Dezember 1384 für Straße u. Sport in Kegarn u. Cheviot b3.-Bd.-Ab.-Jö.-A⸗ 11** strapazierf. Qualität 15.— 12.—.— 6. Untformen aller Art, wie 1 -Biusen.-Hosen,] Hemden usw. — aner ASFEII TOEWTTBA5ET Anzeigen: Die 12geſpaltene Millimeterzeile 10 Pfg. Die ageſpaltene Millimeterzetle, im Text⸗ teil 15 Aig. Für Hank Anzeigen: Die geſpaltene Millimeterzeile 7 Pfg. Bei Wiederholung ee ü, e K fen Mengdein Wſgie r Abendausgabe r. Anzeigen⸗Annahme: Mannheim,„ 14 — 9 7¹, 33361/2. Zahlungs⸗ und Erfilünasort Mannbeim. Ausſchliez⸗ büs MATIONAIZGIIAIIZTZTT Verlag und Schriftleitung: Mannheim, k 3 14/15. Fernruf: 20486, 3147, 333 61/2. Das „Hakenkreuzbanner“ Ausgabe erſcheint 12mal(.20 RM. und 50 57 Trägerlohn), Aus⸗ gäbe B erſcheint 7mal(.70 RM. und 30 Pfg. Trägerlohn), Einzelpreis 0 Pfg. Beſtellungen nehmen die Träger ſowie die Poſtämter entgegen. 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Ueber der Elbmün⸗ 1 dung lag dieſiges Wetter und es wehte eine mpeichte Briſe, als am Samstag gegen 3 Uhr der Hapagdampfer„New Mork“ mit den 16 ge⸗ retteten norwegiſchen Seeleuten an Bord in Cuxhaven eintraf. An dem Steubenhoeft im Amerikahafen hatten ſich trotz der frühen Morgenſtunden verſchiedene Angehö⸗ rige der Fahrgäſte und der Beſat⸗ zung eingefunden, um Freunde und Ver⸗ wandte als erſte auf deutſchem Boden begrüßen zu können. Höhere Marineoffiziere, ſowie eine Kapelle der Reichsmarine hatten ſich ebenfalls zum Empfang eingefunden. Ganz allmählich tauchten aus dem Dunkel die Lichter des Ozeanrieſen auf, zuerſt kaum wahrzunehmen, um dann ſichtbar und ſichtbarer zu werden. Kurze Zeit ſpäter lag dann die„New Pork“ quer vor dem Pier. Im Lichte von Scheinwer⸗ ſern erſtrahlten die ſchwarz⸗weißroten Schorn; ſteine des Dampfers. Die Marinekapelle into⸗ nierte den Badenweiler Marſch und von der Reeling, die plötzlich von Menſchen beſetzt war, ertönte als Begrüßung der Ruf: unſerem deutſchen Vaterlande, unſerer Heimat ein dreifaches„Sieg Heil“. Begeiſtert ſtimmten alle Anweſenden in das „Sieg Heil“ ein. Darauf wurden die Taue feſt⸗ gemacht und die Fallreeps fielen. Einige Marineoffiziere unter Führung von Korvettenkapitän Udtke begaben ſich ſodann an Bord, um Commodore Kruſe zur großen ſee⸗ männiſchen Tat ihre Glückwünſche auszuſpre⸗ chen, die er und ſeine Beſatzung vollbracht ha⸗ ben. Die Reichsmarine, ſo ſagte Korvettenkapi⸗ tän Udtte abſchließend, danke ihren tapferen Kameraden von der Handelsmarine für dieſes große Rettungswerk. In kurzen Worten dankte Commodore Kruſe für die ihm und ſeiner Be⸗ fſatzung zuteil gewordene Ehrung. bder führer geüßt die netter Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler traf Samstagmorgen mit Sonderzug, von Hamburg kommend, im Nord⸗ ſeehafen Cuxhaven ein, um die deutſchen See⸗ leute der„New Pork“, die die tapfere Rettungs⸗ tat vollbracht haben, perſönlich zu begrüßen. Welche Anerkennung das ganze deutſche Voll der tapferen Seemannstat der Beſatzung der „New Pork“ zollt, und welche Gefühle der Freude und des Stolzes ihnen auf deutſchem Boden entgegenſchlagen, das zeigt die große und beſondere Ehrung, die den heim⸗ kehrenden deutſchen Seeleuten durch den Füh⸗ rer Adolf Hitler ſelbſt zuteil wird. Wie ein Lauffeuer hat es ſich am frühen Mor⸗ gen durch die Stadt verbreitet; ganz Cuxhaven ſtrömt zu den Landungsbrücken und zum Hapag⸗Bahnhof. Hier haben inzwiſchen deren Abteilungen der Reichsmarine und der Marine⸗SA Spalier vom Bahnhof zum Pier gebildet. um.40 Uhr brauſt der Sonderzug des Füh⸗ rers in die Halle. Unbeſchreiblicher Jubel klingt auf, als der Führer und Reichskanzler dem Zuge entſteigt. In ſeiner Begleitung befinden ſich u. a. Obergruppenführer Brückner, Ss⸗ Obergruppenführer Joſef Dietrich, der Reichspreſſechef der NSDaApP, Gruppenführer Dr. Dietrich, der Adjudant der Wehrmacht beim Führer, Major Hoßbach, SS⸗Oberfüh⸗ rer Schreck. Aus Hamburg waren Reichs⸗ ſtatthalter Gauleiter Kaufmann, SS⸗Grup⸗ penführer Lorenz und Polizeiherr Oberfüh⸗ rer Boltz anweſend. Der Führer ſchreitet durch das Spalier deir Reichsmarine und der Marine⸗ S A zum Pier, wo Kommodore Kruſe den Reichskanzler erwartet. Der Führer begrüßt den Kommodore und betonte, er ſei glücklich, ihm hier ſelbſt die Glückwünſche des ganzen deutſchen Volkes überbringen zu können.— Kommodore Kruſe geleitet den Führer ſodann auf das Prome⸗ nadendeck der„New Pork“, wo in der Halle die Rettungsmannſchaft ſowie die übrige Beſatzung des Schiffes Aufſtellung genom⸗ men hat. Dann ſpricht der Führer „Herr Kommodore! Ich bin gekommen, um Ihnen im Namen der ganzen deut⸗ ſchen Nation den⸗ Dank⸗für Ihre hervorragende Tat aus zuſprechen. Das ganze deutſche Volk iſt ſtolz auf Sie! Und auch der deutſchen Schiffahrt haben Sie große Ehre erwieſen! Sie haben vor der Welt bekundet, daß deutſche Schiffsbeſat⸗ zungen tapfer, furchtlos und hel⸗ denmütig ſind; Sie haben aber auch der Welt gezeigt, daß das deutſche Volk allezeit zu friedlicher Hilfe be⸗ reit iſt. Ich gratuliere Ihnen, Herr⸗Kommodore, zu einer ſolchen Beſatzung, und ich beglückwünſche das deutſche bolk zu ſo tapferen ſänneen! Kommodore Kruſe ſpricht im Namen der Mannſchaft dem Führer den Dant aus und ſchließt mit einem dreifachen„Sieg Heil“ auf den Reichskanzler. Sodann ſtellt der Leiter der Rettungsaktion, der jetzige Erſte Offizier Alfred Wieſen, dem Führer die Beſatzung des Rettungsbootes einzeln vor. Unter dieſer befinden ſich auch fünf Männer vom Marine⸗ ſturm 1(Hamburg), des erſten deutſchen Ma⸗ rine⸗SA⸗Sturmes. Der Führer überreicht ſodann der elftöpfigen Beſatzung des Rettungsbootes die Ret⸗ tungsmedaille, dem Kommodore Kruſe, dem Erſten Offizier und dem jetzigen Erſten Offizier Wieſen je eine goldene Uhr mit ſeinem Namenszug als Geſchenk, und den zehn Mannſchaftsmitgliedern des Ret⸗ tungsbootes je einen Umſchlug mit einem Weihnachts⸗ und Urlaubszuſchuß. Mit nochmaligem Dank an die Rettungs⸗ mannſchaft verabſchiedet ſich der Führer und begibt ſich mit Kommodore Kruſe in deſſen Kajüte zu einer längeren Unterhal⸗ tung, wo er ſich von dem Kapitän der„New Nork“ den genauen Hergang der Rettungs⸗ aktion ſchildern läßt. Nachdem der Führer noch 40 Saardeutſche, die zur Abſtimmung am 13. Januar aus den Vereinigten Staaten herübergekommen ſind, und die ebenfalls in der Halle des Promena⸗ dendecks Aufſtellung genommen⸗haben, begrüßt hat, verläßt er um.15 Uhr das Schiff, beglei⸗ tet von Kommodore Kruſe. Wie eine dichte Mauer ſteht inzwiſchen die Menſchenmenge auf dem Pier. „Wir wollen unſeren Führer ſehen“, ſchallt es immer wieder gegen die hohe Bord⸗ wand. Von den Paſſagieren klingt es zurück, von Deutſchen und von Ausländern„auch wir!“ Als der Führer wieder auf dem Laufſteg er⸗ ſcheint und vom Pier zur Bahnhofshalle ſchrei⸗ tet, wollen die Heilrufe kein Ende nehmen. Um.40 Uhr, genau eine Stunde nach der Ankunft, verläßt der Führer ſodann mit ſeiner Begleitung Deutſchlands äußerſten Hafenvor⸗ poſten an der Nordſee, um nach der Reichs⸗ hauptſtadt zurückzukehren. Als der Führer die Bahnhofshalle verläßt, um den Zug zu beſteigen, ſchwillt der Jubel der tief geſtaffelten Menſchenmenge zum Orkan. Die großen SS⸗Männer Nie⸗ derſachſens, die die Sperrkette bilden, haben alle Mühe, die begeiſterten Volksgenoſſen zurückzu⸗ halten. Tauſende und aber Tauſende ſtehen am Schienenſtrang entlang, den der Sonderzug bei der Ausfahrt aus Cuxhafen nimmt. Begei⸗ ſterte Heilrufe und Tücherſchwenken begleiten den Zug des Führers, bis er vor der (Fortſetzung ſiehe Seite 2) Mit dem Hamburg⸗Süd⸗Dampfer„Monte. Olivia“ trafen die erſten zur Saaxabſtimmung. herübergekommenen deutſchen Saarabſtimmungsberechtigten aus Südamerika in Hamburg ein. An Bord des Dampfers fand nach der Ankunft ein feſtlicher Empfang ſtatt SeheldenlHanndiefebelunddielur der züheer grübt die ſelden der„nem Uork“/ Feierücher empfon9 der nener in luehoven Weltanſchauung Von Gauſchulungsleiter Baumann. Es iſt wohl jeder ſchon einmal mitten im Trubel einer großen Menſchenmenge geſtanden. Da drängte, ſtieß man ſich, war eingekeilt in die Maſſe; viel ſehen aber konnte man nicht. Vor allem konnte man den ganzen Platz, auf dem die Menge wogte, nicht überſehen, da man ſelbſt in der Maſſe ſtand.— Es hat ſich für uns viel⸗ leicht auch ſchon einmal ſo günſtig getroffen, daß wir vom Fenſter eines nahe gelegenen Hauſes aus auf einen Platz herabſehen konnten, auf dem ſich Menſchen angeſammelt hatten. Von dort, vom Fenſter aus hatten wir dann eine gute Ueberſicht über die ganze Anſammlung. Wir ſtanden ja etwas über der Menge, waren etwas von ihr entfernt, aber doch noch nahe ge⸗ nug, um deutlich alle Vorgänge drunten auf dem Platze erkennen zu können. Noch eine dritte Möglichkeit: Wir fliegen im Flugzeug über eine Menſchenmenge weg. Da überſehen wir natür⸗ lich erſt recht die ganze große Maſſe, und noch viel mehr dazu. Aber wir ſind doch zu weit entfernt, um noch alle Einzelheiten feſtſtellen zu können; wir können uns deshab auch kein klares Bild mehr machen von dem, was auf dem Platze vorgeht. Wir ſehen alſo: bei der Betrachtung der Dinge kommt es auf den Standpunkt an. Wenn wir etwas klar erkennen wollen, dürfen wir den Dingen nicht zu nahe, aber auch nicht zu ferne ſtehen, ſondern müſſen den richtigen Abſtand zu ihnen einnehmen und unter dem richtigen Geſichtswinkel auf ſie ſchauen. Dieſe einfache, ſelbſtverſtändliche Forderung, die für die Betrachtung des Dinglichen, des Materiellen gilt, dürfen wir ohne weiteres auf das geiſtige, auf das weltanſchauliche Gebiet übertragen. Welt— Anſchauung— das ſind zwei Wörter; die Hauptbedeutung kommt dabei dem letzteren, der Anſchauung zu. Denn es iſt für die Art und Weiſe der Betrachtung gleich⸗ gültig, ob ich unter Welt das große Weltall oder aber die kleine Erde mit ihrem Menſchenleben und Menſchentreiben verſtehe. Entſcheidend iſt die Art und Weiſe der Betrachtung, d. h. aber: der Standpunkt, den ich einnehme. Bin ich Peſſimiſt, ſtehe ich auf dem Standpunkt, daß die Welt und das Leben ſchlecht und verach⸗ tungswürdig ſeien, ſo werde ich ſowohl auf der Erde, im Leben, wie draußen im großen Weltall nur die negativen, zerſtörenden Kräfte erkennen; bin ich Optimiſt, ſo werde ich wiederum nur auf die aufbauenden, fördernden Kräfte in der klei⸗ nen und in der großen Welt achten. Weltanſchauung hat jeder, auch der primi⸗ tivſte Menſch. Auf Grund ſeiner Erfahrungen wird jeder Menſch ſich bemühen, dem Geſchehen im Leben einen Sinn zu geben, das Vielerlei des Lebens in irgend einer Weiſe zu ordnen, um nicht unter, ſondern über den Dingen zu ſtehen. Jede Weltanſchauung iſt demnach ein Verſuch zur Beherrſchung des Lebens; eine Weltanſchauung kann ſogar das Mittel zur Beherrſchung des Lebens werden und zwar dann, wenn ſie durchaus folgerichtig auf den Geſetzen aufgebaut iſt, nach denen ſich das Leben und das Geſchehen in der Welt nun ein⸗ mal vollzieht. Beſtimmend aber für den Standpunkt, den der einzelne hierin einnimmt, maßgebend für den Geſichtswinkel, unter dem er die Dinge an⸗ ſieht, iſt die durch Blut und Raſſe bedingte Eigenart des Menſchen. Es iſt eine uralte Er⸗ fahrungstatſache, daß etwa ein Neger denſelben Vorgang grundſätzlich anders betrachtet und be⸗ wertet, als ein Germane. Von hier aus aber wirdes uns auchklar, daßeine Welt⸗Anſchauung durchaus nicht Sache des einzelnen Individuums zu ſein braucht, ſondern zum Ge⸗ „Hakenkreuzbanner“ 4 Zahrgang 4 Nr. 590/ B Nr. 354— Seite 2 meinſchaftserlebnis werden muß, wenn ſie erwachſen iſt aus der vom Blute her beſtimmten Eigenart einer ganzen Raſſengemeinſchaft oder eines ganzen Volkes mit aus⸗ geprägter Eigenart. In dieſem Falle iſt ja der gemeinſame Standpunkt aller Einzel⸗ glieder der Gemeinſchaft durch dasſelbe Blut oder dieſelbe Art ohne weiteres gegeben. Des⸗ halb aber kann man einem Volke mit durchaus eigenartiger ſeeliſcher Struktur niemals auf die Dauer fremde Anſchauungen aufzwingen. Durch den Firnis der fremden Anſchauung muß im⸗ mer wieder die völkiſche Eigenart durch⸗ brechen; es wird in ſolchen, fremden Weltan⸗ ſchauungen unterjochten Völkern unweigerlich das Beſtreben wach werden, die fremde An⸗ ſchauung abzutun und die Welt, das Leben von dem Standpunkte aus zu betrachten, auf den Raſſe und Blut das Volk verweiſt. Das iſt aber das Streben, das heute unſer deutſches Volk erfüllt: alle fremde Art, alles fremde Gedankengut und— oft genug!— Ge⸗ dankengift von ſich abzutun und von ſeinem von ſeiner Art ihm gewieſenen Standpunkte aus die Welt zu betrachten, d. h. ſich ſeine eigene Weltanſchauung zu erwerben. Liberalis⸗ mus, Marxismus, Materialismus waren aus⸗ nahmslos fremde Anſchauungen, großenteils maus dem Judentum heraus erwachſen. Die erſte wirklich umfaſſende deutſche An⸗ ſchauung iſt der Nationalſozialis⸗ mus. aa Dem Nationalſozialismus haftet nichts Welt⸗ fernes, Weltfremdes oder Weltflüchtiges an: die Welt iſt ihm kein Höllenpfuhl und kein Paradies, ſondernein Ar⸗ beitsfeld, auf dem dereinzelne nach ſeinen Kräften für die Gemein⸗ ſchaft zu wirken hat. Dieſer klaren An⸗ ſchauungsweiſe geſellt ſich die folgerichtige Aus⸗ wertung der für das Leben als gültig erkannten Geſetze: Wert der Raſſe, Kampf ums Daſein, Ausleſe der Tüchtigen uſw. Dazu kommen ferner jene dem Germanentum eigentümlichen höchſten Ideale: Ehre, Treue, Führer⸗ tum und Gefolgſchaft.— Damit ſind im Nationalſozialismus alle jene jahrhundertealten Teilverſuche, alle oft ſchon im Keime erſtickten Beſtrebungen zur Schaffung einer deutſchen Weltanſchauung zuſammengefaßt und vollendet. Lückenlos fügt ſich im ſtolzen Gebäude national⸗ ſozialiſtiſcher Weltanſchauung ein Stein auf den andern; harmoniſch gliedert ſich ein Begriff dem anderen an; ſo entſteht eine alles umſaſſende überwältigende Vollkommenheit, die auch nicht eine Frage im perſönlichen Leben oder im Völ⸗ kerleben ungeklärt läßt. Darum iſt es keine Phraſe, wenn der Nationalſozialismus ſo oft Vals die Welianſchauung des deutſchen Volkes, als die Weltanſchauung der Zukunft bezeichnet wird. Wir überſehen heute, da wir mitten im Umbruch der Zeit ſtehen, vielleicht noch gar nicht, was die Tat Adolf Hitlers, das Ge⸗ ſchenk der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung für unſer deutſches Volk und die um Erlöſung ringende deutſche Seele bedeutet; erſt ſpätere Zeiten werden voll ermeſſen können, welche Be⸗ freiung von fremdem Wuſt der Anſchauungen der Nationalſozialismus des deutſchen Volkes brachte und werden klar erkennen, daß im Na⸗ tionalſozialismus die uralte Sehnſucht der deutſchen Seele nach einer deutſchen Welt⸗ anſchauung ihre höchſte und ſchönſte Er⸗ füllung fand. verlängerte Zulaſſungsſperre für die Derhaufsſtellen der Reichszeugmeiſterei München, 22. Dez. Der Reichsſchatzmei⸗ ſter der NSDAp gibt bekannt: Die gemäß Be⸗ kanntgabe vom 8. Juni 1934 bis einſchließlich 31. Dezember 1934 verfügte 3 ulaſſungs⸗ nhr Verkaufsſtellen der Reichszeugmeiſterei der NSDAp für parteiamtliche Bekleidungs⸗ und Ausrüſtungs⸗ gegenſtände ſowie Abzeichen wird bis auf weiteres verlängert. 4 Glühende Hitze— 28 Grad im Schatten. Fünf Stunden lang hat man in der brennenden Sonne gekämpft. Man iſt fertig. Da tönt vom Bataillonsgefechtsſtand das Signal:„Das Ganze— Halt!“, herüber. Endlich! Ein Seuf⸗ zer der Erleichterung, heute wars faſt zu ſchlimm. Man rafft ſich hoch und geht zum Sammelplatz und denkt ſchon mit gemiſchten Gefühlen an den Rückmarſch zur Kaſerne— gute 20 Kilometer! Da ſind ſie ja ſchon, die Ka⸗ meraden. Aber wie ſehen ſie aus? Abgeſehen davon, daß der Karl die Hoſe von oben bis unten zerriſſen hat...„ die Geſichter muß man ſich anſehen. Schwarz vom Stäub wie, die Ne⸗ ger, der Schweiß, der heruntergelaufen iſt, hat Kanäle hinterlaſſen. Wenn man nicht allzu ab⸗ geſpannt wäre, man müßte lachen. Aber kei⸗ nem iſt nach Lachen zu Mut. Eine Viertelſtunde iſt noch Raſt. Alle liegen platt, leiner ſpricht ein Wort, kaum einer räucht“) Nur ab und zu ſieht man irgendeinen aus der Feldflaſche trin⸗ ken, mit geſchloſſenen Augen. Drei hübſche junge Mädchen kommen auf Rä⸗ dern vorbeigefahren. Nicht ein Scherzwort fliegt hinüber. Jetzt weiß ich es genau: Die Sache iſt ernſt! So lange ich Soldat bin, iſt es noch nicht vorgekommen, daß niemand ein Wort ſagte. gvenn ein paar junge Mädchen vorbeikamen, zumal wenn ſie hübſch waren. Wenn der Sol⸗ dat darauf nicht mehr reag'ert, dann iſt er be⸗ Unſer Stolz/ von Get reiter Buhmann./3.R. 6 noch einmal wird geflaggt! vas Saargebiet demonſtriert gegen das verbol Saarbrücke n, 22. Dez.(OB⸗Funt.) Das Verbot der Regierungskommiſſion, vom 23. Dezember ab bis nach der Verkündung des amtlichen Abſtimmungsergebniſſes weder Flag⸗ gen, Fahnen und Wimpel noch nationale Symbole und Hoheitszeichen zeigen zu dürfen, hat im Saargebiet ſtarke Erregung hervorge⸗ rufen. Man empfindet es allgemein als eine ganz einſeitige, gegen die deutſchdenkende Be⸗ völkerung gerichtete Maßnahme. Es wird der Bevölkerung dadurch unmöglich gemacht, den gerade in der Verbotszeit herbeieilenden ab⸗ ſtimmungsberechtigten Freunden, Verwandten und Bekannten aus nah und fern ihre Freude zu zeigen und den Willkomm zu entbieten, der in den Farben des Mutterlandes, in dem Hoheitszeichen des Reiches Adolf Hitlers, ſei⸗ nen ſprechendſten Ausdruck findet. Das Ge⸗ fühl des ihnen angetanen Unrechtes hat heute die deutſchen Bewohner des Saargebietes zu einem ſpontanen Proteſt veranlaßt: In rei⸗ chem Flaggen⸗ und Fahnenſchmuck prangen die Städte des ganzen Ge⸗ bietes: ein Gruß für die, die in den nächſten zwei Wochen zurückkehren, um mit dem Abſtimmungszettel ihr Deutſchtum zu beweiſen. Das Verbot gilt erſt vom 23. Dezember ab. Eine klägliche berſammlung Paris, 22. Dez. Einen kläglichen Verlauf nahm eine Verſammlung, die der antifaſchiſti⸗ ſche„Amſterdam Pleyel“ für Freitag⸗ abend in Paris einberufen hatte. Matz Braun und der bekannte Kommuniſt Pfordt, ſowie mehrere Mitglieder der ſaarländiſchen marxiſtiſchen Parteien ſollten für den Status quo ſprechen. Matz Braun war nicht er⸗ ſchienen. Der Kommuniſt Pfordt iſt, als er franzöſiſches Gebiet betreten wollte, i n St. Avoldfeſtgenommen worden. So kamen nur der Sekretär der ſaarländiſchen Berg⸗ arbeiter Thomas, ein ſaarländiſcher Sozia⸗ liſt, ſowie zwei Mitglieder der franzöſiſchen Radikalſozialiſtiſchen Partei zu Wort. Man er⸗ fährt nur, daß die Verſammlung, die ſich für den Status quo ausſprach, ohne Zwiſchenfall verlaufen iſt. kleganz auf defehl 4 worofhiloff neueſier kelaß für die Ofſtziere der noten flrmee Riga, 22. Dez. Der Oberkommandierende der Roten Armee, General Woroſchiloff, legt in letzter Zeit eine auffallende Unzufrie⸗ denheit an den Tag. Kaum hat er vor einiger Zeit den Befehl herausgegeben, daß die Ofſfi⸗ ziete der Roten Armee in Zukunft perfekte Tänzerund Lebemänner zu ſein haben, da paßt ihm ſchon wieder etwas anderes nicht — der Schnitt der ruſſiſchen Unifor⸗ men nämlich., Hier müſſe mehr Eleganz hinein⸗ gebracht werden, behauptet der Gewaltige, und prompt hat er daraufhin auch ſchon wieder einen Erlaß herausgegeben, der es nicht nur den höheren Offizieren, ſondern auch denen i e⸗ deren Chargen zur Pflicht macht, zukünf⸗ tig nur noch tipp⸗topp angezogen herumzu⸗ laufen. Bisher haben die Uniformen der ruſſiſchen Armee auch tatſächlich reichlich triſt ausge⸗ ſehen. Sie waren monoton in der Farbe, kann⸗ ten keinerlei Aufſchläge, und auch fonſt fehlten ihnen⸗alle die Verzierungen, die die Uniform⸗ röcke des Heeres und, der. Marine in anderen Ländern vielſach geradezu zu einer Augenweide machen. Außerdem ſind die ruſſiſchen Offi⸗ ziersuniformen bis noch vor kurzer Zeit durch ihren uneleganten, einfachen Schnitt bekannt geweſen. „Darin hatte ſich allerdings in den letzten Jah⸗ ren manches doch ſchon geändert, inſofern we⸗ nigſtens die allerhöchſten Offiziere der Roten Armee ſich ihre Uniformen nur noch in ele⸗ ganten Ateliers nach Maß nehmen ließen. In Zukunft ſollen nun aber auch die übrigen Ofſiziere ſchmuck ausſehen. Gleichzeitig mit dieſem jüngſten Armeebeſehl Woroſchiloffs iſt in dem amtlichen Militärblatt eine Anzeige erſchienen, wo ſich nun die Offi⸗ ziere von nun an elegante Uniformen machen laſſen können. In Moskau iſt nämlich ein ganz neues, hochfeines Schneideratelier eröffnet wor⸗ den, das alle ähnlichen Etabliſſements in Ber⸗ lin, London oder Paris an Luxus weit in den Schatten ſtellen ſoll. Dort kann man alles kau⸗ fen, auch die übertriebenſte Eleganz— ſo man natürlich das entſprechende„Kleingeld“ hat. Hoffentlich hat Genoſſe Woroſchiloff bei ſeinen Offizieren gleichzeitig dafür Sorge getragen.. Es ehrt den monn die frdeit und die ar⸗ (Fortſetzung von Seite 1) Stadtgrenze im Nebeldunſt der Küſtenlandſchaft den Blicken entſchwindet. 4 Weitere Ehrungen der wackeren Zehn — Nachdem der Führer und Reichskanzler das Schiff verlaſſen hatte, verſammelten ſich die Beſatzung und die Fahrgäſte der„New Nork⸗ auf dem Achterdeck, um hier den ruhmreichen Männern des Rettungsbootes der„New Nork“ einen feierlichen Empfang zu bereiten. Die zehntöpfige Beſatzung des Bootes hatte auf Deck Aufſtellung genommen. Hinter ihnen wa⸗ ren die 16 geretteten Norweger angetreten. Die Betriebszellenobleute der Hapaabe⸗ triebe waren mit ihren Fahnen erſchienen. Zu⸗ nächſt begrüßte der ſtellvertretendeBetriebsſüh⸗ rer Dr. Hoffmann die Mannſchaft.„Sie haben“, ſo ſagte er,„als echte Männer— als Männer der Tat gehandelt. Es bedarf keiner großen, Worte, um zu ſagen, was jeder ———————————————————— ſtimmt fertig. Schlafen und in Ruhe gelaſſen werden, ſo denkt jetzt jeder.„Fertig machen!““ Jetzt gehts los. Der Anmarſch zur Kaſerne iſt noch das Schlimmſte von auem. Langſam ſetzt ſich die Kompagnie in Bewegung. Die Sonne brennt unbarmherzig auf die erſchlafften Glie⸗ der. Der Schweiß dringt überall durch die Kleider. Die Kehle iſt trocken, die Beine wollen nicht mehr. Gerade hat man das Gefühl: Jetzt gehts nicht mehr, jetzt mußt du umfallen.., da geſchieht das Wunder: Es gibt da einige Ka⸗ meraden, fabelhafte, unbezahlbare Jungs ſind, es— jeder, der Soldat geweſen iſt, kennt ſie, und weiß ſie zu ſchätzen— die es ver⸗ ſtehen, einen im letzten entſcheidenden Augen⸗ blick wieder hochzureißen. Einer von ihnen hat angefangen zu ſingen. Man hört es wohl, achtet aber nicht darauf. Er aber läßt⸗ nicht locker, bald fallen einige Beherzte ein. Lauter und lauter wird der⸗Geſang. Schon langt man nach der Feldflaſche, nimmt einen kräftigen Schluck, und... ſchon ſingt man mit. Ein neues Lied ertönt, es geht ſich ſchon wieder etwas leichter, Als dann der Geſang verſtummt, wagt man ſelbſt einen Witz zu erzählen und füblt ſich durch das Lachen der Kameraden reichlich belohnt. Vor uns liegt ein Ort. Jetzt heißt es: Zu⸗ ſammenreißen! Die Bewohner ſtehen auf dem Dorſplatz und empfangen uns mit lauten Heil⸗ rufen. Vorbei ſind alle Mühen; hier gibts eine einjelne von ihnen getan hat. Sie haben dem Grundſatz ſeemänniſchen-Handelns entſprochen. Wenn der Führer hierher gekommen iſt, um Sie zu begrüßen, ſo tat er es, da Sie als Münner für Deutſchland, Ihr Vaterland, gehandelt 3 haben.“ Im Namen der Betriebsführung und Geſolg⸗ ſchatf überreichte Dr. Hoffmann Harauf den ein⸗ zelnen Mitgliedern der Rettungsmannſchaft ein Geſchenk. Abſchließend wandte er ſich dem Kapitän Kruſe zu und überreichte dieſem im Namen der Hamburg⸗Amexrita⸗Linie mit kurzen Dantesworten den Commodore⸗-Stander. Sodann ein Kommando des Erſten Offiziers „Wieſen, und unter den⸗Klängen des Badenwei⸗ ler Marſches ging der Comodore⸗ Stander amm Moſt hoch. 4 Der Leiter der Abteilung Seefahrt, Bheder⸗ mann, begrüßte als nächſter Redner die ruhm⸗ reiche Mannſchaft und ſprach ihr im Namen —————— kurze Raſt. Wenn jetzt die Dorfbewohner fra⸗ gen, ob wir tüchtig geſchwitzt haben, bekommen ſie zur Antwort:„So ganz ſchlimm war e⸗ heute nicht.“ Weiter.— Nacheiniger Zeit macht ſich die Schlaffheit wieder überwältigend bemerkbar. Man kämpft dagegen an, aber es geht nicht mehr; da ruft einer von vorn:„Die Muſil kommt!“ Wir merken es wieder einmal: unſere Führung iſt gut. Herr Hauptmann weiß es immer ſo einzurichten, daß im entſcheidenden Augenblick wieder Stimmung in die Kompag⸗ nie kommt. Drei Minuten ſpäter marſchieren wir nach den Klängen„Preußens Gloria“. Allmählich nähern wir uns dem Standort. Unſere Bürger hören die Muſik und wollen es ſich natürlich nicht nehmen laſſen, uns zu emp⸗ fangen. Na, denen werden wirs zeigen! Jetzt ſchlapp machen? Kommt nicht in Frage! So iſt es doch in den Garniſonsſtädten, die Leute behaupten manchmal, wir trügen die Naſe zu hoch, wir ſeien überheblich. Das Bewußtſein, zu den auserwählten 100000 Mann zu gehören, die Deutſchlands Stolz und Sicherheit bedeuten, könnte uns ja überheblich machen; trotzdem wird jedem, der einmal die „grauen Jungs“ näher kennen lernte, das friſche, gerade, ungekünſtelte Weſen der Soldaten an⸗ genehm aufgefallen ſein. Unſer Stolz iſt, nach den großen Anſtrengungen des Tages bei dem „Einmarſch in die Stadt noch einen friſchen und ſtrammen Eindruck zu machen. Ganz unberech⸗ „tapferen. Seeleuten ſche Konſul. Staatsſekretär i. e. R. Dr. Ernſt Trendelen⸗ burg, Berlin⸗Dahlen, iſt von Reichsbankpräſi⸗ dent Dr. Schacht als Stellvertreter des Leiters der Reichswirtſchaftskammer beſtellt worden aller deutſchen Seeleute den Dant für ihre Tat aus.„Ihr habt mit dieſer Tat einen großen Sieg für Deutſchland errungen, die als ſichtba⸗ res Zeichen deutſchen Friedenswillens zu wer ⸗ ten iſt.“ 2 Darauf wünſchte Bürgermeiſter Kloſter⸗ mann⸗Cuxhaven im Namen der Stadt den auf deutſchem Boden ein herzliches Willkommen. Als letzter Redner ſprach der norwegin Er dankte im Namen der nor⸗ wegiſchen Regierung den Seeleuten von ganzem Herzen für ihre Tat.„Es iſt eine Freude“, ſo ſagte er,„in den norwegiſchen Zeitungen zu leſen, wie hoch Ihre Tat eingeſchätzt wird. Bei nächſter Gelegenheit wird die norwegiſche Regie⸗ rung den beſonderen Dank des norwegi⸗ ſchen Volles zum Ausodruck bringen. Seien Sie verſichert, daß Norwegen Ihre Taten beurteilt nach den Worten: „Es lobt den Mann die Arbeit und die Tat.“ Zum Schluß brachte dann noch der norwegiſche Vizekonſul den Dank im Namen der ge⸗ retteten norwegiſchen Beſatzung zum Ausdruck. „denkwürdige kezünlungen und Reden peter des broßen“ „Mostau, 22. Dez.(Eig⸗ Mlog.) Im Archiv der Nowoſybkower Bücherei iſt, wie jetzt aus Mösfan berlchtet wird, en Mäniſtript gefun⸗ den worden, deſſen Verfaſſer Andrej Nöhtbw iſt und das den Titel„Denlwürdige Erzählun⸗ gen und Reden Peters des Großen“ trägt. Der Verfaſſer des Manuſkriptes weiſt in einer be⸗ ſonderen Niederſchrift darauf hin, daß er am Hoſe Peters des Großen ſeine Worte und Ge⸗ ſpräche ſo aufgezeichnet habe, wie er ſie hörte. Auch habe er wortgetren das niedergeſchrieben, was ihm andere angeſehene Hofleute über Pe⸗ 1 ter den Großen berichteten. Soweit bisher feſ⸗ ſteht, ſtammt die Aufzeichnung Andreſ Noy⸗ tows aus dem Jahre 1727. Sie umfaßt einen Manuſtriptband von über 400 Seiten und ent⸗ hält nach der erſten flüchtigen Durchſicht durch Fachleute eine Fülle aufſchlußreichen Materials über das Leben und Denken Peters des Gro⸗ ßen. Zunächſt wird der Fund noch auf ſeine Echtheit geprüft, aber es ſcheint feſtzuſtehen, daß es ſich um keine Fälſchung handelt. Man vermutet vielmehr, daß er aus dem Privatbe“ ſitz des Fürſten Dolgorutow ſtammt, der lange Zeit in Nowoſybtow lebte, deſſen Bücher faſt alle in den Beſitz der Bücherei des Bezirtes übergegangen ſind.—3 tigt iſt der Vorwurf des Stolzes nicht, das 1 wiſſen wir; aber verſetzt ench einmal in unſere „Lage: Der Tag war anſtrengend, mehr als das, 4 1 man mußte das Letzte hergeben. Sollen wir da nicht ſtolz auf unſere Leiſtung ſein? Jetzt marſchieren wir durch die Stadt. Vor⸗ weg Spielmannszug und Kapelle. Der Muſik⸗ meiſter und der Bataillonshorniſt wollen ſich ſchier überbieten. Einen Marſch nach dem an⸗ deren, einen noch ſchneidiger, ſchwungvoller als den anderen, ſchmettern unſere braven Muſiker und Spielleute durch die Straßen der Stadt. Die Straßen ſtehen voller Menſchen— und ſo iſt es doch in der Kleinſtadt: Jeder kennt jeden — und ſie warten darauß, daß ſie gegrüßt wer⸗ den. Aber nein, heute ſieht der Soldat gerade⸗ aus. Rechts und links fliegen die Fenſter auf; hier ſieht ein ſchwarzer Lockenkopf, dort ein Mädel mit blonden Zöpfen heraus. Man weiß genau— zu jeder anderen Zeit würde man auch darauf„hereinfallen“,— ſie warten daxauf, daß „er“ heraufſieht; aber nein... ſcheinbar iſt er untreu geworden. Abends hat maß dann genug zu tun, alles wieder in Ordnung zunbringen. Die Menſchen bilden Spalier. Hier und dort hört man anerkennende Worte, etwa wie:„Sieh mal der Peter, wie der ſich macht!“ Peter h das natürlich ganz genau gehört, ſeine Auge glänzen förmlich, aber hinſehen darf er nich Das iſt Stolz, berechtigter Stolz, ſo wie er i den neuen Pflichten des deutſchen Soldaten b ſchrieben ſteht:„Nur Leiſtungen berechtigen zu Stolz.“ 3 5 3 3 ahrgang 4 Doraus Was Fran Paris, Philippe Ba ziehungen ei rußland ſei Politik zurü⸗ weſtlichen men, ſondern ein Gegenger zu erhalten. die Sowjetre nationalen 2 Nach franzö ziehungen de Betätigung Die Natione ſie es mit( Kommuniſtif eine Entente eine franzöf Tages gewi nur dann, v dele, das nie günſtigen wi hätten ſeit ſicherungen aber Frankr Welt noch v rußland gef Frankreich e kommuniſtiſ⸗ Moskau ur müßten alſe men der Dr tigkeit desal franzöſiſch⸗ſ. etwa in Fo ren Paktes linie haben niemals Wie eine Moska menhang m bisher nach raum vom Verhaftung urteile r mitgeteilt u jew unter Das Urteil erwarten. hafteten, di geſtanden h warten. Die Pro Auf der Blätter„H die folgend „Soel ſehenerr Weiſen dem ruf Verlag Bibliotl .3. 3 Teile Tägli „Protol nieman und ſche fall gel nals de ſchen„ Zum jiddiſch Hierzu k ka“:„Ger der ganzen Verbreitu verboten x Groſchen⸗ juden ſchn gabe dieſe Ein ſeh Wahrlic Frage. ſt Trendelen⸗ ichsbankpräſi⸗ r des Leiters tellt worden 1 für ihre Tat einen großen ie als ſichtba⸗ lens zu wer r Kloſter⸗ r Stadt den n Boden ein norwegin men der nor⸗ mvon ganzem e Freude“, ſo Zeitungen zu itzt wird. Bei hegiſche Regie⸗ des norwegi⸗ n. Seien Sie aten beurteilt id die Tat.“ r norwegiſche n derßz Beſatzung und neden 1. .) Im Archiv wie jetzt aus üſkript gefun⸗ drej Nöhtbw ige Erzählun⸗ en“ trägt. Der in einer be⸗ „ daß er am orte und Ge⸗ eer ſie hörte. dergeſchrieben, eute über Pe⸗ Andrej Noy⸗ umfaßt einen eiten und ent⸗ urchſicht durch hen Materials ters des Gro⸗ och auf ſeine feſtzuſtehen, 3 Man zem Privatbe⸗ imt, der lange handelt. n Bücher faſt des Bezirtes jes nicht, das mal in unſere mehr als das, Sollen wir da n? e Stadt. Vor⸗ 9 .Der Muſik⸗ iſt wollen ſich nach dem an⸗ vungvoller als raven Muſiker en der Stadt. zen— und ſo er kennt jeden e gegrüßt wer⸗ Soldat gerade⸗ e Fenſter auf; kopf, dort ein 18. Man weiß ürde man auch en darauf, daß cheinbar iſt er m dann genug zunbringen. Hier und dort wa wie:„Sieh !“ Peter hat „ſeine Augen darf er nicht. ſo wie er in Soldaten be⸗ erechtigen zum Jahrgang 4— A Nr. 590/ B Nr. 354— Seite 3 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 23. Dezember 1934 Vorausſetzungen der Freundſchaft Was Frankreich von den Sowjets erwartet Paris, 22. Dez. Im„Matin“ unterzieht Philippe Barrés die franzöſiſch⸗ruſſiſchen Be⸗ ziehungen einer kritiſchen Betrachtung. Sowjet⸗ rußland ſei in den Kreislauf der europäiſchen Politik zurückgeholt worden. Nicht etwa, da die weſtlichen Völker den Kommunismus anneh⸗ men, ſondern, da ſie das Bedürfnis verſpürten, ein Gegengewicht gegen die neue deutſche Macht zu erhalten. Jetzt handele es ſich darum, wie die Sowjetregierung ihre Rückkehr zu den inter⸗ nationalen Beziehungen auffaſſe. Nach franzöſiſcher Auffaſſung ſetzten dieſe Be⸗ ziehungen den Verzicht auf jede kommuniſtiſche Betätigung außerhalb Sowjetrußlands voraus. Die Nationen müßten die Gewißheit haben, daß ſie es mit Sowjetrußland, aber nicht mit der Kommuniſtiſchen Partei zu tun hätten, denn eine Entente mit Sowjetrußland, beiſpielsweiſe eine franzöſiſch⸗ruſſiſche Entente, könne eines Tages gewiſſe Intereſſenvorteile bieten, aber nur dann, wenn es ſich um ein Rußland han⸗ dele, das nicht die Revolution in Frankreich be⸗ günſtigen wolle. Die Vertreter Sowjetrußlands hätten ſeit Monaten Frankreich allerhand Ver⸗ ſicherungen nach dieſer Richtung abgegeben, aber Frankreich verlange mehr. Es gäbe in der Welt noch viele Umſturzherde, die von Sowjet⸗ rußland geſchürt würden. Es gäbe auch in Frankreich eine Kommuniſtiſche Partei und eine lommuniſtiſche Propaganda, die nur durch Moskau unterhalten würde. Die Sowjets müßten alſo formell die in Frankreich im Na⸗ men der Dritten Internationale betriebene Tä⸗ tigkeit desavouieren. Wenn auch der vorläufigen franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Entente eine andere etwa in Form des Oſt⸗ oder irgendeines ande⸗ ren Paktes folgen ſolle, könne ſie nur zur Richt⸗ linie haben: Wohl mit Rußland, a ber niemals mit dem Kommunismus. wie eine Sowjet⸗„Abrechnung“ ausſieht! Moskau, 22. Dez.(HB⸗Funk.) Im Zuſam⸗ menhang mit der Ermordung Kirows ſind bisher nach amtlichen Mitteilungen im Zeit⸗ raum vom 1. bis 21. Dezember 153 politiſche Verhaftungen vorgenommen und 1 03 Todes⸗ urteile vollſtreckt worden. Wie weiter mitgeteilt wird, findet der Prozeß Nikola⸗ jew unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt. Das Urteil iſt noch vor der Jahreswende zu erwarten. Nikolajew und die übrigen 13 Ver⸗ hafteten, die angeblich mit ihm im Komplott geſtanden haben, haben die Todesſtrafe zu er⸗ warten. die protokolle der Veiſen von Jion in jiddiſcher Sprache Auf der Titelſeite der Warſchauer jiddiſchen Blätter„Hajnt“,„Moment““ u. a. m. erſchien die folgende Anzeige: „Soeben iſt auf dem Büchermarkt das auf⸗ ſehenerregende Buch„Die Protokolle der Weiſen von Zion“ in einer Ueberſetzung nach dem ruſſiſchen Original erſchienen. Verlag der Groſchen⸗Bibliothet, Groſchen⸗ Bibliothek, Warſchau, Poſtfach ... 3 Teile zu 64 Seiten, Preis nur 30 Groſchen. Täglich leſen wir in der Preſſe von den „Protokollen der Weiſen von Zion“, aber niemand weiß, was dieſes geheimnisvolle und ſchändliche Dokument enthält. Durch Zu⸗ fall gelangten wir in den Beſitz des Origi⸗ nals der„Protokolle“, welche von der zari⸗ ſchen„Ochrana“ fabriziert worden ſind. Zum erſten Male ſind die„Protokolle“ in jiddiſcher Sprache erſchienen.“ Hierzu bemerkt die„Gazeta Warſzawſ⸗ ka“:„Gerade in einer Zeit, da die Juden in der ganzen Welt Bemühungen anſtellen, daß die Verbreitung der„Protokolle“ in allen Sprachen verboten werde, wird von ihnen ſelbſt in einer Groſchen⸗Bibliothek in dem für einen Nicht⸗ juden ſchwer verſtändlichen Jiddiſch eine Aus⸗ gabe dieſes Buches herausgebracht. Ein ſehr intereſſanter taktiſcher Zug.“ Wahrlich, ein intereſſanter Beitrag zu dieſer Frage. Jüdiſche Großſchieber markus Cöwental und ſjans kpelſtein wollten ſich an deviſen bereichern Berlin, 22. Dez.(HB⸗Funk.) Durch die Feſtnahme einer Bande von gefährlichen De⸗ viſenſchiebern hat die Berliner Zollfahndungs⸗ ſtelle jetzt wieder einen guten Fang gemacht. Es handelt ſich bei den Verhafteten um fünf Ju⸗ den, und zwar einen Hans Epelſtein aus Holland, Artur Weiſe aus Crimmitſchau in Sachſen, Markus Löwental aus Berlin, Louis Löwenbach aus Berlin⸗Schöneberg und Helmut Epelſtein aus Berlin⸗Schöne⸗ berg, den Bruder des Hans Epelſtein. Alle fünf ſind in Unterſuchungshaft genom⸗ men worden. Im Hintergrunde der groß an⸗ gelegten Schiebungen ſtehen zwei galiziſche Ju⸗ den, Aron Jalob Kohn und deſſen Sohn Moſes Kohn, die es vorgezogen haben, vom Auslande her ihre Verbrechen zu organiſieren. Nach dem Ergebnis der Ermittlungen der Zollfahndungsſtelle hatten die Verhafteten um⸗ fangreiche Vorbereitungen getroffen, um im großen Ausmaße Zinsſcheine von Wertpapie⸗ ren, die ſich im Auslande befinden, nach Deutſchland zu veräußern und den Gegenwert dann wieder ins Ausland zu verſchieben. Durch das raſche Zugreiſen der Zollfahndungs⸗ ſtelle Berlin wurden die beabſichtigten Schie⸗ bungen in dieſem Falle verhindert. Ein wei⸗ teres Betätigungsfeld für die Schieber war das Gebiet des Wollhandels. Hier gingen die Ge⸗ ſchäfte folgendermaßen vor ſich: Holländiſche Wollfirmen gaben deutſchen Wollkämmereien Rohwolle zum Kämmen für holländiſche Rech⸗ nung. Jakob und Moritz Kohn kauften die in Deutſchland lagernde Wolle den Holländern in Holland ab und bezahlten mit Gulden. In Deutſchland verkauften ſie dann die Wolle an den beſchuldigten Weiſe. Der Erlös wurde dar⸗ auf nach Holland verſchoben. Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſind auf dieſe Weiſe faſt 300 000 Mark ins Ausland ge⸗ floſſen. Die holländiſchen und deutſchen Wollfirmen ſind an dieſen Schiebungen nicht beteiligt. Schließlich haben die Beſchuldigten nach dem Ergebnis der Ermittlungen noch deutſche Effek⸗ ten, die aus dem Auslande ſtammten, in Deutſchland ohne Genehmigung der Deviſen⸗ ſtelle veräußert und den Erlös in Höhe von 6000 Mark an Moſes Kohn nach Holland ver⸗ ſchoben. Die Feſtnahme des Hans Epelſtein geſtaltete ſich äußerſt aufregend. Er wurde ge⸗ rade noch rechtzeitig in Bentheim gefaßt, bevor er über die Grenze nach Holland flüchten konnte. Während der Fahrt mit dem Beamten der Zollfahndungsſtelle ſprang er aus dem fah⸗ renden Zuge, als dieſer eine Geſchwindigkeit von 80⸗Std.⸗Kilometer hatte; er wurde am Kopf und Arm verletzt. Vorher hatte er die belaſtenden Wollabrechnungen aus dem fahren⸗ den Zuge geworfen; ſie wurden aber ſpäter von Bahnbeamten wieder aufgefunden. Schweres kiſenbahnunglück bei Schleisweiler Sechs Tote 22 Stuttgart, 22. Dez.(HB⸗Funk.) Am Samstag um.20 Uhr ſtieß auf der eingleiſigen Strecke Murrhardt⸗Backnang der Per⸗ ſonenzug 1978 Heſſenthal—Stuttgart auf der freien Stecke bei Haltepunkt Schleisweiler mit dem Nachzug zum Perſonenzug 1973 Stutt⸗ gart—Nürnberg zuſammen. Das Gleis iſt ge⸗ ſperrt. Feſtgeſtellt ſind bis jetzt ſechs Tote, 15 Schwerverletzte und eine An⸗ zahl von Leichtverletzten. Unter den Toten iſt der Zugführer Bratzel aus Crails⸗ hei m. Die Schwerverletzten befinden ſich im Kranlenhaus Backnang; ihre Namen und die der Toten— außer dem des Zugführers— konn⸗ ten noch nicht ermittelt werden. Die erſte ärztliche Hilfeleiſtung wurde von Bahnärzten und Aerzten aus Sulz⸗ bach und Backnang geleiſtet; außer der Feuer⸗ wehr und einigen Sanitätskolonnen beteiligte ſich auch der Arbeitsdienſt aus Sulzbach und Murrhardt an den Rettungsarbeiten. Die Reiſenden des Zuges 1978 ſind mit Sonderzug nach Stuttgart weiter befüördert worden. Von Crailsheim und Stuttgart ſind fünf Züge ab⸗ gegangen. Der Schnellzug 238 der von Berlin kommt, iſt über Heſſenthal nach Heilbronn und der Schnellzug 117 nach Nürnberg über Aalen umgeleitet worden. Sechs Arbeiter unter Trümmern begraben Königsberg, 22. Dez.(HB⸗Funk.) Bei einem Neubau der Königsberger Werke und Straßenbahngeſellſchaft ſtürzte am Samstagvor⸗ mittag aus noch ungeklärter Urſache ein großes Baugerüſt ein. Es riß ſechs Arbeiter, die im vierten Stockwerk tätig waren, mit in die Tiefe. Die Verunglückten wurden ſofort ins Kranken⸗ Die NS⸗Kulturgemeinde veranſtaltete mit dem Bund Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten im Sportpalaſt eine gemeinſame Kundgebung über„Weltanſchauung, Recht und Paragraph“. haus geſchafft. Während fünf von ihnen außer Lebensgefahr ſind, iſt der Zuſt and e ines Arbeitskameraden ſehr bedenklich. Student erſchlägt die hausangeſtellte ſeiner kltern Grauenhafter Mord in Lübeck Lübeck, 21. Dez. In den geſtrigen Mittags⸗ ſtunden hat der achtzehnjährige Student Jo⸗ hannes Schröder im Hauſe ſeiner Eltern am Finkenberg in Lübeck die gleichaltrige Hausan⸗ geſtellte Gerda Schulz mit einem Beil erſchlagen. Das Mädchen war bei den Eltern des Stu⸗ denten ſchon ſeit längerer Zeit beſchäftigt. Als es geſtern nachmittag vermißt wurde und man daraufhin alle Räume des Hauſes abſuchte, machte man im Keller eine furchtbare Entdeckung. Das Mädchen lag mit zer⸗ trümmertem Schädel in einer großen Blutlache. Offenbar war es mit einem Beil niedergeſchlagen worden. Nach den bisherigen kriminaliſtiſchen Ermittlungen kommt nur der Studentals Täterin Frage. Das Mo⸗ tiv iſt jedoch noch unbekannt und Gegenſtand eingehender Unterſuchung. Schröder iſt ohne Kopfbedeckung und Kragen aus dem Hauſe geflüchtet und hat offenbar ſchon Lübeck verlaſſen. Man vermutet, daß er ſich nach Berlin gewandt hat. In ſei⸗ nem Beſitz dürften ſich etwa 120 Mark befinden. Er hat ein blaſſes, ſpitzes Geſicht, blondes Haar, über dem linken Auge eine friſche Wunde, die er wahrſcheinlich mit einem Pflaſter verklebt hat. Beſonders auffällig iſt an ihm ſein vorn⸗ übergeneigter Gang. Bekleidet iſt er mit einem braunen Anzug. Für die Ergreifung des Mörders oder für eine Mitteilung aus dem Publikum, die zu ſeiner Verhaftung führt, hat die Staatsanwaltſchaft Lübeck eine Belohnung von 500 Mark ausgeſetzt. kin übler Cehrmeiſter Wegen Miſthandlung eines Lehrlings vor dem ſozialen Ehrengericht Frankfurt a.., 22. Dez. Ein 56jähriger Schreinermeiſter aus Fulda wurde in der erſten in Fulda abgehaltenen Sitzung des ſozialen Ehrengerichts für das Wirtſchaftsge biet Heſſen wegen Verſtoßes gegen das Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit zur F ü h⸗ rung eines Betriebes für un wür⸗ dig erklärt. Trotz wiederholter Ermahnun⸗ gen verprügelte der Angetlagte einen Lehrling, mißhandelteihnmiteinem Fenſter⸗ brett und einer Latte, ſo daß der Lehrling vierzehn Tage arbeitsunfähig war und ſich in ärztliche Behandlung begeben mußte. Auch ent⸗ lohnte er ſeine Angeſtellten unter Tarif und beſchäftigte ſie über die vorgeſchriebene Arbeits⸗ zeit hinaus. Nachdem eine ern ſtliiche Ver⸗ warnung erfolglos geblieben war, wurde durch den Vertreter des Treuhänders der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Heſſen die Anklage erhoben, die zur Verurteilung des Schreinermeiſters führte. Großfeuer in Leeds London, 22. Dez. Ein Großfeuer äſcherte am Freitag einen Teil der Lagerräume einer Firma für Tuche und Stoffe in Leeds ein, die etwa 9000 Arbeiter und Angeſtellte beſchäftigt. Die feuerfeſten Wände und Decken verhinderten ein Uebergreifen der Feuersbrunſt auch auf das Hauptgebäude. Der Schaden dürfte nichtsdeſto⸗ weniger beträchtlich ſein. Blitzſchlag die Urſache des Unglücks der „Uiver“? Amman(Transjordan⸗Land), 21. Dez.