*— zember 1934ʃ nner MORDWWXESTIBADENMS Verlag und Schriftleitung: Mannheim, kR 3, 14/15. Fernruf: 204 86, 314 71, 333 61/2. Das Anzeigen: Die 12geſpaltene Millimeterzeile 10 Pfg. Die 4geſpaltene Millimeterzenle im Text⸗ „Hakenkreuzbanner“ Ausgabe à erſcheint 12mal.20 K. ind 50 579 Trägerlohn), Aus⸗ teil 45 Afg. Für Helne Anzeigen: Die IWgeſpaltene Millimeterzeile 7 Pfg. Bei 59 4⸗115 Einzelpreis 10 Rabatt nach aufliegendem Tarif.— Schluß der Anzeigen⸗Annahme: für Frühausgabe 18 Uhr, gabe B erſcheint 7mal(.70 RM nehmen die Träger ſowie die Poſtämter entgegen. böbhere Gewalt) verhindert, beſteht kein Anſpruch au Donnerskag⸗Ausgabe und 30 Pfg. Trägerlohn), Pfg. Beſtellungen ſt die Zeitung am Erſcheinen(auch durch —— Regelmäßig erſcheinende eilagen aus allen Wiſſensgebieten.— Für unverlangt eingeſandte Manuſtkripte wird keine Verantwortung übernommen me: Mannheim, R 3, 14/15 und p 4, 12 am Stroh⸗ für Abendausgabe 13 Uhr. Anzeigen⸗Anna und Erfülungsort Mannheim. Ausſchließ⸗ markt. Fernruf 204 86, 314 71, 61/62. Zahlungs⸗ licher Gerichtsſtand: Mannheim. Poſt⸗ Mannheim, 27. Dezember 1934 Ausgabe A/ Nr. 592 Ausgabhe B/ Nr. 356 ſcheckkonto: Das Hakenkreuzbanner Lud⸗ wigshafen 4960. Verlagsort Mannbeim die Dehemacht eine Schule des Charakters kine Unterredung des Reichswehrminiſters mit den amerinoniſchen Journaliſten Paul Tochner ———————— innhelm E R C. Weiß ober Kliehkeit“ ER igt über lleksal“ atz.— ucher sind freund- meinde U 5, 14 ilber und. --Auflage 8 0— „DI. 3 jesellen senhof 14.19 Müller 7 Kunststraße um Hilfe! nnur durch lruck herge- ben werden, rann öchwab au u. Bandagen Iel. 287 42 Behörden. es kröftigen therfreut àn. Schröder 5 Ee gekommen. dref Ffeude rau lotte eb. Sillmonn nond 1954 6407K lung Vexrlages ohmarkt — Berlin, 27. Dez. Der Berliner Chefkorre⸗ ſpondent der„Aſſociated Preß“, P. Lochner, hatte eine Unterredung mit dem Reichswehr⸗ miniſter Generaloberſt von Blomberg, über die er wie folgt berichtet: Reichswehrminiſter Generaloberſt von Blom⸗ berg empfing mich in ſeinem freundlichen Ar⸗ beitszimmer am Tirpitzufer zu einer etwa anderthalbſtündigen freimütigen Unterhaltung. Auf meine erſte Frage über die deutſche Rüſtungslage erklärte Generaloberſt von Blom⸗ berg:. „Zu einer ſolchen Auskunft bin ich natürlich nicht befugt. Eine Antwort auf dieſe rein poli⸗ tiſche Frage kann ich Ihnen als Fachminiſter nicht geben. Das liegt allein in der Hand des Führers und Reichskanzlers.“ „Geſtatten Sie, Herr Reichsminiſter, daß ich Ihnen erkläre, wie ich zu dieſer Frage kam“ entgegnete ich.„Es vergeht wohl kaum eine Woche, ohne daß unſer Berliner Büro eine An⸗ frage über die deutſche Rüſtungslage aus unſe⸗ rer Zentrale in Neuyork erhält. Ich habe im⸗ mer zurückgedrahtet, ich ſei kein Spion; ich könne nur über öffentlich bekannte Tatſachen auſ mili⸗ täriſchem Gebiet berichten. Mein Generaldirer⸗ tor, Kent Cooper, ſchrieb mir kürzlich, er bil⸗ lige meinen Standpunkt voll und ganz. Er und ich würden uns natürlich ſehr freuen, wenn wir autoritative Antworten er⸗ halten könnten. Darf ich Ihnen ein paar der an mich gedrahteten Fragen vorleſen?“ General von Blomberg nickte mit dem Kopfe. Ich zog wahllos hervor: Jene Nachricht von der angeblichen Fabri⸗ kation eines neuen tödlichen Gift⸗ gaſes in Moßburg(Bayern)(?); die Mutmaßung des Sonderausſchuſſes des ameri⸗ kaniſchen Senats, daß Militärflugzeuge im geheimen von Amerika nach Deutſchland geſchmuggelt werden; Lammont Duponts Behauptung, Deutſchland fabriziere große Mengen hochexploſiver Spreng⸗ ſtoffe entgegen den Beſtimmungen des Verſail⸗ ler Vertrages. Ein amüſiertes Lächeln umſpielt die Lippen des Miniſters. „Wiſſen Sie“, meinte er,„wir leſen täglich ſo viele abſurde Behauptungen über unſere militäriſchen Angelegen⸗ heiten, daß wir es uns verſagt haben, auch nur den Verſuch zu machen, den offenficht⸗ liſchen Unſinn, der den meiſten dieſer Be⸗ hauptungen zugrunde liegt, zu dementieren. Nehmen wir z. B. die Behauptung, daß wir im geheimen Flugzeuge aus dem Ausland herein⸗ ſchmuggeln. Die Franzoſen wiſſen genau ſo wie wir, daß die amerikaniſchen Flugzeuge mit zu den beſten der Welt gehören. Die Franzoſen haben ſelbſt eine Anzahl„Muſterexemplare“ verſchiedener amerikaniſcher Typen erworben. Sarum? Weil ſie dieſe Typen auszuprobieren wünſchen, um feſtzuſtellen, ob evtl. Verhand⸗ lungen mit den Konſtrukteuren gepflogen wer⸗ den ſollen zur Erwerbung einer Fabrikations⸗ lizenz. Weder ſchmuggeln wir im geheimen amerka⸗ niſche Flugzeuge ein, noch kann man ſolche importierten Flugzeuge auf das„potentiel de guerre“ anrechnen.“ Hier erlaubte ich mir eine weitere Frage: „Wie ſteht es mit der SA und Ss', fragte ich.„Im Ausland herrſcht die Meinung vor, dieſe ſeien zu den„potentiel de gzuerre“ zu rechnen.“ „Seit den Ereigniſſendes 30. Juni hat alle Soldatenſpielerei in der. S A aufgehört“, entgegenete der Miniſter. „Es iſt der feſte Wille und ausdrückliche Befehl des Führers, daß die Reichswehr— und ſie allein— der Waffenträger der Nation ſein ſoll. Der neue Chef des Stabes der SA, Lutze, findet ſich hierin in voller Uebereinſtimmung mit dieſer Auffaſſung.“ Auf meine weitere Frage, ob die Regierung bald beabſichtige, die allgemeine Wehrpflicht der Vorkriegszeit wieder einzuführen, erwiderte der Miniſter, nachdem er ſich die Antwort genau überlegt hatte:„Zunächſt ein Wort über unſere Reichswehr mit ihrer langen Dienſtzeit. Sie werden mich nicht für unbeſcheiden halten, wenn ich behaupte, daß wir wirklich ſtolz ſein können auf das Verteidi⸗ gungsinſtrument, das ſich aus un⸗ ſerem kleinen Berufsheer entwik⸗ kelt hat. Indem ich mich für die allge⸗ -meine Wehrpflicht ausſpreche, wünſche raſch in dieſem Maſchinenzeitalter fort, ich keineswegs etwas gegen die Lei⸗ ſtung des bisherigen Berufsheeres zu ſagen. „Im Gegenteil. Wenn Deutſchland auch nur an Eroberungen oder ſogar an Kriege dächte, ſo erkläre ich als Fachmann Ihnen offen, daß eine Armee, die ſich aus Berufsſoldaten mit langjähriger Dienſtverpflichtung zuſammen⸗ ſetzt, für dieſe Zwecke beſſer iſt, als ein Heer von kurzdienenden Militärpflichtigen. Auf tech⸗ niſchem Gebiet ſchreitet die Entwicklung ſo daß eine kleinere Anzahl von Männern, die jedoch durch viele Jahre hindurch ausgebildet worden (Fortſetzung ſiehe Seite 2) Die Veihnachtsfeier des Führers Im freiſe der ülteſten Münchener Parteigenoſſen München, 26. Dez. Wie in den ganzen letzten Jahren, ſo verbrachte der Führer auch am Heiligen Abend des Jahres 1934 einige Zeit im Kreiſe von mehr als tauſend der älteſten Münchener SA⸗ und S S⸗-⸗Männer, die er in den großen Wagner⸗ Saal zu einem gemeinſamen Mittageſſen ein⸗ geladen hatte und die anſchließend von ihm beſchenkt wurden. Es waren Stunden herz⸗ lichſter Kameradſchaft und unlösbarer Schick⸗ ſalsverbundenheit, die jedem Teilnehmer un⸗ vergeßlich bleiben werden. Der Saal war mit Tannengrün feſtlich geſchmückt. Ueber die Tiſche ſpannten ſich Tannengirlanden, aus denen rote Kerzen hervorflackerten. Saal, Galerien und Nebenräume waren dicht beſetzt mit alten Kämpfern, denen die Freude aus den Augen leuchtete, mit dem Führer Weihnachten zu feiern und einige Stunden frohen Zuſammenſeins verbringen zu können: Kaum einer ohne das goldene Ehrenabzeichen der Partei, zahlreiche von ihnen ge⸗ ſchmückt mit dem Blutorden vom 9. November. Obergruppenführer Brückner und Gau⸗ leiter Adolf Wagner hatten alles aufs beſte gerichtet, und die alten Kämpfer, die im wahren Sinnes des Wortes ſchon manchen Sturm er⸗ lebt haben, die ſelbſt ein Stück Parteigeſchichte ſind, waren voller Stolz und Jubel, den Führer am Heiligen Abend in ihrem engſten Kreiſe zu ſehen. Im Laufe der Weihnachtsfeier richtete der Führer an die alten Kämpfer eine herzliche, kurze, tief zu Herzen gehende Anſprache, in der er immer wieder unterbrochen wurde durch den minutenlangen Jubel der alten Kämpfer. Im⸗ mer wieder klang aus der Rede das hervor, was in den langen Jahren des Kampfes die Bewegung groß gemacht hat und was nun heute Deutſchland groß machen wird: Un⸗ beugſamer Wille, Kraftbewußtſein und unbeirrbares Weiterſchreiten auf dem bisherigen Wege. Auch beim Verlaſſen des Saales begrüßte der Führer eine ganze Reihe von alten Partei⸗ genoſſen. Dann nahm Obergruppenführer Brückner die Beſcherung der SA⸗ und Ss⸗ Männer vor. Glückſtrahlend konnte jeder mit einem großen Weihnachtspaket nach Hauſe gehen. Nationalſozialiſtiſche Volksweihnacht in der badiſchen Landeshauptſtadt.— Reichsſtatthalter Wagner bei ſeiner Anſprache Simons Weihnachtsreiſe Wie vor einem Jahre, hat der engliſche Außenminiſter Sir Simon auch in dieſem Jahre noch vor dem Jahreswechſel mit den Vertretern der franzöſiſchen Politik Fühlung genommen. Als er im Vorjahr auf ſeiner Weih⸗ nachtsreiſe nach Cannes in Paris haltmachte, geſchah dies in der Abſicht, den damaligen Mi⸗ niſterpräſidenten Chautemps und Außenmini⸗ ſter Paul⸗Boncour dazu zu bewegen, ſich in der Frage der deutſchen Gleichberechtigung etwas geſchmeidiger zu zeigen, um nicht den Abſchluß einer Abrüſtungskonvention unmöglich zu machen. Die Beſprechungen, die Sir Simon da⸗ mals mit den verantwortlichen Männern Frank⸗ reichs führte, konnten zukeinem Ergeb⸗ nis führen, da dieſe nicht bereit waren, in den entſcheidenden Punkten von ihrem einſeiti⸗ gen Standpunkt abzulaſſen. Konnte man dem damaligen Treffen in Paris in den Weihnachts⸗ tagen nicht von vornherein jede Bedeutung ab⸗ ſprechen, ſo kann man von dem Beſuch des eng⸗ liſchen Außenminiſters bei Laval ſicher an⸗ nehmen, daß er für die kommenden Ereigniſſe nicht von tragender Bedeutung ſein wird. Sir Simon war es in erſter Linie einmal daran gelegen, mit Laval in perſön⸗ lichen Kontakt zu treten, da bisher noch keine Gelegenheit war, ſich einmal mit dem franzöſi⸗ ſchen Außenminiſter auszuſprechen. Bei der letzten Völkerbundstagung war England nur durch ſeinen Lordſiegelbewahrer Eden ver⸗ treten. Nach den Meldungen aus Paris wird allgemein unterſtrichen, daß es ſich nur um eine allgemeine Fühlungnahme ge⸗ handelt hat. Vor der Saarabſtimmung werden wohl beide Seiten kein Intereſſe daran gehabt haben, ſich auf eine feſte Linie einigen zu wol⸗ len. Auch dürfte ſich Laval zu keinem Ent⸗ ſchluß aufraffen, bevor er nicht ſeinen ſchon ſeit Monaten vorbereiteten Beſuch in Rom durchgeführt hat. Die franzöſiſche Politik möchte jetzt vor allem zuerſt einmal das Verhältnis Frankreichs zu Italien geklärt wiſſen. Bevor ſie hier nicht klar ſieht, wird ſie verſuchen, Ent⸗ ſcheidungen mit anderen Ländern ſo gut wie möglich aus dem Wege zu gehen. Unter die⸗ ſen Umſtänden kann die Ausſprache zwiſchen Sir John Simonmit Flan⸗ din und Lavalnurallgemeine Möcg⸗ lichkeiten und Ausſichten geſtreift haben. Sicher wird die Frage der Möglich⸗ keit des Abſchluſſes einer„Abrüſtungskonven⸗ tion“ oder beſſer einer Konvention der Rü⸗ ſtungsbegrenzungen näher unterſucht worden ſein, ohne daß man darüber allerdings feſte Entſcheidungen getroffen haben wird. Wie weit ſich bei dieſer loſen Fühlungnahme eine Ge⸗ meinſamkeit der Gedanken gezeigt haben kann, wird ſich erſt in den nächſten Wochen zeigen können. Verſchiedene franzöſiſche Blätter weiſen darauf hin, daß von einer unbedingten Auffaſſungs⸗ gleichheit zwiſchen der Politik des Quai'Orſay und des Foreign Of⸗ fice nichtgeſprochen werden könnte. Manche Blätter dagegen wollen in der Beteili⸗ gung Englands bei der internationalen Polizei⸗ aktion im Saargebiet ein feſteres Eingreifen Englands in die Entwicklung auf dem euro⸗ päiſchen Kontinent ſehen. In verſchiedenen franzöſiſchen Kreiſen erwartet man für Ende Januar eine Aktion Englands, die zum Ab⸗ ſchluß einer Konvention zur Rüſtungsbeſchrän⸗ kung führen ſoll. Zahrgang 4— A Nr. 592/ B Nr. 356— Seiie 2 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 27. Dezember 1036 Die mosnauer Dreſſe zur Derhaftung famenews und Stinowiews Moskau, 26. Dez. Die Zeitungen bringen heute in großer Aufmachung die amtliche Mel⸗ dung über'die Verhaftung Sinowjews und Ka⸗ menews und ihrer Gruppe. Sie erklären dazu, die beiden Politiker ſeien ſchon in den erſten Tagen der Revolution als Verräter der Partei Lenins aufgetreten. Sinowjew, der ſich immer gegen die Politik Lenins ausſprach, habe einige Tage vor der Oktober⸗Revolution der entſchei⸗ denden Sitzung des Zentralausſchuſſes der Partei in demſelben Smolny beigewohnt, wo Kirow jetzt ermordet wurde. In dieſer Sitzung erklärte Lenin dem Zentralausſchuß ſeine Pläne für den bewaffneten Aufſtand gegen die Ke⸗ renſki⸗Kegierung. Sinowjew habe ein Miß⸗ glücken dieſes Aufſtandes befürchtet, er habe deshalb der Kerenſki⸗Regierung dieſe Pläne und auch den Tag des Aufſtandes verraten. Noch am 6. November habe Kerenſki eine Rede halten können, die auf der Denunziation Si⸗ nowjews aufgebaut war. Kerenſki habe die Vernichtung der Bolſchewiki verlangt, er habe aber nicht mehr die Macht dazu gehabt. Die Zeitungen rollen dann das ganze Leben der bei⸗ den Politiker auf, in dem Beſtreben, nach⸗ zuweiſen, daß ſie nur Verrat an der Partei ge⸗ trieben hätten. Der fampf gegen den Bolſchewismus 7000 Kommuniſten in Japan hinter Schloß und Riegel Tokio, 26. Dez. Nach amtlichen Angahen beziffert ſich die Zahl der in Japan in den letz⸗ ten Monaten verhafteten Kommuniſten auf 7000 Mann. Dank der Politiſchen Polizei ſei es gelungen, zahlreiche Propagandiſten feſtzu⸗ nehmen, die in Induſtrie, Marine und Armee ihre Wühlarbeit durchgeführt hätten. Die Ge⸗ richte hätten umfangreiche Freiheitsſtrafen ver⸗ hängt und zahlreiche Todesurteile gefällt. Es ſei anzunehmen, daß es gelungen ſei, in Japan für immer den Kommunismus auszurotten. Energiſches Durchgreifen in China Schanghai, 26. Dez. Marſchall Tſchiang⸗ kaiſchek hat einen energiſchen Feldzug gegen die Kommuniſten eingeleitet. Aus dem Gene⸗ ralſtab Tſchiangkaiſcheks iſt ein General nach der Provinz Tſchetſchuan entſandt worden, dem die Regierungstruppen unterſtellt werden und der gleichzeitig den Oberbefehl über die Tſchetſchuan⸗Truppen übernimmt. Die Pro⸗ vinzregierung iſt im Einvernehmen mit Nan⸗ king umgebildet worden, wobei alle unzuver⸗ läſſigen Generale abgeſetzt wurden. Der neue Feldzug wird von der Nankingregierung auch geldlich weitgehendſt unterſtützt. Lebenslängliches Zuchthaus für Kommuniſten Dortmund, 26. Dez. Der 3. Strafſenat des Oberlandesgerichts Hamm verhandelte in der vergangenen Woche im Gebäude des Landge⸗ richts Dortmund gegen eine Anzahl Kommu⸗ niſten aus Dortmund und Umgebung wegen Vorbereitung zum Hochverrat. Am Samstag verkündete der Vorſitzende das Urteil. Drei An⸗ geklagte wurden zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt, außerdem wurden ihnen die bürger⸗ lichen Ehrenrechte auf Lebenszeit aberkannt. Bei dieſen Verurteilten handelt es ſich um Spitzen⸗ funktionäre der KPD, von denen zwei auf Veranlaſſung der Auslandszentrale der KPD in Deutſchland eingeſetzt worden waren. Gegen die übrigen Angeklagten wurden Strafen von 2 bis 15 Jahren Gefängnis verhängt. Soweit es ſich bei dieſen Angeklagten um Funktionäre handelt, wurden ihnen die bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf Lebenszeit aberkannt. sroßſeuer in Wuppertal Rieſiger Brandſchaden Wuppertal, 285. Dez. In den Gummi⸗ werken von Vorwerk und Sohn in Wup⸗ pertal⸗Barmen brach am Heiligen Abend ein Großfeuer aus. Beim Eintreffen der Wehren ſtand bereits der geſamte Vorrat an Gummi und anderen Rohmaterialien in hellen Flam⸗ men. Infolge der großen Hitze zerſprangen die Glasfenſter der Hofüberdachung, und das Feuer griff auf das anſchließende mehrſtöckige Lager⸗ und Verſandgebäude über, das den Flammen zum Opfer fiel, während der ſieben⸗ ſtöckige Fabrikneubau gerettet werden konnte. Der Sachſchaden iſt ſehr bedeutend.. Wie wir von maßgebender Stelle hören, wird der Brand⸗ ſchaden auf etwa 2 bis 3 Millionen RM ge⸗ ſchätzt, ſoll aber durch Verſicherung gedeckt ſein. Der Betrieb wird nach einigen Umſtellungen ſeinen Fortgang nehmen können. Ueber die Entſtehungsurſache des Brandes liegen noch keine abſchließenden Feſtſtellungen vor. Am ganzen erſten Feiertag, die Nacht hin⸗ durch und auch am zweiten Feiertag waren die Berufs⸗ und freiwilligen Feuerwehren mit dem Ablöſchen und den Aufräumungsarbeiten am Brandplatz beſchäftigt. Die Arbeiten werden ſtark behindert durch die im Lagerhaus noch teilweiſe beſtehende Einſturzgefahr. Die Ab⸗ löſchung der im Keller lagernden Stoffe, die in voller Glut ſtanden und zum Teil beißenden Rauch entwickelten, war nur dadurch möglich, daß die großen Kellerräume vollkommen unter Waſſer geſetzt wurden. Der Tätigkeit der Feuer⸗ wehren iſt es gelungen, alle die Gebäudeteile, die nicht ſchon beim Eintreffen der Wehren brannten, reſtlos zu erhalten, ſo daß zu erwar⸗ ten iſt, daß der geſamte Betrieb bald wieder aufgenommen werden kann. Eine ganze An⸗ zahl von Feuerwehrleuten trug leichtere Ver⸗ letzungen davon. So mußten ſich 14 Wehrleute wegen Rauchvergiftung in Behandlung begeben, konnten aber bald ihre Tätigkeit wieder auf⸗ nehmen. Brand im Mainzer Hauptbahnhof Mainz, 26. Dez. Geſtern abend gegen acht Uhr brach im Nordflügel des Hauptbahnhofs Feuer aus. Die Decke einiger Räume wurde teilweiſe beſchädigt, ſo daß ein erheblicher Ma⸗ terialſchaden entſtand. Der Verkehr in den Warteſälen, die ſich in dieſem Flügel befinden, wurde unterbunden. Der Zugverkehr iſt jedoch nicht geſtört. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Die Feuerwehr, die von SA und SS tatkräftig unterſtützt wurde, hatte den Brand um elf Uhr in der Hauptſache gelöſcht. Bis jetzt konnte die Urſache des Brandes noch nichts feſtgeſtellt werden. Der Brand⸗ ſchaden, beſonders auch der durch Waſſer bei den Löſcharbeiten entſtandene Schaden, iſt jedenfalls ſo erheblich, daß ein vollſtändiger Umbau notwendig werden wird. Unterm Chriſtbaum verbrannt Kaſſel, 26. Dez.(HB⸗Funk). Einen trau⸗ rigen Ausgang nahm das Weihnachtsfeſt in der Familie des beim Gute Harthmutſachſen be⸗ ſchäftigten Einwohners Räuber. Während die Eltern am Abend des zweiten Feiertages auf dem Gut mit dem Milchverſand beſchäftigt waren, ſchloß ſich deren allein in der Wohnung befindliche achtjährige Tochter in der Wohn⸗ ſtube ein und ſteckte den Chriſtbaum an. Hierbei müſſen die Kleider oder die Haare des Kindes Feuer gefangen haben. Vielleicht fiel auch der Chriſtbaum um. Als die Eltern nach etwa einer Stunde zurückkehrten, fanden ſie nach dem Auf⸗ brechen des verſchloſſenen Zimmers nur noch die vollkommen verkohlte Leiche des Kindes vor. Die Dehemacht eine 5chule des Charakters (Fortſetzung von Seite 1) ſind, beſſer iſt als eine große Moſſe von nur kurz Ausgebildeten. „Unſere deutſche Auffaſſung über das Militär iſt jedoch eine ganz andere. Wir ſehen in ihm nicht ein Inſtrument des Angriffs und der Er⸗ oberung, ſondern eine hohe Schule zur Bildung des Charakters. Alles jenes, wofür ſich der Na⸗ tionalſozialismus einſetzt— der Geiſt der Ei⸗ nigkeit, des Gehorſams, der Diſziplin, des Zu⸗ ſammenwirkens, der Kameradſchaft— alles dies iſt und war ſtets ein weſentlicher Beſtandteil der deutſchen Wehrmacht. Wir wünſchen, daß jeder dienſttaugliche Deutſche dieſe Schule für die Entwicklung des Charakters durchmache“. „Wie ſteht es aber mit der SA, der SS und dem Arbeitsdienſt?“ fragte ich.„Sollen dieſe 127 Schulen zur Bildung des Charakters ein?“ „Das ſind ſie zweifellos“, anwortete der Mi⸗ niſter lebhaft.„Dieſe drei Organiſationen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung werden na⸗ türlich das hauptſächliche Reſervoire bilden, aus welchem die Wehrmacht ſich ergänzen kann. Jede dieſer Organiſationen hat ihre ſpezielle Funktion, die außerhalb der des Waffenträgers liegt. Sie werden unſere Arbeit inſofern erleichtern, als ihre Angehö⸗ rigen bereits gewohnt ſein werden, Gehorſam, Diſziplin, pflegen. Soldaten aber ſind ſie erſt dann, wenn ſie im Heer ausgebil⸗ det ſind. Der Dienſt in der Wehrmacht des Volkes wird alle Unterſchiede ausgleichen, die heute zwiſchen dieſen Organiſationen beſtehen.“ Zum Schluß drückte ich dem Miniſter meinen Glückwunſch zu ſeiner Wiedergeneſung aus. Der Miniſter entgegnete:„Vielen Dank. Wie Sie ſehen, bin ich wieder gänzlich hergeſtellt. Als jedoch während meiner Krankheit unſer Führer mich zweimal beſuchte, wurde ich natürlichtot geſagt von jenen Herr⸗ ſchaften, die immer einen ſechſten Sinn zu haben ſcheinen. Manche mein⸗ ten, mein Ende ſei kurz bevorſtehend, was ſchon dadurch bewieſen ſei, daß Adolf Hitler mir eine Art Abſchiedsbeſuch ge⸗ macht habe. Manche wieder wußten genau, daß ich demnächſt demiſſionieren, und daß die Beſuche des Reichskanzlers den Zweck hatten, mit mir die Modalitäten zu vereinbaren. Wie Sie jedoch ſehen, bin ich wieder wie üblich an meinem Arbeitstiſch.“ Ordnung und Kameradſchaft zu ([Drahtbe Berlin, fand im Ber aus der Dr gandaamtes nachtsfeſt be ger ſtatt. 200 Kriegs denen ſich au ten ſich im gi —— Ein Relief ohne Grund, das um 1530 geſchaffen wurde und 8 in der Ausſtellung„Das Bild⸗ nis in der P Berlin gezeigt wird Die Folge marxiſtiſcher mißwirtſchaft Eine öſterreichiſche Stadtgemeinde in Konkurs Wien, 26. Dez. Wie die Blätter berichten, ereignete ſich in Oeſterreich zum erſten Male der Fall, daß das geſamte Vermögen einer Stadtgemeinde unter den Hammer kommt. Es handelt ſich dabei um den Kurort Voeslau an den Toren Wiens, bekannt durch ſeine Ther⸗ malquellen. Die Schuldenlaſt der Ge⸗ meinde iſt ſo groß, daß nicht einmal Ausſicht auf Tilgung von Zinſen beſteht. Die Gerichte haben daher in die Verſteigerung des Gemeindevermögens einge⸗ willigt, und ſo werden demnächſt das Rathaus, das große Thermalbad, der Friedhof, das Krankenhaus, das Elektrizitätswerk und eine Stadtrandſiedlung öffentlich verſteigert. Die Mißwirtſchaft fällt auf das Konto der ſozialdemokratiſch⸗kommuni⸗ ſtiſchen Gemeindeverwaltung, die lang die Stadt beherrſcht a Unter falſcher Flagge Separatiſtiſche Hetze wührend der Feiertage Saarbrücken, 26. Dez.(HB⸗Funk.) In den Weihnachtsfeiertagen wurden unter Bruch des Burgfriedens im Saargebiet im großen Umfang ſeparatiſtiſche Hetzerzeugniſſe verteilt, die in ihrer ganzen Aufmachung dem der Deut⸗ ſchen Front angehörenden Zeitungen„Deutſche Front“, und„Saarbrücker Landeszeitung“ nachgemacht waren. Die Bevölkerung betrachtet die ganze Angelegenheit in erſter Linie als kriminellen Fall und im übrigen als ein Zei⸗ chen dafür, daß die Separat'ſten ſich und ihre Preſſe innerhalb der anſtändigen Bevölke⸗ rungskreiſe bereits zu ſtark diskreditiert ſehen, um noch unter eigener Flagge das Hetzmaterial an den Mann bringen zu können. Ueuer Rekordflug Südamerika— Deutſchland Frankfurt, 26. Dez. Das Heinkel⸗HE⸗70. Flugzeug„Dudos“ unter der Führung des Flugkapitäns Bayer landete auf ſeinem direk⸗ ten Flug aus Sevilla um 13.25 Uhr in Frank⸗ furt a. M. Es wurde ſomit ein einzigartiger Rekord in der Geſchichte des deutſchen Trans⸗ ozean⸗Luftpoſtverkehrs aufgeſtellt, denn die ſüd⸗ amerikaniſche Weihnachtspoſt iſt 24 Stunden früher als planmäßig vorgeſehen in die Hände der Empfänger gelangt. Die Poſt wurde am Freitagnachmittag vom Syndicator Condor der Lufthanſa in Pernambuco über⸗ geben. ———,,,,,————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————————— ber Generalſtäbler des ſchwarzen Erdteils Zur Erinnerung an den ⁊ehnten Todestag des Generais Maercker Am 31. Dezember des Jahres 1924 ſtarb in Dresden ein Mann, deſſen Leben Deutſchland gewidmet war. Ihm iſt es nicht vergönnt ge⸗ weſen, den Aufbruch einer neuen Zeit mitzu⸗ erleben, die das Vaterland allem anderen vor⸗ anſtellt. Und gerade er gehörte zu den tapferen und geraden Charakteren, die im finſterſten Ka⸗ pitel deutſcher Geſchichte wehrhafte Männer um ſich ſcharten, um mit der Waffe in der Hand dem vordringenden moskowitiſchen Geiſte Ein⸗ halt zu gebieten. Immer hat dieſer preußiſche General für Deutſchland gekämpft. Am 21. September wurde Georg Maercker im Jahre 1865 in Baldenburg im Kreiſe Marienwerder geboren. Durch und durch Soldat, wurde er zu einer ſtrengen Pflichterfüllung erzogen, und ſchon als Vier⸗ undzwanzigjähriger ging er nach Oſtafrika, um unter Wißmann gegen die aufſtändiſchen Ara⸗ ber zu kämpfen. Der ſchwarze Erdteil hielt ihn gefangen. Er hatte eine beſondere Begabung für das generelle Erfaſſen der kriegsmäßigen Situationen in Oſtafrika und war mit ganzer Seele Offizier der Schutztruppe. Erzieher der Schwarzen In dieſer Zeit waren die Schutztruppler nicht nur Soldaten, ſondern auch Koloniſatoren, die eine doppelte Aufgabe zu erfüllen hatten, den Schutz der deutſchen Kolonien und die Erzie⸗ hung der Schwarzen. Und es iſt das höchſte Lob, das man der damaligen Schutztruppe aus⸗ ſprechen kann, daß ihr die Gewöhnung der Ne⸗ ger an ein regelmäßiges und weniger zügel⸗ loſes Leben gelungen iſt. Viele von ihnen tru⸗ gen deutſche Soldatenuniformen, und noch heute iſt bei den älteſten von ihnen eine dank⸗ bare Erinnerung an die Schutztruppe vorhan⸗ den. Maerckers Begabung brachte ihn in den afri⸗ kaniſchen Generalſtab, dem er von 1904 bis 1907 angehörte. In dieſe Zeit fällt der Aufſtand der aufgehetzten Hereros, der blutig mit dem Ein⸗ ſatz aller Mittel niedergeſchlagen wurde. Unter Maerckers Mitführung verrichtete die Schutz⸗ truppe gegen eine bedeutende zahlenmäßige Ueberlegenheit des Feindes wahre Heldentaten, und die taktiſche Führung feierte einen Triumph. Maercker kehrte nach der Befriedung der kolo⸗ nialen Verhältniſſe nach Deutſchland zurück und wurde Kommandant von Borkum. Dann über⸗ nahm er die 241. Infanterie⸗Diviſion im Welt⸗ kriege. Kämpfer im Kriege, Kümpfer im Frieden Als ſich die Kommuniſten in Deutſchland breit machten und die Macht zum Verderb des Vater⸗ landes erobern wollten, gründete General Maercker im Jahre 1918 das Freiwillige Land⸗ jägerkorps. Er ſchlug mit der Waffe das mos⸗ kowitiſche Geſindel aus Mitteldeutſchland her⸗ aus und ſorgte dafür, daß ſie ſich nicht wieder feſtſetzten. Ein Jahr darauf wurde er zum Be⸗ fehlshaber des Wehrkreiskommandos 1 ernannt. Aber die Zeit drückte ihn zu Boden, und ſo nahm er im Jahre 1920 ſeinen Abſchied, um ſich ſchriftſtelleriſchen Arbeiten zu widmen. Er ſchrieb ein Buch„Unſere Schutztruppe in Oſt⸗ afrika“, ferner eine aufſchlußreiche Arbeit„Die Entwicklung des Kiautſchaugebietes“ und end⸗ lich„Vom Kaiſerheer zur Reichswehr“. Mit ihm muß man ſich in dankbarer Erin⸗ nerung befaſſen, denn er war ein deutſcher Mann, dem nichts über ſein Vaterland ging. „Um das HMlenſchenrecht“ Ein neuer Zöberlein-Film Im Rahmen einer Sondervorſtellung wurde am Sonntagvormittag der neue Großfilm der Arya„Um das Menſchenrecht“ uraufgeführt. Drehbuch und Manuſkript ſind von Hans Zöberlein, und damit iſt das Weſen dieſes neuen Filmwerks, dem die Widmung„Dem unbekannten freiwilligen Soldaten der Frei⸗ korps zu Ehren“ vorausgeht, bereits gekenn⸗ zeichnet. Von ihm gilt, was ſchon von Zöber⸗ leins Frontfilm„Stoßtrupp 1917“ galt, er iſt „echt“. Mit einer kaum noch zu ſteigernden Eindruckskraft zieht an uns das Bild einer Zeit vorüber, deren grauenhafter Wahnſinn uns heute anmutet wie eine ferne und unver⸗ ſtändliche Vergangenheit. Die Handlung des Films iſt aufgebaut auf dem Schickſal von vier Frontkameraden, einem iungen Bautechniker(Hans Schlenh), einem Arbeiter(Kurt Holm), einem Künſtler(Ernſt Martens) und einem Bauern(Beppo Brem). Sie, die das tiefſte Kameradſchaftserlebnis verbindet, das es geben kann, ſtehen ſich ſchließlich in feindlicher Front gegenüber..