5 LöEl grönten 5Sen Sie Sehenl diesem pitzen- iim der -Welt- Spielen —— 38 * ——— — —— aftshaus RMANN 13 Abendtisch Irstwaren Schlachtung chank: DOEl.- BliER Brauereien (mit Suhne) en fassend, gen all. Art, Abende frei * 39065K Hohner Aocordeon Klub-Modeile laufen Sie vortel- hnaft im 286521K mwab, ff. 50 on- lub Rheingold 501d. Falken', S 1, 17 rieh, en leuch- weil die LOBA. e12 e auf⸗ . Das ging Op Brettef- böden. lanzbeiz? ende feben ſe Glätte. Und jeder Bodeg sSeNfest, haß 0 iglonzbelze jel, geruchlos „November 1934 0 4 2 3 KAMPFZBIAFF NONDWESTSADEN Anze 2geſpaltene Minipreterzeue 10 Pfg. Die ageſpaltene Millimeterzenle im Tert⸗ . 4 74 gein: Die 1 erzeil teil 45 Wig. Für kleine Anzeigen: Die 12geſpaltene Milimeterzeile 7 Pfg. Bei Wiederholung Rabam nach aufliegendem Tarif.— Schluß der Anzeigen⸗Annahme; für Frühausgabe 18 Uhr, für Abendausgabe 13 Uhr. Anzeigen⸗Annahme: Mannheim, F 3, 14/13 und p 4, 12 am Stroh⸗ markt, Fernruf 204 86, 314.71, 61/%2. Zahlunas⸗ und Erkülunasort Mannheim. Ausſchließ⸗ licher Gerichtsſtand: Mannheim. Poſt⸗ 4 Mittwoch, 28. November 1934 Vertag und Schriftleitung: Mannheim, k 3, 14/15. Fernruf: 204 86. 314 71, 333 61/½2. Das „Hakentreuzbanner“ exſcheint 12mal wöchentl. und koſtet monati..20 RM. bei f. zuzüglich.50 RM., bei Poſtbeſtellung zuzüglich.72 RM. Einzelpreis 10, Pfg. Beſtellungen nehmen die Träger ſowie die Poſtämier enigegen. Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch dürch böhere Gewalt) verhindert, beſteht kein Anſpruch au Entſchädigung. Regelmäßig erſcheinende Jahrgang 4 Beilagen aus allen Wiſſensgebieten.— Abend⸗Ausgabe A ReN Für unverlangt eingeſandte Manufkripte ſcheckkonto: Das Hakenkreuzbanner Lud⸗ wird keine Vexantwortuna übernommen 7 wiashafen 496( erlaasort Mannheim MANMHMEIR —— 2 3 —————— ————233— E lage erlitten! Deutſchland und das emporſteebende China kine Unterredung mit dem chineſiſchen beſandten in zerlün/ ziele und foſfnungen eines großen volkes Berlin, den 28. November 1934 Der diplomatiſche Mitarbeiter unſerer Ber⸗ liner Schriftleitung hatte vor wenigen Tagen eine Unterredung mit dem chineſiſchen Ge⸗ ſandten in Berlin, Erzellenz Liu Chung⸗ Chieh, die wir nachſtehend wiedergeben und die wir für außerordentlich aufſchlußreich halten. Das Palais der Chineſiſchen Geſandtſchaft in Berlin enthält zahlreiche alte Kunſtwerke, wundervolle Malereien und Schnitzereien aus Ebenholz. Die Wände zieren altchineſiſche Zim⸗ merlampions. Auf Simſen koſtbarſte Porzel⸗ lanfiguren und Vaſen aus ſchwerem Silber.“ Beim Durchſchreiten dieſer Empfangsräume, die mit prächtigen Teppichen in reichſtem Maße ausgeſtattet ſind, kommt man aus dem Stau⸗ nen über dieſes„Stückchen echt chineſiſche Welt“ mitten in Berlin nicht heraus. Im Sa⸗ lon jedoch wird man ſogleich in die Wirklich⸗ keit zurückgerufen— in einem ſilbernen Rah⸗ men hängt dort an auffallender Stelle ein vorzügliches Foto des Marſchalls Tſchiangkaiſchek, des gefürchteten Geg⸗ ners des Kommunismus in China. Zwei At⸗ tachés erſcheinen, der Geſandte Chinas tritt ein, die beiden jüngeren Diplomaten ziehen ſich zurück— und das Geſpräch beginnt. Niederwerfung des Kommunismus! „Ihr Marſchall, Exzellenz, ſcheint den Kom⸗ munismus jetzt überwinden zu können, der ſich im Süden Ihres Landes auszubreiten drohte? Man hört hier in Europa oft einander wider⸗ ſprechende Nachrichten.“ „Die Nationalregierung rechnet mit der end⸗ gültigen Unterdrückung der Kommuniſten in den ſüdlichen Provinzen Chinas in kürzeſter Zeit. Die aus Kiangſi und Fukien vertriebe⸗ nen Kommuniſten haben an der Grenze auf der Flucht eine vernichtende Nieder⸗ Außer auf dem militäri⸗ ſchen Wege bemüht ſich die chineſiſche Regie⸗ rung auch auf geiſtigem und wirtſchaft⸗ lichem Gebiete, den Kommunismus bis zum Keime zu erſticken, z. B. durch die„Bewegung neuen Lebens“, die Wiederbekehrung zum Konfuzianismus, durch Steuerherabſetzung und durch Wiederaufbau der Landwirtſchaft.“ Allgemeine Wehrpflicht „Man hört, Herr Miniſter, daß Sport und Turnen immer mehr Eingang in China fin⸗ den— und daß die Einführung der allgemei⸗ nen Wehrpflicht geplant iſt?“ „Zu dieſer Frage darf ich bemerken, daß in 4 China ſeit altersher ſportliche Uebun⸗ gen ſehr beliebt waren, z. B. Reiten und Pfeilſchießen, Arten des Sports, die zu den ſogenannten„ſechs Künſten“ gehören. In den letzten 30 Jahren wurden auch die europäi⸗ ſchen Sportarten eingeführt und er⸗ freuen ſich großer Beliebtheit. China hat auch bereits zugeſagt, ſich an dem im Jahre 1936 in Deutſchland ſtattfindenden Olympia⸗Feſt zu beteiligen. Wehrpflicht iſt von der chineſiſchen Regierung bereits in Erwägung gezogen worden. Eine ſolche Maßnahme iſt für China ſehr wün⸗ ſchenswert, da dies der beſte Weg iſt, um die Jugend geſund und kräftig zu halten und ſie mit vaterländiſchen Idealen zu erfüllen.“ Ausbau der Luftflotte Chinas „Beſitzt Ihr Land eine eigene Luftflotte, Ex⸗ zellenz? Und wie ſind die Ausſichten für die zivile Euraſia⸗Linie?“ „China hat bereits vor mehreren Jahren mit der Gründung einer Luftflotte begonnen, die ſich noch im Ausbau befindet. Die Zivilluftfahrt wird in China von zwei Unternehmen betrieben! Erſtens von der Chineſiſch⸗Amerikaniſchen Luft⸗ fahrtsgeſellſchaft— deren Verkehrs⸗ linien ſich vorläufig auf die Verbindungen in⸗ nerhalb Chinas beſchränken— und zweitens Die Einführung der allgemeinen von⸗der Euraſiſa⸗Linie, die bereits rechk große Erfolge in der Förderung des Luftver⸗ kehrs zwiſchen Europa und Aſien aufzuweiſen hat. So hat z. B. kürzlich ein Flugzeug— es war eine Jju 52— der Deutſchen Luft⸗Hanſa eine Probefahrt nach Schanghai ſehr erfolg⸗ reich beſtanden. Durch die Eröffnung der Euraſia⸗Linie iſt die Verbindung zwi⸗ ſchen Deutſchland und China eine ganz erheblich kürzere geworden, wo⸗ von ich mir eine ganz bedeutende weitere För⸗ derung der deutſchſchineſiſchen Beziehungen verſpreche.“ Anſteigender deutſch⸗chineſiſcher Handel „Vor kurzem war wieder eine chineſiſche Studien⸗Kommiſſion in Berlin. Da nun in den letzten Jahren öfters Wirtſchaftsführer und Delegationen von Kaufleuten in Deutſchland Sireikausſchreitungen in Fronkroich und gmorika weilten, iſt wohl anzunehmen, daß die wirt⸗ ſchaftlichen Beziehungen z wiſſchen unſerien Ländern erfreulich ſind?“ „In der Tat ſind die wirtſchaftlichen Bezie⸗ hungen zwiſchen Deutſchland und China rechtlerfreuliche! Es iſt zutreffend, daß vor kurzem wieder eine chineſiſche Studien⸗ kommiſſion in Berlin weilte zum Zwecke der Anknüpfung bzw. des weiteren Ausbaues der wirtſchaftlichen Beziehungen der beiden Län⸗ der.“ Es iſt ſehr intereſſant, die Mögliich⸗ keiſten deir wirtſchaftlichen Bezie⸗ hungenzwiſichen Chiena und Deutſch⸗ land, zu betrachten. Chinas Außenhandel iſt zwar infolge der Weltwirtſchaftskriſe ſtark zuſammengeſchmolzen, wie allein aus wenigen Zahlen erſichtlich iſt. Während im Jahre 1929 die Einfuhr nach China 1,9 Milliarden Silber⸗ (Fortſetzung ſiehe Seite 2) Tertilorbeiter in Roanne/ Tranzpariardeiler in Tos fnelez Paris, 28. Nov. Die Zermürbungstaktik der Textilinduſtriellen von Roanne hat auch im Verlauf der dritten Streikwoche nur eine gegenteilige Wirkung erzielt. Neben einer räumlichen Ausdehnung des Streiks iſt auch eine bedrohliche Zuſpitzung der Lage in Roanne feſtzuſtellen. Die ſchroffe Abſage der Arbeitgebervertreter an die Frontkämpfer, die im Namen der Arbeitnehmer verhandeln wollten, hat die Stimmung unter der Arbeiter⸗ ſchaft auf Siedehitze geſteigert. An einzelnen Stellen des Reviers kam es zu Zuſammen⸗ rottungen ſtreikender Arbeiter. Wenn auch bis jetzt noch keine ernſtlichen Zuſammenſtöße erfolgt ſind, ſo gilt es doch als ſicher, daß es für den Fall abermaligen Scheiterns der Tarifverhandlungen ſicherlich zu ſchwereren Streitausſchreitungen kommen dürfte. „„- und in Los Angeles Los Angeles, W. Nov. Seit drei Tagen ruht der Verkehr in den Straßen von Los Angele'ss faſt gänzlich. Nachdem die in Aus⸗ ſtand getretenen Transportarbeiter und Ange⸗ ſtellte der verſchiedenen Verkehrsunterneh⸗ mungen am erſten und zweiten Tage lediglich Seefahrertreffen bei„Araft durch reude“ Proteſwerſammlungen in größeren Sälen und auch unter freiem Himmel veranſtalteten, zo⸗ gen ſie am dritten Streiktag in aufgelöſter Ordnunig durch die Straßen der Stadt, ſtürmten mehrere Straßenbahnwagen und Kraftomnibuſſe, die von Streikbrechern ge⸗ ſteuert wurden und griffen mehrere Polizei⸗ beamte, die ſich ihnen entgegenſtellten, tätlich an. Da ſich die Streikausſchreitungen gleich⸗ zeitig an verſchiedenen Stellen der Stadt in einer verhältnismäßig großen räumlichen Aus⸗ dehnung ereigneten und kein eigentliches Zen⸗ trum der Unruhen feſtzuſtellen war, geſtalteten ſich die Gegenaktionen der Polizei außerordentlich ſchwierig. Bisher wurden 42 Verletzte ermittelt, von denen ſechs ins Krankenhaus abtransportiert werden muß⸗ ten. Der Bürgermeiſter von Los Angeles, der ſich zunächſt außerſtande ſah, der in allen Tei⸗ len der Stadt aufflackernden Unruhen Herr zu werden, erſuchte den Präſidenten Rooſeveltauf telegraphiſchem Wege um ſofortiige Schlichtung des Streiks oder, falls dies nicht möglich ſei, um Entſen⸗ dung von Hilfskräften zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung. Reichsinſpekteur Schmeer und Kapitänleutnant⸗Karſten⸗ mit! den blauen Jungens beim Seefahrertrefſen im Berliner Konzerthaus Clou. Dort trafen ſich Arbeits⸗ lameraden, die in den letzten Monaten die Seefahrten der NS6„Kraft durch Freude“ mitgemacht hatten, mit Angehörigen der Reichsmarine zu einer freudi⸗ gen Wiederſehensfeier. Das deutſch· amerikaniſche Schuldenproblem Der Inhalt der von der amerikaniſchen Re⸗ gierung an die Reichsregierung gerichteten Note hinſichtlich der deutſchen Verſchuldung an Ame⸗ rika geht von der Auffaſſung aus, daß die ame⸗ rikaniſchen Gläubiger in der Geſamtbehandlung der Zins⸗ und Schuldenfrage durch die Reichs⸗ regierung eine Benachteiligung erfahren haben. Der Inhalt dieſer Note läßt erſtaunlicherweiſe erkennen, daß man das Problem der Verſchul⸗ dung Deutſchlands gegenüber den Vereinigten Staaten immer noch vom Geſichts⸗ winkel der Zahlungsunwilligkeit Deutſchlands anſieht. Man muß zu der Auffaſſung kommen, daß dieſe Note eine Folge eines von den amerikaniſchen Gläubigern auf ihre Regierung ausgeübten Druckes dar⸗ ſtellt. Daß Deutſchland niemals erklärt hat, die Verpflichtung aus der Privatverſchuldung ſei⸗ ner Induſtrie und der öffentlichen anzuerken⸗ nen, müßte eigentlich hinlänglich bekannt ſein, zumal dies der Reichsbankpräſipent und Stell⸗ vertretende Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schacht aus verſchiedenen Anläſſen oft genug be⸗ tont hat. Das Kernproblem der Einlöſung der Verflichtungen gegenüber den Vereinigten Staaten ſtellt die Schwierigkeit der Transferierung dar, zumal es beim De⸗ viſenbeſtand der Reichsbank nicht möglich iſt, auch nur den geringſten Bruchteil der Zinsver⸗ pflichtungen von der deutſchen in die ameri⸗ kaniſche Währung zu überführen. Es muß darauf hingewieſen werden, daß die Reichs⸗ regierung verſchiedentlich Schritte unternom⸗ men hat, um auf der Baſis von Verhandlungen die Möglichkeiten eines Transfers für dieſe Verpflichtungen im Einvernehmen mit der ame⸗ rikaniſchen Regierung zu überprüfen. Von einem„Zahlungsunwillen“ o der einer mangelnden Neigung zu Ver⸗ handlungen deutſcherſeits kann daher zweifellos nicht geſprochen werden. Wenn darüber hinaus in der Note die Be⸗ hauptung aufgeſtellt wird, daß Deutſchland in der Behandlung ſeiner Auslandsgläubiger ver⸗ ſchiedene Maßſtäbe anlegt, ſo daß gerade die amerikaniſchen Gläubiger am ſtärkſten benach⸗ teiligt ſeien, ſo kann man hierin nur ein man⸗ gelndes Verſtändnis für die Lage erblicken, in der ſich Deutſchland zurzeit befindet. Die übri⸗ gen europäiſchen Schuldner Amerikas haben aber noch nicht einmal den Beweis des Zah⸗ lungswillens erbracht. Nicht umſonſt entfalten die Usà in der Schuldenfrage zurzeit eine be⸗ ſondere Rührigkeit. Für Deutſchland aber iſt die Frage der Schuldverpflichtung im Grund⸗ ſatz des Zahlungswillens bereinigt, da eine Möglichkeit der Transferierung deutſcher Schul⸗ denzahlungen an das Ausland einzig und allein bei dem Willen zum Ent⸗ gegenkommen für die deutſchen Be⸗ lange gegeben iſt. Wenn man in amerikaniſchen Kreiſen auf dem Standpunkt ſteht, daß eine Benachteiligung amerikaniſcher Staatsbürger bei dem zurzeit laufenden Zahlungsabkommen zwiſchen Deutſch⸗ land und dem Ausland beſtehe, ſo liegen dafür keinerlei Gründe vor. Deutſchland hat verſucht, nachdem die Möglichkeit der Transferierung durch Erſchöpfung der Deviſenbeſtände der Reichsbank nicht mehr gegeben war, einen Weg zur Deviſenbeſchaffung dadurch zu finden, daß es mit ausländiſchen Gläubigerſtaaten auf der Baſis verhandelt hat, daß die ſich aus einem zuſätzlichen deutſchen Export ergebenden Ge⸗ winne dem Zweck der Abtragung der Schulden⸗ verpflichtungen dienen ſollen. Da dies die ein⸗ zige Möglichkeit zur Deviſenbeſchaffung und damit zur Transferierung der Schuldbeträge darſtellt, wurden mit einigen Staaten Abkom⸗ men dieſer Art getroffen, die z.., wie das deutſch⸗engliſche Abkommen beweiſt, „eine um 55 Prozent erhöhte deutſche Ausfuhr nach England gegenüber der Einfuhr von eng⸗ Hakenkreuzbanner. Weetess-Wiee 20s Zahrgang 4— 4 Nr. 548— Seite 2 liſchen Waren nach Deutſchland vorſehen. Die ſich aus dieſem Exportüberſchuß ergebenden De⸗ viſengewinne werden dann zur Bezahlung an engliſche Gläubiger deutſcher Schuldverpflichtungen verwendet. Außerdem hat Deutſchland Verhandlungen mit denjenigen Staaten führen müſſen, die eine aktive Handelsbilanz gegenüber der deutſchen Ausſuhr hatten, jedoch ebenfalls zu den Gläu⸗ bigern deutſcher Verpflichtungen gehörten. Wenn dieſe Länder ein vertrags⸗ mäßiges Entgegenkommen bewei⸗ ſen, das zumindeſt eine erhöhte deutſche Einfuhr gegenüber der Ausfuhr nach Deutſchland vor⸗ ſieht, ſo iſt es nicht mehr als bil⸗ lig, daß die ſich für Deutſchland daraus ergebenden Deviſenge⸗ winne auch zur Befriedigung die⸗ ſer Gläubiger deutſcher Anleihen dienen. Wenn man die in der amerikaniſchen Pro⸗ teſtnote zum Ausdruck gekommenen Beanſtan⸗ dungen überprüft, dann muß dazu betont wer⸗ den, daß die Vereinigten Staaten in ihrer Außenhandelsbilanz bei einem ſolchen Ent⸗ gegenkommen am ſtärkſten betroffen würden, da das Verhältnis des gegenſeitigen Warenaus⸗ tauſches hier für Deutſchland am ungünſtigſten liegt. Deutſchland iſt der beſte Rohſtoff⸗ abnehmer der Vereinigten Staa⸗ ten, während es auf der anderen Seite den größten Teil ſeiner Schuldverpflichtungen die⸗ ſen gegenüber hat. Ein Ausgleich der Außen⸗ handelsbilanz beider Staaten oder gar ein er⸗ höhter deutſcher Export nach den Vereinigten Staaten zum Zweck der Erzielung eines Deviſenüberſchuſſes würde die amerikaniſche Induſtrie benachteiligen. Andererſeits hat die Droſſelung der Einfuhr amerikaniſche Rohſtoffe nach Deutſchland zu einer Kriſe der Roh⸗ ſtoffproduzenten in den UsSA ge⸗ führt. Während ſich alſo die amerikaniſchen Rohſtofferzeuger für eine verſtärkte Ausfuhr von Rohſtoffen nach Deutſchland einſetzen, wie es in den unter dem Vorſitz des Präſidenten Rooſevelt geführten Verhandlungen zur Lie⸗ ferung von Baumwolle an Deutſchland zum Ausdruck kommt, erwartet die amerikaniſche Induſtrie für die dadurch bedingte verſtärkte Hereinnahme deutſcher Fertigfabrikate ſtärkſte Konkurrenz. Es ſcheint daher die Möglichkeit gegeben, daß der erfolgte Schritt der amerika⸗ niſchen Regierung in den Beſorgniſſen ihrer Induſtrie begründet iſt, da eine eventuelle Er⸗ höhung der Rohſtoffausfuhr nach Deutſchland eine ſtarke Zunahme der Einfuhr deutſcher induſtrieller Fertigwaren zur Folge haben könnte. Um die deutſche Zahlungsfähigkeit gegenüber den Vereinigten Staaten wieder herzuſtellen, müßte die amerikaniſche Regierung zugunſten ihrer Rohſtoffexporteure zurücktreten, wozu man wahrſcheinlich keine Neigung verſpürt. Während Deutſchland vor dem Kriege ein er⸗ heblich größeres Kontingent induſtrieller Fer⸗ tigwaren nach Amerika und damit eine weſent⸗ lich aktivere Handelsbilanz hatte, verſchob ſich die Außenhandelsbilanz mit Deutſchland in⸗ folge der fortſchreitenden Induſtrialiſierung und der uns durch den Krieg verlorengegan⸗ genen Weltmärkte(Patentverletzungen u. dergl.) von Jahr zu Jahr. Es iſt alſo nicht das Ver⸗ ſchulden Deutſchlands, wenn das Beſtreben der Reichsregierung darauf hinausläuft, im Außen⸗ handel einen Ausgleich mit Amerika zu erzie⸗ len, der infolge verſtärkter Ausfuhr deutſcher Fertigfabrikate die amerikaniſchen induſtriellen Abfatzgebiete beeinträchtigen würde. Kein Schuldner kann ſeinen Verpflich⸗ tungen nachkommen, wenn ihm auf der anderen Seite die Möglichkeit des Verdienſtes durch Abſetzung ſeiner Waren immer mehr genom⸗ men wird. Schon aus Billigkeitsgründen dürfte Amerika nicht den Anſpruch erheben, aus —. 2 per deutſche Krbeiter Deulſchland und das emporſrebende china (Fortſetzung von Seite 1) dollar betrug, ſank ſie im Jahre 1933 auf 13 Milliarden Silberdollar. Noch rapider ſank lei⸗ der unſere Ausſuhr, betrug dieſe doch im Jahre 1929 über 15 Milliarden Silberdollar und im vorigen Jahre nur noch 612 Millionen! Im Gegenſatz zu dem allgemeinen Rückgang des chineſiſchen Außenhandels iſt ſeſtzuſtellen, daß der Handelsverkehr zwiſchen China und Deutſchland während dieſer Zeit eine ſteigende Tendenz aufweiſt! Während nämlich vor dem Kriege unſer Handel mit Ihrem Lande etwa 4,5 Prozent des geſamten chineſiſchen Außen⸗ handels ausmachte, beträgt Deutſchlands An⸗ teil heute 6,6 Prozent. Ich betrachte daher die wirtſchaftlichen Beziehungen unſerer beiden Länder recht optimiſtiſch.“ Kulturelle Beziehungen „Werden auch die kulturellen Bande enger geknüpft werden können, Exzellenz?“ „Zwiſchen unſeren beiden Völkern ſind in den letzten Jahren die kulturellen Beziehungen immer engere geworden. Ich erinnere an dieſer Stelle an die Ausſtellung zeitgenöſſi⸗ ſcher chineſiſcher Malexei, welche am 20. Januar d. J. in Berlin unter Anweſenheit des Reichsminiſters Ruſt und zahlreicher be⸗ deutender deutſcher und chineſiſcher Akademiker ſeierlich eröffnet wurde und in Deutſch⸗ land großen Anklang fand. Auch die kürzlich in China gezeigte Ausſtel⸗ lung deutſcher Buchdruckereikunſt erfreute ſich großen Intereſſes und größter An⸗ erkennung. So zeigt ſich auf allen Gebieten der Kunſt großes Intereſſe für gegenſeitigen Austauſch und Zuſammenarbeit. Uebrigens beabſichtigt im nächſten Frühjahr der berühmte chineſiſche Opernſänger Mei Langfang nach Deutſchland zu kommen, um deutſche Theaterkunſt kennenzulernen. Außer⸗ dem möchte ich nicht unerwähnt laſſen, daß das China⸗Inſtitut an der Univerſität zu Frankfurt a. M. die kulturellen Bezie⸗ hungen und gegenſeitiges Verſtändnis zwiſchen unſeren beiden Ländern auf das beſte fördert.“ Große Bahnbauten und Fluß⸗ regulierungen „Ihre Regierung plant neue Bahnlinien und die Errichtung von Schutzwällen an den Uſern ihrer großen Ströme!“ „Die chineſiſche Regienung plant den Aus⸗ bauneuer Eiſenhahnlinien in China, wovon bereits die Mü⸗Ping⸗Bahn in Angriff genommen worden iſt und mit deren Mate⸗ die neuordnung des chinoſiſchen neiches kin Maniſeſt Tſchiangkaiſcheks und Wangtſchingweis Schanghai, W. Nov, Tſchiangkaiſchek und Wangtſchingwei haben gemeinſam ein fünf Punkte umfaſſendes Manifeſt erlaſſen, das als Programm für die Vollſitzung des am 10. De⸗ zember zuſammentretenden Zentralvollzugs⸗ ausſchuſſes gelten ſoll. In dem Manifeſt wird einleitend erklärt, daß für die nationale Konſolidierung Chinas Eini⸗ gung und Friede am wichtigſten ſeien. Der erſte Punkt des Manifeſtes beſagt, daß die Zentralregierung die allgemeinen Grundſätze der Geſetzgebung ſeſtlegt, während Einzelheiten und die Durchführung Sache der Provinzen und der Gemeinden ſeien. 2. Die Zentralregierung ernennt die hleiten⸗ den Beamten; die Provinzen machen Vor⸗ ſchläge im allgemeinen. Für die Beamten iſt eine dreijährige Amtszeit mit der Möglichkeit der Wiederernennung vorgeſehen. 3. Die Provinzregierungen ſtellen die Haus⸗ halte und die Voranſchläge dazu auf. Der Zentralregierung bleibt das Recht der Zu⸗ ſtimmung. i Der vierte Punkt enthält eine klare Abgren⸗ zung zwiſchen den Finanzen der Zen⸗ tralregierung und denen der Pro⸗ vinzregierung. Alle nationalen Einkom⸗ men wie Zölle und Steuern gehen an die Zen⸗ tralregierung, die nötigenfalls bei Fehlbeträ⸗ gen Zuſchüſſe an die Regionalgewalten gibt. Der fünfte Punkt befaßt ſich mit der Ab⸗ grenzung von Nationalheer und Provinzpolizei, und zwar unterſteht das Nationalheer der Zentralregierung, während wrrleneenner ehoe Frmhlidzukenfzkrotmhesdeserr zurme,.le. urnzanhcnthanerzn den Exportüberſchüſſen Deutſchlands mit den⸗ jenigen Ländern, die ein Entgegenkommen gegenüber dem deutſchen Außenhandel bewieſen haben, bezahlt zu werden; denn dieſe auf Ent⸗ gegenkommen der anderen Schuldnerſtaaten be⸗ ruhenden Abkommen ſind von dieſen zu dem Zwecke abgeſchloſſen worden, daß die ſich hier/ aus ergebenden Deviſenüberſchüſſe für die Ab⸗ tragung der Schuldverpflichtungen auch an ſie ſelbſt verwendet werden. und das tyeater Ein Vortragsabend in Berlin Der 3. kulturpolitiſche Abend, den die NS⸗ Kulturgemeinde in der Singakademie in Ber⸗ lin veranſtaltete, galt ebenſo wie die voran⸗ gegangenen in erſter Linie der Schulung der Amtswalter der NS⸗Kulturgemeinde. Nach zwei von Hans Bohnenſtingl meiſterhaft vor⸗ getragenen Rhapſodien von Johannes Brahms hielt der Chefdramaturg der NS-⸗Kultur⸗ gemeinde, Dr. Werner Kurz, einen Vor⸗ trag über das Thema:„Der deutſche Arbeiter und das Theater“. Dr. Kurz verſuchte, die grundſätzlichen Ge⸗ genſätze zwiſchen der Volksbühnenbewegung, die, aus der geiſtigen Haltung des Naturalis⸗ mus erwachſen, dem Arbeiter nu, ein klaſſen⸗ trennendes Theater geben wollte und konnte, und dem vom Nationalſozialismus erſtrebten Volks⸗ und Nationaltheater aufzuzeigen. Wenn der Theoretiker der Volksbühnenbewegung, Ju⸗ lius Bab, den Satz geprägt hat, daß das Thea⸗ ter magiſche Verwandlung der Lebensangſt be⸗ deute, daß das Theater ſich alſo aus der Ueber⸗ windung der Todesfurcht erkläre, ſo muß dieſe Grundauffaſſung als abſolut ſalſch und ver⸗ derblich in ihrer Auswirkung bezeichnet wer⸗ den. Wenn nicht geleugnet werden ſoll, daß das rein techniſche Theaterkönnen der letzten Jahre auf großer Höhe ſtand, ſo muß doch ein für allemal ein Schlußſtrich unter eine Theater⸗ kultur gezogen werden, die in ihrer Grundauf⸗ faſſung ſo den direrten Gegenpol zu jedem le⸗ bendigen, im Volke verwurzelten Theaterwillen darſtellt. Leben, im Gegenſatz zur Krankheit, Leben in höherem DSinn, auch als Ueberwin⸗ dung des Todes, nannte Dr. Kurz das Haupt⸗ thema der Dichtung und des von uns gefor⸗ derten Theaters. Unter den Klaſſikern iſt es immer wieder Schiller, der dieſer Aufſaſſung in ſeinem Geſamtwerk als bisher unerreichtes Vorbild dient. Dieſen von Dr. Kurz auf⸗ gezeigten Zielen eines Volkstheaters, das hei⸗ ter und erhebend ſein ſoll im Sinne des Volks⸗ ſtücks und im Sinne Schillers, dient das Thea⸗ ter der NS⸗Kulturgemeinde am Nollendorſ⸗ platz, das nach dem urwüchſigen Volksſtück „Hockewanzel“ von Kaergel mit Schillers„Ka⸗ bale und Liebe“ bewies, wie ſehr Schiller die⸗ ſen Ideen Wirklichkeit verleiht. Den mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen von Dr. Kurz ſchloſſen ſich zwei Kurzfilme der NS⸗Kulturgemeinde an. Der erſte Film zeigte die Eröffnung der Werkhoch⸗ ſchule in Rüſſelsheim, und der zweite die Grundſteinlegung der von der NS⸗Kultur⸗ gemeinde in Oldenburg errichteten Feſtſpiel⸗ bühne„Stedings Ehre“ mit einer großen Rede Alfred Roſenbergs. K. Zan Riepura in„Tosca“ Erſtes Gaſtſpiel des polniſchen Tenors (Eigener Bericht des HB) Die Oper Unter den Linden in Berlin hatte —— Polizei, Miliz und Ordnungskorps unter der Gewalt der Regionalregierungen ſteht. Zu Waffenkäuſen aus dem Auslande iſt allein die Zentralregierung befugt, um die Ausrüſtung der Armee einheitlich zu geſtalten. Fronzöſiſche gauern proteſtieren gegen flbſatznot Paris, 28. Nov.(Eigene Meldung.) In den Reihen der franzöſiſchen Bauernſchaft macht ſich in den letzten Tagen eine verſchärfte Agitationstätigkeit bemerkbar, die ſich vor allem gegen die wachſende Abſatzkriſe und gegen den Preisſturz landwirtſchaftlicher Er⸗ zeugniſſe richtet. Beſonders in dem Departe⸗ ment Charente⸗Férieure iſt eine ſtarke Erregung unter den Bauern ſeſtzuſtellen, die durch den Staviſty⸗Skandal und die neuen Fi⸗ nanzftandale in Frankreich immer neuen Nähr⸗ boden findet. Die landwirtſchaftlichen Ver⸗ bände dieſes Departements haben zum 16. De⸗ zember eine große Proteſtdemonſtration ange⸗ ſetzt, auf der mehrere Tauſende von Bauern eine Reſolution gegen die Finanzpolitik der Regierung annehmen werden. Ferner hat die„Grüne Front“ für heute gleichfalls eine Proteſtkundgebung angeſetzt, zu der eine große Anzahl von Bauern nach Paris kommen wird. Wie hierzu noch mitge⸗ teilt wird, haben die marxiſtiſchen Gewerk⸗ ſchaftsorganiſationen und das Politbüro der franzöſiſchen Kommuniſtiſchen Partei bei der „Grünen Front“ um Genehmigung nachge⸗ ſucht, ſich dieſer Proteſtdemonchration anſchlie⸗ ßen zu dürfſen. Die Leitung der„Grünen Front“ hat jedoch den marxiſtiſchen Vertretern deutlich zu verſtehen gegeben, daß auf eine Beteiligung der moskowitiſchen Hetzapoſtel kein geſteigerter Wert gelegt wird. einen großen Abend, ein ausverkaultes Haus, ein geſellſchaftliches Ereignis. Internationales Publikum füllte Parkett und Ränge. In ſeiner Loge ſaß Miniſterpräſident Göring; während des zweiten Aktes erſchien plötzlich der Führer mit ſeinem Stab und Miniſter Dr. Goebbels. Applaus nach allen Akten; die Staatsoper hatte einen großen Erſolg. Jan Kiepura nahm in den letzten Jah⸗ ren einen Aufſtieg, der ihn auf die höchſten Stufſen des Sängerruhms führte. Opern, Schallplatien, Konzerte und Tonfilm haben den Glanz dieſer ſeltenen ſlawiſchen Tenorſtimme verkündet. Seitdem ſind ein paar Jahre ver⸗ gangen und Kiepura hat gearbeitet, hinzu⸗ gelernt, Schwächen überwunden und ſeinen Stimmentyp klarer herausgemeißelt. An teno⸗ ralem Schmelz, an Weichheit der Kantilene iſt ihm heute kaum einer überlegen. Das Metall ſeines Organs klingt zuweilen überirdiſch ſchön. Er ſang in„Tosea“ den Cavaradoſſi; es wurde durch ihn eine großartige Aufführung, — auch in Anbetracht der übrigen Leiſtungen. Michael Bohnen als Carpia beherrſchte ſpielend alle Mittel der Bühne; wenn er auf⸗ trat, war Atmoſphäre da, Spannung, Drama⸗ tik und ſzeniſcher Ausdruck. Auch eine ſo dra⸗ matiſch packende Tosca wie Viktoria Ur⸗ ſulegae hat man in Berlin ſelten geſehen. Im zweiten Akt gab es Augenblicke geradezu atemberaubender Spannung. Es wurde geſtern in der Staatsoper herrlich geſungen und noch herrlicher geſpielt; ein wirklich ſeltenes Ereig⸗ nis, daß die Opernbühne in ſo vollendeter Form zur Schauſpielſzene wird.—e. rialbelieferung deutſche⸗ Firmen beauftragt worden ſind! 5 Unſere Regierung hat ferner ſeit längerer Zeit Maßnahmen getroffen, um die häufi gen Ueberſchwemmungs⸗Kataſtr phen an den Uſern unſerer gewaltigen Ströne zu verhindern. So hat ſie u. a. Herrn Geheimrat Engels mit dem Verſuch einer Regulierung des Huangho beauf⸗ tragt, der zu dieſem Zwecke in Obernach am Walchenſee in Bayern eine Verſuchs⸗ ſtation angelegt hat.“ China als Faktor „Noch eine letzte Frage, Exzellenz. Da ſich die Völker Aſiens untereinander mehr und mehr nähern, und ſich auf ihre eigenen uralten Kul⸗ turen zu beſinnen anfangen, iſt wohl mit Si⸗ cherheit anzunehmen, daß auch Ihr großes Land einer glücklichen Zukunft entgegengeführt werden wiwd?