— „* *—— has Aör 74 *—— Berlag und Schriftleitung: Mannheim, R 3. 14/15. Fernruf; 204 86. 314.71, 333 61/½2. Das Anzergen: Die 12geſpaltene Millimeterzeile 10 Pfg. Die Ageſpaltene Millimeterzennle im Texi⸗ erſchent mab wöcheniti 57 n e Radas 3435 e Wchin ler 7 u110%—5 1450)J815 üglich.50 RM., bei Poſtbeſtellung zuzügli.7². Einzelpre g. eſtellunge if.— er Anzeigen⸗Annahme: r Frühausgabe* 5 zie dle nag für Abendausgabe 13 Uhr. Anzeigen⸗Annahme: Mannheim, g., 14719 und P 4, 12 am Stroh⸗ Aöbese“ die Träger ſowie die Poſtämier entgegen. Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch durch böbere Gewalt) verhindert, beſteht kein Anſpruch auf i Regelmäßig erſcheinende n eilagen aus allen, Wiſſensgebieten.— Abend⸗Ausgabe A23* markt. Fernrüf 204 86, 31471, 333 61/62. Zahlungs⸗ und Erfüllungsort Mannheim. Ausſchließ⸗ f iiannbainm, Pobh⸗ e o0: Da n ud⸗ 2 MaAUMNHEINM asbafen 40% Vepiaasver Mannbeim Dienstag, 15. Januar 1935 Für unverlangt eingeſandte Manuſkripte wird keine Verantwortung übernommen — Lustspiel gleichnomigen atdichtets LLER NS DEPPE I ER OSTERNHAAFn FA: A. ZEISLEN ilm der Ufa ayr, dle Schõp · loß Hubertus“, isammenarbeit ꝛaffen, der die Handlung des nans filmwirk· bietet wieder ler Pflanzen Ertsunen verzetzt er nle krlauschtes -· wocnel 0,.30 Uhr 16. Januar 1935, „ werden wir im „ Qu 6, 2, gegen Vollftrecungswege n: herſchrank, 1 Zim: denz, 1 Sofa mit duhren, 1 Rechen⸗ nſtiges. Svollzieher: Brandt. n 16. Januar 1935, 56 ich— u 6, 2, gegen Vollftreaungekvege n: ), 1 Kaſſenſchrank, d ſonſtige Möbel Gerichtsvollzieher. n 16. Januar 1935, ihr, werde ich im l, Qu 6, 2, gegen Vollſtreckungswe n: ge 1 Büfett, 3 Dipl.⸗ Divan, 1 Sofa, ommode, 6 Leder⸗ ehtiſch, 1 Teppich, mit Decke, 1 Couch. richtsvollzieher. n 16. Januar 1935, Uhr, werde ich im ll, Qu 6, 2, gegen Vollſtreckungswege n: 1 nger, 3,5 Tonnen; en(Citroen und 1 Radivapparat, e(Adler), 1 Wand⸗ chiedener Art un erichtsvollzieher. 4 zöſiſche Journaliſten gemiſcht. Die Saar kehrt heiml eid gegrüßt im einigen deutſchen Reichl Das krgebnis des 13. Januar (Drahtbericht unſeres ſtändigen Saarberichterſtatters.) Saarbrücken, 15. Jan. Die Tribüne füllt ſich in den Morgenſtunden des Dienstag lang⸗ ſam wieder. Die Mitglieder der Saarregie⸗ rung ſind inzwiſchen angekommen. Die Rechen⸗ maſchinen ſurren ununterbrochen auf der Bühne. Inzwiſchen bevölkern die Vorſitzenden der Wahlbüros und die neutralen Stimmzäh⸗ ler den von der Oeffentlichkeit ſtreng abgeſchloſ⸗ ſenen Saal. Es iſt.34 Uhr. Uebrigens noch eine kleine Feſtſtellung. Wir hatten uns während der Nacht unter 20 fran⸗ In dieſem Kreiſe wurde einſtimmig„unter uns“ feſt⸗ geſtellt, daß die Terrormeldungen Brauns in den letzten Tagen eitler Schwindel waren.„A vral dire, entre nous, ce Terror,'existe pas!“ .45 Uhr. Die Preſſe iſt wieder vollzählig da.— In der erſten Reihe der Empore haben ſich die Vertreter der Regierungs⸗Kommiſſion des Saargebietes und die Vertreter des Rei⸗ ches niedergelaſſen. Die Zeit ſchleicht langſam dahin. Ueberall blitzt es wieder auf. Eben kommt der franzöſiſche Journaliſt Jules Sauerwein vom„Paris Soir“ und Ward Price von der„Daily Mait“.— Auch der päpſtliche Nuntins Monſignore Panico und viele höhere Militärs der Saartruppen haben ſich wieder eingefunden. Fünf Minuten bis 8 Uhr.— Nun kanns bald losgehen.„Achtung, Achtung...“, die Herzen ſchlagen ſchwer, der Präſident erhebt ſich... und verkündet, daß das Ergebnis erſt um.15 Uhr bekanntgegeben wird. Erregung; zurück marſch, marſch! Wir warten wieder. Nach 15 Jahren noch 15 Minuten. Vor dem Hauſe haben ſich in⸗ zwiſchen bei dichtem Nebel zahlreiche Menſchen angeſammelt. Die Galerie iſt bis auf den letzten Platz gefüllt.— Wieder dieſes unheim⸗ liche Gefühl, eine Erregung eigentlich ohne Grund, denn wir, wir wiſſen ſchon lange das inoffizielle Ergebnis. .15 Uhr. Der Präſident ſteht bereits.— Die Scheinwerfer ſind eingeſchaltet. Die Hände ſind am Kurbelkaſten.—„Achtung, Achtung...“ der Präſident ſpricht. Präſident Rodhe erteilt dann dem ſtellver⸗ tretenden Generalſekretür der Abſtimmungs⸗ kommiſſion das Wort zur Bekanntgabe der Er⸗ gebniſſe der einzelnen Bürgermeiſtereien und Gemeinden. Die Spannung iſt bis zum Siede⸗ punkt geſtiegen. Von Minute zu Minute wird nun klarer, welches Ergebnis die Abſtimmung hat. Bis zu 95 v. H. und darüber hinaus iſt die Zahl der Stimmen, die für Deutſchland abgegeben wurden, und nur einige Gemeinden, die bisher als Hochburg der Kommuniſten galten, haben bis zu allerhöchſtens 20 bis 25 v. H. Stimmen, die nicht für Deutſchland waren. Aber auch hier wird bald ein anderes Bild zu ſehen ſein. Noch einmal klopft Präſident Rodhe auf den Tiſch und dann gibt er das Geſamtergeb⸗ nis bekannt. Noch iſt man ſich vielfach nicht ganz klar, wie groß insgeſamt der Anteil der deut⸗ ſchen Stimmen iſt. Als man nun aber vernimmt, daß mehr als Abſtimmungs ⸗ Abgegebene für deutſchland für ür berechtigte Stimmen 23— Stimmen in Prozent Status quo] Frankreich 539 541 528005 2240 4110 90,75 46513 2124 90 Prozent, daß 477000 Perſonen ihre Stimme für Deutſchland abge⸗ geben haben, da bricht, noch ehe der Prü ⸗ ſident die Verleſung beenden kann, ein Bei⸗ fallsorkan los. Heil⸗Rufe werden laut, und hunderte, darunter auch viele Ausländer, heben begeiſtert den Arm. Geradezu überwältigend iſt dieſe Minute, und die im Hauſe anweſenden Reichsdeutſchen kön⸗ nen ſich kaum der Glückwünſche erwehren, die ihnen zu Hunderten von Ausländern entgegen⸗ gebracht werden. Es iſt ein allgemeines Hände⸗ ſchütteln. ——— Die Ketten ſind geſprengt Der Sieg iſt unſer! Es läuten die Glocken von allen Kirchen des Saarlandes. Die Fahnen und Symbole, die laut Verordnung der Regierungskommiſſion ver⸗ hüllt bleiben mußten, werden in jedem Hauſe feierlich der Hülle entblößt und die Fahnen ſtolz gehißt. Die Begeiſterung kennt keine Gren⸗ zen. Alles jubelt, ſingt, lacht, weint. Alle Ge⸗ ſchäfte bleiben geſchloſſen. Heute iſt Feiertag! Das Volk atmet nach fünfzehn Jahren wieder Freiheit.„Großer Gott, wir loben Dich!“ Der Sieg der Treue Die Freiheitsglocken an der Saar ſind ver⸗ ſtummt. Volk kommt zu Volk und Blut zu Blut. Dieſer Sieg der Treue iſt von erſchüt⸗ ternder Wucht. Ein Erlebnis, das uns alle ergriff, das zu Herzen ging, erfaßte in den frühen Morgenſtunden des 15. Januar das ganze deutſche Volk, und manche Träne der Rührung und des Dankes ſtahl ſich in die Augen harter Männer und tapferer Frauen, als der Schlußchoral über Deutſchlands Gaue erklang. Nun iſt es erfüllt, was uns lange, bange Sehnſucht war: Die Saar kehrt heim! Von 539 300 Abſtimmungsberechtigten ſtimmten 477119 für ihr deutſches Vaterland. Das ſind über 90 v. H. Fürwahr, ein Bekennt⸗ nis der Treue, wie es herrlicher kaum abgelegt werden konnte. Ein Bekenntnis unbeeinflußt von dem„Terror des amtlichen Deutſchland“. Der Verrat liegt am Boden. Keine 10 Prozent haben die Emigranten und Separatiſten, die vaterlandsloſen Geſellen und Söldlinge frem⸗ der Mächte zu erreichen vermocht. Die ver⸗ diente, ſchmähliche und ſchandvolle Niederlage geht mit dieſem feigen Gelichter über die Grenze. Es ſind ja keine Minderheitenſtim⸗ men, die dieſe Vaterlandsverräter der Status⸗ quo-Front abgegeben haben, ſondern Stimmen einer innerdeutſchen Oppoſition. Die ſtolze Verachtung von 477000 treuen Saardeutſchen, die mit ihrem Bekenntnis nunmehr an den Altar unſerer Einheit und Schickſalsgemein⸗ ſchaft getreten ſind, trifft