0 8. Januar 15³⁵ jche schdu- uise Ullrich. n Triumphe in Eflebnis Zeichneten ben. riss S0 Kldr eunstlerisch esehen 2u ehr lieben. der armen führt. Nan jgern. Nen ben et/as Schönheit nen Tiefen- ge der Film nträumen. orOIöund .. Eine .20,.30 TItEFON 2223 10 Sie Tränen Berlag und Schriftleitung: Mannheim, ſe 3, 14/15. F ernruf; 204 86. 314 71, 333 61/%2. Das zHakenkrenzbanner“ erſcheint 12mal wöchentl. und koſtei monati..20 RM., bei——— e uzüglich.59 RM., bei Poſtbeſtelung zuzüglich.72 RM. Einzelpreis 10 Pfg. Rezmien dſe fh er entt ſt die Zeitung am Erſcheinen(auch durch nehmen die Träger ſowie die Poſtämtier entgegen. tellungen böbere Gewalt) verbindert, beſieht kein Anſpruch au Entſchädigung. Regelmäßig erſcheinende Abend⸗Ausgabe A*νE Beilagen aus allen Wiſſensgebieten.— Für unverlangt eingeſandte wird keine Verantwortung übernommen anuſkripte A n z teil 45 markt. Fernruf 204 86, 314 71. licher Gerichtsſtand: Mannheim. Poſt⸗ ſcheckkonto: Das Kerſagensognaer Lud⸗ wiasbafen 496ʃ% erlaasort Mannheim e i 5 en: Die 12geſpaltene Minimeterzeile 10 Pfg. Di Rabaf nach ouniegendem Tarlf.— Gchiuß en. An Agen⸗Aunabme; Mür Praßausnube 18⸗1 t. if.— er Anzeigen⸗Annahme: für Frühausgabe 5 für Abendausgabe 13 Uhr. 1 3501 m: Maünh 2 0 61½2. Zablungs⸗ und Erfülungsort Mannheim. Die 4geſpaltene Millimeterzene im Text⸗ Bei Wiederholung eim, R 3, 14/15 u P 4, 12 am Stroh⸗ Ausſchließ⸗ Dienskag, 8. Januar 1935 Es gibt nur ein Recht- das deutſche kiniges Reich— einheitliche berwallung/ Feierliche lebernahme der badiſchen Juſtizverwaltung Karlsruhe, 8. Jan.(Eig. Drahtmeldg.) Nachdem im Zuge der Reichsreform vor weni⸗ gen Tagen bereits die bayeriſche und geſtern die württembergiſche Landesjuſtizverwaltung durch das Reich übernommen worden waren, erfolgte um die Mittagsſtunde des Dienstag in Karls⸗ ruhe im ehemaligen Landtagsgebäude in An⸗ weſenheit des Reichsjuſtizminiſters und des Reichsſtatthalters in feierlicher Weiſe die Uebergabe der badiſchen Juſtizver⸗ waltung durch den letzten badiſchen Juſtizminiſter Dr. Wacker an das Reich. Kurz nach 11 Uhr marſchierten Ehrenſtürme der SA und der Polizei längs der Portalfront des ehemaligen Landtagsgebäudes auf.— Am Friedrichsplatz erwarteten dicht geſtaffelte Rei⸗ hen von Volksgenoſſen die Ankunft des Reichs⸗ juſtizminiſters. Nach halb 12 Uhr traf der Wagen mit den Gäſten vor dem Landtags⸗ gebäude ein. Unter den Klängen des Prä⸗ ſentiermarſches ſchritten Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner und Reichsſtatthalter Rob. Wag⸗ ner die Fronten der Ehrenſtürme ab. In Be⸗ gleitung des Reichsjuſtizminiſters befanden ſich Staatsſekretär Dr. Schlegelberger, Mini⸗ ſterialrat Dr. Sauer, Miniſterialrat Wag⸗ ner, der perſönliche Referent des Reichsjuſtiz⸗ miniſters Oberregierungsrat Dr. von Doh⸗ nonyi ſowie der Preſſereferent des Reichs⸗ juſtizminiſteriums Oberregierungsrat Dr. Doer⸗ ner. Unterdeſſen hatten ſich im großen Sit⸗ zungsſaal, der ſchlichten Grünſchmuck trug, die Vertreter der Landes- und Kommunalbehörden, die Leiter der Politiſchen Organiſationen, ſowie die Führer der NS⸗Formationen und der Po⸗ lizei eingefunden. Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner, Reichsſtatthalter RKobert Wagner, Staatsſekretär Dr. Schlegelberger, Mini⸗ ſterpräſident Köhler und Juſtizminiſter Dr. Wacker nahmen in der erſten Reihe Platz. Nach einem feierlichen Muſikvortrag eröffnete Miniſterpräſident Dalter Köhler mit einer kurzen Anſprache den Akt der Ueber⸗ gabe. Pg. Köhler führte u. a. aus: Als der Führer der Bewegung begann, den Kampf um die Seele des deutſchen Menſchen aufzunehmen, war er ſich im klaren, daß die⸗ ſes Werk nur dann gelingen könnte, wenn große erhebende Ziele heraus⸗ geſtellt werden. Dieſer Entſchluß wurde beibehalten bis heute. Niemals hat ſich die Stoßkraft der Bewegung in Kleinigkeiten zer⸗ ſplittern müſſen; nuf große Ziele allein war Wille und Kraft der Kämpfer gerichtet. Das war: Einheit nach innen, Freiheit und Gleichberechtigung nach außen. Dieſes Ziel hat die Bewegung auch nach der Machtübernahme nicht verleugnet. Soweit wir die deutſche Geſchichte kennen, iſt niemals in all den Jahrhunderten eine ſolche geſchloſſene Einheit erzielt worden wie jetzt. Der Führer war ſich darüber im klaren, daß in Zukunft alle Einrichtungen fallen, die die errungene Einheit gefährden könnten. Die Maßnahmen, die dieſes Ziel haben, kennen wir unter dem Begriff der Reichsreform. Reichsreform heißt: Sicherheit dafür, daß der Wille des Führers bis in die letzten Teile des Volkes und des Reiches in einheitlicher Linie befolgt wird. Im Zuge dieſer Reichsreform mußten gewiſſe Dinge eine beſondere Rolle ſpielen. Gerade in der Rechtspflege durfte es keine Teilungen und Zerſplitterungen geben, denn im deutſchen Volke gibt es nur ein Recht, das deutſche. Deshalb war es ſelbſtverſtändlich, daß die Juſtizverwaltungen der Länder in das Reich eingehen mußten. Ich begrüße Sie, Herr Reichsjuſtizminiſter, als den Sachwalter des deutſchen Rechts und heiße Sie herzlich will⸗ kommen. Mit dem heutigen Tage geht die badiſche Juſtiz in Reichsgewalt ü ber. Der Miniſterpräſident ſprach dann den bei⸗ den Männern, die als erſte nach der Macht⸗ ergreifung die badiſche Juſtiz leiteten, dem kommiſſariſchen Juſtizminiſter Pg. Rupp und Juſtizminiſter Dr. Wacker ſeinen Dank für die in dieſer Zeit geleiſtete Arbeit aus. Dann nahm Juſtizminiſter dr. Dacker das Wort zu einer län,ren Rede, in der er anfangs auf die Geſchichte der badiſchen Rechtspflege in den letzten Jahrhunderten ein⸗ ging und dann feſtſtellte, daß er heute dem Reichsjuſtizminiſterium übergebe: ein Ober⸗ landesgericht mit 21 Richtern, acht Landes⸗ gerichte mit 109 Richtern, 60 Amtsgerichte mit 156 Richtern(angegliedert 16 Anerbengerichte, 18 Erbgeſundheitsgerichte), 18 Arbeitsgerichte, vier Landesarbeitsgerichte, drei Schiffahrts⸗ gerichte und ein Obergericht, ein Sondergericht für Strafſachen, neun Staatsanwaltſchaften mit 43 Staatsanwälten, 73 Notariate mit 123 Juſtizräten, drei Landesſtrafanſtalten und 33 Bezirksgefängniſſe. Die badiſche Juſtiz habe ſeit mehr als 150 Jahren mit⸗ gewirkt an der Geſtaltung Deutſch⸗ lands am Oberrhein. Wenn das Deutſchtum jahrhundertelang zur Ohnmacht verdammt war, dann nur, weil das Reich ſo ſchwach war, weil die deutſchen Länder dem Zeich nicht gegeben haben, was des Reiches iſt. Wer ein ſtarkes Deutſchtum am Eine aufreizende Rede Der litauiſche flußenminiſter leugnet den deutſchen charakter des memelgebietes Kowno, 8. Jan.(HB⸗Funk.) Auf dem all⸗litauiſchen Kongreß der Regierungspartei hielt Außenminiſter Lozoraitis eine Rede über Litauens Beziehungen zu den anderen Staaten. Er hob die Bedeutung des im vori⸗ gen Jahre geſchloſſenen Bundes der drei bal⸗ tiſchen Staaten hervor. Freundſchaftliche Be⸗ ziehungen beſtänden zwiſchen Litauen und der ÜdSSR. Beſondere Bedeutung komme den Beziehungen Litauens zu Deutſch⸗ land und Polen zu. Mit Polen beſtän⸗ den keine diplomatiſchen Beziehungen. Es ſei nicht notwendig zu ſagen, warum. Litauen könne nicht vergeſſen, daß Polen ihm in einer ſeiner ſchwerſten Stunden ſein teuerſtes Ge⸗ biet, das Wilnagebiet, entriſſen habe. Die Beziehungen Litauens zu Deutſch⸗ land ſeien in ein Stadium getreten, das Litauen niemals wünſche. Die normale Durch⸗ führung des internationalen Memelſtatuts werde geſtört. Herr Lozoraitis rief ſo⸗ dann die Autorität der Gerechtigkeit und der Moral für die litauiſche Sache an und ſtellte, auf das Memelgebiet zu ſprechen kommend, feſt, daß Litauen als Signatarmacht der Memelkonvention ſeine Unterſchrift in gleicher Weiſe wie die anderen Signatarmächte reſpek⸗ tiere. Litauen ſei weit davon entfernt, mit dem Deutſchtum zu kämpfen. Es laſſe aber nicht zu, daß die Mehrheit der Einwohner, die Litauer ſeien, wegen ihres Litauertumes terroriſiert würden, und es laſſe nicht zu, daß ſie entlitauiſiert und die Auto⸗ nomie verletzt werde. Die Rede des litauiſchen Außenminiſters läßt in ſehr bedauerlicher Weiſe erkennen, wie wenig die litauiſche Regierung den ein⸗ wandfrei deutſchſtämmigen Charakter des Memelgebietes anzuerkennen bereit ſei, wie wenig ſie geneigt iſt, die Beſtimmungen des Statuts in loyaler Weiſe zu erfüllen. In einem Augenblick, in dem alle im Statut garantierten Rechte der Memelländer Tag für Tag aufs Schwerſte willkürlich verletzt werden, ſpricht der litauiſche Außenminiſter von Moral und Gerechtigkeit. Wenn die Mehrheit der Einwohner des Memelgebietes als litauiſch bezeichnet werden, ſo genügt es, auf die Ergebniſſe der letzten Wahlen hinzu⸗ weiſen, die von 29 Abgeordneten nur fünf litauiſche Abgeordnete in den Landtag brachten, ſowie auf die Hal⸗ tung des Landtages gegenüber dem von dem litauiſchen Gouverneur eingeſetzten geſetz⸗ widrigen Direktorium. Es iſt befremdlich, daß die Signatarmächte, die jede für ſich durch Unterſchrift der Memelkonvention die Auto⸗ nomie des Memelgebietes garantiert haben, nicht im Stande ſind, in dieſem Gebiete prak⸗ tiſche Friedensarbeit zu leiſten, indem ſie die loyale Innehaltung der Konvention durch Litauen ſicherſtellen. Links der Landesleiter der Deutſchen Front, Pirro; daneben der Ortsgruppen⸗ leiter von St. Johann, Zenner, und der ſtellvertretende Landesleiter Nietmann während des Aufmarſches der Saardeutſchen auf dem Wackenberg bei Saarbrücken Oberrhein will, muß ein ſtarkes Reich wollen. Zum Schluß wandte ſich Winiſter Dr. Wak⸗ ker an den Reichsjuſtizminiſter, um ihm die badiſche Juſtizverwaltung mit folgenden Wor⸗ ten zu übergeben: „Da ich die Ehre habe, Ihnen als dem Ver⸗ treter des Deutſchen Reiches und dem Beauf⸗ tragten unſeres Führers die badiſche Juſtiz⸗ verwaltung zu übergeben, möchte ich dies tun mit der Verſicherung, daß die bisherige badiſche Juſtizbeamtenſchaft ſtolz darauf iſt, nunmehr Diener des ganzen Volkes zu ſein, und ich lege dieſes Werk in Ihre Hände.“ „Herr Reichsſtatthalter, die Aufgabe, zu der Sie mich im Jahre 1933 beriefen, lege ich nun⸗ mehr wieder in Ihre Hände zurück.“ Sodann betrat Reichsjuſtizminiſter dr. bürmner das Rednerpult und legte in längeren Ausfüh⸗ rungen Sinn und Zweck der Eingliederungen der Länderjuſtizverwaltung in das Reich dar. Im Anſchluß daran übernahm Miniſterialrat Dr. Thieſing im Namen des Reiches die Juſtizverwaltung Baden⸗Württemberg. Miniſterialrat Dr. Thin⸗ ſin dankte für das Vertrauen und verſprach ſeine ganze Kraft dafür einzuſetzen, das deut⸗ ſche Recht zu fördern. In dieſem Sinne über⸗ nehme er die Juſtizverwaltungsſtelle Württemberg⸗Baden. Reichsſtatthalter Robert Vagner betonte, daß die badiſche Juſti;verwaltung am 1. Januar dieſes Jahres aufgehört habe zu be⸗ ſtehen und auf das Reich übergegangen ſei. Er ſprach dem bisherigen badiſchen Juſtiz⸗ miniſter Dr. Wacker Dank und Anerkennung für geleiſtete Arbeit aus. Gleichzeitig dankte er auch der Beamtenſchaft.—„Wenn Sie, Herr Reichsjuſtizminiſter, ſo fuhr der Reichsſtatt⸗ halter fort, nach Baden gekommen ſind, um die Juſtizverwaltung zu übernehmen, ſo ſollen Sie wiſſen, daß dieſer Tag ein Tag des Feſtes und der Freude iſt. Es war für Baden ſchon zu Zeiten Bismarcks im Zweiten Reich vornehmſte Aufgabe, dem Reich zu dienen. Heute iſt es nicht anders geworden. Was wir bisher geleiſtet haben, haben wir mit Freude getan in dem Wunſche, an dem tauſend⸗ jährigen Deutſchen Reich Adolf Hitlers mitzu⸗ arbeiten. Wie wir in der Vergangenheit nicht von Deutſchland laſſen wollten, ſo wollen wir auch heute nicht von ihm laſſen. Der Reichsſtatthalter gedachte dann unſerer Volksgenoſſen an der Saar, die am kommenden Sonntag wieder zum Reiche heimkehren.„Wir wollen unſeren Herrgott bitten, daß er das Volk an der Saar nach 15 Jahren der Abtren⸗ nung in das Reich wieder heimführen möge. Alles für Deutſchland und für den Führer.“ Der Geſang des Saar⸗, Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Liedes bildeten den Abſchluß der feierlichen Uebergabe der badiſchen Juſtivver⸗ waltung an das Reich. Eine Reiſe de Daleras nach Londonꝰ London, 8. Jan.(Drahtmeldung unſeres Londoner Korreſpondenten.) Nach dem Ab⸗ ſchluß des engliſch⸗riſchen Wirtſchaftsvertrages hält man es in Londoner politiſchen Kreiſen für durchaus möglich, daß de Valera demnächſt perſönlich nach London kommt, um mit dem Dominionminiſter T homas Beſprechun⸗ gen abzuhalten. Eine ſolche Reiſe dürfte nicht nur weitere wirtſchaftliche Abmachungen zum Ziele haben, ſondern ſich— ſo glaubt man hier jedenfalls— auf alle Fragen erſtrecken, die bis heute zwi⸗ ſchen London und de Valera ſtrittig geblieben ſind, was beſonders für die Grundſtücksfrage und die verfaſſungsmäßige Stel⸗ lung des Freiſtaates Irland im Bri⸗ tiſchen Reich gilt. Jahrgang 5— A Nr. 13— Seite 2 „Hakenkreuzbanner“ Arbendausgabe Dienstag, 8. Januar 1935 Rom: ſieine Uebereaſchungen kinigung„im Prinzip“/ Fünf Protokolle/ Koloniale zugeſtündniſſe Frankreichs/ Das ſagt kngland? Drahtbericht unſerer Berl. Schriftleitung. Berlin, 8. Jan. Die in Rom geführten Verhandlungen ſind, wie aus dem in den geſtri⸗ gen Abendſtunden veröffentlichten und wie üblich bemerkenswert farblos gehaltenen Com⸗ muniqus hervorgeht, im Laufe des geſtrigen Tages abgeſchloſſen worden. Es war voraus⸗ zuſehen, daß ſie keine weltbewegenden Ueberraſchungenbringen würden. Auf beiden Seiten iſt letzten Endes von Anfang an betont worden, daß es ſich um einen erſten An⸗ fang handele. Es lag daher zunächſt kein Grund zu der Annahme vor, daß dieſer Rahmen über⸗ ſchritten würde. Die geſtern bekannt geworde⸗ nen Ergebniſſe haben ſie inzwiſchen ſchon be⸗ ſtätigt. Man beginnt zweckmäßigerweiſe damit, die materiellen Einzelheiten der offiziell auch ſo be⸗ zeichneten ſogenannten Einigung in Rom nach ihrer Bedeutung einzuordnen. Es handelt ſich einmal um nur italieniſch⸗franzöſiſche Angelegenheiten, alſo um ſolche, die den rein franzöſiſch⸗italieni⸗ ſchen Rahmen nicht überſchreiten, und dann um ſolche von internationaler Tragweite, zu denen vor allem die mitteleuropäiſche Frage und bis zu einem gewiſſen Grade auch die Verein⸗ barung über Abeſſinien und Ery⸗ thräa, die ebenfalls internationales Intereſſe beanſpruchen kann, gehört. Soweit ſich die rö⸗ miſchen Abmachungen jetzt ſchon überſehen laſ⸗ ſen, kann es als feſtſtehend angenommen wer⸗ den, daß ſich Frankreich den italieniſchen Kolonial⸗ wünſchen gegenüber zugänglich gezeigt hat. Die zuſtande gekommenen Kolonial⸗Protokolle bringen Zugeſtändniſſe an Italien, die auf ita⸗ lieniſcher Seite ſchon ſeit Jahren erhofft und erwartet wurden, die aber, wie ſchon jetzt geſagt werden kann, im Grunde genommen keine ein⸗ ſchneidenden Veränderungen bedeuten.“ Der einzige entſcheidende Punkt, nämlich Abeſſinien, iſt ohne Zweifel für Rom nega⸗ tiv entſchieden worden. Dafür zeugt neben dem Umſtand, daß die Ver⸗ einbarungen über Erythräa keine neuen Ge⸗ ſichtspunkte von weittragender Bedeutung ge⸗ bracht haben, auch die auffallende Tatſache, daß der abeſſiniſche Geſandte in Rom, dem bisher — ein ebenfalls ungewöhnlicher Vorgang— jede Audienz verweigert worden war, am Samstag plötzlich vom italieniſchen Königempfangen wurde. Es iſt anzu⸗ nehmen, daß gerade in dieſer entſcheidenden Frage der engliſche Einfluß ſehr ſtark ins Ge⸗ wicht gefallen iſt, ſo daß die italieniſchen Expanſionswünſche in Richtung Abeſſinien, die zur Zeit wohl das wichtigſte italieniſche Kolonial⸗Projekt darſtellen, wieder mit ſtarken Hemmungen belaſtet ſind. Im großen und ganzen kann aber Italien zwei⸗ fellos auf dem Gebiete der Kolonialpolitik einige nicht unbedeutende Erfolge buchen. Was die weiteren Vereinbarungen anbelangt, ſo iſt in erſter Linie die Behandlung der öſterreichiſchen Frage von entſcheidender Tragweite. Hier kann un⸗ umwunden feſtgeſtellt werden, daß der jetzt zu⸗ ſtande gekommene modus vivendi eine erhebliche Verwäſſerung der urſprünglichen Pläne darſtellt. Der franzöſiſch⸗italieniſche Kon⸗ ſultativpakt bezieht Frankreich mit in die Ver⸗ antwortung ein, indem Italien künftig be⸗ reit iſt, in punkto Oeſterreich auf ein ſelb⸗ ſtändiges Vorgehen zu verzichten. Der Gedanke des Nicht⸗Einmiſchungs⸗Paktes hat inſofern ebenfalls eine ſtarke Verallgemeine⸗ rung erfahren, als er ſich nicht auf Oeſterreich ſpezialiſiert, ſondern ſich auch auf alle teilneh⸗ menden Staaten, zu denen auch die Kleine Entente zählen ſoll, erſtreckt. Die Behandlung dieſer Frage läßt am deutlichſten erkennen, daß ſowohl Italien wie auch Frankreich auf ſeine alten Bindungen im Donauraum nicht zu verzichten bereit waren und ſind. Gerade dieſe Tatſache iſt aber um ſo bedeuten⸗ der, als ſie auch ein Negativum enthält, das umgekehrt in einfachen Worten ausgedrückt lautet, daß die alten Bindungen und Freund⸗ ſchaften und deshalb auch die alten Spannungen weiterbeſtehen. In dieſen Zuſammenhang gehört einmal die Erörterung und Heranziehung alles deſſen, was in Rom nicht behandelt und deshalb auch nicht zu einer Klärung geführt wurde. In erſter Linie muß dabei das italieniſch⸗ſüd⸗ ſlawiſche Verhältnis behandelt wer⸗ den, von dem man zuerſt erhoffte, daß es durch eine feierliche Verzichterklärung Muſſolinis auf eine weitere Expanſion in Richtung Belgrad be⸗ reinigt werden würde. Dieſe Verzichtserklärung iſt nicht ausgeſprochen worden. Damit iſt ſchon ein Hemmnis in den franzöſiſch⸗italieniſchen Beziehungen beſtehen geblieben, das allein ſchon für die weitere Entwicklung entſcheidend ſein kann, wenn man ſich nicht in Paris bereit finden ſollte, den alten Bundes⸗ genoſſen Südſlawien preiszugeben. Unaus⸗ geſprochen blieb ferner die Frage der Flot⸗ tenparität im Mittelmeer, die eben⸗ falls für da/ italieniſch⸗franzöſiſche Verhältnis von entſcheidendem Gewicht iſt. Kein Wort iſt weiter über das engliſch⸗franzöſiſche Mittelmeer⸗Pakt⸗Projekt bekannt geworden, das eine endgültige Befriedung im Mittelmeer bringen ſollte. Es erhebt ſich in dieſem Zuſammenhang überhaupt die Frage, welches Verhältnis England zu den römiſchen Vereinbarungen gewinnen will. Ihre bisher vorliegenden Ergebniſſe werden zweifellos von England unterſtrichen werden können. Im Hin⸗ tergrund aber erhebt ſich die Möglichkeit einer vereinigten franzöſiſch⸗italieniſchen Mittelmeer⸗ Flotte, die nach dem Bau der beiden 35 000⸗ Tonnen⸗Kreuzer, den Italien zur Zeit in An⸗ griff genommen hat, ſogar über die beiden ſtärk⸗ ſten Einheiten der Welt verfügen wird. Deutſch⸗ lnad hätte mit dieſem neuen Kraftfeld keinerlei Berührungspunkte. Es genügt ſchon, dieſe we⸗ nigen Einzelheiten anzuführen, um die ganze Problematik der in Rom behandelten Fragen und der dabei erzielten Vereinbarung'n anzu⸗ ſchneiden. feiner hat geopfert Caval vor der italieniſchen Preſſe über die flbmachungen in Rom Rom, 8. Jan. Außenminiſter Laval be⸗ ſtätigte in ſeinen Erklärungen an die ita⸗ lieniſche Preſſe im weſentlichen die Darlegun⸗ gen Muſſolinis über die italieniſch⸗fran⸗ zöſiſchen Vereinbarungen. Dieſe Vereinbarun⸗ gen, ſo ſagte Laval, ſtellten mit der zwiſchen den beiden Ländern nunmehr verwirklichten Verſtändigung ein poſitives Ergebnis dar und würden künftig die Politik der Freundſchaft, die die Beziehungen der beiden Länder be⸗ herrſchen müſſe, erleichtern. über die afrikaniſchen Fragen ſeien gerecht und dürften, wie er hoffe, günſtig aufgenommen werden. Keines der beiden Länder habe weſentliche Intereſſen geopfert. Von jetzt ab können Italien und Frankreich ohne Hintergedanken und in einer Atmoſphäre gegenſeitigen Vertrauens frei an die Prü⸗ Die Abmachungen keit zur Mitarbeit fung aller Fragen herangehen, die die Aufmerkſamkeit aller auf die Aufrecht⸗ erhaltung der europäiſchen Ordnung bedachten Regierungen erforderten. Die Geſichtspunkte Italiens und Frankreichs über die in Europa zu befolgende Politik ſeien in Ueberein⸗ ſtimmung gebracht worden; das unterzeichnete Protokoll werde zu den wichtig⸗ ſten diplomatiſchen Aktenſtücken zählen. Nichts ſolle verſüumt werden, was zur Verwirk⸗ lichung der Vereinbarungen beitragen könne. Die Aufgabe aller intereſſierten Staaten ſei erleichtert worden durch den Geiſt der Un⸗ parteilichkeit und Objektivität, in dem die rö⸗ miſchen Verhandlungen geführt worden ſeien. Dieſe Politik ſei gegen niemand gerichtet und biete allen Regierungen auf dem Boden der „moraliſchen Gleichberechtigung“ die Möglich⸗ an der Organiſation des Friedens. Er habe die feſte Zuverſicht, daß der von Rom ausgehende Appell gehört werde. Jwei Jahre gemeinſame flebeit Reden des polniſchen Miniſterpräſidenten und des Danziger Senatspräſidenten Warſchau, 8. Jan.(HB.