2. Dezember 1884ff* Dorit Kreysler Fischer-Köppe en Ufa-lustspie I , nch im Korzer Woche Zutritt! .30 und.30 Unr heneken azur Freude er Zur&hrel nd Mertgeschenke, S ten Geschmack des he alitãt liegt ihre Preis Xarat hold 0 —— 224 ynetvie llin ER RALI Mittelstraſze 10 esenmeyer EIMFA rer Will es: Aufträgel lae 2 SHie kla Sie ſich einmòl une 5 Bleikristôll àn.§. en entzüͤckt sein v0 prõchtvollen, n Formen und ce cünstlerisch. Huste ist hõndgeschliffe „ Schdlen und Doſe ne Glöser u. Gläsef turen, Toilette-Ga n und vieles Andet zeigen wit lneng n Koufzwoggeh je wenig odef we en wollen, Sie findeꝶ ins Geschenke Sie Ehre einlegeſ 4 lammocett 1˙15/ 10 »Sinne politiſiert Schlagkraft verluſtig gegangen. Verlag und Schriftleitung: Mannheim, R 3. 14/15. Fernruf: 204 86. 314 71, 333 61/%2. Das „Hakenkreuzbanner“ erſcheint 12mal wöchentl. und koſtet monatl..20 RM. bei— 16.50 RM., bei Poſtbeſtellung zuzüglich.72 RM. zu nehmen die Träger ſowie die Poſtämter entgegen. J höhere Gewalt) verhindert, beſtebt kein Anſpruch auß Abend⸗Ausgabe A n Berlin, 12. Dez.(HB⸗Funk.) Am Diens⸗ fagabend ſprach in Berlin im Offizierskaſino des Wachregimentes der Leiter der Abteilung Inland des Reichswehrminiſteriums, Major Foertſch, vor zahlreichen Preſſevertretern und Führern der SA und?, des Arbeits⸗ dienſtes und der Hitler⸗Jugend über das Thema„Die Wehrmacht im neuen Reich“. Major Foertſch ging insbeſondere davon aus, daß trotz aller Erklärungen eine gewiſſe Auslandspreſſe ſich immer wieder mit dem Verhältnis der Wehrmacht zum Nationalſozialismus befaſſe und zum einen Male behaupte, daß der größte Geg⸗ ner des Nationalſozialismus in Deutſchland die Wehrmacht und ihre führenden Gene⸗ rale ſeien, zum anderen Male wiederum die Meinung ausdrücke, die Wehrmacht ſei reſt⸗ nationalſozialiſtiſchen und dadurch ihrer Nicht allein aus Böswilligkeit und Senſationsluſt würden derartige Meinungen kolportiert, ſondern auch aus dem Unvermögen heraus, die Wehrmacht und ihre Stellung im neuen Staat zu ver⸗ ſtehen. Man verſuche, wie im alten Staat, die Wehrmacht zu eine Sphinx zu ſtempeln, zu einer unbeſtimmbaren Größe, von der man nicht wiſſe, wo ſie eigentlich ſtehe. Major Foertſch gab dann einen Abriß der Entwicklung und der Grundlage der Wehr⸗ macht, wies darauf hin, daß nach 1918 im Weimarer Staat infolge des Mangels an Autorität durch den Parteienſtreit und infolge des Fehlens eines klaren Bekenntniſſes zur Wehrhaftigkeit die Wehrmacht eine gewiſſe eigene Stellung habe einnehmen müſſen. Da⸗ mals habe die Wehrmacht eine überparteiliche Haltung ſich geſchaffen, die oft angegriffen los im und mißverſtanden worden ſei. Dies ſei aber im Intereſſe der Selbſterhaltung der Wehr⸗ macht notwendig geweſen. Schließlich behandelte Major Foertſch die Beziehungen zwiſchen den einzelnen Säulen der NSDaApP und der Wehrmacht, die eng und herzlich ſeien. Der Führer habe die Wehr⸗ macht aus einer gewiſſen Vereinſamung her⸗ ausgehoben und wieder mitten ins Volk geſtellt, er habe weiter die deutſche Wehrmacht zu einer der Säulen beſtimmt, die neben der Partei als dem politi⸗ ſchen Willensträger als einziger Waffenträger der Nation Staat trage. Reichswehrminiſter General⸗ oberſt von Blomberg habe keinen Zweifel dar⸗ über gelaſſen, daß der Nationalſozia⸗ lismus als die Grundlage des neuen Staates auch für die Wehr⸗ macht unantaſtbar ſein müſſe, und die Wehrmacht habe bewieſen, daß es ihr mit die⸗ ſer Grundlage ernſt iſt. Der Eid, der in unbedingter und perſön⸗ lichſter Form dem Führer des Deutſchen Rei⸗ ches und Volkes geleiſtet wurde, habe dem Sol⸗ daten eine eindeutige und klare Grundlage ſeines Dienſtes für Volk und Reich gegeben. Er habe die altpreußiſche perſönliche Bindung zwiſchen dem einen Führer und ſeiner Gefolg⸗ ſchaft wieder hergeſtellt. Die Bedeutung dieſes Eides werde klar, wenn man ihn in Vergleich ſetze zur Weimarer Zeit: Dort ein Schwur auf die Verfaſ⸗ ſung und gleichzeitig das Gelöbnis, dem Vor⸗ geſetzten unbedingten Gehorſam zu leiſten, hier die eindeutige klare Eides⸗ leiſtung auf eine Perſon. Behauptungen, daß damit die Unparteilich⸗ keit und unpolitiſche Haltung der Wehrmacht verſchwunden ſei, ſeien Unfug. Ueberparteilich und unpolitiſch ſeien weſentlich verſchiedene En B Für unverlangt eingeſandte Manuſtripte wird keine Verantwortung übernommen die Uenemacht trägt unſeren beiſt im ferzen major Foertſch ſpricht über Mationolſozialismus und Wehemacht Führer und befolgſchaſt ſind wieder eins den Einzelpreis 10 Pfg. Beſtellungen ſt die Zeitung am Erſcheinen(auch durch tſchädigung. Regelmäßig erſcheinende eilagen aus allen Wiſſensgebieten.— 0. zit, —2 0 5 Anze 0 teil 45 Pfg. Für kleine Anzeigen: Rabatt nach aufliegendem Tarif.— S markt. Fernruf 204 86, 314 71, licher Gerichtsſtand: Mannheim. Poft⸗ ſcheckkonto: Das Lud⸗ wiashafen 4960 erlaasort Mannheim Begriffe. Eine-unpolitiſche- Wehrmacht habe es nie gegeben, und ſo monarchiſch die alte Armee der Vorkriegs⸗ zeit geweſen ſei, ſo nationalſozialiſtiſch müſſe die heutige Wehrmacht ſein. Politiſche Betätigung ſein den Soldaten aus Gründen der Manneszucht verbolen, nicht jedoch politiſches Denken, das aber finde die Wehrmacht heute im Rahmen des nationalſozialiſtiſchen Denkens. Die Par⸗ tei ſei als Körperſchaft öffentlichen Rechtes politiſcher Willensträger des Staates, andere Parteien-gebe es nicht mehr und damit auch nicht mehr den Begriff der Ueberparteilichkeit. Wehrmacht und Partei, Wehrmacht und SA, SS, HI und PoO, dienen dem gleichen Führer im gleichen Geiſt, jeder an ſeiner Stelle und auf ſeinem Gebiet. Beide haben ihren Ur⸗ ſprung im Fronterleben und ſind auf Grund gemeinſamer Ideen, gemeinſamer Arbeit und gemeinſamer Leiſtung eng verbunden. Dieſe Verbundenheit zu trennen, werde keiner Macht der Welt gelingen. Belgiſche dorgen flusnahmegeſetz gegen berüchtemacher/ cärmende proteſtdemonſtrationen Brüſſel, 12. Dez. Die belgiſche Regierung veröffentlicht im Staatsanzeiger eine Reihe von Geſetzen, die ſie auf Grund der ihr erteilten Sondervollmachten erläßt. Danach wird dem Arbeitsminiſter die Befugnis erteilt, die Zu⸗ laſſung ausländiſcher Arbeits⸗ kräfte in Belgien nach Fühlungnahme mit den Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden zu kontingentieren. Zuwiderhandlungen gegen die Beſtimmungen über die Beſchäftigung ausländiſcher Arbeitskräfte durch die Arbeit⸗ geber werden mit Geldſtrafen bis zu 500 Frs. und mit Gefängnisſtrafen bis zu einem Monat bedroht. Weiter wird dem Arbeitsminiſter das Recht eingeräumt, die Beſchäftigungs⸗ zahl verheirateter und unverhei⸗ rateter Frauen in der Induſtrie feſtzuſetzen. Uebertretungen dieſer Beſtim⸗ mungen durch die Arbeitgeber werden ebenfalls mit Geld⸗ und Freiheitsſtrafen bedroht. Ein drittes Geſetz droht für die Fälle, in denen durch Gerüchtemacherei oder durch un⸗ zutreffende Zeitungsmeldungen das Anſehen des Staates geſchädigt wird, ſtrenge Strafen an. * In Brüſſel kam es zu lärmenden Proteſt⸗ kundgebungen gegen die Regierung. Erwerbs⸗ loſe aus Aalſt, Antwerpen, Lüttich, Mecheln und anderen Induſtriezentren hatten ſich in geſchloſ⸗ ſenen Gruppen nach Brüſſel begeben, um ge⸗ meinſammit den Brüſſeler Gewerk⸗ ſchaften zu demonſtrieren. Es bilde⸗ ten ſich Sprechchöre, die den Mitgliedern des Kabinetts Theunis androhten, daß ſie auf⸗ gehängt würden. Kommuniſtiſche Grup⸗ pen forderten in Transparenten dazu auf, den Sowjets die Macht zu übergeben. Die Polizei beſchränkte ſich darauf, ſtarke Kräfte bereit zu halten. Dagegen erfolgte kein di⸗ rektes Einſchreiten. Ein Windmühlenflugzeug mit 250 Klm. Stundengeſchwindigkeit? London, 12. Dez. Einer Blättermeldung zufolge wurden am Dienstag vom Luftfahrt⸗ miniſterium Verſuche mit einem Wind⸗ mühlenflugzeug unternommen, das als das größte der Welt bezeichnet wird. Während der Nachteil der bisherigen Typen von Wind⸗ mühlenflugzeugen in ihrer Langſamkeit be⸗ ſtand, ſoll das neueſte Modell den Vorteil der Betriebsſicherheit mit einer Stundengeſchwin⸗ digkeit von mehr als 250 Kilometer vereinigen. Es kann fünf ſtatt bisher zwei Perſonen auf⸗ nehmen. Die Kundgebung der 40 000 in Saarbrücken Blick in das Rieſenzelt in Saarbrücken während der Maſſenverſammlung der Deutſchen Front. Der ſtellvertretende Landesleiter der Deutſchen Front, Niet⸗ mann, ſprach zu Beginn des von der Deutſchen Front verkündeten Weihnachts⸗ friedens im Saargebiet. für Abendausgabe 13 Uhr. Anzeigen⸗Annahme: Mannheim, R 3, 14/15 4 33961/62. Zablungs⸗ und Erfülungsort Mannheim. Ausſchließ⸗ tgein: Die 12geſpaltene Millimeterzeile 10 Pfg. Die aAgeſpaltene Millimeterzene im Text⸗ Die 12geſpaltene Millimeterzeile 7 Pfg. Bei chluß der Anzeigen⸗Annahme: für Frübausg iederholung abe 18 Uhr, und p 4, 12 am Stroh⸗ — Mittwoch, 12. Dezember 1934 Was Gent lehrt (Von unſerem Genfer Vertreter) Es iſt ſo, wie wenn es nicht anders ſein könnte. Entweder man bleibt auf halbem Wege ſtehen, das bedeutet, daß man ſich von den entgegengeſetzten Enden aufein⸗ ander zu bewegt, um vor dem Graben, der ſich nicht überbrücken läßt, ſtehen zu bleiben — oder man beginnt erſt gar nicht. Das nennt man dann Vertagung. Genf hat ſich dieſes Mal wieder zum erſteren, näm⸗ lich zu dem typiſchen Kompromiß, durch⸗ gerungen. Man kann in dieſem Falle nach dem Theater⸗ donner, der vorausging, feſtſtellen, daß es ſich um einen nicht unangenehmen Kom⸗ promiß handelt. Die Debatte über den Süd⸗ oſtkonflikt hatte zeitweiſe fraglos zu Schärfen geführt, die ernſte Folgen in greifbare Nähe zu rücken ſchienen. Die ſchwüle Atmoſphäre, die über den langgeſtreckten düſteren Konferenz⸗ gebäuden lag, war manchmal förmlich ſpürbar, wie wenn in den nächſten Stunden etwas Un⸗ erwartetes geſchehen müßte. Es iſt alſo gewiß der jetzt zuſtandegekommenen Einigungsformel zuzuſchreiben, daß die Austragung eines offenen und ernſten Konfliktesver⸗ mieden wurde. Man wird bei einer objek⸗ tiven Beurteilung der wirklichen Lage aller⸗ dings nicht daran vorübergehen können, daß damit weder geſagt iſt, was in zwei Wochen oder auch in zwei Monaten ſein wird, noch daß Genf ſelbſt, wie man hier in lauten Tönen preiſt, für dieſen„Erfolg“ verantwortlich zu machen wäre. Wenn heute die Behandlung des Südoſt⸗ konfliktes vor dem Genfer Rat noch einmal rück⸗ ſchauend betrachtet werden ſoll, ſo ergibt ſich ohne Zweifel, daß jedes Wort, das von den beteiligten Parteien geſprochen wurde, nicht zu einer Entſpannung, ſondern zu neuen Ge⸗ genſätzen führte. Die Vermittlungsbe⸗ mühungen der Großmächte zielten daher von Anfang an darauf hin, gerade die öffent⸗ liche Diskuſſion in Genf um jeden Preis zu vermeiden, da man offenſichtlich wußte, was von ihr zu halten war. Auf der einen Seite ſtand Südſlawien, hinter das ſich die Kleine Entente mit der zweifelloſen Neben⸗ abſicht, zu einem Schlage gegen den Reviſionis⸗ mus auszuholen, geſtellt hatte, während Un⸗ garn in Italien einen prinzipientreuen Ver⸗ fechter ſeines Standpunktes ſehen konnte. Im ganzen Verlauf der Debatte ergab ſich mmer wieder, daß nichts unverſucht blieb, um ſie auf das rein politiſche Gebiet zu drängen und hier die Entſcheidung zu ſuchen. Die Reden Beneſchs und Tituleſkus boten dafür in dieſer Hinſicht ſchon gewiſſe Höchſtleiſtungen. Es wäre aber fraglos unmöglich geworden, die Debatte überhaupt weiterzuführen, als ſie ein⸗ mal dieſe Grenze überſchritten hatte, wenn man nicht den Dingen überhaupt freien Lauf laſſen wollte. Es iſt auf Grund dieſer ganzen Sachlage höchſt bedenklich, davon zu ſprechen, daß die Be⸗ handlung des Konfliktes vor dem Rat ſelbſt zu irgendwelchen poſitiven Ergebniſſen geführt hätte. Wäre ſie weitergegangen, ſo wäre der Konflikt dageweſen. Der Erfolg lie gt alſo nicht in der reſtloſen Bereini⸗ gung des Konfliktes, ſondern in der Verhinderung ſeiner weiteren Austragung, die allerdings zu⸗ nächſt erreicht iſt und die fraglos von jeder Seite begrüßt werhen muß. Es iſt eine glatte Unmöglichkeit, ſich vorzu⸗ ſtellen, daß man heute auf irgendeiner Stelle Europas wieder marſchieren könne, ohne dabei Europa in ſeiner Geſamtheit zu gefährden. Es iſt noch gefährlicher zu glauben, daß gerade der Südoſtkonflikt eine Angelegenheit wäre, die ſich Jahrgang 4— X Nr. 572— Seite 2 Abendausgabe— Mittwoch, 12. Deze Dortmund, 12.) Dez. Die Weſtfalenhalle in Dortmund, die ſchon ſo manche Rieſentund⸗ gebung der nationalſozialiſtiſchen Bewegung erlebt hat, war am Dienstagabend ſeit zweiein⸗ halb Jahren zum erſtenmal wieder Schauplatz einer großen Goebbels⸗Kundgebung. Der Name Goebbels hatte eine ſolche Anzie⸗ hungskraft auf die Weſtfalen ausgeübt, daß die Halle ſchon ſeit Tagen ausverkauft war. Mehr als 15 000 Perſonen füllten dicht gedrängt den weiten Raum, der, wie immer bei ſolchen Kundgebungen, wirkungsvollen Fahnen⸗ und Blumenſchmuck trug. Den Weſtfalen des Indu⸗ ſtriegebietes iſt Dr. Goebbels noch aus der Kampfzeit vor zehn Jahren gut bekannt und ſie fühlen ſich ihm beſonders verbunden. So war er denn bei ſeinem Erſcheinen in der Halle Ge⸗ genſtand einer jubelnden begeiſterten Kundgebung, die erſt nach mehreren Mi⸗ nuten abebbte. In der Halle ſah man den Ss⸗ Mann neben dem Grubenarbeiter, den SA⸗ Mann neben dem Monteur im blauen Kittel, Hitlerſugend und Arbeitsdienſt, Arbeitsfront und Gliederungen der PO. Reichsminiſter Dr. Goebbels gab einen Abriß der politiſchen Entwick⸗ lung in Deutſchland in den letzten Jahren, zeichnete mit ſcharfen Strichen das Deutſchland, das der Nationalſozialismus am 30. Januar 1933 übernehmen mußte, und ſtellte dem gegen⸗ über das Deutſchland von heute, das von jenem verſchieden ſei wie der Tag von der Nacht. Er wies u. a. auf die Preisfrage hin, deren Regelung mit Energie in Angriff genom⸗ men ſei, und machte darauf aufmerkſam, daß eine gewiſſe Rohſtoff⸗ und Deviſenknappheit ganz natürlich ſei, denn Deutſchland ſei kein Rohſtoffland, und wenn viereinhalb Millionen Menſchen wieder in Ar⸗ beit gebracht würden, ſo brauchten ſie ſelbſtverſtändlich auch mehr Rohſtoffe, weil ſie mehr Waren verkonſu⸗ mieren. So habe man von vornherein, um Mil⸗ lionen von Arbeitsloſen wieder einen Arbeits⸗ platz zu geben, eine gewiſſe Deviſen-⸗ und Roh⸗ ſtoffknappheit in Kauf genommen. Zur Regierungspolitik erklärte der Redner: „Warum ſoll das Volk ſich mit Sorgen ab⸗ auf Südſlawien beſchränkt. Schon allein aus dieſen Gründen muß alles unterſtrichen und begrüßt werden, was irgendwie dazu beiträgt, gerade die Auseinanderſetzung zwi⸗ ſchen dieſen beiden Ländern in Formen zurück⸗ zuführen, die Unbeſonnenheiten von jeder Seite ausſchließen. Man wird dabei allerdings, gerade was die Genfer Entſchließungen anbelangt, die not⸗ wendige Vorſicht nicht außer Acht laſſen dürfen. Die jetzt gefundene Formel, trägt deutlich den Stempel eines Kompromiſſes, der die Austragung der Gegenſätze zunächſt nur vertagt. Es wird aus dieſem Grunde nicht ſo wichtig ſein, nach Genf zu ſehen und Beifall zu klatſchen, als vielmehr in nächſter Zeit nichts unverſucht zu laſſen, die ſtarken Spannungen zu mildern, die gerade in Genf deutlich zutage getreten-ſind und die dort aucheine neue Verſchärfung erfuhren. In erſter Li⸗ nie wird das eine Angelegenheit Ungarns und Südſlawiens ſelbſt ſein. Sie kann, wenn man auf beiden Seiten will, und wennzes gelingt, ſtörende Einflüſſe auszuſchalten, zu einer neuen Entſpannung führen, die über den ungariſch⸗ ſüdſflawiſchen Rahmen hinaus für den euro⸗ päiſchen Aufbau Bedeutung gewinnen würden. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß das national⸗ ſozialiſtiſche Deutſchland eine der⸗ artige Entwicklung begrüßen und in vollem Umfang beſtätigen wird. „Hakenkreuzbanner“ ſietten der kameradſchaft ſeſſeln uns Dr. boebbels bei den Weſtfalen in Doetmund quälen, mit denen die Regierung ſchon genug zu ſchaffen hat? Die Regierung hat die Pflicht, dieſe Sorgen zu tragen. Man zeige mir eine Regierung, die keine Sorgen hat. Im übrigen ſind wir immer der Meinung geweſen, daß das deutſche Volk ſich in unſerer Verantwor⸗ tung geborgen fühlen kann.“ Das deutſche Volk habe am 30. Januar 1933 den letzten Reſt von Vertrauen, der in Deutſchland überhaupt noch vorhanden geweſen ſei, dem Führer der NSDaAP in die Hand gelegt. Die Führer der nationalſozialiſtiſchen Bewe⸗ gung hätten nicht den Ehrgeiz, Ruhm und Ehre für die Gegenwart zu erwerben, ſondern ihre Namen der Nachwelt zu vererben. Wer ſoviel wie ſie gekämpft, ſo viele Enttäu⸗ ſchungen erlebt, ſoviele menſchliche Größe und menſchliche Hingabebereitſchaft verſpürt habe, ſei allmählich über die kleinen Bedürfniſſe des Tages hinausgewachſen. „Wir ſind überzeugt, daß wir jede Kriſe überſtehen und daß wir die Aufgaben, die uns das Schickſal ſtellt, löſen werden. So wie die alten Chatten ſich im Kampfe durch eine eiſerne Kette zuſammenbanden, ſo wollen auch wir uns von einer Kette der alten eingeſchworenen Kameradſchaft umſchlungen fühlen und nicht voneinander loslaſſen. Wir ſind in der Härte und Schwere der Kampfjahre nicht verzweifelt, ſondern ſind mit der Kraft des Verſtandes, mit der Kraft des Herzens und mit Idealismus ans Werk gegangen. Wenn unſere Ar⸗ beit von Segen geweſen iſt, ſo bit⸗ ten wir auch fürderhin, daß das Schickſal uns beiſtehen möge.“ Immer wieder unterbrachen ſtürmiſche Bei⸗ fallskundgebungen die Rede des Miniſters, und am Schluß der Rede war die ganze Halle er⸗ füllt von jubelnder, begeiſterter Zuſtimmung. flbfahrt des beitiſchen Truppenkontingents g0 Caſtkraſtwy/gen für das bepück London, 12. Dez. Den Blättern zufolge werden die beiden für das Saargebiet beſtimm⸗ ten britiſchen Bataillone England etappenweiſe verlaſſen, nämlich am Sonntag, Dienstag und Freitag nächſter Woche. Sie werden über Dover—Calais befördert werden. Ihr Gepäck wird auf 90 Laſtkraftwagen befördert werden, die auf einem neuen Fährboot der engliſchen Südbahn über den Aermelkanal befördert werden ſollen. Der Oberbefehlshaber, Gene⸗ ralmajor Brind, der dieſer Tage nach Saar⸗ brücken abreiſen dürfte, hält gegenwärtig ein⸗ gehende Beratungen im Kriegsamt über die Einzelheiten ſeiner Aufgabe ab. 50 Tote bei der Brandkataſtrophe in Canſing? Neuyork, 12. Dez. Die Zahl der Todes⸗ opfer, die der Hotelbrand in Lanſing gefordert hat, ſteht immer noch nicht feſt. Es werden noch etwa 80 Hotelgäſte vermißt. Man fürchtet, daß die Zahl der Toten bis auf etwa 50 ſteigen wird. Mit der Durchſuchung der glühenden Trümmer ſoll in den Morgenſtunden des Mitt⸗ woch begonnen werden. Man nimmt an, daß ſich auch noch mehrere Leichen unter der Eis⸗ decke des Grand River befinden, in den mehrere Hotelgäſte in ihrer Todesangſt geſprungen ſind. Nach Berichten von Ueberlebenden haben ſich ſchreckliche Panikſzenen in dem brennenden Hotel abgeſpielt. Frauen mit brennenden Haaren und Kleidern durchraſten die Korridore, zahl⸗ reiche Hotelgäſte wurden bei dem Verſuch, ſich zu retten, niedergetreten. 20 Minuten lang er⸗ tönten furchtbare Schreckensrufe, bis das Hotel mit donnerähnlichem Krachen in ſich zuſammen⸗ ſtürzte. Das Jußballſpiel wird zur Stuhlbein⸗ ſchlacht Liſſabon, 12. Dez.(Eigene Meldung.) Auf einem in Liſſabon zwiſchen zwei Portugieſi⸗ ſchen Sportklubs ausgetragenen Fußballſpiel kam es zu unglaublichen Prügel⸗ ſzenen der anſcheinend ſehr ſportbegeiſterten Zuſchauer. Zwiſchen den Anhängern der beiden Vereine entſtand durch irgendeine den Spielern zugerufene aufmunternde Aeußerung ein Wort⸗ wechſel, der binnen wenigen Sekunden in ein Handgemenge ausartete. Als die Sport⸗ freunde mit Fäuſten und Spazierſtöcken nicht mehr auskamen, brach man einfach die für die Ehrengäſte bereitgeſtellten Stühle ausein⸗ ander und eröffnete auf beiden Seiten eine re⸗ zhnehhinſchlacht. n 7 iößennalz kemeſen⸗ Wenn ein Proſeſſor iertümlich auf ſeinen beiſteszuſtand unterſucht wird Prag, 11. Dez. Ganz Prag lacht augenblick⸗ lich über ein luſtiges Vorkommnis, das ſich, wie die„Lidove RNoviny“ in aller Ausführlich⸗ leit und mit der Nennung aller Namen meldet, in der tſchechiſchen Pſychiatriſchen Klinikein Prag ereignete. Dort ſollte eine Prüfung ſtattfinden. In dem Zimmer⸗des Dekans der Mediziniſchen Fakultät hatten zwei Profeſſoren Platz genom⸗ men, in deren Gegenwart der Prüfling einen Geiſtesgeſtörten unterſuchen ſollte. Gerade als der Prüfling das Zimmer betrat, wurde einer der Profeſſoren ans Telephon gerufen. Mit den Worten:„Unterſuchen Sie inzwiſchen den Fall“, wandte er ſich an den jungen Mann und ging dann für mehrere Minuten in die Telephon⸗ zelle. Der Prüfling, der in dem anderen Pro⸗ feſſor den Geiſtesgeſtörten vermutete, machte ſich augenblicklich vorſichtig ans Werk. Er begrüßte den vermeintlich Geiſteskranken ſehr höflich und begann dann ein Geſpräch über das Werer. Der Proſeſſor erkannte ſofort den Irrtum,— ſpielte aber mit ſchalkhaftem Lä⸗ cheln die ihm zugedachte Rolle. Er antwortete:„Was kümmert mich das Wetter, ich bete nämlich nur ſehr unregelmäßig.“—„Wiſ⸗ ſen Sie eigentlich, welches Datum wir heute haben?“ fragte der Kandidat.„Was geht das mich an!“ antwortee der Profeſſor.„Können Sie mir die Hauptſtadt Mexikos nennen?“— lautete die nächſte Frage.„Keine Spur, wozu ſoll ich denn das auch wiſſen, da ich doch der Dekan der Mediziniſchen Fakultät bin.“ Jetzt wußte der junge Mediziner Beſcheid. Als der Examinator wieder ins Zimmer trat, rief er ihm ſtrahlend zu: „Der Fall iſt ſonnenklar. Hier liegt . 7 Größenwahn vor.“ Schwere Bluttat im Münſterland Brutaler Mord an einem Bauern Münſter, 11. Dez.