(HB⸗ Funk.) Die ſterblichen Reſte der ſieben Opfer der unglückſeligen„Uiver“ ſollen durch ein britiſches Militärflugzeug nach Kairo gebracht werden. Man glaubt hier, daß das Unglück durch Blitzſchlag erfolgt iſt und nicht infolge einer unglücklichen Landung, da das Gelände ausgezeichnet ſein ſoll. Anordnung der Kreisleitung Die Geſchäftsräume der Kreisleitung ſind am Montag, den 24. Dezember 1934, geſchloſſen. Die Kreisleitung. MANNHEIN Jahrgang 4— ANr. 590/ B Nr. 354— Seite 4 „Hakenkreuzbanner“ mannheim, 23. Dezember — Baden Beim Spiel vom Tode ereilt Tauberbiſchofsheim, 22. Dez. Bei einem 7 piel in Ballenbe 15 erhielt der 27jährige Sohn des Küfermeiſters Guſtav Riegler einen Stoß in die Magen⸗ gegen d. Der Getroffene ſpielte zunächſt noch weiter, bis er plötzlich zuſammenbrach und nach kurzer Zeit verſchie d. Ein hinzu⸗ gezogener Arzt konnte nur noch den ein⸗ getretenen Tod feſtſtellen. Freiplätze für verdiente alte Kämpfer Karlsruhe, 22. Dez. Die Gemeinnützige öffentliche Krankenanſtalt Speyerershof Gmbh in Heidelberg, an der die Stadt Karlsruhe als Geſellſchafterin beteiligt iſt, hat ſich bereiter⸗ klärt, für verdiente alte Kämpfer der NS D A P, die eines Kuraufenthalts bedürftig ſind, eine größere Anzahl von Frei⸗ betten für einen Aufenthalt von jeweils 30 Tagen zur Verfügung zu ſtellen. Der Stadt⸗ rat ſagt ſeinerſeits die Uebernahme der Koſten für drei ſolche Freiplätze zu. Die gleiche An⸗ zahl von Freiplätzen wurde bereits im Sommer dieſes Jahres im Städtiſchen Erholungsheim Baden⸗Baden bereitgeſtellt. Ernennung Heidelberg, 2. Dez.(Eigene Meldung.) Der Direktor und leitende Arzt des Tuber⸗ kuloſekrankenhauſes r Priv.⸗ Doz. Dr. Walter Schmidt, wurde zum Be⸗ zirksleiter des Reichstuberkuloſe⸗ ausſchuſſes für den Gau Baden be⸗ ſtimmt. Pfalz Der Brandſkifker als Jeuerwehr⸗ mann Waldfiſchbach,. Dez. Kürzlich wurde, wie ſeinerzeit berichtet, der hier anſäſſige Hein⸗ rich Karwe als der für eine Reihe von Brandſtiftungen in Frage kommende Täter entlarvt. Nach dem nunmehrigen Stand der Unterſuchung hat Karwe drei Brandlegungen und fünf verſuchte Brandlegungen eingeſtanden. Er wurde geſtern im Beiſein des Unterſuchungs⸗ richters an die Tatorte ſeiner Verbrechen ge⸗ führt und golb über die einzelnen Fälle be⸗ reitwilligſt Auskunft. Als Grund für ſeine Verbrechen gab Karwe an, aus Rot gehandelt zu haben; die Nachforſchungen ergaben jedoch, daß er immer und ausxeichend Verdienſt hatte. Bei den von ihm gelegten Bründen be⸗ tätigte er ſich als Feuerwehrmann bee⸗ ſonders eifrig, ſo daß ihm die Brandwachen zugeteilt wurden, wofür er Entſchädigungen bis zu 70 Mark erhielt. Karwe hatte ſich ver⸗ ſchiodentlich um eine Einſtellung in ſtädtiſche Berufsfeuerwehren be⸗ müht. Offenbar ſollten ihm die Brandſeaun⸗ gen Gelegenheit geben, ſich gute Qualifikatio⸗ nen zu verſchaffen. Heſſen Ein Mörder hingerichtet Darmſtabt, 22. Sh Der am A. Juni 1934 vom Schwurgericht Mainz wegen Mordes zum Tode verurteilte Valentin Kiefer aus Horchheim(Rheinheſſen) iſt heute in Butzbach hingerichtet worden, nachdem der Reichs⸗ ſtatthalter in Heſſen erklärt hatte, von ſeinem Begnadiaungsrecht keinen Gebrauch manchen zu wollen. Kiefer hatte die Stiefmutter ſeiner Braut, um ſie aus dem Wege zu ſchaf⸗ fen, auf freiem Felde durch Kopfhiebe mit einer Hacke erſchlagen. Hitler in der Karikatur ver Welt Unter dem Titelt„Hitler in der Karikatur der Welt“ lätzt Dr. Ernſt Hanfſtaengl, der Auslandspreſſechef der Nedawp ſoeben im Verlag Braune Bücher Berlin Carl Rentſch, Berlin W35, ein unbedingt Aufſehen erregendes Buch erſchienen. Es befaßt ſich damit, in etwa 100 Abdrucken von Karikaturen, die über Adolf Hitter in den Jahren 1934 bis 1933 erſchienen ſind, nachzuweiſen, wie der Führer und Kanzler ſeit Grün⸗ dung der NSDAp in der Preſſe des In⸗ und Aus⸗ landes in Zerrbildern entſtelt, in Spottbildern ver⸗ höhnt und in Witzbildern verlacht worden iſt— nur um ihm ſeinen Weg ſchwer zu machen oder gar zu verbauen. Man ſieht Karikaturen aus den verbreitetſten Blät⸗ tern der Weltpreſſe, wie aus den entlegenſten Zeitun⸗ gen, z. B. von Havanna und aus der Türkei. Alle Bilder zeigen die leidenſchaftliche Feindſchaft und— von Fahr zu Jahr mehr— eine erkennbare Furcht, daß dieſer Mann doch ans Ruder kommen könne. und man ſteht— nach dem 30. Januar 1933— Bilder des Heſſes und der Lüge über ſeinen Erfolg und ſeine Maßnahmen als Kanzler. Alle Bilder ſind vom Herausgeber kurz und treffend zum Teil humo⸗ riſtiſch, zum Teil ſpöttiſch, ſchlagend widerlegt, ſo datz dieſes Buch beſſer als jedes andere als ein geiſtreiches Beweismittel für die ungeheure Achtung und Be⸗ achtung angeſprochen werden kann, die Hitler und in ihm Deutſchland heute in der ganzen Welt beigemeſ⸗ ſen wird. Denn immer noch gilt für Politiker der Satz: du wiſſen, wer er iſt, ſo frage nur bei einen Feinden an. Es ſpricht für die innere Größe des Reichskanzlers Adolf Hitler, daß er die Drucklegung dieſes Buches ausdrücklich genehmigt hat! Dem deutſchen Leſer kann es nicht angelegentlich genug empfohlen werden, ſich dieſes geradezu klaſſiſche Buch über Hitters Aufſtieg zugängig zu machen. Bei dem Umfang von faſt 200 Seiten, Großformat, und der hervorrägenden Ausſtatkung iſt es für RM..50 (in Leinen RM..50) außerordentlich preiswert. „Horſt Weſſel Reitmann. 106 Seiten mit vlelen Abbildungen. Steuben⸗Verlag Berkin Zv/ 68. Ein alter Mitkümpfer Horſt Weſſels hat hier ein Buch geſchaffen, das Beachtung verdient. Ein kurzer, Bücher, die wir beſprechen — Leben und Sterben.“ Von Erwin Brief aus Odenwald und Bauland Buchen, N. Dez.(Eigener Bericht.) Die politiſchen Veranſtaltungen der letzten Woche im Odenwald und Bauland erfreuten ſich durch⸗ weg eines guten Beſuches. Größere bevölke⸗ rungspolitiſche Kundgebungen waren in Adelsheim und Buchen vom Bund der Kinderreichen veranſtaltet worden. Einige neue Ortsgruppen des Bon wurden gegründet. In Buchen ſprach vor der ReaOv der Geſchüfts⸗ ſtellenleiter Gellert(Heidelberg) über die im Juli ds. Is. erſchienenen neuen geſetzlichen über die Verſorgung der Kriegs⸗ Opfer. Die Werbeaktion für Steigerung der landwirtſchaftlichen Bodenerzeugung, die auf dem Reichsbauerntag von Reichsbauernführer Walter Darré angekündigt wurde, nimmt auch bei uns ihren Fortgang. Allabendlich finden an den verſchiedenen Orten Bauernver⸗ ſammlungen ſtatt, in denen berufene Män⸗ ner zur„Erzeugungsſchlacht“ reden. Am Dienstag, 18. Dezember, hatten ſich alle Bürgermeiſter, Ortsbauernführer und politi⸗ ſchen Leiter des Kreiſes in der„Schützenhalle“ zu Buchen eingefunden. Hier ſprach Landwirt⸗ ſchaftsrat Vetter(Heidelberg) über„Schaf⸗ zucht im Dritten Reich im Rahmen der Erzeugun-gsſchlacht“. In eindring⸗ lichen Worten legte er den Bürgermeiſtern ans Herz, die Möglichkeit zu prüfſen, Schafwei⸗ den in den Gemeinden einzuführen, ſei es auf dem Wege bder Gemeindeſchäferei oder dem der Bauernſchäferei. Beſonders grog ſei der Man⸗ el an Sommerweiden, hier müſſe unbedingt bhilfe geſchaffen werden. Kreisleiter Ull⸗ mer betonte, daß heute jeder Stand zum Op⸗ fern bereit ſein müſſe.— Auch in Oſterbur⸗ ken fand am Mittwoch, 19. Dezember, ein Schafzuchtlehrgang ſtatt, wobei über die Zuchtwahl, Eigenſchaften einer guten Wolle und Wollbehandlung Aufklärung gegeben wurde. Seit einigen Tagen ſind in den meiſten Orten Schilder mit anſchaulichen Bildern zur Erzeu⸗ aunasſchlacht angebracht. Eine größere politiſche Verſammlung war in Wertheim, wobei Innenminiſter Pflaumer über innen⸗ und außenpolitiſche Fragen längere Ausführungen machte. Stimmungsvolle Adventsfeiern zur Vorbereitung auf Weihnachten veranſtalteten die RS⸗Frauenſchaften an mehreren Orten, wie in Adelsheim, Sennfeld, Buchen, Waldhauſen uſw. Für die bevorſtehende Weihnachtsfeier am Sonntag, 23. De⸗ K alle Vorbereitungen im Gange. In den meiſten Orten ſtehen ſchon ſtattliche Tan⸗ nenbäume, von liebevollen Händen werden die Weihnachtspatete für die Beſcherung der Kin⸗ der zurecht gemacht. So iſt alle Gewühr gege⸗ ben, daß die Weihnachtsſeier 1934 recht ein⸗ drucksvoll geſtaltet wird. Die wirtſchaftliche Lage beſſert ſich, wenn auch langſam, doch ſicher. Zu Beginn des neuen Jahres wird ſowohl der Ausbau der Erftalſttaße Hardheim—Landesgrenze, als auch der Ausbau der Marsbachtalſtraße Waldürn— Rippberg in Angriff genommen. Daber kommt wieder eine Anzahl Arbeitsloſer in Brot. Fünſ⸗ Arbeitsloſe von Walldürn verdie⸗ nen bei Wegebauten in Hollerbach ihren Le⸗ bensunterhalt. Die Holzhauerarbeiten im Wald ſind überall im Gange und ſchon ſind zwei Todesopfer zu beklagen. In Altheim wurde der vierzigjährige Auguſt Mechler von einem ſtürzenden Baum erſchlagen. Eine beſorgte Gattin und fünf unmüdige Kinder von zwei bis vierzehn Jahren trauern um ihren Ernäh⸗ rer. In Sonderriet(Amt Wertheim) er⸗ litt der Gaſtwirt Baumann das gleiche Schickſal, auch hier ſteht eine treue Mutter mit zwei Kindern von drei und fünf Jahren am Grabe. Im benachbarten Schneeberg wur⸗ den nicht weniger als vier Holzhauer an ſteilem Bergabhang von einem fallenden Baum mehr oder weniger ſchwer verletzt. Neue Bauernſtedlungen ſind in Hornbach und Waldauerbach im Entſtehen. Es wird teils Gemeindewald abgeholzt, teils hat der Fürſt von Leiningen zu annehmbarem Preis Wald zur Verfügung ge⸗ ſtellt. In Buchen wird eben der zweite Stock der Ortskrankenkaſſe für die Kreisleitung herge⸗ richtet, alle Gliederungen der Partei werden dann ihre Arbeitsräume in einem Haus haben, ſo daß eine erſprießliche Zuſammenarbeit ge⸗ währleiſtet iſt. Die Generalreinigung der Obſtbäume im Kreis Mann heim Die yrakliſche Auswertung der Erzeugungsſchlacht Ladenburg, M. Dez.(Eig. Ber.) Durch Landesverordnung des Finanz⸗ und Wirt⸗ wird von allen Beſitzern und R n von Obſtbäumen die gründliche uberungz der Obſtanla⸗ gen bis zum Ablaufe dieſes Winters verlangt. leſe Generalreinigung der Anlagen umfaßt die Entfernung der abgängigen Baumruinen, die Entfernung aller kranken und abgeſtorbenen Aeſte, das Abkratzen der alten Rinde und das Auslichten der zu dichten geſunden Baumkro⸗ nen. Alle dieſe Arbeiten bilden die Grundlage jeder geſunden Entwicklung des Baumbeſtandes. Wir haben in unſerem Gebiet einen ſehr gro⸗ ßen—— an Obſtbäumen, aber leider iſt ein großer Teil von ihnen in einem derartigen u⸗ ſtande, daß er weder dem Beſitzer einen Rut en bringt, noch der Volksgemeinſchaft durch feine Ernte dient. Die ungepflegten Bäume bil⸗ den außerdem eine ſtete 4 für die gepfleg⸗ ten Nachbarbäume, da ſie als Seuchenherde für Krankheiten und Brutſtätten fur die ſchüdlichen anzuſehen ſind. Beſitz verpflichtet— auch der 1˙13 von Land und Obſtpflanzungen legt dem ter die Pflicht auf, dieſes ihm anvertraute Volksver⸗ mögen gut zu nützen und für die Ernährung des eigenen Volkes zu ma Unter dieſen Geſichtspu —* Abriß aus dem Leben und Sterben eines eutſchen Helden leitet über zu Einzelbildern, die durch ihre einfache und ſchlichte Sprache um ſo mehr wirken. Hler erzühtt einer, der den Kampf um das tote Berlin nicht nur miterlebt, ſondern auch mit⸗ gekämpft hat. Wir ſehen den neuen Sturmführer, wie er Abend für Abend um die Seele des verführten deutſchen Arbeiters ringt. Von der Anſchaffung der Schalmeienkapelle bis zum Parteitag in Rürnberg und den Kämpfen um die Jahreswende 1029 /30— immer wieder ſteht der Sturmführer des Berliner Gau⸗ ſturmes 5 als Vorbild und Bannertrager im Kampfe um Deutſchlands Wiedergeburt vor uns. Beſonders feſſelnd iſt der letzte Abſchnitt ves Buches, Horſt Weſ⸗ ſels Ende, geſchrieben. Die Schilderungen der Kran⸗ kenſchweſter und des Arztes über die letzten Tage Horſts verdienen hierbei beſondere Erwähnung. Die Tatfache, daß Erwin Reitmanns Buch bereits im Juli 1932 erſchienen iſt, läßt es weit emporragen über viele konjunkturbedingte Werke, die Tatſache, daß der Verfaſſer in den ſchwerſten Jahren des Kampfes an der Seite Horſt Weſſels kämpfte, läüßt es zu einem Denkſtein werden für den toten Freiheitskümpfer und ſeine 400 Kameraden. Bücher des Lebens Band 1: Dr. Karl With.„Das Hohelied der Bonne“. Ein Buch vom Quell des Lebens. 128 Seiten mit 157 Bildern im Text. Karton. 3 Mark. Bald 11: Dr. Karl With.„Mutter und Kind“. Buch vom koſtbarſten Lebensgut. 128 Seiten mit 152 Bildern im Text. Karton. 3 Mark. (Propyläen⸗Verlag Berlin.) Karl With, bekannt durch ſeine Reiſen und For⸗ ſchungen—— Bücher und vielſeitigen Arbeiten auf dem Getzie der Kunſt und Kultur, hat mit der Serie „Bücher des Lebens“ eine Buchform geſchafſen, die ebenſo neuartig wie feſſeind und volkstümlich iſt. Jeder dieſer Bände behandelt in zuſammenfaſſender Gefamtſchau, die den Leſer durch die verſchiedenartig⸗ ſten Wiſſensgebiete hindurchführt, ein großes Lebens⸗ gebiet, deſſen Tatſachen und Erſcheinungen mit dem Leben eines jeden Einzelnen aufs engſte verknüpft iſt. Daz gibt dieſen Bänden ihre beſondere und lebens⸗ volle Altualität, während die feſſelnde und neuartige Anordnung des Ganzen, die wie in einem Film Bild hen. —— betrachtet, iſt die Ein volle Nutzbarmachung jedes einzelnen Obſt baumes nat 1— Pfllcht Ei⸗ insheſondere dann,—* de genbedarfs noch große Mengen ausländiſcher Früchte eingeführt werden müſſen. Nicht—3— Baumbeſitzer in in der Lage, ſeine Bäume ſelbſt fa emäß 1 behandeln. Falſcher Schnitt, a3 uslichten können großen Scha⸗ den machen. Deshalb wurden in ällen Gemein⸗ den des Kreisgebietes beſondere Pflegeko⸗ lonnen gebildet, die unter ſachkundiger An⸗ leitung der n Kreisbaumwarte und unter Führung vorgebildeter Leute die wichtig⸗ ſten Arbeiten ausführen. Die Kontrolle der eſamten Maßnahmen liegt in den Händen des Rreisobſtbaubeamten. Die Koſten für die gelei⸗ ſtete Arbeit der Pflegekolonnen ſind in den Gemeinden des niedri 4 19 al⸗ ten, im Vergleich zu dem aus dieſen ten eniſtehenden Nußen. Jeder Baumbeſitzer muß erkennen, daß es ſich hier nicht allein um ſeine private Sache han⸗ delt, ſondern um ungeheure Werte, die der ge⸗ ſunden Ernährung unſeres Volkes dienen. Erſt dieſe Generalſäuberung wird es ermög⸗ lichen, die weiteren Pflegemaßnahmen über⸗ haupt zum Erfolg zu bringen, ſo vor allem die gerade im hieſigen Gebiei ſo wichitge Win⸗ zeugt und eine Fülle von Ueberraſchungen bietet. Bieſe Bücher ſind vom großen Wiſſensvorrat unſe⸗ rer Zeit geſpeiſt; aber ſie wollen nicht Kenntniſſe um ihrer ſelbſt wilen vermitteln, ſondern Quellen des Lebens, die verſchüttet waren, neu erſchließen— Zu⸗ ſammenhänge, die zerriſſen waren, wieder knupfen und aus der Willkür und Zerriſſenheit hinüberweiſen in die ewige Ordnung und Einheit des Lebens. Der erſte Band:„Das Hohelied der Sonne“, erzählt von der ewigen Sonne, von ihrem Wandel, ihrem Weſen und ihrem Wirken. Er erzählt von der allmächtigen Kraft der Sonne, die den Menſchen, Tieren und Pflanzen Licht, Leben und Wärme ſpendet, die ſegnet und heilt, aber auch Verderben und Zerſtörung bringt. Er erzählt von der Bewegung von Sonne und Erde, von ihrem Schickſal und Zuſammenleben, dem Wandel von Tag und Nacht, von Morgen, Mittag und Abend — von Frühling und Sommer, Herbſt und Winter. Er erzählt von Sonnenreichtum und von Sonnen⸗ armut und der ungleichen Verteilung des Sonnengutes unter den Ländern und Zonen der Erde. Er erzählt von der Sonnenverehrung und dem Licht⸗ glauben der Völker, von den Sonnengöttern und Lichthelden, den Zeichen und Symbolen, den Feſten und Volksgebräuchen. Er erzählt vom Erlebnis der Sonne, ewig und im⸗ mer wieder neugeſtaltet in Verſen und Bildern, in Sagen und Denkmälern. Der zweite Band:„Mutter und Kind“, erſchließt die unerſchöpfliche Erlebnisfülle, die im Erieben zwi⸗ ſchen Mutter und Kind beſchloſſen liegt. Vom Wun⸗ der der Geburt an, verfolgt es das Werden des Kin⸗ des und ſchildert, wie das Kind, von der Mutter be⸗ treut, aufwächſt, bis es größer geworden das Eltern⸗ haus verlüßt. Die Jahre der Kindheit zu ſchildern, heißt von all dem Glück und der Hingabe der Mutter zu ſprechen, zugleich aber auch von den dunklen und ſchweren Stunden, die mit dem Mutterſchickſal verbunden ſind So führt dieſes Buch auch in jene Bezirke des Er⸗ lebens, in denen die Geſtalt der Mutter zum Träger ſozialen, religiöſen, menſchheitsgeſchichtlichen und künſt⸗ letiſchen Geſchehens wird. Es ſind weite Wege, die dieſes Buch geht; es geht u den Tieren und zu fremden Völkern, es umfaßt Ütag und Feiertag im Leben der Mutter, es berichtet vom Leben der Fämilie und vom Leben der Gottes⸗ mutter Maria. Doch ſo weit auch dieſe Wege ſcheinen, immer führen ſie ins Menſchlichezurück. n4 mit Obſthaumkarboli⸗ neum. Wird als Ergänzung der diesführigen rr den Bäumen noch eine kräftige üngung verabreicht, werden ferner die durch große Erträge und Trockenheit des Sommer ge⸗ chwächten Bäume einer ſachgemäßen Ver⸗ füngung unterzogen und alle geringſortigen Bäume dem zuſtändigen Kreishaumwarte zur Umpfropfung im nächſten Frühjahr ange⸗ meldet, dann wird auch dieſer Teil der Erzeu⸗ Fria Berde im hieſigen Kreisgebiet ein voller rfolg werden. Rundfunk⸗Programm für Sonntag, 23. Dezember 1934 10 Reichsſender Stuttgart:.35 Hafenkonzert;.15 Zeit⸗ angabe, Wetterbericht, Nachrichten; 9,00 Kath. Morgenfeier;.45 Morgenmuſik; 10.05 Drei Män⸗ ner aus dem Volk bekennnen von ihrer Liebe zur deutſchen Heimat; 10.20 Klaviermuſik; 10.45 Deutſches Volk— deutſches Erbe: 12.00 Mittogs⸗ konzert; 13.00 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Barnabas von Geczy ſpielt; 14.00 Kaſperlſtunden 15.00 Weihnachten beim Arbeitsdienſt. Beſuch in einem Waldlager; 15.30 Nachmittagskonzert: 17.09 Drei Freunde feiern diesmal nicht. Ein Hörſpi 17.30 Kinderſtunde; 19.00 Bergweihnacht: 19.40 Sportbericht; 20.00 Nikolaus und Compagnie. Hörſpiel mit Muſik; 20.50 Das Jeſuskind in Flandern. Ein Weihnachtsſpiel. 22.00 Nachrich ten, Wetter⸗ und Sportbericht; 22.20 Werke von —15 f 23.10 Unterhaltungskonzert; 24.00 achtmuſik. Deutſchlandſender:.35 Bremer Hafenkonzert:.55 11.30 Ludwig Holberg. Deutſche Feierſtunde: Morgenfeier der Nord. Geſellſchaft; 12.30 Konzert 15.10 Stunde des Landes. Eine Hörfolge; 16. Konzert; 18.00 In geweihten Nüchten; 18.40 Pa⸗ rade der Zinnſoldaten; 19.40 Sport des Sonn⸗ tags; 20.00 Die Nacht der tauſend Wünſche; 23.00 Tänzmuſik. für Montag, 24. Dezember 1984 Reichsſender Stuttgart:.10 Chorat;.30 Wetterbe⸗ richt, Frühmelvungen;.00 Konzert; 10.00 Nach⸗ richten; 10.15 Werke von Robert Schumann; 10.30 Weihnachtliche Muſizierſtunde; 11.00 Alte Muſit auf Clavichord; 11.15 Funtwerbungskonzert; 11.435 Wetterbericht; 12.00 Konzert; 13.00 Saardienſt; 13.05 Nachrichten; 13.15 Konzert; 14.15 Feier ⸗ unde des württ. Blindenvereins; 15.00 Kinder⸗ tunde; 16.00 Konzert; 17.00 Weihnachten in aller Welt; 18.00 Wir zünden den Weihnachtsbaum an; 20.00 Deutſchrands Weihnachtsglocken; 21.00 Reichsſendung: Weihnachtsanſprache an die Aus⸗ landsdeutſchen und die deutſchen Seefahrer. Es ſpricht Reichsminiſter Rudolf Heß; 21.20 Heilige Nacht; 22.00 Alpenländiſche Weihnachten; 22.30 M ihnachtskonzert; 23.00 Vati unterm Weihnachts⸗ baum; 23.50 Horch, ein Schritt im Schnee Die Chriſtnacht beginnt; 24.00 Chriſtmette aus der Erzabtei Beuron. Deutſchlandſender:.30 Choral;.35 Frohes Schal⸗ plattenkonzert mit Leo Peukert; 11.30 Glocken⸗ 12.00 Unſeres Hörers Wunſchzettel; 13.00 Weihnachts⸗ aſperltheater; 16.00 Mathäus⸗ kirche in Berlin; 18.00 Weihnachtsweiſen; 21.20 lieſels Metteläuten. Weihnachtsmärchen; lieder aus aller Welt; 15.15 derl Konzert; 17.00 Chriſtveſper aus der „ vierzehn Englein um mich ſteh'“. Aus Mürchenoper„Hänſet und Gretel“: .15 Heut ſoll niemand einſam ſein; 24.00 Ehriſt⸗ mette aus der Benediktiner⸗Erzabtei Beuron. Die Ausſichten für Sonntag: Vielfach neblig und überwiegend bewölkt, im ganzen trocken. Bei öſtlichen Winden weitere Abkühlung und vereinzelt auch ſchon leichter Froſt. ... und für Montag: Bei öſtlichen Winden kälteres Wetter. Das Geschenk für den Herrnl jst ein Memd und ein Binder aus dem Meode-Magazin kE.IZ2 A. rangenberger kEI17 Im Reich der Weihnachtswünſche ſind auch die Rundfunkhörer angelangt. Beachten Sie das ſoeben erſchienene Heft 51 der„Funk⸗Illuſtriertn“, das mit dem offiziellen Programm aller deutſchen Reichsſen⸗ der eine Fülle von Darbietungen dem Hörer vor Augen führt und ſo recht zum Ausdruck bringt, wie ſehr die Programmleitungen mit Erfolg bemüht ſind, die Wünſche der Radiohörer zu erfüllen.— Nur 80 Pfg. koſtet ein Monats⸗Abonennement der„Funk⸗ Illuſtrierten“, wobei die Dauerbezieher— bei Ver⸗ heirateten auch die Ehefrau— noch koſtenlos gegen Unfall verſichert ſind.(Gegen Reichsmark 40 000.— gelangten ſchon zur Auszahlung.) Probenummern dieſer bodenſtändigen Rundfunk⸗Zeitung verſendet der Verlag Wilhelm Herget, Stuttgart⸗W, Reinsburgſtraße 14, jederzeit gern. Zum Abonne⸗ mentsbezug durch die ortsanſäſſigen Buchhandlungen oder die Poſt ſei die„Funk⸗Illuſtrierte“ empfohlen. Heinz Steguweit: Petermann ſchließt Frieden, oder vom deutſchen Opfer. Ein Weihnachts⸗ ſpiel. Dieſes kleine Stück, das im Schützengraben ſpielt, iſt ganz ausgezeichnet. Mit wenigen, klaren Strichen wird in den Geſtalten der vier Soldaten ein Bild vom deutſchen Solbaten des Weltkrieges gezeichnet, wie wir Jungen ihn uns vorſtellen. Und zugleich wird die Größe des Opfers des ganzen Volkes gezeigt, das ſein Leben einſetzt, für einen Krieg, den es nicht gewollt hat. Die vier Geſtalten ſind uns ſehr vertraut und be⸗ ſonders verſtehen wir den kleinen Petermann, der frei⸗ willig mit zwölf Jahren hinausgezogen war; und dem auf einmal auffällt:„Halt, warum machen denn nur wir Deutſche Friedensangebote“ und der dann»faſt ängſtlich einen ſeiner Kameraden nach dem and ren fragt, ob ſie denn wirklich einfach deshalb ſchi ßen und kämpfen müßten, weil die anderen nicht au horen wollten. Er wil es nicht glauben, er will ſeinen Ka⸗ meraden zeigen, daß es nicht ſo iſt. Wenn er denen drüben ſeinen Weihnachtsbaum bringen wird, dann werden ſie wenigſtens heute am Heiligenabend nicht ſchießen. Die feindlichen Kugeln löſchen die Ker:en feines Büumchens und ſein Leben aus.— Steguweit läßt ſeine Soldaten einfach und gerade ohne Phraſe ſprechen. So war es wirklich und ſo iſt es auch h ute noch, da wo die wirklichen Kämpfer ſind in der SA und SS. Wir ſind Steguweit für ſein Spiel ganz be⸗ ſonders dankbar, denn wir brauchen ſolche Stücke heute und können uns kaum retten vor der Kon'unk⸗ turflut von Neuerſcheinungen mit Phraſengemiſch übelſter Art. Dieſes Spiel aber iſt das Weihnachtsſpiel des Sturms. 3 1. 3 Wie wird das Wetter? ſitte, die vei — ußten Jue Das Ju wende unſe feiert zu 0 deren Kraft Ein Volk, d Natur mit vor dem P die Sonne, Bahn aus Winters ein ges Leben! Ihr in e Sinnbild überall am räder kreiſte die brennen fernen gewe die Feiernd kraft und ſchauten ſie über Finſte durchdrang Lebenskamp Das Jul! ſymbolhafte⸗ kenkreuz, in der Uel Das neu— unter dieſe auf ſeine wieder die ſich ſiegha ſacher auch lichen Schla Sie werden ſchloſſenheit Wir haben ſicht, denn aus ſeiner Schläge ged Ungeheures ſchehen ge wohl zuſan Staatsgren; blutsmäßige wurde ein 2 der ſein Sa Konnten unerkannt Spiel in ur durchſchaut. granten ih. ſpielen jetzt wir ein Vo Wit wiſſen Erreichung bedeutet hä hetzen ſie u tenbrand ſc tergang erh Voll Ern Bewußtſein uverſicht. ölker Eur den Juden, zu Gaſte iſt Willkomn ſchaften bie ſtehende Se ſuchen ſie zurückfließt — Hitlerjugend⸗ eiten 1,30 R9 BoM⸗Jahrbi dungen, Jungvolt⸗Ja Abbildun H̊⸗Abreißka 1,50 R2 lin W. Unter den herausgebrach die ſoeben in erſchienenen ſehr eindruck⸗ arbeitet herv jugendführun rakter hätten natürlich bef ſchon auf tar nen guten gegenüber w liche. Und einer ſo ſchöͤ andere. Un: nicht an den wirkliche Trö ration beſeel und beim Dienſt. Auch manchem Er ter den viele ſätzen, Erzä vergeßlich ſp wir alle leb Führer. Er der HJ Ziel mahnend, at ———— Wanr nhen mber 1934 arboli⸗ esjührigen ne kräftige die durch ommer ge⸗ zen Ver⸗ ingſortigen warte jur jahr ange⸗ der Erzeu⸗ ein voller n 934 ;.15 Zeit⸗ 9,00 Kath. Drei Män⸗ er Liebe zur uſik; 10.45 00 Mittogs⸗ Zeit; 13.15 iſperlſtunde: t. Beſuch in nzert: 17.00 in Hörſpierz nacht: 19.40 Compagnie. eſuskind in )0 Nachrich⸗ Werke von nzert; 24.00 nzert;.55 ig Horberg. 30 Konzertz folge; 16.00 : 18.40 Pa⸗ nſche; 23.00 934 0 Wetterbe 10.00 Nach nann; 10.30 Alte Muſik nzert; 11.43 Saardienſt: .15 Feier⸗ „00 Kinder⸗ hten in aller tsbaum an; ken: 21.0 in die Aus⸗ ffahrer. Es .20 Heitige hten; 22.30 Weihnachts⸗ Schnee. ette aus der ohes Schall⸗ 30 Glocken⸗ hen; 12.00 Weihnachts⸗ eater; 16.00 Mathäus⸗ iſen; 21.20 eh'“. Aus nd Gretel“; 24.00 Ehriſt⸗ euron. tter 2 fach neblig en trocken. hlung und n Winden ꝛrrnl dus dem 2 d auch die das ſoeben “, das mit t Reichsſen⸗ Hörer vor bringt, wie hemüht ſind, — Nur 80 der„Funk⸗ — bei Ver⸗ enlos gegen kx 40 000.— benummern erſendet der tgart⸗W, m Abonne⸗ jhandlungen mpfohlen. rieden, oder Weihnachts⸗ aben ſpielt, ren Strichen n Bild vom iet, wie wir h wird die gt, das ſein licht gewollt aut und be⸗ nn, der frei⸗ ir; und dem n denn nur dann»„faſt em and ren ülb ſchi ßen cht au horen ſeinen Ka⸗ in er denen wird, dann abhend nicht die Keren“ Steguweit ihne Phraſe auch h ute in der SA iel ganz be⸗ olche Stücke er Kon'unk⸗ raſendemiſch hnachtsſpiel Feuer flammen auf unter nachtdunklem Him⸗ in ſchweigender Einſamteit. Weit liegt das Getriebe und Haſten des Alltags.— Feier⸗ ſtunde, voll Sammlung und innerer Kraft! Die Jugend ſchließt den Ring um die lo⸗ —— Glut— allüberal in den deutſchen Was hier neu geſtaltet wird, iſt alte Väter⸗ ſitte, die verſunken, vergeſſen ſchien durch Jahr⸗ hunderte und heute von einer harten, artbe⸗ wußten Jugend zu neuem Leben erweckt wird. Das Julfeſt, das Feſt der Winterſonn⸗ wende unſerer Altvorderen.— Es wurde ge⸗ feiert* Ehren der Allſegenſpenderin, ohne deren Kraft und Glut kein Leben auf der Erde. Ein Volkt, das das Walten des Gwigen in der Natur mit offenen Sinnen erlebte, erſchauernd vor dem Pulsſchlag der Unendlichkeit, grüßte die Sonne, die auf nun auſwärtsſtrebender Bahn aus der RNacht und der Todesſtarre des Winters einen neuen Frühling, kraftvolles jun⸗ ges Leben verheißt. Ihr in die Hand der Menſchen gegebenes Sinnbild iſt das Feuer, und ſo loderten überall am Sonnwendtag Flammen auf, Jul⸗ räder treiſten— mit Stroh umwundene Räber, die brennend ſich drehten, Abbilder der welten⸗ fernen gewaltigen Sonne. Ihr Lohen ſtimmte die Feiernden froh, erfüllte ſie mit neuer Tat⸗ traft und kampfmutigem Wollen. Gläubig ſchauten ſie den Sieg des Lichtes und Lebens über Finſternis und Tod. Und dieſer Glaube durchorang ihr ganzes Sein, war Leitſtern im Lebenskampf. Das Julrad, das Sonnenrad, wurde ihnen ſymbolhaftes Zeichen— es wurde zum Ha⸗ kenkreuz, der Rune, die immer wiederkehrt in der Ueberlieferung der nordiſchen Völker. Das neue Deutſchland hat ſeinen Aufſtieg unter dieſes alte Zeichen geſtellt, vertrauend auf ſeine glückhafte Bedeutung. Erwacht iſt wieder die Zuverſicht, daß die junge, ungebro⸗ chene und unverbrauchte Kraft unſeres Volkes ſich ſieghaft behaupten wird, mögen die Wider⸗ ſacher auch noch ſo oft zum vernichtenden töd⸗ lichen Schlage ausholen. Sie werden zerſchellen an der kraftvollen Ge⸗ ſchloſſenheit und dem Kampfeswillen der jun ⸗ gen Nation. Wir haben ein Recht zu dieſer ſtolzen Zuver⸗ ſicht, denn ſeit unſer Volk aufgerüttelt wurde aus ſeiner Lethargie, in der es die furchtbaren Schläge geduldig und ergeben hinnahm, wurde Ungeheures geleiſtet. Aus ohnmächtig dem Ge⸗ ſchehen gegenüberſtehenden Einzelmenſchen, wohl zuſammengefaßt innerhalb der deutſchen Staatsgrenzen, aber ohne das Wiſſen um die blutsmäßige Verbundenheit untereinander, wurde ein Volk, das mit eiſernem Willen wie⸗ der ſein Schickſal zu meiſtern verſucht. Konnten früher Schädlinge und Verräter unerkannt und ungehemmt ihr unheilvolles Spiel in unſeren Reihen üben— heute ſind ſie durchſchaut. Die Flüchtigen treiben als Emi⸗ granten ihr Weſen draußen weiter, aber ſie ſpielen jetzt für uns mit ofſenen Karten. Seit wir ein Volk wurden, haben wir wache Augen. Wir wiſſen um ihre eigenſüchtigen Ziele, deren Erreichung für unſer Volk Tod und Untergang bedeutet hätte. Nun wir ſie abgeſchüttelt haben, hetzen ſie und hetzen, wollen einen neuen Werl⸗ tenbrand ſchüren, von dem ſie Deutſchlands Un⸗ tergang erhoffen. Wir ſind auf der Wacht! Voll Ernſt ſehen wir das Geſchehen, aber im Bewußtſein unſerer inneren Kraft nicht ohne uverſicht. Einmal müſſen auch die anderen ölker Europas erwachen und ihren Tooſeind, den Juden, erkennen, der ſie jetzt, bei denen er zu Gaſte iſt, unter ſeinen Willen beugt Willkommene Gelegenheit für ihre Machen⸗ ſchaften bietet ihnen augenblicklich die bevor⸗ ſtehende Saarabſtimmung. Mit allen Mitteln ſuchen ſie zu verhindern, daß deutſches Blut zurückfließt in den gewaltigen Strom, der im deutſchen Volte aufgebrochen iſt. In uns aber iſt ein Wiſſen um das Mißlingen ihrer Pläne — aber auch darum, daß ſie weiterhin neue Wege ſuchen werden, uns zu vernichten. Angeſichts der Drohungen ſind wir kraft⸗ voller, geſchloſſener denn je. Wir wollen uns in unſerem Aufſtieg nicht hemmen laſſen und glauben, daß unſere Kraft wirkſamer ſein wird, denn wir ſchöpfen ſie aus reinſten Quellen— aus den Quellen unſeres Volks⸗ Winlerſonnwende, Hie de 25 ſeinem unverfälſchten, artgebundenen eſen. Und ſo erfüllt uns die Sonnwende mit neuem Kampfwillen, weil ſie in ihrer Geſtaltung arteigen iſt, uns zurückführt zu Ge⸗ nerationen unſeres Voltes, denen Blut und Boden noch heiligſte Güter waren. In ihrem Sinne ſeiert das junge Geſchlecht ihr altes Feſt, daraus den Glaubenan den Sieg der lichten Kraft gewinnend. H. G. 14 V W Am Wendefeuer ein, dann ſpricht die Führerin. Das Wende⸗ feuer wird angezündet. Wir ſtehen ſchweigeno, niemand von uns rührt ſich. Hellauf lodert das Feuer, weit fällt ſein Schein über unſere Gruppe hin. Die Geſichter der Mädel ſind ernſt und nachdenklich. SZie lauſchen den Worten der Führerin, die ihnen erzählt vom Brauchtum einer vergangenen Zeit, das während langer Jahrhunderte von artfremden Kräften verſchüt⸗ tet worden iſt. Dann ſpricht ſie von der Gegen⸗ wart, von Sinn und Aufgabe unſeres Bundes. Jetzt lichtet ſich der Wald. Im Viereck ſtehen Eprechchöre und Lieder klingen durch die Mädel mit leuchtenden Fackeln, wir reihen uns Nacht. Noch immer lodert das Feuer... Und Als wir im vergangenen Jahr um das Feuer ſtanden, war unſere Gruppe noch klein. Es ſind diesmal viele dabei, die noch nie eine Sonnen⸗ wendfeier miterlebt haben. Singend marſchieren wir hinein in die Nacht, zuerſt durch Felder, dann durch den verſchneiten Wald. Gerade hindurch läuft der Weg; rechts drüben liegt der See, lang zieht er ſich hin, Immer leiſer ſind unſere Lieder geworden; nun ſind wir ganz ſtill... Wir hören nur noch den Schnee unter unſeren Füßen knirſchen. ichle⸗ Treu leben, Todtrotzend kämpfen, Lachend ſterben! (Edda.) dann erhalten die Neuen unſerer Gruppe Fahrtentuch, Knoten und Abzeichen. Sie ſind damit aufgenommen in unſere Gemeinſchaft, in unſeren Bund. Noch einmal ſpricht die Führerin zu uns, ſpricht davon, daß wir Erlebnis und Kraft mit⸗ nehmen ſollen vom Feuer, daß es Verpflichtung für uns alle bedeutet. Dann klingt das Lied: Heilig Vaterland. Wir geloben beim Singen: „Du ſollſt bleiben, Land, wir ver⸗ gehen“. Nun brennt das Feuer nicht mehr ſo hoch und leuchtend. Wir Mädel ſpringen mit einem Feuerſpruch durch die Flämmen, ſchließen den Kreis, reichen uns die Hände und ſingen: „Wenn alle untreu werden!“— und ſchweigend geht es durch den Wald zurück Beiliges Feuer! Wir ſteigen aus dem Dunkel dem Licht ent⸗ Gen im Leben und heute zur Sonnenwend. m Kreislauf des Lebens, des Jahres flam⸗ men die Feuer auf, ſind uns Richtmale im Kampf gegen das Dunkel, das unſer Volk, un⸗ ſi Leben umfangen hält und ſich gegen uns temmt, drohend, uns zu vernichten. Aber die Kraft des hinter uns liegenden Feuers und der Glaube an das vor uns Liegende geben uns Schwung, reißen uns vorwärts auf der Bahn 10 unſerem Ziel. Mag im Kampf um das Dun⸗ kel etwas an uns haften bleiben, die reine Flamme läutert und ſtärkt uns wieder. Die Feuer grüßen unſere Toten, grüßen unſere deutſchen Brüder jenſeits der Grenzen, künden neues Leben in der Natur, künden Erntedank und Lichtesfreude, zeugen vom Licht— vom un⸗ ſterblichen Lebenswillen Volkes. Und wir ſind hineingeſtellt als Lichtträger: Ja, ich weiß, woher ich ſtamme! Auns gleich der Flamme glühe und verzehr ich mich. Licht wird alles, was ich faſſe, Kohle alles, was ich laſſe, Flamme bin ich ſicherlich. Feuerſprüche Aſche und Schlacke decken das Land— „Jugend iſt Glut. Jugend iſt Brand. Lohernde d 38 W odernde Flamme, brich durch die Nacht! 5 0 1 5 Akacende Dies ſei mein Leben: mir nichts vergeben, kein Weſen zu ſcheuen, kein Ding zu bereuen. K Gorch Fock. Die Tore der ſind offen Dem, der die Zukunft beſtand Und in gläubigem Hoffen Heute die Fackel entbrannt. Baldur von Schirach. Pfeift der Wind uns Lügen zu, —3 Flamme, führe du! euerhelle groß und klar, mach uns ſtark und mach uns wahr! 3 G. Stammler. Zum Himmel ſoll'n die Flammen ſchlagen, ünſern Glauben zu den Sternen tragen. Trotz Nacht und Leid,— Wendezeit! Volk, du biſt befreit! G. G. Engelkes. Hitlerjugend⸗Jahrbuch 1935. 160 Seiten Text, 32 Seiten Abbildungen, in biegſamem Ganzleinen 1,30 RM. Boym⸗ZJahrbuch 1935. 272 Seiten Text, 75 Abbil⸗ dungen, in biegſamem Ganzleinen.30 RM. Jungvolk⸗Jahrbuch 1935. 224 Seiten Text, 32 Seiten Abbildungen, in biegſamem Ganzleinen 1,30 RM. Hg⸗Abreißkalender 1935. 59 Blatt mit 58 Bildern 1,50 RM. Deutſcher Jugendverlag Gmbo, Ber⸗ lin W, 35, Lützowſtr. 66. Unter den für die deutſche Jugend des Fahres 1935 3 Jahrbüchern und Kalendern würden die ſoeben im Deutſchen Jugendverlag, Berlin W 35, erſchtenenen 4 Jahrweiſer für die H auch dann als ſehr eindrucksvoll und mit beſonders viel Hingabe ge⸗ arbeitet hervorſtechen, wenn ſie nicht von der Reichs⸗ jugendführung kämen und keinen HF⸗amtlichen Cha⸗ rakter hätten. Das wird ſie bei Jungen und Mädeln natürlich beſonders begehrt machen; ſicher ſtehen ſie ſchon auf*— von Wunſchzetteln. Das hat ſei⸗ nen guten Grund. Denn gerade jungen Menſchen gegenüber wirkt nur das Echte, Unverfälſchte, Weſent⸗ liche. Und das ſind dieſe Jahrweiſer, von denen einer ſo ſchoͤn und und aufrichtig iſt wie der andere. Unmittelhar aus der Front ſelbſt entſtanden, nicht an den Schreibtiſchen ausgeklügelt, ſind ſie echte, wirkliche Träger jenes Geiſtes, der unſere junge Gene⸗ ration beſeelt. Auf großer Fahrt erleben wir ſie da und beim Heimabend, bei Kundgebungen und im Dienſt. Auch die Schulung iſt nicht vergeſſen: von manchem Ernſten iſt die Rede. Und immer ſteht hin⸗ ter den vielen, bewegten Bildern, den lebendigen Auf⸗ ſätzen, Erzählungen, Berichten, unſichtbar, aber un⸗ vergeßlich ſpürbar und wirkſam jener Eine, für den wir alle leben und deſſen Leben nur uns gilt: der Führer. Er ſelbſt, er allein iſt in dieſen Jahrweiſern der HJ Ziel und höchſtes Maß; ein getreuer Ekkehart, mahnend, anſpornend und warnend zu jeder Stunde darüber zweifeln, ob ſie ſich tatſächlich zugetragen ſtarken und einigen Nation zu finden. Es fehlt ihm aber die letzte Ueberzeugungskraft, vielleicht weil er zu abſtrakt und zu wenig gegenſtändlich iſt. Zur Auf⸗ führung wenig geeignet. des neuen Jahres, in das Jahrbücher und Kalender der RöF alle unſere Jungen und Mädel geleiten ſollten. Kuni Tremel⸗Egerts neuer Erzühlungsband:„Son⸗ nige Heimat“. Von. Friedrich Rießner. Karl Seibold: Deutſchland, heilig Vaterland. Sprech⸗ mpaziz Wen 5 r chöre. Verlag Valentin Höfling, München. Run von der Dichterin Rumsünematzchaen,nen Sechs gute, kurze und längere Sprechchöre von faaeln, bäteee Ln: 844• Deutſchland und den Deutſchen, und davon, wie der mat“ Umfan 330 Seiten, Leinen RM.75— Zen⸗ einzelne im Volk, in ſeiner Geſchichte und ſeinen Wer⸗ fralvörlag der Rchwu, Sranz Gber Röchf, erſchle⸗ en verwurzeit it. Wine auſnezeichnere Muswont ſu nen.— Diefe Er aangen erfcheinen alle Feiern. Allen Organiſationen kann der Kauf die⸗ 3 ſes billigen Heftes(.70 RM.) empfohlen werden. ganz und gar nicht„erfunden“, ſondern ſo durchaus glaubwürdig, daß wir keinen Augenblich Erita Ebert: Der junge König. Verlag Höfling, München. Gedichtet nach einem Märchen von Oskar Wilde. Kein eigentliches Laienſpiel, eher für Theatervereine und dergleichen geeignet. Das Stück iſt ſehr roman⸗ tiſch und etwas lebensfremd geſchrieben. Erita Gbert: Heiliges Licht. Verlag Val. Höfling, München. Von der Bekehrung der heidniſchen Gachſen nach ihrer Riederwerfung durch Karl den Großen. Das Stück iſt lebensunwahr und zu wiſſenſchaftlich ge⸗ ſchrieben. Zur Aufführung wenig geeignet. Eugen Ortner: Der Bauer geht um. Val.⸗Höfling⸗ Verlag, München. Ein recht gutes Bauernſtück und— trotz der drama⸗ tiſchen Zuſpitzung am Ende— auch ein gutes Laien⸗ ſpiel. Es eignet ſich zur beſinnlichen Aufführung bei ländlichen Feiern und Feſten; aber auch in der Stadt, wenn der Bauern gedacht werden ſoll. Es wird am beſten von Burſchen und Mädels dargeſtellt, die häu⸗ fig wechſelnde Szene wird dem Spielleiter manche ſchwierige Aufgabe zur Löſung geben. haben und ob die Menſchen ſolchergeſtalt in Wirklich⸗ keit leben und gelebt haben. Denn der unerſchöpf⸗ liche Reichtum dieſer Wirklichkeit übermittelt ſich dem Leſer mit der ganzen Lebensdichtheit, die dieſen Er⸗ zählungen eigen iſt. V. W. Laiĩenſpiel⸗Beſprechungen Verlag Valentin Höfling. München Joſef Ortkamp: Wir rufen, rufen ins Land! Ein Sprechchorwerk. Verlag Valentin Höfling, München. Ein ſehr guter, nicht zu langer Sprechchor von Deutſchläand und ſeinen Menſchen. Aus dem Land. ſeiner Geſchichte, ſeiner Geſtalt und ſeiner RNot wüchſt der Wille zur Freiheit und zum Sieg. Ein Sprech⸗ chor, der aufrichtet. Ohne beſondere Schwierigkeiten aufzuführen. Für Feiern aller Parteigliederungen und der meiſten Organiſationen geeignet und zu empfehlen. Alexanver Drenler: Zukunftsglaube. Ein Sprechchor. Verlag Valentin Höfling, München. Dieſer mittelgroße Sprechchor ſtellt den Willen des Volkes dar, aus Not und Zwietracht den Weg zu der Ludwig Hugin: Der Reich⸗Sucher. Val.⸗Höfling⸗Ver⸗ lag, München. Ein Spiel in der Zeit vor der nationalen Erhebung. Der junge Menſch, der in der Zeit des Bruderhaſſes und der Verwirkung vergeblich das Reich ſucht, Straßenkampf, alte Kriegervereine, alles ſteht wieder vor uns auf. Ein kleines Mädchen, das ihm ſein Stück Brot opfert, weil er ein Deutſcher iſt, zeigt ihm, wo das Reich noch lebendig iſt. Von einer verirrten Kugel tödlich verletzt, ruft er ſterbend der neu aufbrechenden Jugend ſein Wiſſen um das geſunde Reich zu, die es dann weiter trägt. Das Spiel eignet ſich zu einer ernſt⸗feierlichen Aufführung durch ZJugend und Zung⸗ mannſchaft. Die Sprache iſt einfach, alles Ueberflüſſige iſt vermieden. Deutſches Krippenſpiel von Ostar Gaſſe. Nr. 19 der Neulandbühne im Verlag Strauch, Leipzig. Ein einfaches, ſchlichtes Krippenſpiel, das nach Art der mittelalterlichen Spiele eine ganz deutſche Auffaſ⸗ fung der Weihnachtsgeſchichte bringt. Ein echtes Laien⸗ ſpiel, das ohne viel Aufwand leicht aufzuführen iſt und einer liebevollen Ausgeſtaltung viel Raum läßt. Retter in deutſcher Rot von K. Richter. Nr. 18 der Neulandbühne im Verlag Strauch, Leipzig. Es iſt ein gewagtes Unternehmen, ſchon heute das Geſchehen der Nachkriegszeit, die Entwicklung von Ver⸗ ſailles auf der Bühne darzuſtellen. K. Richter hat den Verſuch hierzu mutig und in großzügigem Geiſte unter⸗ nommen. Reſtlos gelöſt hat er die Aufgabe nicht. Das Stück haftet noch zu ſehr am A Die Verkörperung geiſtiger Kräfte und Vorgänge erfordert einen größeren Abſtand zu den Geſchehniſſen, als wie wir ihn heute beſitzen. So darf man wohl das Stuck als einen mutigen Verſuch bezeichnen, der aber nicht reſtlos gelungen iſt. Bei einer Aufführung wird man ſehr darauf bedacht ſein müſſen, übertriebenes natio⸗ nales Pathos und Sentimentalitäten zu vermeiden. In Aalitüt und Preiswürdigleit unübertroſfen weannheims führendes u. rein ariſches Schuhgeſchäft Zannheim Carl Eritz.Cie SreiestrHes. weiß jeder, der nach beſten Kräften— ſowei, wenigſtens die Mittel reichen—„Chriſtkindel ſpielen“ will, was nochalles fehlt. Man ſpringt, von unruhigen Träumen gepeinigt, mit einem mächtigen Satz aus den Federn, greift ſich an den Kopf: Menſchenskind! Warum haſt du bloß nicht an das gute Onkelchen, an die Baſe im Odenwald gedacht! Raus geht's an die märzliche Dezemberluft, und rin in die Geſchäfte. So bekannt iſt ſelbſt dem kaufunluſtigſten Sonderling noch nicht das Ladeninnere vor⸗ gekommen. Während der letzten Wochen hat jedermann Routine im Ausſuchen von Geſchenken bekommen. Es fällt mit einem Male viel leichter, zu einem feſten Entſchluß zu kommen. Das fällt bei Straßenbummel ohne weiteres auf. „Ja, Max, wo willſt du nur mit den vielen Paketen hin?“—„Da ſtaunſte, was? Ich bin halt emol ong'ſchuckt!“ Die Uebung, man könnte auch mit ruhigem Ge⸗ wiſſen das Training ſagen, iſt unverkennbar, trägt reiche Früchte. Niemand iſt erfreuter dar⸗ über als der Geſchäftsmann, der auf dieſe Ge⸗ legenheit ſchon lange gewartet hat. Er muſtert ſtolz die Reihen der Verkäuferinnen, die mit fiebernden Wangen und ſtrahlenden Augen an⸗ getreten ſind, um die letzten Anſtürme der Käufer abzuwehren. Sie werden Sieger in dem ge⸗ waltigen Ringen um die Geſchenke bleiben. Die Zeit iſt da, in der auch kein Eckchen, kein ſonſt ſo nebenſächliches Plätzchen davor bewahrt bleibt, ausgekramt und bis in alle Winkel durchforſcht zu werden. Die Kleinen ſind in ihrer Arbeit ſo regſam wie Heinzelmännchen, ſo liſtig wie Indianer. Dabei haben ſie⸗einen un⸗ heimlichen Spürſinn für den vermutlichen und uweilen auch tatſächlichen Lageort der Ge⸗ ſchenle. Stundenlang können ſie ſich um den betreffenden Schrank oder den Koffer herum⸗ drücken. Verläßt man aus einem Anlaß das Zimmer, wo ſie das Verſteck wittern, gleich ſind ſie auch ſchon zur Stelle. Neugierig funkeln ihre Augen, glitzernden Sternchen gleich, in den Raum. Und geht man einmal zu einer abend⸗ lichen Veranſtaltung, wähnend, die Kleinen ſeien ſchon ſanft in ihr Traumland hinüber⸗ geſchlummert, dann belehrt der oberflächliche Blick bei der Heimkehr, daß fürchterliche Kräfte am Werke waren. Unvermutet tritt man plötz⸗ lich auf Glasſcherben, die vom Schrank her⸗ rühren, greifen die Finger irgendwo in Honig, findet man gar Fußſpuren auf dem Schreibtiſch oder dem Büfett. 