Januar 1935 einer regend anden pieler: ück wWa rmann Musik: alstich iertes Beginn 0,.30 rung igerungslokal— über dem Schul⸗ folgenden Tagen eigerung verfal⸗ Barzahlung ſtatt Uhren, Brillant⸗ ſtecke und dergl. den 9. Jan. 35; otographen⸗App. Leißzeug, Stiefel a g, 10. Jan. 35. Ubr. hamt. 8. Januar 1935, „ werde ich im Qu 6, 2, gegen ollſtrechungswege rſchränke,— 3 Ladentheken, 1 Firmenſchild zimmerofen, 1 Schrankgram⸗ ie, 2 Klaviere, ade⸗Einrichtung, lder und Möbel htsvollzieher. 8. Januar 1935, „ werde ich im Qu 6, 2, gegen ollſtrechungswege Stuhl, 1 Sofa, denz, 1 Waren⸗ ſrank, 1 Schreib⸗ zerichtsvollzieher. gerung rſteigert das No⸗ den 25. Februar in ſeinen Dienſt⸗ heim, N 6, 5/6, tax Koch, Land⸗ riedrichsfeld und kung Mannheim⸗ nordnung wurde 1934 im Grund⸗ e, die zur ſelben zrundbuch einge⸗ päteſtens in der er Aufforderung den und bei Wi⸗ ers glaubhaft zu lonſt im gering⸗ bei der Erlös⸗ dem Anſpruch nach den übrigen Wer ein Recht rung hat, muß dem Zuſchlag weilen einſtellen r das Recht der in die Stelle des ands. r die Grundſtücke jedermann ein⸗ eſchrieb: 6 a 70 qm Acker⸗ och, .. 668.— RM. 1 a 45 qm Acker⸗ och, .„ 458.— RM. Dezember 1934. nnheim 6 ngsgericht. r. heinem alten pfblatt ünner 15 Verlag und Schriftlettung: Mannheim, R 3, 14/15. ere Gewalt) Abend⸗Ausgabe A ινι Fernruf: 204 86. 314 71, 333 61/½2. Das „Hakenkreuzbanner“ erſcheint 12mal wöchentl. und koſter monatl..20 RM, bei Trägerzuſtellung zuzüglich.50 RM., bei Poſtbeſtellung zuzüglich.72 RM. Einzelpreis 10. Pfg. Ader die—.-— ſowie die Poſtämter entgegen. Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch durch hö erbindert, beſtebt kein Anſpruch auf Entſchädigung. Regelmäßig erſcheinende Beilagen aus allen Wiſſensgebieten.— Für unverlangt eingeſandte Manuſkripte wird keine Verantwortuna übernommen Die„neue Entente“ von Rom eſtellungen 4 — — —4 Anzet teil 45 für Abendausgabe 13 Uhr. An licher Gerichtsſtand: Mannheim. Poſt⸗ ſcheckkonto: Das Hakenkreuzbanner Lud⸗ wiashafen 4960 Verlaasort Mannheim en: Die I2geſpaltene Millimeterzeile 10 Pfg. ig. Für kleine Anzeigen: Die 1 7 Raban nach aufliegendem Tarif.— Schluß der Anzeigen⸗Annahme: 1 —45„ me: Mannheim, g 3. 14/15 und pP 4 markt. Fernruf 204 86, 314 71. 333 61/½2. Zablungs⸗ und Erfüllünasort Mannbeim. Ausſchließ⸗ banner Die Ageſpaltene Minimererzenle, im Text⸗ 2geſpaltene Millimeterzeile 7 Pfg. Bei— u 12 am Stroh⸗ Monkag, 7. Januar 1935 Mitternächtliche kinigung Laval— muſſolini/ bermulungen über das flbnommen/ Opfer Frankreichs? Rom, 7. Jan. Die italieniſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen ſind in der Nacht zum Montag ſo gut wie abgeſchloſſen. Muſſolini und Laval hatten in der franzöſiſchen Botſchaft im An⸗ ſchluß an das Eſſen zu Ehren Muſſolinis eine dritte Unterredung, bei der in einer zweiſtün⸗ digen unter vier Augen erfolgten Ausſprache eine grundſätzliche Einigung erzielt wurde. Auch die juriſtiſch⸗techniſchen Verhandlungen zwiſchen den Sachverſtändigen des franzöſiſchen und des italieniſchen Außenminiſteriums haben in der Nacht zu einer grundſätzlichen Einigung geführt, die am heutigen Montag nach ſtellen⸗ weiſer Umarbeitung und Anpaſſung der vor⸗ liegenden Texte ihre endgültige Formulierung finden ſoll. Die ſieht Paris die kinigung? Paris, 7. Jan. Nach Mitternacht traf in Paris die Nachricht ein, daß zwiſchen Muſſo⸗ lini und Laval eine vollſtändige Einigung er⸗ zielt worden ſei. Dieſe Nachricht wird von der franzöſiſchen Preſſe mit größter Genugtuung aufgenommen, möchte man doch annehmen, daß jetzt die Freundſchaft Frankreichs und Ta⸗ liens, von jeder Hypothek und peinlichen Er⸗ innerung befreit, feierlich beſiegelt worden ſei. Der 6. Januar 1935 wird deshalb von der Preſſe als ein für die Befriedung der Völker geſchichtlicher Tag gefeiert. Nichtsdeſtoweniger bleibt der Außenpolitiker des„Echo de Paris“ vorſichtig abwartend. Auch er hält die franzöſiſch⸗italieniſche Annäherung für wünſchenswert und ſolcher Opfer wert, die nicht Frankreichs Hauptbelonge ſchädigen. Denn immerhin, ſo meint er, ſtünden ge⸗ fährliche Jahre bevor, für die man ſich die Möglichkeit eines gemeinſamen Vor⸗ gehens mit Italien ſichern ſollte. Aber eine allgemeine dauernde Entente liege wohl außerhalb des Bereiches der Möglichkeit, und Frankreich würde falſch handeln, ihr nach⸗ zulaufen. Denn der dafür zu zahlende Preis dürfte den möglichen Nutzen weit überſteigen. Solange Italien nicht ſeinen Anteil an der Welt zu haben glaube, werde es ſtets mit Forderungen kommen. Damit müſſe man ſich abfinden, und deshalb ſei es weſentlich, vorſichtig zu bleiben. Für bedenklich hält das Blatt u.., daß Laval ſich auf eine Erörterung der Ab⸗ rüſtungsfrage eingelaſſen habe und vielleicht vom Standpunkt der franzöſi⸗ ſchen Note vom 17. April abgerückt ſei. So habe man womöglich der engliſchen Diplomatie Gelegenheit gegeben, die in der engliſchen Denkſchrift vom 29. Januar niedergelegten Grundſätze wieder aufzurollen.— Auch andere Berichterſtatter wollen melden können, daß die Abrüſtungsfrage angeſchnitten worden ſei. Die einzigen poſitiven Unterlagen über die Abkommen, die am heutigen Montag in Rom unterzeichnet werden ſollen, liefert vorläufig nur der römiſche Sonderberichterſtatter der Havas⸗Agentur. Danach ſeien folgende diplo⸗ matiſche Schriftſtücke zu erwarten: 1. Ein Protokoll, das die Gleichheit der An⸗ ſichten beider Regierungen über die Hauptfragen der allgemeinen Politik feſtſtellt; dieſes Proto⸗ koll ſoll zur Veröffentlichung durch die Preſſe freigegeben werden; 2. eine Empfehlung Frankreichs und Italiens an die Nachbar⸗ und Nachfolgeſtaaten Oeſter⸗ reichs(Deutſchland, Oeſterreich, Ungarn, die Tſchechoſlowakei, Südſlawien, Polen, Rumä⸗ nien) u. a. ein Abkommen abzuſchließen, durch das die gegenſeitige Achtung ihrer Grenzen und die Nichteinmiſchung in ihre inneren Angelegen⸗ heiten gewährleiſtet werden ſoll: 3. ein Konſultatippakt, durch den Frankreich und Italien ſich verpflichten, ſich bei Ereigniſſen, die Oeſterreichs Unabhängigkeit bedrohen, ins Benehmen zu ſetzen. Deutſchland, Ungarn, die Tſchechoſlowakei, Südſlawien, Polen und Ru⸗ mänien ſollen zur Teilnahme an dieſem Pakt eingeladen werden; 4. ein Abkommen zur Regelung der franzö⸗ ſiſch⸗italieniſchen Kolonialfragen in Nordafrika. Die Einigung über die afrikani⸗ ſchen Fragen ſcheint nach Havas auf folgen⸗ der Grundlage erzielt zu ſein: Italien verzichtet in einer noch näher zu beſtimmenden Friſt auf die den italieniſchen-Staatsangehörigen in Tu⸗ nis im Abkommen von 1896 gewährten Vor⸗ rechte(Nationalitätenfrage). Frankreich hält ſich nicht mehr an das Abkommen von 1916, durch das Italien lediglich die libyſchen Grenz⸗ bezirke zwiſchen den Oaſen Ghadames, Rhat und Tümmo überlaſſen wurden, ſondern tritt nunmehr an Italien ein großes, ſüdlich von Libyen gelegenes Gebiet in Richtung Ti⸗ beſti ab, ohne jedoch den Italienern einen Zugang zum Tſad⸗See zu gewähren. Im Somaliland willigt Frankreich in eine Grenzberichti⸗ gung zugunſten Italiens durch die Verlängerung der Grenze von Erythräa ein und begünſtigt die Beteiligung Italiens am Be⸗ trieb der für die abeſſiniſche Ausfuhr wichtigen »Eiſenbahnlinie Addis⸗Abeba⸗Djibuti. Die Dokumente Nr. 2 bis 4 ſollen erſt ſpäter veröffentlicht werden. Sie⸗können mit Zuſatz⸗ protokollen verſehen werden, die die Haltung beider Regierungen in gewiſſen, beſonders außenpolitiſchen, Fragen in Einklang bringen würden. der nlingende zrannen Franzöſiſcher firedit an Jtalien? Paris, 7. Jan.(HB⸗Funk.) In gewöhnlich gut unterrichteten Pariſer Kreiſen glaubt man zu wiſſen, daß in Rom neben den eigentlichen politiſchen Verhandlungen auch finanzielle Be⸗ ſprechungen geführt werden mit dem Zweck, dem italieniſchen Markt neues Geld zuzu⸗ führen. Angeblich ſoll es ſich hierbei um eine ziemlich beträchtliche Summe handeln, die zum Teil in Form einer Krediteröff⸗ nung der Bank von Frankreich an die ita⸗ lieniſche Staatsbank, zum andern Teil durch die Einführung italieniſcher Renten auf dem franzöſiſchen Markt aufgebracht werden ſoll. Man glaubt hier zu wiſſen, daß, wenn dieſe Beſprechungen zum Abſchluß kommen, die Bank von Frankreich ſofort einen Kredit in Höhe von einer Milliarde Fran⸗ ken eröffnen würde. Weitere drei Milliarden ſollen dann ſpäter flüſſig gemacht werden. Die meinung der engliſchen Preſſe London, 7. Jan. Die Meldung aus Rom, daß kurz vor Mitternacht eine Vereinbarung zwiſchen Muſſolini und Laval zuſtandegekom⸗ men ſei, lag in London nicht zeitig genug vor, um den Blättern bereits eine ausführliche Stellungnahme möglich zu machen. Die„Ti⸗ mes“ begrüßt die Nachricht von der Einigung. Die beiden Unterhändler wüßten, ſo ſagt das Blatt, daß der Erfolg der neuen Pakte nur ein Teilerfolg ſein könne, wenn Deutſchland nicht teilnehme. Sie ſeien daher ſo klug, die deutſche Regierung über ihre Abſichten auf dem Laufenden zu halten. „Daily Telegraph“ meint, die Bildung der neuen Entente zwiſchen Frankreich und Italien werde ſich jedesmal, wenn Europas Nöte in Genf be⸗ ſprochen würden, wohltuend bemerkbar machen. Europa könne ſich über die franzöſiſch⸗italieni⸗ ſche Freundſchaft freuen. Deutſchland ſei während der ganzen Dauer der Verhandlungen durch Muſſolini auf dem Laufenden gehalten worden. Mit einem feierlichen Staatsakt im Repräſenta tionsſaal des Juſtizpalaſtes in München wurde in Gegenwart der oberſten Reichs⸗ und Gerichts behörden Münchens und zahlreicher führender Perſönlichkeiten aus Staat und Partei die Uebernahme der bayeriſchen Juſtiz durch das Reich vollzogen. Unſer Bild zeigt Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner während ſeiner Rede. Sitzend von links nach rechts: Staatsrat Spangenberger; Miniſterpräſident Siebert; Miniſter Dr. Frank; ganz rechts: Staatsſekretär Schubert und Oberbürgermeiſter Fiehler Woche der Entſcheidung Die europäiſche Politik ſteht in der begin⸗ nenden Woche am Vorabend ſchwerwiegender Entſcheidungen. Es iſt in der Tat eine Woche der Entſcheidung, in die ſie hineingegangen iſt und von der noch nicht geſagt werden kann, ob ſie Licht oder Schatten verteilen wird. Nur ſoviel ſteht feſt, daß die Entſcheidungen, die fallen, hiſtoriſches Ausmaß haben, und daß ſie zu einem guten Teil be⸗ ſtimmend für die ganze künftige Entwicklung ſein werden. Eine Woche nur trennt die Saar noch von der Heimkehr in das Reich. Es iſt ohne Zweifel, daß dieſe letzten Tage eines 15 Jahre währenden Freiheitskampfes noch harte Prüfungen bringen werden. Der organi⸗ ſierte Terror, der ſich in den letzten Tagen an der Saar breitgemacht hat, hat zur Genüge be⸗ wieſen, daß eine Handvoll landesverräteriſcher, bezahlter und ausgehaltener Subjekte und landfremde Elemente die letzten verzweifelten Stunden voll auszunutzen gewillt ſind. Es fehlt, wie auch geſagt werden muß, in dieſem ernſten Augenblick an der nötigen Objektivität und dem Pflichtbewußtſein einer Behörde, die als die Treuhänderin der Saar für die Auf⸗ rechterhaltung der Ruhe und Ordnung ver⸗ antwortlich iſt. Man darf jedoch auf dieſer Seite annehmen, daß die Diſziplin, die das deutſche Volk an der Saar 15 Jahre hindurch allen Provolationen und Schikanen zum Trotz hielt, auch bis zur entſcheidenden Stunde das ſichtbarſte und heroiſchſte Merkmal dieſes heldenmütigen Ringens um die Freiheit ſein wird. Der 13. Januar wird kommen, ohne daß das Volk an der Saar ſeine Ruhe ver⸗ lieren könnte, und mit ihm wird die Stunde der Erlöſung da ſein! Es iſt immer wieder notwendig, darauf hinzuweiſen, daß aber auch dieſe Stunde, wenn man will, nur ein An⸗ fang ſein wird. Deutſchland hat ſeine Hand zur Verſöhnung geboten und es iſt möglich, daß der 13. Januar ein Wende⸗ punkt ſein wird. Darin liegt ſeine ungeheure Bedeutung für die europäiſche Entwicklung. In allen Kundgebungen, die geſtern im Reich und an der Saar ſtattfanden, klang dieſes Angebot des Friedens und der Verſöhnung wider. Es wird vielleicht die folgenſchwerſte Entſcheidung dieſer Woche ſein, ob es Annahme finden oder wiederum auf Ablehnung ſtoßen wird. 4* 2* 4 Neben der Saar ſtehen die römiſchen Ver⸗ handlungen Lavals werden aller Wahrſcheinlichteit nach im Laufe der Nacht zu Montag zu Ende gehen. Es unter⸗ liegt leinem Zweifel, daß ſie im negativen oder poſitivem Sinne für die weitere Entwicklung ebenfalls von großer Bedeutung ſein werden. Es iſt immerhin ſeit 1916 der erſte Be⸗ ſuch eines franzöſiſchen Außen⸗ miniſters in Rom und es erhöht zweifel⸗ los die Bedeutung dieſes Ereigniſſes nur, wenn es als feſtſtehend angenommen werden darf, daß die Schwierigkeiten einer italieniſch⸗fran⸗ zöſiſchen Annäherung entſprechend ſein werden. Was Rom im einzelnen bringen wird, wird ſich erſt überſehen laſſen, wenn die endgültigen Er⸗ gebniſſe offiziell vorliegen. Von franzöſiſcher Seite wie auch von italieniſcher Seite ſelbſt iſt ſchon die Feſtſtellung getroffen worden, daß alles nur ein Anfang ſein kann. Darüber wer⸗ den weder Trinkſprüche noch die üblichen Or⸗ densauszeichnungen oder ſonſtige andere äußere Begleitumſtände hinwegtäuſchen. Man darf annehmen, daß die Kolonialfrage auf Koſten Frankreichs für Italien Zu⸗ geſtändniſſe bringt, auf die es lange genug ge⸗ wartet hat und die daher nur einen lang ge⸗ hegten Wunſch und eine ſchon vor vier⸗ zehn Jahren erhobene Forderung billigerweiſe erfüllen. Oeſterreich iſt die heute im Vordergrund. Sie nahe, daß der Fall Oeſterreich Möglichkeit vor ſich ſieht, Jahrgang 5— A Nr. 11— Seite 2 Zoatentrenznn2 Abendausgabe— Montag, 7. Januar 1935 empfindlichſte Stelle der römiſchen Politik, und es liegt nahe, daß man einen Kompromiß wünſcht, der niemandem wehe tut, und der aus dem anderen ſoviel als eben möglich heraus“ holt. Italien kann auf ſeine 10jährige Politik im Donauraum ebenſo wenig verzichten, wie Frankreich die anti⸗reviſioniſtiſche Front ſeiner Verbündeten auf dem Balkan, die ebenfalls das Werk der ganzen franzöſiſchen Nachtriegs⸗ politik iſt, fallen zu laſſen bereit ſein wird. Dieſe Tatſachen ſind in Rom ſelbſt offen aus⸗ geſprochen worden, und ſie legen den Verdacht in allererſter Linie ein proviſoriſcher„Anfang“ ſein wird. Es iſt dann noch möglich, daß die ita⸗ lieniſchen Anleihewünſche, wie in der franzöſi⸗ ſchen Preſſe ſchon zwiſchen den Zeilen durch⸗ ſickerte, nicht gänzlich taube Ohren finden wer⸗ den, und daß auch in anderen Dingen ein modus vivendi zuſtande kommt, der eine Baſis für weitere Bemühungen ſchafft. Alles das wird, wie geſagt, ein Anſang ſein, und es er⸗ hebt ſich daher nur die Frage, nach welcher Richtung man nun marſchieren wird, nachdem man die Wegkreuzung betreten hat. Die Be⸗ deutung der römiſchen Verhandlungen liegt auch, im deutſchen Lichte geſehen, nur auf dem Letzteren. Alle Anzeichen ſprechen dafür, daß die europäiſche Politik an einem Wendepunkt angelangt iſt, oder daß ſie zum mindeſten die neue Wege zu gehen. Die Entſcheidungen dieſer Woche werden dieſe Möglichkeiten offen legen. Es ſteht zuviel auf dem Spiel, als daß man ſie ungenutzt laſſen könnte. Das iſt die eine Ge⸗ wißheit, die allerdings ſchon jetzt lnumfſhkürh feſtſtehen dürfte! Der Gibensſkgn in Rom Rom, 7. Jan. Laval und Muſſolini ſind vom König von Italien bzw. vom Präſidenten der franzöſiſchen Republik hohe Ordensauszeichnun⸗ gen verliehen worden. Laval hat das Groß⸗ kreuz des Mauritius⸗ und Lazarus⸗Ordens, Muſſolini das Großkreuz der Ehrenlegion er⸗ halten. Simons gibt ſeinen Segen Rom, 7. Jan. Außenminiſter Simon hat über die engliſche Botſchaft in Rom Muſſolini und Laval ein Telegramm geſchickt, in dem er die wärmſten Wünſche für den Erfolg ihrer Verhandlungen ausſpricht. Er ſagt weiter, die engliſche Regierung hoffe, daß die Verſtändi⸗ gung erzielt ſei und dieſe ein gutes Zeichen für eine umfaſſendere europäiſche Ver⸗ ſtändigung bilden werde. Staatsbeſuch des Danziger Senatspräſi⸗ denten in Warſchau Danzig, 7. Jan. Der Danziger Senats⸗ präſident Greiſer iſt um Mitternacht in einem von der polniſchen Regierung zur Ver⸗ fügung geſtellten Salonwagen zu dem angekün⸗ digten offiziellen Antrittsbeſuch bei der pol⸗ niſchen Regierung von Danzig nach Warſchau abgefahren. Auf dem Danziger Hauptbahnhof hatten ſich zahlreiche Vertreter der Danziger Regierung und in Vertretung des bereits nach Warſchau vorausgefahrenen diplomatiſchen Vertreters der Republik Polen, Miniſter Papeé, Legationsrat Zientkie wicz, eingefunden. Dieſer begrüßte den Senatspräſidenten und übermittelte ihm die beſten Wünſche der polniſchen Regierung für einen guten Verlauf der Reiſe. Der Senats⸗ präſident dankte für die Begrüßung und gab der Erwartung Ausdruck, daß der Beſuch in War⸗ ſchau der Auftakt für eine weitere glück⸗ liche Zuſammenarbeit zwiſchen Danzig und Polen ſein möge. Vorabſimmung Faarbrücken-Sadt Die flbſtimmung im Saargebiet hat praktiſch begonnen kin umſtändliches Derfahren Saarbrücken, 7. Jan. Die Saarabſtim⸗ mung hat heute um.30 Uhr mit der Abſtim⸗ mung gewiſſer Gruppen von Abſtimmungs⸗ berechtigten, die am 13. Januar anderweitig ſtark in Anſpruch genommen werden, praktiſch begonnen. Unter dieſe Gruppen, für die in den Kreisſtädten Wahllokale eingerichtet ſind, fallen u. a. die Landräte und Bürgermeiſter, die Per⸗ ſonen, die der Polizei und dem Landjägerkorps angehören, die Beamten, Angeſtellten und Ar⸗ beiter der Eiſen⸗ und Straßenbahnen, der Kraftomnibuslinien, des Poſt⸗, Telegraphen⸗ und Fernſprechweſens ſowie das ⸗Perſonal der Krankenhäuſer und Gefängniſſe. Für Saarbrücken⸗Stadt ſind in der Nau⸗ wieſener Schule drei Wahlbüros eingerichtet worden, in denen heute früh, abgeſehen von einem ſtatt⸗ lichen Aufgebot von Tonfilmoperateuren und Photographen, kein beſonders lebhafter Ver⸗ kehr herrſchte. In einem Lokal hatten in den erſten Dreiviertelſtunden nur drei Perſo⸗ nen von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht. An langen Tiſchen ſitzen in den drei Schul⸗ zimmern die drei Wahlvorſitzenden, der Schwede Kleberg, der Däne Weinert und der Luxemburger Fürſt, umgeben von ihren vier Beiſitzern, die ſich aus Vertretern der Deutſchen Front und der Rückgliederungsgeg⸗ ner zuſammenſetzen. Die beiden feindlichen Parteien werden durch den Vorſitzenden und die neben ihm ſtehende graugrüne Wahlurne, etwa in Größe eines deutſchen Briefkaſtens, getrennt. Die Urne trägt in großen weißen Buchſtaben die Aufſchrift „Vorabſtimmung Saarbrücken⸗Stadt“. Die Wahlprüfer ſehen die Abſtimmungsaus⸗ weiſe und Perſonalausweiſe der Perſonen, meiſt Landjäger und Polizeibeamte, ein. Die Stimmberechtigten begeben ſich dann in die Zelle, ſtecken ihren Stimmſchein ungefaltet in einen grünen Umſchlag und übergeben ihn dann dem Vorſitzenden, der ihn gemeinſam mit dem Abſtimmungsausweis des Betreffenden in einen weiteren Umſchlag, einen Zenſterbrieſ⸗ umſchlag, ſteckt, auf dem genaue Angaben über den Wahlbezirk und die Bürgermeiſterei des Stimmberechtigten gemacht werden. Dieſer Umſchlag wird vom Vorſitzenden perſönlich zu⸗ geklebt und mit dem Amtsſiegel verſehen. Der Stimmſchein wird dann in dieſen doppelten Briefumſchlägen in die Urne geſteckt. Die vor⸗ ausſichtlich nicht ſehr ſtarken Bündel von Stimmſcheinen werden nach Schluß der Vor⸗ abſtimmung, am Dienstag um 20 Uhr, heraus⸗ genommen werden. Sodann werden ſie dem Wahlbezirk überwieſen, dem der betreffende Abſtimmungsberechtigte nach den Aufzeichnun⸗ gen auf dem Fenſterbriefumſchlag angehört. Am Wahlſonntag ſelbſt werden dann die Fen⸗ ſterbriefumſchläge entfernt und von neutralen Beamten die Umſchläge mit dem Stimmſchein in die jeweilige Wahlurne des zu⸗ ſtändigen Abſtimmungsbezirkes geſteckt werden. Es ſind beſondere Vorkehrungen dafür getroffen worden, daß gerade bei dieſem Wahlakt das Abſtimmungsgeheimnis unter allen Umſtänden gewahrt wird. Man rechnet für Saarbrücken⸗Stadt mit einer Geſamtbeteiligung von etwa 1200 Wahlberech⸗ tigten. Etwas bewegter ſieht es in dem Vorabſtim⸗ mungsbüro von Saarbrücken⸗Land, in der Kreisſparkaſſe zu Saarbrücken, aus, wo nur in einem Raum Gelegenheit zur Stimmabga be geboten iſt. Auch hier ſetzen ſich dreiviertel der Stimmberechtigten aus Landjägern und blauen Poliziſten zuſammen. Man ſieht ſehr wenig Frauen, die von ihrem Recht zur vorzeitigen Stimmabgabe Gebrauch machen wollen. Gleichzeitig finden an heute morgen in Ge⸗ fängniſſen und Krankenhäuſern Vorabſtimmun⸗ gen ſtatt, die unter der Leitung des Nor⸗ wegers Loederup vorgenommen werden. Alle Saarbrücker Strafgefangene wurden zur Vornahme dieſer Wahlakte nach der Lerchesflur geſchafft. Dieſe Vorwahl kann nach den Ab⸗ ſtimmungsbeſtimmungen drei Tage dauern. die flbſtimmungskommiſſion miſcht ſich ein kin Schreiben an die Biſchöfe von Trier und Speuer Saar b rücken, 7. Jan. Die Abſtimmungs⸗ kommiſſion hat am 5. Januar einen Brief an die Biſchöfe von Trier und— gerichtet, in dem es heißt: Ew. Exzellenz beehre ich mich von folgendem in Kenntnis zu ſetzen: In einer Erklärung, die am 3. Januar in hieſigen Zeitungen erſchien und hier beigefügt iſt, haben die Dechanten des Saargebietes, wie Ew. Exzellenz erſehen werden, unter Hinweis auf einen Erlaß Ew. Exzellenz und des Biſchofs von Trier(Speyer), Stellung genommen bezüglich der Frage, über die die Abſtimmungsberechtigten bei der Volks⸗ abſtimmung zu ſtimmen haben, und zwar in einer Weiſe, die als eine klare Stellungnahme zugunſten der Rückgliederung an Deutſchland anzuſehen iſt. Die Abſtimmungskommiſſion, im vollen Be⸗ wußtſein ihrer Pflicht, dafür Sorge zu tragen, daß die bevorſtehende Volksabſtimmung dem freien und unbeeinflußten Willen der Stimm⸗ berechtigten entſpreche, kann und darf die Tat⸗ ſache nicht aus dem Auge laſſen, daß dieſe Stel⸗ lungnahme der Geiſtlichen im Abſtimmungs⸗ ————— kampf eine Beeinfluſſung mit ſich bringen kann der Art, die Freiheit der Abſtimmung zu ge⸗ fährden. Als eine derartige Beeinfluſſung muß die Kommiſſion auch den Erlaß der Bi⸗ ſchöfe der Kölner Kirchenprovinz vom 26. Dezember 1934 betrachten betr. das Gebet in allen Kirchen anläßlich der Volks⸗ abſtimmung am 13. Januar, wenn dieſer Erlaß ſo zu verſtehen iſt, daß er ſich auch auf die Kir⸗ chen im Saargebiet bezieht. Die Kommiſſion glaubt. annehmen zu können, daß Ew. Exzellenz gegen die Veröffentlichung dieſes Schreibens, das den Standpunkt der Kommiſſion zum Aus⸗ druck bringt, in der Preſſe des Saargebiets nichts einzuwenden haben dürften. Ew. Exzellenz wollen den Ausdruck meiner vorzüglichen Hochachtung entgegennehmen. Der Präſident der Abſtimmungskommiſſion (gez.) A. E. Rohde. 21* 4 Die Haltung der deutſchen Biſchöfe von Trier und Speyer, von denen übrigens der letztere be⸗ reits in der pfälziſchen Separatiſtenzeit vorbild⸗ liche Beweiſe ſeines Mutes und ſeiner Vater⸗ landsliebe gegeben hatte, war nicht zuletzt da⸗ durch bedingt, daß die Separatiſten ſyſtematiſch verſucht hatten, Kirche und Chriſtentum gegen das neue Deutſchland auszuſpielen und es dem Katholiken als ſolchem als Pflicht hinzuſtellen, aus religiöſen Gründen ſeine Stimme für den Status quo, alſo gegen Deutſchland ab⸗ zugeben. Von ſeiten der Abſtimmungsbehörden waren gegen ſolche Verſuche, das religiöſe Mo⸗ ment in die Propaganda hineinzubeziehen, kei⸗ nerlei Einwände erhoben worden, die die beiden Biſchöfe der Aufgabe enthoben haben würden, feſtzuſtellen, daß das moraliſche Geſetz auf Er⸗ den, die Vaterlandsliebe, niemals mit dem Re⸗ ligiöſen in Gegenſatz gebracht werden kann. Die deutſchen Biſhhöfe wiſſen ebenſo wie die ſaar⸗ ländiſchen Katholiken, was ſie mit ihrem katholiſchen Glauben und ihrem deutſchen Gewiſſen vereinen kön⸗ nen, ohne daß die Abſtimmungskommiſſion ihnen hierfür theoretiſche Ratſchläge und Be⸗ lehrungen zu erteilen braucht. Die Sorge der Abſtimmungskommiſſion ſollte ſich nach allge⸗ meiner Auffaſſung intenſiver auf andere Stel⸗ len richten, die ſich unbefugt in den Abſtim⸗ mungskampf einmiſchen. Bisher iſt noch nicht bekannt geworden, daß die Abſtimmungskom⸗ miſſion etwas gegen die franzöſiſche Gruben⸗ verwaltung, die mit materiellen Machtmitteln und ausgeklügel⸗ tem Spitzelſyſtem einen unerlaubten Druck auf die ſaarländiſchen Bergleute und darüber hin⸗ aus eine politiſche Herrſchaft über die abſtim⸗ mungsberechtigte Bevölkerung auszuüben ſuchte, unternommen hat. Gerade die in den letzten Tagen erbrachten Beweiſe hierfür hätten es er⸗ warten laſſen können, daß gegen ſolche Miß⸗ bräuche, nicht aber gegen von Verantwortungs⸗ gefühl dem deutſchen Katholizismus diktierte Erlaſſe und Kundgebungen der deutſchen Bi⸗ ſchöfe von ſeiten der Abſtimmungskommiſſion eingeſchritten würde. Strikte leutralität des Papſtes in der saarfrage Rom, 7. Jan.(HB.⸗Funk.) Die hartnäcki⸗ gen Verſuche der Status-quo-Preſſe, den Vati⸗ kan und den Papſt perſönlich für ſich in An⸗ ſpruch zu nehmen, werden hier mit der Ruhe und Feſtigkeit zurückgewieſen, die derartige Zweckmeldungen verdienen. Die in ihren Mit⸗ teln nicht wähleriſche„Volksſtimme“ hat in ihrer Nummer vom 5. Januar den geſchmack⸗ loſen Verſuch gemacht, den Papſt gleichſam als Schirmherrn der Status⸗-guo⸗ Theſe vorzuführen, der die Gelegenheit des franzöſiſchen Miniſterbeſuches benutzen werde, um von Frankreich bindende Sicherun⸗ gen für eine ſpätere zweite Abſtimmung zu verlangen, und der dann„Mittel und Wege finden wird, um auf dem Wege über ſeinen Delegaten im Saargebiet den Katholiken noch vor dem 13. Januar hiervon Kenntnis zu geben.