(Eigene Meldung.) In Weſtkirchen(Kreis Warendorf) bei Münſter ent⸗ ſtand eine Auseinanderſetzung zwiſchen dem Bauern Northues⸗Heeſe und dem früher bei ihm beſchäftigt geweſenen Schwab, in ber politijche rag „Der Schlächter Aus der Schweiz kommt die Meldung, daß der von Kanton“ ſche Kommuniſtenführer Heinz Neumann verhaftet ſei. Bei der Nen nung dieſes Namens tauchen unliebſame Erinnerungen auf an jene Zeit, die eine der furchtbarſten Erniedrigungen des deutſchen Volkes brachte. juden, der ſchon in jungen Jahren ſeinen aſozialen Charakter offenbarte, iſt auf das engſte mit der Geſchichte des deutſchen Kom⸗ munismus verknüpft. Die Rolle, die Heinz Neumann ſpielte, war in der Oeffentlichkeit eigentlich nie ſo recht bekannt, da er es liebte, im Hintergrunde zu bleiben und andere vorzuſchicken, die die Verantwortung für ſeine dunklen Pläne übernahmen. Die Tat⸗ ſache, daß ſein Name ſchon früh in Moskau be⸗ kannt wurde, beweiſt, daß er kein ungeſchickter Schüler des Bolſchewismus war. Stalin wußte ſeinen ſpäteren Schwager zu ſchätzen und gab ihm bald einen Sonderauftrag nach China, wo er die Gunſt der roten Machthaber in Moskau konnte. Er erwarb ſich damals den„ehren⸗ vollen“ Titel des„Schlächters von Kan⸗ ton“. Neumann kehrte 1928 im Auftrage Moskaus mit unbeſchränkten Voll⸗ machten nach Deutſchland zurück. Damit begann für Deutſchland jene Zeit des ſtagnierenden, ſtändig unter der Decke ſchwe⸗ lenden Bürgerkrieges. Neumann organiſierte die Terrororganiſationen der KPDꝰD. Sein Name und ſeine Tätigkeit blieb zwar auch fernerhin den breiten Maſſen größtenteils un⸗ bekannt. Thälmann führte aus, wa 3 der Halbjude Neumann anordnete. Die zahlloſen Blutopfer der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung müſſen zum größten Teil auf ſein Konto geſchrieben werden! Zwar wurde ſeine Stellung im letzten Jahre vor der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Revolution unhaltbar. Man erinnert ſich noch an die Ent⸗ hüllungen, die damals die natio⸗ nalſozialiſtiſche Preſſe Treiben dieſes Blutagitators in das Volk trug. Neumann wurde ſchließlich abberufen, aber er fand trotz allem in Moskau wieder Gnade. berüchtigte frühere deut⸗ über das bolſchewiſtiſchen Das Leben dieſes Halb⸗ 1 vollends erlangen Als Oberkommiſſar der kommuniſtiſchen In⸗ 3 ternationale für Europa ſetzte er ſein Treiben fort. Bald war ſeine Rolle jedoch auch hier ausgeſpielt. In Deutſchland wegen Mor⸗ des ſteckbrieflich verfolgt, konnte er faſt nirgendwo mehr ein Aſylrecht Wie jetzt bekannt wird, hielt er ſich in der letz⸗ ten Zeit unerkannt in der Schweiz auf, bis ihn ſchließlich in Zürich das Schickſal ereilte. 1 Heinz Neumann, der ehemalige kommuni⸗ ſtiſche Agitator, an deſſen Händen das erhalten.. Blut von tauſenden unſchuldigen klebt, befindet ſich in einem Opfern Schweizer Gefängnis.Bis jetzt iſt noch nicht zu 1 überſehen, was die Schweiz zu tun gedenkt. Da eine Anklage wegen Mordes bei den deutſchen Behörden vorliegt, kann unter Umſtänden mit 1 einer Auslieferung gerechnet werden. Eine Entſcheidung liegt noch nicht vor. Es iſt ſelbſt⸗ verſtändlich zu erwarten, daß die Schweizer Behörden ſich bereitfinden, dieſes allge⸗ ter auszuliefern, der die ſchwerwie⸗ gende Anklage zu ſtellen hat. deren Verlauf Schwab den Northues⸗Heeſe nie⸗ derſchoß. Dann ſchlug er miteinem Zie⸗ gelſtein auf ſe in Opferein und verſetzte dem Sterbenden auch noch Meſſerſtiche. wurde ebenfalls verleßt. und der Gendarmerie übergeben. Eine patrouillentayrt Mit dieſer Arbeit ſetzen wir den Abdruck der beſten Erzählungen aus dem vom Reichswehr⸗ miniſter veranſtalteten Preisausſchreiben„Schil⸗ derungen aus dem Leben des Soldaten“ fort. Unſer Spähtrupp, beſtehend aus vier Erkun⸗ dungskraftwagen und einem Funkfahrzeug, ſtand fliegergedeckt in einem Gehöft eines klei⸗ nen Dörfchens. Wir waren einer motoriſierten Aufklärungs⸗Abteilung zugeteilt und hatten an den vorhergehenden Tagen nur kleine Aufträge erhalten, die unſeren Tatendrang nicht befriedi⸗ gen konnten. Es würde wohl heute auch nicht viel anders werden. Oberleutnant., unſer Spähtruppführer, war beim Abteilungs⸗Stab zum Befehlsempfang. In der Zeit vertilgten wir unſere Frühſtücks⸗ ſtullen, die wir vom letzten Quartierwirt mit⸗ bekommen hatten. Bald kam Oberleutnant K. zurück. In kurzen Worten machte er uns mit dem Auftrag bekannt. Es war ſchon ſo, wie wir befürchtet hatten.„Nur“ 30 km weit ſollte uns unſer Auftrag führen. Da werden wir ja bald wieder zurück ſein. Es kam aber anders. Wir ſollten den bereits gemeldeten Feind be⸗ obachten, ſeinen Vormarſchweg, Stärke und Be⸗ waffnung feſtſtellen. Kurz wurde der Weg be⸗ ſprochen. Abſeits von Hauptſtraßen führte er zu einer kleinen Mulde, von der aus man eine der großen Straßen beobachten konnte. Bald waren wir dort. Von einem erhöhten Punkt aus beobachtete unſer Spähtruppführer die Straße. Unterdeſſen bauten wir unſere Funk⸗ ſielle auf. Bald hatten wir Funkverbindung mit der Abteilung. Tin Mann wurde als Melder Von Unteroffizier Hannig, 5/R. R. à zwiſchen Oberleutnant K. und der Funkſtelle eingeteilt. Vier Mann ſicherten mit dem Maſchi⸗ nengewehr die Mulde nach allen Seiten. Nach ungefähr 35 Minuten brachte der Melder die erſte Nachricht. Die Vorhut des Feindes war geſichtet. Dann kam eine Meldung nach der an⸗ deren. Freudeſtrahlend erzählte uns der Mel⸗ der, wie die langen Infanteriekolonnen ahnungs⸗ los vorbeimarſchierten. Eine Meldung jagte die andere, Infanterie, Minenwerfer, Artillerie, Maſchinengewehrkompagnien, Tanks uſw. Und ſo ſchnell die Meldungen kamen, ſo ſchnell wur⸗ den ſie von uns zur Aufklärungs⸗Abteilung durchgegeben. Auch ein plötzlich einſetzender Wolkenbruch konnte uns die Freude über den Erfolg unſerer Erkundungsfahrt nicht trüben. Zur Feſtſtellung der Regimentsnummer ſchickte Oberleutnant K. den Unterwachtmeiſter Sch. auf Umwegen zur Vormarſchſtraße. Dieſer fuhr ge⸗ deckt bis auf etwa 80 Meter an die Straße. Das Maſchinengewehr wurde aus dem Fahrzeug ge⸗ nommen. In den Furchen eines Kartoffelfelds kroch er mit ſeinem Fahrer bis an die Straße heran. Bald hatte er feſtgeſtellt, daß es das In⸗ fanterieregiment 8 war. Das Gros und auch die Nachhut waren vorbei; nur einzelne Nach⸗ zügler folgten noch. Als eine Gruppe Radfah⸗ rer im gemütlichen Tempo vorbeikamen, konnte es ſich Unterwachtmeiſter Sch. nicht verkneifen, dem Feind zu zeigen, daß man auch„ganz hin⸗ ten“ nicht ſicher iſt. Ein kurzer Feuerſtoß aus dem Maſchinengewehr und„alle Räder ſtanden ſtill“. Doch aus den erſchrockenen Radfahrern konnte er auch nicht mehr erfahren, als wir ohnedies ſchon wußten. Jetzt wurde es aber Zeit, daß wir wieder zu⸗ rückfuhren. Vier Stunden waren vergangen, und unſer Auftrag war erfüllt. Doch ſchon nach kurzer Fahrt mußten wir feſt⸗ ſtellen, daß uns der Rückweg abgeſchnitten war. Der Feind war auf die Unſrigen geſtoßen und hatte ſich aus der Marſchkolonne entfaltet. Jetzt war guter Rat teuer. Wir fuhren etwa 40 km zurück, doppelt vorſichtig, denn überall konnten wir dem Geaner begegnen. An einer nach allen Seiten gedeckten Stelle ſuchten wir Funkverhin⸗ dung mjt der Aufklärungs⸗Abteilung herzuſtel⸗ len, leider ohne Erfolg. Wahrſcheinlich war die Aufklärungs⸗Abteilung hinter die eigene Front zurückgezogen worden. Um beſſere Empfangs⸗ möglichkeiten zu erhalten, bauten wir nochmals auf einem Berge auf. Es war mittlerweile Abend geworden. Wir hatten mächtigen Hunger. 500 Meter von unſerem Standort entſernt lag friedlich ein Dörſchen. Ob es da nichts zu eſſen gab? Kurz entſchloſſen wurde ein Fahrzeug ab⸗ geſchickt, um etwas Eßbares zu beſorgen. Wäh⸗ rend wir noch mit knurrendem Magen nach dem Dorf hinüberſahen, hörten wir plötzlich Maſchi⸗ nengewehrfener und laute Rufe aus den Gehöf⸗ ten. Dann war es ſtill. Hatte man unſeren Kameraden gefangen? Oder war er doch noch entkommen?s Als er nach einer Stunde nicht zurückkam, wußten wir, daß weiteres Warten nichts mehr nützte. Funkverbindung hatten wir nicht bekommen. Jetzt ſtand es ziemlich ſchlecht um uns. Wir wußten nicht, wie die feindliche Front verlief, wußten nicht, wo die Unſrigen waren und hatten dazu„mächtigen Kohldampf“. Aber unſere Patrouillenfahrt ſollte nicht damit nun erſt recht nicht! Oberleutnant K. hatte bald auf der Karte eine einſame Förſterei gefunden, die wohl weit genug hinter der mutmaßlichen Front lag, um feindfrei zu ſein. Dort wollten wir über Nacht bleiben, um am nächſten Morgen erneut Funk⸗ verbindung mit der Abteilung zu ſuchen. Bis dahin hatten wir noch einen Weg von 20 km. Wir fuhren vollſtändig ohne Licht und nur auf meingefährliche Subjekt dem Rich⸗ Feld⸗ und Waldwegen. Man mußte hölliſch auf⸗ paſſen, um den Anſchluß an den Vordermann 4 nicht zu verlieren und dabei doch nicht aufzu⸗ fahren. An der Förſterei verſuchten wir nochmals 4 4 Funtverbindung herzuſtellen. Wieder vergebens. Nachdem wir unſere Fahrzeuge in einem alten Schuppen und in der Scheune ſo verſteckt hatten, daß auch kein Menſch geſehen hätte, daß hier vier Fahrzeuge verborgen waren, verkrochen wit uns im Heu, um ein paar Stunden zu ſchlafen. Vorher hatten wir des Förſters Speiſekammer etwas erleichtert. Daß er es gerne gegeben hat, hat uns ſein freudiges Geſicht verraten. Am nächſten Morgen waren wir früher auf Sofort wurde das Funkgerät aufgebaut und die Abteilung„an⸗ gepriemt“, wie es im Funkjargon heißt. Nach einigen vergeblichen Anrufen ein unterdrückter Freudenruf des Funkers, und ſchon ſahen wir, als des Förſters Hühner. wie er einen langen Text, allerdings chiffriert, aufſchrieb. bald darauf hatten wir einen neuen Auftrag: „Wo hat Gegner Uebergänge über die Oder oder wo plant er welche?“ Das war ein Auftra ufſchri Die Aufklärungs⸗Abteilung erkun⸗ digte ſich nach unſerem Verbleib und unſerem Standort. Kurz wurde ihr dies mitgeteilt und — Für den fre direktors an niſterpräſider Wiener Sta— Seeme Der Kapitäün Wien, 12 wurde die K gegen den Er perini, wege Beide Seeler „Univerſi dem akademi gehörte. Der! niſchen Kenn Briefe ſtart er ihm vorw ängſtlichen S Seemann Briefe, daß f angeſteuerten Plätze erkund möglich war, Iorten zu habe er den 5 punkten vorb mal überhau— habe er nicht der Taſchenu. der moderner Ahnung. hätte ſeiner? früher au ſen. Obwohl er, arbeit auf d biüte ſich der ungünſtig üb ſucht bezichtig Auge ſchließer habe. Der von P verſchiedenen pitän ſtrengte beleidigungskl ſich in dem 2 Vorgänge die chen und verte öſterreichiſchen ſtändigen zu nur weni allen Seiten aufgegeben, te geſtalten. 1 Die Ehefrau des Bauern, die ihm zur Hilfe eilte, Der Bauer ſtarb kurz nach ſeiner Einlieferung in das Krankenhaus. Der Täter wurde von Dorfbewohnern geſtellt weiſer für ei hört mit zur Menſchen ve Ehrfurcht be Fleiſchwerdu Dolkes. nach unſerem wieder einma dasſelbe leiſte Kraftfahrer. 2 Stadt und je uns an die O Wir waren terwegs und Betriebsſtoff Feindesland 1 tanken, ſonder beſorgen. Ob dieſer Frage. iet, auf der vi ren. Neben d Mulde mit ein chen führte ein bis zur Straf Wäldchen in wurden ſofort Spähtruppfühn Schutze der H feindlicher Kr⸗ ſer Fahrzeug und das Mafſ ſchrockenen Se fangen genomt ſerem Platze, aufgebaut und klärungs⸗Abtei Gefangenen m Glück hatten. Straße, auf d der feindlichen genen Meldefce ſucht, dann wi pumpenſchlauc Tanks abgelaf rag hweiz kommt ig, daß der frühere deut⸗ uniſtenführer Bei der Nen⸗ nliebſame Zeit, die eine des deutſchen eſes Halb⸗ ahren ſeinen iſt auf das utſchen Kom⸗ e,q„ die Heinz Oeffentlichkeit nt, da er es bleiben und erantwortung nen. Die Tat⸗ n Moskau be⸗ ungeſchickter var. Stalin u ſchätzen und erauftrag ſt der roten ids erlangen den„ehren⸗ von Kan⸗ im Auftrage ten Voll⸗ zurück. jene Zeit des Decke ſchwe⸗ organiſierte KPoꝰD. Sein zwar auch ößtenteils un⸗ a us, wa 3 unordnete. onalſozialiſti⸗ ßten Teil auf Zwar wurde vor der na⸗ unhaltbar. n die Ent⸗ die natio⸗ über das wiſtiſchen Volk trug. tufen, aber er er Gnade. niſtiſchen In⸗ ſein Treiben och auch hier egen Mor⸗ t, konnte er echt erhalten. ich in der letz⸗ veiz auf, bis hickſal ereilte. ge kommuni⸗ änden das ſchuldigen h in einem noch nicht zu in gedenkt, Da den deutſchen mſtänden mit verden. Eine Es iſt ſelbſt⸗ die Schweizer ſes allge⸗ dem Rich⸗ chwerwie⸗ ſes⸗Heeſe nie⸗ inem Zie⸗ nund verſetzte ſerſtiche. Die ur Hilfe eilte, uer ſtarb kurz Krankenhaus. hnern geſtellt ————— mauslieferten; zuf der Karte die wohl weit Front lag, um bir über Nacht erneut Funk⸗ u ſuchen. Bis g von 20 km. t und nur auf zte hölliſch auf⸗ Vordermann h nicht aufzu⸗ wir nochmals der vergebens. in einem alten »erſteckt hatten, ätte, daß hier verkrochen wit en zu ſchlafen. Speiſekammer e gegeben hat, rraten. vir früher auf rt wurde das bteilung„an⸗ n heißt. Nach unterdrückter on ſahen wir, ings chiffriert, teilung erkun⸗ und unſerem mitgeteilt und euen Auftrag: die Oder oder mein Auftrag ezember 190% 4 — —— Dahrgang 4— X Nr. 572— Seite 3 „Hakenkreuzbanner⸗ Abendausgabe— Mittwoch, 12. Dezember 1934 Für den freigewordenen Poſten des Opern⸗ direktors an der Berliner Staatsoper hat Mi⸗ niſterpräſident Göring den Operndirektor der Wiener Staatsoper, Clemens Krauß, berufen. Feomannsprozeß in Dien Der Kapitän der„alten Schule“— Er ſoll die Häfen verfehlt haben Wien, 12. Dez. In einem Wiener Gericht wurde die Klage des Kapitäns Viktor Hubert gegen den Erſten Offizier ſeines Schiffes, Pom⸗ perini, wegen Ehrenbeleidigung verhandelt. Beide Seeleute waren auf der Hochſeejacht „Univerſitas Viennenſis“ tätig, die dem akademiſchen Inſtitut für Studienreiſen gehörte. Der Erſte Offizier ſoll nun die ſeemän⸗ niſchen Kenntniſſe ſeines Kapitäns in einem Briefe ſtark herabgeſetzt haben, indem er ihm vorwarf, ein Seemann der alten und ängſtlichen Schule zu ſein, der kein echtes Seemannsherz habe. Er erklärte in dem Briefe, daß ſein Vorgeſetzter ſogar ſich in den angeſteuerten Häfen nach den Namen dieſer Plätze erkundigen mußte, weil es ihm nicht möglich war, ſie vorher auf Grund der Karten zu beſtimmen. Verſchiedentlich habe er den Kurs verfehlt und ſei an den Ziel⸗ punkten vorbeigefahren. Korfu habe er zwei⸗ mal überhaupt nicht gefunden. Die Poſition habe er nicht mit dem Sextanten, ſondern mit der Taſchenuhr feſtgeſtellt und überhaupt von der modernen ſeemänniſchen Technik keine Ahnung. Er gehöre zur alten Schule und hätte ſeiner Anſicht nach hundert Jahre früher auf die Welt kommen müſ⸗ ſen. Obwohl er, Pomperini, nun die Haupt⸗ arbeit auf dem Schiffe habe leiſten müſſen, hätte ſich der Kapitän hinter ſeinem Rücken ungünſtig über ihn geäußert, ihn der Trunk⸗ ſucht bezichtigt und behauptet, er könne kein 4 ſchließen, wenn ſein Erſter Offizier Wache abe. Der von Pomperini geſchriebene Brief kam verſchiedenen Leuten zu Geſicht, und der Ka⸗ pitän ſtrengte daraufhin die erwähnte Ehren⸗ beleidigungsklage an. Der Vorſitzende konnte ſich in dem Termin kein klares Bild über die Vorgänge dieſes häßlichen Prozeßſtoffes ma⸗ chen und vertagte ihn, um den Vorſitzenden des öſterreichiſchen Marineverbandes als Sachver⸗ ſtändigen zu laden. nur wenigen Gottbegnadigten hat zu allen Seiten die Dorſehung die Miſſion aufgegeben, wirklich unſterblich Ueues zu geſtalten. Damit ſind dieſe aber die Deg⸗ weiſer für eine lange Zukunft, und es ge⸗ hört mit zur Erziehung einer Uation, den Menſchen vor dieſen Großen die nötige Ehrfurcht beizubringen, denn ſie ſind die Fleiſchwerdung der höchſten Werte eines Dolkes. Adolf Hitler. nach unſerem Geſchmack, da konnten wir doch wieder einmal zeigen, daß wir Kavalleriſten dasſelbe leiſten können wie ein„eingeborener“ Kraftfahrer. Wieder hieß es vorſichtig ſein. Jede Stadt und jedes Dorf meidend, pirſchten wir uns an die Oder heran. Wir waren nun ſchon anderthalb Tage un⸗ terwegs und mußten daran denken, unſeren Betriebsſtoff aufzufüllen. Aber wir waren in Feindesland und durften an keiner Tantſtelle tanken, ſondern mußten uns alles kriegsgemäß beſorgen. Oberleutnant K. fand die Löſung dieſer Frage. Wir hatten eine Straße beobach⸗ tet, auf der viele Motorräder hin und her fuh⸗ ren. Neben dieſer Straße verlief eine kleine Mulde mit einem Wäldchen. Von dieſem Wäld⸗ chen führte ein Weg, umgeben von einer Hecke, bis zur Straße. Schnell fuhren wir in dieſes Wäldchen in Deckung. Zwei Maſchinengewehre wurden ſofort als Sicherung ausgeſtellt. Unſer Spähtruppführer ſchickte ein Fahrzeug im Schutze der Hecke bis zur Straße. Kam ein feindlicher Kraftfahrer angebrauſt, ſo fuhr un⸗ ſer Fahrzeug auf die Straße, ſtellte ſich quer und das Maſchinengewehr wurde auf den er⸗ ſchrockenen Soldaten gerichtet. Er wurde ge⸗ fangen genommen, ein Mann führte ihn zu un⸗ ſerem Platze, an dem wir die Funtſtelle ſchon aufgebaut und auch Verbindung mit der Auf⸗ klärungs⸗Abteilung hatten. Bei dem zweiten Gefangenen merkten wir, daß wir beſonderes Glück hatten. Denn wir ſperrten gerade die Straße, auf der ſich der ganze Meldeverkehr der feindlichen Diviſion abwickelte. Die gefan⸗ genen Meldefahrer wurden zuerſt genau unter⸗ ſucht, dann wurde ihnen mit Hilfe eines Luft⸗ pumpenſchlauches der Benzinſtoff aus ihren Tanks abgelaſſen und in unſere gefüllt. eee eee Tagödie einer durchgebrannten Tänzerin v⸗ moen ven Srmanefte- Die battin eines polniſchen Beamten als beliebte Dillingers Warſchau, 12. Dez. Ein junger polniſcher Beamter hatte ſich dieſer Tage vor einem War⸗ ſchauer Gericht wegen angeblicher Bi⸗ gamie zu verantworten. Er war der Staats⸗ anwaltſchaft durch ein anonymes Schreiben denunziert worden, in dem behauptet wurde, die erſte Gattin des Beamten, die angeblich in Amerika geſtorben ſei, befinde ſich noch am Leben. Der Prozeß fand ein unerwartetes und ſenſationelles Ende, das in ganz Polen größtes Aufſehen erregt. Es ſtellte ſich nämlich heraus, daß die erſte Gattin in Amerika die Geliebte des berüchtig⸗ ten Verbrecherkönigs John Dil⸗ linger geworden war, und an ſeiner Seite während eines erbitterten Feuergefechts mit der Polizei tödlich getroffen wurde. Die Affäre hatte folgende Vorgeſchichte: Als der junge Beamte vor einigen Jahren aus einer kleinen Provinzſtadt nach Warſchau ver⸗ ſetzt wurde, lernte er in einem Nachtlokal eine hübſche Tänzerin kennen, in die er ſich Knall und Fall verliebte. Die junge Dame, ſie hieß Janiena Kopcazynſka, erwiderte ſeine Neigung, und ſo ſtand einer Heirat nichts mehr im Wege, denn der Mann beſaß weder Ver⸗ wandte noch Freunde, die ihn vor der leicht⸗ ſinnigen Künſtlerin hätten warnen können. Es kam dann auch, wie es kommen mußte. Als der Beamte eines Tages vom Dienſt nach Hauſe kam, fand er einen Brief ſeiner Gattin, in dem ihm in kurzen Worten mit⸗ geteilt wurde, daß die ſchöne Janiena die ein⸗ broßes Brandunglück in Neuſtadt(Oberſchleſien), 12. Dez.(HB⸗ Funk.) In Nieder⸗Mohrau bei Römerſtadt in der Tſchechoſlowakei ereignete ſich, wie erſt jetzt bekannt wird, am Montag ein furchtbares Brandunglück. In einem Schlackbrech⸗ haus kam während der Arbeitszeit, die bereits um Mitternacht begann, ein Feuer aus, das in dem Schlack reiche Nahrung fand. Drei Frauen kamen in den Flammen um. Sieben Perſonen, darunter ſechs Frauen, erlitten ſchwere Brand⸗ tönige Alltäglichkeit mit dem braven Beamten ſatt habe und deshalb mit einem Artiſten, dem Mitglied einer Sängertruppe auf und davon gegangen ſei. Der Beamte ließ Nachforſchungen anſtellen, die ergaben, daß ſich die Durchgängerin nach Amerika gewandt hatte. Einige Zeit ſpäter ging ein Bekannter des verlaſſenen Ehemannes in geſchäftlichem Auftrag ebenfalls nach Ame⸗ rika. Er wurde gebeten, ſich dort nach der Tänzerin umzuſehen. Als er nun vor einigen Wochen nach Warſchau zurückkehrte, konnte er berichten, daß Janiena es im Land der unbe⸗ grenzten Möglichkeiten auch an der Seite ihres Artiſten nicht ausgehalten hatte; denn in ihr Schickſal war ein anderer, ein nach ihrer Mei⸗ nung noch größerer und ſchönerer Mann ge⸗ treten, der Don Juan der amerika⸗ niſchen Unterwelt, John Dillinger. Das Glück mit ihm währte jedoch nur wenige Tage, denn während einer Spazierfahrt im Auto wurde das Pärchen von Poliziſten be⸗ obachtet und beſchoſſen. Dillinger zwar entkam mit einer leichten Verletzung, aber die Frau ſtarb an ihren vielen Wunden. Nach dieſer Nachricht zögerte der junge Be⸗ amte nicht, ſich zum zweiten Male zu ver⸗ heiraten. Dadurch zog er ſich den Bigamie⸗ Prozeß zu, denn er hatte es unterlaſſen, ſich den Totenſchein ſeiner erſten Frau zu be⸗ ſchaffen. Da die Ausſagen ſeines Freundes dem Gericht durchaus glaubhaft erſchienen, kam es zu einem Freiſpruch. leuſtadt loberſchleſien) wunden. Die Brandurſache konnte noch nicht einwandfrei feſtgeſtellt werden. Die ſchweren Folgen des Unglücks ſind darauf zurückzufüh⸗ ren, daß ſich alle Arbeiter in dem oberen Stock⸗ werk befanden, als das Feuer im Erdgeſchoß ausbrach. Außerdem führte aus dem Ober⸗ geſchoß nur eine enge, hohe Treppe hinunter. Einige Arbeiter flüchteten durch die Dachluke und ſprangen vom Dach zur Erde, wodurch ſie dem ſicheren Tode entgingen. Ein Flugzeug in die Themſe geſtürzt Mit Ketten und Winden wird das Flug zeug bei Nacht aus der Themſe gehoben. Trotzdem die Maſchine tief in den luten verſank, konnte der Pilot lebend ge⸗ borgen werden. aer m Bei einem Meldefahrer förderte Oberleut⸗ nant K. lachend einen zwei Seiten langen Di⸗ viſionsbefehl zutage, den jener„vorſichtshalber“ in den Stiefelſchaft geſteckt hatte. Dieſer Befehl verriet uns nicht nur die genauen Standorte der feindlichen Truppen, ſondern auch die Vor⸗ marſchabſichten für den ganzen Tag. Mit ſol⸗ cher Begeiſterung haben unſere Funter noch nie einen ſo langen Funkbericht durchgegeben, wie gerade dieſen! Wir blieben hier ungefähr drei Stunden, unſere Gefangenen waren auf zwölf Mann an⸗ gewachſen, unſere Betriebsſtofftanks waren voll und ſämtliche Meldungen durchgegeben. Wir mußten uns wieder aus dem Staube machen, ehe der Feind Lunte roch. Wir hatten ja noch unſeren Auftrag zu erledigen. Die Gefangenen durften das Wäldchen erſt nach uns verlaſſen. Sicher würden ſie uns bald den Feind auf den Hals hetzen. Wir fuhren weiter nach der Oder zu und wa⸗ ren nur noch drei Kilometer entfernt, als wir eine Schlucht durchfahren mußten. Ein ſchmaler Weg führte ziemlich ſteil auf der anderen Seite auf ebenes Feld. Alſo den zweiten und dann den erſten Gang rein! So quälten wir uns den Hang hinauf. Wir konnten gerade über den Rand hinwegſehen, als wir vor uns, keine 2000 Meter entfernt, eine abgeſeſſene Schwadron Kavallerie ſahen. Schon hatten ſie uns entdeckt und machten die Gewehre fertig. Doch bei uns nur ein Befehl:„Zurück!