0 Die Kinder ſind zugleich auch um vieles auf⸗ merkſamer geworden. Vor allem bei Tiſch. Bei dem harmloſeſten Geſpräch ſpitzen ſie die Ohren, ſperren ſie den, weichen Pflaumenmund auf. Sie ſind hungrigwie ein Rudel Wölfe darauf, etwas aufzuſchnappen, das ihnen An⸗ reiz gibt, ihren geheimnisvollen Weihnachts⸗ roman weiter auszuſpinnen. Kommt man nach Haufe, ſo dauert es keine zwei Minuten, bis man von oben bis unten einer gründlichen Lei⸗ bes⸗, oder wenn das nicht gerade möglich iſt, einer Blickesviſitation unterzogen iſt. Man hat Intereſſe gewonnen wie an einem verzauberten Märchenprinzen, von dem man nicht weiß, was und wer eigentlich dahinterſteckt. Es iſt mit einem Worte auch für die Eltern eine köſtliche und innerlich feſtliche Zeit, Goldener Sonntag, ſo heißt bekanntlich im Volksmund der letzte Sonntag vor Weihnachten, der diesmal einen Tag vor dem Heiligen Abend iſt. Wann dieſer „Goldene Sonntag“ einmal eingeführt wurde, weiß niemand; aber ſicherlich in jener Zeit, wo Das Alte Bildwerk vor dem Abbruch im Jahre 1924. Gewaltige Riſſe und Sprünge machten jeine Entfernung notwendig einem abendlichen es noch richtiges Goldgeld gab. Wenn jetzt auch kein Gold in den Kaſſen und in den Taſchen 0 und wenn es jetzt auch keine 10⸗ und 20⸗ karkſtücke in Gold mehr gibt, ſo kann der Gol⸗ dene Sonntag doch ſeine alte und populäre Bezeichnung behalten. Denn an ihm iſt der Um⸗ ſatz meiſtens am größten geweſen. Die Umſatzſteigerung, die ſich in Deutſchland infolge der Arbeitsbeſchaffung im letzten Jahr bemerkbar gemacht hat, dürfte auch am Goldenen Sonntag zu ſehen ſein. Er be⸗ deutet heute genau noch dasſelbe wie vor vie⸗ len Jahren zu den Zeiten unſerer Eltern und Großeltern: nämlich die letzte Gelegenheit für die Käufer, Chriſtkindlwünſche zu erfüllen; für den Verkäufer bedeutet er den Höhepunkt und den Abſchluß des Weihnachtsgeſchäftes. Je⸗ dem von ihnen wünſchen wir, daß er zufrieden ſein möge mit dem Ergebnis des„Goldenen“. Bereits hängt der Chriſtbaum, die ja wie alle Jahre wieder in reicher Auswahl eingetroffen waren, vor dem Fenſter, mit der Krone nach unten, damit er ſeine Friſche und ſeine Form bewahre. Das eifrige Geſchwätz, das von Haus zu Haus betrieben wird, kreiſt unabläſſig um den gleichen Gegenſtand. Zuweilen ſind auch die Köpfe der Kinder zu ſehen, die träumeriſch ihre Blicke gen Himmel wenden, wohin das Chriſttind den Wunſchzettel entführte, der mit ſoviel Sorgfalt rein und mit viel Mühe ſchön von ihnen ausgemalt worden iſt.„Liebes Chriſtkindlein“— ſo begann er vielleicht—, „bring' mir doch zu Weihnachten eine ſchöne Puppe, weißt du, ſo eine, wie ich ſie geſtern in dem Laden geſehen habe. Sie hat ſo ſchöne Haare und hat ein ſo nettes Kleid an. Sie ſoll es gewiß bei mir nett haben. Ich will auch dafür hübſch brav ſein und auch beſſer ſchreiben lernen. Die Nachbars⸗Anna will ich auch künf⸗ tig in Ruhe laſſen und nicht mehr an den Haaren zupfen...“ Man könnte nicht fertig werden, all das zu beſchreiben, was in ſolchen Augenblicken an ſtreng gehüteten Geheimniſſen laut wird, über all das nachzuſinnen, was bis dahin als dump⸗ fex Wunſch lag und nun ſtrahlend hell heraus⸗ bricht. Es iſt etwas Entzückendes um den Bann, in den die nahe Weihnacht ſchlägt, um die Vorfreude, die das ſchönſte Feſt auslöſt. Der Manhneimer wird ſich noch gut an die beiden Zentaurengruppen auf dem Fried⸗ richsplatz zu beiden Seiten des großen Beckens erinnern können, die vor einigen Jahren ent⸗ fernt wurden. Die Figuren, die anläßlich der Gartenbauausſtellung im Jahre 1907 aufgeſtellt worden waren, wurden damals von Prof. C. Hilgers entworfen und von Bildhauer Feuerhahn ausgeführt. Als Material wurde Schwarzkalk gewählt, da die Bildwerke nur für die Dauer von zwei Jahren berechnet waren. Dieſer Umſtand rächte ſich, führte in kurzer Zeit zum Zerfall. Wohl wurde alles verſucht, ſie zu erhalten. Man verſah ſie zum Schutze mit einem Anſtrich, beſſerte immer wie⸗ der die ſchadhaften Stellen aus. Das ging 17 Jahre lang, bis auch das innere Gerüſt, das die Formen trug, ſo weit unter den Witterungs⸗ einflüſſen gelitten hatte, daß die Figuren ſich nicht mehr ſelbſt tragen konnten. Unſer Bild zeigt, vom Waſſerturm aus geſehen, die linke Gruppe kurz vor dem Abbruch im Früh⸗ jahr 1924. 0 Seither ſtanden die Sockel leer. Jetzt ſieht man dort grobbehauene Muſchelkalkblöcke ſtehen, aus denen Anfang des nächſten Jahres die Fi⸗ guren in etwas veränderter Form wieder er⸗ ſtehen ſollen. Dank den Bemühungen von Ober⸗ 0 In der Werkſtätte des Künſtlers Unſer Bild zeigt das Modell einer neuen Zentaurengruppe Aannfieimò enlauꝛen- Srſiſien ero teien nea bürgermeiſter Renninger war es möglich, das hierfür erforderliche Kapital zu beſchaffen. Es wurde von der Firma Heinrich Lanz A6G geſtiftet. Die Gruppe links wird von Bild⸗ hauer R. J. von Safft, die rechte Gruppe von Bildhauer Eugen Greſſer geſchaffen, die ja beide in Mannheim keine Unbekannten ſind. Wie aus dem Bild, das einen Blick in die Werkſtatt des Künſtlers geſtattet, zu erſehen iſt, entführt der Zentaur jetzt nicht mehr eine Nixe, ſondern ein Mädchen. Den meiſten Mann⸗ heimern wird die kleine Abänderung kaum be⸗ ſonders auffallen. Der Friedrichsplatz, als ſchönſter Schmuckplatz Mannheims, wird da⸗ durch eine begrüßenswerte Belebung erfahren. Die abraſierten, jeden Schmuckes baren Eckplätze des großen Beckens werden im nächſten Frühjahr endlich verſchwinden, und die fein, wird um eine Sehenswürdigkeit reicher ein. Ein anſprechenderes Weihnachtsgeſchenk hätte der Oeffentlichkeit nicht gemacht werden können. Eine Station mehr auf dem Wege, der Stadi den Ruf zu ſichern, nicht nur eine arbeitsreiche, eine„lebendige“, ſondern auch eine ſchöne Stadt zu ſein. Berufsſchule der Deutſchen Arbeitsfront Soeben bringt die Berufsſchule der Deutſchen Arbeitsfront einen neuen Arbeitsplan heraus. Es handelt ſich um einen Nachtrag zu dem großen Winterarbeitsplan der Reichsberufs⸗ gruppen der Angeſtellten. Der Nachtrag wurde notwendig, nachdem in drei Monaten ange⸗ ſtrengteſter Arbeit über 2500 Hörer jede Woche einmal die Vorleſungen und Lehrgänge beſuchen und weiterhin ein großes Intereſſe an der Berufserziehung beſteht. Die große Zahl der Teilnehmer beweiſt, daß die Arbeit notwendig iſt und den wirklichen Bedürfniſſen der Praxis entſpricht. Bei einer Durchſicht des neuen Lehr⸗ planes können wir wiederum feſtſtellen, daß die Vorleſungen und Lehrgänge in engſter Ver⸗ bundenheit mit der Praxis aufgeſtellt wurden. Neben den volks⸗ und betriebswirtſchaftlichen Vorleſungen finden wir Lehrgänge in Deutſch, Fremdſprachen, Schönſchreiben, Kurzſchrift, Ma⸗ ſchinenſchreiben uſw. Neben dieſen ſogenannten Brotfächern wird das kaufmänniſche Rechnen, die verſchiedenen Buchhaltungsſyſteme uſw. ge⸗ lehrt. Speziallehrgänge für Warenkunde, das Werbeweſen und Geſetzeskunde ſind nicht ver⸗ geſſen. Für die Büro⸗ und Behördenangeſtellten werden eine Anzahl Sonderlehrgänge durch⸗ geführt. Bei den Technikern und Werkmeiſtern finden wir beſonders intereſſante Lehrgänge wie z. B. das techniſche Rechnen, Phyſik, Feſtigkeits⸗ lehre, Chemie, Schweißen uſw. Die weiblichen Angeſtellten führen eine Anzahl Arbeitsgemein⸗ ſchaften für Verkäuferinnen und Wohlfahrts⸗ pflegerinnen durch. Es iſt nicht möglich, auf Einzelheiten des Planes einzugehen. Wir empfehlen daher jedem einzelnen, ſich den Lehrplan auf der Geſchäfts⸗ ſtelle der Berufsſchule in C1, 10/11, Zimmer 13, abzuholen. Der Arbeitsplan wird jedem Mit⸗ glied der Deutſchen Arbeitsfront koſtenlos ab⸗ gegeben. Die Gebühren für die Lehrgänge ſind ſo niedrig gehalten, daß es jedem Volksgenoſſen möglich iſt, ſich zu beteiligen und ſein beruf⸗ liches Wiſſen und Können zu erweitern und zu vertiefen. Jeder tue ſeine Pflicht zum Wohle unſeres Vaterlandes! Wen befällt die Adernverkalkung? Zu den wichtigſten Krankheiten der Gegen⸗ wart gehört die Adernverkalkung, wobei nicht unerwähnt bleiben ſoll, daß übergroße Angſt auch in dieſer Richtung überflüſſig und ſchäd⸗ lich iſt. Das ändert nichts an der Tatſache, daß jedes Leiden ſorgfältigen Studiums bedarf und daß es allgemein intereſſieren dürfte, zu erfah⸗ ren, welche Gattungen von Menſchen durch dieſe Krantheit am häufigſten befallen werden. Auf dieſem Gebiet hat A. Feller gemeinſam mit Leſer, Schubert und Dicgrich Unterſuchun⸗ gen angeſtellt, die wertvolle Aufſchlüſſe ergaben. So zeigte ſich, daß bei leichter Adernverkalkung die Frauen überwiegen, bei ſchwerer die Män⸗ ner. Die mittelſchwere trifft vorwiegend die jüngeren Männer und die älteren Frauen. Im allgemeinen kann man ſagen, daß die Män⸗ ner früher und ſchwerer heimge⸗ ſucht werden. Das Leiden beginnt ſtets an der Aorta, alſo an der großen Körperſchlag⸗ ader, an der das Herz hängt. Natürlich hat auch die Lebensweiſe, der Beruf weitreichenden Einfluß. So fand ſich bei Athleten höhere Adernverkalkung der Hirngefäße. Die Fettſucht iſt nicht ohne weiteres in dieſer Richtung ver⸗ hangnisvoll. Wenig verbreitet iſt die Adernver⸗ kalkung in den jüngeren und mittleren Alters⸗ klaſſen der ländlichen Bevölkerung. Dasſelbe gilt von den ärmeren Schichten. Denn die üp⸗ pige und die ſitzende Lebensweiſe, da zu der Verbrauch von Genußgif⸗ ten begünſtigen die Entwicklung des Leidens. Bei geiſtigen Arbeitern fand ſich häufiger die ſchwere Adernverkalkung, und zwar der Aorta, nicht der Hirnarterien. Die zu langem Stehen verurteilten Berufe erkran⸗ ken häufiger an der Adernverkalkung der Beine. Daß der Alkohol das Leiden begünſtigt, ließ ſich nicht feſtſtellen. Dagegen erwies ſich der Ein⸗ 33•5 ſtarken Rauchens als bedenk⸗ lich. 70 Jahre alt. Ihren 70. Geburtstag begeht heute, Sonntag, 23. Dezember, Frau Dorothea Beckert, Waldhofſtraße 139, in körperlicher und geiſtiger Friſche. 80 Jahre alt Frau Luiſe Schimpf Witwe, Eichendorff⸗ ſtraße 23, begeht am 1. Weihnachlsfeiertag ihren 80. Geburtstag in voller Rüſtigkeit. Im Silberkranz. Das Feſt der Silbernen Hochzeit feiert heute, 23. Dezember, Herr Adolf Gieſing, Käfertal, Hambacherſtraße 17, mit ſeiner Ehefrau Karoline, geb. Bieber⸗ Mannbeim, 23. Dezember 8t — 1922 Kund ſailler 1933 Urteil Sonnena 16.13 Uhr. untergang Diebſtahl 14. Dezemb Straße, hie mantel, zw zem, wollen Mütze.— + 1, hier, Uniformfto Innentaſche Mantel wu wendet. Zuſamme und Fröhli mit einem bei letzterer an dem Zi zuführen ſe von rechts 1 Vorfahrtsre In die Fi und einen Schüler, de hofſtraße in wagens ger worfen wur Schüler die die Straße Auto geg zwei Perſol kreuzung N Schuldfrage werden. Betrunker Radfahrer, rad auf der zu erlangte bracht. Da⸗ genommen. Tierquäle handlung v zur Anzeig vier Hämm Boden, der ohne jede U auf den Ki und der di „mit einem —7 Bruſt bei. Unfug und „Da er gegen „ferner noch er in das B Unerlaub In letzter das Bezirk⸗ mit unverſt Ein ſolcher chen Zigar mußte wied Geſchafts an Weihne dürfen die formhandw zeit offenge .24. Dezemb den 25. De woch, den „ganz geſchl. Weihnach Mitte der hofes wurd geſtellt, deſſ erſtrahlen 1 und wir fre Hauptbahnt men hat. —A Ano Lindenhof. bleiben in de geſchloſſe „Lindenhof. den ſich ab 2 Deutſches zur Weihnae Jungbuſch, Gliederungen Walbdhof. Sonntag, nen, pol. Le volk, BdM Dienſtkleidun Feudenhein ſen an der 2 auf dem Sch Neckarſtadt ſchloſſen an 23. Dez., teil Achtung! ab 7. Janu Bann 171, A.., die i Zahmang 4— K Nr. 590/ B Nr. 351— Seite 7 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 23. Dezember 1934 Daten für den 23. Dezember 1934 4 —— * von Württemberg in Wien ge Rom wird Hauptſtadt Italiens. 1922 Kundgebung des Papſtes gegen den Ver⸗ Todesurteil für van der Lubbe. Sonnenaufgang.35 Uhr, Sonnenuntergang 16.13 Uhr.— Mondaufgang 18.54 Uhr, Mond⸗ untergang 10.11 Uhr. Was alles geſchehen iſt Diebſtahls⸗Chronik. Entwendet wurden: Am 14. Dezember in einer Schule der Seckenheimer Straße, hier, ein wollener, blaugrauer Winter⸗ em, wollenem Futter, und eine geſtrickte blaue M Am 17. Dezember in einem Café in 1, hier, ein Herrenmantel aus ſchwarzem mſtoff, mit grauem Futter, in der Innentaſche befindet 055 ein Monogramm: „W..“ Der Mantel hat 4 Knöpfe, mit dem Mantel wurde ein ſchwarzer, ſteiſer Hut ent⸗ wendet. Zuſammenſtoß. Auf der Kreuzung Riedfeld⸗ und Fröhlichſtraße ſtieß ein raftwagen mit einem Perſonenkraftwagen zuſammen, wo⸗ bei letzterer ſtark beſchädigt wurde. Die Schuld an dem Zuſammenſtoß dürfte darauf zurück⸗ zuführen ſein, daß der Lieferkraftwagen dem von rechts kommenden Perſonenkraftwagen das Vorfahrtsrecht nicht eingeräumt hat. In die Fahrbahn geraten. Hautabſchürfungen zund einen Bluterguß erlitt ein 10 Jahre alter Schüler, der beim Ueberqueren der Renners⸗ hofſtraße in die Fahrbahn eines Perſonenkraft⸗ wagens geriet und von dieſem zu Boden ge⸗ worfen wurde. Dem Vernehmen nach ſoll den Schüler die Schuld ſelbſt treffen, da er ſpielend die Straße überauerte. Auto gegen Auto. Stark, beſchädigt wurden zwei Perſonenkraftwagen, die auf der Straßen⸗ kreuzung N 2— 0 3 zuſammenſtießen. Die 7 3 werden. Betrunkener Radfahrer. Ein betrunkener Radfahrer, der mit einem unbeleuchtetey Fahr⸗ rad auf der Sandhofer Straße fuhr, wurde bis zu erlangter Nüchternheit in den Notarreſt ge⸗ bracht. Das Fahrrad wurde ihm vorläufig ab⸗ genommen. Tierquälerei. Wegen beſonders roher Miß⸗ handlung von Tieren gelangten drei Perſonen zur Anzeige. Einer der Angezeigten ſchleifte vier Hämmel etwa 50 Meter weit auf dem Boden, der andere ſchlug mit einem dicken Stock ohne jede Urſache einer Kuh in roheſter Weiſe auf den Kopf, ſo daß das Tier ſtark blutete, und der dritte Rohling brachte einem Hund „mit einem Taſchenmeſſer einen Stich in die Bruſt bei. Letzterer verübte außerdem groben Unfug und verurſachte einen Menſchenauflauf. „Da er gegen den einſchreitenden Polizeibeamten ferner noch heftigen Widerſtand leiſteie, wurde Zimmer 13, jedem Mit⸗ oftenlos ab⸗ yrgänge ſind olksgenoſſen 75 ben er in das Bezirksgefängnis eingeliefert, tern und zu Unerlaubter Handel mit Zigarettenpapier. In letzter Zeit mußten wiederholt Perſonen in das Bezirksgefängnis eingeliefert werden, die mit unverſteuertem Zigarettenpapier handelten. Ein ſolcher Verkäufer, bei dem etwa 300 Päck⸗ hle unſeres 1005 der deutſche Heerführer benos Albrecht 5 W5 1„GEin Trick, um ins Krankenhaus zu kommen— Gabel⸗ und Raſierklin. 1933 Urteil im Reichstagsbrandſtifterprozeß: eireihig, mit 4 Knöpfen und karier⸗ Schuldfrage konnte bis jetzt noch nicht geklärt Die verſchluckte Lotomotive 0 8 5 genfreſſer— Was kinder oft verſchlucken— Der Arzt hat das Wort Bei dem Verſuch, ſeine zänktiſche Frau ge⸗ waltſam niederzuſchlagen, wurde kürzlich in Kopenhagen ein biederer Handwerter von Nachbarn überraſcht. Man machte dem Gewalt⸗ tätigen vor Gericht ſeine Verſehlung klar und brummte ihm eine mäßige Freiheitsſtrafe auf. Da haderte der Mann mit ſeinem Schickſal. Der ſpitzen Zunge ſeiner Frau hatte ex ſich— ſo meinte er zur eigenen Rechtfertigung— nicht anders erwehren können als durch eine„kalte Abreibung“, die allerdings im Eifer des Ge⸗ ſechts zu ruppig ausgefallen war. Der Verhaftete grämte ſich ob ſeines Jäh⸗ zorns. Von Tag zu Tag erſchien ihm das freud⸗ loſe Daſein eines Sträflings entwüroigender und unerträglicher. Hinzu kam eine ſchier un⸗ bändige Sehnſucht nach ſeinen Kindern. Eines Morgens erklärte er dem Zellenwärter, krank zu ſein, und bat um ärztliche Unterſuchung. Der Gefüngnisarzt entſprach dem Wunſche des Häft⸗ lings, der ihm mitgeteilt hatte, er habe eine Gabel und eine Stickſchere verſchluckt, um ins Gefängnishoſpital zu gelangen, und ſtellte feſt, daß der Mann die lautere Wahrheit ſprach. Die Ueberführung des Häftlings ins Kranken⸗ haus erwies ſich in dieſem Fall als unerläßlich. Er wurde ſofort operiert und liegt ſeitdem krant darnieder. Das Krankſein erſcheint ihm als das kleinere Uebel, verglichen mit dem Stumpfſinn der Haft in einex Einzelzelle, und ſo wehrt er ſich mit allen körperlichen und ſee⸗ liſchen Kräften gegen die Geſumdung. Dieſes Verhalten eines Häftlings ſteht nicht vereinzelt da. Die Tagebhücher ſo manches Zucht⸗ hauſes und Gefängniſſes verzeichnen ühnliche Fälle. Zo wurden vor einigen Jahren in einem ausländiſchen Krankenhauſe nicht weniger als vier derartige Fälle gleichzeitig behandelt, deren Entſtehungsurſache die gleiche war: Furcht des Häftlings vor der Einſamkeit ſeiner Zelle. Einer dieſer Fälle erwies ſich als beſonders ſchwer heilhar. Der Häftling hatte kurz vor ſei⸗ ner Einlieſerung ins Gefängnis einige hun⸗ dert kleine Rügel gegeſſen. Die Entſernung jyſtem des Mannes war eine Heidenarbeit. Dank, der Geſchicklichteit der behandelnden Aerzte gelang die Operation. Dann aber ver⸗ ſpeiſte der Geheilte etliche Raſiertlingen und ſtarb eines qualvollen Todes. Nun iſt bekanntlich nicht jeder Gefangene mit Hen Fähigkeiten eines Fakirs begaht, der das Degenſchlucken, das Feuerſpeiſen und an⸗ dere geführliche Künſte beruflich vetreibt. Men⸗ ſchen, die in ihrer Not nicht mehr ein noch aus wiſſen, wenn ſie eine Freiheitsſtraft verbüßen, ſind vorwiegend Dilettanten auf dem Gebiet des Meiſterſchluckens, das vor allem ein beſon⸗ ders geeignetes Verdauungswertzeug voraus⸗ — der vielen Fremdkörper aus dem Verdauungs⸗ Sonnkagsdienſt der mannheimer der Hausarzt ni Dr. Pixis, Max⸗Joſef⸗Str. ſetzt. Es gibt, was uns die ärztliche Wiſſenſchaft immer wieder beſtätigt, genug Gabel⸗, Meſſer⸗ und Raſiertlingenſchlucker, die, ohne Schaden zu erleiden, dieſe Fremdkörper ihrem Körper einverleiben. Ein Marſeiller Chirurg fand vor einiger Zeit im Verdauungsapparat eines we⸗ gen Magenbeſchwerdens eingelieferten See⸗ mannes ein kurzes Bordmeſſer mit Holzgriff und eine dazu paſſende Gabel. In einer Kin⸗ derklinit wurde ein ſiebenjähriger Junge er⸗ folgreich operiert, der ſein Spielzeug, eine kleine Lokomotive, in aller Unſchuld und See⸗ lenruhe„verſpeiſt“ hatte. Ueberhaupt ſtellen Kinder den größten Hundertſatz dieſer„Ding⸗ ſchlucker“. Verſchluckte Zinnſoldaten, Steck⸗ nadeln, Lutſcher und Zeugfetzen finden ſich gar nicht ſo ſelten zwiſchen den Magen⸗ und Darm⸗ wänden unſerer Kleinſten. Was für funge Men⸗ ſchen gilt, trifft auch auf verſchiedene Tierarten ſchloſſen. Wir erfahren, daß ſämtliche Film⸗ theater in Deutſchland auf Grund einer vom Reichsverband Deutſcher Filmtheater herausge⸗ gebenen Anordnung am Heiligen Abend ge⸗ ſchloſſen halten. Die Natur hilft ſich im übrigen ſo gut, wie zu. Man weiß, daß beiſpielsweiſe ein junger Dachshund in der Regel einen Stoffanzug jühr⸗ lich zerreißt und allmählich auffrißt. Das Sprichwort vom Kinder⸗ und Küälbermaß, das große Leute kennen müſſen, hat noch immer ſeine praktiſche Bedeutung. ſie kann. In zahlreichen Fällen rutſcht ein Zinnfoldat, ein Pflaumenkern oder ein eiſerner Nagel durch Magen und Darm, ohne Kompli⸗ kationen hervorzurufen, wenn es auch niemals ungefährlich iſt, Fremdkörper, die nicht in den Magen gehören, beſonders ſpitze, zu verſchluk⸗ ken, In anderen Fällen aber kommt es zu ern⸗ ſten organiſchen Störungen. Da keilt ſich ſolch ein Fremdkörper am Uebergang zwiſchen Ma⸗ genſack und Dünndarm, und es bedarf dann der beſonderen Sorgſalt und Tüchtigteit des Chi⸗ rurgen, um dieſen Eindringling aus dem Leibe eines Patienten zu entfſernen. Vorbeugen iſt auch in dieſen Fällen beſſer als Heilenmüſſen. . Dr. Ernst Kühn. Aerzte und Apotheken für Sonntag, den 2. Dezember 1934 Aerzte(nur für dringende Fälle, wenn t erreichbar): Dr. Bettag, Kaiſerring 18, Tel, 435 72; Dr. Halver, U6, 18, Tel. 291 61; Dr. Otto Wegerle, N 6, 2, Tel. 230 28; Dr. Weber, Lg. Rötterſtr 47, Tel. 522 18; 2, Tel. 531 35.— Dr. Herbold, Luiſenſtr.—7, Tel. Fra ue närzte⸗ Dr. Battenſtein, p 3, 14, —Tel, 254 803 Dr. Wittmann, M 7, 2, Tel. 266 75. Aerztenfür innere Krankheiten: Dr. Böttcher, D 1, 4, Tel. 262 40. An unsere leserl! am NMontag, dem 24. Dezember(fleilisen Abend) etscheint das, Hekenlteuzbenner“ nur einmal und Zwor in bedeutend verstònetem Umfenge in den Hittegsstunden. an den weinneclitfeſertogen encheint leine ſeſexrommsuigsbe bie Schriftleitung ist àb Nonteg, 24. Dezember geschlossen Nòchste Sprechstunde Freitas. 28. Dezember von 16—17 Uhr ſich am Montag, 24. Dez., morgens 10.30 Uhr, in M 4a, Zimmer 75, zu einer Beſprechung ein. Bis da⸗ 1 chen Zigarettenpapier vorgefunden wurden, ukunge mußte wieder eingeliefert werden. der Gegen, Geſchäftsſchluß der Friſeure und Haarformer noh zan Weihnachten. In der Stadt Mannheim Wrt ſchad⸗ dürfen die Betriebe des Friſeur⸗ und Haar⸗ atſache, daß formhandwerks in der diesjährigen Weihnachts⸗ bedarf und zeit offengehalten werden: am Montag, den e, zu erfah⸗ 24. Dezember, bis 18 Uhr, und am Dienstag, ſchen durch den 25. Dezember, von—12 Uhr. Am Mitt⸗ len werden. woch, den 26. Dezember, bleiben die Geſchäfte gemeinſam ganz geſchloſſen. interſuchun⸗ 4 ſſe ergaben. Weihnachtsbaum am Hauptbahnhof. In der nverkalkung Mitte der Halle des Mannheimer Hauptbahn⸗ r die Män⸗ hofes wurde ein rieſiger Weihnachtshaum auf⸗ viegend die geſtellt, deſſen Lichter abendlich in⸗hellem Glanz Frauen. Im erſtrahlen werden. Es hat alſo doch geklappt die Män⸗ zund wir freuen uns, daß auch der Mannheimer heimge⸗ Hauptbahnhof ſeinen Weihnachtsbaum bekom⸗ int ſtets an men hat. 5 en atürlich hat treicenge Anordnungen der NSDAp ten höhere 5o ie Fettſucht ichtung ver⸗ e Adernver⸗ ren Alters⸗ Lindenhof. Die Geſchäftsräume der Ortsgruppe bleiben in der Zeit vom 22. d. M. bis 1. Januar 1935 geſchloſſen. Lindenhof. Die Dienſträume der Ortsgruppe befin⸗ Dasſelb 40 den ſich ab 2. Januar 1935 Eichelsheimerſtr. 51/53. nsweiſe 4 Deutſches Eck. Sonntag, 23. Dez., 19 Uhr, treien enu5 if⸗ zur Weihnachtsfeier der Ortsgr. Deutſches Eck und 1 10 3 2 Jungbuſch, die pol. Leiter 18.15 Uhr, die übrigen icklung Gliederungen 18.45 Uhr an. Atern fand Waldhof. Zur öffentlichen Volksweihnacht am lkung, und Sonntag, B. Dez., Antreten ſämtlicher Formatio⸗ erien. Die nen, vpol. Leiter, Amiswalter, SS, Su, HF, Jung⸗ ufe erkran⸗ volk, Bdm pünttlich 18 Uhr an der Waldhofſchule. der Beine. Dienſttleivung. igt, ließ ſich 4 der Ein⸗ .e denk⸗ NS⸗Frauenſchaft Feudenheim. Die NS⸗Frauenſchaft nimmt geſchloſ⸗ ſen an der Weihnachtsfeier am Sonntag, 23. Dez., auf dem Schulhausplatz teil. Treffpunkt 18.30 Uhr. Neckarſtadt⸗Oſt. Die NS⸗Frauenſchaft nimmt ge⸗ ſchloſſen an der Weihnachtsfeier am Sonntag, stag begeht 25. Dez., teil. Treffpunkt; 18.30 Uhr an der Kleiſtſtr. hin haben ſie ſich bei ihrem Gef.⸗Führer abgemeldet. Nachrichtenſchar 1//171. Die Hitlexjugend, Nachrich⸗ tenſchar 1//171 veranſtaltet am 22. Dezember, 20 Uhr, in den Lauerſchen Gäürten eine Winterſonn⸗ wendfeier. Gef. 4/½/171. Sonntag, 23. Dez., um 10.50 Uhr, ſteht die Gefolgſchaft in tadelloſer Uniform mit Trauerflor auf dem Marktplatz angetreten.— Zur Weihnachtsfeier der Ortsgruppe auf dem Marktplatz tritt die Gefolgſchaft um 19.45 Uhr am Deutſchen Haus (Ecke Neckarauer und Friedrichſtraße) an. Deutſches Jungvolk Stamm Altrhein, Fühnlein Horſt Weſſel. Wer ſein Weihnachtspaket noch nicht abgegeben hat, muß dies ſofort tun. Die Patete nimmt der Jungzugführer entgegen. Für die Rückfahrt von der Sonnwendfeier bringt jeder Junge 10 Pfg. mit. Rücktunft etwa 20 Uhr. BdM 505 untergan 171. Erwerbsloſenkurs Mai—Juni trifft ſich am Sonntag früh 10.30 Uhr in E 5, 16 mit Marion Morkel. Kommt alle. 7275 Untergau 171 Mannheim. Sämtliche Gruppen be⸗ teiligen ſich am Sonntag bei ihren zuſtändigen Ortsgruppen an der Weihnachtsfeier. Jungmüdel⸗Ring u, Nord. Montag, 24. Dez., kommen die Mädels, die Anträge auf Kleidungsſtücke geſtellt haben, zwiſchen 9 und 12 Uhr nach N. 2, 4. s Neckarſtadt⸗Oſt. Antreten zur Weihnachtsfeier am 23. Dez., um 17 Uhr, auf dem Clignetplatz in Tracht. Brotbeutelverpflegung mitbringen. 22 Uhr Rückkunft. Schwetzingerſtavt und Almenhof. Sonntag, den 23. Dez., 19.30 Uhr, Antreten auf dem Gabelsberger⸗ platz. Lindenhof„Vorwärts“. Sonntag, 23. Dezbr., 18.15 Uhr, treten alle Mädels und Führerinnen zur Sonnwendſeier an der Johanniskirche an. Samstag nur Turnen. 5 33 Lindenhof. untergau, Sport. Sümtliche Sportwartinnen des Bdom und Leiſtungsabzeichenbewerberinnen treten am Sonntag,.25 Uhr, am Herſchelbad an. 25 Pfg. ſind mitzubringen. oſiſtadt. Alle Mädels treten So nnta g, 23. Dez. 16.15 Uhr, in uniform an der Heilig⸗Geiſt⸗Kirche an. bom 1 .45 Uhr, vor dem Heim in g 4, 3 an. Fungbuſch. Sonn.t a g,,23, Dez,, Antreten fümt⸗ licher Mädels umn 18.15 Uhr auf dem K⸗5⸗Schillplat. untergau 1/171, Sport. Sümtliche Sportwartinnen des BdMz und Leiſtungsabzeichenbewerbetinnen tre⸗ ten am Sonntag,.25 Uhr, am Herſchelbad an. 25 Pfg. ſind mitzubringen. 122 4 „ſtelle, Schönauerſtraße 15, an. Sümtliche Mädels treten SZonntag, 23. Dez., 18.15 Uhr, in Uniform am Altersheim an. in Neckarau im„Lamm“, Redner: ge när z te: Dr. Sievert, N7, 12 Tel. 267 45. Zahnärzte: Dr. Alfred Schmitt, Kron⸗ prinzenſtr. 31, Tel. 538 08. n: Rudolf Eigk, S 6, 42, Tel. 18 236 18. Apotheken: Adler⸗Apotheke, H 7, 1, Tel. 227 82; Einhorn⸗Apotheke, k 1,—3, Tel. 271 253 Mohren⸗Apotheke, 0 3, 5, Tel. 303 59; Roland⸗ Apotheke, Mittelſtr. 103, Tel. 535 84; Roſen⸗ Apotheke, Schwetzinger Str. 77, Tel. 418 773 Sonnen⸗Apotheke, Lange Rötterſtr. 60, Tel. 52776; Lindenhof⸗Apotheke, Lindenhof, Gon⸗ tardplatz, Tel. 224.44; Storchen⸗Apotheke, Nek⸗ karau, Neue Schulſtr. 17, Tel. 485 70; Luzen⸗ berg⸗Apotheke, Waldhof, Stolbergſtraße, Tel. »Heilpraktiker: Hoff, U 2, 2, Tel. 288 42 Nationaltheater. Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß der Beginn der heutigen„Ro⸗ ſenkavalier“⸗Vorſtellung wegen der öffentlichen Weihnachtsfeier der NSDaAp auf 20 Uhr feſt⸗ geſetzt wurde. Alle Filmtheater am Heiligen Abend ge⸗ GBichhbesprecſmung Deutſche Weihnacht, Winterſonnwende. Vortragsbuch für die deutſche Jugend von Will Reeg. Heft 7 der „Deutſchen Feierſtunden“, Verlag G. Danner, Mühlhauſen in Thür. Das Büch iſt eine gute Materialſammlung für Weih⸗ nächtsfeiern aller Art, vorwiegend allerdings für die „Jugend. Es enthält in erſter Linie Gedichte, Lieder und „Weihnachts⸗Singſpiele, daneben einige Weihnachtsrätſel zund⸗⸗gebräuche. Die Weihnachtsliederſpiele ſind beſon⸗ „ders für Geſangvereine gut geeignet. „Die Bückerin von Winſtein“ und„Schills Offiziere“. Zwei Spiele für die Laienbühne von Friedrich Lienhard. Verlag Arwed Strauch, Leipzig. Zwei kurze Stücke mit vaterländiſchem Inhalt, die für Laienſpiele geeignet und zur Aufführung zu emp⸗ fehlen ſind. Das erſte Stück iſt von heiterer, das zweite von ernſter Natur. Es werden je vier bis ſechs Per⸗ ſonen und eine einfache Szenerie benötigt. Krippenſvpiele Das ſchleſiſche Spiel von Ehriſti Geburt von Otto Zim⸗ mer. Verlag Chr. Kaiſer, München. Reihe: Mün⸗ chenex Laienſpiele. Ein einfaches, ſtarkes Krippenſpiel, in dem noch die beſten Traditionen des deutſchen Volksſpieles lebendig ſind. Das Spiel iſt in ſchleſiſchem Dialekt geſchrieben, alſo vorwiegend für Schleſten und Schleſier geeignet. Die Hirtin. Von Albrecht Goes. Verlag Chr. Kaiſer, München. Reihe: Münchener Laienſpiele. Das Spiel handelt von einer jungen Hirtin, die die Tage vor Chriſti Geburt in einem traumhaften Zuſtand ſchmerzlichen Wartens und freudiger Hoffnung ver⸗ bringt. Es hat betont chriſtlichen Charalter und iſt eimfach, ftreng und faß, ſchwerfüſig geſchrieben.„ 178. Zmei Krißhenfpiele für Kinver in Tänzelm m dit Fridye Ein Spiel für Fungen und Mübpel' von Erich Kolberg. Verlag Arwed Strauch, Leipzig. 4 Das Spiel wird einer Jungvolt⸗ oder BoMJ⸗ Gruppe viel Spaß machen; es iſt bei aller Ausgelaſſen⸗ heit ein wirkliches Krippenſpiel, aber in der Sprache und Ausdrucksweiſe von Jungen oder Mädels ge⸗ ſchrieben.⸗ Krippenſpiel für Kinder. Von Johannes Linke. Verlag Chr. Kaiſer, München. Reihe: Münchener Laien⸗ ſpiele. Ein güt gelungener Verſuch, das Weihnachtsgeſchehen durch Kinder darſtellen zu laſſen. Dabei iſt weder der Charatter des Krippenſpieles noch jugendliche Eigen⸗ art in Spiel und Sprache vergeſſen worden; jede Aus⸗ gelaſſenheit oder Poſſenhaſtigkeit iſt vermieden. Neso und Daß Sanvhofen. Sämtliche Amtswalter(Block⸗ und Zel⸗ lenwarte der Betriebe und der Ortsgruppe) treten am Sonntag nachm..30 Uhr, im Hofe der Geſchäfts⸗ „Neckarſtadt⸗Oſt. Zur Weihnachtsfeier am 23. De⸗ zember auf dem Clignetplatz treten die Zellenwalter und Blockwalter und männliche DAß⸗Mitglieder um 18.15 Uhr in der Uhlandſtraße(Spitze Clignetplatz) an. Deutſche Angeſtelltenſchaft Berufsſchule. Die Weihnachtsferien beginnen am 22. Dezember. Wiederbeginn des Unterrichts Mon⸗ „tag, 7. Januar 1935. Neue Lehrgänge beginnen am Montag, 14. Januar 1935. Nese⸗Kulturgemeinde Unfere Geſchüftsrüume in 1. 4, 15 find am 24. und 31. Dezember geſchloſſen.— Donnerstag, 27., Freitgg,., und Samstag, 29. Dez., fünden jeweils nur vormittags von—12 Uhr Sprech⸗ K B Rheintor. Die Schar⸗3 tritt am Samsta a um BRieisbauernſchaft Mannheim Für die Erzeugungsſchlacht findet am Sonntag, und zwar⸗ in Neckarhauſen in der„Krone“, Redner: 1. Kreis⸗ bauernführer Treiber, 2. Dr. Gugelmeier; Necke 1. Dr. Krumm, 2. Kreisbauernführer Treiber.— Donehe uchtung! Die Gymnaſtitturſe finden erſt wieder körperlicher zab 7. Januar 1935 ſtatt. H Bann 171, Abt. A. R. Die Sachbearbeiter der Abt. sichendorff⸗ A.., die in den Bannſtab berufen wurden, finden chesfeiertag igkeit. Silbernen Herr Adolf iße 175 mit E: Nach dem Weihnacfisessen nicht vergessen ———— 1009rm nu0.25 ahlelen nur2⁰ 22ZT—2— — 5 —— Vahrgang 4— A Nr. 590/ BNr. 354— Seite 8 5f50 die Poſt ſchon da, ſind die Pakete einge⸗ troffen, war der Geldbriefträger heute noch nicht bei uns? So hört man des Morgen, am Mittag und gegen Abend den Chef eines großen Hauſes, den Ehemann am Frühſtückstiſch, das junge Mädel— kurz— alle Menſchen fragen, wenn die Zeit da iſt, daß, unſere braven Poſt⸗ beamten eintreffen müſſen. Wieviel Wünſche aber auch welche Sorgen blicken aus den Augen der Fragenden, wieviel Freude und welches Leid können uns Briefe oder andere Poſtſen⸗ dungen bringen. Mit welcher Ungeduld wartet man auf den Briefträger oder auf die Paket⸗ poſt und wie oft muß der Beamte bedauernd die Fragen verneinen. Aber jetzt zur Weihnachts⸗ zeit fragt man nicht vergebens. Jeden Tag bringt der Beamte Berge von Poſt und je näher das Feſt des Friedens und der Freude heranrückt, um ſo mehr beſucht uns das Poſtauto und bringt uns die Weihnachtsgaben unſerer Lieben. Aber auch wir ſelbſt treten jetzt in dieſen Tagen viel öfters den Weg zum Briefkaſten oder zur Poſt an, denn auch wir wollen unſeren Ange⸗ hörigen und Freunden eine Weihnachtsfreude bereiten. In den Geſchäften und Fabriken wer⸗ den ebenfalls die letzten Weihnachtsſendungen fertig gemacht, füllen ſich Kiſten und Pakete mit den verſchiedenſten Dingen und ein ewiger Strom ergießt ſich aus allen Teilen der Stadt zur Poſt. Zu der Stätte, die all die Sendungen aufnimmt und mit großer Sorgfalt befördert und dahin bringt, wo unſere Grüße und Ge⸗ ſchenke das Feſt verſchönern ſollen. So wie die Stadt täglich in ſteigendem Maße in alle Teile des Landes, ja des ganzen Erdballs durch die Poſt ihre Gaben verſtreut, ſo iſt ſie aber auch in demſelben Maße Empfängerin. Schon das Alltagsleben, aber noch viel mehr das Weih⸗ nachtsfeſt bringt dieſen Austauſch in der ganzen Welt und Mittlerin iſt überall die Poſt. Wohl kaum wird ſich der einzelne Menſch in den arbeitsreichen, nervenfreſſenden Vorweih⸗ nachtstagen große Gedanken über die Arbeit der Poſt, über dieſes Meiſterwerk der Organiſation und des menſchlichen Leiſtungsvermögens große Gedanken machen. Und doch verdienen das unſere braven Poſtbeamten und ⸗arbeiter; was ſie in den letzten Tagen vor dem Feſt leiſten müſſen, iſt einfach grandios. Wirft man einen Blick in unſer Mannheimer Bahnpoſtamt in den Hauptverkehrsſtunden, ſo muß man ſagen: Hyt ab vor dieſer großartigen Leiſtung, die hier 500 Menſchen in einer Pflicht⸗ erfüllung mit einer Präziſion ſondergleichen erfüllen. Hört man aber erſt, daß täglich 40 000 Pakete abgefertigt werden und 160 000 bis 180 000 Briefe von hier aus ihre Reiſe ins ganze Reich und in ferne Länder antreten, dann wundert man ſich, wie ſo etwas überhaupt möglich iſt. Beim Verfolg jeder einzelnen Ar⸗ beitshandlung wird man ſich aber bald klar darüber. Mit den modernſten techni⸗ ſchen Mitteln, dem Prinzip der ſchiefen Ebene und dem ewig laufenden Förderband, verbunden mit genaueſter menſchlicher Arbeit und einer großartigen Organiſation wird dieſes Wunderwerk ganz im Stillen vollbracht. Alles iſt bis auf das Kleinſte ausgerechnet, jeder Handgriff, jede Bezeichnung, die ein Paket er⸗ hält, wird genau an der Stelle vorgenommen, die dafür vorgeſehen iſt und mit minutiöſer „Hakenkreuzbanner“ Oie Moot alò OOeiſinuentomann 40 000 Pekele und 180 000 Brieſe werden fõglich abgeſerliꝗi Triumph der Orqanisation Steigerung des Postverkehrs Genauigkeit füllen ſich Wagen und Säcke, neh⸗ men ihren Weg durch einen langen Tunnel und gelangen in zahlreichen Aufzügen auf die Bahnſteige unſeres Bahnhofes, wo ſie ſofort eingeladen werden. Alles geht mit größter Ruhe und Schnelligkeit vor ſich, keine Bewegung iſt nutzlos. Stunde um Stunde bringt die ſogenannte Rutſche von der Laderampe des Hofes die Pakete aus den Außenbezirken und dem Hauptpoſtamt auf das Förderband, das von einer anderen Seite her direkt von der Annahmeſtelle im Poſtamt ſelbſt die Sendun⸗ gen hinabbefördert. Dort werden ſie zunächſt mit den Zahlen der Beſtimmungsorte verſehen und fleißige Hände laden vom Förderband aus die Wagen der Zugbedienung voll. Erfreulich iſt die Tatſache, daß der Weih⸗ nachtsvorkehr es ermöglichte, daß 140 Ar⸗ beitskräfte mehr als gewohnt, darunter zahlreiche Arbeitsloſe, hier vorübergehend Arbeit und Brot finden. Ebenſo wichtig iſt aber auch zu hören, daß ſich der Poſtverkehr im allgemeinen als getreues Spiegelbild unſeres wirtſchaftlichen Wieder⸗ aufſtiegs langſam aber ſtetig ſteigert. Eine Fahrt mit dem Aufzug auf den Bahn⸗ ſteig bringt uns zu den verſchiedenen Poſtwagen Von der Annahmeſtelle gleiten rieſige Paketmaſſen über das Förderband in den Verteilungsſaal Fleißige Hände verteilen mit großen Wurfgeſchicklichkeit die einzelnen Pückchen in die Beſtimmungsſäcke und vor allem zu den ſogenannten„Sack⸗ wagen“. Hier handelt es ſich um Güterwagen, die von Mannheim plombiert über Frankfurt hinaus die Pakete direkt nach Köln, Berlin, Leipzig, Magdeburg oder ſonſtwohin bringen. 25 bis 30 Wagen werden auf dieſe Weiſe ver⸗ laden und erleichtern dadurch den Frankfurter Verkehr, der aber auch ſeinerſeits ebenſoviel Wagen nach Mannheim für den Mannheimer Zuſtellbereich und für ganz Baden durchlaufen läßt. Auch hier müſſen wir die glänzende Zu⸗ ſammenarbeit der einzelnen Leute bewundern und freuen uns auch darüber, daß Reichsbahn 31 Reichspoſt vorbildlich Hand in Hand ar⸗ eiten. Zum Schluß beſuchen wir noch die Brief⸗ annahme. In einem niedrigen Saale ſind die Beamten dauernd mit dem Stempeln und Sortieren der ganz gewaltigen Briefmaſſen be⸗ ſchäftigt. Es gehören genaueſte Kenntniſſe der Geographie dazu, daß alle Sendungen ihren Beſtimmungsort erreichen. 180 000 Briefe nehmen ihren Weg durch vier Hände. Iſt es nicht erſtaunlich, daß ſo außerordentlich wenig Fehlleitungen der Briefe zu verzeichnen ſind, wenn man ſich die Rieſenmaſſe der Sen⸗ dungen vorſtellt. Unten im Hofe ſehen wir ſchließlich noch die großen Poſtautos, die jeden morgen um 8 Uhr vom Bahnpoſtamt ihren Weg in die Stadt nehmen. Auch hier herrſcht jetzt Hochbetrieb und die 22 Wagen bringen immer neue Sen⸗ dungen zur Poſt und in die Stadt. Dank ſagen müſſen wir für dieſe Führung. Das geſchriebene Wort kann nicht all das wie⸗ dergeben, was das Auge erblickte und welch ſtolze Gedanken auf uns einſtürmten. Wieder haben wir Gelegenheit gehabt, eine Stätte deutſcher Arbeit und deutſchen Fleißes kennen⸗ zulernen. Unſer Beſuch galt dem arbeitenden Volksge⸗ noſſen, der Tag für Tag in treueſter Pflicht⸗ erfüllung dieſes Wunderwerk deutſcher Organi⸗ ſation ermöglicht. Ihm, dem unbekannten Arbeitskameraden, ſagen wir Dank, daß wir die Stätte ſeines Wirkens aufſuchen und das Werk ſeiner fleißigen Hände bewundern durften. us. In f 0 Kunststraße „ENNelnard. 10 Teyyĩehe · Stoffe Wie wir den Film ſehen Univerſum: 2 6 „Prinzeſſin Turandot' Ein Film, der uns in mehr als einer Hinſicht an die Vergangenheit erinnert. Nicht nur, daß uns das beinahe„klaſſiſch“ gewordene Film⸗ liebespaar Käthe von Nagy und Willy Fritſch wieder einmal in einer—55 bekann⸗ teſten Rollen— aus Haß wird Liebe— gegen⸗ übertritt, nicht nur, daß auch wieder eine ko⸗ miſche Operettenfigur— in dieſem Falle Paul Kemp— für die heiteren Zulagen ſorgen muß, auch das ganze Stück iſt an ſeine Art Aus⸗ ſtattungsfilm gebunden. Selige Erin⸗ nerungen werden wach. Wir denken an„Ronny“ und ſo und vengleichen. Doch halt! Eines hat das neue Ufa⸗Luſtſpiel „Prinzeſſin Turandot“ all den vorangegange⸗ nen Filmen voraus. Eine überaus reizende, unbekümmerte Spielart, ein friſches unbeküm⸗ mertes Drauflos, das zum Teil mit einem glän⸗ zenden Humor gewürzt, ganz dazu angetan iſt, allen Frohſinn im Herzen des Beſchauer zu ent⸗ zünden. Es iſt ein tolles Märchen von der Leiden⸗ ſchaftlichkeit einer chineſiſchen Prinzeſſin, die allen ihren Freiern— wie einſt eine gefürchtete Sphinx der Antike— drei Rätſel zur Löſung aufgibt. Gelingt dem Liebhaber die Löſung, hatſer die Hand der Prinzeſſin errungen, ge⸗ lingt ſie ihm nicht, dann ſteht der dicke Henker mit dem langen krummen Schwert da, auf daß das Haupt des Liebenden die lange Reihe der auf der Stadtmauer ſteckenden Köpfe vermehre. Brrr! Aber keine Angſt! König und Großrich⸗ Vogelhändler und Prinzeſſin Szene zwiſchen Käthe von Nagy und Willy Fritſch im großen Audienzſaal, einer Schöpfung der Architekten Herlth und Röhrig für den Ufa⸗Tonfilm „Prinzeſſin Turandot“ ter dulden ſolche Grauſamkeiten nicht. Die Köpfe ſind Nachbildungen, die abgeblitzten Freier ſelbſt tagen in einem ff. chineſiſchen Club, um eines Tages in goldener Freiheit, in hellem bachantiſchem Jubel und chineſiſcher Mond⸗ ſcheinlandſchaft hereinzutapſen und ſchwerge⸗ panzerte Schildwachen zu erſchrecken. Ja, und dann kommt einmal ein Vogelhänd⸗ ler und löſt die drei Rätſel. Aber dann muß er erſt noch das Herz der Prinzeſſin erweichen, was ihm auch mit viel Liſt, Tücke und mit Hilfe der reizenden und zirpenden Mian Li gelingt. Dann ſtellt er ein Rätſel und ſie muß es lö⸗ ſen und unter dem halb ſchwiegerväterlich, halb pagodenhaft lächelnden Antlitz des kaiſerlichen Vaters finden ſich beide zu einem zweiten Kuß. Ueber den erſten ſprechen wir nicht, da war der Mondſchein ſchuld und klingende Glöckchen und der Hund und vieles andere. Wie ein Traum, locker zuſammengefügt und betörend in ſeiner öſtlichen Prachtentfaltung umſchlingt der Film den Beſchauer. Nichts iſt unmöglich, alles iſt froher unbekümmerter Leichtſinn, leichtes Spiel einer tollen Laune. Was bleibt? Ein Untervhaltungsfilm mit glänzenden, wenn auch nicht gerade neuen ſchau⸗ ſpieleriſchen Leiſtungen, ein kleines Kunſtſtück der Regie und dann iſt's aber aus. Verhehlen wir es uns nicht. Wir brauchen ein bißchen mehr als eine aufgewärmte Neu⸗ auflage von Ausſtattungsfilmen, deren Prunk heute nicht mehr ſo zieht wie einſt, als die gran⸗ dioſen Operettenaufzüge der Liebeswalzer etc. pp. noch jedes Herz entzückten. Wir empfinden ſie heute als unnötige Verzögerungen, ſie haben ihre Zugkraft eingebüßt. Darum auf, zu neuem Schaffen! Nun, wer die Sehnſucht verſpürt, den ſieg⸗ reich ſtrahlenden Willy Fritſchund die ſchöne, ſtolze und doch ſo liebesbedürftige Käthe von Nagy mal wieder zu ſehen, der kommt hier auf ſeine Koſten. Und wer ſich freuen mag an burlesken Einfällen eines Paul Kemp, die z. T. tatſächlich hervorragend dargeboten wer⸗ den, oder an den khleinen Intrigien der Mian Li, alias Inge Liſt, wer einen Hauskrach zwiſchen dem Sohn des Himmels und ſeiner Gattin erleben mag, dem wird der Film immer⸗ hin einiges zu bieten haben. Ein Wort noch zum Beiprogramm. Sehr fein der Film„Gorch Fock“, der uns vom Leben der Marineoffiziersanwärter auf einem deut⸗ ſchen Schulſchiff erzählt. Weniger glücklich der Farbenfilm„Potsdam“, der ſicher weit beſſere Wirkung erzielen würde, wenn man auf die Buntfärbung des Streifens verzichtet hätte. rer. Schauburg: Fürſt Woronzeff“ Wer den gleichnamigen Roman von Margot Sämpſon kennt und nun die Verfilmung anſieht, mag einigermaßen enttäuſcht ſein. Be⸗ reits bei der Erſtaufführung dieſes Streifens in Mannheim haben wir in einer Kritik unſerer grundſätzlichen Stellungnahme zu dieſem Film Ausdruck verliehen, ſo daß es ſich heute er⸗ übrigt, dies noch einmal zu tun. Der abenteuerliche Stoff, das Schickſal eines Doppelgängers, hält den Beſchauer in Span⸗ nung. Ein ehemaliger Offizier, der eine täu⸗ ſchende Aehnlichkeit mit dem ruſſiſchen Fürſten Woronzeff hat, iſt in den Spielhöhlen der Ri⸗ viera geſtrandet. Ein Auftrag des Fürſten, ſeine Rolle gegenüber ſeiner nach langen Jah⸗ ren der Trennung zurückkehrenden Tochter zu ſpielen, reißt ihn aus einer Umgebung, der er völlig verfallen zu ſein ſchien. Nach dem Tode des wirklichen Fürſten fühlt Graf von Naydeck, der falſche Fürſt, eine ſtarke Zuneigung zu deſ⸗ ſen Tochter. Seiner Abſicht, ſich ihr zu ent⸗ hüllen, tritt der Sekretär des Verſtorbenen, Pe⸗ troff, entgegen, der auf Erfüllung des Ver⸗ trages dringt. Die Seelenkämpfe des falſchen Fürſten werden beendet durch das Dazwiſchen⸗ treten ſeines eigenen Bruders, der mit der Toch⸗ ter des verſtorbenen Fürſten glücklich wird. Mit der Schauſpielerin Diane Morell, die ſeine Doppelrolle längſt durchſchaut hat, will Graf von Naydeck ein neues Leben anfangen. Die Enttäuſchung, die man bei Kenntnis des literariſchen Vorwurfs erleben kann, wird aber zu einem guten Teil behoben durch die ſchau⸗ ſpieleriſchen Leiſtumgen der einzel⸗ nen Darſteller, die— wie beiſpielsweiſe Albrecht Schoenhals— ihr Beſtes geben. Auch die junge Hanſi Konteck gefällt außerordentlich in ihrer dankbaren Rolle. Brigitte Helm, die eine ungleich ſchwerere Rolle innehat, wirkt eben⸗ falls recht ſympathiſch.— aa— Wer prałtis Wieihnachter Schun schehkt. Eigen Nannhei HNockenn EEsS . II 111 LIII 111 I II 1III 111111 — Gott d Vater, Fü reichen scheide P spreche M 10393K ingsſaal e ſind die peln und maſſen be⸗ ntniſſe der gen ihren g durch rordentlich erzeichnen der Sen⸗ h noch die um 8 Uhr die Stadt ochbetrieb neue Sen⸗ Führung. das wie⸗ und welch 1. Wieder ne Stätte es kennen⸗ Volksge⸗ er Pflicht⸗ r Organi⸗ den, ſagen s Wirkens gen Hände hs. unststraße 3. 