elm Januar 1935 dermiete B Nr. 5 eit Georges Bizet hac und Ludwig Ende 22.45 Uhr ute n8 A -Haliee g. d. Nat. Theat. Gegr. 1785 Mat.-ITheaters mmung mor 25 40 IMus Breitestraße IIIm nl terer- Brãu LI geröstet! enneis Tel. 272 37 Verlag und Schriftleitung: Mannheim, R 3 14/15. gabe B erſcheint 7mal(1. nehmen die Träger ſowie die Poſtämter entgegen. ſ böbere Gewalt) verbindert, bef eht kein Anſpruch 5 Sonnkag⸗Ausgabe fufſehenerregende kntnüllungen der deulſchen zeont Saarbrücken, 5. Januar.(SB⸗Funk). Die Tageszeitung„Deutſche Front“ veröffentlicht heute auf zwölf Zeitungsſeiten aufſehenerre⸗ gende Schriftſtücke. Es handelt ſich um zum größten Teil fakſimiliert veröffentlichte politiſche Akten der Bergwerksdirektion, die den lücken⸗ loſen Beweis dafür erbringen, daß die franzö⸗ ſiſche Bergwerksdirektion alle ihr zur Verfũ⸗ gung ſtehenden wirtſchaftlichen Machtmittel in der brutalſten und rückſichtsloſeſten Weiſe im Sinne der franzöſiſchen Löſung, des Status⸗quo, einſetzte. Zu dieſem Zwecke hat ſie einen bis ins lleinſte organiſierten, ſchnell und zuverlüſſig arbeitenden Nachrichtendienſt S richtiger geſagt: Spitzel⸗ dienſt geſchaffen. Er überwacht, wie aus dem gleichfalls veröffentlichten Aufbauplan dieſer Organiſation hervorgeht, nicht nur alle Arbeiter und Angeſtellten der Gruben. Der von der Ge⸗ neraldirektion der franzöſiſchen Gruben aufge⸗ zogene Spitzelapparat erfaßt das ganze öffent⸗ liche Leben des Saarvolkes. Nach den Vorſchlägen des ſattſam bekannten Herrn Roſſenbeck, eines Spezialiſten im Spitzelweſen, iſt dieſer Apparat eingerichtet worden. Im Frühjahr 1934, als die franzö⸗ ſiſche Status⸗quo⸗Propaganda ihre Aktivität ſteigerte, wurde der Spitzeldienſt aufgrund einer Geheimverfügung des Generaldirektors Guillaume überall einheitlich organiſtert. Es wurde eine genaue Regiſtratur mit der Ein⸗ teilung: Politik, franzöſiſche Schule und Gruben eingerichtet, die in einer Un⸗ maſſe von Unterabteilungen die geſamte Saarbevölkerung erfaſſen ſollte. So for⸗ derte die franzöſiſche Grubendirektion durch ihre Geheimverfügung genauen Bericht über Ver⸗ ſammlungen und Aufmärſche an, intereſſierte ſich ganz beſonders für die„nationalſozialiſtiſche Bewegung in unſerem Abſchnitt“. Die franzo⸗ ſenfreundlichen Einwohner wurden ganz beſon⸗ ders berückſichtigt. Beſonderes Augenmerr rich⸗ tete man auf die Verſtöße gegen das Uni⸗ formverbot ſowie auf den Freiwirti⸗ gen Arbeitsdienſt und das Winter⸗ hilfswerk. Die franzöſiſche Grubendirek⸗ tion forderte ein beſonderes Spitzeljournal an, in das jeder Arbeiter eingetragen wurde, um den über ihn angeſtellten Erhebungen entſpre⸗ chend behandelt zu werden. Ueber jeden Ange⸗ ſtellten der Grubendirektion, der in irgendwel⸗ chem beſondern Verdacht ſtand, wurde eine Per⸗ ſonalakte angefertigt. Als Beiſpiel dieſer Akte möge ein derartiges Schriftſtück genannt wer⸗ en: „Eggers Emil, beſchäftigt Magazin Camp⸗ hauſen, wohnhaft Biebach, beſonders hervor⸗ getan beim Gauturnfeſt, ſetzt momentan die Propaganda weiter fort für die Turnerſchaft und ihre Gleichſchaltung mit der Hitlerpartei.“ Dieſe Aufzeichnung iſt von der vorgeſetzten Behörde mit der handſchriftlich angefügten Be⸗ merkung„renvoye“— entlaſſen, verſehen. Es laſſen ſich eine Unzahl derartiger Dokumente anführen, die heute ſämtlich von der„Deutſchen Front“ veröffentlicht wurden. So wird Beſchwerde darüber geführt, wenn ein Beamter der Bergwerksdirektion einen vorbei⸗ fahrenden Kraftwagen, deſſen Inſaſſe mit„Heil Hitler“ grüßt, ebenfalls mit Handerheben wie⸗ der grüßte. Es wurden regelrechte beſondere 21 Fernruf: „Hakenkreuzbanner“ 83 X erſcheint 12mal(.20 RM. u RM. und 30 Pfg. Trägerlohn), Einzelpreis die Zeitung am Erſcheinen lauch durch Entſchädigung. Regelmäßia erſcheinende Beilagen aus allen Wiſſensgebieten.— ſirdneperlgugt eingeſandte Manufkripte rd keine 204 86, 314 71, 333 61/%2. Das nd 50 5179 Trägerlohn), Aus⸗ Pfg. Beſtellungen Verantwortuna übernommen Briefköpfe für die Arbeiterentlaſſungen h erge⸗ ſtellt, für die gleichfalls nur politiſche Geſichts⸗ punkte maßgebend waren. Sehr engiſt die Zu⸗ ſammenarbeit der Spitzelorganiſation der Gru⸗ benverwaltung mit den verſchiedenen„Status⸗ mit einem Sonderzug zur Saartundgebung am G51 Niederwalddenkmal gefahren war. Da er außer⸗ Ein ſehr ſtarkes Druckmittel der franzöſiſchen quo“⸗Organiſationen. * Grubenverwaltung auf die Arbeiter und Ange⸗ ſtellten iſt ferner die Vergebung oder vielmehr der Entzug von Grubenwohnungen. Sie er⸗ folgt nach rein politiſchen Geſichtspunkten. Der deutſche Saarbergarbeiter wird, wenn er von einem Spitzel wegen ſeiner deutſchen Betäti⸗ Mit gleicher Brutalitãt ging man gegen die⸗ ienigen Leute vor, die bei irgendwelchen natio⸗ aung oder auch nur wegen ſeiner deutſchen Ge⸗ ſinnung denunziert wird, rückſichtslos aus ſeiner Grubenwohnung hinausgeſetzt, um den Günſtlingen der franzöſiſchen Berg⸗ werksdirektion Platz zu machen. Die franzöſi⸗ ſche Bergwerksdirektion hat dieſe offenkundige Tatſache ſtets abzuleugnen verſucht. Aus den gleichfalls veröffentlichten Schriftſtücken geht je · doch eindeutig hervor, daß die franzöſtſche Berg⸗ Ausgabe A/ Vr. Ausgabe B/Nr. 6 teil 45 für Abendausgabe 13 Uhr. markt. Fernruf 204 86, 314 71, licher Gerichtsſtand: Mannheim. Poſt⸗ ſcheckkonto: Das n0 er Lud⸗ wigsbhafen 4960. Verlagsort Mannheim Wohnungskündigungen vornahm. So liegt ein Schriftſtuck über den Arbeiter Ludwig Hoffmann in Hühnerfeld vor, der dem, wie ſeine Perſonalakte beſagt,„als ein großer Hitler mann bekannt iſt und öffentlich Propaganda für dieſes Syſtem treibt“, hat die Bergwerksdirektion ſein Aktenſtück mit dem Bemerten verſehen:„Wohnung iſt zu kün⸗ digen.“ nalen Anläſſen flaggten. So wurde der Beramann Ullrich in Hühner⸗ feld entlaſſen und ſamt ſeinen zwei Brüdern auf die Straße geſetzt, weil er anläßlich der Beerdigung eines in Neunkirchen von einem Kommuniſten erſchoſſenen Mitgliedes der Deut⸗ ſchen Front gleich allen deutſchen Saarbewoh⸗ nern zum Zeichen der Trauer halbmaſt flaggte. Die Kundgebung der deutſchen Führerſchaft Blick in die Staatsoper unter den Linden während der Kundgebung der geſamten deut⸗ ſchen Führerſchaft gegen die ausländiſche Lügenhetze in Gegenwart des Führers. In der vorderen Reihe von links die Miniſter von Blomberg; Freiherr von Neurath; Dr. Frick; Darré; von Schwerin⸗Kroſigk; Dr. Goebbels; Kerrl; Dr. Schacht; Dr. Guertner; Ruſt und Reichsjugendführer Baldur von Schirach. Anzei A10 m: 5——— r kleine ze: Die Rabatt nach aufliegendem Tarff.— Schiuß der Anzeigen⸗Annahme: 45 Frühausgabe 18 Uhr, 1 Anzeigen⸗Annahme: 64½62. Zablungs⸗ und Erfünlüngsort Mannbeim.“ Ausſchließ⸗ eile 10.Die Ageſpaltene Milliimeterzeile im Text⸗ Iaefpultene Millimeterzeile 7 Pfg. Bei Wiederholuns Mannheim, B 3, 14/15 und p4, 12 am Stroh⸗ Mannheim, 6. Januar 1935 /ie Terroriſierung der deulſchen zergoebeiler werksdirektion⸗nach derartigen Geſichtspunkten Was wird aus Europa? Von Wolfgang Iſpert In Europa entſteht augenblicklich eine neue Welt. Neue, ſchöpferiſche Geſtaltungen ſteigen aus dem Chaos, in das untergehende Zeit⸗ ſtrömungen den Kontinent geſtürzt haben, em⸗ por ans Licht. Wohin geht der Weg? Zur neuen Einheit, oder zu tiefſter Scheidung? Noch läßt ſich dieſe Frage nicht beantworten. Um ſo notwendiger ſcheint es uns, zu forſchen, welche Kräfte wirkſam ſind, und welche Rich⸗ tung ſie einſchlagen werden. In ſeinem Aufſatz„Latinität und Germanentum“, erſchienen im letzten Heft der deutſch⸗franzöſiſchen Zeitſchrift„Sohlberg⸗ kreis“ ſpricht der bekannte franzöſiſche Schrift⸗ ſteller Romains von der„Anſtrengung der deutſchen Seele, ſich in ihrer Reinheit und ihrem urſprünglichen Weſen wieder herzuſtel⸗ len“, und rührt damit bereits an eine der auf⸗ wühlendſten Fragen der Gegenwart. Wenn er in ſeinem Ausſpruch das„wieder“ gebraucht, ſo beweiſt das die Tatſache, daß er eine gewiſſe Abkehr von der Reinheit der deut⸗ ſchen Seele zum mindeſten für die Vergangen⸗ heit anerkennt. In der Tat hat die deutſche Kultur in den verfloſſenen Jahrhunderten nicht nur unter dem ſtärkſten Eindruck fremder Gei⸗ ſtesſtrömungen geſtanden— das wäre weder verwunderlich, noch bedauerlich— ſondern wurde von ihnen lange Zeiten hindurch ge⸗ radezu beherrſcht. Die Kreiſe in Deutſchland, die dem Nationalſozialismus eine übertriebene und gekünſtelte Liebe zum Germanentum vor⸗ werfen, pflegen dieſe Entwicklung zu über⸗ ſehen, meiſt deshalb, weil ihre politiſche Exi⸗ ſtenz von den Ausdrucksformen fremder Gei⸗ ſtigkeit auf deutſchem Boden abhängt. Wir aber haben von Anfang unſerer Bewegung an ge⸗ wußt, daß unſer Volk diesmal die letzte Mög⸗ lichkeit gewinnt, in arteigenen Formen ſeine geiſtige Haltung zum Ausdruck zu bringen, und daß die Aufgabe, die uns daraus erwächſt, keine auf Deutſchland beſchränkte, vielmehr eine allgemein nordiſche iſt. Entgegen den langweiligen und unſachlichen Angriffen gegneriſcher Auslandszeitungen auf unſere Einſtellung zur nordiſchen Frage wiſſen wir, daß das Bekenntnis zu ihr nicht mit Un⸗ duldſamkeit verbunden iſt. Wir ſtellen aber auch mit Genugtuung feſt, daß aus dem Maß der Unſachlichkeit und aus der großen Zahl dieſer Angriffe das Schwächegefühl ihrer Trä⸗ ger deutlich erkennbar iſt. Wenn wir wirklich nichts beſſeres zu tun hätten, als in Deutſch⸗ land von neuem Bärenfelle als Bekleidung und Methörner als Trinkgefäße einzuführen, dann wäre die Wut unſerer Kritiker ſchwer verſtänd⸗ lich. Leichter jedoch verſteht man ſie in der Er⸗ kenntnis, daß ſich das deutſche Volk im Na⸗ tionalſozialismus eine Grundlage geſchaffen hat, mit deren Hilfe es den aufgepfropften lein Selaiwettec? Wir entschödigen Dich mit unzerer sonntegs-Beilege „ Deutoclies Leben“ „Die Telfahrt“ „Nonn aàm Ffenster“ Winterfahrt mit Hindernissen „Hinter uns die Wölte Heimłlehr im Winter“ „Fehl am Ort“ Viele Bilder, Gedichte, Schdch, gätsel, Reportagen, Humor Zahrgang 5— A Kr. 9/ B Nr. 6— Seite 2 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 6. Januar 1933 fremden Gedankengängen den Boden entzieht und ſich ſein eigenes Reich ſchafft, deſſen gei⸗ ſtige Ausſtrahlungen in ſtammverwandten Ländern nicht ausbleiben werden. „Romains faßt die Gegenſätze im heutigen Europa in die Worte„Latinität und Germa⸗ nentum“. Da ſein Aufſatz ſich auf das deutſch⸗ franzöſiſche Verhältnis bezieht, hat er Ruß⸗ land und ſeinen Bolſchewismus wohl abſicht⸗ lich nicht erwähnt. Will man aber den deutſchen Rationalſozia⸗ lismus hinſichtlich ſeiner Entſtehung richtig würdigen, ſo darf man keinesfalls vergeſſen, daß der Beſtand des deutſchen Volkes vom Kriegsende an bis zur Machtergreifung Hit⸗ lers tödlich bedroht war von der kommuniſti⸗ ſchen Lehre. Heute lebt unſer Volk wieder in Gedankengängen, wie wir ſie in unſerer früh⸗ mittelalterlichen Geſchichte öftex in die Tat um⸗ ſetzten, indem wir Europa gegen Aſien vertei⸗ digten. Dieſelben Leute, die uns Germanen⸗ ſchwärmerei vorwerfen, beſtreiten auch häufig die bolſchewiſtiſche Gefahr. Tatſache aber iſt, daß die in Deutſchland zu jener Zeit herr⸗ ſchende, von Weſteuropa übernommene Geiſtig⸗ keit nicht die Kraft beſaß, mit dem Bolſchewis⸗ mus fertig zu werden, einfach deshalb, weil ſie das ganze Volk in lauter zuſammenhang⸗ loſe Einzelweſen aufgelöſt hatte. Wenn man ſo will, kann man mit Recht behaupten, daß der Nationalſozialismus entſtehen mußte, weil Weſteuropa verſagte. Es gibt vielleicht keinen beſſeren Beweis für dieſe Theſe als die Tatſache des franzöſiſch-bolſchewiſtiſchen Bünd⸗ niſſes. Die Auseinanderſetzung, die wir in Deutſch⸗ land zu führen haben, geht alſo nicht nur nach einer, ſondern nach zwei Seiten. Bolſchewis⸗ mus und Marxismus ſind erledigt und dürften kaum ſelbſt noch Hoffnung auf Wiederbelebung haben. So erklärt es ſich, daß nunmehr die Frageſtellung„Latinität und Germanentum“ in den Vordergrund des Intereſſes tritt. Die Art, mit der Romains ſie behandelt, fin⸗ det unſere volle Billigung inſofern, als er uns das Recht zugeſteht, die Reinheit und das ur⸗ ſprüngliche Weſen unſerer Seele, wie er ſich ausdrückt, herzuſtellen. Auch entſpricht es den Gedankengängen des Führers, daß ſich die Auseinanderſetzung zwiſchen den Trägern bei⸗ der Anſchauungen in einer möglichſt freund⸗ ſchaftlichen Form vollzieht, und daß dabei das Verbindende in den Vordergrund geſtellt wird. Schließlich ſoll von vornherein feſtgeſtellt wer⸗ den, daß der„Rückzug des Deutſchtums in ſich ſelbſt“(nach Romains) durchaus nicht gleichbe⸗ deutend ſein ſoll mit einem geiſtigen Abſchluß von der übrigen Welt, daß wir vielmehr von der ſchöpferiſchen Geſtaltung unſerer Kultur eine übernationale, für die Beziehungen der Völker untereinander ſegensreiche Wirkung er⸗ hoffen. Es iſt das Pech der derzeitigen Träger der „Latinität“, daß ſie es ſelbſt geweſen ſind, die mit den ſogenannten Friedensverträgen den erſten Anſtoß zu unſerer übernationalen Ziel⸗ ſetzung gaben. Verſailles und die übrigen Dik⸗ tate ſchufen nicht, wie beabſichtigt, einen dauer⸗ haften Zuſtand der Befriedigung und Beruhi⸗ gung, ſondern brachten durch ihre groben Ver⸗ ſtöße gegen jedes Gerechtigkeits- und Volks⸗ tumsgefühl gerade alle die Kräfte zur Aus⸗ löſung, die ſie beſchwichtigen wollten. Die Un⸗ ehrlichkeit einer Politik, die uns unter der Vor⸗ ſpiegelung gleichberechtigter Behandlung zum Waffenſtillſtand verleitete, um uns dann um ſo mehr zu vergewaltigen, erweckte im deut⸗ ſchen Volke zum erſten Male tiefe Zweifel an der geiſtigen Haltung, die dahinter ſtand. Die Unterdrückung der beſiegten Völker und beſon⸗ ders ihrer gewaltſam abgetrennten Teile ließ in ihnen die Erkenntnis reifen, ein Aufbau Europas könne nur erreicht werden durch die Schaffung eines neuen Volksrechtes, durch die Anerkennung auch der kleinen Volkstümer und der Minderheiten, deren kulturelle Lebensberechtigung außer jeder Frage ſtand. Und es war mehr als natürlich, daß die Deutſchen— ebenſo übrigens wie an⸗ dere Völker mit ähnlichem Schickſal— nach der Losreißung von Millionen Volksgenoſſen nicht mehr den Staat zum Mittelpunkt ihres Den⸗ kens machten, ſondern eben das Volk, das durch ſtaatliche Grenzen nicht mehr zu erfaſſen war. Gerade hierin liegen außenpolitiſch geſehen die größten Unterſchiede zwiſchen Latinität und Germanentum, ſo wie ſie ſich heute ausprägen. Noch immer ſtreitet Frankreich, wenigſtens das offizielle, das Vorhandenſein von Minderhei⸗ ten innerhalb ſeines Staates einfach ab. Noch heute erſtrebt Italien die Nationaliſie⸗ rung eroberter Gebiete mit Ge⸗ walt. Noch heute iſt der politiſche Klerikalis⸗ mus nur ſolange ein Freund völkiſcher Gedan⸗ kengänge, ſolange dieſe ſeiner weltlichen Poſi⸗ tion nicht gefährlich werden. Solange aber in Europa Völker und Min⸗ derheiten in ihren kulturellen Grundrechten ge⸗ waltſam unterdrückt werden, ſolange der Völ⸗ kerbund nicht nur dazu ſchweigt, ſondern dieſes Verfahren auch ausdrücklich billigt, ſolange wird Frieden niemals entſtehen. Vernunft⸗ gründe alſo ſind es, die wir gegen dieſes Syſtem zu Felde führen, und wir ſind feſt da⸗ von überzeugt, daß bei der Neugeſtaltung der innereuropäiſchen Beziehungen es weit weni⸗ ger auf die Korrigierung kleiner Grenzunſtim⸗ migkeiten ankommt als darauf, in allen Län⸗ dern gerade dieſe Grundrechte durch⸗ zuſetzen, die allein in der Lage ſind, eine wahre Befriedigung herbeizuführen. „kwiges Ddeutſchtum“ der erſie flbend der 360 Faardeutſchen auf deutſchem Boden Hamburg, 5. Jan. Die mit dem Hapag⸗ dampfer„Deutſchland“ am Freitag in Deutſch⸗ land eingetroffenen 360 Saarländer verſam⸗ melten ſich abends zu einem kameradſchaftlichen Beiſammenſein im Hauſe der Deutſchen Ar⸗ beit. Staatsrat Stanik begrüßte die Saar⸗ deutſchen im Namen des Gauleiters und Reichsſtatthalters. Unter den Klängen des Saarliedes erfolgte ſodann der Fahnenein⸗ marſch, in der Mitte die Fahne des Vereins der Saarländer in Neuyork, flankiert von den Fahnen des Dritten Reiches und dem Sternen⸗ banner. Der Vorſitzende des Saarvereins in Hamburg, Dr. Kuhn, ſprach Worte des Will⸗ kommens und des Dankes für den überaus herzlichen Empfang und ſchloß mit einem Bekenntnis zum ewigen Deutſchtum der Saar. Der zweite Vorſitzende des Bundes der Saarvereine, Dr. Debusmann ⸗Wuppertal führte u. a. aus: In der Zeit der Nor ſind die Saardeutſchen aus Ueberſee herbeigeeilt, um ihrer Heimat beizuſtehen im Kampf um ihre Freiheit. Wenn ſie nun durch die deutſchen Lande fahren, ſo werden ſie überall den Wie⸗ deraufſtieg des neuen Deutſchland ſehen und erleben. Sodann ſprach der Präſident des Vereins der Saarländer in Neuyork, Philipp Woll: Aus allen Gegenden Nordamerikas ſind wir herübergekommen, aus Neuyork, aus Chikago, aus dem Weſten und aus Kanada, um zu zei⸗ gen, daß wir die alte Heimat nicht vergeſſen haben. Als wir in der Heimat ankamen, da fühlten wir ſo richtig, daß wir niemals etwas anderes waren als Deutſche und wir immer Deutſche bleiben werden. Der Redner dankte ebenfalls für die überaus gaſt⸗ liche Aufnahme in Hamburg. Wir haben eine zweifache Miſſion zu erfüllen, ſo betonte er weiter: Wir haben unſerer Pflicht unſerem Vaterlande gegenüber am 13. Januar nachzu⸗ kommen, damit unſer ſchönes Saargebiet wie⸗ der deutſch wird, und wir haben, wenn wir in unſere neue Heimat in Amerika zurückgekehrt ſein werden, die Aufgabe, die Wahrheit zu verkünden gegenüber den Verhetzun⸗ gen und Verleumdungen und von dem Gro⸗ ßen und Schönen zu berichten, was wir im neuen Deutſchland geſehen haben. Als Vertreter der Abteilung Seefahrt der Auslandsorganiſation brachte Pg. Gehrke die Anteilnahme der deutſchen Seeleute am Schickſal des Saargebiets zum Ausdruck: Es gibt keinen deutſchen Seemann und keinen Deutſchen überhaupt, der nicht mit dem Saar⸗ gebiet denkt und fühlt. Ihr deutſchen Saar⸗ länder gehört zu Deutſchland! Nach Geſangsvorträgen der Hitlerjugend und des BoM gelangte ein Spiel„Glut im Schacht“ zur Aufführung, das die Not des Saargebietes unter der femden Beſatzung ein⸗ dringlich darſtellt und mit der Gewißheit der baldigen Befreiung ſchließt. Die Stimmung und Begeiſterung ſtiegen, als das anſehnliche Ergebnis einer Tellerſammlung für die Win⸗ terhilfe bekanntgegeben wurde. Ein ſpontan unter dem Eindruck des Empfanges und des Kameradſchaftsabends entſtandenes Gedicht des Saardeutſchen Karl Bauer fand ſtärkſten Beifall: „Deutſch wollen wir ſein, und deutſch ſind wir geblieben, Im deutſchen Wahlbuch ſind wir einge⸗ ſchrieben. Und ſoll die ganze Welt zum Teufel gehn Wir von der Saar woll'n treu zu Deutſch⸗ land ſtehn!“ Die abgeſtimmt wird Saarbrücken, 5. Jan. Die Abſtimmungs⸗ kommiſſion hat am Freitag eine Bekannt⸗ machung erlaſſen, durch die die Durchführung der Abſtimmung im einzelnen geregelt wird. Danach ſind die Wahlbüros am 13. Januar von .30 Uhr bis 20 Uhr geöffnet. Die Polizei⸗ gewalt im Wahllokal wird durch den Vorſitzen⸗ den ausgeübt. Nach einer Erläuterung des Begriffes„Beibehaltung der gegenwärtigen Rechtsordnung“(Status gquo) wird in der Be⸗ kanntmachung genau dargelegt, wie ſich der Ab⸗ ſtimmungsberechtigte bei der Wahlhandlung zu verhalten hat. Dabei fallen die ſcharfen Be⸗ ſtimmungen auf, durch die die Geheimhaltung der Wahl geleiſtet werden ſoll. So iſt es dem Abſtimmungsberechtigten nach Erhalt des Stimmzettels ſtrengſtens unterſagt, mit irgendwelchen Perſonen zu ſprechen oder auf andere Weiſe in Verbindung zu treten. Nach erfolgter Stimmabgabe muß der Abſtim⸗ mungsberechtigte das Wahllokal ſofort ver⸗ laſſen. Es iſt ihm bei ſchwerer Strafe unter⸗ ſagt, im Abſtimmungslokal auf irgendeine Weiſe die Wahl, die er treffen wird oder be⸗ reits getroffen hat, bekanntzugeben. Wenn er noch nicht abgeſtimmt hat, wird er in dieſem Falle nicht mehr zur Abſtimmung zugelaſſen. Wer den erhaltenen Umſchlag und Stimmzettel dem Vorſitzenden nicht zurückgibt, macht ſich ebenfalls ſtrafbar und kann ſofort verhaftet werden. Der Stimmzettel, der in der Bekanntmachung abgebildet wird, trägt als Kopf die franzöſiſche und engliſche Bezeichnung„Société des Na- tions“ und„Leadue of Natlons“, darunter auf deutſch: Abſtimmungskommiſſion des Völker⸗ bundes. Es folgen die Bezeichnungen der drei Abſtimmungsmöglich⸗ keiten: Beibehaltung der gegenwärtigen Rechtsordnung(Status quo), Vereinigung mit Frankreich, und Vereinigung mit Deutſchland, in der angegebenen Reihenfolge. Rechts neben jeder der drei An⸗ gaben befindet ſich ein Kreis, der in der üb⸗ lichen Weiſe bei der Wahl durch ein Kreuz ge⸗ kennzeichnet wird. Die„Saarkantote“ von H. kedlen als Reichsſendung Hamburg, 4. Jan. Hermann Erdlens „Saarkantate“ wird am Sonntag, den 6. Ja⸗ nuar, 19.15 Uhr, vom Reichsſender Hamburg für alle deutſchen Sender aufgeführt. Das Saarlied von Hans Maria Lux bil⸗ det den Kern des Werkes, das ein volks⸗ tümliches und erhebendes Bekenntnis zur deut⸗ ſchen Saar darſtellt. Der Hamburger Arbeiter⸗ dichter Alfred Thieme ſchuf den Text zur „Saarkantate“ in ſchlichten, gebundenen Ver⸗ ſen. Die Muſik Erdlens verliert niemals den Zuſammenhang mit der eindringlichen, volk⸗ haften Melodie des Saarliedes. Der Inhalt jeder Liedſtrophe wurde zu einem Kantatenſatz erweitert, deſſen Gipfel jedesmal der gemein⸗ ſame Volksgeſang iſt. In dieſen Volksgeſang ſtimmen alle Hörer im ganzen Deutſchen Reich mit ein, ſo daß hierdurch in einem größeren Chor⸗ und Orcheſterwerk„die ſingende Gemein⸗ ſchaft des deutſchen Volkes“ zur Wirklichkeit ge⸗ worden iſt. Die bisher Hörer und Ausführende trennende Rampe wird dadurch überbrückt, daß die Hörer mitwirkend in das Werk eingeſchloſſen werden. Mutter und Kinder, Schweſtern und Brüder, Bergarbeiter und Werkleute finden ſich immer wieder in dem Bekenntnis:„Deutſch iſt die Saar“. Durch dieſe neue Form der Kan⸗ tate bringt das ganze Deutſchland dem deut⸗ ſchen Saarland ſingend ſeinen Gruß. Terroriſiertes deuiſchtum Lier flögeordnete des memellündiſchen Tandtages von der litauiſchen Dolizei feſtgenommen Memel, ö. Jan. Ueber die geſtrige Sitzung des memelländiſchen Landtages wird noch er⸗ gänzend berichtet: Wie gemeldet, hatte der Alterspräſident des Landtages nach der Verleſung der Erklärungen eines Abgeordneten der Landwirtſchaftspartei und eines Abgeordneten der Volkspartei die Sitzung auf 10 Minuten vertagt. Nach dieſer Friſt wollten die Abgeordneten ſich wieder in den Sitzungsſaal begeben, fanden ihn aber wie am 29. Dezember verſchloſſen. Sämtliche Ab⸗ Rin begaben ſich darauf in das Landtags⸗ üro. Bald darauf erſchien der Leiter der litauiſchen politiſchen Polizei und verlangte die Heraus⸗ gabe der vier Abgeordneten, die auf Grund der Beſtimmungen des Wahlgeſetzes für ausgeſchie⸗ dene Abgeordnete nachgerückt waren. Der am⸗ tierende Schriftführer wies dieſes Anſinnen unter Hinweis auf die Immunität der Ab⸗ geordneten zurück, worauf der Polizeibeamte drohte, Gewalt anwenden zu müſſen. Unter Proteſt mußte der Schriftführer der Gewalt weichen, und es wurden die vier Abgeordneten durch die Polizei abgeführt. Die zurückgeblie⸗ benen Abgeordneten haben daraufhin einen ſcharfen Proteſt gegen die Vergewaltigung des Landtages unter Anwendung von Polizeigewalt an den Gouverneur gerichtet. Nachzutragen iſt ferner noch, daß der zur Landtagsſitzung nicht erſchienene Abgeordnete Wittöſch zwar krank iſt, aber doch zur Sit⸗ zung kommen wollte. Alle Anzeichen ſprechen dafür, daß er höchſtwahrſcheinlich durch die poli⸗ tiſche Polizei daran gehindert worden iſt. Ein neuer Gewaltakt Der litauiſche Gouverneur ſchließt die Tagung des Memel⸗Landtages Memel, 5. Jan.(HB⸗Funk.) Um einen Zuſammentritt des memelländiſchen Landtages für die nächſte Zeit zu verhindern, hat der Gou⸗ Vizepräſident des Oberſten Kriegsrates. Das Saaelied (wird bei der Kundgebung am Sonntag vor aallen Deutſchen mitgeſungen) 3 iſt die Saar, Deutſch immerdar, And deutſch iſt unſres Fluſſes Strand, And ewig deutſch mein Heimatland, Mein Heimatland. Deutſch ſchlägt das Herz Stets himmelwärts, Deutſch ſchlug's, als uns das Glück gelacht. Deutſch ſchlägt es auch in Leid und Nacht, In Leid und Nacht. Ihr Himmel hört, Das Saarvolk ſchwört, And laßt's uns in den Himmel ſchrein, Wir wollen niemals Knechte ſein. Nie Knechte ſein. verneur durch einen Akt vom 4. Januar die außerordentliche Tagung des Landtags für ge⸗ ſchloſſen erklärt. Mit dieſer Maßnahme ſoll das unausbleibliche Mißtrauensvotum gegen das unrechtmäßige Direktorium Bruwe⸗ laitis überhaupt verhindert und dieſem eine längere Amtsdauer verſchafft werden. Memellünder unter finklage Sie waren ſich keiner Schuld bewußt Kowno, 5. Jan. Die Freitagabendverhand⸗ lung im großen Memelländer⸗Prozeß war mit dem weiteren Verhör der durchweg jugendlichen Angeklagten der Wandervogelorganiſation aus⸗ gefüllt. Die meiſten Angeklagten wurden einzeln aus der Haft vorgeführt und gaben faſt alle die gleichlautende Erklärung ab, daß ſie ſich keiner Schuld bewußt ſeien. Einige Angeklagte ſagten aus, daß ſie für das in der Anklage angeführte Vergehen— es handelt ſich hierbei um einen Ausflug ineinen Wald, bei dem Marſch⸗ übungen vorgenommen worden ſein ſollen— bereits vom Kommandanten des Memelgebietes mit je drei Monaten Arre ſt beſtraft wor⸗ den ſeien. Es ſei ihnen unklar, weswegen ſie ſich nunmehr vor Gericht zu verantworten hät⸗ ten. Sie wüßten auch nicht, weshalb ſie elf Monate im Gefängnis geſeſſen hätten. Am heutigen Samstag ſollen die übrigen Angeklagten verhört werden. Bei der letzten Gruppe handelt es ſich um die des Mordes an dem Gerichtswachtmeiſter Jeſuttis Beſchul⸗ digten. Dieſer Fall wird in der Anklage als Beweis für das Beſtehen eines Femegerichtes bei der Sovog hingeſtellt. Der Vernehmung die⸗ ſer Angeklagten wird mit großer Spannung entgegengeſehen. Bemerkenswert iſt, daß im bisherigen Ver⸗ lauf des Prozeſſes die Frage der Beſchlagnahme von Waffen außerordentlich zurückhaltend be⸗ handelt wurde. Die im Gerichtsſaal aufgeſtell⸗ ten Kiſten mit beſchlagnahmten Waffen ſind noch nicht geöffnet worden. Bei der Verneh⸗ mung der Angeklagten ſtellte es ſich heraus, daß die Polizei bei der Beſchlagnahme der Waffen vielfach nicht nach dem Waffenerlaubnisſcheiy gefragt hat. General Wengand weiter Mitglied des Oberſten Kriegsrates Paris, 5. Jan.(Eig. Ber.) General Wey⸗ gand, der in den nächſten Tagen die Alters⸗ grenze erreicht, ſoll einer Meldung des„Ma⸗ tin“ zufolge bis zu ſeinem 70. Lebensjahr be⸗ ratendes Mitglied des Oberſten Kriegsrates bleiben. Während der Platz des Präſidenten bekanntlich dem jeweiligen Kriegsminiſter vor⸗ behalten bleibt, iſt der bisherige Generalſtab⸗ ſchef Gamelin als Generaliſſimus zugleich Auch der Platz des Militärgouverneurs von Straß⸗ burg, General Walch, iſt im Oberſten Kriegs⸗ rat freigeworden. Zu ſeinem Nachfolger iſt General Bineau auserſehen, der ſeit 1933 die Militärſchule leitet. Raubmord im Kaſſenraum des Breslauers Domhapitels Breslau, 5. Jan.(HB⸗Funk.) Hinter den Schaltergittern der Kaſſe des Breslauer Dom⸗ kapitels wurde heute früh um.45 Uhr der Rendant Richard Malik erſchoſſen aufgefun⸗ den. Wie feſtgeſtellt wurde, hat der 57jährige Mann einen Herzſchuß durch eine Kleinkaliber⸗ waffe erhalten. Die Telefonleitung war durch⸗ ſchnitten. Wie hoch der geraubte Geldbetrag iſt, muß die Unterſuchung ergeben. Der Tat drin⸗ gend verdächtigt ſind drei junge Leute Mitte der Wer⸗Jahre, die geſehen worden ſind, als ſie die Kaſſe verließen. Japaniſche Siedlung in Brand geſteckt 16 Japaner entführt und getötet Hſiking, 5. Jan.(Eig. Meldung.) Eine bewaffnete Formation chineſiſcher Aufſtändiſcher überfiel eine in der Nähe von Anſchau bei Mukden gelegene Siedlung japaniſcher Kolo⸗ niſten. Sie drangen gewaltſam in die Ort⸗ ſchaft ein und ſteckten die vor kurzem erſt er⸗ richteten Gebäude ſämtlich in Brand. Von den 18 gefangenen und in einen Nachbarort entführ⸗ ten Japanern wurden 16 getötet. Fahrgang m Zehntauf (Drahtmelt Brüſſe belgiſchen durch die Eigentum einen Geri Handelsger Union der rinage, in Ecauſſines „Union et ſchäftsaufſic Maßnahme der von Kl Bezüglich d feſtgeſtellt, ſtimmungen Statuten de Aufſichtsrat und Schieb Die Mitgli willenloſe kratiſchen 2 resverſamm vorgelegt w wirkliche Lc Die Sparer in der gleic den. Die g Kleinſparerr verloren geg — 3 Der we Sieben Skil Bozen, Marmolata ſchaft von ſie Führung de Lawine verſf von den un Ein italieniſ Marmolata alarmierte? Miliz, die Bei Fackelſch der Skilehrer den. 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Klage bewußt bendverhand⸗ dzeß war mit jugendlichen niſation aus⸗ urden einzeln n faſt alle die ſie ſich keiner eklagte ſagten ge angeführte zei um einen dem Marſch⸗ ein ſollen— ſtemelgebietes beſtraft wor⸗ weswegen ſie ntworten hät⸗ shalb ſie elf ſſen hätten. die übrigen i der letzten s Mordes an t i 8, Beſchul⸗ Anklage als Femegerichtes nehmung die⸗ r Spannung herigen Ver⸗ zeſchlagnahme ickhaltend be⸗ zal aufgeſtell⸗ Waffen ſind der Verneh⸗ h heraus, daß e der Waffen laubnisſchein itglied des zeneral Wey⸗ die Alters⸗ ig des„Ma⸗ ebensjahr be⸗ Kriegsrates Präſidenten miniſter vor⸗ Generalſtab⸗ mus zugleich srates. Auch von Straß⸗ erſten Kriegs⸗ Nachfolger iſt er ſeit 1933 Breslauers ) Hinter den slauer Dom⸗ ,45 Uhr der en aufgefun⸗ der 57jährige Kleinkaliber⸗ g war durch⸗ zeldbetrag iſt, der Tat drin⸗ Leute Mitte ſind, als ſie id geſteckt jetötet ldung.) Eine Aufſtändiſcher Anſchau bei niſcher Kolo⸗ in die Ort⸗ rzem erſt er⸗ nd. Von den trort entführ⸗ V Sahrgang 5— A Nr. 9/ B Nr. 6— Seite 3 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 6. Januar 1935 marxismus in Reinkultur! Zehntauſend belgiſche Kleinſparer betrogen (Drahtmeldg. unſeres Brüſſeler Korreſpondent.) Brüſſel, 5. Jan. Die Mißwirtſchaft im belgiſchen ſozialiſtiſchen Genoſſenſchaftsweſen, durch die Tauſende von Kleinſparern um ihr Eigentum betrogen worden ſind, iſt jetzt durch einen Gerichtsbeſchluß beſtätigt worden. Das Handelsgericht in Mons verhängte über die Union der ſozialiſtiſchen Genoſſenſchaften im Bo⸗ rinage, in Brabant, in Tournai und in Ecauſſines ſowie über die Sparervereinigung „Union et Progres“ in La Louviere die Ge⸗ ſchäftsaufſicht. Das Gericht begründet dieſe Maßnahme damit, daß ſie im Intereſſe Tauſen⸗ der von Kleinverbrauchern und Sparern liege. Bezüglich der Union der Genoſſenſchaften wird feſtgeſtellt, daß der Aufſichtsrat weder den Be⸗ ſtimmungen des Genoſſenſchaftsgeſetzes noch den Statuten der Geſellſchaft nachgekommen ſei. Der Aufſichtsrat hat ſich grobe Unregelmäßigkeiten und Schiebungen zuſchulden kommen laſſen. Die Mitglieder der Verwaltung ſeien völlig willenloſe Werkzeuge in der Hand des auto⸗ kratiſchen Vorſitzenden geweſen. Bei den Jah⸗ resverſammlungen ſeien gefälſchte Bilanzen vorgelegt worden, ſo daß die Genoſſen über die wirkliche Lage nicht im Klaren geweſen ſeien. Die Sparervereinigung„Union et Progres“ ſei in der gleichen kriminellen Weiſe geleitet wor⸗ den. Die geſamten Einlagen von rund 10 000 Kleinſparern ſeien infolge dieſer Mißwirtſchaft verloren gegangen. Der weiße Tod in den dolomiten Sieben Skiläufer unter einer Lawine begraben Vier Leichen geborgen Bozen, 5. Jan. Bei einer Skitour auf die Marmolata(Dolomiten) wurde eine Geſell⸗ ſchaft von ſieben Skiläufern aus München unter Führung des Skilehrers Luber durch eine Lawine verſchüttet. Vier Teilnehmer wurden von den ungeheuren Schneemaſſen begraben. Ein italieniſcher Skiläufer, der gerade von der Marmolata abfuhr, leiſtete die erſte Hilfe und alarmierte Bauern und die faſchiſtiſ ch e Miliz, die eine Hilfsexpedition ausrüſteten. Bei Fackelſchein konnten vier Leichen, darunter der Skilehrer und zwei Damen, geborgen wer⸗ den. Sie wurden in das Dorf Rocca Pietore gebracht. Die Neuſchneelawine, die mit ungeheurer Wucht herniederſtürzte, hatte eine Breite von etwa 200 Meter. Einer der Verſchütteten konnte ſich ſelbſt aus den Schneemaſſen heraus⸗ arbeiten, zwei weitere konten noch lebend her⸗ ausgeſchaufelt werden. Von ihnen ſoll der eine leichtere Verletzungen erlitten haben. Die Lei⸗ chen der auf ſo traurige Weiſe Verunglückten werden, wie wir weiter erfahren, in die Hei⸗ mat übergeführt werden. Im Gebiet der Dolomiten waren in den letzten Tagen ergiebige Schneefälle eingetreten. Milde Witterung ſteigerte die Lawinenge⸗ fahr erheblich. Ein Kindesmörder hingerichtet Darmſtadt, 5. Jan. Wie die Juſtizpreſſe⸗ ſtelle mitteilt, wurde am Freitag in der Zellen⸗ ſtrafanſtalt Butzbach der Kindesmörder Karl Dehmer aus Pfungſtadt, zuletzt wohnhaft in Darmſtadt, hingerichtet, nachdem der Herr Reichsſtatthalter in Heſſen von ſeinem Begna⸗ digungsrecht keinen Gebrauch gemacht hat. Dehmer war durch Urteil des Schwurgerichts der Provinz Starkenburg vom 30. Juni 1934 wegen begangener Sittlichkeitsverbre⸗ chen und wegen Mordes zum Tode verurteilt worden. Er hatte ſeine beiden Stief⸗ töchter in faſt noch kindlichem Alter geſchwän⸗ gert und das von der einen Tochter neugebo⸗ rene Kind in einem Bett erſtickt. An der Tö⸗ tung des Kindes waren die Stieftochter und die Ehefrau Dehmer mitbeteiligt. Die Ehefrau wurde zu Zuchthaus, die Stieftochter zu Gefängnis verurteilt. „Am 13. Januar: Den Weg frei zur Verſtändigung!“ Gauleiter Bürckel, der Saarbevollmächtigte des Reichskanzlers, ſpricht am 11. Januar in einer öffentlichen Kundgung in Kaiſerslau⸗ tern über dieſes Thema. Die Rede wird von allen deutſchen Sendern übernommen. Schmarotzer und Volksſchädlinge in Schutzhaſt genommen/ Schwerer Mißbrauch mit nationallozialiſtiſchem bedankengut auf dem bebiete des heilmittelweſens München, 5. Jan.(HB⸗Funk.) Durch die bayeriſche politiſche Polizei wurden die Inha⸗ ber der Firma Leopold Ko p e tzky, chem. tech. und chem.⸗pharm. Artikel in München, Hohen⸗ zollernſtraße 77, Ittner, Mayr und Ko⸗ petzky, ſowie der Vertreter Weiß wegen volksſchädigenden Verhaltens in Schutzhaft ge⸗ nommen und dem Konzentrationslager Dachau zugeführt, um weiteren Schaden zu vermeiden. Sie vertrieben angebliche Heilmittel, die in Wirklichkeit keinerlei praktiſchen Wert hatten und machten auf dem flachen Lande für ihre Artikel in Vorträgen Reklame, wobei ſie ſich der nationalſozialiſtiſchen Gedankengänge über Volksgeſundheit uſw. und auch der Namen eini⸗ ger Reichsminiſter in weiteſtgehendem Maße be⸗ dienten, um dadurch die Bevölkerung zu beein⸗ fluſſen und zum Kauf der angebotenen Mittel zu bewegen. Durch chemiſche Unterſuchung Jeder an den wurde feſtgeſtellt, daß ein u. a. vertriebenes Bademittel„Diana⸗Badekur“ faſt ausſchließlich aus Terpentinöl und Schmierſeife beſtand. Für dieſes Mittel, das lediglich als Körperreinigungmittel einigen Wert hatte, ver⸗ langte die Firma 22 Reichsmark für die Pak⸗ kung bei einem Herſtellungspreis von.20 RM. Beſonders verwerflich iſt, daß durch die Machen⸗ ſchaften der Firma ausſchließlich kranke und minderbemittelte Volksgenoſſen geſchädigt wur⸗ den, die von den angebotenen Heilmitteln Lin⸗ derung und Heilung erwarteten. Es iſt bekannt, daß gerade auf dem Gebiete des Heilmittelvertriebes noch ſchwere Mißſtände herrſchen, die nur durch rückſichtsloſes Durch⸗ greifen mit ſchwerſten Strafen abgeſtellt werden können. Auf keinen Fall kann geduldet werden, daß ſich einige wenige auf Koſten armer und kranker Volksgenoſſen finanziell geſund machen. rechten platz Dlanvoller flebeitseinſatz in der metallinduſtrie (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung.) Berlin, 5. Jan. Durch die außerordentli⸗ chen Erfolge der Arbeitsſchlacht hat ſich eine verhältnismäßig ſtarke Abwanderung gelernter Arbeitskräfte nicht nur in andere Gegenden des Reiches, ſondern vor allem auch in andere Be⸗ rufsgruppen ergeben, da die Aufwärtsentwick⸗ lung nicht in allen Induſtrie⸗ und Handels⸗ zweigen das gleiche Tempo hatte und in zahl⸗ reichen Berufen noch Arbeitsloſigkeit herrſchte, während in anderen ſich bereits ein gewiſſer Mangel an geeigneten Hilfskräf⸗ ten bemerkbar zu machen begann. Im Zuge dieſer Entwicklung hat es ſich auch erwieſen, daß der immer ſtärkere Mangel an gelernten Metallarbeitern einen planvollen Ar⸗ beitseinſatz in dieſer Berufsgruppe zur drin⸗ genden Notwendigkeit werden ließ. Ganz ab⸗ geſehen davon, daß es überhaupt das Ziel des Nationalſozialismus iſt, jeden Arbeiter und Angeſtellten in dem Beruf unterzubringen, den er erlernte, hat dieſe Abwanderungsbewegung verſchiedene Nachteile mit ſich gebracht, die ein⸗ mal zu einer Beeinträchtigung der Rentabilität der Betriebe, und weiterhin zu einer uner⸗ wünſchten Umſchichtung in der Zuſammenſetzung der Betriebsgefolgſchaften führte. Neben die⸗ ſen Folgeerſcheinungen wurden auch die Haus⸗ haltspläne der Gemeinden in ſtärkerem Maße als es notwendig iſt belaſtet. Aus dieſen Gründen hat der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Ar⸗ beitsloſenverſicherung jetzt auf Grund der Ar⸗ beitseinſatzverordnung mit Zuſtimmung der zu⸗ ſtändigen Reichsminiſterien eine Anordnung erlaſſen, nach der ſämtliche Betriebe gelernte Me⸗ tallarbeiter, die am 15. Januar 1935 als Stich⸗ tag ihren Wohnſitz nicht in dem für ihren Be⸗ trieb zuſtändigen Arbeitsamtsbezirk haben, nur dann anſtellen dürfen, wenn das Arbeitsamt ſchriftlich ſeine Zuſtimmung gegeben hat. Da⸗ mit wird eine weitere Abwanderung der in der Metallbranche vorhandenen Fach⸗ kräfte wirkſam verhindert. Lindbergh im fireuzverhör Der dritte Tag des Lindbergh⸗Prozeſſes Flemington, 5. Januar.(HB⸗Funk.) Im weiteren Verlauf des Prozeſſes gegen Haupt⸗ mann ſchilderte Lindbergh im einzelnen die Löſegeldzahlungen, die vergebliche Suche nach dem Kinde und die ſchließliche Auffindung der Leiche. Sodann begann der Anwalt Hauptmanns, Reilly, mit ſeinem Verhör. Er fragte Lindbergh zunächſt nach der Herkunft und den Verwandten ſeiner Hausangeſtellten, beſonders des Dienerehepaares Wheatley und des Kinderfräuleins Betty Gow. Lind⸗ bergh mußte dabei zugeben, daß er nicht ge⸗ wußt habe, daß das Kinderfräulein einen Bru⸗ der in Canada habe und ihr zweiter Bruder mit den Behörden von New Jerſey Schwierig⸗ keiten gehabt habe. Die Vernehmung Lind⸗ berghs durch den Anwalt ging ſchließlich in ein Kreuzverhör über. Man merkte deutlich die Abſicht der Verteidigung, nachzuweiſen, daß die Entführung des Kindes im Hauſe Lind⸗ bergh doch nicht von irgendeinem Mitglied des Haushalts geplant worden ſei. Auf die Frage, ob eine außenſtehende Perſon oder eine Ver⸗ brecherbande Kenntnis von ſeinen Bewegungen hätte haben können, erwiderte Lindbergh, daß das ganz von ihrer Organiſation abhängig ſei. Im übrigen meinte Lindbergh, es wäre ganz un⸗ möglich geweſen, das Kind die Haustreppe hin⸗ unter und aus der Vordertür hinauszutragen, ohne daß die Aufmerkſamkeit ſeiner Frau oder ſeiner ſelbſt erregt worden wäre, da ſie ſich zur fraglichen Zeit im Eßzimmer aufgehalten hät⸗ ten. Der Rechtsanwalt richtete an Lindbergh die Frage:„Halten Sie es nicht für eigenartig, daß das Kind, das an einer Erkältung litt, um 7 Uhr abends zu Bett gelegt wurde, und daß bis 10 Uhr niemand nach ihm ſah?“ Der Staatsanwalt legte gegen dieſe Frage erfolgreich Verwahrung ein, wie auch gegen die Frage, ob Lindbergh im Verlaufe der Unterſuchung gehört habe, daß er ſelbſt ent⸗ führt werden ſollte. Des weiteren ſagte Lind⸗ bergh aus, daß die Löſegeldbriefe keine Fin⸗ gerabdrücke aufwieſen. Es treffe nicht zu, daß er die Polizei erſucht habe, von einer Unter⸗ ſuchung abzuſehen, da er allein die Unter⸗ ſuchung habe führen wollen. Der Haushund habe in den Stunden, die für die Entführung in Frage kommen, nicht angeſchlagen. Es ſei aber auch kein guter Wachhund. Sodann befragte der Verteidiger Lindbergh eingehend über ſeine Verhandlungen mit Dr. Condon, der belanntlich die Verhandlungen wegen des Löſegeldes an der Kirchhofmauer mit dem angeblichen Entführer gepflogen hatte. Lindbergh ſagte, er ſei nicht zugegen ge⸗ weſen, als Condon den zweiten Löſegeldbrief erhalten habe, in dem die ſofortige Zahlung des Geldes gefordert geweſen ſei. Auf Grund der Beſprechungen, ſo ſagte Lindbergh, ſei er zuerſt der Anſicht geweſen, daß mehrere Per⸗ ſonen an der Entführung beteiligt geweſen ſeien. Jetzt ſei er aber der Meinung, daß nur eine Perſon in Frage komme, und zwar Hauptmann. Darauf wurden die Verhandlun⸗ gen auf Montag vertagt. fllbaniſche Palaſtrevolution? berwirrende dementis— fluch dort hetzen die kmigranten Berlin, 5. Jan.(Eig. Bericht.) Weniger die knappe Meldung über eine Aufſtandsbewe⸗ gung in Albanien und ein Bombenattentat auf König Zogu als die vielen ſich widerſprechen⸗ den und teilweiſe nichtsſagenden Dementis, die aus der albaniſchen Hauptſtadt kommen, geben der Vermutung Nahrung, daß es ſich an der Oſtküſte der Adria tatſächlich um ernſtere Kom⸗ plikationen handelt, und daß nur noch die Frage zu beantworten iſt, ob hier eine Palaſtrevolution vorliegt oder die Entwicklung der Dinge einen Bürger⸗ krieg hat heranreifen laſſen. Gute Kenner des Landes ſchenken vor allem der Tatſache größtes Intereſſe, daß die Nachrichten über die albaniſche Aufſtandsbewegung in der Hauptſache von Athen und von Rom aus in die Welt lanciert werden, und ſind von dem Ausbrechen der Bewegung ſelbſt nicht wei⸗ ter überraſcht; nur datz ſie dieſe Entwicklung weniger auf innerpolitiſche Momente zurückfüh⸗ ren als durch die außenpolitiſchen Beziehungen Albaniens hervorgerufen erachten. Die inner⸗ politiſchen Verhältniſſe dürften dabei aber auch ihre Rolle ſpielen, zumal auch in Albanien oder wenigſtens an den Grenzen Emigranten am Werke ſind, die mit aller Intenſität die pa⸗ triarchaliſche Stellung zu erſchüttern ſuchen, die ſich König Zogu ſchon als Staatspräſident und dann ſpäter als König geſchaffen hat. Dieſe Oppoſition geht von der„Nationalen Uni⸗ onspartei“ aus, deren Mitglieder haupt⸗ ſächlich im nördlichen Albanien und an der jugoſlawiſch⸗albaniſchen Grenze zu Hauſe ſind. König Zogu ſelber hat ſeinen ſt ärkſten Rück⸗ Der Führer ſpricht auf der Kundgebung der deutſchen Führerſchaft Der Führer und Reichskanzler während ſeiner Anſprache in der Staatsoper vor der Führerſchaft ſämtlicher Gliederungen und Organiſationen des neuen Deutſchland. halt in der albaniſchen Volkspartei, die ſich zum beträchtlichen Teil aus moham⸗ medaniſchen Elementen zuſammenſetzt. Wäh⸗ rend nun die Unionspartei mehr nach Belgrad hin tendiert, treten die Anhänger der Volks⸗ partei genau wie der König und der„Palaſt“ für eine proitalieniſche Orientierung ein, ein Gegenſatz, der ſchon ſei der Staatsprã⸗ ſidentenſchaft Zogus beſteht und ſich immer mehr ausprägte. Die ſich daraus ergebenden Mei⸗ nungsverſchiedenheiten gewannen im letzten Sommer ſchon anläßlich der italieniſchen Flot⸗ tendemonſtration vor Durazzo an Härte und verſchärften ſich in den letzten Monaten mit dem in Südalbanien ausbrechenden albaniſch⸗ griechiſchen Minderheitenkonflikt in der Schul⸗ frage. Aus der hier aufgezeigten Entwicklung iſt das direkte Intereſſe Roms und Athens am Lauf der Dinge in Albanien verſtändlich, an⸗ dererſeits aber darf dieſes Intereſſe für die Beurteilung und Auswertung der römiſchen und griechiſchen Nachrichten über Albanien nicht un⸗ berüchſichtigt bleiben. 5 beſchäftche is de hauptſach! Kürzlich erſchien in einem Warſchauer Reiſe⸗ büro ein orthodoxer Jude namens Lejzor Bor⸗ man, der ſeine Teilnahme an einer Fahrt nach Paläſtina anmeldete. Es wurde ihm jedoch von dem Angeſtellten des Reiſebüros erklärt, daß nur Nichtjuden an dieſer Fahrt teilneh⸗ men können, worauf ſich Borman entſchloß, ſichſofort taufen zu laſſen, da er un⸗ bedingt nach Paläſtina gelangen müſſe. Das Reiſebüro benachrichtigte eine zioniſtiſche In⸗ ſtitution über die Vorſätze des Borman. Von ihr befragt, erklärte Borman, daß er ſich auf dieſe Weiſe die Einreiſeerlaubnis nach Pa⸗ läſtina, um welche er ſchon jahrelang die dor⸗ tigen Behörden angeht, erzwingen wollte. Ein⸗ mal in Paläſtina, wollte er wieder zum jüdi⸗ ſchen Glauben zurückkehren. Da ſage einer etwas gegen die Geſchäfts⸗ tüchtigkeit der Juden. Einer Reiſe wegen wech⸗ ſeln ſie den Glauben wie das Hemd. Man ſieht: Nichts iſt dem Juden heilig, auch der Glaube nur Geſchäft. M. Tannery iſt mit großer Stimmenmehrhelt zum neuen Präſidenten der Bank von Frank⸗ reich gewählt worden. 