— 11. Januar 103⁵ isterten ichlien chl enheiz enl⸗ meck —1 jern- ims- HEIl —— —eii nerstraße 77 FeltesereIT1 ikanerstr.l! cke, Ul, 15 ron 44494 2 1 ZeNelIE nhrung die en Sov/ie döter ein- Ausgẽbe jterl Verlag und Schriftleitung: Mannheim, R 3, 14/15. Fernruf; 204 86. 314 71, 333 61/2. Das „balenkrenzvannen erſcheint 12mal wöchentl. und koſtet monatl..20 RM. bei— zuzüglich.50 RM., bei Poſtbeſtellung zuzüglich.72 RM. Einzelpreis 10 Pfg. nehmen die Träger ſowie die Poſtämter entgegen. Iſ böbere Gewalt) verhindert, beſtebt kein Anſpruch auf E Abend⸗Ausgabe Amιεοε die Zeitung am Erſcheinen(auch durch ntſchädigung. Regelmäßig erſcheinende Für unverlangt eingeſandte Manuſkripte wird keine Verantwortung übernommen eſtellungen eilagen aus allen Wiſſensgebieten.— markt. Fernruf 204 86, 314 71, licher Gerichtsſtand: Mannheim. Poſt⸗ ſcheckkonto: Das Hakenkreuzbanner Lud⸗ wiasbhafen 4960) Verlaasort Mannheim KAMSTEIATT NOADTZT Anzetgen: Die 12geſpaltene Millimeter teil 45 Pfg. Für kleine Anzeigen: Die 1 Rabatt nach aufliegendem Tarif.— Schlu für Abendausgahe 13 Uhr. Anzeigen⸗Annahme: Mannheim, p 3, 14/1 BADENS zerle 10, Pfg. Die ageſpaltene Millimeterzenle im Text⸗ 2geſpaltene Millimeterzeile 7 Pfg. Bei Wiederholung der Anzeigen⸗Annahme: für Frühausgabe 18 Uhr, und p 4, 12 am Stroh⸗ 61/62. Zablungs⸗ und Erfülungsort Mannbeim. Ausſchließ⸗ Freikag, 11. Januar 1935 der kmpfang der zonderzüge aus dem feich/ die deutſche Front ſolgt der parole Saarbrücken, 11. Jan.(HB⸗Funk.) Der Bahnhofsplatz von Saarbrücken und die anlie⸗ genden Straßen boten am Freitagvormittag ein vollkommen neues und ungewohntes Bild, wenn man den Zuſtand vergleicht mit dem beim Eintreffen der Auslandsdeutſchen in den letzten Tagen. Die ganze Gegend war in weitem Umkreiſe von berittenen Landjägern und Polizei unter dem Befehl ausländiſcher Offiziere abgeſperrt. zu ſuchen, daß die heute morgen kommuniſtiſchen Der Grund war darin Reſte der Status⸗quo⸗Front durch einen Aufruf in der Arbeiterzeitung ihre Anhänger zu De⸗ monſtrationen am Bahnhof auf⸗ gefordert hatten. Sie haben das getan, da ſie genau wiſſen, daß die Deutſche Front ſo diſzipliniert iſt, daß von ihren Anhängern nach dem geſtrigen Aufruf, zu Hauſe zu blei⸗ ben, ſich niemand am Bahnhof zeigen würde. So lange die Saarbrücker Bevölkerung den Bahnhofsplatz bevölkerte, ſagten ſich die An⸗ hänger des Status quo, konnten ſie ſich dort nicht bemerkbar machen. Lediglich am rechten Bahnhofsausgang ſtand eine lange Reihe von Ordnern der Deutſchen Front, um den Ankommenden behilflich zu ſein, ſie zum Quartierbüro, ins Café Kiefer, zu fahren, ihr Gepäck zu tragen uſw. Aber auch den Mitgliedern des Ordnungsdienſtes war es verboten, irgendeine politiſche Bemerkung zu machen oder einen Arm zu heben, da dann auch ſie ſofort vom Bahnhofsplatz verwieſen worden wären. Die Fahrgäſte der eintreffenden Sonderzüge waren bereits in den Zügen über den Auf⸗ ruf der Deutſchen Front unterrich⸗ tet und vor Provokateuren gewarnt worden. Immerhin waren ſie überraſcht über dieſen von ihnen vielleicht als eiſig empfun⸗ denen Empfang. Als aber ſchließlich jemand mit einem Vorhängeſchloß vor dem Mund erſchien, da begann man verſtändnisinnig zu ſchmunzeln. Erinnerungen aus den Jahren des vergangenen Syſtems in Deutſchland wur⸗ den ausgetauſcht, da es dort deutſchen Men⸗ ſchen ebenfalls verboten war, ihre Meinung zu äußern. Alle deutſchen Dialekte hörte man auf dem Bahnhofsplatz ſchwirren. Eben hörte man jemanden Plattdeutſch ſprechen, jetzt wieder ſächſiſchen Dialekt, dann unverfälſchtes Bayeriſch und ſchließlich ein Berliner Mundwerk, wie es nur einmal in der Welt vorkommt. Unter den Ankommenden befanden ſich auch alte Frauen, die von Sanitätern getragen werden mußten, die es ſich aber trotzdem nicht nehmen laſſen wollten, ihre Pflicht Deutſchland gegenüber zu erfüllen. Die Polizei hatte auch die vom Bahnhof weiter entfernt liegenden Straßen von dem kommuniſtiſchen Mob größtenteils geſäubert. Dagegen ſah man, nachdem die anſtändige Arbeiterſchaft die Status⸗quo⸗Front längſt ver⸗ laſſen hat, hier und da in kleinen Gruppen jenen Auswurf der Menſchheit beiſammen⸗ ſtehen, der ſchon allein im Ausſehen als Verbrechertyp gekennzeichnet iſt. Bezeichnend war übrigens ein Vorfall in der Paſſage. Als dort eine katholiſche Schweſter, die ebenfalls mit einem Sonderzuge aus Deutſchland gekommen war, vorbeiging, ſprong ihr plötzlich ein großer, vierſchrötiger Burſche mit tätowierten Händen in den Weg und ſchrie ſie an:„Nonne, wenn du deine Kirche behaltenwillſt, ſtimmſt du für den Status quo. Rot Front!“ Nach der erſten Ueberraſchung herrſchte bei den Ankömmlingen aus Deutſchland eine aus⸗ gezeichnete Stimmung. Bei der Ab⸗ fahrt der Sonderzüge wurden aus den Zügen heraus von den Weiterfahrenden brauſende Heilrufe zut, die aber ohne Echo bleiben mußten. drei Millionen Saarhilfe Berlin, 11. Jan.(HB⸗Funk.) Die öffent⸗ lich⸗rechtlichen Verſicherungsanſtalten ſtellen dem Saargebiet eine Saarhilfe in Höhe von drei Millionen RM zur Verfügung, und zwar kommt dieſe Saarhilfe über die Deutſche Girozentrale, Zweiganſtalt Köln, und die Baye⸗ riſche Gemeindebank, München, zur Verteilung. Mit Rückſicht darauf, daß ſieben Achtel des Saargebietes preußiſch und ein Achtel bayriſch iſt, wird der Betrag mit 2,625 Millionen RM über die Kölner Zweianſtalt der Deutſchen Girozentrale an den preußiſchen Teil und mit 375 000 RM an den bayeriſch-pfälziſchen Teil des Saargebietes gewährt. Die Aufbringung der Saarhilfe erfolgt von allen Provinzen der öffentlich⸗rechtlichen Verſicherungsanſtalten. Rückzahlbar iſt der Kredit in zehn Jahren. Der geſamte Kredit iſt dazu beſtimmt, von franzöſiſcher Seite erfolgende Kreditrückziehun⸗ gen auszugleichen und zu erſetzen. Der letzte Darlehensnehmer ſoll nicht mehr be⸗ zahlen als 4½ v. H. im Realkredit bzw. 5 v. H. Perſonalkredit. Die Verteilung der Gelder ſteht unter der Leitung von Generaldirektor Goeb⸗ bels von der Provinzial⸗Feuer⸗Societät der Rheinprovinz. Rechts oben: Die große Abrechnung des Saarbevollmächtigten des Führers mit den Emigranten und ſeparatiſtiſchen Hetzern in der Fruchthalle zu Kaiſerslautern. Unten: Das Schlageterdenkmal mit der flammenden Opferſchale vor der Frucht⸗ halle in Kaiſerslautern während der Rede Bürckels. Rom und Europa Eine römiſche Nachleſe Das Bild rundet ſich ſeit Rom immer mehr ab. Die franzöſiſche Preſſe war, wie es bei ihr ſchon traditionsgemäß iſt, in ihren Kommen⸗ taren weit weniger engherzig, als es von der italieniſchen geſagt werden kann. Aber auch die lange Reihe der ergänzenden amtlichen Mit⸗ teilungen, die teilweiſe nicht gering voneinander abwichen, hat in den letzten Tagen dazu beige⸗ tragen, mehr Klarheit zu ſchaffen. Es iſt heute nach alledem unverkennbar, daß ſich zumindeſt die„Einigung“ von Rom aus geſehen, ſehr weſentlichanders ausmacht, als etwa von Paris. Die gu⸗ ten Ermahnungen und Wünſche, die London als Vorſchußlorbeeren mit auf den Weg gab, ſcheinen eine beſondere Betonung ebenfalls in ihrem vorläufig noch bemerkenswert unverbind⸗ lichen Charakter zu finden. Was ſoll dazu geſagt werden, wenn beiſpiels⸗ weiſe die franzöſiſche Preſſe die kolonialen Zu⸗ geſtändniſſe an Italien unter der Rubrik „114000 Quadratkilometer Sand“, die man Italien großzügigerweiſe gewährt habe, zuſammenfaßt und der franzöſiſchen Ko⸗ lonialminiſter Rollin ſich in höchſt eigener Perſon zu der Feſtſtellung aufrafft,„daß an Rom auf kolonialem Gebiete keinerlei Opfer zu⸗ geſtanden worden ſeien“— während die italie⸗ niſche Oeffentlichkeit zur ſelben Stunde erſicht⸗ lich befriedigt ob des franzöſiſchen Entgegen⸗ kommens gerade auf kolonialem Gebiete auf⸗ atmet? Welcher tiefere Sinn ſoll in der kaut⸗ ſchukartigen Ausweitung, die die Vereinbarun⸗ gen über Oeſterreich ſchließlich gefunden haben, erblickt werden? Was bedeutet zuletzt die Zitie⸗ rung der bekannten Fünf⸗Mächte⸗Erklärung vom 11. Dezember 1932, die ſo und auch anders verſtanden werden kann? Es iſt alſo beinahe ſchon ſo, daß die Klarheit, die inzwiſchen gewonnen wurde, lediglich ein höchſt bedenkliches Ausmaß an neuer Un⸗ klarheit und Verwirrung, allerdings eindeutig eröffnet. Die Kolonialfrage kann als eine aus⸗ ſchließlich italieniſch⸗franzöſiſche Angelegenheit beiſeite gelaſſen werden. In der zentral⸗euro⸗ päiſchen Frage hat ſich inzwiſchen der erſte un⸗ mittelbar Intereſſierte, und zwar Ungarn, in höchſt eindeutiger Weiſe zu Wort gemeldet. Der ungariſche Völkerbundsdelegierte Tibor Eckart nahm die Gelegenheit eines kurzen Aufenthaltes in Wien wahr, um vor dem öſterreichiſchen Bundeskanzler, dem öſterreichiſchen Außenmini⸗ ſter und nahezu dem geſamten diplomatiſchen Korps in ihrer Form ungewöhnlich ſcharfe Angriffe gegen die Kleine Entente zu richten und vor einem Gremium, das eine rückhaltloſe Zuſtimmung zu Rom erwartete, da⸗ von zu ſprechen,„daß ſich die Sieger auf ihre militäriſche Macht ſtützten, um ihre Vorherr⸗ ſchaft zu ſichern und den Entwaffneten nicht nur die Gleichberechtigung vorzuenthalten, ſon⸗ dern ihr Los noch durch ſtändige Erniedrigun⸗ gen“ veröffentlicht, unter denen Ungarn bereit ſein könnte, den römiſchen Vereinbarungen bei⸗ zutreten und in denen an erſter Stelle die aus⸗ drückliche Feſtlegung der Reviſionsmöglichkeiten der Verträge und an zweiter„die vollſtändige ſtaatliche, politiſche und militäriſche Gleichbe⸗ rechtigung auf der Grundlage der Fünf⸗Mächte⸗ Erklärung vom 12. Dezember 1932“ ſteht. Es iſt alſo ſchon eine harte Nuß, die in Genf zu knacken ſein wird. Es hieße aber dennoch an Möglichkeiten, die zweifellos nähergerückt ſind, vorüberzugehen, wenn man dieſen ſicherlich nicht geringen Schwierigkeiten, deren Zitierung wir mit Un⸗ garn erledigt ſein laſſen wollen, eine allzu große Bedeutung beimeſſen würde. Es gibt Wege, wie immer betont werden Programm der Jahrgang 5— A Nr. 19— Seite 2 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Freitag, 11. Januar 1935 muß, genug, die aus dem Dilemma führen und die zu einer wahrhaften europäiſchen Gemein⸗ ſamkeit und Zuſammenarbeit führen könnten. Es hat auch den Anſchein, wie wenn in Rom vor allem im Hinblick auf die Ab⸗ rüſtungsfrage gewiſſe Anſätze gefunden worden ſeien. Darüber aber irgendwelche Illuſionen auf⸗ kommen zu laſſen, wäre unnütz und gefährlich' ſchon allein angeſichts der Trugſchlüſſe, die im Augenblick noch möglich wären und die die heutige allgemeine Lage nicht mehr verträgt. Die heute in Genf begonnenen Beſprechungen und der bevorſtehende franzöſiſche Beſuch in London werden Gelegenheit genug ſein, das Zuſammenarbeit wirkſamer und gründlicher zu organiſieren und dann die erſten entſcheidenden Schritte einzuleiten. Es iſt in dieſem Augenblick nur notwendig, ſich über eine gewiſſe Reihenfolge zu verſtändigen. Die in Rom getroffenen Vereinbarungen, von denen man ausgehen will, umfaſſen neben Oeſterreich in erſter Linie die Abrüſtung. Sie werfen damit eine Frage auf, die von abſolut primärer Bedeutung iſt und der der Vorrang vor allem anderen gebührt. Man wird alſo, um die Dinge zu vereinfachen, von ihr ausgehen müſſen. Für Deutſchland ſteht mit Abſtand vor allem anderen die deutſche Gleichberechtigung, die die Achſe der deutſchen Politik darſtellt, im Vorder⸗ grund! Es gibt keine Erörterung einer Rück⸗ kehr Deutſchlands nach Genf(auch nicht im Zuſammenhang mit formellen Verpflichtungen, die Genf im Hinblick auf die Saarabſtimmung noch zu erfüllen hat!), noch die einer Beteili⸗ gung Deutſchlands an irgendwelchen mehrſeiti⸗ gen Vertragsſyſtemen, bevor nicht dieſe für Deutſchland, für ſeine nationale Exiſtenz und ſeine Ehre erſtrangige Frage, die gleichzeitig aber ebenfalls das vordringlichſte Pro⸗ blem der europäiſchen Politik über⸗ haupt iſt, gelöſt wird. Erſt die Abrüſtung, die allein die gemein⸗ ſame Baſis einer europäiſchen Zuſammenarbeit ſchafft, und dann die Probleme minder großer Bedeutung, die ſich nach der Klärung der Haupt⸗ frage ſpielend löſen laſſen werden! Man hat von Deutſchland bisher immer ge⸗ redet als von einem Lande, das durch Taten ſeinen Friedenswillen beweiſen müſſe. Dieſe Taten ſind geute nicht von Deutſchland, ſondern auf der Seite zu erwarten, die der deutſchen Nation den ihr gebührenden Platz bisher ver⸗ weigerte! Wenn das Werk der Verſtändigung endlich und aufrichtig in Angriff genommen werden ſoll, ſo brauchen die Mittel und Wege dazu heute nicht mehr mit⸗der Laterne geſucht zu werden! 111a. Japan von einer Ruhrepidemie heim ⸗ geſucht Bereits 74 Todesopfer Tokio, 11. Jan. Wegen der Ruhrepidemie in okohama und Umgebung ſind auf Veran⸗ laſſung der Behörden ſämtliche Schulen ge⸗ ſchloſſen worden. Bis jetzt wurden 74 Todes⸗ opfer der Ruhrepidemie gemeldet. Die Opfer der ruſſiſchen Bahnen Moskau, 11. Jan. Der Staatsanwalt, der die Unterſuchung der Urſachen des Eiſenbahn⸗ unglücks zwiſchen Moskau und Leningrad lei⸗ tet, teilt mit, daß der Eiſenbahnbeamte Ko⸗ tow ſeine Schuld eingeſtanden habe Wie fer— ner mitgeteilt wird, ſind von den 66 Verletzten inzwiſchen drei ihren Verletzungen erlegen. Da⸗ mit iſt die Zahl der Todesopfer des Unglücks auf 26 geſtiegen. Geheimniſſe Die widerſprechendſten Gerüchte dringen aus Albanien in die Welt. Bald heißt es, König Achmed Zogu ſei von Aufſtändiſchen in ſeinem Palaſt bedroht und rüſte ſich zur Flucht aus ſeinem Lande, bald wieder heißt es, daß in Al⸗ banien Ruhe herrſche und nichts die friedliche Entwicklung Albaniens ſtöre. Es berührt ſelt⸗ ſam, daß in unſerem Zeitalter des Telegraphen und des Radio ſich ſo widerſprechende Gerüchte halten können, und daß keine Klarheit über die Vorgänge in dieſem füdweſtlichſten Baltan⸗ königreich herrſcht. Tatſächlich gehört Albanien zu den weltabgeſchloſſenſten Staaten Europas. Es hat eine ganze Epoche überſprungen, es iſt faſt ohne Vorbereitungen mitten in die Zivili⸗ ſation hineingetreten, Albanien hat keine Eiſen⸗ bahnen. Erſt ſeit König Zogu 1 ſich die Krone aufs Haupt geſetzt hat, wurde mit der Anlage von Vertehrsſtraßen begonnen und aus dem armſeligen, orientaliſchen Dorfe Tirana wurde eine halbmoderne Hauptſtadt, in der plötzlich Geſchichte gemacht wird. Seit den beiden Ver' trägen von Tirana, die 1926 abgeſchloſſen, Al⸗ banien gewiſſermaßen unter das Protektorat Italiens ſtellten, herrſcht in. einigen albani⸗ ſchen Kreiſen Unzufriedenheit. Die italieniſche Orientierung des Königs, die er zur Konſoli⸗ dierung ſeiner Herrſchaft und zum Wohle ſei⸗ nes Landes für notwendig erachtete, wird auch von einigen Offizierskreiſen, die ſich durch die italieniſchen Inſtrukteure zurückgeſetzt fühlen, abgelehnt, und der zweite Adjutant König Zogus, Muharem Barjaktar, ein Vertreter der nördlichen, noch in feudalen Verhältniſſen le⸗ benden Stämme, brachte dem König dieſe Un⸗ zufriedenheit in einer Denkſchrift zur Kennt⸗ nis. Er wurde abgeſetzt und zog ſich mit 150 be⸗ ——————————— Um Bemerkungen Die letzten Dorbereitungen„n e die Dereidigung der Vorſitzenden der Dahlbüroz Saarbrücken, 11. Jan.(HB⸗Funk.) Heute um 11 Uhr wurden die geſtern abend in Saar⸗ brücken angekommenen ausländiſchen Wahl⸗ bürovorſitzenden— Holländer, Schweizer und Luxemburger— in der„Wartburg“ vereidigt. An einem langen Tiſch auf der Bühne hatten die Mitglieder der Abſtimmungskommiſſion und ihre engſten Mitarbeiter Platz genommen. Die offizielle Eröffnung der Sitzung mußte um Minuten verzögert werden, da die vielen Preſſephotographen erſt Aufnahmen machten. Sodann konnte der Vorſitzende der Abſtim⸗ mungskommiſſion, Rohde, die zu Wahlbüro⸗ vorſitzenden auserſehenen Ausländer begrüßen. In einer turzen Anſprache wies er auf die Bedeutung der Abſtimmung im Saargebiet hin und hob die hohe Verant⸗ wortung hervor, die die Wahlbürovorſitzenden zu übernehmen haben. Er gab ſodann ſeiner Ueberzeugung Ausdruck, daß die A bſt immung in Ruhe und Ordnung verlaufen werde. die Bereitſchaſtsſitzung kröffnung der völkerbundstagung in benf Genf, 11. Jan.(B⸗Funk.) Der Völker⸗ bundsrat hat heute vormittag unter Vorſitz des türkiſchen Außenminiſters Rüſchkü Aras zu⸗ nächſt in geheimer Sitzung getagt. Bei- dieſer Gelegenheit kam die abeſſiniſche ſchwerde gegen Italien zur Sprache. Abeſſinien behält ſich vor, die Frage noch im Laufe der jetzigen Tagung vor den Rat zu brin⸗ gen, beſteht aber nicht darauf, daß ſeine Be⸗ ſchwerde ſchon jetzt auf die Tagesordnung geſetzt wird. Im Anſchluß an die geheime Tagung ver⸗ ſammelte ſich der Völkerbundsrat zu einer öf⸗ fentlichen Sitzung. Sir John Simon, Baron Aloiſi, Litwinow und für Frankreich Maſſigli waren als Vertreter der Groß⸗ mächte anweſend. Im übrigen fehlen noch der Be⸗ Der Vorſitzende der Abſtimmungskommiſſion, Rohde, teilte darauf zur Vereidigung die Wahlbürovorſitzenden in drei Gruppen ein. Bedingung für die Befähigung, Wahlbüro⸗ vorſitzender zu ſein, iſt vor allem, daß der Auserſehene nicht unter 30 Jahren iſt, die deut⸗ ſche Sprache völlig beherrſcht und bereits an irgendwelchen Wahlen teilgenommen hat. Kuffhäuſerbund und Saarabſtimmung Berlin, 11. Jan. Auf Anordnung des Kyffhäuſerbundes⸗Führers, Oberſt a. D. Re in⸗ hard, wird am Abend des 13. Januar das Kyffhäuſer⸗Denkmal auf dem Sagenberg des Kyffhäuſer im Herzen unſeres Vaterlandes an⸗ geleuchtet werden, um— ein Symbol der deut⸗ ſchen Treue— von der Sympathie der im Kyffhäuſerbund zuſammengeſchloſſenen ehe⸗ maligen Soldaten mit ihren Brüdern und Schweſtern im Saargebiet zu künden. 2 polniſche Außenminiſter Beck und die drei Außenminiſter der Kleinen Entente, die in Laibach eine Sondertagung haben. Die öffentliche Sitzung wurde mit einer An⸗ ſprache des Vorſitzenden zu Ehren des verſtor⸗ benen Mitgliedes des Haager Gerichtshofes und früherenVölkerbundsdelegierten Japans, Adat⸗ ſchi, eröffnet. Sir John Simon und Maſ⸗ ſigli ſchloſſen ſich im Namen ihrer Länder den ehrenden Worten des Vorſitzenden an. Braſiliens Abſage an den bölkerbund Rio de Janeiro, 11. Jan. Der Aus⸗ wärtige Ausſchuß des Parlaments lehnte den Antrag auf Rückkehr Braſiliens in den Völker⸗ bund ab. *+ Für die während der Abſtimmung in Saarbrücken weilenden Saardeutſchen von auswärts werden in zahlreichen Eiſen bahnwaggons Feldbetten herbeigeſchafft. nibanien waffneten Anhängern nach Ljuma in die un⸗ zugänglichen Berge zurück.(Nach den letzten Meldungen iſt er nach Südſlawien geflüchtet.) Das Murren in der Armee hörte nicht auf und auch der katholiſche Hauptmann Prent Pre⸗ vitſch, der die Merdeditenſtämme hinter ſich hat, mußte gemaßregelt werden.— Das albaniſche Volk ſetzt ſich aus regional verſchiedenen Schichtungen und Gruppierungen zuſammen, in denen ein ſtaatspolitiſches Füh⸗ len erſt erzogen werden mußte. In den nord⸗ albaniſchen Bergneſtern haben die Bewohner uralte Sitten erhalten, Stammeszuſammen⸗ hänge, Stammesfehden und Blutrache, die ſich erfolgreich auch zur Türkenzeit jeder Herrſchaft von außen widerſetzten. Die Bewohner weiger⸗ ten ſich, Steuern zu entrichten, ſie ſetzten auch den Anſprüchen des neuen Staates hartnäckigen Widerſtand entgegen. Um dieſe Maliſſoren⸗ ſtämme zur Botmäßigteit zu betehren, ſah ſich König Zogu gezwungen, italieniſche Hilfe an⸗ zunehmen. Erſt dann gelang es ihm, neue Ver⸗ waltungsformen einzuführen, die Clanzuſam⸗ menhänge zu ſchwächen und Polizei⸗ und Gen⸗ darmeriepoſten zu gründen, aber die alten Ueberlieferungen blieben deshalb doch beſtehen. Die Häuptlinge und Clanfürſten verſuchte Kö⸗ nig Zogu dadurch für ſich zu gewinnen, daß er ihnen Offiziersſtellen anbot und ſie an ſeinen Hof feſſelte. Aber wie der Fall von Muharem Barjaktar beweiſt, fühlt ſich dieſer doch noch mehr Clanfürſt ſeiner Berge, denn als gehor⸗ ſamer Untertan ſeines Königs. Im Süden Albaniens herrſchten aus der Türkenzeit noch Feudalherren, die weite Land⸗ flächen beſaßen, ſich wenig um eine Zentralge⸗ ten von Nordamerika haben inzwiſchen ihren Haushaltsplan veröf⸗ fentlicht. Wie nicht anders zu erwarten war, überſteigen die Ausgaben für das vergangene Wirtſchaftsjahr bei weitem die Ein⸗ nahmen, ſo daß ein Defizit von nahezu vier Milliarden Dollar zu verzeichnen iſt. Die Voranſchläge für 1935 und 1936 rechnen bereits mit einem ähnlichen Fehlbetrag im Haushaltsplan. Bis zu einem gewiſſen Grade entſpricht dies den Abſichten des Präſidenten Rooſevelt, wenn auch, wie Rooſevelt in ſeiner Botſchaft zum Haushaltsplan ſelber zugeben mußte, zu Beginn der Inangriffnahme eines Reformprogramms die Hoffnung beſtand, den Bundeshaushalt im dritten Jahre ausgleichen zu können. An den jetzigen Vorberechnungen iſt allerdings weniger auffällig, daß man auf dieſes Ziel inzwiſchen verzichtet zu haben ſcheint, als vielmehr die Tatſache, daß trotz der und Staatsdekizit ungeheuren Staatsverſchuldung, die ſich heute bereits auf nahezu 34 Milliarden Dollar be⸗ läuft, die Ausgaben für Rüſtungen von Jahr zu Jahr erhöht wurden und für die kommenden Haushaltsjahre 1935 und 1936 noch weiter geſteigert werden ſollen. Im Haushaltsplan für 1936 ſind für Zwecke des Heeres und der Marine nicht weniger als 792 Millionen Dollar oder 2½ Milliarden in Reichsmark ausgedrückt eingeſetzt gegenüber 480 Millionen Dollar im Jahre 1934. Präſident Rooſevelt gibt zu dieſer auffälligen Tatſache eine Erklärung ab, die in der Entwicklung des Jahres 1934 vor allem im Scheitern der Lon⸗ doner Flottenverhandlungen eine Begründung zu finden ſucht, die aber im Grunde doch wenig beruhigen kann. Dieſe Begründung kann nicht darüber hinwegtäuſchen, daß das Fazit der kommenden Entwicklung ein ungeheures Welt⸗ und Wettrüſten zu Waſſer, zu Lande und in der Luft ſein wird. Geplant iſt die Vollendung von 20 bereits im Bau befindlichen und einer neuen Kiellegung von 24 Kriegsſchiffen. Die Luftflotte ſoll bis zum Jahre 1936 durch 500 neue Flugzeuge ergänzt werden. Die Rüſtungs⸗ lawine rollt. Wann wird ſie auf das, was in⸗ zwiſchen mühſam wieder aufgebaut iſt, nieder⸗ gehen? 5 Treu deutſch Wie die Saarbevölkerung 7 denkt, geht aus einer Er⸗ klärung hervor, welche die Saarbrücker Bevöl⸗ kerung ſchon im Dezember 1918 abgab und die Wilſon überreicht werden ſollte. Darin heißt es unter der Ueberſchrift: „Unſer Wille zum Deutſchen Reich Ein Bekenntnis der Saarbrücker Bürgerſchaft“. „Wir Einwohner des Stadt⸗ und Landkreiſes Saarbrücken, eines rein deutſchen Gebietes, er⸗ heben feierlichſt Einſpruch gegen das von ver⸗ ſchiedenen franzöſiſchen Zeitungen hervorgetre⸗ tene Verlangen, uns von unſerem deutſchen Vaterlande zu trennen und uns Frankreich, einem uns innerlich völlig fremden Staate, einzuverleiben. Wir ſind Deutſche nach Ab⸗ ſtammung, Geſchichte, Sprache und Geſinnung. Wir wollen auch jetzt in der Zeit des tiefen Unglücks mit unſeren deutſchen Brüdern und Schweſtern weiter vereint bleiben.