10 coff n auf die et hätte. rer. 'n Margot zerfilmung ſein. Be⸗ Streifens itik unſerer eſem Film heute er⸗ ickſal eines in Span⸗ eine täu⸗ en Fürſten en der Ri⸗ 3 Fürſten, ngen Jah⸗ Tochter zu ing, der er dem Tode n Naydeck, ing zu deſ⸗ hr zu ent⸗ benen, Pe⸗ des Ver⸗ es falſchen dazwiſchen⸗ t der Toch⸗ klich wind. l, die ſeine will Graf gen. untnis des wird aber ie ſchau⸗ er einzel⸗ ſe Albrecht Auch die dentlich in elm, die wirkt eben⸗ Bahrgang 4— A Nr. 590 7/ BNr. 354— Seite 9 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 23. Dezember 1934 rc alkeilische Minerälcbelle 50 10 I Gocltät. Adam Ammann Wer f 1 Heru Kleldung schenkt! 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April von Genuaüber Neapel(Pompeji), Meſſina (Taormina), Catania, Port Said(Kairo, Sphinx, Pyramiden), Jaffa, Haifa, Santo⸗ rin, Athen, Korfu nach Venedig ab RM 360. Fahrt nach Griechenland, der Türkei und ins Schwarze Meer vom 23. April bis 12. Mai von Venedig über Korfu, Rhodos, Samos, Jalta(Sewaſtopoh), Iſtanbul(Pera, Gala⸗ ta), Athen, Tripolis, Meſſina(Taormina), Neapel(Pompeji) nach Genua ab RM375. Fahrt durchs westliche Mittelmeer vom 14. Mai bis 2. Juni von Genua über Barcelona, Palma de Mallorca, Algier, Malaga(Granadah, Ceuta(Tetuan), Las Palmas, Santa Cruz de Tenerife( Orotavatal, Puerto de la Cruz), Madeira(Sao Vicente), Vigo(Santiago de Compoſtela) nach Hamburg ab RM 385.— Auch der neue Schnelldienſt nach Oſtaſien mit dem Doppelſchrauben⸗Motorſchiff „Cordillera“ bietet ungemein günſtige und billige Gelegenheit zu Erholungs⸗ reiſen nach Palma de Mallorca(Bale⸗ aren), Barcelona, Genua und Neapel .Klasse M275.-, Iouristen-Klasse MI190. vereinfachte Douristen- Klasse M 170.— I REISENAUT DEUTSCHEN SCHIFTEN sind Reisen auf deutschem Boden Es reĩist steh gut mit den Schiſſen der Hamburg⸗Amerika Linie Vertretung in Mannheim: 0 7, 9, Heidelberger Str., Fernſpr. 263 41. I — Le AiIl ſI. 4 Bine schõne Uhr von: UHREN- U. 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Januar 1935, vormittags 11 Uhr, im kleinen Sitzungsſaale der Deut⸗ ſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft, Filiale Mhm., B 4, 2, ſtattfindenden eingeladen. Tagesordnung: 1. Vorlage der Berichte des Vorſtan⸗ des und des Aufſichtsrates ſowie Praktisch schenken! Herde, Oefen, Ofenschirme Werlezeuge, Schlittschuhe Kuchenw /aẽgen Eckrich& Schwarz 7 5. 10 der Bilanz und Gewinn⸗ und Ver⸗ luſtrechnung per 30. September 1934. ** Beſchlußfaſſung über dieſelben und über die Verwendung des Rein⸗ gewinnes. Entlaſtung des Vorſtandes und des Aufſichtsrates. Aufſichtsratswahl. 5. Wahl eines Bilanzprüfers für das Geſchäftsjahr 1934/½35. Zur Ausübung des Stimmrechts ſind diejenigen Aktionäre berechtigt, die ihre Aktien oder den Hinter⸗ legungsſchein einer deutſchen Effekten⸗ Giro⸗Bank ſpäteſtens am 4. Januar —— Sei es lenn die ein nralatachres geschrenle ouchess. Füllhalter. Briefpapier, Schreibmappe eic. donn z⁊um Spezialgeschäft A. Herzberger Nachf./ O4,7 1935 bei der Geſellſchaft odexr der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſell⸗ ſchaft, Filiale Mannheim, hinterlegen. Mannheim, 12. Dezember 1934. Der Aufſichtsrat der Bierbrauerei Durlacher Hof AG. vorm. Hagen. Gasschutz-ms. Skällosserei Kres Llaun. Forsterstraße 18 2 abdichtung Die Sürag Die funkzeitung der Sõödwestmorł 40 Seiten nour 15Pfennig destellungen bei der hᷣost oder deim Söroo Verlog Offenburg Probenummern vom Verlag Konſtanz, Bahnhofſtraße o Bayrgang 4 Die Schne hielten in B heit heraus land im all⸗ ſonderen no mals ſtiegen rechtigung 1 zu benutzen, auch der Fü Bahnhofs. Reiſende erf tener vor, u brochene St Bahnhofs, ſtern ſtaubig der Lumper ſtampfen hol Die beiden Grotzenbach ſam ein win ſchollenen Te kletterten, de als einzige erſter Klaſſe köſtlich brau Beſchlägen h fielen Scharn Gäſte begrüf mit dem kör waltſam auf Obriſt und hbenehmen u— Staatsſekretä ſeine Aeugle rollen, muſte ſchen mit he ſagte:„Alſo zu meiner& undvierzig n kennenzulern Der wohlwo gebenden Gri haarbürſte. Doktor Ob Schweigen n Blicke ſchiene in der Nähe nicht über ei die auf einen Apfelſinenſche Koffer in de dieſem ähnli Fremde bein den Hut lüft Schläfenbucht ner: Goethe! richtiger, er Goethen zu zweiten Teil ler gemalt ho in Falten v ſpannte ſeine ſeinen Auger den Makroko⸗ zurückſpiegelt dieſer Mann Und darum morgen unte auf dem Raf Scharnweber beſorgen laſſe Während Bückeburg ſt mit den Gei und das Wa kungen über durch ein pa Darmſtörunge volle Arbeit gezogen hatte „„ damal auf des Meſſ gaß Eſſen ur Nächte den Knacks das!“ Grotze des Herrn W auf die Leid nung einerſe ſundheit, ant des Vaterlar mann. In eine kl ſeinen Mund tonung, als atmet dieſes wohl in dieſe ſechs Wochen nichts wiſſen Friede, Stille Er ſprach Welt in geha es nur Gro— ſuchte in ſein wettervers, d lonferenz un embel 934 chõönes schenł ngebrauch ere dureh lmer omöbel 27160/61 —— Lune in ler 03355•) ur Entlas- fern und os lehr- nberufen. inden: is 18 Uhr „L3,11 —————— egenheiten 18.30 Uhr. skführer mit Federn- ematratze mit sselhüllen aus Schonerdecke. 190 Mk. 75.- ckmittel, son· este Bett mit G. M. Für ab· t ca. 8 Tage. iaß angeben, ter. Lieferung (Ehestandsh.). spekte -ZurK 1 E* Rh. lachthofstraße) für Pfalz und im ken! Schirme chuhe p 5. 10 ppe ett. 4, 7 9 Sstmarł nnig flrenburg Vayrgang 4— A Nr. 590/ BNr. 354— Seite 11 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 23. Dezember 1934 8. Fortſetzung Die Schnellzüge der Linie Hannover-Hamm hielten in Bückeburg aus einer alten Gewohn⸗ heit heraus von den Tagen her, als Deutſch⸗ land im allgemeinen und Schaumburg im be⸗ ſonderen noch von Fürſten regiert wurde. Da⸗ mals ſtiegen noch öfter Fahrgäſte mit der Be⸗ rechtigung und dem Einkommen, erſte Klaſſe zu benutzen, aus und ein; von damals ſtammte auch der Fürſtenpavillon am rechten Flügel des Bahnhofs. Die Zeiten hatten ſich geändert. Reiſende erſter Klaſſe fielen in Bückeburg ſel⸗ tener vor, und im Fürſtenzimmer ſtanden zer⸗ brochene Stühle aus den Büroräumen des Bahnhofs, lagerten hinter halbblinden Fen⸗ ſtern ſtaubige Akten dem Tage entgegen, wo ſie der Lumpenhändler Katzenſtein zum Ein⸗ ſtampfen holen ließ. Die beiden Herren, die der Sanatoriumsleiter Grotzenbach eigenhändig abholte, waren gleich⸗ ſam ein winterlicher Sonnenblick nach den ver⸗ ſchollenen Tagen der Fürſtenſommerpracht. Sie kletterten, der Dickere der beiden etwas gichtig, als einzige Ankömmlinge aus dem Wagen erſter Klaſſe und ließen ſich Handkoffer von köſtlich braunem Rindleder mit vernickelten Beſchlägen herausreichen. Dieſe Handtaſchen fielen Scharnweber zu, während ſein Herr die Gäſte begrüßte. Und es ſtellte ſich der Große mit dem königlichen Blick aus den etwas ge⸗ waltſam aufgeriſſenen Augen vor als Doktor Obriſt und der mit dem Geſchäftsreiſenden⸗ benehmen und der vorſichtigen Gangart als Staatsſekretär Weiß. Dieſer hohe Herr ließ ſeine Aeuglein in ihren Fettpolſtern umher⸗ rollen, muſterte den Bahnhof und ſeine Men⸗ ſchen mit herablaſſender Scherzhaftigkeit und ſagte:„Alſo da wären wir in Duodez! Muß zu meiner Schande geſtehen, daß ich Fünf⸗ undvierzig werden konnte, ohne dieſen Staat kennenzulernen. Nun, noch iſt es nicht zu ſpät.“ Der wohlwollende Humor des ſich menſchlich gebenden Großſtädters umſpielte ſeine Schnurr⸗ haarbürſte. Doktor Obriſt bewegte ſich mit gehaltenem Schweigen neben ſeinem Mitgaſte her. Seine Blicke ſchienen meiſt in der Ferne zu weilen; in der Nähe bemerkte er nur ſo viel, daß er nicht über eine Anzahl Milchkannen ſtolperte, die auf einen Güterzug warteten, oder auf eine Apfelſinenſchale trat. Scharnweber erwog, die Koffer in der Hand, wo er doch ein Haupt, dieſem ähnlich, ſchon geſehen hätte. Als der Fremde beim Einſteigen in den Kraftwagen den Hut lüftete und graue Locken um die Schläfenbuchten wallten, entſann ſich der Gärt⸗ ner: Goethe! Dieſer Mann glich Goethen, oder richtiger, er bemühte ſich mit einigem Erfolg Goethen zu gleichen, jenem Goethe, der am zweiten Teil des Fauſt ſchrieb und den Stie⸗ ler gemalt hatte. Herr Obriſt legte ſeine Stirn in Falten von olympiſcher Schwingung und ſpannte ſeine Brauen in hohem Bogen über ſeinen Augen, daß dieſe mikrokosmiſch rund den Makrokosmus in ſich nähmen und verklärt zurückſpiegelten. Es konnte kein Zufall ſein, dieſer Mann war der Dichter Lamprecht Obriſt. Und darum hatte die Oberin Roſine heute morgen unter den Märzbechern und Tulpen auf dem Raſenbeet gewütet, hatte ſie ſich von Scharnweber Hülſenzweige und Palmkätzchen beſorgen laſſen. 5 Während Scharnweber den Wagen durch Bückeburg ſteuerte, füllte der Staatsſekretär mit den Geſchäftsreiſendenmanieren die Zeit und das Wageninnere mit witzelnden Bemer⸗ kungen über das Ländchen und gab zwiſchen⸗ durch ein paar Einblicke in ſeine nervöſen Darmſtörungen, die er ſich durch aufopferungs⸗ volle Arbeit im Dienſte des Vaterlandes zu⸗ gezogen hatte. „... damals, wiſſen Sie, in Genua, wo alles auf des Meſſers Schneide ſtand... man ver⸗ gaß Eſſen und Trinken und hatte ſchlafloſe Nächte... Wiſſen Sie, damals hab' ich mir den Knacks geholt. Aber wer dankte einem das!“ Grotzenbach belächelte taktvoll die Witze des Herrn Weiß, horchte voll ſachlichen Ernſtes auf die Leidensgeſchichte und erweckte Hoff⸗ nung einerſeits auf Wiederkehr völliger Ge⸗ ſundheit, anderſeits auf den endlichen Dank des Vaterlandes an den verdienten Staats⸗ mann. In eine kleine Pauſe hinein öffnete Obriſt ſeinen Mund und ſprach mit ſchöner Be⸗ tonung, als ob er ſich ſelber rezitierte:„Mich atmet dieſes Land phäakiſch an. Es tut mir wohl in dieſer Zeit der Haſt. Ich will einmal ſechs Wochen lang nichts hören, nichts ſehen, nichts wiſſen von der Jagd der Großſtadt. Nur Friede, Stille für mich ſelber ſehen.“ Er ſprach in der zwangloſeſten Art von der Welt in gehaltvollen Jamben. Leider bemerkie es nur Grotzenbach, denn der Staatsſekretär ſuchte in ſeinem Gedächtnis nach einem Kieſe⸗ wettervers, den er von einer Diplomaten⸗ lonferenz unlängſt mitgebracht hatte, und wo⸗ oeyle, Sin. „ SSogë———— CVSCA.— ran ihm zu ſeinem Verdruß die letzte Reim⸗ zeile entſchwunden war, und Scharnweber hatte gerade mit dem Anſteuern der Sana⸗ toriumsauffahrt zu tun. In dem Augenblick, als die Gäſte den Fuß auf die unterſte Treppenſtufe des Eingangs ſetzten, klinkte die Pforte von innen auf, und die Oberin Roſine erſchien in beſter Auf⸗ machung, mit einem neuen Seidenbande um den Franſenkopf. Sie tat das nicht allen Gäſten; dieſe beiden bedeuteten genug, ſie alſo zu ehren. Und morgen würde im Schaumbur⸗ ger Landes⸗Anzeiger unter dem Lokalen die kurze Meldung ſtehen: Im Sanatorium Grotzenbach ſind geſtern Lamprecht Obriſt und Herr Staatsſekretär Weiß aus Berlin zu län⸗ gerem Kurgebrauch abgeſtiegen. Dafür würde Roſine ſorgen. Die Oberin ließ es ſich nicht nehmen, den Dichterfürſten ſelber in ſeine Gemächer zu ge⸗ leiten. Den Staatsſekretär überließ ſie der Helferin Jolanthe, auf daß ſie dem Herrn ſeine Zimmer zeige; aber Jolanthe erwies ſich dieſer Aufgabe nicht gewachſen; ſie blickte mit gehemmten Atemzügen dem Olympier ſo lange nach, bis der Staatsſekretär aufmerkſam wurde und etwas ärgerlich quäkte:„Na, Kleene, und wo gehören wir beide hin?“— Es ſchien, als wäre mit dem Olympier ins Haus Grotzenbach ein Magnet gekommen, der nicht Stahl und Eiſen, ſondern Menſchen an⸗ zog. Binnen vierzehn Tagen waren trotz der frühen Jahreszeit alle Zimmer beſetzt, und mehrere ſich zu ſpät Meldende mußten ver⸗ tröſtet werden. Freilich nicht umſonſt hatten die großen Blätter der Reichshauptſtadt unter den kleinen Nachrichten, die der Bürger ſo be⸗ ſonders aufmerkſam lieſt, erwähnt, daß Lam⸗ precht Obriſt das bekannte Geneſungsheim Grotzenbach bei Bückeburg aufgeſucht habe, um ſeine müden Nerven zu erfriſchen, und nicht umſonſt hatte in derſelben Nummer derſelben Intelligenzorgane eine längere Anzeige ge⸗ prangt, die von demſelben Hauſe Grotzenbach und ſeinen Verheißungen, leibliche und geiſtige Geneſung betreffend, handelte. Deutſchland ſollte wiſſen, wo ſeine großen Männer die neue Kraft zu neuen Werken ſammelten. Die magnetiſierten Gäſte freilich, die gehofft hat⸗ ten, in der Sonne der olympiſchen Augen Lamprecht Obriſts ihrer Leberſchwellungen und Nervenzufälle zu vergeſſen, kamen doch nicht ganz auf ihre Rechnung. Der Dichter liebte es, früh am Morgen ausgedehnte Spazier⸗ gänge in den Wald anzutreten, und ſeine Mahlzeiten nahm er gern allein auf ſeinem Zimmer, wobei er ſich ausdrücklich die Bedie⸗ nung durch die Helferin Jolanthe von Grotzen⸗ bach ausgebeten hatte. Der Dichter wußte, daß es dem Ruhm abträglich iſt, wenn man ſich zu oft und lange zum Volke herabläßt. Der Staatsſekretär, dem ſeine Nerven nicht erlaubten, den Dichter auf ſeinem Wälderwal⸗ len zu begleiten, ward den knetenden Fäuſten der Helferin Aurelie überantwortet, nachdem er einen vorangehenden Beſuch Herrn Klein⸗ pauls nur unter Widerſpruch hatte über ſich ergehen laſſen; deſſen Heilandshände nähmen ihm die Nerven zu ſehr mit, behauptete er. Als der fette Herr den Namen Aurelie zu lang⸗ atmig fand und dem Mädchen vorſchlug, ſie kurzerhand Elli zu nennen, bat ſie den Herrn, doch lieber wie Grotzenbach, der hier allen neue Namen gäbe, Lia zu ſagen; Elli klinge doch gar zu proletariſch. Hätte die Gute ge⸗ wußt, daß ſich der Herr Staatsſekretär in Volksverſammlungen und bei verwandten Ge⸗ legenheiten gern und mit Nachdruck als gei⸗ ſtigen Proletarier bezeichnete und in ſeinen Reden manchmal mir und mich verwechſelte, würde ſie ſich vielleicht vorſichtiger ausgedrückt haben. Uebrigens nahm ihr der Staatsmann das Wort nicht übel, wie er denn keinen An⸗ laß ſah, in der Umwelt des Sanatoriums ſei⸗ ner angeblichen proletariſchen Herkunft und Lebensauffaſſung zu gedenken und gelegentlich mir und mich zu verwechſeln.— Scharnweber lag auf den Knien über einem Beet, neben ſich einen Packen fingerlange Sa⸗ latpflanzen, noch etwas bleich von der Kinder⸗ ſtube im Miſtbeet; er ſetzte ſie mit dem Pflanz⸗ holz längs der Schnur. Wenn er dabei einen Drahtwurm aus der Erde wühlte, faßte er ihn vorn und hinten mit zwei Fingern und riß ihn mittendurch. Er drehte nicht einmal den Kopf, als er Schnauf und Schritt hinter ſich hörte; erſt als ihn eine bekannte fettige Stimme anſprach:„Na, Männeken, alſo Sie bauen das Grünfutter an, womit unſer inne⸗ rer Menſch aufgefriſcht wird?“ richtete er ſich in den Knien auf und begrüßte den Herrn Staatsſekretär. „Ach, Sie ſind ja unſer Kraftfahrer. Viel⸗ ſeitig begabt! Gratuliere! Was pflanzen Sie denn da für Zeug?“ Scharnweber erſpähte in dieſem Augenblick gerade einen Drahtwurm und riß ihn entzwei. Dem Staatsſekretär wurde beinahe ſchlecht. „Pfui Deibel, Menſch, ſo'ne Schinderei!“ fluchte er. „Es iſt die einzig ſichere Todesart für die Luder“, belehrte der Gärtner. „So“, beruhigte ſich der Tierfreund.„Sind denn die Mehlwürmer ſo ſchädlich?“ Er wurde belehrt, daß es ſich um Draht⸗ würmer handle, die ſich von unten in die Wur⸗ zeln der Salatpflanze fräßen. Die Aufmerk⸗ ſamkeit des Staatsſekretärs gehörte aber be⸗ reits nicht mehr den Drahtwürmern; er ließ ſeine Schlitzäugelchen über die Beete gehen und ſagte in tiefem Ernſt:„Hübſches junges Gemüſe, aber das hübſcheſte, das es hier gibt, wächſt nicht auf Ihrem Miſt.“ (Fortſetzung folgt.) Die Enflorvung der Wünſchelrute Das war einer der intereſſanteſten Abende, die man ſeit langem in der Berliner Medizi⸗ niſchen Geſellſchaft erlebt hat— ſoeben erſt iſt er vorübergerauſcht, aber noch lange wird er nachhallen: vor allem weil er ſich mit einem heute beſonders viel beſprochenen Komplex⸗be⸗ ſchäftigte. Durch den Berliner Landesgeologen Profeſſor Dr. Behr hat nämlich nun zum erſtenmal die Oeffentlichkeit Authentiſches über Bedeutung und„Erfolge“ eines ſeit Jahrhun⸗ derten vielumſtrittenen Objekts erfahren— „einen Namen nenn' ich euch, inhaltsſchwer“—: Die Wünſchelrute! Was hat es mit dieſem geheimnisvollen Werkzeug bezüglich der Erkenntnis vom Erd⸗ aufbau und der Auffindung von Mineralien und Waſſeradern denn nun eigentlich wirklich auf ſich?— Man antwortet am beſten mit einem Goethe⸗Vers: — Wunder iſt des Glaubens liebſtes Aber ſo einfach kann und darf ſich nun doch weder die Wiſſenſchaft, noch der Laie aus der Affäre ziehen. Immerhin zieht ſich ja der Streit um die Wünſchelrute ſchon ſeit langem durch die Jahrhunderte hin. Zuerſt waren es die Praktiker des Bergbaus, die ſich für ſie und ihre angeblichen myſtiſchen Möglichkeiten inter⸗ eſſierten. Die erſte Hauptblütezeit dieſes In⸗ ſtruments und ſeiner fanatiſchen Anwendung war das 17. Jahrhundert. Damals ſchon tobte ein heftiger Kampf. Der bekannte Schriftſteller Agricola hat die Wünſchelrute bereits an⸗ gezweifelt und ihre Praxis aufs heftigſte be⸗ fehdet. Zur gleichen Zeit aber werwendete man im Bergbau ganz allgemein die Rutengänger Saarbrücken in der vorweihnachtswoche und honorierte ſie hoch. Dann kam das Jahr⸗ hundert der Aufklärung; kaum iſt je eine Epoche ſo wenig empfänglich für Myſtik und Wahn geweſen wie die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts. Damals wurde es ſtill und ſtil⸗ ler um die Wünſchelrute, immer mehr erkannte man ihren Unwert und lehnte ſie endlich gänzlich und hohnlachend ab. Es mußten erſt wieder Notzeiten kommen, um die Menſchheit für Myſtik und ihre Aus⸗ wirkung empfänglich zu ſtimmen. Das beſte Empfangsgerät ſozuſagen iſt dafür unſere deutſche Nachkriegszeit geweſen. Der im Chaos hoffnungslos ſich verloren Fühlende ſehnte ſich entweder nach einer Gemeinſchaft Gleichge⸗ ſtimmter und gleiches fanatiſch Hoffender und ſchloß ſich irgendeinem Konventikel, irgendeiner Sekte an, oder er verſchenkte ſich doch wenigſtens dem Jenſeitigen und ſeinen Manifeſtationen, dem Okkulten. Myſtik war Trumpf! So konnte es nicht ausbleiben, daß auch die Wünſchelrute eine neue ausgiebige Blütezeit erlebte— min⸗ deſtens anderthalb Jahrzehnte lang. Wer an ſie und ihre Wunder nicht glaubte, war ein blöder Hier hat dann die Geologiſche Landesanſtalt mit ſorgfältigſten und ausgedehnten Verſuchen eingegriffen; ſie wurden unternommen mit den verſchiedenſten„approbierten“ und„berühmten“ Rutengängern, unter Vermeidung jeglicher Be⸗ einfluſſung. Das Reſultat?—: völlig negativ! So hat man zum Beiſpiel fünf Tage lang die Rutengänger ſuchen laſſen nach Kohle, Kali, Salz und Waſſer. Und ihre Ausſagen waren völlig unbrauchbar— ſie hätten ebenſo gut auf In der Woche vor dem Chriſtfeſt— dem letzten vor der Rückkehr zum Reich— iſt die Neue Brücke in Saarbrücken in feſtliches Flutlicht getaucht bloßem Raten beruhen können. Waſſer haben ſie natürlich gefunden— aber die Waſſerfrage liegt weſentlich anders, als man es ſich gemein⸗ hin vorſtellt. So findet ſich zum Beiſpiel Waſ⸗ ſer bei uns ſo gut wie überall— alſo müßte eigentlich auch einfach überall die Rute aus⸗ ſchlagen. Nur in gewiſſen Gebirgsgegenden gibt es die„Waſſeradern“, von denen die Ru⸗ „wiſſenſchaftlichem“ tengänger mit höchſt i i Aplomb immer zu ſprechen pflegen, während im Flachland das Bodenwaſſer immer flächen⸗ haft vorkommt, keineswegs aber als Ader. Die geſamten Ergebniſſe einer eingehenden Statiſtik ſind für die Wünſchelrute und ihre Anhänger ſchlechthin vernichtend. Betrachtet man dieſe Statiſtik genau, ſo erkennt man mir Sicherheit eines: ungeheure Geldmittel ſind im Dienſt trügeriſcher Behauptungen, angeblich vermittelt durch das Ausſchlagen der Rute, ſinnlos verſchwendet worden. Von faſt drei⸗ hundert Bohrungen, die man im Laufe der Zeit auf Grund des Rutenausſchlages vorgenom⸗ men und nunmehr ſtatiſtiſch erfaßt hat, haben erft 1 dreizehn Prozent die Vorausſagen erfüllt. Die moderne Geologie hat heute viel ſiche⸗ rere Möglichkeiten und Methoden, den Erd⸗ aufbau zu erkennen und Mineral⸗Lager oder Waſſervorkommen zu entdecken. Volkstümlich ſind jedoch auch heute noch die geheimnisvollen Methoden der Rutengänger— immer noch ſteht die Wünſchelrute in unverdientem Anſehen— immer noch will die Durchſchnittsmenſchheit es lieber mit der Myſtik und ihrer nerven⸗ kitzelnden Anwendung und Auswirkung zu tun haben, als mit der exakten modernen Wiſſen⸗ ſchaft, deren Möglichkeiten und zu erreichenden Ziele ebenſo nüchtern wie deutlich unter Be⸗ weis geſtellt werden können... und wurden! Und die Wiſſenſchaftler kämpfen hier nicht etwa gegen ein Wiſſen, ſondern gegen einen Glau⸗ ben— das macht den Kampf. Hand in Hand mit dem Wünſchelruten⸗ komplex geht die Legende von den Erdſtrahlen, mit denen an dem gleichen anregenden Abend der Berliner Mediziniſchen Geſellſchaft Profeſ⸗ ſor Friedrich abrechnete. Erdſtrahlen, die angeblich Krankheiten wie Rheumatismus oder ar Krebs erzeugen, gibt es überhaupt nicht. uch dieſe Strahlen will man mittels Wün⸗ ſchelrute feſtſtellen— und mittels geheimnis⸗ voller Apparate unwirkſam machen. Und dabei iſt in Wirklichkeit unſere Kenntnis von der Erd⸗ ſtrahlung eine völlig negative— und der Ver⸗ trieb ſogenannter Entſtrahlungsgeräte nichte als offenkundige Hochſtapelei. Auch über das Weſen des Rutenausſchlags in die⸗ ſem Zuſammenhang vermögen die Rutengän⸗ ger nichts Erhellendes auszuſagen. Allerdings aben gewiſſe Rutengänger den ſogenannten photographiſchen Nachweis ihrer Strahlen durch eine mit Aluminium in Berührung ge⸗ brachte lichtempfindliche Platte als Stütze ihrer Behauptungen Je Erſchein wollen. Der Phy⸗ ſik jedoch iſt dieſe Erſcheinung bereits ſeit lan⸗ gem bekannt— mit Erdſtrahlen hat ſie nicht das geringſte zu tun! Vielmehr beruht ſie auf der Bildung von Waſſerſtoffſuperoxyd an der Grenzfläche von Aluminium und licht⸗ empfindlicher Platte, an Stellen, wo Feuchtig⸗ keit vorhanden iſt. Alſo auch hier: Gähnendes Nichts, wohin man faßt! Ob damit die Wünſchelrute und der ganze myſtiſche Komplex, der mit ihr zu⸗ ſammenhängt, nicht nur entlarvt, ſondern auch endgültig erledigt iſt? %eE OSTEVUOSEV 3 AOSCHπμφμν⏑,¶, se *Æ SeWMnua.-.l Straßenbahnbetrieb zum Lindenhof. Auf die im Briefkaſten am 2. 12. 1934 veröͤffentlichte Klage eines Lindenhöfers geht uns vom Straßenbahnamt folgende Erwiderung zu: Wir haben den Verkehr»zwiſchen Lindenhof und Stadt eingehend beobachtet und ent⸗ ſprechend verſtärkt. Dies ſchließt naturgemäß nicht aus, daß in Ausnahmefällen eine Ueberfüllung ein⸗ zelner Wagen vorkommen kann. Die Straßenbahn hat als wirtſchaft iches Unternehmen die Verpflichtung, das Wagenangebot dem Vertkehrsbedürfnis anzupaſ⸗ ſen. Mit der Verteilung der Fahrleiſtung iſt haus⸗ hälteriiſch zu verfahren. Es iſt zu vermeiden, daß zu viele oder zu wenig Platzilometer geboten werden. Hierbei iſt auch zu beachten, daß die Straßenbahnen zur Ausnützung ihrer Wagen nicht nur Sitzplätze, ſon⸗ dern auch Stehplätze anbieten müſſen. Es kann nicht ausbleiben, daz infolge veränderter Verſehrsverhält⸗ niſſe auch Veränderungen in der Linienführung und in der Verkehrsleiſtung eintreten müſſen. Wir ſind jedoch hierbei immer beſtrebt, dieſe Maßnahmen nach Mög ichkeit ſo durch uführen, daß die berechtigten Wünſche der Fahrgäſte nach einer raſchen und unmit⸗ telbaren Beförderung nicht beeinträchtigt werden. Das Feſtlegen von Anſchlüſſen zwiſchen verſchiedenen Stra enbahnlinien zum Umſteigen ohne Zeitverluſt iſt hier bereits weitgehend durchgeführt. Dieſem Beſtre⸗ ben ſind bei den häufigen Umſteigeſtellen allerdings Grenzen geſetzt, da durch ein Uebermaß von Anſchuß⸗ punkten der Geſamtbetrieb der Straßenhahn in uner⸗ träglicher Weiſe gelähmt wird. Die-unmittelbare Straßenbahnverbindung vom Lindenhof nach dem Hauptbahnhof entſprach, wie zahlreiche Zuſchriſten be⸗ wieſen, einem berechtigten Wunſche vieler Fahrgäſte. Der gekinge Umweg über Tatterſallſtraße kann nach⸗ teilig nicht ins Gewicht fallen, zumal eine Verteue⸗ rung der Fahrt hierdurch nicht eingetreten iſt, ſondern eine Verbilligung; denn für die Strecke Waldpark Kaiſerring werden nicht 20 Pfg., ſondern nur 10 Pfg. geſordert. Die angeregten Tarifänderungen laſſen ſich leider nicht durchführen, da eine Aenderung entweder einer anderen Fahrgaſtgruppe Schaden bringen würde, oder der ganze Mannheimer-Tarifaufbau in nunerträg⸗ licher Weiſe beeinträchtigt würde. Auw. Ich bitte um Mitteilung, welches zur Zeit das teuerſte Automobil in Amerika iſt' und was das⸗ ſelbe koſtet.— Antwort: Nach der Preisliſte, die die Automobilhändler Deutſchlands in Händen haben, ſind Cardillac(14900.— Mark) und Lincoln(25 000.— Mark) die teuerſten amerikaniſchen Markenautos. Die Spezial⸗ und Luxusausführungen, die in jeder Meis⸗ hahe möglich ſind, zählen nicht mit. G. Im Frühjahr wurde ich mit einigen anderen Herren von einer Maſchinenfabrik, die hier ein Ver⸗ kaufsbüro unterhält, als ſelbſtändiger Proviſionsver⸗ treter engagiert, bin alſo nur auf Proviſion ange⸗ wieſen und bekomme keinen Zuſchuß. Nachdem wir von einem Herrn von der Zentrale eingearbeitet wor⸗ den waren, wurden die Bezirke eingeteilt, und Jeder Herr hekam eine Abſchrift dieſer Bezirkseinteitung. Och arbeitete nun in meinem Bezirk,, Im Laufe, des Sommers verſprach mir ein Kunde, bis, Herbſt be⸗ ſtimmt eine Mäſchine zu kauſen, ſollte er dieſe früher gebrauchen, würde er das Verkaufsbüro in Mann⸗ heim anrufen. Dieſer Fall trat ein. Der Leiter des Verlaufsbütros gab aber nicht an mich dieſe Mit⸗ tei ung weiter, ſondern an einen andern Vertreter, der ſchon längſt bei der Firma tätig iſt. Dieſer fuhr hin und brauchte den Auftrag nur abzuholen. Ein glattes Geſchäft. Als ich den Kunden wieder beſuchte, war dieſer ſehr erſtaunt, daß ich überhaupt noch für die Firma tätig war, nachdem auf ſeinen Anruf hin ein anderer Herr den Auftrag abgeholt hatte. Ich ließ mir von dem Kunden ſchriftlich beſtätigen, daß er die Maſchine auf Grund meiner Werbetätigkeit und Vorführungen gekauft hat. Als ich nun an die Firma unter Tarlegung der Tatſachen wegen meines Provi⸗ ſtonsanſpruches herantrat, wurde mir geantwortet, das ſei ihr gleich; wer den Auftrag bringe, beläme die Proviſion. Wie kann ich zu meinem Geld kom⸗ men?— Antwort: Wenden Sie ſich an die NS⸗ Rechtsberatung im Haus der Deutſchen Arbeit in P4. Nr. 1071. Ich wohne ſeit einigen Monaten in einer Wohnung und verlange nun einen Mietvertrag, den mir aber die Hausverwaltung wverweigert. Iſt das zuläſſig? Meine Meinung iſt: Wenn die Haus⸗ verwaltung ein geregeltes Verhältnis mit ihren Mie⸗ tern wünſcht, kann auch ein Mietvertrag nicht ver⸗ weigert werden. Was kann ich gegen die Hausverwal⸗ tung unternehmen?— Die Hausverwaltung hat mir vor etwa 3 Monaten den Schlüſſel zu meinem Bad weggenommen mit dem Bemerten, ſwenn etwas in dem Bad zu ſchaffen ſei, muß man hineinkönnen, weil ich oft abweſend bin. Iſt das zu läſſig? Das Bad gehört doch zu meiner Wohnung und muß von mir abgeſchloſſen werden können. Ich habe ſchon ver⸗ ſchiedentlich den Schlüſſel zurückverlangt, ohne Erfolg. Was kann ich tun! Bin ich berechtigt, den Mietzins folange zurückzubehalten reſp. zu verweigern bis ich den Mietvertrag und den Schlüſſel habe! Beim Ein⸗ zug hat die Hausverwaltung verſprochen, die Woh⸗ nung herzurichten. Auf mein Verlangen wurde dies glatt verneint. Kann ich bei evtl. Mietvertragſchlie⸗ Bung verlangen, daß die reparaturbedürftige Woh⸗ nung hergerichtet wird?— Antwort: Ein Miet⸗ vertrag iſt nicht unbedingt erforderlich; ift keiner ab⸗ geſchloſſen, dann gilt die Regelung des Mietverhält⸗ niſſes, wie ſie im BGB. 537 ff. niedergelegt iſt.— Wegen des Schlüſſels zu Ihrem Bad können Sie nur auf dem Weg der Klage etwas erreihen, die Miete zuürückzuhalten iſt nicht zuläſſig.— Sie können eine Herrichtung der Wohnung auf dem Wege der Klage erreichen, doch müſſen Sie ihr eine Begründung eines Sachverſtändigen(Architekt) zugrundelegen, den Sie allerdings ſelbſt bezahlen müſſen. M. R. Ich bin am 1. April 1934 in ein Stadthaus eingezogen, jedoch ohne Vertrag, mit ½ährlicher Kündigungsfriſt beiderſeits. Als ich zwei Monate wohnte, wurde mir bis 1. Oktober 1934 ſchon ge⸗ kündigt, da ich aber keine paſſende Wohnung fand, konnte ich bis jetzt nicht ausziehen. Kann man mich jetzt in den Wintermonaten auf die Straße ſetzen! Meine Miete habe ich bezahlt. Kann ich mich jetzt darauf verlaſſen, daß mir unbedingt eine Wohnung zur Verſügung geſtellt werden muß“— Antwort: Bei einer ſolchen Frage muß zuerſt unterſchieden werden, ob es ſich um eine Alt⸗ oder Neubauwohnung handelt. Bei erſterer unter 1000 RM Jahresfriedens⸗ miete, beſteht Mieterſchutz. Bei einer Neubauwohnung kann man es auf eine Klage des Vermieters an⸗ kommen laſſen, um dann beim Amtsgericht auf Grund der darzulegenden Umſtände Räumungsſfriſt zu bean⸗ tragen. Wenn zwiſchen Mieter und Vermieter kein Vertrag abgeſchloſſen iſt, gelten die Beſtimmungen des BGB. 537 ff. Pg. E. teilt uns mit: Dem Frageſteller F. K. im Brieftaſten iſt zu ſagen, daß eine ſo lange Zeltſpanne zwiſchen Anmeldung und Aufnahme in die Parxtei normal war. Meine Anmeldung erfolgte ſ. Zi. im Rovember 1929. Ab 1. 12. 1929 zahlte ich Partei⸗ — 4 f 7 3„*— ErE SFEꝛaSGU n Rechtskunde des Alitags Gus dem Urbeitoreelit Im letzten Jahr ſind manche Arbeiter und Angeſtellte entlaſſen worden wegen nicht ein⸗ wandfreier politiſcher Haltung. Innerhalb der Durchführung des Geſetzes zur Wiederherſtel⸗ lung des Berufsbeamtentums ſind ebenfalls manche Beamte und Angeſtellte bei Behörden friſtlos gekündigt worden. Eine Intervention auf dem Rechtswege iſt bei dieſen Maßnahmen ausgeſchloſſen. Wenn hier unter Ausſchluß des Rechtsweges vorgegangen wurde, ſo bedeutet das aber nach einem Urteil des Reichsarbeitsgerichtes(Akten⸗ zeichen 35/½4) nicht, daß keine Anſprüche mehr aus dem Arbeitsverhältnis, das durch die Kün⸗ digung aufgelöſt wird, beſtehen bleiben. Wird ein Angeſtellter friſtlos aus dem oben angeführ⸗ ten Grund gekündigt, ſo hat der Gekündigte aber dennoch den Anſpruch auf einen Urlaub, wenn er ihn noch nicht bekommen hat. Dieſer Anſpruch auf Urlaubszeit bleibt ſelbſt dann be⸗ ſtehen, wenn die Entlaſſung erfolgte auf Grund irgendeines Verſchuldens des Angeſtellten. Oft iſt dem friſtlos Entlaſſenen das Gehalt noch einen Monat weiterbezahlt worden. Nach Anſicht des Reichsarbeitsgerichtes— dargelegt in dem Urteil Aktenzeichen 35/34— gelten in dieſem Fall die Anſprüche aus dem Arbeitsver⸗ hältnis als erloſchen. Hat nun ein gekündigter Angeſtellter noch keinen Urlaub bekommen, iſt ihm aber das Gehalt einen Monat weiter aus⸗ bezahlt worden, ſo hat er nun kein Recht mehr auf Urlaub, ſelbſt wenn andere entlaſſene An⸗ geſtellte ſchon Urlaub hatten vor der Kündigung und auch ihre Gehaltszahlung einen Monat über die Entlaſſung hinaus weiter lief. Wenn alſo ein friſtlos gekündigter Angeſtell⸗ ter von ſeinem ehemaligen Arbeitgeber das Ge⸗ halt für einen Monat bezieht, hat er keinen An⸗ ſpruch mehr auf noch nicht erhaltenen Urlaub. Etwas uler(argeldlose Sc“]νεφ⏑] 5 Verpflichtungen des Schuldners 1— „dem Gläubiger, die auf Grund eines Schuld⸗ verhältniſſes(Kaufvertrag, Werk⸗ oder Dienſt⸗ vertrag) zuſtande gekommen ſind, werden heute meiſtens auf dem Wege der bargeldloſen Zah⸗ lung erledigt. Es wird entweder durch einen Scheck die Zahlung vorgenommen, oder man zahlt auf das Poſtſcheck⸗ oder Bankklonto des Gläubigers. Nun entſteht die weſentliche Frage, wann eine ſolche Zahlung rechtzeitig erfolgt. Wenn zwiſchen Gläubiger und Schuldner nichts über den Termin der Leiſtung vereinbart wor⸗ den iſt, ſo greift 5 271 Abſatz 1 des Bürgerlichen Geſetzbuches Platz der folgendes beſtimmt: Iſt eine Zeit für die Leiſtung weder beſtimmt noch aus den Umſtänden zu entnehmen, ſo kann der Gläubiger die Leiſtung ſofort verlan⸗ gen, der Schuldner ſie ſofort bewirken.“ Was heißt aber nun hier„ſofort“? Die Ant⸗ wort gibt zunächſt 8 242 des Bürgerlichen Ge⸗ ſetzbuches: die Leiſtung muß ſo bewirkt werden, „wie, Treu und Glauben mit, Rückſicht auf die „Verkehrsſitie es„erfordern“.“ Der⸗Gläubiger muß„alſo„unverzüglich ſich parumbemühen, den Schuldner in Beſitz des Geldes zu ſetzen. Wenn nun durch Poſtſcheck⸗ oder Bankkonto gezahlt wird, kommt der Gläubiger nicht unver⸗ züglich in den Beſitz des Geldes. Alſo müßte zu dieſer Art Zahlung vorher zwiſchen den bei⸗ den Kontrahenten eine Vereinbaruna getroffen ſein. Zahlt der Schuldner auf das Bank⸗ oder Poſtſcheckkonto des Gläubigers ein, ſo hat dieſer eine Forderung dieſen Inſtituten gegenüber. Dieſe Forderung kann aber nicht einer Zahlung gleichgeſetzt werden. beitrag: mein Aufnahmedatum hingegen lautet auf 1. März 1931. F. G. 8. Wie kommt es, daß hier im Roſengarten bei allen Veranſtaltungen eine ſtädt. Einlaßgebühr erhoben wird? Aus Anlaß der Fahresfeier der NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ am 27. November 1934 mit Uebertraaung der Feier aus den Aéch⸗ Werken, Berlin mußten ſogar die Mitwirkenden(Ar⸗ beitsdienſt, Sänger, Fahnenträger uſw.) dieſe Gebühr entrichten. Ich war ſchon verſchiedentlich bei Ueber⸗ tragungen mit Gemeinſchaftsempfang in anderen. Städten z. B. Wiesbaden. Dort koſtet der Eintritt in Kurhaus bis zu 1 RM. Bei Uebertragungen wurde jedoch immer das Kurhaus und die Kuranlagen von der Stadt zum Gemeinſchaftsempfang unentgelbdlich zur Verfügung geſtellt. Was andere Stadtverwal⸗ tungen können, müßte nach meiner Anſicht Mannheim erſt recht können. Es wäre wirklich an der Zeit, daß dieſer alte Zopf fallen würde, da dieſe Angelegenheit bei den jeweiligen Beſuchern und beſonders bei den Mitwirkenden größte Unzufriedenbeit hervorruft. Eine entſprechende Regelung dieſer Angelegenheit würde auch einen guten Schritt vorwärts in der von unſerem Führer geforderten und von uns allen erſehnten wirt⸗ lichen Volksgemeinſchaft bedeuten.— Antwort: Wir haben Ihre Frage an die Städt. Roſengarten⸗ verwaltung weitergeleitet. Die Antwort, die wir er⸗ hielten, lautet:„Die Einlaßkarten im Roſengarten werden ſchon über 30 Jahre erhoben. Ihre Auf⸗ hebung iſt ſchon häufig angeregt worden; ſie würde aber einen ſtarken Einnahmeausfall für den Roſen⸗ garten bringen, den dieſer, ſolange er Zuſchußbetrieb iſt, nicht ertragen kann. Es iſt aber vielfach noch nicht bekannt, daß die Einlaßkarten bei ſtark beſuchten Ver⸗ anſtaltungen zum Teil auf die Saalmiete aufgerechnet werden, ſo daß auch die Unternehmer von Veranſtal⸗ tungen an ihrer Weitererhebung ein Intereſſe haben.“ J. R. Ich möchte anfragen, ob es heute noch ſtatt⸗ haft iſt, daß in einzelnen Büros Waren wie Schoko⸗ lade, Zigaretten, Seiſe uſw. durch Angeſtellte an Kol⸗ legen weiterverkauft werden dürfſen. Auch wenn die Waren teilweiſe zum Selbſttoſtenpreis abgegeben wer⸗ den? Meines Erachtens iſt hierzu keine Berechtigung gegeben, da durch dexartige Kleinverkäufe dem Klein⸗ handel und den Ladengeſchäften Schaden entſteht.— Antwort: Die Berechtigung hierzu beſteht nur, wenn der betreffende Angeſtellte einen Gewerbeſchein von der Meldeſtelle zum Gewerbe⸗Regiſter beſitzt und ſein Gewerbe auf dem Finanzamt angemeldet hat. Im anderen Falle macht er ſich ſtrafbar. Fr. K. Ich habe das Geſchäſt meiner Eltern über⸗ »nommen(Markthandel). Ein Umſatzſteuerheft iſt in meinem Beſitze, ob es aber noch weiterer Formalitäten bedarf, entzieht ſich meiner Kenntnis.— Antwort: Wenn es ſich um ein Ladengeſchäft handelt, iſt die Uebernahme auf dem Polizeipräſtdium, Zimmer 32 zu melden, um aber Handel auf dem Markt zu treiben, bedarf es einer Anzeige auf der Meldeſtelle zum Ge⸗ werbe⸗Regiſter und auf dem Finanzamt. R.. Feudenheim. Haben wir in Deutſchland men?— Antwort: Fachgruppe ſind die einzigen Stellen, die wir Ihnen Allgemein iſt es heute ſo, daß die Anführung des Poſtſcheck⸗ oder Bankkontos auf Rechnungs⸗ oder Briefbogen als ſtillſchweigende Verein⸗ barung gilt, daß auf dieſem Wege gezahlt wer⸗ den kann. Wird eine dieſer Arten der bargeldloſen Zah⸗ lungen gewählt, ſo muß die Frage entſchieden werden, unter welchen Bedingungen die Lei⸗ ſtung rechtzeitig erfolgt. Wird die geſchuldete Summe dem Gläubiger übereignet, dann ſind die Verpflichtungen des Schuldners erledigt. Erfüllung heißt: der Be⸗ trag wird bar gezahlt, oder der Betrag wird auf dem Konto des Gläubigers gutgeſchrieben. Die ſtändige Rechtſprechung des Reichsgerichts iſt der Anſicht, daß die Zahlung auf Poſtſcheck⸗ oder Bankkonto geleiſtet iſt, wenn die Kontogut⸗ ſchrift vorgenommen iſt. Wenn nun für eine derartige Zahlung ein Termin vereinbart worden iſt, ſo muß der Schuldner ſo rechtzeitig das Geld überweiſen, daß der Gläubiger noch vor Ablauf der Friſt »die Benachrichtigung der Bank oder der Poſt in:Händen hat. 5* 10 3 4 5—85 Wie liegen nun die Dinge bei einem Scheck) Ein Scheck iſt bekanntlich kein geſetzliches Zah⸗ lungsmittel und wird auch nicht an Zahlunas⸗ ſtatt ſondern zahlungshalber gegeben. Der Gläubiger iſt nicht verpflichtet, einen Scheck an⸗ unehmen. Der Schuldner, der einen Scheck gibt, iſt erſt dann von ſeiner Zahlnnasverpflichtung frei, wenn der Scheck eingelöſt iſt, oder die Ver⸗ rechnung durchgeführt iſt und die Gutſchrift auf —— Konto des Gläubigers vorgenommen wurde. keine Fabriken, die den amerikaniſchen gleichwertig ſind?— Stimmt es, daß die Reichsbank Mann⸗ heim wieder ſeit 1. September eine Betriebsverkaufs⸗ ſtelle für verſchiedene Artikel hat?— Die von Ihnen erwähnten Spezialmaſchinen können in gleicher Güte auch in Deutſchland hergeſtellt werden. Eine Betriebs⸗ verkaufsſtelle beſteht nicht. Die Direktion würde eine ſolche auch auf keinen Fall zulaſſen. O. F. Wiſſen Sie, ob ich es bei der Firma Ernſt Wieſt Nachf., Leipzig, mit einem ariſchen Unterneh⸗ men zu tun habed— Antwort: Das Unternehmen iſt erſt neuerdings nach Leipzig gezogen, ſo daß wir Ihnen über den Inhaber noch nichts Genaueres mit⸗ teilen können. Da es ſich aber„chriſtliche Buchhand⸗ luna“ nennt, iſt anzunehmen, daß es ſich um Arier handelt. Sollten wir in Kürze andere Feſtſtellungen machen, werden wir auf die Angelegenheit zurücktom⸗ men. A. E. Wie lautet die Anſchrift der Artilleriekaſerne in Stuttgart⸗Cannſtatt? Gibt es eine Stelle von der man ſich Handwerkerrechnungen auf ihre Preiſe prü⸗ fen laſſen kann? Von der Gemeindepflege eines kl. Ortes, in welchem ich von März 1932 bis September 1932 als Arbeitnehmer und den Reſt des Jahres als Erwerbsloſer wohnte, erhalte ich im März 1934 eine Forderung von 9 RM für Feuerwehrabgaben. Bin ich verpflichtet, dieſe Forderung jetzt noch anzuerken⸗ nen, zumal ich nicht wußte, daß ich mich an den Uebungen der Feuerwehr beteiligen muß und außer⸗ dem keinen Antrag auf Befreiung vom Dienſt geſtellt habe?— Antwort: Die Anſchrift Artillerie⸗ Kaſerne genügt, um ein Schreiben an ſeinen Beſtim⸗ mungsort gelangen zu laſſen.— Die Zwangsinnung wird jederzeit bereit ſein, die Berechtigung der For⸗ derung fachmänniſch nachzuprüfen. V. M. Ein Verwandter von mir aus der Schoko⸗ ladenbranche iſt ſeit einiger Zeit ohne Stellung. »Meines Wiſſens gibt es in Deutſchland einige Fach⸗ zeitſchriften, wo regelmäßig Perſonal aus dieſer Branche geſucht wird. Sind Sie in der Lage, nähere Bezeichnungen derſelben bekanntzugeben, desgleichen ob in Mannheim die Möglichkeit beſteht, an irgend einer Stelle regelmäßig Einſicht in dieſelben zu neh⸗ Das Arbeitsamt und die nennen könen. Das Arbeitsamt iſt auch über offene Stellen außerhalb Mannheims auf dem Laufenden. F. D. Hat ein Hausbeſitzer das Recht, am Abend das Ganglicht abzuſtellen und mitunter auch am Sonntagfrüh? Meines Erachtens handelt es ſich hier um eine Schädigung der Hausbewohner. Nach Her⸗ richten des Hauſes und Legen von elektriſchem Licht erhöhte er die Miete um drei Mark. Iſt er dazu be⸗ fugt!— Antwort: Die Neuanlage rechtfertigt zweifellos eine entſprechende Mieterhöhung, da ſich ja der Mietwert der Räume dadurch geſteigert hat. Ge⸗ gen das Abſtellen des Ganglichtes können Sie Be⸗ ſchwerde einlegen. Wenn der Hausherr gerade zur Zeit des hauptſächlichen Verkehrs im Treppenhaus das Licht ausſchaltet und nicht, wie mit Fug und Recht erwartet werden kann, die Benützung der Steigleitung AVScHaiErEN 5%h% SEI]jI SEVCEIIOM ◻. VT. OLLE.ASESSE zuläßt, können Sie ihn durch Einſchreibebrief davon in Kenntnis ſetzen, daß Sie unter dieſen Umſtänden ſelbſt wieder für Gang⸗ und Treppenhausbeleuchtung forgen und aus dieſem Grunde auch nicht die verein⸗ barte Summe für Licht an ihn abführen können, da er ja die Leiſtungen nicht erfüllte. L. L. Mein Schwiegerſohn wohnt bei mir im ſelben Abſchluß ſeit 13 Jahren, ohne daß wir jemals Dif⸗ ferenzen hatten. Derſelbe hatte einen Unglücksfall, wobei er ſich ein Schädelbruch zuzon. Unverantwort⸗ liche gemeine Verleumder und Schwätzer verbreiten das Gerücht, ich oder Angehörige meiner Familie hät⸗ ten denſelben aus dem Fenſter geſtürzt. Bemerken möchte ich, daß ich und meine Angehörigen unbe⸗ ſcholten ſind. Was kann hier geſchehen?»Muß man ſich ſolche Verleumdungen bieten laſſen?— Ant⸗ wort: Sie erſtatten in dieſem Falle am beſten An⸗ zeige bei der Polizei. Wenn die Verleumder merken, daß Sie nicht willens ſind, üble Nachreden zu dulden, werden Sie ſchon beigeben. H. Wer kann mir Auskunft geben über die Lauf⸗ bahn eines Apotheker⸗Gehilfen?— Antwort: Die Berufsberatung auf dem Arbeitsamt wird Sie ge⸗ naueſtens über den Gang der Ausbildung unterrichten. K. Sch., Feudenheim und Jean R. Sie wollen beide gerne erfahren, wo die„Treubau AG“ ihren Sitz hat und ob es ſich hier um eine Gründung vom Reichsſtand des deutſchen Handwerks handle.— Ant⸗ wort: Wie uns von unſerer Berliner Generalver⸗ tretung mitgeteilt wird, iſt es zutreffend, daß die „Treubau AG“ eine Gründung vom Reichsſtand des deutſchen Handwerks iſt, dem ſie förmlich angegliedert iſt. Verſchiedene Herren des Reichsſtandes des deut⸗ ſchen Handwerks find Mitarbeiter. Die genaue An⸗ ſchrift lautet:„Treubau AG“ für Baufinanzierungen im Deutſchen Reich, Berlin NW 7, Dorotheenſtraße 31. Die erwünſchten Bedingungen für Gewährung eines Baudarlehens können Sie von dort anfordern. J. S. 1900. Ich wohne im Parterre. Obgleich noch ein Rechtsanwalt hier ſein Büro hat, eine Firma hier ihre Vertreter empfängt, mutet man mir zu, alle vierzehn Tage die Reinigung des Hausgangs zu üͤber⸗ nehmen. Erwähnenswert iſt noch, daß die Toilette des Arztes, der eine Treppe höher ſeine Praxis aus⸗ übt, ſich ebenfalls auf dem Gang befindet. Der Kun⸗ denbeſuch iſt aus den angeführten Gründen überaus ſtark. Die Reinigung der zahlreichen Fußmatten, die mich eigentlich gar nichts angehen, entſpräche mehr einer Arbeit für einen Hausburſchen. Ein folcher iſt im Hauſe auch vorhanden, aber nur angehalten, die Straße zu reinigen. Bin ich gezwungen, unter dieſen Umſtänden, die Reinigung alle vierzehn Tage zu über⸗ nehmen?