9 Januar 1935 nis u- en echowve en diesen berrägen- ie letzten .30,.30 des n R — 7 18 Schank“ anuar 1935: 1. 27 teinde Mannheim 29, 327—2332, D mit den ldẽfen von Leo Lenz l Müller. nach 22 Uhr. -13, twoch 0 onzert r SS.-Kapelle Verlängerung! 29525 K II ODa an der 2 bekonn- höpfende: tröge und rliches mehreren d kostet: .50 „.50 .50 enkreuz- N. „ p 4, 12 5 ieeeeeee * W— zuzüglich.50 R nehmen die Träger ſowie die Poſtämter entgegen. Abend⸗Ausgabe ANn W Werlag und Schriftleitung: Mannyeim, R 3, 14/15. Fernruf: 204 86. 314 71, 333 61/½2. Das „Hakenkreuzbanner“ erſcheint 12mal wöchentl. und koſtet monatl..20 RM. bei——— ., bei Poſtbeſtellung zuzüglich.72 RM. Einzelpreis 10 Pfg. 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Januar 1935 Sofortige Saarenlſcheidung in benſ? ver Völkerbund bereitet große rage“ vor/ kine zereilſchaftsſizung/ Römiſches Hbrünungsgeſluſter (Von unſerem Genfer Korreſpondenten) Genf, 9. Januar. Die Vorbereitungen für die Januarſitzung des Völkerbundsrates ſind ſchon in vollem Gange. Am 11. Januar tritt der Rat zu ſeiner ſogenannten„Bereitſchafts⸗ ſitzung“ zuſammen, die über die Saarabſtim⸗ mung hinaus dauern wird. Am 13. Januar findet die Abſtimmung ſelbſt ſtatt, während das endgültige, offizielle Ergebnis in den Abend⸗ ſtunden des 15. Januar in Genf vorliegen dürfte. daß ſich die Es iſt daher anzunehmen, 84. Ratstagung kommenden Freitag zunächſt mit den anderen Punkten ihrer umfangreichen „Tagesordnung befaſſen wird. Angeſichts der beſonderen Bedeutung der diesjährigen Januartagung rechnet man in hieſigen Kreiſen mit„großen Tagen“ für Genf. Es iſt anzunehmen, daß die Außen⸗ miniſter der Großmächte ausnahmslos, ein⸗ ſchließlich des polniſchen Außenminiſters, der auf den beiden letzten Tagungen fehlte, ſelbſt auf dem Genfer Parkett erſcheinen werden Es iſt daher auch damit zu rechnen, daß die üblichen internen Verhandlungen auf der bevorſtehen⸗ den Tagung, vor allem auch im Hinblick auf die in Rom angeſchnittenen Fragen und die durch ſie überhaupt aufgeworfenen Probleme einen größeren Raum einnehmen werden. Man ſpricht in hieſigen Kreiſen offen von einer ſchon ſicherſtehenden Wiederankurbelung der Abrüſtungskonferenz, von der man hofft, daß ſie unter Umſtänden ſchon im Februar werde zuſammentreten kön⸗ nen. Eine Sitzung des Büros der Konferenz findet bekanntlich Anfang Februar ſtatt. Es iſt ſelbſtredend im Augenblick verfrüht, dieſen Gerüchten eine zu große Bedeutung beizumeſ⸗ ſen. Man verſpricht ſich jedenfalls von dem Ergebnis der römiſchen Vereinbarungen an⸗ ſcheinend ſchon jetzt eine aktive Wieder⸗ aufrollung der Abrüſtungsfrage, die, wie man betont, dann allerdings unter ganz anderen Vorzeichen ſtehen müſſe. Die an ſich umfangreiche Tagesordnung der Ratstagung ſieht neben der Behandlung des Grenzkonfliktes zwiſchen Perſien und dem Irak und der Klage des Fürſten Pleß nur noch den italieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt, der allerdings durch die letzte abeſſiniſche Note eine außerordentliche Verſchärfung erhalten hat und dem zweifellos der Vorrang vor allen anderen zu behandelnden Fragen gebührt, vor. Alle ſonſtigen Punkte der Tagesordnung ſind ohne Bedeutung. Bis zu einem gewiſſen Grade wird der abeſ⸗ ſiniſch⸗italieniſche Konflikt, falls er ſchon am 11. Januar zur Beratung kommen ſollte, näheren Aufſchluß über die in Rom getroffenen Vereinbarungen geben. Abeſſinien hat ſich bekanntlich unter dem Ein⸗ druck des militäriſchen Vorgehens Italiens und allem Anſchein nach vor allem auch ange⸗ ſichts der umfangreichen militäriſchen Vor⸗ bereitungen in Italieniſch⸗Somaliland dazu entſchloſſen, ſich auf den bekannten Artikel 11 des Völkerbundspaktes zu berufen, der die akute Kriegsgefahr zum Gegenſtand hat. Die italieniſche Poſition dürfte, falls der abeſſiniſche Schritt zur Verhandlung kommt, in Genf formaljuriſtiſch kaum beneidenswert ſein. Es iſt jedenfalls anzunehmen, daß die Behandlung des Konfliktes— oder auch die Nichtbehandlung— zeigen wird, wie weit die franzöſiſchen Zugeſtändniſſe, die nach Rom auch in punkto Abeſſinien angenommen wer⸗ den müſſen, reichen. Ueberſchattet werden alle dieſe anderen Fra⸗ gen ſelbſtverſtändlich von dem Ergebnis der Saarabſtimmung, das der Völkerbundsrat in Genf ſelbſt er⸗ wartet. Nach Punkt 27 der Tagesordnung heißt es, daß ſich der Rat mit„Fragen, die die Saar⸗ abſtimmung betreffen“, beſchäftigen wird. Es dürfte nach Lage der Dinge ſelbſtverſtändlich ſein, daß die Formulierung dieſes Punktes der Tagesordnung dahingehend zu verſtehen iſt, daß der Rat nach Bekanntwerden des Willens der deutſchen Saarbevölkerung ſofort daran gehen wird, ſeinerſeits ſeine Saarentſcheidung endgültig feſtzulegen, ſo daß nicht noch ein neuer Zwiſchenzuſtand eintritt, der nur neue Gefahren bringen könnte und bei dem das deutſche Volk an der Saar noch weitere Tage qualvollen Wartens vor ſeiner Heimkehr über ſich ergehen laſſen müßte. ſanktionierten Vereinbarungen keine Die Entſcheidung, die das Saarvolk am 13. Januar trifft, wird ſo eindeutig ſein, daß nach den klaren Beſtimmungen des Friedens⸗ vertrages und nach den zwiſchen Deutſchland und Frankreich getroffenen und von Genf „techni⸗ ſchen“ oder ſonſtigen Beratungen und Aus⸗ ſchüſſe mehr notwendig ſein dürften, um auch in Genf den Schlußſtrich unter eine Epiſode des Unfriedens und der Vergewaltigung zu ziehen. Es iſt zu hoffen, daß ſich der Völkerbundsrat dieſer ſeiner vordringlichſten Aufgabe vor allem be⸗ wußt iſt. Beſtellte Provokation Separatiſtiſche Derbemethoden/ Ueberfallommando bei der Candesleitung der Deutſchen Front Saarbrücken, 9. Jan.(HB⸗Funk.) Mitt⸗ ders behandelt worden, als die Werber der wochmittag gegen 11.30 Uhr drang eine Reihe von Werbern der ſeparatiſtiſchen„Neuen Saarpoſt“, die die heutige Nummer der„Neuen Saarpoſt“ zu Werbezwecken verteilten, in den Garten des Hauſes der„Deutſchen Front“ ein und beſtreute die ganzen Treppen des Hauſes mit Werbeexemplaren der„Neuen Saarpoſt“. Sie verſuchten auch in das Haus ſelbſt einzudringen. Sie wurden von dem Büroperſonal aus dem Hauſe und dem Garten verwieſen. Dabei griffen einige der Werber das Büro⸗ perſonal der Landesleitung der„Deutſchen Front“ an. Einige der Werber flüchteten und alarmierten das Ueberfalltommando. Das Ueberfallkom⸗ mando in Stärke von 70 Mann beſetzte darauf⸗ hin gegen Mittag die Landesleitung, ſperrte die Telephonzentrale und begann,„polizei⸗ liche Feſtſtellungen“ zu treffen. Bis zur Stunde iſt das Haus noch immer beſetzt. Es darf niemand das Haus verlaſſen, und jeg⸗ liche Telephonverbindung iſt geſperrt. Es handelt ſich hier um einen typiſchen Fall eparatiſtiſcher Provokation und um ganz deutlichen Hausfriedensbruch. da das Haus der Landesleitung der„Deutſchen Front“ der geſamten Saarbevölterung genau bekannt iſt und Wohnungen ſich in dieſem Hauſe nicht befinden. Wären umgekehrt Werber der„Deutſchen Front“ in das Gebäude der Sozialdemokraten eingedrungen, um dort für die„Deutſche Front“ zu werben und Flugblät⸗ ter zu verteilen, dann wären ſie zweifellos an⸗ Separatiſten im Gebäude der Landesleitung der„Deutſchen Front“. * Wie ſich ſpäter ergab, handelte es ſich bei dem Vorfall am Mittwochmittag in der Lan⸗ desleitung der„Deutſchen Front“, der zur Be⸗ ſetzung des Hauſes der„Deutſchen Front“ durch ein großes Polizeiaufgebot führte, um eine un⸗ glaubliche beſtellte Provokation Die weiteren Ermittlungen haben nämlich ergeben, daß aus dem Haus der„Deutſchen Front“ nur ein Büroangeſtellter herausgekommen und die Werber zum Verlaſſen des Gartens aufgefor⸗ dert hat Dagegen haben dann die Werber, die auslän⸗ diſche Photographen mitgebracht hatten und in den Garten eingedrungen waren, in der Hoff⸗ nung, einen ſchweren Zwiſchenfall provozieren zu können, ſelbſt ihre Werbe⸗Exemplare vor dem Haus der„Deutſchen Front“ zerriſſen und zerſtreut. Sie haben ferner unter ſich den Anſcheineiner Schlägerei erweckt und das dann durch ausländiſche Photographen photographieren laſſen. Allein die Tatſache, daß ſie zum Haus der„Deutſchen Front“ ſchon Photographen mitbrachten, beleuchtet deutlich die vorhandene Abſicht. Die Erregung über dieſen neuen Vor⸗ fall in der Saarbrücker Bevölkerung iſt außer⸗ ordentlich groß. Es handelt ſich hier um ſeparatiſtiſche Ver⸗ zweiflungsakte, da die Separatiſten nach dem Rieſenaufmarſch Zwei wirkungsvolle Rückgliederungspla kate der Deutſchen Front im Saargebiet. der„Deutſchen Front“ vom letzten Sonntag ihre letzten Felle wegſchwimmen ſehen und hof⸗ fen, durch derartige Provokationen noch im letz⸗ ten Augenblichk die Arbeit der„Deutſchen Front“ lahmlegen zu können. Die flöſtimmungsſchikanen gehen weiter Saarbrücken, 9. Jan. Nachdem ſchon am erſten Abſtimmungstage für die Beamten und ihre Angehörigen ſowie die Inſaſſen der Kran⸗ kenhäuſer und Gefangenenanſtalten mit ſelt⸗ ſamen Begründungen Stimmen, die einwandfrei für Deutſchland waren, für un⸗ gültig erklärt wurden, haben ſich am Dienstag, dem zweiten Tage, abermals eine Reihe von derartigen Fällen ereignet. Beſonders bezeich⸗ nend iſt ein Fall im Kreiſe St. Wendel. Als dort die Frau eines Beamten die für die Ab⸗ ſtimmung notwendigen Perſonalpapiere aus ihrer Handtaſche nehmen wollte, befand ſich unter den Papieren, die die Frau ausſortierte, auch eine rote Mitgliedskarte der Deutſchen Front. Daraufhin wurde der Frau die Teilnahme an der Abſtimmung ver⸗ weigert. kine notwendige florſtellung Müſſen ſich Abſtimmungsberechtigte polizeilich melden? Saarbrücken, 9. Jan.(HB⸗Funk.) Die Regierungskommiſſion teilt mit: Für außer⸗ halb des Saargebiets wohnhafte abſtimmungs⸗ berechtigte Perſonen wird die Pflicht, ſich in⸗ nerhalb 24 Stunden polizeilich zu melden, für die Tage vom 12., 13. und 14. Januar 1935 aufgehoben. Von außerhalb des Saargebiets kommende ab⸗ ſtimmungsberechtigte Perſonen brauchen ſich alſo in den Tagen vom 12., 13. und 14. Januar 1935 nicht, wie ſonſt allgemein vorgeſchrieben, innerhalb 24 Stunden bei der zuſtändigen Po⸗ lizeiverwaltung anzumelden. Dieſe Meldepflicht beſteht vielmehr für von außerhalb des Saargebiets kommende Abſtim⸗ mungsberechtigte, wenn ſie vor dem 12. Januar 1935 in das Saargebiet einreiſen oder über den 14. Januar 1935 dort verbleiben. Was ſagt herr heimburger dazu? Weitere Landjägerpoſten auf dem linken Saar⸗ ufer eingezogen Saarbrücken, 9. Jan. Nachdem am Diens⸗ tagnachmittag der größte Teil der Landjäger⸗ poſten an der lothringiſch⸗ſaarländiſchen Grenze und zwar an jenem Teil, der links der Saar liegt, eingezogen worden war, ſind im Laufe des Abends auch die reſtlichen Landjägerpoſten aus ihren Standorten abberufen und auf die rechte Saarſeite gelegt worden. Es handelt ſich um folgende Landjägerpoſten im Kreiſe Saar⸗ louis: Ueberherrn, Leidingen, Ehn, Fürweiler und Obereſch. Wie ſich jetzt herausſtellt, ſind dieſe Abberufungen ausdrücklich durch eine Ver⸗ fügung der Direktion des Innern der Regie⸗ rungskommiſſion erfolgt. Dieſe Tatſache wirft ein bezeichnendes Licht auf den Direktor des Innern, Heim burger, der noch am Nach⸗ mittag behauptet hatte, er habe von den Ver⸗ legungen der Landjägerpoſten keine Ahnung. Simon und Eden gehen nach Genf London, 9. Jan. Der Staatsſekretär des Aeußern, Sir John Simon, und der Lord⸗ ſiegelbewahrer Eden werden am Donnerstag nach Genf abreiſen, um der am Freitag begin⸗ nenden Tagung des Völkerbundsrates beizu⸗ wohnen. Simon wird zeitig genug nach Lon⸗ don zurückkehren, um ſich auf den Beſuch der franzöſiſchen Miniſter vorzubereiten. Eden wird bis zum Ende der Tagung in Genf bleiben. Zahrgang 5—* Nr. 15— Seite 2 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Mittwoch, 9. Januar 1935 2 S Deutſcher Geiſt in USR Eine Leſerin fteut uns den hierunten ver⸗ öffentlichten Brief zur Verfügung, den ſie aus Flourtown in den Vereinigten Staaten von einem Verwandten erhielt. Der Brief iſt ein beredtes Zeugnis aufrechten deutſchen Geiſtes, der auch in dex Fremde der Heimat die Treue härt.— Der Brief lautet im weſentlichen wie folgt: Liebe Annal! Frau Sch. iſt ganz begeiſtert von Deutſchland. Sie möchte gern für immer raus gehen, aber ihr Mann will nicht. Wie ſie erzählte, geht es Leuten beſſer als hier. Hitler ſcheint mal end⸗ lich das deutſche Volk zuſammenge⸗ bracht zu haben, zu einem Werke, an dem ſich jeder beteiligen kann, wo keiner zu groß und keiner zu klein iſt, um mitzuarbeiten. Wir Deut⸗ ſche in Amerika(nicht mehr ſog. Deutſchameri⸗ kaner) haben nun auch den Kampf aufgenom⸗ men, um im Rahmen der Verfaſſung der Ver. Staaten für unſere Rechte einzutreten. Wir haben uns im„Bunde der Freunde des Neuen Deutſchland“ zuſam⸗ mengeſchloſſen und ſind ſchon(trotzdem der Bund erſt 18 Monate beſteht), ein Machtfaktor unter den Deutſchen geworden. Wenn auch die Alten nicht mitmachen und ihre Vereinsmeierei weiter betreiben, ſo geht es vorwärts. Am 6. Oktober war Deutſcher Tag in Neuyork, 20 000 Menſchen füllten den Saal, bei uns in Phila⸗ delphia am letzten Samstag 2000. Vor einem Jahre hat man hier bei der Paſtoriusfeier nicht den Mut gehabt, die deutſche Flagge und das Hakenkreuz zu zeigen, am letzten Samstag habenſieſtolz dort geweht. Wären die alten deutſchen Einwanderer für ihre Rechte eingetreten, wie es die jungen tun, dann wären wir Deutſchen heute die Führer dieſes Landes, ſo ſind wir aber nur die guten dummen Arbei⸗ ter. Nicht mehr lange. Wir Deutſchen ſind kein Stimmvieh mehr bei den Wahlen, die für altteſtamentliche Leute ſtimmen mit„auchdeut⸗ ſchen Namen“(Untermeyer, Dickſtein uſw.); die Zeiten ſind vorbei. Im nächſten Jahre werden wir unſere eigenen Kandidaten aufſtellen. Auch hier wird es mal anders werden, auch hier wird man mal einig ſein, und wer hat das Stichwort gegeben, wir Deutſche, wir ſind heute an der Front. Viel Arbeit muß geleiſtet werden und manches Opfer, aber man ſieht, es geht vor⸗ wärts. Jeden Tag ſingen mehr Deutſche das Horſt⸗Weſſel⸗Lied, ſie ſingen auch das Deutſch⸗ landlied und ſtehen dabei mit erhobener rechter Hand. Am Samstag hat eine Sängervereini⸗ gung„Eine feſte Burg iſt unſer Gott“ geſungen, da iſt die ganze Verſammlung aufgeſtanden und hat es noch zweimal geſungen unter graßer Be⸗ geiſterung. Wenn man ſoö was miterlebt, das wird man nie vergeſſen: So geht es vorwärts von Tag zu Tag. Wir hoffen, daß mal die Zeit kommt, wo das geeinigte Deutſchtum in Ame⸗ rika mal mit Schwarz⸗Weiß⸗Rot und Haken⸗ kreuz durch die Städte zieht und zeigt, daß die Zeit der Knechtſchaft vorbei iſt. Noch ſind wir nicht ſo weit. Aber jeder Deutſche muß Farbe bekennen, da gibt es keine Ausreden mehr. Wir verlangen ja nicht, daß jeder mit⸗ machen ſoll, nur ſollen ſie ſich nicht Deutſche nennen, ſondern ſollen zu Hauſe bleiben und vor allen Dingen das Maul halten. Ganz egal, was man mal für einer Partei angehört hat, wenn es um das Ganze geht, muß man nur Deutſcher ſein. Wie kann ich denn hier ruhig zuſehen, wenn man durch den Boykott meinen Brüdern und Schweſtern das Brot wegnehmen will. Wenn die Regierung nichts unternimmt, um dieſen Boykott(der ungeſetzlich iſt) zu un⸗ terdrücken, dann müſſen wir uns eben ſelber helfen und Abhilfe ſchaffen. Wirtun nichts, was gegen die Geſetze des Landes verſtößt, wir wollen aber nicht mehr Bürger zweiter Klaſſe ſein, genau ſo wenig, wie Deutſch⸗ land eine Nation zweiter Klaſſe ſein will. Die deutſchen Einwanderer haben dieſem Lande mehr gutes gebracht, als alle anderen Einwan⸗ derer zuſammen, und wenn auch mal ein Steigende Geburtenzifſern 176 prozent mehr beburten wie im vorjahre (drahtbericht unſ. Berliner Schriftltg.) Berlin, 9. Januar. Das erſte Halbjahr 1934 hat die an die nationalſozialiſtiſche Bevölkerungspolitik ge⸗ knüpften Erwartungen in vollem Umfange be⸗ ſtätigt. In den erſten ſechs Monaten des vergangenen Jahres wurden 576 843 Kinder lebend geboren. Dieſe Rekordziffer bedeutet gegenüber dem Vor⸗ zahr eine Erhöhung von 86 503 Geburten, alſo eine Steigerung von 17,6 Prozent. Nach der außerordentlichen Erhöhung der Eheziffern im Jahre 1933, die neben der all⸗ gemeinen wirtſchaftlichen Beſſerung auch eine Folge der Eheſtandsdarlehen ſind, fällt bei dieſer Zählung beſonders die Ver⸗ mehrung der Erſtgeburten ins Ge⸗ wicht. Nach vorſichtigen Schätzungen werden die Geburtenziffern des zweiten Halbjahres 1934 und auch die des erſten Halbjahres 1935 das bisherige Ergebnis ſogar noch erheblich über⸗ treffen. Dieſe Vermutung gründet ſich vor allem auf die Tatſache, daß ſich die Zahl der Ehe⸗ ſchließungen bis zur zweiten Hälfte des Jahres 1934 um weitere 24,2 Prozent erhöht hat. Zu den aus dieſen Ehen zu erwartenden Erſt⸗ geburten kommen dann aber noch die Zweit⸗ geburten aus den neuen Ehen des Jahres 1933. Es wäre aber ein verfehlter Optimismus, aus dieſen erfreulichen Feſtſtellungen eine Wei⸗ terentwicklung der Geburtenzif⸗ fern mit der gleichen Beſchleunigung zu er⸗ warten, da zweifellos nach dieſem Auf⸗ ſchwung durch zahlreiche neugeſchloſſene Ehen und Geburten, die bisher aus materiellen Grün⸗ eine Verlangſamung eintreten wird. 350 die Schwerier der heiligen Johanna kine fjochflut„echter“ Schwerier Daß hiſtoriſche Andenken bisweilen in einer be⸗ nmen Vielzahl auftreten, iſt 1 keine Seltenheit. Man entſinnt ſich, daß die eiſerne Hand des Götz von Berlichingen in mehreren Exemplaren vorhanden iſt, von ver⸗ ſchiedenen Heiligen werden mehr Köpfe und andere Glieder aufhewahrt, als dieſe zeit ihres Lebens haben verwenden können, und an Schnupftabaksdoſen Friedrichs des Gro⸗ ßen gibt es faſt unüberſehbare Mengen. Aehnlich ergeht es jetzt auch der Jungfrau von Orleans, von der ſich plötzlich ein Schwert nach dem anderen anfindet. Das Muſeum von Dijon zieht die beſten wiſ⸗ ſenſchaftlichen Fachleute heran, um den Be⸗ weis dafür zu erbringen, daß das einzig echte Schwert der Johanna von Orleans ſich in ſei⸗ nem Beſitz befindet. Denn wenn dieſer Beweis geführt wird, ſoll das Schwert dem Muſeum in Domremy einverleibt werden, in dem die wenigen Beweiſe dafür geſammelt ſind, daß die Jungfrau von Orleans tatſächlich Anſpruch darauf hat, als hiſtoriſche Perſönlich⸗ keit und nicht als fromme Sage angeſprochen zu werden. Das Schwert trägt auf beiden Seiten der Klinge unterhalb der Parierſtange das franzöſiſche Wappen und die Königskrone. Weiter unten trägt die Klinge auf der einen Seite das Wappen der Stadt Orleans und darüber, von einem Kranz umgeben, die Ab⸗ bildung eines knienden Ritters. Auf derſelben Seite befindet ſich eine Inſchrift„Chrades Septieme“. Auf der anderen Seite der Klinge befindet ſich ein Wort, deſſen Bedeutung man noch nicht hat erklären können„Vavcovlev“. Man nimmt an, daß es ſich hierbei um die Abkürzung einer Deviſe oder eines Segens⸗ wunſches handelt. Beide Seiten der Klinge tragen außerdem deutlich erkennbar die Jahres⸗ zahl 1419. Ichwere kedbebenſchäden in der Lürkei Die Inſeln des Marmara-meeres heimgeſucht Iſtanbul,9 Jan.(HB⸗Funk.) Erſt jetzt läßt ſich überſehen, daß die Schäden des Erd⸗ bebens vom vergangenen Freitag viel größer waren, als nach den erſten ſpärlichen Nachrich⸗ ten angenommen werden konnte. Die Zeitun⸗ gen Iſtanbuls haben Berichterſtatter in den mutmaßlichen Erdbebenmittelpunkt entſandt und ſo gelangten am Mittwoch die erſten Ein⸗ zelheiten hierher. Als Mittelpunkt des Bebens iſt die Inſel Marmara im Meere gleichen N/ mens feſtgeſtellt worden, die der aſiatiſchen Küſte vorgelagert iſt. Von den 137 Häufern der Inſeldörfer ſind 40 völlig zerſtört worrmn, die übrigen meiſt ſchwer beſchädigt. Zwei Dör⸗ fer der Inſel ſowie fünf Dörfer kleinerer be⸗ nachbarter Inſeln ſind faſt völlig zerſtört. Die Bevölkerung, die ſehr durch die Kälte leid.., hat beſchloſſen, die gefährdet: Inſeln zu räu⸗ men. Der Rote Hal/mond hat eine Hilfsaktion eingeleitet. Las der Gegend des aſiatiſchen Kü⸗ ſtenlazdes werden ebenfalls größere Sach⸗ ſchäden aus den Dörfern gemeldet. Ein⸗ zelheiten fehlen, die Telephonlinien ſcheinen geſtört zu ſein. Bisher werden glücklicherweiſe nur zwei Tote und vier Verletzte gemeldet Die Erdſtöße dauern mit verminderter Stärke an. eeeeene ſchwarzes Schaf darunter iſt, ſo ſoll man es doch nicht wagen, uns alle als Verbrecher hin⸗ zuſtellen. Sonſt geht es uns ſoweit gut. Wir leben nicht in Hülle und Fülle, haben aber unſer Aus⸗ kommen. Ich arbeite ſchon ſeit einem Jahre an Ausrüſtungen für amerikaniſche Kriegsſchiffe; es ſollen noch für 3 Jahre Schiffe gebaut wer⸗ den. Die Preiſe für Lebensmittelgehen hier ſehr in die Höhe, die Löhne aber nicht. Es ſind noch 10 Millionen Arbeitsloſe da, und die Bauern werden dafür bezahlt, daß ſie das Korn verbrennen und das Vieh abſchlachten und vergraben, und Millionen werden dieſen Winter Hunger lei⸗ den. Wir ſind nur froh, daß wir keine Kinder haben, die Jugend hier wächſt ohne Zukunft auf, hat gar keine Ideale, für die ſtrebt und kämpft, damit ſie Männer werden. Gott hat es gut gemeint mit Deutſchland und ihm einen Führer geſandt. Mit den herzlichſten Grüßen und mit einem „Sieg Heil!“ Dein Schwager Georg. Die Steubenmedaille für die Rettungs⸗ . mannſchaft der Neuvork Neuyork, 9. Jan.(HB⸗Funk.) Zu Ehren der Rettungsmannſchaft des Hapagdampfers „New Nork“ veranſtaltete die Steubengeſellſchaft von Amerika einen großen Empfang im Ball⸗ ſaal des St.⸗George⸗Hotels im Stadt⸗ teil Brooklyn. Auch der deutſche Botſchafter in Amerika, Dr. Luther, Generalkonſul Bor⸗ chers, Elly Beinhorn und der norwe he Generalkonſul Chriſtenſen nahmen an der Feier teil. Das Weiße Haus hatte ein Schrei⸗ ben geſandt, in dem bedauert wurde, daß in⸗ folge dringender Regierungsgeſchäfte kein Mit⸗ glied der Regierung die Rettungsmannſchaft begrüßen'une. Der norwegiſche Generalkonſul verkündete die Verleihung des Olaf⸗Ordens an Kommodore Kruſe und der norwegiſchen goldenen Rettungsmedaille an die Ret“engs⸗ mannſchaft. Der Präſident der Steubengeſell⸗ ſchaft, Hoffmann, überre e der Rettungs⸗ mannſchaft die Steubenmedaille. Die F. er umrahmt von nſtleriſchen Darbietungen und Liedervorträgen des Brooklyner Geſanavereins „Arion“. Das Horſt⸗Weſſel⸗Lied, das Dariſch⸗ land⸗Zied und das Niederländiſche Dankgebet beſchloſſen den Abend. Unzuläſſige preisbindungen für Schnittholz Berlin, 9. JFan. Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung hat im Anſchluß an Beſpre⸗ chungen mit den zuſtändigen amtlichen Stellen und den beteiligten Wirtſchaftskreiſen beſtimmt, daß Preisbindungen, Richtpreiſe und Preis⸗ empfehlungen jeglicher Art, ſowie jegliche Vor⸗ ſchriften über Handelsſtufen im Verkehr mit Schnitholz in Mengen über ⸗20 Kubikmeter un⸗ ſtatthaft ſind. Von dieſer Beſtimmung iſt aus⸗ genommen der Verkehr mit nordiſchem Schnittholz undamerikaniſchen, tro⸗ piſchen undſubtropiſchen Holzarten in rundem, beſchlagenem oder geſchnittenem Zuſtand. Schweres Kraftwagenunglück im Rheinland Düſſeldorf, 9. Jan. Auf der Provin⸗ ziallandſtraße Langenfeld⸗Opladen ereignete ſich am Montagabend vor dem Orts⸗ eingang von Langenfeld ein folgenſchweres Verkehrsunglück. Ein aus Richtung Düſſel⸗ dorf kommender Perſonenkraftwagen, in dem außer dem Fahrer noch der Oberbürger⸗ meiſter von Herne und der Rektor Kos⸗ nek aus Herne ſaßen, ſtieß mit einem von Opladen kommenden Laſtkraftwagen in vollerAhrt zuſammen. Die drei Inſaſſen des Perſonenkraftwagens ſowie der Beifahrer des Laſtwagens mußten mit er⸗ heblichen Verletzungen dem Kranken⸗ haus in Opladen zugeführt werden. Ueber die Urſache des Unglücks ſind die Feſtſtellungen noch im Gange. Laval von Rom abgereiſt Rom, 9. Jan. Der franzöſiſche Außenmini⸗ ſter Laval iſt am Dienstagmittag nach Paris abgereiſt. Zu ſeiner Verabſchiedung hatten ſich u. a. Muſſolini, Staatsſekretär Su⸗ vich, der franzöſiſche Botſchafter und zahlreiche Behördenvertreter eingefunden. Vor dem Bahnhofsgebäude hatte ſich eine große Menſchenmenge verſammelt, die Laval und Muſſolini herzlich begrüßte. 60 Kommuniſten in Gberöſterreich verhaftet Wien, 9. Jan. In Oberöſterreich wurde eine ſtarke kommuniſtiſche Zellenorganiſation aufgedeckt. 60 Kommuniſten wurden verhaftet. Im Lande Salzburg wurden 52 Angeſtellte der öſterreichiſchen Bundesbahnen wegen kommu⸗ niſtiſcher Parteitätigkeit friſtlos entlaſ⸗ ſen. i————. Zuſammenklang im Donauraum Die germaniſch⸗turaniſche Kulturmiſſion VDeutſchlands und Ungarns Rufgaben Völter und Raſſen haben von jeher ſo gehan⸗ delt, wie ihnen dies von ihren innerſten Trieben vorgeſchrieben worden war. Von jenen Trieben, deren Summe wir Schick⸗ ſal nennen. Im Einzelfalle mag ſich hin und wieder Fremdes aufgezwungen haben, mag einer jener Umwege gewählt worden ſein, die nach Meinung der Angelſachſen ſchneller zum Ziele führen. Zuletzt kam aber doch immer wie⸗ der die„Generallinie“ zum Vorſchein. Im dich⸗ teſten Urwalddickicht ſtreben alle Pflanzen zum Licht, ſelbſt wenn ſie zur Erreichung des Zieles Hunderte von Windungen um tauſendjährige Baumrieſen vollführen müſſen. Wehe, wenn dieſe Linie einmal verlaſſen wird. Das Ge⸗ wächs muß ſterben, ſo wie das Volt ſterben muß, das ſeine Miſſton vergißt die kein Ge⸗ lehrter auszutüfteln und auszurechnen vermag, ſondern die einzig und allein ſchickſalhaft in ſeinem Blute wohnt, das ihm der Schöpfer ge⸗ geben. So ſtrebt der Nordmenſch nach Sü⸗ den, dem Licht und der Sonne entgegen. Ein Urtrieb, der die Germanen an die Küſten des Mittelmeeres ziehen ließ, der die Griechen ver⸗ anlaßte, ihre künſtleriſchen und kulturellen Ge⸗ danken rund um den Iſthmus zu verewigen. Derſelbe Trieb, der in unſeren Tagen norwe⸗ giſche Grubenleute auf Spitzbergen in der po⸗ laren Winternacht zwang, fortzuziehen um das Licht zu ſuchen, für das ſie dann in Schnee und Eis ihr junges Leben ließen. Nordmenſchen, Lichtſucher, Anbeter der Sonne, deren Zeichen die Väter als Sinnbild ihrer Freiheit auf der Bruſt trugen, und das in ihren Herzen wohnte, jenes Sonnenzeichen, das das junge Deutſch⸗ land auf ſeine Fahnen ſchrieb. Es gibt auch heute einen Zug der Deutſchen nach Süden. Freilich nicht ſo wie zur Zeit der großen Wanderung der Völ⸗ ker. Kein Zug mit Mann und Roß und Reiter, kein Krieger⸗Zug, ſondern ein Vordringen und Durchdringen ohne Waffenlärm, die Erfüllung vielmehr einer friedlichen Miſſion, deren Sol⸗ daten und Kanonen Deutſchlands kul⸗ turelle Güter ſind. Der Weg führt nach Südoſten, vom Nord⸗ meer durch Deutſchlands Gaue und das Herz des Erſten Reiches im Böhmerland, geht wei⸗ ter über die alte Südoſtmark und die Donau entlang über die magvariſche Pußta und den⸗ Baltan in den Orient hinein, über die Hoch⸗ ebenen Anatoliens und das Zweiſtromland zum Golf, in dem die Waſſer des Indiſchen Ozeans wohnen, und die ſtarke Sonne der niedrigen Breiten ſtrahlt. Auf dieſem Wege ſtößt der Deutſche bald nach Verlaſſen des geſchloſſenen Raumes, in dem ſein Volkstum zu Hauſe iſt, auf eine Nation, die gleich ihm den Wandertrieb in ihrem Herzen trägt, die gleich ihm dem Lichte zuſtrebt und der Sonne, für die ſie einſt in fernen Tagen ihre Urheimat verlaſſen, um im breiten Tale der Donau ein nunmehr tau⸗ ſendjähriges Reich zu gründen: Ungarn. Die Wanderung der Vorzeit, die nur der Ge⸗ winnung immer neuen Landes, immer neuer Güter galt, konnte niemals letzte Erfüllung bringen, da ihr die Verbundenheit mit der Scholle fehlte. Aus dieſer allein wird aber wahre Schöpferkraft geboren, und daher konnte von der Erfüllung einer Miſſion erſt dann die Rede ſein, als die Bindung an die Erde voll⸗ zogen, die nur dem dauernd ihre Güter ſchenkt, der ſie hegt und pflegt und darum ſie auch zu lieben vermag. Als die phyſiſche Wanderung der Deutſchen beendet war, begann der Bau ihres Reiches, und Ungarn iſt erſt entſtanden, als die magyariſchen Reiter auf den Kämmen der Karpathen im Angeſicht des Wunders der Pußta beſchloſſen hatten, endlich zu verweilen. Die Gleichgerichtetheit der blutsmäßigen Triebe in Ungarn und Germanen iſt von der Geſchichtsſchreibung bisher unbeachter geblie⸗ ben, und erſt in unſerer Zeit der Umwertung hiſtoriſcher Erkenntniſſe kommt man, wie bei vielem anderen, auch zu dieſer Wahrheit, die allerdings lediglich aus Blut und Raſſe, nicht aber aus kalten Tabellen und nackten Zahlen zu erfühlen iſt. Es gibt eine deutſch⸗magyariſche Schickſalsgemeinſchaft, die aber zu gleicher Zeit e Aufgabe iſt: eine Kulturmiſſion SſSss.ſ chKa eine Aufgabe iſt: eine Kulturmiſſion im Donauraum. Die Ueberlegenheit des deutſchen Geiſtes hat den Haß geboren und die„Unverfrorenheit“ der ungariſchen Reiter, anſtatt ſich gleich Hun⸗ nen und Tartaren aufzulöſen und zu ver⸗ ſchwinden, ein Reich zu gründen in dem neben Waffenruhm und Waffenehre auch die Muſen eine Heimat fanden, hat gleichermaßen Miß⸗ gunſt, Neid und Haß erzeugt. Wären diefe nicht geweſen, ſo hätte die europäiſche Geſchichte einen anderen Lauf genommen, und Hetatom⸗ ben von Blutsopfern wären der abendländi⸗ ſchen Menſchheit erſpart geblieben. Das Schick⸗ ſal hat es anders gewollt, und in der Gegen⸗ wart ſcheint es von dieſem verderblichen Wol⸗ len noch immer nicht Abſtand zu nehmen Hei⸗ ligſte Aufgabe und Miſſion daher dieies Schick⸗ ſal zu meiſtern in den Volksſchmieden Germa⸗ niens und des turaniſchen Ungarlandes. Aber die Aufgabe iſt ſchwer!— Löſen kann man ſie nur auf Grund der Entfaltung der ur⸗ eigenſten Gaben des Volkstums, indem man zurückfindet zu denraſſemäßragen Grumd⸗ lagen der Nation. Die Deutſchen haben ſich auf ihre germaniſche Seele beſonnen, und die Magyaren auf ihre turaniſche Abſtam⸗ mung. Aber gerade dieſe Beſinnung die mit innerer Läuterung Hand in Hand geht hat Mißverſtändniſſe und Nichtverſtehenwollen er⸗ zeugt. Man will ſie als Drang zur Machtent⸗ faltung und zur Unterdrückung anderer ſtem⸗ peln, während gerade das der kraſſeſte Gegen⸗ ſatz zu dem wäre, was beide Völter wollen: Die Achtung jedes Volkes vor dem anderen, die Ermöglichung, daß jeder ſein Eigenſtes gibt, nicht, um es dem anderen aufzudrängen, ſondern um Fertiges bieten zu lönnen, an Sahrgan Schar Oſt⸗Kor der„Chi der Sow des Obe Fernen“ züglich diwoſt! 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Der Grund zu der fieberhaften Eile, mit der jetzt an der Befeſtigung Wladiwoſtoks gearbei⸗ tet werde, ſei die Erkenntnis, daß dieſe Maß⸗ nahme die einzige ſei, die den Sowjets den Be⸗ ſitz dieſer Schlüſſelſtellung auch weiterhin ſichere. Die Entwicklung des Hafens Wladiwoſtoks, heißt es wörtlich, wurde in den letzten Jahren von einem ſtändigen Auf und Ab beherrſcht. Die Beſetzung der Mandſchurei durch Japan und das Abſchneiden der chineſiſchen Oſtbahn in Progranitchayn wenige Meilen nördlich, brachte den wichtigſten Handelszweig des Ha⸗ fens Wladiwoſtok, den Sojabohnenhandel, völ⸗ lig zum Erliegen, ſodaß der Hafen verödete. Das Geſchäftsleben in der Stadter⸗ loſch nahezu gänzlich. Bei dem mangeln⸗ den Intereſſe, das die Sowjets dieſem Teil ihres Reiches widmeten, ſchien es auf die Dauer unvermeidlich, daß die Japaner früher oder ſpäter ihre Armeen über die Grenze vorrücken laſſen würden, um das Gebiet von Wladiwoſtok Mandſchukuo einzuverleiben. Im Jahre 1929 verſuchten die Chineſen ver⸗ geblich, durch einen Handſtreich die Oſtbahnen in ihren Beſitz zu bringen. Die Abwehr lag in den Händen des Generals Blücher, der unter dem Namen Galen die nationaliſtiſchen chine⸗ ſiſchen Heere im Jahre 1926/27 befehligt hatte und mit den Problemen des Fernen Oſtens eng vertraut war. General Blücher, der klar erkannte, daß die Sowjetunion in Gefahr ſtand, ihre aſiatiſchen Beſitzungen und damit den Zu⸗ gang zum Pazifik zu verlieren, begab ſich nach Moskau und es gelang ihm, die zuſtändigen Stellen davon zu überzeugen, daß unverzüglich etwas geſchehen müſſe. Die Befeſtigung Wla⸗ diwoſtok und der mandſchuriſch⸗ſibiriſchen Grenze iſt ſein Werk. Als die Japaner nach dem Weltkrieg gemeinſchaftlich mit amerikani⸗ ſchen Gruppen im ruſſiſchen Fernen Oſten in⸗ tervenierten, machten die Japaner ausgiebigen Gebrauch von dieſer Gelegenheit, einen Einblick in die Befeſtigungen zu gewinnen. Unter Berückſichtigung dieſes Umſtandes wur⸗ den im Jahre 1922 die alten Befeſtigungen der Stadt geſchleift, da man ſie für wertlos hielt und offenbar annahm, daß Wladiwoſtok ſicherer ſei, wenn es gar nicht, als wenn es unzureichend militäriſch geſchützt ſei. Im Jahre 1929 ſetzte plötzlich der Wandel ein. Die militäriſchen Einzelheiten der Befeſti⸗ gung Wladiwoſtoks werden auf das ſtrengſte geheimgehalten. Kein Ausländer erhält die Genehmigung, die Zone der Verteidigungsanlagen zu betreten. Die beiden Stadtteile ſind durch einen unter⸗ irdiſchen Tunnel verbunden, der für militäri⸗ ſche Zwecke beſtimmt iſt. Strategiſche Eiſen⸗ bahnlinien befinden ſich im Bau und ſelbſt die Straßenbahnen wurden aus militäriſchen Grün⸗ den ſtandardiſiert. In einer Entfernung von etwa 20 Meilen befinden ſich rund um die Stadt neue Kaſernen und Flugplätze in Bau, meiſt unter geſchickter Anpaſſung an das Ge⸗ lände gegen Fliegerſicht getarnt. Die im Hafen von Wladiwoſtok zur Verfügung ſtehenden maritimen Kampfmittel wurden ebenfalls erheblich ausgebaut. Es handelt ſich hauptſächlich um Torpedojäger, Torpedoboote atbrenesr-uban- Mobr harnkaheMessbunmieteimeesuentreigenbrrr mantinskiknessramveingver henhenenamnanlnmersiagemabskanamdugans Stelle von Unverdautem und ſchlecht verſtande⸗ nem Fremden. In mächtigem Antrieb hat die ungariſche Li⸗ teratur, Kunſt und Wiſſenſchaft begonnen, dem magyariſchen Volke die Wunderwelt des Turanismus zu eröffnen. Man prüft und wägt, ob dieſes und jenes auch wirklich dem eigenen Volkstum entſpricht, ſchüttelt Fremdes ab, ſobald ſich herausſtellt, daß es nicht lebensnotwendig iſt oder ſich gar im Ge⸗ genſatz zur Volksſeele befindet. Die ungariſchen Bühnen werden über kurz oder lang aufgehört haben, der Tummelplatz volksfremder Experi⸗ mentatoren zu ſein. Mit Freuden wird aber das ungariſche Volk jede echte blutsmäßige Kunſt eines anderen Volkes begrüßen, ſo wie es erwartet, daß man ſeinen kulturellen Gü⸗ tern das entſprechende Verſtändnis entgegen⸗ bringt. Wer könnte dies beſſer erfühlen und begrei⸗ ſen als der Deutſche, der eine ganz ähnliche Bewegung ſoeben in den äußeren Formen glückhaft abgeſchloſſen hat und kraftvoll daran⸗ gegangen iſt, ſie zu unterbauen und ihr kultu⸗ relles Gefüge kühn zu ſchaffen. Es ſehlt nur noch das Verſtändnis dafür in der Umwelt, um zur Befriedung jahrhunderte alter Gegen⸗ ſätze zu führen. Darum iſt dieſes Beſtreben ge⸗ rade dort lebenswichtig, wo ſich ſolche Gegen⸗ ſätze in größter Fülle auftun, und wo wäre das mehr der Fall als im Donauraum— im wei⸗ teren Sinne— in jenem balkaniſierten Staa⸗ tenkunterbunt, der ſamt und ſonders von der ſchleichenden Krantheirt des habs⸗ burgiſchen Gebildes erfaßt iſt. Mit dem großen Unterſchied allerdings, daß dieſe und etwa 8 bis 12 Unterſeeboote. Anläßlich eines nationalen Feiertags wurden vor kurzem nicht weniger als 160 Militärflug⸗ zeuge auf einmal in der Luft gezählt. Die Sowjets wünſchen alſo Wladiwoſtok unter allen Umſtänden zu halten. Zu den rein militäriſchen Maßnahmen kommen ſolche wirtſchaftlichen und induſtriellen Charakters. Gleichzeitig wird eine Ein⸗ wanderungs⸗ und Anſiedlungsaktion ganz gro⸗ ßen Ausmaßes geführt. Nach Anſicht der Sow⸗ jets verfügt Wladiwoſtok auch über ausrei⸗ chende eigene Steinkohlenreſer⸗ ven, um ſeinen Bedarf ſicherſtellen zu können. Ebenſo ſei die Verſorgung mit flüſſigen Brenn⸗ ſtoffen durch die Ausbeutung der Sachalin⸗ Oelvorkommen geſichert. Die Bevölkerung der Stadt beläuft ſich heute auf 208 000 Köpfe gegen 100 000 im Jahre 1922. Die noch vor einigen Monaten beſtehende Knappheit an Lebensmitteln ſcheint jetzt eben⸗ falls behoben zu ſein. Die in Wladiwoſtok er⸗ ſcheinende„Rote Fahne“ faßte die Lage vor kurzem in den Worten zuſammen:„Nichts kann die Entwicklung von Wladiwoſtok aufhalten, aber es iſt ſtörend, die Arbeit immer wieder unterbrechen zu müſſen, um nach einem etwa anrückenden Feind Ausſchau halten zu müſſen“. —— Das evangeliſche Gemeindehaus von St. Johann in Saarbrücken, wohin nach beendigter 8 Abſtimmung die Urnen gebracht und die Stimmen ausgezählt werden. flus der kommuniſtiſchen paßfälſcherzentrale kine raffinierte beheimorganiſation vor dem Volksgericht/ Ueber 2100 falſche Behördenſtempel beſchlagnahmt Berlin, 9. Jan. Der geheime unterirdiſche Apparat der kommuniſtiſchen Partei, der bis zur nationalſozialiſtiſchen Machtübernahme ſeine verbrecheriſche Tätigkeit entfaltete, hat nicht nur dafür geſorgt, daß ſich feige Mörder fanden, die aus dem Hinterhalt zahlreiche Na⸗ tionalſozialiſten ermordeten, ſondern auch da⸗ für, daß dieſes Mordgeſindel dem Zugriff der Polizei entzogen und mit falſchen Papieren über die Grenze geſchafft wurde. Aus einem geſtern vor dem 2. Senat des Volksgerichts beginnenden Prozeß erfährt man ſtaunend, daß es in der Kaiſerallee eine geheime kommuniſtiſche Paß⸗ fälſcher⸗Zentrale gab, die Zweigſtellen in mehreren europäiſchen Hauptſtädten, na⸗ mentlich in Wien, Baſel und Paris, un⸗ terhielt und in der jeder gewünſchte Paß ge⸗ fälſcht wurde. Unwillkürlich wird man an die Aeußerung erinnert, die ein in einem Mord⸗ prozeß angeklagter Kommuniſt tat:„Als ich fragte, wie ich am beſten nach Rußland käme, ſagte mir ein Funktionär, ich ſollte einen be⸗ ſtimmten Nationalſozialiſten erſchießen, dann würde ich von der Roten Hilfe nach Moskau ge⸗ bracht werden.“ 2100 gefälſchte Stempel Die Zentrale, die ſeit 1918 ihre Fälſchungen betrieb, wurde Ende November 1932 von der Polizei ausgehoben, verſuchte dann noch bis Ende Mai 1933 weiterzuarbeiten, bis ſie end⸗ gültig unſchädlich gemacht werden konnte. In den Räumen dieſer Zentrale entdeckte man ein geradezu beiſpielloſes Lager aller möglichen Fälſcherwerkzeuge und Urkunden. Nicht weniger als 2109 falſche Stempel der verſchiedenſten Behörden wurden beſchlagnahmt. Ferner fand Abendausgabe— Mittwoch, 9. Januar 1933 man eine Kollektion von 35 Päſſen, 680 Paß⸗ blättern und 807 Paßphotographien, daneben 300 Urkunden, 757 Gebührenmarken und 57 Steuermarken. Zur Herſtellung von Arbeits⸗ beſcheinigungen dienten 30 Arbeitsbücher, 72 Quittungstarten, 165 Zeugniſſe und 650 Brief⸗ bogen der verſchiedenſten Betriebe. 700 polizei⸗ liche Formulare vervollſtändigten die Samm⸗ lung. Man kann ſich leicht vorſtellen, daß es kaum eine behördliche Beſcheinigung gab, die nicht von dieſer Fälſcherzentrale hergeſtellt wer⸗ den konnte. Die Angeklagten 45 Sieben Mitarbeiter und Mitglieder dieſer größten Fälſcherorganiſation werden nunmehr vor dem Volksgericht zur Verantwortung ge⸗ zogen. Wegen Vorbereitung zum Hochverrat in Tateinheit mit fortgeſetzter ſchwerer Urkun⸗ denfälſchung ſtehen vor dem Richter: der 37jäh⸗ rige Bruno Schultz aus Buckow⸗Oſt, der gleich⸗ alterige Richard Großkopf aus Niederſchöne⸗ weide, der 32 Jahre alte Karl Wiehn aus Britz, der 37jährige Paul Eggert aus Berlin, der ſchon einmal im Jahre 1927 wegen Vorberei⸗ tung zum Hochverrat zu 2“ Jahren Gefängnis verurteilt worden iſt, und der 49 Jahre alte Walter Benzmann aus Wilmersborf, der wegen des gleichen Verbrechens im Jahre 1925 ſogar fünf Jahre Zuchthaus erhalten hatte, Ferner hat ſich die 44jährige Anna Schlange wegen Vorbereitung zum Hochverrat und die 43 Jahre alte Sophie Bauer aus Wilmersdorf wegen Begünſtigung zu verantworten. Die Beteiligung der einzelnen Angeklagten Schultz war Inhaber einer graphiſchen Kunſtanſtalt, die er zunächſt in Charlottenburg und ſpäter in der Kochſtraße betrieb. Er ſoll, nach der Anklage, vom Jahre 1921 bis 1929 Stempel und Urkundenkliſchees für die Paß⸗ fälſcherzentrale hergeſtellt haben. Großkopf ſoll als Teilhaber des Angeklagten Schultz in deſſen Machenſchaften eingeweiht geweſen ſein und die Zentrale auf alle mögliche Weiſe bis zum Mai 1933 unterſtützt haben. Mit Großkopf ſol⸗ len Eggert und Wiehn eng zuſammnengearbeitet haben. Benzmann wird vorgeworfen, daß er bei der Errichtung der zahlreichen Lagerſtellen half und ſich auch für die Zentrale in der Kai⸗ ſer⸗Allee hochverräteriſch betätigte. Die Ange⸗ klagte Schlange, die nach den Ermittlungen der Anklagebehörde die Beſtrebungen der KPD bis zum April 1933 unterſtützte, ſoll einen Kof⸗ fer mit Fälſchermaterial aufbewahrt haben, der nach ihrer Verhaftung von der Mitangeklagten Bauer weggeſchafft wurde. Die Rülte nimmt zu Starker Froſt in Inner⸗Rußland Moskau, 9. Jan.(HB⸗Funk.) Die ſowjet⸗ ruſſiſche Preſſe erwartet für die nächſten Tage eine Erhöhung der Lufttemperatur. Die Erwärmung ſoll von Nordweſten her kom⸗ men. In Archangelſk iſt die Temperatur im Laufe des Dienstags bereits auf 1 Grad Kälte geſtiegen. An der Nordſpitze der Halbinſel Kola lagen die Temperaturen knapp über dem Ge⸗ frierpunkt. In Mittelrußland dagegen iſt es nach wie vor kalt, beſonders in der Ukraine. In Kiew wurden 26 Grad Kälte feſtge⸗ ſtellt, in Charkow und Dnepro⸗Petrowſk 30, in Lugenſk 40, in Moskau 18 Grad Kälte. Während der letzten Tage des großen Froſtes ſind in Moskau mehrere Fälle von Erfrieren vorgekommen, ſo ſind eine ältere Frau und zwei betrunkene Arbeiter auf offener Straße nachts erfroren. Anhaltender ſtarker Froſt in Norddeutſchland Hamburg, 9. Jan.(HB⸗Funk.) Seit Mon⸗ tagnachmittag ſind in Hamburg wie auch in ganz Norddeutſchland die Temperaturen ſtetig geſunken. Während am Montagnachmittag in Hamburg ſich die Temperaturen noch um den Nullpunkt bewegten, ſind ſie am Mittwoch be⸗ reits auf 7 Grad unter Null geſunken. Krankheit früher von Aerzten wenn nicht zu heilen, ſo doch in ihren Wirkungen abzumil⸗ dern verſucht worden iſt, während ſich heute Quackſalber um die Wiederherſtellung der da⸗ hinſiechenden Kranken bemühen. In der gegenſeitigen Achtung des Volkstums und ſeiner Eigenart, in der Reinhaltung der eigenen Kultur von fremden Ein⸗ flüſſen liegt der beſte Weg zur Befriedung und zur gegenſeitigen Befruchtung. Deutſchland und Der Landesrat des Saargebiets, die ſaarländiſche Volksvertretung, die nur be⸗ gutachtenden aber keinen geſetzgebenden Charakter hat, wird nach der Rückgliede⸗ rung in eine wahre Volksvertretung um gewandelt werden. Hier verläßt die Frak⸗ tion der Deutſchen Front das—— das Rathaus von Saarbrücken. Von links: Großkaufmann R. Becker, hefredakteur Scheuer (Vorſitzender des Landesrates) und der Großinduſtrielle und Vorkämpfer des Deutſchtums an der Saar, Hermann Röchling. Ungarn mögen daher auf dieſem Wege voran⸗ gehen. Die germaniſche Idee hat mit dem tura⸗ niſchen Volts⸗ und Raſſegefühl ſo vier gemein⸗ ſam, daß es nicht ſchwer fallen kann, hier bei⸗ ſpielgebend zu wirken. Anſätze hierzu ſind ſchon genügend vorhanden. Nur erſchöpfen ſie ſich nicht in gegenſeitigen Beſuchen, in Schüleraus⸗ tauſch, ſo notwendig und nützlich ſolches auch iſt. Nein, man zeige, wie ſich zwei Völker zu beſchenken vermögen, wie ſie die Grundlagen wahrer Verſtändigung zu finden vermögen— indem ſie im heiligen Stolze auf das, was ihnen ihr Gott gegeben, ſchafſen und ſtreben. Der von politiſchen und kulturellen Kämpfen und Mißverſtändniſſen durchſetzte und zerſetzte Donauraum kann nur auf friedlichem Wege zur Geſundung kommen, er und alle ſeine Völker. Nur muß man ihnen einen Weg zeigen, der von den labyrinthiſchen Pfa⸗ den, auf denen die Irrlichter leuchten, auf die große Straße führt, die von der Sonne beſchie⸗ nen wird. Waffenlärm hat die Muſen zum Schweigen gebracht. Mögen ſie durch ihr Lau⸗ tenſpiel die Geſpenſter und Gefahren nationa⸗ ler Kataſtrophen verſcheuchen!— Deutſchland und Ungarn haben ſo manche Aufgaben im Donauraum. Die edelſte iſt ſicherlich die bei⸗ ſpielgebende Herſtellung eines friedlichen Zu⸗ ſammenklanges zweier aus Blut und Raſſe ge⸗ borener Kulturen. Das iſt die germaniſch⸗tura⸗ niſche Kulturmiſſion, die, wenn ihr das Glück des Schickſals lächelt, bedeutſam ſein kann nicht allein für den Donauraum, ſondern für unſer geſamtes zerriſſenes und gequältes Europa. André v. Kün. e4 N n 8——*—* n enn⸗ n Se Jahrgang 5— A Nr. 15— Seite 4 Abendausgabe— Mittwoch, 9. Januar 1935 Baden Winterlandſchaft auf dem Königsſtuhl Heidelberg, 9. Jan.(Eig. Meldung.) Eine herrliche Winterlandſchaft iſt auf unſeren Bergen jetzt anzutreffen. Die Schneedecke be⸗ „trägt etwa 5 Zentimeter bis aber nur ſtellen⸗ weiſe auch 10 Zentimeter. Königsſtuhl ſowie Weißer Stein meldeten geſtern nachmittag 5 Grad Kälte. Zum Winterſport reicht es aller⸗ dings noch nicht, weder für Rodel noch für Ski iſt die Schneedecke dick genug. Die Neckartalſtraße verändert Gundelsheim a.., 9. Jan. Am Eiſen⸗ bahnpiadukt bei Gundelsheim wird in Zukunft eine neue Straße beginnen, die am Neckar entlang, unterhalb des Heinsheimer Bahnhofs vorbei, in Offenau wieder in die alte Neckartalſtraße münden wird. Nach Fertig⸗ ſtellung brauchen die Fahrzeuge nicht mehr die engen Straßen und Kreuzungen in Gundels⸗ heim zu paſſieren. Ebenſo fällt die Höhe Gun⸗ delsheim— Offenau, die beſonders bei den Radfahrern unbeliebt war, weg. Heinsheim wird mit dem Bahnhof, der auf der rechten Neckarſeite liegt, mit einem Steg verbunden werden. Der Fuhrwerks⸗ und Autoberkehr wird ſeinen Weg über die neue Neckarbrücke bei Gundelsheim nehmen. Bei Haßmersheim wird die Uferſtraße teils verbreitert, teils höher gelegt. Auf dem rechten Neckarufer wird die Neckartalſtvaße Heilbronn— Heidelberg verbreitert. nn Einweihung des Ferdinaud Wiesmann⸗Hauſes Speyer, 9. Jan. Am kommenden Mitt⸗ woch, dem Jahrestag des Todes des um die Beſeitigung der Separatiſtenherrſchaft in der Pfalz hochverdienten Freiheitskämpfers Ferdi⸗ nand Wiesmann, wird in Markthei⸗ denfeld das Ferdinand⸗Wiesmann⸗ Haus eingeweiht werden. An dem Weiheakt nimmt der ganze Gau Mainfranken lebhaften Anteil. Gauleiter Dr. Hellmuth wird vor dem Hauſe ſprechen. Nach dem Vortrag von Maſſenchören erfolgt dann die Weiherede und die Uebergabe des Hauſes. Bau einer Umgehungsſtraße Oggersheim, 9. Januar. Wie jfetzt be⸗ kannt wird, ſteht auch hier der Bau einer Um⸗ gehungsſtraße bevor. Die Straße iſt als Zubringerſtraße zur Reichsautobahn von Lud⸗ wigshafen her in füdweſtlicher Richtung gegen Frankenthal geplant. Der Bau dieſer Straße ſoll bereits in dieſem Frühjahr begonnen wer⸗ 4 ner n Unfan mit Todesfolge „Waldſee, 9. Januar. Am Montag ſtarb die älteſte Frau von Waldſee, Marie Schol⸗ lenbergerr geb Utz, im Alter von 86 Jahren. Sie wollte am Weihnachtsabend noch ihre Kin⸗ der beſuchen, fiel jedoch in die leere Dunggrube in ihrem Hof und brach dabei ein Bein An den Folgen dieſer Verletzung iſt ſie nun geſtorben. Sturz mit tödlichen Folgen Grünſtadt, 9. Jan. In ſeiner Wohnung ſtürzte der 82 Jahre alte Karl Huß von hier die Treppe herunter, wobei er ſich zwei Rip⸗ pen brach. Die Freiwillige Sanitätskolonne verbrachte den Verunglückten in das Kranken⸗ haus, wo der Bedauernswerte inzwiſchen verſchieden iſt. Zweite Apfelernte Doörrenbach, 9. Januar. Bäckermeiſter Heinrich Hürher konnte in ſeinem Garten einen Apfelbaum zum zweiten Male abernten. Die Früchte waren völlig ausgereift; auch war dieſe zweite Ernte ebenſo reichlich wie die erſte. —————————— „Hakenkreuzbanner“ An der Hütte in Neunkirchen im Saargebiet Die nordiſche Arbeit in Deutſchland einheitlich Karlsruhe, 9. Jan.