dezember 1934 V 4 * — Se J Uhr —————————— —— 75 ERT 1 J, 4 Dezember 8 im. 0 7. 9 m. M 2. 4 4 zoͤzere die Träger ſowie die hö Abend-Ausgabe A Jahrgang 4 Nr. 585 alt DAZ ATONAIZGalfTTRE Werlag und Schriftleitung: Mannheim, k 3 14/15. Fernruf: 204 86. 314 71, 333 61/2. Das „Hakenkreuzbanner“ erſcheint 12mal wöchentl. und koſtet monatl..20 RM. bei a zuzüglich.50 RM., bei Poſtbeſtellung zuzüglich.72 RM. Einzelpreis 10 Pfg. Be oſtämier entgegen. Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch durch öhere Gewalt) verhindert, beſteht kein Anſpruch auf Entſchädigung. Regelmäßig erſcheinende Beilagen aus allen Wiſſensgebieten.— Für unverlangt eingeſandte Manuſkripte wird keine Verantwortuna übernommen —— tellungen ——9 teil. 45 markt. Fernruf 204 86, 314 71. ſcheckkonto: Das wiasbafen 49660 Verlaasort Mannheim aaner FBIII NoRDWEZTBAENZ Anzergen: Die 12g9eſpaltene Millimeterzeile 10 Pfg. g. 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Das Blatt veröffentlicht einen Artikel, in dem behauptet wird, daß wenige Menſchen, die ent⸗ ſchloſſen wären, ihr Leben einzuſetzen, im Stande ſind, den ganzen Panama⸗Ka⸗ nal innerhalb 12 Stunden zu zer⸗ ſtören. Obwohl in der letzten Zeit. Verſtär⸗ kungen bei der Kanalüberwachung vorgenom⸗ men worden ſeien, ſei trotzdem der Schutz noch völlig ungenügend. 20 Mann könnten, wenn ſie nach einem ſorgfältig ausgearbeiteten Plan vorgehen würden, den Kanal in wenigen Stun⸗ den auf Monate hinaus unbrauchbar machen. In längeren Ausſührungen wird nachgewieſen, daß es nicht mehr als vier Mann bedürfe, um die hydroelektriſchen Anlagen des Kanals mit kleinen Bombenwürfen durch die Fen⸗ ſter zu zerſtören. Ebenſo raſch und einfach könn⸗ ten die Dieſelmotoren zertrümmert werden. Eine Handvoll Männer würde ge⸗ nügen, um das Trockendock-Halboo zu vernichten- und durch geſchickt angelegte Spren⸗ gungen den Kanal zu ſperren. Neben dieſen Feſtſtellungen will der Artikel noch von ſeltſamen Geſchäften der in der Kanal⸗ zone lebenden Japaner wiſſen. Die Japaner hätten dort Friſeurläden, in denen nie Haare geſchnitten werden würden und Hemdenfabriken, in denen man nie Hemden herſtelle. Auch ſeien zahlreiche japa⸗ niſche Gaſtſtätten vorhanden, in denen ſich wohl kaum ein Gaſt ſehen laſſe. Dagegen habe man feſtſtellen können, daß die ja paniſchen Fiſcher dauernd in kleinen Booten fahren würden, um an allen Stellen durch Lotungen die Waſſertiefe zu ergründen. In amerikaniſchen Kreiſen hat dieſer Artikel be⸗ greiflicherweiſe großes Aufſehen erregt. ſluch eino Tehitimalion Paris, 21. Dezember. Die Pariſer Polizei unternimmt gegenwärtig ſyſtematiſche Raz⸗ zien in den verſchiedenen Vergnügungsvier⸗ teln, um einer ganzen Anzahl langgeſuch⸗ ter Unterweltler auf die Spur zu kom⸗ men. Jeder Paſſant und jeder Wirtshausgaſt muß ſich genau ausweiſen und wenn er das nicht kann, die Fahrt zur nächſten Polizei⸗ ſtation antreten. Dabei kann es ſelbſtverſtänd⸗ lich nicht ausbleiben, daß es mitunter zu er⸗ götzlichen Szenen kommt. So tritt ſeit einiger Zeit in einem Zirkus ein polniſcher Artiſt auf, der ſich„Der Mann mit dem Straußenmagen“ nennt und bei ſeinen Vorführungen große Eiſenſtücke, Geldmünzen, ganze Eier und ſogar lebende Tiere verſchluckt, um ſie kurz darauf wieder zum Vorſchein zu bringen. Dieſer Mann wurde nun in ſeinem Reſtaurant nach ſeinen Aus⸗ weiſen gefragt, die er aber nicht vorzeigen konnte. Seinen Beteuerungen, er ſei der be⸗ rühmte Mann mit dem Straußenmagen, wollte der Polizeioffizier keinen Glauben ſchenken. Da griff kurzentſchloſſen der Artiſt nach der goldenen Uhr des Offiziers und verſchluckte ſie, trank darauf ein Glas Bier und holte dann die Uhr völlig unverſehrt aus ſeinem Munde wieder hervor. Der ungläubige Poliziſt, der froh war, die wertvolle Uhr zu⸗ rückerhalten zu haben, hatte nach dieſer kleinen Gratisvorſtellung keinen Zweifel mehr an der Identität des berühmten Artiſten. das holländiſche Slugzeug„Uiver“ verbrannt broße Beſtürzung in fjolland— Sieben Tote? Kairo, 21. Dez. Das Flugzeug„Uiver“ iſt nunmehr verbrannt aufgefunden worden, und zwar etwa 18 Kilometer ſüdlich von Rutbah. Die Beſatzung dürfte tot ſe in. Bei der Direktion der Holländiſchen Luft⸗ verkehrsgeſellſchaft traf heute vormittag ein Telegramm ihres Vertreters aus Bagdad ein, in dem die erſten Meldungen über die Zer⸗ ſtörung des Großflugzeuges heute auf der Luft⸗ ſtrecke Gazah— Bagdad beſtätigt werden. Allem Anſchein nach hat ſich der Pilot der „Uiver“, Beekmann, der als einer der er⸗ fahrenſten Flieger der Geſellſchaft gilt und bereits 18mal die Strecke Amſterdam— Batavia in beiden Richtungen beflogen hatte, ſüdlich von Rutbah im Sturm zur nächt⸗ lichen Notlandung entſchließen müſſen, wobei das Flugzeug gegen einen Felſen ſtieß und darauf in Brand 'geriet. An Bord der„Uiver“ befanden ſich insgeſamt ſieben Perſonen; außer der vierköpfigen Bemannung waren noch drei Fluggäſte in der Kabine. Es handelt ſich dabei um den Di⸗ rektor des niederländiſch⸗indiſchen Preſſebüros, Beretty, den bekannten Mediziner und Univerſitätspro⸗ feſſor Walz aus Batavia, und einen holländiſchen Geſchäftsmann, na⸗ mens Kort; ſie dürften alle ums Leben ge⸗ kommen ſein. Die Nachricht von der„Uiver“Kataſtrophe hat in Holland größte Beſtürzung hervorgerufen. Vor allen Zeitungsgebäuden und den Niederlaſſungen der Luftverkehrsgeſell⸗ ſchaft haben ſichgroßee Menſchenmaſſen angeſammelt, die auf nähere Einzelheiten über den Hergang der Kataſtrophe warten. Die von den Zeitungen herausgegebenen-Extra⸗ blätter werden den Verkäufern förmlichaus den Händengeriſſen. Heute morgen 6 Uhr ging von Amſterdam das als Hilfsmaſchine ausgerüſtete Flug⸗ zeug„Leeuwerik“ nach Kairo ab. Man will den Verſuch machen, die Unfallſtelle zu er⸗ reichen, um eine Unterſuchung anzuſtellen. Das Unglücksflugzeug beim Start — Wandlungen in Atrika Von Ev. Ungern⸗Sternberg Die Grenzen, wie ſie heute auf der geogra⸗ phiſchen Karte Afrikas ſichtbar erſcheinen, werden von manchen Mächten, im beſonderen von Italien als proviſoriſch betrachtet. Als Erbe der Türkei hat es ſeine Intereſſen auf den Tſchadſee gerichtet und hält deſ⸗ ſen Beſitzergreifung durch Frankreich für eine vom geographiſchen Standpunkt ebenſo große Unerträglichkeit wie die keilförmigen Ein⸗ ſchnitte, durch die Franzöſiſch⸗Weſtafrika die Weſtgrenze Lybiens bei Gadames⸗Ghat und Ghat Tummo ſchneidet. Gemäß dem Londoner Vertrage vom Jahre 1915 hat Italien be⸗ gründeten Anſpruch auf afrikaniſche Gebiete, die heute unter franzöſiſcher Herrſchaft ſtehen, die aber Italien zur Erfüllung ſeiner hochfliegenden Kolonialpläne zu beſitzen wünſcht. Während der zwiſchen Paris und Rom ſchwebenden Verhandlungen hat ſich Frankreich zu gewiſſen Konzeſſio⸗ nen an Italien in Afrika bereit er⸗ klärt, von denen in Paris großes Aufſehen gemacht wird. Die Preſſe ſpricht von einem herrlichen Weihnachtsgeſchenk an Italien, betont die brüderliche Einigung zwiſchen den beiden lateiniſchen Nationen, die durch die Geſetze der Natur bedingt ſei uſw. Aber alle dieſe Freundſchaftsbeteuerungen ſind zum mindeſten voreilig, denn bis zum Ab⸗ ſchluß eines franzöſiſch⸗italieniſchen Paktes ſcheint es noch ein weiter Weg zu ſein, und ferner überſchätzt Frankreich wiſſentlich den Wert der kolonialen Konzeſſionen, die es an Italien zu machen bereit iſt. Vor allem han⸗ delt es ſich dabei nicht um ein Weihnachtsge⸗ ſchenk, ſondern um die Erfüllung von ülbbernommenen Verpflichtungen, die bisher immer hinausgeſchoben wurden.— Eine gerade Luftlinie führt von Tripolis bis zum Tſchadſee und weiter nach Kamerun an den Atlantiſchen Ozean. Nach italieniſcher Auffaſſung liegt die Bedeutung von Tripolis nicht ſo ſehr in der Ausnutzung der Küſte, Rom will vielmehr aus Tripolis wieder das machen, was es einſt geweſen iſt, nämlich ein Haupthafen des afrikaniſchen Kon⸗ tinents. Es ſoll den Brückenkopf für ein italieniſches Europa⸗Afrika bilden, der End⸗ punkt einer Bahn werden, die die italieniſche Kolonie mit dem Kongo und weiter mit Bulowayo verbindet. Eine Eiſenbahn Tri⸗ polis, Stanleyville, Bulowayo würde die kür⸗ zeſte und geradeſte Verbindung quer durch Afrika ergeben.— Das koloniale„Geſchenk“, das Frankreich Italien im Herzen Afrikas machen will, kommt dieſen italieniſchen Wün⸗ ſchen nicht entgegen. Die Oaſe Ti beſti, deren Beſitz die erſte Etappe auf dem italieniſchen Wege an den Tſchadſee bilden müßte, bleibt in franzöſiſchen Händen. An den Tſchadſee ſelbſt kommt Italien auch nicht her⸗ an, ſondern wird in einer Entfernung von 800 Kilometern gehalten. Wenn Frankreich ferner Italien eine Grenzberichtigung zwiſchen ita⸗ lieniſch⸗Erythrea und franzöſiſch⸗Somaliland zuerkennt und einen Landſtrich nördlich der Obok⸗Bucht anbietet, ſo hat auch dieſes„Ge⸗ ſchenk“ keinen großen Wert, ſolange nicht Ita⸗ lien im Beſitz der Eiſenbahnlinie Djibuti⸗Ad⸗ dis⸗Abeba iſt, d. h. ſolange es nicht die Kon⸗ trolle über die einzige Bahnverbindung zwi⸗ ſchen dem Meer und der Hauptſtadt Abeſſiniens beſitzt. Djibuti aber tritt Frankreich nicht an Italien ab, wäre aber bereit, Italien ein Aktienpaket zu überlaſſen und dadurch zum Mitbeſitzer an der Bahn zu machen, dadurch würde wenig an den beſtehenden Verhältniſ⸗ ſen geändert werden.— Durch den Konfliktem!: Abeſſinien wegen des Zuſammenſtoßes an den Brunnen von Ualual iſt Italien augenblicklich zu ſehr in Abendausgabe— Freitag, 21. Dezember Bayrgang 4— A Nr. 588— Seite 2 Anſpruch genommen, um ſich eingehend mit den Grenzfragen in Lybien befaſſen zu können. Rom hat das von Abeſſinien vorge⸗ ſchlagene Schiedsgericht zurückgewieſen, die abeſſiniſche Klage vor dem Völkerbunde gegen Italien ſchwebt noch und weitere Komplitatio⸗ nen ſind nicht ausgeſchloſſen. In Addis⸗ Abeba wird der erwachende Chauvinis⸗ mus der Abeſſinier durch den Konflikt mit Italien geſteigert. Seit 1930 bilden bel⸗ giſche Offiziere die abeſſiniſche Armee aus und haben ein, wie es heißt, kampffähiges kleines Heer geſchafſen. Die eingeborenen Offiziere und Söhne der äthiopiſchen Großen haben teilweiſe im Auslande ſtudiert und dort auf dem Fuße der Gleichheit mit Europäern verkehrt. Wenn ſie nun in ihre Heimat zurück⸗ kehren, ſo lehnen ſie ſich gegen die Vorrechte, die die Europäer gemäß dem ſogenannten Kolu⸗ bowſky⸗Vertrage vom Jahre 1908 genießen, auf. Die Exterritorialität der Weißen iſt ihnen ein Dorn im Auge und nicht weniger die Extluſi⸗ vität der Europäer. Es iſt namentlich in letzter Zeit zu unliebſamen Zuſammenſtößen gekom⸗ men, wobei die Geſandtſchaften intervenieren mußten. Unter der Parole„Afrika den Afrika⸗ nern“ hat ſich nun unter Führung des Sohnes des Außenminiſters eine ſogenannte„Pan⸗ äthiotipiſche Partei“ gebildet, die es ſich zur Aufgabe macht, die Europäer, in erſter Linie Italien, aus Afrita zu verdrängen und die Beziehungen mit der paniſlamitiſchen Be⸗ wegung anknüpft. Dis Erfüllung eines Pan⸗ afrikatraumes liegt noch in unerreichba⸗ rer Ferne, aber das Treiben der jung⸗ äthiopiſchen Bewegung erſchwert die Beilegung des Se mit Italien. Während die europäiſchen Kolonialmächte Afrita in ihre Intereſſenſphären teilen und da⸗ bei untereinander und mit den Eingeborenen in Konflikte geraten, iſt ein Plan aufgetaucht, der diesmal Afrika nicht nur vom Geſichtspunkt der Europäer betrachtet. Der br'tiſche Chef⸗ kommiſſar für Rhodeſien, Oberſt Carbutt, hat ſeiner Regierung in London die Grün⸗ dung eines geeinten großen Neger⸗ ſtaates vorgeſchlagen, der Nord⸗Rhodeſien, das Taganjika⸗Territorium, Njaſſaland und Uganda umfaſſen ſoll. Dieſe zuſammengefaßten, ungeheuren Landſtriche ſollen fortan gewiſſer⸗ maßen als Reſervat der ſchwarzen Raſſe gelten, in dem die Intereſſen und die Entwicklungsmöglichteiten der Urbevölkerung den Intereſſen der einwandernden Europäer und Aſiaten vorangeſtellt werden. Oberſt Car⸗ butt meint, daß das Raſſenproblem ohne Zeitverluſt in Afrika in Angriff genom⸗ men werden müſſe, da ſich andernfalls bald „Gegenſätze auftürmen würden, die ſich nicht mehr ausgleichen ließen. Nur dann könne ein harmoniſches Zuſammenarbeiten zwiſchen der weißen und ſchwarzen Raſſe ermöglicht werden. Heute ſind die verſchiedenen Negerſtämme noch weit davon entfernt, ſich als eine gemeinſame Raſſe zu fühlen, zum Teil leben ſie noch auf ſo tiefem Kulturniveau, daß ihnen jeder nationale Begriff fremd iſt, aber wie dem auch ſein mag, ſo dürfen die weißen Herren Afritas doch nicht vergeſſen, daß ſie nur eine winzige Minderheit bilden. Bei allen Wandlungen in Afrika, über die heute verhandelt und geſtritten wird, dür⸗ ſen die Intereſſen der Urbevölterung nicht ver⸗ geſſen werden. Das japaniſche Kabinett beſtätigt KHündigung des Jlottenvertrages Tokio, 21. Dez.(HB⸗Funk.) Unter dem Worſitz des Kaiſers hielt das japaniſche Kabinett am Freitag eine Sitzung ab. Die Kündigung des Flottenvertrages wurde vom Kabinett beſtätigt. „Hakenkreuzbanner“ flugen auf, das ſind ſie! die jüdiſche Kolonie Birobijam„ein gronitener Stützpunkt des Kommunismus“ Amſterdam, 21. Dez.(Eig. Meld.) Nach niederländiſchen Blättermeldungen traf in Biro⸗ bijam, der autonomen jüdiſchen Pro⸗ vinz im Fernen Oſten, der erſte Sowjet⸗ Judenkongreß zuſammen, an dem zahl⸗ reiche jüdiſche Journaliſten aus Paris, London, Neuyork und anderen internationalen Zentren teilnahmen. Die Provinz Birobijam, die an Umfangetwa die Größe Frankreichs hat und reich an Naturſchätzen, vor allem an Mineralien iſt, liegt an der mandſchuriſchen Grenze zwiſchen dem Amur und ſeinen Neben⸗ flüſſen, dem Biro und Bijam. Daher der Name Birobijam. Das offizielle Sowjetorgan, die„Iswe⸗ ſt i ja“, gibt der Hoffnung Ausdruck, daß Biro⸗ bijam ſchon bald„ein granitner Stützpunkt des Kommunismus an den Ufern des Amur werde“. Die urſprüngliche nichtjüdiſche Bevöl⸗ kerung von Birobijam beträgt 40 000 Menſchen. Bisher haben ſich 10000 Juden in Birobijam, das im Jahre 1928 als jüdiſche Kolonie gegrün⸗ det wurde, angeſiedelt. Für das nächſte Jahr iſt die Siedlung von 12000 Juden vorgeſehen. Bombenanſchlag in flthen Athen, 21. Dez. In der Nacht zum Freitag wurde im Pyräus⸗Viertel eine Bombe gegen das Haus eines Geſchworenen des Venize⸗ los⸗Prozeſſes, der am Samstag beginnen ſoll, geworfen. Die Attentäter waren in zwei Kraftwagen vorgefahren. Die Bombe richtete am Haus großen Schaden an. Viele Fen⸗ ſterſcheiben zerſprangen. Es iſt wahrſcheinlich, daß der Prozeß, der bereits am 24. November beginnen ſollte, erneut verſchoben wird. In dem Prozeß haben ſich bekanntlich eine Reihe von Perſonen zu verantworten, die be⸗ ſchuldigt werden, den Anſchlag gegen Venizelos am 6. Juni 1933 verübt zu haben. Venizelos wurde damals auf der Straße von Kephiſ⸗ ſi a nach Athen von Attentätern, die ihm etwa auf halbem Wege in zwei Kraftwagen aufge⸗ lauert hatten, in ſeinem Kraftwagen überfallen. Durch Schüſſe wurden der Kraftwagenführer ſchwer verletzt und die Frau von Venizelos leicht verletzt. Venizelos ſelbſt kam unverletzt davon. Trotz ſeiner ſchweren Verwundung konnte der Kraftwagenführer Venizelos' den Wagen noch bis in die belebten Straßen Athens bringen, wo die Attentäter die Flucht ergriffen. Erſt ſpäter wurde als Haupttäter der Räuber⸗ hauptmann Karathanaſſis verhaftet, der ſich als Hauptangeklagter nunmehr zu verantworten haben wird. Deihnachtsunterſtützung der moiſtandsarbeiter keleichterter Bezug der verſicherungsmüßigen flebeitsloſenunterflützung bei berdienſtausfall Berlin, 21. Dez. Die diesjährige Lage der Weihnachtsfeiertage hat einen erheblichen Aus⸗ fall an Arbeitstagen zur Folge. Der damit ver⸗ bundene Verdienſtausfall trifft naturgemäß be⸗ ſonders diejenigen Notſtandsarbeiter, die aneinem anderen Ort als ihren Wohnort Unterkunft nehmen muß⸗ ten und während der Feiertage zu ihrer Familie zurückkehren. Um den Verdienſtausfall für dieſe Volks⸗ genoſſen zu mildern, hat der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermitt⸗ lung und Arbeitsloſenverſicherung mit Zuſtimmung des Reichsarbeitsmini⸗ ſters eine Anordnung erlaſſen, wonach dieſe Notſtandsarbeiter für die Tage, an denen ſie feiern müſſen, erleichterten Bezug der verſicherungsmäßigen Arbeits⸗ loſenunterſtützung bekommen können. Sie erhalten nämlich die Unterſtützung, wenn ſie in der Zeit vom 24. Dezember 1934 bis zum 2. Januar 1935 ihre Arbeit ohne Anſpruch auf Entlohnung ausſetzen müſſen und an ihren alten Wohnort zurückkehren, ohne daß ſie die geſetzliche Wartezeit zurück⸗ zulegen brauchen. Soweit ſie ſchon vor der Zuweiſung zur Notſtandsarbeit Arbeits⸗ loſenunterſtützung bezogen haben, verbleibt es bei der Höhe dieſer Unterſtützung. Der erwähnten Art von Notſtandsarbeitern ſtehen Tiefbauarbeiter greich, die zur Beſchäftigung bei Außenarbeiten des Tiefbau⸗ gewerbes, die im Auftrage des Reiches oder des Unternehmens„Reichsautobahnen“ durchgeführt werden, an einem anderen Ort als Alraune Alte und neue myſtik der„Zwölf nächte“— Bald haben wir die geheimnisvollen„Zwölf Nächte“ wieder erreicht, jene Zeitſpanne vom 24. Dezember bis zum Dreikönigsabend am 6. Januar, die für die Germanen, unſere Alwor⸗ deren, mit tiefer Myſtik durchwoben war und ein Brauchtum erzeugt, das auch heute noch vor allem in den ländlichen Gegenden un⸗ ſeres Vaterlandes keineswegs ausgeſtorben iſt. Dieſe Zeit war heilig— gleichzeitig aber auch geſpenſtiſch und bedeutungsvoll. In ihr vor allem— und am beſten nur in ihr! — grub und gräbt man nächtlicherweile am beſten nach der großen Ahanmem der Alraune. Ja, ſie lebt noch heute! Immer noch if im Volk der Glaube an die Alraunmännchen le⸗ bendig, die mit übernatürlichen Kräften begabt ſind und dem, der ſie zu finden und vor allem nach richtigem Ritus auszugraben verſteht, Glück und Geld ins Haus bringen. Die Wur⸗ zel wird daheim aufbewahrt, am Leib getragen oder im Geldbeutel geborgen— denn dieſem ſoll ſie ja wohl in der Regel vor allem Vorteil bringen. Nach den germaniſchen Ländern kam die Sage von der Zauberwurzel und damit ſie ſelbſt wohl zur Zeit der Völkerwanderung. Zunächſt diente ſie mehr zu Heilzwecken; aber man begann als⸗ bald auch ſchon von ihrer Wunderkraft zu „raunen“——— ihr Name dürfte zu erklä⸗ ren ſein, wenn wir ſie die„Alles Raunende“, das heißt die Allwiſſende nennen. Ob ſich die Bezeichnung auch an„Alraune“, eine ſagenhafte altgermaniſche Prophetin, von der ſchon Ta⸗ vom 2. Dezember bis 6. Januar citus berichtet, anlehnt, ſteht nicht feſt, iſt aber wahrſcheinlich. Urſprünglich handelte es ſich um die Wurzel der Mandragora, einer ſehr giftigen, zu der Familie der Nachtſchatten gehörenden Pflanze, deren eigentliche Heimat Südeuropa iſt, vor allem das Gebiet am Mittelländiſchen Meer. Im Altertum wußte man kaum etwas von den angeblich übernatürlichen Kräften dieſer Pflanze, kannte ſie vielleicht nur als ſchmerz⸗ ſtillendes und vor allem ſchlafbringendes Mit⸗ tel. Der erſte Hokuspokus, den man um die Wurzel der Mandragora wob, dürfte von den Wurzelgräbern und Kräuterſuchern ausgegan⸗ gen ſein, die, um ihre Ware im Preis zu ſtei⸗ gern, natürlich alles Intereſſe daran hatten, ihr immer geheimnisvollere Wirkungen zuzuſchrei⸗ ben. Ihre Abſicht iſt ihnen denn auch vollkom⸗ men gelungen... Die erſten Andeutungen, daß man es hier mit einem zauberreichen Ding zu tun habe, tauchten zur Zeit des älteren Plinius auf. Im erſten Jahrhundert nach Chriſti erzählt dann der Geſchichtsſchreiber Flavius Näheres von einer Zauberwurzel, die ihm zufolge heimiſch war bei der Bergfeſte Machaerus, öſtlich vom Toten Meer. Die Pflanze ſelbſt ſoll in der Dunkelheit wie ein Meteor geleuchtet haben. Zur Hauptſache aber handelte es ſich um ihre Wurzel. Wer ſie auszugraben verſuchte, hatte es nicht leicht. Näherte man ſich ihr, ſo wich ſie zurück. Man mußte ſie erſt bannen. Au⸗ ßerdem aber durfte man ſie beileibe nicht mit der Hand berühren! Wer das tat, war unwei⸗ ihrem Wohnort Unterkunft haben nehmen müſ⸗ ſen. Dieſe erhalten die verſicherungsmäßige Ar⸗ beitsloſenunterſtützung oder Kriſenunterſtützung, allerdings nur dann, wenn ihnen eine dieſer Unterſtützungen nach dem 31. Dezember 1933 bereits gewährt worden iſt. In einem Erlaß an die Sozialminiſterien der Länder hat der Reichsarbeitsminiſter die notwendige Ergänzung hinſichtlich der ſogenannten Wohlfahrtserwerbs⸗ loſen ausgeſprochen. Dieſe werden die Vor⸗ ausſetzungen für die Gewährung der verſiche⸗ rungsmäßigen Arbeitsloſenunterſtützung oder Kriſenunterſtütung in der⸗ Regel nicht erfüllen. Bei dieſen Arbeitern wird jedoch immer in⸗ folge des Verdienſtausfalles die Voraus⸗ ſetzung der Hilfsbedürftigkeit ohne weiteres vorliegen. Daher erſcheint es drin⸗ gend geboten, daß die Fürſorgeverbände dieſer Gruppe von Notſtandsarbeitern die erſorder⸗ lichen Unterſtützungen für die Zeit der Aus⸗ ſetzung der Arbeit gewähren. Der Reichsarbeitsminiſter weiſt darauf hin, daß von der erneuten Prüfung der Hilfsbedürf⸗ tigkeit in ſolchen Fällen unbedenklich abgeſehen werden kann, wenn es ſich um Arbeiter han⸗ delt, die nach dem 31. Dezember 1933 bereits von der öffentlichen Für⸗ ſorge laufend unterſtützt worden ſind. Dieſe neuen Maßnahmen der Reichsregierung kommen einem beſonders bedürftigen Kreis von Volksgenoſſen zugute; ſie ſind daher über⸗ aus zu begrüßen. Der politijche Tag Gau Oſt marſchiert durch Beob⸗ die Straßen von Brooklyn 2 aus „lyns. flankiert vom blutroten Hakenkreuz und den Neuyork ſchreibt:„Durch Groß⸗Neuyork marſchieren wir, ein einig Deutſchtum wollen wir“.— Tauſende waren es, die dieſes Trutzlied der„Freunde des Neuen Deutſchlands“ anſtimmten, als am Samstagabend voriger Woche als Auftakt zum 1. Gautag Oſt die Kolonnen des erwachten Deutſchtums durch die Straßen von Brooklyn zogen. Es bedurfte keiner polizeilichen Bedek⸗ kung, keiner Abſperrungskommandos und„riot squads“, um den O..⸗Abteilungen des Gaues Oſt die Straße frei zu machen. Dieſe ſtolze Garde des Deutſchtums, die mit fliegenden Fahnen in einheitlicher Kleidung im Gleich⸗ ſchritt durch die belebten Straßen des Ge⸗ ſchäftsviertels von Ridgewood marſchierte, verſchaffte ſich durch ihr Auftreten allein ſchon den nötigen Reſpekt. Heller Jubel begrüßte immer wieder die Jun⸗ genſchaften des Bundes in ihrer braunen Tracht, wie ſie über 2000 Jungens ſtark im Zuge einhermarſchierte. Blitzende Augen, friſche Geſichter und ſtramme Haltung zeichneten den älteſten wie den jüngſten Pimpf aus. Und die Trommeln raſſelten, die Pfeifen ſchrillten, die Wimpel mit der Siegrune flat⸗ terten, wo immer die fünf Gruppen der Jun⸗ genſchaft ſich zeigten. Es war ein überwäl⸗ tigendes Bild, dieſer Demonſtrationszug deutſcher Menſchen durch die Straßen Brook⸗ Und wo auch die Sterne und Streifen, ſchwarz⸗weiß⸗roten Farben, erſchienen, überall ſtreckten ſich ihnen die Hände zum Gruß ent⸗ gegen. Zehntauſende umſäumten die Straßen und Plätze, die Erwecker des Deutſchtums zu. grüßen. So wurde dieſer Auftakt zum Gau⸗ tage Oſt eine machtvolle Demonſtra⸗ tion der äußeren Stärke und inneren Feſtig⸗ keit einer Organiſation, die, in vorderſter Front des Deutſchtums ſtehend, das Trommelfeuer der Gegner und die unterirdiſchen Wühl⸗ arbeiten der Feinde ausgehalten hat, aushält und aushalten wird; ſo wurde dieſer Auf⸗ marſch eine nicht zu unterſchätzende Antwort an jene Kreiſe, die ſchon glaubten, den Sieg über den Bund„Freunde des Neuen Deutſch⸗ lands“ in der Taſche zu haben. Dr. Feick dankt der deutſchen Polizei Berlin, 21. Dez. Der Reichs⸗ und preußi⸗ ſchen Miniſter des Innern, Dr. Frick, dankt den Polizeibeamten für ihre Tätigteit am Tag der Polizei“ in folgendem Erlaß: „An die deutſche Polizei! Wie mir gemeldet wird, iſt das Ergebnis der Sammlungen am„Tag der deutſchen Polizei“ als ſehr gut zu bezeichnen. Ich ſpreche allen Polizeibeamten, die ſich am Tage der Polizei in den Dienſt der Volksgemeinſchaft geſtellt ha⸗ ben, meine beſondere Anerkennung und meinen Dank aus. gez. Dr. Frick, Reichs⸗ und preußiſcher Miniſter des Innern.“ Kanzlei des Führers bis 5. Januar geſchloſſen Die Dienſträume der Kanzlei des Führers der NSDAwp und der Privatkanzlei bleiben vom Samstag, den 22. Dezember 1934 bis Donnerstag, den 3. Januar 1935 einſchließlich für den Beſucher geſchloſſen. Der Schriftvertehr iſt während dieſer Zeit bis auf dringendſte Angelegenhei⸗ ten einzuſchränken. gez. Bouhler. —————— eee Aanhne nom cur ninagurrumpemhv, fr: gerlich dem Tode Lberfallen, Am beſten war, einen Hund an der Wurzel feſtzubinden und ſich dann auf und davon zu machen. Im Be⸗ ſtreben, ſeinem Herrn zu folgen, riß der Hund die Pflanze mitſamt der Wurzel aus. Jetzt war er derjenige, der zum Tode verurteilt war. Damit war die Macht der Wurzel, was den Tod anbelangt, gebrochen. Jetzt konnte man ſie berühren und unbeſorgt mit ſich nehmen. Sie half fortan gegen alle böſen Geiſter, gegen Krankheit und— Armut. Es kann kein Zweifel beſtehen, daß es ſich bereits hier um die Mandragora gehandelt hat. All die ſeltſamen Zeremonien, die hier er⸗ wähnt ſind, finden wir um weniges ſpäter auch bei der Ausgrabung der eigentlichen Zauber⸗ wurzel. Warum aber konnte gerade dieſe Wur⸗ zel als zauberkräftig gelten?