„, bis ſie ſich zum Schluß in der Hoffnung an eine beſſere deutſche Zu⸗ kunft und auf einen Führer, der ſein Volk endlich in einem echten Sozialismus zuſam⸗ menführt und einigt, wiederfinden. Einzelne Darſteller, einzelne Szenen beſonders hervor⸗ zuheben, iſt nicht nötig. Es iſt jeder an ſeinem Platze richtig und ganz. Die einzelnen Bilder, mögen ſie nun den Hexenkeſſel der kommuniſti⸗ ſchen Maſſenverſammlungen, den gedanken⸗ und tatenloſen Bürgernationalismus auf der Stu⸗ dentenkneipe, die patriotiſche Kaiſerkundgebung mit eingerollten ſchwarz⸗weiß⸗roten Fahnen oder das Zuſammenhocken in den Freikorps⸗ unterkünften, das Vorgehen an den Häuſer⸗ fronten unter den pfeifenden Schüſſen der Roten zeigen, ſie alle ſind Wirklichkeit. Die Regiemitarbeit von Ludwig Schmidt⸗Wildy verdient in dieſem Zuſammenhang unein⸗ geſchränktes Lob. Die Kämpfe, die ge⸗ zeigt werden, ſtellen die Befreiung Münchens von der Räteherrſchaft im Jahre 1919 dar. Aber das Erlebnis, das dem Film zugrundeliegt, iſt allgemein⸗ gültig. Es iſt in Hamburg, in Berlin, im Ruhr⸗ gebiet, kurz überall da, wo es durchgemacht werden mußte, das gleiche geweſen.— Die öffentliche Uraufführung findet am 28. Dezember ebenfalls im Ufa⸗ Palaſt am Zoo ſtatt. aſtik“ im Prinzeſſinnenpalais zu Charlottenbi mengefunder Frickhöfer bi ders Berlin Unvollendete des Gaues eine kurze? Gaupropagar gen das W muß wolle F ſei es das zu genoſſen, die der Front de⸗ mit einem 9 den. Auch d ſie empfange 4 Freude des? Nach dem nachtsliedes, die Verteilun Gaupropagan reichte im Ber digten, Blind Radioapparat Dr.⸗Goebbels⸗ einer würdige ——— Nation Wagne Auch das geſchenke. Scho am 25. Dezem ſinger von Ni Oper hat bei tun; alle Sol Normalchor re Damen und mobiliſiert ha Orcheſter mit! gehört ja woh tag erſchien m keinen leeren Alles ſolchen Abend daß jede Auff denen Oper u fangenes Geſe „. Die Ol Nürnberg' un! held iſt Hans ordentlich vie rühme mich, n denen Origine Eigentümliche derſelben, in leicht populär Vor den„A ner den„Trif himmelweiter Werken und d ſterſingern“ da hin mit leichte Es ſteckt zuvi in der Figur? bezeichnendern etwa der real Wagner in N teſten iſt die geſchaffen Das Bild⸗ npalais zu rtſchaft n Konkurs r berichten, rſten Male igen einer ommt. Es zoeslau an eine Ther⸗ der Ge⸗ teinmal Zinſen jer in die ens einge⸗ Rathaus, dhof, das und eine gert. Die s Konto mmuni⸗ ung, die herrſcht Feiertage Funk.) In nter Bruch im großen ſe verteilt, der Deut⸗ „Deutſche deszeitung“ g betrachtet Linie als 8 ein Zei⸗ und ihre Bevölke⸗ tiert ſehen, ſetzmaterial ka— ikel⸗HE⸗70 hrung des inem direk⸗ in Frank⸗ nzigartiger en Trans⸗ in die ſüd⸗ Stunden die Hände wurde am Tondor der uco über⸗ den, einem Schlenk), „ einem deinem das tiefſte das es feindlicher um Schluß utſche Zu⸗ ſein Volk us zuſam⸗ Einzelne rs hervor⸗ an ſeinem ien Bilder, ommuniſti⸗ anken⸗ und 'der Stu⸗ undgebung n Fahnen Freikorps⸗ in Häuſer⸗ hüſſen der keit. Die nidt⸗Wildy ug unein⸗ die ge⸗ freiung rrſchaft Erlebnis, allgemein⸗ „ im Ruhr⸗ irchgemacht l.— Die findet im Ufa⸗ Zahrgang 4— A Nr. 592/ B Nr. 356— Seite 3 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 27. Dezember 1934 200 Rundfunkempfänger verſchenkt Verteilung der dr.-boebbels-5pende— Feiern der firiegs⸗ und flebeitsopfer im Funkhaus ([drahtber. unſerer Berl. Schriftleitung.) Berlin, 24. Dez. Am Sonntagvormittag fand im Berliner Funkhaus die Verteilung der aus der Dr.⸗Goebbels⸗Spende des Gaupropa⸗ gandaamtes Berlin zum diesjährigen Weih⸗ nachtsfeſt bereitgeſtellten 200 Rundfunkempfän⸗ ger ſtatt. 200 Kriegsbeſchädigte und Arbeitsopfer, unter denen ſich auch mehrere Blin de befanden, hat⸗ ten ſich im großen Sendeſaal des Funkhauſes in Charlottenburg zu einer Weihnachtsfeier zuſam⸗ mengefunden. Unter Stabführung von Otto Frickhöfer brachte das Orcheſter des Reichsſen⸗ ders Berlin zu Beginn der Feier Schuberts Unvollendete zur Darbietung. Der Funkwart des Gaues Groß⸗Berlin, Pg. Sonntag, hielt eine kurze Begrüßungsanſprache, wonach der Gaupropagandaleiter Pg. Schulz e⸗Wechſun⸗ gen das Wort ergriff. Der Nationalſozialis⸗ muß wolle Freude verbreiten. In dieſem Jahre ſei es das zweite Mal, daß 200 deutſche Volks⸗ genoſſen, die ihre Geſundheit für ihr Volk an der Front des Krieges oder der Arbeit opferten, mit einem Rundfunkempfänger beſchenkt wer⸗ den. Auch dieſe Gabe ſoll alle diejenigen, die ſie empfangen, fröhlich machen und ſie an der Freude des Weihnachtsfeſtes teilnehmen laſſen. Nach dem gemeinſamen Geſang des Weih⸗ nachtsliedes„Stille Nacht, heilige Nacht“ wurde die Verteilung der Rundfunkempfänger vorge⸗ Gaupropagandaleiter Schulze-Wechſungen über⸗ reichte im Berliner Funkhaus 200 Kriegsbeſchä⸗ digten, Blinden und Opfern der Arbeit einen Radioapparat. Die Geſchenke ſtammen aus der Dr.⸗Goebbels⸗Spende und kamen im Rahmen einer würdigen Weihnachtsfeier zur Verteilung nommen. Das Nationalſozialiſtiſche Kraftfah⸗ rerkorps war mit zahlreichen Perſonenwagen vor dem Funkhaus vorgefahren, um die an der Feier teilnehmenden Kriegs⸗ und Arbeitsopfer in ihre Wohnungen zurückzufahren. Nach der Heimkehr der Beſchenkten ſtatteten ihnen die Funkwarte der einzelnen Ortsgruppen im Laufe der heutigen Mittagsſtunden einen Beſuch ab, um die Apparate ſachgemäß an die Leitungen anzuſchließen und den neuen Rundfunkhörern mit techniſchen Ratſchlägen für den Gebrauch der Apparate an die Hand zu gehen. Ein fertiggeſtellter Abſchnitt der Reichsautobahn Frankfurt—Darmſtadt bei Mit⸗ teldick von einer der die Bahn überſpannenden Brücke aufgenommen. Man erkennt die neuartige Betondecke.— Der iſt noch kahl, wird aber ſpäter epflanzt aar-5timmliſten endgültig aufgeſtellt kine Mitteilung der flbſtimmungskommiſſion Saarbrücken, 26. Dez. Die Abſtimmungs⸗ kommiſſion läßt der Preſſe eine Mitteilung zu⸗ gehen, in der ſie den Gemeindeausſchüſſen ſamt ihren Vorſitzenden und allen denjenigen, die zur Aufſtellung der endgültigen Liſten der Stimmberechtigten beigetragen haben, ihren Dank für die vorzügliche und objektive Arbeit ausſpricht. 0 In der Mitteilung heißt es weiter, daß nach Veröffentlichung der vorläufigen Liſten und im Verlaufe des Einſpruchverfahrens ſich heraus⸗ geſtellt hatte, daß in Saarbrücken⸗Stadt und in einer kleinen Anzahl anderer Bürgermeiſtereien die vorläufigen Liſten Ungenauigkeiten zeigten. Die Kommiſſion hat daher für Saarbrücken⸗ Stadt eine beſondere Maßnahme getroffen, um die Liſten erneut zu überprüfen. Dieſe Arbeit wurde ausſchließlich von neutralen Beamten ausgeführt, wobei ſich zeigte, daß nach erfolgter Bereinigung der vorläufigen Liſten durch das Einſpruchsverfahren jetzt nur noch ſehr wenige Fehler übrig geblieben ſind, ſo daß ſchließlich von den von Amts wegen eingetragenen Per⸗ ſonen nicht mehr als 1 v. H. Streichungen vor⸗ genommen zu werden brauchte. Eine weitere Unterſuchung über die Gründe der Fehler in den vorläufigen Liſten hat erwieſen, daß dieſe durch die mangelhaften Unterlagen verurſachi worden waren, die den Gemeindeausſchüſſen in Saarbrücken⸗Stadt und in anderen Bürger⸗ meiſtereien zur Verfügung geſtanden hatten. Es hat ſich auch ergeben, daß dieſe Fehler rein techniſcher Art waren und daß den Gemeinde— ausſchüſſen wegen der Fehler keinerlei Vor⸗ würfe gemacht werden können. Die für das geſamte Saargebiet eingerichtete Zentralkartei hat weiter erwieſen, daß nach dem Einſpruchs⸗ verfahren in den verſchiedenen Bürgermeiſte⸗ reien weniger als 2000 Doppeleintragungen und andere Fehler vorgekommen ſind, alſo für das geſamte Saargebiet einſchließlich Saarbrücken⸗ Stadt weniger als ½ v. H. Dieſes Ergebnis der beſonderen Kontrolle neben den Nachprüfun⸗ gen, die in allen Abſtimmungsbezirken ſtatt⸗ gefunden haben, berechtige jetzt zu der Feſtſtel⸗ lung„daß die endgültige Liſte der Stimmberech— tigten hohen Anforderungen entſpreche und daß eine Genauigkeit erreicht iſt, die über 99 v. H. liegt. Umzug der franzöſiſchen Saar-Bergwerks⸗ Direktion nach Metzꝰ Saarbrücken, 26. Dez. Das„Saarbrücker Abendblatt“ übernimmt aus den„Lothringer Neueſten Nachrichten“ in Metz die Meldung, daß die Verwaltung der franzöſiſchen Berg⸗ werksdirektion von Saarbrücken in den erſten Tagen des Januar nach Metz überſiedelt. Bemerkungen Das ſchon vor Rotter-Scheie mehreren Tagen gehts an den Kragen angekündigte Ur⸗ teil des Gerich⸗ tes Aix en Provence in der Angelegenheit des deutſchen Auslieferungsantrages gegen Fritz Scheie alias Rotter iſt nun gefällt. Das Ge⸗ richt erachtet den Auslieferungsantrag für begründet und hat damit der Auslieferung Rotters an die deutſchen Reichsbehörden zuge⸗ ſtimmt. Das letzte Wort iſt damit zwar in der Auslieferungsangelegenheit Rotter noch nicht geſprochen, da als letzte Inſtanz der franzöſiſche Juſtizminiſter ſelbſt zu entſch'iden hat. Für die Miniſterentſcheidung jedoch bildet in der Regel das Gerichtsurteil die Grundlage, ſo daß mit einiger Beſtimmtheit zu erwarten iſt, daß ſich auch der Juſtizminiſter für die Auslieferung Rotters entſchei⸗ det. Mit der Entſcheidung der franzöſiſchen Rechtsſtellen werden die deutſchen Behörden in die Lage verſetzt werden, die Angelegenheit Rotter auf dem Prozeßwege neu aufzurollen und den berüchtigten„Theaterſchieber“ der gerechten Beſtrafung entgegenzuführen. Es ſteht zu erwarten, daß auch im Laufe dieſes Prozeſſes haarſträubende Einzelheiten über die Theaterführung, wie die Brüder Rotter ſie auf⸗ faßten, ans Tageslicht kommen werden. Rotter war bekanntlich in der Syſtemzeit der tonan⸗ gebende und vor allem der— ſcheinbar— finanzkräftigſte Theatermann. Er hatte es ver⸗ ſtanden, das ganze Berliner Theaterleben auf dem Wege der Truſtbildung in ſeine Hände zu bringen und dieſen Truſt weniger zum Wohle des Theaterweſens und der Künſtlerſchaft, dafür aber um ſo intenſiver für ſeine eigene Privat⸗ kaſſe arbeiten zu laſſen. Als im Januar 1933 der Rotterkonzern zuſammenbrach, ging dann der Bruder von Fritz Rotter, Alfred„zweck⸗ mäßigkeitshalber“ nach Liechtenſtein. Als die Beamten des Gerichts aber den allgewalti⸗ gen Theaterkönig Fritz Rotter in ſeiner Be⸗ hauſung zum Zwecke der Vorführung zur Ab⸗ legung des Offenbarungseides aufſuchen woll⸗ ten, ſtellte ſich plötzlich heraus, daß auch er die Vorſicht für den beſſeren Teil der Tapferkeit gehalten hatte und nach Liechtenſtein abge⸗ dampft war. Der Name Rotter lieferte der folgenden Zeit der Boulevardpreſſe nochmals für wenige Tage die Schlagzeilen: anläßlich der Entführung Alfred Scheies(— Rot⸗ ters), der auf der Flucht in Liechtenſtein be⸗ kanntlichetödlich abſtürzte. Eines Tages wurde dann gemeldet, daß Fritz Rotter aus Liechten⸗ ſtein abgereiſt iſt und in Frankreich ſein Domi⸗ zil aufgeſchlagen hat. Auf einen deutſchen Auslieferungsantrag hin wurde Rotter trotz heftigſter Proteſte in ſeinem Hotel in Paris von der franzöſiſchen Polizei verhaftet und vor den Staatsanwalt in Aix en Provence geſtellt. Dort ſitzt er noch immer in Haft und ſioht nun ſeiner Ueberführung nach Deutſchland ent⸗ gegen. ervorragend bewährt bei Bheumg ⸗ Gicht Kopfschmerzen Ischias, Hexenschuß und Erlcäl- tungeskranlcheiten. Stark harn- säurelòsend balcterientõtendl Ab- V solut unschädlichl Ein Versuch berzeugtl Eragen Sie Ihren Arzt. ———————— 0 Nationaltfieater Wagners„Mleiſterſinger“ in neuer Inſzenierung Auch das Nationaltheater gibt Weihnachts⸗ geſchenke. Schon ſeit einigen Jahren kehrt immer am 25. Dezember die Aufführung der„Meiſter⸗ ſinger von Nürnberg“ auf dem Spielplan. Die Oper hat bei dieſem Werk alle Hände voll zu tun; alle Soliſten ſtehen auf der Bühne, der⸗ Normalchor reicht nicht aus, weshalb man viele Damen und Herren des Lehrergeſangvereins mobiliſiert hatte; dazu kommt ein verſtärktes Orcheſter mit Bühnentrompeten. Das Publikum gehört ja wohl auch dazu und an dieſem Feier⸗ tag erſchien man beſonders zahlreich und es gab keinen leeren Platz, ſondern ſogar viele Steh⸗ hörer. Alles das verfeſtlicht den Eindruck eines ſolchen Abends, ganz abgeſehen noch davon, daß jede Aufführung dieſer uns ſo lieb gewor⸗ denen Oper uns ein Feſt und ein freudig emp⸗ fangenes Geſchenk bedeutet. „. Die Oper heißt„Die Meiſterſinger von Nürnberg' und der— jovial⸗poetiſche— Haupt⸗ held iſt Hans Sachs. Der Stoff hat außer⸗ ordentlich viel Gemütlich⸗Drolliges und ich rühme mich, mit dieſem gänzlich von mir erfun⸗ denen Originalplan etwas ganz Unerwartetes, Eigentümliches getroffen zu haben. Der Stil derſelben, in Gedicht wie Muſik, ſoll durchaus leicht populär ſein...“ Vor den„Meiſterſingern“ hat Richard Wag⸗ ner den„Triſtan“ geſchrieben. Es iſt zwar ein himmelweiter Unterſchied zwiſchen dieſen beiden Werken und doch geht man fehl, in den„Mei⸗ ſterſingern“ das zu vermuten, was man gemein⸗ hin mit leichter„populärer Opernkoſt bezeichnet. Es ſteckt zuviel Erlebtes dahinter. Nicht nur in der Figur Beckmeſſers, der im erſten Entwurf bezeichnenderweiſe Veit Hanslich hieß, oder etwa der realiſtiſchen Prügelſzene, die Richard Wagner in Nürnberg ſelbſt mitanſah. Am ech⸗ teſten iſt die Figur Hans Sachſens ſelber, des eigentlichen Helden dieſes Werkes. Jeder Zoll Richard Wagner ſelbſt, belehrend, überlegen, ironiſch, ein Meiſter kleiner Weisheiten. Wilhelm Trieloff hatte in dieſer Rolle einen ausgezeichneten Tag. Mit großer ſchau⸗ ſpieleriſcher Ueberlegenheit zeichnete er das Pro⸗ fil des Meiſterſingers, des zu ſeiner Zeit po⸗ pulärſten Nürnbergers, deſſen Schwänken man noch heute in Liebhabertheateraufführungen be⸗ gegnet. Der Sänger gab die Rolle mit aller ihm zu Gebote ſtehenden inneren Kraft und Wärme und der dargeſtellte(Wagner ſchrieb an Mathilde Weſendonck: Gegen Sachs halten Sie Ihr Herz feſt; in den werden Sie ſich verlieben!) ſchien auch im harten Gedankenſtreite— wie es ſein Eva Pogner(Maria Müller) und Ritter Stolzing(Erich Hallſtroem) muß— nur die Hälfte ſeiner Waffen anzuwen⸗ den. So ging dieſer Hans Sachs durch das Spiel: richtend, wägend, lenkend, ironiſch-heiter⸗ überlegen. Erich Hallſtroem gab den frän⸗ kiſchen Ritter Stolzing mit edler Haltung und würdigſtem Anſtand. Deklamatoriſch wurde ſeine Leiſtung im Laufe des Abends immer beſſer und beſonders im Preislied ſtrahlte ſeine Stimme in ſchönem lyriſchem Glanze. Erika Müller ſpielte das Evchen. Naiv bürgerlich⸗ ſittſam aber auch im kritiſchen Augenblick fähig zur entſcheidenden Tat. Irene Ziegler ſtand ihr würdig zur Seite. Ein fürſorgliche Amme, als Selbſtverliebte verſtändig für die Nöte junger Menſchen. Geſanglich wie immer hervorragend. Hu go Voiſin als Beckmeſſer ſpielte ſeine alte Glanzrolle mit ausgezeichneter, wenn auch manchmal etwas lauter Komik. Tref⸗ fend vor allem die tollen Geſangsexerzitien des verliebten Stadtſchreibers, ſeine endliche Abfuhr vor allem Volk. Heinrich Hölzlin ſtand Hans Sachs(Wilhelm Trieloff) und Beckmeſſer(Hugo Voiſin) wiederum ſeinen Mann. Pogner, der Vater Evas, war ſeine ausgezeichnet charakteriſierte und geſungene Rolle. David, der luſtige Schu⸗ ſtergeſelle, fand in Albertvon Küßwetter einen Darſteller, der mit viel natürlichem Hu⸗ mor ſich ſeiner Aufgabe entledigte. Das zunft⸗ ſelige Dutzend der Meiſterſänger wurde ergänzt durch die Herren Heinz Daniel, Heinrich Kuppinger, Karl Mang, Karl Leh⸗ mann, Max Reichart, Werner Wut⸗ hänor, Chriſtian Könker, Fritz Bart⸗ ling und Hans Maier⸗Waelde. Den Nachtwächter endlich gab Karl Zöller. Die Geſamtaufführung ſtand unter glücklichem Zeichen. Generalmuſikdirektor Wüſt wußte trotz mancher Kontaktunterbrechungen dem Ganzen viel Schwung mitzugeben. Das Vorſpiel hatte bereits manche Höhepunkte und im Fluß der vier Akte ergaben ſich kaum Aufenthalte. Selten, daß orcheſtrale Temperamentausladungen geſangliche Kammermuſik überwuchteten. Die Regie des in dieſer Hinſicht beſonders ſchwierigen Werkes lag in den Händen von Oberſpielleiter Hein und Intendant Brandenburg, die den Kam⸗ merſzenen ſowohl als den Maſſenauftritten (Prügelſzene und Schlußaufzug) echtes Leben einhauchten. Hans Blanke zeichnete für die Bilder, die im letzten Aufzug mit dem Tutti der Bühnenbeleuchtung und den um die ragende Burg gewinkelten Dächern der Stadt Nürnberg im Hintergrunde beſonders feſtlichen Rahmen zu dem bunt bewegten Treiben des Volkes im Vordergrund gaben. Auch der geſchachtelte frän⸗ kiſche Fachwerkswirrwarr des zweiten Aufzugs machte in ſeinem anheimelnden Verzicht auf feinere Symmetrie beſten Eindruck. Das Bild des erſten Aufzugs freilich ſchien für einen Kirchenvorraum des 16. Jahrhunderts in einer ſo kunſtgeſegneten Stadt wie Nürnberg in ſeiner Schmuckloſigkeit einen etwas zu kalkig⸗kahlen Eindruck. Der Erfolg des Ganzen war durchſchlagend und der ausdauernde Beifall zwang außer den Hauptdarſtellern Wüſt, Brandenburg und Hein auf die Bühne. H. E. Asdarſtellte. nzn SZahrgang 4— A Nr. 592/ B Rr.356— Seite 4 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 27. Dezember 75 Rin für einen 15-Minuten-Dortrag Intereſſante krklürungen dr. bredows im großen Rundfunkprozeß Berlin, 27. Dez. Im großen Rundfunk⸗ prozeß vor der ſechſten Großen Strafkammer fand am Montag eine kurze Sitzung ſtatt, die nur formellen Charkter tragen ſollte, aber doch Reine recht intereſſante Debatte zu der Frage der Vortragshonorare brachte. Der Angeklagte Dr. Bredow bat um die Er⸗ laubnis, im Anſchluß an die Erörterung zum „Fall Köln“ eine Ertlärung abgeben zu Ddürfen. Die letzte Sitzung, ſo betonte er, habe ſo geſchloſſen, daß der Eindruck entſtanden ſei, bei der Bemeſſung der Vortragshonorare des Rundfunks, die zwiſchen 60 und 300 RM ſchwankten, ſei eine geradezu unſinnige Ver⸗ ſchwendung getrieben worden. So habe der Staatsanwalt noch feſtgeſtellt, der Inten⸗ dant Hardt habe für eine Viertelſtunde vor Mikrophon 75 RM erhalten. Dieſer Ein⸗ druck, ſchlafen laſſen, denn er gebe kein richtiges Bild von den tatſächlichen Verhältniſſen. Ein Hono⸗ rar von 300 RM für einen kurzen Vortrag hätten übrigens nur die Ordinarien der Ber⸗ erklärte Dr. Bredow, habe ihn nicht liner Univerſität bekommen, aber auch ein Ho⸗ norar von 150 RM für einen Vortrag von einer halben Stunde ſei durchaus gerechtfertigt, denn ein Rundfunkvortrag müſſe ganz beſon⸗ deren Bedingungen entſprechen. Je kürzer er ſei, deſto mehr Vorarbeit benötige er. Es ſei außerordentlich ſchwer, ein Thema erſchöpfend in 30 oder 45 Minuten zu behandeln, denn jedes Wort und jeder Satz müſſe abgefeilt werden. Dieſe gewaltige Vorarbeit werde durch das Honorar mitbezahlt und nicht nur allein das Sprechen vor dem Mikrophon. Dr. Bredow erinnerte daran, daß eine Verleſung des Be⸗ ſchluſſes, durch den die Kammer einen Teil des Rundfunkprozeſſes von der Verhandlung aus⸗ ſchloß und einſtellte, vielleicht eine Stunde in Anſpruch nehmen würde. Trotzdem ſei aber für dieſen Einſtellungsbeſchluß eine wochen⸗ lange Arbeit und Ueberlegung nötig geweſen. Der Oberſtaatsanwalt wandte ein, daß der Kölner Intendant Hardt literariſch wert⸗ loſe Vorträge gehalten habe, die zum Teil aus Büchern abgeſchrie⸗ ben wurden und keine eigene Lei⸗ ſtungen aufwieſen. Der Vorwurf, den man Hardt mache, gehe dahin, daß er für dieſe Vor⸗ träge das hohe Honorar von 150 RMliqui⸗ dierte. Das mache man aber Dr. Bredow nicht zum Vorwurf, auch nicht, daß Hardt 2 RM Rundfunkgebühren liquidierte, was in dieſem Prozeß den Gipfel der Schmutzigkeit kine Stadt ſucht einen friegsſchatz Preßburg, 26. Dez. In dem Gemeinde⸗ wald von Deutſch⸗Kucava, in den Karpathen, wurde von einem Haͤlzfäller an einem Baum die rätelhafte Inſchrift„1916. Italien. Gold“ entdeckt. Der Arbeiter erſtattete ſofort bei der Gemeinde Bericht und da entſann man ſich jener Gerüchte, die von einem im Wald vergrabenen ruſſiſchen Kriegsſchatz wiſſen woll⸗ ten. Danach ſollen zwei öſterreichiſche Soldaten nach dem fluchtartigen Rückzug der Ruſſen im Jahre 1916 deren Kriegskaſſe erbeutet haben. Da aber die Truhe, ſo erzählt man ſich weiter, wegen des rieſigen Gewichts der Goldſtücke von den beiden Soldaten nicht weitergeſchleppt werden konnte, entſchloſſen ſie ſich, den Schatz im Walde zu vergraben. Die Nachforſchungen, die von der Gemeinde Deutſch⸗Kucava jetzt angeſtellt wurden, haben das überraſchende Ergebnis gezeitigt, daß die Gerüchte auf Wahrheit beruhen. Der ruſſiſche Kriegsſchatz iſt tat⸗ ſächlich in die Hände der Oeſter⸗ reicher gefallen. Die beiden Soldaten, deren Namen ſich ebenfalls ermitteln ließen, ſind jedoch ſchon kurz nach dem Kriege geſtor⸗ ben. Sie haben in ihrer Heimat immer wieder von dem Schatz erzählt, doch wollte ihnen nie⸗ mand Glauben ſchenken, da ſie nur unbeſtimmte Angaben über den Platz machen konnten, an dem ſie ſeinerzeit in aller Eile die wertvolle Truhe verſcharrten. die peitſche verſchwindet aus engliſchen befängniſſen London, 24. Dez. Bekanntlich herrſcht im engliſchen Parlament ſeit geraumer Zeit ein ſtiller Kampf um die Peitſchenſtrafe in den Ge⸗ fängniſſen, die von einer Seite als unwürdig und unmoraliſch hingeſtellt wurde, während ihre Verfechter behaupteten, daß die„Katz e“ die einzig wirkſame Strafe gegen Aufſäſſige und Gewaltverbrecher ſei. Denn es ſei vor⸗ gekommen, daß ein zu dreißig Peitſchenhieben Verurteilter gebeten habe, man ſolle ihn lieber ein paar Jahre länger einſperren, ein Beweis dafür, daß die Freiheitsſtrafe keinen Eindruck auf ihn gemacht habe, während die Peitſchen⸗ ſtrafe als Abſchreckungsmittel ihren Zweck er⸗ fülle. In der letzten Zeit nun haben einige Straf⸗ gefangene, die aufſäſſig waren und zu Peit⸗ ſchenhieben verurteilt worden waren, aus Angſt vor dieſer Strafe Selbſtmord begangen, und ſchon hat ſich die Oeffent⸗ lichkeit dieſer Dinge angenommen, um für die Nach der myſteriöſen Bauminſchrift zu ſchlie⸗ ßen, dürfte ſich dieſer Platz im Gemeindewald von Kucava befinden. Der Gemeinderat hofft das jedenfalls mit aller Beſtimmtheit. Er hat deshalb beſchloſſen, den Wald ſyſtematiſch ab⸗ ſuchen zu laſſen. Zu dieſem Zweck wird es nötig ſein, den Baumbeſtand ab⸗ zuholzen. Schon allein dadurch werden er⸗ hebliche Summen in die Gemeindekaſſe fließen, die jedoch dazu verwendet werden ſollen, auf dem durchwühlten Boden des ehemaligen For⸗ ſtes einen großen Weinberg anzulegen. Abſchaffung der Peitſche in den Gefängniſſen zu plädieren. Die Mehrheit der Gefängnis⸗ direktoren erklärte, daß dieſe Strafe nur in ſeltenen Fällen angewandt wird, und daß ihre Wirkung die Ruhe im Gefängnis gewährleiſte, daß nur wirkliche Roheitsverbrecher damit be⸗ ſtraft würden, die ihrerſeits keine Rückſicht ge⸗ gen das Leben und die Geſundheit ihrer Mit⸗ menſchen kennen, und daß bei ſolchen Menſchen alle anderen Diſziplinarſtrafen verſagt hätten. Dieſer Kampf gegen die Peitſchenſtrafe hat jetzt den Erfolg gehabt, daß in der Praxis die Peitſchenſtrafe nicht mehr ver⸗ hängt wird. Darüber hinaus aber hat der Staatsſekretär für Schottland einem Gefange⸗ nen im Peter⸗Head⸗Gefängnis in feierlichem Akt perſönlich die Eiſenketten gelöſt, in die er wegen eines Fluchtverſuches gelegt worden war, und dabei verſprochen, daß derartige mittel⸗ alterliche Strafen nicht mehr vorkommen wür⸗ den. fiampf zwiſchen Jollbeamten und Schmugglern Amſterdam, 26. Dez.(HB⸗Funk.) Bei der Ortſchaft Gaſtel an der holländiſch⸗belgiſchen Grenze kam es in der Nacht zum Mittwoch zu einer wilden Schießerei zwiſchen holländiſchen Zollbeamten und Schmugglern. Ein Zollbeamter entdeckte auf einem Pa⸗ trouillengang einen Schmugglertroß, der bei ſeinem Herannahen die Flucht ergriff. Der Be⸗ amte konnte einen der Schmuggler einholen wund feſtnehmen. Als die übrigen Schmuggler ſahen, daß der Beamte allein war, kehrten ſie wieder zurück. Sie umzingelten ihn von allen Seiten und bewarfen ihn mit Steinen, ſo daß ner ſeinen Häftling wieder freilaſſen mußte. Im letzten Augenblick kamen fünf weitere Zoll⸗ beamte im Auto ihrem Kollegen zur Hilfe. Dieſe machten ſofort von der Schußwaffe Ge⸗ brauch. Zunächſt gelang es ihnen, die Angreifer zurückzudrängen. Dieſe wurdenaber von der Bevölkerung von Gaſtel unter⸗ ſtützt und gingen abermals zum An⸗ griffüber. Die Beamten mußten ſich feuernd zurückziehen und ihren Kraftwagen im Stich laſſen, der von der Menge zerſtört wurde. Plötz⸗ lich tauchten neue Gendarmen auf, die aus ihren Karabinern ganze Salven abgaben, wo⸗ rauf die Schmuggler endlich in wilder Flucht davonliefen. Acht Schmuggler blieben mit ſchweren Schußverletzungen lie⸗ gen und wurden als Polizeigefangene in ein Krankenhaus übergeführt. Unterwegs erlag — Beſuch im Saarbrücker „Ghetto⸗ Die nicht für Deutſchland ſtimmen Saarbrücken, Ende Jezember. Wenn man in dieſen Tagen in Saarbrücken iſt, muß man auch jene beſuchen, die nicht für Deutſchland ſtimmen werden. Denn erſtens iſt es intereſſant, wie es etwa intereſſant iſt, das Warſchauer oder das Lem⸗ berger Ghetto zu durchkreuzen. Und zweitens iſt dieſes Saarbrücker„Ghetto“, wie man es nennen kann, wenn es auch nicht ausſchließlich Raſſejuden umfaßt, in der Auflöſung be⸗ griffen. Es iſt das Ghetto mit Zeit⸗ zünder— am 13. Januar verſchwindet es von ſelbſt. Dieſe Zeitzünder⸗Atmoſphäre liegt über den Zuſammenkünften derer, die ſich an der Saar verſammelt haben, weil ſie glaubten, hier den Boden für ihre dunkle Saat zu finden. Man darf nicht etwa an die Stätten der Arbeit gehen und die Gruben oder die Werks⸗ hallen der Arbeiter oder in die Kontore der Kaufleute, um ſie zu finden— hier verdient ſich in harter Arbeit der Saardeutſche ſein tägliches Brot. Nein, um die zu finden, die wir ſuchen, da muß man dahin gehen, wo ſie ihre Stütten haben, in die Kaffeehüuſer und Nachtlokale. Nachmittags zwiſchen 4 un“ 5 Uhr im Exel⸗ ſior⸗Café: Neben mir ſitzt ein Tiſch voll Emi⸗ granten. Da ſitzen zwei Juden, dazu ein junger, unraſierter Nichtjude, dem der Trieb zum Nichtstun aus den Augen ſprüht. Die Un⸗ terhaltung iſt alles andere als angeregt und —freudenerfüllt. Im Flüſterton wirft einer von Zeit zu Zeit ein paar Worte hin, aus denen man verſtehen kann:„Status quo“ und „London“. Auf einmal wird der Jüngling eifrig, er hat einen Gedanken: Ganz gleich, wie die Abſtim⸗ mung ausgehen wird, der Status quo wird da⸗ bleiben. Die Begründung für dieſe intereſſante Entdeckung, die aber bereits bei den zwei an⸗ deren ohne nennenswerte Wirkung bleibt, iſt leider, trotzdem ſie mit ſtarken Armbewegungen unterſtrichen wind, nicht bis zu mir verſtändlich. Es iſt nicht ſchade darum, denn die Welt⸗ politik iſt bisher noch nie von ſolchen kleinen Kaffeehausfaulenzern gemacht worden. Einen Tiſch weiter, an dem eine Perſönlichkeit mit onduliertem Haar und intereſſanter Hornbrille das„Pariſer Tageblatt“ ſtudiert hatte, hat ſich mittlerweile ein nicht ganz ariſches Mannweib eingefunden, das den Geduldigen in energiſcher Weiſe auf einen Abſatz in der„Freiheit“ auf⸗ merkſam macht, der offenſichtlich aus ihrer Feder ſtammt und für den ſie wenigſtens noch einen Leſer finden will. An einem anderen Tiſch wind gezahlt. Einer, der ganz wie ein früherer SPD⸗Reichstags⸗ abgeordneter ausſieht, zahlt für den ganzen Tiſch. Er iſt ſicher einer von denen, die ihr Privatvermögen vorſichtigerweiſe bereits in den Jahren 1930—32 ins Ausland verſchoben haben. Ein ſchwediſcher Offizier tritt ins Lokal. Sieht jetzt erſt ſeine Umgebung, trinkt den Kaffee raſch aus, zahlt und verſchwindet. Ich tue desgleichen. Als ich abends den Portier meines Hotels nach dem„Theater⸗Café“ frage, ſchlägt er die Hände über dem Kopf zuſammen.„Sie werden doch nicht da hingehen wollen. Kein einer von ihnen ſeinen Verwundungen. Der Zuſtand von zwei weiteren iſt beſorgniserregend. Bandenſchlacht auf den Philippine 37 Tote London, 26. Dez. Nach einer Reutermel⸗ dung aus Manila hat ſich auf der Philippinen⸗ inſel Mindana ein blutiges Gefecht mit räube⸗ riſchen Banden abgeſpielt, das 37 Todesopfer forderte. Die Inſel wurde von fanatiſierten Banden räuberiſcher Eingeborenen überfallen, die ihre Schlupfwinkel in den Bergen verlaſſen hatten. Bei dem Ueberfall wurden 21 Philip⸗ pinos getötet, bevor die Polizei eingriff und die Räuber zum Rückzug zwang. Sie wurden ſchließlich in die Flucht geſchlagen und hinter⸗ ließen ihrerſeits 16 Tote auf dem Schlachtfelde. Revolution in Albanienꝰ Rom, 26. Dez. Wie hier umlaufende Ge⸗ rüchte wiſſen wollen, ſoll in Albanien eine Re⸗ volution ausgebrochen ſein. Einer der Adju⸗ tanten des Königs Zogu ſoll einen Teil des albaniſchen Gebietes mit aufſtändiſchen Kräf⸗ ten beſetzt halten. Eine Beſtätigung oder auch ein Dementi dieſer Gerüchte iſt im Augenblick in Rom nicht zu erkangen. Auch gelang es nicht, feſtzuſtellen, wie der Name des aufrüh⸗ reriſchen Führers lautet. In fürze München. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, hielt auch am diesjährigen Heil gen Abend eine Weihnachtsanſprache im Rund⸗ funk, die insbeſondere den auslandsdeutſche Volksgenoſſen galt. Er gab in großen Züge den Auslandsdeutſchen ein Bild des neue Deutſchland, rief ihnen zu, ſie könnten auf ihr g Vaterland ſtolz ſein, dankte ihnen für ihre 4 Opfer und ihre Leiſtungen und ließ ſeine Red ausklingen im Gedenken des Mannes, de Schöpfer eines neuen deutſchen Volkes, eine Volkes der Ehre geworden iſt. Wien. Die öſterreichiſche Regierung gibt amtlich die Verluſtliſte der Exekutive im Jahr 1934 bekannt. Danach betragen die Verluſte bei den blutigen Ereigniſſen des vergangenen Jahres auf ſeiten der Exekutive 219 Tote un 663 Verletzte. Paris. Miniſterpräſident Flandin wir am 12. Januar das Arbeitsprogramm des Par laments für die nächſte ordentliche Kgammer⸗ tagung bekanntgeben. Tokio. Die von der japaniſchen Regierung Verwaltungsreform iſt nunmehr durch Bildung eines beſonderen mandſchuriſchen Büros im japaniſchen Kabinett in Kraft getreten. Die Re⸗ gierung hat weiterhin die Schaffung eines Rates für Staatspoliük, eines japaniſchen„Ge⸗ ſeit langem geplante Mandſchukuos hirntruſts“, beſchloſſen. Mexiko⸗Stadt. verlangt. pg. Karl Müller, Geſchäftsführer der Düz Der Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley gibt 4 bekannt: Ich ernenne hiermit Pg. Amtsleiter Karl Müller zum Geſchäftsführer der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront. Berlin, 24. Dezember 1934. gez.: Dr. R. Ley Reichsorganiſationsleiter der NSDAP. Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann für Innen⸗ und Außenpolitik: Dr. W. Kattermann; für politiſche Nachrichten: Dr. Wilherm Kicherer; für n Kommunales und Bewegung: Sia 3 ür Kulturpolitik, Feuil⸗ leton un eilagen: W. Körbel; für Unpolitiſches: Carl Lauer; für Lokgles: Erwin Meſſel; für Sport: Julius Etz; für den—— + Höß, ſämtliche in Mannheim. manon ans Sw 68, Charlottenſtr. 155 Nachdruck ſämtl Sriafnai⸗ berichte verboten. Sprechſtunden der Schriftleitung: Täglich 16—17 ubr (außer Mittwoch, Samstag und Sonntag). Verlagsdirektor: Kurt Schönwitz, Mannheim akenkreuzbanner⸗Verlag 88 Sprechſtunden der erlagsdirektion; 10.30—12 Uhr(außer Samstag und Sonn aa) Jörngz 2 für Verlag u. Schriftleitung; 314 71, 204 86, 333 64/2.— Für den Anzeigenteil verantwortlich; Arnold Schmiv, Mannheim. üür Zeit iſt Preisliſte Nr. 3(Geſamtauflage) und Nr. 2 (für Weinheimer⸗ und Schwetzinger⸗Ausgabe) aültig. Berliner Schriftleuung: Hans Graf Reiſchach Berliinm rühausgabe A Mannheim 19 306 rühausgabe A Schwetzingen. 1000 rühausgabe 4A Weinheim 1 000— 21 306⁰ Abendausgabe 21 064 Ausgabe B mit Anzeigen der Abendausgabe 4 Mannheim 14227 Ausgabe B Schwetzingen. 2626 „„»1836 J 39 753.⸗A.— 19 876 Geſamt⸗D.⸗A. November 1934⸗ 41 182 Ausgabe B Weinheim Druck: Schmalz& Laſchinger. Abtetlung Zeitungsdrun anſtändiger Saarbrücker verirrt ſichin dieſes Lokal.“ Hier ſind die Herren, die nicht für Deutſch⸗ land ſtimmen, ganz unter ſich. Wer hier, wo die höchſten„Prominenzen“ Nacht für Nacht verkehren, ein modernes, elegantes Lokal ver⸗ mutet, wird enttäuſcht. Der große Name„Theater⸗Café, abgekürzt in„T..“ verbürgt eine recht üble Spelunke. Einige in Ruſſenkittel gellerdete männliche Geſtalten machen„Muſik“, ſuchen das, was ihnen an muſikaliſchem Können fehlt, durch Schlüpfrigkeit der durchs Megaphon geſchrienen Texte zu erſetzen. Von Zeit zu Zeit verlangen ſie energiſch einen Schnaps, bevor ſie ihre künſt⸗ leriſchen Darbietungen fortſetzen. Im Raum ſelbſt beginnt man zu tanzen, d. h. auf einen Raum von drei zu vier Metern jchieben einige gelangweilte Literaturjünglinge mit den Barmädchen herum, deren Hauptauf⸗ gabe— wie man in Saarbrücken erzählt— die Spionage iſt. Das Hauptkontingent ſtellen auch hier wieder Juden, denen man anſieht, daß ſie vor fünfzehn bis zwanzig Jahren ſicher noch das Warſchauer Ghetto bevölkerten. Man muß nur zehn Minuten in dieſer wider⸗ lichen Umgebung von Nichtstuern, die ihre Langweile durch Zoten und Schnaps niederzu⸗ ſchlagen ſuchen, geweilt haben, um zu begrei⸗ fen, warum die Saarbrücker nur mit Ekel den Namen„Theater⸗Café“ in den Mund nehmen— Erſt ſpät in der Nacht entwickelt ſich der rich⸗ tige„Betrieb“ im„T..“. Da kommen die Herren, die„bei Kaſſa“ ſind. Da wird der Katzenjammer über die bevorſtehende Abſtim⸗ mung mit Sekt hintuntergeſpült und in vorge⸗ rückter Stunde von den Tiſchen Reden an das Volk gehalten. Das wirkliche Volk aber rüſtet ſich zur ſelben Zeit bereits für die Arbeit am neuen Tag, wäh⸗ rend die Emigranten des„..“ verkatert in ihre Betten ſteigen, um erſt nachmittags beim Kaffeebeſuch im„Excelſior“ oder im„Meß mer“ ihr neues„Tagewerk“ zu beginnen. * Die bleine Exkurſion zu den geiſtigen Zen⸗ tralen des Separatismus iſt beendet. Sie hat keine neuen Erlebniſſe vermittelt, denn die gleichen Geſichter, die gleichen Menſchen trifft man überall, wo im »Dunkeln gefiſcht werden kann. Man trifft ſie nur noch etwas weniger ziviliſiert in den Ghettos des Oſtens, man traf ſie im Ber⸗ lin der Syſtemzeit am Kurfürſtendamm, man trifft ſie heute in Saarbrücken und wird ſie mor⸗ gen vielleicht in Mandſchukuo oder weiß Gott wo ſonſt in der Welt treffen. Sie ſind die Schmarotzer, die die Arbeit anderer verraten und verkaufen, ſie emigrieren überall dort, wo Friede und Arbeitherrſcht. So ſind dieſe widerlichen Typen gerade des⸗ halb, weil ſie ſich in Deutſchland nicht mehr wohlfühlen, in den Augen jedes ehrlich ſchaffenden Menſchen unfreiwil⸗ lige Propagandiſten des neuen Deutſchlands. In dieſem neuen Deutſch⸗ land muß ſchon deshalb Friede, Sauberkeit und Ordnung herrſchen, weil dieſe Aasgeier des Krieges und der Verkommenheit Gott ſei Dank nicht für Deutſchland ſtimmen. Der Saardeutſche wird am 13. Januar auch dieſe Elemente und die Frechheit vor Augen haben, mit der ſie ſeine Heimat mit ihrem Treiben erfüllen, wenn er Votum gegen ſie und für Deutſchland abhgibt, er weiß, Haß ſie den Satus quo nicht für die Saar propa⸗ gieren, ſondern nur, um ihr Schmarotzerdaſein fortſetzen zu können. Die Saar wird ihnen die Antwort nicht ſchul ⸗ dig bleiben. H.§. Ueberraſchend wurde am Heiligen Abend angeordnet, daß am erſten Weihnachtsfeiertage ſämtliche Staatsbeamten wie an einem Wochentage zu arbeiten haben.. In der mexikaniſchen Kammer wurde in einem Antrag die Enteignung der Kirchenkunſtſchütze 4 Sahrgang Die 2 zu den au des Jahre mehr zeige hat, daß d wird, meh in den letz. Feſttagsbr Wãährend Hausfraue gar nicht 1 Abend, na geſehen ha eitungsn. Läden eir ſen wurdet Die Chr Uhr bereit nicht mehr Bäumchen die raſch Chriſtmeſſe rade ſehr ebenfalls Es gab in des mehr haben, ein tenſtraße z Am Heil geſtorben. allerorts v war Ruhe ſonſt um d lichen Abe geſchloſſen. paar Jun recht bald ſie an dei Stillen na⸗ privaten * größte e n. Schön w Familienkr tief dieſes Von allen Familiena zu dem Fe wog der di „Daß ick „Da ſtaunf mich die l genug, m mieſer Sti Abend gel ſprach, wa: geordneter n Weihn obſiegen C borgenen Der Ver und reichh hier in de treten und ſtunden zi verbringen mal nach Zeuge ſein ren“ fachn den, wie d Wirkung daß man drücken zu mungen zi — Kinder Bedürfnis zehrens hi beſſer und treiben? So war Hauptpoli ein Bäum ſer Gelege eiten erin ſchaft mit hatten. Auf den durch eine Feſt erinn beim Verl mung im nicht unſe gendwo in ezember 1934 des Führers, ihrigen Heili⸗ che im Rund⸗ andsdeutſchen ſroßen Zügen des neuen unten auf ihr nen für ihre eß ſeine Rede Mannes, der Volkes, eines gierung gibt ive im Jahre die Verluſte vergangenen 219 Tote und andin wird mm des Par⸗ che Kammer⸗ en Regierung ltungsreform rch Bildung n Büros im ten. Die Re⸗ affung eines aniſchen„Ge⸗ hend wurde aß am erſten taatsbeamten iten haben.— rde in einem enkunſtſchütze er der Ddꝰ dr. Ley gibt J. Amtsleiter er der Deut⸗ R. Ley rtionsleiter DAP. lann zolitik: Dr. W. Dr. Wilherm nmunales und rholitik, Feuil⸗ Unpolitiſches: el; für Sport: ſt, ſämtliche in eiſchach, Berlin imtl Sriafnal⸗ ich 16—17 Uhr ſonntag). theim rechſtunden der Samstag und Schriftleitung; Anzeigenteil Nannheim. lage) und Nr. 2 iSgabe) gültig. — 21 30⁰ .⸗A.- 19 876 1934 ⸗ 41 182 Zeitungsdruc Tag, wäh⸗ verkatert in nittags beim r im„Meß ginnen. iſtigen Zen⸗ N. e vermittelt, gleichen all, wo im kann. 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Viele hatten trotz mehrmaliger eitungsnotiz keine Ahnung davon, daß die Läden einige Stunden früher geſchloſ⸗ ſen wurden. Die Chriſtbaummärkte waren kurz nach fünf Uhr bereits ausgeſtorben. Die Händler hatten nicht mehr viel aufzuräumen. Nur wenige Bäumchen ſtanden noch an den Bretterwänden, die raſch zuſammengeſchlagen waren. Die Chriſtmeſſe, die ja in dieſem Jahre nicht ge⸗ rade ſehr groß aufgezogen worden war, mußte ebenfalls ſchon frühzeitig die Zelte ſchließen. Es gab in den Abendſtunden nichts Aufregen⸗ des mehr zu ſehen. Man mußte ſchon Glück haben, einem bepackten Nikolaus auf einer Sei⸗ tenſtraße zu begegnen. Am Heiligen Abend war die Stadt völlig aus⸗ geſtorben. Hinter erhellten Fenſtern hörte man allerorts weihnachtliche Weiſen erklingen. Sonſt war Ruhe in den Straßen. Die Kinos, die ſonſt um dieſe Zeit im Mittelpunkt des öffent⸗ lichen Abendlebens ſtehen, hatten ihre Pforten geſchloſſen. Nur einige Cafés hatten ſich für die paar Junggeſellen präpariert, die hoffentlich recht bald ausgeſtorben ſein werden. Dort ſaßen ſie an den kleinen Tiſchen, ſehnten ſich im Stillen nach einer kleinen Aufmunterung, einer privaten Feſtfreude, die ihnen die Kapellen trotz größter Anſtrengung nicht gewähren konn⸗ ten. Schön war's an dieſem Abend nur im engſten Familienkreiſe. Hier wurde erſt deutlich, wie tief dieſes Feſt aus Innere der Menſchen rührt. Von allen Gegenden Deutſchlands ſtrebten die Familienangehörigen zuſammen. Im Vergleich zu dem Feſttagsverkehr der letzten Jahre über⸗ wog der diesjährige. „Daß ich dich auch einmal wieder ſehe!“— „Da ſtaunſte, was? Aber an Weihnachten hält mich die beſte Kindl⸗Bierſtadt nicht. Habe es genug, mich irgendwo herumzudrücken und mieſer Stimmung zu huldigen. Am Heiligen Abend gehört jeder nach Hauſe!“ Der, das ſprach, war ein ewiger Bummler, der ſonſt von geordneter Häuslichkeit wenig zu halten pflegte. An Weihnachten gelten eben andere Wertungen, obſiegen Gefühle, die das Jahr über im Ver⸗ borgenen ſchlummern. Der Vereinsbetrieb war nicht mehr ſo bunt und reichhaltig wie früher. Man hatte auch hier in den meiſten Fällen beſchloſſen, kurz zu treten und den Mitgliedern die verdienten Frei⸗ ſtunden zu ſichern, die ſie im Familienkreiſe verbringen konnten. Hier ließ ſich endlich ein⸗ mal nach Herzensluſt ausſpannen, durfte man Zeuge ſein, wie die Puppen auf„Herz und Nie⸗ ren“ fachmänniſch unterſucht und zerlegt wur⸗ den, wie die Weihnachtsgutſeln allmählich ihre Wirkung taten, hatte Gelegenheit, zu zeigen, daß man ſich etwas darauf verſtand, Leib⸗ drücken zu mildern und kleine Magenverſtim⸗ mungen zu beſeitigen. Es gelang nicht immer. — Kinder haben an Feſttagen gewöhnlich das Bedürfnis, ſich den Freuden gründlichen Ver⸗ zehrens hinzugeben. Wie ſollte man ſich auch beſſer und nahrhafter die lange Zeit ver⸗ treiben? So war alles in ſchönſter Ordnung. In der Hauptpolizeiwache ſtand am Feiertage ebenfalls ein Bäumchen. Geſetzesſünder wurden bei die⸗ ſer Gelegenheit eindringlich an reinere Jugend⸗ zeiten erinnert, wo ſie noch nicht die Bekannt⸗ ſchaft mit Zellen und Paragraphen gemacht hatten. 1 Auf dem Bahnhof wurden die Ankommenden durch einen elf Meter hohen Baum an das Feſt erinnert. Er bot Gewähr dafür, daß jeder beim Verlaſſen der Halle eine feſtliche Stim⸗ mung im Herzen trug. Nur eines entſprach nicht unſeren Erwartungen: das Wetter! Ir⸗ gendwo im Schwarzwald ſoll einige Stunden Gusllcng des Festes lang Schnee gefallen ſein. An uns ging der Segen vorüber. Schade! Tröſten wir uns! Alle Wünſche laſſen ſich nicht zu gleicher Zeit erfüllen. Geſchäftsmäßig wirkten ſich die Feiertage verhältnismäßig gut aus. Nach den Anſtren⸗ gungen der letzten ſilbernen und goldenen Wo⸗ chen haben die Verkäuferinnen und Verkäufer die Ruhe nach dem Sturme redlich verdient. Beide, Käufer und Bedienungsperſonal, wer⸗ den die Ausſpannung verdient haben. In dieſem Zuſammenhang verdient ein Mo⸗ ment noch beſonders hervorgehoben zu werden: Die verlogene Kaufspſychoſe der jüdiſchen Warenhäuſer Die Tage vor der zweiten Weihnacht des Dritten Reiches erbrachten den Beweis, daß jü⸗ diſche Schlagwortpropaganda und jüdiſche Werbemethoden zum Kauf von Ramſch und Dingen von oft recht zweifelhaftem Wert, nicht mehr zu den früher verzeichneten Erfolgen führten. Wohl verſuchten die jüdiſchen Waren⸗ häuſer auch in dieſem Jahre das chriſtliche Feſt und ſeine uns unantaſtbar heiligen Symbole zum Kunden⸗ und Käuſerfang zu benützen, aller⸗ dings mit weit geringerem Erfolg, wie in den Vorjahren. Allein der Hinweis, daß es wider⸗ ſinnig und mit dem Charakter des Weihnachts⸗ feſtes unvereinbar iſt, wenn Geſchenke aus jüdi⸗ ſchen Warenhäuſern ſtammend, unter dem Chriſtbaum liegen, hat viele Volksgenoſſen ver⸗ anlaßt, dem deutſchen Geſchäftsmann den Vor⸗ zug zu geben. So wurde denn die Weihnachts⸗ einkaufsſchlacht zu einem Sieg des Gedankens an das Deutſche Geſchäft, mit ſeiner reellen Ware und gepflegten Tradition. Aber ſo wie die jüdiſchen Warenhäuſer nie um irgend einen Dreh verlegen waren, wenn es galt, den Laden und damit die Kaſſen zu fül⸗ len, ſo verſuchten ſie es auch dieſes Mal, ihre offenſichtliche Niederlage im Konkurrenz⸗ kampf zwiſchen Warenhaus und Einzelhandels⸗ geſchäft zu einem Erfolg umzufälſchen. Ge⸗ ſchickt wurde das Gerücht unter die Leute ge⸗ bracht, daß die Warenhäuſer einen nie erlebten Anſturm von Käufermaſſen zu bewältigen hat⸗ ten und Rieſenumſätze erzielt worden wären. Der oberflächliche Betrachter war gar leicht ge⸗ neigt, dieſer auf ſolche Art entfachten verlo⸗ genen Kaufpſychoſe zu unterliegen. Ging Ein ſtilles Dankgebet.. man aber den Dingen ohne Voreingenommen⸗ heit auf den Grund, dann machte man einer⸗ ſeits die überraſchende und andererſeits die er⸗ freuliche Feſtſtellung, daß meiſt nur Kleinig⸗ keiten in den Waren häuſern ge⸗ kauft wurden, während der Einkauf von größeren Geſchenken faſt durch⸗ weg in den Fachgeſchäften des Ein⸗ zelhandels getätigt wunde. Wie weit die jüdiſchen Warenhäuſer in der Irreführung des Käuferpublikums gingen, be⸗ weiſt ein von uns feſtgeſtellter Fall. Ein hieſiges Warenhaus hatte an einem der letzten Tage vor Weihnachten ſeine Tore wegen angeblicher Ueberfüllung geſchloſſen, trotzdem noch Hunderte und aber Hunderte von Menſchen darin bequem Platz gehabt hätten. Ein ſolches Verhalten kennzeichnet ſich ſelbſt und zeigt, wie wenig erfolgreich die Waren⸗ häuſer im Ringen um den Käufer waren. Mit Bluff und Roßtäuſchertricks ſollte noch gerettet werden, was noch zu retten war. Wir aber freuen uns, daß auch dieſes letzte Mittel ſeine Wirkung verfehlte und die Mehr⸗ heit der Käufer dorthin gingen, wo ſie ganz be⸗ ſonders zu Weihnachten gut und preiswert be⸗ dient wurden: zum deutſchen Einzel⸗ händlerl Oie Hunghern von der„HJunglernlrůelte“ Spitzen ſind beinahe zu allen Zeiten ein be⸗ liebter Gegenſtand des Damenſchmuckes gewe⸗ ſen. Bald betont ſie die Mode mehr, bald we⸗ niger, aber immer, ſolange ſie in Europa be⸗ kannt ſind, hat die Frau eine beſondere Vor⸗ liebe für dieſe graziöſen und zierlichen Gebilde weiblicher Handarbeitskunſt gehabt. Deshalb wird auch die Spitzenroſette des Winterhilfswerks von den weite⸗ ſten Kreiſen mit Freuden begrüßt, denn durch ihren Erwerb kann nicht nur tauſenden be⸗ drängter Volksgenoſſen geholfen werden, ſon⸗ dern der Käufer oder die Käuferin erwirbt auf dieſem Wege ſchöne und wertvolle Zeugen deut⸗ ſchen Handarbeitsfleißes, die ſich zu den vielen Zwecken verwenden laſſen. Es hat ſchon einmal eine Zeit gegeben, in der die Spitzen eine beſondere Beachtung fan⸗ den. Da nur die wenigſten davon wiſſen, ſoll einmal auf dieſe Zeit beſonders hingewieſen werden. Wiſſen Sie, woher der Name„JFungfern⸗ brücke“— jener eiſernen Zugbrücke, die einige hundert Meter ſüdlich des Berliner Schloſſes über die Spree führt und zu den intereſſanteſten Gebilden des Berliner Stadtbildes gehört— ſtammt? Er erinnert auch an eine Zeit, ähn⸗ lich der heutigen, wo es galt, bedrängten Volks⸗ genoſſen zu helfen. Das war im letzten Jahr⸗ zehnt des 17. Jahrhunderts, und kein Geringe⸗ rer als der Große Kur für ſt war der geiſtige Urheber, dem dieſer Name und der damit ver⸗ bundene Brauch ſein Entſtehen verdankt. Von 1562 bis 1598 hatten in Frantreich die Hugenottenkriege ſtattgefunden, jene furchtbaren Kämpfe der Katholiten gegen die proteſtantiſch gewordenen Landsleute, die -Hochbetrieb am Fahrkartenſchalter ſchließlich durch das Editt von Nantes(1598) beendet wurden, das den franzöſiſchen Prote⸗ ſtanten die gleichen Rechte wie den Katholilen zuſicherte. Als aber Ludwig XIV. dieſes Edikt von Nantes 1685 wieder aufhob, wanderten Hunderttauſende von Hugenotten aus Frank⸗ reich aus. Dieſe„Réfugiés“— ihre Zahl hat ungefäühr zwei Millionen betragen— wandten ſich nach Preußen und Holland, und Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürſt, nahm ſie mit offenen Armen auf, weil er wohl wußte, daß dieſe Hugenotten raſſiſch die Elite des franzö⸗ ſiſchen Volkes bildeten, einen Menſchenſchlag, dem Blut und Ehre die höchſten irdiſchen Werte Harſtellten. Wie richtig dieſe Beurteilung war, hat ſich im Laufe der Zeit immer deutlicher gezeigt, und die Namen der Hugenotten, die in höchſten Staatsämtern ſpäter Hervorragendes für Preu⸗ ßen und Deutſchland leiſteten, ſind nicht gering. Selbſt im Welttrieg haben ſich die Enkel noch heldenhaft geſchlagen, man braucht nur an Namen wie Major Lancelles, General von François u. a. zu erinnern. Der Große Kurfürſt hat ſie aufgenommen, aber ihre Lage war in ihrer neuen Wahlheimat nicht leicht. Nur einen winzigen Teil ihres einſtigen Beſitzes hatten ſie mitnehmen können, und trotzdem man ihnen von allen Seiten hilf⸗ reich entgegenkam, mußten ſie ſich eine neue Exiſtenz durch ihrer Hände Arbeit gründen. Auch die jungen Mädchen unter den Hugenotten trugen tapfer ihr Teil dazu bei, indem ſie durch Handarbeiten den Haushaltsunterhalt ſtützen halfen. Klöppelſpitzen und Sticke⸗ reien waren es hauptſächlich, die ſie anfertigten und verkauften. Aber es war ein hartes Brot, und dieſes Treppauf⸗, Treppab⸗Laufen, um die Waren an den Käufer zu bringen, war mühſelig. Da kamen zwei Führer der Hugenotten auf den Gedanken, den Kurfürſten zu bitten, den Demoiſelles zu geſtatten, ihre Ware an der da⸗ mals neuerbauten Zugbrücke feilhalten und ab⸗ ſetzen zu können. Der Kurfürſt gab die Ge⸗ nehmigung und ſo führte dieſe Brücke ſeit 1687 den Namen„Jungfernbrücke““. Der Hofſtaat und die Miniſterfrauen aber wurden ange⸗ wieſen, ihren Bedarf an Spitzen und Hand⸗ arbeiten bei dieſen Demoiſelles zu decken. Das iſt alſo ein kleiner Vorläufer des heutigen Winterhilfswerks, denn auch damals drehte es ſich darum, die Not von Volks⸗ genoſſenlindern zu helfen. Was da⸗ mals der Große Kurfürſt aus echt ſozialem Empfinden heraus anregte, deſſen ſollen wir uns auch heute wieder erinnern. Auch die Spitzenroſetten aus dem Vogtlande, die für das Winterhilfswerk verkauft werden, ſind Helfer in der Not für Tauſende von Volks⸗ genoſſen. Denkt daran und kauft ſie, denn es handelt ſich hier nicht um ein Almoſen, ſondern um eine ſoziale Verpflichtung. Der Käufer aber erwirbt damit ein kunſtvolles kleines Schmuckſtück, das ſich in der Mehrzahl zu Schmuckzwecken trefflich verwenden läfßt! Weihnachten bei der Reichsbahn Für die Beamten bei der Reichsbahn waren die Weihnachtsfeiertage alles andere als eine Erholungspauſe, denn der Reiſeverkehr hatte einen Umfang angenommen, wie man kaum zu erwarten gewagt hatte. Zwar wußte man, daß über die Feiertage im allgemeinen der Reiſeverkehr anſchwillt und daß gerade über die Weihnachtsfeiertage der Beſuchsverkehr be⸗ ſonders ſtark iſt, aber mit einem ſolchen Be⸗ trieb hatte man doch nicht gerechnet. Der Weit⸗ blick der zuſtändigen Stellen erwies ſich als voll⸗ kommen richtig, da ſämtliche vorgeſehenen Er⸗ gänzungszüge reſtlos benötigt wurden, und daß darüber hinaus auch noch erforderlich war, eine Anzahl weiterer Züge zu verſtärken. Den⸗ noch konnte es nicht verhindert werden, daß einige Züge überfüllt waren. Schon am Frei⸗ tag und Samstag machte ſich ein ſtarker Reiſe⸗ verkehr bemertbar, der dann am Goldenen Sonntag eine beachtenswerte Höhe erreichte. Einige Züge mußten nicht nur doppelt, ſondern dreifach gefahren werden, um der Platznach⸗ frage entſprechen zu können. Nachdem am Heiligen Abend ein gleichbleibend ſtarker Ver⸗ kehr feſtgeſtellt worden war, ſetzte am Vormit⸗ tag des erſten Feiertags eine neue Verkehrs⸗ welle ein, die zwiſchen 6 und 8 Uhr ihren Höhe⸗ punkt erreichte. Später flaute der Verkehr etwas ab, um den Umfang eines ſtarken Sonn⸗ tagbetriebs anzunehmen. Zuſammenfaſſend kann geſagt werden, daß der geſamte Reiſever⸗ kehr weſentlich ſtärker als im vergangenen Jahr war. In der Zeit vom 21. Dezember bis 26. Dezember mußten im Mannheimer Haupt⸗ bahnhof 65 Sonderzüge abgefertigt werden, was gegenüber 1933 eine Zunahme von 22 Zügen bedeutet. Weſentlich umfangreicher wäre der Verkehr geweſen, wenn auch noch Winterſportſonderzüge eingeſetzt hätten werden müſſen. Der Schnee⸗ mangel in den Bergen hatte auch einen ſchwa⸗ chen Winterſportverkehr mit Kurszügen zur Folge und man muß die 150 Schiläufer, die am zweiten Feiertag mit dem beſchleunigten Perſonenzug nach dem Feldberg und dem Hornisgrindegebiet fuhren, ſchon als Optimiſten bezeichnen. An Sonderzügen verkehrten die beiden Züge der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Düſſeldorf nach Sonthofen und St. Georgen, ſowie der Mannheimer Zug nach Zell, der von 750 Reiſenden beanſprucht wurde. Trotz des Rieſenverkehr wickelte ſich der Betrieb glatt ab und lediglich am 22. und 23. Dezember er⸗ litten einige Fernzüge kleine Verſpätungen. 5000 Rm liegen in der Luft! 5000 RM liegen in der Luft; für jedermann bereit, man braucht ſie ſich nur zu holen. Allerdings auf eine ganz beſondere Art. Man muß ſozuſagen„eigenhändig“ hinfliegen. Ohne Luftballon, ohne Aeroplan, ohne Segelflugzeug. Vielmehr mit der Kraft der eigenen Muskeln. »Das iſt nämlich die Bedingung des Preisaus⸗ ſchreibens, mit dem die Frankfurer Polytech⸗ niſche Geſellſchaft den Fkarus des zwanzigſten Jahrhundert finden will. Der fliegende Menſch wird geſucht. Wer wagt es? Die Aufgabe iſt nicht allzu ſchwer.„Als erſter in geſchloſſener Bahn mit eigener Muskelkraft um zwei Wende⸗ marken fliegen, die 500 Meter von einander entfernt ſind.“ Sohin die Bagatelle von einem Kilometer fliegen. Der ſchäbigſte Spatz bringt es zuwege. Und der Menſch des zwanzigſten ſollte an dieſer Aufgabe ſchei⸗ ern? Nun, das Preisausſchreiben der Polytech⸗ niſchen Geſellſchaft für den erſten Menſchenflug iſt ſchon einmal ein ganzes Jahr gelaufen und ſoeben iſt die Geſellſchaft, wie„Wiſſen und Fortſchritt“ berichtet, bei der zuſtändigen Luft⸗ ſportbehörde mit den Anſuchen vorſtellig ge⸗ worden, das Preisausſchreiben um ein weite⸗ res Jahr auf 1935 verlängern zu dürfen. Nicht weniger als dreihundert Bewerber hatten ſich gemeldet. Sie alle wollten es dem ſagenhaften Ikarus gleichtun. Doch ſie kamen gar nicht dazu, ſich wie das berühmte Vorbild die Flügel an der Sonne zu verſengen und ins Ikariſche Meer zu ſtürzen. Bevor ſie noch den erſten Flügelſchlag tun konnten, wurden alle dreihun⸗ dert Bewerber abgewieſen. Wegen Unzuläng⸗ lichkeit der techniſchen Vorausſetzungen. So liegen die 5000 RM noch immer in irgend einem Safe und harren des glücklichen Erfinders, der mit eigener Muskelkraft die zwei beſagten Wendemarken umfliegt. Ob die Prolongation des Preisausſchreibens etwas nützen wird? Schon viele Erfinder haben ſich über den rei⸗ nen Menſchenflug den Kopf zerbrochen— und manche auch ihre Glieder. „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 27. Dezember 135t Jahrgang 4— ANr. 592/ B Nr. 356— Seite h Die„Liederhaller“ unter dem Weihnachtsbaum Frohe und beſinnliche Stunden bei Sängerkameraden Ueber die Ausgeſtaltung von Vereins⸗Weih⸗ nachtsfeiern iſt ſchon viel geſagt worden und wird noch vieles zu ſagen ſein, denn vielfach hat das Ringen nach einer dem Feſt entſpre⸗ chenden Form erſt in dieſem Jahre eingeſetzt, nachdem von verantwortlicher Stelle darauf hingewieſen worden war, wieviel gerade bei den Weihnachtsfeiern geſündigt wurde. Zu den wenigen Vereinen, die ſeit Jahren ſchon beſtrebt waren, ihre Feſte auch zu wirklichen Feierſtun⸗ den zu machen, gehörte der Männergeſangverein „Liederhalle“, der ſich ſomit nicht umzuſtellen brauchte und der auch jetzt mit ſeiner am erſten Weihnachtsfeiertag im vollbeſetzten„Friedrichs⸗ park“ zur Durchführung gebrachten Weihnachts⸗ feier bewies, daß er unter den Mannheimer Vereinen eine führende Stellung einnimmt. Die ſtrenge Gliederung der Veranſtaltung in Win⸗ terfeſt und Weihnachtsfeier ermöglichte eine voll⸗ kommene Ausgeſtaltung jedes Teiles: froh und heiter wickelte ſich das Winterfeſt ab; nachdenk⸗ lich und erbauend wirkte die Weihnachtsfeier. Das Winterfeſt ſtand faſt ausſchließlich im Zeichen der Kompoſitionen von Friedrich Gel⸗ lert, deſſen muſikaliſches Wirken im Mannhei⸗ mer Muſikleben nicht unbekannt iſt. Aus ſeinem volkstümlichen Singſpiel„Unter der blühenden Linde“, das** einigen Jahren eine Serie von ————— erleben durfte, wurden von Frl. Wilhelmine Hoppe, den Herren Vetter, Geißels, Spachmann und weiteren Damen und Herren des Vereins verſchiedene Muſiknummern zur Aufführung gebracht, die erneut beſtätigten, daß Friedrich Gellert mit ſeinen volkstümlichen Kompoſitionen auch heute noch anzuſprechen ver⸗ mag. Dieſer Eindruck wurde ergänzt durch wei⸗ tere Muſiknummern aus Gellerts Operetten, wobei die SA⸗Kapelle in liebevoller Weiſe den Orcheſterteil zur Durchführung brachte. Auf die einzelnen Darbietungen des Winterfeſtes näher einzugehen, verbietet leider der Raummangel. Mögen ſich daher Wilhelmine Hoppe(Sopran), Ludwig Mußler(Tenor), der Chor der„Lie⸗ derhalle“, das Jak. Trio(Jougleur⸗Akt und akrobatiſcher Akt), ſowie— Bayer(muſi⸗ kaliſcher Akt) mit einem Geſamtlob und mit der Feſtſtellung begnügen, daß jede einzelne Nummer ein Volltreffer war. Die Umſtellung von dem frohen und heiteren Winterfeſt auf die nachfolgende Weihnachts⸗ feier war nicht ganz leicht, glückte aber, ſoweit es unter den gegebenen Umſtänden möglich war, zumal die E der Feier mit größtem Feingefühl erfolgte. Der von Willi Geißels ge⸗ von Mitglied Karl Wolff verfaßte eihnachtsprolog gipfelte in einem Bekenntnis 1 11 Saar und wurde mit dem gemeinſam ge⸗ ungenen Saarlied beſchroſſen. Beethovens „Heil'ge Nacht“ und die Weihnachtsweiſe:„Es iſt ein Ros entſprungen“, geſungen vom Chor der„Liederhalle“, leiteten zu der Weihnachtsan⸗ ſprache von Vereinsführer Georg Schaefer über, der in gedankentiefen Worten vom deutſchen Weihnachtsfeſt und von der bevorſtehenden Saarabſtimmung ſprach. Das bei ſeinen letzten Worten einſetzende Glockengeläute und die Weiſe des Weihnachtslieder„O du fröhliche ging in den allgemeinen Geſang der ſchönen Weihnachtslieder über. Anſchließend konnten in großer Zahl treue Sangesbrüder geehrt werden: für 15jährige