“ besspsucen ore ssusa renvisheanamm uneeosmsarhunchoaunwennnnnbanrwprndin walt kümmerten und die Landarbeiter ausbeu⸗ teten. Um ſich dieſe mächtigen Herren gefügig zu machen, nutzte der König klug die unter ihnen herrſchende Rivalität aus, und brach ihren Widerſtand durch die Verkündung der neuen Agrargeſetze. Aber alle dieſe Geſetze und Verwaltungsmaßnahmen liegen wefiger als zehn Jahre zurück, und ſo energiſch und klug auch der König handeln mag, ſo ſehr er auch als„albaniſcher Kemal Paſcha“ ſein Land in nationale, einheitliche Formen zwinagen möchte, ſo wird er doch immer mit Rückſchlägen rech⸗ nen müſſen. Die Schwierigkeiten vermehren ſich dadurch, daß die albaniſche Bevölkerung ſich nicht nur aus verſchiedenen Volksſtämmen zu⸗ ſammenſetzt, ſondern daß ſie auch durchreli⸗ giöſe Bekenntniſſe geteilt iſt. Im Nordweſten ſind die Bewohner Katholiten, im Zentrum Mohammedaner und im Süden Grie⸗; chiſch⸗Orthodoxe. Dazu kommt, daß in Albanien zwei verſchiedene Sprachen, das Gegeiſche und das Toskiſche, geſprochen werden und daß man ſich jetzt bemüht, dieſe beiden Sprachen in das Elbaſſan, in eine Staatsſprache zuſammenzu⸗ ziehen. Die abſichtlich durchgeführte Unterhöhlung des Jahrhunderte alten Stammesſyſtems durch eine moderne Geſetzgebung hat natürlich auch die alten gebundenen Lebensformen in Al⸗ banien erſchüttert, die patriarchaliſchen Regie⸗ rungsformen zum Teil verſchwinden laſſen und dadurch die Gefahr einer Proletariſierung ge⸗ wiſſer Volksſchichten in Erſcheinung treten laſ⸗ ſen. Denn erſt ganz langſam hat ſich in den Städten eine beſitzende Bürgerſchicht zu bilden begonnen, die es noch nicht verſtanden hat, ſich in moderne Handels⸗ und Kaufmannsgewohn⸗ heiten einzufügen. Auf allen Gebieten befindet ſich Albanien noch im Umbildungsprozeß. ————————————— Die Gärung, die ſich im Königreich bemerk⸗ bar macht, kann als eine Folge der durchgrei⸗ fenden Reformarbeit des Königs ausgelegt werden, die ſelbſtverſtändlich manche Intereſſen verletzt und gegen manche alte Gebräuche ver⸗ ſtößt. Sie iſt aber auch teilweiſe ein Proteſt gegen die italieniſche Machtſtel⸗ lung im Lande, denn für Rom iſt Albanien nicht viel mehr, als ein Wachtpoſten und ein Aufmarſchgebiet im Balkan. Wirtſchaftlich, fi⸗ nanziell und militäriſch iſt Albanien durch die Tiranaverträge an Italien gefeſſelt.— Nun leben aber faſt ebenſoviele Albanier, wie im Königreiche ſelbſt, auf jugoſlawiſchem Gebiet (zum Teil auch in Griechenland). Zwiſchen Al⸗ banern und Südſlawen hat ſich im Volkstum und im Lied vieles Gemeinſame gebildet, ſo daß die ſchrofſen ſüdſlawiſch⸗italieniſchen Ge⸗ genſätze von den Albanern nicht mitempfunden werden. König Achmed Zogu zog einſt mit jugoſlawiſcher Waffenhilſe in Tirana ein. und es war ſicherlich eine ichwere Enttäuſchung für die Belgrader Politik, daß er ſich, durch die Umſtände veranlaßt, ſich ganz Italien zuwandte und eine ſüdflawiſche Orientierung ablehnte. Das Werben Belgrads um Albanien hat nie aufgehört. Manche ſchwer zu entwirrende Fä⸗ den mögen auch jetzt aus Südſlawien nach Ti⸗ rana herübergeſpielt haben, und da es von der Türtenzeit her noch manche einflußreiche Al⸗ baner gibt, die einen„Batſchich“ zu ſchätzen wiſſen, ſo können auch jetzt ſüdſlawiſche Ein⸗ flüſſe die Gärung gefördert haben. Da aber der König ſich ſtets als kluger Souverän und Staatsmann bewährt hat, und da ſeine Ver⸗ dienſte um ſein Land gar nicht hoch genug ein⸗ geſchätzt werden können, wird es ihm auch dies⸗ mal wahrſcheinlich gelingen, die Widerſtände zu brechen und Herr in ſeinem Lande zu bleiben. v. Ungern-Sternberz. 2 4 L Zahrgan Die Ue Neuy mene Be. der Verh Entführer Erkenntni des Ange heblich ve digten un ten Vorſtö bisher faf mung der zurückgeſch Zahl der Bruno Ri heit den E Entführer ſchen auf Dieſe Z. Lindber Amandus Perron eine Zeitl mit dem( „Ich Oberſt à nommenen ausführlich Entdeckung haus zu rungen gi mann iſt d Kindes. 2 Lindbergh Auto aus nes Dr.( Friedhofm die Rufe Zeuge, der Aufſehen h veteran ur greiſe Ame Tage der( grünes Au Straße zu ſtoppen mu nommen h fen und ha ter bemerkt mit ſtech angeſeh des Mann⸗ Geſicht Bri Nach dief völlig über chauffeur, Dr. Condo bracht hatt „Ich ko Er war angerufen ſchädigung Condon ei Auftrag we da die Ent ſpeſen über ſich den Fr ihn,“ ſo rie „im Schein weiß jetzt, Angekla Den Höh Prozeſſes b Condons, d erwartet w dem Fliege zur Unterw war der M Uebergabe d in Bronx ſpräch fül in dem Ve— bande gewe die Verteid ſchärf ſte? don, der ſei und dabei bei der Sack des Verteid aus befriedi bergh, will eigenartigen mann, ſo fü Unterredunt Er habe ge Pflege befin Helfer ſollte ſichtig beha Entführer e „Mit Dieſer A Verteidigun ſtellte, daß Hauptmann tracht zu zi ſtehen, daß durchaus be weiter, daß Nervoſität müſſe ſehr e Polizei gefa Stuhl. Dieſer Sce Bewegung muar 1935 ————— zten Staa⸗ irdamerika ſchen ihren an veröf⸗ irten war, für das ndie Ein⸗ nahezu ſerzeichnen 36 rechnen betrag im ſen Grade räſidenten in ſeiner r zugeben hme eines ſtand, den iusgleichen rechnungen man auf zu haben ß trotz der ſich heute Dollar be⸗ ſt ungen urden und 1935 und ſollen. Im⸗ zwecke des er als 792 iarden in gegenüber Präſident n Tatſache icklung des der Lon⸗ egründung doch wenig kann nicht Fazit der tres Welt⸗ und in der Zollendung und einer iffen. Die durch 500 Rüſtungs⸗ 3, was in⸗ iſt, nieder⸗ evöllerung einer Er⸗ ker Bevöl⸗ ib und die arin heißt teich rgerſchaft“. zandkreiſes bietes, er⸗ von ver⸗ ervorgetre⸗ deutſchen Frankreich, 'n Staate, nach Ab⸗ Beſinnung. des tiefen üdern und ich bemerk⸗ durchgrei⸗ ausgelegt Intereſſen räuche ver⸗ Proteſt ach tſtel⸗ t Albanien n und ein haftlich, fi⸗ durch die lt.— Nun r, wie im em Gebiet viſchen Al⸗ Volkstum ebildet, ſo iſchen Ge⸗ empfunden einſt mit a ein. und iſchung für durch die zuwandte ablehnte. en hat nie rrende Fä⸗ n nach Ti⸗ es von der ßreiche Al⸗ zu ſchätzen viſche Ein⸗ za aber der herän und ſeine Ver⸗ genug ein⸗ auch dies⸗ Viderſtände Lande zu rnberg. 1 Zahrgang 5— XNr. 19— Seite 3 „Hakenkreuzbanner⸗ Abendausgabe— Freitag, 11. Januar 1935 das Indiziennetz um ſjauptmann die Vorſtöße der berteidiger zunüchſt zurückgeſchlagen/ visher haben vier jeugen den fingeklagten wiedererkannt Neuyork, 11. Jan. Der unvoreingenom⸗ mene Beobachter aller Vorgänge im Verlauf der Verhandlungen gegen den vermutlichen Entführer des Lindbergh⸗Babys kann ſich der Erkenntnis nicht verſchließen, daß ſich die Lage des Angeklagten in der erſten Prozeßphaſe er⸗ heblich verſchlechtert hat. Die ſo groß angekün⸗ digten und mit äußerſter Energie durchgeführ⸗ ten Vorſtöße des Chefverteidigers Reilly ſind bisher faſt ausnahmslos während der Verneh⸗ mung der Zeugen von der Staatsanwaltſchaft zurückgeſchlagen worden. Dagegen hat ſich die Zahl der Perſonen, die in dem Angeklagten Bruno Richard Hauptmann mit aller Beſtimmt⸗ heit den Erpreſſer des Löſegeldes oder ſogar den Entführer wiederzuerkennen behaupten, inzwi⸗ ſchen auf vier vermehrt. Dieſe Zeugen ſind: der Fliegeroberſt Charles Lindbergh, der 87jähr. Nachbar Lindberghs, Amandus Hochmuth, der Taxichauffeur Joſ. Perrone und Dr. John F. Condon, der eine Zeitlang für Lindbergh die Verhandlung mit dem Erpreſſer führte. „Ich erkenne ihn an ſeinem Dialekt“ Oberſt Lindbergh war als erſter Zeuge ver⸗ nommen worden und hatte dabei alle Vorgänge ausführlich geſchildert, die ſich vor und nach der Entdeckung des Verbrechens in ſeinem Laltkd⸗ haus zu Hopewell abſpielten. Seine Ausfüh⸗ rungen gipfelten in dem Ausſpruch:„Haupt⸗ mann iſt der Erpreſſer und der Mörder meines Kindes. Ich erkenne ihn an ſeinem Dialekt!“ Lindbergh hatte nämlich ſeinerzeit von ſeinem Auto aus die Verhandlung ſeines Mittelsman⸗ nes Dr. Condon mit dem Erpreſſer an der Friedhofmauer in Bronx verfolgt und dabei auch die Rufe des Verbrechers gehört. Der zweite Zeuge, der mit ſeiner Ausſage nicht geringeres Aufſehen hervorrief, war der preußiſche Kriegs⸗ veteran und Nachbar des Fliegeroberſten, der greiſe Amandus Hochmuth. Er erklärte, am Tage der Entführung des Babys ein ſchmutzig⸗ grünes Auto beobachtet zu haben, das auf der Straße zu dem Landhaus Lindberghs plötzlich ſtoppen mußte, weil es eine Kurve zu raſch ge⸗ nommen hatte. Er, der Zeuge, ſei hinzugelau⸗ fen und habe im Innern des Wagens eine Lei⸗ ter bemerkt. Der Fahrer des Wagens habe ihn mit ſtechenden Augen wie ein Geſpenſt angeſehen. Daher habe ſich ihm das Geſicht des Mannes beſonders eingeprägt. Es ſei das Geſicht Bruno Richard Hauptmanns geweſen. Nach dieſem Zeugen, der für die Verteidigung völlig überraſchend auftrat, wurde der Taxi⸗ chauffeur, Joſeph Perrone, vernommen, der Dr. Condon einen Brief des Erpreſſers über bracht hatte. „Ich konnte Hauptmann im Schein der Laterne erkennen“ Er war eines Abends von einem Fremden angerufen und gebeten worden, gegen eine Ent⸗ ſchädigung von 1 Dollar einem gewiſſen Dr. Condon einen Brief zu übermitteln. Dieſer Auftrag war dem Chauffeur äußerſt angenehm, da die Entſchädigung bei weitem ſeine Fahrt⸗ ſpeſen übertraf und aus dieſem Grunde hat er ſich den Fremden genau betrachtet.„Ich konnte ihn,“ ſo rief der Zeuge bei ſeiner Vernehmung, „im Schein der Straßenlampe erkennen. Ich weiß jetzt, daß es kein anderer als der Angeklagte Hauptmann war.“ Den Höhepunkt der erſten Phaſe des großen Prozeſſes bildete ſchließlich die Vernehmung Dr. Condons, die allgemein mit größter Spannung erwartet worden war. Dr. Condon hatte ſich dem Fliegeroberſt wegen ſeiner Verbindungen zur Unterwelt als Unterhändler angeboten und war der Mann, der mit dem Erpreſſer bei der Uebergabe des Löſegelds an der Friedhofmauer in Bronx ein etwa einſtündiges Ge⸗ ſpräch führte. Er ſtand ſelbſt eine Zeitlang in dem Verdacht, ein Mitglied der Entführer⸗ bande geweſen zu ſein. Ihn nahm dann auch die Verteidigung bei ſeiner Zeugenausſage in ſchärfſtes Kreuzverhör; aber Dr. Con⸗ don, der ſeine Ausſagen ſehr ausführlich machte, und dabei mehrmals ermahnt werden mußte, bei der Sache zu bleiben, wußte auf alle Fragen des Verteidigers Reilly einleuchtende und duich⸗ aus befriedigende Auskünfte zu geben. Wie Lind⸗ bergh, will auch er den Angeklagten an ſeinem eigenartigen Dialekt wiedererkennen. Haupt⸗ mann, ſo führte er aus, ſei während der ganzen Unterredung ſehr nervös und ängſtlich geweſen. Er habe geſagt, daß ſich das Kind in beſter Pflege befinde und betont, Lindbergh und ſeine Helfer ſollten die ganze Angelegenheit ſehr vor⸗ ſichtig behandeln, da ſich ſonſt der Chef der Entführer entſchließen müſſe, das Kind zu töten. „Mir droht der elektriſche Stuhl“ Dieſer Ausſagepunkt wurde ſofort von der Verteidigung aufgegriffen, die ausdrücklich feſt⸗ ſtellte, daß alſo nach der Anſicht Dr. Condons Hauptmann nicht als alleiniger Täter in Be⸗ tracht zu ziehen ſei. Dr. Condon gab zu ver⸗ ſtehen, daß er in dieſem Falle der Verteidigung durchaus beipflichten müſſe. Er erzählte dann weiter, daß Hauptmann zur Erklärung ſeiner Nervoſität unter anderem bemerkt habe, er müſſe ſehr ängſtlich ſein; denn wenn er von der Polizei gefaßt würde, drohe ihm der elektriſche Stuhl. Dieſer Satz rief im ganzen Saal die größte Bewegung hervor und wurde von der Staats⸗ anwaltſchaft mit Befriedigung zur Kenntnis ge⸗ nommen. Man deutet den Satz allgemein dahin aus, daß Hauptmann von dem Tod des damals noch am Leben geglaubten Kindes wußte, wenn er ſich nicht damit gar als Mörder zu erkennen gab; denn nach der damaligen Rechtſprechung ſtand auf das Verbrechen der Menſchenentfüh⸗ rung noch nicht die Todesſtrafe. Grippe⸗Epidemie in Flemington Während ſich langſam das Indiziennetz um den Angeklagten Hauptmann immer mehr ver⸗ dichtet, und ſich nach wie vor rieſige Menſchen⸗ maſſen vor dem Gerichtsgebäude anſammeln, hat mit dem Zuſtrom der Fremden eine Krank⸗ heit ihren Einzug in die Kleinſtadt in New Jerſey gehalten. Die Beſitzer der Gaſthöfe und Hotels, die nicht geringe Einnahmen zu ver⸗ zeichnen haben, machen plötzlich beſorgte Geſich⸗ ter. Eine ſchwere Grippe⸗Epidemie wütet in der Stadt unter den Gäſten und unter den Ein⸗ wohnern, ſo daß ſich möglicherweiſe die Geſund⸗ heitsbehörden gezwungen ſehen werden, den weiteren Zuzug von Fremden zu unterſagen nud die Gaſthöfe und Hotels zu ſperren. Als Krankheitsherd wird der alte Gerichts⸗ ſaal angeſehen, in dem ſich Hunderte von Men⸗ ſchen dicht aneinanderdrängen. Da ſich eine große Anzahl von Zuhörern ſchon am Abend vor einem Prozeßtag vor dem Gerichtsportal einfin⸗ den und dort im Freien die Nacht verbringen, um unbedingt am nächſten Morgen Einlaß zu finden, können Erkältungskrankheiten ſehr leicht entſtehen, die ſich dann in dem engen Gerichts⸗ ſaal auf die andern Zuhörer übertragen. Täglich halten ſich in dem Raum 200 Zuhörer auf, von denen etwa 100 ſtehen müſſen. Dazu kommen 141 Reporter und Photographen, 125 Telegraphiſten, 40 Boten, die 12 Geſchworenen, 47 Poliziſten, die Mitglieder des Gerichtshofes, die Verteidiger, die Schreiber und die Steno⸗ graphen. Es ſei in dieſer kurzen Rückſchau auf den bis⸗ herigen Verlauf des Prozeſſes auch darauf hin⸗ gewieſen, daß der Verlauf des Prozeßverfah⸗ rens in USA anders iſt als in den meiſten an⸗ deren Staaten. Nach dem Eröffnungsbeſchluß plädiert zunächſt der Staatsanwalt und ſtellt ſeinen Antrag, der in dieſem Falle auf Todes⸗ ſtrafe lautete.— Erſt dann beginnt die Zeugen⸗ vernehmung.— Es ſei dies hier beſonders feſt⸗ geſtellt, da durch dieſe Beſonderheit des ameri⸗ kaniſchen Verfahrens bei der deutſchen Leſer⸗ ſchaft einige Verwirrung entſtanden iſt. Frankreichs Rüſtungswahn Caſtelneau fordert die zweijührige dienſtzeit/ die„rekrutenarmen Jahre“ Paris, 11. Jan. Die Erforderniſſe der Landesverteidigung machen nach Anſicht des Generals de Caſtelneau die Einfüh⸗ rung der zweijährigen Dienſtzeit unerläßlich. In einem längeren Artikel im „Echo de Paris“ entwickelt de Caſtelneau die be⸗ kannten Gedankengänge der militariſtiſchen Kreiſe Frankreichs. Er geht ſelbſtverſtändlich von der„fieberhaften Aufrüſtung Deutſchlands“() und den angeblichen Mängeln der jetzigen Heeresorganiſation Frank⸗ reichs aus und kommt zu folgendem Schluß: Das franzöſiſche Heer muß heute ſtändig über Einheiten verfügen, die auf Grund ihrer Aus⸗ bildung und ihres taktiſchen Wertes ſchnell mobil gemacht, in die Kampfzone befördert und eingeſetzt werden können. Die einjährige Dienſt⸗ zeit macht die Erfüllung dieſer Bedingungen unmöglich. Gewiß beſteht die Stärke des Heeres in den Reſerven, aber nur unter der Bedingung, daß die Reſerviſten vorher hinreichend ausge⸗ bildet worden ſind. Bei der einjährigen Dienſt⸗ zeit aber kann man keine ausgebildeten Reſer⸗ ven ſchaffen. Man muß alſo auf die Grundge⸗ danken, die für das jetzige Militärregime maß⸗ gebend waren, verzichten, Sie ſind bei der gegen⸗ wärtigen Lage Europas unvereinbar mit der Verteidigungspolitik Frankreichs. Somit kom⸗ men wir vor allem am Vorabend der rekrutenarmen Jahre zur Verlängerung der aktiven Dienſtzeit. Natürlich muß ſie den wirtſchaftlichen Möglich⸗ keiten der Nation angepaßt ſein. Die zweijäh⸗ rige Dienſtzeit entſpricht einerſeits den unum⸗ gänglichen Notwendigkeiten, und andererſeits wird ſie den elementaren Einheiten(Kompag⸗ nie, Schwadron, Batterie uſw.) die für ihren Beſtand, ihre Ausbildung, ihren taktiſchen Wert und ihre ſchnelle Mobiliſierung notwendigen Effektivbeſtände geben. General de Caſtelneau fordert die Regierung zur Stellungnahme auf. Gamelin Uachfolger Wengands?ꝰ? Paris, 11. Jan. Am 23. Januar erreicht der franzöſiſche Generaliſſimus Weygand die Altersgrenze. Entgegen anders lautenden Ge⸗ rüchten bezeichnet das„Petit Journal“ es als ſicher, daß General Weygand endgültig in den Ruheſtand treten und ſein Nachfolger der jetzige Generalſtabschef Gamelin ſein wird. Barmats neueſtes Stück Belgien verlangt die Auslieferung des jüdiſchen Großſchiebers Brüſſel, 11. Jan.(Eigene Meldung.) Bei den von Barmat und ſeinen Helfershelfern ver⸗ ſchobenen koſtbaren Werken alter Meiſter, die aus dem Beſitz des Londoner Kunſthändlers Langthon Douglas ſtammen, der die neue Barmat⸗Affäre ins Rollen brachte, befinden ſich vier in den Niederlanden, wo ſie von den Stroh⸗ männern Barmats bei einem Bankhaus als Si⸗ cherheit für ein Darlehen in Pfand gegeben wurden. Die Bilder wurden beſchlagnahmt. Unter ihnen ſeien koſtbare Werke von Tinto⸗ retto und Lorenzo Coſta, die ſich Barmats Strohmänner unter Vorſpiegelung falſcher Tat⸗ ſachen anzueignen wußten. Sechs weitere koſt⸗ bare Bilder hat Barmat perſönlich bei dem Bankhaus van Emden in Aſterdam lombardie⸗ ren laſſen. Zwei dieſer Meiſterwerke ſollen ſich bereits im Brüſſeler Kunſthandel befinden. Bei einigen Brüſſeler Händlern wurden Haus⸗ ſuchungen vorgenommen, die jedoch erfolg⸗ los blieben. Wie verlautet, wird die belgiſche Juſtizbehörde die Auslieferung Barmats im Haag beantragen. Die rote Pleite Kataſtrophaler Mitgliederrückgang d⸗- engliſchen Gewerkſchaften Amſterdam, 11. Jan. Die engliſchen Ge⸗ werkſchaften haben einen kataſtrophalen Mit⸗ gliederrückgang zu verzeichnen. Aus der am geſtrigen Tage veröffentlichten Jahresſtatiſtik für das britiſche Gewerkſchaftsweſen geht her⸗ vor, daß die Gewerkſchaften am 1. Ja⸗ nuar 1935 nur noch 3 405 000 Mitglie⸗ der zählten. Die Mitgliederzahl iſt von 654 Millionen im Jahre 1920 um mehr als die Hälfte zurückgegangen. 3000 Eiſenbahndiebe feſtgenommen Die flebeit des Bahnſchutzes im letzten Jahre/ krhöhte Sicherheit und nückgang der Diebſtähle (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) Berlin, 11. Jan. Die Sicherung der Bahnanlagen und der Schutz des reiſenden Publikums liegt zu einem großen Teil in den Händen des zu dieſem Zweck errichteten Bahn⸗ ſchutzes. Welch unermüdliche Arbeit von den zum Bahnſchutz eingeſetzten Beamten hierbei geleiſtet wird, geht am beſten daraus hervor, daß es ihnen im vergangenen Jahre gelang, 16 780 Diebſtähle feſtzuſtellen. Dieſer Erfolg iſt auch inſofern von Bedeutung, weil durch ihn eine Beſſerung der Sicherheitsverhältniſſe bei der Reichsbahn dokumentiert wird. Im Jahre 1933 war die Zahl der feſtgeſtellten Diebſtähle mit 18 838 Fällen weſentlich höher. In der gleichen Zeit hatte der Bahnſchutz 2860 Diebe feſtnehmen können, während die Po⸗ lizei ihrerſeits 232 Eiſenbahndiebe faßte. Da⸗ bei konnten geſtohlene Güter im Werte von 314700 RM wieder beigebracht werden. Ein weiteres Arbeitsgebiet der Bahnſchutz⸗ ſtreifen iſt die Verfolgung von Bahnpolizei⸗ übertretungen, die im letzten Jahre 36 656 Fälle betrugen. Außerdem wurden 36 483 ander · weitige Unregelmäßigkeiten im Betriebsdienſt entdeckt, zu denen noch 24536 Unregelmäßig⸗ keiten im Verkehrsdienſt kamen. Nachprüfun⸗ gen von Fahrkarten und Gepäck führten zu mehr als 42000 Fahrkartennach⸗ löſungen und rund 5000 nachträglichen Ge⸗ päckabfertigungen. Die Tätigkeit der Bahnſchutzbeamten iſt alſo außerordentlich vielſeitig Abgeſehen von der Verhinderung von Ge⸗ fahren für den Dienſtbetrieb und der Feſt⸗ Auf der Luftfahrtſtation Chalais⸗Moudon wurde eine bedeutende gerodyna⸗ miſche Verſuchsanlage errichtet, in der die Wirkungen der Luftſtrömungen auf die verſchiedenen Flugzeugtypen und ⸗teile ausprobiert werden. Unſer Bild zeigt eine der ſechs Ausgangsöffnungen des rieſigen Windkanals, von deren Größe die darin ſtehenden Arbeiter einen Begriff geben. ſtellung von Dieben, bzw. der Verfolgung ſteck⸗ brieflich geſuchter Verbrecher haben ſie in be⸗ ſonderen Fällen die Begleitung von Perſonen und die Sicherung von Geldtrans⸗ porten zu übernehmen. Bei großen Kund⸗ gebungen und anderen Veranſtaltungen(z. B. Reichsparteitag, Erntedankfeſt auf dem Bücke⸗ berg, Saarkundgebung in Koblenz, Beiſetzung des Reichspräſidenten in Tannenberg und dergleichen) muß ein verſtärkter Bahnſchutz durchgeführt werden. Ebenſo benötigt man dieſe Beamten zur Sicherung von Ruhe und — gut gelauntz SorH-Boctdikt G. eH BEEUUx UTZMAnt Ordnung bei Maſſenandrang auf den Bahn⸗ höfen. Die Bekämpfung von Bränden, die Bewachung abgeſtellter Wagen und die Säu⸗ berung der Bahnanlagen von verdächtigen Elementen gehören gleichfalls zu ihrem Auf⸗ gabenbereich. Außerdem werden ſie zur Hilfeleiſtung bei Unfällen heran⸗ gezogen. Für dieſe umfangreiche Tätigkeit iſt natürlich eine große Anzahl von Beamten notwendig. Am 1. Oktober 1934 zählte darum der Streifen⸗ dienſt des Bahnſchutzes 2356 Perſonen, wobei dieſe während des letzten Jahres um 191 Kräfte verſtärkt wurden. Der Bedeutung und Verantwortung ihrer Aufgabe entſprechend erfordert die Neuausbildung des Nachwuchſes eine beſonders ſorgfältige Vorbereitung. Neben dem Streifendienſt waren außerdem noch 96 Fahndungsbeamte eingeſetzt. Zu ihrer Un⸗ terſtützung verfügen die Bahnſchutzbeamten über 689 Dienſthunde, die bei der Aufklärung im Außendienſt, bei der Feſtſtellung von Verbrechern ſowie bei per⸗ ſönlichem Schutz der Beamten wertvolle Dienſte leiſten. ——— Baden ——— —————. „Hakenkreuzbanner“ a Abendausgabe— Freitag, 11. Januar 198⁵ Jahrgang 5— A Nr. 19— Seite 4 „ —————— Badens Diplomlandwirke klagen Karlswvuzhe, 11. Jan. Wie bekannt, findet am 12. und) 13. Januar in Karlsruhe im Anſchluß an einen Schulungslehrgang der Landesbauerwchaft eine Tagung des Reichs⸗ bundes deutſcher Diplomland⸗ wirte, Lamdiesverein Baden, ſtatt. Die Tagung beginnt am Samstag, 12. Januar, um 17 Uhr in der Gla shalle des Stadtgartenreſtau⸗ rants mit einer Bezgrüßung und anſchließender geſchloſſener Mitglis derverſammlung. Um 20 Uhr wird das große.S⸗Konzert zugunſten des Winterhilfswerkes in dyr Feſthalle gemeinſam beſucht. Die große Tagung des Landesvereins iſt für Sonntag, 13. Januar, vormüttags 11 Uhr anberaumt. Dabei wird der Re ichsgeſchäfts⸗ führer des RDe, Pg. Dr. Kraemer, Berlin einen Vortrag über neue Beſtrebunigen in der Berufsausbildung halten. Vorausſichtlich wird auch der Landesbauernführer Pg. Engler⸗ Füßlin das Wort ergreifen. Man erwartet das vollzählige Erſcheinen der Diplomlandwirte Badens. Schneebahnung im Hochſchwarz⸗ wald Bühl, 11. Jan. Die gewaltigen Schnee⸗ maſſen, die in wenigen Tagen in den Schwarzwald geworſen wurden, haben eine großangelegte Säuberung Ssaktion der Höhenzufahrts- und Paßſtraßen im Gebirge notwendig gemacht. In allen jenen Gebieten, in denen mit dem Schneevahnen un⸗ verzüglich nach dem erſten großen Schneefall begonnen wurde, vollzog ſich jenes verhältnis⸗ mäßig am leichteſten, da der Schnee zunächſt noch locker und nicht maſſiert war. Bis zum Donnerstag waren die hauptſäch⸗ lichſten Reichs⸗ und Kreisſtraßen in den oberen Abſchnitten des Schwarzwaldes ſo gut ge⸗ bahnt, daß ſie für den Kr aftwagenver⸗ kehr als verkehrsoffen betrachtet wer⸗ den konnten. Auf der Paßſtraße Kniebis⸗Zu⸗ flucht, im St. Märgener und im Dreiſeebahn⸗ gebiet ſind zahlreiche Kraftwagen allerdings anfangs der Woche im Schnee ſtecken geblieben. Die Bahnſchlitten mußten übrigens mit 6 bis 8 Pferde⸗Vorgeſpann eingeſetzt werden. Die meiſt benützten Höhenzufahrtsſtraßen, ins⸗ beſondere jene nach dem Feldberg, nach der Bühlerhöhe und dem Ruheſtein ſind vorbildlich gebahnt, ſodaß in der Straßenmitte nur eine wenige Zentimeter dicke, feſte Schneeoberſchicht verblieben iſt, während ſich entlang den Stra⸗ ßenrändern Schneewälle von Meterſtärte tür · men. Heſſen Von einem Baum erſchlagen Darmſtadt, 10. Jan. Im Knodener Ge⸗ meindewald ereignete ſich bei der Holz⸗ macherei ein bedauerlicher Unglücksfall. Ein umſtürzender Baum traf den 53 Jahre alten Arbeiter Michael Gölz ſo unglücklich, daß er kurz nach der Einlieferung im hieſigen Krankenhaus ſtar b. Fünf minderjährige Kin⸗ der und deren Mutter beklagen den Tod ihres Ernährers. ———————————————————————— Ein winierproblem: In ihren farbenfrohen Koſtümen, die Reifen als Zunftzeichen ihres Handwerks ſchwingend, führten die Münchener Schäfflergeſellen ihre Tänze vor dem Palais des Grafen Törring am Karolinenplatz auf. Oben von links fün 35 Grä⸗ nzeſſin fin Törring; der Herzog von Kent, die Herzogin(Pri arina) und Graf Törring. Der Ausbau des Armeemuſeums geht weiter Der ſüdlichſte Marſtall wird das Weltkriegsmuſeum Karlsruhe, 11. Jan.