ſie. Heldenhaft hat das Saarvolk ſein Sklavenlos getragen, das ihm durch den Verſailler Vertrag aufgezwun⸗ gen worden iſt. Auf die Behauptung Tardieus, daß im Saargebiet 150 000 Franzoſen leben, baute ſich das Saarſtatut auf. Wenn es noch eines Beweiſes bedurft hätte, wie abſurd dieſe Theſe war, wäre es das Dokument der 2000 Stimmen, die ſich von den 539 000 für Frank⸗ reich entſchieden haben. Damit iſt aber der Zuſammenbruch des Verſailler Diktates erneut erwieſen. Der Führer hat in ſeiner Anſprache nach dem Bekanntwerden des Abſtimmungs⸗ ergebniſſes den Wunſch ausgeſprochen, daß die⸗ ſes Ende eines traurigen Unrechts zu einer höheren Befriedung der europäiſchen Menſch⸗ heit beitragen möge. Klar und beſtimmt be⸗ tonte er auch, daß nach der vollzogenen Rück⸗ gliederung keine territorialen Forderungen an Frankreich mehr beſtehen. So ſehen wir, ſo ſieht auch die Welt in dem Ergebnis des 13. Januar den Friedenswillen Deutſchlands und den Willen zur Ausſöhnung mit den Völkern, die durch ein Verhängnis und menſchliche Un⸗ zulänglichkeiten die Welt in Spannung hiel⸗ ten. Deutſchland hat den Wunſch, daß nun⸗ mehr auch der Völkerbund die Zeichen der Zeit erkennen möge und ſchon in wenigen Tagen die Rückgliederung ſanktionieren werde. Frank⸗ reich, das gerade in letzter Zeit in allen Ab⸗ machungen über die Saar den ehrlichen Willen bekundete, ohne Schikanen zum Ziele zu kom⸗ men, wird die noch notwendigen wirtſchaft⸗ lichen Feſtlegungen in demſelben Geiſt weiter⸗ führen. Beglückend für das Saarland iſt, daß es als Reichsland in ſeiner jetzigen Form heimkehrt. Parteipolitiſch wird die Saar dem Gau Pfalz angegliedert werden. Nach einem Jahr, dem ſogenannten Schutzjahr, das in Rom vereinbart wurde, wird auch die deutſche Geſetzgebung uneingeſchränkt durchgeführt wer⸗ den, und ſo wird allmählich das geſamte Rechts⸗, Staats⸗ und Wirtſchaftsleben ſich an⸗ gleichen an die Normen des Mutterlandes. Wir ſchließen mit der ganzen Liebe und Für⸗ ſorge, deren Deutſchland fähig iſt, unſere Brü⸗ der von der Saar ein in unſere Gemeinſchaft und wir betten Land und Leute in heiliger Freude über ihre Treue in den Schoß der Muttererde. Dr. W. Kattermann. Jahrgang 5— A Nr. 25— Seite 2 „Hakentrenzbanner⸗ Abendausgabe— Dienstag, 15. Januar Der welthiſtoriſche flugenblick bauleiter Bürckel meldet dem Führer das krgebnis Im Anſchluß an die Verleſung des Abſtim⸗ mungsergebniſſes im Saargebiet richtete Gau⸗ leiter Joſeph Bürckel von Neuſtadt aus fol⸗ gende Anſprache an den Führer: Mein Führer! Wir ſtehen alle im Banne des welthiſtoriſchen Augenblicks, da ein Volk ſeine eigene Sprache ſpricht. 528 000 Deutſche haben ihre gültige Stimme in die Waagſchale der Ge⸗ ſchichte gelegt. Davon haben ſich 90,5 vom Hundert aller gültigen Stimmen zu ihrem Va⸗ terlande bekannt. So iſt dieſe Sprache ehern und eindeutig, weil ſie das Echo des Geſetzge⸗ bers iſt. Die Welt mag ſie verſtehen, dieſe Sprache in ihrer Klarheit und Eindringlichkeit. Sie hallt über die Grenzen und möchte einen tauſend⸗ jährigen Kampf als endgültig beendet erklä⸗ ren und aller Wet verkünden: „Der Rhein iſt Deutſchlands Strom und nicht Deutſchlands Grenze“. Zwei Nachbarreiche aber wollen zur Ruhe kom⸗ men; um in Ehren und Frieden der Welt zu dienen. Mein Führer, in tiefſter Ergriffenheit darf ich die Deutſchen von der Saar an den Altar unſerer Einheit und Schickſalgemeinſchaft füh⸗ ren. Dieſes Volk hat die deutſche Prüfung be⸗ ſtanden, und damit zugleich ein Bekenntnis abgelegt zum neuen Deutſchland der Kraft, der Treue und der Ehre! Dieſes Bekenntnis iſt geadelt durch die Jahre nationaler, ſeeliſcher und wirtſchaftlicher Not, Dazu verſuchte internationaler politiſcher Haß alles Undeutſche zu organiſiern gegen das eigene Vaterland. Das Volk blieb ſtark und voll In⸗ brunſt und Liebe bei Volk und Heimat. Erſchüt⸗ ternd ſind die Zeugniſſe deutſcher Treue vom 13. Januar. Eine Frau ſank in einem Wahl⸗ lokal tot zuſammen. Sie durfte ſich zu ihrem Deutſchland bekennen. Dieſes Glück brach ihr das Herz. Eine andere Mutter ſtarb vor Er⸗ regung, noch bevor ſie die Wahlzelle erreichte. Ein 92jähriger marſchierte 18 Kilometer weit auf vereiſter Straße, um ſeine deutſche Pflicht zu erfüllen. Ein nahezu Achtzigjähriger lehnte es ab, ſich zur Wahlurne fahren zu laſſen und ſagte:„Ich habe beim Gardegrenadierrgt. Nr. 1 gedient“. Er wollte zu Fuß dabei ſein, wenn die abgeſprengte Kompagnie„Saar“ ſich durchſchlägt zum Heimatregiment„Deutſch⸗ land“. Aus China kommt eine ſaardeutſche Mutter. Sie iſt 16 Tage unterwegs aus Si⸗ birien, wo ihr Zug zwei Tage in Schnee und Eis ſtecken blieb. Sie will heim und dabei ſein, wenn ihre Heimat der Welt die Frage nach dem deutſchen Charakter beantwortet. In einem kleinen Ort bei Saarbrücken ringen zwei Menſchen mit dem Tode. Das Herz wäre ihnen gebrochen, hätte man ſie nicht auf der Tragbahre an die Wahlurne gebracht, wo ſie unter Tränen— vielleicht ihre letzte Pflicht erfüllten! Der belgiſche Leutnant van Rolleghem hat eine neuartige Weſte erfunden und vorgeführt, die mit der fächerartigen Anordnung ihrer Schutz⸗ platten Revolverkugeln jeden Kalibers vom Kör⸗ per abhält Einem alten Mütterchen fällt bei der Ueber⸗ gabe des Stimmſcheines dieſer aus den zittern⸗ den Händen. Der Vorſitzende erklärt die Stimme für ungültig. Das Mütterchen aber erklärt ſchmerzlich weinend, daß ſie im Kriege zwei Söhne verloren habe und nun noch um die Stimme komme, die doch dieſen beiden ge⸗ höre. Das, mein Führer, ſind die von der Saar! Ihre Sehnſucht iſt Deutſchland! Ihr Glaube iſt Deutſchland! Ihre Treue iſt Deutſchland. Adolf Hitler, ſei du ihr Schirmherr. Denn du biſt ja Deutſchland! Unſer Deutſchland! Der Führer dankt der Saar Nach der Rede des Gauleiters Bürckel hielt der Führer und Kanzler des Deut⸗ ſchen Reiches von Berchtesgaden aus über alle deutſchen Sender folgende Anſprache: Deutſche! Ein 15jähriges Unrecht geht ſeinem Ende ent⸗ gegen! Das Leid, das man ſo vielen Hundert⸗ tauſenden von Volksgenoſſen an der Saar in dieſer Zeit zugefügt hat, war das Leid der deutſchen Nation! Die Freude über die Rück⸗ kehr unſerer Volksgenoſſen iſt die Freude des ganzen Deutſchen Reiches. Das Schickſal hat es gewollt, daß nicht überlegene Vernunft dieſen ebenſo ſinnloſen wie traurigen Zuſtand beendete, ſondern der Buchſtabe eines Vertrages, der der Welt den Frieden zu bringen verſprach und doch nurendloſes Leid und ununter⸗ brochenes Zerwürfnis im Gefolge hatte. Um ſo größer iſt unſer Stolz, daß nach 15jähri⸗ ger Vergewaltigung die Stimme des Blutes am 13. Januar 1935 ihr machtvollſtes Bekenntnis ausſprach! Wir wiſſen es alle, meine lieben Volksgenoſſen und ⸗genoſſinnen von der Saar: Wenn heute in wenigen Stunden im ganzen Deutſchen Reich die Glocken läuten werden, um dadurch äußerlich die uns erfüllende ſtolze Freude zu bekunden, dann verdanken wir dies euch Deutſchen an der Saar, eurer durch nichts zu erſchütternden Treue, eurer Opfergeduld und Beharrlichkeit, genau ſo wie eurer Tapferkeit. Weder Gewalt noch Verführung hat euch wankend gemacht im Bekenntnis, daß ihr Deutſche ſeid, wie ihr es ſtets geweſen und wir alle es ſind und bleiben werden! So ſpreche ich euch denn als des deutſchen Volkes Führer und des Reiches Kanzler im Namen aller Deutſchen, deren Sprecher ich in dieſem Augenblicke bin, den Dank der Nation aus und verſichere euch des Glückes, das uns in dieſer Stunde bewegt, da ihr