0 e» Sahrgang 5— A Nr. 9/ B Nr. 6— Seite 4 „Hakenkreuzbanner“ Maunheim, 6. Januar 1935 Kenugen einer Volfsfumnst 300 Jahre Schwarzwäkder(AUhren Sie ſind einzig auf der Wekt— Furtwangen beſitzt das groößte Uhrenmuſeum der Erde Furtwangen, 5. Jan. Im Herzen des Schwarzwaldes, in einer Höhe von annähernd 1000 Meter, umſchloſſen von grünen, tannen⸗ bewachſenen Höhen und ſatten Wieſen, liegt als höchſtgelegene Stadt des badiſchen Grenzlan⸗ des das wegen ſeiner Uhreninduſtrie und ſeinem großen Uhrenmuſeum in der gan⸗ zen Welt bekannte Furtwangen. Geſchichte der Schwarzwälder Ahr Dem Schwarzwälder iſt von jeher, gleich allen Gebirgsvölkern, die Geſchicklichkeit eigen geweſen, das Holzmeſſer zu führen, mit ihm Geräte zu ſchnitzen und zu verzieren. Und ſo war es wohl das wichtigſte Ereignis in der viel⸗ tauſendjährigen und wechſelreichen Geſchichte des S. als dieſe altvererbte Ge⸗ Jan 900 5 er Holzverarbeitung vor nunmehr aſt 300 Jahren zum erſten Male angewandt wurde, um eine Uhr zu ſchnitzen. Die oft geſtellte Frage, wann und wo eigent⸗ lich die erſten Schwarzwälder Uhren gebaut wurden,'zt ſich durch Angabe einer Jahres⸗ zahl ni eantworten. Nach einer Ueberliefe⸗ rung ſoll ganz in der Nähe von Furtwangen, in dem Schwarzwälderhaus Rodeck bei Alt⸗ glashütten, die Wiege der Schwarzwälder“ Uhren geſtanden haben. Glasbläſer, die ihre kunſtgewerblichen n in fremde Län⸗ der trugen, ſollen erſtmals eine von einem böh⸗ miſchen Glasbläſer eingehandlete Uhr in den Schwarzwald gebracht haben. Als einer der früheſten Verfertiger Schwarz⸗ wälder Uhren gilt wohl mit gutem Recht der in den Spirzen unweit von St. Georgen le⸗ bende Schreiner Lorenz Frey, der um die Mitte des 17. Jahrhunderts eine aus Böhmen eingeführte hölzerne Stundenuhr mit„ebenſo roßer Mühe wie Geſchick nachmachte und des⸗ alb in der ganzen Umgegend Aufſehen er⸗ regte“. Dieſe Uhr war ſehr einfach: ſie beſtand aus einer paar hölzernen Rädern, einem Waagebalken als Unruhe, einem Stundenzeiger und einem Spindelgang als Hemmung. Die Stelle der Gewichte vertrat ein an einer Schnur aufgehängter Stein. Da und dort verſuchte ein in Holzarbeiten n zur Winterzeit das Nachmachen ſolch einer Uhr, aber zur eigent⸗ lich gewerbsmäßigen Ausübung der erlangten Fertigkeit oder gar zu einem regelrechten Han⸗ del kam es vorerſt noch nicht. Denn die Früh⸗ geſchichte der Schwarzwälder Uhren fällt in eine Zeitſpanne, da gerade der Schwarzwald noch in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges lag und in der Folgezeit der pfälziſche Erbfolge⸗ krieg die Bauern bis aufs Blut ausgeſaugt und 25 Erwerbs⸗ und Verkehrsleben lahmgelegt atte. Zu Anfang des 18. Jahrhunderts fand dann die Herſtellung der Uhren im Schwarzwaldhauſe ihre eigentliche Heimſtätte, und man muß es den Schwarzwäldern laſſen: ihren Weg haben ſie ſich immer ſelbſt gebahnt, und ſie haben aus den beſcheidenſten Anfängen mit einer unge⸗ heuren Willenskraft und oft unter den ſchwie⸗ rigſten Verhältniſſen eine Induſtrie geſchaf⸗ fen, die heute in ihrer Art einzig auf der gan⸗ zen Welt daſteht. Ihre Erzeugniſſe genießen wegen ihrer Güte einen Weltruf. Ahrenhandwerk und Fachſchule Den gewaltigen Aufſchwung, den die Schwarzwälder Uhreninduſtrie im Laufe dreier Fahrhunderte genommen hat, zeigt am beſten die große hiſtoriſche Uhrenſammlung in 7 urtwangen, die über 1000 Uhrwerke aller eiten und aller Länder enthält. Sie ſtellt eine einzigartige Sehenswürdigkeit dar und wird 0—— Fachleuten des In⸗ und Auslandes als da größte Ahrenmuſenm der Welt bezeichnet. Das Muſeum gehört der ſtaatlichen Badiſchen Uhrmacherfachſchule in Furtwangen und wurde im Jahre 1850 von dem damaligen Direktor Eine alte Schwarzwülder uhr mit Schild aus der Meiſterhand von Matthias Faller der Anſtalt, dem Erbauer der weltbekannten Schwarzwaldbahn und dadurch berühmt gewor⸗ denen Baumeiſter Gerwig gegründet. Es bietet eine lebendige Geſchichte der Schwarzwäl⸗ der Uhr von ihrer Kindheit bis zu ihrer höch⸗ die Vielgeſtaltigkeit der Zeitmeſſer, die ſich die Menſchen im Laufe der Jahrhunderte gebaut haben, zu ſehen. Von der erſten Schwarzwälder Uhr, die— wie oben erwähnt— um 1640 angefertigt Blick in eine Uhrenwerkſtatt ſten Vollendung in heimſtättiſcher und fabrika⸗ tionsmäßiger Herſtellung. Wir finden in der Ausſtellung nicht nur Schwarzwälder Uhren, ſondern au Uhren aus anderen deutſchen Landen und Uhren auslän⸗ diſcher Herkunft. Von der einfachen Gebrauchs⸗ uhr bis zu den Kunſtuhren des Mönchs Rin⸗ derle von St. Peter und des Pfarrers Philipp Matthäus Hah'n aus Scharhauſen ſind hier alle Arten vertreten. Es iſt ſehr intereſſant, ſein ſoll, iſt kein Stück mehr vorhanden. Das ——— Muſeum beſitzt jedoch ein typiſches chwarzwälder Holzwerk, das wenige Jahre ſpäter erſtanden iſt und noch kein Pendel, ſon⸗ dern als Gangregler den ſchwingenden Quer⸗ balken, die Waag, zeigt. Wir ſehen weiter die erſten Pendeluhren, ebenfalls aus Holz, das Feit d vor dem Zifferblatt, das eine ruhigere eit durch ſein Hin⸗ und Herſchwingen 10 nervös machte, aber zu der witzigen Bezei Wicfhitig! Ausscineiden! Geeignete Gemüſeſorten für den Kreis Mannheim Der Kreislehr · und verfuchsgarten Ladenburg empfiehlt Ladenburg, 5. Jan.(Eig. Bericht.) Wie beim Obſtbau ſo iſt auch beim Gemüſebau die richtige Auswahl das Wichtigſte, wenn man im 0 oder im Garten einen guten Er⸗ folg erzielen will. Auf gutes Saatgut mit guter, erprobter Keimkraft ſoll man achten und nicht Samen zweifelhafter Herkunft oder gar von Hauſierern kaufen. Auch die ſo oft durch allerlei farbige Reklame angeprieſenen Gemüſe⸗ forten fremder Gegenden ſind nur zu oft für unſere Böden untauglich und werden in vielen Fällen zu Mißernten führen. Der Kreis lehr⸗ und Verſuchsgarten in Ladenburg hat deshalb nach langjähriger Prüfung die Ge⸗ müſeſorten zuſammengeſtellt, die für un⸗ ſere klimatiſchen und Boden⸗Verhält⸗ niſſe am beſten geeignet ſind und mit Erfolg gezogen werden können. Wir bringen hier die bewährteſten Gemüſe⸗ ſorten, die im ganzen Kreiſe guten Ertrag ga⸗ rantieren: Weißkraut: 7295 Dithmarſches, ſehr früh; Juni⸗Rieſen, ſehr früh; Braunſchweiger, zum Einſchneiden; Amager, Dauerſorte zum Einwintern; Weſtfalia, zum Einwintern. Rot⸗ kraut: Haco, beſte Frühſorte; Langendyker oder Weſtfalia, beide Dauerſorten zum Ein⸗ wintern. Wirſing: Bonner Advent, Früh⸗ ſorte für Herbſtpflanzung; Eiſenkopf, Frühſorte für Frühjahrspflanzung; Langendyker, Weſt⸗ falia oder Zeppelin, Dauerſorten zum Einwin⸗ tern. Blumenkohl: Erfurter Zwerg, Früh⸗ ſorte; Dippes Erfolg, mittelfrüh; Unvergleich⸗ licher, Herbſtſorte. Ro ſenkohl: Feſt und Viel, für Herbſt und Winter; Herkules, für Spätwinter; Kahls Hausmarke, für Spätwin⸗ ter. Kohlrabi: Prager, früh; Goliath, ſpät. Kopfſalat: Maikönig, für das Frühjahr; Stuttgarter Dauerkopf, für den Sommer; Bo⸗ hemia, für den Sommer; Mombacher Winter⸗ ſalat; Schlettſtäſter, Winterſalat. En divien⸗ falat: Eskariol, breite, grüne, für Winter; Italieniſche, für Winter. Spina': Gaudry, für Winter; Eskimo, für Winter; Nobel, für Früh⸗ jahr. Chineſerkohl: Kantoner. Toma⸗ ten: Auguſta, rundfrüchtig; Geiſenheimer Aus⸗ leſe, rundfrüchtig; Rheinland. Sellerie: Saxa; Gonſenheimer; Alabaſter. Karotten: Gonſenheimer; Rubin; Nantaiſer. Möhren: Berlicumer; Sudenburger. Lauch:(Porree) Elefant. Zwiebel: Mühlhauſer(als Steck⸗ wiebel); Zittauer, zur Saat; Stuttgarter Rie⸗ 8033 zur Saat. Gurken: Senſation, halblange: „Ruſſiſche Trauben, Eſſig⸗ und Salzgurken; Vor⸗ Ran Eſſig⸗ und Salzgurken. Rote üben: Aegyptiſche plattrunde; Gonſenhei⸗ mer. Schwarzwurzeln: Einjährige Rie⸗ ſen. Rettäg: Oſtergruß, früh; Münchener Bier, für Sommer; Erfurter warzer; für Winter. Radieschen: Leuchtfeuer, rot rund; Rubin, rot rund; Eiszapfen. Erbſen: Saxa, niedrig früh; Vorbote, niedrig früh; Telefon, hoch ſpäter. Buſchbohnen: Karlsruher Markt. Aan dich Benz Phänomen; Un⸗ n felts fadenlos(nicht für Odenwald). C. L. F. Brief aus Odenwald und Bauland Buchen, 5. Jan.(Eig. Bericht.) Die ver⸗ gangene Woche ſtand teilweiſe noch im Zeichen des verfloſſenen Weihnachtsſeſtes. An mehre⸗ ren Orten fanden noch Weihnachtsfeiern der verſchiedenen Vereine ſtatt, ſo von den Turnvereinen in Mudau und Schilling⸗ ſtadt, unter anderem vom Geſangverein in Oſterburken. Zum erſten Male hielt auch der Betriebsführer und die Gefolgſchaft der Firma Möbelfabrik E.& V. Schifferde cker (Hainſtadt) eine erhebende Weihnachtsfeier ab, bei der der Kreiswalter der DAß über die Volksgemeinſchaft ſprach, die gerade durch ſolche Feiern immer mehr gepflegt werde. Eine gleiche Feier war von der Firma Blumenfabrik Frei (Walldürn) veranſtaltet worden. Im Verſammlungsleben ſetzt nun wieder eine rege Tätigkeit ein. Eine von über 150 Imkern beſuchte Tagung war in Hard⸗ heim, bei der der Vorſitzende Friedrich über die Arbeiten in der Bienenzucht im abgelaufenen Jahre in längeren Ausführungen ſprach. Die Verſammlungen zur Erzeu⸗ ungs chlacht nehmen beſonders im Kreiſe ldelsheim ihren Fortgang. In Obern⸗ dorf und Oberwittſtadt ſprach Landes⸗ ökonomierat Traut(Boxberg) und in einer großen Bauernverſammlung in Ade lsheim ſelbſt redete Kreisbauernführer Thren zu dem Thema„Warum Erzeugungsſchlacht“. Die DAß hielt Tagungen in Laudenberg und Höpfingen mit dem Kreiswalter der DAß, Ackermann, als Redner. Auf wirtſchaftlichem Gebiet iſt der Abſchluß der Morregulierung in dem Ort Het⸗ A bei Buchen zu berichten, bei dem faſt alle Bauhandwerker des Maurerdorfes beſchäf⸗ tigt waren. Ebenfalls fand dort die Straßen⸗ tanaliſation ihren Abſchluß. Auf kulturellem Gebiet zeigte die Gau⸗ filmſtelle den gewaltigen Film„Stoß⸗ trupp 1917“ in Sennfeld, Korb, Unter⸗ keſſach, Schillingſtadt. In Schlier⸗ ſtadt lief der Film„Kampf um Verdun“. Eine Merkwürdigkeit iſt aus Gerichtſtet⸗ ten im Erftal zu berichten. Im ganzen Jahr 1934 iſt in dem 800 Einwohner zählenden Ort kein einziger Erwachſener geſtorben. Nur von 16. Neugeborenen ſtarben gleich zwei. Ein tra⸗ giſches Geſchick ereilte die Familie des Land⸗ wirts Karl Lenz in Strümpelbrunn. Da hatte man in der Silveſternacht einſteriliſierte Wurſt gegeſſen. Danach erkrankte die geſamte Familie an Vergiftungserſcheinungen. Die Ehe⸗ frau ſtarb am Neujahrstag unter qualvollen Schmerzen, während die andern Familienmit⸗ glieder mit leichterem Unwohlſein davonkamen. In Mudau, wo nicht weniger als ein Vierteljahr die Volksſchule wegen Scharlach ge⸗ ſchloſſen war, konnte nun endlich der Unterricht wieder aufgenommen werden. Was das Wetter anbelangt, ſo ſcheint der Winter tatſächlich auszubleiben, denn am 1. Ja⸗ nuar konnte man in Buchen nachmittags einen wundervollen Regenbogen ſehen, genau wie nach einem Gewitter im Hochſommer. B. ſchlug, das im nahen Uhrenſch nung„Kuhſchwanzpendel“ führte. So einfach auch die erſten Uhren waren— ſelbſt die Zahn⸗ räder waren aus Holz— ſo beweiſt genade die Eigenart ihrer Verarbeitung, wie die Sckwarz⸗ wälder es verſtanden, aus gröbſtem Holz ſchönſte Figuren zu ſchnitzen. Das figür⸗ liche affen war der Ausdruck wirklicher Volkskunſt. Um die Uhren auch zur Nachtzeit verwenden zu können, verſah man ſie zu Anfang des 18. Jahrhunderts mit einem Schla g w erk. Der Ton wurde dadurch erzeugt, daß ein klei⸗ ner Holzhammer an ein gläſernes Glöckchen Glashütten hergeſtellt wurde. Wohl ſchlechthin das ſchwierigſte Stück Arbeit erforderte im Laufe der Jahrzehnte die Herſtellung und geſchmackvolle Verziehrung der meiſt rechteckigen Zifferblätter und ilder. Waren dieſe bis etwa um 1760 herum aus Holz geſchnitzt und mit ein⸗ facher Waſſerfarbe bemalt, ſo wurden ſie in der Folgezeit mit Hilſe einer Bildpreſſe ge⸗ druckt. In der Ausſtellung können wir an vielen Wanduhren den Wandel der Schild⸗ bemalung verfolgen. Wir ſehen da Blumen in einfacher Form, Landſchaften und Darſtellun⸗ gen aus der Heiligenlegende, ſo zum Beiſpiel die aus dem Kloſter St. Peter ſtammende einzigartige aſtronomiſche Uhr, die ein rot bemaltes und vergoldetes Empiregehäuſe mit reich bemalten Zifferblättern aufweiſt und eine Szene„Die Taufe des Johannes im Jor⸗ dan“ darſtellt. Um die 6ber Jahre des vorigen Jahrhun⸗ derts entſtand eine neue Art der Schwarzwäl⸗ der Schilduhr, von denen die Ausſtellung eine ganze Reihe Hs und die unſere Heiter⸗ keit hervorrufen. Der Bogen des Schildes iſt durchbrochen und irgend eine oder mehrere Fi⸗ 2255 ergötzen uns. So ſehen wir zum Beiſpiel die poſſierliche Figur des Kapuziners, der nach Ablauf jeder Stunde am Glockenſtrang zieht, die Uhr mit den zwei ſich ſtoßenden Stein⸗ böcken, die der Schneider mit der Schere zu trennen verſucht, mit der auf⸗ und abziehenden Schildwache; dort überſchlägt ſich ein Seil⸗ tänzer, hier klappt ein Türke greulich ſeinen Mund auf und das Schaurigſte— wie freuen ſich alle Ausſtellungsbeſucher— ein Metzger mit dem Beil ſchlägt eine arme Kuh tot. Das Schrecklichſte hierbei iſt, daß das Tier bis zum ſeligen Tod ſoviel Beilhiebe erhält, als die Uhr Stunden zeigt.. Unſer weiterer Rundgang durch dieſes einzigartige Muſeum zeigt dann in einer beſonderen Abteilung einen für die Entwicklung der Schwarzwälder Uhreninduſtrie äußerſt wichtigen Abſchnitt: die Anferti⸗ gung von Spiel⸗ und Maſikuhren, deren Anfänge wir in der Kuckucks uhr und in den zu gleicher Zeit entſtandenen G locken⸗ ſpieluhren ſehen. Die erſte Kuckucksuhr — der Meiſter Franz Anton Ketterer in chönwald 1730 angefertigt. Wir ſehen den Lackſchild in der ſchon über 200 Jahre bekannten Form, wobei in den oberen Bogen des Tür⸗ chens der Kuckuck geſchnitten iſt. Die ganze Entwicklung der Spieluhrmacherei läßt ſich in der Ausſtellung genaueſtens verfolgen. Wir finden eine kunſtvolle Flötenuhr aus den 60er Jahren des 18. Jahrhunderts, deren Schild von dem Meiſter Matthias Faller, dem Be⸗ gründer der Schildſchnitzerei, iſt. In großen Käſten ſehen wir Spieluhren aus der Zeit von 1800 bis 1840, die heute noch gehen und jedem Beſucher der Ausſtellung beſondere Freude bereiten. Aus einer Unter⸗ redung mit dem Führer, der uns durch die Aus⸗ ſtellung begleitet, erfahren wir, daß die Holz⸗ walzen mit den Meſſingſtiften und Brücken, die 55 Durchlaß des Tones die einzelnen Pfeifen⸗ lappen erheben, vom Spieluhrmacher elbſt hergeſtellt wurden; demnach mußte derſelbe nicht nur Techniker, ſondern auch ein„kleiner“ Muſiker ſein. 4 Dieſe Spielwerke waren immer mit einem Zeitmeſſer verbunden und wurden zu be⸗ ſtimmter Stunde zur Auslöſung gebracht. Die Herſtellung ſolcher Spieluhren hat ſich bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gehalten. In der Furtwanger Uhrenſammlung finden wir ſogar noch einen ſpäteren Zeugen aus den hoer Jahren in der n Wir ſehen da ein kunſtvolles Nußbaumgehäuſe im da⸗ maligen Zeitgeſchmack, das in einem Türmchen über dem Zifferblatt den Trompeter von Säk⸗ kingen, ſein Inſtrument am Munde, zeigt; zur vollen Stunde wird das Spielwerk ausgelöſt. Der Trompeter bläſt, und hat er geendet, ſo hören wir ein Stück aus der Ouvertüre zu Flotows„Martha“, und abwechſelnd noch fünf weitere Muſikſtücke. Eine beſondere Sehenswürdigkeit bildet die Fpaenſ erſtellt von E. Wehrle, die den „Rattenfänger von Hameln“ darſtellt und ihn ſtündlich aufſpielen läßt. Aus dieſer Spieluhr⸗ macherei hat ſich die Spielwerk⸗ und Orcheſtrion⸗Fabrikation entwickelt, die heute ihren Hauptſitz in der Schwarzwald⸗ Kreishauptſtadt Waldkirch hat. Nach einem beſonderen Beſuch in der echten, alten Uhrmacherwerkſtätte aus den Anfängen des 18. Jahrhunderts(ſiehe Bild), in der ſechs Generationen mit dieſem alten Werkzeug bei Spanlicht und ſpäter bei Rüböl⸗ und Petro⸗ leumlampe geſchafft haben, nehmen wir Ab⸗ ſchied von den Schwarzwälder Uhren, deren Induſtrie getragen iſt von der Tradition, dem ſuchenden, ſchaffenden und kämpfenden Volkskunſt⸗Handwerk dreier Jahrhun⸗ derte, nehmen wir Abſchied von Deutſchlands älteſtem und größten Uhrenmuſeum. *— aufweif den Ku werden, Gemein der Bemeis empfün; die K Die Pr ſer Rich Viele loſun Mark u Gewinn ſich noch erwerbe. Die E rung de daß be von B tere Kar lungen, z um K Dieſer amtes ren Bila eine We kulturelle nen. We nicht dar eine Aus aus das doch we im Hinbl Ausrichtu ſt Sie ſtell ſtandsa poſitiv Künſtlerſe ler in der ſchaffen h Charakt Malerei! dieſe Aus Landſch Stillebb nige Kün Problemei ſind, die Vorausſet größeren So erfr ſchen Leiſtt ſpiegeln di riſſenh Der Nat das tragfä auf dem 1 Ausdruck 1 tet werden Wennen ſichtspunkt Bild ins Heim der den größte trachtet, wi ſchränkunge durch die beſtimmt. durch die 2 hältnis zu weil dieſe loren hatte und dieſe in ihrer 2V feſtſtellen kö geſtellten W ſtellung un den. Es wi wir mit he ten Schichte deren Seite zum Her Seiten, Volk und 5 Linie des Darüber hi nicht darauf 50b0 22 Zwe Refle stoff geb⸗ dyn 5pTO 50b0 23 dos. gehẽ Januar 1935 .So einfach lbſt die Zahn⸗ eiſt genade die die Schwarz⸗ röbſtem Holz as figür⸗ Ausdruck eit verwenden Anfang des chlagwerk. daß ein klei⸗ nes Glöckchen en hergeſtellt dierigſte Stück zahrzehnte die rziehrung der ätter und bis etwa um und mit ein⸗ zurden ſie in Bildpreſſe ge⸗ nen wir an der Schild⸗ ha Blumen in d Darſtellun⸗ zum Beiſpiel r ſtammende Ihr, die ein zmpiregehäuſe aufweiſt und nnes im Jor⸗ zen Jahrhun⸗ Schwarzwäl⸗ e Ausſtellung unſere Heiter⸗ s Schildes iſt r mehrere Fi⸗ zum Beiſpiel ners, der nach nſtrang zieht, enden Stein⸗ er Schere zu d abziehenden ch ein Seil⸗ reulich ſeinen — wie freuen ein Metzger Kuh tot. Das Tier bis zum t, als die Uhr n zeigt dann inen für die ihreninduſtrie Anferti⸗ Aſikuhren, icksuhr und en Glocken⸗ Kuckucksuhr etterer in Zir ſehen den hre bekannten zen des Tür⸗ Die ganze i läßt ſich in rfolgen. Wir ihr aus den „deren Schild ler, dem Be⸗ 40, die heute r Ausſtellung einer Unter⸗ durch die Aus⸗ daß die Holz⸗ 5 len Pfelfen⸗ Anen Pfeifen⸗ macher ſelbſt ußte derſelbe ein„kleiner“ er mit einem zurden zu be⸗ gebracht. Die t ſich bis zum lten. In der den wir ſogar us den hoer r. Wir ſehen äuſe im da⸗ em Türmchen eter von Säk⸗ de, zeigt; zur erk ausgelöſt. ir geendet, ſo Duvertüre zu And noch fünf eit bildet die rle, die den ſtellt und ihn ꝛſer Spieluhr⸗ Sahrgang 5— 4 Nr. 9/ B Nr. 6— Seite 5 „Hakenkreuzbanner⸗ Mannheim, 6. Januar 1935 Dem Volß die guter der Multfur „Das gute Bild ins deutſche Heim“ Die Ausſtellung ein voller Erfolg— Bisher 9ooo Befucher— Karlsruhe 5. Jan.(Eigener Bericht.) Die von der NS-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude veranſtaltete Ausſtellung„Das gute Bild ins deutſche Heim“ hat, wie ſich letzt ſchon vor Beendigung der Ausſtellung jagen läßt, die Erwartungen in volem Maße erfüllt. Keine Gemäldeausſtellung in Baden konnte jemals ſolche Beſucherziffern— bis jetzt wurden ſchon gegen 9000 Beſucher gezählt— aufweiſen. Noch nie konnten Werte der Bilden⸗ den Kunſt ſo großen Volksſchichten nahegebracht werden, wie durch dieſe Veranſtaltung der NS⸗ „Kraft durch Freude“, Es wurde er Beweis erbracht, daß das ſchaffende Volt ſehr empfänglich iſt für die Güter der Kultur, wenn die Kunſt nur den Weg zum Volke findet. Die Propaganda in den Betrieben hat in die⸗ ſer Richtung ſehr gute Früchte gezeitigt. Viele Beſucher konnten durch die Bildver⸗ loſung Bilder im Verkaufswert bi. zu 1450 Mart unentgeltlich erwerben. Die glücklichen Gewinner waren faſt durchweg Familien, die es ſich noch nie leiſten konnten, ein gutes Bild zu erwerben. Die Gründung der Kameradſchaft zur Förde⸗ rung der Bildenden Künſte hatte den Erfolg, daß bereits eine anſehnliche Anzahl von Bildern verkauft wurden und wei⸗ tere Kaufabſchlüſſe bevorſtehen. So iſt es ge⸗ lungen, der Künſtlerſchaft neue Wege zum Käufer zu eröffnen. Dieſer Tage beſuchte der Leiter des Kultur⸗ amtes in der Reichspropagandaleitung der SDaApP, Pg. Franz Moraller die Ausſtel⸗ lung. Er ſtellte mit Freude und Genugtuung feſt, daß es ſein Heimatgau war, der es er⸗ möglichte, eine Ausleſe der in der Südweſtmarl ſchaffenden Künſtler weiten Volkstreiſen zu⸗ günglich zu machen. Angeſichts der überraſchend günſtigen äuße⸗ ren Bilanz der Ausſtellung iſt es weſentlich, eine Wertung hinſichtlich der zukünftigen kulturellen Aufgaben unſerer Zeit zu gewin⸗ nen. Wenn ſelbſtverſtändlich von vornherein nicht daran gedacht werden konnte, jetzt ſchon eine Ausſtellung zuſammenzubringen, die durch⸗ aus das Geſicht unſerer Zeit trägt, ſo hat ſie doch wertvolle Fingerzeige gegeben im Hinblick auf die Ausrichtung der Kunſt nach unſeren neuen gei⸗ ſtigen und ſeeliſchen Inhalten. Sie ſtellt jedenfals eine überſichtliche Be⸗ ſtandsaufnahme von dem dar, was an poſitiven Kräften innerhalb unſerer Künſtlerſchaft heute tätig iſt und was die Künſt⸗ ler in den letzten Jahrzehnten vorzugsweife ge⸗ ſchaffen haben. Charakteriſtiſch für das Weſen der ganzen Malerei der vergangenen Jabhre iſt, wie auch dieſe Ausſtellung zeigt, das Vorherrſchen der Landſchaft, des Porträts und des Stillebens als Motive, während nur we⸗ nige Künſtler an die Geſtaltung von geiſtigen Problemen in unſerem Sinne herangegangen ſind, die allein in techniſcher Hinſicht beſtimmte Vorausſetzungen hat, ſo die Beherrſchung einer größeren Fläche wie beim Fresko. So erfreulich die durchſchnittlichen künſtleri⸗ ſchen Leiſtungen der ausgeſtellten Werke ſind, ſie ſpiegeln doch unverkennbar die gei ſt ige Zer⸗ riſſenheit der letzten Fahre wider. Der Nationalſozialismus wird daher das tragfähige Fundament zu legen haben, auf dem das Gebäude der Kunſt als höchſter Ausdruck unſeres Seins ſtark und ſchön errich⸗ tet werden kann. Wenn man die Ausſtelluna unter dem Ge⸗ ſichtspunkt ihrer Aufgabenſtellung:„Das gute Bild ins deutſche Heim“, insbeſondere in das Heim der einfachen, avpbeitenden Schichten, die den größten Teil unſeres Volkes darſtellen, be⸗ trachtet, wird man von vornherein gewiſſe Ein⸗ ſchränkungen machen müſſen. Dieſe ſind ſchon durch die Bildart und die Bildgröße beſtimmt. Wenn man mit einfachen Leuten durch die Ausſtellung geht, die bisher kein Ver⸗ hältnis zur Bildenden Kunſt hatten— eben weil dieſe die Verbindung mit dem Voltk ver⸗ loren hatte und ihr enges Eigenleben führte— und dieſe Beſucher fragt, was ſie an Bildern in ihrer Wohnung haben möchten, wird man feſtſtellen können, daß ein großer Teil der aus⸗ geſtellten Werke ſchon in der Art ihrer Themen⸗ ſtellung und der Bildgröße keinen Beifall fin⸗ den. Es wird dabei keineswegs überſehen, daß wir mit der Geſchmackbildung der brei⸗ ten Schichten erſt anfangen müſſen, auf der an⸗ deren Seite muß die Künſtlerſchaft den Weg zum Herzen des Volkes finden. Beide Seiten, Volt und Künſtler, müſſen ſich auf der großen Linie des gemeinſamen Erlebens unſerer Zeit treffen. Darüber hinaus wird ſich die Bildende Kunſt nicht darauf beſchränken dürfen, ſchönen Wand⸗ Siedlungshauſes »Kleintiere und Gartengewächſe ſchmuck herzuſtellen, ſondern im großen Rahmen 5 Glied monumentaler Bautunſt zu ſchafſen. „Die gute Wohnung“ Das Amt„Schönheit der Arbeit“ in der NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ wird den durch die Ausſtellung beſchrittenen Weg weiter ehen. Eine ſehr weſentliche Stufe zu dieſem iel wird eine Ausſtellung im Frühjahr in Karlsruhe ſein, die ſich das Thema„Die gute Wohnung“ geſtellt hat. Es werden gute, einfache Möbel aus deutſchen Höl⸗ zern, hauptſächlich für die Arbeiterwohnung, Neue Siedlung Neckarhauſen, 6. Jan.(Eig. Bericht.) Auf dem alten, zwei Hektar großen Sport⸗ elände werden 15—20 Siedlungs⸗ tellen von je 10 Ar errichtet werden. Dieſe Heimſtättenſiedlung iſt für jedes erb⸗ geſunde Ehepaar zugänglich. Jedes Haus 2. vabsrurt. — Ausgezeichnete Verkaufsergebniſſe und all die Einrichtungsgegenſtände gezeigt werden, die zum Haus gehören, alſo Geſchirr, Keramik, Stoffe, Beſtecke ufſw. Dem guten Wohnraum wird der vorbildliche Ar⸗ beitsraum gegenübergeſtellt. An Hand die⸗ ſer beiden Aufgabengebiete des Amtes„Schön⸗ heit der Arbeit“ werden die Wechſelbeziehun⸗ en zwiſchen dem Wohnraum und ſeiner Wir⸗ ung und die des Arbeitsraums auf den Men⸗ ſchen aufgezeigt. Es ſoll beim arbeitenden Menſchen der Wunſch geweckt werden, nach der Arbeit im gutausgeſtatteten Arbeitsraum auch innerhalb ſeines Heims in einer guten und ſchönen Umgebung zu leben. in Neckarhauſen und Obſtanlage zur Selbſtverſor⸗ gung der Familie zum großen Teil beitragen und ſich ſomit in die Maßnahmen der Erzeu⸗ gungsſchlacht einfügen. Die Häuſer ſind' in zwei Typen eingeteilt. Typ 6a ſieht im Par⸗ terre eine geräumige Wohnküche, ein Schlaf⸗ SlEDLUNG-NMECKARHAUSEN. NACNI ENTV/ ARCHITT. JoHIRK., MHP-wEwùj —— Wencsfar 175ο SpoRr- PTATZT. 10 Zusba Zel0 nn C. L. E. wird ſo gebaut, daß es jederzeit vergrößert zimmer, eine Werkſtätte(oder Kammer), einen werden kann. Bei Erreichung des 50. Lebens⸗ jahres des Hausinhabers muß das Anweſen ganz bezahlt ſein, ſo daß es reſtlos in den Be⸗ ſitz der Familie übergeht. Die Koſten eines einſchließlich Land, Haus, betragen 3500 bis 4000 RM. Bei Mitarbeit werden dem Siedler, je nach Leiſtung, bis zu 700 RM beim Bau angerechnet und dem ukünftigen Inhaber gutgeſchrieben. Die den Siedlungen zugeteil⸗ ten Gärten ermöglichen die Haltung von Kleintieren und bei intenſiver und fach⸗ männiſcher Bearbeitung wird die Garten⸗ Stall für Hühner, Geißen oder Schweine, ein WC und einen offenen aber überdachten Wirt⸗ ſchaftsraum vor, der im Sommer, trotz Regen⸗ wetter, den Aufenthalt im Freien ermöglicht. Das Haus iſt teilweiſe unterkellert und bielet Raum genug für Brennmaterial und Einwin⸗ terung von Lebensmitteln. Im Oberſtock be⸗ findet ſich ein weiteres Schlafzimmer, eine große Kammer und ein Speicher. Dieſe können, wenn notwendig, zu jeder Zeit erweitert werden, ent⸗ weder durch Anbau des unteren Geſchoſſes und oben eine Veranda wodurch ein Zimmer ge⸗ wonnen wird oder durch Anbau in der Geſamt⸗ mn 1 80 Die Halberger Hütte bei Brebach⸗Saarbrücken * durch den zwei Zimmer zugefügt werden önnen. Beim Typ„Baden 9“ iſt der Stall angebaut. Dieſer Typ hat im Parterre zwei Sch afzim⸗ mer, Wohn⸗ und Wirtſchaftsküche und im Ober⸗ geſchoß zwei Kammern. Im Garten können im Wechſel als Zwiſchenkulturen alle Gemüſe und Kohlarten, Erd⸗, Johannis⸗ uno Stachel⸗ beeren mit Erfolg gezogen werden. Als Obſt⸗ Bäume ſind die Rfefämmihen Zwetſchen, Mira⸗ bellen und Süßkirſchen den hochſtämmigen Obſt⸗ bäumen vorzuziehen, da ſie ſich ſchneller ent⸗ wickeln und ſchon nach kurzer Zeit Früchte ge⸗ erntet werden können. Im übrigen verweiſen wir auf die in unſerem Blatt erſcheinenden Wochenberichte über Obſtkulturen, die von der Obſtbau⸗Oberinſpektion Ladenburg herausgege⸗ ben werden. Somit hat jede Familie die Mög⸗ lichkeit, ſich mit Fleiſch, Fett, Milch, Eier, Ge⸗ müſe und Früchte ſelbſt zu verſorgen, und ſo den Lebensſtandard beträchtlich zu erhöhen. Vor⸗ nächſter ſind vorerſt 15 bis 20 Häuſer, die in nächſter Zeit errichtet werden. Bie Gemeinde⸗ verwaltung gibt jederzeit gerne Auskunft. Die Pläne der einzelnen Typen können im Rathaus eingeſehen werden. S 98 Jahre alt Dielheim, 4. Jan. Am Neujahrstag konnte die älteſte Einwohnerin von Dielheim, Frau Karolina Rauſch in körperlicher und geiſtiger Friſche ihr 98. Lebensjahr vollenden. Heſſen knabe ſtürzt aus fahrendem Zug Nur geringe Hautabſchürfungen Hofheim(Ried), 4. Jan. Nahe beim Wär⸗ terpoſten 6 der Strecke Bensheim— Worms (pPropinzialſtraße Hofheim— Bobſtadt) ſtürzte am Donnerstagabend kurz vor 7 Uhr ein neun⸗ jähriger Junge aus dem fahrenden Eil⸗ zug 178 Frankfurt—Pirmaſens. Der Junge, der mit ſeiner Tante reiſte, wollte den Abor! aufſuchen und 8 an die Abteiltür, wo er dann hinausfiel. Bei dem Sturz trug er nur Sänden un Hautabſchürfungen an den änden und im Geſicht davon. Der Bahnwärter verbrachte den Jungen zum Arzt, der die leich⸗ ten Verletzungen verband. Der Knabe wurde mit einem nachfolgenden Zug nach Worms gebracht, wo ihn die Tante erleichterten Herzens wieder in Empfang nahm. Rundfunk⸗Programm Sonntag, 6. Januar Tag der Saar Reichsſender Stuttgart:.35 Morgenruf von der Saar: .15 Rachrichten;.25 Ländliche Muſit;.00 Kath. Morgenfeier;.45 Feierſtunde der Schaffenden: 10.15 Evangeliſche Morgenfeier; 11.00 Saarländiſche Volksmuſtk; 11.30 Johann Sebaſtian Bach(Kon⸗ zert); 12.00 Mittagskonzert des SS⸗Muſikzuges Ell⸗ wangen; 13.00 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Or⸗ cheſterkonzert; 14.30 Puppenſpiele von der Saar: 17.30 Märſche ehemaliger Regimenter des Saar⸗ gebietes; 18.30 Konzert des Sinfonie⸗Orcheſters für Pfalz und Saar; 19.15 Die Saarkantate; 20.00 Uhr Saarkundgebung aus dem Berliner Sportpalaſt: Empfang der Auslandsdeutſchen zur Saarabſtim⸗ mung; 22.00 Nachrichtendienft; 22.15 Uhr Fröhliche Saar; 24.00 Nachtkonzert. Deutſchlandſender:.35 Morgenruf von der Saar: .25 Ländliche Muſik; 12.00 Mittagskonzert des SS-Muſikzuges Ellwangen; 17.00 Sozialismus der Tat; 17.30 Märſche; 18.30 Konzert; 22.15 Fröhliche Saar; 24.00 Nachtkonzert. Wie wird das Wetter? Die Ausſichten für Sonntag: Veränderliche Bewölkung, immer noch einzelne Schauer(im Gebirge meiſt Schnee), bei weſtlichen bis nörd⸗ lichen Winden Temperaturen meiſt noch über Null. · und für Montag: Immer noch unbeſtän⸗ diges Wetter mit Temperaturen bei Null. Rheinwasserstand 4. 1. 35 5. 1. 85 Waldshut e ο ο O 0— 205⁵ 192 Rheinfielden 193 196 106 106 Kehl οο„„„ 212 212 Maxau„% ο ο ο ο O O O 367 363 Mannheim 263 263 Caub 166 192 Köln»„„0 217 238 Neckarwasserstand 4. 1. 35 5. 1. 39 — W Heilbronnn 4 S25 M 55— Diedesheiime 12² 110 Mannheim 260 2⁵⁵ g ain I8. Adabf werk⸗ und entwickelt, die Schwarzwald⸗ Bedevtende Anlõsse zeigenimmerwieder, wie wichtig der Besitz eines zbverlössigen hodio- Gerõtes ist. Es istvielschõner.solche kreignisse om eigenen kodio · Apporot zv verfolgen, unobhöngig vom freundlichen Nochbor. 50b0 230 WI p, Zweiröhren- Zweikreis- Reflexzweier in Kkunst- stoff⸗Gehduse, mit ein- geboutem elekfro- dynomischen lout- 25 sprocher ohnée Rõhren RM I98.— 5e0bo 230 wWI U, dosselbe Geröt, je· doch in schõnem Holz- Shamns RM208— in der echten, ſen Anfängen „ in der ſechs Werkzeug bei ⸗und Petro⸗ nen wir Ab⸗ Uhren, deren Lradition, kämpfenden ier Jahrhun⸗ Deutſchlands m. 0 N 2225 i Jahrgang 5— A Nr. 9/ B Nr. 6— Seite 6 Mannheim, 6. Januar 1935 Helůöne, aber gefäfuliele Jiüume „Mit Weihnachten hat die feſtliche Jahres⸗ älfte mit Macht eingeſetzt. Nach der Auszah⸗ ung des erſten Gehalts im neuen Jahre hofft der geplagte Geldbeutelbeſitzer die Breſche, die das Weihnachtsfeſt geſchlagen hat, wenigſtens teilweiſe wieder zupappen zu können. Doch da naht Prinz Karneval und macht einen dicken, kühnen Strich durch dieſen Traum. Denn auch andere Leute pflegen zu träumen. Zum Beiſpiel die kraft Geſetz und Rechtens angetraute Ehefrau, beſonders wenn ihr noch ein Reſt jugendlichen Uebermutes geblieben iſt. Bei ihrem Gang durch die Stadt bleibt ſie plötz⸗ lich länger aus als gewöhnlich, vergißt viel⸗ leicht das eine oder andere Mal, den Gatten im Geſchäft abzuholen und wenn er nach dem Grund fragt, erhält er, wenn überhaupt, nur andeutungsweiſe Auskunft. Das iſt kein Wunder; denn dieſes Benehmen iſt ein deutliches Symptom einer epidemiſch in jedem Frühjahr auftretenden Krankheit: näm⸗ lich der Stoffwechſelkrankheit. Die Ausfälle dieſer Epidemie treten, wie ſchon angedeutet, beſonders in der Vorfrüh⸗ lüngszeit in Erſcheinung, d. h. wenn alle Mode⸗ und Kleidergeſchäfte durch beſonders farbige Auslagen die Vorübergehenden anziehen. Da leuchtet ein farbiger Pierrot, dort ein ſchwarzer Domino, hier ein allbunter Narr: Wer könnte da widerſtehen? Das Schickſal aber pocht mit harter knochiger Hand an die Tür des Ehemannes und ruft ihm mit Donnerſtimme in die geſträubten Ohren: Blechen! Laſſen wir einen geplagten Ehemann dar⸗ über erzählen: „Vor den Weihnachtsfeiertagen war es mir verſtändlich! Man müßte nicht ſchon fünfzehn Jahre wohlbeſtallter Ehemann ſein, um ſich über die phantaſtiſchen Wünſche und die damit zuſammenhängenden kurioſen Gedankenſprünge der holden Weiblichkeit zu wundern. Man hat aus dieſen Erfahrungen heraus auch gelernt, daß ein Widerſtand oder gar Auflehnung gegen ſolcherlei Naturnotwendigkeiten nicht nur un⸗ möglich, ſondern geradezu gefährlich iſt. Bedin⸗ gungsloſe Unterwerfung iſt hier der beſſere Teil der Tapferkeit. Soll nicht heißen, daß mein Weibchen mir mit Küchenſchränken und derlei diverſen Gegenſtänden droht. Sowas könnte mir bei Gott nicht imponieren. Außerdem bin ich aktives Mitglied in einem Box⸗ und Kegel⸗ klub. Wenn ich von meinen Muskeln erzählen wollte!... Alſo, wie geſagt, das iſt es nicht. Die Waffen, die die Frauen gegen die geplagte Männlichkeit beſitzen, ſind, beſchämt muß ich es eingeſtehen, wirkſamer wie der kraftgeſchwol⸗ lenſte Bizeps. In erſter Linie ſind die„Trä⸗ nen“ zu nennen. Wenn ich(man ſagt mir nach, mit wenig Talent) den unerbittlichen Haus⸗ tyrannen ſpiele, dann kriegt mein Frauchen kugelrunde Augen und während ich verzweifelt dieſem anklagenden Blick auszuweichen ver⸗ ſuche, rollen ihr dicke Tränen über die Wan⸗ gen, ziehen ihre feuchte Spur über das Geſicht, bleiben am Kinn oder an der Naſenſpitze zit⸗ ternd ein Weilchen hängen, um dann herabzu⸗ fallen und am Boden zu zerfließen. Meine Si⸗ cherheit ſchwindet wie Butter an der Sonne. Mein Mut windet und wendet ſich in letzten Zuckungen. Ich rufe mir die ſchreckhafteſten Er⸗ innerungen ins Gedächtnis— ich zähle im Geiſt alle meine Heldentaten auf— umſonſt. Bevor der Tränenquell noch zu verſiegen droht, bin ich geläutert, bekehrt und empfänglich für alle Verſöhnungsbedingungen. Wer könnte hier auch widerſtehen? Die zweite Methode, mich allen Wünſchen zu⸗ gänglich zu machen iſt die, zwar nicht ſo ſchnell, doch deſto ſicherer wirkende Kampfesweiſe des „Schmollens“. Es kommt vor, daß meine Frau mit mir, ſage und ſchreibe, zwei Tage nicht das armſeligſte Wörtchen ſpricht. Ich habe mir über dieſe unverſtändliche Seltſamkeit ſchon oft den Kopf zerbrochen und mußte mich mit dem Re⸗ ſultat begnügen, daß bei Gott und den Frauen kein Ding unmöglich iſt. Denn, wenn eine Frau, die mit der ganzen hemmungsloſen Redefreude ihrer Natur plötzlich und dauerhaft in tiefes, noch tieferes Schweigen zu verſinken vermag, dann iſt dies ein Wunder. Es iſt meine Pflicht, dieſes Wunder gebührend anzuerkennen und mich zerknirſcht und im Innerſten erſchüttert vor ſo viel energievoller Selbſtbeherrſchung zu beugen. Habe ich das nicht ſchön geſagt? Man kann es auch noch treffender umſchreiben. Dann muß ich einfach bekennen, daß ich ein Stumm⸗ ſein bei Tiſch und ſo... einfach nicht aus⸗ halte und deshalb(wie ſchon ſo oft!) als der nicht einmal Klügere nachgeben muß. Nach dieſer Hochflut fraulicher Gefühlsergüſſe um Weihnachten wäre eine Erholung für den egatten jetzt eigentlich von Nöten und ſicher verdient. Doch. trügeriſch iſt dieſe Hoffnung. Die erſten Anzeichen zur neuen Tränenepidemie ſind ſchon im Gange. O je! Und wer iſt Schuld daran? Man glaubt es nicht. Ausgerechnet der luſtige, lachende Prinz Karneval. Er lockt mit flitternden, glitzernden Maskenkoſtümen, mit Silberſchuhen und goldenen Krönchen und lockt und lockt, bis der Ehegatte nach ewigen, nicht zu umgehenden Geſetzen ausgepumpt und mit leerem, flatterndem Beutel dieſem Locken ver⸗ fallen iſt. Dies iſt das alte, ewig neue Lied vom ſtar⸗ ken allzu oft beſiegten Mann und von der zar⸗ ten, aber ſchlauen Frau. Nachſatz: Aber lieb ſind ſie doch! Kleiderausgabe beim Winterhilfswerk Auch im neuen Jahr wird das Winterhilfswerk weiterhin vielen notleidenden Volks⸗ genoſſen ſeine Hilfe angedeihen laſſen. Die freiwilligen Helfer ſind unermüdlich an der Arbeit, um die ärgſte Not abzuwenden. Mannheim ſtartet den Karneval Die erſten großen Veranſtalkungen in Sicht Der Karnevalsausſchuß 1935, in dem außer dem Vertreter der Kreisleitung und dem Ver⸗ kehrsdirektor die drei Mannheimer Karnevals⸗ vereine zuſammengeſchloſſen ſind, war in den letzten Wochen nicht müßig geweſen, ſo daß nach Eröffnung der Karnevalszeit die Sache gleich richtig losgehen kann. Eine beſondere Note be⸗ kommt der Mannheimer Volkskarneval 1935 da⸗ durch, daß Oberbürgermeiſter Renninger die Schirmherrſchaft übernommen und ſo den Fa⸗ ſching in ſeinen Schutz geſtellt hat. Eine ganz beſondere Ueberraſchung ſteht den Mannheimern bereits am 20. Januar be⸗ vor. Obermuſikmeiſter Bernhagen kommt mit ſeiner 40 Mann ſtarken Reichswehrkapelle aus Konſtanz, um im Nibelungenſaal ein karnevali⸗ ſtiſches Konzert zu geben. Den Mannheimern ſind die karnevaliſtiſchen Konzerte von Obermuſik⸗ meiſter Boettge ſicherlich noch in guter Er⸗ innerung. Sein Nachfolger wurde einige Jahre vor dem Krieg Herr Bernhagen, der die Sache noch weiter ausbaute. Sein letztes Konzert 1914 in Mannheim wurde zu einem unbeſchreiblichen Erfolg für die Kapelle Bernhagen. Um ſo mehr dürfen wir geſpannt ſein, was Bernhagens karnevaliſtiſches Konzert uns in dieſem Jahre bringt. Einzelheiten ſollen nicht verraten wer⸗ den, doch darf man jetzt ſchon ſagen, daß den Beſuchern einige heitere und heiterſte Stunden bevorſtehen. Die 40 Mann der Kapelle werden im Laufe des Konzertes nicht weniger als 540 Mitglieder mimen! Für die Mannheimer wird es eine Ehrenpflicht ſein, den Nibelungenſaal am Sonntag, den 20. Januar, bis auf den letzten Platz zu füllen. Nach dieſem Auftakt folgt vierzehn Tage ſpä⸗ ter, am 3. Februar, ebenfalls an einem Sonn⸗ tag, die erſte große Damen- und Fremdenſitzung im Nibelungenſaal, die als „Feuerio⸗Sitzung“ auch vom„Feuerio“ durch⸗ geführt wird. Die Sitzung wird ſelbſtverſtänd⸗ lich ſo aufgezogen, wie man es vom„Feuerio“ gewohnt iſt und erwarten darf. Bei dieſer Ge⸗ legenheit findet auch die Proklamation des Prinzen ſtatt. Am 9. Februar, alſo am Sams⸗ tag darauf, ſteigt dann der erſte große Masken⸗ ball in ſämtlichen Räumen des Roſengartens. Aus der Bekanntgabe der erſten Veranſtaltun⸗ gen mag erſehen werden, daß zielbewußt ge⸗ arbeitet wurde, und wenn man bedenkt, daß dazwiſchen auch noch die kleineren Sitzungen der einzelnen Vereine getrennt ſtattfinden, dann wird man zugeben müſſen, daß kein Mangel an Abwechſlung beſteht. In den nächſten Tagen iſt auch die Bekannt⸗ gabe des Ergebniſſes zum Preisausſchreiben zu erwarten. Mit den Einſendungen für die Zug⸗ vorſchläge iſt man ſehr zufrieden. Außer einigen anonymen Vorſchlägen gingen 27 Entwürfe ein, die zum Teil ſehr gut ſind. Ein Faſtnachtszug iſt in dieſer Hinſicht geſichert, und es fehlt jetzt nur noch das Geld. Aber auch das wird man ſchaffen. Sämtliche karnevaliſtiſchen Veranſtal⸗ tungen ſind zugunſten des Zugfonds, und dann rechnet man ſehr damit, daß Vereine und Unter⸗ nehmungen einige Gruppen im Zug über⸗ nehmen werden. Die eingereichten karnevaliſtiſchen Lieder ſind zum Teil recht gut, doch iſt keines dabei, das den erſten Preis verdient. Die Bekanntgabe der Preisträger iſt ebenfalls in den nächſten Tagen zu erwarten. Der Streit um den„Naturſchlaf“ Früh zu Bett gehen und früh wieder auf⸗ ſtehen, das ſcheint naturgemäß die richtige Le⸗ bensweiſe zu ſein. Viele Sprichwörter bezeu⸗ gen dieſe Auffaſſung. Wenn es aber allgemein ſo wäre, dann hätte ſich der Kampf um die richtige Schlafenszeit nicht entſponnen, dann wäre man nicht zu ſo abſonderlichen For⸗ ſchungsergebniſſen gekommen, wie ſie Studien⸗ direktor Profeſſor Stöckmann, Heidelberg, ver⸗ öffentlicht hat. Er tat dies ſchon vor geraumer Zeit, aber immer noch ſchweigt das Für und Wider in der Fachpreſſe nicht. Ueber das Weſen und die Bedeutung des Schlafes ſelbſt iſt man ſich— 7 klar: im Schlaf werden ſchädliche verbrauchte Stoffe aus⸗ — Wie coir den kilm ſehen Univerſum: 5 „Regin Wir haben an dieſer Stelle ſchon oft unſerer Meinung Ausdruck gegeben, wie der Film ſein muß, der uns und damit die breite Maſſe des Publikums begeiſtern ſoll. Nicht zuletzt haben wir auch mehr als einmal Stellung genommen gegen die faule Ausrede, daß ſich der Film nach dem Geſchmack einer ganz beſtimmten Schicht der Kinobeſucher richten muß, um ihn nicht zum Riſiko für den Thegterbeſitzer wer⸗ den zu laſſen. Der Erich⸗Waſchneck⸗Film„Re⸗ gine“ iſt der ſchlagendſte Beweis dafür, daß wahre Schauſpielkunſt— vom„Können“ kom⸗ mend— ſich durchſetzt, daß eine Periode des Abſinkens des deutſchen Filmſchaffens in eine mehr als obſkure Trivialität glücklich und end⸗ gültig überwunden iſt. Die Geiſter, die noch vor nicht allzulanger Zeit dem Film das Ge⸗ ſicht gaben, die von ſich aus etwas als„künſt⸗ leriſch wertvoll“ bezeichneten, das wir im Glau⸗ ben an den guten Kern des deutſchen Menſchen radikal ablehnen mußten, haben ſich Gott ſei Dank verflüchtigt. Verflüchtigt hat ſich auch die oberflächliche Meinung, daß der Film— und vornehmlich der Tonfilm— in ſeiner Tendenz immer nur unterhalten ſoll, während wir auf dem Standpunkt ſtanden, daß der Höchſtwert des Films dann erreicht iſt, wenn er die er⸗ zieheriſchen Möglichkeiten in den Vordergrund ſtellt. Schon die Abkehr von der Pappdeckel⸗ kuliſſe zur Natur, das Schöpfen aus dem un⸗ ermeßlichen Geſchehen des täglichen Lebens, be⸗ deutet ein ungeheurer Gewinn, und es iſt frag⸗ lich, ob wir ihn ohne die nationale Erhebung in dem vorliegenden Ausmaß verbuchen könnten. Wenn wir den Film der„Europa“ in un⸗ ſerem kurzen Vorbericht der geſtrigen Erſtauf⸗ führung als einen ganz großen Erfolg bezeich⸗ neten, dann nicht deshalb, weil er von der Filmkammer als„künſtleriſch wertvoll“ bezeich⸗ net wurde, ſondern weihin dieſem Strei⸗ fen Stoff und lebensnahe Darſtel⸗ lung Triumphe feiern, die Begeiſterung auslöſen müſſen. Stofflich eine Glanzleiſtung ſchon aus dem Grunde, weil man aus dem erd⸗ gebundenen Leben Gottfried Kellerſcher Motive ſchöpfte, alſo nicht krampfhaft nach Konflikten und Löſungen ſuchte, nur um die erforderliche Länge des Streifens zu erhalten. Die Un⸗ kompliziertheit iſt es, die den Film zu einem wahren und ganz großen Kunſtwerk und Genuß macht. Darſtelleriſch iſt der Film„Regine“ ein Beweis dafür, daß echtes Künſtlertum aus der einfachen Handlung ein Erlebnis ſeltener dra⸗ matiſcher Wucht geſtalten kann. Die Regine Luiſe Ullrichs iſt eine ſo große Leiſtung, getragen von einem angeborenen Können, daß Worte fehlen, ſie umfaſſend zu beſchreiben. Wie hier keuſcheſtes und lieblichſtes Frauentum im Auf und Ab ſchickſalhaften Geſchehens dar⸗ geſchieden und brauchbare bereitgeſtellt. Durch dieſe geiſtige und körperliche Erneuerung des Menſchen wird ſeine Leiſtungsfähigkeit natür⸗ lich weſentlich beeinflußt, der Schlaf an ſich iſt alſo durchaus notwendig. Ueber das Wann herrſcht lange keine ſolche Uebereinſtimmung. Schon die Tatſache, daß es Frühſchläfer und Spätſchläfer gibt, erſchwert die Feſtſetzung einer Norm. Die einen allen bald in tiefen Schlaf und erheben ſich morgens leicht, die anderen erreichen ihre größte Schlaf⸗ tiefe erſt gegen Morgen und ſind bei Tages⸗ anfang meiſtens unausgeſchlafen.“ Profeſſor Stöckmann hat an den verſchieden⸗ ſten Verſuchsperſonen und auch an ſich ſelbſt 443 wird, dürfte zu dem Beſten des neuen deutſchen Schaffens zu zählen ſein. Dabei iſt das Spiel Luiſe Ullrichs ſo ſtraff nuanciert, daß man aufrichtig bedauert, wenn der Streifen zu Ende iſt. Ihr zur Seite ſteht Adolf Wohl⸗ brück als erfolgreicher Ingenieur Frank Rey⸗ nold. Auch er beweiſt erneut in dieſem Film, daß ſeine Leiſtung in„Maskerade“ nicht ein⸗ malig, ſondern der Extrakt eines ganz großen Könnens iſt. Wie immer ſparſam in der An⸗ wendung mimiſcher Ausdrucksmittel, iſt ſein Spiel unaufdringlich und von jener Echtheit, die überzeugend wirkt. Als Gegenſpielerin und Gegentyp zur naturnah⸗liebenden Frau, als perſonifizierte Liebes⸗Leidenſchaft, die keine Hemmungen kennt und mit Intrigen zu erreichen ſucht, was ohne dieſe nicht zu erreichen wäre, ſieht man Olga Tſchechowa als die Schauſpielerin Floris Bell. Sie ſetzt der Un⸗ verdorbenheit des Landmädchens Regine die überſpitzte Eleganz und Raffineſſe der ſieg⸗ gewohnten Frau gegenüber. Der von ihr fleißig herausgearbeitete Gegenſatz gibt der Handlung den inneren Wert. Ekkehard Arend als Floris Bells Freund, Hans Junkermann als Franks Onkel, Eduard von Winterſtein als Re⸗ gines Vater, Hans Adalbert v. Schlet⸗ tow als Regines Bruder, Julia Serda⸗ Junkermann als Frau v. Steckler und Olga Engl als Frau Sendig ergänzen das glücklich zuſammengeſtellte Enſemble. Für die ausgezeichnete Regie zeichnet Erich Waſchneck verantwortlich. traditionelle alle möglichen Schlafzeiten ausprobiert und iſt bei einem genau Schlaf vor Mit⸗ ternacht ſtehengeblieben. Er machte dabei die Beobachtung, daß jede Minute, die er darüber hinaus ſchlief, ſich ſtörend bemerkbar machte. Von den Anhängern ſeiner Methode, die nach ſeinen Angaben ſtändig im Wachſen iſt, ſei der Fall des Oberſekundaners genannt, der, durch nervöſe Störungen an guten Schulleiſtungen verhindert, ſeinen Schlaf auf die Zeit von 17 bis 23.20 Minuten verlegte und ſeitdem geſund und ein guter Schüler geworden iſt. Dieſe Er⸗ fahrungen wurden vor allem von anderen Jugendlichen beſtätigt, und Profeſſor Stöck⸗ mann glaubt ganz ſicher, daß weitere Verſuche das gleiche Ergebnis haben werden. Mit Recht wird man jetzt die Frage erheben können, ob ein Schlaf, der ſchon vor Mitternacht aufhört, wirklich noch mit„Naturſchlaf“ be⸗ zeichnet werden kann, wie es Profeſſor Stöck⸗ mann tut. Sicher iſt es ungewöhnlich, daß man die zweite Hälfte der Nacht durchwachen und durcharbeiten ſoll. Auch die Kürze der Schlaf⸗ zeit ſollte einen ſtutzig machen. Vielleicht be⸗ nügt man ſich, den richtigen Kern der Methode herauszuſchelen und die Uebertreibungen auf ein normales Maß zurückzuführen: frühes Schlafengehen iſt beſtimmt geſung, was beſon⸗ ders für die Jugendlichen zutrifft. 4 Vor allem ſollte man ſich davor hüten, für alle Menſchen eine Norm aufzuſtellen. Beſon⸗ ders nervöſe Menſchen leiden unter ſtarren Be⸗ fehlen und Vorſchriften. Manche Kinder ſind mit zehn Stunden Schlaf noch müde, ſelbſt wenn ſie frühzeitig zu Bett gegangen ſind. Man wecke ſie alſo nicht mit der Abſicht, ſie dazu zu zwingen, ihren Schlaf künftig früher zu legen. Der Neujahrsaufmarſch der närriſchen Gar⸗ den im Film. Im neuen Programm überraſchte das Univerſum mit einem ſehr luſtig gemachten Filmbericht über den großen Aufzug der kar⸗ nevaliſtiſchen Vereine Mannheims zum Jah⸗ resbeginn. Selbſt unſer HB⸗Preſſezeichner fehlt nicht. Den Höhepunkt bildet die Anſprache von Oberbürgermeiſter Renninger vom Balkon des Stadthauſes, mit der er die Schirmherr⸗ ſchaft über den Mannheimer Karneval 1935 übernimmt. Was iſt los? Sonntag, den 6. Januar Nationaltheater:„Aſchenbrödel“ von C. A. Gör⸗ ner. 15.00 Uhr.—„Was ihr wollt“, Oper von A. Kuſterer. Miete E. 19.30 Uhr. Roſengarten:„Straßenmuſik“, Luſtſpiel von P. Schurck. 20.00 Uhr. Chriſtuskirche: 20 Uhr Orgelfeierſtunde. Arno Land⸗ mann. Ueber die Handlung ſelbſt ſei beſſer nichts geſagt. Sie iſt ſo treffend und markant au⸗ dem wirklichen Leben genommen, daß jedes Wort darüber nur eine Abſchwächung bedeuten würde. Wir unterſtreichen das Prädikat „Künſtleriſch wertvoll“ und fügen hin⸗ zu: Von ausgezeichneten und be⸗ Künſtlern eben.—1. Orgelfeierſtunden in der Chriſtuskirche Mannheim Die nächſte Orgelfeierſtunde von Arno Landmann findet heute Sonntag, den 6. Januar, 20 Uhr, ſtatt. Der Abend wird mit den in feſtlichem Glanze ſtrahlenden G⸗Dur⸗ Variationen über ein eigenes Thema von B. Haynes(England) eingeleitet. Darauf folgen zwei neue Geſänge von Trunk„die hei⸗ ligen drei Könige“ und„Idyll“ und Arno Landmanns Variationen über den Choral „Wer nur den lieben Gott läßt walten“. Hans Schindler(Würzburg) iſt vertreten mit den „Wolfram⸗von⸗Eſchenbach⸗Geſängen“,„Gott, was iſt Gott“ und„Gott iſt unermeſſen“, die hier zur erſten Aufführung kommen. Zum Schluß kommt Regers monumentale Phantaſie über„Wie ſchön leuchtet der Morgen⸗ ſtern“, ein Werk von wahrhaft klaſſiger Schön⸗ heit und Ausdruckskraft zur Wiedergabe. Den Vortrag der Geſänge hat die Sopraniſtin Grete Hild(Ludwigshafen) übernommen. Auf das werwolle Programm ſei beſonders hingewieſen. Jahr 1412 1 1776 . 1822 18²27 SN Son 16.26 unterg Folt vorſcht tags e ſchen ſchader Verkeh ſamme Betr mit ei Sandh halten bis zu Notarr Der ſchaufei eine S legt, u Feuer unter v ſolches in den Berufu vollem bleiben Nachſin raſch ve erwählt haben. Durch Ueber d und M zeigente amtes Achtu maligen Arbeits maßnah Mittelſt mit au ihren A Durtlach punkt k. geſtellt! Achtu Mannhe verband Samsta des ſtäd Reichsgr Jahren, Feier e veterane 1870/71 dem Tre erſcheine woch, de Unterver Voigt, S geben, d zugeleite Kamer A..)