“ Wer die von religiöſen Erwägungen beſtimmte bisherige Haltung des Heiligen Stuhles und des Papſtes kennt, kann dieſe Zweck⸗ und Trugmeldungen, die auch durch den weitherzigſten„Wahlcodex“ nicht gedeckt wer⸗ den können, nur verächtlich ac acta legen. Es gibt keine Einflüſſe politiſcher Art und keine Miniſterbeſuche, die imſtande wären, die bisherige Haltung des Vatikans, die eine Hal⸗ tung ſtrikteſter und wachſamſter Neutralität war und durch die übernationale Stellung des Vatikans und ſeine religiöſe Zielſetzung ge⸗ geben iſt, aus ihrer grundſätzlichen Veranke⸗ rung zu löſen und den Tageseinflüſſen bar zu machen. Wenn es wahr ſein ſollte, daß die franzöſi⸗ ſche Regierung,— wie die„Volksſtimme“ in wichtigtueriſcher Weiſe wiſpelt,— beim Papſt einen Schritt gegen die Saarverlautbarung der deutſchen Biſchöfe unternommen habe oder Ein Kreuzer kährt ür deutſchland Bilder von der Ausbildungsreiſe des Kreuzers„Rarlsruhe“ von Korvettenkapitän des Marineingenieurweſens Tackenberg In der Folge bringen wir den dritten Brief unſeres Mitarbeiters an Bord der „Karlsruhe“. III Die„Eſtados Unidos do Braſil“ ſind mit rund 8/½% Millionen Quadratkilometern eines der größten Reiche der Erde. Das Land bedeckt eine Fläche wie Europa und bildet den größ⸗ ten Staat Südamerikas. Da es ſich von 5 Grad Nord über den Aequator bis etwa 35 Grad Süo erſtreckt, iſt es verſtändlich, daß ſich in ihm Staaten und Provinzen mit ſtärkſten klimati⸗ ſchen Gegenſätzen finden. Der ausgeprägteſte Unterſchied beſteht zwiſchen den trockenheißen Steppen des braſilianiſchen Berglandes und dem feuchtwarmen mit dichtem Urwalde bedeck— ten Gebiete des Amazonas⸗Tieflandes, Die rund 400 Jahre umfaſſende neuere Ge⸗ ſchichte Braſiliens iſt ziemlich bewegt. Im April des Jahres 1500 entdeckte der Portugieſe Pedro Cabral die Küſte des Landes auf der Suche nach einer Durchfahrt in Richtung Oſtindien und erklärte den von ihm beſetzten Landesteil zur portugieſiſchen Kolonie. Ihre Hauptſtadt war lange Zeit das 1549 gegründete Bahia. Wenngleich die Regierung des Mutterlandes ſich größte Mühe gab, das neue Kolonialland von Europa aus zu bevölkern, ſo war der Er⸗ ſolg dieſer Anſtrenaungen nicht groß, weil da⸗ mals Braſilien, wie auch andere Kolonialge⸗ biete nur mit dem europäiſchen Kronlande Han— del treiben durfte und dabei von ihm ausge⸗ nutzt wurde. Erſt 1808 wurden die braſiliani⸗ ſchen Häſen für den internationalen Handels⸗ verkehr freigegeben, nachdem der vor Napoleon aus Portugal geflüchtete König Johann VI. ſeinen Sitz in der Kolonie aufgeſchlagen hatte. Nach dreizehn Jahren kehrte der König in die Heimat zurück und machte Dom Pedro, den Sohn ſeines Bruders, zum Statthalter. Dieſer erklärte kurz darauf die Kolonie für ſelbſtändig und nahm 1822 unter dem Namen Dom Pedro J1. die Kaiſerwürde an. Seit 1812 hatten die Engländer das Ueberge⸗ wicht im auswärtigen Handel Braſiliens an ſich geriſſen. Wenn es in den ſolgenden Jah⸗ ren auch häufig zu Mißhelligkeiten zwiſchen ihnen und dem neuen Kaiſerreich kam, ſo ſchritt deſſen Entwicklung in Handel, Verkehr Schiff⸗ fahrt, Straßen⸗ und Eiſenbahnbau doch ſtetig vorwärts. Sie hatte vom Jahre 1820 ab eine ſchnell zunehmende deutſche Einwanderung zur Folge, deren Wirken wir jetzt noch vielerorten zeſehen haben. Die zu jener Zeit in Verbindung mit den Ereigniſſen in den nordamerikaniſchen Staaten dringend gewordene Sklavenfrage löſte Braſi⸗ ien dahin, daß zunächſt den neugeborenen Sklavenkindern die Freiheit verliehen und 1888 die Stlaverei ganz abgeſchafft wurde Da den Pflanzern keine angemeſſene Entſchädigung für dieſe Befreiung ihrer Sklaven gegeben wurde, entſtand aus den ſich dadurch entwickelnden landwirtſchaftlichen Schwierigkeiten eine ſchwere Mißſtimmung gegen die Regierung, die zum Sturz des Kaiſers und zum Ausrufen der Re⸗ publik führte. Raſſiſch bietet die Bevölkerung Braſiliens ein außerordentlich buntes Bild, in dem ſich Kre⸗ olen, d. h. im Lande geborene Weiße aus ro⸗ maniſchen Ländern, Meſtizen, Mulatten, Zam⸗ bos und ihre Grundvölker vereinigen mit den vielen Europäerarten, die in das Land einge⸗ wandert ſind. Die unmittelbaren Nachkommen der Portugieſen nennen ſich„Luſobraſilianer“. Auf raſſiſchen Gründen beruhende Unter⸗ ſchiede in verfaſſungsmäßigen Rechten oder in geſellſchaftlicher Hinſicht gibt es in Braſilien nicht. Die Regierung ebnet einer möglichſt in⸗ nigen Miſchung aller dieſer Bevölkerungsteile bewußt jeden Weg, um einer ſonſt in der Zu⸗ kunft wahrſcheinlich gewaltſamen Auseinander⸗ ſetzung der Raſſen vorzubeugen Sie nimmt da⸗ bei in Kauf, daß viele ihrer geſetzgeberiſchen und wirtſchaftlichen Pläne den Kampf mit den durch die Raſſeeigenſchaften der verſchiedenen Bevölterungsgruppen hervorgerufenen Wider⸗ ſtänden zu beſtehen haben, was ihnen nicht im⸗ mer gelingt. Wirtſchaftlich iſt Braſilien ein ungeheuer rei⸗ ches Land mit den Möglichkeiten einer großen Zutunft. Einen Anhalt dafür gibt die Tatſache, daß hier drei bis vier Menſchen auf einer Fläche wohnen, die in Deutſchland 130 ernäh⸗ ren muß. Zwei Drittel der Welternte an Kaf⸗ fee werden in Braſilien gebaut, und wenn es auch eine Rieſenausfuhr an Kakao, Kautſchuk, Baumwolle, Zucker, Tabak, Mate, Hölzern, Häuten, Edelſteinen und Fellen hat, ſo iſt doch nicht abzuſehen, bis zu welchen Ansmaßen ſich die Wirtſchaft dieſes Landes bei genügender Beſiedlung entwickeln ließe. Die neueſte politiſche Entwicklung bat im Oktober 1930 nach erfolgreicher Revolution der Südſtaaten die Regierung Getulio Vargas ans Ruder gebracht, die bis Mitte 1934 dittatoriſch regierte, am 16. Juli die neue Verfaſſung in Kraft ſetzte und ſeitdem von Vargas als ver⸗ faſſungsmäßigem Präſidenten weitergeführt wird. In das neue Kabinett wurden aus den früheren Regierungsmitgliedern nur der Kriegs⸗ und der Marineminiſter wiederge⸗ wählt. Wir hatten einige Male Gelegenheit, mit dem Kriegsminiſter zu ſprechen und dabei ſein großes Intereſſe für Deutſchland und ſeine Angelegenheiten feſtſtellen zu können. Nach den Ausſagen in Rio anſäſſiger Deutſcher wirkt es ſich praktiſch dahin aus, daß recht umfangreiche Aufträge für unſere Induſtkie nach der Heimat vergeben werden. Ueber unſere deutſchen Landsleute in und um Rio de Janeiro iſt einiges zu ſagen. Eine hocherfreuliche Feſtſtellung will ich dabei vor⸗ anſtellen: Der Zuſammenhalt und die Geſchloſ⸗ ſenheit der in Rio de Janeiro lebenden Reichs⸗ deutſchen und Deutſchſtämmigen ſind vorbild⸗ lich. Wir haben das bei jedem Zuſammenſein mit ihnen und vor allem bei den vielen großen Veranſtaltungen, die ihrer Zahl nach beinahe über unſere ſonſt nicht geringe Leiſtungsfähig⸗ keit gingen, immer wieder beſtätigt gefunden. Wir haben daraus aber auch erſehen, wie eine geſchickte und von der Heimat aus geſchulte Führung ſolch große Gruppen des Auslands⸗ deutſchtums zu gewichtigen und für unſere ſtaatlichen Intereſſen unendlich wertvollen Blöcken zuſammenſchweißen kann. Wie ich eben ſagte, haben die etwa 15000 in Rio und Umgegend lebenden Deutſchen die Jahre untern chen e kan ke bunge ſchon zwiſch zum denke, ſchen rechter ſachlick recht ausüb Eine d Ma Sender aus S2 „Einhe ein gel Saarb⸗ habe i für die bereit für der Der wie di daß er 1. zu ſten pe: beziehu 2. da Köni oder Verh 3. da am ur irgendn Der auf den beiter 7 könne, 1 des Her Bei bevollm jede Ve vom St die Ver Die Weiter Saa tigenden am Son ſtunden Maſſenk anſtaltet treter Die gro all mi aufgenor war von das der Schauſpi kehr nac am Son zu keine men. W Seite an auf die t ſchen d berſa Saar kommiſſi Regierun ſen, nach 5— knappen lich ausg ſammenzt möglich Abends den, daß Klubhäuf gen wur kung fan! gen dur „Deutſchle kurz vor wie unſe⸗ druck auf durch ihr. Blondhaa treten, E. dunkelhaa eindrucken Ueber! etwas ſch bares Un ner Fede: gem zu 9 zu überſc der Stadt Hafenbuch was Natt Schöpferkt Wenn Aufenthal Corvovade ken Dunſt wurden Auslaufen ſeinen Rr Welt verſ⸗ uns jemal Paſtellfarl * tuar 1935 ſtematiſch um gegen id es dem nzuſtellen, le für den and ab⸗ sbehörden giöſe Mo⸗ iehen, kei⸗ die beiden würden, tz auf Er⸗ t dem Re⸗ kann. Die die ſaar⸗ tihrem ihrem en kön⸗ ommiſſion und Be⸗ Sorge der ach allge⸗ dere Stel⸗ n Abſtim⸗ noch nicht ungskom⸗ Gruben⸗ Sgeklügel⸗ Druck auf über hin⸗ ie abſtim⸗ ben ſuchte, ſen letzten ten es er⸗ lche Miß⸗ wortungs⸗ diktierte tſchen Bi⸗ ommiſſion ſtes hartnäcki⸗ den Vati⸗ ch in An⸗ der Ruhe derartige hren Mit⸗ h in geſchmack⸗ gleichſam UuS-gAUO- ſelegenheit benutzen Sicherun⸗ tmung zu ind Wege der ſeinen liken noch intnis zu wägungen Heiligen ann dieſe durch den deckt wer⸗ gen. Art und vären, die eine Hal⸗ teutralität ellung des ſetzung ge⸗ Veranke⸗ ſen dienſt⸗ efranzöſi⸗ imme“ in eim Papſt arung der zabe oder g hat im lution der argas ans diktatoriſch faſſung in 5 als ver⸗ itergeführt aus den nur der wiederge⸗ elegenheit, und dabei und ſeine Nach den r wirkt es ifangreiche ſer Heimat e in und igen. Eine dabei vor⸗ e Geſchloſ⸗ en Reichs⸗ d vorbild⸗ ammenſein len großen ch beinahe ungsfähig⸗ gefunden. „ wie eine geſchulte Auslands⸗ ür unſere wertvollen wa 15 000 itſchen die Zahrgang 5— XA Nr. 11— Seite 3 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Monkag, 7. Januar 1935 unternehmen werde, ſo gilt auch für einen ſol⸗ chen Schritt die gleiche Vorherſage: Der Vati⸗ kan kann und wird gegenüber ſolchen Beſtre⸗ bungen mit umſo größerer Feſtigkeit ſeine ſchon wiederholt ausgeſprochene Neutralität zwiſchen den politiſchen Fronten wahren und zum Ausdruck bringen, daß er nicht daran denke, die Gewiſſensentſcheidung der katholi⸗ ſchen Wahlberechtigten anzutaſten, die in ge⸗ rechter Würdigung aller grundſätzlichen und ſachlichen Momente ihr Abſtimmungs⸗ recht und ihre Abſtimmungspflicht ausüben. kine unverſchümte Cüge Eine deutliche Antwort des Saarbevollmächtig⸗ ten an Matz Braun Mannheim, 6. Jan. Am Straßburger Sender ſprach Sonntag abend Matz Braun aus Saarbrücken nach der großen Pleite der „Einheitsfront“. Unter anderem behauptete er, ein gewiſſer Dr. König ſei in Vollmacht des Saarbeauftragten Bürckel bei ihm geweſen und habe ihm geſagt, daß der Saarbevollmächtigte für die Erhaltung der Einheit des Saargebietes bereit wäre, die Deutſche Front zu veranlaſſen, für den Status auo zu ſtimmen.(11) Der Saarbevollmächtigte hat uns auf Anfrage, wie dieſer Schwindel zuſtandekäme, mitgeteilt, daß er 1. zu Dr. König aber auch nicht die gering⸗ ſten perſönlichen und viel weniger Vertrauens⸗ beziehungen habe, 2. daß er ſelbſtverſtändlich nie mals Dr. König zu irgendwelcher Stelle oder Perſon des Saargebietes zu Verhandlungen geſchickt habe, 3. daß die Perſon des Herrn Braun am ungeeignetſten wäre, um mit ihr in irgendwelche Verhandlungen zu treten. Der Saarbevollmächtigte ſteht grundſätzlich auf dem Standpunkt, daß man mit jedem Ar⸗ beiter des Saargebietes zum Frieden kommen könne, nie aber mit Leuten von einer Qualität des Herrn Matz Braun. Bei dieſer Gelegenheit erklärte der Saar⸗ bevollmächtigte, daß er für die kommende Woche jede Verleumdungsfreiheit allen den Herren vom Status quo zugeſtehe, im beſonderen aber die Verbreitung von Lügen obigen Formats. Die Dißiplin der deutſchen Front Weitere Maſſenkundgebungen im Saargebiet Saarbrücken, 7. Jan. Nach der überwäl⸗ tigenden Heerſchau des deutſchen Saarvolkes am Sonntag vormittag wurden in den Abend⸗ ſtunden in zahlreichen Orten des Saargebietes Maſſenkundgebungen der Deutſchen Front ver⸗ anſtaltet, um der Rede des Stellver⸗ treters des Führers zu lauſchen. Die große Anſprache Rudolf Heß' wurde über⸗ all mit ſtürmiſcher Begeiſte„ung aufgenommen. Die Kundgebung in Sackrlouis war von 25 000 Menſchen beſucht. Noch nie hat das deutſche Saarvolk ein eindrucksvolleres Schauſpiel des geſchloſſenen Willens zur Heim⸗ kehr nach dem deutſchen Vaterland geſehen, als am Sonntag. Es iſt im Verlaufe des Tages zu keinerlei ernſthaften Zwiſchenfällen gekom⸗ men. Wie allgemein auch von ausländiſcher Seite anerkannt wird, iſt dies in allererſter Linie auf die tadelloſe Diſziplin der Deut⸗ ſchen Front zurückzuführen. berſammlungsverbot im Saargebiet ab 10. Januar Saarbrücken, 7. Jan. Die Abſtimmungs⸗ kommiſſion hat in Uebereinſtimmung mit der Regierungskommiſſion eine Verordnung erlaſ⸗ ſen, nach der die Veranſtaltung öffentlicher oder ————————————————— kindbeegn beſchuldigt hauptmann als Entführer und mörder dramatiſcher Verlauf des prozeſſes— Cindbergh im freuzverhör Flemington(Rew Jerſey), 6. Jan. Durch die ſchwer belaſtenden Ausſagen Lindberghs gegenüber dem angeblichen Mörder ſeines Kin⸗ des, Hauptmann, nahm die geſtrige Verhand⸗ lung einen dramatiſchen Verlauf. Sie erreichte ihren Höhepunkt, als der erſte Verteidiger des Angeklagten, Reilly, unter atemloſer Span⸗ nung der Zuhörerſchaft an den Fliegeroberſt Lindbergh die exakte Frage ſtellte, ob er Haupt⸗ mann für ſchuldig an der Entführung und Er⸗ mordung ſeines Söhnchens halte? Lindbergh antwortete mit ruhiger Stimme: „Ja, ich glaube, daß Hauptmann ſchuldig iſt“ Noch während im Gerichtsſaal eine lebhafte Diskuſſion über den dramatiſchen Höhepunkt der Vernehmung und vor allem über das ſcharfe Kreuzverhör, das der Verteidiger Reilly mit Lindbergh anſtellte, im Gange war, kündigte die Verteidigung Hauptmanns eine neue Verteidi⸗ gungstaktik an. Ohne Zweifel haben die präzi⸗ ſen Angaben Lindberghs einen tiefen Eindruck auf die Geſchworenen gemacht Aus dieſem Grunde kündigte die Verteidigung ſchärfſten —— Kampf gegen die Theſe der Staatsanwaltſchaft von der Alleintäterſchaft Hauptmanns an. Selbſtmorde im Hauſe Lindberghs Die neue Taktik der Verteidigung ſtützt ſich in erſter Linie auf die geheimnisvollen Vorgänge im Hauſe Lindbergh unmittelbar nach der Ent⸗ führung des Kindes. Lindbergh und ſeine Frau hoben ſtets behauptet, daß irgendwelche Ver⸗ dächtigung der Dienerſchaft nicht in Frage komme. Des weiteren erklarte Lindbergh, daß er auch in der Nachbarſchaft keine Feinde habe. Die Verteidigung ſteht auf dem Standpuntt. daß bei der Betrachtung der eigenartigen Ver⸗ hältniſſe im Hauſe Lindbergh eine Alleintäter⸗ ſchaft Hauptmanns nicht in Frage komnit. Zu⸗ nächſt erſtreckten ſich jetzt die Unterſuchungen der Verteidigung auf die Dienerſchaft. Bekanntlich hat die Kammerzofe im Hauſe Lindberghs, Violet Sharp, kurz nach der Entdeckung des Kindesraubes Selbſtmord begangen. Der Haus⸗ meiſter Bhately verſtarb kurz nach Bekannt⸗ werden der Entführung. Das Kindermädchen Gow verließ kurz nach der Tragödie Amerika Unter Lawinen begraben bier Maliener und zwei kngländer opfer des weißen Todes St. Moritz, 7. Jan. Vier Italiener aus Mailand, zvei Damen und zwei Herren, die am Sonntagfrüh im Silvaplana⸗Gebiet eine Skiwanderung unternommen hatten, verfehlten bei der Abfahrt ins Roſegtal den Weg. Sie fuhren auf ein Schneebrett, das niederbrach und die vier Skiläufer unter ſich begrub. Zwei von ihnen konnten kurze Zeit darauf von anderen Skiläufern aus den Schnee⸗ maſſen geborgen werden. Jedoch blieben ſofort unternommene Wiederbelebungsverſuche erfolg⸗ los. Eine Rettungskolonne aus Pontreſina ſuchte den ganzen Sonntag bis zum Einbruch der Dunkelheit vergeblich nach den anderen beiden Verunglückten. Wien, 7. Jan. Zwei Skiläufer namens John Howard und Franklin Armſtrong wurden bei einer Beſteigung der Hochjochſpitze in den Oetztaler Alpen von einer Lawine ver⸗ ſchüttet. Die Leiche Howards wurde mit Hilfe der Lawinenſchnur, die aus dem Schnee her⸗ ausragte, gefunden. Die Leiche ſeines Gefähr⸗ ten konnte bisher noch nicht geborgen werden. Die beiden Engländer hatten die Fahrt ge⸗ gen den Raterfahrener Bergführer unternommen. Heute früh brach wiederum eine Expedition auf, um nach der Leiche des zweiten Verunglückten zu ſuchen. Derheerende Kälte in der Sowjet⸗Union Moskau, 7. Jan.(HB⸗Funk.) Am Sonntag und in der Nacht zum Montag dauerte in der Sowjet⸗Union die ſtrenge Kälte an. In Moskau wurden 33, in Tſcheljabinsk 45, in Pjatigorsk 25 und auf der Halbinſel Krim 19 Grad Celſius unter Null gemeſſen. Hingegen wird aus der Arktis, ſo z. B. von Nowaja Semlja und aus Matotſchkin⸗Schar verhältnismäßig warme Wit⸗ terung gemeldet; die Temperaturen liegen dort nur einige Grab unter Null. Bombenwerfer in Wilna Warſchau, 7. Jan. In Wilna wurde von unbekannten Tätern eine Bombe geworfen, die die Schaufenſterſcheiben einer Buchhandlung zertrümmerte. Perſonen ſind nicht zu Schaden gekommen. Feuerwerkskörper explodieren Vier Tote, fünf Schwerverletzte Belgrad, 6. Jan.(HB⸗Funk.) Am 5. Januar, dem Vortage der griechiſch⸗katholi⸗ ſchen Weihnachtsfeiertage, ereignete ſich in einem kleinen Geſchäft für Weihnachtsartikel eine folgenſchwere Exploſion, die vier Todes⸗ opfer forderte. Infolge eines unglücklichen Zufalles entzündete ſich bei der Vorführung von Kork ⸗ patronen der ganze Beſtand an Feuerwerks⸗ körpern, der im Geſchäft vorhanden war. Durch die Exploſion wurde die Tür derart ver⸗ ſperrt, daß die im Raum befindlichen Men⸗ ſchen nicht flüchten konnten. Der Geſchäfts⸗ inhaber und ſeine Frau ſowie zwei Kunden verbrannten, während fünf andere Kunden mit ſchweren Verletzungen gerettet werden konnten. —. eeee eeeeee, geſchloſſener Verſammlungen, auch ſolcher zu ge⸗ ſelligen Zwecken, ſoweit dieſe in Orten oder in Räumlichkeiten ſtattfinden, die dem Publikum gewöhnlich zugänglich ſind, vom 10. Januar bis zum Zeitpunkt der amtlichen Bekanntgabe des Abſtimmungsergebniſſes verboten wird. Von dieſer Regelung ſind jedoch Theater⸗ und Licht⸗ ſpieltheateraufführungen ausgenommen. Aus allen Teilen der Welt eilen ſie herbei Hamburg, 7. Jan. Der Tag der Saarab⸗ ſtimmung rückt näher und näher heran. Aus allen Teilen des Erdballes eilen die letzten Saardeutſchen herbei, um ihrer Abſtimmungs⸗ pflicht zu genügen. Mit dem Motorſchiff „Orinoco“ der Hamburg⸗Amerika⸗Linie trafen am Sonntagnachmittag wiederum etwa 20 Saardeutſche aus Weſtindien, Me⸗ xiko und Spanien in Hamburg ein. Nach dem Anlegen des Schiffes am Hapag⸗Kai in Kuhwärder begaben ſich Vertreter der Abtei⸗ lung Seefahrt der Auslandsorganiſation und des Saarvereins in Hamburg zur Begrüßung an Bord. knappen vier Tage unſeres Aufenthalts weid⸗ lich ausgenutzt, mit der Kreuzerbeſatzung zu⸗ ſammenzuſein, wann und wo es nur immer möglich war. Die Begrüßungsfeier des erſten Abends mußte beiſpielsweiſe ſo geteilt wer⸗ den, daß wir in vier verſchiedenen Gaſt⸗ und Klubhäuſern von unſeren Landsleuten empfan⸗ gen wurden. Eine hochwillkommene Verſtär⸗ kung fanden dabei die„Karlsruhe“⸗Abordnun⸗ gen durch Beſatzungsteile des Schulſchiffs „Deutſchland“, das auf ſeiner Ausbildungsreiſe kurz vor uns in Rio feſtgemacht hatte. Seine wie unſere Männer machten den ſtärkſten Ein⸗ druck auf die Braſilianer, vor allem immer durch ihre großen Geſtalten, das überwiegende Blondhaar und ihr ruhiges ſelbſtbewußtes Auf⸗ treten, Eigenſchaften, welche den queckſilbrigen dunkelhaarigen Südländern ſtets beſonders be⸗ eindrucken. Ueber das Stadt⸗ und Landſchaftsbild Rios etwas ſchreiben zu wollen, wäre ein undank⸗ bares Unterfangen bei der Vielzahl beſtberufe⸗ ner Federn, die ſolche Schilderungen ſeit lan⸗ gem zu Papier gebracht haben. Kein Wort iſt zu überſchwänglich, den ungeheuren Schmiß der Stadt zu beſchreiben, die mit ihrer weiten Hafenbucht tatſächlich zu dem Schönſten zählt, was Natur und Menſchenhand in beſeelter Schöpferkraft geſchaffen haben. Wenn auch während der erſten Tage unſeres Aufenthalts der berühmte Zuckerhut und der Corvovado ſtändig durch Regenwolken und ſtar⸗ ken Dunſt unſeren Blicken entzogen waren, ſo wurden wir in der abendlichen Stunde des Auslaufens durch ein Bild entſchädigt, das Rio ſeinen Ruf als einer der ſchönſten Städte der Welt verſchafft hat und das ſicher niemand von uns jemals vergeſſen wird: Unter den zarteſten Paſtellfarben, die die untergehende Sonne auf ee ae nduetame kcrdnme nur: lar hrevrenmentnemin- kaeirn kzstehem bmgastereeeEenne die Kuppen der hinter Rio liegenden Hügel und auf die über dem Rund ſchwebenden Wolken malt, hüllt ſich die Landſchaft allmählich in Dämmer und ſamtenes Dunkel. Plötzlich ent⸗ flammen an den Ufern der meilenlangen Mee⸗ resbuchten und die Hügel hinauf Millionen von ſchimmernden Lichtern. Wie von Zauberhand hingeworfen bleiben ſie liegen und erſtrahlen mit dem über der Stadt ſchwebenden Opallicht zu einer Hymne an die Schöpfung, die der Bra⸗ ſilianer bewußt gekrönt hat durch eine Nachts hell beleuchtete Chriſtusfigur, die auf der Spitze des Corcovado aus der Ferne geſehen, als ſeg⸗ nendes Kreuz die Stadt beſchirmt. Blick auf das 12000 Einwohner zählende Homburg vom Schloßberg(ehemals Burg und Feſte) aus geſehen. Von ihm aus ſieht man über den nördlichen Teil des Saargebiets und weit hinein in das Pfälzer Land. Am 13. Januar kehrt dieſes ſchöne deutſche Land zurück zum Reich und fuhr in ihre Heimat Schottland zurück Auch die Frau des verſtorbenen Hausmeiſters verlkeß Amerika und begab ſich nach England. Die Verteidigung behauptet, daß die Maſſen⸗ flucht der Dienerſchaft aus dem Hauſe Lind⸗ bergh in engſtem Zuſammenhang mit der Kin⸗ desentführung ſteht. Auch der zweite Verteidiger Hauptmanns, Rechtsanwalt Fiſherm, kündigt neue Maß⸗ nahmen der Verteidigung an. Er will Zeugen beibringen, daß Dr. Condon, der von Lind⸗ bergh für die Herſtellung der Verbindung mit den Entführern gewonnen war, der ſpäter das Löſegeld angeblich Hauptmann übergeben hat, ſich zur Zeit der Entführung in der Nähe der Beſitzung Lindberghs aufgehalten hat. Hauptmann, der bisher immer wieder ſeine Unſchuld beteuerte und der Gerichtsverhandlung mit einer äußerlichen Gleichgültigteit folgte, nimmt jetzt an den Vorgängen im Gerichtsſaal lebhafteſten Anteil. Als Lindbergh erklärte, Hauptmann als den Entführer an ſeiner Stimme zu erkennen, ſprang er erregt auf. Lindbergh ließ ſich nicht beirren, ſondern erklärte, Haupt⸗ mann ſei der Mann, der in der Nacht am Fried⸗ hof in Bronx die 50 000 Dollar Löſegeld von Dr. Condon über die Mauer gereicht erhalten habe. Dieſer Mann habe genau die gleiche Sprache geredet. Nachdem Lindbergh aus dem Zeugenſtand ge⸗ treten war, nahm ihn der Hauptverteidiger von Hauptmann in ein ſcharfes Kreuzverhör. Lind⸗ bergh blieb bei ſeiner Ausſage und betonte im⸗ mer wieder, daß er mit Sicherheit in Haupt⸗ mann den Entführer und Mörder ſeines Kindes zu erkennen glaube. litroen hoffnungslos? Die Gläubiger können ſich nicht einigen (Drahtmeldung unſeres Pariſer Berichterſtatters) Paris, 7. Jan. Die Lage bei Citroen ſcheint ſich noch weiter verſchlimmern zu wollen. Die den Arbeitern verſprochene endgültige Wieder⸗ eröffnung der Betriebe zwiſchen dem 8. und 12. Januar iſt ſtark gefährdet, denn die dazu er⸗ forderliche Einigung zwiſchen der Werkleitung, den Liquidatoren und den Gläubigern liegt offenbar noch in weiter Ferne. Von den am Donnerstag wieder eingeſtellten Arbeitern hat man bereits am Freitag eine beträchtliche An⸗ zahl abermals entlaſſen. Die Gläubiger ſind in drei verſchiedene Lager geſpalten. Die Reifenfabrik Mi⸗ chelin ſteht als größter Gläubiger für ſich, dann folgen 18 andere Großgläubiger, ſchließ⸗ lich etwa tauſend kleinere Lieferanten. Von einer Einheitsfront der Gläubiger iſt alſo keine Rede mehr. Zahlreiche, vor allem kleine Gläubi⸗ ger ſind durch die Nichtzahlung Citroens in Schwierigkeiten geraten und werden zum Teil ebenfalls Konkurs anmelden müſſen. Die Citroen⸗Papiere ſind inzwiſchen von 500 Franken Nominalwert auf 48 geſunken. berſchwundenes millionenvermögen Enttäuſchte Erben in England London, 7. Jan.(Eigene Meldung.) Als Major Morriſon im Oktober v. J. ſtarb, galt er als Millionär und einer der reichſten Leute in Großbritannien. Er beerbte im Jahre 1909 einen Onkel, der ihm 1 300 000 Pfund Sterling hinterließ. In den letzten 25 Jahren war er an einer ganzen Reihe großer Erb⸗ ſchaften beteiligt, in denen im ganzen über 6 750 000 Pfund Sterling verfügt wurde und bei denen er teilweiſe der Haupterbe war. Man glaubte ſelbſt bei vorſichtiger Schätzung anneh⸗ men zu können, daß ſich ſein gefamter Nachlaß auf etwa fünf Millionen Pfund belaufen würde. Nach Abwick⸗ lung des Nachlaſſes hat man jetzt feſtgeſtellt, daß von dieſen ungeheuren Beträgen nur die ſehr beſcheidene Summe von etwas über 5000 Pfund Sterling nachzuweiſen iſt. Auffallend iſt, daß auch das Teſtament des verſtorbenen Majors Summen erwähnt, die nicht entfernt die Höhe dieſes Betrages erreichen. Er verfügt in ſeinem letzten Willen nur über insgeſamt 270 000 Pfund Sterling. Die Erben des Toten befinden ſich in einer begreiflichen Aufregung. Man hält es kaum für möglich, daß Morriſon trotz der ſchweren Steuerlaſten das ganze un⸗ geheure Vermögen bis auf dieſen lächerlichen Betrag verbraucht haben kann. Man hält es für möglich, daß der Verſtorbene irgendwo Geheimkonten unterhält, von denen ſeine Familie keine Kenntnis hat. Macdonald iſt optimiſtiſch London, 7. Jan. In einer durch den Rundfunk verbreiteten Botſchaft an das bri⸗ tiſche Volk ſagte Miniſterpräſident Mac Donald u..: die Ausſichten ſeien verhei ßungs⸗ voll. Alles deute darauf hin, daß das neue Jahr eine Beſſerung des Handelsverkehrs, ſteigende Löhne und zunehmende Beſchäftigung bringen werde. Die jetzigen Verhandlungen zwiſchen Frankreich und Italien hätten in erſter Linie den Zweck, zu entdecken, wie Hinderniſſe für das gegenſeitige Vertrauen und die Sicher⸗ heit des Friedens beſeitigt werden könnten. Dieſe Verhandlungen berechtigten zu der Hoff⸗ nung, daß es im neuen Jahr einen großen Fortſchritt in der Beruhigung Eu⸗ xopas geben werde, Jahrgang 5— A Nr. 11— Seite 4 „Harenkreuzbanner“ Abendausgabe— Monkag, 7. Danuar 1935 Baden Die Scharlachgefahr überwunden Mudau, 7. Jan. Nachdem die Scharlach⸗ epidemie im Abflauen begriffen iſt, wurde am 3. Januar der Schulunterricht nach vierteljährlicher Unterbrechung wieder auf⸗ genommen. Keine Wurſtvergiftung Strümpfelbrunn(b. Moshach), 7. Jan. Wie wir zu dem gemeldetenjähen Tod der Ehe⸗ des Landwirts und Fuhrmanns Karl enz erfahren, iſt der Tod nicht durch Wurſt⸗ verziftung, ſondern durch akute innere Komplikation des Frauenkörpers eingetreten, wie die Leichenöffnung eindeutig ergeben hat. Jahresprämien bei der JG Farben Rheinfelden Rheinfelden, 7. Jan. Die IG Farben, Werk Rheinfelden, hat etwa 40 000 Mark an die Betriebsangehörigen und die Angeſtellten verteilt als Jahres⸗ prämie. Die Höhe derſelben richtet ſich nach der Zeit, die der Betreffende im Betrieb oder auf dem Büro tätig iſt und nach ſeinem Einkommen. Die höchſte Prämie erhielt ein Arbeiter, der 39 Jahre im Betrieb tätig iſt. Pfalz Unterſuchung auf den Geiſteszuſtand Landau, 7. Januar. Der 21jährige H. Schlinck aus Goſſersweiler, der im Novem⸗ ber ſeine Freundin auf dem Wege zur Ar⸗ beitsſtelle ermordet hat, wurde zur Beobach⸗ tung ſeines Geiſteszuſtandes auf einige Wochen in der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Klin⸗ genmünſter untergebracht. Die Anklage gegen Schlinck geht auf Mord. Die Verhand⸗ lung dürfte im Monat Februar vor dem »Schwurgericht Landau ſtattfinden. Rätſelhafter Skelettfund Kirchheimbolanden, 7. Jan. Bei Ro⸗ dungsarbeiten fanden Arbeiter kaum 15 Meter vom letzten Haus der Ortſchaft Stetten(Be⸗ zirksamt Kirchheimbolanden) in 50 Zentimeter Tiefe ein guterhaltenes Skelett einer ſehr großen männlichen Perſon. Im Augenblick iſt man mit Unterſtützung des Muſeumsdirek⸗ tors Dr. Sprater(Speyer) und eines Me⸗ diziners dabei, das Alter des Skeletts feſt⸗ zuſtellen. Ueber den Fund gehen allerlei Gerüchte um, zumal vor etlichen Jahrzehnten ein Mann aus Stetten morgens nach auswärts aing, um Geſchäfte zu erledigen, ſeitdem aber nie⸗ mals mehr geſehen wurde. 95 Jahre alt Münchweiler, 7. Jan. Die älteſte Ein⸗ wohnerin von Münchweiler a. d.., Frau Elifabeth Arenth geb. Braun, Witwe des Waldarbeiters Max Arenth, feierte heute in verhältnismäßig guter geiſtiger und körper⸗ licher Verfaſſung ihren 95. Geburtstag. Die Jubilarin hat insgeſamt neun Kindern das Leben geſchenkt, von denen noch ſechs am Leben ſind und ſelbſt ſchon als Hochbetagte mit ihrer Mutter den feſtlichen Tag begehen Es feiern weiter mit 33 Enkel, 18 Urenkel und ein Ururenkel. 25 Jahre Bürgermeiſter Becherbach, 7. Jan. Der Bürgermeiſter Gauer konnte am 1. Januar auf eine 25 jäh⸗ rige Amtstätigkeit als Bürger⸗ meiſter zurückblicken. Aus dieſem Anlaß überreichten ihm die drei Gemeinden der Bür⸗ germeiſterei, Becherbach, Gangloff und Roth, in dankbarer Anerkennung ſeiner ſelbſtloſen, unermüdlichen und zielſicheren Arbeit im Dienſte der Allgemeinheit, ein Ehrendiplom. Ein Muſrum auf der Madenburg Eſchbach, 7. Jan. Auf der Maden burg wird zur Zeit ein Muſeum eingerichtet, das die Geſchichte der Burg veranſchaulichen ſoll. Die Madenburg befand ſich früher im Beſitz der Biſchöfe von Speyer. In zwei großen Räumen werden ſämtliche Bilder und Wappen der Biſchöfe und andere Gegenſtände aus Fun⸗ den der Burg untergebracht. Das Modell eines Kriegsgefangenentheaters an der Weſtfront im Muſeum des Staatstheaters in Berlin. Dort wurde eine Sonderausſtellung„Kriegsgefange⸗ nentheater in Sibirien“ und„Kriegs⸗ und Zivilgefangenentheater aus Ile Lon⸗ gue und der Inſel Man“ eröffnet Bodenſtändige Jigeuner trotz Nomadenblut? Sie kraken 1417 in Deutſchland erſtmals auf Es macht ſich in der letzten Zeit wiederholt bemerkbar, daß Zigeuner ihren Beruf des herumziehenden Nomaden gegen eine Seß⸗ haftmachung zu vertauſchen, ernſtlich ge⸗ willt ſind. Unter mehreren typiſchen Fällen in Baden berichtete in den letzten Tagen unſer Blatt aus der Stadt Pforzheim von die⸗ ſem Beſtreben der dortigen Zigeuner. Es wird damit die Frage nach der Herkunft der Zigeuner aktuell. Darüber iſt folgendes zu ſagen: Die Frage, woher die Zigeuner kamen, hat den Forſchern manche Auseinanderſetzungen gebracht. Die Zigenner ſind ein eigenartiges Wandervolk, das in Vorder⸗Aſien, Nord⸗Afrika, faſt in ganz Europa und auch in Nord⸗Amerika angetroffen wurde. Ihre Heimat iſt das nordweſtliche In⸗ dien. Von dort zogen ſie durch Perſien nach dem unteren Meſopotamien, wo ſie mit wohl 1200„Zotts“ im 5. Jahrhundert n. Chr. an⸗ kamen.