanken, die die Seele zu bewegen vermögen, und deren Form Luſterzeugt, alſo ſchön iſt, angibt. Denn, obwohl das Schachproblem ſich nur an den Verſtand wendet, iſt es doch in der Lage, zu der Seele zu ſprechen. Jeder Problem⸗ 3 em kann das nur beſtätigen. Und auch in ieſem Schacherzeugnis gibt es eine Harmonie bchſe 3 Gedanken und Form, es iſt ſogar der öchſte Triumph, den ein Problemkomponiſt er⸗ zielen kann, wenn es ihm gelingt, einem ur⸗ Reünglichen Gedanken ſeine Form zu geben. An zwei ſolchen Problemen wollen wir das Geſagte belegen. I. Dobruſky . . „. .. 2 „ e ——— 7 22 . A. *. — S. 1„. e e n Mattin vier Zügen. Vollendete Ausnutzung ſchw. Verſuche mit dem Springer oder Läufer, die Drohung des Schlüſſelzuges zu parieren, die geſchehenen wei⸗ ßen Züge verknüpfen ſich mit den Mattbildern zu unlöslicher Einheit. Auch der an ſich ſtra⸗ Formenfülle. Böhmiſche 1 Da1—28(droht· 2 bes-),Seö(über 14½. 31225 weiter unten); 2. Dns-(denn Des-- würde an ka4 ſcheitern), Sz7; 3. DhI Os7/ Kd5:) Lds: (erzwungen); 4. Dal 4b. Wie ungekünſtelt die w. Dame über die Eckfelder des Brettes wandert und am Ausgangspunkt nach gelungener Weg⸗ lenkung der Sperrfigur Sd4 mait Matt landet! 1...„ La5(pariert ebenfalls 2. Des-), 2. Sg4—! Ke4; 3. Sdfö--, Kf4; 4. Shö 4ß! Wiederum ein prächtiges Mattbild, der ſchw. Läufer blockt auf g5 und ſchließt unfreiwillig den Ring. II. Dr. Zepler e 8 K. iEiE Zen. Matt in vier Zügen. Den Schlüſſel droht eine Schnittpunktkombi⸗ nation, Schw. wehrt ſich mit einem Turmzug, „verſteht es, im weiteren Verlauf die verlagerung als ſchädigend nachzuweiſen. Eine logiſche Kombination der neudeutſchen Prob⸗ lemrichtung vollzieht ſich in feiner Form. Auch hier Gedanke und Form eng verſchwiſtert, doch zum Unterſchied herrſcht der Gedanke! 1. Te7—es(droht 2. Seö-- nebſt Ligß oder Tdsgf:, Schnittpunkt es).... Ihö!(oder Se7; 2. Le7:, die wenig anſprechende Nehenvariante, auf die es natürlich ankommt). 2. Tes(droht Tdszt, das auch nach Siz, 1/2: nicht abgewendet werden kann), Lh7; 3. Sgö! nebſt Matt durch Läufer oder Turm. Der Schnittpunkt wa derte analog den w. Turm⸗ zügen! mnmmnnnmmnmn Das Winkerturnier des Mannheimer Schachklubs, Abt. Zentrale, beginnt am 8. November. Einzeichnungsend⸗ termin: 2. November. 5 15 — Briefkaſten Käfertal(K. Sch.). Nr. 34 richtig. Mannheim(ö. St.). Nr. 35 ſcheitert an es nebſt Se4—. 1 Entgegengeſetzie Rochade Getätigt in Berlin 1934 K. Richter E. Kipke 1. e2—e4, e7—e6; 2. d2—dd, d7—d5; 3. Sbl—cq, Sg8—16; 4. Lel—g5, Li8—e7; 5. LS5 Kf6, Le7& ib; 6. e4—e5, Lf—e7; 7. Ddi—34. E- gab die zwei Läufer dem Gegner, um Zeit zur Vorbereitung einer Angriffsſtellung zu haben. Schw. iſt ja auf kurze Rochade hier angewieſen, wenn er nicht mit Kis ſich in ſchwierige, wenn auch ziem⸗ lich ſchwächeloſe Verteidigung begeben will. 7.„. de Chance des Schw. liegt auf dem Damenflügel. 10. de5: Schrecklich wäre der„Entwicklungs⸗ zug“ Se? wegen c4. 10.... Scö. Richter, ein genauer Kenner dieſer Variante der Franzöſiſchen Partie, hält hier Sd7, i4 Scb:,——0 und nun das Bauern⸗ opfer bꝛ mit Linienöffnung unter dem Motto „Wer zuerſt kommt, mahlt zuerſ.“ für richtiger. Schw. muß ſich auf die w. Rochade nach der linken Seite einrichten; ſie iſt allein geeignet, dem w. Angriff größte Kraft zu geben. 11..., f4, Leß:; 12. Sge2. Sis ſie)t natürlicher aus, doch würde nach der geplanten langen Rochade mit Les- der Bi4 fallen. 12..„ à46; 13.——0, bö. 7 Waagerecht: 2. Körperliche Erfriſchung, Aietkenmtung,s. Bihflſché Stadt, 1ü. Aüberes Wort für Vorgebirge, 12. Weiblicher Perſonen⸗ Beſchättigung kür die langen Winterabende Eine leichte Arbeit: Häuschen mit Bäumen Alles, was ihr hier ſeht: Das Häuschen, die Bäume, die Bank, der Zaun— ſind aus ſtarkem, weißen Zeichenpapier geknifft worden. Wenn es bunt bemalt oder beklebt wird, ſieht es noch ſchöner aus. Zu dem Häuschen nehmt ihr ein langes Stück Papier, das 5 wie auf Abb. 2 einſchneidet und dann knifft(Abb.). Die Seiten werden mit etwas Klebſtoff übereinandergeklebt. Das Dach iſt aus einem Stück Papier, ſo breit wie das Häuschen, geſchnitten und wird nur einmal in der Mitte geknifft. Den Schornſtein ſchneidet ihr, wie Abb. 4 zeigt. Tür und 4 Fenſter wer⸗ den eingeſchnitten. Die⸗ Bäume ſind auch nicht ſchwer. Ein um⸗ einandergerollter Papierſtreifen für den Stamm (Abb. 5) wird unten eingeſchnitten und aufge⸗ klebt. Die Baumkrone iſt aus einem viereckigen Stück Papier zuſammengefaltet, unten rundge⸗ ſchnitten(Abb. 6) und wie ein Hütchen auf den Stamm geſetzt. Zur Bank iſt ein gerades Stück Papier an jeder Seite umgeknifft. Damit die Bank feſter ſteht, ſind die Seitenwände unten noch einmal umgeknifft worden(Abb.). Der Zaun ein langes, ſchmales Stück Papier, wird gefaltet(Abb.), dann wieder etwas aus⸗ einandergezogen und aufgeſtellt. Arbeit „Geſtern habe ich gearbeitet, bis mir die Feder aus der Hand fiel.“ „Das iſt noch gar nichts: Ich habe gearbeitet, bis ich umfiel.“ „Was haſt du denn gemacht?“ „Wein abgezogen.“ „Ich kenne eine Wurzel, wenn man die in der Hand hält, vergehen einem die Zahn⸗ ſchmerzen.“ „Blödſinn, du immer mit deinen Quackſal⸗ bereien!“ „Nein wirklich— die Zahnwurzel.“ * „Was ſoll man eigentlich bei hohem Seegang zu ſich nehmen?“ „Das Billigſte, mein Herr, das Billigſte!“ — C is Iin 4i 4 5 , 8 a 8 f —— ,. —— ———— 5 Wer zuerſt kommt, mahlt zuerſt! W. hat aber zudem glücklichere Aufſtellung. Das zeigt ſich gar bald. + 0—— 75 eellme C 4 5 E. 2— name, 13. Kampfplatz im alten Rom, 14. Schweizer Kanton, 15. Stadt in der Nieder⸗ lauſitz, 16. Tonkünſtler, 18. Franzöſiſcher Opernkomponiſt, 22. Chemiſches Element, 24. Iſrgelitiſcher König, 27. Stadt in Südtirol, 28. Weiblicher Perſonenname, 29. Singſtimme, 30. Kirchliche Feier, 31. Weiblicher Perſonen⸗ name, 32. Inhalt einer Schrift, 33. Kauwerk⸗ zeug.— Senkrecht: 1. Männlicher Per⸗ ſonenname, 2. wie 22. waagerecht, 3. Abſchieds⸗ wort, 4. Ruſſiſcher Strom, 5. Verpackungs⸗ gewicht, 6. Stadt in der ehemaligen Provinz Poſen, 7. Gaſtſtätte, 8. Nebenfluß der Donau, 9. Denkzeichen, 10. Haustier, 11. Singvogel, 17. Ort in Baden, 19. Brettſpiel, 20. Männ⸗ licher Perſonenname, 21. Teil des Schiffes, 22 Alkoholiſches Getränk, 23. Ruhepauſe, 24. Mineraliſches Gewürz, 25., Weiblicher Per⸗ ſonenname, 26. Gebiet der USA. 14...., g4, b4. Symptome der Stellung, dieſe Bauernzüge. 