⸗Funk.) Bei dem Eſſen, das der polniſche Miniſterpräſident für den Danziger Senatspräſidenten am Montag⸗ abend gab, führte der Miniſterpräſident Koz⸗ lowſki in einer Rede u. a, aus: Man könne mit Befriedigung über die ſeit zwei Jahren durchgeführte gemeinſame Arbeit zurückblicken, deren Folgen ſowohl Polen als auch Danzig als nützlich empfinden. Man dürfe jedoch dabei nicht ſtehen bleiben, ſondern müſſe folgerichtig den eingeſchlagenen Weg weiter gehen. Im Geiſte der alten Tradition und in Anbetracht der juriſtiſchen und geographiſchen Lage Polens und Danzigs müſſe man zu im⸗ mer engerer wirtſchaftlicher Zuſammenarbeit lommen. Senatspräſident Greiſer antwortete u..: Der jetzige Beſuch ſei erfolgt, um einerſeits die beſtehenden Beziehungen zwiſchen Polen und Danzig zu vertiefen und andererſeits, um ent⸗ gegen allen Gerüchten der letzten Wochen zu un⸗ terſtreichen, daß die vom Vertrauen der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Bewegung getragene Danziger Regierung weiterhin es für ihre ehrenvolle Ver⸗ pflichtung und Aufgabe halten werde, unter Erhaltung des deutſchen Charalters der Freien Stadt Danzig eine beide Zeiten befriedigende Löſung der politiſchen und landwirtſchaftlichen Fragen im Wege un⸗ mittelbarer Verhandlungen herbeizuführen. Greiſer ſtellte mit Befriedigung feſt, daß an der Spitze Polens Männer mit ſoldatiſcher Haltung ſtänden, wodürch eine Gründlage für die An⸗ näherung und Verſtändigung geſchaffen ſei, die bei Berückſichtigung des nationalen Charakters und Geiſtes allein Ausgangspunkt zum Zuſam⸗ menleben und zur gegenſeitigen Achtung ſein könne. Senatspräſident Greiſer, Senator Huth und die übrigen Mitglieder der Danziger Ab⸗ ordnung beſuchen heute den polniſchen Staats⸗ präſidenten im Schloß Spala bei Tomaſzow. An der Fahrt nach Spala nehmen teil der Chef des Protokolls Romer, der polniſche General⸗ kommiſſar in Danzig, Papeé, und einige höhere polniſche Beamte der Warſchauer Miniſterien. Von Spala aus erfolgt am heutigen Tage die Rückreiſe der Senatsvertreter nach Danzig. Die fochſchule im neuen beiſt flufnahme von flrbeiterſöhnen an der Univerſitüt heidelberg Heidelberg, 8. Jan. Um den Begab⸗ teſten der deutſchen Arbeiterjugend die Möglichkeit zu geben, eine Hochſchule zu he⸗ ſuchen, hat der Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung auf Antrag der Deutſchen Studentenſchaft genehmigt, daß zu⸗ nächſt 20 Mitglieder der Hitlerjngend und des Arbeitsdienſtes ohne Reife⸗ zeugnis in die Deutſche Studentenſchaft auf⸗ genommen werden, mit dem Ziele, ſie gegebe⸗ nenfalls nach zwei Semeſtern zur Immatritu⸗ lation zuzulaſſen. Die geiſtige Vorbereitung die⸗ ſer Arbeiterſöhne für das Hochſchulſtudium wird gemeinſam mit der Deutſchen Studentenſchaft und der deutſchen Dozentenſchaft durchgeführt. Die Mittel für das geſamte Studium ſtellt das Reichsſtudentenwerk zur Verfügung. Zum erſten Einſatz dieſer Arbeiterſöhne wurde die Univerſität Heidelberg aus⸗ erſehen. Damit iſt nicht nur eine Anerkennung des nationalſozialiſtiſchen Geiſtes und der Volksverbundenheit ausgeſprochen worden, die an der Heidelberger Univerſität herrſchen, ſon⸗ dern auch, daß der von der Führung der Uni⸗ verſität und der Studentenſchaft ſeit der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Revolution durchgeführte in⸗ nere Umbau die älteſte Hochſchule des Reiches zur lebendigſten gemacht und ſie befähigt hat, dieſen entſcheidenden Schritt auf dem Wege zur ſozialiſtiſchen Hochſchule zu tun. Außer Heidelberg iſt nur noch die Univerſität Königsberg zur Aufnahme einer Gruppe von Arbeiterſöhnen in Ausſicht genommen. flöſchied von Berlin (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung.) Berlin, 8. Jan. Nach den imponierenden Kundgebungen zur Saarabſtimmung in der Reichshauptſtadt, in deren Mittelpunkt die aus Amerika eingetroffenen Saardeutſchen ſtanden, beſchloſſen dieſe geſtern ihren Berliner Aufent⸗ halt mit einem Ausflug nach Potsdam. Am Vormittag ſammelten ſich die Teilnehmer im Luſtgarten, um von dort in Omnibuſſen nach der alten Garniſonſtadt gebracht zu werden. Dort wurden die verſchiedenen Sehenswürdig⸗ keiten, z. B. die Garniſonkirche, Schloß Sans⸗ ſouci und das Neue Palais beſichtigt. Am gleichen Abend noch ging um 19 Uhr vom Potsdamer Bahnhof in Berlin ein Sonder⸗ zug nach Saarbrücken ab, der die Ame⸗ rikadeutſchen, die bisher ſchon die beſte Gelegen⸗ heit gehabt hatten, das neue Deutſchland kennen zu lernen, nach ihrer alten Heimat brachte. Eine Cokomotive entgleiſt Drei Tote und ein Schwerverletzter Stettin, 8. Jan. Die Reichsbahnpreſſe⸗ ſtelle teilt mit: Am 8. Januar kurz nach Mitternacht ent⸗ gleiſte auf dem Bahnhof Altdamm bei Stettin in der Einfahrtſtrecke der von Gollnow kom⸗ mende Nahgüterzug 8606 mit der Lokomotive, zwei Wagen Vieh und dem Packwagen. Bei dem Unfall, der erheblichen Sachſchaden ver⸗ urſachte, wurden der Lokomotivführer Gro⸗ nert, Lokomotivheizer Wittke und Zugſchaff⸗ ner Habeck getötet; Zugführer Fregin wurde ſchwer verletzt. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Die Weiche und die Signalein⸗ richtungen waren in Ordnung, das Einfahrt⸗ ſignal zeigte freie Fahrt. Die Strecke iſt ſeit den frühen Morgenſtunden wieder fahrbar. fültewelle in Polen Warſchau, 8. Jan. In der Racht zum Montag iſt in ganz Polen eine über⸗ raſchende Kältewelle eingetreten. Wäh⸗ rend am Sonntag noch verhältnismäßig war⸗ mes Wetter herrſchte, ſanken am Montag die Temperaturen auf 20 bis 26 Grad Kälte, in Oſtpolen ſogar bis auf 30 Gra d. Infolge des überraſchenden Froſtes meldeten ſich auf den Rettungswachen im Laufe der Nacht und des heutigen Tages mehr als 50 Perſonen mit erfrorenen Ohren, Naſen, Füßen oder Händen. Auf einer kleinen Bahn⸗ ſtation in der Nähe von Warſchau wurde heute früh eine faſt völlig erfrorene Frau aufgefun⸗ den, die in ſehr bedenklichem Zuſtande ins Krankenhaus geſchafft wurde. Strenge Kälte in Schleſien Breslau, 8. Jan. Durch den Vorſtoß ark⸗ tiſcher Kaltluftmaſſen ſind die Tempera⸗ turenin Schleſien erheblich zurück⸗ gegangen. Aus einer Reihe von Gebirgs⸗ orten werden bereits Temperaturen bis zu 13 Grad Kälte gemeldet. Da faſt überall wei⸗ terer Neuſchnee gefallen iſt, ſind die Sport⸗ möglichkeiten für Ski und Rodel gut. Die Wetterwarte Breslau⸗Krietern teilt mit, daß in den nächſten Tagen ſtrenge Kälte zu er⸗ warten iſt, wobei es allerdings nur noch ver⸗ einzelt zu Schneefällen kommen wird. Für Oberſchleſien ſowohl wie für die mittel⸗ und niederſchleſiſchen Gebiete werden Temperaturen von etwa 20 Grad Kälte vorausgeſagt. Anſchlag auf Starhemberg dementiert Wien, 8. Jan. Die Gerüchte, die über einen angeblichen Anſchlag auf Fürſt Star⸗ hemberg während ſeiner Heimfahrt von der Wiener Führertagung im Umlauf ſind, ent⸗ behren jeder Grundlage. Sie werden von zuſtändiger Stelle auf das entſchiedenſte zurückgewieſen. Man erklärt ſie als glatt er⸗ fundene Märchen. Belgiſche Sprachendiktatur (Drahtmeldung unſeres Brüſſeler Korreſpon⸗ denten) Brüſſel, 8. Jan. Die großen flämiſchen Verbände haben einen gemeinſamen energi⸗ ſchen Proteſt gegen den Poſtminiſter gerichtet, der in einem Dienſtbefehl die Wirkſamkeit des am 28. Juni 1932 erlaſſenen Sprachengeſetzes auszuſchalten verſuche. Wie es heißt, ſollten mehrere höhere Poſtbeamte in Brüſſel, bei denen es ſich um Flamen handele, durch walloniſche Beamte erſetzt werden, die der niederländiſchen Sprache unkundig ſind.— Auch der Katholiſche Vlammſche Landbond fordert in einem Schreiben an die katholiſchen flämiſchen Kammermitglieder die unverzüg⸗ liche Zurückziehung des betreffenden Befehls. Wenn der Miniſter ſich weigere, dieſer Auf⸗ forderung nachzukommen, ſo werde in ganz Flamland eine Kampagne dafür geführt wer⸗ den, daß der Haushalt des Poſtminiſteriums abgelehnt werde. Die Tatſache, daß ſich alle flämiſchen Or⸗ ganiſationen einheitlich in der Ablehnung des Vorgehens des Poſtminiſters zuſammengefun⸗ den haben, läßt darauf ſchließen, daß die Kriſe, in der ſich die flämiſche Kampfbewe⸗ gung ſeit etwa drei Jahren befand, über⸗ wunden iſt. Offenbar hat man alles Tren⸗ nende um der gemeinſamen Ziele willen zu⸗ nächſt einmal zurückgeſtellt. Die flämiſche Bewegung in Belgien iſt damit in eine neue Phaſe eingetreten. Cankdampfer im Sturm untergegangen? Was wurde aus den 30 Mann Beſatzung? San Pedro(Kalifornien), 8. Jan. In Schiffahrtskreiſen wird befürchtet, daß der 5880 Tonnen große engliſche Tankdampfer„La Creſ⸗ zentia“, der ſeit über zwei Wochen keinerlei Nachricht gegeben hat, mit ſeiner 30köpfigen Beſatzung untergegangen iſt. Das Schiff hatte über 62000 Faß Rohöl geladen. Das Tankſchiff „Athlebeach“ teilte der Radio⸗Corporation in einem Funkſpruch mit, daß es etwa 900 Meilen nordöſtlich von Hawai große Oellachen durch⸗ fahren habe. Da es ſich um die Gegend handelt, in der ſich der britiſche Tankdampfer zuletzt befand, fürchtet man, daß das Schiff im Sturm untergegangen iſt. Die polizei kauft ein verbrecherpatent— natürlich in USg Waſhington, 8. Jan. Der ſeltſame Fall, daß der Staat von einem Verbrecher ein Pa⸗ tent erwirbt, hat ſich in den USA ereignet. Dort trat an die Polizei von Waſhington ein Chemiker heran und bot ihr eine Flüſſigkeit an, mit der man jede Schrift von Papier entfernen könne, ohne daß ſpäter jemals der Nachweis möglich ſei, daß etwas auf dem Papier geſtanden habe. Der Chemiker erklärte, ihm ſeien vor Verbrechern, Scheckfälſchern uſw. ſchon große Angebote gemacht worden. Die Polizei kaufte das Patent für die hohe Summe von 21 000 Dollar. FJahrg Ber des gr ſten 8 bringt mung Abteill Direktt obwoh den we resend einer gen i drohte, gegebe Der der Ar Vorſta Kohl tet, di zeitſchr durchg antwo⸗ wiſſe 1 tier worder „k ün von ei den w daß D ten be den. J lichung ſchließ! friſtl Gege kränku und ſck d o w beſchw lungen Rundf Dr. Bri rigkeit⸗ „Poliz Er ha über d Nach d Leipzie Preſſer laſſung Im eine Weigel Dresde hätte 1 ſtandſe obwoh worder Der die W reiſte, hätte Regelu den F lungsp Statt Poſtdi zählt, reiſe habe.“ Auf derte! lung f ziger? habe, ſchaft im Ar halten Spä muar 1935 ———— acht zum über⸗ ten. Wäh⸗ ißig war⸗ ontag die Kälte, in Infolge ſich auf Nacht und onen mit Füßen en Bahn⸗ irde heute aufgefun⸗ ande ins rſtoß ark⸗ mpera⸗ zu rück⸗ Gebirgs⸗ bis zu erall wei⸗ ie Sport⸗ gut. Die it, daß in te zu er⸗ noch ver⸗ ird. Für ittel⸗ und peraturen t. ntiert die über rſt Star⸗ von der nd, ent⸗ ie werden ſchiedenſte glatt er⸗ lx korreſpon⸗ flämiſchen n energi⸗ gerichtet, imkeit des ſengeſetzes zt, ſollten rüſſel, bei le, durch die der ſind.— Landbond itholiſchen unverzüg⸗ Befehls. ſeſer Auf⸗ in ganz ührt wer⸗ tiſteriums ſchen Or⸗ nung des mengefun⸗ die Kriſe, fbewe⸗ nd, über⸗ les Tren⸗ villen zu⸗ iſt damit n. gangenꝰ ſatzung? Jan. In z der 5880 „La Creſ⸗ keinerlei 30köpfigen chiff hatte Tankſchiff ration in 00 Meilen hen durch⸗ d handelt, fer zuletzt im Sturm atent— ame Fall, r ein Pa⸗ ereignet. ngton ein ſigkeit an, entfernen als der s auf dem r erklärte, hern uſw. den. Die e Summe Jahrgang 5 A Nr. 13 2 Seite 3 „Hakenkreuzbanner⸗ Abendausgabe— Dienstag, 8. Januar 1935 „Dichter brauchen keine fionorare!“ Intereſſantes aus dem ehemaligen Ceipziger Rundfunk„Der Vorſtand reiſte, reiſte, reiſte. Berlin, 8. Jan. Der 30. Verhandlungstag des großen Rundfunk⸗Prozeſſes vor der Sech⸗ ſten Strafkammer des Landgerichts Berlin bringt die mit Spannung erwartete Verneh⸗ mung des früheren Leiters der literariſchen Abteilung der Mitteldeutſchen Rundfunk AG, Direktor Julius Witte. Witte ſoll bekanntlich, obwohl er im Mai 1928 friſtlos entlaſſen wor⸗ den war, ſein Gehalt noch weiter bis zum Jah⸗ resende bezogen haben. Ihm ſoll, als er mit einer Klage und mit Veröffentlichun⸗ gen über Mißſtände in der Preſſe drohte, eine Sonderentſchädigung von 5000 RM gegeben worden ſein. Der Zeuge Witte erklärt in der Verhandlung, der Aufſichtsratsvorſitzende Dr. Otto und die Vorſtandsmitglieder Dr. Jaeger und Dr. Kohl hätten eine Intrige gegen ihn eingelei⸗ tet, die dazu führte, daß in einer Rundfunk⸗ zeitſchrift eine vernichtende Kritik über eine durchgeführte Sendung erſchien, für die er ver⸗ antwortlich war. In dieſer Kritik hieß es, man wiſſe nicht, ob dieſe Sendung vom Por⸗ tier oder von der Zeitungsfrau gemacht worden ſei oder aber von einem ſogenannten „künſtleriſchen Leiter“. Daß die Kritik von einer Stelle des Rundfunks veranlaßt wor⸗ den war, ergab ſich ſeiner Anſicht nach daraus, daß Dinge, die nur den am Rundfunk Beteilig⸗ ten bekannt waren, zur Sprache gebracht wur⸗ den. Im Zuſammenhang mit dieſer Veröffent⸗ lichung kam es zu Auseinanderſetzungen, die ſchließlich dazu führten, daß er von Dr. Kohl friſtlos entlaſſen wurde. Der„Poliziſt“ neben Dr. Jaeger Gegen dieſe Exiſtenzvernichtung und Ehren⸗ kränkung habe er ſich mit aller Energie gewandt und ſchließlich eine Unterredung mit Dr. Bre⸗ dow in Berlin erreicht. Als er ſich darüber beſchwerte, daß Dr. Jaeger, der ſchwere Verfeh⸗ lungen finanzieller Art begangen habe, im Rundfunk aber weiter tätig ſein dürfte, habe Dr. Bredow erwidert, auch er kenne die Schwie⸗ rigkeiten mit Dr. Jaeger. Bredow habe einen „Poliziſt“ neben Dr. Jaeger geſetzt: Dr. Kohl. Er habe ihm ferner das Wort abgenommen, über dieſe Angelegenheit nun nicht zu ſprechen. Nach der Unterredung habe er in Berliner und Leipziger Zeitungen zu ſeiner Beſtürzung eine Preſſenotiz gefunden, in der ſeine friſtloſe Ent⸗ laſſung öffentlich mitgeteilt wurde. Im Anſchluß daran ſchildert Witte dann noch eine Unterredung mit dem Oberpoſtdirektor Weigelt, der ihm mitteilte, daß Dr. Jaeger in Dresden das Haus der Mirag verſchoben hätte und daß er ferner die Koſten für die In⸗ ſtandſetzung eines Hauſes ſich erſtatten ließ, obwohl gar keine Reparaturen vorgenommen worden waren. Der Zeuge faßte dann ſeinen Eindruck in die Worte zuſammen:„Der Vorſtand reiſte, reiſte, reiſte. Jeder vernünftig denkende Menſch hätte geglaubt, Dr. Jaeger z. B. würde zur Regelung dieſer oder jener Angelegenheit an den Fernſprecher gehen und einen Verhand⸗ lungspartner anrufen. Statt deſſen machten die Herren jedesmal eine „Konferenz“ und reiſten. Poſtdirektor Weigelt hat mir eines Tages er⸗ zählt, daß Dr. Jaeger ſogar ſeine Hochzeits⸗ reiſe auf Koſten der Mirag gemacht habe.“ Auf Veranlaſſung des Staatsanwalts ſchil⸗ derte der Zeuge Witte dann die Honorarrege⸗ lung für Vortragende und Künſtler beim Leip⸗ ziger Rundfunk. Er betonte, daß er ſich bemüht habe, namhafte Perſönlichkeiten der Wiſſen⸗ ſchaft zu Vorträgen heranzuziehen, die aber im Anfang überhaupt keine Entſchädigung er⸗ halten hätten. Später habe dann Dr. Jaeger einen Tarif Am 7. Januar wurde der Wettbewerb um die roßen Staatspreiſe der Akademie der Künſte für Bildhauer und Architekten entſchieden. Der große Staatspreis für Bildhauer iſt Robert Stieler⸗Berlin verliehen worden. Unſer Bild zeigt eine neueſte Aufnahme des Künſtlers feſtgeſetzt.„Dichtern wollte man“, ſo erklärte der Zeuge,„am liebſten überhaupt keine Hono⸗ rare zahlen. Gerhart Hauptmann hat uns ver⸗ klagen müſſen, als wir„Hanneles Himmelfahrt“ als Hörſpiel aufführten, ihm aber keinerlei Ho⸗ norar zahlten. Wenn aber ein marxiſtiſcher Bonze aus Berlin kam und einen Vortrag hielt, dann bezahlte Dr. Jaeger gleich 300 Mark für Schreibmaſchi⸗ nengebühren, da der Vortragende als Beamter kein Geld an⸗ nehmen durfte. Ein anderer Menſch hätte da⸗ mals keine 300 Mark für einen ſolchen Vortrag bekommen. Dr. Jaeger, der Reichsbannermann, hat einen wütenden Kampf gegen mich geführt, weil ich zum Beiſpiel Militärmuſiker heranzog und das Deutſchlandlied ſpielen ließ.“ Schließlich behauptete der Zeuge Witte noch, in einer privaten Unterredung zwiſchen ihm und dem Auſfſichtsratsvorſitzenden Dr. Otto habhe dieſer ſelbſt ſein Vorſtandsmitglied Dr. Jaeger als„den größten Schie⸗ ver“ bezeichnet.— Der Angeklagte Dr. Otto beſtritt demgegenüber entſchieden, jemals eine derartige Aeußerung getan zu haben. Die erſten Abſtimmungen im Saargebiet.— Am 7. Januar wurde im Saargebiet mit der Abſtimmung gewiſſer Gruppen von Abſtimmungsberechtigten praktiſch begonnen. Es handelt ſich hierbei in der Hauptſache um Beamten und anderen Perſonen, die am 13. Januar ander⸗ weitig ſtark in Anſpruch genommen ſind. In verſchiedenen Orten des Saargebietes wurden beſondere Wahlbüros für dieſe Abſtimmungsbe rechtigten eingerichtet Rekorde des Rundfunks bl 00§endeſtunden im Jahre 193 (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) Berlin, 8. Jan. Nach der Uebernahme des Deutſchen Rundfunks durch den national⸗ ſozialiſtiſchen Staat ſtanden die neuen Männer vor der gewaltigen Aufgabe, neben einer reſt⸗ loſen Liquidierung der früheren Mißwirt⸗ ſchaft auch eine vollkommene Umgeſtaltung der Darbietungen und damit eine Erhöhung der Leiſtungsfähigkeit zu erreichen. Die grund⸗ ſätzliche Wandlung, die hierbei eingetreten iſt, braucht dem aufmerkſamen Rundfunkhörer nicht erſt bewieſen zu werden. Die tatſächlichen kulturſchaffenden Werte laſſen ſich allerdings nicht durch Statiſtiken und Ziffern erfaſſen. Aber die ausſchließlich tech⸗ niſchen Leiſtungen ſind allein ſchon Hinweis genug auf die ungeheure Arbeit, die hier voll⸗ bracht wurde. Eine Schätzung der geſamten Sendeſtunden ergab für das Jahr 1934 unter Einſchluß aller Reichsſender etwa 61000 Stunden, wobei die Anlaufzeiten und Pauſen nicht mitgerechnet ſind. Die tägliche Uebertragungsdauer beträgt damit etwa 15 Stunden. Ein einziger Sender wäre alſo nahezu ſieben Jahre ohne Unterbrechuneg be⸗ ſchäftigt, um dieſes Programm abzuwickeln. Im Vergleich zum Jahre 1932 bedeutet dieſe Rekordziffer eine Steigerung um 26 Prozent. Gegenüber dem Jahre 1925 iſt ſogar eine Ver⸗ doppelung der Leiſtung eingetreten. Auch die Zahl der Einzelſendungen, die noch nicht feſtgeſtellt werden konnte, iſt außer⸗ ordentlich in die Höhe gegangen, da die Durchſchnittsdauer der Sendungen ſtark beſchnitten wurde, um das Programm aufzulockern und wegen ihrer Länge ermüdente Sendungen zu vermeiden. Auf dieſe Weiſe erhielten die Darbietungen des Rundfunks auch inhaltlich eine große Vielſeitigkeit, die den Wünſchen der Hörerſchaft weitgehend Rech⸗ nung trägt. Dadurch erhöhte ſich wiederum die Zahl der Rundfunkhörer und entſprechend ſtieg auch der Abſatz der Rundfunkgeräte. Der deutſche Rundfunk kann auf die Bilanz dieſes Jahres mit Recht ſtolz ſein. 5tromlinien-Cokomotiven mit 175 Sid.-ſim. beſchwindigkeit flufſehenerregende leukonſtruktionen der Reichsbahn (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung.) Berlin, 8. Jan. Neben der Betriebsſicher⸗ heit iſt bei der Neukonſtruktion von Lokomo⸗ tiven die wichtigſte Forderung, ihre Geſchwin⸗ digkeiten zu erhöhen. Die Reichsbahn hat ſchon vor einiger Zeit verſchiedene Maſchinen in Auf⸗ trag gegeben, die nach ihrer ſchon in einigen Wochen zu erwartenden Fertigſtellung eine ſenſationelle Ueberraſchung bringen werden. Die beiden neuen Stromlinien⸗Schnellzug⸗ Lokomotiven entwickeln eine Stunden⸗ geſchwindigkeit von 175 Kilometer. Ihr Vorzug gegenüber den Schnelltriebwagen beſteht darin, daß ſie 5 DP⸗Zugwagen ziehen. Zwiſchen je vier vorn und hinten angebrachten Laufrädern befinden ſich ſechs große Antriebs⸗ räder. Der in drei Zylindern arbeitende Dampf hat eine Temperatur von 410 Grad Celſius. Außerdem wird zurzeit eine gleich ſtarke Ma⸗ ſchine mit Kohlenſtaubfeuerung ge⸗ baut, bei der gegenüber den ſeitherigen Kon⸗ ſtruktionen das Führerhaus an der Spitze an⸗ gebracht iſt. Auch eine neue Tenderlokomotive, die gleichsfalls 170 Stundenkilometer eniwickeln ſoll, wird augenblicklich ausgearbeitet. Für be⸗ ſonders bergiges Gelände werden zwei andere Maſchinen gebaut, die auch ſchwere Züge mit 140 Stundenkilometer ziehen ſollen. Im Gegenſatz dazu ſteht die ſogenannte Ernmann⸗Lokomotive mit halbautoma⸗ tiſcher Feuerung, die keinen eigenen Heizer be⸗ nötigt. Auch für Güterzüge ſind neuartige Maſchinen, die 1500⸗Tonnen⸗Züge mit 100 Kilo⸗ meter Geſchwindigkeit ſahren, im Bau. Die Deutſche Reichsbahn ſtellt mit dieſen Bauten ganz hervorragende Leiſtungen auf, die nicht nur großes Aufſehen erregen, ſondern auch der Welt erneut deutſchen Schöpfergeiſt und deutſche Wertarbeit in eindringlicher Weiſe vor Augen führen werden. Bemerkungen Der Rundfunk Der Straßburger Sen⸗ der, der einzige fran⸗ der Status quoler zöſiſche Sender, der in deutſcher Sprache anſagt und der infolge ſeiner Stärke an der ganzen Weſtgrenze des Reiches, vor allem aber im deutſchen Saargebiet, ſehr laut zu hören iſt, iſt nun offiziell unter die Status quoler ge⸗ gangen. Nachdem er vor einigen Wochen ſeine berüchtigte Saar⸗Chronik— eine regelmäßig durchgegebene und ſelbſtverſtändlich mit ſepa⸗ ratiſtiſchen Augen geſehene Zuſammenſtellung der Saarereigniſſe— auf Anordnung der fran⸗ zöſiſchen Regierung einſtellte, entfaltet er neuer⸗ dings eine auffallend rührige Propaganda für die deutſchfeindliche Status⸗-quo- Sache. Ihren Höhepunkt erreichte dieſe am Sonntag, wo er nicht weniger als drei große Saar⸗Sendungen durchgab. Man hatte ſogar einen eigenen Redakteur nach Saarbrücken ent⸗ ſandt, der abends ſeine„Eindrücke“ vom 6. Ja⸗ nuar 1935 in Saarbrücken durch das Mikrophon kundgab. Köſtlich war es zu hören, wie der Straßburger Sender bzw. ſein Redakteur Bill⸗ mann dieſen letzten Sonntag vor der Abſtim⸗ mung an der Saar mit ſeiner Brille ſah. In einem wenig einwandfreien Teutſch erzählts⸗ der Herr, daß er— um ein wirklich einwand⸗ freies Bild!!