„Zotts“ hießen ſie damals, welcher Name in„Luci“ umgeändert wurde. Dort mußten ſie auf Veranlaſſung des damaligen Beherrſchers als Muſikanten umherziehen. Als um 850 n. Chr. Meſſina den Römern zur Beute fiel, ergoß ſich ein gewaltiger Zug der braunen Spielmannsleute durch Klein⸗Aſien nach Griechenland, wo ihnen in der Donau ein Führer nach Europa erwuchs. Sie erſchienen 1322 in Kreta und 1417 in Deutſchland. Man nannte ſie Zigeuner nach einem griechi⸗ ſchen Namen, den ſie in Klein⸗Aſien erhielten, oder auch„Aegypter“, da man glaubte, ſie ſtammten aus Aegypten. Die Zigeuner ſelbſt gaben ſich in Europa den Namen„Rom“ oder „Romani“, in Syrien„Dom“. Ihre Sprache zerfällt in mehrere Dialekte, deren Grund⸗ lage aber nordweſtindiſch iſt. Begreiflicherweiſe iſt vieles aus den Sprachen der Länder, in denen ſie gelebt haben und noch leben, in ſie aufgenommen. In Deutſchland war der Zigeuner nicht beſonders beliebt. Das mag wohl damit zuſammenhängen, daß kaum ein ſchärferer nationaler Gegenſatz denkbar iſt, als der zwiſchen dem ordnungsliebenden ſeßhaften Deutſchen und dem geſetz⸗ und kulturloſen Höhlenbewohner, der trotz all ſeiner Bemühungen für das Volksempfinden ein„un⸗ ſicherer Kantoniſt“ ſein wird. Heimiſcher hat er ſich auf ungariſchem Gebiet gefühlt. Ganzen Landſtrichen haben ſie ihr nationales Gepräge verliehen. Es ſind Nachkommen der Zigeuner, die von der Kaiſerin Maria Thereſia auf jenen Gebieten angeſiedelt und„Neubauern“ ge⸗ tauft wurden. Doch konnten ſie ſich nicht zur Aufgabe ihres Nomadenlebens und zum Be⸗ triebe eines ſeßhaften Gewerbes finden. Welche Mühe es koſtete, die„Neubauern“ auch nur in der Theorie für den Gedanken der Anſäſſigkeit zu gewinnen, ſteht in manch gro⸗ tesken Zügen auf den Blättern der ungariſchen Koloniſationsgeſchichte zu leſen. Von den Er⸗ werbszweigen einer anſäſſigen Bevölkerung ſind überhaupt nur diejenigen bei den Zigeu⸗ nern beliebt, die das Umherziehen oder minde⸗ ſtens eine freiere Beweglichkeit geſtattet. In⸗ telligenz und Wille des Zigeuners ſind auf leichtes Genußleben gerichtet. Darum finden wir ihn in der Klaſſe der herumziehen⸗ den Muſiker häufig vertreten. —————— Jur rechten Jeit zu Recht erleichtert Ueber 56 000 Mark blieben im Land Frankfurt, 7. Jan. An der Schweizer Grenze wurde der aus Ungarn ſtammende, zu⸗ letzt in Frankfurt anſäſſige Geza Grünber⸗ ger angehalten, als er ſich in die Schweiz be⸗ geben wollte. Er behauptete, nur 20 Mark bei ſich zu haben. Als man in den Fahndungs⸗ blättern nachſchlug, entdeckte man, daß ein Wil⸗ liam Grünberger zur Feſtnahme aufgegeben war. Es handelt ſich um einen Bruder des Geza. Man hielt es unter dieſen Umſtänden geraten, den Geza nicht ſo ohne weiteres in die Schweiz abdampfen zu laſſen. Es wurde eine Leibes⸗ ———————————————————————————————— Die Prüfung/ kr⸗ãhiung von Hans Schönteld Wem gehörte man eigentlich? War man Sohn ſeines Vaters oder Glied ſeiner Klaſſe? Gab es zweierlei Ehre— die perſönliche und die Klaſſenehre? Gab es zweierlei Ehrlichkeit — die gegen ſich ſelbſt, und die gegen die an⸗ deren? Wie kam eine zufällig und bunt zu⸗ ſammengewürfelte Gruppe junger Menſchen da⸗ u, ſich einem magiſch und wuchtig als Schick⸗ ſa aufzudrängen? Gab es kein Entrinnen? Das waren die Fragen, die dem Ober⸗ int Herbert Günther durch den Kopf chwirrten und ihm zeitweiſe ſolche Beklem⸗ mungen verurſachten, daß er nicht mehr aus noch ein wußte. Die Klaſſe hatte ihm einen gefährlichen Auftrag gegeben. Er ſollte ver⸗ die Prüfungsaufgaben zu erſpähen, die ein Vater, Studienrat Günther, für das ſchrift⸗ liche Abiturium in der Mathematik dem Pro⸗ vinzialſchulkollegium einreichen wollte. Erſt hatte er ſich gegen dieſe Zumutung ge⸗ ſträubt. Er war doch kein Spion und fühlte auch keine Anlage für dieſen Beruf in ſich. Aher ſie hatten ihn bei der Klaſſenehre gepackt. Krieg iſt Krieg, und Spionieren im Krieg gilt als kein unedles Handwerk. Bildete man nicht zwei Parteien? Die Prüflinge auf der einen— die Prüfer auf der anderen Seite? War man mit einem Lehrer verſippt, ſo hatte man die Pflicht und Schuldigkeit, die Vorteile, die aus ſolcher Verſippung entſprangen, für die Klaſſe nutzbar zu machen. Kurz und gut.. Eines Nachmittags ſchien die Gelegenheit günſtig. Der Vater war gerade bei einer Kon⸗ ferenz. Mit ſchlechtem Gewiſſen umſchlich Her⸗ bert Günther den Schreibtiſch, auf dem alles ſo peinlich geordnet war, daß man es mit einem Blick überſehen konnte. Hier lag ein Stoß un⸗ korrigierter Hefte, dort der geſpitzte Bleiſtift, zur Seite das Lehrbuch der höheren Mathematit und daneben die Sitzungsberichte der Akademie der Wiſſenſchaften, die Vater ſich regelmäßig kom⸗ men ließ. Alle dieſe Gegenſtände hatten gleich⸗ ſam vom Vater etwas abbekommenz; ſie ſchienen Herbert mißtrauiſch anzublicken, als wüßten ſie, daß er nicht mit reinlichen Abſichten in das Zimmer gekommen war. Dem Himmel ſei Dank, Notizblätter lagen auf dem Schreibtiſch nicht umher. Der Pri⸗ maner atmete auf. Er würde ganz einfach ſeiner Klaſſe ſagen, daß er ſein möglichſtes ge⸗ tan hätte und daß der Verſuch mißlungen wäre. Seine Miſſion war beendet. Schon wollte er das Arbeitszimmer verlaſſen, als ihm plötzlich auffiel, daß der Schlüſſel in einem Schreibfach ſteckengeblieben war. Ein ungewöhnlicher Vorgang, denn der Vater hatte ein Schlüſſelbund, das er ſtets bei ſich trug. Jedes der Fächer war mit einem beſonderen Schlüſſel aufzuſchließen. Sund der Vater dieſen einen Schlüſſel vom Bund losgelöſt, dann mußte er wohl die Abſicht gehabt haben, ihn geſondert aufzubewahren, weil... weil dieſee Fach ein Geheimnis barg. In der Eile des Aufbruchs zur Konferenz hatte er dann gerade dieſen Schlüſſel ſteckenlaſſen. Für den Vater eine Tücke, für den Sohn aber ein Wink des Schickſals. Herberts a ſpielten mit dem Schlüſſel. Er fühlte ſich glatt und kalt zwiſchen den feuch⸗ ten ſen an. So, jetzt war⸗ das Fach ge⸗ ſchloſſen. Aber nein— das durfte er nicht tun. Der frühere Zuſtand mußte wieder⸗ hergeſtellt werden. Er ſchloß wieder auf, und dabei geſchah es, daß das Fach gleichſam von ſelbſt aufſprang. Er war tief erſchrocken. Gab es das— daß Ge⸗ viſitation angeordnet. Als man ſeinen Koffer durchſuchte, entdeckte man an Bargeld 43 076 Mark, außerdem Zinsſcheine im Werte von 13 000 Mark. Dieſe Werte wurden jetzt vom Schöffengericht Frankfurt in objektivem Ver⸗ fahren eingezogen. Beträchtlich erleichtert, konnte Geza ſich nach dem Süden begeben. 925 Jahrfeier der Würzburger Fiſcherzunft Würzburg, 7. Jan, Die Würzburger Fi⸗ ſcherzunft, die ihre Entſtehung bis in das Jahr 1010 zurückführt und ſomit zu den älteſten Zünften Deutſchlands gehört, beging heute den 925. Jahrestag ihrer Gründung. Nach altem Herkommen fand am Morgen in der Bur⸗ genſtände ſelbſttätig arbeiteten! Daß gleichſam er ihr Werkzeug war, und nicht umgekehrt ſie das ſeine? Schon ſpürte er ein Fluidum, das von dem offenen Fach auf ihn überſtrömte und ſeine Entſchlußkraft lähmte. Er begriff plötzlich den prickelnden Reiz des Verbotenen, die große Sünde, die an ihn herankroch und ihn fiebern ließ. Sein Blut rebellierte, und er koſtete das Erregende dieſes ungewohnten Zuſtandes nicht ohne Wonne aus. Wie herrlich war es, wider den Stachel zu löken. Ein ganz neues, ein unerhörtes Gefühl! Seine Augen umkreiſten ſchon mit dem be⸗ ſtimmten Entſchluß der Beſitzergreifung den Inhalt des Faches. Auch hier herrſchte muſter⸗ hafte Ordnung, wie auf der Schreibtiſchplatte. In einer Ecke waren Briefe aufgeſchichtet, die ſeine Neugierde nicht reizten. n einer an⸗ deren Ecke aber— er ſchrie faſt auf— ja, da waren Zettel mit Aufgaben und Formeln. Und darüber ſtanden die geheimnisvollen Buch⸗ ſtaben: P. S. K. Das konnte nichts anderes heißen als Provinzialſchulkollegium. Mit zit⸗ ternden Fingern griff er nach den Notizblät⸗ tern. Wenn er ſie raſch abſchrieb? Es traf ſich gut, daß heute niemand zu Hauſe war. In einer halben Stunde konnte er mit der Abſchrift fertig ſein. Dann wollte er die Blätter an die — 3 Stelle legen, an der er ſie entdeckt Studienrat Günther kehrte in ſchlechter Stim⸗ mung von der Konfrenz zurück. Er hatte mit Wendling, einem jungen Dachs, der noch nichr lange an der Anſtalt unterrichtete, einen kleinen Zuſammenſtoß gehabt. Wendling, ein Fana⸗ tiker in ſeinem Fach, hatte ihm vorgeworfen, daß er zu milde Zenſuren erteile. Man müſſe die ſchwarzen und weißen Schafe wieder ſchär⸗ fer voneinander ſondern. An den ſchwierigſten Aren müßten die jungen Köpfe das Denken ernen. Jungmeiſter. kurduskirche ein Feſtgottesdienſt ſtatt, anſchlie⸗ ßend erfolgte im Zunfthaus die Aufnahme der Nachdem es den Fiſcherfamilien an männlichem Nachwuchs fehlt, wird das auf längere Zeit die letzte Aufnahme geweſen ſein. Bayern Rundfunk⸗-Programm für Dienstag, 8. Januar Mühlacker:.10 Chorat und Morgenſpruch..30 Zeit⸗ angabe, Frühmeldungen und Wetterbericht..00 Frühtonzert..30 Schallplatten. 10.00 Nachrichten. 10.45 Muſizierſtunde. 11.45 Funkwerbungskonzert. 11.45 Wetterbericht und Bauernſunk. 12.00 Mittags⸗ konzert. 13.05 Saardienſt, Nachrichten und Wetterbe⸗ richt. 13.15 Mittagskonzert(Fortſ.). 15.00 Kinder⸗ ſtunde. 16.00 Nachmittagskonzert. 17.30 Deutſche Hausmuſik. 18.30 Blasmuſik. 19.30 Unterhaltungs⸗ konzert. 20.00 Nachrichten. 20.15 Stunde der Nation. 21.00 Orcheſterkonzert. 22.00 Nachrichten. 24.00 Nacht⸗ muſik. Deutſchlandſender:.30 Choral..35 Frohes Schall⸗ plattenkonzert mit Harry Gondi. 10.60 Neueſte Nach⸗ richten. 11.40 Der Bauer ſpricht— der Bauer hört. 12.00 Mittagskonzert. 13.45 Nachrichten. 14.00 Rund um die Berolina(Schallplatten). 16.00 Bunter Nach⸗ mittag. 18.00 Kammermuſik. 19.20 Unterhaltungs⸗ konzert. 20.00 Nachrichten. 20.15 Stunde der Nation. 21.00 Blasmuſik. 22.00 Wetterbericht und Nachrich⸗ ten. 23.00 Volkslieder und Tänze. 24.00 Kammer⸗ muſik und Lieder. Wie wird das Wetter? Bericht der öffentlichen Wetterdienſtſtelle Frank⸗ furt a. M Mit der weiteren Verſtärkung des oſteuro⸗ päiſchen Hochdruckgebiets dringen kältere Luft⸗ maſſen jetzt raſch über Deutſchland weſtwärts vor. Sie werden auch uns raſch Froſtzunahme und die Entwicklung einer Kälteperiode brin⸗ gen. Die Ausſichten für Dienstag: Noch meiſt be⸗ wöltt und auch einzelne Schneefälle, ſpäter zeit⸗ weilig aufheiternd, bei lebhaften öſtlichen Win⸗ den Froſtzunahme. .., und für Mittwoch: Bei öſtlichen Winden Fortdauer des Froſtwetters. Rheinwasserstand 5. 1. 35 7. 1. 35 Waldshut 192 198 Rheinfelcden 196 198 Feach„ 106 108 Kehl»ο Oο 212 22¹ 363 382 Manuheim„ 263 283 192 20¹ 238 268 Zur Erinnerung an die furchtbare Grubenkata⸗ ſtrophe von Offel die ſich am 5. Januar vor einem Jahr ereignete, haben die tſchechiſchen Bergleute an der Unglücksſtätte dieſes Denkmal errichtet ——— Gewiß— es ließ ſich manches für dieſen Standpunkt ſagen, aber Günther hatte es doch nicht nötig, ſich von einem jungen Kollegen, deſſen Erfahrungen an ſeine nicht heranreichten, Belehrungen geben zu laſſen. Er ſetzte ſich an ſeinen Schreibtiſch und... ſtutzte. Der Schlüſſel ſtak im Fach. Ein unbeſtimmter Verdacht ſtieg in ihm auf. Dann beſann er ſich, daß er ſelbſt wohl den Schlüſſel abzuziehen vergeſſen hatte. Er öffnete und überzeugte ſich, daß alles an der gleichen Stelle lag wie vorher. Nachdenklich nahm er die Blätter aus der Lade, ließ ſie durch ſeine Finger gleiten und legte ſie dann wieder ins Fach, das er ſorgfältig abſchloß. Einen Augenblick ſpäter war er in Herberts Zimmer, Der Junge hatte den Kopf tief zwi⸗ ſchen Büchern ſtecken. Verlegen ſprang er auf, als der Vater das Zimmer betrat. „Du ſiehſt ſchlecht aus“, ſagte der Studien⸗ rat, während er ſeinen Sohn forſchend betrach⸗ tete.„Müßteſt mehr an die Luft gehen, mein Junge!“ „Ich war ſchon an der Luft“, log Herbert. „Während du in der Konferenz warſt, habe ich einen Spaziergang gemacht.“ Er kam ſich wie ein abgebrühter Verbrecher vor, der die Spuren ſeiner Tat zu verwiſchen ſucht. Aber der Vater hatte offenbar keinerlei Verdacht In der Klaſſe war Herbert am nächſten Tag der Held. Daß ihm das Unglaubliche gelungen war, erſchien allen wie ein Wunder. Von dem Gewiſſenskonflikt, den er durchzumachen gehabt hatte, durfte er natürlich niemanden etwas merken laſſen. Freude herrſchte beſonders unter den Minderbegabten. Damit nicht die ganze Klaſſe gute Arbeiten liefere, was auffallen mußte, wurden beſtimmte Fehler ausgeklügelt, die von den ſchlechteren Mathematikern in ihre Arbeiten eingefügt werden ſollten. (Schluß folgt.)) 3 Jahrgar Vor e der küh Rundfun Vollkomn den Leut erzählt Muſik ur wäre als verſpottet mit ſeine geln der verbläut Chronikei doch nicht lieferung zu berich tiger Sick den Gede gung lau Beruhigu — die Er funks gar Ein ur In Me ſchichten 1 „Tiſchlein heimnisvt berkräftig⸗ Hörrohr möglicht, was er h nen, daß Wünſchen faßte, doc eindeutig unmöglich der Techn Wunder 1 berrohr d lichung ge S Die Ra dem Kriee wußte jed den Jahre Rundſunk lichen Vol Unſere mit ihm( ten den trauen, de ten Dinget Ernſtes ei ein braver weltvergeft apparat v Als am d einen Gro ſie den A ihn ſamt f aus. Es i und beſon gibt es n Witterung bringen. S in dieſem Belehrung⸗ »den Leutch ren Proph wirkungen ſchließlich ſammelt Bleiſtiftſpi glaubt an warum ſol zielle Anſie Als der ders die 2 wehrend e ſtändlichen ſtand, der „Den Wi eine gehör mentlich in der Operet neuerdings Auch„Die Gitta Alpa Regine Klo gezogen iſt. den gewor erſchwinglic einmal unk übel. Erſt trittshonore und außerd. lehnte dieſe halten, daß gewöhnen in den ſelig Berlin 1000 mals freilie Das Mac „Verliebte der deutſck empfindſam ſchen Quali in bezug a ſemble faſt Das Libret wald und Földes und Brodſky, d. Operettener Ein ne Der unga Dramen in er dieſe Sp r 1935 iſchlie⸗ me der milien as. auf n ſein. 30 Zeit⸗ jht..00 hrichten. skonzert. Mittags⸗ Zetterbe⸗ Kinder⸗ Deutſche altungs⸗ Nation. ) Nacht⸗ Schall⸗ te Nach⸗ ler hört. 0 Rund er Nach⸗ altungs⸗ Nation. Nachrich⸗ rammer⸗ er? Frank⸗ oſteuro⸗ e Luft⸗ ſtwärts inahme e brin⸗ eiſt be⸗ er zeit⸗ n Win⸗ Winden 7. 1. 35 198 198 108 22¹ 382 283 201 268 benkata⸗ nar vor echiſchen denkmal dieſen es doch kollegen, reichten, ſich an Schlüſſel icht ſtieg er ſelbſt n hatte. s an der hdenklich ließ ſie ie dann chloß. Herberts ief zwi⸗ er auf, Studien⸗ betrach⸗ n, mein Herbert. habe ich rbrecher rwiſchen keinerler ten Tag elungen zon dem gehabt etwas rs unter e ganze uffallen eklügelt, in ihre gt.) Jahrgang 5— A Rr. 11— Seite 5. „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Montag, 7. Januar 1935 Poesie und Tecdinik: Jen Nunclfunlz als Fꝛeuncl und Rameꝛacl Vor einigen Jahrzehnten noch hätte ſelbſt der kühnſte Techniker die Entwicklung des Rundfunts zu ſeiner heutigen Publizität und Vollkommenheit nicht für möglich gehalten. Wer den Leuten von einem kleinen, hölzernen Kaſten erzählt hätte, der aus aller Herren Länder Muſik und Nachrichten unverfälſcht überbringt, wäre als phantaſtiſcher Träumer verſchrien, verſpottet und, wenn er an den Unrichtigen mit ſeiner Mär gekommen wäre, nach allen Re⸗ geln der Kunſt bei lebendigem Leibe gehörig verbläut und gebeutelt worden. Da in den Chroniken früherer Zeiten ein ſolcher Fall je⸗ doch nicht verzeichnet, auch die mündliche Ueber⸗ lieferung von einer derartigen Gewalttat nichts zu berichten weiß, läßt ſich mit hundertprozen⸗ tiger Sicherheit annehmen, daß erſtens niemand den Gedanken einer drahtloſen Tonübertra⸗ gung laut werden ließ und zweitens— zur Beruhigung ängſtlicher Gemüter ſei es geſagt — die Entdeckung und Einführung des Rund⸗ funks ganz unblutig vonſtatten ging. Ein uralter Wunſchtraum findet Erfüllung In Märchen, in Sagen und alten Fabelge⸗ ſchichten wird neben dem fliegenden Teppich, „Tiſchlein deck dich“, dem Zauberſpiegel, ge⸗ heimnisvollen Elfenbeinſtab und anderen zau⸗ berkräftigen Dingen immer wieder auch ein Hörrohr erwähnt, das es ſeinem Beſitzer er⸗ möglicht, über jede Entfernung zu erlauſchen, was er hören will. Es läßt ſich daraus erken⸗ nen, daß die Menſchheit ſich mit derartigen Wünſchen und Träumereien ſchon lange be⸗ faßte, doch, wie die Form dieſer Erzählungen eindeutig beweiſt, zugleich die Erfüllung für unmöglich hielt. Wie der grandioſe Fortſchritt der Technik in den letzten Fahrzehnten manches Wunder wahr werden ließ, hat auch das Zau⸗ berrohr der Märchen im Radio ſeine Verwirk⸗ lichung gefunden. Schwindel oder Teufelswerk? Die Radioübertragung als ſolche war vor dem Kriege ſchon bekannt. Die Allgemeinheit wußte jedoch wenig oder nichts davon. Erſt in den Jahren nach dem Krieg entwickelte ſich der Rundſunk zu einem heute nicht mehr entbehr⸗ lichen Volksgut. Unſere Großväter und ⸗mütter konnten ſich mit ihm lange nicht befreunden. Sie betrachte⸗ ten den kleinen Kaſten mit Scheu und Miß⸗ trauen, denn„ſowas kann doch nicht mit rech⸗ ten Dingen zugehen“. Manche vermuteten allen Ernſtes ein Teufelswerk dahinter. So wurde ein braver Landarzt, der den Bauern in ſeinem weltvergeſſenen kleinen Grenzdorf einen Radio⸗ apparat vorführte, als Hexenmeiſter verſchrien. Als am darauffolgenden Tage ein Hagelſchlag einen Großteil der Ernte vernichtete, machten ſte den Arzt dafür verantwortlich und jagten ihn ſamt ſeinem Teufelstaſten zum Dorfe hin⸗ aus. Es iſt dies durchaus nicht verwunderlich und beſonders zu belachen, denn ſelbſt heute gibt es noch abergläubiſche Menſchen, die die Witterung mit dem Radio in Verbindung bringen. Sie ſchreiben auch den Schneemangel in dieſem Jahre auf ſeine Koſten, gutmeinende Belehrungen fruchten nichts. Laſſen wir alſo »den Leutchen das Vergnügen uno ſie in düſte⸗ ren Prophezeiungen über die kosmiſchen Aus⸗ wirkungen des Rundfunts ſchwelgen. Es hat ſchließlich jeder ſein Steckenpferd. Der eine ſammelt Zündholzſchachteln, der andere kaut Bleiſtiftſpitzen und ſeine Fingernägel, der dritte glaubt an die Unſterblichkeit der Maikäfer— warum ſollte nicht ein vierter eine ganz ſpe⸗ zielle Anſicht über Wetter und Radio haben? Auf dem Land Als der Rundfunk aufkam, ſtellten ſich beſon⸗ ders die Bauern dieſer neuen Erfindung ab⸗ wehrend entgegen. Ihr realer, dem Gegen⸗ ſtändlichen und Faßbaren zugewandter Ver⸗ ſtand, der dem Althergebrachten und Erprob⸗ ten den Vorzug gibt, lehnte ihn als„neu⸗ modiſch“, was dasſelbe heißt wie„unbrauch⸗ bar“, ab. Durchaus verſtändlich; denn eine zeit⸗ lang war es wirklich ſo, daß das meiſte, was aus der Stadt kam, das geruhſame, pflichter⸗ füllende Daſein des Bauern in irgendeiner Weiſe bedrohte. Heute, da er den Rundfunk er⸗ probt und ſeine Vorzüge erkannt hat, iſt er ſein treueſter Anhänger. Man gehe nur an Winterabenden durch ein Dorf. Verſchwommene Muſikklänge dringen aus den Häuſern und die Dirnen und Burſchen ſingen dazu. Die ganze Familie ſitzt um den Tiſch verſammelt. Großmutter ſtrickt, der Vater ſchmaucht ſeine Pfeife, die Mutter flickt Hoſen und Strümpfe, die jungen Sprößlinge und die Muſik zaubert Frohſinn in alle Geſichter. Har⸗ moniſch fügt ſich der Radio in das weltabge⸗ ſchloſſene Daſein der Bauern ein. Darüber hin⸗ aus läßt er alte, vergeſſene Bräuche in neuer Form wieder auferſtehen. Man kommt an den Abenden zuſammen, um gemeinſam den fröh⸗ lichen Weiſen zu lauſchen. Beim Plaudern und Erzählen werden alte Geſchichten lebendig, man erinnert ſich an der Großeltern Tun und wenn heute wieder in manchen Dörfern der Kunkel⸗ ſtubenzauber auferſteht, iſt nicht zuletzt der Ra⸗ dio daran ſchuld. ... uUnd in der Stadt hat der Rundfunk in manchen Familien die Lebenshaltung grundſätzlich geändert. Viele Ehegatten, denen das Wirtshausgehen früher Bedürfnis war und zur Ablenkung notwendig ſchien, bleiben gerne zu Hauſe, denn für die Auffriſchung der Lebensgeiſter ſorgt in beſter Weiſe das ſchöne Radioprogramm. Morgens vertreibt frohe Muſik das letzte Verſchlafenſein. Der Tag wird feſtlich eingelei⸗ tet und wer gutgelaunt ſein Tagewerk beginnt, dem wird es gelingen. Auch das Mittageſſen ſchmeckt nochmal ſo gut, wenn es von„Tafel⸗ muſik“ bealeitet iſt. Es iſt überflüſſig, von dem vielen Guten und Schönen, was der Rundfunk uns ſchenkt, zu Achtung Achtung Sie hören e Einer der alten Funletirme des Keichssenders Stutt gari (vor der Niederlegumg) Photo: Wolfg. Marschall berichten. Wer glücklicher Beſitzer dieſes Freu⸗ denſpenders iſt, weiß ihn ohnehin zu ſchätzen und wer kein Radio hat, dem wollen wir ob dieſem Mangel nicht das Herz noch ſchwerer machen. gl. Ein Abend bei Matroſen Wieder klang ein ſchriller Pfiff,— das(für den Seemann) bekannte Kommando:„Klar zum Manöver“ durch den Saal„Zur Flaggen⸗ parade“,„Front zur Flagge“,„Heiß Flagge“! Mit dieſer marinetraditionellen Eröffnung aller Veranſtaltungen des Marinevereins 1895, begann die letzte Jahresveranſtaltung im„Ball⸗ hausfaal“. Ausgeführt von einer Gruppe der Marine⸗ Hitler⸗Jugend, ſtieg die Flagge der Marine unter den Klängen des preußiſchen Präſentier⸗ marſches langſam am Maſt empor.„Rührt euch!“ und während das Uebrige ſich ſetzte, bil⸗ dete die Marine⸗Hitler⸗Jugend einen Sprech⸗ chor, der in mahnenden Worten Verſe K. F. Meyers zum Vortrag brachte. Nummer drei folgte:„U⸗Boot auf Fernfahrt!“ Hinter dem aufgehenden Vorhang wurde ein-Boot bei grober See und aſchgrauem Himmel ſichtbar. Eine ſehr gute Stimmung zu dem folgenden. wie eine Viſion aufſteigenden tragiſchen Fall eines U⸗Boot⸗Untergangs aus dem Welttrieg. um Weihnachten. Muſik untermalte das ergrei⸗ fende Wort, bis das Ganze ausklang in dem gemeinſamen Lied:„Ich hab' mich ergeben“. Wenn ſolche Dinge von Menſchen vorgetragen werden, hinter denen unmittelbar das eigene Erlebnis als Erinnerung ſteht, bedarf es wei⸗ ter keines anderen Schmuckes und ſonſtigen Bei⸗ werkes, da wirkt allein das Wort im Vortrag als ein nationales Monument von etwas ganz Großem und Vergangenem. Hier iſt der Stoff. folgend noch an dem ſoldatiſche Vereine bei ihren Feiern unmittelbar anknüpfen ſollten. Zählte doch der Vortragende, Kamerad Geiſt, zu der tapferen U⸗Bootbeſatzung von„U“, deſſen Tat ewig in Erinnerung bleibt! In der nun folgenden Anſprache wies der Vereinsführer, Emil Feiber, mit aufrütteln⸗ den Worten auf das Unvergängliche ſeemänni⸗ ſchen Lebens hin und auf den Wert deutſchen Marinegeiſtes. Aus ſeinen Worten klang die Freude aus zum Dritten Reich und ſeinem Führer, der auch der jungen Reichsmarine größ⸗ tes Intereſſe zeigt! Die Muſik— Homann⸗Webau— ſtattete die⸗ ſen⸗erſten Teil mit guten Märſchen aus. Im zweiten Teil, dem Heiteren des Abends, brachten ein Sing⸗ und Hörſpiel, vorgetragen von jungen Mädchen mit dem bekannten„Ver⸗ einsregiſſeur“ humorvolle Abwechſlung. Wie eine Bombe aber ſchlug die Definierung des „Schiffers“ des Ebengenannten ein! Heitere Lachſalven begleiteten denn auch das Ungetüm eines Schiffsartilleriematroſen und man kann ſagen:„Das iſt dem„Geiſt“(d. ält.) gut ge⸗ lungen“. Akkordionſolis und Muſik füllten die Lücken und wieder klang der ſchrille Pfiff, alles erhebt ſich von den Plätzen„Zur Flaggen⸗ parade—„Hol nieder Flagge“! und mit den Klängen des Flottenliedes wurde die Flagge wieder niedergeholt, der Abend war beendet. Ein ſchneidiger Sylveſtertanz ließ auch nach⸗ manche Saite eines echten See⸗ manns klingen! m. Zwei 80jährige Sängerveteranen Dem„Arion Mannheim“ Iſemannſcher Männerchor war es vergönnt, den 80. Geburts⸗ tag zweier Sängerkameraden zu feiern, die ein volles Menſchenalter dem deutſchen Liede ge⸗ dient haben. Ueber 60 bzw. 50 Jahre ſind es her, daß die Herren Georg Thoma und Jakob Haas dem Deutſchen Sängerbunde beigetreten ſind, und ihm in reſtloſer Pflicht⸗ erfüllung bis heute die Treue bewahrlten. Beide Jubilare ſind bereits einige Jahre zuvor mit der höchſten Anerkennung ſangesbrüderlicher Treue, dem Ehrenbrief des Deutſchen Sänger⸗ bundes, ausgezeichnet und zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt worden. Aus dieſem Anlaß veranſtaltete der Arion am vergangenen Samstag einen Ehrenabend in ſeinem Vereinslokal„Geſellſchaftshaus“. Nach⸗ dem„Der Tag des Herrn“ verklungen war, richtete der Vereinsführer Fink Worte des Dan⸗ kes an die beiden Jubilare für die dem Verein und dem Deutſchen Sängerbund bewieſene An⸗ hänglichkeit und ſprach unter Ueberreichung eines Angebindes die herzlichſte Gratulation aus. Der ſtellvertretende Führer Kern kam zu dem Schluß, daß echte Kameradſchaftlichkeit und Freundſchaft, wie ſie die Jubilare hegten, neben der Pflege des deutſchen Liedes vorhanden ſein müſſen, wenn ein Verein auf feſtem Boden ſte⸗ hen ſoll. Die Jubilare dankten in bewegten Worten und gelobten Treue zum Arion bis an ihr Lebensende. Geſangliche und rezitatoriſche Darbietungen füllten den Abend aus. „Die Berufsſchule der Deutſchen Arbeitsfront ſetzt ab heute, Montag, die im Oktober v. J. begonnene Arbeit fort. Sämtliche Lehr⸗ gänge laufen ab dieſer Woche zu der ſeinerzeir feſtgelegten Zeit weiter. Die neuen Lehr⸗ gänge beginnen ab Montag, 14. Januar. An⸗ meldungen Mien die Geſchäftsſtelle in C 1, 10, Zimmer 13, entgegen. ————————————————————————————————————————————————— Ein„Star“ wird beſcheiden Den Wienern ſpricht man im allgemeinen eine gehörige Portion Gutmütigkeit zu. Na⸗ mentlich in Theaterdingen und ganz beſonders der Operette gegenüber ſind ſie duldſam. Aber neuerdings'fallt ihnen doch nicht mehr alles. Auch„Die verliebte Königin“ nicht, als welche. Gitta Alpar, zu deutſch: die ungariſche Jüdin Regine Klopfer, ſoeben im Scala⸗Theater ein⸗ gezogen iſt. Dabei iſt die Diva doch ſo beſchei⸗ den geworden mit ihren Forderungen, direkt erſchwinglich für die Wienerſtadt. Aber, daß ſie einmal unbeſcheiden war, nimmt man ihr ſehr übel. Erſt im Vorjahr forderte ſie ein Auf⸗ trittshonorar von 1500 Schilling pro Abend und außerdem 25 Prozent der Einnahmen. Man lehnte dieſes herzlos ab, ohne ihr zugute zu halten, daß ſie ſich nur ſchwer an die neue Zeit gewöhnen konnte und im Geiſte noch immer in den ſeligen Rotter⸗Zeiten weilte, wo ſie in Berlin 1000 Reichsmark abendlich bekam. Da⸗ mals freilich hatte ſie auf Wien gepfiffen. Das Machwerk, in dem ſie auftritt, eben jene „Verliebte Königin“, weiſt nach den Berichten der deutſchdenkenden Wiener Preſſe einen empfindſamen Mangel an jeglicher künſtleri⸗ ſchen Qualität auf, hat dafür aber den Vorzug. in bezug auf Autoren, Komponiſten und En⸗ ſemble faſt 100prozentig„reinraſſig“ zu ſein. Das Libretto ſtammt von den Herren Grün⸗ wald und Löhner⸗Beda nach einer Idee von Földes und Harmath, die Muſik von Nikolaus Brodſky, das genügt wohl, um das neueſte Operettenereignis gebührend zu kennzeichnen. Ein neuer Reinfall Oedön Horvaths Der ungariſche„Dichter“ Oedön Horväth, der Dramen in deutſcher Sprache ſchreibt, obſchon er dieſe Sprache nicht beherrſcht, und deſſen Stücke„'ſchichten aus dem Wiener Wald“ und „Kaſimir und Karoline“ bei uns noch in wenig gutem Andenken ſtehen, hat jetzt mit einem neuen Werk im Züricher Schauſpielhaus einen ausgeſprochenen Mißerfolg ernten können. „Hin und Her“ nennt er dieſes neue Stück, dem eine Zeitungsnotiz von einem Manne zugrunde liegt, der eine Nacht lang auf einer Brücke zwi⸗ ſchen zwei Staaten, von denen keiner ihn be⸗ herbergen will, ausgeſetzt wird. Das wäre an ſich kein ſchlechter Komödieneinfall, der aber von einem Dichter geſtaltet ſein will. Horväth dage⸗ gen zerdehnte und trivialiſierte die Geſchichte ſo, daß man den ganzen Abend aus dem Gäh⸗ nen nicht herauskommt und außerdem zeichnet er Volkstypen, die alles andere als volkstüm⸗ lich ſind, ſondern Ausgeburten einer Literaten⸗ phantaſie. Selbſt die gewiß nicht engherzige Schweizer Preſſe meint, daß das Stück kaum über die Grenzen Zürichs hinausgehen wird. Man ſpricht davon, daß das Niveau dieſer „Komödie“ noch niederiger wäre als das ſeiner früheren Stücke, wenn das überhaupt noch möglich iſt. Ueberführung der Gebeine Franz Liſzts nach Ungarn? Ein Nachkomme und Erbe des Komponiſten Franz Liſzt, der in Ungarn lebt, hat an die Behörden des Bezirks Oedenburg die Bitte um Ueberführung der Gebeine Liſzts nach Ungarn gerichtet mit der Begründung, daß Franz Liſzt in ſeinem Teſtament den Wunſch ausgeſprochen habe, in Ungarn zur letzten Ruhe beſtattet zu werden. Die Bezirksbehörden haben ſich dar⸗ aufhin an die ungariſche Regierung mit dem Erſuchen gewandt, die Ueberführung zu ver⸗ anlaſſen. Wie wir den kilm ſehen Palaſt und Gloria: „Abenkeuer eines jungen Herrn in Polen“ Ein verfilmter Roman und ein gut verfilm⸗ ter dazu. Guſtav Fröhlich, der Regiſſeur und Darſteller der Hauptrolle, leiſtet mit ſeinem vielſeitigen Können dafür Bürgſchaft. Krieg und Liebe, die alten Gegenſätze, ſpeiſen in abwech⸗ ſelnder Folge dieſen Filmſtreifen. Die Handlung ſpielt in Polen. Der öſter⸗ reichiſche Leutnant lernt vor Kriegsusbruch in Rußland eine Gräfin kennen, verliebt ſich, kommt aber durch den Krieg als Zwangsein⸗ quartierung auf das polniſche Gut der Gräfin. Ohne Zweifel ein Knt u der reiche Verwicklungen in ſich birgt. Guſtav Fröh⸗ lich(als Regiſſeur von Rudolſ van der Noß unterſtützt) nutzt dieſe Spionageatmo⸗ ſphäre bis zum äußerſten aus und der Film iſt von zahlreichen ſpannenden Momenten durch⸗ zogen. Echte Spionagegeſchichten erhalten einen wichtigen Teil und doch könnte man kaum be⸗ haupten, daß der Film bloße Senſationsmache wäre. So zeigt ſich Fröhlichs Arbeit in weiſem Maßhalten zwiſchen zuviel und zuwenig. Fröhlich ſelbſt gibt mit hohen Schauſpieler⸗ qualitäten den Leutnant. Dieſer Leutnant beſitzt alle männlichen Tugenden, Herzhaftigkeit, Hu⸗ Guſtav Fröhlich als öſterreichiſcher Hu⸗ ſarenoffizier in dem Film„Abenteuer 2 jungen Herrn in Polen“, der gegenwärtig in den Gloria⸗ und Palaſt⸗Lichtſpielen läuft. mor, Mut und— last not least— Leidenſchaft⸗ lichkeit in Herzensangelegenheiten. Die ande⸗ ren Rollen ſind mit Maria Andergaſt, Erita Streithorſt, Otto Dreßler und Olga Tſchechowa gleich gut beſetzt. Der Film iſt— mit einem Wort— ſehens⸗ wert. Zahrgang 5— A Nr. 11— Seite 8 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Montag, 7. Januar 193⁵ Das alles geſchehen iſt Verkehrsprüfung. Bei einer auf dem Park⸗ ring vorgenommenen Prüfung des Kraftfahr⸗ zeugverkehrs wurden ſechs Führer von Laſt⸗ kraftfahrzeugen angezeigt und neun Kraftfahr⸗ zeuge wegen verſchiedener techniſcher Mängel beanſtandet. Wegen Ruheſtörung bzw. groben Unfugs wurden im Laufe der letzten beiden Tage 19 Perſonen angezeigt. Aus dem praktiſchen Leben. Krampfartige Kopfſchmerzen vergehen vielfach beim Genuß von Milch mit einer Kleinigkeit Alkohol; die Blutzirkulation arbeitet wieder und der Schmerz wird behoben.