15...., 2f5:! Ein Opferangebot, nicht Opfer, denn Schw. kann nach bes:, i6, cb2—, Kbi g6 Dhö nebſt h4 getroſt aufgeben.— 15.... efs:; 16, Sa4, Da5. Ein wohlentſchei⸗ dender Fehler, Er mußte 1a7 ſpielen, damit W. die Türme nicht auf der s⸗Linie poſtieren kann. 17. ,„ So5:, Dob:; 18. Thg1! Khs; 19. Sg3, Sda; 20. Kbl. gegen bs gerichtet. 20., 45; 21. Slö, Ta7; 22. 786, a4. Nicht hgö: wegen Sfört. 23..„ Tdgi, ba. Direrte Verteidigung iſt 5 möglich. Falls T88s(oder ITi7), ſoalle⸗ mal Sio. 24..., Tg7:, eb2--; 25. Kcl, Sbs-. Nahe⸗ liegend, ſieht aus, als ob Schw. doch noch triumphieren wollte. Wenn as(ſtatt Sbs--) ſo Ta7:, Aber Schw. hätte noch manchen Pfeil im Köcher. So entſcheidet ein hübſcher Schluß. 26...., abhs:, abhs:; 27. La6! Herrlich! W. am Zuge könnte Des ſolgen laſſen mit ſofortiger Entſcheidung, falls Schw. Tab: ſpielt, ſo 117. nebſt Matt. Wieder mal eine Richter⸗Partiel Das bayeriſche Kultusminiſterium empfiehlt in einem Erlaß den bayeriſchen Schulen, Mittel⸗ und Fachſchulen die Pflege des Schachs, welches als hervorragendes Er⸗ ziehungsmittel betruchtet wird. Damit iſt die bayeriſche Regierung in die Fußſtapfen der badiſchen gefolgt. Auflöſungen aus Nr. 45 Auflöſung des Kreuzwort⸗Rätſels Waagerecht: 1. Boe, 4. Wat, 7. Reif, 9. Gero, 10. Elba, 11. Ries, 12. Iſer, 13. Obſt, 15. Ebbe, 18. Jota, 22. Mars, 23. Adam, 24. Maie, 25. Norm, 25. Ale, 27. Lie.— Senk⸗ recht: 1. Brei, 2. Oels, 3. Eibe, 4. Weib, 5. Ares, 6. Toſt, 8. Farneſe, 9. Grobian, 14. Nab, 15. Emma, 16. Baal, 17. Brie, 19. Odol, 20. Tari, 21. Amme.— Diagonale:—D Bebra, —0 Trio,—F Aare. Auflöſung des Silben⸗Rätſels 1. Aeneas, 2. Legat, 3. Lektüre, 4. Elemi, 5. Scheveningen, 6. Wonne, 7. Ankara, 8. Schlin⸗ gern, 9. Weiſel, 10. Intereſſe, 11. Reni, 12. Be⸗ ſuch, 13. Emilie, 14. Sikkativ, 15. Indigo, 16. Tennhfon, 17. Zeiſig, 18., Eldorabo, 19. Nord⸗ licht, 20. Inlett— Alles, was wir“beſitzen, iſt eine Anleihe von Gott. —— ——————————————— ——————————————————— — ——— ——— — —— ———————.——————————— ——— —— — ——————— — — —— * 7 as Sie Von„lebenden“ und „toten“ Wappen Die Zeit der„lebenden He⸗ raldik“ wird bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts gerechnet. Damals iſt dieſe Kunſt wirk⸗ lich„lebendig“, denn ſie be⸗ ſchäftigt ſich mit dem ſinnvollen Schmuck, der individuellen Aus⸗ geſtaltung der Waffen, des Schildes und Helmes des Wap⸗ penherrn, die jener im Kampfe eigentlich, wollten wir uns ernſthaft der Geſchichte der He⸗ raldik widmen, mit dem ein⸗ gehenden Studium mittelalter⸗ licher Waffenkunde beſchäftigen. Die Erfindung des Schieß⸗ as neue Deutſchland hat neben ſo vielem anderen auch die alte Kunſt der Heraldik zu neuem Leben, zu neuer, lebendiger Bedeutung er⸗ hoben. Was früher als das ein wenig ver⸗ ſtaubte Vorrecht des Adels galt, was man möglicherweiſe noch als Steckenpferd eines weltfernen, fanatiſchen Sammlers gelten ließ, iſt heute wieder Allgemeingut ge⸗ worden. Aufbauend auf der ſchönen und intereſſanten Vergangenheit, führen deutſche Städte, Adels⸗, Bürger⸗ und Bauernfamilien wieder ihr Wappen, und dort, wo Ueber⸗ liefertes verloren ging, wo Anhaltspunkte an die Vergangenheit nicht mehr aufzufinden ſind, können von Fachkundigen Wappen auf Grund eingehender Studien der Familien⸗ geſchichte, der Geſchichte des Landes und der Landſchaft neu geſchaffen werden. Ein ſchönes Symbol berechtigten Fa⸗ milienſtolzes iſt damit wieder in ſeine an⸗ geſtammten Rechte eingeſetzt worden. Die Blütezeit der Wappenkunſt Wer die Wappen und ihre Bedeutung recht verſtehen will, muß ſich einem kleinen Spaziergang in die Geſchichte der Heraldik anſchließen. Wir rechnen ihre Entſtehungs⸗ zeit in die Frühgotik, alſo vom erſten Auf⸗ treten der Wappen um 1150 bis etwa ins 14. Jahrhundert. Ihre Blütezeit reicht bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts und fällt alſo mit der Hochgotik zuſammen, und die Zeit des Abſtiegs, des Verfalls, in der Spät⸗ gotik und Renaiſſance, reicht etwa bis zur Ein herrliches bürgerliches Wappen der Familie Lochner aus dem 16. Jahrhundert Ob gleich der Löw eynfangen iſt In zween Balcken/ als ob kein Liſt Vorhanden wer/ dardurch er zwar Erledigen möcht ſich auß der gfar. Alſo ob gleich wol die Warheit Verborgne noht leidt lange zeit/ Dringt ſie doch zletzt mit Lob herfür/ Zerſtöſt deß gwalts vnd Falſchheyt Thü. Mitte des 17. Jahrhunderts. Von dieſem Zeitpunkt an gerät die heraldiſche Kunſt in Mißkredit und Vergeſſenheit. Sie erlebt im Grunde erſt wieder im 19. Jahrhundert eine neue Blütezeit, nachdem Wiſſenſchaftler ſich für ihre hiſtoriſche Bedeutung, ünſtler für ihren Kunſtwert einſetzten. pulvers und mit ihm die Er⸗ findung„moderner“ Kriegstechnik ſchuf einen grundſätzlichen Wandel. Die alten Waffen und Armierungen hatten ihren Sinn ver⸗ loren— mit ihnen die heraldiſchen Bild⸗ zeichen, die ſie ſchmückten. Aus der„leben⸗ digen“ Heraldik wurde die„tote“ Heraldik. Ein ſtandes⸗ und ſtammesbewußter Wappen⸗ herr trennte ſich nicht leichtherzig von den Aus der Blütezeit der deutſchen Wappenkunſt, aus dem 16. Jahrhundert ſtammt dieſes beſon⸗ ders ſchöne Wappen einer ſüddeutſchen Familie Symbolen, die er in manche Schlacht geführt hatte und die vor ihm ſchon Generationen von Ahnen getragen hatten. Er beauftragte ſeinen Wappenzeichner, die alten Bilder zu⸗ nächſt auf die Fahnen zu malen, die ſeiner Mannſchaft vorangetragen wurden. Später, als das Fahnentragen nicht mehr dem ein⸗ zelnen Bannerherrn zukam, wurden die Wappen ſymbolhaft auf die kleinen Schilde gemalt, die über Schlöſſern und Wohnhäu⸗ ſern, an den Wagen, Grenzmarkierungen und ſchließlich an vielen Gegenſtänden des täg⸗ lichen Gebrauches angebracht wurden. Der Wappenbrief des Kaiſers Wappen für Bürger und Bauern wurden — in der Schweiz aufgenommen. Sie reiteten ſich raſch über Süddeutſchland und von dort nach Norden aus. Vorläufer auf dem Lande waren die heute