nun wieder bei uns ſein werdet als Söhne unſeres Volkes und Bürger des neuen Deutſchen Reiches. Es iſt ein ſtolzes Gefühl, von der Vorſehung zum Repräſentanten einer Nation beſtimmt zu ſein. In dieſen Tagen und in den kommenden Wochen, da ſeid ihr, meine Deutſchen von der Saar, die Repräſentanten des deutſchen Volkes und des Deutſchen Reiches. Ich weiß, ihr werdet ſo wie in der Vergangenheit unter den ſchwerſten Umſtänden auch in den nun kom⸗ menden Wochen glücklichſter Siegesfreude nicht vergeſſen, daß es der heißeſte Wunſch mancher wäre, noch nachträglich an eurer Rückkehr in die große Heimat einen Makel ſeſtſtellen zu können. Haltet daher auch jetzt höchſte Diſziplin! Das deutſche Volk wird euch dafür um ſo mehr danken, als durch euer Einſtehen eine der am ſchwerſten tragbaren Spannungen in Europa beſeitigt wird: denn wir alle wollen an dieſem Akt des 13. Januar einen erſten und entſcheidenden Schritt ſehen auf dem Wege einer allmählichen Ausſöhnung jener, die vor 20 Jahren durch Verhängnis und menſchliche Unzuläng⸗ lichkeiten in den furchtbaren und unfruchtbarſten Kampf aller Zeiten getaumelt ſind. Eure Ent⸗ ſcheidung, deutſche Volksgenoſſen von der Saar, gibt mir heute die Möglichkeit, als unſeren opfervollen geſchichtlichen Beitrag zu der ſo not⸗ wendigen Befriedung Europas die Erklärung abzugeben, daß nach dem Vollzug eurer Rückkehr das Deutſche Reich keine territorialen Forderungen an Frankreich mehr ſtellen wird! Ich glaube, daß wir damit auch den Mächten gegenüber unſere Anerkennung ausdrücken für die im Verein mit Frankreich und uns getrof⸗ fene loyale Anſetzung dieſer Wahl und ihre im weiteren Verlauf ermöglichte Durchführung. Unſer aller Wunſch iſt es, daß dieſes deutſche Ende eines ſo traurigen Unrechts zu einer höheren Befriedung der europäiſchen Menſch⸗ heit beitragen möge. Denn: ſo groß und unbe⸗ dingt unſere Entſchloſſenheit iſt, Deutſchland die Gleichberechtigung zu erringen und zu ſichern, ſo ſehr ſind wir gewillt, uns dann nicht jenen Aufgaben zu entziehen, die zur Herſtel⸗ lung einer wahrhaften Solidarität der Na⸗ tionen gegenüber den heutigen Gefahren und Nöten erforderlich ſind. Ihr, meine deutſchen Volksgenoſſen von der Saar, habt weſentlich dazu beigetragen, die Erkenntnis über die un⸗ lösliche Gemeinſchaft unſeres Volkes und da⸗ mit über den inneren und äußeren Wert der deutſchen Nation und des heutigen Reiches zu vertiefen. Deutſchland dankt euch hierfür aus Millionen übervoller Herzen! Seid gegrüßt in unſerer gemeinſamen, teuren Heimat, in unſerem einigen Deutſchen Reich! dr. boebbels euſt die Mation auf Nach der Rede des Führers ſprach Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels im deutſchen Rund⸗ funk. Er führte aus: Deutſches Volk! Die Entſcheidung iſt gefallen. Unſere deutſchen Brüder und Schweſtern haben in den Städten und Dörfern des Saargebietes mit dem Stimmzettel unſere deutſche Heimat verteidigt. Sie ſind Pioniere dentſcher Treue und deut⸗ ſchen Volkstum geweſen. Männer und Frauen aller Stände und Berufe haben vor der ganzen Welt bekannt: dieſes Land iſt deutſch, und deutſch ſoll es ewig blei⸗ ben! Wir anworten ihnen: ſo wie ihr uns die Treue gehalten hat, ſo werden wir zu euch in Treue und brüderlicher Verbun⸗ denheitſtehen. Ein 15jähriger Kampf um deutſches Land hat damit ſeinen glorreichen und ſieghaften Abſchluß gefunden. Das Reich öffnet weit ſeine Tore, um das Saarvolk zum Mutterlande zu holen. Bewegt erheben wir unſere Herzen zu Gott, der unſerem Kampfe um deutſches Land ſo ſichtbar ſeinen Segen gegeben hat. Aus Not und Be⸗ drückung iſt Vaterlandsliebe und Opferbereit⸗ ſchaft, Volksgemeinſchaft und nationale Soli⸗ darität geboren worden, den Deutſchen aller Zeiten eine große Erinnerung und feierliche Mahnung. banz deutſchland ein Flaggenmeer! Aus Anlaß des überwältigenden Saarſieges hat der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des In⸗ nern folgendes angeordnet: Am Dienstag, den 15. Januar, flaggen die Gebäude des Reiches, der Länder, der Ge⸗ meinden und der Körperſchaften des öffent⸗ lichen Rechts ſowie die öffentlichen Schulen. Dieſe Anordnung gebe ich hiermit amtlich mit dem Hinzufügen bekannt, daß eine ſchriftliche Benachrichtigung der Behörden nicht erfolgt. Ich gebe ferner davon Kenntnis, daß die Lei⸗ tung der evangeliſchen Kirche, ſowie die zuſtän⸗ digen Stellen der katholiſchen Kirche im Deut⸗ ſchen Reich veranlaßt haben, daß am Dienstag, den 15. Januar, von 12 bis 1 Uhr mittags, die Glocken ſämtlicher Kirchen läuten. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda fordert das ganze deutſche Volk auf, ſich der Beflaggung weit und breit in Stadt und Land ſofort anzuſchließen. In einer halben Stunde muß ganz Deutſchland in ein Flaggenmeer verwandelt ſein. Dieſe Beflaggung iſt Ausdruck unſerer Freude über den großen nationalen Sieg und un⸗ ſeres Dankes an die bewährte vaterländiſche Treue unſerer Brüder und Schweſtern an der Saar. Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter für Wiſ⸗ ſenſchaft, Erziehung und Volksbildung hat fol⸗ genden Erlaß herausgegeben: Nachdem die Volksgenoſſen an der Saar ſich eindentig zum nationalſozialiſtiſchen Deutſch⸗ land bekannt und damit ihren Willen kund ge⸗ tan haben, ordne ich an: in allen Schulen und Hochſchulen des Reiches wird ſofort eine kurze würdige Schulfeier veranſtaltet, die un⸗ ſerer Freude und unſerer Verbundenheit mit der Saar Ausdruck gibt. Der weitere Unterricht und die Vorleſungen fallen am heutigen Tage 4 aus. Der Reichspropagandaleiter der N SDAP gibt für alle Gaue folgende Anord⸗ nung bekannt: Der Aufforderung zur Beflaggung wird binnen einer halben Stunde in Stadt und Land in überwältigender Form Folge ge⸗ leiſtet. Die Bevölkerung verſammelt ſich heute, Dienstag, den 15. Januar 1935, etwa in der Zeit zwiſchen 19 und 21 Uhr, zu gro⸗ ßen Kundgebungen ſpontanen Charakters aus Anlaß des Saarſieges. Dieſe Kundgebungen können in Demonſtrations⸗ märſchen, Fackelzügen, Vorbeimärſchen und An⸗ ſprachen beſtehen. Sie beginnen oder enden zweckmäßigerweiſe auf dem größten Platz der Stadt, wo der zuſtändige Hoheitsträger zu den verſammelten Maſſen ſpricht. An den Gauſitzen geſchieht das durch den zuſtändigen Gauleiter. In dieſen Reden wird der Freude und Dankbarkeit des ganzen deutſchen Volkes für die bewährte nationale Treue des Saarvolkes Ausdruck gegeben. der Hlückwunſch des Reichsſtatthalters Karlsruhe, 15. Jan.(Eigene Meldung.) Reichsſtatthalter Robert Wagner hat heute an den Führer und an den Saarbevollmächtigten Bürckel folgende Glückwunſchtelegramme ge⸗ ſandt: „An den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler, Berlin. Ergriffen durch das Treuebekenntnis des Saarvolkes zu Deutſchland, gedenkt der Gau Baden des Führers und ſpricht ihm auf⸗ richtige Glückwünſche aus. gez. Robert Wagner.“ „An den Saarbevollmächtigen des Führers, Bürckel, Neuſtadt⸗Haardt. Gau Baden wünſcht Ihnen Glück zum Treuebekenntnis der Saar und dankt Ihnen herzlichſt für ihren Kampf. gez. Robert Wagner. Der Reichsſtatthalter wird heute abend, 20 Uhr, auf der großen Kundgebung auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz in Karlsruhe das Wort er⸗ greifen. flm Donnerstag benfer kntſcheidung? Genf, 15. Jan.