— Ein eingeſtoßener Splitter läßt ſich auf folgende Weiſe entfernen: Ein dünnes Scheibchen Speck legt man auf die be⸗ treffende Stelle und verbindet die Stelle; nach 10 bis 24 Stunden iſt die Haut ganz weich, der Splitter liegt herausgezogen im Speck oder läßt ſich bequem entfernen.— Im Sommer iſt die Ofentüre ein idealer Aufbewahrungsort für Pelze: der ſtets leiſe Zug hält die Schaben vom Niſten ab.— Die Butter verliert im Licht ihre Vitamine; man bewahre ſie daher zu⸗ gedeckt auf.— Die Schalen der Kartoffeln ſind ein ausgezeichnetes Reinigungsmittel für die Hände.— Die gekochte Stärke iſt erſt gar, wenn ſie blau gerinnt. Kleine Wichtigkeiten. Die Meteorologen be⸗ kommen——— etwa 7000 über ver⸗ ſchiedene Wetterlagen auf der nördlichen Halb⸗ kugel.— Die ſchönſte Sammlung von Meteor⸗ ſteinen befindet ſich im Wiener Hofmuſeum, und zwar ſind dort an 400 Steine vorhanden. — Bei der Konſtruktion des Ballons, den die Stratoſphärenflieger benutzen, um in die keſonde Luftſchichten emporzuſteigen, werden eſonders leichte Metalle verwendet, um das Gewicht des Ballons möglichſt zu verringern, ohne ſeine Widerſtandskraft zu beeinträchtigen. Neuerdings benutzt man das ſogenannte Dow⸗ Metall. Jedes Kilo eingeſpartes Gewicht er⸗ möglicht es, 10 Meter höher zu ſteigen.— Die Maſchinen eines einzigen Dampfers, die 62 000 Ps haben, entſprechen dem Pferdebeſtand von 82 kriegsſtarken Kavallerieregimentern. Weihnachtsfeier der Reſerve 111. Zum erſten Male ſeit Beſtehen der Kameradſchaft Reſ. 111, feierten wir im Geiſte echter Frontkamerad⸗ chaft Weihnachten. Unter der bewährten Lei⸗ tung des Regimentskameraden Safferling wartete das Mandolinen⸗Orcheſter„Rheingold“ mit auserleſenen Stücken— Nach der ein⸗ leitenden Begrüßungsanſprache des Kamerad⸗ ſchaftsführers Linnebach, lag die Abwicklung des Programms in den Händen des Kameraden Si In paſſender Reihenfolge wechſelten nun Liedervorträge der von Herrn Merkel am Klavier begleitenden Sopraniſtin Frau 85 nk⸗Deuſter, mit Gedichtvorträgen der Kinder der Kameraden Hachenburger und Löhlein ab. Regimentskamerad Stadtpfar⸗ ter Heiler führte im Geiſte hin in Kampf⸗ ſtätten der Weſtfront, zu den Hügelreihen unſe⸗ rer gefallenen Kameraden. Die ergreifende Weiſe vom„guten Kameraden“ durchwob bei dieſer Stelle die Rede. Die Mahnung zur Einigkeit und Treue zum Führer fand bei unſerer Ka⸗ meradſchaft fruchtbaren Boden. Die Dankes⸗ worte an den Redner leiteten über zu der Be⸗ ſcherung, an die ſich der heitere Teil der Feier anſchloß. Proviſionsſchwindler abgeurteilt Der elfmal vorbeſtrafte 26 Jahre alte ledige Wilhelm Schröder von hier, warb für eine Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaft, die Kleinſparern Uhren zur Verfügung ſtellt, in die ſie täglich 5 oder 10 Pfennig werfen müſſen, wenn die Uhr gehen foll. Der Wahrheit zuwider ließ der Angeklagte die Verſicherungsnehmer in dem Glauben, ſie könnten ſchon im erſten Jahre Geld abheben und ſie wußten auch nicht,⸗daß ſie ſich auf 15 Jahre verpflichteten. Der Angeklagte hatte ſich durch die unwahren Angaben eine nicht un⸗ erhebliche Proviſion verſchafft. Das Schöffen⸗ gericht ſprach gegen ihn eine Gefängnisſtrafe von neuen Monaten aus. Mit der geſtrigen Orgelfeierſtunde hat Arno Landmann auch für das neue Jahr wieder die wertpolle Reihe ſeiner Orgelvorträge an der Ehriſtuskirche aufgenommen. Für die Freunde dieſer Feierſtunden brachte auch der geſtrige Abend wieder ein ſchönes, gutausgewähltes Programm. Zunächſt erklangen die feierlichen Variationen über ein eigenes Thema des Eng⸗ länders B. Hayne s:„Einleitung und Paſſa⸗ caglia in G⸗Dur“, Der beſonderen Bedeutung des Drei⸗Königs⸗Tages trug die zum erſten Male— Vortrag kommende Weiſe„Die hei⸗ ligen drei Könige“ des badiſchen Meiſters Richard Trunk Rechnung. Die Sopraniſtin Grete Hild, Zudwinsbafen, konnte hier ihre warme, guttragende Stimme gut zur Geltung bringen. Auch in dem folgenden„Idyll“ von Trunk, das weihnachtliche Melodien aufklingen ließ, zeigte ſich die Sängerin ihrer Aufgabe gut gewachſen. Beſondere Beachtung fanden die„Variatio⸗ nen über den Choral: Wer nur den lieben Gott läßt walten“ von Arno Landmann, deſſen Namen als Orgelkomponiſt moderner Richtung immer mehr an Klang gewinnt. Das Werk iſt auf große Steigerungen und ſtarke Gegenſätze angelegt. Nach einer tiefgründigen, vorhaltreichen Einleitung ertönt das Thema des Chorals(zwei Stimmen als Canon in der Quinte, von Achtelfigurationen umſpielt). Nach intereſſanten rhythmiſchen Verſchiebungen des Themas und einer klaren dreiſtimmigen Fuge llingt das Werk im Grandioſo⸗Choral— unter Beibehaltung der Fugenfiguration— aus. Das Badiſche Sondergericht tagt Wenn man die Geſinnung des anderen konlrollieren will Vorſitz: Landgerichtsdirektor Mickel. Vertreter der Anklage: Erſter Staatsanwalt Dr. Trunk. Ein gefährliches Aufdieprobeſtellen unter⸗ nahm der 24 Jahre alte verheiratete Karl St. aus Mannheim einem Verwandten ſeiner Frau — Sch.— gegenüber, der Mitglied der NS DAw iſt, was St. bekannt war. Aus irgend⸗ einem Grunde glaubte er annehmen zu kön⸗ nen, in deſſen Geſinnung ſei eine Aenderung eingetreten, und ſagte ihm deshalb Anfang Oktober 1934 in ſeiner Wohnung:„Ich habe ein Flugblatt gehabt, das ich dir ſchicken wollte, habe es aber jetzt verbrannt.“ Sch. lehnte ab und drohte mit Anzeige. In der Vorunterſuchung gab St. an, er habe den Be⸗ ſitz eines Flugblattes nur vorgetäuſcht, er habe nur Sprüche machen wollen. In der Haupt⸗ verhandlung ſprach er von„Aufdieprobeſtellen“. Durch ein in der Wohnung der Schwieger⸗ eltern mit angehörtes politiſches Geſpräch zwi⸗ ſchen St. und einem Schwager ſah ſich Sch veranlaßt, Anzeige zu erſtatten. St. wollte den von ihm gemachten Aeußerun⸗ gen eine andere Auslegung geben, doch hielt das Sondergericht nach der Beweisaufnahme den Angeklagten für überführt, ſich im Sinne des§ 4 der VO vom 28. Februar 1933 für die Ziele der KPD betätigt zu haben. Zugunſten des Angeklagten wurde berückſichtigt ſeine bis⸗ herige Unbeſtraftheit und weiterhin, daß die Aeußerungen im engeren Kreiſe der Verwandi⸗ ſchaft fielen. Eine weitere Betätigung für kommuniſtiſche Ziele in der Oeffentlichkeit war nicht nachweisbar. Das Urteil lautete auf neun Monate Gefängnis, ein Monat Unter⸗ ſuchungshaft wurde in Anrechnung gebracht. Der Staatsanwalt hatte eine Gefängnisſtraſe nicht unter zehn Monaten beantragt. Feierſtunde für Erwerbsloſe im Planetarium Eine Weiheſtunde zu erleben war am Sams⸗ tag einer größeren Anzahl von Erwerbsloſen durch das Entgegenkommen des Leiters des Planetariums vergönnt. Eingetaucht in das Dunkel der Nacht vernahmen wir Glocken⸗ eläute, und vom Firmament grüßten die Licht⸗ oten der Ewigkeit. Als Abalanz derſelben erſtrahlte unter der Weiſe„Stille Nacht“ ein großer Weihnachtsbaum im Lichterſchmuck. Faſt ſchien es, als hätten ſich die Sterne vom Him⸗ mel gelöſt, um als Schmuck ſeiner Zweige ihr Licht den Menſchen recht tief ins Herz zu ſenken. Dazu ertönte mächtiger Orgelklang als Schlußakkord des Weihnachtsfeſtes. Um uns in die Entſtehung des Begriffes„Jahr“ ein⸗ uführen, erzählte der Leiter des Planetariums Dr. Feurſtein, daß die Zeitabſchnitte von je untrennbar mit der Natur verbunden waren. Den älteſten Völkern bedeutete das periodiſch⸗ Vorkommen von Tieren und Pflanzen, das Wachſen und Vergehen beſtimmte wieder⸗ kehrende Zeitfolgen. Auch Sonne und Mond wurden unter religiöſem Kult in die Zeitrech⸗ nung einbezogen. Mit der Ziviliſation und Kultur ward der Begriff„Jahr“ mehr heraus⸗ geſchält und die Monate fo benannt nach dem Mondjahr, von Neumond zu Neumond mit 29½ Tagen) angenommen. Da dieſe Zeit⸗ beſtimmung aber gegenüber der Sonnenzeit zu⸗ rück war, führte ſchon Hamurabi in Ur(Gal⸗ enen asrl Ktebek. eeee, Die Schiedsſtelle arbeitet Schon vor längerer Zeit wurde zwiſchen dem Vorſitzenden des Verbandes Badiſcher Hausbeſitzer und dem Gauverbandsleiter für Baden des Bundes Deutſcher Mietervereine eine Schiedsſtellenordnung verein⸗ bart. Der Zweck und Sinn dieſer Verein⸗ barung, die als Richtlinie gilt, iſt in erſter Linie die Vermeidung von Prozeſſen zwiſchen Vermieter und Mieter, die bekanntlich nur zu einer unnötigen Verſchärfung der Gegenſätze beitragen. Die Schiedsſtelle iſt zuſtändig für alle Strei⸗ tigleiten, die ſich aus Miet⸗ und Pachtverhält⸗ niſſen über Wohn⸗ und gewerbliche Räume zwiſchen Vermietern und Mietern bzw. Päch⸗ tern ergeben. Die Schiedsſtelle kann von allen Vermietern und Mietern, gleichgültig, ob dieſe organiſiert oder nicht organiſiert ſind. angerufen werden. Im gleichen Sinne und nach dem gleichen Wortlaut iſt jetzt auch in Mannheim unter Mitwirkung des Wirtſchaftsberaters der Kreis⸗ leitung der NSDaApP eine Schiedsſtelle zwiſchen den örtlichen Organiſationen der Vermieter und Mieter endgültig vereinbart worden, die mit dem 1. Januar 1935 in Kraft trat. Es darf im Intereſſe einer Befriedung zwi⸗ ſchen Vermieter und Mieter erwartet werden, daß dieſe im Sinne einer wahren Volks⸗ gemeinſchaft geſchaffene Einrichtung ſich zum Beſten aller derjenigen auswirkt, die ſie in An⸗ ſpruch nehmen. —————————,sIs,,,,8̃........———— Einen ſtarken Eindruck hinterließen auch die Lieder„Gott, was iſt Gott“ und„Gott iſt un⸗ ermeſſen“ aus den Wolfram⸗von⸗Eſchenbach⸗ Geſängen des Würzburger Lehrers für Orgel⸗ ſpiel und Harmonielehre Hans Schindler. Die tiefempfundenen und packenden Kompoſi⸗ tionen, die ganz dem inneren Stimmungs⸗ ehalt der Texte des mittelalterlichen Gott⸗ fuchers angepaßt waren, wurden durch den Gefangsvortrag Grete Hilds zu einer eindring⸗ lichen Wirkung geſteigert. Den Beſchluß des Abends machte Max Regers monumentale Phantaſie über den Choral:„Wie ſchön leuch⸗ tet der Morgenſtern“. In den machtvoll brau⸗ ſenden Tonſätzen dieſes großartigen Werkes, beſonders aber in den Variationen und der Fuge, zeigte ſich Arno Landmann wieder als der große Orgelvirtuoſe, der die reichen Mög⸗ lichkeiten des Inſtruments zu wirkungsvoller Geſtaltung auszunutzen verſteht. W. P. Mannheimer Rundfunk In der kommenden Woche werden von der Sendeſtelle Mannheim, Reichsſender Stuttgart, nachſtehende Veranſtaltungen übertragen: Montag, 7. Jan., 16—18 Uhr:„Nach⸗ mittagskonzert“. Ausführende: Phil⸗ harmoniſches Orcheſter Mannheim, Leitung: Helmut Schlawing. Mittwoch, 9. Jan., 18.30—20 Uhr:„Ge⸗ meinſchaftsſendung Stuttgart⸗ Karlsruhe⸗Mannheim. Donnerstag, 10. Januar, 10.45 bis 11.15 Uhr:„Muſizierſtunde“. Ausſüh⸗ rende: Alfred Färbach(Tenor), Otto Rühe (Violine), Hans Colmorgen(Cello), Grete Erl (Klavier). däa) vor 4000 Jahren alle 2 Jahre einen Schaltmonat ein. Trotzdem waren 90 Tage verloren gegangen und der Frühlingspunkt der Tag⸗ und Nachtgleiche hatte ſich völlig ver⸗ ſchoben, als Julius Cäſar 46 vor Chriſti in ſeinem neuen Kalender durch Feſtſetzung des Jahres mit 365 Tagen und eines Schalttages alle 4 Jahre(am 24. Februar) den Verluſt ausglich. Dr. Feurſtein knüpfte nun an Neu⸗ jahr an. In dem Beſtreben, zu helfen und Freude zu bereiten, ſieht er ſeine ſchönſte Auf⸗ gabe auch im neuen Jahre. Nicht leicht war eine Brücke zu finden von dieſem weihevollen erſten Teil zu dem irdiſchen Geſchehen. Aher ſie ward gefunden durch die Wahl des vorzüg⸗ lichen Norck⸗Tonfilms der Uſa. Meiſterhaft iſt dieſer Film hergeſtellt, der beſte Kommentar zu dem vorausgegangenen feſſelnden Kurzfilm „Rundfunk einſt und jetzt“, der in Ganzen in eindrucksvollen Worten unſeres deutſchen Rundfunks und als Krönung des Ganzen in eindrucksvolleen Worten unſeres Führers ausklang. So ſehr ſtanden die Zu⸗ hörer unter dem Bann der ſinnvollen Darbie⸗ tungen, daß ſich am Schluſſe keine laute Bei⸗ fallsäußerung hervorwagte. Möge der Ver⸗ anſtalter dieſer Feierſtunden den ſtillen Dank aller als beſcheidenen Lohn ſür ſeine gemein⸗ nützigen Beſtrebungen entgegennehmen. Der Winter blamiert ſich! Viel war es gerade nicht, was in der vergangenen Nacht an Schnee vom Himmel herabkam und die Wieſen ſamt den Anlagen waren kaum überzuckert von dem Weiß, auf das die Jugend in dieſem Jahre ſchon lange vergeblich hofft. Mit dem wenigen Schnee konnte man ſelbſtverſtändlich nichts an⸗ fangen, zumal er bei der über Null Grad lie⸗ genden Temperatur bei Tagesanbruch zu⸗ ſehends dahin ſchmolz. Immerhin machte ſich ein zehnjähriger Junge die Arbeit und kratzte auf dem Gras einer Anlage mühfelig ſo viel Schnee zuſammen, daß es mit Mühe und Not für einen einzigen Schneeballen reichte, den er mit kräftigem und gutgezielten Schwung einem Klaſſenkameraden mitten ins Geſicht pfefferte. Eine nette Begrüßung am erſten Schultag! Nun war aber für den Betroffenen guter Rat teuer, denn er konnte nicht mit gleicher„Münze“ zu⸗ rückzahlen, weil lein Schnee mehr da war und ſo blieb ihm nichts anderes übrig, als es zu einem zünftigen Borxkampf kommen zu laſſen, der unentſchieden ausging, weil im entſcheiden⸗ den Augenblick in der Ferne die Schulalocke er⸗ tönte und die beiden Kämpfer ermahnte, daß Zeit war, das Klaſſenzimmer aufzu⸗ uchen. eeeeeeeen eeee NsS-Kulkurgemeinde Richard Euringer lieſt übermorgen aus eigenen Werken. Veranſtaltungen im planefarium Dienstag, 8. Jan.: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. 20.15 Uhr 4. Lichtbil⸗ dervortrag der Reihe„Das Weltbild der Naturwiſſenſchaften“:„Strahlung und Quantenlehre“. Mittwoch, 9. Jan.: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. 1 Donnerstag, 10. Jan.: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Freitag, 11. Jan.: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Sonntag, 13. Jan.: 16 und 17 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Kunſtnachrichten. Auf den morgen Dienstag, den 8. Januar, ſtattfindenden Klaviervortrag von Profeſſor Friedrich Wührer im Harmo⸗ nieſaal ſei an dieſer Stelle nochmals beſonders hingewieſen. Der Künſtler begibt ſich Mitte Ja⸗ nuar auf eine große Konzert⸗Tournee nach England, wo er außer in London noch in ver⸗ ſchiedenen Städten Brahms und Bach ſpie⸗ len wird. Das Programm enthält faſt aus⸗ ſchließlich Meiſterwerke der deutſchen Klavier⸗ literatur. Profeſſor Wührer iſt an dieſem Abend zum erſtenmal in Mannheim als Soliſt zu hören. Kartenvorverkauf in den belannten Mu⸗ ftkalienhandlungen und im Sekretariat der Hochſchule für Muſik, A 1, 3. 1. „Der Diplomatenpaß“. Ein Abenteuer mit Muſik in 3 Akten von Waldemar Frank, Muſik von Horſt Platen, gelangt am 14. Januar im„Albert⸗Theater“, Dresden, zur deutſchen Uraufführung. Das Werk iſt im Thalia⸗Verlag, Leipzig, erſchienen. Zerſtören von Ameiſenhaufen iſt ſtrafbar Es gehört noch immer zu den. Erſcheinungen, daß man draußen im Walde die hügelförmigen vorſlnben der Roten Wald⸗ ameiſe zerſtört vorfindet. Sonntagsausflügler gefallen ſich nur zu gern darin, das von den Tieren in oft jahrelanger emſiger Arbeit zu⸗ ſammengetragene Material in wenigen Minu⸗ ten mit einem Stock auseinanderzureißen, und nicht minder oft betätigt ſich auch unſere halb⸗ wüchſige Jugend in dieſen Heldentaten. Zeu⸗ gen nun derartige Handlungen ſchon von einer zroßen Gefühlsroheit, ſo werden ſie dem Walde felbſt auch Schäden zugefügt, die heute, wo wir ſo bitter auf die Erträgniſſe des deutſchen Bo⸗ dens angewieſen ſind, doppelt ſchwer ins Ge⸗ wicht fallen. Wie bekannt iſt, ſpielt die Wald⸗ ameiſe in der Schädlingsbekämpfung eine nicht zu unterſchätzende Rolle. Sie iſt in den meiſten deutſchen Ländern geſchützt; das mutwillige ihrer Neſter und das unbefugte Ein⸗ ammeln der Puppenkokons, die als„Amei⸗ ſeneier“ ein beliebtes Vogelfutter bilden, iſt verboten und unter Strafe geſtellt. Gſls Hulbardemeinde Der vierte Kammermuſikabend am 15. Jan. beginnt nicht um.15 Uhr, ſondern bereits um 8 Uhr. Die Beſucher werden gebeten, recht⸗ zeitig zu erſcheinen, da der Abend pünktlich beginnen muß. 2* Etwas Neues für Mannheim! Die„deutſche Feierſtunde“ der Kreisleitung vom 11. Januar 1935 im Nibelungenſaal bringt einen jungen Künſtler zum erſtenmal nach Mannheim, der in ſeiner kurzen Laufbahn ſchon außerordent⸗ liche Erfolge erringen konnte. Es handelt ſich um den Geiger Siegfried Borries, Berlin, der in der Feierſtunde neben dem National⸗ theater⸗Orcheſter als Soliſt mitwirkt. Borries wurde nach Berlin berufen, wo er jetzt erſter Konzertmeiſter der Berliner Philharmoniter iſt. Siegfied Borries hat ſchon in den meiſten größeren Städten Deutſchlands und in Rund⸗ funktonzerten mit außerordentlichem Erfolg ge⸗ ſpielt. Neben außerordentlichen techniſchen Fähigkeiten beſitzt Borries ein ungewöhnliches Einfühlungsvermögen und tieſe Empfindungs⸗ kraft. Schon 1932 wurde er Preisträger des in⸗ ternationalen Geigerwettbewerbes in Wien und Inhaber des Mendelsſohn⸗Preiſes Berlin. In der Feierſtunde vom 11. Januar wird Borries das Violinkonzert D⸗Dur von Brahms ſpielen. Zuſammen mit dem Orcheſter unſeres Nationaltheaters wird er den Abend zu einem muſikaliſchen Ereignis werden laſſen. Schulungsabend der Fachgruppe: Techniſche Bankangeſtellte Im letzten Schulungsabend des Jahres 1934 in der Fachgruppe Techniſche Bankangeſtellte brachte Pg. Paul Neugebauer einen Vor⸗ trag über die Giroeinrichtung der Sparkaſſen und Kommunalbanken. Dem bargeldloſen Zahlungsverkehr kommt heute bereits eine ſehr große volkswirtſchaft⸗ liche Bedeutung zu. Während in England der Scheck im Wirtſchaftsleben eine erhebliche Rolle ſpielt, beſtreitet bei uns der Giroverkehr vor⸗ wiegend die Geldüberweiſungen. In ſeiner Darſtellung über die Entwicklung des Giro⸗ verkehrs bezeichnete der Redner denſelben als eines der älteſten Bankgeſchäfte. Das Spar⸗ kaſſenweſen in ſeiner gegenwärtigen Form ver⸗ dankt dem Giroverkehr ſeinen günſtigen Auf⸗ ſtieg. Nach Erlaß des Scheckgeſetzes wurde 1908 in Sachſen die erſte Girozentrale gegrün⸗ det; in Preußen folgte man 1911 und in aden 1916 dieſem Vorgehen. Jetzt überzieht ganz Deutſchland ein lückenloſes Organiſationsnetz, das 18 Girozentralen in allen Landesteilen (für Baden in Mannheim) umfaßt und dem über 3000 Sparkaſſen angegliedert ſind. Die Spitze dieſer Organiſation bildet die Deutſche Girozentrale. Die Zahl der betreuten Kunden beträgt rund 2% Millionen. Anſchließend zeich⸗ nete der Redner das einheitliche Geſchäftsver⸗ fahren dieſer umfangreichen Einrichtung. Be⸗ ſonders verdient hervorgehoben zu werden, daß alle Aufträge am Tage des Einganges ausge⸗ führt werden, und zwar auch dann, wenn der Empfänger kein Girokonto bei einer Spar⸗ kaſſe oder Kommunalbank beſitzt. Intereſſant war die darauffolgende Beſchreibung des Ar⸗ beitsganges, für deſſen Bewältigung eine große Anzahl Angeſtellter notwendig iſt und der trotz⸗ dem von den Sparkaſſen ohne jede Gebühr übernommen wird. Wichtig ſind ferner die Sicherheitsmaßnahmen, welche durch ein kom⸗ pliziertes Kontrollſyſtem geſchaffen worden ſind. Als weitere Aufgabe des Giroverkehrs wurde noch der Einzug von auswärtigen Schecks und Wechſeln, ſowie der Reiſekredit⸗ brief(Rub) bezeichnet. Letzterer dient haupt⸗ ſächlich dazu, den Kaufmann und auch den Er⸗ holungsreiſenden vor Schaden zu bewahren. Bis zur Höhe von 5000.— RM. werden ſolche Reiſekredikbriefe auf längſtens 6 Monate aus⸗ geſtellt. Auch dieſe Einrichtung erfreut ſich einer wachſenden Beliebtheit beim Publikum. — Eine anregende Ausſprache über das Vor⸗ tragsthema und ein Referat des Fachbearbei⸗ ters Hartmann über die künftige Arbeit der Reichsberufsgruppen und die zu leiſtende Schulungsarbeit beſchloſſen den Abend. Kardinal Mazarin ließ ſich eines Tages bei Ludwig XIV. zum Vortrag melden. Er bekam den Beſcheid, der König könne ihn leider nicht empfangen, da er Migräne habe. Mazarin kam am nächſten Tag wieder und wurde vorgelaſſen. „Die Migräne iſt verſchwunden“, meinte der önig. „Ich habe ſie weggehen ſehen“, exwiderte Mazarin, ohne eine Miene zu verziehen,„ſie hatte herrliches blondes Haar und trug ein mattblaues Kleid.“ 2 An d der Kau gangene vertraut jenige dem die Volksge 3 noch ein chen Ge dem Vo gen er genoſſen A U ſteht am einer de jeder Ki allem d kommun Ludwigs ſtand ſe werbslof rung, er Zahl auf gen. In ember! eitsloſe entſprich. naten ur ang ſei rozent. hafen als Arbeitsle ältnism oſen auf Die B men der geführt 1388 11 1 1932 hinf keit beka deutſchen in der vi ler⸗Siedli Die Geſa förderten Im Pro wohnung Holzbarac gehender Fertiggeſt werblock Familien in der Pr Auch ar wurden 1 rungsbau Stadthau. des alten tetes Arbe bäude in wandelt, An der Bl anlage ge anlagen Waſſerwen für das n auch der! griff geno uch di vergangen Bild. Wi die Zeit» ber 1934 un zahlen de⸗ im Berich ben ſind 80 „(112) ſta Ein un Statiſtik d ereigneten Dieſer Zal ten im Vo Bel An den leſen und f wir geſeh⸗ Mut und Frau und weiter im zahl der wer kann meee O Opas 2 Bohnſtedt. derem geſp taner, verf. gen. Die bequemen Lederüberz man von Stühle aus einem weic Tante L. ſah es aus Mit der Z langſam ei flinken Här Und er, Opa, der Bäckchen, m nebenan? ging mit ge den Hoſent ſchleunigſt denn dieſer taſchen als Ueberall in der ganz übte der M Feſt ein M. würden zun ten am Mi der Opa ſei war er in darin ſeiner Mit gefun inde 15. Jan. ꝛreits um n, recht⸗ pünktlich zeim, der erordent⸗ ndelt ſich „ Berlin, National⸗ Borries etzt erſter irmoniter n meiſten öhnliches indungs⸗ r des in⸗ in Wien 3 Berlin. ar wird Brahms r unſeres zu einem 42* hres 1934 ingeſtellte nen Vor⸗ nug der hanken. kommt virtſchaft⸗ land der iche Rolle kehr vor⸗ 'n ſeiner ſes Giro⸗ elben als as Spar⸗ 5orm ver⸗ gen Auf⸗ s wurde e gegrün⸗ in Baden ieht ganz itionsnetz, ndesteilen und dem ſind. Die Deutſche Kunden end zeich⸗ ſchäftsver⸗ tung. Be⸗ rden, daß es ausge⸗ wenn der er Spar⸗ ntereſſant des Ar⸗ ine große der trotz⸗ e Gebühr erner die ein kom⸗ worden roverkehrs swärtigen eiſekredit⸗ nt haupt⸗ h den Er⸗ bewahren. den ſolche nate aus⸗ freut ſich Publikum. das Vor⸗ ichbearbei⸗ ge Arbeit leiſtende id. Tages bei Er bekam ider nicht ieder und neinte der exwiderte ehen,„ſie trug ein 0 Bahrgang 5— A Nr. 11— Seite 7 „Hakenkreuzbanner⸗ 7 Abendausgabe— Montag, 7. Januar 1935 Ludwigshafen an der Schwelle des neuen Jahres An der Schwelle eines neuen Jahres pflegt der Kaufmann Bilanz zu ziehen über das Ver⸗ gangene, um zu erkennen, ob er das ihm an⸗ vertraute Kapital ordentlich verwaltet hat. Der⸗ jenige aber, der einen—— hat, dem die Exiſtenz einer größeren Anzahl von Volksgenoſſen anvertraut iſt, ſtellt außerdem noch eine andere Bilanz auf. Er 3 ſich, wel⸗ chen Gemeinnutzen er und ſeine Verwaltung dem Volke gebracht hat und welche Anſtrengun⸗ gen er unternimmt, möglichſt vielen Volks⸗ genoſſen Arbeit und Brot zu geben. Auch die Stadtverwaltung Ludwigshafen ſteht am Jahresende wie alle Kommunen vor einer derartigen Bilanz, und dieſe Bilanz kann jeder Kritik ſtandhalten. Betrachten wir vor allem das Weſentlichſte im Programm jeder kommunalen Behörde, die Arbeitsbeſchaffung. Ludwigshafen hatte im Januar 1933 den Höchſt⸗ ſtand feher rbeitsloſenzahl mit 11 982 Er⸗ werbsloſen, d. i. 109 vom Tauſend der Bevölke⸗ rung, erreicht. Bis zum Januar 1934 war die Zahl auf 9478 oder 86,4 pro Mille zurückgegan⸗ gen. Im November 1934— die Zahlen für De⸗ 7400 liegen noch nicht vor— war der Ar⸗ eitsloſenſtand 7176 oder 66,4 pro Mille. Das entſpricht einem Rückgang in den letzten 11 Mo⸗ naten um 26 Prozent und einem Geſamtrück⸗ ang ſeit der Machtübernahme um rund 40 rozent. Dabei iſt zu bedenken, daß Ludwigs⸗ hafen als Induſtrieſtadt äußerſt ſtark unter der Arbeitsloſigkeit zu leiden hatte und einen ver⸗ ältnismäßig hohen Prozentſatz an Erwerbs⸗ oſen aufwies. Die Bautätigkeit, die größtenteils im Rah⸗ men der Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen durch⸗ geführt wurde, war im vergangenen Jahre 1328 U rege. 563 ilmfafgt feine im Jahre 1932 hinſichtlich des Umfangs ſeiner Bautätig⸗ keit bekanntlich an zweiter Stelle unter den deutſchen Großſtädten. Im Jahre 1934 wurden in der vorſtädtiſchen Kleinſiedlung(Adolf⸗Hit⸗ ler⸗Siedlung) 180 neue Siedlerſtellen errichtet. Die Geſamtzahl der mit Reichsbaudarlehen ge⸗ förderten Wohnungen betrug 71 in 53 Häuſern. Im Programm zur Beſeitigung der Elends⸗ wohnungen wurden„Im Bruch“ anſtelle der Holzbaracken 46 feſte Wohnungen unter weit⸗ gehender Mithilfe der Wohnungsloſen errichtei. Fertiggeſtellt wurden ferner der Wilhelm⸗wWitt⸗ werblock am Rupprechtsplatz, der kinderreichen Familien Obdach gibt und der Block der GAG in der Prinzregentenſtraße. Auch an ſtädtiſchen und ſtaatlichen Gebäuden wurden umfaſſende Umbauten und Erweite⸗ rungsbauten vorgenommen. So wurde das alte Stadthaus weſentlich erweitert, durch Umbau des alten Amtsgerichts ein neuzeitlich eingerich⸗ tetes Arbeitsamt gewonnenn, ein ſtädtiſches Ge⸗ bäude in das Heim der Sanitätskolonne ver⸗ wandelt, an der Bließ ein Mütterheim erſtellt. An der Bließ ſelbſt wurde eine erſtklaſſige Bade⸗ anlage geſchaffen. Großzügige Erweiterungs⸗ anlagen am Hindenburgpark ſowie das neue Waſſerwerk auf der Parkinſel geben noch Arbeit für das neue Jahr. 1935 dürfte vorausſichtlich auch der Ausbau der Jubiläumsſtraße in An⸗ griff genommen werden. 7 Auch die Bevölkerungsbewegung zeigte im vergangenen Jahre durchweg ein erfreuliches Bild. Wir bringen nachſtehend die Zahlen för die Zeit vom 1. Dezember 1933 bis 1. Dezem⸗ ber 1934 nud ſetzen in Klammer die Vergleichs⸗ zahlen des Vorjahres dazu. Geboren wurden im Berichtsjahr 1762(1469) Perſonen, geſtor⸗ ben ſind 861(874), Eheſchließungen fanden 1351 (1112) ſtatt. 