Aktivität erhielten den goldenen Sänger⸗ ring: Oskar Baumann, Franz Braun II., Emil Dekank, Karl Geyer, Karl Harter, Otto Heck, Wiut Hermann, Karl Hollſtein, Willi Huber, Willi Jung, Karl Krieger, Gebhard Kurz, Fritz Leibersberger, Gottlieb Meule, Nikolaus Rein⸗ hard, Phil. Reinhard, Fr. Ritzhaupt, K. Scheub⸗ lein, Herm. Simon, Joſef Soyez, Hch. Thomas, Rudolf Töppe, Hans Weber, Ludwig Weber, Joſef Winderoll und Auguſt Zeeb. Für 25jährige Mitgliedſchaft er⸗ hielten die goldene Vereinsnadel: Emil Jäger, Stefan Delp und Ludwig Schränkler. Für25jährige Aktivität erhielten die Vereinsnadel mit Brillantſplitter: Fritz Buck, Karl Heckmann, Fritz Schenk. Für40jährige Aktivität erhielten die Ehrenurkunde des Badiſchen Sängerbundes und den ſilbernen Becher der Liederhalle: Jakob Schulz und Johannes Kurz. Für 40jährige Mitgliedſchaft er⸗ hielt die Ehrenurkunde Jakob Mechler. Für 25jährige Zugehörigkeit zum Babiſchen Sängerbund erhielten die ſilberne Ehrennadel des Badiſchen Sängerbundes: Jean Dietz, Otto Hart und Karl Vögelen. Für 45jährige Zugehörigkeit zum Badiſchen Sängerbund erhielten die goldene Ehrennadel des Badiſchen ängerbundes: Karl Appel, Georg Steinhart und Wilhelm Röſchel. Fürööjährige Treue am deutſchen Lied wurde Rudolf Kunkel zum Ehrenmitglied er⸗ nannt. Die Auszeichnungen wurden durch Vereins⸗ führer Schaefer überreicht, der den Jubilaren für die vorbildliche Treue dankte; Kreisführer Hügel, der die Nadeln des Badiſchen Sänger⸗ vundes übergab, ſprach in ſeiner Rede von der Treue im großen, die nur durch die Treue im Heinen ermöglicht werden könnte. Den Dank der geehrten Sängerkameraden übermittelte Os⸗ kar Baumann, der daran erinnerte, daß die deutſchen Heimatlieder den Sängern den Glau⸗ ben an Volk und Vaterland wiedergegeben ha⸗ We--reeeeerrebtzder üienmuſhiperoeneepdg ner keennrrer Berufliche Höchſtleiſtungen durch Teil⸗ nahme an den Lehrgängen der Deutſchen Angeſtelltenſchaft! ben und daß das Leben und Treiben in der „Liederhalle“ dazu beigetragen habe, die Treue zameh zu können. Man vergaß auch nicht dem ewährten Chorleiter, Muſikdirektor Gellert, den Dank abzuſtatten. Machtvoll brauſte der badiſche Sängerſpruch durch den Saal, nachdem Vereins⸗ führer Schaefer ein Sieg Heil auf Verein, Va⸗ terland und Führer ausgebracht hatte. Weih⸗ nachtslieder des Doppelquartetts und von Wil⸗ Wir ſingen zum Eine neue Form in der Geſtaltung der Weih⸗ nachtsfeiern beſchritt die Mannheimer„Lieder⸗ tafel“ bei ihrer internen Familien⸗Weihnachts⸗ feier, die im Vereinsheim zahlreiche aktive und fördernde Mitglieder mit ihren Familien ver⸗ einigte. Vereinsführer Blumentritt brachte in ſeiner Anſprache ſeine Freude darüber zum Ausdruck, daß Sangesbrüder von der„Lieder⸗ halle“ anweſend waren und damit die kamerad⸗ ſchaftliche Verbundenheit erneut beſtätigten. Der ſtarke Beſuch ſei ein Beweis dafür, daß dem deutſchen Lied großes Verſtändnis und große Liebe entgegengebracht wird. Chormeiſter Ullrich Herzog legte bei der Zuſammenſtellung des Programms Wert auf die muſikaliſche Ausgeſtaltung und gab der Vereinsjugend Gelegenheit zur Mitwirkung. Daneben trat der Wille deutlich hervor, die Hausmuſik in den Vordergrund zu ſtellen und zu ihrer Pflege Anregung zu geben. Duos helmine Hoppe ergänzten die Weihnachtsfeier, die mit dem gemeinſam geſungenen Lied von der Stillen Nacht ihren Abſchluß fand. Es verdient noch erwähnt zu werden, daß eine Sammlung zugunſten des Winterhilfswerks den Betrag von 75 Mark ergab und daß zu einer am Sonntag ſtattgefundenen Kinder⸗Weih⸗ nachtsfeier 22 Bedürftige durch die NSVueinge⸗ laden worden waren und beſchenkt wurden. Weihnachtsfeſt für zwei Geigen, für Geige und Klavier, für Geige und Violincello, eine Sonate für zwei Geigen, Cello und Klavier und ein Quartett für Flöte, Geige, Bratſche und Violincello wechſelten in bunter Folge. Dazwiſchen ſan⸗ gen Kinder alte deutſche Volkslieder, Kinder⸗ lieder, neue einſtimmige Volkslieder mit fri⸗ ſchen Stimmen, daß man Freude daran haben mußte. Beſonders gefielen die kleineren Mäd⸗ chen, die ihre Sache ganz ausgezeichnet machten und die mit viel Liebe bei der Sache waren. Lieder für gemiſchten Chor und für Männer⸗ chor ergänzten geſchickt die men die mit dem gemeinſam geſungenen Lied„O du fröhliche“ ausklang. Die Mannheimer„Liedertafel“ hat mit die⸗ ſem Abend in ſeiner Geſtaltung einen Weg beſchritten, den es lohnt weiterzurerfolgen und weiterauszubauen. Ein Abend muſikaliſcher Anterhaltung Die„Liederpalme“ konzerkiert Der Unterhaltungsabend der„Liederpalme“ war von dem Wollen geſtaltet, den Zuhörern koſtbares Kunſtgut zu vermitteln. Die zum Teil hochkünſtleriſche Programmfolge verlangt ernſt genommen zu werden und hat Anſpruch auf ehrliche Begutachtung. Sie kann deshalb auch eine gutmeinende Kritik, die auf weiteres Schaffen anregend wirken ſoll, durchaus ver⸗ tragen. Den Hauptteil der Vortragsfolge beſtritt das Hausorcheſter unter der tüchtigen Leitung von Leo Jodel. Es ſei gleich zu Anfang feſt⸗ geſtellt, daß die Kapelle ein ausgezeichnetes Können bewies und ihre Darbietungen in fei⸗ nem Zuſammenſpiel zu Gehör brachte. Die Melodien aus der Oper„Der Wildſchütz“, das „Reve angelique“ von Rubinſtein,„Mariä Wiegenlied“ von Reger und die leichteren Ein⸗ leitungsſtücke vermittelten einen reinen muſi⸗ kaliſchen Genuß. Es lag nicht an dem Orcheſter, wenn die Ouvertüre zur„Zauberflöte“ von Mozart und die Fantaſie aus der Oper„Der Freiſchütz“ von Weber ein wenig enttäuſchten. Es iſt unmöglich mit einer Inſtrumentalbeſet⸗ zung von nur zwei Violinen, Cello und Kla⸗ vier, die volle Wirfung zu erzielen. Wichtige Feinheiten, Teilſtücke, die auf große Beſetzung äbgeſtimmt ſind, müſſen notwendigerweiſe zu kurz dabei kommen. Einige weniger anſpruchs⸗ volle, mehr den Mitteln angepaßte Auswahl der Stücke, hätte ſicher mehr Beifall gefunden. Aehnliches läßt ſich von der Sopraniſtin Luiſe Huiſſel ſagen. Sie verfügt über eine hübſche, helle, ſympathiſche, faſt zärtliche Stimme, zwar noch etwas unreif, jedoch mit guten Anlagen. Mit fröhlichen einfachen Lie⸗ dern hätte ſie mehr gute Wirkungen erzielt. Ein wenig verfrüht wagte ſie ſich an Werke von Richard Strauß, der an die ſtimmliche Schu⸗ lung die höchſten Anforderungen ſtellt. Bei einer Solokantate von Dietrich, Buxtehude, kam ihre Begabung beſſer zur Geltung. „Die Darbietungen des Männerchores waren in jeder Hinſicht vortrefflich und erweckten be⸗ geiſterten Beifall. Hans Haag dirigierte. Der Chor folgte ſeinem leiſeſten Wink. Es ließ ſich ausgezeichnete Schulung und gutes, ſicheres Stimmaterial feſtſtellen. Die mit Sorgfalt aus⸗ gewählten und ausgeführten Chorvorträge be⸗ ſtätigten, was der Vereinsführer Karl Holl in ſeiner kurzen Rede ausgeſprochen hatte: Im Verlauf des vergangenen Jahres hat der Ver⸗ ein viel gelernt und geleiſtet. Es erfüllte ſich auch ſein Wunſch, daß die Beſucher mit dem Bewußtſein ſcheiden, einen reichen Abend ver⸗ lebt zu haben. Georg Schölles wartete mit einigen Ba⸗ riton⸗Soli auf, Herr und Frau Lauer ſpiel⸗ ten das bekannte Charakterſtück:„Lebensan⸗ fang— Lebensende“ und als Abſchluß des reichhaltigen Programms wurde mit Orcheſter⸗ begleitung gemeinſam ein Weihnachtslied ge⸗ ſungen. lil. 14jähriger verfaßt eine Schul⸗ grammatik Aus Belgrad wird berichtet, daß dort in einem Verlag eine Grammatik der ſerbokroa⸗ tiſchen Sprache für Schüler der erſten Mittel⸗ klaſſen erſchienen iſt, die von einem 14jährigen Schüler namens Riſtic verfaßt wurde Riſtic iſt Gymnaſialſchüler. Er verurteilte die übliche Methode des Grammatik⸗Unterrichts und dachte darüber nach, nach welchem Verfahren gerade dieſes ſchwere Fach den zehn⸗ und zwölfjäh⸗ rigen Schülern leichter gemacht werden könnte. Schließlich ſetzte ſich der Junge hin und ſchrieb in ſorgfältiger Arbeit eine Grammatik, die ſeiner Auffaſſung nach geeignet ſein müſſe, den Schülern das Erlernen der Grammatik einfach und angenehm zu machen. Natürlich zeigte Riſtic ſeine Arbeit, als ſie fertig war, einem ſeiner Lehrer, der ſich ſehr anerkennend darüber ausſprach und meinte, die Abfaſſung ſei druckreif. Darauf wandte ſich Riſtic an einen Verlag, der das Werk nunmehr ange⸗ nommen hat, ſo daß alſo die Möglichkeit be⸗ ſteht, ſofern die Schulbehörden nicht anderer Meinung ſind, daß die Grammatik des 14⸗ jährigen Schülers Riſtie im Unterricht ver⸗ ſuchsweiſe eingeführt wird. Das Weihnachtsfeſt in Ludwigshafen Weihnachtsabend! Langſam ebbt der Ver⸗ kehr ab, der ſich in den Vormittags⸗ und erſten Nachmittagsſtunden noch durch die Straßen und Läden bewegte, eilig werden die letzten Pakete nach Hauſe getragen, die letzten Gaben des Winterhilfswerkes heimgeſchafft, dann kehrt Ruhe und Frieden allerorts ein. Leiſe ſenken ſich die Schatten der Dezembernacht über die Stadt, doch am ſamtnen Mantel dieſer heiligen Nacht alühen Tauſende von Sternen auf, leuch⸗ ten aus den über die Straßen geſpannten Licht⸗ bögen, glänzen hell und verheißungsvoll von den an den öffentlichen Plätzen aufgeſtellten Weihnachtstannen. Und ſchon ſtrahlt in einem Hauſe ein Weihnachtsbaum auf, dort ein zwei⸗ ter, klingt ein Weihnachtslied durch den weihe⸗ vollen Abend, kehrt fröhliche, ſelige Weihnachts⸗ ſtimmung auch bei der ärmſten Familie ein. Weihnachten iſt ein Familienfeſt, ein Feſt, das wie kein zweites den Begriff des traulichen Heims Geſtalt gewinnen läßt, bei dem jeder ſich nach der Städte zurückfehnt, wo er als frohes, unbeſchwertes Kind Weihnachten er⸗ lebte. Es iſt daher kein Wunder, daß wir von größeren geſelligen Veranſtaltungen an den Weihnachtstagen nur wenig zu berichten wiſſen. Nur der Pfalzbau, dieſer Mittelpunkt des ge⸗ ſelligen Lebens unſerer Schweſterſtadt, wartete an beiden Tagen mit einem Feſtkonzert auf, das in den Räumen des Konzertſaales und des Pfalzbaukaffees ſtattfand. Sechs verſchiedene Kabarett⸗Einlagen, Lea Neumann mit ihrem Solo⸗Walzer, Wong⸗Gen⸗Fo mit den„Chine⸗ ſiſchen Tändeleien“, Viſiona mit den Licht⸗ und Farbenſpielen„Eine Reiſe um die Welt“, Ge⸗ chwiſter Neumann mit einem reizenden„Spit⸗ zentanz, und der„Stepp⸗Groteske“, und Groaſ⸗ ſer in ſeiner„Revue der Illuſionen“ belebten das Programm. Am zweiten Tag fand im Konzertſaal ein Weihnachtsball ſtatt. Der Be⸗ ſuch war beide Male recht gut. Nun ſind die Weihnachtstage vorüber und die Menſchen gehen zum größten Teil wieder ihrer gewohnten Beſchäftigung nach. Doch noch zit⸗ tert der Zauber der frohen Weihnachtsſtunden in allen Herzen nach. Noch ſteht licht und glän⸗ zend der Weihnachtsbaum in der Stube, noch erfreuen wir uns an den Geſchenken, die das „Chriſtkind“ uns brachte. wir jetzt in eine Zeit eingetreten ſind, die voll iſt von Geheimniſſen und Vorbedeutungen für das kommende Jahr, in die Tage„zwiſchen den Jahren“, dieſe Zeit, in der nach dem Volks⸗ glauben alle guten und böſen Geiſter ihr We⸗ ſen treiben, und in der man weder waſchen, noch Strümpfe ſtopfen, noch— Schulden be⸗ zahlen darf. Ein Meſſerheld In der Nacht zum Sonntag verſetzte auf dem nördlichen Stadtteil nach verausgegangener Meinungsverſchiedenheit ein 60 Jahre alter In⸗ valide einem 31jährigen hieſigen Matroſen drei Meſſerſtiche in den linken Oberarm und die Schulter. Der Täter, der flüchtete, wurde von dem Schwager des Verletzten eingeholt und ſo lange geſchlagen, bis er bewußtlos liegen blieb. Beide Verletzte wurden ins Krankenhaus ge⸗ bracht. Taſchendieb gefaßt Am Sonntagnachmittag wurde einer 67 Jahre alten Frau aus Worms am hieſigen Haupt⸗ bahnhof ein Geldbeutel mit 20 Mark nhalt aus ihrer Handtaſche geſtohlen. Der Täter wurde jedoch beobachtet und konnte von der Po⸗ lizei feſtgenommen werden. Dazu kommt, daß Daten für den 27. Dezember 4 1525 geb. der italieniſche Kirchenkomponiſt Gio⸗ vanni Pierluigi da Paleſtrina(geſtorben 1594). 1571 geb. der Aſtronom Johannes Kepler in Weil der Stadt(Württemberg)(geſt. 1630). 1822 geb. der franzöſiſche Chemiker Louis Pa⸗ ſteur in Dole(geſt. 1895). Sonnenaufgang.37 Uhr, Sonnenuntergang 16.15 Uhr.— Mondaufgang 23.26 Uhr, Mond⸗ untergang 10.52 Uhr. Kleine Ereigniſſe in einer großen Sladt Eine ruhige Weihnachten hatte die Polizei, die nur in wenigen Fällen in Anſpruch ge⸗ nommen werden mußte. Einen treffenderen Beweis für die Ruhe und die Ordnung, die im Dritten Reiche herrſchen, könnte es wirklich nicht geben! Waren es doch meiſt nur Ver⸗ kehrsunfälle, die das Einſchreiten der Polizei⸗ beamten erforderten und zum Teil waren die Vorkommniſſe ſo belangloſer Art, daß man die Hüter des Geſetzes überhaupt nicht benötigte. Auf dem Fahrrad geſchlafen hat offenbar jener Radfahrer, der auf dem Radfahrweg in der Waldhofſtraße ohne jeden erſichtlichen Grund gegen einen am Rand des Weges ſtehenden Baum fuhr. Der Anprall war ziem⸗ lich heftig, da der Baum aus begreiflichen Gründen keinen Platz machte und ſo fiel auch der Sturz des Radlers nicht ganz unſanft aus, während das Vorderrad einen zünftigen Ach⸗ ter davontrug. Der Radler betrachtete ſich ſeine verſchundenen Hände, beſah ſich ſein ver⸗ beultes Fortbeweaungsmittel und nahm dann ſchließlich das Rad auf den Buckel, um ſo ſein Ziel zu erreichen. An eine Straßenbahn angehängt hatte ſich in der Breiten Straße ein Radfahrer, um auf dieſe Weiſe ſich das Treten zu erſparen. Zu ſpät merkte er, daß ein in der Breiten Straße parkender Kraftwagen im Wege ſtand und daß ein Vorüberkommen an dieſem Wagen mit Ge⸗ fahren verknüpft war. Er ließ den Anhänger des Straßenbahnwagens los, verlor im gleichen Augenblick das Gleichgewicht und ſtürzte der Länge nach auf den Boden. Um den Spott der Vorübergehenden brauchte er nicht beſorgt zu ſein und er mußte es als ein großes Glück bezeich⸗ nen, daß der Vorfall ſo harmlos abgelaufen war. Er hätte bei dieſer Gelegenheit auch un⸗ ter die Räder der Straßenbahn geſchleudert werden können. Ein rückſichtsloſer Kraftfahrer fuhr mit ſei⸗ nem Lieferwagen am Paradeplatz einen 49 Jahre alten Mann um, als dieſer zwiſchen E und 5 1 die Straßen überſchreiten wollte. Der Mann wurde durch die Wucht des Anpralls auf den Gehweg geſchleudert, wobei er ſtarke Hautabſchürfungen an beiden Händen davon⸗ trug und ſich außerdem einen Bluterguß am rechten Knie zuzog. Der rückſichtsloſe Autofah⸗ rer fuhr, ohne ſich um den Verunglückten zu kümmern, weiter und entkam leider unerkannt. Hoffentlich gelinat es, ihn noch zu faſſen und ſeiner verdienten Strafe zuzuführen. Ein Pferd getötet wurde bei einem Zuſam⸗ menſtoß auf der Landſtraße zwiſchen Scharhof und Kirſchgartshauſen. Als dort ein Laſt⸗ kraftwagen ein Einſpännerfuhrwerk überholen wollte, ſcheute plötzlich das Pferd und ſprang von links vor den Kraftwagen. Der Zuſam⸗ menſtoß war ſo heftig, daß der Lenker des Pferdefuhrwerks Prellungen im Geſicht und im Rücken erlitt und das Pferd den rechten hinte⸗ ren Mittelfuß brach. Es blieb keine andere Möglichkeit, als das Pferd ſofort an Ort und Stelle zu töten. Der bei dieſem Unfall entſtan⸗ dene Schaden iſt recht beträchtlich, da auch noch das Fuhrwerk vollſtändia in Trümmer ging. Ein Motorrad zertrümmert wurde in Käfer⸗ tal in der Oberen Riedſtraße, wo der Motor⸗ radfahrer auf ein rückwärts in eine Hofein⸗ fahrt fahrendes Perſonenauto auffuhr. Bei dieſem Zuſammenſtoß wurde das Motorrad ſtark zertrümmert, während der Motorradfah⸗ rer leichtere Verletzungen an der Naſe erlitt. Aus dem Leben ſcheiden wollte in der Neckar⸗ ſtadt eine 55 Jahre alte Frau, die am Heiligen Abend in ihrer Küche den Gashahnen geöffnet hatte. Ihr Vorhaben wurde durch Nachbarn rechtzeitig bemerkt, die die Ueberführung in das Krankenhaus veranlaßten. Lebensgefahr be⸗ ſteht nicht. Die nächtliche Ruhe wurde an den Feier⸗ tagen auch nicht weſentlich geſtört und es aing bedeutend ruhiger als an ſonſtigen Samstag⸗ und Sonntag⸗Nächten zu. In der Nacht zum erſten Feiertag brauchten nur fünf Perſonen wegen Ruheſtörung und grobem Unfug zur Anzeige zu gelangen, während es in der fol⸗ genden Nacht zehn Perſonen waren. Kunſtnachrichten Max Grube geſtorben. In der Nacht zum 25. Dezember ſtarb in Meiningen der ehemalige Hofſchauſpieler, Spielleiter und Intendant des Meininger Landestheaters, Geheimer Hofrat Max Grube, im 81. Lebensjahr. Mit ſeinem Tode verliert Meiningen den letzten großen Re⸗ präſentanten ſeines Landestheaters, das unter Herzog Georg II. zum Wegbereiter der deut⸗ ſchen und europäiſchen Schauſpiel⸗ und Inſzenierungskunſt geworden war. Max Grube ſpielte nacheinander an dem Hoftheater Mei⸗ ningen, dem Hoftheater Detmold, dem Stadt⸗ theater Lübeck, den Stadttheatern Bremen und Leipzig ſowie dem Hoftheater Dreßden. 1886 kehrte er an das Hoftheater Meiningen zurück. 1888 erhielt er ein Engagement an dem frü⸗ heren Königlichen, jetzt Staatlichen Schauſpiel⸗ haus in Berlin, deſſen Oberſpielleiter er von 1891 bis 1905 war. 1909 kehrte er abermals an das Hoftheater Meiningen zurück und war von 1913 bis 1918 künſtleriſcher Leiter des Deutſchen Schauſpielhauſes in Hamburg. Grube war Ehrenmitglied des Meininger Landes⸗ theaters und der Deutſchen Bühnengenoſſen⸗ ſchaft. Die n findet am Freitag, den 28. Dezember, in Meiningen ſtatt. N Fuür die men rund dem Reichs dieſer Abſt' und zurück Saarverein Hin⸗ und Für den ei die Beförd Die Befi Rückreiſe g Klaſſe. Ein; nur in ga läſſig. Die liegen aus fange mit den. Die wünſche de lichſten Fäl die Hinfaht ten Wagen der Saarv Reiſen. Ganz beſon die Mitnal ten Auch Kinde laſſen werd milienmitg NS⸗Volksn weſenheit ganz beſor von Kleinſt ſcheidung 1 Organen d wältigung Reich ſind Deutſchland mittleren u Freitag od Saargebiet auch erſt a verlaſſen. dagegen er und am g eführt we ei der B ſtraffe Org jeder Mitre Die Züge erhalten, d Erwärmun fahen iſt ichen Grüt ren können gepäck nich mehr auf 1 wieſen. Zu ten in de beim Umſte fohlen, die als möglic Krankenf in Saarbri gehende W digen Orte vereine vo Jeder S der Saarve gleitet; dar mann beſte bahn den gleiter mit für eine Durchführr Zur Dur dere Fahr ſcheine, au ſtrecke, die iſt alſo au Sonderzug gebiet vom hof ſowie etwaiger geſchloſſen. Die Sao vorhin be ihre Bahn Schwerkran Rückſicht an Erasmus ruskatänz. haus 1480 der Kunſt mber 1985 nber oniſt Gio⸗ (geſtorben Kepler in geſt. 1630). Louis Pa⸗ iuntergang hr, Mond⸗ großen ie Polizei, ſpruch ge⸗ reffenderen ng, die im s wirklich nur Ver⸗ er Polizei⸗ waren die ß man die benötigte. t offenbar ahrweg in ꝛrſichtlichen es Weges war ziem⸗ egreiflichen o fiel auch iſanft aus, itigen Ach⸗ ichtete ſich h ſein ver⸗ ahm dann um ſo ſein atte ſich in „ um auf zaren. Zu ten Straße d und daß n mit Ge⸗ Anhänger im gleichen türzte der Spott der orgt zu ſein ück bezeich⸗ abgelaufen it auch un⸗ zeſchleudert ir mit ſei⸗ einen 49 viſchen E 1 ollte. Der Anpralls i er ſtarke en davon⸗ terguß am e Autofah⸗ lückten zu unerkannt. faſſen und m Zuſam⸗ n Scharhof ein Laſt⸗ überholen ind ſprang er Zuſam⸗ Lenker des cht und im hten hinte⸗ ine andere n Ort und all entſtan⸗ auch noch er ging. in Käfer⸗ der Motor⸗ ne Hofein⸗ fuhr. 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Für den einzelnen Abſtimmungsberechtigten iſt die Beförderung unentgeltlich. Die Beförderung geſchieht auf der Hin⸗ und Rückreiſe grundſätzlich mit Sonderzügen dritter Klaſſe. Einzelreiſen mit planmäßigen Zügen ſind nur in ganz beſonderen Ausnahmefällen zu⸗ läſſig. Die Rückreiſe dagegen kann beim Vor⸗ liegen ausreichender Gründe im größeren Um⸗ fange mit planmäßigen Zügen ausgeführt wer⸗ den. Die Entſcheidung über ewaige Sonder⸗ wünſche der Reiſenden über— nur in dring⸗ lichſten Fällen mögliche— freizügige Reiſen für die Hinfahrt und über die Benutzung der zwei⸗ ten Wagenklaſſe liegt grundſätzlich beim Bund der Saarvereine als dem Veranſtalter dieſer Reiſen. Ganz beſonders wird darauf hingewieſen, daß die Mitnahme von nichtabſtimmungsberechtig⸗ ten Angehörigen nicht möglich iſt. Auch Kinder müſſen in der Regel zu Hauſe ge⸗ laſſen werden. Sie werden, ſoweit andere Fa⸗ milienmitglieder nicht vorhanden ſind, von der NS⸗Volkswohlfahrt für die Dauer der Ab⸗ weſenheit der Eltern betreut werden. Nur in ganz beſonderen Fällen kann die Mitnahme von Kleinſtkindern geſtattet werden. Eine Ent⸗ ſcheidung hierüber liegt ausſchließlich bei den Organen des Bundes der Saarvereine. Zur Be⸗ wältigung des Abſtimmungsverkehr aus dem Reich ſind 57 Sonderzüge aus allen Gegenden Deutſchlands vorgeſehen. Die aus mittleren und weiteren Entfernungen ſollen am Freitag oder Samstag vor der Abſtimmung im Saargebiet eintreffen und am Montag, teilweiſe auch erſt am Dienstag, das Saargebiet wieder verlaſſen. Die Züge aus der Nahzone werden dagegen erſt am Sonntag ins Saargebiet fahren und am gleichen Tage abends wieder zurück⸗ Fai de werden. ei der Beſetzung der Züge wird durch eine ſtraffe Organifation dafür Sorge getragen, daß jeder Mitreiſende einen beguemen Platz bekommt. Die Züge werden auch keine übermäßige Länge erhalten, damit die Gewähr für eine genügende Erwärmung auch der letzten Wagen des Zuges f0 eben iſt. Da die Sonderzüge aus betrieb⸗ ichen Gründen keine Gepäckwagen mit ſich füh⸗ ren können, iſt die Mitnahme von großem Reiſe⸗ gepäck nicht möglich. Die Reiſenden ſind viel⸗ mehr auf die Mitnahme von Handgepäck ange⸗ wieſen. Zur Vermeidung von Unbequemlichkei⸗ ten in den Sonderzügen und gegebenenfalls beim Umſteigen wird gleichzeitig dringend emp⸗ fohlen, die Mitnahme von Handgepäck ſoweit als möglich zu beſchränken. Krankenfahrſtühle uſw. werden gegebenenfalls in Saarbrücken zur Verfügung geſtellt. Dahin⸗ gehende Wünſche ſind alsbald bei dem zuſtän⸗ digen Ortsgruppenleiter des Bundes der Saar⸗ vereine vorzubringen. Jeder Sonderzug wird von einem vom Bund der Saarvereine ernannten Transportleiter be⸗ gleitet; daneben wird für jeden Wagen ein Ob⸗ mann beſtellt. Weiter werden ſeitens der Reichs⸗ bahn den Sonderzügen beſondere beamtete Be⸗ gleiter mitgegeben werden, ſo daß jede Gewähr für eine reibungsloſe und zufriedenſtellende Durchführung der Züge gegeben iſt. Zur Durchführung der Reiſen werden beſon⸗ dere Fahrausweiſe, ſogenannte Beförderungs⸗ ſcheine, ausgegeben. Sie gelten für die Geſamt⸗ ſtrecke, die der Reiſende zurückzulegen hat. Es iſt alſo auch eine etwaige Anfahrtsſtrecke zum Sonderzug und die Abfahrtsſtrecke im Saar⸗ gebiet vom Sonderzug zum Beſtimmungsbahn⸗ hof ſowie die geſamte Rückfahrt einſchließlich etwaiger Schnellzugszuſchlagskoſten uſw. ein⸗ geſchloſſen. Die Saarbahnen haben die Anwendung des vorhin bezeichneten Beförderungsſcheines für ihre Bahnen abgelehnt; Schwerkranke oder Schwerbeſchädigte, die mit Rückſicht auf ihren Geſundheitszuſtand fahrplan⸗ Erasmus Graſſer(um 1450 bis 1526): Ma⸗ ruskatänzer aus dem Münchener Alten Rat⸗ haus 1480. Aus der Ausſtellung„Der Tanz in der Kunſt“ im Prinzeſſinnenpalais, Platz am Zeughaus in Berlin in das Saargebiet mäßige Züge benutzen können, müſſen daher für die(im allgemeinen nur ſehr kurzen) Eiſenbahn⸗ ſtrecken innerhalb des Saargebiets Fahrkarten nachlöſen. Das ſaarländiſche Zugbegleitperſonal iſt ver⸗ pflichtet, bei der Nachlöſung auch deutſches Geld anzunehmen. Anträge auf Ausſtellung der Beförderungs⸗ ſcheine ſind von den Obmännern und Orts⸗ gruppenleitern des Bundes der Saarvereine im Benehmen mit dem Abſtimmungsberechtigten auszufüllen und dem Transportleiter der ein⸗ zelnen Züge einzureichen. Die ausgeſtellten Be⸗ förderungsſcheine werden ſodann durch die Ob⸗ männer den Abſtimmungsberechtigten rechtzeitig zugeſtellt. Die Entſcheidung darüber, in welcher Weiſe die Reiſe von den einzelnen Abſtimmungs⸗ berechtigten auszuführen iſt, liegt ausſchließlich bei den Organen des Bundes der Saarvereine. Es hat daher keinen Zweck und bringt nur un⸗ nötigen Schriftwechſel und Verzögerungen mit ſich, wenn ſich die Abſtimmungsberechtigten we⸗ gen des Fahrausweiſes uſw. an andere Stellen, z. B. die Reichsbahn, wenden. Zur ordnungsmäßigen Abwicklung des ganzen Verkehrs muß vielmehr unbedingt darauf ge⸗ halten werden, daß die Abſtimmungsberechtig⸗ ten ihre Wünſche rechtzeitig, d. h. bei der Aus⸗ füllung der oben erwähnten Antragsformulare durch die Ortsgruppenleiter und Obmänner vor⸗ bringen. Nur wenn von den Abſtimmungs⸗ berechtigten in jeder Beziehungſtrenge Dis⸗ ziplin gehalten wird, iſt die glatte und zu⸗ friedenſtellende Durchführung der Abſtimmungs⸗ reiſen geſichert. ... ſo handeln die alten Soldaten! Beſcherung im Militärverein Mehr als je mehren ſich gerade in der jetzigen Weihnachtszeit die Anzeichen dafür, daß der Geiſt echten und wahren Sozi⸗lismus, den unſer Führer und ſeine Bewegung in unſer Volk hineingepflanzt hat, vor weiteſten Volks⸗ kreiſen richtig verſtanden wird, und ſeine ſchön⸗ ſten Früchte trägt. Neben der Partei mit ihrem unübertrefflichen Winterhilfswerk ſind es vor allem die Vereine, vorweg die Vereinigungen ehem. Soldaten, die ſich in vorbildlichſter Weiſe im Dienſte der Volkskameradſchaft betätigen. Allenthalben konnten es die Vereine ermög⸗ lichen, durch Spenden aus dem Kameradſchafts⸗ kreiſe ihren erwerbsloſen Kameraden und den Kindern eine beſondere Weihnachtsfreude zu bereiten. Auch der Militärverein Mannheim hielt im Saale des„Deutſchen Hauſes“(C 1) eine ſolche kleine Beſcher⸗Feier ab. Beim Scheine des brennenden Kerzenbaumes wurden die Arbeitsloſen des Vereins und deren Kin⸗ der reichlich mit Kaffee und Kuchen bewirtet Vereinsführer, Rektor Haas, würdigte in einer Anſprache die Bedeutung und Entſtehung unſeres ſchönſten Feſtes, das kein Volk ſo zu feiern verſteht, wie das deutſche. Aus den ſchon vor Jahrtauſenden gefeierten Sonnwenofeiern der alten Germanen zu Ehren des Lichts und der Sonne, enwickelte ſich mit Eintritt des Chriſtentums Weihnachten allmählich zu einer Verinnerlichung, wie es ſich hente wieder in ſo volksverbundener Weiſe überall offenbaxt. Die Kameradſchaft und Opferbereitſchaft für die mittelloſen Kameraden ſtützt ſich nicht auf den Geldbeutel, ſondern auf die Herzensgeſinnung und den Charakter. Nachdem Rektor Haas noch allen Spendern gedankt hatte, trug ein unter⸗ haltſames Weihnachtsprogramm die rechte Weihnachtsſtimmung in aller Herzen hinein. Gemeinſame Weihnachtslieder wechſelten mit ſinnigen Weihnachtsgedichten ab, die von Mäd⸗ chen, teilweiſe in Pfälzer Mundart, ausdrucks⸗ voll vorgetragen wurden. Neben weihnachtlichen Klavierſtücken erfreute eine Mädchenklaſſe, unter Leitung von Rektor Haas, mit einigen guten Chören. Kamerad Aumann ſtattete namens der bedachten Vereinskameraden dem Führer⸗ ring und der Frauenſchaft, ganz beſonders aber dem Vereinsführer in herzlichen Worten den Dank ab, und ſchloß mit dem Appell an alle Kameraden: Seid ſtark, wahr und treu! Zum Schluß erhielten die bewirteten Kamera⸗ den und die Kinder ein großes Weihnachts⸗ paket und eine Geldſpende, die von allen mit freudeſtrahlenden Geſichtern in Empfang ge⸗ nommen wurden. Wirklich ein Zeichen von vorbildlicher kameradſchaftlicher Solidarität. Es ſei nicht unerwähnt, daß der Verein außerdem dem Winterhilfswerk einen anſehnlichen Be⸗ trag zur Verfügung geſtellt hat. Armin 111er beſchenken ihre Kameraden Um ihren erwerbsloſen Kameraden eine Weihnachtsfreude zu bereiten, hatte ſich der Führerring des Vereins ehemaliger 111er zu⸗ ſammengeian. Als Grundſtock diente der Ueber⸗ ſchuß der bei dem vor kurzem veranſtalteten Winterfeſt erzielt worden war. Man hatte hier⸗ zu noch weiter beigeſteuert und ſo konnten unter die 60 erwerbsloſen Kameraden nicht weniger als 1½ Zentner Wurſt, 3 Zentner Mehl, 150 Kilo Makaroni, 150 Kilo Malzkaffee, 50 Kilo Suppenwürfel, 120 Erbswürſte und 300 Zigarren zur Verteilung gelangen. Die Auf⸗ teilung erfolgte nach der Kopfzahl, wobei der Kamerad mit der größten Familie nicht weniger als 28 Würſte bekam. Die Ueberreichung erfolgte bei einer im Wart⸗ burg⸗Hoſpiz veranſtalteten Weihnachtsfeier, bei der Vereinsführer Hohmann über die ge⸗ meinſam im Felde verlebten Weihnachten ſprach und ſeine Kameraden bat, die Gaben nicht nach dem materiellen Wert zu beurteilen, ſondern ſie als einen Beweis kameradſchaftlicher Verbun⸗ denheit und Zuſammengehörigkeit zu betrachten. Muſikaliſche Darbietungen an denen die Ka⸗ pelle Seezer und der Männergeſangverein „Liederpalme“ beteiligt waren, umrahmten die Beſcherung, die begreiflicherweiſe größte Freude auslöſte. Frontſoldaten kamen zuſammen Die Angehörigen des ehemaligen Erſ.