(Eigener Bericht.) Nachdem im Sommer der erſte Teil des Ar⸗ meemuſeums ſeiner Beſtimmung über⸗ geben werden konnte, wird jetzt der zweite Bauabſchnitt in Angriff genommen. Das füdlichſte der drei Marſtallgebäude, die die Oſtwand des Karlsruher Schloßplatzes bilden, wird als Weltkriegsmuſeum ausgebaut. Das Gebäude kommt in ſeiner jetzigen bau⸗ lichen Geſtalt dieſem Zweck ſehr entgegen. Es beſteht aus einer durch zwei Saulenreihen ge⸗ gliederten dreiſchiffigen großen Halle, vier Einzelkabinen und zwei großen Vorräumen. Die Halle gewährt jetzt ſchon einen ausgezeich⸗ neten Raumeindruck und entſpricht ungefähr der endgültigen Geſtaltung. Die ſchönen run⸗ den Säulen brauchen nur wieder geſtrichen zu werden, um in den Muſeumsraum einbezogen werden zu können. Die Hauptarbeit wird darauf gerichtet ſein, die Inneneinrichtung vor Schäden durch Am⸗ moniakgaſe zu ſchützen, die infolge der langen Benutzung des Gebäudes als Marſtall immer noch wahrzunehmen ſind. Es handelt ſich in der Hauptſache um Iſolierungsarbeiten; es werden ein neuer Bodenbelag, Ausbeſſerun⸗ gen, Putz⸗ und Malarbeiten an den Wänden und an der Decke auszuführen ſein. Die eiſer⸗ nen Fenſter werden durch ſolche aus Holz er⸗ ſetzt. Ferner wird eine zentrale Heizungs⸗ anlage eingebaut. Die äußere Farbgebung wird der des bereits ausgebauten erſten Marſtalls und des Schloſſes entſprechen. Die Bauarbeiten werden in allernächſter Zeit beginnen und den Winter über, ſoweit die Witterung es zuläßt, fortgeführt werden. Man iſt ſchon dabei, die alten Kuliſſen des Staats⸗ theaters, die hier jahrelang lagerten, auszu⸗ räumen. Eine größere Zahl von Bauhand⸗ werkern, Schreinern, Stukkateuren, Glaſern und Malern, wird auf Monate hinaus Beſchäfti⸗ gung finden. g So geht das Armeemuſeum Zug um Zug ſeiner Vollendung entgegen. Die Krönung des Werkes wird der Ausbau des mittleren Marſtalls, der alten Reithalle, als Ehren⸗ halle für die Fahnen der badiſchen Regimen⸗ ter bilden. Pfalz Wenn man den Staat betrügen will 10 000 RM Ordnungsſtrafe für falſche Angaben Neuſtadt a. d.., 11. Jan. Wie das amt⸗ liche Organ der Landesbauernſchaft Bavern be⸗ richtet, hatte ſich vor dem Reichs wirt⸗ ſchaftsgericht die Leitung einer pfälzi⸗ ſchen Malzfabrik, die bereits im Jahre 1933 durch Preisſchleuderei aufgefallen war, zu verantworten, weil ſie durch fal ſche An⸗ gaben der zuſtändigen Deviſenſtelle gegenüber ſich ungerechtfertigte Vorte ile aus einem Ausfuhrgeſchäft zu verſchaffen ſuchte. Aus dieſem Grunde wurden ſowohl jetzt die Geſellſchaft wie auch das verantwortliche Vor⸗ ſtandsmitglied mit Ordnungsſtra fen von insgeſamt 10000 R M belegt. In der Urteilsbegründung wird hervorge⸗ hoben, daß bei der ſich aus der Wirtſchaftslage ergebenden beſonderen Bedeutung der Deviſen⸗ vorſchriften von jedem Ausführer das höchſt⸗ mögliche Maß von Sorgfalt, Vorſicht und Ueberlegung angewendet werden muß. Straf⸗ mildernd kam nur in Betracht, daß durch die Aufmertſamteit der betreffenden Stelle und die Verſagung beantragter Genehmigungen ein ef⸗ fettiver Schaden für die deutſche Volkswirt⸗ ſchaft noch vermieden wurde. Glockengelünte am Vorabend des 13. Januar Speyer, 11. Jan. Die proteſtantiſche Lan⸗ deskirche der Pfalz hat für Samstag, den 12. Januar, von 18 bis 19 Uhr abends allgemeines Glockengeläute angeordnet. Dadurch ſoll auf die für unſer Volt ſo bedeut⸗ ſame Abſtimmung am Sonntag hingewieſen und den Brüdern und Schweſtern an der Saar für all ihre Treue in den Jahren der Knechtſchaft gedankt werden. Endlich ſollen die Glocken unſerer Freude darüber Ausdruck ge⸗ ben, daß die Saar nun für immer zu Deutſch⸗ land zurückkehrt. Die Polizei tat einen guten Fang Landau, 11. Jan. In Insheim brach, wie gemeldet, vor einigen Wochen ein Ein⸗ brecher in einer Wirtſchaft ein, der verfolgt wurde und auf der Flucht beide Beine brach. Er wurde feſtgenommen und gab ſich als ein gewiſſer Karl Pollert aus. Man zwei⸗ felte aber ſeine Perſonalien an, und ſtellte jetzt durch Fingerabdrücke tatſächlich feſt, daß es ſich um den ſchon wiederholt vorbeſtraften, ſteck⸗ brieflich verfolgten Einbrecher Karl Pauli aus Dudweiler handelt. Zwei Jahre Zuchthaus für ein Fahrrad Landau, 10. Jan. Vor dem Schöffen⸗ gericht hatte ſich der 1891 geb. Franz Klein aus Haßloch wegen Diebſtahls im Rückfall zu verantworten. Er hatte aus einer Lan⸗ dauer Wirtſchaft ein Fahrrad geſtohlen. Bei der Feſtſtellung der Perſonalien ergab ſich, daß es ſich um einen 25 mal vorbeſtraften Ge⸗ wohnheitsverbrecher handelte, der ſeit 1907 faſt nicht aus den Strafverbüßungs⸗ anſtalten kam und immer wieder rückfällig wurde. Sein Strafregiſter weiſt Gefängnis⸗ und Zuchthausſtrafen wegen einer Reihe von Straftaten auf. Das Gericht erkannte auf 2 Jahre Zuchthaus, Sicherungsverwah⸗ rung, Verluſt der Ehrenrechte auf 10 Jahre und verfügte außerdem Stellung unter Polizei⸗ aufſicht. Klein nahm das Urteil an, das ſomit rechtskräftig geworden iſt. Rückfülliger Schmuggler verurteilt Zweibrücken, 11. Januar. Vor dem Amtsgericht hatte ſich Franz Kettner aus Viernheim wegen Schmuggels zu ver⸗ antworten. Der Angeklagte war am 16. Sep⸗ tember v. Is. abends bei Bruchhof von einem Hilfszollbeamten mit einem Paket beobachtet worden. Da er auf die Halterufe des Beamten und zwei Schreckſchüſſe nicht ſtehen blieb, gab der Zöllner einen dritten Schuß ab, der den linten Unterſchenkel durchſchlun. Das abge⸗ ſtellte Paket entpuppte ſich als ein Koffer, der 63 Pakete Feinſchnittabak, 25 Schachteln Zigaretten und 400 Büchelchen Zigarettenpapier enthielt. Der ſchon zweimal wegen Schmuggels Vorbeſtrafte erhielt diesmal wegen rück⸗ fälligen Schmuggels 6 Monate Ge⸗ fängnis und 8000 Mark Geloſtrafe evtl. Tage Gefängnis. das Masser, das tauoend jneter lioch lckettect Besuch in einem merkwürdigen Jedesmal, wenn ich zur Redaktion komme und das kleine, warme, freundliche Zimmer be⸗ trete, freue ich mich, wie treu„Willem“, das brave Hausfaktotum, für die Heizung geſorgt hat. Wie iſt die Sache nun aber in jenen mo⸗ dernen, in den letzten Jahren aus der Erde ge⸗ ſchoſſenen Rieſen⸗Reubauten?, f ich mich. zauten, und ob in ihnen wirklich der Sinn des deutſchen Lebens ſteckt— darüber wollen wir hier nicht reden. Aber daß ſie im Winter auf jeden Fall gut geheizt werden müſſen, das iſt nun mal klar. Die kleine Stadt hat dieſe Sorgen nicht, und die große hilft ſich auf verſchiedene Weiſe. Dort, wo die Sammel⸗Zentralheizung zu teuer iſt, verwendet man die ſogenannte Narag⸗ Das heißt: jeder Wohnungsbeſitzer bedient ſeine eigene Zentralheizung! Sie wird einfach dadurch in Betrieb geſetzt, daß man Mittageſſen auf dem Küchenherd kocht; von hier aus verbreitet ſich das warme Waſſer dann in die anderen Stuben. Der Vorteil dieſer Heiz⸗ methode iſt der, daß diejenigen Leute, die im vierten Stock wohnen, nicht benachteiligt wer⸗ den können, denn ihre eigene Zentralheizung liefert das Waſſer genau ſo heiß wie unten im Erdgeſchoß, wo man das Waſſer ſonſt gleich aus dem Keller bekommt. Der Nachteil beſteht da⸗ rin, daß viele Küchenarbeit für die Hausfrau damit verbunden iſt. Immerhin entrichtet man bei dieſer Methode keinen Sammel⸗Anteil zur gemeinſamen Heizung und kann Tag für Tag Ob ſie immer ſchön ausſehen, dieſe Heizung. nachprüfen, was man an Kohle verbraucht. Ich höre, daß man draußen am Rande der Stadt einen ganz modernen Rieſenbau hin⸗ gekleiſtert hat, der dem Vernehmen nach weni⸗ ger durch Schönheit als durch wirklich zweck⸗ Man erzählt ſich, daß dieſer Bau Wärme für rund zweitauſend Menſchen liefert. Zweitauſend Menſchen? Das iſt ja ſchon eine richtige kleine Stadt. Da ſetzt mäßige Heizanlage glänzt. Hause— Von G. Fl. Beckmann man ſich als Reporter alſo auf die nächſte Bahn und gondelt hinaus. Erſparen Sie mir bitte die Schilderung des Rieſenbaues! Ich will Ihnen lieber dafür ein andermal etwas über die Wohnkultur in klei⸗ nen, geſunden Gartenhäuſern erzählen. Der leitende Ingenieur iſt zufällig gerade auf In⸗ ſpektionsreiſe, das nennt man Glück! „Sie heizen alſo mit einer Feuerungsſtelle ein großes Haus?“ fragen wir den zweiten In⸗ genieur. Er lächelt.„Elf Häuſerblocks wollten Sie wohl ſagen! Elf Blocks wärmen wir durch nur ein einziges Heizungsſyſtem.“ „Und Sie benutzen wirklich nur einen Feuer⸗ raum?“ „Gewiß“, antwortet der Ingenieur,„und der beliefert alle elf Wohnblöcke, die zuſammen die Kleinigkeit von 72 Aufgängen und 450 Woh⸗ nungen aufweiſen.“ 5 zWieviel Mann Perſonal brauchen Sie azu?“ „Die Heizung bedient ein einziger Mann“, lautet die Antwort,„und bisher hat es immer geklappt.“ Ich frage, ob ich die Heizanlage einmal beſich⸗ tigen dürfe.„Aber gern“, antwortete der In⸗ genieur, und geht mit mir in eines der Häuſer. Wir klettern in den Keller. Der Heizer iſt ge⸗ rade mit dem Anfeuern beſchäftigt. Eine recht nette Hitze breitet ſich hier unten aus! „Sehen Sie, erklärt mein Begleiter,„wir nahmen einfach einen Teil der Kelleranlagen dafür, und das genügt vollends. Dadurch ſind in den übrigen 10 Wohnblöcken eine ganze Reihe Waſchküchen und Trockenräume freige⸗ worden, die naturgemäß wegfielen, wenn wir in jedem einzelnen Block Heizung einrichten würden.“ „Es iſt wohl außerdem auch rentabler!“ meinte ich. „Und ob!“ beſtätigt der Ingenieur.„Der Heizer hat doch nur dieſe eine Anlage zu be⸗ aufſichtigen und braucht nicht von Haus zu Haus zu laufen.“ „Dann heizt alſo ein Keſſel alle 450 Wohnun⸗ en?“ „Nein, esſind acht Keſſel im ganzen“, be⸗ lehrte mich der Führer,„aber wenn Sie ſich hier einmal umſehen, ſo werden Sie entdecken, daß ein laufendes Band die Kohle an⸗ rollt, ſo daß der Heizer kaum Arbeit davon hat.“ Wirilich— die Kohlen werden vom Lager me⸗ chaniſch an die Keſſel gerollt, und der Heizer hat nur nötig zu feuern. Eine ſehr ſinnreiche Anlage, die allerdings im Laufe von vierund⸗ wanzig Stunden ſo allerlei Zentnerchen ſwarz Kohle frißt. Es erhebt ſich nun eine ſehr gewichtige Frage: „Iſt der Wärmeverluſt bei ſo gewaltigen Lei⸗ tungen nicht zu groß?“ Der Ingenieur ſchüttelt verneinend den Kopf. „Es iſt kaum der Rede wert. Das Waſſer zur und Warmwaſſerverſorgung käuft allerdings gut und gern ein ganzes Kilometer, aber ſelbſt in den höchſten Stock⸗ werken hat die Meſſung ergeben, daß der Wärmeverluſt trotz des langen Weges von tau⸗ —— Meter höchſtens zwei bis drei v. H. be⸗ rägt.“ „Beſitzt das Waſſer die Kraft, ſolange durch⸗ zuhalten?“ „Natürlich nicht“, erklärte der Ingenieur,„un⸗ terwegs ſorgen eine Reihe eingebaute elek⸗ triſche Pumpen dafür, daß der Druck im⸗ mer der gleiche bleibt.“ Damit hat alſo die ſogenannte Fernheizung, wenn man ſie auch in dieſem Falle ſo nennen darf, ihren Einzug in die privaten Wohnungen gehalten. Ganz große Fernheizungen, die, wie z. B. in Hamburg die Behördenbauten im Zen⸗ trum mit Fernwärme verſorgen, gibt es ſchon längere Zeit, und wie man hört, ſollen ſie noch ausgebaut werden, da ſie ſich als rentabel, prak⸗ tiſch und ſauber erwieſen haben. Die Haupt⸗ ſache bei dieſer Methode bleibt nur, daß die Leitungen durch ausgezeichnete Iſolierung vor Wärmeverluſt unterwegs geſchützt werden. Zum Schluß noch eine Frage an den Ingenieur: „Welche Heizung iſt koſtſpieliger: die Sam⸗ mel⸗ oder die Einzelfeuerung?“ Es wird ſich ziemlich gleichbleiben“, lautet die Antwort,„die Anlagekoſten ſind ingefähr die⸗ ſelben, ob man nun die Heizſtellen zuſam nen⸗ legt oder dezentraliſiert.“ „Nun gut, es mag ſchon praktiſch ſein für ſo einen Rieſenkomplex. Am ſchönſten ſind aͤber doch die guten, alten, wundervoll wärmenden Kachelöfen, wie man ſie in den kleineren Städ⸗ ten viel findet. In ihnen ſteckt doch noch ein gutes Stückchen Romantik. Der faſt fertiggeſtellte neue Rundfunkſender in Koblenz. 91 Meter hoch reckt der gewaltige Antennenmaſt ſeine Eiſenträger in den Himmel. Jahrg C La. vergißt n gend vor Glennen Nachbars ſchlitten; ein dumn auf ſachk. nicht verſ vermeider Bedürfni⸗ gen. „Wann e Da die koſtet, iſt Es gibt en Es iſt au⸗ rader Ha rutſchen. Spiegel l Ri Sie ker lerlinde f Zirkuſſe 1 „dickſten D „Frauen Senſation gen, herrſ⸗ Die ſtã Arbeit ge ſelbſt brar lich daran die Schuh durchrutſckh auf, ſtellte ſoße auf öffentlicher ihre Arbei ſtanden di biſſel! Jugend ko beiter die Zwei Ta terſport ei ſind gema probt. Es der Rutſck halten, we können. „Schorſd de Hoſſe!“ Schwung det!“— 2 zu glauber lauf hinter nach einicg Hocke gekor gab ſich g. ordentlich. abſacken ſtrecken, Eine Sand decke„ſchbi die ihren weghaben ſchmerzl wiſſen dar „Der 5 Das le Der luſt Abendſtund hoſen“ ei noch auf 2 öffentli der Abend ler und Mi ſtürmiſcher um vieles Erhob ſie Die N Der erſte Freien Bur Machtübern mus und d des geſamt punkt des ſteht und d ukommt. erlin, der Reichs⸗ und ſchaft, Erzie Leiter des zu Berlin, für die Ne des nation rufen wur' die Auf Kunſtpf f beſſere Aus unbeachtet f bildenden 3 Profeſſor neugeſchaffe Schaffens g halben wied Dinge zu nicht mehr Kunſtwerke ſondern mo ihnen und lebendig zu der eine re⸗ Kunſt. Das aus Januar 1935 iſenſtelle rteile aus affen ſuchte. hohl jetzt die ortliche Vor⸗ trafen von d hervorge⸗ irtſchaftslage der Deviſen⸗ das höchſt⸗ Vorſicht und muß. Straf⸗ aß durch die telle und die ingen ein ef⸗ e Volkswirt⸗ 13. Januar ntiſche Lan⸗ ir Samstag, Uhr abends angeordnet. olk ſo bedeut⸗ hingewieſen tern an der Jahren der ich ſollen die Ausdruck ge⸗ r zu Deutſch⸗ Fang heim brach, n ein Ein⸗ der verfolgt ide Beine und gab ſich Man zwei⸗ nd ſtellte jetztt ſt, daß es ſich ſtraften, ſteck⸗ karl Pauli n Fahrrad em Schöffen⸗ franz Klein s im Rückfall einer Lan⸗ geſtohlen. Bei rgab ſich, daß ſtraften Ge⸗ delte, der ſeit ifverbüßungs⸗ der rückfällig ſt Gefängnis⸗ er Reihe von erkannte auf rungsverwah⸗ uf 10 Jahre unter Polizei⸗ an, das ſomit rurteilt Vor dem ettner aus gels zu ver⸗ am 16. Sep⸗ ſof von einem ket beobachtet des Beamten en blieb, gab ab, der den Das abge⸗ ein Koffer, 25 Schachteln garettenpapier n Schmuggels egen rück⸗ konate Ge⸗ ſtrafe evtl. er: die Sam⸗ en“, lautet die ingefähr die⸗ en zuſam nen⸗ ch ſein für ſo ſten ſind äber ll wärmenden leineren Städ⸗ doch noch ein —————————— — 1 1 1 4 1 — 4 dfunkſender in der gewaltige n den Himmel. ZJahrgang 5— A Nr. 19— Seite 5 Abendausgabe— Freitag, 11. Januar 1935 *. 8 vergißt man zu raſch, daß man ſich nicht genü⸗ gend vorbereitet hatte. Wer denkt auch beim Glennen gleich ans Fallen? Und wenn des Nachbars heimtückiſcher Fußtritt den Rodel⸗ ſchlitten zum Rundtanz zwingt, kann man nur ein dummes Geſicht machen, weil man ſich eben auf ſachkundige Führung der„Kiſte“ noch nicht verſteht. Anfängerfünden laſſen ſich nicht vermeiden. Es hat auch niemand ſo recht das Bedürfnis, ſich zur Meiſterſchaft aufzuſchwin⸗ gen. „Wann er norr dabber laaft, wie unn wohin is mer worſcht!“ Da die Eis⸗ und Rodelbahn nichts koſtet, iſt niemand von falſchem Ehrgeiz geplagt. Es gibt nur einen Stolz: die Rieſenglenn. Es iſt auch erlaubt, ſie nach einigen Metern ge⸗ rader Haltung auf dem Rücken zu Ende zu rutſchen. Das poliert die Fläche, die wie ein Spiegel liegt. Nur ein Motto beherrſcht: Rutſchen und nicht verzweifeln! Sie kennen doch den Meßplatz?— Da wo... Richtig! Da, wo früher noch die Schil⸗ lerlinde ſtand, die abſerviert wurde, wo die Zirluſſe und die bunten Meßbuden mit den „dickſten Damen der Welt“,„dreſſierten Flöhen“, „Frauen mit Sphinx⸗Augen“ bezaubern und Senſationshungrige aus dem Häuschen brin⸗ gen, herrſcht jetzt Bombenbetrieb. Die ſtädtiſchen Spritzmänner haben ganze Arbeit geleiſtet. Da ſie allem Anſcheine nach ſelbſt brave Familienväter ſind, lag ihnen ſicht⸗ lich daran, dafür zu ſorgen, daß ihre Buben die Schuhe auch wirklich auf einer Eisplatte durchrutſchen. So ſpritzten ſie gleich zwei Lagen auf, ſtellten ſchmunzelnd feſt, daß die Waſſer⸗ ſoße auf dem Sande hielt. An den übrigen öffentlichen Eis⸗ und Rodelplätzen machten ſie ihre Arbeit nicht weniger gründlich. Lauernd ſtanden die Kinder.„Warte mer noch e biſſel! Die verziehe dochglei!“ Die Jugend konnte es kaum abwarten, bis die Ar⸗ beiter die Spritzerei aufſteckten. Zwei Tage hat ſich bereits der ſtädtiſche Win⸗ terſport eingebürgert. Die erſten Erfahrungen ſind gemacht, die Fallgeſetze praktiſch er⸗ probt. Es iſt auch für ſolche verführeriſch, Zeuge der Rutſchtätigkeit zu ſein, die nichts davon halten, weilſie nicht mehr mitmachen können. „Schorſchl, was machſcht donn? Bleib doch in de Hoſſe!“—„Du hoſcht gut babble! Mit dem Schwung wärſcht du aach uff'm Berzel gelan⸗ det!“— Das war dem Jungen ohne weiteres zu glauben. Er hatte einen fürchterlichen An⸗ lauf hinter ſich, war gut auf die Glenne, aber nach einigen Sekunden unfreiwillig in die Hocke gekommen. Die weitere Entwicklung er⸗ gab ſich ganz folgerichtig und wirkte außer⸗ ordentlich komiſch. Nach einer kleinen Drehung abſacken und die Beine in die Höhe ſtrecken, war das Werk eines Augenblicks. Eine Sandſpitze, die verräteriſch aus der Eis⸗ decke„ſchbiggeld“, wirkt Wunder. Die Jungens, die ihren erſten Sturz auf die Sitzgelegenheit weghaben und ſich Knie und Hoſenboden ſchmerzlich lächelnd aufgeſcheuert haben, wiſſen darüber Beſcheid. „Der Kluge nicht dem Eiſe traut, Das leicht und dünn auf Sand gebaut!“ Der luſtigſte Betrieb vollzieht ſich in den Abendſtunden. Dann pflegen ſich die„Lang⸗ hoſen“ einzuſtellen. Bei Tageslicht halten ſie noch auf Würde, wollen ſie ſich nicht einer öffentlichen Blamage ausſetzen. Wenn der Abend ſeinen dunklen Schattene über Feh⸗ ler und Mängel breiten, trauen ſie ſich ungleich ſtürmiſcher aufs Eis, ſind die Zwiegeſpräche um vieles anregender. Erhob ſich einer, der nach Abſolvierung eines Im RNautszef deo oisten Winteroorto fabelhaften Hechtſprunges auf dem Bauch der Glenne entlangſegelte: „Du Iggel! Wenn du noch emol s Bee ſchtellſcht, laatſch ich'r eene, daß'r de Mond wie'n Vanillbudding vorkummt!“ Ob es ſich um eine Entſchuldigung oder die Abwälzung einer Schuld handelte, ließ ſich nicht feſtſtellen. Wo gekriſchen wird, wird be⸗ kanntlich nicht„gebatſcht“. „Kumm her, Theres! Mache mer mol e Tertſche!“ Mit dieſer höflichen Aufforderung ſchleifte er das Fräulein im Pelzmantel auf die Eisfläche. Sie hatte eigentlich keine rechte Luſt, ſich der glatten Fläche anzuvertrauen. Aber er hing nun mal daran, kam ſich vorbildlich ritter⸗ lich vor und wollte doch auch zeigen, was er auf dem Eiſe für ein Kerl war. Der Verſuch mißglückte. Als ſie nach einigen Schritten aus⸗ glitt, und er ſie mannhaft ſtützen wollte, kam er erſt wieder zur Beſinnung, als er keu⸗ chend vor Verwunderung und ge⸗ ſpielter Glückſeligkeit neben ihr auf dem Boden ſaß. Derlei Vorkomm⸗ niſſe ſind peinlich, zerſtören jede Illuſion. Beliebt iſt der Sport, einem Mädchen, das ſich mutig auf die Glenne traut, nachzuſchlittern und einzufangen. Bei dem Schwung und An⸗ prall kann ein Wiederſehen einen Meter tiefer nicht ausbleiben. Niemand findet dieſe Art der Anknüpfung anſtößig, obwohl ſie— wörtlichen Sinnes— ohne Anſtoß gar nicht denkbar wäre. Zu den beſten Glennern, die Mannheim gegenwärtig aufzuweiſen hat, zählen die Schimperſträßler. Sie ſind gewohnt, ihren Weg zur Friedrichsbrücke abzukürzen, in⸗ dem ſie über den Meßplatz ſtampfen. Die Eis⸗ bahn hat ſich ihnen jetzt in den. Weg geſtellt. Sie gingen nur einmal im Bogen um das Hindernis herum. Umwege erfordern Zeit. Und die hat niemand am Morgen, wo jede Minute ausgewogen wird, die man noch im Bett ver⸗ bringen kann. Eisbahn'? Wichtigkeit! Ein paar An⸗ läufe, einige Glennpartien und ſchon landet man an der Halteſtelle. Luſtig, zu ſehen, wie in den Morgenſtunden alt und jung, Herren und Damen geſetzteren Alters ihre Morgen⸗ gymnaſtik auf die Eisdecke verlegen. Betrüblich allerdings, wenn die durch heftigen „Hakenkreuzbanner“ Ein weiblicher meiſterſchüt;e Eine Teilnehmerin an dem Kurs der NSG„Kraft durch Freude“ im Kleinkaliberſchießen Aufprall aus der Lage gerutſchten Zwicker auf dem Eisſpiegel zerſplittern, wie es geſtern einem Manne paſſierte. Kurzſichtig, wie er war, kam er einfach nicht mehr von der Glenne her⸗ unter, die ihn ins Unglück geſtürzt hatte. Mit⸗ leidige Paſſanten nahmen ſich ſeiner an, nach⸗ dem ſie feſtgeſtellt hatten, daß es ſich nicht um 325 in aller Frühe ſchon Betrunkenen han⸗ elte. So etwas kann vorkommen. Es kann nur ans Herz gelegt werden: Zwicker feſtbinden, Hände aus den Taſchen und Zunge einziehen! Wie leicht iſt es, abzuſacken, wie raſch iſt auch dem Uebermütigſten der Mut abgekauft, und wie gut iſt es, eine der ſchmalen Kleiderbürſten bei ſich zu führen, die leicht und ſicher die letzten Spuren eines„Umfalls“ be⸗ ſeitigen. Mannheim im Zeichen des Winterſports! Könnte man ſich eine gefälligere Unterhaltung, eine zeitgemäßere Betätigung denken? hk. Phantaſien am vereiſten Fenſter Wenn es draußen kalt und drinnen ſchön warm iſt, dann ſchlägt die Feuchtigkeit des Zim⸗ mers am Fenſter nieder, nimmt Geſtalt an und verwandelt ſich in zierliche oder phantaſtiſche pflanzenartige Eisgebilde. Iſt das nicht ſchön zu denken, daß aus dem Hauche unſeres Mun⸗ des eine Eisblume entſteht, nein, eine ganze Wieſe von lieblichſten Blumen, mehr noch: Ur⸗ wälder mit rätſelhaften Schlinggewächſen, Meere mit wogenden Algen und Steppen voll trockener, ſtarrer Mooſe. Mit breiten, gefiederten Blättern wiegen ſich die Tanggewächſe auf dem Fenſtere las, weiß ſchimmernd oder durchſichtig grau. Dazwiſchen lugen abenteuerliche Waſſertiere ſchweb Fiſche wehenden Schleierſchwänzen ſchweben vor⸗ über. Dieſes„Aquarium“ liegt im unterſten Teil des Fenſters. Ein Stockwerk höher wächſt ein ganzer Tannenwald. Die Zweige neigen ſich unter der Schneelaſt und ſcheinen doch unendlich veräſtelt, manchmal ganz unbeſtimmt in der Form, verzaubert— ein richtiger Märchenwald. Jetzt fängt er zu glühen an. Die Sonne blickt durch das Fenſter, der Schnee auf den Eistan⸗ nen glitzert und ſprüht von goldenen Kriſtallen. Wir ſteigen weiter hinauf. In ſolchen Höhen Die Aufgaben der bildenden Kunſt im neuen Deutſchland Vortrag im Freien Bund Der erſte Abend der neuen Vortragsreihe im Freien Bund brachte ein Thema, das ſeit der Machtübernahme durch den Nationalſozialis⸗ mus und der damit verbundenen Umgeſtaltung des geſamten kulturellen Lebens im Brenn⸗ punkt des Intereſſes aller Kunſtſchaffenden ſteht und dem damit eine erhöhte Bedeutung ukommt. Profeſſor Dr. A. Langsdorff, erlin, der im März vergangenen Jahres vom Reichs- und Preußiſchen Miniſter für Wiſſen⸗ ſchaft, Erziehung und Volksbildung, Ruſt, als Leiter des Außenamtes der ſtaatlichen Muſeen zu Berlin, einer neugegründeten Dienſtſtelle für die Neugeſtaltung der Muſeen im Sinne des nationalſozialiſtiſchen Bildungszieles, be⸗ rufen wurde, ſprach in einem Vortrag über die der Kunſt und der Kunſtpflege, insbeſondere aber über die beſſere Auswertung der in den Muſeen meiſt unbeachtet ſchlummernden Kunſtſchätze zu volks⸗ bildenden Zwecken. Profeſſor Langsdorff ging zunächſt von der neugeſchaffenen Situation des künſtleriſchen Schaffens aus. Er betonte, daß ſich allent⸗ halben wieder ein Intereſſe für die kulturellen Dinge zu regen beginnt. Man begnügt ſich nicht mehr damit, die alten, überlieferten Kunſtwerke zu ſammeln und zu betrachten, ſondern man ſucht eine neue Beziehung zu ihnen und iſt bemüht, ihre bildende Kraft lebendig zu erhalten. Wir erleben bereits wie⸗ der eine rege Anteilnahme des Volkes an der Kunſt. Das ausgehende 19. Jahrhundert war eine Zeit der Auflöſung. Einſam ſtand der Künſt⸗ ler in einer materiellen Welt, die die Not⸗ wendigkeit der Kunſt bezweifelte und irgend⸗ welche Maſſenprodukte wirklichen Kunſtwerken vorzog. Ein neues Schaffen ſetzte erſt wieder ein, als man ſich mit den Eigengeſetzlichkeiten der Kunſt zu befaſſen begann. Aber Studium der Farben und des Lichts konnten auf die Dauer den Deutſchen nicht befriedigen. Trotz⸗ dem achten wir die Leiſtungen der letzten Kunſtepochen, und ihre neugeſchaffenen Werte werden unbeſtritten bleiben. Der Ausdruck des neuen Erlebens iſt viel⸗ fach noch unſelbſtändig. Man kann Kunſt nicht programmäßig fordern oder erzwingen. Vielleicht lebt unter uns ſchon der Künſtler, der berufen iſt, das Neue zu