— Weil ſie oft die Konturen menſchlicher Geſtalt ſichtbar machte! Man verlieh ihr alſo gleichſam ühe Natur! In der Folgezeit hat ſich die Sage von der Mandragora— oder jetzt beſſer: von der Al⸗ raune— dann vor allem in Deutſchland hei⸗ miſch gemacht. Mit mächtiger Wirkung verwen⸗ dete ſie der Romantiker Achim von Arnim in ſeiner großen Novelle„Iſabella von Aegyp⸗ ten“, in der er ein angebliches Jugenderlebnis des Kaiſers Karl V. mit unheimlichen, aber verblüffend zeitecht wirkenden Farben und Tö⸗ nen geſtaltete. Wie weit verbreitet und gläubig für wahr genommen um jene Zeit die Sage von der Zauberwurzel— die übrigens ſehr ſelten war, weil ſie meiſt unter dem Galgen wuchs und nur mit großen Gefahren ſich ge⸗ winnen ließ!— gerade in Deutſchland war, er⸗ weiſt ein Nachfahr Karls., der Kaiſer Ru⸗ dolf II., der von 1576 bis 1612 regierte und eine ſehr lebhafte Neigung für alchemiſtiſche und aſtrologiſche Studien hatte. Dieſer Habsburger beſaß unter anderen Schätzen auch zwei Al⸗ raune, die ſogar getauft worden waren, und zwar trugen ſie die ſchönen Namen Marion und Thrudacias. Noch heut befinden ſie ſich, mit rotſeidenen Hemdchen bekleidet, in der ehemaligen kaiſerlichen Hofbibliothek. Ehedem ſchliefen ſie in Särgen, wurden jeweils bei zunehmendem Mond gebadet. Ver⸗ ſäumte man einmal dieſe Prozedur, ſo wein⸗ ten ſie angeblich wie kleine Kinder ſolange, bis man ſich der Pflichten gegen ſie erinnerte... Am üppigſten blühte der Weizen für die Al⸗ raunhändler nach dem 3öjährigen Krieg, zu einer Zeit alſo, da allenthalben unbeſchreib⸗ liches Elend herrſchte und die Menſchen zu je⸗ dem Mittel griffen, das ihnen Linderung ihrer Not verſprach. So erhandelte noch im Jahre 1675 ein Bürger der Stadt Leipzig vom dorti⸗ gen Scharfrichter ein Alraun⸗ und Galgen⸗ männchen um die Summe von vierundſechzig Talern! Gänzlich ausgeſtorben iſt der um die Wurzel. gewobene Aberglaube noch heute nicht— mäch⸗ tig taucht er noch alljährlich gerade um die Zeit der„Zwölf Nächte“, der beſten Zeit zum Gra⸗ ben der Alraunwurzel, wieder auf. Der Schrei⸗ ber dieſer Zeilen kann aus eigener Erfahrung berichten, daß noch jetzt zum Beiſpiel in Schle⸗ ſien abergläubiſche Landleute auf feuchten Wieſen in den„Zwölf Nächten“ nach der„Rag⸗ wurz“ ſuchen, deren Knolle handförmig geſpal⸗ ten iſt. Schweigend wird ſie um Mitternacht mit dem Meſſer ausgegraben, dagegen ja nicht mit dem Hand berührt; man legt ſie ſorgfältig in ein Leinentuch und trägt ſie ſo nach Hauſe — dort bringt ſie im Jahr Glück, gute Ernte, Geſundheit und... Geld. A. 11. Der„Deut⸗ ſchmucken —— 4 3 4 3 3 9 4 1 . Komr der 16 Ma ratenen n Die h flus Eſſen, aufſehenerr brechers W München⸗G zu 5 Jahre und Sicher port vom in einen ihn begl ſchlug ur Ermittlung zur Feſtn führt haben beteiligt w⸗ milienangel Berufsv muniſten zur Flucht Einzelheiter Gegenſtand menen. Wahrſchei gerichtsſaal er kurz zu digt. Die 2 Schmitz von einen Bean kam dem gemäß entg Schmi tz von Ber Transport i einen ei Zelle ſte gebroche Zuſtand de— wuchtige Hi⸗ noch immer Fahndungse tigen Verb nimmt an, gien oder ii Die aufſ Transport 1 den Vorſchr folgte, dürft ſonderen den. 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'r die Jun⸗ ſchmucken ) Jungens Blitzende ne Haltung ſten Pimpf hie Pfeifen grune flat⸗ n der Jun⸗ berwäl⸗ trationszug ßen Brook⸗ d Streifen, zund den en, überall Gruß ent⸗ ie Straßen ſchtums zu. zum Gau⸗ monſtra⸗ ren Feſtig⸗ erſter Front ommelfeuer )en Wühl⸗ at, aushält ieſer Auf⸗ de Antwort „den Sieg en Deutſch⸗ Polizei und preußi⸗ ,„ dankt den n„Tag der rgebnis der en Polizei“ preche allen der Polizei geſtellt ha⸗ und⸗meinen s Innern.“ Januar s Führers lei bleiben 1934 bis inſchließlich dieſer Zeit egenhei⸗ Bouhler. Mu rme nben Habsburger h zwei Al⸗ varen, und Marion hefinden ſie idet, in der k. Ghedem jeweils bei det. Ver⸗ r, ſo wein⸗ olange, bis rinnerte.. für die Al⸗ in Krieg, unbeſchreib⸗ ſchen zu je⸗ erung ihrer im Jahre vom dorti⸗ id Galgen⸗ rundſechzig die Wurzel. ht— mäch⸗ im die Zeit zum Gra⸗ Der Schrei⸗ Erfahrung in Schle⸗ uf feuchten der„Rag⸗ mig geſpal⸗ Mitternacht ſen ja nicht e ſorgfältig nach Hauſe zahr Glück, A. M. ten Gegenſtand nieder. rgang 4— X Nr. 588— Seite 3 — „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Freitag, 21. Dezember 1934 Kommodore fruſe vom Hapag⸗ dampfer„New Vork“, der 16 Mann der Beſatzung des in Seenot ge⸗ ratenen norwegiſchen Dampfers„Siſto“ an Bord nahm Die felfershelfer des Rheudter flusbrechers feſtgenommen Eſſen, 21. Dez.(Eig. Meldg.) Zu dem aufſehenerregenden Ausbruch des Schwerver⸗ brechers Willi Schmitz aus Rheyodt, der in München⸗Gladbach nach erfolgter Verurteilung zu 5 Jahren Zuchthaus, 5 Jahren Ehrverluſt und Sicherungsverwahrung auf dem Trans⸗ port vom Schwurgerichtsſaal ins Gefängnis in einem unterirdiſchen Gang den ihn begleitenden Beamten nieder⸗ ſchlug undentkam, erfahren wir, daß die Ermittlungen der Kriminalpolizei inzwiſchen zur Feſtnahme von vier Perſonen ge⸗ führt haben, die an der Vorbereitung der Flucht beteiligt waren. Es handelt ſich um zwei Fa⸗ milienangehörige des Schmitz ſowie um zwei Berufsverbrecher, ehemalige Kon⸗ muniſten, von denen einer dem Schmitz das zur Flucht benutzte Fahrrad beſorgt hat. Die Einzelheiten der Flucht ſelbſt bilden noch den Gegenſtand der Vernehmung der Feſtgenom⸗ menen. Wahrſcheinlich hat ſich Schmitz im Schwur⸗ gerichtsſaal mit ſeinen Angehörigen, mit denen er kurz zu ſprechen Gelegenheit hatte, verſtän⸗ digt. Die Tatſache, daß die Ueberführung des Schmitz vom Gericht zum Gefängnis durch nur einen Beamten und ohne Handfeſſeln erfolgte, kam dem Fluchtplan des Verbrechers natur⸗ gemäß entgegen. Schmitz ſtammt aus einem Milieu von Berufsverbrechern. Vor dem Transport in das Gerichtsgebäude hatte Schmitz einen eiſernen Fuß ſeines in der Zelle ſtehenden Waſchſtänders ab⸗ gebrochen und an ſich genommen. Der Zuſtand des Beamten, dem Schmitz mehrere wuchtige Hiebe über den Schädel verſetzt hat, iſt noch immer ernſt. Inzwiſchen iſt eine umfaſſende Fahndungsaktion zur Ergreifung des flüch⸗ tigen Verbrechers eingeleitet worden. Man nimmt an, daß ſich Schmitz nach Holland, Bel⸗ gien oder ins Saargebiet wenden wird. Die aufſehenerregende Tatſache, daß der Transport des Schmitz entgegen den beſtehen⸗ den Vorſchriften in ungefeſſeltem Zuſtand er⸗ folgte, dürfte zum Gegenſtand einer be⸗ ſonderen Unterſuchung gemacht wer⸗ den. Derkehrsgefährdung durch— Ratten! Duisburg, 21. Dez. In einer Siedlung in Duisburg⸗Hamborn traten in der letzten Zeit ſtarke Schäden an den Bürgerſtei⸗ gen auf. Der Plattenbelag ſtürzte ein. Man glaubte zunächſt an Bergſchäden, die ja in Hamborn nicht ſelten ſind. Bei genauer Unter⸗ ſuchung ſtellte man jedoch feſt, daß Ratten an der Zerſtörung ſchuld waren. In röhren⸗ artign Gängen ſtellte man rieſige weiß⸗ graue Ratten feſt, die wahrſcheinlich von der Emſcher zugewandert waren. Es wird nunmehr ein Feldzug gegen dieſe unterirdi⸗ ſchen Saboteure beginnen, denn der Stra⸗ ßenverkehr iſt ernſtlich gefährdet. Wahnſinniger ſticht zwei Frauen nieder Leobſchütz, 21. Dez. In der Waiſenhaus ⸗ gaſſe verſetzte der dort wohnende Maſſny, der bereits früher in einer Heilanſtalt unterge⸗ bracht war, einer Frau in einem Wahnſinns⸗ anfall ſieben Stiche in Bruſt und Arme. Dabei wurde auch die Schlagader verletzt. Eine andere Frau aus dem Hauſe, die auf die Hilfe⸗ rufe herbeigeeilt war, wurde von ihm durch Stiche in Hals und Bruſt ſchwer verletzt. Eine »S3Zjährige Greiſin, die eben die Treppe hinun⸗ terging, ſchlug der Wahnſinnige mit einem har⸗ Die Frauen wurden ins Krankenhaus geſchafft. An ihrem Aufkom⸗ men wird gezweifelt. Fen Die brundlage eines geſunden Dettbewerbs kine berordnung Dr. boerdeler Berlin, 21. Dez.(HB⸗Funk.) Der Reichs⸗ kommiſſar für Preisüberwachung hat folgende Verordnung erlaſſen: Preiſe, die der Kaufkraft des Volkes ent⸗ ſprechen, entwickeln ſich bei genügendem Ange⸗ bot von Waren und Leiſtungen am ſicherſten und zuverläſſigſten auf der Grundlage eines geſunden Wettbewerbes, der aber die Sicherung der Ernährung aus heimat⸗ licher Scholle niemals beeinträchtigen darf. Außerdem kann Wettbewerb in Zeiten, in denen die Produktionsſtätten und der Han⸗ del des Landes-nicht in vollem Umfange aus⸗ genutzt ſind, die Gefahr heraufbeſchwören, daß im Wettkampf Preiſe verlangt werden, aus denen Steuern und Löhne nicht bezahlt, die Gläubiger nicht befriedigt werden können. Um die Grundlage für einen auf Leiſtung und Verantwortungsbewußtſein gegründeten Wettbewerb zu ſchaffen und damit den für die Volkswirtſchaft beſten Preis nach Mög⸗ lichkeit zu ſichern, wird auf Grund der Ver⸗ ordnung über die Befugniſſe des Reichskom⸗ miſſars für Preisüberwachung vom 8. De⸗ zember 1931(Reichsgeſetzblatt 1 Seite 747) in Verbindung mit dem Geſetz über Beſtellung eines Reichskommiſſars für Preisüberwachung vom 5. November 1934(Reichsgeſetzblatt 1, Seite 1085) und mit dem Geſetz über die Er⸗ weiterung der Befugniſſe des Reichskommiſ⸗ ſars für Preisüberwachung vom 4. Dezember 1934(RGBl 1, Seite 1201) verordnet: 8 1. 1. Wenn unter unlauterer Ausnutzung ſeines Kredites oder böswilliger Nichterfüllung ſeiner Verpflichtungen gegenüber dem Staate, der Gefolgſchaft ſeines Betriebes oder ſeinen Gläu⸗ bigern in gemeinſchädlicher Weiſe Güter und Leiſtungen zu Preiſen anbietet, die ſeine Selbſtkoſten nicht decken können, und den Anforderungen einer ord⸗ nungsmäßigen Wirtſchaft wider⸗ ſprechen, wird mit Gefängnis und mit Geldſtrafe in unbeſchränkter Höhe oder mit einer dieſer Strafen beſtraft; die Strafverfolgung tritt nur ein, wenn der Schuldner ſeine Zahlungen einge⸗ ſtellt hat oder wenn über ſein Vermögen das Konkursverfahren eröffnet worden iſt. 2. Die geſetzlichen Vorſchriften über unlaute⸗ ren Wettbewerb und die Strafbeſtimmungen der Konkursordnung bleiben unberührt. 8 2. Die Vorſchriften des Abſchnittes IV(Straf⸗ antrag, Ordnungsſtrafen) der Verordnung über Preisüberwachung vom 11. Dezember 1934 (RGBl. 1 S. 1245) finden keine Anwendung. § 3. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Berlin, 21. Dezember 1934. Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung gez.: Dr. Goerdeler. Die die Rettung der, Siſto“ Beſatzung geſchah Der fapitän der„Siſto“ und der Führer des nenungsbootes der„neuvork“ erzühlen London, 21. Dez. Der Kapitän des nor⸗ wegiſchen Dampfers„Siſt o“ und der Führer des Rettungsbootes der, Neuyork“, Wie⸗ ſen, ſchilderten auf dem Hapagdampfer„Neu⸗ vork“, der auf der Heimreiſe bei Cowes Roads vor Southampton vor Anker gegangen iſt, die dramatiſche Rettung der 16 norwegiſchen See⸗ leute. Kapitän Reinertſen von der„Siſto“, der pflichtgemäß als Letzter das verunglückte Frachtſchiff verlaſſen hatte, erzählte, er habe in den 19 Jahren, die er zur See führe, nie⸗ mals einen ſo ſchweren Sturm er⸗ lebt. Seine Mannſchaft habe ſich vergeblich bemüht gehabt, die Verſchiebung der Schiffsladung, die die Urſache des Un⸗ glücks geweſen ſei, zu verhindern. Die Ret⸗ tungsboote der„Siſto“ ſeien von den rie⸗ ſigen Wellen nacheinander fortge⸗ riſſen worden. Als das Steuerruder ſo zer⸗ ſtört geweſen ſei, daß es ſich nicht wiederher⸗ ſtellen ließ, habe er ſeinen Sos-Ruf ausgeſandt. Ueber die Rettung durch die Leute der„Neu⸗ york“ erging ſich der Kapitän in höchſten Lobſprüchen. Er unterſtrich dabei die Tapferkeit und die ſeemänniſchen Fähigkeiten der Beſatzung des deutſchen Rettungsbootes. Der zum Erſten Offizier ernannte Führer des Rettungsbootes der„Neuyork“, Wieſen, gab eine nüchterne Darſtellung der Vor⸗ gänge. Der ſchwerſte Teil der Rettungsarbeit ſei es geweſen, das Boot der„Neuyork“ in den ſchweren Seegang aufs Waſſer zu brin⸗ gen und vom Schiff freizumachen. Das Rettungsboot ſei dann heruntergelaſſen und beim Aufſetzen auf das Waſſer zweimal gegen die Wand des in dem ſchweren Wetter hin⸗ und herſchaukelnden Schiffes geſchleudert worden. Es ſei dabei an der Seite beſchädigt worden. Die Beſatzung des Bootes habe den größten Mut gezeigt. Nur ihrer ſeemänniſchen Tüchtigkeit ſei es danken, daß das Boot freigekommen ſei. Wir ruderten, ſo fuhr Wieſen fort, eine halbe Stunde lang, bevor wir der„Siſto“ nahe kamen. Anfangs hatte ich Längsſeits gehen und die Mannſchaft an Bord nehmen wollen. Aber infolge des Rollens des ſteuerloſen Schiffes gab ich den Gedanken auf. Ich fuhr ſo nahe wie möglich heran und rief der Mannſchaft der„Siſto“ zu, Der Retter Der Hapagdampfer„New Pork“, d 1˙ 16 norwegiſche Seeleute eeeee Cornelius Gurlitt 85 Jahre alt Geh. ⸗Rat. Prof. Dr. phil, Dr. theol. h.., Dr.⸗ Ing. h. c. Cornelius Gurlitt in Dresden voll⸗ endet am 1. Januar 1935 ſein 85. Lebensjahr. Profeſſor Gurlitt, der als Nachfolger von R. Steche lange Zeit an der Techniſchen Hochſchule in Dresden wirkte, gilt als der Wiedererwecker der deutſchen Barockarchitektur ein Tau zu werfen. Dieſes wurde feſt⸗ gemacht. Sodann forderte ich die Mannſchaft der„Siſto“ auf, über Bord zu ſpringen. Meine Leute arbeiteten ſehr tapfer. Es war eine große Anſtrengung; zwei Mann und ich ſelbſt waren nötig, um jeden Schiffbrüchigen durch das Waſſer ins Rettungsboot zu ziehen. Wieſen ſchloß: Die Mannſchaft war bei der Rückkehr erſchöpft, aber glücklicherweiſe wurde niemand verletzt. kin neuer Leichenfund in der„moreo laſtlec Ein Kind, das nicht in der Paſſagierliſte ſteht London, 21. Dez. In Aſhbury Park, wo eine größere Arbeiterkolonne damit beſchäftigt iſt, die verbogenen und geſchmolzenen Stahl⸗ maſſen auseinanderzureißen, die einſt das ſtolze Schiff„Morro Caſtle“ waren, iſt man einem Geheimnis auf die Spur gekommen. Man fand in den Innenräumen an einer Stelle, die als vollkommen geräumt galt, die ſtark ver⸗ kohlte Leiche eines Kindes. Dabei ſind außer den 134 namentlich feſtgeſtellten und verbuchten Toten keine Vermißtmeldungen mehr eingegangen, ſo daß man abſolut im Unklaren iſt, woher die Kindesleiche ſtammt. Man muß annehmen, daß vielleicht noch ein Toter in den Innenräumen liegt und ſeine Aſche bei der weiteren Räumung gefunden und in eine Urne gebettet werden kann, wie das bisher mit den nachträglich aufgefundenen Toten geſchehen iſt. Aber es iſt auch möglich, daß das Kind von einer Mutter heimlich mit an Bord genom⸗ men und in einer Kabine ohne Eintragung oder Vorwiſſen der Behörden untergebracht wurde. Wieder und wieder iſt man die Paſſagierliſten durchgegangen. Kein Kind wird vermißt. In England zieht man eine Parallele zu einem Zugunglück, das vor Jahren bei Char⸗ field geſchah und wobei auch zwei Kinder ge⸗ funden wurden, die dabei den Tod erlitten. Die Kinder waren vorher nicht im Zug geſehen worden. Sie waren gut gekleidet und doch fragte niemand nach ihnen. Wie das Charfield⸗Unglück, ſo hat auch die „Morro-Caſtle“⸗Kataſtrophe nun ihr unbekann⸗ tes Opfer.— Man bucht den Toten Nr. 135— ein unbekanntes Kind! Kinobeſuch als Gerichtsſtrafe Neuyork, 21. Dez. Zu einem Richter in Brooklyn, der ſeit mehreren Jahrzehnten einer Scheidungskammer vorſteht, kam dieſer Tage ein jungverheiratetes Ehepaar, das zu ſcheiden ſich der Richter bei beſtem Willen nicht entſchließen konnte, da er begründeten Anlaß zur Annahme hatte, es handle ſich bei den bei⸗ den jungen Leuten um unreifz Heiß⸗ ſporne, die keine Vorſtellung von den Auf⸗ gaben der Ehe haben. Der Richter verurteilte ſie deshalb kurzentſchloſſen zum gemein⸗ ſamen Beſuch eines beſtimmten Filmes, der in ganz Amerika graßes Auf⸗ ſehen erregt, und in dem die Folgeneiner zerrütteten und unglücklichen Ehe in allen Einzelheiten geſchildert werden. Ob der Richter mit dieſem in der Gerichtschronik Amerikas einzig daſtehenden Urteil den Frie⸗ den zwiſchen den beiden Scheidungsluſtigen wiederhergeſtellt hat, iſt nicht bekannt, iſt aber anzunehmen. Lul mun lud d Multe— ſud ein vegrift enm Mannheims führendes u. rein ariſches—1 — JFahrgang 41— X Nr. 588— Seite 2 „Hakenkreuzbanner⸗ Abendausgabe— Freitag, 21. Dezember 1934 Baden mnen Die Gefahren der Straße. Leutershauſen, 21. Dez. Beim Ueber⸗ queren der Hauptſtraße kam das 5jährige Söhnchen des Schuhmachers Karl Mülrer dem Geſpann eines Pferdefuhrwerks zu nahe und kam zu Fall. Das Kind wurde durch das Fuhrwerk 0 ſchwer verletzt, daß es in bedenklichem Zuſtand in das Krankenhaus nach Heidelberg verbracht werden mußte. Neben an⸗ deren ſchweren Verletzungen an Armen und Beinen hat der Junge einen Schädelbruch davongetragen. präſident Dr. Albert Jung f „Karlsruhe, 21. Dez. Im 61. Lebensjahr iſt der Präſident der Badiſchen Ge⸗ meinde⸗Verſicherungsanſtalt, Dr. Albert Jung, nach ſchwerer Krankheit ver⸗ ſchieden. Geboren am 14. Mai 1870 in Bruchſal, oblag er den juriſtiſchen Studien und legte 1896 ſein erſtes, 1839 ſein zweites Staats⸗ examen ab, um dann in die innere Verwaltung überzutreten. Im Oktober 1902 kam Dr. Jung als Amtmann nach Mannheim, 1904 als ſolcher nach Waldshut, 1908 erfolgte ſeine Er⸗ nennung zum Oberamtmann in Eppingen. 1912 wurde er Amtsvorſtand in Breiſach, auf welchem Poſten er die ganze ſchwierige Kriegs⸗ zeit über verblieb. Im Jahre 1919 ins Mini⸗ ſterium als Miniſterialrat berufen, übernahm Dr. Jung dort das Amt als Perſonal⸗ und Haushaltsreferent. Am 1. Juni 1931 erfolgte die Berufung Dr. Jungs als Präſident der Ba⸗ diſchen Gemeinde-Verſicherungsanſtalt. Die Feuerbeſtattung findet morgen, Samstag(22. Dezember), 12 Uhr, ſtatt. Die Wetterlage im Schwarzwald Im Hochſchwarzwald ſind im Laufe der letzten 36 Stunden ergiebige Niederſchläge aufgetreten, die in den ſüdlichen Berggebieten bis zu 35 Liter Waſſer auf den Quadratmeter ergaben. Auf dem Feldbergplatt und auf den Halden am Herzogenhorn und Belchen dauerte das Schneetreiben bei —1 Grad Kälte an, doch iſt der niedergehende Schnee feucht und ſchwer und hält ſich nicht leicht auf den ſtark durchnäßten Matten. Ein⸗ Sportmöglichkeit beſteht im Hoch⸗ ſchwarzwald bis zur Stunde noch nicht. Die Froſtgrenze verläuft bei 1300—1400 Meter. Unterhalb dieſer Höhenlagen fällt Regen bei 3 Grad Wärme. Die Großwetterlage hat während des Mitt⸗ wochs im Gebirge noch keinerlei winterlichen Einſchlag erfahren; gegenwärtig hat es ſogar den Anſchein, als ob ſich wiederum mehr föhnige Luft als kältere durchſetzen würde, ſo daß die Sportausſichten für die Feiertage weiterhin ungewiß bleiben. Pfalz Kein Wachs auf den Ofen ſtellen! Speyer, 21. Dez. Die 43jährige Frau Brendel von hier hatte Donnerstag abend eine Doſe Bohnerwachs zum Erwärmen auf den Ofen geſtellt. Als das Wachs Feuer fing, wollte die Frau die Doſe raſch wegnehmen. Dabei überſchüttete ſie ſich mit dem brennenden Wachs und ſtand ſofort in Flammen. Mit ſchweren Verbrennun⸗ gen am ganzen Körper wurde die Bedauerns⸗ werte ins Stiftungskrankenhaus eingeliefert. Es beſteht Lebensgefahr. Das Opfer eines Emigranten Kaiſerslautern, 21. Dez. Der 1912 ge⸗ borene Robert Kuhn von hier wurde wegen fortgeſetzter Deviſenſchiebung aus dem Saargebiet und über die luxemburgiſche Grenze zu 8 Monaten Gefängnis und 10 000 Mark Geldſtrafe, erſatzweiſe weitere 10 Tage Gefängnis, verurteilt. Das Gericht ließ Milde walten, weil Kuhn in ſeiner Un⸗ wiſſenheit das willige Objekteines Emi⸗ granten geworden war. Tſcheche richtete Kinder zum Stehlen ab Pirmaſens, 21. Dez. Das Schöffenge⸗ richt verurteilte den 1908 geborenen und in Hauenſtein anſäſſigen tſchechiſchen Staats⸗ angehörigen Alfons Prochatzka zu zehn Monaten Gefängnis. Sieben Wochen der erlittenen Unterſuchungshaft wurden ihm angerechnet. Er hatte einige Jungen, die für ihn Schuhe austrugen, ſoweit abgerich⸗ tet, daß ſie zu Hauſe regelmäßig Geld in teil⸗ weiſe größeren Beträgen und auch Wertgegen⸗ ſtände ſtahlen und ihm übergaben. Einen Jungen ſtiftete er ſogar zu einem Raub⸗ überfall auf die Schweſter des Jungen an, die eine Gaſtwirtſchaft betrieb. Die wegen Hehlerei mitangeklagten Ludwig Kappeler und Willi Carius von Hauenſtein bzw. Al⸗ bersweiler wurden zu drei bzw. zwei Monaten Gefängnis mit Bewährungsfriſt verurteilt. Eisſchrankknacker am Werk Pirmaſens, 21. Dez. In letzter Zeit hat ſich eine Bande auf Eisſchrankknackerei ſpezia⸗ liſiert. Bereits jetzt verzeichnet man Aeer Reihe von Fällen, in denen die Bande Wirts⸗ häufer heimſuchte und die Eisſchränke aus⸗ raubten. Der letzte Fall ereignete ſich in der vorletzten Nacht in einer Wirtſchaft in der Winzerſtraße, wo ſämtliche im Eisſchrank auf⸗ bewahrten Fleiſch⸗ und Wurſtwaren den Dieben in die Hände fielen. Die Täter ſind unbekannt. „Gemeinnutz“ und„Eigennutz“ Die beiden überlebensgroßen Figuren verſinnbildlichen in eindringlicher Weiſe den Eigennutz, wie er, den Beutel feſt zuhaltend, habſüchtig ſeinen Mantel zuſammen⸗ rafft und den Gemeinnutz, der mit freier Bruſt und gebender Geſte in ſeiner rechten offenen Hand die Geldſtücke hält. Die Figuren werden am Gerichts⸗Erweiterungs⸗ bau in Leipzig angebracht Die Ratsherrnweckfeier in Mosbach Die Stadtverwalkung erſtattet Bericht— Wichtige Arbeitsprojekte Mosbach, A. Dez. Die herkömmliche Feier des Ratsherrnwecks erhielt in dieſem Jahre eine beſondere Note dadurch, daß das Stadtoberhaupt vor der geſamten Einwohnerſchaft in großen Zügen einen Be⸗ richt über die Tätigkeit⸗ der Stadt⸗ verwaltung gab. Nachdem eine kirchliche Feier vorausgegangen war, in der Stadtipfarrer Schmitt über den Stifter der Feier, den Pfalzgrafen Otto., ſprach, fand im Bürger⸗ ſaal des Rathauſes eine weltliche Feier ſtatt. Unter den Bürgermeiſtern und Ratsherren, den Vertretern der Behörden bemerkte man auch den Pfalzgrafen von Mosbach, Fürſt zu Lei⸗ ningen. Bürgermeiſter Dr. Lang ging in ſeiner Rede zunächſt auf die Entwicklung der Ratsherrnfeier in den vergangenen vier Jahr⸗ zehnten ein, behandelte anſchließend in grund⸗ fätzlichen Ausführungen die Stellung der Ge⸗ meinde im neuen Staat und gab dann eine 7. Ueberſicht über die Tätigkeit der Mosbacher Stadtverwaltung. Bei dem Aus⸗ blick auf das kommende Jahr erwähnte der Bürgermeiſter als wichtige Arbeitsprojekte die Verbeſſerung des Ortsſtraßen⸗ netzes und die Erſtellung eines mo⸗ dernen Schwimmbades. Zur Zeit wer⸗ den die Solquellen geprüft, um ſie bei einem günſtigen Ergebnis auszubeuten. Die Frage der Errichtung eines Mark⸗ tes, ähnlich dem Eberbacher Kuckucksmarkt, wird ebenfalls einer genauen Prüfung unter⸗ Ri Am 1. April 1935 wird die Gemeinde üſt enbach mit Mosbach vereinigt. Nach einem Chor des Männergeſangvereins folgte die Verteilung des Ratsherrnwecks. Gemütliches Beiſammenſein im„Prinz Carl“ beſchloß die diesjährige Ratsherrnweckfeier. Die Pachtpreiſe 1934 Karlsruhe, 21. Dez. Verſchiedentlich wird verſucht höhere Pachtſätz e in Anrechnung zu bringen, als imabgelaufenen Pacht⸗ jahr. Insbeſondere werden allgemeine Ver⸗ ünſtigungen, die bisher in Form von Pachtnachläſſen gewährt worden ſind, teilweiſe nur noch zu einem geringen Ma ße ge⸗ eben. Seitens der Verpächterkreiſe beruft man ſich dabei auf das Vorgehen der Domänen⸗ ämter. Es ſei hier darauf hingewieſen, daß die Do⸗ mäne durch die veränderten Pachtnachläſſe kei⸗ nerlei Mehreinnahmen erzielt, da die einge⸗ ſparten Beträge durch Angleichung der über⸗ höhten Pachtfühe aus Verſteigerungen und Pachtabſchlüſſen in den Konjunkturjahren an die ortsüblichen Pachten reſtlos aufgebraucht werden, Ein Mehrerlös aus der Verpachtung gegenüber dem Vorjahre iſt in keiner Weiſe be⸗ gründet. Soweit bisher Pachtnachläſſe gewährt wurden, ſind dieſe auch weiterhin zu geben. Es muß jede Preisſteigerung der Pachtſätze vermieden wer⸗ den, um eine Stabilität der Pachtpreiſe herbei⸗ zuführen. Gleichzeitig werden Fälle bekannt, in denen durch die Arbeitsleiſtung des Pächters eine Wertſteigerung der gepachteten Grundſtücke ein⸗ Denkmalsumbau auf der hohenſyburg Der endgültige Entwurf für die Wn des Kaiſer⸗Wilhelm⸗Denkmals auf der Hohenſyburg, am Zuſam men luß der Ruhr und Lenne getreten iſt und auf Grund dieſer Wertſteige⸗ rung der Abſchluß neuer Pachtverträge ſeitens der Verpächter verlangt wird. Die durch ge⸗ ſteigerten Arbeitsaufwand der Pächter ver⸗ beſſerten Grundſtücke ſind ebenſowohl zum Nutzen für den Pächter, als auch für den Verpächter. Eine Erhöhung der Pacht⸗ ſätze kann jedoch auch in dieſen Fällen in keiner Weiſe gerechtfertigt werden, da erſt durch ver⸗ mehrte zuſätzliche Arbeitsaufwendung des Päch⸗ ters die Wertſteigerung der Grundſtücke herbei⸗ geführt wurde, die im Intereſſe der geſamten deutſchen Wirtſchaft liegt, daher darf die Wert⸗ ſteigerung allein nicht den Grund zu einer nach⸗ träglichen Erhöhung der bisherigen Pachtſätze abgeben. Wenn Streitigkeiten über die Pacht⸗ ſätze entſtehen und keine Bereinigung durch die Kreis⸗ und Ortsbauernführer herbei⸗ geführt werden kann, ſo iſt dies der Landes⸗ auernſchaft Baden Hauptabtei⸗ lung JoG bekanntzugeben, damit die einzelnen Fälle einer Prüfung unterzogen werden kön⸗ nen. Es wird beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß es im Intereſſe der Pächter und Verpächter liegt, wenn in allen Fällen Pacht⸗ verträge ſchriftlich ausgefertigt werden. Auch wenn es ſich um Pachtung einzelner Grundſtücke handelt. Viele Pachtſtreitigkeiten können vermieden werden, wenn ſchriftliche Pachtverträge vorliegen, aus denen die Be⸗ dingungen und ſonſtigen Zuſagen(Vor⸗ kaufsrecht u..) genau erſichtlich ſind. Heſſen Sich ſelbſt das Grab geſchaufelt Hirſchhorn a.., 2. Dez. Wie bereitz berichtet, wurde in einem Fichtenſchlag am Schießbuckel die Leiche des 56jährigen Gärt⸗ ners Blutbacher aus Fiſchbach bei Vil⸗ lingen aufgefunden. Der Mann hatte ſich ſelbſt ein Grab hergerichtet und mit Tannenreiſig überdacht, um ſich dann mit Strychnin zu vergiften. Die Tat geſchah bereits vor einigen Wochen. Nachbargebiete Vorſicht mit feuergeführlichen Flüſſigkeiten Lemberg, 21. Dez. Einem hieſigen älte⸗ ren Ehepaar ſtieß dadurch ein Unfall zu, daß der Ehemann ein Gefäß mit Spiri⸗ tus, den er zum Einreiben etwas erwärmen wollte, auf den Herd ſtellte. Durch eine Un⸗ vorſichtigkeit kippte der Topf um, und die ge⸗ fährliche Flüſſigkeit fing ſofort Feuer Beide Ehegatten trugen ſchwere Brandwun⸗ den davon. ur durch ſchnelles Erſticken der konnte ein größeres Unglück verhütet erden. Rundfunk⸗Programm für Samstag, 22. Dezember Mühlacker:.10 Choral..30 Frühmeldungen, Wetter⸗ bericht..00 Konzert. 