— von den Sonntkagsereigniſſen an der Saar für die geehrten Hörer des Straß⸗ burger Senders zu erhalten— eigens nach Saarbrücken gekommen ſei und hier zunächſt der vormittags ſtattgefundenen Kund⸗ gebung der Deutſchen Front beigewohnt habe. Trotzdem die polizeilichen Feſtſtellungen erga⸗ ben, daß daran mehr als 350 C“ deutſche Volks⸗ genoſſen teilnahmen und ein flammendes Be⸗ kenntnis für die Rückkehr des Saarlandes zur deutſchen Heimat ablegten, verſuchte Herr Bill⸗ mann ſeiner Hörerſchaft glaubhaft zu machen, es ſeien„nur“ über 100 000 Teilneh⸗ mer geweſen. Sie ſeien ſtill, gedrückt und teil⸗ nahmslos durch die Straßen gezogen, eine innere Begeiſterung habe er nicht feſtſtellen können. Die Redner der Deutſchen Front hät⸗ ten ohne innere Ueberzeugung geſprochen, der Beifall ſei gepreßt und gezwun ꝛen herausge⸗ kommen.„Dagegen war die Stimmung bei der gewaltigen Kundgebung der Status-quo⸗Ver⸗ fechter am Nachmittag großartig und glänzend. Die Maſſen waren überzeugt von ihrer ge⸗ rechten Sache. Die Zahl der Teilnehmer an der Status-quo⸗Kundgebung war gewaltig, es wa⸗ ren mindeſtens weit über 100 000, eher mehr denn weniger wie bei der Kundge⸗ bung der Deutſchen Front.“ Während der Spre⸗ cher des Straßburger Senders die größte Veranſtaltung, welche das Saar⸗ gebiet jemals geſehen, die Kundge⸗ bung der Deutſchen Front, mit wenigen Sätzen abtat und dazu kaum drei Minuten benötigte, widmete er der Zuſammenkunft der Saar⸗ Separatiſten rahezu eine halbe Stunde. Er NIVEA mild, leicht schöumend, gonꝛ vundervoll im Geschmack. E 22 war geradezu begeiſtert von den Status quolern, es waren die Leute ſeines Herzens. Der Spre⸗ cher zog ſogar einen Vergleich zwiſchen dem Geſang am Vormittag und am Nachmittag. „Auch die Status-quo⸗Teilnehmer ſangen, aber ihr Geſang war klangvoller, war ſiegreicher. war heller als der Geſang der Teilnehmer an der Kundgebung der Deutſchen Front!“ Bumbs! Und dann kam die große Senſation, die einzigartige Attraktion des Straßburger Senders.„Wir haben die Freude, heute unſeren Hörerinnen und Hörern die beiden Führer der Status⸗-quo- Bewegung des Saargebietes vorzu⸗ ſtellen. Sie hören jetzt Herrn Max Braun und nachher den Herrn Führer der ſaar⸗ ländiſchen Kommuniſten, Fritz Pfordt.“ Und beide ſprachen dann auch wirklich und machten vor dem Mikrophon des Straß! zer Senders in Status-quo⸗Politik. Und zum Schluß gb der Sprecher des Straßburger Senders„allen Saarabſtimmungsberechtigten“ den Rat,„das, was die Herren ſogten, genau zu überlegen, wenn ſie am Sonntag ihre Stimme ohgeben.“ Intereſſant war dann noch, daß, als die Sen⸗ dung ſpäter in franzöſiſcher Sprache durch⸗ gegeben wurde, der„Herr Führer der ſaarlän⸗ diſchen Kommuniſten“ nicht als ſolcher den nur der franzöſiſchen Sprache mächtigen Hörern vorgeſtellt wurde, ſondern als„Herr Braun und ſein Kamerad Fritz Pfordt“..— Wir wollen uns damit begnügen, nur die Tatſache feſtzuſtellen, daß der amtliche franzöſiſche Sen⸗ der Straßburg nun der Sender der„Führer“ des Saar⸗Separatismus geworden iſt. Dr. v. Rentelen zum Stabsleiter der On? ernannt Berlin, 7. Jan. Der Reichsorganiſations⸗ leiter der NSDAp, Dr. Robert Ley, hat am 6. Januar folgende Anordnung erlaſſen: „Ich ernenne hiermit den Pg. Dr. von Renteln zum Stabsleiter der Deutſchen Arbeitsfront.“ Zahrgang 5— A Nr. 13— Seite 4 5 „Hakenkreuzbanner⸗ Abendausgabe— Dienstag, 8. Januar 193⁵ Die Finanzlage der Stadt Heidelberg ſtark gebeſſert haushallsfehlbeirag 1933/34 um 700 000 Mark geſenkt— Amtseinführung des neuen Bürgermeiſters Heidelberg, 8. Jan. In einer erweiterten Stadtratsſitzung, zu der au chzahlreiche Vertre⸗ ter der Bewegung und der Behörden einge⸗ laden waren, fand heute abend die feierliche Einführung des neu berufenen Bürgermeiſters Genthe ſtatt, der be⸗ kanntlich längere Zeit in Ludwigshafen als Rechtsrat der Stadtverwaltung gearbeitet hat. Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus be⸗ grüßte ihn an ſeiner neuen Arbeitsſtätte, die ihm in mancher Hinſicht wohl eine ganz andere Tätigkeit bringen werde als in der Induſtrie⸗ — Ludwigshafen, vielleicht auch größer. chwierigkeiten angeſichts der wirtſchaftlichen —2 Heidelbergs. Ohne Zweifel ſei es aber wohl auch ein Vorzug, in dieſer ſo ſchönen und in ihrer Struktur 0 verſchieden zuſammen⸗ geſetzten Stadt zu arbeiten.— Der ſtellvertre⸗ tende Kreisleiter Seiler ſchloß ſich dieſer Be⸗ rüßung an und hieß auch den neuen Leiter s Kultur⸗ und Preſſeamtes, Meinecke, willkommen. Bürgermeiſter Genthe, der hierauf durch einen Vertreter des Landeskommiſſärs ver⸗ pflichtet wurde, dankte für die begrüßenden Worte und verſprach, alle Kräſte und alles Wollen für Heidelberg und ſeine Bevölkerung im Sinne der Volksgemeinſchaft einzuſetzen. Jede, auch die kleinſte Tätigkeit in der Ge⸗ meinde ſei ein Bauſtein am Wiederaufbau Deutſchlands. In der Verſammlung gab Overbürgermeiſter Neinhaus dann noch einen Ueberblich über die Entwicklung Heidelbergs im Verwaltungsjahre 1934/35, das trotz ſchwerer Belaſtung durch das Erbe aus den letzten Jahren des alten Regimes(hohe Schulden und eine ungewöhnlich große Ar⸗ beitsloſenzahl) die Deckung eines großen Teiles der alten Rechnungsfehlbe⸗ träge ohne durch Inan⸗ ſpruchnahme des ſtädtiſchen Grundſtücksfonde brachte. Außerdem wurde die Senkung des auf 3,2 Millionen veranſchlagten Haus⸗ haltsfehlbetrages 1933/34 auf 765 000 RM und 1934/35 von 1,7 Millionen auf nur etwa 1 000(00 RM erreicht. Auch für das kom⸗ mende Rechnungsjahr 1934/35 wird der vor⸗ ausſichtliche Haushaltsfehlbetrag 700 000 RM nicht überſteigen. Darin zeige ſich eine Entwick⸗ lung, die zu der Hoffnung berechtigt, daß in ahſehbarer Zeit auch Heidelberg einen ausge⸗ glichenen Haushaltsplan verabſchieden könne. Der Oberbürgermeiſter föeß dann auf die großen Leiſtungen Heidelbergs auf den ebiet der Notſtandsarbeiten ein, die im vergangenen Wirtſchaftsjahr über eine Mil⸗ lion RM erforderten, dafür aber auch die Zahl der Wohlfahrtserwerbzloſen von ihrem Höchſtſtand(5400) auf 190 0 zu ſen⸗ ken vermochten. Im Jahre 1935 werde Heidelberg wieder die Reichsfeſtſpiele in ſeinen Mauern haben, und zwar diesmal auch auf der neuen Thing⸗ ſtätte. Im Sommer werde man auch die Er⸗ richtung eines neuen Strandbades und den Bau eines Sportſchwimm⸗ bades in Angriff nehmen. Außerordentlich erfreulich müſſe die Belebung der Um⸗ und Neubautätigkeit genannt werden, die ſich auch auf privater Seite feſtſtellen läßt. Ee wurden insgeſamt 86 neue Siedler⸗ en ſowie 12 Kleinſtwohnungen ertiggeſtellt. Daneben befinden ſich 415 Wohnhäuſer im Bau, ſo daß ſich insgeſamt eine Zunahme von 163 Häuſern mjt insge⸗ ſamt 340 Wohnungen ergeben. Die Arbeiten an der endgültigen Projek⸗ tierung des Hauptbahnhofes ſind nachdrücklichſt aufgenommen worden und haben heute einen Stand, der günſtiger iſt als je zu⸗ vor.— Einer beſonders vorteilhaften Entwick⸗ lung dürfen die Städtiſchen Betriebe das Wort veden. So wurde das ſtädtiſche Fernheizwerk geſchaffen, das heute zehn rößere ſtädtiſche Betriebe und dreizehn grö⸗ Gebäude des alten Klinikbavres an der Bergheimerſtraße mit Wärme verſorgt. Die Umſtellung des Gleichſtromnetzes auf Wechſel⸗ (Schluß.) Herbert, der ſonſt in der Klaſſe als„Ein⸗ ſchichtiger“ gegolten hatte, konnte ſich nun der Freundſchaftsverſicherungen, die er durch ſeine „Tat“ ausgelöſt hatte, kaum erwehren. Er ſelbſt aber wurde dieſer Tat nicht froh. Sein verſtörtes Weſen fiel dem Vater auf, aber er brachte es mit der bevorſtehenden Prü⸗ fung in Zuſammenhang. Nicht nur dem Va⸗ ter, auch ſeinen Mitſchülern wich Herbert aus. Der Sturm der Begeiſterung über ſeine„Tat“ hatte ſich bald gelegt. Ihm aber haftete der Verrat an; es war ihm, als ob er Dämonen in ſich entfeſſelt hätte, die nun über ihn herfielen und ihn nicht mehr zur Ruhe kommen ließen. Es waren nicht nur Gewiſſensbiſſe, die ihn guälten, ſondern auch die Tatſache, daß er ſeinen Vater in den Augen ſeiner Kameraden mit dem Fluch der Lächerlichkeit beladen hatte. Sprach der Studienrat von den Schwierigkeiten der bevorſtehenden Arbeiten, ſo blinzelten ſich die Schüler untereinander ſpöttiſch zu, und dann flog auch mancher Blick des Einverſtänd⸗ niſſes zu ihm hinüber. In ſolchen Augenblicken hätte er ſeine Schuld laut hinausſchreien mo⸗ gen. Zu wem gehörte er jetzt eigentlich? Weder zur Klaſſe, der er ſein Gewiſſen geopfert, noch zum Vater, dem er ſich innerlich entfremdet hatte. Er fühlte ſich einſam und verſtoßen, zer⸗ kieben zwiſchen zwei Mühlſteinen. So war er froh, als ſchließlich der Tag des ſchriftlichen Examens herankam. Am Abeno vor der mathematiſchen Arbeit war er ſchon entſchloſſen, dem Vater alles zu beichten. Nur der Gedanke hielt ihn im letzten Augenblick zurück, daß er damit nicht nur ſich, ſondern ſeine ganze Klaſſe preisgab. Er verbrachte eine ſchlafloſe Nacht. Die Hrüfung Erzãhlung von Hans Schönfeld ſtrom wurde fortgeſetzt.— Im Vordergrund des kommenden Jahres ſteht die Errichtung des einheitlichen Fuhrparkes für alle Fahrzeuge der Stadt in den ehemaligen Werkhallen der Holzinduſtrie.— Ein günſtiges Bild zeigen auch die Zahlen des Frem⸗ denverkehrs. Während die Zahl der Uebernachtungen 1933 noch 146 000 betragen hat, ſie im Jahre 1934 auf 179 000 geſtiegen. Dieſe günſtige Entwicklung habe man nur der nationalſozialiſtiſchen Bewegung zu ver⸗ danken. Der Oberbürgermeiſter ſchloß ſeine Anſprache mit einem„Sieg Heil“ auf den Führer. Das Regierungsgebäude in Saarbrücken in der Hindenburg⸗Straße, in dem die Kommiſſionen wie auch die Abſtimmungskommiſſion 12•— Sitz haben Förderung der Gasgemeinſchaften Die Obermeiſter der badiſchen Blechner und Inſtallaleure kaglen Offenburg, 8. Jan. Am Sonntagnach⸗ mittag fand hier eine Tagung der Obermeiſter des Landesverbandes Baden der Blechner und Inſtallateure ſtatt, die vom Landes⸗ verbandsvorſitzenden Otto Schmidt geleitet wurde. Auf der Tagesordnung ſtand das Thema „Gasgemeinſchaft“. Die Tagung hatte den Zweck, die vielerorts gegründeten Gasge⸗ meinſchaften, die die Zuſammenarbeit von In⸗ ſtallateuren, Gaswerken und Stadtbehörden in Gasangelegenheiten darſtellen, näher zu unter⸗ ſuchen und zu prüfen, in welchem Maße dieſe Gasgemeinſchaften bisher zur Verwirklichung des Arbeitsbeſchaffungsprogramms beigetragen haben. Den Ausführungen der Obermeifter war u entnehmen, daß ſich die Gasgemein⸗ ſcha durchaus bewährt haben. Es kam zum Ausdruck, daß an den Orten, wo noch keine derartige Gemeinſchaften beſtehen, ſolche ge⸗ gründet werden ſollen. Bezüglich der Finanzie⸗ rung wurde Ratenzahlung bis zu 24 Mo⸗ naten als notwendig erachtet. Auf dieſe Weiſe könne das Publikum eher Anſchaffungen vor⸗ nehmen. Die Bienenzuchtim RahmenderErzeugungsſchlacht Erſte Reichstagung zur Jörderung der Wanderbienenzucht Eberbach, 8. Jan. In den Tagen vom z3. bis 6. Januar waren in Eberbach Obmänner der Landesfachgruppen„Imter“, verufene Im⸗ kerführer und vor allem erfahrene Wan⸗ derimker verſammelt, um durch eine gründ⸗ liche Organiſation der Wanderung mit Bienen ſämtliche Trachtgebiete Deutſch⸗ lands zu erfaſſen und damit in der Erzeu⸗ gungsſchlacht tatkräftig mitzuwirken. Die Tagung, an der Imter aus allen Gauen des Reiches teilnahmen, ſtand unter der Leitung von Kickhöffel(Berlin), geſchäftsführender Präſident der Reichsfachgruppe„Imter“. Außer⸗ dem waren der geſchäftsführende Präſident des Reichsverbandes Deutſcher Kleintierzüch⸗ ter, Dr. Filler(Berlin), und als Vertreter der Landesbauernſchaft Badens Landwirt⸗ ſchaftsrat Vetter(Karlsruhe) erſchienen. Direktor Otto, der Leiter der Holſteiniſchen Imlerſchule in Bad Segeberg, der ebenfalls an ————— Am nächſten Morgen war ſein endgültiger Entſchluß gefaßt. Er würde die Arbeit ein⸗ jach nicht mitmachen. Mochte die Klaſſe Nutz⸗ nießerin ſeiner Tat ſein, er wollte auf ihre Vorteile verzichten und ſich damit wenigſtens in ſeinen eigenen Augen entſühnen. Als dann wirklich die Aufgaben diktiert wur⸗ den, die er aus dem Schreibtiſch entwendet hatte, kam eine beinahe unheimliche Ruhe über ihn. Von den triumphierenden Blicken ſeiner Mitſchüler nahm er keine Notiz. Es war ihm, als hätte ſich ein leerer Raum um ihn gebildet. Was er nun tat, fiel ihm nicht leicht. Es war ein Martyrium für ihn, unter den Augen ſeines Vaters viele Stunden vor leeren Blät⸗ tern zu ſitzen und ſo zu tun, als ob er vergeb⸗ lich über die Löſung von Rätſeln nachdächte. Aber er führte ſeine Abſicht durch. Als er die unbeſchriebenen Seiten abgab, ſtarrte er in das entſetzte Geſicht ſeines Vaters. Kein Wort wurde zwiſchen ihnen gewechſelt.— Studienrat Günther kam an dieſem Tage ſpät nach Hauſe. Herbert hatte Kopfſchmerzen. Als der Vater ſein Zimmer betrat, ſprang er auf. Seine Stirn glühte. „Warum— haſt du mir das angetan?“ ſagte der Studienrat. Herbert wußte nicht— bezog ſich der Vor⸗ wurj auf die leeren Blätter, die er abgegeben hatte, oder.. oder ahnte der Vater, wußte et? „Vater“, ſagte er,„ich.. ich konnte dich nicht betrügen...“ Der Studienrat ſchwieg lange, lange. „Ich habe dich für den heutigen Tag krank gemeldet“, ſagte er endlich in beinahe barſchem Ton.„Es iſt klar, daß du ſchon ſeit längerer Zeit unter nervöſen Hemmungen leideſt, für der Tagung teilnahm, hat vor kurzem in einem Vortrag in Frantfurt darauf hingewieſen, daß der Bedarf des deutſchen Volkes an Honig aus eigener Quelle gedeckt werden tkann, wenn ſämtliche Trachtgebiete und damit die Wandermöglichkeiten mit Bienenvölkern in ver⸗ nünftiger Weiſe ausgenutzt werden. Die Ta⸗ gung hatte daher in erſter Linie den Zweck, einen Ueberblick über die Haupttracht⸗ plätz e Deutſchlands zu gewinnen und das er⸗ folgreiche Wandern mit Bienen zu organiſie⸗ ren, damit ſich nicht an einzelnen Plätzen die Wandervölker häufen, während andere weite Flächen ungenutzt bleiben. Neben dieſen allge⸗ meinen Fragen behandelte die Tagung tech⸗ niſche und organiſatoriſche Maß⸗ nahmen, um das Wandern mit Bienen er⸗ folgreich zu geſtalten. Die wichtigſte Bedingung für eine erfolgreiche Ausnutzung der Wander⸗ trachtgebiete wird neben ſtarken und ſchlagfer⸗ die du nicht verantwortlich zu mochen biſt. Die Lehrerkonferenz hat ein Einſehen gehabt. Ein ärztliches Zeugnis werden wir beibringen. Du wirſt die mathematiſche Klauſurarbeit nachholen müſſen. Aber nicht unter mir, ſondern unter dem Kollegen Wendling.“ Herbert ergriff die Hand des Vaters. Zum erſtenmal ſeit langer Zeit konnte er ſie mit gu⸗ tem Gewiſſen drücken. Dann ging der Vater raſch und nicht ohne Verlegenheit aus dem Zimmer, als wollte er einer Fortſetzung des Geſprächs ausweichen. Sehr hoch rechnete ihm Herbert das an Von der Angelegenheit wurde zwiſchen Vater und Sohn nicht mehr geſprochen. Auch ſpäter nicht, als Herbert Günther längſt ſein Abi⸗ turientenexamen hinter ſich hatte und ſich ſchon darauf vorbereitete, dereinſt als Richter Schuld und Sühne gegeneinander abzuwägen. Der überrannte Prellblock Mancher erinnert ſich wohl noch an die Ge⸗ ſchichte von der wild gewordenen Lokomotive, die 1870 einen Zug mit franzöſiſchen Soldaten nach Deutſchland befördern ſollte. Der wahn⸗ ſinnige Heizer hat das Feuer allzu reichlich ge⸗ ſpeiſt. Kämpfend rollen Führer und Heizer von der Maſchine herab. Der führerloſe Zug raſt in den Krieg, ins Verderben... Solches Wild⸗ werden kann ſich übrigens auch ereignen, wenn die Lokomotive anſcheinend durchaus friedlich auf dem Bahnſteig hält. So iſt es, wie die „Technik für Alle“ berichtet, kürzlich geſchehen, daß im Pariſer Bahnhof plötzlich eine führer loſe Maſchine auf einen abfahrtbereiten Vor ortzug auflief. Wie durch ein Wunder kam es nur zu geringfügigen Verletzungen der Reiſen⸗ den. Und wie war der Unfall entſtanden? Vor dem Lokomotivſchuppen La Villette hatten Füh rer und Heizer die Maſchine verlaſſen, die dazu beſtimmt war, eine andere Lokomotive auf eine tigen Völtern ein gut eingerichteter Beobach⸗ tungs⸗ und Meldedienſt unter Ein⸗ ſchaltung des Rundfunks und der Preſſe ſein, da die Trachtzeiten oft nur kurz und in Jahren mit Entwicklungsverſchiebungen verſchieden ſind. Weiterhin ſtanden die Beziehungen zur Forſtwirtſchaft, rechtliche Fragen, ſicherheits⸗ und ſeuchenpolizeiliche Beſtimmungen, Verſiche⸗ rungsweſen und die Zuſammenarbeit mit dem Reichsnährſtand zur Erörterung. Die Tagung brachte eine Reihe von Entwür⸗ fen für Anordnungen des Reichsnährſtandes, für geſetzliche Maßnahmen über die Förderung der Honigerzeugung mit Bienenvölkern ſowie den Aufbau eines Organiſationsplanes für die Wanderbienenzucht. Die Beratungen zeigten den ernſten Willen der deutſchen Imkerſchaft, an den volkswirtſchaftlichen Aufgaben im neuen Ein Rekordjahr für Baden⸗Baden Baden⸗Baden, 8. Jan. Nach einer lan⸗ gen und ſchweren Kriſenzeit hatte das Fremden⸗ und Kurleben der Bäderſtadt im Jahre 1934 einen einzig daſtehenden Aufſchwung. Man zählte genau 96 959 Beſucher. Damit hat ſich die Frequenz gegenüber dem Vorjahre um 55,8 Prozent geſteigert; 1933 wurden nur 62 238 Ankünfte verzeichnet. Der Anteil der ausländiſchen Kurgäſte 3 ſich gegenüber 1933 mehr als verdoppelt. Die Zahl der auslän⸗ diſchen Gäſte betrug 24 481. Rundfunk⸗Programm für Mittwoch, 9. Januar Mühlacker:.35 Morgenmuſik..00 Nachrichten. 10.40 Wetterbericht. 11.30 Schallplattenkonzert. 12.00 Mit⸗ tagskonzert. 13.05 Gern gehörte Melodien. 14.00 Nachrichten und Wetter. 15.35 Jungmädelſchau. 16.00 Nachmittagskonzert. 17.45 Weltliche Orgel⸗ muſik. 18.15 Funk der Arbeitsfront. 18.30 Lieder und Geſchichte am Lagerfeuer. 18.50 Wetterdienſt und Nachrichten. 19.15 Tanzfunk. 20.10 Unſerer Saar, den Weg frei zur Verſtändigung. 20.45 Stunde der jungen Nation. 21.15 Hausmuſik für Geſang und Cello. 22.00 Nachrichten. 22.45 Tanz⸗ muſik. Deutſchlandſender:.30 Choral..35 Guten Morgen lieber Hörer; mit Guſtav Jacoby. 10.00 Neueſte Nachrichten. 10.15 Deutſche Volksmuſik. 11.40 Der Bauer ſpricht— der Bauer hört. 12.00 Unterhal⸗ tungskonzert. 13.00 Das Lieben bringt groß“ Freud. (Schallplatten.) 14.15 Wir ſingen für dich. 16.00 Nachmittagskonzert. 17.30 Muſik im deutſchen Heim. 21.15 Winterſonne.(Schallplatten.) 23.00 Fern vom Ball, Tanzmuſik zum Träumen. 24.00 Nachtmuſik. Wie wird das Wetter? Bericht der öffentl. Wetterdienſtſtelle Frankfurt Das über Weſtrußland liegende mächtige Hochdruckgebiet hat ſich weiter verſtärktt und zeit dort Temperaturen zwiſchen minus 30 bis 40 Grad Celſius. Die aus ihm ausſtrömende Kaltluft hat in Deutſchland weitere Fortſchritte gemacht und auch unſerem⸗ Gebiet Froſt ge⸗ bracht. Die Ausſichten für Mittwoch: Wolkig bis aufheiternd, vereinzelte Schneefälle, bei öſtlichen Winden Froſtzunahme. ... und für Donnerstag: Bei öſtlicher Luft⸗ zufuhr Fortdauer des Froſtwetters. Rheinwasserstand 7. 1. 35 8. 1. 35 Waldsunujt„ 198 20⁰ Rheinfelden 198 193 108 111 Kehl„„„„„„„„ O O O O 2²¹ 2¹2² Mazan„„„„„ 382 373 Mannheim 2224 283 285⁵ Gah im 201 213 268 212 Neckarwasserstand 7. 1. 36 1 8. 1. 35 Jasst— Heilbronn.„ s Ploehingen„ 3 WEn Diedeshleirn 176 154 Mannheim 297 27 A—— Löſchgrube zu fahren. Und als die beiden zu⸗ rückkehrten, ſtand nur noch die eine Maſchine da, die andere hatte ſich aus dem Staube ge⸗ macht. Die Urſache hat man bis heute nicht ermitteln können. Ein ähnlicher Fall, der ſich in Spanien zutrug, hat ſich dagegen aufklären laſ⸗ ſen. Da war der Heizer damit beſchäftigt, das Geſtänge abzuölen. Der Führer hatte die Lo⸗ komotive zum Stehen gebracht und ſtieg herab, um einen Befehl entgegenzunehmen. Hibglich riß die Maſchine aus und raſte über den Prell⸗ bock hinaus und über die Stützmauer hinab. Es ſtellte ſich heraus, daß im Verbinder, alſo im Rohre zwiſchen dem Reglerkopf und den Dampfſchiebern, Dampf verblieben war, der die Lokomotive in Gang geſetzt hatte. Ein Naturwunder in Lellland „Im nördlichen Lettland liegt im Iflung⸗See die gleichnamige Inſel, die in der letzten Zeit die allgemeine Aufmerkſamkeit auf ſich gezogen hat. Es handelt ſich dabei um ein treibendes Stück Land, das der Anſicht der umwoh⸗ nenden Bauern im Winter verſchwindet, um im Sommer wieder aufzutauchen, angeblich, weil böſe Geiſter mit dem Eiland ihr Spiel treiben. Vielleicht iſt inſolge dieſer Beweaung die Inſel ſo fruchtbhar, doch kann man immer nur für wenige Wochen darauf wohnen, da der Boden ungewöhnlich ſumpfig iſt. Daß es mit der Tä⸗ tigkeit der böſen Geiſter nichts auf ſich hat, zeig⸗ ten jüngſt vorgenommene Unterſuchungen eines Profeſſors der Geologie aus Riga. Ihm iſt es gelungen, durch Bohrungen das Geheimnis der Inſel zu lüften. Danach ſteht dieſe in der Tat nicht in feſter Verbindung mit dem Seeboden, und unter ihr befinden ſich Gaſe, die ſich im Sommer ausdehnen und das über ihnen lie⸗ gende Land an die Seeoberfläche heben. Bei eintretender Kälte ziehen ſie ſich wieder zu⸗ ſammen, und die Inſel verſinkt im See. 0* Zahrgan Es ſol Wort ge Vorzüger geht es einen gu ſeliger u bar imm Wer al hat, brar ſein. 