“— den Rückwärts⸗ gang hinein. Gas geben und ſchon ſauſten wir in lebensgefährlichem Tempo zurück in die Schlucht, wendeten und fuhren in aller Eile davon. Nach zehn Minuten Fahrt ſtanden wir vor einem Drahtzaun. Hinter uns der Feind, vor uns der Zaun, Schnell wurde der Draht durchgeſchnitten nud weiter ging es. Wieder waren wir mit einem blauen Auge davonge⸗ kommen. Endlich waren wir bis zur Oder gekommen. Während wir unſere Funkſtelle verſteckt aufbau⸗ ten, wollte unſer Spähtruppführer mit den übrigen Leuten zu Fuß bis zur Oder erkun⸗ den. Ein Maſchinengewehr blieb zur Sicherung bei den Funkern. Bald hatten wir auch wieder Verbindung mit der Auftlärungs⸗Abteilung. Plötzlich hören wir Maſchinengewehrfeuer und einer der Unſerigen kommt mit dem Rufe „Abbauen“ atemlos angerannt. In zwei Minu⸗ ten iſt die Funkſtelle abgebaut, während der Feind von den übrigen Leuten aufgehalten wird. Dann waren wir blitzſchnell aufgeſeſſen. Wieder einmal mußten wir ausreißen, ein K⸗Radſchützenzug war uns auf den Ferſen. Für heute hatten wir genug und dachten daran, für die aufbrechende Nacht Unterſchlupf zu finden. Wir beſchloſſen, dieſe Nacht im Freien zu bleiben, denn wir mußten damit rech⸗ nen, daß der Feind alles tun würde, um uns zu faſſen. Als wir jedoch ein einſames Gehöft entdeckt hatten, zogen wir dieſes dem Quartier im Freien natürlich vor. Der Beſitzer, ein alter Kavalleriſt, ließ gleich Bratkartoffeln auffahren und bald fielen wir geſättigt ins Stroh, denn wir waren ehrlich müde. Am nächſten Morgen erhielten wir einen Funkſpruch von der Abteilung, daß die Uebung beendet ſei. Als wir auf dem Wege zur Eska⸗ dron den Herrn Diviſions⸗Kommandeur tra⸗ fen und er unſerem Oberleutnant K. die Hand drückte, da wußten wir, daß unſere Patrouillen⸗ fahrt die Anerkennung unſerer Vorgeſetzten ge⸗ funden hatte. Wir waren ſtolz darauf, unſeren Truppenteil würdig vertreten zu haben. Die Paraguyaner feiern den Kommandeur ihrer kleinen Armee, General Joſé Felix Eſti⸗ garribia, dem es gelungen iſt, die zahlenmäßig weſentlich ſtärkere Armee der Bolivianer aus dem Gran Chaco zu vertreiben, als den„Na⸗ poleon von Südamerika“. 50 000 Mann zähl⸗ ten die paraguayaniſchen Truppen nur und machten 40 000 Bolivianer zu Gefangenen. Bemerkungen Für die Stim⸗ mung der tſche⸗ choſlowakiſchen Behörden gegen⸗ über dem Sudetendeutſchtum iſt ein Erlaß be⸗ zeichnend, der in den letzten Tagen von dem Bezirksſchulausſchucß der Stadt Freiwal⸗ dau an die Schulleitungen ausgegeben wurde. Unter Berufung auf eine einſchlägige Weiſung des Landesſchulrates wurde in der betreffen⸗ den Verordnung die Be,itzung zahlreicher Bil⸗ Der ſtaatsgefährliche Dürer der und Landkarten als Lehrbehelf beim Unter⸗ richt verboten. Der intereſſante Teil der Verordnung bezieht ſich auf die Bilder, die ausgeſchieden werden mußten, weil ſie Szenen aus der deut⸗ ſchen Geſchichte oder bekannte Perſönlich⸗ keiten aus dem Hauſe Habsburg und anderen Fürſtengeſchlechtern darſtellten. So mußten als ſtaatsgefährlich und für die Erziehung der Ju⸗ gend nachteilig u. a. folgende Bilder aus dem Unterrichtsbetriebe entfernt werden, die bisher zum feſten Beſtand der Lehrmittelſammlung an jeder deutſchen Schule in den Sudetenländern gehörten:„Zuſammenkunft Maximilians I mit Vladislav von Böhmen“,„Maximilian und Dürer“,„Rudolf II. und Kepler“,„Sobiefki vor Wien“,„Völkerſchlacht bei Leipzig“,„Theo⸗ dor Körners Tod“,„Friedrich Ludwig Jahn“, „Reichsfeſt in Mainz“,„Schloß Orth“,„Säu⸗ lenkap auf Kronprinz⸗Rudolfs⸗Land“ und viele andere mehr. Klaſſiſche Kunſt gefährdet nun ſchon den tſchechoſlowakiſchen Staat. Preisfrage: Was iſt für die Tſchechoſlowakei unge⸗ fährlich? Der Gentleman⸗ Luxuriöſer Lebens⸗ wandel gehört zu marxijt einem„echten Prole⸗ tariervertreter“. Auch der Führer der franzöſiſchen Sozialdemokraten, Leon Blum, iſt wegen ſeiner ſprich⸗ wörtlichen Eleganz bekannt. Seit er aber die politiſche Zwangsehe mit den Kom⸗ muniſten zur ſozialiſtiſch⸗kommuniſtiſchen Ein⸗ heitsfront eingehen mußte, iſt ihm die Ele⸗ ganz plötzlich hinderlich geworden. Das zeigt die nachſtehende ergötzliche Ge⸗ ſchichte, über die heute ganz Paris lacht. Leon Blum ſollte in Reims vor einer großen Verſammlung ſprechen, die zum überwie⸗ genden Teil aus Kommuniſten be⸗ ſtand. Angetan mit ſeinem üblich untadeligen Gewand erſchien er im eigenen, recht an⸗ ſehnlichen Wagen. In Anbetracht ſeiner Hörerſchaft ſchien es ihm aber geraten, eine Konzeſſion zu machen. Hinter herabgelaſſenen Vorhängen zog er ſich im Auto um und heraus ſchritt ein großer hagerer Mann— in blau⸗ weiß geſtreiftem Ruderleibl, blauen Leinenhoſen, mitältlichen Schuhen an den Füßen und einer Schirm⸗ mütze auf dem Haupt. So hielt der alſo verwandelte Leon Blum eine Rede wider die Bourgeois und den Kapitalismus. Man be⸗ dauert allgemein in Paris, daß bei ſeiner An⸗ kunft keine Photographen anweſend waren. Ganz Paris hätte gelacht und manchen wären auch die Augen aufgegangen. Bahrzang 1— X Rr. 572— Seite 1 S— — 0—— — 4 —— Züge dieſes Vätererbes. Deutſchlands einen neuen Auftrieb. Sinnbild N „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Mittwoch, 12. 1 Deutsche Julfestbraãuche Wenn wir heute allenthalben daran gehen, deutſches Brauchtum nationalſozialiſtiſch zu geſtalten und damit ein in den Zeiten des Li⸗ beralismus ſtark erſchüttertes Kulturwert der Volksgemeinſchaft zu neuem Leben zu führen, ſo erwächſt uns die Pflicht, all das Vorhandene nach ſeinem weltanſchaulichen Urſprung zu ſich⸗ ten, und klar und entſchieden alles zu über⸗ winden oder abzulegen, was blutsmäßig fremd, was artfremd iſt. Denn das Dritte Reich, das ein Reich von Jahrtauſenden ſein wird, kann ſeine Kultur nur auf die Kräfte ſtützen, die ihre Wurzeln im Geiſte unſerer eigenen Ahnen haben. Es iſt eine Fülle ſolch uralten Gutes, das heute noch um und in uns lebt und gerade das Weihnachtsfeſt offenbart uns unzählige Es wird nicht nur darum gehen, das noch lebende arteigene Brauchtmu weiter zu pflegen. Mit demſelben »Recht, mit dem wir unſerer Weltanſchauung völlig neue Ausdrucksformen ſchaffen, dürfen, ja müſſen wir alten Formen, deren Sinn und Gehalt dem Volke vorenthalten oder verſtüm⸗ melt wurden, ihren urſprünglichen tie⸗ fen Sinn wiedergeben. Immer wieder werden wir daran erkennen, wie die Geiſteshaltung jener ger⸗ maniſchen Bauern, die als Ausdruck ihres ariſchen Blutes einſt die ſes Brauchtum zuerſt geſtaltet hatten, die engſten Beziehungenzuunſerer Weltanſchauung aufweiſt. Schon nach einem Jahr nationalſozialiſtiſcher Volkspolitik erlebte der uralte Brauch des Sommerſonnenwendfeuers in allen Gegenden Das gibt uns die Hoffnung, die Feuer zur Winterſonnenwende von ungezählten Höhen leuchten zu ſehen. Wohl kaum ein Brauch dürfte eher geeignet ſein, eine größere Gemeinſchaft— denken wir doch nur an die Stürme unſerer SA und SS— zu wah⸗ rem, tieſem Erleben zuſammenzuſchweißen. Wir müſſen den Mut haben, die Weihnachtsfeiern gerade dieſer revolutionären Verbände aus der Atmoſphäre der verrauchten Säle und der ſpie⸗ ßeriſchen Bierfröhlichkeit herauszureißen und ſie im Erlebnis der Natur und vor dem': gottgeſandter Sonnenkraft, dem Feuer, den Sinn des tiefen Geſchehens un⸗ ſerer Zeit'erfühlen laſſen. Denn unſere Zeit iſt ja auch eine ſieghafte Umkehr zum Aufſtieg wie die Umkehr der Sonne. So wird im Winterſonnenwendfeuer, das natürlich die üblichen Feuerbräuche wie Schei⸗ benſchlagen, Feuerſpringen uſw. begleiten, die Kampfgemeinſchaft des ganzen Volkes ihrer inneren Haltung Ausdruck geben. Dabei wollen wir nicht vergeſſen, daß das Julfeſt auch in hervorragendem Maße ein Feſt der Familie, der kleinſten natürlichen Ge⸗ meinſchaft im Volke darſtellt. Dem Weih⸗ nachtsbaum, der in allen deutſchen Häuſern im Lichterglanz erſtrahlt, liegt uraltes, art⸗ eigenes Brauchtum zu Grunde. Vor Jahrtau⸗ ſenden wurde ſchon von unſeren Vorfahren das Bild des Baumes, des Lebens baum e 5, in religiöſer Bedeutung verwendet. In dem Brauch der„Weihnachtsmaien“ und des Tannenzweig⸗ ſchlagens(„Fitzeln“,„Pfeffern“ uſw.) lebt eben⸗ derſelbe Gedanke noch ſort: daß der grüne Zweig, der grüne Baum Ausdruck 'es Lebens und deshalb z u gle ich Spender der Lebenskraft und des Lebensglückes ſei. Norddeutſchlands, der Die„Tunſchäre“? „leuchtende Garten“, wie wir ſie wohl am (wobei der Begriff eheſten nennen dürfen à u n „Garten“ ja einen im Volktsmythos immer wie⸗ derkehrenden tiefen Sinn enthält) verwendet dieſen Grundzug auch, ſtellt aber zugleich den ſtrahlenden(tleinſten) Sonnenbogen der umtehrenden, zu neuem Glanze aufſteigenden Winterſonne dar, und weiſt in mannigfachen Einzelheiten— ebenſo wie der Schmuck am Weihnachtsbaum— auf uralte, mythiſche Zuſammenhänge hin. Da finden wir, etwa als Gebäck, oder auch als Schnitzwerk, Darſtellungen des Lebens⸗ baums, des Reiters, der Windmühle, des Hahnes, der Sonne und der Sonnenwende(als Doppeltreis und daraus entwickelt als Odals⸗ rune). Der Hahn iſt ſeit urdenklichen Zeiten der Künder des Lichtes und zugleich das Sinn⸗ bild der Fruchtbarkeit und als Tonſpielzeug wird er heute noch mancherorts den Kindern auf den Gabentiſch gelegt. Auch der„Reiter“ hat ſeine Wurzeln im Glauben unſerer Väter. Wir denken an die alten Dar⸗ ſtellungen des Sonnenreiters, der die Schlange der Finſternis überwindet(Reiterſtein von Hornhauſen!) und es iſt kein Zufall, daß er heute als„wilder Reiter“ noch lebt und als „Schimmelreiter“ oder„Weißſchimmel“ in Nordoeutſchland ſtellenweiſe die Weihnachts⸗ gaben bringt. Die Mühle iſt Ausdruck der ewigen Wandlung, des ſtändigen„Stirb und Werde“ und ſtelt zugleich ſinnbildbaft dar, wie ſich nun nach der Winterſonnenwende, die Sonne, das „Julrad“ wieder dreht. Beſonders eindrucksvoll hat dieſe Vorſtellung im trönenden, ſich drehenden Flügelrad der Weihnachtspyramide Geſtalt gefunden, die wir in der Mark und in Schleſien und ähnlich in Bayern im„Klauſenbaum“ finden. Prächtige Erzeugniſſe volkstümlicher Kleintunſt, beſonders der Schnitzerei, haben darin Raum gewonnen und ſpätere von außen her eingeführte Gedanken wurden in der Dar⸗ ſtellung oft vereinigt mit uralten Grundzügen. Der dreiſeitige pyramidenförmige Aufbau des Klauſenbaumes, der oft die uralte Zahlenreihe 3 mal 9 aufweiſt(Zahl der Aepfel und Nüſſe) geht zurück auf den älteſten Kalender unſerer Vorfahren, in dem der Monat, d. i.„Mond“, in drei Neuntagewochen und drei„dunkle Nächte“ aufgeteilt war. So wie in dieſen Einzelheiten, ſpricht aus einer Unmenge oft unſcheinbarer Dinge, die ſich um das Julfeſt reihen, manch alte Lebensweisheit und nicht ganze Weltanſchauung unſerer Ahnen zu uns. Das letzte Jahrhundert hat vieles bewußt und unbewußt verändert und verbogen. Wir werden auf natürlichem Wege all dies Fremde ausſcheiden und das Reine, Urſprüngliche unſerer Nation, wieder zum Be⸗ wußtſein bringen. Dann wird es von ſelbſt zur Grundlage neuer kultureller Schöpfungs⸗ taten des Volkes. Der Inventurverkauf 1935 Beginn am 28. Januar 1935— Einheitliche Vorſchriften für das ganze Reichsgebietl (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung.) Da die Inventurverkäufe nach der bisherigen Ordnung nur durch lokale oder landesrechtliche Beſtimmungen geregelt waren, hatten ſich durch die Unterſchiede der Inventurzeiten und der Verkaufszulaſſungen mancherlei Unſtimmigkei⸗ ten herausgeſtellt. Durch einen Runderlaß des Reichswirtſchaftsminiſters und Preußiſchen Mi⸗ niſters für Wirtſchaft und Arbeit an die Län⸗ derregierungen iſt aber nun für das kommende Jahr die Durchführung des Inventurverkaufes einheitlich geregelt worden. 5 Als Eröffnungstermin für die Inventurver⸗ käufe wurde der letzte Montag im Januar, alſo der 28. Januar 1935, beſtimmt. Irgendwelche Sonderwünſche über Abänderung des Beginns können keine Genehmigung finden. Für die Dauer der Inventurverkäufe iſt eine Friſt von 12 Werktagen vorgeſehen. Allerdings iſt eine Verkürzung dieſer Friſt möglich. Die Verkäuſe müſſen ausdrücklich als„In⸗ venturverkäufe“ bezeichnet werden, wobei die entſprechenden Ankündigungen höch⸗ ſtens 24 Stunden vor Beginn der Verkäufe veröfſentlicht werden dürfen. In dem vorlie⸗ genden Fall iſt nur bei gewiſſen Ankündigungen inſofern eine Ausnahme zuläſſig, als die In⸗ venturverkäufe an einem Montag beginnen und daher dieſe ſchon am Samstag, 26. Januar, ab 16 Uhr erfolgen dürfen. Bei früheren Inventurverkäufen konnte oft beobachtet werden, daß auch Waren angeboten wurden, die ihrem Verwendungszweck und ihrer Anſchaffungszeit nach erſt zu dem nächſten Ver⸗ kaufsabſchnitt, alſo der anſchließend beginnen⸗ den Saiſon, gehören. Dieſer Unfug iſt nach der neuen Regelung grundſätzlich verboten NS-I Alfuurgemeinde Hugo Holles Hladrigalvereinigung Der Leiter dieſer Vereinigung, Dr. Hugo Holle, iſt ein vielſeitiger Muſiker. Er tritt nicht nur künſtleriſch, ſondern auch ſchriftſtelle⸗ riſch ſeit einer Reihe von Jahren mit Erfolg vor die deutſche Oeffentlichkeit. Es war dem⸗ nach kein Wunder, daß man mit hochgeſpannten Erwartungen zu dieſem Kammermuſikabend ging, um ſo mehr, als dieſe Singvereinigung einen Kunſtzweig pflegt, der erſt wieder in neue⸗ rer Zeit ſtärkere Beachtung erfährt. Dieſer Kunſtzweig iſt die Madrigal⸗ und Mo⸗ tettenkompoſition des 16. Jahrhunderts, dem in. italieniſchen Tanz⸗ und deutſchen Volksliedern ergänzende Gegenſtücke entſtanden ſind. Hier tauchen die Namen Hans Leo Haßler, Michael Praetorius, Claudio Monteverdi, Heinrich Iſaak, Baldaſſare Donati auf, um nur berühm⸗ teſte zu nennen. Hugo Holles Madrigalvereinigung beſteht aus den Sängerinnen Hedwig Cantz, Gertrud Dre⸗ her, Maria Geiger(Sopran), Margarete Krä⸗ mer, Eliſa Keller, Elſe Sihler(Alt) und den Sängern Anton Knoll, Hermann Zielleſch Te⸗ nor), Hans Hager, Wilhelm Holtz(Baß). Das J. T. naturgemäß recht verſchiedene Stimmate⸗ rial dieſer zehn Sänger hat der Leiter zu einer Klangmaſſe von erſtaunlicher Einheit verſchmol⸗ en. Dieſe Geſänge, die dem Muſikfreund und ſelbſt dem Muſiker von heute im allgemeinen ziemlich fern liegen, erfordern gerade des⸗ halb ein hohes Maß von Einfühlung. Auch können nur Künſtler von Format, Künſtler mit Charakter und Werkverpflichtung ſolche in mo⸗ dernem Sinne doch recht effektarmen Werke dar⸗ bieten. So, wurde dieſer dritte Abend der NS⸗Kultur⸗ gemeinde zu einem beſonderen Höhepunkt. Das reichhaltige Programm umfaßte altdeutſche Ehorlieder(Haßler, Praetorius, Friderici), ita⸗ lieniſche Madrigale(Vecche, Monteverdi), alt⸗ deutſche Volkslieder in Sätzen ihrer Zeit(Iſaak, Senfl, Othmayr, Lemlin), Thüringer Weih⸗ „Ich für Dich— Artikelfolge fort, die Bevölkerungskreiſen ſich mit dem Hiermit ſetzen wir die Stimmen aus allen bringt, die jede auf ihre Art, Filmwerk auseinanderſetzen. Eine Hausfran ſpricht Wie mir dieſer Film gefallen hat— gefallen iſt dafür kein gutes Wort. Ich habe ihn empfunden, wie wohl jede Frau, gleich welchen Standes. Denn das iſt die ganz große Stärke dieſes Filmes, daß er von allen Frauen verſtanden wurde und uns vor allen Dingen„Gemein⸗ ſchaftsgeiſt“ offenbarte. Sind doch unter ren Frauen leider noch recht viele, die unbedingt immer was Beſſeres ſein wollen als dieſe oder jene Frau. Man beobachte gewiſſe Damen, wie ſie Bedienungen in Geſchäften, Gaſthäuſern und die Hausangeſtellten behandeln. Man kann über einen Film, der in ſeiner hervorragenden Weiſe, alles was Film heißt, in den Schatten ſtellt, keine Kritik üben. Der Film iſt wahr, klar und in ſeiner ſchlichten, werk. feinen, ungeſchminkten Darſtellung ein Meiſter⸗ und es dürfen im Zuſammenhang mit dem Inventurverkauf nur Waren aus früheren Ver⸗ kaufsabſchnitten angeboten werden. Dieſe Neuregelung wird von den Käufern wie von den Verkäufern in gleicher Weiſe begrüßt werden, da ſie eine einfachere und überſicht⸗ lichere Geſchäftsabwicklung ermöglicht, zugleich aber auch jeden unanſtändigen Wettbewerb un⸗ möglich macht. Die Erfahrungen der diesjähri⸗ gen Inventur⸗ und Saiſonſchlußverkäufe haben dieſe Auffaſſung durchaus beſtätigt. Es iſt aus dieſem Grunde auch geplant, verſchiedene noch. nicht geregelte Fragen des Ausverkaufsrechtes durch eine Novelle zum Wettbewerbsgeſetz zu löſen und die Befugniſſe der höheren Verwal⸗ tungsbehörden dem Reichswirtſchaftsminiſte⸗ rium zu übertragen. Die Verkaufszeit am 16. und 23. Dezember. Das Polizeipräſidium teilt mit: In Abände⸗ rung einer Entſchließung vom 16. November 1934 wird die Verkaufszeit für die Laden⸗ geſchäfte an den zwei letzten Sonntagen vor Weihnachten, d. h. am 16. und 23. Dezember 1934, von 14 bis 19 Uhr feſtgeſetzt. Die Zigarren⸗ geſchäfte dürfen von 13 bis 19 Uhr offen gehal⸗ ten werden. 50⸗ und 25jähriges Geſchäftsjubiläum. Unſer Abonnent, Herr Hch. Reis, Glaſermeiſter, Wallſtadtſtraße 50, konnte dieſer Tage auf das 50jährige ſeiner von ſeinem Vater gegründeten Glaſerei zurückblicken, gleichzeitig den 25. Jah⸗ restag begehen, ſeit der Uebernahme des väterlichen Geſchäftes. Glaſermeiſter Reis ent⸗ ſtammt einer guten, alten Handwerkerfamilie, die auch in Sängerkreiſen bekannt iſt. nachtsmotetten aus vorbachiſcher Zeit(Topff, Liebhold, Niedt) und italieniſche Tanzlieder (Donati, Gaſtoldi, Scandelli). Alle Vorträge verrieten glänzende Stilſicherheit der Darbie⸗ tung. Das will angeſichts der Vielſeitigkeit des Dargebotenen nicht wenig beſagen. Liebeslieder voll Glut wechſelten ab mit Tänzen, Volkslieder in wunderbar transparenten Satzweiſen mit weltgelöſten Chorälen Lutherſcher Kraft. So wurde dieſer Abend zum rechten muſika⸗ liſchen Advent. H, E. Du für mich“ So, glaube ich, werden faſt alle Frauen ſich über den Film äußern. Ganz zuletzt möchte ich nicht vergeſſen, nur als Hausfrau und Mutter dieſen Film mit dem praktiſchen Leben in Zuſammenhang zu brin⸗ gen. Es dürfte heute keine„Penſionate“ mehr geben in dem Sinn, wie wir ſie noch in Er⸗ innerung haben. Dort gab es nur Töchter der ſogenannten beſſeren Kreiſe, in denen beſtimmt kein Dienſtmädchen oder ſonſt eine Arbeiterin ſich wohl gefühlt hätte. Dafür ſorgte ſchon die Bezeichnung„Penſionat“. Zuletzt ſind dieſe Penſiongtsſchülerinnen nicht einmal verantwortlich dafür zu machen, wenn ihnen der Begriff„Volksgemeinſchaft“ ein Buch mit ſieben Siegeln iſt. Doch Siegel laſſen ſich löſen. Das zeigte uns der neue Geiſt ſeit der nationalſozialiſtiſchen Revolution. Meine Tochter ſoll auch gründlich Haus⸗ haltung lernen, aber in keinem Penſionat, ſon⸗ dern nur in einem Arbeitslager, in dem „Volksgemeinſchaft“ in gezeigter Weiſe gepflegt wird: „Ich für Dich— Du für mich“ Elſe., Hausfrau. zuletzt die beit beginnt! chen nichts ſauſen und brauſen will. Eine wichtige Arbeit beim Inſtrumentenmacher iſt das Zuſchneiden des Meſſingblechs. Schon nach dem Zuſchnitt läßt ſich die Schallſtärke des ſpäteren Inſtrumentes berechnen. Schneider ein Zuſchneidemuſter benutzt, ſo legt der Inſtrumentenmacher den aus Zinkblech beſtehenden Schnitt auf das Meſſingblech. Prüft die Arbeitsſtäkten! Betriebsführer und Gefolgſchaft! Der Kampf um die nationalſozialiſtiſche Ge⸗ Die Ab⸗ NS. Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ wird das e darüber auf⸗ klären, daß Arbeitsfreude nur in dem Betriebe herrſcht, wo für Geſundheia, Ordnung, Sauber⸗ t% Darum über prüft eure Arbeitsſtätten! Weg mit den„Bruch⸗ 3 buden und Knochenmühlen“ im nationalſoziali⸗ Schafft Arbeitsſtätten, in denen jeder mit Freude an die Arbeit geht! Gebt nicht nur den Maſchinen, was ſie brau⸗ chen, gebt dem arbeitenden Volksgenoſſen, was ſeiner würdig iſt: einen freundlichen geſunden verrotteten Um⸗ ch⸗ und Aborträumen, weg mit dem Dreck und Gerümpel in den Fabrikhöfen, weg mit allem, was früher einmal die Arbeitsſtätten Betriebsführer, zeige dich als wahrer Führer, ſorge für das Wohl deiner Gefolgſchaft während der Arbeit und in den Pauſen. ſtaltung der Betriebe hat begonnen! teilung„Schönheit der Arbeit“ der geſamte ſchaffende Deutſchland keit: und Schönheit geſorgt wird. ſtiſchen Deutſchland! Arbeitsplatz. Weg mit den kleide-, Waf verhaßt gemacht hat! Männer und Frauen der Arbeit“ ſteht bereit. Wartet nicht, von ſelbſt! trieben! Heil Hitler! Die Deutſche Arbeitsfront NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Abt. Schönheit der Arbeit. r——— brennen muß, ſo muß die junge Kraf ſauſen und brauſen; und über diejenigen muß man am meiſten kopfſchütteln, in wel⸗ Ernſt Moritz Arnd Wie der Pau Gefolg⸗ ſchaft, zeigt euch als Nationalſozialiſten, packt mit an und ſchafft euch ſchöne Arbeitsſtätten! Der Wettbewerb um die Schönheit der Ar⸗ Die Abteilung„Schönheit der Ar bis Miß⸗ ſtände ans Tageslicht gebracht werden, handelt Schönheit der Arbeit in allen deutſchen Be⸗ 4 — Wie der Wind wehen und das Feue 4 zend Mamn waren au konnte mar fen gar nie park die A Man war fen der Jä bi der Jagd ſperrten fü Jäger verte ſchen„Ster ie Treiber Gebiet zwi Schützenkett großen Lär ken feſt an Langſam en vorüber reute ſich ü Tiere boten dem Unterl die allerdin Denn auch Plötzlich Luft: ein? Schrotkugel Etwas eilig den freien plötzlich mi⸗ nächſter Nä in die Schi bis ebenſo Trieb war die Strecke. 