10.00 Nachrichten. 10.15 Tiſch⸗ lein deck dich! Ein Märchen. 10,45 Klaviermuſtk. 10.55 Weihnachtslieder mit Orgelbegleitung. 11.15 Funkwerbungskonzert. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Saardienſt. 13.15 Konzert. 14.15 Heitere Schallplat⸗ ten⸗Plauderei. 15.00 Weihnacht bei uns—1? 16.00 Der frohe Samstagnachmittag. 18.00 Tonbericht der Woche. 18.30 Volksmuſik. 19.00 Tanzmuſik. 19.30 Volkslieder der Saar. 20.00 Nachrichtendienſt. 20.05 Saarumſchau. 20.15 Nord⸗Süd⸗Expreß. Eine große unterhaltende Funkreiſe. 24.00 Nachtkonzert. Deutſchlandſender:.35 Frohes Schallplattenkonzert mit Jupp Huſſels. 10.15 Kinderfunkſpiele: Falada. 11.40 Der Bauer ſpricht— der Bauer hört. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Fröhlicher Wochenendſalat. 16.00 Der frohe Samstagnachmittag. 18.40 Klingende Weihnachtsgeſchenke. 19.35 Welche Bücher wünſche ich mir zu Weihnachten?(Adele Sandrock.) 20.15 Fröhlicher Tanzabend. 23.00 Nachtmuſik. Wie wird das Wetter? Bericht der öffentlichen Wetterdienſtſtelle Frankfurt a. M. Die bisher ſehr heftige Wirbeltätigkeit über dem Oſtatlantik hat erheblich nachgelaſſen und mit ihr auch die Zufuhr feucht⸗milder Ozean⸗ luft nach Mitteleuropa. Da ſich gleichzeitig das oſteuropäiſche Hochdruckgebiet in Richtung Skandinavien verſtärkt und die ſich über dem Oſtatlantik noch entwickelnden Wirbel ſüdoſt⸗ wärts wandern, kann auch bei uns mit fort⸗ ſchreitender Abkühlung gerechnet werden. Die Ausſichten für Samstag: Vielfach Nebel oder Hochnebel, ſonſt im weſentlichen trocken und gelegentlich auch aufheiternd, bei nach Oſt drehenden Winden beginnende Abkühlung. ... und für Sonntag: Bei Luftzufuhr aus Oſt vorausſichtlich weitere Abkühlung. Rheinwasserstand 20. 12. 34] 21. 12. 34 Waldshut 201 207 Rheinielden 201 198 Breaeh 11⁰ 104 Kehl„ O Oο 198 210 Manan ꝗ 337 350 Mannheimm 2¹ 2² Caub„‚„ 0% 139 140 Köln ο ο„ο 13⁵ 142 Neckarwasserstand 20. 12. 34] 21. 12. 34 Jagstieilleetet.. S 11 Heilbronnn 933. 27 5 Plochingen—— Diedesheim„ ο 8⁴ 87 Mannheim 219 2²⁰ ASOSELNLTCKX vayrgang ————— Eilige zu. Das ſchnell, bevt die kleine, Tor verſchn Bald herr men und? Bienenſtock Völkchen h. Tante wußt friedigen ſo wollten unk den, weil ſ würden, ant kleidet zu 1 ob der Wei Chriſtkind k vor Freude wie kleine Erwachſen zum Zuſcha. wurden bee mern die S lichen Raun chen ertönte, Zuerſt me knirps, der gedichtlein lichen Befür und dann nicht. Trot Stottern du Verbeugung, kleinen, tapf Um den 5 zumachen, w Hilfe, die g ſprach der 9 fahrt der N Worte vom Werk, ſprach tiefen Sinn. Derweilen kreis eine 2 allerlei Inſt Klavier ſp „Heiſſa“ un! „Päng“ fiele Tante dirig daß ſie ſpät dem⸗taktſiche Liedlein ſan „Is bin d haupteten ei kleidet in e Dirnlein mi Sie hielten ten ab und die Tante f neuen Mut von ihrem v uns Große heit. Wo Kinde Wichtelmann Gnomenſcha. ſang dazu m bockige Spri Ein Junge Knecht Rup nachtsſpiel. 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Dezember 1934 Sꝛoße: Jubel bei kleinen Leulen Im Kindergarten der MS/ Eilige Füßchen trippelten dem Kaiſergarten zu. Das ging huſch, huſch, und ſchnell, nur ſchnell, bevor man richtig ſchauen konnte, war die kleine, rotbäckige und aufgeregte Schar im Tor verſchwunden. Bald herrſchte drinnen ein Gehen und Sum⸗ men und Fragen und Drängen, als ſei ein Bienenſtoch am Schwärmen. Das unruhige Völkchen hatte tauſend Anliegen. Die gute Tante wußte faſt nimmer, welche ſie zuerſt be⸗ friedigen ſollte. Einige Mädelchen und Buben wollten unbedingt noch einmal abgehört wer⸗ den, weil ſie ſonſt ganz ſicher ſtecken bleiben würden, andere verlangten, in ihre Koſtüme ge⸗ kleidet zu werden, die dritten wollten wiſſen, ob der Weihnachtsmann perſönlich und das Chriſtkind kommt. Dabei glänzten ihre Augen vor Freude und Wunderglaube, daß ſie ſelbſt wie kleine Märchenkinder anzuſchauen waren. Erwachſene füllten den Saal, Kinder kamen zum Zuſchauen und die letzten Vorbereitungen wurden beendet. Bevor noch das erſte Däm⸗ mern die Stadt umhüllte, glühte in dem trau⸗ lichen Raum der Lichterbaum auf, ein Glöck⸗ chen ertönte, das Spiel begann. Zuerſt meldete ſich ein lieber, herziger Buben⸗ knirps, der brav und nett ſein Begrüßungs⸗ gedichtlein aufſagte. Seine ſchwarzen, bäng⸗ lichen Befürchtungen, von wegen ſtecken bleiben und dann ausgelacht werden, erfüllten ſich nicht. Trotz Lampenfieber hielt er ohne Stottern durch bis zum Ende. Eine würdige Verbeugung, und lauter Beifall belohnte den kleinen, tapferen Mann. Um den Kindern und auch den Eltern klar⸗ zumachen, wem im letzten ſie alle die liebevolle Hilfe, die gütige Fürſorge zu danken haben, ſprach der Leiter der Abteilung Jugendwohl⸗ fahrt der NSVV zu ihnen einige kurze, kernige Worte vom Führer und ſeinem grandioſen Werk, ſprach von der Weihnacht und ihrem tiefen Sinn. Derweilen hatte ſich auf der Bühne im Halb⸗ kreis eine Anzahl Kinder aufgeſtellt, die mit allerlei Inſtrumenten bewaffnet waren. Das Klavier ſpielte eine Einleitung, und mit „Heiſſa“ und„Dum⸗Dum“, mit„Kling“ und „Päng“ fielen die kleinen Muſikanten ein. Die Tante dirigierte, es klappte famos. So gut, daß ſie ſpäter noch einmal auftraten und zu dem taktſicheren, melodiöſen Spiel ein fröhlich Liedlein ſangen. „Is bin der tleine Weihnachtsmann“, ſo be⸗ haupteten ein vielleicht dreijähriger Bub, ge⸗ kleidet in ein rotes Wams, und ein lieblich Dirnlein mit einem blonden Wuſchelköpfchen. Sie hielten ſich an den Händchen gefaßt, ſchau⸗ ten ab und zu auf die Bühnenſeite, wo ihnen die Tante freundlich zulächelte, holten ſich da neuen Mut und erzählten dann tapfer weiter von ihrem weihnachtsmännlichen Daſein. Für uns Große eine geradezu rührende Angelegen⸗ heit. Wo Kinder ihre Spiele treiben, darf auch der Wichtelmann nicht fehlen. Gleich eine ganze Gnomenſchar hüpfte und tanzte über die Bühne, ſang dazu mit hellen Knabenſtimmen, machte bockige Sprünge und erweckte lauten Jubel. Ein Junge plauderte friſch und fröhlich von Knecht Ruprecht, dann begann das Weih⸗ nachtsſpiel. Die Kleinen vergaßen Zeit und Raum bei dem wunderſamen Märchen. Mit gläubig ſtrahlenden Augen ſahen ſie die weih⸗ nachtliche Mär. Ein Traum wurde lebendig. Und ganz zum Schluß, bevor es zur Beſcherung ging, ſangen alle das uralte Lied von der ſtillen und heiligen Nacht. Es war ſo ſchön.. Im Kindergarten, wohin der ganze Trupp dann abmarſchierte, waren lange Tiſche gedeckt. Nach den aufregenden Begebenheiten des herr⸗ lichen Nachmittags ſchmeckten der Kakao und die„bombiſchen“ Kuchenſtücke ganz ausgezeich⸗ net. Mit kräftigem Appetit ſchmauſten ſie das leckere Gebäck, und bald mußte ſich manch kleiner Genießer das Bäuchlein halten. In den Zimmern hatte derweilen der Weih⸗ nachtsmann Chriſtbäume entzündet und für je⸗ des Kind ein großes Paket zurechtgelegt. Ver⸗ ſtohlen lugten ſie hinein.„Oh!“ Es war Wäſche drinnen, Kleider und Schuhe, Nä⸗ ſchereien, Spielzeug und, ſiehe da, auch das ſelbſtverfertigte Geſchenk für die Eltern. Fröh⸗ licher Jubel wurde laut, und das„Danke⸗ſchön“⸗ Sagen, Knixemachen und Staunen und Schauen wollte kein Ende nehmen. Es gab auch herrliche neue Spielſachen zu bewundern, die im Hort blieben; die Kleinen waren hell begeiſtert. Wir Großen, die wir dieſe Freude mitanſehen durften, waren es nicht minder. Der Nachmittag im Kindergarten der NSV hatte allen ein reiches Erlebnis geſchenkt. * Zu gleicher Zeit, da im Norden der Stadt Kinder die Weihnacht fanden, wurde im „Palaſt⸗Kaffee“ ein kleines Völkchen tief be⸗ glückt. Gäſte, die um die Nachmittagsſtunden das Kaffee beſuchten, ſahen ein eigenartiges Bild. Kinder aus den ärmſten Kreiſen, von der Mutter ſauber und nett gekleidet, ſaßen am langen Tiſch vor dem Podium und ſchmau⸗ ſten und tranken, daß es eine Freude war, ihnen zuzuſchauen. Es gab feinen Kakao und, was die Kleinen wohl noch ſelten in ihrem jungen Leben eſſen durften, feinſte Tortenarten in Hülle und Fülle. Es kam ein richtiger Weihnachtsmann mit Rute, Sack und weißem Bart, der, wie ein ängſtliches Mädchen nachher verſicherte,„furchtbar lieb“ war. Er kramte aus ſeinem Sack große Pakete hervor und wußte ſo⸗ gar die Namen der Kinder, denen er ſie über⸗ reichte. Was drinnen war? Freudeſtrahlend entdeckten ſie Obſt, Kuchen, Gebäck, Schokolade, Pralinee und ſogar ein Wäſcheſtück. Die Ka⸗ pelle ſpielte ihnen Weihnachtslieder vor, Frau Schütt ſang Kinderlieder, und die Kleinen wußten bald nimmer, wie ihnen geſchah. Sie Dem Mann auf dem Marktplatz mit den ſchönen Spielſachen könnte man ſtundenlang zuſehen ſchauten und ſtaunten und wußten Traum und Wirklichkeit kaum mehr auseinander⸗ zuhalten. Weihnachten werden Wunder wahr. „Die Kinder wurden von Herrn Höfer be⸗ köſtigt und beſchenkt, der damit in anerkennens⸗ werter Weiſe das Winterhilfswerk der NS⸗ Volkswohlfahrt unterſtützte..E. gehören gegenwärtig zu den begehrteſten Ar⸗ tikeln. Wo ſich ein Schaufenſter mit den be⸗ liebten Spielwaren, Bleiſoldaten, Lämmer wei⸗ denden Hirten aufgetan hat, ſtaut ſich die Ju⸗ gend, wetzt ſie ihr Stulpsnäschen an den feuch⸗ ten, tropfenden Scheiben. Bemerkenswert dabei, daß die Jüngeren mit viel mehr Aufmerkſam⸗ keit bei der Sache ſind als die Aelteren, die ver⸗ ſonnener ſind und ſich faſt zu ernſt geben. Das zeigt ſich am eindrucksvollſten bei den fliegenden Händlern am Marktplatz und an anderen Stel⸗ len der Stadt, wo ſich noch eine Lücke darbietet, um einem Spielwarenverkäufer Gelegenheit zu geben, ſeine Ware an die Leute zu bringen. Der Andrang zu den Ständen beweiſt, daß es ſich ausſchließlich um Beziehungen dreht, die ein Kindergemüt bewegen können. Nichts anregender, nichts maßgeblicher für eine von der Jugend getragene Weihnachtsſtim⸗ mung als die junge, erwartungsbange Schar, die ſich um die betreffenden Stände drängt. Was es da zu ſehen gibt? Der Erwachſene, der im Eifer des Einkaufs kaum Zeit findet, ſich ordentlich für ſeinen Rauchbedarf einzu⸗ decken, hält beim Anblick deſſen, was ihm der „Atille Maeft, In der ganzen Welt kennt man heute das ſchönſte aller deut⸗ ſchen Weihnachtslieder, das am Chriſtabend 1818 in dem kleinen öſterreichiſchen Städtchen Obern⸗ dorf in der Nähe der deutſchen Stadt Laufen entſtanden iſt. Ge⸗ dichtet hat es der Pfarrer Jo⸗ ſeph Mohr, und die unvergäng⸗ liche Melodie ſchrieb der Lehrer Franz Gruber. In der Pfarr⸗ kirche zu Oberndorf erinnert heute ein Relief⸗Denkmal an die Entſtehung des Liedes. flüchtige Blick bietet, unwillkürlich an. Eine „biertrinkende Micky⸗Maus“ zu ſehen, muß jedem Paſſanten Vergnügen machen. Ein kleiner Handgriff nur, und ſchon ſetzt die gol⸗ dige Maus den Bierkrug an die Lippen. Eine tolle Sache! Engel gibts, die trommeln und tanzen, ein dummer Auguſt verſteht ſich ſogar darauf, zu geigen. Man hat ſeinen Spaß daran, bleibt unbekümmert inmitten der Ju⸗ gend ſtehen, die keinen Schritt zurückweichen will, obgleich der Händler bei jeder Gelegenheit ſich tapfer für den freien Zugang einſetzt. Die Händler ſind eine Angelegenheit für groß und klein. Wer erinnerte ſich beim Anblick der öffentlich feilgebotenen„Nürnberger Spiel⸗ waren“ nicht an die Zeit vor dem Krieg, wo auf dem Zeughaus noch eine Budenſtadt ſich in der Weihnachtszeit aufgetan hatte, wo Autos im Kreiſe liefen, Zwerge herumhoppelten, wenn ſie aufgezogen wurden, Gänſeriche nickend über das Holzbrett liefen? Stundenlang konnte man davor verweilen, ſich ſonnen in dem Gefühl, am Beſcherungsabend vielleicht in den Beſitz dieſes oder jenes beweglichen Spielzeuges zu gelangen. Vor den mitunter plump aufge⸗ bauten Ständen wurden die Spannungen ge⸗ boren, die für eine gehobene Feſtſtimmung un⸗ erläßlich ſind, wurden die jugendlichen Gemüter bis zur Siedehitze erregt, die Erwartung ins Ungemeſſene geſteigert. Wer durch die Kunſt⸗ ſtraße pilgern mußte, blieb in der Regel am Zeughausplatz hängen. Die Weihnachtszeit hatte es auf ſich. Heute iſt der Marktplatz, die Verkaufsſtände in den Planken, in den U⸗ und K⸗Quadraten und an der Friedrichsbrücke an die Stelle die⸗ ſes traditionellen Marktes getreten. Hier iſt mehr Raum zum Herumſtehen. Die erſte Frage: Was gibts denn do zu gaffe?— macht raſch einem erſtaunten„Ah!“ und„Oh!“ Platz. Wie nett, wie gefällig nehmen ſich die zierlichen Figürchen aus, die ſich nach Belieben lenken und leiten laſſen! Hier gibt es einen richtig⸗ gehenden Tank zu ſehen, Flieger, die um einen Stahlſtock herumſchwirren, neckiſche Tiere, zu⸗ letzt die biertrinkende Mickyz: Maus. Jeder Junge, jedes Mädel hat ſie ſchon auf der Lein⸗ wand geſehen. Daß ſie aber ausgerechnet Bier trinken muß! Warum ſie ſich nicht für Bananen oder für Sauermilch erwärmte? Schwerwie⸗ gende Fragen! Kein Sterblicher vermag ſie zu löſen. Weihnachtliche Oaſen ſind dieſe Stände, um⸗ wogt von dem Lärm und dem Getriebe der Großſtadt. Wer ſich in den Schutz des Zeltes wagt, iſt nicht nur gegen die Unbill der Wit⸗ terung geſchützt, ſondern gegen alles, was ge⸗ eignet iſt, aus der Verſonnenheit, der Ver⸗ träumtheit herauszureißen, die nun einmal im Augenblick in Vorahnung des ereignisreichen Abends beſtimmend iſt. Pol. Weihnachten in alten Bauernregeln Es iſt natürlich, daß der Bauer alle im Jah⸗ reslauf herausgehobenen Tage mit Hoffnungen, Wünſchen und Betrachtungen begleitet, die mit der Arbeit ſeines täglichen Lebens, mit dem Werk, das ihn und ſein Denken ausfüllt, eng verbunden ſind, beſonders wenn es ſich um Wendezeiten wie die Weihnachtstage handelt. So iſt auch die Weihnachtszeit als Ausgangs⸗ punkt kommender Entwicklungen im praktiſchen Leben des Landmannes in zahlreichen Sprüchen feſtgehalten. Wie hoch ihm das Feſt ſelbſt ſteht unter den Feſten des Jahres, ſagt er in dem Wort: „Ueber Weihnachten kein Feſt— über(dem) des Adlers kein Neſt!“ Eine Reihe von Sprü⸗ chen geben der Zufriedenheit über günſtige Witterungslage um die Weihnachtszeit Aus⸗ druck:„Weihnachten klar— gutes Weinjahr.— Sind Weihnachten die Bäume weiß von Schnee, ſo ſind ſie im Frühjahr weiß von Blüten.— Iſt Weihnachten kalt, kommt der Winter hart und bald— Weihnachten Schnee, Oſtern Klee. — Beſſer, die Weihnachten kniſtern, als daß ſie flüſtern(d.., daß laue Winde wehen).— Wenn zu Weihnachten hängt Eis an den Wei⸗ den, kann man 5 Oſtern Palmen ſchneiden.— Wenn es zu Weihnachten flockt und ſtürmt auf allen Wegen, das bringt den Feldern Se⸗ gen.“ Man ſieht, der Bauer begrüßt den Schnee um Weihnachten ebenſo wie der Winterſport⸗ freund, wenn auch aus anderen Gründen. Von ſchneeloſer, grüner Weihnacht hält er nicht viel: „Sind die Weihnachten grün, kannſt du zu Oſtern den Pelz anzieh'n.— Weihnachten feucht und naß, gibt leeren Speicher und leeres Faß. — Hat Weihnachten Fliegen, hat Oſtern Eis⸗ ſchollen.— Grüne Weihnachtsfeier, bedeckt mit Schnee die Oſtereier.“ Daß auch den Menſchen grüne Weihnachten nicht günſtig ſind, ſagt er in dem Spruch:„Grüne Weihnachten— fetter Kirchhof.“ Dem Zunehmen des Lichts nach der Winterſonnenwende gibt er in drolliger Weiſe in den folgenden Reimen Ausdruck: Am Weihnachtstag wächſt der Tag, ſoweit die Mücke gehen mag; am Neujahrstag, ſoweit der Hahn tratſchen mag; am heiligen Dreikönigs⸗ tag, ſoweit der Hirſch ſpringen mag. Friedhöfe an Weihnachten. Die Hauptein⸗ gangstore der ſtädtiſchen Friedhöfe ſind am 23., 24. und 25. Dezember ds. Is. bis 8 Uhr abends geöffnet. Wochenmürkte. Es werden vorverlegt von Dienstag auf Montag, 24. Dezember, der Haupt⸗ markt G 1, von Mittwoch auf Montag der Au⸗ gartenmarkt, von Mittwoch auf Montag der Lindenhofmarkt bei der Johanniskirche. Es fallen aus der Kleine Markt auf den Klei⸗ nen Planken und der Lindenhofmarkt beim Altersheim. Nachtrag. Unſerem Bericht über die Lanz⸗ Feier im Nibelungenſaal(Donnerstag⸗Abend⸗ Ausgabe) iſt noch hinzuzufügen, daß der kur⸗ pfälziſche Männerchor unter Stabführung von Otto Bauſenhardt weſentlich zur Verſchönerung der Veranſtaltung beitrug. Aus dem Zeughausmuſeum. Das Muſeum iſt am Dienstag, den 25. Dezember(1. Weih⸗ nachtsfeiertag), geſchloſſen. Am Mittwoch, den 26. Dezember(2. Weihnachtsfeiertag), ſind die Beſuchszeiten von 11 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. 2 Jahrgang 4— A Nr. 588— Seite 6 „Hekenkreuzb anner“ Abendausgabe— Freitag, 21. Dezember 1934 Es iſt uns leider aus Raum⸗Rückſichten bei der Häuſung der Betriebs⸗ und Kameradſchaſts⸗ abende nicht immer mögich, ausführlich im einzelnen darüber zu berichten. Wenn wir im Nachſtehenden dieſen Rahmen einmal durch⸗ brechen, dann nur deshalb, weil dieſe Veran⸗ ſtaltung, bei welcher unſer Vertreter zugegen war, wirklich ſowohl in kultureller als auch in kameradſchaſtlicher Hinſicht vorbildlich zu nennen war. Die Darbietungen verrieten Geſchmack und ſorgfältige Vorbereitung. Gemeinſchaftsgeiſt in den Betrieben iſt ſchön, — Kameradſchaft ohne Standesdünkel iſt edel, aber alle dieſe herrlichen Eigenſchaften wirken ——◻—— ſinken herab und äußern ſich in eeren, phraſenhaften Geſten, wenn das Herz dabei nicht mitſpricht,— wenn das äußere Tun nicht vom inneren Wollen diktiert wird. Er⸗ freulicherweiſe zeigen gerade die in letzter Zeit veranſtalteten Betriebsfeiern und Kamerad⸗ ſchaftsabende einen überraſchenden, innerlichen Kontakt von Arbeitgeber zu Arbeitnehmer,— ein gegenſeitiges Verſtändnis, das uns für die Zukunft alles Gute hoffen läßt. Man fühlt als ſtiller Beobachter an einem ſolchen Abend, daß hier kein Unternehmer vorſteht, der einem äußeren, leichten Zwange— einer Notwendig⸗ keit folgend, ſich der neuen Zeit„anpaßt“. Nein! Man merkt aber auch deutlich, daß auf der anderen Seite kein Arbeitnehmer, inner⸗ lich befangen und bedrückt„am Tiſche des ſitzt und— leiſe zweifelnd„ſo mittut“. er Geiſt des Verſtändniſſes, die beiderſeitige Achtung vor der Leiſtung des Arbeitskamera⸗ den iſt tatſächlich eingekehrt, verſchönt einen ſolchen Abend und läßt die Teilnehmer tiefe, nachhaltige Eindrücke mit nach Hauſe nehmen. Unter ſolch glücklichen Vorbedingungen ſtar⸗ tete auch die Betriebsfeier der Firma Fr Auguſt Neidig, die im Geſellſchaftshaus Mannheim abgehalten wurde. Das Programm war äußerſt geſchmackvoll zuſammengeſtellt, die Darbietungen wurden faſt ausſchließlich von Betriebsangehörigen beſtritten. Der flotte Er⸗ öffnungsmarſch einer tadelloſen Kapelle, die ſich aus erwerbsloſen Muſikern zuſammenſetzte, ührte den bunten Reigen an und die darauf⸗ i⸗ Ouvertüre zauberte die rechte Stim⸗ mung in den Saal. Der ſtellvertretende Betriebsführer, Herr G. Adolf Neidig(der Chef des Hauſes war erkrankt), begrüßte mit zu Herzen gehenden Worten ſeine treuen Mitarveiter und gab in knappen und markanten Sätzen einen Ueberblick über Zeit und Verhältniſſe im Vorkriegsdeutſch⸗ land, ſtreifte das große Völkerringen 1914/18, erinnerte an die unſelige Epoche unſerer tiefſten Erniedrigung und Zerſplitterung bis zur gro⸗ ßen Schickſalswende, wo ſich dann endlich der Deutſche zu ſeinem Land, der Kamerad zum Ka⸗ meraden zufüchand.„ Seine Ausführungen fanden ein überaus herzliches Echo und ungeteilten Beifall. Betriebs⸗Obmann Broſius betonte in ſei⸗ nen nachfolgenden Worten die Kameradentreue und Werkgemeinſchaft, die heute unerläßlich 5 wenn man das große Ziel des Führers erreichen wolle. Die beherzenswerten, kurzen Ausführungen fanden ebenfalls freundlichen Widerhall. Das Streichguartett A. Nuß, aus Betriebsangehöri⸗ gen zuſammengeſetzt, zeigte recht anſpre⸗ chende Leiſtungen, die Vortragsſtücke ſtanden auf beachtlichem Niveau. Ein eindrucksvolles Bild geſunder, ſtrahlen⸗ der deutſcher Jugend dann das Auftreten der Betriebs⸗H⸗J mit wirkungsvollen Sprech⸗ Chören. Nicht zu vergeſſen iſt der ſinnige, mit grozem Ausdruck vorgetragene und ſelbſt⸗ verfaßte Prolog an die Arbeit von B. Wiens, der nebenbei bemerkt, ein wahrer Teufelskerl iſt. Auf allen Sätteln gerecht, zeigte er ſich vor allem als liebenswürdiger Anſager, eine Rolle, die ihm wirklich ausgezeichnet zu Geſicht ſteht. Humor, Scherz und Frohſinn feierten Triumphe. Ganz entzückend, graziös und doch wieder von ſchlichter Volkstümlichkeit, waren die Tänze einer Gruppe vom NS⸗Volkstanzkreis(H. Hug⸗ ger), deren Darbietungen öfter wiederholt wer⸗ den mußten. Der ſtellvertretende Betriebsführer G. Adolſ Neidig übergab dann Hitlers Buch„Mein Kampf“ mit kameradſchaftlichen und ehren⸗ den Worten an die Schwerkriegsbeſchädigten. Nach einer kurzen Pauſe ging die Reihe der auserwählten Programmnummern weiter und es war erfreulich, welch herzlichen Anteil Be⸗ triebsführer und Arbeiter in ſchönſter Unge⸗ zwungenheit nahmen. Der kleine Ziegler mit ſeinem„Schifferklavier“, das ſchöne Zither⸗ ſolo von H. Krauter und vor allem die Glanzleiſtungen auf artiſtiſchem Gebiet, von Gebr. Krinke fabelhaft ausgeführt, fanden mit Recht große Bewunderung. Daß auch unſere ſchöne„Mannemer Sprooch“ zu ihrem Recht kam,— dafür ſorgte in originel⸗ Das Herz muß dabei ſein Eine Betriebsfeier, wie ſie uns gefällt! wer- ler Weiſe Herr KoffmtSchgeignn, mue⸗ dichtsvorträgen des Mundartdichters Frank. Zwiſchenhinein hörte man von H. Leiſin⸗ ger ein paar gutgelungene oberbayeriſche Jodler. „Daß natürlich auch der Magen zu ſeinem »Recht kam— dafür hatte die Firma vorbildlich eſgefte genau ſo, wie auch das Trinken nicht verge ſen wurde, Und ſo ſaß man dann wie eine große, einige Familie zuſammen, lauſchte den Klängen der Muſik, freute ſich ehrlich und holte ſich neue Kraft zum harten Alltagsleben. Der Abend darf ohne Zweifel als vorbildlich betrachtet werden, ſowohl in kultureller als auch in kameradſchaftlicher Beziehung, denn— hier war das Herz dabei— und ſo ſoll es überall ſein.— eme. * Volksgenoſſe„Angenannt“ Der Tag der nationalen Solidarität hat uns erneut gezeigt, daß das Verſtändnis des Volkes für die Gemeinſamkeit des deutſchen Schickſals in einer Weiſe gewachſen iſt, die weit hinaus⸗ geht über das, was wir in dieſer Beziehung bisher als leuchtendes Beiſpiel angeſehen ha⸗ ben. Denn hier handelt es ſich nicht um einen konkreten Fall der Notwendigkeit einer Hilfe, wie z. B. damals, als das Luftſchiff Zeppelin in Echterdingen verbrannt und die ganze Na⸗ tion ſpontan die Mittel für den Neubau zur Verfügung ſtellte, ſondern hier geht es um eine Hilfsaktion, die nicht ſichtbar dem einzelnen Volksgenoſſen fühlbar wird, ſondern bei der nur der ſtille Appell um das Herz wirbt. Alle Aufrufe mußten verhallen, ſo ermundernd in Wort und Bild ſie auch ſein mochten, wenn nicht der Zug des Herzens, der innere Drang für die Hilfsbereitſchaft den einzelnen be⸗ herrſchte. Wenn der Geiſt nicht willig war, ſo mußte alle Mühe umſonſt bleiben. Nirgends tritt dieſer Geiſt aber ſichtbarer in Erſcheinung als bei den Poſten der Spender⸗ liſten für das Winterhilfswerk, die von dem Volksgenoſſen„Ungenannt“ ausgehen. Da ſieht man Firmen und Einzelperſonen mit ſehr beachtenswerten Beträgen ſtehen, mit Summen, die für den Durchſchnittsdeutſchen etwas für ihn Unerreichbares darſtellen und durch ihre Höhe allein einen ſtarken Eindruck machen. Aber wirkungsvoller, ſtärker an unſer Herz greift die Notiz„Ungenannt drei Mark“. Es ſind auch „Ungenannt mit 100, 1000 Mark und noch mehr vertreten. Das Wort, daß der Vohltätigkeit keine Schranken geſetzt ſind, iſt dem Volksge⸗ noſſen„Ungenannt“ in Fleiſch und Blut ſicher mehr als jedem anderen übergangen. Seine Gabe hat niemals nur den Sinn un) die Wir⸗ kung einer bloßen Geſte, ſondern bei ihm wird die zur Nächſtenliebe und zum Aus⸗ druck der Volksgemeinſchaft in tiefſten. und wahrſtem Sinne des Wortes. Der Volksgenoſſe „Ungenannt“ erhält keine Aufforderung von einem freundlichen Sammler, zu zahlen, er ſteht nicht unter der ſanften Mahnung der Oeffent⸗ lichkeit, nicht hinter anderen zurückſtehen, ſon⸗ dern er—— nur aus dem Zwang ſeines eigenen Herzens heraus und kann jene hohe Moral für ſich in Anſpruch nehmen, die denen, die heimlich Gutes tun, ſchon immer in der Anſchauung des Volkes zugebilligt worden iſt. Die Guttat wird in dem Volksgenoſſen„Unge⸗ nannt“ zur höchſten Stufe der Opferwilligkeit und Opferbereitſchaft, ſein Beiſpiel lockert den Geldbeutel der anderen, mahnt zur Nachei⸗ ferung, ſchärft unſer Gewiſſen, fordert zur Selbſtprüfung auf. Darum ſei gerade kurz vor den Tagen, die beſonders im Zeichen der Men⸗ ſchenliebe ſtehen, auf den ungenannten Spen⸗ der hingewieſen. Hut ab vor dem Volksgenoſſen„Ungenannt“! Ein Zwiegeſpräch zweier Hitlerjungen Hans: Nun Otto, warum machſt du ſo ein böſes Geſicht? Otto: Da ſoll man kein böſes Geſicht machen. Seit Wochen ſuche ich ſchon nach einem Heim für meine Kameradſchaft. Heute habe ich nun einen Hausbeſitzer erwiſcht, der zwei ſchöne, vollſtändig freie Räume hat. Wie ich ihm dann erklärte, daß ich dieſelben für meine Kamerad⸗ ſchaft brauchen könnte, da wir bis jetzt noch keine Unterkunft hätten, in der wir die Schu⸗ lung durchführen könnten, wies er mich mit den Worten ab,„zu was braucht ihr Räume, wir haben früher auch keine gehabt.