31. Oktober 1934 —— 4 aG— 1 +L ernruf; 204 86. 314 71, 333 61/02. Das eile 10 Pfg. Die 4geſpaltene Millimeterzetle im Text⸗ teil 45 Für kleine Anzeigen: Die 12geſpaltene Millimeterzeile 7 Pfg. Bei Wiederholung Rabgtt nach aufliegendem Tarif.— Schiuß der Anzeigen⸗Annahme: für Frühausgabe 18 Uhr⸗ für Abendausgabe 13 Uhr. Anzeigen⸗Annahme: Mannheim, ꝑ 3. 14/15 und p 4, 12 am Stroh⸗ markt. Fernruf 204 86, 314 71, 333 61/½2. Zablunas⸗ und Erfülunasort Mannheim. Ausſchließ⸗ iicher Gerichtsſtand: Mannheim. Poſt⸗ Mittwoch, 31. Oktober 1934 Verlag und Schriftleitung: Mannheim, R 3, 14/15. F zHakenkrenzbanner“ erſcheint 12mal wöchentl. und koſtet monati..20 RM., bei' Trä beftkunges zuzüglich.50 RM., bei Poſtbeſtellung zuzüglich.72 RM. Einzelpreis 10 Pfg. Beſtellungen ae“ die Träger ſowie die Poſtämier entgegen. Iſt die Zeiiung am Erſchelnen(auch durch böhere Gewalt) verhindert, beſtebt kein Anſpruch auf Entſchädigung. Regeimäßig erſcheinende Beilagen aus allen Wiſſensgebieten.— Abend⸗Ausgabe A. Anze 190 n: Die 12geſpaltene Millimeterz 9 ſcheckkonto: Das wigshafen 4960 akenkreuzbanner Lud⸗ Für unverlangt eingeſandte Manufkripte erlaasort Mannbeim wird keine Nerantwortung übernommen. „Naskerade“ führungen der Ufsh EUER Slga Brink wmueeeeeeeee Inserieren bringt Cewinn —— NHittwv/och ity/ ireung des Ss-Quòftett tigen5 MIASZ neilm 31. Oktober 1934 ung Nr. 40 Sondermiete E Nr. d fteinꝛiel E. G. Kolbenheyer Ende 22.45 Uhr, ———— praktischen nismus⸗- let Mitglied M. S. V. — alte celꝛen? ſanzbelze gleich. oder Uinoleum. ſmmer ꝛcæubef Inglepzbeize fere Farben „ gibt daueſ- jegelglanz, asserfesi, dabel Dann kann ischen, So ga 4 und der Glan o jochglonzbeltt n. edel, geruchlosf Paris, 31. Okt.(HB⸗Funk.) Wie dem„Ma⸗ tin“ aus Nancy gemeldet wird, ſollen die franzöſiſchen Militärbe hörden alle Vorkehrungen zur ſofortigen Durch⸗ führung eines„Abwehrplanes“ getroffen haben,„für den Fall, daß Deutſchland einen Handſtreich auf das Saargebiet unternimmt, der franzöſiſches Gebiet bedrohen“ könnte. Neuere Nachrichten wieſen auf die Möglich⸗ keit eines Handſtreiches der SA auf das Saargebiet unmittelbar nach dem Tage der Volksabſtimmung am 13. Januar hin, durch den der Völkerbund vor eine voll⸗ endete Tatſache geſtellt werden könnte. In einer Eingabe der„Saar⸗Wirtſchaftsvereini⸗ gung“ an den Völkerbund werde erklärt, daß auf Grund„vertraulicher Nachrichten“ aus „glaubwürdiger Quelle“ mit der Möglichteit eines deutſchen Einfalls in das Saargebiet ernſtlich gerechnet werden müſſe. Die Verbrei⸗ tung dieſer Nachricht habe natürlich in den fran⸗ zöſiſchen Grenzbezirken wie auch in Paris und im übrigen Frankreich eine gewiſſe Beunruhi⸗ gung ausgelöſt. Man könne, ſo heißt es in dem Telegramm des„Matin“, zur Beruhigung der öffent⸗ lichen Meinung Frankreichs ſagen, ohne zu befürchten, dementiert zu werden, daß die Heeresleitung Frankreichs die Gelegenheit nicht verfehlt hat, ſich mit dieſer Frage zu beſchäftigen. Einerſeits werde die Ausbildung der kürz⸗ lich bei ihren Truppenteilen eingetroffenen Re⸗ kruten in Elſaß⸗Lothringen in dieſem Jahre beſonders eifrig betrieben, an⸗ dererſeits ſeien ſowohl bei den Stäben der Armeekorps von Metz und bei dem XX. Armeekorps von Nancy alle erforder⸗ lichen Vorkehrungen getroffen. „Oeuvre“ behauptet, daß der franzöſiſche Botſchafter in London, Corbin, Sir John Simon am Dienstag von den„techniſchen“ Vorkehrungen in Kenntnis geſetzt habe, die die franzöſiſche Regierung getroffen habe, um den Präſidenten der Regierungskommiſſion, Knorx, in eine ſolche Lage zu verſetzen, daß er die erforderlichen Streitkräfte zur Verfügung habe, um jede aufrühreriſche Betätigung der nationalſozialiſtiſchen Organiſa⸗ tion im Saargebiet im Augenblick der Volksab⸗ ſtimmung zu verhindern. Die engliſche Beſtütigung London, 31. Okt.(HB⸗Funk.)„Times“ meldet: Die franzöſiſche Regierung hat dem General, der die Truppen an der Saargrenze befehligt, Weiſungen erteilt, die ſich auf den Fall beziehen, daß der Präſident der Saar⸗ regierungskommiſſion, Dr. Knox, um Beiſtand erſucht. Zur Zeit der Räumung des Rhein⸗ landes wurden die franzöſiſchen Truppen aus dem Saargebiet zurückgezogen. Der Präſident der Regierungskommiſſion hat das Recht, ſich im Falle der Gefahr an Truppen außerhalb des Gebietes zu wen⸗ den. Die franzöſiſche Regierung hat jetzt die notwendigen Weiſungen gegeben, um es Knox zu ermöglichen, binnen weniger Stun⸗ den eine ausreichende Streitmacht zur Verfügung zu haben, falls er ſie benötigt, und zwar unter der Vorausſetzung, daß eine ſolche Aktion nicht als eine Erneue⸗ rung der Beſetzung des Gebietes aufzufaſſen iſt. Der Pariſer Korreſpondent der„Times“ berichtet, eine Meldung aus Naney beſage, daß der Stab des dort ſtehenden XX. Korps und des in Metz ſtationierten VI. Korps Weiſun⸗ gen darüber erhalten habe, wie ſie im Falle eines nationalſozialiſtiſchen Putſches im Saargebiet handeln ſollen. Vorſtehende übereinſtimmenden Meldungen ſind geeignet, in allen deutſchen und ſaarländi⸗ ſchen Kreiſen größtes Aufſehen und Beunruhi⸗ gung hervorzurufen. Denn derartige militä⸗ riſche Vorbereitungen können jedem Vorwande dienen, um einen Gewaltakt durchzuführen. Es widerſpricht dem Vertrag und dem Geiſt jeder Volksabſtimmung, wenn eine an der Ab⸗ ſtimmung beteiligte Macht von ſeiten des Treuhänders— des Völkerbundes oder ſeiner Organe— mit einer militäriſchen Aktion im Saargebiet betraut würde. Ein ſolches Vor⸗ gehen könnte nur als ein„Handſtreich“ bezeich⸗ net werden, da keine Diſtanz eine derartige rechtswidrige Maßnahme legitimieren könnte. Schon die Drohung allein mit einer derartigen Aktion iſt als unrechtmäßiger Beeinfluſſungs⸗ verſuch der bevorſtehenden Abſtimmung zu ver⸗ urteilen. merkwürdige vorbereinngen zur Saurabſtimmung/ die„Streitmacht des heren fnor Die deutſche Regierung und das deutſche Volk wünſchen nichts anderes als die vertraglich zu⸗ geſicherte Durchführung der Abſtimmung und im Anſchluß an dieſe eine ausſchließlich den Wünſchen der abſtimmungsberechtigten Bevöl⸗ kerung entſprechende Löſung der Saarfrage. Trotz aller Emigrantenprovokationen wird die Saarbevölkerung an ihrer muſtergültigen Diſziplin bis zur Saarabſtimmung und über dieſe hinaus feſthalten. Deutſcherſeits jeden⸗ falls beſteht alles Intereſſe daran, die Saar⸗ bevölkerung in dieſer Haltung zu beſtärken, da⸗ mit ſie ſich am 13. Jannar 1935 frei zu Deutſch⸗ land bekennen kann, und dann der Völkerbund aus dieſem Bekenntnis, durch keinerlei Machen⸗ ſchaften beeintrüchtigt, die gegebenen Folgerun⸗ gen zieht. Todesſtrafe für Tandesverrat Berlin, 31. Okt.(HB⸗Funk.) Die Juſtiz⸗ preſſeſtelle teilt mit: Vor dem 3. Senat des Volksgerichts hatten ſich in letzter Zeit wieder⸗ holt Angeklagte zu verantworten gehabt, denen Landesverrat zugunſten auswär⸗ tiger Mächte zur Laſt gelegt war. Da es ſich bei landesverräteriſchen Straftaten um die ſchwerſten und verabſcheuungswürdigſten An⸗ griffe gegen den Beſtand des Staates und des Geſamtlebens der Nation handelt, ſind in allen dieſen Fällen vom Volksgerichtshof harte Stra⸗ fen verhängt worden. Mehrere Angeklagte ſind zum Tode verurteilt, in anderen Fällen ſind Zuchthausſtrafen bis zu 15 Jahren verhängt worden. Nur in zwei beſonders milde gelagerten Fällen ſind Angeklagte mit Gefängnisſtrafen davon⸗ gekommen. Hervorzuheben iſt aber, daß alle dieſe Urteile noch unter Anwendung der alten Geſetzesvorſchriften ergangen ſind, da Eröffnung der kraftfahrtechniſ 3 5 ſämtliche bisher vor dem Volksgerichtshof zur Aburteilung gelangenden Straftaten des Lan⸗ desverrats vor dem Inkrafttreten des Geſetzes zur Aenderung von Vorſchriften des Strafrechts und des Strafverfahrens vom 24. April 1934 ergangen ſind. Dieſes Geſetz ſieht bekanntlich bei Landesverrat grundſätzlich nur die Todesſtrafe vor. Es iſt ſeit dem 2. Mai 1934 in Geltung. Seit dieſer Zeit wird ſich daher jeder Deutſche, der ſein Vaterland verrät, und ſich damit außerhalb der Volksgemeinſchaft ſtellt, deſſen bewußt ſein müſſen, daß er in dieſer Volksgemeinſchaft nicht weiter geduldet werden kann, und durch ſeine Tat ſeinen Kopf erwirkt hat. Nur ein ſolches ſchonungsloſes Vorgehen gegen Landesverräter entſpricht auch national⸗ ſozialiſtiſcher Rechtsauffaſſung und dem geſun⸗ den Volksempfinden. chen Tagung in Berlin „ Reichsverkehrsminiſter Freiherr von Eltz⸗Rübenach ſpricht während der kraftfahr⸗ techniſchen Tagung des VDa und der Automobil⸗ und Flugtechniſchen Geſellſchaft im Preußenhaus über die Stellung und Bedeutung des Kraftverkehrs im deut⸗ ſchen Wirtſchaftsleben. Emigranten in Frankreich Mit der Uebernahme der Macht in Deutſch⸗ land durch den Nationalſozialismus ſind einige Tauſend Flüchtlinge nach Frankreich gewan⸗ dert, weil ſie glaubten, dort ein Eldorado vor⸗ zufinden. Die Emigranten, unter denen ſich eine ganze Anzahl durch ihre Flucht vor dem Staatsanwalt in Sicherheit brachten, wurden von franzöſiſchen amtlichen Stellen zunächſt mit offenen Armen empfangen, und man ge⸗ ſtattete ihnen den Grenzübertritt ſogar ohne Paß und Viſum. Wir erinnern uns der Zeit, als die erſten Emigranten unter ſtürmi⸗ ſchen Jubelrufen der Pariſer Bevölkerung auf dem Gare de'Eſt empfangen wurden. Auf großen Tafeln wurden damals„die neue⸗ ſten Greuelnachrichten aus Deutſch⸗ land“ angeſchlagen, und das offizielle Paris freute ſich über den willkommenen Bundes⸗ genoſſen und ließ die Hetze gegen den Na⸗ tionalſozialismus und das Deutſchland der nationalſozialiſtiſchen Revolution geſchehen. Inzwiſchen haben ſich in Frankreich jedoch Dinge ereignet, die an verantwortlicher Stelle zum Nachdenken anregten. Es zeigte ſich, daß jene Emigranten oft mit wenig Takt die franzöſiſche Gaſtfreundſchaft erwiderten, und es zeigte ſich auch, daß auf der anderen Seite der Kampf, den jene Ausgeſtoßenen mit der moraliſchen Unterſtützung der franzöſiſchen Nation gegen ihre Heimat führten, allzuoft unerwartete und unliebſame Rück⸗ ſchläge auf die eigene Politik zur Folge hatte. Frankreich hat in den letzten Jahren die Emigranten aller Länder zu ſich aufgenommen. Aber inzwiſchen gibt es in Frankreich 500 000 arbeitsloſe Fran⸗ zoſen, die nicht verſtehen können, daß man Fremde dort unterbringt, wo Franzoſen Arbeit und Unterhalt finden könnten. Man hat eigent⸗ lich überraſchend ſchnell umgelernt. Täglich ergehen Ausweiſungsbefehle. Auch für die deutſchen Emigranten ſind die Zeiten vom Frühjahr 1933 vorbei. Den Freuden we⸗ niger Monate iſt ein nicht unerhebliches Elend gefolgt. Das Vermögen, das man über die Grenze bringen und ſo dem deutſchen Volke entziehen konnte, iſt inzwiſchen aufgebraucht und vor jedem ſteht eine leere Ungewißheit. Das iſt Emigrantenſchickſal! 40 d eutſche Emigranten ſollen täglich eine Ausweiſungsordre erhalten, Frank⸗ reich binnen 48 Stunden zu ver⸗ laſſen. Das Denunziantentum hat große Tage in Paris. Ein franzöſiſcher Staatsbür⸗ ger, der in einem Emigranten einen Konkur⸗ renten wittert, macht Meldung: Sie genügt zur Ausſtellung eines Ausweiſungsbefehles. Sang⸗ und klanglos müſſen ſie das Land verlaſſen, in deſſen Sold ſie ihre eigene Heimat ver⸗ rieten. Das Schickſal richtet immer! Jahrgang 4— A Rr.-504 mn Seite 2 „Hakenkreuzvanner“ Abendausgabe— Mittwoch, 3l. Oktober 1934 Japan lehnt amerizaniſche Bevormundung ab Der Aandpunkt Saitos in der Flottenfrage Waſhington, 31. Okt. Der japaniſche Botſchafter Saito äußerte ſich am Dienstag nach ſeiner Rückkehr von einem längeren Auf⸗ enthalt in Japan und Mandſchuko vor Preſſe⸗ vertretern über die Londoner Flottenbeſpre⸗ chungen. Saito meinte, daß Japans Forderun⸗ gen gar nicht ſo ſchlimm ſeien wie ſie anfangs hier aufgefaßt wurden. Japan, ſo ſagte er, verlange aus nationalen Pre⸗ ſtige gründen Gleichheit der Verteidigung zur See. Den Standpunkt, daß Japan zur Verteidigung ſeiner eigenen Küſten weniger Schiffe benötige als Amerika, das zwei Küſten im Stillen Ozean und im Atlantiſchen Ozean zu verteidigen habe, ließ Saito nicht gelten. Das Volksempfinden in Japan würde, ſo er⸗ klärte er immer wieder, es nicht länger dulden, daß die Vereinigten Staaten Japen vorſchrei⸗ ben, wieviel Schiffe es beſitzen dürfe oder daß Amerika„»sgeleganter Rolls⸗Royce⸗ Limouſine fahre, Japan aber einen bil⸗ ligen Fordwagen anweiſe“. Daran aber brauche die Londoner Konferenz nicht zu ſchei⸗ tern, denn Japan ſei durchaus bereit, ſich mit einer allmählich fortſchreitenden Erzielung dieſer Rüſtungsgleichheit zufriedenzugeben. Und zwar könne das im Wege der Abrüſtung ge⸗ ſchehen, indem Japan dann für 10 000 Tonnen an Kriegsſchiffen, die Amerika abrüſte, 6000 Tonnen japaniſcher Kriegsſchiffe abwracken oder nicht erſetzen werde. Japan ſei ferner für die Abſchaffung von Linienſchiffen, ſollte aber Amerika hierauf nicht eingehen, ſo könne man ſich darauf einigen, daß Japan das Recht erhalte, in einer noch zu beſtimmenden Friſt über die gleiche Geſamttonnage zu verfügen wie Amerika. Japan gebe zu, daß man zwiſchen Kampfſchiffen und Polizeiſchiffen unterſcheiden müſſe und daß von den letztgenannten Amerika wegen ſeiner längeren Küſtenlänge mehr brauche als Japan; aber die Zeit, da jedes Land ſich auf Polizeiſchiffe zum Kampf gegen Schmuggler und Seeräuber be⸗ ſchränken könne, ſei noch nicht gekommen. Und deshalb verlange Japan das Recht auf gleiche Tonnage an Kampfſchiffen. Die Verhältniſſe ſeien nicht mehr die gleichen wie zur Zeit der Waſhingtoner Konferenz von 1922. Heute, da die Luftwaffe ſo weit ent⸗ wickelt ſei, könne man Amerikas Verzicht auf eine Befeſtigung von: Guam und Samoa nicht mehr als Gegen⸗ keiſtung für einen japaniſchen Verzicht auf die jedem ſouveränen Staat zuſtehende Rü⸗ ſtungsgleichheit hinnehmen. Uneinigkeit in allen Fragen London, 31. Okt. Der Marinemitarbeiter der„Daily Telegraph“ glaubt berichten zu können, daß die wichtigen Punkte des bri⸗ tiſchen Planes zur Begrenzung der Seerüſtun⸗ gen unnachgiebigen Widerſtand ge⸗ funden haben. Der Vorſchlag, die Tonnage der Großkampfſchiffe herabzuſet⸗ zen, ſei endgültig verworfen. Die britiſche Anregung, die Tonnage der Kreuzer auf 7000 Tonnen zu beſchränken, die Frank⸗ reich, Italien und Japan zuſagten, ſei von Amerika endgültig abgelehnt wor⸗ den. Für Kreuzer bleibe es alſo bei einer Höchſtgrenze von 10000 Tonnen und einer Hilfsbewaffnung mit 20⸗Zentimeter⸗Geſchützen. Die engliſcher⸗ und amerikaniſcherſeits ange⸗ Frankreichs Nlinderheiten/ von nnut von Anders Der Name Gobineaus, jenes Franzoſen, der in der Neuzeit als erſter Gallier den Mut beſaß, den Wert der nordiſchen Raſſe auch für ſeine Nation zu betonen, klingt immer ſtärker durch das diplomatiſche Zeitalter Barthous und der„wiedererwachen⸗ den Pariſer Latinität“. Das mag widerſpruchs⸗ voll erſcheinen, bedarf daher eines Beweiſes oder vielmehr mehrerer,— denn es ſind eine ganze Menge davon vorhanden. Wenn wir auch heute noch allzuſehr mitten im geſchichtlichen Werden ſtehen und daher noch keinen genügenden Ueberblick über die Weſens⸗ züge unſerer Epoche im Hinblick auf die na⸗ tionale Umwelt haben, hebt ſich eines doch ſchon mit unzweideutiger Klarheit hervor: die deut⸗ ſche nationalſozialiſtiſche Erhebung übt auf die Völker eine mindeſtens ſo ſtarke Wirkung aus, wie es ſeinerzeit die große franzöſiſche Revolution getan hat. Gerade deshalb, weil beide einander völlig entgegengeſetzi ſind und weil die Verkündung der ſogenannten Menſchenrechte einer Aera das Taufbecken hielt, die heute mit ihrem Leichengeruch die ganze Welt verpeſtet. Man mag über angel⸗ fächſiſche Weltherrſchaft, über die Macht des Dollars und dergleichen reden, ſo viel man will: die Ordnung oder vielmehr Unordnung, unter der gegenwärtig faſt zwei Milliarden lebender Menſchen ſtöhnen, hungern und ver⸗ zweifeln, trägt den Stempel der„culture“, an deren Anfang die Guillotine ſtand. Damals hatte man im Namen des Volkes die Loslöſung von Blut und Boden und die Flucht vor der Ueberlieferung in den regte Abſchaffung der U⸗Boote werde von Ja⸗ pan und Frankreich abgelehnt. Von einem Vorſchlag auf Herabſetzung der Tonnage der UBoote auf 600 Tonnen wolle die amerikaniſche Abordnung auch nichts wiſſen. Weitere britiſche Vorſchläge, die ſich auf die Beſchränkung der Zahl der Seeleute und auf Begrenzung der Zahl der auf Schiffen unter⸗ gebrachten Flugzeuge beziehen, ſeien, falls ſie würden, ebenfalls einer Ablehnung ſicher. Der japaniſche Botſchafter Matſudeira hatte am Dienstag im Unterhaus eine Unterredung mit Sir John Simon. Der kampf der Meinungen rebrun und dumergue über die sStaatsreform Paris, 31. Okt. Miniſterpräſident Dou⸗ mergue hatte am Dienstag eine Unterredung mit dem Präſidenten der Republik, Lebrun, die ſich auf die Vorarbeiten zur Staatsreform bezogen haben dürften. Ueber dieſe Vorarbeiten ſind amtliche Ver⸗ lautbarungen nicht bekannt geworden. In ge⸗ wiſſen Kreiſen glaube man jedoch über Einzel⸗ heiten unterrichtet zu ſein. So ſoll das Mit⸗ beſtimmungsrecht des Präſidenten des Senats bei der Auflöſung der Kammer nicht völlig beſeitigt, ſondern nur abgeändert werden. Im erſten Jahre nach den Kam⸗ merwahlen ſoll das zur Zeit beſtehende Recht des Senatspräſidenten, ſeine Zuſtimmung zur Auflöſung der Kammer zu geben oder zu ver⸗ weigern, weiter beſtehen. Iſt ſeit den Kammerneuwahlen ein Jahr verſtrichen, ſo ſoll das Recht des Senatspräſidenten von da ab ruhen und ausſchließlich vom Präſidenten der Republik im Einvernehmen mit dem Miniſter⸗ präſidenten ausgeübt werden können, die die er⸗ forderlichen Verordnungen gegenzuzeichnen hät⸗ ten, ohne gezwungen zu ſein, den Senat zu befragen oder eine etwa ablehnende Haltung des Senats zu berückſichtigen. Hinſichtlich des Beamtenſtatuts ſoll die Staatsreform ausdrück⸗ lich vorſehen, daß ein Beamtenſtreik gleichbedeutend ſei mit Bruch der Bande zwiſchen Staat und Be⸗ amtenſchaft. Da es an abſchließenden Angaben über die einzelnen Punkte und Abſichten der Verfaſ⸗ ſungsreform fehlt— was wohl auch darauf zurückzuführen iſt, daß die Vergleichsverhand⸗ lungen innerhalb der Regierung und mit den Parteien noch im Fluß ſind— tauchen natürlich die ſeltſamſten Gerüchte auf. So will z. B.„Oeuvre“ wiſſen, daß Doumergue, falls Herriot und die übrigen fünf radikalſozialiſti⸗ ſchen Miniſter wegen Uneinigkeit in der Frage der Staatsreform aus dem Kabinett austreten, ſofort ſechs neue Miniſter benennen und mit ſeiner neuen Regierung am Dienstag vor dem Senat treten werde, um von ihm die Zuſtim⸗ mung zur Auflöſung der Kammer zu erlangen. Cheron und die Mordaffäüre Prince Paris, 30. Okt.(HB⸗Funk.) Im parlamen⸗ tariſchen Ausſchuß machte der Abgeordnete Mandel aufſehenerregende Mit⸗ teilungen. Er erklärte, er wiſſe aus zuver⸗ läſſiger Quelle, daß die Staatsanwalt⸗ ſchaft von Dijon faſt täglich dem dama⸗ ligen Juſtizminiſter Cheron Berichte über den Verlauf der Unterſuchung in der Angele⸗ genheit des Gerichtsrats Prince geſandt habe. Chéron habe von dieſen Berichten regelmäßig der allgemeinen Sicherheitspolizei Kenntnis gegeben, ſo daß unter anderem auch der anrüchige Polizei⸗Inſpektor Bony auf dieſe Weiſe über alle Schritte des Unterſuchungsrichters auf dem Laufenden ge⸗ weſen ſei. Der Abgeordnete Mandel erklärte, daß dieſe Tatſache, falls ſie ſich als richtig her⸗ ausſtellen ſollte, eine Verletzung des ge⸗ richtlichen Unterſuchungsverfah⸗ rens durch den früheren Juſtizminiſter Cheron darſtelle. Er habe infolgedeſſen Juſtizminiſter Lemery erſucht, nachzuprüfen, ob dieſe In⸗ formationen zutreffend ſeien. hungermaeſch, Tränengas und ſnaſchinengewehre Neuyork, 31. Oktober.(HB⸗Funk.) In Albany im Staate Neuyork kam es zwiſchen Polizei und über 200 Erwerbsloſen zu einem ſchweren Zuſammenſtoß. Die Arbeitsloſen waren auf fünf Laſtwagen aus Neuyork ein⸗ getroffen, um der Regierung Forderungen für Hilfsmaßnahmen während des Winters zu unterbreiten. Der Zuſammenſtoß zwiſchen der Polizei und den Demonſtranten erfolgte auf der Brücke über den Hudſon⸗Fluß, die in die Stadt führt. Die Arbeitsloſen widerſetzten ſich den poli⸗ zeilichen Anordnungen und wollten eine Durch⸗ ſuchung der Wagen verhindern. Sie ſprangen von den Wagen ab und verſuchten, die Poli⸗ zeikette zu durchbrechen. Nach heftigem Kampf konnten die Teilnehmer an dem „Hungermarſch“ zurückgetrieben werden. Es gab zahlreiche Verletzte. Etwa 20 Verwundete mußten ins Krankenhaus gebracht werden. 45 Perſonen wurden verhaftet. imaginären Raum weſenloſer Begriffe gepre⸗ digt, aus denen ſchließlich die Kommune geboren werden mußte— ſo daß alſo von der Baſtille zum Kreml eine gerade Linie führt. Und man müßte den Menſchen, die jen⸗ ſeits des Rheins leben, bitter Unrecht tun, wollte man abſtreiten, daß ſie dieſe Zuſammen⸗ hänge mehr und mehr erkennen, daß ſie längſt wiſſen, wie es um den„Schützengraben der Freiheit“ beſtellt iſt, den ſie Frankreich nennen, einer„Freiheit“, die ſie längſt nicht mehr meinen, ſondern von Tag zu Tag ſtärker haſſen lernen, da ſie die Grundlagen jeder Ord⸗ nung untergräbt. Wäre der Nationalſozialis⸗ mus nicht gerade in dem Lande des eingere⸗ deten„Erbfeindes“ entſtanden, Gobineau hätte Herrn Tartarin längſt die Jakobinermütze vom Rentnerſcheitel geriſſen. Der Franzoſe gibt viel auf Aeu⸗ ßerlichkeiten. Und ſo mag ſeine Preſſe gegen Deutſchland Zeter und Mordio ſchreien, er wird den Anblick nicht los, den er von den Menſchen erhält, die dieſes ſelbe Deutſchland ausgeſtoßen, von jenen Emigranten, die in ſeinem Lande die„Freiheit“ ſuchten. Sie, die Hauptträger der Greuelhetze und ⸗propaganda, wirken auf die Dauer mit tödlicher Sicherheit als lebende Werbeplakate für die deutſche Erhe bung. In Paris, in Naney und in Toulouſe ſowie an der Riviera ſind in den Franzoſen Regungen wieder erwacht, die ſie ſeit den Tagen Zolas und Dreyfus vergeſſen zu haben ſchienen. Solange dieſe ſo⸗ genannten Flüchtlinge noch kraft Rothſchilds und gewiſſer„Amerikaner“ Geld die Schlem⸗ Wie die Polizei erklärt, ſind bei mehreren Feſtgenommenen Waffen gefunden worden. Auf die Nachricht, daß ſich eine weitere Er⸗ werbsloſengruppe auf einem„Hungermarſch“ aus Buffalo einem anderen Stadtteil nähere, wurde ſofort ein größeres Polizeiaufgebot mit und Tränengasbomben ein⸗ geſetzt. Streikhetzer und polizei geraten aneinander Denver(Colorado), 30. Okt.(HB⸗Funk.) Etwa 400 männliche und weibliche Streikagita⸗ toren verſuchten, die Einſtellung der Bundes⸗ notſtandsarbeiten beim South Platt⸗Fluß zu erzwingen. Die Polizeibeamten, die mit Stein⸗ würfen empfangen wurden, trieben die Agita⸗ toren mit Schreckſchüſſen auseinander. Etwa 30 Perſonen, darunter fünf Polizeianwärter und fünf Poliziſten, wurden verletzt. Hemerkungen nichts Soeben erſcheint ein neues Buch des bekannten franzö⸗ hinzugelernt ſiſchen Generals Mordacg. Der Titel des neuen Buches iſt bezeichnend:„Les Lecons de 1914 et la prochaine guerre“(die Lehren von 1914 und der nächſte Krieg). Das beſagt eigentlich ſchon genug! Das Buch iſt ein neues Glied in dem dichten Gefüge der franzöſiſchen Kriegs⸗ propaganda. Zwei Dinge, die man in Büchern und Schriften franzöſiſcher Militärs immer fin⸗ den kann, ſpielen auch hier die Hauptrolle:„Die „Schutzloſigkeit“ deutſche und die Frankreichs. Gefahr“ Ein holländiſches Blatt, der „Nieuwe Rotterdamſche Courant“ bemerkt hier⸗ 4 zu in einer Beſprechung des Buches, es ſei ty⸗ piſch franzöſiſch, daß man ſich trotz der Mauern von Beton und Stahl längs der Grenze vor dem deutſchen Nachbar fürchte. Dieſe Auffaſſung mag richtig ſein, aber man wird ſich nicht da⸗ mit begnügen können, denn letzten Endes han⸗ delt es ſich hier wiederum um eine der unzäh⸗ ligen Erſcheinungen, die zur Vergiftung der politiſchen Atmoſphäre beitragen müſſen. Das Buch Mordacgs verſucht dem fran⸗ zöſiſchen Volke die Pläne des Ge⸗ neralſtabs und der Rüſtungsindu⸗ ſtrie ſchmackhaft zu machen. Dazu braucht man den„Schwarzen Mann“, mit dem man das Volk verängſtigt. Die deutſche Gefahr muß dazu dienen, die inneren Gegenſätze über⸗ brücken zu helfen. Zu dieſem Zwecke treibt man ein gefährliches Spiel. Der Krieg mit Deutſchland wird jedem Franzoſen ſozuſagen als Selbſtverſtändlich⸗ keit hingeſtellt. Jeder Franzoſe wird gei⸗ ſtig wie praktiſch auf dieſes als unabänderlich bezeichnete Ereignis vorbereitet. Man wird ſich fragen müſſen, ob ſich die Verfaſſer derartiger Schriften, ob ſich Herr Mordacg der Verant⸗ wortung bewußt iſt, die er damit nicht nur vor ſeinem eigenen Volke übernimmt. Der Inhalt des neuen Buches erinnert an die erſten Jahre nach dem Kriege. Seitdem iſt anderthalb Jahr⸗ zehnt verſtrichen, aber der Geiſt iſt derſelbe ge⸗ blieben, man hat nichts vergeſſen und nichts hinzugelernt. Kommuniſtenſturm auf das Rathaus in Cleveland Cleveland(Ohio), 31. Okt.