3 Ein ungünſtiges Bild allerdings ergibt die Statiſtik der Verkehrsunfälle. Im Jahre 1934 ereigneten ſich 524 Unfälle mit 436 Verletzten. Dieſer Zahl ſtehen 363 Unfälle mit 274 Verletz⸗ ten im Vorjahr gegenüber. Bellachini in Ludwigshafen An den Litfaßſäulen ein rotes Plakat. Wir leſen und ſtaunen:„Bellachini kommt, der Echte, . Europas größter Hexenmeiſter. Das müſſen wir geſehen haben! Wir wappnen uns mit Mut und nehmen ergreifenden Abſchied von Frau und Kind, denn wenn es ſtimmt, was weiter im Programm ſteht, ſoll eine große An⸗ zahl der Zuſchauer ſpurlos verſchwinden und wer kann wiſſen, ob nicht ausgerechnet wir unter denjenigen ſind, welche. Im übrigen nehmen wir uns feſt vor, uns von dem Hof⸗ zauberkünſtler„nicht zu laſſen“, nur wenn er auf den Einfall kommen ſollte, uns ein paar Hundertmarkſcheine in die Taſche zu zaubern, dann allerdings, dann würden wir uns ſehr gerne„laſſen“. Alſo, wir kamen, ſahen, und— ſtaunten, ſtaunten über die Anziehungskraft des Hexen⸗ meiſters, der ein übervolles Haus herbeigezau⸗ bert hatte, ſtaunten aber auch über die wunder⸗ baren ibe die er vollbrachte. Gſerf der Phyſik und Chemie wurden auf den Kopf geſtellt, Räume, die nach menſchlicher Berechnung leer ſein mußten, waren plötzlich erfüllt von aro⸗ matiſchem Getränke und anderen Dingen, eine Dame ſchwebte frei in der Luft, Menſchen ver⸗ ſchwanden und tauchten wieder auf, Geld⸗ münzen wurden aus der Luft und aus der Naſe gezogen, der Zauberer zog es jedoch vor, ſie in ſeiner eigenen Taſche ver⸗ ſchwinden zu laſſen. Kurz und gut, wenn man auch den„Dingen zwiſchen Himmel und Erde“ ſkeptiſch gegenüberſteht, der unglaublichen Fin⸗ gerfertigkeit und Geſchicklichkeit des Zauber⸗ e muß man ungeteilt Bewunderung zollen. Meldepflicht der Handelsvertreter und Han⸗ delsmakler. Der Leiter der Fachgruppe Han⸗ delsvertreter und Handelsmakler in der Wirt⸗ ſchaftsgruppe„Vermittlergewerbe“ hat im Ein⸗ vernehmen mit dem Leiter der Reichsgruppe andel“ die Beſtimmungen über das eldeverfahren herausgegeben. Auf Grund der Anordnung des Reichswirtſchafts⸗ miniſters vom 29. November 1934 über die An⸗ erkennung der Wirtſchaftsgruppe„Vermittler⸗ gewerbe“ ſind die Handelsvertreter und Han⸗ delsmakler, alſo ſolche Unternehmer und Unter⸗ nehmungen, die eine Tätigkeit im§8 84 und 93 HGB ausüben, anmeldepflichtig. Das Anmeldeverfahren wird in der Zeit vom 2. bis zum 15. Januar 1935 durchgeführt. Ausge⸗ nommen von der Meldepflicht ſind Handels⸗ vertreter und Handelsmakler, die gemäß der verſchiedenen Verordnungen und Anordnungen über den Aufbau des Reichsnährſtandes aus⸗ ſchließlich zum Reichsnährſtand gehören. An⸗ meldepflichtig ſind dagegen auch ſolche Unter⸗ nehmer und Unternehmungen, die eine Tätigkeit als Handelsvertreter und Handelsmakler neben einem andern Gewerbe ausüben. Die Meldung gilt nur dann als ordnungs⸗ mäßig vollzogen, wenn ſie auf dem dazu be⸗ ſtimmten Meldevordruck bei gleichzeitiger Zah⸗ lung des Beitrages für Dezember 1934 in Höhe von.50 RM. erfolgt. Der Meldevordruck wird auf Anfordern gegen Einſendung des Rück⸗ portos zugeſandt. Sorgen engliselen Hentleꝛnent London, 6. Jan. Eine große Londoner Zeitung hat eine Umfrage veröffentlicht, die ein für England immer aktuelles Thema zum Gegenſtande hat: wie grüßt der Herr auf der Straße die Dame, wenn er keinen Hut auf hat? So wenig wichtig die Frage für uns iſt, ſo wichtig iſt ſie für den Engländer, der es ſich nie vergeben würde, einer Dame gegenüber die einfache Form der Höflichkeit vergeſſen zu haben, Grade in England muß der Mann, der einer ihm bekannten Dame gegenüber bei einer Begegnung warten, bis ſie ihn zuerſt grüßt, damit er weiß, ob ſie von ihm gegrüßt ſein will. Und wenn er dann den Gruß nicht er⸗ widert, aus Mangel an einer Kopfbedeckung, ſo kommt das einem ſchweren Verſtoß gegen gute Manieren gleich, und darum iſt es auch zu verſtehen, wenn eine große Zeitung ſich mit der angedeuteten Frage ernſthaft befaßt. Die eingegangenen Antworten von dem großen Intereſſe aller Geſellſchaftskreiſe an dem angeſchnittenen Thema. Ein Hutloſer ſchlägt vor, daß man als Antwort auf einen Damengruß einen ſüßlich lächelnden Geſichts⸗ ausdruck zeigen ſolle, um dadurch die Freude über die Begegnung auszudrücken. Er täte das ſchon ſeit Jahren und ſei immer gut damit denn ſeine Art der Erwiderung ſei mmer ſofort ſichtlich anerkannt worden. Ein Hutloſer dagegen erklärte, daß man den Gruß einer Dame durch das Schwenken des Hutes beantworten müſſe, und wenn man keinen auf habe, ſo ſei es in einem ſolchen wich⸗ tigen Falle durchaus erlaubt, den Hut des Nachbarn oder Begleiters leihweiſe von deſſen Haupt zuneh⸗ men und damit zu grüßen. Der Ein⸗ ſender dieſes Vorſchlages belegte ſeinen Vor⸗ chlag mit einer Geſchichte, die hundertfünfzig Jahre alt iſt und in der ein Sonderling es ſo gehandhabt habe. Seine Ausführungen hatten einen Ent⸗ rüſtungsſturm der Hutträger zur Folge, die ſich entſchieden dagegen wehrten, zu Freiwild erniedrigt zu werden und herhalten zu müſſen, wenn irgendjemand eine Dame grüßen müſſe. Und ſo wird wohl weiter nichts übrig blei⸗ ben, als die Form des Grußes den»in⸗elnen Beteiligten zu überlaſſen. Oer Růlbezaſié an der Sergotraſge Fanalischer Ronkõstier oſine Zenung, ohne Buͤcher, ohne Radio Heppenheim(ergſtraße), 6. Jan. Wenn man von Heppenheim, dem anmutigen Städt⸗ chen an der heſſiſchen Bergſtraße, zum Oden⸗ wald hin wandert, kann es einem paſſieren, daß man im nahen Walod eine ſeltſame Er⸗ ſcheinung trifft: einen Mann mittleren Alters in einem etwas zu langen und zerfranſten Rock, in Kniehoſen— im Sommer eventuell im Badekoſtüm— und Sandalen, mit einem verwilderten Vollbart und langen Haaren, die viele Jahre lang mit den Friſeurſchere nicht mehr in Berührung gekommen zu ſein ſcheinen. Man muß ſchon vorher einmal mit den Leu⸗ ten in der Umgegend geſprochen haben, um ſ1 wiſſen, mit wem man die Ehre hat; es iſt Herr„Rübezahl“. Unter dieſem Namen iſt der erſchreckend hagere Herr, der da vor uns ſteht, in der weiten Umgebung bekannt und zu einer Berühmtheit geworden. Er ſuchte die Einſamkeit Eigentlich heißt der Herr Rübezahl Adolf Ellerbroeck, ſtammt aus Hamburg und iſt von Beruf Architekt. Die böſe Welt mit ihrer Kultur⸗ und Ziviliſationsüberſättigung ging ihm mit der Zeit auf die Nerven und da hat er ſich kurzerhand von ihr zurückgezogen. Mit dem letzten ſchnöden Mammon, den er aus der geſchmähten Welt mitnahm, laufte er — Opas Achtzʒigſter sniæze von Hans· Eberhard v. Beſſer Opas Achtzigſter beherrſchte die Familie Bohnſtedt. Seit Wochen wurde von nichts an⸗ derem geſprochen. Klaus Bohnſtedt, der Sex⸗ taner, verfolgte aufmerkſam die Vorbereitun⸗ gen. Die Eltern wollten dem Jubilar einen bequemen Stuhl mit hoher Lehne und ſchönem Lederüberzug ſchenken. Klaus war dabei, als man von Geſchäft zu Geſchäft ging und die Stühle ausprobierte; man verſank darin wie in einem weichen Bett. Tante Lorchen ſtrickte ſeit Wochen. Zuerſt ſah es aus, als wolle ſie ein Seil anfertigen. Mit der Zeit aber ſtellte Klaus feſt, daß ſich langſam eine ſchöne, bunte Weſte aus den flinken Händen der Tante ſchälte. Und er, was hatte er für den lieben alten Opa, der ganz weißes Haar hatte und roſige Bäckchen, wie die kleine Erika vom Kaufmann nebenan? Das beſchäftigte Klaus ſehr, und er ging mit gefalteter Stirn umher, die Hände in den Hoſentaſchen vergraben; er nahm ſie nur ſchleunigſt heraus, wenn der Vater erſchien, denn dieſer bezeichnete Hände in den Hoſen⸗ taſchen als lümmelhaft. Ueberall ſprach man von Opas Achtzigſtem, in der ganzen Stadt. Im„Goldenen Löwen“ übte der Männergeſangverein; man wollte zum Feſt ein Morgenſtändchen bringen— und viele würden zum Gratulieren in das alte Haus un⸗ ten am Mühlbach kommen, denn dort wohnte der Opa ſeit vielen Jahren. Als junger Arzt war er in das Haus gezogen, nun feierte er darin ſeinen Achtzigſten. Mit gefurchter Stirn ſah Klaus den großen Tag nahen. Die dicke Minna in der Küche be⸗ gann bereits für die Sandtorte die nötigen Ein⸗ käufe zu machen. Die Sache wurde ernſt. Et⸗ was ganz Beſonderes ſollte der gute Opa ha⸗ ben, der immer ſo lieb und freundlich war und ſo gern aus der alten Zeit erzählte. Klaus trieb ſich auf der Straße herum; der Kaufmann an der Ecke ſtand mit einer dicken Zigarre im Mund gemütlich unter der Laden⸗ tür und erklärte gerade einem jungen Mann mit einem kleinen Koffer:„Ware und alte Weiber gibt es immer. Heute brauche ich nichts. Vielleicht ein anderes Mal!“ Klaus muſterte das Schaufenſter und trollte von dannen. Was ſollte er ſchenken? Er ſchlen⸗ derte in den Hof zu Erika; ſie hockte vor der Waſchlüche; graue, feuchte Schwaden quollen aus den Fenſtern, und die blonden Haare des Mädchens klebten feucht an den Schläfen. Es wartete auf die Mutter, um auf dem Raſenplatz Wäſche mit aufzuhängen. Unten aber rumpelte die alte Wanske auf dem Waſchbrett herum; es klang, als würden Fäſſer gerollt. Verſonnen ſchaute Klaus durch das offen⸗ Fenſter auf die eifrige Wanske. Gebückt und mit roten Händen war ſie bei der Arbeit; der weiße Schaum der Seiſe kniſterte, die Dunſt⸗ ſchwaden verhüllten faſt die Frau. Jetzt kam Erikas Mutter herein; ſie brachte das Früh⸗ ſtück, und Klaus ſah die Waſchfrauenbrote, dicke, mächtige Scheiben mit Wurſt. Und jäh kam eine Erinnerung. Es mochte ein Jahr her ſein, ein Herbſttag war es; die Aſtern blühten, und unter den in der Nähe von Heppenheim ein Grundſtück, in der Abſicht, hier eine Wohnhütte zu erbauen. Aber Polizei⸗ und Baubehörde machte ihm einen Strich durch die Rechnung und Herr Ellerbroeck⸗Rübezahl ließ Hütte Hütte ſein und grub ſich kurzentſchloſſen in die Erde ein. Mit . Hand baute er eine unterirdiſche „Burg“ mit anſehnlichen Ausmaßen, langen Gängen, Pfeilern und Bogen und einer ganzen Anzahl von Räumen. in„Garten“ iſt auch vorhanden, in dem „Rübezahl“ ſeinen Kohl, ſeine Radieschen und . Tomaten baut, denn er iſt natürlich ohköſtler. Sogar Mohn baut er an, um dar⸗ aus Oel für ſeine armſelige Burgbeleuchtung zu fabrizieren. So hauſt Herr Ellerbroeck in tiefer ldeseinſamkeit ohne Radio, ohne Bücher, ohne Zeitung, ein Robinſon inmitten einer deutſchen Kulturlanoſchaft. Für 20 Pfennige Eintrittsgeld. Von der Welt, die ihn ſo ſehr enttäuſchte, ihren Tücken und ihren böſen Menſchen will Freund Rübezahl nichts mehr wiſſen; aber er iſt kein Starrkopf. Er iſt ſogar bereit, ſeinen verſchmähten Mitmenſchen ſeine ſeltſame Be⸗ hauſung zu zeigen, allerdings nun gegen eine kleine„Entſchädigung“ für ſeine Mühewal⸗ K it zwanzig Pfennigen iſt er ſchon zufrie⸗ Schritten rauſchte das bunte Laub, da wanderte er mit dem Opa durch den großen Garten. Sie hatten die Blumen betrachtet, die leer werden⸗ den Wipfel und das reifende Obſt an den Spa⸗ lieren, den roten Wein. Dann kam das Mäd⸗ 33 vorüber, ſie trug das Frühſtück für die ſchfrau, ging hinein in die Waſchküche, und der Opa hatte gelächelt und ihm auf die Schul⸗ ter geklopft.„Waſchfrauenbrote, Klaus! Als ich ſo alt war wie du, da wollte ich immer mal ſo richtige, dicke Waſchfrauenbrote haben. Wir Kinder bekamen ja nur immer dünne, feine Scheiben, ſo ganz vornehm. Aber ſo richtige Waſchfrauenbrote gab es nie; ich habe ſie nie bekommen.“ Und der Opa ſah ihn lächelnd an mit ſeinen von vielen Falten und Riſſen umgebenen Augen und lächelte ſo lieb, wie er lächelte, wenn er von der alten Zeit ſprach Klaus ſtarrte vor ſich hin, dann pfiff er ver⸗ fane und verſenkte ſeine Fäuſte tief, tief in eine Taſchen.—— Man ſprach von Opas Achtzigſtem bei Bohn⸗ tedts, im„Goldenen Löwen“ und überall in er kleinen Stadt, und der Tag rückte heran. Am Abend vorher machte ſich Klaus, der Sex⸗ taner, zur Mutter Wanske auf den Weg. Vor⸗ ſichtig trug er unter ſeiner Jacke die Kreuzotter in Spiritus. Bei einer Wanderung durchs Rieſengebirge hatte er ſie ſelbſt erlegt. Es war ſeine erſte große Tat, die Kreuzotter das Beſte, das Wertvollſte, was er beſaß. Und die Mutter Wanske würde das begreifen und mit dem Ent⸗ gelt zufrieden ſein. Mutter Wanske kannte ja auch den Opa und hatte ihn gern. Das Lied von der Jugendzeit klang durch den Morgen, und als der Opa in ſeinem weißen worden ſind, bereitwilligſt Auskunft über alles Wiſſenswerte aus ſeinem Leben. Er erzählt davon, wie ihm das Leben da„draußen“ ver⸗ leidet wurde und wie er auf die Idee kam, ein Robinſon zu werden. Im Winter wird geſchlafen Wovon er lebt? Nun, im Sommer bietet der Wald ſo mancherlei, außerdem wachſen in ſeinem„Garten“ Tomaten, Radieschen und ſo⸗ ar eine Kleinigkeit Korn, aus dem er eigen⸗ händig im ſelbſtgebauten Backofen ſein„Brot“ bäckt. Die Aepfel, die an eine paar kleinen Bäumchen wachſen, tauſcht er bei ſeinen Be⸗ ſuchern, die recht zahlreich ſind, gegen Nüſſe uſw. für den Winter ein. „Uebrigens, im Winter wird es da nicht manchmal ein wenig kalt in der Burg“?“ „O ja, aber man gewöhnt ſich daran“, meint Rübezahl.„Außerdem ziehe ich mich im Win⸗ ter in den hinteren Teil der Burg zurück und e möglichſt viel.. Winterſchläfer ſozu⸗ agen.“ Jedenfalls hat„Rübezahl“ ſeine Ruhe und iſt zufrieden. Allerdings klingt das letztere nicht ſehr glaubwürdig; und er gibt auch ſelbſt u, daß es ihm durchweg recht ſchlecht gehr und aß er manchmal nicht das Nötigſte zum Leben hat. Wahrſcheinlich will er ſich aber vor der Oeffentlichkeit nicht die Blöße geben, einen ein⸗ mal gefaßten Entſchluß wieder aufzuſtecken. Mit den 20 oder 30 Pfennigen trabt er dann, kaum daß der Beſucher, der ſie blechte, wieder fort iſt, ins nahe Städtchen, um für die paar Groſchen ein wenig Butter oder Fett zu kaufen, und wenn man ſein ausgemergeltes Geſicht ſieht, glaubt man gern, daß er manchmal eine wahre Sehnſucht danacht hat, ſelbſt, wenn er es abſtreitet. Eine Frau Rübezahl iſt auch da „Einſamkeit iſt gut“, ſagte „aber allzu einſam iſt wieder nicht gut“. Und er ging hin und holte ſich aus Offenbach eine Gattin oder vielmehr, ſie kam zu ihm in ſeine Einſamkeit. Sie iſt faſt noch eine fanatiſchere Einſiedlerin als ihr Herr Gemahl; denn die Beſucher Rübezahls bekommen ſie kaum einmal zu ſehen. Vielleicht hatte ſie aber auch ein wenig Mitleid mit dem Eigenbrötler und hilft ihm nun über den kalten Winter hinweg. Die„ NMormandie“ erhält modernsten Feuerschutz Paris, 6. JFan. Der Rieſendampfer„Nor⸗ mandie“ geht auf der Werft von St. Nazaire ſeiner Vollendung entgegen. Die Reederei hat ſich entſchloſſen, dieſes Schiff mit den aller⸗ modernſten Feuerſchutzgeräten auszurüſten, denn der Brand der„Atlantic“ und der „Morro Caſtle“ ſind noch friſch in Erinnerung. Man hat aus dieſen Kataſtrophen gelernt, daß es im Augenblicke der Gefahr auf die kleinſte Kleinigteit ankommt. Das Schiff wird in eine Anzahl ſelbſtändiger feuerfeſter Abteilungen eingeteilt werden, von denen jede im Notfalle hermetiſch abgeſchloſſen werden kann. Infolgedeſſen kann ſie ausbren⸗ nen, ohne daß das Feuer auf andere Gebiete des Schiffes übergreifen kann. Jede Kabine erhält automatiſchen Feuer⸗ alarm, der bei einer beſtimmten hohen Tempe⸗ ratur ſelbſttätig Signale nach der Kommando⸗ brücke und an die Feuerwache gibt und über⸗ dies alle Ventilatoren abſtellt, damit nicht durch den künſtlich erzeugten Wind das Feuer Auftrieb erhält. Die Kabinendecken find durch⸗ löchert, damit man Waſſer hindurchgießen kann. Alle Holzteile ſind mit feuerfeſten Farben ge⸗ ſtrichen und gegen die Schiffswände mit Aſbeſtplatten gedeckt. Auf allen Gängen gibt es Richtungsanzeiger und Wegweiſer in Leuchtbuchſtaben, um eine Panit im Falle der Gefahr zu verhindern. Eine eigene Feuerwache verfügt über die mo⸗ dernſten Feuerlöſchapparate. „Man hofft dadurch, daß das Schiff gegen Feuersgefahr gefeit iſt und bemerkt ſtolz, daß die„Normandie“ die modernſte Schiffsfeuer⸗ wehranlage der Welt beſitzt. Me. Loeln-Innein 2 rr ———————————————— Haar das Fenſter öffnete, fielen einige Wein⸗ blätter herab. So begann der Tag; dann ſaß der Alte in dem neuen Stuhl, lehnte ſich behag⸗ lich zurück und zupfte an der bunten Weſte der Tante Lore. Und immerfort klingelte es; Blu⸗ men über Blumen kamen, die alle auf den Flü⸗ gel geſtellt wurden, und viele Menſchen er⸗ auch der Bürgermeiſter im langen, ſchwarzen Rock, eine große Rolle in der Hand; er hielt eine kleine Rede und überreichte dle Ur⸗ kunde, die den Opa zum Ehrenbürger machte. Danach unterhielt' ſich alles bei Wein und Ku⸗ chen, und Klaus wußte, daß nun der große Augenblick gekommen war: Der Opa ſollte ſeinen Jugendwunſch zum Achtzigſten erfüllt ſehen.—— Gerade als Großvater den kleinen Kuchenteller emporhob, trat Klaus vor. Er hatte unbemerkt ſein Geſchenk geholt, das draußen auf dem Schrank bereit ſtand. „Hier, Opa, hier bekommſt du die Waſch⸗ frauenbrote. Nun iß!“ Der Opa ſah auf die fauſtdicken Brote. Alle blickten darauf— und neigte ſich der Großvater über den Enkel, küßte ihn und ſagte mit einer etwas verſchleierten Stimme:„ch danke dir, mein Junge, das iſt ſehr lieb'von dir.“ Dazu lächelte er, lächelte freundlich und hell, wie er es tat, wenn er von den alten Zei⸗ ten erzählte. Und alle lächelten und ſahen auf die teuer erworbenen Brote der Mutter Wanske. Draußen aber ſang der Männerchor das Lied vom alten, deutſchen Rhein. Hochrot im Ge⸗ ſicht, verlegen und doch glückſtrahlend verließ Klaus das Zimmer, und er hörte nicht mehr, wie der Opa ſchmunzelnd zu dem Bürgermeiſter beiger zLeider kann ich ſie heute nicht mehr beißen.“ ſich Rübezahl. Damen nicht zuſagte. 4* 4 Abendausgabe— Montag, 7. Januar 1935 4 +◻ 24. Fortſetzung Der Hausdrache Die Tage um Sankt Walpurg waren ſonnig und heiter. Die Gärten des Sanatoriums be⸗ lebten ſich mit Gäſten; auf dem Tennisplatz hüpften die Geſchlechter hinter den Bällen her und beſchränkten ihre Unterhaltung auf Zurufe, die nur ſie ſelber verſtanden. Dort herrſchte die Dame Hirſchmann und bewegte ihr Gefolge. Sie wußte, daß ihr Spiel den ſtrengſten ſport⸗ lichen Anforderungen genügte, und daß ihre Beine wohlgeraten waren; ihre Unterwäſche ſprach für ſich ſelber. Sie kannte das Gedicht Lamprecht Obriſts„Auf eine Tennisſpielerin“ und freute ſich, daß der Dichter ihre Haltung und ihren Stil beim Spiel werde zu würdigen wiſſen. In der Tat ſaß Obriſt, wenn er ſeine einſamen Morgenſpaziergänge hinter ſich hatte, nun oft an dem Drahtzaun des Spielplatzes und übernahm wohl gar die Rolle des Schieds⸗ richters. Sonſt war das männliche Geſchlecht nicht zum beſten vertreten. Staatsſekretär Weiß hielt ſich zwar auch gern neben dem Felde auf und ſchien ſich dabei einer beſonders ſcharfen Brille zu bedienen. Aber als Mitlpieler kamen nur ein Bremer Großkaufmannsſohn in Frage, der nach der Regel des Mazdaznan lebte und in dem Geruch ſtand, ſehr tief in die Abgründe der Aſtrologie und einiger anderer eſoteriſcher Wiſſenſchaften eingedrungen zu ſein, ſowie ein Maler, von dem es hieß, daß er eine Kunſt expreſſioniſtiſcher Richtung mit kommuniſtiſcher Weltanſchauung verbinde. Der ſternenkundige Bremer bewegte ſich auch im munterſten Spiel noch gehalten und mit beherrſchten Mienen, trug ſich auch auf eine etwas ſonderliche, aber geſchmackvolle Art. Der Maler ließ ſich ſchwarze Locken in die Stirn hängen, hatte ſelten ſaubere Fingernägel, was er auf den häufigen Ge⸗ brauch von Stift und Kohle zurückführte, und zeigte, da ſeinem Hemde oft ein paar Knöpfe fehlten, beim Tennis eine zottige Männerbruſt. Es gab unter den Damen einige, die das ſeiner künſtleriſchen Genialität nicht ohne weiteres nachſahen und ihn fragten, ob ſie ihm nicht eine tüchtige Weißnäherin in Bückeburg nachweiſen dürften. Der Maler hatte auf die Frage eine rohe Lache aufgeſchlagen und gemeint, wenn die Damen beim Anblick ungeſchminkter Natur eine Gänſehaut kriegten, ſo dürften ſie nicht ins Sanatorium Grotzenbach kommen, vielleichr wäre Bad Eilſen oder Wiesbaden für ſie das richtige. Fräulein Hirſchmann hatte dann in ſolchem Falle zum Guten geredet, und ſchließ⸗ lich waren auch die empfindlicheren unter den Damen einſichtsvoll genug, den ſtrengen Maß⸗ ſtab geſellſchaftlicher Form beiſeitezulegen um der menſchlichen Größe des Malers willen, zu⸗ mal da ſchwerlich Erſatz für ihn als Tennis⸗ ſpieler aufzutreiben ſein würde. Die Inhaberinnen ernſterer Leiden machten in dieſen Tagen nach Maſſage und Liegekur ſorgfältig eingeteilte Gehübungen unter den Buchen mit dem freudigen Laub. Der Früh⸗ ling war nur inſoweit für ſie vorhanden, als er für den Kurgebrauch geeignet war, und den Wert des Sonnenſcheins bemaßen ſie nach den Vitaminmengen, die er erzeugte. Denn, nicht wahr, ſchlechthin unerſetzlich iſt ſelbſt die Sonne nicht, wenn man bedenkt, welcher Fortſchritt in der Höhenſonnenquarzitlampe liegt. Und mit dem Aufenthalt im Freien, da mußte man ſich doch noch recht ſehr vorſehen; da gab es Ruhe⸗ bänke, wo es feucht und dumpfig war, und andere, wo es zog. Auch die allzu große Nähe des Tennisplatzes hatte ihre Nachteile für Ohren, denen die abgehackten Rufe der Spieler, und für Augen, denen das bisweilen manchmal geradezu ſchamloſe Gehüpfe der füngeren Fräulein Plettke ſchätzte auch den bei einigen Leidensgefährtinnen be⸗ liebten Sonnenweg durch die Beete des Gärt⸗ ners Scharnweber nicht; es kam ihr vor, als ob dieſer Menſch ein Lächeln aufſteckte, ſooft ſie ſich ihm näherte. Leider konnte ſie keinen gül⸗ tigen Zeugen für ihre Beobachtung beibringen, um eine Anklage darauf zu gründen und die Entfernuna des läſtigen Angeſtellten zu errei⸗ chen. Uebrigens blieb auch ſo genug Stoff, woraus man ſich den zur Würze des Daſeins notwendigen täglichen Verdruß ſchöpfen konnte, ſei es an der Kleidung und dem Betragen des Backfiſchs Magdalene, ſei es an einer unziem⸗ lichen Ausdrucksweiſe Doktor Spillbohms, ſei es an der Koſt Den meiſten Menſchen wäre nichts verdrießlicher, als in einer vollkommenen Welt leben zu müſſen. Alles in allem tat doch die Sonne und das Wetter die beſte Wirkung. Bei den Patienten ſtieg die Eßluſt, die Störungen gingen zurück, die Nerven kräftigten ſich. Das Sanatorium war beſſer als je um dieſe Zeit beſetzt, und Grotzenbach erwog für den kommenden Winter einen Erweiterungsbau und die Einrichtung beſonderer Kuren für ſchwerere Fälle. Spill⸗ bohm war von dieſen Plänen nicht ſehr ein⸗ 3 0◻⁰ι J—5 24 —— V—— 2 2e2H]◻ ————————— ——— 4. * Tiah genommen; ihm genügte, was das Haus bis⸗ her an Arbeit und Gewinn trug, und er war frei von dem grenzenloſen Reformehrgeiz ſei⸗ nes Mitarbeiters Grotzenbach. In die neuen Pläne gehörte auch die Gym⸗ naſtiklehrerin Fräulein Hoffmann hinein. Das hatte ſich folgendermaßen gemacht: Schon beim Zergliedern ihrer Seele hatte Herr Grotzenbach einen ſtarken Eindruck von ihr empfangen. Sie war ein Menſch, der aus dem vollen lebte, keine Hemmungen mit ſich ſchleppte. Es fanden ſich Anläſſe, die Dame durch kleine Geſpräche ver⸗ traulicher Art auszuzeichnen, und ſie bewahrte ſtets ein taktvolles Stillſchweigen über den In⸗ halt ſolcher Unterhaltungen. Als Grotzenbach bei ſolcher Gelegenheit den Gedanken hinwarf, im nächſten Jahre mit ſeinen Kuren in zweck⸗ mäßiger Weiſe Gymnaſtik zu verbinden, hatte ſie beiſtimmend genickt und ein unbefangenes, ganz allgemeines Gutachten abgegeben, ohne die leiſeſte perſönliche Intereſſiertheit zu ver⸗ raten, hatte ſich gern bereit erklärt, nach einer geeigneten Lehrkraft umzuhorchen und hatte dann ruhig und beſonnen abgewartet, bis „Hakenkreuzbanner“ Grotzenbach rundheraus fragte, ob denn eine ſolche Tätigkeit nicht ſie ſelber reizen könne. Auch nun hielt ſie mit einer uneingeſchränkten Zuſage noch zurück. Dieſe erteilte ſie erſt, als am letzten ſchönen Tage in der Reihe, die ſich an Walpurgis anſchloß, der Abend ein Gewitter herandrohen ließ, juſt als Fräulein Hoffmann mit dem Hausherrn ein Stück über den Bereich des Parkes hinausgeſchlendert war, und als nun unter den hohen Buchen des Harrls ein jäher Wetterſchlag herabfuhr Da hatte die Dame mit einem ſchwachen Schrei den Arm des Herrn mit beiden Händen ergriffen und hierauf der ſeinen freien Arm um die Hüfte der Dame geſchlagen und ſie zu einer Schutzhütte geführt, wo man dann etwa eine Stunde im Dämmer ausharren mußte, bis der ſtärkſte Platzregen vorüber war. Dieſe Stunde hatte ſich aufs beſte dazu nutzen laſſen, ein Einvernehmen über den ſofortigen Eintritt des Fräuleins Hoffmann als Mitarbeiterin in das Sana⸗ torium herbeizuführen.— Scharnweber erhielt den Auftrag, den Lie⸗ ferwagen fahrbereit zu machen, um mit dem Drachen Roſine nach Lütgenbremen zu fahren; der Kartoffelvorrat des Hauſes ſchwand näm⸗ lich dank dem unerwarteten reichen Beſuch raſcher als vorgeſehen dahin, und die Beden⸗ ken darüber, ob die Feldfrüchte den biochemi⸗ ſchen Anforderungen Grotzenbachs genügten, mußten zurücktreten. Der Oberin blieb es nicht erſpart, neben Scharnweber auf dem Führer⸗ platz zu ſitzen, und ſie tat es in der ſtrengen und gemeſſenen Haltung, die ſie vornehmlich in ſeinem Beiſein, aber auch ſonſt bewahrte. Es berührte ſie wohltuend, daß der Fahrer wäh⸗ rend des ganzen Hinweges nicht den leiſeſten Verſuch machte, ein Geſpräch mit ihr anzu⸗ knüpfen. e Der Wagen des Sanatoriums ſchien im Dorfe bekannt zu ſein, denn die Kinder blieben am Wege ſtehen, ſchnitten Fratzen und ſchrien ihnen nach:„Kohlfreter, Wortelfreter!“ Ob dieſer Zärtlichkeiten der unbefangenen Jugend löſte ſich Roſinens Zunge:„Werkzeuge elter⸗ licher Bosheit“, ſagte ſie mehr zu ſich als zu ihrem Begleiter. „Der Menſch“, antwortete dieſer,„bleibt ſich überall gleich, ob jung oder alt; und wenn's den Kleinen nicht ſelber Spaß machte, täten ſie's nicht, trotz ihrer Eltern.“ „Und dabei verdient das Volk ganz gut am Sanatorium.“ „Das ſteht auf einem anderen Blatt. Es iſt nun einmal ſo: wer aus der Lebensart des Durchſchnitts, gleichviel nach welcher Seite, her⸗ austritt, macht ſich verdächtig und fordert die Abwehr heraus. Dies da“, er deutete nach den Kindern zurück,„iſt nichts als Abwehr. Wir ſelber machen's ja ähnlich.“ „Sollte das wirklich ſo allgemeingültig ſein!“ fragte ſie. „Gewiß; Sie ſelber zum Beiſpiel befinden ſich in einer Art Abwehrſtellung gegen mich.“ Roſine fuhr herum und ſtarrte den Gärt⸗ ner an. „Jawohl“, fuhr er fort,„Sie haben immer geladen und geſichert, ſobald ich in Ihre Nähe komme. Wahrſcheinlich bin ich eine Art Menſch, wie Sie ihn nicht haben möchten.“ Roſine wollte erwidern, da hielten ſie vor Brinkmanns Hof, und ſie winkte:„Nachher. Jetzt die Kartoffeln!“ Und ſie ſtieg aus und ging auf die Miſſen⸗ tür des Hauſes los, wo Brinkmanns Mutter bereits vom Hofhund herbeigerufen war. Brink⸗ mann hatte nicht viel Kartoffeln über. (Fortſetzung folgt.) Die Cösung eines seltsamen Natur-Nätsels Erdöl entſteht vor unſeren Augen! Rus Fiſchen wird petroleum— neue Ergebnijje deutſcher Forſcher Mehrere Male im Jahr können die An⸗ wohner der Walfiſchbucht, einer tiefen Einbuch⸗ tung der ſüdweſtafrikaniſchen Küſte ſüdlich Swa⸗ kopmund, eine merkwürdige Erſcheinung be⸗ obachten: bei ruhiger See ſteigen plötzlich im grünen Waſſer der Bucht braune Wolken empor, und bald iſt die ganze Waſſeroberfläche mit toten Fiſchen bedeckt. Neben Bewohnern des Meeres⸗ bodens ſind es vor allem ſolche Fiſche, die in großen Schwärmen die ſtillen Buchten aufſuchen, um dort ihre Eier abzulegen. Giftige Gaſe, die in der Walfiſchbucht emporſteigen, bringen ihnen dabei den Tod. Am nächſten Tag iſt die Zahl der toten Fiſche noch viel größer: Raubf. ſche, die wie immer den Scharen der laichenden Fiſch⸗ züge folgen, und namentlich Aasfreſſer, die reiche Rahrung zu finden hofften, ſind gleichfalls den giftigen Waſſer der Bucht zum Opfer gefallen. Rach zwei bis drei weiteren Tagen ſind die ge⸗ waltigen Mengen der toten Fiſche zu Boden ge⸗ ſunken; ſie werden raſch in Sand und Schlamm eingebettet, die von den Küſtenſtrömungen und namentlich durch die aus der Namib⸗Wüſte wehen⸗ den Winde herbeigetragen werden. Einige Zeit ſpäter beobachtet man andere merkwürdige Vorgänge an den Ufern der Wal⸗ fiſchbucht: bei Ebbe iſt oft der ganze Strand von kleinen Kegeln bedeckt, die ganz wie win⸗ zige Vulkane ausſehen. Ihre Bildung hat aber nichts mit unterirdiſchen Feuerkräften zu tun: es ſind geplatzte Gasblaſen, die aus dem Boden emporſteigen und dabei die Vulkanhügel⸗ chen aufwarfen. Die Millionen von Fiſchkörpern, die beim letzten großen Fiſchſterben begraben worden waren, haben begonnen, ſich zu zerſetzen; bei der Verweſung zerlegt ſich der Tierkörperr in feſte, flüſſige und gasförmige Beſtandteile. Die Gaſe, die man entweichen ſieht, legen alſo Zeugnis ab von den chemiſchen Prozeſſen, die ſich im Untergrunde der Walfiſchbucht abſpielen. Das Ergebnis dieſer Vorgänge aber iſt die Bildung von Erdöl, denn die feſten und flüſſigen Stoffe, die bei der Verweſung der Fiſchleichen im Boden verbleiben, bilden das Ausgangsmate⸗ rial, den Rohſtoff, der ſich im Laufe der Zeit zu richtigem Petroleum umwandelt. Des Rätſels Löſung Die Sn Vorgänge ſind ſchon ſeit einiger Jeit bekannt, aber niemand wußte bisher eine brauchbare Erklärung für ſie. Man dachte an giftige Quellen, an unterirdiſche Zerſetzung von Schwefelerzen, aber alle derartigen Er⸗ klärungsverſuche konnten nicht befriedigen, das plötzliche und gewaltige Auftreten der Giftgaſe verlangte eine andere Begründung. Die Er⸗ klärung, die unlängſt der bekannte Münchener Geologe Kaiſer, einer der beſten Kenner Deutſch⸗Südweſt⸗Afrikas gegeben hat, iſt ebenſo einfach wie überraſchend: die toten Fiſche ſelbſt vergiften die nachkommenden Artgenoſſen, und ſo wiederholt ſich der Vorgang immer wieder. Bei der Verweſung der Fiſche entſtehen, wie wir ſchon ſahen, Fäulnisgaſe; Ammoniak, Schwefel⸗ waſſerſtoff und andere für jedes Lebeweſen giftige Stoffe. Suchen nun neue Fiſchſchwärme die zum Laichen ſo verführeriſch gelegene Walfiſchbucht, dann fallen ſie dieſen Giften zum Opfer, ſinken zu Boden, und nach Ablauf von einigen Wochen ſind bei ihrer Verweſung abermals neue Giftſtoffe entſtanden, die neuen Ankömmlingen den Tod bringen. So reiht ſich ein Fiſchſterben an das andere. Nur eines bleibt noch ungeklärt; wann und wie dieſer Vorgang einmal begonnen hat. — Mit Genehmigung des Führers wird in dieſem Jahr eine vollkommene Umgeſtaltung des Ber⸗ liner Luſtgartens vorgenommen. D tergrund von Bäumen ſeinen neuen Das Denkmal Friedrich Wilhelms III. erhält mit einem Hin⸗ Standort in der Nähe des Spreearmes Irgendeine Urſache mag einſt den Tod einer kleinen Anzahl Fiſche bedingt haben, die Fäul⸗ nisgaſe töteten mehr, und ſo ſtieg die Zahl der Opfer mit jedem Male, bis ſie die jetzigen un⸗ geheueren Ausmaße erreichte. Kohle und Erdöl Dieſe Beobachtungen helfen uns zum Ver⸗ ſtändnis eines Vorganges, um deſſen Deutung ſich die Wiſſenſchaft ſeit Jahrzehnten bemüht hat, ohne zu einem völlig befriedigenden Ergebnis zu kommen: die Entſtehung des Erdöls. Ueber dieſe Frage waren wir bisher nur ungenau unterrichtet. Wohl konnte man aus der chemiſchen Zuſammenſetzung des Erdöls fefür⸗ daß tie⸗ riſche Subſtanz den„Rohſtoff“ für ſeine Bi⸗ dung lieferte, wohl konnte man auch vermuten, daß ähnliche langandauernde Umwandlungen ſich bei der Erdölbildung abſpielen, wie wir ſie von der Bildung der Kohlen her kennen. Aber welche Vorgänge die Anhäufung der ungezählten Millionen von Tierleichen bewirkten, die zur Entſtehung einer Erdöllagerſtätte nötig ſind— das konnte man ſich bisher nicht recht vorſtellen. Ein Blick in die Werkſtatt der RNatur Zetzt aber haben wir in der Walfiſchbucht ge⸗ ſehen, wie Millionen von Fiſchen durch Ver⸗ giftung zugrunde gehen und im Schlamm des Meeresbodens eingelagert werden. Und hier, auf dem Boden der Bucht, arbeitet die Natur unabläſſig in ihrem unterirdiſchen Laboratorium: die komplizierten Eiweißſtoffe, aus denen der Tierkörper beſteht, wandeln ſich langſam und allmählich in die einfacher gebauten Beſtandteile des Erdöls um. Immer wieder wird neuer„Roh⸗ ſtoff“ durch die ſich wiederholenden Fiſch⸗Maſſen⸗ ſterben zugeführt, immer neue Tierkörper zer⸗ ſetzen ſich, die dabei abfallenden Stoffe ent⸗ weichen als Gaſe, und die übrigbleibende Sub⸗ ſtanz verwandelt ſich in Erdöl. Jahrtauſendelang mag das weitergehen, Jahrtauſendelang bringen Meeresſtrömungen und Winde neuen Sand und Schlamm herbei. Immer tiefer werden die or⸗ ganiſchen Reſte begraben, und im Schutzme dieſer Decke vollzieht ſich ihre ſchließliche Umwandlung in Petroleum: wir können mit Recht ſagen, daß unter unſeren Augen in der Walfiſchbucht eine neue Petroleum⸗Lagerſtätte entſteht. Dieſe Er⸗ kenntnis gibt uns endlich den Schlüſſel für das Verſtändnis der übrigen Erdöl⸗Lagerſtätten der Welt. Denn genau wie wir es heute in der Wal⸗ fiſchbucht beobachten können, ſ0 vollzog ſich auch in früheren Zeiten der Erdgeſchichte die Biloung des Erdöls. Vor Jahrmillionen in Deutſchland Laſſen wir uns zum Schluß durch die neu⸗ gewonnene Einſicht in 300 vergangenen Zeit⸗ räume, in verſchwundene Jahrmillionen der Erd⸗ geſchichte unſerer Heimat zurückführen! Nord⸗ deutſchland war damals vom Meere bedeckt, und in der Hannoveraner Gegend griff eine tiefe Bucht weit hinein ins Land, bis zum Harz. Sie war bedeutend größer als die heutige Walf. ſch⸗ bucht, aber die Verhältniſſe mögen ſonſt den dortigen ſehr ähnlich geweſen ſein. Und wie dort ſtarben in der vorzeitlichen Hannoveraner Bucht jährlich Millionen und aber Millionen von Fiſchen und anderen Meeresbewohnern. So bil⸗ dete ſich das Erdöl, das den Reichtum des nord⸗ deutſchen Bodens darſtellt. Ratürlich iſt die neue Bereicherung unſere⸗ Wiſſens vom Erdöl und ſeiner Entſtehung auch von großem praktiſchen Wert für die Erſchl. ßung unſerer heimiſchen Erdölſchätze, auf die wir ja im Zeichen der Deviſen⸗Schwierigkeiten und der immer raſcher anſteigenden Motoriſierung Deutſch⸗ lands mehr denn je angewieſen ſind. Dr. H. Richter. 