! tag, den des Reſt ſtraße). we. Hiſtori chaffen, Zroße Di hr ange ſolcher N renden L mit einen man von beinahe ſchon ſo, der für ſofort di filme we Wir w ——— zrunde l Es komn ſtrahlend lenkten, i hinabſan Daß ei ſtehenden Aufgaben Nur mit als Deut tiſchen Z. der imme Strömun traut ſin klar, die den glän ſanuar 1935 Volks⸗ an der iert und iſt vor Mit⸗ e dabei die er darüber bar machte. ſe, die nach iſt, ſei der der, durch ulleiſtungen zeit von 17 dem geſund Dieſe Er⸗ n anderen ſſor Stöck⸗ re Verſuche ige erheben Mitternacht rſchlaf⸗ be⸗ eſſor Stöck⸗ ch, daß man vachen und der Schlaf⸗ ielleicht be⸗ ſer Methode bungen auf en: frühes was beſon⸗ hüten, für en. Beſon⸗ ſtarren Be⸗ rinder ſind rüde, ſelbſt ngen ſind. Abſicht, ſie iftig früher iſchen Gar⸗ überraſchte z gemachten ug der kar⸗ zum Jah⸗ zichner fehlt ſprache von zom Balkon Schirmherr⸗ tneval 1935 n C. A. Gör⸗ 'llt“, Oper r. ſtſpiel von P. 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Im Laufe des vergangenen Frei⸗ tags ereigneten ſich zwei Zuſammenſtöße zwi⸗ ſchen Kraftfahrzeugen, wobei größerer Sach⸗ ſchaden entſtand. Bei beſſerer Beachtung den „Verkehrsvorſchriften hätten wohl beide Zu⸗ ſammenſtöße vermieden werden können. Betrunkener Radfahrer. Ein Radfahrer, der mit einem unbeleuchteten Fahrrad durch die Sandhofer Straße fuhr und durch ſein Ver⸗ den übrigen Verkehr gefährdete, mußte bis zur Erlangung der Nüchternheit in den Notarreſt verbracht werden. Der Chriſtbaum ſtirbt Der Chriſtbaum blättert ab. Die Kehricht⸗ ſchaufel ſammelt das Abſterbende. Ein Meſſer, eine Säge wird noch einmal an den Baum ge⸗ legt, und die Aeſte und Holzteile werden dem Feuer zugeführt. Der junge Baum, Bruder unter vielen Tauſenden im Walde, hat ſich ein ſolches Schickſal nicht träumen laſſen. Er war in den erſten Dezemberwochen ſtolz auf ſeine Berufung und ſtrahlte am heiligen Abend in vollem Glanz. Nichts mehr wird aber von ihm bleiben als eine kleine Erinnerung, ein wehes Nachſinnen, daß er mit ſeiner kurzen Zeit ſo raſch verging. So iſt das Schickſal vieler Aus⸗ erwählter. Der Chriſtbaum ſoll es nicht beſſer haben. ——.— Durchführung des Fortbildungsſchulgeſetzes. Ueber die Fortbildungsſchulpflichtigen Knaben und Mädchen iſt in dieſer Ausgabe im An⸗ zeigenteil eine Aufforderung des Stadtſchul⸗ amtes enthalten. Achtung, Arbeitsdienſtkameraden der ehe⸗ maligen Sondermaßnahme Mannheim! Alle Arbeitsmänner, die bei Auflöſung der Sonder⸗ maßnahme im Herzogenriedlager oder in der Mittelſtraße zur Entlaſſung kamen, werden hier⸗ mit aufgefordert, bis 31. Januar 1935 ihren Arbeitspaß bei der Arbeitsgruppe 276, Durlach i.., anzufordern. Nach dieſem Zeit⸗ punkt können keine Arbeitspäſſe mehr aus⸗ geſtellt werden. Rückporto iſt beizulegen. Achtung, Altveteranen! Der Unterverband Mannheim(früher Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗Gau⸗ verband) des Kyffhäuſerbundes veranſtaltet am Samstag, den 19. Januar, im Nibelungenſaal des ſtädtiſchen Roſengartens die traditionelle Reichsgründungsfeier. Wie in den früheren Jahren, ſo ſoll auch in dieſem Fahre vor der Feier ein Treffen aller noch lebenden Alt⸗ veteranen aus den Kriegen 1864, 1866 und 1870/71 ſtattfinden. Alle Altveteranen, die zu dem Treffen und der Reichsgründungsfeier noch erſcheinen können, wollen bis ſpäteſtens Mitt⸗ woch, den 9. Januar, dem Schriftführer des Unterverbandes Mannheim, Kamerad Wilhelm Voigt, S 6, 43, ihre Anſchrift ſchriftlich bekannt⸗ geben, damit ihnen nähere Mitteilungen direkt zugeleitet werden können. Kameraden des Grünen Korps(26. Reſerve⸗ ..)! Nächſte Monatsverſammlung am Mon⸗ tag, den 7. Januar,.30 Uhr, im Nebenzimmer des Reſtaurants„Siechenbräu“, N 7, 7(Kunſt⸗ ſtraße). Vollzähliges Erſcheinen erwünſcht. ich Schlie⸗ Aaitung! Mütterkurs Am Montag, 14. Jan., nachm..30 Uhr, Abftimmungsberechtigte von Mannheim und Amgebung! der Bvund der Saarvereine, Ortsgruppe mannheim⸗Tudwigshafen, teilt mit: Aus Anlaß der Saarkundgebung in Berlin, bei der der Stellvertreter des Führers, Rudolf heß, und der Saarbevollmächtigte, Gauleiter Bürckel„ ſprechen werden, findet am Sonntag, 6. Januar, ein Gemeinſchaftsempfang für alle Abſtimmungsbe⸗ rechtigten in der harmonie, Mannheim, b 2, ſtatt. Die Abſtimmungsberechtigten ſtellen ſich um 6 Uhr auf dem Meßplatz auf und marſchieren mit Muſik zur ver⸗ ſammlung. In der berſammlung werden die Fahrkarten zur Abſtimmung aus⸗ gegeben. Aus Anlaß der bevorſtehenden Abſtimmung im Saargebiet hat die Bayer. Staatsmünze im Einvernehmen mit dem Saar⸗Bevollmächtigten des Reichskanzlers nach Entwürfen des großen ſaarländiſchen Bildhauers Fritz Koelle, St. Ingbert⸗München, eine hochkünſtleriſch aus⸗ geführte Saar⸗Gedenkprägung aufgelegt, die in den nächſten Tagen mit beſonderer Genehmi⸗ gung durch den Reichs⸗ und Preußiſchen Mi⸗ niſter des Innern zugunſten des Saar⸗Hilfs⸗ werkes dem öffentlichen Verkaufe übergeben wird. Die Vorderſeite dieſer hiſtoriſchen Sonder⸗ prägung zeigt einen typiſch deutſchen Saar⸗ Bergarbeiter,—— geſtaltet nach dem bekannten, ebenfalls von Koelle geſchaffenen Standbild „Saarbergmann“ vor der Nationalgalerie, Ber⸗ lin,—— und trägt die Umſchrift„Deutſch die Saar immerdar.“ Die Rückſeite dieſer Sonderprägung bringt in dezentem Relief eine karthographiſche Darſtel⸗ lung unſeres Saargebietes, in der die wichtig⸗ Saar⸗Gedenkprägung der Bayeriſchen Staatsmünze zum 13. Januar 1935 ſten Städte angedeutet und der Lauf des Saar⸗ fluſſes eingezeichnet iſt; um die Abgrenzung dieſes Teiles der urdeutſchen Weſtmark auch in dieſer Form allen deutſchen Volksgenoſſen ge⸗ genwärtig zu machen. Die Beſchriftung der Kehrſeite gilt der Volksabſtimmung. Die, Prägung iſt in alter Fünfmarkſtückgröße, in Feinſilber und in Bronce ausgeführt und zum Originalpreis von RM..— bzw. RM. .— bei allen Banken, Bankgeſchäften und Spar⸗ kaſſen erhältlich; ſie kann auch unmittelbar bei der Geſchäftsſtelle des Saar⸗Hilfswerkes, Ber⸗ lin W9, Voß⸗Straße 13 oder durch die offizielle Auslieferungsſtelle, dem Banthauſe Joh, Witzig zund Co., München 2 M, bezogen werden. „Der Reinertrag dieſer Ausgabe wird unge⸗ ſchmälert für die Aufgaben des Saar⸗Hilfs⸗ werles vor und nach der Abſtimmung verwen⸗ det. Möge deshalb jeder Deutſche dieſes charal⸗ teriſtiſche Gedenkſtück ſaarländiſcher Kunſt er⸗ werben; er hilft damit unſeren Brüdern an der Saar. Gemeinſchaftsempfang zur Saarkundgebung! An alle Volksgenoſſen! Am Sonntag, den 6. Januar 1935, wird die Rede des Stellvertreters des Führers, ſowie des Saarbevollmächtigten, Gauleiter Bürckel, öffent⸗ lich übertragen. Die Uebertragung dauert von 20 bis 22 Uhr. Sie findet an folgenden Plätzen ſtatt: 1. Vor dem Roſengarten(für die Ortsgrup⸗ pen Deutſches Eck, Strohmarkt und Oſtſtadt). 2. Am Zeughausplatz(für die Ortsgruppen Friedrichspark, Jungbuſch, Lindenhof). 3. Auf dem Meßplatz(für die Ortsgruppen Neckarſtadt⸗Oſt und Humboldt). cecil B. de milles hiſtorijche kime Ein Beiſjpiel:„Cleopatra“ Hiſtoriſche Filme in rieſigen Ausmaßen zu ſchaffen, ſcheint in letzter Zeit immer mehr der große Dreh der amerikaniſchen Filmproduktion eworden zu ſein. Beſonders die Antike hat es Ihr angetan. Beinah alljährlich erſcheint ein ſolcher Monumentalfilm mit vielen waffenklir⸗ renden Legionären, ſündhaft ſchönen Frauen, mit einem Aufwand an Pomp und Pracht, daß man von der Wucht des Drum und Drans ſchon beinahe erſchüttert iſt. Es geht uns beinahe ſchon ſo, daß der Name Cecil B. de M ille, der für all dieſe Prunkwerke die Regie führt, ſofort die Ideenaſſoziation an ſolch Monſtre⸗ filme wachruft. Wir wollen die einzelnen Werke nicht heraus⸗ reifen und gegeneinander abwägen. Im Frunde bleiben ſie immer auf derſelben Baſis. Es kommt nur darauf an, inwieweit ſie den Hauch der Antike verſpüren laſſen, da der Gott des Krieges die damalige Welt beinahe dau⸗ ernd beherrſchte und mächtige Männer, die ſtrahlend den Gang der politiſchen Ereigniſſe lenkten, mit einem Feldzug ins dunkle Nichts hinabſanken, uns verſtändlich zu machen. Daß einen künſtleriſch immerhin recht hoch⸗ ſtehenden Regiſſeur wie Cecil B. de Mille ſolche Aufgaben reizen können, glauben wie wohl. Nur mit ſeiner Löſung des Problems ſind wir als Deutſche, die doch gerade mit dieſer gigan⸗ tiſchen Zeit des römiſchen Imperialismus und der immer mehr anwachſenden revolutionären »Strömungen von der Schulbank her recht ver⸗ traut ſind, nicht ganz einverſtanden. Es iſt klar, die amerikaniſche Filmproduktion benutzt den glänzenden Hintergrund der großen Zeit haften immer—5— als Fenflnanz um aus ihr lediglich den Prunk, das den Augen und den Sinnen Anſpre ende hereinzuholen. Um den wahr⸗ zang der Geſchehniſſe kümmert ſie ſich — alle dichteriſche Freiheit des Drehbuchfabri⸗ kanten in Ehren— nicht beſonders. Er iſt mehr oder weniger Mittel zum Zweck. Das Schulbeiſpiel:„Cleopatra“ der Mo⸗ numentalfilm, der zur Zeit im„Alha mbra“ läuft. Der Film ſetzt einen derartig koſtſpieligen Ausſtattungsapparat in Bewegung, daß er ſelbſt das isherige weit in den Schatten ſtellt. Und es ſei auch unumwunden zugegeben, dieſe keine Koſten ſcheuende und jeden Einfall kühn beim Schopf faſſende Prachtentfaltung impo⸗ niert, muß imponieren. Es wird ſo einmal ein Rahmen geſchaffen, koſtbar und eigenartig und voll gedrechſelt durch die grandioſe Kunſt des Regiſſeurs. Und weiter! Der Film verſteht es— wie übrigens alle die Streifen der bezeichneten Art — den Zuſchauer in Spannung zu verſetzen. Er läßt ein Geſchehen vor uns entrollen, das jedem, dem es lediglich auf Unterhaltung an⸗ kommt, von Anfang in Bann ſchlägt. Unnötige Breiten, die ermüden, werden peinlichſt ver⸗ mieden, alles iſt Handlung, Tempo, Rauſch. Daß darunter allerdings der hiſtoriſche Vor⸗ wurf Schaden leiden muß, iſt klar. Und hier ſtoßen wir auf die Hauptſchwäche dieſer Art Filme. Gewiß,— ſeien wir nicht zu ſtreng wiſſenſchaftlich— eine große Freiheit der Be⸗ arbeitung des Stoffes muß dem Filmprodu⸗ zenten zugeſtanden werden. Aber was Cleo⸗ patra da bietet, geht ſchon über die dichteriſche in Verbindung. dieſen zu ſtellen. Volksgenoſſen, beteiligt euch an dieſen Kund⸗ gebungen, die den letzten Appell der geſamten Oeffentlichkeit vor dem Tag der Abſtimmung darſtellen. Alle Abflimmungsberechligten ſetzen ſich zwecks Aufklärung über alle Abſtim⸗ mungsfragen, insbeſondere wegen der Sonder⸗ züge mit Arthur Bauer, Waldhofſtraße 74, Auch Anträge uſw. ſind an Freiheit hinaus. Unbedenklich werden Vor⸗ gänge geſchildert, die ſich nie ereignet haben. Man denke nur, an den glanzvollen Einzug Cleopatras in Rom! Man denke an das Motiv der Ermordung Caeſars, das aber nur in Eleo⸗ patra begründet liegt, ufw. Es iſt letzten Endes eine eigene Geſchichte, die da abrollt, die mit den tatſächlichen Geſchehniſſen nichts mehr ge⸗ mein hat. Wir fragen: Iſt das nicht ſchon ein Miß⸗ brauch der dichteriſchen Freiheit“— Muß den Menſchen von heute nicht auch die große Ge⸗ ſchichte eines fremden Volkes heilig ſein? Darf man all die hohen und niedrigen Mo⸗ mente der damaligen Menſchen, die eine große Zeit heraufführten, einfach zur billigen Aus⸗ ſtattung eines Revuefilms benutzen?— Darf man— ſo fragen wir weiter—, um heitere Szenen einzuſtreuen, der ägyptiſchen Königin einen Schlickſer andrehen, der zu einer burlesken Pantomime führen muß? Und das alles in einem Aufwiſchen mit hohen ſittlichen Zwecken des Films?— „Nein, wir ſind der Anſicht, daß die Geſchichte in jedem ihrer Abſchnitte, ganz beſonders aber in dieſer Zeit der Hochblüte Roms, übergenug dramatiſche Momente aufweiſt, die eine beſſere und vor allem tiefere Darſtellung der gro⸗ ßen Zeit ermöglicht. Es hat zu allen Zeiten Menſchen gegeben, die ſich an die dramatiſche Geſtaltung dieſes großen Stoffes herangewagt haben. Und z. T. mit einem großen Erfolg, denken wir nur an einen Shakeſpeare! Darum wird es uns erſt recht ſchwer, den Film de Milles überhaupt als hiſtoriſch anzuſpre⸗ chen, auch wenn er ſich peinlichſt bemüht, Cäſar an der hiſtoriſchen Denkmalsſäule des Pom⸗ pejus fallen zu laſſen; auch wenn der Seher der Ueberlieferung getreu den Feldherrn vor der Ide⸗ des März warnt und Calpurnias ſchlechte Träume ſich auch hier finden laſſen. und Kartenverkau wird nochmals beſonders darauf daß die Garderobegebühr von 20 fg., d über die zu dem Gebiet der Hausfrau und Mutter gehörenden wichtigſten Fragen über Pflichten und Aufgaben der deutſchen Frau, Vorausſetzungen 5 Ehe, über die Bedeutung der Säuglingspflege, über Körperpflege, Er⸗ nährung und Erziehung des Säuglings und Kleinkindes in geſunden und kranken Tagen. Es kann nicht genug betont werden, wie wich⸗ tig es iſt, die jungen Frauen, werdenden Müt⸗ ter und heranwachſenden Mädchen auf ihre be⸗ ſonderen Pflichten vorzubereiten. Wenn vielfach auch die—— beſteht, die Vor⸗ bildung zu einer der verantwortungsvollſten Aufgaben der Frau ſei überflüſſig, ſo zeigt uns doch die praktiſche Erfahrung nur zu deutlich, daß dies ein Trugſchluß iſt. Wie viele Fehler aber könnten vermieden werden und manches Kind hätte man vor einer Krankheit beſchützen können, wenn die Mutter eine Ahnung gehabt hätte von der Pflege und Wartung ihres Kin⸗ des. Die Frau darf nicht leichtſinnig mit einem ihr anvertrauten Menſchenleben umgehen! Darum gehört es zur erſten Pflicht einer jeden Mutter, daß ſie die Gelegenheit eines Mütterkurſes benutzt. Die Vielſeitigkeit des Unterrichtsplanes wird ihr über die wichtigſten Fragen auf dieſem Gebiet Aufſchluß geben kön⸗ nen. Neben der theoretiſchen Beſprechung dienen praktiſche Uebungen als Ergänzung. Die Kurſe finden Montags und Mittwochs, nachmittags von.30 bis.30 Uhr, ſtatt. Die Kursgebühr beträgt RM.— und kann im Bedürftigkeitsfalle auf Antrag ermäßigt wer⸗ den. Die Kursdauer iſt 6 Wochen. Anmeldungen nimmt entgegen: Die Mütterſchule im Fröbelſeminar am Linden⸗ Ne Sprechſtunden täglich von 11—12 Uhr, el. über Ra-haus Klinke 393.— Die Geſchäfts⸗ ſtelle der NS⸗Frauenſchaft, L. 4, 15.— Die Ge⸗ ſchäftsſtelle des evang. Mütterdienſtes, 0 6, 10. Die Arbeitsgemeinſchaft kath. Frauenverbände, — Die Geſchäftsſtelle des Roten Kreuz, u 7, 12. ——— Billiger Sonntag im Mannheimer Kunſt⸗ verein. Die Ausſtellung Mannheimer Künſtler dauert nur noch bis einſchließlich Sonntag, den 6. Januar. Wir weiſen darauf hin, daß der Kunſtverein die Eintrittspreiſe für dieſen letzten Tag der Ausſtellung allgemein auf 20 Pfennige ermäßigt hat, um möglichſt vielen Intereſſenten den Beſuch der Ausſtellung zu ermöglichen, im Intereſſe der Mannheimer Künſtler. H. Engelhard: 23. 5 lauo fàc Innen- Delioratianen GISHulhureneiide Euringer in Mannheim. In der Reihe der Dichterabende der NS⸗Kulturgemeinde lieſt am Mittwoch, den 9. Januar, Richard Euringer, der Dichter der„Deutſchen Paſſion 1933“ und der„Fliegerſchule“. Der Abend beginnt um .15 Uhr in der„Harmonie“. Eintrittspreiſe f ſind aus dem Plakatanſchlag erſichtlich. Muſik für das Volk. Muſik für das Volk iſt eine Forderung in dem kulturellen Programm des Nationalſozialismus. Solche Muſik muß einfach und verſtändlich ſein, ſie muß von erſten Kräften geſpielt werden und dem arbeitenden Volksgenoſſen nach der Anſtrengung des Tages Erholung und Auffriſchung ſpenden. In die⸗ ſem Sinne zu wirken iſt der Sinn der„Deut⸗ ſchen Feierſtunden“ der Kreisleitung, deren vierter Abend am Freitag, 11. Januar, im Ni⸗ belungenſaal ſtattfindet. Das ellor Wift und orcheſter unter Generalmuſikdirektor Wüſt und „der Geiger Borries(Berlin) ſpielen Weber, Brahms und Schubert. Alles in allem: es bleibt beim Unterhal⸗ tungsfilm, und nicht einmal ganz beim guten. Der Film appelliert an die Sinne der Men⸗ ſchen, ſelbſt bei den großartig geſtalteten Frei⸗ todſzenen der Cleopatra und des Mark Anton. mi mag ſich darob freuen, wir können es nicht. Und der Ausblick?— Amerikas große hiſto⸗ riſche Filme bleiben ſtecken im Alten und Her⸗ gebrachten, in der raffinierten Ausmalung des Glanzes. Wann kommt es beſſer? Wir ſahen„Königin Chriſtine“ und ſchöpften neue Hoffnung, die uns auch jetzt noch nicht verlaſſen hat. Vielleicht bringt der nächſte große Monumentalfilm de Milles auch neue und groͤ⸗ ßere Ideen mit, vielleicht wird die Zukunft 777 ſtrittige Auffaſſung der Antike endlich be⸗ eitigen. Wir hoffen und wünſchen es. Nationaltheater. Heute abend 19.30 Uhr im Nationaltheater„Carmen“. Morgen, Sonn⸗ tag, 15 Uhr,„Aſchenbrödel“, 19.30. Uhr Erſtaufführung der Oper„Was ihr wollt“ von Arthur Kuſterer. Das Werk, das inzwi⸗ ſchen auch von den Opernhäuſern in Stockholm, Zürich, Stuttgart und Lübeck erworben wurde, erſcheint in Mannheim in der Inſzenierung von H. C. Müller und unter der muſikaliſchen Leitung von Dr. Cremer. Bühnenbild: Hans Blanke. Techniſche Einrichtung: Walter Hoff⸗ mann. Der Komponiſt iſt perſönlich anwefend. — Im Neuen Theater„Straßenmuſik“, das erfolgreiche Luſtſpiel von Schurek, das bei der Erſtaufführung ſtarken Beifall fand.— Es ingewieſen, daß d ie bis jetzt im Roſengarten erhoben werden mußte, von jetzt ab im Eintritstpreis inbegriffen iſt. ohne daß dieſ er ſich dadurch erhöht hätte. Dayrgang 5— A Nr. 9/ B Nr. 6— Seite 8 „Hakenkreuzbanner“ — — nenꝛg- Die Mission des dentschen Arßeitfers Deutſcher Gedanke und Weltrevoution Es hat zu den Lebenslügen des Syſtems ge⸗ hört, den deutſchen Gedanten als eine Ausge⸗ burt des bürgerlichen Hochmutes hinzuſtellen. So hat man das ſtolze Wort, daß„am deut⸗ ſchen Weſen einmal noch die Welt geneſen“ ſolbe, gerade unter der Arbeiterſchaft als reak⸗ tionäre Anmaßung, ja ſogar als den Ausfluß imperialiſtiſchen Dentens in Acht und Bann zu tun verſucht, und der deutſche Arbeiter hat lange genug geglaubt, dem ſozialen Cedanten ſein eigenes Volkstum opfern zu müſſen. Den deutſchen Arbeitsmenſchen aus dieſem verhängnisvollen Irrtum erweckt zu haben, iſt nun nicht nur die großartige geſchicht⸗ liche Tat des Führers, es iſt zugleich eine der gewaltigſten Aufgaben, die dem deut⸗ ſchen Arbeiter innerhalb der Weltarbeiterſchaft zugefallen iſt. So mancher Arbeiter hat ſich in den Tagen der durchbrechenden deutſchen Revolution im Stillen mit Verwunderung gefragt, warum eigentlich dieſes doch auf Deutſchland be⸗ ſchränkte Ereignis eine ſo leidenſchaftliche Er⸗ regung in der ganzen Welt auszulöſen ver⸗ mochte und wieſo ſich die geſamte Weltöffent⸗ lichkeit eigentlich ſo unmittelbar bedroht gebär⸗ den konnte. Wer da nun geglaubt hat, dieſe auffällige Erſcheinung unter dem Geſichts⸗ punkte des internationalen Judentums betrach⸗ ten und durch ſeine bedrohte Weltſtellung er⸗ klären zu können, der iſt durchaus an der Ober⸗ fläche der Dinge haften geblieben. Denn die Ur⸗ ſache liegt nicht in der Kataſtrophe, die das Judentum in einem ſeiner Lebenszentren traf, ſondern in der Schlüſſelſtellung, die der deut⸗ ſche Geiſt für die Kulturen aller anderen Völ⸗ ker der Welt einnimmt. Wer einmal einen Blick in die Geſchichte wirft, der ſtößt ſehr bald auf ganz ähnliche Er⸗ ſcheinungen. „Germania migrat“, zu deutſch: Der Deutſche ſetzt ſich in Bewegung— war ſchon vor Jahrhunder⸗ ten der Schreckensruf des lateiniſchen Südens. Jetzt hörte man voll Sorge jenſeits der franzö⸗ ſiſchen Grenze das Wort von dem„unruhigen Deutſchland“. Vor allem aber war bei den Sowlets eine Panik zu beobachten, die dann in der Folgezeit auch als eine grundſätzliche Umſtellung ihrer außenpolitiſchen Haltung in Erſcheinung trat. War es ſeit Jahren die Leit⸗ und Lebensidee der III. Internationale ge⸗ weſen, durch die Herbeiführung des Kommu⸗ nismus in Deutſchland die Weltrevolution ein⸗ zuleiten, ſo ließ man angeſichts der national⸗ ſozialiſtiſchen Machtergreifung dieſe Taktik kurzerhand fahren und wandte ſich einer gänz⸗ lich anderen Haltung zu. Daß eine Welt⸗ bewegung, die in Europa nicht in erſter Linie von Deutſchland ver⸗ treten wird, binnen kurzem zur Ausſichtsloſigkeit verurteilt iſt, — war die geſchichtlich ſo bedeutſame Einſicht der Sowjets. Wie ſehr nun allein aus dieſer Ueberlegung die ungeheure Bedeutung der deutſchen Revo⸗ lution hervorgehen könnte, ſo ſehr wird die ganze Reichweite dieſes Ereigniſſes erſt erkenn⸗ bar, wenn man die weltbewegenden Ideen und Taten der Vergangenheit im Hinblick auf die Bedeutung Deutſchlands für Europa und die übrige Welt in Vergleich zieht. Daß das Chriſtentum zu Beginn unſerer Geſchichte ohne die Eroberung Germaniens eine Angelegenheit der Mittel⸗ meerküſten geblieben wäre, wird kaum beſtrei⸗ ten wollen, wer die geiſtigen und gefühlsmäßi⸗ gen Wandlungen und Umdeutungen dieſer Lehre in den germaniſchen Bezirken des Abend⸗ landes einmal erkannt hat. Noch unbeſtreitbarer erſcheint aber, daß eben dieſes Chriſtentum ſeine große Kriſis kaum je⸗ mals überdauert hätte, wäre es nicht in Ge⸗ ſtalt der Reformation, die die zweite Germani⸗ ſierung der wiederum in römiſch⸗kleinaſiatiſches Weſen zurückgefallenen Lehre bedeutet, gerade von den jungen, lebensvollen Völkern, vor allem des germaniſchen Nordens, zu neuem Leben und neuer Geſtalt erweckt worden. Nicht anders ſteht es mit der jugendfriſchen Erſcheinung des Humanismus. Erſt als er auf deutſchem Boden ſeine Wandlung von einer Angelegenheit feingeiſtiger Gelehrter zu einer bewußten Bewegung der kulturfähigen Schich⸗ ten des deutſchen Volkes erfahren hatte, tritt er ſeinen Siegeszug über die Welt an. Und wie beim Humanismus iſt es ſeither mit einer jeden Geiſtesrichtung und Kulturbewegung, die von allgemeiner Bedeutung und Geltung für die Welt werden ſollte. Stets ſehen wir ſie langſam auf deutſchem Boden Wurzel ſchlagen, ſich an dem zu weltanſchaulicher Syſtematik neigenden Geiſtesleben der Deutſchen ſättigen, und erſt, wenn hier die volle und „„4 letzte Ausreifung erfolgte, geht die neue Joeen⸗ welt als anbaureifes und widerſtandsfähiges Saatgut hinaus zu den anderen Völtern. Gerade dem Arbeiter iſt auch ein klaſſiſches Beiſpiel dafür aus der jüngſten Vergangenheit bekannt; wurde doch auch der Auſſchwung der Sozialdemokratie erſt möglich, xismus auf deutſchem Boden ſeine Syſtemati⸗ ſierung und geiſtige Organiſation erfahren hatte. So war er denn auch zu Tode getroffen, als der deutſche Arbeiter die inneren Irrtümer und folgenſchweren Fehlſchlüſſe dieſes Syſtems erkannte. So iſt denn auch die deutſche Revo⸗ lution, als ein vielfach außerhalb der Reichs⸗ grenzen zuerſt begriffenes Ideengut, von Natur aus befähigt, über die Grenzen Deutſchlands zu dringen und auch in anderen Völlern frucht⸗ bar zu werden. Nationale Ueberheblichkeit iſt dem Deutſchen des Dritten Reiches ein unbekanntes Gefühl. Aber daß der deutſche Gedanke eines ſozialen Volksſtaates eine Weltbewegung auslöſen muß und in einem aufbauenden, den Völkern zum Heile werdenden Sinne recht eigentlich die Weltrevolution werden wird, das iſt die Er⸗ kenntnis einer Aufgabe, die ſich der deutſche Arbeiter nicht tief genug zu Bewußtſein brin⸗ gen kann,— es iſt ſeine Weltmiſſion im 20. Jahrhundert. Friedrich Hedler. Führertagung der HI des Gebietes Baden am Sonnkag, 6. Januar 1935, in ꝗ̊ arlsruhe Teilnahmepflicht: HJ: Sämtliche Führer vom Scharführer an aufwärts: IV: Sämtliche Füh⸗ rer vom Jungzugführer an aufwärts; BdM und IM: Sämtliche Führerinnen von der Mädelſcharführerin an auſwärts. 9 bis 12.30 Uhr: Arbeitsbeſprechungen der Sachbearbeiter(HJ) und Referentinnen (BdM). 9 Uhr: Führerbeſprechung der Bann⸗ und Jungbannführer auf dem Gebiet. Für die Untergauführerinnen BdM und IM zu gleicher Zeit auf dem Obergau. 15 Uhr: Antreten der Führer der Hitler⸗ zugend und des Jungvolks am Mühlburger Tor. 15.30 Uhr: Abmarſch durch Kaiſerſtraße bis Adolf⸗Hitler⸗Platz. Vorbeimarſch auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz, am Rathaus, Karl⸗Friedrich⸗ Straße, Ettlinger Straße, Feſthalleplatz. 17 bis 18.30 Kundgebung in der Feſthalle. Es ſpricht Stabsführer Lauterbacher. Nach der Kundgebung iſt die Tagung beendet. Kameradſchaftsabend der NSKOn Neckarſtadt Auch die Ortsgruppe Neckarſtadt⸗Weſt der NSKoOV veranſtaltete einen Unterhaltungs⸗ abend. Die Säle des Kaiſergartens waren bis zum letzten Platz gefüllt. Nach Einzug der Fahne unter den Klängen des Spielmanns⸗ zuges ſprach Obmann Weber herzliche Begrü⸗ ßungsworte und gedachte der Toten des Welt⸗ krieges und der nationalſozialiſtiſchen Revolu⸗ tion. Nachdem noch Fürſorgebetreuerin Frau Baumgart, Kaſſier Willſcheid und Schriftführer Ueberrhein mit kleinen Gaben für beſonders treue Mitarbeit in der Organiſation geehrt wa⸗ ren, ging man zum eigentlichen Programm über, das mit einem ernſten und heiteren Teil für angenehme Unterhaltung ſorgte. Umrahmt von den guten Darbietungen des Mandolinen⸗ orcheſters Mannheim, unter ſicherer Stabfüh⸗ rung ſeines Dirigenten Fuchs, zeigte das Arion⸗ quartett ſeine Kunſt. Dann führten L. Rehhäu⸗ ſer, K. Kühner, H. Aulmich und Fräulein J. Ehrhard das ſehr ſinnreiche und ernſte Apoſtel⸗ ſpiel von M. Mell auf, ein Stück, das trefflich in unſere Zeit paßt und einem recht zu Herzen geht. Im zweiten Teil des Programms, das mehr heiter abgeſtimmt war, erfreute die Kin⸗ dertanzgruppe Meiſter die Zuſchauer mit ſchö⸗ nen Reigen. Auch der Spielmannszug der Orts⸗ gruppe ſtellte ſich vor und gab ein Beiſpiel ſei⸗ nes guten Könnens. Daß bei den frohen Stun⸗ den auch das Winterhilfswerk nicht vergeſſen wurde, iſt eine Selbſtverſtändlichkeit. Der NSV konnten 20 Reichsmark überwieſen werden. Elternabend des Sz 1/171 der hillerjugend Ein außerordentlich reichhaltiges Programm zeigte der Spielmannszug 1/171 der Hitler⸗ jugend in ſeinem Elternabend im Saale der „Flora“. Schneidige Darbietungen der Fan⸗ farenbläſer, mit großem Beifall vom anweſen⸗ den Publikum aufgenommen, leiteten den Abend ein. Mit kurzen, wirkungsvollen Worten begrüßte SZ⸗Führer Gutſcher die erſchie⸗ nene Feſtgemeinde. Eine kleine, von den An⸗ gehörigen der SzZ geſpielte Szene brachte in unterhaltender Form den Sinn des Abends zur Darſtellung. Einige Lieder zeigten den friſchen, munteren Geiſt der Hitlerjugend; denn ſchon immer war das Lied der ſchönſte Ausdruck des revolutionären Ge⸗ ————A— Anordnungen Anordnungen der Kreisleitung Montag, 7. Jan., 20.15 Uhr, findet im Schlageter⸗ raum der Kreisleitung, L 4, 15, eine Ortsgruppen⸗ leiterſitzung ſtatt, zu der ſümtliche Stadt⸗Ortsgruppen⸗ leiter zu erſcheinen haben. Das Kreisorganiſationsamt. An alle Ortsgruppen⸗Film⸗ und Bildwarte Dienstag, 8. Jan., 20 Uhr, Lichtbildervortrag in der„Liedertafel“. Erſcheinen Pflicht. Kreispropagandaleitung. An alle Ortsgruppenpreſſewarte! Sümtliche Preſſewarte kommen Sonntag, den 6. Januar, vorm. 10 Uhr, zu einer wichtigen Sitzung in den Schlageterraum der Kreisleitung. Der Kreispreſſewart. An ſämtliche Ortsgruppen⸗ und Stützpunkt⸗ kaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Am Samstag, 1 2. Januar, findet eine Kaſſen⸗ leiterſitzung ſtatt. Beginn nachm. 4 Uhr im Schlageter⸗ raum der Kreisleitung, L 4, 15. Erſcheinen iſt unbe⸗ dingte Pflicht. Der Kreiskaſſenleiter. PO Neuoſtheim. Die Parteigenoſſen unſerer Ortsgruppe werden hiermit erſucht, in der Zeit bis zum 10. d. M. jeweils von 17—20 Uhr im Kaſſenzimmer Feuerbach⸗ ſtraße 10, 2. Stock, ſich zu erkundigen, welchen Monats⸗ beitrag ſie ab 1. Januar 1935 zu zahlen haben. der NSDAP NS⸗Frauenſchaft Achtung! Dienstag, 8. Jan., 15 Uhr, Beſpre⸗ chung der Ortsgruppenleiterinnen in der Geſchäfts⸗ ſtelle, L 4, 15. Achtung! Montag, 7. Jan., 16 Uhr, Beſpre⸗ chung der Frauen der Abtlg. 10 Volks⸗ und Haus⸗ wirtſchaft in L 9, 7. BdM Untergau 171 und 1/171. Sämtliche Schar⸗ und Gruppenführerinnen vom BdM und BdMg8 treffen ſich am Sonntag um 12.30 Uhr am Bahnhof zur Tagung in Karlsruhe. Das Fahrgeld(.50 RM.,) iſt bis Samstag, 11 Uhr, auf dem Untergau in N 2, 4 abzugeben. Sozialreferat. Anmeldungen zu Kurſen in Steno⸗ graphie und Schreibmaſchinenſchreiben bis zum 12. Januar in C 1, 10, Zimmer 13. Näheres auf dem Untergau in N2, 4 Jungmädelgruppe 1/4/1/171. Sämtliche Schaft⸗ und Scharführerinnen der Gruppe kommen am 7. Januar 1935, 19.30 Uhr, zu einer wichtigen Beſprechung ins Heim. Dienſtbücher und Schreibzeug mitbringen. Schwetzingerſtadt und Almenhof. Montag, den 7. Jan., rechnen ſämtliche Kaſſiererinnen die rückſtän⸗ digen Beiträge vom Fahr 1934 im Heim(L 2, 9) ab. Oſtſtadt. Die Heimabende fallen dieſe Woche aus. Die Mädels treten am Mittwoch, 9. Jan., 19.30 Uhr, zum Dichterabend in Uniform an der Heilig⸗ Geiſt⸗Kirche an. 30 Pfg. ſind mitzubringen.— Die Schaftführerinnen kommen Donnerstag, 8 Uhr, ins Heim. Untergau 171. Sämtliche Gruppenkaſſiererinnen außer den Ringen 3 und 4 rechnen am Montag, 7. Jan., zwiſchen 20 und 21 Uhr, die Beiträge für JFanuar in N 2, 4 ab. NS⸗Amt für Beamte Das Verzeichnis der am 7. Januar 1935, abends pünktlich.15 Uhr beginnenden Vorleſungen, deſſen Drucklegung ſich durch Fragen organiſatoriſcher Natur etwas verzögert hat, gelangt nunmehr an alle Be⸗ hörden, einſchließlich derjenigen der Stadt Ludwigs⸗ hafen a. Rh., zum Verſand. Amt für Beamte Bei der Verwaltungsakademie Baden, Zweigſtelle Mannheim, beginnen die Vorleſungen am 7. Januar 1935, pünktlich 20.15 Uhr. In dem Vorleſungsverzeichnis, das nunmehr an alle Behörden zum Verſand gelangt, findet ſich ein Erlaß des Reichsminiſters des Innern, Dr. Frick, an die Oberſten Reichsbehörden vom 6. Juli 1934, in welchem die Notwendigkeit der Teilnahme an den Veranſtaltungen der Verwaltungsakademie ein⸗ gehend erörtert wird. Reichsberufsgruppen der Angeſtellten in der DAð Berufsgruppe d. Techniker und Werkmeiſter. Mon⸗ tag, 7. Jan., 20.15 Uhr, in L 7, 1, Zimmer 5 Fort⸗ ſetzung der Arbeitsgemeinſchaft„Das Kreditgeſchäft“. Leiter: Bk. Reibold. Berufsſchule. Montag, 7. Jan., Fortſetzung der im Oktober begonnenen Kurſe in der Ingenieurſchule. Fachgruppe Büro⸗ u. Behördenangeſtellte. Di en s⸗ tag, 8. Jan., Ortsgruppenheim, L 3, 3, 20.15 Uhr. Fachgruppe der Rechtsanwaltsangeſtellten. , als der Mar⸗ meinſchaftswillens der Hz. Eine Einlage— Zuſammenſpiel von Geige und Handharmonika— zeugte von großem Können, beſonders des jungen Geigers. Ein Spiel: „Aus eiſerner Zeit“ gefiel beſonders durch die gute Charakterzeichnung der Dar⸗ ſteller. Das Spiel, das die Zeit der Freiheits⸗ kriege 1813/15 zum Vorwurf hatte, löſte großen Beifall aus. In flotten Hornmärſchen zeigte darauf der Spielmannszug ſein Können. Ganz auf Lachen waren die„Nummern“ Sepyl Kleins eingeſtellt. Auch ein Soldatenſchwank löſte Heiterkeit aus. Den Höhepunkt des Abends aber bildete unbedingt das Spiel„Pitt und Pott“ oder„Ein ganzes Faß voli Moſt“ von Walter Blachetta. Die Sp.eler geſtalteten die Perſonen ganz im Sinne des Verfaſſers und machten ſo dieſes Spiel„vom betrogenen Betrüger“ zu einer ausgelaſſenen Groteske voll Witz und Ironie. Außerordent⸗ lich gefielen auch die munteren Weiſen der Hauskapelle. Mit dem Marſch der Hitlerjugend „Vorwärts! Vorwärts!“ endete der wohlgelungene Elternabend. Neujahr auf dem Dilsberg Auf der trotzigen Feſte im Neckartal herrſchte an Neujahr reges Leben. HZI⸗Gruppen von überall her hatten ſich in der vielbeſuchten Ju⸗ gendherberge Dilsberg, die ſich in ihrem Stil ganz dem Charakter dieſes alten Städtchens anpaßt, zuſammengefunden, um hier, fern der Großſtadt, das alte Jahr zu beſchließen und das neue zu beginnen. Wir lernten ein Stück Brauchtums der Dilsbergbewohner kennen, als unter dem Krachen und Lärmen des Feuerwerks die ganze Bevölterung, alt und jung, ſich zu dem traditionellen Neujahrsumzug zuſammen⸗ fand. In froher Gemeinſchaft mit der ganzen Einwohnerſchaft haben wir das alte Jahr be⸗ ſchloſſen. Der erſte Tag im neuen Jahr wurde zum Richtungsweiſer für unſere ganze Arbeit. Wir hörten gemeinſam die Rede unſeres Reichs⸗ jugendführers am Grabe Herbert Norkus. Jungvolkpimpfe, BdM⸗Mädels, Hitlerjungen, alle ſaßen wir vereint und ſogar die kleinen Gruppen Fernſtehender konnten ſich dem Ge⸗ meinſchaftsgeiſt nicht entziehen und reihten ſich ein. Nach der Rede marſchierten wir gemein⸗ ſam hinauf zum Kriegerdenkmal: Ein Pimpfen⸗ führer ſpricht, ein HF⸗Führer mahnt uns an das Vermächtnis der Toten des großen Krie⸗ ges. Wir legen einen Kranz am Sockel nieder, leiſe erklingt das Lied vom guten Kameraden. Dann rücken wir geſchloſſen ab in ein neues Jahr der Arbeit und Pflichterfüllung. ks. Sd Sosose 8 S8855 — 9 —— 8⁵5 S 9Y 92 5d ssd S Lalſt und verwend 25. 5 ZU Jahreswende* Ce CBTTLCS i. des Minterhiſſswerles en eneeee Deutſche Arbeitsfront Reichsfachgruppe Hausgehilfen. Am Sonntag., 6. Jan., iſt das Heim L 13, 12a von 19 bis 22 Uhr zur geſelligen Unterhaltung geöffnet. Kreisbetriebsgemeinſchaft Handwerk, Fachſchaft Fri⸗ ſeure. Dienstag, 8. Jan., 20.30 Uhr, findet im Wartburg⸗Hoſpitz, F 4,—9, die erſte Pflichtverſamm⸗ lung im neuen Jahr ſtatt. Wir erwarten Erſcheinen ſämtlicher Gehilfen und Gehilfinnen. Kreisbauernſchaft Mannheim Montag, 7. Jan., um 15 Uhr, findet im Park⸗ hotel in Mannheim der Schulungskurs für den Monat Januar ſtatt. Prof. Dr. Niklas, München, ſpricht über„Die Nahrungsfreiheit Deutſch⸗ lands“. Ich lade ſämtliche Bauern der Kreis⸗ bauernſchaft Mannheim hierzu ein. Sonntag, 6. Jan., um 15 Uhr, findet im Gaſit⸗ haus„Zum Adler“ in Mannheim⸗Käfertal für die 2, Welle in der Erzeugungsſchlacht eine Verſ'amim⸗ lung für ſämtliche Hauptabteilungsleiter und Orts⸗ bauernführer ſtatt. Das Erſcheinen hierzu iſt Pflicht. Der Kreisbauernführer. Reichsfachſchaft Deutſcher Werbefachleute Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen. Mittwoch, 9. Jan., 20.30 Uhr, im Reſtaurant„Siechen“, Mann⸗ heim, N 7, 7, Mitgliedervollverſammlung. Erſcheinen ſelbſtverſtändlich. NS⸗Volkswohlfahrt Ortsgruppe Lindenhof. Wer überläßt uns für die Ausſtattung des neuen Ortsgruppenheimes geeignetes Büromöbel(Stühle, Schränke, Tiſche, Schreibtiſche uſw.) Benachrichtigung erbeten an NSV, Ortsgruppe Lindenhof, Eichelsheimer Straße 51—53. Die Ortsgruppenwalterin. 9 2* Jahrgar ne.— 1 Im D 1 4 läufigen ſchaftlich die vom Heft vor wird, vo Von der 4 ſchaftliche Betriebs den mith höfe ſein, oder 71 J allgemein 1 oder 1 J (125 Hekt Die zu — die Er 17 Millio flache la läche. Zi men noch als gepach werden. gen etwa der Geſan lionen He Großbetri Kleinbetri ner Fläch⸗ Die P In Eur Einwohne .05, in F men jedoce zeibeamte, Europadu iſt die Fr Polizeibeg durchſchnit ſchützt ein Frankreich land aber hältniszah Einwohne— Legt man verhältnis; 200 000 M Verhältnis land bleibt in den an der Polize K Um die Gelände, 9 etwa zwei dort mal ſt in munter freute. 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Januar 1935 6 845 000 Erbhöfe „Im Deutſchen Reich gibt es nach einer vor⸗ läufigen Ermittlung auf Grund der landwirt⸗ ſchaftlichen Betriebszählung von 1933 über die vom Statiſtiſchen Reichsamt im neueſten Heft von„Wirtſchaft und Statiſtik“ berichtet wird, vorausſichtlich etwa 845000 Erbhöfe. Von der Geſamtzahl aller land⸗ und forſtwirt⸗ ſchaftlichen Betriebe mit mehr als 0,5 Hektar Betriebsfläche, die 3,0 Millionen beträgt, wür⸗ den mithin etwa 28 Prozent der Betriebe Erb⸗ höfe ſein, während rund 2,2 Millionen Betriebe oder 71 Prozent unterhalb der Erbhofgröße(im allgemeinen 7 Hektar) und 27000 Großbetriebe oder 1 Prozent oberhalb dieſer Betriebsgröße (125 Hektar) liegen. Die zu den Erbhöfen gehörende eigene Fläche — die Erbhoffläche— umfaßt im ganzen etwa 17 Millionen Hektar oder 42 Prozent der ge⸗ flache land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Betriebs⸗ läche. Zu dieſer eigentlichen Erbhoffläche kom⸗ men noch etwa 800 000 Hektar, die von Erbhöfen als gepachtet oder als ſonſtige Fläche bewirtſchaftet werden. Die erbhoffreie“ Fläche beträgt dage⸗ gen etwa 23 Millionen Hektar oder 56 Prozent der Geſamtfläche; davon entfallen etwa 13 Mil⸗ lionen Hektar auf land⸗ und forſtwirtſchaftliche Großbetriebe und acht Millionen Hektar auf Kleinbetriebe mit weniger als 7,5 Hektar eige⸗ ner Fläche. Die Polizei in einzelnen Ländern In Europa kommen durchſchnittlich auf 1000 Einwohner.63 Polizeibeamte, in England .05, in Frankreich.18. In Deutſchland kom⸗ men jedoch auf 1000 Einwohner nur.4 Poli⸗ zeibeamte, ſo daß Deutſchland noch unter dem Europadurchſchnitt liegt. Beſonders intereſſant iſt die Frage, wieviele Einwohner von einem Polizeibeamten in den verſchiedenen Ländern durchſchnittlich geſchützt werden. In England ſchützt ein Polizeibeamter 174.4 Perſonen, in Frankreich 314.3, in Italien 333.7, in Deutſch⸗ land aber 402.5. Deutſchland hat bei einer Ver⸗ hältniszahl von.5 Polizeibeamten auf 1000 Einwohner jetzt rund 150 000 Polizeibeamte. Legt man indeſſen die franzöſiſche Polizei⸗ verhältniszahl zugrunde, ſo müßte Deutſchland 200 000 Mann haben und nach der engliſchen Verhältniszahl ſogar 320000 Mann. Deutſch⸗ land bleibt in Wirklichkeit alſo weit unter den in den anderen Ländern feſtgeſtellten Zahlen der Polizei zurück, Kurzer Freiheitstraum Um die Mittagszeit konnte man im freien Gelände, Richtung Käfertal— Viernheim, ein etwa zweijähriges Rehlein beobachten, das dort mal ſtille ſtand und äſte und dann wieder in munteren Sprüngen ſich der Freiheit er⸗ freute. Als es jedoch die Umzäunung eines Gartens umrennen wollte, muß es dem Herrn Feldhüter, der es auch ſchon länger beobachtet hatte, zu viel geworden ſein; kurz entſchloſſen ſetzte er dem Tiere nach und fünf Minuten ſpäter hatte er mit noch einem jungen Manne den Frevler feſtgenommen. Unſer Rehlein wurde nun an den Vorder⸗ und Hinterläufen gefaßt, der Behauſung des wackeren Feldhüters zugebracht. Wie üblich, ſammelten ſich auch ſofort Zuſchauer an, die Vermutungen aus⸗ tauſchten, ob das Tierkein verletzt oder krank ſei, wie und wo es herkomme. Aber ſchnell wurde das Rätſel gelöſt. Atem⸗ ringend kam ein Radfahrer, der erklärte, daß es beim Stallreinigen durchgebrannt ſei. Und um unſerem Ausreißer noch mehr die Freiheit zu vergällen, erſchienen auf der Bildfläche drei Jagdpächter mit ſuchenden Hunden und gelade⸗ nen Gewehren, die aber die geſchätzte Beute nur noch aus der Nähe betrachten durften. Weidmannspech! Wiſſen sSie ſchon. ... daß die engliſche Meldung, wonach der amerikaniſche olarforſcher Ells⸗ worth ſoeben einen Flug über unerforſchtes Gebiet der Antarktis gemacht haben ſoll, nicht den Tatſachen entſpricht. „ daß von den im vergangenen Jahr im ruſſiſchen Staatsverlag erſchienenen ausländ.⸗ ſchen wiſſenſchaftlichen Werken in ruſſiſcher Ueberſetzung 75 Prozent deutſchen Urſprungs ſind; wobei intereſſant iſt, daß dies ohne Wiſſen und Einwilligung der deut⸗ ſchen Verfaſſer und Verleger geſchah. ... daß man zu einem neuen Verfah⸗ ren des Fotografier'ens auf Alumi⸗ nium übergehen will. .., daß die Wiener Staatsopfer im März in Rom gaſtieren und„Ariadne auf Naxos“ von Richard Strauß aufführen wird. ... daß Ende dieſes Monats in London 250 Radierungen Rembrandts unter den Hammer kommen. „„„ daß im Vollzug der Neuordnung des Urheberſchutzrechts ein Reichsamt für ſchöpferiſche Leiſtung vorgeſehen iſt. .. daß als Folge der faſt durchweg gün⸗ ſtigen Lage an den deutſchen Theatern jetzt eine grundlegende Neuregelung der Verträge vorgenommen werden ſoll. Die heiligen drei Könige Heute geſchieht es nur da und dort noch auf dem Lande, daß die heiligen drei Könige am 6. Januar herumziehen; während noch vor 100 Jahren ſelbſt in den Städten, die damals frei⸗ lich mit dem volthaften Leben noch inniger ver⸗ bunden waren, derartige Bräuche geläufig wa⸗ ren. Aber ſchon vor 100 Jahren ſind die um⸗ ziehenden Könige nicht gerade ſehr heilige Kö⸗ nige geweſen! Das geht u. a. auch aus dem bekannten Gedicht Goethes(„Epiphanias“) her⸗ vor, das mit den Zeilen anhebt: „Die heiligen drei König' mit ihrem Stern, ſie eſſen, ſie trinken, und bezahlen nicht gern; ſie eſſen gern, ſie trinken gern, ſie eſſen, trinken, und bezahlen nicht gern.“ Dieſe Könige ſind in Wirklichkeit drei Bauern⸗ burſchen, die als die„Weiſen aus dem Morgen⸗ lande“ verkleidet, einen an der Stange befeſtig⸗ ten Stern oder eine Sternlaterne vorantragen, von Haus zu Haus ziehen und mit Geſang um allerlei Gaben betteln. Zweifellos verbirgt ſich hinter dieſem Brauch, der zu einer Art Volks⸗ beluſtigung ausgeartet iſt, ein ernſthafter Sinn, der vermutlich verloren gegangen iſt. Es iſt nicht unmöglich, daß etwas davon auch in dem urſprünglichen Volksglauben lebendig iſt, wo⸗ nach, ebenſo wie das Chriſtkind alljährlich an Weihnachten wieder geboren wird, auch die hei⸗ ligen drei Könige alljährlich am 6. Januar per⸗ ſönlich wieder auf dem Wege ſind. Ihr Wander⸗ zug iſt ſo etwas wie das Gegenbild zu dem Zug des heidniſchen„wilden Heeres“ in den zwölf Nächten; der 6. Januar bildet ja den Abſchluß dieſer„Zwölften“, und in den ver⸗ ſchiedenen Gegenden räumt man nach alter Ge⸗ wohnheit auch erſt an dieſem Tage den Ehriſt⸗ baum weg. An alten Voltsbräuchen werden für den Dreikönigstag angegeben:„Als Abwehr gegen unholde Weſen dienen Lärm, Licht, Feuer, Ausſegnen und Ausräuchern der Häuſer, An⸗ ſchreiben der Buchſtaben CMB an den Türen. Man ſieht hieraus deutlich, wie innig die Beziehung zu den heidniſchen„Unholden“ urſprünglich geweſen ſein muß. Auch wunder⸗ bare Dinge können an dieſem Tage geſchehen. So beſtand ehedem der Glaube, daß am Drei⸗ königstag und in der vorhergehenden Nacht die Tiere reden könnten. Das um Mitternacht ge⸗ ſchöpfte Waſſer ſollte beſondere Heilkräfte ha⸗ ben. Auch ſollte ſich um Mitternacht der Him⸗ mel öffnen und die heilige Dreifaltigkeit ſichtbar werden; wer das ſah, dem gingen drei Wünſche in Erfüllung. Steigerung der Leiſtung bei Bilanzbuchhaltern Die Reichsberufsgruppen der Angeſtellten in der DAß ſtellen mit Genugtuung feſt, daß die für bilanzſichere Buchhalter eingerichteten Prü⸗ fungen ſich einer ſteigenden Nachfrage er⸗ freuen. Dieſe Prüfungen, die bisher nur in Berlin und Hamburg durchgeführt wurden, ſollen bei einer entſprechenden Beteiligungs⸗ zahl im Frühjahr d. F. auch in Süddeutſchland (Stuttgart oder Mannheim) durchgeführt werden. Eine Preſſenotiz in dieſer Richtung bewirkte, daß bei der hieſigen Geſchäftsſtelle der Reichsberufsgruppen eine größere Anzahl Buchhalter ſich meldeten, die bereit ſind, durch Ablegung einer Prüfung ihr Können zu be⸗ weiſen. Zur Prüfung ſelbſt iſt zu bemerken, daß die Bedingungen durchaus nicht leicht ſind, ſon⸗ dern, daß faſt in allen Fällen ein im landläu⸗ figen Sinne bilanzſicherer Buchhalter einer mehrmonatlichen Vorbereitungszeit bedarf, um die in der Prüfung geſtellten Aufgaben, die die reſtloſe Beherrſchung buchhalteriſcher⸗ und be⸗ triebswirtſchaftlicher Fragen in den verſchie⸗ denſten Betriebsarten verlangen, zu meiſtern. Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, daß von den ſich Meldenden rund zwei Drittel die als Vorprüfung geſtellten Aufgaben richtig löſen und dadurch ſich für die Zulaſſung zur Hauptprüfung qualifizieren. Die Ergebniſſe der dann abgelegten Hauptprüfungen zeigten bisher, daß zirka 75 Prozent der Teilnehmen⸗ den das Schlußzeugnis erhalten konnten. Wer dieſes Ziel erreicht hat, kann mit ruhi⸗ gem Gewiſſen in jeden Betrieb gehen und wird an keiner Aufgabe, die ihm eine auch noch ſo umfangreiche Buchhaltung in Handel oder In⸗ duſtrie ſtellt, ſcheitern. Der ſo zu höchſter Lei⸗ ſtungsfähigkeit entwickelte Buchhalter wird ſeinem Betriebsführer eine wertvolle unerſetz⸗ liche Hilfe ſein; er wird aber auch in der Lage ſein, den ihm unterſtellten Nachwuchs zu höch⸗ ſter Leiſtung anzuſpornen und in dieſem Be⸗ ſtreben zu unterſtützen. Welches Inſtrument ſoll mein Kind lernen? Praktiſche Winke Welches Inſtrument ſoll mein Kind lernen? — wie tritt dieſe Frage an den Muſik⸗ erzieher heran, der wie ein Arzt raten und helfen, die mannigfachſten Umſtände berückſich⸗ tigen, die verſchiedenſten Intereſſen ausgleichen ſoll: wahrlich nicht immer eine leichte Aufgabe! Und doch hängt vieles, oft Entſcheidendes an der jeweils rechten Beantwortung dieſer Frage; je weniger man ſie nur dem blinden Zufall überläßt, um ſo eigener wird der Charakter und die zukünftige Geſtaltung unſerer Haus⸗ muſik ſein. Den erſten Anſtoß zur Wahl gibt freilich ſchon oft irgend ein äußeres Moment, etwa das bloße Vorhandenſein des einen oder anderen Inſtrumentes im Hauſe; wo ein Klavier, eine Geige oder gar Flöte in der Familie iſt, da wird auch ſtets einer ſein, der ſich daran übt und das Inſtrument nicht brachliegen läßt. Dar⸗ über hinaus aber ſind doch eine Reihe weiter⸗ gehender Geſichtspunkte zu berückſichtigen: in erſter Linie natürlich die Neigung zu beſtimm⸗ ten Inſtrumenten, wo eine ſolche erkennbar iſt; dann die Art und Stärke der muſikaliſchen Ver⸗ anlagung überhaupt, und ſchließlich noch die Möglichkeit der Ergänzung verſchiedener In⸗ ſtrumente zu kammermuſikaliſchem Zuſammen⸗ wirken. Daß daneben auch die wirtſchaftliche Frage heute nicht auszuſchließen iſt, bedarf kaum beſonderer Erwähnung; andererſeits iſt unter Umſtänden ſchon bei beſcheidenſten Mit⸗ teln ein Freude erweckendes Muſizieren denk⸗ bar, wenn man ſich bei der Wahl des Inſtru⸗ mentes auch hierauf in entſprechender Weiſe einſtellt. Allen Hausinſtrumenten voran ſteht immer noch das Klavier. Es iſt und bleibt das in ſeinen Ausdrucksmöglichkeiten weiteſte aller In⸗ ſtrumente, und es wird auch in einer neuen Hausmuſik eine um ſo bedeutſamere Rolle ſpie⸗ len, je mehr man es verſteht, dieſe ſeine Aus⸗ drucksmöglichkeiten ſtets nur an der richtigen Stelle einzuſetzen. Die modernen Lehrmetho⸗ den, die z. B. den Klavierunterricht meiſt von Anfang an mit Singen, Gehörübungen u. a. verbinden, geben eine muſikaliſche Grundlage, die ſelbſt den nur Mittelbegabten in der Regel davor bewahrt, in den früher gerade auf dem Klavier leider ſehr verbreiteten Dilettantismus im ſchlechten Sinne abzugleiten— jenen Dilet⸗ tantismus, der das daran ganz unſchuldige Klavier zu Unrecht vielfach in Verruf gebracht hat. Die mit keinem anderen Inſtrument ver⸗ gleichbare Fülle an Literatur für jede Stufe und für das Einzel⸗ wie Zuſammenſpiel oder die Liedbegleitung, gibt dem Klavier eben⸗ falls eine bevorzugte Stellung. Die Streichinſtrumente, vor allem Violine, Bratſche und Cello, ſtellen durch die zuſätzliche Forderung reiner Intonation zu⸗ 34 etwas größere Anſprüche an das Gehör des Lernenden als das Klavier. Bei ihnen ſteht naturgemäß das Erlebnis des Melodiſchen im Vordergrund, das zu einer unerſchöpflichen Quelle muſikaliſcher Freude entwickelt werden kann, ſchon im Alleinſpiel und mehr noch im gemeinſchaftlichen Muſizieren mit anderen, Auch die perſönliche Verbundenheit mit dem Inſtru⸗ ment iſt hier geſteigert: Die Geige, die der Spieler trägt, hält und umſpannt, iſt in höch⸗ ſtem Maße und in einem ganz beſonderen Sinn ſein lebendiges Beſitztum. Die Gegenwart hat gerade für Streich⸗ und andere Melodie⸗Inſtru⸗ mente, zahlreiche wertvolle Spielmuſiken ge⸗ ſchaffen, die neben die Reichtümer unſerer alten und klaſſiſchen Kammermuſik treten. Die Blasinſtrumente haben eine Zeit⸗ lang gegenüber Klavier und Streichern in der Hausmuſik allzuſehr im Hintergrund geſtanden. Wo es möglich zu machen iſt, ſollte man ſie in ihren reizvollen charakteriſtiſchen Klangfarben wieder mehr heranziehen, vielleicht ſogar öfters als zweites Unterrichts⸗Inſtrument neben dem Klavier, was die muſikaliſche Geſamterziehung ungemein fördert. Liebe zur Sache, Geduld und bisweilen auch eine Hewiſſe körperliche Kon⸗ ſtitution ſind freilich Vorausſetzung. Ein weites Feld bilden noch alle jene Inſtru⸗ mente, die weniger im Rahmen der Kunftmuſik als in dem der volkstümlichen Muſikpflege von Bedeutung ſind. Hierher gehören die Zupf⸗ inſtrumente wie Gittarre, Mandoline, Zither und die Handharmonitka; ihre gründliche Erlernung wird auch durch Vereine und dazugehörige Orcheſter, die eine Hebung des muſikaliſchen Niveaus anſtreben, mit Er⸗ folg gefördert. Mögen die muſikaliſchen Be⸗ reiche all der hier aufgeführten Inſtrumenten⸗ gattungen auch noch ſo verſchieden ſein, eines iſt ihnen in jedem Falle gemeinſam: es bedarf einer guten Anleitung, um ſie zum vollen Klin⸗ gen, zum Spenden wahrer künſtleriſcher Werte oder geſelligen Frohſinns zu bringen. Und unter dieſem letzten Geſichtspunkt kann die Antwort auf die Frage: Welches Inſtrument ſoll ich lernen? nur lauten: Gleichviel welches — aber ordentlich! Adelheid Kattermann. Weißt du wieviel Sternlein ſtehen..2 Der bekannte engliſche Aſtronom Sir James Jeans hielt jüngſt in London einen Rundfunk⸗ vortrag über das Ergebnis ſeiner jüngſten For⸗ ſchungen, die den Gehalt des Kosmos an Sterngruppen und Geſtirnen betreffen. Nach Anſicht Sir James' vermitteln uns unſere heu⸗ tigen ſtärkſten aſtronomiſchen Fernrohre nur einen Einblick in den vierzigtauſendſten Teil des Weltalls. Dieſer dem Wiſſenſchaftler bis⸗ her ſichtbare winzige Bruchteil des Univerſums enthält nach allgemeinen Schätzungen rund zwei Millionen verſchiedene Sterngruppen, während der ganze Kosmos ungefähr achtzig Millionen Sterngruppen mit je 1600 Millionen Einzelgeſtirnen aufweiſt. Wenn jeder einzelne Bewohner unſerer Erde täglich zwölf Stunden lang nichts anderes täte, als Sterne zählen, ſo könnte er davon jede Minute hundert feſtſtellen — falls er dieſe Tätigkeit des Zählens min⸗ deſtens eine Million Jahre fortſetzen würde. Verkürzung der Lieferfriſten im Guütertarif Die Ständige Tariſkommiſſion der Reichs⸗ bahn hat Beſchlüſſe über eine Vertürzung der Lieferfriſten im Eiſenbahngütertarif gefaßt. Entſprechend der im internationalen Güterver⸗ kehr vorgeſehenen allgemeinen Verkürzung der Lieferfriſten ſoll auch für den innerdeutſchen Vertehr eine Kürzung der bisherigen Friſten eintreten. Die Friſten ſollen in Zukunft betra⸗ gen für Frachtgut ein Tag Abfertigungsfriſt und ein Tag Beförderungsfriſt bei einer Ent⸗ fernung bis zu 150 Kilometer, ſowie ein wei⸗ terer Tag für je weitere angefangenen 200 Kilo⸗ meter. Für Eilgut ſollen Abfertigungsfriſt und Beförderungsfriſt für je angefangene 400 Kilometer je einen Tag betragen, für beſchleu⸗ nigtes Eilgut je einen halben Tag. Die Be⸗ ſchlüſſe unterliegen noch der Zuſtimmung der in Frage kommenden Verwaltungen, weshalb der Zeitpunkt der Durchführung der neuen Tarif⸗ maßnahmen noch nicht feſtſteht. 45 Jahre Tanzſchule Pfirrmann. Die Tanz⸗ ſchule Pfirrmann begeht am Sonntag, 6. Januar, das 45jährige Geſchäftsjubiläum. Aus dieſem Anlaß findet im Friedrichspark ein großer Jubiläumstanzabend, ver⸗ bunden mit Tanzturnier und Schautanzen, ſtatt. In dieſen langen Jahren, in denen Tau⸗ ſende von Schülerinnen und Schülern aus Mannheim, Ludwigshafen und Umgebung die Tanzſchule Pſirrmann beſuchten, hat ſich die⸗ ſelbe durch gewiſſenhafte Unterrichtsführung das Vertrauen des Publikums bis zum heu⸗ tigen Tage erworben und erhalten. Aus dem Schaffen des Jubilars wollen wir nur einiges herausgreifen. Pfirrmann hat ſich durch Orga⸗ niſationstalent nicht nur in ganz Baden und der Pfalz, ſondern noch weit über dieſe Gren⸗ zen hinaus in Tanzlehrerkreiſen einen Namen gemacht. Er war 1910 Mitbegründer der ſüd⸗ deutſchen Tanzlehrervereinigung in Mannheim. 1919 wurde Pfirrmann bei der Neugründung des Landesverbandes badiſcher Tanzlehrer in Baden⸗Baden zum und ſieben Jahre ſpäter zum erſten Vorſitzenden gewählt. 1929 wurde er in Anbetracht ſeiner Verdienſte zum Ehrenmitglied und vom allgemeinen bayeriſchen Tanzlehrerverband, Sitz München, in die Prüfungskommiſſion für Pfalz und Saargebiet berufen. 1926 war Pfirrmann Gründungsmitglied vom Bund internationaler Tanzlehrer in Paris und vom deutſcher Tanzlehrer in Frankfurt a. M. Die Welterlage Mit 1934 iſt ein meteorologiſch äußerſt inter⸗ eſſantes Jahr zu Ende gegangen. Es brachte uns nicht nur in allen Monaten(ausgenom⸗ men der Auguſt) Wärmeüberſchüſſe, ſondern auch einen Jahresdurchſchnitt der Temperatur, wie er ſeit dem Vorliegen meteorologiſcher Be⸗ obachtungen(mehr als 100 Jahre) noch nicht erreicht wurde. Einen beſonders großen Wärmeüberſchuß brachte der vergangene De⸗ zember(im Mittel mehr als + 5 Grad Celſius) und der 1934 auffallend warme April(im Mit⸗ tel T 3 Grad Celſius). Der Dezember war ſogar im Durchſchnitt noch um 2 Grad wärmer als ſein Vormonat November, der normaler⸗ weiſe aber etwa 3 Grad wärmer ſein ſoll als der Dezember. Während der Oſten Deutſch⸗ lands im Dezember allerdings reichlich Fröſte hatte, waren ſolche im Weſten und Süden äußerſt ſelten. Frankfurt a. M. brachte es z. B. nur zu einem Froſttag, während normalexweiſe im Dezember 15 Tage mit Froſt aufzutreten pflegen. Entſprechend waren auch die Schnee⸗ ſportmöglichkeiten ſelbſt im Hochgebirge bisher äußerſt dürftig, wenn auch in den erſten Tagen des Januars darin eine leichte Beſſerung ein⸗ *— iſt. Zur Zeit iſt die Entwicklung der Froßwetterlage auf einem Wendepunkt ange⸗ langt, der auch für uns von größter Bedeutung iſt und vorausſichtlich jetzt zu durchaus winter⸗ lichem Wetter überleiten wird. ahrdesrd schlöge, Schuppenflechten und pockung kostet nur.50 Qfi. Wll Lonensonen& MBTBSCIICH fere Nehmen Sie beĩ Ełłzem odet itgendeinem andeten Heutleiden dos.O..-⸗ Dr. 9 Hermann Sete eck Die guten Houtmittel zu ffilfe, welches die Kfoncheitsxelme unter der Hout effobt(Fischler chrech) und sie vernichtet. Dos unengenehme, oft unousstehliche Juchen witd Tel. 26174 R 7, 25 Betten schon mit der etsten Anw/endunę durch D. D. D. gelindert. Die antiseptische Wirkung des D. D..-Hæutmittels bringt kkzeme, flechten, Hauteus- nur von Geschete sum Verschuinden. Cene z7117171717771 Velunteinigung det kleidung, Fongen Sie gleich jetzt on, ſhte Heut 2 2 Betten- dufch D. D. D. gesund zu machen und zu erfrischen. 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Vortührung in all. med. Fachgeschüft., AEG.- u. Slemens- Niederlassungen. „Hakenkreuzbanner⸗“ Ie Mannheim, 6. Januar 1981 Jahrgeng ö— K Nr. 9/ B Kr. 6— Seite 10 iriscfiafis-Nundschas Der Ausweis der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich vom 31. Dezember 1934 Der Ausweis der BI3Z. vom 31. Dezember 1934 ver⸗ zeichnet eine Bilanzſumme von 654,38 Mill. Schweizer Franken, die gegenüber dem Vormonat(657,68) um 3,30 Mill. Schw. Franken niedriger iſt. Die Einlagen der Zentralbanken für eigene Rechnung haben ſich um 3,71 Mill. von 150,84 auf 147,1 Mill. Schweizer Franken vermindert. Die Einlagen für Rechnung drit⸗ ter haben ſich nur unweſentlich, und zwar von 12,14 auf 12,34 Mill. Schw. Franken erhöht. Die Gelder auf Sicht zeigen einen weiteren Rückgang von 6,96 auf 4,99 Mill. Schw. Franken. Die rediskontierbaren Wechſel und Akzepte haben ſich dagegen um 9,95 Mill. von 344,82 auf 354,77 Mill. Schw. Franken erhöht. Die Gelder auf Zeit ſind mit 40,64 Mill. Schw. Fran⸗ ken ungefähr gleich geblieben. Andere Wechſel und An⸗ lagen zeigen einen Rückgang um 7,51 Mill. von 239,19 auf 231,68 Mill. Schweizer Franken. Umfangreiche Lokomotivaufträge der Reichsbahn Wie der SW. von maßgebender Seite erfährt, hat die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft bei den deutſchen Lokomotivfabriken 104 Lotomotiven in Auftrag ge⸗ geben. Dieſer Auftrag verteilt ſich folgendermaßen: Henſchel u. Sohn AG., Kaſſel, 26 Schnellzugslokomo⸗ tiven; Borſig Maſchinenbau AG., Berlin, 14 Schnell⸗ zugslokomotiven; Friedrich Krupp AG., Eſſen, 14 Schnellzugslokomotiven; Berliner Maſchinenbau AG., vorm. L. Schwartzkopff, Berlin, 12 Schnellzugslokomo⸗ tiven; F. Schichau, Gmbh., Elbing, 14 ſchwere Güter⸗ zugstenderlokomotiven; Orenſtein u. Koppel AG., Ber⸗ lin, 4 ſchwere Güterzugstenderlokomotiven; Maſchinen⸗ fabrik Eßlingen, Eßlingen, 4 Güterzugstenderlokomo⸗ tiven; Lokomotivfabrik Krau u. Comp., i. A. Maffei AG., München, 11 Perſonenzugtenderlokomotiven; Ar⸗ nold Jung, Lokomotivfabrik GmbH., Jungenthal, 5 Perſonenzugtenderlokomotiven. Die Beſtellung von drei weiteren Lokomotiven beſonderer Bauart für die Reichsbahndirektion Dresden iſt in Ausſicht genom⸗ men, ſie ſollen auf der normalſpurig ausgebauten Strecke Heidenau—Altenberg Verwendung finden. Es iſt auch möglich, daß in ſpäterer Zeit außerhalb der Quote Verſuchstypen(für höhere Geſchwindigkeiten) in Auftrag gegeben werden. »Stand der Badiſchen Bank am 31. Dezember 34 Aktiva: Goldbeſtand 8 778 230.80, deckungsfähige Deviſen—, ſonſtige Wechſel und Schecks 16 044 374.68, deutſche Scheidemünzen 26 198.62, Noten anderer Banken 1 431 280.—, Lombardforderungen 1 927 440.—, Wertpapiere 18 322 239.03, ſonſtige Aktiva 32 315 924.56, Paſſiva: Grundkapital 8 300 000.—, Rücklagen 3 500 000.—, Dividenden⸗Ergänzungsfonds 1 000 000.—, Betrag der umlaufenden Noten 20 174 500.—, ſonſtige täglich fällige Verbindlichkeiten 10 221 008.18, an eine Kündigungsfriſt gebundene Verbindlichkeiten 32 647 017.56, ſonſtige Paſſiva 2 976 161.95, Verbind⸗ lichkeiten aus weiter begebenen, im Inlande zahlbaren Wechſeln 56 883.62 RM. Kein neuer Vorſtand an der Rhein⸗Mainiſchen Börſe Im Gegenſatz zu den übrigen Börſen iſt an der IrRhein⸗Mainiſchen Börſe, Frankfurt a.., kein neuer Vorſtand⸗gebilde:? worden. Alle Börſen⸗ vorſtandsmitglieder bleiben bis 31. Dezember 1936 im Amt. Der Börſenvorſtand wird lediglich eine Er⸗ gänzung durch Mannheimer Herren er⸗ fahren, und zwar iſt in Ausſicht genommen der bis⸗ herige Vorſitzende der Mannheimer Börſe, Direktor Janda(Deutſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaft Mannheim), und der ſtellvertretende Vorſitzende Di⸗ rektor H. von Schleebrügge(Dresdner Bank, Mannheim). Wie wir zu vorſtehender Mitteilung er⸗ gänzend erfahren, hat aus Anlaß der Zuſammen⸗ legung der Mannheimer Börſe mit der Frankfurter Börſe zur Rhein⸗Mainiſchen Börſe der Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter und preußiſche Miniſter für Wirtſchaft und Arbeit inzwiſchen folgende Uebergangsbeſtimmun⸗ gen erlaſſen: 1. Die bisherigen Mitglieder des Börſenvorſtandes und der Zulaſſungsſtelle für Wertpapiere an der Frankfurter Börſe bleiben bis zum 31. Dezember 1936 im Amt. 2. Infolge der Zuſammenlegung der Mann⸗ heimer Börſe mit der Frankfurter Börſe gelten die Beſucher der Mannheimer Börſe ohne weiteres als „ditionskartell zum Börſenbeſuch an der Rhein⸗Mainiſchen Börſe in Frankfurt a. M. zugelaſſen. Sie haben jedoch binnen einer Ausſchlußfriſt von drei Monaten, beginnend mit dem 1. Januar 1935, zu erklären, ob ſie ihre Zulaſ⸗ ſung an der Rhein⸗Mainiſchen Börſe aufrechterhalten wollen. Geben ſie dieſe Erklärung innerhalb der Friſt ab, ſo geht ihre Zulaſſung ohne weiteres auf die Rhein⸗Mainiſche Börſe über. Wird die Erklärung in⸗ nerhalb der Friſt nicht abgegeben, ſo können die be⸗ treffenden Firmen nur nach einem neuen Zulaſſungs⸗ verfahren auf Grund der Börſenordnung der Rhein⸗ Maintſchen Börſe als Börſenbeſucher aufgenommen werden. Brauerei Schrempp u. Printz AG Karlsruhe Die Geſellſchaft, die bisher Karlsruher Brauereige⸗ ſellſchaft vorm. K. Schrempp u. A. Printz firmierte, weiſt per 31. Auguſt 1934 nach 322 807(147 827) RM Abſchreibungen auf Anlagen einen Reingewinn von 268 184(258 713) RM aus, wozu 32 932(32 119) RM Vortrag treten. Gemäß Beſchluß der bereits ſtattge⸗ fundenen Generalverſammlung gelangt eine Dividende von unv. 7 Prozent auf.97 Mill. RM Kapital zur Ausſchüttung. 60 000(50 000) RM werden einer Son⸗ derrücklage zugeführt, 33 216 RM auf neue Rechnung vorgetragen. Der kurze Bericht bedauert, daß die erhoffte Bier⸗ ſteuerermäßigung und die damit verbundene Bierpreis⸗ ſenkung noch nicht zur Durchführung gelangte. Wenn der Bierabſatz trotzdem etwas beſſer geweſen iſt, ſo ſei dies dem günſtigen Sommerwetter zu verdanken (2 die Schriftl.) Die diesjährige ausgezeichnete Wein⸗ ernte vermindere dagegen wieder den Bierverbrauch. Zwei Anweſen mußten in der Zwangsverſteigerung erworben werden, ein kleines Grundſtück wurde ver⸗ kauft. Eine große Eiserzeugungsanlage wurde neu er⸗ ſtellt. Für Inſtandſetzungs⸗ und Ergänzungsarbeiten wurden namhafte Beträge aufgewendet. Die Erfolgsrechnung weiſt einen Bruttogewinn von .548(i. V. Biererlös uſw..570) aus, wozu.240 (.191) Mill. Zinſen und.208(.101) Mill. Mieten treten. Löhne und Gehälter erforderten.591(.451), ſoziale Abgaben.040(.030), Beſitzſteuern.261 (.304), ſonſtige Steuern.797(.550), ſonſtige Auf⸗ wendungen.715(i. V. unter Sonſtige Steuern mit⸗ enthalten). Die erhöhten„Sonſtigen Steuern“ einer— als auch die geſtiegenen Erlöſe der Betriebsrechnung Aaſſen erkennen, daß die Abſatzverhältniſſe doch nam⸗ haft gebeſſert waren. Aus der Bilanz in Mill. RM: Anlagevermögen .630(.937), darunter Wirtſchaften und Wohnge⸗ bäude.529(.806), Beteiligungen.067(—), Wert⸗ papiere.845(.599), ꝓVorräte.110(.110), Bankgut⸗ haben.129(.114), Hypotheken, Grundſchulden.337 (.579), ſonſtige Darlehen—(.694), Bierkunden.126 (.169), Kaſſe uſw..005(.008), andererſeits Sonder⸗ rücklage.80(.75), Rückſtellungen.219(.186), Hypo⸗ theken.017(.068), Gläubiger.448(.449), Unter⸗ ſtützungsfonds.136(.136), Betriebsſparkaſſe.061 (.060). Die Liquidität konnte alſo beträchtlich verbeſ⸗ ſert werden. Schn. Queckſilber⸗Schürfungen In den nächſten Tagen wird die Deutſche Montan⸗ geſellſchaft Wiesbaden in Münſterappel neue Queck⸗ ſilber⸗Schürſungen vornehmen. Schon früher wurde hier Queckſilber gegraben. 76 103 ficht Nürnberger Hopfenmarkt vom 4. Januar Keine Zufuhr, 10 Ballen Inlandsumſatz, Haller⸗ tauer—— RM, Export 20 Ballen, Gebirgshopfen 270 RM. Stimmung: unverändert. Kurze Wirtſchaftsmeldungen der igarreninduſtrie iſt ein Kon⸗ 31 rt zuſtande gekommen, das am 1. Januar in Kraft tritt. Die öffentlich⸗rechtliche Lebensver⸗ ſicherun'g hat im Jahre 1934 eine günſtige Ent⸗ wicklung zu verzeichnen. Berliner Börse Tendenz: weiter befeſtigt. Nachdem ſich die Kuliſſe geſtern in ſtärkerem Maße glattgeſtellt hatte, eröffnete die Börſe wieder in feſter Haltung, da in den Hauptmärkten neue Kauforders des Publikums vorlagen. Beſonders am Rentenmarkt hielt die Aufwärtsbewegung infolge der weiterhin dem Anlagemarkt zuſtrömenden Coupon⸗Erlöſe in un⸗ verminderter Stärke an. Am Aktienmarkt waren be⸗ ſonders wiedr Tarifwerte geſucht. Maſchinenaktien waren auf den Lokomotiv⸗Auftrag der Reichsbahn ge⸗ fragt. Man weiſt darauf hin, daß bei einer allgemei⸗ nen Zinsſenkung Höchſtſätze von 6 oder 8 Prozent, die das neue Kapitalſtockgeſetz für die Barzahlung der Dividenden noch freigelaſſen hat, ein ganz an⸗ deres Geſicht erhalten. Altbeſitzanleihe eröffneten bei lebhaftem Geſchäft 56 Proz., Umſchuldungsanleihe 70 Pfg. und Zinsvergütungsſcheine 57½ Pfg. höher. Die Vorzugsaktien der Deutſchen Reichsbahn ſetzten ihre Aufwärtsbewegung um/ Prozent fort. Obli⸗ gationen waren—½ Prozent höher. Am Aus⸗ landsrentenmarkt hatten Mexikaner mit Befeſtigungen von—½ Prozent die Führung. Am Aktienmarkt waren Montanwerte und Klöckner 1 Prozent be⸗ feſtigt. Rheinſtahl konnten 1½¼ Prozent gewinnen. Braunkohlenaktien lagen etwas ſchwächer. Rhein. Braunkohlen verloren 2½¼9. Von Kaliaktien kamen Kali Chemie 2 Prozent höher zur Notiz. Chemiſche Werte gewannen unter Führung von Farben(plus 1) 3 Prozent. Von Elektrizitätswerten notierten Lie⸗ ferungen /, HEW 1/ und die übrigen ½ Prozent höher, während Akkumulatoren 2 Prozent und Elek⸗ trizitätswerk Schleſten 1 Prozent einbüßten. Tarif⸗ aktien waren im allgemeinen 1 Prozent feſter. Kabel⸗ und Autoaktien litten unter Glattſtellungen. Von Maſchinenaktien waren Schwartzkopff 1 Pro⸗ zent befeſtigt. Kunſtſeidenwerte waren im Zuſammen⸗ hang mit einer internationalen Höherbewertung der Kunſtſeidenaktien, die mit Hoffnungen auf eine Preis⸗ und Abſatzbeſſerung begründet wird, ½ Prozent höher. Feldmühle Papier ſtiegen auf die ſtarke Er⸗ höhung des Zellſtoffabſatzes in Deutſchland um 1¼½ Prozent. An den übrigen Märkten waren Kursbeſ⸗ ſerungen von 4 Prozent die Regel. Tagesgeld erforderte unverändert 376—4½ Proz. Von Valuten war der Dollar auf die günſtige Auf⸗ nahme der Rooſevelt⸗Botſchaft international allgemein feſter. Auch das Pfund zog an. London⸗Kabel ſtellte ſich auf 4,921½¼. Der Kaſſamarkt war am Schluß weiter befeſtigt. „Von Banken waren Deutſche Zentralboden 176 Proz. höher, Meininger Hyp.⸗Bk. gewannen 2½ Proz., Ham⸗ burger Hypothekenbank 2 Proz. Von Induſtrieaktien konnten Sangerhauſener Maſchinen um 42/¼ Prozent, Lindes Eismaſchinen 3¼½ und Kölner Gas um 3 Proz. —+ Preußengrube verloren 4½, Bremer Gas Proz. Die Diskont⸗Compagnie nahm tägliches Geld heute nur noch mit 3 gegen bisher 3½ Proz. herein. Steuergutſcheine blieben heute unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen kamen wie folgt zur Notiz: Ausgabe 1: 1940er 99—99,75, 1943—48er 98,25 bis 99; Ausgabe II: 1943er 98,25—99, 1945—48er 98,12 bis 98,87; Wiederaufbauanleihe 1944—45er 68,62 bis 69,50; 1946—48er 68,37—69,37. Rhein-Mainische Mittagbörse Die Börſe ſetzte auch heute zum Wochenſchluß ihre Aufwärtsbewegung fort und die Stimmung war all⸗ gemein zuverſichtlich. An den Aktienmärkten ſind die Umſätze allerdings kleiner geworden, da ſich das In⸗ tereſſe des Publikums weiterhin aufyden Markt der feſtverzinslichen Werte konzentriert. Hierfür lagen auch heute wieder zahlreiche Orders vor. Die Um⸗ ſätze in den einſchlägigen Spezialwerten blieben ziem⸗ lich lebhaft. Vor allem Kommunalumſchuldung blie⸗ ben geſucht und erzielten gegenüber der Abendbörſe einen weiteren Gewinn von.40 Prozent. Ferner zogen Zinsvergütungsſcheine 4, Altbeſitzanleihe ½, Stahlvereinbonds und Reichsſchuldbuchforderungen je %s Prozent an, auch Reichsmarkanleihen lagen bis % Prozent höher. Daneben gewannen Reichsbahn⸗ vorzugsaktien/ Prozent, Städtealtbeſitz erhöhten ſich auf 100.75(100.25). Am Aktienmarkt war die Kurs⸗ geſtaltung etwas uneinheitlich, doch überwogen noch Beſſerungen von durchſchnittlich Prozent. Etwas lebhafter waren IG Farben mit 135.25—135.5 (134.87). Montanaktien waren nach zumeiſt unver⸗ ändertem Beginn nach den erſten Kurſen feſter. Elek⸗ tropapiere wieſen überwiegend Beſſerungen von 4 bis ½ Prozent auf. Im einzelnen eröffneten Reichs⸗ bankanteile, Deutſche Linoleum, Gebr. Junghans und Cement Heidelberg bis 4 Prozent niedriger, anderer⸗ ſeits zogen Moenus Maſchinen ½ und Kunſtſeide Aku 34 Prozent an. Sprechſtunden der Im Verlaufe blieb die Haltung feſt. Indeſſen trat der Aktienmarkt mehr hervor, da von der Kund⸗ ſchaft zahlreiche Aufträge für den Kaſſamarkt einge⸗ troffen waren, wodurch auch die Großwerte günſtig beeinflußt wurden. Lebhafter waren Reichsbank plus 1½% Prozent, Montan⸗ und Elektroaktien bei Er⸗ höhungen von ½—1 Prozent. Schwächer lagen Braunkohlenwerte, wie Ilſe Genuß— 1% Prozent und Rhein. Braunkohlen— 3Prozent. Am Renten⸗ markt wurde das Geſchäft ruhiger. Die feſten An⸗ fangskurſe blieben aber gut behauptet, Reichsbahn⸗ vorzugsaktien und Stahlvereinbonds zogen noch je % Prozent an. Goldpfandbriefe lagen zumeiſt noch von—½ Prozent feſter. Kommunalobligationen blieben gut behauptet, während Liquidationspfand⸗ briefe teilweiſe etwas abbröckelten. Stadtanleihen tendierten ruhig. Induſtrieobligationen waren teil⸗ weiſe weiter geſucht und feſt. Fremde Werte lagen ſtill und wenig verändert. Tagesgeld blieb zu 34 Prozent unverändert. Amſterdamer Deviſenkurſe Amſterdam, 5. Jan. Berlin 5935, London 725½, Neuyork 14736, Paris 976, Belgien 3462, Schweiz 4792, Italien 1266, Madrid 2022, Oslo 3650, Kopen⸗ hagen 3242½,ͤ Stockholm 3745, Prag 618. Privat⸗ diskontſatz 36. Tägl. Geld ½. 1⸗Monats⸗Geld 1. Metalle Berlin, 5. Jan.(Amtl. Freiverkehr.) In RM. für 100 Kilogr.: Elektrolyttupfer(wirebars) prompt, cif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 39.50; Stan⸗ dard⸗Kupfer, loco 33.75; Original⸗Hütten⸗Weichblei 14.50; Standard⸗Blei per Jan. 14.50; Orig.⸗Hütten⸗ Rohzink ab Nordd. Stationen 17.50; Standard⸗Zink 17.50 RM. Getre ide Rotterdam, 5. Jan.(Schluß.) Weizen: Jan. 3,00, März 3,22½, Mai 3,37½, Juli 3,50. Mais: Jan. 72/, März 74, Mai 66¾, JFuli 62½. Baumwolle Bremen, 5. Jan.(Amtl.) Jan. 1395.; März 1441 Br., 1437.; Mai alter Kontrakt 1465 Br., 1462., neuer Kontrakt 1478 Br., 1473.; Juli alter Kontrakt 1486 Br., 1484., neuer Kontrakt 1495 Br., 1491 G. Tendenz: ſtetig. Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann Verantwortlich für Innen⸗ und Außenpolitik: Dr. W. Kattermann; für politiſche Nachrichten: Dr. Wilhelm Kicherer; für Wirtſchaftsrundſchau, Kommunales und Bewegung: Friedrich Haas; für Kulturpolitit, Feuil⸗ leton und Beilagen: W. Körbel; für Unpolitiſches: Carl Lauer; für Lotales: Erwin Meſſel; für Sport: Julius Etz; für den Umbruch: Max Höß, ſämtliche in Mannheim. Berliner Schriftleitung: Hans Graf Reiſchach, Berlin SwI 68, Charlottenſtr. 15v. Nachdruck ſämtl. Original⸗ berichte verboten. der Schriftleitung: Täglich 16—17 Uhr (außer Mittwoch, Samstag und Sonntag). Verlagsdirektor: Kurt Schönwitz, Mannheim Druck u.—— G, m. b. H. Sprechſtunden der Verlagsdirektion; 10.30—12.00 Uhr außer Samstag und Sonntag). Fernſprech⸗Nr. für erlag u. Schriftleitung: 314 71, 204 86, 333 61/62.— Für den Anzeigenteil verantwortlich: Arnold Schmid, Mannheim. Zur Zeit iſt Preisliſte Nr. 3(Geſamtauflage) und Nr. 2 (für Weinheimer⸗ und Schwetzinger⸗Ausgabe) gültig. Frühausgabe A4 Mannheim 18 660 Frühausgabe Aà Schwetzingen. 1000 Frühausgabe 4 Weinheim 1 000— 20 660 Abendausgabe 4a4a. 20 376 Ausgabe 5 mit Anzeigen der — A Mannheim 14345 Ausgabe B Schwetzingen. 2725 Ausgabe B Weinheim 20050 39 496.⸗A.- 19 748 Geſamt⸗D.⸗A. Dezember 1934= 40 408 4..,.1...51. Bankakti 4. 1. 5. 1. 4. 1..1. 4. 1. 5. 1. ½1,.1. Frankfurter Isada. Bodeneredtbn.—— Knein-Main-Don.vz.— 102.,50———— 104.00 104·00] Soenr Kammrarn, 9,80 vö,99] winte Dempt..— Württ. NotenbanK.—— Rheinmetall. 136,50 136,00 Adca.„, Sfal. 3 Stolberger Zinkhütt. 62,00 62,75 Witzner Metall— 105,00 Siemens alske 7. 1. Brauind. 1945„ 5 hür. Gas..„ 124,25— fertwerzinil. Werte 1. 5. 1. fAn. Lok.- u. Kraft 116,00 111,90 Sudd. Zuckern.— 135,00 B. Hyp. u. W. Bank.82,00 82,00 f Serresheim, Clas. 88,75 ,3,00 Trans-Kadio.—— ſvenicher.-Aktien 114,62 115,25 Thur. Lief. Goin 95,.50J Beriiner fvp.-Br, 108,09, Coſgsensiicnneh. 13,2 130,3 Ver. Ht. Nickei 0⁰ Wertbest. Anl. v. 23 91.62 94.00 Dt. Reichsb. Vz. 12 24•12 hür. Lie otha. F 74,25 74.25 Coldschmidt. Th. 39,75 90,00 3 5 ickelw. 105, neh— 90.00 eichsanl, v. 27 32 feeeie Sratenn;— 100 Fer Oiie mn 3530 38 b. Br. 1 Discants 1,5 1 Srirener Maschinen 25%00 2,ee— ane Als.— 38,09 i. schatzanw. 283.. 92,00 9200 orga. Llord... 2,5 29,13] eftstohgschafenbx. 6·b0—% Pr. Soiadistogtbant 100,0 S 4175 42,25 Kilian: Feben.— 20700 Vounsanleihe.. 95,90 30,75 Scnantungbahnen.— 51,00 J Tellstoii Memel.— Wi Dt. Uebersee-BK. 8 153 kackechaf-Brant“——5—1 Ver. Gltramarinfabr. 119,50 124,60 Mannh. vers..—— —*2 40. 97,50—— Südd. Eisenbahnen:— 53,00 J zellstoft Waldhoi 328 323——————— Bl. 38,50 91,00 Hamdurs Elextr. 123,75 124,)5 Telegr.-Dr. 107,50 107,25 Belcnsabl. Sch.Altb, 105,37 106,25] Industrie-Aktien 11335 1330 iareren Bergbisn. 11925 173 W 1 rgvau 3 Falsseen. Sr 3% 3335reaer 451 13500f frer. 18% f wemenn Ae ffeimanalfanenn 500 50f, nef.— ui Ber en.: 109 188 aonheim von 25. 9t,3 98,5(Koöwenbr. Munehen. 144,0 163,dü0fölise Cenus:. 12,00 11,8] werhenn.-Antzen Hliosrt Masrkinen, 20 200 Brahtind. Hammz„Lotavi Min..Eisenb. 12,5— 13²⁰ 2,.75 92,75 Mainzer Brauerei. 65,00—, LKan Aschersieben——*Baitimore Ohio. 15,50— klilpert Maschinen—— Wnnhnnn n 15 20— 2,00 92,00 Nürnos. Brauhaus 115,00 118, o0 Kal Sal— 5 A0. Ferkehrsweden f1535 13,0 Hcresfopa-Werdem 23.38 4˙35 Eraggrate Mum. 23 15.75 15,75] Schwarzstorchen—— Fioesnar“ n. 139) 18·75 J Alig. Lok.-u. Kraftw. 114,25 116,090 Honeniohe-Werke 46,50 4700 hihm Stagt Konhie 23 17,00 17,00 Tucherbrauerei 64,00 82,50 Mannesmann 16.37 16•50 J Hb.-Amer. Paketi. 23,75 24,00 Emupo Holzmann. 30,00 75,50 TMannh. Ausl.. 10i,00— 3 Oravr Minen.,—— 4110 P.—*— 33 n— 905 13 kraft Müm. abg.——„ Wulle-Brauerei.. 44, Phönin. 49,75 50,00 orad. Lloyc. 28 1 n Boden—*—— Accumulatoren 2 4˙25] Fhein. Brauntonien 212,50 209,50 Süd. Eisenbahn„56,00—— 2²,00 Berliner Deuvisenkurse 3„ 7 7 55 dee, er Geh66 14— dbe Sinm An Wuf hiebeeteklonten 1150 1250 miire 148,90 150,50 Kiceknermerhe 4357 395 fGeid f Bner f Oelc net Pt. Komm. Sam. 1. 105,62 107,00 J Anaraea-Noris— 35 Ver. Stahlwerke. 42,00 42,00 geumuſstoren-Bbr. 1600— fCE.n* e rie e „S. 7 95,00 98,25 Ascnaff. Buntpap.. 46,25 46,50 Allxem. Bau Lenz. 67,„H. Knorr 1363,00 163, 00 Ber.—— 6 95,50 3550 B 1730 Versicher.-Aktien Allg. Kunstziyde n 3 1————.——— 251 5— 4 U. 7 7„ 7„—4 Frhi. E5bbn Go Tia- 9,50 5·35 1350 77700 Kich mertr eßsion Kronvring-Metefle 0 8,00] Kezype,(Alen. Kairo) 59.16626 1337 125 155335 en 4185 Aschaffenb. Zellsto„ ronprinz-Meta 33——5 Argentin.(Buenos Aires) 1 Pap.-P. 5 —7———— 12 9000 9650 117 00 106,25 Frankona 300er 340,00 349,90 Kussdburg-Nürnberg. 69,75 71,50 Lahmever& Co. 112.25 113,50 Belg. 10⁰ 58,170 J 55,290 fö56,260 58,350 —— 95,00 96,50 Chem, Albert.. 52,00 32,3—— Versich.—— 45,00 B. Motoren 83—355 1—45 415 Brasilien(Rio de Jan.) 1 Milreis 5575— 35——— 3 5 5 5—. Bayr, Spiegelglas sopold Grube ul i 3, — Ielbenbernr li9,5 115,0 Kindes Eiemaseh. 101,)5 104,32½ Canada Lniopnreahy 1 Kangg. Poll.] 2495.87 2,393.45) — 3*.. 95,50 96,25 Daimier-Benz 48,50 49, 00 eee Bergmann Elektt. 93,25 61,00 fMannesmannröhren 16,12 15,59] Danemark(Kopenhag.) 100 Kronen f 54.290 f 54,350 f54,520 f 54,620 ——*-9 97,00 97.25 l Pt. Atlantic„ 120,50 121,00 J Steuergutscheine 34 103,75 103,75 Berün Karisr ind. 119,37 118,75 Mansfelder Bergbau 83,50 63,62 panzig(Danzig) 100 Gulden f 61,240 f 81,400 f81,240 61,400 6,62 96,65 Pt. Erdoi.— 100,00 do. 1935.. 106,69 106,60 Braunk, u. Briketts 168,90 170,00 JMarkt- u. Künſhall.— 102,00 Engiand(London) 1Piund 12,160 12,190 J 12,210 12,240 8,50 6,50 Dt. Gold- Silbersch. 197,90 197,00 40. 1930 105,62 105,52 Braunschweig.-G. 116,50 119,00 J Masch'bau-Untern. 57,50 57,75 J Estland(Kev.-Tal.) 100 estn. Kr. 68,560 68,820 fT65,660 ö5,520 * 51 u. 2 96,00 96,90 bt. Linoleum„ 65,75 64,75] do. 1037.„104,12 104,12 Bremer Vulkan i 150[NMasch. Buckau-Wolf 101,00 101,00 Finnland(Helsingf.) 100 finnl. Mu. 5,365 5,375 5,390 5,340 FiSpön Ihm..9 96/87 97,00J Ei. Lient und Krait 113,50 113,50]„ do. 1555 102,37 102,37 Bremer Wolie 140,12 142,00[Maximilianshütte 149,00— Frankreien Paris) 100 Francs f 16,410 f 16,450 16,420 f 16,460 irn 4 96•00 96•00 f16. Chemie Base! 140,00 139,50 J verrechnunsskurs 103,40 104,40 Brown. Boveri 74,00 73,00 J Mülneimer Bergzw.— 115,00] Griechenid.(Athen) 100 Drachmen] 2,354] 2,358] 2,354 2,358 „ 40..00 96,00 do- ieere 124.25 124,25 Buderus Eisenwerke 87,25 67,12 J Nordd. Eiswerke 102,00— Holland(Amsterd. u. Rott.) 100 G. 168,760 J165,500 f166,365 166,700 ——5 e, 96/87 97,00 Fahr AG. Pirm.. 119,00— Berliner Conti Caoutschue 139,30 139,59 J Orenstein& Koppel 68,3 36,75 Island(Revkiavik) 100 jsl. Kronen J 55,050 f 55,140 f55,240 55,360 *. 17.87 97/00 116. Tarbenindustrie. 134,50 135,75 Conti-Linoleum. 9,00 50,67 Phomx Bergbau 19,2 50,25 italien(Kom u. Mailand) 100 Lire 21,300 f 21,340 f21,300 f 21,340 —++ 3„ 96,87 97,00 f16. Farbenbonds 37 120,37 Kassakurse]Haimier-Benz 45,12 49,00 Rathzeber Wazzon 16,50 46,50] japan(Tokio und Kobeß 1 Ven 0,707 0,709 0,710 0,712 6,75 96,57 Feit n Cuilleaume 30,90 79,50 Deutsch Alt.-Tel.„rag 13075 Khein-Main-Donau„aa Jugoslaw.(Belgr. u. Zagr.) 100 Din. 5649.„5661 5,648 5,651 dg. Bodenersait. 9500 D/isCesmrei- 110,00 110,00] Festverzinst. Werte Deursch-Konti, Gas 128,00 124,09 J Kheinfeigen Kraft 104,00 102,90 Lettiand(Riga) 100 Latts J 60,520 81,565 80,520 81,060 5½% 95•75 96,25 Golaschmidt. 51,25 59,65 6e½/ Dt. Reichsanl. 27 97,15 96,00 Deutsche Erdöl 109,50 101,75 Khein. Braunkohlen—, 210,50 Litauen(Kowno /Kaunas) 100 Lit' 41,630 f 41,710 41,630 41,710 26,00 25,75 4% do. do. v. 1939 95,00 95,00 J beutsche Kabelvv. 35,50—„Ehei. Elektr. 104,00 104,90 Norwegen(Oslo) 100 Kronen f 61,110 f 61,230 f 61,350 f 61,480 Bank-Aktien Grün& Bilünger 193,50— Dt. Anl. Abl.1. 105,12 106,10 Heutsche Linoleum„00 64,12 Khein, Stahlwerke 6,00 91,00] Oesterreien(Wien) 100 Schilling f 46,950[ 49,050 45,950 49,050 itbk. 59,25 59,25 kaia& Neu 20,00 20,00] Dt. Schutzrebiete os 9,50 10,00 Deutsche Steinzeug— LFh.-Westi. Kalkw. 35,75 99,00 Polen(Warschan /pos.) 100 Zioty 47,000 f 47,100 f 47,000 f 47,100 Alla. Dt. Credit 124.50 124,50 Hilpert Armaturen. 45,00— pfandbriefe Hürener Metall 5 Taal Kiebeck-MontanAG 91,52 92,20 pPortugal(Lissabon) 100 Escudo f 11,035 f 11,055 11,080 11,100 Bad. ind. 107,50 105,50 Hocn-Tiefbau 106,75 109,25 Dvererh.-Widmann 99,50 100,90] Kütgerswerke. 36,00 97,50 Rumänien(Bukarest) 100 Lei 2,486 2,492] 2,486 2,492 Bank fur 50,00 50,00 f 6% pPr. Ld. Pidbri. 5vnamit Nobel. 139•6% 3380[Sachsenwerk.—— ſSchweden(Stockh. u..) 100 Kr. 62,700 Jö65,620 f 62,60 63,060 rn. 61.75 62,50 J funsnans 74,00 13,87 Anst. G. R. 19. 97,50 97,50 J Ei. Lieierungen 102,00 108,50 Sachtleben AG.—— Schwelz(Zür., Basel, Bern) 100 Fr. 80,720 f 80,880 J 80,720 J 80,860 F 77,5 77,50 Knorr-Heilbronn 165,00 165,00 f 6% ao. do. K. 21.— 9,50] El. Schlesien 1*— ISalzderfurtn Kali 144,50 145,00 Spanien(Madr. u. Barcel.) 100 Pes. 34,020 f 34,080[ 34,070 34,130 179,00 76,50 Lucwissh. Walzmüni 116,50 116,05 6% do. do. Komm. El. Licht u. Kraft 102˙29 101 Hugo Schneider 3—5 Tschechoslowakei(Prag) 100 Kr. 10,390 J 10,410 f 10, 390 10,410 is 69,00 90,00 Maingraftwerke. 64,75— O— 34,50 EnzingerUnionwerke 134˙37 13„50 J Schubert& Salzer 142,50 142,50 Tärkefr(Istanbul) Itürk. Piund] 1,978 1,982f.978 1,982 pfan Hyp.-Bank 88,00 39,00 Malzexport.. 156,00 156,90 6% Preub. Ctrbd. Farbdenind. 16. 3% 139,50 J Schuckert& Co. 94,37 95,50 Ungarn(Budapest) IPengö—— 53—— Reich—*. 15 49,67 150,25 Khein. Elekt. Vorz. 103,00 107,50 Gapf. 1928.. 96,00 95,75 kelamühle Papier 118,50 113,33 J Senulth. Patzenholer 101,50 104,00] Uruguay(Montevigeo) 1 Gd.-Pes.] 1,049] 1,051 1,049 1,051 115,00 116,0 do. do. Stamm 103,50— 6⁰% do. Komm. 1 34,50 94,50 J Felten& Guilleaume 79,50 79,62 1 Siemens& Halske. 137,75 1368,75 1 v. St. v. Amerika Mewy.) 1 Dollar 2,4761 2,480 1 2,463 1 2,467 Sie li Sie, ich kein Men Löffel zu drücklich einen gu mit Frag welche F zu allerle einmal ſi Art gequ meine jũ ein Jahr dort aller zu ſchaffe Tages m Beiſtande doch, daß „Grete, he Geſchwiſte Fenſter od nicht wahn von der würde, al Ich ſorgte nung gut Stube ma in das ich konnte, di⸗ ganz ſtill z mal mein mich, wag weichen. 2 man hatte rein vergef in Erinner zimmertür, hörte die“ ſich irgend⸗ und dann! ſtöbert, mie dir, Gretch Schweſterch „Das iſt ni⸗ und ſagte, mich ſelber mich an da⸗ über das ins Leere grübelte, w könnte, und herausholte ich's mit Ni drückte, läch Gott ſei do nicht unden zu, ja, mir geweſen wä in dem Läck unaufrichtig deren ich mi riet ich mich und es daue Frage nicht verhalteny le „Und ſwas „Sich kein daß keiner a „Aber jetz. „Haben S. muß da wie jährige es a „Grete“, ſe len Sie mir „Dieſes V vor acht Tag und ſie errö widerfuhr,„ mit anfangen Gralsabend kamen.“ „Weil ichen von der ſozia der merkte, d⸗ jeglicher Ent einem ſchwer zuräumen un „Und iſt es „Was weiß mit allem Er auf alle Fäll⸗ Steine zu zer und ſich mit d „Sie verurt „Nein, ich» daraus macht, geſchoben wir „Aber Näch „Ich fürchte mit Nächſtenli mit unſerem f der wahre Ch— tes willen, wi ſchen willen,. gar nicht; wir darum, daß es es uns beſſer „Januar 190 3 feſt. Indeſſen von der Kund⸗ aſſamarkt einge⸗ oßwerte günſtig Reichsbank plus haktien bei Er⸗ ſchwächer lagen — 1 Prozent t. Am Renten⸗ Die feſten An⸗ et, Reichsbahn⸗ zogen noch je en zumeiſt noch malobligationen uidationspfand⸗ Stadtanleihen tſen waren teil⸗ de Werte lagen d blieb zu 3½ irſe „London 725½, 3462, Schweiz o 3650, Kopen⸗ 618. Privat⸗ ts⸗Geld 1. ehr.) In RM. ebars) prompt, n 39.50; Stan⸗ hütten⸗Weichblei Orig.⸗Hütten⸗ Standard⸗Zink Beizen: Jan. 3,50. Mais: 62½, 1395.; März rakt 1465 Br., .; Juli alter trakt 1495 Br., ———————— nann politik: Dr. W. : Dr. Wilhelm mmunales und irpolitik, Feuil⸗ Unpolitiſches: el: für Sport: öß, ſämtliche in eiſchach, Berlin ämtl. Original⸗ ich, 16—17 Uhr 5onntag). nheim 95 G. m. b. H. .30—12.00 Uhr nſprech⸗Nr. für 6, 333 61/62.— Arnold Schmid, flage) und Nr. 2 usgabe) gültig. —- 20 660 .⸗A.- 19 748 1934- 40 408 .1. 5,1. .— 105,00 49,37 45,75 %„„— 11 —2 — — — — 60.50 69,25 124,00 120,5 b. 12,25— 5e Geld Briei 4 „ Sahrgang 5— A Nr. 9/ B Nr. 6— Seite 11 „Hakenkreuzbanner⸗ Mannheim, 6. Januar 1983 23. Fortſetzung Sie ließ ſich herbei, zu erzählen.„Wiſſen Sie, ich ſtamme aus einem Bürgerhaus, wo kein Menſch auf den Gedanken kommt, ſilberne Löffel zu ſtehlen oder die zehn Gebote aus⸗ drücklich zu verachten. Aber wir ließen Gott einen guten Mann ſein und ſchlugen uns nicht mit Fragen herum— nun, Sie verſtehen ſchon, welche Fragen ich meine— ſolche, auf die es zu allerletzt keine Antwort gibt. Aber mich hat einmal ſo eine Frage auf eine faſt lächerliche Art gequält. Meine Mutter erwartete damals meine jüngſte Schweſter, und ich war gerade ein Jahr in die Schule gegangen und hatte dort allerlei vom lieben Gott gehört, was mir zu ſchaffen machte.⸗Und da ſagte mir nun eines Tages meine Tante, die meiner Mutter zum Beiſtande zugereiſt war:„Grete'— Sie wiſſen doch, daß ich nicht Jolanthe getauft bin?— „Grete, heut bringt dir der liebe Gott ein Geſchwiſterchen. Gib gut acht, ob er durchs Fenſter oder die Treppe heraufkommt.“ Dumm, nicht wahr? Ich war überzeugt, daß Gott nicht von der lärmenden Großſtadt heraufkommen würde, alſo, dacht' ich, blieb nur ein Fenſter. Ich ſorgte, daß alle Fenſter in unſerer Woh⸗ nung gut verſchloſſen waren, nur in der guten Stube machte ich auf. Auch im Schlafzimmer, in das ich nicht durfte, waren, ſoviel ich ſehen konnte, die Flügel zu. Und nun wartete ich ganz ſtill zwei, drei Stunden. Ich hörte manch⸗ mal meine Mutter aufſchreien und fürchtete mich, wagte aber nicht von meinem Platze zu weichen. Ich empfand Hunger und Durſt, denn man hatte mich in dem Drang der Umſtände rein vergeſſen, und ich brachte mich auch nicht in Erinnerung. Auf einmal klappte die Schlaf⸗ zimmertür, ich kannte den Ton ſehr gut; ich hörte die Stimme meines Vaters, merkte, daß ſich irgendeine Spannung gelöſt haben mußte, und dann kam die Tante durch die Zimmer ge⸗ ſtöbert, mich zu ſuchen, und rief jubelnd:„Denk dir, Gretchen, der liebe Gott hat dir ein Schweſterchen gebracht.“ Ich aber antwortete: „Das iſt nicht wahr!, ſo daß die Tante ſtaunte und ſagte, dann ſolle ich nur mitkommen und mich ſelber überzeugen; und damit führte ſie mich an das Bett meiner Mutter. Aber ich ſah über das Würmchen in meiner Mutter Arm ins Leere und grübelte, ſtatt mich zu freuen, grübelte, wo der liebe Gott geblieben ſein könnte, und als ſchließlich die Tante aus mir herausholte, warum ich mich ſo verſchloß, und ich's mit Not und Tränen offenbarte, was mich drückte, lächelte ſie und tröſtete mich, der liebe Gott ſei doch unſichtbar. Aber ich glaubte ihr nicht und machte mein Türchen nun erſt recht zu, ja, mir ſchien, als ob Gott gar nicht nötig geweſen wäre, mein Schweſterchen zu bringen; in dem Lächeln der Tante hatte etwas von der unaufrichtigen Güte der Erwachſenen gelegen, deren ich mir ſchon halb bewußt war. So ver⸗ riet ich mich auch nicht gegen Vater und Mutter, und es dauerte eine ganze Weile, bis die trübe Frage nicht mehr vor mich trat und ich mich verhaltenzlernte wie meine Angehörigen.“ „Und Jvas heißt das?“ „Sich keine Fragen ſtellen, wo man weiß, daß keiner antwortet.“ „Aber jetzt?“ „Haben Sie mich vor die Frage geſtellt. Ich muß da wieder anfangen, wo ich als Sieben⸗ jährige es aufgegeben habe.“ „Grete“, ſagte da der Gärtner,„heute gefal⸗ len Sie mir.“ „Dieſes Wort“, antwortete ſie,„hätte mich vor acht Tagen, glaub' ich, noch ſehr erfreut...“ und ſie errötete anmutig, wie ihr es leicht widerfuhr,„aber heute kann ich nicht viel da⸗ mit anfangen. Sagen Sie mir, wie Sie an dem Gralsabend zu Ihrer Frage: Wo bleibt Gott? kamen.“ f „Weil ich wieder dies verdrießliche Geſchwätz von der ſozialen Forderung hörte, weil ich wie⸗ der merkte, daß ſich die liebe Mitmenſchheit vor jeglicher Entſcheidung vorbeidrückt wie vor einem ſchweren Stein im Wege, den weg⸗ zuräumen unmöglich oder unweiſe wäre.“ „Und iſt es denn nicht unmöglich?“ „Was weiß ich? Aber mindeſtens müßte es mit allem Ernſt verſucht werden. Und es wäre auf alle Fälle wahrer und größer, an dieſem Steine zu zerſchellen, als drum herumzutänzeln und ſich mit den guten Werken zu tröſten.“ „Sie verurteilen alſo den ſozialen Geiſt?“ „Nein, ich verurteile, daß man eine Religion daraus macht, und daß er einem ins Gewiſſen geſchoben wird.“ „Aber Nächſtenliebe iſt Ehrenpflicht.“ „Ich fürchte, der Mann aus Nazareth meinte mit Nächſtenliebe etwas ganz anderes als wir mit unſerem ſozialen Gewiſſen. Ich denke mir, der wahre Chriſt liebt ſeinen Nächſten um Got⸗ tes willen, wir aber lieben ihn um des Men⸗ ſchen willen, oder vielmehr, wir lieben ihn ja gar nicht; wir kaufen ihm nur den Neid ab, darum, daß es uns beſſer geht als ihm. Wenn es uns beſſer geht als den anderen, haben wir 10 K1 — SS————2— Zugſpitz⸗Pokal. * 2 f 1 1 rorye, e.— SSOEE.————————————— — ſogleich ein ſchlechtes Gewiſſen, als ob es wider die Weltordnung wäre, daß nicht jeder am ſel⸗ ben Schwarzbrot kaut, und ſo fangen wir an, ſozial zu denken. Aber auch vas möchte noch ſein, wenn wir nicht eine Religion daraus mach⸗ ten, ſondern das Ding bei ſeinem rechten Na⸗ men nennten. Und ſo iſt das, was wir als chriſtliche Nächſtenliebe herausputzen, ein Wech⸗ ſelbalg, der mit wahrer Menſchenliebe nicht einmal das Aeußere gemein hat, nicht einmal die Gebärde... Ich bin ein armer Teufel ſeit dem Tage, wo ich das Haus meines Vaters verließ; aber um alles in der Welt möchte ich nicht dieſe Sorte ſozialer Nächſtenliebe in An⸗ —————————————————————— ſpruch nehmen. Sie gilt nämlich gar nicht mir, dem Ludwig Scharnweber, ſondern einem ge⸗ ſtaltloſen Brei, den man die Enterbten oder ſonſtwie heißt. Ich habe mich, als es mir ein⸗ mal ſehr ſchlimm ging, an eine Stellenvermitt⸗ lung gewandt, die ſich Fürſorge für entlaſſene Heeresangehörige nannte. Auf einer Schreib⸗ ſtube hing ein Plakat, vollgeſogen mit Redens⸗ arten von Hilfe und ſozialen Tugenden wie ein Badeſchwamm mit Seifenwaſſer. Und nachher kriegte ich eine Nummer in einer Liſte und wurde aufgefordert, in acht Tagen wiederzu⸗ kommen, und nach dieſen acht Tagen ſollte ich Kellner in einem zweifelhaften Ausſchank werden, wo viele Ausländer ein und aus gin⸗ gen, ſollte es, weil ich ein paar fremde Spra⸗ chen plappern konnte. Und als ich ſagte, es ginge mir wider die Ehre, dem fremden Pack bei ſeinen Amüſiergelüſten aufzuwarten, hätten Sie bloß ſehen ſollen, was der Fürſorgekerl, der Weichenſteller auf der Hilfsbude, für Au⸗ gen machte. Erſt kam er mir mit dem Ertrag, den die Stelle bringen würde, weil er mir zu⸗ traute, ich früge danach, und als ich ihn des⸗ wegen angrinſte, wandte er ſich an mein Ge⸗ wiſſen, zog Regiſter und behauptete, in Zeiten wie den gegenwärtigen dürfe einem keine Ar⸗ beit zu heikel ſein; übrigens hätte ich als Sol⸗ dat auch entwürdigende Arbeit tun müſſen. Ich „Claudius hat Verdacht“ Werner Claudius trat auf den Hotelbalkon und fühlte die unbeſchreiblich warme Sonne über all dem Schnee und Eis. Der Tag war ſelten ſchön. Ein blauer Himmel dehnte ſich über der weiten, weißen Welt. Die Luft war ſtark und heiß. Die letzten Langſchläfer gingen jetzt zur Uebungswieſe hinunter. Es war ein bunter Knäuel fröhlicher Menſchen, die durch die Dorfſtraße lärmten. Auch Giſela war dar⸗ unter. Claudius ſah ſie ganz deutlich. Sie trug das mandelgrüne Sportkoſtüm, das ſie noch ſchöner machte. Dr. Brenner war in der näch⸗ ſten Nähe. Er war immer in ihrer Nähe, ſeit ſie hier waren. Claudius fühlte einen leiſen Schmerz, der bis an ſein Herz ging. War es Eiferſucht?! Ach, Unſinn! Giſela war die treueſte aller Frauen. Seit zwei Jahren waren ſie verheiratet. Es war eine Serie voll Glück geweſen. Erſt ſeit ſie hier in dem Winterſportplatz waren, hatte ſich ſo manches geändert. Richtiger geſagt: feit dieſer Dr. Brenner auftauchte! Und ſich unent⸗ behrlich machte. Er lief mit Giſela Schlittſchuh und Ski. Er fuhr mit ihr im Hörnerſchlitten und war ihr Partner beim Tanzturnier. Nun ſollte er auch der dritte Mann ſein, auf Wer⸗ ners Bob, beim morgigen Rennen um den Werner hatte ſich das alles ſo anders gedacht. Der Urlaub ſollte eine Erholung ſein, nach all den kampfvollen Arbeitstagen des Jahres. Nun wurde ein ewiger Betrieb daraus, ein Haſten und Eilen von Veranſtaltung zu Veranſtaltung. Dazwiſchen lagen Stunden der Eiferſucht und qualvollen Zweifels. Und als Werner Clau⸗ ſchlitten meiſt nicht mehr ſehen Das große Bobſleigrennen war ein geſell⸗ ſchaftliches Ereignis. Vom Sport⸗Hotel bis hinuter zum Doref drängte ſich die ſportbegei⸗ ſterte Menge. Alle Augen hingen wie gebannt auf der vereiſten Bahn, die ſich in phantaſti⸗ ſchen Kurven im Tale verlor. Unaufhörlich läutete die Sturmglocke vom Turm. Bob auf Bob raſte durch die Kehren, tauchte hier und dort auf und verſchwand endlich im dunklen Walde, wo der Schnee eine tiefblaue Färbung hatte. Man konnte von dem ſchweren Stahl⸗ als ein huſchen⸗ des Etwas, ein raſendes Geſpenſt, das flüchtig in der S⸗Kurve tauftauchte und wieder verſank. Praſſelnd rutſchte eine abgequetſchte Schicht der Eispolitur hinterher und verlor ſich polternd in der Tiefe. Werner Claudius ſtützte ſich auf ſeinen Bob und knöpfte umſtändlich die Handſchuhe zu. S ihm ſtanden Giſela und' Dr. Brenner. a kam das Kommando: Bahn frei!! Clau⸗ dius ſetzte ſich ans Steuer. Giſela ſaß hinter ihm. Brenner ſprang als letzter auf. Der Schlitten lief, erſt langſam, man konnte hier und dort noch Geſichter erhaſchen— ſah bunte Flaggen winken— hörte Zurufe— bis die erſte Kurve kam. In toller Fahrt ſauſte der Bob den Schneewall empor und glitt dann auf die jäh abſtürzende Schlucht zu——— „Schauderhaftes Gefühl, dieſes Fallen—“ rief Dr. Brenner und krampfte ſich feſt an die Gurte. „Und doch eine wundervolle Sache—!“ meinte Claudius,„— drei Menſchen allein auf dieſem Schlitten— drei Menſchen, die Freunde waren——— antwortete ihm, das ſei wohl hie und da ge⸗ ſchehen, aber um höherer Dinge als des Tage⸗ lohnes willen, und hätte ich damals hungern gelernt, ſo ſolle mir dieſe Kunſt nun zugute kommen, ehe ich mich wegwürfe. Aber vielleicht hätte er einen Poſten als Fürſorgebeamter über, das ſei offenbar ein recht bekömmliches Amt. Als ich das geſagt hatte, rief er einen Schutzmann, der aufpaßte, ob ſich die ehemali⸗ gen Soldaten der Fürſorge würdig betrügen, und ließ mich hinaustun; meinen Noa-en und Nummer ſtrich er aus ſeiner Liſte als eines Unwürdigen. Und das geſchah mir recht, denn ich hätte mir ſagen müſſen, daß es meiner un⸗ würdig war, mich an das ſoziale Empfinden meiner Zeitgenoſſen wegzuſchmeißen.“ Scharnweber band die Blütenzweige, die er während des Geſprächs geſchnitten hatte, mit einem Faden Baſt und gab ſie dem Mädchen in die Hand.„Wir haben zu lange geſchwatzt“, ſchloß er,„da drüben geht Roſine durchs Ge⸗ lände und blickt ſcharf nach uns her. Machen Sie ſich auf die Strümpfe, und wenn der Drache Zorn ſchnaubt, ſchieben Sie die Schuld auf mich!“ Dann ging er zu den Kaltbeeten, um Salat fürs Freiland zu holen. (Fortſetzung folgt.) ———————————— Eine Winterſport⸗Erzãhlung Von Rolf herbert Kunze „Ich weiß nicht, was du eigentlich willſt?!“ „Laß das doch, du Feigling! Warum wehrſt m Ich weiß alles! Alles! Verſteht ihr mich—!“ Giſela fühlte vor Schreck ihre Hände er⸗ lahmen. Sie fand keinen Halt mehr. In teuf⸗ liſcher Fahrt ſchoß der Bob abwärts. Irgend⸗ wo ſpielte man einen leichten Walzer und ein paar Fetzen verirrten ſich bis zu der Mann⸗ ſchaft herauf. „Du biſt wahnſinnig!!“ ſchrie Brenner mit⸗ ten hinein. Seine Zähne ſchlugen aufeinander. „Ich will nicht mehr— ich will nicht mehr“, ſtöhnte Giſela und krallte ſich an Werners Rücken feſt. „Dann ſteig aus!“ höhnte er und lenkte den Schlitten in ſchwindelnder Fahrt auf die ſchmale Rampe einer Kehre. Giſela kreiſchte auf. Doch ſie fuhren ſchon wieder auf der ——55 Strecke. Da kam die gefährliche ⸗Kurve. „Achtung!!