(HB⸗Funk.) Nachdem radikale Elemente bereits in Albany und Denver Zuſammenſtöße herbeigeführt hat⸗ ten, verſuchten Kommuniſten am Dienstag das Rathaus von Cleveland zuſtürmen. Der Polizei, die in größeren Abteilungen zu⸗ ſammengezogen war, gelang es ſchließlich, die verhetzte Menge zurückzuſchlagen. Der Bürgermeiſter hat auf Grund dieſes Vor⸗ falls bis auf weiteres alle kommuniſti⸗ ſchen Kundgebungen verboten. Mandſchukuo iſt kein Exerzierplatz Hſingking, 31. Oktbr.(HB⸗Funk.) Das mandſchuriſche Kriegsminiſterium gibt bekannt, daß es in dieſem Jahre keine Uebungen ausländiſcher Truppen auf mandſchuri⸗ ſchem Staatsgebiet zulaſſen werde. Mitte dieſes Jahres hatten auf mandſchuriſchem Gebiet bei Schanhaikwan Uebungen engliſcher und ameri⸗ kaniſcher Truppen ſtattgefunden, und zwar trotz dem Proteſt der mandſchuriſchen Regierung. Bei Uebungen amerikaniſcher Truppen ſoll es verſchiedentlich zu Zuſammenſtößen m it mandſchuriſchen Truppen gekommen ſein. ——— V mmmmmmemmmemnnnnannnen merlokale der Champs Elyſées und der Avenue des Anglais an der Azurküſte bevölkerten, wo man ſchwerlich echte Franzoſen trifft, waren die„Unterdrückten“ unbeſchriebene Blätter. Aber heute, da ſie ſich in den Kaffeehäuſern des Montparnaſſe die Zeche ſchuldig bleiben, da ſie ſich wider Willen unter das Volk miſchen, da ereignen ſich Szenen, an die ſich weder die ruſſiſchen noch die italieniſchen politi⸗ ſchen Flüchtlinge erinnern können. Die Auflagenziffer der antiſemitiſchen„Action Fransgaiſe“ wächſt beſtimmt nicht wegen ihrer royaliſtiſchen Propaganda. So greift man zu den Schriften Gobineaus und lieſt dazu H. St. Chamberlain, ſo⸗ wie die wenigen bisher in franzöſiſcher Ueber⸗ ſetzung erſchienenen Schriften des jungen Deutſchland. Die patriotiſche Jugend und die Frontkämpfer ſind es vor allem, in deren Reihen die Abwehr gegen die Juden ſtändige Fortſchritte macht, und nicht allein gegen die Oſtjuden. Die Skandale der letzt⸗ ten Zeit haben zur Genüge gezeigt, welche Rolle die„iſraelitiſchen Mitbürger“ in Politik und Wirtſchaft ſpielen. Manch neiderfüllter Blick ſchweift über den Rhein, dorthin, wo man ſchonungslos alle Korruptionsherde ausräumte, und ſo manchen Franzoſen kommt das Gruſeln an, wenn er daran denkt, was alles an die Oberfläche käme, würde man mit gleicher Gründlichkeit auch den galliſchen Sumpf aus⸗ brennen. Das ſind ſo Meinungen, die man Tag für Tag in Frankreich hören kann. Immer lau⸗ ter ertönen ſie, immer zwingender, und wür⸗ den nicht wohlweislich in gewiſſen Abſtänden immer wieder aus politiſchen Gründen künſt⸗ liche Anklagen gegen das„drohende“ Deutſch⸗ land erhoben, der Antiſemitismus wäre in der dritten Republik bereits eine nicht mehr ein⸗ zudämmende Volksbewegung geworden. Ban⸗ kiers, Advokaten und Zweck⸗ ſowie Geſchäfts⸗ verleger, die die öffentliche Meinung am lau⸗ fenden Band herſtellen laſſen, bekommt man langſam aber deſto ſicherer ſatt. Und mehr als das! Daneben geht auf dem Lande, fernab vom Getriebe der Metropole und der größeren Provinzſtädte, etwas ganz anderes vor ſich, das ſich ebenfalls im Schatten Gobineaus abſpielt, nichtsdeſtoweniger aber ſtets ſtärker an das grelle Tageslicht drängt. Es iſt die Ueberzeugung, daß Frankreich kein einheitliches Volk in ſeinen Grenzen beherbergt, daß entgegen dem von den offiziel⸗ len Stellen gepredigten Grundſatz: Franzoſe iſt, wer einen franzöſiſchen Paß beſitzt, dieſes Land von einer großen Zahl raſſiſch voneinander völlig verſchiedenen Minderheiten bevölkert iſt. In der Nordweſtecke der Franzöſiſchen Repu⸗ blik, wo ein flämiſcher Volksteil ziemlich weit von Belgien nach Frankreich hineinragt, blickt man mit Sehnſucht nach den nördlicher gelegenen Teilen der Küſte, wo ſich die Volks⸗ genoſſen gleichen Blutes wenigſtens gegen die Uebergriffe Wehr ſetzen können. Das Flamentum Frank⸗ reichs iſt erwacht, fühlt die Weſensgleichheit im Hinblick auf den ganz anders gearteten Mehrheitsfranzoſen und iſt nicht mehr von ſel. ner Unterlegenheit gegenüber der„culture“, die man ihm predigt, überzeugt. Man beſinnt ſich der franzöſiſchen Wallonen zur Zahrgang 8 Amſter nicht alles ſeit der J ſozialismu ſchen Inte wenigen 2 die in abſe Zuſamm ſtiſchen? auch der nale zur biſche ſ macht aus kunft der augenblickl. Sie ſtellt ii paganda fü ſten und S in der Si mengeſchlof ſie gegen i Die niede Wibaut ihrer Feder tung Ausd im Nove nale ausein tivausſchuß menarbeit tionale ent der„Arbe taſtrophe u werden mü Nach alle Monat bei den Ausſck ſich z wei ſt e hen. D mengehe gen eine Dritten Bei den ni ſteht Uneini Dr. Wibaut man den, Internation dern könne, Ausführend Jahre zurü derorganiſat Frage eines niſtiſchen O Löſung muf Schluß de xiſtenführer Sie ſir Das Schickſc kann ſchon j fommu Singap beſchäftigen dem chineſiſ⸗ deutendſten Streitkräfte Chung, ſe Roten Arm übergegange ſeine früher Kung⸗Ho⸗ mehr unden Sprache, ſei an das Fle Grenzen. E Bewegung, hat und nick wagten Una Um Bre iſt es in de Nach den U Menge füh Ausland, n gangen. Abe tot. 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Dazu “, mit dem tſche Gefahr enſätze über⸗ e treibt man rieg mit ranzoſen t ändlich⸗ ſe wird gei⸗ nabänderlich an wird ſich r derartiger der Verant⸗ icht nur vor Der Inhalt erſten Jahre thalb Jahr⸗ derſelbe ge⸗ und nichts ithaus in (HB⸗Funk.) in Albany geführt hat⸗ ienstag das ſtürmen. ilungen zu⸗ ließlich, die ſchlagen. dieſes Vor⸗ imuniſti⸗ oten. ierplatz Funk.) Das ibt bekannt, ebungen mandſchnri⸗ Mitte dieſes Gebiet bei und ameri⸗ d zwar trotz egierung. tppen ſoll es ößen m it gekommen inden künſt⸗ de“ Deutſch⸗ wäre in der t mehr ein⸗ irden. Ban⸗ e Geſchäfts⸗ inng am lau⸗ kommt man Und mehr dem Lande, dle und der inz anderes n Schatten eniger aber icht drängt. ikreich kein en Grenzen den offiziel⸗ ſchen Paß ahl raſſiſch Ninderheiten iſchen Repu⸗ teil ziemlich hineinragt, n nördlicher die Volks⸗ s gegen die illlonen zur tum Frank⸗ ensgleichheit s gearteten ehr von ſei⸗ eulture“, die beſinnt ſich ——————————————————— tionale entſcheiden müſſe. 3 abgeſtritten werden. Zahrgang 4— A Nr. 504— Seite 3 Amſterdam, 31. Ott.(Eig. Mldg.) Wenn nicht alles täuſcht, dürfte die ſchwere Kriſe, die ſeit der Machtübernahme durch den National⸗ ſozialismus im Dritten Reich in der Sozialiſti⸗ ſchen Internationale entſtanden iſt, ſchon in wenigen Wochen zu einer Spaltung führen, die in abſehbarer Zeit den vollkommenen Zuſammenbruch ſowohl der Soziali⸗ ſtiſchen Arbeiterinternationale, als auch der Gewerkſchaftsinternatio⸗ nale zur Folge haben muß. Die niederlän⸗ biſche ſozialdemokratiſche Preſſe macht aus ihren ſchweren Sorgen um die Zu⸗ kunft der Sozialiſtiſchen Arbeiterinternationale augenblicklich kein Hehl. Sie ſtellt immer wieder feſt, daß Moskaus Pro⸗ paganda für eine Einheitsfront der Kommuni⸗ ſten und Sozialdemokraten nur dazu diene, die in der Sozialiſtiſchen Internationale zuſam⸗ mengeſchloſſenen Maſſen zu radikaliſieren und ſie gegen ihre bisherigen Führer aufzuhetzen. Die niederländiſchen Sozialiſtenführer Dr. Wibaut und Dr. Albarda geben in aus ihrer Feder ſtammenden Artikeln ihrer Befürch⸗ tung Ausdruck, daß unter Umſtänden ſchon im November die Sozialiſtiſche Internatio⸗ nale auseinanderfallen werde, wenn ihr Exeku⸗ tivausſchuß über den Vorſchlag zur Zuſammen⸗ menarbeit mit der Kommuniſtiſchen Interna⸗ Albarda ſchreibt in der„Arbeiders Pers“, daß eine ſolche Ka⸗ taſtrophe um jeden Preis verhindert werden müſſe. Nach aller Vorausſicht werden im nächſten Monat bei der Zuſammenkunft des Ausführen⸗ den Ausſchuſſes der Zweiten Internationale ſich z wei Gruppen ſcharf gegenüber⸗ ſtehen. Die eine wird ſich für ein Zuſam⸗ mengehen mit Moskau, die andere ge⸗ gen eine Zuſammenarbeit mit der Dritten Internationale ausſprechen. Bei den niederländiſchen Sozialiſten ſelbſt be⸗ ſteht Uneinigkeit in dieſer Frage. Albarda und Dr. Wibaut geben der Hoffnung Ausdruck, daß man den Zuſammenbruch der Sozialiſtiſchen Fnternationale vielleicht noch dadurch verhin⸗ dern könne, daß man auf den Beſchluß ihres Ausführenden Ausſchuſſes vom vergangenen Jahre zurückgreife und es den einzelnen Län⸗ derorganiſationen überlaſſe, ſelbſt über die Frage eines Zuſammengehens mit den kommu⸗ niſtiſchen Organiſationen zu beſchließen. Dieſe Löſung muß als der Weisheit letzter Schluß der um ihre Exiſtenz bangenden Mar⸗ xiſtenführer gelten. Sie ſind mit ihrem Latein zu Ende. Das Schickſal der Sozialiſtiſchen Internationale kann ſchon jetzt als beſiegelt gelten. fiommuniſtengeneral als„reuiger Sünder Singapore, 30. Okt.„Straits Times“ beſchäftigen ſich in einem Spezialartikel mit dem chineſiſchen Kommunismus. Einer der be⸗ deutendſten Führer der kommuniſtiſchen Streitkräfte in China, General Kung⸗Ho⸗ Chung, ſei mit mehreren Abteilungen der Roten Armee zu Tſchiang⸗Kai⸗Schek übergegangen, um ihm ſeine Dienſte gegen ſeine früheren„Kameraden“ anzubieten. Kung⸗Ho⸗Chung, der auf der Höhe ſeiner Macht eine Armee von 70 000 Mann befehligt habe, ſei der Anſicht, daß die SZowjetbewe⸗ gung an Kraft verliere und daß es daher beſſer ſei, ſie ſo ſchnell wie möglich über⸗ haupt auszuſchalten. Kung⸗Ho⸗Chung habe er⸗ klärt, daß er nach achtjährigem Kampfe für die kommuniſtiſche Bewegung erkannt habe, daß die chineſiſchen Verhältniſſe nicht ge⸗ eignet ſeien, um die Sowjettheo⸗ rien durchzuführen. In dem kommuniſtiſch regierten Gebiet ſeien die Verhältniſſe ſehr Dunkle Vorahnungen der holländiſchen§ozialdemokratie ſchlecht. Die Regierungsblockade wirkte ſich ſehr ernſtlich aus. Die Landwirtſchaft liege in der kommuniſtiſchen Zone völlig darnieder, da die Ernteerträgniſſe kon⸗ fisziert und die männlichen Bewohner zum Militärdienſt ausgehoben würden. Die Beſteuerung der Bevölkerung habe eine un⸗ erträgliche Höhe erreicht. Das Blatt meint in einem Kommentar, daß es ſchwierig ſei, authentiſche Nachrichten über innerchine⸗ ſiſche Vorgänge zu erhalten. Als Symptom ſei der Uebertritt des Kommuniſtengenerals immerhin von Intereſſe. Japans Unterrichtsminiſter hält eine Anſprache an die Kleinſten von Cokio In der Otomi⸗Elementarſchule von Tokio hielt der japaniſche Unterrichtsminiſter Genji Matſuda einen Inſpektionsbeſuch ab und richtete anſchließend auf dem Schulhof eine Anſprache an die kleinen Schüler. flttentatsgerüchte um fiönig Boris kin Tenderbrand wird zur Bombenerploſion London, 31. Okt. Der Sonderberichterſtat⸗ ter des„Daily Mail“ in Sofia berichtet von einem Anſchlagsverſuch auf den König Boris von Bulgarien. Danach ſoll auf dem Kohlentender eine Bombe explodiert ſein, durch die der Lokomotivführer des Zuges, in dem ſich der König befand, ver⸗ letzt worden ſei. Man habe im Tender die Reſte eines Uhrwerkes gefunden, welche die Höllenmaſchine zur Exploſion ge⸗ bracht hätte. Von amtlicher Stelle wird dazu jedoch mit⸗ geteilt, daß es ſich lediglich um einen ge⸗ ringfügigen Brand in der Lokomotive gehandelt habe, deſſen Urſache im Heißlau⸗ fen einer Achſe zu ſuchen ſei. Alle Mel⸗ dungen, die von einer Exploſion im Kohlen⸗ tender oder anderen Vorfällen zu berichten wiſ⸗ ſen, werden als nicht zutreffend bezeichnet. mehr und mehr auf die Schönheiten ſeiner Sprache, ſeiner Kultur und ſucht den Anſchluß an das Flamentum innerhalb der belgiſchen Grenzen. Es iſt dies eine rein kulturelle Bewegung, die keinerlei politiſche Hintergründe hat und nicht etwa mit mehr oder weniger ge⸗ wagten Unabhängigkeitsträumen ſpielt. Um Breſt und Rennes in der Bretagne iſt es in der letzten Zeit ſehr ſtill geworden. Nach den Unruhen des Vorjahres ſind eine Menge führender nationaler Bretonen ins Ausland, namentlich nach Nordſpanien ge⸗ gangen. Aber die Bewegung iſt deshalb nicht tot. Im Gegenteil, die bretoniſche Sprache hat noch niemals ſo große Fortſchritte gemacht wie in den jüngſten Monaten, und das, was ſich da vorbereitet, iſt ein Kampf gegen eine aufge⸗ zwungene Kultur, die den Einheimiſchen in der in den Atlantik vorragenden Provinz Frankreichs weſensfremd, blutsfremd iſt. Ael⸗ ter als die Unabhängigkeitsbewegung auf kul⸗ turellem Gebiete in der Bretagne iſt die Be⸗ ſtrebung der ſüdfranzöſiſchen Katalanen, den Anſchluß an ein freies Barcelona zu finden. Daß in unſerer Zeit dieſe Zielſetzung mit weniger Eifer verfolgt wird, iſt darauf zurück⸗ zuführen, daß in Nordoſtſpanien gegenwärtig Marxismus und Autonomie Hand in Hand gehen. Das rote Barcelona hat da ſelbſtver⸗ ſtändlich weniger Anziehungskraft. Daß aber der franzöſiſche Einfluß in kultureller Hinſicht im Zurückfluten begriffen iſt, kann nicht mehr Ein kleines Ausſchnitt⸗ bild dürfte dabei die Republik Andorra ſein, in deſſen Herrſchaft ſich der Gouverneur in Perpignan in Frankreich und der Biſchof Ann Seo de Urgel in Nordſpanien teilen. Ans dorra iſt durch und durch katalaniſch, und gerade in letzter Zeit ſind des öfteren Un⸗ ruhen gegen die franzöſiſche Vorherrſchaft zu verzeichnen geweſen, Ereigniſſe, durch die das weltabgelegene kleine Land die Aufmerkſamkeit der Weltöffentlichkeit auf ſich lenkte.— Die den Katalanen benachbarten Basken hatten im⸗ mer ſchon die franzöſiſche Herrſchaft als einen fremden Druck empfunden. Als nun im Zuge der ſpaniſchen Revolution die Basken von der anderen Seite der Grenze ihre völkiſchen An⸗ ſprüche anmeldeten, da erwachten die Volks⸗ genoſſen in Frankreich erſt recht. Ein ſeltſames Spiel des Zufalls will es, daß das Baskentum als nationales Symbol das Ha⸗ kenkreuz führt, was natürlich ſchon äußerlich eine Brücke der Sympathie zu dem national⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchland ſchlug. Im Gegenſatz zu den Katalanen in Spanien ſind die Basken konſervativ, durch und durch religiös, ſodaß eine panbaskiſche Bewegung diesſeits und jen⸗ ſeits der Pyrenäen entſtand mit gemeinſamen Zielen. Bleiben noch die Italiener in Südoſt⸗ frankreich übrig, an der Riviera und auf Kor⸗ ſika. Daß ſich dieſe von der italieniſchen Wiedergeburt angezgen fühlen, daß ſie auch die Betonung des eigenen Volks⸗ tums, wie es das junge Deutſchland auf ſeine Fahnen geſchrieben hat, mehr und mehr in den Vordergrund ſchieben, wer wollte das leugnen! Dieſe Italiener vollenden das bunte Bild der in Frankreich lebenden Nationali⸗ täten, die ihre Eigenart nicht mehr verbergen wollen in einem neuen Zeitalter, das den lebenden Menſchen höher bewertet als den toten Buchſtaben ſelbſt des genialſten Geſetz⸗ buches. Millionen in Frankreich wandeln be⸗ reits auf den Spuren Gobineaus, Franzoſen und Nichtfranzoſen, und in dem friſchen Wind, der da anhebt, beginnen ſich ſchon die vergilb⸗ ten Aktenſtücke einer„Großen Revolu⸗ tion“ zu regen. Im einzelnen wird zu dem kleinen Unfall be⸗ kannt, daß die Lokomotive in der Nähe der Halteſtelle Keſſarowo plötzlich in Brand geraten ſei und auf offener Strecke halten mußte. Dem Bahnperſonal, das die Löſcharbeiten unter der perſönlichen Leitung des Königs durchführte, gelang es indeſſen, die Gefahr zu beſeitigen, ſo daß der Zug bereits nach kurzer Zeit ſeine Fahrt fortſetzen konnte. Da der Lo⸗ komotivführer beim Löſchen des Brandes leichte Brandwunden an den Händen davongetragen hatte, übernahm König Borisperſönlich die weitere Führung des Zuges bis Warna. prügformen des Silbergeldes Der Reichsfinanzminiſter und die Münzreform. Einziehung der alten Einmarkſtücke (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung.) Berlin, 31. Okt. Von manchen Volksge⸗ noſſen wurde in letzter Zeit Klage darüber ge⸗ führt, daß bei den ſich zurzeit in Umlauf be⸗ findenden Silbermünzen zu leicht Verwechs⸗ lungen unterlaufen könnten. Die Hauptge⸗ meinſchaft des deutſchen Einzelhandels hatte ſich aus dieſem Grunde mit einer Eingabe an den Reichsfinanzminiſter gewandt, und dieſen gebeten, bei der Münzreform die Verwechſlungsmöglichkeiten durch größere Wert⸗ angabe auf den Münzen zu beſeitigen und evtl. auch die übrigen alten Münzen aus dem Ver⸗ kehr zu ziehen. Der Reichsminiſter wies jetzt in ſeiner Ant⸗ wort auf dieſe Eingabe darauf hin, daß nach ſeiner Anſicht Verwechſlungen zwiſchen den alten Einmarkſtücken und den neuen Zwei⸗ markſtücken ausgeſchloſſen ſeien. Die ver⸗ ſchiedenen Münzbilder und die ſtark abweichende Form der beiden Geldſtücke ſowie die auffälligge Gewichtsdiffe⸗ renz ſeien ſo charakteriſtiſch, daß bei einiger Aufmerkſamkeit, die im Geldverkehr erwartet werden muß, Irrtümer unmöglich ſind. Der Reichsfinanzminiſter kündigte aber zugleich an, daß auch die alten Einmarkſtücke in abſehbarer Zeit aus dem Verkehr gezogen werden würden. Die neuen Fünfmarkſtücke entſprechen übrigens gerade dieſen vielfachen Wün⸗ ſchen, denn auf ihnen iſt der Wert nicht mehrin Buchſtaben, ſondern in Zif⸗ fern ausgedrückt. Auch ſind die Zahlen ſo groß geprägt worden, daß ſie ohne Mühe zu erkennen ſind. Da aber die Geldſtücke nicht nur an ihrer Wertbezeichnung, ſondern viel eher an der ganzen Form, an Größe und Gewicht er⸗ kannt werden, ſo erfüllen— wie der Reichs⸗ finanzminiſter betonte, die neuen Zwei⸗ und Fünfmarkſtücke vollſtändig ihren Zweck und die für ihre Geſtaltung erhobenen Wünſche. Abendausgabe— Mittwoch, 31. Oktober 1934 Miniſterpräſident Göring hat den Schauſpieler Paul Hartmann zum preußiſchen Staatsſchau⸗ ſpieler ernannt. In ſtürze P aris. Die in Paris erſcheinenden Tages⸗ zeitungen„Neuyork Herald“ und„Chicago Tribune“ kündigen an, daß der„Neuyork He⸗ rald“ vom 1. Dezember ds. Is. ab alle Aktiva der„Chicago Tribune“ in Paris übernimmt und die„Neuyork Herald“⸗Verlagsgeſellſchaft von dieſem Zeitpunkt an die beiden verſchmol⸗ zenen amerikaniſchen Tageszeitungen in Paris herausgeben wird. Paris. Der ſpaniſche Marxiſt Prieto er⸗ klärte, der Mißerfolg habe die ſozialiſtiſchen Krüfte in Spanien nicht geſchwächt. Weiter ſtellte Prieto in Abrede, daß fremdlündiſche Elemente an der Aufſtandsbewegung in Spa⸗ nien teilgenommen hätten. Wien. Der Miniſterrat genehmigte einen Geſetzentwurf über die öſterreichiſche Sport⸗ und Turnfront. Alle Verbände und Vereine, deren Mitglieder Sport betreiben oder Turnen, werden zuſammengefaßt. Die öſterreichiſche Sport⸗ und Turnfront iſt ein auf autoritärer Grundlage aufgebauter Verband öffentlichen Rechts. Bukare ſt. In der Nähe des Städtchens Pascani wurden am Mittwoch durch Explo⸗ ſion eines Artilleriegeſchoſſes eine Frau und zwei Kinder getötet und ein Kind ſchwer ver⸗ letzt. Es handelt ſich um einen Blindgänger aus Kriegszeiten. „Graf Seppelin“ in pernambuco Hamburg, 31. Okt.(HB⸗Funk.) Nach einer Meldung aus Pernambuco iſt das Luftſchiff „Graf Zeppelin“ am Dienstagabend in Per⸗ nambuco eingetroffen. Der Chef des Stabes wieder in Berlin Berlin, 31. Okt.(HB⸗Funk.) Der Chef des Stabes, Lutze, der in den letzten Tagen un⸗ päßlich war, iſt ſo weit wieder hergeſtellt, daß er ſich am Mittwochvormittag im Flugzeug von Hannover nach Berlin begeben konnte. Einberufung des polniſchen parlamentes Warſchau, 30. Okt. Durch Verordnung des polniſchen Staatspräſidenten ſind Sejm und Senat zur ordentlichen Tagung zum 31. Oktober einberufen worden. Die erſte Sitzung des Sejm wird vorausſichtlich am 6. November mit einer Rede des Finanz⸗ miniſters über den Staatshaushalt eingeleitet werden. Der Miniſterpräſident wird vorausſichtlich am 31. Oktober eine Rund⸗ funkrede über die Tätigkeit der Regierung im letzten Jahre halten. Japan landet Truppen in Hordchina Dairen, 30. Okt. Ein japaniſcher Mi⸗ nenleger traf in dem Hafen von Luan⸗ Tſchuan bei Tientſin ein und landete dort 120 Mann Marineſoldaten. Die Landung der Trup⸗ pen erfolgte wegen japanfeindlicher Kundgebungen. Profeſſor Dr. Kaßner 70 Jahre alt Der bekannte Balkankenner und Förderer der Mhnes at Profeſſor Dr. Carl Kaßner, begeht am 1. No⸗ vember ſeinen 70. Geburtstag. Zu Ehren des Gelehrten wird die bulgariſche Hauptſtadt So⸗ fia eine Straße nach dem verdienſtvollen Freund ihres Volkes benennen. Jahrgang 4— A Nr. 504— Seite 4 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Mittwoch, 31. Oktober 1881 Turmakrobatik in luftiger höhe Schon ſeit Wochen hat die Konkordienkirche in R 2 durch ihre umfangreichen Renovierungs⸗ arbeiten das Intereſſe der breiteren Oeffentlich⸗ keit auf ſich gelenkt. War es bisher der Ge⸗ rüſt aufbau, der für die im vollen Gange befindlichen Verputzarbeiten notwendig war, worauf die Arbeiter mit der größten Selbſtver⸗ ſtändlichkeit herumturnten, ſo gab es heute in den erſten Vormittagsſtunden doch etwas nicht Alltägliches zu ſehen. In den Straßen, an den Ecken, überall ſah man ſtaunende, bei den Frauen ängſtliche Augen, die nach dem Kirch⸗ turm gewandt waren. In faſt hundert Meter Höhe hantierte ein Mann am eigent⸗ lichen Turm herum, ein nicht ungefährliches Unternehmen! Der ſcharfe Beobachter ſtellte ſchnell feſt, daß der Mann in der luftigen Höhe ein Meiſter ſeines Faches iſt. Taſtend arbeitete er ſich empor bis zur Kugel, um dort den für die notwendigen Arbeiten erforderlichen Ge⸗ rüſtaufbau in die Wege zu leiten. Die Leiter mußte am Drahtſeil feſtgehängt werden, da ſich herausgeſtellt hatte, daß die Dachhaken durch⸗ geroſtet waren. Alsdann mußte ſich der Turm⸗ uhrmachermeiſter auf der frei ſtehenden Leiter weiter hinaufbalancieren, um die weiteren Ar⸗ beiten vorzubereiten. In der ſchwindelerregen⸗ den, luftigen Höhe von 102 Meter ſoll nun die Spitze abmontiert und durch eine neue erſetzt werden, wobei die Konkordienkirche wahrſchein⸗ lich auch eine neue Fahne erhalten wird. Der Meiſter, mit dem wir uns in dieſer luftigen Höhe perſönlich unterhielten, macht den ſchwie⸗ rigſten Teil der gefährlichen Außenarbeiten— getragen von einem hohen Verantwortungs⸗ bewußtſein— ſelbſt. In Kletterſchuhen aus Filz ſtand er vor uns und fühlte ſich anſcheinend in ſeinem luftigen Element recht wohl. Emſig iſt er bei ſeiner Arbeit und recht bald hofft er ſie geſchafft zu haben. Ruheſtandsbeamke können auch weiterhin Mitglied des Reichsbun⸗ des der Deutſchen Beamten bleiben Der Herr Reichsminiſter des Innern hat eine Aenderung der Satzung des RDy dahin ge⸗ nehmigt, daß neben aktiven und inattiven Be⸗ amten auch Beamte im Ruheſtand die Mitgliedſchaft im Reichsbund der Deutſchen Be⸗ amten erwerben können. Auf Grund dieſer Satzungsänderung hat der Leiter des RDo er⸗ gänzend angeordnet: 1. Ruheſtandsbeamte, die einem früheren ſterbegeldzahlenden Verbande nicht angehört haben, können die Mitgliedſchaft im RDy ge⸗ gen Zahlung des bisher gültigen Beitragsſatzes von RM 2,30 bzw. 1,30 mit Anſpruch auf ein Sterbegeld von RM 600,— erwerben, wenn ſie 1. ohne Rückſicht auf ihr Lebensalter die Bei⸗ trittserklärung zum'ꝰB bis 29. Dezember 1933 einſchließlich abgegeben, 2. das 65. Lebens⸗ jahr noch nicht überſchritten und ihre Beitritts⸗ erklärung bis 31. März 1934 abgegeben haben. 