(Eigener Bericht.) Die Nordiſche Geſellſchaft als Trä⸗ gerin einheitlicher nordiſcher Arbeit in Deutſch⸗ land erſtreckt ſich über das ganze Reich. Füh⸗ rende Perſönlichkeiten ſetzen ſich für ihre Be⸗ ſtrebungen ein. Trotz dieſer Ausdehnung der Nordiſchen Geſellſchaft iſt es nicht die Abſicht ihrer Leitung, eine große und koſtſpielige Maſſenorganiſation aufzubauen; die Wir⸗ kung in die Tiefe und Breite und die Einheitlichkeit des Vorgehens wird vielmehr dadurch gewährleiſtet, daß die Nordiſche Geſellſchaft mit faſt allen maßgeben⸗ den Großorganiſationen in Deutſchland Ab⸗ kommen zur Sicherung freundſchaftlicher Zuſammenarbeit getroffen hat. Beſonders wichtig für die praktiſche Arbeit iſt die enge Zufſammenarbeit mit dem Stabsamt des Reichsbauernführers, denn die Wiedereinſchaltung des Bauern in den leben⸗ 4 Aufbau der völkiſchen Zukunft iſt die 15 ündeſte Vorausſetzung für ein freundſchaft⸗ iches Zuſammenwirken zwiſchen Deutſchland und den nordiſchen Ländern. Ueber die Ab⸗ machungen mit dem NS⸗Studentenbund iſt bereits in der Preſſe berichtet worden. Sie iſt weſentlich hauptſächlich deshalb, weil ſie eine Gewähr dafür bietet, daß die kommende Ge⸗ neration nordiſches Gedankengut als eine Selbſtverſtändlichkeit mit auf den Der Brunnenwinkel skieze von Krnold Krieger Herr von Meinhardt klappte das beleibte „Gutsjournal zu, deſſen letzte Eintragungen er überprüft hatte. Er ging ins Schlafzimmer, um dort ſeine Tagesweſte mit einer abſonder⸗ lichen Pelzweſte zu vertauſchen. Sodann trat er vor den Spiegel und ordnete feierabendlich das volle graue Haar. Es war eine alte Ge⸗ wohnheit, die längſt überflüſſig geworden ſchien, denn Gäſte kamen faſt nie. Der Gutsherr litt an jener Menſchenſcheu, die im Grunde nichts anderes iſt als verharſchte Sehnſucht nach Menſchen. Er ging in die Veranda, ſetzte ſich wie jeden Abend in den Korbſeſſel, zündete eine Zigarre an und rief leiſe:„Titelituri!“ Alsbald kam eine große Zypernkatze mit ſchwarzen Querſtrei⸗ fen langſam und mauzend herangepfotet. Sie ſchwang ſich ihm auf die Knie und begann er⸗ munternd zu ſchnurren, bis er über ihr Fell ſtrich. Titelituri. Das Wort nahm ſich ſeltſam aus in dem verkniffenen Munde des ernſten alten Herrn. Er hätte den Namen auch nie ſo laut ge rufen, daß es jemand vom Geſinde oder über⸗ haupt irgendwer hätte hören können. Nicht er ſelbſt hatte die Katze ſo etauft, ſondern—— Aber dies hing mit der Trauer zuſammen, die um ſeine Geſtalt war, hing zuſammen mit ſei⸗ ner Menſchenſchen und? enſchenſehnſucht. „zitelituri, Titelituri“, ſagte er und ſuchte eine andere Stimme herauszuhören. Da ſchrak er aus ſeinem Grübeln empor. Er gewahrte einen jungen Mann, deſſen erankommen er überhört hatte. Es war der Gehilfe der Poſi⸗ ageatur mit einem Eilbrief. Herr von Meinhardt gab fünfzig Pfennig Lanfgeld. Als er jedoch die Schrift geſehen hatte, fügte er ein Dreimarkſtück hinzu. Der Brief war von ſeiner Tochter Jutta. Der Gutsherr tat einen langen Atemzug. Warum ſchrieb ſie auf einmal wieder? Seit ſie damals vor zwei Jahren nach Wien abgereiſt war, um dort ihr reichlich planloſes Studium zu beginnen, hatte er ſie nicht wiedergeſehen. Gewiß, es war hier vom äußerſten Oſtpreußen bis nach Wien keine geringe Entſernung, aber Juttas— darauf war ſeinem Gefühl nach ein Vorwand geweſen. Der einzige über⸗ zeugende Grund lag in ihrer Natur, die ein gut Teil des Unſteten und des Welthungers ihrer Mutter übernommen hatte. Jutta nahm, ohne ihn mit Dankesausbrüchen zu Aien ent ſeine väterlichen Monatsſpenden gelaſſen entgegen. Auch Karin war von dieſer Vergeßlichkeit und Selbſtſucht geweſen. Sie hatte Chriſtian von Meinhardt auf ihre Weiſe, ihre betörende Weiſt eliebt, und gerade deshalb hatte ſie ihm nicht ausmannskoſt werden wollen, wie ſie es nannte. Run konnte er doch nicht länger ſeine Span⸗ nung bemeiſtern. Er ſchaltet edas Licht an und las:„Mein einziger Pappi!!!— Ich habe ucht, unbändige Sehnſucht! Nach Dir, nach unſerm Gut, nach der Ginſterheide, dem Weißkleeraſen, nach Titelituri, nach der alten Rufglocke unter dem drolligen Rohrdächlein, ge⸗ rade an ſie hab ich ſo oft denken müſſen! hab wonf nichts von mir hören laſſen. Das war wohl unrecht von mir. Aber ich wollte Dir immer mal einen anſtändigen Brief ſchreiben; es fehlte mir ſtets an innerlicher Sammlung. Du biſt nicht böſe, gelt? Du kennſt doch deine Jutta, ich werde Dich dafür auch bald ſchön be⸗ muttern und betochtern. Dies wird wieder kein vernünftiger Brief. Es iſt ſo viel zu erzählen, da müßte man ſchon eine ganz, ganz lange Feder haben, na, und ich liege ja bald in Dei⸗ nen Armen, Pappuſch! zyklamenroten Weg nimmt. Die Abmachungen mit der NS⸗ Kulturgemeinde, mit der Reichsführung der Hitlerjſugend, Abteilung Schulung, dem NS⸗ Frauenwerk, mit der NSG„Kraft durch Freude“, Amt für Ausbildung, ſowie mit dem NS⸗Arbeitsdienſt geben der Nordiſchen Geſell⸗ ſchaft die 177 alle Kreiſe des deutſchen Volkes durch ihre Arbeit zu erfaſſen. Durch eine Abmachung mit dem Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen ſollen die beiderſeitigen Bemühungen, die ſportlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und dem Norden auszubauen, nunmehr in einheitlicher Linie fortgeſetzt werden. Außerdem iſt die Nor⸗ diſche Geſellſchaft auch eine Zuſammenarbeit mit dem Akademiſchen Austauſchdienſt, dem Reichsbund für Deutſche Vorgeſchichte, der Reichsſtelle zur Förderung des deutſchen Schrifttums, der Deutſchen Akademie in Mün⸗ chen und dem Reichsbund für Deutſche See⸗ geltung eingegangen. Die Verabredungen, die mit dem Reichsſtand der Deutſchen Induſtrie, dem Induſtrie⸗ und Handelstag und der Reichs⸗ führung der NS⸗Hago beſtehen, werden vor⸗ ausſichtlich durch entſprechende Vereinbarungen mit dem für die gewerbliche Wirtſchaft in Zu⸗ kunft zuſtändigen Stellen ergänzt oder erſetzi werden. Die praktiſche Zuſammenarbeit mit all dieſen Organiſationen wird nicht nur durch die jewei⸗ ligen Zentralſtellen, ſondern vor allem durch eine wachſende enge Verbindung der ein⸗ zelnen Kontore der Nordiſchen Geſellſchaft mit Untergliederungen ſichergeſtellt werden. Alſo ich komme am Dienstag mit dem Nach⸗ mittagszuge. Richard ſoll mit dem Auto zur Bahn. Du ſollſt nicht auf den Bahnhof kommen. Ich möchte Dich ſo gerne dort wiederſehen, wo ich das letzte Mal eine ganz herrliche Stund⸗ mit Dir erlebt habe. Du weißt ſchon, ich meine den alten Brunnewinkel hinter dem Parktor. Du warſt ſo ganz anders als ſonſt, Vati, ſo ganz weich und erſchloſſen, faſt lyriſch. Du ſprachſt von Mutter, Du nannteſt ſie Karin und ſagteſt, daß ich ihr gleiche, das war alles ſo traumhaft ſchön. Ich ſchäme mich ein bißchen, das aufzuſchreiben, aber ich will doch meinen Wunſch begründen. Nicht wahr, Vati, Du er⸗ füllſt ihn mir und erwarteſt mich dort? Ich muß eben immer Regie führen, das macht das Erbe meiner Mutter Karin, deren Vater und Bruder ja Schauſpieler ſind. Ich bring Dir auch etwas Schönes mit, ein Reiſeandenken, das Dir hof⸗ fentlich willkommen ſein wird.— Es küßt Dich Deine Jutta.“ Herr von Meinhardt ſaß Vwief beſtürzt da. Oh, faſt de plötzlich geſchah dieſes Geſchenk! Ihm wurde ſiedend heiß vor Glück, er 705 die Pelzweſte aus, er pfiff einen verjährten Schla⸗ ger, er ſchrie:„Menſch, Titelituri, mach keine Lippe! Weißt Du denn nicht, wer kommt?“ Am nächſten Morgen zeigte ſich der ſonſt ſo wortkarge Mann verſchwenderiſch liebenswür⸗ dig. Es zog ihn in den Brunnenwinkel. Er ſank auf die alte, knorzige Bank. Hier hatte es ſich damals vor zwei Jahren ereignet, daß der Anblick Juttas über ihn ge⸗ kommen war wie der einer auferſtandenen Ka⸗ rin. Es ſtand alles brennend klar vor ſeiner Seele. Sie trug an jenem Tage eine fremd⸗ artige Friſur, die heimwehſüß an die früheſte Karin erinnerte. Das blonde, wolkige Haar duftete ſtark nach Akelei. In der rechten Hand ſchaukelte ein goldgelber Seidenhut mit einer amtſchleife. Er ſchritt alle Wege ab, die Jutta beſonders Heſſen Große Gartenſchau Darmſtadt 1935 Darmſtadt, 9. Jan. Die einzige und größte Gartenſchau ihrer Art in Südweſtdeutſch⸗ land wird in dieſem Jahre aus Anlaß des hun⸗ dertjährigen Beſtehens des Gartenbauvereins Darmſtadt im Orangeriegarten in der Zeit von Juli bis September durchgeführt wer⸗ den. Die Schau findet die vollſte Unterſtützung des Reichsnährſtandes und der Deutſchen Ge⸗ ſellſchaft für Gartenkultur. Der neue Oberlandesgerichtspräſident Darmſtadt, 9. Januar. An Stelle des am 1. Februar in den Ruheſtand tretenden Ober⸗ landesgerichtspräſidenten Müller hat der Herr Reichsſtatthalter in Heſſen auf Vorſchlag der heſſiſchen Regierung den Staatsſekretär i. R. Dr. Wilhelm Stuckart in Berlin⸗Wilmers⸗ dorf unter Berufung in das Beamtenverhältnis zum Oberlandesgerichtspräſidenten in Darm⸗ ſtadt ernannt. Zum Senatspräſidenten beim Oberlandesgericht iſt Landgerichtsdirettor Dr. Fritz Werner ernannt worden. Von der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt, 9. Januar. Profeſſor Dr. Eduard Zintl, ordentlicher Profeſſor der Che⸗ mie und Vorſtand des Inſtituts für anorga⸗ niſche und phyſikaliſche Chemie an der Techni⸗ ſchen Hochſchule Darmſtadt, hat einen Ruf an die Techniſche Hochſchule Stuttgart erhal⸗ ten. Es iſt jedoch gelungen, den Gelehrten der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt zu erhalten. Rundfunk⸗Programm für Donnerstag, 10. Januar Mühlacher:.35 Muſik am Morgen. 700 Nachrichten. 10.15 Schulfunkſtunde. 11.30 Mittagskonzert. 12.00 Wetterbericht. 13.05 Muſik aus Deutſchland. 14.00 Nachrichten. 15.30 Rhythmiſch⸗muſikaliſches Stegreif⸗ ſpiel für Kinder. 16.00 Nachmittaaskonzert. 17.30 Schlummerſtunde. 18.55 Wetterbericht. 19.10 Zither⸗ muſik. 19.30 Hitlerjugend⸗Singſtunde. 20.00 Nachrich⸗ ten. 20.15 Schniefke ſchnuwe ſchnöfft he nich. 20.40 Glocken klingen über der Saar. 21.00 Familie Bach. 23.00 Zwiſchenſpiel. 24.00 Tanzmuſik. Deutſchlandſender:.35 Guten morgen lieber Hörer, mit Guſtav Jakoby. 10.00 Neueſte Nachrichten. 10.15 Ruf von der Grenze. 11.30 Der Bauer ſpricht— der Bauer hört. 12.00 Muſik am Mittag. 13.00 Mittags⸗ konzert des Funkorcheſters. 13.45 Nachrichten. 15.15 Jungmädelſtunde. 16.00 Veſperkonzert. 17.30 Lebens⸗ lauf und grandioſe Taten des Kaſper Larifari. 19.10 Unſterblicher Walzer Wie wird das Wetter? Bericht der öffentlichen Wetterdienſtſtelle Frankfurt Die Kälte hat in Deutſchland faſt allgemein noch zugenommen und iſt bei der herrſchenden Oſtſtrömung in Mittel⸗ und Oſtdeutſchland am ſtärkſten. Bei Island iſt ein außergewöhnlicher kräftiger Sturmwirbel in Entyycklung, raſch nach Nordſkandinavien vordringt, auf unſer Wetter vorerſt ohne direkten Einfluß bleiben wird. Die Ausſichten für Donnerstag: Wolkig und gelegentlich aufheiternd, vereinzelnd leichter Schneefall, bei Winden aus öſtlicher Richtung Fortdauer des Froſtes. ... und für Freitag: Zunöchſt noch Fort⸗ dauer des Froſtwetters. Rheinwasserstand 8. 1. 35 9. 1. 35 Waldshut 200 206 Rheinfelden 193 192 Breisach„„„„„„„„„ 111 104 Kenlt„„nn 212 2¹⁵ Max au„„„„„ O O O 373 366 Mannheim 28⁵ 271 213 213 Köln e O„„» O 212 277 Neckarwasserstand 8. 1. 35 9. 1. 35 Heilbronn i Plochingen—— Diedesheirnr 154 131 Maunheim 297 279 liebte. Hier an. der Findlingsmauer hatte ſie einen Schmollwinkel, um dieſes von Stauden Aahr er Becken hatte Karin getanzt, auf dieſer Raſenbank hatte Jutta ſo gerne nach dem Regen geſeſſen, es hatte oft einen kleinen Streit deswegen gegeben.„Du wirſt Dich erkälten, Kind!“—„Bewahre!“—„Du biſt ungehorſam, Liebling.“—„Du biſt frech, Vati!“ Und dann lachte ſie eine ſilberne Tonleiter. Am Nachmittag ſtieg ſeine Erwartung fieber⸗ haft. Schon ganz früh begann er, ſich zurecht⸗ zumachen. Er kleidete ſich viel zu jugendlich. Die flammende Krawatte beſonders war für ihn eigentlich unmöglich, aber ſie ſtammte von Juttas höchſteigener Hand. Viel zu früh ſchickte er Richard mit dem Auto an die Bahn. Viel zu früh ſtieg er auf den Auslughügel. Immer wieder hob er vergeblich das Fernrohr an die Bahn' Er hätte vielleicht doch lieber an die Bahn fahren ſollen. Ein Ruck lief durch ſeine Geſtalt. Wo ſich die Straße aus dem Walde ins Tal ſenkte, war ſoeben ein bewegtes kleines Etwas, ſein Auto, aufgetaucht. Er hob erregt das Fernalas. Er ſchaute mit ſaugendem Blick, aber plötzlich ſank ſeine Hand wie gelähmt ninunter Noch einmal riß 3 das Glas hoch. Nein, er hatte ſich nicht geirrt. Er zog Juttas Brief aus der Herztaſche ſeines Jacketts, verſchlang den letzten Satz wie einen vergifteten Biſſen: Ich bring Dir auch— etwas — Schönes— mit,— ein— Reiſeandenken,— das Dir hoffentlich willkommen ſein wird...2 Herr von Meinhardt nickte mehrmals ſtumm. Er ging haſtig ins Gutshaus. ſchickte das Kü⸗ chenmädel nach Bier und Zigarren. Dann be⸗ gab er ſich mit ſchleppenden Schritten in den Park zurück, ſetzte ſich in den Brunnenwinkel, fröſtelte ein wenig, und erſt. als er das Auto ſchon heranknirſchen hörte, erhob er ſich ich ver⸗ fällig und zwängte ein Lächeln in ſein Geſicht. der 14* Welche llange da der quad Ob die e das Stra Waſſertu⸗ kümmert' boren, h. waſſer“ an ins L weniger „Bloon glied der was„kl 4 deutet un druß„d. 4 beſondere kerwag liebig au nicht mei mit der „Mannem ſondern d Das iſt Oberbürg 4 Herrenabe Preis vor Mannhein nur, daß Mannhein Form alſ. Zweihund Nicht 1 Mannhein in hellen nach den reitungsze locken zwe Summe! Die Ko verzweifel Weinſtübck Dichterling würden. Poeten ere aufgeregt verräteriſck der Rockta das Zeitu men. Sor genfriſt ve Wege gehe daß Dichte gute Norn pflegten H Aktentaſche Die Lied ſchmunzeln lich, denkt den Vorſpi waren abe deten Vere die Anregu halten? 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Die Litanei ließe ſich be⸗ liebig ausdehnen. Das kann allerdings hier nicht meine Aufgabe ſein. Ich begnüge mich mit der Feſtſtellung, daß dem waſchechten „Mannemer ſoi Vadderſchtadt nit worſ cht is“, ſondern daß er ſein Mannheim liebt. Das iſt die Hauptſache.Darauf ſtützte ſich Oberbürgermeiſter Renninger, als er am Herrenabend der„Liedertafel“ einen Preis von zweihundert Mark für das ſchönſte Mannheimer Lied ausſetzte. Er wünſchte dabei nur, daß das Lied die große Heimatliebe des Mannheimers zum Ausdruck bringe. In der Form alſo: Wir lieben Mannheim! Zweihundert Mark für ein Mannheimer Lied! Nicht nur die Liedertäfler, die geſamte Mannheimer Dichter⸗ und Komponiſtenwelt iſt in hellen Aufruhr geraten. Jetzt ausgerechnet nach den koſtſpieligen Feiertagen, der Vorbe⸗ reitungszeit für den kommenden Volksfaſching, locken zweihundert Märker. Eine hübſche runde Summe! Wer könnte ſie nicht gut gebrauchen? Die Komponiſten und Tonkünſtler klopfen verzweifelt die Cafes und die verborgenſten Weinſtübchen ab, ob ſie nicht doch noch einen Dichterling mit wallender Mähne entdecken würden. Mit einem Male. Den heimatlichen Poeten ergeht es nicht anders. Auch ſie halten aufgeregt Ausſchau nach einem Schubert, dem verräteriſch die beſchriebenen Notenblätter aus der Rocktaſche blitzen. Auf den einfachſten Weg, das Zeitungsinſerat, ſind ſie noch nicht gekom⸗ men. So müſſen ſie weiterhin die koſtbare Gal⸗ genfriſt verſtreichen laſſen und ſich aus dem Wege gehen. Noch nie hat es ſich mehr gerächt, daß Dichter nicht wie Dichter, und Muſiker wie gute Normalbürger ausſehen, die kurzen, ge⸗ pflegten Haarſchnitt tragen und mit moderner Aktentaſche durch die Planken bummeln. Die Liedertäfler aber reiben ſich vergnügt ſchmunzelnd die Hände. Sie haben— hoffent⸗ lich, denkt Vereinsführer Blumentritt— den Vorſprung mit Eifer genutzt. Zum Glück waren aber noch einige Herren von befreun⸗ deten Vereinen dabei, die es nicht unterließen, die Anregung weiterzugeben. Warum auch dicht halten? Zetzt iſt plötzlich ein edler Wettſtreit ausgebrochen. Wer iſt der beſte Texidichter? Wer liebt Mannheim am ſtil⸗ und reimge⸗ wandteſten? Und wer wird dazu eine Melodie — MNannlieim ſchöpfen, die ſo einfach, ſo volkstümlich ſein wird wie das Saarlied, das heute von jedem Deutſchen freudig mitgeſungen wird? Ans Werk! Welcher Mannheimer wird ſich lumpen laſſen? Uebergangszeiten ſind langweilig und uner⸗ quicklich. Mit einem Fuße ſteht man noch im Sudelwetter und mit dem anderen ſchon in der Vorfaſtnacht. Oberbürgermeiſter Renninger hat eine befreiende Brücke geſchaf⸗ fen. Wenn jetzt der Primaner, der ſonſt prima — daher ſein Name— die Ohren während des Unterrichts ſpitzte, verſonnen über ſein buntes Löſchblatt gebeugt bleibt, obgleich ſein Name ſchon zum zweitenmal aufgerufen wurde, dann möge der geſtrenge Klaſſenvorſtand nicht gleich zwei Sechſer eintragen, ſondern beide Augen zudrücken, wenn er feſtſtellt, daß dem jungen Manne der Appell des Stadtvaters ſo ans Herz ging, daß er jede Rüge und Notenverſchlechterung zu riskieren willens iſt und tapfer darauf losdichtet. Was kann ihn auch eine chemiſche Formel in einem Augenblick ſcheren, wenn er gerade einen blendenden Reim gefunden hat! In den Cafeés ſieht man gegenwärtig die nachdenklichen Alleingänger alle paar Minuten einen Zettel aus der Taſche ziehen und einige Worte leuchtenden Auges daraufmalen. Wir wollen nicht hoffen, daß ſie Wirtſchaftsfragen beſchäftigten, ſondern glauben, daß ſie bereits die Schlußzeile des zweiten Verſes fanden. Zur Ehre Mannheims— zur Freude der Mannheimer, die darauf brennen, zu erfahven, wem der große Wurf gelingen wird. Wir wollen derweil den Daumen halten, um wenigſtens etwas zum Gelingen der großen Sache beizutragen und feſte an das Motto denken: „Wir lieben Mannheim!“ Das geſunde Volksempfinden hat geſiegt Abendausgabe— Mittwoch, 9. Januar 1985 Der Freiheit entgegen! Rück⸗ und Ausblick des deulſchen Mieters Von der Mietervereinigung Mannheim e. V. werden wir um Aufnahme nachſtehenden Auf⸗ ſatzes gebeten: Wieder liegt ein Jahr hinter uns. War das Jahr 1933 ein ſolches der Umwälzungen, Ent⸗ ſcheidungen und Ueberwindungen ſo vieler bürokratiſchen Hemmungen, ſo vollzog ſich im vergangenen Fahre ſchon ein großes Stück des nationalſozialiſtiſchen Neu. aufbaus des Volkes und des Vaterlandes. Nach dem Grundſatz:„Gemeinnu tz geht vor Eigennutz“ wurde Arbeit beſchafft und großzügige ſoziale Leiſtungen durch die Opfer⸗ willigkeit eines jeden Voltsgenoſſen ermög⸗ licht. Daneben wollen wir aber auch nicht über⸗ ſehen, was alles ſchon getan wurde zur Errei⸗ chung einer nationalſozialiſtiſchen Wohnungswirtſchaft. Dem Wort des Führers: „Unſere oberſte Aufgabe iſt es, die Familie als Keimzelle des Staates in unſeren feſten Schutz zu nehmen“ folgte auch die Tat. Das Reich hat ein groß⸗ angelegtes Siedlungsprogramm und die Auf⸗ lockerung der Großſtädte energiſch in Angriff genommen. Ein neues ſoziales Miet⸗ recht iſt im Werden, deſſen Grundgedanken ſchon zum Teil im neuen deutſchen Einheits⸗ mietvertrag ſichtbar ſind. Nach dem Grundſatz:„Hergus aus den Ge ⸗ richten und hinein in eine beſſere Hausgemein⸗ ſchaft“, werden jetzt überall Schiedsſtel⸗ len errichtet, um im Sinne einer wahren Volksgemeinſchaft zur baldigen Befriedung zwiſchen Vermieter und Mieter beizutragen. Aber auch auf dem Gebiete des geſamten Rechtslebens wurden Aenderungen geſchaffen und ſtehen noch größere bevor, die jedem Volks⸗ genoſſen— ſoweit er Mieter iſt— das Be⸗ wußtſein geben, daß das neue Recht weniger ſich auf die ſtarren Paragraphen ſtützt, als auf das geſunde Volksempfinden. Hier gelten die Worte des Reichsjuſtizkom⸗ miſſars Dr. Frank: „Recht iſt, was dem Volke nützt! Unrecht iſt, was dem Volke ſchadet“ Der Fall Köppen beweiſt eindringlich, daß in einem ſolchen Falle die Regierung ſchnell und rückſichtslos gegen Volksſchädlinge ein⸗ greift und das Vertrauen, das die Volksgenoſ⸗ ſen in die Regierung ſetzt, nicht zu Schanden werden läßt. Das alles, was im letzten Jahre von der Re⸗ gierung in Angriff genommen und durchgeführt wurde, berechtigt uns zu der Hoffnung, daß auch in naher Zukunft vieles von dem erreicht werden wird, was zur Schaffung einer natio⸗ nalſozialiſtiſchen Wohnungswirtſchaft noch not⸗ wendig iſt. Wir wollen auch im kommenden Jahre dem Führer und ſeinen Mitarbeitern volles Vertrauen, das Vertrauen eines ganzen Volkes, ſchentken. Aber der Führer wünſcht und verlangt auch die Mit⸗ arbeit von allen Volksgenoſſen an ſeinem großen Werk. Dies gilt auch für die Mieter im beſonderen. Sie ſollen nicht abſeits ſtehen, ſondern ernſt und zielbewußt für die Verwirklichung der nationalſozialiſtiſchen Grundſätze in der Wohnungswirtſchaft, jeder an ſeinem Platze, mitarbeiten. Dann und nur dann wird es gelingen, daß jedem Volksgenoſſen ein glückliches Heim ge⸗ ſchaffen und geſichert werden kann. 3 Für Volk und Vaterland! Zugang an Wohnungen. Der Reinzu⸗ gang an Wohnungen betrug im Monat De⸗ zember 1934: 320(Zugang durch Neubau 309, durch Umbau 11; Abgang durch Umbau 26). Von den neu geſchaffenen Wohnungen ſind 17 Wohnungen mit—3 Zimmern, 292 Wohnungen mit—6 Zimmern und 11 Woh⸗ nungen mit 7 bzw. mehr Zimmern. Es wur⸗ den 44 neue Wohngebäude von privaten Bau⸗ herrn und 254 von öffentlichen Körperſchaften erſtellt bzw. 298„Kleinhäuſer mit 1— 2 Voll⸗ geſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen. Für Neubauten, die zuſammen 6 Wohnungen er⸗ gaben, wurde eine Baukoſtenbeihilfe bewilligt. Außerdem wurde ein Reichszuſchuß für 3 Um⸗ 2 752 welche 7 Wohnungen ergaben, be⸗ wi ig„ Die tollen Ruſſen von Averſa Ein Cajpar-Hauſer-Schickjal in dieſer Zeit Seit zwölf Jahren verſucht der Leiter des italieniſchen Irrenhauſes Averſa bei Neapel vergebens, das Rätſel einer Gruppe von zwei⸗ undzwanzig Kriegsgefangenen zu löſen, die man die„tollen Ruſſen von Averſa“ nennt. Niemand kennt ihre Namen. Niemand weiß, aus welchen Teilen Rußlands ſie ſtammen, und niemand wagt zu entſcheiden, ob ſie überhaupt wirklich verrückt ſind oder nur ſimulieren. Alles, was man von ihnen weiß, iſt nur, daß ſie Ruſſen ſind, daß ſie von öſterreichiſchen Trup⸗ pen gefangengenommen und ſpäter von Ita⸗ lienern aus ihrem Lager befreit wurden. Zuerſt brachte man ſie in das italieniſche Ruſſenlager bei Perſano. Hier verweigerten ſie die Ausſage über Her⸗ kunft und Namen. Als man ſie mit Gewalt zum Sprechen veranlaſſen wollte, verfielen ſie in Tobſucht,»nd ſie mußten ſchließlich in das Srrenhaus Averſa verbracht werden. Auch hier beharrten ſie bei der Weigerung, ihre Namen zu verraten. Verſchiedene Male ſchon wollte man ſie fortbringen und über die Grenze abſchieben, aber jedesmal verfielen ſie in Wahnſinn. In den letzten Jahren haben Dutzende von pſychiatriſchen Sachverſtändigen verſucht, des Geheimnis dieſer„Kriegs⸗ gefangenen aufzuklären. Alle Mittel, die Män⸗ ver aus ihrer Reſerve herauszulocken, ſchlugen fehl. Vom erſten bis zun letzten bewahrten ſie ihr hartnäckiges Schweigen. Als man ſie ein⸗ ma“ photographieren wollte, kam es faſt zu einer Meuterei in dem Irrenhaus, ſo daß ſich in Zukunft kein Kameramann vor den zwei⸗ undzwanzig Wahnſinnigen mehr ſehen ließ. Bei der heimlichen Beobachtung der Ruſſen ſtellte ſich heraus, daß ſie ſich untereinander ganz vernünftig benehmen. Sie reden ſich nicht mit Namen an, ſondern immer nur mit einer Nummer, die ſie niemals verwechſeln. Als Führer haben ſie ſich Nummer fünf erwählt Jetzt iſt Jtalien an Sowjetrußland mit dem Erſuchen herangetreten, die zweiundzwanzig Geiſteskranken in Empfang zu nehmen. Als die Kriegsgefangenen davon hörten, drohten ſie, in Averſa alles kurz und klein zu ſchlagen. Man mußte ſie in Warmwaſſerwannen unterbringen. Dann kam der Beſcheid der Sowjetregierung, daß ſie dankend auf die Sendung verzichte. Die zweiundzwanzig Mann beruhigten ſich wie⸗ der. Die italieniſchen Behörden haben nun den endgültigen Beſchluß gefaßt, die„tollen Ruſſen von Averſa“ auf ihre Koſten immer in einem Irrenhauſe zu internieren. Welche Tragödie ſich hinter dieſem Kriegs⸗ gefangenenſchickſal verbirgt, dieſe Frage wird wohl unbeantwortet bleiben und zu jenen Ge⸗ heimniſſen gehören, welche die Beteiligten in ihr Grab mitnehmen. Erfolge eines Monnheimer Süngers Sland im Au „Zu den Gaſtſpielen, die der hieſige Tenor⸗ ſänger Grich Hallüroem in der Schweiz als„Siegfried“ abſolvierte und auf die wir bereits hingewieſen haben, ſchreiben Schweizer Zeitungen folgendermaßen: „Den Siegfried ſang Erich Hallſtroem als Gaſt, ein idealer Wagner⸗Interpret, mit ſeinem herrlichen, glanzvollen Tenor, der ſchon in den Schmiedeliedern, vor allem aber in der unerhört packenden Schlußſteigerung, ein For⸗ mat annahm, das man auf unſeren Brettern ſelten hören dürfte.