geſtalten⸗ Ge⸗ wiß muß er eine Beziehung zum Volke haben, aber in einem hohen, geiſtigen Sinne. Unſere großen Künſtler haben neben vielem Volks⸗ tümlichen auch Werke geſchaffen, die nicht ohne weiteres einer breiteren Maſſe verſtändlich ſind, die wir aber deswegen nicht weniger beachten dürfen. Die Kunſt iſt eine erhabene, zu Fanatismus verpflichtende Miſſion. Spieleriſche Verſuche, gedankliche Konſtruktionen und Kunſt, die ſich ſelbſt genügt, lehnen wir ab. Um der Kunſt einen neuen Auftrieb zu geben, wollen wir ihr Aufträge erteilen. Im Vordergrund wird da⸗ bei die Baukunſt ſtehen, die von jeher die Trä⸗ gerin der Kunſtepochen war. Alles ſpricht da⸗ für, daß wir einem neuen Bauſtil entgegen⸗ gehen. Große Aufgaben erwachſen dem Künſt⸗ Lebenseinheit wieder herſtellen. wachſen ſelbſtverſtändlich keine Bäume mehr. Nur Mooſe finden wir, übernatürlich groß, und dabei zart und fein und vielgeſtaltig gegliedert. Darüber hebt ein Gewirr von zierlichen Eis⸗ nadeln an, wie von einem dünnen Stift kreuz und quer auf das Glas hingezeichnet, Muſter — 20 reizendſte, phantaſievollſte Filigran⸗ arbeit. Darüber iſt das Schauſpiel zu Ende. Erſt noch dunſtig, dann ganz klar und nüchtern ſteigt die Fenſterſcheibe zur Decke auf, birgt aber in dem leeren Raum noch ſo viele Möglichkeiten für freie Geſtaltung von neuen Eisgebilden, die, leicht vergänglich, vielleicht für Stunden, viel⸗ leicht für Tage, ſich auf unſerem Fenſter nieder⸗ laſſen und dem ganzen Raum einen winterlich reizvollen Rahmen geben werden. Der vereiſte Weiher und ſeine Gefahren Mit des Winters Schönheiten ziehen auch Gefahren auf. Alljährlich fordert der zu⸗ gefrorene Bach oder der vereiſte Weiher ſeine Opfer. Es muß daher immer wieder auf die Gefahren aufmerkſam gemacht werden, die ein zu frühzeitiges Betreten des Eiſes, beſonders wenn man ohne Begleitung iſt, mit ſich bringt. Man weiſe beſonders die Kinder eindringlich auf dieſe Gefahren hin. Wer im Eiſe eingebrochen iſt, der ſchwebt in Lebensgefahr, denn das kalte Waſſer erſchwert ſeine Bewegungen. Iſt jemand eingebrochen, ſo gilt als erſter Ratſchlag, die Arme weit auszubreiten, damit ſie ihm einen Halt gewähren, um nicht ganz unter die Eisdecke zu geraten. Hilfe bringt man dem im Eis Eingebroche⸗ nen durch Zureichen von flachen Brettern und langen Stangen oder Leitern und dergl., auch durch ein Seil oder eine Leine, die aber mit einer Schlinge verſehen ſein muß. Iſt die per⸗ ſönliche Hilfe notwendig, dann verſuche man, auf dem Bauch in die Nähe der Einbruchſtelle zu kriechen. Beſondere Vorſicht iſt für den Ret⸗ ter vonnöten bei brüchigem Eis: man verwen⸗ det in ſolchen Fällen am beſten ein Brett als Unterlage. Die ſchwierige Art der Rettung iſt die durch Tauchen unter die Eisdecke. Dieſe Hilfe darf man aber nur wagen, wenn man angeſeilt iſt. Iſt die Rettung eines Verunglück⸗ ten gelungen, ſo bringe man dieſen in keinen warmen Raum, ſondern zunächſt in ein kaltes Zimmer und hole ſofort den Arzt! Geſchloſſen Ein Gaſtſtättenbeſitzer in Ludwigshafen brachte vor ſeinem Lokal das oben wiedergegebene Schildchen an ler im Städteausbau, in der Land⸗ ſchaftsarchitektur bei den Reichs⸗ autobahnen, ferner durch die Thing⸗ plätze und Stadions. Ausſchmückung der großen Säle ſowie Geſtaltung der großen Feiern und Feſte ſind weitere wichtige Auf⸗ gaben. Die Kunſt der Zukunft wird ſich, wie in der Antike, immer mehr auf öffentliche Ge⸗ bäude und ſtaatliche Einrichtungen konzen⸗ trieren und damit der Allgemeinheit des Volkes zuwenden. Im weiteren ſprach Profeſſor Langsdorff noch über die Bedeutung der Muſeen für die Kunſtpflege. Nur durch das Muſeum, betonte er, käme ein Großteil des Volkes in Berührung mit wahrer Kunſt, und die Muſeen würden auch die Keimzellen einer neuen Kulturgemein⸗ ſchaft werden. Er hob hervor, wie wichtig es ſei, die reichen Kunſtbeſtände, die in den Mu⸗ ſeen ſchlummerten, neu zu ſichten und nach neuen, lebendigen Geſichtspunkten zu ordnen und damit breiteren Schichten des Volkes ver⸗ ſtändlich zu machen. Der Brauch, ein„Kunſt⸗ werk des Monats“ zu beſtimmen, ferner die Sonderausſtellungen und die parallel zu großen Veranſtaltungen zuſammengeſtellten Kunſtausſtellungen ſeien bereits vielver⸗ ſprechende Anfänge dazu. Die Gemein⸗ ſchaft ſei das Weſentliche, und das neue Mit⸗ einander und Füreinander werde die zerſtörte Wir leben ſo ſchloß er, nicht mehr in der alten Ordnung, die nur die politiſche und wirtſchaftliche Bin⸗ dung des Menſchen erſtrebte, wir wollen den ganzen Menſchen erobern. Im Anſchluß an die Ausführungen Profeſſor Langsdorffs wurden zwei intereſſante Mu⸗ ſeumsfilme gezeigt. Der erſte Film,„Kur⸗ gäſte hinter Muſeumsmauern“, zeigte die Arbeit in einem Muſeumslaborato⸗ rium, in dem ſchadhaft gewordene oder vom Verfall bedrohte Kunſtwerke„kuriert“ und aus⸗ gebeſſert werden. Die Wiſſenſchaft iſt hier mit allen ihr zu Gebote ſtehenden Mitteln bemüht, die unerſetzlichen Werte zu erhalten und be⸗ reits zerſtörte Kunſtſchätze durch Rekonſtruktion und Konſervierung neu erſtehen zu laſſen. Eine Ueberraſchung für alle Kunſtfreunde brachte der von Cürlis geſchaffene Film vom Pommerſchen Kunſtſchrank, einem prachtvollen Kunſtwerk aus dem Berliner Mu⸗ ſeum. Der Pommerſche Kunſtſchrank wurde unter Führung des Augsburger Patriziers Philipp Hainhofer von einer erleſenen Reihe Augsburger Künſtler für den Herzog Phi⸗ lipp II. von Pommern in den Jahren 1610—17 hergeſtellt. Er iſt ein Ebenholzſchrein im Barockſtil, der überſät iſt mit Silberzierrat und Einlegearbeiten. In ſeinem Innern be⸗ finden ſich in bewundernswerter Anordnung eine Unmenge von Schubladen und Geheim⸗ fächern, die alles enthalten, was der vornehme Herr des 17. Jahrhunderts zur Toilette, zur Geſundheitspflege, zur Zerſtreuung und Be⸗ lehrung wünſchen konnte. Die Fülle der Kunſt⸗ und Gebrauchsgegenſtände ſtellt einen unſchätzbaren Wert dar, und ſchon allein die kleinen, elfenbeingeſchnitzten Schachfiguren— um nur ein Beiſpiel herauszugreifen— ſind Kunſtwerke, die man nicht genug bewundern kann. Es iſt hier das Verdienſt des Films, einen erleſenen Kunſtſchatz, der im Muſeum unmöglich in allen ſeinen Teilen beſichtigt wer⸗ den kann, einer großen Oeffentlichkeit zugäng⸗ lich gemacht zu haben. Eine Tat, die, wie Profeſſor Langsdorff betonte, ebenfalls eine der neuen Aufgaben der volkstümlichen Kunſt⸗ pflege darſtellt. 7 Jahrgang 5— A Nr. 19— Seite 6 „Hakenkreuzbanner“ Was alles geſchehen iſt Die Verkehrsvorſchriften nicht beachtet. Bei einem Zuſammenſtoß, der ſich geſtern vormit⸗ tag auf der Kreuzung Heinrich⸗Lanz⸗ und Große Merzelſtraße zwiſchen einem Laſtkraft⸗ wagen uno einem Perſonenkraftwagen ereig⸗ nete, wurden beide Fahrzeuge ſtart beſchädigt. Der Zuſammenſtoß iſt darauf zurückzuführen, daß die Vorſchriften über das Vorfahrtsrecht nicht beachtet wurden. Betruntener Kraftradfahrer verurſacht Ver⸗ kehrsunfall. Ein unter Alkoholeinwirkung ſtehender Kraftradfahrer fuhr geſtern nachmit⸗ tag auf dem Kaiſerring einen auf dem Gehweg gehenden Fußgänger an und warf dieſen um. Der Kraftradfahrer ſtürzte mit ſeinem Fahr⸗ zeug ebenfalls, wobei dem Fußgänger durch den Handbremshebel des Kraftrades der linte Oberſchenkel vollkommen durchſtochen wurde. Der Verletzte wurde mit einem Privattraft⸗ wagen in das Allgemeine Krankenhaus ge⸗ bracht. Dem Führer des Kraftrades wurde der Führerſchein abgenommen und das Fahrzeug ſichergeſtellt. Beſonders ſchlimme Folgen der Trunkenheit am Steuer. Geſtern abend fuhr ein unter Al⸗ koholeinwirkung ſtehender auswärtiger Führer eines Perſonenkraftwagens durch die Rhena⸗ niaſtraße in Rheinau, wobei er einen Kraft⸗ radfahrer, einen Radfahrer und zwei Radfah⸗ rerinnen anfuhr. Der Radfahrer erlitt durch den Sturz eine Gehirnerſchütterung und mußte mit dem Sanitätskraftwagen nach ſeiner Woh⸗ E Achlung! Saarabſlimmungs⸗ berechligle! Im Intereſſe einer reibungsloſen Durchfüh⸗ rung der Abſtimmung am 13. Januar richten wir an alle Abſtimmungsberechtigten von Mannheim und Nordweſtbaden die dringende Bitte, das„Hakenkreuzbanner“ nicht in das Saargebiet mitzunehmen. Da unſer nordweſtbadiſches Kampfblatt bekanntlich als eine dererſten deutſchen Zeitungen im Saargebiet verboten wurde, könnten dem Abſtimmenden Schwierigkeiten bereitet werden, wenn er das„Hakenkreuzbanner“ mit ſich führt. Deutſch die Saar— immerdar! nung verbracht werden, während die übrigen Betroffenen nur leichtere Verletzungen erlitten und nach Antegung von Notverbänden ihren Weg wieder fortſetzen konnten, Sämtliche Fahr⸗ zeuge wurden ſtark beſchädigt. Der ſchuldige Führer wurde feſtgenommen und in das Be⸗ zirtsgefängnis eingeliefert. Unfall. Auf dem geſtrigen Hauptwochenmarkt ſtürzte eine Marktbeſucherin dadurch, daß ſie an einem Untergeſtell einer Marttbant mit dem Fuß hängen blieb. Sie brach hierbei das rechte Bein und mußte mit dem Sanitätstraftwagen nach ihrer Wohnung gebracht werden. Ausſchreitungen. In vergangener Nacht ſchlu⸗ gen vier angetrunkene Männer auf einer der Straßen der Unterſtadt auf Paſſanten ein und trieben ſonſt noch allerlei Unfug. Der herbeige⸗ rufene Notruf nahm die Täter feſt und ver⸗ brachte ſie in den Notarreſt. Entwendet wurden: Am 5. Januar zwiſchen G 3 und 4 ein zweirädriger Handwagen mit braunen Rädern und grünem Kaſtenaufſatz— Am 9. Januar vor O7 eine Vierſitzer⸗Opel⸗Li⸗ mouſine, Baujahr 1933, blaue Farbe, pol Kenn⸗ zeigen 4B 66048 mit Reſerverad. Verloren gingen: Am 1. Jan. auf der Max⸗ Joſef⸗Straße eine goldene Damen-Armband⸗ uhr, auf der Rückſeite die Buchſtaben E. S. eingraviert mit goldenem Gliederband.— Am 7. Januar von der Beethovenſtraße bis Park⸗ hotel eine braunlederne Brieftaſche mit 60 bis 70 Mart Inhalt.— Am 31. Dezember 1934 von O 3 bis Schwetzinger Straße eine Imitation⸗ Perlenhalstette, etwa 40 Zentimeter lang, in der Mitte drei große Perlen, das Sicherheits⸗ ſchloß mit einem blauen und Simili⸗Steinen beſetzt. Merkwürdige Streifenzeichnung auf einem zu⸗ gefrorenen See. Die aus Sibirien kommende Kältewelle, die ſich über ganz Deutſchland aus⸗ zubreiten h der termeldungen auch weiterhin anhalten. beginnt, ſoll nach den neueſten Wet⸗ Härtere Zeiten— härterer Wille! So lautet die Parole des WHW des deut⸗ ſchen Volkes für den Monat Januar 1935. Mit Eis und Schnee hat der Monat Januar ſeine Herrſchaft angetreten. Unſere Vorfahren nann⸗ ten ihn den„Hartung“, denn hart und ſtreng laſtet ſein Regiment auf den Menſchen. Hunger, Nacht und Kälte ſind ſein unheim⸗ liches Gefolge. Wir aber ſtrecken die Wafſen nicht vor ihm; das ganze Deutſchland ſtellt ſich opferfreudig vor ſeine bedürftigen Brü⸗ der und Schweſtern und hilft denſelben über die ſchwere Zeit hinwegzukommen. Viel drückender und ſchwerer als heute laſtete vor zwei Jahren um dieſe Zeit das Schickſal auf uns; ſchien es damals doch, als ob die Ge⸗ walten des Winters und der Finſternis nicht mehr von unſerem Volke weichen wollten! Und doch erſcheint uns heute der Januar 1933 von Morgenrot und Frühlings⸗ hoffen verklärt, denn am Ende desſelben hat der verewigte Reichspräſident den Führer mit der Lenkung des deutſchen Schickſals be⸗ traut. Wir feiern am 30. dieſes Monats den zweiten Jahrestag der Machtübernahme; Freude, Stolz und Dankbarkeit erfüllen an dieſem Tage jede deutſche Bruſt. Wir geben dieſem Gefühl aber in erſter Linie dadurch Ausdruck, daß wir in Treue der bedürftigen Volksgenoſſen gedenken und ihnen durch die Tat helfen Daran, bitten wir dich, zu den⸗ ken, deutſcher Volksgenoſſe, wenn am kommen⸗ den Sonntag wieder der Sammler für das Eintopfgericht zu dir kommt. Das Saarvolk kehrt zum großen Reich zu⸗ rück. Die Not an der Saar ſchreit zu uns her⸗ über; aber ebenſo laut klingt unſer„Wir helfen“ zurück, denn: „Als finſtere Mächte unſer Reich in Not und Elend ſtießen, Da hat oft Deutſchlands ärmſter Sohn als treueſter ſich erwieſen! Drum iſt es für uns heilige Pflicht, daß wir zuſammenſtehen, Daß niemand hungert, niemand friert, wo Deutſchlands Fahnen weh'n. Wacs koche ich meinem Kinde? Von der Berufsgemeinſchaft der weiblichen Angeſtellten wird uns ge⸗ ſchrieben: Die Fachgruppe der Kindergärtnerinnen, Hortnerinnen und Jugendleiterinnen in den Reichsberufsgruppen der DAß hat für ihre Mitglieder eine Broſchüre herausgegeben: „Was koche ich meinem Kinde?“ Zuſammenſtellung von empfehlungswerten Gerichten für die Speiſung in Kindergärten, Horten und Kleinkinderheimen. Im Vorwort dieſer Schrift heißt es:„Dieſe Zuſammenſtel⸗ lung von Kochrezepten für Kindergärten, Horte und Kinderheime iſt in einer Arbeitsgemein⸗ ſchaft im Kindergärtnerinnen⸗Seminar des Paul⸗Gerhardt⸗Stifts entſtanden. Den Anlaß dazu gaben wiederholte Anfragen, die ſich auf neue Gerichte, Rohkoſt, Koſten⸗ und Mengen⸗ berechnungen bezogen. Die Schwierigkeiten, die bei einer Kinderſpeiſung zu überwinden ſind, liegen hauytſächlich in der Beſchränktheit der Mittel. Mit den geringen Einnahmen ſollen ſowohl ſchmackhafte, als auch nahrhafte und be⸗ kömmliche Mahlzeiten hergeſtellt werden, auch muß genügend Abwechſlung im Speiſezettel herrſchen, damit die Eßluſt der Kinder angeregt wird. So haben wir ein Jahr lang jeden Mo⸗ nat die Markt⸗ und Tagespreiſe feſtgeſtellt und Rezepte geſammelt, berechnet, oft mit Rückſicht auf die Bekömmlichkeit für die Kinder abgeän⸗ dert. Dann ſind dieſe zehnmal abgeſchrieben und an die Leiterinnen von Kindergarten⸗Spei⸗ ſungen gegeben worden. Hier wurde alles ein Jahr lang durchgeprüft, und wir glauben, daß wir das Ergebnis nun mit gutem Gewiſſen in die Welt hinausgehen laſſen können.“ Das Heft wurde für die Berufserziehungs⸗ arbeit der Kindergärtnerinnen uſw. geſchaffen und iſt zudem zum Preis von 50 Pfg. von den Reichsberufsgruppen der DAß, Fachgruppe der Kindergärtnerinnen, Hortnerinnen und Jugend⸗ leiterinnen, Berlin W 57, Potsdamerſtr. 75, zu beziehen. Bei Beſtellungen iſt die Bezugsgebühr in Briefmarken gleich beizufügen. Mannheim grüßt die Saar Fahnen grüßen von der hinteren Schloß⸗ ſtraße und umſäumen den Aufgang zur Rhein⸗ brücke. Der Fahnengruß gilt den Brüdern von der Saar, den nahezu 900 Abſtimmungsberech⸗ tigten von Mannheim, deren Sonderzug am Samstagnachmittag parallel dieſer Straße der Saargrenze entgegenfährt. Gegenüber der Schloßterraſſe wurde ein Gemälde aufgeſtellt, auf welchem, ſchematiſch aufgezeichnet, die Landſchaft zwiſchen Saar und Rhein ſich unſe⸗ ren Blicken darbietet. Im Hintergrunde links erheben ſich Induſtriewerke, ragen Schlote zum Himmel. Schienenſtränge aber ziehen ſich von dieſen Werken durch grüne Fluren, an freund⸗ lichen Dörfern vorüber zum Rheine hin. Hier reckt die Brücke ihr ſtählern Doppelband nach Mannheim, und die Züge, mit ſchwarzer Fracht beladen, donnern über ihre Bogen. Schloß, 12 Gebote für die 1. Jede politiſche Meinungsäuße⸗ rung im Wahllokal führt unnachſichtlich zum Stimmverluſt. 2. Auch der deutſche Gruß, ja ſogar das Erheben des rechten Armes, gilt als ver⸗ botene politiſche Meinungsäuße⸗ rung. Trage auch keinerlei Abzeichen oder Plaketten im Abſtimmungslokal. 3 am beſten kein Wort im Wahl⸗ okal. 4. Beantworte nur die Fragen der Mitglieder des Wahlbüros. Vermeide auch hierbei jede politiſche Aeußerung. 5. Halte dich, bis du zum Wäühlen drankommſt, nur in dem Teil des Abſtimmungslokals auf, der ausdrücklich als Warteraum gekenn⸗ zeichnet iſt. 6. Füge dich widerſpruchslos allen An⸗ ordnungen des Vorſitzenden des Wahlbüros, Rathaus, Waſſerturm, die markanteſten Kirchen ſind auf dem rechten Drittel des monumentalen Bildes wirkungsvoll aufgebaut und das Rhein⸗ Neckar⸗Hafengebiet mit ſeinen Induſtrieanlagen wartet der ankommenden Züge, um deren La⸗ dung weiterzuverfrachten.„Mannheim, der Rheinhafen der Saar“, ſteht unter dem Bild und„Der Weg iſt frei!“ leuchtet uns von der Kopfleiſte entgegen. Noch ſtellen ſich ſchwere, eiſenbeſchlagene Tore der Freiheit entgegen, noch hindern Zollſchranken und Barrieren den Verkehr mit dem Saargebiet... Aber über⸗ morgen ſchon wird das Saarvolk die Schranken niederreißen und die Schlöſſer brechen und wenn unſere Landsleute am Sonntagabend zu⸗ rückkommen von der Abſtimmung, dann wird die Saar frei ſein und deutſch, wie ſeit tauſend Jahren. Saarabſtimmung! 7. Fülle deinen Stimmzettel nur in der Fſolierzelke aus. 8. Zeichne dein Kreuz in den entſprechenden Kreis des Stimmzettels nur mit einem ſchwarz ſchreibenden Bleiſtift ein, da jedes andere Schreibzeug, auch Tinte, Buntſtift oder Kopierſtift, deine Stimme un⸗ Berig macht. 9. Verlaſſe die Iſolierzelle nicht eher, bis du den Stimmzettel ungefaltet in den Umſchlag Kr und dieſen verſchloſſen haſt. 10. Sprich mit niemanden mehr im Wahllokal, wenn du deinen Stimmzettel erhalten haſt; ſprich auch mit niemanden, bevor du nicht das Wahllokal verlaſſen haſt. 11. Enthalte dich auch nach Abgabe deines Stimmzettels jeder politiſchen Meinungs⸗ äußerung durch Wort oder Gruß, bevor du nicht das Wahllokal verlaſſen haſt. 12. Präge dir dieſe Vorſchriften gründlich ein, auch wenn du ſie nicht begreifſt. Beginne befolge ſie auf das genaueſte, ſorge dafür, keine Polemik. daß deine Stimme nicht ungültig wird. Soraken-uneeerEne be meen Mannheimer Wochenmarktypreiſe am Donnerstag, 10. Januar Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden folgende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Rpf ermittelt: Kartoffeln—4,5, Salattartoffeln 12, Wirſing—12, Weißkraut —10, Rotkraut 10—15, Blumenkohl, Stück 20—60, Roſenkohl 18— 22, Karotten 10—15, Gelbe Rüben—10, Rote Rüben—10, Spinat 10—18, Zwiebeln—10, Schwarzwurzeln 20 bis 30, Kopfſalat Stück 15—30, Endivienſalat Srück 10—25, Feldſalat 60—100, Oberkohlraben Stück—8. Tomaten 60—80, Rettich Stück —25, Meerrettich Stück 10—40, Suppengrünes Büſchel—5, Peterſilie Büſchel—5, Schnitt⸗ lauch Büſchel—5, Aepfel 10—22, Birnen 9 bis 20, Zitronen Stück—5, Orangen 14—25, Bananen Stück—10, Süßrahmbutter 150—160, Landbutter 130.—140, Weißer Käſe 25—30, Eier Stück—15, Hechte 120, Barben 80, Karpfen 90—100, Schleien 100, Breſem 50—60, Back⸗ fiſche 35— 40, Kobeljau 30—40, Schellfiſch 30—40, Goldbarſch 40, Stockfiſche 30, Hahn geſchlachtet, Stück 120—130, Huhn geſchlachtet, Stück 200 bis 400, Enten geſchlachtet, Stück 350—500, Tauben geſchlachtet, Stück 60—80, Gänſe ge⸗ ſchlachtet, Stück 600—1000, Gänſe geſchlachtet, 90—120, Rindfleiſch 80, Kalbfleiſch 90 und Schweinefleiſch 87. 40jähriges Arbeitsjubiläum bei Lanz AG. Heute feierten Franz Baierweck, Dreher, Ludwigshafen, Maxſtraße, und Jakob Hoffmann, Schloſſer, Mannheim, Rheinau⸗ ſtraße, ihr 40jähriges Arbeitsjubiläum. Wir gratulieren! Ihren 80. Geburtstag feiert am morgigen Samstag Frau Friederike Dillenius, S 6, 8, in guter Geſundheit. Wir gratulieren! Aufruf an die Kameraden des Kyffhäuſerbun⸗ des! Alle Kameraden des Kyffhäuſerbundes, die keinen Dienſt haben und es ermöglichen kön⸗ nen, werden hierdurch aufgefordert, am Samstag früh7 Uhr bei dem Abmarſch der Mannheimer Saarabſtimmungsberechtigten zum Bahnhof Spalier zu bilden. Kyffhäuſer⸗ mütze und Anzug! Auch wir wollen damit un⸗ ſere enge Verbundenheit mit unſeren deutſchen Brüdern an der Saar bekunden. LKyffhäuſer⸗ kameraden, ſeid darum zur Stelle! Achtung! Mitglieder der Deulſchen Angeſtellkenſchaft! Ab 1. Januar 1935 werden die Mitglieder der bisherigen Deutſchen Angeſtelltenſchaft ver⸗ waltungsmäßig von den Organen der Deutſchen Arbeitsfront erfaßt. Wegen der Beitragszah⸗ Eine vorbildliche, windgeſchützte Futterſtelle für Vögel. Das Futter muß bei ſtarkem Froſt möglichſt mit Fett oder Talg vermiſcht werden. Der Stacheldraht hefe angriffsluſtige Katzen ern. Deutſchlandſender:.30 Choral. Heinrich lung ab dieſem Zeitpunkt iſt daher folgendes unbedingt zu beachten: 1. Wer in einem Betrieb mit mehr als 10 Gefolgſchaftsangehörigen tätig iſt, hat ſich ſofort wegen der Zahlung des Beitrages mit dem DAß ⸗Betriebswalter Betriebszellenobmann) in Verbindung zu ſetzen, damit dieſer die Beiträge ab 1. 1. 1935 entgegennimmt oder den Abzug der Beiträge am Gehalt veranlaßt, ſoweit es ſich um einen Betrieb handelt, der die Beitragszah⸗ lung durch Gehaltsabzug regelt. Die Stel⸗ lung des einzelnen Mitgliedes im Betrieb bleibt dabei außer Betracht. 2. Alle übrigen Mitglieder der bis⸗ herigen Deutſchen Angeſtelltenſchaft(in klei⸗ neren Betrieben Tätige, Erwerbsloſe uſw.) wenden ſich ſofort an die für ihre Wohnun⸗ gen zuſtändigen Ortsgruppen der DAF. 3. Beitrags⸗Rückſtände von vor dem 1. 1. 1935 ſind ausſchließlich bei der Verwal⸗ tungsſtelle Mannheim der Deutſchen Arbeits⸗ front, L 4, 15(Horſt⸗Weſſel⸗Haus), Zimmer Nr. 9, zu bezahlen. 4. Die Beitragsſätze der Deutſchen Ar⸗ beitsfront gelten ab 1. 1. 1935 auch für die von der Deutſchen Angeſtelltenſchaft über⸗ nommenen DAß⸗Mitglieder. 5. Für alle übrigen Beitragszahlungen werden entſprechende Beitragsmarken ausgegeben, auch für Zahlungen auf Beitragsrückſtände. 6. Wer mit der Zahlung von mehr als zwei Monatsbeiträgen im Rückſtand iſt, läuft Ge⸗ fahr, als Mitglied der DAßF geſtrichen zu werden und die bisher erworbenen Anſprüche zu verlieren. Die Deutſche Arbeitsfront Verwaltungsſtelle Mannheim. Rundfunk-Programm für Samstag, 12. Januar Mühlacker:.10 Choral..30 Wetterbericht und Früh⸗ meldungen,.00 Frühkonzert..30 Schallplatten⸗ einlage. 10.00 Nachrichten. 10.45 Kompoſitionen von Ewald Straeßer. 11.15 Funkwerbungskonzert. 11.45 Wetterbericht und Bauernfunk. 12.00 Mittagskon'ert. 13.00 Zeitangabe und Saardienſt. 13.05 Nachrichten. 13.15 Es ſpielt die Bergwerkskapelle St. Ingbert. 14.15 Marſchmuſik(Schallplatten). 16.00 Der frohe Samstag⸗Nachmittag. 18.00 Achtung! Achtung! Sie hören den Tonbericht der Woche. 19.30 Volkslieder der Saar. 24.00 Nachtmuſik. .35 Guten morgen lieber Hörer!(Frohes Schallprattenkonzert mit Leo Peukert.) 10.00 Neueſte Nachrichten. 10.15 Kinder⸗ funk: Schneeweißchen und Roſenrot.(Ein Märchen⸗ ſpiel nach Grimm.) 11.40 Der Bauer ſpricht!— Der Bauer hört! 12.00 Mittagskonzert. 13.45 Neueſte Nachrichten. 14.15 Fröhlicher Wochenendſalat. 18.45 Wer iſt wer— Was iſt was? 19.00 Na dann woll'n wir noch'mal.(Schallplatten.) 20.00 Der Deutſch⸗ landſender ſpielt auf. 24.00 Nachtkonzert. Wie wird das Wetter? Bericht der öffentlichen Wetterdienſtſtelle Frankfurt a. M. Bei Irland iſt ein kräftiger Tiefdruckwirbel in Entwicklung, der den ſchon beginnenden Abbau der Froſtwetterlage beſchleunigt. Spä⸗ terhin kann dabei auch mit dem Auftreten von Niederſchlägen(meiſt Regen) gerechnet werden. Die Ausſichten für Samstag: Vielfach neblig, ſpäterhin zunehmende Verſchlechterung und Neigung zu Niederſchlägen(meiſt Regen), nachts noch Froſt. ... und für Sonntag: Bei Luftzufuhr aus Süd bis Weſt milderes Wetter mit Neigung zu Niederſchlägen. Rheinwasserstand 10.6 11..85 Waldshut 20¹ 194 Rheinfelden 194 191 Breisacehgh„ 98 96 208 196 359 350 Mannheim 246 Caub„„ ο%— 203 189 Köln e o„„»„ O 213 41 Neckarwasserstand Jagstiel(clt(t—— Heilbronnn Plochingen„ O 2 Diedesheiemnn 115 107 Mannheim„„ 262 24⁵ Jahrgang Wenn 1 Armut ein ſein. Der Kef die Monit die Welt ihres Wo die Bauer Höfen ſitz weiter ken Wenn d Dorfes zu die kleine Wagen, un der an. D keine zwe junge Zärt zigen, roll⸗ Aber ei Toni hat v langt es, u den; aber müßten wi Nun beſt Monika d Toni iſt kei Monika in hutſamen, ihrem War nen. Esen ner und Ni Ende mehr Die billigen und guten Trauring nur von loh. K Khön ist EEEIR 52.6(b 1. Photo-He C 2, 15 Mannhein Grofn Harl KMra Weigwasch nlustrie- a1 Wohs Einæ. stets gut Ffiedr.! —— Ehestandsdarleh Sie wisSe der Eed brau Also zu SREIES+ örent II. F. U Meerfe dstraſf 5 ſamuar 1935 ———— tterſtelle für rkem Froſt ſcht werden. tige Katzen r folgendes hrals 10 en tätig ahlung des triebswalter indung zu ib 1. 