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Es öffnet das Tor zu des Lebens reichſten Schätzen.„Es iſt Veranlagung“, ſagen manche, und zucken reſigniert mit den Schultern. Freilich iſt Froh⸗ ſinn ein Gnadengeſchenk, von gütigen Feen den Menſchen in die Wiege gelegt. Dem einen viel, dem andern wenig. Mit gutem Wollen kann ieder ſich zur Fröhlichkeit erziehen. Das Leben iſt ein Geſchenk. Den Lebenswert muß man ſich erſt verdienen. Zugegeben, man kann nicht alle Tage lachen und ſingen. Dazu iſt das Leben viel zu ernſt. (Außerdem iſt eine kleine kräftige Wut auf irgendwen oder irgendwas zur Abwechflung auch ganz geſund. Das reinigt die Luft und iſt wie ein erfriſchendes Gewitter an heißen Sommertagen.) Doch etwas anderes kann und muß man: Sich vor Aerger hüten! Aerger iſt niederdrückend und zermürbt den Menſchen, bis er vor lauter Säuerlichkeit nur noch des Daſeins Schattenſeiten ſieht. Wer kennt ſie nicht, die jämmerlichen, verkalkten Trauergeſtalten, die ein lebender Vorwurf für die ganze Menſchheit ſind? In khrer Um⸗ gebung erſtirbt jedes fröhliche ſich Regen— der Peſſimismus iſt ihnen Notwendigkeit gewor⸗ den. Es iſt kaum vorſtellbar, daß dieſe, alles frohe verneinenden menſchgewordenen Trauer⸗ weiden auch einmal jung waren und lachen konnten. Und das Seltſame: Faſt nie waren es ein hartes Schickſal oder irgendwelche ſicht⸗ baren Gründe, die dieſe Menſchen ſo mürriſch und unfroh werden ließen. Sie ſind meiſt in auter Stellung, haben eine ſchöne Häuslichkeit und doch... Der Alltag mit ſeinen kleinen Sorgen und Aergerlichkeiten war es, der ſie überwunden hat. Ihnen gilt der Kampf! Es gibt ſo viele unwichtige Dinge, über die man ſich ärgert. Morgens geht es ſchon an. Der Wecker zerreißt ſchrill die ſchönſten Träume, ein Blick aus dem Fenſter zeigt Regenwetter an, obwohl... weiß Gott, was man gerade heute vorhatte. Der Kaffee kann zu heiß ſein oder zu kalt, die Uhr geht nach, zum Ueber⸗ fluß iſt die Straßenbahn überfüllt, ſo daß man auf die nächſte warten muß und ganz ſicher zu ſpät zur Arbeitsſtätte kommt. Aerger frißt ſich hoch und gibt dem ganzen Tag ſein Geſicht. Man iſt voll Bereitſchaft, alle kleinen Un⸗ annehmlichkeiten aufzunehmen und aufzubau⸗ ſchen. Das Stimmungsbarometer zeigt auf „ſchlechte Laune“. Darunter hat naturgemäß nicht nur der Betroffene zu leiden, er läßt großzügig die ganze Umgebuna daran teil⸗ nehmen. Und die Auswirkung? Eine Reihe Menſchen werden verärgert, nehmen voll Unluſt ihr Tagewerk auf, die Leiſtung bleibt zurück und die eigentliche Urſache zu all dieſen Fol⸗ Ein unfehlbares Rezept gen war eine lächerliche Kleinigkeit. Leider wird den meiſten Menſchen dies nicht einmal bewußt. Schlechte Laune wird als unabänder⸗ lich hingenommen, ſelbſt der Verſuch zu ihrer Bekämpfung unterbleibt. Das iſt natürlich ein abſolut verwerflicher Standpunkt. Jeder Menſch hat ſich und allen anderen gegenüber eine verantwortliche Verpflichtung. Ein klei⸗ nes, freundliches Wort an der richtigen Stelle kann Wunder wirken, während mürriſche Gleichgültigkeit oft das letzte bißchen Lebens⸗ mut zerſtört. Doch den andern ſchenken und mitteilen, kann man nur aus frohem, reichem Herzen. Manche behalten den Frohſinn ein ganzes Leben lang. Er iſt als wie ein Bronn, aus dem ſie ewige Jugend ſchöpfen. Sonntags⸗ kinder... Dieſe ſeien uns Vorbild. Und nun zum Rezept: Oft genügt ſchon eine kleine Ueberwindung, um den aufſteigenden Aerger zu unterdrücken. Wer nicht genügend Selbſtbeherrſchung auf⸗ bringen kann, dem ſei folgender Rat gegeben: Er nehme einen Bleiſtift und einen Bogen Papier. Mit Ueberlegung gewürzt ſei der Grund des Aergers ſorgfältig aufgeſchrieben. Zutaten: Datum und Temperatur. Letztere ge⸗ ſtuft in leichte Bewölkung, ſäuerliche Druck⸗ beſchwerden, leichter Gallenbitter, ſtarker Gallenbitter, gereizte Stimmung, ſchlechte Laune, der höchſte Grad iſt tolle Raſerei. Wahr⸗ ſcheinlich wird bei genauer Betrachtung des Uebels dieſes zu dem, was es iſt: Lächer⸗ lich! Die ganz verſtockten Sünder ſollen dieſe täglichen Notizen aufbewahren und nach ieweils— ſagen wir vier Wochen— aufmerk⸗ ſam durchleſen. Die momentane Erregung iſt dann nicht mehr vorhanden, man iſt(hoffent⸗ lich!) fähig, über die ganze Affäre zu lachen, und wenn ein Griesgram lacht, iſt das Spiel gewonnen. Das nächſte Mal wird dieſelbe Ur⸗ ſache ihn ſicher nicht mehr ärgern können. Er wird auch die andern nicht mehr mit ſeinem Mißmut anſtecken, das Daſein ſchätzen lernen und neuer Lebensmut gewinnen. Darum: Sei fröhlich Freund und nehme.. . Die Straßenbahn nach den Feſttagen Bis zu 72 Prozent Verkehrsſteigerung Wenn man in den Verkehrsberichten der Straßenbahn blättert, um feſtzuſiellen, wie ſich der Verkehr über die beiden Feſtperioden an⸗ ſelaſſen hat, dann wird man die ſehr erfreu⸗ iche Feſtſtellung machen können, daß die Ver⸗ kehrsſteigerung gegenüber dem vergangenen Jahr teilweiſe recht erheblich war, daß aber die Einnahmen durch den Zehnpfennig⸗Tarif nicht in dem gleichen Maße Schritt halten konnten. Von den drei Vorweihnachts⸗Sonntagen ſteht der Kupferne Sonntag an der Spitze, der eine Beförderungszunahme von 55,68 Prozent bei einer Mehreinnahme von 26,98 Prozent brachte. An zweiter Stelle ſteht der Silberne Sonnta mit 41,69 D unahme un 15,57 Prozent Mehreinnahme, obgleich die Zahl der beförderten Perſonen bbzer als am Kupfer⸗ nen Sonntag war. Schließlich folgt der Goldene Sonntag mit 29,55 Prozent Mehrbeförderung und nur 5,66 Prozent Mehreinnahme: 1934 1933 Zunahme d. Fahrg. Kupferner Sonntag 162 495 104 376 58 119 Silberner Sonntag 164224 115902 438 322 Goldener Sonntag 156 421 120 746 35 675 Zieht man die Weihnachtsfeiertage in Be⸗ tracht und nimmt die beiden Vortage noch hin⸗ zu, ſo kommt man auf eine tägliche Beförde⸗ . von 154 443 Perſonen—+— 116 Perſonen zur gleichen Zeit je Tag im Vorjahre, was einem Mehr von 37 599 Fahr⸗ je Tag oder 32,18 Prozent entſpricht. Die ehreinnahme beträgt im Durchſchnitt jedoch nur 7,.81 Prozent! Den Vogel ſchoß jedoch der Silveſterabend ab, der bei 152 176 Fahrgäſten gegenüber nur Ruf dem Wege der Beſſerung Ein Rapitel über die Geſundung des deutſchen kilms Nahezu zwei Jahre ſind verfloſſen, ſeitdem das große Reinemachen beim deutſchen Film begann. Die Neuordnung beſchränkte ſich nicht auf eine Einflußnahme auf die Perſonalpolitik verſchiedener Herſtellungsgeſellſchaften, ſondern dokumentierte ihren Aufbauwillen in der Schaf⸗ fung der Filnikreditbank, der Einſetzung des Reichsfilmdramaturgen und vielem ayderen. Betrachten wir das bisher Erreichte an einem Beiſpiel, das nicht Ausnahme, ſondern Sym⸗ ptom: an„Regine“! Denn dieſer Film hat die Kraft in ſich, das Volk einen Kontakt zur Leinwand in einem Maße finden zu laſſen, daß 4— von einer Ueberwindung der Leinwand geſprochen werden muß. Und wir gehen aus dieſem Film wie aus manchen des letzten Jahres mit dem Gefühl, daß es ein Erblaſſen geben wird von Moskau bis Hollywood. Weil ſich hier der neue Lei⸗ ſtungsſtandard des deutſchen Films, deutſcher Kunſt und deutſcher Technik offenbart! Nicht daß wir uns ſo einfach mit unſeren Filmen in die ſogenannte„Weltklaſſe“ einreihten. Sondern wir ſind ſchon beim„morgen“ angelangt. Wir haben Vorſprung erobert! Nicht weil unſere Filme vielleicht über ſzeniſche Fineſſen eines techniſchen Amerikanismus noch hinausgehen. Sondern weil jetzt allmählich unſeren Filmen etwas eignet, was wir mit Geiſt oder mit Ge⸗ ſinnung oder mit Charakter oder mit Haltung oder— wenn man will!— mit völkiſcher Ten⸗ denz bezeichnen kann. Weil unſere Filme all⸗ mählich ſpezifiſch deutſch zu werden beginnen! Was ſich nicht dadurch ausdrücken braucht, daß ſie unter allen Umſtänden„deutſchtümeln“. Sondern daß ſie das Ich des Könners zum Teil an der Ganzheit umſchmelzen, daß ſie den Men⸗ ſchen vor den Künſtler ſtellen! Und daß ſie die Lehren der optiſchen und künſtleriſchen Film⸗ kunde, daß ſie das Geſtern ſchon Erreichte und als Gültig Erkannte zum Ausgangspunkt für neue Wege nehmen. Unſer neuer deutſcher Film wird ſiegen, weil er den Willen zum Sieg hat, weil er den Mut zu Neuem hat, weil er endlich wagt, hemmende Bindungen zu zerreißen, weil er weniger die Jupiterlampen brennen läßt, als vielmehr das heiße Wollen und die Temperamente unſerer jungen Könner. Und weil man— wenn auch erſt ganz ſachte!— daran geht, die unglückliche Gegenſätzlichkeit zwiſchen Kunft und Geſchäft im Film aufzuheben. Nicht zuletzt weil er end⸗ lich nach Ueberwindung eines„Reichen⸗Leute⸗ Milljöhs“ mit ſeinen anormalen, phantaſtiſchen Illuſionen zum ſchlichten, natürlichen Menſchen⸗ tum zurückfindet. Ob das allgemeingültig im — der neuen Generation(„Ich für Dich— Du für mich“) iſt, ob das in der Geſtaltung des Schickſals eines Einzelnen iſt(wie etwa in „Der verlorene Sohn“ oder jetzt in„Regine“) „Regine“— nach Gottfried Kellers Sinngedicht, voll ſtarkem Stimmungsgehalt. voll erſchütternd menſchlichen Elementen. Das Spiel um zwei wahre Menſchen, das Leben zweier Menſchen, jeglicher Film⸗Sentimentalität ent⸗ 88 023 Fahrgäſten im Vorjahre ein Mehr von 64 153 beförderten Perſonen brachte. Die Stei⸗ erung macht demnach 72,88 Prozent aus. Er⸗ reulicherweiſe iſt auch die Einnahmeſteigerung mit 41 Prozent etwas beſſer als an den übri⸗ gen Tagen. Schließlich ſoll noch der Neujahrs⸗ tag Erwähnung finden, an dem 139 624 Perſo⸗ nen befördert wurden, gegenüber dem Vorjahr mit 103 809, eine Zunahme von 35 815. Dieſe 35 815 Fahrgäſte brachten bei einer Mehrbeför⸗ derung von 34,5 Prozent eine Mehreinnahme von nur 9,7 Prozent. Die geſamten Angaben beziehen ſich auf den Gemeinſchaftsbetrieb der Straßenbahn Mannheim⸗Ludwigshafen, da bei dem ſtarken Verkehr, der über die Rheinbrücke hinüber und herüber geht, eine ſcharfe Tren⸗ nung nicht möglich iſt. Mehr Sonderzüge als vorgeſehen! Nachdem jetzt die Feiertage vorüber ſind, kann die Reichsbahn ihre diesjährige Feſttags⸗ bilanz ziehen und hierbei für den Hauptbahn⸗ hof Mannheim feſtſtellen, daß der Verkehr tat⸗ ſächlich alle Erwartungen übertraf. Unter Be⸗ rückſichtiguna der Beſetzung der einzelnen Züge und des Zugangs in Mannheim kann man ſagen, daß der Geſamtfeiertagsverkehr etwa 25 Prozent höher geweſen iſt, als im gleichen Zeit⸗ raum des Vorjahres. Abzufertigen waren 1933/34 insgeſamt 76 Sonderzüge, während in dieſem Jahre 96 Sonderzüge den Mannheimer Hauptbahnhof berührten. Die für den Weih⸗ Transparente auf den Bahnhöfen der Reichsbahn weiſen auf die am nächſten Sonntag ſtattfindende Saarabſtimmung hin. Abendausgabe— Dienstag, 8. Januar 1935 nachts⸗ und Neujahrsverkehr vorgeſehenen Sonderzüge reichten nicht einmal für den Ver⸗ kehr aus, ſondern mußten noch durch einige weitere Züge ergänzt werden, während von den weiter vorgeſehenen 18 Bedarfs⸗Sonder⸗ zügen nur ſechs in Wegfall kamen, die übrigen jedoch zur Durchführung gelangten. Die Ur⸗ ſache hierfür war der vllkommen fehlende Win⸗ terſportverkehr, der im vergangenen Jahr eine beſonders große Rolle ſpielte. Bei einiger⸗ maßen günſtigen Sportverhältniſſen wäre der Bahnbetrieb noch weſentlich größer geworden, als er es an ſich ſchon war. Der größte Zugang zu den Zügen wurde am 22. Dezember feſtgeſtellt, wo in Mannheim 18•.00 Reiſende die Sperren paſſierten. Am gleichen Tag des Vorjahres waren es 13 000 Reiſende und 1932 ſgar nur 6000! Am 23. Dezember gingen in Mannheim 16 000 Reiſende zu, am 24. Dezember 15000, am 25. Dezember 10000 und am 26. Dezember 16 000. Mit Ausnahme des 23. Dezember be⸗ trug der Zugang an allen Tagen weſentlich mehr, als an den gleichen Tagen des Jahres 1933, und am zweiten Feiertag war ſogar ein Mehr von 4000 Reiſenden feſtzuſtellen. Trotz des Rieſenbetriebs wickelte ſich der ge⸗ ſamte Verkehr glatt ab, und Dank der pflicht⸗ bewußten Arbeit des Bahnperſonals kam es zu keinerlei Unfällen. Die Verſpätungen einiger Fernzüge an zwei Weihnachtstagen waren anderwärts entſtanden und wurden im engeren Bezirk, ſoweit das möglich war, wieder eingeholt. Starker Briefverkehr bei der Reichspoſt. Tie Poſt hatte beſonders über die Jahreswende hinweg einen außergewöhnlich ſtarken Brief⸗ verkehr, der einen weſentlich größeren Umfan annahm, als in den früheren Jahren. Dur den reſtloſen Einſatz aller Kräfte, durch Ein⸗ ſtellung von Aushilfsperſonal und durch die große Arbeitsfreude, konnte die Arbeit glatt bewältigt werden. Erfreulicherweiſe trat auch nicht der geringſte Unfall ein, obglei die Verladeverhältniſſe für die Poſt im upt⸗ bahnhof ziemlich ungünſtig, und mit erheb⸗ lichen Gefahren für die Poſtleute verknüpft ſind. Sehr viel Arbeit machten die kleinen Neujahrskarten, die ja nicht genormt ſind und die teilweiſe ein ſolch ungünſtiges Format haben, daß nicht nur die Abſtempelung behin⸗ dert, ſondern auch die Bündelung erſchwert wird. Eine Normungsvorſchrift dürfte hier Abhilfe bringen.— Der Paketverkehr, der bis in die letzten Tage vor dem Weihnachtsverkehr außerordentlich ſtark war und unvermindert an⸗ hielt, bewegte ſich etwa in den Grenzen des Vorjahres. kleidet, vom Weichlich⸗Süßlichen befreit, die Har⸗ moniſierung zweier Lebensbezirke, ein Volks⸗ lied. Eine Geſchichte von geſtern, heute und morgen: Die Liebe des reichen Mannes, der mit beiden Füßen im vollen Leben ſteht, zum armen kleinen Dorfmädchen. Es iſt die Bejahung der inneren Werte des Menſchen. Und deshalb geht dieſer Film über den Rahmen und auch über den Wert eines Kammerſpiels hinaus, weil er überbrückt, weil er verbindet, weil er überwin⸗ det, weil in ihm die Verſchiedenheit äußerer Lebensumſtände optimiſtiſch überwunden wer⸗ den. Dargeſtellt werden dieſe beiden Menſchenkin⸗ der von zwei unſerer beſten Nachwuchskräfte: Adolf ohlbrück bezwingend ſicher, voll jugendlicher Energie. Luiſe Ullrich voll war⸗ mer und tiefer Herzlichkeit, von einer kindlichen Urſprünglichkeit und einer unmittelbaren Ge⸗ fühlstiefe. Der Spielleiter Erich Waſchneck (durch ſeine Schöpfungen„§8 Mädels im Boot“, „Abel mit der Mundharmonika“ u. a. verdient!) hat mit dieſem Filmwerk das deutſche Wollen und Können auf filmiſchem Neuland um ein gut Stück vorwärtsgetrieben.— Wir ſagten ſchon zu Anfang, dieſer Film— wir hätten gerade ſo gut einen anderen heraus⸗ greifen können— iſt Symptom. Symptom für die Tatſache, daß man endlich die natürlichen Quellen der Filmkunſt auffindet und ſie richtig einzuſetzen verſteht. Um das Finden(weniger um das Er fin⸗ den!) wird es auch in Zukunft beim deutſchen Film gehen. Eines aber iſt ſicher: Der kommende deutſche Film wird nicht zu Auge und Ohr nur ſprechen, ſondern zum Herzengehen! Und das iſt ſein Sieg! Habshein. Kunſtnachrichten Heute Klavierabend Prof. Friedrich Wührer. Das Mannheimer Konzertpublikum bringt, wie die ſtarke Nachfrage nach Karten beweiſt, dem heutigen Klavierabend von Profeſſor Friedrich Wührer lebhaftes Intereſſe entgegen. Die Veranſtaltung findet im Harmonieſfaal, D 2, 6, ſtatt.— Karten zu volkstümlichen Prei⸗ ſen bei allen Muſikalienhandlungen und im Sekretariat der Hochſchule für Muſik, A 1, 3. Du mußt wiſſen ... daß der hervorragende deutſche Spielleiter Carl Froelich einen Film über den großen holländiſchen Maler Rembrandt drehen wird. . daß man in Amerika ſcheinbar einen neuen 338— gegen Deutſchland drehen will, in dem Wallace Beery, der Spezia⸗ liſt für Saufbolde, den deutſchen Kampfflieger Richthofen darſtellen ſoll. : daß ſeit 1927 an einem Monumental⸗ Relief in den amerikaniſchen Black Hills ge⸗ arbeitet wird, das die Geſtalten der amerikani⸗ ſchen Präſidenten in einer Größe von je 160 Metern(h darſtellen ſoll. ... daß in Danzig dem Theater Genſchow⸗ Stobra wa die Spielerlaubnis verſagt wurde, weil die Stobrawa früher in dem kommuniſti⸗ ſchen Tendenzſtück„Cyankali“(gegen 8 218) des emigrierten Juden Friedrich Wolff auftrat. — Endlich! Und ſo etwas zieht ausgerechnet mit einem Kindertheater durch Deutſchland! ... daß der bekannten Sopraniſtin Eliſa⸗ beth Brunner auf ihrer Konzertreiſe durch Italien als erſter deutſcher Sängerin die gol⸗ dene Medaille für Kunſt vom„Lyceum di Mi⸗ lano“ verliehen wurde. m. Jahrgang 5— A Nr. 13— Seite 6 „Hakenkreuzbanner⸗ Den Brüdern an der Saar! Von Emil Maenner Sie ſollen es alle wiſſen, was Deutſchland ſingt und ſpricht: ſie haben die Länder zerriſſen— die Herzen zerreißen ſie nicht! O, unſere Herzen brennen in Liebe warm und echt— ſie können uns nimmer trennen von unſerem guten Recht! So harren wir gläubig der Stunde, wo euch nach Not und Nacht als neuen Lebens Kunde der Morgen der Freiheit lacht!l Wir reichen euch, Brüder, hinüber die ſtarke Bruderhand— wir holen euch wieder herüber ins große Vaterlandl Morgen abend lieſt Euringer in der Harmonie! ———— Geräuſchloſe Eiſenbahnſchienen? „Fauchend und ſtoßend raſen die Eiſenbahn⸗ züge über die Gleiſe. In den Kurven verſtärkt ſich beſonders häufig die Zahl der unangeneh⸗ men, nervenpeinigenden Geräuſche. Schon ſeit einer Reihe von Jahren hat man verſucht, die Frage des Schienenſtoßes in einer befriedigen⸗ den Weiſe zu löſen, ohne indeſſen zu einem er⸗ folgreichen Ergebnis gelangt zu ſein. Neuer⸗ dings führen, worauf kürzlich die„Technik für Alle“ hinwies, die Schweizer Bundesbahnen Verſuche mit einer eigenartigen Schienenver⸗ bindung aus, die angeblich geeignet iſt, den ſo⸗ genannten Schienenſtoß, der durch das Schla⸗ S beim Uebergang des Rades von einer chiene zur anderen entſteht, zu verhindern. . Verſuche, dieſes Stoßen durch Verſtär⸗ ung der Laſchen, durch den Bau beſonders lan⸗ ger Schienen und andere Hilfsmaßnahmen zu beſeitigen, führten nicht zum Ziel. Im Gegen⸗ ſatz zu den Schienen der Straßenbahn ſpielen bei den freiliegenden Schienen der Eiſenbahn Temperaturſchwankungen eine ungewöhnlich große Rolle. Bei der Straßenbahn iſt man da⸗ zu übergegangen, ſämtliche Schienenlängen zu einem durchlaufenden Stück zu verſchweißen. Man kann dies bedenkenlos durchführen, weil die bis zur Oberkante eingebettete Schiene Tem⸗ peraturſchwankungen verhältnismäßig wenig ausgeſetzt wird, Anders ſind die Verhältniſſe bei dem freiliegenden Schienenſyſtem der Eiſen⸗ bahn. Infolge der Temperaturſchwankungen er⸗ geben ſich nicht ſelten ſolche Längenunterſchiede, daß ſich ein Gleis bei Erhitzung ohne Wärme⸗ ſpielräume meterweit ſeitlich verſchieben würde und daß bei Kälte die Schienen reißen würden, hätten die Laſchenbolzen der Schienen keine Be⸗ weglichkeit in den länglichen Bolzenlöchern. Entſcheidend bleibt für alle Verſuche auf dieſem Gebiet die Frage des Materials. Es muß ein Stahl gefunden werden, der bei ausreichender Elaſtizität im Winter nicht bricht und dabei ſtark genug iſt, den Stößen ſchnellfahrender Züge auf die Dauer ſtandzuhalten. Gründung einer Ortsgruppe ehem. Regi⸗ mentskameraden. Alle ehemaligen Kameraden des Lehr.⸗Inf.⸗Reg. Berlin und des Lehr.⸗ Ba⸗ taillons Potsdam treffen ſich am Samstag, 12. Januar, 20 Uhr, im Lokal„Zum roten Hahn“, U 5, zwecks kameradſchaftlichem Zu⸗ ſammenſein und Gründung einer Ortsgruppe Mannheim im Reichsverband ehem. Angehö⸗ rigen des Lehr.⸗Inf.