(HB⸗Funk.) Der Völker⸗ bundsrat hat ſoeben in einer Geheimſitzung ge⸗ tagt, wobei die Hauptergebhniſſe der Saarab⸗ ſtimmung bekanntgegeben wurden. Dienstag nachmittag wird der Dreierausſchuß unter Vor⸗ ſitz Baron Aloiſis ſeine Arbeiten aufneh⸗ men, um den abſchließenden Bericht über das Schickſal der Saar in Angriff zu nehmen. Man kann vielfach ſogar die Meinung hören, daß der Völkerbundsrat möglicherweiſe ſchon am Donnerstag die grundlegende Entſcheidung über das Saargebiet fällen wird. Dilſon und die Saarfeage Erinnerungen eines Amerikaners an Verſailles Waſhington, 15. Jan.(HBFunk.) In der Zeitſchrift„Liberty“ iſt ein Artikel erſchie⸗ nen, der ſich mit einzelnen Vorgängen aus der Zeit der Verſailler Verhandlungen befaßt. Der Verfaſſer, Oberſt Houſe, berichtet darin, daß Wilſon mit der ſofortigen Abreiſe gedroht habe, als Foch und Clemenceau darauf beſtanden, daß das Saarbecken an Frankreich angegliedert werde. Wilſon habe ſich auf das entſchiedenſte geweigert,„urdeutſches Land“ an Frankreich auszuliefern. Er, Houſe, habe damals die Kom⸗ promislöſung vorgeſchlagen, die das Saarbek⸗ ken dem Völkerbund unterſtellte. Hierauf ſchreibt der Verfaſſer wörtlich folgendes:„Rachſucht und Gier der Alliierten waren damals ſtärker als ihre angebliche Friedensliebe, und ſelbſt dieſe Löſung, die nunmehr auch die Abſtimmung herbeigeführt hat, hat 15 Jahre hindurch wie ein Mühlſtein am Halſe Europas gehangen. Die Hoffnungen Frankreichs, während dieſer Zeit die Saar der deutſchen Heimat entfremden zu können, haben ſich nicht erfüllt. Ein wahr⸗ lich düſteres Schickſal würde ſich an Europa er⸗ füllen, wenn aus der jetzt erfolgten Abſtim⸗ mung nicht ganz klare und eindeutige Folgerun⸗ gen gezogen und die Saarländer nicht endlich an Deutſchland zurückgegeben werden würden.“ Poſtflugzeug verunglückt Berlin, 14. Jan. Das Poſtſchnellflugzeug, das im Anſchluß an den Transozeandienſt die Südamerika⸗Poſt nach Deutſchland bringen ſollte, verunglückte am Montagnachmittag aus bisher unbekannten Gründen in der Nähe von Konſtanz. Dabei kam die gaus Flug⸗ kapitän Steidel und Funkermaſchiniſt Stoewer beſtehende Beſatzung ums Leben. Die Poſt konnte geborgen werden. 4 4 ſchon um 6 Saarbri iſt der groß Saarland n Vaterland h. Morgen iſten gebi⸗ und die Frül chen ſind übe ßen der Städ 4 zahlreiche Fe Tage, an der fährt, ſind di aufſtehern ge herrſcht auf JIn den Hot frühe Stunde Alles iſt bere melt, die La zückt Bleiſtif geſpannt auf Deutſche Fre Gemeinſch gibt große( Lautſprecher jene, die nich ſind, der Vei niſſes teilhaf 4 Bürckel u und Dr. Go Die Stimm langt, der ſck treffen iſt. N gebiet ſuperl zeigt ſich, de eine Steie ſchäfte und B kumpels ſind Grube einge ihren reich e des Abſtimn man, wie die gebinden gebracht denn ſofort mungsergebn zi Es wird dan nuar nicht ar ſtern ſieht m des Gauleiter ſter Dr. Go »kreuzfähnchen zu ſehen. B Flaggenv kanntgabe de und das Saa fühlen den A wehrt war. Zechen⸗Tore Türen geſchlu den ſteilen E Auch auf der legſchaft geſt Deutſchen Fr führers Jako treten war, I ſtimmung. D ſam mit der Abſtimmungs Rede des M ſeine Hut nel die Rede des der Führer wie er es i Saar Vor der 2 menade Stri⸗ große Menſckh wie immer, Stahlhelm u Drinen geht haufen. Auf zähler im gi Preſſe verteil deutſcher fra das Ergebnis Es herrſ. Man weiß der Saardeut bekannt habe das die ande tun werden. nende Worte drückung, ſon die Spalten zeugen. Dan dem Führer noch verführt Es iſt nun 5 Tropfen falle würzig nach Straßen übe ſchmückung d denn der 15 des Saarvol liche ſo wie es no In einem von zwei B Schulen und t eine kurze ltet, die un⸗ denheit mit re Unterricht utigen Tage 1 eiter der ende Anord⸗ ung wird Stadt und Folge ge⸗ nmelt ſich 1935, etwa hr, zu gro⸗ Charakters 8. tonſtrations⸗ hen und An⸗ oder enden 'n Platz der äger zu den en Gauſitzen n Gauleiter. eude und deutſchen ationale Ausdrutk latthalterz e Meldung.) r hat heute ollmächtigten gramme ge⸗ er enntnis des nkt der Gau jt ihm auf⸗ zagner.“ es Führers, Glück zum dankt Ihnen Vagner. ute abend, ng auf dem 48 Wort er⸗ cheidung? Der Völker⸗ imſitzung ge⸗ der Saarab⸗ 1. Dienstag unter Vor⸗ iten aufneh⸗ ht über das zu nehmen. nung hören, rweiſe ſchon Entſcheidung uge in Verſailles „Funk.) In rtikel erſchie⸗ igen aus der befaßt. Der darin, daß zedroht habe, f beſtanden, angegliedert entſchiedenſte i Frankreich uls die Kom⸗ as Saarbek⸗ erauf ſchreibt ſtachſucht und s ſtärker als ſelbſt dieſe Abſtimmung hindurch wie s gehangen. hrend dieſer t entfremden Ein wahr⸗ 1 Europa er⸗ ten Abſtim⸗ ge Folgerun⸗ nicht endlich en würden.“ ckt nellflugzeug, eandienſt die ind bringen hmittag aus der Nähe aaus Flug⸗ niſt Stoewer .Die Poſt ihrgang 5— A Nr. 25— Seite 3 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Dienstag, 15. Januar 1935 der Freiheitstag iſt angebrochen Freudentaumel des 5aarvolkes/ kin nationaler Feiertag Saarbrücken, 15. Jan.(HB⸗Funk.) Nun iſt der große Tag angebrochen, an dem das Saarland nach 16jähriger Trennung vom Vaterland heimkehren darf ins Reich. Der Morgen iſt noch nebelverhängt, aber 4 ſchon um 6 Uhr läuten die Glocken des Saar⸗ gebietes den Freiheitstag ein, und die Frühgottesdienſte der katholiſchen Kir⸗ chen ſind überfüllt. Geht man durch die Stra⸗ ßen der Städte, ſo ſieht man an allen Häuſern zahlreiche Fenſter hell erleuchtet. An dieſem Tage, an dem das Saarland ſein Schickſal er⸗ fährt, ſind die 800 000 Saardeutſchen zu Früh⸗ aufſtehern geworden, und um 7 Uhr morgens herrſcht auf den Straßen ſchon reger Verkehr. ZIn den Hotels hat man ebenfalls um dieſe frühe Stunde noch nie ſolchen Trubel geſehen. Alles iſt bereits in den Frühſtücksſälen verſam⸗ melt, die Lautſprecher werden eingeſtellt, man zückt Bleiſtift und Notizbuch und wartet nun geſpannt auf das, was kommen ſoll. Die Deutſche Front hat an vielen Stellen 4 Gemeinſchaftsempfang vorbereitet. Es gibt große Schul⸗ und Fabrikſäle, in denen Lautſprecher aufgeſtellt ſind, damit jeder, auch jene, die nicht im Beſitz eines Radioapparates ſind, der Verkündung des Abſtimmungsergeb⸗ niſſes teilhaftig werden und dann Gauleiter Bürckel und anſchließend daran den Führer und Dr. Goebbels hören kann. Die Stimmung iſt auf einen Höhepunkt ange⸗ langt, der ſchlechterdings nicht mehr zu über⸗ treffen iſt. Man iſt in dieſen Wochen im Saar⸗ gebiet ſuperlative gewöhnt geweſen, aber es zeigt ſich, daß es immer noch wieder eine Steigerung gibt. Die Schulen, Ge⸗ ſchäfte und Betriebe ſind geſchloſſen. Die Saar⸗ kumpels ſind an dieſem Morgen nicht in die Grube eingefahren, ſondern ſammeln ſich in ihren reich geſchmückten Orten zum Abhören des Abſtimmungsergebniſſes. Ueberall ſieht man, wie die Fahnenſtangen von Blumen⸗ gebinden befreit und in Ordnung gebracht werden, denn ſofort nach Bekanntgabe des Abſtim⸗ mungsergebniſſes wird das Saargebiet ein ein⸗ ziges Flaggenmeer ſein. Es wird dann ſo ausſehen, wie es am 13. Ja⸗ nuar nicht ausſehen durfte. In den Schaufen⸗ ſtern ſieht man überall Bilder des Führers, des Gauleiters Bürckel und von Reichsmini⸗ ſter Dr. Goebbels. Auch die erſten Haken⸗ »kreuzfähnchen ſind ſchon in den Schaufenſtern zu ſehen. Bis heute morgen galt das Flaggenverbot. Aber nun, mit der Be⸗ kanntgabe des Ergebniſſes, iſt es aufgehoben, und das Saarvolk darf— endlich— ſeinen Ge⸗ fühlen den Ausdruck geben, der ihm bisher ver⸗ wehrt war. Draußen im Lande ſelbſt ſind die Zechen⸗Tore bekränzt. Tannengebinde um die Türen geſchlungen. Waghalſige haben oben auf den ſteilen Ecken der Fabriken Fahnen gehißt. Auch auf der Grube Pascal, auf der die Be⸗ legſchaft geſtern wegen Entlaſſung des zur