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Polizei und Treiber waren auch dabei und als Uneingeweihter konnte man ſich dieſes ſeltſame Zuſammentref⸗ fen gar nicht recht erklären, da doch im Wald⸗ park die Ausübung der Jagd nicht geſtattet iſt. Man war eher geneigt, an ein Zuſammentref⸗ fen der Jäger ohne beſondere Hintergründe zu lauben, bis man ſchließlich merkte, daß es mit Die Polizeibeamten Jäger verteilten ſich zu einer Schützenkette zwi⸗ ſchen„Stern“ und dem ſüdlichen Fahrweg und ie Treiber begannen in geſchloſſener Linie das Gebiet zwiſchen der Fahrweggabelung und der Schützenkette zu durchſtreifen, wobei ſie einen großen Lärm vollführten und mit ihren Stök⸗ ken feſt an die Bäume ſchlugen. Langſam zog ein Rudel Rehe an den Schüt⸗ en vorüber, aber keiner hob die Büchſe. Jeder hie ſich über den herrlichen Anblick, den dieſe Tiere boten. Verwundert äugte ein Haſe aus dem Unterholz heraus und ergriff die Flucht, die allerdings nicht notwendig geweſen wäre. Denn auch ihm galt das Treiben nicht. Plötzlich zerriß der Knall eines Schuſſes die Luft: ein Faſan war hochgeflogen, um von Schrotkugeln getroffen zu Boden zu ſtürzen. Etwas eiliger trippelten im Unterholz und auf den freien Waldflächen die Faſanen, die es plötzlich mit der Angſt zu tun bekamen, als in nächſter Nähe ein Schuß fiel. Nun kam Leben in die Schützenkette, Schuß um Schuß knallte, bis ebenſo raſch wieder Ruhe eintrat: der erſte Trieb war zu Ende. Siebzehn Faſanen betrug die Strecke. Teils im Gebüſch verſteckt, teils aufgebäumt ſaßen nach dem Trieb maſſenweiſe die Faſanen, die die Feſtſtellung machen mußten, daß die Männer mit den Donnerbüchſen ihren Stand⸗ ort auf die andere Seite des„Sterns“, zwiſchen Tiergarten und Damm, verlegten. Wieder be⸗ annen die Treiber das Gelände zu durchſtrei⸗ en, ohne viele Tiere anzutreffen. Ein paar Haſen hetzten mit großen Sprüngen vorüber. Ihnen galt kein Schuß. Dagegen knallte es, als ein Karnickel ſeinen Kopf aus dem Bau herausſtreckte, ſich aber ſo raſch wieder zurückzog, daß die Schrotkugeln nur in die Erde ſpritzten. Lediglich zwei Fa⸗ ſanen betrug hier die Strecke. Die meiſten Jä⸗ ger waren überhaupt nicht zum Schuß gekom⸗ men. Dann ging es zum dritten Trieb am Rande der Reißinſel, der mit einem kleinen Er⸗ folg beendet werden konnte. Nun verlegte man das Schußgebiet mehr nach dem Franzoſenweg, an dem die Schützenkette Aufſtellung nahm, während die Treiber vom Stern her vorſtießen. Wieder zogen die Rehe in nächſter Nähe der Jäger vorüber und als zahlreiche Königsfaſanen mit lautem Klirren über den Franzoſenweg hinwegſchwirrten, wurde ebenfalls keine Büchſe erhoben. Nur die Ringfaſanen kamen nicht durch und mancher Faſan mußte„ins Gras beißen“, als er ver⸗ ſuchte, ſeinen Verfolgern zu entgehen. Auch das erſte Karnickel befand ſich bei der Strecke, das ſich nicht ſo raſch wie ſeine Artgenoſſen im Bau verkriechen konnte. Das gleiche Geſchehen wiederholte ſich noch in weiteren Trieben, die ſich bis zur Silberpappel und bis zum Strand⸗ bad erſtreckten: Königsfaſanen, Haſen und Rehe ließ man unbehelligt. Ringfaſanen und Karnik⸗ kel ſchoß man ab. Als man nach vierſtündigem Jagen zur Reiß⸗ inſel kam, lag dort die Strecke: 45 Faſanen und acht Karnickel. Nun ſchwärmte man zum letzten Trieb auf der Reißinſel aus. Dutzende von Fa ⸗ ſanen gingen im Schußbereich der Jäger hoch. Kein Schuß fiel. Es war die Anordnung ergan⸗ gen, nur auf Karnickel Jagd zu machen. Der Erfolg ließ nicht lange auf ſich warten. Noch manchem Karnickel wurden die Ohren geſäumt oder die Schrotladung in den Pelz gebrannt. Man blies das letzte„Halali“ und freute ſich über das Weidmannsglück. Warum wurde im Waldpark gejagt, werden jetzt die Mannheimer fragen, die zu den Freunden des Waldparks gehören und die wiſſen, daß im Waldpark ſonſt nicht gejagt wird? Zu ihrer Beruhigung kann geſagt wer⸗ den, daß hinſichtlich der Jagd im Waldpark alles beim alten bleibt! Als vor kurzem durch den Reichsjägermeiſter zur Wildſpende der deutſchen Fäger aufgerufen wurde und bei dem erſten Mannheimer Kreis⸗Jägerappell Kreis⸗ jägermeiſter Hofmann mit großer Freude den Opſerwillen der Mannheimer Jäger bekunden konnte, wollte auch die Stadtverwaltung nicht zurückſtehen und ihrerſeits auch etwas zur Fä⸗ gerſpende des Winterhilfswerks beitragen. Naheliegend war ein Abſchuß im Waldpark, der aus mancherlei Gründen notwendig war. Waldpark und Reißinſel verfügen zuſammen über etwa 1200 bis 1500 Faſanen, die ſich be⸗ ſonders in dem vergangenen Sommer unter den herrſchenden Bedingungen ſehr ſtark ver⸗ mehrt haben. So konnte man ohne Bedenken einen beſchränkten Abſchuß aus den Ueber⸗ ſtänden freigeben, der regelmäßig vorgenom⸗ men werden muß und bisher durch den Jagd⸗ aufſeher beſorgt wurde, wenn es ſich als er⸗ forderlich erwies. Zwölf Mannheimer Jäger mit Kreisjägermeiſter Hofmann an der Spitze beteiligten ſich unter Führung von Papa Kohl, dem Betreuer der Reißinſel und des Wald⸗ parks, an der Jagd, die nach ſtreng waidmänni⸗ ſchen Grundſätzen durchgeführt wurde. Wie ſehr man auf die Erhaltung des Wild⸗ beſtandes bedacht war und nur dafür ſorgte, daß der Ueberſtand vermindert wurde, ging daraus hervor, daß man nur Ringfaſanen und Karnickel für den Abſchuß freigab. Weder auf die beſonders ſchönen Königsfaſanen mit ihrem faſt zwei Meter lang werdenden Stoß, noch auf Haſen oder Rehe durfte geſchoſſen werden. Es war für die Jäger ſelbſtverſtändlich, daß ſie Weidmannsglück im Waldpark hHalali zwiſchen„Stern“ und Reiß inſel ſo waidwerkten, wie es ſich für einen Jäger im Dritten Reich geziemt. Die Waldparkbeſucher werden das Fehlen der 45 Faſanen aus dem Beſtand von anderthalbtauſend Stück nicht merken und um die Karnikel, die doch nur Schaden anrichten, war es erſt recht nicht ſchade. Mit dem Ergebnis der Jagd kann an Weihnachten vielen kinderreichen Familien eine Feſttagsfreude bereitet werden. Die geſamte Strecke der Waldparkjagd kam ins Kühlhaus im Schlachthof, wo die Tiere der bisher ſchon ab⸗ gelieferten Jägerſpende aufbewahrt werden und noch Platz für die Spenden der Jäger iſt, die bis jetzt verſäumt haben, ihren Jäger⸗Teil zum Winterhilfswerk zur Ablieferung zu bringen. Zum Hausmarkenwettbewerb der Sadt Mannheim Das Ergebnis des Wettbewerbs wurde be⸗ reits im„HB“ beſprochen. Hier zeigen wir drei der preisgekrönten Arbeiten von Scheffel, Hodapp und Lutz. O. Scheffels: Zur Reichshenne (9 Arbeiten— 7 Preiſe) Otto Hodapp: Zur Windmühle (4 Arbeiten— 4 Preiſe) Joachim Lutz: Pflügender Bauer (2 Arbeiten— 2 Preiſe) Der Jahreslauf der deutſchen Volksfeſte Wir modernen Kulturmenſchen lächeln über den Glauben der Naturvölker, die allüberall ihr Leben von dämoniſchen Mächten bedroht ſehen. Dabei bedenken wir nicht, daß ſchließ⸗ lich auch die Völker, deren Nachkommen wir ſind, einſt an die gleichen dämoniſchen Mächte glaubten und daß die meiſten unſerer heutigen Volksfeſte, wie Weihnachten, Neujahr, Faſt⸗ nacht uſw. von dem heidniſchen Kult unſerer Altvordern bedingt ſind. Jedoch, während ſich der Neger z. B. dieſen dämoniſchen Mächten unterwarf und ſie ſich durch allerlei Opfer günſtig zu ſtimmen verſuchte, war es bei den germaniſchen Völkern Sitte, dieſe böſen Gei⸗ ſter im Kampfe zu bezwingen und durch deren Vernichtung ſich von der Bedrohung frei zu machen. So äußert ſich ſelbſt darin der hel⸗ diſche Charakter des Germanentums im Gegen⸗ ſatz zu dem Brauch anderer Völkerſchaften. Aber gemeinſam mit dieſen beſtand auch hier die Sitte der Maskierung bei den verſchie⸗ denen Kulthandlungen. Es gab kein germani⸗ ſches Feſt, bei dem nicht maskierte Geſtalten umgingen. Die meiſten derartigen Umzüge fanden nicht etwa im Sommer, ſondern im Winter ſtatt. Ihnen allen lag der Gedanke zu⸗ grunde, daß das Leben erhalten werden müſſe. Immer waren ſie mit ungeheuerem Lärm ver⸗ bunden, der die Todesſtarre des Winters, die Unfruchtbarkeit vertreiben und das Leben und Blühen wieder herbeirufen ſollte. Wie feſt ſich dieſe Bräuche im Volke ver⸗ wurzelt haben, zeigt die Tatſache, daß ſie auch heute noch in den meiſten ländlichen Gegenden, in der Schweiz, in den ſkandinaviſchen Län⸗ dern, ja in ganz Europa ausgeübt werden Wenn auch in etwas leicht veränderter Form. In intereſſanter Weiſe ſprach über dieſes Thema Miniſterialrat Univerſitätsprofeſſor Dr. Fehrle in einem Lichtbildervortrag in der Kunſthalle. Trefflich illuſtriert wurden ſeine Ausführungen durch zahllos gelungene Bilder von den Bräuchen aus den verſchiedenen Gegenden. Die einzelnen Masken und Um⸗ züge hier genau beſchreiben zu wollen, würde zu weit führen. Unſere Faſtnachtsgeſtalten, unſere Martiniweiblein und Nikolauſe, die ja erſt kürzlich durch die Straßen huſchten, ge⸗ hören hierher. Auch unſer Weihnachtsbaum und der Sommertagszug ſind überlieferte Bräuche aus heidniſcher Zeit, die ſo feſt im Volk verankert waren, daß der Kampf der chriſt⸗ lichen Kirche dagegen vergeblich war. Unſegen zu verjagen, Segen herbeizuflehen, iſt der Urſinn all dieſer Bräuche. Uralt iſt auch das Hakenkreuzzeichen, das Symbol der Sonne, des Sonnengottes, das ſelbſt auf den Lanzen⸗ ſpitzen germaniſcher Krieger angebracht war. Es war das Symbol des Wiedererwachens der Natur, des Aufblühens und Gedeihens, ſo wie auch heute wieder das Hakenkreuz das Wiederauferſtehen, das Wiedererblühen des deutſchen Volkes kündet. Eck. Wie finanziere und baue ich mein Eigenheim? Im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland iſt die Löſung des Siedelungsproblems von aus⸗ ſchlaggebender Bedeutung. Es iſt deshalb eine Selbſtverſtändlichkeit, daß unſere Regierung der Eigenheimbewegung, die bis vor kurzem noch mehr oder weniger ein Dornröschendaſein führte, das größte Intereſſe entgegenbringt. Mit dem Anbruch der neuen Zeit wuchs auch das Verſtändnis für den Gedanken der Sied⸗ lung im Eigenheim. Es liegt im Intereſſe des Volktswohls, wenn die breiten Maſſen über die Ziele dieſer Beſtrebungen richtig aufgeklärt werden. Dazu dienen die verſchiedenen Veran⸗ ſtaltungen und Eigenheimausſtellungen, die in letzter Zeit auch in Mannheim an Raum ge⸗ wonnen haben. Im„Bürgerkeller“(D 5, 4) fand wiederum ein derartiger öffentlicher Auf⸗ klärungsvortrag bei gutem Beſuch ſtatt. Nach einer kurzen Begrüßung durch Bezirksleiter Wilhelm Maver nahm Organiſationsdirektor Fritz Rein aus Köln das Wort. Er wies ein⸗ leitend darauf hin, daß bei der Erſtellung eines Eigenheims vor der Beſchaffung eines Bau⸗ platzes erſt die Finanzierung ordnungsgemäß geregelt ſein müſſe, dann erſt könne an die Pla⸗ nung des Bauprojektes unter Beiziehung eines Architekten gegangen werden. Der Redner be⸗ grüßte das am 1. Otktober in Kraft getretene Geſetz, das das wilde Bauen von„Auch⸗Archi⸗ tekten“ verbiete, und damit zugleich auch die Verſchandelung des Stadtbildes und der Land⸗ ſchaft unterbinde. Anſchließend würdigte der Vortragende das Streben nach einem Eigen⸗ heim auf eigener Scholle nach der ideellen und materiellen Seite hin. Zum Schluß zeigte der Redner noch die mehrfachen Steuervergünſti⸗ gungen durch das neue Einkommenſteuergeſetz auf, wodurch für Bauſparer bis zum 1. April 1944 entſprechend der Kinderzahl eine Steuer⸗ erſparnis von etwa 27 bis zu 40 Prozent ein⸗ trete. Ergänzt wurde der Vortrag durch zahl⸗ reiche inſtruktive Lichtbilder.— Bezirksleiter Mavyer führte zum Abſchluß des aufſchlußrei⸗ chen Abends eine intereſſante Bilderſerie der zur Zeit im Entſtehen begriffenen Siedelung in Neckarau und des Vorſtadtprojektes der 58 Ein⸗ und Zweifamilienhäuſer in Käfertal⸗Oſt vor. Ar min. Noch kagk der Niko! Feſtball des Inſtituts für Geſellſchaftstänze C. R. Weinlein im Parkhotel! Wir konnten leider nicht vertreten ſein. Interne Nikolaus⸗ feier der Schülerkurſe.— Einfach reizend. Die Damen hatten mit vieler Liebe das Sälchen in eine Weihnachtsſtimmung getaucht, ſo daß der Erfolg und harmoniſche Verlauf der Feier nicht ausbleiben konnte. Der gute Niko hatte alle Hände voll zu tun. Rieſige Pakete, Ueber⸗ raſchungen aller Art.— Hand aufs Herz, ken⸗ nen Sie ſchon das orakelnde Metermaß? Eine neue epochemachende Erfindung.— Das oft vielgeläſterte Tanzbein kam bei vornehmer Sach⸗ lichkeit und guter Körperbeherrſchung auf ſeine Koſten. Alles in allem eine kleine, aber feine Angelegenheit. FB. Manraate Seckenheimerstrohe 68 2 KuvsozmoExsT Fernsprecher 40316 Badiſcher Sonderzug zur Saarabſtimmung. Wie bekannt wird, geht von Baden ein Sonder⸗ zug mit 1050 ab Baſel über Freiburg, Offenburg, Karlsruhe nach Saarbrücken. Er unterſteht der Leitung des Propagandaleiters Ingenieur Karl Oeſterle. Auto gegen Auto. Ein Lieferkraftwagen, der die rechte Seite der Fahrbahn nicht eingehalten haben ſoll, ſtieß geſtern auf der Seckenheimer Hauptſtraße mit einem Perſonenkraftwagen zu⸗ ſammen. Beide Fahrzeuge wurden ſtark beſchä⸗ digt. Der Perſonenkraftwagen mußte abge⸗ ſchleppt werden. Diebſtahl⸗Chronik. Entwendet wurde: Zum 9. Dezember aus einem Perſonenkraftwagen in der Neckarſtadt 2 Glasſcheiben, 47447 Zm. groß, 5 Millimeter ſtark, und ein Oelmanometer, rund, 6 Ztm. Durchmeſſer, mit weißem Ziffer⸗ blatt, ſchwarzen arabiſchen Ziffern und ſchwar⸗ zem, durchgehendem Zeiger. Prifen kostet nichts! 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Dr. Heil ſkizzierte trefflich den Unter⸗ ſchied zwiſchen der erledigten früheren libera⸗ liſtiſchen Agrarpolitik und der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Bauernpolitik, mit der neue Wege beſchritten wurden, die den Bauern ungewohnt waren und deren letzte Auswirkungen ſie noch nicht in vollem Umfange erkennen können. Mit Bewußtſein haben wir dem Bauerntum fuhen Pflichten auferlegt, die es zu er⸗ üllen gilt. Dann erſt wird das Bauerntum auch Rechte haben. Unſere heutige Agrarpolitik iſt ausſchließlich getragen von nationalſoziali⸗ tiſchem Wollen. In allen Zeiten war der eutſche Bauer ſeßhaft und hatte ſein Land, das er bebaute. Seine Verbundenheit mit der Heimaterde und ſein Heimatgefühl ſorgten da⸗ ſchätzen, denn es bringt keine Härten, ſondern iſt den Lebensnotwendigkeiten angepaßt und dazu beſtimmt, Retter des deutſchen Bauerntums zu ſein. Leider haben viele Bauern noch nicht erkannt, daß das Erbhof⸗ geſetz beſtimmt iſt, ihr Helfer zu ſein, denn nur ouf dieſem Wege kann ihre Exiſtenz gewähr⸗ leiſtet werden. In den Vordergrund der Arbeit müſſen die beiden großen Aufgaben geſtellt werden: Ernährer des Volkes und die Bluterneuerungs⸗ quelle für das deutſche Volk zu ſein. Zu der oberſten Pflicht gehört es, Vorrats⸗ wirtſchaft zu treiben, und in dieſem Sinne wird auch die Erzeugungsſchlacht durchgeführt, die in Baden allein in fünf Monaten 7500 dörfliche Beſprechungsabende bringen wird, in denen man auf die Notwendigkeit der Erzeugnisſteigerung hinweiſt. Wenn das Ziel erreicht iſt, können wir in Deutſchland aus dem eigenen Boden hundert Millionen Menſchen ohne Schwierigkeiten ernähren. Ein Beiſpiel nationalſozialiſtiſcher Bauern⸗ politik iſt die Getreide wirtſchaft. Durch Witterungseinflüſſe fiel in dieſem Jahre die Getreideernte um 20 Prozent niedriger aus, ohne daß irgendwelche Störungen in der Volks⸗ iſt. Das Getreide wird nicht mehr wert, wenn es weniger gibt, wie es auch nicht weniger wert wird, wenn es mehr gibt. Die An⸗ ſchauung, daß Angebot und Nachfrage den Preis regeln, entſpricht keinesfalls den nationalſozialiſtiſchen Grundſät⸗ en. Genau ſo iſt es bei der Viehwirt⸗ ſchaft, denn man kann dem Bauern nicht zu⸗ muten, ſein Vieh mit Verluſt auf dem Markt abzuſetzen, weil zufällig an dem Tag, an dem er ſein Vieh auf den Viehmarkt bringt, das Angebot ſehr groß iſt. In dieſem Zuſammenhang ſprach der Red⸗ ner noch eingehend über das Reichsnähr⸗ ſtandsgeſetz, das von keiner geringeren Bedeutung als das Erbhofgeſetz iſt und das für die Marktregelung beſondere Bedeutung beſitzt. Mit der Aufforderung, dafür zu ſorgen, daß die nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftsauffaſ⸗ ſung durchdringt, ſchloß Pg. Dr. Heil ſeine Ausführungen. Baden Die Studenten⸗Amtsleiter beim Rektor Heidel berg, 12. Dez. Dienstag empfing der Rettor der Univerſität Heidelberg die für, daß er nicht unterging. Wenn wir einen Rückblick werfen und die Geſchichte verfolgen, dann ſehen wir, daß der Bauer nur an ſein Geſchlecht denkt. Unter dieſen Vorausſet⸗ zungen iſt das Erbhofgeſetz auch kein fremder, eingepfropfter 1 ſondern etwas ä e 8. bodenſtändig Deut tung des Erbhofgeſetzes dürfen wir nie unter⸗ Die Bedeu⸗ Zu vermieten. offerten nie Originalzeugniſſe beilegen!— Zweckmäßig iſt es auch, Lichtbilder Schöne, geräumige aimmer-Wohnung mit Badezimmer und reichlich. Zu⸗ behör, 2 Trepp., Oberſtadt, Schloß⸗ nähe, ſofori zu vermieten. Angeb. u. 6350 K an die Exp. d. Bl. Schöne, groſe Garage für 2 bis 3 Autos im Zentrum der Stadt billig zu vermieten. Anfr. u. 6357 K an die Exp. d. Bl. Sofort zu vermiet. ertſch. Wohh. E zu mieten geiüeht à gr.., Vorraum, Dieie, Küche, Bad, Wohn⸗ u, kl. Schlaf⸗ monatl. 100 RM. zim., möbl. teilw. 33 o. unm., f. ält. Hrn Müro, 53 qm, Souermi. in at, S. 9 171Hzg., mgl. fl. 50. Auch Wieſ 92.•35 0. ſh Uu verm.„„.„„ 48“4 gn' encht 11— Ubr.) Aua. 20 43, Erb. 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Eine hoffnu kenheim antre ringen können hältnis der A verdroſſener K erſt mit dem ſchlagen ſein mächtig anzuf Hinter den ter der ſtaatli⸗ zwar als Fa gerade die Pi Gegner. Wir Def ahspTUCHS Urteilsfö geht in Ktien Ecke Kaiser am Marktplat Ganz ersthle •2 Säle/ für Deutſchland Im Anſchlu durch Frankre ausländiſche Frage, welche nüchſtjährige ob auch wied dem Rieſenren ſchen hat ein rer der deutſc und Desgrange ſtattgefunden. und der Tätig die etwas vern den, ſo daß ſic ergibt: Der Veranſte reich will für d Mannſchaft in pflichten. Des möglichſt viele treten. Hiermi band grundſätz Mannſchaft au bisherigen T junge, befähigt len. Von beſo Tatſache, daß ſchen Radfahr Kommiſſars z damit zu rechn das bedeuten! deutſche Fahre ezember 1934 ten zenbahndirek⸗ die Heidel⸗ nn AéG im dem 30. No⸗ s Unterneh⸗ ch mehr als eſtand ge⸗ Entwicklung roßen Anteil Hebung des etzi. zetter? Nach ver⸗ hielfach Auf⸗ t auftretende chen Winden neblig, zeit⸗ ende Abküh⸗ nd 3% 12 12.84 181 88 191 631 2¹8 14⁵ 15⁴ ind 34 J12. 12.84 79 2¹⁰ Ioleum epplche /250 bud 13.13 %%„ 13.0 5/250 Inlaid 22.05 / 26.45 lusslInger Apeten 4, 6 L Nne el. 3127 decken- Hertigung e Enl..J5 Muster! Mannheimerstr. 45 Telefen 512 96 nen lemen ———— — Zahrgang 4— A Nr. 572— Seite 7 „Hakenkrenzbanner“ Abendausgabe— Mittwoch, 12. Dezember 1934 ◻— 4 2 8 3. 25 —,— Gauklaſſe Tgde Ketſch— SV Waldhof T 62 Weinheim—§c Phönix TSB Nußloch— BfR Mannheim Nun ſteigt endlich der große Kampf um die alleinige Tabellenführung. Ketſch— Waldhof. Mit Spannung hat die badiſche Handballge⸗ meinde dieſem Spiel entgegengeſehen. Nicht daß nun in dem Sieger vom Sonntag der badiſche Meiſter ſchon feſtſtünde, nein, die Frage iſt, wird es Ketſch gelingen, Waldhof einen Punkt abzunehmen. Zweifellos iſt Wald⸗ hof nicht mehr die Mannſchaft wie vor einem oder zwei Jahren. Der Sturm iſt zwar beſſer geworden, aber bereits in der Läuferreihe be⸗ ginnt es nachzulaſſen und die Hintermannſchaft iſt heute ſchließlich der ſchwächſte Teil. Ketſch hat zwar in ſeinen letzten Spielen auch nicht mehr reſtlos überzeugen können, aber wir wiſ⸗ ſen, daß es zu Hauſe mit unermüdlicher Ver⸗ biſſenheit um die Punkte kämpft. Dennoch glau⸗ ben wir, daß ſelbſt bei beſter Form der Ket⸗ ſcher Mannſchaft die Gäſte zu einem knappen Sieg kommen werden. Geringere Siegesausſichten hat Phönix in Weinheim. Phönix hat wohl vergangenen Sonntag in Beiertheim ganz nett geſpielt, aber in Weinheim wird dies doch nicht zum Siege reichen. Einer ſicheren Niederlage geht VfR Mann⸗ heim in Nußloch entgegen. Nußloch iſt in Ba⸗ den neben Waldhof und Ketſch die ſchußkräf⸗ aa und ſtärkſte Mannſchaft, die ſogar an gleichmäßigen Leiſtungen noch Ketſch übertrifft, während VfR in ſeinen Spielen dieſes Jahr ſchon rechte Schwankungen durchgemacht hat. ———— VfR's wäre darum die Ueberraſchung er Saiſon. Die Spiele der Bezirksklaſſe Staffel 1 TV 1846— Jahn Neckarau MTG— DoK Lindenhof Polizei— Poſtſportverein TV Seckenheim— SpVgg 07 Hier geht die Vorrunde ſeinem Ende ent⸗ gegen. Jahn hat in ſeinem letzten Spiel die zur Zeit beſte Mannſchaft der Staffel, die 46er, als Gegner. Da das Spiel zudem im Luiſen⸗ park ſtattfindet, wird Jahn trotz der guten Ver⸗ beſſerung in der letzten Zeit die Vorrunde mit einer Niederlage beenden müſſen. Daoßc wird an der Feudenheimer Landſtraße der MTG einen heißen Kampf liefern, in wel⸗ chem MTG wohl der ſtärkere Gegner iſt, aber den DI leicht mit einer Ueberraſchung her⸗ einlegen kann. Eine hoffnungsloſe Fahrt muß 07 nach Sek⸗ kenheim antreten. 