“ ſchrie Claudius und war wieder ganz beim Sport. Die beiden Männer legten ſich weit rechts über. Aber Giſela blieb ſteil auf dem Schlitten ſitzen. Die Bremſen griffen nicht ins Eis. Der Bob raſte über den Wall empor— faſt ſenkrecht! Dann war alles toten⸗ ſtill. Claudius Schnee. Auch der Doktor ſtand bald auf den Beinen. Er blutete ein Mund. Werner Ein Stück weiter lag ſie ſelbſt. Ein Baum hatte ſie im Sturze aufgefangen. Die beiden Männer arbeiteten ſich heran. Sie lag ganz ſtill in dem grub ſich als erſter aus dem wenig aus Naſe und ſah zuerſt Giſelas grüne Mütze. dius an dies alles dachte, fühlte er ſich plötzlich entſetzlich einſam und müde. War es nun die letzte ſchlafloſe Nacht, oder die heiße Sonne— den Korbſtuhl ſetzen und hörte, wie aus weiter Ferne eine Uhr neun er mußte ſich auf Schläge tat——— ** Im Schlafzimmer liebkoſend über den lich ſtockten ſeine Hände. Er fühlte der zerknittert in der Taſche ſteckte. beſchwörenden Worte brachten ihm war ihm alles klar. Und er wußte ſeiner Frau hing noch eine Wolke ihres Parfüms. Dort lag auch der Schlafanzug aus weicher Seide. Claudius fuhr kniſternden Stoff. Plötz⸗ einen Zettel, Die kurzen, die Beſtäti⸗ gung ſeines Verdachtes. Mit einem Schlage auch, daß es jetzt keinen anderen Ausweg mehr gab—— aber ſie fühlte ſeinen Blick. „Treue bis zum Tode—!“ kam es höhnend vom Steuer. Der Doktor fragte taſtend zurück: willſt du eigentlich, Er ſprach der Schlitten eine ſteile Kurve. ſchaft reagierte noch tadellos. „War es ſchön, geſtern abend?!“ Zur Freude aller Winterſportler wer die erſten Schneefälle gemeldet. Eine den jetzt aus den deutſchen Winterſportgebieten Aufnahme nach dem erſten Schnee im Rieſen⸗ gebirge. Der eiſige Wind zerriß die einzelnen Worte, doch die beiden anderen hatten ihn verſtanden. Ein Schauer lief über Giſelas Rücken. Sie konnte das Geſicht ihres Mannes nicht ſehen, „Was 9 Werner?! Gib lieber acht.“ nicht zu Ende. Schleudernd durchraſte Doch die Mann⸗ fragte jetzt Claudius und wendete für eine Sekunde den Kopf den beiden den Harmloſen: zu. Brenner ſpielte noch immer weißen Schnee. Als ſie den Kopf aufhoben, wurden die glitzernden Kriſtalle puxpurrot—— 21. „Hallo!— Werner?— Hallo!!“ Claudius fuhr zuſammen und war augenblick⸗ lich munter. Er ſaß noch immer im Korbſtuhl auf dem Balkon. Unten vor dem Hotel ſtand Giſela und winkte ihm zu. Nur mit Mühe ſchüttelte er den entſetzlichen Traum von ſich, dann ging er ſeiner Frau entgegen. Sie legte ihre weichen Arme um ſeinen Hals und ſagte ihm halb ſchüchtern, halb verſchämt:„Ich hatte plötzlich ſo Sehnſucht nach dir, Werner! Ich habe alles im Stich gelaſſen und mußte mitten im Training zu dir gehen—“ „Und was macht Dr. Brenner—!“ „Ich weiß es nicht! Vielleicht wird er böſe ſein! Das iſt ja auch alles ganz egal— ich habe doch dich—!!“ Claudius ſtreichelte ſeiner Frau zärtlich die und fühlte, daß ſie noch etwas auf dem erzen hatte. Endlich geſtand ſie ihm, daß ſie noch heute abreiſen möchte. Sie hatte es ſich ſo ſchön gedacht: wieder einmal mit ihrem Manne ganz allein! „Meinſt du nicht auch, Werner,“ ſagte ſie dann,„— daß das Schlittenrennen und der Siegerball auch ohne uns vonſtatten gehen—?!“ Da nahm Claudius ſeine Frau und küßte ſie vor allen Menſchen auf den Mund. Als ſie die breite Treppe hinaufgingen, ſchlug eine Uhr zehnmal——— „Schon wieder Nun bin ich aber wirklich neugierig, was Sie diesmal für enen Grund haben, nachdem Sie viermal in einem Jahr zum Begräbnis Ihres Großvaters gefah⸗ ren ſind.“ „Die Großmutter heiratet wieder.“ 05 Als Mac Kinley heiratete, traf er drei Tage ſpäter einen Freund. „Was macht die junge Frau?“ „Die iſt allein auf der Hochzeitsreiſe.“ „Donnerwetter, warum denn?“ „Weil es billiger iſt.“ * Der kleine Max kommt in die Schule und wird von der Lehrerin gefragt, ob er ſchon bis zehn zählen kann. „O, noch viel weiter!“ „Na, dann zeig mal, was du kannſt.“ „Eins, zwei, drei, vier, fünf, ſechs, ſieben, acht, neun, zehn, Bube, Dame, König, As!“ / E COSTEVVOGSHE ACOSUuere SuO OHMN SEUMDIuς-“ .—— Fragen und Antworten O. L. Gibt es keine Verjährung der Ehrloſigkeit? — Antwort: Das iſt leicht zu beantworten: Die Rechtſprechung der Anerbenbehörden hat ſich immer wieder mit dem Fall zu beſchäftigen, daß über die Ehrbarteit eines Volksgenoſſen zu entſcheiden iſt, der ehrlos gehandelt hat, deſſen Verfehlungen aber erheb⸗ liche Zeit zurückliegen. Der Ehrloſe iſt nicht bauernfähig, und der Bauernunfähige ſcheidet als Anerbe aus. In der Deutſchen Juſtiz unterſucht deshalb Profeſſor Dr. Herſchel-⸗Köln die Bedentung des Zeitablaufs für die bäuerliche Ehrbarkeit. Dem Reichserbhof⸗Geſetz könne unmittelbar die Beantwor⸗ tung nicht entnommen werden. Die Verfolgung von Berufsvergehen vor den Berufsgerichten der Preſſe verjähre nach fünf Jahren. Im Bereich des Arbeits⸗ ordnungs⸗Geſetzes verjähre die ehrengerichtliche Ver⸗ lolgung ſchon in einem Jahr, und dasſelbe ſei für die Ehrengerichte des Handwerks ausgeſprochen. Alle dieſe Vorſchriften ſeien für das Reichserbhofgeſetz nicht einmal rechtsähnlich anwendbar. Die bauernge⸗ richtlichen Entſcheidungen über die Ehrloſigkeit einer Perſon dienten nicht der Sühne, ſondern lediglich der Reinhaltung des Standes, alſo der Feſtſtellung, ob jemand ein ehrbarer und ſtandeswürdiger Bauer ſei. Dem bloßen Zeitablauf könne für die Beurteilung der bäuerlichen Ehrbarkeit keinerlei Bedeutung bei⸗ gemeſſen werden. Wer ſeine Ehre verloren habe, be⸗ ſitze ſie eben nicht mehr, und der bloße Ablauf von fünf, zehn oder 20 Jahren könne daran nichts ändern. Etwas anderes aber ſei es, ob der Volksgenoſſe, der ſeine Ehre einſt verloren habe, die Zwiſchenzeit be⸗ nutzt habe, um die verlorene innere und äußere Ehre wieder zu erlangen, ob er durch vorbildlichen Lebens⸗ wandel und muſterhafte Erfüllung beruflicher Pflich⸗ ten durch eine lange Reihe von Jahren den Beweis „erbracht habe, daß in ihm eine Wandlung vor ſich gegangen und er nunmehr endgültig in den Kreis ehrbarer Bauern eingetreten ſei. Dazu ſeien natür⸗ lich beachtliche poſitive Leiſtungen notwendig, um zu⸗ verläſſige Unterlagen für die Bejahung der Ehrbar⸗ keit zu ſchaffen. Starre Regeln könne man hier nicht aufſtellen, das Nähere müßte der Würdigkeit des »Einzelfalles überlaſſen bleiben. Zuſammenfaſſend ſei zu bemerken, daß es für den Bereich des Reichserb⸗ hofgeſetzes keine Verjährung der Ehrloſigkeit gebe. Andererſeits ſei das geltende Recht elaſtiſch genug, um dem Richter weitgehende Rückſicht auf die Beſonder⸗ heiten des Einzelfalles zu geſtatten. H. M. Meine Frau kaufte für ſich Kleidungsſtücke. Das war vor zwei Jahren. Damals war ſie mit mir noch nicht verheiratet und hatte einen Vormund, weil ſie noch minderjährig iſt und erſt jetzt volljährig wird. Im Mai 1934 hatten wir Hochzeit. Nun ſchreibt der Lieferant auf meinenm Namen die Rechnung, die ich bezahlen ſoll. Nun frage ich Sie, muß ich ſie be⸗ zahlen oder nicht. Meine Frau ſagte mir von dem »Kauf erſt nach der Hochzeit.— Antwort: Sie wer⸗ den um die Begleichung der Rechnung nicht herum⸗ kommen. M. M. Wie iſt eine Fahne richtig auf Halbmaſt ge⸗ hißt? Genügt es, wenn ſie zur Hälfte eingezogen wird, oder muß ſie auch noch hochgebunden oder mit einem Trauerflor verſehen werden?— Was verſteht man unter„Element der Alten“? Spielt dabei auch „Feuer“ eine Rolle?— Gibt es einen ſpaniſchen Na⸗ tlonathelden„Eid“?— Antwiort: Ja, ſehr nett von Ihnen, liebe., daß Sie zum Briefkaſtenonkel ſo viel Vertrauen haven. Aber Sie ſollten Ihre Rätſel doch ſelbſt zu löſen ſuchen. Alſo: es genügt vollauf, die Fahne zur Hälfte einzuziehen oder im an⸗ deren Falle ſie mit einem Trauerflor zu verſehen.— Elemente der Alten waren: Waſſer, Feuer, Luft und Erde.— Ja! Cid(Campeadar) iſt der Name eines kaſtilianiſchen Edelmannes, eines ſpaniſchen National⸗ helden, der um 1050 geboren wurde und tapfer gegen die Mauren kämpfte. Verbannt focht er auch auf der Gegenſeite und eroberte 1094 Valencia, als deſſen Be⸗ herrſcher er 1099 ſtarb. Von ihm berichtet das älteſte ſpaniſche Literaturdenkmal, das„Poema del Cid“. K. Unter welcher Bedingung iſt eine Verlobung rechtswirkam?— Antwort: Beim Verlöbnis iſt rechtlich zu unterſcheiden zwiſchen der Verlobung, das iſt der nach Recht und Sitte herrſchenden An⸗ ſchauung der unter Angabe eines wechſelſeitigen Ehe⸗ verſprechens auf künftige Eheſchließung gerichtete Wertrag. Dagegen iſt das eigentliche Verlöb⸗ nis, der Brautſtand, das durch die Verlobung be⸗ gründete Familienrechtsverhältnis. Das Reichsgericht hat nunmehr entſchieden, daß eine Verlobung unter einer aufſchiebenden Bedingungen rechtswirkſam iſt, d. h. die Partner können vereinbaren, erſt ab Ein⸗ tritt eines beſtimmten Ereigniſſes als Verlobte zu gel⸗ ten. Dies wird zwar ſelten ſein, eher iſt es möglich, daß man ſo lange verlobt ſein will, als nicht eine auflöſende Bedingung eintritt, z. B. wenn die Braut enterbt wird, wenn der Bräutigam eine in Ausſicht genommene Stelle nicht erhält. Unter Umſtänden kann jedoch eine ſolche Vereinbarung gegen die guten Sit⸗ ten verſtoßen und deshalb nichtig ſein, Ferner iſt eine Verlobung rechtswirkſam, bei der die Eheſchließung von einer Bedingung, z. B. Genehmigung des Vaters der Braut, abhängig gemacht wird. Eine ſogenannte Verlobung auf Zeit läßt jedoch einen Verlobungsver⸗ trag überhaupt nicht entſtehen, da eine ſolche Verein⸗ barung dem Begriff des Verlöbniſſes widerſpricht. L. R. Wie lange iſt es im Privatleben üblich und ratſam, Rechnungen und ſonſtige Dokumente von ver⸗ gänglichem Wert aufzubewahren?— Antwort: Es iſt ratſam, die Rechnungen aufzubewahren, bis der Ablauf der Verjährungsfriſt eine zweite Forde⸗ rung ſeitens der Rechnungsſtellen ausſchließt. Die Verjährungsfriſten veröffentlichten wir im Brief⸗ kaſten vor zwei Wochen. M. Z. Mein am 17. Februar 1934 abgeſchloſſener Mietvertrag enthält u. a. folgenden Paſſus: Beim Auszug haben die Mieter für die Inſtandſetzung der Wohnung 5 Prozent der Jahresmiete zu zahlen. Dieſe Entſchädigung mindert ſich mit Beginn eines jeden Fahres um ½ und kommt erſt nach 5 Jahren ganz in Wegfall. Würde dieſem Paſſus auch heute noch praktiſche Bedeutung zukommen?— Antwort: In jedem Falle wenn Sie den Mietvertrag unter⸗ zeichneten. Fr. K. Nach dem Tode meiner Mutter zog ich in⸗ folge Krankheit meines Vaters mit meiner Familie zu ihm. Er braucht beſondere Koſt und Pflege; für Koſt und Miete erhalte ich jeden Monat einen ver⸗ einbarten Betrag. Wieviel Mark pro Tag kann ich beanſpruchen? Brauche ich hierfür beſondere Ab⸗ machungen zwiſchen meinem Vater oder habe ich das Recht, nach ſeinem Tode meine Anſprüche geltend zu machen?— Antwort: Da es ſich um den Vater handelt, wird es ſich wohl kaum um einen An⸗ ſpruch in beſtimmter Höhe, ſondern lediglich um einen aus freien Stücken vereinbarten Betrag handeln kön⸗ nen, der für Pflege eingeſetzt wird. Es empfiehlt ſich, die Abmachungen ſchriftlich niederzulegen, damit nach Ableben des Vaters das Recht abgeleitet werden kann, vom Erbe den vereinbarten Betrag geſondert abzu⸗ otzen. W. D. Ich möchte zur Schutzpolizei. Wohin muß ich mich wenden?— Antwort: Richten Sie ein Geſuch an das Bezirksamt. Grundbedingung iſt ein⸗ wandfreie Geſundheit und guter Leumund. ——.—..— N — e e aeꝛrossagon 2Z2 OFCSEN Rechtskunde des Alltags Vas muſi man beacliten, Nur allzu häufig kommt es vor, daß ein Klä⸗ ger einen recht komplizierten Prozeß gewinnt, aber doch ſpäter nichts von dem Urteil hat, weil ſein Schuldner und Prozeßgegner zahlungsun⸗ fähig iſt. Der Kläger hat mit ſeinem gewonne⸗ nen Prozeß nichts erreicht, und in manchen Fäl⸗ len muß er auch noch die Gerichtskoſten und An⸗ waltskoſten tragen. Nach§ 77 des deutſchen Gerichtskoſtengeſetzes muß derjenige die Koſten bezahlen, der das Verfahren eingeleitet hat, das wäre alſo der Kläger. Aber in Ergänzung zu dieſem angeführten Paragraphen beſtimmt 5 82 desſelben Geſetzes, daß der Kläger erſt dann die Gerichtskoſten und die anderen Auslagen be⸗ ſtreiten muß, wenn von dem Gegner, der koſten⸗ pflichtig verurteilt worden iſt, kein Geld zu be⸗ kommen iſt. Bevor man ein Verfahren anſtrengt, muß man ſich alſo zuerſt Klarheit verſchaffen über die Zahlungsfähigkeit des Schuldners. Der Kläger muß übrigens bei Beantragung eines gerichtlichen Verfahrens einen Vorſchuß für die Koſten leiſten. Und zwar beträgt dieſer Vorſchuß eine Gerichtsgebühr, die ſich nach der Höhe des Streitwertes beſtimmt. Bei Einkla⸗ gung einer Geldforderung iſt die Höhe des Streitwertes beſtimmt. Bei Einklagung einer Geldforderung iſt die Höhe des Streitwertes leicht feſtzuſetzen. Dagegen iſt die Feſtlegung der Höhe des Streitwertes ſchwieriger, wenn es ſich bei dem Prozeß um Forderungen aus Pa⸗ tenten oder Grundſtücken handelt. In ſolchen Fällen macht meiſtens die Beſtimmung des Wer⸗ tes des Streitobjektes genaue Berechnungen nötig, die viel Zeit erfordern. Hat man ſich nun entſchloſſen, einen Prozeß gegen ſeinen Gegner anzuſtrengen, ſo muß man genau wiſſen, gegen wen ſich die Klage richten ſoll, ob man gegen eine Einzelfirma oder eine Geſellſchaft klagt. Wenn z. B. der Inhaber der Firma Schulze verklagt werden ſoll, und die Klage richtet ſich gegen Hermann Schulze, wäh⸗ rend in Wirklichkeit Frau Schulze die Inha⸗ wenn man lekagen will? berin der Firma iſt, dann ſind die ganzen Auf⸗ wendungen des Klägers umſonſt geweſen, und er muß nochmal beginnen. Iſt eine Offene Handelsgeſellſchaft Prozeßgegnerin, dann müſ⸗ ſen alle Geſellſchafter der Offenen Handelsge⸗ ſellſchaft im einzelnen perſönlich aufgeführt werden. Es iſt insbeſondere wichtig, gleich zu Beginn des Prozeſſes alles Wiſſenswerte und alle Be⸗ weiſe anzuführen. Der Kläger bringt vernünf⸗ tigerweiſe ſofort in der Klageſchrift alles vor, was zur Klärung der Lage und zur Beweis⸗ führung erforderlich erſcheint. Der Beklagte tut gut daran, in der Erwiderung der Klage ebenſo alle Gegenbeweiſe genau anzuführen. Werden dieſe Hinweiſe beachtet, ſo iſt eine ſchnelle Er⸗ ledigung des Prozeſſes faſt geſichert. Zeit und Mehrkoſten werden dadurch geſpart. Meiſtens werden Prozeſſe auch dadurch in die Länge gezogen und ihre Durchführung verzö⸗ gert, daß der Kläger ein nicht zuſtändiges Ge⸗ richt angerufen hat. Allgemein gilt das Gericht des Ortes als zuſtändig, an dem der Beklagte ſeinen Wohnſitz hat.“ Wenn nun aber der Beklagte keinen feſten Wohnſitz hat? Dann iſt das Gericht des augen⸗ blicklichen Aufenthaltsortes des Beklagten als zuſtändig anzuſehen. 3 es ſich bei dem anzuſtrengenden Prozeß um Grundſtücksangele⸗ genheiten(Hypotheken, Beſchädigung des Grund⸗ ſtückes uſw.), ſo muß die Klage dem Gericht des Ortes eingereicht werden, wo das Grundſtück liegt. Hat der Kläger Anſprüche aus einer un⸗ erlaubten Handlung, ſo kann er dem Gericht des Ortes, wo die Tat geſchah, ſeine Klage⸗ ſchrift einreichen. Selbſtverſtändlich iſt es möglich, ein Gericht als zuſtändig zu vereinbaren. Dagegen iſt es aber ausgeſchloſſen, ein Landgericht als zuſtän⸗ dig zu vereinbaren, wenn für die betreffende Angelegenheit nur das Amtsgericht zuſtändig iſt. Ebenſowenig iſt es möglich, eine Verein⸗ barung zu treffen, die ein Amtsgericht als zu⸗ ſtändig bezeichnet, wenn der Fall nur von einem Arbeitsgericht zu erledigen iſt. Abtretuń uon roedecungen Es iſt bekannt, daß ein Gläubiger ſeine For⸗ derung gegenüber einem Schuldner einem Drit⸗ ten abtreten kann. Aber es können nicht aus⸗ nahmslos ſämtliche Forderungen abgetreten werden. So beſtimmt 8 399 des Bürgerlichen Geſetzbuches folgendes:„Eine Forderung kann nicht abgetreten werden, wenn die Leiſtung an einen anderen als den urſprünglichen Gläubiger nicht ohne Veränderung ihres Inhalts erfolgen kann oder wenn die Abtretung durch Verein⸗ barung mit dem Schuldner ausgeſchloſſen iſt.“ In Ergänzung dazu ſei auch§ 400 des Bür⸗ erlichen Geſetzbuches angeführt, der wörtlich autet:„Eine Forderung kann nicht abgetreten werden, ſoweit ſie der Pfändung nicht unter⸗ worfen iſt.“ Wenn nun eine Vereinbarung zwiſchen Gläu⸗ biger und Schuldner getroffen worden iſt, die beſtimmt, daß eine Abtretung ausgeſchloſſen iſt, der Gläubiger aber dennoch ſeine Forderung einem Dritten abtritt, ſo iſt dieſe Abtretung nichtig. Hierzu iſt aber§ 405 des Bürgerlichen Geſetzbuches zu beachten, der beſtimmt, daß der neue Gläubiger die Forderung wirkſam über⸗ nimmt, wenn bei der Abtretung der erſte Gläu⸗ biger eine Urkunde des Schuldners vorlegt. Der Schuldner kann dann nicht gegen ſeinen neuen Gläubiger vorgehen mit dem Einwand, es läge nur ein Scheinſchuldverhältnis vor oder die Ab⸗ tretung ſei von vornherein als ausgeſchloſſen vereinbart worden. Wenn der neue Gläubiger gutgläubig die Forderung übernommen hat, muß der Schuldner die Abtretung der Forde⸗ rung gelten laſſen. Die Abtretung der Forderung kann mündlich vereinbart wrden, aber es iſt immer zweckmäßi⸗ ger, wenn die Einigung ſchriftlich feſtgelegt wird. Für einzelne Forderungen iſt bei deren Abtretung die Schriftform vorgeſchrieben, z. B. für eine Hypothekenforderung. Der neue Gläubiger, dem die Forderung ab⸗ getreten worden iſt, muß am beſten den Schuld⸗ ner ſofort davon benachrichtigen. Denn jede Handlung des Schuldners gegenüber dem erſten Gläubiger muß auch der neue Gläubiger gegen ſich gelten laſſen. Wenn alſo der Schuldner in Unkenntnis der Abtretung der Forderung dem erſten Gläubiger zahlt, ſo hat der neue Gläubi⸗ ger keinen Anſpruch mehr auf Begleichung ſei⸗ ner Forderung. Ebenſo muß auch der Gläubiger,„jedes Rechtsgeſchäft, das nach der Abtretung zwiſchen dem Schuldner und dem bisherigen Gläubiger in Anſehung der Forderung vorgenommen wird, gegen ſich gelten laſſen.“ Der neue Gläubiger muß außerdem auch da⸗ für ſorgen, daß er eine Abtretungsurkunde er⸗ hält. Er kann die Zahlung nur verlangen, wenn er dem Schuldner eine ſolche Urkunde vor⸗ weiſen kann. Der Schuldner kann, wenn der neue Gläubiger— ohne Vorlegung einer Ab⸗ tretungsurkunde— zur Zahlung mahnt, dieſe Mahnung oder auch eine eventuelle Kündigung zurückweiſen. Dazu hat er aber ſelbſtverſtändlich kein Recht, wenn er von der Abtretung der Forderung gegen ihn vorher ſchriftlich in Kennt⸗ nis geſetzt worden iſt. Hermann. Was freſſen unſere Vögel?— Ant⸗ wort: Daß die Singvögel unſere Unterſtützung im Winter tatſächlich bitter nötig haben, wird uns erſt recht klar, wenn wir uns vergegenwärtigen, was die kleinen Sänger im Sommer verzehren, ehe ſie richtig ſatt ſind. Eine Meiſe iſt zum Beiſpiel imſtande, ſoviel zu verzehren, wie ſie wiegt. Das Gewicht einer Kohl⸗ meiſe beträgt ungefähr 18 Gramm, 1000 Eier der Nonne oder 4000 Eier des Froſtſpanners wiegen aber nur ein Gramm, und ſo muß ſich auch die Meiſe tüchtig abmühen, bis ſie die genügende Nahrung ge⸗ funden hat. Ein erwachſener Menſch müßte, um die gleiche Leiſtung zu erreichen, jeden Tag fünfzig „Kalbshaxen“ eſſen, dazu einen halben Zentner Kar⸗ toffeln und einige Laibe Schwarzbrot. Auch andere Vögel, beſonders die kleinſten, entwickeln einen recht⸗ ſchaffenen Appetit. Goldhähnchen, Zaunkönig, Laub⸗ ſänger, Schwanzmeiſe freſſen etwa 30 Prozent ihres Lebendgewichts, größere Vögel, wie Rotſchwänzchen, Blaumeiſe, Grasmücke, verzehren 20—24 Prozent, Stare und Droſſeln 10—12 Prozent und ſchließlich Eulen und Buſſarde—8 Prozent. Was würde aus unſeren Gärten, wenn die Vermehrung der Schäd⸗ linge nicht ſo wirkſam eingeſchränkt würde! Fütte⸗ rungsverſuche mit verſchiedenen Vögeln ergaben zum Beiſpiel, daß drei Tannen⸗ und drei Blaumeiſen, die in mit Sträuchern und Bäumen beſetzten Flugkäfigen gehalten wurden, ſich nicht mit dem gereichten Futter begnügten, ſondern auch noch 2000 Nonneneier von den Aeſten abſuchten. Schränkte man das tägliche Futter auf 60—80 Mehlwürmer ein, dann fraßen die Vögel ſogar 8000 bis 9000 Eier. Ein anderes Experiment: Vier Tannen⸗ und vier Blaumeiſen fraßen außer dem Miſchfutter, das ſie erhielten, täglich 6500 Eier vom Prozeſſionsſpinner. Bei 100 Mehlwürmern wuchs die Zahl der Eier auf 10 000 an. Daß die Vögel keine Leckermäuler ſind, zeigt ein Verſuch, bei dem wochenlang nuxr Raupen und Kiefernſpanner verſüt⸗ tert wurden. Dieſes Futter wurde vom erſten bis zum letzten Tage des Verſuchs gleich gern genommen. Und zwar ſtellte es ſich heraus, daß drei Sumpf⸗, eine Tannen⸗, eine Schwanzmeiſe und ein Goldhähn⸗ chen mit einem Geſamtgewicht von nur 65 Gramm täglich durchſchnittlich 1876 Raupen mit einem Ge⸗ wicht von 97,55 Gramm fraßen. Das ſind 30,4 Pro⸗ zent des Lebendgewichts der Vögel. E. K. Ich, habe in der Zeit der Wohnungsnot unter dem Zwang der Verhältniſſe einen Mietvertrag unterzeichnet, mit der Verpflichtung, alle Reparaturen ſelbſt zu zahlen und mußte noch eine größere Abfin⸗ dungsſumme zahlen. Hin und wieder hat der Haus⸗ herr nach dringenden Vorſtellungen etwas machen laſſen, neuerdings beruft er ſich aber auf den Ver⸗ trag. Ich frage nun, muß ich meinen Badeofen, der ſchon 20 Jahre in der Wohnung iſt und ſchon vor meinem Einzug 13 Jahre lang benutzt wurde, auf Grund des Vertrages ſelbſt reparieren laſſen? Kann ich auf Aenderung des Vertrages dringen?— Ant⸗ wort: Da wir den Inhalt des Mietvertrages nicht in den Einzelheiten kennen, iſt es nicht möglich, ein⸗ dentig Stellung zu nehmen. Sie dürften gut daran tun, ſich in dieſer Frage mit dem Mieteinigungsamt eingehend zu beſprechen, wo Ihnen aus berufenem Munde Rat erteilt werden kann. M. H. Solange die Tochter noch nicht ihren eige⸗ nen Haushalt hat, iſt ſie verpflichtet, die Eltern, die beide arbeitslos wurden, zu unterſtützen. Wenn ſie verheiratet iſt und ihren Beruf aufgegeben hat, kommt die Unterſtützungspflicht in Wegfall. E. T. Wo Sie Graphologie ſtudieren können? Sie können ſich durch das Studium geeigneter Fachwerke gut die grundlegenden Kenntniſſe aneignen. Zur praktiſchen Beurteilung einer Handſchrift gehört aber noch Begabung und ſehr viel Fingerſpitzengefühl da⸗ * Sie einmal mit einem Graphologen arüber. haltigere Ausgeſtaltung erſahren. AVSSCHZTFTENV 4 Dοe SIEFebrion, CE MIT ——— „Schießlehre.“ Hat ein Infanteriegeſchoß, das ſenk⸗ recht abgeſchoſſen wird, bei ſeiner Rückkunft auf die Erde die gleiche Geſchwindigkeit und Durchſchlags. kraft wie beim Abſchuß?— Antwort: Nein! Beim Zurückfallen des Geſchoſſes wirkt nur die Schwerkraft des Geſchoſſes. G. M. 100. Sind die Mieter eines reichsbahneige⸗ nen Hauſes verpflichtet, Hof und Trottoir zu reinigen und im Winter den Schnee zu entfernen und bei Glatteis Sand zu ſtreuen?— Antwort: Das richtet ſich ganz nach den getroffenen Vereinbarungen und dem Mietvertrag. A. K. Ein Freund von mir, ein kleiner Hand⸗ werksmeiſter, der um ſeine Exiſtenz ſchwer zu kämp⸗ fen hat, beſitzt einen 22jährigen Sohn, der wö⸗ chentlich 24 RM. netto verdient, im Haushalt wohnt und beköſtigt wird, ſich jedoch weigert, wöchentlich einen feſten Betrag zum Haushalt beizuſteuern. Kann man den Sohn zwingen, einen regelmäßigen Betrag wöchentlich abzuliefern?— Antwort: Ohne wei⸗ teres! Es iſt doch eine Selbſtverſtändlichkeit, daß ein volljähriger Sohn, der verdient, zum Unterhalt der Familie beiſteuert. Das müßte ihm ſchon ſein Ehr⸗ gefühl eingeben. Ein Sohn, der ſo wenig Familien⸗ ſinn aufbringt, verdient es nicht, weiterhin auf Ko⸗ ſften der übrigen Familienglieder durchgehalten zu werden. 5 W. H. Ich bin Sammler der Winterhilfsplaketten. Nun habe ich erfahren, daß es eine Weihnachtsplakette „Rechteck mit Ritter und Engel“ gegeben haben ſoll. Ich konnte ſie bisher nicht bekommen. Wo muß ich mich hinwenden?— Antwort: Wie wir vom Amt für Volkswohlfahrt erfahren, iſt nichts davon bekannt, daß die von Ihnen geſchilderte Wohlfahrtsplakette er⸗ ſchienen iſt. Vielleicht wenden Sie ſich an die Reichs⸗ führung des Winterhilfswerks in Berlin wegen nähe⸗ rer Auskunft. 73 A. S. Iſt der Hausbeſitzer, der ſchon ſeit Jahren vergeblich aufgefordert wurde, Schäden am Fußboden auszubeſſern verpflichtet, die dadurch entſtandenen Möbelſchäden zu erſetzen? Kann ich unter dieſen Umſtänden die Wohnung neu abſchätzen laſſen?— Antwort: Da Sie den Hausbeſitzer auf die durch die immer ſtärker werdende Feuchtigkeit hervorgerufe⸗ nen Schäden aufmerkſam machten und die Aufforde⸗ rung an ihn ergehen ließen, dem Uebel abzuhelfen, können Sie ihn für die entſtandenen Schäden haftbar machen. Unter dieſen Umſtänden halten wir es auch für angebracht, eine Neueinſchätzung der Wohnung zu beantragen. Karl J. Wenn Sie Tauben im Speicher des Wohn⸗ hauſes halten wollen, müſſen Sie ſelbſtverſtändlich die Erlaubnis des Hausherrn einholen. 195 H. F. Ich habe verſchiedene Waſſerrohre, die ich im Winter durch Umwickeln vor Froſt ſchützen muß. Ich habe nun gehört, daß es neuerdings einen An⸗ ſtrich gibt, der Waſſerrohre vor Froſt ſchützt, ſo daß ein Umwickeln nicht mehr nötig iſt. Da dies für mich weſentlich vorteilhafter wäre und ich den Namen oder die Bezugsquelle dieſes Artikels nicht in Erfahrung bringen konnte, ſo wäre ich Ihnen zu beſonderem Dank verbunden, wenn Sie mir vielleicht im Brief⸗ kaſten hierüber nähere Auskunft erteilen könnten.— Antwort: Den hieſigen Fachgeſchäften iſt von einem ſolchen Anſtrich nichts bekannt. Als beſten Schutz gegen das Einfrieren wird das Umwickeln der Waſſerrohre mit Kieſelgurſchnur bezeichnet. „Fägerheim.“ Gibt es in dieſem Jahre einen Faſt⸗ nachtsumzug durch die Stadt? Wird im Bejahungs⸗ falle wiederum die Neckarſtadt unberückſichtigt blei⸗ ben? Warum?— Antwort: Der Umzug wird in dieſem Jahre wieder ſtattfinden. 40 um vorjährigen eine buntere un ⸗ ———¹¹— Ueber den Weg wird noch beraten werden. Bisher ließ des allzu⸗ langen, für die Zugteilnehmer zu anſtrengenden We⸗ ges wegen die Einbeziehung der Neckarſtadt nicht rat⸗ am erſcheinen. A. 7 Unter welchen Bedingungen kann ich Auf⸗ nahme in die Unteroffiziersſchule finden!— Ant⸗ wort: Von einer ſolchen Schule iſt uns nichts be⸗ kannt. Fragen Sie einmal bei der Inſpektion des Heeres⸗, Erziehungs⸗ und Bildungsweſens, Berlin W 10, Königin⸗Auguſta⸗Straße 38/42, an. Von dort wird Ihnen über alles ausführlicher Beſcheid zu⸗ ehen. Frau E. B. Wenn Ihnen unter Votſpiegelung falſcher Tatſachen eine Zeitſchrift aufgenötigt wurde, dann können Sie gegen den Vertreter Anzeige erſtat⸗ ten. Die Firma wird Ihnen nichts anhaben können. Was die zweite Frage anbelangt, ſo müſſen wir Sie leider auf die Veröffentlichung der Krankenkaſſe im „Hakenkreuzbanner“ aufmerkſam machen, daß laut Verfügung die Verſicherung damals nicht mehr über den Verſicherten hinaus ausgedehnt werden durfte. Ihr Kind war alſo nicht verſichert. Sie können daher auch keine Leiſtungen für das Kind beanſpruchen. Die Krantenkaſſe war nicht verpflichtet, Ihnen beſondere Mitteilung davon zu machen, nachdem die Veröffent⸗ lichung im„Hakenkreuzbanner“ zu leſen ſtand. S. G. Bin Witwe, mein Mann iſt vor 9 Jahren geſtorben, erreiche jetzt das 65. Lebensjahr. Habe ich Anſpruch auf Altersverſicherung und kann ich auf Grund der geklebten Marken Antrag ſtellen?— Ant⸗ wort: Sie können auf Grund eingetretener Inva⸗ lidität oder nach Vollendung des 65. Lebensjahres Antrag auf Altersrente ſtellen. Fr. Sch. Ich erlaube mir, anzufragen, ob der Eigentümer einer Wirtſchaft das Recht hat, bei einem Trauerfall in ſeiner Verwandſchaft die Hakenkreuz⸗ fahne, welche doch Reichsfahne iſt, in Halbmaſt und Trauerflor zu hiſſen?— Antwort: Es iſt nicht üblich, die Reichsfarben bei einem privaten Trauerfall zu ſetzen. W. 4 Sie berichteten von einem Vorfall, der aller⸗ dings ſeiner Beſonderheit wegen keine Wiedergabe an dieſer Stelle geſtattet. Da ein Urteil ganz allgemeiner Natur gegeben werden ſoll, ſei folgendes geſagt: Der Hausherr, der von den perſönlichen Differenzen der beiden Parteien Kenntnis hatte, hätte für eine Ueber⸗ brückung der Gegenſätze Sorge tragen müſſen. Das iſt von ihm verſäumt worden. Weiterhin iſt es unhöf⸗ lich, als Einladender beim Empfang ſeiner Gäſte zur feſtgeſetzten Stunde nicht anweſend zu ſein. Es war durchaus klug von den beiden Herren, eine neutrale Form der Begrüßung zu wählen, um nicht den be⸗ ſtehenden Gegenſatz neu aufzurollen. Herausforde⸗ rung oder gar Beleidigung kann darin nicht erblickt werden. Dagegen hat ſich der Beleidiger beim Ab⸗ ſchied nicht ſehr klug benommen. Der Hausherr kann ſich trotzdem dadurch nicht beleidigt fühlen, da er— wie bereits anfangs erwähnt— es verſäumte, der Geſellſchaft einen neutralen Rahmen zu garantieren. K.., Käfertal. Das Ausfallen des Läutens kann, wie verſichert wird, keinesfalls auf böswillige Abſicht gedeutet werden. O.., jr. Sie haben durchaus recht. Man kann der Frau nicht verbieten, zu rauchen. Jatob M. Die Abzüge gehen in Ordnung, da Sie es verſäumten, ſich ordnungsgemäß abzumelden. A. W. Muß ein 54jähriger Mann, deſſen Frau vor vier Jahren geſtorben iſt, Eheſtandshilfe bezehlen, wenn die Frau aus früherer Ehe zwei Kinder mit in die Ehe brachte, die ſ. Zt. noch ſchulpflichtig waren und von dem Manne bis zur Volljährigkeit ernährt und großgezogen wurden, ohne daß der Mann noch⸗ mals eine Ehe einging?— Antwort: Genaue Auskunft erhalten Sie auf dem ſtädtiſchen Steueramt m 3 gerückte herrſche Mit g die zwe eine am Start g Mannſch den Zuf gendſter nicht un aber der Konkurr Trotz Veranſto zeichnete wandfre beſucht. nicht als vielmehr den Fau heim ein Bekannte dieſem a Kampfab gewichtle ger der? einen e Kreimes ſichtsreich ſeiner N pinghau⸗ fürs Sck Verluſtpi Punkte wichtler lum Ueb VfR hat Verfügu regulären Hoffnune Sportwa Ringricht 1 Mit de der entſt ſtanden eingeſtell. ſtarke Ne in recht muß ſchn rund ver ſicht und Nicklas z ſieg ausſ In de (VfR) w Boxſport geſtellt, d überlegen ber legt: raſchend lauf der? ders nich ſeiner m Stellung Angriffen Fortgang und takti Der B hat Bai antritt, d überlaſſer bringt un wir bei talentiert kamen. 2 gezweifel Im F VfR dur (Poſt) zu das von (Poſt) b. Gelegenh⸗ weis zu Leiſtung, ſchert. Im Le vorragend meiſter L Hoffnung ruhiger zu ſeinen einen nic jede Blöß deckt. Er den Vorſ. ten Run wird mel iſt aber d hoß, das ſenk⸗ kkunft auf die Durchſchlags⸗ vort: Nein! irkt nur die teichsbahneige⸗ ir zu reinigen rnen und bei wort: Das ereinbarungen kleiner Hand⸗ wer zu kämp⸗ ihhn, der wö⸗ ushalt wohnt t, wöchentlich ſteuern. Kann ißigen Betrag t: Ohne wei⸗ chkeit, daß ein Unterhalt der hon ſein Ehr⸗ nig Familien⸗ rhin auf Ko⸗ chgehalten zu hilfsplaketten. hnachtsplakette en haben ſoll. Wo muß ich wir vom Amt ſavon bekannt, rtsplakette er⸗ an die Reichs⸗ wegen nähe⸗ n ſeit Jahren am Fußboden entſtandenen unter dieſen 'n laſſen?— auf die durch hervorgerufe⸗ die Aufforde⸗ el abzuhelfen, häden haftbar nwir es auch Wohnung zu ſer des Wohn⸗ erſtändlich die rohre, die ich ſchützen muß. gs einen An⸗ ſchützt, ſo daß dies für mich Namen oder in Erfahrung u beſonderem icht im Brief⸗ n könnten.— ften iſt von Als beſten Umwickeln der net. re einen Faſt⸗ n Bejahungs⸗ ickſichtigt blei⸗ mzug wird in ſoll ſogar im re und reich⸗ ber den Weg ſeß des allzu⸗ engenden We⸗ tadt nicht rat⸗ kann ich Auf⸗ n?— Ant⸗ ins nichts be⸗ nſpektion des eſens, Berlin in. Von dort Beſcheid zu⸗ Vorſpiegelung nötigt wurde, Anzeige erſtat⸗ haben können. üſſen wir Sie ankenkaſſe im en, daß laut cht mehr über herden durfte. können daher uüſpruchen. Die nen beſondere die Veröffent⸗ n ſtand. vor 9 Jahren ahr. Habe ich kann ich auf len?— Ant⸗ retener Inva⸗ Lebensjahres igen, ob der hat, bei einem e Hakenkreuz⸗ Halbmaſt und : Es iſt nicht privaten fall, der aller⸗ Wiedergabe an nz allgemeiner 's geſagt: Der zifferenzen der ür eine Ueber⸗ müſſen. Das n iſt es unhöf⸗ iner Gäſte zur ſein. Es war eine neutrale nicht den be⸗ Herausforde⸗ nicht erblickt ger beim Ab⸗ hausherr kann ſlen, da er— zerſäumte, der garantieren. Läutens kann, willige Abſicht t. Man kann dnung, da Sie zumelden. „ deſſen Frau hilfe bez hlen, ei Kinder mit oflichtig waren rigkeit ernährt r Mann noch⸗ ort: Genaue jen Steueramt Mannheim, 6. Januar 1935 Bahrgang 5— X Nr. 9/ B Nr. 6— Seite 13 Ne,, 7* Ae ,, „Hakenkreuzbanner“ Vf R unterbadiſcher Mannſchaftsmeiſter im Boxen Der bisherige Verlauf im Mannſchaftswettbe⸗ werb hatte gezeigt, daß das Kräfteverhältnis zwiſchen dem VfR und den Po ſtſport⸗Bo⸗ rern vollkommen ausgeglichen iſt, denn nach der Niederlage von:7, die die Poſt durch das unerwartete Verlieren ihres Schwergewichtlers Metzger ſeiner Zeit bezog und erſt recht nach dem hohen Sieg, den die VfR⸗Staffel im Tref⸗ fen mit dem Vfa 86 errang, konnte über die Ebenbürtigkeit der in der kurzen Zeit ihres Wiedererſtarkens zu einer Preſtigeſtellung auf⸗ gerückten VfR⸗Boxabteilung kein Zweifel mehr herrſchen. „Mit gleich großen Hoffnungen durften daher die zwei zu Meiſterſchaftsehren berufenen Ver⸗ eine am Freitagabend im Kolpinghaus an den Start gehen, und ohne daß man vorher die Mannſchaftsaufſtellung kannte, wußte man, daß den Zuſchauern eine Leiſtungsprüfung anſtren⸗ gendſter Form aufgetiſcht werden würde, bei der nicht unbedingt der techniſch beſte Gegner, wohl aber der jeder Situation am meiſten gewachſene Konkurrent den Sieg davontragen würde. Trotz des ungewohnten Wochentages war die Veranſtaltung, für die der Vfg verantwortlich zeichnete und die von ihm organiſatoriſch ein⸗ wandfrei durchgeführt wurde, überaus zahlreich beſucht. Man möge die erfreuliche Tatſache nicht als Lokalpatriotismus allein regiſtrieren, vielmehr als die gebührende Anerkennung für den Fauſtkampf, der ſich endlich auch in Mann⸗ heim eine führende Poſition geſchaffen hat. Die Bekanntgabe der gegneriſchen Mannſchaft brachte dieſem an Ueberraſchungen wahrlich nicht armen Kampfabend die erſte Senſation. Der Schwer⸗ gewichtler Metzger von der Poſt iſt ins La⸗ ger der Profis übergeſiedelt und beſtand bereits einen erfolgreichen Qualifikationskampf mit Kreimes(Berlin). Er verläßt damit ſeine aus⸗ ſichtsreiche Amateurlaufbahn und ſcheidet von ſeiner Mannſchaft, die gerade geſtern im Kol⸗ pinghaus ihn ſehr nötig gebraucht hätte. Sein künftiger Nachfolger Nicklas war zwei Pfund fürs Schwergewicht zu leicht, und gingen die Verluſtpunkte an den Vfq, der weitere vier Punkte kampflos erntete, da der Bantamge⸗ wichtler Baiker und der Federgewichtler Müh⸗ lum Uebergewicht auf die Waage brachten. Der VfR hatte diesmal eine komplette Staffel zur Verfügung. Sämtliche Klaſſen waren beſetzt mit regulären Gewichten. Er trat mit berechtigten Hoffnungen in den Kampf ein, der in dem Sportwart des Gaues 13 einen zuverläſſigen Ringrichter gefunden hatte. Um die Mannſchaftsmeiſterſchaft Mit dem Treffen der Schwergewichtler wurde der entſcheidende Klubkampf eingeleitet, und ſtanden ſich Nicklas(Poſt) und der zum erſten Male hier im Ring erſcheinende Brecht (VfR) gegenüber. Infolge des Untergewichtes von Nicklas fallen kampflos die Punkte an VfR. Das als„Nationaler Kampf“ ausgetragene Treffen wurde eine lediglich auf Schlaghärte eingeſtellte Angelegenheit, bei der der kampf⸗ ſtarke Neuling beſtens debütierte und anfänglich in recht ausſichtsreicher Poſition lag. Nicklas muß ſchwere Sachen einſtecken. In der Schluß⸗ rund verliert Brecht vorübergehend die Ueber⸗ ſicht und gibt dem Poſtſportler klar Chancen. Nicklas zielt präziſer und bucht die zum Punkt⸗ ſieg ausſchlaggebenden Vorteile. In dem Fliegengewichtler Gruber (VfR) wird uns ebenfalls ein im einheimiſchen Boxſport noch völlig unbekannter Kämpfer vor⸗ geſtellt, dem Bohländer(Poſt) mit einer überlegenen Ringſicherheit entgegentritt. Gru⸗ ber legt mit aller Kraft los, kommt auch über⸗ raſchend gut durch, kann aber im weiteren Ver⸗ lauf der Begegnung die geſchickte Linke Bohlän⸗ ders nicht ſtoppen, die dieſer unvermittelt aus ſeiner manches Mal auch ernſtlich bedrängten Stellung feuert. Mit lebhaften gegenſ eitigen Angriffen nimmt das feſſelnde Treffen ſeinen Fortgang, das mit einem Punktſieg des techniſch und taktiſch beſſeren Bohländer endet. Der Bantamgewichtler Bauſt(VfR) hat Baiker zum Gegner, der mit Uebergewicht antritt, die Punkte müſſen wieder dem VfR überlaſſen werden. Der„Nationale Kampf“ bringt uns eine Fülle jener Kampfesbilder, die wir bei den vergangenen Matchs der beiden talentierten Boxer ſchon häufig zu ſehen be⸗ kamen. An dem Punktſieg Baikers konnte nicht gezweifelt werden. Im Federgewicht erntet wiederum der VfR durch das Uebergewicht von Mühlum (Poſt) zwei Punkte. Das„Nationale Treffen“, das von Hoffmann(UfR) und Mühlum (Poſt) beſtritten wird, gibt dem Poſtſportler Gelegenheit, ſeine Formverbeſſerung unter Be⸗ weis zu ſtellen. Er vollbringt eine wertvolle ſer die ihm den verdienten Punktſieg be⸗ ert. Im Leichtgewicht erlebten wir eine her⸗ vorragende Kräfteprüfung zwiſchen dem Alt⸗ meiſter Leinz(VfR) und dem zu den größten Hoffnungen berechtigten Lerch(Poſt). Mit ruhiger Beſonnenheit leitet Leinz den Kampf zu ſeinen Gunſten ein, findet aber bald in Lerch einen nicht minder überlegenen Kämpfer, der jede Blöße ſeines kampferprobten Gegners ent⸗ deckt. Er holt in der ſpannenden zweiten Runde den Vorſprung ein und erweiſt ſich in der drit⸗ ten Runde in blendender Verfaſſung. Leinz wird mehrmals hart erwiſcht, muß zu Boden, iſt aber doch nicht derartig erſchüttert, daß Lerch leichtes Spiel hätte. Der Punktſieg fällt gerech⸗ terweiſe an Lerch. Die Geſamtergebnis fiel in dem Treffen der eltergewichtsklaſſe zwiſchen Köhler(VfR) und Lennert (Poſt), die einen Kampf hinlegten, der mit⸗ reißend wirkte. Auffallend gut iſt Lennert in körperlicher Hinſicht. Er iſt hierin Köhler vor⸗ aus und ſchlägt äußerſt hart, während Köhler den Kampf techniſch beſſer auszunutzen verſteht. Mit unheimlichen Linken wartet Lennert auf, während die Rechte von Köhler mit bewunde⸗ rungswerter Genauigkeit trifft. Die Begegnung, die aufregende Gefechtsphaſen auf beiden Sei⸗ ten zeitigt, verläuft bis zum entſcheidenden Endſpurt unvermindert lebhaft und beweiſt die Ebenbürtigkeit der beiden vielverſprechenden Leichtgewichtler, deren Fortkommen kaum in Frage ſtehen dürfte. Unentſchieden iſt das Kampfurteil. Im Mittelgewicht war Zlotecki (Poſt) zweifellos eine Klaſſe beſſer als Layer (VfR), der aber ſeit ſeinem letzten Start viel dazu gelernt hatte. Er hielt den ſchweren Ge⸗ ſchützen ſeines Gegners unerſchrocken Stand, verſtand es, ſelbſt wiederholt zum erfolgreichen Angriff überzugeben und mit ſafligen Schlägen zu kommen. Befonders in der erſten Runde gab VfR ſiegt über den Poſtſportverein:7 Layer eine recht gute Figur ab. Natürlich war Zlotecki der Punktſieg nicht ſtreitig zu machen. Mit dem Reſultat von:7 gingen die Halb⸗ ſchwergewichtler zur letzten Offenſive auf den Meiſtertitel üher. Mayer(VfR) hatte die Aufgabe, mit Bolz(Poſt) den Entſchei⸗ dungskampf zu beſtreiten. Bolz überraſchte nach der angenehmen Seite. Von Mayer bekamen wir jedoch ſchon weit reiferes Können ſerviert. Immer wieder verfällt Mayer in den alten Fehler, in gefeſtigter Poſition durch Zerfahren⸗ heit das Heft aus der Hand zu geben. Bolz arbeitete mit viel mehr Ueberlegung, beſitzt aber heute noch nicht die techniſche Fertigkeit ſeines Gegners, der wohl bald nach Kampfesbeginn Bolz hart anſchlug und auf die Bretter zwang, dann aber alles aufbieten mußte, um den Vor⸗ ſprung über die Runden zu retten. An Ab⸗ wechſlungsreichtum fehlte es auch in dieſem Treffen nicht; doch vermochte es nicht die Lei⸗ ſtung, die einen auf die Deutſche Meiſterſchaft hinſteuernden Boxer auszeichnen ſoll, zu demon⸗ ſtrieren. Mayer gewann nach Punkten, und da⸗ mit war der Verein für Raſenſpiele unter⸗ badiſcher Mannſchaftsmeiſter geworden. Möge er die Ehre zu ſchätzen wiſſen und mit Mut höheren Kampfeszielen zuſtreben. Zweites Hallenſportfeſt in Mannheim Dr. Peltzer ſtartet nicht— Weinkötz lommt Leider müſſen wir den Mannheimer Sport⸗ intereſſenten die bedauerliche Mitteilung machen, daß Dr. Peltzer Startverbot hat. Als Erſatz für dieſen werden die Mannheimer Wein⸗ kötz(Köln), den Rekordmann im Hochſprung begrüßen können. Obwohl die Veranſtaltung nicht nur leicht⸗ athletiſche Wettkämpfe, ſondern auch drei Hand⸗ ballturniere bringt, könnte es doch ſein, daß ſich der eine oder der andere, der ſich im Vorver⸗ kauf eine Karte gelöſt hat, in der Hoffnung bzw. in der beſtimmten Erwartung Dr. Peltzer zu ſehen, betrogen fühlt. Dieſen Leuten wird Gelegenheit gegeben, am Samstagnachmittag von 4 bis 6 Uhr an der Kaſſe der Rhein⸗Neckar⸗ Halle ihre Karten zurückzugeben. Wir machen aber darauf aufmerkſam, daß unſere Elite mit Abel(Neckarau), Moſterts (MTc), Nebh(Turnverein) und Neckermann (Poſtſportverein) am Start ſind. Bei den Frauen werden die beiden Karlsruher Mädels unſeren einheimiſchen Springerinnen und Sprinterinnen das Siegen ſchwer, wenn nicht gar unmöglich machen. Nicht vergeſſen dürfen wir auch die Hanoballſpiele, die den gleichen Reiz auf die Zuſchauer ausüben, wie die der Eishockeyler. Die Mannheimer Rhein⸗Neckar⸗ Halle wird am heutigen Samstagabend hervor⸗ ragenden Sport ſehen; hoffentlich geben auch gefüllte Ränge den zum Erfolg unbedingt not⸗ wendigen Rahmen. Das Spiel in der Leibeserziehung der Mädche u und Frauen Spiele ſind ſo alt wie die Geſchichte des Menſchen, ſind, wie Sippel ſ⸗gt,„Urſprache der Menſchheit“. Sie ſind in erſter Linie Lei⸗ besübung, in der ſich der Bewegungstrieb in naturgewollter Bewegung, frei, ziellos und un⸗ gebunden auszuwirken ſucht. Je naturhafter der Menſch, je ungebrochener noch ſeine Bewegungsluſt iſt, um ſo ſtärker wird der Drang, durch Spiel ſeine Lebenskraft zu betätigen, ſich äußern. Spielenwollen iſt beim Kind wie beim Erwach⸗ ſenen Ausdruck körperlicher, geiſtiger und ſee⸗ liſcher Geſundheit. Naturgebundene Leibeser⸗ ziehung wird immer als Grundlage aller Ar⸗ beit urſprüngliche, aus dem Weſen des Men⸗ ſchen kommende Uebungsformen nehmen und wird trotz eifrigſter Pflege von Bewegungen, die Ausdruck beſonderen Könnens ſind, durch Spiel und Spielformen die Freude am ein⸗ fachen, natürlichen Bewegen zu erhalten wiſſen. Auch für das Mädchen⸗ und Frauen⸗ turnen muß Spiel die Kraftquelle ſein, aus der es immer wieder Urſprünglich⸗ keit und Naturhaftigkeit ſchöpfen kann. Unſere Mädchen und Frauen müſſen viel ſpielen, da⸗ mit ſie durch das freie, ungezwungene Bewe⸗ gen alle Hemmungen verlieren und die Freude am Sichbewegen wiederfinden. Heute gilt es, alle Mädchen und Frauen für die Leibesübun⸗ gen zu gewinnen, nicht nyr die, die auf Grund beſonderer phyſiſcher und pſychiſcher Veranlagung von ſich aus zu den Leibesübun⸗ gen kommen. Durch keine andere Leibesübung kann aber die Maſſe der körperlich und ſeeliſch Gehemmten in gleicher Weiſe erfaßt werden wie durch das Spiel. Spielweckt denoft ſchon erſtichten Bewegungstrieb und gibt Bewegungswillen und Bewegungsfreude zurück. Beim Spiel ſchwinden am ſicherſten und ſchnellſten alle Hemmungen, die ſo manches Mädchen und ſo manche Frau hindern, ſich durch körperliche Be⸗ tätigung Kraft und Geſundheit zu holen.— Gerade für Mädchen und Frauen, die ſtärker als der Mann die zermürbende Gewalt ein⸗ förmiger, zweckgerichteter Berufsarbeit empfin⸗ den, bedeutet das Spiel ein Zurückfinden zu ſich ſelbſt, ſeeliſche Geſundwerdung und Er⸗ neuerung. Das frohe freie Bewegen befreit Der Exweltmeiſter boxt— hinter der Bühne! Max Schmeling als Bühnenbeleuchter hat eine Meinungsverſchiedenheit mit Samſon Körner(rechts), zu der Anny Ondra(links) den Anlaß gab. Eine Szene aus dem neuen Film„Ein junges Mädchen— ein junger Mann“ deſſen Aufnahmen unter der Regie von H. H. Zerlett in Geiſel gaſteig bei München fortgeſetzt werden. von inneren Spannungen, löſt aus der ſtarren Dumpfheit, womit Sorgen und Nöte das ganze Sein umklammert hielten. Es weckt die durch das graue Einerlei des Alltags verſchütteten Kräfte der Seele, macht die Frau aufgeſchloſſe⸗ ner und erfüllt ſie mit Freude, die das Leben mit ſeinen ſchweren Forderungen bejaht. „Der Menſch iſt nur dort Menſch, wo er ſpielt“, wo er ungehin⸗ dert den Drang, ſich zu bewegen, ausſtrömen laſſen kann. Alles Bewegen im Spiel ſpiegelt das innere Sein des Menſchen wider, iſt rein⸗ ſter Ausdruck der Seele. Wenn es Aufgabe des Frauenturnens iſt, die Frau zum Urgrund ihres Seins zurückzuführen, ihre ſeeliſchen Kräfte zum Ausſchwingen zu bringen, dann muß das Spiel eine bevorzugte Stellung in der Leibeserziehung der Frau einnehmen; denn Spiel iſt Bewegen, das unmittelbar aus dem Innern quillt, iſt urſprünglichſtes Be⸗ wegen, dem kein gewollter Ausdruck aufge⸗ zwungen werden kann. Spiel erhöht körper⸗ liche Geſundheit und Kraft. Der ganze Kör⸗ per iſt beim Spiel in Tätigkeit, ſo daß die Ge⸗ ſamtmuskulatur eine feine, harmoniſche Durch⸗ bildung erfährt; vor allem aber werden durch das frohe Tummeln draußen in Luft und Sonne Herz und Lunge ſtärkſte Entwicklungs⸗ reize gegeben. „In jedem Turnſpiel regt ſich eine Welt, Turn⸗ ſpiele machen den Uebergang zum großen Volksleben.