1. 1935 ſer Beiträge s ſich um zeitragszah⸗ Die Stel⸗ 1 im Betrieb r der bis⸗ ft(in klei⸗ sloſe uſw.) e Wohnun⸗ vor dem der Verwal⸗ hen Arbeits⸗ ), Zimmer utſchen Ar⸗ iuch für die chaft über⸗ gen werden ausgegeben, Wrückſtände. r als zwei t, läuft Ge⸗ eſtrichen zu n Anſprüche front zannheim. m 1 ht und Früh⸗ Schallplatten⸗ oſitionen von konzert. 11.45 tittagskon'ert. 5 Nachrichten. St. Ingbert. )0 Der frohe Achtung! Sie 0 Volkslieder zuten morgen zert mit Leo 10.15 Kinder⸗ Ein Märchen⸗ hricht!— Der 13.45 Neueſte ndſalat. 18.45 à dann woll'n Der Deutſch⸗ etter? ienſtſtelle fdruckwirbel beginnenden unigt. Spä⸗ uftreten von znet werden. alfach neblig, ſerung und iſt Regen), zufuhr aus tit Neigung 1d 5 11. 1. 35 194 191 96 196 35⁰0 246 189 41 nd 5 11. 1. 35 Jahrgang 5— A Nr. 19— Seite 7 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Freitag, 11. Januar 1935 Das Wiegenlied sniaze von herta Grandt Wenn man zu leben verſteht, kann auch die —3 ein ſauberes und freundliche Zuhauſe ein. Der Keſſelflicker Toni und ſeine junge Frau, die Monika, verſtehen zu leben. Sie beſchauen die Welt durch die ſpielzeugkleinen Fenſterchen ihres Wohnwagens und betrachten mitleidig die Bauern, die wie feſtgewachſen auf ihren Höfen ſitzen und die große ſchöne Welt nicht weiter kennen als bis zu Nachbars Acker. Wenn der Toni die Töpfe und Keſſel eines Dorfes zurecht gedoktert hat, dann ſchließt er die kleine Tür, hängt das Treppchen unter den Wagen, und— heidi— zieht der Braune wie⸗ der an. Das Leben iſt herrlich. Sie ſind noch keine zwei Sommer Mann und Frau; und junge Zäxtlichkeit wohnt mit ihnen in dem win⸗ zigen, rollenden Haus. Aber eines Tages ziehen Schatten heran. Toni hat von Anfang an geſagt:„Für uns zwei langt es, wenn wir auch nicht reich daber wer⸗ den; aber Kinder dürfen wir nicht kriegen, da müßten wir alleſamt verhungern.“ Nun beſteht aber gar kein Zweifel mehr, daß Monika doch ein Kind bekommt. Nun, der Toni iſt kein Rohling, kein Grobian. Er nimmt Monika in den Arm und erklärt ihr mit be⸗ hutſamen, ſanften Worten, daß ſie das Kind bei In der Stadt iſt ein Kinderheim. Dort kom⸗ men wohlhabende Leute hin, die ſelber keine Kinder haben und ſuchen ſich eines aus, das ſie dann als eigen annehmen. Dahin will der Toni das Kindchen tragen, wenn es geboren iſt. Vielleicht kommt es gar zu ſteinreichen Eltern und macht ſein Glück. Monika ſpürt, daß es zwecklos iſt, ſich zu wehren. Dann aber——. Das Landfahrkind macht nicht viele Umſtände, eines Tages iſt es einfach da: ein Sohn, ein ſchöner, geſunder Junge. Monika denkt zum erſten Male in ihrem Le⸗ ben darüber nach, daß es eine harte, ungerechte Welt iſt, in der reiche Leute oft vergeblich um Kinder bitten und armen Landfahrerleuten ein Sohn geſchenkt wird, damit ſie ihn wieder fort⸗ geben müſſen. Wenige Tage nach der Geburt nimmt Toni der ſchlafenden Monika das Kind von der Seite und wandert in aller Frühe durch tau⸗ naſſes Gras zur Stadt. Es iſt wahrlich kein leichter Weg für ihn, das Bübchen liegt warm und friedlich in ſeinem Arm. Aber Monika iſt erwacht, ſo, wie auch die Füchſin im Walde erwachen würde, wollte man ein Junges von ihrer Seite nehmen. Sie hört im Herzen einen ganz kleinen, hohen Schrei ohne ein Wort der Verſtändigung. In Minuten iſt ſie auf der Fährte wie ein beraubtes Tier, und ſie folgt dem Dahinſchreitenden wie ſein Schatten. Aber dann kommt die Stadt, Menſchen, Wa⸗ gen, Lärm; mutlos bleibt ſie zurück, drückt ſich ſcheu und erſchöpft an den Häuſern dzhin. Da, als ſie an einem Gärtchen vorüberkommt, weht der Morgenwind einen Klang zu ihr het. Leiſe, kindlich geſungen ein Wiegenlied: „Schlafe mein Kind, Weckſt ſonſt den Wind Ueber den ſieben Hügeln———“ Dann zerpflücken laute Geräuſche die kleine Melodie. Aber in Monika blüht etwas auf, ur⸗ alter, ſüßer Klang der Mütter bricht in ſie ein wie ein Ruf, weckt Echo in ihrem Blut. Klopfenden Herzens läuft ſie weiter, läuft, ſucht, findet das fremde Haus, findet den Toni, der auf dem Gange mit einer Krankenſchweſter verhandelt. Monika ſagt nichts, kümmert ſich nicht um die erſtaunten Geſichter, ſie nimmt das kleine, ſchlummernde Bündel an ihr Herz und haſtet davon. Toni weiß den kürzeſten Weg und macht lange Sätze, um ſie einzuholen. Als er aber den Wa⸗ gen erreicht, ſitzt ſie ſchon auf der Treppe da⸗ vor und wiegt ihren Sohn: „Schlafe mein Kind, Der Wein Wenn du volle Aehren ſchneideſt, Sind die Roſen am Entblättern, Und der Himmel, frei von Wettern Reift auch dir den goldnen Wein. Er mit deines nochmals jungen Blutes Herbſt⸗Erinnerungen Füllt dich mit verklärtem Sein. Max Bittrich. Lehmann ſagt zu Schulze neulich am Stamm⸗ tiſch:„Wollen wetten, du kannſt mir nicht drei Fragen beantworten, ohne nein, neun oder ne zu ſagen.“—„Das wäre ja noch ſchöner“, ſagt Schulze,„wenn ich das nicht könnte, ich wette zehn Mark dagegen.“ Lehmann fängt an, hebt beide Hände hoch und fragt:„Wieviel Finger ſind das?“— „Zehn“, fagt Schulze. Lehmann hebt wieder beide Hände hoch, kneift einen Finger ein, blinzelt verſchmitzt und fragt: „Wieviel Finger ſind das?“ Schulze blinzelt noch viel verſchmitzter und ſagt langſam:„Zehn weniger eins.“ ihrem Wanderleben doch nicht gebrauchen kön⸗ nen. Es würde ja aufwachſen wie ein Zigeu⸗ ner und Not und Sorge nähmen bei ihnen kein Ende mehr. über und jaat und ertaſtet den leeren, noch warmen Kindes. Jäh iſt ſie auf, wirft einen Mantel Nein, ſo heimlich, dem Manne nach.— läßt ſie es ſich nicht fortnehmen, ſo Platz des Da läßt er nieder Weckſt ſonſt den Wind Hinter den ſieben Hügeln———“ ſich ſchweigend neben den beiden und atmet tief. loren. Lehmann macht ein bedeppertes Geſicht und ſagt:„Ach, denn kennſt dus ſchon?“ „Ne“, ſagt Schulze bieder und... hat ver⸗ Die billigen und guten Trauringe ———— ———— nur von— Joh. Klein. ilthonk Kehön ist ein Zylinderhut oder ein Klapphut .— 10.— 12. 14.- USw. ETLEINEN-HüreE 9 2. 6 Dippel Nachf.) 0 2, 6 7 Kinderstrümpte Kinder-pullovers Schlüpfer, Wäsche bei Ougeorge Mittelstraſße 90/92 Ecke Gärinerstraße Photo-anen 1. Photo-Haus Kloos C 2, 15 ————— Mannheimer Grollwäscherei Harl Kratzer Weigwascherei, Gadinenspannerei, ndustrie-Wäscherei(palztücherreirig.) 'heim., Hochuferstr. 34 fel. 53002 Moderne Schlafzimmer Küchen Wohnzimmer Einzel- Möbel stets gut und billig bei Ffiedr. Krämer Ehestandsdarlehen werden angenommen nur F i, 9 Sie vissen doch: der kleine gedenbA braucht Kleidung Also Zzu SRREIrES TRASSF. O1.5% Sümtliches Brennmaterial II. F. Neicardi Meerfe dstraße 42 fel. 23 984 Getraute Dezember 1934: Journaliſt Wolſram Groddeck u. Frieda Dziuballe, geb. Piltz Ingenieur Georg Berg u. Sofie Olbert Städt. Vorarb. Carl Herkert u. Sophie Sensbach Maſchinenſchloſſer Franz Kuhn u. Elſa Weſtermann Kaufmann Franz Lang u. Paula Fettig Angeſtellter Rudolf Röſeler u. Maria Balbach Schmied Robert Riebſchläger u. Paula Speth Kaufmann Wilhelm Trautmann u. Roſa Kumpf Diplom⸗Ingenieur Ernſt Meyer u. Karen Jenſen Schuhmacher Heinrich Heil u. Thereſa Kaltenmeyer, geb. Löſchmann Schloſſer Willi Hübner u. Amanda Schmidt Muſiker Adolf Fiſcher u. Roſa Laib Maler Willi Sinn u. Roſa Greil Regiſtrator Johann Kolar u. Anna Ringer Kraftfahrer Ludwig Wörns u. Sophie Pangerl Straßenbahnſchaffn. Karl Schwenzer u. Barb. Welz Artiſt Alexander Guth u. Berta Stocker Bauſchloſſer Friedrich Edinger u. Elvira Adam Monteur Paul Zwanziger u. Elſa Karle Arbeiter Hermann Koch u. Marta Welte Zimmermann Erich Aßmann u. Eliſabetha Fiedler, geb. Malli Eiſendreher Karl Niſt u. Katharina Blank Bäcker Ludwig Schaßberger u. Marie Riekert Schriftleiter Dr. phil. Georg Böſe und Dr. Lieſel Müller Straßenbahnſchaffner Ludwig Huber u. Eliſab. Faſold Kontoriſt Adam Fanz u. Berta Frick Kraftwagenf. Hans Quintel u. Frieda Leiber Schiffer Joſeph Greis u. Hedwig Egner Kaufm. Angeſtellter Albert Kümmerlin u. Eliſab. Rapp Inſtallateur Johannes Mühlig u. Wilhelmine Dick Maurer Karl Schwind u. Helena Störtz Schloſſer Karl Koch u. Pauline Leiſer, geb. Sauer Zimmermann Linus Adler u. Anna Faul Dachdecker Emil Kinzinger u. Eliſabetha Steinmann, geb. Hinderberger phil. Januar 1935: Monteur Erwin Löſch u. Anna Mayer Verwaltungsſetr. Erwin Kettinger u. Eliſab. Stumpf Arbeiter Robert Zielte u. Maria Bader Kaufmann Hans Faßott u. Frieda Ruf Gebvauchswerber Johannes Eck u. Anita Santini Prokuriſt Karl Joh. Fleck u. Maria Wohlſchlegel Kaufm. Angeſtellter Phil. Kaiſer u. Apollonia Theis Polizeianwärter Willy Schneider u. Erna Geiger Platzmeiſter Johannes Ulrich u. Suſanna Stupp Schloſſer Karl Ramge u. Wilhelmina Schäfer Werkzeugſchloſſer Ludwig Zorn u. Elſa Kreiter Monteur Emil Hoffmann u. Anna Gimber Fuhrmann Friedrich Obert u. Katharina Hecker Müller Ernſt Kreßmann u. Magdalena Arenth Bäcker Emil Klein u. Katharine Weber Kellner Wilhelm Meyer u. Ella Biſchof Geborene Dezember⸗Januar Gärtner Joh. Martin Eppel e. T. Eliſabeth Maria Arbeiter Robert Baumbuſch e. T. Ruth Kraftwagenf. Gg. Friedr. Geibel e. T. Herta Edith Regiſtrator Paul Otto Floß e. S. Paul Heinrich Landwirt Hermann Dorn e. S. Karl Hermann Schreiner Friedrich Müller e. S. Karl Friedrich Wirt Ludwig Th. Kerſchenſteiner e. S. Paul Ludwig Prof. der Phil. Ernſt Jul. Malſch e. S. Fritz Werner Schreiner Franz Ant. Herrmann e. T. Erita Ingeborg Landwirt Karl Herbel e. T. Ilſa Suſanna Schiffer Friedrich Wilh. Krieg e. T. Irene Maria Taglöhner Johann Ritter e. S. Johann Kaufmann Herbert Wolffgang e. T. Ute Dina Werkzeugdreher Joſ. Schmitz e. T. Anita Giſela Maria Schreiner Gg. Kraft e. S. Horſt Werner Friedrich Rohrleger Jakob Radenheimer e. S. Silveſter Heinz S kaufen Sie vorteilhaft Ihre Steppdecken, Volldecken Zunenvenen, Aſchdecken, Matratzen im Spezialhaus Weidner& Weiss Kunſtſtraße —— Racdo · Bocνφν,]μ εI⁰ e Siektro-lastafla tiones Motoro-Reparaturen 2 DiG-TTEKIBoHAU 5 889 5 25 ————————— Die Küche aas Schlafzimmer sowie alles andere Möbel und polsterwaren nur von Dietrieh E 3, 11 Bitte genau auf Namen achten! reinst. MHedicinal-Lehertran Lebertran- Emulsion Ossin-Elerlebertran empliehlt Schlol-Drogerie Ludwig Büchler nur 1 10, 8 Alle Erstlings-Artikel bei TRAURINGE —— cãsar fesenmeyer annheim 1, 3 Breite Straße N Daut 25 lum Photographieren alles von Kunststraße Schloſſer Fridolin Maaß e. S. Leo Friedolin Arbeiter Karl Hanauer e. S. Karl Schauſpieler Hans Glockner e. S. Bruno Kaufmann Karl Keller e. T. Irmgard Frieda Schloſſer Adam Senges e. T. Helma Berta Bäckermeiſter Franz Leyer e. S. Ludwig Jakob Schneidermeiſter Adam Knapp e. T. Chriſta Maria Techniker Heinr. Friedr. Farrenkopf e. S. Heinz Hans Mechanitermſtr. Friedr. Wilhelm Schweinfurth e. S. Friedhelm Heinrich Kaufmann Leon Feibelmann e. S. Ernſt Student Kurt Helmut Daimler e. S. ohne Vornamen Prokuriſt Dr. phil. Franz Alfred Gremm e. S. Viktor Bernhard Johann Kauſmann Karl Wilhelm Leopold Haaß e. T. Hilde⸗ gard Eliſabeth Gertrude Maſchinentechn. Karl Jakob Hock e. T. Wera Eliſabeth Kaufmann Georg Renſch e. S. Gerhard Arbeiter Williy Braun e. T. Doris Marta Reichsbankinſpektor Waldemar Wehner e. T. Hildegard Frene Anna Chemiker Dr. nat. Adolf Theodor Hodler e. T. Chriſta Maria Schreiner Joſ. Franz Juſtinger e. S. Johannes Joſeph Schloſſer Karl Jakob Rapp e. S. Karl Heinz Journaliſt Dr. phil. Manuel Penella de Silva e. T. Chriſtel Manelita Marta Kvaftwagenführer Heinrich Bruckner e. S. Johann Karl Heinrich Vermeſſ.⸗Geh. Aug. Michel e. S. Werner Hans Reichsbahnaſſiſtent Wilh. Stetzler e. S. Dieter Herm. Spenglermſtr. Stef. Th. Gder e. T. Irmtraut Emmy Schreinermſtr. Anton Kreutzer e. S. Werner Heinrich Stadzarb. Val. Weinlein e. S. Anton Gerhard Kontrolleur Auguſt Mechler e. S. Herbert Arbeiter Leopold Zotz e. S. Karl Leopold Arbeiter Wilhelm Hennrich e. T. Giſela Luiſe prakt. Arzt Dr. Hans Walter Rödel e. S. Rudolf Hans Walter Gestorbene Januar 1935: Schloſſer Andreas Schaumann, 70 F. Kaufmann Ferdinand Stamm, 69 J. 2 M. Arbeiter Michael Tonn, 50 J. 7 M. Schieferdeckermeiſter Jatob Nohe, 59 K. Hildegard Frank, 13 F. 1 M. Marie Schuhmacher geb. Schmauß, Ehefr. d. Arbeiters Martin Schuhmacher, 47 F. 2 M. Stanzer Michael Mai, 42 J. 4 M. Babette Rupp geb. Schwarz, Ehefrau des Kunſthänd⸗ lers Franz Rupp, 59 JF. 9 M. Ledige Verkäuferin Ela Suſanna Bruſt, 21 J. Claus-Werner Winterhalter, 22 Tage Eva Schooß geb. Landbeck, Ehefrau des kaufm. Ange⸗ ſtellten Wilhelm Schooß, 31 JF. 1 M. Barbara Horſch geb. Habermaier, Witwe des Fabrik⸗ arbeiters Adam Horſch, 90 F. 9 M. Kellnerin Anna Rödel geb. Würfl, geſchied. von Wilh. Rödel, 30 J. 1 M. Katharina Schulz geb. Wittmer, Witwe des Zugmſtrs. Johann Heinrich Schulz, 61 JF. 7. M. Friedrich Krieger, 1 Tag Otto Albrecht Bernhard Dürr, 15 Jahre Margarete Kroop, 13 J. 7 M. Luiſe Six geb. Hofſmann, Ehefrau des Möbeltrans⸗ porteurs Georg Six, 65 F. 8 M. Ida Reichert geb. Link, Witwe des Fuhrmanns Karl Reichert, 48 J. 7 M. Techniker Auguſt Peter Ritzler, 32 J. 3 M. Anna Thereſia Krinke geb. Rothenberger, Ehefrau des Schreiners Wilh. Herm. Krinte, 57 J. 8 M. Rentenempf. Johann Joſef Rieth, 66 J. 9 M. Mathilde Pauline Lehmann geb. Heinſius, Witwe des Kayfmanns Johann Heinrich Lehmann, 71 J. 7 M. Faktor Karl Schuhmacher, 8. Magdalena Lydwig geb. Löſch, Ehefrau des Kaufmanns Karl Ludwig, 70 J. 10 M. Klara Charlotte Johanna Schenkel geb. Conrad, Witwe des Stadtpfarrers Karl R. Schenkel, 48 J. 7 M. Margarethe Sander geb. Dechant, Ehefrau des Schloſ⸗ ſers Robert Sander, 57 J. 6 M. Eliſabeth Chriſtine Siefert geb. Ihrig, Witwe d. Tag⸗ löhners Gg. Peter Siefert, 84 J. 6 M. Schiffsjunge Johann Joſef Soletzti, 16 F. 7 M. Anna Katharina Schad geb. Lehmann, Ebefrau des Stadtarbeiters a. D. Augnſt Schad, 72 F. 11 M. Oberzollſetretür Jul. Wilh. Chr. Lippe, 54 J. 9 M. Wertmeiſter Karl Aug. Billeb, 37 J. 3 M. Hilda Haſenkopf, 12 J. 8 M. Taglühner Johann Gg. Fritz, 60 J. 8 M. Helga Geſchwill, 14 Stunden Heinz Geſchwill, 1 Stunde Ledige Eliſabeth Schmidt. 17 J. 9 M. Anna Hadwiger, geb. Kaiſer, Witwe des Arbeiters Joſef Hadwiger, 76 J. 4 M. AogineHAwant Alun hebe Hindervagen- Neichardt 2˙2 Sonlerei Schmelcher lange Nötterstraße 28 gegenüber derneuen Post Reell Billig 24260K Strümote kau/ bei Lecsero Hannheim Wieshaten O 3, 4a Bismarckstraße 49 fensterleder in allen Größen und Preis- lagen für Haushalt und Auto Fledi àᷣ Werner. L 3, 14 Lelerhandlung leben Herschelbad Blumen das schõne õeschenł in rober A J vom Blumenhaus Kari Assenheimer ir. 0 2, 9. Kunsts:maße, Tel. 29021 Zrautkränze, Schleier, Bukeffs Mirchen- und Tufeldekoration deschw. Kürcher u 1. 23567 Telefon 262 62 Arbeiter-Hemden eigene Anfertigung Adam Ammann Uu 3. 1 76οφ lLel. 337 89 Spezialhaus für Berufskleidung Ams-Brezel schmeckl doch om Beslen aus dem Spezial-Beirleb los. Ams jun., Hannheim Eichendorisirape 9 Fernruf Nr. 505 43 21226K LKohlen Koks- Briketts A. Curth Draisstraße 38/ Telef. 52229 „Hakenkreuzbanner“ Oie sehõne Scuceiyſclʒ von Her mann Josef Beccer Als im Spätſommer des Jahres 1697 Nürnberger und Regensburger Kaufherren gegen Lothringen und Weſtland fuhren, muß⸗ ten ſie auf Zweibrückiſchem Gebiet die Erfah⸗ rung machen, daß das herzogliche Geleit nicht mehr den gewohnten Weg durch die Naſſau⸗ Saarbrückiſche Oberamtsſtadt und Feſtung Homburg nahm, ſondern daß man das Städtchen ganz zur Seite liegen ließ. Die Zweibrücker hatten nämlich kurz zuvor die ſogenannte Metzger⸗ brücke bei Beeden abgebrochen und einen neuen Bliesübergang zwiſchen Limbach und Altſtadt geſchaffen. Eine Tatſache, die für die Kauf⸗ leute und die fahrenden Völker, wes Weges ſie auch immer kamen, völlig belanglos, für Homburg dagegen von ebenſo nachteiligem Einfluß war. Nicht ſo ſehr deshalb, weil Wege⸗ und Brückengeld jetzt ausſchließlich von Pfalz⸗Zweibrücken erhoben wurde, ſondern weil dem Oberamtsſtädtchen der empfindlichſte Lebensnerv abgeſchnitten war. Rohrbach und St. Ingbert, durch die die alte Kauffahrerſtraße weiterhin gen Saarbrücken führte, bildeten damals ſo kleine Dorfgemein⸗ den, daß ihnen eine nennenswerte Zukunft überhaupt nicht zu winken ſchien. Ganz abſeits von der berühmten Verkehrs⸗ ſtraße, der viva regalis, aber erholte ſich gleich⸗ zeitig ein anderer, durch die voraufgegange⸗ nen Kriegszeitläufte indes erheblich geſchädig⸗ ter Flecken umſomehr. Es war dies die ehe⸗ dem ſtark befeſtigte Reſidenz der Bliesgau⸗ grafen, der allgemach zum luſtigen Barock⸗ ſtädtlein auflebende kurtrieriſche Oberamtsſitz Bliestaſtel. Ja in demſelben Maße, in dem das ehebem ſo anſehnliche Homburg erſt recht nach dem Schleifen ſeiner Feſtungswerke zur Bedeu⸗ tungsloſigkeit herabſank, war der Ruf des inzwiſchen zur Dauer⸗Reſidenz der Reichs⸗ grafen von der Leyen gewordenen und zur erhobenen Fleckens Blieskaſtel ge⸗ Stadt ſtiegen. St. Ingbert: Geſamtanſicht Und doch traf kaum 100 Jahre ſpäter als Homburg das gleiche Schickſal eines tragiſchen Unterganges auch Blies⸗ kaſtel. Nicht dergeſtalt allerdings, daß die alte Bliesgaureſidenz in der Folge der franzöſi⸗ ſchen Revolution etwa bis auf den Grund zer⸗ ſtört oder lebensunfähig geworden wäre. Nur das Schloß ward abgetragen, der fürſtliche Hofhalt aufgelöſt und alles was einſt Inhalt, Leben und Regſamkeit einer Reſidenz bedeu⸗ tete, dieſer Stadt genommen. Weder auf in⸗ duſtriellem noch auf merkantilem Gebiete ſtand ihr eine Zukunft bevor. Das Städtlein verſank, mehr noch als Homburg, in den Zu⸗ ſtand einer völligen Entwicklungshemmung oder, wie poetiſch veranlagte Beurteiler ſagen, in einen hundertjährigen Dornröschenſchlaf. Eine Erſcheinung, die umſo augenfälliger wirkte, als ſich unterdeſſen andere, vordem gänzlich bedeutungsloſe Orte, in höchſtem Un⸗ geſtüm entfalteten, und ſich Städte und Dörfer, von Induſtrie und Verkehr zu denkbar höch⸗ ſtem Wachstum angeregt, geradezu nach ame⸗ rikaniſchem Vorbild entwickelten. Das an der alten viva regalis gelegene St. Ingbert zum Beiſpiel, das mit ſeinen Häuſern und Straßenreihen ſelbſt mitten in die ſeit Ur⸗ zeiten unbezwingbare Waldlandſchaft hinein⸗ wuchs. Es wäre indes grundfalſch, Städte und Siedlungen nur nach ihrer Menſchenzahl oder gar nach dem Umfange der von ihnen auf⸗ zuweiſenden Induſtrie zu werten. Glücklicher⸗ weiſe iſt man nach reichen Erfahrungen davon abgekommen, den tatſächlichen Fortſchritt von der Mehrung des Zuzugs oder gar von der Sprengung örtlicher Banngrenzen zu erwarten. Die ehedem vereinſamten Städte,, die jeden anderen Zuſchnittes, jeder Maßloſigkeit in der Entwicklung entbehren, wurden mit einem Male wiederum zu Ruhepolen und ſtillen Weg⸗ weiſern über all dem Lärm und der Unraſt, die ein nur allzuſehr von der Induſtrie abhängig gewordenes Daſein umbrandeten. Ruhig und ſchweigend ſchleicht die Blies von den Ausläufern des Schaumbergers herkom⸗ mend, durch den alten Gau. Faſt ſcheint es, dieſer Fluß ſei viel zu träge, jemals ſeine Ufer zu überſchreiten, um in wilder Sturmes⸗ nacht das weite Tal für ſich allein zu erobern. Friedlich ſpielt manch grün bemooſtes Mühl⸗ rad in ſeinem Waſſerlauf. Die Zunft der Müller, die ſeit Urväterzeiten ſchon als wohlgeachteter Bachadel an den Ufern der Blies ſeßhaft iſt, hält hier noch immer gewiſſenhaft auf alte Tradition. Gleich friedlich geht der Bauer hinter ſeinem Pflug. Das Land ee Mürämemree Verdienſte um die Runſt— oder Verdienſte aus der RKunjt? Wahrlich ein ernſtes Kapitel; das uns ſchon zu einer Zeit beſchäftigte, wo wir noch nicht als„voll“ anerkannt, in der Oppoſitionszeit alſo, mit dem Einſatz aller uns zur Verfügung ſtehenden Kräfte, uns um die Kunſt bemühten. Neben tauſend künſtleriſchen Problemen, um die es damals ging, war es damals ſchon un⸗ ſere Hauptſorge, die verwaſchenen Moralbe⸗ griffe mit neuem Inhalt zu erfüllen. Wer hätte ſchon vergeſſen, daß die Jüdin Gitta Alpar oder ihr Raſſegenoſſe Richard Tau⸗ ber pro Abend 2000 Mark und mehr in die Rippen geworfen bekamen? Das konnte ſich jenes liberaliſtiſche Syſtem vielleicht leiſten— wir können es nicht! So ſehr wir uns auch im klaren ſind, daß man weder die Kunſt ſelbſt doſieren oder dik⸗ tieren, noch die Leiſtungsvergütung(gerade bei der Kunſt!) ſchematiſieren oder ſchabloniſieren kann, ſcheinen uns doch einige Sätze, die wir kürzlich in der Eſſener„Nationalzeitung“ laſen, in mehr als einer Hinſicht wertvoll genug, ſie hier anzuführen. Wir zitieren:„... Es iſt aber verſtändlich und angeſichts der im allgemeinen überall noch ſchwierigen finanziellen Lage richtig, wenn die Städte als verantwortliche Träger ſich be⸗ mühen, eine möglichſt große Leiſtung mit einem möglichſt geringen Aufwand zu erzielen. Und es iſt wohl nur auf das an ſich richtige Streben nach weiterer Leiſtungsſteigerung zurückzufüh⸗ ren, wenn einzelne Stellen etwas den rechten Maßſtab verloren haben, wenn— nicht etwa die Staatstheater, ſondern— durchſchnittlich „Provinz“⸗Bühnen für die kommende Spielzeit ſtark überhöhte Gagen auswerfen, wenn bei⸗ ſpielsweiſe aus einer ſtark notleidenden weſt⸗ deutſchen Induſtrieſtadt berichtet wird, daß dorr mehrjährige Verträge mit Gagen von Reichs⸗ mark 14000 und 16000 abgeſchloſſen worden ſein ſollen. Man kann ſo weit von öder marxiſtiſcher Gleichmacherei entfernt ſein, wie es die„Natio⸗ nal⸗Zeitung“ vom erſten Tage ihres Beſtehens an geweſen iſt, und kann trotzdem feſtſtellen, daß ſich bei⸗weiterem Umſichgreifen dieſer Me⸗ thoden erhebliche Gefahren kommunalpolitiſcher wie kulturpolitiſcher Art andeuten, die auch mit dem Leiſtungsprinzip nichts mehr gemein ha⸗ ben. Es ſei auch ganz davon abgeſehen, daß wir nicht in der Kampfzeit gegen die Uebertrei⸗ bung überhöhter„Stargagen“ angegangen ſind, um ſie jetzt unter veränderten Vorzeichen neu einzuführen. Kommunalpolitiſch liegt die größte Gefahr darin, daß diejenigen Städte, die ſich ihrer Verantwortung bewußt ſind, in die Gefahr kommen, ins Hintertreffen zu geraten und daß eines Tages die in der Syſtemzeit jahrelang geübte Ueberlegung wieder auftau⸗ chen kann, ob es unter dieſen Umſtänden noch zu verantworten iſt, das Kommunaltheater auf⸗ rechtzuerhalten. Es wird auch keinem verant⸗ wortlichen Leiter einer Gemeinde, der zu ſei⸗ nem täglichen und ſtündlichen Schmerz ſeinen oft Zehntauſenden von Erwerbsloſen nur das dringend zum Leben Notwendige geben kann, leicht werden, die ſoziale Gerechtigkeit derarti⸗ ger Einkommen aus Mitteln der Allgemeinheit nachzuweiſen...