AA I l 5e attstraße) roh en Verlag und Aaner 0 an R 3 Ausgab 155 e B erſcheint 7mal(1. dögete die—7 ſowie die ere Gewalt) Mittwoch⸗Ausgabe Poſtämter entgegen 14/15. S Aerſcheint 12mal(.20 R 0 RM. und 30 Pfg. 3 r—5 3 3 e Zeitung am Erſcheinen(auch dur erhindert, beſteht kein Anſpruch au nnn Regelmäßig erſcheinende Beilagen aus allen Wiſſensgebieten.— Für unverlangt eingeſandte Manuſkripte wird keine Verantwortuna übernommen 0, rs Tiiſhe Wn brer Trägerlohn)⸗ Aus⸗ is 10 Pfg. Beſtelungen ausdahe A/ Nr. 2 Ausgabe B/ Nr. 2 teil 45 Fürx kleine Anzeigen: Ravatt nach aufliegendem Tarif.— markt. Fernruf 204 licher Gerichtsſtand:———— oſt⸗ ſcheckkonto: Das Hakenkreuzbanner Lud⸗ iwigsbafen 4560. erlagsort Mannheim Anzel* n: Die 129eſpaltene 55 10 Pfg. für 1 1 me: Mannheim, R., un ſchlieg⸗ 61/2. Zahlungs⸗ und Erthüunasort Mannpeim. Ausſchließ⸗ Die 4geſpaltene 12geſpaltene Millimeterzeile 7 Pfg. kede W5155 der Anzeigen⸗ ür zWeei 18 Uhr. Mannheim, 2. Januar 1935 Der Staatsakt im„faus des Reichsprüſidenten“ Der politijche Tag Wir haben Rückſchau gehalter, wir haben einen Blick vorwärts geworfen und wir wiſſen, daß bei aller Arbeit, die⸗unſer harrt, das Ziel auch dieſes Jahres ſo ſicher erreicht werden wird wie das Ziel der ver⸗ gangenen zwei Jahre. Der Führer hat in ſeinem Neujahrsaufruf die Parole ausgegeben: Die große reformatoriſche Arbeit an Volk und Staat wird weiterge⸗ führt!— Wenn der Führer uns dieſe Worte mit auf den Weg gibt, ſo wiſſen wir, daß wir in dieſem Jahre manche Arbeit zu ſchaffen haben, daß wir hart mit zupacken müſſen, wenn wir alles bewältigen wollen, was unſere Ver⸗ pflichtung für Deutſchland verlangt.— Wenn der Führer uns aus der Freude über das Er⸗ reichte heraus ſeinen Dank ſagte, ſo wiſſen wir, daß wir uns dieſen Dank immer wieder von neuem verdienen müſſen.— Der Führer ſagt: Das Jahr 1935 ſoll uns alle erfüllt ſehen von einem verſtärkten Eifer des Kamp⸗ fes und der Arbeit für unſer Volk! Wir alle, die wir bis auf den heutigen Tag mitgearbeitet haben, wären ſchlechte Helfer am Bau des Dritten Reiches, wenn mit dem im⸗ mer weiter reichenden Auf⸗ und Ausbau nicht auch Schaffensfreudigkeit und Einſatzbereitſchaft wachſen würden.— Wir kennen die Lauen im Lande, die nur dann zur Stelle ſind, wenn ſie meinen beweiſen zu müſſen, daß ſie auch mit dabei ſind und die dann nicht zu ſprechen ſind, wenn es gilt zu arbeiten und zu opfern. Sie haben auch in dieſem Jahre Gelegenheit genug, zu zeigen, was ihnen Deutſchland iſt und wie ſie die Volksgemeinſchaft verſtehen, die in dem Herzen jedes guten Deutſchen eine Heimſtatt hat. —. Manche diplomatiſche Anſprache iſt auch an dieſem Neujahrstage gewechſelt wor⸗ den. Meiſt hat es ſich, wie üblich, nur um die Artigkeiten gehandelt, die die Vertreter der Nationen ſich meinten ſagen zu müſſen. Aber manchmal werden auch Worte gewechſelt, in denen ſich eine Neuorientierung oder wenigſtens der Wille zu einer ſolchen Neuorien⸗ tierung erkennen läßt. So hat der franzöſiſche Botſchafter in Berlin in ſeiner Neujahrs⸗ anſprache vor der franzöſiſchen Kolonie von der Notwendigkeit einer radikalen Umkehr in der Erziehung der fran⸗ zöſiſchen Jugend geſprochen; einer Um⸗ kehr in dem Sinne, wie ſie ſich in der Erzie⸗ hung der deutſchen Jugend vollzogen hat. Abkehr von der Erziehung zum grundſätzlich zerſetzenden Geiſt der Kritik und der Analyſe und Hinwendung zum aufbauenden Gemein⸗ ſchaftsgeiſt, der die Kraft der Nation ſtärkt, iſt der Wunſch Poncets. Dieſe Rede des franzöſiſchen Botſchafters fällt zeitlich zuſammen mit Meldungen, die von der Möglichkeit einer grundſätzlichen Um⸗ kehr in der franzöſiſchen außenpoli⸗ tiſchen Linie wiſſen wollen. Es heißt, in Pa⸗ ris komme man immer mehr zu der Erkenntnis, daß es ſo gut wie ausgeſchloſſen ſei, mit Ita⸗ lien in der Frage des Donauraumes zu einer Einigung zu kommen. Eine Einigung würde jedenfalls eine Entfremdung mit der Kleinen Entente zur Folge haben; und dies Opfer will man in Paris offenbar doch nicht bringen.— Es iſt wieder die Rede von einer ſtärkeren Orientierung nach England. Und auf dem Wege über England will man ſich angeblich wieder Deutſchland nähern. Wir vernehmen dieſe Kunde gern, denn der Führer hat immer be⸗ tont, daß uns nach der Bereinigung der Saar⸗ frage von Frankreich nichts mehr trennt. Aber weshalb zu einer ſolchen Fühlungnahme der Weg über England notwendig ſein ſoll, will uns nicht einleuchten. Nun, es ſind vorläufig noch Kombinationen und Vermutungen; was an ernſthaften Plänen und Abſichten dahinter⸗ ſteckt, wird ſich noch zeigen müſſen. lleujahrsempfünge beim Führer und Reichskanzler Berlin, 2. Jan. Die Neujahrsempfänge beim Führer und Reichskanzler fanden auch in dieſem Jahr in der beim verewigten Reichsprä⸗ ſidenten Generalfeldmarſchall von Hindenburg üblichen Weiſe ſtatt. Die Feierlichkeiten zum Jahreswechſel wur⸗ den eingeleitet durch das Beziehen der neuen Wachträume des Heeres in der Reichskanzlei. Hierzu marſchierte kurz vor 10 Uhr vormittags mit klingendem Spiel eine Ehrenkompagnie des Wachregiments vor dem Hauſe Wilhelm⸗ ſtraße 78 auf. Nachdem der Kommandant der Stadt Berlin Meldung erſtattet hatt, ſchritt der Führer die Front der in Paradeaufſtellung ſtehenden Ghrenkompagnie ab und nahm ihren Vorbeimarſch ab. Hieran ſchloß ſich um 11 Uhr der Empfang der Vertreter der Wehrmacht im „Hauſe des Reichspräſidenten“, Wilhelm⸗ ſtraße 73. Dort waren erſchienen: der Reichs⸗ wehrminiſter, Generaloberſt v. Blomberg, der Chef der Heeresleitung, General der Ar⸗ tillerie, Freiherr v. Fritſch und der Chef der Marineleitung, Admiral Dr. h. c. Rae⸗ der. Außerdem nahm an dieſem Empfang teil General der Infanterie Göring. Nachdem der Reichswehrminiſter in kurzer Anſprache dem Führer die Wünſche der Wehr⸗ macht zum Ausdruck gebracht hatte, tauſchte der Führer mit jedem der erſchienenen Herren Neujahrsglückwünſche aus. Die Ehrenwache im „Haus des Reichspräſidenten“ erwies bei der An⸗ und Abfahrt der Vertreter der Wehrmacht die vorgeſchriebenen militäriſchen Ehrenbezeu⸗ gungen. Um 11.15 Uhr empfing der Führer eine Ab⸗ ordnung der„Salzwirker Brüder⸗ ſchaft im Thale zu Halle, die ihm nach altem Brauch der Halloren Salz, Schlachwurſt und ein Glückwunſchgedicht, den ſogenannten Neujahrscarmen, überbrachte. Der Führer dankte mit freundlichen Worten und ſprach der Der Führer an die Partei 5705 rlin, 1. Jan. Der Führer hat zum Jahreswechſel folgenden Aufruf an die NSDAP erlaſſen: Nationalſozialiſten, Nationalſozialiſtinnen, Parteigenoſſen! Ein für Deutſchland ereignisreiches Jahr iſt zu Ende gegangen. Zum zweitenmal feiern wir in unſerem Staat den 1. Januar. Mit Stolz kann die Bewegung auf ihre Leiſtungen in den letzten 12 Monaten zurückblicken. Denn die ſtaatliche und moraliſche Regeneration ſowohl wie die wirtſchaftliche Wiederaufrichtung unſeres Volkes ſind ihr Werk. Wohin wäre Deutſch⸗ land gekommen ohne ſie? Die Nachwelt wird dereinſt die Größe dieſer allgemeinen Umwälzung geſchichtlich feſtſtellen, die im zweiten Jahr des nationalſozialiſtiſchen Regimes fortgeführt und befeſtigt wurde. Noch vor 12 Monaten prophezeiten unſere Gegner für das Jahr 1934 den unausbleib⸗ lichen Zuſammenbruch des neuen Reiches. Deutſchland und das deutſche Volk aber ſind auf allen Gebieten ihrer nationalen Exiſtenz und Selbſtbehauptung ſtärker geworden. Trotzdem uns in dieſem Jahre die Vorſehung in dem Generalſeldmarſchall den groß⸗ herzigen Vermittler genommen hatte, iſt die geiſtige Uebereinſtimmung zwiſchen der Idee der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, ihrem Wollen und dem deutſchen Volke eine immer innigere geworden. Nach der im letzten Sommer vorgenommenen Säuberung der Partei von unwürdigen Elementen iſt ſie heute mehr denn je der tat⸗ ſächliche politiſche Willensträger der Nation, und dies nicht etwa aus un⸗ berechtigter und damit überheblicher Anmaßung, ſondern zu Recht, beſtätigt durch die erneut feſtgeſtellte Willensmeinung der überwältigenden Mehrheit unſeres Volkes. Ich weiß, meine Parteigenoſſen, daß dies im kommenden Jahr nicht nur ſo bleibt, ſondern ſich noch verſtärkt, denn: die große reformatoriſche Arbeit an Volk und Reich wird weitergeführt. Der Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit und ſoziale Not wird fortgeſetzt. Den Feinden und Phantaſten aber, die ſoeben wieder glauben, durch eine Flut von vor⸗ geſchriebenen Lügen und Verdächtigungen das nationalſozialiſtiſche deutſche Volk und Deutſche Reich entzweien und das ihnen verhaßte Regiment ſtürzen zu können, wird die harte Wirklich⸗ keit nach 12 Monaten die gleiche Widerlegung zuteil werden laſſen, wie in dem Jahre, das hinter uns liegt. An der Diſziplin und Treue der Nationalſozialiſtiſchen Partei und ihrer Anhänger ſowie am unerſchütterlichen Willen ſowie der Beharrlichkeit der Führung wird jeder Verſuch, Deutſch⸗ land zu ſchädigen, am Ende ergebnislos ſein. Nach dem Abſchluß dieſes Jahres danke ich all meinen Mitarbeitern und Führern der politiſchen Organiſation der Nationalſozialiſtiſchen Partei, den Führern der SA, SS, des Arbeitsdienſtes, der Hitlerjugend und des NSK, den Führern unſerer Bauern⸗ und Partei⸗ organiſationen ſowie den Führerinnen der Frauenſchaften und des BdM für die unentwegte Treue und den blinden Gehorſam, die ſie mir entgegenbrachten und in denen ſie mir folgten. Ich danke damit aber auch den Millionen der Parteigenoſſen und Anhänger, den zahl⸗ loſen braven SA⸗ und SS⸗Männern, für die treue Anhänglichkeit an meine Perſon als ihren Führer, für die Hingabe an die Bewegung, für ihre Opfer und für ihre Arbeit im Dienſte unſeres Volkes und damit für ihren Glauben an Deutſchland. Ich danke auch den Millionen Unbekannter und Namenloſer, die die Erfüllung unſeres Wollens durch ihre fleißige, ſachliche Mitarbeit ermöglichen halfen. Das Jahr 1935 ſoll uns alle erfüllt ſehen von einem verſtärkten Eifer des Kampfes und der Arbeit für unſer Volk. Dieſem aber wollen wir nichts beſſeres wünſchen als ein Leben in Ehre und Frieden. Denn dann wird es unſerer Arbeit mit Gottes Hilfe gelingen, der Nation auch das tägliche Brot zu ſichern. Am heißeſten aber wünſchen wir für dieſes Jahr 1935 die Rückkehr jenes deutſchen Gebietes, das durch ſeine Stimme des Blutes am 13. Januar die unlösbare Gemeinſchaft mit dem Deutſchen Reich vor aller Welt bekunden wird. Es lebe die nationalſozialiſtiſche Bewegung! Es lebe unſer einiges deutſches Volk und Deutſches Reichl München, den 1. Januar 1935. gez.: Adolf Hitler.“ Abordnung zugleich für ihre Brüderſchaft ſeine beſten Neujahrswünſche aus. Alsdann folgte der feierliche Neujahrsempfang der Diplomaten durch den deutſchen Reichskanzler. Der Führer und Reichskanzler empfing in der traditionellen Weiſe ſämtliche hier beglaubig⸗ ten fremden Botſchafter, Geſandten und Ge⸗ ſchäftsträger, um ihre und ihrer Regierungen Glückwünſche zum Jahreswechſel entgegenzu⸗ nehmen und letztere für die fremden Souve⸗ räne, Staatsoberhäupter, Regierungen und Völker im eigenen Namen und im Namen des Deutſchen Reiches zu erwidern. Dieſer Staats⸗ akt fand im großen Saale des„Hauſes des Reichspräſidenten“, Wilhelmſtraße Nr. 73, in der gleichen Weiſe ſtatt, wie er zur Zeit des verewigten Reichspräſidenten, General⸗ feldmarſchalls von Hindenburg, alljährlich am Neujahrstage zu geſchehen pflegte. Um 11.30 Uhr begann die Auffahrt der aus⸗ ländiſchen Miſſionschefs, denen im Ehrenhof des Palais' die Ehrenwache des Heeres die vorgeſchriebenen militäriſchen Ehrenbezeugun⸗ gen durch Präſentieren des Gewehrs und beim Nuntius und den Botſchaftern außerdem durch Trommelwirbel erwies. Der Führer und Reichskanzler, in deſſen Be⸗ gleitung ſich der Reichsminiſter des Auswär⸗ tigen, Freiherr von Neurath, die Staatsſekretäre Dr. Meißner, von Bü⸗ low und Dr. Lammers, der Chef des Pro⸗ tokolls, Graf v. Baſſewitz, die Referenten der Präſidialkanzlei, Miniſterialdirigent Dr. Doehle und Oberregierungsrat Kiewitz, ſowie der Adjutant der Wehrmacht beim Füh⸗ rer, Major Hoßbach, und der perſönliche Ad⸗ jutant, Obergruppenführer Brück⸗ ner, befanden, betrat um 12 Uhr den großen Saal, in dem die Diplomaten bereits Aufſtel⸗ lung genommen hatten. Der Doyen des Diplomatiſchen Karps, der apoſtoliſche Nuntius Monſignore Ceſare Orſenigo, Erzbiſchof von Ptolemais, richtete an den Führer eine franzöſiſche Anſprache, die in Ueberſetzung wie folgt lautet: „Herr deutſcher Reichskanzler! Eine ſchöne Tradition weiht den heutigen Tag dem Aus⸗ tauſch von Glüchwünſchen zwiſchen den Völ⸗ kern. Wir als Vertreter der Staaten, die mit Deutſchland diplomatiſche Beziehungen unter⸗ halten, ſind glücklich, Ew. Exzellenz im Namen unſerer Souveräne und Staatsoberhäupter ſo⸗ wie in unſerem eigenen Namen die beſten Wünſche für Ihr perſönliches Wohlergehen und für das Gedeihen Ihres Volkes entbieten zu können. Unter den Gütern, die die Menſchen heutzutage am meiſten begehren, erhebt ſich ohne Zweifel über alle anderen der Weltfriede mit all ſeinen Auswirkungen auf politiſchem, wirtſchaftlichem und ſozialem Gebiet. Das ſchmerzliche Erleben jeden Tages zeigt uns, daſt ohne den Weltfrieden das Wirtſchaftsleben ab⸗ ſtirbt, die Arbeit fehlt und der menſchliche Fortſchritt zum Stillſtand kommt. Ew. Exzel⸗ lenz, wir verhehlen uns nicht, daß ſehr ernſte Hinderniſſe dem Weltfrieden noch im Wege ſtehen. Aber wir ſind überzeugt, daß, ſo ſchwer ſie auch ſind, ſie ſich nicht als unüber⸗ windlich erweiſen werden dank des Zuſammen⸗ wirkens aller Menſchen, die guten Willens ſind, und unter dem Zeichen der Gerechtigkeit und der Menſchenliebe, dieſer Tugenden, die für die Erreichung einer weltweiten Verſtändigung unerläßlich ſind. Mit dieſem Wunſche, den ſicherlich jedermann teilen wird, geben wir der Hoffnung Ausdruck, daß das neue Jahr uns dieſe Annäherung der Geiſter bringen möge, die die beſte Gewähr für den Frieden iſt. In dieſem Wunſch Ew. Exzellenz ſind zugleich die beſten Wünſche für Ihr Land ausgedrückt, denn gerade durch wohlgefeſtigte brüderliche Bezie⸗ hungen zwiſchen den Völkern wird man dieſe reiche Blütezeit wieder herbeiführen können, die einer der Hauptpunkte Ihres machtvollen Programms für den Wiederaufbau Deutſch⸗ lands iſt. Das ſind Wünſche, Exzellenz, wie ſie angeſichts der ſchweren Sorgen der gegenwär⸗ tigen Stunde aus unſerem Herzen überſtrömen. Sahrgang 5— A Nr. 2/ B Nr. 2— Seite 2 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 2. Januar 1935 Möge der Allmächtige dazu ſeinen Segen geben. Möge der gute und gerechte Wille aller Men⸗ ſchen ſie zur Wirklichkeit werden laſſen!“ der Führer und Reichskanzler antwortete hierauf mit folgenden Worten: „Herr Nuntius! Mit aufrichtigem Dank nehme ich die Glückwünſche entgegen, die Ew. Erzellenz im Namen des DiplomatiſchenKorps und zugleich im Namen Ihrer Souveräne und Staatsoberhäupter zum Beginn des neuen Jahres dem deutſchen Volke und mir darge⸗ bracht haben. Sie haben, Herr Nuntius, von dem heißen Wunſche der Menſchheil nach Er⸗ haltung des Friedens geſprochen und mit Recht hervorgehoben, daß ohne die Gewißheit des Friedens auf keinem Gebiete menſchlicher Tä⸗ tigteit ein gedeihlicher Fortſchritt zu erhoffen iſt. Sie können überzeugt ſein, daß dieſe Worte der Auffaſſung des ganzen deutſchen Volkes entſprechen. Kein Land kann das Bedürfnis nach Frieden tiefer empfinden als Deutſchland, das nach ſchweren Jahren voller Not und Leid alle Kräfte für ſeinen inneren Wiederaufbau zuſammengefaßt hat, das dieſen Wiederaufbau in Ruhe vollziehen will, und das für ſeine Le⸗ bensrechte von den anderen Ländern nur die gleiche Anerkennung und Achtung fordert. die es ihnen ſelbſt entgegenbringt. Mit ſeiner Politik, die unverrückbar auf dieſem Grundſatz beruht, wird Deutſchland ſtets ein ſicherer Garant des Friedens ſein. Wenn Sie, Herr Nuntius, auf Schwierigkei⸗ ten und Sorgen hingedeutet haben, die ſich aus der gegenwärtigen Lage ergäben, ſo bin ich mit „Ihnen der Anſicht, daß ſie ſich bei allſeitigem guten Willen ſehr wohl beſeitigen laſſen. Ich ſohe in den Beziehungen der Völker kein Pro⸗ blem, das nicht bei verſtändnisvoller Behand⸗ lung einer gütlichen Löſung zugänglich wäre! Ich vermag auch nicht zu glauben, daß es heute irgendeiner verantwortlichen Stelle des Aus⸗ landes an dem guten Willen fehlte. Das deutſche Voll und ſeine Regierung ſind jedenfalls entſchloſſen, das ihrige zu einer Ge⸗ ſtaltung der Völkerbeziehungen beizutragen, die ein ehrliches Zuſammenwirken auf der Grund⸗ lage der Gleichberechtigung aller ſicherſtellt und dadurch allein das Wohl und den Fortſchritt der Menſchheit gewährleiſtet. Möge das neue Jahr uns dieſem erhebenden Ziele näherbringen! In dieſer Hoffnung ſpreche ich Ihnen, Herr Nuntius, ſowie Ihnen, meine Herren, zugleich für Ihre Staatsoberhäupter, Regierungen und Völker im Namen des deut⸗ ſchen Volkes und in meinem eigenen Namen -meine herzlichſten Neujahrswünſche aus!“ —»Nach dem Austauſch der Anſprachen begrüßte der Führer und Reichskänzler, und nach ihm der Reichsminiſter des Auswärtigen die ein⸗ zelnen Botſchafter, Geſandten und Geſchäfts⸗ träger und nahm deren perſönliche Glückwün⸗ ſche entgegen. Nachdem der Führer mit ſeinem Gefolge ſich verabſchiedet hatte, verließen auch die fremden Miſſionschefs das„Haus des Reichspräſidenten“, wobei die Ehrenwache er⸗ neut unter Gewehr trat und militäriſche Ehren⸗ bezeugungen erwies. 2 Während des Empfangs hatte ſich in der Wilhelmſtraße eine zahlreiche Menſchenmenge angeſammelt, welche die An⸗ und Abfahrt der Diplomaten mit Intereſſe verfolgte und mit freundlicher Begrüßung begleitete. Als der Führer, dem dringenden Verlangen der Menge folgend, ſich auf dem Balkon des Hau⸗ ſes zeigte, bereiteten ihm Tauſende eine ſtür⸗ miſche Huldigung, ebenſo, als er am Schluſſe der Feierlichkeit die Front der im Ehrenhof aufgeſtellten Ehrenwache abſchritt, deren wach⸗ habenden Offizier er mit Handſchlag-und Neu⸗ jahrsglückwunſch begrüßte.— Die Bedeutung des vergangenen Jahres Ein innerpolitijcher Rückblick Der Nationalſozialismus ſchaut nicht gern zurück. Sein Antlitz iſt vorwärts gewandt und ſein Blick geht in die Zukunft hinein, der allein ſein Denken und Handeln gehört, Seine Werke ſprechen für ihn, und er läßt gern hinter ſich, was getan und erledigt iſt. 5 Nach dieſem Grundſatz hat das nationalſozia⸗ liſtiſche Deutſchland, haben ſeine führenden Männer in den zwei Jahren gehandelt, deren Vorzeichen nun das Hakenkreuz in Deutſchland iſt. Ihre Taten haben für ſie gezeugt, ihre Werke, nicht Worte und keine Verſprechungen. Heute aber, nachdem wiederum über ein Jahr des Aufbaues und zukunftsträchtiger Arbeit die Akten geſchloſſen werden können und man ſich anſchickt, das dritte Blatt in der Geſchichte des neuen Deutſchlands aufzuſchlagen, ſei es doch einmal vergönnt, einen Rückblick zu geben auf das, was war und was es uns bedeutet. Genau ſo wie das erſte Jahr ſtand auch das zweite Jahr des neuen Deutſchland im Zeichen großer Ereigniſſe. Ungeheuer viel Poſitives iſt zu vermelden, und aus jenem Fieberanfall, der um die Mitte des Jahres die letzten Krankheits⸗ erſcheinungen aus dem Körper des deutſchen Volkes ausſchied, iſt das neue Deutſchland ge⸗ kräftigt hervorgegangen. Hindenburg und hitler Alles dieſes aber wurde überſchattet von einem ungeheuer großen und ſchmerzlichen Ver⸗ luſt, der das deutſche Volk am 2. Auguſt 1931 genau 20 Jahre nach Ausbruch des Welikrieges, betraf. Sein getreuer Ekkehart, Reichspräſident vorwürts und aufwärts auch 1935 die Silveſteranſprache von Dr. boebbels an das deutſche bolk Freiburg, 2. Januar. Am Silveſterabend ſprach Reichsminiſter Dr. Goebbels von Freiburg im Breisgau über alle Sender zum deutſchen Volk, wobei er zunächſt die Glückwünſche des Führers, der Partei und der Regierung zum Jahreswechſel übermittelte. Nach einem Rückblick auf die gewaltige erfolg⸗ reiche Arbeit des vergangenen Jahres ſtellte Reichsminiſter Dr. Goebbels fortfahrend die Frage: Welche Ziele hat das deutſche Volk ſich nun für das Jahr 1935 zu ſtellen? Unſere Anſtrengungen müſſen wirtſchaftlich da⸗ hin gehen, die Arbeitsloſigkeit im konzentriſchen Angriff des kommenden Frühjahrs und Som⸗ mers aufs Neue zu attackieren, um ſie wieder⸗ um, und diesmal entſcheidend, zurückzuwerfen. Es muß uns dabei gelingen, in der Deviſen⸗ und Rohſtoffrage zu greifbaren Ergebniſſen und fühlbaren Erleichterungen zu kommen. Hand in Hand damit geht ein zielbewußter und auf weite Sicht eingeſtellter Kampf um die allmäh⸗ liche Hebung des Lebensſtandards des Geſamt⸗ volkes, verbunden mit der endgültigen Durch⸗ ſetzung einer gedanklichen und praktiſchen Soli⸗ darität der deutſchen Nation, die für alle Zu⸗ kunft unzerbrechbar ſein muß. Innerpolitiſch wollen wir mit Ernſt und Sachlichkeit den Verſuch machen, den Kir⸗ chenſtreit zu beendigen, um damit auch auf dieſem letzten Gebiet innerer Spannungen die noch verbliebenen Reſte von Kriſenſtoffen aus dem Wege zu räumen. Es wird und muß gelingen, den Frieden des Volkes auch in kirch⸗ licher Beziehung zu ſichern und die Summe von Kraft, die bisher noch hier gebunden war, ein⸗ heitlich und zielbewußt auf große nationalver⸗ bindliche Aufgaben zu lenken. Außenpolitiſch iſt die ganze Nation von dem ſehnlichſten Wunſch erfüllt, am 13. Januar das deutſche Saarvolk geſchloſſen wieder zurück zum Reich zu holen, und es gibt kein Gefühl, das uns ſtärker und zwingender bewegte, als das der Liebe und der brüderlichen Verbunden⸗ heit, mit der wir unſere uns bisher entriſſenen deutſchen Brüder und Schweſtern an der Saar wieder in unſere Arme ſchließen wollen. Wir können und werden dabei die Hoffnung nicht aufgeben, daß es uns, wenn am 13. Ja⸗ nuar die letzte territoriale Frage, die uns von Frankreich ſcheidet, gelöſt iſt, dann auch gelingen wird, mit dem großen franzöſiſchen Volk zu ſeinem wirklichen und dauerhaften Frieden zu kommen, bei dem beide Partner als gleichberech⸗ tigte Nachbarnationen erkennen werden und müſſen, daß in ihrem friedlichen Ausgleich der Keim der wirtſchaftlichen Geſundung und einer politiſchen Ordnung für ganz Europa liegt. Im feſten Blick auf die Aufgaben, die das neue Jahr uns ſtellt, erfüllen ſich unſere Herzen mit tiefer Dantbarkeit und verehrungsvoller Liebe für den Führer, der der deutſchen Nation den Weg aus Wirrnis, innervolitiſcher Zerriſ⸗ ſenheit und außenpolitiſcher Ohnmacht gewie⸗ ſen hat. Die ganze Nation vereinigt ſich in heißem und inbrünſtigem Gebet zum allmächtigen Len⸗ ker aller Menſchen⸗ und Völkerſchickſale, dem Uorbeimarſch der 5fl vor dem Führer Berlin, 1. Jan. Der SA war es ein Her⸗ zensbedürfnis, gleich am erſten Tage des Jah⸗ res 1935 ihre unwandelbare Treue zu ihrem Führer erneut zu bekunden. Gegen 12 Uhr ſtanden die Ehrenſturmbanne der Berliner und brandenburgiſchen SA-Bri⸗ gade im Luſtgarten bereit, und gegen 2 Uhr bog unter brauſenden Marſchklängen des Grup⸗ penmuſikzuges unter Leitung des Standarten⸗ führers Fuhſel die Spitze der Kolonne in die Wilhelmſtraße ein. In Fünfzehnerreihen, gut ausgerichtet, in ſtrammem Schritt marſchierten dann die Ehrenformationen der SA⸗Gruppe Berlin⸗Brandenburg am Führer vorbei, an der Spitze der Obergruppenführer von Jagow mit ſeinem Stabsführer, Gruppenführer Uhland und die Abteilungsleiter des Gruppenſtabes, unter ihnen der Berliner Staatskommiſſar, Standartenführer Dr. Lippert, dann die einzel⸗ nen Ehrenſturmbanne, darunter auch eine Ehrenformation der Marine⸗SaA, anſchließend eine Abordnung des Feldjägerkorps. Die ganze Straße Unter den Linden, die ganze Wilhelmſtraße und die Abmarſchſtraßen waren wiederum von Menſchenmengen ſo dicht gefüllt, daß die Polizei Stricke ziehen mußte, um eine Abſperrung und Freihaltung des Straßendammes überhaupt gewährleiſten zu können. Eine ungeheure Begeiſterung, als die zerfetzten Sturmfahnen, von denen jede auf ſchwarzem Band den Namen eines Geſallenen trägt, und dann die Standarten mit den ſieg⸗ gewohnten Adlern am Führer vorbeigetragen werden. Der Führer ſtand in einem Auto, bei ihm ſieht man Obergruppenführer Brückner, den Chef des Stabes, Lutze, von Alfred-Ingemar Berndt von Hindenburg, ſchloß auf ſeinem Gute Neu⸗ deck nach mehrtägiger Krankheit die Augen für immer. Deutſchland hielt den Atem an. Noch einmal erſtand vor dem deutſchen Volk die Ge⸗ ſtalt dieſes Mannes in ihrer ganzen Größe und Bedeutung, und mit ergreifender Feierlichkeit wurde der Nationalheld im Tannenberg⸗Denk⸗ mal zur letzten Ruhe getragen, an jener Stätte, wo er einen ſeiner größten Siege erfocht und wo der tote Feldherr nun mitten unter ſeinen gefallenen Soldaten ſchläft. Das Reichskabinett vereinigte ſofort durch Geſetz das Amt des Reichspräſi⸗ denten mit dem desReichskanzlers, und der Führer ordnete eine Volksab ſt im⸗ mung darüber an. Die Wehrmacht leiſtete den Eid auf den Führer. In einer Trauerſitzung des Reichstages hielt der Führer eine große Ge⸗ denkrede auf den verewigten Reichspräſidenten von Hindenburg, und die Reichsregierung er⸗ ließ eine weitgehende Amneſtie. Noch einmal vernahm das deutſche Volk Paul von Hinden⸗ burgs