2. Auch die über 65 Jahre alten Ruheſtands⸗ beamten, die einem ſterbegeldzahlenden Ver⸗ band nicht angehört und ihren Beitritt zum R bis zum 31. März 1934 nicht erklärt ha⸗ ben, können unter Zahlung eines entſprechen⸗ den Zuſchlags Anſpruch auf ein Sterbegeld im RD erwerben. Vorausſetzung iſt in den Fällen zu Ziffer 1, daß die Beiträge vom Tage des Eintritts in den RDo, in den meiſten Fällen alſo vom 1. Januar 1934 ab, nachgezahlt werden. Die⸗ jenigen Ruheſtandsbeamten, die bereits Mit⸗ glicd im RDo waren und ihre Beiträge zu⸗ rückbezahlt erhielten, müſſen nochmals eine Beitrittserklärung ausfertigen. Näheres iſt in der Geſchäftsſtelle des RDB, Kreis Mannheim, I. 4, 15, IV. Stock, Zimmer ö, zu erfahren. Parkwächter und Gärtner haben jetzt alle ände voll zu tun, um das Herbſtlaub fortzuſchaffen. Wegen Antreue verurteilt Es iſt bei der Beurteilung einer Veruntreu⸗ ung durchaus nicht gleichgültig, um welche Gelder es ſich handelt— eine weniger große Rolle ſpielt die Höhe des Betrages. Iſt an und für ſich die Unterſchlagung frem⸗ der Gelder ein ſchwerer Vertrauensbruch, der auf alle Fälle ſtrenge Beſtrafung verdient, um wieviel verabſcheuungswürdiger iſt aber eine ſolche Tat, wenn es ſich um Geldwerte einer Parteiorganiſation handelt. Immer wieder iſt betont worden, daß Unſauberkeit im Denken und Handeln innerhalb der Bewegung nicht ge⸗ duldet werden darf, weshalb auch rückſichtslos gegen Verfehlungen dieſer Art vorgegangen werden muß. Das Mannheimer Schöffengericht hatte ſich geſtern mit einem ſolchen Fall zu befaſſen. Dem jetzt 28 Jahre alten verheirateten Oskar L. aus Mannheim, der nie mit dem Strafgeſetz in Konflikt geraten war, hatte man die Kaſſe einer Parteiorganiſation anvertraut, wozu ſich ſeine vorgeſetzte Stelle durchaus berechtigt hal⸗ ten durfte, da L. nicht nur ſeit Jahren als an⸗ ſtändiger Parteigenoſſe bekannt war, ſondern auch vollkommen einwandfreien Leumund genoß. L. gehört auch nicht zu den Volksgenoſſen, die, arbeitslos geworden, ſich lediglich auf öffentliche Unterſtützung verlaſſen, ſondern hatte einige Jahre einfache Arbeit— vollkom⸗ men außerhalb ſeines Berufes— geleiſtet. Nachdem er wieder einige Zeit außer Stellung war, hatte er endlich nach dem Umſturz eine feſte Anſtellung gefunden, die ihm allmählich auch ein auskömmliches Leben ermöglichte. Vielleicht weil L. Verſtändnis für den arbeitsloſen Nebenmenſchen hatte, ließ er ſich auf Kameradſchaftsabenden herbei, erwerbsloſe Zum 2. Akademie· und volksſinkonie⸗Ronzert(S. u. 6. Hov.) Das Programm des zweiten Alademiekonzer“ tes führt mit Hayden und Mozart in die Welt des achtzehnten Jahrhunderts.„Galan⸗ terie“ und„Empfindſamkeit“, das ſind die äußerlich jedem ſichtbaren Elemente dieſer Zeit, die in die Kunſtgeſchichte als„Rotoko“ einge⸗ gangen iſt. Eine Epoche, aus der damals die Weligeltung der„Mannheimer Schule“ um Stamitz zur Zeit Karl Theodors erwüchſt, und die ihre klaſſiſche Vollendung bei den ſüddeutſch⸗ öſterreichiſchen Meiſtern Hayon und Mozart fin⸗ det. Es iſt an der Zeit aufzuräumen mit der durchaus irrigen Vorſtellung, daß Rotoko ein ewiges Getändel ſei. Man ſollte endlich auf· hören, immer nur an den gemütlichen„Papa“ Haydn und an den galant verſpielren Mozar/ zu denken, und ſtatt deſſen ihre Muſik mit offe⸗ nen Ohren hören. Dieſes Feuer der Allegro⸗ Sätze iſt mehr als nur konventionelles Spiel, die tiefe Empfindung der langſamen Sätze mehr als oberflächliche Schwärmerei. Die B⸗Dur⸗ Sinfonie von Haydn gehört zu den bekannteren des Meiſters. Das Violinkonzert in A⸗Dur von Mozart wird von Alma Moodie geſpielt, ſeine Wiedergabe berechtigt damit zu hohen Erwartungen. Es ſtammt, ein Werk des damals Neunzehnjährigen, aus dem Jahre 1775, und verbindet den Elan jugendlichen Feuers mit der unbegreiflichen Meiſterſchaft des nur 35 Jahre alt Gewordenen, Frühvollendeten. Generalmuſildirektor Philipp Wüſt diri⸗ giert außer dieſen beiden Werken noch die große -Dur⸗Sinfonie von Schubert, die ganz in den Klangzauber der früheren Romantik ge⸗ taucht iſt. Das Werk wurde von Schumann im Kachlaß Schuberts gefunden. Sein Entſtehungs⸗ jahr 1828 wird auch zum Todesjahr des ſchon mit 31 Jahren Dahingeſchiedenen. Bekannt iſt das Wort Schumanns von der„himmliſchen Länge“ dieſer Sinfonie. Es iſt beſonders zu be⸗ grüßen, daß Generalmuſikdirektor Wüſt— ent⸗ gegen der bisherigen Gepflogenheit unſerer Konzertſäle— das Werk ohne Striche und mit allen vorgeſchriebenen Wiederholungen zum Er⸗ klingen bringt. Der Vorverkauf zu dem zweiten Akademiekon⸗ zert hat begonnen, auch ſind noch Dauerkarten für Akademie, ſowie Volksſinfonie zu haben. Der Preis für das erſte Konzert wird abge⸗ rechnet. Wie immer findet die Einführungsſtunde in das Programm(Vortragender: Dr. Friedrich Eckart, am Klavier: Friedr. Schery) am vorhergehenden Sonntag(4. November), vor⸗ mittags 11.30 Uhr, im mauriſchen Saal der 4 Hochſchule für Muſik und Theater att. Deulſche Schule für Volksbildung Im großen Saal der Harmonie D 2, 6, ſpricht am Mittwoch, den 31. Oktober, abends.15 Uhr, Dr. Bernhard Kummer ⸗Berlin über„Ge⸗ burt und Tod im germaniſchen und deutſchen Volksglauben“. Der Redner iſt ein Schüler des bekannten Germaniſten Profeſſor Dr. Neckel⸗ Berlin und hat einen Namen bekommen durch ſeine religionsgeſchichtlichen. Unterſuchungen „Midgards Untergang“. Darin wird die reli⸗ giöſe Lage der Germanen in der Uebergangs⸗ zeit vom Heidentum zum Chriſtentum behan⸗ delt. Geburt und Tod ſind weſentliche Beſtand⸗ SA⸗Männer freizuhalten, zuerſt wohl von ſei⸗ »nem Gelde, dann aber aus der fremden Kaſſe. Wenn man auch dieſes Verhalten ſtreng ver⸗ urteilen muß, ſo könnte dafür immer noch Ver⸗ ſtändnis aufgebracht werden, jedoch nicht da⸗ für, daß L. dann auch Beträge für ſich entwen⸗ dete. Er lebte über feine Verhältniſſe— ob⸗ e wohl ſein Gehalt für zwei Perſonen ausrei⸗ r chend war— machte auch gelegentlich eine Autofährt, und ſo wär es möglich, daß die Kaſſe allmählich ein Manko von rund 1500 Märk aufwies, das in kleineren Beträgen in der Zeit von September 1933 bis Auguſt 1934 entnommen war. Bei einer Kontrolle verdeckte L. ſeine Unter⸗ ſchlagungen durch Kontenverſchiebungen. Als Ende Auguſt unverhofft eine Kontrolle kam, verlor L. den Kopf, nahm den Reſt von 250 Mark und verließ Mannheim. Nach einer Irr⸗ fahrt durch Deutſchland kam er wieder hierher und ſtellte ſich der Polizei. Schon während der Vorunterſuchung gab L. ſeine Tat unumwunden zu, und auch die geſtrige Hauptverhandlung machte eine weitere Zeugenvernehmung überflüſſig, da der Fall vollkommen klar lag. Wie der Staatsanwalt(Dr. Schmitz) in ſei⸗ ner Anklagerede beſonders hervorhob, müſſen derartige Fälle ganz beſonders ſtreng beſtraft werden, denn die Schwere der Tat liege nicht darin, daß in der Kaſſe nun der Betrag von 1500 Mark fehle, ſondern darin, daß der Bewe⸗ gung und beſonders der SA durch das Verhal⸗ ten des L. große Unehre bereitet worden iſt.— Nur deshalb, weil L. unbeſtraft und auch noch ein verhältnismäßig junger Menſch iſt, konnte noch von einer Zuchthausſtrafe abgeſehen wer⸗ den. Sein reumütiges Geſtändnis war zu be⸗ teile des religiöſen Erlebens des Menſchen. Aus den Ausführungen des Redners über die⸗ ſes Thema werden ſich wertvolle Ausblicke auf die Religioſität der Germanen ergeben. Planetarium Die Reihe der Planetariumsvorträge über „Volkstümliche Himmelskunde“ beginnt am Freitag, den 2. November, um 20 Uhr. Prof. Dr. K. Feurſtein ſpricht über„Der Stern⸗ himmel“: Planeten, Fixſterne, Sternbilder. Der Vortrag wird durch Lichtbilder und Vorfüh⸗ rung des Sternprojektors erläutert. Werbelotterie des Nationaltheaters. Am Sonntag, den 4. November, 11.30 Uhr, findet im Nationaltheater die öffentliche Verloſung der Gewinne ſtatt, die ſich aus der Werbelotterie ergeben. Bekanntlich dienen die gelben Pro⸗ ſpekte, die ſeinerzeit den Zeitungen beilagen, gleichzeitig als Loſe. Zur Verloſung kommt ein 1. Preis(eine ganze Miete- 30 Karten im vorderen Sperrſitz) und zwei 2. Preiſe(je eine halbe Miete zu 15 Karten im vorderen Sperrſitz bzw. im 1. Rang), dazu zahlreiche andere wert⸗ volle Gewinne. Der Eintritt zur Verloſung iſt frei. Ausbildungskurſe für Filmwarte. Die Gau⸗ filmſtelle ruft in dieſen Tagen und Wochen alle Filmwarte der Kreiſe ihres Bereiches zu be⸗ ſonderen Kurſen zuſammen, um ſie theoretiſch und praktiſch vor allem auch mit der Propa⸗ ganda bekannt zu machen. Die Anordnungen über die Termine dieſer Kurſe werden durch die Kreisfilmwarte an die Ortsfilmwarte be⸗ kanntgegeben. Deiningers Marionettentheater in Mannheim. Ab Montag, den 5. November, ſpielt Deiningers rückſichtigen, andererſeits aber mußte ſeine Flucht erſchwerend ins Gewicht fallen. Nach dem Antrag des Staatsanwaltes ſprach das Schöffengericht(Vorſitz: Amtsgerichtsdirektor Dr. Luppold) eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr und acht Monaten aus, vier Wochen der erlittenen Unterſuchungshaft wurden angerech⸗ net.— Der Haftbefehl blieb beſtehen, L. nahm die Strafe ſofort an. Aufgaben und Pflichten der Mulker In der Mütterſchule der Arbeitsgemein⸗ ſchaft für Mütterſchulung unter Leitung der RS⸗Frauenſchaft beginnt am Montag, dem 5. November, nachmittags.30 Uhr der nächſte Mütterku'rs. Die Kurſe dauern 6 Wochen und finden jeweils Montags und Mitt⸗ wochs nachm. von.30 bis.30 Uhr ſtatt. Die verantwortungsvolle Aufgabe, die eine Frau als Hausfrau und Mutter zu erfüllen hat, verlangt eine gründliche Vorbereitung. Zu die⸗ ſem Zweck werden in der Mütterſchule fort⸗ laufend Mütterkurſe abgehalten, welche die rundlegenden Begriffe über Aufgaben und flichten der Mutter, zur Ehe, Pflege und Ernährung des Säuglings und Kleinkindes, Verhütung von Krankheiten, ſowie Erziehung und Beſchäftigung der Kleinen über⸗ — 5— ſollen. Neben der theoretiſchen Be⸗ ſprechung dieſer wichtigen Fragen dienen prak⸗ tiſche Uebungen als Ergänzung. Anmeldungen nehmen entgegen: Die Mütterſchule im Fröbelſeminar am Linden⸗ hofplatz(Sprechſtunde täglich von 11 bis 12 Uhr, Tel. Rathaus, Klinke 49); Die Geſchäftsſtelle der NS⸗Frauenſchaft, I. 4, 15; Die Geſchäftsſtelle vom Evang. Mütterdienſt im Frauenwerk, 0 6, 10; Die Arbeitsgemeinſchaft kath. Frauenverbände 5 5, 193 Erfolgreiche nächtliche Skreife Ein Beamter der Wach⸗ und Schließ⸗Geſell⸗ ſchaft Mannheim beobachtete ſeit geraumer Zeit in dem von ihm begangenen Bezirk verdächtige Perſonen, von denen er eine auf friſcher Tat in der Nacht vom Sonntag auf Montag ſiſtieren konnte. Dem Beamten wurde auf ſeinem Kontroll⸗ Wg gemeldet, daß vor der Langbotzſchen irtſchaft in Rheinau ein Motorrad geſtohlen ſei. Die ſofort aufgenommene Ermittlung er⸗ gab, daß der Dieb ſich auf der Schwetzinger Landſtraße in Richtung Brühl entfernt hatte. Der Wächter hat unter Zuhilfenahme eines Motorradfahrers den Dieb verfolgt und ihn auf der Landſtraße geſtellt und der Polizei zugeführt. In ſeinen Taſchen fand man Ein⸗ bruchswerkzeuge der verſchiedenſten Art. Das Motorrad konnte ſeinem Beſitzer wieder über⸗ geben werden. Die deutſchen Städte in der Arbeitsſchlacht. Im Reichsarbeitsblatt wurden kürzlich Zahlen über den Rückgang der Arbeitsloſigkeit im Sommer 1934 in den größeren deutſchen Städten veröffentlicht. Nach dieſen Zahlen ſteht Königsberg unter den Großſtädten mit über 200 000 Einwohnern an erſter Stelle. In der Zeit vom Juli 1933 bis Juli 1934 iſt nämlich die Zahl der Arbeitsloſen in Königsberg um 81,4 Prozent zurückgegangen. An zweiter Stelle folgt Stuttgart mit 71,7 Prozent, an dritter Stelle Stettin mit 56,8 Prozent. Dann folgen Kiel(55,7), München(50,4), Hannover(49,7), Bremen(48,4), Wuppertal(476), Halle(46,5), Berlin(43,6). Erwähnt ſeien ferner: Mann⸗ heim(41,3), Düſſeldorf(40,9), Frankfurt (39,6), Nürnberg(38,8), Dresden(33,6), Bres⸗ lau(33,1), Hamburg(30,6) ſowie Köln(29,3). Marionettentheater, der größte Marionetten⸗ apparat Deutſchlands, in Mannheim, und zwar jeweils abends.15 Uhr in der Aula des Real⸗ gymnaſiums. Zur Aufführung gelangt u. a. „Doktor Johannes Fauſt“. Der Eintritts! reis in Höhe von 30 Pfennigen iſt denkbar niedrig für dieſe hochwertigen Vorführungen; er iſt ſo niedrig deshalb gegriffen, weil die NS⸗Kultur⸗ gemeinde es den Mitgliedern der Arbeitsfront ebenfalls möglich machen will, zu dieſer Veran⸗ ſtaltung zu kommen. Karten ſind in der Völki⸗ ſchen Buchhandlung am Strohmarkt zu haben. Rundfunk⸗-Programm 3 für Donnerstag, 1. November eichsſender Stuttgart: 7,00 Frühkonzert auf Schall⸗ platten. 9,00 Katholiſche Morgenfeier. 10,00 Nach⸗ richten. 10,15 Volksliedſingen. 10,45 Frühwerke deutſcher Kirchenmuſiker. 11,30 Kleine Stücke für Violine und Klavier. 12,00 Mittagskon ert. 13 15 Klaſſiſch, romantiſch, modern.(Schallplatten.) 14.30 Muſtzierſtunde. 15,15 Kinderſtunde. 16,00 Nachwit⸗ tagskonzert des Rundfunkorch⸗-ſters, 19,10 Unterhal⸗ tungskonzert des Rundfunkorcheſters. 20,00 Nach⸗ richten. 20,30 Doch noch wandle ich unterm Ster⸗ nenzelt. Eine kleine Abendmuſik. 22,30 Die Nacht iſt ſchön.(Schallplatten.) 23.30 Ruhn in Frieden alle Seelen. 24,00 Nachtmuſik. Reichsſender München: 7,00 Frühkonzert auf Schall⸗ platten. 12,00 Mittagskonzert auf Schallplatten. 13,25 Fortſetzung des Mittagskonzertes. 15 00 Leſe⸗ ſtunde. 15,30 Für die Frau. 16,00 Veſperkonzert. 17,40 Kinderſtunde. 18,25 Konzertſtunde. 18,5 Aller ſeelenbräuche. 19,10 Unterhaltungskonzert des Rund⸗ funkorcheſters. 20,00 Nachrichten. 20,10 Das Gleich⸗ nis. 23,00 Nachtmuſik. Deutſchlandſender:.35 Muſik am Morgen. 10 15 Volksliedſingen. 12 00 Mittagskonzert des Rund⸗ funkorcheſters. 13,00 Kuddelmuddel.(Schallplatten.) 16,00 Nachmittag⸗konzert. 7,00 Schallplattenein⸗ lage. 19,00 Die ſchöne Müllerin. 21,00 Ein Schickſal an der Saar. 23,00 Konzert aus Kopenhagen. Jahrgang 4 Tum 3 Di Mit dem ſogenannte E& rung der Ve ſters über di beitnehmer i 1933(RGBl. Die Beſtin deutſchen ſchäftigung a ind, werden prechend ir ührt. Insbeſonde eduldet wer ändiſche Arb 3 Beſchä erlaubniſſe o. wenn die au ihren Arbeit erforderlichen vor Eingehe bzw. Arbeits trägliche Zukunft a nung ſtrafr Beſtimmunge ſchäftigung Deutſchland l Betriebsfül beiter und der Lehrlinge und Binnenſe mehr als 720 beſchäftigen,! mer entwede beſitzt oder de tigungsge nehmer eine? 1. Ausländ eines Befreiu nur nach eine ununterbro mindeſtens inländiſch und bedürfen Beſchäftigung a) Die Ink ben mindeſte Gültigkeit ihn neuerung bei der zu irkspoli ormblätter der Gebühr v b) Auslän! genannte Von Befreiungsſckh tritt ihres Ar wie unter a) dieſe Arbeitn beitserlaubni Arbeitserlaul Befreiungsſckh Befreiungsſck oben ausgefü mindeſtens Gül zu beantrager 2. Genehm beitnehmer: Die Beſe Der ander paar Schritt? dann iſt ja a und überhau es ſchon gar Aber Wolf ging nach O meier Hohls blick beſann, Als Göde meinte, Wol ſah ihn Hehl getan, was Grenze. Wie den, wenn e achtet!“ Und dabei das Leben ge nicht gewahr Es lag ihr ſchichte zu er es ſich um ſe Der Tote vielen friſche Hehlenheide dem Müller hofe war es Der Ort 1 Sage von ih mußte ſeine llen. Nach ſprach das richtsdirektor evon einem Wochen der en angerech⸗ en, L. nahm r Multer beitsgemein⸗ Leitung der ntag, dem r der nächſte n 6 Wochen ind Mitt⸗ Ihr ſtatt. he, die eine erfüllen hat, ing. Zu die⸗ rſchule fort⸗ welche die ifgaben und 1 zur Ehe, iglings und heiten, ſowie kleinen über⸗ etiſchen Be⸗ dienen pral⸗ lnmeldungen am Linden⸗ von 11 bis )3 chaft, L 4, 15; tterdienſt im uenverbände, Skreife chließ⸗Geſell⸗ eraumer Zeit k verdächtige friſcher Tat mf Montag em Kontroll⸗ Langbotzſchen rad geſtohlen mittlung er⸗ Schwetzinger itfernt hatte. nahme eines lgt und ihn er Polizei id man Ein⸗ in Art. Das wieder über⸗ rbeitsſchlacht. Zahlen keit im n utſchen Zahlen ſteht en mit über telle. In der 4 iſt nämlich nigsberg um weiter Stelle „ an dritter Dann folgen nover(49,7), Halle(46,5), 8 if 14 „ Frankfur (33,6), Bres⸗ Köln(29,3). ————— Marionetten⸗ im, und zwar ula des Real⸗ gelangt u. a. Eintrittsyreis nkbar niedrig gen; er iſt ſo e NiS⸗Kultur⸗ Arbeitsfront dieſer Veran⸗ in der Völki⸗ rkt zu haben. nm mber ert auf Schall⸗ 4 r. 10,00 Nach⸗ „45 Frühwerke ine Stücke für skon'ert. 13 15 llplatten.) 14.30 16,00 Nach wit⸗ 19,10 Unterhal⸗ 20,00 Nach⸗ unterm Ster⸗ ,30 Die Nacht ihn in Frieden ert auf Schall⸗- Schallplatten. tes. 15 00 Leſe⸗ Veſperkonzert. de. 18,5 Aller nzert des Rund⸗ 10 Das Gleich⸗ Morgen. 10 15 ert des Rund⸗ (Schallplatten.) ahrgang 4— A Nr. 504— Seite 5 „ a ken kr e u z b anner“ * Abendausgabe— Mittwoch, 31. Okiober 1931 München, 31. Okt. Amtlich wird mitge⸗ feilt: Mit dem 31. Dezember 1934 läuft die ſogenannte Schonfriſt, die für die Einfüh⸗ rung der Verordnung des Reichsarbeitsmini⸗ ſters über die Beſchäftigung ausländiſcher Ar⸗ beitnehmer in Deutſchland vom 23. Januar 1933(RGBl. 1, S. 26) vorgeſehen war, ab. Die Beſtimmungen, die zum Schutz des deutſchen Arbeitsmarktes für die Be⸗ chäftigung ausländiſcher Arbeitnehmer erlaſſen ind, werden nunmehr der Verordnung ent⸗ prechend in aller Schärfe durchge⸗ ührt. Insbeſondere wird in Zukunft nicht mehr eduldet werden, daß Betriebsführer und aus⸗ ändiſche Arbeitnehmer erſt dann die notwen⸗ digen Beſchäftigungsgenehmigungen, Arbeits⸗ erlaubniſſe oder Befreiungsſcheine beantragen, wenn die ausländiſchen Arbeitnehmer bereits ihren Arbeitsplatz eingenommen haben. Die erforderlichen Genehmigungen ſind grundſätzlich vor Eingehen des Beſchäftigungsberhällniſfes bzw. Arbeitsaufnahme zu beantragen. Nach⸗ trägliche Beantragungen werden in Zukunft als Verſtoß gegen die Verord⸗ nung ſtrafrechtlich geahndet werden. Die Beſtimmungen der Verordnung über die Be⸗ ſchäftigung ausländiſcher Arbeitnehmer in Deutſchland lauten im allgemeinen: Betriebsführer dürfen ausländiſche Ar⸗ beiter und Angeſtellte(mit Ausnahme der Lehrlinge, der Arbeitnehmer in der See⸗ 8677778½f45%0 59%00½+ und Binnenſchiffahrt und der Angeſtellten mit mehr als 7200 RM Jahresverdienſt) nur noch beſchäftigen, wenn der ausländiſche Arbeitneh⸗ mer entweder einen Befreiun 84 ſchein beſitzt oder der Betriebsführer eine Beſchäf⸗ tigungsgenehmigung und der Arbeit⸗ nehmer eine Arbeitserlaubnis erhalten haben. 1. Ausländiſche Arbeitnehmer, die im Beſitz eines Befreiungsſcheines ſind, der in der Regel nur nach einem nachgewieſenen ununterbrochenen Inlandsaufenthalt von mindeſtens zehn Jahren erteilt wird, ſind inländiſchen Arbeitnehmern gleichgeſtellt und bedürfen ſomit keiner Arbeitserlaubnis um Beſchäftigungsgenehmigung. a) Die Inhaber eines Befreiungsſcheines ha⸗ ben mindeſtens vier Wochen vor Ablauf der Gültigkeit ihres Befreiungsſcheines deſſen Er⸗ neuerung auf vorgeſchriebenem Formblatt bei der zuſtändigen Orts⸗ bzw. Be⸗ irkspolizeibehörde, bei der auch die ormblätter erhältlich ſind, unter Beifügung der Gebühr von.30 RM zu beantragen. b) Ausländiſche Arbeitnehmer, für die oben⸗ genannte Vorausſetzungen für den Erhalt eines Befreiungsſcheines zutreffen, haben vor An⸗ tritt ihres Arbeitsplatzes den Befreiungsſchein, wie unter a) ausgeführt, zu beantragen. Sind dieſe Arbeitnehmer bereits im Beſitz einer Ar⸗ beitserlaubnis und wollen ſie an Stelle der Arbeitserlaubnis, vorausgeſetzt,„daß ſie die Befreiungsſcheinbedingungen erfüllen“, einen Befreiungsſchein erhalten, ſo haben ſie dies, wie oben ausgeführt, mindeſtens vier Wochen vor Ablauf der Gültigkeit ihrer Arbeitskarte zu beantragen. 2. Genehmigungspflichtige ausländiſche Ar⸗ beitnehmerr Die Beſchäftigung ausländiſcher 0 Zum Hefinsts des denfscien Arbeitsmarhtes Die Beſchäftigung ausländiſcher Arbeitnehmer Die Schonfriſt läuft ab— Verſtöße werden künftig ſcharf geahndet Arbeitnehmer, die nicht im Beſitz eines Befreiungsſcheines ſind und einen ſolchen auch nicht erhalten können, iſtgenehmigungs⸗ pflichtig. a) Jeder Betriebsführer, der einen ausländi⸗ ſchen Arbeitnehmer beſchäftigen will, hat vor Einſtellung des Ausländers bei dem Arbeits⸗ amt, in deſſen Bezirk die Arbeitsſtelle liegt, einen Antrag auf Erteilung der Beſchäf⸗ tigungsgenehmigung zu ſtellen. Der Antragsvordruck iſt beim Arbeitsamt er⸗ hältlich. b) Jeder ausländiſche Arbeitnehmer, der in Deutſchland arbeiten will, hat entweder ſelbſt oder durch ſeinen künftigen Betriebsführer vor Einnahme ſeines Arbeitsplatzes bei der Orts⸗ polizeibehörde, in deren Bezirk die Arbeitsſtelle gelegen iſt, einen Antrag auf Erteilung der Arbeitserlaubnis zu ſtellen. Der Antragsvordruck iſt gleichfalls beim Arbeitsamt erhältlich. e) Das gleiche gilt bei ſolchen ausländiſchen Arbeitnehmern, für die bereits Beſchäftigungs⸗ genehmigung und Arbeitserlaubnis erteilt ſind, wenn die Gültigkeit dieſer Genehmigung ab⸗ läuft. Die Erneuerung von Beſchäftigungs⸗ und Arbeitserlaubnis iſt minde⸗ ſtens vier Wochen vor Ablauf der Gültigkeit in der vorgeſchriebenen Weiſe zu beantragen. Die Gebühren, ſowohl für die erſtmalige Ausſtellung von Beſchäftigungsgenehmigung und Arbeitserlaubnis wie auch für deren Erneuerung ſind die gleichen. Sie betragen je Ausländer für die Beſchäftigungs⸗ genehmigung.50 Mark und für die Arbeits⸗ erlaubnis.— Mark und ſind bei Antragſtel⸗ lung an der Kaſſe des zuſtändigen Arbeits⸗ amtes zuſammen einzuzahlen. ), Bei Anträgen auf erſtmalige Beſchäftigungsgenehmigung und Arbeitserlaubnis ſtellt das Arbeitsamt bis zur endgültigen Ent⸗ ſcheidung über die Anträge dem Betriebsführer eine auf ſechs Wochen befriſtete vorläufige Beſchäftigungsgenehmigung und dem ausländiſchen Arbeitnehmer eine ebenfalls auf ſechs Wochen befriſtete vorläufige Ar⸗ beitserlaubnis aus, die den Betriebs⸗ führer einerſeits und den Ausländer anderer⸗ ſeits berechtigen, die Einſtellung vorzunehmen bzw. den Arbeitsplatz anzutreten. Dieſe vor⸗ läufigen Genehmigungen werden nach Ablauf der ſechs Wochen durch den endgültigen Geneh⸗ migungsſchein und die Arbeitserlaubniskarte automatiſch erſetzt. Falls Zweifel beſtehen, ob ausländiſche Ar⸗ beitnehmer, die bisher noch keinen Befreiunas⸗ ſchein beſeſſen haben, einen ſolchen erhalten können, oder ob ſie eine Beſchäftigungsgenehmi⸗ gung und Arbeitserlaubnis notwendig iſt, iſt bei dem zuſtändigen Arbeitsamt(am zweck⸗ mäßigſten perſönlich) anzufragen. 4. Betriebsführer und ausländiſche Arbeit⸗ nehmer, die gegen die hier feſtgelegten, dem Schutze des heimiſchen Arbeitsmarktes dienen⸗ den Beſtimmungen verſtoßen, machen Goslar rüſtek zum Reichsbauernkag In Goslar findet vom 11. bis 18. November der Reichsbauerntag ſtatt, zu dem die Landwirte aus allen Teilen des Reiches herbeikommen werden. Hunderte von Menſchen ſind bereits damit beſchäftigt, am Feſtplatz die Tribünen und Unter⸗ kunftsräume aufzubauen. — ee 408 4 K II. 1——— 5 1 1 — 3 A 47 e 7 N d 5 8. Fortſetzung Der andere ſah ihn verwundert an:„Die paar Schritt? Und es iſt doch unſer Bock! Und dann iſt ja auch kein Menſch hier, der uns ſieht, und überhaupt, die Ohlendörper, die nehmen es ſchon gar nicht ſo genau mit der Grenze.“ Aber Wolf wollte mit Gewalt nicht, ſondern ging nach Ohlendorp und kam mit dem Voll⸗ meier Hohls zurück, der ſich erſt einen Augen⸗ blick beſann, dann aber Wolf das Gehörn gab. Als Göde dem Vater die Sache erzählte und meinte, Wolf ſei ein bißchen dumm geweſen, ſah ihn Hehlmann ernſt an und ſagte:„Er hat getan, was recht und billig iſt. Grenze iſt Grenze. Wie ſollte es wohl auf der Welt wer⸗ den, wenn einer des anderen Eigentum nicht achtet!