07 hat noch keinen Punkt er⸗ ringen können und hat das ſchlechteſte Torver⸗ hältnis der Abteilung, trotzdem muß ſein un⸗ verdroſſener Kampfgeiſt anerkannt werden, der erſt mit dem Schlußpfiff die Mannſchaft ge⸗ ſchlagen ſein läßt. Seckenheim wird alſo ſich mächtig anzuſtrengen haben. Hinter den Kaſernen treffen ſich die Vertre⸗ ter der ſtaatlichen Inſtitutionen. Polizei muß zwar als Favorit angeſprochen werden, aber gerade die Poſt iſt ihr ein wenig zuſagender Gegner. Wir erwarten deſſenungeachtet einen bef ansprUcSVOIle, Bi 1— K— urteilsföhige i 3— 4 rin 5 4 geht in den Brauerei-Ausschanł det Ktienbrauerei Ludwigshafen Ecke Kaiser · Wilhelm⸗ und Schillerstraße am Marktplatz, Tel. 604 76. Bier vom Faß. danz erstKilassige Varmé unei Kalte Küche •2 Süle für Versammlungen undi festlichkeiten Deutſchland und die„Tour de France“ Im Anſchluß an die diesjährige Rundfahrt durch Frankreich beſchäftigte ſich die in⸗ und ausländiſche Preſſe verſchiedentlich mit der Frage, welche Ländermannſchaften wohl die nächſtjährige Rundfahrt beſtreiten würden und ob auch wieder eine deutſche Mannſchaft an dem Rieſenrennen beteiligt ſein würde. Inzwi⸗ ſchen hat ein Briefwechſel zwiſchen dem Füh⸗ rer der deutſchen Radſportler, F. Ohrtmann, und Desgranges, dem Veranſtalter der„¼Tour“ ſtattgefunden. Auf Grund dieſes Briefwechſels und der Tätigkeit eines Mittelsmannes konnte die etwas verworrene Lage geklärt wer⸗ den, ſo daß ſich im Augenblick folgendes Bild ergibt: Der Veranſtalter der Rundfahrt durch Frank⸗ reich will für das kommende Jahr eine deutſche Mannſchaft in Stärke von acht Fahrern ver⸗ pflichten. Desgranges legt Wert darauf, daß möglichſt viele junge Fahrer Deutſchland ver⸗ treten. Hiermit iſt der Deutſche Radfahrer⸗Ver⸗ band grundſätzlich einverſtanden. Er wird eine Mannſchaft aufſtellen, in die außer den beſten bisherigen Tour⸗de⸗Franse⸗Teilnehmer auch junge, befähigte Leute eingegliedert werden ſol⸗ len. Von beſonderer Bedeutung iſt ferner die Tatſache, daß man nunmehr auch dem Deut⸗ ſchen Radfahrer⸗Verband die Stellung eines Kommiſſars zugeſichert hat. Demnach iſt alſo damit zu rechnen, daß auch im nächſten Jahre das bedeutendſte Straßenrennen der Welt deutſche Fahrer am Start ſehen wird. mehr in den Sattel. Sieg des Tabellenführers, werden jedoch wenig überraſcht ſein, wenn Poſt die Punkte für ſich erkämpft. Staffel II TV Rot— Brühl Ziegelhauſen— Leutershauſen Handſchuhsheim— Neulußheim Polizei Heidelberg— Jahn Weinheim Dieſe Staffel hat vergangenen Sonntag in Ziegelhauſen einen neuen Tabellenführer erhal⸗ ten, der es wohl auch die nächſte Zeit bleiben wird; denn es iſt kaum anzunehmen, daß Leu⸗ tershauſen im Neckartale die Punkte abnimmt. Die mit Ziegelhauſen punkt⸗ gleichen St. Leoner ſind mit der Vorrunde fer⸗ tig und können immer noch von Rot, das gegen Brühl gewinnen wird, und von Polizei Heidel⸗ berg, die ſich von Jahn kaum ſchlagen 0 werden, überholt werden. Offen iſt lediglich das Spiel in Handſchuhsheim, in welchem die Gäſte etwas ſtärker ſein mögen, ob dies auf fremdem Platze zum Siege reicht, iſt kaum an⸗ zunehmen. Aus der Kreisklaſſe 1 Einige Spielausfälle und einige ungewöhn⸗ liche Reſultate konnten die Tabellen nur un⸗ weſentlich beeinfluſſen. In der Staffel A hat ſich Germania Mannheim durch einen Sieg in Feudenheim weiter vom Tabellenende wegge⸗ arbeitet, während in der Spitze immer noch Grün⸗Weiß, TV Viernheim und RTuSp als die führenden Mannſchaften ſtehen. In der Staffel B iſt jetzt TGen Oftersheim der er⸗ folgreichtte Bewerber um die Führung, mit einem ausgezeichneten Torverhältnis iſt ſie noch ungeſchlagen. Friedrichsfeld und VfL Neckarau ſind ihr ſtark auf den Ferſen und nicht zu unterſchätzende Gegner. S Die Spiele des vergangenen Sonntags Staffel A Feudenheim— Tb Germania.. 56 Amicitia— Tb Seckenheim... 10:11 Käfertal— TV Viernheim.. 34 TV Sandhofen— TV Waldhof...:3 Kreisklaſſe 1, Staffel A Sp. gw. un. vl. Tore Mekt. DIK Grün⸗Weiß 7— 3412 TV Viernheim 132 RTuS'V Mannheim 6 5— 1 64:35 10 Tſchft Käfertal Tb Seckenheim dp5n Tb Germania 5 T VSandhofen nnn 5 Badenia Feudeng. 6 2— 4 34:43 4 Amicitia Vierng. 8 1 1 6 44:75 3 TV Waldhof 6 1— 3 36350 2 Wwesss. 1 f. 5 5 2 ————— Tabelle B TV Schwetzingen— TSG Oftersheim 435 TV Brühl— Altlußheim 54 SVSchwetzingen— Reilingen... 22:0 TG Oftersheim— TVKirlach..:4 Die beiden reſtlichen Spiele, Grün/ Weiß— Reichsbahn und Friedrichsfeld— VfL Neckarau fielen dem Nebel zum Opfer. Kreisklaſſe 1, Staffel B Sp. gw. un. vl. Tore Pkt, TuSG Oftersheim 8 7— 1 41:24 14 Sᷣ Schwetzingen 8 6 1 1 78:34 13 TG Oftersheim 6 5 1— 5021 11 FC. Friedrichsfeld 6 5— 1 52:20 10 Vfe Neckarau 6 5— 1 39:20 10 FV Brühl 8 3— 5 22:36 6 TB Reilingen rs T Schwetzingen 7— 1 6 32:65 1 TV Kirlach 6—— 6 22:42 0 TV Altlußheim 6—— 6 16:57 0 Auforennen durq Faris? Der Grose Preis von Frankreich 1935 Der Automobil⸗Club von Frankreich trägt 55 mit dem Gedanken, den Großen Preis von Frankreich 1935, der am 23. Juni ausgefahren wird, nicht mehr wie bisher auf der Rennbahn von Linas Montlhery durchzuführen, ſondern in die Straßen von Paris zu verlegen. Vie⸗ lerlei Gedankengänge mögen zu dieſer Idee geführt haben, in erſter Linie mag den Fran⸗ zoſen wohl der große Erfolg des Großen Preiſes von Monaco in Monte Carlo in die Augen geſtochen haben, dann ſpielte wohl ſicher Al. Veber odes M. Hotęe Die Flachrennzeit iſt bereits zu Ende ge⸗ nangen, auch die Amateurreiter ſteigen nicht W. Printen und Oblt. v. Both ſchälten ſich als erfolgreichſte Reiter heraus. Nur die Hindernisjockeis haben auf den Bahnen im Weſten des Reiches noch bis zum Ende Gelegenheit, reiterliche Lorbeeren zu ernten. Seit Wochen liegen H. Weber, deſ⸗ ſen Tätigkeitsgebiet ſich ſeit jeher faſt aus⸗ ſchließlich auf den Weſten erſtreckte, und H. Wolff in hartem Kampf um die Siegespunkte. Vorläufig iſt das Ringen um die Spitze noch unentſchieden. Beide ſteuerten im Ver⸗ laufe des Fahres je 31 Sieger, wo⸗ bei Wolff in 111 und Weber in 109 Rennen in den Sattelſtiegen. Weber würde die Meiſterſchaft zum erſtenmale er⸗ obern, während Wolff einmal 1932 an der Spitze der erfolgreichen Hindernisreiter ſtand. Mit etwas Glück könnte aber auch J. Unter⸗ Erſtes Bild vom Boxkampf Carnera— Campolo Exweltmeiſter Carnera(links) im harten Schlagwechſel mit dem Argentinier Vittorio Campolo in Buenos Aires. Der Kampf fand auf einem der großen Fußballplätze vor über 40 000 Zuſchauern ſtatt und endete mit dem Punktſieg des Italieners. holzner noch an die Spitze gelangen. Dieſer Sohn eines ebenfalls hervorragenden Hinder⸗ nisjockeis gewann bisher 28 Rennen. In grö⸗ ßerem Abſtande folgen dann erſt H. Müſchen mit 19. K. Florian mit 18, W. Rößler mit 16 und der vorjährige Meiſter W. Hauſer mit 15 Siegesritten. J. Jrömming löſt Ch. Mills ab Als der oftmalige Meiſterfahrer Charlie Mills Anfang September eine Amerikareiſe antrat, verzichtete er für dieſes Jahr freiwillig auf die Meiſterſchaft der Trabrennfahrer. Aller⸗ dings hätte ihm J. Frömmingh, der jetzt mii weitem Vorſprung fübhrt, diesmal vielleicht auf jeden Fall den Rang abgelaufen. Aus 155 Ren⸗ nen ging der junge Meiſterfahrer in dieſem Fahre bisher als Sieger hervor, wobei er 582 mal in den Rennwagen ſtieg. Bis zum Jahres⸗ ende wird er über die 160 fraglos noch hinaus⸗ kommen. Den zweiten Platz nimmt W. Heit⸗ mann mit 141 Siegesfahrten ein, ſeine Aus⸗ ſichten, Frömming noch einzuholen, ſind äußerſt gering. Ueber hundert Rennen gewannen auch G. Jauß jr. und Ch. Mills, und zwar ſteuerte der„Junior“ 119 und„Charlie“ 105 Sieger. Schöne Erfolge hatte auch J. Spieß, der 81 Rennen gewann. In M. Roth folgt dann in großem Abſtande mit 39 Siegen der erfolg⸗ reichſte Fahrer auf bayeriſchen Bahnen. Uebrigens iſt Charlie Mills, nach faſt drei⸗ monatigem Aufenthalt im Dollarlande, wieder in Deutſchland eingetroffen. Der vielfache Mei⸗ ſter unſerer Trabrennfahrer hat ſich in Amerika vornehmlich zu Studienzwecken aufgehalten, es dabei aber nicht verſäumt, auch einige hochklaſ⸗ ſige Traberpferde anzukaufen. Die Kreisklasse Il. am Gruppe Oſt Heddesheim— Ladenburg(3: 3) Edingen— Wallſtadt Neckarhauſen— Neckarſtadt(0: 2) Gartenſtadt— Hemsbach(3:). Mit dieſen Spielen ſind in der Gruppe Oſt wieder außerordentlich ſpannende Paarungen getroffen worden, unter denen die Spiele in Heddesheim und in Edingen die wichtigſten ſind. Gewinnt Edingen gegen Wallſtadt, was durchaus erwartet werden muß, und verliert Heddesheim gegen Ladenburg, das in der letz⸗ ten Zeit ſehr aufgekommen iſt, ſo müſſen wir in Edingen den neuen Tabellenführer ſehen. Das bedeutet allerdings für die endgültige Ge⸗ ſtaltung der Tabellenführung, auf die außer Heddesheim und Edingen auch noch Neckarhau⸗ ſen, Leutershauſen und Ladenburg Anſpruch erheben, noch nichts Entſcheidendes. Einen recht ſcharfen und harten Kampf wird man in Neckar⸗ hauſen erwarten können; der Gaſtgeher hat hier Gelegenheit, durch ein höchſt anſtändiges Spiel den 18. November wieder gut und vergeſſen zu machen, wo bekanntlich beim Stande von 210 für Neckarſtadt abgebrochen werden mußte. Zu einem ſicheren Sieg wird Gartenſtadt zu Hauſe gegen die ausſichtsloſen Hemsbacher kommen Kampf iſt aber notwendig, da Hemsbach in den letzten Wochen ſich ganz aut zuſammengefunden hat. Leutershauſen iſt ſpielfrei. auch der Wunſch mit, den Pariſern mal was Neues zu bieten. Der Streckenplan ſieht folgende Wegführung vor: Start am Grand Palais, durch die Avenue des Champs Elyſees zum Place de la Con⸗ corde, der in weiter Rechtskurve umfahren wird, auf dem Pont de la Concorde über die Seine, längs dem Quai'Orſay, der Eſplanade des Invalides ein Stück folgend, dann in ge⸗ rader Richtung auf dem Pont Alexandre III wieder über die Seine zum Grand Palais. Die Länge beträgt drei Kilometer. Die Pariſer Oeffentlichkeit i ſt mit dieſem Projekt wenig einver⸗ ſtanden. Es wird von führenden Perſönlich⸗ keiten ein„Zirkus“ oder eine„Gymkhana“ genannt, es ſei kein Rennen. Da her ſolle man ſich nicht einbilden, daß die großen ausländi⸗ ſchen Marken wie Mercedes, Alfa Romeo, Ma⸗ ſerati, Auto⸗Union zu dieſem„Großen Preis“ kommen würden. Der Gedanke, man könne Monte Carlo und ſein Straßenrennen nach⸗ ahmen, ſei abſurd; lächerlich ſei es, daß man es tun wolle. „Alt⸗Internationale“ ſpielen Fußball Die in der Bezirksklaſſe ſpielende Weſtfalia Bochum hat für Sonntag eine Mannſchaft ver⸗ pflichtet, die ſich aus den heute in Weſtdeutſch⸗ land lebenden und als Lehrern tätigen frühe⸗ ren Mitgliedern der deutſchen Nationalmann⸗ ſchaft zuſammenſetzt. So werden u. a. Heiner Stuhlfauth, Schorſch Hochgeſang, Ludwig Wieder, Teddy Lohrmann, Bumbas Schmidt, Otto⸗Bielefeld, Faiſt⸗ Höntrop, Flink⸗Düſſeldorf ihr früher oft be⸗ wieſenes großes Können zur„Schau“ tragen. Der Erlös dieſes gewiß recht intereſſanten Spieles fließt der Winterhilfe zu. Mochen TB Germania Mannheim— Heil⸗ bronn 96:1(:0) Am Sonntagnachmittag hatte der Turner⸗ bund Germania einen neuen Gegner, den FV Heilhronn 96, zu Gaſt und konnte einen ſchönen :1⸗Sieg erringen. Die Mannheimer waren be⸗ ſonders in der erſten Halbzeit immer im An⸗ griff und der ſchußfreudige Sturm konnte vier Tore erzielen. In der zweiten Spielhälfte kamen die Gäſte, die übrigens über ein beacht⸗ liches Können verfügen, mehr auf und konnten den verdienten Ehrentreffer ſchießen, während Germania noch einmal erfolgreich war. kommenden Sonntag Gruppe Weſt Ketſch— Poſtſportverein(:3) 7— Oftersheim(:0) Brühl— Rheinau(:1) Altluſheim— TV 46(4: 0) Neckarau iſt ſpielfrei. „Den ausſichtsloſeſten Gang tritt TV 46 nach Altlußheim an. Es iſt kaum zu erwarten, daß er ſeine hohe Niederlage im Vorſpiel wieder wettmachen wird. Iſt es doch vergangenen Sonntag nicht einmal Rheinau gelungen, den Altlußheimern in 45 Minuten ein Tor aufzu⸗ brummen. Mit wenig Siegesausſichten kommt auch Oftersheim nach Mannheim; 07 weiß um was es geht und wird ſich beide Punkte ſichern wollen. Offen iſt die Partie in Ketich. wohei ſelbſtverſtändlich Ketſch gegen Poſt auf eigenem Platz und durch den Willen, ſeine erlittene Niederlage wieder zu revanchieren, ein geringes blus hat. Wöhrenddeſſen hat in Brühl Pheingu zu zeigen, ob Brühl oder Rheinau für Sp⸗ Vgg 07 künftig der gefährlichtte Geaner um di Tabellenführung bleiben wird. Rheinan hat. ſcheinbar die Nerven verloren, dagenen konnte Brühl durch ſchöne Syiele in der loßten»cit ſeine Stellung ſtark verbeſſern. Es iſt darnn, he⸗ rückſichtigt man dos Unentſchleden in Rheinau, mit einem Sieg Brühls zu rechnen. Folge 13 Mannheim Zungvolk hat weihnachtswünſche Wo Pimpfe ſind, geht die Weihnachtsfreude ſchon mit dem Wünſchen los. Immer hat ſo ein Pimpf hundert offene und tauſend heim⸗ liche Wünſche. Einer oder wenige gehen in Er⸗ füllung. Aber ſelbſt dies eine Geſchenk verbrei⸗ tet hundertfaches Glück, wenn es mit Kunſt und Tücke ſo gewählt iſt, daß es zu dem Jungen paßt. Ganz früher, da hat man mehr geſchenkt, aber wie und was, das ging den Jungen nichts an. Hauptſache: volle Kiſte, leeres Herz! Ein richtiger Pimpfvon heute weiß, was er will. Das Wünſchen geht los: Der abenteuerliche Pimpf Er will keine ſilbernen Bleiſtifte. Lieber ſieht er eine gutgebaute Taſchenlampe, ein Fahrten⸗ meſſer, ein Paar derbe Stiefel, daß er bei leiner kühnen Fahrt mehr fehlt, weil Wind und Wet⸗ ter dagegen waren. Er beobachtet gern Tiere, iſt ein kleiner Entdecker, hat den Kopf voller Streiche und wird ſpäter großen Unterneh⸗ mungsgeiſt beweiſen. Deshalb hat er ſeine Lieb⸗ lingsbücher: deutſche und isländiſche Helden⸗ ſagen, Rübezahl, Münchhauſen, Der abenteuer⸗ liche Simpliziſſimus(herausg. von Gieſeler, .20), Wunderbare Reiſe des kleinen Nils Hol⸗ gerſon(Lagerlöf,.—), Jonas ſorgt für drei (Scott,.), Toms Abenteuer(Mark Twain, .85), Jevan der Lappe(Koſchevnikov, 3,—), Kai aus der Kiſte(Durian,.—), Durch Aſiens Wüſten(Hedin,.—), Letzte Fahrt(Scott,.15), Der fliegende Pfeil(Steuben, 4 80), Silberpelz (Scott,.60), Mümmelmann, Aus Wald und Heide(Löns,.60), Die rote Koppel(Fleuron, .90), Die letzten Adler(Bengt Berg), Tier⸗ geſchichten(Kyber), Robinſon(Kampe). Der Motorpimpf An Bau, Farbe und Geruch erkennt er alle Maſchinen. Die Technik der Manſchettenknöpfe und der Uhrkette würde ihn nicht einmal an Weihnachten intereſſieren. Um ſo mehr eine Fahrradlampe, ein Photo⸗Apparat oder Mate⸗ rial zum Baſteln und Bauen. Er bewundert ſeine Vorbilder in Büchern und lernt daraus ſpielend fürs ganze Leben: Bremsklötze weg! (Köhl,.50), Segler durch Wind und Wolken (Karlſon,.85), Das Fliegerbuch der deutſchen Jugend(Winter& Köhl,.—), Drei Jungen er⸗ forſchen eine Stadt(Böer,.40), Triumphe der Technik(Dominik,.85), Der Bau von Flug⸗ modellen(Stamer⸗Lippiſch,.85), Das Buch vom Auto(Gräff,.—). Der Sportpimpf Bei ihm iſt Vorſicht nötig, ſonſt geht nach Weihnachten eine energiſche Umtauſcherei los. Er denkt nicht an Ballonhoſen, auf deutſch „Knickerbocker“, aber an einen Trainingsanzug, nicht an den karierten Schal, aber an ein Paar Skiſtöcke. Statt der Schülermütze, der Arm⸗ banduhr oder der Brieftaſche will er lieber Box⸗ handſchuhe(12 Unzen) oder einen Fußball. Er hat Führereigenſchaften eigener Art und iſt als Spielführer und Draufgänger bekannt, ein gan⸗ zer Kerl, der bald mithilft, aus anderen etwas zu machen. Er braucht das Spielhandbuch teufel(Luckner,.60), Der rote Kampfflieger (Richthofen,.85), Der Wehrwolf(Löns,.75), Peter Moors Fahrt nach Südweſtafrika(Frenſ⸗ ſen,.85), Alle Mann an Bord(Franckh,.—), Sperrfeuer um Deutſchland, Jugendausgabe (Beumelburg,.80), Matroſen, Soldaten, Kame⸗ raden(Bildbuch,.80), Die ſchwarze Galeere (Raabe) und viele andere. Zugendburg Freusburg an der Sieg (Scheller) und fürs Winterlager die Ski⸗Fibel (Mumelter,.80). Der Soldatenpimpf Das ſoll keiner werden in den erſten vier Wochen oder zwei Jahren. Der Soldatenpimpf entſteht erſt am Ende des Jungvolkdienſtes, wenn er vorher das Abenteuerliche, Techniſche und Sportliche durchgemacht hat. Neu iſt bei ihm ein ſicheres Gefühl für Pflicht und Haltung. Statt der getupften Krawatte wünſcht er einen neuen Schulterriemen, ſtatt der künſtleriſchen Großaufnahme einen Torniſter mit Zeltbahn. Er vergleicht ſeine Härte mit der Erziehung von Häuptling Büffelkind(Langſpeer,.80), und ſeine beſten Kameraden ſind die bekannten und unbekannten Soldaten des Weltkrieges: Der Flieger von Tſingtau(Plüſchow,.85), See⸗ 25 5 223 **— — 2 Fes 4 Vh⸗ 4 1 Vol— COYOQour EFEO US n ¼-I⏑]iilM, φανφ’]tIe. (2. Fortſetzung) Als Gilta nun ſo hackte und ihr dabei die Schweißtropfen und die Tränen umſchichtig die zierliche ſchmale Naſe entlangrollten, ehe ſie in den Staub fielen, hörte ſie jemand vergnügt pfeifen. Schnell wiſchte ſie ſich die Augen klar, ſtemmte die Arme auf den Hackenſtiel und äugte neugierig nach dem Pfeifer. Zwar konnte ſie ſich denken, daß es der Junghirt Tamo ſein werde, der hier öfters mit ſeinen Kühen auftauchte und ſie gern ein wenig neckte mit den Spottnamen, die den Fiſchern an⸗ hingen. Auch heute ſah Gilta zwei Rinder, die ſittſam nebeneinander aus den Eichen ge⸗ ſchritten kamen, aber den Herrn der Rinder ſah ſie nicht, ob es gleich munter weiter pfiff und eine Stimme rief:„Mal wieder im Lande, Waſſerweibchen?“ Und nun erblickte Gilta etwas ſo Merkwür⸗ diges, daß ſie in die Hände klatſchte und hell auflachte. Den beiden Rindern war eine Stange quer vor die Hörner gebunden, und an dieſe Stange war ſauber mit Riemen eine zweite angeknüpft, die zwiſchen den Tieren durch nach hinten ſchleppte, und daran wieder hing eine Art niedriger Bank oder Hutſche, die ſachte auf dem Boden hinrutſchte. Auf der Hutſche ſaß Tamo, leitete ſeine Kühe mit dem Hüteſtecken und pfiff dabei wie ein Gimpel. Tamo war ein langer hagerer Burſche mit ſchmalem Kopf, einem dicken Haarſchopf und Augen ſo blau wie der Sommerhimmel oder wie die Vergißmeinnicht am Seeufer. „Nicht wahr, da ſtaunſt du, Waſſermaus? So was gibt's bei euch nicht!“ „Wahrhaftig“, lachte Gilta,„was iſt denn de*? Tamo machte ſich ſogleich wichtig, ſtand auf, L ,, 0 0 9 W 5— 8 5* V. 40 ———— brachte die Rinder zum Halten und zeigte auf die Stange vor ihren Gehörnen. „Das da iſt das Joch. Die Stange, die nach hinten geht, iſt die Deichſel, und was daran hängt, iſt der Schlitten.“ Voll Bewunderung ſah das Mädchen das Fuhrwerklein von hinten und von vorn, dann fiel ihr ein:„Da braucht ihr ja das Brennholz nicht mehr auf dem Rücken heimzuſchleppen.“ „Richtig“, erwiderte Tamo voll Stolz. „Und wer hat dir das gemacht?“ „Gemacht hab' ich's ſelber, aber erdacht hat es mein Vater, und deshalb haben ihn unſere Leute auch zum Aeltermann im Dorf erwählt. Aber warum ſchindeſt du dich ſo bei dieſer Hitze auf dem mageren Acker? Da fiel dem Mädchen ſein Jammer wieder aufs Herz; ſie erzählte von dem harten Geheiß ihrer Stiefmutter und ließ dabei die Tränen wieder rinnen. Tamo hörte ſchveigend zu, und man ſah wohl, daß ihm Gilta leid tat. Sie gefiel ihm, denn ſie hatte ſchlanke Glieder und ein gutes Geſicht und Zöpfe, die bis an die Knie herab⸗ hingen. Als Gilta mit ihrer Ge⸗ ſchichte fertig war, hockte Tamo auf ſeiner Hutſche und machte vor lauter Nach⸗ denken Pibelich i wie—— Schaf. Plötzlich ſtieg er her⸗ 5 dem Mädchen die Hacke aus der Hand und be⸗ Die Hacke aus Hirſchhorn Der Pimpfenführer Mittten in der Werkſtatt des Jungvolks ſteht er⸗ und ſein Werkzeug ſind ſeine Begeiſterung und ſeine Geſinnung und alle Bücher, die dar⸗ aus entſtanden ſind: Mein Kampf(Adolf Hit⸗ ler), Die HI(Schirach,.50), Die Fahne der Verfolgten(Schirach,.50), Pimpf im Dienſt (Voggenreiter,.75), Deutſches Spielhandbuch (Scheller), Führen und Folgen(Kotz,.80), Die nationalſozialiſtiſche Revolution(Gehl,.—), Germaniſches Heldentum(Neckel,.80), Zwölf Bismarcks und Der Wanderer zwiſchen beiden Welten(Flex,.—,.80), In Stahlgewittern (Jünger,.—), Douaumont, Flandern(Beumel⸗ burg,.75), Die Armee hinter Stacheldraht und Zwiſchen Weiß und Rot(Dwinger,.80). Sprich, Kamerad! Sprich, biſt du ein Wille, Ein ehern Gebot? Schmiedet dein Herz in heiliger Stillte Den Kämpfer, der nach Taten loht? 4 Oder ſtiehlſt du die Tage, 4 Dem Kampfe entrückt, Weil deiner Sorgen Weupffang age Des Lebens helljauchzenden Atem erſtickt? Einſt, Kamerad, 4 Wird offenbar, 1 Ob deine Liebe aufrecht und grad Oder nur düſtere Feigheit war. Es kommt doch die Stunde, Die macht es wahr, Ob deine Seele aus klaffender Wunde Den Sieger oder den Sklaven gebar. Hermann Schütz. Eine Fahrt Hurra! Am Samstag ſoll es auf Fahrt ge hen! Viele Jungens freuen ſich ſehr darauf. 4 In der Jugendherberge auf dem Kohlhof kann. übernachtet werden. Und der Samstag kommt heran! Aber was für enttäuſchte Geſichter machen da viele, als es in Strömen regnet. Aber der Fähnleinführer ſagt:„Wir gehen doch!“— Alſo los! Es iſt nur eine kleine Schar, die ſich bei ſtrömendem Regen um 2Uhr am Johanniskirchenplatz einfindet. Alle ſind —— —— Bum!— machts im dem dunkle in allen Ec leiſe, dann dann läßt ſ „Nun hal Ruhe! Se Beim nähe Stimme eir ſtuhl gehört „Kann ic ſich da ein der neben d „Ich bin fr Leben um 1 die an ihre frohem Lac eef hatte o geſpannt lauſchten, m „Ja, ja, allen Seiter ſammengew— reden. „Ich ſtaun zuſammenkg ſtuhl als N meiner Korl ſen, du etw Korbſeſſel, d „Bin ich der abgenutz ein paar Jä „Wollt ih⸗ eeine braung dem Ofen mit Torniſter und Zeltbahn ausgerüſtet. Trotz dem Regen glänzende Stimmung! Das wird eine„bombige“ Fahrt. Mit der Eiſenbahn bis 4 Ladenburg! Im Zug wird gelacht, geneckt, und Witze werden erzählt. Auch manches Lied wird geſungen. In Ladenburg, da regnet es keinen Tropfen mehr! Jetzt beginnt ein ſharfer Marſch. Dabei ſingen wir tüchtig Lieder. Wie ſind wir froh, als wir auf dem Kohlhof ankommen. Die Torniſter ab, iſt eins. Dann wird zunächſt Feuer angemacht, denn in der Jugendherberge iſt es ſehr kalt. Luſtige Lieder ertönen und dann wird gegeſſen. Nach dem Eſſen ſteigen noch einige Tiſchſpiele. Und raſch ins Bett! Aber es kommt kein richtiger Schlaf auf. Es wird ge⸗ ſchwätzt und gelacht. Bald entwickelt ſich ſogar eine Kiſſenſchlacht. Das Toben nimmt aber doch endlich ein Ende, als alle ſchläfrig gewor⸗ den ſind. Am Morgen werden Kletterpartien im nahen Steinbruch unternommen. Bald ent⸗ wickelte ſich hier eine Lehmballenſchlacht. Aerger⸗ lich ſchimpft mancher, der getroffen wird, und die anderen lachen darüber. So geht es fort, bis der Magen ſich meldet. Dann nochmals tüchtig gegeſſen, und um 2 Uhr Abmarſch nach ——————— Ladenburg! Nach einer luſtigen Bahnfahrt gehh es heim zu Muttern. ie trachtete ſie ſo genau, als hätte er noch nie ſo ein Ding mit einem Stiel aus Hainbuchenholz und einer Schneide aus Hirſchhorn geſehen. Da⸗ bei murmelte er immer wieder:„Es muß gehen, es muß gehen!“ „Was muß gehen?“ forſchte Gilta, aber er antwortete nicht, machte kehrt, zog ſeinen Kü⸗ hen mit dem Stecken eins über die Keulen, daß ſie vor Schreck einen kurzen Trab an⸗ ſchlugen und der Schlitten zu hopſen anfing, und verſchwand mit Kühen und Schlitten zwi⸗ ſchen den Eichen. Gilta wußte nicht, wie ſie ſich ſein Benehmen zuſammenreimen ſollte, hob ſeufzend ihre Hacke, die Tamo an die Erde ge⸗ worfen hatte, auf und machte ſich wieder an die Arbeit, klapp, klapp, klapp, klapp. Sogleich ging es auch im Walde: Klapp, klapp, klapp, klapp. Sie kannte den Ton; es waren Beil⸗ hiebe. Tamo ſchlug wohl Brennholz. Eine ganze Weile war nichts als das Klappklapp — und draußen, im Wald und auf dem er. Auf einmal kam das Rindergeſpann wieder aus dem Walde; hinterdrein ſchritt Tamo und machte ſo ein ernſtes Geſicht, daß Gilta faſt erſchrak. An der Deichſel hing jetzt hein Schlit⸗ ten, ſondern Tamo hatte mit der Steinaxt einen halbmannshohen krummen Eichenprügel gehauen, ihn am einen Ende zugeſpitzt und ſo am hinteren Ende der Deichſel angebunden, daß der ſtumpfe, längere Teil nach oben, die kurze, krumme Spitze aber gegen den Boden zeigte. Dicht neben Gilta hielt er an, riß ihr die Hacke aus der Hand und ſchmiß ſie in weitem Bogen zwiſchen die Saudiſteln; dann drückte er die Spitze ſeines Krummholzes in einen Riß des Bodens, ſchnalzte mit der Zunge„Ho hüo!