Worte, als ſein politiſches Teſtament der deutſchen Oeffentlichkeit übergeben und damit offenbar wurde, wie innig die Bande geweſen ſind, die den greiſen Feldmarſchall und den jungen Gefreiten des Weltkrieges Adolf Hitler miteinander verknüpften. Die Volksabſtimmung über die Vereinigung des Reichspräſidenten⸗ amtes und des Amtes des Reichskanzlers ergab bei einer Wahlbeteiligung von 95,7 v. H. am 19. Auguſt 90 v. H. Ja⸗Stimmen und da⸗ mit erneut ein überwältigendes Bekenntnis des deutſchen Volkes zum Führer. Adolf Hitler mit ſeinem Adjutanten, Oberführer Rei⸗ mann, Reichsminiſter Dr. Frick und Bri⸗ gadeführer Fritſch, ferner den Reichsſport⸗ führer, SA⸗Gruppenführer v. Tſchammer und Oſten. Als der letzte Marſchſchritt verhallt iſt und nur noch aus der Ferne abgeriſſene Muſikklänge herüberhallen, begibt ſich der Führer durch das große Tor zurück in die Reichskanzlei. Da aber reißt hier und da die Abſperrung und Kinder, Jungen und Mädels, ſtürmen auf den Führer zu, um ihm Blumen zu bringen, ihm, manch⸗ mal friſch und frei, manchmal ſtockend vor Er⸗ regüng, Glückwünſche zu bringen und ihm die Hand zu drücken. Faſt ein Symbol will es ſcheinen: Am erſten Tage des jungen Jahres die Jugend mit gläubigen Augen um den Führer geſchart. Anſchließend an den Vorbeimarſch unterhielt ſich der Führer mit den SA⸗Führern der Gruppe Berlin⸗Brandenburg noch einige Zeit in der Reichskanzlei. Noch mehrmals zeigte ſich der Führer im erſten Stockwerk der Reichskanz⸗ lei am Fenſter, da mit den gewohnten Sprech⸗ chören die erregte große Menſchenmaſſe immer wieder nach ihm verlangte und in immer neuen Verſen ihrem Verlangen und ihrer Begeiſte⸗ rung Ausdruck gab. Noch bis in die ſpäten Abendſtunden war die Wilhelmſtraße von dichten Menſchenmaſſen be⸗ ſetzt, die immer noch darauf hofften, den Füh⸗ rer noch einmal ſehen zu können. Groß war der Jubel, als der Führer zu einer kurzen Aus⸗ fahrt noch einmal die Reichskanzlei verließ. Führer Geſundheit, Kraft und eine geſegnete Hand bei all ſeinem Tun und Laſſen zu ver⸗ nahm nun die Bezeichnung an:„Führer und Reichskanzler“ und ordnete an, daß die Bezeich⸗ nung„Reichspräſident“, die durch den verewig⸗ ten Generalfeldmarſchall erſt ihren Inhalt er⸗ halten hatte, einmalig ſein und bleiben ſolle. Die Reichsminiſter, die Reichsſtatthalter und alle Beamten des Reichs und der Länder wur⸗ den auf den Führer vereidigt. Reichsreform Im Vordergrunde allen Werdens und aller Arbeit ſtand die Reichsreform, die wiederum um einen großen Schritt vorwärts gekommen iſt. Am 30. Januar fanden große Feiern ſtatt anläßlich des Jahrestages des Beginnes der nationalſozialiſtiſchen Revolution, im Reichstag wurde nach einer großen zukunftsweiſenden Rede des Führers das Geſetz über den Neuauf⸗ bau des Reiches angenommen, durch das die Reichsregierung die Ermächtigung erhielt, neues Verfaſſungsrecht zu ſchaffen und alle für die Reichsreform notwendigen Maßnahmen zu treffen. Wurde im Jahre 1933 zwiſchen Reichs⸗ und preußiſchen Miniſterien Perſonalunion geſchaf⸗ fen, ſo brachte das Jahr 1934 die Realunion, alſo die Verſchmelzung der Reichs⸗ und preußi⸗ ſchen Miniſterien, den Uebergang der Exekutive auf das Reich. Damit haben die Reichsmini⸗ ſterien den Aufbau und die Gliederung erhal⸗ ten, die es ihnen ermöglichen, auch die entſpre⸗ chenden Verwaltungszweige der übrigen Länder in ſich aufzunehmen, und dann jene Befugniſſe an die Leitungen der künftigen Reichsgaue ſpä⸗ ter abzugeben, die den Gauleitern überlaſſen werden ſollen. In einem Verwaltungszweig, in der Juſtiz, iſt es bereits zur Eingliederung der entſprechenden Länderminiſterien gekom⸗ leihen. Er ſelbſt aber hat an das deutſche Volk, dem er mit Leib und Seele verſchworen und mit ganzem Herzen verbunden iſt, nur die eine Bitte, ihm weiter ſein Vertrauen, ſeine Liebe und ſeine tätige Hilfe zur Verfügung zu ſtellen. Möge niemand unter uns müde werden; denn der Weg, den wir als Volk zu gehen haben, wird noch weit und manchmal auch beſchwerlich ſein. Gottes Segen aber wird bei uns bleiben, ſolange wir ihn durch Arbeit, Tapferkeit und mutige Selbſthilfe verdienen. So wollen wir denn ſtark ſein im Glauben an unſere geſchichtliche Sendung. Große Auf⸗ gaben warten unſer, und gelöſt werden können ſie nur, wenn wir als einiges und ſolidariſches Volk an ſie herantreten. In unerſchütterlicher Treue zum Führer beginnen wir das Jahr 1935. Es iſt unſer feſter Wille, auch in ihm neue Siege an unſere mit Ruhm gekrönten Fah⸗ nen zu heften. So übermittle ich denn in dieſer letzten Stunde des abgelaufenen Jahres, da Partei und Regierung ſich mit dem Volk vereinigen, über die Wellen des Aethers meine Grüße und heißeſten Wünſche dem Manne, der für uns alle Inbegriff und Symbol der deutſchen Wiederauf⸗ erſtehung iſt. Ich glaube, mich dabei zum Dol ⸗ metſch der ganzen Nation zu machen, wenn ich darin die Grüße und Wünſche aller Deutſchen diesſeits und jenſeits der Grenzen feſt und brü ⸗ derlich miteinſchließe. Wo in allen Erdteilen und auf allen Welt⸗ meeren die deutſche Zunge klingt, da ſteigt um die Stunde der Jahreswende ſein Name aus Millionen und Millionen danlerfüllten Herzen leuchtend empor und Millionen und Millionen Lippen ſprechen ihn in zitterndem Erbeben aus. Er iſt das Schickſal, nach deſſen Geſetz wir an ⸗ getreten ſind, die Hoffnung, auf die wir bauen, der Glaube, mit dem wir uns feſt und ver ⸗ trauensvoll dem harten Leben ſtellen. Gott ſegne den Führer und ſein Werk! Glückwunſch des Reichsſtatthalters an den Führer Karlsruhe, 2. Jan. Gauleiter und Reichs⸗ ſtatthalter Robert Wagner hat an den Führer folgendes Telegramm gerichtet: An den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler Berlin Der Gau Baden hat in guten und ſchlechten Tagen zu Ihnen gehalten. Er wird auch im neuen Jahre keine höhere Ehre kennen, als unter Ihrer Führung dem deutſchen Volke zu dienen. Robert Wagner. Ferner hat der Gauleiter und Reichsſtatt⸗ halter Glückwünſche ausgeſprochen dem Stell⸗ vertreter des Führers, dem Chef des Stabes der SA, dem Reichsführer der SS, dem Reichs⸗ arbeitsführer, dem Reichsjugendführer ſowie ſämtlichen Reichsminiſtern. Hakenkreuzflagge auf einem engliſchen Rathaus London, 1. Jan.(HB⸗Funk.) Zu ihrem großen Erſtaunen bemerkten am Morgen des Neujahrstages die Bewohner der oſtengliſchen Küſtenſtadt Cromer, daß auf einem Flaggen⸗ maſt des Rathauſes eine große Hakenkreuz⸗ flagge in Silber und Schwarz wehte. Da die unbekannten Täter die Flaggenleinen abge⸗ ſchnitten hatten, mußte der Maſt umgelegt wer⸗ den, um die Fahne zu entfernen. men, die aufgelöſt und zu entſprechenden Abtei⸗ lungen des Reichsjuſtizminiſteriums geworden ſind. Die Eingliederung weiterer Ländermini⸗ ſterien in die zuſtändigen Reichsminiſterien ſteht bevor. Die Reichsminiſter haben gegenüber dem preußiſchen Oberpräſidenten Anweiſungs⸗ befugnis erhalten, ſodaß nunmehr gewiſſer⸗ maßen von einer direkten Unterſtellung der Oberpräſidenten unter die Reichsregierung die Rede ſein kann. Immer näher rückt der Tag, da jene Grenzpfähle, die unorganiſch und durch den Zufall dynaſtiſcher Hausmachtpolitik ge⸗ ſetzt, endgültig verſchwinden, nachdem im Jahre 1933 die Gleichſchaltung von Reich und Ländern ihnen den größten Teil ihrer Bedeu⸗ tung ſchon genommen hatte. Symboliſch hat der Nationalſozialiſtiſche Lehrerbund die einſt ſo trennende Mainlinie beſeitigt, indem er ſein „Haus der deutſchen Erziehung“ in Bayreuth mitten über den Main baute. Die Aufhebung des Reichsrates war ein weiteres Stück Reichs⸗ reform. Die Geheime Staatspolizei aller Länder wurde unter dem Reichsführer der SS Heinrich Himmler zuſammengefaßt. Am 12. Juni ernannte der Führer die Mitglieder des neugeſchaffenen Volksgerichtshofes, der dann am 14. Juli zum erſten Mal in Berlin zuſam⸗ mentrat. Im Sportweſen wurde der Reichs⸗ bund für Leibesübungen als Zuſammenfaſſung und Dachorganiſation des geſamten deutſchen Sportes unter Leitung des Reichsſportführers von Tſchammer und Oſten gegründet. Wirtſchaft und Arbeit im neuen Staat Der erſte wichtige Akt des Reichskabinetts im Jahre 1934 war die Verabſchiedung des Ge⸗ ſetzes zur Ordnung der nationalen Jahrg eee ee meme Mehrer Men tag iſt einer n worden. neur de rektoriu lichen S Dieſe e der verf 29 auf? gliedes fünf lit gemacht. 29. Deze verhinde angeſetzt ſogar di der Reck berechtig Nach phenager die vier der Lan! für die waren, 1 Ha Oslo ger 10 „Frigga⸗ terdam: wegs iſt, Sund a Nähe v gefahren. Schiffsve Das SE durch P tungsdar Der „Frigga“ flott kom Chefp Mün ger Teig gruppe i tour in fuhr mit Landſtraf auf. Tei rend ſein Der a Bonn ſchen Ki Moog iſt Freitagne Jahrzehn pa Pari Boulevar während ſichtigkeit Lichtbilda aus. Es ſämtliche ſonen erli gen und mußten it Feuerweh Brand zi teiligten , Arbeit, beitgeber Baſis ſtel Gefolgſche Es gab Pflichten der Arbei daß keiner Geſetz der des ſchaff wurde fer Arbeit R ſchließlich Aufgabe Am 13. reitung de Wirtſchaft erließ de miniſter, am 30. 2 Reichswir war, die Geſetzes.( kammer ſchen Wir: Induſtrie⸗ Hecker, an wirtſchafts ganze Re ſetzen dien ſtiſchen V Staatsſekr reform das dann Niederſchl. geführt w Beſeitigur kinderreich anuar 1935 reneeenmeee,eeeeree 35 eutſche Volk, woren und zur die eine ſeine Liebe g zu ſtellen. erden; denn ehen haben, beſchwerlich ins bleiben, pferkeit und im Glauben Große Auf⸗ rden können ſolidariſches ſchütterlicher das Jahr iuch in ihm krönten Fah⸗ ieſer letzten da Partei vereinigen, Grüße und für uns alle Wiederauf⸗ ei zum Dol⸗ en, wenn ich er Deutſchen feſt und brü⸗ allen Welt⸗ da ſteigt um Name aus 95 llten Herzen d Millionen erbeben aus. eſetz wir an; e wir bauen, eſt und ver⸗ n. Werk! ers an den und Reichs⸗ den Führer Adolf Hitler ind ſchlechten ird auch im kennen, als en Volke zu t Wagner. Reichsſtatt⸗ dem Stell⸗ des Stabes „dem Reichs⸗ ührer ſowie engliſchen ) Zu ihrem Morgen des oſtengliſchen em Flaggen⸗ Hakenkreuz⸗ ſehte. Da die leinen abge⸗ imgelegt wer⸗ henden Abtei⸗ ms geworden Ländermini⸗ chsminiſterien hen gegenüber Anweiſungs⸗ ehr gewiſſer⸗ erſtellung der regierung die ückt der Tag, iſch und durch ichtpolitik ge⸗ nachdem im on Reich und ihrer Bedeu⸗ ymboliſch hat und die einſt indem er ſein in Bayreuth zhie Aufhebung Stück Reichs⸗ olizei aller ührer der SS aßt. Am 12. Mitglieder des es, der dann Berlin zuſam⸗ ſe der Reichs⸗ ammenfaſſung iten deutſchen hsſportführers idet. en Staat skabinetts im ung des Ge⸗ ationalen 6 — Jahrgang 5— A Nr. 27 B Nr. 2— Seite 3 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 2. Januar 1935 memelländiſcher candtag am Januar Mehrere Verfaſſungsverletzungen des litauiſchen Gouverneurs Memel, 1. Jan. Der memelländiſche Land⸗ tag iſt durch den litauiſchen Gouverneur zu einer neuen Sitzung am 4. Januar einberufen worden.— Wie erinnerlich, hatte der Gouver⸗ neur den Landtag nach der Ernennung des Di⸗ rektoriums Bruwelaitis zu einer außerordent⸗ lichen Seſſion am 13. Dezember 1934 einberufen. Dieſe Sitzung wurde durch die Herabſetzung der verfaſſungsmäßigen Abgeordnetenzahl von 29 auf 25 ſowie durch das Fernbleiben des Mit⸗ gliedes des Direktoriums, Buttereit, und der fünf litauiſchen Abgeordneten beſchlußunfähig gemacht. Die darauf anberaumte Sitzung am 29. Dezember wurde durch ein Polizeiaufgebot verhindert. Der nunmehr für den 4. Januar angeſetzten Landtagsſitzung hat der Gouverneur ſogar die Tagesordnung vorgeſchrieben. Nach der Rechtslage iſt der Gouverneur hierzu nicht berechtigt. Nach der Meldung der Litauiſchen Telegra⸗ phenagentur ſollen in der neuen Landtagsſitzung die vier Erſatzmänner der verbundenen Liſten der Landwirtſchaftspartei, die am 29. Dezember für die ausgeſchiedenen Abgeordneten geladen waren, nicht als Abgeordnete gelten. Hamburger Dampfer aufgelaufen Oslo, 1. Jan.(HB⸗Funk.) Der Hambur⸗ ger 10 000⸗Tonnendampfer„Frigga“ der „Frigga⸗Seereederei“, der mit Ballaſt von Rot⸗ terdam nach Kirkenes in Weſtnorwegen unter⸗ wegs iſt, um Erze zu laden, iſt im Maaloy⸗ Sund an der weſtnorwegiſchen Küſte in der Nähe von Bergen aufgelaufen. Das feſt⸗ gefahrene Schiff behinderte zeitweilig den Schiffsverkeht. Das Schiff hat zwei Lecks, es kann ſich aber durch Pumpen waſſerfrei halten. Zwei Ret⸗ tungsdampfer ſind zur Hilfeleiſtung unterwegs. Der aufgelaufene Hamburger Dampfer „Frigga“ konnte bei Eintritt der Flut wieder flott kommen. Chefpilot Teigler tödlich verunglückht Münſter i.., 2. Jan. Der bekannte Flie⸗ ger Teigler, der zuletzt bei der Fliegerlandes⸗ gruppe in Dortmund war, iſt auf einer Auto⸗ tour in Holland tödlich verunglückt. Teigler fuhr mit ſeinem Wagen auf einen auf der Landſtraße fahrenden unbeleuchteten Laſtzug auf. Teigler wurde auf der Stelle getötet, wäh⸗ rend ſein Begleiter ſchwer verletzt wurde. Der altkatholiſche Biſchof Dr. Moog 7 Bonn, 2. Jan. Der Biſchof der altkatholi⸗ ſchen Kirche Deutſchlands, Dr. theol. Georg Moog iſt, wie erſt jetzt bekannt wird, in der Freitagnacht im Alter von 71 Jahren geſtorben. Der Verſtorbene, der am 27. März 1934 noch ſein goldenes Prieſterjubiläum feiern konnte, ſtand der altkatholiſchen Kirche mehr als zwei Jahrzehnte als Biſchof vor. panik bei einer Ueujahrsfeier Paris, 1. Jan. In einem auf den großen Boulevards gelegenen Pariſer Reſtaurant brach während der Neujahrsfeier durch die Unvor⸗ ſichtigkeit eines Kino⸗Operateurs, der eine Lichtbildaufnahme machen wollte, ein Brand aus. Es entſtand eine allgemeine Panik und ſämtliche Gäſte ſtürzten zum Ausgang. 24 Per⸗ ſonen erlitten dabei ziemlich ſchwere Verletzun⸗ gen und Quetſchungen. Die meiſten von ihnen mußten ins Krankenhaus geſchafft werden. Der Feuerwehr gelang es nach kurzer Zeit, den Brand zu löſchen. An den Löſcharbeiten be⸗ teiligten ſich auch einige beherzte Gäſte. Arbeit, das die Beziehungen zwiſchen Ar⸗ beitgeber und Arbeitnehmer auf eine ganz neue Baſis ſtellte und den Begriff von Führer und Gefolgſchaft auch in der Wirtſchaft verankerte. Es gab beiden erhöhte Rechte und erhöhte Pflichten und es ſchuf in den Ehrengerichten der Arbeit Einrichtungen, die darüber wachen, daß keiner jener Grundſätze verletzt, die in dem Geſetz der nathmalen Arbeit zum Katechismus des ſchaffenden Deutſchland geworden ſind. Es wurde ferner beſtimmt, daß die Treuhänder der Arbeit Reichsbeamte werden und ſich aus⸗ ſchließlich ihrer ſo außerordentlich wichtigen Aufgabe widmen. Am 13. März wurde das Geſetz zur Vorbe⸗ reitung des organiſchen Aufbaues der deutſchen Wirtſchaft veröffentlicht, und am 2. Dezember erließ der ſtellvertretende Reichswirtſchafts⸗ miniſter, Reichsbankpräſident Dr. Schacht, der am 30. Juli an die Stelle des erkrankten Reichswirtſchaftsminiſters Dr. Schmitt getreten war, die erſte Verordnung auf Grund dieſes Geſetzes. Er ſchuf die Reichswirtſchafts⸗ kammer als Geſamtorganiſation der deut⸗ ſchen Wirtſchaft und berief den Präſidenten der Induſtrie⸗ und Handelskammer Hannover, Dr. Hecker, an ihre Spitze. Der vorläufige Reichs⸗ wirtſchaftsrat wurde aufgehoben und eine ganze Reihe von Wirtſchafts⸗ und Finanzge⸗ ſetzen dienten dem Aufbau der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Volkswirtſchaft. Im Juni verkündete Staatsſekretär Reinhardt das große Steuer⸗ reformprogramm der Reichsregierung, das dann in einer Reihe von Geſetzen ſeinen Niederſchlag fand und zum Teil bereits durch⸗ geführt wurde. Es ſtellte drei Ziele heraus: Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit, Förderung der kinderreichen Familien und Stärkung der per⸗ ſleuorientierung Frankreichs? Die franzöſiſch-italieniſchen berhandlungen geſcheitert? Paris, 1. Jan.(HB⸗Funk.) Der Eindruck, den gut unterrichtete franzöſiſche Kreiſe aus der heutigen Ausſprache Lavals mit dem italieni⸗ ſchen Botſchafter gewonnen haben, iſt aus⸗ geſprochen peſſimiſtiſch. Man verhehlt kaum noch, daß die franzöſiſch⸗italieniſchen Ver⸗ handlungen ſich totgelaufen hätten, ob⸗ wohl man den Ausdruck„Scheitern“ möglichſt vermeidet, und ſich auf die Bemerkung be⸗ ſchränkt, daß die Reiſe Lavals nach Rom ver⸗ ſchoben ſei und die Beſprechungen von Kanzlei zu Kanzlei fortgeführt würden. Der Optimis⸗ mus, den man noch vor einigen Tagen zur Schau trug, und den noch am heutigen Neu⸗ jahrstag der römiſche Berichterſtatter eines Pariſer Nachmittagsblattes bekunden zu ſollen glaubte, iſt jedenfalls verflogen. Die franzöſiſche Diplomatie hat ſich anſcheinend davon überzeugen müſſen, daß die italieniſche Orien⸗ tierung mit der bisher getriebe⸗ nen Kleinen Entente⸗Politik nur ſſchwer durchführbar iſt. Daß Frank⸗ reich ſich wieder mehr nach England und über England vielleicht nach Deutſchland hin orientieren könnte, iſt eine in gewiſſen politiſchen Kreiſen angedeutete Möglichkeit, die, obwohl jede poſitive Unter⸗ lage hierfür fehlt, wiedergegeben zu werden verdient. Beſprechungen Tavals über die öſter⸗ reichiſche Frage Paris, 1. Jan.(HB⸗Funk.) Außenminiſter Laval empfing am Nachmittag des Neujahrs⸗ tages den italieniſchen Botſchafter in Paris und anſchließend daran den ſtändigen Ver⸗ treter Oeſterreichs beim Völkerbund, Baron Pflügl, der am Vormittag aus Wien eingetrof⸗ fen war. Beide Beſprechungen bezogen ſich auf die in Rom geführten franzöſiſch⸗italieniſchen Ver⸗ handlungen, über die Laval dem für Mittwoch einberufenen Miniſterrat Bericht erſtatten wird. Flandin und Laval am 8. und 9. Januar in London Paris, 2. Jan. Der„Petit Pariſien“ kün⸗ digt als ſicher an, daß ſich Miniſterpräſident Flandin und Außenminiſter Laval für den 8. und 9. Januar nach London begeben, um vor der Saarabſtimmung mit der engliſchen Re⸗ gierung Fühlung zu nehmen. Dildweſt in Budapeſt Feuerüberfall auf eine Bank Budapeſt, 2. Jan. Auf die Filiale der ungariſchen Kommerzialbank am Freiheitsplatz, einer der größten Banken Budapeſts, wurde in den Vormittagsſtunden des 31. Dezember ein dreiſter Raubüberfall verübt. Drei Perſonen, die mit einem Kraftwagen bei der Bank vorgefahren waren, drangen in den Kaſ⸗ ſenraum ein und gaben auf die Bankbeamten eine Anzahl Schüſſe ab. Der Kaſſierer wurde auf der Stelle getötet. Die Bankbeamten erwiderten das Feuer, ſo daß ſich im Kaſſenraum eine lebhafte Schießerei ent⸗ ſpann. Einer der Räuber wurde hierbei gleich⸗ falls getötet, den beiden anderen gelang es je⸗ doch, ohne Mitnahme von Geldbeträgen zu flüchten. Der Vorfall, der ſich während der am Sil⸗ veſtertage ſtark belebten Geſchäftsſtunden mitten in der Stadt abſpielte, hat große Erregung in der Bevölkerung hervorgerufen. Die Polizei hat ſofort in der ganzen Umgebung der Stadt ſchärfſte Maßnahmen zur Ergreifung der flüch⸗ tigen Bankräuber eingeleitet. Wegen 2 Mark ermordet Wiesbaden, 1. Jan.(§B⸗Funk.) Im Schloßpark zu Wiesbaden⸗Biebrich wurde am Silveſternachmittag eine Frau mit ſchweren Verletzungen aufgefunden. Die Frau iſt als⸗ bald nach ihrer Einlieferung in das Kranken⸗ haus geſtorben. Durch die ſofort einſetzenden polizeilichen Ermittlungen wurde die Erſchla⸗ gene als die 38jährige Eliſabeth Peichel aus Traunſtein, die ſeit November bei ihrer Schwe⸗ ſter in Biebrich zu Beſuch weilte, erkannt. Die Ermordete hatte ſich von Hauſe entfernt, um Neujahrskarten einzukaufen. In ihrem Beſitz hatte ſie eine Geldbörſe mit zwei Mark Inhalt, die bei der Auffindung der Schwerverletzten fehlte. Der Täter konnte ſchon am Silveſter⸗ abend in einem Tanzlokal ermittelt und feſt⸗ genommen werden. Nach einem eingehenden ſönlichen Verantwortung. Im Mai wurde die Verordnung über den Neuaufbau der ſtändi⸗ ſchen Organiſation des deutſchen Handwerks erlaſſen und der Reichshandwerksmei⸗ ſter Schmidt als Führer des deutſchen Hand⸗ werks eingeſetzt. Die rieſige Ausſtellung„Deut⸗ ſches Volk— Deutſche Arbeit“ in Berlin gab zum erſten Mal einen Ueberblick über Geſchichte und Bedeutung des deutſchen Volkes und ſeine Leiſtungen. Am 5. November wurde der Leipziger Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Goerdeler, der ſchon einmal als Preiskommiſſar gewirkt hatte, zum Reichskommiſſar für Preisüber⸗ wachung mit außerordentlichen Vollmachten ernannt, um dafür zu ſorgen, daß Wucherern und Egoiſten, die eine vorübergehende Knapp⸗ heit auf einzelnen Märkten zu ungeheuren Preisſteigerungen und zur Erzielung unberech⸗ tigter Gewinne ausnutzten, die einzig mögliche Antwort des nationalſozialiſtiſchen Staates er⸗ teilt wird. Die Schließung einer Reihe von Ge⸗ ſchäften als Auftakt hat dann ſehr ſchnell zur Ausmerzung unliebſamer Votkommniſſe bei der Preisgeſtaltung geführt. Candwirtſchaft Reichsernährungsminiſter und Reichsbauern⸗ führer R. Walther Darrs berief am 14. April den erſten deutſchen Reichsbauernrat und voll⸗ endete damit vorläufig den Aufbau des Reichsnährſtandes. Er konnte im November auf dem erſten deutſchen Reichsbauernthing in Goslar mit Stolz einen Rückblick geben auf das Erreichte und mit Recht darauf hinweiſen, daß das deutſche Bauerntum beim ſtändiſchen Auf⸗ bau des neuen Deutſchland mit gutem Vorbild vorangegangen ſei. Der 30. September brachte Verhör legte er ein umfaſſendes Geſtändnis ab. Bei dem Täter handelt es ſich um den 28jäh⸗ rigen Peter Roſt, der verheiratet und Vater von zwei Kindern iſt. Bei ſeiner Feſtnahme hatte er von dem geraubten Geld noch 35 Pfennige in ſeinem Beſitz. Schwere Bluttat in der Ueujahrsnacht Frankfurt a.., 1. Jan. Im benachbar⸗ ten Neu⸗Iſenburg kam es in der 5. Morgen⸗ ſtunde des Neujahrstages in einem Cafeélokal vor dem Waldſchwimmbad zu Auseinanderſet⸗ zungen zwiſchen jungen Leuten, wobei der Her⸗ mann Schreiber aus Buchſchlag den 22jährigen Alfred Rind aus Neu⸗Iſenburg durch drei Schüſſe niederſtreckte. Rind iſt den ſchweren Verletzungen alsbald erlegen. Der Täter und ſein Komplice flüchteten, ſie ſtellten ſich aber ſpüter der Polizei und wurden in Haft genom⸗ men. Wie verlautet, ſoll Schreiber bereits ein Geſtändnis abgelegt haben. Die Gründe für die Tat ſind noch nicht bekannt. Jähes Ende einer glänzenden Taufbahn Sondon, 2. Jan. Auf der Höhe einer glänzenden Laufbahn iſt am Montagfrüh der Begründer und Präſident des größten priva⸗ ten Luftfahrtunternehmens von England, Ed⸗ ward Henry Hillman, im Alter von erſt 45 Jahren in London geſtorben. Hillman, der ſich rühmte, nie in ſeinem Leben eine Schule be⸗ ſucht zu haben, war vor dem Kriege einfacher Brauereigehilfe, wurde dann Trommler in einem engliſchen Regiment und machte den Weltkrieg als Kavalleriſt an der franzöfiſchen Front mit. Im Jahre 1928 gründete er ein Omnibus⸗Unternehmen und 1932 eröffnete er die erſte nichtſtaatlich unterſtützte Fluglinie zwi⸗ ſchen Romford und Clacton. 