Deutſchen Front übergetretenen Bergarbeiter⸗ führers Jakob Hannes in den Ausſtand ge⸗ treten war, herrſcht an dieſem Morgen Hoch⸗ ſtimmung. Die ganze Belegſchaft hört gemein⸗ ſam mit der Bevölkerung die Verkündung der Abſtimmungsergebniſſe und anſchließend die Rede des Mannes, der dieſes Gebiet nun in ſeine Hut nehmen wird, und dann die Rede des Führers, der nun auch rechtmäßig der Führer der Saardeutſchen geworden iſt, wie er es in ihren Herzen ſchon längſt war. Saorbrücken in Spannung Vor der Wartburg ſind auf der Mittelpro⸗ menade Stricke gezogen, hinter denen ſich eine große Menſchenmenge ſtaut. Vor dem Hauſe, wie immer, die engliſchen Poſten im flachen Stahlhelm und mit aufgepflanztem Bajonett. Drinen geht es zu wie in einem Ameiſen⸗ haufen. Aufgeregt ſammeln ſich die Stimm⸗ zähler im großen Saal und die ausländiſche Preſſe verteilt ſich auf die Räume, in denen in deutſcher franzöſiſcher und engliſcher Sprache das Ergebnis bekanntgegeben wird. Es herrſcht eine ungeheure Spannung. Man weiß jetzt ungefähr, daß neun Zehntel der Saardeutſchen ſich begeiſtert zu Deutſchland bekannt haben, und es iſt außer Zweifel, daß das die anderen in wenigen Minuten ebenfalls tun werden. Gauleiter Bürckel hat verſöh⸗ nende Worte geſprochen, und nicht durch Unter⸗ drückung, ſondern durch Erziehung werden ſich die Spalten löſen, und Taten werden über⸗ zeugen. Dann werden ſich auch die Arme jener dem Führer entgegenſtrecken, die dieſes mal noch verführt eigene Wege gingen. Es iſt nun zwiſchen Tau und Tag. Tropfen fallen ſchwer zu Boden, und es riecht würzig nach friſcher Scholle. Ueberall in den Straßen überholt man noch einmal die Aus⸗ ſchmückung der Häuſer, denn der 15. Januar, der nationale Feiertag des Saarvolkes, ſoll das Saarland in bräut⸗ lichem Hochzeitsſchmuck ſehen, ſo wie es noch niemals war. In einem Schaufenſter werden die Hüllen von zwei Bildern genommen, die bisher mit Tüchern verſehen waren:„Reſerviert bis zum 13. Januar“. Hinter den Tüchern aber befan⸗ den ſich die Bilder Hindenburgs und des Führers. Der Volksmund iſt ſchon ſeit dem frühen Morgen am Werke. So ſieht man Verſe an Häuſern: „Status quo, du biſt k..“, oder in Anlehnung an den Namen des Präſi⸗ denten der Regierungskommiſſion Inſchriften: „Knox aus.“ Aus einem Lokal tönt Muſik, und eine Stimme ruft: noch einmal den Status⸗ quo⸗Marſch!“. Dann hört man es:„Muß i denn, muß i denn zum Städtle hinaus!“ Matz Braun, der geſchlagene Feldherr, iſt nun der Lächerlichkeit preisgegeben. Und ſo ſteht an einem Zaun, von Kinderhand geſchrieben: „Matze Braun iſt ein Clown“, und man kann hier wieder einmal mit Recht ſagen, daß Kindesmund die Wahrheit ſpricht. An anderer Stelle wieder iſt zu leſen:„Status quo hat ausgeſpielt, Matz hat nebenbei gezielt“. Der Freiheitstag iſt da. Und jenes Schild, das eine andere Fahnenſtange zierte,„Es geht auch ſo“, kann nun durch eine richtige Fahne erſetzt werden. Die letzten Minuten Es iſt.50 Uhr. Im Hauſe Wartburg ſind nun die Galerien dicht gefüllt. Und in dem weiten Rund des Saales, wo einigermaßen Ordnung geſchaffen worden iſt, hat ſich eben⸗ falls ein zahlreiches Publikum eingefunden. Auf der Bühne ſitzen die Herren von der Ab⸗ ſtimmungskommiſſion, die Mitglieder der Re⸗ gierungskommiſſion und die Vertreter Deutſch⸗ lands und Frankreichs. Nochmals werden die Lautſprecheranlagen überprüft. Die Jupiter⸗ lampen werden eingeſchaltet, und die Filmope⸗ rateure machen ſich kurbelbereit. Ein Rieſen⸗ aufgebot an Photographen zückt die Kameras, und Hunderte von Journaliſten ſtehen mit Block und Bleiſtift bereit, um die Ergebniſſe zu no⸗ tieren. Jetzt ſteht Präſident Rodhe auf. Die Funk⸗ ſprecher künden den Beginn der Sendung an. Präſident Rodhe nimmt die erſten Blätter mit dem Ergebnis in die Hand. Nun beginnt er die Verkündung der Freiheit des Saarlandes. Unter Bewachung werden die verſiegelten Wahlurnen aus dem Rathaus in Saar⸗ brücken herausgetragen, um zur„Wartburg“gebracht zu werden, wo die Auszäh⸗ lung der Stimmen erfolgt kin letzter Blick in den Jählſaal Saarbrücken, 15. Jan.(HB⸗Funk.) Um .30 Uhr morgens war die Leerung der Urnen und die Auszählung der Stimmzettel im we⸗ ſentlichen beendet. Jetzt beginnt die Geſamt⸗ addition und die ſorgfältige Nach⸗ prüfung der Einzelzählung. Er⸗ müdet von 12ſtündiger Arbeit, verlaſſen die Stimmzähler allmählich den Saal, um ſich vor der Bekanntgabe des Ergebniſſes noch ein we⸗ nig zu erholen. Der Saal macht den Eindruck, als ſei eine Papierflut auf ihn niedergegangen. Dazwiſchen ſtehen die großen Zähltiſche, eine große Zahl von leeren Urnen und leeren Zähl⸗ kartons. Die engliſchen Soldaten, die die ganze Nacht über den Transport der Urnen beſorgten, ſind verſchwunden. Auf der Bühne iſt die Ab⸗ ſtimmungskommiſſion eifrig an der Arbeit, um nunmehr das Geſamtergebnis zu er⸗ mitteln. Vor dem Tiſch ſteht das Gewirr der Mikrophone, durch die Präſident Rohde um 8 Uhr der ganzen Welt mitteilen wird, daß die Deutſche Front einen überwäl⸗ tigenden Sieg errungen und daß faſt das ganze deutſche Saarvolk ſich zu Deutſchland bekannt hat. Die Galerien füllen ſich allmählich wieder etwas. Die Filmoperateure beginnen ihre Apparate einzuſtellen und zu prüfen, um ja den großen Augenblick der Bekanntgabe des Ergebniſſes nicht zu verfehlen. Mitten in dieſem Stilleben aus Düten, Papier und Urnen aber ſteht ein einſamer Zähler mit einem Teller Suppe in der Hand, ſich umſehend, wo er ihn nun in die⸗ ſem Wirrwarr niederſetzen ſoll. Die einzelnen Wahlprotokolle ſind geſammelt und fertig ge⸗ macht worden. Es iſt alles in ſchönſter Ord⸗ nung. Die Zahl der ungültigen Stimmen iſt, wie der Augenſchein ergibt, außerordentlich gering, und der Stapel der für Deutſchland abgegebenen Stimmen häuft ſich zu großen Bergen. Saarbrücken im Feeudentaumel ſlach der berkündung des Dahlergebniſſes/ Ungeheurer kindruck im Saargebiet Saarbrücken, 15. Jan.(HB⸗Funk.) Als um.14 Uhr aus den Lautſprechern im Saar⸗ gebiet die Stimme des Präſidenten Rodhe ertönte und nun das Ergebnis verleſen wurde, da ſpielten ſich Szenen ab, die zu beſchreiben die Sprache zu arm iſt. In tiefer Ergriffen⸗ heit ſtand das Saarvolk, und erſt nach Minuten konnte es ſich in Liedern Luft machen. Dann aber brauſte urmächtig durch die Straßen das Niederländiſche Dankgebet„Wir treten zum Beten“. An anderer Stelle wieder hörte man den Choral von Leuthen: Deutſchlandlied und Horſt⸗Weſſel⸗Lied klangen vielfältig auf, und das ganze Saargebiet war faſt eine ſingende Gemeinde. „Der Gott, der Eiſen wachſen ließ, der wollte keine Knechte.