⸗Reg., Sitz Berlin. Pflege und Förderung der Volksmuſik Der Nationalſozialismus kann als beſonde⸗ res Verdienſt für ſich beanſpruchen, wieder die Liebe zu deutſchem Lied und Ge⸗ ſang im Volke geweckt zu haben. Bemerkens⸗ wert in dieſer Hinſicht waren die Verſuche des Reichsſenders Berlin, durch die Pflege des Volksliedſingens weite Kreiſe zu intereſſieren. Jeder Hörer, der ſeine Anſchrift angab, erhielt ein Singblatt. Wenn in wenigen Monaten ſich 18 000 Hörer meldeten, war das ein ungeheurer Erfolg. Man ging dann noch einen Schritt wei⸗ ter und veranſtaltete auf Plätzen Berlins und anderer Städte öffentliches Singen In man⸗ chen Städten nahmen bis zur Hälfte der Be⸗ wohner teil, in Berlin reichte ſogar der Sport⸗ palaſt kaum aus. Das beweiſt, wie ſtart das Volksliedſingen im deutſchen Volke wurzelt und wie leicht es iſt, dieſen Schatz wieder zu heben. Damit iſt der erſte erfolgreiche Verſuch unter⸗ nommen worden, die deutſchen Menſchen für das Volksliedſingen zu gewinnen Die Aufgabe muß aber noch viel weiter gefaßt werden, gilt es doch, die breite Maſſe, alſo vor allem den Arbeiter, zum Muſitverſtehen hinzuführen. Das Verſtändnis für Muſik iſt an keinen Stand und an keine Schicht gebunden; denn überall finden wir in unſerem Volke Muſiker und Muſitverſtändige. Durch planmäßige Er⸗ ziehung muß das noch vielfach herrſchende Vor⸗ urteil, daß Muſikverſtändnis nur einer gebilde⸗ deten Oberſchicht vorbehalten ſei, gebrochen werden. Dieſe Aufgabe vermag am beſten der Rundfunk zu löſen, indem er in der Pro⸗ grammgeſtaltung darauf beſonders Rückſicht nimmt. Wird das Volksliedſingen pianmäßig durch ihn gepflegt, ſo wird das Volkslied wie⸗ der Allgemeingut. Der Weg vom gemeinſamen Geſang zum Erlebnis des Volksliedes und bis zum Verſtändnis wertvoller Muſik iſt dann nicht mehr weit: denn zum größten Teil ſchöpft und geſtaltet unſere ganze Muſit aus dem ewigen Quell des Volksliedes. Insbeſondere muß aber unſere heranwachſende Jugend dazu erzogen werden. Dieſe Aufgabe fällt beſonders dem Jugendfunk anheim. Gibt es doch kaum ein Wiſſensgebiet, das nicht durch muſikaliſche Illuſtration eine Belebung und Vertiefung er⸗ möglichte. Nicht minder ſind auch die großen Kulturorganiſationen„Kraft durch Freude“ und die„NS⸗Kulturgemeinde“ dazu berufen, die breiten Maſſen des werktätigen Volkes in lebendige Beziehung zur Muſik zu bringen. Inſerieren billiger als Verbrecherjagd! Ein kluger Polizeichef Zugegeben: auf den erſten Anhieb klingt es nicht recht verſtändlich, wieſo Inſerieren bil⸗ liger ſein ſoll als eine Verbrecherjagd. Will man etwa inſerieren, der hochverehrte Herr Einbrecher möge ſo ünümig ſein und die geraubten Sachen zurückbringen? Da dürften wohl ſelbſt ein Dutzend Inſerate hintereinan⸗ der wirkungslos ſein. Der Witz liegt wo anders: Inſerieren iſt billiger als Verbrecherjagden, wenn man es zum Vorbeugen benutzt! Jedenfalls iſt die Polizeibehörde in der däni⸗ ſchen Stadt Randers dieſer Anſicht und hat, wie ſie berichtet, gute Erfahrungen mit dem (für eine Behörde immerhin noch neuen) Ver⸗ fahren gemacht. Chef der Polizei iſt Herr Vollquartz. Er ſteht auf dem Standpunkt, daß Vorbeugen auch im Verbrechertum beſſen iſt als Heilen, und dazu benutzt er die Tagespreſſe. Nach ſeiner Berechnung koſtet das Verfolgen eines Verbrechers eine derart hohe Summe, daß man beſſere Sachen mit ihr anfangen kann. Es ſcheint daher nicht nur zweckmäßiger, ſondern auch rentabler, das Publikum durch Zeitungsinſerate rechtzeitig auf die zu⸗ nehmende Gefahr der Einbruchsdiebſtähle im Winter hinzuweiſen. Zu dieſem Zweck arbeitet ein Fachmann in der Polizei jeden Tag eine neue Parole aus, die allen Zeitungen der Stadt als bezahlte An⸗ zeige übermittelt wird. Dieſe Parolen ſind ganz verſchiedener Art. So heißt es zum Beiſpiel:„Laßt euer Geld nicht in den Schubladen liegen— bringt es auf die Sparkaſſen!“ Ein andermal:„Laßt eure Geldſchränke nach⸗ ſehen und von einem Fachmann reparieren: Meidet Pfuſcharbeit durch Nichtfachleute!“ Oder auch:„Habt zu allen Zeiten einen Ge⸗ genſtand zur Hand, den ihr bei Ueberfällen durch die Fenſterſcheibe ſchleudern könnt!“ Eine oft wiederkehrende Mahnung iſt auch dieſe:„Leat keine Schlüſſel unter die Fuß⸗ matte! Schließt gut ab und laßt Sicherheits⸗ ſchlöſſer anbringen!“ Eine ulkige Sonntagsanzeige lautet:„Eine rechtzeitige Wohnungs⸗Sicherung iſt wertvoller als pie ſchönſte Strafanzeige! Deshalb: baut vor!!!“ Um den ſerienmäßigen Charakter der An⸗ zeigen zu betonen— bekanntlich prägen ſich Forderungen an das Publikum um ſo beſſer ein, je öfter ſie gebracht werden—, wird in jedem Inſerat aufgefordert, den Anzeigenteil in den kommenden Tagen weiter zu verfolgen ſowie die Polizeiankündigungen auszuſchnei⸗ den und aufzuheben. Die Polizei inſeriert!.. Daß Polizeichef Vollquartz jedenfalls einen ori⸗ ginellen, praktiſchen und gewinnverſprechenden Weg damit einſchlägt, kann man ihm nicht ab⸗ ſtreiten. Werner Müritz-Reinbeck. Steuer und Alkoholismus im neuen Staat Schon in früheren Urteilen hatte der Reichs⸗ finanzhof entſchieden, daß nur die Bekämpfung des Alkoholmißbrauchs, niemals aber die Be⸗ kämpfung des Alkoholgenuſſes überhaupt als gemeinnützig anerkannt werden kann. Auch in einem Urteil ſeines erſten Senats vom 10. 7. 1934(IA 4334), das den„Deutſchen Frauen⸗ bund für alkoholfreie Kultur“ betrifft, ſtellt er ſich auf den gleichen Standpunkt. Von beſon⸗ derem Intereſſe iſt, daß der Senat auch auf das Buch des Führers„Mein Kampi“ ein⸗ geht, worin der Führer zwar für Mäßigung im Alkoholgenuß eintritt, jedoch„liegt eine Be⸗ kämpfung des Alkoholgenuſſes nicht im Sinne der heutigen Regierung“. Der Reichs⸗ finanzhof kommt zu dem Ergebnis, daß Beſtre⸗ vungen, die auf Bekämpfung jeglichen Alkohol⸗ genuſſes hinauslaufen, niemals gemeinnützig ſind. Er unterſucht, ob dieſe ſchon früher ver⸗ tretene auch unter der Herrſchaft des neuen Staates beizubehalten ſei und bejaht Dürer zeichnet den Kaiſer svir:e von kitred petto Albrecht Dürer braucht Geld. Er gehr die Reihen ſeiner Schuldner durch, für die er ge⸗ malt, geſtochen oder geſchnitten hat. Auch ein Kaiſer befindet ſich unter ihnen, aber ein armer Kaiſer: Maximilian l. Er ſchuldet Dürer ein Jahresgehalt von 100 Gulden Rheiniſch, ſeit nahezu drei Jahren, laut Privileg vom Sep⸗ tember 1515. Aber, wie geſagt, der Kaiſer iſt arm, und Dürer iſt arm. Der Reichstag in iſt angeſagt; er ſoll über den Türkenkrieg und Luther beraten. Man ſchreibt das Jahr 1518. Auch Nürnberg ſendet ſeine Abgeordneten nach Augsburg, den Ratsherrn Kaſpar Nützel, den Stadtſchreiber Lazarus Spengler, und als dritten Albrech! Dür/r, den Freund des Kaiſers. Dürer ſieht die Stadt der Fugger zum erſtenmal, er geht durch die Straßen und bleibt vor dem Fugger⸗ hauſe ſtehen, von deſſen Marmortreppen und Dukaten im Volke Märchenhaftes erzählt wird. Er verkauft auch einige Kopien: Madonnen, Je⸗ ſusköpfe, Heilige in der Einſiedelei, tanzende Bauern, in Schnitt und Stich. Auf Montag er⸗ hält er eine Einladung zum Kaiſer. Sonntags zuvor iſt Johannis der Täufer. Lichter, Brände und Johannisfeuer lodern auf allen Höhen, und das Jungvolt ſpringt und ſingt darum her. Montag— Dürer zieht die vor⸗ nehme pelzverbrämte Schaube an, lockt und ringelt ſein braunes üppiges Haar. Er iſt ſogar ein wenig aufgeregt, aber ohne Grund, denn er geht zu ſeinem kaiſerlichen Freund, er geht zu ſeinem Schuldner. Was hat er 15 ihn nicht alles in Holz geſchnitten! Stun⸗ en, Wochen, Jahre zählt die Arbeit. Erſtlich den großen Triumphzug in Holzſchnitt, item den Triumphbogen, rieſengroß, beſtehend aus 92 Holzſtücken, item die Federzeichnungen zum kaiſerlichen Gebethche, 45 Blätter, drei Jahre Arbeit, in und item Lächelnd betritt er die Pfalz. In wenigen Minuten wird er vor dem Römiſchen Kaiſer Deutſcher Nation ſtehen, dem Menſchenfreunde und Herzensgewinner. Ein Obriſt führt ihn hinein. Da iſt der Kaiſer. Er erhebt ſich raſch, ſieht dem Künſtler in die Augen. Dürer verneigt ſich ehrfürchtig. „Meiſter Dürer?“ fragt Maximilian.„Aus Nürnberg, nicht wahr?“ Und reicht ihm die Hand. „Ihr ſeid mein Gläubiger“, fährt er fort,„ich weiß, Stabius hat mir erzählt, das Leibgeding, ich bin unglücklich, ſehr unglücklich bin ich!“ Er hält den Kopf zur Seite, ſieht zu Boden. „Eure Majeſtät, gnädiger Herr—!“ beginm Dürer. Er wolle gern noch ein wenig warten, ſche er ſagen, aber der Kaiſer fällt ihm dazwi⸗ e n. „Ihr ſeid in Geldesnot? Ich bin es auch. Alles weiß ich!“ Dürer nickt und dreht den Hut in der Hand. Die Ausſichten ſcheinen ſchlecht. Der Kaiſer weicht aus. Große Pläne pulſieren in ihm, größere Dinge als das Dürerſche Leibgeding und die läſtigen Schulden für ein paar Holz⸗ ſchnitte. Er iſt aufgeregt, geht auf und ab. Es fliegt alles an ihm. Zudem ſieht er krank und kalkig aus. Seine Augen haben rote Rän⸗ der. Und doch dieſe Güte und Menſchlichkeit darin! Er läßt Wein und Backwerk kommen. Ja, das Leibgeding— es ſieht mager aus im Staatsſäckel. Aber plötzlich ſteht er auf, bleibi vor Dürer ſtehen, faßt ſeinen Arm:„Ihr malt ein Bild, Dürer“, ſagt er lächelnd,„mich ſelbſt! Wenn Ijr wollt?“ Dürer ſchwillt das Herz. Ob er will?— Be⸗ zahlung, ob, wann, wie? Daran denkt er jetzt nicht. Genug, daß er den Kaiſer malen darf. dies.„Mäßiger Alkoholgenuß“, ſo ſagt das Ur⸗ teil“, birgt nach der auch jetzt noch herrſchen⸗ den Anſicht keine Gefahren für die Erhaltung der Raſſe oder für die Vererbung ſchädlicher Anlagen in ſich. Anderſeits wäre die notwen⸗ dige Folge des von dem beſchwerdeführenden Verein vezweckten Ziels die gänzliche Ver⸗ nichtung einer großen und wertvol⸗ len Induſtrie, der Brauinduſtrie, und die Beſeitigung der wirtſchaftlichen Grundlagen für nicht unwichtige Zweige der Bodenbebau⸗ ung, den Wein⸗ und Hopfenbau. Schon hieraus ergibt ſich, daß die Bekämpfung des Alkoholis⸗ mus in jeder Form, wie ſie in der von dem beſchwerdeführenden Verein ſatzungsgemäß be⸗ triebenen Arbeit für alkoholfreie Kultur liegt, auch vom neuen Staat nicht begünſtigt oder gar vorgeſchrieben ſein kann“. Wie Rechtsanwalt Dr. Fritz Koppe in der Deutſchen Steuer⸗Zei⸗ tung betont. bringt das neue Steueranpaſſungs⸗ geſetz jetzt für alle Reichsſteuern gültige Vor⸗ ſchriften über den Begriff der Gemeinnützigkeit (S 17) und ſtellt feſt, daß ſich die Beantwor⸗ tung dieſer Frage„nach den Anſchauungen der Volksgeſamtheit“ zu richten habe. Auch nach § 1 dieſes Geſetzes iſt die Volksanſchauung zu berückſichtigen. Daß ein mäßiger Alkoholgenuß etwas Verwerfliches darſtellt, das werde auch in der heutigen Zeit das geſunde Vol:sempfin⸗ den nicht bejahen. Der Reichsfinanzhof hat aber in ſtändiger Rechtſprechung daran feſtgehalten, daß als gemeinnützig nur ſolche Zwecke an⸗ erkannt werden können, die von der Allgemein⸗ heit oder doch von der überwiegenden Mehrheit des Volkes als dem Gemeinwohl dienend an⸗ geſehen werden können. Um die Stadlmeiſterſchaft im Schach In der 5. Runde errang Heinrich einen wichtigen Sieg über Müller, der bisher jede Partie gewonnen hatte. Müller wurde bereits in der Eröffnung in eine ſchwierige Lage ver⸗ ſetzt und überſah ſpäter die Folge einer läſtigen Feſſelung. Fleißner lieferte eine abenteuer⸗ liche Partie gegen Kühner. Schließlich konnte er mit dem einzigen übriggebliebenen Bauern ſich noch eine zweite Dame machen, was für Kühner, da ewige Schachs fehlten, zuviel war. Hönig errang einen weiteren Puntt gegen Hartmann. Moſter gelangte gegen Dr. Staeble zu einem Königsangriff, der raſch durchdrang. Glas verſäumte gegen Dr. Schandalik einen vorteilhaften, übrigens originellen Springertauſch und konnte einem zielbewußt geführten Gegenangriff nichts mehr entgegenſetzen. Sotta führte ein intereſſantes Endſpiel gegen Patzichte beſſer als ſein Gegner und ſiegte durch Bauerngewinn Non⸗ nenmacher brachte Kaemmer durch ge⸗ ſchicktes Spiel zunächſt in eine unangenehme Lage, Kaemmer verteidigte ſich aber kaltblütig, erreichte ein Damenendſpiel, Freilich verdankte er nur einem gewaltſamen Gewinnſtreben ſei⸗ nes Gegners ſeinen Sieg. Der Partieſchluß er⸗ regte großes Aufſehen bei den zahlreichen Zu⸗ ſchauern. Knörzer war frei. Nach der fünf⸗ ten Runde führen jetzt Glas und Müller mit 4, Fleißner 3(aus 4 Partien) Hönig 3, Heinrich und Sotta 2,(aus).— Die Ergebniſſe der 2. bis 4. Klaſſe folgen. H. Was alles geſchehen iſt Diebſtahl⸗Chronik. Entwendet wurde am 22. 12. in einem Lokal in P 6 ein ſchwarzer Boucle⸗Damenmantel mit ſchwarzem Fuchs⸗ pelz mit weißen Spitzen. Unaufmerkſamer Kraftfahrer. Beim Rück⸗ wärtsfahren fuhr auf dem Lindenhof ein Lie⸗ ferkraftwagen gegen einen auf dem Gehweg ſtehenden Gaskandelaber und warf ihn um. Der hierdurch entſtandene größere Sachſchaden hätte bei einiger Aufmerſamkeit vermieden werden können. Mit dem Motorrad gegen den Randſtein. Aus bisher noch unbekannter Urſache fuhr auf der Seckenheimer Anlage ein Kraftradfahrer mit ſeinem Fahrzeug gegen den Randſtein und ſtürzte. Der Fahrer, der vermutlich eine Ge⸗ hirnerſchütterung erlitt und bewußtlos liegen blieb, wurde mit einem Privatkraftwagen in das Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhaus gebracht. Aus politiſchen Gründen wurden in den letz⸗ ten Tagen fünf Perſonen feſtgenommen. Schießerfolge Mannheimer Schützen des Kyffhäuſerbundes. Folgende Schützenkameraden der Mannheimer KäS⸗Abteilungen konnten in jüngſter Zeit Schießauszeichnungen errin⸗ gen: 1. Die ſilberne Kyffhäuſer⸗Ehrennadel: Fr. Hildebrand jr.(Ehem. 169er)(135 Ringe). 2. Die bronzene Kyffhäuſer⸗Ehrennadel: Hell⸗ muth(141), Clemens(127), Hummel (131), ſämtliche Militär⸗Verein; Farrenkopf (133), Kavallerie⸗Verein; Schellhaas(136 Ringe), Ehem. 169er; O. Struve(120), Jä⸗ ger z. Pf. Nr. 5; R. Boos(134), Ehem. 185er; H. Heidrich(123), A. Frenzel(152 Ringe), beide Ehem. 170er; H. Mack(129), Ehem. 171er; G. Klamm(131),„Wacht am Rhein“ Neckarau; Eiſenhauer(120), A. Curth(127), Ph. Wagner(128), ſämtliche Ehem. Reſ. 40er; Karl Meiſter(125), Mi⸗ litärverein Feudenheim. ee Wienn e Nun— im Stübchen oben, wo keine Hof⸗ meiſter und Räte herumſchnuppern, hoch über den glimmernden Dächern der Stadt, und nur die Sonne wirft durch die Ringelſcheiben des Oberlichtes große farbige Ovale auf den — da ſitzt der Kaiſer in der Tracht eines Edel⸗ mannes, die leichte Sommerſchaube angetan, den großen pelzverbrämten Hut im Haar, allein mit ihm, mit Albrecht Dürer aus Nürnberg, den 28. Juni 1518, Montags nach Johannis dem Täufer. Der Meiſter wird den Tag nicht vergeſſen. Er geht friſch an die Arbeit, denn der Kaiſer hat nicht lange Zeit. Nur andeuten heißt es jetzt, was nebenſächlich iſt, ſo das Damaſtmuſter auf dem Kragen, die Kette des Goldenen Vlieſes um den Hals, das Barett, die Gravierungen auf der Hutnadel. Aber das Geſicht, den Men⸗ ſchen, die Seele darin— und das ſchnell erfaſ⸗ ſen, einfangen hinſkizzieren, was dieſes harte, ſchmale Geſicht enthält. Maximilian iſt noch un⸗ ſchlüſſig, wie er es wünſcht. Das Volk ſoll ſeinen Kaiſer im Bilde ſehen und bewahren. aber es ſoll ihn jung und ſchön, als Ritter und Herrſcher ſehen. So will er es, ja! Und er nimmt ein Blatt, zeichnet mit vier Strichen ein Feld und ein paar linkiſche Striche hinein. Da bricht ihm die Kohle ab, er verſucht es wieder, 43 ſie bricht ihm noch zweimal ab. Zum Hen⸗ er! Dürer zeichnet den Entwurf zu Ende. „Wie kommt's, daß er euch nicht zerbricht?“ Dürer richtet ſich auf und lächert.„Möchte nit, daß Eure Majeſtät ſo zeichnen könnte“, erwidert er.„Dem einen das Zepter, dem an⸗ dern die Laute!“ Der 25 Stift kratzt über das rauhe Pa⸗ pier. Strich neben Strich. Die große gebuckelte Naſe iſt das einzig Häßliche in dieſem Geſicht, die Backen ſind mager, faltig, die Augen haben große Rönder, über die Schläfen ziehen ſich Krähenfüße, das Kinn iſt ſpitz und rückwärts gebogen, das Haar ſträhnig, voll und jung. Dürer kehrt zu den Augen zurück. Er beſieht ſie lange, Sie ſchauen trüb und haben an⸗ gegilbte Aepfel Aber an dieſen Augen iſt etwas. Was noch? Es iſt etwas, was dieſes Geſicht vandvoll anfüllt, was ihm Perſon, Schickſal, Art verleiht. Dieſe Blicke wandern durch das geöffnete Fenſter, über die Dächer in die dunſtige Ferne, über Städte und Länder und Königreiche und weite Flächen, dieſe Blicke, wie ſie lächelnd vor ſich hinſtrahlen, ſinnen nicht über ein Vöglein im Zweig, über Blu⸗ men und kleine Käfer im Sand, wie ſeine Al⸗ brecht Dürers, ſondern ſinnen nach Macht und Beſitz und Größe, nach Oeſterreich, Burgund, Ungarn und Rom Der Meiſter fühlt ein Glück, wie es Schöp⸗ fende erleben, während er, ein wenig zitiernd vor Freude, dieſes Etwas von Macht und Ländern und Alter und Burgund auf das Pa⸗ pier hinhaucht. Dann erhebt er ſich, es iſt ſchneller gegangen, als er gedacht, aber er iſt überrieſelt von Schöpferglück. Der Kaiſer atmet auf, beſieht ſich den Entwurf. Er geht zum Fenſter in die Sonne, nickt einige Male: „Das bin ich?— Sehe ich ſo aus?“ Eigentlich hat er keinen Augenblick zu ver⸗ lieren. Reichstag, Räte, Türkenkrieg? Aber er kann nicht los von dicſem Konterfei und dieſen ſeinen Augen, d' ihm haldigen und die Seele bloßlegen. „Gut— ſehr gut!“ ſpricht er vor ſich hin. Dann gibt er Dürer das Blatt zurück, nimmt ſeine warme Hand.„Ihr ſeid ein gottbegnade⸗ ter Künſtler, lieber Dürer,— ich will heute noch veranlaſſen, was ich lange ſchon möchte“, ſagte er. Nürnberg hönne an den jährlichen Stadtſteuern einbehalten, was er Dürer ſchulde. Das ſei die beſte Löſung. Ob er zufrieden ſei? O ja, Dürer iſt zufrieden. Er geht durch die lauten Straßen zur Herberge zurück. Sein Herz iſt voll Glück, voll Schöpferglück. Abendausgabe— Dienstag, 8. Januar 1935 ————— Die Reichs erſten für Le tiſchen ner un und ar dererſe übunge unſere⸗ ſchau g Leibesü deutſche Fördert demiſch Daß ſogar leiſten, ſtändlic nicht al älteren Erfahrr ſprechen wenn e und tu Turner Schon ganze nen zu den Fr denten das auf nichtet. Der hebung bewegu menſchli Deutſche ſcheinun ſchulen Das zu Turnen rück zur Mit d Turnfef Jahre Berlin ſtehende menzuſe anläßlic Leipzig. Die bandes Turnfeſt endgülti demiſche für den deutſchen fiſch ſtu zur Ger umſtritt, Techniſe heitliche 1882. 2 ablehnte der Ver Pflege dem glä Sangerh dahin u führt h. und A2 Die ir ſchaftlich Jena wi war, 188 Verbind die Got Korpora chen, di bundes Bald ſch auch der Da de Wert da in der? den gem derung d ſich in der AT? Band u baren u trennend Mit konnte d Schritt Hochſchu riſcher überall dem Ve nahm ſe muar 1935 innützigkeit Beantwor⸗ tungen der Auch nach hauung zu koholgenuß werde auch sempfin⸗ of hat aber eſtgehalten, zwecke an⸗ Allgemein⸗ i Mehrheit ienend an⸗ nSchach rich einen hisher jede ide bereits Lage ver⸗ er läſtigen abenteuer— lich konnte en Bauern „ was für uviel war. intt gegen gegen Dr. der raſch ſegen Dr. übrigens inte einem ichts mehr tereſſantes als ſein nn Non⸗ durch ge⸗ ingenehme kaltblütig, verdankte treben ſei⸗ eſchluß er⸗ eichen Zu⸗ der fünf⸗ Müller )Hönig ).— Die H. hurde am ſchwarzer m Fuchs⸗ eim Rück⸗ f ein Lie⸗ tGehweg ihn um. achſchaden vermieden Randſtein. fuhr auf tradfahrer dſtein und eine Ge⸗ los liegen wagen in acht. n den letz⸗ ien. itzen des kameraden konnten zen errin⸗ jrennadel: 5 Ringe). del: Hell⸗ Hummel Farrenkopf ſaas(136 0), Jä⸗ ), Ehem. nzel(152 129 f, Wacht am rückwärts jung. 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Aber »rfei und umund die ſich hin. ck, nimmt tbegnade⸗ vill heute möchte“, jährlichen er ſchulde. ieden ſei? durch die Sein Herz Zahrgang 5— 4 Nr. 13— Seite 7 „Hakenkreuzbanner“ 4 —————— Hamu 35 2 +—35 8— 3 5 3*5 S* — 2—* Keileoũlungen an doutoelion ſtochioehuil on Aus Geschichte und Arbeit des Akademischen Turnbundes— ATB Die grundlegenden Ausführungen des Reichsſportführers in Rürnberg anläßlich des erſten Kongreſſes des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen einerſeits und die prak⸗ tiſchen Leiſtungen und Erfolge deutſcher Tur⸗ ner und Sportler in zahlreichen Länderkämpfen und anderen internationalen Konkurrenzen an⸗ dererſeits, haben den Gedanken der Leibes⸗ übungen in einem Maße den weiteſten Kreiſen unſeres deutſchen Volkes vertraut gemacht, wie es wohl noch nie der Fall war. Den Wert ernſthafter körperlicher Ausbildung als Ausgleich zu rein geiſtiger Gelehrſamkeit hat der Führer in ſeinem Buche„Mein Kampf“ wiederholt betont und dieſer Auffaſſung wird nicht nur in den Organiſationen des Keichs⸗ bundes für Leibesübungen, ſondern auch in den Gliederungen der Bewegung überall Rech⸗ nung getragen. Selbſtverſtändlich ſind die Leibesübungen, ſo wie ſie der Nationalſozialismus begreift, nicht als Selbſtzweck zu verſtehen, ſondern ſtehen als ein Teil der geſamten politiſchen Erziehung voll und ganz im Dienſte des Volkes. Aus dieſer nur kurz angedeuteten Lage der deutſchen Leibesübungen heraus ſei nun Rück⸗ ſchau gehalten auf ein Teilgebiet der ganzen Leibesübungen, auf die Leibesübungen an deutſchen Hochſchulen und auf die nachhaltige Förderung ihrer Entwicklung durch den Ala⸗ demiſchen Turnbund. Daß Studenten Leibesübungen treiben und ſogar Hervorragendes auf dieſem Gebiete leiſten, ſind wir heute gewohnt als ſelbſtver⸗ ſtändlich vorauszuſetzen, und doch iſt es noch nicht allzu lang her, und die Alten Herren der älteren ATB⸗Generation können noch aus der Saann eigenen Studentenzeit davon ſprechen, daß es nicht als„ſtandesgemäß“ galt, wenn ein Student auf grünem Raſen ſpielte und turnte, vielleicht ſogar gemeinſam mit Turnern aus bürgerlichen Vereinen. Schon das Ziel Jahns war es geweſen, die ganze Deutſche Studentenſchaft für das Tur⸗ nen zu gewinnen. In den erſten Jahren nach den Freiheitskriegen gründeten Jenaer Stu⸗ denten den erſten Turnplatz, doch hat die Turnſperre auch an den deutſchen Hochſchulen das aufkeimende turneriſche Leben wieder ver⸗ nichtet. Der gewaltige Aufſchwung, den nach Auf⸗ hebung der Turnſperre die deutſche Turn⸗ bewegung nahm, und 1860 mit dem Zuſam⸗ menſchluß der deutſchen Turnvereine zur Deutſchen Turnerſchaft offenſichtlich in Er⸗ ſcheinung trat, wirkte auch wieder auf die Hoch⸗ ſchulen zurück. Damit vollzog ſich ein Kreislauf. Das zuerſt in ſtudentiſchen Kreiſen gepflegte Turnen kam über die Bürgerkreiſe wieder zu⸗ rück zur Univerſität. Mit der Begeiſterung, die das erſte Deutſche Turnfeſt in erzeugt hatte, war im Jahre 1860 der Akademiſche Turnverein zu Berlin gegründet worden. Den erſten Ver⸗ ſuch, die an verſchiedenen Hochſchulorten be⸗ ſtehenden Akademiſchen Turnvereine zuſam⸗ menzuſchließen, unternahm er im Jahre 1863 anläßlich des dritten Deutſchen Turnfeſtes in Leipzig. Die Gründung des ſogenannten Kartellver⸗ bandes gelang ihm aber erſt auf dem Bonner Turnfeſt 1872. Zwar blieb der KV. nicht die endgültige Form des Zuſammenſchluſſes Aka⸗ demiſcher Turner, wohl aber hat er erfolgreich für den Gedanken der Leibesübungen an den deutſchen Hochſchulen gewirkt. Zu den ſpezi⸗ fiſch ſtudentiſchen Fragen, zur Farben⸗ und zur Genugtuungsfrage ſowie zu der damals umſtrittenen Aufnahme von Studierenden der Techniſchen Hochſchulen, nahm er keine ein⸗ heitliche Stellung ein und beſtand nur bis 1882. Die Korporationen, die Mütze und Band ablehnten, ſahen in dem Einfluß farbentragen⸗ der Verbindungen eine Gefahr für die richtige Pflege der Leibesübungen, und ſo trat nach dem glänzend verlaufenen Kartell⸗Turnfeſt in Sangerhauſen der ATV zu Berlin, der bis dahin ununterbrochen den Vorſitz im KVge⸗ führt hatte, aus. Auf den KV führen BC und ATB ihre Geſchichte zurück. Die im Jahre 1858 zunächſt auf landsmann⸗ ſchaftlicher Grundlage gegründete Gothania zu Jena wurde, nachdem ſie kurze Zeit ſuspendiert: war, 1882 als Akademiſcher Turnverein(ſpäter Verbindung) neu gegründet. 