1933 ſetzte er einen eigenen billigen Flugverkehr nach Pa⸗ ris in Betrieb, wobei bereits im erſten Jahre als ſtaatlicher Feiertag das Erntedankfeſt und den großen Staatsakt auf dem Bückeberg, auf dem der Führer und' der Reichsbauern⸗ führer ſprachen und auf dem das deutſche Bau⸗ erntum als Lebensquell des deutſchen Volkes gewürdigt wurde. Auf dem Reichsbauernthing in Goslar wurde die deutſche Erzeugungs⸗ ſchlacht angekündigt, die Zuſammenfaſſung aller Kräfte der deutſchen Landwirtſchaft, um Deutſchland von ausländiſchen landwirtſchaft⸗ lichen Erzeugniſſen ſo weit unabhängig zu machen, wie die Deviſenknappheit das ver⸗ langt. Am 3. Juli wurde vom Reichskabinett die Ueberleitung des Forſt⸗ und Jagdweſens auf das Reich beſchloſſen und Miniſterpräſident Göring zum Reichsforſt⸗ und Reichs⸗ jagdmeiſter ernannt. Arbeitsſchlacht Zu Beginn des Jahres 1933 fand die natio⸗ nalſozialiſtiſche Regierung 6013 612 Arbeits⸗ loſe vor. Dazu kam noch die ſogenannte un⸗ ſichtbare Arbeitsloſigkeit, die mit etwa einer Million zu veranſchlagen war. Die erſte Ar⸗ beitsſchlacht verminderte bis zum Schluß des Jahres 1933 die Zahl der Arbeitsloſen um 1 954 557 auf 4059055. Am 21. März 1934 proklamierte der Führer auf einer Bauſtelle der Reichsautobahn München—Salzburg den Be⸗ ginn der zweiten Arbeitsſchlacht. Mit aller Energie wurde die große Aufgabe angepackt. Arbeit und Brot zu ſchaffen, um weiteren hun⸗ derttauſenden deutſcher Volksgenoſſen wieder einen Arbeitsplatz zu geben. Auch eine Reihe von Geſetzesmaßnahmen diente dieſem Zweck, darunter das am 15. Mai verabſchiedete Geſetz gegen die großſtädtiſche Arbeitsloſigkeit, das die 10 000 Perſonen befördert wurden. Kurz vor Weihnachten 1934 verwandelte er ſeine Firma in eine öffentliche Geſellſchaft, deren Aktien innerhalb weniger Stunden überzeichnet waren. Schrapnellmunition gegen flmerikas boangſler Neuyork, 2. Jan. Im Zuge des verſchärf⸗ ten und rückſichtsloſen Kampfes gegen die Ver⸗ brecher Ameritas ſind jetzt die Bundesdetek⸗ tive mit neuen Waffen ausgerüſtet worden, die ſich bereits außerordentlich bewährt haben. Die alte Bewaffnung flößte den Gangſtern keiner⸗ lei Reſpett ein, denn es gelang ihnen immer, ſich der Polizei überlegene Schußwaffen zu ver⸗ ſchaffen, und wenn es zum Kampfe kam, ſo unterlag in der Hälfte der Fälle die Polizei trotz allen bewieſenen Mutes gegen die beſſere Ausrüſtung. Das iſt jetzt anders geworden, weil die Gangſters nicht die Möglichteit haben, ſich ebenfalls derartige Waffen zu beſorgen. Sie ſind das ſtreng gehütete Geheimnis des Juſtiz⸗ departements. Die eine Waffe iſt ein Maſchinenrevolver, der fünfzig Schuß faßt und mit einer Schnellig⸗ keit von zehn Schuß in der Sekunde arbeitet. Da ſie als Handfeuerwaffe ſehr präziſe Lei⸗ ſtungen aufweiſen kann, ſo iſt ſie im Kampf gegen das Verbrechertum brauchbarer und be⸗ weglicher als Maſchinengewehre, die immer erſt die richtige Stellung gebracht werden müſ⸗ en. Die zweite Waffe iſt eine Repetierpiſtole, die mit Kugeln geladen iſt, die beim Krepieren Schrapnellwirkung zeigen. So wird es alſo durch die größere Streuwirkung auch möglich, mit Erfolg Verbrecherautos unter Feuer zu nehmen. Der erſte große Erfolg war der An⸗ griff gegen den Wagen des Gangſters„Baby Nelſon“. Die Schrapnellkugeln der Detektive riſſen den geſchützten Wagen vom Fond bis zum Führerſitz auf. Die moraliſche Wirkung dieſer neuen Waf⸗ fen iſt ebenfalls von großem Ausmaß. Viele Verbrecher ſtellten ſich freiwillig und verrieten ihre Genoſſen in der Meinung, dadurch eine geringere Strafe zu erhalten. Und das, was das Juſtizdepartement erreichen wollte, iſt er⸗ reicht: die Gangſter haben Angſt bekommen, ihr Mut iſt dahin. Die ſchnellſte Neufahrspoſt der Welt Der Relprdflug Belgien— Kongo— Belgien Brüſſſel, 1. Jan. Der engliſche Pilot Waller, der in dem großen Luftderby Eng⸗ land— Auſtralien zuſammen mit dem Piloten Jones den vierten Platz belegen konnte, und ſofort nach ſeiner Landung in Auſtralien zum Fluge zurück nach England ſtartete, wobei er einen neuen Rekord für die Strecke England— Auſtralien— England aufſtellte, hat ſoeben im Auftrag der belgiſchen Regierung einen Poſt⸗ flug nach dem Kongoſtaat und zurück nach Bel⸗ ien durchgeführt. Während er für die Strecke rüſſel— Leopoldville 24 Stunden und 32 Minuten benötigte, bewältigte er den Rückflug in 23 Stunden, 21 Minuten. Für die insgeſamt über 13 000 Kilometer lange Strecke iſt alſo eine reine Flugzeit von noch nicht 48 Stunden zu errechnen. Das aber iſt ein Rekord, der tatſächlich bei⸗ ſpiellos daſteht und ſeinem Flugzeug, dem⸗ ſelben„Komet“⸗Typ, mit dem Scott und Black das Rennen England— Auſtralien gewannen, das beſte Zeugnis ausſtellt. Waller, der auf dieſem Flug von dem Bel⸗ gier Franc Homme begleitet wurde, erreichte eine durchſchnittliche Stundengeſchwindigkeit von 360 Kilometern. Die beiden erfolgreichen Piloten wurden dann auch auf dem Brüſſeler Flughafen Haeren mit größter Begeiſterung empfangen. Die jubelnde Menge nahm ſie auf die Schultern und führte ſie im Triumph zu der Tribüne, auf der ſich hohe belgiſche Wür⸗ denträger eingefunden hatten. Entlaſtung der Großſtädte von Arbeitsloſen durch Austauſch von Arbeitskräften ermög⸗ lichte. Zu den großen Arbeitsbeſchaffungs⸗ projekten gehört ferner in erſter Linie die In⸗ angriffnahme des Baues weiterer Reichs⸗ autobahnen, ſo daß heute ſchon mehr als 78 000 Arbeiter beim Bau der Reichsautobahnen ſelbſt beſchäftigt ſind, ganz abgeſehen von den weiteren Zehntauſenden von Arbeitern, die mittelbar für dieſes große Werk durch Erzeu⸗ gung und Gewinnung der notwendigen Bau⸗ materialien Arbeit gefunden haben. Am Schluß des Jahres 1934 betrug die Zahl der Arbeitsloſen nur noch 2 354 000, ſo daß wieder⸗ um eine Abnahme von 1705 055 zu verzeich⸗ nen iſt. Soziale Maßnahmen Das Winterhilfswerk 1933/34, das im April 1934 ſeinen Abſchluß fand, ergab Lei⸗ ſtungen in einer Geſamthöhe von 358 136 040,71 Reichsmark. Es hat damit ſämtliche Hilfsmaß⸗ nahmen übertroffen, die jemals zur Durch⸗ führung gekommen ſind. Zum Vergleich ſei nur angeführt, daß im reichen Vorkriegsdeutſch⸗ land die Zeppelinſpende des deutſchen Volkes nur die Summe von 6096 336 Mark erbrachte. Das war der höchſte Betrag, den jemals eine Spende vor dem Kriege in Deutſchland erbracht hat. Im Sommer wurde dann das große Hilfswerk„Mutter und Kind“ durch⸗ geführt, durch das Hunderttauſende von Müt⸗ tern die ſo notwendige und dringliche Erholung fanden und Hunderttauſende von Kindern zur Kräftigung und Erholung verſchickt werden konnten. Es konnten ferner im Rahmen dieſes Hilfswerks für viele zehntauſend Kinder men⸗ ſchenwürdige Schlafſtätten geſchaffen werden. (Schluß folgt) Sahrgang 5— X Nr. 2 B Nr. 2— Seite 4 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 2. Zanusr 1985 4 Alfred Roſenberg: Die Saarabſtimmung wird der ganzen Welt beweiſen, daß das deutſche Volk den Glauben an ſich ſelbſt wiedergefunden hat und ſich in dieſem Glauben durch keinerlei Machenſchaften, von wo ſie auch kommen mögen, beirren läßt. Darüber hinaus wünſchen wir, daß der gleiche ehrliche Friedenswille, der das deutſche Volk in dieſer Frage beſeelt, richtungweiſend für die geſamteuropäiſche Politik werde. Slimmen aus dem norden Ernſt A. Kock, Profeſſor in Lund (Schweden): 1 Wie oft hat man nach welterſchütternden Er⸗ eigniſſen eine vollſtändige und dauernde Um⸗ Knut Hamſun(Gorwegen)i geſtaltung des individuellen und politiſchen Le⸗ bens verkündet! Ein nüchterner Blick auf die 7000jährige Geſchichte der Menſchheit zeigt uns indeſſen ein ewiges Wogen. Was Wellenberg war, ward Wellental. Und umgekehrt. Doch, dieſe Erfahrung darf nicht die Hoffnung auf Fortſchritt, den Willen zum Guten, die Tatkraft des Individuums töten. Wenn die letzten Stun⸗ den des Jahres 1934 in Ewigkeitstiefen ver⸗ ſinken, wollen wir feſt glauben an die fried⸗ liche und gerechte Löſung einer Frage, die ſeit Jahren ſchwer auf deutſchen Herzen laſtet. Gunnar Gunnarſſon(Island): Im Jahre 1920 kam ich durch ein von fran⸗ zöſiſchen Truppen beſetztes deutſches Gebiet, und ich werde niemals vergeſſen, mit welcher Würde das deutſche Volk das ſchwere Unglücks⸗ ſchickſal getragen hat. Ich fragte mich ſelbſt, ob ich wohl perſönlich imſtande geweſen wäre, ein ſolches Unglück meines Landes ſo gut zu tragen, und ich war mir über die Antwort im Zweifel. Meine Bewunderung galt damals dem Be⸗ ſiegten. Es iſt mein Glaube, daß der Weltfriede vielleicht ſicherer als ſonſt irgendwie auf ſolchen überſtandenen und überwundenen Proben auf⸗ gebaut wird. Es iſt nordiſches Schickſal, end⸗ lich durch die Niederlage zu ſiegen, was der größte und vielleicht auch einzige Sieg ſein kann. Wenn die Saar im Jahre 1935 durch friedliche Abſtimmung Deutſchland zurückgege⸗ ben iſt, wird der ganze Norden dies von Her⸗ zen begrüßen und unſere gemeinſame Freude 45 Deutſchland wird ohne jeden Vorbehalt ein. Næ ul dzer D SDD... ◻ mD⏑ er elu., GC..—..—½- Huα ee e.lee, Wenn das deutſche Land, die Saar, wieder ganz entſtehen, wenn die franzöſiſche Politik— mit Eng Admiral Mark Kerr(England): ZIch glaube, daß die Unterzeichnung des Ab⸗ „ — kommens in Rom zwiſchen Deutſchland und Frankreich die ſtärkſte Hoffnung zuläßt, daß ſich die Unruhe an der Saar und in Europa über⸗ haupt während des nächſten Jahres legen wird. Der Sieger aus der Volksabſtimmung an der Saar muß als ſolcher von jedem anerkannt werden. Ich und alle meine Landsleute wün⸗ ſchen genau ſo aufrichtig den Frieden wie die .5 * 7 5 e Deutſchen: Die⸗Preſſe in der ganzen Welt kann biel Gutes zun, wenn ſie Verſtändnis zwiſchen den Nationen ſchafft. Aber ſie kann auch Scha⸗ — nicht, daß dies nur aus Liebe zum deutſchen Volke geſchah. Sondern in weitblickender Vor⸗ ausſchau ſahen ſie, daß ein dauerhafter Zu⸗ ſtand des Friedens in Europa nur möglich iſt, wenn der Grundſatz des Rechts endlich zuz Fevering und Köln, 2. Jan.(§BFunk.) Die„Kölniſche Zeitung“ veröffentlicht eine Unterredung ihres Berliner Mitarbeiters mit dem früheren preu⸗ den anrichten. Mit Bedauern ſtelle ich feſt, daß das Kritikertum, das ſich in verſchiedenen Län⸗ dern gegen Deutſchland richtete, ebenſalls höchſt unglücklich geweſen iſt. Deutſchland hatte einen ſchweren Kampf durchzufechten, um ſeine fi⸗ nanziellen und ſozialen Fragen zu löſen. Noch iſt dies nicht bis zum Letzten vollendet, aber was noch immer die Lage beunruhigt, iſt das feindlich geſonnene Kritikertum in vielen aus⸗ ländiſchen Zeitungen und das Anwachſen der „Rüſtungen in vielen Ländern. »Man darf hoffen— vor allen Dingen im Intereſſe des Weltfriedens— daß während des kommenden Jahres dieſe deſtruktiven Kräfte nie⸗ dergehalten werden. Und ſchließlich wollen wir alle deſſen eingedenk ſein: Verſtändnis iſt die Saat, aus der der Friedensbaum emporwächſt, und die Frucht dieſes Baumes iſt der Wohl⸗ ſtand. 11 Helge Roswaenge, Pr. Kammerſänger (Dänemark): Eine friedliche Zurückgliederung der Saar an Deutſchland bedeutet einfach den Frieden im Jahre 1935. Wer einmal die Saar beſucht hat, weiß, daß dieſes Land echtes deutſches Land iſt. Dr. Ernſt Timm, Reichsgeſchüftsführer der Nordiſchen Geſellſchaft: Führende Perſönlichkeiten der nordiſch⸗ger⸗ „maniſchen Völker haben ſich in einem für uns günſtigen Sinne über die Frage Saar und Europafrieden geäußert. Wir ſchmeicheln uns Der Intenda Reichsſportführer mit der Funkleitun HOlympiſchen Spiele 1936. und mit der führung aller n nt Walter Beumelburg wurde vom Reichsſendeleiter im Einvernehmen mit 3 er urch⸗ Vorarbeiten be⸗ ßiſchen Miniſter des Innern Karl Severing über ſeine Haltung in der Saarfrage. Severing verwies zunächſt auf ſeine Be⸗ mühungen, die Saar dem deutſchen Mutter⸗ land uneingeſchränkt und ungeteilt zu erhalten, und antwortete auf die Frage, ob ſich ſeine Auf⸗ faſſung durch den Regimewechſel in Deutſch⸗ land geändert habe, mit einem entſchie⸗ denen Nein. Ich wünſche aufs dringendſte, erklärte Severing weiter, nach wir vor, daß der Tag der Abſtimmung eine impoſante Mehrheit für die Rückgliederung des Saargebiets an Deutſchland ergeben möge. Die Hoffnung auf eine Wiederholung der A b⸗ ſtimmung iſt— daran habe ich keinen Zweifel— nichts als eine Illuſion. Sie hat trotz einiger in Genf gefallener un⸗ verbindlicher Aeußerungen weder eine recht⸗ liche, noch eine reale Grundlage. noufahrsolückwünſche des Saarbrücken, 2. Jan. Die Deutſche Front hat an den Führer folgendes Telegramm ge⸗ richtet: „An den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler, Reichskanzlei, Berlin. Ihrem Führer entbieten in inniger Verbun⸗ denheit mit der großen Volks⸗ und Schickſals⸗ gemeinſchaft 500 000 in der Deutſchen Front zu⸗ fammengeſchloſſene deutſche Volksgenoſſen an der Saar zum Jahreswechſel ihre heißen Glück⸗ und Segenswünſche. Wir ſind und bleiben die mehr denn je entſchloſſenen Streiter für Volks⸗ tum und Vaterland, für Glauben und Heimat in der deutſchen Weſtmark. Wir erneuern an⸗ geſichts wachſender Terroriſierung durch die Widerſacher des deutſchen Aufbaues und die Gegner jeder echter Staats⸗ und Friedensidee unſer Gelöbnis, durch unſere Abſtimmung am 13. Januar 1935 mithelfen zu wollen, daß Ihr Werk des Friedens und der Verſöhnung ſeine Krönung findet. Den unerſchütterlichen Glau⸗ ben daran tragen wir mit Ihnen als leitendes Geſetz vor Gott und der Welt feſt in unſerer Bruſt. Deutſche Front im Saargebiet gez. Nietmann.“ Der Führer hat folgende Antwort geſandt: „Deutſche Front im Saargebiet, Saarbrücken. Den in der Deutſchen Front zuſammenge⸗ ſchloſſenen deutſchen Volksgenoſſen danke ich für ihre Glück⸗ und Segenswünſche, die ich im Ge⸗ fühl unlösbarer Verbundenheit herzlichſt er⸗ widere. gez. Adolf Hitler.“ Auch die Deutſche Gewerkſchafts⸗ front Saar gelobte in Telegrammen an den mit dem Mutterland vereint iſt, verſchwindet eine Unruhe zwiſchen den Völtern. Eine neue Unruhe wird lands Billigung— aufs neue verſucht, Deutſchland weiter niederzuhalten. Geltung kommt und nicht mehr durch macht⸗ politiſche Beſtrebungen verbogen wird. Ein neues Europa kann nur ſtehen auf der Grund⸗ lage kameradſchaftlicher, gleichberechtigter Zu⸗ ſammenarbeit aller europäiſchen Nationen. die Faaefrage Jetzt wird die Entſcheidung für oder gegen Deutſchland getroffen, und ich wünſche drin⸗ gend, daß ſie für Deutſchland lauten möge. Das ſage ich niemandem zuliebe und nie⸗ mandem zuleide, ſondern einzig und allein im Intereſſe des Landes, dem die vier Jahrzehnte meiner Betätigung im öffentlichen Leben ge⸗ widmet waren. Severing kam ſchließlich auf das Verhältnis zwiſchen Deutſchland und Frankreich zu ſpre⸗ chen und gab ſeiner Anſicht Ausdruck, daß ge⸗ rade heute im Zuſammenwirken zwiſchen Deutſchland und Frankreich der Schlüſſel zum Frieden Europas liege. Wer aber dieſe Zu⸗ ſammenarbeit wünſche, der müſſe auch wün⸗ ſchen, daß die Saarfrage die Löſung erfahre, die ſie ihres Charakters eines ſtändigen Zank⸗ apfels entkleide. Die Welt wolle einen Frieden, der dieſen Namen ver⸗ diene und der nicht durch eine Quelle ſtän⸗ diger Beunruhigung beeinträchtigt werden dürfe. Saargebiets an den Führer Führer und ſeinen Saarbeauftragten Gauleiter Joſef Bürckel zum Jahreswechſel dem Führer des deutſchen Volkes unwandelbare deutſche Treue. Die Parole für den 13. Januar laute: Nieder mit Status quo! Vom Führer iſt folgendes Antworttelegramm eingegangen: „Den in der Deutſchen Gewerkſchaftsfront vereinigten deutſchen Saararbeitern danke ich für ihr Treuegelöbnis und die Glückwünſche zum Jahreswechſel, die ich in unlösbarer Ver⸗ bundenheit mit den beſten Wünſchen für ſie erwidere. gez. Adolf Hitler.“ kin flufeuf der Biſchöfe zur Faar⸗ abſtimmung Paderborn, 2. Jan. Die Biſchöfe der Paderborner Kirchenprovinz erlaſſen folgenden Aufruf: Geliebte Diözeſanen! Sonntag, den 13. Januar 1935, wird im Saargebiet die Volksabſtimmung ſtattfinden über die Frage, ob dieſes deutſche Land und ſeine Bewohner in der durch den Verſailler Gewaltfrieden aufgezwungenen Trennung vom Deutſchen Reich verbleiben ſollen oder nicht. Der für die Zukunft unſeres Vaterlandes ſo folgenſchweren Entſcheidung, die in einigen Tagen an der Saar fallen wird, kann kein wahrhaft Deutſcher gleichgültig gegenüber⸗ ſtehen. Als deutſche Katholiken ſind wir ver⸗ pflichtet, für die Größe, die Wohlfahrt und den Frieden unſeres Vaterlandes uns einzuſetzen. Unſere wirkſamſte Hilfe iſt das Gebet. Deshalb verordnen wir, daß am genannten Sonntag in allen Kirchen nach dem allgemeinen Gebet ſſche Saar ʒum kuropa-Frieden1935 Das krgebnis unſerer ſeujahrsrundfrage drei Vaterunſer und Ave Maria mit den Gläu⸗ bigen gebetet werden, um einen für unſer deut⸗ ſches Volk ſegensreichen Ausgang der Saar⸗ abſtimmung zu erflehen. Paderborn, den 28. Dezember 1934. Die Biſchöfe der Paderborner Kirchenprovinz: Caſpar, Erzbiſchof von Paderborn; Joſeph Damian, Biſchof von Fulda; Joſeph Godehard, Biſchof von Hildesheim. 4. Die Oberhirten der niederrheiniſchen Kir⸗ chenprovinz haben ſich dem Aufruf der Bi⸗ ſchöfe von Paderborn, Fulda und Hildesheim zur Saarabſtimmung angeſchloſſen. Die flbſtimmungsausweiſe Eine Mitteilung der Abſtimmungskommiſſion Saarbrücken, 2. Jan. Die Abſtimmungs⸗ kommiſſion teilt mit: Die Abſtimmungsausweiſe ſind dieſer Tage an die Abſtimmungsberechtigten verſandt wor⸗ den. Es iſt aber anzunehmen, daß einige Ab⸗ ſtimmungsberechtigte ihre Ausweiſe wegen Ab⸗ weſenheit oder unvollſtändiger Anſchrift nicht erhalten haben.— Dieſe Stimmberechtigten ſowohl als auch diejenigen, welche fehlerhafte Ausweiſe empfangen haben ſollten, müſſen ſich an den Gemeindeausſchuß des Bezirkes wen⸗ den, wo ſie ſtimmberechtigt ſind. Behörden, po⸗ litiſche Parteien und Einzelperſonen, deren An⸗ ſchrift auswärtigen ſtimmberechtigten Perſonen als„Anſchrift im Saargebiet“ diente, werden gebeten, die Ausweiſe baldmöglichſt an die Be⸗ rechtigten weiter zu leiten. Die Verordnung vom 13. Dezember 1934 be⸗ treffend Abänderung der Abſtimmungsverord⸗ nung vom 7. Juli 1934, Artikel 32, beſtimmt folgendes: „Wer mehr als einen auf ſeinen Namen lau⸗ tenden Abſtimmungsausweis erhalten ſollte, muß die überzähligen Ausweiſe dem nächſten Gemeindeausſchuß oder dem nächſten Kreisbüro ſpäteſtens am dritten Tag, nach dem er ſie er⸗ halten hat, zurückſenden. Wer einen Abſtim⸗ mungsausweis erhalten ſollte, der ihn mit einem Familiennamen bezeichnet, den er nicht mehr trägt, iſt gehalten, dieſen Ausweis in gleicher Weiſe wie im vorhergehenden Abſatz angegeben, zurückzuſenden.“ Diejenigen Perſonen, welche es unterlaſſen, in den oben erwähnten Fällen den Abſtim⸗ mungsausweis zurückzuſchicken, können kraft Artikel 70 der Abſtimmungsverordnung vom 7. Juli 1934 beſtraft werden. * Saarbrücken, 2. Jan. Auf Erſuchen der Abſtimmungskommiſſion teilt die Direktion des Innern mit, daß für die Zeit vom 10. bis 16. Januar 1935 eine Genehmigung zur Einreiſe ins Saargebiet nicht erteilt wird für ſolche Perſonen, die ins Saargebiet einreiſen wol⸗ len, um dort an einer öffentlichen oder geſchloſ⸗ ſenen Veranſtaltung teilzunehmen oder die als Mitglieder eines Vereins oder einer ſonſtigen Perſonenmehrheit in dieſer Eigenſchaft, ſei es einzeln oder geſchloſſen, einreiſen. der schwede Rhode Prüſident der floſlimmungskommiſſion Saarbrücken, 1. Jan. Entſprechend der bei Beginn ihrer Tätigkeit getroffenen Verab⸗ redung, nach der das Präſidium der Abſtim⸗ mungskommiſſion alle zwei Monate wechſeln ſoll, hat am Neujahrstag das ſchwediſche Mit⸗ glied Rhode wieder den Vorſitz der Kommiſſion übernommen. Von kmigranten niodergeſchlagen Saarbrücken, 1. Jan.(HB⸗Funk.) In der Silveſternacht überfielen in Pütt lingen ſechs bis acht Separatiſten das Mit⸗ glied der Deutſchen Front, Erwin Grün, und ſchlugen ihn nieder. dem Hauſe des Friſeurs Becker, in dem die Se⸗ paratiſten Stellung bezogen haben. Landjäger fanden vor der Haustür einen ſchweren Ham⸗ mer, an dem nach den Feſtſtellungen eines Arz⸗ tes Haare klebten. Die Landjäger verſuchten darauf, in das Haus zu gelangen. Auf wieder⸗ holtes Begehren wurde ihnen aus dem Hauſe von einem Manne, der ſich ſpäter als Haupt⸗ rädelsführer entpuppte, geantwortet: früh machen nicht auf. Vor morgen frühn kommtkeiner herein.“ Dieſer Mann iſt der in Püttlingen berüchtigte Steiger Spei⸗ cher. Als endlich geöffnet wurde, war Speicher mit einigen anderen ſeiner Genoſſen geflüchtet. Nur zwei Mann konnten von der Polizei im Keller feſtgenommen werden. Außerdem be⸗ ſchlagnahmten die Beamten eine Kartoffel⸗ hake, einen Stahlſtock und zwei Gum⸗ miknüppel. Später wurden auf der Straße zwei weitere Gummiknüppel gefun⸗ den. Die Planmäßigkeit und die Vorſätzlichkeit des Ueberfalles iſt durch eine Reihe Tatſ achen erwieſen. Der Ueberfall erfolgte vor 3 C C Hon Mlit Troſtloſ abſchieden es erbarn Ausſicht, des Jahre Dieſer Un die Stimi im entſche Regentrop könnte. I Mannhein hatten die den ausv die Kurp hold ſin Lebensfrei Mußte wäſſert we als ſich n innen einen beſe war chara herrſchte ſ Hier wur den Strap ſein. In peinlich ge machen ur vor allem licher Vor Vor Wer hätte ſtunden gl noch die Jahres ſy ſein ſollen Alſo gi Stammhät empfing aſt übere Endlich w Nacht der gebrochen. auszugebe Die Vol Ein Grun fene Kehle auf den V zuſehen, u empfand 1 ſtand, du Jahre e Die Str ſtunde. D res in Ka einen rickh Daran pr denn ſonſt Gäſte ſchor Der Haup der Stadt erwartet u Wer es außerhalb heit genug familiär v rant, Diel herausgept zeigte noch diskrete 2 die Ballon Er braucht Zündſchnü ſtange in d 72 35 t den Gläu⸗ unſer deut⸗ der Saar⸗ 34. henprovinz: n; da; ildesheim. üſchen Kir⸗ uf der Bi⸗ Hildesheim eiſe Skommiſſion oſtimmungs⸗ dieſer Tage 'rſandt wor⸗ z einige Ab⸗ e wegen Ab⸗ iſchrift nicht nberechtigten e fehlerhafte „müſſen ſich ezirkes wen⸗ ſehörden, po⸗ n, deren An⸗ en Perſonen ente, werden ſt an die Be⸗ ber 1934 be⸗ nungsverord⸗ 32, beſtimmt Namen lau⸗ halten ſollte, dem nächſten en Kreisbüro em er ſie er⸗ inen Abſtim⸗ der ihn mit den er nicht Ausweis in enden Abſatz unterlaſſen, den Abſtim⸗ können kraft ördnung vom Erſuchen der Direktion des m 10. bis 16. zur Einreiſe rd für ſolche inreiſen wol⸗ oder geſchloſ⸗ moder die als iner ſonſtigen nſchaft, ſei es n. ident der ſſion itſprechend der ffenen Verab⸗ i der Abſtim⸗ nate wechſeln zwediſche Mit⸗ er Kommiſſion ſeſchlagen B⸗Funk.) In Züttlingen ten das Mit⸗ n Grün, und all erfolgte vor in dem die Se⸗ en. Landjäger ſchweren Ham⸗ gen eines Arz⸗ iger verſuchten 1. Auf wieder⸗ us dem Hauſe ter als Haupt⸗ „Wi orgen Fruhz wortet: zeſer Mann iſ eiger Spei⸗ e, war Speicher oſſen geflüchtet. der Polizei im Außerdem be⸗ Kartoffel z wei Gum auf der Straß üppel gefun⸗ ſe Vorſätzlichkeit Reihe Tatſachen —— 1*— t — e 0 3 Hilochter Baſnmel dupen Alannfoin hon MMitternacht bis morgens/ Feucht innen und außen/ Abschied und Auftałt Troſtloſer hätte ſich das alte Jahr nicht ver⸗ abſchieden können. Der Himmel weinte, daß es erbarmte. Am Abend beſtand noch keine Ausſicht, daß ſich das Wetter am Sterbelager des Jahres etwas mannhafter benehmen würde. Dieſer Umſtand drückte anfänglich etwas auf die Stimmung. Jeder trug Bedenken, ob ſich im entſcheidenden Augenblick nicht doch noch ein Regentropfen auf die Zündſchnüre verirren könnte. Und wie gut hatten ſich diesmal die Mannheimer vorbereitet! Zahlreiche Geſchäfte hatten die Genugtuung, bis auf den letzten Fa⸗ den ausverkauft zu ſein. Beweis dafür, daß die Kurpfälzer jedem Weltſchmerz ab⸗ hold ſind und ſich mit Leib und Seele der Lebensfreude verſchrieben haben. Mußte ausgerechnet die ganze Geſchichte ver⸗ wäſſert werden! Was ließ ſich da Beſſeres tun, als ſich nach Kräften und Vermögen auch innen anzufeuchten, um wenigſtens einen beſcheidenen Ausgleich zu ſchaffen. Das war charakteriſtiſch für den Abend. In den Gaſtſtätten herrſchte ſchon am frühen Abend reger Betrieb. Hier wurde der feſte Grundſtock gelegt, um den Strapazen der Silveſternacht gewachſen zu ſein. In Mannheim iſt man in dieſer Hinſicht peinlich gewiſſenhaft. Man will gründlich mit⸗ machen und nicht nur locker dabei ſein. Und vor allem durchhalten. Das bedurfte gründ⸗ licher Vorbereitungen. Vorgebaut iſt beſſer als abgebaut. Wer hätte gerne Luſt gehabt, in den Morgen⸗ ſtunden gleich Schwächen aufzudecken, wo dazu noch die erſten Stunden des angebrochenen Jahres ſymboliſch für die reſtlichen 364 Tage ſein ſollen! Alſo ging man in eines der zahlreichen Stammhäuſer, ſtürmte die Speiſeſtätten, und empfing gleichzeitig die erſten Anregungen. aſt überall ſpielte Schrammel muſik auf. Endlich war wieder einmal ein Tag und eine Nacht der Hochkonjunktur für die Muſiker an⸗ gebrochen. Sie hatten ſchönſte Gelegenheit, ſich auszugeben. Die Volkslieder ließen ſich bequem mitſingen. Ein Grund mehr, immer wieder die heißgelau⸗ fene Kehle zu befeuchten. Bis man ſich endlich auf den Weg machte, um auch andernorts nach⸗ zuſehen, was los iſt, ſtörte kein Regen mehr, empfand man nicht mehr den peinlichen Um⸗ ſtand, durch Regenpfützen dem neuen Jahre entgegenwaten zu müſſen. Die Straßen waren belebt wie zur Mittags⸗ ſtunde. Die paar Spritzer wurden ohne weite⸗ res in Kauf genommen. Die Begeiſterung für einen richtigen Bummel war unverkennbar. Daran profitierten die Lokale, die ſich mehr denn ſonſt in Unkoſten geſtürzt hatten, um die Gäſte ſchon durch äußere Aufmachung zu feſſeln. Der Hauptverkehr ſpielte ſich wieder im Herzen der Stadt ab, wo der größte Feuerwerksbetrieb erwartet wurde. Wer es vorzog, ſich einmal ein Vergnügen außerhalb des Hauſes zu leiſten, hatte Gelegen⸗ heit genug, gut unterzukommen. Gemütlich und familiär war es wieder im Parkhotel. Reſtau⸗ rant, Diele und Silberſaal waren ſilveſterlich herausgeputzt. Die ſcheidende Geſchäftsführung zeigte noch einmal, was ſie leiſten kann. Die diskrete Beleuchtung, die reizenden Geſchenke wirkten auf die Stimmung belebend. Es wurde ſchon frühzeitig mit Papierbällchen geworfen, Schlager getutet und bunte Papierſchlangen ge⸗ worfen. Wer ſich für Knallerei entſchied, konnte die Ballonſtaffel auf den Tiſchen dazu benützen. Er brauchte ſich nicht unnötig über abgebrochene Zündſchnüre zu ärgern. Die glimmende Rauch⸗ ſtange in der Fauſt genügte. In der Diele ſpielte M fll „enn al LE OG —— eine Erwerbsloſenkapelle auf, im Silberſaal Seezer jr. Die Schrammelkapelle war die Dritte im Bunde. Rhythmiſcher Lärm und Möglichkeit genug, wacker das Tanzbein zu ſchwingen. Auch im Palaſt⸗Hotel ging es hoch her. In der ehemaligen Bar brachte Jodl mit ſeinen quicklebendigen Fünf die Gemüter und Beine in Schwung. Sie ſpielten wie die Teufel. Werner und Greſſer mit ihren Getreuen ſtanden nicht nach. Und die vier Mackebacher, die als Eisbrecher zwiſchendurch die Runde durch das Haus machten, hatten wenig Grund, über mangelnden Erfolg zu klagen. Punkt zwölf gehen die Lichter für zwei Mi⸗ nuten aus, wird Deutſchland⸗, Horſt⸗Weſſel⸗ und Saarlied geſungen, erſtrahlen Hunderte von Lichtern auf dem Chriſtbaum im Hof, ben⸗ galiſche Lichter flammen auf, Kanonenſchläge dröhnen, es iſt ſehr feierlich. Bis das Licht wieder allzu Zärtliche überraſcht. Es wird feſte drauflosgeproſtet, und dann marſchieren die Glücksbringer auf. Das Glücksſchwein wird herumgetragen, das man nach Belieben ſtrei⸗ cheln kann, ein Glückspfennig iſt zu ergattern, der Kaminfeger zu berühren. Man hat zu tun genug! Wie hier, ſo war es überall. Es ließ ſich allerdings die Feſtſtellung machen, daß die ſil⸗ veſterliche Verbrüderung nur in engſten Krei⸗ ſen ſtattfand. Nach der erſten Stunde des neuen Jahres erweiterten ſich die Kreiſe, wuchs die Zahl der Anknüpfungspunkte, bis ſich bei Morgengrauen die Gäſteſchar wie eine Familie verbunden fühlte. Der Mannheimer braucht etwas lange, bis er in Stimmung kommt und ſeine letzte Reſerve preisgibt. Iſt er aber ſo⸗ weit, dann ſchießen gute Freundſchaften wie Pilze aus der Feuchtfröhlichkeit auf. Im Roſengarten herrſchte ein Gedränge, daß man um einen Tanzplatz kämpfen mußte. Nur gut, daß ſich die Verwaltung entſchloß, im neuen Jahre die geräumige Eingangshalle für die Tanzluſtigen freizugeben. Erſt dann gab es erſehnte Entlaſtung für Bierkeller und Ni⸗ belungenſaal. Gut beſucht war auch der Ab⸗ ſchiedsrummel im Friedrichspark. Die beliebte Unterhaltungsſtätte profitierte davon, daß das n Lf Wee lectn fiemungumig e f — fi II I IA IA — TrII i — .