“ (Jahn.) Laſſen wir unſere Mädchen und Frauen ſpie⸗ len, laſſen wir ſie im Spiel das Sonnenland der Kindheit wiedererleben und durch Spiel, Geſundheit, Kraft und Freude für den harten Lebenskampf finden! Ausgezeichneke Winkerſportverhältkniſſe Nach weiterem Schneefall herrſchen jetzt end⸗ lich ausgezeichnete Winterſport⸗ verhältniſſe im Schwarzwald. Die Schnee⸗ höhe wird wie folgt gemeldet: Feldberg 50, Bel⸗ chen 60, Kandel, Schauinsland 40, Todtnau⸗ Berg 30, Hinterzarten, Titiſee, Neuſtadt 25, Schönwald, Schonach 30, Hornisgrinde 35 bis 40, Hundseck, Unterſtmatt, Ruheſtein 20 bis 30 Zentimeter. Temperaturen— 1 bis— 4 Grad. Der Winterſportzug am 6. Ja⸗ nuar ab Mannheim verkehrt beſtimmt. Rugby: Deutſchland— Holland in Köln Auf deutſchem Boden findet der 3. Rugby⸗ Länderkampf Deutſchland— Holland ſtatt. Austragungsort dieſes Treffens iſt Köln, wo ſich die beiden Ländermannſchaften am 17. No⸗ vember 1935 gegenübertreten ſollen. Als Spiel⸗ feld wird der Innenraum der Radrennbahn des Kölner Stadions benutzt, wo auch die Kampfſpielbewegung Weſt— Süd ausgetragen worden iſt. Großer Sieg Riethdorfs in Zürich Der deutſche Bantamgewichtsmeiſter Werner Riethdorf kämpfte am Freitagabend in Zürich gegen den ausgezeichneten Schweizer Meiſter Dubois(Genf) und kam gegen die⸗ ſen international erfahrenen und bewährten Boxer zu einem entſcheidenden Sieg. Nach einer ausgeglichenen erſten Runde mußte der Schwei⸗ zer ſchon in der zweiten Runde nach einem genauen Kinntreffer bis„ſieben“ zu Boden, und als ihm in der 5. Runde das linke Auge auf⸗ geſchlagen wurde, kam er immer mehr ins Hintertreffen. In der 8. Runde ging der deutſche Meiſter zum Generalangriff über. Du⸗ bois mußte erneut bis„ſechs“ zu Boden, aber er überſtand auch noch dieſe Runde. In der Pauſe allerdings gab er den für ihn ausſichts⸗ loſen Kampf auf, und damit wurde Riethdorf, der— alles in allem— einen glänzen⸗ den Kampf geliefert hatte, Sieger durch tech⸗ niſchen k. o. Box⸗Meiſterſchaften Domgörgen— Anneet Unſere Boxer finden heute nicht nur in deut⸗ ſchen, ſondern auch in ausländiſchen Ringen gute Beſchäftigung. Dabei iſt beſonders erfreu⸗ lich, daß die deutſchen Vertreter überall den beſten Eindruck hinterließen. Nachdem erſt kürz⸗ lich die Kölner Hower, Metzner und Dübbers in Brüſſel boxen konnten, wird nunmehr auch Hein Domgörgen am gleichen Ort durch die Seile klettern. Er wurde für den 16. Januar zu einem Kampf gegen den Belgier Adrian Anneet verpflichtet, der neben Roth zur Zeit Belgiens beſter Mittelgewichtler iſt. Selle wieder„fit“ Die Handverletzung Werner Selles— er zog ſich beim Schwergewichts⸗Ausſcheidungskampf gegen Klein einen Handknochenbruch zu— iſt jetzt ſoweit geheilt, daß der Gipsverband ab⸗ genommen werden konnte. Er wird daher in Kürze wieder ſein Training aufnehmen können und bofft, Ende Januar kämpfen zu können. Ein Angebot aus Paris, am 14. Januar gegen Sauvage zu boxen. mußte er wegen des zu frühen Termins ablehnen. Neuſel trainiert in England Der Bochumer Schwergewichtsboxer Walter Neuſel hat aus ſeiner verfehlten Wahl des Trainingsquortiers vor dem Schmelingkampf Lehren gezogen. Er wird ſich, um einen Klima⸗ wechſel zu vermeiden, auf ſeinen für den 4. Fe⸗ bruar nach London angeſetzten Kampf geoen Jock Peterſen in Enoland ſeſhſt vorbereiten. In Windſor iſt der Weſtdeutſche bereits mit ſeinen Trainingspatnern eingetroffen. ganz Dahrgang 5— A Nr. 9 /B Nres— Seiie— „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 6. Januar 1935 Zehn Minuten Nugby Kunſt der Verteidigung Wir ſetzen heute die belehrende Artikelreihe des Deutſchen Rugby⸗Fußball⸗Verbands⸗Füh⸗ rers Hermann Meiſter durch nachſtehende Ab⸗ handlung fort. Die Schriftleitung. Der Laie iſt geneigt, Rugby als einen wilden Kampf der Körper und Temperamente zu be⸗ trachten, bei dem ſozuſagen alles erlaubt iſt. Daß wirklich einmal in der Hitze des Gefechts ein Spieler unſchön angegangen wird oder einen Saltomortale ſchlägt, beweiſt aber keines⸗ wegs die Richtigkeit dieſer Anſicht. Die Verteidigung im Rugbyſport iſt vielmehr in den Regeln ſtreng umſchrieben und bleibt auch im allgemeinen in den Grenzen ſportlicher Fairneß. Ja, hier in einem ſportlichen„Nah⸗ kampf“ wird ſogar die faire Geſinnung auf eine beſondere Probe geſtellt. Wer ſie hat, iſt ein wahrer Sportsmann. kaum lange Rugbyſpieler bleiben, dafür ſorgen Mannſchaftsvifzlblin und Schiedsrichter. Die Tatſache, daß der mit dem Ball laufende Spieler, angehalten— in der Rugbyſprache „gefaßt“— werden kann, iſt keinerlei Frei⸗ brief für Roheiten. Dieſes Faſſen iſt im Gegen⸗ teil ein höchſt diſziplinierter Vorgang, wenn es von Spielern angewandt wird, die Rugby einigermaßen beherrſchen. Und es iſt zugleich die einzige Möglichkeit, ſicher und mit Anſtand zu verteidigen. Brauſt der angreifende Spieler mit dem Ball im Arm dem gegneriſchen Malfeld zu, ſo gibt es nur eine Aufgabe für den Verteidiger: tie⸗ fes Faſſen! Er wird ſein ganzes Augen⸗ merk auf den Spieler richten, der im Beſitz des Balles iſt. Ob der Angreifer beabſichtigt, den Ball im letzten Augenblick noch an einen Part⸗ ner weiterzugeben, darf den Faſſenden nicht irritieren. Sein Blick iſt auf die Hüfte des Geg⸗ ners gerichtet, die er nach Möglichkeit von der Seite anſpringt, um dann die Arme um die Oberſchenkel des Gegners zuſammenzuſchließen. Iſt der Griff hart und feſt, ſo klappt der An⸗ greifer wie ein Taſchenmeſſer zuſammen, fällt zur Erde und iſt damit aus dem Spiel. Mei⸗ ſtens läßt ihm ſchnelles Faſſen nicht mehr die Möglichkeit, den Ball noch weiter zu geben. Vielmehr fällt der Ball zu Boden, der Angriff iſt beendet! Denn nach dem Faſſen gibt es kein ſofortiges Aufnehmen des Balles; dieſer muß regelgemäß erſt wieder mit dem Fuß ge⸗ —.— werden, ehe er aufgenommen werden ann. 151 Das ſeitliche Faſſen iſt das ſicherſt e. Eng⸗ liſche Fachleute empfehlen auch das Faſſen von hinten, d. h. der Verteidiger ſoll den Angrei⸗ fer vorbei laſſen und ihn erſt dann um die Hüften„ſchnappen“. Dieſes Faſſen von hinten kann ſich aber nur ein Spieler erlauben, der ſchnell genug iſt, um einen Vorſprung des Geg⸗ ners wieder einzuholen. Recht ſchwierig iſt das Faſſen von vorn, da es in Hieſem Falle gilt, die Wucht des Gegners abzuwehren. Ein etwas höherer Griff iſt dabei unerläßlich, um nicht über den Haufen geworfen zu werden. Wer ſie nicht hat, wird Wenn jeder Spieler der verteidigenden Par⸗ tei im Faſſen ſicher iſt, wird die Chance eines gegneriſchen Durchbruchs auf ein Minimum reduziert, auch dann, wenn der Angreifer im Augenblick des Fallens noch an ſeinen Neben⸗ mann abgibt. Denn auch⸗dieſer Nebenmann iſt dann ſchon gedeckt und wird auf der Erde lan⸗ den, wenn er den Ball empfangen hat. Aller⸗ dings kommen Fälle vor, in denen es unbe⸗ dingt verſucht werden muß, den Angreifer ſamt dem Ball zu halten, alſo nicht an den Hüften, ſondern ſo hoch zu packen, daß ihm ein Weitergeben des Balles nicht mehr möglich iſt. Dieſer Fall tritt z. B. ein, wenn der Schluß⸗ ſpieler des Verteidigers ſich zwei Angreifern gegenüber ſieht. Bringt er den Ballträger zur Erde, gibt dieſer aber im Fallen noch ab, ſo wird der Nebenmann den Durchbruch vollenden, vorausgeſetzt, daß er ſo ſchnell iſt, um nicht noch von anderen Spielern eingeholt zu werden. Bringt es der Schlußſpieler dagegen fertig, den Angreifer ſo um den Leib zu packen, daß er die Gewalt über den Ball verliert und nicht mehr albgeben kann, dann iſt die Gefahr eines„Ver⸗ ſuchs“ in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle abgewendet. Das Faſſen iſt die hohe Schule der Vertei⸗ digung im Rugbyſport. Es iſt der einzige Schutz gegen Angriffe mit der Hand. Wenn der An⸗ greifer aber den Ball nicht trägt, ſondern nur vor ſich auf der Erde dribbelt, muß auf andere Weiſe verteidigt werden, denn bekanntlich darf ein Spieler nur gefaßt werden, wenn er den Ball trägt, nicht wenn er ihn dribbelt. Um das Dribbeln aufzuhalten, muß man eben ſoviel Mut beſitzen, wie um den Gegner zu faſſen. Es iſt verkehrt, ein Dribbeln dadurch zu beenden, daß man den Ball dem Gegner vor den Füßen wegnehmen will. Gewiß aibt es Rugby⸗Virtuoſen, die auch hierzu in der Lage ſind. Aber man kann ſie mit der Laterne ſuchen. Die überwiegende Mehrheit der Spie⸗ ler wird bei einem Dribbling des Gegners nur cines tun können: ſich auf den Ball wer⸗ fen! Da der dribbelnde Spieler, um den Ball nicht aus der Gewalt zu verlieren, langſam läuft, bleibt Zeit genug zu dieſem Vorgang. Das Auf⸗den⸗Ball⸗Werfen muß ſchnell, muß blitzartig geſchehen, um Gegner und Ball zu trennen. Man darf aber nun keineswegs auf dem Ball liegen bleiben, das würde nicht den Regeln entſprechen und einen Straftritt zur Folge haben. Man muß vielmehr ver⸗ ſuchen, jetzt mit dem Ball in der Hand aufzu⸗ ſtehen und dem Spiel eine neue Wendung zu geben oder durch einen Zuwurf an ſeinen Neben⸗ oder Hintermann die ganze Aktion zu beenden. Das Faſſen und das Stoppen des Balles nach dem feindlichen Dribbling ſind zwei Vor⸗ gänge, die den Mut des Rugbyſpielers auf die Probe ſtellen. Wer hier verſagt, wird nie als zuverläſſig in der Verteidigung betrachtet wer⸗ den dürfen, mag er ſonſt noch ſo gute Anlagen beſitzen. Zugleich ſind dieſe beiden Fälle die häufigſten in der Kunſt der Verteidigung. Natürlich gibt es noch eine Phaſe, ſich zu verteidigen und die eigene Mannſchaft nach vorne zu werfen: den Tritt des Balles in die Mark oder als Croßtritt nach vorn. Aber dieſe ——.— ſei unſerer nächſten Rugbyſtudie vorbe⸗ alten. Wer gewann den DFB⸗Pokal? Eine Siegerliſte ſeit 1909 Der Fußballpokal des Deutſchen Fußballbun⸗ des wurde bisher dreiundzwanzigmal vergeben. Je ſiebenmal haben ihn die Landesverbände von Süd⸗ und Norddeutſchland errungen, da⸗ mit ihre unbedingte Vorherrſchaft beweiſend. Süddeutſchland ſiegte in den Jahren 1910, 1912, 1922, 1923, 1924, 1931 und 1933. Außerdem gewann der Süden die Kampfſpiel⸗ pokale 1922 in Berlin und 1926 in Köln und auch beim Jubiläumsturnier anläßlich des 25⸗ jährigen Beſtehens des D7B im Jahre 1925 ging Süddeutſchland als Sieger durchs Ziel. Der 1933 erſtmals ausgeſpielte„Adolf⸗Hitler⸗ Pokal“ der Gaumannſchaften fiel an den Gau Bayern, der DyỹB⸗Pokal wurde im vergangenen Jahre gelegentlich der Deutſchen Kampfſpiele vom Gau Südweſt gewonnen, ſo daß alſo auch nach Aufhebung der Landesverbände der Pokal in ſfüddeutſchem Beſitz verblieb. Nord⸗ den okal in den Jahren 1911, 1914, 1917, 1919, 1925, 1930 und 1932. Dreimal wurde Brandenburg Sieger und zwar 1909, 1918 und 1929 und außerdem gewannen die Berliner gelegentlich 14. Sternfahrt nach Monte Carlo 170 Nennungen Der endgültige Meldeſchluß für die vier⸗ zehnte Sternfahrt nach Monte Carlo erfüllte die hohen Erwartungen, die die Veranſtalter dieſer klaſſiſchen Fahrt gebaßz hatten, voll und ganz. Mit nicht weniger als 170 Nennungen wurde das Ergebnis des Vorjahres um neun überboten und damit erneut unter Beweis ge⸗ ſchaf daß der Kraftfahrſport trotz aller wirt⸗ chaftlichen Nöte unbeirrbar ſeinen Weg nach oben weiterverfolgt. Selbſtverſtändlich fehlt auch eine ſtattliche Zahl Deutſcher nicht unter den Teilnehmern. Den am weiteſten entfernten Start(4072 Ki⸗ lometer), Palermo im ſüdlichen Italien, wählten 35 Konkurrenten, darunter der Da W⸗ Fahrer A. C. Cornelius und Eduard Voigt (Ganſa), die am 19. Januar zwiſchen 6 und 7 Uhr morgens den beſchwerlichen Weg über Rom, Padua, Laibach, Wien und Straßburg anzutreten haben. In dieſer Gruppe befinden ſich auch die Franzoſen Tiſſot und Fermont auf Mercedes⸗Benz und der Italiener Soffietti auf Lancia. Von Tallin aus(3972 Kilometer) treten 20 Fahrer die Reiſe an. Hier ſtarten u. a. J Lange(Wanderer), K. Soergel, G. Weigert und W. Keidel S81W ſowie Baron F. L. von Richthofen(BMW). Dieſe Strecke führt über Kowno, Warſchau, Berlin, Brüſſel uſw. Athen wählten nur 6 Fahrer als Startort. Belgrad, Wien und Straßburg ſind die Haupt⸗ etappen der 3786 Kilometer langen Strecke. Weitaus ſtärker iſt Umea im nördlichen Schweden(3784 Kilometer) beſetzt. Dort nehmen 32 Wagen das Rennen auf, darunter H. L. G. Koopmann(BMW) und H. W Hille⸗ gart(Adler). Auch der Vorjahrsſieger Jean Trevoux befindet ſich unter den Startern. Von Bukareſt(3772 Kilometer) aus treten 7 Konkurrenten die Fahrt über Jaſſy, War⸗ ſchau, Prag und Straßburg an. Curt Graf (Halle) und Friedel Höniſch(Leipzig)(Steyr) zählen zu dieſen ſieben. In Stavanger(3700 Kilometer) ſtehen 29 Teilnehmer am 19. Januar ſtartbereit, dar⸗ unter H. Berg(Mercedes⸗Benz) und einer der Gewinner des Luftrennens London— Mel⸗ bourne, Cathrart Jones(Lagonda). 24mal wird ſich in John⸗O'Croats die Startflagge ſenken. Die 3382 Kilometer lange Strecke führt über London, Boulogne ſur Mer, Nantes und Bayonne nach Monte Carlo. Nur kleinere Trupps finden ſich in Valencia, Königsberg, Liſſabon, Harrogate, Berlin, Le Mans und Amſterdam ein, da dieſe kürzeren Entfernungen nicht genügend Punkte ver⸗ ſprechen. In Harrogate ſtartet der Mercedes⸗ Benz⸗Fahrer Sir Ronald Gunter, in Berlin G. F. W. Zehuiſen(Wolſeley). An dem der Ankunft in Monte Carlo fol⸗ genden Tage werden die Teilnehmer einer Sonderprüfung unterzogen, und zwar findet auf dem Kai Albert 1. eine Beſchleunigungs⸗, Brems⸗ und Wendeprüfung ſtatt. Die Schluß⸗ abnahme wird an dieſem Tage, dem 24. Ja⸗ nuar, in der Zeit von 9 bis 16 Uhr abgehalten. Die Preisverteilung geht am 27. Januar auf der Place du Palais in Monako vor ſich. 21 neue deutſche Das Organ des Deutſchen Schwimm⸗ Verbandes„Der Schwimmer“ veröffentlicht ſo⸗ eben eine amtliche Liſte der deutſchen Schwimm⸗ rekorde, die mit dem 31. Dezember 1934 ab⸗ geſchloſſen wurde. Die Relordliſte zeigt, daß der deutſche Schwimmſport in den letzten 12 der Deutſchen Kampfſpiele 1930 in Breslau den Kampfſpielpokal, um den allerdings nur ein Spiel ausgetragen wurde. Je zweimal konnten Mittel⸗ und Weſtdeutſchland den Preis erringen. Mitteldeutſchland ſiegte 1921 und 1927, Weſtdeutſchland gewann 1913 und 1920 und einmal, im Jahre 1928, konnte ſich auch Südoſtdeutſchland in die Liſte der Sieger einſchreiben, während der Balten⸗ verband immer leer ausging. Der Münchner Willi Bogner konnte beim erſten norwegiſchen Abfahrtslauf in Kongsberg als einziger Ausländer ſiegreich hervorgehen Die Startfrage der Olympia⸗Schwimmer Der Schwimmwart des DSV, R. O. Bre⸗ witz(Magdeburg), hat verfügt, daß die Mit⸗ glieder der Olympia⸗Kernmannſchoft während der Monate Januar bis März 1935 nur die Starterlaubnis für zwei Veranſtaltungen im Monat Prüfu und zwar einſchließlich der amtlichen Prüfungen. Ausnahmen werden nur in ganz beſonderen Fällen gemacht, jedoch muß vorher ein Antrag beim Schwimmwart ein⸗ gereicht werden. Weiterhin dürfen die er der Olympia⸗Kernmannſchaft nur an Wett⸗ bewerben teilnehmen, die den für ſie in Frage kommenden olympiſchen Wettbewerben ent⸗ ſprechen. Der 10. März iſt von vornherein für jeglichen Start freizuhalten. Völlige Startſperre tritt für die Olympia⸗Schwimmer vom 1. April bis 15. Mai 1935 ein. Finnland kämpft um die Olympiſchen Spiele Es wünſcht Vorrang vor Stalien und Japan Die am 25. Februar in Oslo beginnende Sitzung des Internationalen Olympiſchen Komitees wird ſich auch mit der Vergebung der Xll. Olympiſchen Spiele beſchäftigen, Bei die⸗ ſer Gele ene dir anet ingebenden Ausſprache kommen, deren Ergebnis n neswegs vorauszuſehen iſt. Drei Nationen von Rang bewerben ſich, nämlich Italien, Finn⸗ land und Japan und alle drei Nationen wer⸗ den gewichtige Gründe anführen, um ihre Be⸗ werbung nachdrücklichſt zu unterſtreichen. Nachdem laut geworden iſt, daß nach Infor⸗ mationen privater Art aus den Kreiſen des „O, K. die Abſicht beſteht, die Spiele 1940 nach talien zer vergeben, hat in Finnland eine gedzange egte Preſſekampagne eingeſetzt. Der ekannte finniſche Sportführer Erik v. Frenckell nimmt in einer Veröffent⸗ lichung gegen die beſtehenden Abſichten Stel⸗ lung und fordert energiſch die XIl. Olympiſchen Spiele für Finnland. v. Frenckell ſagt u..: Finnland habe nicht nur durch ſeine ſportlichen Schwimmrekorde Monaten mächtig nach vorn gekommen iſt, wur⸗ den doch während dieſer Zeit nicht weniger als 21 neue deutſche Rekorde aufgeſtellt. Dieſe Zahl iſt die höchſte, die jemals erreicht wurde. Die Liſte hat im einzelnen folgendes Ausſehen: a) Männer: Freiſtil: 100 m: 0258.8 H. Fiſcher(Bremiſcher Spbd) 3. 11. 34 Düſſeldorf 200 m::16.1 R. Deiters(Sparta Köln) Dülferdorf 300 m::36.2 R. Deiters(Sparta Kölnz 1. 12. 32 Dif eldor 400 m::55.6 R. Deiters(Sparta Köln 1. 12. 32 Düſſeldorf 500 m::19.2 R. Deiters(Sparta Köln) 23. 4. 33 Magdeburg 800 m: 10:53.0 R. Deiters(Sparta Köln) 6. 8. 33 Weimar 1000 m: 13:40.8 R. Deiters aria Köln) 6. 8. 33 Weimar 1500 m: 20:46.3 R. Deiters(Sparta Köln) 6. 8. 33 Weimar Bruſt: 100 m::14.0 E. Sietas(Hamburg 79) 25. 3. 33 Altona 200 m::43.8 P. Schwarz(Göppingen 04) 17. 3. 34 Magdeburg 400 m::00.1 P. Schwarz(Göppingen 04) 22. 1. Braunſchweig 500 m::33.1 P. Schwarz(Göppingen 04) 22. 1. Braunſchweig lücken: 100 m::08.4 E. Küppers(Bremen 85) 18. 3. 34 Magdeburg 200 m::39.7 E. Küppers(Vierſener SV) 18. 1. 30 Bremen 400 m::44.8 F. Trenſchel(Stern Leipzig) 11. 1. 33 Leipzig b) Frauen: Freiſtil: 100 m::09.4 G. Arendt(Nixe Charlottenb.) 12. 8. 34 Magdeburg 200 m::46.9 H. Salbert(Nixe Charlottb.) 4. 11. 34 Magdeburg 300 m::28.0 R. Küppers(Amateur Oberh.) 26. 1. 28 Duisburg 400 m::59.3 R. e(N. Charlottb.) 14. 7. 34 Berlin 500 m::52.0 D. Schönemann(.W. Drsd.) 16. 5. 30 Dresden 800 m: 13:00.2 G. Stegemann(1. Mgb. DSC) 1. 8. 32 Magdeburg 1000 m: 16:15.7 G. Stegemann(1. Mgb. DSC) 1. 8. 32 Magdeburg 1500 m: 25:11.2 G. Stegemann(1. MgbDScC) 27. 8. 32 Magdeburg Bruft: 100 m.:26.0 55 Hölzner(Plauen 12) 2. 5. 34 Greiz 200 m::04.0 M. Genenger(Nept. Krefeld) 6. 5. 34 Ohligs 750 m: M. Genenger(Nept. Krefeld) 28. 10. 34 Erkenſchwick m: Rücken: 100 m: :20.4 G 200 m::05.4 Anni Stolte(Düſſeldorf 98) 12. :58.5 E. Saſſerath(Düſſeldorf 98) 8. 2. 33 Düſſeldorf 400 m: 6: 27.4 C. Dreyer(Düſſeldorf 98) 8. 2. 33 Düſſeldorf „Arendt(Nixe Charlottbg.) 17. 8. 34 Magdeburg 4. 34 Düſſeldorf h kei⸗ Leiſtungen und ſein erfolgreiches Abſchneiden bei den Olympiſchen Spielen ein moraliſches Anrecht auf die Uebertragung der Spiele, ſon⸗ dern auch durch ſeine rege Mitarbeit in den internationalen Sportverbänden. Der primitivſte Gentlemanbegriff verpflichtet die internationalen Verbände, dafür zu ſtimmen, daß Finnland die Spiele des Jah⸗ res 1940 erhalte. Auch ein kleines Land könne groß denken und handeln, man müſſe daher allen Peſſemismus fallen laſſen und alle Kraft für das große Ziel einſetzen.“ Aber nicht nur mit Worten, ſondern auch mit Taten kommen die Finnen. Die Pläne für eine in größten Ausmaßen gehaltene Sportplatzan⸗ lage in der Nähe von Helſingfors ſind von der Stadtverwaltung bereits begutachtet und ge⸗ nehmigt worden. Ein Stadion, eine Schwimm⸗ bahn, eine Hallenkampfſtätte, viele Fußball⸗ und nn uſw. wird die Kampfbahn umfaſſen und auch der Winterſport wird eine neue Wirkungsſtätte erhalten. In Grankulla, unweit von Heſingfors, will man neben einer neuen Sprungſchanze auch alle diejenigen Ein⸗ richtungen aufführen, die für die Durchführung Gerde internationaler Wettkämpfe benötigt werden. Cochet als Davispokaltrainer Der franzöſiſche Tennisverband beſchäftigt ſich be⸗ veits jetzt mit den Vorbereitungen zu den diesjährigen Davispokalſpielen. Henri Cochet wurde zum Trat⸗ ner der franzöſiſchen Davispokalmannſchaft beſtimmt. Nüßlein Lehrer in Palm Beach Der deutſche Berufsſpieler⸗Tennismeiſter H. Nüßlein hat ſich jetzt wieder nach Nord⸗ amerika eingeſchifft. Er wird eine Stelle als Tennislehrer beim Everglades⸗Club in Palm Beach(Florida) annehmen und dort einige Monate bleiben. Caracciolas Rekord anerkannt Die ONsS teilt mit, daß nunmehr auch der von Caracciola auf Mercedes⸗Benz am 10. De⸗ ——— 1934 auf der Berliner Avus aufgeſtellte ekord über 5 Kilometer mit fliegendem Start mit 57,695 Sekunden gleich 311,985 Stunden⸗ kilometer als internationaler Rekord der Klaſſe C(3000—5000 cem) von der Association Internationale des Automobil-Clubs Reconnus aner⸗ kannt worden iſt. Pünktlich wie immer erſcheint auch nächſten Sonntag abends um 7 Uhr die ſo raſch beliebt und bekannt gewordene Telegramm⸗Ausgabe des„HB“ mit dem Neueſten aus aller Welt— auch vom Sport. Für 10 Pfennig bei allen Zeitungs⸗ händlern erhältlich. +◻ —— —ull 001 11 — Mu M AI ven 4+I Jetzt b. trauernd ten Talfa den tiefer weges, di Eiswind. Menſchen ungewiſſe den Schri taten ſie 1 Lange e Sarg fän dem Dach balken bis und ſich d einen Ste falls eine ging. 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Sie fürchteten ihre Schwäche und die Menſchen im Dorf, aber Brauch, Ehre und eine ungewiſſe Angſt laſteten auf ihren Herzen. Je⸗ den Schritt, den ſie im dunklen Haus machten, taten ſie nun gemeinſam. Lange erwogen ſie, wo ſie Bretter für einen Sarg fänden. Sie fanden ſie ſchließlich unter dem Dach der Scheune, wo von einem Hahnen⸗ balken bis zum anderen ſtarke Dielen führten und ſich durch die Länge der Scheune hinzogen, einen Steg bildend, der zur Verbindung diente, falls einer dort gehen wollte, wo doch keiner ging. Auf der Tenne ſtand die Laterne, oben war kaum etwas zu ſehen, die Luft war kalt, die Schläge des Hammers klangen hart und aufſchreckend in die Gefrorenheit der Nacht. Miesken kroch in ſchwindelnder Höhe von Bal⸗ ken zu Balken, und wenn ſie ein Brett auf die Tenne fallen ließ, lief Riesken hin, unterſuchte es auf Glätte und Stärke und wiſchte mit einem Tuch den Staub ab. In der Küche arbeiteten ſie dann mit Säge, Bohrer und Hammer, und beim Sägen durften die Augen noch ein bißchen ſchimmern und ſchwimmen, wenn aber der Hammer drankam, mußten die Blicke ſcharf hin⸗ ſehen und blank ſein. Sie hielten mehr von der Feſtigkeit des Sarges als von ſeinem Ausſehen, brachten Ringe aus dem Stall, die ſie von den Krippen löſten, und ſchlugen ſie feſt und ver⸗ wendeten breite Blechbänder, aus einer Ofen⸗ röhre geſchnitten, doppelt und dreifach zur Ver⸗ ſtärkung der Ecken. Wenn die eine arbeitete, vermochte die andere nicht untätig zuzuſehen, und beider Haſt wurde immer fiebriger. Im⸗ mer war es, als könne ſich die Kammertür öffnen und Mart heraustreten und fragen: „Was klopft ihr hier, was ſägt ihr hier?“ Der Morgen war gekommen, als ſie endlich fertig waren, bleich und nur wie im Traume ſchwebend zu ſeinem Bette traten, ihn in die Decke einnähten, auf der er lag, ſo wie er war, mit Holzſplittern noch am Joppenärmel, und ihn in den Sarg hoben, der daneben auf zwei Stühlen ſtand. Es war keine Blume da, kein einziger Schmuck, die Bretter waren nicht ein⸗ mal geſtrichen, nicht einmal neu, es waren graue Bretter, in die der Staub ſich eingeſogen hatte. Sie legten ein Polſter unter ſeinen Kopf, und Riesken brachte die Bibel herbei und legte auch die hin. Dann zogen ſie den Schlitten an die Haustür heran, trugen den Sarg hinaus und brachten es fertig, ihn auf den Schlitten zu heben. Da ſie noch früher von Winterfahrten mit ſchwerer Laſt gehört hatten, nahmen ſie die Bremskette, banden ſie vorne an die Kufen, hämmerten ſie mit Eiſenklammern feſt, holten auch ein Seil, das ſie neben den Sarg legten. Sie fütterten das Geflügel und tränkten die Kühe, die nun wohl bis zum nächſten Tag ohne Waſſer bleiben würden, und ſpannten die Pferde ein, die mit ſpielnder Bewegung tän⸗ zelten. Miesken ſaß lenkend oben auf dem Brett, Riesken ſchritt daneben und griff von Zeit zu Zeit in die Zügel. In den Hohlweg waren Schneemaſſen hereingeweht, hier und dort türm⸗ ten ſie ſich zu merkwürdigen Wellen auf, der Schlitten kam oft ſeitwärts ins Rutſchen. Ries⸗ ken konnte nicht immer neben den Pferden gehen, manchmal war es zu eng, ſie mußte dann zufehen, wie ſie auswich, die Böſchung hinauf oder mit raſchen Sprüngen dem Gefährt vor⸗ aus. Miesken biß die Zähne zuſammen, erhob ſich, ſie ſtand hoch aufgerichtet, in jeder Hand einen Zügel, es war ſehr anſtrengend, die Pferde krampfhaft zurückzuhalten, aber ſie fuh⸗ ren die erſte große Steile und auch die zweite hinab, dann konnten ſie ein bißchen ruhen, bis die nächſte kam; einige Schritte war es eben wie eine Wieſe, und auch der Ausblick auf die Täler war frei. Von den Tieren ſtieg Dampf auf. Der Hund kam hinterdrein gelaufen, ſtumm, mit hängen⸗ dem Schweif; es war zu ſpät, umzukehren und ihn anzubinden, ſie verſuchten, ihn zurückzu⸗ jagen, er tauchte immer wieder auf, bald hin⸗ ten, bald oben auf der Lehne, er kam mit. Sie näherten ſich der Stelle, die wieder jäh abfällt, aber ſo ſchlecht hatten ſie es ſich nicht vorgeſtellt, der Schlitten glitt einen kleinen Schneerücken hinauf, und auf der anderen Seite waren die Pferdehälſe plötzlich ganz tief, der vordere Teil der Kufen ſchwebte frei in der Luft; dann kippten ſie ab, der Schwung war aber zu groß, es gab einen Ruck und einen Riß, die Pferde ſprangen entſetzt an, die Bremskette fiel, Miesken ſpürte, wie ihr der Sarg gegen die Beine ſtieß, ſie taumelte und ſank auf das Sitzbrett; es war ein Zufall, daß ſie hier ſitzen blieb, während die Pferde in Sätzen hinabjag⸗ ten, eine Strecke einherrannten, bis das linke umfiel und einen Augenblick ſchleifte und die Deichſel an die Schneewand der Böſchung fuhr. Wetzend verſchob ſich der Schlitten in die Bahn, verſperrte den Hohlweg und ſtand ſtill. Riesken kam oben nachgelaufen, lief außer⸗ halb des Hohlweges am hohen Rain, brachte die Kette mit und ſah, wie Miesken vor In⸗ grimm weinte, herabſteigen wollte und doch nicht konnte, die Steilheit hinabblickte, die ſchnurgerade dahinging, unſchlüſſig die Zügel hielt, ohne zu wiſſen, wohin damit. Als Riesken an die Pferde herantrat, zitter⸗ ten ſie, und das liegende begann mit den Bei⸗ nen zu ſuchen, warf den Kopf hoch und ſchob ſich ungebärdig über den Zugſtrang, daß es auf ihm lag. An der Deichſel aber durfte man nicht rühren, ſonſt konnte der Schlitten wieder ins Gleiten kommen. Miesken ſagte mit erſtickter Stimme:„Wir müſſen zuerſt den Sarg her⸗ unterheben!“ Und da man den Sarg weder vor⸗ Der erſte Schnee 2 l fa h e Von Erwin Wittſtock wärts über die Tiere, noch rückwärts, wo die Böſchung dicht heranreichte, abheben konnte, mußte er über das Seitenbrett gehoben werden, und da es für ihre Kräfte auf dem vereiſten Boden zu ſchwer war, mußte das Brett zer⸗ trümmert werden. Kein Stein noch Holz war zu ſehen. Miesken ſchlug von oben mit dem Fuß auf das Brett, und Riesken, die ſich lang⸗ ſam den Weg hinbahnte, ſchleuderte mehrmals das Ende der Eiſenkette dagegen. Sie war ge⸗ rade ſo weit, daß ſie den Sarg hinabließen, als das geſtürzte Pferd ſeinen Bemühungen plötz⸗ lich neue Kraft gab, auffuhr und losſprang. Der Sarg fiel auf die Eisſchicht, Riesken warf ſich darauf und blickte mit aufgeriſſenen Augen dem Gefährt nach, das in unſicherer Jagd den Weg hinabzog, und ſah, wie Miesken zurück⸗ geſchleudert wurde und hilflos im Schlitten kniete, als ſie alleſamt ſchon um die Ecke ver⸗ ſchwanden, wo der Weg dicht an den Steilhang herankam. Riesken lag klammernd über dem Sarg, und als der Hund plötzlich da war und ihre Hand leckte, überkam ſie ein ſo ſchmerz⸗ liches, trockenes Schluchzen, daß ſie eine Weile gar nicht merkte, wie der Eiswind herauffuhr und ihr Schneeſtaub zwiſchen Wimpern und Lippen ſetzte. Miesken gelang es, die Pferde zum Stehen zu bringen. Sie löſte die Stränge von den Brak⸗ ken und ging zur Schweſter zurück. Sie war ganz blaß, als ſie ſagte:„Mit dem Weg iſt nichts, wir haben das ſchwere Stück noch gar nicht hinter uns.“ Sie beſchloſſen noch langem Erwägen, einen Weg zu nehmen, wie Mart ihn einmal zurückgelegt hatte, den Hohlweg über⸗ haupt zu vermeiden und in langem Bogen, Almenwieſen folgend, in die Ebene zu gelan⸗ gen, und zwar nur mit dem Sarg und den Pferden. Nachdem ſie ihn bis zum Schlitten ge⸗ bracht hatten, befeſtigten ſie vorne eine Bracke, änderten das Geſchirr, ſo gut ſie es vermochten, ſpannten das eine Pferd davor, nahmen das Seil und verließen den Weg bei dem Tannen⸗ ſaum, der ſich neben dem Abgrund dahinzieht. Riesken führte das zweite Pferd hinten nach. Die Neigungen waren nun wirklich flacher, die Mädchen hielten ſich lange Zeit ſehr hoch und zogen über breite Almen und ſahen die Ebene im Sonnenglanz vor ſich. Der Schnee war glatt und gut. Da die gleitende Laſt auch hinten einen Halt brauchte, banden ſie das Seil an einem der Ringe feſt, das Riesken feſt in die Hand nahm. Dadurch wurde der Marſch ſo er⸗ leichtert, daß ſie willig dem Trabe der Pferde folgten und mit roten Wangen neben ihnen ein⸗ herliefen. Auf einer ſanft geneigten Wieſe, die ihnen endlos zu ſein dünkte, an deren Rand grünblauer Fichtenwald ſtand, ſaßen ſie bei einem Felsblock. Sie erinnerten ſich hierbei an die Zeit ihrer frühen Kindheit, wie Korpen Mart ſie oftmals auf die Pferderücken gehoben hatte. Sitzend ſpürten ſie den eiſigen Windhauch nunmehr, doch froren ſie nicht. Sie zogen da⸗ hin und entfernten ſich immer mehr von ihrer eigentlichen Richtung, ſtrebten nun nicht mehr E dem Dorfe zu, ſondern zuerſt nach der ene. Es war ein eigenartiger Zug. Miesken ritt voran, den Rock hochgeſchürzt, die Knie feſt an den nackten Pferdeleib geſchloſſen, erhobenen Hauptes ließ ſie die Blicke ſchweifen und wählte die Richtung; ihr folgte der Sarg, der auf der blendenden Glätte verhalten rauſchte, dann die Schweſter, das Seil haltend. Riesken war er⸗ ſchöpft. Sie ſah, wie Miesken aufmunternd die Unterſchenkel bewegte, manchmal durch ge⸗ dämpften Zuruf dem Tiere zuſprach, und die Art, wie ſie es tat, ließ ſie einen Unterſchied empfinden. Daß Miesken vorne ſei und ſelten rückwärts blickte, während ſie der Lade nach⸗ folge, die alle Geborgenheit, Führung und den milden Schein der Kindheit wegtrage. Daß Miesken eifrig und beſorgt, ihre Pflicht zu tun, in kindlichem Großmut dahingehen laſſen, was ſich nicht halten läßt, während ſie an das Ent⸗ ſchwindende ſich anklammern müſſe, wie jetzt mit ſtarren Fingern an dieſes Seil, das ſie mit der Lade verbindet. Und mit einem Male, da die Ahnung aufſtieg und ſich mit der Erinne⸗ rung verwob, fühlte ſie die Enge des Gren⸗ zenloſen, das ganze Quellen und das Erlöſchen in ſeiner Unabwendbarkeit, Segen der Vater⸗ hand und bebende Hand des raſchen Geliebten und Sinken zur Tiefe an ſchnarrendem, wetzen⸗ dem Seile, wie dies Seil hier, das die Hand abſchürft— und nachher iſt nichts mehr. Vorher aber wird man alt. Wird wie die Nan mit dem lauernden Blick. Und im Blick iſt zu ſehen, wie wir den Weg gehen, am Blick erkennt uns der Vater. Da legte ſie jäh die Hand vors Geſicht. „Vater,“ ſtammelte ſie, als ſei Zuſammenhang und Abſtand gewiß und jetzt erſt der Verluſt —— gebr zu retten,„wie ſah ich dich an, ater?“ Der Weg verging endlich. Die Erinnerung an ihn verging endlich auch. Wo am Nachmittag der Schnee an tiefliegenden Hängen weich und klebrig war, war die Mühe unendlich groß, und wo ſie den Sarg mit keuchender Bruſt über das Bett der Wildbäche trugen und die Pferde auf unwirtlichen Pfaden nachführten, war die Mut⸗ loſigkeit oft noch größer. Als die Nacht herein⸗ brach, waren ſie unten, und Miesken ritt vor⸗ aus, nahm auch das andere Pferd mit und brachte Menſchen, die mit einem Fuhrwerk kamen. Riesken blieb allein am Waldrand zu⸗ rück, bis ſie eintrafen, bloß der Hund und der Sarg waren bei ihr. Sie begruben Mart aus der Scheune eines Freundes, der die beiden Mädchen freundlich aufnahm, da die Muhme Nan aus Aberglauben ſich geſträubt hatte, den Toten zu beherbergen. Nach dem Begräbnis ſaßen die Schweſtern allein in der warmen Stube des väterlichen Freundes. Es löſte ſich jetzt vieles von ihnen, ſie weinten, denn ſie hat⸗ ten ihren Vater ſehr geliebt. — Mann 2114 Fenster Friedrich Griese Durch eine beſtimmte Frage veranlaßt, ſoll an dieſer Stelle von einem ſehr ſchönen oder ſehr merkwürdigen oder einem ſehr wichtigen und bezeichnenden Erlebnis der Kindheit be⸗ richtet werden. Bleiben wir bei dem mertwür⸗ digen. Man muß ſich zuerſt den Ort der Begebenheit vorſtellen. Es handelt ſich um ein ziemlich gro⸗ bes Dorf im Mecklenburgiſchen, das von Büd⸗ nern und anderen ſogenannten kleinen Leuten bewohnt wird, Handwerkern und Kramhänd⸗ lern. Sie alle haben nicht genug Land, daß ſie mit ihrer Familie davon leben könnten. Sie ſtehen in allen Jahreszeiten auf den Gütern in Arbeit, die dieſes Dorf in der Nähe und Ferne umgeben. Der Tagelohn dort erbringt ihnen das wenige Geld, das nötig iſt; und die Hand⸗ werler und Krämer ſind ebenfalls auf die Güter angewieſen, da ja die Tagelöhner und im Som⸗ mer die polniſchen Wanderarbeiter an den Sonntagen zum Einkaufen herüberkommen. Die Güter ſind untereinander faſt alle durch gut gepflaſterte Fahrſtraßen verbunden, die wieder zu den wenigen Bahnhöfen führen; dieſes Dorf aber, obwohl es das größte von allen iſt, hat eine ſolche Segnung noch nicht erfahren, Büd⸗ ner und Handwerker haben für die Güterbewirt⸗ ſchaftung des Landes wenig Bedeutung. So liegt es im Grunde alſo am weiteſten abſeits, die Fahrwege zu ihm hin ſind ſchlecht; und wer wandernderweiſe auf ihnen angetroffen wird, den möchte man am liebſten ſogleich fragen, wes⸗ halb er denn gerade in dieſen abgelegenen Wohnwinkel will. Es iſt im Sommer und eilige Erntezeit. Da die Väter in fremder Arbeit ſtehen, ſind die Mütter und die größeren Kinder des ganzen Dorſes ohne Ausnahme auf den eigenen kleinen Feldern. Im Frühling hat der Vater mit der Hand geſät, das Mähen war ebenfalls Hand⸗ arbeit, und ſo wird es jetzt auch in Garben und darauf in Reihen gebracht. Was im Dorf zurückgeblieben iſt, das ſind die Kleinen und Kleinſten, die das Haus bewachen ſollen. Da der lange Sommertag aber eine ſehr weitſchich⸗ tige Angelegenheit iſt, und da hier und da ja immer einmal ein alter Vater oder eine ge⸗ brechliche Mutter am Hausgiebel, hinter der windgeſchützten Stallwand, neben einem ge⸗ ſchichteten Holzhaufen ſitzen und außer. dem Verwundern über die erzwungene Untätigkeit eigentlich nichts abzumachen haben, ſo hocken die Kinderhaufen überall zuſammen. Acht oder zehn ſind wir, und wir ſind alle ſechs Jahre alt; gemeinſam haben wir zu Oſtern den erſten Schulgang angetreten. In vielen Dingen ſind wir ſchon erfahren genug, und ſo wiſſen wir alſo, daß dieſer Nachmittag den Eltern ſehr ungelegen kommt. Der Himmel hat ſich mit Wolten bezogen, es iſt trübe gewor⸗ den, auf den Feldern rennen und tragen ſie jetzt, und wenn ſie die Garben auch wohl noch auf⸗ reihen können, ſo wird der Regen, der gar nicht ausbleiben kann, die mühſelige Erntearbeit auf ſeine Weiſe unterbrechen. Wir ſetzen uns in einen Winkel, dorthin, wo zwei Häuſer zuſammenſtoßen und das Dach überhängt. Wir ſchieben die Regentonne zu⸗ recht, damit ſie das Waſſer von obenher auf⸗ nehmen kann; dann hat die Mutter im Hauſe es am Abend leichter und braucht nach der Feldarbeit im Dunkeln nicht mehr an den Bach. Gleich wird der Regen kommen, es tröpfelt ſchon. Bald ſprechen wir von einem Mann. Das ganze Dorf ſpricht von ihm. Es muß ein Mann ſein, weil es undenkbar iſt, daß eine Frau im⸗ mer wieder zur Nachtzeit durch das Dorf geht, und es muß ein fremder Mann ſein, einer, der vielleicht nichts Gutes im Sinn hat. Am Ende iſt es gar kein Menſch?„Der Wind ſtreicht nicht ſo am Fenſter entlang“, ſagt einer. Nein, der Wind nicht; es iſt alſo doch ein Menſch. Jetzt regnet es ſchon. Es wird ſich langſam einregnen. In der Rinne, die vom Dach herab⸗ hängt, klingt es, und die Straße ſtäubt von den erſten fallenden Tropfen. „Bei uns hat er heute nacht wieder gellopft.“ Es zeigt ſich, daß es auch an anderer Stelle ge⸗ ſchehen iſt; und einer weiß von den Häuſern — Als ich ging, da war es Früfiling: als ꝛch kam, da war es weiß au/ den Dächern und voll Schneen ꝛbar die Luſi und au/ den Seen stand das Eis. Eingeschlafen war die Strabe und vor alien Türen lag in den henstern schon am frühien Nachmitiag. IIIIeieee linmmſänmnminunminbnmanzninusmnntiinunusnuninmimürinüsnsnüsütnunütuszuninüsnuninütnuzüninününinüsusnuninüsimsinüszinüismütiäai am oberen Ende des Dorfes, daß dieſe am Mor⸗ gen alle miteinander dasſelbe gemeldet haben. Wir ſehen in die rinnenden, glänzenden Fä⸗ den, ſitzen dabei im Trockenen und fühlen uns in jeder Weiſe ſicher.„Klopfen tut der nicht,“ ſagt einer von uns. Nein, er klopft nicht, wir wiſſen jetzt alle, daß man das Geräuſch in der Nacht kein Klopfen nennen kann. Wir legen noch nichts aus, wir ſuchen nicht nach einer verborgenen Urſache, aber wir machen ren wir nicht; wir wiſſen nur nicht immer ſo⸗ gleich den richtigen Namen dafür. „Er ſtreicht über das Glas“, ſagt ein anderer. Ja, ſo könnte man es nennen, aber am Ende ſind wir damit auch noch nicht, es fehlt uns etwas, und es iſt ſchwer, das eine Wort dafür zu finden. Einer hat es dann, und es iſt heute ſchwer für mich, zu ſagen, wer dieſer eine geweſen ſein wird. Vielleicht war ich es, wenigſtens liegt es mir ſo im Sinn.„Er greift das Fenſter ab.“ Nun ſind wir zufrieden, und wir achten wieder auf den Regen. Es iſt ein Tag wie jeder Regentag in der Erntezeit, und dieſe Stunde iſt wie alle ande⸗ ren, in denen die Dorfleute davon ſprechen, ob es in dieſer Nacht wohl wieder unruhig vor dem Fenſter ſein wird. „Die Hunde ſchlagen nicht an vor ihm“, ſagt einer. Und davor erſchrecken wir nun. Der Menſch vor dem Fenſter iſt ſchon ſonderbar, aber am ſonderbarſten iſt dies: Nicht einmal die Hunde ſchlagen vor ihm an. Wir denken nach, und jeder von uns möchte nun ein Haus nennen, am liebſten das eigene, in dem der Hund doch Laut gegeben hat, als die Unruhe am Fenſter war, aber wir müſſen alle ſchweigen. fllumiuimmiruaimziavunmrizaxiuumzzarimrziaziIrzzizvimmrzzainniiizszitizzazimmzzLzsvirzziztirzzzaszikrzszirtzzzszizizzzzzitzzsziitzzzzwzwzzIzzzmizzzzztzzzzZTzzi Heimlehr im Minker Brennholꝛ und die Lampen glühen Eberkard Vol/gang Möller Beobachtungen, und darin ir⸗ Einer ſagt:„Warum ſchlagen ſie denn nicht an?“ In dieſem Augenblick ſehen wir etwas, was uns in unſerer Ecke völlig zuſammenkriechen läßt; die Tonne ſteht vor uns und deckt uns nach der Straße hin. Den ſchmalen Weg von den Gärten hinter dem Dorf herauf kommt ein Mann. Er iſt groß, und wir wiſſen ſogleich, daß dies der fremde Mann iſt, der in der letzten Nacht die Fenſter abgriff. Sein Haar iſt ungeſchnitten, ſein Bart verwildert, ſeine Schultern ſind breit, und er Elllill Kinder sangen und es duflet nach Advent und Nikoiaus und awei gute alte Frauen fürten ihre kieinen grauen Funde aus. Ind sie waren siill und sahen au/ den unbełkannien Mann; und die łlemen Hunde gingen näher und vor Kälte fingen sie zu bhellen an. geht langſam wie in großem Nachdenken. Der Paſtor geht ſo, wenn er am Sonntagmorgen über den Friedhof kommt. Den linken Arm hält der Mann gegen die Bruſt gepreßt; damit hält er den einen Zipfel des Rockes, den er hochgeſchlagen hat. Und darin iſt etwas verborgen. Langſam geht der Mann dicht an die Fenſter des erſten Hauſes, und ebenſo langſam fährt ſeine Hand über das Glas. Er blickt hindurch, lange, und dann tritt er wieder zurück Erx bückt ſich, greift darauf mit der freien Hand in den hochgeſchlagenen Rock; und nun wiſſen wir, was er darin verborgen hält. Steine ſind es, er nimmt einen heraus, und dann wirft er ihn gegen das Fenſter. Es llirrt. Der Mann ſteht, er horcht gleichſam, was denn da wohl gelärmt haben mag, und dann geht er zum nächſten Haus. Wir in unſere Schutzecke ſtöhnen leiſe; und um nichts in der Welt würden wir jetzt heraus⸗ laufen und nach irgendeinem alten Vater ſchreien. Wir wiſſen nicht, was uns davon zu⸗ rückhält, obwohl unſere Eltern es leineswegs reichlich haben und das Fenſterglas teuer iſt. Eine einzige Scheibe bedeutet für den Vater einen halben Tagelohn. Vor dem nächſten Fenſter hält der Mann inne. Wieder fährt die freie Hand über die Scheiben, und wieder tritt er dann zurück und bückt ſich. Nein, er geht noch einmal hinan. Von unſerem Platz aus können wir dieſes Fenſter genau ſehen, und wir nehmen wahr, daß ſich von innen her ein kleines Geſicht gegen die Scheibe drückt. Der Mann fährt zurück, ſo, als ob das Geſicht ihn erſchreckt hätte, und hier wirft er nicht. Er wartet, und dann geht er zum dritten Haus. Da wirft er wieder. Wir hören jemand rufen. Eine alte Mutter iſt es, krank und lahm, ſie will auf die Straße, und nun, da wir eine Stimme hören, wagen auch wir uns aus unſerem Winkel heraus. Wir faſ⸗ ſen uns bei den Händen, aber wir bleiben mit⸗ ten auf der Dorfſtraße und gehen nicht einen Schritt weiter. Die alte Mutter iſt ſo in Auf⸗ regung, daß ſie dem Manne auch nicht viel näherkommt. Der Mann iſt ſchon fern. Er ſteht nicht zu⸗ rück, und auch das Rufen der Mutter ſtört ihn nicht. Er hält wieder vor einem Fenſter, er greift es ab, er bückt ſich, tief, als ob er in die Erde will, und dann ſauſt abermals ein Stein durch die klirrende Fenſterſcheibe. Nun iſt hier ſchon ein alter Vater und da, und jetzt werden wir mutiger, weil wahrſchein⸗ lich etwas geſchehen wird. Man ruft über die Straße hinüber, die Allerkleinſten ſchreien, und das ganze Dorf iſt voller Aufregung, das Dorf, ſoweit es dieſen Mann und ſein Tun wahr⸗ nimmt. Die Straße ſteigt auf dieſem Ende all⸗ mählich an, wo ſie abbiegt, beginnt ein Hohl⸗ weg, und dahinter iſt freies Feld. Der fremde Mann kehrt ſich um, er ſieht, daß Menſchen hinter ihm her ſind. Er ſteht voll da, lehrt uns, die wir nun dabei ſind, ſein Geſicht zu, er ſieht uns an. Hier iſt in meiner Erinnerung, nun, da ich dies ſchreibe, eine Lücke. Das Geſicht des frem⸗ den Mannes ſehe ich nicht, es iſt nur etwas wie ein blaſſer und grauer Umriß da, wie ein runder Schatten an einer hellbeſchirmten Wand⸗ fläche da iſt. Von dem Geſicht des Mannes kann ich alſo nichts ausſagen. Aber ich höre ihn plötzlich auſſchreien. Er ſchreit lauter als die Menſchen, aber er ſchreit ſie nicht an, es iſt ſo, als ob er den Schrei ge⸗ gen ſich ſelbſt richtet. Und dann läuft er. Er iſt ſchon durch den Hohlweg hindurch, und wir, die wir nun hinter ihm her wollen, ſtehen ſtille vor dieſem Laufen. Er läuft nicht wie ein anderer Menſch. In ſelt⸗ ſam gewundenen und taumelnden Linien be⸗ wegt er ſich über das Feld, und da wir im letz⸗ ten Winter ſchon einmal bei einer Treibjagd zu⸗ geſehen haben, wiſſen wir: ſo läuft ein Wild, das angeſchoſſen iſt. Wir machen es uns nicht klar, wir überlegen nicht, wir beobachten; zu mehr reicht es uns in unſerem Alter noch nicht. Hinterher wird ſich nichk wiel ereignet haven. Eine Polizei, die dem Dorf hätte helſen können, gab es damals bei uns noch nicht. Wir mußten alſo alles allein abmachen. Aber es kann, außer den zerbrochenen Fenſterſcheiben, nicht viel ge⸗ weſen ſein. Die Erinnerung gibt nichts mehr her. Abſchließend muß noch geſagt werden, daß man in der Rückſchau auf beſtimmte Erlebniſſe trifft, die für den, der ſpäter die Aufgabe be⸗ kommt, von den Menſchen und ihren Dingen zu berichten, ſehr wichtig ſind. Sie bleiben immer gleichſam im Mittelpunkt eines magiſchen Krei⸗ ſes, laſſen niemand und nichts zu ſich heran und ſind alſo nicht einzuordnen. Deshalb kann man ſich auch nicht von ihnen freimachen. Was allein ihre Sinnfälligkeit ausmacht, auch ihre Sinngebundenheit— ihren Wert ſozuſagen— iſt allein das Eine, daß ſie ſich nicht nur wei⸗ gern, in eine innere Ordnung einzugehen, daß ſie auch nicht zu deuten ſind. Im Unausdeut⸗ baren aber liegt das Unwägbare, im Unwäg⸗ baren liegt das Niegeſchloſſene, und aus dem Niegeſchloſſenen bringen gerade ſie immer wie⸗ der den neuen Anfang hervor. Der neue Anfang aber? Nun, es iſt nicht aus⸗ zumachen, wie man ohne ihn weiterkommen wollte. Heldensinn/ sdas Ritterliche Romanzen entzücken ſich an den jungen Helden, die den Tod auf grüner Heide in empfindſamer Hingabe grüßen, indes das Herz den letzten Schlag für die geliebte Frau ſchlägt. Ein Sterben in Anmut. Von reinerer Art iſt die Jünglingshaftigkeit, die das Leben einſetzt, unnachdenklich, weil es ſo ſein muß, ſehr entfernt von Grazie und Bravour— in der geraden Haltung des Antikiſchen und des Ger⸗ maniſchen. So fiel in breiter Reihe die Schar von Thermopylä und ſo die deutſche Jugend von Langemarck. uUnd ein Gnadenbild des einfachſten Helden⸗ ſinnes ſteht in der Kirche zu Naumburg. Es iſt ein Leichenſtein von barocker Bildnerei mit En⸗ gelskoyf und Totenſchädel und frommem Spruch, und der Ritterſchild in der Mitte trägt zur Helmzier einen Leitbracken als Sinnbild der Treue. Das Ganze gilt Auguſtus von Leubelfing, der ſein junges Leben für Guſtav Adolf gab. Auch ſeine Geſtalt hat ſich von der Sage und Dichtung mit Grazie umſpielen laſ⸗ ſen müſſen, weil Menſchenſinn die Größe der Einfachheit nicht faßt.— Die Ahnen Leubelfings hatten ihr rechtes Le⸗ bensgefühl zu allen Zeiten in Fehde und Tur⸗ nier geſpürt. Rittertum war ihr Glaube und ihr Wappenſpruch: Vivit poſt funera virtus (Mannestugend ſtirbt nicht mit dem Tode). Den von Ernst Borkow/ski· Naumburg alten Hans von Leubelfing hatten ſich 1620 die Nürnberger zu ihrem Feldoberſten geholt, als er ſich, ein abenteuernder Kondottiere, unter bunten Fahnen auf allen Schlachtfeldern Euro⸗ pas und ſelbſt auf den Kanariſchen Inſeln her⸗ umgeſchlagen hatte. Und wenn er ſeinem Sohn Auguſtus das Stammbuch zeigte, in das Her⸗ zöge und Fürſten und edle Herren ihre Tur⸗ nier⸗Wappen gemalt hatten, und wenn er ihm von dem legendenhaften Ahn erzählte, der in der Merſeburger Ungarnſchlacht den wilden Häuptlina Kroscho im Zweikampf vom Pferde gehauen hatte, dann lief es dem Knaben durchs Mark:„Schildes ambt iſt min art!“ Auguſtus von Leubelfing war achtzehn Jahre alt, als Guſtav Adolf zu den bekränzten Toren Nürnbergs einritt. Von da an ging ihm jeder Atemzug in der Luft und Luſt des Kampfes. Unter der ſchwediſchen Fahne focht er als ein Freiwilliger im grauſigen Sturmlauf gegen die Schanzen Wallenſteins vor Fürth, dann zog er mit dem König über den Thüringer Wald nach Erfurt, nach Naumburg, in das Todesfeld von Lützen.„Königlicher Majeſtät aus Schweden treuer Aufwärter“, ſo nennt ihn der Leichen⸗ ſtein, und der Vater notierte ſpäter in ſeinen Aufzeichnungen:„unangeſehen er in deroſelben Dienſten nicht geweſt“...—Es iſt der Morgen der Schlacht bei Lützen. Guſtav Adolf trabt auf dem Schwarzbraunen dem Angriff ſeiner Stenbockſchen Schwadronen weit voran mit acht Gefährten, die er ſelbſt ausgewählt. Auguſtus von Leubelfing iſt dabei. Im wogenden Dunſt, durch den jetzt die Sonnenſtrahlen dringen, verliert ſich die Schar abſeits und ſieht ſich mit einem Male von ſtreifender feindlicher Kaval⸗ lerie umfaßt. Da geht es ſcharf auf Hieb und Stich und Schuß. Der König gleitet aus dem Sattel des ſtürzenden Pferdes. Nur noch Leu⸗ belfing iſt bei ihm. Er führt an den Todwun⸗ den ſeinen Klepper heran:„Es iſt beſſer, ich ſterbe als Eure Majeſtät.“ Doch die Kraft des Jünglings reicht nicht aus, dem ſchweren Kör⸗ per des Königs aufzuhelfen. Und da ſind auch ſchon Piccolominis ſchwarze Küraßreiter und Iſolanis Kroaten heran.„Wer iſt der Herr da?“ Leubelfing ſagt keinen Ton. Da jagen ſie dem König die tödliche Piſtolenkugel durch den Kopf, ſie ſchießen und ſtechen auf den Leu⸗ belfing ein und ziehen plündernd die beiden bis aufs Hemd aus. Nichts weiter wiſſen wir nun. Doch nach einer Stunde fanden die Schweden auf der Walſtatt die Leiche ihres Königs, und auch den Junker gewahrten ſie. Der war noch nicht tot. So ließ ihn der Hofmarſchall in ſeine Kutſche heben und mit dem traurigen Zuge der vielen Bleſſierten nach der Stadt Naumburag bringen. Zwei Schuß und drei Stiche— da vermochte es ſelbſt die fürſorglichſte Kunſt des Doktor Romanus und die fleißigſte Wartung der Frau Witwe Koch, in deren Quartier er lag, nicht mehr, das arme Leben feſtzuhalten.