“ „Hallſtroem bringt alles mit, was die Partie verlangt: eine hellklingende, elaſtiſche und kraftvolle Stimme, einen temperament⸗ vollen Vortrag, gute Ausfprache und eine Figur, die mit der Vorſtellung des jun gen Siegfried wirklich übereinſtimmt... Eine glänzende Lei⸗ ſtung.“ „Evich Hallſtroem, der meiſterhaft den Siegfried ſang, verdient den Lorbeer des Abends.... Sein kultivierter, ſtrahlender Hel⸗ dentenor, ſeine lebendige Darſtellung, der durch⸗ dachte Vortrag ſchufen zuſammen ein abgerun⸗ etes Ganzes, an dem man ſeine reſtloſe Freude haben konnte... Die Mannheimer be⸗ neiden wir um dieſen Sänger. Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle. Am Donnerstag, 10. und Freitag, 11. Januar, pünktlich 20.15 Uhr, ſpricht Profeſſor Dr. A. Langsdorff(BDerlin) über das Thema: „Die Aufgabe der bildenden Kunſt im neuen Deutſchland“. Prof. Dr. Langsdorff iſt der im März 1934 berufene Lei⸗ ter des Außenamts der Staatlichen Muſeen zu Berlin, einer neugegründeten Dienſtſtelle, der die Neugeſtaltung der Muſeen im Sinne des nationalſozialiſtiſchen Bildungszieles vom Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſter für Wiſſen⸗ ſchaft, Erziehung und Volksbildung, Ruſt, übertragen iſt. Der Vortragende wird von den Aufgaben der Kunſt und der Kunſtpflege im neuen Deutſchland ſprechen und u. a. Lichtbil⸗ der von der Neuordnung der Berliner Muſeen zeigen.— Dem Vortrag wird als Ergänzung eine Filmvorführung folgen. 8 S Weiß Ferdl im Filn„Die beiden Seehunde“ ——————————————————————— Jahrgang 5— ANr. 15— Seite 6 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Mittwoch, 9. Januar 1935 Wirklich— es iſt Winker! Es hat tatſächlich Peſſimiſten gegeben, die an dieſen Winter überhaupt nicht mehr glaubten. Welche Glaubenskraft konnte auch ſchon ein Winter beanſpruchen, der bis in die erſten Ja⸗ nuartage hinein Blumen und Bäumen blühen ließ? r es da noch allzu weit zu der Be⸗ fürchtung, die Sträucher könnten am Ende auch noch ausſchlagen und Knoſpen treiben? och nun hat die Not mit einem Mal ein Ende. So viel Winterſehnſucht und Schnee⸗ hunger mag auch das kalte Herz des Winters erbarmt haben und ſo hat er denn endlich ſeine Herrſchaft angetreten. Wahrhaftig— es iſt Winter! Zwar breitet ſich über die grünen Saa⸗ ten der Ackerſcholle noch nicht die ſchützende weiße Decke, aber die eben noch ſo unwinter⸗ lich grünen 3 unſerer Gebirge prangen zur Zaner des Winterſportlers endlich, endlich im Schneemantel. W Ein Bauernwort ſagt, ſ päter Winter ſei gern harter Winter. Nun, wir werden ja ſehen, ob der Winter— einholt, was er bisher verſäumte. Zunächſt kann er uns ganz gewiß nicht ſchrecken, ſondern er wird alle Welt mit ſeinen Eisbahnen, ſeiner guten, geſunden, klaren Luft und hoffentlich bald auch auf dem Flachland mit ſeinem Schneekleid nur freuen. Lang ſchon haben wir in dieſen ſeltſamen Win⸗ terwochen den Zauber und die Schönheit der Winterlandſchaft, der Winterſtimmunzg vermißt, die dem naturliebenden und dem ſportfreudi⸗ gen Menſchen ſo viel geben und ſchenken kön⸗ nen. Winter, jetzt ein Freund— ſei uns gegrüßt! Was alles geſchehen iſt Verkehrsunfälle: Eine Quetſchwunde am Kopfe und einen Rippenbruch erlitt ein Rad⸗ fahrer, der af vormittag beim Abſteigen vom Fahrrad auf der Fahrbahn ausrutſchte und ſtürzte. Nach Anlegen eines Notverbandes fand der Verletzte Aufnahme im Heinrich⸗Lanz⸗ Krankenhaus.— Durch falſches Einbiegen ſtieß geſtern ein Lieferkraftwagen gegen einen auf der Straße J 5 und 6 aufgeſtellten Perſonenkraftwagen, wodurch dieſer flart be⸗ ſchädigt wurde.— In vergangener Nacht ſtieß auf der Lang⸗ und Lutherſtra e ein Radfahrer mit einem Perſonenkraftwagen zuſammen. Der Radfahrer ſtürzte und erlitt einen Schädelbruch ſowie ſonſtige Verletzungen. Der Führer des aftvagens brachte den lebensgefähr⸗ lich Verletzten nach dem Allg. Krankenhaus. Die Schuldfrage konnte bis jetzt noch nicht ge⸗ klärt werden.— In Käfertal fuhr heute mor⸗ gen ein etwa 18 Jahre altes Mädchen mit dem Fahrrad in den Anhänger eines Laſtkraft⸗ wagens. Das Mädchen wurde vom Rad ge⸗ ſchleudert und erlitt an beiden Beinen Ver⸗ letzungen, die die Ueberführung ins Kranken⸗ haus notwendig machten. Verkehrsprüfung. Bei einer geſtern vor⸗ mittag auf dem Parkring vorgenommenen Prü⸗ fung des Kraftfahrzeugverkehrs mußten fünf Führer von Laſtkraftfahrzeugen angezeigt uno zehn Fahrzeuge wegen verſchiedener techniſcher Müngel beanſtandet werden. Verloren ging: Zum 1. Januar von Neckarau über Schlachthof, Neuoſtheim, am Neckardamm entlang nach dem Luiſenpark bis Hauptbahn⸗ hof Mannheim eine Herrenarmbanduhr, recht⸗ eckig, aus Doubleé, mit braunem ederband.— Am' 3. Januar von I. 13 bis Nationaltheaten oder in dieſem ſelbſt ein Brillantkollier, mit dünner ſilberner Kette, zwei großen Brillanten als Anhänger, der obere Teil des Kolliers iſt mit kleinen Brillanten und Spittern beſetzi. Tödlicher Unglücksfall. Die Reichsbahn⸗ direktion Ludwigshafen teilt mit: Bei Ankunft des aus Richtung Zweibrücken kommenden Güterzuges 7627 um 22.17 Uhr am Dienstiag, 8. Januar, im Landauer Hauptbahnhof, wurde der die Schlußbremſe des Zuges bedienende Schaffner Karl Metz aus Landau vermißt. Bei der ſofort aufgenommenen Nachforſchung wurde Metz noch in der Nacht zwiſchen Kal⸗ tenbach und Münchweiler tot aufgefunden. Metz lag im Gleis Landau—3weibrücken mit gebrochenem linken Oberſchenkel und ſchweren Kopfverletzungen. Der Unfallhergang iſt noch nicht geklärt. für die NS⸗Kulturgemeinde letzten Platz beſetzte Haus erlebte eine ausgezeichnete Lohengrinaufführung. Ueber die Neueinſtudie⸗ rung wurde bereits früher berichtet. In der geſtrigen Aufführung, die im Nationaltheater Mannheim ſtattfand, wirkten zwei Gäſte mit. Die Titelpartie wurde von Altmeiſter Alfred Färbach als Gaſt geſungen. Wer die Klip⸗ pen und Schwierigkeiten dieſer außerordent⸗ lich anſpruchsvollen Partie kennt, mußte über dieſen tapferen„Lohenarin“ Färbachs baß er⸗ ſtaunt ſein Wenn man bedenkt, daß dieſer tüchtige Sänger ſeit neun Jahren nicht mehr auf der Bühne ſteht, kann ſeine prächtige Lei⸗ ſtung nicht hoch genug angeſchlagen werden. Es iſt geradezu unverantwortlich geweſen, dieſe prächtige, klangvolle Stimme, die in ihren Regiſtern ſo ſelten ſchön ausgeglichen iſt, die in Anfatz und Tonbildung ohne jeglichen Druck arbeitet, deren Ton ganz auf Atem ge⸗ ſtellt iſt, brach zu legen. Wir kennen auch die Einwände, die ſich auf ſeine Erſcheinung und Größe beziehen, wir ſind indeſſen der Mei⸗ nung, daß die Oper in erſter Linie Sänger braucht. Erſtaunlich war es übrigens, wie ſicher und auffallend unabhängig vom Kapell⸗ meiſter Färbach die Partie durchführt. Der Geſamtleiſtung Färbachs gebührt uneinge⸗ ſchränkte Hochachtung. Als weiteren Gaſt konnten wir Frau Vogt vom Staatstheater Karlsruhe begrüßen. Ihre Ortrud war ſtimm⸗ lich unausgeglichen, darſtelleriſch zu wenig dämoniſch und zu viel„Theater“, ihre Erſchei⸗ nung ſehr gut. Hervorragend an dieſem Abend unſere Mannheimer Künſtler und Künſtlerinnen, allen voran Erika Müller als Elſa. Sie ſang geſtern weſentlich freier als „Lohengrin“ Ludwigshafen. Das bis auf den Zwei feindliche Autobrüder Autoduelle ſind kaum zu empfehlen. Es iſt beſſer, wenn die Wagen friedlich aneinander vorbeigleiten. Kraftſtöße und unliebſame An⸗ rempelungen bringen keiner Partei Gewinn. Das zeigte ſich heute mittag wieder einmal ſehr anſchaulich. Zwiſchen M 4 und N5 kam ein Ford⸗Wagen des Weges, der allem Anſcheine nach links ein⸗ biegen wollte. Zu gleicher Zeit fuhr aber ein Opel⸗Wagen, ebenfalls ein Vierſitzer, die Straße M 4— M5 herunter und war gerade dabei, die Straße zu queren und in die Straße N 4— N 5 einzubiegen, als er von der Seite erwiſcht wurde. Der Fordwagen ſtieß dem Opelwagen mitten in die Flanke. Der Stoß war ſo ſtark, daß der angeboxte Wagen auf den Gehweg ge⸗ ſchleudert wurde und dort in Richtung desſel⸗ ben hart an der Hausnummer N 4, 1 auf der Seite lag. Der Fahrer wurde durch das Dach auf das Pflaſter geſchleudert. Ein Glück nur, daß der Wagen nicht in ſeiner vorderen Hülfte an die Mauer zu liegen gekommen war. Der Schüdel des rers wäre durch die Wucht des Anpralls zweifellos an der Wand zerſchellt. So zog er ſich außer einigen Hautabſchürfungen nur kleine Verletzungen an den Lippen zu. Ein weiteres Glück auch, daß ſich in dieſem Augen⸗ blick keine Paſſanten in der Nähe befanden. Zu⸗ mal in der Mittagsſtunde, kurz vor ein Uhr, wo der Fußgängerverkehr gerade hier ſehr leb⸗ haft iſt. Sie wären von dem Wagen ohne wei⸗ teres zermalmt worden. Der auf der Seite liegende Wagen und der ſtoßkräftige Fordwagen, der dieſen Umſtand verurſacht hatte, lockten eine große Menſchen⸗ menge an. Der Fordwagen hatte nur ein ein⸗ gedrücktes Schutzblech und einen„Plattfuß“ zu beklagen. Ueber die Schuldfrage wird erſt noch entſchieden werden müſſen. Erfreulich jeden⸗ falls, daß keine Menſchenleben zu beklagen wa⸗ ren. Die Fahrer mögen daraus wieder die Lehre ziehen, daß man im quadratiſchen Mannheim nicht vorſichtig genug fahren kann. Zum Mord in K1 Ein Plakatanſchlag des Oberſtaalsanwalts Der Oberſtaatsanwalt hat heute an allen Plakatſäulen in Mannheim und Lud⸗ wigshafen zum Mord in K 1 folgende Be⸗ kanntmachung anſchlagen laſſen: Mord! 500 RM Belohnung! Am 28. Dezember 1934 gegen 16 Uhr wurde zu Mannheim in ihrem Zimmer, K 1, 5b, die 30 Jahre alte geſchiedene Kellnerin Anita Roedel geb. Würfl erdroſſelt und mit Biß⸗ wunden aufgefunden. Die Anita Roedel hat am 28. Dezember 1934, morgens gegen 4 Uhr, ihr Zimmer in Beglei⸗ tung eines unbekannten Mannes aufgeſucht, der die Wohnung um 6 Uhr wieder verlaſſen hat. In dieſer Zeit wurde die Tat ausgeführt. Der unbekannte Täter iſt unter Mitnahme von Kleidungsſtücken und ſonſtigen Sachen der Getöteten flüchtig gegangen. Er hat am 28. Dezember 1934, zwiſchen 8 und 9 Uhr, auf dem Städt. Leihamte in Mannheim einen Kof⸗ fer, der drei Kleider der Getöteten enthielt, ver⸗ fetzt. Dabei wurde ihm der Pfandſchein Num⸗ mer C 9312 ausgehändigt. Es fehlen jetzt noch folgende Sachen der Getöteten: ein brauner Handkoffer aus Lederimitation mit zwei gelben Beſchlägen, Größe 55/½35/15 em; ein ſchwarzſeidenes Kleid mit langen Aermeln, in Schoßhöhe ein etwa pfenniggroßes Loch, durch Zigarette eingebrannt; ein Paar ſchwarze Lederhalbſchuhe mit grauer Einlage(ſehr kleine Nummer); ein Paar dunkle Strickhandſchuhe mit Stulpen; eine ſchwarze lederne Handtaſche mit Kugelver⸗ ſchluß, Größe etwa W/ 15 em; eine graue lederne Handtaſche, in der ſich ein kleiner roter Geldbeutel mit 8 RM Inhalt befand: ein Damenregenſchirm mit ſchnabelähnlichem Griff und Quaſte, überzogen mit graukarier⸗ ter Seide; zwei Frottierhandtücher, eines koriert, das an⸗ dere oben und unten mit bunten Streifen; ein Waſchlappen mit weißem Grund und blauer Einfaſſung, drei Schlüſſel(Haus⸗, Abſchluß⸗ und Zimmerſchlüſſel); ein Karton Toilettenſeife, enthaltend vier Stück Seife von ſechseckiger Form, Seifenſchachtel roſafarbig und etwa B/ 10 em aroß: eine Schachtel Pralinen, Marke Frankonia, Größe 17/22 em; ein goldener Damenring mit blaugrün ſchim⸗ merndem, rechteckigem Stein. Für die Ermittlung des Täters iſt eine Be⸗ lohnung bis zu 500 RM ausgeſetzt, deren Ver⸗ 5 unter Ausſchluß des Rechtsweges er⸗ olgt. Sachdienliche Mitteilungen, die auf Wunſch vertraulich behandelt werden, erbeten an die Kriminalpolizei Mannheim(L 6, 1, Fernruf Nr. 35 851). Mannheim, den 8. Januar 1935. Der Oberſtaatsanwalt. Jugend lernt Rettungsſchwimmen Die im Winterhalbjahr unter großer Betei⸗ ligung und mit ſportlichem Eifer durchgeführ⸗ ten Rettungsſchwimmkurſe der Deutſchen Le⸗ bens⸗Rettungs⸗Geſellſchaft für SA, HJ, Bd M und Schüler Höherer Lehranſtalten ſanden geſtern in der Aula des Adolf⸗Hitler⸗Real⸗ aymnaſiums mit einem Vortragsabend ihren Abſchluß. Er bot den Teilnehmern die ideellen Unterlagen zu der im Praktiſchen ge⸗ leiſteten Arbeit und machte ſie mit ihren fer⸗ neren Pflichten als Helfer am Rettungswerk bekannt. Nach einer kurzen, einführenden Anſprache des Bezirksführers R Bauer gab der Lehr⸗ ſcheininhaber Würzberger einen ausführ⸗ lichen Ueberblick über den Aufbau und di'e Ziele der Deutſchen Lebens⸗ Rettungs⸗Geſellſchaft. Aus dem Er⸗ kennen, daß den vielen Todesfällen durch Er⸗ trinken wirkſam entgegengearbeitet werden muß, wurde die Geſellſchaft im Jahre 1913 von beherzten, pflichterfüllten Menſchen in Berlin gegründet. Der Weltkrieg ſtellte ſich der ſonſt und geſtaltete ſinnvoll und vornehm.— Die Aufführung fand den herzlichen und ver⸗ dienten Beifall des ausverkauften Hauſes. Am Freitag, 11. Januar(übermorgen), ſin⸗ det im Nibelungenſaal die Feierſtunde der NS⸗Kulturgemeinde ſtatt. In dieſem Konzert ſpielt das Nationaltheaterorcheſter unter Gene⸗ ralmuſikdirektor Philipp Wüſt. Generalmuſikdirektor Philipp Wüſt, der Leiter des Nationaltheaterorcheſters Entwicklung hemmend entgegen, doch nahmen im Jahre 1925 die deutſchen Turn⸗ und Schwimmvereine denſelben Gedanken wieder auf und führten ihn zielbewußt weiter. Heute breiten ſich wie ein engmaſchiges Netz die Lan⸗ desverbände, die Bezirks⸗ und Ortsgruppen der DeRG über ganz Deutſchland aus. Die erfreuliche Tatſache, daß die Zahl der Ertrin⸗ kenden im Sinken begriffen iſt, iſt nicht zuletz! dem aufopferungsvollen Bemühen der DGR zuzuſchreiben. In einem äußerſt intereſſanten und lehr⸗ reichen Vortrag erörterte der Sport⸗ und Schularzt Dr. Linke grundſätzliche Begriffe über die Erforderniſſe bei erſten Hilfeleiſtun⸗ gen. Er ſprach ausführlich über künſtliche Atmung, über Wiederbelebungsverſuche und gab den Zuhörern ein klares Wiſſen darüber, wie man ſich als Helfer bei Ertrinkungsfällen verhalten muß. Bevor Bezirksführer Bauer den erfolg⸗ teichen Prüflingen die Urkunden und Ehren⸗ zeichen überreichte, richtete er einen Appell an Lieder⸗Abend Heinrich Hölzlin. Wir weiſen noch einmal darauf hin, daß Heinrich Hölzlin vom Nationaltheater am Donnerstag, 10. Jan., um 8 Uhr in der Harmonie, Mannheim, D 2, 6, einen eigenen Liederabend gibt. Ueber Hein⸗ rich Hölzlin als Lieder⸗ und Konzertſänger ſchreibt die Preſſe:„Die beiden Konzertarien Mozarts ließen H. Hölzlins ſtimmliche Vor⸗ züge in vollſtem Lichte erſcheinen. In ſelbſt⸗ verſtändlichem Können meiſterte er den Ton, geſtaltete er mit erſchöpfender Innerlichkeit und gab, wie ſtets, ein Muſter und Beiſpiel vornehmſten Dienſtes am Kunſtwerk. Hölzlin gehört zu den ſeltenen Opernſängern, die ſich die Feinheit des Konzertgeſanges in vollem Umfange bewahrt haben.“— Die Prager Preſſe ſchreibt anläßlich eines Konzertes:„Ein Baſſiſt, deſſen Stimme bei aller Tiefenbeherr⸗ ſchung die Eleganz baritonaler Klänge nicht vermiſſen läßt, ein Sänger von hoher Ge⸗ ſchmackskultur, die ſich ſchon in der Auswahl des Programms erwies. Er zeigte ſein enormes Können vor allem in den Liedern.“ — Im moraigen Konzert bringt der Sänger Lieder von Beethoven, Schubert, Schumann, Brahms, Wolf, Trunk und Mattieſſen. Die Landſchaft Der engliſche Maler Whiſtler prüfte die Ar⸗ beiten ſeiner Schüler. Ein junges Mädchen pinſelte gerade an einer Landſchaft, die nur aus grellvioletten und giftgrünen Kleckſen be⸗ ſtand. Starr vor Schrecken blieb der Maler ſtehen und rief entſetzt: „Was machen Sie denn da?“ Pikiert verſetzte die Schülerin: was ich ſehe!“ „Sie werden ſich ſchön wundern, wenn Sie erſt ſehen, was Sie gemalt haben!“ ſagte Whiſt⸗ ler trocken und ging weiter. „Ich male, die Kursteilnehmer, in dem er ſie ermahnte. 555 nicht auf halbem Wege ſtehen zu bleiben, ſon⸗ dern ihr Können zu erweitern und die Lei⸗ ſtungen zu ſteigern, um als tatkräftige Mit⸗ bauer am Rettunaswerk dem deutſchen Volke dienen zu können. Mit beſonders anerken⸗ nenden Worten bedachte er der zwanzig Schwimmer und Schwimmerinnen, denen er Leiſtungsſcheine übergeben konnte. Wie ſchwer diefe Urkunden zu erwerben ſind und wie ſtolz die Empfänger darauf ſein dürfen, wird ſchon allein dadurch erhellt, daß von den Prüfungsteilnehmern in den einzelnen Riegen nur der dritte oder gar vierte Teil die lei⸗ ſtungsfordernde Prüfung beſtehen konnte. 232 Prüflingen wurden Grundſcheine über⸗ reicht, die ſie voll Freude über die bisher er⸗ reichte Leiſtung und voll Hoffnung auf wei⸗ tere Erfolge befriedigt in Empfang 11. gKameradſchaftsabend des NSas⸗ kraftwagenſturm 3/ K 153 Die aktiven und fördernden Mitglieder des Kraftwagenſturmes 3/K 153 waren am letzten Samstag faſt vollzählig zu einem Kamerad⸗ ſchaftsabend im Caſino verſammelt. Der Füh⸗ rer des Sturmes, Duttenhöfer, hieß die Kame⸗ raden willkommen und wies darauf hin, daß es ſich um einen Abend im Geiſte der Kamerad⸗ ſchaft handele, der Kameradſchaft, die erſt im neuen Reich wieder eine Heimſtatt gefunden Er begrüßte als Gäſte den Führer der otorbrigade Kurpfalz, den Vertreter der Standarte 171 und den Führer der Abteilung K 153 mit Adjutant und Stab, den Führer der Kraftwagenſtaffel /K 153 mit Adjutant und Stah und viele Geladene. Der Abend nahm einen ſchönen Verlauf, es herrſchte der Geiſt einmütiger Kameradſchaft. Der Sturm hat ſeinen Kameraden und Gäſten vieles geboten. Aus den Reihen der Kameraden wurde Treffliches zur Unterhaltung beigeſteuert. Es ſeien erwähnt: das Cello⸗Solo des Kame⸗ raden Eiſenhauer ſowie die Lied⸗Vorträge des Kameraden Marx. Fleiß und Eifer legte auch die Hauskapelle an den Tag, die aus den Rei⸗ hen der Kameraden gebildet wurde und flott und ſicher die Märſche, Lieder und Unterhal⸗ tungsſtücke vortrug. Der Sturm hatte zur Er⸗ weiterung des Programms ſich Herr Werner. Herr Götz und Frl. Anita Berger verſchrieben, die mit ihren Vorträgen hellſte Freude aus⸗ löſten.— Der Sturm blieb noch lange einträchtig bei⸗ ſammen und es hat ſich auch hier wieder ge⸗ ſcaft was Volksgemeinſchaft und Kamerad⸗ chaft bedeuten und daß beide in dieſem Sturm neben einer ſtrammen Dienſtauffaſſung und Diſziplin würdig vertreten ſind. Dem unter⸗ haltenden Teil ſchloß ſich eine Beſcherung der arbeitsloſen Kameraden an. Die Geliebke und ſich ſelbſt erſchoſſen Aus Bahlingen(Wttbg.) wird gemeldet: Dienstag früh wurden in der Nähe des frü⸗ heren Bahlinger Zementwerkes ein junger Mann und eine junge Frau erſchoſſen aufgefunden. Bei den beiden Toten handelt es ſich um den 27jährigen arbeitsloſen Hilfsarbeiter Heinrich Lipp aus Mannheim und die getrennt le⸗ bende 24 Jahre alte Buchbindersehefrau Hilde Giesner, ebenfalls aus Mannheim, die Ge⸗ liebte des Lipp. Anſcheinend hat Lipp zuerſt die junge Frau und dann ſich ſelbſt erſchoſſen. Die Gründe, die zu der ſchrecklichen Tat geführt haben, ſind noch unbekannt. Es iſt möglich, daß durch die im Gang befindliche Unterſuchung Aufſchlüſſe darüber gegeben werden können. Winterabende der Fliegerortsgruppe Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen. Der nächſte und erſte Klubabend in dieſem Jahre der Fliegerorts⸗ gruppe Mannheim⸗Ludwigshafen findet am Donnerstag, 10. Januar, abends 20 Uhr, im Friedrichspark ſtatt. Die letzten Klubabende der Fliegerortsgruppe Mannheim haben be⸗ wieſen, daß die Bevölkerung Mannheims immer größeres Intereſſe den laufenden Ver⸗ anſtaltungen entgegenbringt. Der bekannte Kunſt⸗ und Sportflieger Bihlmaier hält einen intereſſanten Vortrag über ſeine jährige Tätiakeit als Flugzeugführer. Weiterhin ſpricht der Propagandaleiter der Fliegerorts⸗ gruppe Mannheim⸗Ludwiashafen, K. Schloſ⸗ ſer, über Propaganda⸗ und Werbung im Dienſte des Deutſchen Luftſportverbandes. Berufsgemeinſchaft der weiblichen Ange⸗ ſtellten. Fachgruppe Wohlfahrtspflegerinnen. Der für heute, Mittwoch, angekündigte Vortrag von Erna Lott(Karlsruhe) ift auf Freitag 11. Januar, verlegt worden. Arbeit des Studentenbundes im Dienſt der Winterhilfe. Die Deutſche Studentenzeitung ſchreibt: Am 7. November 1934 veranſtaltete der NSD⸗Studentenbund in der Techniſchen Hochſchule München eine Verſammlung, bei der Reichsleiter Roſenberg und Reichsamts⸗ leiter Derichsweiler ſprachen. Die Organiſation der Veranſtaltung wurde vom Gauſtudenten⸗ bund München⸗Oberbayern vorbildlich durchge⸗ »führt. Der Reingewinn des Abends ergab eine Höhe von 605.06 RM. Er wurde an das Win⸗ terhilfswerk überwieſen. Die Zahl der Saarabſtimmungsberechtigten beträgt in Mannheim 825, in Ludwigshafen 851 Perſonen. 