— Antwort: Es iſt üblich, die Reinigung abwechſlungsweiſe an alle zu übertragen, die als Miet⸗ partei eines Stockwerks anzuſprechen ſind. In dieſem Falle würden Sie nur jede dritre Woche an die Reihe kommen. Da Sie an ſich ſchon durch den ſtarken Ver⸗ treter⸗ und Kundenbeſuch benachteiligt ſind, würden wir Ihnen vorſchlagen, ſich einmal mit Ihrem Haus⸗ herrn in aller Höflichkeit auszuſprechen. Auftragserteilung an Nichtarier. Auf die Anfrage, die wir am 2. Dezember an dieſer Stelle veröffentlichten, zſchreiht uns der Kommandeur der Landespolizei fol⸗ „gendes;„Zu, Ihrer Brieftaſtennotiz vom 2. Dezember 1934 teite ich Ihnen mit, dah die mir unterſtellten Dienſtſtellen ſeit je ſtrenge Weiſung haben, die dienſt⸗ lichen Beſchaffungen nur in ariſchen Geſchäften zu tätigen. Die Anordnung wird regelmäßig durch die Polizeikaſſe, bei der fämtliche Beſtellzettel vollzogen werden, für den Dienſtbereich der Landespolizei über⸗ wacht. Es iſt ferner den Polizeibeamten uſw. drin⸗ gend auferlegt worden, auch außerdienſtliche Beſchaf⸗ fungen nur bei ariſchen Firmen vorzunehmen.“ W. C. Iſt Ihnen ein gutes Metall bekannt, das man zum Ausbüchſen eines Motorenzylinders benützen kannte!— Antwort: Beim Ausbüchſen eines Mo⸗ torenzylinders muß die Leiſtung des Motors, die Stärke des Zylinderblocks und die Zuſammenſetzung ſeiner Gußmaſſe bekannt ſein, wonech dann erſt das Material zum Ausbüchſen beſummt wird. Wir raten Ihnen, ſich an einen Fachmann zu wenden. A. S. Garagenmiete. Im April 1934 mietete ich einen Unterſtellraum(Sammelgarage) für mein Auro. Feſtgeſetzter Preis war 15 Mk.; als ich Ende des Monats zahlte, wurden mir 20 Mk. verlangt. Nach Hinweis auf unſere Abmachung bezahlte ich dann 15 Mt., die folgenden Monate mußte ich 20 Mk.(ohne Wagenpflege) bezahlen. Fetzt, am 10. Dezember, er⸗ hielt ich eine Zuſchrift, daß ich für Dezember 27.50 Mark, ab 1. Januar 1935 aber 35 Mk., alſo 75 Prozent „Steigerung der letzten Miete und 133 Prozent der urſprünglich feſtgeſetzten Miete zu bezahlen hätte. Muß ich die 27.50 Mk. für Dezember bezahlen, wenn mir die Steigerung am 15. Dezember mitgeteilt wird? Eine Wohnungsmiete kann doch für den laufenden Monat auch nicht am 15. desſelben Monats erhöht werden. Auf 1. Januar gebe ich ſelbſtverſtändlich die Garage auf, da ich eine andere für den üblichen Preis (Sammelgarage)-von 15 Mk. erhalten kann. Mündliche oder ſchriftliche Abmachungen beſtehen nicht.— Ant⸗ wort: Wenn kein Miewertrag abgeſchloſſen wurde, gelten die Beſtimmungen des BGB. 8 565, die eine Mieterhöhung nur für den folgenden Monat zulaſſen. Wenn Sie alſo vom 15. d. M. gekündigt haben, kön⸗ nen Sie die neue Garage beziehen und müſſen für Dezember 20 RM. Miete zahlen. Weihnachtsgeſchenke. Eine Reihe Firmen geben ihren Gefolgſchaften Weihnachtsgeſchenke. Bei einigen ſollen alle, ohne Rückſicht auf ihre Stellung im Be⸗ trieb, einen gleichen Betrag erhalten. Eine andere Firma will ihrer Gefolgſchaft folgende Weihnachts⸗ geſchenke machen: Lohnempfänger 10—40 Prozent des Wochenlohnes, Gehaltsempfänger 10—25 Vrozent des Monatsgehaltes. Handelt die letztgenannte Firma falſch, wenn ſie die Weihnachtsgeſchenke abgeſtuft ver⸗ teilt, oder hanbeln die Firmen richtiger, die für alle Leute einen gleichen Betrag ausſetzen!—— Ant⸗ wort: Die Abſtufung hat ſich gewohnheitsmäßig er⸗ halten. Richtiger, dem Sinne des Nationalſozialismus entſprechender, finden wir, jedem Arbeitskameraden ohne Anſehen von Stellung und Einkommen den glei⸗ chen Betrag auszuhändigen. R. A. Wieviel muß ein volljähriges Mädchen, das einen Nettogehalt von 95 RM. hat, zu Hauſe ab⸗ geben? Was kann ſie für den geleiſteten Betrag als Gegenforderung verlangen?— Kann man die monat⸗ lich bezahlte Lohn⸗ und Bürgerſteuer zürückverlangen, wenn man die ſteuerfreie Grenze von 1200 RM. im Jahr nicht erreicht hat? An wen muß man ſich zwecks Zurückerſtattung dieſer Steuerbeträge wenden?— Kann ich heute noch in die NSDaAP eintreten, bzw. in den SS⸗Reiterſturm, die SS, oder in den NS⸗Flie⸗ gerſturm? Wenn ja, wohin muß ich mich wenden? Ich bin 25 Jahre alt, nachweisbar noch nie politiſch tätig oder in einer Partei geweſen.— Antwort: Das richtet ſich nach freier Vereinbarung. Jedenfalls können Sie einen Beitrag zur Wohnung und Haus⸗ haltsführung von ihr verlangen. Er iſt mehr als Selbſtverſtändlichkeit.— Wegen zuviel bezahlter Steuern müſſen Sie ſich mit dem zuſtändigen Finanz⸗ amt in Verbindung ſetzen. Ihre letzte Anfrage richten Sie am beſten an Pg. Schnerr(Horſt⸗Weſſel⸗Haus, Tel. 316 14). 5 Mitt Jat für die Pi pferde die ben werde ſion von? wurde und weiſt. Vor folgende ku Die Ue aller öffer vom Reich deutſchen 2 für die Pi pferde(Os die Turnie gen bei det ihrer Vorſt Vorſitzende Spitzenorge mit Leiſtur in Deutſchl tern und? verband fi Warmbluts korporative ſein oder d der bei durch dieſe „An Ma jährige Pfe nahme iſt Pferde. P terialprüfu ſolchen Me für bereits ſind. Werd und ſchwer nannte„K liberindex Kilogramm timeter. I⸗ Meter Sto⸗ Abteilung Pferde übe lung für le An den E pferde dür achtjährige, S nur fünf Bei den( ſollen in Springvern ſigkeit der berücſt gie berückſichtig Auch in Reitpferde um ein Ja A und L diſche, in d und ältere tigt ſind. wird auch Klaſſe freig daß bei den leren und ſ Richterprot der Anfän Richterprot. Neu au über Dre pferde. und Vierſp ausgeſchriel einzeln au— nach Komm auf gleich bzw. auf r Pferde mü und jeder Hufſchlagfi⸗ müſſen die Es ſoll al Zügelführu Hasſelbe er prüfungen mon Zügel⸗ Glücks kunft nur d den, wenn gleichen Kl verfahren Jagdſpring zuläſſig ſei Ausſchreibi preis mind Eine ner genreit⸗ Bei dieſen Pferden ei nete Gelär aber vorhe werden da An alle Reiter od⸗ Perſone weis der teure gelte die niemal welcher A ebrief davon n Umſtänden isbeleuchtung t die verein⸗ i können, da nir im ſelben jemals Dif⸗ Unglücksfall, nverantwort⸗ er verbreiten Familie hät⸗ t. Bemerken wigen unbe⸗ Muß man — Ant⸗ n beſten An⸗ nder merken, n zu dulden, er die Lauf⸗ wort: Die ird Sie ge⸗ unterrichten. Sie wollen AG“ ihren ündung vom le.— Ant⸗ Generalver⸗ id, daß die chsſtand des angegliedert es des deut⸗ genaue An⸗ ranzierungen eenſtraße 31. ihrung eines dern. re. Obgleich „eine Firma mir zu, alle ngs zu über⸗ die Toilette Praxis aus⸗ t. Der Kun⸗ den überaus ßmatten, die präche mehr in ſolcher iſt gehalten, die unter dieſen age zu über⸗ ie Reinigung die als Miet⸗ In dieſem an die Reihe ſtarken Ver⸗ ind, würden zhrem Haus⸗ Anfrage, die öffentlichten, Spolizei fol⸗ 2. Dezember unterſtellten n, die dienſt⸗ zeſchäften zu ig durch die tel vollzogen polizei über⸗ uſw. drin⸗ liche Beſchaf⸗ men.“ bekannt, das ders benützen n eines Mo⸗ Motors, die mmenſetzung ann erſt das Wir raten n. mietete ich r mein Auro. ch Ende des rlangt. Nach te ich dann 20 Mk.(ohne dezember, er⸗ zember 27.50 o 75 Prozent Prozent der zahlen hätte. zahlen, wenn geteilt wird? en laufenden onats erhöht rſtändlich die blichen Preis n. Mündliche ht.— Ant⸗ oſſen wurde, 565, die eine znat zulaſſen. t haben, kön⸗ dmüſſen für irmen geben Bei einigen lung im Be⸗ Eine andere Weihnachts⸗ Prozent des Vrozent des annte Firma abgeſtuft ver⸗ „die für alle — Ant⸗ eitsmäßig er⸗ alſozialismus itskameraden men den glei⸗ Mädchen, das u Hauſe ab⸗ n Betrag als in die monat⸗ rückverlangen, 200 RM. im an ſich zwecks wenden?— ntreten, bzw. den NS⸗Flie⸗ nich wenden? nie politiſch Antwort: Jedenfſalls a und Haus⸗ iſt mehr als iel bezahlter higen Finanz⸗ nfrage richten ⸗Weſſel⸗Haus, Sahrgang 4— A Nr. 590/ B Nr. 354— Seite 13 „Hak enkreu zbanner“ Mannheim, 23. Dezember 1934 — N., Mitt Januar wird durch die Oberſte Behörde für die Prüfungen der Warm⸗ und Kaltblut⸗ pferde die neue Turnier⸗Ordnung herausgege⸗ ben werden, die durch eine beſondere Kommij⸗ ſion von Fachleuten eingehend durchberaten wurde und eine Reihe von Aenderungen auf⸗ weiſt. Von den wichtigſten Aenderungen ſeien folgende kurz wiedergegeben: Die Ueberwachung und Kontrolle aller öffentlichen Turnierveranſtaltungen iſt vom Reichsverband für Zucht und Prüfung deutſchen Warmbluts auf die Oberſte Behörde für die Prüfungen der Warm⸗ und Kaltblut⸗ pferde(OBWa) übergegangen. Alle Vereine, die Turniere veranſtalten, müſſen ihre Satzun⸗ gen bei der OBWa einreichen und die Namen ihrer Vorſitzenden und der ſtellvertretenden Vorſitzenden zur Beſtätigung mitteilen. Als Spitzenorganiſation für alle Stellen, die ſich mit Leiſtungsprüfungen von Warmblutpferden in Deutſchland und der Ausbildung von Rei⸗ tern und Fahrern befaſſen, bleibt der Reichs⸗ verband für Zucht und Prüfung deutſchen Warmbluts beſtehen. Es müſſen alle Vereine korporative Mitglieder des Reichsverbandes ſein oder durch Anſchluß als Korporativmitglie⸗ der bei Provinzial⸗ oder Landesverbänden durch dieſe dem Reichsverband angehören. An Materialprüfungen dürfen drei⸗ jährige Pferde nicht mehr teilnehmen. Die Teil⸗ nahme iſt beſchränkt auf vier⸗ bis ſechsjährige Pferde. Pferde, die bereits zehnmal in Ma⸗ terialprüfungen geſiegt haben, ſind nur noch in ſolchen Materialprüfungen ſtartberechtigt, die für bereits erfolgreiche Pferde ausgeſchrieben ſind. Werden Abteilungen für leichte, mittlere und ſchwere Pferde aufgeſtellt, ſo iſt der ſoge⸗ nannte„Kaliberindex“ maßgebend. Der Ka⸗ liberindex errechnet ſich aus dem Gewicht in Kilogramm geteilt durch das Stockmaß in Zen⸗ timeter. Jedoch rechnen alle Pferde unter.60 Meter Stockmaß auf keinen Fall mehr zu der Abteilung für ſchwere Pferde, ebenſowenig wie Pferde über.70 Meter Stockmaß zu der Abtei⸗ lung für leichte Pferde gehören. An den Eignungsprüfungen für Reit⸗ pferde dürfen in der Klaſſe A nur vier⸗ bis achtjährige, in den übrigen Klaſſen L, M und S nur fünf⸗ bis achtjährige Pferde teilnehmen. Bei den Eignungsprüfungen für Jagdpferde ſollen in eiffer Linie das Galoppier⸗ und Springvermögen, Temperament und Durchläſ⸗ ſigkeit der Pferde ausſchlaggebend ſein; erſt in zweiter Linie ſollen Gebäude, Schritt und Trab berückſichtigt werden. Auch in den Dreſſurprüfungen für Reitpferde wurde das Startberechtigungsjahr um ein Jahr heraufgeſetzt, ſo daß in der Klaſſe A und L. nur fünfjährige und ältere inlän⸗ diſche, in den Klaſſen Mend s nur ſechsjährige und ältere inländiſche Pferde teilnaymeberech⸗ tigt ſind. Die Zügelführung im Damenſattel wird auch bei den Anforderungen der leichten Klaſſe freigeſtellt. Beſonders beachtenswert iſt, daß bei den Dreſſurprüfungen der leichten, mitt⸗ leren und ſchweren Klaſſe die Anfertigung eines Richterprotokolls zur Pflicht gemacht wird. In der Anfängerklaſſe iſt die Anfertigung eines Richterprotokolls erwünſcht. Neu aufgenommen wurde ein Paragraph über Dreſſurprüfungen für Wagen⸗ pferde. Dieſe Prüfungen können für Zwei⸗ und Vierſpänner, Tandem und Ackerpferde ausgeſchrieben werden. Die Geſpanne werden einzeln auf einem Viereck 40 mal 80 Meter nach Kommando geprüft. Beſonderer Wert wird auf gleichmäßige Arbeitsleiſtung der Pferde bzw. auf richtige Arbeitseinteilung gelegt. Die Pferde müſſen dauernd gut am Zügel ſtehen und jeder Zügelhilfe folgen, und auf gebogenen Huſſchlagfiguren muß das ganze Geſpann und müſſen die einzelnen Pferde richtig geſtellt ſein. Es ſoll alſo bei Wagenpferden durch richtige Zügelführung und evtl. Gebrauch der Peitſche hasſelbe erzielt werden wie bei den Dreſſur⸗ prüfungen der Reiter durch die Verbindung hnon Zügel⸗, Gewichts⸗ und Schenkelhilfen. Glücksjagdſpringen können in Zu⸗ kunft nur dann auf den Turnieren gezeigt wer⸗ den, wenn außerdem noch Jagdſpringen der gleichen Klaſſe mit einem anderen Bewertungs⸗ verfahren zum Austrag kommen. Bei allen Jagdſpringen ſollen auch Ausſcheidungsſpringen zuläſſig ſein. Es muß dies allerdings in einer Ausſchreibung angegeben ſein und der Geld⸗ preis mindeſtens 2000 Mark betragen. Eine neue Prüfung ſtellt auch das Flag genreiten über mindeſtens 4000 Meter dar. Bei dieſen Flaggenreiten iſt von den geſtarteten Pferden einzeln eine durch Flaggen gekennzeich⸗ nete Geländeſtrecke zu durchreiten, die ihnen aber vorher nicht bekannt iſt und nicht gezeigt werden darf. An allen Preisbewerbungen können als Reiter oder Fahrer nur unbeſcholtene Perſonen teilnehmen, die mit einem Aus⸗ weis der OBWaͤ verſehen ſind. Als Ama⸗ teure gelten Reiierſinnen) und Fahrerlinnen) die niemals gegen eine Entſchädigung irgend⸗ welcher Art in ausgeſprochen beruflicher Tä⸗ ges. V* N Wichtige Aenderungen tigkeit irgendeinen Sport ausgeübt, ferner nicht mit Pferden gehandelt, Pferden gearbeitet bzw. gepflegt oder Reiter(innen) oder Fah⸗ rer(innen) ausgebildet haben, auch nicht gegen eine Entſchädigung irgendwelcher Art geritten, gefahren oder in dieſer Eigenſchaft als Reiter oder Fahrer Geldpreiſe angenommen haben. Die Ausweiſe ſind auf einem vorgeſchriebe⸗ nen Vordruck zu beantragen und können nur an Arier ausgegeben werden entſprechend dem Geſetz zur Wiederherſtellung des Berufsbeam⸗ tentums. por Die neue deutſche Turnier⸗Ordnung Reiter(innen) und Fahrerlinnen), die nur für das laufende und die drei vorhergehenden Kalenderjahre die Amateurerklärung abgeben können, erhalten einen beſonderen Amateur⸗ ausweis, der jedoch zur Teilnahme an inter⸗ nationalen Preisbewerbungen im In⸗ und Auslande nicht berechtigt. Falls die Ausſchreibung nicht anders be⸗ ſtimmt, gehören bei allen Preisbewerbungen Ehrenpreiſe und Plaketten den Reitern bzw. Fahrern, Geldpreiſe den Beſitzern der placier⸗ ten Pferde oder Geſpanne. deeeeun üranRrfrlfu keenrůlfctishmm han dnn Phönix Ludwigshafen empfängt den VfR Im Rahmen der 30jährigen Jubiläumsfeier ides FC„Phönix 04“ Ludwigshafen empfan⸗ gen die Pfälzer auf eigenem Platz die Mann⸗ ſchaft des VfnR Mannheim. Das Spiel findet am Dienstag, den 1. Januar und die Jubi⸗ läumsfeier am 5. Januar ſtatt. Der„Ful“ erſcheint nicht mehr Die amtlichen Mitteilungen der weſtdeut⸗ ſchen Gaue, der„Ful“, ſtellt mit dem 31. De⸗ zember ſein Erſcheinen ein. Die„Fußball⸗ Woche“ Berlin bringt mit dem 1. Januar eine weſtdeutſche Ausgabe, in der alle amtlichen Mitteilungen enthalten ſind. Zamora zum Ritter geſchlagen Spaniens Nationaltorwart Ricardo Za⸗ mora wurde am Donnerstag in Madrid an⸗ läßlich eines Spiels der Ländermannſchaften gegen eine ungariſche Kombination von Bocskay Debreczin⸗Ujpeſt Budapeſt vom gleichnamigen Präſidenten der ſpaniſchen Republik für ſeine Verdienſte um den ſpaniſchen Sport zum Ritter geſchlagen. Das Spiel wurde von der ſpani⸗ ſchen Elf mit:1(:1) gewonnen. Neuſel gegen Peterſen Trotz ſeines ſchwachen Gefechts gegen Len Harvey iſt der deutſche Schwergewichtler Wal⸗ ter Neuſel nach wie vor in England ein be⸗ gehrter Mann. Er hat jetzt einen* en einem Kampf gegen den Meiſter des briti Imperiums, Jack Peterſen, unterzeichnet, der am 3. Februar in der Londoner Wembley⸗ Arena ſtattfinden wird. Gleichzeitig hat Neu⸗ ſel ein amerikaniſches Angebot zu einem Kampf gegen Carnera am 17. Februar in Miami aus⸗ geſchlagen. 1935 wieder Regatta in Paſſau Der Süden Deutſchlands iſt mit Ruderregat⸗ ten nur ſpärlich verſorgt, weil die vorhandenen Gewäſſer nur ſelten einwandfreie Regattabah⸗ nen darſtellen. Seit einigen Jahren iſt nun bei Paſſau durch Errichtung des Kachlet⸗Stau⸗ werks eine hervorragend gute 2000⸗ Meter⸗Ruderrenn⸗Strecke geſchaffen worden, auf der 1932 bereits die Deutſche Mei⸗ ſterſchaftsregatta ſtattfand. In dieſem Sommer mußte die auf einen ungünſtigen Termin gelegte Paſſauer Regatta ausfallen. Jetzt hat der Do⸗ nau⸗Regatta⸗Verband beſchloſſen, im kommenden Jahre Anfang Juli ſeine Ver⸗ bandsregatta wieder auf der muſtergül⸗ tigen Paſſauer Strecke zur Durchführung zu bringen. Kuſoczynſki nach ASA? Zwei polniſche Leichtathleten, der Langſtrek⸗ kenläufer Kuſoczynſti und der 800⸗Meter⸗ Meiſter Kucharſki, wurden nach Amerika eingeladen. Kuſoczynſki hat nach ſeiner ſchwe⸗ ren Knieverletzung ein leichtes Gymnaſtik⸗ Training aufgenommen und will in einigen Wochen wieder mit dem Lauſen beginnen. Ob er nach Amerika fahren wird, ſteht noch nicht endgültig feſt. Der italieniſche Autorennfahrer Achille Varzi, den die Auto⸗Union für 1935 verpflichtet hat. F/ 3 1 K —————— Sport vom 24. bis 30. Dezember Fußball an Weihnachten Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele Gau Südweſt: Eintracht Frankfurt— Phönix Ludwigs⸗ hafen(25.) Sportfreunde Saarbrücken— Boruſſia Neun⸗ kirchen(26.) Gau Baden: VfR Mannheim— FC.08 Mannheim(26.) Süddeutſche Geſellſchaftsſpiele: FV Saarbrücken— Dresdner SC(25.) Freiburger FC— Wacker München(25.) Viktoria Aſchaffenburg— Phönix Karlsruhe (2⁵ 25.) FC 05 Schweinfurt— Phönix Karlsruhe(26.) SVGöppingen— VfB Mühlburg(26.) Stuttgarter SC— Phönix Ludwigshafen(26.) SVReutlingen— Sportfr Stuttgart(26.) Süddeutſche Vereine auf Reiſen: Bonner FV— Kickers Offenbach(25.) Guts/ Muts Dresden— Wormatia Worms (25.) FC Madrid— 1. FC Nürnberg(25.) AcS Reims— VfB Friedberg(25.) Eintracht Kreuznach— Kickers Offenbach(26.) Hamburger So— SV Waldhof(26.) Chemnitzer BE— Wormatia Worms(26.) Schalke 04— SpVg Fürth(26.) RS Bruay— VfB Friedberg(26.) AsS Straßburg— Wacker München(26.) Spiele im Reich: Gau Brandenburg— Gau Schleſien in Ber⸗ lin(26.) VfB Leipzig— Fortuna Düſſeldorf(26.) Polizei Chemnitz— Fortuna Düſſeldorf(25.) Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga(30.) Gau Nordmark— Gau Südweſt in Hamburg (30.) Spiele im Ausland: Engliſche und ſchottiſche Ligaſpiele(29.) Stutigarter Kickers in Rom(30. 12.—1..) Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele(30.) Gau Südweſt: Union Niederrad— FSV Frankfurt Gau Baden: Vfe Neckarau— 1. FC Pforzheim ViB Mühlburg— SV Waldhof Fé o08 Mannheim— Phönix Karlsruhe Germania Karlsdorf— Karlsruher FV Gau Württemberg: SVV Feuerbach— 1. SSC Ulm Gau Bayern: 3 BC Augsburg— 1860 München ASV Nürnberg— SpVg Fürth SpVg Weiden— Jahn Regensburg Handball Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele(30.) Gau Südweſt: Pfalz Ludwigshafen— Tgſ Offenbach SV98 Darmſtadt— TW Frieſenheim TSo Herrnsheim— VfR Schwanheim TV Haßloch— VfR Kaiſerslautern SVWiesbaden— Polizei SV Darmſtadt Gau Baden: SV Waldhof— Tſchft Beiertheim 75 o8 Mannheim— VfR Mannheim TV Ettlingen— Phönix Mannheim Gau Württemberg: Paarungen noch nicht bekannt! Gau Bayern Paarungen noch nicht bekannt! Hocker Süddeutſche Geſellſchaftsſpiele Rugby Gau Südweſt— Eintracht Frankfurt(26.) Länderſpiel Italien— Rumänien in Mai⸗ land(26.) Comité„Alpes“— Baden in Grenoble(30.) Tennis Weihnachtsturnier in Paris(bis 26.) Intern.—* des Beauſite LTC Cannes (24.—30. Deutſche Tiſchtennismeiſterſchaften in Stettin (29./30.) Boxen Berufsboxen Paris m/Al Brown⸗Miller(24.). Berufsboxen Düſſeldorf m/ Selle(25.) Berufsboxen Hamburg m/ Witt⸗J. Schön⸗ rath(26.) Winterſport Eishockey: Turnier des SC. Rieſſerſee 26.—28. „Winnipeg Monarchs“ in Berlin(26./27.); in München(29.); in Garmiſch(30.) Skiſport: Weihnachts⸗Skiſpringen in Garmiſch, Krumm⸗ hübel und Flinsberg(25.) Olympia⸗Lehrgänge in Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen(26.—12.) Weihnachts⸗Skiſpringen in Partenkirchen, Schreiberhau, Altenberg, Biſchofsgrün, Schierke und St. Moritz(26.) Sprungläufe in Garmiſch und Gläziſch⸗Fal⸗ kenberg(30.) Univerſitätskampf Schweiz gegen England in Mürren(30.) Mannheims führendes u. rein ariſches Schuhgeſchäft Unſere enorme Auswahl läßt Cie ſtets das Richtige finden Mannheim Carl Fritz. Cie Breitestr Hi.G. ——————————————— E⸗ war einmal ein Mann, der haite ſich nicht unierkriegen laſſen wollen. Er hatte die Zaͤhne zuſammengebiſſen und gearbeitet und gekaͤmpft iagaus, iagein, manches Jahr hindurch. Er hatie die Arbeit allem anderen vorangeſtelit, ſich Freuden verſagt, Freunoſchaften einſchlafen laſſen, da er„nie Zeit hatie, ſie zu pflegen. Er hatie alles beiſeite geſchoben bis auf den Ge⸗ danken: Ich will durchhalten, ich will vorwaͤriskommen/ And wieder ſanen Gchreibtiſch umbläͤtterie, und wie jebes Jahr zu ſich weiß nicht, in dieſem 2 Jahr habe ich ſo gar keine Weihnachis⸗ flmmung. Er dachte muͤde an die Geſchente, bie morgen da ſein würden, den Baumkuchen von Tantie Emma, wie jebes Jahr, die Brieftaſche von Peter und den unausbleiblichen Kalender, den ſein Neffe ihm ſchicken würde. Aber Weihnachtsſiimmung wollie nicht kommen/ Da fing er an, ſeine üblichen Weihnachisgaben herzurichten, tiſch und begann mit dem Silberſtück für den Haus⸗ ,. meiſler. Aber die Weihnachisſlimmung kam N trotzdem nicht. Da ließ er es ſein und ging hinaus in die Giabi, eniſchloſſen, die Weihnachisſtimmung zu — ſuchen/ Ais er, wie ſeit . langer Zeii nichi mehr, ziellos —— durch die Gtraßen ging, um ⸗ geben von frohen Menſchen, die mit Paketen beladen an ihm vorüberſtrömien, da merkie er erſt, wie allein und freundelos er war, und ſo konnie er die Weihnachisſtimmung ziehungen zu den Renſchen nahm Geld aus ſeiner Kaſſe, Brlefumſchlaͤge vom Ochreib⸗ nicht ſinden. Da wollie er wenigſtens Pakete haben, wie die anderen. Da aber merkie er, wie er von Gchaufenſter zu Schaufenſier ging, daß er garnichi wußie, 2 was er ſchenken ſollte, ſo loſe waren ſeine Be⸗ ,,. 441 7* 4 + e + geworden/ Gerade als er verzweifeli ſich ſagte:„Es gibt für mich keine Weihnachis⸗ ſtimmung mehr“, da fand er ſich vor einem großen Spiel⸗ Wln und ſeß im Spiegel die leuchtenden Augen von einmal kam der Oezembertag, ei am Morgen das Kalenderblatt auß fffff 1466 die 23 ſah ſagie: Ich lichkeiten, die ſie gewiß nichi haben konnien. Da nahm er die beiden Kinder bei der —*— Hand unod ging in den — Laden hinein/ Die ſſrahlenden Augen uüber dem Mãrchenreich von Eiſenbahnen, Puppen, Zinnſolbaten und Baukäſten ließen ihn raſch bie Leblingswünſche erkennen, und bald wußie er auch, was die große Gchweſler ſich wünſchte, was Mutter brauchte, und was Valer ſo gerne gehabt hätte/ Uno als er die beiden Kinder pakeibeladen vor ihrer Haustür abgeſetzt haite, und der alte Taxichauffeur ſagte:„Das nenn' ich mal richtiggehende Weihnachten“, da merkie er erſt, daß er nicht mehr zu ſuchen brauchte, ſondern ſchon mitten darin war in der verlorengeglaubten Weihnachtsſtimmung. Da wußie er auch auf einmal, was er den Nenſchen, die ihm geblieben waren, ſchenken ſolle. Denn Weih⸗ nachisſtimmung machi hell⸗ ſichtig. Gie kommt vom Gchenken(und Gichverſchen⸗ ken) und nichi vom Geſchenke bekommen„ , 45 uchtellen Beachiell, Kurn ere AI W 1 2 IIIA ffin„— 10 AAu C veſſſſſ Der giebe Stube“ unſe ſchneeſchwere Rathauſes ſi zäbig ſieht! Univerſität v in den ſtein des Kurfürſt von Stein i ſchen von 7 heute auf il Mantelkrage Auch über Tempo der lich bleiben vor dem B quer über d wie bei ſor bunten Stu aufleuchten! Aber die⸗ Feſt ſteht n ſen, was di eiligen Vor! angewachſen das Spruchl zieht und r Enden der mächtige Te Froſtluft v aus waldgr Die ſchat nachdenklich wollen weit Wer mag d Jungens ii ſchen den ſchauen ſtun gen ſich fri und marſch ab. Und n Sie brar Das erſte in Kiepen der Stadt Länge der hafte Din Würſte, Pä gen Farbe ſich ſachlich Honigkucher Maquern ar nicht mehr haben alle zunehmen Am Nac gänger Di zählt, was paar Frau vorbei, ble ſcheu ein J eilig weite anſtatt geb f — D er Opfjertiſch Von Tuln von Strauß und Torney Der giebelumbaute Marktplatz, die„Gute Stube“ unſerer alten Stadt, liegt froſtig unter ichneeſchwerem Himmel, die Steildächer des Kathauſes ſind weiß überpudert. Väterlich be⸗ zäbig ſieht der Gründer unſerer altberühmten Univerſität von ſeinem Sockel herab, hat Schnee in den ſteinernen Mantelfalten und trägt ſtatt des Kurfürſtenhutes eine weiße Pelzkappe. Wer von Stein iſt, der friert nicht. Aber die Men⸗ ſchen von Fleiſch und Blut haben es eilig heute auf ihren Stadtgängen und ziehen den Mantelkragen hoch. Auch über den Markt wollen ſie zuerſt im Tempo der neun Grad unter Null. Aber plötz⸗ lich bleiben ſie ſtehen. Was iſt das da drüben vor dem Brunnen? Die lange weiße Tafel, quer über die ganze Breite des Marktplatzes, wie bei ſommerlichen Marktfeſten, wenn die bunten Studentenmützen unterm Fackelſchein aufleuchten! Aber dies iſt kein Marktfeſt. Ein anderes Feſt ſteht nah vor der Tür. Und um zu wiſ⸗ ſen, was die lange Tafel will, brauchen die eiligen Vorbeigänger, die einen Augenblick wie angewachſen ſtehen und herüberſehen, kaum das Spruchband zu leſen, das ſich über ihr hin⸗ zieht und ruft: kommt! gebt! Denn an beiden Enden der Tafel ſtehen auf dem Schnee zwei mächtige Tannenbäume, und es funkelt in der Froſtluft von zitternden kleinen Lichtflammen aus waldgrünen Nadelzweigen. Die ſchauenden Geſichter drüben werden nachdenklich, aber die Füße ſind eiskalt und wollen weiter. Die Tafel iſt noch ganz leer. Wer mag da der Erſte ſein? Ein paar lange Fungens in braunem Hemd marſchieren zwi⸗ ſchen den zwei Tannenbäumen auf und ab, ſchauen ſtumm zu den Menſchen hinüber, ſchla⸗ gen ſich frierend die Arme um die Schultern und marſchieren weiter, auf und ab, auf und ab. Und warten. Sie brauchen aber nicht lange zu warten. Das erſte gute Beiſpiel rückt an. Und gleich in Kiepen und Kiſten. Die guten alten Firmen der Stadt ſchicken ihre Austräger. Die ganze Länge der Tafel fängt an, ſich zu füllen. Nahr⸗ hafte Dinge türmen ſich auf, Speckſeiten, Würſte, Päckchen und Doſen. Neben den luſti⸗ gen Farben bunter Kinderkleidchen ſammeln ſich ſachlich handfeſte Wolfachen, und die Honigkucheneche baut uch zu ſüßduftenden Mauern anf. Tas zraunen Jungen brauchen nicht mehr zu frieren, ſie müſſen ſpringen und haben alle Hände voll zu tun, den Segen an⸗ zunehmen und zu ordnen. Am Nachmittag kommen die erſten Einzel⸗ gänger Die vom Morgen haben zu Haus er⸗ zählt, was ſie auf dem Markt geſehen. Ein paar Frauen gehen erſt zögernd an der Tafel vorbei, bleiben ſtehen, kehren um, ſchieben ſcheu ein Päckchen auf die Tiſchecke und laufen eilig weiter, als hätten ſie etwas geſtohlen, anſtatt gebracht. Das iſt der erſte Tag. Am zweiten bleibt es nicht nur bei den paar ſchüchternen Einzel⸗ gebern. Und dann beginnt das, was dieſe letzte Woche im Advent auf dem alten Markt⸗ platz unſerer Stadt zu etwas Herzbewegendem macht: dieſe ſtille Wallfahrt froher, innerlich bewegter Menſchen, die den Sinn dieſes Opfertiſches der Bruderliebe unter Gottes freiem Weihnachtshimmel erfaßt haben. Derbe in der Stille Neues vom Menſchen erleben an ſo manchem dieſer Geſichter, die an ihm vorbei⸗ treiben, ganz aufgetan, ohne es ſelbſt zu wiſſen, und für Augenblicke aus der Enge des Ich be⸗ freit zum Du, zum Wunder des Wir! Gegen Mittag freilich tröpfelt der Zugang kaum noch, ſetzt ein paar Stunden ganz aus, es iſt Eſſenszeit in den Häuſern der Stadt. In der frühen Winterdämmerung aber⸗ wird es Das Wunder der Weihe Nacht mütterliche Frauen kommen, die aus der Ein⸗ kaufstaſche ein feſtes ſelbſtgenähtes Hemd, eine blaue Schürze herausziehen und hinlegen, halbwüchſige Mädels, bei denen es nur zu einer Tafel Schokolade reicht. An des Vaters Hand kommt ein kleiner Burſche, der ſeinen guten Ball etwas zögernd und doch glückſelig auf die Tiſchecke legt, an die er noch kaum heraufreicht. Wer zu ſehen verſteht, der kann wieder lebhaft um die beiden Lichtertannen, die feierlich ins hohe Dunkel hinaufbrennen, anſtatt der Bogenlampen, die ſonſt den Markt überſtrahlen. Es iſt, als ob dieſer ſchützende Halbſchatten über dem großen verſchneiten Platz auch den zaghaften Seelen, den kleinen Gebern, Mut macht, daß ſie ſich herantrauen. Sachte im Vorbeigehen ſchiebt ein Arbeits⸗ mann auf dem Heimweg vom Betrieb ein Päckchen Tabak auf den Tiſchrand, die kleine Alte drüben fummelt eifrig unterm verſchabten Mantel ein paar ſelbſtgeſtrickte Kinderſtrümpf⸗ chen heraus. Und die gutgekleidete Bürgers⸗ frau, die neben ihr eben ein verſchnürtes Paket auf die Gabentafel gelegt hat, nickt ihr zu und ſtreicht ſtillmit der Hand über das grobe Geſtrick der alten Hände. Von dieſer„Weihnachtsſtube“ der Stadt, dem Marktplatz mit ſeinem täglich neu ſich füllenden Gabentiſch, geht es in dieſen vor⸗ weihnachtlichen Tagen wie ein heimlicher Strom von Wärme und ſtiller Freude durch die Stadt. Freilich, in dieſer Stadt leben an die ſiebzigtauſend Menſchen, und bei aller Gebefreudigkeit der hier Zuſtrömenden könnte von dieſem Opfertiſch doch nur ein Bruchteil der Bedürftigen beſchenkt werden, die auf eine Feſtfreude und Hilfe warten. Um wahrhaft zu helfen, bedarf es ja vor allem auch des ſachlich nüchternen Gebens, das den Weg über Bankkonto und Sammelliſten von Haus zu Haus geht, und in dem der Name des ein⸗ zelnen, ſei es auch nur mit dem Scherflein der Witwe, als ein Bekenntnis zum großen Hilfswerk des Volkes ſteht. Doch manche Hand mag zögern und braucht einen Augenblick ſtiller Ueberwindung, ehe ſie in die lange Reihe der Namen den eigenen neben die Zahl ſetzt. Denn die rechte Hand ſoll nicht wiſſen, was die linke tut, und neben dem Drang des Helfens und Bekennens ſteht die Scham des vom Schickſal vor dem ärmeren Bruder unverdient Bevorzugten. Wer aber an dieſen Tiſch zwiſchen den zwei Licht⸗ bäumen tritt, Mann oder Frau und ſchüchterne Kinder,— der iſt namenlos. Denn dieſe jungen ſchlanken Braunhemden hier, deren mageren Knabengeſichtern auch Hunger und Sorge nicht fremd ſind, wiſſen nicht und fragen nicht, wer es iſt, der ſeine beſcheidene Gabe auf die bunt beladene Tafel legt. Und der ſtrahlende Dank, der aus ihren hellen Augen zu dem fremden Geber hinüberſpringt, iſt ein Brudergruß zwiſchen Menſch und Menſch, die beide eins ſind in Drang und Bereitſchaft des Helfens. Hinter ihnen aber ſtehen unſichtbar gedrängt die ungezählten brüderlichen Geſichter, die ausgeſtreckten Hände, in die dieſe Gaben wandern ſollen, ohne daß die Scheu des Geben⸗ den, die Scham des Beſchenkten dazwiſchen ſteht; ſchlichte Gaben dieſes feſtlich frohen Opfertiſches, der nur ſichtbares Symbol iſt der großen unſichtbaren Brüderlichkeit, die heute im Geben und Nehmen alle deutſchen Menſchen zuſammenſchließt! Eine Mutter, die gerne noch ehe ſie ſtarb, das ſchöne, wohlgeordnete Hausweſen und den ſchon etwas überzeitigen Sohn der ſorgſamen Obhut einer Schwiegertochter anvextraut hätte, kam eines Abends, als ſie zwiſchen ihren Malven und Rosmarine ſinnend ſaß, auf den abſonderlichen, aber tief mütterlichen Gedan⸗ ken, des Eheſcheuen Unentſchloſſenheit zu bre⸗ chen nach dem Vorbild der klugen Frau in Grimms Märchen, die dem Sohn ein Mädchen zur Frau empfahl, das beſonders fein und anmutig ohne Verſchwendung und ohne Geiz Käſe eſſen könne. Nur ſah ſie eher das Brot als Tugendprobe an, und zwar nicht wie es gegeſſen, ſondern wie es gegeben wurde. Allerdings mußte ſie es beſondersliſtig an⸗ fangen, daß der Bub— er hieß für ſie nicht anders— überhaupt bereit war, dieſe Probe vorzunehmen. Die ſie nie, vom erſten Reichen ihrer Bruſt bis zum heutigen Tag, auch nur eine Minute die Fürſorge um ſein Wohl ver⸗ ſäumt hatte, glaubte ſie mit Recht ihn gefügig, zu machen, wenn ſie ihn einmal ganz ſich ſelbſt überließ. Es kam ihr ſehr zupaß, daß Chri⸗ ſtine, die treue Magd, zur Beerdigung ihres Vaters gefahren war und ein paar Tage in der Heimat blieb, und daß nur das junge Gret⸗ lein, eine langſame, verträumte, um Gotteswill aufgenommene Geißhirtin notdürftignagenug die Urlauberin vertrat. 3 ndrtnies 3 Am nächſten Morgen konnte halt die Bäue⸗ rin nicht aufſtehen, das Kreuz war ihr wie ab⸗ geſchlagen, und ſie bdeutete dem beſtürzten Sohne, daß es nimmer lang mit' ihr gehen könne, ihre Tage ſeien gezählt. inr noiz Er wurde blaß und wieder rot, brummte: „Dummes Zeug, ruh' dich richtig aus, dann geht's wieder“,— ſtrich ihr aber doch mit der großen, rauhen Hand über das Haar und ſcheuchte zudringliche Fliegen weg... „Gib mir ein paar Weizenkörner aus⸗ deiner Taſche, Bube, es iſt mir dann nicht ſo einſam“, ſagte ſie mit leicht zitternder Stimme. Er grubelte ſie aus dem Sack, alle, die darin waren, und ließ ſie in die blaugeäderte Grei⸗ ſinnenhand laufen, lachte leiſe auf dazu, daß die Mutter, die ſonſt immer über ſeine Ge⸗ wohnheit gebruttelt hatte, mit Weizenkörnern in der Rocktaſche ewig zu ſpielen, ſobald die Hände von der Arbeit weg waren, ſie ſelber als Spielzeug brauchte. Er lachte noch, als er aus der Türe über den Hof ging. Die Frau indeſſen betete zur Buße für ihre Lüge ein Vaterunſer und fügte der Bitte ums tägliche Brot einen beſonders dringlichen Wunſch an, der vor des lieben Gottes Thron gewiß hohe Gnade finden würde. Dem Sohn aber verging bald das Lachen; weder Veſper noch Eſſen wurden ihm gerich⸗ tet, keine Kuh gemolken, keine Hühner gefüt⸗ tert, das Gretlein, das armſelige, bachte an nichts und ſprang, nachdem es von dem verär⸗ gerten Jungbauern tüchtige Ohrfeigen er⸗ wiſchte, ins Feld hinaus und kam erſt wieder, als die Luft ganz rein war. Das ging zwei Tage ſo drunter und drüber in Haus, Stall und Acker. Es ſchien nicht beſ⸗ ſer zu werden mit der Bäuerin, ſie erfüllte die Kammer mit künſtlichem Geſtöhn, ſobald der Bub ins Haus trat. Am zweiten Abend, als der Mann ganz mürb und halb verwahrloſt an ihrem Bett ſtand, ſeufzte ſie, und es kam ihr diesmal aus tiefſtem Herzensgrund:„Ja, wenn du eine Frau hätteſt!“ „Himmelkreuzd...., und jetzt muß eine her“, brach der Hilfloſe aus und ſchluchzte faſt. Das war der Augenblick, in dem die Greiſin 3* wie möglich ihren Plan vorbringen onnte. 50 „Schau, die Weizenkörner“, meinte die Mut⸗ ter,„deine lieben Weizenkörner, haben mir den Fingerzeig gegeben, David, das iſt ein Wink vom Himmel. Geh jetzt und ſuch eine Frau, folg meinem Rat; dann findeſt du⸗ſchon die Rechte.“ Am nächſten Tag kam die Chriſtin wieder, und die Bäuerin, die vom ungewohnten Bett⸗ liegen wirklich kreuzlahm geworden war, hum⸗ pelte geſchäftig durchs Haus, dem David das „Sach“ zum Wandern zu richten. So ging er in der Nacht fort, daß niemand im Ort ihn aufhielt; denn keine der Töchter des Dorfes war ihm genehm zum Freien. Als er einmal den Rang genommen hatte in die Welt hinaus, und all die fremden Bil⸗ der über ihn herfielen und er, je weiter er zog, um ſo geſcheiter und flinker ſie in ſeinem Ver⸗ W ————— ſtand ſortierte und ihren Wert abſchätzen und nützen lernte, wachte er ſo hell und lebens⸗ hungrig auf, daß er den Heimweg vergaß, vor allem vergaß, weshalb er ausgezogen war. Erſt als ihm, der nirgends ſchaffte, ſondern nur ſchaute und genoß, das Geld zuſammen⸗ ſchmolz, ſo reichlich er es auch bemeſſen hatte für die Freiersfahrt, erſt als ihm eines Mor⸗ gens nach durchzechter Nacht nur noch zwei Groſchen aus dem ſchafledernen Zugbeutel ent⸗ gegenfielen, und er gezwungen war, entweder zu ſchaffen, oder zu betteln, fiel ihm durch Zu⸗ fall Zweck und Ziel ſeiner Wanderſchaft ein. Der Hunger trieb ihn in ein Gehöft, wo er um etwas zu eſſen bat und um etwas Arbeit. Arbeit gab es keine, aber die ſchöne, aufgedon⸗ nerte Bauerntochter»wollte ihm gerne einen Ranken Brot geben. Da gedachte er der Probe! Die Stolze langte vom Wandſchrank einen Laib herab, warf ihn mit der runden Seite auf den Tiſch, daß er bummernd ein paar Hopſer machte. Das gibt Händel, ſagte die bau! ——————————————————— Mutter abergläubiſch jedesmal, wenn jemand den Brotlaib auf den Rücken legte. Das, und plötzlich aufquellendes Heimweh dazu, verdarb dem Fremdling den Appetit; er ging wortlos und raſch aus dem Hof. Eine ganz alte Frau im Nachbarhaus ſchnitt ihm ſorgſam ein Stück von einem röſchen Laib, daß er wünſchte, ſie wäre wenigſtens um die⸗ Hälfte ihrer Jahre jünger, ſo hätte er um ſie angefragt. Je öfter er aber die Brotbitte Tag für Tag anbrachte und den Geberinnen auf Geſicht und Hände ſah, deſto mutloſer wurde er. Gaben ſie das Brot ehrfürchtig und ſorgſam, ſo waren ſie alt oder doch ſchon Ehefrauen; die Ledigen, die Jungen vor allem, beſtanden nicht von ſei⸗ nen kritiſchen Augen. Die Eine ſchnitt leicht⸗ fertig Berge und Täler in die ſchön gebackene Maſſe, die Andere zipfelte und ſchnitzelte an der billigen Gottesgabe herum, als verſchenke ſie ihr Vermögen dem Bettler, die Dritte warf ein Stück gar zum Fenſter hinaus, deim Hei⸗ ſchenden hin, doch ſo ſchlecht, daß es auf den von Buhlachen beſchmutzten Boden fiel, wo rüber ſie ſchadenfroh kicherte. Bei einer Vierten hätte David ſich beinahe entſchloſſen, er hatte das Maß der Forderung ein wenig herab⸗ gedrückt, weil es um die Jugend ſo ſchlecht be⸗ ſtellt ſchien unter landab. Verſtaubt, hungrig, völlig mutlos kehrte er abends in einem Wirtshaus ein in einem gro⸗ ßen Dorfe. Die Wirtin, eine Witwe wie er unterwegs erfahren, willfahrte gleich ſeiner den Mädchen landauf, SIOl/ von Bemann Eus Busse Bitte, holte Brot und Meſſer, ſchnitt ſäuber⸗ lich ein ſchönes Stück ab, legte es ihm auf einen Teller und ſtellte Moſt und Salz dazu, obſchon ſie merkte, daß der Gaſt ſie nicht reich machte. David klopfte das Herz bis in den Hals, als er ſie beobachtete; aber während er aß und ſie mit ihm ſprach, bohrte ſie am un⸗ teren Ende des Laibes Weiches heraus, formte Kügelchen davon und warf ſie in frevelndem Spiel den Spatzen hinaus auf die Straße. Da mußte David abermals, tiefer enttäuſcht als ſonſt, von dannen ziehen. Er hatte ge⸗ nug geſucht, die Erfahrung, daß Männer im allgemeinen viel beſſer umgingen mit dem Beſten, was dem Menſchen in den Mund wuchs durch eigene Mühe und Not und Gottes Wohlgefallen, dieſe Erfahrung brachte ihn nicht zum Ziel. Arm und armſelig ging er heim. Die Schuhe⸗ hatten Löcher wie ein Sieb; er lief auf dem. lieben, rauhen, deutſchen Boden. Der und das Haupthaar fiel in apoſtoliſcher Fülle auf ſeine Schultern. So ſchlich er abends in den Hof, daß man ihn nicht kommen ſah im Dorf. Es dämmerte gerade und war Sonntag. wohl in der Kirche, den Abendſegen zu beten und den verlorenen Sohn in Gedanken zu“ ſuchen. In der Stube ſaß eine Magd am Fen⸗ ſter und träumte. Sie fuhr auf, als der Bett⸗ ler pochte und ſchon in der Stube ſtand, ehe ſie„Herein“ geſagt hatte. Er bat um Nacht⸗ quartier und um Brot. Er war ſo elend, daß er nur mit Mühe die Tränen verhielt. „Kommt mit in die Küche, dort ſteht noch Suppe“, ſagte die Magd. Er folgte. Das Mädchen wuſch ſich die Hände, holte eine friſche Schürze aus dem alten Spind und band ſie vor; denn es war im Sonntagsſtaat. David ſah ihr zu, ohne etwas zu denken. Erſt als das Mädchen das Brot holte, und ehe es den⸗ Laib auf den Tiſch legte, mit der Schürze über die weiße Buchenplatte wiſchte, wurde er wach⸗ ſam. Sie ſchnitt mit ſicherem, kraftvollem Zug einen breiten Ranken herunter, Stück mit Fremden das große frommem Wunſch gereicht hatte, aß ſie frank ihr Teil und ſagte ſtolz:„Gelt, unſer Brot iſt gut.“ David vergaß alle Müdigkeit und Not, ſprang hinterm Tiſch vor, erwiſchte das zu Tod erſchrockene Mädchen gerade noch am Arm, das ſich jedoch gleich beruhigte, als der merkwürdige Fremde ſagte:„Ich tu dir nichts, bei aller Heiligen Namen, wie heißt du nur, das ſag mir?“ „Gretlein, und bin hier Magd.“ Der Mann fuhr ſich über die Stirn:„Gret⸗ ſein? Ja das Armenkind?“ 5 „Ja, das.“ ſas eur 480 31f Aber das Brot hatte ſie! zu keichen 9 probe beſtanden wie keine. So ankam, die mit den Jahren ſo tüchtig entwik⸗ kelte Magd als künftige Herrin, ſehen, ihrem ſtolzen Herzen einen Stoß geben und das Paar ſegnen. Sohnes Jahr um Jahr, wenn das Glück ja doch im Winkel des Hauſes erblüht war? Das⸗ fragte die Greiſin vergeblich den lieben Gott und einmal, als ſie ihr Enkelkind in die Wiege gebettet und ſie wieder die Frage mit der, Hartnäckigkeit alter Leute vor den Thron Got⸗ tes geſchickt hatte, drückte ein Engel ihr die Augen zu und führte ſie dahin, wo ihr die ewige Antwort wurde. Der Sohn aber ſtreute, ſo ſehr die Dörfler⸗ den Kopf ſchüttelten, alljährlich Weizen auf ihr, Grab, erntete die Frucht und band die Halme in die erſte Garbe des beſten Feldes. Heinæ Seguweul:- SchHubert in Ganz Wien kannte die lachende Runde, die in der„Mehlgrube“ am Neuen Markt wieder beim Heurigen ſaß: die Brüder von Härtmann, der Maler Schwind, Karl Revertera und' der viel umſchwärmte Baron Schober. Die Weinſtube war blau vom Qualm, denn die jungen Herten ſorgten jeden Abend für den Hecht, ſo dick und ſo dunſtig, daß ſelbſt die ölgemalte Thereſia an der Holzwand das Blinkern lernte. Sie knobel⸗ ten einen Gulden aus, denn die letzte Flaſche ſtand wieder trocken, und eben ſchien das Los den kichernden Schober, alſo beileibe keinen Be⸗ dürftigen, zu treffen, da bellte die blecherne Klingel der Tür.„Herrgott, der Schubert, 3 Schwammerl, wie tränig er dreinſchaut!“, und alle lachten ſich die Köpfe rot. Schubert ſah ſich lange um in der blauen Schenke, denn einmal waren ſeine Augen ſchlecht, 5 andern.., na, der Tabak und ſeine Wol⸗ en!, und erwiderte mit keinem freundlichen Zucken die Heiterkeit ſeiner Freunde; er rollte nur ſein Bäuchlein wie einen Kürbis vor ſich her, trat an den Tiſch und ſagte, noch bevor mon ihn willkommen hieß:„Denkts euch nur, der Beethoven will uns ſterben!! So dämpfte gleich die helle Laune der andern, und Schubert ſetzte ſich, den Kopf ſchwermütig ſtützend, hinter ſein Glas. „Hab ihn doch immer kennenlernen wollen, beim Steiner ſchon im Paternoſtergäßchen. Und komm endlich zu ihm ins Schwarzſpanierhaus, na, und da liegt er gelb wie Wachs am Tod, hats Waſſer ſchon bis an die Hüften, aber das große Herz will immer noch klingen, denn⸗die Schechner,'s Nanetterl vom Theater, hat ihm vorſingen müſſen, und mir ſtreichelte er die Hand.“ 45 der„ Shlgrube-/ „Und hat dich gekannt?“, fragte der Maler Schwind. „Möchts annehmen, Moritzel, möchts unbe⸗ ſcheiden vermuten; denn er guckte mir grad in die Brillen und ſagte, ich hätte den göttlichen Funken!“ „Der große Beethoven!“ ſtöhnten die Freunde; ſie ſchwiegen, denn jeder wußte etwas, was ihn nachdenklich machte. Der Meiſter der„Missa solemnis“, der Taube, der mehr hörte als alle Hörenden, war ein Märtyrer oder Ueberwinder des Lebens, das ihn ſo oft gekrönt und ſo oft verraten hatte. Franz Schubert ſchämte ſich der Träne nicht, die ihm auf die Lippen tropfte. „Gelt, wir gehen halt'ſammen mit zum Begräbnis?“—— „Zuſchauen wollen wir,“ meinte der ältere von Hartmann,„ſo zum feſtlichen Geleit wird uns wohl niemand bitten!“ Schubert war anderer Meinung:„Wenn der Beethoven ſtirbt, iſt die Welt eingeladen!