“—„Sehen Sie, China hat eine Ausdehnung von 11 125 000 Quadratkilometer, ſeine Bevölkerung zählt zirka 430 000 000 Köpfe! 4 Und unſer Vollk iſt ein überaus fleißiges und auch ſehr ſtrebſames, und es glaubt an eine große Zukunft! Wir wünſchen den Frieden und wollen arbei⸗ ten und hoffen, durch unſere Arbeitskraft und unſeren Friedenswillen mit anderen Völkern erſprießlich zuſammenzuarbeiten. Mit dieſem Selbſtvertrauen glauben wir, daß ferner Zeit anbricht!“ Mit herzlichen Worten verabſchiedete ſich der Geſandte Chinas,— er verſicherte, die auf⸗ richtigſten Sympathien für Deutſchland und ſeinen Führer zu beſitzen und aus ihnen nie⸗ mals einen Hehl gemacht zu haben. * 20** In dieſem Zuſammenhange dürfte es von 4 Intereſſe ſein, zumal dauernd widerſprechende Nachrichten aus dem Fernen Oſten eintreffen, die davon wiſſen wollen, daß entweder England oder Rußland zuerſt das neue Kaiſerreich Man⸗ dſchukuo anerkennen wollen, einmal darauf hin⸗ zuweiſen, daß China an dem Ausbau ſeiner Armee mitallen Kräften ar⸗ beitet. Mehrere europäiſche Militär⸗Miſ⸗ ſionen wirken ſeit Monaten für die Nanking⸗ Regierung. Dieſe, die nunmehr die Zentral⸗ gewalt des„Reiches der Mitte“ ausübt, dürfte alles in allem etwa 2 Millionen Mann unter Waffen haben: bei reſtloſer Durchführung der Wehrpflicht würde die Frie⸗ densſtärke zirka 6 Millionen Mann betragen. Aber ſchon die heutigen 2 Millionen ſtellen die weitaus größte Friedensarmee dar. Rußland folgt an zweiter Stelle mit zirka 800 000 Mann unter den Fahnen. Natürlich ſind die Verbände noch nicht einheitlich geglie⸗ dert, aber die Nankinger Muſter⸗Diviſionen machen ſchnelle Schule,— und bei Schanghai im Januar 1932 haben chineſiſche Sol⸗ daten bewieſen, was ſie zu leiſten imſtande ſind. Vergebens bombardierten japaniſche Geſchwader mit ſchwerſten Geſchützen alte Feſtungswerke, vergebens rannten vier Diviſionen japaniſcher Infanterie Sturm. Die 18. Armee Chinas hielt Schanghai! augenblickliche Streitmacht zu Lande dürfte umfaſſen: etwa 114 Infanterie⸗Diviſionen, 32 ſelbſtändige Brigaden, 8 Kavallerie⸗Diviſionen und 5 ſelbſtändige Kavallerie⸗Brigaden. Wenn auch der Kampfwert und die Bewaffnung dieſer Truppenmaſ⸗ ſen ſehr verſchieden iſt, der Druck äußerer Feinde und die Energie des Marſchalls Tſchiangkaiſchek dürften ſie bei etwaigen kommen⸗ den Komplikationen doch zu einem beachtlichen Faktor formen. Jan Kiepura ſingt aut der Straße Abends hatte ſich vor der Staatsoper, unter dem Nachthimmel, eine Szene ereignet, volks⸗ tümlich, nett, hinreißend. Ihr Mittelpunkt Jan Kiepura, der eben drinnen in der Oper den Caravadoſſi in der„Tosca“ geſungen hatte. Scharen erwarteten ihn, Menſchen, deren Wunſch nur war, ihn zu ſehen. Lächelnd er⸗ ſchien er, lächelnd nahm er Poſitur, und über den weiten Platz hinweg ſang er den Schlager aus ſeinem Tonfilm„Das Lied einer Nacht“, Empfang beim Künſtler (Eigener Bericht des HB) Der polniſche Tenor Jan Kiepura, der augen⸗ blicklich an der Berliner Staatsoper einige Gaſtſpiele gibt, wurde am Dienstag vom preu⸗ ßiſchen Miniſterpräſidenten empfangen. Es wurden Verhandlungen angebahnt, deren Ziel ein mehrjähriger Gaſwertrag des Sän⸗ gers mit der Staatsoper ſein ſoll. Kiepura hatte nachmittags die Berliner Preſſe ins Hotel „Briſtol“ gebeten, wo er ſeine freudige Bereit⸗ ſchaft ausdrückte, zukünftig an einem ſo vor⸗ züglich geleiteten Inſtitut regelmäßiger mit⸗ wirken zu können, als es bisher der Fall ſein konnte. Man lernte in Kiepura einen Men⸗ ſchen kennen, der ſich, fern aller Star⸗Allüren, mit gleicher Offenherzigkeit zum ſtrengen Stil des Operntheaters bekannte, wie er ſehr ener⸗ giſch für den Tonfilm eine Lanze brgch, als deſſen weſentlichſte Forderung für ſein Fach⸗ gebiet er betonte:„Wenn nur im Film di⸗ Sänger vergäßen, daß ſie Sänger ſind.“ türß China eine neue Blütezeit in nicht Lond diſche„ ſind nich die auf werden, „Weltk Li ga“ Deutſc gender 9 Beachtun ſie, oder meyer mi ſer Sami: auf einen begab ſick gearbe kott de Er reiſte den komm In der ſammelte ſich und 1 tional“ Samuel ſ Mit ge Erfolgen ſiſchen ſtimmung⸗ genoſſen e die jüd Englan digte, vö blick des 2 gebäüdes Mittel erſtaunten . das pleiteg Erfolg zu die bis Liga au hinzuzr Samuel fechts, d national hauptun ſchon im Untermeye nicht der 7 macht habe angebracht Die 4 nal zu ner ſitzenden u mit dem 2 keinesw einer ent termeyer v er iſt, ſtell ließ ſich a bewegen, ſe Der Erfe kunft un Hoffen d Die Po nalſozialiſti den Ehrent dermann w geſchah. Di Partei kan ſein, kann dieſe ſelbſt mith ab. Die NS. Komplexen daß die Ge den Kunſtn werden, no nach ihnen, ler zäher, e vorzubereite Kulture! tei nicht! den zähl lichen w der Bewe litiſche Kampf ſt mith ab. Die geſan griffen und vemberheft tiert. Auch das ſei ihr Kleine FIrrt niſch⸗Weſtfů nannten“ K ſchen Blatt die„Deutſ⸗ Organe der Die Reic Fall Hinde Guſtav Har kerſchaft, u Aeußerunge nie unter k die häufi⸗ ⸗Kataſtro⸗ altigen Ströme U. a. Herrn Verſuch einer igho beauf⸗ Obernach eine Verſuchs⸗ nz. Da ſich die ehr und mehr muralten Kul⸗ wohl mit Si⸗ Ihr großes ntgegengeführt China hat eine adratkilometer, 000 O00 Köpfen fleißiges und laubt an eine wollen arbei⸗ beitskraft und deren Völkern Mit dieſem daß fr eit in nicht ziedete ſich der erte, die auf⸗ tſchland und us ihnen nie⸗ n. ürfte es von iderſprechende ten eintreffen, eder England iſerreich Man⸗ al darauf hin⸗ m Ausbau räften ar⸗ Militär⸗Miſ⸗ die Nanking⸗ die Zentral⸗ zusübt, dürfte Millionen : bei reſtloſer irde die Frie⸗ inn betragen. ien ſtellen die armee dar. le mit zirka n. Natürlich heitlich geglie⸗ ter⸗Diviſionen bdei Schanghai ſiſche Sol⸗ zu leiſten hombardierten ten Geſchützen rannten vier Sturm. Die anghai! Die Lande dürfte diviſionen, 32 rie⸗Diviſionen zrigaden.— rt und die ppenmaſ⸗ der Druck e Energie nigkaiſchek kommen⸗ zu einem en. ———————— er Straße tsoper, unter eignet, volks⸗ ttelpunkt Jan er Oper den ungen hatte. ſchen, deren Lächelnd er⸗ ur, und über den Schlager ner Nacht“. tler B) ra, der augen⸗ Soper einige ig vom preu⸗ ugen. bahnt, deren ig des Sän⸗ oll. Kiepura ſſe ins Hotel idige Bereit⸗ nem ſo vor⸗ täßiger mit⸗ der Fall ſein einen Men⸗ Star⸗Allüren, trengen Stil r ſehr ener⸗ e brgch, als ſein Fach⸗ Film di⸗ ſind.“ akenttenzbanner⸗ 4 London, 28. Nov.(Eigener Bericht.) Jü⸗ diſche„Kongreſſe“ oder ſogar„Weltkonferenzen“ ſind nichts Neues mehr. Auch die Beſchlüſſe, die auf ſolchen Tagungen gewöhnlich gefaßt werden, pflegen nicht mehr zu überraſchen. Die „Weltkonferenz der„Nicht⸗Sekten⸗ Liga“ zum Boykott des Hitler⸗ Deutſchlands“— ohne Zweifel ein klin⸗ gender Name— verdiente nur deshalb einige Beachtung, weil ſie eigentlich das beſchloß, was ſie, oder beſſer ihr Vorſitzender, Samuel Unter⸗ meyer mit Namen, nicht beſchließen wollte. Die⸗ ſer Samuel Untermeyer traf vor einiger Zeit auf einem Luxusdampfer in England ein und begab ſich nach London, einen ſchön aus⸗ gearbeiteten Vorſchlag zum Boy⸗ kott deutſcher Waren in der Taſche. Er reiſte in Boykott und verſprach ſich viel von den kommenden Dingen. In der Hauptſtadt des Britiſchen Empire ver⸗ ſammelte er ſeine Raſſengenoſſen um ſich und nannte dieſes Gremium„interna⸗ tional“. Vor dieſem erlauchten Kreis gab Samuel ſein„nicht⸗jüdiſches“ Sehnen preis. Mit geſchwellter Bruſt kündete er von den Erfolgen des Boykotts in Amerika, dem„klaſ⸗ ſiſchen Boykottlandel. Nach dieſer ſtimmungsmäßigen Vorbereitung ſeiner Fach⸗ genoſſen entlud ſich aber ſein Zorn gegen die jüdiſche Boykottbewegung in England, die er in harten Worten beſchul⸗ digte, völlig verſagt zu haben. Im An⸗ blick des Trümmerfeldes des jüdiſchen Boykott⸗ gebäudes in England verkündete er nun ſein Mittel zur Wiederbelebung. Seiner erſtaunten Hörerſchaft ſchlug er vor, in Zukunft . das pleitegegangene Unternehmen dadurch zum Erfolg zu führen, daß auch Nicht⸗Juden, die bisher nicht in die Boykott⸗ Liga aufgenommen werden durften, hinzuzuziehen ſeien. Samuel überſah dabei im Eifer des Ge⸗ fechts, daß er ſein Unternehmen als inter⸗ national zu bezeichnen pflegte, eine Be⸗ hauptung, die eigentlich vorausſetzt, daß ſchon immer Nicht⸗Zuden an dem Boykott teilnahmen. Untermeyer wird das Eingeſtändnis, daß dies nicht der Fall war, im Eifer des Gefechts ge⸗ macht haben. Wenn er es bisher trotzdem für angebracht hielt, ſein Unternehmen internatio⸗ nal zu nennen, ſo iſt das bei der„Groß zü⸗ gigkeit“ dieſer Inſtitution nicht verwunder⸗ lich. der beſchwörenden Worte ihres Vor⸗ ſitzenden waren aber die jüdiſchen Delegierten mit dem Vorſchlag, Nicht⸗Juden aufzunehmen, keineswegs einverſtanden und mit einer entſchiedenen Abſage mußte Un⸗ termeyer von dannen ziehen. Großzügig, wie er iſt, ſtellte er ſein Amt zur Verfügung und ließ ſich aus denſelben großzügigen Motiven bewegen, ſein Amt doch weiter zu verwalten. Der Erfolg iſt, daß die Juden auch in Zu⸗ kunft unter ſich bleiben werden und alles Hoffen der„Boykott⸗Gewaltigen“, die mit 2 2. Schaudern ihr mit viel Geſchrei aufgezo⸗ genes Unternehmen zerfallen ſehen, den Boykott auf eine breitere Baſis zu ſtellen, iſt verflogen. Vielleicht war es auch nur ein weiſer Entſchluß der jüdiſchen Delegierten, eine Aufnahme nicht⸗ jüdiſcher Boykotthetzer abzulehnen. Hätten ſie einer ſolchen Aufnahme zugeſtimmt, ſo hätte der Erfolg allzu leicht unangenehmere Rückwirkungen haben können; denn es iſt wohl kaum anzunehmen, daß die„Liga zum Boykott des Hitler⸗Deutſchlands“ infolge zu ſtarken Mitgliederzuwachſes zu einer Aufnahme⸗ ſperre hätte greifen müſſen. Wenn der Geſchäftsſinn der Raſſegenoſ⸗ ſen des Herrn Untermeyer in vielen Fällen den Boykottgedanken inden Hinter⸗ grund treten ließ und man auch in jüdi⸗ ſchen Kreiſen des Auslandes einen Handel mit Deutſchland dereigenen Pleite Ein Reiſender in Boykott zamuel Untermeners nichtjüdiſches 5ehnen—„Zie“ bleiben unter ſich vorzog, ſo läßt ſich immerhin annehmen, daß nicht⸗jüdiſche Kaufleute erſt recht nicht auf ein Geſchäft mit Deutſchland verzichten wollen. Außerdem dürfte man auch nicht überſehen ha⸗ ben, daß in den meiſten Ländern, ſogar in den von Herrn Untermeyer geprieſenen Vereinigten Staaten zu der Anſicht gekommen iſt, daß man durch eine Duldung des jüdiſchen Boykotts in der Hauptſache den eigenen Intereſſen ſchadet. Handelsbeziehungen beruhen immer noch auf wechſelſeitigen Beziehungen, und wenn man Wert darauf legt, Deutſchland auf dem eigenen Markt als Käufer zu ſehen, ſo iſt es un⸗ möglich, ihm als Verkäufer die Möglichkeiten nehmen zu wollen. Samuel Untermeyer zog aus, um den Boy⸗ kott zu„beleben“. Er hat in London Gelegen⸗ heit gehabt, die Pleite des Unternehmens feſt⸗ zuſtellen und wird ſich jetzt als Liquida⸗ tor betätigen können. Man kann ihm zu die⸗ ſer Beſchäftigung eine glücklichere Hand wün⸗ ſchen, als beim Aufbau ſeines„Werkes“. Ein Gangſterſtückchen in fempten Uerwegener Raubüberfall auf ein faffeegeſchüſt Kempten, 28. Nov. Ein verwegener Raubüberfall wurde am Dienstagabend von zwei Burſchen verübt. Gegen 18 Uhr betrat ein fremder Mann das Kaffeegeſchäft Tengel⸗ mann und kaufte um 10 Pfennig ein. Kurz nachdem er den Laden verlaſſen hatte, betrat wieder ein Fremder den Laden, der bei ſeinem Eintreten rief:„Geld oder ich ſchieße!“ Er eilte auf die Verkäuferin zu, die nur mit einem Lehrmädchen im Laden war, verſetzte ihr einen ſtarken Schlag auf den Magen, drängte ſie in den Lagerraum und gab aus einem Meter Entfernung einen Schuß auf ſie ab. Die Verkäuferin wurde aber nicht verletzt. Darauf riß der Räuber die Schublade des Ladentiſches auf und entnahm der Kaſſe eine Hand voll Silbergeld im Betrage von 50 bis 60 RM, worauf er die Flucht ergriff. Auf die war die Polizei erſchienen. Verkäuferin, die ihm dann folgte, gab er unter der Ladentür einen zweiten Schuß ab. Dem in der Richtung Freudenberg davoneilenden Räuber folgten mehrere Vorübergehende. Auch auf ſeine Verfolger feuerte der Räuber zwei Schüſſe ab. In Freudenberg ſprang er in ein Auto, das augenblicklich losfuhr. Inzwiſchen Ein Hauptwacht⸗ meiſter, der auf dem Rad eine zeitlang die Räuber verfolgte, mußte die Verfolgung auf⸗ geben. Wie die Polizei inzwiſchen feſtſtellte, handelt es ſich bei dem Raubüberfall um zwei Sträflinge, die in der Nacht zum Dienstag aus der Gefangenenan⸗ ſtalt Hohenaſperg bei Ludwigs⸗ burg entflohen waren. Das Auto ſchei⸗ nen ſie geſtohlen zu haben. Radfahrwegebau— eine ſoziale Forderung Das Reich ſtellt mittel bereit— flebeit für viele Volksgenoſſen Berlin, 28. Nov.(Drahtber. unſ. Berl. Schriftltg.) Nachdem der Nationalſozialismus einen großzügigen Ausbau des Verkehrs⸗ ſtraßennetzes und der Autobahnen in Angriff genommen hat, wird ſich der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen künftig in ſtär⸗ kerem Maße auch der Aufgabe der Neuan⸗ lage von Radfahrwegen zuwenden. Einmal wird der Bau von Radfahrwegen inſofern zu einer dringenden Notwendigkeit, als durch die immer ſtärker anwachſende Zu⸗ nahme des Straßenverkehrs eine Abſonde⸗ rung der Radfahrer von der Fahr⸗ bahn ſchon im Intereſſe der Ver⸗ kehrsſicherheit erforderlich wird, zum Bannerträger der Zukunft? Die Ablehnung hindemiths durch die ns-Kultur geme nde Die Politiſche Organiſation der Natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei hat den Ehrentitel der Alten Garde geſchaffen. Je⸗ dermann weiß, was das heißt, und warum es geſchah. Die Kulturelle Organiſation der Partei kann und darf nicht anderen Sinnes ſein, kann und darf nicht anders handeln, als dieſe ſelbſt. Darum lehnt ſie Paul Hinde⸗ mith ab. Die NS⸗Kulturgemeinde iſt nicht mit den Komplexen 110prozentiger belaſtet. Sie weiß, daß die Genies, die die großen epochemachen⸗ den Kunſtwerke des Dritten Reiches ſchaffen werden, noch nicht da ſind, aber ſie ruft nicht nach ihnen, ſondern bemüht ſich darum, in ſtil⸗ ler zäher, energiſcher Arbeit den Boden für ſie vorzubereiten. Aber deswegen kann dieſe Kulturelle Organiſation der Par⸗ tei nicht diejenigen zuihren Freun⸗ den zählen, die zu den offenſicht⸗ lichen weltanſchaulichen Feinden der Bewegung gehörten, als die Po⸗ litiſche Organiſation noch im Kampfſtan d. Darum lehnt ſie Paul Hinde⸗ mith ab. Die geſamte NS⸗Preſſe im Reich hat das be⸗ griffen und den ablehnenden Artikel im No⸗ vemberheft der„Muſik“ entſprechend kommen⸗ tiert. Auch der größte Teil der bürgerlichen— das ſei ihr zu Dank geſagt— pflichtete bei. Kleine Frrtümer ſind unterlaufen: Die„Rhei⸗ niſch⸗Weſtfäliſche Zeitung“ ſpricht von„unge⸗ nannten“ Kämpfern. Iſt es dem großen rheini⸗ ſchen Blatt entgangen, daß die„Muſit“ und die„Deutſche Bühnenkorreſpondenz“ amtliche Organe der NS⸗Kulturgemeinde ſind? Die Reichsmuſikkammer ſelbſt hat zu dem Fall Hindemith nicht geſprochen, wohl aber Guſtav Havemann, der Leiter der Reichsmuſi⸗ kerſchaft, und Staatsrat Furtwängler. Ihre Aeußerungen gehen dahin, daß man einem Ge⸗ nie unter leinen Umſtänden an ſeiner Entfal⸗ tung hinderlich ſein dürfe. Bei unſerer Ableh⸗ nung Hindemiths in den Veranſtaltungen der NoS⸗Kulturgemeinde geht es indeſſen lediglich um das bisherige, für einen National⸗ ſozialiſten nicht tragbare Verhal⸗ ten dieſes Komponiſten. Die NS⸗Kul⸗ turgemeinde ſchätzt es noch gering ein, daß Paul Hindemith, der über den Nachwuchs des Ju⸗ den Rottenberg mit dem ehemaligen Rundfunk⸗ Intendanten Fleſch verſchwägert iſt, deſſen ſchmutzige Wäſche zurzeit in einem nachgebore⸗ nen Syſtemprozeß gewaſchen wird, gemeinſam mit emigrierten Juden im Ausland konzertiert. Die Haltung der Reichskulturkammer zur Ju⸗ denfrage iſt immerhin ſo eindeutig, daß nie⸗ mand an ihrer Entſcheidung zweifeln dürfte. Aber der Verſuch einer Entkräftung der ge⸗ gen Hindemith angeführten Tatſachen iſt vom nationalſozialiſtiſchen Standpunkt aus von kei⸗ ner Seite gemacht worden. Iſt es tragbar, daß heute ein Komponiſt für die Haltung ſeines anderen aber ſtellt der Bau neuer Radfahrwege auch eine ſoziale Forderung dar. Es gibt im deutſchen Reichsgebiet nicht weniger als fünf⸗ zehn Millionen Volksgenoſſen, die ſtändig rad⸗ fahren. Ein großer Teil von ihnen benutzt das Fahrrad nicht nur als Beförderungsmittel von ſeinem Wohnhaus zur Arbeitsſtätte, ſondern auch zu Ausflugszwecken und zum Be⸗ ſuch der in der näheren oder weiteren Umge⸗ bung ſeines Wohnortes liegenden Erholungs⸗ ſtätten. Während man für die Fußgänger an Seen und in Wäldern überall Alleen und Uferwege anlegte und an allen Orten Parks und neue Grünanlagen mit Sportplätzen und Spielwieſen entſtanden, war der Radfahrer bis jetzt in gewiſſem Sinne noch immer ein Stiefkind des Verkehrsweſens. Dieſer Uebel⸗ ſtand wird nun im Laufe des kommen⸗ den Jahres behoben werden. Die einzelnen Stellen im Reich wurden be⸗ reits darauf aufmerkſam gemacht, daß es ſich empfiehlt, Anträge auf Bereitſtellung von Reichsmitteln für die von den einzelnen Lan⸗ des⸗ und Provinzialverwaltungen durchzufüh⸗ renden Wegebauten für Radfahrer ſchon jetzt dem Reich zu übermitteln, um ſo eine vor⸗ herige Planung und Abſchätzung der erforder⸗ lichen Reichszuſchüſſe zu ermöglichen. Diejeni⸗ gen Radfahrwege ſelbſtverſtändlich, die im kommenden Jahre in großer Anzahl an den Reichsſtraßen errichtet werden, werden von der hierfür infragekommenden Zentralreichs⸗ ſtelle, nämlich dem Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen finanziert. Durch die neuen Pläne des Radfahrwegebaues werden im kommenden Baujahr wieder zahl⸗ reiche bisher arbeitsloſe Volksge⸗ noſſen Lohn und Brot finden kön⸗ nen. Vor allem werden hierbei auch die ein⸗ zelnen Gemeinden und Gemeindeverbände die Initiative ergreifen, um ſo weitere Volksge⸗ noſſen von der Arbeitsloſigkeit zu befreien. Die prager deutſchen Studenten ſtiften neue Inſignien Prag, 28. Nov.(HB⸗Funk.) In Kreiſen der Prager deutſchen Studenten wurde die Abſicht laut, der ihrer Inſignien beraubten deutſchen Univerſität neue zu widmen. Um den Ernſt und der Not der Zeit Ausoruck zu verleihen, ſoll eine Rektorkette aus Eiſen und ein Zepter aus Eichenholz angefertigt wer⸗ den, die das Datum des 26. November 1934 tragen. Die Mittel werden die deutſchen Stu⸗ denten ausſchließlich in bringen. Wegen übler Greuelhetze verurteilt Saarbrücken, 28. Nov.(HB⸗Funk.) Der verantwortliche Redakteur der„Neuen Saarpoſt“, Hagn, und ein Redakteur der ſeparatiſtiſchen„Volks ſt imme“ Saarbrücker Schöffengericht wegen bewußz⸗ ter Verbreitung von Greuelnach⸗ richten zu zwei Wochen Gefängnis verurteilt worden. Vor einiger Zeit hatten bride Blätter wüſte Berichte über angebliche Zerſtörungen auf dem jüdiſchen Friedhof in Diefflen gibracht. Feſtſtellungen beim Fried⸗ hofswärter ergaben jedoch, daß keinerlei Be⸗ ſchädiagungen ſtattgefunden haben. Induſtriealiſterung der Mandſchurei Schanghai, 28. Nov.(Eig. Mldg.) Indu⸗ ſtrielle aus Japan und Mandſchukuo beabſich⸗ tigen in Mukden eine große Baumwollſpinnerei mit einem Anfangskapital von drei Millionen Nen zu errichten, die die Erzeugung mit 25 000 Spindeln aufnehmen ſoll. n. ManTMAUSI eeeee Seckenheimerstrabe 68 4 KUxDENVLENST Fernsprecher 40510 Librettos nicht verantwortlich gemacht werden kann? Das iſt— zumal nach den Zeiten Richard Wagners— nicht mehr möglich. Vor allen Dingen kann man nicht die ethiſch anſtändigere Haltung der Librettos der Oper„Mathis, der Maler“ zur Rehabilitierung des Komponiſten anführen, für das er dann doch wohl alſo ver⸗ antwortlich iſt,— um auf der anderen Seite unſere Argumente abzulehnen, die ſich aus der Unanſtändigkeit ſeiner früheren Operntexte herleiten. So bleibt alſo— als Beiſpiel— zu wieder⸗ holen(wir zitieren die„Muſik“): In der Oper„Sancta Suſanna“ reißt ein in Raſerei verfallenes Weib(im Höhepunkt der Handlung) dem Gekreuzig⸗ ten das Lendentuch ab. Im„Lehrſtück“ wird der Hörer darüber be⸗ lehrt, daß es nicht üblich iſt, einem ab⸗ geſtürzten Flieger zu helfen, und daß die Menſchen durchaus fühl⸗ los und gemein ſind. Die„Muſik“ ſtellt feſt, daß eiin Widerruf oder Abrücken bis heute nicht er⸗ folgt iſt. Einem Menſchen, der ſich wieder Die fremden Heerweſen/ von major a. d. von Belli-Berlin (Schluß.) Auch die Frage„lieber kleinere und dafür beſſer bewaffnete Heere“ gewinnt im Zeitalter der Arbeitsloſigkeit ein anderes Geſicht. Wenn der Staat die Unbeſchäftigten nun doch einmal erhalten muß, dann kann er auch Maſſen aus⸗ bilden und trotzdem hochwertige neuzeitliche Waffen für einen Teil des Geſamtheeres ſchaffen. Und wenn endlich die nötigen Roh⸗ ſtoffe hauptſächlich im eigenen Lande gewonnen werden, dann iſt es gewiß beſſer, die Schlote rauchen in den Fabriken, um auch für die Maſ⸗ ſen neuzeitliche Waffen zu ſchaffen, als daß ſie gar nicht rauchen. Was endlich die Behauptung anlangt, in der neuzeitlichen Materialſchlacht ſei nur mehr die Ausleſe zu brauchen und die Maſſen ſeien wertlos, möchte ich folgendes ſagen: Wir dürfen die Warnungen erfahrener Frontkämpfer ſicher nicht überhören. Gewiß ſind die Anforderungen an den Mann in vor⸗ derſter Linie im Kriege von heute und morgen ſehr groß. Aber wir wollen doch hoffen, daß die Jugend, die heute im Dritten Reich heran⸗ wächſt, in der Hitlerjugend, in der SA und vor allem im Heere ſo erzogen wird, daß ſich nur die allerwenigſten gefallen laſſen, daß man ihre Frontverwendungsfälegkeit von vorn⸗ herein anzweifelt. und wieder gegen die Grundgeſetze der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Weltanſchauung vergangen hat, und der nichts dazu tut, um ſichtbar von den Apoſteln der Verfallszeit, mit den ihn der perſönlichſte Umgang verband, und von den Beiträgen, die er ſelbſt zu den unauslöſch⸗ lichen Dokumenten dieſer Zeit beigeſteuert hat, abzurücken, hat heute keinen Platz in der Kunſt, die der Nationalſozialismus fördert. Nicht dem Künſtler und Muſikanten, ſondern dem Menſchen Hindemith gegenüber bewahren wir Zurückhaltung, weil bisher nichts, aber auch garnichts von der ande⸗ ren Seite geſchehen iſt, das uns von einer wirklichen Wandlung dieſes Muſikers Kenntnis gegeben hätte. Die NS⸗Kulturgemeinde lehnt zunächſt einmal ſein Schaffen für ihre Veranſtaltungen ab, weil durch nichts erſichtlich iſt, daß er auf dem Boden unſerer Weltanſchau⸗ ung ſteht. Wir verlangen ja leine politiſche Betätigung von ihm. Das hat nichts mit„poli⸗ tiſcher Betätigung“ zu tun. Dieſe einwandfreie menſchliche und weltanſchauliche Haltung muß aber von einem Künſtler verlangt werden, der — wenn wir uns zu ihm bekennen— auf Grund ſeiner Begabung in der vorderſten Reihe ſtehen würde und der dazu ein deutſcher Muſiker ſein will. Das verträgt ſich nicht mit dem durch nichts abzuän⸗ dernden Totalitätsanſpruch, den der Nationalſozialismus für alle Gebiete des Lebens erhebt. Es iſt keineswegs angängig, daß auf dem ungeheuer wichtigen Gebiet der Kulturpolitik durch ſtillſchweigende Duldung oder durch uUn⸗ achtſamkeit wieder reaktionäre Strö⸗ mungen Raum erhalten, die wir überwun⸗ den glaubten. Wir meſſen daher dieſem Einzel⸗ fall prinzipielle und zentrale Be⸗ deutung zu und wiederholen: Die Kulturelle Organiſation der Partei kann und darf im Kampf um die geiſtige und weltanſchauliche Er⸗ neuerung nicht anders handeln, als es die Po⸗ litiſche Organiſation im Kampf um die poli⸗ tiſche Macht tat. 5 Abendausgabe— Miktwoch, 28. Robember 1031 ihren Reihen auf⸗ ſind vom —————————————————————————————— —————————————————————————————————————————— Fahrgang 4— A Nr. 548— Seite 4 „Hakenkreuzbanner“ 5 Abendausgabe— Mittwoch, 28. November 1934 N n Dezember naht! Dem Dezember eilen alle Herzen entgegen, nicht nur die kleinen erwartungsfrohen Kin⸗ derherzen. Auch den Erwachſenen iſt dieſer zwölfte Monat des Jahres, der nun wieder vor der Türe ſteht, beſonders lieb und wert. Bei dem Wort„Dezember“ kommt einem eine ſchöne Vorſtellung zu Sinn; da denken wir wohl an verſchneite alte Städtchen, an Glocken⸗ klang und Kinderſang, an den ſtrahlenden Weihnachtsbaum und an prächtige Spielzeuge, Bleiſoldaten, farbenbunte Märchenbücher und an die vom göttlichen Stern überglänzte Krippe. Aus Kinderaugen aber leuchtet das ſchönſte Licht, das es auf Erden gibt, das Licht ſeliger Hoffnung, herrlichen Glaubens und reinſter Liebe. Unmöglich, daß wir dieſem Zau⸗ ber uns entziehen könnten! Und der ſtrahlende Schein dieſes Zaubers liegt ausgebreitet über dem Monat Dezember, über allen ſeinen Ta⸗ gen, über den Weihnachtsferien, den dämmern⸗ den Abenden und vom Lichte erfüllten weih⸗ nachtsfrohen Auslagen der Geſchäfte. Er pocht ſo eindringlich an die Herzen, daß ſie ſich ihm gerne öffnen. Das Jahr eilt zu Ende derweil. Der Zwölfte reicht wieder dem Erſten die Hand. Dezember naht, bald ſtehen wir mitten drin, bald geht er zu Ende. Was alles geſchehen iſt Diebſtahls⸗Chronik: Entwendet wurden: Am 22. 11. aus einem Schaukaſten in K 1 ein Paar Rindleder⸗Schaftſtiefel, Größe 43, zwei Paar braune Kinderſchuhe und vier Paar Haus⸗ ſchuhe.— Am 22. 11. in einem Hauſe in K 3 ein Anzugſtoff. 3,20 Meter, von graublauer Farbe.— Am 24. 11. aus einer Schule in der Tullaſtraße ein zweireihiger, grauer Herren⸗ Mantel, Grätemuſter mit Rückengurt und der Firmenbezeichnung„Engelhorn& Sturm“. Scheuendes Pferd. Als ein Einſpännerfuhr⸗ werk durch die Kronprinzenſtraße fuhr, ſcheute das Pferd und lief über den Gehweg, von wo aus Pferd und Fahrzeug eine vier Meter hobe Böſchung hinunterſtürzten. Der Fuhrmann mit zwei mitfahrenden Frauen erlitten hierbei Prellungen. Auto gegen Auto. Auf der Kreuzung H 4 und G5 ſtießen zwei Perſonenkraftwagen zu⸗ ſammen. Beide Fahrzeuge wurden ſtark be⸗ ſchädigt. 90 Jahre alt. Die älteſte Einwohnerin des Vorortes Seckenheim, Frau Maraarete Hirſch, —51 Heidenreich, Witwe des Friedhofaufſehers oſef Hirſch, kann am heutigen Mittwoch ihren 90. Geburtstag feiern. Ein Dichter aus Siebenbürgen ſpricht. Vor⸗ tragsabend im Hotel„Union“. Der aus Sie⸗ benbürgen vertriebene Dichter Karl Klemens Weber ſpricht heute, Mittwoch, 20 Uhr, im Hotel„Union“ anläßlich einer Veranſtaltung des VBA über die Anfeindungen der deutſchen Siebenbürger und Banater Schwaben. Winker und Stoplichter bei Straßenbahnen. Die Reichs⸗Straßenverkehrsordnung legt auch den Straßenbahnen die Verpflichtung auf, bei Aenderung der Fahrtrichtung und beim Anhal⸗ ten ein mechaniſches Zeichen zu geben. Da jedoch die Vorarbeiten für die Ausrüſtung der Straßenbahnen mit entſprechenden Einrichtun⸗ gen noch nicht genügend fortgeſchritten ſind, hat der Reichsverkehrsminiſter den Straßenbahnen eine Friſt bis zum 30. September 1935 bewil⸗ liat. Straßenbahnen geben alſo vorläufig beim Wechſel der Fahrtrichtung und beim Anhalten kein Zeichen. Im MNisensaal: Die erſten Weihnachtsbäume ſind da Mannheimer Verkehrs⸗Gloſſen Ueber den Verkehr ſoll man nicht ſprechen. Die Situationen, die ſich daraus ergeben, ſind in der Regel peinlich. Was kann die Tante da⸗ für, daß ſie nicht im rechten Winkel über den Weg zu gehen gewohnt iſt? Sie braucht bei Entgegennahme eines Strafzettels nicht gerade zwanzig Viertel Wein und mehr genoſſen zu haben. Sie lachen? Dann muß Ihnen ſchon von maßgeblicher Stelle aus geſagt werden, daß Sie ein ganz vertrockneter Laie ſind. Lin Glück, daß Sie keine waſchechte und trinkgewohnte Pfälzerin als Schwiegermama haben! Jedenfalls, das Mannheimer Publikum iſt vorbildlich inſtruiert. Es iſt nur ſeiner Ge⸗ mütlichkeit und ſeinem ſprichwörtlichen Humor zugute zu ſchreiben, wenn es einmal verſagt. Aus dieſem Grunde werden ja auch die Ver⸗ kehrs⸗Erziehungswochen veranſtaltet. „Ja“, meinte meine Tante geſtern,„jetzt weiß man überhaupt nicht mehr, wie und wohin man laufen ſoll!“ Sie hat es nicht raſch genug be⸗ griffen.„Nicht der gerade, ſondern der recht⸗ winklige Weg muß heutzutage ein⸗ geſchlagen werden.