28K NRAE FRZUDV Betr. Sport für jedermann. Der Kurſus in Allgemeiner Körperſchule für Frauen und Männer Donnerstags⸗ abend's in der Knabenturnhalle der Schil⸗ lerſchule am Neckarauer Uebergang, findet in der Zeit von.30 bis.30 Uhr ſtatt, und nicht wie irrtümlich im Wochenprogramm be⸗ richtet von.30 bis.30 Uhr. Die grof im vergan ſtehenden finden. So ſchen Flu⸗ die nötige Veranſtalt: fen. Die g bei zunäch ſtellung de Entwicklur Sportflieg muß. Die Flugzeugtt ßere Geſch Brauchbar ſchinen err Für die Termine ſ Jahr der( ſchreibunge wieder du landflu Ausgeſt Anforderu Pilot und auch die T gen Veranf die zweite men iſt, w rige flugſp Aehnlich nen Jahr Verband ſ Werbew keine beſor ſollten, iſt 2. Juni v Werbewock eine eindr. Fluges bil Auch de wiederum neue Lorb Juni, alſe treffen ſich Reichsj Waſſerl nis ein gr In der Ze folgt dann nach den wahrſchein Die wich ſteht allerd das große ſchon erwä V 08 Ma TuSV VfR 2 Ta Ke Durch de 62 Weinhe Gruppe de den. Sie um nicht d kommenden möglich m durch gleic Abſtiegsgeſ wird in de Gegner ſei Das wir über Hocke Sieg aber Stürmer en befreien. mer auch i richtung ſir Waldh teres Rem liche Zahl findet v hof⸗Pla VfR he wonnen un ſchaft, um Form auf erhalten. des VfR. Einen f. Mannheim. loch wieder gegen Beie Sturm in Tore geber Sennoch ka TV 18 DIgK SpVag MTG Poſtſpe Der Tur lenſportfeſt nen er ver nem Kamp 46er ſiegen der Gegner raum meh nuar 1935 eeneerne ermahnte. ꝛiben, ſon⸗ die Lei⸗ ftige Mit⸗ chen Volke nerken⸗ r zwanzig denen er nnte. Wie ſind und in dürfen, ß von den ſen Riegen ldie lei⸗ onnte. 232 ine über⸗ bisher er⸗ auf wei⸗ g nahmen. lil. NSäfi-⸗ 153 flieder des am letzten Kamerad⸗ Der Füh⸗ die Kame⸗ f hin, daß »Kamerad⸗ hie erſt im gefunden Führer der treter der Abteilung Führer der utant und Verlauf, es neradſchaft. ind Gäſten Kameraden ſeigeſteuert. des Kame⸗ rträge des legte auch s den Rei⸗ und flott Unterhal⸗ te zur Er⸗ rr Werner. erſchrieben, reude aus⸗ rächtig bei⸗ wieder ge⸗ Kamerad⸗ ſem Sturm ſſung und dem unter⸗ herung der Abſt d gemeldet: he des frü⸗ inger Mann ufgefunden. ich um den er Heinrich zetrennt le⸗ efrau Hilde im, die Ge⸗ p zuerſt die hoſſen. Die Tat geführt iſt möglich, nterſuchung können. ppe Mann⸗ und erſte Fliegerorts⸗ findet am 20 Uhr, im Klubabende haben be⸗ Mannheims enden Ver⸗ r bekannte aier hält ie 20jährige Weiterhin Fliegerorts⸗ k. Schloſ⸗ gerbung im handes. hen Ange⸗ flegerinnen. gte Vortrag Freitag, Dienſt der ntenzeitung beranſtaltete Techniſchen mlung, bei Reichsamts⸗ organiſation zuſtudenten⸗ lich durchge⸗ sergab eine n das Win⸗ sberechtigten idwigshafen ² Der Kurſus chule für erstags⸗ der Schil⸗ gang, findet ir ſtatt, und ogramm be⸗ 5 1 4 RVI,— 2 Ze,— 45- 75. , —— 3 35 Ae,,, ˙d· Snor Oer Flugoyort im Hœlue 1935 Großer Deuischlandfiug— Neuer Rhõönwefibevy/erb— Vorbereitungen für 1936 Berlin, den 9. 1. 1935. Die großen Erfolge des deutſchen Flugſports im vergangenen Jahre werden in der bevor⸗ ſtehenden Flugſaiſon eine würdige Fortſetzung finden. Schon jetzt iſt das Präſidium des Deut⸗ ſchen Flugſportverbandes an der Arbeit, um die nötigen Vorbereitungen für die einzelnen Veranſtaltungen und Ausſchreibungen zu tref⸗ fen. Die größten Schwierigkeiten bereiten hier⸗ bei zunächſt die Ausſchreibungen, da die Feſt⸗ ſtellung der Bedingungen durch die in raſcher Entwicklung erhöhte Leiſtungsfähigkeit unſerer Sportflieger mit beſonderer Sorgfalt erfolgen muß. Die techniſche Auswertung der neuen Flugzeugtypen hat nicht nur eine erheblich grö⸗ ßere Geſchwindigkeit gebracht, ſondern auch die Brauchbarkeit und Leiſtungsfähigkeit der Ma⸗ ſchinen erweitert. Für die wichtigſten Wettbewerbe liegen die Termine ſchon annähernd feſt. Da in dieſem Jahr der Europaflug wegfällt— nach den Aus⸗ ſchreibungen wird dieſer erſt im Jahre 1936 wieder durchgeführt— ſoll der Deutſch⸗ landflug eine umſo großzügigere Ausgeſtaltung erfahren. Nicht nur die Anforderungen an die Leiſtungsfähigkeit von Pilot und Maſchine wurden erhöht, ſondern auch die Teilnehmerzahl übertrifft alle bisheri⸗ gen Veranſtaltungen dieſer Art. Da als Termin die zweite Hälfte des Mai in Ausſicht genom⸗ men iſt, wird der Deutſchlandflug die diesjäh⸗ rige flugſportliche Saiſon eröffnen. Aehnlich den Veranſtaltungen im vergange⸗ nen Jahr wird auch der Deutſche Luftſport⸗ Verband ſeine bereits traditionell gewordene Werbewoche wieder durchführen. Falls ſich keine beſonderen Schwierigkeiten mehr ergeben ſollten, iſt für dieſe die Zeit vom 26. Mai bis 2. Juni vorgeſehen. Auf dieſe Weiſe wird die Werbewoche des Deutſchen Luftſport⸗Verbandes eine eindrucksvolle Abrundung des Deutſchland⸗ Fluges bilden. Auch den Segelfliegern iſt im neuen Jahre wiederum ausgiebig Gelegenheit geboten, ſich neue Lorbeeren zu erringen. Am 9. und 10. Juni, alſo an den beiden Pfingſtfeiertagen, treffen ſich die deutſchen Jungflieger zu einem Reichsjungflieger⸗Treffen auf der Waſſerkuppe, deſſen bedeutſamſtes Ereig⸗ nis ein großer Modellwettbewerb bilden wird. In der Zeit von Ende Juli bis Anfang Auguſt folgt dann wieder der Rhön⸗Wettbewerb, der, nach den letztjährigen Leiſtungen zu ſchließen, wahrſcheinlich neue Erfolge bringen wird. Die wichtigſte Aufgabe des Jahres 1935 be⸗ ſteht allerdings darin, unſere Sportflieger für das große Flugjahr 1936 vorzubereiten. Wie ſchon erwähnt, ſtartet in dieſem Jahre wieder⸗ um der Europa⸗Flug, dem inſofern noch ganz beſondere Bedeutung zukommt, weil bei ihm zwiſchen Deutſchland und Polen die Entſchei⸗ dung um den endgültigen Beſitz des Wander⸗ preiſes fallen wird. Im gleichen Jahre wird die Weltmeiſterſchaft im Kunſtflug, mit deren Senn Durch⸗ führung Deutſchland eauftragt iſt, ausgetragen. Auch an der großen Olym⸗ piade haben die deutſchen Segelflieger ihr Kön⸗ nen unter Beweis zu ſtellen. Es ſind alſo be⸗ deutſame Aufgaben, die hier auf die deutſchen Sportflieger warten und die nicht nur von den Maſchinen, ſondern auch von den Fliegern die ſorgfältigſte Vorbereitung verlangen. Auſtraliſche Tennismeiſterſchaften Menzel ſchlägt Hughes Die Kämpfe um die auſtraliſchen Tennismei⸗ ſterſchaften in Melbourne konnten jetzt wie⸗ der aufgenommen werden, nachdem ſtarker Regen zu einer zweitägigen, unfreiwilligen Ruhepauſe gezwungen hatte. Das meiſte Inter⸗ eſſe beanſpruchten wieder die Spiele im Her⸗ reneinzel. Der Tſcheche Roderich Menzel, der lange an einer Fußverletzung litt, zeigte ſich im Kampf gegen den Engländer Patt Hughes in beſter—55 und ſiegte in vier Sätzen. Englands Hoffnungen trägt nun allein noch Fred Perry und auch Frankreich iſt nur noch durch Chriſtian Bouſſus vertreten, nachdem Jacques Brugnon gegen den Auſtra⸗ lier J. Clemenger, der nun von dem Italiener Giorgio de Stefani ausgeſchaltet wurde, verloren hat. Auch der Spanier Enrico Maier iſt nicht mehr im Wettbewerb; er unterlag Gotze den Auſtralier Vivian Me Grath in vier ätzen. Der auch in Deutſchland bekannte Auſtralier Moon ſchlug den 15jährigen Brom⸗ wich erſt t langem Foanfändr Guw und zu⸗ ſammen mit ſeinem Landsmann Huxley verlor auch im Doppel erſt nach härteſter Gegenwehr gegen das engliſche Paar Perry⸗ Hughes. Im Dameneinzel verlor die Englän⸗ derin Dearman gegen die Auſtralierin Weſta⸗ cott.— Die wichtigſten Ergebniſſe: Herreneinzel: Menzel⸗Hughes 674, :3,:3; Me Grath⸗Maier:1,:7, 6: Moon⸗Bromwich:4,:4,:9,:6,:2; :6 362 Craw / — 7 4 Der Olympiaſieger Birger Rund bei ſeinem weiteſten der kleinen Olympiaſchanze am Gudiberg. Er betrug eſtandenen Sprung von 2,51 Meter; in der Ge⸗ ſamtwertung erzielte Ruud 232,1 Punkte. Meiſterſchaftsſpiele der Handballer Gauklaſſe o8 Mannheim— SV Waldhof TuSo Nußloch— Phönix Mannheim VfR Mannheim— Tſchft Beiertheim Tg Ketſch— TV Hockenheim Durch den Sieg der Ettlinger Turner gegen 62 Weinheim ſind 08 und Beiertheim in die Gruppe der Abſtiegskandidaten gezogen wor⸗ den. Sie werden nunmehr alles daranſetzen, um nicht diejenigen zu ſein„welche“, und ihren kommenden Gegnern das Siegen ſo ſchwer als möglich machen. Für Hockenheim hat ſich da⸗ durch gleichzeitig die Hoffnung geſtärkt, dem Abſtiegsgeſchick zu entrinnen; auch Hockenheim wird in den Rückſpielen deshalb ein erbitterter Gegner ſein. Das wird natürlich Ketſch nicht hindern, nicht über Hockenheim zu ſtolpern. Hoch wird der Sieg aber nicht werden, wenn ſich die Ketſcher Stürmer nicht endlich von ihren Unfertigkeiten befreien. Man vergeſſe nie, daß die Außenſtür⸗ mer auch im Handball eine ſehr nützliche Ein⸗ richtung ſind, wenn man ſie einzuſetzen verſteht. Waldhof dagegen wird gegen 08 ein leich⸗ teres Rennen haben und beſtimmt eine ſtatt⸗ liche Zahl von Toren ſchießen. Das Spiel findet vormittags auf dem Wald⸗ hof⸗Platz ſtatt. Vf R hat gegen Beiertheim noch nicht ge⸗ wonnen und es bedarf der vollſtändigen Mann⸗ ſchaft, um nicht im Augenblicke aufſteigender Form auf eigenem Platze einen Rückſchlag zu erhalten. Wir erwarten trotzdem einen Sieg des VfR. Einen ſchweren Gegner hat unſer vierter Mannheimer Vertreter in Nußloch. Daß Nuß⸗ loch wieder in beſter Schußlaune iſt, bewies es gegen Beiertheim; kommt der Mannheimer Sturm in Fahrt, wird es eine ganze Menge Tore geben. Ein Sieg des Phönix iſt aber dennoch kaum wahrſcheinlich. In der Bezirksklaſſe Staffel 1 TV 1846— TWSeckenheim DIg— Polizeiſportverein SpVag 07— Jahn Neckarau MTG— TW Friedrichsfeld Poſtſportverein— TV Rheinau Der Turnverein Seckenheim hat beim 2. Hal⸗ lenſportfeſt gezeigt, über welch techniſches Kön⸗ nen er verfügt; dies wird ihn vereint mit ſei⸗ nem Kampfeseifer auch im Luiſenpart über die 46er ſiegen laſſen. Den Hintermannſchaften bei⸗ der Gegner ſei nur geſagt, daß Foul im Straf⸗ raum mehr denn je zum 13⸗Meter⸗Strafwurf führt. Alſo, Vorſicht. Die ungeſchlagenen Poli⸗ ziſten ſollten auf dem Lindenhof zu einem wei⸗ teren Sieg kommen, doch iſt DIgK zu Hauſe recht gefährlich, eine Ueberraſchung iſt möglich. Den ſich prächtig entwickelten Turnern aus Neckarau iſt auch in Neuoſtheim ein Punktge⸗ winn ſicher, während die beiden Kämpfe bei der MTG und im Stadion beim Poſtſportver⸗ ein durchaus offen ſind. Die Platzvereine ha⸗ ben jedoch ein kleines Plus. Staffel 2 TV Rot— Tg Ziegelhauſen TV Leutershauſen— TV Handſchuhsheim TV Brühl— Jahn Weinheim Polizei Heidelberg— T.. Leon Tb Hockenheim— Tb Neulußheim Der ungeſchlagene Tabellenführer Ziegelhau⸗ ſen läuft hier Gefahr, in Rot ſeine erſte Nie⸗ derlage zu beziehen. Nur eine auf der Höhe befindliche Hintermannſchaft kann die Gäſte vor dieſem Verhängnis ſchützen. Leutershauſen und Handſchuhsheim ſpielen gern unentſchie⸗ den, auch dieſes Treffen kann ſo enden. Brühl wird gegen Weinheim alle Anſtrengungen ma⸗ chen, um zu einem Punktgewinn zu kommen, was Neulußheim in Hockenheim leichter mög⸗ lich werden ſollte. Einen harten Kampf werden ſich die beiden gleichwertigen Gegner Heidel⸗ berg und St. Leon liefern, den die Heidelber⸗ ger Polizei durch Platzvorteil für ſich entſchei⸗ den ſollte. A 0 5•2 6 *. 3 3 3*33*8 22 E. A. ———————— — ford⸗Tonkin:5,:5,:5; de Stefani⸗Clemen⸗ ger:2,:6,:2. Herrendoppel: Perry⸗ Fgabeh memea:4,:6,:6,:3, :3. Dameneinzel: Frl. Dearman⸗Frau Weſtacott:9,:7. Auch Henkel geſchlagen Beim St. Moritzer Hallen⸗Tennisturnier iſt jetzt auch der Berliner H. Hen:el im Herren⸗ doppel ausgeſchieden. Der Schweizer Ellmer verlegte dem Deutſchen mit einem glatten:2, :4 den Weg in die Vorſchlußrunde. Marcel Bernard mußte ſich Lenen ſeinen Landsmann de Vries mächtig ſtrecken, um 64, 12:10 weiter⸗ kommen zu können. Einen deutſchen Erfolg gab es im Herrendoppel durch Cramm⸗bHenkel, die :3,:3 über die Italiener Quintavalle⸗Marti⸗ nelli ſiegten. Im Gemiſchten Doppel ſchlugen Henkel⸗Frau Fehrmann(Schweiz) die engli⸗ ſche Kombination Frau Me. Albert⸗Fletcher nach Kampf:6,:3,:3. Gau Mitte oder Südweſt? In Halle wird am Sonntag das achte und letzte Treffen der Vorrunde 1935 um den DỹB⸗ Pokal ausgetragen. Es führt den Gau Mitte, der das Gebiet der preußiſchen Provinz Sachſen und das Thüringer Land umfaßt mit dem Verteidiger des Pokals und Kampfſpielſieger, dem Gau Südweſt, zuſammen Es ſpielen: Gau Südweſt: Ebert (Worms) Konrad Stubb (Kaiſerslautern)(Frankfurt) Gramlich Hergert Tieſel (Frankfurt)(Pirmaſens)(Frankfurt) Fuchs Leis Conen Möbs Statter (Saar⸗(Frank⸗(Saar⸗(Frank⸗(Ludwigs⸗ brücken) furt) brücken) furt) hafen) Schiedsrichter: Schulz(Leipzig) Schlag Reinmann Riederwald Hoffmann Herbſt (Halle)(Flmenau)(Volkſtedt)(Halle 96)(Wernigerode) Malter Staudinger Werner (Jena)(Mühlhauſen 99)(1. SV Jena) Müller Riechert (Halle 96)(Magdeburg) Tſchach Gau Mitte:(Meiningen) Der Wormſer Fath kampfunfähig Der Linksaußen der deutſchen National⸗Fuß⸗ ballmannſchaft, der ausgezeichnete Wormſet Fath, hat doch beim Berliner Repräſentativ⸗ kampf Brandenburg—Südweſt eine ernſtere Verletzung erlitten, als man urſprünglich an⸗ zunehmen geneigt war. Fath, der ſchon am letz⸗ ten Sonntag ſeine Mannſchaft bei dem wichti⸗ gen Frankfurter Spiel im Stich laſſen mußte, wird auch das Spiel des Gaues Südweſt in Halle gegen den Gau Mitte nicht mitmachen können. Für ihn wird der Linksaußen des Lud⸗ wigshafener Phönix, Statter, in Halle ſpielen. Sportberatungssiellen der MSG„Kraft durch freude“ Berlin, 9. Januar 1935. Das Preſſe⸗ und Propagandaamt der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront teilt mit: Die oft erörterte Frage„Gehört Sport Veranlagung?“ iſt eigentlich überflüſſig, und doch beſchäftigt ſie die Mehrzahl der deutſchen Volksgenoſſen, weil dieſe einmal ihre körper⸗ liche Verfaſſung nicht für geeignet halten, um dem Sport widerſtandsfähig entgegenzutreten, zum anderen aber auch daran zweifeln, daß ausgerechnet auch ſie zu einer ſportlichen Be⸗ tätigung berufen ſein könnten. Viele möchten ſchon und trauen ſich nicht. Sie ſcheuen ſich davor, ihren vielleicht„unanſehnlichen“ Körper vor aller Oeffentlichkeit zu zeigen und wiederum andere wiſſen nicht, wo fie ſich hinwenden ſollen. Doch allen Zweiflern und Aengſtlichen kann ———* werden. Das Reichsſportamt„Kraft urch Freude“ hat in allen Sportämtern im anzen Reich Sportberatungsſtellen eingerichtet, ie auf jede Frage eine ſachliche Auskunft geben werden. So z. B. wie man am beſten zu einer ſportlichen Betätigung kommt, welche Sportart beſonders geſundheitlich geeignet iſt, welche Ko⸗ ſten damit entſtehen, weiter wie die„Kraft durch Freude“⸗Kurſe den Feierabend geſtalten, welche Vereine und Lehreinrichtungen zur Verfügung ſtehen und dergleichen mehr. Auch diejenigen, die ſchon mit der Leibesübung vertraut ſind, werden Antwort und Rat in allerlei Fragen erhalten. Außerdem iſt in der Sportberatungs⸗ ſtelle ein erfahrener Sportarzt zugegen, der über jede geſundheitliche Frage Auskunft gibt, die WINTERSPORT-WETTERBERICNT nach Meldungen vom 9. Januar, vormittags 8 uhr: ort Wetter Temp. Schnee Beſchaffenheit der Schneedecke Celſ. em Südlicher Schwarzwald Meereshöhe in(Schwarzwald).. 1500 leichter eefall— 11 110 Pulverſ nee, Ski 5n. gut. chauinsland(Freiburg). 1286 leichter Schneefall— 11 1⁵ Pulverſchnee, Neuſchn. 5, Ski, R. ſg. bewölkt— 8 6⁰ Neuſchn. 5, Pulverſchn., Sti, R. ſ. g. Todtnauberg.. 1020 leichter Schneefall[— 9 9⁰ Pulverſchnee, Neuſchnee 10, Ski ſ. gut »Höchenſchwand. 1015 bewölkt— 6 10 Pulverſchnee, Ski, Rodel ſehr gut Altglashütte 970 bewölkt— 3 3⁵ ulverſchnee, Sport ſehr gut Leniinh 2 bewölkt— 71 3⁰ ulverſchnee, Sport ſehr ſeh Tiliſee 860 leichter Schneefall— 7 35 ulverſchnee, Ski, Rodel ſehr gut Mittlerer Schwarzwald: Si, Geornen(Schwariwaldß 770 leichter Sihn fall—4 2 Fuperſcn ei Model ſebr out Georgen arz eichter Schneefa— ulverſchnee, Ski, Ro ehr gu — 70⁰ bewölkt— 5 4⁵ Buiverf nee, Ski, Rodel gut ürdlicher arzwald: 1160 bewölkt— 6 60—70 Pulverſchnee, Ski, Rodel ſehr gut bewölkt— 1 30.—40 fein Reuſchnee, Pulverſchn., Ski f. g. Kniebis(Freudenſtadt).. 200 bewölkt— 7 20⁰ Ski, Rodel gut Sühgsßee hewölkt— 5— Pulverſchnee, Ski, Rodel gut i bewölkt— 8 30—35[ Stki ſehr gut. Odenwald: Tromm— e e bewölkt 3335 4 15—20 Ski gut. Am 12. und 13. Januar Stiwettläufe des Bezirks Süd im Gau 14 SCS. mit der ſportlichen eines ſich noch im befindenden Volksgenoſſen zuſam⸗ menhängt. Dieſe Beratung iſt koſten⸗ los und dient dem Ziele einer kör⸗ perlichen Ertüchtigung des geſam⸗ ten deutſchen Volkes. Ueber 1 Meker Schnee im hochſchwarzwald In faſt allen Teilen des Schwarzwaldes, vorwiegend im ſüdlichen Abſchnitt, haben ſich die Schneefälle fortgeſetzt, ſo daß die Kamm⸗ höhen zwiſchen Feldberg und Belchen bereits eine totale Schneehöhe von etwa einem Meter aufweiſen. Zwiſchen dem Herzogenhorn und der Grafenmatte hat man am Dienstag eine Schneehöhe von 1,15 Meter gemeſſen, ſo daß dieſer als beſonders ſchneereich geltende Be⸗ reich des Feldbergmaſſivs die größte Schnee⸗ mächtigkeit des Schwarzwaldes aufweiſt. Die Kälte, die am Montag in den engen Gebirgs⸗ tälern auf minus 15 Grad geſteigert wurde, hat ſich im oberſten Schwarzwald zunächſt ver⸗ ſchärft. Die Temperaturen ſchwanken hier zwiſchen minus 5 und minus 8 Grad, doch bringt verſtärkte Oſtluftzufuhr neue Froſt⸗ verſchärfung. Im geſamten Schwarzwald ſind bisher nach vorliegenden Einzelmeldungen etwa 50 Bahnſchlitten eingeſetzt worden. Alle im Durchſchnitt über 800 Meter gelegenen Höhenzufahrtsſtraßen und Dorfſtraßen wur⸗ den auf Veranlaſſung der Gemeinden gebahnt. Im Höllental⸗ und Dreiſeengebiet, im Mug⸗ genbrunner und Todtnauer Höhengebiet, bei Schönwald und Schonach wurden die Schnee⸗ pflüge wiederholt gefahren. Eine Reihe von Kraftwagen, die ohne Schneeketten höhenwärts zu fahren verſuchten, ſind von der hohen Schneemaſſe überraſcht worden und im Schnee ſtecken geblieben Am Sonntag⸗ und Montag⸗ abend traf man zahlreiche Schauflerkolonnen unterwegs, mit der Ausſchaufelung von feſt⸗ gefahrenen Privat⸗ und Laſtkraftwagen be⸗ ſchäftigt. In den Hochſchwarzwaldgebieten vollzieht ſich der Houptverkehr mit Schlitten. Im Nordſchwarzwald iſt die Schneehöhe auf 60 Zentimeter geſtiegen. Im oberen Murg⸗ und Enztal iſt Kraftwagenverkehr überall dort möglich, wo die Zubringerſtraßen gebahnt worden ſind. Schnee auf der Tromm Die Tromm hat endlich ihr winterliches Kleid angelegt, über Nacht iſt Schnee gefallen zur Freude unſerer Winterſportler. Die Schnee⸗ Bahs beträgt etwa 15—20 Zentimeter, die Ski⸗ bahn iſt bei etwa 4 Grad Celſius gut. mannheim Stimme der Jugend Unter dieſem Titel veröffentlicht Fritz von Engelbrechten im neueſten Heft des„In⸗ neren Reiches“ einen Aufſatz über Wille und Weg der jungen Generation, dem wir mit Erlaubnis des Verlags Albert Langen⸗Georg Müller, München, den folgenden Abſchnitt ent⸗ nehmen: Jugend iſt das Aufgebot geiſtigſittlicher Wehrhaftigkeit. Das iſt das Wort, das uns gilt, denen es nicht vergönnt war, die Liebe zu unſerem Volke unter den Beweis des Todes zu ſtellen. Geiſtiges Aufgebot! Das iſt die Pflicht, nach deren Er⸗ füllung wir dann das Vorrecht beſitzen, die Ju⸗ gend unſeres Volkes zu heißen; das iſt der Maßſtab, nach dem uns dereinſt ſpätere Gene⸗ rationen beurteilen werden. Denn wir ſind die Nachkommen, die Ver⸗ mächtnisnehmer jener Frontgeneration, von der am Anfang die Rede war. Wir ſind gleichſam die Teſtamentsvollſtrecker der Ideen und Ziele, die uns bei Langemarck vorgelebt wurden. Wir ſind die, die das Werk der Toten vollenden müſſen, damit ſie nicht mehr ruhelos über die Fluren von Mpern u wandern brauchen, wir ſind die, die aus en Geiſt heraus das Reich zu errichten aben. Werden wir dieſer Aufgabe gewachſen ſein, werden wir den Willen der Toten recht zu deu⸗ ten wiſſen, oder wird das Schickſal in uns ein kleines Geſchlecht finden? Wer kann dieſe Frage beantworten! Nur eines ſteht feſt: Wir werden es nur dann n wenn wir den Gedan⸗ ken jener nachgehen, die uns nicht mehr ratend zur Seite ſtehen können. Wir werden nur dann zur Löſung gelangen, wenn wir ihren Geiſt ganz in uns aufnehmen. Nicht anders! Denn würden wir jetzt unſeren eigenen kleinen Wün⸗ ſchen und Honnimgen Raum gewähren, dann würde zum zweiten Male ihr otenkranz wel⸗ ken und ihr Opfergang umſonſt geweſen ſein. Mit Reaktion hat das nichts zu tun. Denn die Jugend von Langemarck lebte ihrer Zeit voraus und trug in ihrem Herzen bewußt oder unbewußt den revolutionär⸗konſervativen Ge⸗ danken, der die Weltanſchauung vom Sozialismus der Front umſchließt und den Moeller van den Bruck deshalb den ewigen nennt. Dieſer Gedanke war es, der dieſer Ju⸗ gend die Kraft zum Opfer und zur Entſagung gab, und er iſt es, der uns in der Idee un eres ührers entgegenleuchtet und uns den Weg zu einem höheren Daſein weiſt. Denn er wird ſtets dort anzutreffen ſein, wo es ſich um ſitt⸗ liche Werte handelt, wo es um eine wehrhafte Grundhaltung geht und wo es gilt, geiſtige Er⸗ ſcheinungsformen mit der Glut der Begeiſte⸗ rung in die Tat umzuſetzen. Das iſt die Idee des ewigen Soldatentums, das nicht nur mit äußeren Waffen kämpft, ſondern vor allem danach ringt, den Perſönlichkeitswert in ſich ſelbſt bis zum Höchſten zu ſteigern und ihn in den Dienſt einer frei gewählten Bindung zu ſtellen. Soldatentum iſt im heiligſten und letz⸗ ten Sinne das Kämpfen, das zum ſittlichen Menſchen hinführt, und Soldat ſein heißt, alles daranzuſetzen, um in dieſem Kampfe den Sieg zu erringen. N S N*—— W * cooyYgσαιrᷓ eeιπι ο αιι ε ⏑ iνeμithiα ,⁰νιμeIιe. 5. Fortſetzung „Das war unſer Dorf“, verſicherte Maike und war ſtolz auf ihren Scharfſinn. „Nein“, wehrte die Großmutter.„Es liegt zwar auch am Weißwaſſer, aber drei Tage von hier und heißt Sorenbohm. Dahin alſo kam Hario und ſchritt beim erſten Hof durchs Rick⸗ tor und hielt ſeinen Hund feſt; denn drinnen die Hofhunde ſtellten ſich, als ſie den fremden Burſchen und gar den fremden Hund ſahen, ohnmaßen grimmig an. Von dem Lärmen trat eine ältliche Frau aus dem Hauſe und fragte unſeren Hario ſehr barſch nach dem Wo⸗ her und Wohin. Aber er verſtand ſie nur ſchrecht, denn ſie ſprach eine andere Sprache als die Bornholmer, und auch, wenn er ſie ver⸗ ſtanden hätte, ſo hätte er ihr doch nicht geant⸗ wortet; denn er fiel um, weil ihn ſeine Kräfte verließen, und wußte nichts mehr von ſich. Als ſeine Seele wieder in ihren Leib zurück⸗ kehrte, fand er ſich in einem Hauſe auf der Bettſtatt; ein alter Mann ſtand vor ihm und daneben jene alte Frau, und ſie reichte ihm einen Kumpf mit kühler Milch. Darauf redete ihn der Hausvater an in mehrerlei Zungen und zuletzt auch in der Bornholmer. Hario erzählte von den Seeräubern aus Halland und wie er ihnen entwiſcht war. „Es iſt gut“, ſagte der Greis.