— hielt. Wo ein Saal war, drehten ſich die Paare, war eine bunte Jahres⸗Auskehr auf⸗ gezogen worden. Daß die Leiter der Hotels und Gaſtſtätten es verſtanden, ihre Betriebe zu füllen, ſpricht für ſie. Es war ſchön, wohin man kam. Das mußte man nach einem Bummel durch die Mannheimer Lokale ohne weiteres zugeſtehen. Für die Katerſtim⸗ mung, die ſich nach dieſem anſtrengenden Sport ſeine Pforten an Silveſter geſchloſſen Der Mord in A1 Wer war der Mann mit dem Koffer? Die ſcheußliche Mordtat in K 1, über die wir berichteten, erregt nach wie vor in ſtarkem Maße die Gemüter der Bevölkerung. Der unermüd⸗ lichen Tätigkeit der Kriminalpolizei und Staats⸗ anwalt iſt es in der Zwiſchenzeit gelungen, das Dunkel um das grauenvolle Geſchehen etwas zu lichten, wenn es auch nicht gelungen iſt, des bis jetzt noch unbekannten Täters habhaft zu werden. Feſt ſteht bis jetzt, daß die Getötete am Morgen des 28. Dezember ihre hieſige Dienſtſtelle um halb zwei Uhr verließ und gegen 4 Uhr morgens in Begleitung des der Mord⸗ tat verdächtigen Mannes heimkam. Der Beglei⸗ ter verließ die Wohnung der Ermordeten bereits wieder gegen halb ſechs Uhr morgens. Der Mord geſchah demnach in der Zeit von 4 bis halb 6 Uhr am Morgen des 28. Dezember. Wie wir bereits berichteten, hat der Mörder ſein Opfer mit der von der Ermordeten getra⸗ genen ſchweren ant Halskette erdroſſelt und iſt dann unter Mitnahme eines dem Opfer ge⸗ hörenden Koffers und anderen Gegenſtänden ſpurlos verſchwunden. Der Mörder hat dann rſiſn He r — den Koffer am gleichen Morgen zwiſchen 8 und 9 Uhr auf dem Städt. Leihamt verſetzt. Trotz der fieberhaften und raſtloſen Tätigkeit der Kriminalpolizei und Staatsanwaltſchaft iſt es noch nicht gelungen, feſtzuſtellen, was der Mörder in der Zeit nach der Tat— alſo von halb ſechs Uhr mongens— bis zu ſeinem Gang auf das Leihamt ge⸗ macht bzw. wo er ſich aufgehalten und herum⸗ getrieben hat. Zur Löſung dieſer Frage iſt nun⸗ mehr die Mitwirkung der Oeffentlich⸗ keit dringend erwünſcht. Wer hat den Mann mit dem Koffer geſehen? Das iſt die Frage, die im Intereſſe der ſchnel⸗ len und reſtloſen Aufklärung des Verbrechens und Feſtſtellung der Perſon des Mörders geſtellt werden muß. Der der Ermordeten geſtohlene Koffer iſt ab heute vormittag im Fahrrad⸗ haus Piſter, U1, 2, ausgeſtellt. Es handelt ſich um einen 55“35K17 em großen ſchwarzen Lacklederkoffer mit naturfarbener Ledereinfaſ⸗ ſung an den Kanten, naturfarbenem Lederhand⸗ griff und zwei vornickelten Schlöſſern. Die auf⸗ fallende Ausführung des Koffers dürfte dazu führen, daß ſich dieſer oder jener, der am Mor⸗ gen der Mordtat zwiſchen halb 6 und 8 Uhr unterwegs oder aber in der Zeit zwiſchen 8 und 9 Uhr auf dem Leihamt war, an den Mann mit dem Koffer erinnert und Angaben machen kann, die zur Aufklärung der Mordtat von größter Wichtigkeit ſind. Zur Verfolgung einer beſtimmten Spur iſt es auch notwendig, daß ſich die Beſitzer folgender Pfandſcheine C 9308— C 9320 A 60 553— A 60 560 Ausſtellungsdatum 28. XII. 1934 Die Inhaber der obenbezeichneten Pfand⸗ cheine, wie auch ſolche Perſonen, die irgend⸗ welche zweckdienliche Angaben über den Täter machen können, mögen ſich auf der Krimin al⸗ polizei(Polizeipräſidium), Zimmer 5, Tel. Nr. 35 851, melden. Auf Wunſch wird die ver⸗ trauliche Behandlung der gemachten Angaben zugeſichert. elden: ſſſi grr notwendigerweiſe einſtellen muß, iſt niemand verantwortlich zu machen. Wie das Treiben in den Cafés wark Fröhlich und unbeſchwert, kann ich Ihnen ſa⸗ gen! Die frühen Heimgänger haben viel ver⸗ ſäumt. Im Rheingold verſtand es der Kölner Toni Saurbier, die Lachmuskeln gründlich 175 maſſieren. Die Kapelle ſld ſich Karnevals⸗ mützen auf den Kopf geſtülpt und legte los, daß es eine Freude war. Das Glücksſchwein, das aufs Podium geſtellt wurde, war zwar etwas groß geraten, aber es mußte— gebaut ſein um das viele Händeſtreicheln aus⸗ zuhalten. Das ganze Haus defilierte an dieſem Glücksbringer vorbei. Geſchunkelt wurde und oben ſoggn getanzt. Mehr konnte niemand verlangen. Im Belbe, wo Hans Zimmer auf⸗ ſpielte, mußte man froh ſein, einen Platz zu erwiſchen. Im Wellenreuther verſuchte ein Ko⸗ miker Stimmung zu machen. Da er aber in den erſten Jahresſtunden allzu ſehr für die Her⸗ ren Partei nahm, wurde er überkikerikiht von der Damenwelt, daß es nur ſo eine Luſt war. Klappern und Tuten taten ein übriges, um einen köſtlichen Lärm zu erzeugen. In allen Räumen traf man ein munteres Völklein an. Kaffee braucht mitunter nicht weniger anzu⸗ regen als Bier und Sekt. Ausgezeichnet war die Libelle dekoriert wor⸗ den. Ueber allem aber thronte der Kater. Die Hauskapelle Haſeke und die Kapelle Ziegler löſten ſich ab. Pauſenlos ließ ſich ins neue Jahr hinübertanzen. Eine Unmenge Scherzartikel wurde unter die Leute nen Beglückt be⸗ trachtete man ſeinen Glückspfennig, die traditio⸗ falt Gabe, die nicht unter das Zugabeverbot ällt. Das Dreigeſtirn„Kurpfalz“, der neueröffnete „Clou“ und der„Wintergarten“ bildeten ſtarkt Anziehungspunkte die ganze Nacht über. End⸗ lich konnte man einmal durchhalten, wurde nicht ausgerechnet dann, wenn man im beſten Zuge war, in die feuchte Winterluft hinaus⸗ geſchickt. Anreiz genug, ſeinen Platz zu behaup⸗ ten. Das war entſchieden leichter, als eine Sitz⸗ gelegenheit zu ſchnappen. Ein gutes Zeichen! In den Nachmitternachtsſtunden ſchlugen die Stimmungswogen am höchſten. Viele, die zu Hauſe Neufahr gefeiert hatten, brachten es nicht über ſich, ſich in die Betten zu rollen. Der Straßenlärm hätte ſie doch nicht ſchlafen laſſen. und wer ſich gut präpariert hatte, verfügte um dieſe Stunde noch nicht über die erforderliche Bettſchwere. So verlegte ſich der Hauptbetrieb auf die Morgenſtunden. Das war in allen Stadtteilen gleich, wenn er ſich auch in Plan⸗ ken und Breite Straße in ſtärkerem Maße kon⸗ zentrierte. Corſo oder Gambrinus waren nicht weniger frequentiert als die Börſe etwa oder die guten Weinſtuben der Parallelſtraßen. Den Geſchäftsleuten war dieſer Umſtand von Herzen zu gönnen. Er beweiſt aber auch die neue Hoffnung und die Zukunftsgläubigkeit, die alle beſeelt. Der mitternächtliche Feuerwerks⸗ betrieb war in dieſem Jahre beſonders ſtark. Der Regen hatte zwar manches verdor⸗ ben. Viele Raketen und Kanonenſchläge ver⸗ tragen eine Verwäſſerung nicht. Dagegen hagel⸗ ten deſto zahlreicher Fröſche und Schwärmer auf die Straßen. Man mußte ſchon gehörig aufpaſſen, um keinen Kracher auf den Hut zu kriegen. Rund um den Marktplatz vor allem. Feſtlicher hätte das Bild nicht ſein können! Eindrucksvoll das Glockengeläute, das Heu⸗ len der Sirenen. In der Neckarſtadt marſchier⸗ ten Hitlerjſungen durch die Straßen, hieben munter auf ihre Landsknechtstrommeln und wünſchten gutes Neujahr an. Wir erlebten noch ein ſchöneres und fröhlicheres Silveſter⸗ reiben.— Den Kater, den erſten des Jahres, nahm man gerne in Kauf. Die Katerfrühſtücke taten gute Dienſte. Ganz Schlaue wagten ſich ſogar ſchon zu einer Stunde, wo man gewöhn⸗ lich am Kaffeetiſch ſitzt, an eine gediegen⸗ Ochſenſchwanzſuppe oder Kompott heran.— ſollen für dieſen Zweck ausgezeichnet ſein. Straßenmuſikanten. —— — — 3 „Hakenkreuzbanner“ Nannheim, 1. Januar 1935 Jahrgang 5— A Nr. 2/ B Nr. 2— Seite 6 Neujahrsumzug der Karnevaliſten Im Mittelpunkte des Neujahrstages ſtand der Neufahrsumzug der Karneval⸗ vereine. Erſt im Vorjahre hatte man den alten Brauch wieder aufleben laſſe“, nachdem er fünf Jahre lang verboten war. Vielleicht hatte man damals der Meinung gehuldigt, das Leben ſei an ſich ſchon ſo luſtig, daß man eine larne⸗ valiſtiſche Anregung ruhig entbehren könne. Dieſer Standpunkt und dieſe unverſtändliche Haltung wurde wie ſo vieles von der neuen Zeit überwunden. Die roten und blauen Sol⸗ daten der Ranzen⸗ und Prinzengarde, die Lin⸗ denhöfer Friderizianer, dürfen ſich wieder ge⸗ troſt am Neujahrstage auf die Straße wagen und dem Regierungsvertreter und Oberbürger⸗ meiſter der Stadt ihren Glückwunſch dar⸗ In den Nachmittagsſtunden bewegten ſich in langem bunten Zug die drei närriſchen Garden durch die Straßen der Oſtſtadt, wo ſie ſich ge⸗ ſammelt hatten. Drei Kapellen und Spiel⸗ züge machten genügend Lärm, um auch den letzten Neujahrsbummler um ſein wohlver⸗ dientes Mittagſchläſchen zu bringen.„Feuerio“ „Fröhlich Pfalz“ und die„Karnevalsgeſellſchaft Lindenhof“ hatten ſich vereint und ſtellten bei dieſer Gelegenheit ihre mobiliſierte Streitmacht vor. Berittene Hauptleute gab es zu ſehen und eine rieſige Bierflaſchenkanone, die von vier Füchſen gezogen wurde, die alle nagelneue Geſchirre trugen. Markedenterinnen marſchier⸗ ten im Zuge und Till Eulenſpiegel leiſtete ſich luſtige Seitenſprünge. Daimler⸗Benz hatte fabrikneue Wagen für die 33 Elferräte zur Ver⸗ fügung geſtellt. Neben dem Fahrer ſaßen Pa⸗ gen. Bemerkenswert die neue Fahne der Ran⸗ zengarde, die nach dem Original, das ſich im Schloß befindet, angefertigt wurde. Es war eir Aufmarſch, der ſich ſehen laſſen konnte und den drei Karnevalgeſellſchaften alle Ehre machte. Vor dem Balkon des Rathauſes, wo ſich die Vertreter der Regierung, der Pariei und der Stadt eingefunden hatten, wurde Aufſtellung genommen. Eine vielhundertköpfige Zuſchauer⸗ menge ſäumte den Paradeplatz. Den fröhlich⸗ bringen. kritiſchen Blicken bot ſich ein farbenprächtiges Bild. Hohmann⸗Webau erſtattete Meldung: „1 Generalfeldmarſchall, 25 Offiziere, 33 Elfer⸗ zäte, 250 Mann, 17 Fahnen, 7 Markedenterinnen und eine Batterie zur Gratulationscour an⸗ getreten!“ Danach ergriff Präſident Philipp Reiſcher namens der drei Karnevalgeſellſchaften das Wort. „Ich habe die große Ehre, Ihnen allen im Namen der karnevaliſtiſchen Geſellſchaften von Mannheim die allerbeſten Glück⸗ und Segens⸗ wünſche zum neuen Jahre aus zuſprechen. Als äußeres Zeichen überreichen wir dem Haus⸗ herrn des Rathauſes, dem Herrn Oherbürger⸗ meiſter, dieſes Blumenangebinde mit den Far⸗ ben unſerer Vaterſtadt. Gleichzertig geſtatte ich mir, die Vertreter der Geſellſchaften dem hohen Hauſe vorzuſtellen. Es ſind erſchienen: Feuerio, Lindenhof, Fröhl. Pfalz. Sie alle gehören zu der Sorte Menſchen, die ſich zur Aufgabe ſtel⸗ len, ihre Mitmenſchen durch geſunden und bodenſtändigen Humor zu erfreuen und ſomit für den Volkskarneval in erſter Linie bahnbre⸗ chend zu wirken. Wenn die hohen Vertreter der Behörden und der Stadtverwaltung auf den Balkon des Rat⸗ hauſes treten und die einzelnen Garden mit blumengeſchmückten Gewehrläuſen erblicken, ſo kann ich Ihnen nur ſagen, was Sie hier ſehen, iſt die Ernte eines Idealismus für eine ſchöne und gute Sache: für den Volkskarneval. Mit viel Liebe und großer Sorgfalt iſt dies alles zuſammengefügt. Es lacht das Herz, und wenn das Herz lacht, iſt der Menſch zufrieden. Wir Karnevaliſten aber ſehen auch gerne unſer Stadtoberhaupt lachen. Wenn er lacht, freut ſich die ganze Bür⸗ gerſchaft mit ihm. Wie ſagt Mannheimia: „Wenn de Vatter der Familie lacht, dann iſt alles in Butter!“ Und unſer Oberbürgermeiſter kann lachen, denn er iſt ja ein Sohn der goldenen Stadt Mainz! Wir Karnevaliſten von Mannheim dürfen uns glücklich ſchätzen, denn wi« haben in ihm einen Schirmherrn des Volkskarnevals ge⸗ unden. Ich möchte nicht verſäumen, dem Herrn OB unſeren aufrichtigſten Dank auszuſprechen, daß er dieſe Schirmherrſchaft übernommen hat. Nach dieſen Worten, die von Oberbürger⸗ meiſter Renninger lächelnd quittiert wurden, ſchallte ein dreifaches„Ahoi! Aha! und gut Stuß!“ über den Paradeplatz. Oberbürgermeiſter Renninger dankte den Karnevaliſten für ihre Glück⸗ und Segens⸗ wünſche zum Neujahrstage und wies darauf hin, wie originell doch gerade die Stimme des Volkes ſein könne. 1904 ſei in den Narren⸗ ſitzungen das Projekt des Plankendurchbruchs feierlich zu Grabe getragen worden. In fünfzig Jahren, hieß es damals, werde man ja weiter ſehen. Es habe aber nur dreißig Jahre gedauert, bis das Projekt zur Durchfüh⸗ rung gekommen ſei. Jedenfalls fei vie Situa⸗ zugleich neuen Lebens. tion von den Mannheimer Narren richtig erfaßt worden. Der Plankendurchbruch ſei Ausdruck Kinder und Narren pflegen die Wahrheit zu ſagen. Die Karne⸗ valiſten hätten es auch verſtanden, das garcze Volk unter eine Kappe zu bringen. Er freue ſich, daß das Volk mitmache, er könne von ſich ſagen, daß er mit vollem Herzen dabei ſei. Am Schluſſe ſeiner Ausführungen brachte der Ober⸗ bürgermeiſter auf die aufſtrebende Stadt und auf das Gelingen des Volkskarnevals 1935 ein Ahoi aus, womit die Gratulationscour ihr Ende fand. Der ſtattliche Zug formierte ſich wieder und ſetzte ſich durch die Unterſtadt, an den Narren⸗ hochburgen vorbei, in Bewegung. Vom Markt⸗ platz aus, wo er ſich auflöſte, ging es in die Stammhäuſer, wo bei wohlverdientem Trop⸗ fen der Beginn des neuen Jahres zum zweiten Male gefeiert wurde. hk. Silveſternacht im Friedrichspark Der Silveſterrummel im Friedrichspark war ſehr zahlreich beſucht; die Veranſtalter des Abends, die Gaſtwirte Otto Frei und Jo⸗ hann Bernſtein, mußten bereits gegen 10 Uhr ſchließen. Die bekannte Kapelle Klap⸗ perer bot den Tanzluſtigen reichlich Gelegen⸗ heit, auf dem großen Tanzboden nach aus⸗ gezeichnet rhythmiſcher Muſik dem ſchönen Sport zu huldigen. Die drei Franzini erwieſen ſich in ihren Auftritten als Meiſter auf Volksinſtru⸗ menten und geſchickte Akrobaten, während das Niveau ihrer humoriſtiſchen Darbietungen dem Anlaß der Veranſtaltung nicht angepaßt war und deshalb auch wenig Anklang fand. Die Imnm Neuen FIfieater „Straßenmuſik“ Ein cuſtjpiel von Schuren Das kann man ſchon ſagen: Daß dem Volk ein gutes, deutſches Luſtſpiel bisher mangelte und daß ſich unſere junge Dichtergeneration be⸗ müht, dieſe Lücke jetzt auszufüllen. Deshalb gibt es jetzt auch nicht wenige Luſtſpiele. Das eine gut, das andere weniger! Dieſes jedoch— das ſei vorweggenom⸗ men— wieder mehr. Das zu Anfang nicht gar ſo kurzweilige Stück gewinnt in den folgenden Akten und führt ſo⸗ gar zum Sch luß zu einem ehrlichen Erfolg. Schurer holt ſeinen Stoff bei„kleinen Leu⸗ ten“. Die Geſchichte handelt von drei armen Nummer 1: Genie mit zigennerhaftem Wandertrieb, jung, hübſch, Be⸗ ſitzer einer Einzimmerwohnung. Der Zwote: Philoſoph mit dem notwendigen Schuß Moral. Der Dritte im Bunde: etwas, was man ſo als „Menſch mit Herzensbildung“ bezeichnet, da⸗ neben aber noch„verſoffene Ruine“. Dieſem Kleeblatt beſorgt„Mutter Witt“, ein noch jun⸗ ges arbeitſames Mädel, den Haushalt. Und ſie iſt es auch, die mit„Nummer“, nach deſ⸗ ſen Ueberwindung ſeiner zigeunerhaften Reſt⸗ beſtände, das„Happy end“ beſtreitet. Dazwiſchen ſpielt ein gefundener Schmuck eine Hauptrolle. Die Moral dieſer idylliſch⸗luſtigen, menſchlich⸗ herzigen Geſchichte iſt die Moral ſelbſt. Wenn ein ungeborenes Kind beinahe drei Väter be⸗ kommen ſoll, gibt es viel und herzlich, ja be⸗ freiend zu lachen. Mit dieſem Stück hat alſo der Mahnruf: „Spielt aute Luſtſpiele“ Gehör gefunden. Und wir beſtätigen den Erfolg um ſo lieber, als es ſich freihält von aller Konjunkturkunſt. Die drei Akte ſind volksſtückmäßig und ſehr geſchickt aufgebaunz echter Humor und— aus⸗ nahmsweiſe!— bartloſer Witz flimmern über dem ernſten Grundton, der in der Tiefe ſogar an ſoziologiſche Probleme rührt. Foto: Tillmann-Matter Das Muſikanten⸗Kleeblatt Linder, Offenbach, Krüger) weite Nummer ihrer Darbietungen,„Der Froſchkönig“, verdient Erwähnung, da ſie in ihrer exakten Durchführung ſichere Körper⸗ beherrſchung in den mannigfaltigſten Stellun⸗ gen verriet. In den letzten Minuten des alten Jahres regte Tanzmeiſter Helm eine Polo⸗ naiſe an, verabſchiedete es und begrüßte das neue mit einem allſeits freudig aufgenommenen „Proſit Neujahr“. Wer dann das Einläuten des neuen Jahres hören wollte, ging im Park ein Stückchen ſpa⸗ zieren, der zwar wegen des auffallend warmen Wetters, man konnte ſogar Damen in leichten Tanzkleidern draußen ſehen, wenig ſilveſterlich Dieſes Stück erfüllt alſo auch eine ſchöne und zeitgemäße Aufgabe: Hier iſt das Leben, der Alltag zum Klingen gebracht, hier ſind ſein Glück und ſeine Leiden ernſt geſtaltet und doch mit einem wohltemperierten Humor durch⸗ wärmt. Man hat das Gefühl: hier hat ein Theater⸗ mann mit Kopf und Herz ein wirklich luſtiges Volksſtück voll Behaglichkeit geſchrieben. Mit echter Komik und ſpritzigen Pointen am lau⸗ fenden Band! Ohne große dramatiſche An⸗ ſprüche zu erheben, hat Schurek ſeinen Men⸗ ſchen gut beobachtete Einzelzüge und eine ein⸗ wandfreie Geſamthaltung abgewonnen. Der Abend wurde von Hans Becker ſehr liebevoll und mit gutem ſzeniſchen Geſchick ein⸗ gerichtet. Auge und Ohr kamen auf ihre Ko⸗ ſten und der andauernde Beifall bewies, daß ſich niemand langweilte. Kein Auftritt, der nicht von lebendigſter Anſchaulichkeit getragen war. Feinſinnig abgewogen die Stimmungs⸗ werte, kraftvoll aufgelegt die Gegenſätze. Die Bühnenbilder zeigten die entſprechende Verſen⸗ kung in den Gehalt des Spiels. Und dann wieder die prachtvolle Darſtel⸗ lung. Durch ſie wurde der witzige, nie über⸗ ſpitzte Dialog zur klaren, dem einfachen Men⸗ ſchen verſtändliche Sprache. Die in der Wieder⸗ gabe geformte Plaſtik entſprach ganz dem Sinne des Stücks. Wer ſich um den Erfolg der Auf⸗ führung verdient machte, haben wir bereits in unſerem Vorbericht feſtgeſtellt. Wir wollen heute bei der Wiederholung unſeres Geſamtlobes noch einmal die ganze Sicherheit der einfühlenden Darſtellungskunſt unſeres Enſembles aner⸗ kennen. Wir haben gelacht an dieſem Abend! Gehet alle hin und tuet das gleiche! Habsheim. anmutete. Da und dort ſpiegelte ſich der Schein einer Rakete im Waſſer, durch die Bäume fun⸗ kelte das ſchönſte Sternbild unſeres Himmels, der Orion, den die Wolken um Mitternacht für kurze Zeit freiließen.— Id. Kleine Ereigniſſe in einer großen Sladt Die große Nachicht der Polizei in der Silveſternacht durften alle diejenigen feſtſtellen, die ſelbſt ſich mit Begeiſterung der Schießerei und Knallerei hingaben, oder die aus ſicherer Entfernung dem bunten Silveſter⸗ treiben zuſchauten. Wer bis zur Mitternachts⸗ ſtunde und auch noch darüber hinaus knallen wollte, durfte das ſogar in nächſter Nähe der Polizeibeamten tun. Wer allerdings ungebühr⸗ lichen Lärm machte und beſonders in früher Morgenſtunde die Nachtruhe der Mannheimer durch groben Unfug ſtörte, der wurde mit Recht zur Anzeige gebracht. Immerhin zeigte die Zahl der wegen Ruheſtörung und grobem Un⸗ fug in der Silveſternacht zur Anzeige gebrach⸗ ten Perſonen, daß die Polizei zwei Augen zu⸗ drückte und daß ſich die Mannheimer ſehr ge⸗ ſittet benahmen. So waren es nur 24 Perſonen, alſo weniger als es ſchon in einer gewöhnlichen Samstag⸗Nacht im Laufe des Jahres geweſen ſind, die zur Anzeige gelangten. Das Vorfahrtsrecht des Sanitätswagens hatte der Führer eines Perſonenkraftwagens nicht beachtet. So ſtießen am Friedrichsring zwiſchen P und 2 7 ein Perſonenkraftwagen und ein Sanitätswagen der Berufsfeuerwehr mit lautem Krach zuſammen, wobei beide Fahr⸗ zeuge ſchwer beſchädigt wurden. Ein 25 Jahre altes Fräulein wurde bei dem Zuſammenſtoß ſo ſchwer verletzt, daß ſie bewußtlos in das Krankenhaus überführt wurde, wo ſie jetzt lebensgefährlich verletzt mit einer ſchweren Ge⸗ hirnerſchütterung darniederliegt. Die Schuld an dem Zuſammenſtoß liegt einwandfrei auf ſeiten des Perſonenwagenfahrers, da grundſätz⸗ lich ein Krankenwagen das Vorfahrtsrecht hat und außerdem in dieſem Falle der Kranken⸗ wagen noch auf Grund ſeiner Fahrtrichtung ſowieſo das Vorfahrtsrecht hatte. Die Berufs⸗ feuerwehr mußte wegen dieſes Zuſammen⸗ ſtoßes ebenfalls ausrücken, da bei dem Per⸗ ſonenwagen ein Vergaſerbrand entſtanden war. Der gleichzeitig mit dem Löſchzug gekommene zweite Krankenwagen ſorgte für die Ueberfüh⸗ rung des verletzten Fräuleins nach dem Kran⸗ kenhaus. Der Perſonenwagen wurde gegen Morgen abgeſchleppt und ſichergeſtellt. Die Berufsfeuerwehr wurde in der Silveſternacht von Bränden ver⸗ ſchont. Ein vom Feuermelder Schillerſchule bei der Wache I1 eingelaufener Alarm erwies ſich als Unfugalarm. Dem Miſſetäter wiw zweifellos die Silveſternacht gedenten, denn man konnte ihn ſchnappen und in ſicheren Ge⸗ wahrſam der Polizei übergeben. Der 16 Jahre alte Burſche aus Neckarau hat ſomit das neue Jahr nicht glücklich begonnen! Der liebe Alkohol war ſchuld an dem Verkehrsunfall, der ſich auf der Feudenheimer Landſtraße ereignete. Radler benützte in angetrunkenem Zuſtand ſtatt des Radfahrweges die Fahrbahn und wurde bei ſeinem unſicheren Fahren von einem Liefer⸗ kraftwagen angefahren. Mit einer bedeutenden Kopfverletzung mußte der Radfahrer in das Krankenhaus verbracht werden, während das Fahrrad ſchwer beſchädigt am Platze blieb. Ebenfalls dem Alkohol ſehr zugeſprochen hatte ein 24 Jahre alter Kraftfahrzeugführer, der in ſtark angetrunkenem Zuſtand mit einem Perſonenkraftwagen die Straßen unſicher machte und zwiſchen S 3 und S4 außerdem noch die Paſſanten beläſtigte. Selbſtverſtändlich ſchritt die Polizei ein und ſtellte Mann und Wagen ſicher. Einen Schlaganfall erlitt in den M⸗Quadraten ein 69 Jahre alter Kaufmann, den man zunächſt nach der Zen⸗ tralpolizeiwache und von hier mit dem Sani⸗ tätswagen nach dem Krankenhaus überführte, wo man nur noch den eingetretenen Tod feſt⸗ ſtellen konnte. Die nötige Vorſicht außer Acht gelaſſen hatte eine 80 Jahre alte Frau beim Ueber⸗ ſchreiten der Mollſtraße und der Seckenheimer Straße. Sie wurde von dem Fahrer eines Per⸗ ſonenkraftwagens angefahren und ſo heftig zu Boden geſchleudert, daß ſie mit Kopſverletzun⸗ gen in das Krankenhaus überführt werden mußte. Das nichtbeachtete Vorfahrtsrecht führte an der Straßenkreuzung Kepplerſtraße und Friedrichsfelder Straße zu einem Zuſam⸗ nenſtoß zwiſchen einem Motorrad und einem Perſonenkraftwagen, wobei das Motorrad ſtark und der Kraftwagen leichter beſchädigt wurden. Die Schuld an dem Zuſammenſtoß trifft den Führer des Motorrades, der das dem von rechts kommenden Perſonenwagen zuſtehende Vorfahrtsrecht nicht einräumte. Die ſchlüpfrige Fahrbahn war die Urſache eines Zuſammenſtoßes bei S5, wo der Führer eines Perſonenkraftwagens ge⸗ zwungen war zu bremſen, als ein Pferdefuhr⸗ werk beim Einbiegen mitten auf der Ecke hielt, um ein ſeitwärts kommendes Fuhrwerk vorzu⸗ laſſen. Trotz vovſichtigem Bremſen rutſchte der Kraftwagen auf der ſchlüpfrigen Fahrbahn ein großes Stück weiter und prallte auf die Rück⸗ ſeite des Pferdefuhrwerks auf. Bei dem Zuſam⸗ menſtoß wurde ein Scheinwerfer des Autos vollkommen verbogen und außerdem ein Kot⸗ flügel verbeult. Perſonen kamen nicht zu Scha⸗ den, wie auch das Fuhrwerk nicht beſchädigt wurde und das Pferd den Anprall von hinten aushielt. Jahrgang Der erſt der ſich b ger feiern doppelgeſi fangs, dei Monat de anfang, di Türen un Mit dem er den A ein recht ihn noch nachtsbau Ungebund ſchings, d Wochen ſcheint erſ In der terlichen( teſten deu die da la Hartung. geht— W ſoll um d decken un Bauer we in die ſck Sportler Rodelſchli weißen 2 können. Ein we den Menſ⸗ Länge der zu. 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Türen und Straßendurchgänge geweiht waren Mit dem Dreikönigsfeſt am 6. Januar bringt er den Abſchluß der Weihnachtszeit. Er iſt ein recht abſonderlicher Geſelle: Halb ſchmücken ihn noch die lichterbeſteckten Zweige des Weih⸗ nachtsbaums, halb ſchielt er bereits nach der Ungebundenheit und Fröhlichkeit des Fa⸗ ſchings, der in dieſem JFahre etwas über acht Wochen dauert. Der Faſtnachtdienstag er⸗ ſcheint erſt am 5. März im Kalender. In der Regel hat der Januar durchaus win⸗ terlichen Charakter, worauf auch die bekann⸗ teſten deutſchen Namen des Januar hinweiſen, die da lauten: Froſtmonat, Hartmond oder Hartung. Wenn es mit rechten Dingen zu⸗ geht— Wir wollen hoffen, daß dem ſo wird— ſoll um dieſe Zeit tiefer Schnee die Fluren decken und winterliche Kälte herrſchen. Der Bauer weiß um dieſe Zeit ſeine Fluren gern in die ſchützende Schneedecke eingehüllt. Die Sportler wollen ſich mit ihren Skiern, den Rodelſchlitten und den Schlittſchuhen in der — Wunderwelt des Winters tummeln önnen. Ein werwolles Geſchenk bringt der Januar den Menſchen durch den wachſenden Tag. Die Länge der Tage nimmt bereits eine Stunde zu. Von den 31 Tagen des Monats ſind in dieſem Jahre fünf Sonn⸗ bzw. Feiertage, ſo daß 26 Arbeitstage übrig bleiben. Unſere Geburtstagskinder. Seinen 74. Ge⸗ burtstag feiert heute, am 2. Januar, Herr Otto Eiſenhauer, Kirchenſtraße 18, nach⸗ dem kurz zuvor, am 30. Dezember, ſeine Ehe⸗ frau Maria, geb. Heinz, ihren 70. Geburtstag feiern konnte.