1883 veranlaßte die Gothania, unterſtützt von gleichgeſinnten Korporationen in Freiburg, Aachen und Mün⸗ chen, die Gründung des Alademiſchen Turn⸗ bundes auf der Schweizer⸗Höhe bei Jena. Bald ſchloß ſich neben anderen Korporationen auch der ATV zu Berlin an. Da der junge ſtudentiſche Verband größten Wert darauf legte, Schulter an Schulter mit den in der DT vereinten Turnern in allen Stän⸗ den gemeinſam für die Ausbreitung und För⸗ derung der Leibesübungen zu arbeiten, befindet ſich in den erſten Satzungsbeſtimmungen, die der ATBB damals annahm, die Ablehnung von Band und Mütze als der äußerlich erkenn⸗ baren und gegenüber anderen Volksgenoſſen trennend wirkenden ſtudentiſchen Abzeichen. Mit dem Gedanken der Leibesübungen konnte der ATBB in der Folgezeit Schritt für Schritt an den deutſchen Univerſitäten und Hochſchulen Fuß faſſen und ſowohl als turne⸗ riſcher wie auch als ſtudentiſcher Verband überall Anerkennung finden Die Zahl der dem Verband angeſchloſſenen Verbindungen nahm ſchnell zu. Oeſterreich nicht gekannt. gehörten, gehörten Beſondere Pflege fanden die damals gerade neu aufkommenden Turnſpiele. In ihrer Ge⸗ ſchichte wird man immer„Schönholz“ nennen, einen Vorort nöwlich von Berlin, an dem ſich 1880 23 Berliner ATBer zum Spiel trafen. Die Schönholzer Turnſpiele des Aka⸗ demiſchen Turnvereins zu Berlin veranlaßten den Miniſter Goßler zu ſeinem Spielerlaß vom 27. Oktober 1882. Wir ſind heute leicht geneigt, eine ſolche Tatſache als nebenſächlich oder als ſelbſtver⸗ ſtändlich anzuſehen, danten das aber der Ar⸗ beit, die die ATBer in den letzten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts für die Leibes⸗ übungen im weiteſten Sinne geleiſtet haben. Noch auf den Deutſchen Turnfeſten in Dres⸗ den 1885 und in München 1889 wurden Turn⸗ ſpiele nur von ATBer gezeigt. Auch darüber hinaus hat ſich der ATBB ſtets eine freie und weite Auffaſſung vom deutſchen Turnen zu eigen gemacht. So wurde u. a. auch die erſte Akademiſche Ruderriege 1881 von der ATV Breslau ins Leben gerufen. Neben ſeiner Tätigkeit in der Deutſchen Turnerſchaft, der der ATB immer angehörte, hat er ſeine Aufgaben darin geſehen, zwiſchen den ſich häufig feindlich gegenüberſtehenden Or⸗ ganiſationen der Leibesübungen vermittelnd zu wirken; das konnte er beſonders durch ſeine in den verſchiedenen Orgaeniſationen tätigen Alten Herren. So hat er immer in dem Streit zwiſchen Turnen und Sport auf die ge⸗ meinſamen Aufgaben hingewieſen, und ATBer konnten auch, obwohl ſie nur der Turnerſchaft angehörten, an den Veranſtaltun⸗ gen der Vereine der Deutſchen Sportbehörde teilnehmen. Ebenſo hat der ATB in ſeinen Reihen den unſeligen Streit zwiſchen der Deutſchen Tur⸗ nerſchaft und dem Deutſchen Turnerbund in Wie die Akademi⸗ ſchen Turnverbindungen im Reich der DT an⸗ die in Oeſterreich dem DTB an. Ein enges Freundſchaftsband zwi⸗ ſchen den Verbindungen in Berlin und Graz wurde bereits 1871 aufgenommen. Die Tätigkeit des Bundes beſchränkte ſich nicht nur auf die praktiſche Betätigung in den Leibesübungen. Als Aktive wie aäls Alte Herren bemühten ſich die ATBer in der Stu⸗ denten- und Profeſſorenſchaft wie bei den ſtaatlichen Stellen unermüdlich um die Anerken⸗ nung der Leibesübungen. Durchgeſetzt wurden die Forderungen erſt nach dem Kriege. Daß der Gedanke von der Notwendigkeit des Tur⸗ nens an den Hochſchulen die Studentenſchaft voll und ganz ergriffen hatte, zeigte der Stu⸗ dententag 1920 in Göttingen, der die pflicht⸗ mäßige Einführung der Leibesübungen for⸗ derte. Ihre tatſächliche Durchführung ſetzte im WS 1924/½25 ein. Allen voran war die Univer⸗ ſität Jena, wo am 1. Oktober 1924 die Zulaſſung zu Prüfungen von der Vorlegung eines Nach⸗ weiſes der Beteiligung an Leibesübungen ab⸗ hängig gemacht wurde. Preußen und andere Länder folgten bald mit ähnlichen Beſtim⸗ mungen. Jeder deutſche Student trribt heute Leibes⸗ übungen. Allen voran ſtehen aber in der Mehrzahl unſerer Hochſchulorte die dem ATB angeſchloſſenen Turnverbindungen und auf jedem Kee fällt der weiße Turn⸗ dreß mit Zirkel und ſchwarzem Rückenſtreifen auf, den die ATBer tragen. Daß die ABer ſich nicht damit zufrieden geben, daß die Leibesübungen an deutſchen Hochſchulen ihre volle Anerkennung gefunden haben, ſondern immer danach ſtreben, an der Spitze zu bleiben, beweiſen auch die Erfolge der Hochſchulmeiſterſchaften im vergangenen Semeſter. Anerkennung für die in der Vergangenheit geleiſtete Arbeit und Anſporn für weitere Ar⸗ beit in Gegenwart und Zukunft ſind dem Aka⸗ demiſchen Turnbund die Worte des Reichs⸗ ſportführers anläßlich des 10. ATB⸗Feſtes 1934 in Kulmbach: „In der Geſamtheit des dreutſchen Sports ſtehen die Leibesübungen an den deutſchen Hochſchulen an hervorragender Stelle. Der Akademiſche Turnbund hat im Kampf um die Anertennung der Leibesübungen als eines für den Studenten unentbehrlichen Erziehungs⸗ mittels beſonderen Anteil. Erfüllt vom Geiſte des Jahnſchen Vermächtniſſes, hat er die ſtu⸗ dentiſche Jugend geſammelt und als Sturm⸗ ſchar gegen die einſeitige Geiſtigkeit und poli⸗ tiſche Gleichgültigkeit der liberaliſtiſchen hoch⸗ ſchulbildung erfolgreich eingeſetzt.“ r. Tagung der RNuderinnen in Berlin Einige hundert Führerinnen der deutſchen Frauenrudervereine und der Frauen-Ruder⸗ riegen hatten ſich auf Einladung des Deutſchen Ruder⸗Verbandes zu einer Kameradſchafts⸗ tagung in Berlin zuſammengefunden Einlei⸗ tend berichtete die Abteilungsleiterin Frl. Pally(Berlin) über die bisher geleiſtete Ar⸗ beit und wies dann auf die allgemeine Ausge⸗ ſtaltung der deutſchen Frauenruderei hin. Be⸗ mertenswert iſt, daß auf eine Verbeſſerung bei der Beurteilung des Stilruderns dadurch hin⸗ gewirtt werden ſoll, daß in Zukunft nur noch geprüfte Schiedsrichter Urteile abgeben dürfen. Ein Mertblatt für Schiedsrichter iſt bereits in Vorbereitung. Für die Zeit vom 19. bis 28. Auguſt iſt ein Ruderwarte⸗Lehrgang für das Frauenrudern in Pichelsdorf vorgeſehen. Nach dieſen Ausführungen kamen dann eine ganze Reihe von intereſſanten Vorträgen zur Durch⸗ führung, denen ſich teilweiſe lebhafte Aus⸗ ſprachen anſchloſſen. So ſprach Frau Clos (Kaſſel) über„Stilſchnellrudern“, Frau Haack (Frankfurt a..) über„Das Rennrudern der Frau“, Frl. Kariſch(Leipzig) über„Das Problem der Frauenriege bei den Männer⸗ rudervereinen“, Frl. Dr. Barrelet(Ham⸗ burg) über das„Dietweſen“, Frau Lotte Stil⸗ ler(Berlin) über„Werbung und Propa⸗ ganda“, Frl. Dr. Sternberg(Berlin) und Frl. Dr. Güſſow(Potsdam) über„Geſunde Frau durch Leibesübungen“ bzw.„Arbeitsgebiet des Frauenausſchuſſes im Reichsbund für Lei⸗ besübungen“. Ein Lichtbilder⸗ und Filmvor⸗ trag beſchloß die Tagung. Aus dem Schwimmer⸗Lager Länderkampf gegen Südſlawien in Hofen a. N. Württembergs Schwimmer werden im Som⸗ mer d. J. einige größere Veranſtaltungen aus⸗ richten, darunter auch den Länderkampf gegen Südſlawien, der im neuen Sportbad am Stauſee in Hofen am Reckar ſtattfinden ſoll. Die Südſlawen haben bereits ihre grundſätz⸗ liche Zuſage gegeben und als Termin einen Sonntag in der zweiten Juli⸗Hälfte vorge⸗ ſchlagen. Waſſerball⸗Uebungsſpiele Die beſten ſüddeutſchen Waſſerballſpieler, die bekanntlich zu einer Trainingsgemeinſchaft zuſammengefaßt ſind, werden ſich am kommen⸗ den Sonntag, 13. Januar, in Nürnberg zu einigen Uebungsſpielen treffen. Dabei ſoll die ſüddeutſche Gebietsmannſchaft gegen eine bayeriſche Auswahl ſpielen. Am 20. Januar wird dann die ſüddeutſche Mannſchaft im Rahmen der Stuttgarter Olympia⸗Prüfungs⸗ kämpfe gegen eine württembergiſche Gau⸗ mannſchaft ſpielen. Süddeutſche Olympia⸗Prüfungskämpfe Im Heslacher Stadtbad in Stuttgart werden am Sonntag, 20. Januar, die Olym⸗ pia⸗Prüfungskämpfe des Gebietes Süd im Deutſchen Schwimmverband ſtattfinden. Es treffen ſich hier die beſten Schwimmer der Gaue Nordheſſen, Südweſt, Baden, Württem⸗ berg und Bayern. Die Veranſtaltung dürfte alſo die bedeutendſte Süddeutſchlands in die⸗ ſem Frühjahr werden. Württembergs Schwimmer veranſtalten dann ihre nächſten Gau⸗Olympia⸗Prüfungskämpfe am 24. April in Reutlingen. Urſprüng⸗ lich war Heilbronn als Austragungsort vor⸗ geſehen, aber man entſchloß ſich zu einer Ver⸗ legung, da Reutlingen neben Stuttgart die einzige Schwimmbahn Württembergs mit vor⸗ geſchriebenen Maßen hat. Hanni Hölzner ſchwamm Weltrekord Bei den Olympia⸗Prüfungskämpfen in Plauen ſtellte die bekannte Schwimmerin Hanni Hölzner einen neuen Weltrekord auf. Sie verbeſſerte über 200⸗Pards⸗Bruſt die bisherige Beſtleiſtung der Dänin Elſe Ja⸗ cobſen von:49,5 auf:48,4 Minuten. Ueber 100jDards⸗Freiſtil war die Dresdnerin Lütz⸗ ner in:10,0 Minuten vor Sprößig(Dres⸗ den) in:10,8 Minuten, während Hanni Hölz⸗ ner das Nachwuchsſchwimmen oewann, Der Bob⸗Verband hat gemeldet Bald nach Beendigung der deutſchen Winter⸗ ſportmeiſterſchaften in Garmiſch⸗Partenkirchen ſteht dem Deutſchen Bob⸗Verband eine große Aufgabe bevor, nämlich die Verteidigung der Vierer⸗Bob⸗Weltmeiſterſchaft am 14. und 15. Fe⸗ bruar in St. Moritz. Für die Titelkämpfe hat der DBV bereits zwei oder drei Schlitten ge⸗ meldet, deren Beſatzung erſt nach den deutſchen Meiſterſchaften bekanntgegeben werden kann. Die deutſchen Bobfahrer werden ſich nicht nur an den Weltmeiſterſchaften beteiligen, ſondern auch noch an den Rennen um den Martineau⸗ Pokal am 7. und 8. Februar, am St. Moritzer Bob⸗Derby am 11. und 12. Februar und an evtl. anderen Rennen teilnehmen. Bei den Zweier⸗Bob⸗Weltmeiſterſchaften am 2. und 3. Februar in Igls(Innsbruck) wird der Deutſche Bob⸗Verband nicht vertreten ſein. Die Fis⸗Rennen Bisher acht Nationen in Mürren Die Wettläufe des Internationalen Skiver⸗ bandes werden bekanntlich in dieſem Jahre ge⸗ trennt ausgetragen, und zwar finden die Fis⸗ Rennen in den ſogenannten nordiſchen Wettbe⸗ werben(Langlauf, Sprunglauf, Dauerlauf) in der Hohen Tatra und die Fis⸗Rennen in Ab⸗ fahrt und Slalom in Mürren in der Schweiz ſtatt. Während für die Rennen in der Hohen Tatra bereits 15 Nationen ihre Beteiligung zu⸗ WwWo. 1— geſagt haben, liegen für die vom Skiklub von Großbritannien in Mürren durchzuführenden Abfahrt⸗ und Slalomrennen(22.—25. Februar), bisher erſt die Anmeldungen von acht Natio⸗ nen vor. Neben Deutſchland ſind dies Oeſterreich, die Schweiz, Vereinigte Staaten von Nordamerila, Frankreich, Rumänien, Eng⸗ land und Italien. Die Vorbereitungen in Mür⸗ ren ſind bereits in vollem Gange und in den letzten Tagen wurden verſchiedene für die Rennſtrecken in Frage kommenden Geländeteile beſichtigt. Die offiziellen Rennſtrecken werden entſprechend den Fis⸗Beſtimmungen erſt 24 Stunden vor Beginn der Rennen bekanntge⸗ geben. Fußball mit zwei Schiedsrichtern In Cheſter wurde am Samstag anläßlich des Amateurtreffens Nordengland— Südengland, das der Norden 311 gewann, die Spielleitung mit zwei Schiedsrichtern offi⸗ ziell ausprobiert. Der Verlauf des Spieles brachte es jedoch mit ſich, daß der Ball meiſt in der Feldmitte rollte, ſodaß beide Schiedsrichter, abwechſelnd oder miteinander auf der Mittel⸗ linie ſtehend, pfiffen und Konfuſion anrichteten. Vermutlich wird von einem zweiten offiziellen Verſuch abgeſehen. Vf N⸗Sonderzug nach Karlsruhe Anläßlich des entſcheidenden Meiſterſchafts⸗ ſpiels gegen den derzeitigen Tabellenführer FC. Phönix Karlsruhe führt der Verein für Raſenſpiele E. V. Mannheim einen Son⸗ derzug durch. Der Fahrpreis beträgt pro Perſon 2 Mark. Anmeldungen nimmt das Büro des Verkehrsvereins, Mannheim, N 2, 4, ſchon jetzt entgegen. Die Anmeldungen ſelbſt müſſen bis ſpäteſtens kommenden Donnerstag, den 10. Januar 1935, vollzogen ſein. Der Sonderzug wird am 13. Januar 1935 ab Mannheim⸗Hauptbahnhof um zirka 12 Uhr fah⸗ ren. Rückfahrt ab Karlsruhe um zirka 19.30 Uhr; Ankunft in Mannheim um zirka 20.20 Uhr. Die genaue Abfahrtszeit wird allen Intereſ⸗ ſenten bei Abgabe der Kartenbeſtellung im Büro des Verkehrsvereins bekanntgegeben. Hamburg erhält die größte Sporthalle der Welt Die Entſcheidung über den Austragungsort des Weltmeiſterſchafts⸗Ausſcheidungskampfes zwiſchen Max Schmeling und dem Ameri⸗ kaner Steve Hamas iſt jetzt gefallen. Die Be⸗ gegnung wird am 10. März in Hamburg ſtattfinden. Senat und Reichsſtatthalter von Hamburg haben in einer Sitzung beſchloſſen, die große Rothenburgsorter⸗Halle zu einer rieſigen Sporr⸗ halle ausbauen zu laſſen, die mit einem Faſ⸗ ſungsvermögen von 25000 Perſonen die größte Sporthalle der Welt ſein wird. Der Hamburger Senat übernimmt den Ausbau und führt ihn auch durch. Zugleich mit dieſer Meldung wird aus USA gemeldet, daß Hamas' Manager jetzt ein Ange⸗ bot aus England zu einem Kampf ſeines Schützlings mit Jack Peterſen anfangs Februar in London erhalten hat. Es wird ihm die gleiche Börſe(25 000 Dollar) geboten, wie für den Kampf mit Schmeling. Die Ameritaner ſtehen einem Kampf mit Peterſen nicht unſym⸗ pathiſch gegenüber, aber man möchte mit Rück⸗ ſicht auf den Hamburger Kampf erſt nach dem 10. März in London boxen. Hanni Hölzner verbeſſerte beim Olympia⸗Prü⸗ fungsſchwimmen in ihrer F Plauen die Weltbeſtleiſtung im 200⸗Hards⸗Bruſtſchwim⸗ men um 1,1 Sekunden auf:48,4. Den bis⸗ herigen Rekord hielt die Dänin Elſe Jacobſen mit:49,5 Minuten. — — —— Zahrgang 5— A Nr. 13— Seite 8 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Dienstag, 8. Januar 1935 ——— 25. Fortſetzung Scharnweber trug ein paar Zentnerſäcke auf den Wagen und freute ſich, wiedergewonnene Kräfte in Armen und Schultern zu fühlen. Dann beſchrieb ihnen die Brinkmannſche den Weg zu Pape⸗Nolte; der ſitze ſchwer im Druck und müſſe losſchlagen, was er losſchlagen könnte; da werde ſich die Anfahrt lohnen; ſie ſollten aber nicht mit dem Alten verhandeln, ſondern nach Minna fragen. Pape⸗Nolte wohnte den Brink hinab zwiſchen Gärten und Hecken durch. Es war ein mitt⸗ lerer Hof, wie es ſchien, aber ſchlecht gehalten. Ein Leiterwagen ſtand quer vor, dem ein Rad und die eine Leiter fehlte. Der Rüde, der neben dem Haustor angekettet war, kläffte heiſer und war ſchlecht im Fleiſch. Roſine konnte nicht an dem giftigen Tier vorbei auf die Deel gelan⸗ gen und mußte geraume Weile warten, bis ein ältlicher Mann um die Hausecke geſchlottert kam. Pape⸗Nolte fehlten etliche Knöpfe an der Weſte, und die Hoſe ſaß unordentlich um den Leib herum. Seine grauen Augen ſchwammen in Waſſer, und das Weiße darin war blutunter⸗ laufen. Die mageren, ſchmutzigen Hände zitter⸗ ten unaufhörlich, und wenn er ſprach, wurde er durch einen krampfigen Schlucken oft unter⸗ brochen. Es war erſichtlich, warum Pape um jeden Preis verkaufen mußte. Roſine in ihrem Sauberkeitsbedürfnis war ſchon im Schwunge, unverrichteter Sache umzu⸗ kehren, aber Scharnweber mengte ſich ein und fragte nach Speiſekartoffeln. Indes war aus dem Bauern nicht klug zu werden; es ſeien zwar welche da, aber ob Minna davon verkau⸗ fen wollte, das wiſſe er nicht, das ſei Minna ihre Sache. Die beiden Einkäufer ſaßen ſchon wieder auf dem Wagen, da kam vom Dorf ein Mädchen her, ſchob ſich zwiſchen Wagen und Hecke durch und fragte, was man wolle. Der Alte, der bis ans Zauntor geſchlichen war, gab der Tochter Auskunft. Sie ſagte, ja, es wären noch meh⸗ rere Zentner da, und ſchickte den Vater mit einem entſchiedenen Blick ins Haus; dann ent⸗ ſchuldigte ſie ihn:„Er weiß nicht mehr ſo recht mit ſich Beſcheid. Es geht ihm ſchon lange nicht mehr gut.“ Dann ging ſie mit Scharnweber in die Kar⸗ toffelkammer, hielt ihm die Säcke auf, während er einſchüttete, und ſetzte die Gewichte auf die Waage. Scharnweber hatte in der halbdunklen Kammer eben Licht genug, das Mädchen zu be⸗ ſehen. Sie war groß, blond und ſchmal von Geſicht und Leib. Ihre Stirn war hoch, und die Augen lagen etwas tiefer als ſonſt bei Wei⸗ bern hinter den Brauen. Ihre Züge waren freudlos, und ſie verlor kein heiteres Wort bei dem Geſchäfte. Trotzdem ſie kaum zwanzig Jahre alt ſein konnte, waren ihre Hände arg zerarbeitete Zeugen der Mühſal. Erſt als Scharnweber den letzten Sack zuband, fragte ſie, nach der Art der Weſtfalen das Ihr in der An⸗ rede anwendend:„Ihr ſeid vom Sanatorium? Wenn Ihr Eier braucht oder Gemüſe— ſelber hinüberkommen kann ich nicht, aber ich ſchicke ſie durch Volkenings Heinrich.“ Scharnweber empfahl ihr, ſich an die Wirtin Roſine ſelber zu wenden, und die verhieß denn, ſie wollte zuſehen, was ſich machen ließe, rech⸗ nete ab, und die beiden aus dem Hauſe Grot⸗ zenbach fuhren weiter. Scharnweber meinte, man ſolle dem Mädchen helfen, ſeine Ware los⸗ zuwerden; es ſcheine ſchlecht um den Hof zu ſtehen. „Jawohl, der Bauer ſäuft, das ſieht man. Aber ob da noch zu helfen iſt?“ und dann knüpfte Roſine an das abgebrochene Geſpräch von der Herfahrt an und ſagte in ihrer ſchrof⸗ fen Art:„Ihr Männer überhebt euch alle, aber bei Ihnen kommt noch etwas hinzu.“ „Und das wäre?“ „Sie erkennen uns Frauen überhaupt nicht an; Sie laſſen uns merken, daß Ihnen unſer Vorhandenſein gleichgültig iſt, daß Sie ſich auch ohne uns in der Welt einzurichten wüßten.“ Scharnweber ſah nachdenklich vor ſich hin; dann fragte er:„Kann Sie das kränken? Sind Sie ſo wenig Ihres Eigenwertes ſicher, daß Sie ſich durch den Mann anerkannt und be⸗ ſtätigt fühlen müſſen?“ Roſine zog die Stirn kraus und war einen Augenblick voll ärgerlicher Verlegenheit, wie ſie dieſer Frage begegnen ſollte.„Würden Sie nicht als Mann“, erwiderte ſie ſchließlich, „ebenſo empfinden, wenn Sie auf eine Frau von Ihrer Haltung träfen, ich meine auf eine, die Sie fühlen läßt, daß ihr Männer ebenſogut nicht da zu ſein brauchet?“ „Dieſe Frau glaubte ich bisher in Ihnen ge⸗ troffen zu haben. Sie haben mir aber nunmehr bewieſen, daß ich mich in Ihnen getäuſcht habe. Auch Sie machen ſich vom Manne und ſeiner Anerkennung abhängig; Sie ſuchen nur darüber hinwegzutäuſchen. Warum Sie das tun, be⸗ greife ich nicht, auch nicht, warum Sie ſich mir verraten.“ Die Frau ſtieß böſe zwiſchen den Zähnen her⸗ * JAl . ooοι, e. ———— — vor:„Es reut mich ſchon, dies Geſpräch mit Ihnen begonnen zu haben.“ „Wiederum frage ich, warum Sie das reut. Ich ſtöre geſtern, heute und morgen Ihre Kreiſe nicht. Dieſe ganze Welt des Hauſes Grotzen⸗ bach iſt mir fremd und wird es bleiben, alſo werde ich über kurz oder lang von hier ſcheiden, ohne eine Spur meines Daſeins zu hinter⸗ laſſen.“ „Es bleibt, daß ich mich vor Ihnen entblößt habe.“ „Unabſichtlich, und ich werde es zu vergeſſen ſuchen.