„Ich bin der Aeltermann das Dorfes. Du biſt in Soren⸗ bohm im Lande Schoringen, das den Winni⸗ lern gehört. In meinem Hauſe iſt Platz für dich, denn du ſcheinſt nicht aus ſchlechtem Holze MAe 2 5. * 17 2+ Z. Jeder Krieg wird aber erſt nach dem Kriege entſchieden. Und ſo erkennen wir heute, daß der Kampf der deutſchen Frontgeneration trotz aller ſchmachvollen Diktate der Pariſer Vororte, trotz der Entrechtung und Knebelun unſeres Volkes zum Siege geführt hat. Wir ge daß die äußerliche Niederlage im innerſten Kerne ihres Weſens eine ſieghafte Aufer⸗ ſtehung der deutſchen Seele verbirgt; denn wir würden ohne ſie niemals den Weg zu uns ſelber gefunden haben, würden niemals dort ſtehen, wo jetzt unſer Volk mit den ſtärkſten Jugendherberge Dilsberg Wurzeln verankert liegt. Deshalb gilt unſere ſtumme Dankbarkeit allen denen, die uns aus den Gräbern rings um Deutſchland dieſen inne⸗ ren Sieg ſchenkten, gilt unſer Gedenken neben den Toten auch den Ueberlebenden des großen Krieges, denn man kann nicht gleichzeitig die Gefallenen ehren und die, die zufällig nicht in den langen Gräberreihen liegen, mit dem Stem⸗ pel der Bedeutungsloſigkeit verſehen! Dieſe grauen Kämpfer, die mit verbiſſenem Zorn in die Heimat zurückkehrten, die für ſie keine Heimat mehr war, haben uns Jugend die 2 g. Januar 1935 Idee der Wehrhaftigkeit und des ewigen Sol⸗ datentums übermittelt, haben aus uns das ge⸗ formt, was wir heute ſind: die getreue und dienende Gefolgſchaft unſeres Führers Als ſolche aber können wir ihnen keinen ſchöne⸗ ren und deutlicheren Beweis unſeres dankbaren Herzens bringen als den, daß wir im Geiſte ihrer gefallenen Helden unter unſeren Reihen als höchſtes Ziel ein Soldatentum errichten, deſ⸗ ſen Forderung die ſittliche Bereitſchaft des Die⸗ nens und deſſen äußeres Merkmal die feſte und unzerreißbare Kameradſchaft iſt. Als Jugend leiten wir auch dieſes aus dem gemeinſamen Naturerlebnis her und greifen auch hier auf das Beiſpiel des Hochgebirges zu⸗ rück, weil es uns das eindeutigſte Gleichnis da⸗ für gibt: Drei Menſchen gehen am Seil, ſind durch das Seil auf dem Eiſe des Gletſchers für Leben und Tod miteinander verbunden. Fällt der eine, ſo ſtürzen auch die beiden anderen; iſt der eine Feigling, müſſen auch die anderen da⸗ für büßen. So iſt dieſe Kameradſchaft im klei⸗ nen das beſte Sinnbild für die Schickſals⸗ gemeinſchaft im großen. Denn auch dann, wenn das Band nicht mehr die Körper aneinander bindet, ſind die Herzen trotzdem einander der⸗ haftet und werden ſich, wenn ſie nur einmal dem Tode gemeinſam ins Angeſicht ſchauten, niemals wieder löſen können. Haben wir, die wir den großen Krieg nicht aktiv miterleben durften, auch nie die höchſte Stufe der Kameradſchaft— die ſoldatiſche— kennengelernt, ſo haben wir doch, oder wenig⸗ ſtens die meiſten von uns, den Nachkrieg erlebt. In dieſen Jahren ſind wir in unſeren Wehr⸗ verbänden in eine Kameradſchaft geſtellt wor⸗ den, die nicht ſelten durch Blut und Tod be⸗ ſiegelt wurde. Wenn wir in den roten Bezirken unſerer Großſtädte wirkten, mußte ſich jeder auf den andern verlaſſen können; denn gerade hier gilt dasſelbe wie an der Eiswand: war der eine ein Feigling, ſo mußten auch die anderen dafür büßen. Und konnte ſich dieſes Erlebnis auch nicht mit dem des Grabens und Trichterfeldes meſſen, ſo iſt es für uns dennoch ein Prüf⸗ ſtein geweſen, den wir in der heutigen Zeit, die dieſen Kampf nicht mehr kennt, vermiſſen. Denn all denen, die nach dem errungenen Siege zu uns ſtießen, können wir deshalb nicht mit dieſer inneren Kameradſchaft entgegentreten, die bei uns durch die Gefahren des Todes ge⸗ gangen iſt. Daher müſſen wir uns nach etwas anderem umſehen, was dem lebendigen Erlebnis nahe zu kommen vermag. Und das iſt, um auf das Wort vom geiſtigen Aufgebot zurückzukommen, die geiſtig⸗ſit tliche Ausleſe. Nicht daß es hierbei auf Gehirnſubſtanz ankäme, nein, der Geiſt vom Geiſte derer, die vor Langemarck ſtar⸗ ben, iſt das Entſcheidende! Wer ihn in ſich trägt, der ſoll Vorkämpfer der Jugend ſein: wer ſich zu ihm bekennt, ſoll mithelfen dürfen am Bau unſeres Volkes; wer für ihn zu ſterben bereit iſt, ſoll teil haben an der urgewaltigen Macht des Mythos vom Reich. Jugend von Langemarck! Dich ruft eine nene Generation. Sei uns der Helfer und Mahner, wir wollen dir folgen; denn Deutſchland ſoll leben, auch wenn wir ſterben müſſen! en eeee —* 5 1E 7 W 0 S 71 4 2◻+ 223 * . vn G⁰ν 85 —— , geſchnitzt zu ſein, und meine Söhne ſitzen alle auf eigener Stätte.“ 4 7 Wie die Halländer kamen Alſo durfte Hario bleiben und tun, was er auch zu Hauſe getan hatte, nämlich ſeines Wir⸗ tes Vieh weiden. Es verſtrichen zwer oder drei Jahre, in denen nichts Sonderliches ge⸗ ſchah, außer daß dem Jungen der Bart zu wach⸗ ſen anfing. Aber die Halländer vergaß er nicht. Eines Tages weidete er in dem Wald am Meere und ſaß am Kliff und ſchaute nach Norden, wo Bornholm liegen mußte. Da ſah er draußen, zwar winzig klein, am Kimm ein Geſchwader von Schiffen, und ſein Herz ſagte ihm, das könne niemand anders ſein als die Halländer. Wohl verſchwanden ſie ſchon bald wieder, aber Hario lief nach Sorenbohm, er⸗ zählte ſeinem Wirt, was er geſehen hatte, und fagte:„Sie werden gewiß kommen, aber erſt hei Nacht, denn ſie haben ſchon Landkennung und warten das Dunkel ab für ihre ſchlimmen Taten. Wir müſſen uns wahren und bereit ſein.“ Da bot der Aeltermann das ganze Dorf auf und auch Brackloh, das Nachbardorf orũ⸗ ben überm Weißwaſſer, und hieß ſie Weib und Kind ins Moor bringen und den Zuweg ver⸗ hacken. Die Männer aber ſollten ſich rüſten und nahe dem Weißwaſſer in den Hinterhalt legen. Und es geſchah, wie Hario geſagt hatte. Bei Nacht ſteuerten die Seeräuber die Küſte an und fuhren daran entlang, bis ſie die Münde des Weißwaſſers fanden. Dort liefen ſie ein und legten ein Stück flußaufwärts an. Der weiße Seekönig ſandte ſogleich Späher aus, und vor Tau und Tag brach der größere Teil des Schiffsvolkes auf, dahin, wo die Späher Sorenbohm ausgemittelt hatten. Sie trafen weder Menſch noch Vieh. Da raubten ſie, was ſie brauchen konnten, und leg⸗ ten Feuer an die Häuſer. Hierauf machten ſie ſich auf die Suche nach den Bauern und ihren Herden, aber der Weg ins Moor entging ihnen. Währenddem lagen die Bauern in ihrem Hinterhalte mäuschenſtill und warteten die nächſte Nacht ab. An den Schiffen waren an die dreißig Holländer zurückgeblieben zur Wache. Die zündeten, als es nachtete, ein tüch⸗ tiges Feuer an, und etliche gaben acht, andere legten ſich aufs Ohr, zu ſchlafen. Hario merkte auf alles und ſagte zu dem Aeltermann:„Wir müſſen ſie alle umbringen, erſt dieſe und dann die drinnen im Lande. Aber von dieſen da darf keiner entkommen, die anderen zu warnen, ſonſt iſt es mißraten.“ „Wie ſollen wir das anfangen?“ fragte der Aeltermann. Hario ſann nach, dann antwortete er:„Wir wollen warten, bis Mitternacht vorbei iſt; dann iſt der Menſch am ſchläfrigſten. Ich will mich ein wenig oberhalb am Fluß ins Waſſer laſſen und bis an ihre Schiffe ſchwimmen. Sie haben ſie am Ufer angebunden. Des unterſten Schif⸗ fes Seil ſchneide ich durch, daß es abtreibt. Der Kampf mit den Seeräubern. 740 3 n* 2 Ab: Dez A u fun erſt G ů Au⸗ der org R D Wohl ke K tark in il ler⸗Ju bei dieſen Arbeit zu wundener — Ru mit ſolche Was 5 im Jahre zu behelf. mußten i der PO o den. Tei Induſtrie deutung arbeit de dieſe Art mengenon über der nötigt we ſchaftsemp Mädel ſick erſt eine Viel w Heranbild Die Ausr chaftsemp unkwart, funkempfä gend hinei rät der M wird, erm ſchaftsemp lich zwiſck empfanges den, näml fang wäh⸗ dem Geme ſtaltungen, Hitler⸗Jug meinſch durchgefüh gendfunkw men, daß 34— gem er⸗Jugent Jeder, d techniſchen fanges bef von dem Jugendfun große Gen organiſiere mit einer jede Einhe hören köm notwendig ten der He einzelnen chung dieſ arbeiten ke in der Hitl gen Techn eigener Ii befaßt, abe die Geme eben Baſtl. im Baſteln ſönlichen? techniſch⸗n dieſer ju Grundlage Ausrichtun dadurch ei dieſen june ——— Wenn ſie Tau habe flott mache der Augen geben, So ſollte ein leichter unſichtig. ſer hinauf hinab. 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Januar 1935 eine Ausſtellung, die einen Ueberblick über die funktechniſchen Arbeiten der Teilnehmer des erſten Lehrganges an der Reichsfunkſchule in Göttingen bieten ſoll. Anläßlich dieſer Ausſtellung bringen wir dieſen Beitrag aus der Feder des Referenten für Jugendfunkwart⸗ organiſation und Funktechnit in der Abteilung R der Reichsjugendführung. Wohl keine andere Organiſation der national⸗ Bewegung hat den Rundfunk ſo tark in ihre Arbeit hineingeſtellt, wie die Hit⸗ ler⸗Juge n d. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß bei dieſem Einbau des Rundfunks in die HJ⸗ Arbeit zunächſt manche Schwierigkeiten über⸗ wunden werden mußten. So gab es vor allem weder Rundfunkgerate noch HS⸗Funkwarte, die mit ſolchen Geräten etwas anfangen konnten. Was die Rundſunkgeräte angeht, ſo war die H3 im Jahre 1934 und iſt ſie heute noch gezwungen, zu behelfsmäßigen Löſungen zu greifen. Es mußten in den allermeiſten Fällen Geräte bei der PoO oder bei der Elternſchaft entliehen wer⸗ den. Teilweiſe wurden auch Geräte von der Induſtrie und von Volksgenoſſen, die die Be⸗ —— 7 des Rundfunks für die Erziehungs⸗ arbeit der HJ erkannten, geſpendet. Alle auf dieſe Art und Weiſe beſchafften Geräte zuſam⸗ mengenommen ſind natürlich belanglos gegen⸗ über der Fenl von Rundfunkgeräten, die be⸗ nötigt werden, um den regelmäßigen Gemein⸗ ſchaftsempfang von 6 Millionen Jungen und Mädel ſicherzuſtellen. Hierin ſoll das Jahr 1935 erſt eine grundlegende Aenderung bringen. Viel weiter fortgeſchritten dagegen iſt die Heranbildung der Jugendfunkwartorganiſation. Die Ausrüſtung der Hitler⸗Jugend mit Rund⸗ allein wird niemals den Gemein⸗ chaftsempfang garantieren. Erſt der Jugend⸗ unkwart, der das techniſche Werkzeug„Rund⸗ funkempfänger“ ſo in die Gemeinſchaft der Ju⸗ gend hineinſtellt, daß aus dieſem techniſchen Ge⸗ rät der Mittler zwiſchen Führung und Jugend wird, ermöglicht das, was wir unter Gemein⸗ ſchaftsempfang verſtehen. Hierbei iſt grundſätz⸗ lich zwiſchen zwei Arten des Gemeinſchafts⸗ empfanges in der Hitler⸗Jugend zu unterſchei⸗ den, nämlich zwiſchen dem Gemeinſchaftsemp⸗ fang während des Heimabends und zwiſchen dem Gemeinſchaftsempfang bei großen Veran⸗ ſtaltungen, Feiern und Kundgebungen. In der Hitler⸗Jugend wird in erſter Linie Ge⸗ meinſchaftsempfangin den Heimen durchgeführt, und das Ziel der Arbeit der Ju⸗ gendfunkwartorganiſation iſt es, dahin zu kom⸗ men, daß jede Kameradſchaft in ihrem eigenen —— gemeinſchaftlich die Sendungen des Hit⸗ er⸗Jugend⸗Funks abhören kann. Jeder, der ſich mit den organiſatoriſchen und techniſchen Grundlagen des Gemeinſchaftsemp⸗ fanges befaßt hat, kann ſich ein Bild machen von dem gewaltigen Umfang der Arbeit der Jugendfunkwartorganiſation. Nicht drei, vier große Gemeinſchaftsempfänge ſind im Jahr zu organiſieren, ſondern Woche für Woche muß mit einer kraftvollen Exaktheit im ganzen Reich jede Einheit der Hitler⸗Jugend Rundfunk ab⸗ hören können. Es war daher zunächſt einmal notwendig, einen Stamm von iJugendfunkwar⸗ ten der HI heranzubilden, die ihrerſeits in den einzelnen Gebieten und Bannen an der Errei⸗ chung dieſes großen—— ſelbſtändig weiter arbeiten konnten. Selbſtverſtändlich hatten ſich in der Hitler⸗Jugend eine ganze Reihe von jun⸗ gen Technikern, Studenten, Baſtlern uſw. aus baagß Initiative heraus mit der Funktechnik e aßt, aber ihre Arbeit war bis vor kurzem für die Gemeinſchaft bedeutungslos. Sie waren eben Baſtler in jenem liberaliſtiſchen Sinne, die im Baſteln eine Befriedigung ihrer eigenen per⸗ ſönlichen Intereſſen ſahen. Es waren oft in techniſch⸗wiſſenſchaftlicher Hinſicht dem Alter dieſer jungen Menſchen entſprechend fune Grundlagen vorhander, eine weltanſchauliche Ausrichtung fehlte dagegen völlig. Hier wurde dadurch eine Aenderung geſchaffen, daß man dieſen jungen Funktechnikern und ⸗Baſtlern die Wenn ſie das ſehen, werden ſie meinen, das Tau habe ſich gelöſt, und ein zweites Schiff flott machen, das erſte wiederzuholen. Das iſt der Augenblick, wo ſie auf nichts anderes acht geben, müßt ihr dann zupacken.“ So ſollte es geſchehen. Nach Mitternacht kam ein leichter Wieſennebel auf und machte die Luft unſichtig. Hario ſchlich ein Stück am Weißwaſ⸗ ſer hinauf und ließ ſich dann in den Fluß hinab. Er hatte nichts bei ſich als um den Hals hängend ein kleines ſcharfes Beil. So ließ er ſich hinabtreiben. Als er an den Langſchiffen war, tauchte er darunter durch und fand das Haltetau des unterſten Schiffes. Das zog er unter Waſſer und ſchnitt es auf der Schneide ſeines Beiles entzwei. Langſam trieb das Schiff in die Strömung hinaus. Der Wacht⸗ bemerkte es erſt, als das Schiff ſchon rei oder vier Längen ab war, dann rief er die ſchlafenden Gefährien auf. Sie rieben ſich die Augen und torkelten ſchlaftrunken nach einem der anderen Schiffe, um hinauszufahren und den Ausreißer zurückzuholen. Auch ſchmähten ſie den Poſten, daß er nicht achtgegeben hätte. Der gab wieder einem anderen die Schuld, das Schiff lottrig angebunden zu haben, und da waren auch ſchon die Männer von den Weiß⸗ waſſerdörfern wie der Sturmwind über ihnen und erſchlugen ſie, ehe ſie zum Beſinnen kamen. Nur einer, der ſchon in dem Schiff geſeſſen hatte, ſprang in den Fluß und wollte ſich ans andere Ufer retten. Aber Hario war noch im Waſſer; er ſchwamm dem Halländer nach, packte ihn am Fuß und zerrte ihn ins tiefe Waſſer baß er eiendiglich erfoff. Die Bauern fuhren die Schiffe bis ans Meer und verſenkten ſie.“ Großmutter wollte aufſtehen und hinein⸗ gehen, uber Hario hielt ſie am Rock feſt.„Groß⸗ mutter, und was wurde mit den anderen Seeräubern?“ Großmutter mußte Rede ſtehen: „Hario ſagte zu ſeinem Wirte, die anderen mürden ſicherlich bei Tage zu den Schiffen zu⸗ rugtommen Und wenn ſie die Schiffe nicht mehr fänden, müßten ſie im unbekannten Lande bleiben und verſuchen, zu entkommen.„Wir müſſen alle Dörfer der Winniler aufbieten und 0 0 Der Jugendfunkwart Wertloſigkeit ihrer individualiſtiſchen Arbeit Sugen und ſie von jetzt ab in die große Hitler⸗ Jugend⸗Arbeit hineinſtellte. Selbſtverſtändlich iſt ihre Zahl noch viel zu klein. Es mußte daher mit der Ausbildung von Hitler⸗Jungen begonnen werden, die zwar über ein techniſches Verſtändnis und über die Kenntniſſe der phyſi⸗ kaliſchen Grundlagen verfügten, ſich aber im übrigen mit den Einzelheiten der Rundfunk⸗ technik bis jetzt noch nicht befaßt hatten. Die Grundlage für dieſe Ausbildungsarbeit ſtellt die Reichsfunkſchule der H3 dar. In lAtägiger Lagergemeinſchaft lernen die Lehr⸗ gangsteilnehmer hier die Einzelheiten ihres neuen Aufgabengebietes kennen. In Werkſtatt, Laboratorium und Vortragsſaal werden ihnen diejenigen theoretiſchen und praktiſchen Kennt⸗ niſſe vermittelt, über die ſie zur Durchführung ihrer Aufgaben verfügen müſſen. Während des Lehrganges wird beſonderer Wert auf ein har⸗ moniſches Ineinandergreifen von Theorie und Praxis gelegt. Die Grundlagen der Elektro⸗ b und Funktechnik werden, beſonders eingehende Würdigung der Froſch⸗ ſchenkelelektrizität und irgendwelcher vorſint⸗ flutlicher Influeng maſchinei behandelt. Dies iſt um ſo leichter, als durch das außerordentliche Entgegenkommen der Phyſikaliſchen Werkſtätten der in den Räumen der„Phywe“ untergebrach⸗ ten Reichsfunkſchule die modernſten Lehrmittel zur Verfügung ſtehen. Parallel zu dieſen Vor⸗ trägen über die phyſikaliſchen Grundlagen der Funktechnik findet eine praktiſche Ausbildung in mehreren Mechaniker⸗ und Tiſchlerwerkſtätten ſowie im Laboratorium und im Schaltraum ſtatt. Es wurde eingangs ſchon erwähnt, daß gerade in bezug auf Sicherheit, mit der eine abgehört werden kann, in der I großer Wert gelegt wird. Und dieſe Sicher⸗ heit kann nur dann erreicht werden, wenn ſelbſt im letzten Jungvolkheim in Oſtpreußen un Maſuren und im letzten BdM⸗Heim an der Ti⸗ roler Grenze der Zuſtand der Empfangsanlagen entſprechend gut iſt. Wollen und Können ſind die beiden Grund⸗ pfeiler unſerer Hitler⸗Jugend⸗Arbeit. Und ſo, wie heute bereits eine große Anzahl junger Künſtler, Dichter und Muſiker in der HJ ſtehen und aus dieſer Gemeinſchaft Kraft für ihre Kul⸗ turarbeit ſchöpfen, ſo wächſt auch eine Garde von jungen Technikern und Organiſatoren her⸗ an, die in Rundfunk und Gemeinſchaftsempfang jenen kulturell Schaffenden ein techniſches Werk⸗ deng nutzbar machen, vermöge deſſen dieſe der eutſchen Jugend und dem ganzen Volke ihr Denken, Fühlen und Wollen offenbaren können. Clemens Panek. Saarland Wir waren mit unſerer Gruppe auf Fahrt gegangen, denn wir wollten das neue Jahr nicht in dem Trubel und Lärm der Stadt be⸗ ginnen, ſondern draußen im Freien. Erſt ſpät kamen wir in die Jugendherberge. Ein langer Schweigemarſch lag hinter uns. Feucht, faſt warm war der Wind. Aber der Himmel, der tagsüber regenverhangen war, hatte ſich aufgeklärt. Die Sterne blinkten hell herab. So war die nächtliche Stimmung wohl halt angetan geweſen, ſtill für ſich Rückſchau zu alten. Der Herbergsvater begrüßte uns freundlich, obgleich wir ſo ſpät eintrafen. Wir wollten gleich ſchlafen gehen. Doch als wir am Wohn⸗ raum des Herbergsvaters vorübergingen, blie⸗ ben wir lauſchend ſtehen, hörten auf das Radio. Es war kurz vor 12 Uhr. Das Saarland ſprach zur deutſchen Nation. Sirenen ſchrien, dann— Worte aus dem Aufruhr der Arbeit: ſaardeutſche Arbeiter bekannten ſich zum eich. Nun Stille! Dann eine Kinderſtimme... Ein Gebet, eine gläubige Forderung an das neue Jahr: den Saarländern und den Deutſchen im Reich im neuen Jahr immer Kraft und Glau⸗ ben zu geben für die ſchwere Aufbauarbeit. Wieder Maſchinengedröhn, dann der Klang von Glocken und begeiſterter Jubel: der Füh⸗ rer ſprach! Stumm lauſchten wir alle den Worten, die er den Saardeutſchen damals auf der großen Kundgebung am Deutſchen Eck ge⸗ ſagt hatte. Wir gingen ſchweigend auseinander an die⸗ ſem Abend, dachten alle an unſer Saarland, an ſeinen Kampf und an ſein gläubiges Zuſam⸗ menſtehen. Nicht laut und übermütig grüßten wir das neue Jahr, ſondern ſtill und ernſt im Gedenken der Deutſchen, die jenſeits der Grenzen leben. Nachdrücklicher als alle Reden und Aufſätze irs uns dieſe Abendſtunden, was wir noch alles zu ſchaffen haben. Wenn wir es ernſt mit unſerer Aufgabe nehmen, ſo werden wir keine Zeit haben, an uns zu denken. Und das iſt gut ſo. Denn nur wenn alles Wollen ſelbſtlos iſt und unſerm Volk gilt, kann das Werk gelingen. Einer wird kuriert „Menſch, ſo was iſt Miſt, und zwar ganz großer! So früh raus, wo man ſo ſchön am Pennen war.“ O, unſer Spießer kann ſich nicht beruhigen und nörgelt weiter. „Sei friedlich, ſonſt mußt du Klapsmann doch um 6 Uhr raus, wenn du zur Arbeit gehſt, und jetzt erſt um 7 Uhr. Sei froh, daß du in dem Stroh ſo gut gepennt haſt. Unſer Landheim iſt ſo'ne Sache, nah am Wald und am Waſſer.“ „Puh, iſt jetzt viel zu kalt. Ueberhaupt macht mir der ganze Betrieb keinen Spaß, geſtern abend bis um 10 Uhr am Feuer gehockt und erzählt und geſungen. War viel zu kalt dazu.“ „Nun halt doch endlich die...“ Weiter wäre die Debatte gegangen, wenn nicht der Scharführer gepfiffen hätte. Die Kameradſchaftsführer melden zwei Jungen er⸗ kältet.„Was, erkältet von dem Geländelauf? Das iſt ja allerhand, die Kerle ſollen ſich mel⸗ den.“ Unſer Kameradſchaftsführer flitzt los. Die zwei melden ſich beim Scharführer. Der ſagt nur„eintreten“. Er kennt ſeine Pappen⸗ heimer. Dann geht es los. Oben in den Wald. Dauerlauf. Weiter geht's, im Laufen Frei⸗ den Räubern den Garaus machen wie einem Rudel Wölfe. Keiner ſoll heimkehren.“ Und ſo iſt es denn geſchehen. Aber die Sonne iſt lang hinunter. Ich gehe jetzt hinein.“ Aber das war Maike wieder nicht recht. „Großmutter, Großmutter, haben ſie auch den böſen Seekönig gefangen? Und was iſt dann mit dem Ahnvater geſchehen?“ „Der Seekönig war nicht erlegt, ſondern blieb verſchollen, und was mit Ahnvater wurde, das ſollſt du morgen hören. Morgen iſt auch noch ein Tag.“ Und damit ging ſie hinein. Wie Ahnvater ſeine Frau erſtritt „Nicht wahr“, fragte Hario am nächſten Abend,„unſer Dorf hat der Ahnvater erbaut?“ „Ja“, antwortete die Großmutter,„aber das iſt eine lange Geſchichte, und eine grausliche Geſchichte iſt es auch.“ „Hu!“ rief Maike, und Hario bettelte:„Bitte, bitte, erzähl uns die Geſchichte!“ „Nun, meinetwegen.— Als die Winniler die Halländer Seeräuber bis auf den Seekönig alle pertilgt hatten, ſagte der Aeltermann von »Sorenbohm zu unſerem Ahnvater, nun wollte er ihn an Statt eines leiblichen Sohnes an⸗ nehmen, weil er das ganze Land vor ſchwerem Schaden bewahrt und ſo wacker im Kampfe mit den Halländern beſtanden hätte. Und das ganze Dorf war damit einverſtanden. So war Ahnvater nun nicht mehr ein Bornholmer, ſondern ein Winniler. denn es war auch ein gutes und ſchönes Bauernmädchen im Dorf, das hieß Begga und hatte unſerm Ahnvater ſchon lange lieblich in die Augen geſchienen. Weil er nun ein Win⸗ niler war, konnte er um ſie freien. Doch da war noch ein anderer Jungmann, der war von Brackloh am anderen Ufer des Weißwaſſers, und der hatte auch ein Auge aui Begga geworfen. Er merkte bald, was Hario vorhatte und daß dieſem das Mädchen und ihr Vater gewogen waren. Deshalb wollte er ihnen und wartete auf eine Gelegenheit für ſein Vorhaben. Die kam auch bald. Es ſtarb ein alter Bauer in Sorenbohm, und alle Männer des Dorfes Das war ihm recht, übungen. Willi erzählt dabei ein paar Witze. Die„ertälteten“ Jungen fangen an zu ſchwit⸗ zen, was das Zeug hält. Wir marſchierten auf dem breiten Weg durch den Tannenwald, dem Hirzſtein zu. Horſt fängt an zu ſingen. Eine Zeitlang Solo, bis auch wir vorlegen.„Denn wir marſchieren, marſchieren.“ Weiter geht es. Bergauf, bergab. Dann ein Kommando:„Laufſchritt!“ Wir haſten den Berg hinauf. In fünf Minuten ſind wir am Hirz⸗ ſtein. Zwiſchen den engen, großen Blöcken wird geklettert, daß es nur ſo Spaß macht.„Was, Menſch, ſo wat iſt in Ordnung. In Ordnung, ſage ich dir.“ Willi behauptet das, und wenn der das tut,— dann muß es ſtimmen. Horſt ſingt einen Alpenjodler. Das kann er gut. Wir ſind unten angelangt. Am Wege treten wir an.„Warum laufen wir ſo toll wie die Ver⸗ rückten durch den Wald und klettern hier zwiſchen den Blöcken? Horſt fragt einen. Den „Erkälteten“. „Warum, hi— ſicher, daß wir warm werden und ſchwitzen.“ Alles lacht und gröhlt— Das kam zu trocken raus. „Nein,“ ſagt unſer Scharführer,„deshalb trugen ihn zu Grabe weit draußen auf der Heide. Da kam der Brackloher wie von un⸗ gefähr mit ein paar Gefährten ins Dorf ge⸗ ritten. Begga ſtand mit dem Rocken vor dem Hoftor und ſpann. Sie dachte nichts Ungutes, als die Männer bei ihr anhielten und dies und jenes ſchwatzten. Da drängte der Brackloher ſeinen Gaul an das Mädchen heran, daß es Der Brautraub ärgerlich wurde und dem Pferde in den Zügel faßte. Mehr wollte der Reiter nicht; er bog ſich wie der Blitz nieder, packte Begga um den Leib und zog ſie vor ſich auf des Pferdes Rücken, und dann, ging's hui mit ihr zum Dorfe hinaus dem Walde zu. Begga ſchrie aus Leibeskräften und wollte ſich losmachen, aber der Räuber hielt ſie ſo feſt, daß ſie kaum atmen konnte. Sie merkte bald, daß die Räu⸗ ber nicht nach Brackloh hinüber hielten, ſon⸗ dern immer tiefer mit ihr in den Wald ritten. ſich darin zu verbergen. Während ſie noch ihr jämmerliches Los bedachte, wärd ſie gewahr. daß ſie noch ihren Rocken unterm Arm geklemmt trug, und weil ſie ein liſtiges Mädchen war..“ „Alle Mädchen ſind liſtig“, unterbrach der kleine Hario die Großmutter. nicht, ſondern nur, um uns zu ſtählen und ab⸗ zuhärten.