„In ſeiner Schwachheit hat er keinen Schmerz geklagt, iſt gar geduldig geweſt und hat öfters geſagt, we⸗ gen ſeines Königs habe er ſolche Wunden empfangen, von wegen Ihrer Majeſtät wolle er auch alles gerne leiden, und wenn er ſchon wüßte, noch hundert Fahre zu leben, wollt er ſich das Leben doch nicht mehr wünſchen. Und ſollten wir uns wegen ſeines Hinrittes nicht betrüben, da er in ſeinem Beruf bei einer chriſt⸗ lichen und ehrlichen Okkaſion ſein Leben auf⸗ gegeben und neben Ihrer Königlichen Majeſtät von Schweden für Gottes Wort und Ehr rit⸗ terlich geſtritten habe.“ Und alſo iſt er am neunten Tage nach der Schlacht mit ſeinen jun⸗ gen Jahren in Frieden dahingefahren. An ſei⸗ nem Sterbebette ſtand ſein Landsmann, der Leutnant Hans Friedrich von Ellrichshauſen vom Regiment Wildenſtein, und auch der Naumburger Domherr Gottfried von Keyn. Dieſer hat das Bekenntnis des Sterbenden dem Vater nach Nürnberg gemeldet, und der füate — Aufzeichnungen ein. So wiſſen wir es heute. Das iſt nun die ritterliche Weiſe vom Leben und Sterben des Soldaten Auauſtus von Leu⸗ belfing, eine einfache Geſchichte unbefleckten, ehrlichen Heldentums, ohne Romantik und ohne Tragik, kaum ein Lied— und, wenn eine Melodie nicht die ſanfte vom Morgenrot, das zum frühen Tod leuchtet, ſondern die ſtarke von der feſten Burg und guten Wehr und Waffen. In vie Deutſchla ſprechende ich doch r angeſetzte. mir gewi ſeinen gi des Vertr Menſchen Nöte um vorverleg. ters, um Coſima 2 Vortrags, nahmen, Städte hö Vortrager einen 2 einmal ir paßte ein daß ich ar nes Lebe abſagen Flugzeug Stich gele Und nu ſtreik im! und gleie ſturm erl ſen drei! nicht gew dem Botf Früh i aus dem zu erfahr mehr gin nicht we nahm, we mir zwar bluten, ur zu laſſen. Magdebu— frorenen, ten Straf ſtens gele Nun ſa großen J fonierte. geſchafft, Berliner! Beſonder⸗ hof meld⸗ lin abger tel berich bus nach Hauſes te Nacht zug gen in F wegs. Ich gir ſtiebte in ßen war und dem von Män men wa ſammelte lin zuſam flur eine auf einen ſollte der die Pelze nete„M: lach— Da ich Volksmer Deckname recht“ if rich und Am N hatte ich, dem We eines vor endlich fa zwiſchen wenig, de nehmen k Sibirienſ vor Stun fuhr ein JIlanſk w Die S Himmel. ſondern 1 Schnee ſt durch alle einer tro Wolke au geriet un uns dehn dem Wei in tiefen Hänge. 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Und rittes nicht einer chriſt⸗ Leben auf⸗ n Majeſtät id Ehr rit⸗ iſt er am ſeinen jun⸗ n. An ſei⸗ mann, der richshauſen auch der von Keyn. henden dem der fügte wiſſen wir vom Leben 3 von Leu⸗ inbefleckten, antik und wenn eine zenrot, das ſtarke von id Waffen. — In vierzig Vortragsjahren, die mich durch Deutſchland und dann auch durch das deutſch⸗ ſprechende Europa kreuz und quer jagten, habe ich doch nur viermal einen abgeſchloſſenen und angeſetzten Vortrag abſagen müſſen, während mir gewiß Dutzende abgeſagt wurden. Das hat ſeinen guten Grund: Auf der anderen Seite des Vertrags ſtehen jedesmal mehrere hundert Menſchen und hier nur einer, drüben ſind die Nöte um den Saal, um eine vielleicht plötzlich vorverlegte Feſt⸗Aufführung des kleinen Thea⸗ ters, um örtliche Rückſichten, wie der Tod Coſima Wagners am Tage meines Bayreuther Vortrags, um politiſche oder ſonſtige Rückſicht⸗ nahmen, kurz: Es iſt nur natürlich, daß die Städte häufiger einen Vortrag abſagen als der Vortragende. Ich hatte beiſpielsweiſe nur einen Blinddarm, und ſo konnte mir der nur einmal in die Quere kommen, nur einmal paßte ein königlicher Beſuch bei uns ſo ſchlecht, daß ich ausgerechnet den einzigen Vortrag mei⸗ nes Lebens in meiner Geburtsſtadt dieſerhalb abſagen mußte, nur einmal hat mich das Flugzeug zwiſchen Danzig und Berlin im Stich gelaſſen. Und nur einmal habe ich einen Eiſenbahner⸗ ſtreik im Winter und gleichzeitig eine Inflation und gleichzeitig einen ſo grimmigen Schnee⸗ ſturm erlebt wie 1922 in Magdeburg. Die⸗ ſen drei Naturereigniſſen war ſelbſt mein Glück nicht gewachſen, ſo daß ich einen Vortrag bei dem Botſchafter v. H. abſagen mußte. Früh im Finſtern kletterte ich in Magdeburg aus dem Bett und fuhr zur Bahn,— um dort zu erfahren, daß wegen des Streiks keine Züge mehr gingen! Nun iſt die Fahrt nach Berlin ja nicht weit, wenn ich mir einen Kraftwagen nahm, war es leicht zu ſchaffen. Man verlangte mir zwar 4700 Mark ab, aber ich war bereit, zu bluten, um meinen verehrten Freund nicht ſitzen zu laſſen. Aber es gab keinen Kraftwagen in Magdeburg, der bei den teils ſpiegelblank ge⸗ frorenen, teils mit meterhohem Schnee bebdeck⸗ ten Straßen die Fahrt wagen mochte, wenig“ ſtens gelang es mir nicht, einen zu mieten. Nun ſaß ich den langen Vormittag in einem großen Muſikalien⸗ und Buch⸗Laden und tele⸗ fonierte. Das Gepäck hatte ich in ein Gaſthaus geſchafft, damit es, falls ein Platz in einem Berliner Wagen frei war, gleich zur Hand wäre. Beſonders bitter war, daß plötzlich der Bahn⸗ hof meldete, eben ſei doch ein Zug nach Ber⸗ lin abgegangen, doppelt bitter, daß das Ho⸗ tel berichtete, ſoeben ſei ein vollbeſetzter Auto⸗ bus nach Berlin gefahren. Ein Bekannter des Hauſes telefonierte, ſein Kühler ſei leider letzte Nacht zugefroren, ein anderer hatte ſeinen Wa⸗ gen in Frankfurt, ein dritter war ſelber unter⸗ wegs. Ich ging wieder zum Gaſthof. Der Schnee ſtiebte in Wolken, an eine Reinigung der Stra⸗ ßen war nicht zu denken. Auf dem Domplatz und dem Breiten Weg ſtanden überall Gruppen von Männern, die gleich mir auf ein Fortkom⸗ men warteten. Ein geſchäftstüchtiger Herr ſammelte Namen, um einen Omnibus nach Ber⸗ lin zuſammenzubekommen. Er ſtand im Haus⸗ flur eines Geſchäftes und ſchrieb die Namen auf einen flatternden Papierbogen, 2000 Mark ſollte der Platz bis Berlin koſten. Ich ſah über die Pelze der Vordermänner wie er aufzeich⸗ nete„Müller,— bitte Vornamen!— Ger⸗ lach— gut, bitte weiter! Feldheim, gut!“ Da ich keine Veranlaſſung watte, mich der Volksmenge vorzuſtellen, gab ich meinen alten Decknamen an H. Albrecht, der„halb⸗ recht“ iſt, da ich mit einem Vornamen Hein⸗ rich und mit einem Albrecht heiße. Eirie Erirmerurg von Pörries vori Münchheuser Der Omnibus kam, und wir quetſchten uns, viel zu viel Menſchen für die Plätze, mit unſe⸗ rem Gepäck,— viel zu viel Gepäck für den Raum— hinein. Der Wagen ſchwankte langſam los. In der Stadt ging es noch, aber drau⸗ ßen auf der Landſtraße, wo wir im Schneeſturm nicht den nächſten Straßenbaum ſahen, wurde es ſchlimm. Immer wieder mußten wir aus⸗ ſteigen und das ſchwere Gefährt durch die meterhohen Schneewehen ſchieben. Wo die Straße glatt war vom Sturm, lagen geſtürzte Pferde, an den Schneewänden rechts und links lehnten ſtehengebliebene Wagen. Schließlich ver⸗ ſagte der Motor, und wir ſaßen hoffnungslos feſt! Glücklicherweiſe überholte uns ein anderer ——— 95 — Wfe ſi Von II Wg,, — Autobus, dem der Herr Feldheim und ich auf ſeinen ſehr zweckmäßigen Rat hin eine Viertel⸗ ſtunde entgegengegangen waren, und, o Glück!l, er hatte noch zwei freie Sitzplätze! Nicht ohne leiſe Schadenfreude fuhren wir an unſeren Reiſegefährten vorbei, nachdem wir dort unſere Koffer übergeladen hatten. auf den Schultern tragen, denn der Schnee ging uns bis über die Knie. Aber unſere Schaden⸗ freude wurde bald beſtraft. Nach wenigen Ki⸗ lometern verſagte auch dies Ungetüm, und wir ſaßen wieder feſt. Der Wagenführer kroch unter die Haube und arbeitete an ſeiner Ma⸗ ſchine, wir Reiſende ſtanden umher und gaben unſeren Rat, der um ſo freigebiger geſpendet wurde, je weniger der Sprecher von Exploſions⸗ Im Schwarzwaldparadies des deutſchen Bochlandes Wir mußten ſie motoren verſtand. Feldheim und ich gingen, um uns zu erwärmen, auf der Straße auf und ab. Und hier war es, wo folgendes Geſpräch, zerſchnitten von der grimmigen Kälte und zer⸗ riſſen vom Sturme, ſtattfand. „Ja, Herr Albrecht, was machen wir nun?“ „Ach bitte, Herr Feldheim, nennen Sie mich nicht Albrecht, ich hab' den Namen in Magde⸗ burg nur ſo angegeben“— und ich ſtellte mich vor. Er lachte ſchallend:„Ja, ich heiße zwar Feld⸗ heim, aber der Herr Unternehmer hat mich falſch geſchrieben, ich bin ein Veltheim aus dem Hauſe Harbke, Joſias heiße ich“. „Famos,— alſo lieber Herr v. Veltheim, was machen wir nun? Der Wagen ſitzt offenbar ret⸗ f 5 3 7 5 7 e— 8 s —. 3. 8 5 2 8 tungslos feſt, denn, wenn ich auch nichts von Maſchinen verſtehe, ſo kann ich doch ſehen, daß der Fahrer keine Ahnung von der ſeinen hat.“ Veltheim, der neben ihm geſeſſen und mit ihm geplaudert hatte, beſtätigte das.„Er hat mir erzählt, daß er noch gar keinen Führerſchein habe, aber bei dieſem Wetter und in dieſer Notlage gedacht hätte, den hohen Verdienſt mitnehmen zu ſollen.“ Wir beſchloſſen alſo, unſer Gepäck gemeinſam aufzuſchultern und, ehe die ganze Geſellſchaft nachkam, im nächſten Dorf ein Unterkommen zu ſuchen. Eine ſchlechte Sache, wenn der Weg auch vielleicht nur wenige Kilometer weit war. Wir beide nicht gewöhnt, ſchwer zu tragen, und die Straße vom Sturm gefegt wie eine Tenne Winterfabrt mit HiCerruSSE und vom Eis glatt wie eine Spiegelſcheibe. Wir glitten und ſtolperten, wir fielen und ſtan⸗ den wieder auf, wir wechſelten das Gepäck, wir verſuchten immer andere Möglichkeiten, auf der ebenen Mitte der Straße und im Schneeſaum des Randes zu gehen. Als es dunkelte, kamen wir in das Dorf Parchem bei Genthin. Gott' lob, ein Gaſthaus, eine heiße Stube, ein Sofa! Totmüde fielen wir jeder in eine andere Ecke dieſes Stücks Hausrat und beſtellten Grog und Eſſen. Aber auch die beſcheidene Freude dieſer Ruhe wurde uns nicht lange gegönnt. Mit unend⸗ lichem Lärm fand ſich unſere Reiſegeſellſchaft ein und füllte, vielleicht zwanzig Mann ſtark, mit übelſter Laune und durchaus nicht verhoh⸗ lener Wut auf uns beide den kleinen Raum. Verübeln konnten wir den Herren ihren Aer⸗ ger nicht, denn wir hatten für die Nacht das Sofa und ſie nur ſehr unbequeme Stühle, auch zeigte es ſich, daß unſer Abendeſſen das ein⸗ zige war, welches das kleine Gaſthaus zu geben hatte. Die Nacht verging, wie jede Nacht einmal vergeht, auch die längſte und unbehaglichſte. Immer wieder weckte uns der wilde Schnee⸗ ſturm, der faſt die Fenſter eindrückte, das Zan⸗ ken der Herren, das lärmende Nachlegen in den kleinen eiſernen Ofen. Dann ging mit viel Ge⸗ ſtank die Petroleumlampe aus. Und wir lagen rechts und links auf den Armlehnen des Sofas in wirrem Halbſchlaf. Gegen Morgen wuſchen wir uns in der klei⸗ nen Küche und gingen wieder wie geſtern auf der öden Landſtraße hin und her. An dieſem Morgen war es auc, daß Veltheim auf einmal ſagte:„Sagen Sie mal, ſind Sie verwandt mit dem Dichter Ihres Namens“. Nun ſollte ich am drittnächſten Tag eine Vor⸗ tragsreiſe durch Dänemark und Schweden an⸗ treten, und ſo ſtellten wir feſt, daß ich der eili⸗ gere von uns beiden ſei und das Recht auf die nächſte Beförderungsmöglichkeit haben ſollte. Wir ſchleppten alſo zunächſt unſer Gepäck in den Flur des Gaſthauſes, ich bezahlte dem ſchlaftrunkenen Wirt mein Quartier und dann warteten wir, ſchräg gegen den Schneeſturm gelehnt, auf der eiſigen Straße. Ich dachte recht wie im Märchen„Wenn doch was käme und mich mitnähme!“ Und es kam etwas auf der morgengrauen märkiſchen Landſtraße angebrauſt, uns es ſaß nur ein einzelner Herr darin! Mitten auf die Straße ſprang ich, hob die Arme, daß der Ul⸗ ſter wie ein Segel um mich ſchwoll und ſchrie ein Halt! Und der Wagen hielt wirklich! Der Beſitzer nahm mich mit und lieferte mich gegen Mittag in der Tiergartenſtraße am Hauſe meines Freundes v. H. ab. Ach, wie gut ſchmeckte das botſchafterliche Frühſtück in Berlin nach dieſen zweimal vierundzwanzig Stunden! Frei⸗ lich klagte v.., daß er am Vorabend unſere Freunde ſozuſagen betrügeriſch auf mich ein⸗ geladen habe,— aber wir wußten ſchließlich beide, daß der Schmerz einer Geſellſchaft über einen fehlenden Gaſt genau ſo lange dauert wie das ſchnelle Glas Sherry zur Suppe. Uebrigens ſtreikten an dieſe Tage in Berlin das elektriſche Licht, die Straßenbahn, die Waſ⸗ ſerleitung und nach einiges andere... Firf Sibirisches Erlebrus von Herbertf von Blubrnen Am Nachmittag eines klaren Wintertages hatte ich, im Schlitten von Kanſk kommend, auf dem Wege nach Ilanſk nach Ueberwindung eines vom Schnee faſt zugewehten Hohlweges endlich faſt die Höhe erreicht, die Waſſerſcheide zwiſchen Kan und Ilan. Ich freute mich nicht wenig, daß ich nun wieder im Schlitten Platz nehmen konnte, den ich, um das kleine, ſtruppige Sibirienpferdchen nicht allzu ſehr zu übermüden, vor Stunden ſchon verlaſſen hatte. Hinter mir fuhr ein ſibiriſcher Bauer, deſſen Ziel gleichfalls Ilanſk war. Die Sonne ſtand am blauen, wolkenloſen Himmel. Ihre Strahlen aber wärmten nicht, ſondern machten die Kälte nur noch fühlbarer. Schnee ſtak in meinen Stiefeln, zwängte ſich durch alle Nähte des Schafpelzes und ſtäubte in einer trockenen, flimmernden und glitzernden Wolke auf, wenn das Pferd in eine Schneewehe geriet und ſich keuchend hindurch arbeitete. Um uns dehnte ſich das endloſe Land; in blenden⸗ dem Weiß lagen die ſonnenbeſtrahlten Flächen, in tiefem Blau die im Schatten liegenden Hänge. Wie eine Wand erhob ſich zu unſerer Linken die Taiga, der ſibiriſche Urwald. Plötzlich wurden die Pferde unruhig, ſchnaub⸗ ten leiſe und blieben ſtehen. Fragend wandte ich mich nach dem Bauern um, deſſen Augen in dem bärtigen Geſicht einen verſtörten Ausdruck angenommen hatten.„Wlki!“ rief er entſetzt. „Wölfe! Nun gut,“ ſagte ich überlegen lächelnd, „Wölfe habe ich ſchon zu Hunderten getroffen“ — was aber reichlich übertrieben war, denn mehr als zwanzig waren es ſicher nicht—„aber das iſt ja nur ein feiges, ſcheues Geſindel. Ich bin ſeit Mai in dieſem geſegneten Lande und kenne mich aus.“ Der Bauer ſtarrte mich eine Weile faſſungs⸗ los an.„Wölfe im Sommer!“ ſagte er dann verächtlich.„Da ſind ſie zahm wie Hunde.“ Plötzlich erbleichte er. Am Waldrande, in einer Entfernung von etwa zweihundert Metern, be⸗ wegten ſich ſchmale, dunkle Körper im Schnee, eins zwei, fünf, ſieben! Es waren Wölfe. Und ich hatte keine Waffen. Die Wölfe wandten keinen Blick nach uns, ſtrichen eine Weile längs des Waldes hin und verſchwanden darin.„Siehſt Du,“ ſagte ich triumphierend,„ſie haben Angſt vor uns“. Der Bauer ſchüttelte den Kopf.„Sie haben uns nicht gewittert. Der Wind ſteht günſtig für uns. Vier Werft ſind es bis zum nächſten Dorf. Die Schellen von den Pferden! Wenn die Klepperen chitlaufen wie die Schneehaſen...“ Er verſtummte in abergläubiſcher Angſt, das Fürchterliche auch nur in Worten heraufzube⸗ ſchwören. Auch mich ergriff allmählich eine Un⸗ ruhe. Das Geläute war bald vom Geſchirr entfernt und verſtaut. Wir ſetzten uns in die Schlitten, wickelten uns in die Decken und trieben die Pferde an. Unruhig liefen ſie los. Da, ganz kurz vor der Höhe, ertönte aus dem Wald das langezogene Hungergeheul eines Wol⸗ fes, jenes in der ſibiriſchen Oednis unſagbar grauſig und geſpenſtiſch klingende Klagen, das mit einer Art kurzen Bellens vermiſcht iſt. Ein Dutzend gleicher Stimmen erhob ſich ferner und näher. Es war, als ob der Wald in der nun beginnenden Abenddämmerung ſelbſt aus Hun⸗ derten von Kehlen einen unbeſchreiblich klagen⸗ den Geſang angeſtimmt hätte. Mit einem Schlage war meine Ueberlegenheit zum Teufel. Die Peitſche ſauſte über die Pferde. Dann war die Höhe erreicht. Und nun ging es in einer atemlos wilden Jagd bergab, immer an der Taiga entlang, von Zeit zu Zeit durch vor⸗ ſpringende Waldungen. Der Schnee ſprühte und ſchlug mir in ſcharfen, brennenden Wolken ins Geſicht. Hinter mir keuchte das Pferd des Bauern. Mit weit vorgeſtrecktem Halſe und fliegender Mähne blieb es ſo dicht hinter uns, daß ich manchmal den heißen Atem aus ſeinen Nüſtern zu verſpüren glaubte. Da hörte ich hinter mir die ſchreiende Stimme des Bauern:„Sie kommen! Die Peitſche! Schlag zu!“ Ich warf mich herum. Hinter uns, noch mehrere hundert Meter entfernt, jagte ein Rudel Wölfe heran, dreißig, vierzig Tiere viel⸗ leicht. Ich hatte geglaubt, ſie ſeien ſchon bei uns, jetzt verſtand ich: Auf mein Pferd ſollte ich ein⸗ ſchlagen. Aber wozu? Das Tier wurde ohnehin von der Peitſche wilder Todesangſt gehetzt. Wie gut, daß ich es geſchont hatte und nicht während der Steigung im Schlitten ſitzen geblieben war! Langſam kam das Rudel näher. Der Bauer blieb mit ſeinem Schlitten Meter um Meter zurück. Wie raſend hieb er auf das ſchweißnaße Tier. Die Landſchaft flog an uns vorüber. Wenn der nächſte Waldvorſprung uns die Sicht freigab, mußte das rettende Dorf vor uns liegen. Ich drehte mich halb um. Das kurze, kläffende Bellen des Rudels klang ſchon ver⸗ teufelt nahe. Der Bauer war faſt zwanzig Me⸗ ter zurückgeblieben und der erſte Wolf kaum noch dreißig Schritt von ihm entfernt. Er hatte ſich tief in den Schlitten vergraben und ſchwang ſeine Peitſche, deren klatſchende Schläge unauf⸗ hörlich aufeinander folgten, unterbrochen von Schreien, die faſt wie das Heulen der Wölfe klangen. Plötzlich hörte ich vor mir einen hellen Ruf. Eine Frau ſtand am Wegrand und hielt mir ein etwa vierjähriges Kind mit erhobenen Ar⸗ men entgegen. Was ſie rief, blieb mir unver⸗ ſtändlich; aber ſicher ſollte ich das Kind mit⸗ nehmen. Ich riß die Zügel zurück, einen Augen⸗ blick ſtockte die wilde Jagd, kaum merklich, doch genügte es gerade, daß ich das ſchreiende Mäd⸗ chen in den Schlitten reißen konnte, dann jagte das Pferd von neuem los. Die Frau wird zu dem Bauern ſpringen, beruhigte ich mich. Zu⸗ dem hörte ich, wie das Geheul der Wölfe noch einmal wild zuſammengellte und dann leiſer wurde. Da lag auch ſchon das Dörſfchen vor mir. Ah, die feigen Beſtien wagten ſich nicht ſo weit vor! Wenige Minuten ſpäter war ich im Dorfe. Mit fliegenden Flanken blieb das Pferd ſtehen. Ich ſprang vom Schlitten, da kam auch das Ge⸗ fährt des Bauern ſchon hinter mir an. Ich ſtürzte auf ſeinen Schlitten zu: Der Mann war allein! Als ich ihn anſchrie, wo die Frau ſei, ſah er mich verſtändnislos an.„Sie war ja gar nicht aus meinem Dorfe“, ſagte er. Ich brachte das ganze Dorf auf die Beine. Als wir eine halbe Stunde ſpäter an der Unglücksſtätte ankamen, fanden wir nur noch einen Schuh, in dem noch der Fuß ſteckte. Ich habe nie mehr verächtlich von Wölfen ge⸗ ſprochen. F Sl 2722 Or 7 Eine Hochgebirgs-Erinnerung von Hans 23 Es war im verfloſſenen September, in der ſchönſten Fahreszeit für den, der unſere nörd⸗ lichen Kalkalpen in ihrer überſonnten Einſam⸗ keit liebt. Ich hatte mich bereits durch eine blaugoldene Woche im Karwendel herumgetrie⸗ ben; ich hatte mit Freunden zuſammen wieder einmal den herrlichen Kaltwaſſerkarſpitz erſtie⸗ gen, diesmal über die Moſerkarſcharte, und als eines Abends ſchließlich doch der Nebel in die Felstäler eingefallen war, hatte ich mit Freund Griehl, dem Maler, zwei beſchauliche Tage auf dem kleinen Ahornboden verhockt: in Freund Maſches traulicher Hütte. Nachdem Griehl und ich die letzten Vorräte aus unſeren Ruckſäcken herausgekratzt, ſie zu einem Abſchiedsſchmarren verbacken und dieſen beſinnlich verdrückt hatten, wiſchten wir uns den Mund, ſperrten das liebe Hüttel ab und trennten unſere Wege: ich ſtrebte zum Karwendelhaus hinauf. Oben auf dem Hochalmſattel ſchleppten die Himmelskühe ihre Nebelbäuche über den grünen Almboden dahin: lautlos, langſam wallte das graue Gewölk zwiſchen den unſichtbaren Steil⸗ hängen, und der Kruzifixus auf der Paßhöhe fröſtelte. Kein Rind brüllte verlaſſen, kein Gemsbock pfiff, keine Bergdohle ſchrillte den hellen Klageichrei. Selbſt der Steinſchlag ruhte in den mächtigen Wänden, die es hier rings⸗ herum hatte, wenn meine Erinnerung mich nicht betrog. Die geräumige Gaſtſtube des Karwendelhau⸗ ſes war faſt leer von Menſchen. Immerhin hockten einige unentwegte Alleingeher am warmen Kachelofen hinter ihrem Terlaner, und außerdem fand ſich in einer Ecke ein junges Pärchen, leidenſchaftlich hingegeben an die Maſſenerzeugung bekritzelter Anſichtskarten.— Daß die beiden Leutchen aus der Gegend zwi⸗ ſchen Hannover und Hamburg ſtammen muß⸗ ten, verriet ihre halblaute Unterhaltung, und daß ſie keine Bergſteiger waren, verriet nicht weniger deutlich ihre ſtraßenſportliche Klei⸗ dung. Sie hatten ihr Motorrad— das treue Brautomobilchen— in Scharnitz abgeſtellt und waren nun ein bißchen hier heraufſpaziert. Ich vertrieb mir den grauen Nachmittag mit einer Gratwanderung oberhalb des Hochalm⸗ kreuzes; dabei übte ich mich ein Weilchen lang im wechſelweiſen Anpfeifen mit dem Leitbock eines Gamsrudels und koſtete die dämoniſchen Reize der Nebelkletterei weidlich aus. Als ich ins Haus zurückkam, ſaß mein Pärchen über der großen Spezialkarte des Hauptkarwendels und fuhr mit ſpitzen Fingern darauf herum; auch das Schankmädel wurde zu Rat gezogen. Mir ahnte Verſchiedenes, als ich zeitig auf die Matratze ging. Am anderen Morgen hatte ſich das Gewölk gehoben. Und um die Gipfel der Oedkarſpitzen brodelte es lebhaft,— mit Regendrohungen. Alſo gab ich die Beſteigung des Seekarſpitzes auf und beſchloß, den unfreundlichen Tag durch Uebergang aufs Hallerangerhaus zu verwenden. Das Pärchen war ſchon vor mir aufgebro⸗ chen, ohne anzugeben, wohin.— Als ich überm Haus ins Schlauchkar einbog,— es machte ſei⸗ nem Namen alle Ehre!— ſah ich weit voraus zwei menſchliche Punkte, und durchs Glas er⸗ kannte ich ſeinen blauen und ihren graven Staubmantel.(Staub⸗Mäntet, meine Lie⸗ ben! Die Regenwolken ſenkten ſich bereits wieder!) Das Pärchen klomm haſtig im ſteilen Geröll aufwärts, als wolle es vor dem drohen⸗ den Unwetter nach oben aus den Wolken hin⸗ ausflüchten; doch um ſo länger mußte es dann an der ſtarken Quelle unterm Schlauchkarlopf raſten.— Ich ſtieg langſam hinterher. Später ſah ich die beiden oben zwiſchen den Felſen krabbeln, wobei ſie wahre Steinlawinen los⸗ traten; ſchließlich verlor ich ſie ſattelwärts aus den Augen. Oben unterm breiten Gipfelaufbau des Birk⸗ karſpitzes packte mich der Regen ſchlagartig, untermiſcht mit groben Schloßen; die Peitſchen⸗ hiebe des Eiſes brannten hölliſch auf der blo⸗ ßen Haut. Ich machte mich dicht und ſtemmte mich über naſſen, boshaft rutſchenden Schutt mühſam aufwärts. Geſpenſtig umnebelt ſtan⸗ den die Gipfelwände; in ihren Kaminen orgelte und heulte erwachter Sturm, warf ſich von oben auf den Steilhang und pfiff durch die rauhen Rieſenflöten der Felsklüfte, um zwiſchendurch immer wieder jählings zu verſtummen und das Gewölk nur noch unheimlicher um die nahen Gipfel flattergeiſtern zu laſſen. Der heftige Regen löſte grobe Felsbrocken aus der Birk⸗ kar⸗Nordwand; ſie zerbarſten mit infernaliſchem der Eisregen oben gepeitſcht, ſo troff er jetzt und ſchließlich rann er nur noch, Birkkopf und Heißenkopf ſchoben ihre waſſerſchwarzen Wände unter Nebeln heraus; jedes Rinnchen wurde zum Bett eines aufgeregten Wildbaches, der wahre Mauern von Geröllſchutt übereifrig vor ſich herſchob, indes die wäßrige Luft nach Schwefel roch— voll dieſes brenzlichen Regen⸗ duftes, den jeder Kalkalpenkletterer nur gar zu aut kennt. Nun kam Krummholz und ſprühte ſeine Brauſebäder mit über die ſtreifende Schulter; die Almböden quietſchen und quatſch⸗ ten herauf, und ſchließlich nahm mich der Hoch⸗ wald unter ſeine beharrliche Traufe; dann war der Talgrund des Kaſtens erreicht. Ich hatte die 1400 Meter Gefälle vom Schlauchkarſattel herab in gut anderthalb Stunden durchklotzt. Dicht über dem Kaſtengrund ſteht, im Walde verſteckt, eine Jagdhütte. Ich ſchwenkte mit einem dankbaren Jauchzer in dieſen gaſtlichen Regenſchutz ein. Während ich hier heißen Tee trank, rauſchte aaaananannwnnaaamnma;aamaaamaaaaaan Ahnung! Oft ahn' ich's wohl: auf einem dieſer Wege, Die ich um neues Lied, um Wort u. Wahrheit Die Länder k euzend, in die Fremde ſtreife, Wird mir der Tod in ſeiner dunklen Klarheit Entgegentreten. And er wird mich fragen: War's not, daß du in unvergoltnen Müh'n So weit mich ſuchteſt, haſt du keine Heimat? „Sieh“, werd ich ſagen, noch im letzten Glüh'n „Sieh, bittrer Freund, die Zeit hat uns entboren Des Landes Rechte nötiger als mein Leben, Des Volkes Stolz und junge Gottesfurcht. Nun bette mich in Stille und Vergeben.“ Hans Friedrich Blunck. laannnnanamnnnnannnannamnnananananaaaaananaananmagassansa Kreiſchen bei ihrem Kaskadenſturz, und ihre Sprengſtücke gellten mir voll tödlicher Wucht am Kopf vorbei. Endlich gelangte ich auf den ſchmalen Sattel, und hier auf der Schneide packte mich der Sturm ſo wütend, daß ich mich ſchräg gegen ihn anlehnen mußte. Ein Blick ins jenſeitige Tal: kochende Milchſuppe! Ein Blick nach links zum Birkkargipfel empor: von Nebelfetzen ge⸗ peitſcht, vom Waſſer ſchwarz überronnen der großgeſtufte Grat! Ich ging in das offene Schutzhüttchen am Grat, trank heißen Tee, rauchte eine unerhört genußreiche Zigarette und freute mich des gewaltigen Tobens ringsum, das den Mann ſo nachdrücklich auf ſich ſelbſt verweiſt. Ich bin gern allein in den wilden Bergen, ſchlage mich begeiſtert mit den Elementen herum. Alſo warf ich mich bald wieder dem Sturm entgegen, klomm unterm Sattel über die glit⸗ ſchige Wandſtufe abwärts und ſtürmte dann mit langen Sätzen durch die geiſterhafte Ein⸗ ſamkeit des ſteilen Birkkars zutal. Unterwegs fand ich einen ſchwungvollen Damenſchuhabſatz, und weiter unten ein zerknicktes Handſtöckchen: da fiel mir mein Pärchen wieder ein. Hatte es durch die triefenden Büſche herauf, und vor mir ſtand mein Pärchen. Offenbar hatte mein Juchzer die beiden her⸗ beigezogen. 20 „Entſetzlich!“ ſtöhnte der junge Herr. Meine Gelaſſenheit empörte den Kavalier. „Sehen Sie die Dame an!“ ſchrie er im Tone bitterſter Anklage. Sie hatte keinen trockenen Faden mehr am Leib, das Waſſer rann ihr aus den Gewändern und aus dem lächerlichen Ruck⸗ ſäckchen auf ihrem ſchmalen Rücken; die zer⸗ floſſenen Dauerlocken ihres Bubi hingen ihr gleich toten Blindſchleichen ins verſtörte Ge⸗ ſicht. Stumm zitterten die weißen Lippen, unter denen die Zähne ſchnatterten. „Haben Sie den verloren, mein Fräulein?“ fragte ich und zog den Damenabſatz aus der Taſche. Der junge Herr rief:„Den andern auch! Entſetzlich!“ Ich holte das volle Fläſchchen mit Rum und reichte es dem zitternden Weibchen.„Aber nicht alles trinken, ſonſt fallen Sie um!“ „Die Dame fällt nicht um!“ wies mich der iunge Herr zurecht; er ſchluchzte wirklich vor Zorn. Wenn Sie geſtatten, ſagte er, nachdem er das Fläſchchen geleert hatte. Das Mädel bekam wieder etwas Farbe. „Vollendeter Blödſinn, ſo mangelhaft aus⸗ gerüſtet einen hochalpinen Uebergang zu machen“, erklärte ich. „Hier muß doch irgendwo eine Sennhütte ſein?“ krächzte er,„mit heißer Milch nich?— Sehen Sie doch nur dieſe Dame an!!“ „Die Kaſten⸗Alpe liegt zehn Minuten talein⸗ wärts“, ſagte ich,„aber Sie täten beſſer, zum Hallerangerhaus hinaufgehen; das iſt zwar noch über eine Stunde Wegs, aber dort können Sie Ihre Kleidung richtig trocknen, können ſich warm ausſchlafen und auf dem Ueberſchall in der Sonne liegen!“ „Zehn Minuten bis zur Sennhütte!“ Schön. Gleich hin! Komm, Liſa!“ Das Mädel ſchaute ſich noch einmal um, wie zur Entſchuldigung.— Als ich eine halbe Stunde ſpäter auf die Kaſten⸗Alpe kam, ſaßen die beiden halbnackt am winzigen Küchenherd; über dieſen hingen zum Trocknen ihre Gewänder und tropften in den Topf mit Milch, die von der gutmütigen Sennerin heißgemacht wurde.— Davon, daß ich die Dame anſehen ſolle, war jetzt nicht mehr die Rede; doch mir blieb in dem Räumchen gar nichts anderes übrig. Ein kunſtſeidener Unterrock, himbeerrot, klatſchte ihr vollgeſogen um den dürftigen Körper, und über ihre nack⸗ ten Arme jagten ſich die Gänſehäute. Ich machte einen letzten Verſuch, dieſen Ver⸗ treter neuer Sachlichkeit zur alpinen Vernunft zu bringen: ich fragte, ob ſie niemals etwas vom Alpenverein gehört hätten oder von der Beratunasſtelle der Bergwacht? Der junge Herr ſchüttelte ſtumm den naſſen Schopf. Doch als ich den beiden nahelegte, mit mir nach Hallangerhaus hinaufgehen, da ziſchte er: „Ausgeſchloſſen!! Wir müſſen heute abend in Scharnitz ſein!“ „Bis Scharnitz ſind vier Stunden Wegs, für eine Dame ohne Abſätze mindeſtens ſechs Stunden! Wenn Sie überhaupt hinkommen und ſich in der dunklen Regennacht nicht ver⸗ laufen. Durch Karwendeltal wären Sie raſcher hinausgekommen. Warum müſſen Sie denn heute noch nach Scharnitz?“ In dem jungen Herrn begann ſich der Haß zu regen; er mochte fühlen, daß ich ihn ſchonungslos behandelte und die Tragikomödie ſeines Unternehmens nur ganz tief in meinem Innern genoß. Das aber ertrug er nicht. Er beſaß ein Motorrad und war nur gerade hier vor eine falſche Kuliſſe geraten, die ihn nicht hob. Alſo rief er ſchroff und abſchließend: „Wir haben eine Verabredung in Scharnitz! Das genügt doch wohl, nicht?“ Vom Waldweg oberhalb des Kaſtens konnte ich die grüne Alpe noch einmal überſchauen und ſah gerade, wie das Pärchen die Almhütte ver⸗ ließ. Das Mädel bewegte ſich auf ſeinen hacken⸗ loſen Schühchen eckig dahin wie ein Kind auf Stelzen; ihr Holder mußte ſie ſtützen. Ob ſie nach Scharnitz gekommen ſind, weiß ich nicht. Kinder und Unweiſe haben ja ihren Schutzengel.— Doch während ich durch Regen und Dämmerung dem Suntiger entgegenſtrebte und mir den vertrauten molligen Kachelofen des Hallangerhauſes einladend vor den inneren Blick rückte, fuhr mir eine Abwandlung des alten Habsburger Spruches durch den Sinn: Montem ascendant alii/ tu, triste Hammonia, cube! Auf Deutſch: aſphaltgewanderte Nord⸗Teu⸗ tonen, bleibt ein andermal lieber drunten und pflegt der Liebe! Der QDeifer von damals Von Heinæ Seguwen Er hieß Klaus Brauſekiel und ſah auch ſo aus: dieſes zottige Haar, dieſe Pranken, dieſes monumentale Gebäude der Muskeln. Als ſei das Fluchen bei iſen daheim. Als gäbe es nichts Zartes für ſeine Hände, nichts Leiſes für ſein Ohr. Wer von Klaus Brauſekiel erfuhr, daß er Schlächter ſei von Beruf, der mochte zuerſt er⸗ ſchrecken, dann aber faßte er ſich bald, weil das alles doch harmoniſch und in Ordnung war. Es gab Menſchen, die dem gewaltigen Brauſe⸗ kiel lediglich den Gruß ſagten, ſonſt aber wichen ſie ihm aus, nicht anders, als wäre ſeine Nähe mit Lebensgefahr verbunden oder als hätten das zottige Haar und die monumentalen Mus⸗ keln etwas mit wilder Verwegenheit zu tun. Ob der mürriſche Mann lieber Brot gebacken und Aepfel gepflückt hätte? Klaus Brauſekiels Seele ſprach ſich nie aus. Heute, am Abend des Sommerſonntags, ſah man den Hünen auf einer Wieſe ſitzen und— träumen. Nicht ſo, als ſchwelgten die Gedanken in heimlicher Verzückung. Nicht ſo, als habe er ein Mädchen neben ſich, das ihn noch lange be⸗ leiten ſollte. Nein, die ſonſt ſo plumpca Hände ſpielten mit Blumen, die Ohren horchten auf die Lerche, und ſchon das Bild, wie Klaus in einer Wieſe ſaß und nicht auf einem harten Stein, barg eine Wandlung. Die Menſchen, die ihn kannten und die vor⸗ überkamen wie immer um dieſe Stunde des Sommers, ſagten den Gruß, doch war es ihnen, als müßten ſie heute ein Uebriges tun. Alſo fragten ſie:„Wie gehts—?“ Alſo meinten ſie: „Der Tag war— die Ernte ſteht gut, Gott walt's, daß kein Hagel kommt—! Klaus Brauſekiel lächelte, und dieſes Lächeln war ſcheu, und die es ſpürten, gingen nicht weiter. „So ſahen wir euch nie Klaus Brauſekiel —!“ Der Hüne nickte und verbarg die Augen. „Ihr habt was auf dem Herzen, Klaus Brauſekiel—?“ Der Gefragte nickte abermals, und ein Gemiſch von Neugier wie Mitleid zwang die Leute, die Späte des Abends zu Der Schlächter hatte nicht Eltern noch Ge⸗ ſchwiſter mehr, es konnte ihm niemand geſtor⸗ ben ſein, um den er trauerte. Alſo forſchte man nach anderen Gründen, und die Frauen mein⸗ ten:„Wie heißt denn das Mädchen—?“ „Seid Ihr nicht verliebt?“ Brauſekiel wehrte ab; und er tat es deutlich enug, daß man den Spott der Geſte ſchon füh⸗ en konnte. Nun meinten die Männer, ſie wüß⸗ ten das Rechte:„Ihr ſeid gekündigt? Ihr habt die Stellung hergeben müſſen? Freilich, das macht Kummer in dieſer Zeit—! Da horchte der Koloß auf. Da hob er den Kopf. Da zeigte er das ganze Geſicht. „Ja, es iſt ſo, liebe Leute. Geſtern hab' ich Pœi Snwein von Jungnickel An der Saar, hingewürfelt wie aus dem Kinderbaukaſten, liegt ein Weinneſt, alt, arm und von blitzender Herbſtſonne eingeſponnen: Wiltingen.—— Da ſitzen alſo über tauſend Menſchen, haben die Fäſſer voller Wein und es geht ihnen ſchlecht dabei. Unterdeſſen fängt auf den Bergen der neue Wein in den Trau⸗ ben an zu kochen. Es wird ein reiches, geſeg⸗ netes Sonnenjahr, aber was nötzt das, denn in den Fäſſern ſteht duftend und berauſchend immer noch ungetrunken der alte Wein.— Wer trinkt dieſen Wein?— Wenn er ihn trin⸗ ken würde, wandelte er die Not der Wiltinger an der Saar in Zufriedenheit. Gebündelte Sonne als Elendszeichen, nein, das darf es nicht geben! Und ſo nahm ſich eine elenden Weinneſtes an: ein roße Stadt des ieſe wurde Pate bei einem Schmetterling. Ja, ſo etwas gibt es. Düſſeldorf kaufte den Wein von Wiltingen an der Saar. 20 Fuder wurden ſofort bezahlt, weitere 30 Fuder wurden in Kommiſſion über⸗ nommen. Rund 15000 Mark lagen auf einmal auf dem armen, harten Dorftiſch. Und die große Stadt Düſſeldorf ließ am Samstag und Sonntag in allen Lokalen, in allen Schenken, auf Hochzeiten und Kindtaufen nur Wiltinger Wein ausſchenken: Patenwein, billig und duftend. In zwei Tagen trank der Rieſenzecher Düſſel⸗ dorf die Weinfäſſer der Wiltinger leer, wiſchte ſich den letzten Tropfen lächelnd aus dem Bart und kam ſich nicht wie ein Wohltäter vor, ſon⸗ dern wie einer, der vom Patenkind, aus der elenden Wiege herausgereicht, einen herzhaften Willkommentrunk geſchenkt bekam. die Stellung verlaſſen. Daß ihr es aber wißt: freiwillig gegangen—!“ Die Lerche ſchwieg, die Blumen ſchloſſen ſich, tief atmete die dampfende Wieſe, während die Sonne zur Rüſte ging. „Klaus Brauſekiel erzählte:„Sie brachten mir ein Pferd alt und abgehärmt ſah es aus— va fand ich die Narbe an der Hinterhand, fand auch den weißen Fleck am Hals! ich ge⸗ ſosla Peter, kenn' ich dich wieder? Wo biſt du o lange geweſen?— Da wieherte das Pferd. Wieherte wie damals in Flandern, als es den Splitter bekommen hatte. Und ich klopfte mei⸗ nem Peter und hab' ihn umarmt, bin ich doch oft mit ihm durch die Hölle geritten, nie hat er gemuckſt!— Zwanzig Jahre ſind es bald her. Ja...“ Ein abgründiger Seufzer. „Weiter, Klaus— was nun? Was noch ie gehr mochr pen Peier nicht „Ni mehr. mocht' den Peter ni ſchlachten. Hättet ſeine Augen ſehen ſollen. So was von treuer Seele. Das Tier war doch Sol⸗ dat wie unſereiner! Hat doch gekämpft, geblutet und im Donner geſtanden!— Da hab' ich ge⸗ und weil mir's dick über die Backen lief, achten die andern, Nun kann ich nicht mehr in die Stellung. Nun tauge ich nicht mehr in die Zunft— ich ſeh' das ein—!“ „Und der Peter? Der Gaul—?“ „Liebe Leute, ſagt nicht Gaul, mein Peter war ein Pferd! Aber was ſoll ich noch melden: Die andern haben's dann getan.“ Die Leute, die bei Klaus Brauſekiel im Gras des Sommerabends geſeſſen hatten, ſtanden auf. Und einer ging nach dem andern nach Hauſe.— Der Schlächter bot ſich die Woche drauf an⸗ derweitig zur Arbeit an und erhielt ſie. Die Geſchichte hatte ſich nämlich herumgeſprochen. Der Fenſter g len alle ſpringt i Männer binern. 2 ein, die wort„G In einen ſten Kiſſe Bei Räu durch die huſchen. 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Fünf Männer in der Vollkraft ihrer Jahre haben ſich gegen Menſchheit und Geſetz verſchworen und wachen mit ſchußbereiten Ge⸗ wehren in die dunkle Nacht, die vielleicht je⸗ mand begünſtigt, ſich an das verrufene Räuber⸗ neſt heranzuſchleichen und einen Racheſchuß durch das erhellte Fenſter zu jagen. Wilde, breitbrüſtige Geſellen mit muskulöſen Armen, in den Geſichtern entſchloſſene Wildheit. Kreuz⸗ weiſe über die Schultern und um die Hüften laufen patronenſtarrende Gürtel. Nicht eine Se⸗ kunde laſſen ſie die Gewehre aus den Händen und ſtürzen in die tobende Gewitternacht, wenn ein Hund anſchlägt. Verfemte ſind es, Ausge⸗ ſtoßene, die zwei⸗, drei⸗ und mehrfache Blut⸗ rache umlauert. Der Jüngſte iſt gerade aus den Bergen ge⸗ kommen, wo er nach Stammesbrauch zwei Jahre in Klüften gehauſt hat, allein mit ſeiner Büchſe, um das Räuberhandwerk zu lernen. So iſt dieſes Volk. Paßt einem jungen Manne etwas nicht, ſo geht er in die Berge, wird Räu⸗ ber und lebt zwei, drei Jahre fern jeglicher Be⸗ hauſung. Kehrt er zurück— wenn ihn nicht eine rächende Kugel in die Schluchten gewor⸗ fen—, ſo ſagen die Verwandten ſtolz:„Er iſt Räuber geweſen.“ Dann iſt er ein ganzer —4 raubt ſich ſein Weib und baut ſeinen ais. Am nächſten Tage ſtrahlte wieder ein un⸗ glaublich blauer Himmel über dieſem ſonder⸗ baren Lande. Iſmael iſt von der Regelung des Brautraubes noch nicht zurückgekehrt. Ich ſitze wieder am Fenſter und ſchaue den waſſerſchöp⸗ fenden Frauen zu. Wann, Rußland, brechen wir deine Ketten? Mit verhängten Zügeln jagen Reiter über den Platz, im Galopp die Gewehre ladend. Wie Schatten huſchen ſie aus dem Ort, jagen durch das Steppental, die Berglehne hinauf und beſetzen die Grenze. Der hohe Mais ſchlägt an vielen Stellen zurück und läßt Lammfell⸗ mützen ſehen, die über die Grenze nach Ruß⸗ land ſpähen. Was iſt geſchehen? Ein atemloſer Wächter auf ſchweißtriefendem Pferde war ins Dorf geſprengt: Koſaken hatten im Nachbardorf Vieh weggetrieben. Stundenlang lagen die Gaſſen verödet. Einige ferne Schüſſe hallten. Am Abend ſtan⸗ den die Männer wieder in Gruppen auf dem Platz:„Es war nichts, natürlich, die Koſaken ſind zu feige“. Ein neuer heißer Tag dörrte das Land. Ich nickte meinen Mittagsſchlaf am Fenſter. Da fahren Schüſſe in meine Träume — ganz nahe.—ſt kichern die Kugeln— ——z ſummen die Querſchläger. „Doktor— Koſaken!!!“ Die Schüſſe wurden heftiger, deutlich pfiffen die Kugeln über den Häuſern. In einer Gaſſe wirbelt Staub auf, Stimmen kreiſchen, Reiter fegen aus den Sätteln ſchießend auf den Platz. Hinter den Reitern jagt ein mit Inguſchen voll⸗ gepfropfter Wagen. Die Männer ſchreien und ſchießen in die Luft. In einem zweiten Wagen flattern bunte Gewänder, Frauen kreiſchen, ein dritter Wagen folgt, aus dem dumpf eine Trommel wirbelt: rum—da—da, rum—da—da. Ghe der ſchießende, johlende Geſpenſterzug in einer Seitengaſſe verſchwand, erkannte ich Iſ⸗ mael im erſten Wagen. Es war der Hochzeits⸗ zug, die geraubte Braut wurde nach Verſöh⸗ nung der beiden Parteien ins Haus ihrer Schwiegereltern gebracht. Eine halbe Stunde war tiefſte Stille nach dem tobenden Lärm Dann begann das Schie⸗ ßen von neuem, dumpf heulte die Trommel: rum—da—da—rum—da—da. Wir bürſteten ſorgfältig den Staub aus un⸗ ſeren Tſcherkeßkas, denn es war anzunehmen, daß man uns zu der Inguſchenhochzeit einlud. Iſmael kam, begrüßte uns freundlich und überbrachte eine feierliche Einladung. Auf grünem Raſen in einem großen Hof war ein Viereck gebildet, an einer Schmalſeite die Greiſe, gegenüber Muſik und Ehrengäſte, rechts über hundert ſchlanke Männer mit erhitzten Geſichtern, links die weibliche Jugend. Hinter den Greiſen loderten Feuer, über denen an Spießen halbe Ochſen und Hammel brieten. Als Ehrengäſte ſaßen wir neben der Muſik: Trommel und Ziehharmonika. Im Viereck tanzten einige Paare. Die Mädchen in ſteifen Kleidern trippelten mit gehobenen Armen ſelt⸗ ſame Figuren um ihre Tänzer, die in wilden, fabelhaft gelenkigen Sprüngen den berühmten Tanz der Tſcherkeſſen tanzten. Zwei Tage wurde getanzt, zwei Tage machte die Trommel: rum—da—da, rum—da—da, daß uns die Schädel brummten: rum—da—da, rum—da—da. So eine Hochzeit bietet der nichtverwandten Menſchheit verſchiedenen Geſchlechtes die ein⸗ zige Gelegenheit, ſich zu ſehen. Glühende Blicke werden getauſcht, heiße Worte beim Tanz ge⸗ flüſtert. Fe nach ihrem Geburtsſtern beſtimmen die Verliebten eine Nacht, in der der Mann zum Hauſe des Mädchens ſchleicht, die war⸗ tende Braut raubt und mit ihr im Sattel in dunkle Nacht galoppiert. Die Männer wählen den Schönſten unter ſich als Vermittler, der zwei Tage lang von rechts nach links über den Tanzplatz geht und Unheil ſtiftet. Die Männer ſitzen und ſtarren auf den Hei⸗ ratsmarkt. Einer läßt ein Mädchen mit den Augen nicht los und winkt dem Vermittler: „Die da!“ Der Vermittler berührt das Mädchen mit einem Stock. Iſt ſie dem Gebot des Mannes nicht willfährig, ſo packt ſie ein Frauenwächter beim Arm und wirbelt ſie auf den Tanzplatz. Tanzen wenigſtens muß ſie mit dem Mann, hat kein Recht, ſich zu weigern. Am dritten Abend zeigen die Männer ihre Reitkunſt. Auf ſchönen, meiſt geſtohlenen Pfer⸗ den raſen ſie gegen eine Wand an und parieren „EEV UOE=. vo Ht-ABEVNV-CC— Heerſtraße wand ſich breit, uralt und ſieghaft durch Felſen, über ſchäumende Bergwäſſer, klet⸗ terte auf ſchwindligen Brücken immer höher in den Kaukaſus. Lange Reihen mit Heu und Pro⸗ viant beladener ruſſiſcher Trainwagen zogen ſtaubend in den Türkenkrieg. In den Felswän⸗ den kletterten tollkühne Bergziegen, wie kleine Punkte ſtiegen ſie in ſchwindelnde Höhen. Un⸗ tergehende Sonne machte aus den grauen Fel⸗ ſen glühende Farbenfackeln. Dann lächelte der Mond ein rätſelhaftes Lächeln über breite Schneehalden, die toſende Eisbäche in die Täler ſtürzten. Fels⸗ und Eiskompoſitionen, über kurz vorher durch. Während dieſes Reiterſpie⸗ les wird ohne Zeugen das Brautpaar vom Mullah(Prieſter) getraut. Einige Schüſſe hal⸗ len noch in die Nacht, und die Hochzeitsgeſell⸗ ſchaft zerſtreut ſich. Einen Monat lang darf der Neuvermählte ſich bei ſeinem Weibe tags nicht ſehen laſſen. Nur nachts ſchleicht er zu ihr und bei erblaſſen⸗ den Sternen wieder davon. Iſt dieſer Monat verſtrichen, ſo geht die junge Frau zum erſten⸗ —— 3 den Brunnen und gilt nun als verhei⸗ ratet. Nach der Hochzeit betrieb Iſmael mit mo⸗ hammedaniſcher Eile unſere Flucht. Zwei ſei⸗ ner Verwandten erklärten ſich bereit, mit Iſmael zuſammen uns bis Trapezunt zu be⸗ gleiten. Durch die ruſſiſche Front ſollten wir mit Hilfe eines einflußreichen Inguſchen, der bei Trapezunt mehrere Dutzend Trainfuhrwerke beſaß, gebracht werden. Unſere drei Begleiter wollten unterwegs Gewehre und Patronen kaufen und in Wagen mit doppeltem Boden in ihr Land ſchmuggeln. Der Dorfälteſte, gleich⸗ zeitig Polizeikommiſſar, brachte Paßblankette. Wir erhielten eine neue Haut: Inguſch Sound⸗ ſo, der im Transport Nr. 713 bei Trapezunt fünf Trainfuhrwerke beſitzt, die er zu beſich⸗ tigen fährt. Diesmal waren die Päſſe ganz echt— Stem⸗ pel echt, Unterſchrift echt, Naſe, Augen, Mund gewöhnlich, nur die Namen erfunden. Nach Batlum und Erzerum Wieder wie vor einer Woche rollten wir durch ſchlafenden Mais. Bleicher Mond ſtand über den Bergen, Murmeltiere pfiffen. Huſſein ſchoß in die Luft, daß die Schluchten Echo grollten. Vergnügt ſtrich er ſich den langen Schnurrbart, hatten doch dem Abergläubiſchen vor der Abfahrt die Karten einen guten Aus⸗ gang bedeutet. Mohammed, der zweite Beglei⸗ ter, hockte in düſterem Schweigen auf dem lo⸗ pernden Wagen. Seine niedrige, unintelligente Stirn lag in tiefen Falten. Seine Dummheit konnte wenig helfen, aber je mehr echte In⸗ guſchen uns begleiteten, deſto beſſer: denn ſo brauchten wir nicht jedem Kaukaſier auszuwei⸗ chen, und die drei wußten am beſten, in was für ein Mäntelchen wir zu kleiden waren— je nach Bedarf und Gegend Inguſchen, Tſcher⸗ keſſen, Aſſetiner oder Kabardiner. Immer wa⸗ ren wir Angehörige eines Stammes. der fern von dem durchzogenen Gebiete hauſte, und es fiel nicht auf, wenn wir untereinander Ruſſiſch ſprachen. Aus der Nacht wuchs der hohe Kaukaſus in den blendenden Tag. Eine Kleinbahn mühte ſich pruſtend in ein breites Felſengewirr, über dem fünftauſend Meter hoch die ewigen Eis⸗ berge des Kasbek ſtarrten. Zwei Tage wogten kaukaſiſches Völlergemiſch und Ruſſen in Wladikawkas um uns. Vier Pferde wirbelten Staubfahnen vor einem großen Landauer auf, die gruſiniſche , 4 . 