⸗Inf.⸗ Regt. 28 hatten ſich im unteren Saale des chriſt lichen Hoſpizes zuſammengefunden. Diesmal war es kein groß aufgezogener Abend, nicht viel Geräuſch, aber Innigkeit, Herzlichkeit und auch ein gut Teil Beſinnlichkeit erfüllten die raſch verfloſſenen Stunden. Tiefer Ernſt und zuver⸗ ſichtliches Hoffen zeichneten die Anſprache des Vereinsführers Dr. Brauch aus, der von der einzigartigen Kameradſchaft der Frontſoldaten ſprach die im Kriege alles Trennende und Ge⸗ genſätzliche überwunden haben. Dieſe Kamerad⸗ ſchaft müſſe auch jetzt und für alle Zukunft aufrecht erhalten werden. Muſikdarbietungen, Einzel⸗ und Gemein⸗ ſchaftslieder, ſowie ernſte und heitere Vorträge geben dem Abend ein ſtimmungsvolles Ge⸗ präge. Weihnachten der Mannheimer Zeitungsverkäufer In den Abendſtunden des erſten Weihnachts⸗ feiertages kamen die Mitglieder des Bezirkes Mannheim⸗Ludwigshafen mit ihren Angehöri⸗ gen in der„Liederhalle“, K 7, 40, zuſammen, um zum erſten Male gemeinſam das Chriſtfeſt zu feinern. Mühe und Sorgſalt wurden zur Ausgeſtaltung dieſer Feier nicht geſcheut und jeder einzelne trug mit ſeiner Opferbereitſchaft dazu bei, Freude zu bringen und zu geben. Die abwechſlungsreiche Vortragsfolge hielt alle Teilnehmer in ihrem Bann und iſt um ſo höher zu werten, da ſämtliche Darbietun⸗ gen von den Mitgliedern ſelbſt vorgebracht wurden. Die Anweſenheit des Reichsfachſchaftsführers Pg. Steinhäuſer, Frankfurt a.., war für je⸗ den noch eine beſondere Freude, der eigens vom Main nach Mannheim kam, um im Kreiſe ſei⸗ ner Mannheimer Berufskollegen Weihnachten zu feiern. In ſeiner Anſprache, in der Pg. Steinhäuſer geſchickt das Feſtliche mit dem Be⸗ ruflichen verknüpfte, ſchilderte er den Bezirk Mannheim⸗Ludwigshafen als vorbildlich und verſicherte die Anerkennung und den Dank der Reichsfachſchaft. Auch die Kinder der Mitglieder wurden nicht vergeſſen, denn viele und ſchöne Gaben kamen während der Kinderbeſcherung zur Verteilung und allerorts ſah man die freudig ſtrahlenden Geſichter der Kleinen und Mama und Papa mußten mitbeſtaunen und bewundern. Nach gemeinſchaftlich geſungenen Weihnachts⸗ liedern wurde die Ehrung der Mitwirkenden vorgenommen, die in Form von beſonderen Weihnachtsgeſchenken ihre Anerkennung be⸗ kamen. Zum Schluß kam noch der Humor zur Gel⸗ tung und hielt die Anweſenden über den offi⸗ ziellen Teil hinaus in beſter Stimmung bei⸗ ſammen. Alles in allem vermittelte dieſe ſchöne Feier jedem den wahren Geiſt der Volksgemein⸗ ſchaft, der über allem Kleinkram des Alltags ſteht und auch in kleinſtem Kreiſe die Brücke vom Volksgenoſſen zum Volksgenoſſen ſchlägt. Wach⸗ und Schließgeſellſchaft feiert Der Betriebsführer der Wach⸗ und Schließ⸗ geſellſchaft m. b.., Mannheim, Direktor Leſe⸗ berg, hatte die Gefolgſchaftsmitglieder und deren Familienangehörigen zu einer Weih⸗ nachtsfeier in die Nebenräume des„Weinberg“⸗ Reſtaurants eingeladen. In markigen Feſt⸗ worten erinnerte er zunächſt an ein Front⸗ erlebnis im Jahre 1915, eine Kriegsweihnacht, die ſchon damals wahren Kameradſchaftsgeiſt kannte. Die Weihnachtsgedanken fanden in der vorzüglichen und eindrucksvollen Anſprache ihren Höhepunkt in dem Symbol der Familien⸗ gemeinſchaft, die berufen iſt, Volksgut und Volkskultur zu heben und zu fördern. Die An⸗ ſprachen wurden mit einem Feſtprogramm wür⸗ dig umrahmt. Herr Hans Heußler erfreute mit Liedervorträgen. Seine ſchöne Tenorſtimme ließ die Geſangsdarbietungen ſtilſicher zu Ge⸗ hör bringen. Auch eine ſympathiſche Sängerin ließ ihre prächtige Sopranſtimme hören. Ihre Vorträge entzückten durch ein ſchönes Stimm⸗ material. Paul Seibert begleitete am Flügel geſchmackvoll und feinfühlend, er bekundete ſeine pianiſtiſchen Fähigkeiten durch weitere Klaviervorträge, die wohlverdienten Beifall fanden. Ein Handharmonikaſpiel,„Largo“ von Händel, wurde von den Anweſenden mit freund⸗ lichem Applaus quittiert. Die eingelegte Pauſe wurde dazu benutzt, um das von der Firma ge⸗ ſtiftete Eſſen einzunehmen. ——— Für die Kinder der Gefolgſchaftsmitglieder kam dann der Höhepunkt,— ein freund ich lã⸗ chelnder Weihnachtsmann. Er ſchüttete ſeine vielen Gaben aus, die von den Kleinen mit Herzklopfen entgegengenommen wurden. Spiel⸗ zeug und Süßigkeiten füllten die Weihnachts⸗ tüten, und leuchtende Kinderaugen dankten innig für die Ueberraſchung. Auch der Humor kam zu ſeinem Recht. Oberkontrolleur Simon wußte die Belegſchaft anerkennenswert zu un⸗ terhalten. Oberinſpektor Knab fand herzliche Worte der Anerkennung und des Dankes für die wohlgelungene Weihnachtsfeier, die allen noch lange in beſter Erinnerung bleiben wird. In zwangloſer Unterhaltung blieb man noch lange beiſammen. So geſtaltste ſich die erſte Weihnachtsfeier der Wach⸗ und Schließgeſell⸗ ſchaft für die Gefolgſchaft zu einem Feſt der Volksverbundenheit und Kameradſchaft, wie es der Wunſch unſeres Führers iſt..—L. R. Jwei⸗Burgen⸗Tour des Schwarzwaldvereins Maxburg und Kropsburg waren die Haupt⸗ punkte der letzten Wanderung des Schwarz⸗ waldvereins, Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen, die unter der geſchickten Führung des Herrn Auguſt Klumpp⸗Mannheim, und be ⸗ günſtigt von ſchönſtem, ſonnigem Wanderwet⸗ ter einen ausgezeichneten Verlauf nahm. Es war eine der vorgerückten Jahreszeit ange⸗ paßte Randwanderung, die nicht nur die Schönheiten der in die Ebene abfallenden Hänge des Haardtgebirges, ſondern auch die Größe und Ausgedehntheit der Weinberge an der Oberen Haardt zeigte. Ausgangspunkt war Neuſtadt, Zielpunkt Edenkoben. In der Reſtauration der Ritterfeſte Kropsburg gab es eine in jeder Hinſicht ſowohl was Aufnahme und Verpflegung als auch was Stimmung an⸗ belangt, treffliche Mittagsraſt. Der Tag war überhaupt— alles in allem genommen— ein ſchöner, harmoniſcher Abſchluß der diesjährigen Veranſtaltungen des Schwarzwaldvereins.— Den Auftakt zu den Wanderungen 1935, macht wiederum eine Pfalzwanderung, die im Fanuar von Bad Dürkheim nach dem ſeiner herrlichen Ausſicht wegen bekannten Rahnfels führt. Im Friedrichspark war etwas los Da trafen ſich am Samstagabend der Fritz und die kleine Margret vorne am Waſſerturm unter der großen Uhr— na, Sie 75 5 ſchon— und überlegten, was ſie an dieſem Abend beginnen wollten. Zum Tanzen waren beide aufgelegt und zum Luſtigſein und ein bißchen in Schwung gebracht werden, wollten ſie auch. Was war da zu tun? „Ich habs“— rief der Fritz,„auf in den Friedrichspark.“ Na, und den Entſchluß hatten ſie nicht zu bereuen. Da klangen ſchon beim Eintritt frohe Weiſen, und auf der weiten Fläche drehte man ſich im luſtigen Tanz. Und kaum brach die Kapelle ab, da verdunkelte 1 der Saal und die vier Hotters erſchien vor dem Vorhang, um ihre Lieder durch den Saal ſchmettern zu laſſen. Hell ſchwang ſich der Tenor empor zum luſtigen Scherzcantus oder zum getragenen, immer wieder gerne ge⸗ hörten Volkslied. Unter großem Beifall er⸗ klang das Lied vom Mädel aus Deidesheim oder vom traurigen Zarewitſch. Dann öffnete ſich der Vorhang und man ſah die drei Si⸗ mons, Vater, Sohn und Töchterchen bei ihren Darbietungen. Von den lebenden Bildern an⸗ gefangen und den nett und ſauber durchge⸗ führten Tänzen der Kleinen bis hinauf zu den z. T. recht ſchwierigen Radfahrkunſtſtück⸗ chen, trug alles dazu bei, die Gäſte in ange⸗ nehmſter Weiſe zu unterhalten und die frohe Stimmung zu erhöhen. Und dazwiſchen er⸗ klangen immer wieder die Tanzlieder der Ka⸗ pelle Ganter in tadelloſem Rhythmus. Wer hätte da ſitzen bleiben mögen? Es waren wirklich nette Stunden, die man dort verlebte. Nur unſeren tanzfrohen Mann⸗ heimer Mädels ſei geſagt, daß ſie in Zukunft in etwas größerer Anzahl erſcheinen möchten es ſaß noch manch ſtattlicher Tänzer da, der auf eine kleine Tanzfee wartete. Merkts euch fürs nächſte Mal. hochbetrieb auf der Eiſenbahn Das Reiſefieber ſcheint nun auf der ganzen Linie ausgebrochen zu ſein und die verwandt⸗ ſchaftlichen Weihnachtsbeſuche dürften jetzt in voller Blüte ſtehen, denn nach einem langſamen Anſchwellen des Verkehrs zu Anfang vergan⸗ gener Woche ſetzte am Samstag ein Hochbetrieb ein, den man nicht zu erwarten gewagt hatte und der auch am Sonntag in der gleichen Stärke anhielt. Faſt ſämtliche Schnellzüge und Perſonenzüge waren trotz Verſtärkung vollbe⸗ ſetzt, zum Teil ſogar überfüllt. Um den Ver⸗ tehr überhaupt bewältigen zu können, mußten am Samstag 16 Vorzüge und am Sonntag 14 Vorzüge zu den wichtigſten Schnell⸗ und Perſonenzügen gefahren werden. Für den be⸗ ſchleunigten Perſonenzug nach dem Oberland war ſogar ein dreifacher Lauf erforderlich Weiterhin kamen durch den Mannheimer Hauptbahnhof zwei Winterſport⸗Sonderzüge der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ von Düſſeldorf, die St. Georgen und Sonthofen zum Ziel hatten. Ein weiterer Sonderzug brachte ſaarländiſche Arbeitnehmer von einem Beſuch im Reich in die Heimat zurück, Der Stadtbeſuchsverkehr war in Anbetracht des Goldenen Sonntags außerordentlich ſtark, wäh⸗ rend der Ausflugsverkehr ſich in mäßigen Grenzen hielt und von einem Sportbetrieb nichts bemerkt wurde. Was iſt los? Donnerstag, 27. Dezember Nationaltheater:„Das Konzert“, Luſtſpiel von H. Bahr. Miete E. 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung d. Sternprojektors. Kleinkunſtbühne Libelle: 20 Uhr Enſemble Bernd Königsfeld mit Elſe Emſter. Tanz: Palaſthotel Mannheimer Hof, Kabarett Libelle, Kaffee Kurpfalz. Jahrgang 4— ANr. 592/ BNr. 356— Seite ð „Hakenkreuzbanner'“ Mannheim, 27. Dezember 1384 Beſchenk⸗ Reklameartikel nicht verboken! „Die Reichsfachſchaft Deutſcher Werbefachleute teilt mit: Noch vielfach beſtehen Zweifel darü⸗ ber, ob und inwieweit es dem Kaufmann er⸗ laubt iſt, Reklameartikel bzw. Werbegeſchenke an ſeinen Kunden⸗ und Intereſſentenkreis zu ver⸗ teilen. Durch die Preſſe ſind zu dieſem Thema vielfach Aeußerungen gegangen, die bewußt oder unbewußt die Tatſachen entſtellten. Da ge⸗ rade jetzt zum Jahreswechſel viele Geſchäfts⸗ leute vor der Frage ſtehen, ob ſie eine derartige Propaganda durchführen dürfen oder nicht, werden die nachſtehenden Ausführungen von ZIntereſſe ſein. In den Kreiſen des deutſchen Einzelhandels hat ſich mancherorts die Anſicht verbreitet, daß man Reklame⸗Kundengeſchenke auch dann nicht mehr verteilen dürfe, wenn ſie— wie es in der nn heißt— dauerhaft mit dem Mamen der reklametreibenden Firma verſehen ſind. Aus dieſem Grunde iſt beiſpielsweiſe die Verteilung von Reklamenotizbüchern, Reklame⸗ kalendern, Aſchenbechern uſw. irrigerweiſe als geſetzlich verboten bezeichnet worden, auch dann, wenn ſie unabhängig von einem Kauf, lediglich in werbender Abſicht verteilt wurden. Um jedem deutſchen Kaufmann größtmögliche Freiheit in ſeinen Entſchließungen in bezug auf Propa⸗ ganda zu verſchaffen, hat ſich die Reichsfach⸗ chaft Deutſcher Werbefachleute in den letzten Wochen mit der Hauptgemeinſchaft des Deut⸗ ſchen Einzelhandels ins Einvernehmen geſetzt. Ergebnis hierbei war ein Rundbrief der Haupt⸗ gemeinſchaft an die ihr angeſchloſſenen Unter⸗ verbände, in dem ausdrücklich noch einmal klar⸗ geſtellt wird, daß Werbegeſchenke der erwähn⸗ ten Art nicht unter das Zugabeverbot fallen, und daß lokale Verbandsbeſchlüſſe, die eine an⸗ dere Tendenz vertreten, mißbilligt werden und ſchnellſtens aufgehoben werden ſollen. Heute iſt es mehr denn je Pflicht eines je⸗ den deutſchen Unternehmens, vom kleinſten bis zum größten, alles zu tun, was geeignet iſt, die Umſatz⸗ und Verkaufserfolge zu ſteigern. Es hieße dieſer Hauptaufgabe entgegenarbeiten, wollte man durch Unterbindung von Werbemaß⸗ nahmen, die bisher ſeit Jahrzehnten erfolgreich waren, dem deutſchen Kaufmann jede werbende Initiative nehmen. Rückſtrahler— Die Vorſchrifken ab 1. Januar 1935 Am 1. Januar tritt die Beſtimmung der Reichsſtraßenverkehrsordnung in Kraft, wonach jedes Fahrzeug, das kein Rücklicht führt, zwiſchen Fahrzeugmitte und linker Außenkante an der Rückſeite mit einem roten Rückſtrahler verſehen ſein muß. Die Rückſtrahler dürfen nicht höher als 50 Zentimeter über dem Erdboden angebracht ſein. Sie müſſen das Prüfzeichen der Phyſikaliſch⸗Techniſchen Reichs⸗ zanſtalt in Berlin(PTR) mit Namen und Wohnort des Herſtellers tragen und dürfen nicht verſchmutzt oder verdeckt ſein. Von dem Gebot ſind nur diejenigen Fahrzeuge ausge⸗ nommen, die Schlußlichter führen oder führen müſſen(Krafträder mit mehr als 200 com Hub⸗ raum und Kraftwagen). Kraftwagen⸗Anhänger, die kein Schlußlicht führen, müſſen alſo mit Rückſtrahler verſehen ſein. Ausgenommen ſind außerdem Schubkarren und Handſchlitten, die nicht mehr als einen Meter breit ſind ſowie Kinderwagen. An Kraftfahrzeugen, die ihre rückwärtigen Kennzeichen und Schlußlichter auf der rechten Seite oder in der Mitte führen, muß das Schlußlicht nach Vorſchrift auf die linke Seite verſetzt werden. Hinſichtlich des Kennzeichens iſt dies natürlich nicht notwendig. Im Rhein ertrunken. Vergangenen Freitag, abends elf Uhr, fiel von einem im Rhein ober⸗ halb der Neckarmündung liegenden Kahn ein 16 Jahre alter Schiffsjunge aus Engar beim Anzünden der Raſtlaternen über Bord und er⸗ trank. Die Leiche konnt noch nicht geländet werden. 19. Baugeldzuteilung bei der badiſchen Lan⸗ desbauſparkaſſe. Bei der 19. Baugeldzuteilung der badiſchen Landesbauſparkaſſe gelangten 185 000 RM zur Verteilung. Berückſichtigt wur⸗ den 26 Bauſparer. Die badiſche Landesbauſpar⸗ kaſſe hat bis jetzt 3 201 270 RM zugeteilt. Tarifordnung für das badiſche Friſeurge⸗ werbe. Der Treuhänder der Arbeit hat eine Tarifordnung für das Friſeurgewerbe im Lande Baden erlaſſen. Die Tarifordnung erſcheint im Reichsarbeitsblatt Nr. 36 vom 25. Dezember 34. Vordrucke ſind bei der Geſchäftsſtelle des Reichs⸗ arbeitsblattes, Berlin W 8, Unter den Linden 33—35 zu beziehen. Von der Milchzentrale. Die Mannheimer Milchzentrale kaufte dieſer Tage in Roſenberg einen dem Gaſtwirt Karl Frank gehörenden Bauplatz am Bahnhof an. Es ſoll dort ein Bau zur Verarbeitung der anzuliefernden Milch⸗ menge der Umgebung errichtet werden. Der Neujahrsglückwunſch. Zu Neujahr iſt mit einer außergewöhnlichen Zunahme des Briefperkehrs zu rechnen. Damit die Neujahrs⸗ glückwünſche rechtzeitig eintreffen, iſt es unbe⸗ dingt erforderlich, daß alle Neujahrsbriefſen⸗ dungen eine einwandfreie Anſchrift tragen. Da⸗ zu gehören: Straße, Hausnummer, Gebäudeteil und Stockwerk, bei Großſtädten außerdem Poſt⸗ bezirk und Zuſtellpoſtamt. Alle Angaben müſſen recht deutlich niedergeſchrieben ſein. Notwendig iſt auch, auf der Sendung jedesmal die genaue Abſenderangabe niederzuſchreiben. Mit dem Markeneinkauf ſollte man nicht bis zum letzten Tage warten. Man decke ſeinen Bedarf früh⸗ eitig und vermeide ſo unnötiges Anſtehen an den Poſtſchaltern. ——————————————————— Beſucht die Vorleſungen und Lehr⸗ gänge der Berufsſchule der Deutſchen Angeſtelltenſchaft In der Umgebung unſerer Stadt gibt es eine ganze Anzahl von Ortſchaften, die bereits im Mittelalter erloſchen ſind und von denen nichts blieb, als der Name und eine dunkle Erinnerung, die ſich in alten Erzählungen und Sagen widerſpiegelt. Von dieſen verſchwun⸗ denen Oyvtſchaften iſt vor allem Hermsheim, das nun mit Neckarau verſchmolzen iſt, Gerols⸗ heim, das jetzt zur Käfertaler Gemarkung ge⸗ hört, und Kloppenheim, das in Seckenheim auf⸗ gegangen iſt, zu nennen. Am wenigſten be⸗ kannt aber iſt Dornheim, das ſich einſt dort ausdehnte, wo ſich heute die Stadtteile Wald⸗ hof und Luzenberg befinden. Zuerſt erſcheint der Name Dornheim(Thornheim) im Lorſcher Urkundenbuch im Jahre 776 aus Anlaß einer Güterſchenkung. Nach kurzer Blüte ging das Dorf dann im 13. Jahrhundert durch Krieg und Elend zugrunde. Dieſe Tatſache wird durch eine mittelalterliche lateiniſche Hand⸗ Wann wird Die fortſchreitende Verſtädterung auf dem flachen Lande hat leider viele Bräuche und Sitten in Vergeſſenheit geraten laſſen, die ur⸗ ſprünglich voll tiefen Sinnes ſtecken. So war es früher durchaus nicht gleichtgültig, wann, das heißt an welchem Tage eine Hochzeit ſtatt⸗ fand, und ſelbſt heute iſt es noch in manchen Gegenden üblich, ſtreng darauf zu achten, daß dieſe Tage eingehalten werden. In Norddeutſchland wird faſt allgemein der Freitag vorgezogen, der im Süden meiſt als „Unglückstag“ bezeichnet wird. Er iſt der Tag der Freia, der germaniſchen Göttin des häus⸗ lichen Glücks. Als der ungeeignetſte Tag zur Hochzeit gilt der Donnerstag, weil es ſonſt in der Ehe viel donnern würde. Trotzdem gibt es Gegenden, wo man den Donnerstag vorzieht. Und zwar geſchieht dies in Weſtpreußen, wo ſowohl Verlobung als auch Hochzeit gewöhn⸗ lich am Donnerstag ſtattfinden. Der Dienstag als Hochzeitstag iſt allgemein beliebt. Sowohl in der bayeriſchen Oſtmark wie in der Mark Brandenburg, in Weſtpreußen(neben dem Don⸗ nerstag) als auch dort, wo ſonſt der Freitag vorgezogen wird, kann er in Frage kommen, d. h. alſo auch in Schleswig⸗Holſtein, Weſt⸗ Verſchwundene Dörfer in Mannheims Amgebung ſchrift belegt, in der es heißt:— Dornheim, auod totum desertum est—(Dornheim, das voll⸗ kommen zerſtört(verlaſſen) iſt.) An dem Un⸗ tergange des Dorfes ſind wahrſcheinlich auch die ſtändigen Neckarüberſchwemmungen ſchuld geweſen, die oft einen Großteil der Ernte ver⸗ nichteten. Es wurde zwar damals ſchon ver⸗ ſucht, die zerſtörenden Fluten einzudämmen, aber ein ſolches Unternehmen konnte bei den unzureichenden Mitteln dieſer Zeit ſchwerlich erfolgreich ſein. Wenn auch der Ort Dornheim verſchwunden iſt, ſo lebt doch der Dorfname in der Mann⸗ heimer Schifferſprache fort. Mancher Mann⸗ heimer kennt die Bezeichnung„Dornhamm“ für das Neckarhochufer in der Nähe von Wohl⸗ gelegen, ohne zu ahnen, daß ſich in dieſer Be⸗ zeichnung der alte Ortsname Dornheim er⸗ halten hat. geheiratet? falen und im Lüneburgiſchen. Auf dem Lande dauern die Hochzeiten gewöhnlich auch etwas länger als einen Tag, im Egerland mindeſtens vier bis fünf Tage, in Schleswig⸗Holſtein viel⸗ fach auch bis zu fünf Tagen, im Altenburgiſchen drei Tage. Anderswo benennt man nur einen Tag als Hochzeitstag, die übrigen ſind die „Nachhochzeit“. Geheiratet wird zu allen Jahreszeiten. Man hat da nie große Unterſchiede gekannt, zumal in älteſten Zeiten häufig die Hochzeit erſt ge⸗ richtet wurde, wenn es wirklich hohe Zeit da⸗ zu war. In manchen heſſiſchen Gegenden iſt es ja auch heute noch ſo, daß man ſich zwar trauen läßt und eine formelle Hochzeit hält, daß aber Mann und Frau noch ſolange bei den Eltern wohnen, bis das Herannahen eines freudigen Ereigniſſes die Veranlaſſung aibt, den eigenen Hausſtand zu gründen. Auf Helgoland war es noch bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts hinein Sitte, daß man meiſtens erſt dann an die Hochzeit dachte, wenn die Braut bekannte, ſie habe„en neu Skoldok“ (eine neue Schürze) vor. Das kam daher, daß in alten Zeiten das Verlöbnis unbedingt eben⸗ ſo bindend war, wie heutzutage die Ehe. Die Lore perſönlich in Mannheim So habe ich mir die Lore vorgeſtellt. Ein entzückendes, raſſiges, blondes ſchlankes Mädel, mit Witz und Humor und lieb, ſo lieb. Und ſo iſt ſie auch. Schade, daß dieſe Lore aber Maria heißt, dieſer Name paßt nicht recht zu dieſem quicklebendigen Perſönchen, das da im Palaſt⸗ Theater und Gloria⸗Palaſt die Filmfreunde entzückt. Maria Beling, eine gebürtige Mann⸗ heimerin, hat das Theaterblut mit auf die Welt bekommen. Mit ihrer Mutter kam ſie in viele Theaterſtädte Deutſchlands und ſtieg dann auch bald ſelbſt auf die Bretter, die die Welt be⸗ deuten, bis ſie beim Film landete. Mit großem Erfolg, wie der Film„Grüß mir die Lore noch einmal“ beweiſt. Am Schluß des Filmes ſteigt Lore auf die Bühne und ſingt ſich mit ihrer herrlichen Stimme in die Herzen der Zuhörer und gibt danach mit holdem Lächeln ihr Autogramm. Unglaublich, wie viele da kommen und die Karte hinhalten, um die perſönliche Unterſchrift zu bekommen. Bis zu 600 Unterſchriften hat bereits Maria Beling ſchon geben müſſen. Da droht der Schreibkampf. Von Mannheim gehts nach Berlin, da wird es wohl noch ſchlimmer werden. Viel Glück auf den weiteren Weg und„Grüß mir die Lore noch einmal“. Vom Innerſten der Pflanze Auch die unterirdiſche Zelle hat ihre Syrache/ Von Dr. R. 9. Ir ancẽ Wie merkwürdig und zu tiefſtem Nachdenken anregend iſt es doch, daß der Europäer ſeine Landwirtſchaft gleicham aus dem„Unbewuß⸗ ten“ geſchaffen hat. Er kannte großenteils, wenigſtens früher, nicht die wahren Urſachen, warum er durch das Pflü⸗ gen den Boden lockern und warum er deſſen Waſſergehalt regeln muß. Er wußte nicht, daß die Erde durch das Lockern gut durchlüftet wird, daß er den Boden warm hält, wenn er durch das Eggen die Verdunſtung des Bodenwaſſers herabſetzt, daß er durch Düngen Nahrung zu⸗ führt. Ihm war es unbekannt, daß die junge Saat nur in einem durch ſolche Feldbeſtellung luftig, warm und mäßig feucht erhaltenen Bo⸗ den ihre beſten Lebensbedingungen findet. Trotz⸗ dem pflügte und eggte und düngte er ſchon ſeit Urzeiten. In den Ueberreſten von Anſiedelun⸗ gen der Steinzeit, die von Altertumsforſchern als etwa zehntauſend Jahre alt geſchätzt wer⸗ den, fanden ſich deutliche Spuren, daß die Men⸗ ſchen ſchon damals eifrigſt mit ſteinernen, viel⸗ leicht auch hölzernen Hakenpflügen den Boden bearbeiteten. So lange eilt alſo ſchon Erfahrung der Wiſſenſchaft voraus, und auf dieſer feſt⸗ gegründeten, auf älteſtes Menſchengedenken zu⸗ rückblickenden praktiſchen Erfahrung»eruht eben der Widerſtand des Landvolkes gegen Neuerun⸗ gen(man erinnere ſich in dieſem Zuſammen⸗ hang nur an die Einführung der Kartoffel) und die Treue, mit der es an allem Hergebrachten hängt. So war der Volksglauben ſich auch ſchon lange im Reinen darüber, daß die Pflanze ein Leben mit geheimnisvollem inneren Leben ſei. Im Winter ruht jede Arbeit auf dem Felde, aber nicht in der Natur. Mögen auch unſere Dichter noch ſo hübſch ſagen: ſie hält jetzt Win⸗ terſchlaf, wir wiſſen es heute doch beſſer. Schon hat die Winterſaat gekeimt, unter der Schnee⸗ decke webt und wirkt die Pflanzenwelt gar hun⸗ dertfach, um alles wieder vorzubereiten für den Frühling. Es iſt ein ſchönes und gar richtiges Wort, wenn die Weisheit des W die lebende Natur mit einem ſich drehenden Rade vergleicht. Nicht einmal die Einzelpflanze vergeht, denn in ihren Samenkörnern rettet ſie immer ein Stückchen von ſich von einem Jahr ins andere, als ob das Leben ewig ſein ſollte. Sie beſorgt das mit einem eigenartigen Tun und Leben, wie die meiſten es ſicher noch gar nicht beachtet haben. Wenn man Roggen keimen läßt, ſieht man, wie eigen ſich das Pflänzchen dabei be⸗ nimmt. Die Wurzeln wiſſen ihren Weg zu fin⸗ den, und der zarte Keim verſteht ſich zu ſchüt⸗ zen. Durch Bewegungen hat er verraten, daß er das Licht empfindet.— Und erſt die Getreide⸗ blüte! Wie zweckmäßig iſt der Staubfaden erſt dann, als es Zeit war, ſo raſch gewachſen. Wie ſonderbar hat ſich die Pflanze eingerichtet, um von dem Winde Nutzen zu haben!— Wie merk⸗ würdig iſt vor allem der Lebenslauf der Rübe! Sie treibt zuerſt große Blätter, um ihre Vor⸗ ratskammer füllen zu können, legt die aber hübſch unten in der Erde an, was den Vorteil hat, daß ſie damit den Winter überſtehen kann, und baut dann erſt, wenn es wieder warm wird, eine ganz neue Pflanze, die ausſchließlich zum Früchtetragen eingerichtet iſt! Und das Sonderbarſte iſt doch ſicher der auf den Boden fn Getreidehalm, der von ſelbſt wieder auf⸗ eht! Man kann aber noch hundert viel erſtaun⸗ lichere Dinge ſehen, wenn man ſich entſchließt, mit den Pflanzen ſo ernſtlich und lievevoll zu experimentieren, wie man ſonſt gern Mühe und Zeit auf eine Raritäten⸗ oder eine Inſekten⸗ ſammlung oder auf die Anlage eines Herba⸗ riums verwendet. Man taucht dann unter in eine Wunderwelt, von deren Abenteuerlichkeit man ſich im voraus keine Vorſtellung machen kann, beſonders wenn man noch dazu das feine und ſtumm wirkende Schaffen im Innern einer Pflanze, gleichſam deren Sprache belauſchen lernt, ſo wie es die Naturforſcher mit ihren Mikroſkopen und gelehrten Apparaten üben. Schon mit ein paar Blumentöpfen, einigen Fla⸗ ſchen und Trichtern und wenigen Chemikalien laſſen ſich viele Dutzende der verblüffendſten Verſuche anſtellen, wenn man ſich aus einigen Büchern Rat holt, die dazu ausführlicher an⸗ leiten als die kleine Koſtprobe von dem geheim⸗ nisvollen Innenleben der Pflanze, mit der ich hier Appetit auf mehr machen wollte. Ich wäre zufrieden, wenn ſie keiner meiner Leſer aus der Hand legt ohne die Ueberzeugung, daß es ein Unrecht iſt, in der Pflanze nur eine Sache zu ſehen, gut genug, um uns zu dienen, unſer Heim zu ſchmücken und uns durch Buntheit und Gefälligkeit zu erfreuen. Nein, die Pflanze iſt ein lebendes Weſen, von einem ſeltſamen und anziehenden Eigenſein, und wenn wir ſie in den Dienſt genommen haben als Feldfrucht, da⸗ mit ſie uns nützen möge, ſo verdient ſie auch, daß wir ſie gut behandeln, ihr eigenartiges Leben nach unſerem beſten Können ſchützen und uns vor der rohen, ſinnloſen Zerſtörung dieſes Lebens hüten. Den Taler nicht vergeſſen! Mit dem Ablauf des Jahres verlieren die 3⸗Mark⸗ und 3⸗Reichsmarlſtücke ihre Gültigkeit. Deshalb ſollte jeder, der eine Sparbüchſe hat, dieſe ſchnellſtens zur Entleerung zur Sparkaſſe bringen, um dadurch feſtzuſtellen, ob ſich in der Büchſe keine Münzen befinden, die ihre Gül⸗ tigkeit demnächſt einbüßen. Zu beachten iſt auch, daß verſchiedene Münzen, die aus Anlaß von Gedenktagen herausgegeben worden ſind, ihre Gültigkeit verlieren. Es iſt daher ſehr emp⸗ fehlenswert, auch dieſe noch rechtzeitig ein⸗ zuwechſeln. Wenn der eine oder der andere bei dieſer Gelegenheit noch ein paar Mark zulegt, ſo kann er ſein Sparguthaben vergrößern, oder, wenn er noch kein Sparkonto haben ſollte, ſich mit den Münzen, die mit Ablauf des Jahres ihre Gültigkeit verlieren, einen Notgroſchen ſchaffen. Damit bewahrt er ſich nicht nur ſelbſt vor der Gefahr eines Verluſtes von ſauer er⸗ ſpartem Geld, ſondern er hilft auch die Arbeits⸗ beſchaffungsmaßnahmen fördern. Alſo nochmals ein letzter Mahnruf: Schleu⸗ nigſt alle Sparbüchſen nachſehen laſſen und entleeren! —— Rundfunk⸗Programm für Donnerstag, 27. Dezember Mühlacker:.10 Choral..30 Wetterbericht, Frühmel⸗ dungen..00 Konzert. 10.00 Nachrichten. 10.10 aus Mannheim: Kompoſitionen von Paul Coenen. 10.45 Der junge Beethoven. 11.15 Funkwerbungskonzert. 11.45 Wetterbericht und Bauernfunk. 12.00 Konzert. 13.00 Saardienſt. 13.15 Konzert. 15.00 Lieder von Jenſen. 15.15 Werke von Haydn. 16.00 Nachmittags⸗ konzert. 18.00 Spaniſcher Sprachunterricht. 18.30 Allerlei Kurzweil. 19.00 Unterhaltungskonzert. 20.00 Nachrichtendienſt. 20.1a0 Unſere Saar— den Weg frei zur Verſtändigung. 20.40 Zum Tanze erklingen die Geigen. 22.00 Nachrichten, Wetter⸗ und Sportbe⸗ richt. 22.20 Warüber man in Amerika ſpricht. 22.30 Tanzmuſik. 24.00 Nachtkonzert des NS⸗Reichsſinfonie⸗ Orcheſters. Deutſchlandſender:.35 Frühkonzert. 10.00 Nachrich⸗ ten. 11.30 Der Bauer ſpricht— der Bauer hört. 12.00 Konzert. 13.00 Umtauſch nicht geſtattet. Schall⸗ platten. 16.00 Konzert. 17.40 Joſef Ponten lieſt aus ſeinem Buch„Die Väter ziehen aus“. 18.00 Volks⸗ tümliche Lieder mit Klavier und Flöte. 19.00 Unter⸗ haltungskonzert. 20.40 Von einem, der auszog, das Gruſeln zu lernen... Ein fröhlicher Abend. 22.30 Internat. Eishockeykampf im Sportpalaſt. 23.00 Wir hören Haydn und Strauß aus London. 