5 1 —— Nian Garmiſck 4. Olympif 6. bis 16. hat ſein 2 Verein Mi niſation de der bayeri offiziellen Organiſatit Winterſpie perſönliche Samstag Partenkirch ſo heiß er dem im ke 4. Winterol vom 17. 2 Generalpro meiſterſchaf oberhalb d beiter beſch mit den 8 Eintritt vo bau durch( ſee, auf de Schnelläufe doch dürfte bald in Er den Eindri dieſem Bef aus Schwe Eine bereit decke gab de anlaſſung, letzter Min. Olympiaſch radezu pha Olympiaſch laufturm, etwa 35 G Skiſpringer keit zu Spr geben ſollte iſt da das jetzt ſch Sichtmöglie gen Winter mögen von werden ſoll Tribünenba beit, ſo da Winterſport geſchloſſener Stuttgart Deutſchland gen Vorber werden dür auf an die l. den Trägeri biſchen Met Heute hat dion, das ei Damals ſtan Vereinsplatz ſchauermeng eine ſolche? wir ſie vorh ſüdlichen Zo den halben nie wiederen Kampf an j voll ſpielte erſten Halbz ſchen Ruhm ſchen Spiele ließen die! glen II und unterſtützt Schmiedlin ſach ſtehen u :1. Und der ger Beier 1 raſtlos zu höher war. In der 2 Odium über weitergehen! Niederlagen damals noch nig, der gro war der Be ihr ein gute— Wiederbegin wieder zu er der 45 Min hinbrauſte, ſtand undem Schmitt 2 fuhren dazw der geniale tona, den ſchweißte den ner, genannt Franz⸗Höger rollte auf m Wie die Auß mer durchbra Maſſen ihre im Chor: Ti In der Kr uar 193⁵ chien im r blieben id ſchrien er!“ Ob Jugend ige elter⸗ h als zu hleibt ſich wenn's jte, täten z gut am t. Es iſt Sart des zeite, her⸗ rdert die nach den hr. Wir tig ſein?“ befinden en mich.“ ſen Gärt⸗ 'n immer hre Nähe n ſie vor „Nachher. e Miſſen⸗ 3 Mutter ar. Brink⸗ folgt.) ———— Tod einer die Fäul⸗ Zahl der tzigen un⸗ zum Ver⸗ Deutung emüht hat, Ergebnis Erdöls. r ungenau chemiſchen daß tie⸗ ſeine Bil⸗ vermuten, lungen ſich ir ſie von ſen. Aber ingezählten „ die zur g ſind— vorſtellen. Ratur chbucht ge⸗ zurch Ver⸗ jlamm des Und hier, die Natur oratorium: denen der igſam und deſtandteile euer„Roh⸗ ſch⸗Maſſen⸗ örper zer⸗ ꝛtoffe ent⸗ ſende Sub⸗ mſendelang 8 bringen and und en die or⸗ hutze dieſer mwandlung ſagen, daß hbucht eine Dieſe Er⸗ ſel für das ſtätten der n der Wal⸗ g ſich auch ie Biloung land h die neu⸗ genen Zeit⸗ n der Erd⸗ en! Nord⸗ edeckt, und ——— arz. Sie e Walf. ſch⸗ ſonſt den nd wie dort raner Bucht ionen von n. So bil⸗ n des nord⸗ ing unſeres auch Erſchl. ßung die wir ja en und der ung Deutſch⸗ . Richter. werden ſoll. Um das Ski⸗Stadion —— Zahrgang 5 4 Rr.*e Seite———————— „bakenttenzbann- Abendausgabe— Monlag, 7. Januar 1935 ————— —— A ii 4 5 5*—. 45 — *. ——, — 7. 2E 5 5 ——— —4 4 — 7 3 D. Sner Rundgang duꝛeſi Oeutsehlonclo groͤſzten Ointeroyortylctʒ Garmiſch⸗Partenkirchen, der Schauplatz der 4. Olympiſchen Winterſpiele 1936, die dort vom 6. bis 16. Februar 1936 abgewickelt werden, hat ſein Winterkleid„angezogen“! Wie der Verein Münchner Sportpreſſe, die Berufsorga⸗ niſation der Sportſchriftleiter und⸗ſchriftſteller der bayeriſchen Landeshauptſtadt, bei einem offiziellen Beſuch, zu dem der Präſident des Organiſationskomitees für die 4. Olympiſchen Winterſpiele, Dr. Karl Ritter von Halt, die perſönliche Führung übernommen hatte, am Samstag feſtſtellen konnte, prangt Garmiſch⸗ Partenkirchen in dem von den Winterſportlern ſo heiß erſehnten„Weiß“. Alle Anlagen, die dem im kommenden Jahr dort ſtattfindenden 4. Winterolympia dienen und die in den Tagen vom 17. Januar bis 3. Februar d. J. ihre Generalprobe bei den deutſchen Winterſport⸗ meiſterſchaften erhalten ſollen, ſind bereit. An der Bobbahn oberhalb des Rieſſerſees ſind bereits die Ar⸗ beiter beſchäftigt, die 1600 Meter lange Bahn mit den Schneewänden auszubauen, um bei Eintritt von Kälte nur noch den Kurvenaus⸗ bau durch Eisblöcke durchzuführen. Der Rieſſer⸗ ſee, auf dem die Eislaufkonkurrenzen für die Schnelläufer ſtattfinden, iſt zwar noch eisfrei, doch dürfte auch da der Wunſch nach Natureis bald in Erfüllung gehen. Einen überwältigen⸗ den Eindruck machte auf alle Teilnehmer an dieſem Beſuch, bei dem auch einige Kollegen aus Schweden und dem Reich zugegen waren, das große Skiſtadion. Eine bereits einen halben Meter ſtarke Schnee⸗ decke gab dem Skiklub Partenkirchen ſchon Ver⸗ anlaſſung, für Sonntag(noch buchſtäblich in 4 Minute) ein Skiſpringen auf der kleinen Olympiaſchanze am Gudiberg feſtzuſetzen, Ge⸗ radezu phantaſtiſch wirkt natürlich die große Olympiaſchanze mit ihrem 43 Meter hohen An⸗ laufturm, der nach einem 70 Meter langen, etwa 35 Grad ſteilen Anlauf den befähigten Skiſpringern aus allen Erdteilen die Möglich⸗ keit zu Sprüngen bis zu etwa 90 Meter Weite 33 ſollte. Ein Schmuckkäſtchen in ſeiner Art 7 das Olympia⸗Kunſteisſtadion, das jetzt ſchon über 6000 Zuſchauern bequeme Sichtmöglichkeit bietet und bis zum nächſtjähri⸗ gen Winterolympia bis auf ein Faſſungsver⸗ mögen von etwa 12000 Perſonen ausgebaut rde ſind die Tribünenbauten teilweiſe fertig bzw. in Ar⸗ beit, ſo daß ſchon die diesjährigen deutſchen Winterſportmeiſterſchaften, übrigens die erſten geſchloſſenen Titelkämpfe dieſer Art innerhalb Länderſpiel⸗ zweier großer Sportwochen, beweiſen dürften, was dort geſchaffen wurde. Ein Winter⸗Olympia⸗Schauplatz— einzig⸗ artig in der Welt, der wirklich berechtigt, wenn man ſagt, Garmiſch⸗Partenkirchen iſt damit zu einem deutſchen St. Moritz oder Davos ge⸗ ſtempelt worden. Es gäbe ſo unendlich viel zu ſagen über dieſes neue Winterſport⸗Dorado, dieſen nunmehr unumwundenen größten, ge⸗ waltigſten deutſchen Winterſportplatz. Wir wol⸗ len hier aber nur einige intereſſante Neuig⸗ keiten verraten, die man bei einem kurzen ge⸗ ſelligen Zuſammenſein aus dem Referat des Präſidenten des Organiſationskomitees der Winterolympiade, Dr. Karl Ritter von Halt, und ſeinem Generalſekretär, Baron he Fort, erfuhr, denen der Führer der Münch⸗ ner Sportpreſſe, der bekannte Weltſtarter Franz Miller, das Verſprechen ahgab, daß die Ta⸗ ges⸗ und Fachpreſſe ihre ganze Kraft einſetzen werde, ſchon die diesjährigen deutſchen Winter⸗ ſportmeiſterſchaften zu einem vollen Erfolg zu geſtalten, damit das Winterolympia im Fe⸗ bruar 1936 ein würdiger Auftakt für das größte Friedensfeſt der Welt, die 11. Olympi⸗ ſchen Spiele in Berlin, werde. Nachtſkiſpringen auf der kleinen Olympia⸗ ſchanze Zur Zeit ſind Arbeiten an einer Lichtanlage im Gange, mit der die kleine Olympiaſchanze am Gudiberg taghell erleuchtet werden kann. Alſo Skiſpringen bei Nacht in Deutſchland! Die Beleuchtung im Kunſteisſtadion iſt un⸗ übertrefflich. Beim einem kurzen Abendbeſuch im Olympia⸗Kunſteisſtadion ließ der Betreuer der Anlage, der frühere Schnellaufmeiſter Voll⸗ ſtedt(Altona),„Lichter brennen“. Wirklich: Die Eisfläche war taghell erleuchtet, da kann Tag und-Nacht„geſchafft“ werden. Selbſtverſtändlich, daß den Anfahrtswegen zu den Wettkampfplätzen, zur Bobbahn am Rieſſerſee und den Eiskonkurrenzen auf dem Rieſſerſee, vom Ski⸗ und Eisſtadion größtes Intereſſe entgegengebracht wird. Die vereinig⸗ ten Gemeinden Garmiſch⸗-Partenkirchen werden im Verein mit den übrigen maßgebenden ſtaatlichen und ſportlichen Behörden nichts unterlaſſen, was hier hinderlich ſein könnte. Im Frühjahr ſollen neue Straßen zum Rieſſerſee gebaut werden, die die Verbindung mit den Hauptverkehrsſtraßen herſtellen. Ueberall ſind bereits Parkplätze vermeſſen. Reichspoſt und Reichsbahn wetteifern. Auch ſie wollen ihr Teil zum reſtloſen Ge⸗ lingen der Winterſportmeiſterſchaften dieſes Jahres beitragen. Die 60 Kilometer lange Strecke vom Trutzing nach Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen muß von der Reichsbahn noch zwei⸗ gleiſig ausgebaut werden. Der zu erwartende Verkehr erfordert dies. Eine Belaſtungsprobe am Sonntag, 3. Februar, gelegentlich des gro⸗ ßen Sprunglaufes, des 40⸗Kilometer-Skiſtaffel⸗ laufs und des Eishockeyendkampfes bei den diesjährigen deutſchen Winterſportmeiſterſchaf⸗ ten wird, wenn 25 Sonderzüge innerhalb drei Stunden abgewickelt werden ſollen, wohl die letzten Zweifel beſeitigen, daß der Schienenweg von Garmiſch⸗Partenkirchen nach München zweigleiſig ſein muß. Organiſationskomitee, Olympiaverkehrsamt uſw. arbeiten wirklich Tag und Nacht. An alles iſt gedacht. Fernſprechleitungen ſind neu gelegt, weitere Fernſprechverbindungen im Bau. Jedes Hotel rüſtet, überall, im kleinſten Winkel von Garmiſch⸗Partenkirchen, ſteht alles im Zeichen der 4. Olympiſchen Winterſpiele, im Zeichen der Generalprüfung bei den diesjährigen deut⸗ ſchen Winterſportmeiſterſchaften, im Zeichen der fünf Ringe! Der Schwarzwald im weißen Kleid Dreikönigskag im Jeichen des Winterſporks Erwartungsgemäß hat der Dreikönigstag in dieſem Winter die von den Sportlern ſo heiß erſehnte Witterungswandlung gebracht. Et wa 60 Stunden lang iſt im Gebirge Schneegefallen und eine geſchloſſene Decke breitet ſich ſeit Sonntag bis zu den oberen Talgebieten aus. Auch der Dreikönigstag ſelbſt ſtand noch im Zeichen weitverbreiteter Schnee⸗ fälle und zunehmender Kälte. In den Kamm⸗ lagen des Schwarzwaldes, wo die Temperatur bis auf minus 7 Grad gefallen iſt, zeigen ſich Erinnerung Deutſchland— Schweiz vor zehn Jahren in Skuktgark Stuttgart rüſtet zum Fußball⸗Länderſpiel Deutſchland— Schweiz, das nach den bisheri⸗ gen Vorbereitungen ein ganz großes Ereignis werden dürfte. Und da taucht die Erinnerung auf an die letzte Begegnung der Eidgenoſſen mit den Trägern des Adlerwappens in der ſchwä⸗ biſchen Metropole vor zehn Jahren. Heute hat Württembergs Hauptſtadt ein Sta⸗ dion, das einen prächtigen Rahmen bieten kann. Damals ſtanden ſich die Mannſchaften auf einem Vereinsplatz gegenüber, aber vor einer Zu⸗ ſchauermenge, die in jenem dentwürdigen Spiel eine ſolche Anteilnahme an den Tag legte, wie wir ſie vorher nur von einem Publikum in der ſüdlichen Zone kannten, wie ſie der Chroniſt in den halben Tauſend Spielen, die er ſeither ſah, nie wieder miterlebt hat. Und das war auch ein Kampf an jenem 14. Dezember 19241 Wunder⸗ voll ſpielte die Mannſchaft der Schweiz in der erſten Halbzeit, jene Elf, die noch mit dem fri⸗ ſchen Ruhm eines Europameiſters der Olympi⸗ ſchen Spiele in Paris angetreten war. Da ließen die Weiler, Pache und Dietrich, Abeg⸗ glen II und Müller, der Kickersmann, trefflich unterſtützt von den Läufern Oberhauſer, Schmiedlin und Oſterwalder unſere Leute ein⸗ ſach ſtehen und hielten die Halbzeitführung mit :1. Und der Fürther Müller und der Hambur⸗ ger Beier vor dem langen Stuhlfaut hatten raſtlos zu ſchaffen, daß der Vorſprung nicht höher war. In der Pauſe lag es wie ein lähmendes Odium über den Zuſchauern. Wie ſollte das weitergehen? Sollte den allzuvielen deutſchen Niederlagen eine neue folgen? Der Dy hatte damals noch keinen Reichstrainer. Max Breu⸗ nig, der großen Mittelläufer der Vorkriegszeit, war der Betreuer der deutſchen Elf Er muß ihr ein gutes Rezept gegeben haben Denn nach Wiederbeginn war unſere Mannſchaft nicht wieder zu erkennen. Da ſetzte ein Endſpurt ein, der 45 Minuten gegen das Tor von Pulver hinbrauſte, das Bollwerk Ramſeyer⸗Schneebeli ſtand und mußte doch erſchüttert werden. Schmitt Bumbes und der grimme Hagen fuhren dazwiſchen wie die Berſerker. Kalb war der geniale Dirigent. Der alte Jäger aus Al⸗ tona, den man noch einmal geholt hatte, ſchweißte den linken Flügel Harder und Pömp⸗ ner, genannt Paulſen, und den rechten Franz⸗Höger zuſammen. Angriff auf Angriff rollte auf mit einem ſelten erlebten Impuls. Wie die Außen vorpirſchten, wie die Innenſtür⸗ mer durchbrachen! Und immer wieder rieſen die Maſſen ihre Namen, und am meiſten hallte es im Chor: Tull, Tull! In der Kritik wurde nachher von verſchiede⸗ mit nen Seiten geſagt, der HSV⸗Mittelſtürmer habe verſagt. Harder hat mir gelegentlich ver⸗ ſichert, er habe ſich auf dem Halblinken-Poſten nicht wohl gefühlt. Wer Tull kennt, weiß, daß er damit nichts beſchönigen wollte. Nun, in jedem großen Kampf haben alle elf deutſchen Kämpen ihren Mann geſtellt ihr Aeußerſtes gegeben, einen Erfolg erzielt. Eine Serie mit ungünſtigem Ausgang wurde ener⸗ giſch abgeſtoppt. Nach vielen Vorſtößen hatten ſich Harder und Jäger vorgekämpft, der Altonaer fiſchte den Ball aus einem Gedränge, und Tull lenkte ihn mit feinem Kopfſtoß über die Linie. Dann war Franz allein Pulver gegenübergeſtanden, der Fürther ließ eine Bombe los, von der Latte klatſchte der Schuß zurück.:1 war das Ende. Länderſpiel iſt Feiertag im Sport. Vor zeyn Jahren wurde das auch in Stuttgart wahr. Deutſchland— Schweiz am 27. Januar wird wieder in Stuttgart den Beweis bringen. bereits die erſten Verwehungen durch den rau⸗ hen Nordweſtwind. Im Südſchwarzwald iſt die Schneehöhe auf etwa 60 bis 70 Zenti⸗ meter geſtiegen und der Bahnſchlitten mußte bereits in Tätigkeit treten. Der Skiſonderzug Mannheim—Karlsruhe—Bärental brachte zahl⸗ reiche Sportler auf die Feldberghöhen, auch die Schauinslandbahn beförderte große Scharen in das Gebiet der Halde. Im noördlichen Schwarzwald zieht ſich die Schneedecke bis zur Gertelbach bei Oberbühler⸗ tal und zum mittleren Murrtal. Auf den Käm⸗ men der Hornisgrinde hat die Schneehöhe be⸗ reit einen halben Meter erreicht und die Bahn⸗ ſchlitten wurden vom Kurhaus Sand aus in Bewegung geſetzt. Von der ſüddeutſchen Gauliga Sporkfreunde Stuktgark— SC Stuftgart:1 Das einzige Meiſterſchaftsſpiel des Gaues Württemberg nahm am Sonntag in Degerloch vor etwa 5000 Zuſchauern einen überraſchenden Ausgang. Beide Mannſchaften erſchienen in ihrer ſtärkſten Aufſtellung und lieferten ſich von der erſten bis zur letzten Minute einen erbitter⸗ ten Kampf, der ſchließlich mit einer überraſchend hohen Niederlage der Gäſte endete. Die Gaſt⸗ geber waren von Anfang an ſtark überlegen und gingen auch bereits in der 7. Minute durch Wölpert auf Vorlage des Rechtsaußen in Füh⸗ rung. Nach dem Wechſel drängten die Sport⸗ freunde weiter. In kurzen Abſtänden erzielten ſie durch Wölpert, Kneer und Kronenbitter(2) vier weitere Treffer, denen der Sportklub kurz Jubiläum beim FC Phönix Ludwigshafen 30 Jahre Phönix Ludwigshafen! 30 Jahre 30 Jahre Kampf um Sieg und Ehre! as iſt es, was unſere Fußballvereine ſo ſehr auszeichnet, was ihnen einen ganz beſonderen Charakter gibt? Dieſes ſtete„Kämpfen⸗müſſen“ und der Umſtand, daß von Woche zu Woche die errungene Poſition aufs neue verteidigt und behauptet werden muß, bringt es mit ſich, daß ſich in dieſem immerwährenden Auf und Abh die treibenden und bauenden Kräfte innerhalb des Vereins ihre Führerqualitäten aneignen, denn ſie müſſen durch gar viel Freud und Leid und mitunter auch durch eine harte Schule per⸗ ſönlicher Entſagung gehen, bis ſie dort ange⸗ langt ſind, wo ſie das Vertrauen ihrer Mit⸗ glieder haben will. Der FC Phönix Ludwigshafen iſt einer von den Vereinen, die ſeit ſeiner Gründung im Jahre 1904 all das in reichlichem Ausmaß durchkoſtet und glücklich überwunden hat. Dem Phönix ſtanden aber von Anbeginn an auch Männer zur Verfügung, die es in ganz ſelten glücklicher Weiſe verſtanden, ihren Verein zu lenken und zu leiten. An ihrer Spitze ſind die Gebr. Regele und Weber zu nennen, die neben einem Dutzend anderer verdienter Mit⸗ arbeiter in Anweſenheit von Oberbürgermeiſter Dr. Ecarius und dem Gaubeauftragten Studienrat Sommer ganz beſonders geehrt wurden. Das ſchönſte Jubiläumsgeſchenk brachte der Augapfel„Ligamannſchaft“ mit all ſeinen er⸗ ſtaunlichen Erfolgen der jüngſten Zeit dar. Die unlösbare ſportliche Verbundenheit Lud⸗ wigshafens mit Mannheim konnte nicht ſchö⸗ ner zum Ausdruck gebracht werden, als durch die herzlichen Glückwünſche der Vertreter der ehemaligen ſcharfen Rivalen vom überm Rhein. Als dieſe Gratulanten vor die große Feſtver⸗ ſammluna traten, da wurden bei allen die alten Erinnerungen veraangener harter Kämpfe wach. die mit der Entwicklungsgeſchichte des Jubilars ſo ena verknüpft ſind. Beim Anhören der Begrüßunasanſyrache Dr. Weinmanns und des gegebenen Rückblicks nvon F. Gadinger konnte jeder die aanze Vereinsgeſchichte des heute 30iährigen Nereins noch einmal miterleben und ſich einen Bearifſ machen von all dem, was geleiſtet werden mußte, um dahin zu gelangen, wo heute der Ludwigshafener Phönix ſteht. Die von der Phönix⸗Jugend geſtellten Bilder„30 Jahre FC Phönix“ waren ein ſchöner Teil des ge⸗ ſchmackvoll zuſammengeſtellten Feſtprogramms, zu deſſen gutem Gelingen der Muſikzug der 2S⸗Standarte und das Dopypelquartett des Männergeſangvereins Ludwigshafen weſentlich beitrugen. 8 4. wess. Boxen Südweſt— Baden Fon den am 21. Januar in Worms ſtatt⸗ findenden Amateurboxkampf zwiſchen den Re⸗ präſentativmannſchaften von Baden und Süd⸗ weſt hat der Gau Baden ſeine Staffel vom Fliegen- bis Schwergewicht wie folgt aufgeſtellt: Gräßke(Vfä 86 Mannheim) Rieder(Vßiß Freiburg) Dietrich(BC Singen) Lutz(VfK 86 Mannheim) Köhler(VfR Mannheim) Bolz(Poſt Mannheim) Mayer(VfR Mannheim) Keller(UfR Mannheim). Mochen BfR Mannheim in Mainz Die Niederlage des VfR Mannheim in Mainz überraſcht. Der Vfſk Mannheim zeigte gegen den Mainzer HC zwar das beſſere takti⸗ ſche Spiel ſowie das größere Können, mußte zeit in der Hand und führten bis zur Pauſe be⸗ kennen. Die Mainzer waren in der erſten Halb⸗ zeit ſtets überlegen. Nach dem Wechſel hatte ſich der VfR beſſer gefunden und erzielte auch durch Heiler den Ausgleich. Kurz vor Schluß glückte den Gaſtgebern durch Wahl aber noch der Siegestreffer. In Heidelberg zeigte ſich der Höchſter HC dem dortigen HC mit:5 überlegen. Die Gäſte hatten in der erſten Halbzeit das Spiel jeder⸗ zeit in der Hand und führte bis zur Pauſe be⸗ reits:2. Nach Seitenwechſel wurden die Ein⸗ heimiſchen beſſer und lieferten ihrem Gaſt bis zum Schlußpfiff einen erbitterten Kampf. Höchſt hatte in Wittmann und Pfeiffer ſeine beſten Leute, während bei Heidelberg Peter I und Kerzinger überragten. Anſonſten dürfte von den ſüddeutſchen Hockeyergebniſſen noch die :0⸗Niederlage intereſſieren, die ſich der TV 1857 Sachſenhauſen gegen den eifrig und ener⸗ giſch ſpielenden Offenbacher RV 1874 erlaubte. Hockey⸗Ergebniſſe Süddeutſchland: Poſt SV Frankfurt— JGSV Frankfurt•2 FSo Frankfurt— Eintracht Frankfurt„ 10 Rot⸗Weiß Frankfurt— TFC Hanau 022 Offenbacher RV 74— 57 Sachſenhauſen 10 Mainzer HG— VfR Mannheim 46 Mannheim— Germanig Mannheim„:0. HC Heidelberg— Höchſter HGe.„:6 Brandenburg: Berliner SC— Berliner SV92.„ 10 Berliner HC— THC 99 Friedenou. 7 Weſpen Zehlendorf— SC Charlottenburg:2 Rot⸗Weiß Berlin— Osram Berlin„„ 3 Norddeutſchland: HC Flottbek— Uhlenhorſter HG.. Harveſtehuder THC— HC Rahlſtedt Alſterklub Hamburg— Phönix Klipper— Altonaer ThG.„ » ⏑ —»— vor Schluß das Ehrentor entgegenſetzen konnte. Hoyler(Reutlingen) brachte das überaus harte Spiel aut über die Zeit. Anion Niederrad— 1. FC Kaiſerslautern :0 Die Union errang über ihre Pfälzer Gäſte einen knappen, aber verdienten Sieg. Sie war ſtets über⸗ legen, und wenn ihr Sieg zahlenmäßig nicht höher ausfiel, ſo lag dies in erſter Linie an der guten und zahlenmäßig großen Verteidigung der Lauterer, in deren Strafraum zuweilen ſechs Mann verſammelt waren. Dazu lieferte Konrad ein großartiges Vertei⸗ digerſpiel, ſo daß die Niederräder trotz zahlreicher Eck⸗ bälle und größter Ueberlegenheit nur ein Tor erzielen konnten. In der 10. Minute nach dem Wechſel gab der Linksaußen H. Berger den Ball zu ſeinem Bruder, der aus der Luft aufnahm und unhaltbar einſchoß. Niederrad lieferte ein gutes, wenn auch nicht über⸗ ragendes Spiel. Im Tor zeichnete ſich Blickhan aus. Zehn Minuten vor Schluß verſchoß Allermann einen von Konrad verſchuldeten Elfmeter. Kickers Offenbach— Eintr. Frankfurt:3 Mit großer Spannung ſah man dieſem Spiel ent⸗ gegen, was auch in der Beſucherzahl von über 12 0000 Zuſchauern zum Ausdruck kam. Leider hielt der Kampf nicht das, was man von ihm erwarten konnte. Der Kampf artete in der zweiten Halb⸗ zeit ſehr aus. Zwei Platzverweiſe von ſeiten der Eintracht ſowie eine ſchwere Verletztung des Ofſenbachers Stüber waren die Folge. Nicht zuletzt iſt dies auf die unfähige Spielleitung von Müller (Hanau) zurückzuführen. Eintracht lieferte in der erſten Halbzeit ein ſehr ſchönes Spiel, dem die Offen⸗ bacher nicht gewachſen waren. In der zweiten Hälfte kamen die Offenbacher mehr auf und in dieſer Phaſe kam auch die Eintracht wieder mehr zum Wort. Der erſte Treffer fiel bereits in der 10. Minute durch Möbs auf Zuſpiel von Leis. Möbs ſchoß in der 20. Minute ein weiteres Tor, das aber wegen an⸗ geblicher Abſeitsſtellung nicht gegeben wurde. In der 40. Minute glückte Keck ſchließlich der Aus⸗ gleich. Gramlich erhöhte in der 25. Minute der zwei⸗ ten Hälfte— obwohl Kickers jetzt beſſer ſpielten— auf :1. Ein Strafſtoß Kühnles brachte wiederum den Ausgleich. Ein Eigentor Kühnles nach einem Straf⸗ ſtoß Lindners und einem Schuß von Möbs ſah die Eintracht abermals in Führung. Abt jagte dann aber kurz vor Schluß einen Strafſtoß zum neuerlichen Ausgleich ins Eintrachtnetz. Anſangs der zweiten Hälſte wurde Boßler(Eintracht) verletzt, Nach ſeinem Wiedereintritt revanchierte er ſich an Stüber ſo derb, daß dieſer einen Beinbruch davontrug. Boßler wurde ebenſo wie auch Möbs des Feldes verwieſen. Ein Foul Kecks überſah der Unparteiiſche. Mach dem Spiel ereigneten ſich üble Szenen, die noch die Spielleitung des Gaues beſchäftigen werden. * kannt, Jahrgang 5— A Nr. 11— Seite 10 „Hakenkreuzbanner“ —— Abendausgabe— Monkag, 7. — Lirtschafis-Nundschiai Das Ziel der landwirtſchaſtlichen Erzeugungsſchlacht. Die Reichsbahn als Auftraggeberin für Fahrzeuge Nach dem vorläufigen Jahresbericht 1934 der Reichs⸗ bahngeſellſchaft wurden die ſchon 1933 eingeleiteten und Anfang 1934 abgeſchloſſenen Beſtellungen auf Lie⸗ ferung von Fahrzeugen des Programms 1934 größten⸗ teils 1934 ausgeliefert. Die Anlieferung neuer Fahr⸗ zeuge wird 1934 vorausſichtlich betragen 170 Dampf⸗, 25 elektriſche Lokomotiven, 530 Kleinlokomotiven, 280 Trieb⸗ und Beiwagen, 500 Perſonen-, 120 Gepäck⸗, 2100 Güter⸗ und Bahndienſtwagen ſowie 1200 Laſtkraft⸗ wagen. Auf neue Fahrzeuglieferungen werden 1934 etwa 135 Mill. RM. entfallen gegen nur 88,5 und 69,6 Mill. in 1933 und 1932. Um den Anſchluß an die laufenden Lieferungen zu erreichen, ſind 1934 die Fahrzeugbeſchaffungen des Programms 1935 zu einem Teil bereits beſtellt, zum anderen eingeleitet worden. Dieſes Programm umfaßt 244 Dampf⸗- und elektriſche Lokomotiven, 150 Kleinlokomotiven, 232 Triebwagen und Beiwagen, 300 Perſonenwagen, 3784 Gepäck⸗, Güter⸗ und Bahndienſtwagen, 4 Schiffe und 895 Straßenfahrzeuge. Für die Fahrzeugbeſchaffung wer⸗ den 1935 vorausſichtlich 185 Mill. RM., d. h. 50 Mill. RM. mehr ausgegeben werden als 1934. Hierin ſind enthalten die Aufwendungen für Reſtlieferungen aus früheren Fahrzeugprogrammen. Brown Boveri& Cie. AG. Die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft verfolgt bekannt⸗ lich den Gedanken, zur Erzeugung von Einphaſenſtrom aus Drehſtrom der Landesverſorgung die Umrichter⸗ anlagen zu verwenden. Mit einem beſſeren Wirkungs⸗ grad und leichterer Bedienbarkeit iſt auch eine Koſten⸗ erſparnis verbunden. Der Bau der Umrichteranlage für das Reichsbahnunterwerk Baſel, das der Energie⸗ verſorgung der Wieſental- und Wehrtalbahn in Süd⸗ baden dient, iſt bei der AEG ſoweit gediehen, daß der Beginn der Aufſtellung Anfang 1935 bevorſteht. Gegen Ende 1934 wurde ein zweiter Umrichter bei der Firma Brown Boveri& Cie. AG. beſtellt. Er dient für eine Verſuchsanlage in Pforzheim und ſoll mittels einer 110⸗KV.