— 75 Jahre alt wird am 3. Januar Frau Margarethe Rauchbar Ww., U1, 2, in geiſtiger und körperlicher Friſche. Die Garderobegebühren im Neuen Theater fallen weg. Dieſe Neuerung dürfte bei allen Theaterbeſuchern größte Befriedigung aus⸗ löſen. Nun iſt es möglich, ohne über den Preis der Eintrittskarte hinausgehenden Koſten das Neue Theater zu beſuchen. Der Roſengarten ſoll, wie wir erfahren, von der Theaterkaſſe für dieſen Einnahmeausfall entſchädigt werden. Freie auf den Kraftpoſten für abſtim⸗ mungs Saarlünder. Die Deutſche Reichspoſt gewährt den abſtimmungsberechtig⸗ ten Saarländern, wenn ſie auf dem flachen Lande wohnen und auf der Reiſe zur Abſtim⸗ mung bis zur Eiſenbahn die Kraftpoſten benut⸗ in⸗ und Rückreiſe freie Fahrt erbei iſt der zur Abſtim⸗ usweis vorzuzeigen. zen, für die H mit der Kraftpoſt. mung berechtigende 40 000 RM für das Winterhilfswerk. Die Kaſ⸗ ſenleiter der in der„Arbeitsgemeinſchaft der Berufskrankenkaſſen“ zuſammengefaßten Kran⸗ kenkaſſen(DHV⸗Kaſſe, DTV-Kaſſe, DWV⸗Kaſſe, Geda⸗Kaſſe, und VwaA⸗Kaſſe) haben ſich in ihrer letzten ede me einer finanziellen Unter⸗ des Winterhilfswerkes befaßt. Der Vorſchlag des Pg. Haid, unter— Vorſitz die Sitzung ſtattfand, dem Winterhilfswerk ge⸗ meinſam 40 000 RM zur Verfügung zu ſtellen, lebhaft begrüßt und einſtimmig gutge⸗ heißen. Fehlender Winterſport beeintrüchtigt den Bahnverkehr. Während an den Weihnachts⸗ feiertagen der Bahnverkehr durchweg weſentlich ſtärkeren Umfang angenommen hatte als an Weihnachten 1933, ließ ſich der Verkehr über den Jahreswechſel nicht ſo gut an. Der geſamte Reiſeverkehr war zwar nach allen Richtungen lebhaft, doch nicht ſo wie 1933/34. Man merkt⸗ das Fehlen eines jeglichen Winterſportverkehrs, der vor Jahresfriſt einen großen Teil des Be⸗ triebes ausgemacht hatte. Ein Block— ein Werk— ein Ziel! Feierſtunde im„Hakenkreuzbanner“ anläßlich der Aebernahme des Geſamtbetriebes durch die NS DAp Der Starke iſt am mächtigſten allein! Dieſen trutzigen, kernhaften Wahlſpruch hat ſich auch das„Hakenkreuzbanner“ zu eigen gemacht. Ein Unternehmen, das Schulter an Schulter mit der Nationalſozialiſtiſchen Partei, unter dem Hoheitszeichen der geeinigten Nation marſchiert, kann auf die Dauer keine Sonder⸗ intereſſen kennen und wahren. Selbſt dann nicht, wenn ein Privatunternehmer aus rein idealiſtiſchen Motiven führend daran beteiligt iſt. Mit zäher Verbiſſenheit, unwandelbarer Treue und letztem Kräfte⸗Einſatz wurde des⸗ ſozi ſeit dem Beſtehen der einzigen national⸗ ozialiſtiſchen Zeitung in Mannheim an der Bildung eines feſten, unerſchütterlichen Blockes gearbeitet. Das Jahresende 1934 brachte endlich den heißerſehnten Erfolg. Nicht umſonſt iſt der Opfergang all der braven Mitarbeiter geweſen — nicht umſonſt haben ſie ihr Letztes ge⸗ ben, um die Zeitung in dem Geiſte großwer⸗ den zu laſſen, in dem ſie in jenen unvergeß⸗ lichen Kampfjahren aufgebaut wurde. Das„HB“ blieb und wird immer bleiben, was es war,— das nationalſozialiſtiſche Kampforgan für Wahrheit, Recht und Gerech⸗ tigkeit. Es wird ſich auch ſeinen Dauerplatz er⸗ in dem Hauſe eines jeden charaktervol⸗ en, wahrheitsliebenden Volksgenoſſen. Und wenn die Zeitung, wie wir bereits be⸗ kanntgaben, mit dem 1. Januar 1935 endgültig in den Beſitz der NSDAP übergeht, dann kann die Führung und Gefolgſchaft mit berechtigtem Stolz und freudiger Genugtuung auf das ver⸗ gangene Jahr zurückblicken.— Im Geiſte treuer Werksgemeinſchaft und ſchöner Kameradſchaft fand anläßlich der feier⸗ lichen der Druckerei und damit des techniſchen Geſamtbetriebes am Montagnach⸗ mittag im Handſetzerſaale des„Hakenkreuz⸗ banner“ eine Betriebsfeierſtunde ſtatt. In einmütiger Geſchloſſenheit waren die eſamten Mitarbeiter verſammelt. Der wunder⸗ chöne Andante⸗Satz aus einem Morzartſchen Streichquartett, geſpielt von vier Mann der Standartenkapelle 171, leitete die ſchlichte, wür⸗ dige Feier ein. Nach einem, der Bedeutung des Tages angemeſſenen Prolog nahm Ver⸗ lagsdirektor Schönwitz das Wort zu ſeiner ein⸗ drucksvollen Anſprache. Er erinnerte an den dornenvollen Leidens⸗ weg, den die nationalſozialiſtiſche Preſſe zu gehen hatte, ſprach mit freudiger Bewegtheit von dem unerhörten, geradezu phantaſtiſchen Aufſchwung unſeres„Hakenkreuzbanner“ und eine tiefempfundenen Dankesworte an die Ge⸗ amtbelegſchaft gipfelten in dem Wunſch, auch im kommenden Jahre alle Kräfte einzuſetzen, weiter treulich mitzuhelfen am Aufbau unſerer Nation. Nach der offiziellen Bekanntgabe der Uebernahme des Druckereibetriebes und der Verleſung von Glückwunſchadreſſen der höch⸗ ſten Parteiſtellen, hieß er die Arbeitskameraden vom Druckereibetrieb, die vollzählig übernom⸗ men werden, herzlich willkommen. Das Deutſch⸗ beſchloß den feierlichen Uebernahme⸗ akt. Betriebszellenobmann Ströbel richtete an⸗ ſchließend herzlich gehaltene Worte an ſeine Arbeitskameraden und ermahnte ſie, in altem Geiſte weiterzuarbeiten an dem jungen aufſtre⸗ benden Werk, treue Gefolgſchaft zu halten und nie zu erlahmen, im Dienſte des Volkes, im Dienſte der geeinigten Nation. Der Kreiswalter der Deutſchen Arbeitsfront, Pg. Döring ließ es ſich als alter Kämpfer nicht nehmen, an der Feierſtunde teilzunehmen. Er gedachte in ſeinen Worten des mühevollen Weges, den das„Hakenkreuzbanner“ zu gehen hatte, verſetzte die Teilnehmer zurück in die Zeit, als auch er, als leidenſchaftlicher Werber, bekämpft und verachtet, mitarbeiten durfte an dem Aufbau eines damals ſtark bekämpften Unternehmens. Seine Glückwünſche waren ganz beſonders herzlich und man konnte ihm die ehr⸗ liche Freude deutlich anmerken. Auch die Kreisleitung nahm Anteil an dem freudigen Ereignis. Pg. Schnerr, der Stell⸗ vertreter des Kreisleiters, ſprach ſeine Aner⸗ kennung aus für die erfolgreiche Tätigkeit einer Zeitung, die niemals ihre innere Geſchloſſen⸗ heit verleugnete, ihren Kampfcharakter beibe⸗ hielt und mit allen Kräften mithalf an dem Aufbau der Nation. Das Horſt⸗Weſſel⸗Lied beſchloß die würdig verlaufene Feierſtunde,— ein glücklicher Aus⸗ klang des alten Jahres— ein glückliches Vor⸗ zeichen für das neue! Jagd und Fiſcherei im Januar Rehwild hat nunmehr in ſämtlichen deutſchen Ländern Schonzeit. Mit Ausnahme Bayerns, Thüringens und Württembergs können in den übrigen Ländern noch Rot⸗ und Damtiere und ihre Kälber geſchoſſen werden. Die Sauen rauſchen noch, ſind dabei beſonders wander⸗ luſtig und erſcheinen daher oft in Revieren, wo ſie ſonſt nicht vorkommen. Häufiges Kreiſen nach einer Neuen iſt die Vorbedingung zum Erfolg auf Riegel⸗ und Treibjagden, weshalb in Schwarzwildrevieren mit Sehnſucht auf Schnee gewartet wird. Mitte Januar endet faſt überall die Haſenjagd. Doch ſollte bis da⸗ hin der Abſchuß von Haſen— wie„Der Deut⸗ ſche Jäger“, München, ſchreibt— mit Mäßi⸗ gung vorgenommen werden oder ganz unter⸗ bleiben. Infolge des warmen Wetters beginnt jetzt ſchon teilweiſe die Rammelzeit. Faſanen können mit Ausnahme einiger Länder(z. B. Thüringen und Württemberg) bis Mitte Ja⸗ nuar und noch länger geſchoſſen werden. Auch Wildenten ſind faſt überall noch frei. Selbſt in Preußen, wo ſonſt die Schonzeit am 1. Ja⸗ nuar beginnt, wurde die Schußzeit in einigen Provinzen verlängert. Der Abſchuß von En⸗ ten wird aber erſt lohnender, wenn eine Froſt⸗ periode eintritt und die Enten wegen der Ver⸗ eiſung der Gewäſſer auf offene Stellen be⸗ ſchränkt werden. Im Laufe des Januar be⸗ ginnt die Ranzzeit des Fuchſes, und der An⸗ ſitz am Luderplatz, das Sprengen aus dem Bau ſowie Riegeljagden liefern noch manchen guten Balg aufs Spannbrett. Jahresende im NUHationaltheater Die„Fledermaus“ feiert fröhliche Urſtänd! Schon lange gehört Wochenend und Sonnen⸗ ſchein genau ſo zuſammen wie Jahresende und „Fledermaus“. Das Mannheimer Publikum hat ſich nun ſchon daran gewöhnt, daß Straußens Meiſteroperette das Jahr beſchließt. Viele von denen, die wachbleibend dem neuen Jahr mutig ins„Auge ſchauen“ wollen, holen ſich an der ſchmiſſigen Handlung und der noch ſchmiſſigeren Muſik die entſprechende Stimmung, die nun ein⸗ mal dazu gehört. Dazu iſt es Tradition gewor⸗ den, durch Einfügung von Schnurren, Anek⸗ doten, Scherzen, das Ganze zu aktualiſieren. Es hat ſich nun ſchon herumgeſprochen, daß das Nationaltheater ſich in dieſer Hinſicht jeweils beſondere Mühe gibt und ein außerordentlich zahlreiches Publikum, das das Schillerhaus bis um letzten Sitz⸗ und Stehplatz füllte, ſorgte für den erforderlichen Rahmen. Es iſt ſchon immer ſo: Wenn die Zuhörer die „Stimmung“ beim Betreten des Theaters mit ſich bringen, haben es die oben auf der Bühne entſprechend leichter. Intendant Branden⸗ burg hatte das Zepter der Regie in den Hän⸗ den und ſchwang es mit Verve über dem ver⸗ gnüglichen Stück. Dieſe Regie notverordnete einige Aenderungen: der berühmte Cſardas der pſeudo⸗ungariſchen Roſalinde ſfiel aus und machte zwei zwerchfellerſchütternden Einlagen Platz. Da erſchienen Eliſabeth Böhm und Walter Ku⸗ jawſki und tanzten Souſas Kadettenmarſch in grotesker Weiſe herunter, während die Gebrü⸗ der Semmelſchick() am jahrzehntelang abgehetz⸗ ten Klavier begleiteten. Sodann ſtieg das Er⸗ eignis des Tages: der Boxkampf Schwergewicht gegen Leichtgewicht, zwei Meter gegen ein Me⸗ ter zwanzig. Das war eine beſonders anhei⸗ melnde Sache für Kenner. Es kam zu hartem Schlagaustauſch.(Der Fachmann nennt das: „Sie taſten ſich ab.“). Die Haken und Schwin⸗ ger flogen nur ſo im Ring herum, olinch fehlte auch nicht, nur die Deckung und die Beinarbeit waren beiderſeits mangelhaft. Nach der zweiten Runde(Zeitlupengroteske) ſetzte Offenbach dem„Faß die Krone“ auf und bearbeiteie Krauſes krauſen Schädel mit einem der Rauhigkeit des Kampfes angepaßten Holzham⸗ mer. Schließlich endete die Sache mit dem Sieg des Leichtgewichtes durch k. o. Der Theaterſaal brüllte vor Vergnügen und Knallerbſen ziſchten auf die Bühne. Schließlich muß auch die tradi⸗ tionelle Tanzeinlage des Balletts(Solo: Anni Heuſer und Walter Kujawſki) auf den „Kaiſerwalzer“ erwähnt werden, wobei es dann wieder bedeutend ruhiger zuging und die Lach⸗ muskeln etwas pauſieren konnten. Die Tanz⸗ regie führte Gertrud Steinweg wieneriſch⸗ ſchmiſſig. Generalmnuſikdirektor Philipp Wü ſt ſtand an der Partitut und ſorgte gleich bei der ſehr tempobeſchwingten Ouvertüre für die notwen⸗ dige Neujahrsſtimmung. Den Enſembles wollte freilich das ſtark belebte Zeitmaß gelegentlich nicht beſonders behagen und da und dort ſind noch kleine Arbeiten zu leiſten. Dafür aber ent⸗ ſtand nirgends eine aufhaltende Dehnung und Fli drei„Fledermaus“⸗Stunden vergingen im uge. Von den Darſtellern ſchoſſen wieder Rei⸗ chart(als Eiſenſtein), VBoiſin(Gefängnis⸗ aufſeher), Hillengaß(Roſalinde), Hölzlin Bisher hat das Wild bei der abnorm milden Witterung noch keine Not gelitten und überall Aeſung gefunden. Jeder Tag kann jedoch Kälte und Schnee bringen. Wer alſo ſeine Fütterun⸗ gen noch nicht beſchickt hat, hole dies ſchleunigſt nach; denn wenn ſich das Wild nicht bereits an die Fütterungen gewöhnt hat, kommt ein Füt⸗ tern beim Eintritt der Notzeit meiſtens zu ſpät. Auch rächt ſich ſelbſt in milden Wintern das Unterlaſſen der Fütterung, namentlich bei den zum Verſtreichen neigenden Faſanen. Sollte noch ſtarker Schneefall eintreten, empfiehlt ſich das Freilegen von Heidekrautflächen und, wo angängig, von Saatfelderſtreifen. In großen Revieren iſt dazu der Schneepflug zu verwen⸗ den, mit dem auch die Zugänge zu den Fütte⸗ rungen von Schneeverwehungen freizuhalten ſind. Die Futterplätze und die am meiſten be⸗ gangenen Wechſel müſſen ſtändig gut beaufſich⸗ tigt werden; denn gerade in der Notzeit bilden Schlingenſteller und wildernde Hunde eine ernſte Geſahr. Auch iſt bei den Reoiergängen ſtets auf die Krähen zu achten, die bei tiefer Schneelage die Faſanen und Rebhühner in einer Weiſe zehnten können, wie es namentlich der Stadtjäger gewöhnlich nicht ahnt. Der Januar iſt einer derjenigen Monate, in denen nur der Angler auf ſeine Rechnung kommt, der über ein gutes Huchenwaſſer ver⸗ fügt. Die geſetzliche Schonzeit aller Renken⸗ arten ſowie die vom See⸗ und Bachſaibling, —22 und Lachs iſt mit 1. Januar abge⸗ laufen. Mannheim, 2. Januar 1935 Achkung, Saarabſtimmungs- berechkigie! Die Ortsgruppe Mannheim des DDaAe teilt mit, daß ſie jedem Abſtimmungsberechtigten ein franzöſiſches Triptyk koſtenlos überläßt, wenn er die Reiſe nach dem Saargebiet in ſeinem eigenen Renziabwong. durchführen will. Anträge zur Ausſtellung von Triptyks müſ⸗ ſen bis zum 10. Januar 1935 bei der Geſchäfts⸗ ſtelle der Ortsgruppe Mannheim des DDAc Friedrichsplatz 3, eingereicht ſein. Daſelbſt iſi bezüglich der Einreiſe in das Saargebiet mit dem Kraftfahrzeug alles Nähere zu erfahren. Unſere 110er vor 20 Jahren 1. bis 12. Januar 1915. Stellungskämpfe bei Lievin. Regelmäßige gegenſeitige Feuertätigkeit, ſonſt keine nennenswerten Kampfhandlungen. ⸗ RAET FRUD Bekanntmachungen Ortsgruppe Deutſches Eck Die Sprechſtunden der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ der Ortsgruppe Deutſches Eck ſind: Diens⸗ tags und Donnerstags von 17.30—20 Uhr im„Hauſe der deutſchen Arbeit“, p 4,—5(Zimmer 38). Anmeldungen zum großen„K. d..“⸗Urlau⸗ bertreffen am 6. Januar 1935 in Karlsruhe können am Donnerstag, 3. Jan., noch entgegengenom⸗ men werden. Preis(Fahrt mit Beſuch der Kunſtaus⸗ ſtellung).60 RM. Anmeldungen zu folgenden Winterſport⸗ ſonderzügen werden dortſelbſt entgegengenom⸗ men. 4. Febr. bis 11. Febr. 1935: Schwarzwald(Todtnau, Todtnauberg) Fahrt und volle Verpflegung„„„ ea. 28.50 3. März bis 10. März 1935: nach Oberbayern Fahrt und volle Verpflegung. ca. 32.— Auskunft über Sportkurſe jeder Art, Anmel⸗ dung zu Sport⸗, Schwimm⸗ und Reitkurſen ſowie den Preis derſelben erfahren Sie in unſeren Sprech⸗ ſtunden. Anmeldungen zur NS⸗Kulturgemeinde kön⸗ nen hier entgegengenommen werden. Auskunft und Proſpekte dortſelbſt. Ortsgruppe Neckarſtadt⸗Oſt Anmeldungen für die Fahrt nach Karlsruhe zum „Kraft durch Freude“⸗Treffen am 6. Januar 1935 ſind umgehend beim Ortsgruppenwart Pg. Gümbel, Mer⸗ mannſtraße 8, zu tätigen. Unkoſten einſchl. Beſuch Hher „Kraft durch Freude“⸗Ausſtellung„Das gute Bild ins Deutſche Heim“ RM..60. Anmeldeſchluß am Don⸗ nerstag, 3. Jan. 1935, 18 Uhr. Bei dem damit ver⸗ bundenen großen Bunten Abend in der Feſthalle wird das geſamte Reiſeprogramm für das Jahr 1935 be⸗ kanntgegeben. Ab Freitag, 4. Jan. 1935 finden die Sprechſtunden wieder regelmäßig Dienstags und Freitags von 18 bis 19 Uhr auf der Geſchäftsſtelle, Lange⸗Rötter⸗Str. 50, Zimmer 4, ſtatt. W3eee Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann Verantwortlich für Innen⸗ und Außenpolitik: Dr. W. Kattermann; für politiſche Nachrichten: Dr. Wilhelm Kicherer; für Wir Kommunales und Bewegung: Friedr aas; für Kulturpolitik, Feuil⸗ leton und Beilagen: Körbel? für Unpolitiſches: Earl Lauer; für Lokgles: Erwin el: für Sport: Julius Etz; für den——— Max Höß, ſämtliche in annheim. Berliner Schriftleitung: Hans Graf Reiſchach, Berlin Sw) 68, Charlottenſtr. 155. Nachdruck ſämtl. Brigkael⸗ berichte verboten. Sprechſtunden der Schriftleitung: Täglich 16—17 Ubr (außer Mittwoch, Samstag und Sonntaah). Verlagsdirektor: Kurt Schönwitz, Mannheim Druck u.— Hakenkreuzbanner⸗Vexlag.m. b. H. Sprechſtunden der Verlagsdirektion: 10.30—12.00 Uhr außer Samstag und Fsse r erlag u. Schriftleitung: 314 71, 204 86, 333 61/½2.— Für den Anzeigenteil verantwortlich: Arnold Schmiv, Mannheim. Zur Zeit iſt Preisliſte Nr. 3(Geſamtauflage) und Nr. 2 Für Weinheimer⸗ und Schwetzinger⸗Ausgabe) aültia. Fruhauisgabe A Mannheim.19 306 rühausgabe 4 Schwetzingen. 1 000 Frühausgabe 4 Weinheim 1000 Abendausgabe a.. 21 064 0 B mit Anzeigen de Abendausgabe 4 Mannheim 14227 Ausgabe B Schwetzingen. 2626 Ausgabe B Weinheim 1 39 753.⸗A.= 19 876 Geſamt⸗D.⸗A. November 1934- 41 182 —————————————————————— (Direktor), Küßwetter(Alfred) und Gelly (Adele) den Vogel ab. Die letztere Darſtellerin kam ihrer Rolle erfreulich nahe, obgleich ſie dieſe ſchwierige Partie nicht reſtlos auszuſchöpfen vermochte. Doch kommt das daher, daß unſerem Enſemble zurzeit die rechte Operettenſoubrette fehlt, ſo daß eben andere Darſteller einſpringen müſſen. Rein geſanglich meiſterte die Darſtel⸗ lerin ihre Rolle zur vollen Zufriedenheit. Die kleineren Rollen waren mit Nora Lan⸗ derich(Prinz Orloffſkty), Hans Becker Notar Falke), Karl Mang(Advokat Blind), ucie Rena(Ida) und dem Domeſtiken⸗ quintett der Herren Bartenſtein, Fröh⸗ lich, Zöller, Karaſek und Adolphi ent⸗ ſprechend beſetzt. Hoffentlich, ſicherlich baldiglich, kommt die erſte Wiederholung der„Fledermaus“. Nationaltheater. In Arthur Kuſterers Oper „Was ihr wollt“, die in der Inſzenierung von H. C. Müller und unter der muſikaliſchen Leitung von Dr. Cremer am 6. Januar im Nationaltheater erſcheint, ſind beſchäftigt: Die Damen Gelly, Heiken, Hillengaß, Landerich, und die Herren Bartling, Daniel, Könker, v. Küßwetter, Lehmann, Mang, Trieloff, Voi⸗ ſin und Wuthinor. Lieder⸗Abend Heinrich Hölzlin. Am Don⸗ nerstag, 10. Januar, gibt Heinrich Hölz⸗ lin vom Nationaltheater in der„Harmonie“, Mannheim, D 2, 6, einen eigenen Liederabend. Kapellmeiſter Dr. Cremer wird ihn begleiten. Mit dieſem Abend wird einem lang gehegten Wunſch der muſikliebenden Bevölkerung Mann⸗ heims in weitem Sinne Rechnung getragen. Ein überaus ſtilvolles, ſeriöſes Programm, begin⸗ nend mit Stradella, Beethoven, geht über Schu⸗ bert, Brahms, Hugo Wolf, Trunk, bis zu Emil Mattieſen, und wird durch die Auswahl der Lieder ſehr intereſſieren. Hölzlin, der ſeit Jah⸗ ren ſich ſchon einen Namen als Lieder⸗ und Oratorienſänger gemacht hat, und auf dieſem Gebiete in zahlreichen Städten große Erfolge verzeichnen durfte, wird auch hier großes Inter⸗ eſſe erwecken, zumal er dem größten Teile des Publikums ſchon von der Bühne her bekannt iſt. Mannheimer Künſtler auswärts. Die hieſige Pianiſtin, Jula Kaufmann, die ſchon des öfteren in eigenen Abenden hervorgetreten iſt, hatte in einem Konzert des Pfalzorcheſters in Landau, in dem ſie als Soliſtin mitwirkte, einen beachtlichen Erfolg. Die Preſſe ſchreibt barüber: das Spiel der Soliſtin war von ſtarker rhythmiſcher Prägnanz, ſauber und techniſch ſicher, der Anſchlag männlich.... Fräu⸗ lein Kaufmann, die nicht nur techniſch, ſondern auch in muſikaliſcher Hinſicht alle an ſie geſtell⸗ ten Anforderungen reſtlos erfüllte, dürfte einen ſtarken Erfolg mit nach Hauſe nehmen... Die Pianiſtin löſte die ſchwierige Aufgabe mit er⸗ freulicher Friſche und Sicherheit und hochkünſt⸗ leriſcher Zuſammenarbeit mit dem Orcheſter. Fund eines koſtbaren Werks von Vermeer. Auf der Jubiläumsausſtellung der Gemälde⸗ galerie in Birmingham, bei der 800 Bilder alter Meiſter gezeigt wurden, wurde ein bisher voll⸗ kommen unbekannter Mädchenkopf von Ver⸗ meer entdeckt. Das überaus koſtbare Bild iſt nur 25“35 Zentimeter groß. Um 1800 wurde es von einem der damals größten engliſchen Privatſammler namens Payne Knight, in deſ⸗ ſen Beſitz ſich drei ſehr bedeutende Rembrandts befanden, erworben. Die Urheberſchaft Ver⸗ meers an dem Bilde ſoll nach der inzwiſchen erfolgten Reinigung des Gemäldes unbeſtritt ſein. — 2¹ 306 macht,— wie uns wenigſtens Karl Heinz „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 2. Januar 1935 Sahrgang 5— X Nr. 2 1 B Nr. 2— Sekke 8 —— Im Nibelungenſaal wurde feſt gefeiert! Alles mit Lachen und Frohſinn!— Hinaus aus dem alten Jahr und mutig hinein ins neue! So dachten die vielen Mannemerinnen und Mannemer, die am Silveſter⸗Abend das weite Rund des Nibelungenſaales bis zum letz⸗ ten Platz füllten. Mit Lachen und Frohſinn! Das war das Geſetz, dem ſich jeder gerne und willig beugte. Nun, der bunte Abend, den die Kreis⸗ ruppe Mannheim des Reichsver⸗ ands Deutſcher Rundfunkteilneh⸗ mer veranſtaltete, war in ſeiner Programm⸗ ganz dazu angetan, das heitere Gebot er Stunde zu wahren. Es war viel— beinahe zu viel— des Schönen geboten, ſo daß man —3 ſagen kann, daß wohl jedermann im Saal au ſeine Koſten gekommen iſt. „Vergiß, daß du ein Scheuſal biſt!— Lach, 18 dich und zeig' dich wenigſtens an dieſer etzten Stunde des alten Jahres als angenehmer ——4— ſo ſchmetterte der uns vom autſprecher her wohlbekannte Karl Heinz Schneider von den Reichsſendern Köln und rankfurt ins Mikrophon. Und dann gings os im tollen Wirbel, ein bunter Strauß heite⸗ rer und netter Darbietungen. Auf der kleinen Bühne erſchien, jedesmal ſtürmiſch begrüßt, mit verſchmitztem Lächeln unſer Karl Heinz, der die Anſage des Abends übernommen hatte. Sein zündender Witz riß bald den letzten Mann im Saale mit. Unerſchöpflich ſchien ſein Schatz an luſtigen Einfällen und Sprüchen, für jeden hatte er etwas auf Lager. Und wo ſich im Saal ein allzu ernſtes Geſicht zeigte, den holte er ſich keck und ſetzte dem„von Sorgen Geplagten“ o zu, daß der ſich des luſtigen Zaubers, der um ihn geſchlungen wurde, nicht mehr erwehren konnte. Er mußte lachen. Seine weitaus beſte Leiſtung war aber die Darbietung als ſtiftungsfeſtfeierndes Mitglied des Geſangvereins„Kanarienvögelchen“. Schon der äußere Anblick des im Frack und Zylinder ternhagelvoll Hereinſchwankenden mit den ver⸗ offenen Aeuglein, der geröteten Naſe und dem ezenten Zungenſchlag wirkte erſchütternd. Und dann erzählte er von ſeinem beſten Freund und ſchlimmſten hol ift dem Alkohol.„Jeder Tropfen Alkohol iſt ein Nagel zu meinem Sarg, was liegt daran, ich trink mein Gläschen, un wenn mein Sarg ſpäter wie ein Stachelſchwein ausſieht!“ Alſo ſetzte er ſich über alle Ein⸗ wände ehelicher Betreuung hinweg. Es war eine echte Silveſterphiloſophie, die er da ver⸗ lockend aufbaute, weshalb wir ihm— und nur ihm— unſere über den Durſt getrunkenen Glãäs⸗ en als Schuldkonto aufhängen. Nun, zu echtem Frohſinn gehört auch ein hei⸗ teres Lied, wie es die vier Hotters, die all⸗ mählich jedem Mannheimer ans Herz gewachſen ſind, uns vorſangen. Zweimal erſchienen ſie vor dem Vorhang, friſch und echt klangen— Weiſen, und der reiche Beifall bewies, daß ihre Kunſt ſich die Herzen aller längſt ſchon erobert hat. Vor allem die Pfälzer Lieder waren es, die unſer Herz höher ſchlagen ließen im echten Stolz auf unſere ſchöne Heimat. Ja, die Pfalz hats in 1 Nicht nur im frohen Lied, nicht nur im funkelnden Wein, nein, auch in unſeren lieben„goldiſche Pälzer Krotte“ zeigt ſich die bunte Eigenart unſerer Heimat. Und als ſtrahlendes und bezauberndes „Prachtexemplar“ einer echten Pfälzerin erſchien Elfe Zettler, die anſtelle der plötzlich erkrank⸗ ten Grete Molenaar wirklich erfolgreich in die Breſche ſprang. Sie erzählte uns von echtem Pfälzer Leben, von Grieweworſcht und Schwar⸗ tenmagen, vom Woi und allem Drum und Dran. Wem hier das Herz nicht aufaiaig, der wird die ſunnig Palz mit ihrem goldenen Humor nie verſtehen. Hatten bei der Pälzer Krott die lieben Ehe⸗ männer und Bräutigämer ſchon Stielau 0 ge⸗ nei⸗ der verſicherte—, ſo gerieten ſie vollends aus dem Häuschen, als Thory Schultheis, die Frankfurter Solotänzerin im tollen Tanz über die Bretter wirbelte. Alle Achtung, das war tatſächlich was! Da erſchien wirklich keine Frau, „die ſchon unter Denkmalsſchutz ſteht“— wir zi⸗ tieren Karl Heinz—, ſondern ein ſtrahlendes Mädel, das ſpitzbübiſch lächelnd, nach allen Sei⸗ ten ihre frohen Aeugelchen ſchmeißend, einen großen Beweis ihrer Kunſt ablegte. Ob ſie Alt⸗Wiener Tänze oder einen Piccicato⸗Polka hinlegte, immer war es ſtilvoll und ſchön. Am beſten fanden wir jedoch noch ihren„Uebermut“. Ein toller Puck, ein Märchengeiſt, ſo hampelte ſie dahin, luſtig und froh und unbeſchwert. In dieſer Jüngerin Terpſichores hatte ſich jedoch auch ein männliches Gegenſtück eingefun⸗ den, Slow⸗Fips, ein Tri tanzkünſtler, deſ⸗ ſen„getanzter Humor“ kein Auge trocken ließ. Gummibeine hätte er— verſicherte Karl Heinz —, und wir ſtaunten. Großartig ſeine Parodie auf einen in diſchen Tempeltanz, groß⸗ artig ſein„Schlittſchuhlaufen“', groß⸗ artig aber auch ſein Maſchinengewehr und ſeine Lokomotive. Das mußte man geſehen haben! „Hohohohoa!“— Dröhnend lachend erſcheint Georg Blädel vom Reichsſender München mit ſeinem Blasinſtrument— einem würmer⸗ durchbohrten Stuhlbein— und ſingt ſeine ge⸗ reimten Kalauer in den Saal. Seine Geſchichte mit dem harten P, das nur ſo knallte, vom Pappelpaum und was dergleichen mehr — ſteigerte die Heiterkeit des Saales noch mehr. Last not least Willi Arnoldi mit ſeinen Ballſenſationen, die ſtaunenswert waren. Was da an Bällen, Reifen, Kegeln und ähnlichen Jongleurinſtrumenten durch die Gegend flog, eſchickt und ſicher dirigiert von der Hand, dem Bein und dem Hals des Künſtlers, das war ſchon allerhand. Da ließ ſich ſelbſt die tanz⸗ lüſternſte Jugend, deren Geduld auf eine harte Probe geſtellt wurde, noch zu lautem Beifall hinreißen. Damit war der erſte Programmteil beendet, und der zweite begann. Die Stuhlreihen flo⸗ gen aus dem Saal, bald glänzte verlockend die weite glatte Tanzfläche des Nibelungenſaals. Und ſchon hob Kapellmeiſter Becker den Stab, das große Philharmoniſche Orcheſter Mann⸗ heim, das alle bisherigen Programmpunkte muſikaliſch untermalte, ſpielte zum Tanz auf, deſſen Leitung Gretel Ruf in bewährten Hän⸗ den hatte. Hei! da kam Leben in die Beine! Die hübſchen Mannemer Mädels— jawohl, die Mannheimerinnen ſind hübſch und reizend, das ſei auch einmal geſagt— wirbelten in den Armen ihrer tanzfrohen Partner dahin, daß es eine Luſt war——— ——— bis das Licht plötzlich erloſch, Fan⸗ faren ſchmetterten und die Lautſprecher den ehernen Klang deutſcher Neujahrsglocken in den Saal trugen.