“ Wir möchten unſererſeits dieſe Gedanken nach jeder Richtung hin kräftig unterſtreichen. Denn wir dürfen heute weder ſoweit kommen, daß die Städte ihren künſtleriſchen Kräften, nur um ſie ja zu erhalten(vielleicht auch oft auf einen entſprechenden Druck hin?), Gagen ſo erhöhen, daß ſie mit ſozialiſtiſchen Grund⸗ ſätzen nicht mehr zu vereinbaren ſind. noch ſo weit, daß die künſtleriſchen Kräfte(ob Inten⸗ danten oder Kapellmeiſter oder Sänger oder Schauſpieler oder andere) einfach davonrennen und alles ſtehen und liegen laſſen, wenn ihnen eine andere Stadt einige—zig Mark mehr bietet. Wir vertreten ſelbſtverſtändlich das Lei⸗ ſtungsprinzip: Jede Leiſtung iſt ihres Lohnes wert! Jede Entlohnung hat aber ausgerichtet zu ſein nach dem gegenwärtigen Lebensſtandard des ſchaffenden Menſchen! Hm. Das Stadttheater Würzburg(Intendant Eugen Keller) bringt am 15. Januar„Wald⸗ leute“ von Carl Hauptmann zur Erſtauffüh⸗ rung. Der Mannheimer Kunſtverein eröffnet am Samstag, 12. Januar, ſeine Januarausſtellung. Gezeigt werden: Oelgemälde von Prof. Gröber, Aquarelle von Merwart, Schwedt a. d. Oder, und Kleinplaſtiken von Lili König, Baden⸗ Baden. Heinrich George als Zimmermeiſter Frymann in dem neueſten Terrafilm„Hermine und die ſieben Aufrechten“, der nach Gottfried Kellers Novelle„Das Fähnlein der ſieben Aufrechten“ entſtand. In ſeiner Maske mit dem geſtutzten Vollbart und in ſeiner altmodiſchen Kleidung der 9oer Jahre ſieht dem Dichter ähn⸗ i Blieskaſtel im Blütenkleid iſt fruchtbar und ſorglich kultiviert. Jede noch ſo dürftige Fläche iſt von arbeitsſchwieliger Hand den Zwecken der Wirtſchaft erſchloſſen worden. Sanft wellen ſich die mattenbedeckten Hügel ſüdöſtlich der Blies, um einmal auf⸗ zugehen im Kranze grüner Laubwälder, ein andermal im lichten Blau des Horizontes. Ganz anders erſcheint hier die Landſchaft als im nahen St. Ingberter Gebiet, wo das zerklüftete, reichbewaldete Bergland ein mehr romantiſches Gepräge zeigt. In⸗ des iſt die Blieslandſchaft nicht minder reich an reizvollen Wechſelbildern. Zwiſchen frucht⸗ baren Fluren und ſanften Wieſen grüßen freundliche Dörfer, altertümliche Kirchen und ehrwürdige Kapellen. Dörfer, die auf die älte⸗ ſten Siedlungen des ganzen Saargebietes zu⸗ rückreichen und die noch heute reiche Spuren früherer Kulturperioden aufzuweiſen haben. Den Mittelpunkt der lieblichen Blies⸗ landſchaft aber bildet immer noch das anmutige alte Reſidenzſtädtchen Blieskaſtel, das ehedem berühmte und ſtark bewehrte Kaſtell der Bliesgau⸗Grafen. Ein Kleinod, das bald nach der kühnen Flucht der letzten Landes⸗ regentin Maria Anna von der Leyen in des Städtchens Verborgenheit der Vergeſſenheit an⸗ heimgefallen war, hat Blieskaſtel vor einem Jahrzehnt neuen Lebensodem gegeben. Es handelt ſich um das ſiebenhundert Jahre alte Gnadenbild unſerer lieben Fran mit den Pfeilen, das alljährlich auf weit mehr als hunderttauſend Pilger ſeine unverminderte Anziehungskraft ausübt. Und wer von dem traulichen Bergkirchlein her den Blick ſchweifen läßt über das weit vor ihm ſich ausbreitende Bliestaſtel, wird ſeine Augen kaum ſatt trin⸗ ken können an der Schönheit dieſes anmutigen Landſchaftsbildes. Nicht minder wird ſich ein auſnahmefähiger Geiſt auch mit der Vergan⸗ genheit, mit der großen Weltgeſchichte ausein⸗ anderſetzen können. Denn von dem hundert⸗ jährigen Gollen⸗ oder Guldenſtein— einem vorgeſchichtlichen Kult⸗ oder Opfer⸗ ſtein— angefangen, bis zu den Runen, die Kriegszeitläufe und wechſelnde Geſtalten in dem Gemäuer der alten Reſidenz hinterlaſſen haben, allüberall werden Spuren und Ueber⸗ reſte einer großen Vergangenheit dem beſinn⸗ lichen Lauſcher gar viel zuzuraunen wiſſen von Zeitenſchickſal und Weltgeſchehen. Doch was das Städtchen erſt an Kunſtdenkmälern, an barocken Baukünſten, intimen Straßenbildern, Treppengäßlein, lauſchigen Winkeln und luſtig plätſchernden Brunnen aufzuweiſen hat, das alles hat es nur dadurch vor dem Zugriff des wandelnden Zeitgeiſtes gerettet, das ſich dieſem einſt ungewollt verſchließen mußte. Nicht viel anders iſt es deshalb auch um jenen Hauch der Vergangenheit beſtellt, der durch etliche alte Gaſſen und Straßen der ebenfalls im Aufſtreben begriffenen Stadt Homburg weht. Nicht umſonſt hat man deshalb gerade in unſeren Tagen wieder an die mehr als bloß ſymboliſche Wiederherſtellung der Beeder Bliesbrücke gedacht. Indes hat auch die Wiederentdeckung der offenbar im Jahre 1679 durch Vauban, den gleichzeitigen Erbauer der Feſtung Saarlouis, angelegten Zitadelle weitgedehntes Intereſſe geweckt und zahlreiche Fremden nach Homburg gezogen. Ob jedoch die gewaltigen, in den Urſtein gebrochenen Fortifikationen noch der Fertig⸗ ſtellung harrten, oder ob die Feſte bereits ge⸗ ſchleift wurde, während die Zitadelle eben im Ausbau begriffen war, läßt ſich natürlich man⸗ gels erforderlicher Unterlagen heute nicht mehr feſtſtellen. Die größte Stadt der Saarpfalz, St. Ingbert, hat ungeachtet ihrer reichen In⸗ duſtrie jeden Zug biederer Gemütlich⸗ keit und Gaſtfreundlichkeit gewahrt, die jeden Fremden bald in ihren zwingenden Bann ſchlägt. Während nämlich die Bliesgau⸗ bewohner etwas ernſter und verſchloſſener, je⸗ doch reinem ſonnigen Humor um ſo geneigier ſind, verfügt der St. Ingberter über die echte rheinfränkiſche Lebhaftigteit und Aufgeſchloſſenheit. St. Ingberts hervorragende Schönheit aber iſt das weite und wundervolle Waldland, in das es ſich ſo mitten hineingebettet befin⸗ det. Für dieſes reizvolle, gebirgige Laubwald⸗ gebiet findet ſich nicht leich eine Parallele. „Lange genug waren die Schönheiten, die künſtleriſchen Schätze und die hiſtoriſchen Er⸗ innerungsſtätten der Saarpfalz einer großen Welt verborgen. Vielleicht lagen die verträum⸗ ten Städte und Täler auch reichlich abſeits von den großen Verkehrswegen. Wer jedoch nur einmal den Bliesgau durchwandert, und meht noch, wer dabei Land und Leute erlebt hat, der wird der Saarpfalz nimmer un⸗ treu werden. noch Licht; weg führt draußen n halb elf f ein Mädch als ein nü und Eime boſt ſich eif Nachtgänge warnt hab ſtehengeblie noch da zu Gift und 6 fenſter aufn Das Lampe Haar glänz ſchein. Da Waſſer, kuſ Auf einn wie Menſckh Zaun, der machen ſoll gehen. Zw. ſchließlich d Eiche, die ih näher, und geriſſenen „Koorl, Ko Dat Veih b n Haol dat N Die Tür gemacht, un kenen Baue: über das S Arm und z wüßte, daß ihr Tun mit genug und Dorfſtraße dem ſtolzen Droben au hochwald al und ſtreckt ſi⸗ ſchlag, der den blauen wehte trotz! ſchwacher Sü mit dem 5H dämpfte aue ſchleier den( ſchwebte hoch ten die Mil lauf durch d Funken ihre Rücken. Der Wand Kuppe ſtehen und die Stil ſo mit ſich a hatte? Er b geweſen und blauweiße M. Damals funk menſchliches Eiſenbahn, u mal ein Schi Damals. mals wiederl als wäre er getreten und auf etwas, de drauf und d zu legen un nicht in der brunſt aufgel! des Allmächt müdes Kind Alles, was nahm ſich vor ſam blaß und das Sanatori mußte die La ein Spielwer! alle oder faſt Lebensangſt! da drüben h. ihres Blutes Augenblick ni Daſein, das ſ ſchwierige un und ſie zu löf Der Wande mochte ſich in Ludwig Scha für einen, der Sein Tun gli Haſſan Effend Wiſſen daran des Oſtens zu und Quackſal war es unwü wie es unwü Freund verüb leid Jede noch itsſchwieliger ft erſchloſſen ittenbedeckten einmal auf⸗ bwälder, ein Horizontes. andſchaft als ebiet, wo Zergland ein ſe zeigt. In⸗ minder reich iſchen frucht⸗ eſen grüßen Kirchen und auf die älte⸗ rgebietes zu⸗ eiche Spuren en haben. ichen Blies⸗ as anmutige aſtel, das ehrte Kaſtell 'd, das bald ten Landes⸗ eyen in des zeſſenheit an⸗ vor einem ſegeben. Es t Jahre alte Fran tf weit mehr iverminderte er von dem lick ſchweifen ausbreitende m ſatt trin⸗ s anmutigen vird ſich ein der Vergan⸗ ichte ausein⸗ em hundert⸗ enſtein— oder Opfer⸗ Runen, die Geſtalten in hinterlaſſen und Ueber⸗ dem beſinn⸗ n wiſſen von Doch was kmälern, an aßenbildern, n und luſtig 'n hat, das Zugriff des s ſich dieſem lb auch um beſtellt, der Straßen der eenen Stadt iſt hat man wieder an ſerherſtellung Indes hat offenbar im aleichzeitigen angelegten geweckt und rg gezogen. den Urſtein der Fertig⸗ e bereits ge⸗ elle eben im türlich man⸗ e nicht mehr aarpfalz, reichen In⸗ emütlich⸗ it gewahrt, zwingenden ie Bliesgau⸗ hloſſener, je⸗ ſo geneigter er die echte gteit und hönheit aber zaldland, bettet befin⸗ e Laubwald⸗ zarallele. nheiten, die oriſchen Er⸗ iner großen ie verträum⸗ hlich abſeits er jedoch nur t, undo meht erlebt hat, nmer un⸗ Funken ihrer größeren Lichter auf Jahrgang 5— A Nr. 19— Seite 9 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Freitag, 11. Januar 1935 —. ——— 28. Fortſetzung Auf dem Hofe des Bauern Pape-Nolte iſt noch Licht; es kommt aus der Küche. Der Heck⸗ weg führt nahe genug vorbei, daß man von draußen noch ſehen kann, wer da jetzt, wo es halb elf ſchlägt, drinnen noch werkt. Es iſt ein Mädchen, und was ſie beſorgt, iſt nichts als ein nüchterner Aufwaſch von Milchkannen und Eimern. Der heiſere Rüde am Tor er⸗ boſt ſich eifervoll, wie er gewahr wird, daß der Nachtgänger, vor dem die anderen Hunde ge⸗ warnt haben, der Späher, hinter der Hecke ſtehengeblieben iſt. Was, Teufel, hat der Kerl noch da zu lauern! Der Rüde ſpeit dermaßen Gift und Galle, daß das Mädchen ihr Küchen⸗ fenſter aufwirft und in die Nacht hinaushorcht. Das Lampenlicht hinter ihr macht ihr blondes Haar glänzen wie einen geſponnenen Heiligen⸗ ſchein. Da ſie nichts hört, ruft ſie:„Still, Waſſer, kuſch!“ und ſchließt das Fenſter. Auf einmal ſchlürft es den Heckweg herauf wie Menſchentritt, und der Nachtgänger am Zaun, der Laurer, weiß nicht, ob er ſich fort⸗ machen ſoll oder dem anderen dreiſt entgegen⸗ gehen. Zweifleriſch bleibt er und ſchiebt ſich ſchließlich durch eine Zaunlücke hinter eine Eiche, die ihn völlig deckt. Der Schlürfer kommt näher, und nun hört der Verſteckte die ab⸗ geriſſenen Brocken eines Selbſtgeſprächs: „Koorl, Koorl. Veel tou lang wegbleiven! Dat Veih brukt... Dot ſchaten hebben ſei em... Koorl. Ek möt dat Minken ſeggen. Haol dat Mul, Waſſer!“ Die Tür der Küche wird von innen auf⸗ gemacht, und eine Lichtbahn fällt dem betrun⸗ kenen Bauern vor die Füße, ſo daß er nicht über das Süll ſtolpert. Minna faßt ihn am Arm und zieht ihn raſch herein, als ob ſie wüßte, daß hinter der Hecke einer ſteht und ihr Tun mit anſieht. Aber nun hat der Späher genug und macht ſich ſo leiſe als möglich zur Dorfſtraße hinauf und dem Papenbrink zu, dem ſtolzen Berg oberhalb des Dorfes. Droben auf dem Bergſcheitel, wo der Buchen⸗ hochwald abbricht, beginnt eine breite Trift und ſtreckt ſich bis an einen halbhohen Tannen⸗ ſchlag, der zur Stunde ſchwarzzackig gegen den blauen Nachthimmel ſtand. Hier oben wehte trotz der Stille im Tal noch immer ein ſchwacher Südwind und atmete den Steigenden mit dem Harzduft der Tannen an. Hier dämpfte auch kein Talnebel und Herdrauch⸗ ſchleier den Glanz der Sterne. Der Heerwagen ſchwebte hoch drüben überm Harrl. Zu Häup⸗ ten die Milchſtraße ſchlängelte wie ein Bach⸗ lauf durch die Sternenwieſe und trug die ihrem Rücken. Der Wanderer blieb auf dem Scheitel der Kuppe ſtehen und ſog die kühle Nacht in ſich und die Stille. Wie lange war es her, daß er ſo mit ſich allein in der Mitternacht geſtanden hatte? Er beſann ſich. In Kurland war es geweſen und im Winter. Damals lag der blauweiße Mantel des Schnees um die Erde. Damals funkelte nirgends und tröſtete ein menſchliches Lichtlein wie nun drüben die Eiſenbahn, und nur ganz fern zerriß manch⸗ mal ein Schuß den Vorhang des Schweigens. Damals... Wie doch jeder Gedanke von da⸗ mals wiederkam! Damals war ihm geweſen, als wäre er allbereits aus der Welt hinaus⸗ getreten und blickte auf ſich ſelber hinab als auf etwas, das er überwunden hatte. Er war drauf und dran geweſen, ſich in den Schnee zu legen und einzuſchlafen. Hätte damals nicht in der Ferne auf einmal die Feuers⸗ brunſt aufgeleuchtet, er hätte ſich in die Hand des Allmächtigen zurückfallen laſſen wie ein müdes Kind in die Arme der Mutter. Alles, was zwiſchen damals und heute lag, nahm ſich von hier und zu dieſer Stunde ſelt⸗ ſam blaß und unwirklich aus. Da drüben lag das Sanatorium; dies einzelne rötliche Licht mußte die Laterne an der Auffahrt ſein. Welch ein Spielwerk, dies Haus voll Menſchen, die alle oder faſt alle beſeſſen waren von der Lebensangſt! Sie ſaßen und ſtanden und lagen da drüben herum, horchten auf das Tiktak ihres Blutes und zitterten, wenn ſie es einen Augenblick nicht zu hören vermeinten. Das Daſein, das ſelbſtverſtändliche, war ihnen eine ſchwierige und ſorghafte Aufgabe geworden, und ſie zu löſen, ſchien ihnen ſchon Verdienſt. Der Wanderer lachte leiſe vor ſich hin; wie mochte ſich in dieſer Komödie er, der Gärtner Ludwig Scharnweber, eigentlich ausnehmen für einen, der von jenſeits dem Geweſe zuſah? Sein Tun glich aufs Haar dem des Freundes Haſſan Effendi in Berlin, wenn er ſein tiefes Wiſſen daran wandte, törichtes Weibervolk des Oſtens zum Beſten unbedenklicher Händler und Quackſalber zu beſchwatzen. Eigentlich war es unwürdig, was er, Scharnweber, tat, wie es unwürdig war, was der Berliner Freund verübte. Eigentlich? Und unwürdig? AK KOTZTEB/ Noce. SSOEE——————3² 22 S ——— Sie begingen doch nichts weiter als Mund⸗ raub an dem bißchen Brot, das ſie nun einmal brauchten. Dies da war ein Zwiſchenſpiel; ihm ahnte, daß es nicht mehr allzulange dauern würde. Er beſann ſich auf den luſtigen Wink des Schickſals, ihm gegeben, als er auf der Eiſenſtange am Landwehrkanal hockte. Wenn es an der Zeit war, würde der zweite Wink nicht ausbleiben, und dann würde er wiſſen was dieſes Zwiſchenſpiel für einen Sinn ge⸗ habt hatte. Da unten im Dorf trieb ein alter Bauer wie ein ſteuerloſes Schiff in die Brandung, weil ihm der Krieg ſeine Söhne genommen hatte, und zog mit ſich ins Verderben ſeine Tochter, ein Mädchen, das tüchtig, gut und liebens⸗ wert war. Man konnte es Zufall heißen, daß er, Scharnweber, dies Menſchenſchickſal gewahr wurde. Wenn Brinkmanns Mutter, die nicht genug Kartoffeln hatte, ihn und Roſine nicht an Pape⸗Nolte gewieſen hätte, er wüßte heute noch nichts von Minna und ihren toten Brü⸗ dern. Wenn Roſine die Verhandlung mit dem verkommenen Alten einen Augenblick früher abgebrochen hätte, er hätte das Mädchen nie zu Geſicht bekommen. Das Abenteuer mit dem Buchfinken und dem Stellenanzeiger, mit der Poſtkarte des Karlos Schultze, die aufflam⸗ mende Feuersbrunſt unter dem Winterhim⸗ mel Kurlands juſt in dem Augenblick, als er ſich zum Einſchlummern in den Schnee legen wollte... lauter ganz unbedeutende Ereig⸗ niſſe, und alles Zufall? Es kam ja nur dar⸗ auf an, wie man die Dinge anſah und für den eigenen Gebrauch benannte. Wahrſcheinlich war es mit den Zufällen ſo ähnlich wie mit Bäumen, Sträuchern und Steinen in einer wegloſen Landſchaft. Der eine, der ſich durch die Unbekanntnis durchfinden ſoll, überſieht ſie und vermag nichts mit ihnen zu beginnen, dem anderen müſſen ſie dienen, ſich tapfer vorwärts zu taſten. Er legte ſich rücklings auf eine derbe Bank, die mitten auf dem Bergnacken ſtand, und öff⸗ nete ſeine Augen dem geſtirnten Himmel. Nichts Irdiſches ragte in ſein Geſichtsfeld hin⸗ ein, und es dauerte nicht lange, ſo überkam ihn das Gefühl, im unerſchöpften Raume frei zu ſchweben. Es rieſelte und ſtrömte um ihn her, als ſchwömme er in einem Fluſſe, der noch viel leichteren Stoffs als Waſſer war. Immer mehr Sterne, je länger er hinauf⸗ ſchaute, enttauchten dem Dunkel; ſein Auge wurde immer empfindlicher für die fernſten und feinſten Funken. Was der Verſtand nicht zu denken vermochte, hier wurde es ſinnen⸗ fällig, das Zahlloſe, das Unendliche. Und er ſchwebte mitten darin, als könnte es nicht an⸗ ders ſein, als wäre er ein Stern unter Ster⸗ nenheeren. Die Schranken ſeiner Erdennatur hörten auf Zwang zu ſein, als koſtete es nun nichts, denn den einen ſchmerzloſen Entſchluß, ſich hinausfließen zu laſſen aus dem Ich in das andere, das Unbeſchränkte, wo Sein und Nichtſein ihres Wortes Sinn verloren hatten. Eine Feuerkugel fuhr ſprühenden Schweifes quer über das Gewölb der Nacht, und der Menſch Scharnweber beſann ſich, daß eine Sternſchnuppe dem Menſchenkinde hienieden einen Wunſch freiſtelle. Da wünſchte er ſich Minna Pape⸗Nolte. (Fortſetzung folgt.) neeeeeeeeeeeeeeeegee Im Urwald am Ende der Welt Abenteurer und Einſiedler im Urwald— von Ulrich von Riet Im Inneren Südamerikas ſind bekanntlich rieſige Gebiete noch unerforſcht, und zwar gilt das beſonders für die gewaltigen Urwald⸗ gebiete, die zwiſchen den großen Strömen des Amazonasgebietes liegen. Anderwärts iſt das Land erſt oberflächlich und ungenau bekannt— vielſach iſt es nur vom Flugzeug aus geſehen worden. Das iſt die breite, halbwilde Grenz⸗ zone zwiſchen dem Kulturland und der völligen Wildnis, das Dorado aller Abenteurer und Flüchtlinge, die dort ganz ihrem Geſchmack leben können, ohne von Steuerbehörden, Ge⸗ richtsvollziehern, Staatsanwälten und anderen Vertretern der ſtaatlichen Ordnung beläſtigt zu werden. Dafür ſind ſie aber naturgemäß allen Gefahren und Entbehrungen der Wildnis aus⸗ geſetzt.— Es iſt ein recht buntes, internationa⸗ les Gemiſch, das ſich dort als Wegbereiter der Ziviliſation angeſiedelt hat. Meiſt ſind es natürlich braſilianiſche Caboclos(miſchblütige Eingeborene), die ſelbſt auf keiner hohen Kul⸗ turſtufe ſtehen. Aber— beſonders ſfeit dem Weltkrieg und den darauf folgenden Revolutio⸗ nen— ſind auch viele Weiße darunter, die da⸗ heim irgendwie Schiffbruch erlitten haben und deshalb freiwillig oder unfreiwillig bis an die⸗ ſes Ende der Welt geflüchtet ſind, wo niemand ſie ſuchen und behelligen kann. Menſchen aller Art leben dort ſehr primitiv in ſelbſtgebauten Hütten an den breiten Strömen, die durch die großen Urwälder fließen. Sie leben ohne Geld und doch ohne Sorgen, wenn auch unter großen Entbehrungen, denn ſie haben nur das, was der Wald und der Fluß an Nahrungmitteln und Lebensbedarf hergeben. Es iſt dort immer ſchwülwarm, ſo daß man keine Heizung und kaum Kleidung braucht. Mit ein wenig An⸗ geln kann man überreichlich Fiſche fangen und Waſſerſchweine. Pacas und faſanenartige Wild⸗ hühner kann man in Fallen oder nach In⸗ dianerart mit Pfeil und Bogen erbeuten. Etwas geſammelter Kautſchuk und vor allem Tierhäute ſind Tauſchwaren, gegen die man Ta⸗ bak, Kaffee uſw. einhandelt. So kann man leidlich gut leben, wenn man ſich mit Einſam⸗ keit und Langeweile abfindet, denn der nächſte Nachbar iſt meiſt Dutzende von Kilometern, ja manchmal Tagereiſen weit entfernt. Im allgemeinen ſind die Waldleute gaſtfrei und freuen ſich ſehr über jeden Beſuch. Es iſt bemerkenswert, daß es im Urwald ſehr ehrlich zugeht, obgleich es keine verſchließbaren Türen gibt und die Geſellſchaft wirklich„ſehr gemiſcht“ iſt. Kommen dennoch Diebſtähle oder gar Morde vor, ſo ſind die Täter meiſt franzöſiſche Ver⸗ brecher, die aus der angrenzenden Strafkolonie Cayenne entflohen ſind. Bei einer tagelangen Reiſe durch dieſes Ge⸗ biet begleitete mich ein Deutſcher, den ich zu⸗ fällig kennen gelernt hatte und der ſpäter ſo nebenbei erwähnte, daß ihn die Staatsanwalt⸗ ſchaft Köln als Gewohnheitsdieb ſuche. Es war ein ſehr gewandter und brauchbarer Menſch, der ſeit Jahren im Wald wie zu Hauſe war. Mir hat er übrigens nichts geſtohlen. Taktvollerweiſe frägt man niemanden nach dem Grund ſeines Urwaldaufenthaltes, obgleich es ſicher oft ſehr intereſſant wäre, etwas darüber zu erfahren. Viele erzählen es von ſelbſt— manche können ſogar kein Ende damit finden, ihre Lebensſchickſale an den Mann zu bringen. Oft war es nur einfache Abenteuerluſt, die Sucht, Gold zu finden oder ſich mit den India⸗ nern herumzuſchlagen, die dieſe Menſchen in den Urwald getrieben hat. Schließlich ſind ſie dann irgendwo als ganz— kleine Siedler hän⸗ gen geblieben, nachdem es mit dem Gold„Efſig“ war. Manche ſind auch als gewöhnliche Einwan⸗ derer über Rio ins Land gekommen und erſt in die Wildnis gegangen, nachdem ſie in den großen Städten Südbraſiliens ein ſchlimmeres Europa gefunden hatten, nämlich ſchlechte Löhne, viel Arbeit, Ausbeutung teures Leben und kei⸗ nerlei ſoziale Schutzmaßnahmen. Wieder andere kamen als Naturforſcher, Schmetterlingsſamm⸗ ler, Orchideenjäger, Mineralogen oder Vogel⸗ jäger. Die meiſten behaupten— ſoweit ſie über⸗ haupt etwas darüber ſagen— politiſche Flücht⸗ linge zu ſein, die nach dem Umſturz aus Ruß⸗ land, Polen, Ungarn, Italien uſw. geflohen ſind. Sie erzählen viel von barbariſcher Be⸗ hanolung, die ſie erlitten haben wollen. In vie⸗ len Fällen mag es ſich wirklich um politiſche Flüchtlinge handeln— meiſt iſt das aber bloß eine Ausrede für gewöhnliche Geſetzesbrecher. Einen Mann lernte ich kennen, der den Welt⸗ krieg als öſterreichiſcher Kaiſerjäger mitgemacht hatte. Dann ging er in die franzöſiſche Frem⸗ denlegion und war in Tonking, Madagaskar und Marokko. Dort erſchlug er wegen ſchlechter Behandlung einen Vorgeſetzten, wurde zum Tode verurteilt, nach Cayenne begnadigt und entfloh von dort ins braſilianiſche Gebiet, wo er jetzt noch lebt. Auch Ruſſen— die man auf der ganzen Welt findet— haben ſich bis dort⸗ hin verirrt. Es kam vor, daß ſich Kriegsgegner, Teilnehmer der gleichen Schlachten, dort im fer⸗ nen Urwald getroffen haben. Ein ruſſiſcher General lebt jetzt als müder, ſtiller Mann in einer kleinen Hütte an einem großen Strom— jenſeits von Luſt und Qual der Vergangenheit. Spricht man von Rußland, ſo kommen dem alten Mann die Tränen. Manche haben daheim geſchäftlich Bankerott gemacht und wollten hier mit irgend einem Handel neu anfangen. So erinnere ich mich an einen Prager Induſtriellen, einen ariechiſchen Abenteurer und einen ſchweigſamen Engländer. Dazwiſchen leben aber immer wieder Ein— geborene, Neger und Indianer, Miſchlinge aller Art und ſehr viele Orientalen, Syrier, Marok⸗ kaner und Levantiner, die gern als gewandte Händler dorthin auswandern. Sie kommen meiſt bald zu bedeutendem Vermögen. Auch einige der dortigen Europäer haben es zu etwas gebracht, ſo z. B. ein geflüchteter ruſſiſcher In⸗ genieur, der ſeit Jahren im nördlichen Matto Groſſo lebt und ein berühmter Großwildjäger geworden iſt. Er hat Dutzende von Jaguaren geſchoſſen. Dank ſeiner höheren Intelligenz nimmt er es im Wald mit jedem Indianer auf, Die Kältewelle, die in Sibirien ihren Ausgang nahm und nun auch Deutſchland erreicht hat, brachte in Rußland Temperaturen bis zu minus 53 Grad. In den Dörfern muß an den Brunnen die Eisdecke ſtändig zerſchlagen werden, damit ein vollkommenes Einfrieren verhindert wird. was übrigens für viele Weiße gilt. Man fin⸗ det oft, daß der gebildete Weiße— allerdings nach furchtbar harten Lehrjahren— im Urwald mindeſtens ebenſo geſchickt wird wie der Ein⸗ geborene. In Manaos z. B. leben drei Wald⸗ läufer, die es in ihrer Art zu Weltruhm ge⸗ bracht haben. Der eine iſt ein deutſcher Orchi⸗ deenſammler und Händler, der auf ſeinen monatelangen Reiſen furchtlos in die fernſten Urwälder eindringt; der zweite, der als Schmet⸗ terlingsjäger ebenfalls allein im Boot Urwald⸗ reiſen über Tauſende von Kilometern ausführt, iſt ein aus Lodz gebürtiger Deutſcher, der von den Polen vertrieben wurde und der dritte iſt ein Deutſch⸗Ungar, der die großen Muſeen in aller Welt— beſonders die amerikaniſchen— mit ſeltenen Vogelbälgen beliefert. So unter⸗ nehmungsluſtig ſind aber nur die wenigſten; die meiſten von dieſen Weißen wollen nichts mehr als Ruhe und Frieden, ſie leben ohne Ziel und Hoffnung, ohne Arbeit und Sinn in den Tag hinein. e Die Behauſungen dieſer Leute ſind denkbar einfach. Meiſt iſt es nur eine große Bretter⸗ bude, einer Hundehütte nicht unähnlich. Die ganze Einrichtung beſteht aus der Hängematte (denn Betten ſind zu warm) und einigen Pe⸗ troleumkiſten, die als Tiſch, Stuhl, Schrank und Koffer dienen. Das Dach iſt meiſt aus Blech zerſchnittener Petroleumkaniſter gefertigt. Auch als Gefäße nimmt man die Kaniſter. Als Koch⸗ geſchirr, Taſſen und anderes Mundgerät ver⸗ wendet man alte Konſervenbüchſen. An der Wand hängen an Nägeln die wenigen Kleider und Ausrüſtungsgegenſtände. Gekocht wird im Freien über einem Feuerloch. Den Verkehr mit der Welt vermittelt ein Ruderboot, das am Landungsſteg angebunden iſt. Mit ihm fährt man von Zeit zu Zeit zur„Stadt“, einem Neſt, das aus wenigen Lehmhütten beſteht, um die Poſt zu holen— falls man noch welche erwar⸗ tet, was aber keineswegs bei allen der Fall iſt. Viele ſind froh, wenn ſie nichts mehr von der Welt hören, die ſie verlaſſen haben.„Die wil⸗ den Tiere des Urwaldes ſind beſſer, als die Menſchen...