“„Vormachen!“— rief mir vor einigen Tagen ein guter Bekannter zu, als ich ratlos vor der Barriere der Fahr⸗ räder zwiſchen K und U1 ſtand. Er hatte nicht Unrecht. Es war einfach nicht möglich, auf der Gegenſeite eine Einbruchſtelle zu finden. Wie man daraus erſehen kann— und welcher Mann⸗ heimer kennt die Verkehrsnöte in dieſer Ge⸗ gend nicht?— hat die Durchführung der am grünen Tiſch getroffenen Maßnahmen einige Schwierigkeiten. Schließlich kann niemand ver⸗ langen, daß er, durſtig wie eine knochige Ziege, erſt ſeine Schritte zur Neckarbrücke oder zur K⸗I⸗Halteſtelle lenkt, ehe er daran deyken kann, eine ſüffige Quelle zu entdecken, die ihm über die Nöte des Uebergangs hinüberhilft. * Schwächen zu entdecken iſt leicht. Sch werer, ein Lob zu finden. Im tollen Verkehrs⸗ getriebe geht ſo ziemlich alles unter, was in „Die nervenſäge“ der Nachrichter Die Münchener Dozenten werden Gott dan⸗ ken, daß ſie dieſe Raſſelbande los ſind.— Mit dem„irrenden Goethe“ gings los! Ent⸗ zückend frech kamen ſie uns damals„klaſſiſch“. Und dann war der Eſel los!(Ein Rückfall 3 die„aktuelle Antike“.) Und ob was los war! „Gut! Goethe mußte ja wieder einmal von ihnen entlaſſen werden, denn ein Goethej ahr dauert ja nur ein Jahr! Auch ein Eſel dürfte nach einem Ritt durch ganz Deutſchland ſeine Schuldigkeit getan — Alſo konnte auch er gehen. Etwas anderes mußte her!„Denn wir leben ja davon!“ Ja, leider!(„Leider“ in zwiefacher Bedeutung!) Alſo nahm man ſich einmal ein paar(für das Brettl äußerſt ergiebige) Schwächen des Menſchen vor, als da ſind: Aberglaube, Hang zur Kriminaliſtik u. a. Daneben bekam dieſes und jenes etwas auf den Hut: Geſchäft, Film, Liebe, Richard der Tauber und„ſelbſwerſtänd⸗ lich“ auch die Preſſe.(Was allmählich nicht nur abgeſchmackt, ſondern auch dumm wirkt!) Teils witzig, teils geiſtlos, teils ernſthaft, teils we⸗ niger! Das iſt ſchon mehr Perſiflage. Parodie will es ſein! Gut, aber die Trägerin der Pa⸗ rodie muß der Humor ſein. Und dieſer letztere, ach ſo blutnotwendige Beſtandteil fehlt! Erſtaunliche Leiſtung:„Dichter“, Muſiker, Darſteller, Spielleiter, Bühnenbildner und Kuliſſenſchieber— alles in einer Perſon! Aber! Aber!— Drei Stunden, Kinder, iſt eine lange Zeit. Und eine Stunde Schlaf vor Mitternacht erſetzt zwei danach. Mit einem oft notwendigen Mangel an Reſpekt wird unter ihrer ſatiriſchen Lupe ſo manches erfreulich herzhaft befrozzelt. Als wir hörten, daß die Nachrichter(aus den urſprünglichen „vier“ ſind inzwiſchen „dreizehn“— toi! toi! toi!— geworden!) ein neues Stück ſchrieben, fragten wir gleich: Gegen wen? Nachrichter⸗Stücke gehen näm⸗ lich immer gegen„wen“! Dieſes Mal haben ſie ſich einen Edgar Wallace, einen Sherlock Holmes, einen Dr. Mabuſe, einen Stuart Webbs vorgenommen. Und daraus wurde eine blutige Angelegenheit voll blühendſten Unſinns. Erzählen läßt ſich ſo etwas natürlich nicht. Feſtſtellung: Die Nachrichter ſind zahm ge⸗ worden! Verflucht zahm, um nicht dünn zu ſagen. Darüber kann auch nicht der als Ent⸗ ſchuldigung geſtammelte„Song“ hinweghelfen, daß ſie gerne politiſch„möchten“, daß ſie dies aber aus Gründen der„Vorſicht“ nicht könnten. Meine lieben Nachrichter, wir nehmen dieſen früheren Zeiten noch als Muſter der Anſtän⸗ digkeit in allen Tonarten geprieſen worden wäre. Meine Aufgabe iſt es, einem Manne Lob zu ſpenden, der, ein verkanntes Genie, als Straßenbahnſchaffner ſein Daſein friſten muß. Wohl, jeder an dem Platz, den das Schickſal ihm beſtimmte. Dieſer Schaffner aber iſt ein Reklamefachmann, wie man ſich ihn nicht beſſer wünſchen kann. Er war ein offenſichtlich Fremder, als er die Straßenbahn beſtieg. Er entledigte ſich ſeiner Groſchen, wie jeder, dem es in der Eile nicht gerade darauf ankommt. Das verſtanden alle, die rauchend die Plattform bevölkerten. Kam dieſem Fremden der kühne Gedanke, ſich etwas über die Gegend erzählen zu laſſen. Es war ihm allem Anſcheine nach darum zu tun, das Milieu kennenzulernen. Der Schaffner witterte dieſe Abſicht. Ihm lag daran, dem Fremden ein möglichſt günſtiges Bild der Stadt zu ent⸗ werfen. An der Friedrichsbrücke erzählte er von der beſonderen Tierliebe der Mann⸗ heimer, wußte über den Betrieb auf dem Neckar Beſcheid, von den einſtigen „Schlappen“, den Kettenſchleppern“, bis zu den großen Rheinſchiffen, die heute bergauf den Weg nehmen und Heilbronn den Vorzug geben. Ein Stück Heimatgeſchichte wurde aufgerollt, ſachlich, heiter und doch mit dem neidhaften Unterton, den wir Mann⸗ heimer ſeit Jahren an uns haben. Es war eine Inſtruktionsſtunde beſonderer Art. Wer Zeuge war, grinſte ſich eins in Fäuſtchen darüber, daß es hierzulande noch ſo ausgezeichnete Frem⸗ denführer gibt, die über Menſchen, Natur und Verkehrsverhältniſſe ſo ſelten gut Beſcheid wiſſen und dazu noch der Stadt als Billett⸗ reißer bezahlte Dienſte leiſten. Bis wir nach Feudenheim kamen, wußten wir über die Neckarkanaliſierung, über alte und neue Friedhofsgeſtaltung, über Ru⸗ Pfeil gerne auf und brechen ihm die Spitze ab, indem wir feſtſtellen, daß heute das Volk nicht nur noch nicht den notwendigen Sinn hat für ein politiſches Kabarett, ſondern daß auch die Nachrichter als die geiſtigen Träger eines ſolchen wohl noch nicht die erforderliche poli⸗ tiſche Reife hätten.— Im übrigen iſt die An⸗ gelegenheit von der„Nervenſäge“ ſchon inter⸗ eſſant. So wie auch für den Gärtner das Gras „intereſſant“ iſt. K Hm. Neues Theater. Heute im Neuen Theater zweites und letztes Gaſtſpiel der bekannten „Vier Nachrichter“ mit ihrer luſtigen Neuheit „Die Nervenſäge“. Preiſe von 50 Pfg. an.— Als Weihnachtsmärchen wurde für dieſes Jahr das bekannte und beliebte „Aſchenbröde!l“ von C. A. Goerner ge⸗ wählt. Die erſte Aufführung findet am Sonn⸗ tag, 2. Dezember, 14.30 Uhr, im Nationalthea⸗ ter ſtatt. Die Inſzenierung beſorgt Hans Becker. Tänze: Gertrud Steinweg. Muſikaliſche Leitung: Rolf Schickle. Das Schulze-Prisca-Quartett im 2. Kammermufik-Abend der ns-KRulturgemeinde Wenn man faſt tagtäglich mittelmäßige, aber auch gute und beſte Konzerte zu beſuchen hat, werden die Abende, von denen man etwas Bleibendes mit nach Hauſe nimmt, begreif⸗ licherweiſe immer dünner. Hier aber iſt ein Kammermuſik⸗Abend zum Ereignis geworden, deſſen Nachhall glockenartig in uns nachtönen wird, lange, lange Zeit. Dieſe Künſtler(Walter Schulze⸗Prisca, Wilhelm Smit, Karl Eugen Kör⸗ ner und Hans Münch⸗Holland) bieten, kürze⸗ ſtens geſagt, Kammermuſik in höchſter Voll⸗ endung, man kann ſagen, Kammermuſik ſchlecht⸗ hin. Hier ſind alle tonlichen Ungewolltheiten oder Zufälligkeiten des Geſamtklanges ohne jeden Reſt ausgemerzt. Alle vier Spieler zeigen eine reſtloſe Beherrſchung des Bogens, ſo daß im Verein mit einer bis ins Kleinſte gehenden Ausarbeitung die ſich gewiſſermaßen überſchnei⸗ dende Wellenbewegung des thematiſchen Nach⸗ einander und Nebeneinander in einer Trans⸗ parenz erſcheint, die allein die Ausführung— d. h. ohne Rückſicht auf das Werk an ſich— als ein Wunder an Präziſion erſcheinen läßt. Dazu kommt noch das ſprühende Temperament des Primus, das ſeine hohe Prägung durch ſtärkſte Bändigung mit künſtleriſchem Wollen erfährt und endlich eine oratoriſche Ausdrucksfähigkein des Quartettklanges, daß wir mit gutem Ge⸗ wiſſen ſummieren: Solche Kammermuſik gab es ſchon viele Jahre nicht mehr in Mannheim! Ein ſtarkes, geſundes Werk machte den An⸗ fang. Streichquartett in-Moll von Ewald 21 Rche einen derſport und den Charakter der Vor⸗ ſtadt glänzend Beſcheid. An. dieſe Momente hätte kein Fremdenführer gedacht. Der Schaff⸗ ner hielt eine Vorleſung, als ob es ſich um ſeinen Garten handelte. Hochachtung, dieſem Manne, der über die Er⸗ füllung ſeines Berufes des Menſchen nicht ver⸗ gaß! Wie wäre es mit einer Schulung der vielen Schaffner, die bei Befragen über Mann⸗ heim und die nähere Umgebung nicht Beſcheid wiſſen? Vielleicht ſetzt ſich doch einmal das Straßenbahnamt mit dem Verkehrsverein in Verbindung. Ein Schaden wäre es nicht! ** 2˙ Zum Schluſſe noch ein luſtiges Kapitel. Man ſpricht ſo viel von Arbeitsbeſchaffung. Wie wäre es mit folgendem Vorſchlag: Sie waren an einem Abend pflichtgemäß hin⸗ ter dem Stammtiſch vergraben. Haben Sie nicht ſchon ſelber überlegt, wie Sie wieder anſtändig nach Hauſe kommen? Die Straßenbahn iſt zweifellos das billigſte Verkehrsinſtrument. Alſo! Einige Minuten vor Eintreffen des geh. ten Wagens wird raſch bezahlt und dann geht es— heiti!— an die Reht nich Sie iſt nicht aufzufinden. Wer überſieht nicht nach etlichen Schoppen und einigen(freundſchaftlicherweiſe) geſpendeten Schnäpſen das Schild? Die„Letzte“— hierzulande der„Schlenker⸗ wagen“ geheißen— paſſiert den Strich. Fährt den Wartenden an der Naſe vorbei. Wiſſen Sie vielleicht, wo Sie im letzten Augenblick hinzu⸗ ſpringen haben? Die Bemühung iſt immer um⸗ ſonſt. Nur Kenner finden ſich zurecht. Traf ich da am letzten Sonntag ſpät in der eidelberger. Ich fragte in meiner beſcheidenen Art, worauf er denn zu ſo ſpäter Stunde noch warte.„Ich“— ſagte er gedehnt und im Vollgefühl ſeiner perſönlichen Würde: „Sie werden lachen, aber ich warte hier auf die Straßenbahnn.“ Der Witz iſt bekannt. Es wird mir daher niemand übelnehmen, daß ich meinem Bekann⸗ ten dieſen tollen Scherz nicht glaubte. Wir haben uns— im Vertrauen geſagt— an der vermeintlichen Halteſtelle nach beſten Kräften verprügelt. Es hatte jeder von uns das Be⸗ dürfnis, wieder einigermaßen normal zu wer⸗ den. Der Schlußeffekt?— Eine Viertelſtunde darnach kam die Straßenbahn angetrudelt und hielt genau hundert Meter über dem vermeint⸗ lichen Haltepunkt. Die Sprungübungen fruch⸗ teten nichts. Hundert Meter kann man nach einigen Viertelchen im Weltrekord nicht zwin⸗ gen. Die„Letzte“ ging alſo ab, und wir torkelten friedlich drein, wie ſichs für gute, ehrſame Bürger geziemt. Warum ſind heute Treppenhäuſer, Kel⸗ ler beleuchtet, und die Schilder der Straßen⸗ bahn noch nicht? Dieſem Uebelſtande wäre gleich Abhilfe zu ſchaffen. Im Zeichen des Arbeitsbe⸗ ſchaffungsprogramms bedeutet es gewiß nichts Beſonderes, für eine Kenntlichmachung auch der Halteſtellen zu ſorgen. Auch das iſt Dienſt am Kunden! Wieviel Halteſtellen wir hier in Mannheim haben? Tauſende! Kein Elektromann hätte über mangelnde Arbeit zu klagen. Wer möchte ſich die Blamage zuziehen, in„vernebelte n* Nächten eine junge Dame nach Hauſe zu gelei⸗ ten und ſie an einer Halteſtelle abzu⸗ ſetzen, die gar keine iſt? Daran iſt nicht der Kavalier, ſondern die Stadt ſchuld, die an den Beleuchtungsumſtand noch gar nicht ge⸗ dacht hat. Wie wir die Stadt kennen, werden wir Ar⸗ beitsgelegenheiten in Hülle und Fülle dieſen Novembernebel, dieſen Winter über haben! miror. Straeßer. Wir entſinnen uns, die Künſtler im Rundfunk ſchon gehört zu haben. Aber wie armſelig iſt dieſer Eindruck gegenüber der Wirklichkeit! Schon der erſte Anſtrich läßt uns aufhorchen in heller Vorfreude des Kommen⸗ den. Und der Grad dieſer Freude ſteigt unauf⸗ haltſam weiter, und der Schluß enttäuſcht nur deshalb, weil es damit fertig iſt. Der Kompo⸗ niſt, der vor einem Jahr geſtorben iſt, iſt Rhein⸗ länder geweſen; ſeine Kunſt wurzelt tief in Brahms, aber gibt ſich nicht die geringſte Mühe, dieſe manchmal deutlichen Anklänge durch gewollte und geſuchte Oriainalität zu er⸗ ſetzen. Das macht ſein Werk ſo ſtark. ſo leben⸗ dig und endlich ſo wirkungsſicher. Wir hoffen, dem Komponiſten auch einmal gelegentlich als Sinfoniker zu begegnen. Beethovens göttlich heitere Flötenſerenade für Flöte, Violine und Viola, Opus 25, ſtand in der Mitte. Kammermuſiker Max Fühler führte den Flötenpart mit jener techniſchen und muſikaliſchen Sicherheit aus, die ſogleich den geiſtesverwandten Kammermuſiker verrät. Der Vortrag des vielſätzigen Stückes(mit Schulze⸗ Prisca und Karl Eugen Körner) reihte Perle an Perle. Am Schluß gab es begeiſterten Bei⸗ fall, der die Künſtler viele Male auf das Podium rief. Dann trat Kammermuſiker Ernſt Schmidt (Klarinette) auf den Plan. Mozarts herrliches -⸗Dur⸗Quintett erklang, und in etwas herbem Zupacken der fünf Spieler ſchien ſich die Ge⸗ ſtalt Mozarts erſt zu ganzer Größe aufrecken zu wollen. Das war alles ſo ohne Empfind⸗ ſamkeit, ohne Duſelei, ohne falſches Sentiment, mit dem man Mozart gewöhnlich umkleiden zu müſſen glaubt, daß man durch die Muſik in ein Leben voller Höhen und Tiefen hineinſchaute. Das Zuſammenſpiel des Streichquartetts mit dem Klarinettiſten war ebenſo vorbildlich wie die künſtleriſche Einheit des Ganzen. Auch der Klarinettenton war meiſt ſehr weich und den Streichern hübſch angeſchmiegt. Die Künſtler wurden herzlich gefeiert. H. E. Vo⸗ Die? Wer hei Mannheir nach den ſet über eit einig mehr erſt⸗ nicht dem Eifrig ſin halb der; P 6 die a niederzure dem Dam das Werk können. jetzt dem Bald hat hier um eine Verb das Doppe P 5 ſchon ſchäftigt, ũ zutragen ſ Bis End brucharb Bereits zu wenn der Strich dure aufbau an Alte, der ſtätten und bruch zum für Mann! Hof“, eine man imme in dem zu eingeſeſſene von P 5 au Automat 1 während ir Geſchoße al mat noch r Roxy⸗vichtſ ßen mußte erwähnt, de der Mannl Söhne, Hei Die Stad in Frage ſt 1. Oktober geſagt— b ſeine Insgeſamt ebäude ſie reits durch neuen Häuf toniſchen B volle Woh geſchoß ein oberſte, ſind des Luftſcht Für die An Stelle d zeitliche Perſone die Planken Cafeß; beit treten werd Kopfbau er die Mannhe daß ſich hie noch am an Platz, den ein großer Hauptzwe die notwend der durch d digen Stadt ————— nSs-Rul Ver Seit einie meinde in d die Kultur Verhandlun tung der ki des Nationa Des öffentlie mühungen 1 ſtändnis un liegen bereit machungen zur deutſche Die Verei mit dem N. Deutſcher enge Zuſar ſationen in ind bereits ings iſt m wehrmin worden, wot gehörigen de gemeinde di tum vom 2. miniſter ein Reichswehr es den örtl zur Pflicht r der S Ku roder Vor⸗ eſe Momente Der Schaff⸗ b es ſich um über die Er⸗ hen nicht ver⸗ Schulung der über Mann⸗ nicht Beſcheid einmal das hrsverein in s nicht! Kapitel. Man affung. 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Wer heute als Fremder den Boden der Stadt Mannheim betritt und vom Waſſerturm her ſich nach den Engen Planken begibt, wird erſtaunt —5 über die geſchäftige Tätigkeit, die dort ſchon eit einigen Monaten herrſcht. Er wird noch mehr erſtaunt ſein darüber, daß dieſe Tätigkeit nicht dem Aufbau, ſondern dem Abbau gilt. Eifrig ſind Hunderte von Händen dabei, inner⸗ halb der zwei abgeſperrten Quadrate P 5 und P 6 die auf der Plankenſeite ſtehenden Häuſer niederzureißen, mit Spitzhacke, Hammer, Beil, dem Dampfhammer wird hier gearbeitet, um das Werk des Abbruchs raſcher vollenden zu können. Schade um die ſtabilen Bauten. die jetzt dem wachſenden Verkehr weichen müſſen. Bald hat ſich der Fremde informiert, daß es ſich hier um den Plankendurchbruch handelt, um eine Verbreiterung der Straßen auf mehr als das Doppelte. Gegenwärtig iſt man im Quadrat P 5 ſchon mit dem Abriß der Kellergewölbe be⸗ ſchäftigt, während in P 6 noch zwei Häuſer ab⸗ zutragen ſind. Bis Ende Januar wird man mit den Ab⸗ brucharbeiten zu Ende ſein, und dann geht es wieder aufwärts! Bereits zu Beginn des neuen Jahres will man, wenn der Winter keinen unvorhergeſehenen Strich durch die Rechnung macht, mit dem Neu⸗ aufbau anfangen. Alte, dem Mannheimer liebgewordene Gaſt⸗ ſtätten und Gebäude fielen dem Plankendurch⸗ bruch zum Opfer. Da war zunächſt einmal der für Mannheimer Begriff hiſtoriſche„Durlacher Hof“, eine echt volkstümliche Gaſtſtätte, in der man immer wieder einen Bekannten fand und war. Alt⸗ lankenſeite von P 5 aus. In Pö ſetzte ſich der ſtadtbekannte Automat lange ſeiner Vernichtung entgegen: in dem zu allen Zeiten Stimmun während in der Nachbarſchaft ſchon die oberſten Geſchoße abgetragen wurden, herrſchte im Auto⸗ mat noch voller Betrieb. Nebenan war es das Roxy⸗vichtſpieltheater, das ſeine Pforten ſchlie⸗ ßen mußte. Und ſchließlich ſei noch ein Lokal erwähnt, das verſchwinden mußte, das Cafaſö, der Mannheimer Betrieb des Cafés Karl Faß Söhne, Heidelberg. Die Stadt Mannheim kaufte nun das ganze in Frage ſtehende Gelände auf und begann am 1. Oktober mit dem Abbruch, der— wie ſchon geſagt— bald beendet iſt; ſeine Koſten belaufen ſich auf etwa 100 000 RM. nsgeſamt werden an Stelle der abgeriſſenen ebäude ſieben neue erſtellt, von denen vier be⸗ reits durch die Stadt wieder verkauft ſind. Die neuen Häuſer weiſen einen einheitlichen architek⸗ toniſchen Bau auf und ſind in Erdgeſchoß. drei volle Wohngeſchoſſe und ein halbes Wohn⸗ geſchoß eingeteilt. Die Decken, vor allem die oberſte, ſind maſſiv und beſonders für Zwecke des Luftſchutzes ſtabil gebaut. Für die Erdgeſchoßlage ſind nur Geſchüfte vorgeſehen. An Stelle des„Durlacher Hof“ wird ein neu⸗ zeitliches Lichtſpieltheater mit 1100 aſſungsvermögen aufgebaut, auf die Plankenſeite kommt ein hochmodernes Café; beide können durch einen Durchgang be⸗ treten werden, über dem ſich ein 22 Meter hoher Kopfbau erheben wird. Dieſer Hochbau wird die Mannheimer ſpäter einmal daran erinnern, daß ſich hier früher die Enge Planke(wie jetzt noch am anderen Ende der Stadt) befand. Den Platz, den das Cafaſö bisher einnahm, wird ein großer Automat ſchmücken. Hauptzweck des Plankendurchbruchs aber iſt die notwendige Beſeitigung eines Uebelſtandes, der durch den zunehmenden Verkehr der leben⸗ digen Stadt geradezu kataſtrophale Formen an⸗ Bauſparkaſſen angehören. genommen hatte. Bisher war es ſo, daß in die⸗ ſer belebteſten Straße der ganzen Stadt nur die Straßenbahn Durchfahrtsrecht hatte. Für ſämt⸗ liche übrigen Fahrzeuge war die Straße ge⸗ ſperrt, der Verkehr wurde auf Seitenſtraßen umgeleitet. Das war bei einer Geſamtbreite von Haus zu Haus mit 11,20 Meter, wovon noch die beiden Gehwege rechts und links mit je 1,80 Meter einnahmen, auch gar kein Wunder Nach Vollendung der Arbeiten wird der Fahrweg der Planken vom Waſſerturm bis herunter zur Poſt allein 14,50 Meter be⸗ tragen, wozu noch die Gehwege mit je 4,60 Meter kommen, ſo daß ſich eine Breite von Haus zu Haus mit 23,70 Meter ergibt. Die ſo erweiterte Straße wird dann, wenigſtens die nächſten Jahre, mühelos imſtande ſein, den ſich immer mehr verſtärkenden Verkehr in ſich aufzunehmen. Intereſſant iſt noch, daß das Quadrat p 6 mit einem glasüberdachten Durch⸗ gang verſehen wird, der von der Planken durch den Baublock hindurchgeht und auf der andern Seite in der Pfälzer Gaſſe(die Mannheimer nennen ſie wegen der zahlreichen Lebensmittel⸗ geſchäfte, die ſich dort niedergelaſſen haben, „Freßgaſſe“) wieder herauskommt. Bei normalem Verlauf der Arbeiten will man im nächſten Jahre zu Weihnachten ſo weit ſein, daß die neuen Geſchäfte ihren Betrieb eröffnen können. Die endgültige Fertigſtellung des gan⸗ zen Bauvorhabens hofft man bis März /April 1936 bewältigen zu können. So iſt die Stadt Mannheim immer aufs neue beſtrebt, ihr äußeres Geſicht den veränderten Verkehrsverhältniſſen anzupaſſen und mit der neuen Zeit Schritt zu halten. Mannheim, die Metropole an Neckar und am Rhein, trägt nicht umſonſt den wohlverdienten Beinamen: die lebendige Stadt! Weg mit den Kontrolluhren! Appell an die Belriebe Aus vielen Städten des Reiches gingen be⸗ reits Bericht ein, die von dem Erfolg der Reiſe des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley Mit⸗ teilung machen. Ueberall wird Dr. Ley von der Arbeiterſchaft mit Begeiſterung begrüßt. Dies möge den Betriebsführern zu denken geben, denn den Arbeitern wird ja nicht ein materiel⸗ ler Vorteil gebracht, ſie bekommen weder eine Lohn⸗Erhöhung noch ein Geſchenk materieller Art; ſie ſind deswegen begeiſtert, weil ihnen die Ehre ihrer Arbeit gerettet wird. Ueberbleibſel einer durchaus materialiſtiſch geſinnten Zeit mußten die Emp⸗ findung taatäglich geben, daß der einzelne als unbedeutender Beſtandteil einer Maſſe ange⸗ ſehen wird. Die Einrichtung der Kontrolluhr in den Großbetrieben iſt eines dieſer Ueberbleibſel aus einer Zeit, die ſich einem vermeintlichen „Sozialismus“ verſchrieben hatte. Dieſe Ein⸗ richtung ſoll nun fallen; an ihre Stelle ſollen Betriebsappelle treten, in denen Menſch zu Menſch ſteht und nicht Menſch zu Mechanis⸗ mus. Wenn Dr. Ley am 19. Dezember 1934 nach Mannheim kommt, ſo gäbe es wohl für bie Be⸗ triebe keine beſſere Möglichkeit, den erreichten Stand wahrhaft ſozialer Geſinnung zu zeigen, als wenn die Kontrolluhren an dieſem Tage bereits außer Tätigkeit geſetzt ſind. Mannheim, die größte Stadt des Gaues Baden, hat eine Verpflichtung, hier an der Spitze zu ſtehen. Darum geht an alle Betriebe der Ruf: Weg mit den Kontrolluhren! Setzt euch ein für die Verwirklichung der leben⸗ digen Beziehung von Werks⸗Gefolgſchaft und Werksführung! Durch Bauſparen zum Eigenheim Bezirksdirektor Emil Wagner(Stuttgart) ſprach im„Haus der Deutſchen Arbeit“ über obiges Thema. Einleitend gab der Vortragende einen Ueberblick über das Bauſparweſen über⸗ haupt. Bei uns in Deutſchland kann die Bau⸗ ſparbewegung in dieſem Jahre auf ein 10jäh⸗ riges Beſtehen zurückblicken. Ein Rückblick auf die Zeit vor dem Kriege legte die Gründe dar, die dieſe Bewegung ins Leben riefen. Die Ur⸗ ſache war die Entwicklung vom Agrar⸗ zum Induſtrieſtaat, die eine Zuſammenballung der Menſchen in den Städten mit ſich brachte, und die Wohnungsnot beſonders nach Kriegsende aufs höchſte ſteigerte. Idealiſten aus dem Volk ſchufen daher dieſe Bauſparkaſſenbewegung mit zahlreichen Neugründungen von mehr oder weniger Beſtand. Um der Hochflut ſolcher Gründungen einen Riegel vorzuſchieben, wurde mit Wirkung vom 1. Oktober 1931 das Bau⸗ ſparkaſſengeſetz erlaſſen; durch den Reichsauf⸗ ſichtsrat wurden nur noch wenige Kaſſen zu⸗ gelaſſen, die heute alle in einem einzigen Ein⸗ heitsverband unter dem Protektorat des preu⸗ ßiſchen Miniſters Kerrl zuſammengeſchloſſen ſind, dem etwa 45 private und 30 öffentliche Der ſcharfe Kampf des Leihkapitals und der Plutokratie, die In⸗ tereſſe an hohen Zinſen hatten, vermochte dem Bauſparweſen in der Syſtemzeit keinen Ab⸗ bruch zu tun. Heute zählen wir etwa 400 000 Bauſparer mit 2,7 Milliarden Vertragsſumme, für die ſchon 650 Millionen Mark zum Eigenheimbau zur Verfügung geſtellt wurden. In den letzten Jahren iſt ein ſtändiges Wach⸗ ſen der Bewegung und eine dauernde Zu⸗ nahme der Bauſparer feſtzuſtellen. Nach einer Würdigung der Einrichtung, Organiſation und des Prinzips der n kam der Re⸗ ferent zum Schluß noch auf die allgemeinen Aufgaben der Bewegung im heutigen Staat J0 ſprechen. Neben der Weckung des Sparſinns oll vor allem der Zuſammenſchluß aller Bau⸗ ſparer zur gegenſeitigen Hilfe im Sinne des Nationalſozialismus und der praktiſchen Volksgemeinſchaft erſtrebt, und dadurch all⸗ mählich die Behebung der Wohnungsnot und aller damit zuſammenhängenden ſittlichen und Nöte erreicht werden. Außerdem wir eeeeeeneeee nõs- Rulturgemeinde Treuhänderin des kulturellen Rufbaues Vereinbarungen mit Behörden und Organiſationen des Staates und der Bewegung Seit einiger Zeit führt die NS⸗Kulturge⸗ meinde in der NSG„Kraft durch Freude“ als die Kulturorganiſation der NS⸗Bewegung Verhandlungen, um eine einheitliche Ausrich⸗ tung der lulturellen Aufbauarbeit im Sinne des Nationalſozialismus in allen Teilgebieten des öffentlichen Lebens zu erreichen. Dieſe Be⸗ —— —— zeich und den Die Künſtler worden, wona miniſter eine Verfügun Reichswehr und der Reichsmarine vrlaſſen, die mühungen haben an allen Stellen großes Vex⸗ ſtändnis und Entgegenkommen gefunden. Es liegen bereits heute eine große Anzahl von Ab⸗ machungen vor, die die Einheit des Marſches zur deutſchen Volkskultur ſicherſtellen. Die Vereinbarungen der NS⸗Kulturgemeinde mit dem RS⸗Lehrerbund und dem NS⸗ Deutſchen Studentenbund, die eine enge Zuſammenarbeit mit dieſen Organi⸗ ſationen im genannten Sinne herbeiführen, ind bereits ſeit 4— Wochen bekannt. Neuer⸗ ings iſt mit den Sachberatern des Reichs⸗ wehrminiſters eine Abmachung getroffen die Kulturbetreuung der An⸗ gehörigen der Wehrmacht durch die NS⸗Kultur⸗ gemeinde wird. Unter dem Da⸗ ium vom 24. November hat der Reichswehr⸗ an die Standorte der es den örtlichen Dienſtſtellen der Wehrmacht Ziur Pflicht macht, mit den örtlichen Dienſtſtellen der NS Kulturgemeinde zuſammenzuarbeiten. Dieſe hat ſich, ſo heißt es in dem Erlaß, be⸗ reiterklärt: 1. die örtlichen Dienſtſtellen der Wehrmacht jeweils rechtzeitig auf alle Veranſtaltungen der NS⸗Kulturgemeinde aufmerkſam zu machen; 2. den Angehörigen der Wehrmacht, auch wenn ſie nicht perſönlich Mitglieder der NS⸗ Kulturgemeinde ſind, die Teilnahme an dieſen Veranſtaltungen zu ermäßigten Prei⸗ ſen zu erföglichen; 3. auf Wunſch der zuſtändigen Dienſtſtellen der Wehrmacht geſchloſſene Sonderveranſtal⸗ tungen für Wehrmachtsanoehörige nach vor⸗ heriger Vereinbarung durchzuführen; 4. bei Veranſtaltungen der Vortragsabtei⸗ Reiß nach Uebereinkunft Vorträge aus den Reihen der Wehrmacht zu berückſichtigen. Eine inhaltlich vollkommen entſprechende Ab⸗ machung wurde ebenfalls mit den Sachbearbei⸗ tern der Reichspolizei im Reichs⸗ und Preußiſchen Innenminiſterium getroffen. Auch von dort geht eine entſprechende Dienſtanwei⸗ ſung an die zuſtändigen Dienſtſtellen der Reichspolizei in den verſchiedenen Ortsbezirken. Die bereits beſtehende Vereinbarung mit dem NS⸗Deutſchen Studentenbund iſt durch eine Vereinbarung mit der Deutſchen Studentenſchaft und dem Reichs⸗ ſtudentenwerk ergänzt worden. Mit dem NS⸗Deutſchen Studentenbund war die Grün⸗ dung eines„Studentenringes“ inner⸗ halb der NS⸗Kulturgemeinde abgemacht wor⸗ den. Die geſamte kulturelle Betreuung der Studenten geſchieht ſeither durch den„Studen⸗ tenring“ in der RS⸗Kulturgemeinde, der durch den Na⸗Deutſchen Studentenbund geleitet wird. Nunmehr werden in Ergänzung hierzu die organiſatoriſchen und wirtſchaftlichen An⸗ gelegenheiten der Kulturarbeit an der Studen⸗ tenſchaft durch beſondere Referenten bearbeitet, die die Deutſche Studentenſchaft und das Reichsſtudentenwerk dem„Studentenring“ der NS⸗Kulturgemeinde zur Verfügung ſtellen. Eine weitere Vereinbarung regelt die Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen der NS⸗Kulturgemeinde und dem Bund Nationalſozialiſti⸗ ſcher Juriſten. Die NS⸗Kulturgemeinde in der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ betreut die Veranſtaltungen und die Mitglie⸗ der des NS⸗Juriſtenbundes in kulturell⸗künſt⸗ letiſcher Hinſicht im Rahmen der Organiſation des Juriſtenbundes. Beſonders die kunſt⸗ wertenden Abteilungen der NS⸗Kulturge⸗ meinde ſtehen den Dienſtſtellen des Juriſten⸗ bundes zur Verfügung. Der Leiter des Or⸗ aniſations⸗ und Propagandaamtes bei der eichsführung des Juriſtenbundes tritt als Verbindungsmann zur Reichsamtsleitung der NS⸗Kulturgemeinde in den Stab des Amts⸗ leiters Dr. Stang ein. Weitere Abmachungen entſprechender Art ſichern den Ausbau der bisher von der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Kulturbewegung geleiſteten Arbeit mit der Unterſtützung ſämtlicher irgend⸗ wie nennenswerten Organiſaflonen. Die NS⸗ Kulturgemeinde iſt mit dieſen Vereinbarun⸗ gen zur Treuhänderin des kulturellen Aufbaus geworden. die Arbeitsbeſchaffung des geſamten Bauhand⸗ werks gefördert, die Volksgeſundheit gehoben und die Liebe zur und Scholle geweckt. Heute werden die eiſtungen der Bewegung, die in der Zukunft noch eine große Miſſion zu erfüllen hat, über⸗ all anerkannt und geſchätzt, was auch daraus zu erkennen iſt, daß die Reichsregierung der beträchtliche Zuſchüſſe zuteil werden läßt. Die ganze Bewegung wird im Dritten Reich nicht wenig zur Vertiefung des nationalſozialiſtiſchen Gedankengutes bei⸗ tragen, denn die Siedlungsfrage wird eine Schickſalsfrage des deutſchen Volkes ſein. An die mit Beifall aufgenommenen Ausführungen ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache an, die no⸗h weitere intereſſante Aufklärungen brachte. Im Mannheimer Schachklub Weitere Ergebniſſe im Winterturnier der 4 Zentrale Wir tragen die 2. Runde in der 3. und 4. Klaſſe nach. In der 3. Klaſſe, Gruppe 4 ſiegte Manſar über Braun, Pfeifer über Lützen⸗ bürger, Krotz remiſierte mit Liebich, Gemmine ewann als Nachziehender gegen Tomſon, desgl. päth gegen Lenk. Mutſchler ſchlug Pfeufer. Rieſinger war ſpielfrei. In der B⸗Gruppe gewann Wirges gegen F. Müller, Beilke gegen Falter, Keinze Griener, Heger gegen Wiederroth, Junghans Kebß Albert gegen Frey, Fuchs gegen empf. Auch in der 4. Klaſſe ſpielten ſich intereſſante, 1 Kämpfe ab. Schmidt ſchlug Wie⸗ and, Breunig Scheeder, v. Szomoggyi Röchner, Friedmann Walckhoff, Krauſe Lambacher, Egger erkelrath, Dehus K. Fritz, Debach Wild, Beck choll, Sommer Herd. Die Partien Emig— Mayer., Storz— Lay wurden remis. Von der 3. Runde an werden wir auch den jeweiligen Turnierſtand mitgeben. Anfängerkurſe in der Harmonie. Demnächſt hält Herr Glas(auch für Gäſte!) Anfängerkurſe, die unentgeltlich ſind, ab. Mel⸗ dungen an den Klubabenden(Montag, Don⸗ nerstag) in der„Harmonie“, D 2, 6 erbeten. Die Simultanvorſtellung von H. Huſſong in Käfertal(Cafe Zorn) findet am Mittwochabend ſtatt. H. Unterhaltungsabend beim Tbd Jahn Mannheim⸗Seckenheim Der Tbd Jahn hatte die Mitglieder und deren Angehörige zu einem geſelligen Beiſammenſein zuſammengeruſen. Ueberaus zahlreich war man dem Rufe der Vereinsleitung gefolgt. Das Ne⸗ benzimmer der Schloßwirtſchaft war beſetzt bis zum letzten Platze. Der Unterhaltungsabend war eine zwangloſe Zuſammenſtellüng, die mit dem Augenblick rechnete und den guten und witzigen Einfällen der Anweſenden freien Spiel⸗ raum ließ. Im Mittelpunkt ſtanden zwei Mannheimer Vortragskünſtler, Frl. und Herr Baſtian, die mit ihren Witzen und Schwänken bald den Kon⸗ takt mit den Zuhörern hergeſtellt hatten. Allge⸗ mein geſungene Lieder und Muſikvorträge er⸗ gänzten das Programm vorzüglich. Aber wie ſtaunte man, als man in den eigenen Reihen große Künſtler feſtſtellen mußte. Zu ſchnell ſchwanden die Stunden der geſelli⸗ gen Unterhaltung. Doch waren ſie lange genug, um ein gutes Stück Kameradſchaft zu zeigen und Gelegenheit zu geben, den Turnbruder auch von einer anderen als nur turneriſchen Seite kennen zu lernen. Zum Schluß wurde eine Sammlung veranſtaltet, deren Erlös dem Win⸗ tephilfswerke zufließen wird, ein Beweis da⸗ für, wie ſehr der Turnersmann auch in ſeiner Geſchloſſenheit auf dem Boden einer neuen Zeit ſteht, die verlangt zu opfern und zu ſpenden und zwar dann am erſten, wenn man ſelber von einer Gemeinſchaft empfangen hat. Pfaue im Waldpark. Im Waldpark be⸗ gegnet man ſeit einigen Wochen in der Nähe des„Sterns“ einer größeren Anzahl von Pfauen, die gemächlich durch den Wald und über die Wieſen gehen, um ſich ihr Futter zu ſuchen, ohne dabei mit den Faſanen in Kon⸗ flikt zu kommen. Nicht weniger als 17 Pfaue ſind es, die eigentlich zum Waldpark⸗Zoo ge⸗ hören, die aber freien Lauf haben und immer wieder dorthin zurückkehren, wo ſie„zu Hauſe“ ſind. Die jungen Pfaue ſind jetzt bereits ſo weit, daß ſie die Größe der Alten beinahe er⸗ reicht haben, nur am Federſchmuck fehlt noch Verſchiedenes; aber das wird bis zum Früh⸗ jahr nachgeholt ſein, ſo daß dann einer großen Konkurrenz im Radſchlagen nichts mehr im Wege ſtehen wird. die Siager Höhmoschinenfobeik in Wittenbergse 60ꝛ. hotsdom * * 7 „*— 2 E .