4 denen rieſige Adler mit breiten Flügeln rauſch⸗ ten, märchenhaftes Gebirge, doppelt märchen⸗ haft in ſeiner Unberührtheit, die nur pfeifende Murmeltiere durchſchritten, ſpringende Stein⸗ böcke und der gehetzte Fuß eines Räubers, der aus ſeinem Felſenneſt ſteigt, um den Reiſen⸗ den ſeinen Bergzoll abzunehmen. „Ueber dreitauſend Meter hoch froren wir jämmerlich nud hüllten uns in unſere dünnen Schlafdecken, durch die die Gletſcher eiſig hauch⸗ ten. Um zwei Uhr morgens hielten die müden Pferde am Fuße des Kasbet, der ſchönſten Bergſtation der Welt. Was ſich hier im bleichen Mondſchein an glitzernden Eispaläſten auf breiten Schneeteppichen türmte, wie die toſen⸗ den Waſſer in bodenloſe Tiefe ſtürzten, beſchrei⸗ ben keine Worte. Die Heerſtraße ſank in Serpentinen zu Tal, die Gletſcher zogen ihre Eisarme zurück, es wurde wieder grün, und die Sonne kochte un⸗ ter unglaublich blauem Himmel. Im breiten Felſental ſteigt aus der Ferne die Silhouette einer grohen Stadt, Tiflis, die alte Königsſtadt der Gruſinier. Hoch über ihr im blauen Farbentopf kreiſte ein glitzernder Rieſenvogel— ein ruſſiſches Flugzeug. Menſchen lärmten, als wüßten ſie nichts von den Einſamkeiten des Hochgebirges, überall Sonne, Lachen, Sommerkleider, ein betäuben⸗ der Duft ſüdländiſcher Früchte. Der Landauer fuhr in die Poſtſtation. Wir ſtiegen aus und —— 5 die in zweitägiger Fahrt eingeſchlafenen ine. In zwei Gruppen ſtrebten wir dem Stadt⸗ innern zu, der Doktor und ich einen alten, ſcha⸗ bigen Kartoffelſack mit unſeren Habſeligkeiten auf dem Rücken. Unſere Begleiter ſtiegen in eine Elettriſche, aber der Doktor und ich wur⸗ den mit unſeren Säcken unter lebhaftem Pro⸗ teſt wieder auf die Straße geſetzt. Fſmael fuhr voraus und ſagte, daß wir der Straßenbahn entlang folgen ſollten. Plötzlich teilten ſich die Schienen. Wo weiter? Wir gingen natürlich falſch und betraten eine breite, baumbeſtandene Promenade. Glitzernde Schaufenſter lockten mit dem ganzen raffinierten Luxus Eurovas. Ge⸗ putzte Menſchen, wie ſie nur Großſtädte ken⸗ nen und züchten, dränaten ſchwatzend und la⸗ chend Hurcheinander, ſchlanke Autos ſchoben ſich mit leiſe zitternden Motoren langſam über den Aſphalt, elegante Dogcarts und Egquipagen rollten hinter prachtvollen Vollblutpferden— über all dem ein Duft von Parfüm und Blu⸗ men, ſoraloſes Lachen und Flirten— Klein⸗ Paris mitten im Kaukaſus. Lange warteten wir auf Iſmael und ſchäm⸗ ten uns ganz kindiſch unſeror Kartoffelſäcke. Das Leben machte wieder mal ſeine lächerlichſte Fratze: ein königlich preußiſcher Leutnant mit einem ſchmutzigen Kartoffelſack auf dem Rük⸗ ken, mitten im Tifliſer Mittagsbummel. Endlich kam Iſmael und brachte uns in ein überfülltes Hotel mit zahlloſen Fliegen, Wan⸗ zen und Flöhen, am Rande des Mohammeda⸗ nerviertels. Perſer mit raſiertem Schädel, Tar⸗ taren, Türken, Inder drängten in den ſchma⸗ len Gaſſen und boten ſchreiend ihre Ware feil. Aus den Läden ſtrömte betäubender Geruch von Früchten und Tee. Ueberall eine orienta⸗ liſche Sammlung von Farben und Schmutz. Nach zwei Tagen hatte Iſmael vom ruſſiſchen Generalſtab durch Beſtechung einiger Schrei⸗ ber auf Grund unſerer Päſſe Scheine zum Be⸗ treten der kautaſiſchen Front erhalten. Um Mitternacht preßten wir uns in einen überfünten Zug, um unſere angeblichen Train ⸗ wagen in Trapezunt zu ſuchen. Zwiſchen ruſ⸗ ſiſche Offiziere eingeklemmt, die in den Türten ⸗ krieg zogen, fuhren wir in die Nacht. Wenn alles gut ging, konnten wir in einer Nacht von Batum aus zu Schiff Trapezunt erreichen. Half der Inguſch, mit dem Iſmael rechnete, nicht, ſo würde ſich ſchon eine beſtech⸗ liche Feldwache finden oder ſonſt eine Gelegen⸗ heit, um unter den Drahtverhauen hindurch zy den Türken zu kriechen. Eine Paßreviſion löſte die andere ab. Faſt nur Offiziere revidierten, und an der Schärſe der Kontrolle merkte man die Nähe der Front Meiſt ſtellte ich mich ſchlafend, und der Doktor, der ja einwandfrei wie ein Tſcherkeſſe ausſah, zeigte die Päſſe vor. 5 Mit dem Morgengrauen huſchte ein leiſes Rauſchen in das Abteil, der Zug donnerte aus einem Tunnel— da lag das Schwarze Meer und ſprang murrend mit Schaumkronen an das felſige Ufer. Der Zug hielt, wir waren in der Feſtung Ba⸗ tum. Durch die nachtſchlafenden Straßen bringt uns Iſmael nahe am Hafen in ein Hotel. Vom Fenſter ſehen wir dunkle Maſten ragen, die leiſe im Wellenſchlag ſchaukeln. Die Sonne ſchaute über den Kaukaſus und warf Strahlenbündel nach Weſten über das Schwarze Meer— dort wo Freiheit war, alle Hetze, alles Verfolgtſein aufhörte. Nur zum Eſſen gingen wir in ein benach⸗ bartes Reſtaurant und langweilten uns halbtot in dem ſchmutzigen, von Ungeziefer ſtarrenden Hotelzimmer. Iſmael kam von der Komman⸗ dantur zurück. Man wollte uns nicht die weite ren Papiere zum Betreten von Trapezunt ge⸗ ben. Beſtechung war zu gefährlich, denn faßte man uns hier mitten in der Feſtung, ſo konn⸗ ten wir uns Batum leicht von einem Galgen aus beſehen. Alle möglichen Pläne wurden er⸗ wogen: ein Boot ſtohlen und an Trapezunt vor⸗ bei rudern, bis wir in türkiſche Gewäſſer kamen? Iſmael traf einen bekannten Inguſchen, der als Kolonnenführer mit mehreren Landsleuten nach Trapezunt reiſte. Drei von dieſen Leuten ſollten mit unſeren Päſſen in Batum bleiben und wir mit den ihren unſer Heil verſuchen. Das Projekt zerſchlug ſich am Geldpunkte. Die Leute forderten derartige Preiſe, daß wir ohne Geld in Trapezunt angekommen wären und vielleicht aus Geldmangel nicht vor⸗ noch rück⸗ wärts konnten. Zu viele Menſchen wußten nun von unſerer Anweſenheit in der Feſtung. Wir machten uns aus dem Staube und waren nach fünf Tagen wieder in Tiflis. Iſmael, der ſein gegebenes Wort zu halten bemüht war, wollte den letzten Verſuch ma⸗ chen: über Erzerum. Von neuem bekamen wir beim ruſſiſchen Stabe mit Hilfe von Beſtechung Frontpapiere unter Angabe, daß ſich unſere Trainwagen nicht bei Trapezunt, ſondern bei Erzerum be⸗ fänden. Am Endpunkt der Vollbahn, dicht an der al⸗ ten türkiſchen Grenze, verſteckt uns Iſmael in Sokoromüſch(der„Vierzig⸗Mäuſeſtadt“) bei inguſchiſchen Landsleuten, die für die Ruſſen Proviant fuhren. Mitten in einem rieſigen Sta⸗ pellager— ganz Sorokomüſch war ein umfang· reiches Barackenlager, in dem es von Militär und Etappen wimmelte— von Proviant und Heu hauſten wir in einer offenen Scheune. Von den felſigen Bergen hauchten kalte Winde, in den Nächten zitterten wir vor Kälte an einem ſpärlichen Feuer. Hier hoch in den Bergen war eiſiger Herbſt, und es roch nach Schnee. Huſſein verſchwand, um auf halsbrecheriſchen Felspfaden in die Schlupfwinkel der Berge zu einem Kurdenfürſten vorzudringen. Auf uns laſtete ein Ahnen neuer Enttäuſchungen. Wir ſollten Erzerum nicht ſehen. Nach zwei Tagen ſprang Huſſein von einem abgehetzten Gaul. Der Kurdenfürſt, der uns auf Schmugglerwegen durch die ſchon ſchnee⸗ verhüllten Zuckerberge zu den Türken bringen ſollte, war von Koſaken beraubt und ausge⸗ plündert worden. Seine beiden Söhne, die die Ruſſen bei einem Kriegsgefangenentransport erwiſcht hatten, ſaßen auf acht Jahre im Zucht⸗ haus. Der Fürſt konnte und wollte uns nicht helfen. Wir ſaßen feſt, rettungslos feſt. Schauerliche Nächte vergingen, in denen ich ohne Mantel ſchlaflos am Feuer fror, das ich nach und nach mit dem halben Schuppen heizte. Eiſige Winde heulten um die Felſen, dann kam Schnee und Froſt, der uns ganz ſtumpf fror. Hungrig— wir bekamen nur Tee und Brot, denn in die Barackenſtadt, in der es von Sol⸗ daten und Armeniern wimmelte, trauten wir uns nicht— liefen wir in der zugigen Scheune auf und ab. Ein Elend: Schnee, Froſt, Hunger und Ge⸗ fahr, erwiſcht zu werden. Tauſende von Kilo⸗ metern waren wir gelaufen und kurz vor dem Ziel zuſammengebrochen. Es war zum Ver⸗ zweifeln, aber wir waren zu ſtumpf zum Wei⸗ nen. In meinen Adern ſchlich Fieber, rote Flecke brannten auf meinen bleichen Wangen, Tag um Tag ſog eine blutige Ruhr on den letzten Kräften. (Fortſetzung folgt.) Der Zudeerrũbenanbau Die Zuckerrübe wurde im Laufe jahrelanger Züchtungen immer und immer mehr veredelt. Heute ſchwankt der Zuckergehalt der Rübe zwi⸗ ſchen 11 und 18 Prozent, die Zuckerfabriken rechnen mit einem Durchſchnitt von 14½% Pro⸗ zent. Sie geben, um möglichſt zuckerſtoffreiche Rüben geliefert zu bekommen, an die Land⸗ wirte, welche für die Fabrik Rüben anbauen, unentgeltlich den Zuckerrübenſamen ab. Bei der Ernte werden die Rüben aus dem Boden geriſſen, ſofort geköpft und dann zur Bahn oder mit dem Fuhrwerk gleich in die Fabrik gebracht. Die Rübenblätter kann der Land⸗ wirt als Grünfutter und als Trockenfutter ver⸗ wenden. Nach der Verarbeitung der Rüben in der Fabrik erhält er die getrockneten Schnitzel zurück. Sie ſind ein gutes Futtermittel, das auch vom Vieh gerne genommen wird. Hochbetrieb in den Zucker- fabriken Die mit Zuckerrüben hochbeladenen Waggons, die wir im Herbſte an den Bahnhöfen und in Güterzügen bemerken können, wandern in die in der Nähe liegenden Zuckerfabriken. Dort rol⸗ len während der Zuckerrübenernte im Herbſte täglich viele, viele Waggons voll Rüben an, die ſofort durch Kranen entleert werden. Auf rieſigen Lagerplätzen türmen ſich ganze Berge von Zuckerrüben auf. An Weihnachten iſt von dieſen Maſſen von Rüben nichts mehr zu ſehen, öde und leer werden die Lagerplätze ſein. Da⸗ für finden wir aber in den Lagerhallen Zucker⸗ ſäcke bis hoch hinauf zur Decke, denn in 8 bis 9 Wochen ſind alle dieſe Rüben verarbeitet und dann liegt die Fabrik wieder ſtill bis zur neuen Ernte im nächſten Jahr. Dafür ſteht die Fa⸗ brik, während des neunwöchigen Hochbetriebes im Herbſte auch keine Minute ſtill, dann wird in drei Schichten gearbeitet. Der Wer degang des Zuckers Betrachten wir uns einmal die Verarbei⸗ tung der Zuckerrübe zum Zucker in einer ganz neuzeitlich eingerichteten Fabrik. Größtenteils werden die hier ankommenden Zuckerrüben direkt aus den Waggons durch Waſſerſpülung entladen und durch Schwemmkanäle mit Waſ⸗ ſer zur Rübenwäſche gebracht. Hier werden die Rüben vom anhaftenden Schmutze befreit und durch Quirlarme zum Elevator befördert. Die⸗ ſer bringt die gereinigten Rüben zur automa⸗ tiſchen Waage, aus welcher die Rüben in vier Schnitzelmaſchinen fallen, welche daraus feine, lange Schnitzel von etwa 3 bis 4 Millimeter Durchmeſſer ſchneiden. Verſuchen wir ſolch ein Stück, ſo fällt uns gleich eine faſt widerliche Süßigkeit auf. Dieſe Rübenſchnitzel gehen nun ihrer Aus⸗ laugung oder Diffuſion entgegen. In zylindri⸗ ſchen Gefäßen von je 100 Hektoliter Inhalt werden ſie durch heißes Waſſer auf 70 bis 80 Grad erhitzt. Dadurch kann der Zucker durch die Zellwände diffundieren. Durch dieſes Ver⸗ fahren erhält man den Rohſaft, eine Zucker⸗ löſung, welche ungefähr den ganzen Zucker⸗ gehalt der Rübe enthält. Andererſeits erhält man die ausgelaugten Schnitzel, welche in rie⸗ ſigen Trommeln, durch welche heiße Rauchgaſe ziehen, getrocknet werden. Sie dienen, wie ſchon bemerkt, als Futter. Der gewonnene Roh⸗ ſaft enthält noch viele Eiweiß⸗ und Farbſtoffe, außerdem noch freie Säuren und Salze. Um dieſe zu entfernen, vermiſcht man den Rohſaft mit Kalkmilch und leitet Kohlenfäure ein. Da⸗ durch bildet ſich ein Niederſchlag, welcher in Filterpreſſen von der Löſung getrennt wird. Der ſo gereinigte Saft heißt Dünnſaft und wird nun in Dampfapparten auf höhere Kon⸗ zentration gebracht. Dieſer Dickſaft wird bis zur Ausſcheidung einer größeren Menge von Zuckerkriſtallen in großen Vakuumapparaten verkocht. Beim Erkalten bilden ſich noch mehr Kriſtalle. In Zentrifugen wird nun der aus⸗ kriſtalliſierte Zucker von dem übrigbleibenden Syrup getrennt. Dadurch erhält man Roh⸗ zucker und Syrup. Letzterer, welcher nicht mehr dazu gebracht werden kan, Zucker auszuſchei⸗ den, heißt Melaſſe. Dieſer Ueberreſt wird auf Spiritus verarbeitet oder mit Trockenſchnitzeln vermiſcht und dann als vorzügliches Futter⸗ mittel abgegeben. Verarbeitung Zzu Raffinaden In beſonderen Zuckerfabriken wird der ſo gewonnene Rohzucker zu Raffinaden, wie wir ſie im Haushalte verwenden, verarbeitet. Zu dieſem Zwecke wird der Rohzucker zuerſt in heißem Waſſer aufgelöſt. Er bildet ſo einen Zuckerſaft, welcher noch eine bräunliche Fär⸗ bung aufweiſt. Dieſer wird nun durch große Keſſel geleitet, in welchen ſich Knochenkohle be⸗ findet. Dieſe hat die Eigenſchaft, alle die im Zuckerſaft befindlichen unreinen Stoffe und Farbſtoffe an ſich zu ziehen. Dadurch wird die Kläre, wie der Zuckerſaft nun genannt wird, faſt ganz waſſerhell und rein. In Vakuum⸗ keſſeln wird dieſe Kläre ſo lange eingekocht, bis ſich wieder Zuckerkriſtalle bilden und die Kläre richtig eingekocht iſt. Zunächſt kommt dieſe dicke Maſſe in einen mächtigen Behälter und wird daraufhin ſofort in die Adantſchen Wagen abgelaſſen. In dieſen bleibt ſie 24 Stun⸗ den ſtehen und wird feſt. In Zentrifugen wird auch der letzte Reſt von Syrup, welcher den Zuckerkriſtallen immer noch anhing, hinwegge⸗ ſpült. Aus den Wagen wird die Zuckermaſſe in ſchönen, rechteckigen Platten von der Stärke des Würfelzuckers herausgenommen. Auf Transportwagen durchwandern ſie den Trocken⸗ raum. Betrachten wir uns noch die Verarbeitung Die aufgespeicierfen Zuckersãcke in einer Zuckerhelle Die Zentrifugen, in welchen der auskristallisierte Zucker von dem aͤnhaſtenden Sirup geirennt wird zum Würfelzucker. Wir betreten einen weiten Raum, in welchem viele Mädchen und Frauen, alle weiß gekleidet, fleißig die Hände rühren. Zunächſt werden die rechteckigen Zuckerplatten der Länge nach durch kleine Kreisſägen in der Breite des Zuckerwürfels zerſchnitten. Dann knackt die Maſchine mittels zweier Meſſer dieſe Zuckerſtreifen regelmäßig in der üblichen Stärke ab, der Würfel iſt fertig und harrt ſei⸗ ner Verpackung. Der Abfall wandert auf Trans⸗ portbändern in die Zuckermühle und wird hier gemahlen. Es entſtehen dann die bekannten Arten von Raffinaden: Puder⸗, Sand⸗, Grieß⸗ und Hagelzucker. Willi Albrecht. Der Z¹ nsfu 5 Gottes Von Heinz Stequweit „Dieſes Glück!“ ſchrie Proſper Benediktus, „dieſes unglaubliche, überwältigende Glück! Womit habe ich mir das verdient? Wie kommt es zu mir, dem Gottloſen ins Haus?“— Und er durchrannte, beſeſſen wie ein Amokläufer, die Straßen ſeines Dorfes, wirbelte den Hut in die Luft, fing ihn wieder auf, zeigte den ſtau⸗ nenden Weibern die Zunge, ſchlug den Nach⸗ barn die Schultern ein, machte ſich lächerlich, aus Uebermut,— rannte ſo weiter, bis er auf einem fremden Türſtein erſchöpft niederbrach und heulte.— Die Bauern ſorgten ſich um ſeine arme Seele, und umſtanden den Schreienden, ſchüttelten ihre Köpfe:„Der Gottſeibeiuns hat ihn“, flüſterten die einen, andere ſchlugen das Kreuz auf der Bruſt. Dann kam der Paſtor, die erſte Zuflucht aller Erſchöpften, die höchſte In⸗ ſtanz jedweden Kummers, greis und würdig: „Proſper Benediktus, was wühlt dich ſo auf?“ Hier lag die ſanfte Hand des Tröſters im Haar des Gehetzten. Und der richtete ſich auf, lachte breit, ſprach jetzt ganz ruhig:„Zwei Kälber hat meine Kuh geworfen; das iſt ein Wunder! Zwei Kälber bringen 50 Taler auf dem Markt. Um 50 Taler war ich verſchuldet. Die Summe iſt lange fällig. Morgen wollten ſie meine Hütte pfänden. Nun kann ich wohnen bleiben, wo meine Väter ſchon wohnten! Die⸗ ſes unglaubliche, überwältigende Glück, wie kommt es zu mir, der ich immer gottlos war?“ — Da die Dörfler lachen wollten, gebot eine Geſte des Pfarrers, zu ſchweigen. Er ſprach: „Proſper Benediktus, du fragſt, wieſo du dein Glück als Gottloſer verdienteſt? Denke einmal nach, ob nicht vor kurzer oder langer Zeit ein gutes Werk von dir geſchah, eine Wohltat, deren Zinſen dir ſoeben erſtattet wurden?“— Proſper Benediktus grübelte, rollte die Augen, ſann und ſann, ſchlug ſich endlich an die Stirn:„Ich habs. Vor zehn Tagen warf ich einen Sechſer in den Hut jenes uralten Bettlers, der immer zum Abend durchs Dorf hinkt!“—„Siehſt du, ſo wurde dir deine Barmherzigkeit gelohnt:“— „Gott iſt groß!“ ſchrie Benediktus und ging vernünftig nach Hauſe zurück.— Daheim aber kam ihm ein pfiffiger Gedanke. Er rechnete: 50 Taler werde ich verdienen. 50 Taler werde ich freilich auch meinem Pfandherrn zahlen müſſen. Was aber, wenn die Marktpreiſe der Kälber ſtiegen? Hm? Etwa 60 Taler für zwei Kälber? Daß ich zehn Taler für mich hätte? Gut ſpeiſen könnte, gut trinken und ein übri⸗ ges für meine Heiterkeit dun? Und Proſper Benediktus ſagte ſich:„Kommt der Bettler wie⸗ der gehumpelt, ſoll er jetzt einen doppelten Sechſer erben, und Gott wird ſolche Wohltat abermals belohnen, wird alſo den Marktpreis für Kälber ſteigern!“— Am Abend hinkte der Bettelgreis wieder durchs Dorf; Benediktus rannte ihm nach, opferte zwei Sechſer, kam zu⸗ rück, ſtand aber vom Schreck gelähmt in der Haustür, als ſein Weib heulend meldete, die Kuh ſei eben am Mutterweh geſtorben, und das unnatürliche Kälberpaar täte die letzten Züge!— Benediktus riß die Stalltür auf: Drei tote Tierleiber lagen geſtreckt im Stroh!— „Dieſes Unglück!“ ſchrie er.„Womit habe ich das verdient? Wie kommt es zu mir, dem gottgefälligen Wohltäter, ins Haus?“— Und er durchrannte abermals die Straße ſeines Dorfes, ſchwang die Fauſt dem Paſtor entge⸗ gen, der ſoeben ſein Fenſter öffnete.—„Be⸗ trüger!“ heulte Proſper den Gottesmann an. „Was du von Gott und den Zinſen der Wohl⸗ täter ſagteſt, iſt gelogen!“— Und berichtete alles, vom doppelten Sechſer, vom Tod der Tiere, von den Trümmern ſeiner Hoffnungen. — Der Paſtor zog die Stirn in Falten:„Mein Lieber, Gott lohnt die Wohltäter mit Zinſen. Jawohl, ſo ſprach ich. Du aber biſt kein Wohl⸗ täter mehr, du wurdeſt ein Spekulant auf Got⸗ tes Zinsfuß; und die Spekulanten möge Gott ſtrafen, ſolange wir an ſeine Gerechtigkeit glau⸗ ben! Sieh zu, daß du ihn verſöhnſt, bevor dein Pfandleiher kommt!“ Und ſchloß nachdenklich das Fenſter. Der Druckfehlerteufel persõnlic Müllers Raſierapparat hat ſich mit Rieſen⸗ ſchnitten Weltruhm erobert.— Auch Herr N. war an dem großen Unternehmen, das kürzlich ſcheiterte, mit gewiſſen Dummen beteiligt.— Die neue Autoſtraße führt durch einen Wald prachtvoller Pannen.— Dem Ehepaar fehlte zu ſeinem Glück nichts als ein Kino.— Die Ba⸗ ronin wurde bei ihrem Schneider zuerſt ins Wattezimmer geführt.— Ein ilieblicher Teerofengeruch erfüllte die Luft des Zimmers. — Empfehle mein Menu: Suppe und zwei Gänſe für nur 80 Rpf., Huber, Gaſtwirt.— Bald darauf erklärte er ſeinen Konkurs, es war zu Leipzig der Pleiteſtadt.— Nach der Ver⸗ lobungsfeier küßte er ihren Hund.— Bitte beſonders, die in meinem Schaufenſter ausge⸗ ſtellten Lockſtiefel zu beachten.— Die Hochzeits⸗ raſenden wählten zwiſchen der Schweiz und Italien.— Sein Käſegeſchäft nahm einen der⸗ artigen Aufſchwung, daß er den ganzen Tag vom Madentiſch nicht wegkam.— Der Anblick der großen Bierfäſſer löſte bei dem Abſtinenten ein rieſiges Wurſtempfinden aus.— Nach be⸗ endigter Kneipe brachten die Studenten ihrem ſcheidenden Kommilitonen einen Wackelzug.— Junges hübſches Fräulein, häuslich, gut er⸗ logen. wünſcht...— Der Apotheker ließ ſich vor der Stadt ein pillenähnliches Haus er⸗ bauen. Geſammelt von H. M. Alle wünſch⸗ Das Jal Beziehung ber bernſc er deutſck gann Boge Schach zu des Bader organiſiert preſſe kon Deutſchlan nur Rühn nich r. Aljech miſen ſein jubow hat macht. Nu beiführen meiſter üb ohne Aus: erfreuten nationalen nieren des wuchs unt bemerkbar. letzten We chewski kor triumphier Schachſterr unentſchiet Turnier u1 Züricher 2 durchſetzen Euwe ein war der Lilienthal alterprobt. Tartakowe Haſtinger Bemerken⸗ Dr. Laske Turnierar fünften P erzielen,. gen, ſtellt Die der folgenden ſterſchaft bisher we lent zuta Mannhein Aachen e erfolg zu 8 Punkte Der Be in der Du meiſterſch ruhe kom nur zahle denn je, d gendes Ji als Teiln Bogoljub Eiſing mit ihm dieſen be (alle aus Auch im baden hie es Anfan weiter, iiben J adener Mannſcha Bayern, bänden). Wir kö anzem ſchb S neue Ja die alle ſiegreiche bekannter Kampf 50 das iſt de Um di der Welt Nachwuck thal im ſen, End Dr. Lask ſiſchen M ſchaftska. Euwe. 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Der Leiter des Schachverban⸗ des Baden, Miniſterialrat Kraft, Karlsruhe, organiſierte dieſen Rieſenkampf, die Auslands⸗ preſſe konnte von dem Intereſſe des neuen Deutſchlands an geiſti z⸗kulurellen Dingen eben nur Rühmliches berichten. Alſo eine Propa, anda nicht nur für Schach im höchſten Sinne! r. Aljechin konnte mit:3 Siegen bei 15 Re⸗ miſen ſeinen Titel behaupten. Allein Bogol⸗ jubow— ihm ſeinen Erfolg nicht leicht ge⸗ macht. Rur im Ausnutzen, nicht aber im Her⸗ beiführen beſſerer Chancen, war ihm der Welt⸗ meiſter überlegen. Die Partien ſich ohne Ausnahme in lebhaftem ahrwaſſer und erfreuten ſich großer Anteilnahme der inter⸗ nationalen Schachpreſſe. In den großen Tur⸗ nieren des Jahres 1934 machte ſich der Nach⸗ wuchs unter den Schachgrößen mehr denn je bemerkbar. Flohr ſiegte vor Aljechin im letzten Weihnachtsturnier von Haſtings. Reze⸗ chewski konnte in Syrakuſe(USah) vor Kaſhdan triumphieren. Botwinnik, Rußlands neuer Schachſtern, hielt einen Wettkampf mit Flohr unentſchieden und ließ in einem Moskauer Turnier u. a. Euwe hinter ſich. Im großen Züricher Turnier konnte ſich zwar Dr. Aljechin durchſetzen, mußte aber immerhin gegen Dr. Euwe eine Niederlage hinnehmen und Flohr war der einzige Ungeſchlagene. Der Ungar Lilienthal ließ in einem Budapeſter Turnier alterprobte Kämpen wie Dr. Vidmar und Dr. Tartalower zurück und teilte mit Aljechin im Haſtinger Weihnachtsturnier den zweiten Preis! Bemerkenswert iſt auch das Wiederauftauchen Dr. Laskers, des früheren Weltmeiſters, in der Turnierarena. Mit 66 Jahren noch einen fünften Preis in dem Züricher Großturnier zu erzielen, manch klaſſiſche Leiſtung zu vollbrin⸗ gen, ſtellt mehr als einen Achtungserfolg dar. Die deutſchen Zonenturniere und die nach⸗ folgenden Endkämpfe in Aachen um die Mei⸗ ſterſchaft von Deutſchland förderten manches bisher weniger zur Geltung gekommene Ta⸗ lent zutage. So vermochte ein Mitglied des Mannheimer Schachklubs, G. Heinrich, in Aachen einen hocheinzuſchätzenden Achtungs⸗ erfolg zu erringen, indem er aus 17 Partien 8 Punkte erreichte. Der Badiſche Schachverband trat nicht nur in der Durchführung des Kampfes um die Welt⸗ meiſterſchaft hervor, ſein Kongreß in Karls⸗ ruhe konnte ſich ebenfalls ſehen laſſen. Nicht nur zahlenmäßig war die Beteiligung ſtärker denn je, darunter ein in zwei Abteilungen ſtei⸗ gendes. das Meiſterturnier wies als Teilnehmer neben den Beſten Badens au Bogoljubow auf. Einen großen Erfolg hatte Eiſinger, Karlsruhe, zu verzeichnen, der mit ihm den 1. bis 2. Preis teilte! Hinter dieſen beiden Heinrich, Huſſong, Lauterbach (alle aus Mannheim), Rutz(Karlsruhe) uſw. Auch im Rheinmeiſterſchaftsturnier in Wies⸗ baden hielten ſich Badens Vertreter gut. Als es Anfang Januar abſchloß, war Huſſong an weiter, Heinrich an vierter Stelle(nur einen iiben Punkt weniger) zu ſehen. Im Wies⸗ adener Mannſchaftskampfe kam die Badener Mannſchaft auf den zweiten Platz(hinter Bayern, vor den reſtlichen ſüddeutſchen Ver⸗ bänden). Wir können Meiſter Richter, Berlin, aus anzem Herzen beiſtimmen, der in den Deut⸗ ſchen feſtſtellt:„Was wird das neue 5 r uns bringen? Wieder neue Talente, die alle Hinderniſſe mutig überwinden oder ſiegreiche Wiederkehr der bewährten Kräfte, der bekannten Namen? Auf alle Fälle wird es Kampf Kampf auf der ganzen Linie, und das iſt das Schönſte am Turnierſchach!“ Um die Jahreswende wird ſich Capablanca, der Weltmeiſter der Jahre 1921—1927 mit dem Nachwuchs Dr. Euwe, Flohr, Botwinnik, Lilien⸗ thal im Weihnachtsturnier von Haſtings meſ⸗ ſen, Ende Januar in Moskau gemeinſam mit Dr. Lasker mit ebendenſelben und anderen ruſ⸗ ſiſchen Meiſtern. Im Herbſt iſt der Weltmeiſter⸗ ſchaftskampf zwiſchen Dr. Aljechin und Dr. Euwe. Alſo auch im neuen Jahre wird der Nachswuchs mit den„Alten“ ringen und ſchließlich, eine Frage der Zeit, ſie ablöſen im Kampfe auf den 64 Feldern! Iwei erſte Preiſe Aufgabe 44 E. Salardini(Western Morning News) . , 4 — d f — 4 * 6 ———— 2 7 7 4 WV Te, C Matt in zwei Zügen Weiß: Kis, Das, Td4, hö, Lbs, 36, Sb3, 24, Bhö, d5, f5, 87(12 Steine). Schwarz: Kdö, Dhi, Te7, e5, Las, Sbâ, c3, Ba7, bö, d7(10 Steine). Aufgabe 45 R. Prato(„1 Problema“) C O⁰ ——— 2 7 — S 5 Matt in zwei Zügen Weiß: Kas, Ta4, dö, Lab, hs, Si4, 18, Bis, 28, g6, h4(11 Steine). Schwarz: Kis, Tez, d5, La2, bö, Ses, B24 (7 Steine). X Löſungen der reſtlichen Aufgaben vom alten Jahre in der nächſten Schachecke. 4 If,, 9 4 ———— i, OS— — f d 7 2 3 4 5 6 7 3 9 10 2 73 1%„„, 1 10% 77+. 3 78 19 120 27 22 27 2² 2 2³ 2⁴ 2⁵ 6 Waagerecht: z. Hoherprieſter, 5. Senkblei, 7. altgermaniſche Volksverſammlung, 9. römi⸗ ſcher Feldherr, 11. Flächenmaß, 12. proteſtan⸗ tiſcher Kanzelredner und Dichter 5, 13. Ton⸗ ſtufe der italieniſchen Tonleiter, 14. römiſcher Geſchichtsſchreiber, 16. durch„Spukerſcheinun⸗ en“ bekanntgewordener Ort, 18. Nebenfluß er Donau, 19. Grasfläche, 22. aſiatiſche Ge⸗ birgsgruppe, 23. ſchlimmer Zuuſtand, 24. altes Längenmaß, 25. Name aus der griechiſchen Mythologie, 26. Zahlenbegriff. Senkrecht: 1. türkiſcher Perſonenname, 2. große Tür, 3. das höchſte ſittliche Gut, 4. Fi⸗ gur aus Freytags„Ahnen“, 5. Salzbrühe, 6. Gouvernement und Stadt in Rußland, 7. Held aus dem erſten Kreuzzug, 8. andere Bezeichnung für Dienerſchaft, 9. Perſonenbezeichnung, 10. vorſintflutliche Tiergattung, 15. ehemalige preu⸗ ßiſche Provinz, 17, ſeidenartiges Gewebe, 20. Stadt in Südtirol, 21. weiblicher Perſonen⸗ ——2 21 a. rumäniſche Münze, 22. engliſches ier. Kreuz⸗ und Quer⸗Wort⸗Rätſel 4+. 5 6 7 2 9 71 12 13 7% 75 J70 17 ſis ſis 20 27 22² J123 24* 25 25 55 B ee Waagerecht: 1. lockeres Gewebe, 5. weib⸗ licher Perſonenname, Kurzform, 8. männlicher Perſonenname, 9. Grießerde, 10. weiblicher Per⸗ ſonenname, 11. ſchmale Stelle, 12. Hühnervogel, 13. Nebenfluß der Fulda, 14. bibliſcher Frauen⸗ name, 17. bibliſche Perſon, 21. männlicher nor⸗ diſcher Perſonenname, 22. Nebenfluß der Seine, 23. Nadelbaum, 24, nordiſches Göttergeſchlecht, 25. männliches Wildſchwein, 26. Alpenhirt. Senkrecht: 1. wie 1 waagerecht, 2. wie 8. waagerecht, 3. wie 10. waagerecht, 4. wie 12. waagerecht, 5. geographiſcher Begriff, 6. weiblicher Perſonenname, 7. Blutgang im Kör⸗ per, 9. großes natürliches Waſſerbecken, 14. Aus dem Winkerkurnier des Mann⸗ heimer Schachklubs Zum Thema: Doppelbauer Dr. Staeble(am Zug) , 91 1 , 442. Ai . ZIAN EAEe 1 —— —— u Sotta Schon bei oberflächlicher Prüfung bleibt der Blick am Doppelbauer haften. Iſt er ſtark oder ſchwach? Die oft auftauchende Frage kann nur aus der jeweiligen Figurenkonſtellation herau gelöſt werden. Wie kam es hier? andere 1 Für Vern für Brot, 15. andere Be⸗ für Ram e ür Vermächtnis, 16. anderes Wort ür Ranzen, 17. wie 17. waagerecht, 18. wie 22. waagerecht, 19. wie 24. waagerecht, 20. wie 26. waagerecht, 21. ſeemänniſche Bezeichnung, Die Diagonale—Benennt einen Staat in Südamerika,—D einen weiblichen Per⸗ ſonennamen. Röſſelſprung ——— ner d& e oen αμ ο οn caeruſ le ennurdονι miιν, den err wer der enò 22752 SechfceAim GerFie]bern d e5s e ſe dlas diés lerf én lard gebi benrevfle diæ ceoο ινπν] ννπν σεn Sien fadodiommiſumm le flen Silben⸗Rätſel Aus den 39 Silben: a a ar au bu chat chi do ein er er ern fue ge gen grim hard i is ki moer nacht nal was ne ne nen neun rei ſaul ſchicht ſe ſe ſtel ſti ße tel wi zent ſind 16 Wörter zu bilden, die folgende Bedeu⸗ tung haben: 1. anderes Wort für Verluſt, 2. der Wolf in der Tierſage, 3. Fiſch, 4. Bindemittel beim Hausbau, 5. Halbedelſtein, 6. nächtliche Arbeitszeit, 7. Einer der andere für ſich zahlen läßt, 8. Univerſitätslehrer, 9. Waffenniederlage, 10. Ringeltanz, 11. däniſche Inſel, 12. Schnepfen⸗ artiger Vogel, 13. männlicher Perſonenname, 14. italieniſche Inſel im Tyrrheniſchen Meer, 15. anderes Wort für Schnürband, 16. weib⸗ licher Perſonenname. Hat man die Wörter rich⸗ tig gebildet, ergeben deren Anfangsbuchſtaben von vorn nach hinten und die dritte Buchſtaben⸗ reihe von hinten nach vorn einen Ausſpruch von Seneca. Bilder⸗Rätſel . G. Auflöfungen aus lehter Nummer Bilder⸗Kreuzworträtſel Waagerecht: Ente, Ofen, Mund, vier, Neſt. Senkrecht: Ring, drei, Eimer, Orden, Sieb, Eſſe. 1. Ser-ds; 2. 28, Sb4. Schw. will ſich nun die Diagonale b7—ui zunutze machen. 3. Kdi! Um auf 1b7 einfach Tei zu ziehen. ea hätte keinen Zweck, eben wegen lb7! 3...., Le7. Auch Tas kann nichts erzielen wegen Las. 4. Las! Damit deckt W. die Schwäche des Doppelbauer, welche in ſeiner Starrheit(An⸗ greifbarkeit) beruht, auf. 4..„—0. Schw. muß Bauernverluſt ge⸗ nehmigen. Falls Lb7, ſo Ter(droht o3) Lea:, Te4: und nun iſt c4 verloren an Stelle von cs, wie jetzt. 5. Scö:, Lo5: 6. Lb4:, Lb7. Statt deſſen ſähe Tbs(an Stelle von Lb7) gut aus, indeſſen os, Lb7; Kez zerſtört alle Hoffnung. 7. Kez, Lb4: 8. Tb4:, Ld5; 9. Thbl, Tfes und der Beâ erwies ſich allmählich als ſchwach. Er ſteht auf der Farbe ſeines Läufers und iſt fixiert. Der Springer wird dem Läufer gegen⸗ über beweglicher und überlegen. Im weihnachisturnier von Hhaſtings führen bislang Dr. Euwe, Holland und Lilienthal, Ungarn. Capablanca hat gegen Sir Thomas und Lilienthal verloren; fde viele Remiſen. Miß Menſchik, die Weltmei⸗ ſterin, konnte gegen den Weltmeiſterſchaftskan⸗ didat Dr. Euwe ein Unentſchieden erzielen. Das 4 51 wird in den nächſten Tagen beendet ein. Briefkaſten Käfertal(H. Sch.). Ihre Löſungen zu Nr. 43 und 44 muß ich näher nachprüfen, da neben⸗ löſungsverdächtig. Beſcheid im nächſten Brief⸗ kaſten. Nr. 41: Widerlegung werden Sie an Hand der richtigen Löſung ſelbſt gefunden haben. Mannheim(d..). Nr. 43: Nachprüfung muß aus dem gleichen Grunde erfolgen. ſplier.(J..). Nr. 43 und 44: Beſcheid äter. 2 4 8 — A en Zuſammenſetzſpiel Auflöſung: Schneemann Kreisrätſel 1. Korb, 2. Rabe, 3. Emil, 4. Torf, 5. Anis, 6. Saal, 7. Auto, 8. Reis, 9. Dieb, 10. Igel, 11. Nord, 12. Imme, 13. Eile, 14. Null, 15. Maſt, 16. Idee, 17. Turm, 18. Trab, 19. Eſſe, 20. Laub, 21. Made, 22. Elle, 23. Eber, 24. Reſt. „Kreta, Sardinien, Mittelmeer“. Der Paſteten-Simſon Der ältere Alexandre Dumas galt zu ſeiner Zeit in der Pariſer Geſellſchaft als gefürch⸗ teter Spötter. Als er einmal gleichzeitig mit einem Herrn Vauband, mit dem er in Feind⸗ ſchaft lebte, bei einem Marquis zu Diner ein⸗ geladen wurde, nahm ſein Widerſacher die Ein⸗ ladung nur unter der Bedingung an, daß man den wegen ſeines Witzes gefürchteten Schrift⸗ ſteller dazu beſtimme, bei der Tafel nicht öfters als ein einziges Mal zu ſprechen. Gegen aller Erwarten wies Dumas die Zumutung nicht zurück und erſchien. Vauband glaubte ſich nun ſicher und ließ ſeinen eigenen Witz ſprühen. Dumas dagegen ſaß ſtumm auf ſeinem Platz. Zum Deſſert gab es Paſteten und Vauband langte mehr als tüchtig zu. Als der Paſteten⸗ teller zum letzten Mal die Runde machte, ent⸗ ſchuldigte ſich der geſättigte Vauband bei ſei⸗ ner Tiſchdame mit den ihm geiſtreich erſchei⸗ nenden Worten:„Pardon, danke, aber ich habe ſchon ſo viel Paſteten vertilgt wie Simſon Philiſter erſchlug!“ Da tat Dumas zum erſten Male den Mund auf und fügte hinzu:„Und mit dem gleichen Inſtrument.“ F. M. Gokum-Deutsch. 14 Der bekannte Boxer Dempſey erſchien ein⸗ mal bei einem Zahnarzt. „Ich habe furchtbare Zahnſchmerzen“, klagte er.— „Ein Zahn muß gezogen werden“, ſagte der Zahnarzt zu Dempſey, nachdem er die Zähne Unterſucht hatte. „Bitte“, meinte der Boxer. „Soll ich den Zahn ſchmerzlos ziehen?“ fragte ihn der Arzt. „Weshalb fragen Sie?“ brummte Dempſey. „Weil es ſonſt weh tut, Mr. Dempſey.“ Der Boxer betrachtete den Zahnarzt eine Weile und ſagte dann: „Ziehen Sie ihn bitte ſchmerzlos— in ihrem eigenen Intereſſe...“ * „Ich ſchreibe Witze, und meine Frau malt Bilder dazu!“ „Da biſt du ja fein dran! Bei mir iſt es ungekehrt! Ich male Bilder, und meine Frau macht Witze darüber!“ 4 „Sie wollen meine Tochter heiraten? Dabei ſind Sie noch nicht einmal in der Lage, ſie unterhalten zu können.“ „Sagen Sie das nicht, bei meinem Humor)“ geführt werden und daß eine E ouis dee Welt Das letzte Mürchenreich der Erde— Geheimnisvolles Siam— Deutſche als Pioniere des Fortſchritts Reueſte Meldungen beſagen, daß die Verhandlungen um die Zukunft Siams noch fort⸗ d ntſcheidung um die Beibehaltung oder Aufgabe der Krone von Seiten des Königs noch nicht gefallen iſt. Jedenfalls ſteht das letzte Königreich Aſiens vor wichtigen, einſchneidenden Wandlungen and der dämmernden, farbenglühenden Urwälder und der blauen Berge, der Dämonen und der ſchimmernden Tempel, der weißen Elefanten und der Drachenboote— ſo ſchwebt uns Siam, das Herz Hinterindiens, das Stromland des Menam und Mekong, des letzte Königreich Aſiens vor. gleißenden Gold überzogen wäre, durch⸗ brochen von der bunten Glas⸗ und Por⸗ zellanornamentik. Unter den unendlich vielen Tempeln und Pagoden der Stadt ſteht als größtes Heilig⸗ tum der Tempel des„Emerald⸗Buddha“ an erſter Stelle. Die Statue des Buddha iſt aus einem Stück gearbeitet— aus Jaſpis, Die berühmten ſiameſiſchen Tempeltänzerinnen ſind in koſtbare, juwelenbeſetzte Gewänder gekleidet und führen die Tänze nach jahrhunderte⸗ alten Vorſchriften vor Das indiſche Venedig Und tatſächlich entfaltet dieſes Reich, das ſo lange Zeit abſeits des großen Verkehrs⸗ ſtroms der Welt lag, vor dem Gaſt auch heute noch einen einzigartigen Zauber. Im Südexpreß erreicht man Bangkok, die Hauptſtadt, das indiſche Venedig. In Wahr⸗ heit ſpielen hier wie in der italieniſchen Lagunenſtadt die Waſſerarme die Rolle der Straßen— mit Ausnahme des inneren, mit faſt europäiſch anmutenden Straßen aus⸗ eſtatteten Regierungsviertels. Pfahlbauten die Ufer und das Handelsleben ſpielt ſich in Booten ab. Zahlloſe Familien leben vollkommen in geräumigen, breiten und flachen Booten, die Haus, Wohnung, Fahr⸗ eug und Laden zugleich darſtellen. Mit Bergen von Früchten und Gemüſe beladen, ſo ſchieben ſich die Barken aneinander vor⸗ über und bilden ein farbenfrohes, luſtiges Gewimmel auf den ſchmalen Waſſerläufen. Der eigentliche„Markt“ von Bangkok ſpielt ſich an den breiten Ufern des Menam ab, wo Händler und Käufer unter rieſigen Sonnenhüten und Schirmen miteinander handeln— Das Heiligtum„Wat⸗Phra⸗Keo“ Bangkok iſt keine alte Stadt. Sie beſitzt kaum ein Bauwerk, das auf mehr als 150 Jahre zurückblicken könnte. Trotz der feh⸗ lenden Alterswürde iſt dies ohne Zweifel eine der ſchönſten, der hinreißendſten Städte der Welt, leuchtend in einer Verſchwendung von Farben und Gold! Bunte Glas⸗ und Porzellanmoſaiken und Schaumgold ſpielen die Hauptrolle— kein Bogen, kein Giebel, keine Tempelwand, die nicht mit dieſem L ———— 20 Zentimeter hoch— der Tempel, mit Namen Wat⸗Phra⸗Keo, gleicht ſelbſt einem üppigen, überfüllten Baſar von Koſtbarkei⸗ ten. Die vielen übereinandergeſetzten und Rieſenhafte Tempelwächter in bunter Porzellanornamentik und Schaumgold leuchtend, ſollen die Dämonen von der Schwelle des Heiligtums fernhalten geſchwungenen Dächer be⸗ ſtehen aus ſchwarzlackiertem Teakholz mit eingelegter Perlmutterarbeit und reich⸗ ſtem Goldſchmuck!— der 74 Meter hohe Porzellanturm Das iſt eine beſondere Sehenswürdigkeit, die ſich am Menamufer erhebt, ein Wahrzeichen Bangkoks. Der Porzellanturm, wie üblich von unzähligen. rieſenhaften Dämonen bewacht, hütet den Gott Indra auf dem drei⸗ köpfigen, weißen Elefanten. Der Turm glänzt und funkelt in Farben und Lazur— allerdings erkennt man bei der Beſteigung, daß dieſe einzigartige Wirkung erzielt wird durch Steine, in die Porzellan⸗ ſcherben, Taſſen und Teller chineſiſcher Her⸗ kunft, eingelaſſen find! Das iſt bezeichnend für Siam— großartige, künſtleriſche und reiche Wirkungen, erzielt durch billige Mittel! 27 Man zieht den Hut vor einem Denkmal! „Das ſind nur wenige Einzelheiten aus einem Märchenreich, das in Freiheit und Wohlſtand nach den Geſetzen einer Familie regiert wurde. Seit 152 Jahren herrſcht darin die Tſchakkri⸗Dynaſtie, die Krone der Welt“, deren ſieben Herrſcher das Reich zu Anſehen und Reichtum führten. Es iſt vor allem König Tſchulalongkorn, der 1910 verſtarb und dem Siam die wirtſchaft⸗ lichen, politiſchen und kulturellen Grund⸗ lagen ſeines heutigen Lebens verdankt. Vor ſeinem Denkmal in Bangkok ziehen die Vor⸗ übergehenden den Hut und die Frauen wer⸗ fen ſich vor ſeine Statue auf die Knie! Die lange Selbſtändigkeit dieſes Reiches iſt vor allem darauf zurückzuführen, daß es zwiſchen den engliſchen und franzöſiſchen Intereſſen⸗ ſphären in Aſien lag wie ein Bollwerk. Das dunkle, geheimnisvolle Auge des Oſtens und die zarte Anmut einer edlen Raſſe kennzeichnen das Siameſenkind Hundertfünfzig Deutſche Deutſche Beamte, Aerzte, Ingenieure haben maßgebenden Einfluß auf das Poſt⸗ und Telegraphenweſen, auf die Entwicklung des Sanitätsweſens, auf den Ausbau des Eiſenbahnnetzes und der Verkehrswege gehabt. Junge Siameſen, die eine gründ⸗ liche Vorbildung genoſſen, ſtudieren an deutſchen Univerſitäten. Armee, die der Stolz des 520 000 Quadrat⸗ kilometer großen Landes und ſeiner zehn Millionen Bewohner iſt. Nach der vorüber⸗ gehenden Entfremdung, die der Weltkrieg mit ſich brachte, ſind heute die Beziehungen Deutſchlands zu Siam wieder die denkbar beſten. Hundertfünfzig Deutſche leben im Märchenreich des weißen Elefanten, und der Handel zwiſchen beiden Reichen hat den Stand der Vorkriegszeit bereits überſchritten. Siam zwiſchen geſtern und morgen Das Reich des weißen Elefanten— dieſe heiligen Tiere ſind im übrigen, wenige kahle und fleiſchfarbene Stellen ausgenommen, zumeiſt nur ſehr gepflegte und ſaubere, hell⸗ graue Elefanten— hat ſich mit bewun⸗ derungswürdiger Stilſicherheit die für ſeine Eine Brücke aus buntem Porzellan, weiße Statuen und goldſchimmernde Wände das typiſche Bild der ſiameſiſchen Tempel⸗ und Palaſtbauten Lehrmeiſter aus aller Welt Das moderne Siam hat es verſtanden, ſein Eigengeſicht zu wahren und ſich dennoch die techniſchen und kulturellen Fortſchritte der alten und neuen Welt zunutze zu machen. Die Eiſenbahnen, mit Schlafwagen und Speiſewagen ausgeſtattet, verkehren mit vor⸗ bildlicher und durchaus nicht orientaliſcher Pünktlichkeit, die Straßen der großen Städte ſind von Autos und elektriſchen Bahnen be⸗ lebt, die durch Verkehrspoliziſten dirigiert werden. Däniſche Offiziere haben die Gen⸗ darmerie ausgebildet, franzöſiſche Lehr⸗ meiſter das Fliegerkorps und die Verkehrs⸗ flieger, Nation brauchbaren Errungenſchaften des Weſtens und des Jahrhunderts zunutze gemacht und bleibt, trotz ſeiner Flug⸗ zeuge und Luxuslimouſinen, trotz eleganter Schlafwagenzüge und neuzeitlicher Rund⸗ funkprogramme das geheimnisvolle Land der ſchönen Tempeltänzerinnen, der glühenden Urwälder und der tropiſchen Gärten, des Vämonenglaubens und der phantaſtiſchen, goldſtrahlenden Tempel— das Märchenland von heute! Selbſt der ſchlanke Verkehrs⸗ poliziſt, der in weißer Uniform in Bangkok an den Straßenkreuzungen ſteht, hat über ſich ein kleines Sonnendach, das von Schaum⸗ gold, Porzellan und kleinen Glöckchen leuchtet E. W. Viele ſiameſiſche Offiziere wurden im deutſchen Heeresdienſt ausgebildet und ſchufen eine muſtergültige befähigu Starke 2 Nachhalt ſationsu Bewerbt 6248 K A. ————— VVV eeeeeee hichmem Bek. si sucht soro ehrenhaf (Oberreis W MS-Mon M5-Gen MS-Fun IB dll. B Es wird v bindung Außerst Bei Eigni Eri an Es werde Mannhe Herren Al für den V eſſenten, d und ausd, zu erarb Auf jeſte leute wer fachmänni eingearbei fangs ab Zeugnisal heim, Ro u. M. H. Führ. S La zu günſt vertreter Angeb. u Kau mit abgeſ von beden auf Oſtert werbunge Junger 6 Alter bis Möbelbeſck als Verküt gebote mit U. Nr. 19 Probiſt von altrer für patent ngeb. u. Foerſter, Soli de Exi wird gebo ſtellung ko ford. 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Die Frovu Gscheiflen von nebenon— die hat zwor in keiner höheren Töchter- schoule flaommende Herzen aof die Bonk ge- malt— so viel gesunden Menschenver- sfend aber hot sie doch, um einzusehen, doß die Annodazumol-Methoden der Frou Schloble in die heufige Zeit nicht mehr passen. Wenn ihr möbliertes Zimmer frei wird, donn geht sie schnurstracks zum Hg., gibt dort eine kleine Anzeige gvuf, zchlt ein paor Groschen dafbr und am nächsten Ersten zieht prompt ein never Miefer ein. Mit der Zeit aber wird auch Frou Schlovle noch umlernen und einsehen: Ohne Klein- anzeigen im Hg. geht es heute nun mol nicht meht. möchte ein ſchönes * 2 Zahrgank ———ð— Deutſcher Unterſti Verlag Preis 9 Der De erſchienen, ſtändlicher und wirt Reichspoſt öffentliche In großer vielgeſtalti Deutſchen bequemſter und damif Das vo blatt zeigt Nauen, ü ziehendes ter geben Leiſtungen Zuſtellung Blumen u. Da. 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Er will in gemeinver⸗ ſtändlicher Form Zeugnis ablegen für die neuzeitliche und wirtſchaftliche Geſchäftsführung der Deutſchen Reichspoſt und für ihre Bedeutung als gemeinnützige öffentliche Einrichtung im Dienſte der Volksgeſamtheit. In großem Querſchnitt führt er durch alle Zweige der vielgeſtaltigen Aufgaben⸗ und Tätigkeitsgebiete der Deutſchen Reichspoſt; er will gleichzeitig Erklärer der bequemſten und wohlfeilſten Benutzungsmöglichkeiten und damit ein wertvoller und praktiſcher Berater ſein. Das von bewährter Künſtlerhand entworfene Titel⸗ blatt zeigt in ſiebenfarbigem Druck die Großfunkſtation Nauen, über ihr ein am nächtlichen Himmel dahin⸗ ziehendes Poſtflugzeug. Die dann folgenden 128 Blät⸗ ter geben ein lichtvolles Bild der Ausgeſtaltung und Leiſtungen der Deutſchen Reichspoſt. Beförderung und Zuſtellung, Bahn⸗, Luft⸗ und Kraftpoſt, Scheck⸗ und Geldverkehr, Telegraph, Fernſprecher, Telegraphen⸗ und Fernſprechbau, Rundfunk und Ueberſeefunk ſowie Verwaltung ziehen in bunter Folge an unſeren Augen vorüber. Auch der Kundenberatung, der Verkehrswer⸗ bung, den ſozialen Einrichtungen der Deutſchen Reichs⸗ poſt ſowie ihrer tatkräftigen Mitwirkung bei den gro⸗ ßen Veranſtaltungen der NSDaAp und bei der Durch⸗ führung des Arbeitsbeſchaffungsprogramms der Reichsregierung ſind beſondere Darſtellungen und Aus⸗ führungen gewidmet. wicklungsgeſchichte der Deutſchen Reichspoſt begleiten die einzelnen Tage, ausführliche Gebührenüberſichten der wichtigſten Poſt⸗, Poſtſcheck⸗, Telegraphen⸗ und Fernſprechgebühren und zwei Kalendarien bilden den Schluß. Beſonderer Wert iſt wiederum auf gediegene Auf⸗ machung, reichhaltigen künſtleriſchen Bildſchmuck, knappe, klare Texte und erſtklaſſigen Druck gelegt wor⸗ den. Ebenſo wie ſeine Vorgänger wird auch der Deutſche Reichspoſt⸗Kalender für 1935 für viele ſicher wieder eine willkommene Weihnachtsgabe ſein. Im Konkordia⸗Verlag, Leipzig, Goetheſtr. 6, iſt der Deutſche Reichsbahn⸗Kalender für das Jahr 1935 erſchienen. Wichtige Daten aus der Ent⸗ Der neue Kalender ſteht unter dem Leitwort „Hundert Jahre deutſche Eiſenbahnen“ und bringt in Wort und Bild die beiſpielloſe Entwicklung der deutſchen Eiſenbahnen ſeit Inbetriebnahme der Nürn⸗ berg⸗Fürther Eiſenbahn vor 100 Jahren. Die deut⸗ ſchen Eifſenbahnen waren Pioniere der deutſchen Eini⸗ gung. Abbildungen nach alten Stahlſtichen und Steinzeichnungen vermitteln einen Einblick in die Entwicklungsſtufen des Eiſenbahnbetriebs des Bahn⸗ und Fahrzeugbaues und bieten einen intereſſanten Gegenſatz zu den Bildern und textlichen Ausführun⸗ gen über die heutigen Leiſtungen und neuzeitlichen Einrichtungen der deutſchen Reichsbahn. Der Ka⸗ lender gibt weiterhin Aufſchluß über die verantwor⸗ tungsreiche Tätigkeit des Reichsbahnperſonals für Volk und Reich und das Streben, ihre Aufgabe mit den techniſch vorllkommenſten Mitteln zu erfüllen. Bilder„mit der Eiſenbahn durch deutſche Lande“ bringen uns die Schönheiten der deutſchen Landſchaft in den Grenzgebieten Süd und Weſt, beſonders aber der in Baden noch wenig bekannten Oſtmark zur Schau. Weyers Taſchenbuch der Kriegsflotten. 29. Jahrgang 1935. Mit Benutzung amtlicher Quellen heraus⸗ gegeben von Leutnant zur See a. D. Alexander Bredt. Mit 670 Schiffsbildern, Skizzen, Schatten⸗ Wild u. Heſflügel riſſen, 1 Titelbild und 4 farb. Flaggentafeln. Lwd. 10.— RM. F. F. Lehmanns Verlag, München. Das Jahr 1935 iſt für die zukünftige Geſtaltung der Seerüſtungen von beſonderer Wichtigkeit. Sollte die dritte Flottenkonferenz nicht zuſtande kommen und da⸗ mit das in den bisherigen Abkommen(Waſhington 1922 und London 1930) Erreichte hinfällig werden, iſt mit Beſtimmtheit zu erwarten, daß ſich die Rüſtungs⸗ tätigleit der Seemächte erheblich belebt. Noch mehr als in früheren Jahren wird deshalb auch der neue Jahrgang des Taſchenbuches als zuverläſſiges, auf⸗ ſchlußreiches und bis zur Gegenwart ergänztes Nach⸗ ſchlagewert willtommen ſein. Im Jahrgang 1935 iſt die im Vorjahrgang begonnene Erneuerung zu Ende geführt. Faſt alle Schattenriſſe ſind durch die neu⸗ artigen Skizzen erſetzt, die Teile Marineartillerie und Rangbezeichnungen ſind neu bearbeitet. Erſtmalig ſind auch Rangabzeichen und Kommandoflaggen der wichtigſten Staaten wiedergegeben. Daß alle Angaben des Buches ſorgfältig überprüft und auf den heutigen Stand gebracht ſind, iſt ſelbſtverſtändlich.„Der Weyer“, das handlichſte Marinetaſchenbuch der Welt, an Genauigkeit und Vollſtändigkeit den beſten aus⸗ ländiſchen Werken von weit größerem Umfang eben⸗ bürtig, iſt in ſeiner neuen Form wie bisher für jeden Marineintereſſenten ein unentbehrlicher Ratgeber. nach erfolgreicher Methode erteilt in u. außer d. Hauſe. Mäß. Honorar. G. Sertfu er⸗ nn*.——525 fix euer Hampſalar Telefon 3223 eldvertehr von 200-5000 RM., bei 500 RM 5%/ zuzügl. 4½% Zins monatl. rück⸗ Gemäß 8 9 des Juli 1918, dungsſchule betr., verpflichtet. Loeldvemenr amtl. Sekannimachungen der Stadt Mannnelm Die Durchführung des Fort⸗ bildungsſchulgeſetzes betr. die allgemeine Geſetzes vom 19. Fortbil⸗ ſind Knaben drei Jahre und Mädchen zwei Jahre nach ihrer Entlaſſung aus der Volksſchule zum Beſuche Fortbildungsſchule urch ſtimmung kann die Fortbildungs⸗ Mädchen auf drei ſtatutariſche Be⸗ ſchulpflicht der zahlbar, durch Fabre ausgedehnt werden. Laut Orts⸗ Kundendienſt ſtatut vom 19. März 1925 iſt die Fort⸗ Oſter 33 0 en in Mannheim von Oſtern 1923 ab auf Wirtſchaftshilſe, drei Jahre ausgedehnt. Eltern e. G. m. b. H. oder deren' Stellvertreter, Arbeits⸗ Köln⸗Mühlheim. ſoder Lehrherren ſind verbunden, die (19 557) Hegelstr. 41. 2360 in der Exp. d. Bl unsere Inserenten Blumen u. Krünze Juchbinderei, Schreib- Uhr⸗neparaturen——+— A guſt 6 5 e3 Ihr Wmn Bürobebarf Ldamtzewaki⸗ ahl f Spielwar. u Spoct Ml. Preſtinari.5 lltenahmen Foh. Klein Bad Büttner, 5 3. f H. Haberlkorn„vialgeſchft Iigarr., Iigarett., Tabakef0 2, 15- fernapr. 20 50 C. Komes Friebrichspl. 14V. B. Hepp, 13,5 3 ldenia, Cl. 10% R s, 10-12 Deachten Eln unere d. 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Horcher Familie Sftephan Diizler Ausgust Nitzler, Kheinzabern 22928˙ Aaaaaw ——————————— —— ———————————— Gahrgang 5— A Nr. 9/ B Nr. 6— Seite 28„Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 6. Januar 19³⁵ — 4 Angenehmes Familienlokal 844 0 2 rZ 1 Anerk. gute u. preiswerte Küche* 4 ————————— J AIMambra„ Keftatstoasre Heute Ssonntag 2 groſſe Märchen--Vorstellungen! Schrempp-Printz- IIIIIIeeeeenenee Fidelitas- und Bockbier et hollichst ein J. Neumann]f Die Ortsgruppen der deutschen Stenografenschaft 33 beginnen wieder ihre regelmöbigen Unterrichtskurse 4 ee Es gibt viel Freudiges und Lustiges zu sehen und zu hören! in beiden Theatern das schöne Programm: „arig Lrnszeiart„oikäppohen Ois vorne te am Plaotæe j ib- —— 5 83˙15 Zraklekurse, Wie Maschinenschreib-Kurse, — aᷣm· Nontag, den 7. Januar, 10 Uhr, in der-2- Schtile, 1 3 22 oͤm Nontas, den 7. Januèr, 19.50 Uhr, im Gymnasium, J e E Orhe oonstrabe, Verlag u 1„Hakenkre samstag und Sonntag aͤm Jonuor, 20 Uhr, in Rheinau, ꝑheinæu- 1 Fhnen f 1 5 225 5 j böhere G —— hen f fbrf gi, Ken E. Laärtennn xiamn en derz 2 uun hner mon Märchen-Tonfilm Das trug immier ein rotes Küppohen Kenwsnen Schule ron Mon —————————————»——— und Ping-Pong ist auch wieder dabei! und eròfinen gleichzeitię Lebt dem anäveik Lfräge neue Anfängerkurse für Damen u. Herren Drollige und Hpaſe giht es wieder in Hülle und Hülle/ Carteilasten und-Kaften Anmeldungen am Eriffnungsabend in den Schulen oder bei dem 1 Kieinste für jedermann erschwingliche Eintrittspreise: Kinder ab 30 pf., Erwacl sene ab 30 Pf. Obmann der Mannheimer Ortsgruppen der Deutschen Steno- —————————————+⏑ NV Geschöftsbücher grafenschaft:*. Kokes, Mannneim, 1 6, 17 Fernrut 217 02 Vorordner 29501 K NAAAAAAAAAAAAAAAA4 —22222a Unterschriftsmdppen usv/. e 1L4 12 fabriziett im eigenen Betrieb Weinrestaurant Geiger 44,2 s. wesmann bonmerstag. 17. 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