⸗Fernleitung an die Fernleitung von den baye⸗ riſchen Waſſerkraftwerken nach Stuttgart angeſchloſſen werden. Papier⸗ und Tapetenfabrik Bammental AG. fabriziert weiter Am 30. Dezember 1934 fanden die langwierigen Verhandlungen um das Weiterbeſtehen der Papier⸗ und Tapetenfabrik Bammental AG. ihren Abſchluß. Unter dem Vorſitz von Bezirkswalter Fritz Platt⸗ ner und Oberfinanzrat Stöckinger fand die mehr⸗ ſtündige Schlußbeſprechung ſtatt. In der Verhandlung gelang es, das Weiterbeſtehen des Betriebes zu ſichern und der Firma die Mittel zur Weiterproduktion zu verſchaffen. Dir Firma Gebr. Ditzel AG., Meckesheim, trat in einen Pachtvertrag ein. Durch dieſe Entſcheidung wur⸗ den für 160 Betriebsangehörige mit ihren Famiiien Arbeit und Brot geſichert, und ein 75 Jahre altes Werk bleibt beſtehen. In Kreiſen des Tapetenhandels wurde dieſe Löſung mit großer Genugtuung aufge⸗ nommen, da gerade in der Tapetenbranche das Bam⸗ mentaler Werk einen bedeutenden Platz auf dem in⸗ und ausländiſchen Markte einnimmt. Rheinſchiffahrt im Zeichen des Kleinwaſſers Der im Vormonat eingetretene große Kahnraum⸗ mangel, hervorgerufen durch Niedrigwaſſer und außergewöhnliche Nebelſtörungen ſowie durch die den Kahnumlauf verzögernden kürzer werdenden Tage, machte ſich auch während des Monats Dezember be⸗ merkbar. Der Waſſerſtand war, abgeſehen von einem geringen, ſich raſch verlaufenden Zuwachs im erſten Monatsdrittel, wiederum durchweg ſehr niedrig. Auch in dieſem Jahr iſt die in der Regel im Rhein vor dem Winter noch einmal auftretende Flut, in Schiff⸗ fahrtskreiſen unter dem Namen„Adventswaſſer“ be⸗ wieder ausgeblieben. Das niedrige Waſſer führte naturgemäß zu einer flotten Abladung der Kähne, die zeitweiſe in der Bergrichtung mir noch .50 bis.60 Meter, zu Tal 2 bis.10 Meter betrug. Infolge dieſer notwendigen Einſchränkung der Ein⸗ tauchtiefe der Fahrzeuge war der Bedarf an Leer⸗ raum größer als ſonſt, zumal die Verfrachtungen von Bergbauprodukten und anderen Gütern ziemlich rege waren. Da auch noch größere Taltransporte von ober⸗ rheiniſchen Stationen, namentlich in Hüttenerzeugniſ⸗ ſen und Erzen ab Straßburg, zu erledigen waren und ferner für Leichterzwecke im Gebirge und in Mannheim, wo zeitweiſe umfangreiche Leichterungen vorgenommen werden mußten, mancher Kahn be⸗ nötigt wurde, blieb Leerraum anhaltend gefragt. Den Nutzen davon hatte auch die Partitulierſchiffahrt. Das Angebot war verhältnismäßig gering, in den erſten Tagen des Monats ſogar ſehr knapp, wenn auch ein⸗ zelne der mit Getreide und Futtermitteln beladen liegenden Lagerkähne leer gemacht und wieder in Fahrt geſetzt werden. Zeitweiſe konnten die bei den Meldeſtellen einlaufenden Aufträge nicht alle zur Ausführung gebracht werden. Die Stimmung am Frachtenmarkt war dementſprechend nach wie vor ziemlich feſt, wenn die Frachten auch je nach den Waſſerverhältniſſen und der Wetterlage mehrfachen Schwankungen unterworfen waren. Im Güter⸗ und Motorbootsdienſt haben weſentliche Veränderungen nicht ſtattgefunden. Störungen durch Niederwaſſer und Nebel machten ſich auch in dieſem Verkehr zum Teil unangenehm bemerkbar. Der Rhein⸗ See⸗Verkehr nach dem Niederrhein hat durch die vor⸗ übergehende Beſſerung des Waſſerſtandes eine kleine Belebung erfahren, inſofern als einige Dampfer mit nahezu voller Ladung die Niederrheinhäfen erreichen konnten. Die Verladetätigkeit in Brennſtoffen hielt trotz der für dieſe Jahreszeit ungewöhnlich milden Witterung von der Ruhr berg⸗ wie auch talwärts in regem Um⸗ fang weiter an; das gleiche gilt auch für holländiſche Bergbauprodukte mit Beſtimmung rheinaufwärts.— Die Frachten waren im großen und ganzen feſt, kon⸗ ten aber den Ende November erreichten höchſten Stand nicht auf die Dauer behaupten und paßten ſich dem mehrfach veränderten Waſſerſtand an. Im Schleppgeſchäft iſt eine Aenderung nicht einge⸗ treten. Die tiefgehenden Schraubenboote konnten nur bis Salzig verkehren, und die Schleppzüge mußten durch flottergehende Räderboote erſetzt werden. Schleppkraft ſtand in der Berichtszeit ſtets reichlich zur Verfügung, weshalb teilweiſe auch wieder Warte⸗ zeiten für verſchiedene Boote in Erſcheinung getreten ſind. Der Schlepplohn für die Strecke Ruhrort Mann⸗ heim wurde von der Schifferbörſe Duisburg/ Ruhrort während des ganzen Monats Dezember mit.90 bzw. .00 RM jetzt notiert. Die Lage der Speditions⸗ und Umſchlagsbetriebe hat ſich gegenüber dem Vormonat kaum geändert. Die Beſchäftigung war ſehr mäßig. Die Getreideankünfte bei den Umſchlagsfirmen blieben im Monat Dezember mit 23 Prozent hinter den Eingängen des vorigen Monats zurück. Gegenüber dem Monat Dezember des Vorjahres iſt dagegen ein Mehreingang von 66 Pro⸗ zent zu verzeichnen. Die Zufuhren an Kohlen zu den Privatumſchlagsbetrieben fielen ganz weg; die vor⸗ liegenden Mengen wurden nach wie vor bei den Kon⸗ zernanlagen umgeſchlagen, die hierdurch eine verhält⸗ nismäßig beſſere Beſchäftigung als im Vormonat Deutſchland iſt auf einigen Ge⸗ bieten der Lebensmittelverſorgung und bei anderen landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen, die der Induſtrie als Rohſtoffe dienen, in erheblichem Um⸗ fang auf ausländiſche Zufuhren an⸗ gewieſen. Dieſe Abhängigkeit bei lebensnotwendigen Gütern, die im Inland erzeugt werden können, übt einen ungünſtigen Einfluß auf unſere außenpolitiſche Entſcheidungs⸗ freiheit aus. Es beſteht die Möglich⸗ keit, uns vom Ausland her durch die Sperrung der Einfuhren unter Druck zu ſetzen und dadurch Zugeſtändniſſe zu erreichen. Wie groß die Gefahren ſind, die ſich bei einer ſtarken Aus⸗ landsabhängigkeit bei lebensnotwen⸗ digen Gütern ergeben können, zeigen mit großer Deuͤtlichkeit die Entwick⸗ lungen der letzten Monate. Das Ausland wehrt ſich dagegen uns in gleichem Umfang—— früher Induſtrieerzeugniſſe abzu⸗ nehmen. Wir haben daher nicht genügend Deviſen, um Rohſtoffe und Lebens⸗ mittel wie bisher einzuführen. Hätte die Landwirtſchaft während der letzten Jahre der Wirtſchaftskriſe ihre Er⸗ zeugung eingeſchränkt und den Er⸗ zeugungsapparat vernachläſſigt, ſo befänden wir uns jetzt in einer außerordentlich ſchwierigen Lage. Wir müßten einen viel größeren Anteil der wenigen verfügbaren Deviſen zum Ankauf von Lebens⸗ mitteln verwenden und könnten nicht die zur Aufrechterhaltung der nouſtriekonjunktur notwendigen ohſtoffe einführen, die z. T. nicht in Deutſchland erzeugt werden können. Aus dieſer Lage ergibt ſich mit Folgerichtigkeit die national⸗ politiſche Forderung auf Ausban unſerer Erzeugung bei allen lebenswichtigen Gütern, in denen wir einen beträchtlichen Einfuhr⸗ bedarf haben und deren Inlands⸗ erzeugung geſteigert werden kann. Die landwirtſchaftliche Erzeugungsſchlacht, die jetzt begonnen hat, iſt ein Hauptmittel, um dem Ziel der wirtſchaftlichen Unab⸗ hängigkeit näherzukommen. Welche Erzeugungszweige der Landwirtſchaft müſſen nun ausgebaut werden? Die Verſorgung mit Brotgetreide iſt, wie a em Schaubild hervor⸗ geht, aus er Scholle annähernd ſichergeſtellt, nachdem im letzten Jahrfünft eine erhebliche Erzeugungs⸗ ſteigerung eingetreten iſt. Bei Futtergetreide beſtand dagegen im Jahre 1932 noch ein Zuſchußbedarf von annähernd 30 7. Die Verfütte⸗ rung von ausländiſchen Futtermitteln 4— zur Folge, daß auch die Ver⸗ orgung mit Fleiſch, das 1932 zu 4 Inlandserꝛeuqunq in vom 100 des Gescmtverbrouches 1³2 Selbsversorqunq — * 4— — 7 Rrolge ffcben olk and. ker Ovsf feff treide Prod. Geireicde 97 durch Schlachtung einheimiſcher Tiere gewonnen wurde, in erheb⸗ lichem Umfang auf das Ausland angewieſen war. Unſer Tierbeſtand konnte nicht ohne die Zufuhr von Futtermitteln aus dem Ausland auf der erreichten Höhe gehalten werden. Dasſelbe traf auch auf die Milch⸗ viehhaltung zu, die beſonders auf eingeführte eiweißhaltige Futter⸗ mittel, wie Oelkuchen, angewieſen war. Wie unſer Schaubild zeigt, beſtand auch bei Gemüſe und Obſt ein beträchtlicher Zuſchußbedarf. Am größten war die Lücke jedoch in der Fetterzeugung, die jahrzehntelang von der Agrarpolitik vernachläſſigt worden war. Im Jahr 1932 wurden allein 55 der für Ernährungszwecke benötigten Fette aus dem Ausland bezogen. Während die deutſche Ernäh⸗ rungswirtſchaft wenigſtens in der Hauptſache mit einheimiſchen Erzeug⸗ niſſen verſorgt werden konnte, ſind die induſtriellen Rohſtoffe der Land⸗ wirtſchaft bisher zum Kößten Teil eingeführt worden. Hier handelt es ſich zumeiſt, wie z. B. bei den Textil⸗ rohſtoffen, um Erzeugniſſe, die lebensnotwendig ſind. Es gilt daher, die während der letzten Jahrzehnte ſtändig zurückgehende Schafhal⸗ tung auszudehnen und die Erzeugung von Faſer⸗ ſtoffen, wie Flachs und Hanf, die faſt verſchwunden war, wieder neu zu beleben. Die Erzeugungsſchlacht ſtellt hohe Anforderungen an unſere Landwirtſchaft; aber der deutſche Bauer wird zeigen, daß er ſeine Pflichten für das Wohl der Geſamt⸗ heit zu tun weiß. hatten. Auch der Zulauf der übrigen Güterarten zu den Privatumſchlagsſtellen bewegte ſich im Rahmen des Vormonats, ſodaß im großen und ganzen neben einer Reihe von Anlagen, welche vollſtändig ſtill ſtan⸗ den, die übrigen wiederum nur mit etwa 15 bis 20 Prozent ihrer Leiſtungsfähigkeit ausgenutzt waren. Mannheimer Hafenverkehr im Monat Dezember 1934 Der Waſſerſtand des Rheins bewegte ſich nach dem Mannheimer Pegel zwiſchen 182 und 253 Zentimeter und der des Neckars zwiſchen 172 und 257 Zentimeter und war ſomit für die Schiffahrt gleich ungünſtig wie im Vormonat. Weiterhin war die Schiffahrt häufig durch Nebel behindert. Die Auslaſtung der für den Oberrhein beſtimmten Fahrzeuge unterlag ſomit einer beträchtlichen Einſchränkung. Stillgelegte Schiffe wurden auf Monatsende acht mit einer Ladefähigkeit von 3572 To. gezählt. Der Geſamtumſchlag betrug im Berichtsmonat 412 662 To.(i. V. indem durch Vereiſung der Häfen der Schiffsverkehr ſtark zurückging, 216 482 To.), gegen⸗ über dem Vormonat 19 132 To. mehr. Rheinverkehr Ankunft: Fahrzeuge mit eigener Triebkraft 338, Schleppkähne 962 mit 352 171 To.; Abgang: Fahr⸗ zeuge mit eigener Triebkraft 318, Schleppkähne 916 mit 57671 To. Neckarverkehr Ankunft: Fahrzeuge mit eig. Triebkraft 4, Schlepp⸗ kähne 16 mit 762 To.; Abgang: Fahrzeuge mit eigener Triebkraft 3, Schleppkähne 30 mit 2058 To. Auf den Handelshafen entfallen: Ankunft 173 047 To., Abgang 50 460 To.; auf den Induſtriehafen ent⸗ fallen: Ankunft 71 187 To., Abgang 6475 To.; auf den Rheinauhafen: Ankunft 108 699 To., Abgang 2794 To. Der in den obigen Zahlen enthaltene Umſchlag von Hauptſchiff zu Hauptſchiff beträgt auf dem Rhein 11 985 To., auf dem Neckar 2024 To. Auf dem Neckar ſind 10 Fernſchleppzüge und vier Lokalſchleppzüge abgegangen. An Güterwagen wurden während des Berichts⸗ monats geſtellt: im Handelshafen 9808 10⸗To.⸗Wagen, im Induſtriehafen 7801 10⸗To.⸗Wagen, im Rheinau⸗ hafen 12 904 10⸗To.⸗Wagen. Der Geſamtumſchlag 1934 betrug nach den vorläufi⸗ gen Feſtſtellungen 5 429 188 To., gegen 1933 mehr 687 479 To. Berliner Börse Die feſte Tendenz am Rentenmarkt gab dem Aktien⸗ markt weiterhin eine Anregung, ohne daß dadurch die Renten benachteiligt wurden. Lebhaftes Geſchäft ent⸗ wickelte ſich in den Vorzugsaktien der Deutſchen Reichs⸗ bahn, die weitere ½ Prozent gewannen, Umſchul⸗ dungsanleihen waren 30 Pfg. und Altheſitzanleihe ½ Prozent höher. Sproz. Hoeſch-Obligationen befeſtig⸗ ten ſich von 98 und 99, 6proz. Krupp ſtiegen von 97 auf 98. Auslandsrenten waren ebenfalls überwiegend beſeſtigt. Mexikaner konnten in Erwartung von Ver⸗ handlungen des Londoner Komitees mit den mexikani⸗ ſchen Finanzminiſter bis 20 Cents gewinnen. Ana⸗ toliſche Renten ſtiegen von 313/ auf 33½. Am Aktien⸗ markt waren Beſſerungen von—1½ Prozent die Re⸗ gel. Die geſtrige impoſante Kundgebung im Saar⸗ gebiet war auf die Stimmung ſichtlich von Einfluß. Die Führung hatten Montanwerte, die angeſichts der auch im Dezember befriedigenden Entwicklung in der Montaninduſtrie durchſchnittlich /½—1 Prozent gewan⸗ nen. Mansfeld waren 2½ und Stolberger Zink 15/ Prozent höher. Nur Schleſiſche Bergbau eröffneten 1¼ Prozent ſchwächer. Von Braunkohlenaktien be⸗ feſtigten ſich Rhein. Braunkohlen um 2 Prozent. Auch Kaliwerte waren—3 Prozent höher. Farben ſetzten ihre Erholung um 1 Prozent fort. Chemiſche Heyden und Conto Gummi gewannen 1½ Prozent. Am Elektromarkt waren Schuckert, Siemens und Felten 1½ Prozent und die übrigen bis zu 1 Prozent ge⸗ beſſert. Auto⸗, Kabel⸗ und Drahtwerte gewannen 1½ Prozent. Lebhaft lagen Maſchinenaktien in Nach⸗ wirkung der großen Lokomotivaufträge. Muag, Schwartzkopff und Berlin⸗Karlsruher gewannen bis 1½ und Schubert& Salzzr 3½ Prozent. Metallgeſell⸗ ſchaft, Berger, Bremer Wolle und Braubank waren —2½jq Prozent befeſtigt. Feldmühle konnten auf die erhöhte deutſche Papierproduktion weitere 13/́ Prozent gewinnen. Etwas ſchwächer lagen Eiſenbahn⸗Verkehrs⸗ mittel, Junghans und Bemberg. Verkehrs⸗ und Schiffahrtsaktien konnten durchſchnittlich /½ Prozent gewinnen. Reichsbankanteile befeſtigten ſich um/%. Nach den erſten Kurſen war die Haltung weiter freundlich. Tagesgeld ſtellte ſich auf unverändert 3½ bis 4½ Prozent. Renten ſchloſſen unverändert feſt, während Aktien vereinzelt unter den im Verlauf erreichten Höchſtkurſen lagen. Siemens ſchloſſen mit 140 nach 141½/½. Farben * lagen unverändert feſt. Rheinſtahl wurden mit 92 nach 91 in der Vorwoche gehandelt. Nachbörslich hörte man Farben 136/, Altbeſitz 106, Daimler 49½, Ver⸗ einigte Stahlobligationen 94, Reichsbank 1514. Am Kaſſamarkt war die Tendenz ausgeſprochen feſt. Stettiner Oel waren erneut 5 Prozent höher. Aachener Tuch gewannen 3¼, Schöfferhof⸗Brauerei 4, Keramag 2½ und Hemoor Zement 3½. Dt. Baumwolle befeſtig⸗ ten ſich um 3/, während Breitenburger Zement 2% einbüßten. Großbankaktien lagen meiſt 4 Prozent höher. Von Hypothekenbanken gewannen Bayeriſche Hypotheken 1½ und Dit. Zentralboden 1 Prozent. Von Steuer⸗ gutſcheinen gewannen 37er und Zder je/ Prozent, die übrigen blieben unverändert. Von Reichsſchuld⸗ buchforderungen notierten u. a. wie folgt: Ausgabe 1: 1936er 100.62., 1940er 99.12—99.87, 1945er 98.12 bis 98.87, 1946/48er 98.12—98.87. Ausgabe[I. 1939er 99.25., 1940er 99—99.75, 1945er 98.37—99.12, 1948er 98.37—99.12. Wiederaufbau: 1944/45er 68.37—69.37, 1946/48er 68.37—69.25. Rhein-Mainische Mittagbörse Auch zum Wochenbeginn ſetzte ſich die lebhafte Auf⸗ wärtsbewegung an der Börſe fort. Von der Kund⸗ ſchaft waren in etwas größerem Umfang als bisher Kauforders eingetroffen, die ſich gleichmäßig auf den Aktien⸗ und Rentenmarkt verteilten. Dazu kamen wie⸗ der einige Meinungskäufe der Kuliſſe, ſo daß ſich all⸗ gemein ein lebhaftes Geſchäft entwickelte. Am Ak⸗ tienmarkt traten beſonders Montan⸗ und Elektro⸗ aktien ſtärker hervor, auch chemiſche Werte fanden größeres Intereſſe. JG. Farben zogen bei lebhaften Umfätzen auf 136¼—137½¼ Prozent an. Goldſchmidt gewannen 1½¼ Prozent. Am Montanmarkt erhöhten ſich Gelſenkirchen, Mansfelder und Rheinſtahl um je 2 Prozent, Mannesmann gewannen 1½ Proz., Klöck⸗ ner ½ Prozent, Stahlverein und Laurahütte je/%%. Von Elektrizitätswerten ſetzten AEG 1 Prozent, Geſ⸗ fürel 1 Prozent, Lahmeyer 1½, Licht u. Kraft.½, Schuckert ½ Prozent höher ein, Siemens eröffneten mit 139/ Prozent gut behauptet. Nach dem erſten Kurs ſtiegen ſie auf ca. 141 Prozent, feſt lagen außer⸗ dem Reichsbankanteile mit plus 1 Prozent, Holzmann mit plus 1½ Prozent, Kunſtſeide Aku mit plus 1½ Prozent, Hanfwerke Füſſen mit plus 1¼½ Prozent. Zellſtoffaktien lagen ruhig und unverändert, Schiff⸗ fahrtswerte zogen bis 4 Prozent an. Am Renten markt war die Haltung ebenfalls wei⸗ ter feſt, die Umſätze waren jedoch nicht mehr ſo leb⸗ haft wie in der Vorwoche. Immerhin gewannen Kom⸗ munalumſchuldung 0,35 Prozent und Altbeſitz/%. Zinsvergütungsſcheine, Stahlverein⸗Bonds und ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen lagen etwa behauptet. Lebhaft und feſt waren Reichsbahn⸗VA. mit 1155/ (115½). Von fremden Werten gewannen Anatolier 1/ Prozent und Ungarn etwa/ Prozent. Bei fefter Grundſtimmung war die Kursentwicklung in der zweiten Börſenſtunde etwas uneinheitlich. Die Veränderungen hielten ſich im Rahmen von +4— 7½ Prozent nach beiden Seiten. Ziemlich feſt lagen Me⸗ tallgeſellſchaften mit 87—86½(85), ferner Rhein. Braunkohlen mit 214(210). Am Kaſſamarkt blieben Durlacher Hof ſtark geſucht, Taxe zirka 75, auch 10 Prozent Großkraft Mannheim Vorzugs⸗Aktien waren weiterhin gefragt. Am Rentenmarkt wurde das Geſchäft im Verlauf ruhig, die Kurſe konnten ſich aber zumeiſt gut behaup⸗ ten. Weiter lebhaft unter mehrfachen Schwankungen waren Reichsbahn Vorzugs⸗Aktien. Am Pfandbrief⸗ markt kam etwas Angebot heraus, ſo daß die Kurſe vielfach um Prozent nachgaben. Auch Stadt⸗ anleihen lagen nicht ganz einheitlich. Von Auslands⸗ renten zeigte ſich Intereſſe für Mexikaner und Serben. Im Freiverkehr erhöhten ſich Adlerwerke auf 41 (40) und die konvertierten Stücke auf 82(80). Tagesgeld war zu 3 Prozent leicht. Londoner Goldverkäufe London, 5. Jan. Heute wurden 250 000 Pfund Sterling Gold zu einem Preiſe von 141/7/½ sh pro Unze fein verkauft. Metalle Berlin, 7. Jan. Amtlich u. Freiverkehr. Elektro⸗ lytkupfer,(wirebars) prompt, cif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 39.50; Standardkupfer, loco 3375; Originalhüttenweichblei 14.50; Standardblei per Jan. 14.50; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 17.50; Standardzink 17.50; Original⸗Hütten⸗Alumi⸗ nium, 98—99 Prozent, in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 148; Reinnickel, 98—99 Proz. 270; alles in RM für 100 Kilo. Silber in Barren, zirka 1000 fein, per Kilo 44.50—47.50. Getre ide Rotterdam, 7. Jan. Anfang. Weizen ver Jan..00; per März.22½; per Mai.37/; per Juli.50. Mais per Jan. 72/; per März 74; per Mai 66/; per Juli 662/. Baumwolle Notierungen der Bremer Baumwollterminbörſe Bremen, 7. Jan. Amtlich. Jan. 1385., 1384 Abr.; März 1438 Br., 1432., 1435 Abr.; Mai(alt) 1465 Br., 1462., 1464 Abr.; neu: 1475 Br., 1472 Geld, 1474 Abr.; Juli(alt) 1485 Br., 1481., 1483 Abr.; neu: 1494 Br., 1491., 1493 Abr. Tendenz: ruhig. Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann Verantwortlich für Innen⸗ und Außenpolitik: Dr. W. Kattermann; für politiſche Nachrichten: Dr. Wilherm Kicherer; für Wirtſcha—— Kommunales und Bewegung: Friedrich Haas; für Kulturpolitit, Feuil⸗ leton und Beilagen: W. Körbel; für Unpolitiſches: Carl Lauer; für Lokales: Erwin Meſſel; für Sport: Julius Etz; für den Umbruch: Max Höß, ſämtliche in Mannheim. Berliner Schriftleitung: Hans Graf 5 Berlin SwW 68, Charlottenſtr. 15b. Nachdruck ſämtl. Original⸗ berichte verboten. Sprechſtunden der Schriftleutung: Täglich 16—17 Uhr (außer Mittwoch, Samstag und Sonntag). Verlagsdirektor: Kurt Schönwitz, Mannheim Druck u. Verlag: Hakenkreuzbanner⸗Verlag G. m. b. H. Sprechſtunden der Verlagsdirektion; 10.30—12.00 Uhr (außer Samstag und Sonntag). Fernſprech⸗Nr. für Verlag u. Schriftleitung: 314 71, 204 86, 333 61/2.— Für den Anzeigenteil verantwortlich: Arnold Schmid, Mannheim. Zur Zeit iſt Preisliſte Nr. 3(Geſamtauflage) und Nr. 2 (ür Weinheimer⸗ und gültig. Frühausgabe 4 Mannheim rühausgabe A Schwetzingen. 1000 Frühausgabe A Weinheim 1 000— 20 660 Abendausgabe 4a4.: 20 376 Ausgabe B mit Anzeigen der „Abendausgabe 4 Mannheim 14345 Ausgabe B Schwetzingen. 2725 Ausgabe B Weinheim 2 050 39 496.⸗A.— 19 748 Geſamt⸗D.⸗A. Dezember 1934- 40.408 Zanuar 1935 5 Es iſt ke liſtiſche Re mehr als geſamten de von zeugt ſtituierung ſchuſſes ſches Re Tagen ein ſteriums, 9 der Dezem Zeitſchrift d Deutſchl⸗ malig die zeitſchutzes iſt nicht da Bemühunge jugendführu tiſchs Vorge Jugendrecht erkennung, ſtrebungen d ein Recht z Ausbildung Taten“ gew So ſelbſti die Vorarbe auch ſein n tiſchen Juge ſchaftlichen die Neuordn man von f Was am S. durchweg ge Treuhänder Fällen die 7 des Urlaub— normen. A Maßn'ahn a u s. Bis tung zu der iſt zur Siche rufsausbildr Pflege und noch nichts ſich anders 1 die am 1. LE triebsordnun Neben Tr. nun noch ei bedingungen die Deutſche triebsgemein des Kampfe⸗ den Geſundl men wurde, Lehrvertrage induſtrie beit der Fach induſtrie, der Jngendleitun Nahrung un des Sozialen entſtanden if mit Fug un nalſozialiſtiſe bindlich für! ſtrie und ſetz den Lehrvert naler Geltun gen dieſes L die Forderu Fran Effekt festwerzinsl.v Wertbest, Anl. Dt Reichsanl. Dt. Schatzanw. Vounganleihe. Bad. Staat 191 Baycr. Staat kKeichsabl. Sch. Heidelbers Sta Ludwigsh. 26 Mannheim von do. von 192 Baden 26. Großkraft Mhn Mnum. Stadt Kol Mannh. Ausl. Grobkraft Mhm. Rhein-Main-Dor Ver. Stahlw.( Bad Kom, G0 Dt. Komm. Sam Bay. Hyp.WBk Berl. Hyp. 25 Frannf. Gold' 15 Frkt. Hypbk. Gpf do. Anteilscl Frkt. Pfbr. Gd. E do. 7 do., 46. 8 da Biqu: Hess. Lds. Liau PfälZ. Hvp.Ludv do. Lidu. do. Anteilsch Fr Eir, B Rh. Hypbk. Mhm do. Goldkom do, do.—7 do. do. 10— do. do. 17 do, do. 12— do. Lidu. Südd. Bodencre. 51/0% do. Bank-Hktie Alls. Dt. Cred Bad. Bank Bank für Braui. Bavr. Bodencrec Bay. Hyp. u. V D. Bk.-Disconto Dresdner Bank Frankf. Hvp.-Bk Pfälz. Hyp.-Ban! Reichsbank khein, Hyp.-Ban S —— — S . * 2 82 — —* en mit 92 nach börslich hörte ler 49½, Ver⸗ 1514.* geſprochen feſt. zher. Aachener ei 4, Keramag iwolle befeſtig⸗ r Zement 2% it höher. Von je Hypotheken Von Steuer⸗ / Prozent, Reichsſchuld⸗ t: Ausgabe 1: 45er 98.12 bis be II: 1939er —99.12, 1948er 68.37—69.37, ugbörse lebhafte Auf⸗ on der Kund⸗ ng als bisher näßig auf den zu kamen wie⸗ ſo daß ſich all⸗ lte. Am Ak⸗ -und Elektro⸗ Werte fanden bei lebhaften „Goldſchmidt narkt erhöhten einſtahl um je Proz., Klöck⸗ hütte je s/s%%. Prozent, Geſ⸗ u. Kraft.½¼, ens eröffneten ich dem erſten t lagen außer⸗ ent, Holzmann ku mit plus 1/ Prozent. ändert, Schiff⸗ ebenfalls wei⸗ t mehr ſo leb⸗ ewannen Kom⸗ Altbeſitz/%0. ids und ſpäte va behauptet. A. mit 1155/ nen Anatolier zent. ursentwicklung nheitlich. Die von—½ feſt lagen Me⸗ ferner Rhein. zmarkt blieben 75, auch 10 ⸗Aktien waren ft im Verlauf ſt gut behaup⸗ Schwankungen m Pfandbrief⸗ daß die Kurſe Auch Stadt⸗ zon Auslands⸗ r und Serben. werke auf 41 2(80). * 250 000 Pfund 41/7½ sh pro rkehr. Elektro⸗ burg, Bremen r, loco 33.75; blei per Jan. dd. Stationen Hütten⸗Alumi⸗ „Hakenkre uzbanner“ Abendausgabe— Montag, 15 Januar 19³⁵ 735 7 V 252 0 E ◻.———————————— 1 Dem neuen Jugendarbeitsrecht entgegen! Ein nationalſozialiſtiſcher Lehrver trag geſchaffen Es iſt kein Zweifel, daß die nationalſozia⸗ liſtiſche Regierung mit aller Energie an die mehr als notwendig gewordene Reform des geſamten deutſchen Jugendrechts herangeht. Da⸗ von zeugt die kürzlich erfolgte feierliche Kon⸗ ſtituierung eines Jugendrechtsaus⸗ ſchuſſes in der Akademie für Deut⸗ ſches Recht, das bringt auch in dieſen Tagen ein Vertreter des Reichsarbeitsmini⸗ ſteriums, Miniſterialrat Reitzel, in der Dezember⸗Ausgabe der ſozialpolitiſchen Zeitſchrift der Hitler⸗Jugend,„Das Junge⸗ Deutſchland“, zum Ausdruck, wo er erſt⸗ malig die künftige Neuregelung des Arbeits⸗ zeitſchutzes für Jugendliche umreißt. Nein, es iſt nicht daran zu rütteln: Die erfolgreichen Bemühungen des Sozialen Amtes der Reichs⸗ jugendführung um eine praktiſche und theore⸗ tiſche Vorgeſtaltung des nationalſozialiſtiſchen Jugendrechts finden nicht nur allgemeine An⸗ erkennung, ſondern begegnen ſich mit den Be⸗ ſtrebungen des Staates, dem Volk von morgen ein Recht zu geben, das die Erziehung und Ausbildung zu den„Trägern kommender Taten“ gewührlviſtet. „So ſelbſtverſtändlich und folgerichtig aber die Vorarbeiten des Staates und der Jugend auch ſein mögen, auf dem Gebiete des prak⸗ tiſchen Jugendarbeitsrechts, d. h. in der wirt⸗ ſchaftlichen und beruflichen Alltagspraxis, iſt die Neuordnung noch nicht ſoweit gediehen, daß man von feſten Ergebniſſen ſprechen kann. Was am Staat und ſeinen Vertretern lag, iſt durchweg geſchehen. Die Tarifordnungen der Treuhänder der Arbeit erklären in den meiſten Fällen die Forderungen der Jugend in Fragen des Urlaubs uſw. zu verbindlichen Mindeſt⸗ normen. Anders ſieht es mit den Maßnahmen der Betriebsführer au s. Bis auf eine erfreuliche poſitive Hal⸗ tung zu der Freizeitaktion der Hitler⸗Jugend iſt zur Sicherung einer ordnungsgemäßen Be⸗ rufsausbildung und einer geſundheitlichen Pflege und Förderung der arbeitenden Jugend noch nichts Weſentliches getan. Vielleicht läßt ſich anders urteilen, wenn ein Ueberblick über die am 1. Oktober und ſpäter erlaſſenen Be⸗ triebsordnungen möglich iſt. Neben Treuhänder und Betriebsführer kann nun noch eine dritte Stelle auf die Arbeits⸗ bedingungen der Jugendlichen Einfluß nehmen: die Deutſche Arbeitsfront in ihren Reichsbe⸗ triebsgemeinſchaften. Daß auch hier die Parole des Kampfes für die Berufsausbildung und den Geſundheitsſchutz der Jugend aufgenom⸗ men wurde, geht aus dem Entwurf eines neuen Lrhrvertrages der deutſchen Zigarren⸗ induſtrie hervor, der in gemeinſamer Ar⸗ beit der Fachgruppe der deutſchen Zigarren⸗ induſtrie, der Reichsfachgruppe Tabak und der Jugendleitung der Reichsbetriebsgemeinſchaft Nahrung und Genuß ſowie unter Mitwirkung des Sozialen Amtes der Reichsjugendführung entſtanden iſt. Dieſer neue Lehrvertrag kann mit Fug und Recht als zeitgemäß und natio⸗ nalſozialiſtiſch bezeichnet werden. Er iſt ver⸗ bindlich für die geſamte deutſche Zigarrenindu⸗ ſtrie und ſetzt automatiſch alle bisher beſtehen⸗ den Lehrverträge von betrieblicher oder regio⸗ naler Geltung außer Kraft. Die Beſtimmun⸗ gen dieſes Lehrvertrages lehnen ſich ſo eng an die Forderungen und Programmpunkte der Hitler⸗Jugend an, daß die Heranbildung eines zu höchſter Qualitätsarbeit fähigen Nach⸗ wuchſes gelingen muß, wenn die zuſtändigen Stellen in der Lage ſind, eine abſolute Reſpek⸗ tierung und Durchführung des geſamten In⸗ haltes zu gewährleiſten. Der Lehrvertrag verpflichtet die Lehrfirma zu einer allſeitigen, gewiſſenhaften beruflichen Ausbildung des Lehrlings. Damit wird ein zur Ausbildung beſtimmter Vertreter voraus⸗ geſetzt, der zumindeſt den Anforderungen der Reichsgewerbeordnung entſpricht. Außerdem heißt es unter§ 6 des neuen Vertrages:„Bei der Ausbildung iſt darauf zu achten, daß der Lehrling nicht nur zu qualitativ guter und ſauberer Arbeit, ſondern auch zu Stückleiſtun⸗ gen erzogen wird, die ihm ſpäter eine Exiſtenz ermöglichen.“ Entſcheidend iſt ferner, daß die Lehrfirma im Lehrvertrag verpflichtet wird, Anordnungen Anordnungen der Kreisleitung Montag, 7. Jan., 20.15 Uhr, findet im Schlageter⸗ raum der Kreisleitung, I. 4, 15, eine Ortsgruppen⸗ leiterſitzung ſtatt, zu der ſümtliche Stadt⸗Ortsgruppen⸗ leiter zu erſcheinen haben. Das Kreisorganiſationsamt. An alle Ortsgruppen⸗Film⸗ und Bildwarte Dienstag, 8. Jan., 20 Uhr, Lichtbildervortrag in der„Liedertafel“. Erſcheinen Pflicht. Kreispropagandaleitung. An ſämtliche Ortsgruppen⸗ und Stützpunkt⸗ kaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Am Samstag, 12. Januar, findet eine Kaſſen⸗ leiterſitzung ſtatt. Beginn nachm. 4 Uhr im Schlageter⸗ raum der Kreisleitung, L 4, 15. Erſcheinen iſt unbe⸗ dingte Pflicht. Der Kreiskaſſenleiter. PO Neuoſtheim. Die Parteigenoſſen unſerer Ortsgruppe werden hiermit erſucht, in der Zeit bis zum 10. d. M. jeweils von 17—20 Uhr im Kaſſenzimmer Feuerbach⸗ ſtraße 10, 2. Stock, ſich zu erkundigen, welchen Monats⸗ beitrag ſie ab 1. Januar 1935 zu zahlen haben. NS⸗Frauenſchaft Achtung! Dienstag, 8. Jan., 15 Uhr, Beſpre⸗ chung der Ortsgruppenleiterinnen in der Geſchäfts⸗ ſtelle,.4, 15. Achtung! Die Gymnaſtikkurſe finden ab 7. Januar wieder regelmäßig ſtatt. Deutſches Eck. Mittwoch, 9. Jan., 20 Uhr, Gym⸗ naſtikkurs in der Liſelotteſchule. 20 Pfg. mitbringen. Neckarſtadt⸗Oſt. Dienstag, 8. Jan., 20.30 Uhr, Heimabend im„Neckarſchloß“. BdM Oſtſtadt. Die Heimabende fallen dieſe Woche aus. Die Mädels treten am Mittwoch, 9. Jan., 19.30 Uhr, zum Dichterabend in Uniform an der Heilig⸗ Geiſt⸗Kirche an. 30 Pfg. ſind mitzubringen.— Die Schaftführerinnen kommen Donnerstag, 8 Uhr, ins Heim. Feudenheim. Montag, 20.30 Uhr, Führerbeſpre⸗ chung im Heim.— Dienstag, 20.15 Uhr, gemein⸗ ſamer Heimabend ſämtlicher Mädelſchaften. Erſcheinen Pflicht! Brennmaterial mitbringen! Rheinau. Die Beiträge für Monat Januar 1935 müſſen unbedingt in den Heimabenden am 8. und 9. des Monats abgerechnet werden. —— 2 rn,an, m, den Lehrling zum Beſuch der Berufsſchule an⸗ zuhalten. Indem weiter beſtimmt wird, daß die Zeit, die der Lehrling durch den Beſuch der Berufsſchule ſeinem Betrieb fernbleiben muß, als geſetzliche Arbeitszeit gilt und nicht nachge⸗ holt werden darf, erfüllt ſich erneut ein alter Grundſatz der Hitler⸗Jugend. Seit Jahr und Tag fordert ſie für alle Lehrverträge und Lehr⸗ lingsordnungen das Gebot des unbedingten Berufsſchulbeſuches. Der Berufsſchulbeſuch iſt ein Teil der pflichtmäßigen Ausbildungszeit. Er iſt ſcharf zu trennen von der zuſätzlichen Be⸗ rufsſchulung, die von der Jugend ſelbſt im Rahmen der Deutſchen Arbeitsfront getragen wird und— eine Form der Freizeitgeſtaltung wie jede andere— ergänzen und vertiefen will, was dis Einrichtungen der pflichtmäßigen Be⸗ rufsausbildung, Betriebslehre und Berufs⸗ ſchule dem Jugendlichen vermitteln. Wenn der neue Lehrvertrag der Zigarreninduſtrie auch zur Teilnahme an den beruflichen Arbeits⸗ kameradſchaften der Jugend anhält, ſo wird deutlich, daß er reſtlos von der Notwendigkeit einer ſorgfältigen und gewiſſenhaften beruf⸗ der NSDAꝰP Deutſche Arbeitsfront Kreisbetriebsgemeinſchaft Handwerk, Fachſchaft Fri⸗ ſeure. Dienstag, 8. Jan., 20.30 Uhr, findet im Wartburg⸗Hoſpiz, E 4,—9, die erſte Pflichtverſamm⸗ lung im neuen Jahr ſtatt. Wir erwarten Erſcheinen ſämtlicher Gehilfen und Gehilfinnen. Fachgruppe Büro⸗ u. Behördenangeſtellte. Di en s⸗ tag, 8. Jan., Ortsgruppenheim, L 3, 3, 20.15 Uhr. Fachgruppe der Rechtsanwaltsangeſtellten. Kreisbetriebsgemeinſchaft 17(Handel). Fachgruppe Gaſtſtüttengewerbe. Dienstag, 8. Jan., 24 Uhr, findet im Saale der Wirtſchaft zum„Haus der deut⸗ ſchen Arbeit“, p 4, 4/5, für alle Köche und Kellner, die im Beſitze des weißen Berufsausweiſes oder eines ordnungsmäßigen Lehrzeugniſſes ſind, eine ſehr wichtige Verſammlung ſtatt. Redner: Gau⸗ fachgruppenwalter Pg. Touſſaint, Karlsruhe. Thema: Meiſterprüfung. Vollzähliges Erſcheinen wird er⸗ wartet. Reichsfachgruppe Hausgehilfen. Am Dienstag, 8. Jan., iſt im Heim, L 13, 12a, von.30 bis 10 Uhr Heimabend bzw. Berufskunde. Um zahlreichen Beſuch wird gebeten. Reichsfachgruppe Hausgehilfen. Unſere Sprech⸗ ſtunden ſinden jetzt in p 4, 4(Zimmer 40) wie folgt ſtatt: Dienstags von—6 Uhr Fachberatung, Mitt⸗ wochs von—5 Uhr Berufsberatung, Donnerstags von.30—6 Uhr allgemeine Sprechſtunde, Freitaas von.30—6 Uhr allgemeine Sprechſtunde. Reichsſachſchaft Deniſcher werheſachleute Ortsgrüppe Mannheim⸗Ludwigshafen, Mittwoch, 9. Jan., 20.30 Uhr, im Reſtaurant„Siechen“, Mann⸗ heim, N7, 7, Mitgliedervollverſammlung. Erſcheinen ſelbſtverſtändlich. 