noch vielfach bekannten Hausmarken, die zur Kennzeich⸗ nung von Häuſern, Grenzen, ſelbſt von Vieh und Getreideſäcken Anwendung fanden. Die wirkliche Bedeutung dieſer Zeichen für jene —— erkennt man erſt dann, wenn man edenkt, daß bis zu Beginn des 19. Jahr⸗ trägt. Wir müßten uns alſo Von P. Holmgren Heraldik des 15. Jahr⸗ hunderts Das Wappen der Grafen von Trapp aus Tirol hunderts feſte Zu⸗ namen in Deutſch⸗ land eine Seltenheit waren! Die heraldiſche Laubkrone war im 13. Jahrhundert kö⸗ nigliches Abzeichen, wurde in der nächſten Epoche Helmkrone. Die Heraldik macht in jener Zeit ſtändig Wandlungen durch. Wir finden bald, im 14. Jahrhundert, neu⸗ auftretend Schildhal⸗ ter und Wahlſprüche, Ende des 17. Jahr⸗ hunderts Wappen⸗ mäntel. Der berühmte Wappenbrief des Kai⸗ ſers, der ausdrücklich die Führung eines Wappens beſtätigt, findet ſich Ausgang des 12. Jahrhunderts e 0 * 0 8 Das originelle Adelswappen der Familie von Maltzan 75 4 4 , 7 , .— nur für Adelige. Zu Beginn des 15. Jahr⸗ hunderts iſt ihre Verleihung an Bürgerliche ſchon allgemein in Gebrauch. Allerdings ſind ſie ausgegeben von kaiſerlichen Bevoll⸗ mächtigten, die mit dieſem Amt die Staats⸗ kaſſen nicht wenig auffüllten. Und wer erfand die Wappenkunſtꝰ Niemand nennt den Namen des Künſtlers, der zum erſtenmal durch phantaſievolle gebung die Symbole eines Hauſes und Ge⸗ im Kchilde fülren.. Alte Wappen und ihre Bedeutung in neuer Zeit/ Von„toten“ und„lebenden“ Wappen, denen der Adligen, der Bauern, Bürger und Städte/ Zur Entſtehungsgeſchichte der Heraldik ſchlechtes graphiſch darſtellte. DieFormen lehnen ſich ja leicht an die der mittel⸗ alterlichen Siegel und Grabſteine an. Die ſchönſten Quellen der Heraldik ſind die Große Heidelberger Liederhandſchrift aus dem Anfang des 14. ——— die Züricher Wappenrolle aus der gleichen Zeit, die Brüderſchafts⸗ bücher vom St. Kri⸗ ſtoph auf dem Arl⸗ berg und ähnliche alte Schriften mehr. Der erſte, der die mittelalterliche He⸗ raldik beſang und be⸗ ſchrieb, war Konrad von Mures um 1245, der eine Sammlung lateiniſcher Diſtichen über Wappenkunſt ſchuf. Von„redenden Wappen“ Und wer kann Wap⸗ pen„leſen“? Dieſe 4—— N S * 8 T 5 5 2 8—— SNJS S S 18 36 2 5 S. S S ——— — 22 595 — ———— 7— We 4 +———— No wawes. Auch die Städte hatten ſchon in alter Zeit ihre Wappen Kunſt will verſtanden ſein. Schon die Farb⸗ gebung unterlag zur Blütezeit der Heraldik ſtrengen Geſetzen. Man unterſchied die bei⸗ den„Metalle“ Gold und Silber oder Gelb und Weiß und ließ als Farben Rot, Blau, Schwarz und Grün zu. Als Grundregel galt, daß„Metalle“ nicht auf metallenen Grund⸗ feldern,„Farben“ nicht auf farbigen Grün⸗ den ſtehen durften. Zu den„Farben“ rech⸗ nete man auch das gern verwendete Pelz⸗ werk, das bei einfarbigen heraldiſchen Bil⸗ dern durch kunſtvolle Schraffierung angedeu⸗ tet wurde. Bei der bildlichen Darſtellung unterſcheidet man zwiſchen„Ehrenſtücken — etwa den Schildteilungen— und„Gemei⸗ nen Figuren“— Nachbildungen von Natur und Kunſt. Mit„Blaſonierung“ iſt die Be⸗ ſchriftung gemeint, ſie iſt übrigens, wenn man ſie mit rechts oder links bezeichnen will, vom Träger aus, nicht vom Beſchauer aus zu erklären. Wappen, die eine Anſpielung auf den Namen des Wappenherrn enthalten, nennt man„redende Wappen“. Das Wappen der Stadt Berlin zu Beginn des 18. Jahrhunderts D Mifßglüc Das Informa bank bringt eine preis in den frühere deutſche hard, jetzt Her ſich dieſer Statif und verkündet 1 „Deutſchland m⸗ der Spitze“. Di daß die niedrige land den Brotp es aus den rein Herr Bernhar als die in der E land gemachten ſprechen. Währe preiſe je Kilogra Deutſchland ein zwei Kilogramn alſo bei der St⸗ iſt jedenfalls me Pariſer Tagebl⸗ 67 Pfennig koſte fahrung wiſſen, zwiſchen 30 unt Herr Bernhard daß er etwa de als den deutſche meln ſind bei un den Berechnung brauchte in Der wachſenen und logramm Brot im JFahre 1925. hältnis 30 Kilo wäre der Prei mit den Brotp Im übrigen preiſe an: Finnland Schweden Norwegen. Dänemark. Kanada Holland Italien Auſtralien. Schweiz Frankreich. Irland. Spanien„ England Tſchechſlowal Belgien Nach den Erf bei dem deutſch ſicht geboten. für die Richtigk⸗ und der Belgiſ ſteht jedoch die der Statiſtik ül Ländern beſſer bei dem deutſe geht aus der S Maße ſich die a oder verſchieder Folgen wir a tionalbank und Preiſe vergleich Tatſache, daß v Ländern 7 hö als Deutſch ſind etwa eben den übrigen 7 als bei uns. daß der Bro ßen Getr liegt als b Holland und D preiſen haben verzeichnen. Die hohen B ſo widerſinnig tiſtik des„Hilf im Jahre 1932 an Hunger ſta Wirtſchaftsſorg 1 Mill. Eiſenlk bahnwaggons ——— Kameradſchaf mit den Deutſches Ec Ilvesheim: Seckenheim: Gandhofen: Feudenheim: Oſtſtadt: M Schwetzinger Oſtſtadt. F. ſämtlichen Nel 27. Okt., eine heim ſtatt. A brücke oder 1. Beſichtigt werd Führung: Pr mierte 10 Pfg Rheinau. A ter der Gliede 10.15 Uhr an anzug oder d erſcheinen wir! Neckarau. 2 in Neckarau w Die Flugſch 27., um 17.30 platz an. Montag, Luiſenring 49 perſönliche Er leingeldverwa Sümtliche wpen, aldit aphiſch ormen leicht mittel⸗ el und D len der d die berger ift aus hes 14. die enrolle n Zeit, ſchafts⸗ t. Kri⸗ n Arl⸗ hnliche mehr. er die e He⸗ und be⸗ Ronrad n 1245, imlung iſtichen enkunſt iden n Wap⸗ Dieſe ppen e Farb⸗ heraldik die bei⸗ r Gelb „Blau, el galt, Grund⸗ Grün⸗ 4 Pelz⸗ e Pelz⸗ en Bil⸗ ngedeu⸗ ſtellun ſtücken „Gemei⸗ Natur die Be⸗ „ wenn en will, ier aus pielung thalten, ——— uhrgang 4— A Nr, 497— Seite 21 „dakenkreuzbanner⸗ Frühausgabe— Samstag, 27. Oktober 1934 Das Informations⸗Bulletin der Belgiſchen National⸗ bank bringt eine intereſſante Statiſtik über den Brot⸗ preis in den wichtigſten Ländern der Welt. Der frühere deutſche Staatsangehörige Georg Bern⸗ hard, jetzt Herausgeber des Pariſer Tageblatts, hat ſich dieſer Statiſtit ſogleich mit Wohlluſt angenommen und verkündet nun auf Grund dieſer Preisüberſicht „Deutſchland marſchiert mit dem teuerſten Brot an der Spitze“. Dabei ſei aber noch zu berückſichtigen, daß die niedrigen Einkommensverhültniſſe in Deutſch⸗ land den Brotpreis noch viel höher geſtalteten, als es aus den rein valutariſchen