— 142 10 22³ 8 he 488 — * 0—*— —— d ze00 Gie werden von Grund auf aur deutochem Nateaal und von deutvcthen Arbeiteen hhecgeotellt. Ginger zuihmaschinen Abtiengedellochoſt · Serlin Ps · Krorenetrꝛꝛ Geichäſtsſtelle Mannheim, O 4. 5 —.—.————— Jahrgang 4— A Nr. 548— Seite 6 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Mittwoch, 28. November 1933 Aglasterſiansen. Die Stammsitze der Heitschenindustrie Die Romantik des Peitſchenknallens iſt heute in den Hauptſtraßen der Städte nahezu erſtor⸗ ben. Die Klingel des Radfahrers, die Hupe des Autlers traten an die Stelle. Nur am Jung⸗ buſch, der Hafengegend oder an den Güterhallen der Bahn, überwiegt noch der aufmunternde uruf der Fuhrleute, das friſch⸗fröhliche Peit⸗ ſchenknallen. Vor einem Vierteljahrhundert noch gehörte es zum Sport der Schulkinder, ſich eine— wenn auch mitunter recht dürftige — Peitſche anzulegen und den Kameraden und nervöſen Nachbarn etwas vorzuknallen. Wer es zu einem ordentlichen Peitſchenriemen ge⸗ bracht hatte, konnte ſich als— wenn auch— ungekrönten Peitſchentönig fühlen. Es war nicht leicht, die in der Regel kurzſtielige Peitſche zu handhaben. Uebung machte auch hier den Meiſter. Zum Schrecken der Sträßenpaſſanten, denen oft unverſehens auf den Hut geknallt wurde. Mußte ein Fuhrmann in einer Straße hal⸗ ten, um ſeinen Geſchäften nachzugehen oder ſich einen erfriſchenden Tropfen zu genehmigen, war gleich die„Kippe“ zur Stelle Der erſte Griff galt der Peitſche. Sie wanderte von Hand zu Hand. Jeder Schlingel hatte es eiliger mit dem Probieren, wie ſie flitze. Die Fuhrleute, die ihre Erfahrungen gemacht hat⸗ ten, pflegten nicht ohne ihre Peitſche in der Hand abzutreten. Heute kümmert ſich der Junge mehr um die Hupe eines verwaiſten Wagens, wenn er das Bedürfnis hat, einen mehr oder weniger harmloſen Streich zu liefern. Unter dieſer Entwicklung mußte notgedrun⸗ gen die Peitſcheninduſtrie leiden. Das iſt um ſo bedauerlicher, als ſich gerade im Herzen des Odenwaldes, in Aglaſterhauſen und dem nicht weit davon entfernten Unter⸗ Schwarzach, der Stammſitz der badiſchen Peitſcheninduſtrie befindet. Aglaſterhauſen kann den Ruhm für ſich in Anſpruch nehmen, Ausgangspunkt der Peitſchenfabrikation geweſen zu ſein. Aus Amerita kehrte in den 60er Fahren der Auswanderer Georg Michael Weidenham⸗ mer heim. Er hatte ſich große Erfahrungen in der Peitſchenherſtellung erworben und begann ſie in ſeinem Heimatort nutzbringend zu ver⸗ werten. Die erſten Exemplare, die ſeine kleine Fabrik verließen, waren zwar noch reichlich primitiv. Mit der Zeit mußte er ſich den Wün⸗ ſchen ſeiner Kunden entſprechend umſtellen. Die Peitſchenſtöchke gewannen an Buntheit, wurden immer geſchmackvoller garniert und perſönlichen Bedürfniſſen angepaßt. Heute gibt es— gering geſchätzt— etwa achtzig verſchiedene Sorten Peitſchen und gegen dreißig verſchiedene Peit⸗ ſchenriemen dazu. Die Induſtrie, die ſich mit ihrer Herſtellung beſchäftigt, iſt wirtſchaftlich bedeutungsvoll genug, um ſie eingehender Be⸗ trachtung zu würdigen, zumal ſie die einzige dieſer Art in ganz Baden iſt. Ein Gang durch eine Peitſchenfabrit iſt anregend und intereſſant zugleich. Der Rundaang beginnt vom Maſchinenraum aus, In der Spinnerei erhalten die Peitſchenſtiele ein Stoffkleid ver meiſterkomponiſt des Kltags —— dem Herzen der Fabritk, von wo der er⸗ zeugte Dampf, der für den Betrieb erforderlich iſt, in die verſchiedenen Arbeitsräume gepumpt wird. Da mit der Peitſchenherſtellung die Riemenfabrikation Hand in Hand geht, gilt ihr die erſte Aufmerkſamkeit. Stau⸗ nen erwecken die aufgeſtapelten Kuh⸗ und Rin⸗ derhäute, die auf ihre Weiterverarbeitung war⸗ ten. Alles erſte Qualität. Was das ſchönſte daran iſt und jeden Badener mit berechtigtem Stolz erfüllt: es können nur ſüddeutſche Häute verarbeitet werden. Sie ſind heutigen Tages noch die beſten der Welt. Der Standort Das iſt für die Riemen⸗ und Peitſchenfabri⸗ kation überhaupt charakteriſtiſch, daß ſie ſich zu neunzig Prozent auf Handarbeit ſtützt. Jede Haut, jedes Rohr, das zur Verarbeitung kommt, iſt wieder anders beſchaffen, erfordert fachtun⸗ dige Behandlung. Ohne einen Stamm gu⸗ ter Spezialarbeiter iſt auf dieſem Ge⸗ biet gar nicht auszukommen. Leider können noch nicht alle Arbeiter, die in Zeiten guter Kon⸗ junktur die Zahl dreihundert erreichten, Be⸗ ſchäftigung finden. Die mangelnde Kaufkraft der Landwirte, die Hauptabnehmer ſind, hat ſich auch hier ausgewirkt. Zahlenmäßig werden Ein Wald von Peitſchen— Blick in einen Lagerraum der Riemenfabrikation im Schwarzbachtal iſt ſchon aus dieſem Grunde beſonders günſtig ge⸗ wählt. Die Häute kommen zuerſt in die Gerberel, wo ſie gereinigt und in ein Kalkbad geſteckt wer⸗ den, bis jedes Lebeweſen, das ſich eingeniſtet hat, abgeſtorben iſt. Der Gerber raſiert die Haur darnach mit dem Scherdegen glatt und befreit auch die Innenſeite von den Fleiſch⸗ und Haut⸗ reſten, die an die Leimfabriten geſchickt wer⸗ den. So wiſſenswert die Behandlung der Häute bis zum fertiggegerbten Leder auch iſt, der Laie ſehnt ſich doch nach einigen Minuten Auf⸗ enthalt in den merkwürdig riechenden Räumen nach anderen Eindrücken, die den Geruchſinn weniger belaſten. Nach dem„Aeſchern“ im Kalkbad werden die Häute entkalkt und dann erſt gegerbt. Um das durch Trocknen hart ge⸗ wordene Leder weiter verarbeiten zu können, wird es im Walkfaß wieder weich gemacht. Die rieſige Holztrommel mit den zahlreichen Höckern im Innern, erinnert an ein richtiges mittelalterliches Folterinſtru⸗ ment. In dem Kaſten würde unter Garantie der härteſte Sünder butterweich werden, wenn er einige Runden hinter ſich hätte. Geſchickte Hände ſind bei der Arbeit, aus den Häuten die ſchmalen Riemen herauszu⸗ ſchneiden. Erfreulicherweiſe konnte hier die Handarbeit nicht durch die Arbeit von Maſchinen erſetzt werden. Der Schnitt erfordert geübten Blick, ebenſo das Abkanten und Flechten. Wer erſtmals ſeinen Fuß über die Schwelle einer Riemen⸗ fabrik ſetzt, iſt erſtaunt über die Fingerfertigkeit der Arbeiter und die Sorgfalt, mit der ſie zu Werke gehen. einer einfachen Rohrpeitſche und ſche beſtehen, zeigt deutlich der Fabrikationsprozeß auf. von Arbeitsvorgängen ſind er⸗ zwar nicht weniger Peitſchen als vor dem Kriege hergeſtellt. Aber die Verbraucher grei⸗ fen mit Rückſicht auf ihre magere Brieftaſche in der Hauptſache nach einfachen Peitſchen, ver⸗ zichten auf ſchmucke Garnierung und koſtſpie⸗ ligere Ausführungen. Das iſt bedauerlich. Würde der Qualitätspeitſche der Vorzug ge⸗ geben werden, dann könnte die doppelte An⸗ zahl von Arbeitern Beſchäftigung finden. Wer alſo einige Groſchen mehr ausgibt, trägt demnach nicht nur zur Arbeitsbeſchaffung we⸗ ſentlich bei, ſondern kann ſich auch über ein muſtergültig gearbeitetes Schmuckſtück freuen. Dieſer Umſtand ſollte allein ſchon die Käufer veranlaſſen, der Peitſche mehr Beachtung wie bisher zu ſchenken. Für den Pferdebeſitzer muß die Peitſche wieder zur Viſiten⸗ karte werden. Sie parf nicht allein unent⸗ behrliches Gebrauchsſtück ſein. Welche Unterſchiede zwiſchen einer ſchmucken Qualitätspeit⸗ Vom Malacca⸗Rohr bis zur Peitſche iſt ein weiter Weg. Dutzende forderlich, bis die Peitſche ver⸗ ſandfertig iſt. Der Rohrſtoff wird zwar vorzugsweiſe aus Niederländiſch⸗Indien bezogen. Es darf auf der andern Seite aber nicht überſehen werden, daß die Peitſche aus ein gang⸗ barer Ausfuhrartikel iſt. Das Malacca⸗Rohr— aus ihm wur⸗ den früher noch die beliebten dichen Spazierſtöcke hergeſtellt— wird zuerſt ſortiert und dann auf der Abſchneidbank abge⸗ hauen. Im Heißofen werden die Stöcke vorge⸗ wärmt und anſchließend auf der Schnitzelbank — wie ſie auch die Wagner haben— gerade gebogen. Von da an ſind die Arbeitsvorgänge je nach der gewünſchten Qualität verſchieden. Bei der einfachen Rohrpeitſche werden die Stöcke koniſch gehobelt, der untere Teil aufge⸗ ſchlitzt und auf den Handgriff aufgeleimt. Der Handgriff beſteht gewöhnlich aus einheimiſchem Holz oder aus Rohr. Hartrohrpeitſchen bedingen einige Arbeits⸗ vorgänge mehr. Die Rohrſtücke werden in die⸗ ſem Falle zuerſt in vier Teile zerlegt und in einer ſinnvoll konſtruierten Maſchine gefloch⸗ ten. Um dem Peitſchenſtiel die Standfeſtigkeit zu geben, wird eine doppelte Stahleinlage mit eingeflochten. Dann erſt wird der Griff einge⸗ leimt. Der Handhobel beſeitigt vorhandene Un⸗ ebenheiten. Auch dieſe Arbeit läßt ſich der Ver⸗ ſchiedenartigkeit jedes Rohres wegen nicht ma⸗ ſchinenmäßig erſetzen. Jetzt iſt der Peitſchenſtiel ſo weit gediehen, daß an die Garnierung gedacht werden kann. Er kommt in die Spinnerei, wo er ein Baumwollkleid erhält. Nach jeder Station werden die Stöcke gewalzt, damit ſie hübſch in Form bleiben. Den letzten Schliff geben die Lackierer und Garnierer. In den Lagerräu⸗ men, wo durchſchnittlich 50 000 bis 60 000 fer⸗ tige Peitſchen hängen, kann man dann die ver⸗ ſchiedenen Muſter bewundern. Jede Gegend hat ihren eigenen Geſchmack. Die Bayern, die über kräftige Fäuſte verfügen, ſbeſtellen ſich den ſtärkſten Griff. Ganz ähnlich iſt der Geſchmack der Elberfeld⸗Barmer. Auch in bezug auf Länge gibt es turioſe Unterſchiede, je nach der Höhe der gebräuchlichen Wagen. Die längſte Peitſche iſt die Mähmaſchinen⸗ peitſche, die mitunter eine Stiellänge bis zu 3,5 Meter aufweiſt. Verſchieden iſt die Flechtart. Bekannt in Verbraucherkreiſen iſt die ſogenannte„Zeppelinpeitſche“, die Rheinländer, die Peitſche mit den begehr⸗ ten„Hildesheimer Schlägen“, wie man die weiß⸗rot geflochtenen Riemen nennt. Jedem Geſchmack iſt Rechnung getragen. Im Lager herumzuſtreichen und nach Wunſch und Nei⸗ gung mit einer Kutſcherpeitſche, einer Berliner, einer Luxus⸗Reitpeitſche oder einer Hunde⸗ peitſche in der Gegend herumzuknallen, bilder das Sondervergnügen, mit dem der aufſchluß⸗ reiche Rundgang durch die Geburtsſtätte der Peitſche abſchließt. Man freut ſich, zu wiſſen, daß im Kleinen Odenwald ſo zahlreiche Kräfte am Werke ſind, den beſonderen Ruf, den die Peitſcheninduſtrie in Baden über die engeren Grenzen hinweg zu erhalten und trotz ſchwieriger Verhältniſſe zu feſtigen. Wer wünſchte dieſer— in unſerer Ge⸗ gend leider zu wenig bekannten— Induſtrie nicht neuen Aufſchwung, neue Blüte? Jeder kann dazu beitragen. Welcher geſunde Junge wünſchte ſich nicht eine ſchmucke Qualitäts⸗ peitſche! Bastian. Rohrſtöcke werden zugeſchnitten — Zum 10. Todestag von Gĩiacomo Puccini am 29. Hovember Wenn man die Statiſtiken der Opernhäuſer der ganzen Welt durchſieht, läßt es ſich leicht feſtſtellen, daß neben Richard Wagner und Verdi Giacomo Puceini der meiſtgeſpielte Komponiſt iſt. Noch vor einem Jahrzehnt hatte die ſtrenge Muſikkritik an Puccini ſehr viel auszuſetzen: man fand ſeine Muſik kitſchig, rührſelig und brutal zugleich. Manches Hof⸗ opernhaus konnte ſich nicht entſchließen, Puc⸗ cini ſeine Pforten zu öffnen. Die Stimme des Publikums hat dennoch im Laufe der Jahre recht behalten. Puccini verſucht keine künſtle⸗ riſchen Probleme in ſeinen Opern zu löſen. Er wendet ſich ans menſchliche Gefühl des Opernbeſuchers und gewinnt durch ſeine ein⸗ dringliche, warme, herzliche und auch leiden⸗ ſchaftliche Melodik die Herzen des unverbil⸗ deten Zuhörers, nicht zuletzt dadurch, daß er die kleinen Dinge des Alltags meiſterhaft zu wertonen verſteht. Der Aufſtieg Puceinis gleicht dem Lauf eines Meteors. Nach harten Jugendkämpfen erreicht er auf der Höhe des Lebens einen Ruhm, wie er wohl noch keinem Opernkompo⸗ niſten beſchieden war. Die Premieren ſeiner Werke ſind die Stationen auf dem einzigarti⸗ en Wege zum Weltruhm. Es lohnt ſich, den eg des Künſtlers zu verfolgen. Am 22. Nezember 1858 in Lucca, in der Fa⸗ milie eines Muſikers, deſſen Vorfahren ſich be⸗ reits der Muſik gewidmet hatten, geboren, ſtudiert der junge Giacomo Puccini Muſik in Mailand, dank der Freigebigkeit der Königin Margherita von Italien. Im April 1889 findet die Uraufführung ſei⸗ nes Erſtlingswerkes„Edgar“ in der Mailänder Scala ſtatt— mit mäßigem Erfolg, dem die romatiſche Oper die„Willis“ im Mailänder Teatro dal Verme am 31. Mai 1894 folgt. Diesmal iſt der Erfolg groß, aber die Oper vermag ſich dennoch nicht zu halten. Die in⸗ zwiſchen aber im Teatro Regio in Turin aus der Taufe gehobene„Manon Lescaut“ ſcheint bereits den Weltruhm anzukünden. Die Sän⸗ ger ſind von dem Erfolg ſo begeiſtert, daß ſie vor Freude weinen. Puccini wird dreißigmal vor die Rampe gerufen. Dennoch wird heute „Manon“ unter allen Opern Puccinis— ab⸗ geſehen von den Erſtlingswerken— am we⸗ nigſten geſpielt. Der ganz große Erfolg aber datiert von der „Bohéme“, deren Uraufführung am 1. Februar 1896 im felben Teatro Regio in Turin eine neue Epoche der Operngeſchichte einleitet. An die große Tradition Verdis anknüpfend, prä⸗ ſentiert ſich hier Puccini in einem tatſächlich perſönlichen Werk. Hier rührt alles: das ſorg⸗ loſe Milieu der hungernden, aber ſtets luſtigen Künſtler, das Puccini aus eigenen Erfahrun⸗ gen ſeiner Studienjahre in Mailand kannte und muſikaliſch geſchildert hat, die ſchwärme⸗ riſche Liebesgeſchichte und der tragiſche Tod der armen Mimi. Der Name Puccini gewinnt Klang. Die Hungerjahre ſind vorbei, der Mei⸗ ſter kann ſich bald in Torre del lago in der Nähe des heute mondänen Badeortes Viareg⸗ gio häuslich einrichten und nunmehr ſeiner Kunſt leben. Der lyriſch⸗zarten„Boheéme“ folgt die äußerlich blutrünſtige„Tosca“. Es iſt ein tragiſches Spiel des Zufalls, daß der todkranke Puccini ſpäter die Foltern ſeines„'Tosca“⸗ Helden Mario am eigenen Leibe erleben ſollte. Der Meiſter wurde kurz vor ſeinem Tode operiert und mußte ſich, ohne chloroformiert werden zu können, einer unbeſchreiblich qual⸗ vollen Operation unterziehen. Am 14. Januar 1900 wird im Coſtanzi⸗Theater in Rom das neue Werk aus der Taufe gehoben. Es ſetzt ſich nicht ſo ſchnell durch wie die„Bohéme“, um ſpäter den gleichen Ruhm zu ernten. Es iſt erſtaunlich, zu erfahren, daß die „Butterfly“, die tragiſche Geſchichte des kleinen Japanermädchens, über die Ozeane von Tränen vergoſſen worden ſind, bei ihrer Uraufführung am 17. Februar 1904 in der Mailänder Scala ausgepfiffen wurde. Man weiß heute nicht recht, was den Theaterſkandal entfeſſelt hat. Tatſache iſt, daß die„Butterfly“ am 28. Mai desſelben Jahres im Opernhauſe der benach⸗ barten Stadt Bresoia einen vollen Erfolg er⸗ rang und ſeitdem zu einer Lieblingsoper der ganzen Welt wurde. Die Premiere des„Mädchens aus dem goldnen Weſten“ am 10. Dezember 1910 in der Metropolitan Opera von Neuyork war eine ge⸗ ſellſchaftliche Senſation erſten Ranges. Trotz⸗ dem vermochte ſich die Oper nicht zu behaupten. Die drei Einakter, in künſtleriſcher Reife ge⸗ ſchaffen,„Der Mantel“,„Schweſter Angelika“ und„Gianni Schichi“ ſind kleine Meiſterwerke, die das ſogenannte große Publikum nicht ganz erobert haben. Puceinis Schwanengeſang, die unvollendete Oper„Turandot“, iſt ein Verſuch, den perſönlichen Stil des Meiſters auf die Form der großen Oper zu übertragen. Wie dem auch ſei: der Dreiklang„Bohéme“, Tosca“ und„Butterfly“ wird ewig friſch bleiben, ſo⸗ lange die Oper, dieſes Kompromißwerk zwi⸗ ſchen Dichtung und Muſik, dem ein ſonderbarer Zauber innewohnt, exiſtieren wird. 3 De. A. V. A. Nach 18 Jahren von der Kriegskugel befreit Im Jahre 1916 hatte der jetzige Hoteldirektor Léon Charpentier aus Nizza im Weltkrieg einen Schuß in den Oberſchenkel erhalten. Damals ſahen die Aerzte von einer Operation ab, und die Kugel kapſelte ſich ein. Vor einigen Wochen verſpürte Charpentier unter der Haut des rech⸗ ten Oberſchenkels einen harten Gegenſtand, der von Tag zu Tag deutlicher ſpürbar wurde. Endlich durchbrach er die Haut und trat ans Tageslicht: Es war die Kugel, die Charpentier vor 18 Jahren erhalten hatte. 75 * Der„tapfere“ General Marſchall Lannes trat einmal vor Napoleon für den Kommondanten der Dragoner ein, der nicht gerade in dem Rufe ſtand, beſonders tapfer zu ſein.„Der Aermſte hat einen argen Handel gehabt, Sire!“ ſagte er,„und bekam da⸗ bei eine Kugel in den Leib“. Napoleon antwortete ſehr erſtaunt:„Eine Ku⸗ gel in den Leib, der? Das iſt nicht möglich! Er müßte ſie verſchluckt haben.“ Der weiſe Geſetzgeber Als einſt der ſpartaniſche Geſetzgeber Lykurg von einem Freunde gefragt wurde, warum er denn verordnet habe, die Mädchen ohne Mit⸗ gift ſofort zu verheiraten, erwiderte er: „Damit nicht die einen aus Armut unver⸗ heiratet bleiben, die anderen aber wegen ihres Reichtums geſucht werden, ſondern jeder auf den Charakter des Mädchens ſehe und durch die Tugend ſeine Wahl beſtimmen laſſe!“ Nie hatte Sparta ſo ſehr geblüht, wie unter dieſem weiſen Geſetzgeber. 4 Hahrgang ——— Das Hals nannt, gilt gleichzeitig durchſchneide Verletzung ꝛ heitspflicht t Das„Br Herausreißer Das„Bau ſei weiht, wenn dig macht. Das große im Katechis⸗ dergegeben u gem. Handbt gefahr angen rer, ſelbſt ſch' wohltätig ge Wie viele Krieges das gewandt und ben? Wie 1 dadurch verl reriſchen Scht ſo mancher Hilſs zeichens Seite zu ert den Feindun ſondern als Die„Bau ſchreibt am 3 ein Trupp werden, Ein deutſchen Off er wurde ſan Mögen nun die Unverein maureriſchen ren, den O dieſe haben zugunſten de— Bedeutet blieb da das die Freimaur chen, warfen würde„Brud ſich, wie Stre der Völkerbu ihren Freima terland. Wo ehre ſolcher fühlten, nich Schlachtfeld, bild ſoldatiſe ten? Iſt da⸗ eids? Was ſchen Kaiſer, Hauptquartier nur eine Ide Man möge nagevorkomm Wenn ſchon den Freimau wendüng fan genſeitig Hil genoſſen aber ſeinem eigen— dacht, als„“ ſtehen, wenn ſchließlich geg * Urheberſe denſee.(Auckh Als er zum den Mädchen ſo glatt ſahen andere und b mehr nach d Kanzel ſahen; in der Dönze erzählten, dar Darum ver feſte der Vorft Freiwerber b deine Mädche ſehen, werder Und in die 3 genug.“ Am anderer die ſich beſſer Sophie mehr was haſt du nicht geweſen Er hatte da Alte, wenn „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Mittwoch, 28, November 1931 wird zuerſt idbank abge · Stöcke vorge⸗ Schnitzelbank n— gerade eitsvorgänge verſchieden. »werden die Teil aufge⸗ zeleimt. Der inheimiſchem ige Arbens⸗ erden in die⸗ legt und in hine gefloch⸗ tandfeſtigkeit leinlage mit Griff einge⸗ handene Un⸗ ſich der Ver⸗ en nicht ma⸗ eit gediehen, dacht werden rei, wo er eder Station ſie hübſch in ff geben die zagerräu⸗ 5 60 000 fer⸗ ann die ver⸗ n Geſchmack. rſte verfügen, Banz ähnlich armer. Auch Unterſchiede, chen Wagen. ähmaſchinen⸗ änge bis zu en iſt die aucherkreiſen ipeitſche“, den begehr⸗ “, wie man ennt. Jedem Im Lager ch und Nei⸗ ier Berliner, iner Hunde⸗ tallen, bilder er aufſchluß⸗ urtsſtätte im Kleinen Werke ſind, ſcheninduſtrie n hinweg zu rhältniſſe zu unſerer Ge⸗ — Induſtrie füte? Jeder unde Junge Qualitäts⸗ Bastian. —— ugel befreit Hoteldirektor eltkrieg einen ſen. Damals tion ab, und igen Wochen aut des rech⸗ genſtand, der rbar wurde. ind trat ans Charpentier or Napoleon oner ein, der d, beſonders einen argen id bekam da⸗ t:„Eine Ku⸗ icht möglich! r geber Lykurg e, warum er n ohne Mit⸗ te er: rmut unver⸗ wegen ihres 'n jeder auf e und durch laſſe!“ t, wie unter den Feind nicht mehr werden. deutſchen Offizier das große Notzeichen, und 1 die Unvereinbarkeit des oDieſe haben ſich längſt entſchieden, flühlten, Schlachtfeld, die ihren Mannſchaften ein Vor⸗ bild ſoldatiſchen Pflichtbewußtſeins ſein ſoll⸗ ten? Iſt das nicht Verletzung des Fahnen⸗ eids? Was ſagte General Gröner zum deut⸗ ſchen Kaiſer, Hauptquartier verließ? nur eine ZIdee!“ den Freimaurern 4 dacht, denſee. XIX, Das Halszeichen, auch„Gurgelzeichen“ ge⸗ nannt, gilt als Ertennungszeichen und ſoll gleichzeitig auf die ſchwere Strafe„Gurgel⸗ durchſchneiden“ hinweiſen, die den Maurer bei Verletzung der freimaureriſchen Verſchwiegen⸗ heitspflicht trifft. Das„Bruſtzeichen“ bezieht ſich auf das Herausreißen des Herzens. Das„Bauchzeichen“ ſoll heißen, daß der Br..„. ſeinen Leib dem Verbrennungstode weiht, wenn er ſich einer Eidesverletzung ſchul⸗ dig macht. Das große Nöt⸗ und Hilfszeichen wird, wie im Katechigmus der Joh.⸗Freimaurerei wie⸗ dergegeben und beſonders im 2. Band der All⸗ gem. Handbücher der Freimaurer geſchrieben ſteht, als Zeichen eines Hilferufes bei Lebens⸗ gefahr angewandt und hat, wie die Freimau⸗ rer, ſelbſt ſchreiben,„beſonders in Kriegszeiten wöhltätig gewirkt“. Wie viele Freimaurer mögen während des Krieges das große Not⸗ und Hilfszeichen an⸗ gewandt und dadurch ihr Leben gerettet ha⸗ ben? Wie viele mögen ihre Soldatenpflicht dadurch verletzt haben!? Gerade in freimau⸗ reriſchen Schriften wird davon erzählt, wie ſich ſo mancher durch Anwendung des Not⸗ und Hleiszeichens den„Brüdern“ auf feindlicher Seite zu ertennen gegeben hat, und er nun als Feind betrachtete, ſoudern als„Bruder“. Die„Bauhütte“(freimaureriſche Schrift) ſchreibt am 3. April 1915:„In Löwen ſollte ein Trupp belgiſcher Franktireurs erſchoſſen Einer von ihnen machte jedoch dem er wurde ſamt ſeinen Spießgeſellen begnadigt. Mögen nun unſere Gegner noch ſo viel über militäriſchen und frei⸗ maureriſchen Standpunktes reden und fortfah⸗ ren, den Offizieren Ratſchläge zu erteilen, und zwar zugunſten der Freimaurerei.“ Bedeutet das nicht Landesverrate Wo blieb da das Kriegsgericht?— So gaben ſich die Freimaurer, wie zu erkennen iſt, ein Zei⸗ cen, warfen die Waffen weg, aus Feind würde„Bruder“,—-ſie umarmten und küßten ſih, wie Streſemann mit Briand in Genf auf der Völkerbundstagung, ihren Freimaurereid, und dachten nur an nicht aber an ihr Va⸗ terland. Wo blieb da die deutſche Offiziers⸗ ehre ſolcher Offiziere, die ſich als Freimaurer nicht aber als Soldat auf dem der Aulfet das Große „Der Fahneneid iſt bevor Man möge ſich heute über manche Spio⸗ nagevorkommniſſe nicht mehr wundern. Wenn ſchon nachweisbhar ſolche Zeichen von auf dem Schlachtfelde An⸗ wendüng fanden, und ſich die Freimaurer ge⸗ genſeitig Hilſe leiſteten, den andern Volts⸗ genoſſen aber dabei vergaßen und ſchließlich ſeinem eigenen Schickſal überließen, nur be⸗ als„Brüder“ ſich gegenſeitig beizu⸗ ſtehen, wenn es auch zegen die Geſetze und ſchließlich gegen die Kriegsgeſetze verſtößt, wie * Urheberſchutz Heim⸗Verlag, Radolfzell/ Bo⸗ (Auch als Buch erſchienen.) 29. Fortſetzung Als er zum erſten Male wieder mit den bei⸗ den Mädchen zur Kirche fuhr, war er ganz ſtolz, ſo glatt ſahen ſie aus, eine ganz anders als die andere und beide doch ſo, daß die jungen Leute 4 mehr nach der Hansburbank als nach der Kanzel ſahen; und wenn ſie abends zuſammen in der Dönze ſaßen und laſen oder ſich etwas erzählten, dann ging ihm nichts ab. Darum verjagte er ſich, als bei einem Tanze⸗ feſte der Vorſteher zu ihm ſagte:„Hansbur, den Freiwerber brauchſt du nicht rundſchicken und deine Mädchen anſtellen laſſen; wie die aus⸗ ſehen, werden ſie bald genug beſchrieen ſein. Und in die Milch zu brocken haben ſie ja auch genug.“ Am anderen Tage war er ſo ernſt, daß Detta, die ſich beſſer auf ihn verſtand, wenn auch Sophie mehr um ihn war, ihn fragte:„Vater, was haſt du heute? So 5 du ja lange Zeit nnicht geweſen.