—„Proſt Neufahr!“— Die zwölfte Stunde war da, das alte Jahr beendet. Da fanden ſich die Hände zum frohen Druck, da funkelte Wein und Sekt in den erhobenen Glä⸗ ſern und da und dort flammte ein inniger Kuß auf roſigen Lippen. Glück auf im neuen Jahr! Was weiter geſchah?— Davon wollen wir nicht viel berichten. Wir ſahen würdige Fami⸗ lienväter, von bacchantiſcher Luſt erfaßt, im ſee⸗ ligen Dulljöh dahinſauſen, begleitet von der aber auch„in hohem Seegang treuen Gattin mit bekümmertem Antlitz. Wir ſahen Beweiſe inniger Liebe und brennender Eiferſucht, wir ſahen Menſchen, die in dieſen koſtbarſten Stunden eifrig beſtrebt waren, ihrem Nächſten alle Freude und alles Glück zu ſchenken. Schickſalsverbundenheit, Kampfgemeinſchaft im neuen Jahr, ein gutes Vorzeichen! Wir fahen die frohen Tänzer im Takt der drei Kapellen des Philharmoniſchen Orcheſters ſich unermüdlich drehen, wir ſahen die Gefolgsman⸗ nen des Gottes Bacchus im Bierkeller ſchun⸗ keln, wir ſahen dicht umdrängt Glücksbuden und eifriges Schmauſen im Reſtaurant des Roſen⸗ gartens. Bis der letzte Ton der Geigen verklang und der Heimweg angetreten werden mußte, was zum Teil in inniger Umſchlingung, zum Teil ſchwankend⸗ ge⸗ ſchah. Ein Feſt war zu Ende, ein Feſt, das die Kreisgruppe Mannheim des Reichsverbandes Deutſcher Rundfunkteilnehmer als vollen Erfolg buchen darf. Schön war der Anfang des neuen und im tiefen Schlummer dieſer erſten— klang noch leiſe das ſüße Lied der Geigen, als frohe Verheißung des Glückes und Gelingens im neuen Jahr. Eine Friedensfeier der ehem. 40er Der Inhalt unſerer Feier ſei: nicht bäng⸗ liches Zagen, ſondern Pflicht und Lebens⸗ bejahung; nicht feiges Verkriechen, ſondern edler Stolz auf unſere und der Toten Taten. Mit dieſen Worten begründete Vereinsführer Paul Stahl in ſeiner Anſprache die Geſtaltung der Jahres⸗Familienfeier des Verbandes ehe⸗ maliger Reſerve 40, die nicht nur in ihrer gan⸗ zen Anlage nach als vorbildlich bezeichnet wer⸗ den darf, ſondern die auch in innerem Erleben ſo viel gab, daß man wünſchen möchte, daß ſie richtungweiſend und grundlegend für andere ähnliche Feierſtunden werden möge. Es waren auch wirkliche Feierſtunden, in deren Mittel⸗ punkt ein Toten⸗Gedenkſpiel„Langemarck“ von Carl Gauchel ſtand. Junge Menſchen, getragen von glühender Vaterlandsliebe und alte Front⸗ kameraden, die das Erleben des großen Krie⸗ ges im Herzen trugen, geſtalteten dieſes Spiel ſo packend und ergreifend, daß es zu einem Weiheſpiel wurde, dem man gebannt folgte, und deſſen erſchütternder Schluß einen nur ſchwer in die Wirklichkeit zurückfinden ließ. Ein Einleitungsprolog, geſprochen von Kamerad Maier⸗Mack und verbindende Worte, geſpro⸗ chen von Rudolf Heß, gaben dem von Frau Maier⸗Mack geleiteten Spiel die entſprechende Abrundung. Nach einer geſchickten muſikaliſchen Ueberleitung ſprach Vereinsführer Paul Stahl Worte der Erklärung und Ermahnung. Dar⸗ nach öffnete ſich der Bühnenvorhang und über der glitzernden Schrift„Ehre und Frieden“ war ein lebendes Bild geſtellt, das einen Ritter zeigte, der ſeine Hand mit dem Schwert ſchüt⸗ zend über ein weißgekleidetes Mädchen hielt, das das Licht des Friedens trug. Mit dieſem Bild wurde der Kreis geſchloſſen, der mit einem Gedenken an die gefallenen Kameraden ſeinen Anfang genommen hatte. Die übrigen Darbietungen des Abends— und das war das ſchöne— ſtanden im Ein⸗ klang mit dem ergreifenden Mittelpunkt. Mit einer ſtrahlenden Stimme, die eine ausgezeich⸗ nete Schulung erkennen ließ, ſang Konzert⸗ ſängerin Kläre Frank⸗Deuſter paſſend gewählte Lieder, Opernſänger Färbach erfreute ebenfalls mit ſeiner Sangeskunſt, während zum Schluß der NS⸗Volkstanzkreis mit Balladentänzen und Volkstänzen dem Abend die Auflockerung gab, die den Uebergang in das Geſchehen des Alltags erleichterte. Um die muſikaliſche Um⸗ rahmung war eine Abteilung des Philharmoni⸗ ſchen Orcheſters beſorgt. Magneſium vertreibt die Grillen Eine Meſſerſpitze heilt kranke kühe und nervöſe Menſchen Verbreiteter als man glaubt iſt das Mag⸗ neſium. Es bildet nicht nur 2,5 vom Hundert der Erdoberfläche. Es iſt auch in vielen Ge⸗ genſtänden des täglichen Bedarfes vorhanden. Es findet ſich im Spinell, im Magneſit und im Dolomit. Es iſt im Meerſchaum, Talk, Speck⸗ ſtein, Serpentin und im Aſbeſt enthalten. Der Photograph hat es im Blitzlicht kennen gelernt. Als ſchmale Blechſtreifen oder in Pulverſorm verwendet man das Element auch ſonſt in der Feuerwerkerei, zu Signallichtern und Leucht⸗ kugeln. lind neuerdings hat man für das Metall auch eine Verwendung gefunden, die geeignet er⸗ ſcheint, ihm eine weite Beliebtheit zu verſchaf⸗ fen. Der Amerikaner Dr. Me Collum, Pro⸗ feſſor der Biochemie, iſt zu der Feſtſtellung ge⸗ kommen, daß hier ein Heilmittel gegen die menſchliche Ueberreiztheit gegeben ſei. Der Gelehrte hat gemeinſam mit ſeinen Mit⸗ arbeitern die Wahrnehmung gemacht, daß in jeder Nahrung etwas von dieſem Element ent⸗ halten ſein muß. Wenn auch nur in kleinen Mengen. Der allzu reichliche Genuß führe zur Stumpfheit.„Ich möchte ſagen, daß man nicht von ausgeglichener Gemütsart ſein kann, wenn das Magneſium fehlt. Aber das ſoll nicht hei⸗ ßen, daß man ſich in dieſen Zuftand zu verſetzen vermag, wenn man viel Magneſium zu ſich nimmt.“ Die Beobachtungen des Gelehrten erſtrecken ſich über eine Reihe von Jahren. Man be⸗ gann damit, den Ratten eine Nahrung zu ver⸗ abreichen, die kein Magneſium enthielt. Als⸗ bald nahmen die Tiere eine rote Färbung an. Und dann wurden ſie ungeheuer empfindlich. Sie verfielen Zuckungen, wenn jemand ihnen einen leichten Klaps gab oder wenn man mit der Zeitung raſchelte. Und dann hörte Dr. Me Collum von einer rätſelhaften Krankheit, von der holländiſche Kühe befallen worden waren. Hunderte von den Tieren ſtarben in jedem Frühling. Dennoch gelang es nicht, die Urſache dieſes Maſſenſterbens zu ergründen. Alles, was man tun konnte, war, der Seuche einen ebenſo wiſſenſchaftlichen wie unverſtänd⸗ lichen Namen zu geben. Aber damit hatte man dem bedrohten Vieh natürlich nicht e Der Amerilaner ging der Sache nach. Er ſtellte feſt, daß man die Kühe in Scheunen einge⸗ ſperrt und während des ganzen Winters mit einer an Magneſium armen Koſt gefüttert hatte. Dieſe einſeitige Ernährung war ihnen zum Verderben geworden. Die an den Tieren gemachten Erfahrungen hat man dann an den Menſchen erprobt und das Blut von Leuten unterſucht, die nervöſen Zukungen unterworfen ſind. An der Univer⸗ ſttät von Minneſota zapfte man die Adern der Kranken an, nahm den roten Lebensſaft unter die Lupe und entdeckte in der Tat den Mangel an Magneſium. Wenn alſo die Amerikaner recht haben, ſind wir nun ſo weit, die Gereiztheit jedes Menſchen ſchnell zu beſeitigen. Nur eine Meſſerſpitze Magneſium— und die Schwieger⸗ mutter hat gute Laune! Sangesbrüder unterm Weihnachtsbaum Auch der Männer⸗Geſangverein„Frohſinn“ traf ſich, kurz vor Jahresſchluß noch, in der Liedertafel unterm brennenden Weihnachis⸗ baum. Vereinsführer Gärtner begrüßte die Mitglieder und ihre Familienangehörigen und wies auf die Bedeutung des Weihnachtsfeſtes hin. Eine beſondere Weihnachtsfreude ward eini⸗ gen langjährigen Mitgliedern bereitet und zwar dem Sangesbruder Dehus durch Ueber⸗ reichung der ſilbernen Ehrennadel für 25jäh⸗ rige aktive Sängerſchaft, dem Sangesbruder Büttel durch Ueberreichung des Sänger⸗ ringes für 20jährige Sängerſchaft und dem Sangesbruder Bechtold durch Ueberreichung der Vereinsnadel mit Silberkranz. Für den unterhaltenden Teil zeichnete Ver⸗ gnügungswart Niebel verantwortlich und hatte in der Zuſammenſtellung des Programms großes Geſchick bewieſen. Dieſes ward zum größten Teil von den Vereinsmitgliedern und ihren Angehörigen beſtritten. Vor allem zeigte der Männerchor ſelbſt ſein Können. Er ſang Weihnachtslieder, darunter ein altes, wenig ge⸗ hörtes Hirtenlied aus dem 17. Jahrhundert. Auch die Kleinen konnten ſich als Kanſtler in weitgehendem Maße betätigen und entledigten ſich ihrer gar nicht leichten—— mit Feuereifer und viel Geſchick. Lieſel Appel und ere Elfriede Diehm trugen nette Gedichtchen vor und Frl. Gerner einen kleinen Vorſpruch. Wal⸗ demar Edinger ſpielte ein Muſikſtück auf dem Klavier und Ludwig Lehr zeigte ſein Können auf der Violine. Dann trat 5 ein ganzes Kinderorcheſter auf und unter Leitung des Di⸗ rigenten v. Falott klang Haydns Kinderſym⸗ phonie durch den Saal. Auch ein Weihnachts⸗ märchen durfte nicht fehlen, bei dem wieder die Kinder den größten Teil der Schauſpieler ſtellten. Sie machten alle ihre Sache gut und hatten die größte Freude, als ihre Leiſtung mit reichem Beifall belohnt wurde. Lobend muß noch erwähnt werden, daß auch der Winterhilfe durch eine Tellerſammlung gedacht wurde, die ein gutes Ergebnis zeigte. Der Männergeſangverein„Frohſinn e. V. 1897“, Mannheim⸗Käfertal, beging ſeine Weihnachtsfeier in ſeinem Vereinsheim. Nach einer ſtimmungsvollen Ein⸗ leitung nahm Vereinsführer Philipp Neff folgende Ehrungen für Verdienſte am deutſchen Liede vor. Vom Bad. Sängerbund: Valentin Geiger die gol⸗ dene Sängernadel für 48 Jahre Aktivität, Lorenz Geiger und Mich. Würtele Ehrenurkunde für 40 Jahre und Hermann Hörner, Johann Neff und Jakob Sand die ſilberne Nadel für 25 Jahre Aktivität. Vom Verein ſelbſt wurden geehrt die Sängerkameraden: Fritz Bergbold, Karl Dielmann, Adam Feuerſtein, Eugen Feuerſtein, Adam Freund, Karl Haas, Max Molfenter, Oskar Waſſer mit der goldenen Vereins nadel. Den goldenen Sängerring für 25 Jahre Akti⸗ vität erhielten: Hermann Hörner, Jean Neff und Jakob Sand.— Georg Herrmann, Heinrich Heckmann und Adam Sommer erhielten für 25jährige Zuge⸗ hörigkeit zum Verein Ehrenurkunden. Sängerkamerad Jakob Sand ſprach im Namen der Geehrten als Dank herzliche Worte. Die Feierſtunde benutzte Ortsgrup⸗ penleiter Pg. Gawran zu einer zu Herzne gehenden Anſprache, in der er über den Sinn deutſcher Weih⸗ nacht ſprach. Der Arbeiterbildungsverein e,., Mannheim feierte im großen Saale der„Liedertafel“ ſein Weihnachts⸗ feſt. Nach den Begrüßungsworten folgten geſangliche Darbietungen des Männerchors, Volksweiſen des ge⸗ miſchten Chors, des Vereinsquartetts und verſchiedene Solovorträge. Vereinsleiter Profeſſor Schäfen⸗ acker nahm die Ehrung verdienter Mitglieder vor. Es bekamen die Sänger Karl Schmitt und Karl Götz das Diplom des Verbandes für Wjährige Mitglied⸗ ſchaft und Karl Klöpper, Franz Ebert und Georg Maldinger für 15jährige aktive Mitgliedſchaft den gol⸗ denen Sängerring. Die Vereinsführung des Schwimmvereins Mann⸗ heim hatte neben Aktiven und Paſſiven auch ihre Gönner zum traditionellen Weihnachts⸗ un d Ehrungsabend eingeladen. Nach einleitenden Muſitvorträgen einer Jugend⸗Hauskapelle(Hild, Hum⸗ mel, Böhler) ſprach Herr Schneider, der techniſche Leiter des SVM, zu ſeiner Jugend in begeiſternden Worten. Stürmiſcher Beifall erntete die Marionetten⸗ theatervorſtellung durch Toni Seefried jr., der das ganze Theaterwerk nach eigenen Entwürfen zu⸗ ſammengebaſtelt hat. Nicht weniger Begeiſterung löſte das wieder von Jugendmitgliedern aufgeführte Thea⸗ terſtück„Buckelpeter“ aus. Vereinsführer Seefrie d verſtand es, in ſinnreichen Worten auf die Bedeutung des nunmehr wieder deutſchen Weihnachtsfeſtes hin⸗ zuweiſen. Die Geſangsabteilung des SVBM unter Leitung von Herm. Schneider beſtritt erfolg⸗ reich den geſanglichen Teil wie auch Emil Soyez mit ſeinem prächtigen, klaren Tenor die Anweſenden erfolgreich in ſeinen Bann zu ziehen verſtand. P hil. Spohn als Rezitator vermochte durch ſeine ernſten Vorträge die Zuhörer ebenſo zu feſſeln, wie er mit ſeinen luſtigen Sachen die Lacher auf ſeiner Seite hatte. Begeiſterung löſte alsdann wieder das von Slſe Spohn und Röſel Engel vorgeführte Tanzduett„Stelldichein“ aus. Nicht weniger erfolg⸗ reich traten Frl. E. Rau, Umbach ſowie die Her⸗ ren Spohn und Hummel im Luſtſpiel„Die Schmetterlinge“ auf. Den Höhepunkt erreichte der Abend mit der durch Herrn Seefried vorgenommenen Ehrung verdienter und langjähriger Mitglieder. Mit herzlichen Dankesworten konnte er folgenden Mitglie⸗ dern die Ehrennadel anheften: 30 Jahre: Hch. Sattler, Gg. Kiſſel, 25 Fahre: K. Kempf, D. Würtele, 15 Jahre: den Frauen: Hellinger, E. Hamann, G. Delank und Frl. Winterbauer; den Herren: Baumann, Boſſo, Bader, Hamann, Hach, Juilfs, Klink(Fritz), A. und W. Lichdi, Schurr, H. Schneider, Georg Schönhütte, Wimmer; 10 Jahre: Max, Frieda, Edith und Kurt Schaef, Frl. K. Gehrig, Frz. Delank, H. Lichtenberger, B. Marderwald, Herr und Frau Seefried, F. Siefers, H. Böhler ſowie W. Dobler ir. Für beſondere Ver⸗ dienſte erhielten die ſilberne Nadel: die Herren Hch. Schneider und Fritz Schonhütte. Die badiſche Fugend⸗Waſſerballmeiſtermannſchaft 1934: Helmut Böhler, O. Größle, Feck, Herb. Buhles, W. Dobler, Rößler und Weingärtner erhielt in An⸗ erkennung ihres erfolgreich beſtandenen Kampfes ein Monatsabonnement für das Herſchelbad. Auch ſeiner Arbeitsdienſtler gedachte der SVM in praktiſchem Sinne, indem er ihnen große Geſchenk⸗ pakete überreichte. Kr. Der Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein„Fortſchritt“ e.., Mannheim, hielt für die Kinder ſeiner Mit⸗ glieder eine Weihnachtsfeier mit Beſcherung ab. Die Feier nahm unter Mitwirkung eines Quartetts des Sängerbundes Käfertal einen ſehr ſchönen Verlauf. Als dann der Weihnachtsmann erſchien und nach einem Weihnachtslied der Kinder die Beſcherung vornahm, gas es zwar anfangs einige Tränen, die aber bald wieder vergeſſen waren, als jedes der Kleinen die große Tüte glücklich im Arme hatte. Zum Schluß der Feier überreichte der Vorſitzende acht Rentnern, die ſchon längere Zeit Mitglied des Vereins ſind, noch ein Geldgeſchenk, was große Freude auslöſte. Weihnachtsſingen in der Jeſuiten⸗ kirche Eine ſchweigende Menſchenmenge füllt den dämmrigen Kirchenraum. Ein zarter Alkkord aus Orgel und Inſtrumenten klingt auf. Das Volksoratorium„Ein Weihnachtsſingen“ für gemiſchten Chor, Männer⸗, Frauen⸗, Kin⸗ derchor, Kammerorcheſter und Orgel ſchenkte der ergriffen lauſchenden Menge ein künſtleriſches Erlebnis. Klar und ſicher in allen Linien, be⸗ ſitzt das Werk eine eigentümliche Kraft, die durch den ausgezeichneten Vortrag des Cäci⸗ lienchores der Jeſuitenkirche, des Knabenchors, durch das meiſterhafte Spiel von Mitgliedern des Philharmoniſchen Orcheſters und die tadel⸗ loſen Orgelvorträge von A. Bachſt ein noch verſtärkten Ausdruck fand. K. Fr. Boeres leitete die kirchenmuſikaliſche Weihnachtsan⸗ dacht mit künſtleriſchem Verſtändnis. Das Oratorium iſt durchſetzt mit alten, ver⸗ trauten Weihnachtsweiſen, die ſich dem In⸗ ſtrumentalgefüge harmoniſch angliedern. In vier Bildern iſt das Myſterium der Heiligen Nacht mit weihevollen Klängen dargeſtellt. Das erſte Bild betitelt ſich„Heilands Nähe“ und wird mit der frohen Weiſe einer Hirtenſchal⸗ mei eingeleitet. Mit jubelnden Stimmen fällt der Frauenchor ein. Das Bild llingt aus in dem gemeinſamen Chorgeſang„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“. Das zweite Bild„Maria“ berichtet in lieb⸗ lichen Geſängen von Verlündigung und Emp⸗ fängnis. Im dritten Bild„Bei den Hirten“ erklingen die Inſtrumente und die Stimmen in lautem Jubel„Der Heiland iſt geboren!“ Die ganze Gemeinde ſtimmt ein in das Lied:„Vom Himmel hoch, da komm ich her“. Das virrte und letzte Bild kündet in einem erhabenen, uralten Choral von der Menſchwerdung Gottes. Ein innig⸗trautes Weihnachtslied vereint alle zu gemeinſamem Geſang. Und wieder ertönt das ſtarkergreifende Spiel der Inſtrumente, wie⸗ der laſſen die Chöre ihre gepflegten, vollen Stimmen erſchallen, die Orgel fällt ein, in einem perlenden Auf und Ab, in ſtarkem An⸗ ſchwellen der Töne und zartem Verklingen fin⸗ det die Freude der Menſchenkinder klanggewor⸗ denen Ausdruck. Mit dem allgemeinen Schlußlied„O du fröh⸗ liche...“ fand die weihevolle Weihnachtsan⸗ dacht ihr Ende. lie. — Jahrgan Das n. tober 198 nichtſelbſ durch A erhoben bisher e verpflicht an das; Erhebune in der Le „ gleichen? Arbeits Arbeitnel ſeinem fr den Einn die in be in Sachb gültig iſt laufende hören z. tifikatione und Vor— Wartegeli ſengelder lich auch Sonntags züge kom Heizung, die Bewe Mittelpre Zum ſte 1. aus öff. gewährt Reiſeko 2. die Bet ſtellten und Fa ſie die t ſteigen, 3. durchlarꝛ vom A 4. Jubiläu ſchente beitnehr jubiläun Firmen. ſtehen), 5. eine ga einzelne verordn lungszu einem? ſetzes z1 währte Arbeitn. tungen Welche Ar 1. 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Karl Götz Mitglied⸗ und Georg Ht den gol⸗ ins Mann⸗ auch ihre ts⸗ und einleitenden Hild, Hum⸗ er techniſche egeiſternden karionetten⸗ d jr., der würfen zu⸗ terung löſte ührte Thea⸗ Seefried Bedeutung Sfeſtes hin⸗ des SVM ſtritt erfolg⸗ il Soyez Anweſenden nd. Phil. eine ernſten wie er mit einer Seite r das von vorgeführte iger erfolg⸗ zie die Her⸗ tſpiel„Die erreichte der ſenommenen lieder. Mit ſen Mitglie⸗ ych. Sattler. e, 15 Jahre: Delank und ann, Boſſo, itz), A. und Schönhütte, ) und Kurt ichtenberger, F. Siefers, ondere Ver⸗ die Herren badiſche nnſchaft erb. Buhles, zielt in An⸗ kampfes ein Herſchelbad. r SVM in ze Geſchenk⸗ Kr. „Fortſchritt“ ſeiner Mit⸗ ng ab. 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Or⸗ tober 1934 ſchreibt vor, daß bei Einkünften aus nichtſelbſtändiger Arbeit die Einkommenſteuer durch Abzug vom Arbeitslohn(Lohnſteuer) erhoben wird. Der Steuerpflichtige erhält wie bisher eine Steuerkarte. Der Arbeitgeber iſt verpflichtet, die Lohnſteuer einzubehalten und an das zuſtändige Finanzamt abzuführen. Die Erhebung uſw. der Lohnſteuer iſt im einzelnen in der Lohnſteuerdurchführungsverordnung vom 29. 11. 34 und einem Miniſterialerlaß vom gleichen Tage geregelt. Was iſt Arbeitslohn? Arbeitslohn ſind alle Einnahmen, die dem Arbeitnehmer aus ſeinem Dienſtverhältnis oder ſeinem früheren Dienſtverhältnis zufließen. Zu den Einnahmen rechnen ſowohl Einnahmen, die in barem Gelde gewährt werden, als auch in Sachbezügen beſtehende Einnahmen. Gleich⸗ gültig iſt es auch, ob es ſich um einmalige oder laufende Bezüge handelt. Zum Arbeitslohn ge⸗ hören z. B. Gehälter, Löhne, Proviſionen, Gra⸗ tifikationen, Tantiemen und andere Bezüge und Vorteile für eine Dienſtleiſtung, ferner Wartegelder, Ruhegelder, Witwen⸗ und Wai⸗ ſengelder uſw. Zum Arbeitslohn gehören end⸗ lich auch Ueberſtundengelder, Zahlungen für Sonntagsarbeit und dergleichen. Als Sachbe⸗ züge kommen z. B. in Frage: freie Wohnung, Heizung, Beleuchtung, Koſt, Kleidung u. a. Für die Bewertung der Sachbezüge ſind die üblichen Mittelpreiſe am Verbrauchsorte maßgebend. Zum ſteuerpflichtigen Arbeitsentgelt gehören nicht: 1. aus öffentlichen Kaſſen für öffentliche Dienſte gewährte Aufwandsentſchädigungen und Reiſekoſten, 2. die Beträge, die den im privaten Dienſt ange⸗ ſtellten Perſonen für Reiſekoſten, Tagegelder und Fahrtauslagen gezahlt werden, ſoweit ſie die tatſächlichen Aufwendungen nicht über⸗ ſteigen, 3. durchlaufende Gelder, die der Arbeitnehmer vom Arbeitgeber für Auslagen erhält, 4. Jubiläumsgeſchenke und zwar ſowohl Ge⸗ ſchente anläßlich eines Jubiläums des Ar⸗ beitnehmer(z. B. 25⸗, 40⸗, 50jähriges Dienſt⸗ jubiläum) wie auch Geſchenke anläßlich eines Firmenjubiläums(25⸗, 50⸗, 75jähriges Be⸗ ſtehen), 5. eine ganze Reihe von Einnahmen, die im einzelnen in§ öder Lohnſteuerdurchführungs⸗ verordnung aufgezählt ſind, z. B. Verſtümme⸗ lungszulagen, anläßlich der Entlaſſung aus einem Dienſtverhältnis auf Grund des Ge⸗ ſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit ge⸗ währte Entſchädigungen, Heiratsbeihilfen an Arbeitnehmerinnen, Geburtsbeihilfen, Vergü⸗ tungen im Freiw. Arbeitsdienſt uſw. Welche Aufgaben und Pflichten hat der Arbeit⸗ nehmer? 1. Der Arbeitnehmer hat die Steuerkarte, die ihm in der Regel im Laufe des Monats De⸗ zember für das nächſte Kalenderjahr zugeſtellt wird, auf ſeine Richtigkeit zu prüfen. Eintra⸗ gungen auf der Steuertarte darf der Arbeitneh⸗ mer jedoch nicht abändern. Schreibfehler, Re⸗ chenfehler und ähnliche Unrichtigkeiten ſino jederzeit auf Antrag durch die Behörde zu be⸗ die die Eintragungen vorgenommen at. 2. Aenderungen des Familienſtandes hat die Gemeindebehörde vorzunehmen, die die Steuer⸗ karte ausgeſtellt hat: Beiſpiel: Der Arbeitneh⸗ mer verheiratet ſich, oder es wird ihm ein Kind. geboren. Weiſt ein geſchiedener oder verwitwe⸗ ter Arbeitnehmer nach, daß aus ſeiner früheren Ehe Kinder hervorgegangen ſind, ſo iſt auf der Steuerkarte zu vermerken, daß er für die Be⸗ rechnung der Lohnſteuer als kinderlos verhei⸗ ratet gilt. Ohne dieſen Vermelr muß der Be⸗ treffende den für ledige Steuerpflichtige gelten⸗ den Steuerſatz entrichten. Weiſt der Arbeitneh⸗ mer nach, daß volljährige Kinder im Alter von nicht mehr als 25 Jahren auf ſeine Koſten für einen Beruf ausgebildet werden, ſo iſt eben⸗ falls ein Vermerk auf der Steuerkarte zu ma⸗ chen, damit der Steuerpflichtige bei der Berech⸗ nung der Lohnſteuer eine entſprechende Ver⸗ günſtigung erhält. 3. Die Lohnſteuertabelle iſt ſo aufgeſtellt, daß bei ihr je RM 200.— für Werbungskoſten und Sonderausgaben berückſichtigt ſind. Hat der Arbeitnehmer höhere Werbungskoſten und Son⸗ bderausgaben, ſo muß er ſie dem Finanzamt gegenüber glaubhaft machen und beantragen, daß ein höherer Betrag dafür auf ſeiner Steuer⸗ karte vermerkt wird. Werbungskoſten des Ar⸗ beitnehmers ſind die Aufwendungen zur Er⸗ werbung, Sicherung und Erhaltung des Ar⸗ beitslohnes, z. B. das Fahrgeld von der Woh⸗ nung bis zur Arbeitsſtelle, Beiträge zu Berufs⸗ ſtänden und Berufsverbänden, Aufwendungen für Arbeitsmittel und Berufskleidung, Sonder⸗ auslagen ſind a) RM 50.— monatlich für jede Hausgehilfin, b) Schuldzinſen, c) Kirchen⸗ ſteuern, d) Beiträge und Verſicherungsprämien des Arbeitnehmers für ſich, ſeine Ehefrau und eine Kinder zu Kranten⸗, Unfall⸗, Haftpflicht⸗, ngeſtellten⸗, Invaliden⸗ und Erwerbsloſen⸗ verſicherungen, zu Verſicherungen auf den Le⸗ bens⸗ oder Todesfall, zu Witwen-, Waiſen⸗, Verſorgungs⸗ und Sterbekaſſen, e) Beiträge des Arbeitnehmers an Bauſpartaſſen zur Erlan⸗ gung von Baudarlehen.— Die Abzüge für Sonderausgaben nach d) und e) dürſen zuſam⸗ men den Jahresbetrag von RM 500.— nicht überſteigen, der ſich für die Ehefrau um RM 300.—, für das erſte Kind um RM 300.— uſw. erhöht. Auf Antrag hat das Finanzamt er⸗ werbstätigen Arbeitnehmern, die kriegsbeſchä⸗ digt ſind, mit Rückſicht auf ihre beſonderen wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe einen beſtimmten Be⸗ trag ſteuerfrei zu laſſen und auf der Steuer⸗ karte zu vermerken. Die Höhe des ſteuerfrei zu belaſſenden Betrages richtet ſich nach der Min· derung der Erwerbsfähisteit des Kriegsbeſchä⸗ digten(vgl.§ 26 Lohnſt. V..). Der Arbeit⸗ geber darf die Aenderungen und Ergänzungen der Steuerkarte erſt bei der Berechnung der Lohnſteuer für die Lohnzahlung berückſichtigen, die er nach Vorlage der abgeänderten Steuer⸗ karte leiſtet. 4. Die Steuerkarte iſt dem Arbeitgeber am Anfang des Kalenderjahres oder nach Antritt des Dienſtes einzuhändigen. Geſchieht dies nicht, ſo muß der Arbeitgeber für die Berech⸗ nung der Lohnſteuer vor Anwendung der Lohn⸗ ſteuertabelle dem tatſächlichen Arbeitslohn einen Betrag hinzurechnen, der bei monatlicher Ge⸗ haltszahlung RM 52.— beträgt. Pflichten des Arbeitgebers 1. Der Arbeitgeber hat die Steuerkarte wäh⸗ rend der Dauer des Dienſtverhältniſſes aufzu⸗ bewahren. Er hat ſie dem Arbeitnehmer aus⸗ zuhändigen, wenn dieſer ihm glaubhaft macht, daß er ſie zur Vorlage bei einer Behörde benö⸗ tigt(3. B. zur Vorlage beim Finanzamt, wenn er die Erhöhung der Sonderausgaben und Wevbungskoſten beantragt). 2. Der Arbeitgeber hat die Lohnſteuer für Rechnung des Arbeitnehmers bei der Lohnzah⸗ lung einzubehalten. 3. Für jeden Arbeitnehmer iſt vom Arbeit⸗ geber ein Lohnkonto zu führen. Dabei ſind fol⸗ gende Angaben über den Arbeitnehmer erfor⸗ derlich: Name, Beruf, Familienſtand, Wohn⸗ ort, Wohnung, Religion, Nr. der Steuerkarte uſw., ferner fortlaufend der gezahlte Arbeits⸗ lohn unter Angabe des Zahlungstages und des Lohnzahlungszeitraumes. Die Aufzeichnungen ſind bis zum Ablauf des dritten Kalenderjahres aufzubewahren, das auf die Lohnzahlung folgt. 