“ Da geſchah etwas ſchwer Deutbares. Die ſtrenge Roſine ſah den Mann neben ſich an wie ein unverhofftes Wunder, ſchlug die Hände vors Geſicht und ſchluchzte ein einziges Mal kurz und leiſe auf. Dann fuhren ſie bei der Küche des Sanatoriums vor. Von Stund an trafen ſich die Oberin und der Gärtner freundlich und offen. Zwar brachte Roſine das Geſpräch nie wieder auf die Fahrt nach Lütgenbremen, und Scharnweber achtete ihr Schweigen, aber ſie wechſelten hie und da ein gutgemeintes Wort, und Roſine vermied es nicht mehr, ſelber den Mann aufzuſuchen, ſtatt ihm eine Helferin zu ſchicken. Und ſo fiel es auch Scharnweber nicht ſchwer, ſie zu bitten, ſich einmal ſeines abgetragenen Zeugs anzu⸗ nehmen und ihm bei etwas Wäſche zur Hand zu gehen, denn er emp⸗ fand das Bedürfnis, etwas anſehnlicher auf⸗ zutreten. Sie war ihm ohne Worte behilflich. Lütgenbremen Er ging nämlich ſchon am nächſten Sonntag nach Lütgenbremen hinüber und ſchnurſtracks in die Kirche, nicht aus einem übermächtigen religiöſen Bedürfnis heraus, ſondern weil er Minna Pape⸗Nolte wiederzuſehen hoffte. Er ſetzte ſich auf die letzte Bank im Schiff, aber nicht aus Beſcheidenheit, vielmehr weil er ſo die kommenden Gäſte Gottes am beſten im Auge halten konnte. Deshalb war er auch zei⸗ tig zur Stelle, während die Kirchgänger noch draußen auf dem Friedhof herumſtanden, ein paar karge Worte wechſelten und ein Familien⸗ grab beſuchten. So war es der Brauch des Landes. Erſt beim letzten Läuten ſchob ſich die Schar der Männer vor die Südpforte, die der Frauen auf die Weſtſeite zuſammen und drängte in die kühle Halle. Aber Minna Pape⸗ Nolte war nicht unter den Frauen, ſowenig wie ihr Vater unter den Männern. Infolgedeſſen blieb Scharnweber nichts übrig, als auf die Predigt zu hören; es war nicht viel auszuſetzen, aber auch nichts Beſon⸗ deres zu loben an ihr. Der Pfarrer ſchnitt ſeinen Bauern ein durchbackenes, aber etwas trockenes Roggenbrot vor, fiel manchmal in das ortsübliche Platt, machte, als er die rechte Länge von dreiviertel Stunden erreicht hatte, etwas unvermittelt Schluß und überließ es dem Poſaunenchor, den Sonntag Kantate kräftig anzublaſen. Die Blechmuſik machte auch ihre Sache ordentlich, minder fein als kräftig, und ſomit nahm der Morgen ein gutes Ende. Scharnweber beeilte ſich, vor der großen Schar das Freie zu gewinnen, denn ihm lag nichts daran, von aller Augen beneugiert zu werden; aber als er eben zur Pforte heraus⸗ trat, ſtand da ſchon der Paſtor, und der hielt ihn feſt. Lindenſchmitt war ein Mann um die Fünf⸗ der Beſchaffung von zig, ſtak in einem blonden Vollbart und trug eine goldene Brille auf der langen, ſchmalen Naſe. Um dieſe Naſe ſaß ein handfeſter Hu⸗ mor. Er redete Scharnweber ſogleich mit dem Geſtändnis an, daß er von einem Gemeinde⸗ mitgliede ſchon vor Beginn des Gottesdienſtes ſei darauf aufmerkſam gemacht worden, es ſei einer von den Grotzenbachiſchen in der Kirche, ein rarer Fall, und da habe er ihn aufs Korn genommen und ſich vorgeſetzt, ihn zu ſtellen. „Denn“, meinte Lindenſchmitt,„eine ſeltene Ehre ſoll man wohl in acht nehmen, und die Stelle, wo Sie herkommen, die iſt uns wenig gewogen. Zwar rächen ſich unſere Bauern durch allerlei faule Witze über Ihr Sana⸗ torium, aber dahinter lauern doch Gefühle an⸗ derer Art. Was Sommerfriſchler ſind, das weiß man wohl und zieht ſeinen Nutzen dar⸗ aus, wie aus dem Gras, das auf den Wegen wächſt, ohne daß man's zu ſäen und zu dün⸗ gen braucht. Aber Ihre Gäſte da drüben mit ihrer abſonderlichen Lebensweiſe, der afterreli⸗ giöſe Hokuspokus, womit Ihr Hausherr uns Paſtoren ins Handwerk pfuſcht, und noch ſo mancherlei Wunderliches, ſo was läßt ſich der Bauer nicht entgehn. Wenn man Ihrem Mei⸗ ſter den Prozeß wegen Zauberei machte, meine Bauern würden das durchaus in der Ordnung finden und gern das Brennholz da⸗ zu karren.“ Er beobachtete bei ſeinen ſcherzhaften Wor⸗ ten die Miene des Gaſtes und zeigte ſich be⸗ friedigt, als Scharnweber herzlich lachte. „Aber wir wollen hier nicht den Gaffern zu einer Augenweide herumſtehn“, fuhr der Pa⸗ ſtor fort,„wenn Sie Luſt und Zeit haben, be⸗ ſuchen Sie mich mal in meiner Pfarre, denn wenn ich Sie als mein Gemeindekind drüben“, er deutete nach dem Harrl,„heimſuchte, ich weiß nicht, ob ich Ihnen damit einen Gefallen täte. Es ſollte mich freuen! Guten Morgen... Sie heißen Scharnweber, nicht wahr? Alſo guten Morgen, Herr Scharnweber!“— (Fortſetzung folgt.) Blanchard, der Bezwinger des Aermelkanals Vor 150 Jahren überklog Blanchard zum erſten male mit einem Cuftballon den Rermelkanal In einer Nummer der Zeitſchrift für Luft⸗ ſchiffahrt vom Jahre 1889 erſchien ein ſehr in⸗ tereſſanter Aufſatz, der einen Ballonaufſtieg des berühmten franzöſiſchen Luftſchiffers Blanchard ſchildert. Es heißt in dieſem ſpannenden Be⸗ richt:„Auf dem großen Exerzierplatz vor dem Brandenburger Tor(es war am 27. September 1788) erhob ſich ein Rieſenſaal, in dem der Ballon war; ringsum waren Plätze für 4000 Zuſchauer abgegrenzt. Für den Hof war eine beſondere Loge vorhanden. Dieſe Schaubühne war von ungeheuer großen Jagdnetzen um⸗ ſpannt, welche von einem großen Aufgebot Sol⸗ daten Tag und Nacht bewacht wurden. Die Po⸗ lizei hatte beſonders ſtrenge Vorſichtsmaßregeln getroffen. Obwohl der Aufſtieg Blanchards erſt für 3 Uhr angeſetzt war, erſchien ſchon um.15 Uhr der König auf dem Platz, bald darauf die Königin, die Prinzen und der geſamte Hofſtaat. Zur feſtgeſetzten Stunde machte Blanchard mit Hilfe einer Maſchine an der einen Seite des Saales eine Oeffnung von 36 Fuß und der Ballon ſchwebte ins Freie, bejubelt von der vieltauſendköpfigen Menſchenmenge.— Gleich darauf fuhr das Luftſchiff wohlgemut in die Luft empor. Als ſich Blanchard etwa 3000 Fuß erhoben hatte, ließ er einen Fallſchirm herunter, woran ein Korb mit zwei kleinen Hunden be⸗ feſtigt war. Dieſer ſenkte ſich langſam und kam, ohne daß die Hunde eine Beſchädigung erlitten hatten, in der Gegend des Geſundbrunnens zur Erde. Blanchard ſtieg hierauf bis zu einer Höhe von 5764 Fuß empor und kam in der Gegend des Dorfes Buchholz wieder zur Erde. Unzäh⸗ lige Perſonen waren ihm dorthin nachgeeilt. Eine mit ſechs Pferden beſpannte königliche Chaiſe war auch bald zur Stelle und brachte den Luft⸗ ſchiffer in einem wahren Triumphzug nach dem National⸗Theater, wo auch des Königs Befehl neben der königlichen Loge eine ſolche für Blan⸗ chard reſerviert war. Dieſer wurde bei ſeinem Erſcheinen vom Publikum mit jubelndem Bei⸗ fall begrüßt.“ Der Flug über den Aermelkanal Dieſer ſagenhafte Blanchard, der in allen Län⸗ dern Europas die ſenſationellſten Ballonauf⸗ ſtiege unternahm und mit Geſchenken und Aus⸗ zeichnungen geradezu überſchüttet wurde, war viele Jahre hindurch der umjubeltſte und ge⸗ feiertſte Luftſchiffer ſeiner Zeit. Ueberall, wo er mit ſeinem liebenswürdigen, unwiderſteh⸗ lichen Lächeln zu einem neuen Flug in ſeinen Ballon ſtieg, gerieten die Menſchen vor Begei⸗ ſterung aus dem Häuschen. Unüberſehbare Zuſchauermaſſen füllten den Platz, wenn der be⸗ rühmte Johann Peter Blanchard ſeine waghal⸗ ſigen Flüge vorführte. Der Flug jedoch, der ſeinen Namen mit einem Schlag über die ganze Welt trug, war die erſte Ueberquerung des Aermelkanals von England nach Frankreich. Blanchard, urſprünglich ein kleiner, unbekannter Mechaniker, der eine ſchmächtige Geſtalt beſaß und nur hundertzehn Pfund wog, hatte ſchon lange dieſen kühnen Gedanken mit ſich herumgetragen. Am 7. Ja⸗ nuar 1785 war endlich der langerſehnte, große Augenblick gekommen: Blanchard war entſchloſ⸗ ſen, in Begleitung des Engländers Dr. Jeffries den ſenſationellen Verſuch zu wagen. Alle Vor⸗ bereitungen waren ſchon getroffen. Der Auf⸗ ſtiegsort war der Rand des ſchroffen Felſens bei Dover. In dem Bericht eines Augenzeugen heißt es: „Um 1 Uhr war alles zum Aufſtieg bereit. Blanchard und ſein Begleiter Dr. Jeffries hat⸗ ten ihre Sitze eingenommen. Mit größter Kalt⸗ blütigkeit und weithin ſchallender Stimme be⸗ fahl nun Blanchard, die letzten Stränge zu lö⸗ ſen. Unmittelbar vor der Auffahrt herrſchte unter den Zuſchauern die größte Stille, aber Der Schäfflertanz, ein alter Volksbrauch, der ſeit dem Münchener Peſtjahr alle ſieben Jahre ſtattfindet, wurde zum erſtenmal öffentlich vor dem Palais des Reichsſtatthalters aufgeführt. Miniſterpräſident Siebert, General Ritter von Epp und der bei ihm weilende Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner ſahen dem Schauſpiel mit großem Intereſſe zu. kaum erhob ſich der Ballon in die Luft, da er⸗ tönte ein ungeheures Freudengeſchrei und man überließ ſich den törichteſten Ausbrüchen eines unbeſchreiblichen Jubels. Es war ein groß⸗ artiger und überwältigender Anblick, den ſtolzen Luftballon majeſtätiſch über die unermeßliche Meeresfläche dahinſchweben zu ſehen. Blan⸗ chard blickte nun auf die frohlockenden, Zu⸗ ſchauer zurück und grüßte mit einer Fahne. Wir verloren den Ballon ſchon faſt aus dem Geſicht, als wir ihn plötzlich ſinken ſahen. Uns ſchau⸗ derte vor dem Gedanken an das bevorſtehende Unglück, aber alsbald erhob ſich der Ballon wie⸗ der in die Lüfte und trieb mit größter Schnel⸗ ligkeit fort.“ Blanchards Unternehmen war von außeror⸗ dentlichem Glück begünſtigt. Drei Stunden lang wehte der Wind in der Richtung von England nach Frankreich, aber es war trotzdem ein höchſt gefahrvoller Flug, der beinahe einen tragiſchen Ausgang genommen hätte: immer wieder drohte der Ballon von den Meeresfluten ver⸗ ſchlungen zu werden. Blanchard war gezwun⸗ gen, alles, was nicht niet⸗ und nagelfeſt war, ſchleunigſt über Bord zu werfen. Inſtrumente, Proviant, ja ſelbſt die überflüſſigen Kleidungs⸗ ſtücke wanderten ins Meer. Von Zeit zu Zeit hob ſich der Ballon ruckweiſe wieder in die Luft, aber bald begann er raſch und unaufhaltſam zu ſinken. Schon erblickten die beiden mutigen Luftſchiffer durch ihr Fernrohr die franzöſiſche Küſte. Die Gondel berührte ſchon die Oberfläche des Meeres. Blanchard unternahm nach einen letzten Verſuch, um den Ballon hochzubekom⸗ men: Steuer, Ruder, Anker und Seile wurden über Bord geſchleudert. Als auch dies nichts half, erbot ſich der Engländer Jeffries, ſelbſt in das Meer zu ſpringen, um auf dieſe Weiſe den Ballon zu entlaſten. Blanchard lehnte je⸗ doch dieſes heroiſche Angebot ab und entſchloß ſich, die Gondel abzuſchneiden. So hingen ſie, erſchöpft, hilfslos, vom Wind immer näher an die franzöſiſche Küſte getrieben, in den Stricken des Ballonnetzes; ſie mußten alle Kraft aufbie⸗ ten, um nicht ins Meer geſchleudert zu werden. Gegen 3 Uhr ſchwebten ſie wohlbehalten über Calais und der Ballon landete in einem Wald auf den Baumkronen. Beiſpielloſer Jubel, un⸗ geheure Begeiſterung. Der Name Blanchard war von dieſer Zeit an in aller Munde. Blanchards Glück und Ende „Blanchard hat in ſeinem ſpäteren Leben noch eine Reihe ſenſationeller Flüge mit größtem Er⸗ folg ausgeführt. Er iſt, wie wir bereits er⸗ wähnt haben, in allen Ländern Europas mit ſeinem Ballon aufgeſtiegen, mehr als einmal auch in den verſchiedenſten deutſchen Städten. Oft ſchwebte er ſelbſt in höchſter Lebensgefahr, aber der Fallſchirm, den er bei ſeinen Flügen immer bei ſich hatte, bewahrte ihn vor ernſt⸗ lichen Unfällen. Während einer ſeiner Veran⸗ ſtaltungen kam es einmal zu einem tragikomi⸗ ſchen Zwiſchenfall. Als der Ballon aus irgend⸗ einem Grunde nicht aufſteigen wollte, mußte Blanchard unter polizeilicher Bedeckung flüch⸗ ten, da er ſonſt von der ſenſationshungrigen Menge gelyncht worden wäre. Im allgemeinen war jedoch ſein Leben ein einziger Triumph⸗ zug. Durch die Ueberfliegung des Aermelkanals hat ſein Name den Klang der Unſterblichkeit er⸗ halten. Eranz Dietrich., 4 Zahrgang ————— Schiffbarn Im Lauf zur Schiffb⸗ Waldshut, gleicher W. werden. 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In einer dieſer Tage in Waldshut abgehal⸗ tenen Verſammlung wurde feſtgeſtellt, daß der Waſſer⸗ weg bis Rheinfelden ſchon ſtark benützt werde, bei dieſem Werk aber das erſte Hindernis liege, das über⸗ wunden werden müſſe, was durch Anlegung eines Seitenkanals leicht durchzuführen wäre. Dadurch würde die ganze Strecke bis Waldshut, von einigen unſchwer zu beſeitigenden Hinderniſſen abgeſehen, frei. Starkes Intereſſe an der Schiffbarmachung zeige na⸗ mentlich auch die ſchweizeriſche Stadt Brugg, da die Weiterführung durch die Aare bis nach Brugg er⸗ wogen werde. Der aufgeſtellte baureife Entwurf für die Geſamtſchiffbarmachung des Rheins von Baſel bis zum Bodenſee ſieht einen Koſtenaufwand von etwa 80 Mill. RM. vor. Aktienbrauerei Ludwigshafen a. Rh. Dividendenwiederaufnahme Die Geſellſchaft, deren Aktienkapital von 1,4 Mill. RM. nunmehr an der Rhein⸗Mainiſchen Börſe zu Frankfurt a. M. Börſennotiz genießen(letzter Kurs geſtr.), weiſt per 30. September 1934 nach 54917 (55 514) RM. Abſchreibungen einſchl. 51 725(57 153) RM. Vortrag einen Reingewinn von 124 832(86 726) RM. aus. Der Generalverſammlung am 19. Januar wird vorgeſchlagen, 20 000(30 000) RM. dem Wert⸗ berichtigungskonto zuzuführen, 10 000(5000) RM. dem Penſions⸗ und Unterſtützungsfonds zuzuweiſen und eine Dividende von 4 Prozent(i. V. 0 Prozent) aus⸗ zuſchütten. 38 832 RM. verbleiben ſodann zum Vor⸗ trag. Nach dem Bericht konnte der Bierausſtoß gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent geſteigert werden(gegen durchſchnittlich nur ea. 7 Prozent bei dem Geſamt⸗ ausſtoß der deutſchen Brauereien), wodurch der An⸗ ſatz 1930/31 wieder erreicht wurde. Der Ausſtoß liegt aber noch 49 Prozent unter der Verkaufsziffer 1928/½29 und ca. 70 Prozent unter der des Jahres 1913/14. Dieſe Steigerung iſt teils auf das infolge der Regie⸗ rungsmaßnahmen erreichte Abſinken der Arbeitslofen⸗ ziffer und die damit verbundene Wirtſchaftsbelebung, teils auf das günſtige Sommerwetter und durch die Geſchäftsausdehnung durch den neuen Brauereiaus⸗ ſchant zurückzuführen. Das Arbeitsbeſchaffungspro⸗ gramm der Reichsregierung wurde weitgehend unter⸗ ſtützt, die Gefolgſchaft wurde in den Wintermonaten ſowie im Sommer während des Ruhens der Mälzerei unvermindert gehalten. Vorſtand und Aufſichtsrat be⸗ zogen 34900(wie i..) RM. Die künftige Entwick⸗ lung hänge von einer Bierpreisſenkung ab, die nur durch eine entſprechende Steuerermäßigung ausgelöſt werden könne. Die Erfolgsrechnung weiſt einerſeits 1,040(0,849) Mill. RM. Erlös aus Bier und ſonſtigen Einnahmen ſowie 0,035(0,008) Mill. RM. aus Zinſen und ſon⸗ ſtigen Kapitalerträgen aus, andererſeits beanſpruchten in Mill. RM. Löhne und Gehälter 0,247(0,214), ſo⸗ ziale Abgaben 0,014(0,011), Abſchreibungen 0,055 (0,056), ſonſtige Abſchreibungen 0,022(0,036), Reichs⸗ und Gemeindebierſteuern 0,315(0,260), Beſitzſteuern 0,073(0,064), ſonſtige Steuern und Abgaben 0,029 (0,024), Betriebs⸗, Verwaltungs⸗ und andere Auf⸗ wendungen 0,246(0,162). Die im Gegenſatz zu anderen Brauereigeſellſchaften weitgehend aufgegliederte Vermögensrechnung zeigt u. a. in Mill. RM. Grundſtücke 0,483(0,488), Braue⸗ rei⸗ und Mälzereigebäude 0,302(0,305), Geſchäfts⸗, Wirtſchafts⸗ und Wohngebände(0,401(0,344)— hier wirkt ſich die Schaffung des eigenen Brauereiausſchan⸗ kes durch einen Zugang von 0,087 aus—, Maſchinen, maſchinelle Anlagen 0,046(0,039), Einrichtung 0,118 (0,058)— hier Zugang 0,086—, Vorräte 0,221(0,131) — ſtark erhöht ſind hierbei insbeſondere Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe von 0,054 auf 0,129—, Hypotheken und Grundſchulden 0,658(0,620), Darlehnsſchuldner 0,244(0,234), Bierſchuldner 0,103(0,106), ſonſtige Schuldner 0,047(0,020), Kaſſe uſw. 0,007(0,017), an⸗ dererſeits Reſerve unv. 0,200, Penſions⸗ und Unter⸗ ſtützungsfonds 0,090(0,085), Wertberichtigungskonto 0,280(0,250), Rückſtellungen 0,036(neu), Hypotheken a) Wirtſchaftsanweſen 0,027(0,034), Warenverbindlich⸗ „Hakenkreuzbanner“ Süddeutſcher Tabakmarkt Im Einſchreibungsgeſchäft des ſüdweſtdeutſchen Ta⸗ bakanbaugebietes iſt augenblicklich völlig Ruhe. Die Wittterung iſt zum Abhängen der Tabake noch nicht geeignet und da auf Grund der beſtehenden Richtlinien des Deutſchen Tabakbauverbandes nur gut abgehängte Ware zum Verkauf gelangen ſoll, wird zugewartet, bis dieſer Tatſache entſprochen werden kann. Es ſteht zum Verkauf noch aus das Zigarrengut aus der Pfalz, dem Bruhrain und Neckargebiet, dem Bühler⸗ tal, Ried und Breisgau. Hat man in ſonſtigen Jah⸗ ren darauf gewartet, daß der Tabak vor dem Ab⸗ hängen gut durchgefroſtet iſt, ſo wird in dieſem Jahr dies nicht verlangt, weil durch die feuchte Witterung der Tabak am Dach hängend ſich ſchon genügend aus⸗ gelaugt hat, ſo daß nur ein rauher Wind notwendig iſt, der ihn trocknet und verkaufsfertig macht. Denn würde Froſt jetzt einſetzen, dann würde ja die Feuch⸗ tigkeit im Tabak mitgefrieren und dies iſt dieſes Jahr nicht notwendig. In der Zwiſchenzeit befinden ſich die verwogenen Tabake in den einzelnen Fabrikationsſtätten in der Fermentation. Wie man hört, machen ſich die Tabake ſehr gut und fermentieren ſich zu ihrem Vorteil. Es kann wohl vorkommen, daß feucht hereingekommenes Material ſich etwas drückt, aber dies iſt relativ ſelten, die Tabake ſind leicht, bekommen in der Fermentation eine ſchöne kaſtanienbraune Farbe und gehen im Brand vorwärts; auch die Blattigkeit iſt vielverſpre⸗ chend, denn das Material fällt im allgemeinen gut keiten 0,033(0,030), Kautionen, Einlagen uſw. 0,140 (0,113), noch nicht fällige Steuern und Abgaben 0,098 (0,077), Bankſchulden 0,186(0,041). Berliner Börse Die Börſe eröffnete zunächſt bei uneinheitlicher Kursgeſtaltung. Nachdem ein gewiſſer Höhepunkt er⸗ reicht worden war, machte ſich etwas Glattſtellungs⸗ bedürfnis bemerkbar, zumal auch am Rentenmarkt un⸗ verkennbar eine Atempauſe eingetreten iſt. Indeſſen dürfte die Zurückhaltung namentlich am Pfandbrief⸗ markt nur vorübergehender Natur ſein; Angeſichts der Ankündigung 4½proz. Emiſſionen, mit denen nun auch andere Bodenkreditinſtitute der Hamburger Hypo⸗ thekenbank folgen, iſt das Intereſſe zwiſchen den alten 6proz. und den zu erwartenden neuen Pfandbriefen etwas geteilt, da der niedrige Zeichnungskurs der Letzt⸗ genannten einen ſtarken Anreiz bietet. Das Kurs⸗ niveau blieb aber am Rentenmarkt gut behauptet, nur in Kommunalumſchuldungsanleihe war nach der vor⸗ angegangenen Abſchwächung an der Frankfurter Abendbörſe der Kurs etwa 30 Pfg. unter der letzten Berliner Notierung. Zinsvergütungsſcheine wurden unverändert gehandelt, ſpäte Reichsſchuldbuchforde⸗ rungen lagen ſogar ½ Prozent über Vortag. Altbeſitz⸗ anleihe büßten bei kleinen Umſätzen ½ Prozent ein. Die Stille am Rentenmarkt beeinflußte auch den Aktienmarkt, an dem leichte Rückgänge überwogen. Am Montanmarkt fielen insbeſondere Rheinſtahl mit einer Einbuße von 2½ Prözent auf, was indeſſen auf Poſitionslöfungen zurückzuführen iſt. Stolberger Zint und Harpener notierten je ½ Prozent niedriger, da⸗ gegen lagen Schleſ. Zink 1½ Prozent höher. Meiſt nachgebend waren auch Braunkohlenaktien angeſichts des bisher ſchwachen Hausbrandabſatzes, ſo verloren Rhein. Braunkohlen 2, Leopoldgrube 1½ und Bubiag 1 Prozent. Von chemiſchen Werten waren Farben ½ Prozent feſter, wobei man auf den erhöhten Stick⸗ ſtoffabruf im Dezember und die Erneuerung des Treibſtoffkartells verwies. Gut behauptet und eher feſter lagen Elektrowerte. Bekula zogen um/ Proz., Licht u. Kraft um /8, Lahmeyer ſogar um 3 Prozent an, während Elektro⸗Schleſien mit minus 1¼ und Lie⸗ ferungen mit minus/ Prozent zu den Ausnahmen gehörten. Autowerte gaben bis zu 1 Prozent nach, Maſchinenfabriken zeigten keine einheitliche Entwick⸗ lung. Indeſſen gingen die Schwankungen kaum über ½ Prozent hinaus. Von Bauwerten waren Julius Berger auf Gewinnmitnahmen 2½ Prozent niedriger. Lebhaftere Nachfrage beſtand für Kunſtſeideaktien, ins⸗ beſondere für Bemberg, die 1½ Prozent höher notier⸗ ten. Sonſt waren von Textilwerten noch Stöhr 29% feſter. Von ſonſtigen Induſtriepapieren ſind Südd. Zucker mit minus 4 Prozent zu erwähnen. Von Schiffahrtsaktien fallen Nordd. Lloyd und Hapag mit auseinander. Sandblatt der letzten Ernte hat ſeine Fermentation hinter ſich und ſitzt auf Kühlbänken. Insbeſondere wird lobend die Qualität des Sand⸗ blattes des badiſchen Oberlandes hervorgehoben, das ſich ausgezeichnet für Zigarrenumblatt eignet. Zu gleicher Zeit ſetzt in größerem Umfang das Zweithandgeſchäft ein. Sehr anſehnliche Partien ſind vom Handel an die verarbeitende Induſtrie beſtellt bei feſter Preisgeſtaltung. Das Verwiegungsgeſchäft brachte zum Teil einzelnen Pflanzerfachſchaften ſehr ſchöne Zuſchläge. Die vom Reichstabakforſchungsinſtitut in allen deut⸗ ſchen Tabakanbaugebieten im Freiland vorgenomme⸗ nen Zigarettentabakverſuche kommen in dieſen Tagen nach Forchheim, es ſind ca. 500 Zentner und werden dort gelagert und fermentiert. Das der Vollendung entgegengehende technologiſche Inſtitut des Reichs⸗ tabakforſchungsinſtituts wird ſich dieſen Verſuchs⸗ tabaken mit beſonderer Sorgfalt widmen. Neue Einſchreibungstermine ſind noch nicht bekannt⸗ gegeben. Wie eingangs dargetan, hängen dieſe eng zuſammen mit dem weiteren Witterungsablauf. Hier⸗ über wird ſeinerzeit zu berichten ſein. Ende Dezember fand im Tabakanhangebiet Schwedt eine Einſchreibung ſtatt, bei der 30 000 Ztr. Haupt⸗ gut, darunter ca. 7000 Zentner helles Schneidegut, verkauft wurden. Die Qualität des angebotenen Ma⸗ terials brachte eine rege Verkaufstätigkeit mit ſich bei guter Preisgeſtaltung(55.— bis 70.