“ Dann gingen ſie nach Hauſe. Die Nacht war märzlich kalt, flutende Wolken am Himmel und ein braunes Singen über der Donau, daß man ein großes Trauern ahnen mochte. Als dann der 29. März gekommen war, ſtan⸗ den wohl 20000 Menſchen in den Straßen von Wien; vom Schwarzſpanierhaus bis zur Pfarr⸗ lirche und von der Pfarrkirche bis zum Wäh⸗ ringer Friedhof. Konnte man auch das Gefolge nicht zählen, ſo fuhren doch 217 vornehme, lak⸗ kierte Wagen hinter dem Zug, und die Muſikan⸗ ten ſpielten im langſamen Schreiten den„Trauer⸗ marſch auf den Tod eines Helden“, jene Sonate in As-Dur, die der Verewigte ſelber geformt hatte. Und die Fröhlichen aus der„Mehlgrube“ am Neuen Markt hatten ſich am Rande des langen Weges aufgeſtellt. Barhaupt ſtanden ſie da, ſchweigend und blaß, ſo ſtark bannte ſie ein Ge⸗ heimnis vor dem Grabzug dieſes Toten. Nur einer von ihnen ſchritt im Gefolge: Franz Schu⸗ bert! Er trug eine rauchende Kerze wie Lenau, Grillparzer, Raimund, Caſtelli und Zedlitz, ſeine Nachbarn am ſchwarzen Wagen, ſie trugen. In Währingen ſenkte man den Sarg in die Gruft, und es fehlten der Tränen nicht, als man Schollen feuchter Frühlingserde auf den ſchla⸗ fenden Titanen warf. Der Schauſpieler Anſchütz ſprach einen Vers und eine Rede, die Grill⸗ für Beethoven verfaßt hatte. Das Ende ieß ſo: „Geht von hier, trauernd, aber gefaßt; nehmt mit euch eine Blume von ſeinem Grabe. Und wenn euch je im Leben, wie der kommende Sturm, die Gewalt ſeiner Schöpfungen über⸗ mannt, ſo euft es zurück, das Andenken an ihn, der ſo Großes geleiſtet und an dem kein Tadel war!“ „An dem kein Tadel war; ja, an dem kein Tadel war..“ Immerzu murmelte Schubert dieſe würdevollen Worte vor ſich hin, als er, vom Erlebnis dieſes Tages bitter bedrängt, zur „Mehlgrube“ ging, wo ſeine Freunde nach ſol⸗ chen Srunden der Trauer dem lachenden An⸗ recht am Leben wieder dienen wollten. „Wißt ihr,“ ſagte da Schwammerl, und er hatte eben das Weinglas zum Trinken gehoben, „wißt ihr, das mit dem Erdewerfen iſt eine ſinnige Sitte, aber heut' hab ich die Schaufel nicht greifen mögen. Wenn ich bedenk: die Eroica, das Harfenquartett, die Sonaten und Liebeslieder, Herrgott, ſo viel Sehnſucht iſt ewig, da werf ich keine Erde drauf; mir will der Beethoven halt nimmer ſterben!“ Und die anderen, die da ſaßen, der Schober, die Hartmanns, der Schwind und der Revertera, mochten nicht mehr trauern; nur der ſiebente, der ſtumme Grillparzer, der nur ſelten mit zum Heurigen kam, der nickte brüderlich dem Schu⸗ bert zu:„Haſt ſchon recht, Schwammerl, ſollſt leben!“ Da tranken auch die Heiteren mit; nun wußte Franz Schubert, daß Grillparzers. nachdenkliches Schweigen auch das ſeinige war. So rückte er neben den Dichter, legte ihm die Hand auf den Arm und hatte eine Bitte. 155 „Schaun's, Herr Grillparzer, da hätt ich eine Frage, eine ganz unverſchämte, wann ich nur wüßt', daß Sie es nicht als einen Schmarren nähmen?“ Der Grillparzer lächelte jetzt, und die Nach⸗ barn ſpitzten die Ohren.„Nun reden's frei weg, Franzel Schubert!“ Und der Schwammerl pflückte am Tiſchtuch. „Schaun's, Herr Grillparzer, was der Anſchütz da heut' auf dem Währinger Friedhof geſpro⸗ chen hat— ich mein' die Rede, die Sie dem Beeihoven ſchrieben—, alſo hören's, wenn ich a mal ſterben ſollt, gelt, ich krieg halt auch einen Vers vom Grillparzer?“—4 Da flüſterte der Dichter dem Muſikanten ins Ohr, und die anderen haben es nicht hören ſol⸗ len. Aber Schubert wurde jetzt heiter, denn er füllie ſein Glas, ſtand auf:„Nun hörts zu: Auf den, den wir jetzt begraben haben!“, Und die Gläſer klingelten wie ein ſilbernes Glockenſpiel. „Nun hörts noch a mal zu: Jetzt auf den, der der nächſte ſein wird!“ Da haben ſich alle angeſchaut, als wollte der eine im Blick des anderen ein unheimliches Rätſel löſen. Am 19 November 1828, ein Jahr nur ſpäter, iſt der Schwammerl als erſter aus der„Mehl⸗ gruben“⸗Runde mit 31 Jahren am Typhus ge⸗ ſtorben. Er hatte auf ſeinen eigenen Tod getrunken. Grillparzer erfüllte ſein Verſprechen in Schu⸗ berts Grabinſchrift:„Der Tod begrub hier einen reichen Beſitz, aber noch ſchönere Hoffnungen!“ Ich möchte es nicht nochmal erleben. 3 Bart. hatte lange Zeit keine Schere mehr geſpürt, Die Mutter war brach eine Ecke davon ab, und nachdem ſie dem Zberſtan⸗ den wie keine und die Liebes⸗ und Tügend⸗ mußte die Mutter, ſo herb es ſie im erſten Augenblick Warum hatte es nur der Reiſe um die Welt bedurft, der Verſchollenheit des So nahm Geſchütz feue ein und ſovie ihnen nichts ten oder ſich Pining hat mann Oever hingegeben. ſich in der 7 und den Lev jemand verſ chen. Ob der habe, wollte Oeverwind der Kartaun⸗ hatten ſeine lag frei bis; Wall von Ge Straße und „Jeder Ar Hauptmann Seine Ler und legten d und ſchlug z1 das Geſchütz drüben ſchlu Sand, das nigte den La ver aufs Ziü das Rohr au Der Statt und hielt der Der Alte z da drüben fe ſtändlich,„ſo dir eine Fra⸗ „Ich kenne gutmütig, er Bauernabord um mein 2 focht. Ich ne deſt du dara Der Alte 1 raſch.„Wir dich, Stattha Lager geſchl aber die Mi ihn zum Sp „Was ſagt wußte es ni Da ſtöhnt⸗ beide Hände ausgeſchickt! auch, daß d nach deinem Der Statt wußte, wie Augenblick ſe zu leugnen dem“, hätte wußte, daß Bauern rett „Wenn es wollen“, ſtöh Es Wil Glück Hamſ durchſor kinde Müller. dem Bi Kapitel. Weit ober Langerud o ebenſogut S es iſt nur ei Die Leut Svarta, Kv Und dann Ola, Einar Kinder beſi Die Bub⸗ und Einar älteſte und von Anfan, Hörner und fen, im üb Sie gehört Die Bube ten und ſch und eines Kvita ein, n anderen w einiger Zei rückgängig Kvita und nun zu En wanderten ſitzern hin Buben ſell Svarta un Stjerna da wurden nie in feſten k Jeden Abe melkte, ſaße auf einer kl ihrer Kuh, ins Geſicht Dieſes J warten, we ſehr ärgerl Frühling 1 5se —— tt ſäuber⸗ ihm auf 5alz dazu, nicht reich s in den ährend er e am un⸗ revelndem ie Stroße. enttäuſcht hatte ge⸗ änner um mit dem ſen Mund ind Gottes ihn nicht ie Schuhe auf dem. der Bart, r geſpürt, ſcher Fülle daß man dämmerte utter war mzu beten anken zu“ d am Fen⸗ der Bett⸗ ſtand, ehe um Nacht⸗ elend, daß lt. ſteht noch gte. Das eine friſche band ſie it. David Erſt als he es den⸗ zürze über e er wach⸗ raftvollem er, brach ſie dem frommem ihr Teil ſt gut.“ und Not, e das zu noch am e, als der dir nichts, t du nur, rn:„Gret⸗ nberſtan⸗ Tügend⸗ tußte die Augenblick⸗ ig entwik⸗ jen, ihrem und das der Reiſe enheit des Glück ja war? Das⸗ eben Gott die Wiege mit. der. hron Got⸗ lihr die ho ihr die ie Dörfler⸗ en auf ihr, die Halme % dem Schu⸗ merl, ſollſt nun wußte chdenkliches 'o rückte er nd auf den ätt ich eine nn ich nur Schmarren „die Nach⸗ 's frei weg, Tiſchtuch. her Anſchütz hof geſpro⸗ e Sie dem „ wenn ich halt auch ikanten ins t hören ſol⸗ er, denn er rts zu: Auf n ſilbernes iuf den, der wollte der nheimliches nur ſpäter, der„Mehl⸗ Typhus ge⸗ etrunken. nin Schu⸗ hier einen ffnungen!“ en. So nahm der Kampf ſeinen Fortgang, das Geſchütz feuerte mitten in Grettirs Feſtung hin⸗ ein und ſoviel Mut die Bauern zeigten, es blieb ihnen nichts anderes, als auf den Tod zu war⸗ ten oder ſich zu ergeben. Pining hatte wenig Verluſte. Aber der Haupt⸗ mann Oeverwinden fiel, für ihn hätte er vieles hingegeben. Ein eisgrauer alter Bauer hatte ſich in der Frühe der Geſchützſtellung genähert und den Leuten erzählt, daß in Grettirs Lager jemand verſucht habe, den Landrat zu erdol⸗ chen. Ob der Statthalter den Mörder gedungen habe, wollte er wiſſen. Oeverwinden hatte es eilig, er arbeitete an der Kartaune. Hinter mannshohen Sandhürden hatten ſeine Leute ſich eingebaut, die Straße lag frei bis zu Grettirs Lager, das hinter einem Wall von Geröll und altem Mauerwerk zwiſchen Straße und Uferklippe lag. „Jeder Aufruhr ſteht unter Tod“, ſagte der Hauptmann kurz. Seine Leute richteten wieder die Kartaune und legten die Lunte auf. Das Rohr donnerte und ſchlug zurück, ſie riſſen es nieder und zogen das Geſchütz blitzſchnell ſeitlich in Deckung. Von drüben ſchlugen einige Arkebuſenkugeln in den Sand, das war die Antwort. Ein Mann rei⸗ nigte den Lauf, lud von neuem und legte Pul⸗ ver aufs Zündloch, dann ſchoben die anderen das Rohr aus der Deckung. Der Statthalter kam durch den Geſchützgang und hielt den Bauer an.„Was willſt du?“ Der Alte zog die Mütze.„Wenn du mit denen da drüben fertig biſt, Statthalter“, ſagte er um⸗ ſtändlich,„ſo wirſt du einen Allting treffen, der dir eine Frage vorlegt—“ „Ich kenne die Frage, Alter“, ſagte Pining gutmütig, er meinte, der Mann käme für eine Bauernabordnung.„Sieh, Grettir beſtahl mich um mein Weib, während ich für den König focht. Ich nahm mein Eigen wieder. Was fin⸗ deſt du daran?“ Der Alte war verdutzt, aber er ſammelte ſich raſch.„Wir haben noch eine andere Frage an dich, Statthalter. Es iſt einer heute in Grettirs Lager geſchlichen, der wollte ihn niederſtoßen, aber die Männer erkannten ihn und brachten ihn zum Sprechen.“ „Was ſagte er?“ fragte Pining erſtaunt und wußte es nicht. Da ſtöhnte der Bauer laut auf und reckte beide Hände gegen Pining:„Daß Pjetur ihn ausgeſchickt habe, Grettir zu töten. Und er ſagte auch, daß du ihn ohne Strafe laſſen würdeſt nach deinem Eide.“ Der Statthalter wurde fahl im Geſicht; er wußte, wie ſehr das Gerücht ihm in dieſem Augenblick ſchadete. Aber er war zu ſtolz, etwas zu leugnen und ſchwieg.„Ich weiß nichts von dem“, hätte er ſagen können, oder:„Pjetur wußte, daß Grettir verloren war und wollte die Bauern retten.“ Aber er ſchwieg. „Wenn es wahr iſt, daß du ihn haſt töten wollen“, ſtöhnte der alte Bauer,„wenn es wahr iſt, ſo ſeid ihr quitt, Statthalter. Laßt Grettir in Frieden abziehen!“ Oeverwinden trat näher, er hatte Furcht, daß Pining nachgeben könnte und drohte dem Das deutschie Gesichi. Soldaten ſtürzten hinzu und trugen ihn in die Deckung; der Statthalter kniete neben Oever⸗ winden, er hatte ihm das Wams geöffnet, rief nach einem Wundarzt und hob des Freundes Schnodbischer hauer Mann:„Wer hat Breidawiek überfallen? Weckt die Toten auf und ihr habt Frieden!“ Er bückte ſich gleich nach vorn, der Richtkano⸗ nier tat eine Frage. In dem Augenblick knallte ein Schuß vom La⸗ ger und der Hauptmann fiel über das Rohr, bäumte ſich auf und taumelte auf Diderik Pi⸗ ning zu, als könne er helfen. Blut rann ihm aus dem Mund. Haupt an ſeine Bruſt.„Johann“, ſtöhnte er, „bleib bei mir, Johann!“ „Keine Gnade“, riet der Sterbende,„keine Gnade an Grettir!“ Nach einiger Zeit tam ein anderer Mann mit einem weißen Tuch von drüben, um den Statt⸗ halter zu ſprechen. Lütte Lüdekin beredete ge⸗ rade mit Potthorſt, daß man über Nacht weiter⸗ feuern müſſe werde, um gegen Morgen nun doch ſe r ett 75 d— T A ufrũ h rer von Fnedrich das Lager der Ermüdeten zu überrumpeln. Die Schiffer aus Deutſchland waren ſchon unruhig über das Schießen, und der Zulauf aus dem Landinneren wurde gefährlich. Da kam ein neuer Bote und wurde vorgeführt. „Stell das Schießen ein, Statthalter“, bat er. Diderik Pining blickte ihn hochfahrend an; Oeverwinden lag auf einer Bahre neben ihm. „Wißt ihr, daß Aufruhr das Leben koſtet?“ „Tu, was du willſt, Statthalter, wir ſind am Ende.“ „Grettir lebt?“ „Er ſchickt mich.“ „Bleibt im Lager, ich ſende Leute, um die Waffen einzuſammeln.“ Der Bauer faßte zögernd nach ſeinem Aer⸗ mel.„Grettir läßt dir ſagen: Tu mit ihm, was du willſt. Aber ſchone die, welche ihm folgten.“ „Ich werde nachdenken“, antwortete Pining, „und werde mit euch tun, wir ihr mit unſeren Gefangenen getan habt!“ „War Pjeturs Knecht unſer Gefangener?“ fragte der Unterhändler und begann zu zittern. Der Statthalter winkte ihm zu gehen, er ſuchte wieder Platz neben Oeverwenden. Mägde brachten das Eſſen für die Haupt⸗ leute. Sie knieten vor dem Toten und verrich⸗ teten raſch ein Gebet, die Kerzen flackerten un⸗ ter ihrem Atem. Die Straße lag im blauen Mitſommerlicht, ſchwach erhellt vom Rauch eines brennenden Hauſes; Schritte einer Mannſchaft, die zu Grettirs Lager hinüberſchritt, klapperten über den ſteinigen Boden. Der Statthalter hatte den Mägden ſtumm zu⸗ geſehen.„Wo iſt Dierk?“ fragte er plötzlich wie aus halbem Traum. Da taten die Frauen eil⸗ fertig, als ſuchten ſie ihn. Als er ſich umblickte, ſtand Deike Witten hin⸗ ter ihm, vielleicht wartete ſie ſchon lange. Sie ſchwieg und blieb demütig vor ihm ſtehen. „Freut's dich nicht— daß der Kampf zu Ende iſt?“ fragte Pining heiſer.„Wo iſt Dierk?“ Deike Witten antwortete nicht, ſie raffte die Töpfe zuſammen, als wollte ſie gehen und ſtellte ſie wieder nieder.„Halt die Bauern gefangen. bis wir die Inſel verlaſſen haben; halt Grettir gefangen!“ Der Statthalter machte eine un⸗ willige Bewegung und ſchien ſich abwenden zu wollen. Da zog die Frau ihn zurück, mit Mühe brachte ſie das Wort heraus:„Die Leute ſagen, daß Pietur und du— daß ihr einen gegen ihn gedungen hättet.“ Sie hob die Arme betäubt über die Stirn. „Kannſt du für nichts, als für Grettir zu bit⸗ ten?“ Der Statthalter nahm die Hand des Toten auf und legte ſie gegen ſeine Stirn. Deike Witten ließ ſich auf die Bant nicder und ſtreichelte Oeverwinden. „Ich bin vier Jahre Grettirs Weib geweſen, ich bin's noch heute. Sollte ich nicht für ihn bitten?“ „Du biſt frei, wenn wir ihn begraben haben.“ Es wird Fröhling ouf Longerud/ Von Mere Hemsun Glücklichſtes Kinderleben ſchildert Marie Hamſun in ihrer von Liebe und Humor durchſonnten Erzählung:„Die Langerud⸗ kinder“, die der Verlag Albert Langen/ Georg Müller, München, herausbringt. Wir entnehmen —n mit Erlaubnis des Verlages das erſte apitel. Weit oben im Tal liegt ein Hof, der heißt Langerud oder Langhub. Er könnte eigentlich ebenſogut Stutterud oder Kurzhub heißen, denn es iſt nur ein kleiner Hof. Die Leute dort haben vier Kühe, die ſie Svarta, Kvita, Julgaas und Stjerna nennen. Und dann haben ſie vier Kinder, die heißen Ola, Einar, Ingerid und Martha; jedes der Kinder beſitzt eine der Kühe. Die Buben ſind die älteſten, Ola iſt zehn und Einar acht Jahre alt. Und Svarta iſt die älteſte und vornehmſte von den Kühen, ſie war von Anfang an Olas Kuh. Kvita hat keine Hörner und taugt deshalb nicht viel zum Kämp⸗ fen, im übrigen iſt ſie aber eine brave Kuh. Sie gehört Einar. Die Buben waren große Händler, ſie tauſch⸗ ten und ſchacherten mit allem was ſie beſaßen, und eines Tages tauſchte Ola Sparta gegen Kvita ein, natürlich bekam er noch irgend einen anderen wertvollen Gegenſtand dazu. Nach einiger Zeit jedoch wurde der Handel wieder rückgängig gemacht, Einar bekam wiederum Kvita und eine entſprechende Zugabe. War es nun zu Ende damit? Keineswegs, beide Kühe wanderten von Zeit zu Zeit zwiſchen ihren Be⸗ ſitzern hin und her, ſodaß kein anderer als die Buben ſelbſt eigentlich wußten, wer jeweils Svarta und wer Kvita beſaß. Julgaas und Stjerna dagegen waren in feſten Händen und wurden nie verkauft oder gekauft, oh, die waren in feſten kleinen Händen, die nicht losließen. Jeden Abend, wenn die Mutter die Kühe melkte, ſaßen ſowohl Ingerid als auch Martha auf einer kleinen Kiſte und hielten den Schwanz ihrer Kuh, damit das Tier die Mutter nicht ins Geſicht ſchlagen konnte. Dieſes Jahr ließ der Frühling lange auf ſich warten, woher kam das nur! Die Buben waren ſehr ärgerlich, daß ſie ſo lange auf den ſpäten Frühling warten mußten, denn heuer ſollten. Ola und Einar zum erſtenmal als Hüterbuben auf die Alm gehen. Sie freuten ſich ſo ſehr darauf, es war zwar ein verantwortliches Amt, aber es war doch auch eine Stellung, bei der man viel Geld ver⸗ dienen konnte. Es gehörte nämlich eine große und gute Alm zu dem kleinen Langerud. Sie lag zwar weit in den Bergen drin, aber von allen Seiten brachten die Leute ihre Kühe und Ziegen im Sommer zur Weide herbei. Und wenn dann der Herbſt kam und die Gebühr für die Weide bezahlt wurde, ſo gab es ja kei⸗ nen, der nicht dem Hirtenbuben ein Fünfund⸗ zwanzigöreſtück oder eine halbe Krone extra ſchenkte. Ja, der Küſter hatte dem früheren Hirten ſogar zwei Kronen Trinkgeld gegeben. Aber ſie waren auch ganz ungewöhnlich ſchwer zu hüten, dieſe Küſterskühe. Ja, die Buben warteten heuer ſehnſüchtig auf den Frühling. Der Kalender taugte nichts. „Grasmonat!“ grinſte Ola.„Wo iſt denn das Gras?“ meinte er. Und als ſie im Mai waren, im Blütenmonat, war es immer noch das aleiche, im Wald lag der Schnee, und die Wie⸗ ſen waren grau und gelb von all dem welken vorjährigen Gras. Aber dann endlich eines Tages kam der Frühling. Die Sonne ſchien ſo warm, ſo warm. Die braune geteerte Scheunenwand griff ſich ganz lau an, und die großen Fliegen ſaßen daran, glänzten grün und ſonnten ſich. Und die kleinen Mädchen waren auf einmal furchtbar eifrig damit beſchäftigt, hier an der Sonnenſeite ins„Paradies“ zu hüpfen. Sie konnten es nicht ganz richtig, ſie waren im ver⸗ gangenen Jahr, als ſie es lernten, noch ſo klein geweſen, daß ſie es beinahe wieder vergeſſen hatten. Aber ſie hatten ein paar Vierecke in den Sand gezeichnet und hüpften fleißig vor und zurück, bald auf einem Bein und bald auf bei⸗ den, und fanden es ſehr luſtig, ins„Paradies“ zu hüpfen. Die Buben aber ſpielten um Knöpfe. Dazu brauchte man viele Knöpfe. Ola war tüchtig und weitblickend und hatte ſich mehrere Dutzend Knöpfe geſammelt, ſowohl mit zwei Löchern als auch mit vieren. Einar gehört da⸗ gegen nicht zu denen, die ſich um des kommen⸗ den Tages willen Sorgen machen. Aber wenn der Augenblick da iſt und man die Knöpfe braucht, dann müſſen ſie eben herbeigeſchafft werden. Darum konnte auch die Mutter am Morgen nicht einen einzigen Knopf finden, als ſie in ihrem Nähkorb ſuchte und ſo notwendig einen hätte haben müſſen. Darum hingen die Hoſen gerade jetzt ſo ſchlaff und merkwürdig an Einar, und darum mußte er die Hoſenträ⸗ ger einſtweilen in der Scheune verſtecken. Denn die Hoſenknöpfe waren abgetrennt. „Kopf—! Wappen—!“ rufen ſie und werfen ſich vor lauter Eifer platt auf den Boden, um zu ſehen, was es iſt. Und das Glück ſteht ganz auf Olas Seite, bald hat Einar ſowohl die Knöpfe aus dem als auch die von ſeiner Hoſe ver⸗ oren. „Du mußt mir zwölf Punkte leihen, du be⸗ kommſt ſie wieder, wenn ich dir etwas abge⸗ wonnen habe“, ſagte Einar. Ja, Ola hat noch keine Luſt, das Spiel jetzt ſchon zu beenden, und leiht Einar deshalb die zwölf Punkte. Aber er zieht dabei ein teueres und ſchönes Stück Kreide aus der Taſche und ſchreibt die Zahl zwölf an die Scheunenwand. Eigentlich ift es eine Verſchwendung, die Kreide auf der rauhen Scheunenwand abzuſchreiben, aber es hilft alles nichts, denn es wäre doch gut denk⸗ bar, daß es Einar ſpäter einfiele, zu ſagen, er habe nur ſechs Punkte zu leihen genommen. Der kleine Einar iſt weiterhin vom Unglück verfolgt, und Ola läßt ſich ſo weit herab, noch einmal einen Zwölfer und danach noch einen Zehner auf die Scheunenwand zu ſchreiben. „Nein,“ ſagte er ſchließlich,„jetzt kann ich nicht mehr ſo aufs Ungewiſſe hin fortleihen— wo willſt du es denn hernehmen?“ Darauf weiß Einar eine gute Antwort: Ich kann ja auch noch die Knöpfe von meiner Sonntagshoſe abtrennen“, ſagte er. „Das gibt nur vierundzwanzig Punkte!“ „Es gibt noch zwölf dazu, wenn ich auch die vom Schlitz nehme.“ „Biſt du verrückt“, ſagt Ola und bewundert ihn,„du kannſt doch nicht die Knöpfe vom Schlitz nehmen!“ Doch, das kann Einar. Nach kurzer Zeit ſind alle Knöpfe von der Sonntagshoſe abgetrennt, und nach wiederum kurzer Zeit hat Ola auch dieſe gewonnen. Einige Zeit ſpäter kam der kleine Einar laut heulend in die Küche zu ſeiner Mutter. „Um Gottes willen, was iſt denn?“ rief ſie. „Der Ola—“ „Was iſt denn mit ihm, iſt er ins Waſſer ge⸗ fallen?“ rief die Mutter und wollte aufſprin⸗ gen. Sie hatte beſtändig Angſt jetzt in der Ueberſchwemmungszeit. „Nein, er hat mir alles abgemogelt, was mir gehört!“ ſchluchzte Einar. „Erſt hat er mir alle Knöpfe aus dem Näh⸗ korb abgemogelt—“ „So, dann haſt du ſie alſo genommen?“ fragte die Mutter. „Ja—a. Und dann alle Hoſenknöpfe, die ich nur überhaupt hatte!“ weinte er.„Nun hat er auch noch Svarta bekommen, und morgen wird ausgetrieben, und da wird ſie Kvita über den Bach hinüberwerfen!“ Einer war ganz ver⸗ zweifelt.„Mutter, ach, kann ich nicht die Me⸗ daillenknöpfe bekommen, die du in der Kom⸗ mode haſt, damit ich mir Svarta wieder zu⸗ rücktauſchen kann?“ bat er herzinniglich. Er meinte ein paar blaue Emailknöpfe. „Biſt du denn ganz von Gott verlaſſen“, ſagte die Mutter,„die ſchönen Knöpfe ſollt ihr ja einmal von mir erben, das weißt du doch.“ „Wann denn?“ „Wann? Wenn ich einmal tot bin.“ Einar weinte noch mehr und ſagte: Das dauert aber noch ſo ſchrecklich lange, hu, hu, hu!“ ſagte er. Da aber lachte ſeine Mutter. Und dann ſuchte ſie einen langen roten Bleiſtift hervor und ſagte, er ſolle Ola dieſen Bleiſtift zeigen, dann würde der wohl den Handel wieder rückgängig machen. Und da ſtrahlte Einars naſſes, verweintes Geſicht wie eine kleine Sonne, und die letzten Schluchzer gingen auf einmal in ein Lachen über. Er griff raſch nach dem neuen glänzen⸗ den Bleiſtift und ſteckte ihn hinters Ohr, zog heftig an der Hoſe, die gefährlich weit hin⸗ untergerutſcht war, und rannte zur Tür. Und eine Minute ſpäter gehörte Sparta wie⸗ der ihm. Ola aber ging ſtill und ernſthaft in die Kam⸗ mer hinauf, wickelte den roten Bleiſtift in Sei⸗ denpapier ein und legte ihn zu ſeinen anderen Sachen. ————————— ———— Die Sache begann ſo: Etwa zehn Lakaien des Freiherrn von Bloem wurden auf ihrem mitter⸗ nächtlichen Heimwege nach einer Tanzerei im Dorfkruge von einem plötzlich dahergaloppie⸗ renden Reiter überfallen und mit der flachen Klinge übel zugerichtet. Uebereinſtimmend ſagten ſie aus, daß kein Wort, ja keine Geſte zwiſchen ihnen und dem wütenden Angreifer vorher gewechſelt worden ſei; wie ein Teufel ſei er wortlos auf ſie losgefahren und habe mit ſo gewaltigen Hieben zugeſchlagen, daß ihre neuen franzöſiſchen Livreen, in denen ſie zum erſten Male beim Tanze waren, in Fetzen gingen. Der Freiherr von Bloem ſchäumte. Gerade weil der Vorfall ſo gar keine Erklärung bot, witterte er einen gegen ihn gerichteten Affront, irgend eine noch verhüllte Unverſchämtheit, die ſich gegen ſein Haus, gegen ſeine Lebensfüh⸗ rung richtete. Von der Wut auseinander⸗ geſpreizt ſtand er puterrot vor ſeinen verbeul⸗ ten und zerfetzten Dienern:„Wie ſah der Kerl aus, zum Donnerwetter?“ Doch die Antworten, die er erhielt, gingen weit auseinander. Nur eines erwähnte jeder von ihnen: Die blaue Farbe ſeines Rockes. In dieſer Nacht hielt der Freiherr Kriegs⸗ rat, das heißt, er phantaſierte mitſamt ſeinen zehn Kavalieren, die nun ſchon ſeit Monaten ſeine Gäſte waren und trank doppelt ſo viel als ſonſt. Gegen Morgen hatte er endgültig feſtgeſtellt, daß man es offenbar mit einem Wahnſinnigen zu tun habe, denn wie ſollte ihm, dem Frei⸗ herrn von Bloem, dem„verdammten Bloem“, wie er breit ſchmunzelnd den Namen wieder⸗ holte, den man ihm ringsum im Volke gab, wer ſollte ſo tollkühn ſein, ihm etwas in ſein Leben drein zu reden, das er ſich mit ſeinen zehn Kavalieren, der ganzen Welt zum Trotz, eingerichtet hatte.„Wer?“ ſo brüllte er, maſ⸗ ſig unter dem Kronleuchter ſtehend, das Wein⸗ glas ſchief in der Hand, und ſtarrte die Ka⸗ valiere an. Die aber ſchlugen auf den Tiſch und johlten:„Niemand!“ Doch ſchon wenige Wochen darauf wurden die zwei Reiſekutſchen mit der franzöſiſchen Schauſpielertruppe, die ſich der Freiherr von Bloem zu ſeiner und ſeiner Kavaliere Unter⸗ haltung hatte kommen laſſen, von demſelben blauen Reiter überfallen, ihre Inſaſſen zum Ausſteigen gezwungen und ſchändlich ver⸗ höhnt. Denn ſie mußten, einer mächtigen Reiterpiſtole gegenüber, ſo lange ein deutſches Gedicht memorieren, das ihnen der Blaue über⸗ geben hatte, bis es ein jeder von ihnen mehr oder weniger fließend zu ſagen wußte. Das Gedicht aber war ein damals in Deutſchland viel geſungenes Spottlied auf den Kaiſer der Franzoſen, Napoleon I. Als das der„verdammte Bloem“ erfuhr, brüllte er ſo, daß ſelbſt die Vögel im Schloß⸗ garten verſtummten. Denn jetzt war es klar: Das ging ihn an, ihn ſelbſt an. Irgend ein Laffe war mit dem Leben des Freiherrn von Bloem nicht zufrieden, wagte es, in heraus⸗ fordernder Weiſe daran Kritik zu üben, daß der Baron mit ſeinen Kavalieren Krieg Krieg ſein ließ und ein Leben der wilden Unter⸗ haltung, der Jagd, der Kunſt, des Feſtes lebte. Den Kerl mußte er fangen, mußte ihn vor ſeine Klinge ſtellen, dieſen einfältigen Frech⸗ ling, der ſcheinbar nichts davon wußte, was für ein ſchäumendes Feſt das Leben war. So dozierte der Freiherr in torkelnden Morgen⸗ ſtunden ſeinen Kavalieren und jagte dann in ſeinen Träumen hinter dem blauen Reiter. Als aber einige Zeit danach eine neue Sen⸗ dung franzöſiſchen Weins zu erwarten war, da hatte der Baron etwas wie eine Vorahnung, irgend eine dumpfe Erwartung befiel ihn, ſo daß er ſich mit ſeinen Kavalieren dort in den Hinterhalt legte, wo der erwartete Wagen an einer ſchwierigen Wegſtelle unweit einer Straßenkreuzung vorbei mußte. Und richtig: kaum hatte der Wagen einige Raodrehungen über dieſe Stelle getan, als der blaue Reiter in klapperndem Galopp um die Ecke ſprengte. Mit vorgehaltener Piſtole jagte er die Kutſcher ſeitab und begann Faß für Faß abzuladen und in den Abgrund zu rollen. Das war zuviel für den Freiherrn. Wild fluchend ſprang er mit einem ungeheuerlichen Satze aus ſeinem Verſteck direkt auf ſein Pferd, damit auch den anderen das Signal zum —32 BlSus siten/ von peli Kreisrit gegen den hohen Stein, dann aber beugte er ſich bleich bis in die Lippen bis zum Pferde⸗ hals vor und ſchrie hinauf:„Wenn Sie kein Feigling ſind, ſo kommen Sie morgen zu mir!“ Und einer der Kavaliere, dem das einen köſtlichen Spaß zu bereiten ſchien, rief noch hinterher:„Zur Theatervorſtellung!“ Im brüllenden Gelächter, das dem Satze folgte, verklangen oben die Rufe bergaufwärts. Doch am nächſten Abend, der Freiherr ſaß mit ſeinen Kavalieren noch beim Abendbrot, ritt ein Reiter in gepflegtem ſchlankem Trab die Auffahrt des Schloſſes hinan und hielt oben. Ein Kavalier, der neugierig ans Fen⸗ ſter getreten war, erbleichte:„Er iſt da!“ Pol⸗ ternd und ſporenklirrend liefen ſie alle ans Fenſter und ſahen, wie der blaue Reiter das Tor betrat. Die Lakeien, die das Pferd übernahmen, waren blaß und erregt. Der, der den Hut über⸗ Does Viergesperm Angriff gebend, ſo daß ſich der blaue Reiter plötzlich einer Kavalkade wütender Edelleute gegenüberſah. Er begriff ſofort, ſchwang ſich blitzſchnell aufs Roß und ſtaubte auch ſchon in fegender Karriere die Straße entlang. Dicht hinter ihm der Baron, der brüllend, fluchend und ſeinen Degen ſchwingend, ihn in all der wilden Jagd mit den abenteuerlichſten Beſchimpfungen bedachte. Da gab es plötzlich einen hohlen und ſteilen Seitenweg, in den bog der Blaue überraſchend ein. Der Freiherr wollte nach, doch der Ver⸗ folgte hatte genügend Vorſprung, um von oben herab ein Stück Felſen zum Rollen zu bringen, das ſich im Eingang feſt klemmte und ihn verſperrte. Zitternd vor Wut trieb der Baron ſein Pferd erſt einige Male fruchtlos nahm, zuckte, als ihn die Hand des Blauen berührte, furchtſam zuſammen und verneigte ſich bis zum Boden. Im Saale war man inzwi⸗ ſchen wieder an den Tiſch gegangen und war⸗ tete. Ganz ſtill war es Schloſſe nur die klir⸗ renden Schritte des Blauen widerhallten hohl im Gange, der zum Speiſeſaal führte. Ein kurzes hartes Klopfen, ein etwas rauhes: „Herein!“ des Hausherrn, dann öffnete ſich langſam die Türe und der Blaue betrat den Raum. Er grüßte liebenswürdig, faſt herablaſſend, trat mit feſtem freundlichen Lächeln zum Hausherrn:„Mein liebſter Baron,— Sie waren ſo lieb...“ Dabei verneigte er ſich leicht und ſah darauf intereſſiert in die Runde. Und ſeltſam, vor dieſem hohen, bleichen, hart geſtreckkten Fremden mit den kühlen blanken Augen ſtanden die Kavaliere auf, der Hausherr trat an die Seite des Gaſtes und ſtellte ſie der Reihe nach vor. 4 Dann nickte der Blaue aufmunternd:„Wenn es Ihnen alſo recht iſt...“ Und an der Spitze der betretenen Kavaliere, ſo als einem Gefolge vor, begab er ſich zum kleinen Theaterſaal, wo es bei ſeinem Eintreten einige laute Schreckensrufe hinter dem Vorhang gab. Schweigend und aufmerkſam hörte er der Vor⸗ ſtellung zu, erhob ſich zum Ende, jeder Zoll ein Fürſt und dankte lächelnd: Es habe ihn ſehr gefreut, es ſei wunderſchön geweſen— und wenn die Herrſchaften geſtatten, werde er ſie zur Revanche morgen Abend abholen, um ſie zu einer Theatervorſtellung zu führen, die ſie ſicher intereſſieren werde. Niemand fragte ihn nach ſeinem Namen, niemand erwähnte den geſtrigen Tag der Jagd, niemand vertrat ihm den Weg. Der Hausherr geleitete ihn bis zum Tor, katzenbuckelnd brach⸗ ten ihm die Lakaien Hut und Pferd, und mit leichtem, lächelndem Gruß gegen die Fenſter hinauf verſchwand er in elegantem Galopp in die Nacht. Erſt als er weg war, ſchrie man im Schloß ein Weilchen durcheinander. Man konnte ſich aber diesmal durchaus nicht einigen; ſo ging man zu Bett, viel früher als ſonſt. Pünktlich zur vereinbarten Stunde kam der Blaue am nächſten Abend, doch fuhr er diesmal mit drei Kutſchen an, in die er die Geſellſchaft verſtaute. Und dann begann jene wunderliche Fahrt durch die Nacht, die ſchweigend und grü⸗ belnd zurückgelegt wurde, denn die Kutſchen hatten Holzladen ſtatt Fenſter und waren nur von außen zu öffnen. Als die Wagen hielten mochte es faſt ſchon Morgen ſein, doch da ſie ganz nahe an eine Tür heranfuhren, konnte man von der Umge⸗ bung nicht viel erkennen. Nur ein ſeltſames Gemurmel hörte man, ein Trappen ſtiegenauf, ſtiegenab und ein Klirren wie von Waffen. Der Blaue führte ſie über eine kahle Stiege und ließ ſie in einen Raum eintreten, in dem elf vergoldete Theaterſeſſelchen auffielen, die aber rätſelhafter Weiſe einer Reihe verhängter Fen⸗ ſter zugekehrt waren. Auf dieſe wies der Blaue mit einladender Geſte, wartete bis alle ſaßen und zog dann ſchnell die Vorhänge auf. Erſchrocken und ins tiefſte getroffen ſtarrten die elf vergnügungs⸗ hungrigen Kavaliere jetzt auf einen von Fak⸗ keln erhellten Hof, in dem offenbar ein ab⸗ marſchbereites Regiment ſeine letzten Minuten verbrachte. Weinende Frauen und Kinder ſaßen unter den Soldaten, draußen drängt⸗ eine Volksmenge, zu der von Zeit zu Zeit ein Soldat hintrat, um jemandem darin die Hand zu reichen, Offiziere kamen und gingen und aus einem Tore wurde eben die Fahne herbei⸗ getragen. Bleich wie der Tod ſprang der Freiherr vom Seſſel und ſtarrte den Blauen an:„Wer ſind Sie, zum Teufel?“ Der lächelte kalt.„Für Sie, Freiherr von Bloem“, damit umfaßte er den Baron mit hartem Blick,„bin ich ein Werber ſeiner Ma⸗ jeſtät des Königs von Preußen“. Und mit ſelbſtverſtändlicher Bewegung wies er nach einem großen Tiſche in der Zimmerecke, auf dem elf lagen, die kurz darauf von elf ſchamroten Män⸗ nern ſchnell, ja faſt haſtig unterſchrieben wur⸗ den. Lustige Zimmermannsgeschichten Teuſelsgeschichten im Volksmund— Der kriminelle Siein— Warum dòs Holz Aesie hot und der ſeu el ehrlicher ist els die Leule—„Laß den Kiftel an, Kamerad!“ Der Zimmermann iſt oft ein Mann, der ſich in der Welt umgeguckt hat, ohne ſie ſich durch die eigenen Balken, die er dabei ſchlug und richtete, vernageln zu laſſen. Wer reiſt, kann was erzählen, und wer grad beim Erzählen iſt, der pflegt, wenn er die richtigen Zuhörer dabei hat, den Schlußpunkt nicht ſo bald zu ſetzen. Denn was ein rechter Kerl iſt, der holt ſich ſein Recht überall, und wo man es ihm nicht geben will, da erſt recht! So holt man einem Bauer, der einem nicht einmal den Moſt zum Veſper ſpendet, nachts die hölzerne Stiege aus dem Haus. Am andern Morgen verſpricht der Ahnungsvolle, dem, der ſie wiederbringt, einen Extraſchoppen— und ſchon kommt die Stiege an: grün vermooſt und mit Steinen beſchwert, wie ſie im Krottenweiher gelegen; bei Rauchfleiſch und Bier ſchimpft man mitſammen weidlich über die„Lompa, die ſo äbbes tue!“ Einem jungen Zimmermanns⸗bHoch⸗ zeitspaar, das die Hochzeit recht billig richten wollte, deckt man nachts das Dach ab und läßt ſo lange aufs Bett regnen, bis der junge Ehe⸗ mann oben herausſieht und ein„rech“s Fäßle für heut obend“ verſpricht. Nur ein Unzünf⸗ tiger nennt die Scherze derb: wenn einer ſeinen Kittel anziehen will, und findet die Aermel mit Sägmehl verſtopft.., oder er ſitzt in einer ſtil⸗ len Klauſe und draußen nageln ſie ihm die Tür mit Pfoſten zu, zur gerechten Strafe dafür, daß er ſich immer auf ſolche Weiſe von der Arbeit drückt. Wenn einem Lehrling das zu lange Haar verſchnitten wird und es geht ein Stückle Ohr dabei mit, dann tröſtet der Meiſter:„Das iſt beſſer, als wenns in' Hals nei'gange wär'!“ Grad hatten ſich einmal ein paar Zimmerleut zum Veſper geſetzt und auf dem betonierten Boden ihres Arbeitsplatzes ein Feuerte an⸗ gezündet. Die Rede ging davon, daß beim Nach⸗ barn ſechs neue Taſchentücher von der Leine ge⸗ ſtohlen worden waren; man hatte einen jungen, ein wenig beſchränkten Burſchen im Verdacht, der ſtockſtill dabei ſaß und nichts verlauten ließ. Da warf ein ganz„Geriebener“ Kieſelſteine ins —4 5 die ſchnell heiß wurden und mit lautem nall aus der Flamme ſprangen— zufälliger⸗ weiſe immer in die Ecke, wo der Verdächtige ſaß, und der„Geriebene“ erzählte dabei ſaut von dieſen Zauberſteinen, die unfehlbar immer gegen den aus dem Feuer zielten, der was be⸗ gangen hätte. Wie zur Beſtätigung fuhr eben wieder ein großer Stein wie ein glühender Piſtolenſchuß dem Täter an die Naſe. Zum Tod erſchrocken ſprang er auf und bekannte und wurde von der ganzen Mannſchaft gehörig da⸗ für abgeſtraft: denn nackt auf glühender Aſche ſitzen— iſt gerade kein Vergnügen. Der Teufel und ſeine Großmutter ſpielen in den Geſchichten der Zimmerleute eine gewichtige Rolle. Beelzebub erſcheint dabei als luſtiger Raufbold, als gutmütiger Tölpel oder Saufaus, zu dem ein flotter Zimmergeſell ſogar in die rußige Behauſung hinunterſteigt, um ihn zu fop⸗ pen. Und woher kommen wohl die Aeſte, dieſes unliebſame Haupthindernis für die Bearbeitung des Holzes, im Zimmermannsdeutſch auch„ge⸗ ſchmiedete Nägel“ oder„Petrusnägel“ genannt? Da kam der gute Petrus ſelber einmal an einem blauen Montag zu den Zimmerleuten herab, die bei einem Fäßle Bier feierten, und erbat ſich auch etwas für ſeinen Durſt. Weil er aber ohne Schlüſſelbund und Heiligenſchein, genau ſo ausſah wie andere Leute auch, begannen ſie ihren Spaß mit ihm zu treiben und brachten ihm, dem himmliſchen Abſtinenzler, einen Rauſch bei, daß er ſeinen Himmel bald für eine Baß⸗ geige und die Zimmerleut für Orgelpfeifen an⸗ ſah. Da haben ſie ihn gepackt, auf den Werk⸗ tiſch gebunden und die Stricke noch extra an vierzölligen Nägeln befeſtigt und ſich danach wie die Räuber über die Viecherei gefreut. Wie der Petrus am andern Morgen erwacht iſt, hat er erſt ganz unheilig geflucht und dann hat er ſich, kraft ſeiner Allmacht,„zu binden und zu löſen“, einfach ſelber freigeſprochen, nicht ohne die eiſer⸗ nen Nägel, die ihn feſthielten, zu verwünſchen: ſie mögen ewig als Aeſte im Holze ſtecken blei⸗ ben! Und daher können die Zimmerleute ſich heute noch mit der Rache des Petrus plagen. Um auf den Teufel zurückzukommen: einem braven Zimmermann wurde es zu langweilig auf der Welt und da ſtieg er ein wenig hinab und klopfte ans Höllentor; davor ſaß, mit be⸗ mooſtem Schädel und die Kaffeemühle in der Hand, des Teufels Großmutter und ſah dem Sieden der armen Seelen zu. Das erboſte den Zimmermann ſo, daß er anfing, mit dem Teu⸗ felshausrat ein biſſel Kleinholz zu machen: Herd und Tiſch und Bank— alles kurz und llein, bis es den Teufel ſelber gebarmt hat und ſeine Großmutter wie eine geſtochene Wildſau zu winſeln begann. Aber wie er dem Teufel den Rauchſchlot noch mit dem Andreaskreuz vernagelt und verſperrt hat, da hat der Gott⸗ ſeibeiuns ſich aufs Bitten verlegt und ihm lau⸗ ter Kronentaler verſprochen— und ihm dabei ein paar Handvoll Teufelsdreck in die Hoſen⸗ taſche geſchmiert; davon der Zimmermann die Hälfte wieder rauswarf, weil er annahm, der Schwarze hätte ihn begaunert. Es hat ihn aber bitter gereut nachher, denn als er wieder auf Gottes Erde ſtand, hats in ſeiner Taſche nur ſo geblinkert und geblinkt— und wie er nach⸗ ſchaut, ſinds wahrhaftige, goldechte Taler ge⸗ weſen. Daran ſtellte er mit Erſtaunen feſt, daß der Teufel ehrlicher iſt als die Leut. Der Zimmermann ſteht mit dem Höllenpatron auf ganz gutem Fuß: einmal wollte der Schwarze ihn durch Gaunerei in die Hölle locken und führte ihn kreuz und quer durch eine lange Höhle, dahinter er ihm das ſchönſte Wirtſchäftle verſprach. Aber als der Zimmermann durch einen Spalt das rotglühende Höllenfeuer ge⸗ wahrte, wußte er wohl, was für ein Wirtshaus gemeint war. Der Teufel aber glaubte ihn ſchon gefangen und ließ vor Freude faſt den Kittel fallen:„Nur reinſpaziert, Kamerad! Und am beſte gleich drin bleibe!“ Aber der Zimmer⸗ mann iſt auch nicht faul, ſchiebt den Teufel mit einem mächtigen Tritt hinein in die Hölle, ſchlägt wie der Blitz die Tür hinter ihm zu und brüllt:„Bleib drin, Kamerad! Und behalt ruhig dein Kittel!“ Lacht ſich eins und geht. Den Teufel aber konnte ſeine Großmutter befreien, S ſchritte er Militärverpflichtungen ausgebreitet „Leiſe,“ ſa die Lippen, i Vetter der e drohenden Der junge F mir das Sch au dem Lar In einem weichen, ſo( lebniſſe bald Der blaue kräuſelte ſich Gefühl des Mit geſchli tor zu, deſſer überglitten: Aus P. w. weißen, ſchön Kajüte erſter den, zerknitte dererkoffer f kabine um. Ueber den prachtvolles Der Doktor der neuen S und ſetzte ſich junge, alleinm tenden Auger klugem Köpfe dem Promen das Gelände „Sie haber Ruſſe, vermu „Ja, ich bi gefangener.“ Drei Tage Nebenfluß, o Dampfer ver! Zwei weite rauͤchender K Ohne Paßl ſechs Uhr fri den Ort, deſſ Ufer zuſamm ſpäter ſtellte« kommiſſar ſel Weg zur Wi Marineoffizie Vobigs Na tion. Der Di Aufnahme in zungen jedoch Offizier wuß Grenzen. Zw Reiß fliehen gen Mut und ternehmen. Auf einem Kaſan und ſe nach Moskar ſollte. Hinter Kaf Zug, ein höfl und bittet un Reiß hat k fangenenpapi⸗ und ſagt dem „Ich bin e loren und fo Moskau, um laſſen.“ „Es tut mi und im Wac ſen, wo ſich tigkeit Ihrer dieſer Linie b die wir gerad folgen?“ Peinlich, ar len deutſche In einem? tor mit der; Einen unnr noch, einen ei zum Konſulat Nach einer frage laſtet, e Das Abteil Erſtaunt re man hat ihn Jeder ande hätte ſich ein ſo der Doktor Wachtabteil 1 fragen. Neue Sold⸗ tronentaſchen ren. Mit den der Zug in Reiß kennt ſeines Schwa guten Rat, Pflaſter zu ve Petersburger zu überſchreit Guter Rat ſchni würden empfehlen. E — Und Päſſ ein Glück, ver Fräulein ben, bringt i beſitzer, der 1 meinem Vat Flucht zuſam Ganz Mos Drei Tage tor im gaſtli⸗ das ruſſiſche über die Hin gelt einige? ſchaftseingane ichen, hart n blanken Hausherr Üte ſie der 1d:„Wenn der Spitze ſchritte er im kleinen eten einige rhang gab. r der Vor⸗ jeder Zoll habe ihn ſeweſen— „ werde er holen, um ühren, die n Namen, der Jagd, Hausherr elnd brach⸗ „ und mit ie Fenſter Galopp in ſchrie man der. Man ht einigen; ils ſonſt. e kam der er diesmal Geſellſchaft vunderliche d und grü⸗ e Kutſchen waren nur faſt ſchon man eine der Umge⸗ ſeltſames ſtiegenauf, n Waffen. 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Der junge Fürſt iſt ſehr liebenswürdig und hat mir das Schlafzimmer der Fürſtin⸗Mutter, die auf dem Lande iſt, eingeräumt.“ In einem ſonnendurchfluteten Alkoven, in weichen, ſo bequemen Seſſeln waren meine Er⸗ lebniſſe bald erzählt. Der blaue Rauch von duftenden Zigaretten kräuſelte ſich in den Sonnenſtrahlen— ſeliges Gefühl des Geborgenſeins. Mit geſchloſſenen Augen hörte ich dem Dok⸗ tor zu, deſſen Erlebniſſe wie ein Märchen vor⸗ überglitten: Aus P. war er abgefahren mit einem jener weißen, ſchönen Flußdampfer. Den Stil einer Kajüte erſter Klaſſe verdarben ſeine ſchlottern⸗ 1 den, zerknitterten Kleider. Der kleine Auswan⸗ dererkoffer ſchaute ſich fremd in der Luxus⸗ kabine um. Ueber dem breiten, ruhigen Strom lag 4 prachtvolles Sommerwetter. Der Doktor zog einen reinen Kragen an, um der neuen Situation etwas gerecht zu werden, und ſetzte ſich am Salon an das Klavier. Eine junge, alleinreiſende Dame blickte mit beobach⸗ tenden Augen, ein ſchlankes, feines Kind mit klugem Köpfchen auf biegſamem Körper. Auf dem Promenadendeck trat ſie neben Reiß an das Geländer: „Sie haben ſo ſchön geſpielt, Sie ſind kein Ruſſe, vermutlich Oeſterreicher?“ „Ja, ich bin öſterreichiſcher Pole und Zivil⸗ gefangener.“ Drei Tage glitten ſie ſo ſtromab bis zu einem Nebenfluß, an dem der Doktor den ſchönen Dampfer verlaſſen mußte. Zwei weitere Tage ſtampfte ein ſchmutziger, rauchender Kahn in ſchmaler Fahrtrinne. Ohne Paßkontrolle ſchritt der Doktor um ſechs Uhr früh über einen wackligen Steg in den Ort, deſſen kleine Häuſer ſich ängſtlich am nfer zuſammendrängten. Ein Mann in Zivil, ſpäter ſtellte es ſich heraus, daß es der Polizei⸗ kommiſſar ſelbſt war— wies dem Doktor den Weg zur Wohnung des ehemaligen deutſchen Marineoffiziers. Vobigs Name erwies ſich als gute Legitima⸗ tion. Der Dottor fand zwei Tage freundliche Aufnahme im deutſchen Heim. Die Vorausſet⸗ zungen jedoch erfüllten ſich nicht; der ehemalige Offizier wußte nicht viel über die nördlichen Grenzen. Zwei Tage ſchwankte er, ob er mit Reiß fliehen ſollte, hatte aber nicht den richti⸗ gen Mut und war wohl zu alt für ſo ein Un⸗ ternehmen. Auf einem anderen Fluß dampfte Reiß bis Kaſan und ſchrieb mir nach., daß ich direkt nach Moskau zu Fräulein Margot fahren ſollte. Hinter Kaſan lärmt eine Patrouille in den Zug, ein höflicher Offizier ſchaut in das Abteil und bittet um die Päſſe. Reiß hat keinen— das untaugliche Zivilge⸗ fangenenpapier aus Omſt hat er zerriſſen— und ſagt dem Kontrolloffizier: „Ich bin Schweizer, habe meinen Paß ver⸗ loren und fahre zum Schweizer Konſul nach Moskau, um mir neue Papiere ausſtellen zu laſſen.“ „Es tut mir ſehr leid, ich muß Sie verhaften und im Wachabteil nach Moskau bringen laſ⸗ ſen, wo ſich beim Schweizer Konſul die Rich⸗ tigkeit Ihrer Angaben herausſtellen wird. Auf dieſer Linie bewegen ſich zwei deutſche Spione, die wir gerade ſuchen— darf ich bitten, mir zu folgen?