“ Er hatte daran gedacht, was aus ihm werden eallte, wenn die Mädchen heirateten. Wenn enn——— NrT 7S2446 SS 1 Lielnt inss Desakkel Enflarvune cder EFreimaurerei Von Albert Sfeirsorätber“) mag es da im allgemeinen Leben, nicht nur in der Wirtſchaft, ſondern in der Politit und be⸗ ſonders bei den Richtern und Staatsanwäl⸗ ten, die Freimaurer ſind, mit ihren gerechten Urteilen ausgeſehen haben, wenn ſie plötzlich, durch ein Zeichen aufmerkſam gemacht, einem „Bruder“ gegenüberſtanden? „So haben ſich nicht nur Laien, Juriſten über den mertwürdigen eines manchen Prozeſſes gewundert. Die Freimaurer haben ja auch im Kriege ihre eigenen Feldlogen gehabt, die, wie von den Freimaurern behauptet wird, die Geneh⸗ migung von den vorgeſetzten Dienſtſtellen be⸗ kamen. Wer hatte an dieſer Dienſtſtelle zu genehmigen und zu verſagen? Etwa auch ein Br...? Hatten die Brr.. im Felde teinen anderen Dienſt, als Logenſitzungen ab⸗ zuhalten? Was mag da in der Etappe nicht alles vorgekommen ſein! ſondern Ausgang Freimaurermorde Daß eine ganze Menge Morde, beſonders politiſche Morde, von den Freimaurern, d. bh. von gewiſſen Freimaurern, angeſtiftet und auch von Freimaurern ausgeführt worden ſind, un⸗ terlieat keinem Zweifel mehr. Es ſollen die harmloſen Menſchen, die in Unwiſſenheit über die wahren Ziele der Weltfreimaurerei, Logenbrüder geworden ſind, nicht im ge⸗ ringſten verdächtigt oder gar be⸗ laſtet werden. Die drei unteren Grade ſind ja vollkommen bedeutungslos, obwohl die „Brüder“, wenn ſie den dritten Grad, den Mei⸗ ſtergrad, erreicht haben, glauben, nun alle Ge⸗ heimniſſe der Freimaurerei zu kennen und wiſſende„Brüder“ geworden zu ſein. Sie wiſ⸗ ſen vielfach noch nicht einmal vom Beſtehen der Hochgrade, noch viel weniger, wer dieſe Größen ſind. Bei den Hochgraden, die ſich in der Regel bis zum 33. Grad erſtrecken, finden wir die „Ritter und Fürſten der Freimaurerei“, die Ermordung Bismarcks, „Ritter und Fürſten der königlichen Kunſt und der königlichen Geheimniſſe“. Daß die Hoch⸗ gradfreimaurerei ſich zum Ziele geſetzt hat, die geſamte Weltmacht zu erobern, dürfte jedem einſichtigen Menſchen bei Betrachtung der poli⸗ tiſchen Geſchehen und inſonderheit beim Stu⸗ dium der nn zur Gewißheit gewor⸗ den ſein. Die deutſche Freimaurerei gibt ja auch ſelbſt zu, daß die Logen fremder Länder Politik treiben.. Erreichung ihrer Ziele bedienen ſich die„Oberen“ der Freimaurer je⸗ den Mittels und ſchrecken vor Morden und Mordanſtiftungen nicht zurück. Verſchiedene Freimaurer haben ganz offen ausgeſprochen, daß in der Freimaurerei zu tö⸗ ten erlaubt ſei. So ſagte der betannte Mörder Friedrich Ad ler, der den öſterreichiſchen Mi⸗ niſterpräſidenten Grafen Stürgkh am 22. Ok⸗ tober 1916 niederſchoß, daß jeder Staatsbürger das Recht zur Gewalt habe, wenn das Geſetz zertreten iſt. Friedrich Adler gehört einer Loge in der Schweiz als Hochgradfreimaurer an. Auch der Mörder von Serajewo, der Freimau⸗ rer Cabrinovic, ſagte im Prozeß frech:„In der Freimaurerei iſt es erlaubt, zu töten.“ Dr. Tſchirn antwortete mir auf die von mir damals geſtellten Fragen:„Sollten Freimau⸗ rer politiſche Morde angeſtiftet oder ausgeführt haben, ſo iſt dies nur aus edlen menſchlichen Motiven heraus geſchehen!“ Solche edle und menſchliche Motive beſtan⸗ den jedenfalls auch, als die„Loge Henri IV.“ in Paris die Aburteilung des ſpäteren deut⸗ ſchen Kaiſers Wilhelm J. und des preußiſchen Kronprinzen und ſpäteren Kaiſers Fried⸗ rich III. forderte. Derartige Motive ſchienen auch vorzuliegen, als die Logen von Lyon die auf den man dann noch einmal einen Mordanſchlag 1874 in Kiſſingen verſuchte, ſowie die Ermordung Moltkes an⸗ ſtifteten und für die Ausführung dieſer ab⸗ ſcheulichen Tat Millionenpreiſe auswarfen. Dr. Friedrich Wichtl hat in ſeinem Buch eine Fülle von Freimaurermorden nachge⸗ wieſen, und zwar nicht nur ſolche, die gegen Deutſche, beſonders Politiker, Staatsmänner, Künſtler uſw. ausgeführt worden ſind, ſondern auch eine Unmenge, durch die Monarchen ver⸗ ſchiedener Staaten in den„ewigen Orient be⸗ fördert“ wurden, die dann zu großen ſtaats⸗ politiſchen Umwälzungen Veranlaſſung gaben. Oft iſt es vorgekommen, daß der Tod großer Perſönlichkeiten, ſchon bevor er eingetreten war, ja, mitunter, bevor überhaupt eine Krankheit die Vermutung vom Ableben hätte bringen können, in Zeitungen verkündet wurde. Am 29. Juli 1918 ſchrieb der freimaureriſche „Matin“, Paris, daß auf den Kopf des deut⸗ ſchen Feldmarſchalls von Eichhorn von einer patriotiſchen Geheimgeſellſchaft ein hoher Preis Neue Fünfzigmarkſcheine Die Deutſche Rentenbank gibt jetzt neue Rentenbankſcheine über 50 RM(3. Aus⸗ gabe) mit dem Ausſtellungsdatum 6. Juli 1934 heraus. Die neue Note iſt 8,5 mal 15,5 Zentimeter groß und trägt das Kopfbild des n vom Stein. ausgeſetzt ſei, Am 30.Juli 1918 wurden donn Feldmarſchall von Eichhorn und ſein Adjutant, Hauptmann von Dreßler, in Kiew ermordet. Der deutſche Geſandte Graf von Mirbach wurde am 6. Juli 1918 auf Veranlaſſung der ententetreuen Partei und auf Veranlaſſung des Freimaurers und Juden Kerenſt ermordet. Leiter des Mordanſchlags war Sawinkow, der unter der Herrſchaft Kerenſkis ruſſiſcher Kriegs⸗ miniſter geweſen iſt. 8. Juli über die Ermordung des deutſchen Ge⸗ ſandten von Mirbach: die Ermordung ſei ein glückliches Ereignis, über das er ſich freue! Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ hat ſchon am 20. Juni 1918 berichtet, die Englän⸗ der hätten auf den Kopf Kaiſer Wilhelms J1. einen Preis von einer Million Mark ausgeſetzt und dem Anſtifter der Meuterei eine Belohnung von 500 000 Mark zugeſichert. (Fortſetzung folgt.) ———— „Hände hoch!“ Biſt du dem Schneider Geld ſchuldig? Von Jo Hanns Rösler Schimſcha iſt ſeinem Schneider Geld ſchuldig. Seit Jahren. Henze⸗ war er bei ihm, um zu zahlen. „Er wollte nicht. Ich hatte ihhe Mühe, ihn zu bewegen, einen kleinen Betrag meiner Schuld anzunehmen.“ „Wirklich?“ „Ja. Er wollte einen größeren Betrag.“ z. Bruno hat ſeine Sorgen. Bruno iſt nach Borna gezogen. Ein Freund aus Berlin beſucht Bruno. „Denk dir, Borna hat nur einen ſeufzt Bruno. Der Freund drückt ihm die Hand: „Bei wem läßt du dann das zweite Mal arbeiten?“ 1. Siegel trifft ſeinen Schneider. Siegel hat noch Schulden bei ihm. Vom letz⸗ ien Jahrzehnt. „Grüß Gott, edler Meiſter“, ſagt Siegel,„was für Anzüge wird man dieſen Winter tragen?“ Brummt der Schneider böſe: „Bezahlte!“ — ieeeeeeeeee ————— auch Detta auf dem Hofe blieb, er war dann abgedankt, denn dann kam doch ihr Mann in erſter Reihe. Eine Woche lang trug er ſeine Gedanken mit ſich herum; am Sonntag aber ſattelte er den Rappen und ritt nach dem Mittag los. Es war ein Herbſttag, zu dem man du ſagen konnte; die Haide war abgeblüht und ſah aus, als ob Silber darauf lag. Die Bicken waren über und über gelb und brannten in der Sonne wie Flammen, und der Altweiberſommer hing in allen Fuhrenzweigen. Der erſte Menſch, der ihm in der hohen Haide in die Möte kam, war die Jungmagd vom Voßhofe, ein Mädchen ſo ſchier und eben, daß ihm das Herz im Leibe lachte.„Das iſt ein guter Vorſpuk“, dachte er und rief ihr ein luſtiges Wort zu. Als er über den Knüppeldamm ritt, ſtanden an die hundert Störche im Bruche:„Auch nicht ſchlecht!“ dachte er wieder. In den Wieſen ſah er einen Haſen von links nach rechts laufen.„Heute geht nichts verkehrt“, ſagte er laut zs ritt im Galopp 5 Sommer⸗ weg entlang, daß es nur ſo mülmte, und als drei Handwerksburſchen ihn um einen Zehr⸗ pfennig angingen, gab er ihnen einen heilen Gulden. Er machte runde Augen, als er auf dem Dieshofe ankam. Der Hof ſah ſchnicker und ordentlich aus. Ueber der Einfahrt war ein Spruchbrett und darauf ſtand:„Deinen Ein⸗ tritt ſegne Gott,“ und auf dem Torbalken war zu leſen:„Ich und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen.“ Auf der Deele wurde ein geiſtliches Lied geſungen. Als Hehlmann vom Pferde ſtieg, hörte das Singen auf und der Diesbauer ging auf ihn zu. Hehlmann wußte nicht recht, was er ſagen ſollte. Er hatte Dettmer früher etliche Male geſehen, und obzwar er damals ſelber kein lee⸗ res und kein volles Glas ſehen konnte, einen Säufer mochte er darum doch nicht leiden. Die⸗ ſer Mann hier war ein anderer geworden. Es wurde erſt über das Wetter und die Ernte geſchnackt, und dann ſagte Hehlmann, er müßte Meta ſprechen, denn alle die Jahre habe er ganz vergeſſen, daß ſie von ſeinem Va⸗ ter in dem Teſtamente mit einer Stiftung be⸗ dacht war, und davon wollte er ihr die Ab⸗ ſchrift bringen. „Ja, Meta iſt nicht inne,“ ſagte die Bäuerin, „ſie iſt nach Brinkmanns gegangen; da iſt die Frau zu liegen gekommen. Auf das verſteht ſie ſich; ohne ſie kröppelte ich heute noch zwi⸗ ſchen Bett und Stuhl herum.“ Der Diesbauer ſah ſie ernſt an: bloß ein Werkzeug des Herrn; ihm allein ge⸗ bührt der Dank.“ „Sie war ſie zurückkommen Hehlmann fragte, wann nicht be⸗ wollte, und als er hörte, daß das ſtimmt wäre, ließ er ſich den Weg zeigen und ging ihr entgegen. 0 Als er in den hohen Fuhren war, wurde ihm das Herz ſchwer; Jahre lagen jetzt zwiſchen ihnen. Mai war es, als er ſie im Grasgarten in den Arm nahm, und die weißen Lilien blühten, und jetzt waren die Krammetsvögel in den Ebereſchen zu Gange. Sein ganzes Leben ging an ihm vörbelz 28 hatte ihm nicht viel Gutes gebracht und wer weiß, was ihm noch bevorſtand. Die Mädchen freiten wohl bald; dann war er allein und ging als alter Mann auf dem Hofe herum und war jedem im Wege. Er ließ den Kopf hängen und ging langſam den anmoorigen Weg fürbaß und riß in Ge⸗ danken den Windhalmen die Köpfe ab. So tief war er in Gedanken, daß er ſich ganz mächtig verjagte, als vor ihm jemand ſeinen Namen rief. Meta war es und„Göde“ hatte ſie gerufen, ſteckte ſich aber rot an, wie ein junges Mäd⸗ chen und ſagte:„Hehlmann, o Gott, wo kommſt du bloß auf einmal her?“ und dann wurde ſie ganz weiß im Geſicht. Es war ihm warm um das Herz dabei ge⸗ worden.„Meine Meta,“ rief er und nahm ſie um den Hals. Sie zitterte und fing an zu weinen. Da faßte er ſie um und führte ſie un⸗ ter eine krauſe Fuhre am Grabenbord, unter der ſich die Hüiejungen eine Moosbank gebaut hatten. (Fortſetzung folgt.) Kerenſki äußerte ſich A Sn 4 Sahrgang 1—— Rr. 5¹⁵— Seite 58. „Hakenkreuzbanner“ in e Abendausgabe— — Mittwoch, 28. Novembe — Oeg weiser alos Mittler de- ſteimœt Sĩe erschliegen und verbinden harmonisch zur Lebendigkeit Vermag der Schwarzwald uns Nord⸗ badener auch auf Wochen hinaus völlig in ſeinen Bann ziehen mit all ſeinen charakteriſti⸗ ſchen, reizvollen Schönheiten und Heimeligteiten, ſo kehren wir trotzdem immer wieder gerne in unſer vertrautes und lebendiges Mannheim, in unſere herrliche Zweiburgenſtadt Wein⸗ heim, in die alte kurpfälziſche Reſidenz Schwetzingen, mit ihrem Märchengarten und andere idylliſche Plätze unſerer näheren Umgebung zurück. Wer in den letzten zwei Jah⸗ ren aus dem herrlichen Schwarzwald zurück⸗ kehrte in die blutvolle Heimat, der erinnerte ſich gerne der prachtvollen und ſinnigen Wegwei⸗ ſer, die dort aus wahrem Volkstum heraus entſtanden ſind, wie wir ſie hier vor uns ſehen. Aus ihnen ſpricht ſo eindringlich die Heimat mit ihren Trachten, ihrem Humor, ihrer Eigenart und ihrem ureigenſten Leben, daß ſie weit mehr bedeuten ols eine Verſchöne⸗ rung der an ſich ſchon ſo ſchönen und beneidens⸗ werten Landſchaft. Hier haben, das ſei klar ausgeſprochen, mit Blut und Boden ver⸗ wachſene Künſtler ihre Heimat unüber⸗ trefflich erſchloſſen und zu einem har⸗ moniſchen Gefüge verbunden, wie es beſſer undenkbar iſt. Unſere badiſchen Künſtler, vornehmlich unſere Schwarzwälder Holzſchnitzer, beſitzen einen unglaublichen ſchöpferiſchen Ideenreichtum, der weit über Deutſchland hinaus berechtigte Anertennung gefunden hat. Das beweiſt vor allem die Tatſache, daß man ſelbſt in den Ver⸗ einigten Staaten von Nordamerika von ihrer Hand gefertigte Wegweiſer aufgeſtellt hat. Wird Nordbaden lebendige Heimak? Wir allen kennen und lieben unſere enge Hei⸗ mat Nordbaden, das iſt eine Selbſtverſtänd⸗ lichkeit, ſind wir doch durch Blut und Boden mit ihr aufs engſte verbunden. Sie iſt uns eine vertraute Stätte des Daſeins. Auch ſie beſitzt ihre charatteriſtiſche Eigenart, ihren Humor, ihre Sitten und Gebräuche Und dennoch müſſen wir uns fragen, ob wir ſie uns nicht vertrauter machen und auch lebendiger geſtalten können? Die Antwort fällt uns nicht ſchwer, wenn wir der armen Schn i tz kün ſt⸗ ler mit ihrem gottbegnadeten Können ge⸗ denken, unſerer badiſchen Landsleute im Hoch⸗ ſchwarzwald. Sie ſollen dazu beruſen ſein, uns Mittler der Heimat zu werden. Wenn wir ihre Arbeit, auf die ſie beſonders gerne warten, in Anſpruch nehmen, dann ſchaffen wir damit zweierlei Gutes. Zu⸗ nächſt erhalten wir eine heimeligere und gefälligere Heimatlandſchaft, die uns mehr noch als zuvor gefangen nehmen wird. Darüber hinaus wird ſie auf die Fremden eine merkbare Anziehungs⸗ kraft auszuüben wiſſen, die ſich auch in wirt⸗ ſchaftlicher Hinſicht auszuwirten vermag. End⸗ lich kommt noch hinzu, daß wir Landsleuten mit Aufträgen helfen können, die bis zum Auf⸗ bruch des Dritten Reiches bitterſte Not ge⸗ litten und ſich trotzdem den Glauben an ſich und an ihre Kunſt bewahrt haben. Dieſen ſtillen Menſchen der Bergeinſamteit helfen zu können, das ſoll in uns ein beglückendes Gefühl auslöõ⸗ ſen. Wenn wir ihre Kunſt in den Dienſt der Heimatpflege ſtellen, dann erfüllen wir doppelt einen Wunſch des Führers. Er ſei uns Be⸗ fehll auch ihr eigenes Weſen. Badiſche Kunſt kann helfen Die Frage nach Motiven für die zu ſchaf⸗ fenden Wegweiſer bietet keinerlei Schwierigkei⸗ ten, höchſtens die Auswahl der zugkräftigſten Vorwürfe. Stadt und Lan d, Handel und Wirtſchaft, Induſtri'e und Land wirt⸗ ſchaft, Geſchichte und Sagen gewähren unzählige Möglichkeiten. Für die Stadt Mannheim wird es vornehmlich darauf ankommen, an den Schnittpunkten der Hauptverkehrsſtraßen und —— am Beginn der wichtigſten Zubringerſtraßen ſin⸗ nige Wegweiſer aufzuſtellen. Man denke dabei z. B. an den Mannheimer Flugplatz, die Rhein⸗ brücke, an den Luzenberg, an die Kaſerne, an den Friedhof uſw. Es bliebe die Frage zu prüfen, ob nicht auch auf weitere Entfernungen die Aufſtellung von Wegweiſern zu empfehlen iſt. Motive für dieſe Wegweiſer birgr der ausge⸗ zeichnet gelungene Kulturfilm„Mannheim die lebendige Stadt“ eine ganze Reihe, die darüber hinaus beliebig ergänzt werden kann. Vielleicht könnte man bei dieſer Gelegenheit den Blumen⸗ peter„unſterblich“ werden laſſen. Weinheim und Schwetzingen brauchen ſich wegen Vorwürfen für Wegweiſer 4 kein Kopfzerbrechen machen, denn die Burgen an der weitbekannten Bergſtraße bzw. das herr⸗ liche Rokoko⸗Schloß im kurpfälziſchen Märchen⸗ garten erleichtern außerordentlich die Ausleſe nach Motiven, ebenſo die Reben, Spargeln und Tabak. Die übrigen Gemeinden dürften es ebenfalls nicht ſchwer haben, ibren Wegweiſern ein markantes Geſicht zu geben, denn auch ſie beſitzen ihre Wahrzeichen, ihre Ge⸗ ſchichte und Sage. Die Künder der Heimak, von denen wir erwarten, daß ſie bald zur Wirk⸗ lichkeit werden, werden ohne jeden Zweifel in unſerer engen Heimat und weit darüber hinaus freudigſt begrüßt werden. Sie mögen uns Freu⸗ denſpender und Glücksbringer zugleich werden, unſeren Landsleuten im Hochſchwarzwald Ar⸗ beit und Brot bringen und darüber hinaus Zu⸗ verſicht und Freude am Daſein. So will es der Führer und jeder echte Nationalſozialiſt. Wer macht den Anfang? Carl Lauer, anot cam MOege Seeeee Schnitzer werben für ihre Heimat Manche Straßenkreuzung hat in den letzten Jahren eine Verſchönerung durch Auf⸗ ſtellung von geſchnitzten Wegweiſern erfahren, und mancher Winkel wurde hei⸗ melig⸗traut gemacht durch dieſe Zeichen, die aus echtem Volkstum herausgewachſen ſind. Launiger Humor und künſtleriſches Können erſtellten die Eigenart einer Land⸗ ſchaft, dem Namen eines Gaſthauſes, ja dem Menſchen ſelbſt ein Denkmal, das ſich in das Bild der Heimat als ein Teil von ihr einfügt. Der alemanniſche, insbeſondere der Schwarz⸗ wälder Bauer, iſt ein tiefinnerlicher, beſinn⸗ licher Menſch. Die harte Arbeit am Berghang, die ungleich beſchwerlicher iſt als die des Land⸗ wirtes der Ebene, die traumhafte Stille des Waldes, die ſeinen Acker umgrenzt, die Abgeſchiedenheit ſeines Hofes und die weite, weiße Einſamkeit des Bergwinters haben ihn zum ernſten Menſchen gemodelt. Aber hinter dieſem Ernſt lebt ein herzerfriſchender, derburwüchſicher Humor, der die Dinge des täglichen Lebens mit einem warmen Lachen umgoldet und der auch durch die Werk⸗ ſtätten unſerer Schwarzwälder Schnitzer geiſtert. Aus ihm heraus wachſen jene Ge⸗ ſtalten, die uns aus den Schaufenſtern von Spezialgeſchäften entgegenlachen und die ſchließ⸗ lich auch vom hohen Pfahl herunter dem Weg⸗ ———— 3 fremden an der⸗ nts die Richtung weiſen. Groß iſt die Not unſerer Schwarzwälder Schnitzer. Manch einer hatte in den letzten Jahren keine Mittel mehr, um ſich neues Holz zu kaufen. Die Sorge war täglicher Tiſchgaſt, und einer, der ſein Können an manchem Wegweiſer und an vielen prachtvollen Figuren bewieſen hat, erzählte, daß er im Jahre 1932 mit ſeiner mehrköpfigen Familie knappe 450 Mark verdient hat. Das heißt: er hatte im Monat 37.50 Mark für ſich und die Seinen zur Verfügung. Dieſer Betrag durfte aber beileibe nicht reſtlos in Brot umgeſetzt werden, denn der Schnitzer mußte ja, um weiterarbeiten zu können, wieder neues Material kaufen. So wie dieſem, erging es beinahe allen. Daß die Männer trotzdem den Glauben an ſich und ihre Volkskunſt nicht verloren haben und trotz der Sorge um das tägliche Brot ihrem unverſiegbaren kernigen Humor mit dem Schnitzmeſſer lebendige Formen geben, beweiſt den echten Kern unſerer Schwarzwälder Schnitzer und den hohen Wert, der in der wirklichen Volkskunſt ſteckt. Es iſt das Verdienſt der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung, daß der Sinn für alles Volkhafte in unſerem Vaterland wieder geweckt wurde, daß die Be⸗ völkerung wieder lernte, in ſich ſelbſt hinein⸗ zuhorchen und den eigenen Kräften nach⸗ zuſpüren. Jahrelang war unſer Volk mit Machwerken artfrem der Kitſch⸗ fabrikanten beglückt worden, die jeder als Fremdkörper empfand. Verſtändnislos ſtand der einfache, aber innerlich geſunde Menſch dieſen Dingen, die ihm abſolut nichts zu ſagen vermochten, gegenüber. Gar manches Denkmal, das in den vergangenen Jahren da und dort erſtellt wurde, redet- eine„beredte Sprache?“ Es wäre das beſte, man würde dieſe durch eine— was ſie dem geboten. W den braven ländiſche Ho zu ſchnitzen, Blaſien oder gen, mit d Schwarzwald“ 1 gerade ſo gut hergeſtellt wer äußeren Form herrl Wir ſind do gewieſen, M. Landſchaften zi daß eine ſolche von vornherein Dioch nun zu Wegweiſer es, wenn uns die„Sieben S Weg nach Stu legenheit haben in eine ſpiegelgl ſen. Es gluckert Lachen hoch, we Lenzkircher Bah dem Wegweiſer ſo haſtig wie 1 ſcheinen. Wir wi uns warten beir Glottertal, 1 1 chelnden Bauern tragen ſchließlich Kartoffelacker. auf Zichorienkaff uns am Wege Schinken auf den nächſten Gaſthau gerſtraßen ſin⸗ n denke dabei tz, die Rhein⸗ »Kaſerne, an die Frage zu Entfernungen zu empfehlen gr der ausge⸗ tannheim die „ die darüber inn. Vielleicht den Blumen⸗ ingen ür Wegweiſer die Burgen zw. das herr⸗ hen Märchen⸗ die Ausleſe Spargeln und ſen haben, ihren ht zu geben, chen, ihre Ge⸗ mak, ald zur Wirk⸗ n Zweifel in rüber hinaus en uns Freu⸗ lleich werden, arzwald Ar⸗ r hinaus Zu⸗ o will es der zialiſt. Zarl Lauer. ern unſerer hohen Wert, eckt. national⸗ g, daß der in unſerem daß die Be⸗ ſelbſt hinein⸗ äften nach⸗ ſer Volk mit r Kitſch⸗ die jeder als erſtändnislos lich geſunde bſolut nichts Gar manches 1 Jahren da ine„beredte würde dieſe „Sarenkreuztanner eee ee aus heimiſchen Werkſtätten hervorgegangene Werke erſtehen laſſen, wenn man ſie nicht als traurige Erinnerungs⸗ le einer unglückſeligen Zeit erhalten will. Im letzteren Falle ſollte man ſie aber auch durch eine Tafel öffentlich als das bezeichnen, was ſie dem deutſchen Empfinden nach ſind Noch iſt vieles auszumerzen; nicht wenige geſchnitzte Reiſeandenken, die mit dem Schwarz⸗ wald abſolut nichts zu tun haben, werden heute noch in unſerer Heimat den Fremden an⸗ geboten. Warum zwingt der Händler ſo oft den braven Schwarzwälder Schnitzer dazu, hol⸗ ländiſche Holzſchuhe oder Schweizer Häuschen zu ſchnitzen, die dann in Titiſee, Neuſtadt, St. Blaſien oder wie die Kurorte alle heißen mö⸗ gen, mit der Aufſchrift„Gruß aus dem 4 4 4 Schwarzwald“ verkauft werden? Könnte nicht gerade ſo gut etwas typiſch Heimatliches hergeſtellt werden, das den Gaſt ſchon in ſeiner iüußeren Form an den Aufenthalt in unſerer herrlichen Heimat erinnert? Wir ſind doch, weiß Gott, nicht darauf an⸗ gewieſen, Motivanleihen in anderen Landſchaften zu machen, ganz abgeſehen davon, daß eine ſolche Anleihe für den Schwarzwald von vornherein den Charakter der Lüge trägt.. 4⁰³ Doch nun zurück zu unſeren geſchnitzten Wegweiſern. Wie herzerfriſchend wirkt es, wenn uns beiſpielsweiſe in Lenzkirch die„Sieben Schwaben“ mit ihrem Spieß den Weg nach Stuttgart zeigen! Oder wenn ein raſiermeſſerzückender Friſeur in Neuſtadt von ſeinem Pfahl herunter darauf aufmerkſam macht, daß wir wenige Schritte weiter Ge⸗ legenheit haben, unſer ſtoppelnſtrotzendes Kinn in eine ſpiegelglatte Fläche verwandeln zu laſ⸗ ſen. Es gluckert unwillkürlich in uns ſelbſt ein Lachen hoch, wenn wir mit Verſpätung zum Lenzkircher Bahnhof ſauſen und plötzlich auf dem Wegweiſer zwei Geſtalten ſehen, die genau ſo haſtig wie wir dem„Zügle“ zuzuſtreben ſcheinen. Wir wiſſen genau, welche Genüſſe auf uns warten beim Anblick des Wegweiſers ins Glottertal, denn die beiden verſchmitzt lä⸗ chelnden Bauern dort oben auf dem Wegzeichen tragen ſchließlich keine Weintrauben aus einem Kartoffelacker. Genau ſo wenig wie wir uns auf Zichorienkaffee gefaßt machen müſſen, wenn uns am Wege ein Wirt mit einem rieſigen Schinken auf dem Teller die Richtung nach dem nächſten Gaſthaus zeigt. Schbv unerſchöpflich iſt ee eee, e. C. mſtprodukte einreißen und an khrer Stelle der Born, aus dem unſere Schnitzer die Ideen für ihre Figuren holen. Und das Schönſte iſt, daß man auf den meiſten Wegweiſern und Brunnen der heimatlichen Tracht ein Denkmal ſetzt. Da iſt ein Bauer in ſeinem„Häs“ oder eine Bäuerin mit ihrer Kappe, deren erhobene Hand den Weg zur geſuchten Ortſchaft weiſt; dort zeigen die angelegte Flinte eines Jägers und zwei Sportlerkarikaturen die Richtung nach dem Sportplatz uſw. uſw. Aus dem Leben heraus ſind die Geſtalten geholt, die uns von den Weg⸗ weiſern herunter grüßen. lichkeit, weil ſie echt und unverfälſcht ſind, fügen ſie ſich or⸗ ganiſch in das Landſchaftsbild. Sie ſind zu einem Charakteriſtikum unſerer Heimat geworden, über das wir„Eingeborene“ uns freuen, das den Fremden aber begeiſtert. Nur wenige wiſſen es, daß in verſchiedenen deutſchen Großſtädten, ja ſogar drüben in Ame⸗ rika in einem Schwarzwaldhaus geſchnitzte Und weil ſie Wirk⸗ Wegweiſer den Suchenden die Richtung zeigen. Hier iſt für Gemeinden, Gaſthöfe, Handwerker noch ein außerordentlich großes Gebiet, auf dem ſie zur Verſchönerung der Hei⸗ mat beitragen können. Wir denken an Ge⸗ meindetafeln, ſo wie ſie z. B. oben in Breitnau und in St. Märgen ſtehen, an Wegweiſer, die innerhalb einer Ortſchaft oder draußen dem Fremden den Weg zum Gaſthof, zur Apotheke, zum Metzger, zum Schuſter oder „ Schneider zeigen uſw. Nicht nur die Landſchaft oder das Ortsbild erhalten dadurch eine Be⸗ reicherung, ſondern wir beweiſen durch die Er⸗ ſtellung von ſolchen Wegweiſern auch unſeren notleidenden Schnitzern, daß wir den tiefſten und letzten Sinn der Volks⸗ gemeinſchaft verſtanden haben und bereit ſind, dieſe Er⸗ kenntnis in die Tat umzuſetzen... D. Abendausgabe— Mittwoch, 258. November 193³¹ 25 Jahre deukſche Jugendherbergen Karlsruhe, 28. Nov. In der Zeit vom 1. bis 10. Dezember findet unter dem Leit⸗ ſatz„„5„ Jahre deutſche Jugendher⸗ bergen“ eine Propaganda⸗Aktion für das Jugendherbergswerk ſtatt. Die Propaganda⸗Aktion wird einen Rückblick auf die während des 25jährigen Beſtehens des deutſchen Jugendherbergswerkes geleiſtete Ar⸗ beit darſtellen, wobei insbeſondere die ſeit der Uebernahme des Jugendherbergswerkes durch die HJ, vor allem aber die im Jahre 1934 ge⸗ leiſtete Arbeit, aufgezeigt werden wird. Der Nadelwald in Baden nimmt zu Nach den neueſten Feſtſtellungen über die Waldbeſtände und Holzſchläge in Baden iſt der Nadelwald in ſtändiger Zunahme begriffen und beherrſcht heute etwa 57 Prozent der geſamten Forſtfläche des Landes. Dieſe Erſcheinung iſt darauf zurückzuführen, daß die urſprünglich nur im Schwarzwald gediehenen Fichten und Tannen in ſteigendem Maße auch in der Nie⸗ derung gepflanzt werden und hier außerdem noch Forlen, Kiefern, Föhren und Lärchen— alſo ſämtlich Nadelhölzer— kultiviert werden. Etwa 350 000 Hektar Fläche iſt in der Rhein⸗ ebene und im Gebirge allein mit Nadelhölzern beſtanden. Schädlingsbekämpfung im Winter Die Schädlingsbekämpfung im Winter iſt vielfach einfacher und wirkſamer als zu ande⸗ ren Jahreszeiten. Feldmäuſe ſind im Spät⸗ herbſt dieſes Jahres beſonders zahlreich aufge⸗ treten. Um die Winterſaaten vor großem Scha⸗ den zu ſchützen und einer weiteren Verbreitung im nächſten Jahr vorzubeugen, ſollte die Be⸗ kämpfung der Feldmäuſe von jedem Landwirt jetzt durchgeführt werden. Die Ratten ziehen ſich zu Beginn der kalten Jahreszeit auf den bebauten Grundſtücken zuſammen und können dann wirkſamer bekämpft werden. In den kah⸗ len Baumkronen laſſen ſich die Miſtel(Vis⸗ cum album), aber auch die Neſter der Raupen leicht feſtſtellen und entfernen. Vom Verband Deulſcher Naturwein⸗ verſteigerer An Stelle des aus ſeinem Amt ausgeſchie⸗ denen bisherigen Vorſitzenden des Verban⸗ des Deutſcher Naturweinverſteige⸗ rer, in dem die Unterverbände Moſel, Saar und Ruwer, Rheinau, Rheinpfalz, Heſſen, Nahe und Baden vereinigt ſind, Oberbürgermeiſter a. D. Bruchhauſen(Trier), wurde Kreis⸗ bauernführer Wernes in Rüdesheim gewählt. Belohnte Rettung Mosbach, 28. Nov. Der Lokomotivführer Heinrich Reinig und der Reſervelokomotiv⸗ führer Georg Lörch, beide beim Bahnbau⸗ werk Neckarelz, erhielten von der Reichs⸗ bahn eine außerordentliche Prämie. Es war ihnen gelungen, bei der Einfahrt in die Station Heilbronn den Zug in letzter Sekunde zum Stehen zu bringen, ſonſt wären vier Streckenarbeiter unfehlbar über⸗ fahren worden. Wie wird das Wetter? Die Ausſichten für Donnerstag: In den Niederungen vielfach neblig, ſonſt trocken. Bei ſchwachen weſtlichen Winden weſentlich milder. und für Freitag: Vielfach neblig, doch beſonders nachts wieder etwas kälter. „—* Rheinwasserstand 27. 11. 30 28. 11. 34 Waldshut ο Dh—— Rheinielden 182 18⁰0 Breisach„„ 8⁰ 75 187 190 323 32¹ Mannheim„ O— 195⁵ 194 in 112 110 Köln e D% 9 78 76 Neckarwasserstand 27. 11. 34 28. 11. 84 Jagstfeld D ο D D—— 7 Heilbronn„„ O ο O 9 W335 een 570 55 Diedesneim„ 46 4⁵ Mannheim, 186 186 „Hakenkreuzbanner“ Albbendausgabe— Mittwoch, 2 Lahrgang 4— A Nr. 518— Seite 10 FFo, ———,,—— 4 174 Es geht um eine neue Lebenskultur Eine Sport- und Kulkur⸗Gemeinſchaft Für den Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen hat der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten mit dem Reichsleiter Dr. W. Stang der NS⸗Kul⸗ turgemeinde in der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ am 26. des Nebelmonds (November) eine Vereinbarung getroffen. Der Sinn der Arbeitsgemeinſchaft iſt, den deutſchen Leibesübungen mehr als bisher inneren Gehalt zu geben. Nachſtehend der amtliche Wortlaut der Vereinbarung: „Die RS⸗Kulturgemeinde der NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ hat als die Ge⸗ meinſchaft aller am Kulturleben der Nation anteilnehmenden Volksgenoſſen die Aufgabe, eine aus nationalſozialiſtiſchem Lebensgefühl und deutſcher Weltanſchauung wachſende neue Lebenskultur vorzubereiten. Die Löſung dieſer Aufgabe erfordert die Erweckung eines neuen kulturellen Wollens bei jedem deutſchen Volksgenoſſen. Da der Deutſche Reichsbund für Lei⸗ besübungen eine nationalſozialiſtiſche Er⸗ ziehungsgemeinſchaft iſt, die durch ihre werktätige Arheit die Verbindung wiſchen Leib und Seele, Körper und Geiſt herbeiführt, trifft ſich der in den Gemeinſchaften des DRfe vor⸗ handene kulturelle Wille vielfach mit den Beſtrebungen der NS⸗Kulturge⸗ meinde. Zum Zweck kameradſchaftlicher Zu⸗ ſammenarbeit auf den beiden Gliederungen ge⸗ meinſamen Grundlagen trifft der Reichsſport⸗ führer als Führer des DRfL mit der Ns⸗ Kulturgemeinde nachſtehendes Abkommen: 1. Der Deutſche Reichsbund für Leibesübun⸗ gen iſt bereit, der NS⸗Kulturgemeinde bei der Durchführung ihrer Aufgabe behilflich zu ſein. Er erwartet demzufolge von der NS⸗Kultur⸗ gemeinde kulturell⸗künſtleriſche Anregung in der Form kameradſchaftlicher Zuſam⸗ menarbeit mit den Dietwarten des DRfe, denen die Betreuung der Mitglieder des DRfv in dieſer Richtung obliegt. Die NS⸗ Kulturgemeinde ſtellt ſich den Dietwarten des DRfs vor allem bei der Durchführung von Ver⸗ anſtaltungen auf den Gebieten Theater, Film, Vortragsweſen u. a. zur Verfügung. 