3 75 Zahrgang Bade Heide tag.30 U mann( die Deutſe damit der rer des pfalz, Me perſönlich Dreißigtar A Heide ſchule Ha miker Dr in g. ehr es in der vorragende katalytiſche ſchaftlich motoriſche Reichs Heide ſtrieſtraße Beiwag kannten G— Der Lenker ſindlicher einen Zem ren Sch das Kran einer Oper ſtand iſt blieben un Nußlo Jahren ſte org Kirſ platz im landzemen ſtürzte ein der ihm ei innere Ba zung verur zur Stelle auf dem 2 haus Heide Sie Freibrt wirt mußt ren von Verkehr u einer Arbe dens das 7 »öffentlichen Tro Meßki Pfullendor Bahnhof tafel der gelegt, fert Bahnwärte gebautes 2 ten. 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Der Landesgruppenfüh⸗ rer des Reichsluftſchutzbundes Baden⸗Rhein⸗ pfalz, Major a D. Blum⸗Delorme war perſönlich nach Heidelberg gekommen, um dem Dreißigtauſendſten zu gratulieren. Auszeichnung eines Chemikers Heidelberg, 26. Dez. Die Techniſche Hoch⸗ ſchule Hannover hat den Heidelberger Che⸗ miker Dr. phil. Matthias Pier zum Dir. ing. ehrenhalber ernannt, und zwar, wie es in der Verleihungsurkunde heißt,„für her⸗ vorragende Verdienſte um die Ausgeſtaltung katalytiſcher Hydrierung zu der nationalwirt⸗ ſchaftlich überaus bedeutſamen Gewinnung motoriſcher Triebſtoffe.“ Reichswehrurlauber ſchwer verunglückt Heidelberg, 26. Dez. In der Indu⸗ ſtrieſtraße fuhr eine mit drei Perſonen beſetzte Beiwagenmaſchine aus bis jetzt unbe⸗ kannten Gründen gegen einen Drahtzaun. Der Lenker des Motorrades, ein auf Urlaub be⸗ ſindlicher Reichswehrſoldat, ſtieß gegen einen Zementpfoſten und trug einen ſchwe⸗ ren Schädelbruch davon. Er wurde in das Krankenhaus eingeliefert, wo er ſofort einer Operation unterzogen wurde. Sein Zu⸗ ſtand iſt bedenklich. Die beiden Mitfahrer blieben unverletzt. Tödlicher Betriebsunfall Nußloch, 26. Dez. Als der in den 50er Jahren ſtehende verheiratete Steinbrecher Ge⸗ org Kirſch aus Baiertal ſeinen Arbeits⸗ platz im Nußlocher Kalkſteinbruch des Port⸗ landzementwerkes Leimen verlaſſen wollte, ſtürzte ein ſchwerer Stein auf ihn herab, der ihm ein Bein zerſchmetterte und ſchwere innere Bauchverletzungen und eine Kopfverlet⸗ zung verurſachte. Obwohl ſofort ärztliche Hilfe zur Stelle war, ſtarb der Verunglückte ſchon auf dem Transport in Akademiſche Kranken⸗ haus Heidelberg. Sie dürfen kein Fahrzeug führen Freiburg, 26. Dez. Einem hieſigen Land⸗ wirt mußte wegen Taubſtumm eit das Füh⸗ ren von Fahrzeugen aller Art im öffentlichen Verkehr unterſagt werden, außerdem mußte einer Arbeiterin von hier wegen Nervenlei⸗ dens das Führen von Fahrzeugen aller Art im »öffentlichen Verkehr unterſagt werden. Transportgefährdung aus Rache Meßkirch, 26. Dez. Auf der Bahnſtrecke Pfullendorf— Schwackenreuthe wurde beim Bahnhof Schwackenreuthe eine, Radius⸗ tafel der Eiſenbahn über die Schienen gelegt, ferner die Telefonleitung eines Bahnwärterhäuschens zerſtört und ein auf⸗ gebautes Zelt der Bahnarbeiter zerſchnit⸗ ten. Der Gendarmerie Meßkirch gelang es nach kurzer Zeit, die Täter in den Perſonen von zwei Sauldörfer Bürgersſöhnen feſtzuſtel⸗ len und feſtzunehmen. Es ſind ein 24jähriger bzw. ein 31jähriger Mann aus der Teilge⸗ meinde Roth. Die beiden begingen die Tat aus Aerger über einen Bahnbeamten in ange⸗ heitertem Zuſtand. Der Tat ging ein Wort⸗ wechſel in der Bahnhofswirtſchaft Schwacken⸗ reuthe voraus. Pfalz Prähiſtoriſche Junde .. in Kaiſerslautern Kaiſerslautern, 26. Dez. Das Stadt⸗ bauamt hat unter Leitung von Oberbaurat Dr. Bremer auf dem hiſtoriſchen Boden un⸗ ſerer Stadt Ausgrabungen vorgenommen, die ein ſehr erfreuliches Ergebnis hatten. Es wurde ein Komplex von noch unberühr⸗ ten Gräbern(am Kalkofen) gefunden. Von 14 Stück bleiben ſieben vollſtändig erhalten. Die übrigen ſollen ſo freigemacht und der Nachwelt erhalten werden, wie ſie früher ein⸗ mal angelegt worden waren. Man ſchätzt das Alter dieſer Gräber auf 2700 Jahre. Die Stadtverwaltung beabſichtigt, in Verbindung mit den Grabſtätten und dem Sportgelände auf dem Kalkofen dort eine Thingſtätte zu bauen. Mand fand auch eine auffallend ſchöne Urne, deren Urſprung auf die vierte Hall⸗ ſtattzeit zurückgeführt wird. „- und beim Bahnbau Türkismühle— Kuſel Türkismühle, 26. Dez. Bei den Bahn⸗ Neubauarbeiten, die ſeit Jahresfriſt auf der Strecke Türkismühle— Kuſel im Gange ſind, wurden in den letzten Tagen mehrere bedeut⸗ ſame Gräberfunde gemacht, die aus der vorgeſchichtlichen und römiſchen zZeit unſerer Heimat ſtammen. Im Diſtrikt„Haſ⸗ ſelt“, zwiſchen Freiſen und Eitzweiler, wurde bei Ausſchachtungsarbeiten ein Grab aus der Römerzeit aufgedeckt, deſſen Leichenbeigaben noch ziemlich gut erhalten waren. Dieſe Fund⸗ ſtücke wurden in das Landesmuſeum Trier übergeführt, für das ſie eine Bereicherung der prähiſtoriſchen Sammlungen darſtellen. Geheimer Juſtizrat Heſſert 1 Zweibrücken, 26. Dez. Der langjährige Vorſitzende der Anwaltskammer der Pfalz, Geheimer Juſtizrat Eugen Heſſert, ſtarb hier im Alter von 78 Jahren. Er war 1856 in Deidesheim geboren, beſuchte in Zweibrücken das Gymnaſium und ſtudierte anſchließend Rechtswiſſenſchaft. Nachdem er ſich 1882 der juriſtiſchen Staatsprüfung unterzogen hatte, war er kurze Zeit Amtsanwatt in Kuſel, wid⸗ mete ſich dann aber der Rechtsanwaltslaufbahn. Sowohl am Land⸗ wie Oberlandesgericht war Juſtizrat Heſſert eine angeſehene Perſönlichkeit von vorbildlicher Berufsauffaſſung. Faſt zehn Jahre lang bis 1933 ſtand er an der Spitze der Anwaltskammer des Oberlandesgerichtsbezirks. Volksweihnacht in der Landeshauptſtadt Rede des Reichsſtatthalters— 1200 Kinder wurden beſcherk Karlsruhe, 26. Dez. Nach einem Stern⸗ marſch ſämtlicher NS⸗Formationen ſowie der Beamtenſchaft, der Vereine und Innungen von den verſchiedenſten Plätzen der Stadt aus fand am Sonntagabend um ſieben Uhr auf dem von Tauſenden umlagerten und mit Tan⸗ nengrün weihnachtlich geſchmückten Adolf⸗ Hitler⸗Platz die nationalſozialiſtiſche Volksweihnacht und die Beſcherung von 1200 bedürftigen Kindern aus der Landeshauptſtadt und deren Vororten ſtatt. Punkt 7 Uhr erſchien der Reichsſtatthalter und Gauleiter Robert Wagner in Begleitung der Führer der einzelnen NS⸗Formationen ſo⸗ wie des Oberbürgermeiſters Vg. Jäger. Un⸗ ter den Klängen des bayeriſchen Präſentier⸗ marſches, vorgetragen von der PO⸗Kreiskapelle, erfolgte die Flaggenhiſſung. Nach weiteren Dar⸗ bietungen und dem gemeinſam geſungenen Lied der deutſchen Jugend ergriff der Reichsſtatthalter das Wort und zog zunächſt einen Vergleich zwiſchen den Weihnachtsfeiern im marxiſtiſch⸗ liberaliſtiſchen Syſtem und der heutigen natio⸗ nalſozialiſtiſchen Volksweihnacht. Damals ſtan⸗ den über ſechs Millionen bei dem ſchönſten Feſt, das wir Deutſche kennen, abſeits. Dem Natio⸗ nalſozialismus iſt es endlich gelungen, von die⸗ ſen ſechs Millionen wieder vier Millionen Ar⸗ beit und Brot, und damit wieder Glaube und Hoffnung zu geben. Dem Nationalſozialismus iſt es gelungen, dieſe vier Millionen Menſchen in die Volksverbundenheit einzufügen. Hoffen wir, daß es im nächſten Jahre möglich iſt, wei⸗ teren Hunderttauſenden dieſer Volksgenoſſen neuen Glauben zu geben. Dank ſchulden wir allen denen, die es uns ermöglichten, ſolche Volksweihnacht zu feiern. Heute gilt es, all denen zu danken, die ſo reichlich für dieſe Volks⸗ weihnacht ſpendeten. Heute gilt es aber auch, all derer zu gedenken, die noch in Not und Elendd ſind und die unſer aller Hilfe bedürfen. In dieſem Sinne möge jetzt die Beſcherung vor⸗ genommen werden, ſchloß der Reichsſtatthalter. Während die Kapelle ein Weihnachtspotpourri ſpielte, erfolgte die Beſcherung der 1200 Kinder. Als Abſchluß dieſer erhebenden Feierſtunde brachte Kreisleiter Worch auf Volk und Führer ein von den Zehntauſend begeiſtert aufgenommenes„Sieg Heil“ aus, worauf die beiden Nationallieder geſungen wurden. Um den weit über Deutſchlands Grenzen hinaus bekannt gewordenen Dichter Friedrich Grieſe, der ſeit acht Jahren in Kiel tätig iſt, für ſeine Heimat zurück⸗ zugewinnen, machte ihm die mecklenburgi ſche Regierung das in ſchöner Umgebung am Wokerſee bei Parchim gelegene Grundſtück„Markower Mühle“ zum Geſchenk Treffen der badiſchen Koc⸗Arlauber Am 6. Januar 1935 in Karlsruhe— Sonderzüge werden eingelegt Karlsruhe, 26. Dez.(Eigene Meldung.) Der Wunſch unzähliger Volksgenoſſen iſt nun in Erfüllung gegangen. Das Gauamt Baden der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ ver⸗ anſtaltet am 6. Januar 1935 ein großes Treffen für alle, die im verfloſſenen Jahre mit der Freizeitorganiſation in Urlaub fuhren. Die vielen Freunde, die ſich irgendwo in den bayeriſchen Alpen, im Erzgebirge, am Boden⸗ ſee oder weit draußen auf dem Meer kennen⸗ gelernt haben werden am 6. Januar 1935 in der Landeshauptſtadt ihr Wieder⸗ ſehen feiern. Das Treffen bietet ferner die Möglichkeit, Bilder auszutauſchen. Ein gutes, umfangreiches Tagesprogramm ſorgt dafür, daß den badiſchen„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗Urlaubern der Tag unvergeßlich ſein wird. Neben Ver⸗ anſtaltungen im Staatstheater findet ein Gang durch die Kunſtausſtellung der NiS⸗Gemeinſchaft:„Das gute Bild ins deutſche Heim“, zu der Künſtler aus allen badiſchen Gebieten ihre Werke eingeſandt haben, ſtatt. Am Abend kommt die Hauptſache: In der „Feſthalle“ wird ein Wiederſehensfeſt veranſtaltet, wie es die wenigſten erlebten. Die Räume des großen Karlsruher„Feſthalle“ Gebäudes werden in ihrer Dekoration Er⸗ innerungen wachrufen an bayeriſche Wirts⸗ ſtuben, an ſonnige Stunden am Bodenſee oder an die frohe Zeit im„Zillertal“⸗Stübl auf der „Monte Olivia“. Jede Stube wird ihre Muſik⸗ kapelle haben.Außerdem ſorgt dieKünſtlerſchar des Theaterzuges der NSG„Kraft durch Freude“ für gute Unterhaltung. Alles was man bisher von der Programm⸗ geſtaltung hörte, läßt eine ganz große Sache vorausſagen. Mehrere Kreiſe haben bereits Sonderzüge zum Urlaubertreffen in der Landeshauptſtadt feſtgelegt. Mit einem geringen Preis wird es allen Urlaubern möglich gemacht, den kameradſchaftlichen Tag mitzuerleben. Alſo giltes, den6. Januar1935frei⸗ zuhalten für das erſte badiſche „Kraft⸗ durch⸗ Freude“⸗ Urlauber⸗ treffen! Die Lehren der hupfreien Woche in der Pfalz Radfahrer hindern den Verkehr— Leichkferlige Fußgänger Die in der Pfalz durchgeführte Woche ohne Hupen iſt in allen Verkehrskreiſen begrüßt worden. Die Ausbeute an Erfahrungen und Beobachtungen war ſehr groß. Vor allem ergab ſich, daß die Radfahrer nochein bedeu⸗ tendes Verkehrshindernis darſtellen, indem ſie zu zweien und dreien nebeneinander die Straßen benützen und ſich, unbekümmert um ihre eigene Sicherheit wie die der übrigen Straßenbenützer, zigarettenrauchend unterhalten. Beſonders jugendliche Fahrer benehmen ſich leichtfertig und verkehrsvorſchriftsfeindlich. Wei⸗ ter zu wünſchen übrig ließ und läßt das Rechts⸗ fahren der Radler und das langſame, vor⸗ ſchriftsmäßige Kurvennehmen. Nicht minder große Leichtfertigkeit herrſcht noch immer bei den Fußgängern. Unzählige betrachten die Fahrbahn als ihren Teil der Straße, an das Recht⸗gehen wollen ſich ebenſo viele nicht gewöhnen. Werden ſie von den zuſtändigen Beamten belehrt, ſo werden ſie manchmal noch patzig. Andere glauben gar, ihre Ehre bekomme ein Loch, wenn ſie ein Verkehrs⸗ ſchutzmann höflich um Rechtsgehen erſucht. Das gruppenweiſe Umherſtehen an Bürgerſteig⸗ ecken und dergleichen iſt ein weiterer Unfug. Bei Fahrern von Kraftfahrrädern iſt feſtzuſtellen, daß ſie in ſehr vielen Fällen durch Motorenlärm und Auspuffgaſe unangenehm auffallen und noch ziemlich erhebliche Erzie⸗ hungsarbeit nötig haben. Zu hohe Geſchwindig⸗ keit verurſacht immer noch manches Verkehrs⸗ unglück. Das Mitnehmen von Kindern, langen Eiſenſtangen und ſonſtigen gefährlichen Gegen⸗ ſtänden iſt nur noch bei Radfahrern anzutref⸗ fen, ebenſo die äußerſt gefährliche Unſitte, bei Regenwetter aufgeſpannte Regenſchirme mit dem Rade mitzuführen. Die Lenker von Kraftwagen haben ſich— von Ausnahmen abgeſehen— am beſten den gefährlichen Steigerungen des Straßenverkehrs angepaßt. Natürlich kann es niemals ohne Hupenzeichen abgehen, aber eine umfaſſende Eindämmung iſt durchaus möglich. Alles in allem waren die Lehren der hup⸗ freien Woche für die weitere Erziehung der Fahrer wie Nichtfahrer von bleibendem Wert, beſonders wenn die Erfahrungen in Zukunft ſorgſam beachtet und ausgenützt werden. Tiſch und Stuhl im germaniſchen Bauernhaus Es iſt keine müßige Spielerei, ſich mit der Frage zu beſchäftigen, ob unſere Ahnen in frühgeſchichtlicher Zeit bereits Stühle und Tiſche zur Verfügung harlen. Iſt doch das Vorhandenſein ſolcher Möbel nicht allein ein guter Gradmeſſer für die Woynungskultur, ſon⸗ dern auch ein Hinweis auf di⸗ ſonſtige Lebens⸗ art und Arbeitsweiſe unſerer Altvorderen. Der Stuhl iſt aus der Bank entſtanden, die ſich längs der Wand hinzog und beſonders als Schlafſtätte diente, natürlich auch zum Sitzen benutzt wurde. Am Herd wird wohl der erſte Stuhl des Nordländers geſtanden ha⸗ ben. In Schweden nämlich fand man in einem ſteinzeitlichen Bauernhaus zwiſchen zwei Herden einen Granitſtein, deſſen Oberfläche durch Behauen und Schleiſen zum Stuhlſitz eingerichtet war. Die Dichtungen der„Saga⸗ zeit“, die aber viel älter ſind, als ihre Aufzeich⸗ nungsepoche, künden von Wand bänken in den Räumen auch außerhalb der Herdſtelle und von beweglichen Bänken, die ſich aus der„Holz⸗ verſchalung“ der maſſiven Bänke entwickelten. Sie melden auch von Stühlen; ſo wird z. B. einer beſonders geſchildert, auf deſſen Rücken⸗ lehne ein Bild des Thor ſich beſand Wenn wir erhaltene Funde von allerlei Holzwerk ſehen, ſo dürfen wir nicht zweifeln, daß ſchon ſehr früh prachtvolle Kunſtſchnitzereien auch an Tiſchen und Stühlen geweſen ſind. Ja, wenn wir heute dieſe geſchnitzten Türpfo⸗ ſten, Schiffsborde und dergleichen an⸗ ſchauen, müſſen wir die altgerwaniſche Schnitz⸗ kunſt neben oder vielleicht über unſere heutige Fähigteit zu ſolcher Arbeit ſtellenn Aus einer Zeit, die über 3000 Jahre zurütk⸗ liegt, ſtammen Grabfunde in Schles⸗ wig⸗ Holſtein, die eine ſo hohe Enndick⸗ lung der Möbelherſtellung anzeigen, daß man bis zur Verfertigung der erſten primitinen Hausgeräte dieſer Art wieder viele Hunderte, wahrſcheinlich aber Tauſende von Jahren wei⸗ ter zurückrechnen darf. Dieſe jütländiſchen Funde ſind„Faltſtühle“ Sie beſiehen, ganz wie unſere Klappſtühle, aus zwei Paaren gekreuzter Holzſtäbe, die ſich je um cinen Bron⸗ zezapfen an einer Holzachſe drehen. Oben ſind zwei Querſtäbe angebracht, zwiſchen denen die Sitzfläche eingeſpannt war; zur größeren Widerſtandsfähigkeit waren unten an den Hol⸗ men auch zwei Querſtäbe angebracht. Wir ſehen alſo das gleiche Syſtem, das heute noch — meiſt als billiger Notſitz— gebräuchlich iſt. Die Beſpannung der Sitzfläche war ver⸗ ſchieden und iſt vorherrſchend aus Leder, aber auch aus einem Wollſtoff oder feſter Leinewand angefertigt worden. Die Aus⸗ ſtattung war natürlich ſehr verſchieden toſtbar, je nach dem Beſitzſtand des Hofeigentümers. Wir werden in jedem fäaühgeſchichtlichen Bauernhaus einfachere oder wertvollere Ein⸗ richtungen der geſchilderten Art vermuten dür⸗ fen. Die Funde ſind anſchauliche Beweis⸗ ſtücke für den Hausfleiß und di« Wohnkul'ur unſerer Vorfahren. Heſſen Unbekannter Toter auf den Schienen Bensheim, 26. Dez. Auf der Bahnſtrecke Bensheim—Heppenheim wurde ein junger Mann im Alter von 16 bis 17 Jahren tot aufgefunden. Der junge Mann hatte ſich von einem Zug überfahren laſſen. Der Tote hatte keine Ausweispapiere bei ſich, ſondern lediglich eine Sonntagsfahrkarte Lorſch—Bensheim. Er iſt ſchlank, trug einen blauen Cheviotanzug, braune Halbſchuhe, ebrs Hemd mit ſchwarzgeſtreiftem Selbſt⸗ binder. — Das Brot zu leicht befunden Bensheim, 26. Dez. Bei Reviſionen des Brotgewichts wurde hier bei einem Bäckermeiſter ein Mindergewichtſeſt⸗ eſtellt. Durch Zerſchneiden wurden die Brote ür den Verkauf an die Allgemeinheit unbrauch⸗ bar gemacht. Der hilfsbereite Chauffeur ein Dieb Lampertheim, 26. Dez. Der hilfsbe⸗ reite Chauffeur, der auf der Straße von Bürſtadt nach Worms Fußgänger mitnahm, aber mit ihnen verunglückte, fuhr, wie die Polizei feſtſtellte, einen in Wolizi d geſtoh⸗ lenen Wagen. Als die Polizei den Fahrer feſtnehmen wollte, war er trotz ſeiner ſchweren Kopfverletzungen und drei Rippenbrüchen aus dem Krankenhaus entflohen. Die ſechs Wagen⸗ inſaſſen, die alle verletzt ſind, ſtammen aus der Pfalz. Der Wagen ſelbſt iſt vollſtändig zer⸗ trümmert. Nachbargebiete Zwei internationale Einbrecher gefaßt Schaffhauſen, 26. Dez. In der Nacht zum 13. Dezember wurde in die Pfarrkirche Schaffhauſen und in das Autogeſchäft Burgard in Hoſtenbach eingebrochen. Die Polizei nahm nun als Täter den Ruſſen Hans Bogdan v. Raden, in Moskau, und den Polen Stephan Wierſky feſt und lieferte beide ins Gefängnis ein. Als Hehler der Sachen kommen zwei Familien aus Ueberherrn in Frage. Bei dem Polen han⸗ delt es ſich um einen gemeingefährlichen Bur⸗ ſchen, der aus dem Zuchthaus ausgebrochen iſt, wo er noch anderthalb Jahre abzuſitzen hat. Der Gaujägermeiſter der Pfalz München, 26. Dez. Landesjägermeiſter Reichsſtatthalter Ritter von Epp hat für den Regierungsbezirk Pfalz Karl Frhrn. von Gienanth⸗Eiſenberg zum Gaujäger⸗ meiſter ernannt. Mißverſtändnis Ein heiteres Mißverſtändnis begeg⸗ nete kürzlich einigen Luftſchutz⸗Kontrolleuren, die die Entrümpelung der Dachböden nachzuprüfen hatten.„Wir möchten die Büh⸗ nen nachſehen, liebe Frau.“ Mit dieſen Wor⸗ ten betraten ſie den Hausflur.„Ja, da ſend Se am falſche Haus, miar hent keine Biena. Da Honig eſſet mir zwar gern, aber mir fürchtet's Stecha.“ — unvenurüstliche Mechanile: Hennenten(yuner ———————————————————— „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 27. Dezember 1934 5 e,,—— VfR Mannh Nun iſt in dem bunten Wechſel der Tabellen⸗ führer im Gau Baden auch VfR Mannheim an die Spitze gekommen. Von allzu großer Bedeu⸗ tung iſt das zwar nicht, denn es wird ohne Zweifel noch manche Veränderung in der Ta⸗ bellenführung geben bis der Meiſter ermittelt iſt; aber immerhin haben die Raſenſpieler ihre Stellung mit dieſem Sieg über den Tabellen⸗ ketzten weiterhin befeſtigt und ihre Chancen auf zen Meiſtertitel wahrgenommen. Es hat im BfR⸗Lager nicht an Stimmen gefehlt, die dieſes Spiel am zweiten Weihnachtsfeiertag, nachdem man erſt zwei Tage vorher gegen Neckarau einen ſo harten Strauß durchzufechten hatte, als ein Wagnis bezeichneten. Aber das Spiel hat alle Lügen geſtraft. Und wiederum hat der VfR⸗Sturm bewieſen, daß er ohne Zweifel mit zu den durchſchlagskräftigſten Angriffsreihen unſerer badiſchen Gauligamannſchaften zählt. Fünf Tore gegen eine ſo gute Verteidigung, wie ſie die Lindenhöfer doch immer noch be⸗ ſitzen, wollen geſchoſſen ſein. Es hätte ſogar leicht noch einige Treffer mehr geben können, doch waren Langenbein, Theobald und Genoſ⸗ ſen nicht ganz frei von Schußpech. Andererſeits waren aber auch die 08⸗Stürmer bei einigen Gelegenheiten vom Glück verlaſſen. Zwei bis drei Tore hätten ſie immerhin ſchießen können. Glück hatten die Raſenſpieler auch noch inſo⸗ fern, als die Lindenhöfer gleich nach Beginn des Spieles Engſter infolge Verletzung ver⸗ loren. Immerhin ſchlugen ſich die übrigen zehn Leute mit großer Tapferkeit und geſtatteten den Raſenſpielern erſt in der zweiten Halbzeit ein überlegenes Spiel. Allerdings hatten auch die Raſenſpieler nicht ihre komplette Elf zur Stelle und mußten für Berk, Simon und Schmoll Er⸗ atz Sie traten mit folgender Mann⸗ aft an: Schneider, Schalk, Hoßfelder, Fürſt, Kamen⸗ zien, Mauz, Lederle, Schreckenberger, Langen⸗ bein, Theobald, Striebinger. MiFiC. 08 beſtritt den Kampf in folgender Aufſtellung: Frank, Engſter, Broſe, Schiefer, Weſtermann, Zipſe, Dorſt, Rottmann, Dubron⸗ ner, Siffling II, Synock. Der Spielverlauf der erſten Halbzeit war voll⸗ kommen ausgeglichen. Den Lindenhöfern winkte bald nach dem Anſpiel eine klare Chance. Kaum fingerbreit ſtrich indeſſen der ſcharf geſchoſſene Strafſtoß von Siffling II. über die Latte. VfR nahm dagegen ſeine Torchance beſſer wahr. In der fünften Minute erzielte er den Füh⸗ rungstreffer. Striebinger gelang es Eng⸗ ſter zu umſpielen und mit einer wohlberechne⸗ ten Flanke Theobald die Gelegenheit zu einem erfolgreichen Kopfball zu verſchaffen. VfR führte:0. Bald darauf traf Engſter das Mißgeſchick, ſich bei einem Zuſammenprall eine Verletzung zuzuziehen, die ihm ein Weiterſpie⸗ len unmöglich machte. Für ihn ging Schie⸗ fer in die Verteidigung und Rottmann auf den rechten Läuferpoſten. Aber weit entfernt davon durch dieſe Schwächung ihrer Mannſchaft deprimiert zu ſein, kämpften die Lindenhöfer mit aller Hingabe und zäher Verbiſſenheit. Ins⸗ beſondere die hinteren Reihen ſchlugen ſich ſehr tapfer und machten es dem gegneriſchen Sturm ſehr ſchwer, ſich durchzuſetzen. Die Raſenſpieler kamen dann auch tatſächlich zu keinem weiteren Erfolg, vorläufig wenigſtens nicht. Uberhaupt war das ganze Geſchehen ſehr kampfbetont, klare Kombinationsaktionen bildeten auf beiden Sei⸗ ten Ausnahmen. Da verſchuldete in der 35. Mi⸗ nute Broſe durch Foulſpiel einen Elfmeter, der von Fürſt ſicher verwandelt wurde. Bei den Raſenſpielern war auch Mauz in der Zwi⸗ ſchenzeit verletzt worden und mußte ebenfalls ausſcheiden. Seinen Poſten nahm dann Strie⸗ binger ein. Bei vollkommen verteiltem Feld⸗ ſpiel ging der Reſt der erſten cel vorüber. Mit:0 für VfR wurde gewechſelt. Gleich nach Wiederanſpiel hatte 08 eine aus⸗ ſichtsreiche Gelegenheit, aber im letzten Moment konnte Kamenzien eingreifen, ſo daß Sy⸗ nock den Ball nur neben den Kaſten ſetzen konnte. Beinahe hätte das Reſultat in der 6. Minute:0 gelautet, aber Langenbein wurde von Schiefer die Chance verdorben. Doch wenige Minuten darauf wurde Frank —— dritten Male geſchlagen. Mit einer feinen orlage von Theobald ging Langenbein auf und davon und jagte mit unhaltbarem Schuß das Leder in die Maſchen. Langſam kam VfR nun auf Touren und erſpielte ſich eine unver⸗ kennbare Feldüberlegenheit. Die Hintermann⸗ ſchaft der Lindenhöfer hatte ſchwerſte Arbeit zu verrichten. Selbſt Ma uz, der bald wieder ein⸗ getreten war und als Statiſt am linken Flügel mitwirkte und in der zweiten Halbzeit einen ſehr erfolgreichen Rechtsaußen abgab(während Lederle als Linksaußen ſpielte), erwies ſich als höchſt gefährlich. Er ſchoß auch den vierten Treffer, nachdem ihm von Langenbein mit einer genauen Vorlage die Gelegenheit hierzu ver⸗ chafft worden war. Eine Reihe Schüſſe der Raſenſpieler wurden teils von Frank tadellos gewehrt oder gingen knapp neben die Latte. inige Torgelegenheiten winkten dazwiſchen auch den 08⸗Stürmern, aber weder Siffling II. noch ſeine Nebenleute konnten ſich im Straf⸗ raum zu einem geſunden Schuß aufraffen. Ihnen fehlte eben die nötige Durchſchlagskraft und die Schußentſchloſſenheit im gegebenen Au⸗ genblick. Immerhin hatte Schneider zwei⸗ mal mächtig Glück, als Synock den Ball nur knapp über die Latte jagte. Das Ehrentor hät⸗ ten die Lindenhöfer ſchon verdient gehabt. Auf der Gegenſeite gelang es dagegen Schrek⸗ VfR Mannheim—)cC os:0 kenberger mit einem wuchtigen Flanken⸗ ſchuß Frank nochmals zu ſchlagen. Mit:0 trennte man ſich dann. Eine beſonders große Sache war dieſes Spiel ja nun gerade nicht, aber immerhin werden die 3000 Zuſchauer doch nicht unbefriedigt den Platz verlaſſen haben. Die Mannſchaftsleiſtung der Raſenſpieler ver⸗ dient erſt nach der zweiten Halbzeit eine gute Note. In der erſten Halbzeit konnte ſich die Angriffsreihe durchaus nicht überzeugend gegen die Gäſte durchſetzen. Die Kombination ließ viele Wünſche offen. Gut haben ſich die jungen Erſatzleute geſchlagen. Sogar Mauz bot als Stürmer trotz ſeiner Verletzung eine anſpre⸗ chende Leiſtung. Der Beſte in der Reihe war natürlich Langenbein, der indeſſen vom Gegner ſtark bewacht wurde. Die Läuferreihe konnte erſt in der zweiten Halbzeit befriedigen, dage⸗ gen war die Schlußmannſchaft, in der Schalk wiederum rechts als Verteidiger fungierte, von Anfang an bei der Sache. —+ s e 5 eim übernimmt die Führung MiFcC o0s8 hat ſich gar nicht ſo übel gegen den großen Gegner geſchlagen. Es wurde gut zu⸗ ſammengearbeitet und nur die erwähnten Män⸗ gel im Angriff ließen die Mannſchaft leer aus⸗ gehen. Es muß ſchließlich auch berückſichtigt werden, daß das Ausſcheiden von Engſter nicht ohne Einfluß bleiben konnte. Der unge⸗ heuere Kräfteeinſatz der erſten Halbzeit machte ſich ſchließlich ſtark bemerkbar, ſo daß gegen Schluß die Elf, ziemlich abgekämpft, dem Geg⸗ ner das Kommando überlaſſen mußte. Ueber⸗ raſchend gut ſchlug ſich Weſtermann als Mittel⸗ läufer, dem allerdings nach der Pauſe mehr und mehr die Luft ausging. Zipſe und Rott⸗ mann lieferten ebenfalls ein gutes Läufer⸗ ſpiel. Der beſte Mannſchaftsteil war aber un⸗ ſtreitig das Schlußtrio, dem man an den fünf Toren kaum eine Schuld beimeſſen kann. Schiedsrichter Selzam(Heidelberg) hatte bei dem kampfbetonten Spiel durchaus keine leichte Aufgabe, konnte aber doch befriedigen. Eine ſehr bewegte Szene vor dem Tor von(8, die aber durch die vorzügliche Verteidigung der Lindenhöfer geklärt werden kann SV Waldhof an der Waſſerkante hHamburger SV— SBV Waldhof:3(:1) Das Waldhöfer Gaſtſpiel beim Hamburger Sportverein hat ſich zu einem vollen Erfolg nicht nur für den SV Waldhof, ſondern auch für den Mannheimer und den badiſchen Fuß⸗ ball ausgewirkt. Der knappe Sieg des badiſchen Meiſters entſpricht nicht ganz dem Spielverlauf nach welchem die Vorſtädter viel deutlicher überlegen waren. In ſpielkultureller und techniſcher Hinſicht waren die Blau⸗Schwar⸗ zen ihren norddeutſchen Gaſtgebern um ein Be⸗ trächtliches voraus. Siffling ſpielte wieder im Mittellauf und Pennig wirkte erſtmals wieder im Sturm mit. Bei Halbzeit lagen die Gäſte mit:0 in Führung. Nach dem Wechſel erzielte der HSV durch ſeinen Mittelſtürmer Reinhardt den Ausgleich, den der ſonſt ohne Tadel ſpielende Edelmann wohl hätte verhüten können. Durch Heermann ging Waldhof zum zweiten Male in Führung, welche durch den Hamburger Nationalſpieler Noack wiederum ausgeglichen werden konnte. Den dritten und ſiegbringenden Treffer für Waldhof erzielte Kuhn als Rechtsaußen. Ein viertes Tor für die Waldhöfer hätte das Kräfte⸗ verhältnis beſſer ausgedrückt. Leider war aber der Waldhofſturm in manchen Situationen zu unentſchloſſen. 7 7* Das Auftreten der Waldhöfer in Hamburg hatte ungefähr 4000 Zuſchauer angelockt, die voll befriedigt das unter guter Leitung ſtehende Spiel verließen. „Wacker“ in Freiburg geſchlagen Freiburger FC— Wacker München:3 Am erſten Weihnachtsfeiertag hatte der Frei⸗ burger FC den ſpielſtarken FC Wacker Mün⸗ chen zu einem Freundſchaftsſpiel verpflichtet. Etwa 2000 Zuſchauer waren Zeuge eines ſchönen und torreichen Treffens, das der FF trotz zahlreicher Erſatzeinſtellungen, darunter auch für Sturmführer Peters, verdient mit:3 Toren gewann. Wacker München ſpielte ohne den internationalen Verteidiger Haringer, was Weihnachts⸗Reſultate Fußball Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga Gau Südweſt: Eintr. Frankfurt— Phönix'hafen(35.):0 Sportfr. Saarbrücken— Bor. Neunkirchen:1 Gau Baden: VfR Mannheim— FC 08 Mannheim..:0 Geſellſchaftsſpiele: 1. Feiertag: FV Saarbrücken— Dresdner SC... 22 Freiburger FC— Wacker München..:3 FC 05 Schweinfurt— Phönix Karlsruhe. 41 FSV 05 Mainz— Fola Eſch. 433 SoVKornweſtheim— SV 06 Völklingen.:5 2. Feiertag: SC Stuttgart— Phönix Ludwigshaſen. SV Göppingen— VfB Mühlburg.. Union Böckingen— SVVölklingen 06. SVReutlingen— Sportfr. Stuttgart SS. SO2 ————— FK 03 Pirmaſens— 1. FC Pforzheim. Vikt. Aſchaffenburg— Phönix Karlsruhe. Jahn Regensburg— SWFeuerbach. Auf Reiſen. FC Madrid— 1. FC Nürnberg(25.).. 1 Guts Muts Dresden— W. Worms(25.) 3 Bonner FV— Kickers Offenbach(25.).. 2 AS Raismes— VfB Friedberg(25.).. 