Angaben hervorgehe. Herr Bernhard hat nur inſofern Unglück gehabt, 4 als die in der Statiſtik für den Brotpreis in Deutſch⸗ land gemachten Angaben nicht den Tatſachen ent⸗ ſprechen. Während für alle übrigen Länder die Brot⸗ preiſe je Kilogramm Brot mitgeteilt werden, wird für Deutſchland ein Brotpreis angegeben, der ſich nur auf zwei Kilogramm Brot beziehen kann. Irgendwo iſt aeo bei der Statiſtir eine Fülſchung unierlaufen. Es iſt jedenfalls merkwürdig, daß nach den Angaben des Pariſer Tageblatts das Kilo Brot in Deutſchland 67 Pfennig koſten ſol, während wir aus eigener Er⸗ fahrung wiſſen, daß die Browpreiſe in Deutſchland zwiſchen 30 und 35 Pfennig je Kilogramm liegen. berr Bernhard kennt auch Deutſchland zu gut, als 4 daß er etwa den Preis für 1 Kilogramm Semmeln als den deutſchen Brotpreis bezeichnen könnte. Sem⸗ meln ſind bei uns nicht Brot, ſondern Zuſatztoſt. Nach den Berechnungen des Statiſtiſchen Reichsamts ver⸗ brauchte in Deutſchland eine Familie von zwei Er⸗ wachfenen und drei Kindern in vier Wochen 40 Ki⸗ logramm Brot und 5 Kilogramm Weizenkleingebück im Fahre 1925. Im Jahre 1927/28 betrug das Ver⸗ hältnis 30 Kilogramm zu 6 Kilogramm. Außerdem wäre der Preis für Kleingebäck nicht vergleichbar mit den Brotpreiſen anderer Länder. Im übrigen gibt Herr Bernhard folgende Brot⸗ preiſe an: Finntand„„ 0,55 RM je kg Schweden e iiin 0,50„„„„* Norwegen.„„„„„„„ 0,48„„ u Dänemark„„„ 0,42 in mn Kanada⸗ 0,38„„ u» Holland nnn 0,38„„ e Italien„nn 0,36„„„ Auſtralien Schweiz„ nn 0,2„„„„ e„ Frankreich n 0,31„ en Irland„„ 0,29„„„. Spanien g 0,23„ England n 0,22„„ e Tſchechſlowakei„„„„ e Belgien e e ee 0,16„„„, Nach den Erfahrungen, die wir mit dieſer Statiſtit bei dem deutſchen. Brotpyreis gemacht ngvr Vor⸗ e ſicht geboten. Wir müſſen alſo die Verantwortung für die Richtigkeit der Statiſtit dem Pariſer Tageblatt und der Belgiſchen Nattonalbank überlaſſen. Es be⸗ ſteht jedoch die Wahrſcheinlichkeit, daß die Urheber der Statiſtik über die Brotpreiſe in den anderen Ländern beſſer Beſcheid gewußt haben, als ſie es bei dem deutſchen Brotpreis wollten. Im übrigen geht aus der Statiſtit nicht hervor, ob und in welchem Maße ſich die angegebenen Brotpreiſe auf gleichartige oder verſchiedene Brotſorten beziehen. Folgen wir aber der Auffaſſung der Belgiſchen Na⸗ nonalbank und des Pariſer Tageblatts, wonach die Preiſe vergleichbar ſind, ſo ergibt ſich die wertvolle Tatſache, daß von den angegebenen 15 außerdeutſchen Ländern 7 höhere Preiſe für Brot haben als Deutſchland. Die Brotpreiſe in Frankreich ſind etwa eben ſo hoch wie in Deutſchland, und in den übrigen 7 Ländern ſind die Brotpreiſe niedriger als bei uns. Dabei dürfte es bemerkenswert ſein, daß der Brotpreis in Kanada, dem gro⸗ ßen Getreidelberſchußland, höher liegt als bei uns. Auch die Freihandelsländer Holland und Dänemark mit ihren niedrigen Getreide⸗ preiſen haben höhere Brotpreiſe als Deutſchland zu verzeichnen. Die hohen Brotpreiſe in dieſen Ländern ſind genan ſo widerſinnig wie die Tatſache, daß nach einer Sta⸗ tiſtit des„Hilfstomitees zur Linderung der Weltnot“ im Jahre 1933 2,4 Millionen Menſchen in der Welt an Hunger ſtarben, 1,2 Milionen Menſchen ſich aus JIWirtſchaftsſorgen das Leben nahmen, und gleichzeitig 1 Mill. Eiſenbahnwaggons Getreide, 267 000 Eiſen⸗ bahnwaggons Kaffee, 50 000 Zentner Reis, 560 000 PO Kameradſchafts⸗Abende der politiſchen Leiter mit dem Kreisleiter Pg. Dr. Roth Deutſches Eck: Montag, 29. Oktober Ilvesheim: Donnerstag, 1. November Geckenheim: Freitag, 2. November Gandhofen: Montag, 5. November Feudenheim: Dienstag, 6. November Oſtſtadt: Mittwoch, 7. November Schwetzingervorſtabt: Donnerstag, 8. Novbr. Oſtſtadt. Für die Ortsgruppe Oſtſtadt und ihre ſämtlichen Nebenorganiſationen findet Samstag, 27. Okt., eine Fahrt in die Umgebung von Secken⸗ heim ſtatt. Abfahrt 14.40 OéG⸗Bahnhof Friedrichs⸗ brücke oder 14.50 Trefſpunkt Halteſtelle Seckenheim. Beſichtigt werden: Reichsautobahn und Ausgrabungen. Führung: Prof. Gropengießer. Fahrpreis: Unifor⸗ mierte 10 Pfg.; Zivil Sonntagskarte. Rheinau. Alle politiſchen Leiter und alle Amtswal⸗ ter der Gliederungen treten Sonntag, 28. d.., früh 10.15 Uhr an der Station Rheinauhafen an.. anzug oder dunkler Anzug mit Armbinde. erſcheinen wird beſtraft. Die Flugſchar des Bannes 171 tritt Samstag, 27., um 17.30 Uhr, ohne Modelle auf dem Flug⸗ platz an. Deutſches Jungvolk leingeldverwalter iſt unbedingt nötig. Neckarau. Die Totengedenkfeier auf dem Friedhof in Neckarau wurde auf den 11. November 1934 verlegt. Montag, 29. Okt., iſt im„Haus der Jugend“, Luiſenring 49, um 20 Uhr Geldverwalterſitzung. Das perſönliche Erſcheinen ſämtlicher Stamm⸗ und Fähn⸗ Sümtliche Jungvolkjungen, die ſich in der Leſſing⸗ Zentner Zucker und 30 000 Zentner Fleiſch vernichtet wurden. Das alles ſind Folgen des libera⸗ liſtiſchen Wirtſchaftsſyſtems. Hier kann nur eine Marktordnung nach den Grundſätzen helfen, wie ſie vom Nationalſozialismus in der deutſchen Ernährungswirtſchaft durchgeführt wurde. Der deutſche Brotpreis iſt im Vergleich zu den obengenannten Ländern in einer geſunden Mittel⸗ lage ſtabiliſtert worden, obwohl die deutſchen Getreide⸗ preiſe zur Erhaltung des deutſchen Getreidebaus durch das Feſtpreisſyſtem ganz erheblich über den Welt⸗ marktpreiſen feſtgelegt wurden. Die nationalſoziali⸗ ſtiſche Bedarfsdeckungswirtſchaft kennt auch nicht mehr den Wahnſinn der Vernichtung von Ware, um durch Verknappung des Angebots den Preis zu ſteigern. Ueberſchüſſe reicher Ernten werden eingelagert, um dann in Jahren mit geringer Ernte zur Verwendung gebracht zu werden. Dieſe Vorratswirtſchaft, die der Nationalſozialismus gerade auf dem Getreidegebiet nach der Machtübernahme unverzüglich in Angriff nahm, neben der Schaffung der Feſtpreiſe, ermöglicht es heute, die Stabilitüt des Brotpreiſes, von Aus⸗ nahmen abgeſehen, für das Reichsgebiet bis zur neuen Ernte ſicherzuſtellen. Herr Georg Bernhard iſt alſo nicht nur diesmal mit ſeiner Behauptung hereingefallen, daß Deutſch⸗ land mit dem teuerſten Brot an der Spitze aller Län⸗ der marſchiere, er wird auch