— Altes Kamel, entzückender Drücke⸗ berger, das hat noch lange nichts mit warm⸗ werden zu tun.“ Alles grient. Der hatte es ver⸗ dient und war freundlich gemacht worden. In einer Stunde waren wir wieder an unſerer Blochhütte. Willi fragt den Miesmacher vom Anfang.„Hat's dir gefallen?“„Nein,“ ſagte der Ueberzeugungstreue.„Ich habe zu viel ge⸗ ſchwitzt!“„So, auch gut, merke ich mir, werde dir eine andere Meinung von unſerm Dienſt beibringen.“ Am andern Morgen ſagte der Miesmacher kein Wort und rieb ſich, wenn er ſich unbeobach⸗ tet glaubte, die Stelle, wo er wackelharte Schläge draufbekommen hatte. Und Willi fragte ſo ganz trocken den wütend Aufblickenden:„Har es dir geſtern gefallen? Ja oder nein?“ Der ſagte erſt gar nichts und dann auf ein⸗ mal als noch zwei Jungen hinzutraten, ganz freundlich, als ob alles in Ordnung wäre„Ja.“ „Das hätte ich dir geraten——“ Willi ſchob mit den andern zwei los und ſagte nur:„Der iſt kuriert, der wird ordentlich.“ Und wirklich: An keinem Dienſt fehlte von jetzt ab Impo, unſer Dicker. Eine Hacht im mMaſſenquartier Lange noch, nachdem ſie ſich„langgemacht“ haben, können die kleinen Jungvolkpimpfe keine Ruhe finden. Es gab doch zu viel zu ſehen! Und dann die ungewohnte Umgebung, die fremden Geräuſche! Das Stroh riecht ſo eigen⸗ artig, ſo— eben, wie Stroh riecht. Es raſchelt immer, wenn man ſich umdreht, und gelegent⸗ lich bekommt man wohl einen Knuff vom Ne⸗ n Jungarbeiter!l her mit deiner Hand! Laß ſie hämmern auf und nieder, Hämmern Volk und Vaterland! Hier den Hammer gibt dir Hitler wiederl Heinz W. Leuchter. benmann. Ein paar dort hinten in der Halle können ihr Mundwerk auch gar nicht halten! — Gut, daß mal ein Großer hingeht und Ruhe gebietet. Einige können noch immer keinen Schlaf finden. Es iſt mal ganz anders wie bei Muttern. Aber ſchließlich gewinnt die Natur die Ueberhand; die Müdigkeit iſt zu groß und endlich herrſcht Stille im Bau. Hier„ſägt“ einer ganz gefährlich— er muß einen gewal⸗ tigen Aſt im Traum vorhaben, und da mur⸗ melt einer etwas vor ſich hin: er träumt. Wo⸗ von? Nun, wovon wohl? Von ſeinem Erlebnis auf großer Fahrt. Am agerfeuer Glutrote Flammen ſchlagen aus brennenden Scheiten und tauchen unſere Geſtalten, den Wald und die Wieſen in ein ſchauriges Licht. Die tiefdunklen Schatten der Bäume verſchlin⸗ gen die Helle des Lagerfeuers und erheben ſich ſchwarz von der Röte der Wieſen. Kamerad bei Kamerad, ſo ſitzen wir ſtumm am Feuer und 45 die herrliche Ruhe der Landſchafi. Die Eulen ſchreien im Tal, der Bach rauſcht ſein ruhiges, ewiges Lied, und die brennenden Scheite kniſtern laut in die ſtille Nacht. So empfinden wir lautlos die ſchöne Natur und fühlen das Band der Gemeinſchaft zwiſchen uns zweien. Wir ſind die Hüter der Schläfer im Zelt, und dieſer Gedanke gibt uns Ruhe und Kraft. Wir haben ihr Vertrauen und dies macht uns glückſelig.— So ſitzen wir Wäch⸗ ter wachend am Feuer; uns beſchützt und be⸗ wacht ein ewiger treuer Gott.— Die Sterne ziehen ihre Bahn am Himmel und verſchwin⸗ den hinter den Wipfeln der Bäume. Sämtliche Berichte für die HI⸗Beilagen ſind 70 Bannpreſſewart E. Hartmann, M 4a, Zimmer 7 bis 75, zu ſenden. Maike wollte das nicht auf ſich ſitzen laſſen ſondern ſagte:„Nein, das iſt nicht wahr. Abeſ wenn ein Räuber kommt, muß man doch. „.- liſtig ſein, jawohl“, entſchied die Groß mutter.„Alſo, Maike, wenn ein Räuber kommt und nimmt dich aufs Roß und ſchleppt dich in Wald und Wildnis und du haſt noch einen Rocken voll ſchöner weißer Wolle bei dir, was macht dann ein liſtiges Mädchen?“ Maike ſtarrte zwei Löcher in die Luft, aber fand nicht das Rechte. „Siehſt du, Hario, nicht alle Mädchen ſind liſtig. Was hätteſt denn du getan?“ „Ich hätte dem Räuber mit der Spitze des Rockens die Augen ausgeſtochen...“ „Wenn er dir ſtillgehalten hätte. Nein, ich will euch ſagen, was Begga tat. Sie zupfte vorſichtig und heimlich von der Wolle kleine Flocken ab und ließ ſie fliegen. Sie hängten ſich an die Büſche des Waldes oder blieben auf der Erde liegen. Als ſie eine Weile ſo geritten waren, ſtiegen ſie alle ab, und die Geſellen des Räubers nahmen die Pferde und ſchlugen einen anderen Weg ein. Begga mußte mit dem Räuber allein und zu Fuß weiter⸗ wandern, bis ſie nach manchem Kreuz uno Quer an einen See kamen, tief drinnen im Walde. In dem See ſchwamm' ein kleines Eiland. Der Räuber zeigte es Begga und lachte.„Da drüben findet uns keiner.“ Nun will ich aber erſt erzählen, was inzwi⸗ ſchen im Dorf geſchehen war. Beggas Mutter hatte ihrer Tochter Geſchrei gehört, war hin⸗ ausgerannt und hatte gerade noch geſehen, wie die Räuber im Walde verſchwanden. Sie lief nach Hauſe, ſo haſtig, daß ſie die Holzſchuhe verlor, und nahm das Lärmhorn von der Wart und blies den Notruf mit aller Macht, ſchickte auch ein paar Mädchen zu den Männern. die noch bei dem Totenbrand waren, ihnen zu mel⸗ den, was geſchehen war. Es dauerte aber eine ganze Zeit, bis Hario kam und ein paar Ge⸗ ſellen mitbrachte. Sie machten ſich raſch be⸗ ritten und jagten den Räubern nach Bald entdeckte einer von ihnen ein Wollflöckchen an der Erde und ſogleich noch eins an einem Eich⸗ ſie, buſch. „Das iſt Spinnwolle“, Fortſetzung folgt. ſagien Jahrgang 5— A Nr. 15— Seite 10 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Mittwoch, 9. Januar 1935 70 — — 26. Fortſetzung Der„Grüne Baum“ hieß das Wirtshaus zu Lütgenbremen, wo der Vorgänger⸗Gärtner im Hauſe Grotzenbach ein gutes Bier getrunken hatte. Scharnweber fragte nach dem„Grünen Baum“ und fand ihn unweit der Kirche unter alten Eichen und Linden. Um die Tonbank in der Stube ſtanden ſchon eine Anzahl Kirch⸗ gänger, meiſtens von den Außenhöfen des gro⸗ ßen Kirchſpiels, die ihr Fuhrwerk vor dem Wirtshaus aufgefahren hatten, aber auch Orts⸗ ſäſſige tranken auf die geiſtliche Morgenmahl⸗ zeit noch einen Schluck. Die Schankſtube war voller Lärm, denn wenn ſich Bauern unter⸗ halten, dann ſtrengen ſie ihre Stimmen an, als läge ein Morgen Land zwiſchen ihnen, wo⸗ hinüber die Stimme langen müſſe. Als ſich Scharnweber an den Treſen heran⸗ ſchob, hörte er einen Bauern fragen:„Wer iſt denn der da?“ und hörte auch, zwar etwas leiſer, den Beſcheid. Frage und Antwort, faſt allen im Zimmer vernehmlich, ließen das Kreuzgeſpräch faſt augenblicks verſtummen, und alles ſtarrte auf den Mann vom Sanatorium da drüben. Scharnweber fühlte, daß er etwas tun müſſe, um nicht von vornherein unter den Bauern das Geſicht zu verlieren, wie der Chi⸗ neſe ſagt. Er wandte ſich an den Frager von eben und ſagte gleichfalls ſo laut, daß alle im Zimmer es hören mußten:„Stimmt. Ich bin vom Sanatorium, heiße Scharnweber und bin Gärtner.“ Der angeſprochene Bauer fühlte nun deut⸗ lich das Ungehörige ſeiner lauten Frage und antwortete:„Freut mich. Und nichts für un⸗ gut. Ich bin Schlingmann vom Gelinde.“ Mit dieſen ausgleichenden Worten brach das allgemeine Geſpräch wieder aus, und Scharn⸗ weber ſetzte ſich mit ſeinem Bier beſcheident⸗ lich an einen Tiſch, wo ein paar Lütgenbremer Schmähreden auf die Steuern führten. Als ſie ihren Groll mit einem grimmen Schluck in ſich hinabgeſchwemmt hatten, miſchte ſich Scharnweber ein. Er ſei, meinte er, herüber⸗ gelommen, weil er einen Kriegskameraden ge⸗ habt habe, Namens Pape, der ſei hier herum zu Hauſe geweſen. Er meine wohl Pape⸗ Nolte, war die Antwort; davon hätte der eine bei den Bückeburger Jägern, der andere bei einer Scharfſchützenabteilung geſtanden. Ja, beſtätigte er, ein Scharfſchütze ſei es geweſen, und die Bekanntſchaft habe ſich in einem Laza⸗ rett gemacht. „Das war dem geelen Hinnerk ſein Jüng⸗ ſter. Schade um die Jungen! Schade um Hinnerk!“ Die Bauern verſanken in Schweigen und ſogen an ihrem Bier. Dann fuhr einer fort, mehr zu ſich als zu Scharnweber:„Er kommt nicht drüber weg. Ich würde ſagen, Ihr ſoll⸗ tet ihn einmal beſuchen, ihm was verzählen, aber er geht allen Menſchen aus dem Wege oder wird bockig. Er hat nur noch einen Troſt...“ und der Bauer machte die Ge⸗ bärde des Trinkens.„Uebrigens kennt Ihr ihn wahrſcheinlich. Habt doch neulich Kartof⸗ feln von ihm gekauft, hat mir Brinkmann er⸗ zählt. Oder habt Ihr bloß mit Minna zu tun gehabt?“ Scharnweber gab den Beſuch zu und hoffte, nun noch einiges über Minna zu hören, aber bloß der eine Nachbar gab noch ein teilneh⸗ mendes Kopfnicken zu:„Ja, ja. Schade um Minna! Schade um Hinnerk! Schade um den guten Hof!“ „Und“, fuhr der andere fort,„ſie tut, was ſie kann; aber ganz allein, wie ſie iſt... Wenn der verfluchte Hund von Wirt auf der Eiſen⸗ grube Hinnerk bloß keinen Köm mehr verkaufen wollte. Aber der hat ſein Plänchen.“ Und damit wandte ſich das Geſpräch der Eiſengrube zu; vom Schickſal des Bauern Pape⸗Nolte war nicht weiter die Rede.— Schon an dem Dienstag, der dieſem Sonn⸗ tag folgte, faßte Spillbohm Scharnweber ab— es war an den Mohrrübenbeeten— und ſchrie:„Sie wandeln auf Kalkſchmidts Spuren. Sie gehen zu Lindenſchmitt in die Kirche und laſſen ſich mittelalterliche Weltanſchauung pre⸗ digen. Sie ſitzen mit den Lütgenbremer Knoll⸗ finken im„Grünen Baum“ und trinken Alko⸗ holika. Ob Sie auch Blutwurſt gegeſſen ha⸗ ben, war nicht in Erfahrung zu bringen. In Summa, Sie gefährden den guten Ruf, den Sie ſich durch weiſes Verhalten in Befolgung meiner Ratſchläge erworben haben.“ „Wer hat denn ſo vorzüglich aufgepaßt?“ fragte der Gärtner. „Das darf ich nicht ſagen. Aber Sie mer⸗ ken hoffentlich, daß unſere politiſche Hauspoli⸗ zei auf der Höhe ihrer Aufgabe ſteht. He? Sie müſſen bedenken, daß man mit einem guten Feldſtecher bequem die Straße von hier bis Lütgenbremen unter Augen halten kann; ich glaube, man kann ſogar die Kirchtür ſehen. Und unter unſeren Gäſten bringt ſich ſo man⸗ cher einen guten Feldſtecher mit.“ 7ο 9 A ————„A+C M SSOD◻ HD D „Plettke!“ erwiderte der Gärtner.„Ich habe ſie ſchon ſo manchmal ihr Teleſkop recken ſehen, wenn Herr Weiß mit irgendeiner Dame ſeine kurzweiligen Spaziergänge machte.“ „Und daß Ihnen ein leichter Schmack von Bier und Tabak anhaftete, als Sie vorgeſtern heimkamen... Bilden Sie ſich ein, Herr Kleinpaul hätte keine Naſe im Geſicht? Alſo, es gehört nicht viel logiſche Gabe dazu, ſich den Pfad Ihrer Ausſchweifungen vorzuſtellen.“ Immerhin bedankte ſich Scharnweber für den Fingerzeig und verſprach, künftig wolle er den Umweg durch die Hecken nehmen, wenn er wieder nach Lütgenbremen ginge, und hoffe ſo dem Auge der Veſtalin Plettke zu entgehen. Kleinpauls wegen werde er den Rock lüften, ſobald er heimkomme. Der Arzt fragte noch, was der Gärtner auf dem Bauernkaff zu ſuchen hätte, und der Gärtner fand, es lebten dort auch Menſchen. Spillbohm kniff das eine Auge mißtrauiſch zu, betrachtete Scharnweber durch das andere, ſagte:„He?“ und verließ ihn. Die Rache des Olympiers Fräulein Hirſchmann ſaß auf einer ſtillen Bank im Harrl neben Lamprecht Obriſt, hatte ſeine Hand gefaßt und drückte ihre heißen Lip⸗ pen darauf. Obriſt duldete die Zärtlichkeit einen Augenblick, dann ſagte er milde:„Mein liebes Herz, Sie vergeſſen eines...“ Und als ſie mit fragenden Augen zu ihm aufſah, rang es ſich von ſeinen Lippen:„Daß ich ſechzig und Sie dreißig ſind. Nein, widerſprechen Sie nicht. Behaupten Sie nicht, Sie ſuchten in mir nichts als den Künſtler! Sie würden da⸗ mit eine Selbſttäuſchung begehen. Sie ſuchen auch den Mann und würden, je länger je mehr, gewahr werden, daß Ihnen der Mann Obriſt ſchuldig bleiben muß, was Sie ſich un⸗ eingeſtandenermaßen von ihm verſprochen ha⸗ ben, indem Sie den Künſtler und den Men⸗ ſchen gleichſetzten.“ Das Weib ſchluchzte wild auf, aber der Dich⸗ ter tätſchelte ſänftigend ihre heißen Backen. „Nicht doch“, ſagte er,„ſeien wir doch ehr⸗ lich gegen uns und den anderen. Sie ſchätzen mich als Künſtler, lieben mich vielleicht und entbehren daneben des Mannes. Mag ſein, daß Sie beſticht, was mir eine gütige Natur an Mannheit gegeben oder richtiger gelaſſen hat. Aber Ske wollen, Sie brauchen einen Sommerſturm von Leidenſchaft, der Sie bis in die Wurzeln erſchüttert, Sie wollen von einem Strom der Mannheit ſchwindelnd da⸗ vongetragen werden. Ich ſchäme mich nicht, zu bekennen, ich ſei des nicht mehr fähig. Auch Goethe mußte Mariannen fliehen.“ Fräulein Hirſchmann legte den Arm auf die Banklehne und drückte ihr Geſicht in die Arm⸗ beuge. Ueber ihren Nacken lief ein Zittern in Stößen. Der Olympier betrachtete aus ſeiner Höhe ihre Geſtalt, und da er ihre Blicke nicht zu fürchten brauchte, wagte ſich ein deutlicher Ausdruck von Verlegenheit und Sorge auf ſein Geſicht. Ihm war der Ueberfall des über⸗ reifen Weibes in dieſer Waldeinſamkeit etwas in die Glieder gefahren, und er überlegte, wie er ſich vor einem zweiten Anſturm ſichern könne. Er begriff, daß ſich das Weib da neben ihm aus der müßiggängeriſchen Enthaltſam⸗ keit des Sanatoriums auf ihn geſtürzt hatie, weil ihm aus früheren Zeiten der Ruf nach⸗ folgte, daß er ſich manches Frauenherzens lieb⸗ reich angenommen hätte, und weil er als Künſtler ſozuſagen vogelfrei war, auch für die Begehrlichkeiten der Weiber. Aber dieſer Ruf fing an, ihm nachgerade läſtig zu werden; Lagen wie dieſe beklemmten ihn. Behurſam zog er ſeine Hand zurück, womit väterlich⸗vorſichtige Liebkoſung ha ie austeilen wollen; denn er fürchtete, mißoerſtanden zu werden. Die Stirn wurde ihm feucht. Es blieb bei Obriſt nichts als der Drang, die un⸗ erwünſchte Begier Jollys auf einen anderen abzulenken, der Beſſeres damit anzufangen wußte. Er durchlief im Geiſte raſch die Männerfolge des Sanatoriums Grotzenbach, wie man im Gaſthof eine Speiſekarte durch⸗ muſtert. Da war der Hausherr ſelber, aber den feſſelte die Gymnaſtikerin Hoffmann. Da war Spillbohm, aber der war empfindungs⸗ loſen Fleiſches Da war der Mazdaznanknabe, aber es war unwahrſcheinlich, daß er der Dame Hirſchmann lag Der Maler mit dem grobia⸗ niſchen Seelenfeuer erklärte laut jedem, der es hören wollte, er liebe nur blonde Mädchen. Was ſonſt noch herumlief, war ältlich und auf ſeine Geſundheit und ſeinen Seelenfrieden be⸗ dacht. (Fortſetzung folgt.) ——————————————————————————— Später Hachklang eines ganz kleinen Herzogtums Frau Herzogin braut Kräuterbier— Von Rudolf Frank Wir fuhren durch die Heide in einer frühen, regendurchfloſſenen Dämmerung. Millionenfach brach ſich das Licht der Scheinwerfer in dem un⸗ abläſſig niederſtrömenden Regen, den ein kalter Nordweſt über das öde gewordene Land peitſchte. Faſt ſchien es ſo, als bildeten die Lichtkegel der Scheinwerfer einen niederträchtigen Trichter, der mit magiſcher Gewalt die Mehrzahl der Tropfen in ſich hineinſog, um ſie mit verdop⸗ pelter Wucht an die Windſchutzſcheibe zu ſchleu⸗ dern. Unverdroſſen und vergeblich ſurrte der Scheibenwiſcher dagegen an. Es war jenes berüchtigte Wetter, von dem man ſo gern behauptet, man möchte nicht ein⸗ mal einen Hund hineinjagen. Das flammende Herbſtgold der Blätter war ſchon längſt von den Sturmwinden zerfetzt und klebte nun als tük⸗ kiſch breiige Schicht auf dem naſſen Aſphalt. Am Ausgang eines Dorfes zuckte das Schein⸗ werferlicht über ein gelbes Schild.„Gifhorn 4 Kilometer“——— Ein Troſt! Das ſchöne alte und ſeltſame Gifhorner Schloß war an dieſem Tage mein Reiſeziel ge⸗ weſen, nun aber längſt durch den Wolkenbruch von der Tafel der Fahrterwartungen abge⸗ waſchen. Das Schild, das die Nähe Gifhorns ankündigte, erweckte nur noch materielle Hoff⸗ nungen. Etwas Heißes, möglichſt nicht zu Schwaches zum Trinken! Der Menſch hat eben, wenn die Natur ihn von der ungemütlichen Seite anpackt, nur noch ſehr ſchlichte Wünſche. So, und da wären wir alſo! Verſchleiert leuchtet das Licht einer treuherzigen Straßen⸗ laterne. Der Wagen ſteht darunter und macht ſo den Eindruck, als würde er ſich wie ein durch⸗ gebadeter Pudel ſehr gern fünf Minuten lang ausgiebig ſchütteln, um die fatale Näſſe vom Balg zu bekommen. Aber der Wagen iſt ein Auto aus guter Familie, er hat 20 Ps und weiß, daß man ſich mit der Kraft von zwanzig Pfer⸗ den nicht wie ein einzelner ſchwacher, dummer Hund benehmen darf. So ſteht er alſo unter der Laterne, hat ſeine Scheinwerferaugen ge⸗ ſchloſſen und läßt ſich voll Ergebenheit weiter⸗ hin das Verdeck begießen. 4 Wir— o über uns feige Menſchlein!— ſind haſtewaskannſte unterdeſſen in das Lokal ge⸗ wiſcht. Ah——, hier iſt gut geheizt! Das tut wohl, wenn man es länger entbehrt hat—— „Herr Wirt, zweimal Grog! Und gehen Sie dabei nicht ſo verſchwenderiſch mit dem Waſſer Da ſteht das heiße Getränk und wird be⸗ ſchnuppert. Gut ſo, das iſt geſund! Wir trin⸗ ken mit Vorſicht, und von der Wand ſchaut aus ihrem Rahmen eine würdige, mittelalterliche Dame nicht ohne ein gewiſſes Wohlwollen zu. Wer iſt denn das? Die Unterſchrift des alten 7 gibt notdürftig Beſcheid. Herzogin ara. „Das iſt die Bierbrauherzogin“, bemerkt der Wirt erläuternd. „Die—— die——— wie bitte?“ „Die Gifhorner Bierbrauherzogin!“ beharrt der Wirt, als ob das die ſelbſtverſtändlichſte Sache der Welt ſei. „War Gifhorn denn auch ein Herzogtum?“ Ein mißtrauiſcher Akzent liegt auf dem„auch“. Der Wirt erweiſt ſich als außerordentlich be⸗ ſchlagen in der Heimatgeſchichte.„Sicher! Zehn Jahre zwar nur, aber immerhin. Von 1539 bis 1549 übrigens. Der einzige Herrſcher —— Herzog Franz von Braunſchweig⸗Gif⸗ orn!“ Sieh einmal einer an! Da kommt durch einen Zufall wieder eine Groteske des deutſchen Par⸗ tikularismus ans Licht. „Sagen Sie nichts gegen das Herzogtum Gif⸗ horn!“ erzählt der Wirt weiter,„das hat fort⸗ 181 bis vor hundert Jahren. Der Herzog at in ſeiner kurzen Regierungszeit eine Poli⸗ zeiverordnung erlaſſen, die bis 1825 in Kraft ge⸗ blieben iſt. Wiſſen Sie, daß man mit Feuer und Licht vorſichtig umgehen ſoll, daß Metzger und Bäcker pünktlich f dem Markt zu erſchei⸗ nen haben und ſo. Da hat alſo in einem Ge⸗ ſetz das zehnjährige Herzogtum bald drei Jahr⸗ hunderte überdauert.“ Herzogtum Gifhorn—— na ja! Es ſtimmt übrigens, das Gifhorner Schloß muß ja von ir⸗ gendwem erbaut ſein——— „Jawohl“, nickt der Wirt,„das Schloß, das geht auch auf den Herzog Franz zurück. Das blieb als letztes beſtehen!“ „Und die— wie Sie ſagen— Bierbrauher⸗ zogin war ſeine Frau?“ „Richtig! Die ging eben auch gegen vorhan⸗ dene und drohende Krankheiten mit Getränken an. Wenn auch mit anderen als Sie.“ Er weiſt Die Seewarte in Hamburg dient der geophyſikaliſchen Erforſchung des Seeraums für die praktiſchen Bedürfniſſe des Seeverkehrs und der Seewirtſchaft. Das Ge⸗ ſetz über die Gründung der Reichsanſtalt„Deutſche Seewarte“ trägt das Datum: 9. Januar 1875. Dieſer Tag iſt mgt Geburtstag des weltbekannten In⸗ itutes. Herzogin, auf Fül Groggläſer, die mittlerweile einer neuen Füllung bedürftig wurden. Die neue Füllung wird beſorgt, und dann er⸗ zählt der Wirt weiter.„Ja, die 1 Herzogin Clara, die benahm ſich wie eine Landesmutter. Für die Armen und Kranken war ſie immer auf den Beinen, und die letzteren machte ſie mit ihrem berühmten Kräuterbier geſund, Das war ein beſcheidenes Einfachbier, alſo keine ſehr alkoholiſche Angelegenheit, und dieſes wurde mit ſieben verſchiedenen Kräutern vermiſcht. Man weiß nur noch, daß dieſe Heilbiere fabel⸗ haft——.— haben follen, aber die Rezepte ſind ſchnell verloren Aigangerr Ein Liebſtöckelbier hat es gegeben, ein ermut⸗ und ein Hirſch⸗ zungenbier. Von den anderen ſind auch die Na⸗ men verſchollen. Aber das Gedenken an die die ihre untertänigen Landeskinder mit Bier geſund machte, iſt nie ſo recht in Ver⸗ geſſenheit geraten.“ Das kann man glauben. Die deutſche Ge⸗ ſchichte dürfte aber auch kaum eine zweite Her⸗ zogin mit demſelben Spezialgebiet aufzuweiſen aben. Die Groggläſer ſind abermals leer. Noch eine Füllung? Nein, danke, einſtweilen ſind wir wieder angewärmt. Und die böſe Grippe wird vor dem ſtockſteifen Rumgemiſch hoffentlich ebenſo entfleuchen, wie einſtmals Peſtilenz und 3— vor dem herzoglichen Liebſtöckel⸗ oder irſchzungenbier! Draußen ſteht triefend das brave Wägelchen und ſcheint ein wenig traurig, dieweil es grog⸗ los ausging. Und der Regen plantſcht troſtlos auf Gifhorn— Verzeihung!—, auf die einſtige Reſidenz Gifhorn. Gern ſänne man im empfindſamen Schlen⸗ dern durch winklige Gäßchen ein wenig der be⸗ ſcheidenen und— ſo ſcheints— auch reichlich verſtaubten Romantik nach. Der Regenſturm wills nicht. So ſurrt der Anlaſſer los, der Mo⸗ tor ſpringt an, und froh, daß es heim zur trocke⸗ nen Garage geht, hüpft der treue Wagen mit beiden Vorderrädern in eine teichartige Pfütze, daß die Spritzer wie Prachtfontänen aufſchießen. Es geſchah am Poſtſchalter. Der Beamte ſagte zu der Frau, die einen Hund fortſchicken wollte:„Tut mir leid, liebe Frau, Tiere dür⸗ fen wir leider nicht befördern!“—„Aber, Herr Beamter, befördern ſollen Sie den Bello ja gar nicht, der iſt als einfacher Hund geboren und wirds auch bleiben!“ Vor Douaumont hat der Hinterberger einen Verwundeten, der ſchon den ganzen Tag im Vorgelände lag, bei einbrechender Dunkelheit in unſeren Graben geholt. Unſer Vize gibt ihm als Anerkennung die Hand und ſagt:„Kinder! Das iſt Kameradſchaft! Ihr habt wohl ſchon das Lied vom braven Mann gehört?“„Ja⸗ wohl, Herr Feldwebel“, ſagte der Kerrlinger Stephan und tat einen tiefen Schluck aus ſeiner Flaſche.—„Nun, wie beginnt es denn?“— „Wer niemals einen Rauſch gehabt, der iſt kein braver Mann.“ * „Na, wie war denn das geſtrige Abendeſſen bei deinen Freunden?“ „Jaa— ſieh mal, wenn der Wein ſo kalt geweſen wäre wie die Suppe, und ſo alt wie die Gans, und dieſe wiederum ſo fett wie die Hausfrau, dann hätte ich nicht das Geringſte auszuſetzen gehabt.“ „Friedrich iſt jetzt beinahe zwanzig Jahre verheiratet, und Tag für Tag ſitzt der Mann abends bei ſeiner Frau. Sehen Sie, das nenne ich wirkliche, große Liebe!“ „Und ich nenne das 51 Rheumatismus!“ „Was ſind Sie geweſen?„Turmwächter!“ Warum haben Sie die Stellung aufgege⸗ en?“ „Sie war mir zu ausſichtslos!“ er eine 9 * 33 4 4 8 Jahrgang! Oer 5 5² W. Deutſch Von tet, daß lichen Se Frankreic franzöſiſe mühunge len laſſer ſuchungen forſchung erreicht. der mehr Frankreic ländiſcher weiter ſte reich, inft „kriſe, ſtar ländiſcher 1932 um die Zuna land hab wieder A zielbewuß keit, mit Mitteln, rung der ſchaft jed und Bre Die vom R gegebene Zei deutſchen We alle Lande z aus Anlaß ſe dichter G. F einen Beitra Beweis, daß nialen Muſil Dichter Hans in den ſchleſi eindringen i winters. Wi deren Kraft Alle drei laſ Wanderer in Januar ſchw neval, von Weihnac gem und ſein Fra. Effel festverzins Wiertbest. Ar Ot kKeichsan Dt. Schatzan Vounganleihe Bad. Staat! Bayer. Staa Keichsabl. S Heidelbers? Ludwigsh. 2 Mannheim v. do. von! Baden 26. Großkraft M Mum. Stadt! 17 Mannh. Au Grobkraft Ml Rhein-Main-! Ver. Stahlw/ Bad Kom Dt Komm. S Bay Hyvp.W Berl. Hvp. Frankf. Gold Frkt. Hvobk.“ do. Anteil Erktf. Pfbr. Ge do do. 7 do. do. 8 do. Liau. Hess. Lds. L Pfâlz. Hyp.L1 do. Liau. do. Anteil Erir 5. Kh Hvobk. M Goldl do Südd Boden 5½0% do. Bank-A Allg. Dt: C Bad Bank Bank für Br Zavyr Boden Zay. Hyp. 1 Bk.-Disce Hresdner Ba Lrankf. Hyp. fätz. Hyop.