“ Und dabei dachte er an ſeinen Vater, den es das Leben gekoſtet hatte, weil er das Grenzrecht nnicht gewahrt hatte. Es lag ihm auf der Zunge, Göde die Ge⸗ ſchichte zu erzählen, aber er konnte es nicht, da Bes ſich um ſeinen eigenen Vater handelte. Am toten Ort Der Tote Ort war ein alter Eichenbuſch mit vielen friſchen Quellen, der an der Grenze der Hehlenheide über der Hover Mühle lag, die dem Müller Beckmann zugehörte. Vom Hehlen⸗ hofe war es eine halbe Pfeife Tabak bis dahin. Der Ort war verſchrien, denn es ging die Sage von ihm, daß zu Kriegszeiten die Bauern 10 — 2 ———— N. N — ———— oER LONEE˙OE—— 7Z FJ/SZCASS-M C VGre von Ohlendorp, Lichtelohe und Kruſenhagen dort ein Keſſeltreiben auf Marodebrüder abge⸗ halten und ihrer dreißig erſchlagen hätten. Die Heide bis zu dem Buſche gehört noch dem Hehlenhofe, der Buſch ſelber aber war des Müllers Eigentum, der ſeine kleine Eigenjagd verpachtet hatte. Schon im dritten Jahre war Göde hinter dem großen Bocke her, der im Toten Ort ſeinen Hauptſtand hatte und manchen tauben Gang hatte er ihm zuliebe gemacht. An einem ſchönen Maitage in der Unter⸗ ſtunde ſchlumpte es. Göde ſaß noch keine Vier⸗ telſtunde, da trat der Bock aus und ſtellte ſich breit und blank vor ihn hin. Der Junge nahm dem Bocke das Maß und ſah, wie er im Feuer ſtürzte; als er ihn aber gnicken wollte, nahm der Bock ſich auf und ſprang in den Buſch. Göde trat an die Grenze und hörte, daß der Bock nicht weit von ihm noch ein paar Male ſchlug. Der Junge ſah ſich um; es war kein Menſch zu ſehen und zu hören. Bei der Mühle krähte ein Hahn, im Hehlloh rief der Schwarzſpecht, ein Buchfink ſchlug und laut ſpielten die Quellen. Er ſteckte ſeine Büchſe unter einen Machan⸗ gel, ſah ſich noch einmal um und trat in den Buſch. Das Herz klopfte ihm im Halſe und er verjagte ſich, als der Markwart ihn anmeldote. Aber dann ſchlich er vorwärts auf dem , — Ordentlich ſchön ſah er aus, wie er ſo dalag, Schmoorboden, der laut quatſchte, wenn Göde den Fuß aus dem Schlamme herauszog. Auf einmal wurden ſeine Augen groß; da lag der Bock vor einem breiten Hülſenbuſch. feuerrot in der Sonne vor dem dunklen Buſche. Er zog ihn bis an den Rand des Buſches, aing dann zurück und deckte jeden Tropſen Schweiß mit altem Laube zu, und dann nahm er den Bock auf und ging damit über die Grenze bis hinter einen breiten Machangel⸗ buſch. Als er zurückging, um ſeine Büchſe zu holen, ſtand ein Mädchen da und lachte ihn an. Göde kannte ſie von Anſehen, es war Miken, die angenommene Tochter des Müllers, ein über ihr Alter großes, ſchönes Mädchen, die wildeſte von allen, die in die Lichteloher Schule gegangen waren und von der es damals ſchon hieß, daß ſie in manchen Sachen beſſer Be⸗ ſcheid wiſſe, als andere Mädchen, die ſchon längſt aus der Schule waren. Sie lachte, daß ihre Zähne blitzten und fragte:„Na, haſt'n endlich dot? Ich habe dich ſchon manchen Tag hier geſehen.“ Göde murmelte etwas vor ſich hin und über⸗ legte, was er machen ſollte. Hatte Miken ge⸗ ſehen, daß er den Bock aus dem Buſche geholt hatte? Aber was wird das Mädchen wiſſen, wo die Grenze geht, dachte er und brach den Bock auf. Miken kniete bei ihm nieder und ſah neu⸗ begierig zu. Göde ſah ſie von der Seite an und ihm wurde ganz abſonderlich zu Mute. So dicht war eigentlich noch nie ein Mädchen bei ihm geweſen. Wie rot ihr Haar war, gerade ſo wie der Bock, und kraus war es und leuchtete, wie eitel Gold. Und ihre Haut war ſchier und ſo weiß, ganz anders, wie bei den anderen Mäd⸗ chen. Und was ſie für einen roten Mund hatte. Als der Bock aufgebrochen war und Göde ihn an eine Fuhre gehängt hatte, wuſch er ſich die Hände und Miken trocknete ſie ihm mit ihrer Schürze ab. Ihm wurde der Hals eng, als ſie ſo dicht bei ihm ſtand und ſeine Hände ſich ſtrafbar; die Arbeitsämter ſind an⸗ gewieſen, die Durchführung und Einhaltung dieſer Vorſchriften ſtreng zu überwachen und gegen Verſtöße rückſichtslos mit Strafanzei⸗ gen vorzugehen. 5. Zur Vermeidung von Irrtümern in der Oeffentlichkeit wird darauf hingewieſen, daß es ſich bei den zur Zeit noch in Deutſchland be⸗ Felten ausländiſchen Arbeitern und Ange⸗ tellten faſt ausſchließlich um ſolche Ausländer handelt, die ſchon ſeit Jahren, zum Teil ſchon ſeit Geburt in Deutſchland anſäſſig ſind— meiſt Deutſchſtämmige— oder um ſolche aus⸗ ländiſche Arbeitnehmer, in deren Heimatſtaaten eine erhebliche Anzahl deutſche Arbeiter und Angeſtellte beſchäftigt werden, oder mit deren Heimatſtaaten Gegenſeitigkeit vereinbart worden iſt. Steuerkalender für den Monal November 1934 (Mitgeteilt von der Städt. Preſſeſtelle) a) Stadtkaſſe: Fällig bis zum: 5. Nov.: Gebäudeſonderſteuer für Ok⸗ tober 1934. 5. Nov.: Bürgerſteue r,Ablieferung der von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen im Oktober 1934 einbehaltenen Beträge. Bürgerſteuer, 4. Viertel der mit beſonderem Beſcheid angeforderten Steuer. Bürgerſteuer, Ablieferung der von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen in der Zeit vom 1. bis 15. November 1934 ein⸗ behaltenen Beträge, ſoweit die ab⸗ zuliefernde Summe den Betrag von 200 RM. überſteigt. Gemeindegetränkeſteuer für Oktober 1934. Gebühren für Oktober 1934. Gemeindebierſteuer für No⸗ vember 1934. b) Finanzamt: Lohnſteuer, Eheſtandshi und Arbeitsloſenhilfe für 16. bis 31. Oktober 1934. Verſicherungsſteuer, Ab⸗ ſchlagszahlung der Vierteljahreszahler für Oktober 1934. a) Umſatzſteuer für Oktober 1934, b) Börſenumſatzſteuer für Ok⸗ tober 1934, c) Tilgungsrate auf Eheſtands⸗ darlehen. a) Einkommenſteuer u. Lan⸗ deskirchenſteuerzuſchlag für Landwirte, b) Vermögenſteuer, III. Rate 1934 Lohnſteuer, Eheſtandshilfe und Arbeitsloſenhilfe für 1. November bis 15. November 1934. Verſicherungsſteuer der Mo⸗ natszahler für Oktober 1934. Allen Pflichtigen, die noch Steuerrückſtände haben, wird geraten, nach Möglichkeit ſchon jetzt Vorſorge zu treffen, daß die Rückſtände bis Ende dieſes Jahres getilgt ſind. Wer am 1. Ja⸗ nuar 1935 mit Steuerzahlungen aus der Zeit vor dem 1. Januar 1935 rückſtändig iſt, wird in die erſtmals im Frühjahr 1936 für das Jahr 1935 öffentlich aufzulegende Liſte der ſäu⸗ migen Steuerzahler aufgenommen. Ferner wird auf 5 5, Abſ. 5, des badiſchen Gebäudeverſicherungsgeſetzes hingewieſen, nach dem Vergütung der Brandſchäden abgelehnt werden kann, falls die Verſicherungsbeiträge ganz oder teilweiſe länger als 6 Monate rück⸗ ſtändig ſind. 10. Nov.: 20. Nov.: 20. Nov.: 24. Nov.: 30. Nov.: 5. Nov.: ilfe 7. Nov.: 10. Nov.: 15. Nov.: 20. Nov.: 30. Nov.: rieb und ein Schudder lief ihm über die Bruſt. „Haſt noch Zeit?“ fragte ſie und ſah ihn mit kleinen Augen an.„Wollen uns noch was er⸗ Hier kommt meiſtens kein Menſch er.“ Sie zog ihn hinter den Machangelbuſch. „Mich wundert bloß,“ ſagte ſie und ſah ihn verliebt an,„daß du erſt zwei Jahre aus der Schule biſt, ſo groß wie du biſt. Du ſiehſt aus, als wenn du meiſt ſchon achtzehn wärſt.“ „Du auch,“ lachte Göde und ſah an ihrer Bruſt herunter und an den weißen Armen, die kaum ein bißchen verbrannt waren;„du könn⸗ teſt dreiſt für achtzehn gelten.“ Das Mädchen lachte eitel.„Was du für ſchönes Haar haſt,“ ſagte ſie dann und ging ihm mit den Fingern über den Kopf;„ſo gelb wie Haberſtroh.“ „O, Junge, du haſt ja zwei Wirbel,“ fuhr ſie fort und rückte immer näher an ihn heran, daß ihr Atem über ſein Geſicht ging und ihm das Blut in die Backen ſprang. „Brauchſt keine Bange zu haben, daß ich was ſage,“ flüſterte ſie;„dkem Müller iſt es gleich, wer den Bock kriegt und der Hauptmann ſoll ihn nicht haben. Ich hab'n ihm ſchon zwei⸗ mal weggejagt. Der tut ſo, als wenn ich gar nicht auf der Welt bin. Mußt aber auch mal wiederkommen. Hier iſt es ſo langweilig. Lau⸗ ter alte Leute!“ Sie ſeufzte und ſchmunzelte ſich immer dich⸗ ter an ihn heran und ſah ihm in die Augen. „Was für Augen ſie hat“, dachte der Junge, „ſolche habe ich meinen Tag noch nicht geſehen. Grün und braun durcheinander.“ Und dann ging er mit ſeiner Hand über ihren Arm, und wie Feuer lief es ihm über die Bruſt. Das Mädchen warf ihm die Arme um den Hals:„Komm, Junge, ſei nicht dumm, du biſt ſo'n hübſchen Jungen. O was du für'n hüb⸗ ſchen Jungen biſt, Göde, ſo'n hübſchen Jungen.“ Mit trockenen Lippen und wildem Atem ſprang Göde nach einer Weile auf; es ſauſte und brauſte ihm in den Ohren und ſeine Bruſt flog.(Fortſetzung folgt.) Jahrgang 4— X Nr. 504— Seite 8 „Hakenkreuzbanner“. Abendausgabe— Mittwoch, 31. Ottober Der Treuhänder der Arbeit gibt bekannk Karlsruhe, 31. Okt. Der Treuhän⸗ der der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Südweſtdeutſchland erläßt folgende Be⸗ kanntmachung: Es wird berichtet, daß entgegen den wieder⸗ holten Anweiſungen in einer Reihe von Be⸗ trieben Betriebsordnungen auch heute noch nicht erlaſſen worden ſind. Verpflichtet hierzu ſind auf Grund von 5 26 AOG die Betriebe, in denen in der Regel mindeſtens 20 Angeſtellte und Arbeiter beſchäftigt ſind. Als letzter Zeit⸗ punkt für den Erlaß iſt vom Reichsarbeits⸗ miniſter der 30. September 1934 beſtimmt wor⸗ den. Ich erſuche nunmehr die Vertrauens⸗ männer derjenigen Betriebe, in denen auch heute eine Betriebsordnung noch nicht vorhan⸗ den iſt, mir hiervon umgehend Anzeige zu er⸗ ſtatten. Auf die Strafbeſtimmungen des 5 22 AOG weiſe ich ausdrücklich hin. Gleichzeitig mache ich wiederholt darauf auf⸗ merkſam, daß auf Grund des 5 26 Abſ. 1 der zweiten Durchführungsverordnung vom 1. März 1934 zum Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit die Führer der Betriebe mit mindeſtens 50 Beſchäftigten verpflichtet ſind, zwei Ab⸗ drucke der Betriebsordnung dem ſtatiſtiſchen Reichsamt(Abteilung für ſoziale Statiſtik) dann einzuſenden, wenn in derſelben die Höhe des Arbeitsentgeltes geregelt iſt. Exemplariſche Skrafen für Unbelehrbare Karlsruhe, 31. Okt. Wegen geheimer kommuniſtiſcher Agitation hatten ſich der 7 Hermann Käſtel, der 30jährige Willi Heil, der 30jährige Karl Müller, der 3ljährige Julius Käſtel und der 42jährige Iſidor Gallion, ſämtliche aus Forchheim bei Karlsruhe, vor der Großen Strafkammer zu verantworten. Die Angeklagten, ehemalige Mit⸗ lieder der yerbotenen KPꝰ und der Antifa, harten von April v. Is. bis April ds. Is. es unternommen, den organiſatoriſchen Zuſam⸗ menhalt der KPD aufrechterhalten, indem ſie laufend Beiträge bezahlten, kommuniſtiſche ruckſchriften erhielten und eine geheime Verſammlung im Forchheimer Wald durchführten. Das Gericht verurteilte die Angeklagten im Sinne der Anklage und zwar Hermann Käſtel, Willi Heil, Karl Müller und Iſidor Gallion zu je 1½ Jahren Gefängnis, Julius Käſtel zu einem Jahr 3 Monaten Gefängnis. Von der ſeit 26. Juli dauernden Unterſ uchungshaft wurde je ein Monat als verbüßt angerechnet. Der An⸗ geklagte Hermann Käſtel unterwarf ſich dem Ur⸗ teil. Der Oberſtaatsanwalt hatte je 2½ Jahre Zuchthaus beantragt. Landesbiſchof Kühlewein 40 Jahre im Dienſt Karlsruhe, 31 Okt. Landesbiſchof D. Kühlewein kann heute auf eine 40jäh⸗ rige Tätigkeit als Geiſtlicher zurückblicken. Auf Wunſch des Jubilars iſt von jeglicher Feier ab⸗ geſehen worden. Vom elektriſchen Strom getötet Ettlingen, 31. Okt. Der 59 Jahre alle Anſtreicher Hermann Schwartz von hier war in Herrenalb mit dem Anſtreichen der Fahr⸗ leitungsmaſten der Albtalbahn beſchäftigt. Da⸗ bei kam er mit der elektriſchen Leitung in Berührung und wurde ſofort getötet. Der Verunglückte war über 30 Jahre bei der Albtalbahn beſchäftigt. Der Reichsſtatthalter eröffnet die Deutſche Luftſchutzausſtellung Karlsruhe, 31. Okt. Die vom Präſidium des Reichsluftſchutzbundes im Einvernehmen mit dem Reichsminiſterium für Luftfahrt zu⸗ ſammengeſtellte große deutſche Luftſchutz⸗ Ausſtellung, die in den Räumen der Städt. Ausſtellungshalle unterge⸗ bracht iſt, wurde am Dienstag im Beiſein der badiſchen Miniſter, der Vertreter von Par⸗ tei, Staat und Stadt und einem vielhundert⸗ köpfigen Publikum nach Begrüßungsworten 45 Blum⸗Delorme ur den Reichsſtatthalter Robert Wagner eröffnet. Dieſer ſtellte in ſeiner Anſprache feſt, daß es dem ReB gelungen ſei, das deutſche Volk da⸗ von zu überzeugen, wie lebenswichtig die Arbeit des Selbſtſchutzes gegen die Luftgefahren für die ganze Na⸗ tion ſei, nachdem uns der Verſailler Ver⸗ trag eine aktive Luftabwehr verboten habe. Die Arbeit des ReB verdiene die Anerkennung und die Unterſtützung durch die Partei und die Bevölkerung. Der Reichsſtatthalter erklärte dann die Ausſtellung für eröffnet, die nach dem Geſang des Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lie⸗ des Oberbürgermeiſter Jäger in die Obhut der Stadt übernahm. Der Präſident des RSB(Grimm(Berlin) erläuterte anſchließend Sinn und f gaben der Bundesarbeit, die dem nationalſozialiſtiſchen Geiſt der Volksgemein⸗ ſchaft diene. Darauf folgte die Führung der Ehrengäſte durch die intereſſante Schau. Ein Telegramm an den Reichsluftfahrt⸗ miniſter An den Reichsminiſter für Luftfahrt, Her⸗ mann Göring, wurde aus Anlaß der Er⸗ öffnung der großen Luftſchutz⸗Ausſtellung fol⸗ gendes Telegramm gerichtet: Anläßlich der Eröffnung der großen deutſchen Luftſchutz⸗Ausſtellung in Karlsruhe unter der Schirmherrſchaft des Herrn Reichsſtatthalters von Baden, Robert Wagner, und unter dem Ehrenprotektorat der Herren Miniſter, in An⸗ weſenheit des Herrn Präſidenten des RVB, Generalleutnant a. D. Grimme und aller Spit⸗ zen der Behörden und Dienſtſtellen von Baden und der Stadt Karlsruhe gedenken wir unſeres höchſten Vorgeſetzten und bewährten Kampf⸗ fliegers, des Herrn Reichsminiſters für Luft⸗ fahrt Hermann Göring. gez. Major a. D. Blum⸗Delorme Landesgruppenführer. Der Raubüberfall in Pfaffenweiler vor Gericht Fünf Jahre Juchthaus für den Haupktäter Freiburg i. Br., 31. Okt. Als einziger Fall der letzten Schwurgerichtsperiode ſtand die Strafſache gegen die vier Angeklagten Auguſt Ullmann aus Zürich, Joſeph Neu aus Rottenburg, Oskar Steinhart aus Oberried und Erich Stahl aus Flüh(Kanton Solothurn) wegen Totſchlagsverſuchs, ſchwe⸗ ren Raubes und Einbruchsdieb⸗ Ein Jahr nach der gataſtrophe von Oeſchelbronn ſtahls zur Verhandlung. Die Angeklagten Neu, Ullmann und Steinhart hatten in der Nacht auf 6. Juni 1934 in der Wirtſchaft„Zur Stube“ in Pfaffenweiler einen Ein⸗ bruch verübt, um das im Kaſſenſchrank ver⸗ mutete Geld zu entwenden. Die Wirts⸗ leute waren durch Geräuſche aufgewacht, von den Einbrechern mit Bettüchern zugedeckt und An der Stelle, wo vor einem Jahr das Dorf Oeſchelbronn einer gewaltigen Feuersbrunſt zum Opfer fiel, erheben ſich heute ſchmucke Fachwerkhäuschen, die das Dorf zu neuem Leben erwecken. Auf⸗ mißhandelt worden. Sie konnten ſich ab aus dieſer Lage befreien und um Hilfe rufe während die Täter das Weite ſuchten. Der Angeklagte Stahl hatte den Einbrechern inf fern Beihilfe geleiſtet, als er die drei Mitange⸗ klagten mit den örtlichen Verhältniſſen bekannt⸗ gemacht hatte.—3 Das Gericht erkannte nach längerer Beratung gegen Ullmann wegen verſuchten ſchweren »—— Raubes und drei ſchweren Diebſtählen im Rück⸗ fall unter Aberkennung mildernder Umſtände auf fünf Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt, gegen Stahl R wegen Beihilfe zu einem verſuchten einfachen Raub und zu einem Diebſtahl auf ein Jahr und ſechs Monate Gefängnis und drei Jahre Ehrverluſt, gegen Neu und Steinhart wegen gemeinſchaftlich verſuchten ſchweren Raubs auf zwei Jahre Gefängnis und zwef Jahre Ehrverluſt. Bei allen vier Angeklagten wurden vier Monate Unterſuchungshaft in An⸗ rechnung gebracht. Der Antrag auf Sicherungs⸗ verwahrung für Ullmann wurde abgelehnt. den ſämtliche Angeklagten freigeſprochen. ——.— Der Badiſche Schachverband tritt aus dem Großdeutſchen Schachbund aus Karlsruhe, 27. Okt. Bereits auf dem Schachkongreß Ende Auguſt wurde die Frage eines Austritts des Badiſchen Schachverbandes aus dem Großdeutſchen Schachbund erörtert, da der Großdeutſche Schachbund keiner der großen nationalſozialiſtiſchen Organiſationen ange⸗ 1 ſchloſſen iſt und daher völlig in der Luft hing. Da ſo keinerlei Gewähr gegeben iſt für eine Führung des Bundes im Sinne der national⸗ ſozialiſtiſchen Weltanſchauung, hat der Badiſche Schachverband ſeinen Austritt erklärt und ſich dem Unterrichtsminiſter Schemm, der ſelbſt ein ſtarker und eifriger Schachſpieler iſt, unter⸗ ſtellt. Miniſter Schemm hat ſein volles Einver⸗ ſtändnis zu dieſem Schritt ausgeſprochen. Wenn man den Staat betrügen will. Schopfheim, 31. Okt. In einer Gemeinde des Schopfheimer Bezirks beantragte ein Handwerksmann für die Ausſührung von Bauarbeiten Reichszuſchüſſe. Um nun zu einem recht hohen Betrag zu kommen, ſtellte er die Rechnung auf einen weit hö⸗ heren Betrag aus als er in Wirklichkeit zu zahlen hatte. Als dies bekannt wurde, ſtrich man ihm den ganzen Reichszuſchuß. Der „ſchlaue“ Mann muß nun ſeine Rechnung allein bezahlen. Student um die Prüfungsarbeiten beſtohlen Darmſtadt, 31. Okt. Auch für die Diebe kaum verwertbare Dinge werden immer wieder geſtohlen. So wurde jetzt einem Studenten eine braune Ledermappe geſtohlen, in der neben perſönlichen Ausweispapieren die Prüfungs⸗ arbeiten des Studenten enthalten waren. Wie wird das Wetter? Die Ausſichten für Donnerstag: Wechſelnd bewölkt mit einzelnen Niederſchlagsſchauern (im Gebirge vielfach Schnee), bei kräftigen Winden kalt. Nachts Froſtgefahr. 5 ... und für Freitag: Fortdauer der kalten 5 zu Niederſchlagsſchauern neigende Wit⸗ erung. Der erſte Gauvolkstumstag der Weſtmark Von Hubert Goerver Neuſtadt a. d. H. hat einen großen Tag er⸗ lebt. Der 28. Oktober wird nicht ſo bald in Vergeſſenheit geraten, war er doch ein einziges, großes Bekenntnis zu dem Gedanken„Volks⸗ tum und Heimat“. Diis Gauamt Volkstum und Heimat“ der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ hatte die ganze Pfalz zu dieſem Tage aufgerufen. Die Pfalz war da. Schon am Morgen gab das Gemein⸗ ſchaftsſingen der Stoßtrupps und der Be⸗ völkerung auf dem Bahnhofplatz, das zu voller Zufriedenheit ausfiel, ſehr viel.— Als aber der farbenprächtige Zug, an dem der Stoß⸗ trupp in ſeiner blauen Werktracht und die Trachtengruppen in ihren wunderſchönen Pfäl⸗ zer Trachten teilnahmen, zum Kurt⸗Faber⸗Haus aufbrach, da ſah man erſt, wie alle Voraus⸗ ſetzungen zum Gelingen dieſes Tages gegeben waren. Die Arbeitstagung der Stoßtrupp⸗ führer und Volkstumswarte wurde mit einem dreifachen„Sieg Heil“ auf den Führer eröffnet. Pg. Werner Hänsler, der Veranſtalter und Leiter der geſamten Feſtlich⸗ keit, ſprach mit begeiſternden Worten über Weg und Ziel deutſcher Volkstums⸗ arbeit. Er betonte die Wichtigkeit der einzelnen Ge⸗ biete, wie Lied, Laienſpiel, Volks⸗ tanz uſw., als Ausdrucksformen na⸗ tionalſozialiſtiſcher Kulturgeſtal⸗ tung im Volke. Wir wollen keine Heil⸗ rufer, ſondern Heiltuer! Nach dem Abſingen des Deutſchland⸗Liedes ging es in geſchloſſenem Zuge zum Marktplatz, wo gemeinſam geſungene Lieder und die Tänze einzelner Trachtengruppen großen An⸗ klang fanden. Beſonders der Küfertanz bot den Zuſchauern ein herrliches Bild. Bei den Nachmittagsveranſtaltungen fand die Rede des Gauwartes der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude, Pg. Karl Hofmann, ſtürmiſchen Beifall. Er führte aus, daß die verlorene Bindung an den Heimatboden wieder gefunden werden müſſe, um die Volks⸗ gemeinſchaft zu ſchaffen. Die Fvau beſonders ſei die berufene Hüterin des alten Brauchtums und der alten Sitte. Im Kampfe für Volkstum und Heimat müßten alle zuſammenſtehen, zum Segen für Heimat und Volk. Als zweiter Redner ſprach Gaukulturwart Pg. Köl Ein Saar⸗Bergmann kündete in einigen ſchlichten und deshalb volks⸗ tümlichen Gedichten ſein Bekenntnis zum deutſchen Vaterlande. Reicher Beifall zeigte ihm, wie innig ſich die Pfalz mit dem Saargebiet verbunden fühlt. Das Horſt⸗Weſſel⸗Kied ſchloß dieſe Kund⸗ gebung. Wieder zog der ganze Feſtzug durch die Stra⸗ ßen von Neuſtadt, verſtärkt durch eine Gruppe S A und SeSE, die auf dieſe Weiſe zuſammen mit dem Arbeitsdienſtihre Verbundenheit mit dem Volkstumsgedanken zum Ausdruck brachten. Die große Feſtveranſtaltung im Saalbau ſtand unter dem Zeichen des Hölderlin⸗Wortes: An der Fahne allein ſoll niemand unſer künf⸗ Der Trachtentanz 3 — tig Volk erkennen— es muß alles von Grund auf anders werden— voll Ernſt die Luſt und heiter alle Arbeit.“ Pg. Budell, der Gauwalter der Deutſchen Arbeitsfront, wies darauf hin, daß Einheit die Vorbedingung der Volkstums⸗ arbeit 44 ſei, und daß der Wille der Stoßtrupps neues Volkstum bringen werde. Die Zuhörer dankten dem Redner mit langanhaltendem Beifall für ſeine packenden Worte. Der erſte Teil der Feſtveranſtaltung wurde völlig von den Stoßtrupps„Volkstum und Heimat“ der Weſtmark getragen, die damit zeigten, 4 daß die Arbeit des Landſchaftsführers der Stoßtrupps, des Kameraden Gerhard Wurz⸗ bacher, in unſerem Gau reiche Früchte ge⸗ tragen hat. In Lied und Sprechchor ga⸗ ben ſie Kunde von ihrem Schaffen. Die Dillinger Laienſpielſchar erzielte mit der Aufführung des Hans⸗Sachs⸗ Spieles„Der tote Mann“ einen vollen Erfolg. 