“ Dann er⸗ zählte er mir, wenn ſie ſich früher getroffen hätten, ſo war es an einem Kaffeetiſch oder in einer Wirtſchaft geweſen. Dann hätten ſie ſich auch alles erzählt uſw. Hans: Ja, haſt du dem Hausbeſitzer nicht erklärt, daß wir heute andere Aufgaben und Verpflichtungen haben als die Jugend der Vor⸗ kriegszeit? Otto: Dazu ließ er mir gar keine Zeit. Er meinte, er hätte es ſehr eilig, und weg war er. Hans: Nun Otto! Nur nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Bei mir war die Sache auch ſo. Ich habe für meine Kamerad⸗ ſchaft auch erſt ſeit 14 Tagen ein Heim. Der Beſitzer desſelben wollte bei mir auch nicht ſo ſchnell mit ſeinen Räumen herausrücken. Da habe ich den Mann ohne viele Worte zu machen zum Heimabend der Schar 2 unſerer Gefolg⸗ ſchaft eingeladen. Ich ſage dir, der Mann war nach einer halben Stunde ſo begeiſtert, denn am Schluß ſagte er zu mir:„Ja, ihr ſeid was ganz anders, als wir es früher waren, ihr habt große Pflichten und Aufgaben.“ Darum will ich euch unterſtützen, wo ich nur kann.“ Und du, wir bekamen nicht nur einen, ſon⸗ dern gleich zwei Räume nebſt Einrichtungen. Siehſte Otto, ſo machen wir es auch bei dir. Wir laden den Mann zu einem Heimabend ein, dann wird die Sache ſchon klappen. Otto: Ja, wir müſſen den Leuten klar Armabeine Ubaſie lang ollalgtanſer getrunfienm ſial * machen, daß von den Heimen die ganze welt⸗ anſchauliche Schulung abhängt. ans: Alſo wollen wir uns dafür einſetzen, daß dir der gute Mann die freien Räume baldigſt überläßt. Otto: Ja, das wollen wir. er mal ſehen, wie wir die Räume herrichten, und welch feine Heimabende wir darin ab⸗ halten. Mannheimer Wochenmarktpreiſe Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden folgende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Rpf. ermittelt: Kartoffeln 4,5; Sa⸗ latkartoffeln 10—12; Wirſing—8; Weißkraut —10; Rotkraut 10—12; Blumenkohl, Stück 20 bis 60; Roſenkohl 16—22; Karotten, Büſchel —7; Gelbe Rüben—10; Rote Rüben—10z Spinat—10; Mangold—10; Zwiebeln 7 bis 10; Schwarzwurzeln 20—30; Kopfſalat, Stück 10—30; Endivienſalat, Stück—153 Feldſalat 40—60; Oberkohlraben, Stück—8; Tomaten 15—60; Radiesſchen, Büſchel—10; Rettich, Stück—25; Meerrettich, Stück 10—40; Suppengrünes, Büſchel—5; Peterſilie, Bü⸗ ſchel—5; Schnittlauch, Büſchel—5; Aepfel 10—22; Birnen—20; Zitronen, Stück—71 Orangen 14—18; Bananen, Stück—10: Süß⸗ rahmbutter 150—160; Landbutter 140; We ßer Käſe 25—30; Eier, Stück—15; Hechte 1203 Barben 70; Karpfen 80—90; Schleien 100; Breſem 50—60; Backfiſche 35—40; Kabeljau 30—40: Schellfiſche 50—60; Goldbarſch 35; See⸗ hecht 60; Stockfiſche 30; Hahn, geſchlachtet, Stck. 120—300; Huhn, geſchlachtet, Stck. 200—400; Enten, geſchlachtet, Stück 350—500; Tauben, geſchlachtet, Stück 60—80; Gänſe, geſchlach'et, Stück 600—1800; Gänſe. geſchlachtet 90—125; Rindfleiſch 80; Kalbfleiſch 90; Schweine⸗ fleiſch 87. Was alles geſchehen iſt Vorſicht bei ſchlüpfriger Straße!— 3 Ver⸗ kehrsunfälle. Im Laufe des Donnertags er⸗ eigneten ſich 3 Verkehrsunfälle, bei denen Kraftfahrzeuge zum Teil ſo ſtark beſchädigt wurden, daß ſie abgeſchleppt werden mußten. Dieſe Zuſammenſtöße ſind darauf zurück⸗ zuführen, daß die Fahrer beim Befahren der naſſen und ſchlüpfrigen Fen ſin nicht ſo lang⸗ ſam und vorſichtig gefahren ſind, wie dies die Umſtände erforderten. Radfahrer geſtürzt. Aus gleicher Urſache ſtürzte auf der Seckenhenmer Landſtraße ein Radfahrer, der eine Verletzung am Hinterkopf und eine Gehirnerſchütterung erlitt. Der Ver⸗ letzte wurde mit dem Sanitätskraftwagen in das Allgemeine Krankenhaus gebracht. Fahrraddieb feſtgenommen. In Neckarau ent⸗ wendete ein junger Mann ein auf der Straße aufgeſtelltes Fahrrad. Der Fahrradmarder, der ſofort die Zubehörteile abmontierte, konnte un⸗ mittelbar hiernach ermittelt und feſtgenommen werden. Da er auch noch für andere Fahrrad⸗ diebſtähle in Frage kommen dürfte, wurde er in das Bezirksgefängnis eingeli⸗fert. Verkehrsprüfung. Bei einer auf der Neckar⸗ auer Straße vorgenommenen Prüfung des Kraftfahrzeugverkehrs wurden 6 Führer von Kraftfahrzeugen angezeigt und 8 Fahrzeuge be⸗ anſtandet. Selbſttötungen. Am 17. Dezember, gegen Abend, hat ſich eine hier wohnhafte, ver⸗ witwete ältere Frau, die unheilbar krank war, gegenüber dem Straßenbahndepot in den Nek⸗ kar geſtürzt und iſt ertrunken. Die Leiche wurde am 18. Dezember, nachmittags, geländet.— Am 19. Dezember, nachmittags, hat ſich im Notarreſt einer Polizeiwache eine vorläufig feſt⸗ genommene 25 Jahre alte Frau erhängt. Diebſtahls⸗Chronik. Entwendet wurden: Am 18. Dezember vor 8 1, hier, ein zweirädriger, hellgrau geſtrichener Handwagen, auf beiden Seiten je ein Blechſchild mit der Aufſchrift: „Adam Rahm, Spenglerei und Inſtallations⸗ geſchäft.“— Zum 19. Dezember aus einem Sport⸗ und Modegeſchäft in N 7, hier, durch gewaltſames Entfernen der Glasſcheibe an der —— vier Herrenmäntel verſchiedener Farben und Größen, ſowie einige Herren⸗ hemden, Selbſtbinder, Kragen und Handſchuhe. ——— —————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————— Wie wir den Film ſehen Palast und Gloria: „Grüß mir die Lore noch einmal“ Wir ſtanden der Ankündigung dieſes Films recht ſkeptiſch gegenüber, zumal uns Streifen, die ſich eines Schlagers als Grundlage bedie⸗ nen, noch ſelten etwas geſagt haben. Flach und ſeicht mit oft ſtarken Anleihen und viel Kitſch, wird darauf los gedreht, Hauptſache faſt immer: Der Schlager als Aushängeſchild. In dieſer Beziehung iſt der Film der Terra eine angenehme Enttäuſchung, die wir umſo lieber regiſtrieren, weil er als Unterhal⸗ tungsfilm ein Treffer iſt. Damit wäre auch ſchon alles geſagt, was über den Streifen zu ſagen wäre, wenn ſich die Handlung banal an den geringen Stoff des Schlagerliedes hal⸗ ten würde. Dem iſt aber nicht ſo. Ein luſtiges, friſches Sportmädel hat die Steinwüſten der Großſtadt verlaſſen und iſt in die Stille des Forſthauſes zurückgekehrt. Zwi⸗ ſchen ihr und dem„ſtudierten“ Sohn der dem Forſthaus benachbarten Gutsbeſitzerin ent⸗ ſpinnt ſich eine zarte Liebesgeſchichte, auf der aber ein Schatten liegt. Wolfgang, der junge Gutsbeſitzerſohn, will im Forſcherdrang hinaus in die Welt. Da dazu aber das Geld fehlt, ſoll der Buchenwald, der zum Gute gehört, geſchla⸗ gen werden. Heftig wehrt ſich der Forſtmeiſter dagegen. Es kommt zum Bruch zwiſchen Forſt⸗ haus und Gutshof, den aber die Liebe der beiden jungen Menſchen überbrückt. ſo daß allos zu einem guten Ende kommt. Das iſt in kurſen Zügen das Gerippe der Handlung. in di⸗ wirkungsvoll luſtige Epiſoden eingeflochten ſind.. Alles in allem ein Streifen mit Maria Beling in der Hauptrolle, der unterhält, an⸗ enehm froh werden läßt und daher zu empfeh⸗ —e. en iſt. Maria Beling und Rudolf Platte in dem Terra⸗Film „Grüß mir die Lore noch einmal“ Kirchenmuſik in Sf Nikolaus Am 1. Weihnachtsfeiertag, vorm. 10 Uhr, ge⸗ langt die Nikolai⸗Meſſe in G⸗Dur von Joſeph Haydn(1732—1809) zum zweiten Male zur Aufführung. Sie wurde im Jahre 1772 als Namenstagsgeſchenk(6. Dezember) für den da⸗ mals regierenden Fürſten Nikolaus Eſterhazy für Soli, Chor, Orcheſter und Orgel kompo⸗ niert. Haydn kam aus ſehr dürftigen Verhält⸗ niſſen 1761 als Kapellmeiſter an die fürſtliche Kapelle, woſelbſt er bis an ſein Lebensende verblieb. Da ſeine Kirchenmuſik ſehr angefein⸗ det wurde, ſchrieb er einmal ſelbſt:„Ich weiß es nicht anders zu machen; wie ichs habe, ſo gebe ichs. Wenn ich an Gott denke, iſt mein Herz ſo voll Freude, daß mir die Noten wie von der Spule laufen. Und da mir Gott ein fröhliches Herz gegeben hat, ſo wird er mirs ſchon verzeihen, wenn ich ihm fröhlich diene.“ — Das Orcheſter ſtellen wieder Mitglieder des Philharmoniſchen Orcheſters Mannheim. Nationaltheater.„Straßenmuſik“, die auf allen Bühnen erfolgreiche Komödie von Paul Schurek kommt am Sonntag, den 30. De⸗ zember, im Neuen Theater zur Mannheimer Erſtaufführung. Das Stück iſt in den wich⸗ tigſten Rollen beſetzt mit den Damen Schradiek und Spohr und den Herren Krüger, Linder, Offenbach, Renkert und Simshäuſer. Inſzenie⸗ rung: Hans Becker.— In der„Roſenkavalier“ Vorſtellung am Sonntag, den 23. Dezember, ſingt Heinrich Hölzlin zum erſtenmal in Mann⸗ heim den„Ochs von Lerchenau“. Kunſtnachrichten. Mitteilung des National⸗ theaters. Mit Rückſicht auf die am Sonntag um 19 Uhr ſtattfindende Weihnachtsbeſcherung der NSDAp beginnt die Vorſtellung des „Roſenkavalier“ nicht wie angekündigt um 19, ſondern um 20 Uhr. Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater in Mannheim. Die Städt. Hochſchule für Mu⸗ ſik und Theater in Mannheim hat ſeit der am 1. Oktober 1934 durch den neuen Leiter, Direk⸗ tor Chlodwig Rasberger, vorgenommenen vollſtändigen Neuordnung auf organiſatori⸗ ſchem, pädagogiſchem und künſtleriſchem Ge⸗ biet einen erfreulichen Aufſtieg zu verzeichnen. Die Schülerzunahme betrug gegenüber dem Stand vom 31. Juli 1934(Ende des Sommer⸗ ſemeſters) 120 Prozent. Die Hochſchule ver⸗ fügt nunmehr über ein eigenes Hochſchulorche⸗ ſter, das die ſtattliche Zahl von 70 Spielern aufzuweiſen hat. ſchulorcheſters im Ritterſaal hatte bei Publikum und Preſſe einen außer⸗ ordentlichen Erfolg. In den Lehrplan neu aufgenommen iſt ferner eine Chorklaſſe und eine Chorleiterabteilung, mit deren Führung Profeſſor Fritz Schmidt beauftragt iſt. Der geſamte künſtleriſche Arbeitsplan der Schul⸗ entſpricht in ſeiner jetzigen Geſtaltung vollauf den Anforderungen, die einer erſtrangigen Muſikhochſchule geſtellt werden. Für das kom⸗ mende Frühjahr iſt ein größeres Bachfeſt im Rahmen der Hochſchule mit bedeutenden So⸗ liſten vorgeſehen. Ein neuer Wettbewerb für die Mannheimer Künſtler. Der Präſident der Reichskammer der bildenden Künſte hat einen neuen Wettbewerb für die Mannheimer Künſtler genehmiagt. Gefordert wird darin der Entwurf für ein Wandbild an der Außenwand des Neubaues der Schule in Wallſtadt. Die Bedingungen ſind in der Kunſthalle während der allgemeinen Oeffnungszeiten erhältlich. Aus der Kunſthalle. Die Ausſtellung„Pup⸗ pen fürs Winterhilfswerk“ iſt nur noch bis einſchließlich Sonntag, den 23. De⸗ zember, zu ſehen, da die Puppen am Montag, den 24. Dezember, früh, dem Winterhilfswerk zur Verteilung an die zu beſcherenden Kinder übergeben werden.— Ueber Weihnachten ſind die Beſuchszeiten wie folgt: Montag, den 24. und Dienstag, den 25. Dezember, geſchloſſen. Am Mittwoch, den 26. Dezember(2. Weih⸗ nachtsfeiertag), iſt durchgehend von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Der Leſeſaal bleibt geſchloſſen. Und dann ſoll 4 Das erſte Konzert des Hoch⸗ des Schloſſes Anmeldun können imm die Fahrt n vormitta Nr. 15, abge ſich auf den 1 meldet habe 4 ab.) Am M ten mehr zu Ale Schn nag, den 25. 1 Hauptbahnht 4,04 Uhr ab berg, 5,25 U An alle Als Aufta bdurch⸗Freude Kreis Manr eine Fahrt Tireffen der Gaues Bade ſen, die im Freude“ in wieder einm Beſuch der NS⸗Gemeinf gute Bild Abend in Abend, verbi Programm 1 dem wird de veröffentlicht ſchließlich E RM..55. A und Betrieb der NS⸗Ge 14., 15. — Or Für die Todtnau un uſw. gegen Freitag zwif ſchäftsſtelle, abzuholen. Die einbez der ſchlechte Allgäufahrt Zeit gegen R zurückerſtatte Sprechſtun Freitags vor ſtelle, Lange Die Ns⸗ Freude“ ggen, die es ermöglichen, Verpflegung und bei entf ſich die Fahr Folgende führt: Am 26. De chel— Schör Wanderzeit Abfahrt.35 Uhr Neckarſt. bach, Ankunf Am 6. Jar kenbach— Schriesheim. koſten.20 N Uhr. Rückfa kunft Weinh .00 Uhr. Am 20. 2 Eichen— K — Dürkheir derzeit ſech Friedrichsbri .15 Uhr 2 kiunft 20 Uhr Am 27. J. Rudi⸗Münze bach. Wand 180 Mk. A .50 Uhr W Kreidach. A —————— NS⸗Volksw Diejenigen mittelgutſche geholt habe 22. Dezembe Empfang ne zember 1934 ganze welt⸗ emeinſam ann die nd dann ſoll e herrichten, darin ab⸗ rklpreiſe Preisſtatiſtik iſe für ein ln 4,5; Sa⸗ ; Weißkraut hl, Stück 20 ten, Büſchel⸗ tüben—103 Zwiebeln 7 ; Kopfſalat, ztück—153 Stück—8; iſchel—10; ztück 10—40; terſilie, Bü⸗ —5; Aepfel Stück—7; —10: Süß⸗ 140; Weißer Hechte 1203 chleien 100; 0; Kabeljau rſch 35; See⸗ zlachtet, Stick. k. 200—4003 )0; Tauben, geſchlach'!et, tet 90—125; Schweine⸗ iſt — 3 Ver⸗ nnertags er⸗ bei denen k beſchädigt den mußten. auf zurück⸗ zefahren der richt ſo lang⸗ wie dies die her Urſache idſtraße ein Hinterkopf t. Der Ver⸗ iftwagen in icht RNeckarau ent⸗ der Straße dmarder, der „ konnte un⸗ ſbgenommen re Fahrrad⸗ wurde er in der Neckar⸗ zrüfung des Führer von ahrzeuge be⸗ nber, gegen nhafte, ver⸗ krank war, in den Nek⸗ zeiche wurde eländet.— at ſich im orläufig feſt⸗ hängt. vurden: Am weirädriger, auf beiden Aufſchrift: nſtallations⸗ aus einem hier, durch heibe an der derſchiedener ige Herren⸗ Handſchuhe. ———— s Sommer⸗ hſchule ver⸗ chſchulorche⸗ 70 Spielern rt des Hoch⸗ 3 Schloſſes inen außer⸗ hrplan neu örklaſſe und 'n Führung agt iſt. Der der Schul⸗ ung vollauf erſtrangigen ir das kom⸗ Bachfeſt im itenden So⸗ für die r Präſident Künſte hat Nannheimer d darin der Außenwand lſtadt. Die le während rhältlich. ung„Pup⸗ iſt niß den 23. De⸗ im Montag, terhilfswerk den Kinder achten ſind ag, den 24., geſchloſſen. (2. Weih⸗ on 11 bis geſchloſſen. 4 V f „ »Allgäufahrt werden in der oben „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Freitag, 21. Dezember 1934 Fahyrgang 4— A Nr. 588— Seite 7 DeATTrb5 Fahrt nach Todtnau Anmeldungen für die Fahrt nach Todtnau können immer noch erfolgen. Die Fahrkarten für die Fahrt müſſen bis ſpäteſtens Samstag⸗ vormittag 11 Uhr auf dem Kreisamt, L 4, Nr. 15, abgeholt werden.(Alle diejenigen, die ſich auf den Ortsgruppengeſchäftsſtellen ange⸗ meldet haben, holen auch dort die Fahrkarten ab.) Am Montag, den 24., kommen keine Kar⸗ ten mehr zur Ausgabe. Alle Schwarzwaldfahrer treffen ſich Diens⸗ tag, den 25. 12. 34, morgens 3,45 Uhr, vor dem Hauptbahnhof Mannheim. Abfahrt des Zuges 4,04 Uhr ab Mannheim, 4,23 Uhr ab Heidel⸗ berg, 5,25 Uhr ab Karlsruhe. An alle„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗Fahrer!!! Als Auftakt zum neuen kommenden„Kraft⸗ durch⸗Freude“⸗Reiſejahr 1935 veranſtaltet der Kreis Mannheim am Sonntag, den 6. 1. 35, eine Fahrt nach Karlsruhe zu einem großen Treffen der„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗Fahrer des Gaues Baden. Es ergeht an alle Volksgenoſ⸗ ſen, die im Jahre 1934 mit„Kraft durch Freude“ in Urlaub gefahren ſind der Ruf, ſich wieder einmal zuſammenzufinden. Neben dem Beſuch der einzigartigen Kunſtausſtellung der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“,„Das gute Bild ins Deutſche Heim“, findet am Abend in der Feſthalle ein großer bunter Abend, verbunden mit Tanz, ſtatt. Das nähere Programm wird noch bekanntgegeben. Außer⸗ dem wird das Programm für das Jahr 1935 veröffentlicht. Unkoſten betragen für Fahrt ein⸗ ſchließlich Eintritt in die Kunſtausſtellung RM..55. Anmeldungen ſofort bei allen Orts⸗ und Betriebswarten und auf dem Kreisamt 35„Kraft durch Freude“, Ortsgruppe Neckarſtadt⸗Oſt Für die Fahrt vom 25.+26. 12. 1934 nach Todtnau und Umgebung ſind die Fahrkarten uſw. gegen Nachzahlung von RM..— heute Freitag zwiſchen 18 und 19 Uhr auf der Ge⸗ ſchäftsſtelle, Lange Rötterſtraße 50, Zimmer 4, abzuholen. Die einbezahlten Beträge für die nun wegen der ſchlechten Schneeverhältniſſe abgeſagten genannten Zeit gegen Rückgabe der ausgeſtellten Quittung zurückerſtattet. Sprechſtunden finden jeweils Dienstags und Freitags von 18—19 Uhr auf der Geſchäfts⸗ ſtelle, Lange Rötterſtraße 50, Zimmer 4, ſtatt. Wanderungen Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ veranſtaltet auch Tageswanderun⸗ gen, die es durch ihren billigen Preis jedem ermöglichen, die engere Heimat kennenzulernen. Verpflegung nimmt ſich jeder im Ruckſack mit und bei entſprechender Beteiligung ermäßigen ſich die Fahrpreiſe. Folgende Wanderungen werden durchge⸗ führt: Am 26. Dezember 1934: Schlierbach— Mün⸗ chel— Schönau— Darsberg— Neckarſteinach. Wanderzeit fünf Stunden, Fahrtkoſten.50 Mk. Abfahrt.35 Hbf. Mannheim. Rückfahrt.15 Uhr Neckarſteinach. Ankunft.11 Uhr Schlier⸗ bach, Ankunft.00 Uhr Mannheim. Am 6. Januar 1935: Weinheim— Oberflok⸗ kenbach— Kohlhof— Schriesheimer Hof— Schriesheim. Wanderzeit ſechs Stunden. Fahrt⸗ koſten.20 Mk. Abfahrt OéEG, Neckarſtadt,.15 Uhr. Rückfahrt ab Schriesheim.00 Uhr, An⸗ kunft Weinheim.00 Uhr, Ankunft Mannheim .00 Uhr. Am 20. Januar 1935: Dürkheim— Drei Eichen— Kehr⸗Dich⸗an⸗Nichts— Hartenburg — Dürkheim. Fahrtkoſten.20 Mk. Wan⸗ derzeit ſechs Stunden. Abfahrt.30 Uhr Friedrichsbrücke, Rhein⸗Haardtbahn. Ankunft .15 Uhr Dürtheim. Rückfahrt 19 Uhr, An⸗ kunft 20 Uhr. Am 27. Januar 1935: Kreidacher Höhe— Rudi⸗Münzer⸗Turm— Tromm— Waldmichel⸗ bach. Wanderzeit fünf Stunden. Fahrtkoſten .80 Mk. Abfahrt.52 Uhr Hbf. Rückfahrt .50 Uhr Waldmichelbach. Ankunft.31 Uhr Kreidach. Ankunft.38 Uhr Mannheim. NS⸗Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Lindenhof Diejenigen Volksgenoſſen, die ihre Lebens⸗ mittelgutſcheine und Holzſcheine noch nicht ab⸗ geholt haben, können dieſe am Samstag, 22. Dezember, nachmittags von 3 bis 5 Uhr, in Empfang nehmen. Der Chriſtbaum der Reichswehr wird geſchmückt Vor der Kaſerne des Berliner Wachtregiments wird jedes Jahr ein kerzen⸗ geſchmückter Weihnachtsbaum aufgeſtellt Lichterglanz im Blindenheim Wer geſtern gegen Abend am Heim der Blin⸗ den vorbeiging, ſah durch die Fenſter einen brennenden Chriſtbaum leuchten. Jubelnder Geſang klang auf die Straße heraus und man⸗ cher blieb ſtehen und wunderte ſich über die Fröhlichkeit. Wer hineinging in das Haus und die Weih⸗ nachtsfeier der Blinden miterleben durfte, dem kam die Erkenntnis, daß die ſtillen Menſchen glücklich und zufrieden ſind. Sie bauten ſich eine Welt in der die Liebe herrſcht und beſiegten da⸗ durch die Härte des Schickſals. Die kleinen, gemütlichen Räume waren grün und ſilbern ausgeſchmückt und boten ein trau⸗ liches Bild. Es waren aus nah und fern Gäſte und Freunde gekommen, um an dem Feſt der Blinden teilzunehmen und die Verbundenheit mit ihnen zu zeigen. Direktor Spiegel be⸗ grüßte ſie in einer herzlichen Anſprache. Er erzählte von ſchweren und guten Zeiten des Blindenheimes und ſprach mit Zuverſicht von der Zukunſt. Mit guten Wünſchen, mit einem großen Eßkorb und einem Geldgeſchenk ehrte er Frl. Marie Koch als B5jährige Heiminſaſſin. Voll und rein, von Muſiklehrer Adolf Blum vortrefflich geſchult, ſang der gemiſchte Chor des Blindenvereins Dank⸗ und Jubellieder von Haydn, Gluck und Bach, die auf die Zuhörer eine tiefe Wirkung ausübten. Die Weihnachts⸗ predigt von Kaplan Berthold war von dem ehrlichen Wollen getragen, den Blinden Hoff⸗ nung und Freude zu bringen. Eine freudige Ueberraſchung bedeutete die Anweſenheit des blinden, bekannten Konzert⸗ ſängers Hans Kohl. Mit gepflegter, klang⸗ voller Baritonſtimme ſchenkte er zwei Weih⸗ nachtslieder von Johann Wolfgang Frank und als zweitletztes in der Reihe ſeiner dankbar aufgenommenen Darbietungen ſang er das frohfeierliche Lied von Adam„O hehre Nacht“ und„In der Chriſtnacht“ von Wilhelm Ber⸗ ger. Wohl gaben die Blinden ihren Beifall nicht mit lautem Klatſchen kund. Doch ſah man in ihren Geſichtern eine Freude und Ergriffen⸗ heit erwachen. Friedel Ruppert gab ein Gedicht von C. F. Meyer zum beſten, das ſie mit warmer, freundlicher Stimme ſehr hübſch vorzutragen wußte. Betty Steinmüller plauderte in einem Gedicht von Ewald über Weihnachten und vermochte damit die Zuhörer ehrlich zu entzücken. Sehr gut war der muſikaliſche Vor⸗ trag von Amalie Lindenfelder und Hed⸗ wig Menges, die mit ſtarker Einfühlung in die Muſik und ſicherer Beherrſchung des In⸗ ſtrumentes den„Weihnachtsabend“ von Pache vierhändig auf dem Klavier ſpielten. Nachdem als Letztes in der künſtleriſchen Vortragsfolge das Lied„Groß iſt der Herr“ verklungen war, wurden die Blinden zu dem reichen Gabentiſch geführt. Neben Geldge⸗ ſchenken konnten ſie nützliche Gaben und kleine Ueberraſchungen in Empfang nehmen. Sie lächelten froh vor ſich hin und drückten den Spendern dankbar die Hand. Ihr Weihnachtsfeſt war durchleuchtet vom Schimmer des Glücks. L E. Weihnachtsfeier der 114er Im Zeichen großer Feſtfreude begingen die 114er in ihrem Vereinslokal„Zum alten Reichskanzler“ ihre diesjährige Weihnachts⸗ feier. Die kleine Luiſe Dieck ſprach zu Be⸗ ginn einen Prolog, der den Klang einer ſtillen Nacht auslöſte. Frau Ruoff ſang, von Frl. Danquardt am Klavier begleitet, einige bei⸗ fällig aufgenommene Weihnachtslieder. Hier⸗ auf begrüßte der Kameradſchaftsführer Kame⸗ raden und Gäſte und führte die Anweſenden im Geiſte an die Stätte der vier Kriegsweih⸗ nachten. Gauſchriftführer Kamerad Voigt gab einen kurzen Bericht und dankte dem Vereinsführer für ſeine treue und vorbildliche Bereitſchaft. Begeiſterten Beifall konnte ſich das Korn⸗Quar⸗ tett durch ſeine Liedvorträge„Stille Nacht“ und „Geſchichten aus dem Wiener Wald“ ſichern. Am Schluſſe liefen zwei Filme, die von der Volksfürſorge in dankenswerter Weiſe den Vereinskameraden zur Verfügung geſtellt wor⸗ den waren. Opernſänger Welker erfreute mit temperamentvollen Liedern. Man hätte noch gerne mehr von ihm gehört. Die Gabenverloſung trug zur Stimmung ihren Teil bei, ebenſo die fleißige Muſikkapelle, die unermüdlich wirkte. Alles in allem: eine ſchöne Familienfeier, die noch lange in der Er⸗ innerung weiterleben wird. An alle, die es angeht! Vergebung öffenklicher Aufträge Der Deutſche Gemeindetag hatte beim Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter beantragt, die Verordnung über Verdingungskartelle vom 9. Mai 1934, die nur auf Bauleiſtungen beſchränkt iſt, allgemein auf die Vergebung ſämtlicher öffentlicher Auf⸗ träge auszudehnen. Nach der Anſicht des Reichs⸗ wirtſchaftsminiſters beſteht aber kein Bedürf⸗ nis hierfür, nachdem die Verordnung gegen Preisſteigerungen vom 16. Mai 1934 für alle Güter und Leiſtungen(mit gewiſſen Ausnah⸗ men) gilt. Sie geht über die Verdingungskartellverord⸗ nung noch hinaus, indem ſie ſchon die bloße Preisabrede, die ohne Einwilligung der Preisüberwachungsſtelle getroffen worden iſt, unter Strafe ſtellt. Die Vergebungsſtelle hat folgende Möglichkeiten: a) Wenn ſie ſich einer verbotswidrigen Preis⸗ abrede gegenübergeſtellt ſieht, kann ſie die Be⸗ teiligten darauf aufmerkſam machen, daß die Abrede nichtig iſt und die Beteiligten ſich ſtraf⸗ bar gemacht haben; ſie kann unmittelbar bei der Staatsanwaltſchaft Strafanzeige erſtatten oder die Preisüberwachungsſtelle unterrichten, der es dann obliegen wird, das Einſchreiten der Strafverfolgungsbehörden herbeizuführen und erforderlichenfalls für die Vergebung auf Grund des§ 1 der Verordnung über die Be⸗ fugniſſe des Reichskommiſſars für Preisüber⸗ wachung einen Höchſtpreis feſtzuſetzen. b) Werden überſetzte Preiſe gefordert auf Grund einer vor Inkrafttreten der Preisſtei⸗ gerungsverordnung vom 16. Mai 1934 getroffe⸗ nen Abrede oder ohne daß eine Preisabrede feſtzuſtellen iſt, ſo kann ebenfalls bei der Preis⸗ überwachungsſtelle ein Einſchreiten gegen die Preisabrede oder eine Herabſetzung der Preiſe beantragt werden. Auch Abreden, wonach ein beſtimmter Unter⸗ nehmer den Auftrag bekommen ſoll und die Mitbewerber verpflichtet ſind, dieſen Unterneh⸗ mer zu überbieten, ſtellen nach Anſicht des Mi⸗ niſters eine nach der Preisſteigerungsverord⸗ nung einwilligungsbedürftige Mindeſtpreisfeſt⸗ ſetzung dar. Es beſteht ein öffentliches Inter⸗ eſſe daran, daß alle 5 Kenntnis der Verge⸗ bungsſtellen kommenden Verſtöße gegen die Preisſteigerungsverordnung und die Verdin⸗ gungskartellverordnung geahndet und zu dieſem den zuſtändigen Stellen mitgeteilt wer⸗ en; denn nur dann, wenn in den beteiligten Kreiſen bekannt wird, daß die Straſvor⸗ ſchriften auch tatſächlich angewandt werden, wird eine wirkſame Durchführung der Ver⸗ ordnung gewährleiſtet werden. Gus alle. OOelt GPu⸗Beamter ſchließt 58 Ehen Riga, 20. Dez. In der ruſſiſchen Stadt Tula, die auf der ganzen Welt bekannt iſt, weil dort die berühmten echt ruſſiſchen Samowar(Tee⸗ keſſel) hergeſtellt werden, hat dieſer Tage ein origineller Prozeß ſtattgefunden. Es handelte ſich um Klagen auf Alimente, die von verſchie⸗ denen Seiten gegen einen höheren Beamten der GpPu angeſtrengt worden waren. Die Verhandlung ergab dann auch ein recht eigenartiges Bild von dem Privatleben dieſes Mannes. Es ſtellte ſich nämlich heraus, daß dieſer hohe Sowjet⸗Würdenträger in dem kurzen Zeitraum von fünf Jahren nicht mehr und nicht weniger als 58 mal Ehen eingegangen war. Der Bigamie hat ſich der Beamte allerdings nicht ſchuldig gemacht, ſondern ſeine Ehen waren alle ebenſo rechtsgültig wieder geſchieden worden, wie ſie vorher den Vorſchriften des Geſetzes ge⸗ mäß geſchloſſen worden waren. Aus dieſen Ehen ſtammen jedoch mehrere Dutzend Kinder. Selbſt das höchſte Gehalt hätte bei weitem nicht ausgereicht, um nun alle dieſe Kinder auch wirklich zu verſorgen. Da das der Mann einſah, hat er ſchließlich überhaupt nichts getan und überließ die Mütter und ihre Kinder einfach ihrem Schickſal. Die Sowjetbehörden tun an ſich zwar ihr Möglichſtes, um in ſolchen Fällen helfend einzugreifen, aber ein ſolches Maß von Fruchtbarkeit überſtieg die Grenzen der ſtaatlichen Fürſorge. Der Beamte wurde zu einer Gefängnisſtrafe von vier Jahren verurteilt. Wie der Staats⸗ anwalt jedoch ausdrücklich bemerkte, ſoll darin keine Strafe geſehen werden, ſondern nur eine vorbeugende Maßnahme, alſo eine Art Schutz⸗ haft. KUNDENOVIENST ———————— Fernsprecher 40516 ER. MARTAMANNN eee annphen- rr vanekeeebee Seckenheimersttobe 68 æ Pirandello geht nach Hollywood Prag, 20. Dez. Der weltberühmte italie⸗ niſche Dichter Pirandello, der ſoeben in Stock⸗ holm mit dem diesjährigen Nobelpreis für Li⸗ teratur ausgezeichner worden iſt, hat auf der Rückreiſe in ſeine Heimat in Prag mehreren Preſſeleuten Rede und Antwort ſtehen müſſen. Ueber ſeine nächſten Pläne befragt, erklärte der Gefeierte, daß er ſich mit der Abſicht trage, für einige Zeit nach Hollywood zu gehen, um dem modernen Film„einen neuen Impuls“ zu geben. „Die Idee,“ ſo meinte Pirandello,„muß wie⸗ der mehr herausgeſtellt werden. Der Film darf nicht an überflüſſigen Aeußerlichkeiten und ne⸗ benſächlichem Beiwerk kranken.