- Keichsbank Kehejn. Hyp.- nuar 1935 ————— n deutlicher Sorge auf ll des über⸗ mkeit etwas erlegte, wie urm ſichern ib da neben Enthaltſam⸗ ſtürzt hatie, r Ruf nach⸗ zerzens lieb⸗ heil er als auch für die dieſer Ruf zu werden; Behurſam t er eine te austeilen rſtanden zu feucht. Es ing, die un⸗ ien anderen anzufangen raſch die Grotzenbach, karte durch⸗ ſelber, aber ffmann. Da npfindungs⸗ aznanknabe, er der Dame dem grobia⸗ jedem, der de Mädchen. lich und auf nfrieden be⸗ ing folgt.) ———— ——* weile einer ind dann er⸗ tte Herzogin indesmutter. e immer auf chte ſie mit id. Das war keine ſehr ieſes wurde n vermiſcht. lbiere fabel⸗ Rezepte ſind iebſtöckelbier ein Hirſch⸗ auch die Na⸗ nken an die andeskinder techt in Ver⸗ deutſche Ge⸗ zweite Her⸗ aufzuweiſen r. 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Zwar hat es die franzöſiſche Wirtſchaftspolitik an Be⸗ mühungen in dieſer Richtung nicht feh⸗ len laſſen, aber, wie die neueſten Unter⸗ ſuchungen des Inftituts für Konjunktur⸗ forſchung zeigen, wurde das Ziel nicht erreicht. Die Saar*** eit 1930 wie⸗ der mehr Waren aus Deutſchland als aus Frankreich, und auch die Ausfuhr ſaar⸗ ländiſcher Waren nach Deutſchl ind— 5 weiter ſtark an, während die nach Frank⸗ reich, infolge der franzöſiſchen Wirtſchafts⸗ kriſe, ſtark zurückgeht. Die Einfuhr ſaar⸗ ländiſcher Waren nach Deutſchland iſt ſeit 1932 um rund 900% geſtiegen, und durch die Zunahme der Ausfuhr nach Deutſch⸗ land haben rund 20—25 000 Saarländer wieder Arbeit und Brot bekommen. Die zielbewußte Bekämpfung der Arbeitsloſig⸗ keit, mit den in chland angewendeten Mitteln, wird nach der Wiedereingliede⸗ rung der Saar in die deutſche Volkswirt⸗ ſchaft jedem Saararbeiter wieder ener und Brot geben. 50 „Deutſchland“ Die vom Reichsausſchuß für Fremdenverkehr heraus⸗ gegebene Zeitſchrift„Deutſchland“, die als Künderin deutſchen Weſens, deutſcher Landſchaft und Kultur in alle Lande zieht, widmet in ihrer Januar⸗Nummer aus Anlaß ſeines 250. Geburtstages dem großen Ton⸗ dichter G. F. Händel und ſeiner Geburtsſtadt Halle einen Beitrag. Dr. Lore Liebenam führt in ihm den Beweis, daß Deutſchland und England von dem ge⸗ nialen Muſiker ſagen können:„Er war unſer“. Der Dichter Hans Chriſtoph Kaergel ſchildert den Winter in den ſchleſiſchen Bergen und Dr. Pfennig läßt uns eindringen in das weiße Reich des Schwarzwald⸗ winters. Wilfrid Bade wird zum Sänger der Sonne, deren Kraft dreifach iſt auf den winterlichen Bergen. Alle drei laſſen uns koſten von dem Glück, das der Wanderer im deutſchen Winter erlebt. Im Monat Januar ſchwingt Seine Närriſche Hoheit, Prinz Kar⸗ neval, ſein heiteres Szepter. Die Stille und Ruhe von Weihnacht und Advent werden abgelöſt von luſti⸗ „Deutſchland“ ſtellt mehrere Seiten der Freude und Lebensluſt zur Verfügung. Da fühlen wir uns mitten im Trubel des rheiniſchen Karnevals, ſind Gäſte in der„Reſidenz des Faſchings“, in München, und bei dem luſtigen Skivolk, das im Almgelände Masken⸗ und Mummenſchanz treibt. Wort und Bild, berufene Männer der Feder, der Palette und der Kamera haben dafür geſorgt, daß auch die Januar⸗Nummer keiner unbefriedigt aus der Hand legen wird. Die Zeitſchrift„Deutſchland“ kann durch alle Poſt⸗ anſtalten und Buchhandlungen oder unmittelbar durch den Verkehrsverlag„Deutſchland“, Berlin w9, Co⸗ lumbushaus, Potsdamer Platz 1, bezogen werden. Der gerechte Preis ist Ger Præis, der neben den GESTEHUNGSKOSTEN VMoreæriol—— u Mote Seęuern, Versicheru osch ſbſu 9⁰ W5 oflosten usu. die deſ Aſeitsleistunq entrecen EINεDN ee SSMM oES ENTHALI. kinnoahmen did Das Ziel des Preiskommiſſars. Durch die Tätigkeit des Preisüber⸗ wachungskommiſſars wurde 15 ertrauen von vielen Verbrauchern und Lohnemp⸗ fängern neu geſtärkt. Das Ziel des Preis⸗ überwachungskommiſſars wird es ſein, „den Anlaufprozeß der deutſchen Wirt⸗ ſchaft von Hemmungen zu befreien, die ſich aus dem Tempo der Entwicklung und aus eigennützigen Beweggründen ergeben haben. Unberechtigte Preisſteigerungen werden unbarmherzig beſeitigt, aber ſozial beſcheidene und wirtſchaftlich richtig be⸗ rechnete Preiſe, werden gegen Angriffeé ge⸗ ſchützt werden“. Jeder Unternehmer ſoll alſo den gerechts Preis erhalten, der ihm neben Geſtehungs⸗ und Lohnkoſten üicher angemeſſenen Unternehmergewinn ichert. Berliner Börse: Die Börſe eröffnete bei lebhafter Bevorzugung feſt⸗ verzinslicher Werte in allgemein freundlicher Haltung. Die Vorkommniſſe im Saargebiet ſowie der Abſchluß des franzöſiſch⸗italieniſchen Rüſtungsakkords blieben ohne erkennbaren Einfluß. Dagegen fanden einige wirtſchaftliche Meldungen, insbeſondere der bedeutende chileniſche Auftrag für die deutſche Lokomotivinduſtrie Beachtung. Am Aktienmarkt war die Kursgeſtaltung zu Beginn allerdings nicht ganz einheitlich, da nach dem geſtrigen ſtärkeren Engagement der Kuliſſe heute etwas Glattſtellungsbedürfnis vorhanden war, wo⸗ durch namentlich die am Vortage ſtärker erhöhten Montanwerte meiſt niedriger zur Notiz kamen. Har⸗ pener verloren 1½, Mansfelder 1 Prozent, während die Einbußen ſonſt ½ Prozent nicht überſtiegen. Von Braunkohlenaktien waren Ilſe Genußſcheine um 1½ Prozent erholt. Am Markt der chemiſchen Werte er⸗ 75 Vortagsgewinn nicht aufrechterhalten(minus ¼½%), auch Goldſchmidt gaben um 1 Prozent nach. Dagegen beſteht am Elektromarkt weiter Intereſſe für Tarif⸗ werte, von denen Bekula und HEW erneut ½ Proz., RWE/ Prozent gewannen. Auto⸗ und Maſchinen⸗ werte waren bis zu ½ Prozent rückgängig, auch Tex⸗ tilaktien unterlagen einem durch Gewinnmitnahmen bedingten Druck, ſo daß Bemberg%½ Prozent, Aru 1½ Prozent niedriger notiert wurden. Von ſonſtigen Induſtriewerten ſind noch Deutſche Atlanten mit plus 2, dagegen Junghans mit minus 1¼ Prozent zu er⸗ wähnen. Schiffahrtswerte, namentlich die Papiere der Hapag⸗Lloyd⸗Union, wurden auf Hamburger Käufe erneut ½/ Prozent höher notiert. Feſter lagen noch Reichsbankanteile mit plus/ Prozent, während Brau⸗ bank in Reaktion auf die vorangegangenen Steigerun⸗ gen um 1 Prozent nachgaben. Am Rentenmarkt be⸗ ſteht weiter ſtarker Anlagebedarf. Lebhaft umgeſetzt wurden Altbeſitzanleihe, die 1 Prozent höher einſetzten und bald ein weiteres/ Prozent gewannen. Zins⸗ vergütungsſcheine wurden 15 Pfg. höher bezahlt. Die ihrem Charakter nach den Renten zuzählenden Reichs⸗ bahn⸗Vorzugsaktien wurden bei einem Umſatz von ca. 145 000 Reichsmark/ Prozent höher notiert und er⸗ reichten mit 117 Prozent einen Höchſtſtand. Faſt durch⸗ weg ½ Prozent feſter lagen auch Umtauſchobligatio⸗ nen. Im Verlaufe bröckelten die Aktienkurſe mit wenigen Ausnahmen leicht ab, ohne daß jedoch nennenswertes Angebot vorlag. Am Geldmarkt wurden die Blankotagesgeldſätze bei unverändert 3/—4 Prozent belaſſen. Die Börſe ſchloß meiſt auf dem im Verlauf erhöhten Kursniveau. Feſt blieben Farben, die nochmals ½ Prozent, gegen den Anfang alſo insgeſamt 1/ Proz., gewannen. Reichsbankanteile gingen ebenfalls um nochmals/ Prozent höher aus dem Verkehr, während am Montanmarkt nur Stahlverein und Mannesmann um je ½ Prozent erholt waren. Am Rentenmartt wurden Altbeſitzanleihe bis zum Schluß lebhaft um⸗ geſetzt, wobei der Kurs bis auf 107·/½ Prozent anzog. Nachbörslich hörte man Farben mit 139½—139 4, Siemens mit 143 zirka, Reichsbank mit 151½. Weiter lebhaftes Geſchäft hatten wieder Kaſſawerte aufzuweiſen, wobei die Kursbeſſerungen ſich im Rah⸗ men von—3 Prozent bewegten. Ueber den Durch⸗ ſchnitt beſchäftigt waren Kemp und Elektrizitätswerke Liegnitz mit plus 5 bzw. 5½ Prozent. Zu den weni⸗ gen rückgängigen Werten gehörten Keramag mit minus 4 Prozent, da nach der vorangegangenen Stei⸗ gerung im Zuſammenhang mit Dividendenerwartun⸗ gen anſcheinend Glattſtellungen vorgenommen wurden. Großbankaktien waren kaum verändert, von den Hy⸗ pothekenbanken waren Deutſche Zentralboden um 2 und Meininger Hypotheken um 1½ Prozent feſter. Von Steuergutſcheinen verloren 3Z4er /½ Prozent, die übrigen blieben unverändert. Reichsſchuldbuchforde⸗ rungen notierten u. a. wie folgt: Ausgabe 1: 1937er 100,37., 1940—41er 99,25—100, 1945er 98,62 bis 99,50, 1946er 98,37—99,50. Ausgabe 2: 1939 bis 40er 99,37—100,12, 1944er 98,37—99,50, Wie⸗ deraufbau 1944—45er und 46—48er 68,62—69,62. Rhein-Mainische Mittagbhörse Inſolge des nur kleinen Ordereingangs für den Aktienmarkt erofſnete die Börſe in ſehr ſtiller Haliung, zumal auch die Kuliſſe Zurückhaltung übte und eher zu Glattſtellungen neigte. Die Kursbildung war da⸗ her wieder uneinheitlich, wobei die Veränderungen nach beiden Seiten bis zu 1 Prozent betrugen. Die Grundſtimmun: blieb aber weiter freundlich und nach den erſten Kurſen zeigte ſich auch wieder etwas Kauf⸗ intereſſe. IG Farben ließen bei kleinem Umſatz 3/% nach. Elektropapiere bröckelten überwiegend etwas ab. So gaben Bekula /, Licht und Kraft ½, Felten 1% nach, AEG und Siemens blieben behauptet, Gesfürel lagen /½ Prozent feſter. Montanwerte wieſen nur geringe Verädnerungen auf, lediglich Harpener büßten 1½ Prozent ein. Von Zellſtoffwerten ſetzten Aſchaf⸗ fenburger 1 Prozent höher ein, Waldhof waren nur knapp gehalten. Kunſtſeide Aku waren angeboten und gingen um 1 Prozent zurück. Niedriger lagen außer⸗ dem Dit. Linoleum, Conti Gummi bis minus/ Proz. Feſter waren weiterhin Cement Heidelberg mit plus 7/s Prozent, Reichsbank mit plus/ Prozent. Gut behauptet lagen Schiffahrtsaktien. Schwächer waren noch Gebr. Junghans mit minus 1½ Prozent. Am Rentenmarkt ſetzten Altbeſitzanleihe und Reichsbahn⸗ VA. ihre Aufwärtsbewegung um ½ bzw. ½ Prozent fort, während Kommunal⸗Umſchuldung und Zinsver⸗ Sciafis-Numndsefan eiwas nachgaben, ſpäter aber wieder gefragt und höher waren. Intereſſe zeigte ſich ferner für ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen und einige Reichsmark⸗ zanleihen: Von Auslandsrenten gaben Anatotier um ½ Prozent auf 33½ nach. Im Verlaufe blieb das Geſchäft klein und die Kurs⸗ geſtaltung war weiter uneinheitlich, wenngleich leichte Befeſtigungen überwogen. Stärker erhöht waren CEonti Gummi mit plus 1½ Prozent, IG Farben zogen Prozent, Bekula, Metallgeſellſchaft, Zellſtoff Aſchaf⸗ fenburg je ½ Prozent an. Der Kaſſamarkt lag ſtill. Am Rentenmarkt wurden Altbeſitzanleihe plus ½) und Kommunal⸗Umſchuldung(plus ½ Prozent) leb⸗ hafter gehandelt, auch bei den übrigen var ablen Papieren traten Beſſerungen bis/ Prozent ein.— Pfandbriefe lagen ſehr ſtill und uneinheitlich. Stadt⸗ anleihen waren zumeiſt angeboten und von ½ bis ½ Prozent niedriger. Staatsanleihen lagen ruhig. Tagesgeld blieb zu 3 Prozent leicht. Londoner Goldpreis Berlin, 8. Jan. Der Londoner Goldpreis be⸗ trug am 8. Fanuar für eine Unze Feingold 142 sh 86,5135 RM., für ein Gramm Feingold 54,7848 Pence ⸗— 2, 78147 RM. Metalle Berlin, 9. Jan.(Amtlich u. Freiverkehr.) Elek⸗ trolytkupfer(wirebars) prompt, eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 39½, Standardkupfer, loco 333/, Ori⸗ ginalhüttenweichblei 14½, Standard⸗Blei p. Jan. 14½ Origianlhüttenrohzink ab nordd. Stat. 17½, Stan⸗ dardzink 17½, Orig.⸗Hütten⸗Aluminium, 98—99»%, in Blöcken 144, desgl, in Wolz⸗ oder Drahtbarren 148, Reinnickel, 98—99 Prozent, 270. Alles in RM. für 100 Kilo.— Silber i. Barr. ca. 1000 fein per Kilo 43¼—46/½ RM. Getreide Rotterdam, 9. Jan. Weizen(in Hfl. per 100 Kilo): Jan..05, März.27½, Mai.42½, Juli .55. Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kilo): Jan. 73, März 74½, Mai 66¾, Juli 62½. Baumwolle Bremen, 9. Jan. Jan. Abrechn. 1409; März neu 1450 Br., 1449., 1449 bez., 1449 Abrechn.; alt 1480 Br., 1478., 1479 Abrechn.; Mai neu 1490 Br., 1487., 1489 Abrechn.; alt 1500 Br., 1499., 1500 Abrechn.; Juli neu 1507 Br., 1506., 1506 bez., 1507 Abrechn. Tendenz: ſtetig. 2 Hauptſchrifileiter: Dr. Wilhelm Kattermann Verantwortlich für Innen⸗ und Außenpolitik: Dr. W. Kattermann; für politiſche Nachrichten: Dr. Wilhelm Kicherer; für Wirtſchaftsrundſchau, Kommunales und Bewegung: Friedrich Haas: für Kulturpolitik, Feuil⸗ leton und 4—„Körbei: für Unpolitiſches: Carl Lauer; für Lokales:—. Meſſel: für Sport: Julius Etz; für den Umbruch: Max Höß, ſäintliche in Ma Berlmer Schriftieitung: Haus Graf Reiſchach, Bexlin SW) 68, Charloktenſtr 15v Nachdruch ſämtt Oriafnchi⸗ berichte verboten. Sprechſtunden der Schrutlenung: Täglich 16—17 ubr (außer Mittwoch, Samstag und Verlagsdirektor: Kurt Schönwitz, Mannheim Druck u. Verlag: Hakenkreuzbanner⸗Verlag G. m. b. 5 Sprechſtunden der 10.30—12.00 Uhr außer Samstag und Sonntag). Fed5 unſprech⸗Nr. für erlag u. Schriftueitung⸗ 314 71, 204•86, 333 61/62.— Für den Anzeigenteil verantwortlich: Arnold Schmid, Mannheim. 4. iſt Preisliſte Nr. 3(Geſamtauflage) und Nr 2 Weinheimer⸗ und Schwetzinger⸗Ausgabe) Fagne A Mannheim 18 660 ühausgabe 4 Schwetzingen. 1 000 rühausgabe 4 Weinheim„ 1 000—A660 Abendausgabe 4A i Ausgabe 5 mit Anzeigen der abe 4 wenn 14 738 Ausgabe B Schwetzingen. 2725 Ausgabe B Weinheim 2050 gem und ausgelaſſenem Faſchingstreiben. Auch öffneten Farben ½ höher, von Heyden konnten den gütungsſcheine gegenüber der Abendbörſe zunächſt Geſamt⸗D.⸗A. Dezenher 1934= 40 408 8. 1. 9. 1. 1. 181 8,1. 1 8. 1. 9. 1. g1..1 Frankfurter Isadd. Bodencreditbk. 62,%%— J Buein-Main-Don. vr 103 0. dankahtien Kora Motor... 43,25 44,90 Stoehr K Effektenbhö Württ. Notenbannn—— Fheinmetall 136,00 Kaea 61,75 62,00J Sebnard& Co. 1 eer Zakdde 335.30 Winepgirn 10 1 ektenhorse vemenn-Aktien Schuchert. 9575 5,50 J Sie t. Er. werte 47 33•5 Sud Zucker 161,500— eliston Walchor 46,.57 48,62 7 41 Siemens ö Haiske 140,62 142,.50 B 1 Frauigd. 106,50 103,00 Cerm Fortl. Cement J1,78. 21,2 Thur. Sas— 125˙00 40 feitverzinsl. Werte fAl. Lok.- u. Kraft 116,90 113,50] Sudd. Zucker 103,30„ B. ko. a. W. Bank%5„4,55 Cesel ternen 15855 f8•7 Trans Bago 700 35.25] Uenicher-Akti B1“ Reichsb. Vz. 115,57 117.06 Thür. Llef. Gotna 35,50 96,90 Seruner Hvp. Bü. 113,30 113,50 Seß. L. El. Untecneh. 150 75 11.J5 Ver ör Nickelm 106.00 10800 Wertbest. Anl. v. 23 98,59 28,39 Hapaga. 25,25 25,75 Tiet Leonhard 33,75 38.7 Lomm. u. Prtwatbh. 33, 13,0 Coſdschmigt. Iu. 39,59 38,5 Ver Gianzet Eiber. 0 1000 f Azenen Mönch.— 10109 Ot Keichsanl. v. 27 95,50 305,00 Heideſp. Strahend 900 10,00 J ver. Di. Oele Mnm, 39,00 39.05 öt. Bk. u. Disconto 71,00 7,ö0 26,00 28,15 Ver Harz. Portl. Ct.—— IAlfianz Allz 240,00 244, 00 Ot. Schatzanw. 28 94,— 94,5[Nordd. Lovsa. 29,75 29,50 ZelistonAschafenbs. 68,50 70,00 Ot Koicdiskontbanke 100,00— Witz LTextil 163,75 103,30 Ver Stahiwerke 42,87 43,00 Allianz Leben 210,00 217,00 J Vounsanleihe. 59,06 39,25 Schantungbahnen 21,00 31.50 Zeliston Meme!. 49,00 49,50 J bt. Gebersee-Bl 59,50 58,)5 Zuano. Werke 33,00 Ver Iltramarinfabr 12100 121.25 Mannh. Vers.— 106,00 Zad. Staat loi7 re N5Sudd. Eisenbahnen 58,75 55,00] eilstoff Waldhoi 19,25 46,.50 bresaner 5an 18,00 15.00 Hargn 92/0 91,50 Vosef Telexr.-Dr 103•00 106•00 Bayer. Staat 98,50 95,50 Industrie-Aktien Buderus 3 87,87 68,621 Meininger Hvp.-Bk. 89,00 90,50- Elektr. 125,00 125,87 Volgt& in.50— Sae Keicnsabl. Sch. Aitb, 109,— 107,45 Eschweiler 270,00 270,00 J Keicnsbank„ 150,37 151,00 flelde, Curgai,Phon 29,00 29,50 Wanderer Werke 12700 128.00 fleielbere„tag 20—05 n 7300 10550 Ceisenkirenen 5450 65,15] Khein. vv. Bant 116,50 11,00 föflecerehhesdan 150.75 55,25f Wesic Kaufhof 10 34.00 33,50 Pi-ostatria. 69,50 70.00 Ludwigsh. 26 Ser 9500 9550 Dowenbi München 167,50 162˙0 Harpener 00,00— Verkehr:-Aktien, Helimann&littma 9˙75 1 Westeresein Alkaft 112,00 110,25] Neu-Guinea Mannheim von, 26 FrereeFehen 0 ise Cenus 117.65 119.50 Lünvert Maschi bann 330 42,35] WiBrahtias, flamm 1ö5, 12 103, 13 1 Otavt Min-u. kisehd 13,00 it15 do. von 1927 95,00 95,37 Mainzer Brauerei 67½%0 66,00 J Kaſm Aschersleben 111,50 110,25 Baltimore Ohio— 0 2 Maschinen 45,.25 45,25 Baden 26. 92,00 92,00 Nürnos. Brauhaus.119,00 Kau Szaetunn 150,00 46. verkehrswesen 615 87 81,37——..— Eis. u. Stahl 63,12 32,62 Großkraft Mnm. 23 15,65— Schwarzstorchen 105,09 105,00 Klöcrner 79,25 19,50 Alis. Lok.-u. Kraftw 117,00 117,00—5 enlohe-Werke 49,00 46,50 Mhm. Stadt Kohle 23 15 0% 17,00 Lucherbrauerei 63,50 65,00 Mannesmann. 756,62 77,00 Ub.-Amer. Paketi. 25,12 25,62 f indp Holzmann 90,87 30,25 Söu e e e e Grobkra m 55 önix Norud. Lloy 93.50 97.00 ee 50. 50 Fhein blaunionlen. 50 233%½ Süd Eisenbahn 59,50 23, 0⁰ 24,00 Berliner Devisenkurse er ahlw 1„„ ein. 540 Kom Goild 326 54,0 94,0 KEG stmm. 28,12 28,50 Piebret-Montan. 33,50 94.20% mautmie-Antien Kaliw. Aschersleben 111,50 110,90—— 6,75 107,25 150,00 152,50 J Klöck 5 4— 3—*— 4325 48·25 er Stahlwerie. 35, 50 42,75—— 3 155 50 1010 Geld grlel Geld ge ay Hyp.„ 1 0 3„ Berl. Hvp. 25 S. 6 96,00 96,25 Bekula 136,62 138,00 Versicher.-Aktien Allg Kunstzivde Konsw u. Chem. F 57,50 36,50 a 33 Fahnit obl.Göt Lia. 9000 9000 5— Oei 131 00 81/00 Kllianz 239,00 243,99 ain Erit 2337 2725 Köttz Led LWirh—— 25720 A 175 12 505 12 149 2 452 Frkt. Hvobk. Gpf.Liq. 96, remen 5———— g. Elektr.-Ges. u. Wachs egypt.(Alex., Kair 2, 12, do. Anteilsch. 6,85 6, 75 Brown. Boveri 69,50 66,50—5 35 50 Aschafienb: Zellston 66,12 60,37 Kronprinz-Metall— 122,00 Argentin.(Buenos 0,632] 0,628] 9,632 Frkf. Pfbr. Gd. Em. 12 96,25 96,25 Cement Heidelbere 109,00 110,00—— 7 b0 Augsburg-Nürnberg 70 50 70,00 Lahmever& Co. 116,50 118.52] Bela.(Brüss u Antw.) 100 Belza 56,250 56,410 55,220 55,340 d d 96,25 96,25 Chem. Albert 64,75 535,00 Uin ersicn 742 B Motoren(BMW) 122,00 Laurahütte 19,75 15,50 Brasinen(Rio de lan.) I Milreis 0,154 0,156 0,154 ,196 do. do. 8. 96,25 96,25 J Zhade 182,00 182,00 3 57 27 Bayr Spiegelglas 39,75 0,25 Leopold Grube 80,75 51,62 Bulgarlen(Sofia) 100 Lewa 3,047 3,053 3,047 3,053 do. Man• 33•80 Femſegen 142,50 144,00 monäafhtstneles 3§ 116,00 116,25—————— 11035 5* Sanada(Montreal)) 1 Kanad. Doll 2,490 2,494 43 7210 Hless. Lds. Liqu. aimler-Benz 1 ergmann Elentr 5 71 nesmannröhren Dänemar ,340 34,440 34.410 f 54,5 pfälz.Hyp. Ludw.-9 97,25 97,25[Dt.——— 120,00 112 50 Steuergutscheine 34 103,87 103,75 Serlün Karisr Ind. 118,75 116,50 J Mansfelder Bergbau 66,50 66,37— +1 100 25* 31.240 31,400 61.2/0 f81,430 do. Lidu. 97,37 97,12 öt. Erdöl 101,50 103,25 do. 19%0 106,60 105,55 Braune u, Briketts—,—, ilarkt- eu. Kühſmall— 102,00] Enaland(London) LPtund 12,130 12,200 12,13512,215 teiiseb 6,70— Pt. Gold- Siberscn 197,00 157,50 40, 1930 198,02 108·92 Braunschweis.-G. 117,50 117,75 Masch'pau-Untern. 59,12 56,15 Estiand(Kev. Tal.) 100 estu K. 38,680 f 58,320 f 56,560 56,520 pr. Ctr B. Liqu. 2 96,50. 96,25 öt. Linoleum. 65,75 65,50 do, 1937 10450 104,25] Sremer Vulkan 00 Masch-Buckau- Woit 99,50, 59,25] Fimniand(klelsingf.) 100 Kan! Ms 5,370 5,360 5,360 5,390 h. Hvobk. Mhm. 5⸗9 96,75 96,75 Ei. Licht und Kraft 115,62 115,12„do. 1038 102,50 102,50 Zremer Wolle 144,00 142,00 Ranimifianshütte 149,50 149,25] Frankreich(Paris) 100 Francs 16,420 16,460 16,420 16,465 do Goidkomm. 4 95,50 95,50 f16. Chemie Basel 133,75 139,00[Verrechnunsskurs 104, 5⁰ 104,50 Brov/n. Boveri 05 68,00 J Mmneimer Bergv— 119,00 Griechenid(Athen) 100 Drachmen 2,354. 2, 358 4,354 2,30 do do.—7 95,50 95,50 do. leere 121,00 12¹• 50—5 Buderus Eisenwerke 67, 5⁰ ö6, Norad, Eiswerke 103,00 Holland(Amsterd. u Rott.) 100 6 1106, 280 108, 6⁵⁰ 108, 230 108,05 0 do. do. 10—11 96,5 96,75 Fahr AG. Pirm. 120,00 120,00 Berliner Conti Caoutschue 14 0⁰ 144,50 Orenstein& Koppe! 90,00 90,00 f Island Keykiavik) 100 is! Kronen f 55,060 55 180 f 55,140 95,260 ds 6 i 96,75 96, 75 f16. rarbenindustrie 137,87 136, 75⁵ 1K K Conti-Linoleum 58, 96, 75 Phonix Bergbau 51, 25 51,50 italien(Kom u Mailand) 100 Lire 21,300 f 21,340 f 21,300 2,„340 do do. 12—13 96,75 96,75 f10, Farbenbonds 119,50 119,67 Assäkurse ſamier-Benz 45,25 18,00 J Rathgeber Wasgon 47,00— japan(Tokio und Kobe) i1 Ven 0,706 9,710 ½09 ½11 do Liau. 96,62 96,62 Felten Guilleaume 66,50 festwerzinsi. Werte Deutsch Alt.-Tel— Rhein-Mam-Donau 102, 81.— Jugoslaw.(Belgr u. Zagr) 100 Hin 5,649f 5,661 5,649.„661 Suda todenereoit 98,00 96,00 JGesturel 110,25 111321%„ Deutsch Kontl. Gas 125,50 125 00 JKheinfeiden Kraft 105,00 105,50 Lettland(Riga) 100 Latts 00, 920 f o1,060 f 60, 920 o1, 000 5½% do. 96,75 96,50 Goldschmidt v9,50 90,00% Dt Keichsanl 27 99,12 96,25 Heutsche Erdöl 52,00 103,50 J Rnein. Braunkohjen 217,00 248,00 Kieauen(Kobno/Kaunas) 100 Lit 41,630 41,710 f 41,30 f41,/10 Gritzner 25,00 27,75%½ do, do. v. 103⸗ 95,00 35,12] Heutsche Kabels, 95,87 55,00 Ehern Elentr. 105,50 105,50 Norwenen(0810 100 Kronen 51, 160 f51,280 61,250 61,3/ Bank-Aktien Grün& Bilünger—— Hit. Anl, Abl. 1. 106 00 107,37 Deutsche Linoieum 66, 00 55 75 JKhein. Stahlwerke 59,50 91,h0] Oesterreich(Wien) 100 Schilling f 46,350 49,050[ 48,300 19,000 Alls. Dt: Creditbk 61,50— LHaid& Neu 20,90 19,15J bt. Schutzzebiete os 10,25 10,10 Hentsche Steinzeun— kh.-Westi Kalkw. 69,00 39,00 pPolen(Warschaufbos) 100 Zloty 47,030 47,130 4½030 4/150 Bad Bank 153750 124,50 Hilpert Armaturen 45,00 45,00 ptandbriete Hürener Metall 130,00.— kiebeck-MontanA6 95,00 96,00 f portugal(Lissabon) 100 Escudo 11, 040 11 00 11,00% f 11, 080 Bann für Brauind—3— IHocn-Tiefbau 107,90 107,50 Dvenern Wiamann 109,00 Rütgerswerke 97,7 9,e Kumänien(Bukarest) 100 Lei 2,468] 2,492 2,480 4,49. Bavr Bodencredit—„LHoſzmann Puit 60,50 30,25 6% br Ld, pidbrt Hynamit Nobel 73,50 f,50 Sachsenwelt. 5750 67,0 Sehwegen(Stochh u G. 100 Ki o2,750 föoe,670 o4,040 02,360 Zay. Hyp. u. WBI 34,—512 84,75 lunsnans——„Anst. C. R. 19 97,.50 9 50 ki Lieferungen 03,50 103,5%J Sachtleben A0.— Schweiz(Zür Basel, Bern] 100 Er 50, 720 f 30,880 60, /40 60, G00 b Bu.-Discontoses J7,00 J,00 Knorr-Heiwronn 15,90 165,00% do do P. 21 57,50 57,50J EI Schiesien 110,50 105,15 J Salzuelfurtn Ka 149,75 150,00 Jpanien(Madr u Barcel.) 100 Pes 34,020 34,000 34,04% 54, Loo Oresdner Bank 15,00 75,00 Luawissh. Walzmün! 116,00 118,00 f 5% do do Kkomm El Licht u Kran 116˙7) 115,50 tlugso Schneider 75,25— Tschechoslowakei(Praz) 100 Kr 10,390 10, 410 10,390 10,410 Srankf. Hyp.-Bk. 91,25 91,00 IMainkraftwerke 88,00 K 20 94,75— EnzingerUnionwerke 103, 0 15 3 Schubert& Salzer 146,50 148,50 Türnef(Istanbul) lturk Piund.976 1,980 f 1,9/0% 1,90% bfätz Hyo.-Bank 90,00 39,75 J Malzexport 150 00 156,00 J 6e% Ctrbd. Farbenind. 16. Schuckert& Co. 97,25 56,37 Ungarn(Budapest) 1 Penzöö“———— heicnsbank 50,50 151,60 Khein. Elekt, Vorz. 107,00 107,00] Sapf. 192s.. 35,37 95.87 Felamühle Pabier 111.58 161 Senuith.Parzenhofer 103,50 102,75 1,049 1,051 1,04 110,75 117,00 0/ 96,00 94,5 7 ⁰ Uruguay(Montevideo) 1 Cd.-Pes. 1, 1, 5049 1,091 Kheſn. Hyp.-Bank b,% 11/, do. do. Stamm 104,50 105,00 6% do. Komm. 1„50 J Felten& Guilleaume 79, Siemens& kHialzke 140,62 142,00 v. St. v. Ameriha Gewy,) 1 Pollar! 2,483] 2,487 31 2˙487 496.⸗A.— 19 748 Jahrgang 5— K Nr. 15— Seite 12. „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Mittwoch, 9. Januar 19350 Heinrich Hölzlin Am Flugel: Dr. Ernst cremer Liedeèer von Stradelle, Beethoven, Brahms, Hugo Wolf, Trunle und Nattiesen. 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