5 Auch das folgende Laienſpiel der Ludwigs⸗ hafener Laienſpielgruppe: Brand im Hutzelwald“ von Nadler zeigte gute Leiſtungen. Die Volkstänze der Pfäl⸗ zer Trachtengruppen wurden von den Zu⸗ ſchauern mit ſtarkem Beifall aufghenommen. Das Saarlied ſchloß die Feſtveranſtaltung als Gruß an unſere ſaarländiſchen Gäſte und die ſchwer ringenden Volksgenoſſen an der Saar. 4 Nochmals traten die Stoßtrupps am Bahn⸗ hof im Ringe an und ſangen ein Lied. Sie gedachten ihres Reichsamtsleiters, des Pg. Werner Haverbeck, der die ganze Stoß⸗ trupp⸗ und Volkstumsarbeit ins Leben rief. In ſeinem Sinne werden ſie weiterarbeiten, wenn es ihnen auch manchmal ſchwer gemacht wird. Am Abend fand nochmals ein Gemein⸗ ſchaftsſingen ſtatt, das die Veranſtal⸗ tungen des Gauvolkstumstages beſchloß. Der Volkstums⸗ und Heimattag der Weſtmark iſt vorüber. Er iſt ein Wegweiſer 4 für die künftige Volkstumsarbeit in unſerem Gau, ein Anfang, der uns zur Weiterarbeit er⸗ mahnt und uns das Vertrauen gibt, inbeirrt unſer Ziel zu verfolgen. „Der ſehr RNürburgring, ih, K. Wenn man den Nürburg lands ſchönſte Dda. Die rauhe zeit kein ange menſchenleer der Ahr bis pberlaſſen ſind Von der Anklage des Totſchlagsverſuchs wur⸗ Ring Seit einigen worden. Uiebe die Rennwag Zſchopauer V N mit einem St gen zur Eifel gemachter Vo— lichung: Es deutſchen Auto⸗Union ſe 4 Fahrer für de erſt waren es weg, ferner mehyer und Schleife des? Könnens abga meiſter Kah (Chemnitz), O „Unbekannten“ b. Michel⸗ Hahn. Die recht gut über nicht auf eine den an, es mu Steuerung du— vorhanden ſei wurde gefahren Motorradfahre Rennwagen m Strecke zu brir Und noch böſe den Ring übe mer fand ſich zurecht, Frhr. ner traten na zurück. Der Se ſchließlich kein ſchnell, Simon ebenfalls aus. Hahn, ein? tionsbüro ohne Rennerfa Die Stadt 2 Schauplatz der ſchaft, an der f Turner beteili derx Kreuznach Meiſterſchaft 1 wurden Kunſtt zig, 1925 in Fr ausgetragen. Die Kämpfe Samstag mit tagvormittag v tragen, jedoch Abend in der Turner hat zu Gegenſatz zu 1 ſfieerſchaft im 3. Als ausſich natürlich die 9 betrachten, alſo 77 1 (Bremen), Sa rich(Aachen), (Leipzig), Lor lin), Schwar ders viel erwa ſieger Schwarz: lich ganz hervi Bewerber ſind um nur einige den Sieg wird gewinnen, der die ſtärkſten Ne große Portion Jinnlo 153 Athlete Das finniſche ſich in ſeiner le Olympia Beteil ſchloſſen„minde Liſte zu entſend fer, 14 Ringer 11 Eishockeyſpi 9 Kanufahrer, Schützen. Inte daß Finnland piſche Eishocke ferner eine B⸗ in Ausſicht gen Mann Am 1. Nov Tennishalle in eröffnet. Es ügung. Die V ennisklub M —— das Hallenten nnten ſich aber m Hilfe rufen, ſuchten. Der nbrechern inſo⸗ drei Mitange⸗ niſſen bekannt⸗ gerer Beratung ichten ſchweren ählen im Rück⸗ nder Umſtände thaus und gegen Stahl chten einfachen auf ein Jahr nd drei Jahre Steinhart hten ſchweren nis und zweſ er Angeklagten igshaft in An⸗ uf Sicherungs⸗ rde abgelehnt. V—— Rennfahrer werden iſt nicht leicht Ein Beſuch auf dem Nürburgring Wenn man in früheren Jahren im Oktober den Nürburgring beſuchte, dann lag Deutſch⸗ lands ſchönſte Rennſtrecke in friedlichſter Ruhe verſuchs wur⸗ ſprochen. itt aus dem d aus eits auf dem rde die Frage chhachverbandes nd erörtert, da ier der großen tionen ange⸗ der Luft hing. miſt für eine der national⸗ t der Badiſche klärt und ſich m, der ſelbſt eler iſt, unter⸗ volles Einver⸗ ſprochen. ſen will. ner Gemeinde antragte ein Ausführung ch üſſſe. Um g zu kommen, n weit hö⸗ n Wirklichkeit kannt wurde, Szuſchuß. Der echnung allein ten beſtohlen für die Diebe immer wieder 5tudenten in der neben ie Prüfungs⸗ waren. zetter? : Wechſelnd chlagsſchauern bei kräftigen ter der kalten eigende Wit⸗ s von Grund die Luſt und der Deutſchen 5 Volkstums⸗ trupps neues hörer dankten n Beifall für Atung wurde Heimat“ amit zeigten, sführers der hard Wurz⸗ Früchte ge⸗ echchor ga⸗ . ſchar Hans⸗Sachs⸗ vollen Erfolg. Ludwigs⸗ ppe:„Der er zeigte ſehr zie der Pfäl⸗ hon den Zu⸗ rommen. Das ing als Gruß id die ſchwer Saar. der Kreuznacher Konrad da. Die rauhe Eifel iſt ſchon um dieſe Jahres⸗ zeit kein angenehmer Aufenthaltsort, und faſt menſchenleer ſin⸗ die reizenden Städtchen an der Ahr bis nach Adenau hinauf. Still und ſind auch die Zufahrtsſtraßen zum ing. Seit einigen Tagen iſt dieſe Eifelruhe geſtört worden. Ueber die herrliche Ringſtraße raſen die Rennwagen der Auto⸗Union. Das Zſchopauer Werk hat Oberingenieur Walb mit einem Stab von Helfern und zwei P⸗Wa⸗ gen zur Eifel beordert. Ein ſchon ſehr häufig gemachter Vorſchlag findet endlich Verwirk⸗ lichung: Es wird Nachwuchs für die deutſchen Rennwagen geſucht. Die Auto⸗Union ſcheut keine Mittel, um brauchbare Fahrer für den P⸗Wagen heranzubilden. Zu⸗ erſt waren es Pietſch, Simons, Stein⸗ weg, ferner die Motorradfahrer Roſe⸗ meher und Soenius, die auf der kleinen Schleife des Ringes die erſten Proben ihres Könnens abgaben. Dann kamen die Motorrad⸗ meiſter Kahrmann(Fulda), Winkler (Chemnitz), Otto Ley(Nürnberg) und die „Unbekannten“ Krämer, Gärtner, Frhr. h. Michel⸗Tüsling, Kirchberg und Hahn. Die meiſten von ihnen kannten den Nürburgring, ſie wußten auch den-Wagen recht gut über den Kurs zu bringen. Es kam nicht auf eine Rekordfahrt in den erſten Run⸗ den an, es mußte erſt einmal Sicherheit für die Steuerung durch die 160 Kurven des Ringes vorhanden ſein. Von morgens bis abends wurde gefahren. Wer da von unſeren tüchtigen Motorradfahrern geglaubt hatte, auch den Rennwagen mit demſelben Schneid über die Strecke zu bringen, der hatte ſich ſehr getäuſcht. Und noch böſer ſah es für diejenigen aus, die den Ring überhaupt noch nicht kannten. Krä⸗ mer fand ſich zum Beiſpiel überhaupt nicht zurecht, Frhr. von Michel⸗Tüsling und Gärt⸗ ner traten nach einigen Verſuchen freiwillig zurück. Der Schwarzwälder Pietſch, der ja nun ſchließlich kein Neuling mehr iſt, war äußerſt ſchnell, Simons und Roſemeyer zeichneten ſich ebenfalls aus. Die Ueberraſchung war Hahn, ein Mann aus dem Konſtruk⸗ tionsbüro Dr. Porſches. Ein Fahrer ohne Rennerfahrung fuhr mit einer Selbſwer⸗ ſtändlichkeit die ſchwere Strecke, die einfach ver⸗ blüffend war. Und überall ſtand Oberingenieur Walb mit Rat und Tat zur Seite. Kahr⸗ mann, Ley und Winkler machen keine ſchlechte Figur, auch Soenius verſteht mit dem Renn⸗ wagen umzugehen, aber Meiſter fallen ja ſchließlich nicht vom Himmel. Am Sonntag iſt ein Wagen zu Bruch gegangen. Kirchberg hatte bereits zwei Runden 511•2 als er in der Nähe des Schwedenkreuzes aus der Bahn ge⸗ tragen wurde. Auf der etwas naſſen Bahn hatte er ſich in der Geſchwindigkeit verſchätzt. Glücklicherweiſe kam er mit einigen Prellungen davon, aber er mußte doch ins Krankenhaus. Mit dem zweiten Wagen wird nun weiter geprobt, und Walb glaubt beſtimmt daran, daß aus unſerem Nachwuchs Leute heranzu⸗ bilden ſind, die den P⸗Wagen auch im Rennen mit guter Ausſicht auf Erfolg ſteuern können. Die Budapeſter Rekordzahlen Der bei den Budapeſter Rekordfahrten unſerer Auto⸗ mobil⸗ und Motorrad⸗Rennfahrer die Aufſicht füh⸗ rende Ungariſche Automobil⸗Club gab am Dienstag abend die genauen Rekordzahlen bekannt. Demnach hat Rudolf Caracciola auf dem 5⸗Liter⸗Mercedes⸗ Benz⸗Wagen mit 188,655 Stdkm. einen neuen Welt⸗ rekord über 1 Km. mit fliegendem Start aufgeſtellt und über die gleiche Strecke mit ſtehendem Start mit 156,521 Stdkm. einen abſoluten ungariſchen Rekord erreicht. Der Weltrekord wurde hier nur um 0,7 Se⸗ kunden verfehlt. Ein neuer Rekordverſuch am Don⸗ nerstag ſoll das Verſäumte nachholen. Ernſt Henne und Joſef Möritz ſtellten abſolute Motorrad⸗Welt⸗ rekorde auf, Henne über den„fliegenden“ Kilometer und die Meile mit 227,560 bzw. 223,089 Stdrm. und Möritz mit ſeinem Dreirad ebenfalls über den Kilo⸗ meter und die Meile, aber gleich für vier verſchiedene Klaſſen. Im einzelnen lauten die Zahlen wie folgt: Rennwagen 3000—5000 cem: 1 Km. mit fliegendem Start: R. Caracciola auf Mercedes⸗Benz 188,655 Kilometer; Weltrekord.— 1 Km. mit ſtehendem Start: R. Caracciola auf Mercedes⸗Benz 156,521 Stdkm.; ungariſcher Rekord. Motorräder bis 500 cem: 1 Km. mit fliegendem Start: Ernſt Henne auf BMW 227,560 Stdkm., Weltrekord; 1 Meile mit fliegendem Start: Ernſt Henne auf BMW 223,089 Km., Weltrekord. Cyclecar bis 500 cem, 750 cem und 1100 cem: Joſef Möritz auf DaW⸗Spezial 1 Km. mit ſtehendem Start 113,636 Stdkm., 1 Meile mit ſtehendem Start 127,781 Stdkm., beides Weltrekorde. Cyclecar bis 350 cem: Joſef Möritz auf DaW⸗ Spezial, 1 Km mit ſtehendem Start 84,289 Stdem., 1 Meile mit ſtehendem Start 89,325 Stdkm., 1 Km. mit fliegendem Start 114,722 Stdem., 1 Meile mit fliegendem Start 115,021 Stdem., alles Weltrekorde. Davispokal⸗-Termine für 1935 In London trat das Davispokal⸗Komitee zu⸗ ſammen, um für die Hauptrunde des großen internationalen Wettbewerbs der Tennis⸗Län⸗ dermannſchaften die Termine feſtzulegen. Teil⸗ nahmeberechtigt ſind für die Vorſchlußrunde Wer wird Kunſtturnmeiſter? 5. Deutſche Kunſtturn⸗Meiſterſchaft in Dortmund Die Stadt Dortmund iſt am Wochenende der Schauplatz der 5. Deutſchen Kunſtturn⸗Meiſter⸗ ſchaft, an der ſich über 100 der beſten deutſchen Turner beteiligen werden. Titelverteidiger iſt Frey, der die Meiſterſchaft 1932 in Berlin gewann. Vorher wurden Kunſtturnmeiſterſchaften 1920 in Leip⸗ zig, 1925 in Frankfurt a. M. und 1931 in Eſſen ausgetragen. furt), K. Die Kämpfe in Dortmund beginnen am Samstag mit den Pflichtübungen, am Sonn⸗ tagvormittag werden die Kürübungen ausge⸗ tragen, jedoch ohne die 15 Beſten, die erſt am Abend in der Weſtfalenhalle turnen. Jeder Turner hat zwölf Uebungen auszuführen, im Gegenſatz zu 1932. Damals wurde die Mei⸗ ſterſchaft im Zehnkampf vergeben. Als ausſichtsreichſte Turner muß man natürlich die Mitglieder der Deutſchlandriege betrachten, alſo Weltmeiſter Winter(Frank⸗ Frey(Kreuznach), Steffens (Bremen), Sandrock(Immigrath), Fried⸗ rich(Aachen), Volz(Schwabach), Kleine (Leipzig), Lorenz(Hannover), Mock(Ber⸗ lin), Schwarzmann(Fürth) uſw. Beſon⸗ ders viel erwartet man von dem Kampfſpiel⸗ ſieger Schwarzmann, der in Nürnberg bekannt⸗ lich ganz hervorragend turnte. Ausſichtsreiche Bewerber ſind auch noch Beckert(Neuſtadt), Bezler(Göggingen) und Polmar(Hohenſtein), um nur einige zu nennen. Der Kampf um den Sieg wird äußerſt heiß ſein und der wird gewinnen, der in dieſem ſchweren Zwölfkampf die ſtärkſten Nerven, die größte Ruhe und eine große Portion Glück aufzuweiſen hat. s am Bahn⸗ n Lied. Sie rs, des Pg. ganze Stoß⸗ eben rief. In beiten, wenn ſemacht wird. Gemein⸗ e Veranſtal⸗ eſchloß. deimattag in unſerem iterarbeit er⸗ gibt, inbeirrt Jinnlands Olympiatruppe 153 Athleten für Berlin und Garmiſch Das finniſche Olympiſche Komitee beſchäftigte ſich in ſeiner letzten Sitzung mit dem Plan der Olympia⸗Beteiligung für 1936. Es wurde be⸗ ſchloſſen„mindeſtens 153 Aktive nach folgender Liſte zu entſenden: 40 Leichtathleten, 16 Skiläu⸗ fer, 14 Ringer, 13 Turner, 13 Fußballſpieler, 11 Eishockeyſpieler, 10 Schwimmer, 9 Eisläufer, 9 Kanufahrer, 8 Boxer, 6 Radfahrer und vier Schützen. Intereſſant iſt an dieſer Aufſtellung, daß Finnland die Abſicht hat, auch das Olym⸗ piſche Eishockeyturnier zu beſchicken, und daß ſerner eine Beteiligung am Waſſerballturnier in Ausſicht genommen iſt. Mannheimer Tennishalle eröffnek! Am 1. November wird die Mannheimer Tennishalle in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen wieder eröffnet. Es ſtehen drei Spielfelder zur Ver⸗ fügung. Die Verwaltung der Halle obliegt dem Tennisklub Mannheim e.., der bemüht iſt, das Hallentennis in Mannheim hochzuhalten und einige größere ſportliche Veranſtaltungen durchzuführen. Verhandlungen mit Rheinland und Berlin ſowie einer ausländiſchen Mann⸗ ſchaft ſind bereits im Gange. Auch Melroſe in Melbourne Jones⸗Waller faſt in Europa—„Jriſh Swoop“ ungeeignet Ein weiterer Teilnehmer am Luftrennen Eng⸗ land—Auſtralien hat jetzt das Ziel erreicht. Der Auſtralier Melroſe hat mit ſeiner de⸗Havil⸗ land⸗Motte für die rund 20 000 Kilometer lange Strecke nach Melbourne faſt zehn Tage ge⸗ braucht. Inzwiſchen ſind die Engländer Jones⸗ Waller auf dem Rückflug ſchon faſt wieder in Europa. Dank der Unterſtützung durch das Ehepaar Molliſon konnte der über Indien auf⸗ getretene Motorſchaden ſchnell wieder behoben werden und nach kürzeſtem Aufenthalt ging es am Dienstagabend weiter. Am Mittwochmor⸗ gen ſtarteten die Engländer bereits in Karachi zum Weiterflug nach Bagdad. Falls auf dem letzten Teil der Strecke alles glatt geht, dürfte der Rekord von Scott⸗Black gebrochen werden. Oberſt Fitzmaurice hat inzwiſchen ſeinen Auſtralienflug ganz aufgegeben. Wie aus Dublin gemeldet wird, ſoll die„Jriſh Swoop“ f für einen Langſtreckenflug ungeeignet ein und der amerikaniſchen Herſtellerfirma zu⸗ rückgegeben werden. Ironkkämpfer als Rennreiter des Hauptwettbewerbs die Mannſchaften von Italien, Frankreich, Auſtralien und der Tſchechoſlowakei, während Deutſch⸗ land, Holland, Polen und Ungarn die letzten vier Teilnehmer der Ausſcheidungs⸗ runde ſind, zu denen ſich noch die überſeeiſchen Nationen Japan, Indien, Neuſeeland und Südafrika geſellen. Die terminliche Feſtlegung der erſten drei Runden hat fol⸗ gendes Bild: 1. Runde: bis 19. Mai 1935 2. Runde: bis 11. Juni 1935 3. Runde: bis 20. Juni 1935. Das Europafinale iſt auf den 15. Juli 1935 befriſtet, und das Interzonen⸗ finale wird an den Tagen 20., 22. und 23. Juli ausgetragen. In der Herausfor⸗ derungsrunde trifft der Pokalverteidiger England am 27., 29. und 30. Juli auf den Sie⸗ ger des Interzonenfinales. Wimbledon vom 24. 6. bis 6. 7. Die an Bedeutung bisher von keiner an⸗ deren Veranſtaltung erreichten internationalen Meiſterſchaften des All England⸗Lawn⸗Tennis⸗ Clubs wurden für das kommende Jahr ter⸗ minlich bereits feſtgelegt. Die Spiele finden in der Zeit vom 24. Juni bis 6. Juli auf den bekannten Grasplätzen in Wimbledon ſtatt. Die internationalen franzöſiſchen Tennis⸗ meiſterſchaften werden vom 11. Mai bis 2. Juni im Pariſer Stadion Roland Garros aus⸗ getragen. Der Kampf ging in der Hower bleibt Deuiſcher meiſter Der Titelverteidiger Vinzenz Hower⸗Köln nach ſeinem Punktſieg über Arno Kölblin⸗Berlin um die Deutſche Schwergewichtsmeiſterſchaft. euen Welt Berlin über 12 Runden. Die Stuttgarter Kickers in Rom Die Fußballelf der Stuttgarter Kickers hat eine Einladung zu einem internationalen Fuß⸗ ballturnier von As Rom erhalten, daß an der Jahreswende ſtattfinden wird. Es werden an dieſem Türnier vier Vereine beteiligt ſein, die an drei Tagen(30. und 31. Dez. und 1. Jan.) in eigner einfachen Runde jeder gegen jeden den Turnierſieger ermitteln.“ Bayern ſchlägt Südweſt mit:7 Die bayriſche Borſtaffel beſtritt am Dienstag abend in Darmſtadt den erſten Kampf ihrer Südweſtdeutſch⸗ landreiſe, und zwar trat- ihr die Auswahlmannſchaft des Gaites Südweſt gegenüber. Die Bayern ſiegten im Geſamtergebnis mit:7 Punkten, aber dieſen Sieg verdanken die Bayern dem Punktrichter, der zuminde⸗ ſtens im Bantamgewichtskampf zwiſchen Rappſfilber „(.) und Ziglarſki(.) ein glattes Fehl⸗ urteil fällte. Der Münchner bekam nämlich den Sieg, den der Frankfurter verdient und ehrlich er⸗ kämpft hatte. Das Publikum, das den Woog⸗Saal bis auf den letzten Platz beſetzt hatte(der Saal mußte wegen Ueberfüllung polizeilich geſchloſſen werden!), proteſtierte gegen dieſe Entſcheidung ſtürmiſch. Auch im Fliegengewicht wurde dem Bayer Roidl der Sieg zugeſprochen, obwohl der Mainzer Bamberger durch⸗ aus gleichwertig war. Alle Kämpfe waren im übri⸗ gen heiß umkämpft und von der erſten bis letzten Runde ſpannend. Die genauen Ergebniſſe: Fliegengewicht: Roidl(München) ſchlägt Bamberger(Mainz) nach Punkten: Bantam⸗ gewicht: Ziglarſki(München) ſchlägt Rappſilber (Frankfurt) nach Punkten; Federgewicht: Dürſch⸗ ner(Schwabach) ſchlägt Schmeltz(Frankfurt) nach Punkten:; Weltergewicht: Ims(Mainz)— Hemauer(München) unentſch.; Mittelgewicht: Hachenberger(Wiesbaden) ſchlägt Schmidt(München) nach Punkten; Halbſchwergewicht: Joſt(Frank⸗ furt) ſchlägt Franz(Würzburg) nach Punkten;: Schwergewicht: Weiſenberg(Wiesbaden)— Juſt (Nürnberg) unentſchieden; Leichtge wicht: Claus (Frankfurt)— Wagner(München) unentſchieden. Box⸗Weltmeiſterſchaften Laut einer Verfügung der Neuyorker State⸗ Kommiſſion werden in Zukunft auch die Aus⸗ ſcheidungen für die Boxweltmeiſterſchaften über 15 Runden gehen. Hervorgerufen wurde dieſer Erlaß durch die Erörterungen, die das Trefſen San nach ſich zog. Brigadegeneral »John Phelan, der Vorſitzende der Kommiſſion, erklärte in bezug auf die neue Verfügung, daß er Hamas gewarnt habe, auf ſeinen Lorbeeren Das Finiſh des Senioren⸗Flachrennens in Karlshorſt, an dem laut Ausſchrei⸗ bung nur Frontkämpfer als Reiter teilnahmen. An der Spitze der Sieger Hein⸗ fried mit Eichhorn im Sattel. aueſurhen, Er erwarte von ihm erſt einen wir den Titel erhalten könne.-Im Zuſammenhang lichen Großkampf, bevor er Chancen auf damit intereſſiert, daß Hamas allem Anſchein nach wenig Luſt hat, noch Ausſcheidungen gegen Lasky und Max Schmeling zu beſtreiten. Wie verlautet wird man aber die Ausſcheidungen, falls Hamas nicht gegen Lasky oder Schmeling antritt, ohne ihn durchzuführen. Schmelings Manager, Joe Jakobs, verhandelt bereits dies⸗ bezüglich mit dem Garden. Leinberger in Polen? Die Wertſchätzung, derer ſich die deutſchen Sportler in Polen erfreuen, erhellt am beſten die Tatſache, daß Woche für Woche neue An⸗ forderungen deutſcher Spitzenkönner aus unſe⸗ rem Nachbarland erfolgen. Jetzt hört man, daß der polniſche Weltergewichtsboxer Eduard Ran in den nächſten Tagen in ſeine Heimat zurück⸗ kehrt und hofft, in Polen oder Deutſchland gegen Guſtav Eder antreten zu können. Die Waxſchauer Preſſe meldet weiter, daß der Pol⸗ niſche Fußhall⸗Verhand in Deutſchland einen Lehrer für ſeine Nationalmannſchaft ſucht. Man intereſſiert ſich beſonders für den ehemaligen der deutſchen Nationalelf, Lein⸗ berger. Stubb bis 10. November geſperrt Der mehrfache Frankfurter Internationale Hans Stubb(Eintracht Frankfurt) iſt nun⸗ mehr bis zum 10. November dieſes Jahres ge⸗ ſperrt worden, da er ſich während des letzten Spieles Eintracht— Fußballſportverein gegen den Schiedsrichter ungebührlich benahm. Baden— Elſaß in Kehl Der nächſte Fußballkampf zwiſchen Baden und Elſaß ſoll noch in dieſer Spielzeit in Kehl ſtattfinden. Der genaue Termin liegt noch nicht feſt. Amtliche Bekannkmachung des Bezirksbeauftragten für Unterbaden In letzter Zeit hat ſich die Unſitte bemerkbar gemacht, daß an verſchiedenen Stellen der Stadt, an Mauern, Bretterzäunen, Häuſerfron⸗ ten, Brückenauffahrten, Bäumen, Straßenbahn⸗ maſten und ähnlichem, Werbeplakate für Sport⸗ veranſtaltungen unbefugterweiſe angebracht wurden. Bei aller Anerkennung des damit verfolgten Zweckes unterſage ich hiermit jeg⸗ liches Anbringen von Plakaten an den oben aufgeführten und ähnlichen Stellen. Dieſes wilde Bekleben iſt nicht nur laut Vorſchriften des Werberates verboten, ſondern widerſpricht auch der Arffaſſung des neuen Deutſchlands von der Sauberhaltung der deutſchen Land⸗ ſchaft und des deutſchen Städtebildes von einer jüdiſchen Reklameſucht. Ich mache in Zukunft bei Nichteinhaltung dieſer Beſtimmung die Vereinsführer perſönlich haftbar. 8 Ein Aushängen in Schaufenſtern, Schau⸗ käſten oder das Anbringen an dafür zur Ver⸗ fügung ſtehenden Plakatſäulen fällt nicht unter dieſe Beſtimmung. gez. Körbel, Sturmführer. ———————— —————————————————————————————————————————— 22 Ewecklügen gegen den Hationalſoꝛĩialismus Gegen Saboteure der Jugendarbeit/ Von Gebietskührer kranz Canger In der letzten Zeit wiederholen ſich die Fälle, in denen neue, aus dem Geiſt des Nationalſo⸗ zialismus entſtandene Maßnahmen zerredet und ſchließlich vollkommen entſtellt wiederge⸗ geben werden. Auch die zielſichere Aufbauarbeit und der Er⸗ folg der nationalſozialiſtiſchen Jugend, welche in ſich bereits zu einer geſchloſſenen Einheit des ganzen Volkes geworden iſt, hat dieſe zerſetzen⸗ den Elemente nicht ruhen laſſen. Daß die Ju⸗ gend ſich zur Arbeit und Leiſtung bekennt und aus eigener Initiative daran geht, außer der pflichtgemäßen Berufsausbildung in Lehre und Schule ſich freiwillig beruflich weiterzubilden, gibt erneut den Anlaß, durch Entſtellungen dieſe von niemanden mehr in ihrer Bedeutung unterſchätzten Maßnahmen in Mißkredit zu bringen. Es wird das Gerücht verbreitet, die von der Deutſchen Arbeitsfront in Zuſammen⸗ arbeit mit der Hitlerjugend durchgeführten um⸗ fangreichen Maßnahmen ſtänden in Konkurrenz zur Berufsſchule, 15jährige unerfahrene Hitler⸗ jungen glaubten die fachliche Ausbildung über⸗ wachen und leiten zu können, und ſo ganz ver⸗ ſteckt ſpielt man darauf an, daß die zuſätzliche Berufsſchulung wohl vom Miniſterium aus die⸗ ſem Grunde verboten werden würde. Richtig dagegen iſt: Die Berufsſchulen unterſtützen die zuſätzliche Berufsſchulung. Dieſe greift nicht in die pflichtmäßige Berufsausbildung von Lehre und Berufsſchule ein, ſondern iſt eine Ergänzung zu dieſer. Sie iſt freiwillig und auf der Grundlage der Kameradſchaft aufgebaut und gehört zur Freizeitgeſtaltung. Nicht 15jäh⸗ rige Jugendliche überwachen bzw. leiten die fachliche Ausbildung, ſondern erfahrene Prak⸗ tiker, gute Meiſter, Geſellen und Berufsſchulleh⸗ rer, die jungen Menſchen Arbeitskameraden ſein wollen. Das Miniſterium denkt nicht an ein Verbot, im Gegenteil, die Regierungspräſt⸗ denten erſuchen die Landräte und Oberbürger⸗ meiſter um weiteſtgehende Unterſtützung der von der Deutſchen Arbeitsfront und der Hitler⸗ jugend eingeleiteten Maßnahmen. Aehnliche Entſtellungen ſollen die im Geiſte des Geſetzes zur Ordnung der nationalen Ar⸗ beit geſchaffene Einrichtung der„Sprecher der Jugend“ bei den Vertrauensräten ſchädigen. Hier glaubt man, eine die ſchwere Arbeit des Vertrauensrates unterſtützende Maßnahme zu Fall bringen zu können durch die Verdächti⸗ gung, die Hitlerjugend wolle entgegen den Vor⸗ ſchriften des Geſetzes zur Ondnung der natio⸗ nalen Arbeit von außen her in die Betriebs⸗ arbeit eingreifen. Haben vorher 14⸗ bis 15jäh⸗ rige ſich Lehrerrechte anmaßen wollen, ſo redet man hier wieder davon, daß minderjährige() Jugendliche in das Aufgabenbereich der Ver⸗ trauensräte eingreifen. Alles aber ſind Lügen, von Leuten verbreitet, welche die reibungsloſe Zuſammenarbeit von Betriebsführer und Ge⸗ folgſchaft ſtören wollen. Die Wahrheit iſt, daß mit dem Einverſtändnis des Vertrauensrates und des Betriebsführers der im Betriebe beſchäftigte ranghöchſte Hitlerjugendführer Sprecher der Jugend ſein ſoll. Dieſer hat nicht mehr Rechte als jedes andere Mitglied der Ge⸗ folgſchaft auch, aber er hat die Pflicht, die Ar⸗ beit des Vertrauensrates bei allen Maßnah⸗ men, welche die Jugendlichen betreffen, zu un⸗ terſtützen. Er hat als Jugendführer die innige Verbindung zwiſchen der Betriebsführung und den Jugendlichen des Betriebes herzuſtellen. Er vermittelt einerſeits dem Vertrauensrat die An⸗ liegen der Jugendlichen des Betriebes und ſorgt andererſeits dafür, daß Anordnungen und Wünſche des Vertrauensrates von dieſen be⸗ folgt werden. Wenn die Hitlerjugend von ihm erwartet, daß er darüber hinaus in ihnen die Achtung vor der beruflichen Leiſtung weckt und die Difziplin der Hitlerjugend auf die Arbeit überträgt, wenn z. B. der Sprecher der Jugend jeden Morgen die jugendlichen Gefolgſchafts⸗ mitglieder pünktlich zum Betriebsappell antre⸗ ten läßt, ſo iſt es wohl ſchon mehr als eine Verdrehung der Tatſachen, hier von einem Ein⸗ griff in den Betrieb zu ſprechen. Zu dieſen Entſtellungen gehört auch das Ge⸗ rücht, die Hitlerjugend ſabotiere die Durchfüh⸗ rung des Arbeitsplatzaustauſches. Auch das iſt frei erfunden. Die Hitlerjugend erkennt die Nor⸗ wendigkeit vor allen anderen in erſter Linie den älteren Volksgenoſſen und Familienvätern Erwerbsmöglichkeiten zu ſchaffen, durchaus an, beſonders nachdem von den maßgebenden Stel⸗ len jedem Jugendlichen die Möglichteit gegeben worden iſt, ſich gegen Ungerechtigkeiren und un⸗ billige Härten zu ſchützen. Sie begrüßt es, wie das ſchon oft aus ihren Reihen heraus betont wurde, daß ohne Unterſchied der Herkunft ge⸗ rade denjenigen ein Jahr lang die Schaufel in die Hand gezwungen wird, welche aus Faulheit und Bequemlichkeit bisher jeder nationalſozia⸗ liſtiſchen Organiſation ferngeblieben ſind. Dieſe müſſen aus ihrer Tanzboden⸗ und Pennäler⸗ Atmoſphäre herausgeriſſen und zwangsweiſe der Volksgemeinſchaft eingegliedert werden. Wenn die Hitlerjugend dabei erwartet, daß alte Hitlerjungen ebenſo wie alte Parteigenoſſen be⸗ handelt und nach den Vorſchriften von dieſen Maßnahmen ausgenommen werden, dann iſt das wohl eine Selbſtverſtändlichkeit, haben dieſe doch als Nationalſozialiſten ſchon in der Kampfzeit bewieſen, daß ſie jede Mühe und je⸗ des Opfer auf ſich zu nehmen bereit ſind. Alle dieſe Lügen und Entſtellungen ſind lä⸗ cherlich klein gegenüber der Größe und Einzig⸗ artigkeit unſerer Jugendbewegung. Damit trifft man ſie nicht, darüber iſt ſie erhaben. Man braucht nur aufzuhorchen, wenn es heißt:„Die Burſchen ſind zu jung, die haben keine Erfah⸗ rung,“ dann weiß jeder Nationalſozialiſt: hier ſpricht ein Spießer, der den Liberalismus noch nicht überwunden hat. Den Ton kennen wir! Als wir junge Nationalſozialiſten gegen das Syſtem anrannten, hat man uns dasſelbe ge⸗ ſagt, nur daß man ſich heute ein nationalſozia⸗ liſtiſches Mäntelchen umhängt. Und dagegen wehren wir uns! Wohl hat die Jugend das Al⸗ ter zu ehren und ſeine Erfahrung zu achten. Wir lehnen es aber ab, daß die Jugendorgani⸗ ſation des Führers von Menſchen kritiſiert wird, die im Altwerden allein ſchon eine Lei⸗ ſtung ſehen, und denen die Erfahrung alles iſt. Ein Nationalſozialiſt urteilt nach Charakter und Leiſtung und wird überall da, wo in libe⸗ ralem Geiſt nationalſozialiſtiſche Aufbauarbeit zerredet werden ſoll, eingreifen, beſonders dann, wenn man dies mit Verleumdungen und Verdrehungen verſucht. „Rolzen“— eine Lieblingsbeſchäftigung Wir ſuchen uns Heime! Das iſt ja ſchließlich Ehrenſache, daß man nicht nur große Töne redet, ſondern daß jeder nach einer Gelegenheit ſchaut, ein„pilliges“ Heim für ſeine eigene Kameradſchaft oder, wenn die ſchon eines hat, für die anderen zu erwerben. „Billig“ in dem Sinne, daß es überhaupt nichts koſtet, als ein wenig Eifer und Mühe, es herzurichten. Denn wo ſollen wir auch das Geld hernehmen, einen Raum zu mieten? Aber es gibt ja ſo viele leerſtehende Räume, die man ſich erkämpfen kann. Was heißt„er⸗ kämpfen“?