“ Ueber ſeine Meinung bezüglich des Verhält⸗ niſſes von Film und Theater befragt, gab der Italiener folgende Erklärung ab:„Ich bin immer davon überzeugt geweſen, daß ſich Film und Theater eigentlich keine Konkurrenz ma⸗ chen. Wahre Kunſt kann es immer nur auf der Bühne geben. Aber trotzdem wird der Film die ungeheuer wichtige Rolle, die er ſich im moder⸗ nen kulturellen Leben zu erringen gewußt hat, auch in Zukunft beibehalten.“ Pirandello ſchloß mit der Hoffnung, daß es ihm gelingen werde, den amerikaniſchen Film wirklich künſtleriſch zu geſtalten, um dadurch auch auf die Filmproduktion anderer Länder — richtunggebenden Einfluß ausüben zu önnen. ◻ Rund um die Ehe + 17 7 — 7 f 3 „Ja was iſt denn los? Liegt deine Frau auch im Krankenhaus?“ „Ja. Aber ſie hat angefangen!“ 4 Röhren Super mit modernsten Hoch- leistungsròöhren beson- dere Uberlegenheit in Trennschörfe, Köut- Störlce und Tonschön⸗ heit, Schöttenvisief, Schy/STZ-Weib-Skols- Verblũffende Einnopf- Schòltung. Troubadout dee cichllige Cuto Nan e, i, cheidung A Nienæi Oder 2Rönren 2 Krei: Gerẽdesus-Empfönger ohne Rückkopplunę in Bedienunę und Leis- tung gleich einemxlein- super. Ubersichtliche Sledlẽ mit sutomẽtischer Wellenbereich-Signöli- Sierung. Das Spiel der Weihenächte von Walter Eckart. Dahrgang 4— A Nr. 588— Seite 9. „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Freitag, 21. Dezember 10 ——— ihrer Botſchaft gehörten und kein Zuhauſe Later und Sohn von ernſt wiechert Von der Verwandlung der Menſchen im Kriege künden die drei Erzählungen, die Ernſt Wiechert eben unter dem Titel„Der Todes⸗ kandidat“ in der„Kleinen Bücherei“ erſcheinen läßt. Mit Erlaubnis des Verlages Albert Langen/ Georg Müller, München bringen wir den Schluß der Erzählung„Der Vater“ zum Abdruck. Dann gingen Sie das Kaminzimmer, und der Sohn wurde genötigt, zuerſt über die Schwelle zu treten. Der Vater aber blieb hin⸗ ter ihm in der geöffneten Tür, ſah, wie er den Blick einmal über die Ahnenbilder gehen ließ, bis zu ſeinem Spiegelbild, das unter dem grauen Helm ihm entgegenſah, wie die Bilder aber nicht von den Wänden ſtürzten, die Lichter auf dem Kaminſims nicht erloſchen, wohl aber in dem Geſicht des jungen Freiherrn ſich etwas veränderte. Und dann geſchah etwas Seltſames, indem er ſich nämlich zu ſeinem Vater zurückwendete, mit einer müden Handbewegung nach den Wän⸗ den deutete und leiſe ſagte:„Die Alliierten...“ Es war gut, daß der Freiherr Aegidius einen Stock hatte, auf den er ſich ſtützen konnte, und mit einem faſt jenſeitigen Geſicht ſah er, wie dieſes Wort, mit der Geringheit ſeines Klan⸗ ges, doch mit einemal die Ordnung des Le⸗ bens umkehrte und ihn zu den Toten ſtellte, in die Reihe der aus dem Jenſeits drohenden Richter des Geſchlechtes, indes jener in einer ſchauerlichen Einſamkeit hinter den Schranken ſtand, ohne Verteidiger und Gefährten, und nur das Gezeichnete ſeines Geſichtes hatte er aufzuheben gegen die Anklage der Toten. „Du biſt Edelmann wie ich“, begann der Freiherr Aegidius nach langem Schweigen vor dem Feuer.„Du biſt Offizier wi. ich und ein Soldat der Front, wie auch ich es vor fünfzig Jahren war. Wie kommt es, daß es das gleiche und doch etwas anderes iſt?“ Wieder ſah ihn Erasmus an, als erwarte er noch etwas anderes.„Wir ſind zu weit fort⸗ gegangen“, erwiderte er dann leiſe.„Man hat uns gehen laſſen, als gingen wir nach Franl⸗ reich und Rußland oder ans Meer, aber wir ſind viel weiter fortgegangen... auf einen anderen Stern... man hat hier nicht erkannt, wohin man uns geſchickt hat... ich wollte nicht kommen, aber der Kommandeur befahl es mir „Warſt du nicht zu Hauſe hier?“ „Wir haben kein Zuhauſe mehr, wir haben dort gemietet, beim Tod, und der Vertrag läuft noch, immerzu.“ Er iſt der Meinung geweſen, erwiderte der Freiherr Aegidius nach einer langen Pauſe, daß ein Offizier nur einen Vertrag zu ſchlie⸗ ßen habe, den mit der Pflicht, und daß ſein Bedroher nicht der Tod ſei, ſondern die Feig⸗ heit etwa, oder die Lüge oder der Ungehorſam? Das Glas des jungen Freiherrn klirrte etwas beim Niederſetzen, aber dann ſah er ſeinen Va⸗ ter an.„Ich möchte dich bitten, wir etwas zu ſagen. Glaubſt du, daß von allen dieſen“— und er hob nocheinmal die Hand zu den Bil⸗ dern der Vorfahren—„niemand jemals eine Lüge geſprochen hat?“ „Ich habe es zu glauben“, erwiderte der Freiherr,„und wenn es nicht ſo wäre, wenn vergangene Zeiten ein anderes Geſetz gehabt haben ſollten, ſo ſind wir dazu da, es gutzu⸗ machen und zuviel zu zahlen, wenn jene zu⸗ wenig gezahlt haben ſollten.“ Es war, als hätte der Freiherr Erasmus vergeſſen, daß er vor dem Kaminfeuer ſaß, denn er hob die rechte Hand, als wollte er ſie an den Helm legen, und ließ ſie dann wieder ſinken. „Erlaube, daß ich dir etwas erzähle“, ſagte er dann, und als der Freiherr die Hand mit einer faſt angſtvollen Gebärde hob, lächelte er nur ſchmerzlich und begütigend.„Ich hatte einen Freund dort draußen, er lebt nicht mehr. Er war ein Offizier meiner Kompagnie. Wir ſprachen nicht viel miteinander, wir ſahen uns nur mitunter an, bei Beſichtigungen, beim Trommelfeuer, vor einem Angriff, und wir verſtanden uns dann, ohne etwas zu ſagen. Er war ein tapſerer Offizier, aber er brauchte viel Zeit zu ſeiner Tapferkeit, jedesmal. Und einmal, als wir im Graben ſtanden, vor einer großen Patrouille, und auf unſere Uhren ſahen. ſprach er es aus„Sie wundern ſich vielleicht, Erasmus“, ſagte er,„und es iſt ja eigentlich auch nicht Angſt, obwohl das natürlich wäre, aber es iſt ſo, daß ich zuviel mitzuſchleppen habe, jedesmal wenn ich aufſtehe und dort⸗ hinein ſoll, ins Unbekannte. Ein Soldat ſoll nichts zu tragen haben als ſich ſelbſt, und der einfache Mann tut es ja auch. Die Jungen wenigſtens. Aber ich, ſehen Sie, ich hebe jedesmal alle meine Vorfahren auf, wenn ich aufſtehe, und es ſind ſehr viele. Und am ſchwerſten iſt mein Vater. Sie ſitzen dort ganz ſicher auf meinem Rücken und ſehen zu, wie ich es mache, und wenn ich mich noch ein biß⸗ chen ausruhen will, dann ſind ſie nicht zu⸗ frieden. Die Pflicht erlaubt es nicht, ſagen ſie. Sehen Sie, Erasmus, dieſes iſt es: man hat gedacht, die Pflicht ſei größer als die Liebe, aber das iſt nicht wahr. Mit der Liebe ſteht es ſich leichter auf als mit der Pflicht, und ich würde nicht ſoviel Zeit brauchen, um aus dem Graben herauszukommen. Mein Burſche, ſehen Sie, er har mir geſtern etwas Merkwürdiges erzählt. Wie er von ſeiner Mutter Abſchied genommen hat. Sie iſt eine Bergmannswitwe und er das einzige Kind. „Lieber Sohn“, hat ſie auf dem Bahnſteig ge⸗ ſagt,„wenn du mir Ehre machſt, werde ich ſtolz auf dich ſein, und wenn du mir Unehre machſt, werde ich immer deine Mutter bleiben.“ Sehr merkwürdig, Erasmus, nicht wahr? Und Sie werden nie erleben, daß er ihr Unehre macht, aber wie leicht er aufſteht und dorthin geht, das können Sie jeden Tag erleben....“ „Ja, und dann war die Uhr ſoweit, und wir ſtiegen aus dem Graben. Er war wieder der Letzte, und als ich mich noch einmal umdrehte vor der roten Wand, denn es gab Sperrfeuer, hob er nur die Hand und lächelte. Auch als er dann tot war, lächelte er noch immer es ſaß nun wohl niemand mehr auf ſeinen Schultern....“ „Der Freiherr Aegidius hatte die Stirn auf die Hand geſtützt und ſtarrte auf den niedrigen Tiſch, der zwiſchen ihnen ſtand. Aus einer weiten Ferne kam dieſe leiſe Stimme, und auch was ſie erzählte, war aus einer anderen Welt. Ausgewandert waren ſie, dieſe Söhne des Vaterlandes, nach einer Erde, die ſie ver⸗ ſchlang, und was ſie herüberriefen über einen hinweg, war wohl noch ie gleiche Mutterſprache, aber der Sinn ihrer Worte hatte ſich ganz und gar verwandelt. Leben, Liebe, Tod.... das war alles anders, und auch ſie ſelbſt waren nur wie Boten, die Vater..„ K43 Oeine HJugencd Buͤchier Lesen! Beachten Sie unsere weihnachtswerbung für das Jugendbuch im i. Stocł unterhꝭlten wir eine tůndięe Auitellunę qugend- bucher für jedes Alter.— Benutzen Sie frühzeitię die Ge- legenheit, sich 2u orientieren, Sie lönnen so in Ruhe àus- wöhlen.— Und nun beschten Sie laufend unsere dschòu- fenster, Wir wechseln sie häufig--, Sie und die Ausstellung Sollen lhnen zeigen, v/as wir leisten. Põôclisehe Buelilicndlung Nationolsoꝛiolist. Buchhendlung des HakenkreuzbænnerVerlegs Gmbłi Hannheim, P., 12, am stronmarkt Strebenbehn-Holtestelle) Bücher, die woir beſprechen Ein deutſches Winterſonnwendſpiel. Theaterverlag Lan⸗ gen/ Müller, Berlin. Ein gutes, vollhaftes Laienſpiel, einfach in ſeiner Art, nicht zu lang, aber groß angelegt. Es bringt alle Figuren der Nächte vor Weihnachten auf die Bühne, von den Froſt⸗Geiſtern bis zu Sankt Nikolaus. Darein verflochten eine einfache ſymboliſche Darſtellung des Weihnachtsgeſchehens, das den ganzen tollen Spuk auflöſt und beſänftigt. Das Stück iſt nicht lricht auf⸗ zuführen, aber ſehr lohnend, und kann zur Auffüh⸗ rung empfohlen werden. Es iſt beſonders geeignet für Jugendformationen, aber auch für andere Darſteller. Chriſtnacht 1914 von Luvwig Thoma. Einakter. Thea⸗ terverlag Langen/ Müller, Berlin. Das Stück ſpielt in der vorderſten Stellung bei einer Landwehr⸗Abteilung. Es iſt ſehr gut: Anſpruchslos, beſcheiden und kurz und benötigt wenig ſzeniſchen Auf⸗ wand. Daß es teilweiſe in bayriſchem Dialekt geſchrie⸗ ben iſt, hindert nicht, weil dieſe Stellen leicht in hoch⸗ deutſch oder einen anderen Dialekt übertragen werden können. Das Stück wird zur Aufführung empfohlen, vor allem für Militärvereine. in deutſches Weihnachtsſpiel von Konrad Dürre. Thraterverlag Langen/ Müller, Berlin. Ein Weihnachts⸗Laienſpiel wie wir ſie brauchen: ſchlicht und ſtark, im beſten Sinne deutſch und volks⸗ tüm ich. Das Stück kann zur Nufführung empfohlen werden, es iſt kurz und leicht aufzuführen. Weihnachtsſpiel von Hermann Griebel. Theaterverlag Langen/ Müller, Berlin. Eine ſchlichte Darſt'llung des Weihnachtsgeſch⸗hens, die ſtellenweiſe faſt zu einfach iſt. Das Stück iſt leicht und ohne viel Aufwand dar uſtellen. Waihnacht der Hirtenmädchen von J. M. Heine. Ein Spiel kleiner Mädchen zur heiligen Nacht. Theater⸗ verlag Langen/ Müller, Berlin. Das Stück iſt für kleine Mädchen geſchrieben und für dieſen Zweck gut. Es bringt ein ganz neues Thema zum Weihnachtsgeſchehen. Das Stüct iſt für Auffüh⸗ rungen von Schulen und BdM geeignet. Der Menſchenſohn von Joſef Bauer. Das Weihnachts⸗ ſingſpiel der Streifelder Volksſchule. Theaterverlag Langen/ Müller. Ein echtes Laienſpiel mit viel Geſang und guten Möglichkeiten der Ausgeſtaltung. Eine gute Anleitung iſt beigefügt. Zur Aufführung zu empfehlen. Front gegen Europa. Roman von Hans Joachim Flechtner. Otto Janke, Verlag, Leipzig, 270 Seiten, Ganzleinen RM 3,50. Der Verfaſſer verſteht es, in dieſem Roman eine Viſion niederzulegen, die in den mannigfachen außen⸗ politiſchen Konſtellationen der ganzen Welt ihren Urſprung hat. Kühn und gewaltig zeichnet er in knappen, ſtraffen Linien die Zuſammenballung aſtati⸗ ſcher und afrikaniſcher Völker gegen das ahnungsloſe Europa. Alle werden geführt und gehetzt von einer Zentrale, dem allmächtigen Sowjetherrn Dalikin. Daß der grandioſe Plan mißglückt, iſt das Verdienſt des geheimnisvollen Agenten Nr. 3, der die ganzen Pläne durchſchaut und ſowohl ſeine deutſche Nachrichtenſtelle als auch den Serret Service warnt und den Plan Dalikins ſabotiert.— Aeußerſt ſpannend in der Form eines politiſchen Agentenromans, rollt das viſionäre Bild am Leſer vorüber. Daß der Verfaſſer mit eine Liebesgeſchichte hineinzaubert, iſt an ſich unnötig, läßt aber den Wert des Romans unbeeinträchtigt. Das Buch wurde von der Reichsſchrifttumskammer durch Aufnahme in die Grundliſte für Leihbüchereien empfohlen. rer. Zauber der Wildnis in deutſchen Landen. Urkunden vom Wirken der Naturgewalten im Bilde der deut⸗ ſchen Landſchaſt. Von Prof. Dr. Walther Schoe⸗ nichen, Direktor der Staatlichen Stelle für Natur⸗ denkmalpflege in Preußen, Leiter des Reichsfachamtes für Naturſchutz im Reichsbund Volkstum und Heimat. Mit 96 Kupfertiefdrucktafern und mit zahlreichen Abbildungen im Text(Verlag J. Neumann, Neu⸗ damm). Preis in Leinen geb. RM.80. Profeſſor Dr. Walther Schoenichen, der Führer der deutſchen Naturſchutzbewegung, hat ſich dieſer für unſere völliſche Erziehung ſo bedeutungsvollen Auf⸗ gabe angenommen. Seinem vor klurzem erſchienenen Werke„Urwaldwildnis in deutſchen Landen“, das in den weiteſten Kreiſen eine wahrhaft glänzende Auf⸗ nahme gefunden hat, folgt nunmehr unter dem Titel „Zauber der Wildnis in deutſcher Heimat“ ein zwei⸗ ter Bilderband, der ſich an alle Freunde der deutſchen Landſchaft und der deutſchen Natur wendet. Von allem Herrlichen und Wunderbaren, was die weiten Gaue unſerer Heimat enthalten, werden uns hier erleſene Beiſpiele in charaktervollen Lichtbildauf⸗ nahmen vorgeführt: von den Dünen und Kliffen unſerer Meeresküſten, von den Felsmauern der Hoch⸗ gebirge, von Seen und Waſſerfällen, von Blockmeeren und Schluchten, von alten Vul'anen, von Mooren und Heiden. So iſt hier ein Werk entſtanden, daß allen Freunden der deutſchen Heimat Freude machen wird, inſonderheit auch denen, die als Wanderer mit dem Wanderſtab in der Hand oder am Steuer des Kraftwagens die Gaue unſeres Vaterlandes durchſtreifen: ein Werk, das ſich wie wenig andere als Geſchenk und für unſere natur⸗ begeiſterte Jugend eignet. Die Wildküche. Zuſammengeſtellt in der Reihenfolge des Jagdjahres nach erprobten Familienrezepten er⸗ fahrener Fägerfrauen. Von Werner Siebold. Zweite, erweiterte Auflage. Geheftet.20 RM., Leinen geb. .— RM. Verlag J. Neumann, Neudamm. Da ja bekanntlich die Liebe auch des beſten Mannes zum größten Teil durch den Magen geht, dürfte ſich das vorliegende Buch, das außer den Wildrezepten auch beachtenswerte Winke und Ratſchläge für das Konſervieren von Wild, für Fiſchſpezialgerichte, für die Verwendung der Pilze in der Küche und für Wild⸗ früchte vermittelt, als ein guter Geiſt für den Jäger⸗ haushalt erweiſen. Max Arendt:„Hindenburg“. Ein Leben der Pflicht. 168 Seiten mit 30 Abbildungen. Preis gebunden in Ganzleinen.35 RM., broſchiert.665 RM. Verlag: Nationale Schriftenvertriebsſtelle Kurt Möbius, Ber⸗ lin⸗Tempelhof. Nach dem Tode des Herrn Reichspräſidenten von Hindenburg ſind eine größere Anzahl von Büchern über ihn erſchienen mit größtenteils bildlicher Dar⸗ ſtellung und nur kurzen Ausführungen über ſein Leben und Wirken. Eine Darſtellung dieſes ewig denkwürdi⸗ gen und ſchickſalhaften Lebens muß aber der Ertrag langer ehrfurchtvoller Beſchäftigung mit dem Werde⸗ gang und Wirken einer Perſönlichkeit ſein, für die Zeit ihres Lebens das Pflichtgefühl Geſetz und Richtſchnur ihres Handelns geweſen iſt. Der Verlag Nationale Schriftenvertriebsſtelle Kurt Möbius, Berlin⸗Tempelhof hat mit dem Werke ein Volksbuch herausgebracht, das trotz dem billigen Preis ſehr gut ausgeſtattet worden iſt. Seine Anſchaffung Der große König als erſter Diener ſeines Staates. Dargeſtellt aus ſeinen bedeutendſten Schriften, Brie⸗ fen, Teſtamenten und Geſprächen nebſt einigen per⸗ ſönlichen Anekdoten. Herausgegeben von F. von Oppeln⸗Bronikowſki. Verlag E. A. Seemann, Leip⸗ zig. Leinen.50 RM. In dieſem Buch wird, erſtmalig in dieſer Form, eine Auswahl kennzeichnender Proben und Stücke aus Friedrich des Großen eigener ſchriftlicher Hinterlaſſen⸗ ſchaft mit den genialen Nachſchöpfungen ſeines Helden⸗ lebens durch Künſtlerhand zu einem doppelt lebendigen Ganzen verbunden. Dieſes Buch muß jeden feſſeln, der ſich nicht damit begnügt, den Lebenslauf und die geſchichtliche Miſſion des großen Königs zu kennen, ſondern tiefer eindringen will in das Denken und Han⸗ deln dieſes auserwählten Fünſten, der Soldat und Ge⸗ lehrter war und nur ein Streben kannte: ſeinem Volke zu dienen. Die Gewähr, daß uns ſolches tieferes Wiſſen vermittelt wird, bietet uns als Herausgeber der bekannte preußiſche Kulturhiſtoriker Friedrich von Oppeln⸗Bronikowſki. Foachim von der Goltz,„Der Baum von Clery“. Roman. In Leinen gebunden RM..50. Verlag Albert Langen, Georg Müller, München. mehr hatten. Er fah die Hand ſeines Sohnes auf der dunklen Platte des Tiſches vor ſich, eine ſchmale und bräunliche Hand mit einem manen Glanz der Haut, als leuchte ſie von innen her⸗ aus. Und plötzlich war ihm, als ſei dieſe Hand das Einzige, was noch da ſei, warm und lebendig, zu greifen und zu halten, und als ſei ſchon das graue Kleid, das ihr Gelenk um⸗ ſchloß, nicht mehr dieſem Raum angehörig, fondern nur ein herüberwirkendes Zeichen aus dieſer anderen Welt. Einer Welt, die keinen Zutritt hatte für ſeinesgleichen, ſondern die ſich zuſchloß, ſchweigend und im tödlichen Ernſt, allein ſich bewahrend für jene nach⸗ folgenden Geſchlechter, die in vier Jahren jenes Mietrecht erworben hatten, von dem vorher die Rede geweſen war, das Mietrecht am Tode. Und mit einer ſcheuen, faſt demütigen Be⸗ wegung legte er ſeine Greiſenhand auf die bräunliche, ſchmale Hand des Sohnes, die ein⸗ mal aufzuckte unter der unvermuteten Gebärde und dann ruhig lag, als füge ſich auch dieſes ſchweigend ein in den großen Kreis ihrer Er⸗ fahrung. „Ich habe dich zu den Toten gerechnet“, ſagte der Freiherr Aegidius leiſe,„das mußt du mir verzeihen... du ſiehſt, daß wir nicht alles verſtehen, weil wir zu alt ſind. Und auch das Wort verſtand ich nicht... vermißt ... und die Toten, Erasmus, die wieder⸗ kehren 308 5... aber die Pflicht, Eras⸗ mus... was du da von deinem Freunde ſagſt... vielleicht iſt auch die Liebe verſchlun⸗ gen in die Pflicht, wie der Sieg perſchlungen iſt in den Tod... in der Bibel ſteht es wohl Er zog die Hand leiſe zurück und hob ſie zu den Kerzen auf, um einen gekrümmten Docht wieder aufzurichten. „Noch etwas, Vater“, ſagte der Freihert Erasmus und ſah in das Licht.„Es iſt ein Tagebuch an dich geſchickt worden mein Sch... auch dort hielt man mich für Die Kerzen tropften nicht mehr, ſondern brannten mit hohen und ſtillen Flammen. So ſahen beide in das ſiebenfache Licht. Das Siegel, ſagte der Freiherr, ſei unbe⸗ ſchädigt geweſen, ein bläuliches Stegel mit ihrem Wappen, und ſo auch, unverſehrt, habe er es ins Feuer gelegt, weil er geglaubt habe⸗ den Willen eines Toten damit zu erfüllen. Nun, zum erſtenmal an dieſem Abend, kehr⸗ ten die Augen des Freiherrn Erasmus aus jener verhüllten Ferne zurück und blickten in die Augen des Vaters, als ſei er nun erſt wiedergekehrt und nehme das Recht des Le⸗ bendigen in Anſpruch. Es lag wohl etwas Unausweichliches in dieſem Blick, denn der Freiherr Aegidius, ſich aufrichtend, ſagte nicht ohne Strenge, es ſei in ihrer Familie ſo gehalten worden, daß eine Ausſage nicht wiederholt zu werden brauchte. Und darauf, als das Feuer niedergebrannt war, ſtanden ſie auf. Bevor ſie über die Schwelle gingen, drehte der Freiherr Erasmus ſich um und blickte noch einmal über die Reihe der ſich verdunkelnden Geſichter an der Wand. Es war, als wollte er noch etwas ſagen, öffentlich gleichſam, unter den Augen ſeiner Vorfahren, aber bevor er die Lippen öffnen konnte, legte ihm der alte Freiherr den Arm um die ſchmalen Schultern und küßte ihn auf „Mein lieber Sohn....“, ſagte er leiſe. Dann ging er zuerſt durch die geöffnete Tür. Mitten hinein in einen der gewaltigſten Abſchnitte des Ringens an der Weſtfront ſtellt der Verfaſſer den erwartungsvollen Leſer, in die Kämpfe von der Somme. Hier von dem„Baum von Clery“ aus läßt er ein Stück Frontgeſchehen abrollen, das in ſeiner Eindringlichkeit und Unmittelbarkeit vom erſten Augenblick an packt und feſſelt. In aller Offenheit behandelt der Dichter auch die ſeeliſche Seite, die Problematik des Front⸗ krieges, das Ringen zwiſchen dem menſchlichen Ich und der manchmal unfaßbaren ſoldatiſchen Pflicht⸗ erfüllung. Der„Baum von Clery“ erinnert jeden Front'ämp⸗ fer an irgendwie Selbſterlebtes und er iſt mit ſeiner Fülle von Eindrücken ein Buch. dem man wünſcht, daß es in weiteſten Volkskreiſen Eingang finden möchte. Kö. Der neue Limpert⸗Wandkalender 1935 iſt ein Jahr⸗ weiſer zur Freude, zur ſchlichten, reinen Freude, die aus dem Wandererlebnis in die Herzen quillt. Die herrlichen Kalenderblätter dienen in erſter Linie der deutſchen Jugend, die noch offenen Herzens Wanderwege ſchreitet und ſelig ſchauen lernt. Der Kalender koſtet RM..— und iſt im Wilhelm Limpert⸗Verlag, Berlin SW 68, erſchienen. Der Kongreß zu Nürnberg vom 5. bis 10. September 1934. Ein offizieller Bericht über den Verlauf des Reichsparteitages mit ſämtlichen Reden. Zentralver⸗ lag der NSDApP, Frz. Eher Nachf. München. Leinen.— RM. Mit Wucht ziehen die großen Tage des Nürnberger Reichsparteitages nochmals an uns vorüber. Dieſe wertvolle Sammlung ſämtlicher Reden darf in keiner Bibliothek für das Schickſal Deutſchlands intereſſierter Menſchen fehlen. Sie iſt ein Quell neuer Kraft zum weiteren Kampf. Der Preis iſt recht niedrig gehaltenn, um auch jedem die Anſchaffung zu erleichtern. Das Buch iſt mit ſeinem hervorragenden Bilderanhang Aufnahmen) ein ſchönes Weihnachts⸗ geſchenk. „Die Freimaurerei vor Gericht“. Neue Tatſachen über Weltfreimaurerei, deutſch⸗chriſtliche Orden und ge⸗ heime Hochgrade von Rechtsanwalt Robert Schneider. Der Verfaſſer hat im Jahre 1930 einen Prozeß gegen den freimauriſchen Schriftſteller Wilhelm Fluhrer in Frankfurt angeſtrengt, in dem auf Veran⸗ laſſung des Verfaſſers die Hochgradfreimaurer Mül⸗ lendorf, Großmeiſter der Großen Landesloge, Paſtor Habricht, Nationalgroßmeiſter der Großen National⸗ Mutterloge zu den drei Weltkugeln und andere Hoch⸗ gradfreimaurer als Zeugen über Ritual, Hochgrade und die internationalen Beziehungen der Logen eid⸗ lich vernommen wurden. Die Schrift, die ſich nur auf urkundliches Mate⸗ rial ſtützt, enthält viel Neues, das bis jetzt noch nicht veröffentlicht war. ——— — —————— 3 * . Als woll verſäumt( liche Schne⸗ Tag und ſtille geſchä Fäden aus ſich vom K Wand gleie ſtern der N gen hielt. vor die Tü verſankenen Morgen de das Schnei ren Neuſcht ter hoch. 7 Da war Rulſchoerei auf den Be ringſten Ar Lawine zu warteten w Gäſten der Als aber d ſchön hera Zwar gefie es hatte in ſtarken Spr Thermomet⸗ war llar, de wir balden mung Wild Mann hoch Sixt, Kaiſer „Eingeborei ſen. Eine fräulichen J Seehundsfe ſanft anſtei hinan. Des ſelten wir a Das Tal lich und ſchi ſer führte j ſtand, nach ganz am Er tik kann La folgt der u ſchon ſchief einer wird! Mit gem Spur in de Führung ül um ſich als hang, wie e lich feſt, als mich dann ſe einer ſchwat ein brettgla Stelle des 2 bert Meter die bangen ſckhlich, kamet ſelte hinter meinem Ge! Manchmal 1 zu fühlen: ſchah. Aufa Skilängen d und ſpurtet eine flachere Kehre konnt beobachten, dann aufrec In weiter Es war ein mäßig anſte Hang zu zei ken in die nach glückl Schlußhange Herrlich n Ku ie Gute Unterk In nächster von.50 RM. 