“ ſagte mir einmal einer. Was muß der Mann erlebt haben! Da es dort natür⸗ lich keine Zeitungen gibt, erfahren die Wald⸗ leute erſt nach Wochen und Monaten und auch dann nur mangelhaft, was in der Welt vorgeht. Ja tief im Innern, an den Oberläufen der Nebenſtröme, ſollen Leute leben, die noch gar⸗ nichts vom Weltkrieg gehört haben, da ſie ſeit Jahrzehnten ohne jede Verbindung mit der Welt ſind, die ſie nicht mehr intereſſiert. „Nicht ſo weltabgewandt ſcheint dagegen einer dieſer Waldleute zu ſein, der es wohl als ein⸗ ziger zu etwas ganz beſonderem gebracht hat. Es iſt ein einſtiger ſchwediſcher Gardeoffizier, der Stockholm wegen irgend einer Affäre ver⸗ laſſen mußte. Er hat es verſtanden, ſich das Vertrauen eines ſehr wilden und gefürchteten Indianerſtammes zu erwerben und iſt nun ſchon ſeit Jahren deſſen Häuptling. Er benützt ſeine roten Untertanen zur Goldſuche, denn im Sand der Flüſſe ſeines Gebietes gibt es viel Golo, das die Indianer auswaſchen. Er ſoll dabei jährlich Hunderttaufende verdienen, doch lebt er, obgleich er ſich jeden Luxus leiſten könnte, genau wie ein Indianer. Jeder Weiße, der dort eindringt, um auch Gold zu ſuchen, iſt ein Kind des Todes. Alle paar Jahre fährt der Häuptling nach Paris und an die Riviera und kehrt erſt in ſeinen Urwald zurück, wenn ihn die Kaſſenebbe dazu zwingt. Es gibt ſonderbare Menſchenſchickſale ort am Ende der Welt. Beim Affenhaus Herr zum Wärter:„Die Tiere ſcheinen Sie genau zu kennen. Sie ſind wohl immer hier?“ „Wärter:„Enä, leeven Hähr, ich gehöre eigentlich zu de Kamele!“ Das Erbe Nachbarin:„Und was hat Ihnen die Ver⸗ ſtorbene hinterlaſſen?“ Mädchen:„Ihren neuen Regenſchirm!“ Nachbarin:„Ja, ja, ſie ſagte noch neulich zu mir: Wenn ich mal ſterbe, meine Gufte iſt f alle Fälle bedacht.“ — Jahrgang 5— A Nr. 19— Seite 10 „Hakenkrerzbanner“ Abendausgabe— Freitag, 11. Januar 1935 2 55 2 —N W ,,,— 0 O Minuten Rugli 3. Treten aber mii Versiund/ Wir ſetzen heute die belehrenden Abhandlun⸗ gen Hermann Meiſters, des Führers des Deut⸗ ſchen Rugby⸗Fußball⸗Verbandes, mit nach⸗ ſtehenden Ausführungen fort. Die Schriftleitung. Der Rugbyſport iſt eine der wenigen Sport⸗ arten, die den ganzen Körper beſchäftigen, Hände und Füße ſind in gleicher Tätigkeit, denn der Ball wird nicht nur getragen, ſondern auch getreten. Und wenn eine gute Mannſchaft auch immer den Hauptwert auf ein ſchönes, gefälli⸗ ges Handſpiel legen wird, ſo iſt es doch un⸗ erläßlich, daß auch die Kunſt des Tretens nicht vernachläſſigt wird. Beſonders ein Spieler der Hintermannſchaft muß ebenſo gut fangen und kombinieren wie treten können. Der Tritt iſt in erſter Linie ein Mittel der Verteidigung. Während man beim Fußballſpiel verſucht, den Ball ſtändig im Spielfeld zu hal⸗ ten, hat man beim Rugby ſehr häufig das Be⸗ ſtreben, ihn aus dem Spielfeld ins„Aus“, in die„Mark“ zu treten; denn erſtens iſt ein Zu⸗ ſpiel nach vorn nicht erlaubt, weil man dadurch alle vor dem Ball ſtehenden Spieler abſeits macht, zweitens aber kann man durch einen der⸗ artigen Tritt die eigene Mannſchaft nach vorn werfen, ſich aus drohender Umklammerung des Gegners befreien oder— bei naſſem, ſchwerem Boden ſehr wichtig!— der Gefahr einer Ueber⸗ müdung der Stürmer vorbeugen. Eine be⸗ drängte Mannſchaft wird alſo immer verſuchen, durch einen„Falltritt“ in die Mark das Spiel in die feindliche Hälfte zu verlegen, mindeſtens aber ſich durch einen ſolchen Tritt eine Atem⸗ pauſe zu verſchaffen. Der„Falltritt“ iſt der häufigſte aller vorkommenden Rugbykicks— ein normaler Tritt, bei dem man den Ball aus den Händen fallen läßt und ihn tritt, ehe er die Erde erreicht. Der Ball ſoll dabei abwärts ge⸗ neigt ſein und nach vorn fallen gelaſſen wer⸗ den; Treten mit der Fußſpitze iſt zu vermeiden, der„Schuß“ ſoll mit dem Spann erfolgen, um dem Ball die nötige Länge zu verleihen. Es iſt wichtig, dem Ball unter Umſtänden den nötigen Effet zu geben, damit er auch aus ungünſtigem Winkel die Mark erreicht. Spieler, die mit bei⸗ den Füßen gleich gut treten, machen ſich dadurch unabhängig von der jeweiligen Entfernung des Tritts zur Mark; leider ſind ſie ſehr ſelten zu finden. Es empfiehlt ſich, in der Verteidigung ſtets ſofort zu treten, nicht erſt einige Schritte zu laufen, da man ſonſt häufig Gefahr läuft, vom Gegner gefaßt zu werden, ehe man zum Treten kommt. Der„Falltritt“ iſt, wie geſagt, in der Ver⸗ teidigung ein ſehr notwendiges Mittel, ſich vom feindlichen Druck zu befreien. Da nicht nur die Hintermannſchaft, ſonden auch die Stürmer oft in die Lage kommen, davon Gebrauch machen zu müſſen, ſollte daher jeder Spieler wieder und wieder den Tritt in die„Mark“ üben. Schwieriger iſt die Verwendung des Fall⸗ tritts im Angriff. Sie kann aber notwendig werden, wenn man durch das normale Hand⸗ ſpiel den Gegner nicht überwinden kann. Dann iſt der Tritt in die Mark, vor allem aber der kurze Falltritt, über die Köpfe der feindlichen Verteidigung hinüber, ſehr angebracht. Ball⸗ virtuoſen verſuchen den leicht getretenen Ball wieder aufzufangen, entweder direkt aus der Luft oder nach dem Aufſpringen und die ent⸗ ſtandene Verwirrung unter dem Gegner zu einem Verſuch auszunützen. Meiſtens wird aber der Ball in ſolchen Fällen entweder zu ſteil oder zu weit getreten, ſo daß der Verteidiger Zeit hat, ſich auf die Angriffstaktik umzuſtellen. Noch eine Art, den Angriff durch einen Tritt zu fördern oder gar erfolgbringend abzuſchlie⸗ ßen, iſt die Anwendung des Flankentritts. Er wird vom Flügeldreiviertel ausgeführt, der, nachdem er ein gutes Stück an der Marklinie entlang gelaufen iſt, einen Tritt zur Mitte aus⸗ führt, wo er entweder ein ſchneller Stürmer oder der mitgelaufenen Innendreiviertel oder Flügelhalb den Ball aufzufangen und einzu⸗ tragen verſuchen. Da die Verteidigung ſich meiſt nach außen hin konzentriert hat, um den anlau⸗ fenden Flügeldreiviertel zu ſtoppen, ſo kann ein derartiger Flankentritt— wenn man ihn nicht zu häufig und als Ueberraſchung anwendet— oft recht nutzbringend ſein. Eine Ueberraſchung für ſich iſt der„Sprung⸗ tritt“. Dabei fällt der Ball zunächſt zur Erde und wird im Augenblick des Aufſpringens ge⸗ treten. Empfehlenswert iſt dabei, den Ball mit der Spitze nach vorn auffallen zu laſſen. Ein Sprungtritt, der mitten aus dem Spiel heraus zwiſchen die Malſtangen über die Querlatte ge⸗ ſetzt wird, gilt 4 Punkte. Das iſt ein unter Um⸗ ſtänden ſehr wichtiger Erfolg. Daher ſollen die Halbs und Dreiviertel im Treten von Sprung⸗ tritten gut ausgebildet werden und die Gelegen⸗ heit vor dem feindlichen Mal benützen, um durch einen Sprungtreffer ihrer Mannſchaft vier wertvolle Punkte zu ſichern. Allerdings darf das Treten von Sprungtreffern nicht zur Gewohnheit werden, denn bei aller Virtuoſität bleibt es immer eine Einzelleiſtung. Grundſätzlich ſoll man vielmehr in der feind⸗ lichen Hälfte durch Handſpiel zum regulären Verſuch zu kommen verſuchen, nur wenn ſich eine wirklich paſſende Gelegenheit ergibt oder wenn das Handſpiel nicht zum gewünſchten Er⸗ folg führt, iſt der Sprungtreffer ein willkom⸗ mener Anlaß, Punkte zu ſammeln. Neben Fall⸗ und Sprungtritt kennt man im Rugby noch den Platztritt. Der Ball wird da⸗ bei von der Erde aus getreten, alſo beim An⸗ tritt, ferner wenn nach einem Erfolg des Geg— ners das Spiel wieder auf der Mitte beginnt, ſchließlich bei Straftritten nach dem Mal ſowie nach einem errungenen Verſuch. Im letzteren Falle darf der Ball nicht vom Tretenden ſelbſt auf die Erde geſetzt werden; er braucht vielmehr einen„Aufſetzer“, der ihm den Ball einrichtet. Dieſer Aufſetzer liegt auf der Erde in ſeitlicher Stellung zum Tretenden, hält den Ball über den Boden, und läßt ihn, ſobald der Tretende ſich zum Treten anſchickt, in die vorher mit dem Fuß gemachte„Kerbe“ fallen. Da die Vertei⸗ diger anlaufen und den Ball abſchlagen dürfen, ſobald er in die Kerbe gefallen iſt, müſſen Tre⸗ tender und Aufſetzer gut miteinander harmo⸗ »Trittwinkel zum Mal ſetzt man den &* 4 V, 4 18 4.—. 5 5 5 . 8 W* 3* — 2—. In einem Freundſchaftsſpiel zweier Fußballmannſchaften in Cheſter(England) wurde zum erſtenmal offiziell der Verſuch gemacht, das Spiel wie beim Hockey durch zwei Schiedsrichter zu kontrollieren. Die zwei Schiedsrichter, die mit„vier Augen mehr ſehen“ ſollen, ſind auf unſerem Bild durch Kreuze gekennzeichnet. nieren, denn ſchon manche Möglichkeit, einen Verſuch zu erhöhen, iſt durch n Ope⸗ rieren des Aufſetzers mit dem Ball unterbun⸗ den worden. Bei einem nahen und al fieil; all ſteil; muß er dagegen eine längere Entfernung paſ⸗ ſieren, flach. Den Tritten nach dem Mal nach vorausgegangenem Verſuch iſt die größte Sorg⸗ falt zu widmen, denn oft kann die Verwand⸗ lung des Verſuchs zum Treffer über den Aus⸗ gang des Spieles entſcheiden. Bei der Ausfüh⸗ rung des Trittes muß gegebenen Falles auch Seiten- oder Gegenwind berechnet und der Ball entſprechend im Winkel geſetzt werden. Im allgemeinen wird eine gute Mannſchaft den Tritt nur dann anwenden, wenn ſie ihn braucht, denn Rugby ſoll in erſter Linie immer Handſpiel ſein. Die Mehrzahl aller Mannſchaf⸗ ten tritt zu häufig, weil ſie ſich unſicher im Handſpiel fühlt. Dadurch wird Rugby oft un⸗ intereſſant. Treten ſoll man nur, wenn die Lage dazu zwingt, dann aber mit der richtigen Taktik und mit der nötigen Sicherheit. Nichts wirkt peinlicher als hilfloſes Treten. Wenn auch nicht jeder Spieler befähigt iſt, ein guter Treter zu ſein, ſo hilft doch auch hier eifriges und methodiſches Ueben, um eine gewiſſe Sicherheit zu erlangen. Länderſpielbilanz Deutſchland— Schweiz Der am 27. Januar ſtattfindende Länder⸗ kampf in Stuttgart führt Deutſchland und die Schweiz zum 19. Male zuſammen. In den bis⸗ herigen Spielen hat Deutſchland zwölfmal, die Schweiz viermal gewonnen, und zwei Kämpfe endeten unentſchieden, beide auf deutſchem Bo⸗ den, der letzte 1924 in Stuttgart, der Stadt des 19. Länderkampfes. Das Geſamtverhältnis aller bisherigen Begegnungen ſteht 51:26 zu⸗ gunſten Deutſchlands. Die bisherigen Länder⸗ treffen hatten folgende Ergebniſſe: 1908 in Baſel 3²5 1909 in Karlsruhe:0 1910 in Baſel:2 1911 in Stuttgart:2 1912 in St. Gallen•1 Der-Reichsſtatthalter und der Hamburgiſche Senat haben in einer Sitzung den Ausbau der Rothenburgsorter Halle zu einer großen Sporthalle beſchloſſen. Die Rieſenhalle wird als größte Sporthalle der Welt 25000 Zuſchauer faſſen können.“ — 1913 in Freiburg 1920 in Zürich 1922 in Frankfurt 1923 in Baſel 1924 in Stuttgart 1925 in Baſel 1926 in München 1928 in Bern 1928 in Amſterdam (im Olympiſchen Turnier) 1929 in Mannheim 1930 in Zürich 1932 in Leipzig 1933 in Zürich Unſere letzte Niederlage haben wir alſo im Jahre 1926, vor neun Jahren, in München er⸗ litten, in allen folgenden Jahren blieb die deutſche Mannſchaft Sieger. Ein franzöſiſcher Schiedsrichter Für den Stuttgarter Länderkampf zwiſchen Deutſchland und der Schweiz haben ſich beide Mannſchaften auf den Franzoſen Leclereg geeinigt. Rangliſte der deutſchen Amateur⸗Bahn⸗ fahrer Meiſter Merkens an der Spitze Im amtlichen Organ des Deutſchen Rad⸗ fahrer⸗Verbandes finden wir eine Rangliſte der deutſchen Amateur-Bahnfahr⸗ geſtellt nach den Erfolgen in den Einzelrennen des abgelaufenen Jahres. Es handelt ſich aus⸗ ſchließlich um Teilnehmer der Nationalmann⸗ ſchaft, von denen einige jedoch nur wenig be⸗ ——*— —„** d ιο ο⏑½=. C ι⏑ο⏑——⏑% ⏑⏑—— S S S—— d% S—— ⏑—=- ⏑⏑ ſchäftigt waren und daher auch keinen der vor⸗ deren Plätze einnehmen können. Im Hinblick auf die Olympiſchen Spiele ſoll aber im neuen Jahr erreicht werden, daß recht viele Wett⸗ bewerbe für die Bahn⸗Nationalmannſchaft ab⸗ gehalten werden. In der Aufſtellung der Ein⸗ zelrennen nimmt der deutſche Meiſter Toni Merkens(Köln) erwartungsgemäß den erſten Platz ein, und zwar mit klarem Vorſprung vor Lorenz(Chemnitz) und dem im letzten Jahr beſonders hervorgetretenen Kölner Paul Klöckner. An vierter Stelle folgt Ihbe (Leipzig) vor Horn(Köln), Karſch(Leip⸗ zig), Hoffmann(Klein⸗Steinheim), Haſſelberg (Bochum), Kleintjes(Bremen) und Rie⸗ mann(Hannover). Die Rangliſte in den Zweiſitzerrennen, die ſich ſteigender Beliebtheit erfreuen, wird von Karſch angeführt, dem Ihbe, Merkens, Kiebs(Breslau), Lorenz, Haſſelnbera, Horn, Hoffmann, Riemann und Klöckner folgen. Am die Olympiſchen Spiele 19401 Eine Entſcheidung in Oslo fraglich Im Mittelpunkt der am 25. Februar in Oslo beginnende Tagung des Internationalen Olym⸗ piſchen Komitees wird die Beſchlußfaſſung über die Zuteilung der 12. Olympiſchen Spiele 1940 ſtehen. Ein heißer Wettſtreit iſt ſchon darum entbrannt, zwiſchen Italien, das ſeine im Jahre 1908 mangels finanzieller Garantie zu⸗ rückgezogene Kandidatur wieder aufſtellt, Ja⸗ pan, das die Spiele im Rahmen der Feier⸗ lichkeiten des 2700. Jahrestages der japaniſchen Kaiſerdynaſtie durchführen will und Finn⸗ land, deſſen ſportliche Einſtellung in Verbin⸗ dung mit ſeinen vielen Olympiaſiegen das „Land der 10 000 Seen“ genügend qualifiziert erſcheinen laſſen. Die übrigen Länder, die ſich ſeit Jahren bewerben, ſtehen, ſchon aus finan⸗ ziellen Gründen, nur als Füller auf der Liſte. Es ſteht jedoch noch keineswegs feſt, ob die Zu⸗ teilung der 12. Olympiſchen Spiele ſchon in Oslo erfolgt. Dies wird ſich nach der Zahl der dort anweſenden Delegierten richten. Als der Kongreß von Barcelona 1931 über die Kandi⸗ datur für 1936, Berlin oder Barcelona, entſchei⸗ den ſollte, entſchloſſen ſich die 27 Delegierten, den endgültigen Austragungsort auf dem Wege einer ſchriftlichen Umfrage ermitteln, die dann das für Deutſchland günſtige Ergebnis hatte. Auch die Tagung in Oslo wird vielleicht, be⸗ ſonders da drei ernſthafte Bewerber auftreten, den Weg der ſchriftlichen Umfrage bei allen IOK⸗Mitgliedern wählen, wenn nicht anläß⸗ lich der Sitzung ſelbſt eine Einigung unter den beſonders in Frage kommenden Nationen her⸗ beigeführt werden kann. Deutſche Polizeiboxer in England Auch in dieſem Jahre werden wieder deutſche Polizeiboxer an den internationalen engliſchen Polizeimeiſterſchaften teilnehmen. Die Kämpfe finden am 6. Februar in der Londoner Albert⸗ Hall ſtatt. Vorausſichtlich werden vier deutſche Poliziſten in London durch die Seile klettern, darunter auch Erich Campe(Berlin), der im vergangenen Jahre die Meiſterſchaft im Welter⸗ gewicht gewann. Noch frieden die beiden Rennfahrer Otto Nickel (links) und Maczynſki im Keller des Berliner Sportpalaſtes, wo ſie ihre Räder nachſehen; beim 100⸗Kilometer⸗Mannſchaftsrennen nach Sechstageart, das heute ſtattfindet, werden ſie ſicher warm werden. Rl Bei der Rhe beläuft ſich det ten Pfandbriefe Unter Berückſic daher auf eine tionspfandbrief zungsweiſe ein 90 Pfg. und ſtellung wird i Die Reſtabfi kanntlich bereit Mannhei Die Geſellſche furter Börſe m notiert werden nach den Gener 1933 von 8 M auf 4 Mill R9 wird, wie die lich die Divider die Aktiendivid wird. Das Un 1930 eine Divid zeitlich wurde bei welcher beſo 66 Mill. RM. rungsverluſten unter Heranzieh (dieſe danachen 200 000 RM. fü abgezweigt wur dieſe Periode d ſo daß nunmeh dendenverteilune Weinve Die vereinigt 3 Berg verſteigert Bad Dürkheim Natur⸗Weißwein Verſteigerung ei Nummern zurü einzelnen erlöſter 450, 450, 450, rück, 540, 450, 560 zurück, 490, (Dörling Rieslin Berl Da der Order etwas nachließ, den letzten Tage ſchiedentlich Gla fangskurſe gaben. Im V doch wieder et Publikum weiter mung erhielt dur der Waggonindu kohlenabſatz eine litten nach den einzelt unter Gle obligationen, Al— durchweg ½/ P. ſchuld buchfo Dagegen gaben dungsanleihe je u renten waren Merikanerg fiel wieder die fe die anſcheinendem operationen zuſan Conti Linoleum, höher. Monta Rheinſtahl und 2 übrigen um ½ J ſen konnte jedoch aufgeholt werden. ½ bis 1 Prozent, ein und wurden ½ Prozent höher Prozent. Am 2 werte gingen rR Frank! Effekten Festverzinsl. Wer Wertbest. Anl. v. Dt Reichsanl. v. Dt. Schatzanw. 23 Vounganleihe Bad. Staat 1917. Bayer. Staat Reichsabl. Sch. Alt! Heidelbers Stadt Ludwigsh. 26 Ser, Mannheim von 26 do. von 1927 Baen 268 Gröbkraft Mhm. Mhm, Stadt Kohle⸗ Mannh, Ausl. Grobkraft Müm, ah. Khein-Main-Donäu⸗ Ver. Stahlv). Obli, Bad Kkom Gold“ Dt Komm, Sam 1 Bay Hyp.WBIEKS. Berl. Hyp. 25. S, Frankf, Gold 15 Erkf. Hyobk. Gpf.Lie do. Anteilsch Frkt. Pfibr. Gd. Em, do, do. 7 do, do, 6 do. Liqu. 5 Hess. Lds Lidu. Pfälz, Hyp. Ludw, 2“ 4 Lau.. do, Anteilsch Pri. Ctr. B. Fiau: Rh. Hyopbk. Mhm. 5⸗ do. Goldkomm. do. do,—7 do. do. 10—11 do-. do. 7 do, do. 12—13 o. Liau. Südd. Bodeneredit 5½0% do. Bank-Hktien Alls. Dt. Creditbk Bad. Bank, Bank für Brauind. Bavr Bodenctedit Bay, Hyp.u. WBE D BK.-Discontoges Dresdner Bank Frankf. Hyp.-k. Pfälz. Hyp.-Bank Keichsbank Rhein. Hvv.-Bank Januar 1935 land) ockey „vier chnet. e 19401 fraglich ruar in Oslo bnalen Olym⸗ zfaſſung über Spiele 1940 ſchon darum das ſeine im Garantie zu⸗ ufſtellt, Ja⸗ n der Feier⸗ r japaniſchen ind Finn⸗ g in Verbin⸗ iaſiegen das qualifiziert nder, die ſich n aus finan⸗ iuf der Liſte. t, ob die Zu⸗ ele ſchon in der Zahl der en. Als der r die Kandi⸗ ona, entſchei⸗ Delegierten, uf dem Wege ln, die dann zebnis hatte. zielleicht, be⸗ er auftreten, ze bei allen nicht anläß⸗ ng unter den ationen her⸗ England eder deutſche en engliſchen Die Kämpfe honer Albert⸗ vier deutſche zeile klettern, lin), der im ft im Welter⸗ Otto Nickel des Berliner r nachſehen; ennen nach „werden ſie „Häkenkreuzbanner⸗ * 250 Rheiniſche Hypothekenbank Bei der Rheiniſchen Hypothekenbank in Mannheim beläuft ſich der Betrag der nicht rechtzeitig eingereich⸗ ten Pfandbriefe alter Währung auf ungefähr 2200 000. Unter Berückſichtigung der aufgelaufenen Zinſen wird daher auf einen„Gutſchein“, der zu einem Liquida⸗ tionspfandbrief über 100 GM. ausgegeben iſt, ſchät⸗ zungsweiſe ein Betrag entfallen, der ſich zwiſchen 90 Pfg. und 1 RM. bewegt. Die endgültige Feſt⸗ ſtellung wird in Välde erfolgen. Die Reſtabfindung der Pfandbriefbeſitzer hat be⸗ kanntlich bereits im Jahr 1930 ſtattgefunden. Mannheimer Verſicherungs⸗Geſellſchaft Die Geſellſchaft, deren Aktien zurzeit an der Frank⸗ furter Börſe mif 45 RM. je Stuck von nom. 200 RM. notiert werden und die ihr Aktienkapital gegenwärtig nach den Generalverſammlungs⸗Beſchlüſſen vom Juni 1933 von 8 Mill. RM. mit 25 Prozent Einzahlung auf 4 Mill. RM. mit 50 Prozent Einzahlung umſtellt, wird, wie die„F..“ erfährt, für 1934 vorausſicht⸗ lich die Dividendenzahlung wieder aufnehmen, wobei die Aktiendividende auf etwa—5 Prozent geſchätzt wird. Das Unternehmen hatte zum letzten Male für 1930 eine Dividende pon 5 Prozent bezahlt. Zwiſchen⸗ zeitlich wurde eine innere Bereinigung durchgeführt, bei welcher beſondere Erforderniſſe von insgefamt rd. 66 Mill. RM.— überwiegend entſtanden aus Wäh⸗ rungsverluſten— aus den laufenden Erträgniſſen unter Heranziehung von 800 000 RM. aus der Reſerve (dieſe danach noch 1,20, Mill. RM., wovon ſeitdem 200 000 RM. für noch nicht eingezahltes Aktienkapital abgezweigt wurden) gedeckt wurden. Mit 1933 war dieſe Periode derinneren Bereinigung überwunden, ſo daß nunmehr an die Wiederaufnahme der Divi⸗ dendenverteilung gedacht wird. Weinverſteigerung in Weiſenheim Die vereinigten Weinbergbeſitzer Weiſenheim am Berg verſteigerten am Donnerstag, 10. Januar in Bad Dürkheim 37·000 Liter 1933er und 1934er Natur⸗Weißweine. Bei reichlichem Beſuch nahm die Verſteigerung einen guten Verlauf, wenn auch fünf Nummern zurückgenommen werden mußten. Im einzelnen erlöſten: 480, 520, 500, 480, 460, 480, 450, 450, 450, 450, 490, 570, 550 zurück, 550, 460, zu⸗ rück, 540, 450, 450, 500, 480, 470, 600, 460 zurück, 560 zurück, 490, 540, 490, 560, 500, 500 zurück, 680 (Dörling Riesling), 670(Kallſtadter Weg). Berliner Börse: Da der Ordereingang aus Publikumskreiſen heute etwas nachließ, nahm die Kuliſſe angeſichts des in den letzten Tagen erzielten hohen Kursniveaus ver⸗ ſchiedentlich Glattſtellungen vor, ſo daß die An⸗ fangskurſe meiſt bis zu 1 Prozent nach⸗ gaben. Im Verlauf wurde die Tendenz je⸗ doch wieder etwas freundlicher, als vom Publikum weitere Kaufaufträge eintrafen. Die Stim⸗ mung erhielt durch Meldungen über eine Beſſerung in der Waggoninduſtrie und dem befriedigenden Ruhr⸗ kohlenabſatz einen guten Rückhalt, Auch Renten litten nach den porangegangenen Steigerungen ver⸗ einzelt unter Glattſtellungen, doch konnten Induſtrie⸗ obligationen, Altbeſttz und Reichsbahnvorzugsaktien durchweg ½ Prozent höher eröffnen. Reichs⸗ ſchuldbuchforderungen waren behauptet. Dagegen gaben Zinsvergütungsſcheine und Umſchul⸗ dungsanleihe je um 15 Pfg. nach. Von Ausl ands⸗ renten waren Ungarn bis ½ Prozent befeſtigt, Merikaner gingen weiter zurück. Am Aktienmarkt fiel wieder die feſte Haltung der Auslandswerte auf, die anſcheinend mit Spezialgenehmigungen für Tauſch⸗ operationen zuſammenhängt. Chade p waren 4 Mk., Conti Linoleum Zürich 2¼ Prozent und Aku /8. Proz. höher. Montanwerte bröckelten meiſt ab, Hoeſch, Rheinſtahl und Buderus gingen um 1 Prozent, die übrigen um ½ Prozent zurück. Nach den erſten Kur⸗ ſen konnte jedoch ein Teil der Anfangsverluſte wieder aufgeholt werden. Kaliwerte erniedrigten ſich um ½ bis 1 Prozent, Farben ſetzten /½ Prozent niedriger ein und wurden noch in der erſten Börſenſtunde / Prozent höher bezahlt. Goldſchmidt verloren 1/½ Prozent. Am Markt der Elektrizitäts⸗ werte gingen die Abſchwächungen kaum bis zu * V Oel 7½, und Dürener Metall 4½ Prozent. Afts-Nunds( Die Entwicklung der Holzwirtſchaft 1934 Im abgelaufenen Jahre iſt die Ueberwindung der Kriſe in der Holzwirtſchaft möglich geworden. Das ganze Jahr hindurch befand ſich die Holzwirtſchaft in einer gleichmäßigen Aufwärtsentwicklung, ſo daß das Jahr 1934 nach allen Richtungen recht befriedigend abgeſchloſſen hat. Die gegenüber dem Vorjahre erheb⸗ lich ſtärkere Bautätigkeit, die Durchführung großer öffentlicher Arbeiten in Verbindung mit anderen ar⸗ beitſchaffenden und verbrauchfördernden Maßnahmen haben auch in der Holzwirtſchaft ſtark erhöhte Umſätze bei angemeſſenen Preiſen und geſteigerter Wirtſchaft⸗ lichkeit der Betriebe gebracht. Auch die Zahlungsver⸗ hältniſſe haben ſich erheblich gebeſſert, was auch in ſcharfem Rückgang der Inſolvenzen zum Ausdruck kommt. Untrüglicher Beweis für die fortſchreitende Beſſerung der Verhältniſſe in der Wald⸗ und Holz⸗ wirtſchaft iſt die ſtarke Steigerung der forſtlichen Um⸗ ſätze, deren Geſamtſumme, beſonders beim Nadel⸗ Nutzholz, die Ergebniſſe der Kriſenjahre durchweg weit überholt und auch die Mengenzahlen von 1932—33 weſentlich übertrifft. Auch der mengenmäßige Umſatz an Schnittholz war erheblich größer als im Vorjahr. Der Mehrumſatz betrug für Nadelſchnittholz im großen Durchſchnitt 25 bis 30 Prozent. Die Lage der Schnittholzmärkte war das ganze Jahr hindurch bei allgemein feſten Preiſen befriedigend. Die Sägewerke waren durchweg gut beſchäftigt, ſo daß manche Scharte der Kriſenzeit ausgewetzt werden konnte. Es läßt ſich feſtſtellen, daß am Ende des Forſtwirtſchaftsjahres 1933—34 vom Vorkriegspreis für Eichen und Tannen in Süddeutſchland und für Kiefern in Preußen im Durchſchnitt etwa vier Fünftel erreicht waren, wäh⸗ rend die Preiſe für Nadelſchnittholz den Vorkriegs⸗ ſtand rein ziffernmäßig erreicht und teilweiſe auch überſchritten haben dürften. Durch die ſtaatlichen Ein⸗ griffe in Form der drei Reichsverordnungen vom Ok⸗ tober 1934 über die Regelung der Rundholzpreiſe und durch die forſtlichen Erlaſſe iſt in der Holz⸗ und Wald⸗ wirtſchaft ein grundlegender Wandel in den bisherigen Auffaſſungen eingeleitet worden. Dieſe Verordnungen hatten einmal den Zweck, zur Sicherung der deutſchen Rohſtoffverſorgung eine Erweiterung der deutſchen Nutzholzausbeute durch Mehreinſchlag, zum anderen durch den Erlaß eines Richtpreisrahmens für Nadel⸗ und Buchenſtammholz eine ſtabiliſterend wirkende Rundholzpreisbildung zu erzielen. An Stelle der Rund⸗ holzverſteigerung iſt Rundholzverteilung durchFreihand⸗ verkauf getreten. Dazu kommen Nachweiſung des Be⸗ darfes und Bemeſſung der Rundholzdecke nach Betriebs⸗ größen, Preiskontrolle u. Ueberwachung der Geſchäfts⸗ gebarung. Dieſe RNeugeſtaltung der künftigen Grundlagen der Holzproduktion gibt der Holzwirtſchaft das Ver⸗ trauen, daß eine feſte Grundlage für die Neuordnung der deutſchen Holzwirtſchaft geſchaffen worden iſt, ſo daß der Weiterentwicklung vertrauensvoll entgegen⸗ geſehen werden kann. e 1 Prozent, Elektrizitätswerk Schleſien waren erneut 1½ Prozent höher. Gaswerte lagen ſchwach. Thüringer Gas ermäßigten ſich um 1¼ und Deſſaner Gas um 1½ Prozent. Auch in Kabel⸗ und Drabhtwerten kam etwas Angebot heraus, von Maſchinenaktien waren Berlin⸗Karlsruher In⸗ duſtriewerke 1½¼ Prozent gedrückt. Metallwerte ver⸗ loren bis 1½ Prozent. Bremer Wollkämmerei konnten bei 6000 Mk. Nachfrage 3 Prozent höher eröffnen. Schiffahrtsaktien bröckelten leicht ab. Ham⸗ burg⸗Süd eröffneten mit 22½ nach 24. Bank⸗ aktien waren gut gehalten. Tagesgelbd ſtellte ſich wieder auf 3¼ bis 4% Von Valuten war das Pfund ſchwächer. Der franzöſiſche Franken notierte unverändert feſt, London Kabel ſtellte ſich auf 4,91½, Der Schluß war behauptet. Lediglich Reichsbankanteile gaben um 1 Pro⸗ zent nach. Alku ſtellten ſich auf 49½. Auch die übrigen Auslandswerte behaupteten ihre Anfanas⸗ gewinne nicht; Chade b gingen um 2½ Mk. zurück. Am Aktienmarkt erreichten Harpener gegen Schluß den Parikurs. Nachbörslich hörte man Farben mit 139½, Altbeſitz 108½, Reichsbank 151½. Vereinigte Gumbinner Maſchinen verloren 3½, Lo⸗ komotivfabrik Krauß 5 Prozent, Bremen⸗Beſiaheimer Küppers⸗ buſch waren 3½ Prozent höher. Reichel⸗Bräu gewan⸗ nen 3/ und Rhein⸗Chamotte 4½ Prozent. Bankaktien waren behauptet. Meininger Hypothekenbank gewan⸗ nen weitere 2½j und Bayer. Hypothekenbank 1 Proz. Der Dollar wurde amtlich-auf 2,485 und das eng⸗ liſche Pfund auf 12,21 feſtgeſetzt. Steuergutſcheine blieben unverändert. Von Reichsſchuldbuchforderungen no⸗ tierten u. a. wie folgt: Ausgabe]: 1936er 100.37 bis 101.25, 1940er 99.00—99.87, 1945/48er 98.75—99.62.