—— Hier gilt es nur, dem Eigen⸗ tümer einmal den Sinn unſerer Heimabende und die Bedeutung unſerer Schulung(es ſoll nämlich immer noch Leute geben, die davon nichts wiſſen!!!) klarzumachen, dann wird er uns verſtehen. Und wer uns verſteht, der hilft uns. Da geht man zu Verwandten und Bekann⸗ ten und betrachtet mal deren Manſarden, ob da nicht noch unnützes Gerümpel darin ſteht, was ja ohnedies eine ganz grobe Sünde iſt. Denn ſchließlich hat der Luftſchutzbund nichts unterlaſſen, um dieſe Gerümpelſammlungen auszurotten. Da hält man eine kurze, gewich⸗ tige Rede, hilft die Kammer zu entrümpeln und ſchon iſt ein Raum für Heimabende geſchaffen. Natürlich geht das manchmal nicht ſo glatt, aber da darf man nicht ſchlapp werden. Denn es geht nicht um Heute, es geht um Morgen, es geht nicht um uns, ſondern es geht um Deutſchland. Wir brauchen eine ganz gründliche Schu⸗ lung; von ihr hängt die Ertüchtigung der Ju⸗ gend und damit die Zukunft unſeres Vater⸗ landes ab. Mit der bloßen Zugehörigkeit zu einer na⸗ tionalſozialiſtiſchen Organiſation iſt es nicht getan. Man muß ſich auch für ihre Ziele ganz einſetzen und ſich dem kleinſten hingeben, da⸗ mit das Große erſteht. In den Heimabenden wird die Kamerad⸗ ſchaft erwachſen, in Wort und Tat wird die Gemeinſchaft gebildet, die dann in ihrer Voll⸗ endung zur echten und wahren Volksgemein⸗ ſchaft wird. Keine Zeit darf verloren gehen. Ran an die Arbeit! Wir wollen zeigen, daß wir un⸗ ſere Arbeit ganz machen, daß wir unſer Ziel erreichen. Wir ſuchen uns Heime! Fahnenweihe! Wo Blut vergoſſen ward, da wächſt die Treue; der Glaube ſieht ſich vor ein Ziel geſtellt. Wieder iſt Herbſt! Regen und Sturm fegen über die Landſtraße, durch die Wälder und machen nicht Halt vor den grauen Städten. Es iſt Samstag. Vor mir liegen zwei Briefe; die Einladung eines Jungbannes zur Fahnen⸗ weihe und— der Beſchwerdebrief einer Mut⸗ ter: Inhalt: man ſollte doch bei dieſem Wetter die Jungens zu Hauſe laſſen, warten, bis es ſchöner iſt, es ſei doch nichts mehr los dort draußen im Wald. Ich lege dieſen Brief bei⸗ ſeite. Was ſollte ich antworten, würde ſie es verſtehen? Die Einladung erſcheint mir im Augenblick wichtiger. Um 6 Uhr ſollte ich draußen ſein. Die Straßen waren trocken, zwar war der Himmel bedeckt, aber der Wind ließ hoffen, daß er den Regen vertrieb. Im übrigen mußte ich fahren, wenn ich zur Zeit dort ſein wollte. Zwei Stunden mußte ich rechnen bei 80 Kilo⸗ meter Entfernung und dem Wetter. Alſo Man⸗ tel an, Kragen hoch und hinaus aus der Stadt! Draußen iſt der Wind ſtärker geworden. Manch⸗ mal verſucht er die Maſchine von der Chauſſee zu drücken oder er kommt von vorn, dann geht es nur langſam vorwärts; ſo fahre ich eine Stunde. Zum Ueberfluß beginnt es zu regnen, der Wind peitſcht mir den Regen ins Geſicht. Da weiß ich, daß ich es nicht mehr zur Zeit ſchaffen werde, aber weiter, nur weiter. Die Finger werden klamm, ſchon meldet ſich der innere Schweinehund; man könnte eine kurze Pauſe einfügen, eine heiße Taſſe Kaffee würde Wunder wirken. Ich fahre durch Trebbin, das Pflaſter iſt ſaumäßig und ich weiß, links am Markt iſt ein nettes Café. Da taucht vor mir eine Gruppe Jungvolk auf, die Käppis über die Ohren gezogen marſchieren ſie durch Regen und Wind— Vergeſſen iſt der Kaffee, auch die Chauſſee ſcheint wieder erträglicher zu ſein. Von einem Turm ſchlägt es 6 Uhr und um dieſe Zeit ſollte ich draußen ſein, aber noch ſind es 30 Kilometer. Ich gebe Gas, mehr Gas— in 25 Minuten werde ich da ſein. Als ich ankomme, marſchieren gerade die erſten Formationen ab. Es geht hinaus; drau⸗ ßen, außerhalb des Städtchens, in einer Lich⸗ tung werden ſie ein Feuer entfachen, werden ihre Fahnen weihen. Ich laſſe die Kolonnen an mir vorbeimarſchieren und folge ihnen. Noch liegt alles in tiefem Dunkel. Nur am Himmel laſſen zerriſſene Wolken den Sternen⸗ himmel durchblicken. Gedanken tauchen auf— verwehen, zerreißen, kommen wieder und mah⸗ nen, mahnen uns, zu handeln nach jener Ju⸗ gend, die damals den flandriſchen S1 er· lebte, die in Sturm und Regen, in Dreck und Schlamm, im Kugelregen und Granatfeuer zu Brüdern wurde, die durch den Höllenſchlund gehen mußte, um zu erkennen, daß dieſes Le⸗ ben erſt Sinn hatte, wenn der Glaube vor ein Ziel geſtellt wurde. Dieſer Glaube war die Volksgemeinſchaft und das Ziel war Deutſch⸗ land. Dieſe Jugend gab im Sterben ſich den Sinn. Jedes Volk gedenkt einmal im Jahre ſeiner Toten, dann ſteigen Opferbrände gen Himmel und Kirchenglocken läuten. Ein Volk erhebt die Totenklage. Doch wer glaubt, es ſei mit dieſem Totengedenken das erfüllt, was wir den Toten ſchulden, der weiß nicht, was uns, die wir den Kampf aim das neue Deutſchland geführt, durchhalten ließ. Es war, daß wir uns den Toten verbunden gefühlt haben, daß immer in unſerem Kampf jener graue Kämpfer von Langemarck und jener braune Sturm Horſt Weſſel bei uns war. Mit ihnen marſchierten wir ins Dritte Reich. Inzwiſchen iſt das Feuer entfacht, der Kreis iſt geſchloſſen. Sturm fegt über die Lichtung. Ein Lied klingt durch die Nacht— dann Trom⸗ melwirbel dumpf und ſchwer. Dann Namen unſerer Toten und immer, wenn einer in die Nacht hinausgeſchrien, klingt es aus Hunderten von Jungenkehlen: Hier! Dann wieder Trom⸗ melwirbel und durch den Wirbel zieht das Le⸗ ben dieſer Kameraden vorüber, das Leben der Bewegung. 3— Schluß ſpricht der Führer, weiht die Fahnen, und dann wiſſen wir es, weiß es der kleinſte Pimpf, das Leben dieſer Toten, das ſie geführt, muß unſer Leben ſein, daß die Idee der Bewegung, die wir auf die Fahnen und Wimpel geſchrieben haben, das bleiben und vollenden wird, was ſie war und wofür ſie ſtarben. Die Wimpel werden entrollt, ſie we⸗ hen im Sturm, dann klingt unſer Lied durch die Nacht. Die Holzſtöße brechen zuſammen, das Feuer ſinkt. Aber in uns iſt ein anderes Feuer, das Feuer der Toten. Es glüht und brennt, läßt uns hart werden gegen alles, was klein iſt, damit wir der Fahne folgen. ohberg. Weddigen Vor 20 Jahren! Herbſt 1914. Ein einſames Unterſeeboot fährt durch die leicht bewegte See. Still und ernſt hält der Kapitän Ausſchau nach feindlichen Schiffen! Langſam weicht der Ne⸗ bel über dem Waſſer. Da— ein kaum merk⸗ bares Zucken geht über das Geſicht des Kapi⸗ täns. Drei feindliche Kriegsſchiffe! Ein Kom⸗ Ruhig ſteht die mando ertönt: Auf Tiefe! Mannſchaft, jeder auf ſeinem Platz. Kaum anzumerken iſt ihnen die Spannung, die auf ihnen lagert. Und doch weiß ein jeder, was die nächſten Minuten bedeuten. Sieg oder Ver⸗ derben! Ein Zittern durchläuft den Rumpf des Unter⸗ ſeebootes: Der Torpedo hat das Rohr ver⸗ laſſen. Langſam geht das Boot wieder auf Tiefe. Zwei Meter— drei Meter— fünf Meter. Die Spannung wächſt. Jetzt muß es kommen! Immer noch verſtreichen einige bange Sekunden. Da— ein berſtendes Krachen! Die Mannſchaft jubelt— während der enaliſche Kreuzer„Aboukir“, Schrecken und Verwirrung auf den übrigen Schiffen zurücklaſſend, in die Tiefe ſinkt. 20 Minuten ſpäter. Das Spiel beginnt von neuem, und dieſesmal war es die„Hogue“, die dem verderbenbringenden Torpedo zum Opfer fiel. Und zwei Stunden darauf mußte auch der letzte engliſche Kreuzer, die„Creſſy“, die Wirkung eines Torpedos erfahren. U 9 hat ganze Arbeit getan! Ein halbes Jahr ſpäter. Wieder läuft Wed⸗ digen aus, nachdem er inzwiſchen noch einen weiteren Feind verſenkt hat. Doch vergebens wartet die Heimat auf den Helden von U9. Vergebens hoffte man wieder auf eine ſiegreiche Heimkehr! Nichts iſt uns bekannt über ſein Schickſal. Man hat nie wieder etwas gehört von Weddigen und ſeiner tapferen Mannſchaft. Jahre ſpäter. Eine neue Zeit war angebro⸗ chen. Ein Fähnlein Jungen im braunen Kleid zieht über die Straße. Jungvolk. Viele ſolcher Jungen ziehen heute über die Straße. Und doch merkt der aufmerkſame Betrachter einen geringen und doch ſo bedeutenden Unterſchied. Feſter Marſchſchritt. Ein Lied auf den Lippen. Die ſchwarze Fahne aber flattert voran und auf ihr ſteht es geſchrieben mit ſilbernen Let⸗ tern, dem großen Soldaten zu Ehren:„Fähn⸗ lein Weddigen“. Raymund Kaufmann. Mir brauchen Heime und Rundfunkgeräte — 3 4 Kaum ein dabei ſo ged⸗ Wort Erleb wir Menſchen Ruh? Kino, ballwettkämpfe werden uns zi alles erleben, In einem flü an uns vorüb Oberflächenber vielleicht ſcho andere„Erle werden notwer ſchlagen, um 1 und doch ſtelle zu wenig, das Sinn. Dieſem Koll eine andere A das Wort ſell bedeutet näml ben“, heißt, ei ganz zu Ende menſchliche Kr ——15— ver welche e w Unbeachtete un lebnis zu ma⸗ menſchen nicht dern den Men Seele und die mem Gang d ber grünende Ohne unbedi 6 en ſie das 2 rde und den ein ſte u. reitſchaft und dem Ruf:„zut beſtellt,.“ wobei ſchlag gibt al eheimnisvolle ſe zu wo ngen. Das Wunde lich Teil in jed eweckt werder rlebniskraft —3— die un rachten wir e ſtundenlang ei oder mit unge Erde zu forme innere M ügen ſpiegelt Uns Alltags niskraft 485 d anderen Worte ſein zu leben, ſich der Menſch ſcheidet. Das Stille fehlen, d ſche ſagt:„Die unſere lauteſte Stunden.“ Al was wichtiger Gewiß iſt es einmal fernab ſeinem inneren gönnen, aber Die heiligſte für wird uns der Lärm der ginnen andere die Natur, es unſere Bodenv Kraft. Wer da Seele lauſcht, d Schweigen und und nicht im 2 Seele, alles iſt und wir ſind nute das Wun erleben. Dieſe einer unbeding Vom Nature tung vor dem Ehrfurcht vor! meines Erachte modernen„Znu ligion zurückzu Wenn„Bode und ebenſo vo Wert als volkb den ſind, müſſe auf dem Gebi⸗ wirken. Währ einen Gott in weiter Linie e Welt blickte, Schöpfung aus zum Schöpfer, zwingt uns an eine allwalt mit einem Gef Frömmigkeit ne u dieſem Weg orten: „Erkenne j⸗ ſein Leid u und fühle, der große Wie weit de Religioſität der wird die komn jetzt ſchon feſt: 3 Kaum ein Wort wird heute ſo häufig und dabei ſo gedankenlos ausgeſprochen wie das Wort Erlebnis.— Was erleben wir denn, wir Menſchen der großen Städte ohne Raſt und ARuhr Kino, Theater, Verſammlungen, Fuß⸗ ballwettkämpfe, Denkmalsenthüllungen uſw. die Kolonnen iih werden uns zum Erlebnis. Aber wie wir dies a am 4 alles erleben, das iſt die problematiſche Frage. aden Sternen In einem flüchtigen Rauſch ziehen die Dinge tauchen auf— an uns vorüber, mit viel Lärm und höchſtens ieder und mah: Oberflächenberührung; in der nächſten Stunde Fen erbſt neeleicht ſchon vergeſſen, ausgelöſcht durch „ in 51 und andere„Erlebniſſe“. Immer ſtärkere Reize Granatfeuer zu werden notwendig, um eine Saite in uns anzu⸗ ſchlagen, um uns wachzurütteln für Minuten, und doch ſtellen wir am Ende feſt: man erlebt t Höllenſchlund daß dieſes Le⸗ zu wenig, das Leben iſt traurig, öde und ohne Sinn. Glaube vor ein aube war die lwar Deutſch⸗ denden fg Dieſem Kollektiverlebnis gegenüber gibt es n Jahre ſeiner eime andere Art des Erlebens, zu dem ſchon de gen Himmel das Wort ſelbſt den Schlüſſel liefert; erleben Volk erhebt die bedeutet nämlich eine Intenſipform von„le⸗ ſei mit dieſem ben“, heißt, einen Vorgang erſchöpfend leben, wir den Toten danz zu Ende leben. Dies ſetzt eine inner⸗ is, die wir den menſchliche Kraft voraus, deren Grad ganz hland geführt, 1 midibiduell verſchieden iſt. Es gibt Menſchen, 1W11 den welche dieſe wunderbare Kraft haben, ſich alles daß immer in Unbeachtete und ſcheinbar Weſenloſe zum Er⸗ Kämpfer bun lebnis zu machen. Sie ſehen in ihren Mit⸗ Sturm Horſt menſchen nicht zuerſt Freund oder Feind, ſon. n marſchierten 1 dern den Menſchen überhaupt, das Leben, die Seele und die Schöpfung in ihm. Auf ein⸗ facht, der Kreis* Gang durch die Straßen der Stadt oder r Bie Lichtung über grünende Felder erleben ſie eine Welt. Ohne unbedingt Lyriker oder Myſtiker zu ſein, 3 en ſie das Weſenhafte, ſpüren den Odem der ann Namen Erde und den Puls des Lebens und ſo einen n einer in die Sinn des Ganzen. Was ſie dazu befähigt, if n. iſt 5 Er än ſtets ſchauendes Auge und eine innere Be⸗ zieht va* und 470—15 dem Ruf:„zum Sehen geboren, zum Schauen das Leben der 4 55 5 f5 den— „ ag gibt als da ehen⸗Wollen. eſe e chelmnisvolle Erlebnistraft wiſenſchaftlich de⸗ 7.—— das ſie 4 ſe zu wollen, wäre ein unnützes Unter⸗ daß die Idee ſaugen. e Fahnen und Das Wunder iſt: ſie exiſtiert als ein gött⸗ bleiben und lich Teil in jedem Menſchen und kann in jedem und wofür ſie geweckt werden. ntrollt, ſie we- Erlebniskraft noch in vollem Maße für Vor⸗ nſer Lied durch 10 e, die uns bedeutungslos ſcheinen; be⸗ zen zuſammen,——5 wir es doch einmal, wenn es z. B. iſt ein anderes ſtundenlang einer webenden Spinne zuſchaut Es glüht und oder mit ungeſchickten Händen einen Klumpen ꝛgen alles, was Erde zu formen ſucht, welche Spannung, wel⸗ folgen. innere Miterleben ſich dabei auf ſeinen Rohberg. Bügen ſpiegelt! Uns Alltagsmenſchen iſt dieſe innere Erleb⸗ niskraft faſt durchweg verlorengegangen, mit Ein einſames anderen Worten, die Kunſt: mit Bewußt⸗ ht bewegte See. Ausſchau nach weicht der Ne⸗ in kaum merk⸗ ſicht des Kapi⸗ ſich der Menſch von aller andern Kreatur unter⸗ idet. Das macht, daß uns Minuten der Stille fehlen, der Einkehr in uns ſelbſt. Nietz⸗ che ſagt:„Die großen Ereigniſſe, das ſind nicht unſere lauteſten, ſondern unſere ſtillſten ffe! Ein Kom⸗ Stunden.“ Aber wer von uns erlebt, oder zuhig ſteht die was wichtiger iſt, ſucht ſolche ſtillen Stunden? Gewiß iſt es für den Berufsmenſchen ſchwer, Platz. Kaum einmal fernab vom Jahrmarkt des Lebens mnung, die auf ſeinem inneren Menſchen eine Feierſtunde zu ein jeder, was gönnen, aber nicht unmöglich. Sieg oder Ver: Die heiligſte und reinſte Zufluchtsſtätte da⸗ 5—— 0———— 2 2 7—1— umpf des Unter⸗ der Lärm der Außenwelt verſtummt, dann be⸗ 3 305 ver⸗ andere Stimmen zu ſprechen: es ſpvicht die Natur, es ſpricht die Erde, und wir fühlen ot wieder auf unſere Bodenverbundenheit als Quelle unſerer Neter— fünf Kraft. Wer da mit offenen Sinnen und wacher Jetzt muß es Seele lauſcht, der weiß: es gibt kein abſolutes en einige bange! Schweigen und kein ſtarres Sein, nicht im All 9 98 und nicht im Menſchen. Alles hat Leben und s Krachen! Tie Seele, alles iſt Bewegung und Entwicklung, d der engliſche und wir ſind dazu auserkoren, in jeder Mi⸗ nd Verwirrung nute das Wunder des Schöpfungsprozeſſes zu klaſſend, in pie erleben. Dieſes Bewußtſein erfüllt uns mit einer unbedingten Andacht und Ehrfurcht. el beginnt von! Vom Naturerlebnis aus und von der Ach⸗ ie„Hogue“, die tung vor dem Einzelweſen kommen wir zur ie„Hogue, die Ehrfurcht vor dem Großen, und dieſer Weg iſt edo zum Opfer meines Erachtens der einzig mögliche für den uf mußte auch modernen„Zweifler“, wieder zu einer Re⸗ ie„Creſſy“, die 1 ligion zurückzufinden. zren. U 9 hat Wenn„Boden“ und„Blut“ von der Politik in ihrem vollen ert als volkbindende Faktoren erkannt wor⸗ en ſind, müſſen dieſe beiden Kräfie ſich auch uf dem Gebiet der Religion fruchtbar aus⸗ wirken. Während der mittelalterliche Menſch einen Gott in den Wolken anbetete und in weiter Linie erſt auf die von ihm erſchaffene Belt blickte, geht der Weg heute von der Schöpfung aus und führt durch die Schöpfung zum Schöpfer, das heißt, das Naturerlebnis zwingt uns von ſelbſt den Gedanken an in ihr 0 auf icht——— mit einem Gefühl, das man nicht anders als braunen Kleid Frömmigkeit nennen kann. Goethe bekennt ſich lk. Viele ſolcher zu dieſem Weg mit den wunderbar ſchlichten Straße. Und Worten: en un 1„Erkenne jeden Dings Geſtalt, zuf den Lippen. ſein Leid und Freud, Ruh und Gewalt, tert voran und fühle, wie die ganze Welt doer große Himmel zuſammenhält.“ t ſilbernen Let⸗ Ehren:„Fähn: 1 Wie weit der hier angedeutete Weg für die Religioſität der Zukunft eine Grundlage bildet, wird die kommende Zeit zeigen. Eines ſteht jetzt ſchon feſt: das Bekenntnis eines Volkes der läuft Wed⸗ hen noch einen Doch vergebens den von U 9. tf eine ſiegveiche innt über ſein r etwas gehört den Mannſchaft. t war angebro⸗ aufmann. 3 Das Kind hat die intenſive ſein zu leben, das einzig Weſenhafte, wodurch zur Religion muß ein innerliches ſein, wenn anders es echt und nicht diktiert ſein ſoll. Das Vorhandenſein einer Innerlichkeit hängt nie von der Maſſe, ſondern ſtets vom Einzelnen ab, der ſich wieder bewußt ſein muß, in wie Der Jugendführer des Deutſchen Reiches 3 Ueber die Erlebnĩskraft von m. wahr ſtarkem Maße die unſerer Zeit und der haſtende Alltag auf die Ertötung alles ſeeliſchen Lebens hinwirken zu Gunſten einer Stumpfheit der Sinne und des Herzens, die es mit ganzer Kraft anzukämpfen gilt. BDerlin NW 40, den Aronyrmzemufer 0 Sammelnummer: A 2 Kora 7491 ſlune t die fełłe dle- 22222 222 Aaſ. /len luue, fLe M. CUl. Hac 2 Dunlur, lichespluneee Die H— ein Inſtrument des Führers Als unſer Führer und Volkskanzler Adolf Hitler auf dem letzten Reichsparteitag in Nürnberg zu der Fante hen ſagte:„Ihr müßt die Tugenden heute üben, die die Völker brauchen, wenn ſie groß werden wollen. Ihr müßt treu ſein, ihr müßt tapfer ſein und ihr müßt untereinander eine einzige, herrliche Ka⸗ meradſchaft bilden“, da jubelten Hunderttau⸗ ſende von Jungenſtimmen dem Führer zu und die Heilrufe wollten kein Ende nehmen. In dieſem Augenblick ſah Adolf Hitler, daß er ſich auf dieſe Jugend, die ſeinen Namen trägt, ver⸗ laſſen kann, daß fie einſt die Geſchichte unſeres Volkes würdig vertreten, in ſeinem Geiſte wird; denn Jugend und Begeiſterung machen Weltgeſchichte und nicht„Klugheit und Alter“. Als unſer Führer im Jahre 1924 die Hitler⸗ jugend gründete, da tat er es mit dem Vorſatz, dieſe Bewegung als einen Garanten der Be⸗ wegung zu erziehen. Unermüdlich arbeiteten die Führer der dieſes Ziel zu er⸗ reichen. Allüberall wo der Kampf war, wurde neben SA und SS auch die Hs8 eingeſetzt, und ſie hat ſich ſtets bewährt, denn ſie wurde be⸗ ſeelt von dem Geiſt der Unterordnung, des Opfermutes und der Treue zum Führer. Groß ſind aber auch die Opfer, die der Kampf um die nationale Wiedergeburt des deutſchen Volkes von der HJ forderte: 21 blut⸗ junge Menſchen ließen ihr Leben mit dem Be⸗ kenntnis auf den Lippen: In Treue dem Füh⸗ rer, alles für Deutſchland. Allen toten HJ⸗ Kameraden voran marſchiert Herbert Norkus, der 16jährige Held von Berlin. Wir werden ihnen die Treue halten, ſo wie ſie treu blieben unſerem Führer, der Bewegung und dem deut⸗ ſchen Vaterlande. Wir werden uns ſtets dieſer meinſchaft für Volk und Heimat un gewaltigen Opfer bewußt ſein, uns ihrer würdig erweiſen und in ben Geiſte fanatiſch und verbiſſen weiterkämpfen um den großen Sieg. Ebenſo ſind wir aber auch gewillt, jeden ernſt zu nehmenden Gegner, der ſich uns in 2— eg zu ſtellen wagt, zu Boden zu ſchmet⸗ tern. Die Hitlerjugend marſchiert.„Kamerad ſein unter Kameraden“, das iſt das Kennwort dieſer jungdeutſchen Gemeinſchaft. Sie kennt keine Klaſſen. Neben dem Arbeiterſohn marſchiert der Student, der Sohn des Direktors neben dem einfachen Lehrling. Die Parole lautet noch wie früher:„In tiefſter kameradſcha⸗ 15 Ge⸗ ührer“. Wir ſind uns bewußt, daß wir einſt Deutſch⸗ lands Schickſal beſtimmen 3— wenn die Väter nicht mehr ſind. Wir wiſſen aber auch, ß die religiöſen Jugendbewegungen ihre Exiſtenzberechtigung ſchon längſt verloren haben, trotz„unbeirrbarer Mitarbeit am Auf⸗ bau des neuen Reiches“ und daß nur noch wir, die Hitler⸗ und Staatsjugend, das alleinige Recht auf der Straße haben. Die HJ marſchiert als eine große Kampf⸗ und Willensgemeinſchaft durch die deutſchen Gaue mit der Fahne der Jugend und dem Be⸗ kenntnis unſeres Reichsjugendführers Baldur von Schirach auf den Lippen: „Frei ſind wir alle, doch wir ſeh'n im Dienen Mehr Freiheit als im eigenen Befehle, Am Schreibtiſch ſitzen wir und an Maſchinen, Sind Hunderttauſend und nur eine Seele. Wir ſind die Ketzer und die tiefen Frommen, Das Heut', das Geſtern und das große Kommen.“ Das Theater der deutſchen Jugend Die Neugeſtaltung des deutſchen Theaters im nationalſozialiſtiſchen Staat wird beſtimmt durch das Volk und ſeine in ihm verwurzelte Kultur. Im Zeitalter des Liberalismus und Marxismus wurde dem Volt die Kultur durch eine intellektuelle und verjudete Schicht beſtimmt. Wie überall, ſo wirkte auch hier dieſer Geiſt zerſetzend und zerſtörend. Mehr denn je redete man von Kultur und vergaß daber ihren In⸗ halt, ihr Weſen und ihre Sendung. Wenn wir das deutſche Theater als einen Träger der Kul⸗ tur herausgreifen, ſo müſſen wir feſiſtellen, daß es uns in den letzten Jahren niht viel geben konnte, abgeſehen von einigen guten Klaſſiker⸗ aufführungen. Das Theater ſtand über dem Volk. Man hatte vergeſſen, daß der Künſtler zum Volk herabſteigen muß. Der Liberalismus brachte uns rührſeligen Plüſchmöbelkitſch auf die Bretter und der Marxismus entweder ſit⸗ tenloſe Schweinereien(3. B.„Krankheit der Ju⸗ gend“ von Bruckner(richtig Tagger) oder„Die Verbrecher“ uſw.) oder übergeiſtiges Geklügel. Dieſe Entwicklung erfuhr ihre Krönung in dem Geiſtesbolſchewismus einer Piscatorbühne. „Das Theater muß aktive Zeitung ſein“(Pis⸗ cator). Man hatte den„heiligen Tempel der Muſe“ zum Inſtrument ſchmutziger Aſphaltlite⸗ raten erniedrigt. Goethes„Fauſt“ inſzenierte man„modern“. Mephiſto erſcheint mit Monokel und Smoking, die„Hexenküche“ wird zur„Bar“ umgeſtaltet. Den„Hamlet“ brachte man mit einem Stahlhelm auf dem Motorrad Welche Bühnenſchriftſteller waren denn überhaupt noch deutſch? Wer deutſch geſinnt war, wurde am Dheater abgelehnt. Der Bühnennachwuchs ſetzte ſich durchweg aus Juden und Jüdlingen zuſam. men, ſoweit man hier von fähigem Nachwuchs reden konnte, denn die fähige deutſche Jugend wurde nicht verſtanden oder ſchon als Konkur⸗ renz angeſehen. Die Zeiten der Erniedrigung des deutſchen Theaters ſind vorbei, aber wir verſpüren ihre Nachwehen noch immer. Der nationalſozialiſti⸗ ſche Staat hat auch auf dem Gebiete des Thea⸗ ters mit eiſernem Beſen gekehrt. Viel auch wurde ſchon geſät, aber die Ernte iſt noch nicht reif. Kunſt braucht Entwicklung. Am Ende die⸗ ſer Entwicklung ſteht das„Können“ und nicht das„Wollen“, wie es Dr. Goebbels in ſeiner großen Rede vor der Reichskulturkammer ein⸗ mal ausdrückte. Wir müſſen uns davor hüten, daß nicht nationaler Kitſch und Konjunkturſtücke ſich in die Hallen der Theater einſchleichen. Vor dieſen Gefahren wird uns zukünftig die deutſche Jugend bewahren, denn ſie iſt durchdrungen von dem Ausdruck nationalſozialiſtiſchen Kurtur⸗ wollens, das ſeine Verwurzelung in Blut und Boden findet. Wenn dieſe Saat im deutſchen Theater aufgeht, kommt die Stunde der Ver⸗ wirklichung des deutſchen Nationaltheaters. In dem gemeinſamen Erlebnis des Theaters kann zuerſt der Sinn der Kunſt im Volke emp⸗ funden werden. Das Theater iſt nicht für ge⸗ wiſſe Schichten da, ſondern für das ganze Volk. Die Kunſtwerke der kommenden Zeit kommen aus dem Volk für das Volk. Die Formungs⸗ und Geſtaltungsgrundſagen für das Deutſche Nationaltheater ſind gegeben. Die deutſche Ju⸗ gend, die nach dem nationalſozialiſtiſchen Kul⸗ turwillen erzogen wird und in ihm lebt, wied * der Aufgabe bewußt ſein, die ſie zu erfüllen at. Kunſt iſt nicht Selbſtzweck, ſondern heilige Sendung für das Volk. Helmut Ruder. egen Den Söhnen des Vaterlandes Von Ernſt v. Wildenbruch Was die Väter einſt erſtritten, Was ſie ſchufen und erlitten, Sagt euch der Geſchichte Buch. Laßt es nicht Papier nur bleiben, In die Seele müßt ihrs ſchreiben, Einen Wahr⸗ und Lebensſpruch. Denn ſie ſchufen und erbauten, Weil der Zukunft ſie vertrauten, Ihre Zukunft?!— Das ſind wirll! Laßt ſie nicht zuſchanden werden, Was der Väter Kraft auf Erden Einſt begann, vollbringt es ihrlll Wer nicht weiterbaut, zerſtöret, Was euch mühlos heut gehöret: Vaterlandes Glanz und Kraftl! Morgen wirds der Sturm euch rauben, Wenn das Wollen und das Glauben In den Seelen euch erſchlafftlll e orerrzit Ksderinnryegeaieneheensköeifmutg Sen We Die Wunderkijte Ich komme heute etwas ſpäter als ſonſt in unſer Gefolgſchaftsheim. Schon beim Eintvirt in den Vorraum fällt mir auf, daß es heute beſonders„hoch“ hergeht. 5 Ich öffne neugierig die Türe. Drin drängen ſich meine Kameraden um einen Tiſch, auf dem etwas Geheimnisvolles ſteht. Im Scheine der Petroleumlampe— zu einer beſſeren Beleuch⸗ tung, wie z. B. elektriſche Lampe, hat es noch nicht—35 ſteht eine lange Kiſte. Was ſoll das?— denke ich. „Gelt, Fritz, da ſtaunſte“, kommt Kraus auf mich zu.„Unſre neue Kochkiſte!“ meldet ſich Navpbert. Drei, vier ſtürmen auf mich ein. „Unſer neues Rednerpult für die Schulungs⸗ abende!