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Das Wetterglas verdüchtig Da war an Hochtouren nicht zu denken. Rutſchoereit lagen die flaumigen Schneeſchichten auf den Bergflanken' und warteten auf den ge⸗ ringſten Anſtoß, der ſie als alles vernichtende Lawine zu Tal ſenden würde. Zwei Tage lang wartet⸗n wir mit den amdern zehn oder zwolf Gäſten der Hütte das Setzen des Schnees ab. Als aber der Morgen des Sonntags ſtrahlend ſchön heraufſtieg, hielt es uns nicht länger. Zwar gefiel mir das Wetterglas nicht recht, nes hatte in den erſten Frühſtunden einen zu ſtarken Sprung auf„Schön“ gemacht, aber das Thermometer zeigte vier Minusgrade, die Sicht war klar, der Himmel wolkenlos. So verließen wir bald nach Tagesanbruch mit der Beſtim⸗ mung Wildkopf(2720 Meter) die Hütte. Vier Mann hoch zogen wir los; uns drei Freunden, Sixt, Kaiſer und mir, hatte ſich noch ein junger „Eingeborener“, der Lanſer Hannes, angeſchloſ⸗ ſen. Eine kurze, ſtäubende Talſahrt im jung⸗ fräulichen Pulverſchnee, dann ſpannten wir die Seehundsfelle auf die Schienen und wanderten ſanft anſteigend den inneren Fotſchergraben hinan. Des ermüdenden Spurens wegen wech⸗ ſelten wir alle Viertelſtunde in der Führung ab. Das Tal wurde enger; wir verließen es end⸗ lich und ſchritten den linken Steilhang an, Kai⸗ ſer führte jetzt, ich folgte in ſehr weitem Ab⸗ ſtand, nach weiteren hundert Metern ging Sirxt, ganz am Ende der Hannes. Dieſe erprobte Tat⸗ tik kann Lawinen zwar nicht verhüten, aber ſie folgt der unanfechtbaren Erwägung: Wenn es ſchon ſchief geht, dann iſt es immer noch beſſer, einer wird verſchüttet als alle vier. Der Lawinenhang Mit gemiſchten Gefühlen ſchnitt ich meine Spur in den tiefen Schnee, als Kaiſer mir die Führung überließ und ſchnaufend zurück blieb, um ſich als letzter anzuſchließen.„Der Lawinen⸗ hang, wie er im Büchel ſteht!“ ſtellte ich bedent⸗ lich feſt, als ich bei ihm vorbeikam. Und ſchob mich dann ſchleichend in das ſteilſte Stück. Unter einer ſchwarzen, ſchneefreien Felswand ſtürzte ein brettglatter Steilhang zu Tal, die kritiſche Stelle des Weges. Nicht lang, kaum zweihun⸗ bert Meter war das verdächtige Wegſtück, aber die bangen Minuten, während ich darüber ſchlich, kamen mir endlos vor. Der Schnee rie⸗ ſelte hinter mir her, er knirſchte tückiſch unter meinem Gewicht, wenn ich den Ski vorſchob. Manchmal meinte ich bis in alle Nervenenden zu fühlen: Jetzt geht's dahin! Aber nichts ge⸗ ſchah. Aufatmend brachte ich die letzten paar Stkilängen der gefährdeten Paſſage hinter mich und ſpurtete dann flott und wohlgelaunt in eine flachere Mulde hinein. Nach der nächſten Kehre konnte ich meine Kameraden unter mir beobachten, wie ſie geduckt hinüberſchlichen und dann aufrecht und munter weiterzogen. In weiten Kehren ging es nun aufwürts. Es war eine Luſt, die Spur ſanft und gleich⸗ mäßig anſteigend, wie eine Bergbahn, an den Hang zu zeichnen. Die Berge der Runde ſan⸗ ken in die Tiefe, der Blick wurde freier, und nach glücklicher Ueberwindung des ſteilen Schlußhanges ſtanden wir auf dem Gipfel. Die Erkenntnis Herrlich weit und frei war heute die Rund⸗ ſicht. Die Oetztaler, die Silvretta, und dort— das ſind ja gar die Berninaberge. Meſſerſcharf iſt jeder Gipfel in den ſtahlgrauen Himmel ge⸗ zeichnet. Unerhört klar iſt die Luft, unheimlich klar. Ich ſah nach Sixt, der wiſchte ſich eben mit dem Aermel den Schweiß aus der Stirn, dann ſchnupperte er in die warme Luft, rümpfte die Naſe und ſchaute uns mit verweintem Ge⸗ ſicht an. Kaiſer knöpfte den Kragen auf und we⸗ * danken: Wie kommen wir heil heraus aus die⸗ ſer Mauſefalle? Haſtig ſtolperten wir über den kurzen Gipfelgrat, ſchnallten dann die Bretter an. Sixt war zuerſt fertig, ziſchend ſchnitten ſeine Bretter in den ſteilen Schlußhang. Ohne Umſprünge, ohne harte Chriſtianiaſchwünge, in weiten, ſchmeichelnden Schneepflugbögen ſchwin⸗ delte er ſich ſachte das Steilſtück hinunter. Wir ſahen ihm lauer zu und atmeten auf, als er ſich Soeſt, St. Peter und Patrokluskirche delte ſich mit einem ungeheuren rotgeblümten Taſchentuch Kühlung zu, er blinzelte jetzt miß⸗ trauiſch in die überweite Ferne; und Hannes ſprach es endlich aus:„Hiczt iſcht er da, der Föhn! Wie aus an Backofen!“ Raſch hinunter Es war eine Gipfelraſt ohne Gipfelſeligkeit. Nach einer Viertelſtunde nahm ich die See⸗ hunde von den Skiern— ſie waren weich und geſchmeidig, nicht eisſtarr wie ſonſt— und ſchlang ſie um den Leib, machte mich zur Ab⸗ fahrt fertig. Keiner erhob Einſpruch gegen die allzu kurze Raſt, jeder hatte nur den einen Ge⸗ nach einem letzten Stück Schußfahrt weit auf den gegenüberliegenden Hang hinauftragen ließ. Dort wartete der Nächſte! Der Hannes machte ſeine Sache ebenſo gut; wie er unten bei Sixt ſtand, folgte ich ihm. Uns wurde leich⸗ ter. Hatten wir auch noch an der zweiten heik⸗ len Stelle Glück, am Steilhang ganz unten beim Talboden, dann waren wir aus dem Waſſer. Kaiſer ſprach dieſen Gedanken aus, ich nickte und ſah nach der lockenden Abfahrtsſtrecke un⸗ ter uns. Die Mahnung In dieſem Augenblick ein Aufſchrei! Hannes hatte ihn ausgeſtoßen. Er wies auf den gegen⸗ überliegenden Hang, der uns eben in Gnaden hatte paſſieren laſſen. Eine breite Abrißlinie klaffte hoch oben auf, darunter war alles in Be. wegung, ziſchend glitten in unheimlich wachſen⸗ der Geſchwindigkeit die aufliegenden Schnee⸗ maſſen zu Tal. Raſend ſchnell füllte die Mulde zu unſern Füßen ſich mit Schnee, ein Wall aus kollernden Schollen türmte ſich auf— dann er⸗ ſtarb die Lawine mit einem unbeſchreiblich widerwärtigen Ton kreiſchenden Knarrens. Einige Augenblicke ſtanden wir ſtumm. Han⸗ nes bekreuzte ſich. Kaiſer wandte ſich mit einem unverſtändlichen Brummen zur Abfahrt. Sixt und ich ſahen einander in die Augen, es war wie ein Glückwunſch und ein Händedruck. Dann ſetzten wir die Stöcke ein, ziſchend tauchten die Stier in den Schnee. Sicheres Gelände lag vor uns ausgebreitet, wir brauſten bald in freier Schußfahrt, bald in ſpieleriſchen Bogen tal⸗ wärts. In wenigen Minuten lag eine Strecke hinter uns, die im Aufſtieg zwei Stunden er⸗ fordert hatte. Schon kam die Talſohle näher, da bremſte Sixt, der vor mir jagte, in hartem Schwung ab, ich tam gleich hinter ihm zu ſtehen, in wenigen Augenblicken waren auch die an⸗ dern da. Trotz aller Vorſicht Das böſe Steilſtück lag vor uns. Kurze Be⸗ ratung, dann waren wir darüber einig, die Abendtühle abzuwarten. Ein Ausweg, eine Umgehung fand ſich nicht, und in der Föhnluft dieſe Rutſchbahn zu queren, wäre Wahnſinn geweſen. Vier Stunden lang ſaßen und ſtanden wir im feuchten Schnee an einer Stelle, die wir vor der Lahn ſicher wähnten. Die Abenddämmerung ſenkte ſich herab, aber die Luft war eher noch wärmer geworden. „Uebernachten können wir hier nicht,“ drängte Kaiſer.„Probieren wir's in Gottes Namen!“ Sixt machte die rote Lawinenſchnur frei, die er um den Leib gewunden trug, wir taten das gleiche.„Ich verſuch's zuerſt“, ſagte er und glitt ſchon langſam ſchräg abwärts. Wir fraßen ihn faſt mit den Augen. Heil langte er in ſiche⸗ rem Gelände an und jauchzte herüber. Hannes folgte in ſeiner Spur, er ſah im Fahren mehr⸗ mals mißtrauiſch nach oben. Faſt war er drü⸗ ben beim erſten, ich machte miſh gerade bereit, als nächſter zu folgen— in dieſem Augenblick brach mit unheimlicher Schnelligkeit das Un⸗ glück über uns herein. (Schluß folgt.) Das Berner Oberland— die große Wintermode! Dieſes Jahr gewiß, und zwar beſonders im Skiſport, denn nicht weniger als ſechs natio⸗ nale und internationale Meiſterſchaften werden dieſes Jahr in Grindelwald, Kanderſteg, Mür⸗ ren und Wengen ausgetragen. In Gtrindelwald treffen ſich am 12. und 13. Januar die Fah⸗ rerinnen aller Länder für die Meiſterſchaft des Schweizeriſchen Damenſkiklubs. Vom 1. bis 3. Februar wickelt ſich, ebenfalls in Grindelwald, das 29. Schweizeriſche Skirennen ab.— Am 22. bis 25. Februar wird in Mürren um die Meiſterſchaften des Internationalen Skiverban⸗ des Geédeération Internationale Ski) gekämpft. Der 1. bis 3. März bringt den Wengenern die britiſchen Skimeiſterſchaften, die dieſes Jahr zum erſten Male auch anderen Nationen offen ſtehen und ſomit ebenfalls internationale Be⸗ deutung erlangt haben.— Am 2. und 3. März wird in 33 zum ſchweizeriſchen Lang⸗ lauf und Stafettenlauf geſtartet. Das 3. Arlberg⸗Kandahar⸗Skirennen findet am 9. März in Mürren ſtatt. Hierzu kommen noch eine ganze Reihe weiterer großer Meiſter⸗ ſchaftswettkämpfe und ſportlicher Veranſtaltun⸗ gen, von denen wir hier u. a. eiwa die Schwei⸗ zeriſche Meiſterſchaft für Viererbobs in Grin⸗ delwald vom 19. und 20. Januar, das Curling⸗ Tournier um den Challenge Shield in Kander⸗ ſteg vom 28. Januar bis 2. Februar und das Gſtaader Pferderennen vom 9. und 10. Februar erwähnen möchten. Es iſt dies eine trockene Aufzählung, aber gerade in dieſer Knappheit eindrucksvoll. Sie beſagt mehr als viele Worte, daß das Berner Oberland für das kommende Jahr die Führung im Weltwinterſport erlangt hat. Kurhaus 27oo Meter; iedenfelsen:. ITIIILILIILIITLTLTLTLI Gute Unterkunftsmöglichkeiten für Wintersportler In nächster Nähe der Hundseck Sprungschanze. Zimmer von.50 RM. an. Telephon Bühl 793. Postautohaltestelle. Amtswalterschule. Gasthaus„Zum Hirsch“ Ssebach (Hornisgrindegebiet) Station Ottenhöien Unterkunft für Wintersportler. Fließendes Wasser. Prospekte. Gute Mäbige Preise. Gasthaus„2um Adler“ e Scebach Statlon Ottenhöfen. Gute Küche. mähßigse Preise Telephon Kappelrodeck 386. dension Hopp à Unk. Sashuchwulden-Brundmakt Hertliche Lage für Winter poriler. 750 m Höhe an der 700— 900 m ii. d. Meer Mintersportol. 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Meer Maier Maier, 81 J. 5 Margaretha Schäll geb. Chriſtmann, Witwe des Ofen⸗ ſetzers Friedrich Adam Schall, 83 J. 1 M. Dieſtlex geb. Led, Ehefrau des Wirths Emil Dieſtler, 44 6 M. Anna Kränzler geb. Löffler, Witwe des Metallarbeit. Franz Xaver Kränzler, 62 J. 11 Anna Maria Eva Beyer geb. Reitz, Witwe des Kauf⸗ manns— Beyer, 55 F. 2 M. Antonia Maaß, Schreiner Karl Sacft h, 60 F. 11 M — 3 geb. Witwe des—— Bern⸗ ard Lorch Reſtaurateur Jakob Friedrich Förderer, 56 J. 5 Babette Schmitt,%5 eilmann, Witwe des Schiffers Jakob Schmitt, 8 9 M. Küfer Johann Pferſchinz, 79 J. 2 M. Led. Glaſer Georg Friedrich Otto, 33 J. 2 M. Louiſe Scherer, geb.—— des Verſ.⸗ Beamten Wißhenn Scherer, 46 J. 2 edwig Leiſer, 4 F. 3 ege n Herta Gertrud Sauer, Pin a. Friedrich Auguſt 71 J. 9 M. tmacher Dätar Nicolai, 38 J. Klara Reckermann, geb. Sohns, Epefrau des n. bahnſchaffners a. D.—** Wechrgann, 68 J. 3 M. Monteur Franz Biermordt, e Kärl—— Götzinger, Schloſſer Adam Emil Hch. Adolf Budich, 57 J. 5 Gertrud Albertine Krafft, geb. Engels, Ehefrau— Eberhard Krafft, 58 J. 3 M. Liſelotte Rupp, 7 J. oftaſſiſtent.“ B. Ferdinand 74 J. 1 M. edige Leopoldine Walz, 76 J. Volorpigze Kempf, geb. A5 Witwe des Arbei⸗ ters Johann 62. Kaufmann Friedrich Karl Sbſgnſfer, 50 F. 7 M. Landwirt Alfred Karl, 56 J. 6 M. Rentenempfänger Georg Jakob Sensbach, 69 J. 4 M. Rentenempfänger 3 Wilhelm Jung, 71 F. 6 M. Erika Düſter, 14 Waltraud Maria 4 Mona Kaufmann Karl Hugo Weißbach, 151 8 3 Eliſabeth Hablizel, geb. Schellig, Witwe des ZWaneder meiſters Aug. Ferd. Hablizel, 58.2 Witwe des miretgers Riesigeluswabl Hindemwagen- Reichurdt .2 Die Qualitäts-Marke Breite Straße (1, 8 5ohlerei Schmelcher Lange Rötterstraße 28 * gegenüber der neuen Post 8 Reell Billig Trikota gen nur von Hannneim Ludwigsnaien O 3, 4a Bismarckstraße 49 Sdhun-Siredter Ausspannleisten in allen Größen. 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Nachfrage nicht Entwicklung iſt Anregungen he den erhöhten dieſe wurde in tanen günſtig 2½ Prozent hö Marktes wieſe gerungen auf. waren mit A 2 Prozent) fe Bubiag mit pl Papieren 1 doch ebenfalls Umſätze kan Siemens zogen / Prozent, R Anteile bröckelte Kabelwert wähnten Grün Kabel um plu— werten ware ſetzten bei den wärtsbewegung lagen Braucg heiß, die in de gewannen; mat günſtigen Diivi von Brauereir Grunde auch w Reichsbank Zu den wenige lich Schiffahrts anfänglicher M driger angeſchr Am Rente man hörte in Reichsaltbeſitz Kommunalumſe ſchuldbuchforder Von Auslands werte auf. Blanko⸗T ändert 4 bis Am Valut das Pfund au Gegen Sch Erliegen, was Folge hatte. nen vorgenomn den Verlauf alf öl verloren ½ gegen zogen F Gut erholt war 102 34 Prozent. irgendwelchen 1 Am Kaſſa heitlich. Bei ve ſich die Kursſe Waage. Ratgel Steinzeug 2½ delsgeſellſchaft den Abſchluß h ſind demgegeni minus 5 Proze Berliner Mörte Franl Effekt festverzinsl. Wertbest. Anl. Dt Reichsanl. Dt. Schatzanw. 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Berliner Börse Die aufwärts gerichtete Tendenz der Börſe hält weiter an, die Umſätze wurden nach Feſtſtellung der erſten, faſt ausnahmslos über dem Vortagsniveau liegenden Kurſe an einzelnen Marktgebieten recht lebhaft. Beachtenswert iſt ins⸗ beſondere, daß das verſchiedentlich angeſichts der ſteuerlichen Inanſpruchnahme herauskommende Ma⸗ terial ſchlank Aufnahme findet und darüber hinaus Nachfrage nicht immer befriedigt werden kann. Dieſe Entwicklung iſt umſo bemerkenswerter, als beſondere Anregungen heute kaum vorliegen, ſieht man von den erhöhten Rohſtahlproduktionsziffern ab. Durch dieſe wurde indeſſen die Kursbildung bei den Mon⸗ tanen günſtig beeinflußt, von denen z. B. Klöckner 2½ Prozent höher einſetzten. Die übrigen Werte des Marktes wieſen ebenfalls etwa ½prozentige Stei⸗ gerungen auf. Auch Braunkohlenaktien waren mit Ausnahme von Niederlauſitzer(minus 2 Prozent) feſter, gut erholt waren namentlich Von chemiſchen doch ebenfalls ½ Prozent höher. Lebhaftere umſätze kamen in Elektrowerten zuſtande, Siemens zogen um 1 Prozent, Licht u. Kraft um Prozent, RWéE um/ Prozent an. Nur Chade⸗ Anteile bröckelten weiter ab, ſo Lit.—C um 2½¼ Mk. Kabelwerte bleiben aus den ſchon früher er⸗ wähnten Gründen weiter anziehend, ſo Deutſche Kabel um plus 1/ Prozent. Von Kunſtſeide⸗ werten waren Aku um 1½ Prozent erholt, ſonſt ſetzten bei den Textilaktien Stöhr ihre Auf⸗ wärtsbewegung um 1½ Prozent fort. Recht feſt lagen Brauaktien unter Führung von Schult⸗ heiß, die in der erſten Viertelſtunde ca. 2½ Prozent gewannen; man verweiſt dabei auf die vorliegenden günſtigen Diividendenerklärungen einer ganzen Reihe von Brauereiunternehmungen. Wohl aus dieſem Grunde auch waren Braubank um 2½ Prozent feſter. Reichsbankanteile gewannen ca. 1 Prozent. Zu den wenigen ſchwächeren Papieren gehören ledig⸗ lich Schiffahrtswerte ſowie Südd. Zucker, die nach anfänglicher Minus⸗Minus⸗Notiz 5½ prozentiger nie⸗ driger angeſchrieben wurden. Am Rentenmarkt blieb es vorerſt ſehr ſtill, man hörte indeſſen gut behauptete Vortagskurſe. Reichsaltbeſitz zogen geringfügig auf 1023/(102,30), Kommunalumſchuldungsanleihe und Städtereichs⸗ ſchuldbuchforderungen wurden unverändert genannt. Von Auslandsrenten fällt die Schwäche der Ruſſen⸗ werte auf. Blanko⸗Tagesgeld ſtellte ſich auf unver⸗ ändert 4 bis 4½ Prozent. Am Valutenmarkt war der Dollar auf 2,488, das Pfund auf 12,29 erholt. Gegen Schluß der Börſe kam das Geſchäft zum Erliegen, was indeſſen Kursabſchwächungen kaum zur Folge hatte. Nur ganz vereinzelt wurden Realiſatio⸗ nen vorgenommen. Farben gingen mit 133½, gegen den Verlauf alſo/ niedriger, aus dem Verkehr, Erd⸗ Da⸗ gegen zogen Feldmühle weiter um Prozent an. Gut erholt waren Altbeſitz mit einem Schlußkurs von 102 34 Prozent. Nachbörslich kam es nicht mehr zu irgendwelchen Umſätzen. Am Kaſſamarkt war die Tendenz nicht ein⸗ heitlich. Bei verhältnismäßig kleinem Geſchäft hielten ſich die Kursſchwankungen nach beiden Seiten die Waage. Ratgeber Waggon gewannen 3½ Prozent, Steinzeug 2½ Prozent, Gebr. Goedhardt und Han⸗ delsgeſellſchaft für Grundbeſitz, letztere vermutlich auf den Abſchluß hin, je plus 2 Prozent. Als rückgängig ſind demgegenüber Nordweſtdeutſche Kraftwerke mit minus 5 Prozent und Hildebrand Mühlen ſowie Ver. ts Die Wirtſchaftswoche Landwirtſchaft und Induſtrie— Erfolge der Braunen Meſſen— Die Steigerung der Induſtrieerzeugung— Widerſtandsfähige Eiſeninduſtrie Nach der Feſtigung der Mark ſtand, abgeſehen von einer kurzen Zeit wirtſchaftlicher Scheinblüte in den Jahren 1928 und 1929, der landwirtſchaftliche Ar⸗ beitsaufwand in keinem Verhältnis zu dem bäuer⸗ lichen Arbeitsertrage. Die ſtändig zunehmende Schrumpfung der Einnahmen der Landwirtſchaft hatte zur Folge, daß dieſe immer weniger als Käufer bei der deutſchen Induſtrie in Erſcheinung treten konnte. Von 2,9 Milliarden Mark im Jahre 1928—29 fiel die Kaufſumme der Landwirtſchaft an induſtriellen Er⸗ zeugniſſen auf 2,3 Milliarden in 1930—31 bis auf 1,8 Milliarden RM in 1932—33. Erſt mit der Machtergreifung durch den National⸗ ſozialismus kam hier eine entſchei⸗ dende Wendung zum Beſſeren. Die neue Agrarpolitik brachte mit ihrer ſyſtematiſchen Marktregelung feſte Preiſe, die es endlich dem deutſchen Bauern wieder ermöglichten, bei den jetzt beſſeren Einnahmen an Inſtandſetzungen und Neuanſchaffungen zu denken. Die Landwirtſchaft kaufte im Jahre 1933—34 bereits wieder für 2 Milliarden RM Induſtrieerzeugniſſe. Die Geſundung der Land⸗ wirtſchaft zieht dadurch eine nicht unweſentliche Be⸗ lebung der deutſchen Induſtrie nach ſich. * Im Halbjahresbericht des Inſtitutes für Deutſche Wirtſchaftspropaganda wird mitgeteilt, daß bisher in dieſem Jahre 66 Braune Meſſen veran⸗ ſtaltet worden ſind. Das Inſtitut vergab für ſich allein 110.335 Tagewerke; hierin ſind nicht enthalten die Tagewerke der Ausſteller, der Lieferfirmen des In⸗ ſtituts, der Lieferfirmen der Ausſteller und der Pro⸗ duktionsfirmen der abgeſetzten Erzeugniſſe. Das In⸗ ſtitut verausgabte: 285.000 RMean Materialaufträgen, 295.000 RM für Errichtung, Inſtandſetzung von Zel⸗ ten, ſowie für das Mieten von Zelten. 9157 Aus⸗ ſteller haben ſich beteiligt. 2309 250 Beſucher waren zu verzeichnen. 6 Millionen wurden durch die Aus⸗ ſtellungen an nachgewieſenen Verkäufen und Auftrags⸗ erteilungen umgeſetzt. * Seit 1932 iſt der Wert der geſamten Induſtrieerzeu⸗ gung um 50 Prozent geſtiegen. Dabei hat vor allem die Erzeugung von Produktionsgütern zugenommen. In den Monaten Juli bis September 1934 wurden für 13,1 Milliarden RM Induſtriewaren hergeſtellt, gegen rund 8,7 Milliarden RM im dritten Vierteljahr 1932. Im Oktober hat ſich die Belebung in der Be⸗ ſchäftigung der Induſtrie trotz der vorgeſchrittenen Jahreszeit weiter fortgeſetzt. Sowohl die Zahl der beſchäftigten Arbeiter wie auch die Zahl der geleiſteten Arbeitsſtunden erhöhte ſich. Der Arbeitsumfang der Induſtrie im Oktober ds. Is. blieb nur noch um 16 Prozent hinter dem Stand vom Oktober 1929 zurück. Man ſieht aus dieſen Zahlen, wie die national⸗ ſozialiſtiſchen Maßnahmen zur Bele⸗ bung der Wirtſchaft ſich in der deutſchen In⸗ duſtrie voll auswirkten. * Der inländiſche Eiſenmarkt war auch im November noch ſehr widerſtandsfähig, ſo daß das Nachlaſſen der Beſtellungen bei weitem nicht das Ausmaß früherer Jahre erreichen konnte. Die Feſti⸗ gung der Lage der deutſchen Wirtſchaft, hervorgerufen durch die Geſamtheit der Regierungsmaßnahmen zur Arbeitsbeſchaffung, verhinderte ein der Jahreszeit ent⸗ ſprechendes Sinken des Auftragseinganges. Die Er⸗ zeugung von Roheiſen lag arbeitstäglich über der des Oktobers. Die arbeitstägliche Rohſtahlgewinnung wies— gemäß dem neueſten Bericht in„Stahl und Eiſen“— gegenüber dem Vorjahre eine nicht uner⸗ hebliche Steigerung auf, ebenfalls die von Walzzeug. Die deutſche Eiſenausfuhr hat ſich weſentlich günſtiger entwickelt als der Durchſchnitt der deutſchen Geſamt⸗ ausfuhr. Während die deutſche Geſamtausfuhr in den Monaten Auguſt bis Oktober 1934 mengenmäßig nur um 5,9 Prozent über der Geſamtausfuhr des gleichen Vorjahresabſchnittes lag, hatte die Eiſenausfuhr be⸗ reits eine mengenmäßige Steigerung von 21,7 Prozent aufzuweiſen. Dr. F. eeee ueeeeee, nen. Vorwohl. Portland Cement büßten gegen letzte Notiz 5½ Prozent ein. Durchſchnittlich½ bis/ Prozent feſter kamen Großbankaktien zur Notiz, Deutſch⸗Aſiatiſche büßten 3 Prozent ein. Hypothken⸗ banken waren überwiegend leicht befeſtigt(nur Deut⸗ ſche Hypotheken minus) Prozent). Der Dollar notierte amtlich 2,49 und das engliſche Pfund 12,29. Steuergutſcheine blieben unverändert. Von Reichsſchuldbuchforderungen no⸗ tierten u. a. wie folgt: Ausgabe 1: 1935er 99.87., 1940er 98.00—99.00; 1945—48er 97.00—97.87. Aus⸗ gabe: 1935er 99.62., 1940er 97.62—98.37, 1944er bis 1948er 96.87—97.62. Wiederaufbau 1944er bis 46er und 46er—48er 67.12—68.00. Frankfurter Mittagshörse Tendenz: freundlich. Trotz der fortdauernden ſtarken Geſchäftsſtille blieb die Börſe zuverſichtlich und freundlich und die Zahl der zur Erſtnotiz gekommenen Werte war verhältnis⸗ mäßig groß, wenngleich den meiſten Papieren nur geringfügige Umſätze zugrunde lagen. Für verſchie⸗ dene Spezialwerte lag kleines Publikumsintereſſe vor, ſo daß die Aktienmärkte durchweg wieder leicht befeſtigt waren. Das Rentengeſchäft blieb demgegen⸗ über minimal, obſchon auch hier, insbeſondere ſeitens der Spekulgtion eher Rückkaufsbedürfnis beſtand. Die Kurſe konnten ſich aber nur unweſentlich beſſern. Alt⸗ beſitz eröffneten mit 1023/(102½¼), ſpäte Reichsſchuld⸗ buchforderungen lagen mit 97/ voll behauptet, eben⸗ ſo blieben Kommunal⸗Umſchuldung, Zinsvergütungs⸗ ſcheine und Stahlverein⸗Bonds unverändert. An den Aktienmärkten waren ſämtliche Elektroaktien mehr oder weniger befeſtigt, obgleich ſachliche Motive hier⸗ für nicht vorlagen. So gewannen u. a. Siemens 1, Licht u. Kraft 1½ und die übrigen Werte ½—/ Pro⸗ zumeiſt unverändert lagen. bröckelten nach knapp behauptetem Beginn weiter leicht ab auf 133/(133½), Scheideanſtalt zogen um 1 Prozent an. Von Montanwerten lagen Klöckner offenbar auf eine Zufallsorders um 2 Prozent höher, während ſonſt die Kurſe nur minimal verändert waren. Etwas feſter eröffneten ferner Reichsbank⸗ anteile(plus/ Prozent), Gebr. Junghans(plus /) und Conti Gummi etwas plus 1½ Prozent. Andererſeits waren Daimler ½ Prozent und Schiff⸗ fahrtswerte bis /½ Prozent leichter. Höher lagen noch und zwar um 2½ Prozent Kunſtſeide Aku und Bem⸗ berg. Schwach waren Südd. Zucker mit etwa minus 5 Prozent(Taxe 165). In der zweiten Börſenſtunde blieb die Umſatz⸗ tätigteit auf allen Marttgebieten weiter gering. JG. Färben wären wieder gefragt und auf 1335/ Pro⸗ zent erhöht, während im übrigen die Anfangskurſe Südd. Zucker wurden ſchließlich mit 164½(170) notiert. Feſt waren Bank für Brauinduſtrie mit plus 2¼ Prozent, anderer⸗ ſeits gaben Chade⸗Aktien etwa 3 RM nach. Der Rentenmarkt ſtagnierte im Verlaufe nahezu vollkom⸗ men und infolgedeſſen gingen die Kurſe eher etwas zurück. Etwas feſter waren aber Reichsbahn⸗Vorzugs⸗ aktien mit plus ½ Prozent. Goldpfandbriefe und Kommunal⸗Obligationen blieben unverändert, ein⸗ zelne Liquidationspfandbriefe büßten etwas/ Pro⸗ zent ein. Stadtanleihen lagen ſehr ſtill, aber gut behauptet, Staatsanleihen waren faſt ohne Geſchäft. Tagesgeld unverändert 32¼ Prozent. Mannheimer Börse Tendenz: befeſtigt Die Tendenz war heute allgemein befeſtigt. Farben notierten 133, Daimler 48. Feſter lagen auch Zement Heidelberg, Weſteregeln, Rheinelektra und Waldhof, Bankaktien waren ebenfalls teilweiſe etwas feſter. Von IUIndsc-HG Der Rentenmarkt lag gut behauptet. Altbeſitz notier⸗ ten 102,75, Goldpfandbriefe unverändert. Es notierten Dit. Anl. Abl. Altbeſ. 102,75, 6 Prozent Baden⸗Staat 97,25, 7 Prozent Heidelberg⸗Stadt 89, 8 Prozent Lud⸗ wigshafen⸗Stadt 90, Mannh. Abl. Altbeſ. 97, 8 Proz. Manheim⸗Stadt 92, 8 Prozent Bad. Kom. Goldpfand⸗ briefe 95, 8 Prozent Pfälz. Hyp. Goldpfandbriefe 96,25, 8 Prozent Rhein. Hyp. Goldpfbr. 