— RM.). — Steigerungen von/ bzw. ¼ Prozent auf, da angeb⸗ lich von Hamburger Seite größere Nachfrage beſteht. Reichsbankanteile ſetzten/ Prozent niedriger ein. Rhein-Mainische Mittagbörse Tendenz: uneinheitlich. Nach der anhaltenden Aufwärtsbewegung ſeit Be⸗ ginn des neuen Jahres iſt an der heutigen Börſe eine gewiſſe Atempauſe eingetreten. Seitens der Kundſchaft lagen nur noch in kleinem Umfange Aufträge vor, während die Kuliſſe zumeiſt zu einigen Glattſtellungen ſchritt. Der Grundton blieb aber durchaus freundlich und zuverſichtlich und lediglich der geringere Geſchäfts⸗ umfang führte an verſchiedenen Marktgebieten zu et⸗ was ſtärteren Rückgängen. Andererſeits erhielt ſich für Spezialwerte einige Nachfrage, ſo daß die Kurs⸗ geſtaltung etwas uneinheitlich war. Beſonders am Rentenmarkt iſt die Umſatztätigkeit ſtark zurückgegan⸗ gen und die Kurſe der variabel gehandelten Werte bröckelten zumeiſt weiter etwas ab. So gaben Alt⸗ beſitz/ Prozent, Kommunal⸗Umſchuldung 0,20 Proz., Zinsvergütungsſcheine 0,10 Prozent und Stahlverein⸗ bonds ½ Prozent nach. Dagegen erhielt ſich für Reichsbahn⸗VA. die Nachfrage zu 115/(plus ½%). Am Aktienmarkt hielten ſich die Abweichungen nach beiden Seiten meiſt innerhalb eines Prozentes. J. G. Farbeninduſtrie blieben von dem erhöhten Stickſtoff⸗ abſatz im Dezember faſt unberührt und gaben um / Prozent nach. Deutſche Erdöl gingen um 1½% zurück. Montanaktien notierten überwiegend bis zu 1 Prozent leichter, ſtärker ermäßigt waren Rheinſtahl mit minus 2½ Prozent. Von Elektroattien eröͤffneten AEc ½ Prozent und Schuckert ½ Prozent niedriger, dagegen gewannen Lahmeyer 2 Prozent, Siemens / Prozent und Geſfürel/ Prozent. Schiffahrts⸗ aktien waren gefragt und bis ½ Proz. feſter. Außer⸗ dem zogen Bemberg 1½ Prozent, Aku ½ Prozent, Conti Gummi 1 Prozent und Moenus Maſchinen 1 Prozent an, dagegen gingen Reichsbankanteile um / Prozent und Daimler um ½ Prozent zurück. Im Verlaufe wurde die Haltung wieder feſter. Das Geſchäft nahm infolge einiger Kauforders der Kundſchaft wieder zu, zumal auch die Kuliſſe wieder kleine Rückkäufe vornahm. Im Durchſchnitt ergaben ſich Beſſerungen von—¼ Prozent, ſo bei Farben⸗ induſtrie, Lahmeyer, Conti Gummi, Hapag und Licht u. Kraft. Andererſeits bröckelten Nordd. Lloyd und Di. Erdöl ſowie Daimler um je ½ Prozent ab. Am Kaſſamarkt wurden nach Geldſtreichung wieder notiert Durlacher Hof mit 80(zuletzt 60), Seilind. Wolff mit 39.75(33.37), ferner blieben 10proz. Großkraftwerk Mannheim Vorz. geſucht, Taxe 143—144(erſter Kurs am 7. Januar 138). Auch am Rentenmarkt konnten ſich anfangs ſchwächere Kurſe bei lebhafterem Geſchäft gut erholen. Altbeſitz und Kommunalumſchuldung ſtanden im Vordergrund. Pfandbriefe und Stadt⸗ Abendausgabe— Dienstag, 8. Januar 19³⁵ lbirtscafis-Mumdscman anleihen lagen bei meiſt gut behaupteten Kurſen un⸗ einheitlich. Von Auslandswerten notierten Schweiz. Bundesbahnen etwa 2 Prozent feſter. Tagesgeld unverändert 3 Prozent. Im Freiverkehr hörte man Adlerwerke⸗Kleyer mit 41.50—42 nach 41. Metalle Berliner Metallnotierungen Berlin, 8. Jan. Amtlich u. Freiverkehr. Elektro⸗ lytkupfer,(wirebars) prompt, if Hamburg, Bremen oder Rotterdam 39.50; Standardlupfer, loco 33.75; Originalhüttenweichblei 14.50; Standardblei per Jan. 14.50; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 17.50; Standardzink 17.50; Original⸗Hütten⸗Alumi⸗ nium, 98—99 Prozent, in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 148; Reinnickel, 98—99 Prozent 270: alles in RM für 100 Kilo. Silber in Barren, zirka 1000 fein, per Kilo 44.50—47.50 RM. Amtliche Preisfeſtſetzung für Kupſer Blei und Zink Berlin, 8. Jan. Unverändert. Getre ide Rotterdam, 8. Jan, Anfang. Jan..05; per März.27½; per Mai.42½; per Juli .55. Mais per Jan. 73½; per März 74½¼; per Mai 67½; per Juli 63¼. Baumwolle Bremen, 8. Jan. Amtlich. Jan. 1403 Abr.; März 1441 Br., 1442., 1443 Abr.; Mai: alt 1475 Br., 1472.., 1473 Abr., neu 1483 Br., 1479., 1481 Abr.; Juli: alt 1494 Br., 1489., 1491 Abr., neu 1501 Br., 1499., 1499 bez., 1500 Abr. Tendenz: unregelmäßig. Mannheimer Schlachtviehmarkt Auftrieb: 135 Ochſen, 95 Bullen, 216 Kühe, 253 Färſen, 750 Kälber, 70 Schafe, 2104 Schweine. Preiſe Ochſen 35—40, 32:36, 28—31; Bullen 37, 32—36, 28—31; Kühe 30—32, 24—29, 17—23, 11—16; Färſen 37—40, 32—36, 28—31; Kälber 46—50, 39—45, 32—38, 23—31; Schafe nicht notiert; Schweine 52—53, 49—53, 48—53, 47—52,—,—, 44—47. Marktwerlauf: Großvieh ruhig, Ueberſtand, Kälber langſam, Schweine ruhig, Ueberſtand.— Pferdemarkt: Auftrieb: 60 Arbeitspferde, 56 Schlacht⸗ pferde. Arbeitspferde pro Stück 450—1050, Schlacht⸗ pferde 25—120. Marktverlauf ruhig. Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann Verantwortlich für Innen⸗ und Außenpolititk: Dr. W. Kaltermann; für politiſche Nachrichten? Dr. Wilhelm Kicherer; für Wirtſchaftsrundſchau, Kommunales und Bewegung: Friedrich Haas; für Kulturpolitit, Feuil⸗ leton und Beilagen: W. Körbel; für Unpolitiſches: Carl Lauer; für Lotgles: Erwin Meſſel: für Sport: Julius Etz; für den Mungbei Max Hüß, ſämtliche in tännbeim. 15 Berliner Sehriftleitung: Hans Graf 3 Berlin SW 68, Charlotten ne riginal⸗ richte n. Sprechſtunden der Schrifnenung? Täglich 16—17 uyr (außer Mittwoch, Samstag und Sonntag). Verlagsdirektor: Kurt Schönwitz, Mannheim Druck u. Verlag; Hgkenkreuzbanner⸗Vexlag G. m. b. H. Sprechſtunden⸗dir Verlggsdirektion: 10.30—12700 11 (außer Samstag und„ i 4 Verlag u. Schriftleitung: 314 71, 204 86,333 61/62.— Für den Anzeigenteil verantwortlich: Arnold Schmid, Mannheim. Zur Zeit iſt Preisliſte Nx. 3(Geſamtauflage) und Ar, 2 (ür, Weinheimer⸗ und e) gültig. rühausgabe 4 Mannheim rühausgabe& Schwetzingen. 1000 Frühausgabe 4 Weinheim„10⁰⁰— 20 660 Abendausgabe.. 20376 70 Ausgabe B mit Anzeigen der Abendausgabe 4 Mannheim 14345 Ausgabe B Schwetzingen.. 2725 Ausgabe 5 Weinheim„ 2050 30 406.⸗A.— 10 748 Geſamt⸗D.⸗A. Dezember 1934— 40 408 .1. N. 11 11 Frankfurter szaa. Bogenereditbn. 61,00 62,50 J Rheſf-kiatn-Don. Va. 102,50 103,00 0 Danhoktten SebgardS co 164700 76735 Stoehr kamgirsen, 99.09 101,25 Wilke hamt.—— Effektenbörse Iunt. Notendanz.—— beimmetall... cess gder z. 60,75 61,75—— 192,90 Stoiberger Zinkhütt. 65, 66,50 Witzner Metall. 105,09 106, 00 Vormohr⸗ Aules Femens& aisre 143,90 38·82] Er. 4. Branigd.: 18 o9 10820f Cerm.Forlf-Ceinent 27)75.58 Ar. Sein 4 6 5„„2⁰ 7 7 n ame 5 enereme 1 e. i t. Reichsb. Vz.. 115, 238, A Soſdsah— er. Dt. Nickelw. Wertbest. Anl. v. 23 93,50 93,50 Hapag 550 25,25 Tietz Leonhard 33,75 38,75 Comm. u. Privatbk.**——47 23“80 Ver. Glanzst. Elberf. 6— 0 Aachen-Münch. 0 980, 00— Dt. Reichsanl. v, 27 99,09 26,99 IHeldeiv. Straßenb. 9,50 9,00 ver. Di. Oele Mum. 59,00 59,90] Dt. Bk. u. Disconto 77, 190081 Cruscheitz Texti 10138 55 Ver Harz. Portl.-Ct. 55,00— LAllianz Allzg.— 249,99 ht. Schatzanw. 23. 95,00 24,00 INordd. LIoyS. 29,37 29,75 ZelistoflAschaffenbg. 69,25 68,50 Ot. Goladiskontbank 35,00 33·30 Suano-Werke—48230 103,75 f Ver. Stahiwerke 42,87 42,87 Allianz Leben.—, 210,00 Vounganleihe.. 38,„00 lSchantungbahnen. 51,00 51,00] Zelisroß Meme!. 13,50 45,00 J öt. Uebersee-Bk. 7675 78•50 J Hacketnal-Hraht. 3100 92•00 Ver. Ultramarinfabr. 124,00 121,99 Mannn. Vers. 45,00— Bad. Staat 1917. 98,50 3 Südd. Eisenbahnen 56,75 56,75 Zellstoft Waldhof. 49,10 49,25 Dresdner V— 33•% 39•80 LKamomz Slezrt 133 123/00 Vogel Telegr.-Dr. 107,75 108,00 eicnzapl. Seh.Aitb, 188.50 108.85 imaustrie-Anuen felefen: eg Seen. KardEugeroe, 4gsa, 1 5 1270 10—„ 3*. 1e„„»„„ 7 2 5— Hachwsen Bet 48 3205 1130 3 Gelsenkifchen. 64,12 50 kheln, Hyp.-Bank 116,37 116,50 a 100, 75 Westd. Kaunof Ac 34.50 3400 Hpe-ostatrma. 69,25 69,50 Ludwissh. 26 Ser. 1—* n 74880 167•0 flarvenenr. 101,00 12925 Verkehri-Aktien Heiimangslimann.50 1 Weereseln Sikali. 114,0 112,09 Neu-Gulnea.—— n, e e en ee ene rn Fs Ufleerf flesehinen 45,25.Prahtind. Hamm 105,7s 106, le J Otavi Min. u. Eisend. 12,62 1200 26„„ 52,00 22,00 Nürnds. Brauhaus.—— IKali Saſzdetfurth— I46. Verkehrswesen 62,00 31,87 Eis. u. Stahl 63,28 33,12 Grobkraft Mhm. 23 15,35 15,85 Sehwarzstorchen— 105,00 Klöcknenrn. 79,75 79,25 Allg. Lok.-u. Kraftw, 116,50 117,00 40,0 49,00 hm. Stagt Kohie 23 17,00 17,00 31,03 350 Mannesmann.. 77,25 24 4 K. 24,62 3746 nn 34•23 7 Mannn. Ausl.—— ichbaum-Werger. 91, Otavi Minen—„Südam. Dofsch.— Iee e Grobkraft Mhm. ahg.—— ILWane-Brauerei.. 49,00— pPhönin. 631,00 51,12 J Norad. LIoyd... 29,25 29,25Cebr. Junghans.— 73,.25 Fbein fei bozzes g38y 98·80 Awaltoren.. 6000 3050 f Feln., Prauntopien 213,90 21150f Sud. Esenbahn.. 55,50— Kafiecrzelan:. 280 23,0 Berliner Devisenkurse Lar. e n fleboele zioztan.. 322 39.30] incustrie-Anten„Ls. Aschersleben 110,2 1150 „„»20, iebeck-Montan.. 92,•4„ pe⸗Konfm S1. 10662 23** Jae„ 42,57 3˙30—* 150,00 1150 Geld Brief Geld Briet 9⁰„50 Asenaff. Buntpap. 46,2 rem. Bau Lenz. b5, 45——— fes 5 3 g 300fee. i53 fie ziJ emeher, Muen e, d 5eiie Dge. n TIn Sraunf.„ 96,25 96,00 f J..-Bemberg, 115,00 116,„ 37 esumen& lourdan 42, Erantf.„ 96,37 66,00 JBremen-Beslan, dei 18,0 51/00 Allianz„„»»239,99 239,00 Al. Elektr.-Ges. 28,50 28,37 Kötiz.Led. u. Wachs 36,50 87,00 Aegvpt.(Alex., Kalro) 1 àzypt. Pfd L 12,447 J 12,450 J 12,475 J 12,505 eigen 3 6,0 6,55 Brown, Boyeri„50 65,50 Frankona l00er.. 118,75— Aschaflenb. Zellstoft 69,50 68,12 Kronprinz-Metall.—— Argentin.(Buenos Aires) 1 54 5 9,625 f 9,32 ,628 f 0,692 rker pibr. öd. Em. 10 9,50 35•25 Gernerfiefeibeis 15.5 10.5 2˙⁰%%.50 Eae.„18.5 1130 J Bele,(örzs, u. Anen,) iog Beiea ia e Snnnn nn— 9˙ nn„ Brasillen(Rio de lan.) 1 Mi 48 43*„ 38,55 56,25 Shade. 12,00 biln.——[Bayr. Spiezelzlas 38 113•5 ee Grube r 80,75 Bulaarien(Solaf 100 Udes 9,047 3053 3,07 3,055 do. Lion.. 91,25 97,00[Conn Cumml.. 141,00 142,50 gteuergutscheine. F. Bemberg 145 rinmegn 33 108,50] Canada(Montreah)) 1 kanad. Doll. 2,408 2,492 2,490 2,454 ese, Hos Tuan, 3ß38 3f,½ Be Alzanne 11 15 00 Steusrentesheine 3 Iöbchs 100 öy I Berfin Zarfaie inz, 125.25 113.75 Alansfesderfhren 3400 36,00 banzir0(topenhas.) 100 Kronen 3i.230 81409f 31.240 J 3468 Pfalz. Hyp.Ludw.-9 97,25 97,25 Dt. Atlantio.. 121,0 120,90 60] Berün Karisr, ind. Raa elder Bergbau 66,00 36,50 Danzis(Hanziz) 100 Gulden 61,240 81,400 f 61,240 61,400 . 97,25 97,37 Dt. Erdöl 102,6 101,50 504 1036 2 105˙62 105.162 Braunk. 15 Briketts 119•50 117.50— S 59,50 55 England(London) Pfund 12,165 12,195 12,129 12,200 do. Anteilsch: 3,50 8,70 fDt. Gold- Silbersch. 197,00 197,00 d4o. 1830%„3 e.-G. 3— 3 Bane 101˙00 59,12 Estiand(Kev.-Tal.) 100 estn. Kr. 66,680 f 65,820 68,500„820 pr. Ctr. B. Liau. 2 96,00 96,50[Ht. Linoleum. 65,00 65,75 do. 1838 102/55 102•56 Zremer Jlan 1 mnn 143190 92,50 Einaland(rielsingt.) 100 fnnl. Mk..370—— 5,370.5,380 Rh. Hypbk. Müm.•9 96,75 96,75 El. Licht und Kraft. 115,12 115,62 kurs 10480 104•58 Bremer Wolle 3 8 aximilianshütte 1238 149,50 Erankrelch(Paris) 100 Franes f 16,420 f 19/469 16,420 f 16,460 do. Gojdkomm. 4 95,50 95,50 J10, Chemie Basel. 136,75 135,/5[Verrechnuneskurs. 103, 50 Brovn. Boveri 33·00 67˙50 Berzw. 101•50 JSriechenid.(Athenj; 100 Drachmen. 2,344 J•356..354 2,350 do, do.—7. 35,50 35,50 do, jeere.. 123,00 124,00 SonsGachtelhgertte 141,)5 143,00J Zerace ktsweſke. 190550 Fon Koland(Amsterd. u. Rott.) 100&. 188,30 f18/70 156,280 J168,520 do, do. 10—11. 96,75 96,/5 Fahr AG. Pirm. 120,00 120,00 Berliner Conti Caoutschuc—9,436ᷣ80 Orenstein& Koppei 90,00 99,00 J island(Keyklavik) 100 isl. Kronen 55,040 J 55,160 J 55,060 55,180 do. do. 17.96,75 96,15 16. Tarbenindustrie. 197,50 137,7 Kassakurs Conti-Linoleum 4·62 1925 Cboms Beredan. 3 2½35 kalien(Kom u. Vialland) 100 Lire J 21.300 24,340 21,500 21,340 do, do. 12—13. 96,75 96,75 fl6, Farbenbonds. 119,75 119,50 e ſaimler-Benz: 122˙%%0—[Pithreger Warkon 10737-ee laoan(Tokio und Kobe) I Ven f 9,707 9,70 9,706 5,710 do. Lidu.. 97,00 96,62 Feiten Guilleaume—— feftwerzinsl. Werte Deutsch Alt.-Tel. Khein-Main-Donau 00 102,37 J Jusosiaw.(Belxr. u. Zazr.) 100 Din. 5,649 5,661 5,549 5,661 Südg. Bodencredit. 98,25 99,00[Gestüreln. 140,7 119,25 Deutsch-Kontl. Gas 129,04 102•90 Fhelnteigen Kratt.. 394,00 105,00 f Lettiand'(Kiza) 100 Latts 90,920 J 81,090 f 60,920 f 81,080 5½% do.„56,50 96,75 Coldschmid)ẽt: /00 35,50 49 Dt. Reichsanl. 27 96,00 98,12 Deusche Erdöl 95˙87 Fhein. Braunkohlen 213,00 214,90 Ciauen(Kowno/Kaunas) 100 Lit. 41,659 44,710 44,630 41,710 GCrinzner... 26,00 26,00 f%½ do. do. v. 193% 35,/90 35,50] Heutsche Kabelw.•00 66•00 Elektr.——— 105,90 Norwegen(Oslo) 100 Kronen f 61,140 f 61,260 f 61,160 J 61,250 Bank-Aktien Erun& Bilfinnen— Lbpt. Anl. Abl.1. 106,10 106,00] Deutsche Linoleum. 65,00 65,—.— Stahlwerke—— Sesterreich(Wien) 100 Schillins 48,350 f 49,050[ 46,950 J 49,050 Alls. Ot. Creditbk. 60,59 61,50[Haid& Nen..„20,90 29,09 J Dt. Schutzzebiete o8 10,00 10,25 Heutsche Steinzeue. 12700 120·00 J Khe Westt. Kalhwe.—— 65,00 Polen(Warschan/bos.) 100 Zloty f 47,030 47,130 47,050 47,130 Bad. Bank.. 124,50 124,0 Hiipert Armaturen. 35,37 15,00 pfandbriefe Hurener MHetall. 127700 13000 J Elebeck-hontanà6. 96•00 39•90 Poctusal(Vissabon)) 100 Escudo] 13,040 1150 13,040 11,060 Bani für Braulnd. 106,25 106,50 ftiocn-Tiefbau 106,00 107,00 3 hvererh. Wigmann I3/ 72·50 Buütserswerke. Oe, 3 KRumänlen(Bukarest) 100 Lei 2,400 2,492 2,406 2,492 Bayr. Bodenctedit 7 12 Holzmann Phil. 81,50 30,59 J 6% Pr. Lad, Pidbri. 97.30 97 Dynamit Nobel 102˙30 102•50 Sachsenwerk. 130˙25 87,00 Schweden(Stockh. u..) 100 Kr. 62,740 J 62,860[ 62,750 62,570 Bay. Hyp. u. Wön. 39,25 83,12 junanans. 14,00— Anst. G. R. 19.. 97, 50 El. Lieterungen 110•12 11090 Sachtleben A8. 1˙5 1+3 Schwelz(Zür., Basel. Bern) 100 Fr. f 80,720 f 80,580 J 30,720 J 30,860 D. Bu.-Discontozes. 7,5 1400 Knorr-Heiwronn 189,00 165,00 J 6% ao. do. K. 21. 9,50 57,50 Ei. Schlesſen 114·50 116,00 J Salzdetiurth Kalf 50 14,5 Soanlen(Madr. u. Baroel,) 100 Pes.] 33,020 24,050 34,020 34/050 Hresdner Bank. 176,75 76,00 Luawissh. Walzmuni 116,50 116,00 6% do. do, Komm. 11 40 El. Licht u. Kraft 03˙75 103.50 Huso Schneider. 147 00 14 25] Tschechoslowab ei(Prag) 100 Kr. 10,399 J 10,410 f 10,390 10, 410 Frankf. Hyp.-Bk. 90,67 91,25 Mainxraftwerke.——„.%„„„„ 94,30 94,75 Enaingerbnionwerke 1½½25 135,62-Senndert& Salzer 133,—* Türkel(Istanbuſ) 1turk. Pfund] 1,976 1,980f.976 1,80 Piäis, iiyS.⸗Bant 90,00 90, 00 Malzexzport 16,00 156,00 6% Preuß. Ctrod. Fardenind. 160. 117˙00 111.50 Schuckert& Co..25 TUagarn(Budapest) 1 Penzo1 75—2 Reichsbank.. 151,25 150,50 fKhein, Elekt. Vorz. 107,00 107,00 Gapt. 1928.„ 95,75 95,87 Feldmühle Papier 117, 301 Senulth. atzenhofer 103,00 109,90 Uruzuay(Montevideo) 1 Gd.Pes.] 1,049 1,051 1,049 Khein. Hyp.-Bank. 116,25 116,75 1 do. do. Stamm.— 104,50 1%% do. Komm. 1 94,50 96,00 1 Felten& Guilleaume 30,75 70, Siemens& Halske. 141,00 140,62 J V. St. v. Amerlka(Newy.) 1 Dollar 1 2,476 1 2,182 2,1.487 Weizen per Luſtexyꝛeſs NenijorE— Clevelcnd algestůrzt Ein lollkühnes Rellungswerk Neuyork,„ Januar. Eine ſtürmiſche Nacht brach herein. Draußen tobte das Unwetter, zwiſchen Donner und Blitzen, während drinnen in den hellerleuchte⸗ ten Verwaltungsräumen des Clevelander Flug⸗ platzes die Beamten haſtig und nervös durch die Zimmer eilten. Der„Curtiß⸗Condor“, einer der rieſigen Doppeldecker, der den Luft⸗Expreßver⸗ kehr zwiſchen New Nork und Cleveland verſieht, war bereits ſeit vier Stunden überfällig. Hatte ſich der Pilot nur verirrt? Oder war das Flugzeug in dem ſchrecklichen Schneeſturm, der ſeit vielen Stunden ohne Unterbrechung wütete, abgeſtürzt? Keiner von den dienſttuen⸗ den Beamten wagte dieſen Gedanken auszu⸗ ſprechen, aber man merkte ihnen an, daß er ſie quälte. Stunde für Stunde verrann. Die Telephon⸗ Raw zfoe zwiſchen Cleveland und New Nork, ew Nork und Albany, und Cleveland, Utica, Rocheſter, Buffalo und Binghamton gingen hin und her Aber ſie brachten keine Gewißheit. Die letzte ſichere Meldung kam aus Hudſon in Maſſachuſetts, wo man das Flugzeug in ſchnel⸗ ler Fahrt auf Albany beobachtet hatte. Endlich um.15 Uhr Minuten naches, nach faſt neun⸗ ſtündigem bangem Harren, fing man einen ver⸗ ſtümmelten Funkſpruch auf:„S0S... Abſturz in den Catskills⸗Bergen... alle unverletzt.. fürchterliche Schneeſtürme... Rettung ausſichts⸗ los.., ſteilabfallendes Felsplateau...“ Blindſlug im Sdineeslurm. Die Catskill⸗Berge ſind ein Bergmaſſiv, das ſich in einer Entfernung von etwa 200 Kilo⸗ metern nördlich von New Pork, erhebt. Dieſe Berge ſind dürchweg rauh und zerklüftet und bieten daher ſelbſt geübten. Bergſteigern ein willkommenes Uebungsgelände. Der„Curtiß⸗Condor“ war mitten über dem Maſſiv plötzlich von einem raſenden Schnee⸗ ſturm überfallen worden, der dem Piloten jede Sicht raubte. Eine Zeitlang verſuchte er im Blindflug durchzukommen, aber plötzlich erfolgte ein ſchrecklicher Krach— die Maſchine war in ein Luftloch durchgeſackt und zerſchellte in 1500 Meter Höhe auf einer der vielen einſam und verlaſſen ſtehenden Felsſpitzen. Wie durch ein Wunder haben weder der Pilot noch der Bordfunker, noch die beiden Paſſagiere bei dem Abſturz den geringſten Schaden genom⸗ men. Aber trotzdem war ihre Lage mehr als verzweifelt, denn das Felsplateau, auf das ſie von dem Sturm geworfen worden waren, fiel nach allen Seiten ſo ſteil ab, daß auch nur der Verſuch eines Abſtieges in die gähnende Tiefe den ſicheren Tod bedeutete. Kleider oder Nah⸗ rungsmittel waren auch nicht vorhanden. Wie ſollten ſie unter dieſen Umſtänden, bei der bit⸗ feren Kälte, der ſie ſchutzlos preisgegeben wa⸗ ren, und bei dem Schnee, den ihnen der Wind ins Geſicht peitſchte, auch nur bis zum nächſten Tag aushalten können? n Hilferuſe eilen durch den Aether Das einzige Glück war, daß der kleine Bord⸗ ſender nicht zerſtört worden iſt. Sie fanden ihn unter den Trümmern des Flugzeuges. Nach kurzer Zeit hatte der Mechaniker mit Hilfe der Batterien des Flugzeugmotors den Sender wie⸗ der gebrauchsfähig gemacht, und nun trug der Aether die verzweifelten S08⸗Rufe der Geſchei⸗ terten überall in die finſtere Nacht hinaus. In dem großen Wettbewerb„Moſaik für den Kongreß⸗Saal des Deutſchen Mu⸗ ſeums“ wurde der Entwurf des Münchener Malers Hermann Kaſpar mit dem erſten Preis ausgezeichnet. Unſer Bild zeigt ein Teilſtück des preisgekrönten Ent⸗ wurfes. Sofork ſtarteten von Cleveland aus Flug⸗ zeuge, um nach den Gefangenen der Catskills Ausſchau zu halten. Unaufhörlich, Stunden um Stunden, kreiſten die Rettungsflugzeuge um die Berge, aber es gelang ihnen nicht, auch nur eine Spur von den Verſchollenen zu entdecken. Erſt Dean Smith, der mit ſeiner Maſchine aus New Hork zu Hilfe geeilt war, ſichtete dann hoch oben auf einem Felsplateau das notdürftige⸗ Lager der Verunglückten. Der kühne Dean Smith ließ ſich durch die Gefahren, die ihm und ſeinem Flugzeug durch die Stoßwinde, durch Schnee und Eis drohten, nicht abhalten, immer und immer wieder um die Felsſpitze herumzuſteuern, bis er ſich ſo ſicher orientiert fühlte, daß er mit dem Abwurf von Paketen, in denen Nahrungsmittel und Kleidungsſtücke verpackt waren, beginnen konnte. Der Pilot hat auch per Funkſpruch nach New Nork, wie nach Cleveland gemeldet, daß ihm dieſes kühne Experiment gelungen ſei. In Wirk⸗ lichkeit hat er jedoch bei ſeinem Vorhaben kein Glück gehabt, wie ſich inzwiſchen aus den Aus⸗ ſagen der Geretteten ergeben hat. Im Grunde genommen war es ja wohl auch ein Ding der Unmöglichkeit, aus einem ſchwankenden Flug— zeug, das von den Stürmen hin⸗ und herge⸗ ſchüttelt wurde, auf eine ſchmale Felsſpitze Pro⸗ viant mit Erfolg abzuwerfen. Die Holzfäller von Hofſmeister Die endgültige Rettung der Gefangenen der Catskills iſt dann tatſächlich auch nicht von der Luft her erfolgt, ſondern durch die wagemutige Kletterpartie einiger Holzfäller aus der kleinen Ortſchaft Hoffmeiſter, die in der Nähe der Un⸗ fallſtelle gelegen iſt. Nach mehreren vergeblichen Verſuchen gelang es dieſen heldenhaften Män⸗ nern, ſo nahe an das unzugängliche Fels⸗ plateau zu kommen, daß man Seile zu den Schiffbrüchigen hinaufwerfen konnte, an denen dann das Abſeilen bewerkſtelligt wurde. Die Geretteten machten einen völlig erſchöpf⸗ ten Eindruck. Ueber 60 Stunden waren ſie in ihrem luftigen Gefängnis der grimmigſten Kälte, den ſcheußlichſten Schneeſtürmen und weinem unerträglichen Hunger ausgeſetzt.„Wenn dieſe drei tapferen Männer, denen wir nun unſere Rettung verdanken, nicht endlich doch noch zu uns gefunden hätten, dann wären wir wohl alleſamt an Entbehrung, Entkräftung oder vielleicht auch im Wahnſinn umgekommen,“ ſo erklärte Ernſt Dryer, einer der Gefangenen der Catskills. Bekannt beste fabrikate Ganz nledrige Preise —————— 5 10 , IOtal-Ausverkauf wegen Geschöftssufgobe ist noch ficht be- endet. E lohnt vich,. uns nochmãł zu beʒuchen Würzweiler f& biese Woche en Bes. Aumeun, PaeN FeAbree. Ichlat⸗- u Anmer 77 COben: Zus. hin, kiche.Nußb.form- 4 chõne, chu/ ere Aui- X führung, gr.-türig. — Schrank mit geschw/. 4000 S— — 29925K itteltùre, eleg. Ffis- Ko. 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