2. Zur Sicherung der Zuſammenarbeit zwi⸗ ſchen dem DRfè und der NS⸗Kulturgemeinde wird der Reichsdietwart Pg. Kurt Münch als Verbindungsmann zur Reichsamt⸗ leitung der NS⸗Kulturgemeinde beſtellt und tritt in den Stab des Reichsamts⸗ leiters ein. In den Gauen, Bezirken und Krei⸗ ſen des DRfs nehmen die zuſtändigen Diet⸗ warte der Gliederungen die Verbindung mit der entſprechenden Gauamtsleitung oder ört⸗ lichen Gliederungen der NS-Kulturgemeinde auf und halten mit ihr ſtets Fühlung. 3. Der DRf erklärt ſich bereit, der NS⸗ Kulturgemeinde auf Anfordern geeignete volkstümliche Vorträge aus ſeinen Arbeitsgebieten zu vermitteln. 4. Der Dafv und die NS⸗Kulturgemeinde erklären ſich bereit, kulturelle Einzelveranſtal⸗ tungen im Reich oder gelegentlich gemein⸗ ſame Veranſtaltungen gegenſeitig zu unterſtützen. 5. Der NS⸗Kulturgemeinde iſt es ge⸗ ſtattet, im Mitgliederkreis des DRfe für die Einzelmitgliedſchaft bzw. für den Beſuch ihrer Veranſtaltungen zu werben. Vorausſetzung iſt dabei, daß ein Zwang oder Druck zur Er⸗ werbung der Einzelmitgliedſchaft bzw. für den W von Veranſtaltungen nicht ausgeübt wird. 6. Zu Tagungen und Lehrgängen der NS⸗ Kulturgemeinde werden die zuſtändigen Diet⸗ warte des DRfx eingeladen. Deutſchlands Handballer im Kampf gegen Hunger und Kälte Nachdem am 18. November im ganzen Deut⸗ ſchen Reich die Fußballer zugunſten des Win⸗ terhilfswerkes geſpielt haben, folgen am 2. De⸗ zember allerorten die Handballer ihrem guten Beiſpiel. Und ſo werden alle Fachſäulen des Reichsbundes für Leibesübungen während des Winters für die Aermſten des Volkes in die Breſche ſpringen. Es wird ein edler Wettſtreit werden. Und die Handballer dürfen und werden dabei nicht fehlen. Zwar ſind dem Handballſpiel bis jetzt noch die gewaltigen Zuſchauermengen, wie ſie der große Bruder Fußball kennt, verſagt ge⸗ blieben. Aber das wird ſich im Laufe der nächſten Jahre grundlegend ändern. Der Hand⸗ ball iſt auf dem beſten Wege, auch in dieſer Beziehung neben den Fußball zu treten. Die Schaffung des eigenen Fachamts für Handball hat ſich in den Fragen der Spielkultur bereits Der Kegelſport im Dienſte der Winternothilfe Wie im Vorjahre reiht ſich auch dieſes Jahr der Kegelſport in die Reihen der Helfer ein, um das große von unſerem Führer geſchaffene Winterhilfswerk zur, Unterſtützung der not⸗ leidenden, Volksgenoſſen tatkräftig zu unter⸗ ſtützen. Der Reichsſportführer hat die Kegler auf 2. Dezember d. J. aufgerufen. Dieſer Aufruf wendet ſich aber nicht nur an die organiſierten Kegler, ſondern an alle Volksgenoſſen, die den Kegelſport ausüben, ob ſie Mitglieder des Deut⸗ ſchen Keglerbundes ſind oder nicht. Ich darf erwarten, daß der 2. Dezember 14 als Opfertag des Deutſchen Keglerſports für muns ein Ehrentag wird und daß ſich kein deut⸗ ſcher Kegler oder deutſche Keglerin davon aus⸗ ſchließt. Wenn jeder Teil nach ſeinen Kräften beiſteuert, dann wird ſich auch der Kegelſport in Ehren' in die Reihen der anderen Sportarten einreihen können. Diß Ueberſchüſſe ſind den ört⸗ lich zuſtändigen Stellen des Winterhilfswerks zuzuleiten. Bis zum 10. Dezember iſt dem Gau die Anzahl der Beteiligten zu melden und zwar getrennt nach: 1. Bundesmitgliedern 2. Nicht⸗Bundesmitgliedern und welche Beträge den örtlichen Stellen des Winterhilfswerks abgeliefert wurden. Für die beim Kegeln erzielten Höchſtreſultate ſtellt der Deutſche Keglerbund Ehrenurkunden zur Verfügung. Die Nicht⸗Bundesmitglieder er⸗ holten dieſe Urkunden im gleichen Verhältnis wie Bundesmitglieder. An Orten, an denen der Deutſche Keglerbund nicht vertreten iſt und eine Durchführung des Kegelns mangels entſprechen⸗ Dezember und Januar nachgeholt werden. Im Benehmen mit dem Gaubeauftragten für das Winterhilfswerk werden dieſen Keglern noch beſondere Mitteilungen durch den Gau zugehen. Nun auf zur Tat! Zeigt, daß im Kegelſport der Gedanke der Volksgemeinſchaft feſten Fuß gefaßt hat. durchweg Kanaoier. bemerkbar gemacht. Hebung der Spielkultur iſt aber ſchon immer von ſtarkem Anwachſen der Teilnahme bei der Oeffentlichkeit begleitet ge⸗ weſen. Und wir alle haben aus den kernigen und erfreulich tatkräftigen Worten des Führers der deutſchen Handballer, Brigadeführer Herr⸗ mann, am letzten Sonntag in Mannheim er⸗ fahren, daß die Handball⸗Leitung mit aller Kraft dabei iſt, dem neueſten olympiſchen Sport die Geltung und das Gewicht zu verleihen, das ihm gebührt. Die Handballer helfen am 2. Dezember. Möge ihre Hilfsbereitſchaft belohnt werden durch eine rege Anteilnahme der ſportbegei⸗ ſterten Bevölkerung und der Stadt⸗ und Ge⸗ meindebehörden! Am den Eishockey⸗Europa⸗Pokal Der zweite Gegner des Berliner Schlittſchuh⸗ Clubs im Rahmen des Europa⸗Eishockey⸗Tur⸗ niers iſt die Mannſchaft der Paris Vo⸗ lants, die am Freitag und Samstag im Ber⸗ liner Sportpalaſt ſpielen wird. Auch dieſe „Pariſer“ ſind ebenſo wie Stade Fransais faſt An beiden Abenden ga⸗ ſtiert in Berlin außerdem noch die gute Mann⸗ ſchaft des EV Raſtenburg. Die Spiele um den Gau Brandenburg gewinnk zum 10. Male den Silberſchild Der Torhüter Wietbrock kann den 4. Erfolg der Brandenburger nicht verhindern. In Berlin⸗Dahlem gewann der Verteidiger Brandenburg das Endſpiel um den 4.———— ——— Vereidigung der olympia-kämpfer Am Sonntag, 16. Dezember 1934, findet im ganzen Reich die feierliche Vereidigung der in der Vorbereitung für die Olympiſchen Spiele 1936 ſtehenden Sportler ſtatt. In Berlin wurde dem Reichsſportführer durch den Intendanten W. Rohde das Deutſche Opernhaus für den feierlichen Akt zur Verfügung geſtellt, der, vom Deutſchlandſender übertragen, auch im Mittel⸗ punkt der Feiern im Reich ſtehen wird. „„„und teilen, ſie n keiten erkenn und erlebe. dabei unwe Wege und( 100 Mark Geldſtrafe ſtatt Platzſperre Die für den kommenden Sonntag, 2. De⸗ zember, ausgeſprochene Platzſperre des 1. FC Kaiſerslautern wurde vom Führer des iobe 5 Deutſchen Fußball⸗Bundes auf dem Gnaden⸗ inter wege in eine Geldſtrafe von 100 Mark umge⸗ ſich ſeltſ wandelt. Kaiſerslautern kann alſo ſeinen Kampf gegen Wormatia Worms auf eigenem Platz austragen. 7 Lehner zwei Monate geſperrt Der internationale Rechtsaußen von Schwa⸗ ben Augsburg, Ernſt Lehner, wurde vom bayeriſchen Fußball⸗Fachwart wegen Tätlich⸗ keit und Schiedsrichterbeleidigung im Spiel Schwaben Augsburg— 1860 München am 4. November für die Zeit vom 11. November 193½ bis 13. Januar 1935, beide Sonntage inbegrif⸗ fen, aus dem Spielverkehr ausgeſchloſſen. Hughes geſchlagen In der zweiten Runde der Tennismeiſter⸗ ſchaften von Neuſüdwales in Sydney gab es eine große Ueberraſchung. G. P. Hughes, der kürzlich zweimal über den Wimbledon⸗ Sieger Fred. J. Perry triumphierte, unter⸗ lag nämlich dem Auſtralier Thompſon :6,:6,:5,:1,:6. Die Engländerinnen Dearman, Lyle und Round kamen ohne große Kämpfe eine Runde weiter. 3 kleidungen, Rollkragen. Führer las⸗ niger darau ———————— Jeder Volk kã be Zeder Man im Nibelun das alles ſag Später die Hand. C Jungen, etwa Wir marſck größere, geſch tes Bild. 3 andarbeiter eſchichte, jed aus einem ar Als wir in d 15 teiles kamen, 2 14 2 Wenig weiter 4 2: der Aſphalt 1 und hier— den ſie in ge den Hausflur ten ſie. Immer toll Weiber kamer unſerer Fahne ten Unflätige⸗ Und durch d ſcharfe Rhyth eine ſeltſame Kraft. Wäre Marſch ein S ließe. Europa⸗Pokal haben augenblicklich folgenden Stand: Gruppe A: Stade Fransçais 1 Streatham London Lions— SC Rieſſerſee HC Mailand ———— Gruppe B: 5 X Richmond Hawks LTC Prag Paris Volants Wembley London Berliner SC Richter und Scherens ohne Gage Bei der letzten Brüſſeler Radveranſtaltung wurde dem deutſchen Meiſter Richter und dem belgiſchen Weltmeiſter Scherens die Auszahlung ihrer Gagen verweigert und die Weigerung mit„mangelndem Kampfgeiſt“ begründet Der belgiſche Radſportper⸗ band wird nun zu entſcheiden haben, aber es darf da⸗ bei erwähnt werden, daß die belgiſchen Veranſtalter mit derartigen Maßnahmen ſehr ſchnell bei der Hand ſind, ihnen die Fahrweiſe eines Fahrers nicht zuſagt. 0 2— 7 N 5 Deulſchland führt im Mikropa⸗ W Potal Durch den 11:5⸗Sieg über Polen am Samstag ig Eſſen hat ſich Deutſchland im Wettbewerb um dem Mitropapokal der Amateurboxer an die Spitze der geſetzt. Dieſe hat gegenwärtig folgendes Aus⸗ ehen:—53 N 36:12 22:26 ——————————— —3 ———2— Laſtwagenfa Deutſchland Polen Tſchechoſlowakei — Silberſchild gegen die Mannſchaft von Baden⸗Württemberg mit:2(41). Bran⸗ denburg kam damit zum zehnten Male in den Beſitz des wertvollen Silberſchildes. Ungarn Oeſterreich r0—=—+— 2ε—n „ 3˙%⁰ 1 IA** 2 29.35 1 N 2 31:34 4 W 2.11 0f Wꝗ Vor einiger Zeit ging die Nachricht durch die Schuh in den Hintern ſchlägt? Nein, ihr Engländer der Vorbereitungen am 2. Dezember noch nicht möaglich iſt, ſoll dies im Laufe der Monate zyoꝛtoylitte- In letzter Zeit hat man ſehr viel von den deutſchen „Weltrekorden der Auto-Union und von Mercedes-Benz ſowie von den Rekordfahrten Hennes auf BMW ge⸗ hört, während die Meldungen über Rekordverſuche aus dem Ausland ſpärlich geworden ſind. Jetzt läßt ſich aber auch wieder einmal der Weltrekordfahrer Sir Matcolm Campbell'ren. Er will am 20. und 21 Fe⸗ bruar am Strand von Daytona in Florida den ab⸗ ſoluten Weltrekord auf 470 Kilometerſtunden ſchrauben. * Italieniſche Blätter melden von einer hohen Aus⸗ zeichnung eines Fachjournaliſten. Der Chefredakteur der motorſport'ichen Rubriken der größten italieni⸗ ſchin Sportzeitung„Gazetta dello Sport“, die in Mai⸗ land erſcheint, iſt auf Vorſch ag des Miniſterpräſiden⸗ ten Muſſo ini zum Ofſizier des Ordens der italieni⸗ ſchen Krone ernannt worden. Eine würdige Anerken⸗ nung der Verdienſte von Ingenieur G. Caneſtrini. *. Intereſſant iſt in dieſem Zuſammenhang auch, daß für die Rennſaiſon 1935 überau große Anſtrengun⸗ gen gemacht werden, Rennwagen herauszubringen, die den deutſchen Wagen ebenbörtig ſind. In Frank⸗ reich will man jetzt eine nati vale Sammlung'n die⸗ ſem Zweck veranſtalten: die Senderia Ferrari, der berannte italieniſche eyſta“ hat ſich ſehr früh ſeine Fahrer verpflicht tan'!d ih Verſuche mit dem Zollerwagen. Ferner verttt daßz eine neue Alſa⸗ Romeo⸗Konſtrultian herau ommen ſoll In Mols⸗ heim, der FHabrié von(tiore Bugatti, ſoll ebenfalls géarbeitet werden, einen neuen Wagen herauszubrin⸗ gen, und auch Maſerati wird Anſtrengungen machen in der nächſten Saiſon mit konkurrenzfähigen Wagen zu erſcheinen. Deutſch, ands Autofabriken werden aber ebenfalls nicht müßig bleiben, ihre Konſtruktionen weiter zu verbeſſern und auszubauen. *. Aus Ungarn kommt die Meldung, daß man 1935 in der Nähe von Budapeſt ein Autorennen um den „Grand Prix“ von Ungarn austragen will, ſo daß die Reihe der„Großen Preiſe“ vergrößert werden wird. * Frankreichs Tennisſport, der ſich im letzten Jahre nicht mehr auf die bewährte Kraft der„Vier Mus⸗ ketiere“ ſtützen konnte, aber von Rene Lacoſte ſehr zielbewunt geleitet wird, hat jetzt einen neuen Star. Es handelt ſich um den erſt 18½ Jahre alten Petra, der vor kurzer Zeit aus Indochina nach Frankreich kam, 195 Meter groß iſt und als Kämpfer im„ameri⸗ kaniſchen Stil“ als große Hoffnung bezeichnet wird. * Bei internationalen Skikonkurrenzen und auch bei uns in Deutſchland ſpielt in den letzten Jahren der ſogenannte„Slalomlauf“ eine große Rolle. Viele werden aber nicht wiſſen, daß dieſer Lauf mit dem norwegiſchen Namen eine öſterreichiſche Er⸗ findung iſt. Es war in den Jahren 1904 und 1905 der heute 85 Jahre alte Mathias Zdarskys, der zum erſten Male am Mundenkogel bei Lilienfeld ſeinen „Torlauf“ mit insgeſamt 85 Toren durchführte. In Oeſterreich weilende Norweger haben dann wahr⸗ ſcheintich dieſen Abfahrtslauf übernommen und ihm auch den Namen„Slalom“ gegeben, den„ſlad“ heißt leicht geneigt und laam bedeutet in Telemarken ſoviel wie Spur Daraus iſt dann der Name Slalom ent⸗ ſtanden. * Preſſe, daß der ehemalige Mehrkämpfer und Sport⸗ lehrer Arthur Holz zum Leiter der Segelfliegerſchule Roſitten(Oſtpreußen) ernannt worden ſei. Wir er⸗ innern uns bei dieſer Meldung, daß Arthur Holz fünfmal deutſcher Zehnkampfmeiſter, und zwar in den Jahren 1919, 1922, 1923, 1925 und 1926, war und ſein im Jahre 1922 mit 14,99 Meter aufgeſtellter Dreiſprungrekord bis jetzt noch nicht überboten wor⸗ den iſt. 1924 trainierte er die ſpaniſche Nationalmann⸗ ſchaft zur Olympiade in Paris und war dann lange Sportlehrer an der Hochſchule für Leibesübungen. *. Hollands Leichtathletit kann mit der diesjährigen Saiſon ſehr zufrieden ſein. Man hat drei Europa⸗ meiſterſchaften errungen und insgeſamt eine Ver⸗ beſſerung von 20 Landesrekorden erreichen können. Nicht ſo erfreut ſind aher die Holländer über die jetzt verbreitete Nachricht, daß Europameiſter Berger, der bekanntlich in Turin die 100 und 200 Meter gewin⸗ nen konnte, nicht mehr ſtarten will und ſich ganz vom aktiven Sport zurückziehe. * Es iſt ſehr viel über das Treſfen zwiſchen Ena⸗ land und Italien in allen Zeitungen Engſands und des Kontinents geſchrieben worden. Man hat durch⸗ weg aber überall leſen müſſen, daß die Italiener die „ſchwarzen Schafe“ waren und acht bis neun Eng än⸗ der ſo ſchwer verletzten, daß ſie ſich in ärztliche Be⸗ handlung begeben mußten. Ein Schweizer läßt ſich aber in ganz anderer Hinſicht hören. Er beklagt ſich bitter über das Fehlen des„Sportredakteurs“, der wohl unbefangener als alle Berichterſtatter berichtet hätte, die irgendwie direkt intereſſiert waren und ſo die Weltmeinung„machten“ Er ſchreibt:„Aber Hand aufs Herz, Old England, haſt du nicht alles prompt zurückbezahlt? Haben deine Söhne hinter dem Rücken des Schiedsrichters dem Gegner nicht manchen Zwei⸗ kampf geliefert? Oder gehört es zu eurem vielgeprie⸗ ſenen ſportlichen Anſtand, wenn man dem Gegner den ſeid um kein Haar beſſer als die Kontinentalen.“ Weiter ſchreibt er:„Ich habe die engliſche Spielauf— faſſung für gerechter und die Preſſe für ſeriöſer ge⸗ halten, als ſie ſich nach dem Spiel zeigte.“ Zum Schluß ſtellt er feſt:„Für mich ſteht feſt, daß noc keine Nation imſtande iſt, das zu zeigen, was di Engländer in den erſten 20 Minuten geboten haben, aber— und das iſt der Haken— auch ſie ſelbſt die vollkommenen Athleten, ſind niemals imſtande, dieſen energie-, atem⸗ und kräftezehrenden Kampf 90 Minuten lang durchzuhalten.“ 4 40 Wie der M Der Mann Steppe und w ſam, und ihn ſommer und a trocken war, he Bei den ſonntäglichen Gauligaſpielen in Baper gab es manche Ueberraſchung. So konnte Wackz München in Augsburg beim dortigen Ballſpielllu nicht zu dem erwarteten Siege kommen und mußte ſich ſogar hoch mit:1 ſchlagen laſſen. An der Nie⸗ derlage der Münchener Blauſterne war aber nicht di Hintermannſchaft ſchuld, ſondern die planloſe Zuſam menarbeit der Münchener Angriffsreihe, in der Ha⸗ ringer Gum erſtenmal bei Wacker) als Mittelſtürmeſ ſpielte. Man ſieht alſo, daß ein guter Verteidigen ſehr ſelten ein guter Stürmer iſt, ſelbſt wenn enr früher auch mal ſeinen Platz in der Angriffsreih batte. und aus der 7 Voögel waren 1 Durſt plagte d er vorhin auf und bis zum Der Mann Geſicht und Le vor, und die Brauenhaare! breit und wu! in den Knien haarigen Arme ohne Namenen Pjölötzlich hob und ſchnuppert mal mißtrauiſ * Engliſche Blätter berichten in dieſen Tagen, daß den bekannte Ingenieur John A. Browdie im Alter vot 76 Jahren geſtorben ſei. Dieſe Nachricht intereſſie aber auch uns Sportler, denn Browdie war del Mann, der als Erfinder der Tornetze zu bezeichnel iſt. Bereits 1891 führte man dieſe bei verſchiedeneſ engliſchen Vereinen mit großem Erfolg ein, währen der Kontinent noch länger ohne jedes Netz ſpieltt Erſt als man in Oeſterreich verſuchsweiſe bei eineh großen Spiel die Tore mit Netzen ausrüſtete, kannte man den großen Vorteil derſelben und e dauerte gar nicht lange, da gab es auf der ganze Welt Netze an den Toren. hs, via-Rämpfer 1934, findet im reidigung der in mpiſchen Spiele In Berlin wurde ſen Intendanten rnhaus für den geſtellt, der, vom auch im Mittel⸗ n wird. e und ich kann über Dinge nur dann ur⸗ teilen, ſie nur dann mit allen ihren Möglich⸗ keiten erkennen, wenn ich ſie mir zu eigen mache und erlebe. Gefahren und Hinderniſſe ſind dabei unweſentlich, wohl aber trennen ſie Wege und Geiſter. t Platzſperre sonntag, 2. De⸗ ſerre des 1. F6 hom Führer dez f dem Gnaden⸗ 100 Mark umge⸗ in alſo ſeinen ms auf eigenem Heute war ich zum erſten Male auf dem Heimabend der Hitlerjugend. Irgendwo, im Hinterzimmer einer kleinen Kneipe trafen ſie ſich in ſeltſamſten und abenteuerlichſten Ver⸗ kleidungen, mit blauen Schiffermützen und Rollkragen. Die Uniformen ſind verboten. Ihr Führer las aus einem Buche. Ich achtete we⸗ niger darauf, was er ſagte, ſondern wie er —————— Jeder Volksgenoſſe kämpft mit der HS für Heim⸗ beſchaffung! Jeder Mannheimer geſperrt ßen von Schwa⸗ er, wurde vom wegen Tätlich⸗ gung im Spiel München am 4. 1. Novemher 1934 inntage inbegrif⸗ sgeſchloſſen. beſucht darum die große Heim⸗ 42 abendkundgebung der Hꝰ(Bann »Tennismeiſtet⸗ Sydney gab 170 am J. P. Hughes, Sonntag, 2. Dezember 1934, um 20 Ahr den Wimbledon⸗ 5 im Nibelungenſaal D das alles ſagte, wie es ihn zu erfüllen ſchien. Später wir ein Lied und gaben uns die Hand. Es iſt etwas Eigenes um dieſe Jungen, etwas mir vollkommen Neues ** Wir marſchieren. Zum erſten Male als größere, geſchloſſene Einheit. Es iſt ein bun⸗ tes Bild. Faſt alle meine Kameraden ſind Handarbeiter und Lehrjungen. Jeder hat ſeine Geſchichte, jeder kam auf einem anderen Wege, aus einem anderen Lager zu dieſer Kolonne. Als wir in die Straßen des nördlichen Stadt⸗ teiles kamen, erwartete uns die Kommune Wenig weiter waren die Prachtſtraßen, glänzte der Aſphalt unter den lautloſen Luxusautos, und hier— das Proletarierviertel. Da ſtan⸗ den ſie in geballten Haufen an den Ecken, in A Hausfluren, da gröhlten und ſchimpf⸗ en ſie. Immer toller tobte es zu beiden Seiten, Weiber kamen dicht heran, ſpuckten aus vor nſerer Fahne, ſchiefe, verſoffene Mäuler brüll⸗ ten Unflätiges. Und durch dieſes Chaos gingen wir, nur der ſcharfe Rhythmus unſerer Schritte gab un⸗ eine ſeltſame Ruhe. gab uns Bewußtſein einer Kraft. Wäre alles übel, verloren, ſo war dieſer Re ein Sieg um deſſen Willen ſich leben ließe. phierte, unter⸗ r Thompſon Engländerinnen men ohne große kal cklich folgenden — 1e2 ——————— ————————— —— —*%— ———2—— ⏑⏑εοοοο ————— — —— ——————————— — —— r.r0⏑0 ◻ ——— ———— ohne Gage eranſtaltung wurde ind dem belgiſchen lung ihrer Gagen mit.„mangelndem ziſche Radſportper⸗ n, aber es darf da⸗ ziſchen Veranſtalter chnell bei der Hand 5. Laftwagenfahrt nach Frankfurt. Eiſige Kälte. Mannheim 28. November 1934 In einem Dorfe ſtiegen wir ab und bekamen Kaffee und Semmeln. Der ganze Ort ſoll nationalſozialiſtiſch ſein. Die Bauern ſind faſt alle in der SͤA, beſonders die kräftigen Burſchen machen einen fabel⸗ haften Eindruck in den braunen Uniformen. Der Landjäger ſieht dieſe gefährlichen Klei⸗ dungsſtücke nicht, er wohnt im nächſten Dorf und— will vielleicht nichts ſehen, wer weiß?.— Auf dem Podium eines großen, verrauchten Saales ſtand unſer Redner, ſprach ſchon zwei Stunden. Immer wieder Unruhe, Zwiſchen⸗ rufe. „Dann Diskuſſion, SpꝰD und Kommuniſten in einer Front. Als der Verſammlungsleiter ſie aufmerkſam machte, daß die Redezeit über⸗ ſchritten ſei, erhob ſich auf ein Zeichen im Saal ein ungeheurer Tumult. Einen Augen⸗ blick zögerten wir, fühlten irgendetwas, keine Angſt, oder.., da praſſelten und ſplitterten ſchon die Stuhlbeine, flogen die Biergläſer, und die ſchönſte Saalſchlacht war im Gange. Wir kamen erſt am Morgen nach Hauſe, die Ein heim *. Aus einem Tagebuch Vergangene Tage Nacht verbrachten wir in einer Zelle am Alexanderplatz. Die hohe politiſche Spannung hat nach der letzten Notverordnung ihren Höhepunkt er⸗ reicht. Geſtern wurde unſer Zeitungshändler dreimal überfallen. Jetzt lungern in ſeiner Nähe, völlig unbemerkt, immer einige hand⸗ feſte Geſellen herum, in„Räuberzivil“ natür⸗ lich. Wir wechſeln uns dabei ab. Spät klingelte das Telephon.„Alfred iſt überfallen worden, liegt im Krankenhaus!“ Wir nahmen zu acht Mann eine Taxe. Hin!. Dieſe erſte Sportpalaſtkundgebung werde ich nie vergeſſen. Eine ungeheure, ſchweigende Maſſe in der rieſigen Runde. Hart und fana⸗ tiſch die Stimme des Redners in allen Laut⸗ ſprechern. Alfred darf mit ſeinem verbunde⸗ nen Kopf in der erſten Reihe ſitzen, wir ande⸗ ren hocken und ſtehen auf den Treppen. Am Schluß wird alles zur Ruhe ermahnt, denn draußen warten ſchon die Ueberfallwagen, draußen droht der Gummiknüppel... hajo. muſo her! Ein gruſelig-ſpannendes Märchen mit Kühen Es war ein ein Kuhſtall. Er ſtand ſeit Jah⸗ ren in der Vorſtadt einer großen Stadt. Vor vielen Jahren brummten ſich da allabendlich Kuh und Ochs ihr„Gute Nacht“ zu.—— Aber, wie geſagt—— es war vor vielen Jahren. Geſtern nun kamen zwei Pimpfe angerückt und erhielten nach kreiſchender Beſchwörung vom Hauswirt den Schlüſſel zum Stall. Sie ſchnup⸗ perten dankbar die koſtbare Luft, die in ſieg⸗ hafter Schärfe der aromatiſche Miſthaufen am Ende des Hofes ausſtrahlte. Dann ſuchten ſie ſich von den drei„Gebäuden“(auszuſprechen: Krachhütten) das brüchigſte aus, und ſie hatten recht, denn ſiehe— hier paßte der Schlüſſel. Teddy drehte nun ſachte den Schlüſſel um. Aber er kam gar nicht ſo weit. Denn kaum hatte er den Verſuch gemacht, den Schlüſſel ein⸗ zuſtecken, da„kam“ auch ſchon die Tür. Mit erzürntem Gepolter begrub ſie Teddy unter ſich. Aber ſie war ja morſch. Die reſtlichen zwei Schatzſucher waren platt! Als erſter knurrte Teddy, während er feindſelig die Tür auf ſich betrachtete:„Ihr Trottel, wozu habt habt ihr denn da den Schlüſſel geholt?“ Da wußten ſie es natürlich auch nicht. Ehrfürchtig und ſehr langſam betraten ſie dann den „Raum“. Man konnte nicht wiſſen.. Beim zweiten Schritt ſagte Helm überzeugt:„Pfui Teufel“. Dann zog er den Stiefel aus einem Loch, in dem Gemüſeabfälle mit Sand und Waſſer eine„zügige“ Verbindung eingegangen waren. Wie dieſes Loch und ſein Inhalt, ſo ſah nun auch der ganze Kuhſtall aus. Eine ſtandesbewußte Kuh hätte beſtimmt die Naſe gerümpft und wäre entflohen. Die drei Pimpfe gingen auch. Am nächſten Heimabend(unterm Brückenbogen beim Lager⸗ feuer) erſtatteten ſie Bericht über das, was ſie geſehen und gerochen hatten.„Meine Freunde“, witzelte Karle,„dieſer Kuhſtall iſt alſo ein Sauſtall...“ Weiter kam er nicht, wei!l ihm Wolf eine auf die Klappe gab. Wolf iſt der „Chef“. Er führt das Fähnlein. Der Chef alſo ſchaute ſich den Kuhſtall an. Das war für den Kuhſtall von geſchichtlicher Bedeutung. Denn von dieſem Tage an begann der Stall ſich zu verwandeln. Wie man verſicherte, wurde vier Monate lang geſchuftet. Teddy erzählte mir ſcheinheilig, daß ſie an einem Tag ihre Schweißtropfen geſammelt hätten und damit den Kalk zum Tünchen anrührten. Als ich es nicht glaubte, holte er beleidigt einen Beſen und fegte den Hof. Ich betrachtete mir den Stall. Aber es war keiner mehr. Wo einmal Backſteine durch ge⸗ ſprungenen Verputz ſchauten, ſtrahlte eine gelb⸗ weiße Wand. Wo einſt Futterborne ihr ſpinnenumwobenes Daſein friſteten, dehnten ſich tiefbraun gebeizte Bänke. Und wo auf Steinböden Ochſen herumtrampelten, trampel⸗ ten jetzt Pimpfe auf ſchwerem Bretterboden. Aber das berechtigt zu gar keinem Vergleich. Zwei neue Fenſter hatte man gebrochen, ſo daß aus dem finſteren Loch eine heitere, ſtim⸗ mungsvolle Bude wurde. Die mittelalterlich anmutenden Gewölbebogen waren bemalt. Hier Germanen, dort Landsknechte— Florian Geyer — Frundsberg— alle Geſtalten, die Anſpruch auf ein wildes und kraftvolles Leben hatten, waren da. Hellebarden drohten von Decke und Wand. Natürlich war bei allem auch nicht die große Büchſe vergeſſen, die mit ſchmal⸗ zigem Spruch zum„opfern“ einlud.„Gehört zum Verein“, ſagte Wolf. Ich war würdevoll erfreut über das Geleiſtete. Allerdings mußte ich den dicken Jordan in ein Waſſerſchaff wer⸗ ſen, weil er mich mit einer Fahrradpumpe voll⸗ ſpritzte. Aber das gehört nicht hierher. Fähn⸗ lein Saxnot hat ein Heim— hat es ſich ſelbſt geſchaffen und iſt ſtolz darauf wie—— wie— — nun, wie ein Gockel. Heiner Brendel. nur ein Gartenhaus Jeden Morgen, wenn ich in die Fabrik gehe, komme ich an einem Garten vorbei. Es iſt ein ſchöner Garten mit großen Raſenflächen, hohen Bäumen und dichtem Buſchwerk. Aber das ſchönſte und wichtigſte an dieſem Garten iſt das Gartenhaus. Es hat eine Veranda und ein großes Zimmer. Ein Schornſtein verrät, daß es heizbar ſein muß. Am Ende des breiten Mittelweges ſteht es. Die Fenſter blinken immer ſo freundlich. Es iſt mit wildem Wein bewachſen. Wenn man es ſich doch einmal richtig anſehen könnte! Aber ſo oft man auch daran vorbeigeht, nie trifft man einen Menſchen im Garten. Nur den Gärtner ſah ich neulich morgens. Er brachte das Erdbeerbeet in Ordnung und beſchnitt die Sträucher. Ich fragte ihn, wem dieſer Garten mit dem Gartenhaus gehöre. Da nannte er den ſehr bekannten Namen eines der Wohlhabendſten unſerer Stadt. Er wohnt im Mittelpunkt der Stadt in einem ſchönen großen Haus. Nur zweimal ſei er in den letz⸗ ten Monaten mit ſeiner Familie hier draußen geweſen, ſo erzählte der Gärtner. Er habe wenig Zeit und auch nicht allzuviel Intereſſe für den Garten. Wintertags käme er nie heraus; es ſei dann ja auch langweilig, einen ganzen Nachmittag im Gartenhaus zu ſitzen. Zu langweilig... Ich mußte beim Weiter⸗ gehen daran denken, daß dieſer Mann doch ge⸗ wiß viel Zeitungen lieſt, daß in jeder Zeitung beim Tag zu leſen iſt: Schafft der Jugend eime! Ob er es nicht geleſen hat, oder ob ihm ſein Gartenhaus zu ſchade iſt? Oder ob er meint, es ſei uns auch zu langweilig! Er hat ſchöne warme Zimmer. Solche, in denen er oft iſt und ſolche, in die er nur jeden Tag einmal hineingeht oder gar nicht. Da Sutte man wohl, daß ein großer Teil der Hitlerjugend ihren Heimabend draußen im Freien abhalten muß, weil ſie kein Heim hat Jungen und Mädel ſind es, die in den meiſten Fällen nur ein enges und armes Zuhauſe haben Im Sommer war dieſer Heimabend im Freien ja ſchön. Aber nun? Oft regnet es; faſt immer iſt es lalt. Wenn wir ein Heim hätten! Nur ein ganz kleines Heim! Nur einen Platz, einen Raum möchten wir haben, um unter uns ſein zu können Jeden Morgen komme ich an einem Garten vorbei. Darin ſteht ein Haus, ein kleines, ſchönes, leeres Gartenhaus. ines Fahrers nicht Mitropa⸗ L S F rtig folgendes Auz⸗ W 478 N BN—— eee —— Cοινο ꝰ ιm ιοοοο σ νμ ε Rlbu-C⏑ ν ν⏑ele- ein, ihr Engländer die Kontinentalen.“ engliſche Spielau eſſe für ſeriöſer ge⸗ zpiel zeigte.