95,25, 6 Pro⸗ zent Farbenbonds 118. Bremen⸗Beſigheim 79, Cement Heidelberg 107, Daimler⸗Benz 48, Dt. Linoleumwerke 62,25, Durlacher Hof 60, Eichbaum⸗Werger 84, En⸗ zinger⸗Uunion 98, Gebr. Fahr 120, IG Farben 133, 10 Prozent Großkraft Mannheim 123, Kleinlein Brauerei 77, Knorr Heilbronn 188, Konſ. Braun 45, Lud. Aktienbrauerei 86, do. Walzmühle 124, Pfälz. »Mühlenwerke 111, do. Preßhefe 106 ex., Rheinelektra Stamm 99,75, do. Vorzugsaktien 105, Salzwerk Heil⸗ bronn 220, Schwartzſtorchen 104, Seilinduſtrie Wolff 32, Sinner AG 83, Südd. Zucker 164, Ver. Dit. Oelf. 89, Weſteregeln 107,5, Zellſtoff Waldhof 46. Badiſche Bank 123, Commerzbank 68,5, Deutſche⸗Diskonto 69,25, Dresdner Bank 71,5, Pfälz. Hyp. Bank 83,75, Rhein. Hyp. Bank 111, Bad. AG für Rheinſchi. 49, Bad. Aſſecuranz 37, Mannheimer Verſ. 36, Württ. Transport 36, Brown Boveri 13,5. Metalle Berlin, 21. Dez.(Amtl. Freiverkehr.) In RM. für 100 Kilogr.: Elekttrolytkupfer(wirebars), prompt cif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 39.50; Stan⸗ dard⸗Kupfer, loco 33.75 nom.;: Original⸗Hütten⸗Weich⸗ blei 14.50 nom.; Standard⸗Blei per Dez. 14.50 nom.; Original⸗Hütten⸗Rohzink ab Nordd. Stationen 17.50 nom.; Standard⸗Zink 17.50 nom.; Original⸗Hütten⸗ Aluminium 98—99 Proz., in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 148; Reinnickel, 98—99 Proz. 70; Silber i. Barr. ca. 1000 fein per Kilo 44.25—47.25. Getre ide Rotterdam, 21. Dez.(Anfang.) Weizen: Jan. 2,90, März 3,15, Mai 3,35, Juli 3,47½.— Mais: Jan. 71¼, März 74, Mai 69, Juli 66¼½. Baumwolle Bremen, 22. Dez.(Amtl.) Jan. 1383 Br., 1382.; März 1408 Br., 1406.; Mai 1421 Br., 1420.; Juli 1434 Br., 1430 G. Tendenz: ruhig— ſtetig. Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann Verantwortlich für Innen⸗ und Außenpolitit: Dr. W. Kattermann; für politiſche Nachrichten: Dr. Wilherm Kicherer; für Wirtſchaftsrundſchau, Komumnales und Bewegung: Friedrich ialze Kulturpolitit, Feuil⸗ leton und Beilagen: W. Körbel; für Unpolitiſches: Carl Lauer; für Lokgles: Erwin Meſſel; für Sport: Julius Etz; für den Umbruch: Max Höß, ſämtliche in Mannheim. Berliner Schriftleitung: Hans 3 Berlin Sw 68, Charlottenſtr. 159. Nachdruck fämtl. Hriginal⸗ berichte verboten. Sprechſtunden der Schriftleitung: Täglich 16—17 uhr (außer Mittwoch, Samstag und Sonntag). Verlagsdirektor: 2 Kurt Schönwitz, Mannheim Hakenkreuzbanner⸗Verlag 8 Sprechſtunden der Verlagsdirektion; 10.30—12 Uhr(außer Samstag und Sonntag), Fernſprech⸗Nr. für Verlaa u. Schriftleitung: 314 71, 204 86, 333 61/2.— Für den Anzeigenteil verantwortlich: Arnold Schmid, Mannheim. Zur Zeit iſt Preisliſte Nr. 3(Geſamtauflage) und Nr. 2 (für Weinheimer⸗ und Schwetzinger⸗Ausgabe) gültig. Frühausgabe 4A Mannheim. 19 306 Frügansgabe A Schwetzingen. 1 000 rühausgabe A Weinheim 1 000— 21 306 Abendausgabe a.. 21 064 Ausgabe B mit Anzeigen der Abendausgabe 4a Mannheim 14227 Ausgabe B Schwetzingen 2626 Ausgabe B Weinheim⸗. 1 836 39 753.⸗A.— 19 876 Geſamt⸗D.⸗A. November 1934 ⸗ 41 182 Berliner Mörtel mit je minus 24 Prozent zu erwäh⸗ zent. JG. Farbeninduſtrie lagen ſehr ruhig und Verſicherungen wurden Mannheimer mit 36 gehandelt. Druck: Schmalz& Laſchinger, Abteilung Zeitungsdruc 20. 12. 21. 12. 20. 12. 21. 12. 20. 12. 21. 12. 20. 12. 21. 12. 20. 12. 21. 12. 20. 12. 21. 12. Frankfurter Südd. Bodencreditbł.—— Rhein-Main-Don. Vz. 100.50— Bankaktien Ford Motor.. 42,00— Wurtt. Hotendank. 100,00 205,00] Vheimrneialf... 13805 12590 gter 5... 3350 3309 Sebrar 5Co.,:. 377 dadof Siolbere Anthiüe, 68.38 o Wiunerfenn: 105;00 109 99 Effektenbörse i Schuckert— 50 Bk. i. El. Werte 77,12 75,.25 CLelvenz. Berzw.. 59,25 56,62 J Fa 41 e eeee Stemens à Halre 175 1 rnn eei. Frer as 11300 11330 1on Walahot 0, ab8 festverzinsl. Werte 20. 12. 21.12. An. Lok.- u. Kraft 112,00 112,00 J Sudd. Zucker. 170,00 164,00 B. Hyp. u..-Bank J8,25 78,50 Serresheim. Glas 60,75 61,50 Trans Badis n Verticher.-Altien Dt. Reichsb. Vz.. 116,75 117,00 Thür. Lief. Gotha. 95,25 94,75 J Berliner Hyp.-BK. 108,—., LSe55 4. El, Unterneh. 196,25 196,12 Ver. 5t. Nickeiw. 104.25 105.00 5 Wertbest. Anl. v. 22 38,00 35,90 Habpaa...: 2456 24,55 fiet- Leonhard.. 31,37 31,13] Comm. u. Priwatbk. 38,0 69,75 Seldschmigt. Tn. 5 58,5 Ver. Gianzst. Elbert.—— fAachen-Munch..—— bt Keichsanl. v. 27 36,0) 565,7 lHeidelv. Straßend.. 10,50 10,00 J ver. Dt. Oeie Müm. 59,00 39,00 J öt. Bk. u. Disconto 65,55 70,00 J Critzner. Maschinen 27,00—o ver-Harz Porti-Ct.— 112.50 Allianz Allz.. 220,00 222,90 Dt. Schatzanw. 28. 38,00 35,50 Nordd..10%..— 28,50 Zelistonxschaffenbe.— 35,1 pi. Soiadisnontbank 150,50„as Enaren Wöerfe ti. 99,35 103,09 ver. Stahiwerke 39,75 39,87gilianz Feden. 138,00 195,00 Vounganleihe... 35,75 39,87 Schantungbahnen. SisL Zellstol Memel. 41,25 41,23 Bt. Uebersse-BR.. 35,9 55,99 Hacket efhe.. 8,8 78,15Ver aͤhramarinkabr 118'25 115.00 J Mannh. Vers. 35,00— Bad. Staat 1o17. 9,37 9,50 Sudd. Eisenbahnen 534,50 54,251 Tellstoft Waldhoi. 46,50 46,00 Hresoner Bank, 11,0 72,25 Hachethal-Draht. 86,90 36,39 Vovel Telegr.-Dr. 105/00 105,00 Bayer. Staat- 187•0 107 Industrie-Aktien Buderus„ 35,00 35,50] Meininger Hyv.-Bu. 38,50 83,7 Hambu⸗n Elektz. 149,99 119,57 voret& Hactiner— 13—— Reiensadl. Sch. Altb. 102,20 102,25 Eschweĩler„.260,00 250.00 Reichsbann.. 148,50 147,50 flarb.⸗Cummi-Phon 27,35 27,75 Wangefer-Werke 124.25 124.50 Heidelbers Stadt 26 38 83 Aschafi.—— AGeisenkirchen.—. 59,7 J Rhein. Hyp.-Bank 112,50 112,50— n⏑n. 96,25 39,25 Westck Kaufhof à6 31•25 31.37 ot-ostafrika., 61,50 61,00 Faannefn. on 20 ,00 92;50Powenbr. München. 161,00 18150f fiss enns.. 115,30 115 12 Vemanm-wltien iielmannstzumann 7525 3,55 Mesneresein malf 197735 184,15] Fencnines d. 173) 113.0 a%„„ Wi.brahtind. Hamm 106,00—“ H Otavi Min. u. Eisenb. 12,37 12,75 d6. von 1927.—— IMainzer Brauerei 0 65,99 J Kali Aschersleben 107,00— Baltimore Ohio.— 15,00 Jtlilpert Maschinen 39,00— u. 125 Baden 26.. 66, 75 88,50 Nürnos. Brauhaus„00 122,00 Kali Salzdetfurtun— 109,37 48. Verkehrswesen 77,00 77,62 J Hoesch Eis. u. Stahl 76,75 77,87 Grobkraft Mnm, 23 15,75 15,75 Schwarzstorchen— 105,00] Klöcrner... 12,5 14,15 Klis. Lok.-u. Kraftw. 112,25 113,25 Hohenlohe. Werke 22.75 42,25 Mhm. Stadt Kohle 23—.— 16,55 8¹,00 Mannesmann 1———* 135— 1 4——— Mannh. Ausl. ichvaum- Otavi Minen. 12 b. Südam. Dpfsch. 21, 5„„ —— Mhm. abg. 50,00 90,00 Wulte-Brauerei.. 42,90 42,00 Pnönin. 4737 43,50 J Norad. LIoyg.. 28,25 28,62 Lebr. Zunshans.. 66,37 67,00 53,00 Kahi Berliner Devisenkurse Fieineane Bbitg, 3 S54 Se Ver. Stahlw. ig. 90, heinstühhl. 85,— industrie-Aktien 3 Bac Kom. Gold 26 92,50 99,00 AECG Stamm. 26,00 26,25 Riebeck-Montan 91•00 91,00 Kaliw. Aschersleben 107,50 106, 75 bt. Komm. W5 2.—— 8 110 Ver. Stahlwerke. 30,25 35,25 Aüleem Bas ken 135)50— Cigerorrre. 73,00 74, dela Brief Geld Briet .D. 7 S— 5 1 1. 5.— Beri. ys. 25 S. 6 3400—*—— 30,87 131,75 Versicher.-Aletien* Kunstzivde 75 3——— F. 33 53 20. Dez 21. Dez Frankf. Gold 15.. 94,„00 J..-Bemberg„; r— mM,„, n Frkr. EVobk. Gpf.Lia. 54,50 94,25 Bremen-Besign. Oel 19,59 79,50. 33— Alig. Elektr.-Ges. 26,00 26,75 J Kötiz.Led. u. Wachs 683,50 33,75 Aegvot.(Alex., Kairo) 1 Agypt. Pid J 12,590 J 12,629 12,580 J 12,610 do. Anteilsen. 6,60 6,60 Brown. Boveri 50 14,62 Frank 3 312˙00 31260 Aschaffenb. Zellstofſf—— Kronprinz-Metall. 116,50— Argentin.(Buenos Aires) 1 Pap.-P. 0,628 0,632 0,6286 0,632 Frkr. Pibr. Gd. Em. 12 94,00 94,00 Cement Heidelberg 103,25 105,12 Mant h. V— 312,00 312, Augsburs-Nürnberg. 63,75 63,75 Lahmeyver& Co. 108.25 108,25 Belg.(Brüss. u. Antw.) 100 Belga 58,170 58,290] 58,170] 58,290 do. do. 7.. 34,00 34,0 Chem. Alberr... 46,50 78,50 Cfarn. Versieh. 400 48·00 B. Motgren(BfAWI. 123,67 133,[Taurahütte... 18,9 13,00] Brasinen(Kio de jan.) 1 Miireis 9,203 9,398] deöoß 9798 . de.„„ 9 00% Bayr. Spiegelzlas— 3335,15Teovold Grube 90,25 79,12] Bulgarien(Sofia) 100 Lewa 3,047 3,053 3,047 3,058 do. Liqu.. 34,67 94,62 Conmi Cummi.. 134,90 136,75 zteuergutscheine I. F. Bemberrx. 111,90 111,50 Uindes Eismasch. 99,25 100,00 Canada(Montreal)) 1 kanad, Doll. 2,509 2,515 2,509 2,515 Hess. Läs. Liau.. 54,00 94,00 Haimler-Benz. 46,8743, 3 Bergmann Elentr. 80,50„Mannesmannröhren 73,62 13,75 bänemark(Kopenhas.) 100 Kronen f 54,850 f 54,950 f 54,820 f 54,920 Lpfalz.Hvp.Ludw.•9 96,00 56,00 J Pt. Atiantio... 116,50 119,90 Steuergutseheme 34 193,80 103,30 Berlün Karisr. ind.. 116,25 118,50 Mansfelder Bergbau— 15,87 Hanzis(Danzis) 100 Gulden f 51,220 f 81,380 61,220 61,350 do. Llaun... 95,5 95,50 bt. Erdo!... 100,50 100,50 40. 1935..108,89 106,50 Braunk. u. Briketts 165,00 166,87 Markt- u. Künſmall. 35,50 94,25 England(London) 1 Piund J 12,265 12,315 12,275 12,355 do. Anteilsch„— 8,10 j Dt. Gold- Silbersch. 200,00 2¹0,00 do. 1936 105,62 3 Braunschweis.-G. 117,00— Masch'bau-Untern.. 58,62 57,00 Estland(Kév.-Tal.) 100 estn. Kr 68,560 Jö68,520 f 68,560 683.820 pr. Ctr. B. Liqu. 2 93,75 98,75 bt. Linoieum: 62,00. 61,97f 40. 1532 103,87— Bremer Vulkan——„Masch-Buckau-Wolf 96,75 57,25 Finnland(tielsingf.) 100 fünnl. Me] 5,425 5,435 5,420] 5,430 Kh. Hvpbk. Mhm..9 95,25 95,00 J Ei. Licht und Kraft. 111,00 114,78 f„, d38 194·J6 10443 J Bremer Wolle.. 135,00 11,5 Marimillanshutte. 14,50 760 Eraniereien(Paris) 100 Franes f 16,405 f 16,445 16,405 16,145 do. Goidkomm. 4 93,00 98,00 16. Chemie Basel 42,50 Verrechnunaskurs 104,40 104,40 Brown. Boverr.— 14,25 Mümeimer Berzw..— 114,50] Griechenld.(Athen) 100 Drachmen 2,3 2,356] 2,354] 2,358 do? do.—7.. 93,00 33,00 do- leere. 114,5— Buderus Eisenwerke 64,87„65,82 J Norad. Eiswerke 101,25 102,00 Holland(Amsterd. u. Rott.) 100 G. 165,180 165,520 168,240 f166,550 do. do. 10—11 55,25 35,00 J Fahr AG. Pirm. 120,25 120,09 Berliner Conti Caoutschue. 154,50 137,50 Hrenstein& Koppei 81,50 67,90 J island(Keyklavik) 100 isl. Kronen f55,590 55,710 55,550 55,670 —— 16. rarbenindustrie. 113˙75.75 Kassakurse————— 838 In— 488 italien(Rom u. Mailand) 100 Lire 21,300 21,340 21,300 21,340 o. do. 12—13. 95, 5,00 fl, Farbenbonds*, aimler-Benaz. 40, Kathseber Wasgon apan(Tokio und Kobe) I ven 0,716 0,718] 0, 716 0, 718 —3 Ea 95,50 95,50 Felten Guilleaume 76,37 75,.75 kestwerzingl Werte Deutsch Alt.-Tel. 3 117,00 118,75 Rhein-Main-Donau 106,00 107,75—(Belgr. u. Zagr.) 100 Din. 5,649 5,661 5,649 5,661 Südg. Bodencredit. 96,25 56,25 Cesfüureit... 106,73 106,00 J rö Demsch-Konti. Gas 120,00 120,50 J Kheinfelden Kraft 103,00 103,00 Tettiand(Kiga) 100 Latts f 30,920 f 81,080 80,920 81,080 5½%½ do. 33,50 94,75 Cofaschmdt. 39,50 3,00 f 6,½%% Ut. Keichsant 27 97,12 97,12J Peutsche Erdol 190,0 199,0 Khein. Braunkohien—,s 210,00 Kitauen(Kowno(kaunas) 100 Lit 41,960 41,740 41,650 41,740 Gritzner 6,50 26,75 4% do. do. v. 1934 95,00 95,00] Deutsche Kabelw. 91,00 92,50 J Ehein. Eſektr. 99,75 100,00 Norwegen(Oslo) 100 Kronen J 61,740 J 61,860 J 61,700 61,620 Bank-Kktien Grün& Bilfinge 165,00 165,12 Ut. Anl. Abl. 1 102,25 102,50] Deutsche Linoleum 562,.00— LShein, Stahlwerke 35,75 66,00] Oesterreich(Wien) 100 Schilling J 48,950 f 4,050 48,950 45,050 Allx. Dt. Creditbk. 53,75 53,37 Haid& Nen. 9,50 19,75 Dt. Schutzgebiete 08— 9,65] DeutscheSteinzeus——Ih.-Westf. Kalkw. 36,25 68,25 Polen(Warschau /Pos.) 100 Zloty 47,010 f 47,110 47,010 47,110 Bad. Bank.. 123,50 123,50 fHilpert Armaturen 39,31 39,5 pfandhriefe Vürener Metall 129,00 120,90 KRiebeck-MontanAG. 91,25— Portugal(Lissabon) 100 Escudo 11,165 11,165 11,160 J 11,150 Bank für Brauind.— 101,25 Hocn-Tiefhau 103,50 105,50 Dycnerh.-Widmann 36,50 90,50 KRutgerswerke. 33,50 94,25] Rumänien(Bukarest) 100 Lei 2,468] 2,492 2,488 2,452 Zavr Fodencredit. Faa LHolzmann Phil. Saa 33·25 6˙% br. Ld, hfabri. Hynamit Nobel 70,87 115 LSachsenwerk.. 5,00 76,50 Schweden(Stockh. u..) 100 Kr. f 63,350 f 63,270 63,310 63,435 Zay. Hyp. u. WBk. 77,00 J3, 00 junsnans 65,00 67,00„Anst. G. K, 19. 96,00 96,90 El. Lieferungen 97,50 90,25 J Sachtleben AG. 158,00— Schwelz(Zür., Basel. Bern) 100 Fr. I 80,720 60,880 J 50,720 50,580 D. Bk.-Discontoges 69,25 70,00 Knorr-Heilbronn 75 6% do. do. R. 21 96,00 56,00 El Schlesien. 105,25 10J,25 L Salzdetfurth Kal 142,12—“ Spanien(Madr. u. Barcel.) 100 Pes. 34,020 J 34,080 34,040 34,100 Uresdner Bank 71,50 72,50 Luawissh. Walzmüni 124,00 124,00 6% do. do. Komm. El. Licht u. Kraft 111,50 112,0 J Huso Schneider.* 5 Tschechoslowakei(Prag) 100 Kr. 10, 400 10,420 J 10,400 10,420 Krankf. Hyp.-Bk. 84,50 63,75 Mainkraftwerke 3 K 20 93,50— EnzingerUnionwerke 97,25 90,00 J Schuvert& Salzer 142,00 142,00 Türker(Istanbul) 1 türk. Piund 1,573] 1,577.973].977 „iätz. Hyp.-Bank 83,75 83,37 Malzexport. 155,00 155,00 6% Preutz. Ctrbd. Faroenind. 16. 133,12 133,75 J Schuckert& Co. 94,12 94,25J Ungarn(Budapest) 1 Pengö]l— 4— 20 keicnsbank.. 147,50 147,00 Khein. Elekt, Vorz. 106,90 106,00] Gapf. 1928.. 94,50 94,50 Eelamühle Papier 114,09 144,)8J Scnulth. Fatzenhofer 28,42 192,50 Uruguay(Montevigeo) 1 Cd. Pes.] 3,049 1051] 1,049] 1,051 Khein, Hyp.-Bank 112,12 112,37 1 do. do. Stamm 90,75 99,75 1 6% do. Komm. 1 292,50 92,75 J Feiten& Guilleaume 76,00 76,00 J Siemens& Halske 136,62 136,25 J V. St. v. Amerika(Newy.) 1 Hollar 1 2,487 1 2,451 2,4681 2,452 4 3 ————————————— ——— —— Vayrgang 4— X Nr. 588— Seite 12 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Freitag, 21. Dezember 1934 Se,,— (Eigene Meldung.) In Berlin hielt das Organiſations⸗Komitee für die Olympiſchen Spiele eine Preſſe⸗Konferenz ab, in der Generalſetretär Dr. Carl Diem intereſſante Ausfüh⸗ rungen über die Vorbereitungsarbeiten machte. 50 Na⸗ tionen mit rund 4000 Teilnehmern, davon 400 Frauen, werden in Berlin erwartet. Von den europäiſchen Ländern fehlt bisher nur die Meldung Portugals. Die Bauarbeiten ſchreiten rüſtig vorwärts. Das Olym⸗ piſche Dorf in Döberitz werde am 1. Mai 1936 voll⸗ ſtändig fertig ſein, während die Arbeiten am Olym⸗ pia⸗Stadion ſchon am 1. Februar 1936 beendet ſein ſollen. Kleine Weltſtadt in Döberitz Zu der vornehmſten Aufgabe der Veranſtalter von »Olympiſchen Spielen zählt die Vorſorge für die Unter⸗ bringung aller Teilnehmer. Es ſteht ſeit langem feſt, daß die männlichen Teilnehmer der 11. Olympiſchen Spiele 1936 in Berlin in dem in der Nähe von Dö⸗ beritz im Bau befindlichen Olympiſchen Dorf wohnen werden. Die ſportfreudige Wehrmacht des Deutſchen Reiches hat den Bau und die Verwaltung des Olym⸗ piſchen Dorfes übernommen und dadurch iſt die Ge⸗ währ gegeben, daß Deutſchlands Gäſte eine muſter⸗ gültige und allen Wünſchen entſprechende Wohnſtätte vorfinden werden. Bei Döberitz, alſo in gerader Verlängerung der gro⸗ ßen Ausfallſtraße, die von den Linden durch den Tier⸗ garten und Charlottenburg zum Reichsſportfeld führt, 14 Kilometer von dieſem entfernt, iſt mit dem Bau ides Olympiſchen Dorfes begonnen worden. Das Land iſt wellig und hat reichen Baumbeſtand und bietet ſo ganz beſonders den landſchaftlichen Reiz der Mark Brandenburg. Die etwa 3000—4000 männlichen Teilnehmer, die man wohl zu den Spielen er⸗ warten darf, werden dort Unterkunft und Trainings⸗ ſtätten finden. Die Frauen werden in beſſerer Weiſe als in Los Angeles im Studentenheim auf dem Reichsſportfeld untergebracht. Wohl ſtanden für den Bau den deutſchen Organiſatoren die Erfahrungen von Los Angeles zur Verfügung. Dieſe laſſen ſich freilich nicht ohne weiteres auf die deut⸗ ſchen Verhältniſſe übertragen, da man hier mit einer größeren Anzahl von Teilnehmern rechnen muß, ein anderes Klima hat und das Dorf auch auf geſchloſ⸗ ſenem Raum unterbringen muß. Mit der Planung und Durchführung der Bauten auf dem 530 000 Qua⸗ dratmeter großen Gelände iſt vom Reichswehrminiſte⸗ rium Regierungsbaumeiſter a. D. Werner March be⸗ auftragt worden, der ſich ſeinerſeits mit den Architekten Walter March, Dr. Steinmetz und Prof. Wiebking⸗ Jürgensmann, dem Gartenarchitekten, zu einer Ar⸗ beitsgemeinſchaft zufammengeſchloſſen hat. Die Erdbewegungen, die Straßenbauten und die Kanaliſation werden bis zum kommenden Frühjahr vollendet, um eine reibungsloſe und friſtgemäße Fer⸗ tigſtellung der Hochbauten währen)d des Jahres 1935 ſicherzuſtellen. Die Uebergabe der geſamten Anlage mit Einrichtung zum Gebrauch iſt auf den 1. Mai 1936 angeſetzt. Alles für die„Dorfbewohner“ An der zur Ausübung einer ſtrengen Kontrolle ſchmalen Eingangspforte wird das Empfangsgebäude liegen. Der geräumige Vorfahrtplatz mündet unmittel⸗ bar in die Straße Berlin—Hamburg ein. Im Emp⸗ fangsgebäude befinden ſich alle Räumlichkeiten, die den 50 Natfionen mit 1000 Feilneſimern Dlympiſche Spiele wie noch nie! Gewaltige Bauarbeiten am Reichsſporkfeld und für das Olympiſche Dorf perſönlichen und organiſatoriſchen Bedürfniſſen der Sportgäſte dienen, wie Empfangszimmer, Büros der Mannſchaftsleiter, Fernſprechzellen, Halle der Natio⸗ nen, Kaſſe, Verkehrsbüro, Bank, Poſt, Läden uſw. Dazu eine Gaſtwirtſchaft für Beſucher, denen ja im Intereſſe der Athleten— genau wie in Los Angeles — der Zutritt nicht geſtattet wird. In unmittelbarer Nähe des Eingangs beginnen die „Wohnhäuſer“, die in einem weiten Kreis das Dorf bilden. Es ſind einſtöckige, weiß verputzte Stein⸗ jedes Haus in den betreffenden Farben einen luſtigen Anſtrich erhalten und zugleich mit dem ihm zukommen⸗ den Städtewappen verziert werden. Im Norden befindet ſich auf einer Höhe das große Wirt⸗ ſchaftsgebäude mit 40 Küchen und Speiſeſälen, mit allen Anlagen für Küchenverwaltung, Wäſchever⸗ ſorgung, Proviantlieferung, Perſonal, Feuerwehr, Garagen uſw. Da die meiſten olympiſchen Mannſchaf⸗ ten ihre eigenen Köche mitbringen, können ſie hier ihre Mahlzeiten wie in der Heimat zubereiten laſſen und Obergruppenführer Hühnlein, der Leiter des Nationalſozialiſtiſchen Kraftfahrer⸗Korps(NS⸗ K) erſtattet im Propaganda⸗Miniſterium dem Führer, den in Betracht kommenden Reichs⸗ miniſtern, den Rennfahrern und allen am Ser intereſſierten Kreiſen einen ausführ⸗ lichen Tätigkeitsbericht über das jetzt zu Ende gehen In der vorderſten e Sportjahr 1934. Reihe von links Rennleiter Neubauer, Rennfahrer Caracciola und Ernſt Henne bauten mit leuchtenden roten Ziegeldächern zu je 10 bis 12 Zimmern, mit Waſch⸗ und Duſch⸗Einrichtungen, jedes Zimmer hat Ausmaße von 3 mal 4 Meter mit zwei Betten. In Reichsgaue aufgeteilt Die einzelnen Abſchnitte des Dorfes werden nach den 16 deutſchen Gauen benannt und jedes Haus erhält einen Städtenamen; z. B. im Ab⸗ ſchnitt Bayern München, Nürnberg uſw. Dabei wird auch geſchloſſen in den ihnen zuſtehenden Speiſeſälen einnehmen. Ueber das Dorf verteilt ſind mehrere Badehäuſer mit Friſierſtuben. Eine eigene Sportplatzanlage, genau nach den Maßen der Olympiſchen Kampfbahn, mit einem Gemeinſchafts⸗ haus, in dem ſich eine Turnhalle befindet, dient zum Training. Es ſchließt ſich ein großer Badeteich an, der ſicherlich zur Verſchönerung der ganzen Anlage beitragen wird. In der Mitte des Dorfes liegt der Thingplatz, überragt von einer herrlichen Birken⸗ gruppe. Die bei der Ausſchachtung der Moränen⸗ . 2734 22— 850◻ 3 —— 4 4 + * 2 * 7 3 WW. ſchlucht gemachten prähiſtoriſchen Funde werden in der Halle der Nationen ausgeſtellt. Selbſtverſtändlich wird das finniſche Dampfbad, die Sauna, nicht fehlen. So iſt ſchon jetzt Vorſorge getroffen, um den Be⸗ wohnern dieſes Dorſes den Aufenthalt ſo angenehm wie möglich zu machen. Die Bewirtſchaftung über⸗ nimmt der Norddeutſche Lloyd mit ſeinen reichen inter⸗ nationalen Erfahrungen. Die Koſten für die Ver⸗ pflegung einſchließlich Wäſche und Beförderung mit Autobuſſen beträgt für die Gäſte 6 RM je Kopf und Tag. Außer den Stewards, die für das leibliche Wohl der Gäſte ſorgen ſollen, wird jeder Nation eine beſondere Ehrenwache aus jugendlichen Sportlern zur Verfügung geſtellt, deren Mitglieder ſchon jetzt in fremden Sprachen ausgebildet werden. Die Arbeiten auf dem Reichsſportfeld Während draußen auf dem Reichswehrgelände in Döberitz— 14 Kilometer vom Stadiongelände in Ruhleben entfernt— die Bodenarbeiten zum Olympi⸗ ſchen Dorf in Angriff genommen werden, ſind nahezu 1000 Arbeiter mit der Umgeſtaltung des erweiterten Sportforums zum Reichsſportfeld beſchäftigt. Mit dem Reichsſportfeld, auf dem ſich auch das künftige Olym⸗ piaſtadion, das Haus des deutſchen Sports und das neben dem Stadion gelegene rieſige Verſammlungs⸗ feld befindet, wird die größte und modernſte Sport⸗ anlage der Welt werden, auf der ſämtliche Sportarten, vom Schwimmſport über Fußball und Rugby zu den größten Schauvorführungen betrieben werden können. Die Bodenarbeiten ſind hier ſo gut wie beendet, ſo daß jetzt die Errichtung der eigentlichen Anlagen, von denen einige bereits vor der Vollendung ſtehen, in Angriff genommen werden kann. Die Bauten werden aller Wahrſcheinlichkeit nach bis zum 1. Februar 1936 fertiggeſtellt ſein. Auch mit dem Bau des großen Mittelgebäudes zum„Haus des deutſchen Sports“ wurde bereits begonnen. Dieſes Haus wird neben Büroräumen für den Reichsſportführer und das Olym⸗ piſche Komitee und neben repräſentativen Räumlich⸗ keiten, einer Schwimmhalle und verſchiedenen Turn⸗ hallen auch einen rieſigen Feſtraum erhalten, der ver⸗ gleichsweiſe etwa die Größe des Berliner Großen Schauſpielhauſes aufweiſt. Schon dieſer Vergleich zeigt, mit welchen monumentalen Ausmaßen das Haus des deutſchen Sports ausgeſtattet iſt. 2000 Schweden turnen! Die Verkehrsbedingungen und das Nach⸗ richtenübermittlungsweſen zum Stadiongelände ſind denkbar günſtig. Das Reichsſportfeld wird eine eigene Telephon⸗Großzentrale mit rund 300 Amtsleitunger erhalten. Ferner ſind zum Stadion ſelbſt weitere 45 Sonderleitungen und zu den übrigen Sportkampfſtätten auf dem Reichsſportfeld gleichfalls eigene Telephonkabel gelegt. Auch für eine reibungs⸗ loſe Abwicklung der Nachrichtenübermittlung ſind alſo die großzügigſten Vorkehrungsmaßnahmen getroffen. Säümtliche Nationen, die auf früheren Olympiſchen . Spielen vertreten waren, werden auch im Jahre 1936 teilnehmen. Darüber hinaus haben noch weitere Staaten ihre Teilnahme zugeſagt, ſo daß mit einer Beteiligung von rund 50 Nationen zu rechnen 13 Olympiſche Komitees haben vorläufige Angaben über die zahlenmäßige Stärke ihrer Mannſchaften gemacht. Daraus iſt zu ſchließen, daß rund 4000 Olympiakämpfer verſammelt ſein werden. Schweden wird beiſpielsweiſe im Rahmen der Olym⸗ piade am Samstag, 9. Auguſt 1936 ein großes Schau⸗ turnen im Olympia⸗Stadion veranſtalten. Die Schwe⸗ den haben den Wunſch ausgeſprochen, ſonſt üblich, mit 500, ſondern diesmal mit 2000 Tur⸗ iſt. Bereits in Berlin nicht, wie nern antreten zu können. Das Organiſationskomitee, das dieſen Wunſch der Schweden zu erfüllen beſtrebt iſt, wird dadurch natürlich vor eine ſchwere Aufgabe geſtellt, deren Hauptgewicht auf der Löfung der Un⸗ terbringungsfrage liegt. Denn der Zuſtrom von Menſchen nicht nur aus allen Teilen des Reiches, ſondern aus allen Ländern der Erde, wird in dieſen 23 75 Tagen der Olympiade ſo groß werden, daß eine Teilnahme von 2000 ſchwediſchen Turnern eine große organiſatoriſche Belaſtung bedeutet, andererſeits aber natürlich auch für das Programm der Olympiade ſelbſt eine weſentliche Bereicherung darſtellt. Polo, Baſeball, Laeroſſe Zu den bei den Olympiſchen Spielen gezeigten Vorführungen zählen bereits das von deutſcher Seite beſtimmte Segelfliegen und das auf internationalen 4 dmroana 1— ——.— Wunſch angenom träglich iſt noch worden, 1936 da, Spiel, das beſond auch in einigen wurde bereits 19 Entſcheidung liegt Komitee, ob Laer das Olympiſche 9 den lann. Für das olymp die Teilnahme vo den feſt. Die Wet wieſe des Reichsſ bringung der wer rennverein Ruhle Boxen unentgeltli Für das Baſeb zwei Mannſchafte in beiden Länder führen. Noch ni⸗ Das Kampfprog zügen bereits feſt morgens die geſa Berliner Sportplä antreten. Die au vorgehenden Spie einer großen Kun mengezogen. Am das große O deſſen künſtleriſch⸗ Kelrüde + Lostlich, fein, meiner Göste frankent Adam Ebet IAII2T 5 Röhr., 2 Kreis —— 2 u jec Kristal tasche garniti zeuge Zigare Asche laden p Der Konkursver welche Velche 13 L ſode 2 ges 4 dei ve vVie Die Siegerplakette für die Deutſchen Winter⸗ ſportmeiſterſchaften Für die Sieger in den bevorſtehenden Wett⸗ bewerben um die Deutſche Winterſport⸗ meiſterſchaft, die in Garmiſch zum Aus⸗ *5 8 —— — trag gelangen, gibt der Reichsbund für Leibes⸗ übungen dieſe Plakette heraus.(Vorder⸗ und —8 Rückſeite.) ZUR X. OLXMPIADE BERLIN 1936 — — Aebpnt 3* vνν.