“ Die Kühe zogen brav an, und nun riß die Spitze des Krummholzes eine ſpanntiefe Rille in das Erdreich. So ging's über den ganzen Plan, die erſte Furche hinter dem erſten Pflug. Zwar die Furche war krumm wie eine Ringelnatter, aber das ſah doch der blinde Jockel im Fiſcherdorf, was das für eine feine Sache war, die hier geſchah. Wie brach der harte Lehm auf, wie flog das Unkraut rechts und links zur Seite! Nichts brauchte man zu tun, als das Spitzſcheit in die Erde zu drücken und die Kühe zu leiten! Hatte Gilta vorhin vnn Staunen über den Schlitten gelacht, ſo ſtand ſie nun ſtarr und ſtumm und wußte ſich doch der Freude kein Ende.„Wenn das die Mutter ſieht!“ ſtam⸗ melte ſie ſchließlich, als Tamo pflügend an ihr vorbeikam. Da hielt er die Kühe an und ſagte böſe:„Daß iſt nicht für deine Mutter, das iſt bloß für dich.“ Nun merkte Gilta, was er meinte, wurde rot und ſagte nichts als:„Ach!“ Tamo trat ganz dicht zu ihr heran, ſtreichelte die ſchönen langen Zöpfe und ſagte: Die alte Raffel ſoll dich nicht mehr ſchinden. Heute nacht, wenn der Rohrweih dreimal ſchreit, ſchleichſt du aus deines Vaters Haus und läufſt bis an den Opferſtein auf der breiten Heide. Da wart' ich auf dich. 4 „Ich komme nicht“, antwortete das Mädchen. „Du kommſt doch!“ ſagte der Burſche und pflügte den Acker zu Ende. *. 3 5 Spaß! gen. hier! Ach, i wie ich hier Stel Rumpelkami d. h. ich kam mer heraus. wir auch br dem ungewo wupp! hatte Trapp dann im Ei! höchſte Zeit, abend ſein, meine Träge durch die He ſichter hättet »da im Sont meine Träge cher lachte at ſo eine grol und ich hätt wenn nicht darüber gela freuten, daß in Aufregun mich natürli ſtramme Pir ſtändnisvoll auch noch br landete ich i und kreiſchte Die Nacht war dunkel. Giltus Vater war zum Fiſchen hinausgefahren; die Stiefmutter und mit ihr die kleinen Kinder ſchliefen feſt. Nur Gilta wachte. men. Sie wollte nicht mit dem Burſchen Tamo in den Wald flüchten und ſeine Frau werden. Wenn das ruchbar würde, zöge das Fiſcher⸗ dorf gegen die Hirten aus und forderte den Räuber und die Geraubte, und wenn dann die Hirten nicht willig wären, ſo würde Blut flie⸗ ßen, viel Blut von Männern und Knaben. Gilta ſchauderte, wenn ſie daran dachte. Aber als der Rohrweih dreimal durch die Stille über dem Seegrund rief, da war es ihr, als wäve ſie behext. Leiſe, leiſe erhob ſie ſich von ihrem Lager, ſchlüpfte in den Rock und zog die Jacke über, vergaß auch ihre Bernſteinkette, das hübſche Otterfellmützchen und die gefloch⸗ tene Ledertaſche nicht und huſchte in die Nacht hinaus. Als die Stiefmutter am anderen Morgen vergebens nach Gilta geſucht und gerufen hatte und auch die Bernſteinkette und die Otterfell⸗ mütze nicht da waren, dachte ſie ſich ihr Teil. Sie geriet in blinde Wut, rannte ins Dorf 1„Schmach iſt 5 3 ſteckt ein Ker den Kuhköpf nutzige Mäde Eichwald her He, ſeid ihr ſie wieder od überm Kopfe So machte ſie an die? anhängten, 1 ſeit Menſcher Fiſchern vor, So ſamme Dorfes. Sie Hämmer im Schultern. und kläfften neben ihrem der Geſchicht her, ein tüch hinaus. So Heide bis a Acker mit der was hier geſ ten mit Vor Nein, ſie wollte nicht kom⸗ mann der Fi jenſeits die denn drüben und blies da „Kläger ve Giltas Vaten ſeiner Frau Als die dr der Hirten( leichfalls ſck inder hatter ter die Hütt ältermann, 2 Dörflern un! fommt gewa Der Häu Dieſer da ha Vater. Der hatte älteſte Tochte „Von wem „Wir wiſſe ſeine Herde Dem Vate ſah ſich unter um, aber de ember 1934 rad! iger Stillte n loht? ſtöhnende Plage Atem erſtickt? grad ar. der Wunde en gebar. unn Schütz. t s auf Fahrt ſich ſehr darauf. n Kohlhof kann samstag komm uſchte Geſichter ztrömen regnet. „Wir gehen nur eine kleine Regen um 2Uhr idet. Alle ſind sgerüſtet. Trotz ng! Das wird ————— Eiſenbahn bis cht, geneckt, und nches Lied wird egnet es keinen Tcharfer Marſch. „Wie ſind wir ankommen. Die wird zunächſt Jugendherberge r ertönen und ſſen ſteigen noch Bett! Aber es f. Es wird ge⸗ ſickelt ſich ſogar n nimmt aber ſchläfrig gewor⸗ Kletterpartien men. Bald ent⸗ ſchlacht. 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Plötzlich erhebt ſich aber in allen Ecken ein Wiſpern und Flüſtern, erſt leiſe, dann aber laut und vernehmlich, und dann läßt ſich eine energiſche Stimme hören: „Nun haben wir wieder für ein paar Tage Ruhe! Seid ihr nicht auch froh darüber?“ Beim näheren Zuſehen erkenne ich, daß die Stimme einem behäbigen, alten, eichenen Holz⸗ ſtuhl gehört. „Kann ich von mir nicht behaupten!“ läßt ſich da ein kleiner polierter Stuhl vernehmen, der neben dem Rieſen noch zierlicher ausſieht „Ich bin froh darüber, daß ich wieder einmal Leben um mich habe, und ich liebe die Mädel, die an ihren Heimabenden unſer Zimmer mit frohem Lachen und friſchem Geſang erfüllen. Heute hatte ich an all den Mädelgeſichtern, die ſo geſpannt der Fahrterzählung ihrer Führerin lauſchten, meine helle Freude!“ „Ja, ja, das ſtimmt!“ ertönt es jetzt von allen Seiten, und jeder aus der bunt zu⸗ Geſellſchaft will zuerſt reden. „Ich ſtaune immer noch, wie wir hier alle zuſammenkamen; daß ich einmal einen Küchen⸗ ſtuhl als Nachbarn bekäme, hätte ich mir in meiner Korbmöbelumgebung nicht träumen laſ⸗ ſen, du etwa?“ Die Stimme gehört einem Korbſeſſel, der dabei ſeinen chbar anſchielt. „Bin ich dir etwanni ung?“ fragt der abgenutzte Küchenſtuhr s ſchon ein paar Jährchen auf dem— „Wollt ihr ſchon wieder ſtreiten.* eine braungebeizte Bank, die ſich inz! dem Ofen angefreundet hat.„Mir 9 hier! Ach, ich muß euch doch einmal erzä, wie ich hierhergekommen bin, das war ein Stellt euch vor: Ich führe da in der Rumpelkammer ein ganz behagliches Daſein, d. h. ich kam aus dem Schlafen überhaupt nim⸗ mer heraus. Da ruft es plötzlich:„Die können wir auch brauchen fürs Heim!“ Mir fallen bei dem ungewohnten Lärm die Ohren faſt zu— wupp! hatten mich vier Mädelarme beim Kra⸗ gen. Trapp gings die Stiegen hinunter, und dann im Eiltempo durch die Straßen.„Es iſt höchſte Zeit, wir müſſen pünktlich im Heim⸗ abend ſein, ſonſt gibts einen Schnaps!“ ſagten meine Trägerinnen. So zogen wir drei alſo durch die Hauptſtraße. Die verwunderten Ge⸗ ſichter hättet ihr ſehen ſollen, als die Leute, die da im Sonntagsſtaat an uns vorbeigingen, meine Trägerinnen mit ihrer Laſt ſahen. Man⸗ cher lachte auch verächtlich darüber, daß Mädel ſo eine grobe Bank durch die Stadt trugen, und ich hätte wütend darüber werden können, wenn nicht die beiden Mädel unbekümmert darüber gelacht hätten und ſich ſogar darüber freuten, daß ſie wieder einmal ein Spießerherz hatten— und ich freute mich natürlich mit, beſonders als ein paar ſtramme Pimpfe vorbeikamen und uns ver⸗ ſtändnisvoll zunickten:„Sowas könnten wir auch noch brauchen!“ Ein paar Minuten ſpäter landete ich in eurer Geſellſchaft.“ m un merhehenhr—— und kreiſchte die Männer n ſteckt ein Kerl dahinter, einer von drüben, von den Kuhköpfen. Ihrer Baſe hat das nichts⸗ nutzige Mädel von einem erzählt, der hinterm Eichwald herumlungert und ihr Augen macht. He, ſeid ihr Männer oder Kaulquappen? Holt ſie wieder oder ſteckt den Kuhmelkern das Dach überm Kopfe an!“ So machte ſie den Männern warm, erinnerte ſie an die Spottnamen, die ihnen die Hirten anhängten, und erzählte alle Händel auf, die ſeit Menſchengedenken zwiſchen Hirten und Fiſchern vorgefallen waren. So ſammelten ſich denn Dorfes. Sie hatten die ſchweren die Männer des ſteinernen Hämmer im Gürtel und die Spieße auf den Schultern. Auch die Wolfshunde waren los und kläfften um den Zug. Giltas Mutter lief neben ihrem Manne, dem wenig behaglich bei der Geſchichte war, mit ihren Hetzreden neben⸗ her, ein tüchtiges Stück über die Dorfwehr hinaus. So zogen die Fiſcher über Flur und Heide bis an den Eichwald, ſahen dort den Acker mit den Furchen und wulderten ſich baß, was hier geſchehen ſein mochte. Sie durchſchrit⸗ ien mit Vorſicht den Eichwald und erblickten jenſeits die Hütten der Hirten. Der Aelter⸗ mann der Fiſcher ließ ſeine Mannſchaft halten, denn drüben hatte man den Zug ſchon bemerkt und blies das Lärmhorn. „Kläger vor!“ befahl der Aeltermann, und Giltas Vater mußte vortreten. Zwei Brüder ſeiner Frau ſchloſſen ſich als Zeugen an. Als die drei mit dem Aeltermann das Dorf der Hirten betraten, waren dort die Männer leichfalls ſchon verſammelt, und Frauen und inder hatten ſich, ſchlimmer Ahnung voll, hin⸗ ter die Hüttentüren verkrochen. Der Hirten⸗ ältermann, Tamos Vater, ſtand vor ſeinen Dörflern und hob die Hand auſ:„Halt! Ihr kommt gewaffnet?“ Der Häuptling der Fiſcher „Schmach iſt uns angetan von einem der euren. Diefer da hat Klage!“ und er wies auf Giltas Vater. Der hatte nun das Wort:„Mir iſt meine älteſte Tochter geraubt.“ „Von wem?“ forſchte der Hirt. „Wir wiſſen nicht den Namen, aber er weidet ſeine Herde am hohen Brink unterm Eichwald.“ Dem Vater Tamos kam ein Argwohn; er ſah ſich unter den Männern nach einem Sohnt um, aber der war nicht bei der Schar. zuſammen.„Da ling der Fiſcher. antwortete: „Und mich hat meine Stifterin ſogar ganz ſtolz auf den Schultern hierhergetragen“, trumpfte ein Klavierſtuhl auf und drehte ſeinen Holzhals ein wenig höher. „Natürlich nur, weil ſie froh war, dich los⸗ zuwerden, weil ihr das Klavierüben ohnehin ein Greuel iſt!“ meint ein brauner Rohrſtuhl nebenan ironiſch. „Bei mir hat es einen wahren Kampf ge⸗ geben, bis mich meine Stifterin losgeeiſt hatte. Mutter hatte gemeint, zur Heimeinrichtung ſei der ſchäbigſte von uns gut genug. Da kam ſie aber bei Ruth ſchön an:„Hör, Mutter, bei uns heißt es nicht, wertloſes Gerümpel ſtiften, ſon⸗ dern da heißt es Opfer bringen für die Gemeinſchaft, ein richtiges Opfer, und deshalb mußt du mir ſchon dieſen da geben!“ Na, Mutter ſah das auch ein— und wir hatten geſieat!“ „Ihr könnt allerhand von euren Erlebniſſen erzählen!“, faſt neidiſch ruft das der hell⸗ gebeizte Birkenholzſtuhl.„Ich wurde noch in der Tiſchlerwerkſtatt hergeholt und der Meiſter ſagte dabei:„Jawohl, kleines Fräulein, das iſt ganz recht, daß Sie auf dem Standpunkt ſtehen: Unterſtützt das deutſche Handwerk! Der Erluuſchte Unterhaltung hält was aus!“— und dabei malte er mir groß die Buchſtaben„BdM“ auf die Sitzfläche. Ich will ſchon beweiſen, was deutſches Hand⸗ werk iſt!“ „Glaubt nur, viele von uns hätten ſich nie kennengelernt, wenn nicht die Mahnung:„Ent⸗ rümpelt die Speicher!“ viele wieder ans Tages⸗ licht befördert hätte.“ „Das ſtimmt“, beſtätigte ein Korbſeſſel.„Ich ſtand lange auf dem Speicher! Da kamen eines Tages zwei BdM⸗Mädel zu meiner Beſitzerin und erzählten, wie nötig ſie Stühle fürs Heim hätten. Da fiel ich ihr wieder ein, und ſo über⸗ gab ſie mich den glückſtrahlenden Mädeln. Meine ehemalige Beſitzerin hat damit ein gutes Werk getan, und die Mädel ſind ihr ſo dankbar dafür, das weiß ich genau!“ „Ja, und unſere vielen Brüder, die noch in Kammern und Kellern herumſtehen, die wären ſicher froh, wenn ſie zu ſo etwas dienen dürften. Deshalb rufen wir allen Eltern und Freun⸗ den der Hitler⸗Jugend zu: Gebt der Hitler⸗Jugend Einrichtungs⸗ gegenſtände für ihre Heime!“ Wir bauen eine Bücherei aut Der Gedanke, eine Bücherei aufzubauen, ent⸗ ſtand bei uns ſchon im vergangenen Winter. Aber er wurde damals begraben. Alle„diplo⸗ matiſchen Verhandlungen“ zur Geldbeſchaffung waren vergeblich geweſen. Im kommenden Sommer tauchte er wieder auf und wurde durchgeführt. Geld hielten wir anfangs gar nicht für ſo notwendig, weil wir durch eine große„Fechtaktien“ die Herzen der Volksgenoſſen mit den dicken Brieftaſchen oder wenigſtens dicken Bücherſchränken zu gewinnen hofften. Das gelang auch zum Teil. Beſonders die Zoppoter Gelehrten und penſionierten Pro⸗ feſſoren, Künſtler und reiche Kaufleute wurden mit Briefen bedacht, die auf die Wichtigkeit einer großen Jugendbücherei in Danzig hinge⸗ wieſen. Der Erfolg blieb nicht aus. Eine Zeit⸗ lang trafen Tag für Tag Bücherpakete auf der Banndienſtſtelle ein. Als hier der Bücherſegen nachließ, wandten wir uns an den NSLB, der eine Sammlung unter ſeinen Mitgliedern durch⸗ führte und uns mehrere hundert Bücher be⸗ ſchaffte. Unter dem Schlagwort„Laßt eure Bücher nicht in den Schränken verſtauben, gebt ſie der Jugend“ lee5e wir einen Propagandafeldzug in der Preſſe durch. Darauf ging manche alte Dame ein, und wir erhielten oft die intereſſan⸗ teſten Neuerſcheinungen aus Großmütterchens Zeiten zum Geſchenk. Nun begannen wir, unſer vorhandenes Ma⸗ teriak auf ſeine Güte zu unterſuchen. Allen Kitſch warfen wir in den Papierkorb. Unter den Spendern waren nämlich auch einige mo⸗ derne Bauernfänger, die glaubten, zwiſchen ein Gartenlaubepaket oder einen Schwung Kriegs⸗ bücher Romane von Thomas Mann, Heinz „Was verlangt ihr?“fragte er die Fiſcher. „Den Räuber zur Buße und das Mäochen.“ „Wir wiſſen nicht, wer ſie geraubt hat und wo ſie iſt.“ „Das iſt eure Sache“, antwortete der Häupt⸗ „Gebt ihr die Sühne nicht, 44 4 7, ——— — V * + 1— 7 33559%* 2 ——0 Mann oder die netten harmloſen Verschen von Erich Käſtner einſchmuggeln zu können. Selbſt Kurt Tucholſki war vertreten. Soviel Wertvolles an guter Literatur und kulturkundlichen Werken auch unter dieſen Sen⸗ dungen war, ſo fehlten doch faſt ganz die mo⸗ dernen Erzählungen oder Romane. Wir muß⸗ ten unbedingt Blunck, Kolbenheyer, Hans Frank, Sander, Auguſt Winnig, Beumelburg uſw. in unſerer Bücherei haben. Alſo hieß es, Geld beſchaffen. Von nun an wurden alle Gel⸗ der, die durch die Jugendfunkſendungen ein⸗ gingen, für die Bücherei verwandt. Das war eine nette runde Summe, die zur Anſchaffung von Hunderten von neuen Büchern reichte. Aus dieſem Fond ſollen nun ſtändig Neuagnſchaf⸗ fungen gemacht werden, denn ohne die kann eine Bücherei ſich nicht durchſetzen. Nun mußte ein ſachkundiger Kamerad heran, der die Bücherei ordnungsmäßig aufzog. Er bezog die Bücher und verſah ſie mit Nummern, während die Abteilung§S Rundſchreiben in die Unterbannführer über das vorhandene Buch⸗ material herausgab. Unſere Bücherei hat drei Aufgaben zu er⸗ füllen: erſtens, den Jungens koſtenlos guten Leſeſtoff für lange Herbſt⸗ und Winterabende zur Verfügung zu ſtellen, zweitens Leſeſtoff für die Heimabende und Vorbereitungsſtoff für die Scharführer zu ſchaffen, drittens als Ergän⸗ zung der Führerſchulen und Grenzlandſchulung zu dienen. Wir haben mit der Ausleihe inzwiſchen be⸗ gonnen und werden uns im kommenden Winter eifrig dafür einſetzen, das gute Buch an unſere Jungen heranzubringen. Wiegand. ſo iſt der Friede aufgehoben zwiſchen uns und euch.“ Die Hirten, als ſie dieſe Worte hörten, mach⸗ ten zornige Geſichter und rückten an den Waf⸗ fen, aber ihr Aeltermann winkte ab.„Es iſt gut, eure Sache dünkt mich gerecht. Wir wol⸗ —— — Giltas Vaterhaus am See Unſer Ziel Wir wollen glühen, Wir wollen brennen, Nur eines ſehen, Nur eines kennen: Deutſchland! Sind hart die Wege, Iſt ſchwer die Not, Wir kämpfen und dienen Anter heiligem Gebot: Deutſchland! Laßt Feige zaudern And fragen viel. Wir ſtürmen ſtolz And gläubig zum Ziel: Deutſchland! Ein Oſtlandmädel. Führerinnenkagung des Bd, Gau Nordbaden Um eine ſtraffe, einheitliche Arbeit inner⸗ halb des Obergaues 21 des BdM durchzufüh⸗ ren, finden monatlich in den einzelnen Gauen Führerinnentagungen ſtatt, die eine enge Zuſammenarbeit ermöglichen. Die erſte Tagung dieſer Art fand am 8. und 9. Dezem⸗ ber in Heidelberg ſtatt. Den Auftakt bildete am Samstag eine kul⸗ turelle Abendveranſtaltung in der Aula der Neuen Univerſität. Die Ggmont⸗Ouvertüre von Beethoven, geſpielt vom BdM, eröffnete die Feierſtunde. Die einheitlich durchgeführte Feſt⸗ ſolge ſtand unter dem Leitſatz:„Der kulturelle Wille des BdM“. Sprechchöre, Lieder, die Le⸗ ſung aus den„13 Büchern der deutſchen Seele“ kündeten vom Willen der jungen Generation. Mit dem Hitlerjugend⸗Lied klang die Feier⸗ ſtunde, an der auch Formationen der HJ teil⸗ nahmen, aus. Am Sonntagmorgen begann die eigentliche Führerinnentagung in der Heidelberger Stadt⸗ halle. Die Obergauführerin Irmgard Derichs⸗ weiler eröffnete die Tagung. Es folgten die einzelnen Referate der Referentinnen im Ober⸗ gau, die die verſchiedenen Gebiete der BdM⸗ Arbeit beſprachen. Es folgten Ausführungen über Rundfunk⸗ und Preſſearbeit, über die Ar⸗ beit der Jungmädel, über die ſo notwendige Schulun gder BdM⸗Führerinnen. Dann ſprach Gebietsführer Friedhelm Kemper über die Pflichten und Aufgaben der jungen Genera⸗ tion. Eine Mahnung ſenkte ſich in die Herzen aller:„Seid ſtets des großen Beiſpiels des Führers eingedenk, und laßt euch bei all eurem Handeln immer von dem Gedanken leiten: Würde der Führer ebenſo handeln?“ Der Nachmittag war der ſich notwendiger⸗ weiſe ergebenden Ausſprache über das Ge⸗ hörte und die Erfahrungen der Führerinnen in ihren Gebieten überlaſſen. Mit neuen Vor⸗ ſätzen und Plänen erfüllt, kehrten die Führerin⸗ nen in ihren Aufgabenkreis zurück. ks. Zangotd ernamon bunorikutnoaaurargunnur len es bereden. Verzieht ein wenig vorm Dorf!“ Kaum waren die klagenden Fiſcher gegangen, ſo brach Tamos Vater los:„Das hat uns nie⸗ mand anders eingebrockt, als dieſer Nichtsnutz. Hätte ich ihn nur hier, er ſollte mir...! Aber der Kuckuck weiß, wo er ſich mit ſeinem Schatz herumtreibt. Immer dieſes Jungvolk! Wenn es verliebt iſt, denkt es nicht an Vater und Mutter, an Hof und Heimat.“ Und ſie begannen zu verhandeln, wie man den Zorn der Fiſcher ſänftigen könnte. Sie ſteckten noch die Köpfe zuſammen, da ſtand plötzlich Tamo unter ihnen, wippte mit dem Hüteſtecken und pfiff gleichmütig vor ſich hin. Kaum hatte ihn ſein Vater geſehen, ſo ſprang er auf den Sohn zu, fuhr ihm in die blonde Mähne und ſchüttelte ihn wie einen leeren Sack.„Lump, Streuner! Wart', wie liefern dich den Krebsjägern aus, dich mitſamt deiner Dirn! Hängen ſollen ſie dich! So ein Laus⸗ jungenſtreich! Sie ſetzen uns um deinetwillen den roten Hahn aufs Dach, und du vergnügſt dich derweilen mit deiner geſtohlenen Wild⸗ gans.“ Tamo ſchnitt greuliche Geſichter, dieweil ihn ſein Vater zauſte, und brüllte:„Nicht doch, Va⸗ ter, nicht doch! Ich habe ſie nicht gerauht, ſie iſt aus freien Stücken mitgegangen. Und ich will es ja ins reine-bringen. Ich biete Löſe⸗ geld!“ „Löſegeld? Hat nichts und iſt nichts und ſpricht von Löſegeld! Du meinſt, die Sippe ſoll ihr beſtes Vieh hingeben und ſich arm machen, damit du deinen Schatz behälſt. O nein, mein Jungchen. Wir ſchicken dich hinüber und ſagen: Macht was ihr wollt mit ihm! Knecht ſollſt du werden und Netze flicken.“ „Geduld, Vater! Laß die Fiſcher wiſſen, ſie ſollen draußen auf mich warten. Und ihr geht auch hinaus und helft ihnen dabei! Es dauert nicht lange, ſo bring' ich die Löſung.“ Die Hirten wußten nicht, was ſie von der Sache halten ſollten, folgten aber ſeinem Ge⸗ heiß und nahmen zu aller Vorſicht die Spieße und Beile mit hinaus. Auf doppelte Speer⸗ ſchußweite ſtellten ſie ſich den Fiſchern gegen⸗ über. Ein Streifen Trift lag zwiſchen beiden reiſigen Haufen. Mißtrauiſch beäugten ſich die Männer der beiden feindlichen Dörfer und prüf⸗ ten heimlich die Schneiden ihrer Waffen. So verſtrich eine kleine Zeit. Fortſetzung folgt. Jahrgang 4— X Nr. 572— Seite 10 *„Hakenkreuzba nner“ Abendausgabe— Mittwoch, 12. Dezember Der Buchfink als Stellenanzeiger Das Geländer des Landwehrkanals in Ber⸗ lin iſt ein ſchlechter Sitzplatz für einen Zei⸗ tungsleſer, zumal Februar bei einem biſſigen Nordoſt, der über den Waſſerſpiegel hin einen vorzüglichen Anlauf auf den Rücken des Leſenden hat. Dem jungen Manne, der da⸗ mals unweit der Potsdamer Brücke auf dem Eiſengeſtänge hockte, mochten die Beine vom Stehen und Laufen müde genug ſein, daß er ſich mit dem ſchmalen Sitz und der Kälte des Metalls abfand. Er las wie ſchon ſeit Wochen, ſeit Monaten den Stellenmarkt in einer Abend⸗ zeitung und war ſchon dabei, den klebrigen Wiſch zuſammenzufalten, wiederum ohne eiwas gefunden zu haben, was ihm dienen konnte, da fiel von oben ein kalkweißer Klecks auf die Druckerſchwärze, etwa ſo groß wie ein Groſchenſtück. Der Leſer blickte auf in das kahle Geäſt einer Linde, und ſeine gekrauſte Stirn wurde glatt, als er über ſich einen Buch⸗ finken in der neuen ſauberen Sommeruniform ſitzen ſah. Ihm fiel ein, was ihm in einem ähnlichen Falle eine Großtante auf dem Dorfe erzählt hatte: ein ſolcher Klecks ſei ein freund⸗ liches Zeichen von oben und nicht zu ſchmähen. Wink des Himmels mitten in den Stellenmarkt hinein? Er riß eine Ecke der Zeitung ab und wiſchte, aber ſogleich mußte er ſeinen Aber⸗ glauben belächeln, denn die Schlagzeile, die unter dem Klecks zum Vorſchein kam, lautete: „Gärtner“. Er hatte die Anzeige vorhin über⸗ ſprungen, denn er war kein Gärtner. Immer⸗ hin las er nun zerſtreut weiter„ für Ge⸗ müſe⸗ und Obſtbau, der ſich auch zum Kraft⸗ fahrer eignet und Sinn für Lebensreform hat, zu ſofortigem Antritt geſucht. Schriftliche Be⸗ werbungen mit Lichtbild an Sanatorium Grotzenbach, Poſt Bückeburg.