4. Der Arbeitgeber muß die Lohnſteuer nach der Lohnſteuertabelle berechnen. Die Lohnſteuer⸗ tabelle iſt der Lohnſteuerdurchführungsverord⸗ nung beigefügt. Dieſe Tabelle iſt für Lohn⸗ empfänger aufgeſtellt, die ihren Arbeitslohn in monatlichen Zwiſchenräumen erhalten. Für kürzere Lohnzahlungszeiträume beträgt die Lohnſteuer Bruchteile des in der Tabelle ange⸗ gebenen Betrages, z. B. für Wochenlohnempfän⸗ ger 6 Sechsundzwanzigſtel. Die Lohnſteuer⸗ tabelle enthält eine Reihe von Spalten, aus denen die Höhe der Steuer für Ledige, kinder⸗ los Verheiratete, Verheiratete mit 1 Kind uſw. abzuleſen iſt. Erhält der Arbeitnehmer neben trägt. dem laufenden Arbeitslohn aus dem gleichen Dienſtverhältnis ſonſtige, insbeſondere einma⸗ lige Bezüge, Weihnachtsgratifikationen, Tantie⸗ men und dergl., ſo iſt an Stelle der Lohnſteuer⸗ tabelle ein beſonderer Tarif anzuwenden. Er beträgt bei ledigen Arbeitnehmern 16 v.., bei kinderlos Verheirateten(im Sinne des Ein⸗ kommenſteuergeſetzes) 10 v. H. uſw. der ſon⸗ ſtigen Bezüge. 5. Die eingehaltene Lohnſteuer iſt an die Kaſſe des Finanzamtes der Btriebsſtätte vom Arbeitgeber abzuführen. Für Lohnzahlungen in der Zeit vom 1. bis 15. eines Kalender⸗ monats muß die Abführung bis zum 20. dieſes Kalendermonats, für Lohnzahlungen in der Zeit vom 16. bis zum Schluß des Kalender⸗ monats bis zum 5. des folgenden Monats er⸗ folgen. Die in der erſten Hälfte eines Kalender⸗ monats eingehaltene Lohnſteuer braucht nicht geſondert abgeführt zu werden, wenn ſie für ſämtliche beſchäftigten Arbeitnehmer des Be⸗ triebes nicht mehr als RM 200.— monatlich be⸗ Kleinbetriebe, die nicht mehr als 5 Ar⸗ beitnehmer beſchäftigen, brauchen die einbehal⸗ tene Lohnſteuer erſt dann abzuführen, wenn ſie den Betrag von RM 50.— überſteigt. Jedoch muß in dieſem Falle die Lohnſteuer immer nach Ablauf eines Kalenderjahres in den erſten 5 Ta⸗ gen des folgenden Kalendermonats abgeführt werden. 6. In jedem Falle hat der Arbeitgeber unab⸗ hängig davon, ob die einbehaltene Lohnſteuer abgeführt worden iſt, nach Ablauf eines Kalen⸗ dermonats(bei den vorſtehend genannten Klein⸗ betrieben nach Ablauf eines Kalenderviertel⸗ jahres) bis zum 5. des folgenden Kalender⸗ monats eine Lohnſteueranmeldung an das Fi⸗ nanzamt der Betriebsſtätte zu überweiſen. 7. Der Arbeitgeber haftet dem Reich für die Einbehaltung und Abführung der vom Arbeits⸗ lohn einzubehaltenden Lohnſteuer neben dem Arbeitnehmer. 8. Nach Ablauf des Kalenderjahres hat der Arbeitgeber auf der Steuerkarte des Arbeitneh⸗ mers eine Lohnſteuerbeſcheinigung vorzuneh⸗ men, aus der hervorgeht, während welcher Zeit der Arbeitnehmer bei ihm im letzten Jahre be⸗ ſchäftigt war, wieviel Arbeitslohn er erhalten hat und wie hoch die davon einbehaltene Lohn⸗ ſteuer geweſen iſt. Dr. Heinz George. Das Badiſche Sondergericht tagt Vorſitz: Landgerichtsdirektor Mickel. Vertreter der Anklage: Erſter Staatsanwalt Dr. Trunk. Wie viele kommen immer noch wegen ihres dummen Geſchwätzes vor das Sondergericht, Alkohol daran ſchuld ſein. Nie würde ihnen einfallen, ſowas zu reden, wenn ſie nüchtern geweſen wären, heißt es immer wieder. Ja, der Alkohol. Der Gründe gibt es gar mancherlei, warum über das Normale hinaus getrunken wird, bei dem 57 Jahre alten ver⸗ heirateten Georg C. aus Schlierbach war es jedenfalls der Kummer. C- iſt nebenbei Leichen⸗ träger, und die Leiche, die er an dem fraglichen Novembertage zu Grabe zu tragen hatte, ſtand ihm auch noch ſehr nahe. Zu Hauſe trank er zur Kräftigung erſt mal 2 Glas Moſt, Haus⸗ trunk, wie er ſagt, nicht ſehr ſtark, dann nach der Arbeit im Trauerhaus 2 Glas Wein, an⸗ ſchließend daran in einer Wirtſchaft noch acht Glas Bier. Dabei kramte er ſeine Kenntniſſe aus über das vierte Reich, wo natürlich Hälſe abgeſchnitten werden, über die Judenfrage, über allgemeine Preisfragen und ähnliche Dinge. Jetzt wäre ihm lieb geweſen, er hätte die Sache ungeſchehen machen können. Auf 4 Monate Gefängnis lautete das Urteil, abzüglich 5 Wochen Unterſuchungshaft. 5 Mo⸗ nate hatte der Staatsanwalt beantragt. 25. Für den verheirateten 30 Jahre alten Jakob W. aus Heidelberg wurde eine Strafe in der gleichen Höhe ausgeſprochen; er hatte ſich in der Nacht des 9. November in einer Wirtſchaft in Kirchheim als Kommuniſt aufgeſpielt. Er konnte ſich an die Vorgänge ſchlecht erinnern, denn er ſei betrunken geweſen. Auch daß er dann anſchließend an den Wirtshausbeſuch nachts gegen 2 Uhr noch eine bekannte Familie aufſuchte und den Mann an ſeinem Bett mit „Rot Front“ und„Heil Moskau“ begrüßte, will er nicht mehr wiſſen. Auch hier die Beteuerung, „wenn ich nüchtern gem eſen Der 48 Jahre alte verheiratete Joſef B. aus haben. und in den weitaus meiſten Fällen ſoll der 4 Gamshurſt machte in einer Wirtſchaft in Bu⸗ ſenbach Aeußerungen, die geeignet ſind, das Anſehen der Reichsregierung ſchwer zu ſchä⸗ digen. Auch er will etwas zu viel getrunken Urteil 8 Monate Gefängnis. Antrag des Staatsanwalts 10 Monate. 4 Der 25 Jahre alte ledige Hermann G. aus Mannheim iſt durch zwei Verurteilungen durch das Badiſche Sondergericht im Juli und Auguſt 1933 wegen Herſtellung bzw. Verbreitung ver⸗ botener Druckſchriften noch nicht genügend ver⸗ warnt geweſen. Im Juni 1934 hat er wieder ein Exemplar der verbotenen internationalen Preſſe⸗Korreſpondenz weitergegeben mit ent⸗ ſprechenden Bemerkungen zu den einzelnen Ar⸗ tikeln. Die von dem Hauptbelaſtungszeugen unter Eid gemachten Ausſagen werden von dem Angeklagten beſtritten. Nur in ſeiner Jugendlichkeit ſah das Gericht Milderungsgründe, ſonſt hätte auf eine noch höhere Strafe erkannt werden müſſen. Auf 2 Jahre und 3 Monate Gefängnis lautete das Urteil. Der Staatsanwalt hatte eine Gefäng⸗ nisſtrafe nicht unter 3 Jahren beantragt. * Als überzeugter evangeliſcher Chriſt war der 59 Jahre alte Friedrich H. aus Betzdorf mit einer Anordnung des Evangeliſchen Ober⸗ kirchenrates, die ihm durch die Frankfurter Zei⸗ tung bekannt geworden war, nicht einverſtanden und ſchickte von Straßburg aus an dieſe Kir⸗ chenbehörde in Karlsruhe ein Schreiben, mit falſchem Namen unterzeichnet. Die in dem Briefe eingenommene Haltung gegen unſere Reichsregierung gab Veranlaſſung, dem Schrei⸗ ber—.— H. will nur aus ſeiner — religiöſen Einſtellung heraus gehandelt en Durch die in dem Schreiben aufgeſtellten Be⸗ hauptungen tatſächlicher Art hat ſich H. nach dem 5 3 der Vo vom 21. 3. 1933 ſtrafbar ge⸗ macht. Es wurde eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr ausgeſprochen. 1 Monat Unterſuchungs⸗ haft kamen in Anrechnung. Der Antrag des Staatsanwaltes lautete auf 14 Monate Volksmuſik und frohe Anterhaltung Der Rhein⸗Neckar⸗Bezirk im Bund deutſcher Handharmonikaverbände vereinte mit ſeiner Weihnachtsfeier eine große Anzahl muſikfreu⸗ diger Menſchen zu fröhlicher Geſelligkeit. Die Klänge der Aehbarmonita ſchmeichelten ſich freundlich⸗gemütlich ins Ohr und ſchufen gleich zu eine gemütliche Stimmung. Schlichte, volkstümliche Weiſen ertönten, machten das Herz weit und verlockten zum Singen und Scherzen. Man war vergnügt und froher Laune und ließ ſich von den Darbietungen auf der kleinen ſtimmungsvoll und weihnachtslich de⸗ korierten Bühne ganz gefangen nehmen. Das Bezirksquartett ſpielte Walzer und Mär⸗ ſche, Volkslieder und Charakterſtücke mit gro⸗ ßem Können und ſicherer Beherrſchung des In⸗ ſtrumentes. Der Leiter der Veranſtaltung hatte ſich nicht an ein feſtſtehendes Programm ge⸗ bunden; ſo paßten ſich die Darbietungen der Stimmung des Publikums an. Dieſe war ausgezeichnet, alſo ſtellten ſich die Vorträge auf Fröhlichkeit ein. Der Bezirksführer Blatz(Ludwigshafen) dankte ir ſeiner Anſprache den Anweſenden für lichen Erfolg der ihren zahlreichen Beſuch, der ein Beweis für die intenſive Zuſammenarbeit der Ortsgrup⸗ pen darſtellt und zugleich von einem erfreu⸗ Handharmonikabewegung kündet. Mit freudigem Beifall wurden die Darbietun⸗ gen des bekannten Handharmonikaſoliſten Edgar Schmeckenbecher aufgenommen, der ſeine Vorträge flüſſig und klangvog zu Gehör brachte. Eine nette Abwechflung bedeuteten die ſchönen Mundharmonikaſolis von Karl Höbling, der, ebenſo wie der zweite Mund⸗ harmonikaſoliſt Erich Knoll ſeinen Darbie⸗ tungen einen künſtleriſchen Ausdruck zu ver⸗ leihen wußte. Für anderweitige Unterhaltung war durch das reizend vorgetragene Gedicht eines kleinen Mädchens, durch die Einlagen von Weihnachts⸗ liedern und eine reichbeſetzte Tombola, die ſich regen Zuſpruchs erfreuen konnte, geſorgt. Als das gemütliche Zuſammenſein ſich ſeinem Ende näherte, herrſchte bei allen die ungeteilte Mei⸗ nung, wieder einmal einen ſchönen Abend ver⸗ lebt zu haben. E E. ſizierſtunde; Aus Mannheimer Betrieben Führung und Gefolgſchaft der Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof, Werk Papyrus, hielten dieſer Tage den erſten Betriebsappell ab. Bevor Betriebs⸗ führer Lenz mit ſeinen Ausführungen be⸗ gann, begrüßte er den Gauwalter der Reichs⸗ etriebsgemeinſchaft Gruppe„Papier“, Stan⸗ dartenführer Hanſel⸗Karlsruhe, Amtsleiter Lerch⸗Mannheim und Amtsleiter Wegerle⸗ Sandhofen. Die Gefolgſchaft hat in dem ab⸗ Jahre bewieſen, daß ſie in Wahr⸗ heit eine einzige Gemeinſchaft bildet. Direktor Lenz dankte dafür namens der Volksgenoſſen, denen dadurch auch eine Weihnachtsfreude be⸗ reitet werden konnte. Er gab einen Ueberblick über die Geſchehniſſe im Werke im verfloſſenen Jahre und betonte, daß es dank des verhält⸗ nismäßig flotten Geſchäftsganges möglich war, eine ganze Anzahl Volksgenoſſen in die Betriebsgemeinſchaft auf⸗ zunehmen. Sodann nahm Standarten⸗ führer Hanſel das Wort. Er betonte in ſeiner Rede, daß dieſer Appell als Vorbild für ſeine Fachgruppe dienen werde. Mit einem begeiſtert aufgenommenen„Sieg Heil“ ſchloß Pg. Hanſel ſeine Ausführungen. Anſchließend ſprach noch Betriebszellenobmann Bräuler über die Aufgaben einer Betriebs⸗ gemeinſchaft. Zum Schluß des Betriebsappells wurden das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗ Lied geſungen. Die Werksleitung der Sunlicht⸗Geſellſchaft AG, Mannheim⸗Rheinau, hatte ihre Belegſchaft zu einer Betriebsfeier in das Evang, Gemeinde⸗ haus in Mannheim⸗Neckarau eingeladen. 900 Perſonen waren der Einladung gefolgt. Die Werkskapelle zeigten zum erſtenmal ihr Können durch einige ſneipige Märſche und den Vor⸗ trag der Rotenfels⸗Ouvertüre von Ruhmann. Die Sunlicht⸗Sänger und⸗Sängerinnen trugen im Rahmen des Programms durch ernſte und heitere Geſänge zur Verſchönerung des Abends bei. Der Betriebsführer, Direktor Sterne, gedachte in ſeiner Anſprache der Kameradſchaft und Zuſammenarbeit. Der Betriebswalter, Kamerad Koch, dankte im Namen der Beleg⸗ ſchaft u. a. beſonders für die in dieſem Jahre ausbezahlten Weihnachtsgelder. Das reiche Programm brachte ſehr viel Abwechſlung, wo⸗ bei beſonders hervorzuheben ſind die Ballett⸗ aufführung von 12 Arbeitskameradinnen, Duett, Sologeſang, Violin⸗ und Zithervorträge. Die Werkskapelle ſpielte zum Schluß noch zu heiterem Tanz auf. In der Fabrikkantine der Deutſchen Stein⸗ eugwarenfabrik für Kanaliſation und chemiſche nduſtrie, Mannheim⸗Friedrichsfeld verſam⸗ melten ſich ſämtliche Betriebsangehörige zum erſten Betriebsappell. Der Betriebsführer, Di⸗ rektor Kammerſcheid, wies in ſeiner An⸗ ſprache in kurzen Worten auf die Bedeutung dieſer Zuſammenkunft hin. Er ſtreifte den Ge⸗ ſchäftsgang des verfloſſenen Jahres, konnte von einer merklichen Beſſerung des Ge⸗ ſchäftsganges berichten und die erfreu⸗ liche Mitteilung machen, daß es ihm möglich ſei, jedem Gefolgſchaftsmitglied eine Abſchluß⸗ prämie in Form einer Weihnachtsbei⸗ hilfſe überreichen zu laſſen. Pg. Röckl er⸗ griff als Vertrauensratsmitglied das Wort, um iin Namen der Belegſchaft Dank zu ſagen. Der Betriebsführer brachte ſodann ein„Sieg Heil“ auf unſeren Volkskanzler aus. Der Be⸗ triebsappell wurde mit dem Deutſchland⸗ und Hoſt⸗Weſſel⸗Lied beendet. Im weiteren Verlaufe konnte noch berichtet werden, daß es der zur Zeit anhaltende gute Geſchäftsgang ermögliche 30 erwerbsloſe Volksgenoſſen nach Weihnachten wieder in den Arbeitsprozeß einzureihen. Rundfunk⸗Programm Mittwoch, 2. Januar 1935 Mühlacker:.10 Choral;.30 Frühmeldungen, Wetter⸗ bericht;.00 Konzert; 10.00 Nachrichten; 10.15 Mu⸗ 10.45 Liederſtunde Hedwig Picard; 11.00 32 Variationen G⸗Moll von Beethoven; 11.15 Funkwerbungskonzert; 11.45 Uhr Wetterbericht und Bauernfunk; 12.00 Knozert; 13.00 Saardienſt; 13.05 Nachrichten; 13.15 Schallplatten; 15.30 Tierſtunde; 15.45 Blumenſtunde; 16.00 Konzert; 17.45 Bücher werden lebendig; 18.00 Lernt morſen!; 18.30 Muſi⸗ kaliſche Scherze; 19.10 Tanzmuſik; 20.00 Nachrichten⸗ dienſt; 20,10 Unſere Saar, den Weg frei zur Ver⸗ ſtändigung!; 20.50 Stunde der jungen Nation; 21.15 Orcheſterkonzert; 22.00 Nachrichten, Wetter⸗ ifi 22.30 Tanzmuſit; 24.00 Nacht⸗ muſik. Deutſchlandſender:.35 Frohes Schallplattenkonzert mit Bruno Fritz; 11.40 Der Bauer ſpricht— der Bauer hört; 12.00 Schallplatten; 13.10 Mittags⸗ muſit; 15.15 Kinderliederſingen; 15.40 Großmutters Lieblingslieder: 16.00 Zum Tee und Tanz; 18.20 Der Reichsſportführer ſpricht über Rückblick und Ausblick im deutſchen Sport; 19.00 Klaviermuſtk zu vier Händen; 19.30 Italieniſch für Anfänger; 20.00 Kurznachrichten; 20.45 Stunde der jungen Nation; 21.15 Blasmuſik; 22.00 Sportnachrichten; 23.00 Uhr Abendmuſik; 24.00 Nachtkonzert. Was iſt los? Mittwoch, den 2. Januar Nationaltheater:„Aſchenbrödel“, Weihnachts⸗ märchen von C. A. Görner. 16.00 Uhr.—„Das Konzert“, Luſtſpiel von Herm. Bahr. Miete M. 20.00 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors Kleinkunſtbühne Libelle: 20 Uhr Kabarett⸗Programm. Tanz: Kabarett Libelle, Palaſthotel, Café Kurpfalz, Tusculum. Ständige Darbietungen Stüdt. Schloßmuſeum: 11—13 u. 14—16 Uhr geöfinet. Sonderausſtellung:„Das deutſche Lied“. Städt. Kunſthalle: 11—13 und 14—16 Uhr geöffnet. Mannheimer Kunſtverein, I. 1, 1: 10—13 und 14 bis 16 Uhr geöffnet. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: 15—17 Uhr geöffnet. Städt. Schloßbücherei: 11—13 und 17—19 Uhr Aus⸗ leihe,—13 und 15—19 Uhr Leſeſäle. Städt. Bücher⸗ und Leſehalle: 10.30—12 und 10 bis 19 Uhr Buchausgabe, 10.30—13 und 16.30—21 Uhr Leſehalle. Zweigſtelle, Weidenſtraße 16: 15—20 Uhr geöffnet. Jugendbücherei, R 7, 46: 15—19 Uhr geöffnet. 5 — — ————— Sahrgang 5— A Nr. 2/ B Nr. 2— Seite 10 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 2. Januar 1935 Zigeuner werden bodenſtändig? Der Wohnwagen ſoll verſchwinden Pforzheim, 2. Jan. Im Stadtteil Dill⸗ weißenſtein haben zwei Zigeuner ⸗ mit Namen Reinhardt eine ierzimmerwohnung bezogen. Die ge⸗ nannten Familien— ſie geben an, aus Mark⸗ gröningen zu ſtammen— ſind ſogar daran, ſich ein eigenes Haus zu bauen. Die Zigeuner⸗ familie Reinhardt ſei nachweislich bereits 250 Jahre in Deutſchland. Wie bei vielen Zigeu⸗ nern, iſt auch bei dieſen die Muſik zu Hauſe und bildet den Erwerbszweig zuſammen mit dem Geigenbau und ⸗Handel. Mitte Ja⸗ nuar, ſo geben die Zigeuner an, ſei eine große Zigeunerzuſammenkunft in Stutt⸗ gart, zu der Abordnungen aus allen deutſchen Gauen kämen. Bei dieſer Zuſammenkunft ſollen insbeſondere die neuen Verhält⸗ niſſe der Zigeuner beſprochen werden. Der Wohnwagen ſoll verſchwinden. Der Zigeuner ſoll einen feſten Wohnſitz haben, damit vor allem auch die Kinder die Schule beſuchen können. Die Zigeuner in Dillweißenſtein kön⸗ nen allerdings nicht verleugnen, daß ſie Zi⸗ — ſind. Wenn man einen Schritt über die chwelle tut, glaubt man eher in einen Wohn⸗ wagen, denn in eine ziviliſierte Behauſung ge⸗ raten zu ſein. Aus allen Ecken kommen Kinder heran und ſcharen ſich neugierig um den Ein⸗ tretenden. Die Mutter ſitzt auf dem Bett, der Vater im Hockſitz auf dem Boden. Pfalz Vermißt Maximiliansau, 1. Jan. Am Don⸗ nerstag begab ſich der 64jährige Kapitän Karl Heinrich Tiſchmeſſer aus Oberweſel von ſeinem Radboot„Köln“ an Land, um mit ſei⸗ ner Schiffahrtsgeſellſchaft zu telephonieren, kehrte dann in Maximiliansau im„Anker“ ein und trank einen halben Liter Wein. Als er zah⸗ len wollte, ſtellte er feſt, daß er kein Geld bei ſich hatte. Er verließ die Wirtſchaft mit dem Bemerken, daß er an Bord gehen wolle und zurückkehren werde. Von dieſem Augenblick an wurde er nicht mehr geſehen. Es iſt mög⸗ lich, daß er vom Laufſteg zu ſeinem Schiff aus⸗ Brief aus dem Letzenberggebiet Das Jahr 1934 beſcherie erfreuliche Dinge— Verſchiedenes (Eigener Bericht) Wiesloch, 2. Jan. Wenn wir einen kurzen Rückblick auf das Jahr 1934 werfen, ſo können wir für unſere Gegend nur Erfreu⸗ liches berichten, vor allem eine ſtetig fort⸗ ſchreitende Feſtigung der Wirtſchaft und damit verbunden eine ſinkende Tendenz der Arbeits⸗ loſigkeit. In der Landwirtſchaft, dem Haupt⸗ erwerbszweig des Letzenberggebietes, iſt es Schritt für Schritt aufwärts gegangen, wenn auch noch manchem der gewünſchte Erfolg nicht beſchieden war. Mit Ausnahme der Ge⸗ treideernte, die infolge des trockenen Sommers mitunter etwas mager ausfiel, dafür aber um ſo vorzüglichere Qualität lieferte, konnten die übrigen Ernten vollauf befriedigen, und hier vornehmlich die Obſternte und der Trau⸗ benherbſt, die alle recht angenehm über⸗ raſchten. Auch der Tabak, eine wichtige Ein⸗ nahmequelle des Letzenbergbauern, mit deſſen Erlös wieder viele Lücken zugeſtopft werden, zeitigte günſtige Reſultate. Die Tabakein⸗ ſchreibung dürfte im Januar erfolgen. Und nicht zuletzt iſt es der Hopfenbau, der dank der hervorragenden Aufklärungsarbeit der NS⸗Bauernſchaften und der Landwirt⸗ ſchaftsſchule in Wiesloch in den letzten beiden Jahren erneut aufblühte und mit dazu bei⸗ tragen wird, die unzähligen Wunden zu hei⸗ len, die die Syſtemwirtſchaft verurſacht hat. In der Zigarreninduſtrie wurde große Arbeit geleiſtet. Eine ganze Reihe von langjährigen, erwerbsloſen Volksgenoſſen konn⸗ ten im Laufe dieſes Jahres wieder in den Ar⸗ beitsprozeß eingereiht werden. Einen erfreu⸗ lichen Anteil an der Belebung des Arbeits⸗ marktes hat auch das Bauhandwerk, das zwar die Wintermonate über weniger zu tun hat, im kommenden Frühjahr aber wieder mit vollem Einſatz an der Beſeitigung der Arbeits⸗ loſigkeit mithelfen wird In Wiesloch bereitete die Ba diſche Wellpapierfabrik Klingele& Hol⸗ felder ihrer Arbeiter⸗ und Angeſtelltenſchaft eine ſchöne Weihnachtsfeier im Sinne wahrer Volksgemeinſchaft. Bei der Beſcherung erhielt jeder Arbeiter und Angeſtellte einen Wochenlohn, ein Lebensmittelpaket, Zigarren, Schokolade, Weihnachtsgebäck und einen Haſen. Ebenſo erfreute die Licht⸗ und Kraft⸗ verſorgung Wiesloch ihre Gefolgſchaft, indem ſie den Verheirateten 104 Mark und den Ledigen 50 Mark ſpendierte. Die Gemeinde Dielheim bereitete den Kleinen der Kinderſchule eine Ueberraſchung. Nach der Aufführung einiger Weihnachtsſtücke ſorgte das Chriſtkind für nette Gaben. Am 29. Dezember beging in Rotenberg die älteſte Einwohnerin des 370 Seelen zäh⸗ lenden Städtleins, Frau Thereſe König, ihren 84. Geburtstag. Die Jubilarin iſt noch außerordentlich rüſtig und geht noch alltäg⸗ lich ihren häuslichen Arbeiten nach. In Oeſtringen verſchied in der vergan⸗ genen Woche der älteſte Bürger der Gemeinde, Ferdinand Eſſenbreis, der ein Alter von über 96 Jahren erreicht hat. Der Verſtorbene entſtammte einem alteingeſeſſenen Bauern⸗ geſchlecht, deſſen Ahnen vor etwa 200 Jahren hier eingewandert ſind. Ego. anmenatrere knekzueeeeere glitt, ins Waſſer fiel und ertrank. Angehörige der Schiffsbeſatzung wollen um die fragliche Zeit einen Ruf gehört haben, konnte aber nichts näheres feſtſtellen. 150 Jahre Ludwigswinkel Ludwigswinkel, 1. Jan. Der kleine Waldkurort Ludwigswinkel ſieht in dieſem Jahre auf ein 150jähriges Be⸗ ſtehen zurück. Auf Geheiß des Landgrafen Ludwig IX. von Pirmaſens wurde 1784 die Wohnungsſiedlung angelegt, die den Namen Ludwigswinkel erhielt. Falſcher WHW⸗Sammler Pirmaſens, 1. Jan. Die Kriminalpoli⸗ zei verfolgt die Spur eines Betrügers, der in den letzten Tagen bei einer Reihe von hieſigen Familien angeblich Gaben für das Winterhilfs⸗ werk ſammelte. Der Mann ging flüchtig, als ihn eine Frau nach ſeinem Ausweis fragte. Beachtliche Zunahme des Fremdenverkehrs Neuſtadt a. d. Hdt., 1. Jan. Nach der vom Verkehrsverein erſtellten Fremdenver⸗ kehrsſtatiſtik betrug die Zahl der Frem⸗ den, die im Jahre 1934 in hieſigen Hotels, Gaſt⸗ häuſern uſw. übernachteten, insgeſamt 17 520 gegen 16 638 im Vorjahr. Noch ſtärker kommt die Zunahme zutage bei Betrachtung der Uebernachtungen. Während es 1933 23 630 waren, ſtieg dieſe Zahl im abgelaufenen Jahr auf etwas über 28 000. Dieſe Zunahme dürfte vor allem auf das Konto der„Kraft⸗ durch⸗Freude“⸗Gäſte zu buchen ſein. Granatſplitter nach 18 Jahren entfernt Neuleiningen, 1. Jan. Der 46 Jahre alte Fabrikarbeiter Lorenz Klug von hier verſpürte ſeit einiger Zeit Schmerzen auf der linten Kopfſeite hinter dem linken Ohr. Auf Anraten des Hausarztes unterzog er ſich nun einer Operation, bei der ein Granat⸗ ſplitter zutage gefördert wurde. Klug watr am 16. November 1916 im Granatfeuer ver⸗ wundet worden und trug ſeit dieſer Zeit, alſo über 18 Jahre, den Granatſplitter mit ſich herum. Ein Chevauleger⸗Denkmal weibrücken, 1. Jan. Im Namen des Denkmalsausſchuſſes zur ee e Che⸗ vauleger⸗Ehrenmals in der alten Reitergarni⸗ ſon Zweibrücken hat der Vorſitzende des Denk⸗ malsausſchuſſes Leutnant a. D. Schneider, Neunkirchen(Saar) einen Aufruf an die ehe⸗ maligen Angehörigen des 5. Chevauleger⸗Re⸗ giments erlaſſen, in dem zu Spenden und Stiftungen für das Mal aufgefordert wird. Die Stadt Zweibrücken hat einen geeigneten Platz bereits zur Verfügung geſtellt. Etwa 7000 Mark ſind bisher geſammelt worden. Abwei⸗ chend von den Kubus⸗ und Pylonenmälern der vergangenen Jahre wird das Denkmal in plaſti⸗ ſchen Formen wieder das Soldatiſche zum Ausdruck bringen in Geſtalt eines feldmarſch⸗ mäßig zu Pferd ſitzenden Chevaulegers. Die Enthüllung iſt für den kommenden Sommer leichzeitig mit einer Befreiungsfeier für die Saar vorgeſehen. heiſzt ſchõn ſein. Zu dick iſt ungelund. Erfolg· reiche Wirkung 4» 2*die einzig- immer durch- ortigen Ent⸗ fenungstoblefen. Gorontiert unſchõdlich. R M.75, Kkorpockung RM.50. loollen Apothekenefhöltlich. 24* GVverlongen Sie aur 1¹ Zu vermieten Gutmbl. Zimm. in gutem Hauſe ſo⸗ ort zu vermieten.h offene Stellen d. Möbelbranche... Angeb. u. Ausziehtüche—.— geſucht. j Angeb. u. 485 bringt bewinn an die Exp. d. Bl.Iunn 3 2½ Uhr, werde ich im ſie Auf 1. April 1935: groſße, ſchöne 4⸗Zimner⸗Pohnung m. Bad, Manſarde, Keller, el. 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Teauertleidung Dieʒ er fochobteilung unserẽs Houses widmen wir unsere besondere Sorgfolt und Auf- merksomłeit. Auf telefonischen Anruf (Nr. 33355) werden Auswohl- zendungen ouch noch ous- Mein lieber Mann und guter Vater, Schwiegervater, Bruder, Onkel und Schwager, Herr Andreas Hutimann wiurde nach langem, schweren Leiden am 31. Dez. 1934, nach- mittags 3½ Unr durch den Tod erlöst. Mannheim, 2. Januar 1935 Pestalozzistr. 35 Todes-Anzeige Die trauernden Hinterbliebenen: Elisabein Hutimann Wnuneim nutimann u. Frau wärts verscondt. Die Beerdigung findet am Donnerstag, 3. Jan. 35, nachm. 3 Uhr, von der Leichenhalle aus statt. 6499K alee NEN LCEN Reuget Gruninger, Gerichtsvollzieher. lieber Vater, Schwiegervater und Großvater, im Alter von nahezu 77 Jahren. Mannheim, den 2. Januar 1935. Dammstraße 23 vormittags 11.30 Uhr statt. Am Montag früh verschied nach kurzem, schwerem Leiden unser Jakob Schenlenbergc Die trauernden Hinterblichenen Die Feuerbestattung findet am Donnerstag, den 3. Januar 1935, Herr 6002K Statt besonderer Anzelge Mannheim, Kassel, Weimar, den 1. ob. Luisenpark 12 Unsere liebe gute Mutter, Großmutter, Urgroßmutter und Tante, Frau Alma Sepp.. Leb. ElDenhardt ist heute früh unter den letzten Klangen der Neujahrsklocken nach kurzer, schwerer Krankheit im 87. Lebensjahre sanft entschlalen. im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Familie Hugo Sepp-Ssommer Familie Alberf Scpp Familie Wilnelm sSepp Feuerbestattung am Donnerstag, den 3. Januar 1935, 13.30 Uhr. Es wird gebeten von Blumenspenden u. Beileidsbesuchen absehen zu wollen. 6500K Januar 1935 Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß mein neber Mann, unser Vater, Bruder, Großvater, Schwiegervater, Onkel und Schwager, Hert Karl Sicbert im Alter von nahezu 44 Jahren von seinem schweren Leiden erlöst wurde. Mannheim-Waldhof, den 31. Dezember 1934. Obere Riedstr., Sandgewann 76 In tiefer Trauer: Elisabein Silebert nebst Hinder Die Beerdigung findet Mittwoch, 2. Januar, nachm. 