———————— zember 1934 e werden in der 'elbſtverſtändlich na, nicht fehlen. n, um den Be⸗ lt ſo angenehm ſchaftung über⸗ en reichen inter⸗ für die Ver⸗ eförderung mit M je Kopf und s leibliche Wohl r Nation eine Sportlern zur ſchon jetzt in sſportfeld wehrgelände in diongelände in n zum Olympi⸗ en, ſind nahezu des erweiterten äftigt. Mit dem künftige Olym⸗ zports und das Verſammlungs⸗ odernſte Sport⸗ iche Sportarten, Rugby zu den werden können. wie beendet, ſo n Anlagen, von zung ſtehen, in Bauten werden Februar 1936 zu des großen tſchen Sports“ 15 wird neben und das Olym⸗ iven Räumlich⸗„ hiedenen Turn⸗ halten, der ver⸗ erliner Großen ieſer Vergleich ldaßen das Haus en! und das Nach⸗ ongelände ſind bird eine eigene it rund 300 zum Stadion zu den übrigen tfeld gleichfalls eine reibungs⸗ ttlung ſind alſo men getroffen. en Olympiſchen im Jahre 1936 Staaten ihre ier Beteiligung iſt. Bereits ufige Angaben Mannſchaften daß in Berlin lt ſein werden. men der Olym⸗ großes Schau⸗ en. Die Schwe⸗ ſen, nicht, wie mit 2000 Tur⸗ iſationskomitee, erfüllen beſtrebt chwere Aufgabe öfung der Un⸗ Zuſtrom von n des Reiches, wird in dieſen den, daß eine tern eine große idererſeits aber der Olympiade arſtellt. oſſe ielen gezeigten deutſcher Seite internationalen dayrgang 4— A Nr. 588— Seite 13 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Freitag, 21. Dezember 1934 Wunſch angenommene Polo⸗ und Baſeballſpiel. Nach⸗ träglich iſt noch von mehreren Seiten vorgeſchlagen worden, 1936 das Lacroſſe⸗Spiel zu zeigen. Dieſes Spiel, das beſonders in Amerika gepflegt wird, aber guch in einigen europäiſchen Ländern heimiſch iſt, wurde bereits 1928 in Amſterdam vorgeführt. Die Entſcheidung liegt beim Internationalen Olympiſchen Komitee, ob Lacroſſe noch als vierte Vorführung in das Olympiſche Programm 1936 aufgenommen wer⸗ den kann. Für das olympiſche Poloturnier ſteht bereits die Teilnahme von acht Ländern mit rund 200 Pfer⸗ den feſt. Die Wettſpiele werden auf der großen Feſt⸗ wieſe des Reichsſportfeldes durchgeführt. Die Unter⸗ bringung der wertvollen Polo⸗Ponies hat der Trab⸗ rennverein Ruhleben übernommen, der ſeine 480 Boxen unentgeltlich zur Verfügung ſtellen wird. Für das Baſeball⸗Spiel werden USA und Japan zwei Mannſchaften nach Berlin entſenden und den in beiden Ländern volkstümlichſten Wettkampf vor⸗ führen. Noch nie ſo impoſant wie 1936 Das Kampfprogramm ſelbſt liegt in ſeinen Grund⸗ zügen bereits feſt. Am Tage der Eröffnung wird morgens die geſamte Jugend Berlins auf fämtlichen Berliner Sportplätzen gegeneinander zum Sportkampf antreten. Die aus dieſen Kämpfen als Sieger her⸗ vorgehenden Spieler werden mittags um 12 Uhr zu einer großen Kundgebung in den Luſtgarten zuſam⸗ mengezogen. Am Abend dieſes Tages wird dann das große Olympiafeſtſpiel abgehalten, deſſen künſtleriſcher Ablauf ſinnvoll in die Neunte Sinfonie von Beethoven mündet. In dieſer Nacht wird die Reichshauptſtadt in ein Meer von Licht getaucht werden. Sämtliche öffentlichen Gebäude wer⸗ den mit Rieſenſcheinwerfern angeſtrahlt und auch die beſonders wirkſam geſtaltete„Via Triumphalis“, die vom Berliner Rathaus zum Stadiongelände führt, wird beſonders beleuchtet werden. Deutſchland wird die Sportkämpfer der Welt wür⸗ dig empfangen und der Olympiade 1936 ein gaſtliches Heim bereiten. Noch nie wurden Olympiſche Spiele ſo umfaſſend vorbereitet und noch nie zeigte der äußere Rahmen dieſes Weltſporttreffens ein ſo impo⸗ ſantes Bild! Deutſchland wird auch hierbei vor der Welt nicht zurückſtehen. Gliederung des DRfè im Gau Baden Wie der Beauftragte des Reichsſportführers für das Land Baden bekanntgibt, iſt der bis⸗ herige Bezirk 3(Oberbaden) ab 15. Dezember 1934 geteilt. Es gibt alſo in Zukunft einen Be⸗ zirk 3(Freiburg) mit Fritz Meiſer(Freiburg) als Bezirksbeauftragten und einen Bezirk 4 (Konſtanz) mit Turnlehrer Schätzel(Konſtanz) als Bezirksbeauftragten. Die Grenze zwiſchen den beiden Bezirken entſpricht der der Landes⸗ Kommiſſariatsbezirke. Die Vertrauensleute in den einzelnen Bezir⸗ ken müſſen neu beſtätigt werden. In Orten über 10 000 Einwohnern ſoll der Vertrauens⸗ mann——+˖ der Führer der Ortsgruppe des DRfx ſein. In allen Orten über 10 000 Einwohnern des Gaues Baden ſind Ortsgruppen des DRfe zu gründen, denen ſämtliche dort anſäſſigen und dem DRfL angeſchloſſenen Turn⸗ und Sport⸗ vereine angehören. Die Gründung erfolgt nach den Satzungen des DRfL vom 10. Dezember 1934(Verordnung des Reichsſportführers Nr.). Die Bezirksbeauftragten müſſen bis zum 10,. Januar 1935 die erfolgte Gründung der Ortsgruppen melden. Zur Durchführung aller fachlichen und tech⸗ niſchen Aufgaben der dem DRfs angeſchloſſe⸗ nen Turn⸗ und Sportvereine ſind Fachämter eingerichtet. Sie werden in den Gauen durch die Gaufachamtsleiter geleitet. Der Herr Reichsſportführer hat unterm 15. Dezember 34 folgende Gaufachamtsleiter für den Gau Baden ernannt: Fachamt1(Geräteturnen, Gymnaſtik, Som⸗ merſpiele): Prof. Dr. Fiſcher(Karlsruhe); amt 4(Handball): Fr. Neuberth““ Linnenbach(Karlsruhe); Fachamt 3 (Leichtathletik): W. Klein(Karlsruhe); f 75 44 4 ruhe); Fachamt5(Schwimmen): G. Aven⸗ farg(Karlsruhe); Fachamt 6(Ringen, Ge⸗ wichtheben, Jiu⸗Jitſu): Th. Schopf(mann⸗ heim); Fachamt 7(Boxen): K. Crezeli (Mannheim); Fachamt 8(Fechten): K. Schnepf(Karlsruhe); Fachamt 9(Schie⸗ ßen): noch nicht benannt; Fachamt 10(Hol⸗ key) und Fachamt 11(Tennis, Tiſchtennis): Konſul Böhringen(mannheim); Fach⸗ amt 12(Golf): K. Henkell(Wiesbaden⸗ Biebrich); Fachamt 13(Radſport): J. Stihl(Gottmadingen); Fachamt 14(Ru⸗ dern): Dr. K. Aletter(mannheim); Fachamt 15(Kanuſport): W. Riegger (Karlsruhe); Fachamt 16(Segeln): V. Schobinger(Friedrichshafen); Fachamt 17(Motoryachtſport): Exz. H. Hopmann (Berlin); Fachamt 18(Eisſport, Rollſchuh⸗ ſport): Th. Klemm(Stuttgart); Fachamt 19(Bob⸗ und Schlittenſport): H. E. Endres (München); Fachamt 20(Skilauf): F. Ries (Mannheim); Fachamt 21(Bergſteigen): Adolf Witzemann(Pforzheim); Facham t 22(Wandern): Prof. Göhringer; Fach⸗ amt 23(Kegeln): L. Löffel(Karlsruhe); Fachamt 24(Billard): Dr. Otto Bund⸗ Fachamt 2 (Fußball, Rugby, Kricket): H. ſchuh(man nheim). 36401 K 0⁰ 4 7— gelräder“oliſeinstùle 2185 Jeden Dienstag u. Saſnstàg Schth Verlängerung Angenehmer gemütl. Aufentnèlt 2,4 Ee Köstlich, fein, öromötisch, dos sind Ausdrücke Irankenthaler Brauhauskbler meiner Göste über dos gute im„Braustüb'l“ Aelam Eberhard, Laurentiusstraße 26. Lorenz München 2 E. dyn. Leutspt. 139.75 Lumophon. M 310 137.50 5 Röhren Einlereĩs LeraMZZQ 2 Röhr., Einkreis 144.00 Lorenz Heilsberg 5 Röhr., 5 Krels. 187.00 Leude22“ 5 Röhf., 2 Kreis 1 77.00 Konkurs-Ausverkauf! zu jedem onnehmberen prfeis Kristall, Le derwaren, Damen- taschen, Berufstaschen, Rauch- garnituren, Likörservice, Schreib- zeuge. 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Ein paar Sandkörner ſtecken noch im Fleiſch; die hat mir der Stabsarzt zum Andenken gelaſſen.“ „Sie haben bei all dem Glück gehabt, junger tann“, freute ſich der Arzt. „Wieſo Glück! Iſt Am«⸗Leben⸗Sein ein Glück?“ Spillbohm ſtarrte ihn mit aufgeriſſenen Augen an.„Na, nu ſchlag einer lang hin! Jung iſt der Kerl, im ganzen geſund, ein Burſch, nach dem ſich die kleinen Mädchen reißen, hat eine feine Stellung, nette Men⸗ ſchen um ſich— oder ſind wir hier das etwa nicht?— und tut, als ob ihm dieſes ſein an⸗ genehmes Daſein ſo wurſt wäre wie das des Kamtſchadalen Tſchingtſchangtſcheng.“ Scharnweber meinte ſich rechtfertigen zu ſol⸗ len.„Gewiß, ich beklage mich ja auch keines⸗ wegs; nur daß das Leben gerade ein Glück ſein ſoll, das geht mir nicht in den Schädel. Man macht die Sache mit, weil man nun ein⸗ mal da iſt, nimmt die angenehmen Erfahrun⸗ gen ſamt den unangenehmen in Kauf, erlebt manchen Spaß, zugegeben; aber allermeiſt bleibt es doch recht fragwürdig.“ 3„Bitte, beweiſen Sie das!“ verlangte Spill⸗ 5 bohm. „Ich habe einen Freund, heißt unter uns Haſſan Effendi, einer der geſcheiteſten Kerle, die ich kenne; könnte eine Zierde der Wiſſen⸗ ſchaft ſein. Der verdient ſein Brot groſchen⸗ weiſe, indem er Reklamen in morgenländiſchen Sprachen verfaßt, hauſt in Berlin in einem Loch mit der Ausſicht auf eine geteerte Brand⸗ mauer und füllt ſeinen Bauch in einer Kutſcher⸗ kneipe, wenn ihm das ſeine Mittel gerade er⸗ lauben; ſonſt ſchwarzer Kaffee und ſchwarzes Brot. Bei dem habe ich anderthalb Jahre lang genächtigt und von ſeinen Sechſerzigarren ſchmarotzt. Meinen Lebensunterhalt hab' ich mir mit Koffertragen verdient. Aus dieſen Schickſalen kann ich nichts entnehmen, was als Stoff zu einem Hymnus auf das Daſein aus⸗ reichte. Und was die kleinen Mädchen betrifft, ſo will ich mir lieber einen Zigarrenſtummel vom Pflaſter aufleſen als ein kleines Mädchen.“ „Es gibt auch andere“, meinte Spillbohm. „Für Bettler meines Schlages, mit geiſt⸗ lichem Hochmut, ſchwerlich. Und übrigens koſtet dieſes Vergnügen mehr Geld, als beim Koffertragen herausſpringt.“ Er hatte ſich währenddem wieder angezogen, und Spillbohm entließ ihn mit der Verſiche⸗ rung, er werde der Oberin einſchärfen, ihn be⸗ ſonders gut zu füttern, des mangelnden Unterhautfettes halber. Fräulein Plettke ſaß noch immer im Vor⸗ zimmer und hatte ſich offenbar mit Groll voll⸗ geſogen darob, daß ſie ſolange hatte warten müſſen; jedenfalls ſpeerte ſie den Gärtner mit einem teils verächtlichen, teils wütigen Blick, und dem Doktor rief ſie zu:„Der junge Mann muß ja ſehr leidend ſein, Herr Doktor.“ Spillbohms Antwort, ſoviel hörte Scharn⸗ weber noch zwiſchen Tür und Angel, lautete: „Im Gegenteil, meine Gnädige, er iſt ſogar recht geſund.“ Hohe Gäſte Abends den Kraftfahranzug aus Leder und ließ ihm ſagen, er ſolle ſich das Zeug verpaſſen und den Perſonenwagen für morgen nach⸗ mittag fahrbereit machen. Käme er damit nicht zuſtande, ſo ſolle er ſich melden. Der Anzug hatte ſchon einen Vorbewohner gehabt; die Jacke war etwas zu weit, die Ho⸗ ſen zu kurz, und die Mütze wollte durchaus nicht auf den langen Schädel Scharnwebers paſſen; ſie würde dem Hutmacher übergeben. werden müſſen. Am Vormittag überholte der Gärtner den Wagen, prüfte die Dichte der Rei⸗ fen, ließ den Motor anlaufen, horchte auf das Spiel der Kolben und erſetzte eine verſagende Zündkerze; dann füllte er die Tanke und Kan⸗ nen und putzte die blanken Teile. Hernach fuhr er mit dem Wagen auf die Landſtraße hinaus, ließ ihn mit allen Gängen vor- und rückwärts laufen und ſtellte ihn wieder ein. In der Taſche des Vorderſchlages hatte ſich eine abgegriffene Straßenkarte des Gebietes von Minden bis Hannover angefunden, die nahm Scharnweber 3 heraus und prägte ſich das Bild der Straßen⸗ „ züge in der nahen Nachbarſchaft ein; dabei kam ihm die ſoldatiſche Schulung an der Karte und im Gelände wohl zuſtatten. Grotzenbach erſchien zur angeſagten Zeit, aber in verwandeltem Zuſtande. Er trug einen ſtraff ſitzenden Gummimantel und auf der zu fleiſchigen Backen minder ſichtbar machte. Haſſan Effendi pflegte das menſchliche Antlitz in eine Freß⸗ und eine Denkhälfte zu zerlegen, und Scharnweber erinnerte ſich, von ihm ge⸗ 125 — H Grotzenbach ſchickte dem neuen Gärtner eines Naſe eine Hornbrille, mit der er ſeine etwas I ooο e SSOECC.———◻—— hört zu haben, bei wem die Denkhälfte ſchlecht weggekommen ſei, der tue gut, eine Hornbrille zur Verlängerung ſelbiger nach unten zu tragen. „Wir beſorgen einige Beſtellungen in Bücke⸗ burg. So lange führe ich. Dann nehmen wir uns eine halbe Stunde Zeit, wo Sie zwiſchen der Stadt und der Klus Ihre Künſte zeigen können. Auf dem Rückwege holen wir fünf Uhr zehn zwei Patienten an der Bahn ab.“ Das Wetter war trübe, und ab und zu fiel ein fiſſliger Regen. Das Gras in den Stra⸗ ßengräben ſtand ſchon ſatt im Saft, und die Knöpfe des Löwenzahns, obzwar vorm Regen geſchloſſen, hielten ſich ſtramm aufgereckt. Auf den Obſtbäumen ſaßen die Stare und ſchwätz⸗ ten wie eine Bank voll Marktweiber. Rechts und links kamen kleine Kotten, wo Arbeiter hauſten, die ein Stückchen Beet und Feld um ſich zu haben begehrten. Dann begannen alte Gärten mit hohem Baumſchlag, der zurückhal⸗ tende Herrſchaftshäuſer vor dem dreiſten Blick des Straßenvolkes ſchirmte. Geſchmiedete Git⸗ ter oder hohe Mauern halfen mit Abſtand wah⸗ ren. Breite Torfahrten bezeugten, daß ſich die Herrſchaften nicht auf ihre eigenen Füße zu verlaſſen brauchten, wenn ſie es nicht umgehen konnten, ſich auf die Straße zu begeben. Aber in mancher Torfahrt ſproß zwiſchen den Pfla⸗ ſterſteinen Gras in ſtruppigen Büſcheln, und die Meſſingſchilder an den Flankenpfeilern waren blind und fleckig. Der Wohlſtand des Beſitzers war von den Kriegsnöten und der Geldentwertung ausgemergelt, Stall und Wa⸗ genſchuppen waren leer, Kutſcher und Haus⸗ diener entlaſſen. In einem der Gärten lagen alte herrliche Buchen und Ahorne gefällt auf Alarm bei Horſtmann und Siechel/ (Schluß.) Nein, erzählte Willms, erſt ſeit geſtern. Er ſei nämlich drei Jahre arbeitslos geweſen und habe nun endlich wieder eine Stellung. Horſt⸗ mann gratulierte ihm und führte ihn zu dem neuen Wagen. Drei Jahre arbeitslos; wieder⸗ holte Horſtmann. Ob er verheiratet ſei. Ja! Donnerwetter, das müſſe eine böſe Zeit ge⸗ weſen ſein. Ja, Herr Direktor, das ſei ſchlimm eweſen. Die kleine Frau hätte als Stunden⸗ rau gearbeitet und er ſelbſt habe Koffer ge⸗ tragen und im Villenviertel Teppiche geklopft. Und lange hätten ſie das ſowieſo nicht mehr aushalten können, dieſes nutzloſe Leben, dieſe Sorgen um das Notwendigſte, dieſe Dachkam⸗ mer und den Hunger, wenn man ſo nachts auf⸗ wacht und nicht mehr einſchlafen kann. Na, das ſei ja jetzt vorbei. Horſtmann ſah dem Chauffeur Karl Willms no fuhr. Dann ging er in ſein Büro und rieb ſich die Hände, ohne zu wiſſen, warum eigentlich. Dann arbeitete er. Und dann kam der Tele⸗ phonanruf, daß Karl Willms mit dem funkel⸗ nagelneuen Wagen einen Zuſammenſtoß gehabt hätte! Wie? Mit einem zweiſpännigen Roll⸗ fuhrwerk. Die Deichſel ſei vom einen Ende der Karoſſerie durch das hintere Polſter und zur anderen Seite des magen wieder hinausge⸗ gangen. Menſchenskind! Jetzt iſt es mit der neuen Stellung ſchon wieder aus! Direktor Horſtmann hängte den Hörer ein, hätte der Mann ſchon Tränen in den Augen. ch nach, als er mit dem neuen Wagen ab⸗ dem Raſen, zu Blochen geſchnitten, und warte⸗ ten auf den Karren des Holzhändlers. „Scharnweber ſah heute das Städtchen zum erſtenmal bei Tage. Es war ungemein ſauber und atmete noch den Geiſt der Reſidenz. Man hatte Sinn für das überkommene Gute. Selbſt Fleiſcher und Krämer hatten ihren plumpen Verdienertrieben noch nicht ihre bunten Fach⸗ werkhäuſer abgeſchlachtet und verzichteten auf allzu brüllende Firmenſchilder. Längs durch die Stadt lief eine breite Straße;„der Heer⸗ weg von Weſtfalen nach Hannover“ erläuterte Grotzenbach und hielt vor der Apotheke. Es war zur Stunde ſtill auf dem großmäch⸗ tigen Heerweg. Ein Bauernfuhrwerk trottete vorüber, auf dem zwei Schaumburgerinnen ſaßen wie die Glucken auf dem Neſt. Die dik⸗ ken ziegelroten Friesröcke pluſterten ſich um die ſchon an ſich ſtattlichen Hinterviertel. Die eine der beiden hielt das Leit in derben Hän⸗ den, die andere behütete ſich und die Gevat⸗ terin mit einem ausgedehnten Regenſchirm. Ihre Geſichter erſchienen faſt unnatürlich klein unter der mächtigen Schleifenhaube und im Rahmen der Kinnbänder. Die guten Bürger⸗ frauen ſaßen am Fenſter und hielten mit Hilfe ihrer Spione die Straße wie ein Stück Kampf⸗ feld unter Augen, aber da war nicht viel am Gange. Der Lehrjunge des Schneiders Tip⸗ per trug einen ſorglich eingeſchlagenen Anzug über die Gaſſe, und jedermann wußte, daß es der Rock war, worin Gaſtwirt Lorenz über⸗ morgen den Landtag des Freiſtaates Schaum⸗ burg eröffnen würde. Gärtner Schüppel zog ſeinen Bollerwagen mit einem Jauchefaß dar⸗ auf über das Pflaſter und verbreitete Wohl⸗ geruch um ſich, und Karlchen Lehmſiek holte ſei⸗ nem Vater, der gerade in der offenen Werk⸗ ſtatt einen Sarg mit Beize bearbeitete, ein Seidel Bier, denn ſelbſt ein ſo trauriges Ge⸗ weſhe wie die Anfertigung eines Sarges macht durſtig. Die Straße herauf von einem an⸗ ſehnlichen Gebäude her, wohl dem Rathaus, kam ein Schutzmann im Dienſtanzug; er ging ſehr langſam, um ſeine Dienſtſtunden auszu⸗ kaufen, ſcheuchte ein Huhn in eine offene Tor⸗ fahrt, ſchob einen Feldſtein, der ſich unterſtand, unbefugterweiſe auf dem Pflaſter herumzu⸗ liegen, in die Goſſe, rief durch ein offenes Fenſter einem Anlieger etwas zu, was Scharn⸗ weber, der Mundart unkundig, nicht verſtand, trat dann an den wohlbekannten Kraftwagen Und bei dieſem Gedanken ſtieß der vornehme Direktor Horſtmann einen Fluch aus, vor dem ſich die Polſtermöbel in ſeinem Zimmer vor Schreck und Erſtaunen reckten. prang auf, drückte mit der flachen Hand auf die ganze Reihe der Signalknöpfe und alarmierte ſeinen ganzen Betrieb. Fräulein Sander war zuerſt zur Stelle.„'Te⸗ lephonieren Sie ſofort mit Direktor Pauly denken Sie ſich irgend etwas aus, was darauf hinausläuft, daß wir den Wagen erſt heute mittag um ein Uhr abliefern können. Kein Wort von dem Unfall! Los, was ſtehen Sie hier herum? Wo bleibt der Garagenmeiſter?“ Hier ſtand er ſchon, der Garagenmeiſter. „Brechen Sie glle anderen Arbeiten ſofort ab, Meiſter! Wo iſt der Abſchleppwagen? Unter⸗ wegs? Buck ſoll meinen Wagen nehmen und den neuen Sechsſitzer einſchleppen, der auf der Heinrichſtraße liegt. Er ſoll ſich ſputen, wenn er es mit mir nicht verderben will. Los, Gründ⸗ ger, wir haben nicht viel Zeit!“ Der nächſte! Der Leiter der Tiſchlerei.„In zwei Minuten kommt ein Wagen, der neue Rückſitzpolſter braucht, Schmidt! Richten Sie ſofort alles vor, Ihre ganze Werkſtatt arbeitet zunächſt an nichts anderem. Der Wagen von Konſul Porg? Hat Zeit! Fräulein Sanders ſoll Konſul Porg anrufen, ich bäte um Ent⸗ ſchuldigung, aber das Polſter müſſe erſt trocknen. Einerlei, was ſie ſagt!“ Als Monteur Buck den beſchädigten neuen Wagen anbrachte,— ſchlimm genug ſah er wirk⸗ Raketenverſu che eines deulſchen Ingenieurs in England Im Golf von Lymington an der engliſchen Küſte erregen Raketenverſuche des deutſchen Ingenieurs Gerhard Zucker große Aufmerkſamkeit. Dieſer Tage ſollte zum erſten Male eine Poſtflugrakete zur Inſel Wight hinübergeſchoſſen werden, doch in letzter Minute verſagten die zuſtändigen Behörden ihre Genehmigung.— Unſer Bild zeigt den Erfinder Gerhard Zucker bei einem Raketen⸗Startverſuch heute damit noch nicht zuſtande gekommen war des Sanatoriums und bot Scharnweber d Zeit.„Na“, fragte er,„fahren Sie jetzt den Herrn Grotzenbach?“ „Wird wohl darauf „Sind nicht aus der Gegend?“ 4 Scharnweber bekannte ſich als halben Ber⸗ liner. „Gott ſei Dank“, erwiderte der Niederſachſe, „daß Sie kein ganzer ſind!“ Und erläuterte ſein Urteil:„Ich war auch mal dort, wollte dort in Stellung gehen, aber ich kam mir vor wie in einem Narrenhaus. Die Leute rennen ja alle im Kreis herum, als ob jeder ſeinen Vordermann unbedingt einholen müßte. Und wenn er ihn dann eingeholt hat, raſt er vor⸗ über und hängt ſich an den nächſten Vorder⸗ mann. Gehen wie ein richtiger vernünftiger Menſch können ſie dort überhaupt nicht mehr. 1 Hab' ich nicht recht?“ 51 „Wahrſcheinlich haben Sie recht. Aber ſagen Sie ſo was keinem richtigen Berliner!“ „Sie meinen, es iſt gefährlich, einen auf ſeine Narrheit zu ſtoßen?“ Hier trat Grotzenbach aus der Apotheke; der Schutzmann grüßte und widmete ſich wieder ſeinem Dienſt; der führte ihn in eine Seiten⸗ gaſſe. Seine Gangart entſprach ſeinen Grund⸗ ſätzen über menſchliche Vernunft. 4 Dem Rathauſe gegenüber tat ſich ein phan⸗ taſtiſcher Torbau auf, beladen mit ſteinernem Roll⸗ und Knorpelwerk und bekrönt mit einem ſcheußlich⸗ſchönen Drachen und einem ge⸗ harniſchten Ritter, der dem Untier ſeit drei⸗ hundert Jahren zu Leibe wollte, aber da er aus Stein und mithin unbeweglich war, bis hinauskommen.“ Narren Unter dieſer Ballade hindurch trat man in den Hofgarten. Im Vorbeifahren erhaſchte Scharn webers Auge nur ein Stückchen umranktes Schloß, einen Streifen Waſſergraben und viele hohe Baumwipfel. Dann tauchte jene Moſchee auf, wie ſich Doktor Spillbohm ausgedrückt hatte, die man vom Sanatorium aus ſah und worin das gefürſtete Haus Schaumburg⸗Lippe von den Geſchäften der Regierung und Landes vaterſchaft bis zum Anbruch der Ewigkeit aus ruhte. Jenſeits des Mauſoleums, am Röcke Weinberg, ließ Grotzenbach den neuen Kraft fahrer ein wenig vorexerzieren, jagte ihn mit dem Wagen auch ein Stück Feldweg hinab und meinte ſchließlich, er werde ihm auf dem Rück⸗ weg gleich den Führerſchein beantragen.— (Fortſetzung folgt.) Kleine, wahre Sache von E. Rich, Greiner lich aus— ftürzten ſich alle Leute meines Freundes Horſtmann auf ihn. Er war in ſieben Minuten bis auf das Fahrgeſtell auseinander⸗ ausrustung Ss, Po, Mlu 4 emofenie jch Ki overnhemden, samaschen st Kathol montiert! Acht Monteure nahmen ſich dieſes Fahrgeſtells an. Stellten feſt, daß es in Ord⸗ nung ſei, vollkommen in Ordnung. Horſtmann ände. Ging in die Polſterei, tauchte einige Minuten ſpäter in der Tiſchlerei auf, ſchickte einen Motorradfahrer nach einer rieb ſich die beſtimmten Sorte von Klemmen, war überall, ſchimpfte und wetterte, lobte und feuerte an. Er ſchwitzte vor Eifer, ſprang in ſein Büro zurück und unterſchrieb in vier Minuten zwei⸗ undvierzig Briefe, ohne auch nur einen einzigen Satz nachzuleſen. Um dreiviertel ein Uhr war der Wagen fertig! Willms ſetzte ſich wieder an das Steuer und orſtmann ging in die Buchhaltung fuhr ab. und ließ kein Auge von der Selbſtkoſtenrech⸗ nung, die er dort für die Reparatur aufmachen 3 ließ. Er kontrollierte jeden Betrag ſelbſt und brummte dann doch noch, als die Endſumme. weihundertundvierzehn Mark und ſiebenund⸗ Hugust Schon am folgenden Morgen kam Karl A— Horſtmann. Er ver⸗ ſuchte ſeinen Dank herzuſagen, blieb aber ſtecken gar nichts mehr. Horſt⸗ reißig Pfennig ausmachte. Willms und fragte na und ſagte eine Weile mann holte die Selbſtkoſtenrechnung und erläu⸗ terte jeden Poſten einzeln. Dann rechneten die beiden Männer und ſtellten einen genauen Haushaltsplan für Karl Willms auf. Was er verdiene? Vierzig Mark die Woche. Wie hoch die Miete ſei? Vierunddreißig Mark im Monat!. Wieviel Schulden er habe. Beim Lebensmittel⸗ händler achtzig Mark, jeden Monat zehn Mark abzahlen, macht drei Mark fünfzig in der Woche. Wieviel die Frau brauche für das Eſſen? Wenn ſie aufpaßt, ganz verdammt aufpaßt, acht Mark! Nun, ſagen wir mal zehn Mark. Und zehn Mark eparatur. bleiben dann für die Abzahlung der Einverſtanden? Einverſtanden! empfe! ff. 5ch bes. hel und fe sou/ie ——— eee e L6S6%οDD In der n 3, 1 Wei. une die Ihn —— mee Und von dieſem Tage an kommt nun der Chauffeur Karl Willms jeden Samstagmorgen 3 und fragt nach Direktor Horſtmann. Er wird ſofort vorgelaſſen, und Direktor Horſtmann ſteht hinter ſeinem breiten Diplomatenſchreib⸗ tiſch auf und geht dem Chauffeur Karl Willms drei Schritte entgegen. Sie ſitzen dann zuſam⸗ men, und die Sekretärin ſäßt niemanden in dieſer Zeit eintreten. Sie rauchen und ſprechen Wetter, von der kleinen Frau des Chauf: feurs und von dem kleinen Jungen des Direk⸗ tors, der ſchon rot und blau unterſcheiden kann, vom aber noch nicht blau und grün. Und ganz zuletzt legt Karl Willms einen Zehnmarkſchein auf den Schreibtiſch, langſam und feierlich, und Direktor Horſtmann nimmt dieſen Zehnmarkſchein und ſteckt ihn in ſeine Brieftaſche, langſam und feierlich. Und wäh⸗ rend er das tut, freut er ſich auf den Mords⸗ betrieb, den er gleich bei Fräulein Sanders mit dieſen zehn Mark machen wird. Mit So⸗ fort⸗Buchen und Quittung in Briefform und ſo. Morgen in drei Wochen wird Karl Willms 4 zum letztenmal kommen. Morgen in drei Wo⸗ chen wird Bankdirektor Pauly immer noch nicht wiſſen, warum er vor faſt einem halben Jahre ſeinen Wagen vier Stunden ſpäter bekam, als es verabredet war. Vielleicht aber hat er das 4 längſt vergeſſen. Grobe ell Spr Zim Aus ger pid. Kol pid. Has 2u hat ten, 5Sc der f 10 pfd. pfd. pfd. pfd. ezember 1934 arnweber die Sie jetzt den men.“ halben Ber⸗ Niederſachſe, nd erläuterte l dort, wollte kam mir vor Leute rennen jeder ſeinen müßte. Und „ raſt er vor⸗ chſten Vorder⸗ vernünftiger pt nicht mehr. t. Aber ſagen rliner!“ einen Narren Apotheke; der te ſich wieder imeine Seiten⸗ ſeinen Grund⸗ ſich ein phan⸗ nit ſteinernem önt mit einem einem ge⸗ ier ſeit drei⸗ „ aber da er zlich war, bis ekommen war. it man in den zaſchte Scharn⸗ en umranktes ben und viele jene Moſchee ausgedrückt aus ſah und umburg⸗Lippe und Landes⸗ Ewigkeit aus⸗ s, am Röcker neuen Kraft⸗ jagte ihn mit veg hinab und auf dem Rück⸗ ntragen.— ——————— hre Sache j. Greiner Leute meines war in ſieben auseinander⸗ en ſich dieſes ſß es in Ord⸗ ig. Horſtmann die Polſterei, der Tiſchlerei er nach einer „ war überall, id feuerte an. in ſein Büro Minuten zwei⸗ einen einzigen ein Uhr war s Steuer und e Buchhaltung elbſtkoſtenrech⸗ tur aufmachen rag ſelbſt und ie Endſumme nd ſiebenund⸗ 'n kam Karl ann. Er ver⸗ ieb aber ſtecken mehr. Horſt⸗ ing und erläu⸗ rechneten die inen genauen auf. Was er che. Wie hoch ark im Monat! Lebensmittel⸗ iat zehn Mark in der Woche. Eſſen? Wenn ißt, acht Mark! ind A Mark der Reparatur. mmt nun der amstagmorgen ann. Er wird or Horſtmann omatenſchreib⸗ r Karl Willms dann zuſam⸗ niemanden in n und ſprechen au des Chauf⸗ zen des Direk⸗ rſcheiden kann, Willms einen tiſch, langſam tmann nimmt ihn in ſeine ch. Und wäh⸗ if den Mords⸗ tlein Sanders ſird. Mit So⸗ efform und ſo. Karl Willms n in drei Wo⸗ mer noch nicht halben Jahre ter bekam, als ſer hat er das „Hakenkreuzbanner“ Abendzusgabe— Freitag, 21. 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