2 Hamburger SV— SV Waldhofßf.. 2 FC 04 Schalke— SpVg Fürth 0 3 2 3 2 do= σ2 S 0⏑ 25 2 31 1 Chemnitzer BC— Wormatia Worms 22 AS Straßburg— Wacker München.:6 UsS Bruay— VfB Friedberg. 23 FC Kreuzlingen— Ulmer FV 94. 3 US Belfort— SC Freibureg...:3 Eintracht Kreuznach— Kickers Offenbach:5 Hockey HC— Beckenham Wanderers(Eng⸗ an SC Frankfurt 1880— Beckenham Wand.. VfR Mannheim— DoC Wiesbaden. —41 :3 :2 Wwoss 3◻⏑◻⏑ι 2 —— natürlich nicht ohne Einfluß auf die Leiſtungen der Bayern blieb. Schon in der dritten Mi⸗ nute vermochte Koßmann das erſte Tor zu er⸗ zielen. Zwei Minuten ſpäter erhöhte Reinecke auf Vorlage von Koßmann auf:0. In der 7. Minute verwandelte Koßmann eine Flanke von Reinecke zum dritten Tor für die Frei⸗ burger. Durch dieſe drei Tore waren die Bahern ziemlich aus der Faſſung gebracht worden und brauchten Zeit, bis ſie ſich von dieſem Schrecken erholt hatten. Ende der erſten Hälfte kam dann Wacker beſſer auf und dominierte. In der 40. Minute gelang dem Halblinken das erſte Gegentor, aber ſchon vier Minuten ſpäter konnte Reinecke die alte Differenz wieder herſtellen. Erſt in der 60. Minute gelang es dem Mittel⸗ ſtürmer Schißl, das Reſultat auf:2 zu ver⸗ beſſern. Zehn Minuten vor Schluß iſt es wie⸗ der Koßmann, der in ſchönem Alleingang dem FFC ſein fünftes Tor einbrachte. Faſt mit dem Schlußpfiff zuſammen konnte Wacker durch ein weiteres Gegentor das Ergebnis auf 53 ver⸗ ringern. Phönix Karlsruhe kann nicht gefallen FC 05 Schweinfurt— Phönix Karlsruhe:1 Rund 3000 Zuſchauer konnten mit den ge⸗ botenen Leiſtungen nicht zufrieden ſein, zumal ſich die Badenſer einer Spielweiſe befleißigten, die weniger ſchön als unfair war. Obwohl die Gäſte in punkto Schnelligkeit ein großes Plus hatten, fiel der Sieg verdienter⸗ maßen an die Platzherren. Erſt in der 33. Mi⸗ nute gelang es Rühr, ſich frei zu ſpielen und zu Kupfer zu ſchieben, der zum erſten Tor für die Einheimiſchen einſandte. Auf der Karlsruher Seite zeichneten ſich Föhry und Biele beſonders aus. In der 36. Minute ſtellte Gaßmann den Ausgleich her. Wegen Foulſpiels Mayers wurde kurz vor der Pauſe ein Elfmeterball gegen Karlsruhe verhängt, den Lang zum:1 verwandelte. Nach dieſem Tor nahm das Spiel eine ziemlich harte Note an. Spitzenfeil ließ in der 33. Minute nach der Pauſe die beiden Karls⸗ ruher Verteidiger hinter ſich und legte Kitzinger 2 vor, der zum drittenmal für Schweinfurt er⸗ folgreich ſein konnte. Lang verwandelte kurz vor Schluß noch einen Elfmeterball zum:1 für Schweinfurt. Fͤ 03 Pirmaſens— 1. FC Pforzheim 20 Vor nur 700 Zuſchauern kamen die mit Er⸗ ſatz für Hergert, Johanneſſen, Brill und Wag⸗ ner ſpielenden Pirmaſenſer gegen die komplett antretenden Pforzheimer zu einem verdienten :2⸗Sieg, der durch die Ueberlegenheit der Platz⸗ herren auch als verdient zu bezeichnen iſt. Bis zur Halbzeit war Lutz zweimal erfolgreich und nach der Pauſe ſorgten Wünſch und Fiſcher für den Ausgleich, aber kurz vor Schluß war es Lutz, der das Endreſultat heraus⸗ olte. „Auſtria“ geſchlagen Die Fußballelf der Wiener„Auſtria“ ſpielte in Belgien gegen die„Roten Teufel“, die in⸗ offizielle belgiſche Nationalmannſchaft. Die Belgier behielten knapp mit:2 Treffern die Oberhand. In Italien ſchlug Ambroſiana Mailand die bekannte ungariſche Elf Hungaria mit nicht weniger als:0 Treffern. Im Spiegel der Tabellen Gau Baden Spiele gew. un. verl. Tore Pkt. VfR Mannheim g SV Waldhof 1. FC Pforzheim 11 5 4 2 26:12 14 Phönix Karlsruhe 11 5 4 2 27:15 14 FC Freiburg Vfe Neckarau VfB Mühlburg 10. 3, 3 na FV Karlsruhe Germania Karlsdorf 11 0 4 7 728 4 Mannheim 08 Hneonn Gau Südweſt Spiele gew. un. verl. Tore Pkt. Phön. Ludwigshafen 13 8 2 3 24:18 18 Wormatia Worms 13 8 2 3 40:24 18 FK Pirmaſens n Kickers Offenbach 13 6 2 5 31:26 14 Eintracht Frankfurt 12 4 5 3 15:16 13 Union Niederrad FSV Frankfurt 19 n Bor. Neunkirchen 1. FC Kaiſerslautern 13 4 2 7 23:27 10 Saarbrücken 05 Spfr Saarbrücken 12 2 4 6 23:26 8 Bezirksklaſſe Unterbaden⸗Weſt Spiele gew. un. verl. Tore Pkt. Amicitia Viernheim 12 8 2 2 33:21 18 SpVgg Sandhofen 11 8 1 2 29:10 17 Germ. Friedrichsfeld 11 6 4 2 25:20 16 Alem. Ilvesheim nn VfTuR Feudenheim 11 5 4 2 20:16 14 TSW Altrip nn Phönix Mannheim 11 4 3 4 21:24 11 Ol. Neulußheim e 08 23 Seckenheim 98 n SC Käfertal SpVgg Oberhauſen 12 1 0 11 14:42 2 Zahrg der Gege über die zeit. Sandh eſtellten Nan fac einen ſck Ball, un Seitz ſch ſo vorbi es vorbe hart. D ſcheidet wirft ſei ögert w adurch weiſe me einen 3⸗ Sandhof Anſtreng den am ſchießt, n nuten bi; an dem( vermochte Ausgeſpr Mannſche Sü AS St Ohne monſtrier faie FC eiertag fußball. ſterſchaft ſachten d Proteſt v Schißl un manek ſte der Pauſt tere zwei geſtellt w FC Ki Die Ge unternahr einen Abf den zur z den FC Württemb und errar :2⸗Sieg. tag) trifft FC V Die Fu am erſten ſpaniſchen wannen d Toren. A ſchaften— ſpiel aus. AS R Im erf ſich über d tag erſtree mes auf ꝛ hinterließ bruck, ſie nes und gen die 8 Jahrgang 4— A Nr. 592/ BNr. 356— Seite 11 „Hakenkreuzbanner⸗ Leiſtungen titten Mi⸗ Tor zu er⸗ e Reinecke In der ne Flanke die Frei⸗ zie Bayern orden und Schrecken kam dann In der das erſte iter konnte herſtellen. m Mittel⸗ 2 zu ver⸗ ſt es wie⸗ gang dem t mit dem durch ein f:3 ver⸗ nicht zruhe:1 t den ge⸗ in, zumal fleißigten, n ligkeit ein erdienter⸗ r 33. Mi⸗ en und zu or für die zarlsruher beſonders mann den Mayers fmeterball zum:1 das Spiel eil ließ in den Karls⸗ »Kitzinger infurt er⸗ delte kurz im:1 für orzheim e mit Er⸗ und Wag⸗ e komplett verdienten der Platz⸗ niſt. Bis zreich und Fiſcher für ß war es t heraus⸗ ia“ ſpielte “,F die in⸗ aft. Die effern die Mailand mit nicht ellen Tore Pkt. 30:20 15 20:13 14 26:12 14 275 14 20:12 11 14:17 10 8 7128 4 10:42 3 Tore Pet. 24:18 18 40:24 18 33385 1 31726 15:16 13 183 12 2 12 24:28 11 23:27 10 23:26 8 Tore Pkt. 33:21 18 29:10 17 25:20 16 25:14 15 20:16 14 22:18 21:24 11 29 11 23:27 10 183. 22:29 6 14242 2 Die Neuauflage des damals infolge ſtarken Nebels abgebrochenen Spiels hatte trotz der „Konkurrenz an den Brauereien“ wieder viele Enthuſiaſten angelockt, die ſich von der obigen Begegnung eine beſondere Delikateſſe verſpro⸗ chen hatten. Wir wieſen ſchon in unſerer erſten Beſprechung auf die für Sandhofen ſo bedeu⸗ tungsvolle Begegnung hin, die andererſeits für Phönix einen harten Prüfſtein für ihre augen⸗ blickliche Form bedeutete. In der Tat haben die Rot⸗Weißen ihre Anhänger nicht enttäuſcht und das ſo ſtark ins Wanken geratene Ver⸗ trauen wieder reſtlos zurückgewonnen. Zu Beginn des Spiels ſtellten ſich dem Schiedsrichter Schmidt(Heidelberg) folgende Mannſchaften: Phönix: Nordhoff; Neck, Kaiſer; Hauth, A15810 Löſch; Raßmus, Greiner, Rohr, Heinz, ößler. Sandhofen: Wiedemann; Michelter, Dörr; Müller, Matyſeck, Bayer; Daubermann, Seitz, Barth, Schmidt, Becker. Allgemein fällt die enorme Ruhe auf, mit der beide Gegner den Kampf beginnen. Grei⸗ ner verſucht den erſten Frnſchuß. Das Zu⸗ ſammenſpiel der Phönix⸗Stürmerreihe iſt gut, nicht viel ſchlechter das der Sandhofer. Tor⸗ chancen gibts vorerſt wenig. Beide r⸗ Sſchene ſind ſehr aufmerkſam und zer⸗ ſtören jede noch ſo fein eingefädelte Kombina⸗ tion. Nach viertelſtündigem, verteiltem Feld⸗ ſpiel hat Phönix die erſte Gelegenheit, die Rohr hundertprozentig auswertet. Nach einer ab⸗ gewehrten Ecke kommt der Ball zu ihm, er ſtoppt mit dem rechten Fuß und ſchießt zugleich mit dem linken aus kurzer Entfernung trotz ſtarker Tordeckung unhaltbar zum:0 ein. Tem⸗ peramentvolles Anſpiel der Gäſte. Sie zeigen ſich überlegen in ihren Spielhandlungen und bringen die Phönix⸗Mannſchaft in arge Be⸗ drängnis. Die Ueberlegenheit der Gäſte iſt offenſichtlich; ſie beherrſchen den Strafraum der Gäſte, aber ihre Kombinationen erſterben in Schönheit. Die Phönix⸗Deckung iſt auch zu zvielbeinig“. Nordhoff hat Gelegenheit, ſich kurz hintereinander mehrmals auszuzeichnen. Einmal hält er einen Bombenſchuß aus 5 Me⸗ ter Entfernung, als alles ſchon ein Tor ſah. Durchbruchartig kommen nun die Phönix⸗ Angriffe. Rößler, der wiederholt auszureißen verſucht, wird aufmerkſam bewacht; dennoch kommt er einmal durch, flankt vors Tor, aber ſämtliche Stürmer verpaſſen die Flanke. Auf der Gegenſeite ſtreicht ein ſchwerer Schuß knapp 2— die Latte. Der Ausgleich iſt nahe. Halb⸗ zeit. Sandhofen erſcheint nach der Pauſe mit um⸗ eſtelltem Sturm. Es klappt bedeutend beſſer. an fackelt nicht mehr lange. Nordhoff hält einen ſcharfen Schuß im Fallen, verliert den Ball, und der hinzukommende Mittelſtürmer Seitz ſchießt zum:1 ein. Mit der bis dahin ſo vorbildlichen Ruhe beider Mannſchaften iſt es vorbei. Der Kampf wird ſehr aufgeregt und hart. Der Halblinke Schmidt von Sandhofen ſcheidet vorübergehend verletzt aus. Phönix wirft ſeine ganze Mannſchaft nach vorn. Rohr zadur wiederholt mit dem Schuß und vergibt adurch manche Chance. Sandhofen hat zeit⸗ weiſe mehr vom Spiel. Nordhoff hält wieder einen 3⸗Meter⸗Schuß und erntet Sonderbeifall. Sandhofen läßt nach. Phönix verdoppelt ſeine Anſtrengungen, kommt durch Rößler, der über den am Boden liegenden Torwart hinweg⸗ ſchießt, noch einmal auf, aber die wenigen Mi⸗ nuten bis zum Schluß reichen nicht mehr aus, an dem Ergebnis etwas zu ändern. Die Gäſte vermochten diesmal nicht, reſtlos zu gefallen. Ausgeſprochen ſchwache Punkte gab es in ihrer Mannſchaft wohl nicht, aber das zeitweife„Ab⸗ Phönix Mannheim rückt auf Phönix Mannheim— S5 Sandhofen:1(:0) bauen“ einiger Spieler trug mit zur Nieder⸗ lage bei. 3 ei Phönix gefiel Löſch diesmal reſtlos. Nach ihm wäre Rößler zu nennen. An dem Geſamt⸗ ſieg waren jedoch alle reſtlos beteiligt, Nord⸗ hoff an erſter Stelle.—iob.— Viernheim gewinnk in Oberhaufen Oberhauſen— Viernheim:1 Mit dem knappſten aller Siege ſchloß Ami⸗ citia Viernheim ihre Reiſe nach Oberhauſen ab. Phönix Ludwigshafen Eintracht Frankfurt— Der Südweſt⸗Tabellenführer, Phönix Lud⸗ wigshafen, bezog am erſten Weihnachtstag im Punktekampf gegen die Frankfurter Eintracht eine einwandfreie Niederlage. Die 5000 Zu⸗ ſchauer erlebten am„Riederwald“ ein überaus hartes Spiel, das von Schiedsrichter Oſtheimer (Kahl) viel zu nachſichtig geleitet wurde. Er teilte eine Unmenge von Verwarnungen aus, und als er ſchließlich eine Viertelſtunde vor Schluß zu einem Platzverweis ſchritt, traf er mit Müller II(Phönix)— an den Vergehen anderer Spieler gemeſſen— natürlich nicht den richtigen Mann. Rein ſpieleriſch war die Ein⸗ tracht klar beſſer, nur die ſtarke und zahlreiche Phönix⸗Abwehr verhinderte einen höheren Sieg. Sehr gut bei Eintracht waren Stubb, Mantel, Gramlich und der Rechtsaußen Monz, während bei Phönix vor allem die beiden Verteidiger Neumüller und Klett gefallen konn⸗ ten. Bei Phönix ſtand übrigens Zettl im Tor, außerdem vermißte man Müller I, an deſſen Stelle Dattinger im Sturm ſtand. Bei Ein⸗ tracht fehlte der Torhüter Siebel, außerdem na⸗ türlich der geſperrte Tiefel. Das einzige Tor des Tages fiel neun Minuten nach der Pauſe durch Leis, der einen von Monz zur Mitte ge⸗ gebenen Ball einſchoß. Sporlfr. Saarbrücken— Boruſſia Neunkirchen:1 Die Boruſſen waren techniſch etwas beſſer und im Feldſpiel auch meiſt überlegen, aber ihr Sturm konnte ſich nicht durchſetzen, zumal Theo⸗ bald ſchon frühzeitig verletzt wurde. Saar⸗ brücken hatte ſeine beſten Spieler im Torhüter Pletſch, im rechten Verteidiger Müller, im Mit⸗ telläufer Hans und im Linksaußen Seither, während bei den Boruſſen Müller im Tor, Welſch in der Verteidigung, Schneider in der Läuferreihe und Woß im Sturm überragten. Boruſſia ſchoß in der eyſten Hälfte durch den Halbrechten Koch das Führungstor, und Mitte der zweiten Senß Rechtsaußen Hemmer den Ausgleich. SC Stullgart— Phönix Ludwigs⸗ hafen:0 Das einzige größere Fußballſpiel in Stutt⸗ gart üer Weihnachten fand am zweiten Feiertag in Gaisburg ſtatt, wo der Sportelub Stutt⸗ gart die Mannſchaft des Phönix Ludwigshafen zu Gaſt hatte. Etwa 3000 Zuſchauer ſahen ein von beiden Seiten mitunter ſehr flott durch⸗ geführtes Spiel. Der Sportelub hatte ſchon in der erſten Halbzeit etwas mehr vom Spiel und arbeitete zahlreiche Torgelegenheiten heraus, die aber ausgelaſſen wurden. Obwohl um dieſe Zeit der Phönix nur wenig in gefährliche Tornähe kam, waren die Angriffe der Lud⸗ Süddeutſche Mannſchaften im Ausland AS Straßburg— Wacker München 0ꝛ6 Ohne Haringer und Altvater antretend, de⸗ monſtrierte die bayeriſche Gauligamannſchaft des FC Wacker München am 2. Weihnachts⸗ feiertag gegen As Straßburg wahren Schul⸗ fußball. Die Elſäſſer dagegen, die in der Mei⸗ ſterſchaft den dritten Platz einnehmen, verur⸗ ſachten durch ihre Leiſtungen einen heftigen Proteſt von 3000 Zuſchauern. Zwei Tore von Schißl und je eines von Zehetmayer und Schi⸗ manek ſtellten einen:0⸗Halbzeitſtand her. Nach der Pauſe ſchoſſen Schißl und Zehetmayer wei⸗ tere— Treffer, womit der:0⸗Sieg ſicher⸗ geſtellt war. FC Kreuzlingen— Almer FV 94:3 Die Gauligamannſchaft des Ulmer FV94 unternahm am zweiten„Weihnachtsfeiertag einen Abſtecher nach Kreuzlingen, wo ſie gegen den zur zweiten ſchweizeriſchen Klaſſe gehören⸗ den FC. ein Freundſchaftsſpiel austrug. Die Württemberger hinterließen den beſten Eindruck und errangen einen knappen, aber verdienten :2⸗Sieg. Am kommenden Wochenende(Sonn⸗ tag) trifft der SC Stuttgart auf die Schweizer. FC Madrid— 1. FC Nürnberg:5 Die Fußballelf des 1. FC Nürnberg ſpielte am erſten Weihnachtstag gegen den führenden ſpaniſchen FC Madrid. Die Deutſchen ge⸗ wannen die Partie überraſchend hoch mit 51 Toren. Am Neujahrstag tragen beide Mann⸗ ſchaften— ebenfalls in Madrid— das Rück⸗ ſpiel aus. AS Raismes— FfB Friedberg:1 Im erſten Spiel ſeiner Frankreichreiſe, die ſich über die Weihnachtstage und den Neujahrs⸗ tag erſtreckt, traf der VfB Friedberg in Rais⸗ mes auf die dortige AS. Vor 3000 Zuſchauern hinterließen die Nordheſſen den beſten Ein⸗ bruck, ſie lieferten den ein ſehr ſchö⸗ nes und ſchnelles Spiel. Durch Feuerbach gin⸗ gen die Friedberger in Führung. Der franzö⸗ ſiſche Mittelſtürmer glich aus und der Links⸗ außen erhöhte auf:1. Die zweite Spielhälfte blieb torlos. AS Bruay— Vf B Friedberg:3 Auch das zweite Spiel des VfB Friedberg, das in Artois ausgetragen wurde, gegen US Bruay war für die deutſchen Spieler ein vol⸗ ler Erfolg. Wenn auch im erſten Spiel ein Sieg nicht gelang, ſo wurde wenigſtens in Ar⸗ tois ein knapper aber verdienter Erfolg er⸗ rungen. Die:0⸗Führung der Franzoſen machte Eiſenreich für Friedberg durch zwei ſchöne Treffer wieder wett. Nach der Pauſe er⸗ höhte Schmidt auf:3 und die Franzoſen er⸗ zielten durch ihren Halbrechten noch ein zweites Tor. In techniſcher Hinſicht waren die Deut⸗ ſchen ihren Gegner überlegen. Knapp, aber deshalb nicht weniger verdient, denn die Heſſen lieferten ganz ohne Zweifel die beſſere Partie und waren ihrem Gegner in allen Reihen deutlich überlegen. Daß das Rennen einen ſo geringen Torerfolg zeitigte, iſt wohl in erſter Linie der guten Verteidigung der Oberhauſener zuzuſchreiben, die im Ver⸗ ein mit ihrem Torwart vorzügliche Arbeit lei⸗ ſteten, und dem Viernheimer Sturm das Le⸗ ben gar ſauer machten. Wohl hatten die Gaſt⸗ geber die Chance eines Elfmeters, aber ſelbſt dieſe ſeltene Gelegenheit wurde durch den Gäſtetorwart zunichte gemacht. Dem Halb⸗ linken gelang es gegen Ende des Spieles mit berechnetem Schuß Sieg und Puntte ſicherzu⸗ ſtellen. Das Treffen fand vor etwa 350 Zu⸗ ſchauern unter guter Leitung ſtatt. unterliegt in Frankfurt Phönix Ludwigshafen:0 wigshafener doch viel gefährlicher als die der Einheimiſchen. Nach der Pauſe ließ die Kampfkraft der Gäſte etwas nach, während der Se Angriff um Angriff vortrug, ohne aber zu einem Erfolg zu kommen. Lubwigshafen verteidigte mit der Mehrzahl ſeiner Leute und vermochte dadurch ſicher ſcheinende Erfolge der Platzherren abzu⸗ wehren. Die Gäſte wären beinahe noch zu einem billigen Erfolg gekommen, als der Ver⸗ teidiger Metzger(Sch) einen Ball etwas zu ſcharf zurückgab. Der Torhüter konnte ihn jedoch noch über die Latte boxen. Bei beiden Mannſchaften gefielen am beſten die linken Sturmreihen ſowie die Torhüter. Schalke o4— Spyvgg Fürth:0 Vor 15 000 Zuſchauern ſtanden ſich am zwei⸗ ten Weihnachtsſeiertag in der Glückauftampf⸗ bahn in Gelſenkirchen der deutſche Meiſter Schalte 04 und der Tabellenführer der Gruppe Bayern, die Spogg Fürth gegenüber Die Schalter ſiegten dank des beſſeren Zuſammen⸗ ſpiels ſicher mit:0. Schalke ging in der 38. Minute durch Kalwitzti in Führung. Bei ver⸗ teiltem Spiel ereignete ſich bis zur Pauſe nichts mehr von Belang. Nach dem Wechfel ſetzte ſich baldd das vorzügliche Kreiſelſpiel der Schalker durch, während die Kleeblättler mehr und mehr abfielen. In der 23. Minute der zweiten Halb⸗ zeit fiel das zweite Tor durch den Mittelſtürmer Pörtgen, der eine Flanke unhaltbar aus der Luft verwandelte. Der Halbrechte Urban ließ in der 34. Minute noch ein drittes Tor folgen. In Weinheim— Iv Speyer:2 Speyer und Weinheim ſtanden ſich ſchon oft in Privatſpielen gegenüber. Auch dieſes Mal Süddeutſchlands einzige Winterbahn, die Stuttgarter Stadthalle, brachte am zweiten Weihnachtsfeiertag ihren traditionellen„Großen Weihnachtspreis“ zum Austrag. In dem 70⸗ Kilometer⸗Steherrennen enttäuſchte der Hanno⸗ veraner Erich Möller ſeine vielen Stuttgar⸗ ter Freunde nicht. Er gewann ſämtliche Läufe, die erſten beiden jeweils vor Schindler und den dritten vor dem Schweizer Wanzenried, der ſich mit der Stuttgarter Bahn nicht recht abfinden konnte. Im dritten Lauf führte bis zum 28. Kilometer der Schweizer Meiſter, in den folgen⸗ den 15 Runden wurde er aber von Möller nach hartem Kampf zweimal überrundet. Im Rah⸗ menprogramm kamen auch die Amateure zu Wort. Toni Merkens gewann ſämtliche Ren⸗ nen und belegte auch im 200⸗Runden⸗Mann⸗ ſchaftsrennen zuſammen mit dem Frankfurter Hoffmann den erſten Platz. Der Schweizer Kaufmann kam nur wenig zur Geltung. Die Ergebniſſe: „Großer Weihnachtspreis“(Steherrennen): „Lauf:(15 Kilomtr.): 1. Möller 15:02 Min.; „Schindler 40 Meter; 3. Wanzenried 80 Mtr. „Lauf(25 Kilometer): 1. Möller 26:17 Min.; »Schindler 150 Meter; 3. Wanzenried 540 Mtr. „Lauf(30 Kilometer): 1. Möller 32:53 Min.; „Wanzenried 330 Meter; 3. Schindler 580 Mtr. Geſamt: 1. Möller 70 Klm.; 2. Schindler 69,220 Klm.; 3. Wanzenried 69,050 Klm.— Herausforderungsfahren: 1. Giebler (Stuttgart) 6.; 2. Altenburger(Stuttgart) 2 Punkte. 200⸗Runden⸗Mannſchaftsrennen(Amateure): 1. Merkens⸗Hoffmann(Köln, Frankfurt) 9., 47:9 Min.; 2 Runden zurück 2. Bühler⸗Gö (Stuttgart) 33.; 3. Renz⸗Watter(Stuttgart 19.; 4. Ott⸗Haueiſen(Stuttgart) 19 Pkt.; 5. Kaufmann⸗Weimer(Schweiz⸗Stuttgart) 14.; DSODο D⏑οι⏑ο.. Engliſcher Fußball Auf dem Inſelreich wurden an beiden Weih⸗ nachtstagen Fußball⸗Meiſterſchaftsſpiele aus⸗ getragen. Am erſten Feiertag ſchloß die Vor⸗ runde ab und am Tag darauf lieferten ſich die Gegner des 1. Feiertags gleich die Rückſpiele. Es wurde da verſchiedentlich recht deutlich ge⸗ zeigt, welch ein aroßer Vorteil der eigene Platz iſt. Sunderland verlor z. B. am erſten Tag gegen Everton in Liverpool mit:6 und gewann am anderen Tag zu Hauſe gegen den gleichen Gegner mit:0 Toren. Arſenal London ſchlug zu Hauſe Preſton Northend mit:3(und wurde Halbzeitmeiſter), unker⸗ lag aber im Rückſpiel:2. Zu den wenigen Mannſchaften, die Vor⸗ und Rückſpiel gewin⸗ nen konnten, gehörte Chelſea London. Die„Königsblauen“ ſchlugen die berühmte Aſton Villa mit:0 und im Villa⸗Park zu Birmingham ſogar mit:0. Die Londoner, die bisher am Tabellenende ſtanden, fanden da⸗ durch Anſchluß an das Mittelfeld. Recht er⸗ folgreich kämpfte auch Mancheſter City, der Pokalmeiſter, denn er gewann zweimal gegen Leeds United. Die Spitzengruppe der 1. Liga bietet nun folgendes Bild: Spiele Punkte 1. Sunderland 2² 29:15 2. Mancheſter C. 2² 29:15 3. Arſenal London— 28:16 4. Stoke City 2² 27:17 5. Weſtbromwich A. 22 26:18 6. Liverpool 2¹ 25:17 In der 2. Liga wurde Brentford Halbzeit⸗ meiſter. Der Kampf um die Spitze iſt hier ge⸗ nau ſo erbittert wie in der 1. Liga, nach dem die Bolton Wanderers ihren großen Vorſprung reſtlos eingebüßt haben. Weſtham United, der bekannte Londoner Verein, iſt neuerdings ſtark in den Vordergrund getreten. Die Elf konnte am Samstag, am Dienstag und am Mittwoch ſiegreich vom Feld gehen. Die Tabellenſpitze ſieht wie folgt aus: Spiele Punkte 1. Brentford 22 3212 2. Weſtham Un. 2² 32:12 3. Bolton Wand. 21 30:12 4. Mancheſter U. 2² 30:14 Mannheim, 27. Dezember 1934 lieferten ſich die Mannſchaften einen fairen Kampf, der jederzeit von einem ſtarken Tempo getragen war. So gut wie ſchließlich das Er⸗ gebnis im geſamten den Leiſtungen gerecht wird, hätte auch Speyer zu einem Sieg in glei⸗ cher Höhe kommen können. Weinheim zeigte großen Eifer im Feldſpiel, doch klappte es anfangs vor dem gegneriſchen Strafraum nicht recht. Hier war der 95 Wolf nicht immer bei der Sache, während ſich Pfennig heute viel erfolgreicher ein⸗ und durch⸗ ſetzte. Der Mittelläufer Gärtner I. und Gärt⸗ ner II. als linker Läufer waren gut, ebenſo Martiné als Verteidiger. Speyer hatte eine ſehr ſchnelle und vor allem auch energiſche Mannſchaft zur Stelle. Die Hintermannſchaft mit Theobald, Steeger und Krempel ſchaffte unermüdlich. Die Länfer ſorg⸗ ten immer für den nötigen Druck, der Sturm ſpielte gut zuſammen. Bei der Pauſe lag Speyer mit:0 in Füh⸗ rung und zwar durch Fernſchuß des Mittel⸗ läufers Schuhmacher. Weinheims Angriffe wur⸗ den erſt ſpäter gefährlicher. Innerhalb zehn Minuten fielen die drei Treffer. Einen Straf⸗ ſtoß von Wieland lenkte ein Gäſteverteidiger über die Linie. Dann verwandelte Pfennig eine Flanke von Vollmer. Wolf erzielte der dritten Treffer bei einem Durchbruch. Das zweite Tor von Speyer fiel durch den Halbrechten Heck, det eine ſchlechte Rückgabe an den Torwark Wein⸗ heims einlenken konnte. FS os Hockenheim— Vfg Ketſch 021 Obwohl Hockenheim durchweg mehr vom Spiel hatte, mußte es ſich den Gäſten aus Ketſch mit:0 beugen. Das einzige Tor des Tages ſtammt aus einem Elfmeter. Hockenheim ließ eine gleiche Gelegenheit aus und hat es beſonders ſeinem an Ueberkombination leiden⸗ den Sturm zu danken, daß keine Erfolge erzielt werden konnten. Damit ſoll aber die vorzüg⸗ liche Leiſtung insbeſondere des Ketſcher Schluß⸗ trios durchaus nicht geſchmälert werden. Schiedsrichter Villhauer(Neulußheim) leitete das Treffen vor zirka 400 Zuſchauern zu aller Zufriedenheit. Südſflawien— Bulgarien:3 Im Athener Fußball⸗Turnier um den Bal⸗ kan⸗Pokal ſtand die Elf von Südflawien in ihrem zweiten Spiel der Mannſchaft von Bul⸗ garien gegenüber. Diesmal kamen die Südfla⸗ wen zu einem, wenn auch knappen Sieg. Nach hartem Kampf, der im weſentlichen ausgegli⸗ chene Leiſtungen beider Mannſchaften brachte, ſiegten die Südſlawen mit:3(:). Sie haben ſich damit vorläufig ihre Ausſichten in der No⸗ kal⸗Konkurrenz gewahrt, da ja auch Griechen⸗ land an Bulgarien oder Rumänien noch einmal ſcheitern kann. Möller gewinnt den„Großen Weihnachtspreis 6. Keilbach⸗Kurz(Stuttgart) 13 P.— Vor⸗ gabefahren: 1. Haueiſen 40 Mtr. Vorgabe; 2. Merkens(Malmann); 3. Benicke 70 Meter Vorgabe; 4. Herrmann 60 Meter Vorgabe.— Fliegerhauptfahren(1000 Mir.) 1. Mer⸗ kens 10.1 Sek.; 2. Hoffmann; 3. Kimmig; 4. Kaufmann.— Medaillen⸗Fahren: 1. Stüfe(Stuttgart). Neuer Schnelligkeits⸗IFlugrekord Der bekannte franzöſiſche Flieger Delmotte hat am erſten Weihnachtsfeiertag in Iſtres bei Marſeille den Weltrekord im Schnelligkeitsflug für Landflugzeuge verbeſſert und eine Ge⸗ ſchwindigkeit von 504,672 Stundenkilometer er⸗ reicht. Der bisherige Weltrekord betrug 490 Kilometer und wurde von dem inzwiſchen töd⸗ lich verunglückten Amerikaner Waddel ge⸗ halten. Delmotte ſteuerte einen Caudron⸗ Renauld⸗Apparat mit 380 PS⸗Motor. In einer Erklärung vor Preſſevertretern betonte er, daß er der feſten Ueberzeugung ſei, mit einem ſtär⸗ keren Motor auch die von dem Italiener Agello mit einem Waſſerflugzeug aufgeſtellte Welt⸗ höchſtleiſtung von 709 Kilometer zu überbieten. Blauer Vogel“ fährt mit Alkohol Die Weltrekordverſuche des Engländers Mal⸗ colm Campbell rücken allmählich in greiſbare Nähe. Der Wagen wird in dieſen Tagen fer⸗ tiggeſtellt ſein und Anfang Februar ſollen die erſten Probefahrten am Strand von Daytona Beach ſtattfinden. Intereſſant an der Neukon⸗ ſtruktion des 2450 Ps ſtarken Motors iſt, daß für ihnennurreiner Altkohol als Betriebs⸗ ſtoff verwandt werden kann. Gewiß eine teure Angelegenheit, aber für einen neuen engliſchen Weltrekord iſt den Briten kein Preis zu hoch, vafür iſt der Ehrgeiz der Engländer in ſport⸗ lichen Dingen bekannt. Auch die Stromlinien⸗ Karoſſerie wind eine ganz neue Form auſwei⸗ ſen, wie man ſie noch nie geſehen hat. Vitruv in großer Form Die Berliner Traßrennbahn Mariendorf hatte am zweiten Weihnachtstag trotz der ſchneebedeckten Bahn einen großen Tag. Der Publikumsbeſuch war recht zufriedenſtellend und auch ſportlich gab es im„Weihnachts⸗ preis“ einen Höhepunkt. Der Inländer Vitruv abſolvierte in dieſem Rennen ſeine letzte öffent⸗ liche Probe vor der Entſendung nach Vineen⸗ nes, wo er den„Prix'Amerique“ gegen beſte europäiſche Klaſſe beſtreiten ſoll. In dieſem Berliner Weihnachtspreis hatte der Hengſt bis zu 120 Meter Vorgaben zu leiſten, erledigte je⸗ doch ſein Venſum in ausgezeichneter Weiſe. Er trabte:205 Min. für den Kilometer und ver⸗ wies„Adria“(:22,8) und„Dolly“ ſicher auf die Nlätze. Seiner Entſendung nach Vincen⸗ nes ſteht jetzt nichts mehr im Wege. Jahrgang 1— 1 Nr. 592/ B Nr. 356— Seite 12 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 27. Dezember 1934 Gliederung des Reichsbundes Amtliche Bekanntmachung Nr. 39/34 für den Gau Baden 1. Die Führung des Gaues liegt in den Hän⸗ den des Gaubeauftragten, dem die Be⸗ zirksbeauf tragten zur Seite ſehen. 2. Bisher war der Gau Baden in drei Bezirke eingeteilt. Der Bezirk 3(Oberbaden) iſt ab 15. Dezember 1934 geteilt und zwar: à) in den Bezirt 3(Freiburg), Bezirtsbeauf⸗ tragter: Fritz Meiſer, Freiburg, Komturplatz 6, Telephon 7111. b) in den Bezirk 4(Konſtanz), Bezirksbeauf⸗ tragter: Turnlehrer Schätzel, Konſtanz, Werder⸗ ſtraße 15. Die Grenze zwiſchen den Bezirken 3 und 4 entſpricht der der Landeskommiſſariatsbezirke. 3. Die Vertrauensleute in den einzel⸗ nen Bezirken müſſen neu beſtätigt werden. In Orten über 10 000 Einwohnern ſoll der Ver⸗ trauensmann gleichzeitig Führer der Orts⸗ gruppe des DRBfe ſein. 4. In allen Orten über 10000 Einwohnern des Gaues Baden ſind Ortsgruppen des D R Bf L zu gründen, denen ſämtliche dort an⸗ ſäſſigen und dem DRBfe angeſchloſſenen Tur⸗ und Sportvereine angehören. Die Gründung erſolgt nach den Satzungen des DRBfe vom 10. Dezember 1934(Verordnung des Reichsſport⸗ führers Nr..) Die Bezirksbeauftragten haben mir bis zum 10. Januar 1935 die Gründung der Ortsgruppen zu melden. 5. Zur Durchführung aller fachlichen und tech⸗ niſchen Aufgaben der dem DRBfe angeſchloſſe⸗ nen Turn⸗ und Sportvereine ſind Fachäm⸗ ter eingerichtet. Sie werden in den Gauen durch die Gaufachamtsleiter geleitet. Der Herr Reichsſportführer hat unterm 15. Dezember 1934 folgende Gaufachamtsleiter für den Gau 14, Baden, ernannt: Fachamt 1(Geräteturnen, Gymnaſtik, Som⸗ merſpiele: Profeſſor Dr. Fiſcher, Karlsruhe, Auguſt⸗Dürr⸗Straße 5, Telephon 4455; Fachamt 2(Fußball, Rugby, Kricket): Turn⸗ inſpektor Hermann Linnenbach, Karlsruhe, Karlſtraße 91, Telephon 5245; Fachamt 3(Leichtathletit): W. Klein, Karls⸗ ruhe, Damaſchkeſtraße 33, Telephon 6436; Fachamt 4(Handball): Turnlehrer Fritz Neu⸗ berth, Karlsruhe, Roonſtraße 11; Fachamt 5(Schwimmen): G. Avenmarg, Karlsruhe, Tauberſtraße 13; Fachamt 6(Ringen, Gewichtheben, Jiu⸗ Jitſu): Theodor Schopf, Mannheim, Lange⸗ rötterſtraße 84; Fachamt 7(Boxen): K. Crezelli, Mann⸗ heim, L. 15, 12, Telephon 20 830; Fachamt 8(Fechten): K. Schnepf, Karls⸗ ruhe, Parkſtraße 5; Fachamt 9(Schießen): Noch nicht bekannt; Fachamt 10(Hockey): Konſul Böhringer, Mannheim, Sofienſtraße 11, Telephon 41 434; Fachamt 11(Tennis, Tiſchtennis): Konſul Böhringer, Mannheim, Sofienſtraße 11, Telephon 41 434: Fachamt 12(Golf): K. Henkell, Wiesbaden⸗ Biebrich, Henkellsfeld; Fachamt 13(Radſport): Joſ. Stihl, Gott⸗ madingen, Rielaſingerſtraße 170; Fachamt 14(Rudern): Dr. K. Aletter, Mannheim, Städt. Krankenanſtalten, Tel. 54131; Fachamt 15(Kanuſport): W. Riegger, Karlsruhe, Herrenſtraße 44, Telephon 2311; Fachamt 16(Segeln): V. Schobinger, Friedrichshafen, Olgaſtraße 4; Fachamt 17(Motorjachtſport): Exz. A. Hop⸗ mann, Berlin W 30, Bayreuther Straße 15; Fachamt 18(Eisſport, Rollſchuhſport): Dipl.