10 4 von der Leichenhalle Käfertal aus statt. Unerwartet ist unser früherer Mitarbeiter, Herr Hari Ernst Wenhe MHannneim-Sandhoien am Samstag gestorben. Herr Wehe hat während 25 Jahren in unermüdlicher pflichttreue unserem Werk gedient und erfreute sich durch sein freundliches Wesen bei seinen Vorgesetzten 6498 K Sein Andenken werden wir stets in Ehren bewahren. und seinen Mitarbeitern großer Beliebtheit. Mannheim-Waldhof, den 31. Dezember 1934. Beiriebsiührer und Geiolgscmait der Zeilstoliiabrik Waldhoi Wernk MHannneim ————— n— mrer Der erft Mannheir deren Sp tende Er zweier S. und Südr 30jährigen FC Phön des VfR verpflichte in frühere Intereſſes hatte, ließ Anbetracht 2000 Zuſe ſehr ſchnel ten Boden Die M Schalk, H Baumann, bald und Schneider, Nach der durch Bra Auch Lu Mann zu nach ſtärke Neumüller tinger, M Statter. nicht, ſo mann auf den herat Sturm fül Das Sp beiderſeiti, Wechſel n terten abe und beſon Halbzeit d doch konnt Eich „Mit den für Körpe Ring⸗ unk Samstaga „Reichspoſ ſchluß. Au ſtaffel kla 163:27 Si⸗ Verhältnis Während ſetzung au nur mit f Krauter, d Chancen die 86er 1 Münch im algeben, ſ. Sandhofen von Sieb die nicht v gende Erg Bantam mann Me Standkamſ Zählbares heimiſchen Lehmann Armzug ü gebnis wi raum als Federger ter Mann kampf blei Anſtrengu— dem auch mehr im gen, gibt Leichtgel Mannhein Kampf. nehmen v Punkte fa hofen. Welterge rer Mann der zweit des Einh⸗ wird in d Griff in Weickel ni Mittelge los Sieget Halbſchn fallen die Mannhein Schwerg dolph Ma Rupp, der Halbzeit k kampf gr ohne etwa geht in d mehr im für beſſere Hark er Germania Die Rir konnte an mit einet Athleten⸗ feſtigen. drängt w nicht nur muar 1935 zinterhilfs⸗ üchtig, als fragte. werkehrs ch der vom denver⸗ der Frem⸗ otels, Gaſt⸗ amt 17 520 rker kommt htung der es 1933 gelaufenen Zunahme der„Kraft⸗ ntfernt 46 Jahre von hier en auf der Ohr. Auf er ſich nun Granat⸗ Klug war tfeuer ver⸗ Zeit, alſo r mit ſich mal Namen des eines Che⸗ ſteitergarni⸗ des Denk⸗ chneider, an die ehe⸗ auleger⸗Re⸗ nden und rdert wird. geeigneten Etwa 7000 en. Abwei⸗ mälern der al in plaſti⸗ iſche zum feldmarſch⸗ egers. Die n Sommer er für die zruder, mein ervater, Leiden dlicher te sich“ setzten 6498 K vahren. alt 1 W 5— 5——— —————,— 4 ** Schwache Stürmer— ſtarke Verteidiger Phönix Ludwigshafen— VfR Mannheim:0 Der erſte Tag des neuen Jahres brachte in Mannheim und Ludwigshafen keine beſon⸗ deren Sportgeſchehniſſe. Das einzige bedeu⸗ tende Ereignis war das Zuſammentreffen zweier Spitzenmannſchaften der Gaue Baden und Südweſt in Ludwigshafen. Anläßlich des 30jährigen Jubiläums des Ludwigshafener FC Phönix hatte der Jubilar die Mannſchaft des VfR Mannheim zum Jubiläumstreffen verpflichtet. Der Beſuch dieſer Begegnung, die in früheren Jahren ſo oft im Brennpunkt des Intereſſes der Sportler beider Städte geſtanden hatte, ließ zu wünſchen übrig. Es waren in Anbetracht des regneriſchen Wetters nur etwa 2000 Zuſchauer erſchienen, die ein faires und ſehr ſchnelles Spiel bei außerordentlich ſchlech⸗ ten Bodenverhältniſſen ſahen. Die Mannheimer traten mit: Bartak; Schalk, Hoßfelder; Dagne, Kamenzin, Fürſt; Baumann, Schreckenberger, Langenbein, Theo⸗ bald und Lederle an, hatten alſo Erfatz für Schneider, Schmoll, Mauz und Striebinger. Nach der Pauſe erſetzte man noch Langenbein durch Braxmeier und Hoßfelder durch Bürger. Auch A en hatte nicht alle Mann zur Stelle, war aber der Aufſtellung nach ſtärker beſetzt. Es ſpielten: Zettl; Joos, Neumüller I; Ullrich, Lindemann, Lenz; Dat⸗ tinger, Müller 1, Neumüller II, Hörnle und Statter. Die Sturmaufſtellung bewährte ſich nicht, ſo daß in der zweiten Halbzeit Herr⸗ mann auf Halblinks eintrat und Hörnle für den herausgenommenen Neumüller II den Sturm führte. Das Spiel endete:0 und wurde damit den beiderſeitigen Leiſtungen gerecht. Vor dem Wechſel waren die Pfälzer überlegen, ſchei⸗ terten aber an der Langſamkeit des Sturmes und beſonders ſeines Führers. In der zweiten Halbzeit dagegen ſpielte der VfR energiſcher, doch konnten ſich die körperlich ſchwachen Stür⸗ mer nicht gegen die ſtarke Phönixverteidigung durchſetzen, ſo daß auch von dieſer Seite keine Tore erzielt wurden. Die beſten Leute bei den Gäſten waren Langenbein(vor dem Wechſel), Kamenzin und Dagne ſowie Schalk. Bürger vertrat Hoßfelder in der zweiten Spielhälfte ſehr gut, auch Braxmeier zeigte ſchöne Leiſtun⸗ gen, doch fehlte es im Sturm an Zuſammen⸗ hang und Energie. Bartak im Tor wehrte ſehr ſicher. Bei den Pfälzern war die Läuferreihe mit Lindemann und Ullrich in den erſten 45 * 3 4 Minuten ſehr gut in Fahrt, Joos und Neu⸗ müller ſtanden eiſern und im Sturm konnte man von Hörnle und Statter ſehr nette Sachen ſehen. Herrmann bot diesmal nicht viel und hat ſchon weitaus beſſere Leiſtungen gezeigt. In der Mitte der erſten Halbzeit hatte der VfR eine Torgelegenheit, als Baumann im Strafraum von Neumüller unfair gehalten wurde, aber Fürſt verſchoß den Elfmeter, da die Entſcheidung etwas zu hart war. Im übrigen aber machte bald der ſchwere Boden beiden Mannſchaften ſtark zu ſchaffen, wodurch die Flüſſigkeit des Spieles leiden mußte und nur ſelten ſchöne Kombinationszüge zu ſehen waren. Das faire Spiel hatte in Dr. Storch udwigshafen) einen guten Leiter. Die Spiele der Kreisklaſſe I Gruppe Weſt Poſtſportverein— Oftersheim„„„:0 Ketſch— Neckaraun„„„„„„:2 Rheinau— T 1846.„„„21 Spogg. 07— Brühl n133 Der Stand der Tabelle: Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. Sp. Sgg⸗97 Aüuhsnnre 1 Rheiggu einin1 Brüh.„an Poſtſporwerein 12 5 2 5 24:27 12 en Reeiſh, nneng Ofergheim?36sfn außhheinnnn: z Die größte Ueberraſchung in der Gruppe Weſt iſt wohl die Niederlage 07 gegen Brühl auf eigenem Platze. Brühl gewann das Spiel ver⸗ dient, da es jederzeit eifriger und flinker als der Gaſtgeber war. In den erſten 45 Minuten waren bereits alle drei Tore geſchoſſen worden. Nach dem Wechſel drehte zwar 07 mächtig auf, doch die ganze Ueberlegenheit ſcheiterte an der Eiche Sandhofen ſiegt im letzten Kampf Vfs 86 Mannheim unkerliegt im Rückkampf 17:1 Mit dem Rückkampftreffen gegen den Vere'n für Körperpflege 1886 Mannheim brachte der Ring⸗ und Stemmklub Eiche Sandhofen am Samstagabend im dichtbeſetzten Srue der „Reichspoſt“ ſeine Bezirkskämpfe zum Ab⸗ ſchluß. Auch dieſes Treffen zeigte die Meiſter⸗ ſtaffel klar überlegen. Sie ſind damit mit 163:27 Siegpunkten, einem noch nie erreichten Verhältnis, Meiſter von Unterbaden geworden. Während die Platzherren mit kompletter Be⸗ ſetzung auf die Matte gingen, traten die Gäſte nur mit fünf Mann an. Der Federgewichtler Krauter, dem man eigentlich die wenigſten Chancen gab, konnte den einzigen Punkt für die 86er buchen. Weitere drei Punkte mußte Münch im Leichtgewicht wegen Uebergewicht abgeben, ſo daß ſchon bei Beginn des Treffens Sandhofen neun Punkte geſchenkt wurden. Die, von Siebig(Ladenburg) geleiteten Kämpfe, die nicht voll befriedigen konnten, brachten fol⸗ gende Ergebniſſe: Bantamgewicht: Allraum Sandhofen— Leh⸗ mann Mannheim. Der vorſichtig geführte Standkampf bringt bis zur Halbzeit nichts Zählbares. In der Bodenrunde, die den Ein⸗ heimiſchen zuerſt in der Unterlage ſieht, muß Lehmann eine Wertung abgeben, da er bei dem Armzug über die Brücke muß. An dieſem Er⸗ gebnis wird nichts mehr geändert, ſo daß All⸗ raum als knapper Punktſieger hervorgeht. Federgewicht: Kleparz Sandhofen— Krau⸗ ter Mannheim. Nach ergebnisloſem Stand⸗ lampf bleibt auch die Bodenrunde, trotz größter Anſtrengung beiderſeits, ohne Wertung. Nach⸗ dem auch die reſtlichen Minuten, die Kleparz mehr im Angriff ſehen, keinem Vorteil brin⸗ gen, gibt der Kampfleiter unentſchieden. Leichtgewicht: Sommer Sandhofen— Münch Mannheim. Sommer hat etwas mehr vom Kampf. Münch wird wegen unſportlichem Be⸗ nehmen verwarnt und disqualifiziert. Die ——◻— fallen wegen Uebergewicht an Sand⸗ ofen. Weltergewicht: Weickel Sandhofen— Meu⸗ rer Mannheim. Der Mannheimer entgeht in der zweiten Minute bei einem Hüftſchwung des Einheimiſchen knapp der Niederlage. Er wird in der ſechſten Minute mit dem gleichen Griff in die Brücke gebracht, aus der ihn Weickel nicht mebr entrinnen läßt. Mittelgewicht: Hahl Sandhofen wird kampf⸗ los Sieger, da Walz zu ſpät kam. Halbſchwergewicht: Auch in dieſer Klaſſe fallen die Punkte ohne Kampf an H. Rupp, da Mannheim keinen Gegner zur Stelle hatte. Schwergewicht: R. Rupp Sandhofen— Ru⸗ dolph Mannheim. Außer einem Untergriff von Rupp, der außer Matte endet, gelingt bis zur Halbzeit kein Griff. Im wechſelſeitigen Boden⸗ kampf greift der Exeuropameiſter heftig an, ohne etwas erreichen zu können. Auch Rudolph geht in der Oberlage leer aus. Er muß dem mehr im Angriff liegenden Sandhöfer den Sieg für beſſere Geſamtarbeit überlaſſen. hHhark erkämpfker Sieg der Jeuden⸗ heimer Ringer Germania Ziegelhauſen knapp 12:8 geſchlagen Die Aung eg des VfTR Feudenheim konnte am Samstagabend ſeine Spitzenſtellung mit einem Sieg gegen den Tabellenzweiten Athleten⸗Verein Germania Ziegelhauſen, be⸗ feſtigen. Der Platzverein dürfte nicht mehr ver⸗ drängt werden und hat die beſten Ausſichten, nicht nur Meiſter der Bezirksliga zu werden, gen G. Heidt, Z16 ſondern auch den Aufſtieg zur Gauliga zu er⸗ kämpfen. In Mundſchenk, Mannheim, hatten die Kämpfe einen guten Leiter. 3 Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Baiex, Feudenheſm ge⸗ Bodenrunde zu nach Punkten. Federgewicht: Hecker, Feudenheim— Hud, Ziegelhauſen. In der fünften Minute gelingt dem Feudenheimer ein gutſitzender Hüftſchwung, mit dem er den Gaſt auf die Schultern be⸗ fördert. Leichtgewicht: Brunner, Feudenheim, ge⸗ gen Franzmathes, Ziegelhauſen. Brunner iſt von Beginn an überlegen, bringt ſeinen Gegner zu Boden und dreht ihn mit Hammerlock nach 1,45 Minuten auf die Schultern. Weltergewicht: G. Benzinger, Feuden⸗ heim,— Stadler, Ziegelhauſen. Benzinger bringt Stadler zu Boden und ſiegt mit Ueber⸗ ſtürzer in der fünften Minute. Mittelgewicht: K. Benzinger, Feuden⸗ heim— Heidt, Ziegelhauſen. Nach ausgegliche⸗ nem Standkampf wird der Einheimiſche mit Armzug in die Brücke gebracht, aus der er ſich nicht mehr befreien kann und nach 8/ Minuten unterliegt. Halbſchwergewicht: Schmitt, Feuden⸗ heim— F. Heidt, Ziegelhauſen. Der aggreſ⸗ ſivere Feudenheimer ſcheitert im Standkampf an der guten Abwehr des Gaſtes, er ſiegt in der achten Minute durch Soubleſſe. Schwergewicht: R. Benzinger, Feuden⸗ heim— Brunner⸗Ziegelhauſen. Benzinger fällt nach vier Minuten einem Untergriff und Ein⸗ drücken der Brücke zum Opfer. ertungen und wird Sieger uſen. Heidt komimt in der maſſierten Verteidigung Brühls. Die erwartete Punkteteilung fand in Ketſch ſtatt, wo Neckarau den zwei Toren Ketſchs ebenfalls nur zwei Tref⸗ fer entgegenſetzen konnte. Schwer wurde der Sieg Rheinaus gegen 1846. Die Gäſte zeigten vornehmlich in der erſten Halbzeit ein ſchönes Stürmerſpiel, doch nach dem Wechſel fiel die Mannſchaft weſentlich ausein⸗ ander und Rheinau konnte ſich ſo beide Punkte ſichern. Einen weiteren ſchönen Erfolg erreichte Poſt⸗ ſportverein gegen Oftersheim. Poſt glänzte be⸗ ſonders durch ſchöne Stürmerleiſtungen, wäh⸗ rend bei den Gäſten die Hintermannſchaft gut in Fahrt war. Bereits in den erſten 45 Min. hatte Poſt durch Verwandlung von zwei ſchwach abgewehrten Bällen den:0⸗Vorſprung er⸗ reicht, den es dann in der zweiten Halbzeit ſicher halten konnte. —— 7. ————— Gruppe Oſt: Edingen— Ladenburg„„„„ 321 Hemsbach— Wallſtadt.„„„„:0 Leutershauſen— Heddesheim.„„„24 Gartenſtadt— Neckarſtadt.„„„00 Der Stand der Tabelle Sp. gw. un. vl. Tore Pli. edbetheim„„ 13 9 2 2 39:1 73 2 3 Leutershauſen„ 12 6 4 2 28:23 16 Ladenbur 2 5 4 3 233 Neckarhaufen„„ 12 6 2 4 24:20 19 Wagh 12 1 7 Reiheſgdt, z 13 2, 5 6 20 Gihhhh 12 3 2 7 10 Shnn2 1 ͤ 1 10:9 Bis auf das Treffen an der Bergſtraße ende⸗ ten die Spiele mit den erwarteten Ergebniſſen. Hemsbach hat nun endlich ſeine aufſteigende Form der letzten Zeit durch einen, wenn auch ſehr knappen Sieg beſtätigt. Es ſpielte faſt durchweg überlegen, ſchoß ſogar zwei Tore mehr, die jedoch als Abſeitstore nicht gegeben wurden. Sicher ſiegte Edingen zu Hauſe gegen La⸗ denburg und hat dadurch wieder engſten An⸗ ſchluß an die Spitze gefunden. Deutlich iſt auch Heddesheims Sieg gegen Leutershauſen, das den Platzvorteil nicht zu einem Punktegewinn benutzen konnte. Als gute Nachbarn teilen ſich Gartenſtadt und Neckarſtadt in die Punkte, was nach einem kämpferiſch ſchönen Spiele erfolgte. Das Spiel ſtand unter der wirklich vorzüglichen Leitung von Krieger, Friedrichsfeld, der vorher das Spiel der zweiten Mannſchaften geleitet hatte und für den nicht erſchienenen Schiedsrichter zum Spiel der erſten Mannſchaften eingeſprun⸗ gen war. Zweites Mannheimer Hallenſportfeſt Die Paarungen für das Handballturnier Vergangenen Freitagabend wurde in Anweſenheit des geſamten Führerrings des Fachamtes für Leicht⸗ athletik des Kreiſes Mannheim die Ausloſung für das Handballturnier vorgenommen. Schon die Paa⸗ rungen der Vorrunde ergeben demnach, wie weiter unten erſichtlich, hochintereſſante Kämpfe, bei denen es überall ſchwierig iſt, den vermutlichen Vorrunden⸗ ſieger vorauszuſagen. Weſentlich iſt noch, daß man dazu übergegangen iſt, die ſchon bei den Hallentur⸗ nieren in Berlin zur Anwendung gebrachten Regel⸗ änderung auch hier in Mannheim einzuführen. Dem⸗ nach darf jeder Spieler nur einmal den Ball auf⸗ tippen und muß dann ſofort abſpielen. Dieſe Regel ſtammt aus den nordiſchen Ländern, wo bekanntlich das Hallenhandballſpiel in derer, Blüte ſteht. Der Sinn dieſer Regeländerung keuchtet ohne weite⸗ res ein. Das ſinnloſe mit dem Ball davonrennen, das zudem zu Karambolagen mit den gegneriſchen Läu⸗ fern und Verteidigern führte, wird damit unterbun⸗ den. Das Spiel ſelbſt wird fairer und ungefährlicher. Es entſcheidet nicht einzelne Könner oder Durchbren⸗ ner, ſondern das beſſere und überlegtere Zuſammen⸗ ſpiel. Wir ſind überzeugt, daß die am Turnier teil⸗ nehmenden Mannſchaften ſich ſchnell umſtellen und abſpielen. Wenn dann durch das Hallenturnier ſich die Spieler die raſche Ballabgabe ſogar auf den Spielfeldern angewöhnen, dann hat unſer Hallen⸗ turnier einen nicht geahnten und nicht hoch genug einzuſchätzenden Erfolg gehabt. Alſo, Vereinsſpiel⸗ warte, aufgepaßt und umgeſtellt! Der Ball darf nur einmal zur Erde geſtoßen werden, dann aber muß abgegeben werden. Die Ausloſungen für den Nachmittag, alſo die Vor⸗ kämpfe, haben folgende Paarungen ergeben: In der Gauklaſſe treffen VfR Mannheim und der MFC Phönix zu⸗ ſammen; Schiedsrichter iſt Guldner, Laudenbach. Das zweite Spiel des Nachmittags beſtreiten unter der Leitung von Schuhmacher, Mannheim, der Sportverein Waldhof und die Turngemeinde Ketſch. Es treffen alſo die beiden derzeitigen Spitzenmann⸗ ſchaften in den Gauverbandſpielen ſchon in der erſten Runde aufeinander. In der Bezirksklaſſe führte das Los den derzeitigen Tabellenführer Poli⸗ zeiſportverein Mannheim mit Turnverein 1846 zu⸗ ſammen. Die Pfeife führt Müller, Käfertal. Die Der Hauptkampf der pfälziſchen Ringerliga Siegfried Ludwigshafen ſchlägt vfs Schifferſtadt 10:b Die geräumige Sporthalle des Reichsbahn⸗ Turn⸗ und Sportvereins We mußte ſchon lange vor Beginn der Kämpfe wegen Ueberfüllung geſchloſſen werden, ſo daß Hun⸗ derte keinen Einlaß mehr fanden. 2 Bei Siegfried kämpfte zum erſtenmal der frü⸗ here Frieſenheimer Freund im Leichtgewicht. Er und Exeuropameiſter Gehring waren die einzigen, die zu Fallſiegen kamen, während die fünf übrigen Kämpfe über die Diſtanz gingen. Der Internationale Schäfer konnte auch dies⸗ mal trotz größter Anſtrengung gegen den Lud⸗ wigshafener Schuſter nur zu einem Punktſieg kommen. Siegfried liegt nun allein an der Spitze und dürfte auch in dieſer Saiſon als Meiſter des Bezirks hervorgehen. Die von Gauftihrer Heckmann, Dieburg ge⸗ leiteten Kämpfe zeitigten folgende Ergebniſſe: Bantamgewicht: Impertro Ludwigshafen— Sturm Schifferſtadt. Nach der Pauſe wird die techniſche Ueberlegenheit des Einheimiſchen noch deutlicher. Er vergrößert ſeinen Vorſprung und wird klarer Punktſieger. Federgewicht: Vondung Ludwigshafen gegen R. Kolb Schifferſtadt. Vondung reißt bereits in der erſten Minute durch blitzſchnellen Schulter⸗ ſchwung die Führung an ſich, ohne verhindern zu können, daß der Schifferſtadter mit Unter⸗ griff ausgleicht. Trotz größter Anſtrengung wird an dieſem Ergebnis nichts mehr geändert. Leichtgewicht: Freund Ludwigshafen gegen Lochner Schifferſtadt. Das wechſelvolle Treffen ſieht den Ludwigshafener, der bald zu Vortei⸗ len kommt, mehr im Angriff. Er überraſcht ſei⸗ nen Gegner mit Aufreißer und ſiegt durch Ein⸗ drücken der Brücke nach 8 Minuten entſchei⸗ dend. Weltergewicht: Schuſter Ludwigshafen gegen Schäfer Schifferſtadt. Der Gaſt bringt den Lud⸗ wigshafener wiederholt in äußerſte Gefahr, kann aber zu keinem entſcheidenden Sieg kom⸗ men. Der ſich gut verteidigende Schuſter über⸗ läßt dem Kampfſpielſieger nur einen Punkt⸗ ſieg. Mittelgewicht: Kreimes Ludwigshafen gegen Heißler Schifferſtadt. Nachdem Kreimes durch verfehlten Schulterſchwung in die Bodenlage muß, läßt ihn der Schifferſtädter nicht mehr hochkommen. Heißler kann zwar nichts Zähl⸗ bares erreichen, wird aber für beſſere Geſamt⸗ arbeit Sieger. Halbſchwergewicht: Ehret Ludwigshafen ge⸗ gen Kamb Schifferſtadt. Stand⸗ und Boden⸗ kampf bleiben bei größtem Kraftauſwand ohne Ergebnis. Die gleichwertigen Leiſtungen recht⸗ fertigen das gegebene Unentſchieden. Schwergewicht: Gehring Lupwigshafen ge⸗ gen W. Kolb Schifferſtadt. Beide beginnen recht vorſichtig, bis es dem Gaſt gelingt, einen Un⸗ tergriff zu faſſen, den der Exeuropameiſter mit Kopfgriff unſchädlich macht. Kolb kommt beim Ausheben ſeines Gegners rücklings zu Fall und landet bereits nach einer Minute auf bei⸗ den Schultern. zweite Begegnung beſtreiten die MTG und Turnver⸗ ein Seckenheim; Spielleiter iſt Steinbach, Mann⸗ heim. Bei den Frauen hat ſich die Mannſchaftszahl auf fünf erhöht. Da⸗ durch hat in der Vorrunde ein Verein Freilos be⸗ kommen, das dem TV 1846 zufiel. Die erſte Be⸗ gegnung führt MiC 08 und MT zuuſammen. Die zweite Paarung der Frauen heißt MFC Phönix gegen VfR. Für die Vorſchlußrunde hat der Sieger aus Phönix— VfR Freilos gezogen. Es haben alſo zu ſpielen der Sieger aus o08— Mo gegen TV1846. Auf den Nachmittag, zu dem der Einlaß mit ver⸗ billigten Karten gewährt wird, ſei nochmals hinge⸗ wieſen. Es finden beſtimmt ſechs Handballſpiele ſtatt. Wir erwarten auch zu den Vorſpielen, die faſt den Charakter von Hauptſpielen haben, ein volles Haus. Jußzball am Neujahrskag In Berlin: Brandenburg— Südweſt.:3 In Ulm: Württembg. A— Württembg. B:2 In S Bayern— Nürnbg.⸗Fürth:2 In Kaſſel: aſſel— Frankfurt a. M.:2 Süddeutſchland Phönix Ludwigshafen— VfR Mannheim 070 1. FC Pforzheim— Sportfr. Stuttgart 220 ViB Stuttgart— Ruch Bismarckhütte. 45 Salamander Kornweſtheim— Böckingen:7 FC Hechingen— SC Stuttgart„„„ 14 Reich Beuthen 09— Preußen Hindenburg„„324 Breslauer FV 06— VfB Breslauz„„ 21 SC Halbau— Preußen Glogau.„ 320 VfB Chemnitz— Polizei Chemnitz 372 Stadtelf Bielefeld— Holſtein Kiel.. 45 Union Recklinghauſen— VfL Benrath. 235 Städteſpiel Bremen— Braunſchweig.. 13 Städteſpiel: Hannover— Harburg⸗Wilhelmsburg„80 Städteſpiel: Osnabrück— Hildesheim⸗Algermiſſen.32:3 In Köln: Mittelrhein A— Mittelrhein B 62 Ausland FC Madrid— 1. FC Nürnberg.. 221 In Rom: Stuttgarter Kickers— FC Bern 155 AS Breſt— VfB Friedberg.. 01 Rugby am Neujahrstag Frankreich In Avignon: Comitè Provence— Gau Baden„ 65 In Dijon: Comité Bourgogne— Gau Südweſt„ 19:3 In Bordeaux: Frankreich— Wales(Berufsſpieler) 1811 eeeeeeeeeeeeee Der Neichsſportführer zum neuen Jahr! „An der Schwelle zum neuen Jahre gelten unſere erſten Gedanken dem deutſchen Vater⸗ lande, ſeinem Volk und ſeinem Führer. Dann wünſchen wir, daß der Deutſche Reichs⸗ bund für Leibesübungen auf den Wegen, auf denen er im vergangenen Jahre in Marſch ge⸗ ſetzt wurde, weiterwirken möge als ein weſent⸗ licher Teil der deutſchen Volkserziehung. Wir danken allen, die als Führer oder in der Ge⸗ folgſchaft ihr Beſtes zur Erreichung dieſes Zieles gaben. Wir wünſchen endlich, daß die tätige Hilfe von Bewegung und Staat an unſerer Arbeit uns auch im neuen Jahre erhalten bleibe, und wir verſprechen, daß unſere Arbeit weiterhin dem Neubau eines Deutſchen Reiches der Ehre, der Größe und Freiheit gelten ſoll. Reichsbund für Leibesübungen. gez.: v. Tſchammer und Oſten.“ Jahrgang 5— A Nr. 2/.Nr. 2— Sette 12„Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 2. Januar 1934 Mannheim noch immer in BZombenstimmung! Noch immer erschüttern rTäglien in beiden Theatern ausverkauft! — D4 Lachsalven das Haus uder die prochtvolle łlustspielgorde: Herüe Fritz Kampers, Ida Wũst, Karin Gasherde Harcdt, J. Tiedtke, H. Schlenek, Maschlerzel Max Gülstorff, P. Westermeier Waschmascinen Ufe- herrlichen Schloger Berlog unt „Hakenk ImäsAMaae 18 15 Mannheim du 3, 3 b0 ere Gel Fernsprecher 227 02 Ehestandsdarlehen Abend⸗ Ratenzahlung Beamtenbank— Laffen dſe Ihre Gardervbe v. Fachmann inſtand⸗ die—41 CLEOPATINA 9 1 2—— 5 ————— 3 3—* 3—— —————— ——— ———————————— 4 a ife! 5— nAe Der prunkvollste Monumentalfilm, der je gedreht wurde.—— 4 i, —— und die ———— Heute Mittwoch 220 Uht Bechmn.—3 rsre Uebersteigerte Pracht!- Märchenhafter Prunk! Herriiches doutaches Mürchen Hautteute n ſi deh aubyĩcloris ehe tõehotleiotungon l Lönig Drostelbart“ ine bitt Eisenban 5 05 Ein neues Spitzen- und Meisterwerk der Filmkunst, 1 W0 55 e 10 Pi(Drahtber das jeder gesehen haben musß und dĩe hochmütige Prinzessin 4 ganinr 0 5 — i Bootsmanòver., Cap Arcona · Reueste Welt-Ereignisse 99 R Ot Kä 2 9 4 43 e 11 Inki——5 Jahres ve Beginn: Alh. 4 00,.20,.30- Schbg..45,.50, 7 00,.35 Es war einmal ein Klelnas lhdchen, dus denn wos sich die Tätigt d g. 8 9 trug immer ein rotes Küppchen. un 7 mit um unck in dieser N 4 in beiden Theatern gleichseitiglI ping-Hong ist auch dabel! 35.— 7 öffentliche 5 WPatentröſte 22.— i u Kieinste Eintritta prelse: 2. Matratzen 38.— 5 im abgelc IIHANABRNA: ScMAUBURNE. n. mer el 0 kind er ab vo pig.· Krwachsene ab 50 Pig. Küche—— Vels X 55 Kübltaft 4 Li Liben—*3 1550—— letzter TaglI N eir Hocker n den Wohnung beginn:.00,.50,.50 Uhr zuſammen 150.(Papen⸗, 2 Eheſtandsvarlehen wurden üb A4 LA Hch. Baumann liche Arbe Henrszre 2T 323 RM. 1257 in war am( 8˙ * Spezlãl-Ausschanłk aes wöhe dur 10 Insgeſamt inhnllmmmembit menennfimerenenern MUNCHMHENER S Die Besuchermassen sind begelstert durch die Milllionen-——————————— zugeſagt, v „U. 1 D Operette, der grõßte Prunłk- u. Ausstattungsfilm dleser Salson* e) 5 3 2 A U mitiel. Dis Die letzten aunmme uneiarniahaaragugeacasgm anmpmenin n genannten spleltagelf[Telelon 21219 Ceiner Heſeof B 5, 17/18(S80½5 P 46 3 Heute Schlochtschüssel-„Hofhräu-Boch im Ausschank 5 15 3 icherter 0 85 245 000 000 [oCaféBörse n e—5 we Heute Ntitwoch, Samstas und ſein, da di 5—55—— Sonntag Verlänseruns mit entſprechen Vorſtel. Nr. 119. Nachm.⸗Vorſt. Nr. 12 den, und Goehenłxõdel KOQNZERT Prüfung d loder: 101 derung der W ilde 10 W eg, Märchen von anſpruchen. C. A. Görner. Muſik: Gd, Stiegmann. Das beliebte Anfang 16 Uhr. Ende 18 Uhr Konditorei-Kaffee 55 aßnahme Mittwoch, den 2. 1935: A RTMAN* tung, Stra Vorſtellung Nr. 4 5. E Miete M Nr. 10. Sondermiete M Nr. 5 an beiten an (Gas, Wa C4 SMNLeE Oas Nonzert auelität und billie Haſenbaute (+— 2 Luſtſpiel in 3 Aten v. Herm. Bahr.f 9 3 72 Anfang 20 uor ende 22.30 Uhr unternehmi 4—5 922 an öffentlie 5 Wichtigste-Die Ordnun ig 23 5 f f in 22 Briefablage Hoch 3* drleforuner- Ablegemappen Außer de Am., 3. und 4. Januar d Loflad bd bT lelit ist lie beste ZTeit für Heueinrichtungen fungsprogr Keee e 44 Fur alle Vorstellungen des erttes raehgetehnft lenderjahr im 2 8 Nationoltheetels im Jakob Krumb etwa RM. 1 199 gorten wird künftis eine Gorde c1•7 preſte Strobe ſonderer ar 10%% robegebünt nicht mehr er- —= Helm. D b, 5 219175 Nach der weltberühmtes Operette von Oscar Strau: e licher Bede Tanz T nd--bet Aufingerin kessel 3—— ee oseim kinennspreis entmotten. 1.— 1 1 nmmmmmmmnmmmm 12.9an. Eah-ranzzenen, Prisdtiehspef Leen: Georg Zacoby bie große Besetzung:——— e im nächſten wan pPetrovich- Camilla Horn— 2. Hedetezleger 7 aaeie sandrock, Erist Dunche, Su-t Lanner, Tibor v. Halmay— G0I⁰- 5070. 7r eie. u. ond. Erꝛeusnius ff Dazu das Hermann-Picha-, F f 44 Kulturfilm u. letzt kann sich jeder laufenden A unren Neuanfertisuns 4 Anna-Müller-Linke Lustspiel) erner neren..“ Wochenschau 3 Ende zugeh Umarbeltuns uiene in beit. Theaterm:.00..10..50,.20— leronxpon zie likte lie Machmirtagsvorstellungen 51.2 Schellfisch leisten! Bei der V Hermann Reparaturen preiswertſß——————— 5 1 2 7 5 ei der Be APEI. chnell, gev/ienh.billię von E Te. Noch nĩe 50 hillig! die Grenzb 3, 14 piank 30 d. ee H de elin„ Kochschellfilseh.. ohne Kopf Pfund großer Arb Mannheim zeit 1900 reieton 276 36 0. Kabeljlaene. ohne Kopf An größere 0 7. 6 Kunststr.„Zleehs„· onne Kopf 25 wirtſchaftlie Die beſten Wünſche zum nenen Jahre——— 1935„ Bratschellfisen Mitteln de ſieh auch mal aus 4 n„Peternann Ptennig and, ſind z Geſchw. 9 fz kW35* K tei ane anderen sorten geefische hilngst! nd, 5 mni Max ein bias 5 arfei——— mitz, der Inhaber: Paul L a W n laien Emri Kunſtſtickerei 5—5 und einer 5 2, 15 337Z0K Tel. 20285] Meler zpal!—8 Koriel u Kor. genoſſenſcha Herd dr en Weiterswie 8 13 K Rti all imn len 2. n g5 Torm. Cur in Mangheim- Aeuarau Rep aratu ren III. 5( 9 Nieingoldstrase 50(Endstation Straßenbahnlinie 7) Hleinz Meyne werden gut und faehmünnisch ausgeführt. werk im B un 5 ere Inserentenl von en. 25-30 hochtragenden Kühen u. Nindern der Ostpr. D 2,8 plonken darantie. fur guesz. ſperre bei Herdbuch-Gesellschaft Königsberg Pr., Hündelstraße 2 2 Ausbau der rlee erdschlosserei U. Ofensstzeroi Krebs, J 7. 11. Tel, 282 19