3 NS⸗Volkswohlfahrt Ortsgruppe Lindenhof. Wer überläßt uns für die Ausſtattung des neuen Ortsgruppenheimes geeignetes Büromöbel(Stühle, Schränke, Tiſche, Schreibtiſche uſw.) Benachrichtigung erbeten an NSV, Ortsgruppe Lindenhof, Eichelsheimer Straße 51—53. Die Ortsgruppenwalterin. NS⸗Gem.„Kraft durch Freude“ Strohmarkt. Die Sportwerbewarte der NS⸗Gem. „Kraft durch Freude“ der Ortsgruppe Strohmarkt haben am Dienstag, 8. Jan., nachm. zwiſchen 6 und 7 Uhr im„Haus der deutſchen Arbeit“, Zim⸗ mer 33, unbedingt zu erſcheinen. Feudenheim. Die Sprechſtunden des Kdỹ⸗Wartes finden Montags, Mittwochs und Freitags von 19 bis 20 Uhr in der Geſchäftsſtelle der Deutſchen Arbeits⸗ front im Alten Schützenhaus ſtatt. lichen Führung des jungen Nachwuchſes be⸗ ſtimmt iſt. Als Lehrlingsentgelt wird für das erſte Halbiahr ein Zeitlohn von.— RM und für das zweite bis ſechſte Halbjahr ein Stücklohn von 6674 bis 90 Prozent des für die ent⸗ ſprechende Arbeit in der geltenden Tariſord⸗ nung für die Zigarrenherſtellung feſtgeſetzten Akkordlohnes vorgeſehen. Als Mindeſturlaub erkennt der Lehrvertrag für Lehrlinge im 14. und 15. Lebensjahr 18 Arbeitstage, im 16. Lebensjahr 15 Arbeitstage und im 17. Lebensjahr 12 Arbeitstage. Jugendliche über 17 und bis zu 21 Jahren, die ſich noch in der Berufsausbildung befinden, erhalten ebenfalls mindeſtens 12 Arbeitstage. Auch hier das Beſtreben, die ſelbſtverſtändlichen wirtſchaftlichen Erwägungen möglichſt mit den politiſchen Forderungen der Jugend, die vom Sozialen Amt der Reichsjugendführung her⸗ ausgeſtellt wurden, zum Ausgleich zu bringen. Auch in die„Pflichtun des Lehrlings“, „Pflichten des Lehrherrn“ und die„Pflichten des geſetzlichen Vertreters des Lehrlings“, in die Gründe, die zur friſtloſen Entlaſſung des Lehrlings bzw. zur friſtloſen Auflöſung des Lehrverhältniſſes durch den Lehrling berech⸗ tigen, iſt nationalſozialiſtiſcher Geiſt einge⸗ zogen. Im einzelnen läßt ſich hier nicht näher darauf eingehen, bemerkt ſei nur, daß an einer Stelle ausdrücklich hervorgehoben wird, daß die Vorſchriften des neuen Lehrvertrages die ent⸗ ſprechenden Beſtimmungen der für die Lehr⸗ 33 geltenden Betriebsordnung außer Kraft etzen. Der unter maßgebender Mitwirkung der Deutſchen Arbeitsfront und der Reichsjugend⸗ führung entſtandene Lehrvertrag iſt nicht ſo ſehr wegen ſeines Geltungsbereiches und der dadurch bedingten Anzahl der erfaßten Jugend⸗ lichen von Bedeutung, als vielmehr wegen der Tatſache, daß die Forderungen der Jugend, die dieſe ungeachtet ihrer praktiſchen ſozialpoliti⸗ ſchen Betätigung in politiſcher Verantwortung vor der Zukunft erhoben hat, mehr und mehr in Bozirke des wirtſchaftlichen Lebens zur Gel⸗ tung kommen. Albert Müller. Kameradſchaftsabend des SA⸗ Mokorſturms 2/M153 Der Kameradſchaftsabend des Motorſturms 2/M 153 zeigte ein erfreuliches Bild echter Ver⸗ bundenheit. Nach dem flotten Eröffnungsmarſch trat zum erſtenmal das Doppelquartett des Sturmes an die Oeffentlicheit, und der Beifall, den Oberſcharführer Plöſch als Dirigent ern⸗ ten konnte, war verdient. Einen vortrefflichen Tenor hat der Sturm in dem Sturmmann Braun. Als launiger und witziger Anſager bewährte ſich Scharführer Claas. In ſeiner Rede begrüßte Sturmführer Buſch mit herz⸗ lichen Worten die Anweſenden. Eine große Ueberraſchung brachte ein ganz in die heutige Zeit paſſendes Theaterſtück, geſpielt von Sturm⸗ angehörigen. Das Doppelquartett zeigte noch mehrmals ſein Können, und ein wirkſam ge⸗ ſprochener Prolog, vorgetragen von Fräulein Claas, fand beifällige Aufnahme, ebenſo ein Klavierſolo. Frl. Badmann brachte ein Ge⸗ dicht in Mannheimer Mundart und hatte die Lacher auf ihrer Seite. In der Pauſe fand die gegenſeitige Beſchen⸗ kung der Sturmangehörigen ſtatt, die in ori⸗ gineller Weiſe vom Nikolaus vorgenommen wurde. Vollen Anklang fand die reich aus⸗ keſtattete Tombola, nicht zu vergeſſen die Schießbude, welche Sturmmann Rhein⸗ necker aufgebaut hatte. Jeder Anweſende iſt mit dem Gefühl nach Hauſe gegangen, einen Abend in einem Kreiſe verlebt zu haben, wo echter deutſcher Kameradſchaftsgeiſt vorhanden iſt. Der Motorſturm 2/M 153 kann darauf ſtolz ſein und wird im echten SA⸗Geiſt auch weiter ſeinen Dienſt tun und die vorbildliche Kamerad⸗ ſchaft vertiefen und ausbauen. 4; desgl. in 98—99 Proz. er in Barren, F 147 51. 8..I. 771. 51.71*1 9 rankfurter Sudd. Bodencreditbh.— 61, o0] Pnein-NMaln-Don. Vz. 192,50 102,50 104˙30 104•00 UStoenr Kammearn 96,00 99,90 wie bampft— Eff Kt bů Württ. Notenbank. Rheinmetall. 136,00— Aen 39,25 60778J Kept—* 104,0 Stolberzer Zinkhütt. 62,75 65,00 Wibner Metan 105,00 105.00 ekKtenborse„erehri-Aktien Seiwetert.. 4,5 gagof ie. El. Werte., nLeberß, kerer, n 338 65½0 Sudd. Zueker.. 165,00 165,00 eitston Wananor 43342 Jemens& klalske 139.00 149,95] e. J. Brauigg... 109,75 103,00 Cernohepnt. Cladent 90,38 25 Tnur. GCas..— 124.00“ Weizen per festwerzinsl. Werte All. Lok.- u. Kraft 111,00—„ Südd. Zucker.. 165,00 164,25 B. Hyp. u..-Bank 62,00 33,50 53,90„65,30[Trans.Radio.— 32.t00 Venicher.-ktlen .37½; per 4 33.30 Dt. Reichsb. Vz. 115,25 148 Thür. Lief. Gotha 95,50 38%55 Berliner Hyp.-BK.— 110,57 3 Ver. Dt. Nickeiw.— 105,25 März 74; per Wertbest. Anl. v. 00 24, Tietz Leonhard.. 33,62 33,751 Comm. u. Privatbk. 74,25 14,00 f 40-Ih. 90,00 91, Ver. Gianzst. Eibert—— Aachen-Münch. 980,00 980,00 5 Dt Reichsanl. v, 27 99,50 36,00 ftleideiv, Straßenb.. 10,00„9,30 VLer. Dt. Oeie Müm. 539,05 69,0] Dt. Bi. u. Disconto 17,50 77,25 Eritzner, Maschiper 27,2 20,12 ver'Harz Poftfl-Ct.— 58.00 Allianz Allg. 236,99— Ht. Schatzanw. 28 35,00 95,00 HNordd..loy a. 29,) 29,) Zelistofiaschaffenbs.— 69,25 Dt. Golddiskontbank 190,900—„ISruscheſtz kextii 199,25 194,50[Ver. Stahiwerke 42.25 4287 Allianz Leben 207,00— Vounganleine.. 98,75 96,57 Schantungbahnen 51,00 51,00 Zeistoi Memel..— 45,50 Ot. Uebersee-Bk. 5300 59,09 J Zuano. Werhe.. 32,30 32,50 Ver In fabr 124,00 124/00 J Mannh. Vers.— 45,00 Bad. Staat 1917. 30,50 99,50 f Südd. Eisenbahnen 58,00 56,75 ellstoft Waldho'' 46,25 19,10 Dresdner Bank 75,50 78,75 Hackethal-Draht. 90,00 91,90 voxef 107,25 107,75 felenzaöf. Sen.itb, 106720 105,50, Induntrie-Antien Bodsrier.. 230500 278·00] Reiceen r. 52 181,23Hard⸗Gumm Pron 33.35 23.5 Voier& Haefner:,— llterminbörſe fleiceibert Staat 20 92,12 92,50 Aschaft. Aktienbr. 107,00 107,50„ 32.62 64,12——+◻ Hyp.-Bant 116,00 116,37 Hlarvener Bersvau 101/00 150,25 Westz Krnier.3 438 1385., 1384 Ludwigsh. 26 Ser. 1 94,00 94,00 Dortrmund. Ritterbr. 73,99 74,00 Harpener. 101,00 101,00„Aktie Hedwisshütte.—— estd. Kaufhof A8 n 9 93,25 Löwenbr. München 189,00 184.50 Verkehrs n HeillmannéLittmann 9˙00 Westereseln Alkali. 110,50 114,00 Neu-Guinea.. 120,00— br.; Mai(alt) Mannheim von 26 2⁵ 2[Köwenbr. München. 105 lise Genuß... 118,25 117,00 5 55 Wi. Drahtind. H— 105,75 J Otavi Mi Eisenbd.— 1 750 7² do. von 1927 92,75 92,75 Mainzer Brauerei 5 67,00 J Kan Aschersleben— 110,50 J Baltimore Ohio—— IHiwert Maschinen— 35 Drantind. Hamm 7 avVI Min. u. Elsenb. 7 —— gadm 3 1355 1500 Firas. 118,00— Kali Salzdetfurtit— 35 AG. e 3 755—5 0—3 33— — Großkraft Mhm. 585 Schwarzstorchen 0 Klöck. 73,75 79,75 J Alls. Lok.-u. Kraitw, henlohe. Werke br. Tendenz; ihen. Staat Kohie 23 1,00 17.05——— 3 Kannesmann„„ 1,60 f bames⸗ heften. 730 24,62 fiöieſberipezmann 7 Mannh. Ausl.—— ichvaum-Werger. 09, 720 Hb. Südam. Dpfsch. 23, rie —.—meeeee, Grobkraft Müm. abg.—— Wulle-Brauerei.. 45,50 49,00 Phöni.... 50,00 51,00 1 Norad. Lloyc. 28,87 29,25 Gebr. Junchans 14,00— Fben ibezg—— 5— Braunkohien 209,50 214.00 55.. 22,00 22,50 Berliner Devisenkurse ann Bac Kom“ Goid 25 9,30 94,0 Ke stamm:.. 2½ 28½65 Riopgeſ oztan. 31,50 32,28] indunirie-Atien Kaliw. Aschersleben 109,90 110,32 zolitik: Dr. W Dt. Komm. Sam. 1 3 Rn 30 ſ251 Ler, Siahiwerke. 13,55 12787 150,50—— 1330 79,7 Geld Briet f Geld Brief r Hyp. WBk. S. 7 Ascnaff. Buntpap. 5* Allgem. Bau Lenz.— nom— Dr. Wilherm 250—5 25 S. 6 96,00 96,00 Bekula.. 135,50 135,25 Versicher.-Hktien Allg. Kunstzivde onsw. u. Cnem. F. 97,00 97,25—94 7 mmunales und Frankf. Gold 15.. 96,50 96,25 J..-Bembers. 114,50 115,00 Aku)... 49,25 50,50 J Kolimar& jourdan. 42,00 12,75 Jan. Jan. rpolitit, Feuil⸗ Frkr. Hvvbk. Gpf.Lia. 35,75 96,37 Eremen-Besian. dei 79,75 79,50 3 Alig. Elektr.Ces. 26,00 28,50 J Kotiz. Led. u. Wachs 35,00 56,50 Lezypt.(Alex., Kairo) 1 àgypt. Pid. 12,515 1 12,545 12,447 J 12,450 n i: do. Anteilsch 3455 Serenen 332 143 300e 348•00 356•25 1 Aschaffend Tellstoff 3 15 Fenapfiar-Aietal 113˙0 115˙75 Srtereln;(Buenos Aires) 1 Pap.-P. 0,628 0,632 0,628 0,632 ſ, ſümtlͤche in 16 50 en mi Veren..00— inn 133 431 18 335 365 Brasinen(o de Jan) Fgfteie] ,14] 0½ 190“17.139 do, do. 8s. 3550 35,90 hage— W Bayr. Spiegelglas,-eopold Grube.. 83, 82, Bulgarien(Sofia) 100 Lewaf 3,047 3,053] 3,047 3,053 . Sria, nas I. Lon.. 3733 9½55 Helmgen. 00%30] eusrgutseheine 7 7 0— 5 7—„„ Ar E 3 + n 5 •9 97,25 97,25 bt. Atjantio... 121,00 121,50 J Steuergutscheine 34 103,75 103,75 Berün Karisr Ind. 116,75 120,25 Mansfelder Bergbav 33,62 36,00] panzlg 6 0 100 Golden 31,240 51,400 31.240 51,400 ich 16—17 Uhr do. Lidu. 96,62 97,25 Dt. Erdöl... 100,00 102,62 do. 1935.096,69 106,50 Braunk. u. Briketts 170,00 170,75 Markt- u. Künſmall. 102,00— England(London) 1 Pfund 12,210 J 12,240 12,165 12,195 onntag). do. Anteilsch 75 Dt. Gold- Silbersch.—⁰³—— 1755 143 5 Smern.-G. 14.—————— 1138 33 Estland(Rev.-Tal.) 100 estn. Kr J 66,660 f 68,820] 68,680 68,820 „Ctr. B. Liqu. 2 96,„00 IDt. Linoleum..64, o, 0. Bremer Vulkan. 27 asch-Buckau-Wolf Finnland(Helsingf.) 100 fnnl. Mk.] 5,390] 5,340 5,370] 5,360 Mihm.•0 97,00 96,75 Ei. Licht und Kraft, 114,50 115,12 do. 1938 192,57 Bremer Wolle 142,00 146,00 Maximilianshütte— 149,00—— 100 Franes 16,420 f 16,460[ 16,420 f 16,460 theim do. Goidkomm. 4 96,00 95,50 f16. Chemie Basel 139,50 138,75 verrechnunsskurs 104,40 104,50 Brown. Boverri: 72.00 12,0% Muüineimer Bergw. 115,00 120,00] Griechenid.(Athen) 100 Drachmen 2,354 2,35 2,344 2,358 lag G. m. b. H do, do.—7. 38—V55 do. 88„25 138 Berliner Buggec enerfhe.3——108.— 1 85.75—— Holland(Amsterd. u. Rott.) 100 G.———— 166,330 165,670 an Ez mz b. H. 4ii ,75 Fahr AG. Pirm.—. 120, erlin onti Caoutschuc.139, renstein oppe Island(Keyklavik) 100 isl. Kronen 5,360. 55,040 J 55,160 Kassahurse Fi z„ 333 61/62.— do. do.—13. 97, b, G, Farbenbonds„*. aimler- 78 13235 Wasgon Japan(Tokio und Kobe en 71 „ Lidqu. 96,87 97,00 lFelten Guilleaume 79,00 1 Deutsch Alt.-Tel. 120,75 122,0% J Khein-Main-Donau—, 102,8 7 law.(Belgr..Zagr.) 100 Din. 5,649 5,661 f 5,649] 5,661 irnold Schmid, Shag. Bodeneredit 97,15 93,25 Gestürei.. 110,00 110,37 Testwerzinti. Werda Demsch-Kontl. Gas 124,00 139,00 J Kheinfelden Krait““ 102,00 104, 90— Geixa Wanen 100 Latts 60,920 61,560 f80,520 61,060 51½0% do. 96,25 96,50 Golaschmidt 69,85 91,00 f 6½% Dt. Keichsanl. 27 96,00 98,12 Deutsche Erdöl 101,75 102,5 Khein. Braunkohlen 210,50 214,00 Litauen(Kowno /Kaunas) 100 Lit J 41,630 J 41,710 f 41,630 41,710 lage) und Nr. 2 Gritzner 285,75 28,00 4% do, do, v. 1934 95,00 95,00 Deutsche Kabelw.—. 35,6 lEhein. Elektr. 104,90 105,00] Norwegen(Oslo) 100 Kronen f 61, 360 61,480 J 61,140 61.250 isgabe) gültig. Bank-Rktien Grun& Bilünger o aa Pt. Kat, Abl. 1. 1065, 10 106,40 Heutsche Linoleum 64,12 69,00 Khein. Stahlwerke, 91,00 32,00 Oesterreien(Wien) 100 Schilling f 46,550 f 49,050 48,950 49,050 Alls. Dt. Creditbk. 59,25 60,50 Haid& Neu. 20,00 20,00 Dt. Schutzzebiete o8 10,00 10,25] DeutscheSteinzeug.— 12700 Kh.-Westt. Kalkp, 99,00 90,00 Polen(Warschau/ bos,) 100 Zioty 47,000 f 47,100 47,030] 47,130 — 20 660 Bad. Bank. 124, 50 124,50 Hilpert Armaturen 100 pfandbriefe Bürener Metall.•00 50 kKiebeck-MontanAG. 37˙80 94,00 portugal(Lissabon) 100 Escudo] 11,060 11,100 J 11,040 11,060 — 2 Bank für Brauind. 105,50 106,25 Hocn-Tiefbau 109,25 4 Dyckerh.-Widmann 100, 0 7157 Rütgerswerke 97, 96,00 Rumänlen(Bukarest) 100 Lei 2,488] 2,492 2,466 2,492 Bayr. Bodencredit 5 os Holzmann Phil. 60,00 74 6% br. Ld. Pfdbri. Dynamit Nobel.0 102˙50 Sachsenwerk. 36 755 Schweden(Stockh. u..) 100 Kr. f 62,960 f 63,080 f 62,740 J 62,860 Bay. Hyp. u. WBk. 62,50 33,25 fungnans. 13,87—„Anst. G. K. 19.. 9,50 97,50 El. Lieferungen 103,50 10•12 Sachtleben 46. 4e. 159,25 Schweiz(Zür., Basel. Bern) 100 Fr. 30,7)20 50,860 30,720 80,680 D. Bk.-Discontoges. 17,50 17,15 LKnorr-Heibronn 165,00—— 6% do. do. K. 21 97,50 97,50] El. Schlesſlen.— 114˙50 Salzdetiurtn Kal 145,00 148,50 Spanlen(Madr, u. Barcel.) 100 Pes. 34,070 f 34,130 34,020 34,080 Dresdner Bankk. 175,50 33 Luawissh. Walzmüni 116,05 110,50 6% do. do. Komm. El. Licht u. Kraft 10130 103,75 Luse Schaeiger. 50 Foof Teebeeboslowanei(Frar) 100 Kr. 10,390 J 10,410 10,390 J 10,410 Pransi, Hvv-bl. 30•30'00 Maſozraftwerte. 5 00 158/00„ o Senz 50 9i,50] Fneinserbnonwertte 13 39 13725 J Seiudert& Saizer 142.30 135 21 Türrel(östanbul I türk. Piung.75] 1,382 1,76 1,960 Piätz. Hyp.-Bank—45 13223 MalzexporTt 18 10700 6˙% Preub. Ctrbd. Farbenind. 1G. 8 117˙00 Schuckert& Co. 38—— Ungarn(Budapest) 1 Pengö]———— .⸗A.- 19748 Reichsbank. 150, 16˙25 Rhein. Elekt. Vorz. 2„Gdpk. 1928. 4487, Eelamühle Papier 62 0˙'75 Schulth. Patzenhofer 193•75 108,90 Uruguay(Montevideo) 1 Gd.-Pes. 1,049 1,051 1,049 1,051 0405 Khein. Hyp.-Bank. 116,00 116, do. do. Stamm.— 6˙% do. Komm. 1 94,50 94,50 1 Felten& Guilleaume 1,6 Siemens& Halske 136,75 141,00 1 V. St. v. Amerika(Newy.) 1 Dollar 1 2,463] 2,487 1 2,476] 2,462 1934- 40.408 ——————— —— ls. Seelachs NORDSEE. 300 1 letzt kann sich jeder 51.2 Schellfisch en Noch nĩe so billig las. Kochschellfisch.. ohne Kopf ls. Kabeljanun.. ohne Kopf inne sowie alle anderen Sorten Seefische hilligst! — Eiskarpfen pfund 60 pPfg. Pfund 25., 1 ————— eden Nontêg lttv/ och und Somstosg VERIXNGERUNG Dbie gemütliche und gern aufgesuchte VWeinstube H 5, 4 Lordmödel Wäsche- 36401 K 23⁰ Dl E 5 Verlüngerung E Angenehmer gemütl. Aufenthält Sclrröder“oliheinctùbe GSees Jeden Dienstag u. Samstsg 32,4 truhen Liegesfünle MEu indentüale LACIHENLDE 3233 Heute Montag und morgen Dienstag nachm̃ittegs und abends unwiderruflich letzte Vorfuhrungen Kronenberger Schimperstraße 19- Telefon 506 36 llere den Daf der Saa- am besten bei Mangess, gegenü. Hauptpost Knudsen 13, 7a Tel. 23 493 19415K Flüße schmien um Hitfe! Fußbeschwerden können nur durch sorgfältig nach Gipsabdruck herge⸗ stellten Einlagen behoben werden, darum nur zum Fachmann Orihopädie-Schwab Spezial-Institut f. Prothesenbau u. Bandagen jetzt J 2, 4 Iel. 287 42 Lieferant an alle Krankenkassen und Behörden. Ifire + J. H. Euehs Orthopädie- Mech. Meister 9 1, 11 —— Tel. 21932 Anerkannte, gutempfohlene Meisterarbeit in Maßeinlagen für jeden fuß und Schuh, Kunst- glieder. Orthop.Apparate. Leibbinden. Bandagen Lieſerant sämtl. Krankenkassen und Behörden. 26188K Nach kurzem, schweren Leiden verschied am ver- gangenen Samstag unser Werkmeister, Herr Harl Billen Wir bedauern den allzu frühen Heimgang dieses bewährten Fachmannes auf das schmerzlichste, denn wir verlieren in ihm einen Mitarbeiter und Vorgesetz- ten, der durch seine unermüdliche Schaffensfreude und seine uneingeschränkte Vertrauenswürdigkeit ein Vorbild für alle war. Wir werden seiner stets in Ehren gedenken. 33560K * 9 Mannheim-Waldhof, den 7. Januar 1935. Beiriensiunrer und Geiolsscant der ellstoifiabrih Waldhoi, wern annneim ——— Unser alter Kämpfer pe. Harl Billeb wurde nach kurzem, schwerem Leiden durch den Tod aus unserer Mitte gerissen. 33556K NSDAPD orisgruppe Mannneim-Walanol Einäscherung im Krematorium Mannheim, am 8. Januar 1935, nachm..30 Uhr. Beteiligung aller Parteigenossen ist Pilicht. Die Beisetzung der Frau. Barbarà Hübner Wwe. findet Dienstag, den 8. Januar 1935, 15 Uhr statt. Badiſche Bank Die Aktionäre werden hiermit zu der am Mittwoch, 30. Fan. 1935, vorm. 11.30 Uhr in unſerem Bankgebäude in Karlsruhe ſtattfindenden 65. ordentlichen Generalverſammlung eingeladen. Tagesordnung: 1. Vorlage der Bilanz mit Gewinn⸗ und Verluſtrech⸗ nung auf 31. Dezember 1934 nebſt Bericht des Vor⸗ ſtands und Aufſichtsrats. 2. Beſchlußfaſſung über die Genehmigung der Jahres⸗ bilanz und die Gewinnverteilung für das Geſchäfts⸗ jahr 1934 ſowie die Entlaſtung des Aufſichtsrats und Vorſtands. 3. Beſchlußfaſſung über die Anträge des Vorſtands: Erweiterung des Geſchäftskreiſes der Badiſchen Bant über den im Privatnotenbankgeſetz vom 30. Auguſt 1924 zugelaſſenen Umfang hinaus auf Grund des zweiten Geſetzes zur Aenderung des Privat⸗ notenbankgeſetes vom 30. Auguſt 1924— RGBl. II S. 246—(Ueberleitungsgeſetz). 4. Neufaſſung des§ 1 Abſ. 2 der Satzung, der wie folgt lauten ſoll:„Gegenſtand des Unternehmens iſt der Betrieb einer Privatnotenbank nach Maßgabe des Privatnotenbankgeſetzes vom 30. Auguſt 1924 mit einem nach dem zweiten Geſetz zur Aenderung des Privatmotenbankgeſetzes vom 30. Auguſt 1924 (Ueberleitungsgeſetz) erweiterten Geſchäftstreis.“ Die Ausübung des Stimmrechts in der General⸗ verſammlung iſt davon abhängig, daß die Aktionäre ſpäteſtens am dritten Werktage vor der Generglver⸗ ſammlung, alſo am 26. Januar 1935, bei der Geſell⸗ jchaft oder ihrer Zweigniederlaſſung oder bei den in, dieſer Bekanntmachung bezeichneten. Stellen ihre Teil⸗ nahme anmelden und die Aktien hinterlegen oder die Beſcheinigung eines Notars über die bei ihm erfolgte Zund bis nach Stimmrechts weiſen iſt. Abhaltung Die Anmeldung kann erfolgen: in Karlsruhe bei der Badiſchen Bank, in Mannheim bei der Badiſchen Bank und der Deut⸗ und Disconto-⸗Geſellſchaft, ſchen Bank Mannheim, in Berlin bei der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſell⸗ ſchaft und der Bank des Berliner Kaſſen⸗Vereins, in Frankfurt a. M. bei der Deutſchen Bank und Dis⸗ conto⸗Geſellſchaft, Filiale Frankfurt a. M. Karlsruhe, den 8. Januar 1935. Der Betz. der Generalverſammlung dauernde Hinterlegung der Aktien einreichen. Hierüber wird den Aktionären von der Anmelbdeſtelle eine Beſcheinigung ausgeſtellt, die zum Nachweis des in der Generalverſammlung vorzu⸗ Filiale (633 558 K Vorſtand: Greyer. IOOTS-ANZEIGT Freunden u. Bekannten die schmerzl. Nachricht, daß unsere liebe Mutter, Großmutter, Schwester, Tante und Schwägerin, Frau Hathilde Lehmann Uſwe. geb. Heinsius nach langem Leiden im Alter von 71½ Jahren sanft entschlafen ist. Mannheim, Langstr. 18, den 5. Januar 1935. Paris, U. 8 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Friedridm Lenmann Die Feuerbestattung findet Dienstag, vorm. ½12 Unhr, statt, 8. A. 22935 rung enthalten. Erkaltet die Liebe Mshaftu Lebſter? So manche Frau verlor die Zuneigung ihres Gatten dadurch, daß ſie Falten und Altersſpuren in ihrem Geſicht aufkommen ließ. Dank einer Er⸗ findung der Wiſſenſchaft kann jedoch jede Frau die Falten wirkſam bekämpfen, um auf dieſe Weiſe wieder eine Haut wie die eines jungen Mädchens zu erlangen. Der Wiener Univerſitftsprofeſſor Dr. Stejskal hat nachgewieſen, daß Fäͤlten durch den Mangel der Haut an genügend Aufbauſtoffen ent⸗ ſtehen. Nach unzähligen Verſuchen gelang es ihm, ſolche Aufbauſtoffe aus ſorgſam ausgewählten jungen Tieren zu gewinnen. Dieſe Stoffe ſind als „Biocel“ in der roſafarbigen Tokalon Hautnah⸗ Die überraſchend günſtige Wir⸗ kung der roſafarbigen Tokalon Hautnahrung auf das Hautgewebe wird auf Grund praktiſcher Ver⸗ ſuche von einem namhaften Hautſpezialiſten in der Wiener Mediziniſchen Wochenſchrift beſonders her— vorgehoben. Ihr Gebrauch ermöglicht jeder Frau die wirkſame Behandlung von Falten, erſchlafften Geſichtsmuskeln und welker, verblühter Haut, um auf dieſe Art ein beträchtlich jüngeres Ausſehen wieder zu erlangen. Erfolgreiche Ergebniſſe wer⸗ den zugeſichert oder der Kaufpreis zurückerſtattet. IA MHodischer Schmuch Cäsar fFesenmeyer, D., ã 36388K alannwaaa Brillen von Lhk Aleis Zu erfragen bei: 20 vermieten 2⸗ und 4⸗Zimmer⸗Wohnung m. Bad etc., Seckenheimer Strafte, per 1. April 1935 zu vermieten.— 10882˙% Lamerdin, Seckenheimer Straße 78. Waldhofstraße 6 25572K Bilder,. Stãtuen etc. kaufen Sie stets àm vorteilhaftesten im ., Spezialhaus christliche KUnST G. preisw. a. 1. 4. Wal z, Werderſtr. 31. öchönſte Miſtadtig. 5 Zimmer m. reichl. Zubeh. ſonn., 3 Balk., an Allee gel., 2 Tr., „ Hzg. u. Warmw. od. früh. ju verm. (19 589“ 4 Fre. mann Manufakturwaren Konfektion AVV FeFföſs lussteuer-Artikel Weiß. Küchenherd, gut erh., f. Baſtler 1 Kinder⸗Auto mit Benzinmotor zu pk. K. Backfiſch, Geibelſtraße 8. (22 940% Holzbauerſtr. 4, b. Max⸗Joſef⸗Str. ſchöne 3⸗Zim⸗ mer⸗Wohnung 2. St., m. Bad u. Manſ., zum 1. 2 zu ver mie ten. Näh. bei Bernd, Max⸗Joſef⸗Str. 2. 8329420 Mannheim 0 7, 28 gegenüb. Universum Sofort zu vermiet. Hekrſch. Wohg. 3 gr.., Borraum, Der Führer will es bebt Aufträge! Danlsagung Dadadedsermeisfer spenden am Grabe zum Ausdruck gebrachte Teilnahme. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme an dem so un⸗— erwarteten Heimgange unseres unvergeßlichen, lieben Entschlafenen, Jalob Nohe möchten wir allen, da es uns nicht möglich ist, einzeln zu danken, hiermit unseren herzlichsten Dank aussprechen. Ganz besonders dan- ken wir dem Herrn Geistlichen für die trostreichen Worte, dem Herrn Obermeister Schramm von der Dachdeckerinnung, seinen Berufs- kameraden, Kegelbrüdern, Sangesbrüdern, den Hausbewohnern, allen Freunden und Bekannten für die durch Wort, Kranz- und Blumen⸗ Frau MHargareie Nohe Ww. u. Angehörige Führung meines Sohnes meines Mannes, zufriedenzustellen. Mannheim(Oehmdstr.), den 7. Januar 1935. Unserer verehrl. Kundschaft möchte ich zur Kenntnis bringen. daß ich das Geschäft ganz im Sinne des Verstorbenen unter der Jakob Nohe jun., Dnahadeermeisier weiterkühre. lch werde darauf bedacht sein, unsere werte Kundschaft 1 mit gleicher Aufmerksamkeit und Sorgfalt, wie unter der Leitung Frau Margarefe Nohe Wwò. 22945“ Dieie, Küche, Bad ad, monatl. 100 RM. Büro, 53 qm, 50 l. Auch geteilt 3 verm. à 30 /. eſicht. 11—3 Uhr. III 4, 4, 1 Treppe (39 374K) S ch ů ne 4 Zimmerwhg. m. Manſ. am Ring zum 1. Febr. od. ſpäter zu vermiet. Näher. Büchler K 3, 15, parterre. (19 585“) nodl. Zimmer zu vermieten Möbl. Zimmer El., heizb., zu vm. Pr.%/, ev.m. Koſt Augarienſtr. 63,.I 19578•%) Sep. möbl. Zimm. ungeſt., el.., zu verm. Woche 4. Riedfeldſtr. 80, 2Tr (21 660 K) Schön möbl. Zimmer 'ſofort zu vermieten pro Woche.80 l. K 7, 9, Laden. (19 580“ leere Zimmer zu vermiĩeten Leekes Tmmer f. Penſionär(in) im ſüd. Schwarzwald, Nähe d. Belchens, mon. 9 /, zu vm. Angeb. u. 29 517 K an die Exp. d. Bl. Mietgesüche Sonn. 1 Zi. u. Kü m. Abſchl. z. 1. 3. od, 1. 4. v. alleinſt. berufst. Perſ.(ptt. Zhl.) geſucht(auch Manſardenwohn.) Angeb. u. 22 937“ an die Exp. d. Bl. Alleinſt. ält. Dame 3 ſucht zum „ April od. ſpäter 2⸗Himmer⸗Wohng. m. Küche, Bad u. Zubeh., Lindenh. o. Neckarau⸗Almengb. bev. Angeb. unter 19 535“ an d. Exp. 2⸗Zimmer⸗Wohn. m. Zubeh. von Beamten in ſich. Poſition auf 1, April geſucht. Lindenhof bev. Angeb. u. 33 559 K an die Exped. Füllhalter-Reparaturen von Val. Fahlbusch i. Rathaus Komplette WMiltſchafts⸗ in gutem Zuſtand krankheitshalber ſehr preiswert abzugeben, event. mit Wirtſchaftsübernahme.— Zuſchr. u. 29 515 K an die Exped. Eilrichtung Nühmaſchine Kayſer, f. neu, zu „verk. Preis 50 l. Näheres: Rühle Alphornſtraße 13. (22 944“) neuu. gebr. billig, gemufit ab 35.— LielteSx. 11.7 öchlafzimmer hell Eiche,(mit Marmorpl.) beſd. Umft. halber billig zu verkaufen. Feudenheim Neckargrün 13, part (22 939%) filmäbe neu und gebraucht ganz billig zu verkaufen. Doppler, J 2, 8 Eichen⸗ Gchülholz 1. Kl., hat noch lfd. abzugeben, p. Mtr. .50„/, geſchnitten .20„ per Ztr. fr. Haus Mannheim und Umgebung. Hch. Menges Oberfinkenbach (Beerfelden⸗Land). Näh. b. K. Kraft, Mannh., F 5, 27. (19 581) fülfäter Herren u. Damen, gebr. von 10% an Pfaffenhuber H 3, 2. Radio Netzempfg., komb., billig zu verkaufen. Legrum, H 1, 12 Kaufgesuche Lleicastrom-Motor ventiliert gekapſelt auch gebraucht, zu kaufen geſucht. Zuſchr. u. 22 938“ an die Exp. d. Bl. e Mustahr erh. leihw. neue Wag. In. Vvoeldiel Inhab. der Lizenz der Selbstfahrer-Union Deutschlands Mannheim Tel. 27512 Standpl. Jungb.⸗Groß oar. Hlorron-Mosen“ Schuhe kauft avallerhaus 11.20. Tel. 25736 Hypotheken Erſte Hypothelen größere Beträge f. Wohnhäuſ. in gut. Lage, ſowie für Bauvorhaben ab 4½ ½% Zins ſo⸗ fort verfügb. Reelle Finanzbüro Fr. Schumacher (19 592“) Entlaufen: Klein., rotgetigert. ützchen. Bitte abzugeben: au 2, 12, 2. Stock. (22 936“) presto⸗ Verkaufsstelle Spezial- Räder Gummi und Ersatzteile in allen Preisl. Puilipp Kuess Lange Röt erstr. 26 Besteingericht. Reparatur- werkstätte und Schweißerei 25384 K u. raſche Abwicklg.- /1 Mfl 6f. gut bereift, Ma⸗ ſchine in Ordnung, Allwetterverdeck,— billig an Privat zu verkaufen. Iſt verſtenert. Angeb. unter Nr. 22 947“ an die Exp. d. Bl. Motorrad zu kaufen geſucht, ev. Tauſch g. Radio Legrum, H 1, 12 Billige Preisel Spezial- Anoden 3²⁶ Garant.-Anode.75 Ultra-Anode..75 Seip Silber... 5. 45 Seip Original.50 Fi ——— Euin Pertrix. 10.50 alles 100 Volt Letu 6% 5⁰⁰ Ladestation: J 1, 7 Breite Straße .. wird, einzureich. Vororten) gut eingef. Ausf. Offerten, Angab. über bish. Tätigk., Lichtbild, das zurückgeſandt W Für Mannheim und Umgebung ein Vertreter für Baumaterialien geſucht, der h. Bauuntern. und Ar⸗ chitetten(beſ. in den Stadtrand⸗ iſt. u. 29512 K a. Exp. Tüchtige äugunos-pflegerin od. kinderl. Zweit⸗ mädchen m. guten Nähtenntn. geſucht Adreſſe u. 19 586“ in der Exp. d. Bl. Tüchti ge Mäglerin m. all. Arb. vertr. für ſofort geſucht. Zuſchr. u. 22 948“ an die Exp. d. Bl. Arbei Angeb. u. gabIO· Fleißiges Müdchen nicht unter 23., f. Metzgereihaush. auf 15. 1. geſucht. Vorzuſtellen: Jungbuſchſtr. 29 (19 582“ inserieren gleich Kaution k. geſtellt werd. 19 591“ hringt Gewinn 34 frolf. ehtl. Mann ſuht welcher Art. — an die Exped. chemische Reinigung Färberei Friedrich Brehm, 1.11 Laden, Seckenheimerstr. 8- Tel. 22 597 reinigt- wäschf-färbi — Werk am Platze— 2³2. und Dekafur-Anstalt MASCHINEN J. SUCHER MANNNMEITTTEI. 2722“ .2 Groſßes lager in gebhrauchten Schreibmaschinen Wer finanziert Gründung ein. Geſchäfts für Kunſtmalerei, einf. Malerei, Ta⸗ peziererei, Auſſtrich uſf. Beſ. langj. Pr. Seeh, C4, 10, II. (22 949“) Ipeicher- Gerümmpel sind Sie sofort 1os durch eine kleine „HB'-Anzeige- — geleiſtet Argume ſo ſprich den deu t er ſt u künſtlich ſoll. Di unſere“ der deut dafür ſo gaiſterten ſchen He Zeitunge über die und noch wir dur für das zer Kre Deshalb ſere Sti Akt, der ſcheidet, rechter der Vor ſtattfand ſchen, di kals m für ungi Begründ ſei, im ſinnung wollt de Geſinnun zeugt u Willer keit zu es könn heraus 1 loren gel Wir ſ. veranlaß ternon Von die tun könn amtliche die die 1 gruppe a die ſtaat⸗ ſtatthalte vor der auf die hinwies, nur zu Llen, in Blätter, zählen u alle bede rung in in tiefes eine Kun ſchaft vor ten am( Preſſe di Gerade; des Leite ten, Nee tigen Au⸗ gen.— 27 verſtehen Zentre ſtellen ot chen Ge Fällen ſo örtliche da ſie ſän