“ Peinlich, ausgerechnet auf dieſer Strecke ſol⸗ len deutſche Spione fahren. In einem Abteil dritter Klaſſe liegt der Dot⸗ tor mit der Wache. Einen unwahrſcheinlichen Ausweg gibt es noch, einen einzigen: in Moskau auf dem Wege zum Konſulat der Wache entwiſchen Nach einer Nacht, in der die bange Schickſals frage laſtet, erwacht der Doktor. Das Abteil iſt leer, die Wache verſchwunden! Erſtaunt reibt er ſich die Augen: ja, wirtlich, man hat ihn liegenlaſſen, einfach vergeſſen. Jeder andere wäre nun aufgeſprungen und hätte ſich ein harmloſeres Abteil geſucht. Nicht ſo der Doktor. Ruhig bleibt er liegen, hier im Wachtabteil wird ihn niemand nach Päſſen fragen. Neue Soldaten ſteigen ein, ſchnallen die Pa⸗ tronentaſchen um und gehen den Zug revidie⸗ ren. Mit dem Doktor unterhalten ſie ſich, bis der Zug in Moskau einläuft. Reiß kennt Moskau, beſucht den Rechtsanwalt ſeines Schwagers, der ihm Geld gibt und den guten Rat, ſchleunigſt das heiße Moskauer Pflaſter zu verlaſſen und zu verſuchen, über die Petersburger Badeorte die finniſche Grenze zu überſchreiten. Guter Rat iſt immer billig, wie wenige Men⸗ ſchni würden das ſelber tun, was ſie anderen empfehlen. Es iſt leicht geſagt:„Reiſen Sie!“ — Und Päſſe? Zweimal hat man nicht ſolch ein Glück, verhaftet und vergeſſen zu werden. Fräulein Margot, der ich von Reiß geſchrie⸗ ben, bringt ihn zu einem kurländiſchen Guts⸗ beſitzer, der meine Familie gut kennt und mit meinem Vater einige Zeit während ſeiner Flucht zuſammen war. Ganz Moskau iſt in Spionenangſt. Drei Tage und drei Nächte brinat der Dot⸗ tor im gaſtlichen Hauſe zu. Ganz früh. bevor das ruſſiſche Dienſtmädchen aufſteht, verläßt er über die Hintertreppe die Wohnung und klin⸗ gelt einige Stunden ſpäter wieder am Herr⸗ ſchaftseingang. Das Glück liebt die Tüchtigen und wirft Reiß, der alles mögliche unternom⸗ men hat, einen Paß in den Schoß. Bekannte Herren meiner Familie aus Dorpat und Mennoniten machten aus dem Doktor alias polniſchen Flüchtling einen regelrechten ruſſi⸗ ſchen Sanitätsſoldaten, der zehn Tage nach Petersburg auf Urlaub fährt. Das Papier und die Stempel ſind echt, ge⸗ fälſcht nur die Unterſchriften. Was der Paß koſtet? Nichts— Balten helfen Deutſchen und Oeſterreichern nicht für Geld. Zwei Nächte ſchläft der neue Sanitätsſoldat in einer ruſſiſchen Kaſerne, da ſein Geſicht im alten Hauſe zu bekannt geworden iſt Vor dem Nitolai⸗Bahnhof in Petersburg ra⸗ ſen mit Soldaten beſetzte Automobile, Gewehr⸗ .ASEVN E ON bel zerriſſen und zerſtampft wird. Außerdem iſt bei dem Zurückfluten von ganzen Deſerteur⸗ brigaden ein Vordringen nach Weſten mit der Bahn kaum möglich. Wir haben zu viel durch⸗ gemacht und fühlen uns dem Ziel zu nahe, um uns von Ruſſenhänden zerreißen zu laſſen. Mennoniten tragen uns ein Geheimnis zu: Die Mohammedaner des Kaukaſus bereiten einen Aufſtand vor und wollen ihr Land von Großrußland losreißen. Entflohene deutſche Offiziere werden als militäriſche Hilfskräfte mit offenen Armen aufgenommen. Warum nicht— Bandenführer oder ſo etwas. Es iſt ja ſchon ſo viel Sonderbares, faſt Un⸗ glaubliches in den letzten zwei Jahren geweſen. Die Kaukaſier halten als Mohammedaner zu Ahat Was die Welle bringt Was die kleine Welle bringt, Bleibt nicht lang am Strande; Funkelt einen Augenblick, And ſchon holt's das Meer zurück— Neues liegt im Sande. Einzig was der große Sturm Weit landein getragen, Wird noch viele Monde lang Von dem wilden Aeberſchwang Stumme Kunde ſagen. Was der kleine Tag uns bringt, Lachen oder Weinen— Schon der nächſte löſcht es aus; Keine Rune wird daraus An den Meilenſteinen. Nur das tiefſte Glück und Weh, Das ſo voll bemeſſen, Daß wir taumeln, pflugſcharwund, Bleibt bis auf die letzte Stund Nah und unvergeſſen—— Heinrich Anacker. falaanaaaaasaaanaaanauamaaaaaaamaamaawa ſchüſſe knattern, Maſchinengewehre rattern, Ko⸗ ſakenſäbel verrichten blutige Arbeit. Der Doktor iſt mitten in die ſchönſte Revolu⸗ tion hineingeraten. Bolſchewiki und Matroſen der baltiſchen Flotte kämpfen gegen regierungs⸗ treue Truppen des Herrn Kerenſti, der ſchon bedenklich auf ſeinem Brand⸗ und Blutthron wackelt. Auf dem Engliſchen Kai fährt Artille⸗ rie auf und bohrt mehrere Kutter mit Bolſche⸗ wiki⸗Matroſen in die Newa. Tagelang ſchwim⸗ men noch die Leichen. Petersburg dampft vom Blut. Noch einmal bleibt Kerenſti Herr über die Anarchiſten, wie lange noch? Vor dem Bahnhof ſteht der Dottor dicht ne⸗ ben dem vergötterten Revolutionshelden und hört Kerenſkti reden, der eine beſondere Wache für ſeine Perſon ablehnt. Die Bahnhöfe ſind geſperrt, um die Lenini⸗ ſten oder Bolſchewiki zu fangen. Keine Maus kann Petersburg verlaſſen, das in angſtvollem Schweigen wie ausgeſtorben iſt nach den Kampf⸗ tagen. Der Doktor bleibt mit ſeinem Paß, auf dem ein dickes rotes Kreuz prangt, unbeläſtigt. Eines Mittags ſitzt er in einem Reſtaurant. Zwei Herren ſprechen erregt und laut über die deutſchen Spione, die hinter dem letzten Auf⸗ ſtand ſtecken. Plötzlich ſpringt einer der Herren auf Reiß zu, drückt ihm eine Zeitung in die Hand und ſagt:„Leſen Sie das, und dann geben Sie mir Ihr Ehrenwort, daß Sie kein deutſcher Spion ſind und auch kein Bolſchewik.“ Der Doktor lieſt ruhig und gibt ſein Ehren⸗ wort. Warum ſoll er dem verrückten Kerl auch lein Ehrenwort geben? In Bielooſtrow, einem mondänen Peters⸗ burger Badeort an der finniſchen Grenze, ſteht eine ſtarrende Menſchenwand. Alle zwanzig Schritte ein Poſten, die die Herren Lenin und Trotzki hier abfangen möchten. Die ſogenann⸗ ten„weißen“ finniſchen Julinächte ſind hell, daß man um Mitternacht Zeitung leſen kann. Hier iſt an ein Durchkommen nicht zu denten. Der Doktor fährt an eine ihm betannte Stelle des Finniſchen Meerbuſens, von der man die finniſche Küſte herüberſchimmern ſehen kann. Er iſt ein guter Schwimmer und ſchwimmt mit langen Stößen dem weiten Ufer zu. In der Mitte des Meerbuſens ſchaukeln Abſperrungs⸗ boote voller Soldaten. Zurück, die Kleider ge⸗ trocknet und nach Moskau, vielleicht findet ſich ein Loch in der Front. Ungeraucht glimmt die Zigarette in den Fin⸗ gern des Doktors. Still drücken wir uns die Hände. Es iſt ſo ſchön, nach all den Fährniſſen wieder zuſammen zu ſein. In den Kaukaſus Reiß bleibt als Rechtsanwalt Gaſt der ruſſi ſchen Fürſtin. Ich werde unangemeldet ein⸗— quartiert und gehe als Fräulein Margots Vet⸗ ter und ruſſiſcher Kavallerieoffizier auf Urlaub in ihrem Hauſe aus und ein. Schöne Stunden verleben wir bei Bekannten, die meinem Vater auf ſeiner Flucht begegnet ſind, die mich als kleinen, kurzbehoſten Jungen in Dorpat gekannt haben. Der Kreml wird beſehen, in den beſten Reſtaurants ſpeiſen wir wieder mit Meſſer und Gabel wie wohlerzogene Europäer. Unſere Bekannten raten dringend von einer Flucht über die weſtliche Front ab. Der Deut⸗ ſchenhaß und die Spionenſucherei iſt derart, daß jeder, der nur den leiſeſten Verdacht erregt, Deutſcher oder Oeſterreicher zu ſein, vom Pö⸗ den Türken und werden uns helfen. Fräulein Margot beſorgt einen Atlas, wir kramen un⸗ ſere geographiſchen Schulerinnexungen aus und jchneiden zwei Wege an— üher das Schwarze Meer oder über diegefallene türtiſche Feſtung * Erzerum dürch die Front. Meine Landsleute beſorgen neue Sanitäter⸗ papiere. Ich werde Schreiber in der Abteilung „Lazarettzüge“ und fahre zur Kur in den Kau⸗ kaſus. Der Dottor ſoll einen Tag vor mir fahren — damit nicht einer durch Unvorſichtigkeit des anderen hereinfällt— und mich im nördlichen Kaukaſus erwarten, bei deutſchen Koloniſten, an die wir Empfehlungen haben. In der fürſtlichen Wohnung trinten wir einen Abſchiedsſchnaps, und Margot mit der Männerkurage bringt den Doktor zur Bahn., Am nächſten Tage borge ich Geld bei einer Schwedin und einem Vetter. Wegen Ueberfül⸗ lung bekomme ich durch Beſtechung eines Dienſt⸗ mannes erſt für den zweiten Tag eine Fahr⸗ karte. Mostau fiebert in Erwartung der kommen⸗ den Nationalverſammlung, die Rußland einig und ſtark machen ſoll. Fräulein Margot verſchwindet als kleiner Punkt in der Bahnhofshalle, der Schnellzug raſt und trägt mich neuen Ereigniſſen entgegen. Durchſchnittlich ſechsmal am Tage werven die Päſſe kontrolliert. Oft genügt den Soldaten das dicke rote Kreuz auf meinem Ausweis. Vergnügt und völlig ſicher unterhalte ich mich mit ruſſiſchen Offizieren, die in den Türken⸗ krieg ziehen. Was lag nicht alles hinter mir, was noch vor mir. Neues Schauen, neues Wiſſen. Hatz und Qual, vielleicht Tod hockten hinter einem Schickſal, das ſeine Schleier nicht lüften wollte. Der rechtloſe Flüchtling iſt in einer unbekannten Hand, machtlos und doch machtvoll in eiſernem Zugreifen, in einem Wollen, das Berge ver⸗ ſetzen kann, und Hinderniſſe ſpottend die an⸗ dere im behaglichen Zimmer unter der Leſe⸗ lampe erſchauern machen— Kettenbrecher, deren Männerſtolz in Freiheit verblutet, ehe ſie ſich beugen. Eine halbe Welt von Ländern und Wäldern mit ihren Einſamkeiten und Farben verblaßte, nur das Erinnern, das mit feinen Zeichen ins Hirn gegraben war, pulſte, wollte ſich den neuen Bildern anfügen, die ſich verdrängend durch die jagenden Eiſenbahnfenſter fluteten. Südrußland, Roſtow am Don zogen vorbei. Vom Schwarzen Meer kamen Winde mit Sübd⸗ geruch. Ueber einer fruchtbaren Gbene, die die Füße des Kaukaſus in blauer Ferne umklam⸗ mer, brütete kaukaſiſche Juliſonne in dichten Mückenſchwärmen. Seltſame Kleider waren ſichtbar am kleinen mittaamöden Bahnhof: Tſcherkeſſen in langen Gewändern mit hohen Lammfellmützen, am ſil⸗ bernen Gürtel den gefürchteten langen Dolch, die breite Bruſt mit Patronen geſchmückt, Ta⸗ taren, Armenier, Kabarbdiner, Aſſetiner— ein Völkergemiſch und Sprachengewirr, wie es nur der Kaukaſus kennt. In den blauen Bergen dort, wo jetzt noch hochgewachſene Menſchen wie Könige ſchreiten, ſtand deine Wiege, Ger— manenvolk! Ein häßlicher, alter Armenier mit heimtücki⸗ ſchem, verſchlagenem Geſicht fuhr mich dem blauen Berggeheimnis zu. Die Sonne ſchoß goldene Pfeile aus un⸗ eggEer OLFf,e. glaublich blauem Himmel. Aus rauſchenden Maisfeldern ſtiegen Hitzeſäulen, ſtaubverhüllt jagten ſchlanke Reiter. Im Süden, noch von den Bergzacken feſtgehalten, ſtarrte eine ſchwarze Gewitterfauſt, die ungeduldig mit Woltenfingern zuckte. Langausgeſtreckt auf dem holpernden Wagen genoß ich dieſes Bild und ſog es in mich ein, wie ich die Steppen⸗ bilder der Mongolei, Einſamteiten ſchneever“ hüllter ſibiriſcher Urwälder in mir trage. Der Kutſcher, der in dieſem Teppich des Kaukaſus aufgewachſen war und ſich nie in die unheimlichen Berge getrau hatte, kramte Mär⸗ chen aus ſeinem alten Kopf, von Menſchen, die ſich mit Felsblöcken bekämpften. Eine ſonder⸗ bare Miſchung von Wahrheit und Dichtung flü⸗ ſterte er in die heiße Luft— vom Krieger aller Krieger: dem Tſchetſchenem Schamil, der fünf⸗ undzwanzig Jahre den Ruſſen getrotzt, bis ſie ihn mit Kanonen aus ſeinen Felſenneſtern räu⸗ cherten. 1— Tauſendnudeine Nacht reichen nicht für die Märchen, die der Kautaſus birgt Die Felder ſehen gepflegter aus, neben den minder holperigen Wegen ſtehen Weinberge. Wir nähern uns der deutſchen Kolonie, die mit roten Dächern und weißen Wänden durch ſom⸗ merverſchlafene Baumkronen leuchtet. Schnur⸗ gerade die Dorfſtraße, abgezirtelte kleine Zier⸗ gärten vor den Häuſern, deren blante Scheiben deutſches Weſen künden. Sonntagsruhe laſtet beängſtigend über der ausgeſtorbenen Dorf⸗ ſtraße. Ein kleiner, blauäugiger Blondkopf führt mich zu dem mir empfohlenen Koloniſten. Aus breitgeöffneten Stalltüren kommt zor⸗ niges Muhen fliegengeplagter Kühe. Der große Hof, die weitläufigen Steingebäude mit grü⸗ nen Fenſterläden ſind ſo ſauber, ſo deutſch. Das Herz wird weit, und man vergißt Rußland mit all dem Schmutz, den geduckten kleinen Holz⸗ buden. Mit etwas Angſt, die ſich aber bald legt, werde ich aufgenommen. Die Leute haben eine biedere Herzlichteit und ſind bis in die Knochen deutſch in ihrer Geſinnung, obgleich Deutſch⸗ land ihnen nur in ſchwacher Erinnerung iſt aus Beſuchern in Kindertagen. Bauernwohlſtand, wie ihn zähe Arbeit ſchafft, blüht hier. Die Ruſſen fürchtend, halten ſie gute Nachbarſchaft mit den wilden Bergſtämmen, bei denen ſie ge⸗ achtet und beliebt ſind. Bei Streuſeltuchen und Kaffee bringt mein Wirt eine, im Ofen verſteckte Gipsfigur von Bismärck zum Vorſchein. Sinnend betrachtet er den Kopf und klagt, daß er bald wieder in den Türkenkrieg muß. Der Doktor befindet ſich ſeit zwei Tagen in der Nähe eines Vorwerkes an der Grenze des Inguſchenreichs. Dort hauſt, von deutſcher Bauernkultur beleckt, ein früher berüchtigter Bergbandit, der als Sproſſe einer angeſehenen Familie räuberiſche Einfälle in das Stück deut⸗ ſchen Landes verhütet. Die Bauern geben ihm ſeit Jahren Haus, Stallungen, Land und Vieh, wofür er zuſammen mit dreitauſend Mark jährlichem Bargeld Raubzüge der Inguſchen fern hält. Dieſer Wächter macht ſich gut bezahlt. Früher, als die Koloniſten ſich dieſer Art von Tribut nicht unterwarfen, hatten ſie öfter in Flur und Dorf nächtliche Beſuche der Horden. In friſcher, kühler Morgenfrühe trinten wir im Vorwerk Kaffee. Gegen Mittag rolle ich im Herrſchaftswagen durch raunende Maisfelder. Eine Dreſchmaſchine brummt vor dem Hauſe des„Wächters. Der Doktor geht nachdentlich im, Schatten einer rieſigen Kaſtanie auf und ab. Als Her Wagen durch das Tor rollt, kommt er freudig auf mich zu. Er hat Sorge in den Augen und weiſt über Maisfelder auf einen nahen Höhenrücken, hinter dem das unbetannte Land beginnt. Wir ſtehen an der Grenze des Inguſchen⸗ reiches, die ſeit Monaten kein Ruſſenfuß mehr zu überſchreiten wagt. Bei den Inguſchen Zweimal vierundzwanzig ſonnendurchglühte Stunden in Mückenſchwärmen beim Summen der Dreſchmaſchine ſchauten wir über die Mais⸗ felder auf den Höhenrücken, ob nicht in wir⸗ belnder Staubwolte ein kleiner Punkt ſich zu einem ſchnellen Reiter auswuchs. Der Wächter war vor zwei Tagen über jene geheimnisvolle Grenze galoppiert, um im Inguſchenlande die Ankunft zweier Ruſſenbeſieger zu melden, zu erkunden, wie wir hinter der ſüdlichen Grenze des Bergſtammes ungefährdet durchs Ruſſen⸗ gebiet in das georgiſche Land vordringen könn⸗ ten, mit der Bahn oder über die berühmteſte, ſchönſte Straße, die gruſiniſche Heerſtraße nach Tiflis. Lauerten wegen der Nähe der Front zu viele Gefahren auf uns, ſo ſollten Schaf⸗ hirten und Räuber uns auf ſchwarzgetürmten Felswegen, die nur Schmuggler und Bergziegen kennen, über das Gebirge von Stamm zu bringen. Am dritten Abend ſprang der Wächter aus dem Sattel. Sein Tier dampfte vom weiten Weg. Unter der großen Kaſtanie, in der Nat⸗ ſchatten niſteten, ſeiften Reiß und ich uns die Köpfe ein. Der Sohn des Wächters raſierte mit einem ſtumpfen Meſſer, bis mein preußi⸗ ſcher Leutnantsſcheitel klagend ſtarb. Wir lach⸗ ten unſere glattraſierten, roten Schädel an, ſtie⸗ gen in weiße Beſchmets(lange, talarartige Un⸗ tergewänder) und blaue Tſcherkeßkas(mit läng⸗ lichem Bruſtausſchnitt verſehene, um die Hüften enggeſchloſſene Ueberröcke), gürteten einen ſchma⸗ len, dolchbewehrten Riemen, ſetzten hohe Lamm⸗ fellmützen auf die nackten Schädel— ſo wurden wir Tſcherteſſen, gehörten von jetzt ab zu jenen berüchtigten Räubern, die man manchmal in Deutſchland in Zirkuſſen ſieht. (Fortſetzung folgt.) Immer höher werden di⸗ Anforderungen, die heute erfüllt werden müſſen, wenn irgend⸗ ein„Rekord“ gebrochen werden ſoll, immer ſchneller werden die Rennwagen, immer höher ſteigen Flugzeuge und Stratoſphären⸗Ballone. Wie lange aber kann dieſe fortwährende Stei⸗ gerung anhalten— wo liegen die Grenzen der menſchlichen Leiſtungsfähigkeit, die end⸗ gültig allen weiteren Rekordverſuchen Halt ge⸗ bieten? Der nachſtehende Artikel gibt auf dieſe Frage für einige beſonders wichtige Gebiete Antwort. 5 Gebrochene Rekorde Wir können kaum einen Bericht von irgend⸗ einem großen Wettkampf zur Hand nehmen, ohne dort zu leſen, daß wieder einmal der und der Rekord gebrochen oder wenigſtens ange⸗ griffen wurde. Das geht nun ſchon ſeit langem ſo, und wir haben uns derartig an die immer neuen Rekorde auf allen Gebieten gewöhnt, daß wir dieſe Entwicklung ſozuſagen als einen Dauerzuſtand betrachten. Das aber iſt ein Irr⸗ tum, muß ein Irrtum ſein, denn jeder Phy⸗ ſiologe kann uns nachweiſen, in wie enge Grenzen die menſchliche Leiſtungsfähigkeit gebannt iſt. Es gibt eine abſolute Grenze für die höchſte Geſchwindigkeit, mit der ein Menſch etwa die Hundert⸗Meter⸗Strecke zurücklegen kann, es gibt eine Grenze für die größte Ab⸗ ſprungsgeſchwindigkeit gegen die Schwerkraft, die über die höchſt erreichbare Größe eines Sprunges entſcheidet. Gewiß hat man die Re⸗ korde durch beſſere Trainingsmethoden, beſſere Lauftechnik, beſondere Bahnen, Schuhe uſw. zu⸗ nächſt einmal ſehr beträchtlich ſteigern können— dadurch erklären ſich die ſtarken Unterſchiede zwiſchen den erſten und den ſpäteren Rekorden — aber irgendwann einmal muß bei allen ſportlichen Aufgaben, gleichgültig ob Laufen, Springen oder Werfen uſw. der letzte Grenz⸗ wert erreicht ſein, den kein Training, keine Wil⸗ lenskraft und keine noch ſo ideale ſportliche Ver⸗ anlagung überſchreiten kann. Freilich iſt zuzu⸗ geben, daß wir dieſen Grenzwert vorläufig in keinem Falle genau angeben können, aber vor⸗ handen iſt er darum nicht weniger— und jeder neue Rekord bedeutet auch eine weitere An⸗ näherung an dieſen noch unbekannten Grenz⸗ wert. So kann man leicht errechnen, daß bei⸗ ſpielsweiſe die bisherige Geſamtſteigerung in der deutſchen Rekordliſte für alle Strecken vom Hundert⸗Meter⸗Lauf bis zum Dauerlauf über viele Kilometer ziemlich gleichmäßig etwa 10 Prozent beträgt. Beim Hoch⸗ und Weitſprung iſt die Steigerung etwas höher: beim Hoch⸗ ſprung von 1,69 Meter auf 1,98 Meter, beim Weitſprung von 6,23 Meter auf 7,65 Meter. Alle dieſe Rekorde werden ſicherlich im Laufe der Zeit noch etwas überboten werden, aber die Grenze des für den heutigen Menſchen Erreich⸗ baren iſt auch hier offenſichtlich ſchon ſehr nahe gerückt. 99 Prozent sind der Sieg, 100 Prozent der Tod! Dieſen ſeltſam klingenden Ausſprꝛuch hat ein Mann getan, der auf-einem ganz anderen Ge⸗ Weltrekord des Mannes biete zahlreichen Rekorden das Lebenslicht aus⸗ geblaſen hat, Sir Henry Segrave, der be⸗ rühmte, leider tödlich verunglückte Auto⸗ und Motorboot⸗Rennfahrer. Was er damit meinte, war dies: es mag notwendig ſein, daß man heutzutage bei einem Automobilrennen das Material des Wagens und die Leiſtungsfähig⸗ keit des Fahrers bis zu 99 Prozent ausnützt, um den Sieg zu erringen. Aber man laſſe eine Reſerve, man nütze die an ſich gegebenen Möglichkeiten nicht bis zu ihrer äußerſten Grenze aus— ſonſt bleibt der To d Sieger und Welche Temperaturen hält der Mensch ausꝰ Die Herrſchaft des Menſchen über die Erde iſt nicht zum wenigſten dadurch ermöglicht wor⸗ den, daß ſich der menſchliche Organismus in erſtaunlichem Maße an Hitze und Kälte anzu⸗ paſſen vermag— die Temperatur⸗Regulations⸗ fähigkeit unſeres Körpers übertrifft in wichtigen Punkten die aller übrigen höheren Lebeweſen bei weitem. Man hat bei wiſſenſchaftlichen Ex⸗ Weltrekord von Menſch und Maſchine nicht der Rennfahrer. Eine viel geleſene deut⸗ ſche Zeitſchrift hat kürzlich mit Recht darauf hingewieſen, daß bei der neueſten Entwicklung des Automobilrennſports die Grenzen der menſchlichen Leiſtungsfähigkeit der Rennfahrer bereits erreicht, teilweiſe aber ſchon überſchritten worden ſind. Man ſollte die War⸗ nungen nicht überhören, die uns durch den tra⸗ giſchen Tod ſo vieler unſerer beſten Rennfahrer in der letzten Zeit mit erſchreckender Deutlichkeit übermittelt worden ſind, man ſollte(durch ent⸗ ſprechenden Ausbau der Rennſtrecken und an⸗ dere Maßnahmen) erſt einmal die Chancen des Menſchen und ſeiner Leiſtungsfähigkeit ver⸗ beſſern, ehe die Geſchwindigkeiten der Motore weiter und weiter geſteigert werden. Wie man trotz großer Geſchwindigkeiten den Kampf der Männer am Steuer unter Zurückdrängung der reinen Motorleiſtung fördern kann, das hat die letzte deutſche 2000-Kilometerfahrt mit erfreu⸗ licher Deutlichkeit gezeigt! oben mitte: links: rechts: Stuck bei ſeiner Weltrekordfahrt Weltrekord eines Deutſchen beim Marathonlauf Eine Frau wirft den Diskus über die Rekordmarke peximenten feſtgeſtellt, daß die Verſuchsper⸗ ſonen— allerdings nur bei vollſtändig trockener Luft— noch die ſehr beträchtliche Hitze von 120 Grad Celſiu's wenigſtens für kurze Zeit, ohne Schaden aushielten, während andererſeits die Mitglieder der Wegenerſchen Grönland⸗Ex⸗ pedition längere Zeit bei einer Außentempera⸗ tur, die bis zu 65 Grad Kälte erreichte, leben und ſogar arbeiten mußten. Und in dem kleinen ſibiriſchen Ort Werchojanſk leben dauernd rund 500 Menſchen, trotzdem dort das Thermometer in den Wintermonaten nicht ſelten auf 60, manchmal ſogar auf 70 Grad unter Null herab⸗ ſinkt. Da die in den überhaupt bewohnbaren Gebieten der Erde vorkommenden Tempera⸗ turen kaum höher reſp. niedriger ſind, als ſie in den erwähnten Grenzfällen ertragen wurden, können wir alſo feſtſtellen, daß in dieſem Punkte wenigſtens die Leiſtungsfähigkeit des Menſchen vorläufig ſogar für extreme Bedingungen voll⸗ ſtändig ausreicht. Wie hoch kann der Mensch fliegenꝰ Sehr wichtig wird die Frage nach den Gren⸗ zen der menſchlichen Leiſtungsfähigkeit beim Luftverkehr der Zukunft werden, der ſich vorausſichtlich bei Langſtreckenflügen in der fliegeriſch geradezu idealen Region der Strato⸗ ſphäre abſpielen wird. Bekanntlich kann ein Menſch den Aufſtieg in größere Höhen nur ſo⸗ lange ertragen, als genügend Sauerſtoff in ſei⸗ ner Atmungsluft vorhanden iſt. Allerdings ver⸗ mag ſich der Körper durch langſame Gewöh⸗ nung an große Höhen in erſtaunlichem Maße an verdünnte Luft anzupaſſen. So haben Be⸗ obachtungen bei den letzten Himalaya⸗Expedi⸗ tionen die Tatſache ergeben, daß ſich die Zahl der roten Blutkörperchen bei den Verſuchsper⸗ ſonen im Zeitraum von nur drei Minuten auf faft das Doppelte erhöht hatte! Die Unter⸗ ſuchung wurde an eingeborenen Trägern vor⸗ genommen, die ſich längere Zeit in einer Höhe von faſt 6000 Meter aufhalten mußten. Die Vermehrung der roten Blutkörperchen ermög⸗ licht eine beſſere Ausnützung des verminderten Sauerſtoffgehaltes der Luft; ſie ſtellt alſo eine ſehr wirkſame Anpaſſungs⸗Erſcheinung des Körpers dar. In noch größeren Höhen werden bekanntlich Sauerſtoff- Atmungsgeräte verwen⸗ det, aber auch ſie helfen nur bis zu einer ge⸗ wiſſen Grenze. Wiſſenſchaftliche Verſuche haben ergeben, daß auch bei faſt reiner Sauerſtoff⸗ Atmung die größte auf dieſe Weiſe erreichbare Höhe etwa 15 000 Meter beträgt, da dann— infolge des viel zu geringen Luftdrucks— Schwindelanfälle und völlige geiſtige und kör⸗ perliche Erſchöpfung eintreten. Die letzten Ballonaufſtiege in die Strato⸗ ſphäre ſind bekanntlich nur mit Hilfe einer voll⸗ kommen luftdicht abgeſchloſſenen Gondel mög⸗ lich geweſen; auch das Stratoſphärenflugzeug der Zukunft muß ſelbſtverſtändlich eine völlig abgeſchloſſene Kabine haben, die einer ganzen Reihe von Bedingungen entſprechen muß. So haben neuere Unterſuchungen ergeben, daß auch in der luftdichten Kammer der zukünftigen Stratoſphärenflugzeuge ein ganz beſtimmter Sauerſtoffdruck herrſchen muß; wird die⸗ ſer unterſchritten, dann verbindet ſich der Sauer⸗ ſtoff nicht mehr mit dem Hämoglobin des Blu⸗ tes, und die Reiſenden würden auch bei ſtärkſter Sauerſtoffzufuhr(wenn ſie unter zu geringem Druck erfolgt) in kürzeſter Zeit erſticken. An ſich haben die Ergebniſſe der letzten Höhenflüge gezeigt, daß der Menſch ſich unter entſprechen⸗ den techniſchen Bedingungen(luftdichte Kabine, genügender Sauerſtoffdruck uſw.) ſehr wohl einige Zeit in der Stratoſphäre aufhalten kann. Trotzdem iſt damit noch keineswegs bewieſen, daß dem Flugverkehr in der Stratoſphäre nicht doch von der Seite der menſchlichen Leiſtungs⸗ fähigkeit her ernſthafte Schwierigkeiten erwach⸗ ſen könnten. Wir wiſſen noch viel zu wenig darüber, wie ſich ein längerer Auſenthalt in ſo großen Höhen bei untrainierten Menſchen aus⸗ wirkt, wir wiſſen auch nicht, ob vielleicht die dort oben möglicherweiſe enorm ſtarke kos⸗ miſche Strahlung Schädigungen des Or⸗ ganismus verurſachen kann. Es werden alſo noch mancherlei Verſuche notwendig ſein, ehe wir wirklich wiſſen, wie hoch der Menſch fliegen kann. Dr. W. Hansen. Weltrekord der Frau 42 5 It 0 Der Initic Mannheimer um erſten N ches ſich nur beſchränkte, z ebnis vor, iel, ſo freu ließen manch ermiſſen. J einige ſolche en ſein. In 4—— da, we eben, ja Vo⸗ Den 1. Pre eiter der P. Waldhof, den ehrende Erw wurde K. Lai die dritte er! 2 (. Preis im u, 4 IX M Weiß: Khö, L Schw.: Kda, Den 2. Pr ſchrift hinzu Weiß: Kkhö. Schwarz: Kf d4, eb, 24. Me Die Aufga H. Zapf, M Nr. 39 von Um Heute wie Begebenheite Mannheimer dieſer Stelle, teilungen, di hochwillkomn Weiß Nonnenm 1. d2—d4. e7—eõ; 4. Sh. vielleicht au⸗ „auch mal braucht aber ſchlechter malzuge nach 5. e2—e4, 8 war zweckme nebſt es ein Franzöſiſcher dem günſtig Gegenſpiel r 6. a2—az, ends;, wonach es verſuchen 8. eds:? Q aber in zwe zu tadeln. 7 Lds und he. ohne ſchw.( 8 er ſich Leb r Sd7 und we 10. Ddõ:, S Seb,——0 1 nicht vermei Erſatz dafür. 11. Lbö, Sb iſt dieſer Ar Lieb nebſt Te 14. Se4, S zurückziehen, 15. Sfö:, Sf mit dem B w. Strategi⸗ einiger Ung herausgekom 47. Kes2, 8 ſtand der Le 19 0 Schw. hat Aber ſeltſan lich Bedenke kehrung des erobern“ un fach Sc7), ſo ensch den Gren⸗ igkeit beim werden, der ügen in der der Strato⸗ h kann ein hen nur ſo⸗ ſtoff in ſei⸗ erdings ver⸗ me Gewöh⸗ chem Maße haben Be⸗ aya⸗Expedi⸗ ch die Zahl Verſuchsper⸗ Ninuten auf Die Unter⸗ rägern vor⸗ einer Höhe ußten. Die hen ermög⸗ erminderten lt alſo eine einung des bekanntlich te verwen⸗ u einer ge⸗ ſuche haben Sauerſtoff⸗ erreichbare da dann— iftdrucks— ge und kör⸗ die Strato⸗ e einer voll⸗ zondel mög⸗ irenflugzeug eine völlig iner ganzen n muß. So en, daß auch zukünftigen beſtimmter ; wird die⸗ heder Sauer⸗ in des Blu⸗ bei ſtärkſter zu geringem rſticken. An Höhenflüge entſprechen⸗ ichte Kabine, ſehr wohl 4 halten kann. s bewieſen, ſphäre nicht n Leiſtungs⸗ iten erwach⸗ zu wenig nthalt in ſo enſchen aus⸗ vielleicht die ſtarke kos⸗ gen des Or⸗ werden alſo ig ſein, ehe enſch fliegen „Hansen. Das 1. Mannheimer Problemkomponiſtenturnier Der Initiative der Abteilung Waldhof des Mannheimer Schachklubs iſt es zu danken, daß zum erſten Male ein Komponiſtenturnier, wel⸗ ches ſich nur auf Mannheimer Problemfreunde beſchränkte, zuſtande kam. Heute liegt das Er⸗ gebnis vor, welches der Preisrichter Karſch⸗ liel, ſo freundlich war, feſtzuſtellen. Danach ließen manche Aufgaben techniſche Feinheiten vermiſſen. Jeder Anfang iſt eben ſchwer. Noch einige ſolche Verſuche— und auch der Güte nen ſein. Immerhin ſind eine Reihe von Auf⸗ 4—.— da, welche ſich über den Durchſchnitt er⸗ eben, ja Vorzügliches bieten. Den 1. Preis erhielt W. May, Waldhof, der Leiter der Problemabteilung, den 2. K. Laier, Waldhof, den 3. H. Ott, Mannheim, die erſte ehrende Erwähnung fiel an H. Ott, die zweite wurde K. Laier zugeſprochen, während W. May die dritte erhielt. Aufgabe Nr. 43 Von W. May, Waldhof 4(4. Preis im 1. Mannheimer Problemturnier) 4 Schwarz —— I. — ———— e 74 2 ——— 4 7 7. 4 ——— f Matt in zwei Zügen. Weiß: Khs, Des, Tel, el, Lar, fi, Sb4. 25, Bnö, dz Schw.: Kd4, Dcö5, Tss, Le2, S7, Si2, Bob, do, 14, fs. * 41103 Den 2, Preis geben wir kurz in Notations⸗ rift hinzu: 1 W K. Laier, Waldhof Weiß: khs, Ds3, Li7, 25, Sb5. e5, Bds, es. Schwarz: Ki5, Dbs, Tds, Las, b7, Ss2. hs. Be7, dd, e6. 24, h7. Matt in zwei Zügen * Die Aufgaben Nr. 39 und 40 löſten richtig H. Zapf, Mannheim; K. Schäfer, Käfertal; Nr. 39 von J. Mayr, Viernheim. ———— Um die Stadlmeiſterſchaft Heute wieder eine der vielen intereſſanten Begebenheiten aus den Winterkämpfen des Mannheimer Schachklubs. Wir wiederholen an dieſer Stelle, daß uns Einſendungen der Ab⸗ teilungen, die Veröffentlichungswertes bieten, hochwillkommen ſind. Aus der 4. Runde Weiß: Schwarz: Nonnenmacher Sotta. 1. d2—d4, d7—d5; 2. c2—c4, eJ—c6; 3. S81—13, e7—eb; 4. Sbl—es, Sgs—e7. Eine ſeltſame Idee, vielleicht aus dem Wunſche heraus geboren, „auch mal was anderes“ zu ſpielen. Schw. braucht aber zwei Züge, um ſeinen Springer ſchlechter zu ſtellen als er es mit dem Nor⸗ malzuge nach i6 getätigt hätte. 5. e2—e4, Se/—s6. Die Klärung mittels de⸗: war zweckmäßiger. W. hätte nun mit oeds: nebſt es einen ähnlichen Aufbau wie in der Franzöſiſchen Partie haben können, nur mit dem günſtigeren Umſtand, daß das berühmte Gegenſpiel mit es nicht mehr möglich iſt 6. a2—a3, Lis—e7; 7. cd5:, edö:, Beſſer als „ed5:, wonach W. mit noch ſtärkerer Wirkung es verſuchen kann. S. eds:? Obwohl dies ein'n Bauern erobert, aber in zweifelhafter Weiſe, iſt dieſer Tauſch zu tadeln. Dagegen hätte W. mit e4—e5! nebſt Lads und he—n4 einen ſtarken Angriff ohne ſchw. Gegenſpiel befürchten zu müſſen. 8.. eds: 9. Dbä,—0. Ausnahmsweiſe darf er ſich Leb nicht erlauben, denn Db7: erzwingt Sd7 und weiteren Bauernverluſt. 10. Dds:, Sba7., Beſſer war L446, Das: Tds:, Les Seb,——0 134. Der Damentauſch ließ ſich doch nicht vermeiden, alſo aktive Figurenſtellung als Erſatz dafür. 11. Ib5, Sbö; 12. Dds:, Tas: 13. Les, Liö. Jetzt iſt dieſer Angriff nutzlos. Gar nicht übel war Leb nebſt Tes Lo4, 4 14. Sel, Sds. Er ſollte, ohne zu erröten, ſich zurückziehen, alſo Le7. 15. Sio:, Stö: 16. h3, Li5. Bezeichnend für die mit dem Bauerngewinn begonnene verfehlte w. Strategie iſt die Tatſache, daß Schw. trotz einiger Ungenauigkeiten verhältnismäßig gut herausgekommen iſt. 17. Ke2, Sd5; 18. 33, Tao; 19. Ld3. Auf bö ſtand der Läufer nie gut. 10...„ Lds: 20. Kds:, Tbö! 21, b4, a5; 22. b5. w. hat den Bauerngewinn in der Taſche. Aber ſeltſam, der kecke Vorſtoß flößt ihm plötz⸗ lich Bedenken ein. Er handelt nämlich in Um⸗ kehrung des Satzes„erſt ſturmreif machen, dann erobern“ und— nimmt nichr(Tbs:, Kc4 ſo ein⸗ fach Sc7), ſondern. nach werden erhebliche Fortſchritte zu verzeich⸗ * 22„ 44. macht ihn, den Toten wieder krank! 23. Tabl, Sge7; 24. Thel. 16; 25. Sd2, Sfö; 26. 34. Wie oft verdirbt man ſich mit Bauernzügen eine Stellung. Man ſollte ſich Bauernzüge erſt enau überlegen. Dann findet man, daß das Feld i4 ſpäter ohne Deckung ſein wird. Eigen⸗ tümlicherweiſe war der pa ſive Zug Sit allein geeignet, den ſo unerwartet wieder vom Tode -auferſtandenen, dann geneſenen Mehrbauern zu halten. 26...., Ses: 27. fes:, Tes; 28. Sc4. Jagt den Turm 14 den beſtellten Platz. Beſſer und elaſtiſcher ſcheint aber doch zu ſein el Si4-(die erwähnte Schwäche des Feldes 14 tritt in Er⸗ ſcheinung, denn ſonſt hätte ja Schw. gar nichts), Kez. Sna:, Stz! Töeb, es mit der Drohung Thi. Allerdings wird Schw. beſſer ſtatt Sns: den -Bauern aufziehen. 28..., Tbeb; 29. Tel, Sfi4—. Schw. läßt ſich auf das aus der Not geborene Angebot ein. Wiederum das Feld f41! 30. ef 4: Nach kd2 wäre dank, der Türme Grundgewalt Süs: unbedenklich und ſtark. b— 4 9g 45 1 ,, 1. 4. .% 4,. A, bd Nun iſt ein ſchwieriges, alſo logiſcherweiſe intereſſantes Endſpiel entſtanden. Für die halb verloren gegangene, halb geopferte Quali⸗ 5 85 4 — —— 4 21 — + 4 2 7 2 Fung. 2 Me—— tät beſitzt W. einen ſtarken Mehrbauern. Die Bauern a4, da und i4 evtl. ha ſind ſchwach. Kommt W. ſchneller am Damenflügel durch oder kann ſich W. rechtzeitig einen freien Bauern auf die andere Seite ſchaffen? 32. Kko3. Kis; 33. Kb4. Ausſichtsvoller und das Opfer rechtfertigend war Sah le7, Kc4 Taꝛ, Kes Ke7. Sis-— Kds, bö! Daher hätte Schw. noch nicht ſeinen König marſchieren laſſen ſollen, ſondern 32...., Thi; 33. Kh4 Ihs: 34. Sdo, Ta3: 35. Sb7: IT284:. Die Idee iſt den Turm gegen den-Bauern ſchließlich zu geben und während⸗ deſſen den-Bauern ſtürmen laſſen. Dieſe an⸗ gegebene Möglichkeit bildet in dieſer ſchwieri⸗ gen Stellung vielleicht de Grundſtock zu einer variantenreichen Unter fuchung. Te4; 34. Kc5, Ke7; 35. Sbö, Kas; 36. Sa4:, ITI4: 37. Kbö. Noch die beſte Chance. Wie ſtark ein Turm gegen eine kleine Figur werden kann, das zeigt indes die ſpätere Anmerkung. 3 Tdâ: 38. Sc5. Kes! 39. Sb7:, Ta4; 40. Scs, Tas: 41. h4, Tgs; 42. Ka7, Tas-. Schw. hätte mit Ts4:, bö ITb4, b7 Ib7:, Sb7;, K5 ein gewonnenes Schlußſpiel, gehabt. Er zieht den König ſchneller noch als der Weiße dies mit dem Seinigen tun kann. „43: Kbö, g6; 44. Kceö. i5;- 45. b6, To3; 46. gi5:, gzis: 47. b7, Kbs; 48. Kbö, Te5: 49. Kc5:, Kb7: 50. Kd4. Ke7; 51. Ké5, Kd7; 52. Kiöe, Ke7. Rems. 2332 3 Eine wahre Kampfremiſe⸗ Im Kampfgekümmel Sie kommen, ſie eilen, ſie drängen daher, die ſchwarzen, finſteren Geſtalten:* befeſtigt die Türme, beſetzet die Wehr, daß wir die Stellung noch halten. 5 Im feindlichen Lager, was geht dort vor? Reiter und Fußvolk vor das Tor!— Schade, wie ſchade, ſie müſſen retour, der Feind iſt ſtärker, er folgt ihrer Spur. Den König in Deckung, die Dame ins Feld, Angriff auf Angriff, bis daß ſie fällt.— Beſcheiden, doch geht ſie voran, des Feindes Pfeile blitzen ſie an. Zwei hat ſie geſchlagen, ein Dritter im Ziel, der Feind bleibt ruhig, was will ſein Spiel? Schrecken, o Schrecken, welch herber Verluſt, die Dame ſinkt hin, den Pfeil in der Bruſt. Doch bleibt noch Hoffnung, die Türme ſind gut; nun heißt es wach ſein und auf der Hut! 5 E 4 1J5 Land in Afrika, 7. Dickhäuter, 6 Waagerecht: 1. Pelzart, 4. 14. Geſtalt aus Peer Gynt, 5 10. Stockwerk, 12. Europäer, 15. Bergfeſte in Meſſinien, 16. — — — E 12 5 14 15 Nahrung, 18. Nebenfluß der —Fulda, 19. Voranſchlag, 20. Pa⸗ piermaß, 21. Haustier, 23. türk. Mönch, 25. Tonart, 26. Nieder⸗ ſchlag, 28. bibl. Frauengeſtalt, 29. Gefäß, 31. Vorratsraum, — 19 2⁰ 3 32. Bühnenleitung, 33. Verord⸗ nung. 2¹ Senkrecht: 1. Indiſcher ge⸗ muſterter Stoff, 2. engl. Bier, 3. weibl. Vorname, 4. Volks⸗ 24 —. 30 5 29 15. Vorbild, 17. Bodenſenkung, —— 18. Kälteprodukt, 21. männlicher überlieferung, 5. franz.: eine, 6. Gerichtsbeamter, 8. Behälter, ———1 9. reicher Mann, 11. Stadt in Sachſen, 13. chem. Verbindung, 24. Waſſerfahrzeug, 26. Zeitab⸗ ſchnitt(Mehrzahl), 27. kleines 32 33 Gewicht, 29. Hafenanlage, 30. Schwur.(oe—ö, i-). Auflöſung aus letzter Nummer Waagerecht: 1. Zola, 4. Leba, 7. Eros, Senkrecht: 1. Zeta, 2. Orne, 3. Asra, 8. Abel, 9. Reh, 10. Aera, 12. Nana, 14. Brom, 4. Lahn, 5. Bein, 6. Alma, 11. Rho, 13. Ale, 17. Gera, 20. Ile, 21. Rhin, 22. Nabe, 23. Arie, 24. Tier. 14. Bora, 15. Ruhr, 16. Mine, 17. Gent, 18. Rebe, 19. Ader. eeeeeeeeeeer-eekeurnur. „Warum rennen denn die Leute ſo?“ „Wettlauf. Der Erſte erhält den Silber⸗ pokal.“ „Aber warum laufen die anderen!“ Das durfte nicht kommen Gipfel der Höflichkeit „Sie glauben gar nicht, meine Herren, wie höflich die Japaner ſind. Da paſſierte es mir in Tokio, daß ich mich in der Bahn auf den Hut eines mir fremden Herrn ſetzte. Hier würde man mich anfauchen: „Können Sie nicht aufpaſſen, Sie alter Eſel!“ In Japan ſagt man: 23 „Verzeihung, mein Herr, würden Sie ſich für einen Augenblick von Ihrem Platz erheben, ich will nur eben den Korkſtreifen aus meinem Hut entfernen, er könnte Ihnen Unbequem⸗ lichkeiten verurſachen.“ Fiſcher⸗Latein lax hat Fexien, goldene Ferienzeit, und ſteht am Strand von Oſtende. Stolz erzählt er:„Geſtern habe ich eine Flunder gefangen— große Flunder, ganz ſel⸗ tene Flunder— ſchau her, ſoo groß war ſie—“ Und zeichnet mit ſeinem Stock in den Sand einen Kreis— einen Kreis ſo von fünf bis ſechs Meter Umfang. Gerührt ſteht der Freund und fragt:„Sag an, Flax, warum zeichneſt Du zuerſt das Auge von Deiner Flunder?“ ———. 2 7 ich mich nun zu Weihnachten verlobt.“ „Wirſt du den auch wieder umtauſchen, wie den andern?“ 82 Vorname, 22. Roman von Zola, S nehmen!“ „Siehſt du, Hannchen, mit dem Onkel habe Darum zum Turm noch den Läufer geſellt, das Fußvolk voran, ſo halten wirs Feld; — mutig dann jeder auf ſeinen Poſten, ſo wird es nicht weiter Verluſte koſten. Vorſicht! Ein Bauer löſt ſich vom Korps, — Schritte iſt er den andern ſchon vor. Doch bravo, er wird vom Läufer geſchlagen und wehrlos von der Walſtatt getragen. Wir ſind im Vorteil, es geht voran. Schäch dem König! Er muß aus der Bahn! Schach dem König zum zweiten Mal! Und wieder rückt er zu ſeiner Qual. Schach dem König nun zum Schluß! 3 Ein Feld beibt noch, doch gut war der Schuß. Jetzt nicht haſten: Ruhig Blut; die Nerven zuſammen und kühl der Mut. Wie greif ich nun ſicher und richtig an?— Ich rück einen Bauer zur ſiebten Bahn. Er belegt das Feld, ich opfre den Turm. Drei Züge gewinnt er, doch fehlt ihm der Sturm. Er geht drauf ein, es wechſelt das Bild, was zeigt ſich hier, was führt er im Schild? Drohet mir„matt“, o Schrecken der Leute, er holt ſich drei Bauern zur ſicheren Beute. Doch Blendwerk wars, er kann nicht weiter, ich gewinne ein Tempo; nun vorwärts ihrStreiter! Ein Bauer iſt ſicher, ich gewinn ihn zurück, zwei Züge Geduld, dann blüht mir das Glück. Der Feind iſt ruhig, Minute wird Stunde— Kommt noch ein Unheil aus irgend'nem Grunde! Bedächtig macht er ſeinen Zug, vermeintlich klug und doch nicht gut. Mein Freund, mein Feind, wie ſchlecht pariert, mein Bauer wird zur Dam geführt. Und Schach dem König! Es dreht ſich das Blatt; heiß war der Kampf, doch Schwarz iſt matt! Hans Storz, Mannheim. Der Weltmeiſter auf Reiſen Dr. Aljechin hat am 12. November bereits eine längere Weltreiſe angetreten, die ihn u. a. über Nordafrika nach Auſtralien führen wird. Er hat vorgeſchlagen, den im Herbſt 1935 ſtatt⸗ findenden Wettkampf um die Weltmeiſterſchaft mit Dr. Eu we⸗Holland zwar in Holland be⸗ ginnen zu laſſen, ihn aber auf einem nach Java fahrenden Dampfer weiterzuführen und ihn am Ziele 5 beendigen. Ein wenig ſeltſam, aber orignell, Ob aber die Holländer, welche das Geld dazu aufbringen, Verſtändnis dafür haben werden? Ob ſie es nicht nüchterer Weiſe vor⸗ ziehen werden, die ſicher ereignisreichen Partie aus nächſter Nähe zu verfolgen? Bluriefkaſten Käſertal(K. Sch.). Nr. 41: Was geſchieht nach dem angegebenen Schlüſſel auf...„ bal: oder „Lea? Viernheim(J..). Scheitert an...„ Dba4! VIo nun, Sicher ift ſicher!⸗ 8 ffn 1 f 1 S „Der Feuerwehrmann feiert Weihnachten!“ Sekundärbahn 5 ihr heizt die Lokomotive mit Lokführer:„Ausnahmsweiſe, mer hend e bißle Rauchfleiſch em Schornſtoi hänge!“ „rün übt ſich——1“ „Fritzchen“, ſagt die Mutter,„übermorgen haſt du Geburtstag. Nun ſchreibe mal einen Wunſchzettel auf, aber viel Geld darf alles nicht koſten. Sei beſcheiden.“ Und Fritzchen war beſcheiden. Sein Wunſch⸗ zettel lautete:e 1. Meiner kleinen Schweſter möchte ich mal den Bubikopf ſchneiden. Die Tante mal richtig erſchrecken. Einen Tag mal ſo richtig in der Wohnung herumtoben. Den Lehrer mal verhauen. Mal allein in Vatis Auto fahren. „Dem Hauswirt eine lange Naſe machen. „Für alles keine Keile kriegen. *—*◻— Die Erklärung Chef:„Ich zahle Ihnen das anſtändige Ge⸗ halt pon⸗500 Dollar im Monat und Sie ſagen, Sie kämen damit nicht weit... Buchhalter:„Nur bis hier auf den Korridor, da ſteht meine Frau, um es in Empfang zu „Willſt du mir die Adreſſe von deinem Schneider geben?“ „Gern. Aber nur unter der Bedingung, daß du ihm nicht meine gibſt.“ ** *⁰ 8 ————* Der einzige Verein, dem der Fuhrer ols diuglied angehort/ Boller ums, flaus Wochenſeld“/ Eine besondere Ehrung des Führers durch alten Braudi/ von unserem nach Berditesgaden enisondien Sonderberichierslofier Im„Haus Wachenfeld“, dem Landhaus des Führers auf dem Oberſalzberg, hängt eine Ur⸗ kunde aus Pergament an der Wand, in ſchlichtem Rahmen und unter Glas, die der Berchtesgadener Maler Raſp künſtleriſch gefertigt hat. Wir leſen auf dieſer Ehrenurkunde in ſauber geſtochener alter Schrift die Worte: „Die vereinigten Weihnachtsſchützen des Berchtesgadener Landes ernennen hiermit den Kanzler der deutſchen Erhebung, den großen Führer zur Freiheit nach Nacht und Not, Adolf Hitler, in tiefer, dankbarer Verehrung und Treue einſtimmig zum Ehrenmitglied.