“ Trotzig klingt es durch die Straßen. Fenſter auf Fenſter öffnet ſich, und es dauert nur Minuten, dann ſind die gan ⸗ zen Straßen mit Fahnen überſät. Man ſieht im werdenden Tag nur noch ein rotes leuchtendes Fahnenmeer, darin das Heilszei⸗ chen des neuen Deutſchland, das Hakenkreuz. Alle Müdigteit iſt nun fortgewiſcht, alle Ban⸗ gigkeit beendet. Menſchen, die ſich gar nicht kennen, fallen ſich gegenſeitig um den Hals und ſchütteln ſich die Hände. Auf der Straße lachen ſich die Menſchen an, werfen ihre Hüte empor, und Frauen fallen, ungeachtet des Straßen⸗ ——⏑ι ſchmutzes, dankend in die Knie. Nun ſind die Straßen von Menſchenmengen dicht gefüllt, und die meiſten jener, die an der Durchführung dieſer Wahl beteiligt waren, die Tauſende von Ausländern, die im Saar⸗ gebiet weilen, werden Zeugen eines natio ⸗ nalen Freudenrauſches, wie ſie ihn vielleicht noch nie erlebt haben. Und ſie äußern ſelbſt, daß ſie dieſe Stunden für ihr ganzes Leben niemals vergeſſen werden. Das ſei ihr größtes Erlebnis geweſen, wieder⸗ holen ſie einmal um das andere. Im Hauſe der Wartburg hören ſie das Ergebnis wie eine Senſation, und bei denen, die noch in den letz⸗ ten Tagen dadurch verſuchten, gegen Deutſch⸗ land Stimmung zu machen, daß ſie von 50 Prozent Status⸗quo⸗Stimmen ſprachen, hat die⸗ ſes wuchtige Bekenntnis des Saarlandes zum Deutſchtum wie eine Bombe eingeſchlagen. Sie haben jetzt die große Sorge: wie ſagichs meinem Leſer? Denn ſie ſind auf friſcher Tat ertappt, und ihre Glaubwürdigkeit hat einen Stoß erlitten, von dem ſie ſich nicht ſo leicht erholen werden. Im Hauſe der Wartburg und in ganz Saarbrücken ſind ab 8 Uhr alle Telefone geſperrt, und man darf nur— mit Ausnahme von Paris und Berlin— 3 Minuten mit den einzelnen Orten ſprechen. „Wegen Abſchiedsfeier für die Emigranten geſchloſſen“, lieſt man an einem Lokal, an einem andern iſt an einer Fahnenſtange ein Koffer herausgehängt mit der Aufſchrift:„Für Emigranten zu vermieten“. Die Extra⸗ blätter der Zeitungen werden den Verteilern aus den Händen geriſſen. Der in der Nachi im Keim erſtickte Putſchverſuch ſeparati⸗ ſtiſcher Polizeibeamter iſt das Tages⸗ geſpräch, und mit Genugtuung hörte man über⸗ all die Aeußerung:„Die hawwe ſich ſelbſt in de Luft geſprengt“. Ueberall an den Häuſern fallen die Hüllen von den Giebelſchriften, die am 10. Dezember entweder überſtrichen oder verdeckt werden mußten, und nun kann man wieder leſen: „Deutſch war, deutſch iſt, deutſch bleibt die Saar.“ Die Sirenen zahlreicher Fabriken beginnen zu heulen, und auch die Lokomotivführer tun ihren Gefühlen nun keinen Zwang mehr an. Und ſo gellt vom Bahnhof her das Zeichen der Lokomotiven. Man ſieht auf den Straßen nur wenige, die mißmutig beiſeite ſtehen. Und Matz Braun, zu deſſen Preſſebeſprechung aus Mangel an Intereſſe jedenfalls zur feſtgeſetzten Zeit kaum jemand erſchienen iſt, weil zu dieſer Zeit die Verkündigung des Ergebniſſes noch im Gange iſt, iſt voll von ohnmächtiger Wut. Er tobt über den von der Deutſchen Front angeſetzten Arbeitsfeiertag und nennt ihn einen kalten Generalſtreik. Das Recht zum Generalſtreik hat aber die Arbeiterſchaft nur, wenn Matz Braun dazu aufruft, und es iſt eine Frechheit, wenn andere in das Gehege ſeiner geheiligten Rechte einbrechen. Mit allen Mitteln verſucht er noch einmal, den Reſt der Separatiſten aufzuputſchen. Aber unter dem Eindruck dieſes ungeheuren Abſtimmungsſieges begann am Dienstag eine große Reihe von ſeparatiſtiſchen Organiſationen ſich aufzulöſen. Die Kommuniſten haben zwar noch einmal zur Bildung eines Häuſer⸗Schutzes aufgerufen,„um die Arbeiterwohnungen vor dem Terror der Deutſchen Front zu ſchützen“; aber ſie können beruhigt ſein: man wird ſie nicht aus den Häuſern holen, um ſie nieder⸗ zuſchlagen, ſondern dieſer Terror wird, genau ſo wie jenſeits der Grenze, in der Pfalz, darin beſtehen, ihnen anſtändige Häuſer zu bauen und ſie dann aus ihren Häuſern zu holen, um ihnen Wohnungen in dieſen neuen Häuſern zu geben. Kurz vor Redaktionsſchluß erfahren wir, daß ſich Demonſtrationszüge in Saar⸗ brücken gebildet haben und daß ſich ungeheuer wiel Menſchen auf den Straßen be⸗ finden. Die Polizei iſt mit dem Ueberfallkom⸗ mando eingetroffen, ohne jedoch abzuſitzen und die Kundgebung zu ſtören. Ueberall herrſcht größte Harmonie. Treiplätze für angehörige der Deutſchen Front München, 15. Jan. Eine großzügige Stif⸗ tung gibt das Fürſorgeamt der Reichsleitung der NSDaAp bekannt. Im„Völkiſchen Beob⸗ achter“ wird nämlich folgende Mitteilung ver⸗ öffentlicht: Das Fürſorgeamt der Reichsleitung ſtiftet für Angehörige der Deutſchen Front 15 000 Frei⸗ plätze(freie Unterkunft, Verpflegung und Bahn⸗ fahrt) im Reich. Fürſorgeamt der Reichsleitung gez. Fürholzer. Kurheſſen lädt 500 Saarkinder ein Kaſſel, 15. Jan. Aus Anlaß der Saar⸗ abſtimmung haben zahlreiche kurheſſiſche Fa⸗ milien Patenſtellen für einen vierwöchigen Er⸗ holungsaufenthalt von Saarkindern angemel⸗ det, teilweiſe unter Uebernahme der Fahrtkoſten. Das Amt für Volkswohlfahrt, Gau Kurheſſen, hat daher am Montag dem Saarbevollmächtigten des Führers telegraphiſch für 500 Saarkinder einen vierwöchigen Erholungsaufenthalt ein⸗ ſchließlich der Fahrtkoſten zur Verfügung geſtellt. Zahrgang 5— A Rr. 25— Seite 4 „Hakenkreuzbanner' Abendausgabe— Dienstag, 15. Januar 19 Wendepunkt der Weltgeſchichte Dr. boebbels vor der deutſchen Preſſe über das krgebnis der Saarabſtimmung (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung.) Berlin, 15. Jan. Angeſichts des überwäl⸗ tigenden Sieges an der Saar erſchienen heute die Mitglieder der Preſſekonferenz der Reichs⸗ regierung im Pompejaniſchen Saal des Reichs⸗ propagandaminiſteriums, um eine Kundgebung des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda entgegenzunehmen. Es handelte ſich heute um mehr als eine übliche Sitzung. Der hiſtoriſche Saal des Propagandamini⸗ ſteriums war aus Anlaß des heutigen Tages feſtlich geſchmückt. Kurz nach halb 11 Uhr er⸗ ſchien Reichsminiſter Dr. Goebbels in Be⸗ gleitung des Reichsminiſters Seldte und des Unterſtaatsſekretärs Funk. Dr. Goebbels führte u. a. aus: Es iſt etwas über ein Jahr her, daß ich das letztemal bei Ihnen auf der Preſſekonferenz der Reichsregierung erſchien. Damals hatte ich die ſchwere Aufgabe, ſie von dem verantwortungs⸗ vollen Entſchluß der Reichsregierung über den Austritt aus dem Völkerbund und aus der Ab⸗ rüſtungskonferenz aufzuklären. Wir waren uns damals alle des großen Ernſtes dieſer Stunde bewußt, und ich glaube, ich kann heute mit tie⸗ fer Freude und Beglückung feſtſtellen, daß die erſten ſichtbaren Früchte aus dieſer Saat hervorgegangen ſind. Denn es wird keinem Zweifel unterliegen, daß der große nationale Erfolg, den das deutſche Volk am Sonntag errungen hat, mit eine Folge dieſes auf ganz weite und kühne Sicht geſtellten Ent⸗ ſchluſſes geweſen iſt. Mit tiefer Freude, großer Dankbarkeit und Ergriffenheit hat das deutſche Volk am heu⸗ tigen Morgen die alle Erwartungen übertref⸗ fenden Abſtimmungsergebniſſe aus dem Saar⸗ gebiet vernommen Was mir von außerordentlicher Bedeutung erſcheint, ſind folgende Tatſachen: Im Saar⸗ gebiet können die Gründe, die man für die Stabilität des nationalſozialiſtiſchen Regimes ſeitens des Auslandes ins Feld führt, nicht an⸗ gegeben werden. Im Saargebiet gibt es keine Konzentrationslager, gibt es keine ſogenannte Knebelung der öffentlichen Meinung, gibt es kein Preſſegeſetz und gibt es keine ſogenannte Diktatur einer kleinen Clique von Männern Geſamtüberſicht der Saar⸗Abſtimmung Im Saargebiet war eine Preſſefreiheit, ſo wie ſie in Deutſchland beſtand in der Zeit, als die nationalſozialiſtiſche Bewegung noch um die Macht kämpfte Nicht nur das, es ſtand uns dort eine Regierungskommiſſion gegenüber, die alles unterſtützte, was gegen Deutſchland gerichtet war, die aber niemals ſich einſetzte für deutſche Be⸗ lange, die in ſo eindeutiger Weiſe heute durch das Saarvolk ſelbſt in die Erſcheinung getra⸗ gen worden ſind. Das Saargebiet war zudem ein Sammelpunkt aller internationalen defaitiſtiſchen, anarchiſti⸗ ſchen Elemente, ein Sammelpunkt des Welt⸗ kommunismus und des Weltmarxismus. Wenn wir trotzdem über 90 Prozent aller abgegebenen Stimm⸗n für Deutſchland ver ⸗ buchen künnen, ſo iſt damit eindeutig der abſolut deutſche Charakter dieſes Landes vor aller Welt feſtgeſtellt! Dr. Goebbels ſchloß: Das Abſtimmungsergebnis ſei innenpolitiſch ähnlich zu bewerten, wie die letzten Wahlen in Danzig, ein Beweis dafür, daß der national⸗ ſozialiſtiſche Staat in jeder Weiſe feſt im deut⸗ ſchen Volke verankert ſei. „Der Führer hat in ſeiner heute morgen ge⸗ haltenen Rundfunkanſprache ausdrücklich be⸗ tont:„Damit iſt nach der Rückgliederung des Saargebietes die letzte territoriale Streitfrage zwiſchen Deutſchland und Frankreich aus der Welt geſchaffen. Wir haben ſomit die Brücke gebaut, auf der zwei große Nachbarvölker ſich verſtändigen können.