in Zukunft nicht vie Freude erleben, dies oder eine ähnliche Tatſache melden zu können. ichte des Handwerks 5 3+ Heatſalsaz Je dünner die Bevölke⸗ rung, deſto weniger Hand⸗ werker. Die Reuſchaffung deutſchen Bauerntums und die ſtädtiſche Umſiedlung erden Hunderttauſenden on Handwerkern in den deutſchen Oſten bringen, da⸗ t dort ein feſter Wall aus „Bauern, Handͤwerkern und Urbeitern entſteht. Die Handwerksbetriebe bieten porwiegend Güter und Lei⸗ ungen, die der Menſch täg⸗ ich zu ſeiner Wohnung, Nahrung und Bekleidung braucht. Daher iſt die Dichte des Handwerks in Deutſch⸗ land zunächſt einmal von der VDichte der Einwohner abhängig. In den Städten kann man beſonders viel bie bichhe leniveres mbemdchland. In den HandwerktKommer- Bezirkan kamen auf 1000 cim oο]er selbnön- HondwerM detriede Handwerker finden, in dem dünn beſiedelten Oſten iſt die Anzahl der Handwerksbetriebe geringer. Ferner iſt das Handwerk vielfach Hilfsbetrieb für die Induſtrie, und ſo iſt das Handwerk in 155 Ge⸗ bieten Deutſchlands beſonders vertreten, in denen die Induſtrie zuſammengeballt iſt. werks in Deutſchland beeinflußt. In den rein agrariſchen Gebieten des deutſchen Oſteng Daneben hat aber die geſchichtliche Entwicklung die landſchaftliche 12 des Hand⸗ dagegen konnte der Handwerker bisher ſchon deswegen nur wenig Arbeit der Großgrundbeſitzer nach Möglichkeit die Inftandſetzungen an eigenen Betrieb durchführen ließ. Die Siedlungspolitik des neuen inden, weil a Geräten im eiches wird die Be⸗ völterung in den Oſtprovinzen verdichten und damit auch das ſelbſtändige Handwerk port vermehren. Nürnberger Hopfenbericht vom 26. Oktober Hopfen der Ernte 1934: Am Nürnberger Hopfenmarkt hat ſich der Verkehr wieder etwas belebt. Bei 400 Ballen Zufuhr konnten 270 Ballen verkauft werden. Hallertauer erzielten 265 bis 290, Gebirgshopfen 220—235, mittlere Tettnanger 275—290 und württemberger Landhopfen 268 RM. je Zentner. Die am Markt befindlichen Vorrüte be⸗ laufen ſich auf rund 4200 Zentner. Bei unveränderter Stimmung waren die Preiſe gehalten. Der Abſatz in den Hopfenbaugebieten hat in der Berichtswoche eine Erhöhung um 2811 Zentner auf 116 824 Zentner erfahren. Darin ſind rund 2500 Ztr. Sackgewicht enthalten, ſodaß der reine Hopfenabſatz 114 300 Zentner beträgt. Der in erſter Hand noch vor⸗ handene unverkaufte Vorrat wird auf 10⸗—11 000 Ztr, geſchätzt. Dieſe Mengen werden wohl zum größten Teil für den Vertauf ins Ausland in Betracht kommen. Die Preiſe haben eine Aenderung nicht erfahren. Es wurden bezahlt für Ausſtichhopfen bis 320 RM. und je nach Anbaugebiet für erſte Wertklaſſe 235 bis 300 RM., für zweite Wertklaſſe 225—275, für dritte Werttlaſſen 210—230 RM. je Zentner. Ausſchuß⸗ hopfen erbrachten nur 70—110 RM. je Zentner. ſchule befinden, ſind am Samstag, 27. Okt., vom Dienſt nachmittags zu beurlauben. Am Sams⸗ tag früh iſt unbedingt Dienſt im Deutſchen Jungvolk auszuüben. Am Samstag und am Mittwoch müſſen die Jungens im Di unbedingt Jungvolkdienſt machen. Die Tätig⸗ keit in anderen Verbänden iſt auf die anderen Wochen⸗ tage zu beſchränken. BdM Untergau. Diejenigen Mädels, gleich welcher Gruppe, die Intereſſe an einer Fahrt nach Weinheim haben, treten am Sonntag, 28., morgens um.45 Uhr am U⸗2⸗Platz in Uniform an. 90 Pfg. Fahrgeld mit⸗ bringen. uUntergau 171 Mannheim. Abt. Sport. Sonntag morgens.15 Uhr treten fämtliche Mädels, die ſich zum Rettungsſchwimmkurs gemeldet haben, am Her⸗ ſchelbad an. Badezeug und 25 Pfg. mitbringen. Neckarſtadt⸗Oſt. Montag, 29. d.., 20 Uhr, Heimabend der Schaft J. Rheinau. Sonntag, 28. d.., morgens 10.45 Uhr, treten alle Mädels in Uniform am Karlsplatz an. Erſcheinen Pflicht. Montag, 29. d.., rechnen ſämtliche BdM⸗ und BdMF⸗Sportwartinnen um 7 Uhr in N 2, 4 das Turngeld ab. BodMJ Gruppe Deutſches Eck. SZams tag, 27. Okt., treten ſämtliche Mädels um 8 Uhr mit Turnſachen und Liederheften auf dem U⸗Schulplatz an. Humboldt l. Antreten ſämtlicher Jungmädels heute (Samstag) 13.00 uhr am Meßplatz in Uniform. Brotbeutel und Decken mitbringen. Nichterſcheinen zieht ſtrenge Beſtrafung nach ſich. Jungmädelgruppe Rheintor. Am Samstag, 27. d.., morgens 9 Uhr, treten ſämtliche Mädels in Uniform auf dem k⸗ö⸗Platz an. 5 Hopfen der Ernte 1933: Die Nachfrage war etwas ſtärker, es wurden 110 Ballen Hallertauer zu Bruttopreiſen 150—170 RM. je Zentner verkauft Die Preiſe waren leicht nach⸗ gebend. Hopfen älterer Jahrgünge waren nicht gefragt. Süddeutſcher Holzmarkt In Eüddeutſchland machte der Einſchlag von neuem Rundholz raſche Fortſchritte. Die Nachfrage war an⸗ haltend groß. Die erſten Verküufe wurden bei feſten Preiſen getätigt. Auch die Schnittholzpreiſe lagen feſt. Der Abſatz in Dielen und ſortierten Brettern geſtaltete ſich weiterhin ſehr lebhaft. Die Aufnahmefühigkeit des füddeutſchen Marktes für geſchnittenes Tannen⸗ und Fichtenbauholz hat eine Beſſerung erfahren. Seitens der Sägewerkinduſtrie herrſchte zunehmende Rachfrage, ſo daß die ſtaatlichen Forſten beträchtliche Mengen Tannenholz abzuſetzen vermochten. Die verarbeitende Induſtrie hat fortgeſetzt erheblichen Bedarf. Die Säge⸗ induſtrie nahm bei ſtarker Kaufneigung alles auf, was an geeignetem Material angeboten wurde. Es iſt an⸗ zunehmen, daß der Markt weiterhin ſtabil bleibt an⸗ geſichts des vorhandenen erheblichen Bedarfs. Am Schnittholzmarkt blieb die Nachfrage unver⸗ ändert ſtetig. Die Preiſe für Bauholz blieben faſt ———— Deutſche Arbeitsfront Kreisbetriebsgemeinſchaft 3: Bekleidung. Sonn⸗ tag, 28. Okt., finden ſich ſämtliche Schneidergehilfen und Lehrlinge morgens.30 Uhr auf dem 0⸗2⸗Schul⸗ platz zur Teilnahme am Handwerkertag ein. Berufsgemeinſchaft ver Büro⸗ und Behördenangeſtell⸗ ten. Samstag, 27. Okt., 17 Uhr, im Heim J. 3, 3, Lehrgang:„Gutes Deutſch im Behördenverkehr“. NS⸗Hago Feuvenheim. Dienstag, 30. Okt., 20.30 Uhr, Pflicht⸗Mitgliederverſammlung. Redner: Kreisamts⸗ geſchäftsführer Pg. Dr. Stiefe l. Thema: Die NS⸗ Hago und die Deutſche Arbeitsfront. Es iſt Pflicht fämtlicher Mitglieder, dieſe Verſammlung zu beſuchen. Oſtſtadt⸗Reuoftheim. Am Tag des Deutſchen Hand⸗ werks am 