“ Die Urkunde iſt datiert vom 26. März 1933. Es folgen die Unterſchriften der Mitglieder des Vorſtandes, an ihrer Spitze der alte Reichl⸗ meier. Dieſer hatte die Ernennung vorgeſchlagen, nachdem er ſich vergewiſſert hatte, daß der Führer die Ehrung annehmen würde. Neun Jahre lang war der alte Reichlmeier Vorſitzender der Weih⸗ nachtsſchützen des Berchtesgadener Landes, hoch angeſehen weit und breit. Er war der längſte Mann im ganzen Lande, 2,07 Meter groß, und als er vor drei Monaten ſtarb, nahm die ganze Bevölkerung an ſeiner Beerdigung teil. Der Sohn aber rückt in das Ehrenamt des Vaters nach, auf das er ſich von Kindheit an vorbereitet hatte. Wie kommt es, ſo fragt man ſich, daß der Führer gerade dieſe Mitgliedſchaft nicht aus⸗ ſchlug, und daß er dieſe Urkunde ſo ſehr in Ehren hält? Die Berchtesgadener Weihnachtsſchützen ſind bis heute der einzige Verein geblieben, dem der Führer als Mitglied angehört. Zahlreiche ähn⸗ liche Aufforderungen lehnte er immer grundſätz⸗ lich ab. Dafür ſind aber dieſe Weihnachtsſchützen ein Verein ganz eigener Art, der ſich mit nichts vergleichen läßt. 130 Schũtzen ehren den Fũhrer Was es eigentlich mit dieſen Handböller⸗ Schützen auf ſich hat, erfuhr ſo recht der Führer am ſpäten Abend des 21. Auguſt dieſes Jahres. Als Adolf Hitler an dieſem Tage erſtmals als Staatsoberhaupt des Deutſchen Reiches zum „Haus Wachenfeld“ zurückkehrte, völlig über⸗ raſchend wie immer, wurde ein ſchneller Ent⸗ ſchluß gefaßt. Die Vorſtandsmitglieder alarmier⸗ ten, wen ſie auch nur in der Eile bis in die ent⸗ fernteſten Täler erreichen konnten, und befahlen die Schützen mit ihren Handböllern und hin⸗ reichender Munition auf einhalbneun Uhr abends in das Anweſen des Salzberger Schützenmeiſters auf dem Emmerlehen oberhalb des Hauſes Wachenfeld. Unauffällig, die Piſtole im Ruchkſack, ſtiegen dieſe von allen Seiten auf Schleichwegen zum Oberſalzberg empor und waren pünktlich zur Stelle. Dort wurde raſch der Schlachtplan ent⸗ worfen. In genau vereinbarter Aufſtellung be⸗ ſetzte man nach Einbruch der Dunkelheit in Schützenlinie die ſteile Straße vor dem„Haus Wachenfeld“. Die wenigen Poſten hielten die zahlreichen Zaungäſte, die das Haus umlagerten, zurück. Dem Führer ſelbſt ließ man erſt kurz vor neun Uhr eine Nachricht zukommen, daß mit dem Glockenſchlag Neun eine beſondere, freilich höchſt geräuſchvolle Ehrung vor ſich gehen werde. In dieſem Augenblick eröffneten, ſo wie ſie es nach alter Ueberlieferung gewohnt waren, 130 Schützen mit ihren Handböllern ein mörderiſches Schnellfeuer, das tauſendfach von den Felswänden ringsum widerhallte und bis weit hinüber ins Salzburgiſche deutlich zu hören war. Der Feuerplan war ſo vereinbart, daß 60 Schützen unter dem Kommando des jungen Reichl⸗ meier als Vorſitzenden Salven feuerten ußd 70 Schützen unter dem Kommando des Schriftwartes Tewes Reihenfeuer abgaben. In genau 15 Minuten waren 2500 Schuß heraus! Lodernder Feuerſchein ſprühte immer wieder aus 130 Mündungen zum nächtlichen Himmel empor, während dicher Pulverqualm den Hang einhüllte, und die Berge unter den Donner⸗ ſchlägen zu berſten ſchienen. Dann plötzlich herrſchte wieder Totenſtille, doppelt wirkungsvoll nach dem ungeheuren Lärm. Die 130 Schützen ſtellten ſich in Marſchkolonne auf der Straße auf in der Abſicht, vor dem Führer vorbeizumarſchieren. Dieſer ließ jedoch alle zu ſich in den Garten vor dem Hauſe her⸗ einbitten, um ihnen ſelbſt freudig bewegt zu danken. Jeden einzelnen begrüßte er mit Hand⸗ ſchlag. Mit großer Begeiſterung vernahmen die Berchtesgadener Weihnachtsſchützen die Anerken⸗ nung ihres Strebens und die Verſicherung, er werde ſich allezeit für ſie und ihre Ziele einſetzen; ſo wie ſie es durch die Jahrhunderte gehalten hätten, ſo ſolle es auch in Zukunft bleiben. Der Führer ließ ſich nun die ſchönſten Hand⸗ böller zeigen; er bewunderte die jahrhundertealten Piſtolen mit den koſtbaren, geſchnitzten Schäften, und den ſchwerſten Handböller im Gewicht von 40 Pfund nahm er ſelbſt in die Hand und ver⸗ ſtand es gut, mit ihm umzugehen. Der Schrift⸗ wart Tewes, der ſich um die Erforſchung der Geſchichte der Weihnachtsſchützen ſehr verdient Feuerwaffen benutzte man allmählich auch Schieß⸗ gewehre zur Erhöhung des Lärmes. Den Be⸗ wohnern der Alpentäler des Berchtesgadener Landes, denen ja ſchon immer das Schießen be⸗ ſondere Freude machte, läßt ſich das Weihnachts⸗ ſchießen am früheſten nachweiſen, und hier nahm auch der Brauch eine einzigartige Entwicklung. Es ſteht feſt, daß ſchon im Jahre 1534 ſogar von der fürſtpröbſtlichen Regierung in Berchtesgaden Gewehre zur Verwendung beim Weihnachtsſchießen angekauft wurden. Es iſt dies der älteſte ur⸗ kundliche Beleg für das eigentliche geſchloſſene Weihnachtsſchießen, daß ſomit in dieſem Jahre ſein 400 jähriges Jubiläum begeht. Handbõller in Pistolenform Die Geſchichte dieſer 400 Jahre bedeutet ein ſtändiges Auf und Ab in der Entwicklung dieſes Brauches. Da an ſich den Bergbauern gerade Weihnadilsschützen des Berdiesgadener Landes gemacht hatte, mußte dem Führer dann eingehend den ganzen Brauch, ſeine Entwicklung durch die Jahrhunderte und ſeine heutige Pflege ſchildern. Beim Steinerwirt am Oberſalzberg unterhalb des Hauſes Wachenfeld durften ſich dann die 130 Schützen auf Einladung des Führers ihre vom Pulverdampf trocken gewordenen Kehlen bei einer Maß Bier wieder anfeuchten. Darüber hinaus erhielten die Schützen noch einen ordent⸗ lichen Zuſchuß zur Pulverkaſſe, um die an dieſem Abend ſtark dezimierten Beſtände wieder aufzu⸗ füllen. Die Gesdicdite der Weihnadits- schũtzen Dies aber iſt die Geſchichte jenes alten Brauchs, wie ſie ſich der Führer in jener Nacht vor ſeinem Hauſe im einzelnen durch den Schützen Tewes erzählen ließ: Das Weihnachtsſchießen geht mit Sicherheit urtümlich auf altgermaniſche Vorzeit zurück. Es entwickelte ſich aus der Ueberlieferung der Feier der Julnächte zu den Tag⸗ und Nacht⸗ gleichen. In dieſen Nächten verließen unſere Vorfahren ihre Siedlungen und liefen unter großem Lärm um die Häuſer. In der Nacht der Sommerſonnenwende kam in dieſem Brauch die Freude über die Zunahme des Lichtes, über den Sieg der Sonne zum Ausdruck, zur Winter⸗ ſonnenwende aber glaubte man, durch Lärm die böſen Geiſter von Faus und Hof fernhalten zu können. Nach der Ueberzeugung unſerer Vor⸗ fahren wanderten die Seelen der Ahnen bei dieſen Umzügen in den Reihen einer jeden Sippe mit. Als das Chriſtentum ſich auch in Deutſchland durchgeſetzt hatte, machte die Kirche auch dieſen germaniſchen Brauch ihrem Kultus dienſtbar. Vor allem wurde die Feier der Winterſonnenwende vom 22. auf den 24. Dezember verlegt und ſo⸗ mit daraus ein Feſt der Freude in der Geburts⸗ nacht des Herrn. Nach der Einführung der hier die Luſt am Schießen tief im Blute ſteckt, entſtand bald aus dem Weihnachtsſchießen eine beſondere Volksleidenſchaft, die manchen Fürſt⸗ pröbſten ſehr unbeguem wurde. Mit den von den Pröbſten angekauften Gewehren konnte man. nämlich nicht nur das hohe Feſt einſchießen, ſondern auch Hirſche und Gemſen umlegen. Mit Vorliebe gingen die Schützen in der Weihnachts⸗ nacht, anſchließend an das gemeinſame Weih⸗ nachtsſchießen, zum Wildern, weil ſie wußten, daß die fürſtpröbſtlichen Zäger und Jagdgehilfen bei ihren Familien weilten oder in die Chriſtmette gingen, das Feſt zu feiern. Im Jahre 1596 kam nach verſchiedenen Ver⸗ warnungen und Einſchränkungen das erſte allgemeine Verbot des Weihnachtsſchießens. Der Brauch war aber bereits unausrottbar und konnte bald wieder aufgenommen werden. Aller⸗ dings in veränderter Form. Die Fürſtpröbſte be⸗ fahlen nämlich, die Gewehrläufe abzuſchneiden, erſt ein Stück, dann noch ein wenig, und ſchließ⸗ lich ſo weit, daß man überhaupt nicht mehr damit zielen konnte. Aus dieſen verkürzten Gewehr⸗ läufen entwickelten ſich dann nach und nach im Laufe der Jahrhunderte die heutigen Handböller in Piſtolenform. Die ſchwerſten der heutigen Handböller, die Vierzigpfünder, verbrauchen ein volles Pfund Pulver auf ſechs Schuß. Der Rückſchlag beim Feuern iſt gewaltig, und es gehört Kraft und Geſchick dazu, Kolbenſchläge gegen den Kopf zu vermeiden. Die Haupischießen Es wird heute geſchoſſen in der Weihnachts⸗ nacht von einhalbzwölf Uhr bis zwölf Uhr und in der Neujahrsnacht von einhalbzwölf Uhr bis einhalbein Uhr. Daran beteiligen ſind rund 700 Schützen der vier⸗ zehn Vereine des Berchtesgadener Landes. Allein bei dieſen beiden Hauptſchießen werden offiziell 25 Zentner Pulver verſchoſſen, insgeſamt rund 25000 Schuß, die mehr als 2000 Mark koſten. 44 Zedes Mitglied bekommt über die Pulverkaſſe fünf Pfund Pulver und eine Schachtel mit 250 4 Zündhütchen von ſeinem Verein geſtellt. För⸗ dernde Mitglieder zahlen freiwillig in dieſe Kaſſe 4 ein. Wer aber ein ſchweres Kaliber beſitzt, und das ſind meiſt die Großbauern, die„Großkopfe ten“, der kauft ſich bis zu zehn Pfund Pulver noch dazu, um es mit dem anderen in die Nacht zu jagen. Für den Zukauf wählt man mit Vor⸗ liebe das grobkörnige Sprengpulver, das noch lauter kracht und noch unheimlichere Rauch⸗ wolken hervorruft. Es wird weiterhin geſchoſſen am Pfingſtſonn: tag in der Frühe um vier Uhr und bei der Pro⸗ zeſſion am Fronleichnamstage im Zuni. Ein Glöcklein vom hohen Kirchturm gibt den Schützen das Zeichen. Denn dieſe ſtehen ja draußen auf den Vorbergen rund um den Markt. Im Markte ſelbſt darf nicht geſchoſſen werden, und Wachen an den Eingängen zum Markt achten ſtreng dar⸗ auf, daß während des Schießens kein Schütze in den Ort kommt. Das Fronleichnamsſchießen und auch noch das Schießen am Erntedankfeſt, dem erſten Sonntag im Onktober, während des Um⸗ zuges über die Felder ſind die einzigen Schieße bei Tageslicht. Schließlich iſt noch das Johannisſchießen zu nennen, am 24. Juni, der Nacht der Sommer⸗ ſonnenwende. Hier handelt es ſich um ein ganz beſonderes Feſt, das noch die engſte Verbindung mit der altgermaniſchen Ueberlieferung hat. Wäh⸗ rend die Schützen auf den Bergen rund um vpiere fallen nicht jungen Burſchen auf den höher gelegenen Bergen den Beſſerungen Berchtesgaden das Feuer eröffnen, entzünden die dahinter rieſige Feuer. Der Feuerring um Berchtesgaden Zum Schluß ſei noch kurz ein Weihnachts⸗ ſchießen geſchildert. Die Schützen verlaſſen von neun Uhr abends an, je nach der Entfernung, ihren Hof, zum Marſch nach Berchtesgaden. Manche haben drei Stunden Weges und darüber. Keinesfalls gehen nur die Mitglieder der vereinigten vierzehn Schützenvereine des Berchtes⸗ gadener Landes zum Weihnachtsſchießen; es ſchießt vielmehr jeder Bauer und oft auch die Bäuerin, die Knechte und die Mägde. Gerade dieſe, die „Unorganiſierten“, können es nicht abwarten, bis das eigentliche Schießen rund um den Markt be⸗ ginnt. Schon auf dem Wege zur Chriſtmette 1 gehen die Böller los. Es iſt ein unbeſchreiblicher Anblick, ebenſo unheimlich wie romantiſch, auf allen Straßen und Pfaden das wandernde Aufblitzen der Piſtolen zu ſehen und die dumpfen Schläge zu hören, die von den Bergen niederhallen. Um einhalbzwölf Uhr nachts iſt alles auf den 14 Anhöhen um Berchtesgaden verteilt und ver⸗ ſammelt. Seit Jahrhunderten hat jede Gemeinde des Landes ihren feſten Standort auf einem dieſer Berge, ſo daß der Feuerring um Berchtesgaden geſchloſſen iſt. Den Schützen des Marktes Berchtesgaden ſelbſt aber iſt von altersher der Herzogsberg zuge⸗ wieſen. Dicht unterm„Kalten Keller“, einer tiefen Felsplatte in wilder Umgebung, nehmen ſie Aufſtellung. Punkt einhalbzwölf Uhr beginnen dann, wie ſchon eingangs erwähnt, das Reihen⸗ feuer und die Salven der 700 Schützen auf den 14 Bergen. Der ganze Himmel leuchtet in einem flammenden Feuerring auf, und das Feuer ſtrahlt doppelt von den Schneehalden zurück. Das Weih⸗ nachtsſchießen hört ſich an wie ein Trommelfeuer in ſchwerſter Schlacht. Wenn dann um zwölf Uhr Totenſtille einſetzt, der Feuerſchein erliſcht, und der Rauch langſam abzieht, dann verpacken die 700 Schützen ihre 4 Piſtolen und ihr Geräte wieder im Ruckſack. Ge⸗ meinſam ſteigen ſie, während die Glocken von mallen Türmen des Marktes einſetzen, hinunter in die Chriſtmette. In der Kirche aber riecht man noch geheimnisvoll den Pulverdampf, der in den Kleidern hängen blieb. Vermiſcht mit dem Weih⸗ rauch verleiht er der Mette eine einzigartige Stimmung. Die letzte Bö eigentlich wider tehenden Imſätzen. liſſe ſtärker am um Voreindecku insbeſonder nan den Vo ſo gewanne Prozent. A ozent feſter. hade⸗Anteile ſe Retall⸗ un ſchinenfabriken, werten blieben d perändert. Dag höher bezahlt, f fonſtigen Induſt Reiner weiteren A von Reichsbahn⸗ Kurs wieder 90 Am Rente 40 Pig. niedrig frage beſtand bdie ¼ Prozent Am Gel dm use unverändert Pfund blieben m Gegen Schluß ünderungen nicht erholt, Phönix g bewegten ſich die Prozent ca. Na zuſtande. Am Markt de 6, Neu Guinea⸗ und Schantung u zellanfabrik Tett einbüßten. Im Bräu abgeſchwä werben mußte. Von den per 3 ren Adka 74 Pr 1 Prozent, ſonſt deutend. Hppotl zur Rotiz, nur Der Dollar 1 1 Pfund 12,30. Steuergut 4 auf Z4er, die 50 Von Reichs nerten u. a. wie 1945—48er 97,2 E, 194er 97,87 bau 1944—45er Fyanl Effekte Festverzintl. We Wertbest. Anl. v Dt. Reichsanl. v. Dt. Schatzanw. 4 IFounsanleihe Bad. 1917 Bayer. Staat Reichsabl. Sch.A Heidelbers Stadt Ludwigsh. 26 8e Mannheim von 2 do. von 1927 Baden 26. Grobkraft Mhm. Mum. Stadt Kohl I Mannh. Ausl. Grobkraft Müm. Rhein-Main-Dons Ver. Stahlw. Ot Bad.—n Dt. Komm. Sam. Bay. Hyv.WRk.. Berl. Hyp. 25 8 Frankf. Gold 15 Prkt. Hvobk. Gpf.! do. Anteilsch Frkt. Pibr. Gd. En do:. do. 7. 8 do. do. 8 do. Liaqu. Hess. Lds. Liqu. Piälz. Hyp.Ludw. do. Liqu. do. Anteilsch Ctr. B. Liq. do. Liaun. Südg. Bodenered 51½0% do. Bank-RAktien Allg. Dt. Credi Bad. Bank Bank für Brauin Bayr. Bodencred Bay. Hyp. u. V D. Bk.-Disconto Dresdner Bank Frankt, Hvp.Bk. Pfälz.-Hyp.-Banb —— ein. Hyp.-Ban 5ondere jießen werden insgeſamt 2000 Mark e Pulverkaſſe ichtel mit 250 geſtellt. För⸗ in dieſe Kaſſe er beſitzt, und e„Großkopfe⸗ pfund Pulvet in die Nacht nan mit Vor⸗ ber, das noch ichere Rauch⸗ Pfingſtſonn⸗ bei der Pro⸗ Zuni. Ein t den Schützen draußen auf t. Im Markte und Wachen en ſtreng dar⸗ ein Schütze in nsſchießen und »dankfeſt, dem end des Um⸗ zigen Schießen nisſchießen zu der Sommer⸗ um ein ganz te Verbindung ing hat. Wäh⸗ zen rund um entzünden die genen Bergen tesgaden Weihnachts⸗ verlaſſen von r Entfernung, Berchtesgaden. und darüber. titglieder der des Berchtes⸗ ßen; es ſchießt die Bäuerin, ade dieſe, die abwarten, bis en Markt be⸗ 4 + 4 1 40 Pfg. niedriger bewertet. frage beſtand für Wiederaufbauanleihe, die ½ Prozent gewannen. Mannheim, 23. Dezember 1934 Berliner Börse: Die letzte Börſe vor den Feiertagen eröffnete— eigentlich wider Erwarten— zu weiter an⸗ iehenden Kurſen und recht lebhaften liſſe ſtärker am Geſchäft, wobei es ſich vermutlich im Voreindeckungen angeſichts der im Januar er⸗ warteten kräftigen Belebung am Effektenmarkt han⸗ delt. Von günſtigem Einfluß auf die Stim⸗ mung waren zudem verſchiedene Momente politiſcher und wirtſchaftlicher Art, von denen das Interview des Miniſterpräſtdenten Göring über die deutſch⸗ engliſchen Beziehungen, in denen er mit offenen Worten für Frieden und internationale Zuſammen⸗ rbeit eintrat, die Meldung der Adlerwerke über kehrumſatz und Betriebsüberſchuß und ſchließlich die hvidendenaufnahme bei der Nürnberger Herkules⸗ brauerei mit 4 Prozent zu erwähnen ſind. Letzteres trug insbeſondere zu einer weiteren Befeſtigung der ſchon an den Vortagen lebhafter gefragten Brauwerte bei; ſo gewannen Schultheiß/ Prozent, Braubank /Prozent. Aber auch Montane waren lebhaft ragt, wobei Mansfelder mit plus 1½ und Rhein⸗ lmit plus 1 Prozent die Führung hatten. Am Braunkohlenmarkt ſielen Rheinbraun mit plus 1½¼½ Prozent als über dem Durchſchnitt gebeſſert auf, während Eintracht mit minus 1 Prozent eine Ausnahme darſtellten. Von chemiſchen Werten ſetzten Farben zu unverändert 133½ ein, dagegen waren Goldſchmidt um ½ und Kokswerte um/ Prozent ſeſter. Am Elektromarkt liegen weiter Chade⸗Anteile ſchwach(Lit.—0) minus 1/ RM, während Lieferungen 1½ Prozent, die übrigen Werte bis 1 Prozent höher zur Notiz kamen. Siemens und Schuckert allerdings gaben auf Glattſtellungen Prozent ihrer vorangegangenen Erhöhung wieder her. Ruhiger lagen Gas⸗, Kabel⸗ und Drahts⸗, Retall⸗ und Textilwerte. Auch in Ma⸗ 1 ſchinenfabriken, Papier⸗ und Zellſtoffaktien und Auto⸗ werten blieben die Kurſe bei mäßigen Umſätzen wenig verändert. Dagegen wurden Bauwerte durchweg höher bezahlt, ſo Holzmann um 1¼ Prozent. Von ſonſtigen Induſtriepapieren ſind Südd. Zucker mit einer weiteren Abſchwächung von 1½ Prozent, Jung⸗ hans dagegen auf die günſtigen Geſchäftsausſichten mit einer Beſſerung von 1¼ Prozent hervorzuheben. Verkehrswerte lagen ſtill, mit Ausnahme vpon Reichsbahn⸗Vorzugsaktien, von denen zum erſten Kurs wieder 90 000 RM umgingen, Reichsbankanteile ſetzten 3/ Prozent höher ein. wurden Altbeſitzanleihe Lebhafte Nach⸗ Am Rentenmarkt Am Geldmarkt blieben die Blanko⸗Tagesgeld⸗ nte unverändert—4½ Prozent, der Dollar und das Pfund blieben mit 2,488 bzw. 12,29 faſt unverändert. Gegen Schluß der Börſe waren nennenswerte Ver⸗ ünderungen nicht feſtzuſtellen. Farben waren um 4 erholt, Phönix gaben im gleichen Ausmaß nach, ſonſt Ibewegten ſich die Schwankungen im Rahmen von/ Prozent ca. Nachbörslich kamen Umſätze nicht mehr zuſtande. 5 Am Markt der zu Einheitskurſen gehandelten Pa⸗ piere fallen nicht über den Durchſchnitt hinausgehen⸗ den Beſſerungen auf. Julius und Pintſch mit plus 6, Reu Guinea⸗Anteile mit plus 4, Köhlmann Stärke und Schantung mit je plus 3 Prozent, während Por⸗ zellanfabrik Tettau gegen letzte Notiz 6½ Prozent einbüßten. Im gleichen Ausmaß waren auch Reichel Bräu abgeſchwächt, wobei Zuteilung vorgenommen werpen mußte. Von den per Kaſſe gehandelten Großbankaktien wa⸗ ren Adka 74 Prozent feſter, Kommerzbank gewannen 1 Prozent, ſonſt waren die Veränderungen nur unbe⸗ deutend. Hypothekenbanken kamen auf Vortagsbaſis zur Notiz, nur Meininger gewannen/ Prozent. Der Dollar notierte amtlich 2,49, das engliſche Vfund 12,30. Steuergutſcheine blieben unverändert bis auf Z4er, die 5 Pfg. verloren. Von Reichsſchuldbuchforderungen no⸗ nerten u. a. wie folgt: Ausgabe 1: 1935er 99,87 G, ir Chriſtmette 1 nbeſchreiblicher hmantiſch, auf Piſtolen zu hören, die alles auf den teilt und ver⸗ meinde des auf einem ierring um iſt. tesgaden ſelbſt ogsberg zuge⸗ Keller“, einer ig, nehmen ſie Uhr beginnen das Reihen⸗ ützen auf den chtet in einem Feuer ſtrahlt R. Das Weih⸗ Trommelfeuer nſtille einſetzt, dauch langſam Schützen ihre Ruckſack. Ge⸗ Glocken von n, hinunter in er riecht man f, der in den it dem Weih⸗ e einzigartige 1945—48er 97,25—98.—; Ausgabe 2: 1936er 99,75 G, 1940er 97,87 G, 1942er 97,50 G. Wiebderauf⸗ bau 1944—45er und 1946—48er 67.75—68.72. Imfätzen. Insbeſondere beteiligte ſich die Ku⸗ „Hakenkreuzbanner“ Italien im Donauraum Sucht es dort nur Kohle? Italien beſitzt keine Kohle. Es iſt daher auf die Ein⸗ fuhr ausländiſcher Kohle angewieſen. Von dieſer Er⸗ kenntnis iſt die große Politik Italiens allzuoft not⸗ wendigerweiſe beſtimmt worden. So iſt es zu ver⸗ ſtehen, wenn Italien ſich bemüht, irgendwo ſich wenig⸗ ſtens kapitalmäßig den Beſttz ausländiſcher Kohlen⸗ gruben zu ſichern, um größere wirtſchaftliche und auch politiſche Freiheit zu erhalten. Wenn man unter die⸗ ſem Geſichtswinkel die letztſährige Führung Italiens betrachtet, ſo gewinnen vor allem ſeine Benühungen, den Donauraum unter ſeiner Führung neu zu ordnen, beſondere Beachtung. Belange mit Nachdruck vertritt. Der Donauraum verfügt über Steinkohlenlager ver⸗ hältnismäßig großen Umfanges. Auf dieſe hat es, wie berichtet wird, eine italieniſche Finanzgruppe ab⸗ geſehen. Es handelt ſich dabei zunächſt um die drei Steinkohlengruben der Erſten Donau⸗Hampfſchiffahrts⸗ geſellſchaft in Wien, die bei Fünfkirchen in Ungarn liegen und zuletzt(1932) eine Jahresförderung von 700 000 Tonnen gehabt haben. Eine Schwierigkeit iſt dabei die Notwendigkeit, die Kohle zum Fiumer Hafen durch ſüdflawiſches Gebiet transportieren zu müſſen. Man ſieht, daß die Bemühungen Italiens, durch Frankreichs Vermittlung zu einer Verſtändigung mit Jugoflawien zu gelangen, auch noch andere als rein politiſche Hintergründe haben. Italien weiß, daß ſeine politiſche Vormachtſtellung im Mittel⸗ meerraum niemals geſichert ſein kann, wenn es nicht gelingt, die Verſorgung der Halbinſel mit Kohle für jeden Fall zu ſichern. Muſſolini rüttelt daher an den Ketten, die jahrzehntelang Italien belaſten und ihm manche Wege der Politik zu gehen aufgezwungen haben, die allein der leidigen Kohlenfrage entſprungen ſind. Wenn ſich alſo die Meldungen über den beab⸗ ſichtigten Ankauf der Fünfkirchener Steinke hlengruben ſeitens einer italieniſchen Finanzgruppe beſtätigen, ſo geht man wohl nicht fehl in der Annahme, daß es ſich in dieſem Fall nicht um privatkapitaliſtiſches Ausdeh⸗ nungsſtreben, ſondern um die Wahrnehmung ſtaats⸗ politiſcher Kotwendigkeiten handelt. Deutſchland beſitzt an und für ſich ein volles Verſtänd⸗ nis dafür, wenn ein Staat berechtigte wirtſchaftliche Sollte alſo Italien das Eigentum dieſer Gruben erwerben, ſo könnte das in der Kohlenhandelsbilanz Italiens weſentliche Verſchiebungen hervorrufen, wenn man von den rein politiſchen Auswirkungen einmal abſieht. Schließlich iſt Italien kein ſchlechter Abnehmer deutſcher Kohle, und mancher Kohlenzug hat von jeher den Weg vom rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriegebiet über den Brenner gefunden— trotz der ſtarken Kon⸗ kurrenz, die die engliſche Kohle ſtets bedeutet hat. Wenn auch Deutſchland niemals wirtſchaftliche Be⸗ ziehungen mit politiſchen Tendenzen verknüpft, ſo kann man das nicht immer von anderen Staaten im glei⸗ chen Sinne bejahen. Gerade die ſogenannte Sieger ſtaaten des Weltktrieges haben nur allzuoft politiſche und wirtſchaftliche Zielſetzungen miteinander verbun⸗ den, und gerade dadurch jene Verfallserſcheinungen in der ganzen Welt herbeigeführt, die man als„Welt⸗ wirtſchaftskriſe“ zu bezeichnen pflegt. 5 Auf der anderen Seite darf man den Ausfall, der ſich für Deutſchland durch die italieniſche Ausbeute ungariſcher Gruben ergeben könnte, nicht überſchätzen. Die Förderung iſt niemals in der Lage, den geſamten Bedarf Italiens, der recht erheblich iſt, auch nur im entfernteſten zu decken. IFtalien wird alſona ch wie vor auf die Zufuhr ausländiſcher Kohle angewieſen ſein. Da ſich die Handels⸗ beziehungen Deutſchlands und Italiens immer ſtärker auf der Grundlinie des Gegenſeitigkeitsver⸗ kehrs entſprechend dem Zuge der Zeit vollziehen, ſo. iſt hier eine gegenſeitige Bedingtheit gegeben, die eine Gefährdung deutſcher Ausfuhrintereſſen nicht zuläßt. Dazu kommen die verſchiedenen Bemühungen um wirt⸗ ſchaftliche Blockbildungen, die das Austauſchverhält⸗ nis Deutſchland—Italien nicht ungünſtig erſcheinen laſſen. Selbſtverſtändlich tut Deutſchland gut daran, die Bemühungen Italiens um eine wenigſtens kapital⸗ mäßig geſehen eigene Kohlenbaſis mit Aufmerk⸗ ſamkeit zu verfolgen. Manche Züge der ita⸗ lieniſchen Außenpolitik müſſen unſeres Erachtens nicht zuletzt unter dieſem Geſichtswinkel gewertet werden. 8. Aer mg e Frankfurter Mittagsbhörse Tendenz: freundlich. Auch die letzte Börſe vor den Feiertagen bewahrte ihre freundliche Haltung, zumal in einigen Spezial⸗ werten kleines Publikumsintereſſe vorlag. Daneben boten günſtige Nachrichten aus der Wirtſchaft etwas Anregung und ſtärkten die ſeit Tagen herrſchende Zuverſicht. Die befriedigende Eiſenausfuhr und der techniſche Jahresbericht der AEcG hinterließen einen guten Eindruck. Indeſſen blieb die Unternehmungs⸗ luſt doch klein, ſo daß den notierten Kurſen wieder⸗ um nur kleinſte Umſätze zugrunde lagen. Da aber andererſeits die techniſche Lage der Börſe infolge der Beendigung der Vorbereitungen für, den Jahres⸗ ultimo gut iſt und auch der Geldmarkt eine weiter flüſſige Haltung zeigt, rechnet man in den nüchſten Tagen mit etwas lebhafteren Umſätzen. Am Elektro⸗ markt lagen AEG aus dem erwähnten Grunde 1 Pro⸗ zent feſter, ferner gewannen Felten in Nachwirkung der letzten Verwaltungsäußerung weitere 1½ Prozent. Von Montanaktien ſetzten Harpener- 1 Prozent, Gelſenkirchen, Stahlverein und Rheinſtahl je ½ Pro⸗ zent feſter ein. Weiter befeſtigt waren außerdem auf die Auslaſſungen in der Generalverſammtung Geb. Junghäns mit plus ¼ Prozent. Sonſt ſetzten noch ein: Weſtd. Kaufhof /½, Reichsbank /, Aku ½, Scheideanſtalt ½ und Daimler ½ Prozent freund⸗ licher, dagegen blieben Farbeninduſtrie bei minima⸗ lem Geſchüft mit 133½(133¼) nur knapp gehalten. Südd. Zucker büßten weitere 1 Prozent ein. Auch der Rentenmarkt war überwiegend freundlich, aber ebenfalls bei ſehr geringen Umſätzen. Stahlverein⸗ Bonds gewannen ¼ Prozent, Zinsvergütungsſcheine und Kommunal⸗Umſchuldungsanleihe bis 10 Pfg., ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen/ Prozent auf 97¾, während Altbeſitz mit 102¼(102.9) kaum be⸗ gehglienen Kurſen güch ſpäter ſehr ſi. ſtatt. hauptet lagen. Von fremden Werten letzten 4½pro⸗ zentige Mexikaner mit 7/ Prozent ein. Im Verlaufe hatte das Geſchäft keine Bedeutung mehr, doch blieb die Stimmung zuverſichtlich und die Anfangskurſe auf den meiſten Marktgebieten voll behauptet. Soweit Kurſe, ſpäter notiert wurden, zogen ſie von ½—1 Prozent an, etwas mehr erhöht waren Holzmann mit plus 1½ Prozent, Rhein. Braunkohlen mit plus 1¼½ Prozent. Schwächer waren aber andererſeits JG. Farben mit 133 ſminus ½ Prozent) und Reichsbank mit 146.5(minüs 1 Pro⸗ zent). Am Kaffamarkt zogen Brauerei Schwartzſtor⸗ chen auf 107.75(106) Zan, Renten lagen bei voll andbrieſe tedtanfeihen hat⸗ ten etwas unretzelmäßige Kursgeftchtüng, während Staqtsanleihen ruhig lägen. Der Auslandsrenten⸗ markt war geſchäftslos. Tagesgeld 3¼ Prozent. Die nächſte Börſe findet am Donnerstag, 27. Dez., lacen nicht ganz einheitlich⸗ much' Amſterdamer Deviſenkurſe Amſterdam, 22. Dez. Berlin 5941, London 730%, Neuyork 14776, Paris 97576, Belgien 3460, Schweiz 4789, Italien 1265, Madrid 2021, Oslo 3675, Kopenhagen 3255, Stockholm 3770, Prag 618½. Pri⸗ vatdiskontſatz ½. Tägl. Geld ½. 1⸗Monats⸗Geld 1. Mannheimer Börse An der letzten Börſe vor den Feiertagen hielt die freundliche Tendenz der letzten Tage an. Bevorzugt waren heute Brauereiwerte, von denen Eichbaum⸗ Werger 1,5 Prozent und Schwartzſtorchen 3 Prozent gewannen. Andererſeits notierten IG Farben mit 133,5 nach 133. Waldhof gewannen*½, Deutſche Linoleum Prozent. Bankaktien um Bruchteile eines wigshafen⸗Stadt Prozentes verändert. Am Verſicherungsmarkt wurden „Mannheimer Verſicherung mit 37 RM umgeſetzt. Der Rentenmarkt lag wieder gut hehauptet. Rhein. Hyp. Goldpfbr. notierten 95,5 nach 95. Es notierten: Dt. Anl. Abl. Altbeſ. 102,75, 6 Prozent Baden⸗Staat 97,5, 7. Prozent 89, 8 Prozent Lud⸗ 0, Mannh. Abl. Altbeſ. 97, 8 Pro⸗ zent Mannheim⸗Stadt 92, 8 Prozent Bad. Kom. Goldpfbr. 95, 8 Prozent Pfälz. Hyp. Goldpfbr. 96, 8 Prazent Rhein. Hyp. Goldpfbr. 95,5, 6 Prozent Farbenbonds 118. Bremen⸗Beſiegheim 79, Cement Heidelberg 107, Daimler⸗Benz 47,25, Dit. Linoleum⸗ werke 62,5, Durlacher Hof 60, Eichbaum⸗Werger 85,5, Enzinger⸗ünion 97, Gebr. Fahr 120, Jch Farben 133,5, 10 Prozent Großkraft Mannheim 123, Klein⸗ lein Brauerei 77, Knorr Heilbronn— B, Konſ. Braun 45,75, Lud. Aktienbr. 86, do. Walzmühle 124. Pfälz. Mühlenwerke 111, do. Preßheſe 106, Rhein⸗ elektra Stamm 100, do. Vorzugsaktien 106, Salzwerk Heilbronn 220, Schwartzſtorchen 107, Seilinduſtrie Wolff 32, Sinner Ac 83, Südd. Zucker 164, Ver. Dit. Oelf. 89, Weſteregeln 107,5, Zellſtoff Waldhof 46,5. Bad. Bank 123, Commerzbank 69, Deutſche⸗Diskonto 70, Dresdner Bank 72,5, Pfälz. Hyp. Bank 83, 75, Rhein. Hyp. Bant 112,75. Bad. AG für Rbeinſch. 49, Bad. Aſſecuranz 37, Mannheimer Verſ. 37, Württ. Transport 36. Brown Boveri 14,5, Haid und Neu Metalle Berlin, 22. Dez.(Amtl. Freiverkehr.) In RM. für 100 Kilogr.: Elektrolytkupfer(wirebars), prompt, eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 39,50; Stan⸗ dard⸗Kupſer, loco 33.75 nom.; Original⸗Hütten⸗Weich⸗ blei 14.50 nom.; Standard⸗Blei per Dez. 14.50 nom. Original⸗Hütten⸗Rohint ab Nordd. Stationen 17.50 nom.; Standard⸗Zink 17.50 nom. Sietreide Ro tter dam, 22. Dez.(Schluß.) Weizen: Jan. 2,92½, März 3,17½, Mai 3,37½, Juli 352½, Mais: Jan. 71, März 73½, Mal 68½, Zuli 65/½. Baumwolle Bremen, 22. Dez.(Amtl.) Fan. 1386 Br., 1384.3 März 1416 Br., 1413.; Mai 1427 Br., 1425.; Juli 1440 Br., 1437 G. Tendenz: ſtetig. Hauptſchriftleiter: br. Wilhelm Kattermann Verantwortlich für Innen⸗ und Außenvolitik: Dr. W. Kattermann; für politiſche Nachrichten: Dr. Wilheim Kicherer; für Wirtſchaftsrundſchau, Kommunales und Bewegung: Friedrich 8* für Kulturpolitik, Feuil⸗ keton und Bellagen! W. Körbel; für Unpolitiſches: Earl Lauer; für Lokgles: Erwin Meſſel: für Sport: JFulius Etz; für den Umbruch: Max Höß, ſämtliche in Mannheim. Berliner Schriftleitung: Hanus Graf nge Berlin SW. 68, Charlottenſtr. 15v. Nachdruck fämtl. Hriginal⸗ berichte verboten. Sprechſtunden der Schriftleitung: Täglich 16—17 Uhr (außer Mittwoch, Samstag und Sonntag). 20 Verlagsvirektor: Kurt Schönwitz, Mannheim akenkreuzbanner⸗Perlag.m,.., Sprechſtunden der Herlagsvikefflon. 10.30—12 U a Samsta—. Sonntag). Fingegies für Verlag u. Schriftleitung: 314 71, 204˙86, 333 61/2.— Für den Anzeigenteil verantwortlich? Arnold Schmid, Mannheim. Zur Zeit iſt Preisliſte Nr. 3(Geſamtauflage) und Nr. 2 Für Weinheimer⸗ und Schwetzinger⸗Ausgabe) aültig. Frühausgahe A Mannheim.19 306 Frühausgabe A Schwetzingen. 1000 Frühausgabe 4 Weinheim„ 1000— 21 306 Abendausgabhe 4.„21064 Ausgabe ß mit Anzeigen der ngs à4 Mannheim 14227 Ausgabe B Schwetzingen. 2636 Ausgabe 5 Weinheim„„ 1836 39 753.⸗A. ⸗ 19 876 wWeſamt⸗D.⸗A. November 1934— 41 188 Drug; Schmalz& Lafannger, Abtellung Zeitungsdrug 21. 12. 22. 12. 21. 12. 22. 12. 21.12. 22, 12. 21. 12. 22. 12. 21, 12, 22. 12. 21. 12. 22, 12. Frankfurter Isidd. Bodenereditbr.—— Buela-Ratn-Don. Vv. Bankaktien Kong Moter.„„„LStoehr Kammrarn. 55,00 95,00 f voilte Da mot— 3 Effektenbörse Württ. Notenbank„100,00 100,00 Rheinmetall 435 4 0⁰ 136, 54,00 54,75 ebnard& Co. 98,00 100,00 Stolberger Zinkhütt. 10 Wibner Metan 100.50 100.00 Verkehri-RAktlen Schuckert. 94,50 94, Bk. f. El. Werte 16,25 79,00 Gelvenk. Berzw. 35,62 60,09 J Sadd, Zucker„164,00 164.00 J Zellston Waldhot 46,25 16,12 21. 12. 22. 12 Siemens& Halske 138,30 136,00 Bx. 1. Brauind.. 101,75 104,50 Serm hoft.- Cement 30,590 31/00[Thur. Gas.. 119,00 118,55“ feitwerzinsl. Werte 21“ 12, 22. 12. An. Lok.- u. Kraft 1139 112,73 Sadd. Zucker 164,00 168,28 5. Hyp. u..-Bank 78,50 78,50 8e Glas„ 150 62, ITrass-Raddce Vericher.-Aktilen hi“ Reichsb. Vr, II. 11f. J Thür. Ciet, Goins 3i3 3,0 Seriner vo. Pl.. Ti Fes Goſdssnmick Fn. 103J5 1635 Ver Bi. diekein. 106,h0 105,oo Wertbest. Anl. v. 23 96,99— LHapa.. 25 251 Tietz Leonhard.. 3,12 31,251 Lomm. u. Frivatbk. 69,78 99,25 Coldschmidt. Th. 366,75 99,50 f Ver. Gianzst Plbeft.—— lAschen-Münch.„ 0,00 Dt, Reichsanl. v. 27 35,81 96,3) UHeidelb, Straßend. 10,50 i9,90 J Ver. Pi. Oele Mnm. 38,90 39,55 J Bt. Bu. u. Hisconto 70,00 9,99 Eruzner, Maschipen— ie Ver.Harz Porti.-Ct. 112,59.115,00 Kllianz Alle... 2309 729•90 bt. Schatzanw. 26. 35,00 35,50 LNordd. 1 0... 26,50 26,62 ZelistofiAschafenbz. 68,7 63,25 bi. Goladiskogebank 199•09 Cruschwſtz Textil. 101,09 102,50 Ver. Stahiwerke 36•87 10,00 Kilianz Leben. 196,00 195,00 Founganleine.. 39,97 39,00 Schantungbahnen.— elistof Memel.. 41,25 41,25 pt. Uebersee-Bk. 5,00 35,00 Suano. Wefke Iiie— fer.Iltramarinfabr. 118,00 120,50 f Mannh. Vers.—— Bad. Staat loi7:. 9,50 37,50 Süad. Eisenbahnen. 54,25 54,85 eilstoit Waldhoi. 46,00 15,37 Hresdner Banh 23/5 22·28 Hackethal-Draht 96,0 86,25 Vogel Teſegr.-Dr. 105,00 105,87 Bayver. Staat. 2 Industrie-Aktlen Buderunsns. 65,00 35,75 Meininger Hyp.-Bk. 63,87 64, 50 Hamburg Elektr. 119,37 116,25 Zune 77350 Reichsabl. Sch. Altb. 102,28 102,87 Eschweiler.. 250,00 250,09 Beichshank„. 14,0 14,0 flarb.⸗Gummi-bhon. 2,5 325,00 Wangerer-Werke. 124,30 125,99 Heidelberz Stadt 4—1* 8 Aschafl. a.—— Jeisenzirenen 3½5 9,00 J iei. Hyo.⸗Bank. 112,50 112,50 M 39,25 30,50] Waestä. Kaufhot à0 31.37 3,00 Hor-ostarims.„ 6100 62,90 Eudasch. 26,-1 9270 33,35 Powenbr. München 161 Harvener.... 8/62 35,75 verhenn-Aktien flechwissnatwetmann' 9ß 9,50 Weskefegeln Altaff. 156, 35 J06,50 J Neu-Guiges. 11, 18.5 Mannheim von 26, 9,0 539,25 Löwenbr. München. 184,39 182,39 lise Genus... 115,12— eilmannclittmann 6,37— wWi.brahtind. H 106,50 Gtavi Min. u. Eisenb. 12,75 13,25 86 4 Mainzer Brauerei„00 00 J Kan Aschersleben— 107/,75 J Baltimore Ohio 15,00 15,00 Hlilpert Maschinen.— 3 Drahtind. Hamm— avi Min. u. Eisenb. 12,75 13,2 Baden 26. 69,59 63,89 Nürnos. Brauhaus 122,00— Kali Salzdetfurth 109,27— A6, Verkehrswesen 77,68 77,87 Hoesch Eis u. Stahl 77,87 77,65 Erobkratt Mhm. 23 13,75 15,75 Schwarzstorchen 50 101,26 1 Kioexnen.. erI Kus. Lok.-U. Kraftw. 118,8 113, Honenione. werkhe 12,25— ian e e, annh. Ausl. W8 0 5 18 tavi Minen„ Südam. Dpfsch. 5 7 1 34%◻◻ι 835 Grobkraft Mhm. abg. 90,00 21,50 J Wulje-Brauerel.„ 42,00 42,00 Pnonin.. 49 46,0 J Lorad. Llosg. 25,62 25,12 lunshans 6,09 69,75 Berliner Devisenkurse 90˙12 38.78„Ws Co0⁰ asenehhe 210,00 118 Süd. Eisenbann—— Fal Se. 7130 23700 T nKu er. Stahlw..20, 151 einstall.—„ 128, Bad. Kom. Gold 26 93,00 92,50 fAEG Stamm 113 2,% Biebeck-Montan.. 91,00 91,25 industrie-Aktlen 3— Aschersleben 106,75 107,25— e n—— „Hyp.„8. 1 scnafl.„4345 rem. 7—„——— Beri. Hvo. 25 S. 6 54,50 5/,5 Bekuln.. 131,75 135,00 Versicher.-Alttien Alig. Kunstzivde Konsw. u. Chem. F. 99,12 94,12 21. Dez 22. Der Franki. Gold 15 94,00 94,00 fJ..-Bemberg„„.— A 222,00 222.00 nnn 48,75 Kollmar& Jourdan. 37,25 37,50 1 Fvedk.CoLis, B,3 FEremen-Penien, dei NT ieber meeion 1f Kronnfteses easne en-. 12.580 12,619 12.399 1 12,629 do. Anteilsch 6,50 6,60 Brown. Boveri 1/3 14,9 Frankona 300er 312·00 312 Aschaflenb. Zellstoſl„121 Kronprinz-Metall.— 117.00 Argentin.(Buenos Alres) 1 Pap.-P. 1 0628 9,632„626.632 Frkr. Pibr. Gd. Em. 12 94,00 94,99 JCement Heidelberg. 100,12 106,00 Mannt. V. her. 312,00 312,00 Kussburs-Nürnberg. 63,15 63,00 Lahmever& Co. 106,25 108.00 Beis.(Brüss, u- Antw.) 100 Belga f 56,170 J 58,290 58,170 58,290 d0. do. 7.. 34,50 34,50 Chem. Albert... 78,50 78,50 ia Vee WV 123,78 123,20 Laurahütte. 18,00 18,25 Brasinen(Nio de Jan)“ 1 Mifireis 9,30f•506 30%/ 9398 4, K.„„ a2a..... 46,00 46,00 J Bayr. Spiegelzlas 33,75—[Leopold Grube.. 79,12 30,50 Bulgarien(Sofia) 100 Lewa 3,047 3,058 3,047 3532 do. Liau. 94,62 35,00[Conu Gumm 136,75 137,00 neuergutscheine J. P. Bemberg 11,50 112,00[Lindes Eismasch. 100,00 101,25 Canada(Montreah) 1 kanad, Doll. 2,399 2515.509 2,515 Hess. Lds. Liqu. 94,00 94,00 Paimler-Benn 47,50 47,62 Bergmann Elekhtr.— ILMannesmannröhren 13,75 73,75 pDänemark(Kopenhag.) 100 Kronen f 54,820 54,920 f 54.540 54,940 Pfialz.Hvp.Ludw.-9 96%00 95,09 Bt. Atlantie 1833 116,50 Steuergutscheme 34 198,30 193,75 Berſin Karisr Ind.. 118,20 119,50 fMansfelder Bersbav 79,7 80,50 Danzis(Danzig) 100 Gulden 31,220 51,360 81.220 61,389 40. Liau.„ Gfö. Eri 100,50 100,50 do. 1935 106,60 106,60 Braunk, u. Briketts 166,837— LMarkt- u. Kühlhall. 94,25— England(London) pfund 12,275 12,305 12,785 12,318 do. Anteilsch ,9„bt. Gold- Silbersch. 210,00 201,00 40. 1936 105,62 105,62 Braunschweis.-G.— 116,75 Masch'bau-Untern. 57,0% 57,50 Estland(Kev.-Tal.) 100 estn. Kr. 69,680 f 68,829 65,560 fö65,520 pr. Ctr. B. Liau. 2 98,78 98,15 öt. Linoleum. 61,07 1356 do. 1937„ 108,57 103,87 Sremer Vukan.—— LMasch-Buckau-Wolt 37,25 96,50 Finnland(lelsingi.) 100 funl. Mk. 5,420 ,450 3,4188,428 Rh. Hppök, Mhm.•9 95,00 35,50 LEl. Licnt ung Kratt. 111,15 112,50„do. 1938„102,12 102,12 J Bremer Wolle. 136,75— LMaximilianshütte.— 149,75 Frankreien(Paris) 100 Franes 18,405 16,445 16,405] 16,445 do. Goidkomm. 4 93,00 93,99 fic. Chemie Basel 50 143,50 J verrechnunsskurs. 104, 40. 104,37 Brown. Boveri.. 14,28 14,7 Müineſmer Berzw.. 113,59 114,28 Hriechenid. Cathen) 100 Hrachmen.354. ,356 2,354.2,358 do, do.—7.. 93,00 23,90 do. leere. 17 15,50 Buderus Eisenwerke 65,62 36,25 Nordd. Eiswerke. 102,00 102,00 Holland(Amsterd. u. Kott.) 100 G. 168,249 18,590 168,230 168,570 do. do. 10—11. 95,00 95,59 LFahr AG. Pirm. 120,00 120,00 Berliner Conti Caoutschuc. 157,50— forenstein& Koppei 67,00 57,75 island(Keyklavik) 100 isl. Kronen J 55,350 f 35,679 f 55,570 35,899 do, do, 17.. 35,09 35,50 16. Larbenindustrie. 135,87 133,25 Conti-Linoleum— 58,25 Phomx Bergbau. 17,37 47,87 italien(Rom u. Malland) 100 Lire J 21,300 f 21,340 21,300 J 21,340 do, do. 12—13. 55,00 35,50 LiC. Farbenbonas 116,50 116,50 Kassakurse] Haimier-Ben⸗ 47,75 4/,50 Ratnseber Wazzon 46,50 44,50 Japan(Tokio und Kobe). 1 Venf 9,116 9,716 9,16 2,718 do. Lidu.. 55,9 35,59 Feiten Guilleaume 138˙3 16,50 feitwerzinsl. Werte Deutsch Alt.-Tel.. 118, 75 116,25 Knein-Main-Donau 107,75— jugoslaw.(Belzr. U. Zagr.) 100 Din. 5,649 5,661 5,649 5,651 Südg. Bodencredit 96,25 96,25 LGesfürel. 0⁵ 07,80 3 Deutsch-Konti. Gas 120,50 120,50 J Rheinfelden Kraft 103,00 103,50 Lettland(Riga) 100 Latts f 80,920 f 81,080 80,920 81,080 5½% do... 94,75 94,37 Solaschmidgt. 89,00 39,75%% Dt. Reichsanl. 27 97,12 97,121 Heutsche Erdöl 100,00 106,75 J Knein. Braunkohlen 210,00 211,0 Urtauen(Kowno /Kaunas) 100 Lit, I 41,660 41,740 41,660 f 41,749 Gritzner 123345 28,50 J 4% do. do. v. 1933 95,00 95,00] Heutsche Kabeiw.. 92,50 92,3) Ehein. Elektr. 100,00 190,00 Norwesen(Oslo) 100 Kronen 61,709 J 61,820 61,720 f 61,849 Bank-Hktien Grün& Bilünge 35,12 165,00 J Dt. Anl. Abl.1. 102,50 102,59] Heutsche Linoleum.— 65,00 Fhein. Stahlwerke. 66,00 66,75] Oesterreien(Wien) 100 Schiflinz J 48,950[ 49,050 f 48,959 J 49,980 Allg. Dt. Creditbk. 59,37 54,00 Hajd& Neun. 19,5 151 Dt. Schutzsebiete 08 9,65 9,55 DeutscheSteinzeug.— Kh.-Westf, Kalkw. 36,25 57,00 polen(Warschaufbos.) 100 Zioty 47,010 f 47,110 f 46,990 47,090 Bad. Bankk„123,50 123,00 LHiipert Armaturen 1233 39,50 pfandbriete Dürener Metall. 120,00 120,00 Rieveck-MontanAG.—— Portugal(Lissgbon) 100 Eseudo 11,160 J 11,160 f 11,169 f 11,180 Bani für Brauind.. 101,25 104,00 Hocen-Tiefban. 105,50 105,50 Dyckerh.-Widmann 90,50— fRütgerswerke 34,25 94,75 Rumänien(Bukarest) 100 Lei 2,488] 2,492] 2,488] 2,492 Bayr. Bodencredit——„IEolzmann Phil.„15,28 11,28 J 6% Pr. Ld. Pidbri. Dynamit Nobel II 10, o0 J Sachsenwerk.„ 76,50 76,00 Schweden(Stochch. u:.) 100 Kr. f 63,310 63,430 f 68,330 63,450 Bay, Hyp. u. WBk. 21,00 13.52 unznags.. 6 66, Anst. G. R. 19.. 96,00 96,00 Ei. Lieferungen„90,25 100,00 Sachtleben AG.—— Schwelz(Zür,, Basel, Bernf 100 Fr, 80,720 f 80,880 f 80, 720 80,880 p. Bl.-Discontokes. j0,0 jo,28 LKenorr-Hendronn: 1on aal 52 0. do. R. 21.. 96,00 96,00 El. Schiesien: 07,28 106,25 Safzdetfurin Kai— 143,00 Spanien(iadr. u. Barcel.) 100 Pes. 34,030] 34,190 33,030 J 34,190 Hresdner Bank„ 12,50 12.50 Luawigsh. Walzmühi 124,00 124,00 J 6% ag. do. Komm. El. Licht u. Krait 112,50 113,37 Huso Schneider—— Tschechoslowakei(Fras) 100 Kr. I 10,400 10,420 J 10,400 10,420 Frankt. Hvo.-BR. 39,75 383,15 Mainzraftwerke— R. 4—— EnzingerUnjonwerke 96,00 100,00 J Schubert& Salzer. 142.90 142,50 Türkef(Istanbul) türk. Ptund].978 1,977.973 1,977 PfalZz. Hyp.-Bank. 63,97 63,37 J Malzexport 155,00 156,00 6% Preug. Ctrbd. Farvenind. 16. 136,75 132,75 J Schuckert& Co. 94,25 93,75 Ungarn(Budapest) 1Pensö]——— Reichsbank.. 143,99 143,00 J Khein. Elekt, Vorz. 106,00 106,00„Hapf. 1928.. 94,0 94, 15 Eelamühle Papier 114,75 115,50 Scnulth. Parzenhofer 102,50 105,25 Uruguay(Montevideo) 1 Gd.-Pes.] 1,049] 1,051 1,049.051 Khein. Hyp.-Bank 112,87 112,87 1 do. do. Stamm. 38.75 100,00 1 6% do. Komm. 1 92,75 93,)0 J Felten& Guilleaume 7500 76,87 1 Stemens& Halske. 136,25 134,75 1 V. St. v. Amerika(Newy) 1 Dollar 1 2,468 1 2,492 2,4.492 EChem. Lab. P 7, 24. 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Wald⸗ hof im Rathaus, N 1, Zimmer 164. b) b2 die übri en Vororte in! den etreffenden Keneinhecmafes jedermanns Einſicht auf. Die Liſten ind für die Berechnung der Beiträge maßgebend, welche von den Tier⸗ beſitzern zur Deckung der Viehſeuchen⸗ eniſchädigungen entrichtet werden müſſen. Anträge auf Berichtigung der Li⸗ ſten ſind innerhalb obiger Auf⸗ legungsfriſt vorzubringen. Mannheim, 19. Dezember 1934. Der Oberbürgermeiſter. amtl. Bekanntmachungen Die Herſtellung 3 von km 30,5 his km Em 0,0 bis Em 14,7 der Strecke Darm⸗ ſtadt— Mannheim— Heidelberg wird hiermit öffentlich an leiſtungsfähige Unternehmer ausgeſchrieben. Es kom⸗ men in Frage: a) Betondecken: Darmſtadt— eidelbeng ahrbahndecken „130 und von Los VII von km 30,5 bis km 36,5 Los VIII von km 30.3 bis km 42,5 Los— von km 42,5 bis km 48,5 Los X von km 48,5 bis km 54,5 Los XI von km 54,5 bis km 59,5 Los Klr von km 59,5 bis km 64,7 Mannheim—Heidelberg Los XIV von km 0,0 bis km 4,9 Los XV von km.9 bis km 9,8 Los XVI von km 9,8 bis km 14,7 mit je 75— 90 000 m? Betondecken ſo⸗ wie etwa je 16 800 mz feitliche Ban⸗ kette einſchließlich Lieferung aller Zu⸗ ſchlagsſtofſe. b) Bituminöſe Decken: Los XIII von km 64,7 bis km 68,1 Darmſtadt—Heidelberg mit ea 85%0 m2 Fahrhahndecken ſowie etwa je 15 000 ms feitliche Bankette einſchließlich aller Zuſchlagsſtoffe. Die Verdingungsunterlagen ſind bei Lianczewski-wabr/ I— alekt., Lahake] b 2, 15-Fernspr. 202 f0 F -Ugarren Frauen⸗ — um en letaih! Handarbeiten Spielwar. u Spoct C. Komes Rathausu. Paſſage Tel. 231 47 ahaa Deuljche Deltanſchauung: 2 Bücher hierzu: Tel. 31912 Dr. Dietrich: Die philoſoph. Grund⸗ lagen des Nationalſozialismus.50 Domiſche Zuchhandlung am Strohmarkt Maaaanaa WS EIS Hantplege kein Lukus! und beſund erhalten. Wer der Oberſten Bauleitung Frantſurt (Main), Hohenzollernplatz 3 or reicht, zu erhalten und kön⸗ nen von dort zum Preiſe von je 5% getrennt nach Betondecken und bitu⸗ minöſen Decken bezogen werden. Die Loſe ſind einzeln änzubieten. das Vergebungsverſahren 4 t die Ver⸗ dingungsordnung für Bauleiſtung (Vor) maßgebend. Die Vergebung ſtehꝛ unter dem Schutze der Verord⸗ über Verdingungskartelle vom „ Mai 1934. Angebote ſind portofrei und ver⸗ Kteie mit der Aufſchrift:„Angebot Hexſtelung der Fabhrhahndecken 4. der Strecke Darmſtadt—Mannheim deidelberg“ bis zum 15. Januar 1935 vormittags 11. Uhr, bei der Sberſten Bauleitung Frankfurt(.), Hohenzollernplatz 35, einzureichen. Er⸗ ————— gen⸗Hiedend. Zuſchlagsfriſt: Reichsautobahnen Oberſte Bauleitung Frankfurt am Main. Zwangsversteigerungen Im Zwangsweg verſteigert das No⸗ tariat am ag, Februar 1935, vorm. 9 Uhr, in ſeinen Dienſt⸗ räumen, in Mannheim, XN 6, 5/6, da Grundſtück der Friedrich Wel z, Bau⸗ meiſters Witwe Margareta geb. Eckert in Mannheim⸗Käſertal auf Gemar⸗ kung Mannheim. bi nn wurde am 28. Juli 1932 im Grundbüch ver⸗ echte, die zur ſelben Zeit noch im Grundbuch eingetragen ——— ſind ſpäteſtens in der Ver⸗ ſteigerüng vor der Aufforderung zum Bieten anzumelden und bei. Wider⸗ ſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen; ſie werden ſonſt im gering⸗ ſten Gevol nicht und bei der Erlös⸗ verteilung erſt nach dem Anſpruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berückſichtigt. 23* die Verſteigerung hat, as Verfahren vor dem Zuſchlag aufheben oder einſtweilen 37 e er Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtands. Die Nachweiſe über das Grundſtück famt Schätzung kann jedermann ein⸗ ſehen. Grundſtücksbeſchrieb: LB.⸗Nr. 6809: 4 Ar 59 qam Hofreite mit Gebäuden, Kurze Manüheimer Straße Nr. 59. 21 000 Mk., mit Zubehör 21 130 M Mannheim, 14. 1934. Notariat Mannheim 6 als Vollſtreckungsgericht. öheicher⸗Geümvel ſind Sie ſofort los durch eine kleine llliniiiumiur„„“- Anzeige · 5, ſoweit Für Wer ein Recht muß 1 d fühlt, iſt beſſe rer Wo 710 2? 5 3 Worto Seife 15%253 Zum Fest! FRISCRER Kaviar Gänseleber- pasteten in Terrinen von.50 an Länseleherwurst von 1* 7 0 an Aennel 2, 10 Telefton 23624 und alle la. Marken- Bestecke 100 Gr. Silber Mirtelstr. 7 Fech Mebplatzeche We gehen wWir heu- tabent hin Beachten Sie die HB'· Vergnügungs· anzeigen. Henriettenhnaus Staatl. anerkannte Haushaltungsschule auf nationaler Grundlage in Berlin- Marienfelde, A olfstr. Ges. Lage im Vorort mit lundl. Charakter trotz Nähe der Grobstadt. Gründl. Ausbildung in Hauswirtschaft einschl. Gartenbau und Hühnerzucht. Internat und Tages- schüler. Hrospekte durch d. Leitung. 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(oder:„Der glüäſerne Pantoffel“) festgedecke: Hauptrestésuränt.25 und.50 ein Herz voll Freude Weihnachtskomödie in ſechs Bildern Weihenstephônstube.50 und.50 für den Alltsg! nach dem Märchen von enstimmun E. A. Görner. Muſit: Ed. Stiegmann.[ 25. Dez. 1834: Weinnechtskonzert- Nachmittaęstee- Abend- II Bem 8— Anfang 15 Ubr Ende 17 Uhr unterhaſtung · Konditorei-Kaffee und Haupt- restàurant- Söle Sonntag, den 23. Dezember 1934 5 Vorgel. e 26. Dez. 1934: Gesellschãftssbend mit Tanzʒ Ooer NRooenhavalier 29. Dez. 1934: 15.50 Uhr: Kindeweinhnachtifest m. Uberraschungen bereiten die Hännheimer lieblinge Kathe von Nagyf 3 1—— Verlag ur 55 Grogßer Silvester-Ball fanmoihelur Munfwen zprhrgot, Voranzeige: Große Silvesterfeief in sömtlichen Röumen Willy Fritsch 1 6 3 Anfang 19 Uhr Ende 22.30 Uhr 3 nehmen ꝛvolksempfänger werden K 1* 85 pränger weruen kostenlos verlost—. 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