“ Wir ſtehen vielleicht vor einer weltgeſchicht⸗ lichen Wendung der europäiſchen Politik, vor einer Wendung, von der ich mit Fug und Recht ſagen kann, daß wir ſie nicht geſchenkt erhalten haben, daß ſie nicht das Ergebnis un⸗ ſerer Nachgiebigkeit oder, um mich mit Clauſe⸗ witz auszudrücken, ein Erfolg unſerer falſchen Klugheit geweſen, die ſich der Gefahr entziehen wollte, ſondern daß wir dieſen großen Erfolg zu verdanken haben der Kühnheit der deutſchen Politik, ſo wie ſie von Adolf Hitler repräſen⸗ tiert wird.“(Lebhafter Beifall.) Die Saarkämpfer kehren zurück (Drahtber. unſ. Berl. Schriftleitung) Berlin, 15. Jan. Der Abſtimmungskampf der Saarländer um ihre Heimat ſchloß mit einem einmütigen, diſziplinierten Bekenntnis zu Deutſchland, das die ganze Welt mit Bewun⸗ derung erfüllt. Die Abſtimmungsberechtigten aus dem Reich kehren nun in dem Bewußtſein, der deutſchen Sache einen Sieg erfochten zu ha⸗ ben, wieder in ihre Wohnorte zurück. Die Sonderzüge, die am Freitagabend die Ab⸗ ſtimmungsberechtigten von Berlin nach der Saar gebracht hatten, treffen in den heutigen Vormittagsſtunden wieder in der Reichshaupt⸗ ſtadt ein, wo ihnen ein feierlicher Empfang be⸗ reitet wird. 5000 Schulkinder werden ſie jubelnd begrüßen. Die Organiſationen der Partei, PO, SA und SS marſchieren auf den Bahnſteigen auf. Die Berliner Bevölkerung wird es ſich ebenfalls nicht nehmen laſſen, mit derſelben Freude die Zurückkehrenden auf den fahnen⸗ und girlandengeſchmückten Bahnhöfen zu emp⸗ fangen, mit der ſie dieſe am Freitag verabſchie⸗ det hat. Ueberall liegt Jubel und Siegesſtim⸗ mung über der Reichshauptſtadt. Mit leuchtenden Augen und fröhlichem Lachen gehen die Menſchen durch die Straßen. Es gibt kein anderes Geſprächsthema mehr als die Ab⸗ ſtimmungsergebniſſe und die Einzelheiten von der Saar, die durch Lautſprecher auf den Ber⸗ liner Bahnhöfen, am Potsdamer Platz und am Alexanderplatz durch Lautſprecherwagen verkün⸗ det werden, während reicher Flaggenſchmuck in allen Straßen der inneren Verbundenheit der Berliner mit dem Saarland Ausdruck verleiht. ————— N 2 2*— 23 13 j SsSss für für fur 355 385 für für für Namen der Kreiſe und Bezirke 5E2 8—deutſch⸗ status Franr⸗ Ramen der Kreiſe und Bezirte 83 3 Deutſch⸗ Status Franr⸗ 2ES3Jland quo reich 3E53E3 land quo reich —=SE**SE* VI. Ottweiler I. Saarbrücken· Stadt neng Eppelborn... 31 11271 10782] 246 25 II. Saarbrücken⸗KLand Illingen. 32 iſchmishei 21 14836/ 12467 1483 52 Neunkirchen. 29 5 3⁵ ee ebheg 3 16999] 14483 2129 66 Ottweiler. 30 5092 4 jedri 4 10 108] 9157 6⁰7 14 Sien en 8 Irtedrichsthal een öön 1514 388 5 Stennweiler⸗Schiffweiler[33 10 075] 9016 782 286 —— 5 5 81651 7702 3¹⁵ 23 Tholern 2 3—0** Kleinblittersdorf 1 0 00 g an 2—5— iler 8 78311 6687 637 127 Wiebelskirchen 37 10 600⁰ 2 Monsepen. 9 13898] 12201 f 1230 50 VII. Homburg Quierſchied 10 f 8661 8184 292 27 Altheim es] 641 Sellerbach 4n n ddes 6¹⁰— Breitfurt... 70 301 2525 110 5 Sulzbach en in Einöd⸗Ingweiler.. 72f 1000 n Böckweiler.... 60 1034] 376 Brenſchelbach„ 71 436 42⁴ 13— Erbach⸗Reiskirchen.. 76f 3505 3 7s 2036 Höchen 4% K 849 8¹⁴ 2¹— III. Saarlouis 67 6622 5 658 300 5 Bettingen 16· 7782] 6 950 64⁰ 14 Jägersburg 7⁵ 5 7— 57 Berus(Biften) 15 3880 3553 191 41 Kirtel⸗Neuhäuſel 70 1f8f. 3 „ Bous(Schwalbach).. 27f 9407f 8 702 51¹ 49 Limbach⸗Riederberbach.77 355 5 Dillingen. 181 94691 8347 904 57 Medelsheim ee 78 893 1 Fraulautern 19f 7786l 7177 432 29 Mimbach 79 0 133 Ittersdorf⸗Kerlingen. 20 2825 2415 2³8 8⁴ Mittelbexrbach 80 430 3* a. 21 f 3707f 3 474 161 17 Oberberbach.— 3 586—— Lisdorf⸗Ensdorf 22 6281] 5554 5⁴7 71 Walsheim 7¹⁵—— Ralbos 23f 6 191J 5387 5 1 Webenheim 75¹ Ob n, 24[ 2683 2312 22² Walp.W. 25 4154] 376 332 41 fVII. St. Ingbert 3 Saarlouis 14 11443] 9622 1120 129 Aßweiler 3 3 Saarwellingen 26 6 416 5 810 547 2⁰ Ballweiler— Wallerfangen 1t 28 4394 3 681 559 57 Bebelsheiim. 5* War n⸗Differt 17 9180] 8570 431 6⁵ Bierbach 51 2 1 4 4 ardgaſſen⸗Differten Blickweiler 1 52 730 30⁰⁰ 12 Blieskaſtel. 1 568 1370 160 8 Bliesmengen⸗Bolchen.54 f 1228f 1106 79 13 IV. Merzig Ensheim.55 2872 2541 24⁴7 22 Hauſiabt 39 6 474] 096 26⁰ 18 Haſſel Hilbringen 40] 3666 3324 2⁴³ 17 Lautzkirchen.— Merzig⸗Stadt 381 5740 5497 350 15 Niederwürzbach. 3 45—— Merzig⸗Land. 41 3777 3542 173 5 Oberwürzbach— 3 42 5156] 4 903 154 11 Ommersheim Mettlach Ormesheim 61 956% vos 40 Reinheim. 62 1182 992 156 10 Rohrbach 63 256091 2279 20⁴ 3 v. St. Wendel Rubenheim 6⁴ 887 869 15 3 Alsweiler. 44] 381] 8856% 335 11 W• 0 Ramborn 45 3 038]0 2877 116 4 e 0 St. Wendel⸗Stadt. 43] 53½/ 4861 424 9 örſchweiler. St. Wendel⸗Land.„ I 46 4360 403⁵ 2⁵⁵ 3 Geſamtzahl der Abſtimmungsberecht. 539 300 lich weiß, ſogar hiſtoriſche Beiſpiele.. Bemerkungen .5 Milliarden Cei Fehlbetrag“ Zu das demotratiſche Sy⸗ ſtem führt, kann man faſt täglich feſtſtellen, wenn m Butareſter Zeitungen lieſt, in denen im⸗ mer wieder ſpaltenlang über die tollſten Fälle von Korruptionen und unterſchla⸗ gungen berichtet wird, und⸗zwar in aller Oeffentlichteit, ohne den geringſten Verſuch, die Dinge in einem milderen Lichte erſcheinen zu laſſen. So brachte dieſer Tage die Burareſer nackten Tat „Lupta“ eine Artikelſerie, in der mit allen Ein⸗ zelheiten der Nachweis geführt wurde, daß im Laufe der letzten Jahre in den verſchiedenen Miniſterien und ſelbſtändigen Betrieben des Staates Betrügereien verübt worden ſeien, bei denen nicht weniger als 3,5 Milljiarden Lei„abhandengekommen“ ſeien. Das Blatt brachte die Mitteilung, daß der Direktor des verwaltungswiſſenſchaftlichen Inſtituts in Bukareſt, Univerſitätsprofeſſor Negulescu feſt⸗ geſtell habe, daß ſich zahlreiche höhere Beamte des Landes durch verſchiedene unerlaubte Handlungen große Vermögen erworben haben, ohne daß gegen dieſe Beamten vorgegangen worden ſei. Profeſſor Negulescu, ſo berichtet die„Lupta“ weiter, habe außerdem feſtgeſtellt, daß die öffentlichen Aemter in Rumänien ohne jedes Programm und ohne Richtlinien arbeiten und daß ihre Sonderfonds gänzlich unbetannt und unkontrollierbar ſeien. Wie der Bericht⸗ erſtatter für das Budget im Parlament ſelber im Budget gar nicht aufgenommen ſeien, da ſie aus Einnahmen beſtünden, die gar nicht ver⸗ rechnet werden. Der Budgetberichterſtatter, Mi⸗ niſterialſetretär Leon, habe ſogar ſelbſt zuge⸗ geben, daß der Finanzminiſter die genauen Summen der einzelnen Miniſterien nicht feſt⸗ ſtellen könne. Daß die ungeheuerlichen Beſchul⸗ digungen der„Lupta“ offenbar auf ſehr kon⸗ kreten Unterlagen beruhen, geht auch aus der Tatſache hervor, daß das Blatt eine genaue Unſer Butareſter Mit⸗ arbeiter ſchreibt uns: welchen Blüten Aufſtellung darüber bringt, welche Summen in den einzelnen Miniſterien und autonomen Staatsbetrieben— wie das Blatt ſagt:„ge⸗ ſtohlen“ wurden. Den Löwenanteil hat an dieſer ſeltſamen