28. Oktober, vorm. 8 Uhr, Pflicht⸗ antreten der RNS⸗Hago, Ortsgruppe Oſtſtadt⸗ Nenoſtheum, mit Ausnahme der Innungsmitglie⸗ der, vor der Chriſtuskirche zur Teilnahme an der Kundgebung im Nibelungenſaal des Roſengartens. Rach der Kundgebung gemeinſchaftliches Anhören der Uebertragung der Reden des Stabsleiters der PO, Pg. Dr. Ley, des Reichsbankpräſidenten und des Reichshandwerkführers. Unſere Mitglieder werden er⸗ fucht, anläßlich der Kundgebung ihre Häuſer zu be⸗ flaggen. NSBDT Samstag, 2. Okt., Beſichtigung der Bauſtelle der Reckarbrücke im Zuge der Reichsautobahn. Treff⸗ punkt 15.00 Uhr am Flugplatz Mannheim. Die Mit⸗ glieder der übrigen Fachſchaften ſind eingeladen. NS⸗Kulturgemeinde Samstag, 27. Okt., 20.15 Uhr, im Saal des Gaſthauſes„Morgenſtern“: Deutſcher Abend unter Mitwirkung des Kurzlehrganges für Feierabend⸗ und Feſtgeſtaltung. Leitung: Kurt Sydow, Frank⸗ furt a. d. O. Sprechchöre, Lieder, Leſung, Scharaden, Fackelaufzug. Saalöffnung 7 Uhr.— Eintrittspreis 20 Pfg. Erwerbsloſe 10 Pig. Ohne Wirtſchafts⸗ betrieb. Lirtschafſts-Numdscfian Die Brotpreiſe in Deutſchland und der Welt 1 Mißglückte Emigrankenhetze gegen die deutſche Marktregelungspolikik— Von Dr. Clauß, Regierungsrat 1 1 im Reichsminiſterium für Ernährung unverändert. Frei Wagen Karlsruhe—Mannbeim wurden genannt für normale Liſten baukantig 41—43, mit üblicher Waldkante 43—46, vollkantig 46—48, ſcharfkäntig 48—50 RM. je Kubikmeter. Vorratsholz waldrantig koſtete 40—42 RM. Auch die Preiſe für Hobelware lagen feſt. Hefftſche Kunſtmühle Ach Mannheim Wieder dividendenlos Die Geſellſchaft, deren Aktienkapital von 2,6 Mill. RM ſich faſt vollſtändig im Beſitze der Deutſchen Müh⸗ lenvereinigung Ac Berlin befindet, erzielte 1983/½34 (31. März) nach 141 471(147 097) RM Abſchreibungen auf Anlagen, 96 415(32 781) RM ſonſtigen Abſchrei⸗ bungen und Zuweiſung von 65 522(41 500) RM auf Wertberichtigungskonto einen Reingewinn von 15 240 (11 052) RM, der wiederum auf neue Rechnung über⸗ nommen werden ſoll. Der Geſchäftsbericht befaßt ſich zunächſt eingehend mit den bekannten geſetzlichen Maßnahmen auf dem Gebiet der Getreidewirtſchaft. Die Vermahlung bei den beiden Mühlen in Worms und Köln⸗Mülheim konnte bei Weizen durch Exportgeſchäfte gegenüber dem Vorjahr nicht unerheblich erhöht werden, auch die Roggenvermahlung wies ſteigende Ziffern auf. Von den Beteiligungen brachten einige nicht den Er⸗ wartungen entſprechende Ergebniſſe. Aus der Vermögensaufſtellung in Mill. RMu..: Verbindlichkeiten.47(.), darunter.25(.85) Bankverpflichtungen andererſ. Umlaufsvermögen.89 (.78), darunter.12(.57) Forderungen auf Grund von Lieferungen und Leiſtungen,.03(.63) Beſtände an Hilfs⸗, Rohſtoffen und Fertigerzeugniſſen. Die General⸗Verſammlung findet am 27. Oktober in Mannheim ſtatt. Aus Zahlungsſchwierigkeiten Bei der ſich jetzt im Vergleichsverfahren befindenden Firma Lina Lutz& Co., Inhaber Karl Lutz, in Mannheim ſollen kt. Konfektionär Forderungen bis 30 RM innerhalb 3 Monaten voll bezahlt werden. Den übrigen Gläubigern werden 60 Prozent, in fünf Raten zahlbar, geboten. Getreiade Rotterdam, 25. Okt. Schluß. Weizen per Nov, 3,15; per Jan. 35: 3,30; per März 35: 3,45; per Mai 35: 3,55. Mais per Nov. 64; per Jan. 35: 68½¼; per März 35: 72½; per Mai 35: 69. Die November⸗Feſtpreiſe für Getreide Vom 1. November 1934 an gelten im Bereich des Getreidegroßmarktes Mannheim folgende Feſtpreiſe, zu denen je nach Gewicht die unterm 22. Oktober 1934 für verbindlich erklärten Zu⸗ und Abſchläge treten bzw. abgehen: Weizen: Preisgebiet v/ XV 204, wWXI 206, W XVII 209 RM. Roggen: Preisgebiet R XI 162, K XV 166, K XxVI 169 RM. Hafer: Preisgebiet HXI 156, HxIV iel, MXVII 164, HIx 153 RM. Futter⸗ gerſte: GvII 156, 6 vin 159, Gi& 161, GXl 164 RM. 5 182 5 Im Bereich des Getreidegroßmarktes Karlsruhe gel⸗ ten folgende Feſtpreiſe: Weizen wWXVII 209 RM., Roggen k xVI 169 RM., Hafer MXVII 164 RM., Futtergerſte GIX 161 RM. Entſprechend den erhöhten Rovember⸗Feſtpreiſet ündern ſich auch die Preiſe für Weizen⸗ und Roggem kleie, die bekanntlich für Baden 50 bzw. 60 Prozem des Weizen⸗ bzw. Roggenfeſtpreiſes ausmachen. Metalle Amtl. Preisfeſtſetzung für Kupfer, Blei und Aint Berlin, 28. Okt.(RM. per 100 Kilo.) Kupfer, Tendenz ſtetig. Okt., Nov. 33,75 Br., 33,75.; Dez. 33,75 nom. Br., 33,75.; Jan. 35: 33,75 Br., 33,75 Geld; Febr. 35:— Br., 35.; Mürz 35:— Br., 35 25 Geld; April, Mai 35: 37 Br., 35,50.; Juni 35: 37,25 Br., 35,75.; Juli 35: 37,50 Br., 36.; Aug. 35: 37,75 Br., 36,25.; Sept. 38 Br., 36,50 Geld. Blei, Tendenz ſtill. Okt., Nov., Dez. 15 nom. Br., 15.; Jan. 35: 15 Br., 15.; Febr. 35: 115,50 Br., 15., März 35: 15,75 Br., 15.; April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept. 16 Br., 15 G. Zink, Tendenz ſtetig. Okt. 18 nom. Br., 17,50.; Nob., Dez. 18 Br., 17,75 Geld; Jan. 35: 18 Br., 18.; Febr. 35: 18,50 Br., 18.; März, April 35: 18,75 Br., 18.; Mai, Juni 35: 19 Br., 18.; Juli 35: 10,25 Br., 18,25.; Aug. 35: 19,25 Br., 18,25.; Sept. 35: 19,50 Br., 18,25 Geld. Londoner Metallbörſe London, 26. Okt. Amtl. Schluß. Kupfer( p. To.) Tendenz feſt. Standard p. Kaſſe 288/½6—½ Standard 3 Monate 28½—9/16; Standard Settl. Preis 28½; Elektrolyt 31½—¼; beſt ſelected 30½—31½¼5 ſtrong ſheets 58; Elektrowirebars 31½¼½. Zinn(& ver To.) Tendenz ſtetig. Standard p. Kaſſe 229/—75; Standard 3 Monate 228½¼—66; Standard Settl. Preis 229¼; Straits 230. Blei(4 b. To.) Tendenz feſt, ausld. prompt offz. Preis 1076; ausld. entf. Sicht. offz. Preis 1076; ausld. entf. Sicht. inoffz. Preis 1074 bis 1015/16; ausld. Settl. Preis 10¼. Zink(& per To.) Tendenz feſt, gewl. prompt offz. Preis 131 gewl. prompt inoffz. Preis 1218/10—15/167 gewl. entf. Sicht. offz. Preis 13; gewl. entf. Sicht. inoffz. Preis 13 bis 13½1%7 gewi. Seitl. Preis 13. Antimon(& p. To.) chineſ. 