“ Eigentlich war es Narrheit, auch nur einen er, der Leſer, war nicht Gärtner, beſaß nicht einmal die eine Mark, ſich ein Paßbild zu be⸗ ſorgen, er hätte denn auf das nächſte Abendbrot und Frühſtück verzichten müſſen. Es war mit dem Stellenmarkt mal wieder nichts. Alſo auf von dem Geländer und zum Anhalter Bahn⸗ hof! Vielleicht gab ihm dort das Glück ein paar Koffer zu tragen. Aber die Zeitung ſteckte er doch ein und dachte im Gehen an ſeines Vaters Garten in dem Dorf an der Elbe, wo er ſo manches Beet gegraben und geharkt, bepflanzt und gejätet hatte, dachte an die Heumahd auf den Elb⸗ wieſen und an die Apfel⸗ und Birnbäume, die ihn ſein Vater beſchneiden und pfropfen ge⸗ lehrt hatte. Mit der Gärtnerei würde es allen⸗ falls gehen. Und dann dachte er an das Motorgeſchütz, auf dem er mehr denn ein Jahr über die Schlachtfelder des Weltkrieges ge⸗ juckelt war und das er heil durch Dreck und Löcher geſteuert hatte. Zum Kraftfahrer ge⸗ eignet war er ſchon. Sinn für Lebensreform? Geſehen und gehört hatte er genug von allerlei Heilsapoſteln, aber Sinn für ſolcherhand Ge⸗ weſe hatte er, ein paar jugendliche Anwand⸗ lungen zwiſchen Sechzehn und Achtzehn ab⸗ gerechnet, kaum geſpürt. Doch das war ſchließ⸗ lich zu machen, zumal da dem Sanatorium in Schaumburg mehr an Kohl und Zwiebeln lie⸗ gen würde als an den Gedanken, die ſich der Gärtner beim Jauchen und Jäten über Re⸗ form des Lebens machte. Blieb alſo allein das Lichtbild, und daran ſcheiterte alles; denn er war grimmig entſchloſſen, ſich heute abend ſatt zu eſſen, und dazu brauchte er die eine Mark und zwölf Pfenige, die er in der Taſche hatte. Schluß damit! Ohne rechten Grund blieb er vor dem Laden eines Herrn Mandelſtamm ſtehen, deſſen Schau⸗ fenſter voll Anſichtskarten hing und wo außer⸗ dem nach Ausweiß eines knallroten Zettels Wetten auf ſämtliche Rennplätze Deutſchlands angenommen wurden. Die Anſichtskarten waren meiſt Bilder von Rennfahrern, Film⸗ ſternen, Parteiführern, Boxern, Reichstags⸗ abgeordneten, Nackttänzerinnen und verwand⸗ tem Volk. Der Betrachter fühlte, wie ſich in ſeinem Hirn ein Gedanke ans Licht arbeitete: der bartloſe Kerl dort mit der Strickjacke und der Seglermütze hatte einige Aehnlichkeit mit ihm. Die Karte konnte höchſtens zwanzig Pfennige koſten, das fiel bei dem Abenbrot vielleicht ab; den Namen, der darunter ſtand — Karlos Schultze—, konnte man wegſchnei⸗ den, dann hatte man das Lichtbild. Da trat ein feiſter Mann vor die Ladentür und pfiff, bis er blau anlief, nach einem Hund, wie es ſchien, doch ohne Erfolg. Hilfs⸗ bedürftig rollte er ſeine Karpfenäugelchen um⸗ her und heftete ſie auf den Mann am Schau⸗ fenſter, der ganz danach ausſah, als wären ihm zehn Pfennige mehr in der Taſche recht dienlich.„Hören Se, würden Se mich mal meinen Hund holen? Ik kann hier nicht wech Augenblick voll Hoffnung daran zu wenden; Tee,. ——— —————— vons Jeſchäft und habe keenen. Sehn Se da⸗ hinten, der Forxterrjeh mit die jelbe Backe.“ Der Mann hatte ſeinen Fox ſchneller wieder, als er ſelber gehofft hatte, und langte ſchon gönnerhaft in die Weſtentaſche, da ſagte der gefällige Fremde:„Halt, Herr Mandelſtamm, kein Trinkgeld! Darf ich mir eine Poſtkarte ausſuchen?“ „Mit Verjnüjen, Verehrteſter“, erwiderte Mandelſtamm und verſtellte die Ladentür. Es war offenſichtlich, es gab ſo „Ik hol et Se raus.“ Mandelſtamm traute nicht ganz; viele Ladenräuber in Berlin. „Den Karlos Schultze möcht' ich gern.“ Mandelſtamm verſchwand und kehrte wieder. „Ik hab Sie noch wat Pikfeinet beijelegt“, grinſte er wohlwollend und zog eine zweite Poſtkarte aus dem Umſchlag. Es war das Bild eines nackten Mädchens in recht herz⸗ Dreimal„Die Räuber“ Stationen auf der Flucht ihres Dichters— Von Curt Hotszel In den erſten Oktobertagen des Jahres 1782 waren zwei junge Männer in beſcheidenem An⸗ zuge und mit wenig, ſehr wenig Gepäck eines Abends im Gaſthofe„Zum Storchen“ in Sachſenhauſen, gegenüber der Mainbrücke, die nach der großen Stadt Frankfurt hinüberführt, abgeſtiegen. Sie nannten ſich Doktor Ritter und Doktor Wolff, der erſte groß, ſehr mager, feierlich, mit rötlichem Haar und langer, ſpitzer Naſe, der andere kleiner, beweglicher, beſcheiden und immer um den Doktor Ritter, ſeinen Freund, beſorgt. Sie gingen am nächſten Mor⸗ gen aus, um einen Brief zur Poſthalterei zu bringen, einen Brief nach Mannheim, an den Regiſſeur Meyer vom Kurfürſtlichen Hoftheater. Dann wanderten die beiden fröhlich und un⸗ bekümmert in die Stadt hinein. Sie traten alsbald in eine Buchhandlung, und der größere, der Doktor Ritter, fragte nach einem Buche. „Es wäre mir ſehr intereſſant“, ſagte er auf ſeine ſchwäbelnde Mundart und in einer be⸗ dächtigen Weiſe, etwas unbeholfen und mit einer entſchuldigenden Geſte ſeiner Rechten,„es wäre mir ſehr intereſſant, zu wiſſen, ob das berüchtigte Schauſpiel„Die Räuber“ guten Ab⸗ ſatz findet, ſeit es im Druck zu Mannheim er⸗ ſchien...?“ In der lebhaften frankfurtiſchen Redeweiſe verſicherte der Buchhändler:„Ha—„Die Räu⸗ ber“? Das Buch wird einem aus den Händen geriſſen! Das haben wir bis aufs letzte Stück in drei Tagen ausverkauft... Das macht Auf⸗ ſehen! Und die Damen, die Demoiſellen, ſind wie verrückt darauf... Das kann ich Ihnen verſichern...“ Die beiden Fremden ſahen ſich mit leuchten⸗ den Blicken an, und der größere von beiden, der ſich Doktor Ritter nannte, wurde plötzlich von einer ſeltſamen Erregung befallen, er ging im Laden auf und ab und atmete ſchwer. Schließlich platzte er vor dem erſtaunten Buch⸗ händler mit der Erklärung heraus:„Was wür⸗ den Sie ſagen, wenn vor Ihnen der Verfaſſer der„Räuber“ ſtünde? Wenn ich ſelber dieſer Verfaſſer wäre...?“ Der Frankfurter ſah faſt erſchrocken auf den einen und dann auf den anderen Gaſt und ſagte ſchließlich:„Wie? Sie belieben zu ſcher⸗ zen? Sie, mein Herr, Sie ſind—?“ „Schiller, der Verfaſſer der„Räuber“... Ja⸗ wohl!“ erfreuender Stellung. Herrn Mandelſtamm leuchtete das gute Herz aus Augen und Nas⸗ löchern. „Sagen Sie, Herr Mandelſtamm, der Karlos Schultze, das iſt der Reichstagsabgeordnete?“ „Aber nee, viel wat Beſſeres! Der hat doch das Sechstagerennen jemacht.“ „Ach ſo; na, ſchönen Dank und guten Abend!“ Zwei Ecken weiter ſtellte ſich der glückliche Beſitzer der Poſtkarten auf und nahm die bei⸗ den Lichtbilder in die Hand. Als ein paar Ladenjünglinge nach Geſchäftsſchluß, auf Mäd⸗ chen äugelnd, vorüberbummelten, hielt er die Poſtkarten hin:„Aufnahmen gefällig? Stück zu zehn.“ Die beiden Burſchen griffen gleich⸗ zeitig nach dem Bilde der Nackten und verſuch⸗ ten kenneriſche Mienen aufzuſetzen; nach Karlos Schultze trugen ſie kein Verlangen, und ſo hatte der Verkäufer auch gerechnet. Ihm lag genau an zehn Pfennigen; er hatte ſich in den Kopf geſetzt, daß er das Stammvermögen in ſeiner Taſche zu dem Bückeburger Unternehmen nicht angreifen dürfe. Mit den gelöſten zehn Pfen⸗ nigen kaufte er ſich auch noch die Briefmarke. Dann erſt begab er ſich an den Anhalter Bahn⸗ hof und kehrte von da nach zwei Stunden und mit einem Reinverdienſt von dreißig Pfennigen, Entlohnung für Tragen eines Koffers von der Fern⸗ zur Vorortbahn, zu ſeiner Schlafſtelle zurück. Er wohnte bei einem Freund und Kriegs⸗ kameraden, der einmal davon geträumt hatte, Orientaliſt zu werden und aus ſeinem Studium noch ſchätzbare Kenntniſſe des Arabiſchen und Türkiſchen gerettet hatte. Mit dieſen Kennt⸗ Das kam mit einem tiefen Atmen aus der Bruſt des hageren, rotblonden Jünglings, deſſen Blick ſich an dem Erſtaunen des Buch⸗ händlers weidete... „Sie ſind der Schiller...?“ Der Buchhändler ſchien es nicht zu faſſen. Da wandte ſich der Rotblonde ſchnell und verließ mit kurzem Gruße den Buchladen. 4* Zwei Tage ſpäter ſtand der hagere Gaſt des „Storchen“ allein auf der Mainbrücke, die von Sachſenhauſen nach Frankfurt hinüberführt. Es war ſchon Abend, die Lichter flammten in den Fenſtern der prächtigen Häuſer der reichen Handelsſtadt auf, Karoſſen donnerten in eili⸗ ger Fahrt hinter dem einſamen jungen Manne vorbei, luſtige Mädchen am Arm eleganter Stutzer mit dem Dreiſpitz auf dem gepuderten Haar huſchten vorüber... Der Einſame ſtarrte über das ſteinerne Geländer gelehnt hinab in die raſch dahineilenden Fluten, ihn feſſelte der Anblick der bunten Welt nicht. .. So wälzt ſich in gleichgültigem Spiele die Welle, ſo verrinnt in das Nichts mit dem ſchwindenden Leben das Leid... Wäre es nicht Erlöſung, ſich jetzt hinabzu⸗ ſtürzen in die dunkle Flut? Was hat der erbärmliche Bettelbrief an Seine Exzellenz, den Herrn Intendanten Frei⸗ herrn von Dalberg genützt Um elende hun⸗ dert Gulden hat man gebettelt, Vorſchuß auf den„Fiesko“, der fertig im Koffer liegt, der nur noch für dieſes dünkelhafte Theater, dieſe elenden Bretter, die einem die Welt bedeuten, umgearbeitet, gemildert, geſchmeichelt werden ſoll... Das fertige, zurechtgemachte Manu⸗ ſkript verlangt der Herr Intendant.. Und ich verhungere hier mit dem armen Freunde, dem Streicher, dem die Mutter die letzten Gulden ſchicken ſoll, damit er überhaupt nach Hamburg zu reiſen vermag, ſeinem Ziel. Menſchenwürde!... Der Einſame am Brük⸗ kenbord lacht auf... Da ſieht ſich jemand nach ihm um, in ein paar erſchreckte Augen, die Augen eines anmutigen jungen Frauen⸗ zimmers, blickt er, das am Arm eines Mannes vorübereilt... Ja, ja, er hat ſich wohl wie ein Narr auf⸗ geführt, wie ein Narr... Da klingt es plötzlich in ſeinem Innern:„Ich bin bübiſch um mein Bernſteinſchiff auf der Weihnachtsmeſſe Die Staatliche Bewiſteinmanufaktur Königsberg i. Pr. zeigt die Bernſtein⸗Nachbil⸗ dung einer Danziger Kogge aus dem 16. Jahrhundert auf der Weihnachtsmeſſe im Berliner Rathaus. aufſehenerregenden Schauſpiel berichten, das niſſen friſtete er ſein Leben, indem er im A trage eines Außenhandelskontors Reklame⸗ ſchriften für den Markt des Morgenlandes zurechtſchuſterte. Er hatte auf ſeiner Bude ein Sofa, das er bei Nacht nicht brauchte, und ebendies, das eher einer Mittelgebirgslan ſchaft glich, war der Platz, wo der junge Mann den der Buchfink und ein Reſt dörflichen Aber⸗ glaubens auf einen Gedanken gebracht hatten, feinen Sitz und Bett zugleich hatte. Er ſchrieb auf einen Briefbogen ſeines morgenländiſchen Gaſtfreundes:— „Ich heiße Ludwig Scharnweber und bin ſiebenundzwanzig Jahre alt, Kriegsteilnehmer und zurzeit Kofferträger am Anhalter Bahn⸗ hof. Meine Kenntniſſe als Gärtner habe ich bis zu meiner Einberufung als Soldat auf meines Vaters Beſitzung(ſechs Morgen Ge⸗ müſeland, achtzig Obſtbäume, zweihundert Beerenſträucher) erworben. Meine Abſicht, nach dem Kriege zu ſtudieren, blieb, was ſie war, nämlich Abſicht, weil ich erſt einige dringende Geſchäfte in Baltenland, Oberſchleſien und Ruhrgebiet abzumachen hatte, die dem lieben Vaterlande mehr genützt haben als mir, wenn ich meine gegenwärtige Lage ins Auge faſſe. Ein Jahr war ich Knecht auf dem Gute Stern⸗ hagen in der Altmarkt und verlor dieſe Stelle beim Verkauf des Gutes. Ich habe als Soldat gelernt, einen Kraftwagen ſachgemäß zu be⸗ dienen. Der Lebensreform ſtehe ich als alter Angehöriger der Jugendbewegung nahe. Emp⸗ fehlungen habe ich keine. Lichtbild liegt bei. Scharnweber.“ (Fortſetzung folgt.) Berli ſchon geſte äftsumfan Börſengeſchäft. 2 Aktienbeſitz feſt; d Glattſtellungen vo nahmeeignung ve chlägen führte. chrichten blieber ruckslos. Am be Haltung der Kabe bis zu 2 Prozent ſtrie über eine gü Anfang vorigen J Der ã leit, von einer ſ. Montanen wa plus 1½ Prozent EW gaben in R rungen der letzten onſtigen Induſtri⸗ % Prozent. Von G für Verkehr u Leben beſtohlen worden durch Sie...“ Ja, ja, das ſchreit Ferdinand in ſeiner Seelennot heraus, ſeinem Vater ins Geſicht.. Fer⸗ dinand, der ſeine Luiſe Miller unglücklich 1 liebt... Ich bin um mein Leben beſtohlen worden... Ich, Friedrich Schiller.. 4 Der Kavalier des hübſchen Frauenzimmers, das da eben vorüberhaſtete, erzählt voll Eifer: „Und im November wird der Böhm auch die „Räuber“ von Schiller hier im neuen Ko⸗ mödienhaus aufführen. Paß auf Nanettche, das gibt eine Hetz...“ **. Des guten Streichers Mutter hatte ſchließlich doch die dreißig letzten Gulden geſchickt, der Wirt vom„Storchen“ war bezahlt, und die beiden Freunde hatten die Reiſe nach Main angetreten, von wo es weitergehen ſollte na Worms und in die Nähe von Mannheim wie⸗ der, denn— der Herr Intendant wartete ja.. Streicher war nicht nach Hamburg gefahren, ſondern begleitet in dunkler Ahnung, einem Genius zu dienen, den gehetzten, aus Stutt⸗ gart vor ſeinem herzoglichen Peiniger geflo⸗ henen Freund. 4 Sie ſind mit dem Marktſchiff in Mainz an⸗ ekommen, haben den Dom beſichtigt, die Stadt, die man die„goldene“ einſt nannte, er⸗ kundet, und ſitzen nun etwas erſchöpft in ihrem Zimmer im Gaſthof. Im Nebenzimmer, nur durch eine dünne Wand von den beiden Gäſten aus Frankfurt getrennt, ſind zwei junge Damen mit der Abendtoilette beſchäftigt. Die eine plaudert munter:„Ich ſage dir, ich hab's in Mannheim geſehen, das Stück... Es iſt das Tollſte und Aufregendſte, was du dir denken kannſt, Na⸗ nettche, dieſe„Räuber“... Neulich ſollen ſie in ——55 einen ebenſo großen Erfolg gehabt aben...“ Die beiden jungen Männer im Nebenzimmer —4½ Prozent. fund unweſentlie zirka nach. Bei kleinſten Ur Börſe k nderungen. ½% Prozent feſter, Nachbörslich wa Der Dollar kam Pfund mit 12,325 Magdeburger Fen ker anziehen k iner Kindl⸗Aktien ½ Prozent nach. Sachtleben, Schaf Andererſeits wur ung 8 Mk., Deutf er Straßenbahn per Kaſſe geh hothekenbanten ſir minus 2, Deutſch Hypotheken mit minus 2/ und ½ Prozent herve Von Steuer „ 36er und 357 Prozent bei z otiz. Reichsſchul! wie folgt: Ausga bis 97,87, 1948er ., 1943—44er 97 1— Dichter t fragt zeht— „Wer iſt denn der Dichter?“ fragt jetzt die 4 Stimme Nanettens zurück. Erankf „Der Dichter?— Ich weiß ſeinen Namen Effekte nicht mehr... Aber du— den möcht' ich bren⸗ feiwerrinil. Wer nend gern kennenlernen... Das muß ein feu⸗ riger Menſch ſein.. Was meinſt du?“ Die beiden jungen Männer unterdrücken ein Gelächter. 4 „Den ſollen ſie kennenlernen!“ flüſterte der Größere, der ſich als Doktor Ritter ins Fremdenbuch ſchrieb.„Laß hören, was ſie wohl taavissh. 20 Ser vorhaben?“ 1 4 0 Eine halbe Stunde ſpäter ſaßen die beiden oacen jungen Herren, Doktor Ritter und Doktor obsratt, Mum, Wolff, mit den Damen aus dem Nebenzimmer e. Grokkraft Mhm. al Ein Draufgänger... IWertvest. Anl. v. Ibt, Reichsanl. v. Ibi. Schatzanw. 25 IFounganleihe Bad. Staat 1917. Iaver. Staat eiensabl. Sch. Alt Ieidelbers Stadt ———— — 5 IRnem-Main-Donar Ver, Stahlw. Obl Bad, Kom. Gold Ibi. Komm. Sam.! IBav. Hvo.WBk. S en. Hvo. 25 S. Frankf. Gold 15. Mhm. Stadt Kohle am Tiſche des Kaffeehauſes, das mit dem Gaſt⸗ hofe verbunden war. Sie ließen ſich von dem —— in Mannheim bei ſeiner Uraufführung wahre Stürme der Begeiſterung ausgelöſt hatte, die „Räuber“ genannt. Der Doktor Ritter war über alledem nach⸗ Ervobk. Cot. denklich geworden. Er hörte aus dem lieb⸗.„ anteitsen I Frxkt. Pibr. Gd. Em. lichen Munde der einen Schönen, welche Unge⸗ er.. heuer ſich da auf der Bühne gezeigt hätten, 40, do. s„ welche grauenhafte Verwirrung aller Gefühle ns Liau. ſie angerichtet... Und er fragte:„uUnd Sie pge eviaow. glauben, daß ein Dichter, der dies ausge⸗ 4o. Lion, ſonnen, ein guter Menſch ſein könnte...“ o Tion Da ſah ihm das muntere Frauenzimmer tief hobr. Aüm. und ernſt in die Augen.„Ein guter Menſch?“ Anteilsch do. Goldkomm echote ſie verwirrt.„Dazu müßt' man ihn ſchon—— 10—1 ſelber kennen... Aber wenn man ſich's recht überlegt, ſo muß er doch von dieſen Böſe⸗ 10— wichtern etwas in ſich ſelber fühlen, dieſer S Bodeneredi Dichter... Und das Mädchen ſah lange vor ½% do. ſich hin, wie jemand, der einem furchtbaren Ge⸗ Bank-Aktien danken auf die Spur gekommen iſt. Alls. Ot. Credit Bad. Bankk Der Doktor Ritter aber war ſtill geworden, ſeine Blicke gingen ins Nichts. „.. Ich bin bübiſch um mein Leben be⸗ ſtohlen worden...“ ſchrie eine Geiſterſtimme Bank für Brauino IBavyr. Bodeneredit I Bay. Hyp. u. Ib. Bk.-Discontos Ibresdner Bank Frankf. Hyp.-Bk. Ipian. Hyp.-Bank IKeicnsbank. IRhem. Hyp.-Bank 3 junge Manr örflichen Aber⸗ bracht hatten, tte. Er ſchrieb rgenländiſchen Zwar hält das Publikum an ſeinem Alktienbeſitz feſt; die Kuliſſe nimmt aber hier und da Glattſtellungen vor, was mangels ausreichender Auf⸗ ahmeeignung verſchiedentlich zu geringenn Kurs⸗ ber und bin iegsteilnehmer thalter Bahn⸗ rtner habe ich Soldat auf Morgen Ge⸗ zweihundert e Abſicht, nach was ſie war, ige dringende ſchleſien und ie dem lieben ils mir, wenn s Auge faſſe. n Gute Stern⸗ ir dieſe Stelle be als Soldat ſemäß zu be⸗ ich als alter g nahe. Emp⸗ zild liegt bei. Rachrichten blieben unter dieſen Umſtänden völlig ein⸗ druckslos. Am beſten wird dieſe Verfaſſung aus der Haltung der Kabel⸗ und Drahtaktien erkenntlich, die bis zu 2 Prozent nachgaben, obwohl die Kabelindu⸗ ſtrie über eine günſtige Beſchäftigung und einen ſeit nfang vorigen Jahres um 60 bis 80 Prozent geſtei⸗ erten Umſatz berichtet. Sehr ſtill ſind nach der geſtri⸗ en kräftigen Steigerung um ½ Prozent rückgängig arung die Annahme ſich nicht bewahrheiten dürfte, daß die Anteile hinſichtlich der Anwendung des An⸗ iheſtockgeſetzes eine Sonderbehandlung erfahren wer⸗ den. Die Reichsbant beabſichtigt wohl nicht, ſelbſt bei einer nach dem Geſetz rechtlich gegebenen Möglich⸗ keit, von einer ſolchen Gebrauch zu machen. Von MRontanen waren Harpener mit minus 1½ Pro⸗ zent und Rheinſtahl mit minus 1¾ Prozent ſtärker rückgängig. Bei den Braunkohlenwerten büßten Eintracht und Erdöl je 1½ Prozent, Ilſe und Riederlauſitzer, allerdings bei nur ſehr kleinem An⸗ gebot, 2 Prozent ein. Stärker gedrückt waren auch Farben, die mit einer Einbuße von 1¼ Prozent auch die übrigen Marktgebiete intern nachteilig beeinfluß⸗ ten. Von Elektrowerten ſind Siemens mit minus 2, Lahmeyer mit minus 1½ und Licht und FKraft mit minus 1 Prozent hervorzuheben, während ſich die Rückgänge ſonſt auf ein Ausmaß von /— 4 Prozent beſchräntten. Freundlicher lagen Ma⸗ ſchinenfabriken, ſo vor allem Schwartzkopff mit hlus 1½ Prozent und Ohrenſtein mit plus 1½ Proz. Bew gaben in Reaktion auf die anhaltenden Steige⸗ rungen der letzten Tage wieder 1½ Prozent her. Leicht erholt waren Papier und Zellſtoff, von ſonſtigen Induſtriepapieren Gebr. Junghans mit plus iie Prozent. Von Verkehrswerten unterlagen 6 Ac für Verkehr und Allgemeine Lokal und Kraft(mi⸗ nus%½ bzw. minus 1½) leichtem Abgabedruck. Im Verlauf blieb die Entwicklung weiter uneinheitlich. Reichsbankanteile gaben aus den erwähnten Gründen nochmals 1½ Prozent her. Am Rentenmarkt blieb es ſehr ſtill. Alt⸗ beſitz verloren 17½ Pfg., Kommunalum⸗ ſchuldungsanleihe und Zinsvergütungsſcheine wurden auf Vortagsbaſis gehandelt. Am Geldmarkt hörte man unveränderte Blanko⸗Tagesgeldumſätze von —4½ Prozent. Am Valutenmarkt gab das Pfund unweſentlich auf 12,31, der Dollar auf 2,489 zirka nach. Bei kleinſten Umſätzen ergaben ſich gegen Schluß kaum nennenswerte Veir⸗ üänderungen. Vielſach kamen Schlußkurſe über⸗ haupt nicht mehr zuſtande. Reichsbankanteile gaben jenlich erneut auf 149¼ nach. Stöhr Kammgarn verloren eiee gegen den Verlauf nochmals 1 Prozent, insgeſamt 9 d di alſo 1¼ Prozent. Dagegen waren Aku nochmals um ihlt, und die ½ Prozent feſter, auch Harpener gewannen ½ Proz. nach— Rachbörslich waren Kurſe nicht mehr zu bören. en ſollte na Der Dollar kam amtlich mit 2,491 und das engliſche annheim wie⸗ Pfund mit 12,325 zur Notiz. wartete ja. Am Kaſſamarkt überwogen eher Rückgänge, die ſich indeſſen in beſcheidenen Grenzen hielten. urg gefahren, Magdebuürger Feuer, die betanntlich in der Vorwoche nung, einem ſtärker anziehen konnten, verloren 15 Prozent. Ber⸗ „ aus Stutt⸗ einiger geflo⸗ zung folgt.) le..