“ Zum ſteht feſt, daß noch u zeigen, was die tten geboten haben, Wie der Mann ohne Namen das Feuer zühmte Der Mann ohne Namen ſchritt über die Steppe und war verdrießlich, denn er war ein⸗ ſam, und ihn hungerte. Weil es heißer Spät⸗ ſommer und alles Kraut und Gras fahl und trocken war, hatte ſich das Wild verzogen, und nicht einmal ein Vogelneſt mit Eiern oder Jungvögeln fand ſich, das man ausnehmen und aus der Fauſt verzehren konnte, denn die Voögel waren längſt in der Mauſer. Auch der Durſt plagte den Mann; die kleine Beeke, die er vorhin aufgeſucht hatte, war ausgetrocknet und bis zum Heidſee der Weg noch weit. Der Mann ohne Namen war nicht ſchön von Geſicht und Leib. Die Augenbrauen ſprangen vor, und die Augen lagen tief. Bart⸗ und Brauenhaare waren ſtruppig und die Lippen breit und wulſtig. Wenn er ging, knickte er in den Knien ein und ſchlenkerte die langen haarigen Arme. Ich hätte dem nackten Mann ohne Namen nicht begegnen mögen. Plötzlich hob der Mann den geduckten Kopf und ſchnupperte mit der breiten Naſe ein paar⸗ mal mißtrauiſch vor ſich hin. Es roch; ganz wenig roch es, aber es roch. Wonach? Senge⸗ rig roch es. Der Mann kannte den Geruch und wurde nicht vergnügter; er erinnerte ſich böſer Erfahrungen: Mitunter, wenn der Don⸗ ner ſprach und der gelbe Strahl aus den Wol⸗ ken fiel, fuhr der rotgelbe Unhold flackernd und knallend aus einem alten Baum und fraß ſich nach rechts und links ins dürre Holz und — auch ſie ſelbſt, niemals imſtande, ftezehrenden Kamhf iſpielen in Bayer So konnte Wacket rtigen Ballſpieltluh ommen und mußit laſſen. An der Nie war aber nicht di die planloſe Zuſa fsreihe, in der Ha⸗ )als Mittelſtürmer i guter Verteidiger iſt, ſelbſt wenn er ider Angriffsreihe eſen Tagen, daß de wdie im Alter von Nachricht intereſſien Browdie war de rnetze zu bezeichnen ſe bei verſchiedeneh erfolg ein, währem jedes Netz ſpieltt uchsweiſe bei einen tzen ausrüſtete, en derſelben und e es auf der ganze hs. Ag 4 u S o 7. 0 — , Copyright Georg Weſtermann, Braunſchweig⸗Berlin⸗Hamburg Gras, und wenn dann kein Regen rann, es zu dämpfen, ſo mußte man um ſein Leben laufen. Es war erſt ein einziger Winter verſtrichen, ſeit das böſe gelbe Ungeheuer die kleine Horde totgebiſſen hatte, zu der der Mann ohne Namen vormals gehörte. Nur er war damals ent⸗ kommen, denn er kroch in die Bärenhöhle, es lieber mit dem Petz als mit jenem gefräßigen gelben Drachen aufzunehmen. Und ſiehe, ſo⸗ gar der Bär hatte voller Todesangſt im Winkel gehockt und dem Manne nichts getan. So war Geräte aus deutſcher Vorzeit der Mann ohne Namen dem Gelben entwiſcht, aber ſeitdem lief er mutterſeelenallein durch die Steppe und war immer verdrießlich. Zwar hatte er verſucht, bei anderen Horden Geſell⸗ ſchaft zu finden, aber immer hatten ſie ihn mit Schmähungen und Steinwürfen vertrieben. Deſſen erinnerte ſich jetzt der Mann. Der Mann ohne Namen ſchnupperte immer wieder. Träge und heiß kam der Wind von links her über den Hügel mit dem mageren Wäldchen. War da ganz hinten unter dem blaugrauen Sommerhimmel nicht eine weiße breite Wolke? Ob dorther das heiße, gelbe Stickige kam? Das hätte gerade noch gefehlt. Der Mann ſchlug einen ſchlanken Trab an und wandte ſich halbrechts. Er war erſt eine kleine Weile gelaufen, da hörte er es hinter ſich trappeln, und da überholte ihn ſchon ein gan⸗ zes Rudel Antilopen, auf voller Flucht nach Nordoſt. Die Erde dröhnte und ſtäubte unter ihren Hufen. Um ihn kümmerten ſich die ver⸗ ängſtigten Tiere überhaupt nicht. Noch einmal nahm der Mann zur Sicherheit die Naſe voll Wind. Der ſengerige brenzliche Geruch war ſtärker als vorhin, und nun quirlte auch ganz deutlich dahinten verdächtiges Gewölk auf. Auch kam jetzt von dort das Wild in Scharen. Steppenhühner in ganzen Flügen ſtrichen niedrig über den Boden. Wildziegen, Wild⸗ pferde und Antilopen kamen gerannt, mitten darunter ein paar Wölfe, jetzt nicht bedacht auf Fang, ſondern nur auf Flucht. Haſen mit an⸗ gelegten Löffeln flitzten einzeln durchs dürre Steppengras. Und der Schrecken, der alle Tiere trieb, der Schrecken vor dem Steppen⸗ feuer, packte auch den Mann, daß er mit dem Wild um die Wette rannte und Hunger und Durſt vergaß vor lähmender Angſt. Der Wind aus Südweſt wurde immer heißer und heftiger, der Branddunſt immer beizender. Wenn er den Kopf nur einmal nach rechts oder links wandte, ſah er rechts und links endlos geſtreckt die Feuerzeile und darüber den Rauchſchwaden. Der Mann wußte nicht mehr, in welchem Teil der Steppe er war; er rannte nur um ſein Leben. Eine Bodenwelle kam, er mußte ſie kreuzen. Die Lungen flogen ihm, und ſein Schweiß rann in Strömen. Plötzlich hob er den Kopf aus den Schultern und win⸗ dete. War das nicht der Geruch von Waſſer. ein wenig ſäuerlich und feucht? Er drehte etwas aus der Richtung und ſtürmte auf den Hügelkamm; dort hielt er an und ſah ſich um. Wenige tauſend Schritt hinter ihm brandete die Glut heran, aber da unten vor ihm, da unten dehnte ſich ein ſumpfiger See. Noch einmal lief er in klafterlangen Sätzen, aber ſeine Seele jauchzte. Mit einem langen Sprung ſauſte er ins Geröhre und knietiefe Waſſer. Dann watete er hinaus, ſoweit er konnte. Rings flog aufgeſchrecktes Waſſergeflügel in Schwär⸗ men hoch über die helle Fläche des Sees; es ſchnatterte und quarrte, daß einem die Ohren dröhnten. Und dort, dort war nun die Flamme am See und fiel ins Röhricht ein, daß es praſſelte; die hohlen Halme des Schilfs knallten, wenn ſie von der Hitze platzten, wie Peitſchenhiebe. Ein paar Enten, die wohl noch ſpäte Junge hatten, ſtrichen zu niedrig und taumelten angeſengt herab in die Flut. Kochendheiß und gemengt mit beizendem Rauch und Flugaſche kam nun der Sturm übers Waſſer gebrauſt. Da nahm der Mann die Lun⸗ gen voll Luft und tauchte unter; er blieb drun⸗ ten, bis ihm das Blut in den Ohren ſauſte und das Herz wie ein Hammer an die Rippen pochte, aber er blieb. Als er endlich heraus⸗ tauchte, fraß die Flamme ſchon ganz hinten am anderen Seeufer das Rohr. Die Brand⸗ wolke war über ihn hinweggezogen. Vor ihm lag ſchwarz und kohlig das Röhricht des Ufers und dahinter die Steppe, durch die er gekom⸗ men war, nun eine kahle ſchwärzliche Fläche. Er watete zurück. Als er beinahe im Trock⸗ nen war, ſtieß er auf eine junge Antilope; ſie war mit den Läufen im Moraſt haftenge⸗ blieben, und die Glut hatte ſie erſtickt. Bei dem Anblick meldete ſich der Magen des Man⸗ nes, den er über dem Dauerlauf ganz ver⸗ geſſen hatte, und ſprach nun doppelt laut von großem Hunger. Der Mann packte das Wild und zerrte es hinter ſich her ans Land. Schon wollte er ſich daranmachen, es mit Zähnen und Nägeln zu zerreißen, da ſah er, wie gar nicht weit von ihm ein niederes dürres Buſchwerk noch in Flammen ſtand, und es kam ihm wieder eine Erinnerung. Auch bei früheren Bränden hatte er Wildbret gefunden, das dem Feuer erlegen, und wenn es von der Glut angeſchmort war, ſo war es viel zarten und würziger zu ſpeiſen geweſen als roh. Ob er die Antilope erſt noch ein wenig in den brennenden Buſch da warf? Doch das ſchien ein gewagtes Unternehmen. Vielleicht fraß ihm das heiße Gelbe die ganze Beute weg. Er begann zu überlegen. Auf einmal lief er zu dem Buſch und zerrte einen ————————————— ———————————— Die Erziehungsaufgabe des Bdifl Deutſchland braucht Frauen, die inſtink⸗ tiv ſicher ihren Weg gehen, die leidenſchaft⸗ lich die nationalſozialiſtiſche Idee und die Treue zum Führer leben, ſo daß ſie ihren Kindern und damit der nächſten Generation überhaupt durch ihr ganzes Weſen und Daſein künden von der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung. Dies zu erreichen iſt die Aufgabe des BdM, denn unſere Mädel ſind die Frauen von morgen. Ueber Aufgaben und Ziele des BdM iſt in letzter Zeit viel von Berufenen und Unbe⸗ rufenen geſchrieben worden. An der poſitiven Arbeit der Mädelgenerationen aber ging man achtlos vorüber. Wenige nur wiſſen etwas von den 35 Füh⸗ rerinnenſchulen, die heute in allen deutſchen Gauen ſtehen. Geſchaffen durch die Tatkraft der Jugend, geleitet von jungen Menſchen, die aus dem Bunde 457 ſind dieſe Schulen für die maßgeblichen Ausbildungsſtätten ür den nationalſozialiſtiſchen Führerinnen⸗ nachwuchs. So wie der Obergau Oſtland, der durch ſeine drei Schulen monatlich 150 Mädel erfaßt, welt⸗ anſchaulich ſchult und körperlich ertüchtigt, ſo ſchaffen auch die übrigen 23 Obergaue in ziel⸗ bewußter, unabläſſiger Aufbauarbeit. Nur wer ſelbſt einmal in der Gemeinſchaft ſolch einer Schule geſtanden hat, vermag den tiefen Wert dieſer Erziehungsarbeit zu er⸗ kennen. Kein totes Wiſſen wird den Mädeln während des dreiwöchigen Beiſammenſeins ver⸗ mittelt, ſondern aus der Arbeit, aus der Ge⸗ meinſchaft heraus wachſen ſie in eine klare weltanſchauliche Ausrichtung und Lebens⸗ haltung hinein. Das aber iſt das weſentliche aller Erziehungsarbeit: Menſchen 1— formen, die klar und ſauber in Wort und rk ſind. Wir wiſſen: Nur Menſchen, die gewillt ſind, dieſe einfachſten Forderungen des National⸗ ſozialismus auf ſich und ihre Lebenshaltung anzuwenden, können und werden wahre Träger der Idee des Führers ſein. Die anderen ver⸗ mögen wohl für kurze Zeit zu blenden, letzten Endes aber wird die Jugend und damit das kommende Volk nur durch die 3 und innerlich Starken geſtaltet und geformt. Unter dieſen Blickpunkt haben wir unſere Arbeit in den Führerinnenſchulen geſtellt. Dort ſollen die Mädel zu einer ſtarken und innerlich klaren Haltung gelangen. Nicht welt⸗ fremde, unpolitiſche Mädel kann Deutſchland gebrauchen; deshalb ſprechen wir ihnen von der Rot unſeres Volkes, von der Härte des deut⸗ ſchen Lebensraumes, deshalb zeigen wir ihnen Aufgaben und Ziel unſerer Generation im ge⸗ famkdeutſchen Geſchehen. Ohne allen Pathos geſchieht das, nüchtern und klar. Denn nur durch nüchterne und klare Arbeit können wir zum Wiedergeſunden, zum Wiedererſtarken unſeres Volkstums beitragen. Das aber iſt der eigentliche Sinn unſerer geſamten Mädelarbeit. Deshalb haben wir unſeren Mädeln die Deutſche Vorgeſchichte iſt die Grund⸗ lage der Gegenwart! Nordiſcher Abend am Freitag, 30. November. araine, kanteinwenkriesumvnlururhusasemieaenhepmabmamhgono nimashenkanmm mmantirzuunharn Ermmaaman ansoahmrummummhmomanenbnrnrfr hrr körperliche Ert chtigung zur Pflicht gemacht; deshalb fordern wir, daß dieſe Pflicht be⸗ ſtimmend werden ſoll auch für das letzte deut⸗ ſche Mädel. Mag man dieſe Forderung heute auch von gewiſſen Seiten als unerreichbar be⸗ lächeln; als wir vor Jahresfriſt mit der ſport⸗ lichen Arbeit im BdM begannen, wurde dieſe auch belächelt. Durch unſern Reichsſporttag, auf dem ſchlagartig 200000 Mädel— Mädel, die nie vorher geturnt hatten, vom BdM aber erſt größtenteils ſeit gut einem halben Jahr ſportlich ertüchtigt werden— auf dem dieſe 200 000 Mädel zu gleicher Stunde im ganzen Reich große ſportliche Gemeinſchaftsvorfüh⸗ rungen zeigten, aber haben wir dieſe Richtigkeit und die Notwendigkeit unſerer Forderung unter Beweis geſtellt. Außenſtehenden wurde klar, daß das es uns nicht auf Höchſtleiſtungen einzelner Begabter, ſondern auf die gute Durchſchnitts⸗ leiſtung aller ankommt. Wir ſind in den zurückliegenden zwölf Mo⸗ naten mit den zunächſt unüberwindbar er⸗ ſcheinenden Schwierigkeiten fertig geworden, wir werden auch vor den kommenden nicht zurückſchrecken. Unſere Organiſation ſteht; die einheitliche ſportliche Ausrichtung haben wir uns erarbeitet; unſer Reichsſporttag war ein Anfang, aber zugleich eine Grundlage, auf der ſich wohl weiterbauen läßt, wenn man den Glauben und den Willen einer ganzen jungen Generation dazu nehmen kann. Wir ſehen in unſerm Schaffen mehr als bloße Mädelarbeit, die man vielfach glaubt tot⸗ ſchweigen zu können. Wir wiſſen, daß es ein aber notwendiger Dienſt iſt für unſer olk. Unſere Krbeit— Zukunftswerk Hoch über das Dörſchen hinweg ſchaut die Jugendherberge weit in das Land hinein. Etwas von dieſem weitſchauenden Blick hatte unſere Arbeit dort oben im Schulungslager. Wir ſind Jungmädelführerinnen, wir ſollen und dürfen die Jüngſten einführen in das neue Reich. Das iſt Arbeit, die weit in die Zukunft greift. So ſtark und deutlich auch unſer gegenwärti⸗ ges Handeln ſein mag, erſt die Zukunft wird erweiſen, ob der innere Kern unſeres Sein und Handelns ſtark und rein war. Dieſe Erkenntnis war die tiefſte Forderung, die ich aus jener Zeit dort oben mit heim nahm. Niemand hat davon geſprochen; aber man fühlte dieſe Forderung ebenſo aus den Worten unſerer Führerinnen wie aus den Geſprächen mit den Kameradinnen während der Freizeit. Da verſteht man plötzlich die Menſchen, die aus der Zerriſſenheit einer falſchen Erziehung, aus der Kompliziertheit oder Enge ihres Elternhauſes heraus mit Mühe den Weg in die Geſchloſſenheit einer einfachen, aber tief⸗ innerlichen Lebensführung finden. Sie ſind unerwartet in eine ſchnellgewordene Einheit, in unſere Lagergemeinſchaft hineingeſtellt wor⸗ den; ſie ahnen den Wert einer ſolchen Gemein⸗ famkeit, ſolchen Vertrauens, ſolchen Helfens und gemeinſamen Schaffens. Da greifen ſie das Werk aller mit frohen Händen an, ob das nun die Putz⸗ und Fege⸗ arbeit iſt, die Baſtelei, die doch für uns Land⸗ mädel ein wenig anſtrengenden Leibesübungen oder gar das Ausarbeiten von Vorträgen, bei Im Rahmen der zuſätzlichen Berufsſchi Arbeitsfront in engſter Zuſammenarbei die Mädels mit a BdM⸗Mädel lernen Kochen tlung, die vom Jugendamt der Deutſchen t mit der HI durchgeführt wird, werden en Zweigen der Hauswirtſchaft vertraut gemacht. e eeeeee, brennenden Aſt heraus und dann noch einen und noch drei und vier; die ſchichtete er über kreuz, und ſiehe, nun war es ein mäßiges Feuer. Darauf machte er ſich wieder an ſein Wild, zerriß den Balg mit den Zähnen, ſchälte eine Keule aus der Haut, drehte mit ſeinen ewaltigen Fäuſten die Knochen aus dem Ge⸗ enk und hielt nun die blutige feiſte Keule in der Hand. Vorſichtig ſtreckte er ſie in die Feuersglut. Oh, wie lieblich fing es an zu duften! Nur mit Not bändigte er ſeine Eß⸗ gier und drehte den Braten einmal rechts, einmal links. Wie ſich das rote Fleiſch bräunte, wie das Fett ſchmolz und ziſchend in die Kohle troff! Das Waſſer rann ihm im Munde zu⸗ ſammen. Er zog die Keule heraus und wollte anbeißen. Au, da hatte er ſich die Lippe ver“ brannt. Aergerlich ſchlenkerte er den Braten durch die Luft, ehe er ein zweites Mal probte. Sieh da, nun ging es und ſchmeckte köſtlich. Wenn man doch alle Tage ſo gebratenes Fleiſch hätte! Aber wenn das Holz verbrannt war, war das Feuer tot. Das Feuer war ein Tier, das nur ſo lange lebte, wie es zu freſſen hatte. Es brauchte Holz oder Gras, ſo wie der Menſch Fleiſch oder Beeren brauchte. Ob man ihm vielleicht zu freſſen geben konnte, damit es nicht ſtürbe. Tiefſinnig hockte der Mann ohne Namen an der Erde und knabberte am Knochen der Wild⸗ keule. Ja, man mußte ihm zu freſſen geben. Man mußte trockenes Holz ſammeln und hin⸗ einlegen, dann konnte man morgen, wenn die Sonne einmal fortgegangen und wiederge⸗ kommen war, wieder ein Wildbret ſchmoren. Alſo machte er ſich, da er pumpſatt war, ans Wot, las im Buſchwerk am See dürre Aeſte auf und fütterte damit ſein Feuer. Es machte ihm Spaß, wie luſtig es loderte und praſſelte. Als darüber die Nacht anbrach, legte er ſich neben ſeinem Feuer nieder, das ſo angenehm die Kühle der Nacht abhielt, und ſchnarchte bald wie ein Dachs; denn er hatte einen an⸗ ſtrengerden Tag hinter ſich. Nachts träumte ihm von lauter Sonnenſchein und gebratenen Wildkeulen. Der Morgen kam kühl und neblig über den Se und weckte den Mann, dem das Feuer an ber Land gefreſſen hatte. Sein erſter Blick alt er Glut, aher... ſie war tot, ein großer Haufe weißer Aſche, ſonſt nichts. Verdroſſen 7 her! ſtarrte der Mann, nahm einen Aſt und ſtockerte in dem Aſchenhügel. Sieh da, da war noch ein kniſterndes Köhlchen, und dort noch eins. Einen Armvoll dürres Röhricht. eiſe quirlte weißer Qualm auf. Auf einmal hüpfte ein blaues Flämmchen durch das Ge⸗ ſperr. Holz hinein! Es praſſelte. Mit Freu⸗ denſprüngen tanzte der Mann um das neu⸗ geborene Feuer, bis ihn ſein Magen erinnerte, daß es Frühſtückszeit war. Noch lag in der Nähe ſeine Antilope, erſt zu einem Viertel ver⸗ zehrt. Er machte ſich einen zweiten Braten, und der ſchmeckte ihm noch viel beſſer als der von geſtern. Denn er bedachte dabei, daß er nun das böſe gelbe Feuer zahm gemacht und es freſſen gelehrt hatte und daß er nun ſo oft Braten haben konnte, wie er wollte. Aber er dachte noch weiter. Hinterm See, wußte er, hauſte im Steppenwald eine Horde. Wenn er denen zeigte, wie man das Feuer zahm machte? Dann würden ſie keine Steine mehr nach ihm werfen, o nein, dann durfte er bei ihnen blei⸗ ben, brauchte nicht mehr einſam und mürriſch zu ſchweifen. Er ſtand auf and machte ſich auf den Weg. Viele Jahrtauſende verſtrichen, ſeit das Feuer zum Diener des Menſchen geworden war, ihm ſeine Nahrung zart und ſchmackhaft zu machen, ſeinen Leib in der Kühle der Nacht zu wärmen und die Tiere der Wi'dnis nachts von ſeinem Lager zu ſchrecken. Eine große Kälte kam über unſer Heimat and. Bis nach Deutſch'and hinein reichte eine Eisdecke, die ſich von S andinavien über die Oſtſee ſchob. Das war die Eiszeit. Der Jagdzauber Es war vor fünfzehntauſend Jahren. In Deutſchland gab es weder Städte noch Dörfer. Seine Ebenen waren kahl; Moos und Gras, Flechten und winzige Beerſträuchlein wie Bick⸗ beere und Preißelbeere waren ihr dünnes Kleid. Nur an den Berghängen und im Schutze der Hügel ſtanden lockere Wäldchen aus dün⸗ nen Birken und Erlenbuſch. Das aroße Land⸗ eis lag noch da, wo ſpäter die Oſtſee wogte, und ſchickte feine Kälte über Deutſchland, wenn der Winterwind wehte. An dem Tage, von dem ich erzählen will, ſah man weder die Beerbüſche noch die Wäld⸗ chen, weder die Hügel noch den Himmel, denn der naßkalte Nordweſtſturm wälzte Nebel und Schneeſtaub vor ſich her, daß man kaum zwan⸗ zig Schritt vor ſich ſehen konnte und der Ju bis über die Knöchel im Pulverſchnee verſank. Ein wenig beſſer war's am Südhang eines Hü⸗ gelchens; er beſtand aus einer Wand von Kall⸗ ſtein, und wenn der Wind über den Hügel⸗ kamm hinlief, ſo nahm er ſich nich: die Mühe, bis unten an die Wand hinabzurennen, ſondern blieb oben, und nur ſeine heulende und pfei⸗ fende Stimme ſchickte er hinunter. Da unten bildeten die überhängenden Felſen eine tiefe Grotte, aber außen war von ihr nichts zu ſehen. Dort war eine merkwürdige künſt⸗iche Wand errichtet. Aus Weiden⸗ und Birkenruten war ſie geflochten wie die Wände eines großen Kor⸗ bes, und die Ritzen waren mit Moos aus⸗ geſtopft. Nur ein niederes Loch war freigelaſ⸗ ſen, aber davor hing ein zottiges Wieſentfell. Wer eine feine Naſe hatte, roch den Rauch von Holzfeuer, der durch die Ritzen nach außen drang, und wer feine Ohren hatte, hörte trotz dem Gelärm des Sturmes hinter der Flecht⸗ wand hin und wieder Stimmen und Schritte. Auf dieſe Wand zu und mitten aus dem Schnee⸗ und Nebeltreiben kam ein Mann ge⸗ gangen. Um den Leib hatte er ein pelzenes Wams, deſſen Haare nach außen gekehrt waren, und um die Schultern einen ebenſolchen Um⸗ hang, aus Biberpelzen zuſammengenäht. Einen hölzernen Speer mit einer Spitze, die aus Knochen geſchnitzt und mit drei ſtarken Widerhaken verſehen war, benutzte er als Wan⸗ derſtab. Vor dem Fellvorhang der Grotten⸗ wand bückte er ſich und kroch hinein. Ah, hier drinnen war es ſchön. Hier wehte kein Eiswind, und kein Schnee fror einem an Haar und Wimpern feſt. Freilich war es fin⸗ ſter und rauchig, und nur von einem glimmen⸗ den Holzfeuer kam ein ſchwacher rötlicher Schein. Aber der Mann brauchte kein Licht; er kannte jeden Fußbreit in der Höhle; ſie war ja ſeine Behauſung. Freilich nicht ſeine allein. Als er noch dabei war, ſich die Flocken aus dem Bart und dem Haar zu wiſchen, fragte ſchon eine Frauenſtimme aus einer finſteren Bucht der Höhle:„Haſt du Fleiſch, Ummo?“ Der Mann knurrte nur, aber nan verſtand doch, daß ſein Geknurr kein Ja bedeutete, und als nun ein paar Kinderſtimmen aus dem Dunkel zu weinen begannen, meinte Ummo ſich ————————— — OM DDEELSCEE denen man naturgemäß immer erſt ein wenig„ ſtöhnen muß. Man ſieht plötzlich den tiefſten Sinn all dieſer Arbeit: Eine Hand anderen helfen, eine Kraft die andere ſtützen. Wenn dieſe Zielſetzung ſchon unter uns ſo wichtig iſt, die wir doch Führerinnen ſein ſollen, wieviel mehr wohl erſt Jungmädelarbeit. Einen ganz neuen Schwung bekommt plötz⸗ lich unſere Auffaſſung von der BdM⸗Arbeit. Ganz bewußt ſehen wir, was wir erſt nur ge⸗ fühlsmäßig ahnten: Jede kleine Handlung in unſerem„Dienſt“ iſt wertvoll für unſer Ge⸗ meinſchaftsleben, für das Gemeinſchaftsleben überhaupt und ſomit für die Zukunft. Das Händefaſſen beim Sprechen des Tiſch⸗ ſpruches, beim Gutenachtſagen iſt nicht nur mehr Symbol, nein, eine gewiſſe Verbunden⸗ heit ſtrömt über die Glieder der Kette, die unſere Hände formen. Erinnerung Als BdM⸗Mädel und Schülerin einer Mann⸗ heimer 8. Volksſchulklaſſe, hatte ich dieſes Jahr das Glück, meine Ferien von der NS⸗Volks⸗ wohlfahrt aus in dem ſchönen Strümpfelbrunn verbringen zu dürfen. Von der abwechflungs⸗ muß der in unſerer reichen Zeit, die hinter mir liegt, iſt mir ein Tag beſonders im Gedächtnis geblieben. An einem kühlen Abend war es, als alle Mädels — mit Jäckchen oder Kletterweſte bewaffnet— 4 eine Nachtwanderung in das naheliegende kleine Wäldchen unternahmen. Ruhig und friedlich lag das Dorf da. Laut hallten unſere Schritte in die Nacht hinein, was ſicher der Anlaß war, daß einige Bewohner hinter den Fenſtern uns neugierig nachſchauten. Je näher wir an der Wald kamen, deſto dunkler wurde es. Kirchenuhr ſchlug 410 Uhr, als wir in den Wald eintraten. Grabesſtille umfing uns, Dunkle Tannen neigten ihre Aeſte zu uns herab und tiefatmend ſog ich ihren Duft ein. Mir war ganz eigentümlich zumute. Rechts von uns ſtanden ſchlanke, ſchwarze Tannen, riſch vom Himmel ab. Unwillkürlich dämpften wir unſere Stimmen und ſchauten uns oft ängſtlich in dem düſtern Walde um. Mit Hilfe einer kleinen Taſchenlampe, mit der unſere verſehen war, entdeckten wir am zegrand einen Baumſtamm, auf dem wir uns niederließen. Jedes der Mädels wagte kaum zu atmen. Fe die Stille hinein hörte man nur das Zirpen der Grillen und das geheimnisvolle Raunen der Tannen, über die ein leiſer, kühler Wind ſtrich. Eine ganze Weile lauſchten wir ſo auf die Stimmen der Nacht, ohne an das Heimgehen zu denken. Bald aber wurde es ſo kühl, daß wir unſere Jäckchen fröſtelnd feſter zuſammenzogen. Als elf dumpfe Schläge von der Kirchenuhr verklungen waren, mahnte unſere Führerin zum Fortgehen. Wie aus einem ſchönen Traum erwachend, erhoben wir uns von unſerem Platz. Geſpenſtiſch ragten Von einem vor uns die Häuſer in die Nacht. kleinen Berg aus hatten wir eine ſchöne Aus⸗ Die/ und links von uns zeichnete ſich das Gebirge male⸗ 30 ſicht über die Landſchaft, über die die Nacht ihren Schleier ausgebreitet Nach einem hatte. etzten Blick auf den Wald mar⸗ ſchierten wir Strümpfelbrunn zu und von hier aus gleich in unſer weiches Bett. Geſund und kräftig durch Sport im BdM ieee entſchuldigen zu müſſen:„Sucht ihr! Bei ſol⸗ Nebel und Wind!“ chem jammerten „Hunger, Hunger!“ wohl acht 1 oder zehn Kinderſtimmen. Der Mann fluchte: „Unter dem großen Stein auf der Bärenheide hatte ich ein halbes Renntier einfrieren laſſen, A. aber ich finde den Platz nicht wiever.“ Eine Mannsſtimme antwortete:„Drüben am Wolfsbrink die fremde Horde wird die Stätte verhext haben, daß du im Ring herumgelaufen 1 biſt.⸗ Wieder klagte eine Frauenſtimme: „Die kleine Uda wird— die ſüße kleine Uda. Ich habe keine Milch mehr in der Bruſt.“ Ummo hatte ſich ans Feuer gehockt und vlies in ſeine erſtarrten Hände. Eine Antwort auf den Jammer ſeiner Zeitlang blieb es ſti Kinder weinten nur leiſe vor ſich hin. Endlich ſagte der Mann zögernd und mit einem Ton der Ehrfurcht in der Stimme:„Wenn Groß⸗ vater vielleicht den Jagdzauber machen wollte? Wir ſpürten vielleicht ein Renntier und ſchöſ⸗ ſen es.“ Sogleich wimmerten und ſchrien ein Dutzend Stimmen, Männer, Weiber und Kinder, durch⸗ einander„Großvater, den Jagdzauber! Wenn Frau wußte er nicht. Eine Kin der Höhle; ſelöſt die Großvater endlich wollte! Uns hungert ſo! Den Jagdzauber, Großvater! Bitte, bitte, den Jagd⸗ zauber!“ Als ſie noch ſo riefen, vernahm man von ganz hinten, wie jemand Decken von ſich warf und brummend aufſtand. Plötzlich ſtand ein rieſiger hagerer Mann ganz nackt neben dem Feuer, das ſein ſchneeweißes Haar an Haupt und Bart rötlich anſtrahlte. „Ummo“, frche der Greis den Jäger,„wie weht der Wind?“ Ummo antwortete:„Er hat eine Handbreit nach Abend gedreht.“ Da ſich un Dann rief er nach drinnen: „Männer heraus.“ Sogleich erſchollen die Wände der Höhle von ing der Greis an die Höhlentür, duckte d kroch nackt wie er war hinaus. Drau⸗ ßen prüfte er mit erhobenem Finger den Wind und ſtarrte dem Zug der Nebelfetzen nach. Rufen und Gelächter, und die Kinder klatſchten fröhlich in die Hände. „Der große Zauber! Großvater macht den großen Zauber! Bald gibt's zu eſſen!“ Fortſetzung folgt. E Auf unterne wirtſch⸗ ſchaft u drei J⸗ ſparunt nes S! Handel⸗ häuſe lien⸗Zn Die v kennziff Noveml Aktienki feſtverzi Droger Der nutzung Harz: Terpe gefragt, per, re knapp a Kalil nächſtes Leim: Nachfrag Die a konnte ſi der Aus geblich werten ruhigt h. höher, d anfangs ganze R lichen S. haltend und die Auch die Großban beſſere 2 zu erwäl im engl einzelnen zent und befeſtigt. Rhein. Prozent ändert. von Farf auf die ternehm: waren E zitätswer zogen ur Kraft we ziffern zogen be an. An Schwartz Deutſcher zent, Pa höher, v Prozent 14 Pre Vorzugs⸗ gefragt. während vom 22 Banka (plus 1 FI Eff festver Wertbes Dt. Reic Dt. Sch Voungan Bad, St: Bayer. Reichsal Heidelbe Ludwigs Mannhei do. v Baden 2 Großkra Mhm. St I Mannh Grohkra Khein-M Ver. Sts Bad. Ko Dt. Kom Bay. Hy Berl. H. Franki. Frkf. Hy. Südg. Be 5½0% de Alls. Dt Bad. Bar Bank füt Bayr. Be Dresdnel Frankf. Pfälz. Hà Reicnsba Rhein. 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Mai 1933 hat der Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter und Preußiſche Miniſter für Wirt⸗ ſchaft und Arbeit folgende Herren auf die Dauer von drei Jahren als Mitglieder des Beirats für Zweck⸗ ſparunternehmungen beſtellt: Diplomvolkswirt Johan⸗ nes Splettſtößer, Syndikus der Induſtrie⸗ und Handelskammer zu Berlin; Direktor Hugo Mühl⸗ häuſer, Vorſtandsmitglied des Stuttgarter Mobi⸗ lien⸗Zweckſparverbandes e. G. m. H. in Stuttgart. Börſenkennziffern Die vom Statiſtiſchen Reichsamt errechneten Börſen⸗ kennziffern ſtellen ſich in der Woche vom 19. bis 24. November 1934 im Vergleich zur Vorwoche wie folgt: Aktienkurſe 79.97(80.14), Kursniveau der 6prozent. feſtverzinslichen Wertpapiere 92.33(92.07). Drogen, Chemikalien eic.