36½¼½—37; Wolframerz 40½—41½., Amtl. Ber⸗ liner Mittelkurs für das engl. Pfund 12.35. Frankfurter Abendbörse Auch am Abendbörſenverkehr ließ das Geſchäft ſtark zu wünſchen übrig. Der bevorſtehende Ultimo hemmt jede Unternehmungsluſt. Die Haltung war nicht un⸗ freundlich, zumal Angebot kaum vorlag. Die Berliner Schlußkurſe blieben daher allgemein gut gehalten. Am Rentenmarkt zeigte ſich auf die Klage der Anleihe⸗ gläubiger gegen die Südafrikaniſche Union lebhaftes Intereſſe für Schutzgebietsanleihen, die ſich um 15 Pfennig auf 9,75 Prozent erhöhten. Im übrigen lagen deutſche Anleihen und dergleichen ruhig, aber behauptet. Lediglich in einigen Reichsmarkanleihen kommen noch kleine Abgaben zum Ultimo heraus. Es notierten u..: Ver. Stahlbonds 80,50; Liſſa⸗ bon Stadtanleihe 51,25; 5 Prozent Mexikaner abgeſt. 5,87; Deutſche Bank⸗Disconto 74,50; Dresdner Bank 76,75; Reichsbant 145; Rhein. Hyp. Bank 114; Gel⸗ fenkirchener 61,75; Phönix Bergbau 48; Elektr. Licht und Kraft 117. Amſterdamer Deviſenkurſe Amſterdam, 26. Okt. Berlin 5941; London 734; Neuyork 147½; Paris 975; Belgien 3451/½; Schweiz 4820; Italien 1266; Madrid 2017½; Oslo 3693; Ko⸗ penhagen 3285; Stockholm 3792; Prag 618. Privatdis⸗ kontſatz /½10. Tügl. Geld /. 1 Monatsgeld: 1. —— „Hakenkreuzb anner“ —— Wir: erfüllen durch Extraanfertigungen jeden Sonderwunsch. 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Es darf für uns heute im Er⸗ lebnis der ſtaatspolitiſchen Macht des Natio⸗ nalſozialismus keine irgendwie gearteten Rück⸗ ſichten geben. Wir kennen die Verantwor⸗ tung vor der Idee vor der Sache, vor der Aufgabe. Deshalb wollen wir auch nicht ver⸗ geſſen, wer unſere getarnten und gleichgeſchal⸗ teten kulturpolitiſchen Gegner ſind. Um von Teinlet nůr Nronlieter- ee Mannheim, A 3, 7- Fernspr. 42873 Aelteste Fitma der Teebranche am Platze- Gegtr. 1873 1 besichtshaare, Warzen sg⸗ entfernt unter Garantie für immer— ohne Narben. Praxis seit 1901. Viele Dankschreiben. Aerztliche Empfehlungen.] der Wandlung und dem Anſchluß eines gei⸗ Komme auf Wunsch auch nach auswärts. 17909K ſtigen, künſtleriſchen Menſchen überzeugt zu Frau R. Ehriler, Mannheim, 5 6, 37 ſein, dazu bedarf es der Eindeutigkeit ſeines Bekenntniſſes, der rückhaltloſen Offenheit ſeiner Stellungnahme und vor allen Dingen einer käufen Sie àm besten bei S Erprobung und Bewährung durch die Tat. Lisennauer Qu 1, 15, eine Treppe. 1. Hause Ehnrhar Allein die Tat entſcheidet über die Zugehörig⸗ keit zur völkiſchen Theaterfront. Kein Rückfall und kein Kompromiß, ſondern Vorſtoß und Durchbruch neuen Geiſtes! Dieſer Front haben Der deutſche Arbeiter im Es iſt wohl ſo, daß auch heute noch der deutſche Arbeiter, wenn er dieſe Ueberſchrift lieſt, leiſe Be⸗ denken nicht ganz überwinden kann. Er iſt es ſeit Jahrzehnten nicht anders gewöhnt geweſen, ſich ſelber als vom kulturellen Leben ausgeſchloſſen zu betrach⸗ ten, die Genüſſe der Kunſt, des Theaters und des Schrifttums als Dinge anzuſehen, die nur gewiſſen Klaſſen und Ständen zugänglich ſeien. Er fragte ſich: Wie ſoll ich denn ins Theater gehen? Ich habe kein Geld für feſtliche Kleidung, Was ſoll ich mit Büchern? Ich habe kaum das Geld, mir mein tägliches Brot zu kaufen! Was ſoll ich mit Bildern? Warum ſoll ich ſie mir anſehen? Das Geld, ſie zu erwerben, iſt in anderen Händen. Dieſe Einſtellung, teils wiſ⸗ ſentlich und teils in verantwortungsloſer Gleichgül⸗ tigkeit gefördert, ließ alle kulturellen Werte in einem weiten Abſtand vom ſchaffenden Menſchen der Fauſt. Eine ganz klare und logiſche Folge mußte dadurch eintreten: der Arbeiter, der Minderbemittelte über⸗ haupt, entwickelte einen ausgeſprochenen Kultur⸗ hunger, eine Sehnſucht nach geiſtigen Gütern, die ihm bislang verſperrt waren. Er rang um ſie, rang auch teilweiſe darum, ſie den andern zu entreißen, die ſie anſcheinend in Erbpacht genommen hatten. Aus dieſer klaſſenmäßigen Gegenſätzlichkeit, der von beiden Seiten verkündeten Ausſchließlichkeit des An⸗ ſpruchs entſtand dann eine Art Kunſt, die, frei in der Luft ſchwebend, ohne völkiſche Bindungen, politiſche Programme predigte, nackte Tendenzen verbreitete und ſeeliſchen Unfrieden ſtiftete. Zur Herbstmode empfehlen wir zu unseren neuesten Damenmode-Arbeiten die dazugehöligen Knöpfe. Schlieſen, Klipse etc. in groß. Auswahl bei billigst. Preisen. 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Ausstellungsräume! ompl. Badeeinrichtungen lmamamnm von Mk. 140.- an lIlllllil Mittwoch, 31. Okt.: Miete E 3, Sondermiete E1: Llaaaanaaaaannmaaasanaasaaaassmaaaannafsnagam Das Cheater des Angriffs/ von Alfred müyr wir als Stoßtrupp gedient. Wir zogen gegen die weltanſchaulichen Gegner in der Bühnen⸗ kunſt zu Felde, nicht nur weil ſie die Klaſſik, die Schauſpielkunſt, das Theater veränderten, verballhornten, mißbrauchten, ſondern weil ihr Geiſt unſerem Geiſt weſensfremd und unver⸗ ſöhnlich entgegengeſetzt gerichtet war. Dieſer fremde Geiſt kam ebenſo in der Dramaturgie wie in der Regie zum Vorſchein. Das Theater der letzten vierzehn Jahre brandete im Rauſch des entfeſſelten Intellekts. Das Experiment auf der Bühne fand als Experiment, als reine Originalitätsſucht, als künſtleriſche Eigenbröte⸗ lei um jeden Preis Zuſtimmung. Dementſpre⸗ chend war die Grundlage des Theaters ſchmal und dünn. Die entarteten Feinſchmecker des Liberalismus begeiſterten ſich hemmungslos, das Volk wußte nichts mit dieſem Galatreffen der Bühnenliteraten anzufangen. Es verſagte radikal jede Teilnahme. Es proteſtierte kaum, weil ihm die kranke Situation der Bühne viel zu augenfällig war. Das Volk wartete, bis die Stunde ſeiner politiſchen Erlöſung und kultur⸗ Bekehrung zur deutſchen Bühne ug. Darum heraus mit den neuen dramati⸗ ſchen Geiſtern, die das Spielfeld des revo⸗ lutionären Theaters mit Stimme, Kraft und Andacht erfüllen! Heraus mit den neuen Re⸗ giſſeuren, die Klaſſig und Moderne mit dem Atem der Zeit bewegen, prägen und dar⸗ ſtellen im Raum der kultiſchen Volksgemein⸗ ſchaft, zu dem wir das künſtleriſche Theater neben den Thingplätzen und den künftigen Wanderbühnen der Arbeitslager umgeſtalten wollen und werden. Denn wir ſtehen nach wie vor auf den Barrikaden der Kunſt— für unſer Theater des Angriffs. Rulturleben ſeine⸗ Volke⸗ Dieſem unhaltbaren Zuſtand ſetzt der National⸗ ſozialismus einen einzigen Geſichtspunkt entgegen: die Kunſt iſt für alle da! Die Kunſt kennt keinen