“ J ſer Seelennot ſicht.. Fer⸗ r unglücklich ben beſtohlen 4. auenzimmers, ilt voll Eifer: öhm auch die nneuen Ko⸗ uf Nanettche, oörfe liner Kindl⸗Aktien und Prioritäten gaben um 5 bzw. 4½ Prozent nach. Drachenberger Zucker verloren 3½, Sachtleben, Schafferhof u. Hoffmann Stärke je 2¼½. in Mainz an⸗ Andererſeits wurden Aachen⸗Münchener Rückverſiche⸗ beſichtigt die rung 8 Mk., Deutſche Schachtbau 2/ und Große Kaſſe⸗ ler Straßenbahn 2½ Prozent höher bezahlt. Von ſt nannte, er den per Kaſſe gehandelten Großbanken und»oy⸗ zöpft in ihrem potbetenvanken ſind nur Deutſche Ueberſeebant mit minus 2, Deutſch⸗Aſtatiſche mit plus 1, Hamburger pboypotheken mit minus 2, Baver. Hypotheten mit minus 2¼ und Deutſche Zentralboden mit minus 1½ Prozent hervorzuheben. eine dünne us Frankfurt men mit der eine plaudert in Mannheim s Tollſte und PMfg., 36er und 37er um je/ Prozent und 38er um Prozent bei zum Teil ſtärkerer Repartierung zur Notiz. ilannſt, Na⸗ osſchurvppuchforderungen ſtellten ſich h ſollen ſie in wie folgt: Ausgabe 1: 1935er 100., 1944er 97 erfolg gehabt bis 97,87, 1948er 97—98. Ausgabe 2: 1935er 99,89 5., 1943—44er 97—97,87, 1945—47er 96,87—97,87, Nebenzimmer — r zn— Senn. Nur Lon Steuergutſcheinen kamen zher um 15 Feſtigkeit der wirtſchaftlichen Geſamtlage in Südweſtdeutſchland Günſtiger Novemberbericht des Landesarbeitsamts Stuttgart Das mit der Jahreszeit zuſammenhängende Nach⸗ laſſen der Beſchäftigung in gewiſſen Gewerbegruppen brachte in der Mehrzahl der württembergiſchen und badiſchen Arbeitsamtsbezirke eine heichte Zu⸗ nahme der Arbeitsloſenzahlen der Männer. Die Tatſache jedoch, daß die Metallinduſtrie, die Textil⸗ induſtrie, das Nahrungsmittelgewerbe, die Angeſtell— tenberufe und die meiſten Frauenberufe nochmals ſinkende Arbeitsloſenzahlen aufweiſen, iſt ein Zeichen für die Feſtigkeit der wirt⸗ ſchaftlichen Geſamtlage. Eine große Zahl der aus ſaiſonmäßigen Gründen freiwerdenden Arbeiter konnten in der Forſtwirt⸗ ſchaft, die in dieſem Winter den Holzeinhieb ſtark erhöht hat, untergebracht werden. In den Notſtands⸗ arbeiten der wertſchaffenden Arbeitsloſenfürſorge wur⸗ den rund 1500 Mann mehr beſchäftigt als im Oktober. So iſt es gelungen, die unvermeidliche Zunahme der winterlichen Arbeitsloſigkeit auf die geringe Zahl von 2367 Perſonen zu beſchränken. Die Geſamt⸗ zahl der Arbeitsloſen, die bei den ſüdweſtdeutſchen Arbeitsämtern vorgemerkt waren, betrug am 30. No⸗ vember d. J. 110 417 Perſonen, 89 393 Männer und 21 024 Frauen. Auf Württemberg und Hohenzollern kamen 27 523 Arbeitsloſe, 22 789 Männer und 4725 Frauen, und auf Baden 82894 Arbeitsloſe, 66˙595. Männer und 16 299 Frauen. Die Inanſpruchnahme der Unterſtützungs⸗ einrichtungen iſt in der Arbeitsloſenverſicherung um 3354 Hauptunterſtützungsempfänger geſtiegen. Zur Entlaſtung der Kriſenfürſorge um 1695 Hauptunter⸗ ſtützungsempfänger hat wohl die Durchführung der Anordnung über die Verteilung der Arbeitskräfte bei⸗ getragen. Auch die öffentliche Fürſorge wurde um 1400 Wohlfahrtserwerbsloſe entlaſtet. Der Stand an unterſtützten Arbeits⸗ loſen war am 30. November folgender: In der verſicherungsmäßigen Arbeitsloſenunterſtützung 19 386 Perſonen(17615 Männer, 1771 Frauen), in der Kriſenfürſorge 36 193 Perſonen(29 170 Männer und 7023 Frauen). Die Geſamtzahl der Hauptunterſtüt⸗ zungsempfänger betrug 55 579 Perſonen, wovon 46 785 Männer und 8794 Frauen, davon kamen auf Württemberg und Hohenzollern 11 800 Perſonen und zwar 10 327 Männer und 1473 Frayen, und auf Ba⸗ den 43 779 Perſonen, wovon 36 458 Männer und 7321 Frauen. Die Zahl der anerkannten Wohlfahrts⸗ erwerbsloſen belief ſich nach dem vorläufigen Zähl⸗ ergebnis auf insgeſamt 20 582, und zwar auf 3838 in Württemberg und 16 744 in Baden. Neuordnung der Seeſchiffahrt Berlin, 12. Dez. Aehnlich wie in anderen Län⸗ dern und Wirtſchaftszweigen haben die Kriſenjahre er⸗ geben, daß Rieſenbetriebe der Seeſchiffahrt den Schwierigkeiten weniger gewachſen ſind, als mittlere und kleine Unternehmungen. Die Auffaſſung, daß der Hapag⸗-Lloyd⸗Konzern, der 1933 7 Ov. H. der geſamten denutſchen Handelsflotte umfaßte, durch Ausgliede⸗ rung der im Laufe der Jahre mit ihm fuſionierten Geſellſchaften und Dienſte wieder auf überſeh⸗ bare Maße zurückgeführt werden müſſe, ſetzte ſich im neuen Reiche durch. Auf ihr beruht ein Gedanke der hanſeatiſchen Bürgermeiſter, die Großſeeſchiffahrt in eine Reihe von Einzeldienſte zu überführen, die von Hamburg und Bremen ihren Ausgang nähmen. Auch die betriebliche Verſelbſtändigkeit des Nordatlantik⸗ dienſtes innerhalb der Hapag⸗Lloyd⸗Union iſt auf die⸗ ſes Streben zurückzuführen. Verhandlungen, die innerhalb des Hapag⸗Lloyd⸗ Konzerns über die Ausgliederung von Liniendienſten geführt wurden, gingen nur langſam vorwärts. Um ihren Fortgang zu beſchleunigen, beauftragte der Reichsverkehrsminiſter anfangs dieſes Jahres im Be⸗ nehmen mit den anderen Reichsreſſorts Staatsrat Eßberger als Treuhänder des Reiches für die Großſchiffahrt mit der Umbildung ihrer Organiſation. In monatelangen ſorgfältigen Verhandlungen wurden mit den Vorſitzenden der Auf⸗ ſichtsräte von Hapag und Lloyd die Verträge über das Ausſcheiden der Dienſte nach Südamerika-Oſtküſte und Afrita vereinbart, die nun abgeſchloſſen ſind und durchgeführt werden. Verhandlungen wegen der Ueberführung des Levante-Dienſtes in Privathand ſind im Gange. In der gleichen Richtung geht das Bemühen, die europäiſchen Linien der Hapag⸗Lloyd⸗ Union, die Hamburg⸗London⸗Linie, die Hamburg⸗ Rhein⸗Linie, die Spenſka⸗Linie und die Ippen⸗Linie zu verſelbſtändigen oder auf andere Reedereien über⸗ zuleiten. Für die Argo⸗Reederei AG und die Mathies⸗ Reederei AG iſt die Verſelbſtändigung bereits durch⸗ geführt. Bei dieſen Maßnahmen war es das leitende Be⸗ ſtreben, alle Sonderbedürfniſſe der Wirtſchaft und die berechtigten Intereſſen der beiden großen Hafenſftädte, Hamburg und Bremen, gleichmäßig zu wahren. Sieeeeeeeeren cenar 1948er 97—97,87. Wiederaufbauanleihe: 1944—45er 64,87—65,75, 1946—48er 64,75—65,62. Frankfurter Mittagshörse Tendenz: weiter nachgebend. Die Börſe hatte auf allen Marktgebieten außer⸗ ordentlich geringes Geſchäft und infolge der ſaſt völ⸗ ligen Umſatzloſigteit zumeiſt weiter etwas ſchwächere Kurſe. Aus der Wirtſchaft fehlten Anregungen, in der Hauptſache vermißte man aber die Beteiligung der Privatkundſchaft. Das Herannahen der längeren Bör⸗ ſenpauſe durch die Weihnachtsfeiertage läßt keine nen⸗ nenswerte Unternehmungsluſt aufkommen und führte verſchiedentlich zu weiteren Verminderungen der be⸗ ſtehenden Engagements. Das nur in ganz geringem Umfange heraustommende Material ſtieß aber wie⸗ derum auf keinerlei Aufnahmeneigung, ſo daß über⸗ wiegend Rückgänge von durchſchniittlich /½ Prozent eintraten. In manchen Spezialpapieren erreichten die Abſchwächungen auch ſtärkeres Ausmaß. So lagen beiſpielsweiſe Deutſche Erdöl 2 Prozent, Metallgeſell⸗ ſchaft 1¼½ Prozent, Siemens 1¾ Prozent, Klöckner 1½ Prozent und Rheinſtahl 1¼ Prozent niedriger. J. G. Farben eröffneten mit 132½ nach 132¼ geſtern abend. Montanaktien tendierten durchweg etwas ſchwächer. Rhein. Braunkohlen hielten ſich mit 200 be⸗ hauptet. Schiffahrtsaktien bröckelten bis ½ Prozent, AG. für Verkehr um»/ Prozent, Daimler um%½ ab. Die geſtern feſten Reichsbankanteile ließen heute 1 Prozent nach. Etwas freundlicher lagen Scheide⸗ anſtalt mit plus/ Prozent und Hanfſwerke Füſſen 2 mit plus ½ Prozent. Auch am Rentenmarkt herrſchte meiteſtgehende Geſchäftsſtille und es beſtand vorwie⸗ gen Abgabeneigung. Altbeſitzanleihe lagen mit 104½/ jedoch /s Prozent höhen, Dagegen gaben Reichsſchuld⸗ buchſorderungen ½ ent, Kommunal⸗Umſchuldung und Zinsvergütungs ne um je ½ Prozent nach. Im Freiverkehr zeigte ſich etwas Intereſſe für Gulden⸗ Ruſſen zu 1 bis.05. Angeſichts der weiter herrſchenden Geſchäftsſtille bröckelten die Kurſe auch im Verlaufe überwiegend um etwa ½— ½ Prozent ab. J. G. Farben gingen auf 131½¼ zurück, ſchwach lagen Reichsbank mit 151½ —149½—150. Etwas ſeſter lagen Kunſtſeide Aku mit 54½—54½(54). Am Rentenmarkt blieb das Geſchäft für alle Werte ebenfalls minimal. Altbeſitz gaben / Prozent, Zinsvergütungsſcheine weitere 5 Pfg. nach, im übrigen blieben die variablen Anleihen etwa behauptet. Gut gehalten waren Reichsbahn⸗VA. mit 116 Prozent. Am Pfandbriefmarkt gingen die Kurſe überwiegend um—½ Prozent zurück. Stadt⸗ und Staatsanleihen lagen ruhig und kaum verändert. Am Auslandsrentenmarkt lagen italieniſche Werte im Zu⸗ ſammenhang mit den verſchärften Deviſenbeſtimmun⸗ gen in Italien durchweg im Angebot. Tagesgeld 3½ Prozent. Mannheimer Börse Die Börſe lag wieder ſtill und für Aktien eher ſchwächer. Farben gaben auf 132 nach, Daimler auf 47,5. Bankaktien bröckelten ebenfalls leicht ab. Am Verſicherungsmarkt blieben Mannheimer angeboten. Abendausgabe— Mittwoch, 12. Dezember. 1934.— cA Am Rentenmarkt kamen Altbeſitz mit unverändert 104,25 zur Notiz. Goldpfandbriefe ungefähr gehalten. Es notierten: Deutſche Anleihe Ablöſung Altbeſitz 104,25, 6provz. Baden Staat 97, 7proz. Heidelberg Stadt 89, Sproz. Ludwigshafen Stadt 89, Mannheimer Ablöſung Alt⸗ beſitz 99, Sproz. Mannheim Stadt 91,5, Sproz. Bad. Komm. Goldpfandbr. 95, Sproz. Pfälz. Hyp. Gold⸗ pfandbr. 96, Sproz. Rhein. Hyp. Goldpfandbriefe 95,25 6proz. Farbenbonds 118,5. Bremen-Beſigheim 79, Zement Heidelberg 106, Daimler⸗Benz 47,5, Deutſche Linoleumwerke 62, Dur⸗ lacher Hof 62, Eichbaum⸗Werger 85. Enzinger Union 100, Gebr. Fahr 118, IG Farben 132, 10proz. Groß⸗ kraft Mannheim 123, Kleinlein Brauerei 76, Knorr Heilbronn 193, Pfälz. Mühlenwerke 111, do. Preßhefe 112, Rheinelektra Stamm 99,5, do. Vorzugsaktien 105, Salzwerk Heilbronn 220, Schwartz⸗Storchen 102, Seilinduſtrie Wolff 34, Sinner AG 86, Südd. Zucker 177, Ver. Deutſche Oelfabriken 89, Weſteregeln 107, Zellſtoff Waldhof 45. Badiſche Bank 123, Commerzbank 68, Deutſche Dis⸗ konto 71, Dresdner Bank 73, Pfälz. Hyp. Bank 82, Rhein. Hyp. Bank 111. Bad. Ac für Rheinſchiffahrt 49, Bad. Aſſecuranz 37, Mannheimer Verſicherung 37, Württ. Transport 36.— Brown Boveri 12. Metalle Berlin, 12. Dez. Amtlich u. Freiverkehr. Elektro⸗ lotkupfer,(wirebars) prompt, eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 39.50; Standardkupfer, loco 33.75.; Originalhüttenweichblei 14.50.; Standardblei per Dez. 14.50.; Originalhüttenrohzint ab nordd. Sta⸗ tionen 17.50.; Standardzink 17.50.; Original⸗ Hütten⸗Aluminium, 98—99 Prozent, in Blöcken 144 desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 148; Reinnickel, 98—99 Prozent 270; alles in RM für 100 Kilo. Sil⸗ ber in Barren, zirka 1000 fein, per Kilo 45.25 bis 48.25 RM. Getre ide Rotterdam, 12. Dez. Anfang. Jan. 35⁵:.17½3 März 35:.40; Mai 35:.57½; Juli 35:.65. Mais Jan. 35: 72½; März 35: 75½; Mai 35: 70½3 Juli 35; 67½. Baumwolle Bremen, 12. Dez. Amtlich. Dez. 1382 Br., 1380 Geld, 1381 Abr.; Jan. 35: 1385 Br., 1384., 1385 Abr.; März 35: 1405 Br., 1404., 1405 bez., 1405 Abr.; Mai 35: 1420 Br., 1418., 1418 bez., 1418 Abr.; Juli 35: 1430 Br., 1427., 1429 Abr. Tendenz leicht befeſtigt. Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann Verantwortlich für Innen⸗ und Außenpolitit: Dr. W. Kattermann; für politiſche Rachrichten: Dr. Wilheim icherer; für' Wirtſchaftsrundſchau und e Friedrich Haas; für Kulturpolitik, Fenilleton und Bei. lagen: W. Körbel; für Kommunales: Herm. cker; 430 ünpolitüſches: Carl Lauer; für Lokales: Erwin Reſſel; für Sport: Julins En; für den Umbruch: Max Höß, ſämtliche in Mannheim. Berliner Schriftleitung: Hans Graf Reiſchach, Berlin Sw. 68, Ebarlottenſtr. 155., Nachdruck fämtl. Hriginal⸗ berichte verboten. Sprechſtunden der Schriftleitung: Täglich 16—17 Uhr (außer Mittwoch, Samstag und Sonntaa). Verlagsdirektor: Kurt Schönwitz, Mannheim Hakenkreuzbanner⸗Verlag.m. b.., Sprechſtunden der Verlagsdirektion; 10.30—12 Uhr(außer Samstag und Sonntag), n für Verlag u. Schriftleitung: 31471, 204 85, 333 61/62.— Für den Anzeigenteil verantwortlich: Arnold Schmiv, Mannheim. 4 Zur Zeit iſt Preisliſte NX. 3(Geſamtauflage) und Ar. ffür Weinheimer⸗ und Schwetzinger⸗Ausgabe) gültig. n A——— 4 338 rühausgabe 4 Schwetzingen. Sribausaabe A Weinheim„ 1 000— 21 306 Abendausgabe a. 21064 Ausgabe B mit Anzeigen der Abendausgabe Mannheim 14227 Ausgabe B Schwetzingen.. 2626 Ausgabe B Weinheim.„„ 1 836 39 753.⸗A.- 19 876 Geſamt⸗D.⸗A. November 1934— 41 188 Druck: Schmalz& Laſchinger, Abteilung Zeitungsbpruc 2„ 11. 12. 12. 12. 1ie. 12. 1 11. 12. 12. 12. 112.12. 11. 1. 12 11. 12. 12. 12. F 1bt 4 Erankfurter Seee 100,— 14400 14300 Ad— 55.25 55,25 Eebtangs vo⸗—◻ 333 Stoehr Kammgarn 95,25 94,00 Wilke Dampk 97,00— Württ, Notenbank 5 nemmeta 4 e zebn⸗ 00 8 m i, Effektenbörse Sehnelſpr. FrkchsIi— fK.. Ei. werte:. 3, J8 JSetenz Berzr. 29 ,7 Sewertef inkhütt. F0 moo] Viisten Walabo. 45,12) 30 1 Verkehri-Aktien Sehuchere... 93.50 95/00 J Bk. 1. Bramnd.. 102,80 101,00 Cerm.Forti.-Ceinent 56,15 35,00 Sudd. Zucker... 17,00 178, o0 Zeliston Walchot. 45,12 45537 in eswerzinsl. Werte I. 12. 12. 12. JAll. Lok.- u. Kraft 113,59 111,13] Siemens& Halske. 138,00 136,25 B. Hvv. u..-Bank 78,09 75,25 Gerresheim. Glas.—, 35,00 T0 33—— fpenicher.-Aktien muß ein feu⸗* öt. Reichsb. Vz.. 115,90 115,57 Sidd. Zucker.. 11.25 117,5 Beruner Hyp.-Bl. 110,25„ LSesz kl, Unterneh. 199, 90 108,12 Ver. 5 Ae 102˙00 104.00 ernchor. raufgänger.. Wertbest. Anl. v. 23 94,50 94,10 Hapa... 26,00 28,5 Thär. iief. Goina. 36/00 96,50 Comm. u. Privatbk. 66,75 69,25 Coldschmidt. Tn.. ,50 56.50 Ver: O düekel 102, 1000,0 90,0 51, Reſchsanl. v. 27 56,52 56,75 Heidelb. Straßenb.. 10,90 10,00 riet- Leonnard.. 31,50 31,50 Dt. Bk. u. Disconto 11.00 70,75 Grizner Maschinen 27,50— Ver. Glanzst.Elbert. Taa Jrrsz LAlianz All.. 218,00 220,00 15 1% bt. Schatzanw. 23. 94,00 95,00 Nordd. LlIoyW..„00 28,50 ver. Dt. Oele Mhm. 39,00 39,00 Dt. Golddiskontbank 100,00— Gruschwitz Textil. 39,50 98,50 Wer.HAarz, Bortl.-Ct. 143,9 144·3 Allianz Leben 196,50 terdrücken ein Founganleihe... 36,25 97,7 Schantungbahnen— 33,90 ZelistoffAschaffenba.—— Dt. Uebersee-Bk. 55,00 53,00 J Guano-Werke 79,50 79,00 Ler. Stahlwerke. 40,50 39,62 7 5 80 38˙60 Voung V amarinfabr' 119•00 118•25 Mannh. Vers. 9,00 39, ad. Staat lo17. 37,25 97,25 LSudd. Eisenbahnen.— 54,50 Zelistoll Memel.. 49,25 41,50 Dresdner Bank 13,50 23,75 Hackethal⸗raht. 86,75 67,00 nn 104˙00— 62 flütert öaver- Staat.. 3,90 99,99 ie-Aktien Tellstoft Waldnoi. 45.10 45,50 J Meininger Hyp.-Bh. 65,50 33,50 Hamdurg Elektr.. 119,50 116,06 J Vosel Teleur-Dr.. 103,00 102, flüſterte der Feicnsadi. Sen-Kicb, 104,20 108,955 lacdustrie-Alatie önderus.... 35,25 34,50 Keienshank.. 149,50 143,25 Harb.-Gummi-Phön. 20,8—, Veung kiacner. 12700 15T Ritter ins Ieidelbers Stadt 26— 50,50 fAschaff. Aktienbr.,. 199,00 191,00 Eschweiler... 260,00 250,00 J Knhein. Hyp.-Bank 111,50 110,50 Harvener Bersbau. 101,50 100,62 Wanderer-Werke, 121,29 123,95 ih was ſie wohl Ludwissh. 26 Ser. 1 39,25 90,25 Dortmund. Ritterbr. 67.50 69,90J Geisenkirchen 60,25 60,00] Vern anti Hedwisshütte——Westd. Kaufhof Ag 31,30 30,50[Pt.-ostafrika.. 63 50 63,28 as ſie er von 26.—— oôwenbr. München. 180,50 162,00.] Harpener.. 101,00 160,12 erkehri-Aktien Heilmann&littmann—— IWesreregeln Sikali. 105,00 106,99 Neu-Guinea„ Izr 17 3.. von 90,62 90,62 Mainzer Brauerei 67,00 67.00 lise Genug 116,00 115,50 Baltimore Onio— Hilpert Maschinen 42,00 41,25 Wi. Drahtind. Hamm unn 104,00 Otavi Min. u. Eisenb. 11,87 12,12 en die beiden Baden 6.— 59,50 Nürnos. Brauhaus. 122,90 122,90 Kall Ascherslepen. 107,00— 46. Verkehrswesen 78,9„75,89[Hoesch EFis, u. Stahl 76,2 76,00 und Doktor Sroärgalt, Khrn, 23 18.55 15•85— 161.30J Ceii Salzdetfurm 15o fool i Aer-Pafert 1000 n 16230 1358 2„Stadt Kohle 23— Tucherbraue 5 1 Klöck Hb.-Amer. Paketf. ppb Holzmann. 5 75,25 n pen 4 48 5 00 E 323—— aee 450 33 535 Noszg 440, Dpisch. 135— 35 mit dem Grobkraft Mhm. abg. ulle- Otavi Minen. 11, Jorad. LIoyd.„ebf. zungnans„„ 82, ſich von dem Khein-Main-Donaus—50 5„ 33•62 54.75 Fhönix. 33 333 16,75 Süd. Eisenbahn.— 55,00—. 115 Berliner Devisenkurse 48 er. Stahlw. Oblig. 9, Khein. Braunkohlen 197,— Aſh L⸗„„ 129, emg e—— thrung wahre Ibi. Komm. Sam.„ n 10 Riebeck-Montan pr,„ 64˙25 Geld rief e rie „ 97,50 57,50 Ascnaft. Buntpap.. 42,00 42,00 Allgem. Bau Lenz. 64,50 64,290 fC. H. Knorr.. 196,00 0 löſt hatte, die Ber.—5 94,50*43 e Allg. Kunstziyde 54.00 34.25—%ονν u. Chem. F. 98,50 193.37 11. b 12. Dez K. So0i„94,75 94,50 f 1..-Bemberg 120,— 2 u) ollmar& Jourdan.——. Dez.„Dez. alledem nach ⸗ oborri. 94,57 94.55 hremen Fesſzn. dei 79,50 79,50 Aman-.. 217.00 217,00 J Allz, Flektr.Ces,„ 33·13 40 eeed. 1. Wacühs 63,.75 682,50[Aeaypt.(Alex., Kairo) 1 àaypt. Pid. 12,615 12,645 12,615 J 12,835 ei 6,70 6,70 Brown, Boveri—— Aschalienb. Zelistoff 65,50 62,50[Kronprinz-Metall 118.00 113,00 er bap.-P. 0..632 ts dem lieb⸗.Anteilsch ge 3 Erankona l00er. 104,90 104.00 1 62˙00 Argentin.(Buenos Aires) 1 Pap.-P. 0,628] 0,632 628 0 m— Zm. 12 94,50 94,25 Cement Heidelberg. 106,00 106,50 Frankon' Augsburg-Nürnberg. 63,00 5 Lahmeyer& Co. 107.25 108•6•290 IFrkt. Pibr. Gd. Em. Frankona 300er 312,00 312,00 122˙00.„107.„62 Beis.(Brüss. u. Antw.) 100 Belga f 50,170[ 56,290 50,170 f 56,2 Weih.r——5*— a 10,00 n————— 4. 37˙50—.———— 12 Brasillen(Kio de Jan.) 1 Mitreis 0,204 0,206 2525 38 ezeigt hätten, do. do. 8s.. ga⸗ 375 8 118•00 eopold Grnbe.. 29, Bulgarien(Sofia) 100 lewaf 3,047] 3,053 3,047.0 —40 95,25 95 Conti Gummi.. 132,75 132,50 J. P. Bemberg.. 120,00 118,00[Lindes Eismasch 99,00 97,50 537 2,543] 2,532 2,538 aller Gefühle.40. Liaun. 2 97 47˙5 zteuergutscheine 45 seh. 3 Canada(Montreal)) 1 kanad, Doll. 2,53„ 7„und—35 n 505 36.50. 45 13310 34 103,62 103,62 e ei 112.55—— re e 30.25 20˙00 100—K0 21.720.250 11.330 1. 40 i ee. Tiaa. 95,62 95,52 Dt. Erdöl.„ do. 19035.. 106,10 106.20 J Braunk. u. Briketts—„lMarkt- u. Künſhall. 5 4 — 2 4. 6,25 Dt. Goid- Silbersch. 195,00 195,75—— 1936.,. 105,00 105,12 Braunschweis.-G. 117,50 116,50 atekbau⸗Anzenz 5700 53720 a 100•633 33328 13·680 38320 önnte.. f fesecte, B. Liou. 2 94,00 93.75 0. Linoleum:„ 64,0 673] do. 1937 102,75 102,87] Bremer Vulkan—— LMasch-Buckau-Wolf 98,00 57,50] Finnland(klelsingf.) 100 fnnk. Mk. 5,430 5,440 5,435 5,445 enzimmer tief Eh Hypble. Mhm. 5⸗9 95,30 55,25 El. Licht und Krait. 119,35 117,0% do. i938s.. 100,75 101,00 Bremer Wolle...— IMazimilianshütte. 150,78 Frankreich(baris) 100 Franes f 16,390 fö16,430 16,400 16,440 ſhꝰ- do. Goidkomm. 4 53,75 39,75 f16. Chemie Basel. 148,75„eeverrechnunsskurs 103,62 108,75 Brown. Boveri„12,50 6450 1 Müneimer Berzw.. 114,50 115,00 J Krieenenid.(Achen) 100 Drachmen 2,354 2,355].354] 2,355 iter Menſch? do. do.—7. 33,5 93,75 do. leefe.. 118, 116,50 Buderus Eisenwerke 88,35 133.12 Norad, Eiswerke“? 101,50 101,50 Honanc(Ainsterd. u. Kott.) 100 G. 163,130 f188.470 J185,220 f168,380 nan ihn ſchon ao. do. 10—1i 3˙38 32 1 91 14— 132.25 Berliner——5 13³, 59•00 n ru 33— island(Keykjaviic) 100 isl. Kronen f 55,500 f55,320[ 55,700 55,320 ſi 4 4 4 7„ 1. Farbenindustrie. onti-I 0 0 7 i i 55 5 2 45—13„95,50 95,25 116. Ratdenbonds„119,12 119,00 Kassakurse Daimler-Benn 47.75 ½12 Rathasber Wangg„145,75— 133(hozle 15 Ven 9313 29,320 2910 70 dieſen Böſe⸗ Idoô. Liau. 35,50 35,50[Felten Guilleaume 1575 75,00 feitVyerzinsl. Wert Deutsch Alt.-Tel. 116,00 5 Khein-Main-Donau— 102,75 law.(Belg f 5,664 5,676 5·664 5,675 o. Lia 25 16 103,12 109,00 styerzinsi. e 116•37 116,75 7„8 Jusoslaw.(Belzr. u. Zagr.) 100 Din. fühlen, dieſer ISiag. Bodencredit. 96,25 96,25 Gestürel.. 190, 8 Hemsch-Kontl. GaS 9650 Kheinfelden Krait 101,00 100,50 Letcland(Riga) 100 Latts 80,920 81,060 J 80,920 J 61,060 ir der en: e e, S 5. eutsche Kabelw.. 91,„„Ehein. Elektr. 100, 8 61,850 f 61,970 61,850 61,970 rchtbaren G⸗ anz-aktien Geun& Buünrer.,— f bi. Anl. Kbi. 1.. 1064,30 1063,57 Beutsche Kinolenm. 61,30 6l,te Khein. Stahlzwerke..00 0,00 Se ſt. s. ot. Creditbk. 55,25 55,25 Haid& Nen 33˙3 41˙50 Dt. Schutzgebiete 08 9,70 9,55 Deutsche Steinzeug. 11 30 12200 Kh.-Westi. 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Komm.—— El. Licht u. Kraft 33 59.75——— 73,00 Wr Tschechoslowakel(Prag) 10⁰ Kr. 0,380 10,400 10,390 10,410 Frankf. Hyp.-BK. Mainkraftwerke 3, Pamenſucpngerne 13372 11½57 8 255 144,50 142,50 Türkel(istanbul) Itürk. Piund] 1,976f 1,.976 f 1, 980 ch die beiden Piülz. Hyv.-Bank 14300 15000 Malzexzport 105•00 105.00 0 trbd. 33.00 3475 Farbdenind. 16. 117·00 112,75 Schuckert& Co. 94,00 93,50 Ungarn(Budapest) 1Pengö———— atten ReiensbanKk 11•73 9˙62 Rhein. Elekt. Vorz. W20 98 65 11 An 2 Eelomühle Papier 15•50 75˙00 Schulth. Patzenhofer 101,00 90,50 Uruguay(Montevideo) 1 Gd.-Pes.] 1,049 f 1,051 1,049 1,051 „%0 Ruei. Hyp.-Bank. 111,75 110, do. do. Stamm. o do. Komm. 1 7 Felten& Guilleaume 175, 00 lSiemens& Halske. 187,25 137,00 f V. St. v. Amerika(Newy.] 1 Dollar 1 2,489 1 2,4931 2,4891 2,493 Jahrgang 4— X Nr. 572— Seite 12 „Bakenkr euzbanner“ Abendausgabe— Mittwoch, 12. Dezember 1951 0 305 3 50 5„ Der ELWk. Mann freut sich! Er weiſß wunderbore Weihnechts-Geschenke för den Herrn! 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H.— Fahrpreisermãßigung 24472 K Mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater, Herr Adolf Budid wurde von seinem schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden im Alter von 57½ Jahren erlöst. Männheim, Beilstraße 20, den 11. Dezember 1934. In tiefer Trauer: NHaria Budich wwe. Familie Herrmann Die Feuerbestattung ſindet am Freitag, den 14. Dezbr. 1934 nachm. ½4 Uhr, im hiesigen Krematorium statt. 20444 8 Fler u——— 4 et⸗ a * — 440 15 5 ————— — ichard Cunæe zeigt: einem Spenidifa hrr 1 Wintersport! das sind die begehrten Festgeschenke! für den der Fachmann für Pelze am Paradeplatz Iin AnnnHach . * J. Mayer —. 22 Nichttropf., ſeinste 4 8 dhuchs 7 S 7 Humkemen A. 5— Christaumschmuch * Jae Keifenkartonagen —2 mit u. ohne barfüm e S2——— 2 Mripzenig en , 3. 5 Groͤtzen bill. fülle 0063 K Ssonntag, 16. unei 23. Dezember von Gestern nachmittag entschlief sanft nach schwerem Leiden meine liebe Fraü, unsere gute Mutter und Großmutter, Frau Klara Neermann ⸗. sonn- im Alter von 68 Jahren. MANNHEIM(Waldhofstr. 43), den 12. Dezember 1934. Die trauernden Hinterbliebenen: Sebastian Nedermann Tam. IoS. Nehermann HKarl, August u. Anna Nedermann Die Beerdigung findet am Freitag, 14. Dezember 1934, nachm. 3 Uhr, von der Leichenhalle aus siatt. 20351* ANMBBOF 51917 TRAUER-· KLEIDUNG Sofortige Abswahlsendonꝗ uschnellste Abãnderungen 7 74 annlaelu-micler Gauuel Das qroße fachgeſchãffför modiſche hsmenbekleidung. MARKIINI ————— r kisen- bahnen 3 Metallbau- Kasten laubsäge- Kasten Werkzeug. Kasten Todes-Anzeige Am 11. Dezember 1934 verschied nach kurzem Krankenlager, mein lieber Mann, unser treusorgender Vater und Großvater Johann Diersdung im Alter von 79 Jahren. Mannheim, Alphornstr. 28, den 12. Dezember 1934 krau Elisabein Dierschins, geb. Zirkel Tranz Diersching und Frau, geb. Ganz Harl Höschler und Frau, geb. Pfersching öninipp Siieivafer und Frau, geb. Pferscning nehsi 3 Enkelkinder Die Beerdigung findet Donnerstag, nachm. 3 Uhr statt. 29131K innigsten Dank aus. Seckenheimerstr. 98 Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme an dem Heimgang unseres lieben Verstorbenen sprechen wir unseren Mannheim, Karlsruhe, 12. Dezember 1934 Im Namen aller Hinterbliebenen: frau Nose Müller Wwe. Leb. Weinreuier Adol Pfeiffer K 1. 41 Stäcdt. Planetarium Freitag, 14. Dezember, 20.15 Uhr 3. Lichtbilidervortrag iber, Volks- tümliche Himmelskunde“: Der Mond der Erde und die Planetenmonde Eintritt Reihenkarten zu ermäßigtem Preis! RM.50, Schüler RM.25 Teueri/eric Scherzartikel Knallbonbons BUS(H 32600 K Einziges Fachgeschäft Hannheimer Kunskfeuerwerkerei laden D 4, 8 Telefon 21002 n. 15.75 in all. 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Es» Baden kein tung und d ſt i zminiſt Zur Erlei Aufgabe, die tung der Lä Schwierigkei ßiſche Juſti, ſonderer während des Stelle der bi Geſchäfte for lung der v vorzunehmer Dabei han den erſten nommenen längerer! Einrichtun li Der Beauftr Monaten tragter dieſe Kürze nicht wird der Re mehrere Be größere Geb anvertrauten der Baden u Beauftragter Zwecke der? für die Dau des Reiches die Abte Reic gebildet. De Geſagten ſch ſonſtige Zuſ⸗ miniſterien, ſeine Aufgal Württembere alſo nur vo— ſchluß der b einer Abtei demgemäß k Bedeutun dere auch ke der künftige dem Gebiete der Sonderb löſt haben n Abteilung juſtizminiſten hören. Es wird al ſterium, eine