“ meint Karl lachend und deutet auf das rätſelhafte Ding auf dem Tiſch. Plötzlich ertönen mitten in das Lachen hinein die Klänge der Militärmuſik. Da geht mir ein Licht auf. „Das iſt ja ein Radio. So eine„Kochkiſte laſſe ich mir gefallen.“ Nun erfahre ich den Sachverhalt. Ein Volksgenoſſe las die Aufrufe zur Schaf⸗ fung von 3 und Rundfunkgeräten und ſchenkte dieſen etwas älteren, ober noch tadel⸗ los arbeitenden Rundfunkempfänger unſerer Gefolgſchaft. Hätie er nur ſehen können, wieviel Freude über den Beſitz eines eigenen Gerätes in un⸗ ſerer Gefolgſchaft herrſchte. Alle waren glücklich. Nun tauchte aber noch eine Frage auf:„Ja, wo wollen wir denn die 0 endungen hören? Im Heim iſt für die Gefolgſchaft zu wenig Platl“ 4 „Das iſt noch unſere Sorge für die nächſten Tage. Wir müſſen ein Heim auf die Beine bringen, in dem wir alle unſere Leute unter⸗ bringen können. Sollte das nicht möglich ſein? — Wieviele Räume ſind leer und könnten die⸗ ſer großen Sache zur Verfügung geſtellt werden. Deshalb geht von neuem der Ruf an alle Volksgenoſſen: Gebt der Hitler⸗Jugend Heime und Rundfunk⸗ gerüte!“ Spiel Du kannſt jeden Geburtstag erraten Heute verrate ich euch ein großes Geheimnis. Ich gebe euch den Schlüſſel zu einem Verfahren, den Geburtstag eines jeden euerer Kameraden und Bekannten genau zu ermitteln, ohne daß euch der betreffende Geburtstag auch nur an⸗ deutungsweiſe genannt wird. Die Sache iſt verblüffend einfach. Man ſagt zu dem, deſſen Geburtstag ermittelt werden ſoll, folgendes: „Schreibe deinen Geburtstag— und zwar den Monatstag— ohne daß ich es ſehe, auf ein Blatt Papier, multipliziere ihn mit 3, zähle 5 hinzu, multipliziere das Reſultat mit 4, zähle den Monatstag und die Monatszahl hinzu, ziehe 20 ab, und nun ſage mir das Er⸗ gebnis.“ Das Ergebnis teilſt du durch 13. Was da heraus kommt, iſt der Monatstag, und der Reſt iſt die Monatszahl. Ein Beiſpiel: Nehmen wir an, der in Frage ſtehende Be⸗ kannte iſt an einem 25. Juni(6. Monat) ge⸗ boren. Daraus ergibt ſich folgende Berechnung: 25“3- 755= 80K4- 320-25+6= 351 351—20= 331 Dieſe Zahl(331) läßt man ſich nennen. Weiter nichts. Teilt man nun 331 durch 13, ſo erhält man 25, Reſt 6. Der Betreffende iſt demnach am 55. Juni geboren. Iſt das nicht eine famoſe Methode, eure Kameraden in Erſtaunen zu verſetzen? Schreibt ſelbſt! Unſere Beilage ſoll nicht nur für die Jugend geſchrieben ſein, ſondern ſie ſoll auch von der Jugend geſtaltet werden. Alle ſollen ihre Ge⸗ danken, ihre Erlebniſſe und Taten, mögen ſie ernſt oder heiter ſein, den Kameraden mitteilen. Die Geſtaltung unſerer Beilage darf nicht nur Aufgabe der Preſſewarte ſein, ſie muß allen eine Pflicht bedeuten. Nur wenn jeder mitarbeitet, können wir jedem etwas geben! Beiträge ſind zu ſenden an: Preſſeſtelle des Bannes 171 der§J, M 4a. Folge 7 Abendausgabe— Mittwoch, 31. Oktober! 93 4 „Don Carlos“ wird zum Monumentalwerk In der Leipziger Idylle— Frauenerlebnis in der Reſidenz Auguſt des Starken Was zwiſchen Goethe und Frau von Stein ſich in jahrelangen bildenden Auseinanderſetzungen vollzog, das erlebten Schiller und Frau von Kalb in Mannheim in wenigen Monaten mit einer ſtürmiſchen Leidenſchaftlichkeit, von der wir freilich keine anderen Zeugniſſe haben als die Gedichte Schillers„Der Kampf“ und„Reſig⸗ nation“. Hier ſehen wir, daſſ der Dichter all das erlebte und litt, was er in ſeinem„Don Carlos“ an Seelenkämpfen der unglücklich Liebenden geſtaltet hat.„Der Kampf“— der„Rieſenkampf der Pflicht“ iſt bereits die großartige perſönliche Einleitung zu dem Hauptthema im Schaffen Schillers in den kommenden Reifejahren, der Kampf zwiſchen Sinnlichkeit und Sittlichkeit wird vorgeſtaltet, wie er ihn ſpäter im Geiſte Kants überwindend in der„ſchönen Seele“ aus⸗ kämpfen ſollte. Daß Schiller damit der urſprüng⸗ aee Chriſtian Gottfried Körner lichen Anlage ſeines Weſens auswich, daß er den gewaltigen Anlauf der„Räuber“ und ihrer Stellung des Problems des Nihilismus— wie er mit der franzöſiſchen Revolution wirklich heraufgekommen war nicht zum großen Sprunge benutzte, das iſt längſt erkannt und in die Würdigung Schillers und des Deutſchen Idealismus gebührend und begrenzend einge⸗ ſchaltet worden. In dieſem Sinne bedeutet die letzte Strophe der„Reſignation“ eine viel be⸗ deutungsvollere Abſage, als ſie das bürgerliche Zeitalter ſich eingeſtehen wollte: Du haſt gehofft, dein Lohn iſt abgetragen, Dein Glaube war dein zugewognes Glück, Du konnteſt deine Weiſen fragen, Was man von der Minute ausgeſchlagen, Gibt keine Ewigkeit zurück. Schiller war der Aufenthalt in Mannheim un⸗ möglich geworden. Er ſah ſich von allen Sei⸗ ten verlaſſen, und die einzige, die an ihm mit leidenſchaftlichem Glauben hing, Charlotte von Kalb, ſtürzte ihn in heilloſe Wirren des Her⸗ zens. Er mußte nach ſeiner Ueberzeugung— die dem gut proteſtantiſchen Glauben ſeiner Mutter und des ſchwäbiſchen Pietismus ent⸗ ſprach— hier der Pflicht gehorchen und durfte nicht den Eid gefährden, den Gharlotte am Al⸗ tare ihrem Gatten, dem Vater ihres Kindes, geleiſtet hatte. Es wurde wieder eine Flucht— diesmal von der Stätte ſeiner Triumphe, aus Mannheim, dahin er vor wenigen Jahren hochgemut ge⸗ flüchtet war, als er iich der württembergiſchen Tyrannei entzog. Schiller erinnerte ſich im Dezember 1784 einer Zuſendung, die er im Juni des Jahres aus Leipzig erhalten hatte und die eine Huldigungs. adreſſe einiger ſächſiſcher Freunde enthielt. Mit Silberſtift auf Gips waren die Geſichter zweier Männer und zweier Frauen gezeichnet als Bei⸗ lage zu einer ſchönen geſtickten Briefmappe. Schiller bekam bald heraus, daß die anonymen Abſender der Oberapellelationsrat Körner in Leipzig, deſſen junger Freund Huber und die Schweſtern Stock waren. Er behielt ſich aber in ſeiner inneren und äußeren Bedrängnis die Beantwortung dieſer Huldigung für eine ge⸗ eignete Stunde vor. Am 7. Dezember erinnern ihn die über ſeinem Schreibtiſch aufgehängten Bilder an dieſe verſäumte Pflicht. Er eröffnet den Briefwechſel und fendet den Leipzigern auch ſeine Zeitſchrift„Thalia“, die er in Mann⸗ heim herauszugeben begonnen hatte. Der Brief⸗ wechſel führte zu einer unmittelbaren Einla⸗ dung nach Leipzig, der Schiller zu folgen ent⸗ ſchloſſen iſt.— In Mannheim hatte er außer der leidenſchaft⸗ lichen inneren Beziehung zu Charlotte von Kalb auch noch die von Klatſch und Gexüchten über einen Heiratsplan umrankte Beziehung zu der Tochter ſeines Verlegers abzubrechen, was höflich und ohne Schmerzlich⸗ keit geſchah. Die Beziehungen zu der Schau⸗ Margarete Schwan— ſpielerin Baumann waren längſt abgebrochen. Streicher hatte auch wieder die Zeit mit dem Freunde in Mannheim verbracht und von ihm mußte ſich Schiller wieder einmal trennen; denn diesmal begleitete ihn der Treue nicht, als der Dichter am 9. April 1785 endlich— wieder in einem Feſtestrubel— Mannheim verließ. Die Reiſe nach Leipzig war äußerſt be⸗ ſchwerlich. Unwetter, verſumpfte Wege und andere Unbill hielten den Reiſewagen auf. Am 17. April erſt fährt Schiller in Leipzig ein. Kör⸗ ner iſt nicht anweſend, ſondern in Dresden, wo Papillon auf Körners Weinberge bei Loſchwitz er ſich auf Begründung eines Hausſtandes als künftiger Ehemann und Beamter vorbereitet. Huber, der ſeltſam unbeherſchte Sohn eines Lektors der franzöſiſchen Sprache an der Leip⸗ ziger Univerſität und einer Franzöſin, empfängt den Ankömmling und ſtellt ihn den Schweſtern Stock, den Verlobten der beiden Männer, vor. Sie waren die verwaiſten Töchter des berühm⸗ ten Kupferſtechers Stock, der ſchon Goethe in dieſe Kunſt eingeweiht hatte. Das„Klein⸗Paris“ enttäuſchte auch Schiller nicht. Mit ſeinen ſchö⸗ nen Anlagen, ſeinem lebhaften Fremdenverkehr und ſeinem Meſſetrubel mußte es den Süddeut⸗ ſchen anziehen. Aber zu bald drängten ſich die Literaten dem Dichter der„Räuber“ auf, der ſich anfangs gern in den Kaffeehäuſern auf⸗ hielt. Er floh arſo die Stadt und zog Anfang Mai nach dem Dörfchen Gohlis hinaus, das damals eine Art Sommerfriſche für die Leipzi⸗ ger war. Er mietete zwei winzige Zimmer bei einem Gutsbeſitzer und gab ſich hier in der Stille ganz der jetzt groß und mächtig ſich ent⸗ wickelnden Ausgeſtaltung des„Don Carlos“ hin. Morgens machte er Spaziergänge in die Felder, gefolgt von dem Knaben ſeines Wirtes, der ihm eine Waſſerflaſche nachtragen mußte. Der Brieſwechſel mit Körner feſtigte die —.—ſeume Urheberrecht: Dammert-Pressedienst GmblH., Berlin W 35 Freundſchaft der beiden, die ſich erſt am 1. Juli auf dem Gute Kahnsdorf zwiſchen Dresden und Leipzig zum erſten Male ſahen. Die Erwartun⸗ gen beider wurden nicht getäuſcht, und Schiller ſchloß hier einen dauerhaften Freundſchafts⸗ bund, der ihn auch für eine gewiſſe Zeit aller materiellen Sorgen entheben ſollte. Bald wird Schiller der Aufenthalt in Gohlis, ſo viele Reize er auch haben mochte, verleidet. Er hörte— während einer Erkrankung— von dem harmoniſchen Familienleben Körners in Dresden mit Minna, ſeiner Gattin, und Dora, der Braut Hubers. Ehe dieſer noch nach Dresden überſiedeln konnte, machte ſich Schil⸗ ler im Frühherbſt auf den Weg hinüber in die Hauptſtadt Sachſens. Dieſe ſtand noch ganz im Zeichen des üppigen Barockfürſten, Auguſt des Starken, deſſen Nachfolger zwar weniger ver⸗ ſchwenderiſch, aber doch im ähnlichen Stile herrſchte und dem ganz Dresden in wenig be⸗ ſeelter und vergeiſtigter Form nachlebte. Kör⸗ ners Haus bildete eine Inſel in dieſer höfiſch erſtarrten und in mancher Hinſicht demorali⸗ ſierten Stadt. Der Oberappellationsrat beſaß außerdem noch einen Weinberg mit Garten⸗ haus und Pavillon draußen in Loſchwitz. Dort zog Schiller bald ein für die letzten ſchö⸗ nen Herbſtwochen und hier erlebte er im trau⸗ ten Kreiſe wohl die ſchönſten ungetrübten Wo⸗ chen des leidenſchaftsloſen Glücks. Sowohl das „Lied von der Freude“, als auch einige kleine Scherzgedichte geben davon Kunde. Aber auch der„Don Carlos“ wuchs hier zu dem gewalti⸗ gen Gedicht, das ſpäter nach fünfjähriger Ar⸗ beit im Ganzen vor die Welt trat. Die Unter⸗ haltungen mit dem klugen und reifen Körner finden ihren Niederſchlag in Schillers Beiträ⸗ gen zur„Thalia“, ſeiner Zeitſchrift, die der wohlwollende Verleger Göſchen in Leipzig jetzt betreute. Die Geſtalt des Marquis Poſa er⸗ wächſt aus dieſer ins Poſitive gerichteten Stim⸗ mung. Aber auch das überſchäumende Leben, der Rauſch der Jugend und der glühenden Hin⸗ gabe, brandet in Schiller hier genau ſo wie in der Sommerszeit in Gohlis. Immer wieder bricht aber auch die Sehnſucht in ihm auf nach einer weiblichen Ergänzung, nach einem eigenen Heim und der hegenden ſorgenden Liebe. Die Beziehungen zu Marga⸗ rete Schwan in Mannheim werden brieflich noch einmal aufgenommen, führen aber zu nichts. Auch mit Charlotte von Wolzogen lebt der Brieſwechſel wieder auf, jedoch war Schil⸗ lers Stellung zu dem von geiſtigen Intereſſen unbelaſteten Naturweſen nun ganz anders, nachdem er zuerſt Frau von Kalbs ſchöpferi⸗ ſchen Einfluß auf ſich geſpürt hatte und nun in Dresden die anregende und kluge Geſellſchaft Am. der Schweſtern Stock erlebte.(Dorg Stock wa ja eine bedeutende Malerin.) Brieſe mit Cha lotte von Kalb werden auch wieder gewech und weiſen ſchon auf kommende Wiederberüh⸗ xung hin. Da wird der Dichter aber in ein ganz abſeits von dieſen edlen und gütigen Beziehungen lie⸗ gendes Abenteuer verwickelt. Auf einer Ma kenredoute, wie ſie in dem üppigen Dresde Mode geworden waren und zu der man endlich auch den bedenklichen Körner mit ſeiner Minna gelockt hatte, lernte Schiller eine ſich an ihn drängende junge ſchöne Dame kennen, die, als Zigeunerin verlleidet, ihm allerlei Wunder⸗ liches aus der Hand weisſagte. Es war ein Fräulein Henriette von Arnim, die einen nicht eben guten Ruf in der Stadt genoß. Die unterhielt Beziehungen zu mehreren rei⸗ chen Männern, die im Hauſe ihrer Mutter ver⸗ kehrten, zu einem Nachkommen Wallenſteins übrigens und einem ſehr begüterten jüdiſchen Bankier. Schiller wurde nun auch der Gaſt die⸗ Schillerhaus in Gohlis bei Leipzig ſes Hauſes. Körner war ſehr peinlich berührt Er verſuchte Schiller dieſe Neigung auszureden und, als dies vergeblich erſchien, ihn aus Dres⸗ den zu entfernen. Bei einem Ausflug nach dem nahen idylliſchen Ort Tharandt überredeten die Freunde Schiller, dort für eine Weile Quar⸗ tier zu nehmen, um abſeits der Dresdener Zer ſtreuungen den„Don Carlos“ Schiller blieb tatſächlich. Wenn er ſich auch recht wenig glücklich fühlte. Er hat ſpäter einmal hin⸗ ſichtlich ſeiner Beziehungen zu Frauen, die wohl für jeden Künſtler bezeichnenden Worte geſpro⸗ chen:„Es iſt ſonderbar, ich verehre, ich liebe die herzliche, empfindende Natur, und eine Kokette, jede Kokette kann mich feſſeln. Jede hat eine unfehlbare Macht über mich, durch meine Eitel⸗ keit und Sinnlichkeit; entzünden kann mich keine, aber beruhigen genug“. Nun— Henriette von Arnim hatte ihn ſchon„entzündet“, aber die Trennung wurde doch heilſam: allmählich flaute dieſe Leidenſchaft ab. ſer ganzen Epoche, das Schiller mit ſeinem „Jettchen“ da im galanten Dresden erlebt hatte.(Fortſetzung folgt.) ——————————————— PHreludes Skizze von Georgi Es war um das Ende der dreißiger Jahre im vergangenen Jahrhundert. In den deut⸗ ſchen Landen lag der brave Biedermeier behag⸗ lich auf ſeinem unentbehrlichen Kanapee und führte mit pedantiſcher Aufmerkſamkeit eine Priſe zur Naſe. Er las ſeinen geliebten Walter Scott, ging für ſein Leben gern ins Theater, wohl um die Leiſtungen einer Henriette Sonn⸗ tag oder Jonny Lind zu bewundern, und ſang, wenn er in Stimmung lam, das Lied, das da⸗ mals alle Spatzen von den Dächern pfiffen: vom Jungfernkranz und der veilchenblauen Seide. Es war ein recht angeregter Abend in dem Hauſe der bewunderungswürdig ſchönen Grä⸗ fin Potocka. In der Mitte des lichtüberſtröm⸗ ten Saales, am Flügel, ſaß Roſſini und ſpielte — ein wenig phlegmatiſch eigentlich— einige Fragmente aus ſeiner„'Italiana in Algeri“. In einer Ecke war, ohne Pietät vor Roſſinis Spiel, der kleine, dicke Herr von Balzac damit beſchäftigt, einigen Damen galante Hiſtörchen zuzuflüſtern, von denen der fett⸗behaglich da⸗ neben ſitzende Alexander Dumas van Zeit zu Zeit ein Teilchen mitanhörte. Sehr andächtige Zuhörer waren unter anderen jedoch Liſszt, Hiller, Meyerbeer und Gautier. Als ſich der Roſſini geltende Beifall gelegt hatte, erhob ſich, die lange Mähne ſchüttelnd, der junge Liſzt. Er hatte eine hier noch un⸗ bekannte Kompoſition mitgebracht, wollte jedoch zuvor nicht verraten, von wem ſie ſtammte. Als er zu ſpielen begann, hörte ſogar der kleine Herr von Balzac mit ſeinem frivolen Geflüſter auf. Alles lauſchte einer ſeltſamen, wohllautenden Muſik, die erfüllt war von an⸗ mutiger Urſprünglichkeit, bizarren Einfällen, überwältigendem Gefühl und überſtrömender Leidenſchaft. Da erklangen Variationen von wunderbarer, beſtrickender Eigenast; nichts Klaſſiſches, ſondern eine ausgeſprochene Indi⸗ vidualität lag in ihnen. Melodien von ſo zar⸗ ter Feinheit, daß man das Sprudeln der Quel⸗ len zu hören und das Spiegeln der Sonnen⸗ ſtrahlen darin zu ſohen glaubte; dann wieder beweglich dahinflatternd, drängend vorwärts⸗ ſtürmend, wie getrieben von dem Atem einer dunkelbunten, geheimnisvollen Romantik. Bald leidenſchaftlich jauchzend, zögernd, flackernd, wie eine Flamme im Winde formten ſie ſich zu einer bis in die feinſten Nerven hinein empfun⸗ denen Traumdichtung. Es dauerte eine ganze Weile, bis die Hörer, die reſtlos von dieſen wunderſamen Melodien gepackt und mit fortgeriſſen waren, zu ſich zu⸗ rückfanden. Dann aber brauſte ein kaum enden wollender Applaus durch den Saal. „Wer iſt es? Wer?“ Liſzt wies lächelnd auf das Notenblatt. Da ſtand oben in der Ecke mit feiner, faſt zier⸗ licher Schrift: Frangois Frederic Chopin. 2. Um dieſe Zeit, da man ihn in den Pariſer Salons noch immer feierte, weilte Chopin— krank und mutlos— gemeinſam mit der Dichterin George Sand an der ſpaniſchen Küſte auf der Inſel Majorka. Seine ſchwache Geſundheit brachte arge Ent⸗ täuſchungen in die Freude des dortigen Zu⸗ ſammenſeins. Ein kalter, regneriſcher Winter trat ein; die Wohnung, die ſie genommen hat⸗ ten, war feucht und dunkel, und ſo erkrankte der an Luxus und Behaglichkeit Gewöhnte gar bald an einer bedenklichen Bronchitis; einer Krankheit, die damals dort unten jedermann fürchtete. So ham es, daß die beiden regel⸗ recht aus ihrer Wohnung vertrieben wurden und in einem alten, verlaſſenen Karthäuſer Kloſter Zuflucht ſuchen mußten, das in Valde⸗ moſa lag. Unter dieſen widrigen Umſtänden verſchlim⸗ merte ſich Chopins Leiden zuſehends. Er, der in Paris ohne weiße Handſchuhe, ohne Lichter⸗ glanz und Wohlgerüche nicht zu leben ver⸗ mochte, hauſte nun in einer Kloſterruine, an deren kümmerlichem Bauwerk der Zahn der Zeit nagte. Sargartig und düſter war die Zelle, die er bewohnte; einige Zypreſſen und Palmen ſchaukelten vor dem Fenſter im Winde, und hoch über dem alten Gemäuer ſchrien die hungrigen Adler. Trotz der ſorgenden, liebevollen Pflege, die George Sand ihm zuwandte, blieb ihm dieſer Aufenthalt unerträglich und Chopin verſank immer mehr in eine dumpfe, hoffnungsloſe Melancholie. Erſt als es ihm unter großen Koſten gelungen war, einen Flügel und einen Ofen aus Marſeille kommen zu laſſen, lebte er ein wenig auf. Ein grauer Regentag neigte ſich ſeinem Ende zu. George Sand war nach Palma gegangen, um Einkäufe zu beſorgen. Unendliche Mühſal bereitete der Rückweg. Ein Unwetter brach herein, und ſechs qualvoller Stunden bedurfte ſie, um endlich, völlig eingeregnet, mitten in der Nacht das Kloſter zu erreichen. Aus Cho⸗ pins Zelle ſchimmerte Licht. Teile von Me⸗ lodien drangen hinaus in das Heulen des Windes. Drinnen in der Halle blieb die Dichterin ſtehen und lauſchte. Völlig durchnäßt war ſie, aber das, was ſie hörte, zwang ſie, regungslos zu horchen. So ſeltſam, ſo unwirklich hallten dieſe Tön durch das hohe, finſtere Gemäuer. Dämoniſch⸗düſter quollen die Melodien her vor, als wollten ſie die verſtorbenen Mönche zu neuem Leben erwecken. Es ſchien auf ein⸗ mal, als ſchlichen bleiche Geſtalten in Kutten umher, als ertönten dumpfe Mönchschöre und inbrünſtige Gebete, ringend und ſelbſtzerflei⸗ ſchend. Ein paar kurze, helle Töne klangen da⸗ zwiſchen, wie kurze, matte Lichtſtrahlen. Viel leicht war es ein fahler Schein des Mondes vielleicht das letzte klagende Auſſchluchzen eine flügellahmen Vogels. Dann ſtürzten die Me lodien vorwärts, keuchten weiter, wie getriebe von einer wahnſinnigen Angſt, von quälende Schreckniſſen. Sie verſuchten, aufwärts zu fliehen, ſich im Unendlichen zu verlieren, aber dort war alles dunkel, düſter und erſtarrt. Da flatterten ſie hernieder, immer weiter, ſanken in eine troſtloſe Tiefe; langſam, ſtöhnend, ſchleppend. Wie das müde Herabfallen glitzern⸗ der Waſſertropfen klang es, aus einem Largo hervor, das wie ein Hauch ertönte, erfüllt von einer unſagbaren, lähmend niederdrückenden Schwermut. Chopin ſpielte eines Preludes. Regungslos, zitternd ſtand die Dichterin an der Tür. Sie hätte aufſchreien mögen bei die⸗ ſen Tönen; aber ſie bezwang ſich. Leiſe trut ſie ein.— Der Kranke ſaß ſtill am Flügel. Ein kleiner Leuchter ſtand vor ihm; deſſen Schein fiel auf ſein blaſſes Geſicht, die weiße, faſt durchſichtige Haut, ſpielte mit dem dunkelblon⸗ den, ſeidenweichen Haar, glitzerte in den Tränen, die in den großen, braunen Augen lagen und ſchien herab auf die zarten, weißen Hände 4 Mit leichtem Schrei ſprang der Spielende auf; ſeine Augen blickten ſtarr und verſtört. „Ah, ich wußte wohl, daß du geſtorben biſtl Ich habe alles im Traum geſehen. Auch ich bin geſtorben; in einem See bin ich ertrunken, und Waſſertropfen fielen auf meine Bruſt.“ 3 George Sand beruhigte ihn, der ſich erſt nach einer ganzen Weile aus ſeinen Viſionen in die Wirklichkeit zurückkand. Aber kurz darauf fiel er wieder in ſeine Melancholie zurück. Als die Dichterin nach einer Weile wieder zu ihm kam, ſah er ſie an, als wollte er ſagen Kennſt du das, was ich jetzt ſpiele?— Sie hörte ein paar Takte zu, dann nickte „Mozarts Requiem!“. Da zwang er ein ſtilles, dünnes Lächel au ſeine Lippen.* „Das ſpielt mir an meinem Sarge..“ ſeiner wunderbaren 0 ügung ſteyen und nicht mehr als ine Weizen haben, ſon geshöchftleiſtungsfä 8 um eine geord rbeit in der Lan gleichmäßig auf a nen, erhöht ſich mber bis Nover nasquote von 25 ntingents auf 30 ent für Roggen. nter 2. genannter mber 1934 werd er betanntgegeben preisfeſtſ etzung ſamen für d einem für Erzeuge ſicherzuſtellen, hat nung(veröffentlich tober 1934) erlaſſe nung über Saatgu hebung anderslaut ir die Verkaufsp. bei Futter⸗ und Z Zellſtoffabrit W. zu fördern. 5 4 3 1 4 Nach Eintragung vom 2. Oktober i— Deutſche Bank un! der alten auf je 1 aktien und der alt Vorzugsaktien Lit. ein, daß auf je nor auf je nom. 300 R 00 RM. neue Vo gung ab 1. Janua zuzüglich Börſenun nen. Dieſe Vorzu Vorzugsdividende lönnen am 1. Jan etwa rückſtändiger 3 Aber es blieb doch das Schlußfeuerwerk die⸗ ſellſchaft zurückgeka Nennbetrag der V Stammaktien auf geſunken iſt. Dieſ ären freigeſtellt. nahme des Vorzug vom 1. bis zum 1 der DD⸗Bank erfo meldung zu entric Rachdem der Ul onnte ſich heute durchſetzen, die in des Angebotes zu nahm an verſchier denen ſich auch d hierzu bot einmal m 05 5 Frankf Efifekter feiwerzinsl. Wert wertbest. Anl. v. Dt Reichsanl. v. Dt. Schatzanw. 23 Founganleine Bad. Staat 1917. Iayer. Staat Reiensabl. Sch. Alt eidelberg Stadt LErobkraft Mhm. ab Rhein-Main-Donau— Ver. Stahlw. Obli Bad. Kom. Gold Ibt. Komm. Sam. IBav. Hyp. WBK. S. Beri. Hyp. 25 S. Ikrankf. Gold 15 Frkt. Hvpbk. Gyf.Li do. Anteilsch rckr pibr.&d. Em. do. a do. Liau. ess. Lds. Lian. Banl-akktien Aliz. Dt. IBad. Bankk Bank für Brauind IPfAI. Hyp. Ludw. 2 a. „Anteilsch Ter. Ctr. B. Liau. Kh. Hypbk. Mhm. 5 do. Goldkomm. 5 ., do. 12—13 do. Liqu. 4 Südd. Bodencredit 51½0½% do. Creditt Bayr. Bodencredit Bay. Hyp. u. WE D. Bk.-Discontose 4 HDresdner Bank rankf. Hvp.-Bk. fülz. Hyp.-Bank 5 Keionsbank Khein. Hvp.-Bank 1. Ottober dorg Stock wa riefe mit Cha ieder gewechſe e Wiederberüh⸗ ein ganz abſeits zeziehungen lie⸗ luf einer Mas⸗ pigen Dresden der man endlich it ſeiner Minna ne ſich an ihn kennen, die, als llerlei Wunder⸗ ſe. Es war ei Arnim, die er Stadt genoß. mehreren rei⸗ rer Mutter ver⸗ n Wallenſteins terten jüdiſchen ch der Gaſt die⸗ ſei Leipzig peinlich berührt. ung auszureden „ ihn aus Dres⸗ usflug nach dem idt überredeten ine Weile Quar⸗ Dresdener Zer⸗ 5“ zu fördern. er ſich auch recht äter einmal hin⸗ F5rauen, die wohl n Worte geſpro⸗ hre, ich liebe die nd eine Kokette, Jede hat eine irch meine Eitel⸗ iden kann mich zun— Henriette entzündet“, aber lſam: allmählich ußfeuerwerk die⸗ ler mit ſeinem Dresden erlebt nären freigeſtellt. ſetzung folgt.) —————————— llten dieſe Töne ier. e Melodien her⸗ orbenen Mönche s ſchien auf ein⸗ alten in Kutten Mönchschöre und ind ſelbſtzerflei⸗ Töne klangen da⸗ tſtrahlen. Viel⸗ in des Mondes, iſſchluchzen eines ſtünzten die Me⸗ er, wie getrieb „von quälende „ aufwärts zu 1 verlieren, aber ind erſtarrt. Da r weiter, ſanken igſam, ſtöhnend, abfallen glitzern⸗ us einem Largo önte, erfüllt von niederdrückenden er wunderbaren die Dichterin an nmögen bei die⸗ ſich. Leiſe trat am Flügel. Ein n; deſſen Schein die weiße, faſt dem dunkelblon⸗ litzerte in den braunen Augen e zarten, weißen 3 der Spiele irr und verſtör u geſtorben biſtl hen. Auch ich bin ch ertrunken, un e Bruſt.“ der ſich erſt n Viſionen in di kurz darauf fiel e zurück. Weile wieder zu wollte er ſagen: iele?— „ dann nickte ſi Sarge..