— Ausgabe II: 1935er 99.62., 1940er 99.00—99.75, 1945/48er 98.62—99.62. Wiederaufbauanlei he 1944/45er 68.62—69.62, 1946/48er 68.37—69.37. Rhein-Mainische Mittagbhörse Tendenz zurückhaltend. Die Zurückhaltung der Kundſchaft und Kuliſſe hat ſich an der heutigen Börſe mit Rückſicht auf die bevorſtehende Saarabſtimmung verſtärkt. Immerhin blieb die zuverſichtliche Grund⸗ ſtimmung beſtehen. Die erſten Kurſe eröffneten un⸗ einheitlich und lagen meiſt etwas ſchwächer. Später zeigte ſich aber wieder etwas Intereſſe und bei man⸗ chen Papieren traten wieder Beſſerungen ein. Am Rentenmarkt erfolgten nach der geſtrigen Befeſtigung zumeiſt keine Gewinnmitnahmen. Altbeſitz gaben ½ Prozent, Stahlverein⸗Bonds/ Prozent, Kommunal⸗ Umſchuldung und Zinsvergütungsſcheine 0,15 Pro⸗ zent nach, Späte Reichsſchuldbuchforderungen waren etwas gefragt und um ½ auf 99½ Prozent erholt. Auch Reichsbahn⸗Vorzugsaktien lagen mit 117½ um / Prozent freundlicher. Die Umſatztätigkeit blieb aber bei allen Papieren ſehr gering. Am Aktienmarkt er⸗ öffneten Farbeninduſtrie zunächſt 4 Prozent ſchwä⸗ cher, nach dem erſten Kurſe waren ſie auf 139½ (138 ½) erholt. Deutſche Erdöl zogen um Prozent an, während Metallgeſellſchaft/ Prozent nachgaben. Am Elektromarkt waren Rheinelektra Mannheim mit 117½ um 1½ Prozent feſter, Bekula gewannen ½ Prozent, Schuckert lagen aut behauptet. Montan⸗ aktien bröckelten bei kleinen Umſätzen zumeiſt ab, ſo Rheinſtahl um 1, Klöckner um 4, Mannesmann und Phönix bis ½ Prozent, Harpener lagen gut behauptet. Feſter waren noch Reichsbankanteile mit plus 1½ und Holzmann mit plus 1/¼ Brozent, Moenus Maſchinen und Deutſche Linoleum gut behauptet. Etwas ſchwä⸗ cher waren Zellſtoff Aſchaffenburg mit minn“ 1 Pro⸗ zent und Hanfwerke Füſſen mit minus /½8 Prozent. Vno Auslandsrenten zogen Anatol. Eiſenbahnen auf 34/½(34½) und ungariſche Anleihen um ½— Pro⸗ zent an. Am Kaſſamarkt zeigte ſich für eine Reihe von Induſtrieaktien weiter Nachfrage, ſo für Sinalco, Pfälziſche Preßhefe, Pfälziſche Mühlenwerke und Alu⸗ miniuminduſtrie Neuhauſen. In der zweiten Börſenſtunde hielt die Geſchäfts⸗ ſtille an und infolgedeſſen bröckelten die Kurſe über⸗ wiegend etwas ab. IG Farben lagen um 1½ Pro⸗ zent ſchwächer bei 138 und Reichsbank um 4 Prozent bei 15134. Am Kaſſamarkt kamen Seilinduſtrie Wolf mit 49,(45) zur Notiz. Ferner erhöhte ſich die Taxe für Sinalco auf 70—75(65). Am Rentenmarkt blieb die Umſatztätigkeit ſehr klein. Die Kurſe blieben aber durchweg gut behauptet. Am Pfandbriefmarkt war das Geſchäft bei gut behaupteten Kurſen ruhig. Stadt⸗ anleihen uneinheitlich. Von Reichsanleihen waren 4proz. von 1934 auf 95% nach 95 ½ erholt. Auslands⸗ renten lagen nach der letzten ſtarken Steigerung all⸗ gemein etwas ſchwächer. Chade verloren 6 RM., Schweizer Bahnanleihen—5 Punkte. Tagesgeld unverändert 3 Prozent. Metalle Berlin, 11. Jan. Amtlich u. Freiverkehr. Elektro⸗ lytkupfer,(wirebars) prompt, eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 39.50; Standardkupfer, loco 33.75; Originalhüttenweiechblei 14.50; Standardblei per Jan. 14.50; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 17.50; Standardzint 17.50; Original⸗Hütten⸗Aluminium, 98 bis 99 Prozent, in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 148; Reinnickel, 98—99 Prozent 270; alles in RM für 100 Kilo. Silber in Barren, zirla 1000 fein, per Kilo 44.25—47.25 RM. * Getre ide Rotterdam, 11. Jan. Jan..10; per März.30; .57½. Mais per Jan. Mai 66¼; per Juli 62½, Anfang. Weizen per per Mai.45; per Juli 73½9ß; per März 74½; per Baumwolle Bremen, 11. Jan. Amtlich. Jan. 1423 Abr.; März 1444 Br., 1442., 1443 Abr.; Mai: alt 1474 Brief, 1472., 1473 Abr., neu 1485 Br., 1482., 1484 Abr.; Juli: alt 1494 Br., 1491., 1493 Abr., neu 1501 Br., 1499., 1500 Abr. Tendenz: ſtetig. Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann Verantwortlich für Innen⸗ und Außenpolitik: Dr. W. Kattermann; für politiſche Nachrichten: Dr. Wilheim Kicherer: für Wirtſchaftsrundſchau, Kommunales und —.————— Haas; für Kulturpolitik, Feuil⸗ leton un eilagen: W. Körbel: für Unpolütifches: Carl Lauer; für Lotgles: Erwin Meſſel: für Sport: Julius Etz; für den ümbruch: Max Höß, ſämtliche in Mannheim. Berliner Schriftleitung: Hans Graf Reiſchach, Berlin SVW/ 68, Charlottenſtr. 15p Nachdruc kämtl Oriainal⸗ berichte verboten. Sprechſtunden der Schriftleitung: Täglich 16—17 Uhr (autzer Mittwoch, Samstag und Sonntag). Verlagsdirektor: Kurt Schönwitz, Mannheim Druck u. Verlag: Hakenkreuzbanner⸗Verlag G. m. b. H. Sprechſtunden der Verlagsdirektion 10.30—12.00 uhr Kußer Samstag und Sonntag). Fernfprech⸗Mr. für Verlag u. Schriftleitung: 314 71, 204 86, 333 61/62.— Für den Anzeigenteil verantwortlich: Arnold Schmid, Mannbeim. Zur Zeit iſt Preisliſte Nr. 3(Geſamtauflage) und Nr. 2 (für Weinheimer⸗ und Schwetzinger⸗Ausgabe) gültig. Frühausgabe 4 Mannheim. 18 660 Frühausgabe A Schwetzingen. 1 000 Frühausgabe 4 Weinheim„ 1 000— 20 660 Abendausgabe 4 20 376 Aigen 55 imi Aügzigenhann Abendausgahe& Mannheim 14345 Ausgabe B Schwetzingen 272⁵ 2 050 Ausgabe B Weinheim. 33355 30 406.⸗A.— 19 748 Geſamt⸗D.⸗A. Dezember 1934 40 408 5 1.%1½%1.r 2 n n Frankfurter Süüdd. Bodencreditbk.—— Rhein-Main-Don. Va.——— Bankaktien Ford Motor. 43.00 42.25 1. 11.1. 10.1. 11.1. 7 Württ. Notenbannk—— JRheinmetall„135,00 134,00 KAdensa 63 Cebnard& Co. 25 101,00 Sroche Kampearn, 109, 90 100, oo wyinte o Effektenbörse—— Wartz: An, GohfGetent ger, 104 50 13165 Stoldefze“ Anſchütt 65,50— witner Nietan 105,25 106.00 10. 1. 11. 1. Siemens& Halske 140,75 142,00 Bl f, Brauind. 107,00 107,25 Serm. Portl.-Cement 91,75 91.50— 57 Zucker..— 1062,00 Jellstoß Waldhof 46,50 47,75 festverzinsl.Werte All. Lok.- u. Kraſt 1735 11385 Sudd. Zucker s0 16•00.p. g..-Bank 55,75„84,57 Cerresheim. Glas 66,00 56,50%— 12,00 Wertbest. Anl. v. 25 33.37 93.50 81, Reichsb. va. 1 2•50 Thür. Lief. Gotna 96,50 96.00 Beruner Hyp. Bl. 115,09 115,00 J Ces, 1. El. Unterneh. 110.50 109,62—„„e Vericher.-Aktien 53 V. 27 96/12. 98•12 IHapas, 25,25 25,5 Tiet: Leonhard 32,8) 33,37 Lomm. u. Privatbk. 72,75 72,75 J Coldschmidt. Tn. 66.75 39.00 J ½ t Nickelw. 107,00 109,25 308 60 5. 2 94,5 9500 Heiceib, Stralenb.„„350 ver, Dt, Oeie Mnm. 39,00 89,00J 57 Er. u. Disconto 75,25 76,50 Sritzner Maschinen 27.15 er Slanest.Elbert.—.— 245*— lounzanieihe. 9, 15. 95,25 fSorac krepen. 33 2f,h Lelistohgzehagenbe. j0,30(9,25] B1 Soiodistontbane 160%50— Crusshont T430 133.50 10505 en. Leasiber, Ct. 143.90 133,50anane le— Eounsanleihe 96·00 9810 Sehantunabahnen 51,50 51,50 Teilstoff Memel 459,50 49,50 Dt. Uebersee-Bl. 725 56,00 guano. Werke. 33,25 62,00 JöVer. Stahlwerke 42.67 42,25 1 heben— 212.00 Bad. Staat 1917 40— Südd, Eisenbahnen 0 55,00 Lefistoff Waldhoi 49,00 45,00] Hresdner Bank 77,50 77,50 J Hacketha- Draht 90,75 90,50 J Ver Eltramarinfahr 122.25 124,00 Mannh. Vers.— 4356,00 Relensaöl. Seh. Alrb, 108,25 106,62] Incustrie-Atien Buderuz 223˙00 55 Weiniorer, Hvp.-Bu. 92,25 94,75 Hampure Elektr. 127,00 126,87 Vore K WerzDr 109,50 106, 0— Keichsabl.— 4 3 oeee 109.00 109.00 Eschweiler 270,00 270,00 J Keiensbank. 151,75 152,00 Harb.-Gummi-Phön 29,75 279,00 WGien Hae frner 9,50— Lacwinsh. 20 Ser1 91,90 9r00 Dorrmund, Ritteror.— 51.00. Seisentirehen n fiegwitehlitean 837.80 Se 3342 33.50 Ot.- Ostafrit 69,5 Mannheim von 26 94,50 94.50 Löwenbr. München 182,00 16²,00 f4 113•75 124.00 Verkehn-Aktien imannäl.itmanv 10,00 10,00 Westeregeln Alkali 115,00 110,25 Nen-Cuinca 132.00 120.00 91.5 92.25— 11300 4— Calf Aschersleben 111,50 110,75 Balimore Ohio—0 er Hvert Maschinen 4300„riDrantind. Hamm— 106,25 J Otavi Min. u. Eisenb 11,87 11,75 Baden 26 unin 25 105/00 105•90 Cali Salzdetfurth 25 AG, Verkehrswesen 80,75 80,37 Hoesch Eis. u. Stahl 82,62 82,25 Grobkraft 15 235 17.00 17.00 4— ore 300 38•00 Klöckner 77.75 J1.50 L Klis- Lok.-u. Kraftv/ 116,50 114,75 Hohenlohe-Werke 46,00 46,00 Mum. Stadt 1 175 15 2 5 er— 93•7 93•75 Mannesmann 76,62 76,121 Hb.-Amer, Paketi. 25,50 26,00 Philpy Holzmann 79,00 79,37 ain d, 1 5 3 1önix orTd. O* 7 7 1 ns 8 7 8 S 9712 9700 ·—*— Freir pfauntonlen 55—— Süd. Eisenbahn 56,50 59,25 1200 1833 Berliner Devisenkurse 193 30, einsta j zleb 5 Am1 10525 10725 35 3 1300 4 5 kieheck-Montan 95,00 94,50 induttrle-uktien Laliw. Aschersleben 111,50 110,00 e, ee wun mſn—— 3 yp.— 95„ vem, Ba—— norr 0 Berl. S. 6————— 1 137,25 137,75 Versicher.-Aktien Allg. Kunstzivde 433 55 Kohsu, u. Chem. F. g96,25 97,67 Frauni, Go 36, PBemberg—— 5 Koll„Jan. Frbi. yvbk. Got.Lio- 96,37 96,57 Hremen-Besign. Oel 31,00 31,00 Allianz 241,00 242,00 Ailg. Biertt-Ges 28743 26,15 Kötis Les Kn— 3675 5 Anteilsen 5,75 6, 70 Brown. Boveri 66,00 66,00 Erankona 100er D sch Zeliston 69,75 69,/5-e 1 00 Kerswi(Ales, Kairo) 1 Azypt. Pid. H 12,525 1 12,555J 12,500 1 12,580 . E 17 96·60 96.25 ebe 109,50 Erankona 30ber— 322 a 332 33—— 33(Buenos Aires) I Pap.-P 0,628 0,632 0,628 0,632 40% 4o. 300 3675 Gen, Aiberr... 88.00 65,15 Fann. Versienn..—— 1100 143,0 14i,% Laurahheis 19,50 10,5f Peasinen(i.Mn, 100 Belr 55,140 f 5c,380 J 5,300 J 55420 do, do, 3 55,00 36,20 Spadle. 190,00— Ufa 7 50,50 50, 00 Bayr Spiegelglas 40,75 41,00 LeoDŨGrube 62,50 51,37 M * 4 3 N 7 10— 1 5 3 5 1 3 37 do. Liau. 13— 5 Conm Gumm.— 143,00 zteuergutscheine Iß iBemberg 115,25 115,50 Lindes Elsmasch. 106,25 106,00 F 33 3*— 4 Hess- Hos Llat 97˙25 97˙25 Reimier-hens 3 Tos s Ke 103.75 103.75 Bergmann Elentt, 62,00 4,% Mannesmannröhren 76,37 75•5/ hanemark(Kobenhaz.) 100 Kronen f 54,570 54·870 54.450 f 54,5 — S 1 122,50* 34 10682 103·02 115,37 Bergbap 66,25 67,/ Danzie(Danziz 100 Culden 61,300 61,460 21.300 31,260 o. Liau. 1 3— 5 b„ raunk u. Briketts— arkt-, u. Künlhall 101,00 100, 12 Engi 2² 90 195 3 15— 2 9650 96,0 Ra 755 104.25 13 Braunschweig.-G. 116,00 118,00 Masch'bau-Untern. 58,75 55,7 a, 10⁰— 68560 33,620 1360 537320 pr; Eir. 5. inez 3 355 33 t. Linoleum 3 45—4 102•50 102˙30 Bremer Vulkan— 753 Masch-Buckau-Wolf 100,00 101,75 Einnland(Helsingi.) 100 ünnl. Mu 9,355 5,405 5,385 ,395 Eüoicom Koſic creme ae 125530 15, 104,50 104,50 Bremer Wolle, Woo 3800 Marimitanshütte.— 143,0 Frankreich(Paris) 100 Franes 16,425 16,465 16425 18 455 33— 13 errechnunsskurs„50 104,50—*7 4—1—— rrer Berzw. 114,50— Griechenid(Athen) 100 Drachmen•354 2˙356.354 238 o. 50 5 18 180[do. leere uderus Eisenwerke 85,9 Norad Eiswerke 103,50— 11 38.2 6* 8˙ 45 40. h Te ee m Berliner Fein, ien G e 333 2500f e Ce in e wione, ſe i 0 f f „ do. 7, 3. 7 75 129, onti-Linoleum 50 Phonix Bergb 1,25 51,00 alle 21 78 30⁰ eeen, Suag 0e 3800 95,00 110%00 11000 feswerxinti. werte———2— FneineMain-Vonau Junoslaw.(Belzt u Jaꝝr.) 100 Din 5,649 5,661 5,649 5·661 ere 00 eutsch-Konti. Gas neinfelgen Kraft 104,50 102,50 795 3 95 5 3½% a0.% deJoeme a vis, 3, 333f Heee e 155 1670 Fhein- baentonien fi0,80 fie,00J Caanen 40 nKauas 732 4771044,630 41•710 Aitzüer— do. v. 25 Deutsche Kabelw. 3,25 92, Eheim Elektr. 106,50 106,00 f N 1 1˙ 1˙ 1˙ Bank a 62.75 63.b0ISrun& Bunneer 3¹ Anl. Abl. 1. 106,62 108,60] Heutsche Einoleum 65,50 Thein Stahlwerke 90,50 vo/00 308 15*——5—*—— Alls. Dt. Creditbł. 2860— Hald& Neun—17 19,0 t Schutzsebiete os 10,00 10,20] Deutschesteinzeus— 114,70 J Kh.-Westi Kalkw, 93,00 91,00 Polen(Warschau/ Pos,) 100 Zloty 47,080 47,130 47,030 47,— Bad. Bankk 106•50 106•75 Hilpert Armaturen 4 45,00 bfanuhriefe Dürener Metall— 12d,0[ Kieveck Montan AG 95,00 30,00 portugal(Lissabon) 100—— 11,090 11,110 11,060 11,080 Baer a fitfe keihen en hvererh, Wigmann 102,00 103,/ J Kutgerswerke 97½%% vore Kumanien(Bunatest) 100 Ler] 2,460 2,492] 2466 25492 8275 60˙50 65˙25 Tee Phil„ 57 rt. Dynamit Nobel 74,25 e Sachsenwerk 87,00 67, 00 Schweden(Stockh, u..) 100 Kr 03,010 65,130 62,590 65010 bhr.-izboptoser, 19,5 10,50 fKnorr-liendronn 16,0 165,00] o% u0 d0, E. 21 3750 3750 1 Sellenles- 10700 1170%—. Scanſent u, Bafel,befnj 100 fr. 2470 30,60 30,%0 50,660 2 2 7 3—„ e. en e, Fe,, 35 1 7 zer— 4 4 7 7 f4 Hyp.-Bank 89,75 3 4—3* 6% Preub. Ctrod Karbenind 16. 130,64 139,29 Schuckert& Co. 96,3) 97,37 51 n——0 17806.970 1,982 3 Bank 117)00 117,25—23 13 1350 5 1928„ 55,87 96,00 J Felamühle hapier 115,50 116,50 J Senulth. Patzenhofet 103,90 102,25 Uruguay enge 1 Gd 3— 1,049 1,051 1,049] 17051 em. 5.½ do. Stamm 00 1% do. Komm. 1 91,50 94, 75 J Felten& Guilleaume 79,25 79,00 J Siemens& Halske 141,25 142,50 1 V. St. v. Amerlka Newy.) 1 Hollar 1 2,464 2,468 2,403 2,467 Jahrgang 5— A Nr. 19— Seite 12 Hose⸗ „Hakenkreuzbann er- Abendausgabe— Freitag, 11. Januar 193•4 36401 K Khmacahare intop bericre in Kilodosen ———— unseren Nitẽrbeitern die NHòöęlichłkeit 2u geben, die Sdet-Abstimmungsberechtisten mit zum Bahnhof zu geleiten, wird unser Geschéft am samstag, dem 12. danuar 1955. f erst um 9 Uhr geöffneti E2 Sellräder“ ollleinctũbe 32,4 13 — See deden dihhes u. Saſmstdg Hünnerbrühe mit — Verlängerung Hühnerileism 90. 40 Angenehmer gemütl. Aufenthalt IITomatenreis mit Rindfleisch 90. 5 Höniosberger Moys 1 it Reis weneneeihennmemeskmtemmrverzunmarhtergens meataatensnm bamm as gute Qualitätsbier 1. Capern 80. moh Die preiswerte Küche JMatraroni für alle Zwecke Ainellei mit Rindfleisch.- 3 beides vereint im ni Veriag unt in allen Größen und Weiten Kalbskopf n. Mudeln 9e 9eeenn alich f i. Madeiraszute 1. MANNHEIMANDENPLTANKEN nehmen pie 1 voͤbere Gen Iirtey- u. Zuxkin-Hosen LOd en- J 0 p p en S EC eEn, N 7, 7 Kunststr. iine Miunten 3u*⏑ 2 5 181 ru zum Stropòzieren 1- U.-Feihig, werm gefüttert meine preisliste! J Fie..75.75.75 4—— Nic. 13.50 17.50 19.50 KEHI EI 8 t f 4 Engl. Leder- und 2• 70% blucKSICHIgt UnSeré inseremten! Zagchener nere eeen rnllkthuhe, olelschlükten 12 ennkendem unverwüstl. Quslit. Nik..75 àauS pfimè Ulster-Stoffen 4— waͤrſ gefüttert,-lg. Form 4 anzug-Hosen 45— Manufakturwaren Tk. 38.00 45.00 38. 00 Adolf + 41 114 konten aus ꝑResten georbeitet 5 0 5 onfektion Fi..50 13.50 15.00 Golf⸗Hosen Eisenwaren, Werkzeuge, Haushaltartikel Streifen-Hosen mnoderne weite formen— .%ο.30 70.00 M.s0.50 8. o0 Rau ch en ne—— 4 K. 15.50 18.00 22.00 f di..50 12.00 15.00 74 h———* 4 4 Zu jeder Tageszeit und ſo oft Sie 3 für Doamen und Herten— Ihnen öbh gelieb⸗ 2 250 21 1 es Pfeiſchen, wenn Sie den vonfß 0 weite Uebetfell- Form zinich mimamen Sn, u Vermieten 5 3 Nk. 12.50 15.00 19.50 rauchen!— Nanika ſchmeckt würzig 3 a5 1 m d 0 u vermieten auf 1. April 1935 im—— —— und ſchont J888 8 Hauſe Vergſtraſe 70, in Heidelberg, Sch— ne fahnäder Zunſneher getrennt iſt Nanitka raucht man mit Be⸗ 1 Tr. h. 4⸗ hzw. 5⸗Zill. ⸗Wh.—* 6moking kerbund ni hagen, Edelgewächs, nikotinarm Z 4 en 1 51 auf Seide, f. Gefahr be Stets friſch zu haben im:] randa und Gartenanteil, Beſichtig. n gr. Herrn 7, 45% d 0 3 täglich 11—13 und 15—17 Uhr.— Pfaffenhuberſzu' verkf.(19 668“½) erung der Zigarren haus Schröder, Näh. Auskunft erteilt Evang. Pflege in H 3,2 Weiß, U 4, 4 tagung Mannheim, L 4, 11. in Heidelberg, 5 per 0 f or E U 1 rbes ſtraße 1 6069 K) Off. m. Pr. u. 6061 K an die Exped.—— en. Kleine(19 664) iſt der Ta 5 eit 20 Johren 39053• 7 23immeröſen, grün auch der T Sesrincet 1000 Sveselseschöft Werkilätten, Lagerſchuvven f Wi, er Holödrehbant Sae Mannheim für jeden geeignet, Ottene Stellen ettm. N. u. Sch.,bill. u—— ſr 25 wieder als inri ärinerſtraße? zu fan neuen Bade⸗ſmann, Beileuſtr. 3 L 1 E 2 Einrichtungen Weſtchlig. Worhewf ofen m Ibebd.(19 664“%) Zwar habe 2 1 emaill., m. Zubeh. Josef Ziegler Anle. H. W423 863 306 40. Gymnaſtik⸗Schule Miesriäb n4 gegeben od — Schreinerei, Windmühlstr.12 U f0 Klavierſpielerlin) 0 63. S angeſehen. ſal 4 Vſſinnm. R 2 Zimmer Gutmbl. Zimm. Ang. m. Pr. u. 22 849“ an d. Exp..—..2— EN bius pagnie Sac tõ etarium „nn Le Silise Zum und Küche w.hben Snunt id 55. verzweifelt — 2 24 e 3 4 Monzas, 15, Huui. 90.48 Uur. a. Erpert. J19 5(Mittelbauz fof. zu.(22850. 5 faieön. 11.7 Zeit macht mentalvortrag der Reihe„Große deutsche 4 45 Preisel 142 09 eeee f Ell efteren unmöglich Siker“ 5 icht ü 5 Seckenheimerſtr. 2 3 1 ee, RADIO- E Kübler, wafr lis. 3 immer 34——55 neu und gebraucht zu helfen 5073 5 0. 1, ge 2 N. ROBERT MAVER 2500 33 14 per. 15. 1. od. 1. 2. 2 bringt W—— zu N Ergriffen Der Satz von der Erhaltung ezial- u vermieten. Nh.ſdas Büfett ſowie 2 en. 60 der Energie.. Wärme u. Arbeit 263000 2 verschiedene 9 u e 7 75 0 Sufweren—— 5 G SwWInn Doppler 9J 2 8 der Deu 9 474“* Zuſchr. u. 19 471“ Eintritt 50 Pig./ Senüler 25 Pig./ Erwerdsl. 10 Pfg. 5 Anoden Gerichte 3 Zimmerwhg. an die Eip- d. Bll.x I 940 5* p. 1. April zu ver⸗⸗ 3 e 4 in Kilo- Mietgesuche elge Gewinnauszug 96⁰ 60 10 47 heinef iae. e. Automarkt + 0 Enenbein, chonite flammende 4. Klaſſe 44. Preußiſch⸗Süddeutſch. 7000 44, 46, 85%— een gr Jae ee nodelle seht 50 Er ſe 7—— 3 preiswert ie reihe 270. Preuß.) Staats⸗Lotterie 5 Ze!, Oarant. Anode 47 u..—%(Sofort zu vermiet. Hergumige 1 5 U. 6. 0 — Wehruc berboren fhſoolole Zo Uun Anode 475 Herrich. Wohg. 2 Zimmerwhg. öchiedmaner Llamich Frieden de Auf jede gezogene Rummer ſind zwei gleich lendesverb.f. Mötter.] Seip Sülber..45 Jr.., Vorraum, Angeb. u. 33 10 beide wen. geſpieltfT H. Dieſe W ——— 16 3 und 5. je— Seip Original.50 38. an die Exp. d. Bl. zu 171 10 deutſchen 9 auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden inder-Fürsorqe 5 erkaufe 1 33 ortung we Abteilungen I und II Ki D 1. 1 Lel. 25b77 Vüro, 53 m, inmobilien C. Hau Ais. khestandsderleh. letzter Appe 2. Ziehungstag 10. Fanuar 1935 fpostsch.?8 189 Kern———— R AuUTo N O BILEII 1, 2, Schloß. zu tun, dan In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne zeſicht. 11—3 Uhr. Lheinische Hutomobi-tceselschaft E26.269 K) keine weiten über 300 M. gezogen Pertrix. 10.50 L 4, 4, 1. Treppe 3 Die Saar n 2 Keninne iun 2009 R. 799712 J60286 Neues alles 100 Volt im f f 10 39 37485) fülnater ſo ſchnell w ew e zu 2 ia- 8 7 n2 e 3 15 4 2300. 5% 117500 18018 Lccu S% fſarre Markenſſ Schöne, ſonnige e Herren-Mosen ſchen Arbei e i ne vonlizserrie: ansennaie f. Wn———. Amilich! m. Manſ reichlich enenſt 1140, lero-TopfAonAEWwenbreibe 4f( nbages— 1. W n wird bei de 2 5⸗ 9 Worgi Verf. ein⸗ ſtöckige Inzahiungnahme gebr. Wagen Aomannlts Wainhane 80 1768 Gewinne zu 400 M. 6180 17419 23728 27233 brune m. Fleisen. kub. Fam. zu ber⸗ Ersatzteillager— Kundendienst in der es in 93664 3672 35841 42552 49334 57554 53555 klötzen Breite Stralie G 2, 8————————— Zukunft zu 1 5 Meer⸗ Stoc f 1 eee, e, e80⸗ len rtenes)ſnietſ e, W,J eT We ee, bacn eſcluh n 128750 137657 13859 126490 150707 136551 1———*.—32 iß zuheg Ffür Horch u. DK 153048 164156 167474 171327 173060 176270 gtemmer 5 taufen.———Horch-. DKN. Kitebrveneig0 i0rlo meg. finden, den 175122 1846567 187085 190148 197772 188506 uftkurort, Winterſportplatz. S e 19753 202291 202495 205528 21357 213575 Radio aahaaſs 5, 42. Helle Rodel⸗, Eislauf. Beſte Untertunft. 215117 716224 715575 219555 230466 23455 0 25, 10 e WMerkſtütte 5— Mäß. Pr. Ausk, Kurverw. Tel. 224. m. bei 6—— Aoer zu verm M. Geiſel Steyr 3 yy 100 hatte, o be * S 24* 1 8 3 22 4 2 14 5f4 Pöchnerinnen. Wunler les Model, 32 pö. pen feben 0 i leueſtes Mode In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne j lange Költersil. bb und E— 3— 75 Gebiet alle geziehung 820 47 Huobl. Zimmer— über 300 M. gezogen heim Lernerſ..— Schieiten% in ene Atür. Limouſine, ſteuerftei, Fremdherrſ 2 Gewinne zu 100000 M. 292016 J 7 27 neuwertig, verkauft(33 653 K über, daß 4 Gewinne zu 3000 M. 9857 130687 ‚ 53 Winterſp. Vollbrecht, M 7, 10. roßen Au 37759 05 43 2300 M. 38655 25565 e77ö3s elephon 225 25 Aationalsozialisten öutmöi. Zinm. Dobel t, 0 0 54 0 2550 47 Zan ane Gute fachend. Ver⸗ Terbr lponnenter S318 zu verm. m. voll. Hotel„Poſt Ebenſo frer 5. Henngz 33 599 M, 109h, 1028 113309 iaie Rit⸗ F4 I173%112• 2—„ Kenntnis, d 15 270236 283347 327328 373341 liaſter Berechnung.f f eron 35242 28 Fentraſheiz„fliez, 1 4 Gewinne zu 500 M. 1438 32485 41404 42330(29 135 K) Ir euer Kamotdiat. Brilſch. 1. Waſf., Wenſion 4% lichen deutſ 48143 55304 74771 92363 105997 109793 1131835(6075 K) die Saar m 116058s 117488 172287 195408 198540 202438 Bürckel 208219 219130 224101 224838 235415 236182 l, 245555 246301 253720 265836 317667 337307 K hl 5 derung iſt. ———50 6 Aane zn 400 M. 883 14277 20262 28755 9s ewinne zu 3 4 775575 92065— 0 77 4 Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß unser papier 5 5 burc Wagen ebon —4488 5 bon 8⁴¹ 202023 202778 2067385 205865 227577 257344 0509p 1 popier ertretungſſ wie ein Saarbi airii San 2 2 289112 291317—— 7— 38253 344 im Alter von nahezu 71 Jahren von uns gegangen ist. 1 airnzen panier mungskomr 222334 325613 335815 340555 341045 353777 MANNHEIM G 6, 14-16), den 10. Januar 1935. 3 Sachen, Sein Traum ist er- Gründen 1 380702 355150 335275 357575 250786 W Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: die gut sein Kätenaleretr 10 füllt. Es war ein Montag un 5 5 Constantin Schmitt müssenl Alsoff.(Brauerei) ſehen, daß Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 1000 RM gefallen, und zwar je eine auf die Loſe Hermine Scimiit Teleton 51000 kleins HB. Anzeige ſes früheſte gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 ae Heinz Meyne vei v folgen wirt 100051 158955 171544 212085 312559 31639 703 eparatur- 5 Die Feuerbestattung am Samstag, dem 12. Januar 1935, mittelt.— Besser 326781 342241 351856 355462 10461 o2-s biondenWerkstätte Adio-„pilz 5 nis durch Die Ziehung der 5. Klaſſe der 44. Preußiſch⸗ holenl Kundendienst Mannheim 9 1,7 werden. Süddeutſchen(270. Preußiſchen) Staats-Lotterie Ruf 31246—— Doserste föchgeschäft findet vom 8. Februar bis 14. März 1935 ſtatt.