⸗ Ing. Theo Klemm, Stuttgart, Herdweg 19; Fachamt 19(Bob⸗ und Schlittenſport): H. E. Endres, München, Kaulbacherſtraße 22a; Fachamt 20(Skilauf): Turninſpektor F. Ries, Mannheim, Stefanienufer 17: Fachamt 21(Bergſteigen): Adolf Witze mann, Pforzheim, Holzgartenſtraße 40, Tele phon 2001; Fachamt 22(Wandern): Profeſſor Göhrin⸗ ger, Karlsruhe, Weſtendſtraße 46b, Tel. 7428; Fachamt 23(Kegeln): L. Löffel, Karls⸗ ruhe, Jollyſtraße 8: Fachamt 24(Billard): Dr. Otto Bund⸗ ſchuh, Mannheim, O 6, 6. 6. Die Fachämter, denen verſchiedene Sport⸗ arten unterſtellt ſind,(3. B. Fußball, Rugoy, Kricket im Fachamt 2) haben die Leiter dieſer Unterabteilungen mir bis zum 1. 1. 35 mit ge⸗ nauer Anſchrift zur Beſtätigung zu melden. 7. Die Gaufachamtsleiter melden bis 10. Ja⸗ nuar 1935 ihre Bezirks⸗ und Kreisführer den Bezirksbeauftragten erneut zur Beſtätigung. Eine Ablehnung durch den Bezirksbeauftragten kann nur aus politiſchen und ähnlichen, aber niemals aus fachlichen Gründen erfolgen. Die Endentſcheidung liegt beim .Kraft. M u Das Eishockey⸗Turnier in Garmiſch Am 2. Weihnachtsfeiertage begann im Olym⸗ piſchen Eisſtadion zu Garmiſch⸗Partenkirchen das internationale Eishockey⸗Turnier um den Wanderpreis des Präſidenten der Olympiſchen Winterſpiele, Dr. Ritter von Halt. Beteiligt ſind bekanntlich die Mannſchaften des SC Rießerſee, Zehlendorfer Weſpen, Brandenburg Berlin und Stade Français Paris. Im erſten Spiel ſtanden ſich SC Rießerſee und die Zehlendorfer Weſpen gegenüber, die ſich durch den Kanadier Brant verſtärkt hatten. Die Berliner leiſteten ihrem beſſer eingeſpiel⸗ ten Gegnern zwar heroiſchen Widerſtand, muß⸗ ten ſich aber ſchließlich doch:3(:1,:1,:1) geſchlagen geben. Den 3000 Zuſchauern wurde ausgezeichneter Sport geboten. Das Spiel be⸗ gann ſchon ſehr temperamentvoll. Wegen eines groben Fouls mußte Brant ſchon bald nach Beginn ausgeſchloſſen werden. In der 12. Mi⸗ nute brachte Schröttle die Rießerſeer in Füh⸗ rung. Strobl erhöhte in der zweiten Spiel⸗ periode auf:0, ein Treffer Brants wurde nicht gewertet. Strobl ſtellte dann im Schlußdrittel auf:0, ehe dem Berliner Wille der Ehrentref⸗ fer gelang.— Egginger, Schröttle und Dr. Strobl waren die beſten Leute der Bayern, bei Zehlendorf gefielen neben Brant der Tormann Paul und G. Kelch am beſten.— Der Puck war vor Spielbeginn aus einem Sportflugzeug abgeworfen worden. Weltmeiſter gegen Weltmeiſter Miller ſchlägt Alf Brown Im vollbeſetzten Pariſer Sportpalaſt boxten die Weltmeiſter im Bantam⸗ und Fliegenge⸗ wicht, der Panamaneger Alf Brown und der Amerikaner Freddie Miller, gegeneinan⸗ der. Beide Weltmeiſter brachten je 57,6 Kilo auf die Waage; die Gewichtsbedingungen waren alſo die gleichen. Die Partie verlief ziemlich ausgeglichen, aber die Richter gaben nach zehn Runden dem Amerikaner den Punkt⸗ ſieg. Alf Brown, mit ſeinen 32 Jahren um neun Jahre älter als Miller, akzeptierte den Richterſpruch, bemerkte aber ſpäter, daß er ſeiner nach mehr getroffen, als eingeſteckt abe. NMochen TV 46 Mannheim— VfR(Damen):0 Beide Vereine hatten ihre ſtärkſten Mann⸗ ſchaften zur Stelle. Der Turnverein, der in letzter Zeit eine weitere Formverbeſſerung auf⸗ weiſt, gewann das Spiel auf Grund ſeiner ge⸗ ſchloſſeneren Mannſchaftsleiſtung. Außerdem war bei ihnen faſt jeder Poſten beſſer beſetzt als beim VfR. Die Läuferreihe des Turnver⸗ eins hatte wieder in der immer beſſer werdenden Mittelläuferreihe ihre Hauptſtütze. Die beiden Verteidigerinnen erledigten das geringe Ar⸗ beitspenſum ſicher. Der Torwart mußte wäh⸗ rend des ganzes Spieles kaum eingreifen. Beim VfR war gleich zu Beginn die Vertei⸗ digung überlaſtet, weshalb dieſer Mannſchafts⸗ teil weniger als wie ſonſt in Erſcheinung trat. Außerdem ſind noch die beiden Außenläuferin⸗ nen wie auch die zwei Halbſtürmerinnen zu erwähnen. Die Damen des Turnverein haben nunmehr wieder ſämtliche Vereine der näheren Um⸗ gebung ſicher geſchlagen und ſich damit in die 5 der Badiſch⸗Pfälziſchen Hockey⸗Vereine geſtellt. handball im Kreis 13 Kreisklaſſe! Staffel 1 TG Laudenbach— DIc Ladenburg.. 15:3 TV Hohenſachſen— TG Doſſenheim.. 10:9 TV Neckarhauſen— TG Heidelberg.. 12:6 Tᷓ Heidelberg— DIn Neckarhauſen..:7 Staffel 2 TV Eppelheim— TVKirchheim..:6 SpV St. Leon— TB Wieblingen.. 12:6 Kreisklaſſe 11 TV Edingen— TG Heddesheim.. 65 TV 62 Weinh.— TG Schriesh.(b. 3..):2 Jugend, Staffel 1 TV 62 Weinheim— TG Jahn Weinheim 813 TV Hemsbach— TG Schriesheim..:6 VfR· handball⸗Damen geſchlagen In Frankfurt ſtanden ſich die Damen⸗Hand⸗ ballmannſchaften des Frankfurter Stadtſport⸗ vereins und des VfnR Mannheim gegenüber. Die Frankfurterinnen, die bekanntlich im ver⸗ gangenen Spieljahr von den Mannheimerinnen aus dem Wettbewerb um die Deutſche Meiſter⸗ ſchaft ausgeſchaltet worden waren, ſiegten dies⸗ mal knapp mit:5(:2) Treffern, obwoht ſie nur mit zehn Spielerinnen angetreten waren. Allerdings hatten die VfR⸗Damen auf drei Poſten mn ſtellen müſſen. Die Tore ſchoſſen Bohrmann(), Ansmann(2) Ungemach und Rützel für Stadt⸗SV, Kehl(), Förſter für VfR Mannheim. Eggert und Offtene Stellen Führende deutsche Feuer-Vers.-Ges. (alle Vers.-Zweige) hat ihre Hauptagentur Weinheim IIliieeeeeee mit großem Geschältsbestand zu vergeben. Angebote von ortsbekannten, geschäftsgewandten Herren mit kurzer Darlegung ihrer Verhältnisse unter Nr. 6398 K an die Expedition ds. Blattes. Wir ſtellen noch 3 Herren ein Zu vermieten Führende deutsche Feuer-Vers.-Ges. (alle Zweige) hat ihre Agentur in Mannheim- Friedrichsfeld zu vergeben. Angebote von gewandten, geschäftstüchtigen Herren mit kurzer Darlegung ihrer Verhält- nisse unter Nr. 6398K an die Exped. ds. Bl. Trauertzleiduag Dies er fochobteilung unserẽ: Houses widmen vwir unsere besondere Sorgfolt und Auf- merksomłeit. Auf telefonischen Anruf (Nr. 33355)] werden Auswohl- sendungen ouch noch ous- wärts versondt. guter Verdienſt zugeſichert, wöchtl. luszahl. Erwerbsl. SA⸗Kameraden bevorzugt. 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Dezember, nachmittags.30 Uhr statt. 6416K Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß mein herzensguter Mann und treusorgender Vater, Bruder und Schwager, Herr nn. Gensthaler Dostassistent 1. N. wohlversehen mit den heiligen Sterbesakra- menten nach längerem, schwerem Leiden im Alter von 68 Jahren sanft entschlafen ist. In tiefer Trauer: rrau Ineresia Gensihaler nebst Iodmter Hide U. Bräuiigam%ο Weber Die Beerdigung findet am Freitag, 28. Dez. 34., mittags 12.30 Unr von der Leichenhalle aus statt. können noch bis zwei ſchöne 5⸗Zimmer⸗ rechnet wird. Stüdtiſches Leihamt Mannheim. ſind jedoch an dieſem Tage bis 19 Uhr zur Annahme von Pfändern zu⸗ Pſandſcheine—— 1934 ioch reitag, 4. Januar Max⸗Joſefſtr.:1935, ausgelöſt oder ernenert werden, ohne daß eine Verſäumnisgebühr be⸗ od. früher zu ver⸗ mieten. Näheres: Bernd, 2. Stock. (10 500“7) Kleinere Werhſtütte Wolnungenſkz t ein brauch iun Aten le, bne Mani. z. 1. T Mer Solgen hat, har aucm Lixör. 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Ei leger dem Reic gen Das große lismus im d das Winterh nachtsfeſt ſei Zwiſchenbila jährigen Win deutſchen Pr knappes, ſack wirkungsvoll Opferwil ſchloſſenk ſchaffen vern Nach den können wir! ein ähnliches auch nicht in Um Niemand kar derart groß übertveffen, 1 ſiſt dazu in d nen wir, wer hilfswerkes! WHW 1934/2 laſſen ganz k die großen tat wurden. M ſteht das gan rer und ſein hilfswerk griff für ſchen Men Es war na Leiter des V für eine län teſter Arbeit ren Fabrikge Zentrale de Nationalſozic Kommen und die Fäden zr der Not dien tigen Werkes Pg. Hilgen gen von der rer der NSV barant zu ſein. Er ſ weltanſch Arbeit de Darlegungen hilfswerkes, neuen Gedar mus in die hat, durchdri Dieſer neu bringen, daß nicht mitz Dem Menſch⸗ um ihm vort helfen aus ſe den Kräfte g alles Geſund Leben zu di das Volk ſe werde. Eine ſein, daß ſei als ſeine meinſchaf ausgerichtet Nicht in Int dacht werden ration, ſonde Reihe d Das iſt der fürſorge: wi mit wir g in Zukun lebendigen L. gabe als Me wir nur einer Neben den Hilfswerk„ blatt in d hilfe unſ Hilgenfeldt Oeffentlichkei was die Par Jugend in großen Hilfs hat. 545 115 5 Er! Und dieſe⸗ war eine kor erſten Winte ten die Bea die Notſtänd ganzen, ger erſtenmal kor nber 1934 —eem 5 * 4 ꝛrung auf⸗ ſeiner ge⸗ Außerdem ſſer beſetzt Turnver⸗ werdenden Die beiden ringe Ar⸗ ußte wäh⸗ eifen. die Vertei⸗ annſchafts⸗ nung trat, enläuferin⸗ rinnen zu nunmehr eren Um⸗ mit in die ey⸗Vereine 344795 „.):2 heim:13 hlagen men⸗Hand⸗ Stadtſport⸗ gegenüber. ch im ver⸗ imerinnen )e Meiſter⸗ egten dies⸗ obwohl ſie en waren. auf drei re ſchoſſen emach und 'ggert und ———— wier⸗Unterr. ewährt, ſchnell⸗ ſernd. Methode iſſi Schlatter, z1. Lehrerin an Muſikhochſchule „1, Tel, 265 19 Pg. bed. Er⸗ zig.(23 926K) uheen tädt. 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Das große Hilfswerk, das der Nationalſozia⸗ lismus im deutſchen Volke hat erſtehen laſſen, das Winterhilfswerk, erreicht mit dem Weih⸗ nachtsfeſt ſeinen alljährlichen Höhepunkt. Die Zwiſchenbilanz über die Leiſtungen des dies⸗ jährigen Winterhilfswerkes, die kürzlich in der deutſchen Preſſe veröffentlicht wurde, hat ein knappes, ſachliches, aber gerade deshalb ſehr wirkungsvolles Bild deſſen gegeben, was der Opferwille einer zu innerer Ge⸗ ſchloſſenheit geführten Nation zu ſchaffen vermag. Nach den Feſtſtellungen der Auslandspreſſe können wir heute ſtolz bekennen, daß ein ähnliches Winterhilfswerk in keinem Land auch nicht in einem annähernd ähnlich großen Umfang durchgeführt wird. Niemand kann uns in den Leiſtungen eines derart großangelegten ſozialen Hilfswerkes übertreffen, nur das deutſche Volk ſelbſt iſt dazu in der Lage. Dieſe Auffaſſung gewin⸗ nen wir, wenn wir die Leiſtungen des Winter⸗ hilfswerkes 1933/34 mit den Leiſtungen des WHW 1934/35 vergleichen. Die Sammlungen laſſen ganz klar erkennen, daß die großen Leiſtungen des vorigen Jahres tatſächlich noch übertroffen wurden. Mit anderen Worten, feſter denn je ſteht das ganze deutſche Volk hinter dem Füh⸗ rer und ſeinen Wünſchen. Das Winter⸗ hilfswerk iſt zu einem Pflichtbe⸗ griff für jeden anſtändigen deut⸗ ſchen Menſchen geworden. Es war natürlich nicht leicht, gerade jetzt den Leiter des Winterhilfswerkes, Pg. Hilgenfeldt, für eine längere Unterredung aus angeſpann⸗ teſter Arbeit herauszureißen. In einem frühe⸗ ren Fabrikgebäude am Maybachufer ſitzt die Zentrale der großen Hilfsorganiſation des Nationalſozialismus, und man merkt ſchon am Kommen und Gehen der Beſucher, daß hier all die Fäden zuſammenlaufen, die der Linderung der Not dienen, daß hier der Kopf des gewal⸗ tigen Werkes iſt. s- Pg. Hilgenfeldt ging bei ſeinen Ausführun⸗ gen von der großen Aufgabe aus, die der Füh⸗ rer der NSV geſtellt hat: boarant des ſozialiſtiſchen Willens der Partei zu ſein. Er ſchilderte bei dieſer Gelegenheit die weltanſchauliche Grundlage der Arbeit der NSVſund man ſpüte bei dieſen Darlegungen des Organiſators des Winter⸗ hilfswerkes, wie tief und innerlich er von dem neuen Gedankengut, das der Nationalſozialis⸗ mus in die Wohlfahrtsarbeit hineingetragen hat, durchdrungen iſt. Dieſer neue Gedanke iſt auf die Formel zu bringen, daß es Ziel der NSW iſt, nicht mitzuleiden, ſondern mitzukämpfen. Dem Menſchen ſoll die Hand gegeben werden, um ihm vorwärtszuhelfen, um ihm herauszu⸗ helfen aus ſeiner Not. Alle poſitiven, bejahen⸗ den Kräfte gilt es einzuſetzen für das Leben, alles Geſunde ſoll ſtark gemacht werden. Dem Leben zu dienen, das iſt die Aufgabe, damit das Volk ſo kräftig wie nur irgendmöglich werde. Eines muß jedem Volksgenoſſen klar ſein, daß ſein Recht niemals größer iſt, als ſeine Pflicht gegenüber der Ge⸗ meinſchaft. So iſt die Idee der Wohlfahrt ausgerichtet nach dem Denken im Volk. Nicht in Individuen ſoll bei dieſem Werk ge⸗ dacht werden, nicht in einer einzelnen Gene⸗ ration, ſondern im Volk, in der unendlichen Reihe der kommenden Generationen. Das iſt der tiefe Sinn vor allem der Mütter⸗ fürſorge: wir wollen ſtarke Mütter, da⸗ mit wir geſunde Kinder haben und in Zukunft ein geſundes Volk. Dem lebendigen Leben zu dienen, das iſt unſere Auf⸗ gabe als Menſch. Und vor dieſem Leben kennen wir nur einen einzige Sünde: die Schwäche. Neben dem Winterhilfswerk iſt gerade das Hilfswerk„Mutter und Kind“ ein Ruhmes⸗ blatt in der Geſchichte der Selbſt⸗ hilfe unſeres Volkes. Reichsamtsleiter Hilgenfeldt wies darauf hin, daß in der Oeffentlichteit noch viel zu wenig bekannt ſei, was die Partei durch die NSV und die Hitler⸗ Jugend in der Kinder⸗Landverſchickung, im großen Hilfswerk„Mutter und Kind“ geleiſtet hat. 545 115 Kinder ſind in Deutſchland zur Erholung verſchickt worden. Und dieſes Hilfswerk„Mutter und Kind“ war eine konſequente Entwicklung gerade des erſten Winterhilfswerkes, denn damals erkann⸗ ten die Beauftragten des Winterhilfswerkes die Notſtände in der Bevölkerung in ihrem ganzen, geradezu grauſigen Umfang. Zum erſtenmal konnten Tag für Tag und Woche für Woche Kinder aus den engen Straßen der Groß⸗ ſtadt hinausfahren auf das Land, in die Berge, an das Meer. Das Stadtkind ſah eine neue Welt vor ſich, eine Welt der Freude, eine Welt der Bodenverbundenheit, eine Welt, die es mitten hineinführte in die Natur. Das war der innere Gewinn dieſer Kinder⸗Land⸗ verſchickung, der äußere Gewinn beſtand in der Kräftigung der Geſundheit, und der ſeeliſche Gewinn beſtand in dem Gefühl reinſter Freude, die dieſe Kinder empfinden mußten, als ſie von ihren Pflegeeltern in geradezu rührendem Um⸗ fange beſchenkt wurden. Wir kennen die Beiſpiele, in denen Pflege⸗ eltern und Kinder Freundſchaft fürs Leben ſchloſſen aus eigener Erfahrung. Hier wurde ein Junge Erbhofbauer durch Adoption und dort wurden Kinder als eigen angenommen, denen niemals vom Elternhaus auch nur eine ähnliche Lebensentwicklung hätte geſchaffen werden können, wie ſie jetzt vor ihnen liegt. Zahllos ſind die Beiſpiele. 13 627875 Ferientage haben unſere Kinder vom deutſchen Volk, d. h. vom Opferwillen der dout⸗ ſchen Nation, geſchenkt erhalten. Aber noch mehr, 29 334 auslandsdeutſche Kin⸗ der kamen aus fernen Ländern, aus Aegypten, aus Griechenland uſw. zum erſtenmal nach Deutſchland. Sie erlebten hier die Verbunden⸗ heit des Volles mit ſeiner Staatsführung und trugen ihre Begeiſterung mit hinaus in die Wahlheimat ihrer Eltern. Sie wurden Zeu⸗ gen unſeres Aufſtieges, und an ihrem Mund hingen die Eltern, als dieſe von ihren Kindern die Kunde von all dem Neuen und Großen hörten, das ſich in dem Deutſchland in der Zeit unſeres Aufſtieges als Volk und Na⸗ tion geſtaltete. Auf die Frage, wie derartige Leiſtungen, die alles bisherige in den Schatten geſtellt hätten, möglich geworden ſeien, wies Pg. Hilgenfeldt darauf hin, daß die Partei, daß die national⸗ ſozialiſtiſche Bewegung aktionskräftig wie je alle Aufgaben durchführt, die ihr geſtellt wer⸗ den. Im Frühjahr dieſes Jahres ſei man nach Durchführung des erſten Winterhilfswerks da⸗ ran gegangen, die NSV durch großzügige Werbeaktionen auszubauen. In dieſer kurzen Zeit iſt es möglich gewoſen, einen Mitgliederſtand von über 4 Millionen zu erreichen und damit die größte Wohlfahrts⸗ organiſation der Welt aufzubauen. Aus dieſen Mitgliedsbeiträgen iſt dann die ganze Aktion„Mutter und Kind“ finanziert worden, und jetzt habe die NSV aus den glei⸗ chen Mitteln kine Million Nnm. für zuſützliche Bekämpfung der Tuberkuloſe zur Verfügung ſtellen können. Die Zahl von 1½ Millionen freiwilliger Helfer iſt es, der unbekannte Helfer im Volk, der die große Leiſtung vollbringt. Kein Zwang, kein Lohn irgendwelcher Art beſtimmt die Mit⸗ arbeit der Mitglieder, der Partei und der NSV, ſondern einzig und allein das Be⸗ wußtſein, daß der Führer Gefolg⸗ ſchaft verlangt, und dieſe Gefolgſchaft ihrem Führer die Treue nicht verſagt. Was die Ortsgruppen im Winterhilfswerk ge⸗ leiſtet haben, kann nur der überhaupt ermeſſen, der einmal am Tag oder in ſpäter Nachtſtunde die Arbeit ſelbſt praktiſch miterlebte. In den Nachtſtunden muß die Verteilung der Lebensmittelſpenden und der Kohlenzuteilun⸗ Rohſtoffverſorgung der Terüilinduſteie geſichert! gen vorbereitet werden, damit am Tage der Verkehr mit den Hilfsbedürftigen reibungslos vor ſich gehen kann. Wir kennen noch alle das alte Bild vor den Wohlfahrtsäm⸗ tern des vergangenen Syſtems, als die Opfer jener Zeit in langen Schlangen vor den Verteilungsſtellen für Lebensmittel ſtan⸗ den, obgleich am Beiſpiel der Kohlenverteilung, die im Jahre 1932/33 ein Geſamtaufkommen von 375 000 Tonnen erbrachte, während das vorjährige WHW unter nationalſozialiſtiſcher Führung für ein Aufkommen an Kohlen in Höhe von 2 645 153,5 Tonnen ſorgte, deutlich ſichtbar iſt, in welchem kraſſen Gegenſatz die Mengenaufbringung der Syſtem⸗ zeit zu unſerer Zeit ſteht. Dank gehört daher allen freiwilligen Helfern am Wäinterhilfswerk, Dank gehört der NS und dem WoHwW, der PoO und allen Or⸗ ganiſationen, die am Zuſtandekommen des großen Erfolges unſeres Winterhilfswerkes be⸗ teiligt ſind. Immer wieder erkennen wir, daß die Partei, daß die Bewegung, ihr Kampfgeiſt und die ganze Begeiſterung unſerer ſozialiſtiſchen Ge⸗ ſinnung dieſes Werk erſt möglich gemacht ben. Das iſt der tiefere Sinn aller unſerer Samm⸗ lungen, daß Pfennig zu Pfennig und Groſchen zu Groſchen Werke ſchufen, die im Leben un⸗ ſeres Volkes zu Blättern der Geſchichte werden. Was bedeuten gegenüber all dieſen Zeichen der Kraft und der inneren Geſundung der deutſchen Menſchen jene wenigen aſozialen Elemente, die da glauben, ſpenden zu dürfen, wie man früher Almoſen für einen Wohltätigkeitsverein gab, und die nicht begriffen haben, daß es auf Opfer ankommt, die Samenkörner für eine alle Gegenſätze der Berufe und Stände über⸗ ſpringende Tat ſind. Die Partei aber geht den Weg, wie ihn der Führer vorgezeichnet hat, und trägt die neue Geſinnung immer tiefer ins Volk hinein. Jede Aufgabe wird uns ſo ſtark finden, wie wir ſtark ſein müſſen. Wenn wir nach den Zukunftsaufgaben der NSV fragen, ſo wiſſen wir nur, daß es der Möglich⸗ keiten viele ſind, die in den Rahmen der Ge⸗ ſundheitsführung und Fürſorge gehören, und von der NSV in Verbindung mit allen Parteiorganiſationen geſchaffen werden. Ziel der NSV iſt die Ueberwindung der Not. Die vergangenen Jahre haben ſo ſchwere Wun⸗ den in unſeren Volkskörper geſchlagen, daß ein ſo gewaltiger Apparat geſchaffen werden mußte, um ſie zu beſeitigen. Wenn einmal in weiter Zukunft die Aufgaben der NSVgeringer wer⸗ den ſollten, dann wird man dieſen Apparat wieder jederzeit zurückbilden können. Mit dieſem Ausblick ſchloß die Unterredung. Die Totenmaske des großen Preußenkönigs und das Bild des Führers, die das Zimmer des Reichsamtsleiters ſchmücken, zeigen, im Geiſt welcher Männer hier gearbeitet wird. rerDr. G. Kreisy Seidenproduktion um 30 Prozent geſtiegen/ Fortſchritte in der Faſerſtofferzeugung (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) Berlin, 26. Dez. Bis zum Ende des Win⸗ ters dürfte, wie das Inſtitut für Konjunktur⸗ forſchung in dem ſoeben erſchienenen Viertel⸗ jahresheft feſiſtellt, die Verſorgung des Ver⸗ brauchs mit Textilfertigwaren ziemlich geſichert ſein; vorübergehende Lücken an einzelnen Stel⸗ len ſteht eine gewiſſe Ueberverſorgung an an⸗ deren gegenüber. Die entſcheidende Frage iſt nun die, wie ſich die Textilverſorgung vom nächſten Frühjahr an geſtalten wird. Die im Frühjahr 1934 vorhandenen Rohſtoff⸗ vorräte(einſchließlich der geſicherten Kaufkon⸗ trakte) dürften braucht ſein. Die Einfuhr von Baumwolle betrug in den letzten Monaten etwa zwei Drittel des Baum⸗ wollverbrauchs der Spinnereien. Der Reſt wurde durch den Abbau vorhandener Lager⸗ beſtände gedeckt. Bereits im Oktober war die Baumwolleinfuhr etwas geſtiegen; im übrigen läßt— abgeſehen von einer Reihe privater Kompenſationsgeſchüfte— der Stand der Kom⸗ penſationsverhandlungen mit Aegypten und den Vereinigten Staaten ſowie einigen anderen Baumwollieferländern hoffen, daß in den näch⸗ ſten Monaten die Baumwolleinfuhr wieder ohne Geführdung der Deviſenlage zunehmen kann. Aehnliches gilt für die Wollverſor⸗ gung. Auch hier ſcheint im Spätſommer der Tieſpunkt der Einfuhr erreicht worden zu ſein. Seit September nimmt die Woll⸗ einfuhr etwas zu; das Ende November abgeſchloſſene Kompenſationsabkommen mit Südafrika gibt(neben einer Reihe anderer Möglichteiten des Wollimports) einen Spiel⸗ raum für eine Zunahme der Einfuhr. In den Monaten Auguſt bis Oktober wurde etwa die Hälfte des Wollverbrauchs durch die Einfuhr und die andere Hälkte durch inländiſche Wolle und Abbau der Vorräte gedeckt. Die Leineninduſtrie hatte bisher keinerlei Rohſtoffſchwierigkeiten. Einerſeits war die inländiſche Flachsproduktion um 80 v. H. größer als im Vorjahr; anderer⸗ ſeits war auch die Einfuhr von Flachs um 85 v. H. größer als vor einem Jahr. Daß hier die Rohſtoffverſorgung ziemlich geſichert war, geht nicht zuletzt daraus hervor, daß die Vor⸗ räte an Flachs und Werg bis zur Ge⸗ genwart zugenommen haben und immer noch höherals im Vorjahre ſind, obwohl der Flachsverbrauch von Monat zu Monat zunahm. Die Einfuhr von Rohſeide iſt im bisherigen Verlauf des Jahres 1934 außerordentlich ſtark gewachſen. Sie war höher als jemals in der Nachkriegszeit. Das iſt einmal eine Folge des ungewöhnlichen Tiefſtandes der Seidenpreiſe auf dem Weltmarkt, zum andern aber durch die inzwiſchen teilweiſe aufge⸗ Tatſache bedingt, daß die Seide von den im Frühjahr erlaſſenen Einkaufsverboten und Ueberwachungsvorſchriften als einziger der Textil⸗Rohſtoffe zunächſt nicht betroffen worden war. Jedenfalls iſt die Produktion der Seiden⸗ induſtrie gegenüber dem Vorjahr„nur“ um 25 bis 30 v.., die Einfuhr von Roh⸗ und Florette⸗Seide dagegen um mehr als 800 v.., geſtiegen. Die im Inland entſtandenen Vorrüte an Roh⸗ ſeide müſſen ganz beträchtlich ſein und dürften den Verbrauch für längere Zeit decken, ſelbſt wenn die Seideneinfuhr plötzlich vollſtändig unterbunden würde. Was nun die Verſorgung mit künſtlichen Faſerſtoffen betrifft, ſo iſt diſe Produktion von Kunſtſeide und Stapelfaſer weiter geſtiegen. Die Beimiſchung von ſynthetiſchen Faſerſtoffen zu den übrigen Spinnſtoffen hat bei weitem nicht den Umfang erreicht, wie im Publikum vielfach angenom⸗ men wird. Das war ſchon aus dem Grunde ſchwer möglich, weil 5 die in den letzten Mo⸗ naten produzierten Waren überwiegend noch auf Aufträge zurückgingen, die vor dem Erlaß der Faſerſtoffverordnung erteilt worden waren, und die Faſerſtoffverordnung den Fabrikanten keine rechtliche Handhabe dazu bot, eingegan⸗ gene Lieferungsverpflichtungen qualitativ ab⸗ zuändern. Für das Jahr 1935 wird allgemein mit einer ſtärkeren Zu⸗ nahme der Kunſtſeidenerzeugung gerechnet. Einmal werden dann eine Reihe neuer Produktionsanlagen in Betrieb genom⸗ men werden, andererſeits haben gerade die letzten Monate in der Verwendung künſtlicher —3 große techniſche Fortſchritte ge⸗ racht; viele Werke, die ſich bisher lediglich mit Ver⸗ ſuchen in dieſer Richtung befaßt haben, beab⸗ ſichtigen, im Frühjahr mit ganz neuen Stoffen in größerem Umfang auf den Markt zu kommen. Die Erzeugung von Kunſtwolle und Kunſt⸗ baumwolle dürfte in den letzten Monaten be⸗ trächtlich zugenommen haben. Unmittelbare Angaben darüber ſtehen freilich nicht zur Ver⸗ fügung; indes läßt der Grad der Beſchäfti⸗ gungszunahme in den Vigogne⸗ und Streich⸗ garn⸗Spinnereien ſowie Kunſtwollfabriken dar⸗ 3 ſchließen. ach dem gegenwärtigen Stand decken die Einfuhr und die inländiſche Rohſtoffproduktion im großen Durchſchnitt etwa 4 des laufenden Textilverbrauchs; für das reſtlichce Viertel muß — wenn die Lager abgeſchmolzen ſind— die Einfuhr erhöht oder der inländiſche Rohſtoff⸗ mangel geſteigert werden. Aus dieſem allem ergibt ſich, daß von einer reſt⸗ loſen Umſtellung der Textilpro⸗ duktion auf„Erſatzſtoffe“ nach dem gegenwärtigen Stand des Außen⸗ handels nicht die Rede ſein kann. Die unmittelbare erforderliche Umſtellung er⸗ faßt einen verhältnismäßig kleinen Teil des geſamten Textilverbrauchs; eine allgemeine Qualitätsverſchlechterung der angebotenen Ware braucht nicht einzutreten. Das wäre nur dann der Fall, wenn ungewöhnlich große Teile des Textilkonſums plötzlich mit unvollkomme⸗ nen Produktionsmethoden auf neue Faſerſtoffe umgeſtellt werden müßten. Da dieſer Zwang aber nur einen Teil erfaßt, iſt es möglich, die Umſtellung in der Hauptſache auf Gebiete zu beſchränken, auf denen die neuen Faſerſtoffe nicht nur gleichwertige, ſondern zum Teil ſogar — Verarbeitungsmaterial bedeuten als die alten. Daraus ergibt ſich für manche Teile des Textilhandels ein neues Problem: Soweit die aus neuen Faſerſtoffen hergeſtellten Waren den alten Faſerſtoffen modiſch überlegen ſind, wird ſich ein verhältnismäßig harter Kampf um den Abſatz entſpinnen. Sofern im Handel noch größere Vorräte alter Stoffe vorhanden ſind. Das dürfte vorausſichtlich bei gewiſſen Damen ⸗ kleiderſtoffen, bei Dekorationsſtoffen und ähn⸗ lichen Waren, deren Abſatzfähigkeit in erſter Linie vom modiſchen Effekt beſtimmt iſt, ſowie bei manchen Wäſcheartikeln der Fall ſein. In welchem Umfang dies eintritt, läßt ſich freilich zurzeit nicht zahlenmäßig abſchätzen, da dazu die Unterlagen über unverkaufte Vorrüte uſw. fehlen. Während die Vorräte an Rohwolle und Roh⸗ baumwolle in den letzten Monaten ſtärker ver⸗ mindert wurden, ſcheinen die Vorräte an Garnen aus dieſen Rohſtoffen eher zu⸗ als ab⸗ genommen zu haben. Jedenfalls hatten Spinnereiherſtellung und Garneinfuhr zuſam⸗ men bis Anfang 1933 ſtärker zugenommen als der Garnverbrauch der Webereien, Wirkereien uſw. Zum Teil dürfte das Vorauseilen der Garnverſorgung darauf zurückzuführen ſein, daß die Spinnereien und der Garnhandel für ihre noch unerfüllten Lieferungsverpflichtungen Vorſorge trafen; indes iſt die Vermutung nicht von der Hand zu weiſen, daß ſich zwiſchen Garnerzeuger und Garnverbraucher auch ge⸗ wiſſe ſpekulativ angelegte Garnvorräte gebildet haben. Allerdings darf dieſe Feſtſtellung nicht ver⸗ allgemeinert werden. Sie gilt ſicher für einen Teil der Baumwoll⸗Garnverſorgung und für einen kleinen Teil des Wollgarnmarktes, ſowie — wie bereits erwähnt— in aller erſter Linie für die Verſorgung mit Seidengeſpinſten. Da⸗ gegen ſcheinen die Vorräte an Leinengarnen abgenommen zu haben, wobei zu berückſichtigen iſt, daß gerade hier die Rohſtoffvorräte der Spinnereien verhältnismäßig hoch ſind. — Jahrgang 4— A Nr. 592/ BNr. 356— Seite 10 Mannheim, 27. Dezember 193l Lehie SpiellegelI Ein begeistertes Publikum und ein tãglich ausverkauftes Haus —— 18 500 zahlende Besucher in 9 Spieltagen! krönendes Jahres-Schluß-Programm „PEER GVNT- nachträglich ausgezeichnet„Kunstlerisch wertvoll“ Hans Albers-sieghafter Peer Gynt- Beherrscher der Welt · Globetrotter u. Abenteurer- begeistert alle und alles! Alhambra Ausgewänltes bestes Vorprogramm! Beginn:.00,.40 und 7777. 5n. i Kikche ſChrfache Kumt zra Husstellung der Kath. Reichsgemeinschaft Christliche Kkunst unter Vorsitz des H. H. 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