“ 3 1 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Mittwoch, 31. Oktober 1934 Der Vorſtand der ntingents. eizen haben, ſowie zent für Roggen. ber betanntgegeben. ſamen für die ſicherzuſtellen, für die ixrisd e Roggen⸗ und Weizenverarbeitungsquote für November und Dezember Wirtſchaftlichen Vereinigung der oggen⸗ und Weizenmühlen als Kontingentſtelle gibt uf Grund des§ 16 der Satzung folgendes bekannt: 1. Die Verarbeitungsquote für die Monate No⸗ pember und Dezember 1934 wird feſtgeſetzt: für den Monat November auf 10 Prozent des Weizen⸗ und 7 Prozent des Roggen⸗Verarbeitungskontingents. Die Roggenverarbeitungskontingents, für den Monat De⸗ zember auf 1 OProzent des Weizen⸗Verarbeitungs⸗ Die Roggenverarbeitungsquote für den onat Dezember wird ſpäter feſtgeſetzt. 2. Für Mühlen, denen nur Naturkräfte zur Ver⸗ gung ſtehen und die einen Jahreskontingent von cht mehr als insgeſamt 3000 Tonnen Roggen und für Mühlen bis 5 Tonnen Ta⸗ geshöchſtleiſtungsfähigteit, die infolge von Saiſon⸗ beit in der Landwirtſchaft ihre Vermahlung nicht eichmäßig auf aule Monate des Jahres verteilen nnen, erhöht ſich die ſeinerzeit für die Monate Sep⸗ tember bis November 1934 freigegebene Verarbei⸗ tungsquote von 25 Prozent des Jahresverarbeitungs⸗ kontingents auf 30 Prozent für Weizen und 27 Pro⸗ Die Verarbeitungsquoten für die unter 2, genannten Mühlen für die Zeit ab 1. De⸗ zember 1934 werden im Laufe des Monats Novem⸗ Preisfeſtſetzung bei Futter⸗ und Zuckerrüben⸗ Verkaufsperiode 1934/35 um eine geordnete Verſorgung mit Saatgut zu einem für Erzeuger und Verbraucher gerechten Preis hat der Reichsnährſtand eine Anord⸗ nung(veröffentlicht im Reichsanzeiger vom 30. Ok⸗ tober 1934) erlaſſen, nung über Saatgut vom 26. März 1934 unter Auf⸗ hebung anderslautender Abmachungen und Verträge Verkaufsperiode 1934/½5 eine Preisregelung bei Futter⸗ und Zuckerrübenſamen getroffen wird. in der auf Grund der Verord⸗ Zellſtoffabrit Waldhof AG. Mannheim⸗Berlin Nach Eintragung der Kapitalveränderungsbeſchlüſſe vom 2. Oktober in das Handelsregiſter räumt die Deutſche Bank und Discontogeſellſchaft den Beſitzern ein, daß auf je nom. auf je nom. 300 gung ab 1. zuzüglich RM. 100 RM. neue Vorzugsaktien mit Januar 1935 zum Kurs von 103 Prozent Börſenumſatzſteuer angefordert werden kön⸗ der alten auf je nom. 100 RM. lautenden Stamm⸗ aktien und der alten auf je nom. 300 RM. lautenden Vorzugsaktien Lit. B ein Vorzugskaufrecht dergeſtalt 600 RM. alte Stammaktien oder alte Vorzugsaktien Lit. B nom. Dividendenberechti⸗ nen. Dieſe Vorzugsaktien ſind bekanntlich mit einer Vorzugsdividende bis zu 6 Prozent ausgeſtattet und lönnen am 1. Januar 1941 zu 115 Prozent zuzüglich etwa rückſtändiger Vorzugsgewinnanteile von der Ge⸗ fſellſchaft zurückgekauft werden, ſofern der umlaufende Rennbetrag der Vorzugsaktie infolge Umtauſches in Ste ien auf nom. 500 000 RM. oder darunter Stammakti geſunken iſt. Dieſer vom 1. bis zum 15. meldung zu entrichten iſt. Umtauſch iſt den Vorzugsaktio⸗ Die Anmeldung zur Inanſpruch⸗ nahme des Vorzugskaufrechtes muß innerhalb der Zeit November 1934 einſchließlich bei der DD⸗Bank erfolgen, wobei der Kaufpreis bei An⸗ Das Vorzugskaufrecht iſt nicht übertragbar und ein Handel darin iſt aus⸗ geſchloſſen. Berliner Börse Nachdem der Ultimo für die Börſe überwunden iſt, konnte ſich heute auf allen Märkten eine Befeſtigung durchſetzen, die in der Hauptſache auf ein Nachlaſſen des Angebotes zurückzuführen war. Das Publikum nahm an verſchiedenen Märkten kleinere Käufe vor, denen ſich auch die Kuliſſe anſchloß. Veranlaſſung hierzu bot einmal der zuverſichtliche Bericht des Sie⸗ mens⸗Konzerns über die Geſchäftsentwicklung im lau⸗ fenden Jahr ſowie die Ankündigung einer Wiederauf⸗ nahme der Dividendenzahlung bei Theodor Gold⸗ ſchmidt, die 2¼ Prozent höher einſetzten, auch Sie⸗ mens gewannen den gleichen Prozentſatz. Das Ge⸗ ſchäft bewegte ſich aber weiter in kleinen Rahmen, zumal heute die Börſen geſchloſſen waren. Mon⸗ tanwerte waren bis ½ Prozent höher, Klöckner gewannen /, Buderus 1½. Braunkohlenaktien lagen, bis auf Rhein. Braunkohlen, die 2 Prozent einbüßten, ebenfalls freundlich. Am Kaliaktienmarkt wa⸗ ren Erholungen von 1 bis 3 Prozent zu verzeichnen. Farben waren vernachläſſigt und/ niedriger. Elektroaktien waren angeſichts der Siemens⸗ Erklärungen durchweg befeſtigt. Akumulatoren ge⸗ wannen 32½, Schuckert ½, Felten /. Von Aus⸗ landswerten waren Chade à bis C 3½ und Lit. D 5 Mk. höher. Auch Aku lagen etwas freundlicher. Gaswerte lagen ruhig, dagegen konnten Draht⸗ und Kabelaktien durchweg 1½ bis 2 Prozent gewinnen. Maſchinen⸗ und Bauwerte waren 1 bis 2% höher. Von Textilwerten wurden Stöhr 1¼ und am Markt der Papier⸗ und Zellſtoffwerte Feld⸗ mühle 1/ Prozent höher bezahlt. Verkehrs⸗ werte waren knapp gehalten. Von Bankaktien waren Braubank 1½ Prozent befeſtigt. Nach den erſten Kurſen traten weitere Beſſerungen von ½/ bis ½% ein. Der Rentenmarkt verkehrte in feſter Haltung. Die Altbeſitzanleihe gewann ½, Kommun. Umſchuldungs⸗ anleihe ½ Prozent. Induſtrieobligationen waren ½ bis ½ Prozent und Wiederaufbauanleihe/ Prozent höher. Auslandsrenten lagen freundlich, Bosnier ge⸗ wannen ¼ Prozent, rumäniſche Renten 10 Cts. Tagesgeld erforderte unverändert 4½ bis ½. Am Valutenmarkt waren Pfunde und Dollar feſt. London Kabel ſtellte ſich auf.993/. Im Verlauf war die Haltung weiter freundlich, ſpeziell für Montanwerte. Mannesmann befeſtigten ſich gegen geſtern von 7536 auf 76¼. Glöckner waren 1 Prozent und Hoeſch ½/ Prozent höher. Farben waren ½¼ Prozent erholt. Von Maſchinenaktien waren Muag wieder 1 Prozent befeſtigt. Renten lagen ruhig, aber freundlich. Altbeſitz ſtiegen noch um/ und Ver. Stahlobligationen insgeſamt um ½. 27er Krupp be⸗ feſtigten ſich um 80 Pfennig. Länderanleihen gewan⸗ nen durchweg—½ Prozent. Pfandbriefe und Kom⸗ munalobligationen lagen bei Schwankungen von ½/ Prozent nicht ganz einheitlich. Mittelboden gewannen ½, während Meininger Hypothekenhank⸗Kommunal⸗ obligationen den gleichen Satz verloren, Stadtanleihen und Provinzanleihen lagen durchweg freundlicher. Holſteiner Provinzanleihen wurden ½ Prozent höher bezahlt. 28der Koblenzer Stadtanleihen befeſtigten ſich um ½, Decoſama um ½. Von Schatzanweiſungen waren Dresdner ½/ und Breslauer 36 höher. Wies⸗ badener Stadtanleihe gaben um 56 nach. Hamburger Altbeſitz zogen um»/ und Hamburger Neubeſitz um ½ Prozent an. Umtauſchobligationen waren/ Pro⸗ zent befeſtigt. Privatdiskonte waren bei unverändertem Satz von 3/% gefragt. Die Börſe ſchloß freundlich. Mannesmann waren insgeſamt 1/, Goldſchmidt 3/ und Muag 1¼ Proz. höher. Rhein. Braunkohlen erhöhten ihren Verluſt auf 3. Die übrigen Märkte waren wenig verändert. Altbeſitz und Farben bröckelten ab. Nachbörslich hörte man Farben 141, Muag 59¼, Goldſchmidt. 92/, Man⸗ nesmann 77, Bekula 1413¼, Altbeſitz 104½. Der Dollar kam amtlich mit 2,488 und das engliſche Pfund mit 12,405 zur Notiz. Der Kaſſamarkt lag uneinheitlich. Sächſiſche Web⸗ ſtuhl waren 3¼ Prozent, Deutſch⸗Aſiat. Bank 4 Mk., J. G. Chemie 3 Prozent, Dresdner Chromo 6 Prozent und Küppersbuſch 5 Prozent höher, während Eſch⸗ weiler Bergwerk 35¼ Prozent und Berliner Holz⸗ kontor 5 Prozent verloren. Steuergutſcheine notierten unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen ſtellten ſich wie folgt: Ausgabe J: 1935er 100., 1940er 96,5—97,62, 1944— 48er 95.62—96.50, Ausgabe II: 1940er 96.25—97.—, 1944—47er 95.75—96.87, 1948er 96.37 Brief. Wieder⸗ aufbau 1944/45 63.87—64.87, 1946—48er 63.62—64.62. Frankfurter Mittagshörse Tendenz: uneinheitlich. Im Vergleich zu den Erwartungen des Vorbörſen⸗ verkehrs eröffnete die amtliche Börſe in gewiſſer Hin⸗ ſicht mit einer Enttäuſchung. Die Kursgeſtaltung war uneinheitlich und wurde immer noch durch einige 4f 48-2 Nundscel Glattſtellungen beeinflußt, obſchon im ganzen der Ul⸗ timo für die Börſe überwunden iſt. Man hatte indeſ⸗ ſen mit einigen Aufträgen der Kundſchaft gerechnet. die aber ausblieben, ſodaß die Kuliſſe, die teilweiſe vorgekauft hatte, wieder realiſterte. Die Umſatztätigkeit hielt ſich auf faſt allen Marktgebieten in engen Gren⸗ zen, lediglich am variablen Rentenmarkt entwickelte ſich teilweiſe etwas lebhafteres Geſchäft, obgleich auch hier die hohen Vorbörſenkurſe nicht mehr erreicht wur⸗ den. Altbeſitz erhöhten ſich auf 105¼(vorbörslich 105½, geſtern 105), Kommunalumſchuldung lagen bei 85.20—85.25(85.30) behauptet, nur ſpäte Reichsſchuld⸗ buchforderungen mit 95¼—96 blieben feſt. Am Altien⸗ markt waren Farbeninduſtrie ſtärker angeboten und mit 36 Prozent ſchwächer(vorbörslich 142½). Der Elektromarkt tendierte dagegen überwiegend leicht be⸗ feſtigt, wobei das Communiqus der Siemens über den günſtigen Inlandsgeſchäftsgang anregte. Siemens ſelbſt eröffneten mit 142½, um 2½ Prozent feſter. Be⸗ kula gewannen 36 Prozent, Felten 36 Prozent, Licht und Kraft und Schuckert je ½ Prozent. Der Montan⸗ markt brachte zumeiſt leicht gebeſſerte Kurſe, beſonders für Klöckner mit plus 1% Prozent, ferner waren Rhein. Braunkohlen mit 215¼ 2½ Prozent feſter, allerdings war Berlin geſtern ſchon 218. Schiffahrts⸗ und Verkehrswerte außer Hapag gaben bis/ Proz. nach. Sonſt eröffneten Reichsbankanteile /½ Prozent, Thür. Lieferung und Daimler ebenfalls je/ Prozent freundlicher. Auch im Verlaufe war die Kursgeſtaltung unein⸗ heitlich, ohne daß ſtärkere Veränderungen eintraten. Das Geſchäft blieb aber allgemein klein. Etwas ſeſter lagen Mannesmann 6/½ Prozent), Reichsbank, Felten je plus Prozent und Aku plus/ Prozent. Stärker erhöht waren Braubank und Holzmann mit je plus 1½ Prozent. Schwächer waren u. a. Südd. Zucker(—1 Prozent), Farbeninduſtrie(—4 Pro⸗ zent), AEG(—1 Prozent). Am Rentenmarkt gaben die Kurſe infolge des kleinen Geſchäftes ebenfalls leicht nach, ſo Altbeſitz auf 105½, Kommunalumſchuldung auf 85,15. Pfand⸗ briefe waren mäßig gefragt, die Kurſe blieben indes meiſt unverändert. Stadtanleihen lagen uneinheitlich, Staatsrenten und Induſtrieobligationen ruhig. Von fremden Werten bröckelten Mexikaner etwas ab, an⸗ dererſeits waren Saloniki Monaſtir bei—6/¼(6) beachtet. Im Freiverkehr zeigte ſich kleines Intereſſe für Warſchau⸗Wiener Stücke⸗Obligationen zu 14/ Proz. Tagesgeld blieb noch ſteif und zu 4 Prozent un⸗ verändert. Mannheimer Börse Stimmung: freundlicher. Der Ultimo verlief an der heutigen Börſe ruhig, die Stimmung war etwas freundlicher. Von Indu⸗ ſtriewerten waren Daimler, Weſteregeln und Zellſtoff Waldhof eine Kleinigkeit feſter. Farben notierten 141½ Prozent. Geſucht waren Ludwigshafener Walz⸗ mühle, Ludwigshafener Aktienbrauerei wurden mit 86 Prozent umgeſetzt. Mannheimer Verſicherung wur⸗ den nach Paufe mit 39 RM. per Stück gehandelt. Am Rentenmarkt zogen Altbeſitz auf 105 Prozent an, Mannheimer Altbeſitz auf 79 Prozent. Etwas Ge⸗ ſchäft hatten Goldpfandbriefe bei behaupteten Kurſen. Es notierten: Dt. Anl. Abl, Altbeſitz 105, 6proz. Baden Staat 96, 7proz. Heidelberg Stadt 86,§proz. Ludwigshafen Stadt 86,5, Mannheim Abl. Altbeſitz 97, Sproz. Mannheim Stadt 89, 8proz. Bad. Kom. Gold⸗ pfandbr. 94, Sproz. Pfälz. Hyp. Goldpfandbr. 94,5, Sproz. Rhein. Hyp. Goldpfandbr. 93,36, 6proz. Farben⸗ bonds 119,5. Bremen⸗Beſigheim 77, Cement Heidelberg 113, Daimler⸗Benz 49,25, Di. Linoleumwerke 60, Durlacher Hof 62, Eichbaum⸗Werger 89, Enzinger⸗Union 105, Gebr. Fahr 1155, J. G. Farben 141,25, 10proz. Groß⸗ kraft Mannheim 128, Kleinlein Brauerei 76, Knorr Heilbronn 198, Konſ. Braun 49, Ludw. Aktienbrauerei 86, do. Walzmühle 108, Pfälz. Mühlenwerke 109, do. Preßhefe 112, Rheinelektra Stamm 99, do. Vorzugs⸗ aktien—, Salzwerk Heilbronn 220, Schwartzſtorchen 101, Seilind. Wolff 36, Sinner AG. 93, Südd. Zucker 186, Ver. Dt. Oelf. 85, Weſteregeln 111, Zellſtoff Wald⸗ hof 48. Bad. Bank—, Commerzbank 71.75, Dit. Disconto 73, Dresdner Bank 76.75, Pfälz. Hyp. Bank 82, Rhein. Hyp. Bant 114. Bad. AG. für Rhein. 49, Bad. Aſſecuranz 39, Mann⸗ heimer Verſ.—, Brown Broveri 14.75. Londoner Goldpreis Berlin, 30. Okt. Der Londoner Goldpreis be⸗ trägt am 30. Oktober 1934 für eine Unze Feingold 139/10½ sn= 86,6176 RM., für ein Gramm Feingold demnach 53,9650 Pence 2,78482 RM. Londoner Goldbewegung London, 30. Okt. Heute wurden 196 000 Pfund Sterling Gold zu einem Preiſe von 139/10½ sh pro Unze fein verkauft. Metalle Berlin, 31. Okt. Amtl. u. Freiverkehr.(RM. für 100 Kilo.) Elektrolytkupfer,(wirebars) prompt, cif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 39,50; Standard⸗ kupfer, loeo 33,75 nom.; Originalhüttenweiechhlei 15 nom.: Standard⸗Blei per Okt. 15 nom.; Originalhüt⸗ tenrohzink ab nordd. Stationen 18 nom.; Standard⸗ Zink 18 nom.; Original⸗Hütten⸗Aluminium, 98—99⸗ prozentig, in Blöcken 160; desgl. in Walz⸗ oder Draht⸗ barren 164; Reinnickel, 98—99prozentig 270. Silber in Barren, zirka 1000 fein, per Kilo 43,50—47,00 RM. Getreide Rotterdam, 31. Okt. Anfang. Weizen per Nov. 2,97½; per Jan. 35: 3,20; per März 35: 3,37½5 per Mai 35: 3,50. Mais per Nov. 62/; per Jan. 35: 66½; per März 35: 70½; per Mai 35: 65½. Baumwolle Bremen, 31. Okt. Nov. 1410 Abr.; Dez. 1406., 1410 Abr.; Jan. 35: 1431 Br., 1427., 1429 Abr.; März 35: 1473 Br., 1440., 1441/½42 bez., 1442 Abr.; Mai 35: 1457 Br., 1452., 1455 Abr.; Juli 35: 1467 Brief, 1463., 1465 Abr. Tendenz: gut behauptet. Allgäuer Käſebörſe vom 31. Oktober Rahmeinkauf bei 42,5 Fetteinheiten ohne Butter⸗ milchrückgabe 121(121), Allgäuer Weichkäſe mit 20 Prozent Fettgehalt Monatsware 26(26), Stimmung: gute Nachfrage. Allgäuer Emmentaler mit 45 Prozent Fettgehalt (ausgeheizte Ware, nicht ausgelagert) 1. Sorte 72 bis 74(72—74), 2. Sorte 68—70(68—70). Stim⸗ mung: gute Nachfrage. Die Preiſe ſind verbindliche Richtpreiſe des Milch⸗ wirtſchaftsverbandes Allgäu. Hauptſchrifileiter: Dr. Wilhelm Kattermann Chef vom Dienſt: Wilhelm Ratzel Verantwortlich für Innenpolitik: Br. W. Kattermann; für Außenpolitik: Karl Goebel; für Wirtſchaftsrund⸗ ſchau: Wilhelm Ratzel; für Kultuxpolitix, Feuilleton und Beilagen: Willi Körbel; für Kommunales und —— Herm. Wacker; für Unpolitiſches: Dr. Wilh. Kicherer; für Lokales: Erw.——— 11 port: Jul. En; für den Umbruch: Max Höß, f ei Mannheim. Berliner Schriftleitung: Hans Graf Reiſchach, Berlin SwW 68, Charlottenſtr. 15v. Nachdruck ſämtl. Original⸗ berichte verboten. Sprechſtunden der Schriftleitung: Täglich 16—17 Uhr (außer Samstag und Hakenkreuzbanner⸗Verlag G. m b. H. Verlagsleiter: Kurt Schönwitz, Mannheim. Sprechſtunden der Verlags⸗ leitung: 10.30—412 Uhr(außer n u. Sonntag). ernſprecg⸗Nr. für Verlag und Schriftleitung: 314 71, 204 86, 333 61/2.— Für den Anzeigenteil verantwortl.: Arnold Schmid, Mannheim. rühausgabe A Mannheim„20 006 rühausgabe A Schwetzingen 1006 rühausgabe 4 Weinheim. 1 000— 22 012 Abendausgabe J. 21 440 Ausgabe B mit Anzeigen der Abendausgabe 4 Mannheim 13 262 Ausgabe B Schwetzingen.. 2518 Ausgabe B Weinheim„ 1 746 38 966.⸗A.— 19 483 Geſamt⸗D.⸗A. September 1934— 41 4⁰⁵ Druck: Schmalz& Laſchinger, Abteilung Zeitungsdruck keiwerzinil. werte Wertbest. Anl. v. 23 Ibt Reichsanl. v. 27 Dt. Schatzanw. 23. Founganleihe IBad. Staat 1917. Bayer. St eidelberg Stadt 26 Iudwigsh. 26 Ser.! Mannheim von 26 „von 1927. 66 IGrobkraft Mhm. 23 hm. Stadt Kohle 23 Mannh. Ausl. Grobkraft Mhm. abg. Rhein-Main-Donauꝰ3 Ver. Stahlw. Oblig. Bad. Kom. Gold 26 Ibt. Komm. Sam. IBav. Hyp. WBk. S. 7 IBeri. Hyvp. 25 S. 6 do. Anteilscgh. IErkt. Pibr. Gd. Em. 12 a 35.6 Hess. Lds. Lidu. Bank-Aktien Pfülz. Hyp. Ludw.-9 a. Anteilsch br. Ctr. B. Lidu. 2 IRh. Hypbk. Mhm.•9 do. Goldkomm. 4 do. o. n. o, do. 12—13. auu.. Südcd. Bodencredit. 15½% do. TAlis. Dt. Creditbk. Bad. Bankk Bank für Brauind. Bayr. Bodencredit Io. Bk.-Discontoges. Dresdner Bank Frankf. Hvp.-Bk. IPiatz. Hyp.-Bank eicnsbanen. Khein. Hyp.-Bank Frankfurter Effektenbörse 30. 10. 51. 10. „ 96,00 36,25 Reicnsabl. Sch. Altb. 5 „39,10 „389,10 101,00 . 93,00 Bay. Hyp. u. WBk. „60,25 62½00 Verkehr:-Aktien Dt. Reichsb. V2. fen Hapag 95,75 Heidelb. 95,.00 Nordd. Lloyd. 95,25 Schantungbahnen Südd. Eisenbahnen. Industrie-Aktien 86, 75 Aschaff. Aktienbr. 86,50 Mainzer Brauerei Nürnog. Brauhaus Schw/arzstorchen Tucherbrauerei Eichvaum-Werger Wulie-Brauerei Accumulatoren AEG 7— 4 Andraea-Noris 5 96,37 Ascnaff. Buntpap. 9³,00 Bekumn J..-Bemberg 56,00 16, 75 92,75 50,00 91,25 Brown. Boveri Chem. Albert. Conti Gummi. Daimler-Benz Dt. Atlantie Di Brat Dt. Gold- Silbersch. Dt. Linoleum El. Licht und Kraft. IG. Chemie Basel de. ese Fahr AG. Pirm. 16. rarbenindustrie. 16. Farbenbonds Felten Guilleaume Gestrurelt Goldschmidt Gintner Grün& Bilfünge Haid& Neu Hilpert Armaturen Hocn-Tiefbau Holzmann Phil. Knorr-Heilbronn Ludwigsh. Walzmühl Mainkraftwerke Malzeznort Rhem. Elekt. Vorz. do. Stamm. 115,00 113.75 75.00 13.50 .50 144,25 114,00 do. 30. 10. 31. 10. Südd. Bodencreditbk. 63,00 Württ. Notenbank. 100,00 All. Lok.- u. Kraft 118,50 117,50 113,62 Strabenb. 11,50 298 56,00 103,00 Dortmund. Ritterbr. 85,00 Löwenbr. München. 219,00 126,0 101,75 0⁰ 105,00 „ 45,00 132,50 Bremen-Besign. Oel* Cement Heidelberg. 113,50 82,00 S 61,00 198,00 108,00 — 84,25 6.94,75 —— 67 do. do. R. 21 99,00 30. 10. Rhein-Main-Don.Vz2. Kheinmetall. 146,00 Schnellpr. Frkthal. 9,25 92,62 Schuckert 5 Siemens& Halske. 140,00 187,00 2770 Südd. Zucker. Tietz Leonhard Ver. Dt. Oele Mim.— ZellstoffAschaffenbg. 65,62 Zellstoff Memel. 0⁰ Zellstoff Waldhof Buderus Eschweiler Gelsenkirchen Harpener IIse Genuß. Kali Aschersleben Kali Salzdetfurth Klöckner Mannesmann Mansfelder Otavn Minen hein. Braunkohlen 213,00 Kheinstall.. 90,99 Riebeck-Montan.. 93,00 .40,37 51. 10. 63,00 40 100,00 146,00 .25 93,00 113.75 26,25 38,00 50,00 50,00 „46,00 48,00 64,37 Comm. Dt. Bk. 7 Reichsbank „„ „„ „„ Allianz Allg. 7IAllianz Leben Mannh. Vers. Ver. Stahlwerke. Versicher.-Aktien Allianz 200,00 Frankona 100er— Frankona 300er— Mannh. Versicn. 40,00 Ufa 47,50 teuergutscheine Steuergutscheine 34 103, 75 15 410550 100,37 dDnmwas Verrechnungskurs 102,12 Berliner Kassakurse festyerzinsl. Werte 60% Dt. Reichsanl. 27 96, 37 Dt. Anl. Abl.I. 104, 50 Dt. Schutzgebiete 08 9,75 57 Roggenrentenbk.—— pfandbriefe 60% Pr. Centr. Bod. 9 Kom. 1 90, 75 J. P. Bemberg Bremer Wolle 96,37 105,00 9,75 Daimler-Benz 93,00 90,50 94,75 94,75 94, 75 6% do. do. Komm. Verkehrs-Aktien AG. verkehrswesen 79,12 Alig. Lok.-u. Kraitw. 1 Süd. Eisenbahn Baltimore Ohio Hh.-Amer. Paketf. Hb.-Südam. Dpfsch. Norad. Lloyvd. 0 IBk. f. El. Werte Bk. 1. Brauind. Berliner Hyp.-Bk. u. Privatbk. u. Disconto Dt. Golddiskontbank— Dt. Uebersee-Bk. —— um 90˙25 eininger.-Bk.„ Khein. Hyp.-Bank Versicher.-Aktien Aachen-Münch. Industrie-Aktien Accumulatoren-Fbr. 158,50 Allgem. Bau Lenz 0⁰ Allg. Kunstziyde Allg. Elektr.-Ges. Aschaffenb. Zellstoff 65,50 Augsburg-Nürnberg.— B. Motoren(BMW), 127,25 Bayr, Spiegelglas 5 7IBersgmann Elextr. Berlin Karlsr Ind. Braunk. u. Briketts 171,50 Masch'bau-Untern. Braunschweig.-G.„00 Bremer Vulkan Brown. Boveri Buderus Eisenwerke Conti Caoutschue Conti-Linoleum Deutsch Alt.-Tel. Demsch-Konti. Gas 120,12 Deutsche Erdöl Deutsche Kabelw. Deutsche Linoleum— Deutsche Steinzeug. Dürener Metall. Dyckerh.-Widmann 103, 75 Dynamit Nobel 5⁰ El. Lieferungen. El. Licht u. Kraft 2, 30. 10. 29. 10. El, Schlesien.. 105,50 106,00 Enzinger Unionwerke 105,00 104,00 Farbenind. 1G6. 141, Eelumühle Papier. 120,00 Felten& Guilleaume 74,87 Ford Motor. Gebnard& Co..104,00 Gelsenk. Bergw. 61,62 Germ. Portl.-Cement 97,00 Gerresheim. Glas 1 Ges. f. El. Unterneh. 111,00 Goldschmidt. Th. 88, 00 Gritzner Maschinen 29,75 Gruschwitz Textil. 100, 75 Guano-Werke. 139,25 Hackethal-Draht. 67,12 Hamburg Elektr. 116,50 Harb.-Gummi-Phön. 26, 25 Harpener Bergvau. 106,00 Hedwigshütte— Heilmann&Littmann 7,62 Hilpert Maschinen. 47,00 Hoesch Eis. u. Stahl 77,00 Hohenlohe-Werke 10. 31. 10. 18,12 2⁵ 116,50 70,50 75,50 59,50 175,50 114,.50 Schulth. Patzenhofer 109,75 Siemens& Halske Stoehr Kñammgarn Stolberger Zinkhütt.— Stettin Cham. Südd. Zucker. Thür Gas Tietz Leonhard Trans-Radio Ver. Ot. Nickelw. Ver. Glanzst. Elberi. 151,00 Ver. Harz. Portl.-Ct. 121,00 Ver. Stahlwerke.„ Ver. Ultramarinfabr. 131,00 Vogel Telegr.-Dr. 2 Voigt& Haeffner 30, 10. 31. 10. Wanderer-Werke. 129,00 125,00 Westeregeln Alkali. 109,75 110,25 Wf. Drahtind. Hamm— 0³3 Wilke Dampf. Wibzner Metall 186,25 Zellstofi Waldhof — Dt.-Ostafrika. 67,50 383,12 Neu-Guineea— —— Otavi Min..Eisenb 12,25 197•59 15 frelwerkehrꝛwerte 2,00 — Burvach Kali. 41,00 Neckarsulmer 133,00 Ufa- Film 30. 10. 31. 10. 140,50 95,00 33,00 .21,87 41,00——— „48,00 .104,25 105,25 J Täsl. Gelcd.. 2 . 11,50 11,50 1 Monatsgelc 23 Berliner Devisenkurse 120²,0 Philipp Holzmann 0 00 Hotelbetrieb — 200,50 JGebr. Junghans eld Brief Geid Brief — Kahla Porzellan.. 21, 12 Kaliw. Aschersleben 110,25 Kali Chemie—— Klöcknerwerke. 14,25 Koksw. u. Chem. F. 95,09 oerr.— Kollmar& Jourdan, 43,00 Kötiz.Led. u. Wachs 64,25 Kronprinz-Metall. 124,2 Lahmeyer& Co. 119,75 Laurahütte 20,00 Leopold Grube Lindes Eismasch. Mannesmannröhren Mansfelder Bergbau 7 Belg. 60,50 27,75 7 34,0 121,75 Markt- u. Kühlhall. Masch-Buckau-Woli Maximilianshütte Mülneimer Bergw. Nordd. Eiswerke— Orenstein& Koppei 39,75 Phoönix Bergbau. 47,87 Rathgeber Waggon. 47,50 Rheinfelden Kraft— Rhein. Braunkohlen 214,25 103,00 29 Ehein. Elektr.— 55,25 Rhein-Main-Donau— Rhein. Stahlwerke, 90,12 Rh.-Westi. Kalkv).— Riebeck-MontanAG.— Kali 154, 00 3 ugo Schneider. 5 157,00 159,12 92,87 93,25 136,00 31,00 13 62 45,62 117,00 214,25 100,00 — 94,00 115,50— 101,75 Schubert& Salzer 116,62 Schuckert& Co. Aegypt.(Alex., Kairo) 1 àgypt. Pfd. Argentin.(Buenos Aires) 1 Pap.-P. (Brüss. u. Antw.) Brasilien(Rio de lan.) Bulgarien(Sofia) Canada(Montreal)) Dänemark(Kopenhas.) Danzig(Danzig) England(London) Estland(Kev.-Tal.) Finnland(Helsingf.) Frankrelch Griechenld.(Athen) Holland(Amsterd. u. Rott.) Island(Keyklavik) ltalien(Rom u. Mailand) 100 Lire Japan(Tokio und Kobe) Jugoslaw. Lettland(Riga) Litauen(Kowno /Kaunas) Norwegen Oesterreich(Wien) Polen(Warschau/ Pos.) Portugal(Lissabon) Rumänien(Bukarest) Schweden(Stockh. u..) 100 Kr. Schweiz(Zür., Basel, Bern) Spanien(Madr. u. Barcel.) 100 Pes. Tschechoslowakei(Prag) Türkel(Istanbul) Ungarn(Budapest) Uruguay(Montevideo) 1 Gd.-Pes. V. St. v. Amerika(Newy.) 1 Dollar 30. Oktober 31. Oktober 100 Belga 1 Milreis 100 Lewa 1 Kkanad. Doll. 100 Kronen 100 Gulden 1 Pfund 100 estn. Kr. 100 finnl. Mk 100 Franes 100 Drachmen 100 G. 100 isl. Kronen (Paris) 1Ven (Belgr. u. Zagr.) 100 Din. 100 Latts 100 Lit 100 Kronen 100 Schilling 100 Zloty 100 Escudo 100 Lei (Oslo) 100 Fr. 100 Kr. 1 türk. Pfund Pengõ Jahrgang 4— K Nr. 504— Seite 14 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Mittwoch, 3l. Oktober 1884 Megen des Ladengeschäfts Sind wir gezv/Ungen, unser reichsoftieftes Lͤdgef Lonpeletian IIInminmimmmmmmnnaumaummanummammam Kleidet, Blusen pUIHOVer, Böcke z2 Uräumen. 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Sein An- denken werden wir dadurch ehren, daß wir in der nationalsozialistischen Haltung für Deutschland weiterkämpfen, die für uns, seine Kameraden, stets vorbildlich war. Beerdigung findet am 1. November 1934. 14 Uhr statt. Wir bitten alle Angehörigen der PO, SA, SS, HJ, BdM davon Kenntnis zu nehmen Seckenheim, den 31. Oktober 1934. 50174K SA-Sfurm 21/ 240 tar Städt. Planeturium Hannneim Luisenpark Am Freitag, dem 2. November 1934, um 20.15 Uhr beginnt die Reihe der Lichtbildervorträge über„Volks- tümliche Himmelskunde“ Professor Dr. Feurstein spricht über: Der ſSternhimmel planeten- Fixsterne- Sternbhilder Vortragspläne und Auskunft an der Kasse des Plane- iums. Einzelkarten RM.50, Schüler RM.25. Reihenkarten zu ermäßigtem Preis 37386 K Stacic s lleinliaus Jeden Hontag itty/ och und sSamstodę VERIINGERUNG bie gemütliche und gem aufgesuchte Weinstube H 5, 4 Geschäftsempfehlung! Am 1. 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