(Carl Heinr. Stöber K. a.., Hamburg) Der Kompenſationsweg findet immer ſtärkere Be⸗ nutzung für die Beſchaffung der benötigten Robſtoffe. Harz: Reichlicher angeboten, Nachfrage abgeflaut Terpentinöl: Billige Balſam⸗Qualitäten gut gefragt, Marktlage ſonſt luſtlos. Schellack: Knap⸗ per, rege Nachfrage. Glycerin: Unverändert knapp angeboten bei reger Nachfrage. Lithopone, Kalilauge und Pottaſche: Verkäufe für nächſtes Jahr freigegeben auf unveränderter Baſis. Leim: Haut⸗ und Lederleim knapper angeboten, Nachfrage lebhafter. Berliner Börse Die geſtern gegen Schluß eingetretene Erholung konnte ſich heute fortſetzen, zumal ſich der Markt der Auslandswerte, nachdem Gerüchte über eine an⸗ geblich bevorſtehende Beſchlagnahme von Auslands⸗ werten als völlig unbegründet bezeichnet werden, be⸗ ruhigt hat. Chade—0 waren eine halb Reichsmark höher, die D⸗Anteile waren unverändert, Aku lagen anfangs ½ Prozent feſter. Im übrigen trugen eine ganze Reihe zuverſichtlicher Nachrichten zu der freund⸗ lichen Stimmung bei., So verwies man auf die an⸗ haltend günſtige Entwicklung der Steuereinnahmen und die ſtarke Steigerung der Einzelhandelsumfätze Auch die weitere Steigerung der Kreditoren bei den Großbanken fand beachtung. Schließlich iſt noch die beſſere Beurteilung der außenpolitiſchen Entwicklung zu erwähnen, die auch durch die bevorſtehende Debatte im engliſchen Unterhaus nicht getrübt wird. Im einzelnen waren Montanwerte meiſt ½ Pro⸗ zent und ſchleſiſche Bergbau und Zink. 1½ Prozent beſeſtigt. Von Braunkohlenaktien waren Rhein. Braunkoblen bei ſechs Mille Angebot 154 Prozent niedriger“ Käliwerte wären wenig ver⸗ ändert. Chemiüſche Aktien waren unter Führung von Farben bis ½ Prozent höher, Rütgers gewannen auf die 17prozentige Umſatzſteigerung bei dem Un⸗ ternehmen 34 Prozent. Von Elektroaktien waren Elektr. Lieferungen 2½ Prozent und Elektri⸗ zitätswerke Schleſien 1½ Prozent befeſtigt. Siemens zogen um Prozent an. Auch Elektr. Licht und Kraft waren auf die Veröffentlichung der Abſchluß⸗ ziffern gefragt. Kabel⸗ und Drahtwerte zogen bei kleinen Umſätzen um 1 bis 1½ Prozent an. Am Maſchinenaktienmarkt konnten Schwartzkopff einen Gewinn von 2 Prozent erzielen. Deutſcher Eiſenhandel befeſtigten ſich um 1½ Pro⸗ zent, Papier⸗ und Zellſtoffwerte waren 34 Prozent höher, während von Textilwerten Stöhr 134 Prozent einbüßten. AG für Verkehrsweſen wurden 1½ Prozent höher bezahlt. Deutſche Reichsbahn⸗ Vorzugsaktien(plus ½8 Prozent) waren weiter rege gefragt. Norddeutſcher Lloyd gewannen Prozent, während Hamburg⸗Süd gegenüber einer letzten Notiz vom 22. November 1½ Prozent verloren. Am Bankaktienmarkt wurden Reichsbankanteile (plus 1 Prozent) wieder von Großbankſeite aus dem Markt genommen. Nach den erſten Kurſen machte die Befeſtigung weitere Fortſchritte. Auch Renten lagen freundlicher. Vereinigte Stahlobligationen waren auf die Veröffentlichung der Urteilsbegründung in der bekannten Reichsgerichtsentſcheidung über die Dollarklauſel der Krupp⸗Anleihe ½ Prozent befeſtigt. Altbeſitz und Reichsſchuldbuchforderungen waren un⸗ verändert. Die Umſchuldungsanleihe zog um 20 Pfg. an. Am Markt der Auslands⸗ renten waren mit Ausnahme der Ruſſenanleihen, die ½ bis ½ Prozent verloren, Befeſtigungen von Prozent die Regel. Anatoliſche Renten zogen um 1½/ Prozent an. Für Tagesgeld blieben die Sätze unverändert 4 bis 4½ Prozent. Am Valutenmarkt war der Dollar nach den Goldverſchiffungen nach USA etwas ſchwächer, auch das Pfund gab etwas nach. Im Verlauf hielt die freundliche Stim⸗ mung an. Gelſenkirchen, Buderus und Mansſeld waren etwa 1 Prozent höher. Lediglich Maxhütte kamen 2½ Prozent niedriger zur Notiz. Leopoldgrube befeſtigten ſich um 1½ Prozent. Farben waren wei⸗ tere ½ Prozent und Rütgers weitere 1¼ Prozent höher Von Elektrowerten konnten Felten 1½ Prozent gewinnen. Schultheiß⸗Patzenhofer und En⸗ gelhardt waren je 1¾ Prozent befeſtigt. Am Ren⸗ tenmarkt waren Altbeſitz ½ Prozent niedriger. Ver. Stahlobligationen konnten dagegen weiter ½ Prozent gewinnen. Kaſſarenten waren eben⸗ falls überwiegend gebeſſert. Provinzanleihen lagen ſeſt. Von Stadtanleihen waren Geraer und Kieler je 1 Prozent und Solinger ½ Prozent höher. 7prozentige Berliner Stadtanleihe von 1926 gewan⸗ nen 20 Pig Düſſeldorfſer Stadtanleihe gaben um 76 Prozent nach. Pfandbriefe und Kommunalobligatio⸗ nen lagen bei Schwankungen von etwa ½ Prozent nicht ganz einheitlich. Die Emiſſionen der Preußiſchen Pfandbriefhank und der Preußiſchen Zentralboden⸗ Creditaktienbank waren teilweiſe ½ Prozent gedrückt. Von landſchaftlichen Pfandbriefen waren ſächſiſche ½ Prozent und Liquidationspfandbrieſe dergleichen 1% gefeſtigt. Länderanleihen waren etwa ½ Prozent höher. Die Mecklenburgiſchen Anleihen waren ½ bis 36 Proz. gedrückt. 27er Sachſen verloren ½ Prozent. 1923er USA⸗Dollar⸗Schatzanweiſungen(kleine Stücke) gingen um ½ Prozent zurück Arbed⸗Bonds erholten ſich um 4 Prozent, Dollarbonds waren wenig ver⸗ ändert. Der Privatdiskont kam wieder mit 3½% zur Notiz. Die Börſe war bis zum Schluß feſt. Chade àA bis(konnten 1½ Mk. gewinnen, Schultheiß(plus 3 Prozent) überſchritten wieder den Parikurs, Deut⸗ ſche Telefon und Kabel waren insgeſamt 2, Prozent höher. Ver. Stahlobligationen ſchloſſen mit 86•/% Nachbörslich war die Haltung unverändert freundlich. Man nannte Schultheiß mit 100%, Farben 133½, Ver. Stahlobligationen 86/, Altbeſitz 104.10. Der Dollar notierte amtlich 2,487, Pfund 12,39. Deutſche Steinzeug und Eſchweiler Bergwerk ge⸗ wannen je 3 Prozent und Wanderer 2 Prozent. Dra⸗ chenberger Zucker verloren 4/ Prozent. Wenderoth gaben um 4½ Prozent nach. Steuergutſcheine blieben unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen notierten das engliſche 3 folgt: Ausgabe J: 1935er., ar .62, 1943/48er 96.12—97.00. Ausgabe 1048755., 1940er 97.37—98.12. W42 e 30 60 bis 97 00. Wiederaufbau 1944/45 und 1946/48er 63.75—64.62. Frankfurter Mittagsbhörse Tendenz: ſtill, aber freundlich. Im Anſchluß an die Abendbörſe zeigte auch die heutige Mittagsbörſe eine weitere Beruhigung und leichte Beſſerung der Kurſe. Die Gerüchte, die von einer angeblich bevorſtehenden Beſchlagnahme der Auslandswerte wiſſen wollten, ſind eiwas verſtummt. Dadurch erhielt die geſamte Börſe eine gewiſſe Stütze, ſodaß die Stimmung bei kleinen Umſätzen freundlich war. Die Auſtragserteilung der Kundſchaft blieb klein, auch die Kuliſſe beteiligte ſich nur in kleinem Maße am Geſchäft. Der Ultimo machte keinen Ein⸗ fluß mehr, um ſo mehr, als größere Poſitionen nicht beſtanden. Die erſten Kurſe lagen faſt allgemein um ½ bis ½ Prozent über der Abendbörſe Von chemi⸗ ſchen Werten waren Farbeninduſtrie und Scheidean⸗ ſtalt nur knapp behauptet. Elektroaktien erhöhten ſich von ½ bis ½ Prozent. Montanpapiere waren durch⸗ bahn⸗Vorzüge weiter feſt. 120,5, Kleinlein Brauerei „zugsaktien 103, „Storchen 100, Seilind. Wolff34, weg feſter, beſonders Gelſenkirchen mit plus 1½ Pro⸗ zent, daneben gewannen Klöckner/ Prozent, Phö⸗ nix ½ Prozent, Harpener ½/ Prozent, Mannesmann und Stahlverein je ½/ Prozent. Von ſonſtigen Wer⸗ ten zogen Deutſche Linoleum und Reichsbankanteile je ¼ Prozent, Weſtdeutſche Kaufhof 76 Prozent, Ha⸗ pag ½ Prozent, Nordd. Lloyd ½ Prozent an, Brau⸗ bank und Daimler lagen unverändert. Von Auslands⸗ werten waren Akn um 1 Prozent, Chade um 1 RM und Anatolier Eiſenbahn um 1½¼ Prozent erholt, auch im übrigen nannte man feſtere Kurſe. Der Ren⸗ tenmarkt lag ebenfalls freundlich, das Geſchäſt war aber klein. Stahlvereinbonds gewannen 36 Prozent, ſpäte Reichsſchuldbuchſorderungen/ Prozent, Kom⸗ munalumſchuldung ½ Prozent, Altbeſitz und Zins⸗ vergütungsſcheine lagen unverändert. Nach den erſten Kurſen ergaben ſich infolge der ſtarten Geſchäftsſtille zunächſt vielfach leichte Rückgänge um—% Prozent. Später trat jedoch wieder etwas Nachfrage auf und die Rückgänge konnten wieder aus⸗ geglichen werden, teilweiſe ergaben ſich darüber hin⸗ aus leichte Befeſtigungen, insbeſondere bei Farben⸗ induſtrie 133/%—133½—134½. Die ſpäter zur Notiz gekommenen Werte lagen zumeiſt um—½ Prozent freundlicher, ſchwächer waren aber Rhein. Braun⸗ kohlen 210(212). Am Rentenmarkt waren Zinsver⸗ gütungsſcheine gefragt und 20 Pfg. feſter, im übrigen blieben die variablen Papiere unverändert. Am Pfandbriefmarkt traten nur geringe Veränderungen ein. Stadtanleihe notierten bei kleinen Abweichungen uneinheitlich. Fremde Werte lagen ruhig, aber mei⸗ ſtens gebeſſert, nur Oeſterreichiſche Schatzrente waren angeboten. Schweiz. Bundesbahn⸗Anleihen blieben auf der kräftig erholten Baſis der Abendbörſe nahezu unverändert. Tagesgeld war gefragt und wurde auf 3¼(3½%) erhöht. Mannheimer Börse Tendenz: ſtilles Geſchäft. Die Börſe verkehrte bei wieder nur ſehr kleinem Geſchäft in etwas freundlicherer Halmng. Farben zogen auf 133,75, Waldhof anf 44,75 Prozent an. Im übri⸗ gen traten bei den Induſtrieaktien keine großen Ver⸗ änderungen ein. Von Verkehrswerten lagen Reichs⸗ Mannheimer Verſicherung zogen am Verſicherungsmarkt auf 40 RM. pro Stück an. Der Rentenmarkt lag ſtill. Altbeſitz notierten 104 nach 104,5; Goldpfandbriefe lagen wieder gut be⸗ hauptet. Es notierten: Dt. Anleihe Abl. Altbeſitz 104, 6proz. Baden Staat 96, 7proz. Heidelberg Stadt 86, Sproz. Ludwigshafen Stadt 87, Mannheimer Abl. Altbeſitz 95,5. Sproz. Mannheim Stadt 90, 8proz. Bad. Komm. Goldpfandbriefe 94, Sproz. Pfälz. Hyp.⸗Goldp'endbr. 95, Sproz. Rhein. Hyp.⸗Goldpfandbriefe 94, 6Gproz Farbenbonds 118,5. Bremen⸗Beſigheim 79, Cement Heidelberg 108, Daim⸗ ler⸗Benz 44,5, Dit. Linoleumwerke 60, Durlacher Hof 62, Eichbaum⸗Werger 88, Eniznger⸗Union 98, Gebr. Fahr 115, IéG Farben 133,75, 10proz. Großkraft Mhm. 76, Knorr Heilbronn 198, Konſerven Braun 45, Aktienbrauerei 85,5, dto. Walzmühſe 127, Pfälz. Mühlenwerke 110, dio, Preßhefe 112, Mheinekettra, Stamm 99, dto. Vor⸗ Saſzwerk Heilbronn 220, Schwartz⸗ Südd. Zucker 176, — Oelf. 176, Weſteregeln 105, Zellſtoff Wald⸗ ho Badiſche Bank 122, Commzerbank 67,5, Deutſche⸗Dis⸗ conto 69, Dresdner Bank 71,5, Pfälz. Hyp.⸗Bank 77,5, Rhein. Hyp.⸗Bank 11. Bad. Ac für Rheinſch. 49, Bad. Aſſecuranz 31, Mannh. Verſicherung 40, Württ, Transport 36.— Brown Boveri 14. Metalle Berlin, 27. Nov. Amtlich u. Freiverkehr. Elek⸗ trolytkupfer,(wirebars) prompt, cif Hamburg, Bre⸗ men oder Rotterdam 39.50; Standardkupfer, loeco 33.75 nom.; Originalhüttenweichblei 1450 nom.; Standardblei per Dez. 14.50 nom,; Originalhütten⸗ rohzink ab nordd. Stationen 17.50 nom.; Standard⸗ zintk 17.50 nom.; Original⸗Hütten⸗Aluminium, 98 bis 99 Prozent, in Blöcken 144; desgl in Walz⸗ oder Drahtbarren 148; Reinnickel, 9g8—99 Prozent 270 RM für 100 Kilo. Silber in Barren, zirta 1000 fein, per „Kilo 45.50—48.50 RM. irtschafts-Numdsciau Amtliche Preisfeſtſetzung für Kupfer, Blei und Zink Berlin, 27. Nov. Kupfer, Tendenz ſtetig. Nov. 33,75 nom, Br., 33,75.; Dez. 33, 75 bez, 33,75 nom. Brief, 33,75.; Jan., Febr. 35: 33,75 nom. Br, 33,75.; März 35: 35,50.; April 35: 35,7 75.; Mai 35: 36.; 3 35: 36.25 G; Juli 35: 36,50 Geld; Aug. 35: 36,75.; Sept. 35: 37.; Okt. 353 ,5., Plei Tendenz ruhig. Nov 14.50 nom. Brief, 14,50.; Dez. 14,50 nom. Br., 14,50.; Jan,, Febr 35: 14.50 nom. Br., 14,50.; März 35 14,75.; April bis Oktober 35: 15 G. 233 Tendenz ruhig. Nov. 17,50 nom. Br., 17,50.; Dez 17,50 bez., 17,50 nom. Br., 17,50 G; Jan., Febr. 3853 17,50 nom. Br., 17,50.; März, April 35: 18,.75 Br., 18.; Mai, Juni, Juli 35: 19 Br, 18.; Aug., Sept., Okt. 35: 19,25 Br., 18 G. Londoner Goldpreis Berlin, 2. Nov. Der Londoner Goldpreis be⸗ trug am 27. November für eine Unze Feingold 139 ch 4 d- 86,4911 RM, für ein Gramm Feingold dem⸗ nach 53,7560 Pence- 2,78075 RM. Londoner Metallbörſe London, 27. Nov Amtl. Schluß. Kupfer( p. To.) Tendenz ſtetig. Standard p. Kaſſe 27½—56; Standard 3 Monate 2776—15/10; Standard Settl. Preis 27656; Elektrolyt 30½—31½; beſt ſelected 29½ bis 31; Elektrowirebars 31½. Zinn(& p. To) Tendenz ſtetig. Standard p. Kaſſe 228¼— 76; Stan⸗ dard 3 Monate 229—½; Standard Settl. Preis 228¼%; Straits 230. Blei(& p. To.) Tendenz gut behauptet, ausld prompt offz. Preis 101½16; ausld. prompt inoffz. Preis 1056—¼; ausld. entf. Sicht. offz. Preis 10¼; ausld. entf. Sicht. inoffz Preis 1011/½186—½¼; ausld. Settl. Preis 10%, Zink(& per To.) Tendenz ſtetig, gewl prompt offz. Preis 1176; gewl. prompt inoffz. Preis 1113/½16—15/16; gewl. entf. Sicht. offz. Preis 123/16; gewl. entf Sicht. inoffz. Preis 126—3/16; gewl. Settl. Preis 1176. Amtlicher Berliner Mittelkurs für das engliſche Pfſund 12,41½. Getreide Rotterdam, 28. Nov. Anfang. Weizen per Nov.—; per Jan. 35: 3,30; per März 35: 3,50; per Mai 35: 3,60. Mais per Nov.—; per Jan 35: 72½; per März 35: 75½; per Mai 35: 70½. Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann Chef vom Dienſt: Wilhelm Ratzel Taffernian An für Innen⸗ und Außenpolitik: 15— Kattermann; für politiſche Nachrichten: Dr. Wilhel icherer; für Wirtſchaftsrundſchau und Vewegngg: Friedrich Haas; für Kulturpolitik, Feuilleton und Bei⸗ lagen: W. Körbel; für Kommunales: Herm. Wacker; 5 arl Lauer; für Lokales: Erwin Meſſel; 1 Sport: Julius Etz; für den Umbruch: Max Höß, ſämtliche in Mannheim. — Schriftleitung: Hans Graf Reiſchach, Berlin Sw. 68, Charlotienſtr. 159, Nachdruck ſämtl. Sriginai⸗ berichte verboten. Sprechſtunden der Schriftletnung: Täglich 16—17 Uhr (autzer Samstag und Sonntag). Verlagsdirektor: Kurt Schönwitz, Mannheim akenkreuzbanner⸗Verlag.m. b.., Sprechſtunden dex erlagsdirektion; 10.30—12 Uhr(äußer Samstag und anniagz, F05„Ar. für 3 u. Schriftleitung; 314 71, 204 333.61/½62 ür den Anzeigenteil verantwortlich? Arnold aͤmld, Mannheim. Zur Zeit 10 Preisliſte Nr. 3(Geſamtauflage) und Nr. 2 (für Weinheimer⸗ und Schwetzinger⸗Ausgabe) gültig. rühausgabe 4 Mannheim— 19 808 rühausgabe 4 Schwetzingen. 1 000 Frühausgabe 4 Weinheim 100=* 21 808 Abendausgabe 4 21251 Ausgabe B mit Anzeigen der Abendausgabe 4 Mannheim 13 836 Ausgabe B Schwetzingen 2566 Ausgabe B Weinheim„„ 1733 39 386.⸗A.= 19 698 Geſamt⸗D.⸗A. Ottober 1934= 41 501 Druck: Schmalz& Laſchinger, Abteilung Zeitungsdruck 27. 11. 28. 11.. 27. 11. 28. 11. 27. 11. 28. 11. 27. 11. 28. 11. 27. 11. 28. 11. Frankfurter Südd. BodencreditbkF.——[Rnein-Main-Don.Vz. 99,75 99,75 Verkehri-Aktien El. Schlesien. 101,25 102,00 Württ. Notenbank—— Rneinmetall 44˙0⁰0 116 65 à4, Verieirs wauem 10,20 14,18 EnzingerUnionwerke 96,00 Schulth. Patzenhofer 96,25 98,62 Wanderer-Werke 119,50 121,50 Effelkétenbörse Verkehrz-Akti Sehneilpr. Frkinal. 3,0.f Ke. Lon.-u. Krattw. 115, 80 113,20 Karoenind. Ié.“.. 13,)5 135,90 Sentens K ialste. 14.00 186,5 Weseregeln Likall. 103,59 154,25 erkehrs-Aktien Semmar--Eienbinn 56,00.Feiamüpie Papier 113,25 114.25 3 kemgirthu 93,00 33 is Hamm festverxinsl. Werte. Lok.— u. Kraft 11600 116,9[ Siemens& Halske„138,00 138,25 Baltimore Ohio.„— Kelten& Cuilieaume 57 4 55. 50 Stetin Z 3 45 Metan 100,00 101 0⁰ Dt, Reichsb. Vz. 114,25 114,62 J Sudd. Zucker 176.75 177,.00 J Ub. Paketf. 26,50 27.25 J Eord Motor. 43, 45,00 J St. Wertbest. Anl. v. 23—*5 27,.25 Tiet- Leonbark: 295 30.50-mer. Päketf. 29.00 Gebnard& coo 18 99,00 Südd. Zucker 176,00 180,00 Zellstoff Waldhof. 44, 0⁰ 44, 50 apag ietz Leonhar 29, Hb.-Südam. Dpfsch. is LGetenk. Berzu. 35/00 36•12 Thur. Gas„ en h4. Seiaczeng. 2. 900 3505 Jerd 17054“ 33,28 30 50f Leſſewizsshanene.— groo ee een Fe⸗emeni öf.30 30.35 friers iorperd:.3 35 6ꝛFenGnipes. 11833 1 Vounzanleihe. 56,25 88.35 Se—— Zelistof Memer 39. 35.00 bankaktien men aen R 25 j 100, 25⁵ 100,25 in 3 Bad. Staat 1917.. 35,00 29,00 Südd. Eisenbahnen. 56,00 50,00 Feilstoft Waldhoi. 48.75 14,25 Kdcs„83,12 53,12 Cesz f. El,. Unternen. 133729 103.30J Ver Diasteen 149· 00—ffrewertenrmwerte 11457 5243 H. Aitb. 164730 1 Industrie-Rktien Buderus 60,37 61,00—13 f. El. Werte 73, 5⁰ 74,00 Gi 13 00 67,50 Ver. Rtz, portl.-Ct.— 114,00 J Burvach Kali.. 19,75 19,75 Raeſnerz Sioct 20 55.25 95,50 Aschaff. Aktienbr. 97,00 97,00 e 4 38 4* 3 Bk. 110 5 443 Erabenwits fertil„ 153 00 99,50Ver. Stahlwerke.. 2,25 35,90 FNeckarsulmer 16,75 15,75 Ludwigsh. 26 Ser. 1 56,00 66,00 JHortmund. Ritterbr. 74,09 74,00 Karvener 275 5 39•50 Comm. u. Pflvatbk. 67.00 67.00 Guano-Werke. 73,00 72,12 Ver. Ultramarinfabr. 124,25 12325 Ufa- Film 46,50 46,50 im von 2 90,00 90,00 J1 br. München. 191,00 194,50 Hackethal-Draht 8³. 65 Vogel Telegr.-Dr. 102,00 102,75 Tasl. Gelctd.. 4,00 4,00 Mannheim von 26. 29, owenbr. n. 101, 58•00 Use Cenub. 116,25 116,25 Dt. Bk. u. Disconto 69 00 68,50 Hackethal. ra 1 5⁰„50⁰ vont.0 3,25 hionatsgeſd f14. 2 do. von 1927.. 89,50 69,50 fMainzer Brauerei. 57, 118˙00 Kali Aschersleben.— 5 Dt. Golddiskontbank 100,00 100,00 JHampurz Elektr. 15,00 115,12%%—* Baden 26.35,50 36,25 Nürnos. Brauhaus.— 100•50 Kali Salzdetfurtn.—— Ib5t. Gebersee⸗-BK. 55/00 54,50 Harb.-Gummi-bhön. 29,37 29,25 Croßkraft Mhm. 23 15,65 15,55 Sehvarzstorchen N 8 Klöckner.„ 69,75 71,00 1 Hresdner Bank.. 71,50 J1,0 lHarpener Bersbau 59,37 59,75 ſe, ſge 8f Aeen:: genene feeee,. f 7 i ansfelder— eichsbanK it 25 Grobkraft Müm. abg. 66,25 35,00 Wulte-Brauerei. 41,50 42,00 GOtavi bi.A Khein. Hyp.-Bank 111, 00 111,50 J Hitwert Maschinen 43,00— Hbein MeiBopgtes 476n g oo Afehwiatoten.. 1559 5150f ös e r Veniher, Alion foerWerei 3 335 Berliner Devisenkurse 830 n 31.2 AE0 Stamm 25.60 26,00 33 t pfauntoblen 247 70 3 Aachen-Münch 1150.0 11 1415 ad, Kom.— achen-Münch.—„115, Dt. Komm. Sam. 1 100,75 191,25— 104.50 38 Riobenoes——0 3550 33.80 Alfianz Allz. 200,00 200,50 JHoteibetrie... 51,25 50,50 Geld Brieſ Geld Baiet anzf Soa Aber i. d0 Versicher.-Aktien r A 27. Nov 28. N Frankf. Goid'1s.. 92,75 22,75 I. P. Beinberr. 134.25 13,50 Versicher. Kaliw, Aschersleben 106,/75 156,25. Nov. Nov. Erhr. Hröbk, Gpt. Lia. 33,5 33,.20 Bremen. Heslen. Oei.0 ſ900 aman⸗ 199,00 nen Lau Chemie... 13,/13 120,00] Kesvot,(Alex,, Kairo) 1 Asypt. Pid- L 12,715 12.745J 12,685 1 12,715 do. Anteilsch. 6,30 6,30 Brov'n, Boveri 15,00 15,00 Frankona IOber 104˙00 164.0 Accumulatoren-Fbr. 158,00 158,50 J Klöcknerwerke„0,50 74,00 Arzenéin,(Buenos Alres) 1 Paß. 0628•65•6281•632 ile pihr. Ed. Em. 1 3375 33)5emen, fieidelbefr. 10%.35 13 Franrons aoher. 313,00 312708J Kisegrbanhes:— 51,30 Kotswe u. Chem. F. S0%2 62,25] Fele,(Fris. v. Autv,) 100 eiga 55,70 58,250 55,370f 58280 do, do-. 33—1 Clade Albert 13580 78,00 Mannh. Versien, es⸗ 25 Allz. 2 46,28 31.30 5 10 35 Brasilien(Rio de Jan.) 1 Mitreis 0,204J 0,06 0,04 0,206 Ms⸗ 2*. ollmar& Jourdan.— 80f oef Ae, 38 33T less, Lds. Liau.. 58,00— ſhaimler-Benz 43,90 450 heuerputztholne Aschafienb. Zelisto 20,35 30,75 Kronprinz-Metall 14.50 115,00 Dänemark(Kopenhaz.) 100 Kronen f 55,370 55,490 55,240 55360 Bank-Aktien Dt. Atlantie. 113,25 95,25 1 Veuerzutscheime 34193.5 103,75 3 1e 42—.— Lahmever& Co. 106,50 107,75 Hanziz(Danziz) 100 Gulden f 81,040 f 81,200[ 81,040 51,200 5 20530 50556 4. 103e 10,/00 192, 43 50 ULaurahntte.. 175 14½0 J Easlang(London) 1Piund f 12,200 12,480.12,375 12,405 pfälz. Hyp.Ludw.-9 95,00 95,00 j Dt. Gold- Silbersch. 205,50 205,50 do, 1930„ 104,50 104,50 Bayr. Spiegelglas 35,00 39,00 Leopold Grube.. 16,50 76,75 Estiand(Kev.-Fal.) 100 esih. Kr. 68,680 68-20 66.60 66•620 do. Liduu.. 94,70 94.75 Dt. Linoleum..00 163 do. 1037 102,00 102,50 J. F. Bembefe 3½ 132,50 lindes Eismasch. 95,37 95,25 Finnland(tielsingf.) 100 fnnf. Mk. 5,475 5,465 5,465 5,475 do, Aniefisch. 3 9700 9712 El. Licht und Kraft.—6— do. 1938.„„5,87 69, i. 443 22 15 00 Mannesmannröhren 70,00 71,37 Frankreicn(Paris) 100 Franes f 16,360 f 16,420 16,360 16,420 pr. Ctr. B. Liqu. 2 92, 2,12 16. Chemie Basel. 135,00 143,% Verrechnungskurs 103,20 103, 20 erlin Karist. Ind. Mansfelder Bersbau 76,50 77,50] Griechenid.(Achen) 100 Drachmen f 2,354.358.354 2,355 Kh.Hypbk. Mhm. 59 94,00 S,00 f do. leere 115. Braunk, u. Briketts 152, 25 184,00 J Masch'bau-Untern. 53.25 54, 5⁰ Holland(Amsterd. u. Kott.) 100 G. 167,970 J168,310 167,930 168,270 do. Soldkomm. 4 28 3— Kahr A0. Firm. 1500 Berliner ArG. 115,50 11500 Markt- u. Künſpali, 30,50 Island(Keyklavik) 100 isl. Kronen f 56,120 f 56,240 J 55,990 56,11 do. do.—7.., 932474 16, Tarbenindustrie. 11562 116•25 Kassakurse enes n— LMasch-Buchau- Woli 97,00 97 25 ialien(om u, Mafland) 100 Lire 21,300 f 21,340 f 21,300 21,240 do. do. 10—11. 94,0 345 6. Farhenhonds 66.75 4 Olle 14 75 14 75 Maximilianshütte 4 150,50 Japan(Tokio und Kobe) 1 en 0,724 0,7²õ.72? 0,724 40. do. 17 486 3439 HFeiten uilleaume 104,00 103,50 J Festverzinsl. Werte n 1150 113,2 Zusosiav,(Beixr..Zant,) 100 Din.] ,84 5·700 5·094-706 do. do. 12—13. 94,90 94,90 JGestürel. 89 13553 min W isenwerke 123.30 130%00 Nordd, Eiswelxke 5,50 3,50 Kettland(Kiza) 100 Latts f 80,920 f 81,060[ 80,920 81,050 K du.„300 gasLoldschmidt.— 3„D Lonti Caoutschue 9 orenstein& Koppel 1305 54,5 Kieauen(KowvnoKaunas) 100 Lit 41,60 J 41,740 41,660 41,740 Südg. Bodenertalt. 94,75 54,5 Critzner. 28,0 /66 pr. Anj. Abl.1. 104,50 104,40 Lontisl.inoleum. 54,0 33,5 pnoniz Berzban. 13/62 44, Norwetren(O3ʃ0 100 Kronen f 62,310 62,430 62,160 f 62,280 5½% d0. 750 300 Lrüs Lounneer 00 0% eee i 45 117¼201 atseber Warron—— geslerreien(Wien) 100 Schiline f 43,350 49,050 f 46,050 f 49,350 Aiis- i. Creditbk. 5550 1550 taia& Nen 3** Koerenrentendl.—— uoere 113˙80 Fhemfelcen Krait Poiea(Warschau/Pos.) 100 Ziotv 46,910 47,010 46,510 47,010 Bad. Bank 122,05 152,50 Hliivert Armaturen.34-90 43 pfandbriefe Deutsch-Konti. oas 116,00 1i8,5 Knein. Braunkonien 217,00 210,00 Portusal(Lissabon) 100 Escudo J 11,270 f 11,290 f 11,250 11,270 Bank für Brauind. 101,75 101, 75 JHocn-Tiefbau 4— 1233 Erdöl 3*—** Ehein. Elektt. 0 Rumänien(Bukarest) 100 Lei 2,488] 2,492] 2,466 2,492 Bayr. Bodencredit Holzmann Phil. 6% Pr. Centr. Bod. eutsche Kabelw. 50 Khein-Main-Donau 100,50 199,59 Schweden(Stockh. u..) 100 Kr. f 63,980 f 64,580 63,800 65,520 Bay, Tiyp. u. Wik. 15,50 1800 Iunanans 30 pi. Em. 1 92,50 92,12 Deutsche Linoierm.35 133 Chein, Stahlwerke. 56,00 35,50 Senwelz(Zür. Basel.Bern) 100 Fr. 80,470 80,630 J 50,500 J 8060 b. Bu.-Discontoxes, 69,00 65,50 Knorr- lenpionn 198, 0⁰ 13432 6% d0. do. Kom. i 50,50 536,30 Deutsche Steinzeug. 1138 Kh.-Westl. Kalkw“ 570 3f,00] Spanien(Madr. u. 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November 1931 Der Fall Parker/ Eine kriminaliſtiſche trragigroteske San Franzisko. „Der ſeltſamſte Kriminalfall, über den je ein Gericht der Welt zu entſcheiden hatte, iſt jetzt hier zu Ende gegangen. Die Richter haben ge⸗ ſprochen— aber die öffentliche Meinung iſt alles andere als befriedigt, man läuft geradezu Sturm für die Begnadigung eines verurteilten Totſchlägers.—— Nun, mögen unſere Leſer ſelbſt entſcheiden. Die Geſchichte geht zurück bis auf das Jahr 1912. Damals betrieben zu San Franzisko zwei Männer namens Parker und Connor ein Bankgeſchäft, das nicht gerade allzu gut ging. Jedenfalls machte der eine der Chefs dem anderen tagtäglich die heftigſten Vorwürfe über zu hohe Entnahme und einen viel zu koſtſpie⸗ ligen Lebenswandel. Vor allem Parker über⸗ nahm ſich in ſeinen Redensarten dem Partner gegenüber heftig, ſchob ihm alle Schuld am Niedergang der Firma zu und drohte ihm mehr als einmal, und zwar in Zeugengegenwart, daß er ihn rückſichtslos„kalt machen“ werde, falls er ſich nicht beſſere. Und gegen Ende des Jahres 1912 taucht nun beſagter Parker bei der Polizeibehörde auf und erſtattet Anzeige gegen beſagten Connor—: ſein Partner iſt angeblich am Abend zuvor unter Mitnahme des ganzen Bankbeſtandes der Firma flüchtig geworden, die Firma iſt ruiniert!— Naturgemäß ſetzten umfangreiche Recherchen ein nach dem Verbleiben des Con⸗ nor, aber man findet keinerlei Anhaltspunkte für ſeine Flucht— im Gegenteil verſtärkt ſich der Verdacht, daß Parker ſeinen Partner ein⸗ fach beſeitigt hat, das hat er ja oft genug angedroht!— Und wenige Tage ſpäter findet man Connor— das heißt: das Meer ſpült einen Leichnam an den Strand, der mehrere Dolchwunden aufweiſt, und den Zeugen unter Eid einwandfrei als den Connor wiedererken⸗ nen. Die Folge iſt, daß man Parker ſofort in Unterſuchungshaft ſperrt. Die Indizien gegen ihn verdichten ſich zu einem feſten Netz, aus dem er nimmer zu entſchlüpfen vermag, ſo ſehr und inſtändig er auch ſeine Unſchuld beteuert. Der Fall liegt ganz klar—: er hat Conner erdolcht, den Leichnam ins Meer geworfen und dann ſich das geſamte Barvermögen der Firma an⸗ geeignet— nebenbei noch zur Irreführung der Behörden und der Firmenkunden das Märchen von Connors Flucht erdichtet. Kurz und gut—: Parker ſchwört Stein und Bein, daß er unſchul⸗ dig ſei— aber er wird verurteilt; und zwar erhält er wegen Totſchlags zwanzig Jahre ſchweren Kerker. Parker ſitzt dieſe furchtbare Strafe ab. Allerdings beteuert er bis zum Schluß ſeine Unſchuld. Als alter Mann wird er aus dem Kerker entlaſſen. Er ſieht ſich einer fremden Welt gegenüber, über die unter andern Ereig⸗ niſſen die einſchneidende Kataſtrophe des Welt⸗ kriegs hinweggebrauſt iſt. Eine Zeitlang bringt er ſich als Gelegenheitsarbeiter weiter. Dann glückt es ihm zu Beginn dieſes Jahres, als Verſicherungsagent unterzukommen. Das iſt wenigſtens etwas feſtes, ſofern man dau⸗ ernd auf den Beinen iſt. Und Parker iſt dau⸗ ernd auf den Beinen, emſig ſchießt er in den Straßen San Franziskos hin und wider. Und eines Tages geſchieht es, das Unglaubliche: Es iſt in der Hauptſtraße. Er ſtößt mit einem Menſchen zuſammen— ſtutzt— prallt zurück— ein Schrei: „Connor!“ Er iſt es, er iſt es unverkennbar, leugnet zwar anfangs, muß es dann aber zugeben. Ja, er iſt damals mit dem Firmenvermögen nach Mexiko geflohen, hat dort Jahre lang gelebt, und erſt als Parker längſt ſicher im Gefäng⸗ nis war, hat ihn die Sehnſucht nach San Fran⸗ zisto zurückgetrieben—— Soweit kommt er mit ſeinen Geſtändniſſen, da iſt in Parker längſt die Erinnerung aufgewacht an die furchtbaren zwanzig Jahre, die er unſchuldig im Gefängnis geſeſſen hat, nur weil der ehe⸗ malige Partner zu feig war, ſich zu ſeiner Tat zu bekennen—— er ſtürzt ſich auf Connor— er zangt die Fäuſte um ſeinen Hals— und bevor die Paſſanten und Poliziſten rettend ein⸗ greifen können, iſt es geſchehen: Parker hat Connor erwürgt Parker wird verhaftet. Parker kommt, in Unterſuchungshaft. Parker ſteht zum zweiten Male vor Gericht— zum zweiten Male wegen des gleichen Delikts: Totſchlag an Connor! Wegen dieſes Verbrechens iſt er nun ſchon einmal verurteilt worden, hat zwanzig Jahre ſchweren Kerkers abgeſeſſen, und es iſt ein Hauptrechtsgrundſatz bei allen ziviliſierten Völkern: niemand darf zweimal wegen des gleichen Delikts verurteilt werden! Alſo iſt Parker freigeſprochen—— Hier ſetzt die Groteske des Rechts ein. Der Verteidiger plädiert natürlich auf Frei⸗ ſpruch—: Parker kann doch ſeinen Partner nur einmal umgebracht haben— und dafür hat er ſchon zwanzig Jahre geſeſſen.— Aber der Staatsanwalt: Nein! Parker iſt vor zwanzig Jahren wegen eines Verbrechens verurteilt worden, das er überhaupt nicht begangen hat; alſo kann die Tat auch noch nicht⸗geſühnt ſein; wie kann im übrigen dieſe nichtbegangene Tat die gleiche ſein, die er jetzt ſeinem eigenen Ge⸗ Im alten Urteil ſtändnis nach begangen hat? hieß es—:„. er erſtach ſein Opfer und warf es ins Meer...“— jetzt hat er ſein Opfer er⸗ würgt und auf der Straße liegen laſſen; es iſt alſo nimmermehr die gleiche Tat geweſen! Der Verteidiger: Das ſind Fineſſen! Hier ſteht ein Mann, der zwanzig Jahre im Kerker ſaß, weil er Connor tötete— und nun wollen Sie ihn, der doch Connor nur einmal ge⸗ tötet hat, zum zweiten Male in den Kerker ſperren?! Der Staatsanwalt: Es gibt nur eine Mög⸗ lichkeit! Parker hat unſchuldig im Kerker ge⸗ ſeſſen, zugegeben; dafür kann er im Wieder⸗ aufnahmeverfahren, das natürlich mit einem Freiſpruch enden wird, eine Entſchädigung vom Staat verlangen. Damit iſt dann aber auch die alte Sache gänzlich erledigt— und wir kommen ſchon jetzt zu dem wirklichen Totſchlag an Connor, geſchehen am—— Es mußte geſchehen nach dem ſteinernen Ge⸗ ſetz: Parker iſt nun noch einmal verurteilt wor⸗ den, zwar unter Zubilligung aller mildernden Umſtände— aber ohne Bewährungsfriſt! Dieſe Bewährungsfriſt konnte man ihm nämlich nicht zubilligen, weil er ja immer noch als— Vor⸗ beſtrafter gilt... wegen der alten Kerkerſtrafe, zu der man ihn rechtskräftig verurteilte, ob⸗ ſchon er damals unſchuldig war. Er bleibt ſo⸗ lange ein rückfälliger Verbrecher, bis ihm nicht das Wiederaufnahmeverfahren ſchwarz auf weiß beſcheinigt, daß man im Jahre 1912 einen Juſtizirrtum an ihm beging. Das iſt der Fall Parker, wohl der ſeltſamſte Kriminalfall, der je ein Gericht der Welt be⸗ ſchäftigte und zurzeit die amerikaniſche Oeffent⸗ lichkeit heftig bewegt. Die Reise um die Welt geht-eiter Spanien- Agypten am 28., 29. uncl 30. 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