Klaſſenunterſchied, kennt nicht Bildungs⸗ und Stan⸗ desvorausſetzungen, weil ſie aus den alle umſchlie⸗ ßenden, gemeinſamen Quellen des völkiſchen Blut⸗ ſtromes kommt. Die Kunſt wird Träger der Volks⸗ gemeinſchaft und ihr Verkünder. Man kann an die⸗ ſer Stelle nicht umhin, auf gewiſſe Erſcheinungen hinzuweiſen, die den Durchbruch dieſer neuen Ein⸗ ſtellung bereits beweiſen. Ueberall in Deutſchland macht man dem Arbeiter das Theater zugänglich. Die alte Form der Bühne mit ihren ungeheuer geſtaffel⸗ ten Eintrittspreiſen, die käufliche Kultur ſtirbt ab und macht einer Kultur des Erlebens und Erlebten Platz. Darum ſchafft man Thingplätze— nicht um mit dem Theater zu konkurrieren, ſondern um ein umfaſſendes Gemeinſchaftserlebnis auf einem ge⸗ meinſamen Handlungsplatz in Form völkiſcher Feiern zu verbürgen. Teilhaber an der Kultur der deutſchen Heimat iſt der Arbeiter nicht zuletzt durch alle jene Beſtrebungen, die ihn der feſſelnden Enge des grauen Alltags entreißen ſollen und die ſich in der NSG. „Kraft durch Freude“ konzentrieren. Alle dieſe Be⸗ ſtrebungen ſtehen im erſten Anfang, das ſei nicht ver⸗ geſſen. Aber ſie ſetzen ſich durch. Sie werden und wachſen, und mit ihnen wächſt der deutſche Arbeiter hinein in das Kulturleben ſeines Volkes, weil es ſein Leben und ſein Blut iſt. Ernst Günter Dickmann. Theater⸗Spielplan vom 28. Oktober bis 5. November „Gregor und Heinrich“, Schauſpiel von E. G. Kolbenheyer. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Donnerstag, 1. Nov.: Miete D 4, Sondermiete D 2:„Lohengrin“, von Richard Wagner. Anfang 19 Uhr, Ende 23 Uhr. Freitag, 2. Nov.: Miete F 4:„Saat und Ernte“, Schauſpiel von Hans Multerer. Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Samstag, 3. Nov.: Miete C3, Sondermiete C1: „Die Regimentstochter“, komiſche Oper von Donizetti. Anfang 20, Ende 22 Uhr. Im neuen Theater im Roſengarten: Sonntag, 28. Okt.: Zum 1. Male:„Die große Chance“, Luſtſpiel von Alfred Möller und Hans Lorenz, Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr. Eintrittspreiſe.50 bis.00 RM. Frühausgabe— Samstag,.5 Ortob 0 84 — Blumenhaus Kocher, 0.3 Geschmackvolle Gebinde, Kränze Schnelf und preiswv/ert- Tel. 280 40 Odawara lee Spitzen einziqarti 510087 %½ Pfund. 1..10 120 1. 0 Greulich AM WASSERTURM Das behagliche Konditorei-Kaffee in schönster Lage der Stadt (Ermäßigte Prelse) Mannheimer u. Münchener Biere vom Faß. Reichhaltige Weinkarte 55 S. ooleosrentfo- Der beste Kaffee MWener⸗ ½ pfd. N. 4. 15 Jcvc· Mocoo. Mischung. 1. 08οο Gfeulſch 4 Mehr als ein Viertel ihres lebens bringt die Hausfræu in der küche Zzu. Daà lohnt es sich schon, s0 longe zu suchen, bis mên eine schõne und gute Küchenein- richtung gefunden hat. Bei Trefz- ger finden Sie Küchenmöbel, die ebenso prałktisch und schõön ie preiswert sind. Mannheim 0 5. 1 Sllddeutsche Möbel-Industrie Gebr. 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Alpen, die jugoslawischen Bergzüge, den — Land voller Gegensätzlichkeiten— waflnender Nacktheit. die an paradiesische Zu- stände erinnert, wilde Stämme der Jtu, Dankali, Somali mit ihren grausamen Sitten usw. usw. wilde Schönheit des ein- TERs Götterberg Olymp, Athen, nseln, Jerusalem, den Oelberg, airo, Pyramiden und Tempel⸗ und Steppen, über ragende Hauptstadt Abessiniens der Eingeborenen. ans Mittel- Sitten, Tänzerinnen von ent⸗ Die Welt im Spiegel des Tonflims phantastisch-reizvoll fesselnd, spannend von Anfang bis Ende! Cacſien um Zaul Körbiger im Lroben Ufa-klustspiel* ꝑund um dle Ehe im àllgemeinen und rund um Paul Hörbiger im besondefen- ein Lustspiel, in dem dieser wundewolle Schauspieler als khemenn und Schv/ erenöter einer humorvoll. 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Nü%%ο. gehen wir heu⸗ neuer Piel-Film, eine e Liebhaber von Spannung, 7 te ahend hin Beachten Sie die HB'Vergnügungs · anzeigen. Vorprogramm: .20,.20,.20 So..00 Den ½ longen, àuch zyoꝛtycletot Gonz groß in NHode! Ansehen bei Rätsel des Urwaldes Geißel des schwarzen Erdteils Ein exofisches Erlebnis Umummütur Maus den Dschungeln Afrikas Mit atemloser Gespanntheit verfolgt man den erregen- den Ablaufdes ungeheuer- lichsten Afrikafilmes, der je gedreht wurde. Ein grofartiger Film der nicht um der Sensationen willen, die er birgt, hergestellt wurde,sondérn um von kühnem Forschergeist: gegen den fanat. Aberglauhen der Schwarzen Zzu zeugen. am Paradeplatz dem Fochmènn fũùf pelze MNationai-Theater Mannhelm. Samstag, den 27. Oktober 1934 Vorstellung Nr. 36 Ein Wunderflm— ein Erilcbhnis fiur Jedermann! AIHAASRA ———————— 2. Kultĩvĩerte: Esten u. Irinken an. 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Er iſt ſtolz auf ſein Auto und auf die be⸗ währte HB⸗Klein⸗ Anzeige.— .. und die Moral von der Geſchicht: ohne HB— da geht es⸗nicht. onntag, den 28. Oktober Morgen 50nntag, 11⁰ vormittags Einmalige Sender-Verführung des neuen herrlichen Notur-Grobfſſms Eine hochinteressäante Reise durch die Welt am Hittelmeer 1. Glucłliche lnseln im Atlantik Nadeiràẽ- palma- Teneriffa- Gron Canarlaà 2. Die Brucke nach Afriłka Spanien- Portugel, Der Ubergong vom Abendlond zum NHorgenlend. NHæaurische und germanische Kultur-Einflũsse. 3. Afrikanischer Orient Cõtablancà-Tanger-Tetuan-Algier-Tuneſen Tripolis. Erstmalige Film-Aufnẽhme des Sultan-Aufzuęs in Nôbat. 4. Die Welt am Tor nach Osten Gibraltar-Suezkanal-Aden-Port Seid. Der Nil- Koiro- Pyramiden- Pölöstins- Sinsi- gordan- See Genezareth- qeficho- Das tote Neer- Bethlehem · Jerusslem- Geth- semane- Héiffa- Tel-Aviv. Negie: August Koch- NMusik: Fritz WVenneis preise àb o0 pfennig- Jugendliche 50 Pfennig Alle Karten numeriert- Vorverksuf Ufa-Kasse täglich ab.50 Uhr-Telefonbestellungen 55210 UNIVENSUN Verlag und gabe B erſch London Lage, näher paniſchen doner F zuteilen. Die unterſcheiden defenſiv⸗ Zu den of mutterſchiffe, der A⸗Klaſſe mehr als ſchlägt nun rien beſe es ſich um Begrenzung Japan b ſchiffe vö Die defe fen ſoll aus Geſchützen v ber), Zerſtör⸗ dieſe drei S tonnagef drei Mäc Vereinigten pan würden ſamttonnage nach eige len. 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