Statiſtik das Landesverteidi⸗ gungsminiſterium, bei dem nicht weniger als 2,862 Millionen Lei verwandt wurden. Im Ackerbauminiſterium wurden 65 Millionen Lei einkaſſtert. Bei den rumäniſchen Staatsbahnen 274 Millionen. Und ſo geht es ſpaltenlang wei⸗ ter. Dabei ſtellt das Blatt, das dieſe Anklagen veröffentlicht, noch feſt, daß dieſe Manipula⸗ tionen heute erfreulicherweiſe einen geringeren Umfang hätten, als noch vor einigen Jahren. Trotzdem aber ſei doch eine Reinigung des öffentlichen Lebens unbedingt notwendig. Sowoſetſorgen! Die Agenten der Moskauer haber ſind immer noch auf der Suche nach„Ge⸗ genrevolutionären“. Obwohl ſelbſtverſtändlich, wie man amtlich behauptet, der Sowjetſtaat zur Zeit der am ſicherſten fundierte Staat der Welt überhaupt iſt, wittert man ſeit Wochen, d. h. ſeit jenem bekannten Attentat auf Kirow, überall Staatsfeinde. Im Verlauf der ſogenannten Säuberungsaktion hat man jetzt in Minſk zu außergewöhnlichen Maßnahmen gegen Studen⸗ ten und akademiſche Profeſſoren gegriffen. Die Agenten der GPu glauben hier auf einen Hauptherd der ſtaatsfeindlichen Strömungen ge⸗ ſtoßen zu ſein. Die betreffenden Studierenden wurden aus der Partei und der Jungkommu⸗ niſtiſchen Bewegung ausgeſchloſſen. Auch in an⸗ deren Gegenden des Sowjetſtaates will man neue ſtaatsfeindliche Organiſationen entdeckt ha⸗ ben. Wie dieſe Entdeckungen mit den Behaup⸗ tungen der offiziellen Stellen, daß in der Sow⸗ jetunion größte Ruhe herrſche, zu vereinbaren iſt, wird man allerdings wohl ebenfalls dem au⸗ Macht⸗ 14 Paris, 15. ſche Preſſe, die zem auf ein u abſtimmung vo undankbaren At haltloſen nuch noch fortf unzuverläſſiger beſteht bei der? Zweifel mehr der Deutſchen?7 Umlauf befindl findet ihren Ni dungen aus Ge Selbſt die 4 nnichtamtliche zwiſchen 8 In fettgedruc Reihe von Po deutige Entſchei derung an das im„Figaro“ zugegeben habe, gebe es zahlreiche Fonds, die„Fig dem moraliſche ſes Ergebnis z Die Saarbev land geſtimm Der Sonntag ſt Erfolg dar. Das„Jour Deutſchen Fror Im„Echod brücker Sonder mals, daß Frankrei — nicht nur ohn Ele 4 Das Blatt for! Jder Regierungs letzten Minute vom Völkerbun Im marxiſti Leon Blum eetzten Jahren Saarfrage im! Beide Regieru digung gewünf ſtand der große len geſcheitert. ter ſo gefäh den Frieder das ihre Schul Stark in den nächſten Zuku hange die Auf bar. Der„M Hinſicht optimi alles ohne Re Angeſichts des man zu der An ßergewöhnlichen Scharfſinn der ſowjetruſſiſchen Polizeibehörden überlaſſen müſſen. Zur Beur⸗ teilung der Lage wird man ſich alſo in Zukunft mehr an die Tatſachen als an gewiſſe Behaup⸗ tungen, mögen ſie auch in noch ſo beſtimmtem Tone ausgeſprochen ſein, halten müſſen. Zu dieſen Tatſachen rechnet man auch eine Anwei⸗ ſung, die an die politiſchen Inſtrukteure der Ro⸗ ten Armee erging, und in der es heißt, daß„echt bolſchewiſtiſche Wachſamkeit“ am Platze ſei. Wenn es zutrifft, daß ſich in der akademiſchen Jugend Rußlands antibolſchewiſtiſche oder doch zumindeſt„anti⸗ſtaliniſche“ Gedankengänge breit⸗ machen, wird man eine ſolche Erſcheinung nicht unterſchätzen dürfen. Denn letzten Endes ſoll hier, auf den bolſchewiſtiſchen Hochſchulen, ſo hoffte man wenigſtens, die zukünftige Führer⸗ ſchicht des Sowjetſtaates heranwachſen. Man wird es beſtimmt nicht als ein Zeichen der Stärke anſehen können, wenn ein Teil der Ju⸗ gend eines Staates in dieſem Falle auch einer Bewegung mit den Führern nicht mehr konform geht. Im großen und ganzen ſcheint die Armee im Sinne Stalins intakt zu ſein. Aber eine Herrſchaft auf den Spitzen der Bajonette dürfte ſelbſt in Rußland auf zweifelhaften Grundfeſten ruhen. Dafür gibt es, wie Herr Stalin vermut⸗ fenden Entſc (Von unſe K Kommt mat „offiziellen“ C lung, ſo ſieht als einzigen Menſch, außer beſieht man ſie Die Frage i zunächſt klingt ſchäftigung de in der Tat ni eine ganze M iſt nicht ſo gar meinhin annir Der Menſch Beziehungen; nem Standpu Bild eine gege „etwas ſehen“ größert. Er r Wirklichkeitser Die Maler de der geſamten haben für d Glaubens mir Prediger. Es gibt abe das ſind die die beſehen fi haben muß, des Jüngſten Apoſtel zur, Sie ſehen ſick geſtellt haben, „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Dienstag, 15. Januar 1935 rgang 5— A Nr. 25— Seite 5 ukareſter Mit⸗ ſchreibt uns: lchen Blüten Paris, 15. Jan.(OB-Funk.) Die franzöſt⸗ ſche Preſſe, die die Oeffentlichkeit bis vor kur⸗ tollſten Fäll⸗ 1 nterſchla zem auf ein umſtrittenes Ergbnis der Saar⸗ war in aller abſtimmung vorbereitet hatte, ſieht ſich vor der n Verſuch, die undankbaren Aufgabe einer Umſtellung von erſcheinen zu ie Bukareſter nit allen Ein⸗ hurde, daß im verſchiedenen Betrieben des den ſeien, bei illiarden “ ſeien. Das der Direttor Inſtituts in egulescu feſt⸗ öhere Beamte unerlaubte orben haben, vorgegangen t,„ ſo berichtet em feſtgeſtellt, mmänien ohne nien arbeiten ich unbekannt der Bericht⸗ lament ſelber ſe Fonds, die ſeien, da ſie gar nicht ver⸗ terſtatter, Mi⸗ r ſelbſt zuge- die genauen ien nicht feſt⸗ ichen Beſchul⸗ auf ſehr kon⸗ haltloſen Vorausſagen auf die nackten Tatſachen. Wenn einige Blätter nuch noch fortfahren, von äußerem Druck und unzuverläſſiger Beeinfluſſung zu ſprechen, ſo beſteht bei der Mehrheit doch nicht der geringſte Zweifel mehr an dem überwältigenden Sieg der Deutſchen Front. Die bereits am Abend in umlauf befindliche Schätzung bis zu 90 v. H. 4 4 findet ihren Niederſchlag in verſchiedenen Mel⸗ dungen aus Genf und Saarbrücken. Seelbſt die Havas⸗Agentur berichtet, daßz nichtamtliche Berechnungen in Saarbrücken zwiſchen 88 und 90 v. H. ſchwankten. In fettgedruckter Schlagzeile verzeichnet eine 4 Reihe von Pariſer Morgenblättern die ein⸗ deutige Entſcheidung der Saar für die Rückglie⸗ derung an das Reich. DOrmeſſon erklärt im„Figaro“ hierzu, daß die Gerüchte von dem moraliſchen„'Terror“ nicht genügten, die⸗ ſes Ergebnis zu erklären. Die Saarbevölkerung habe für das Vater⸗ land geſtimmt, weil das Vaterland unſterb⸗ 1 lich ſei. Der Sonntag ſtelle für Hitler einen beachtlichen erfolg dar. auch aus der eine genaue Das„Journal“ betont, daß der Sieg der »Summen in IJ Deutſchen Front alle Vorausſagen übertreffe. autonomen Im„Echo de Paris“ bedauert der Saar⸗ brücker Sonderberichterſtatter des Blattes noch⸗ indesverteidi⸗ 4 1 mals, weniger als daß Frankreich den Kampf um die Saar in 1 2 nicht nur ohne Gewinn, ſondern auch ohne ei Staatsbahnen Eleganz verloren habe. Das Blatt fordert als letzte Genugtuung, daß Ider Regierungsausſchuß zum mindeſten bis zur letzten Minute ſeine Pflicht tue, und die ihm vom Völkerbund übertragene Aufgabe erfülle. Im marxiſtiſchen„Populaire“ erinnert ltenlang wei⸗ ieſe Anklagen e Manipula⸗ en geringeren igen Jahren. einigung des twendig. Leon Blum daran, daß Briand in ſeinen Agenten der 1 letzten Jahren den Verſuch unternahm, die nuer Macht⸗ Saarfrage im voraus freundſchaftlich zu regeln. che nach„Ge⸗ Beide Regierungen hätten damals eine Verſtän⸗ ſtwerſtändlich, digung gewünſcht; ſie ſei aber an dem Wider⸗ tand der großen franzöſiſchen Metallinduſtriel⸗ len geſcheitert. Wenn die Saarabſtimmung un⸗ owjetſtaat zur taat der Welt chen, d. h. ſeit ter ſo gefährlichen Bedingungen für irow, überall den Frieden habe beginnen müſſen, ſo ſei ſogenannten das ihre Schuld. in Minſt zu Stark in den Vordergrund tritt die Frage der nächſten Zukunft und in dieſem Zuſammen⸗ egen Studen⸗ hange die Aufgabe des Völkerbundes unmittel⸗ zegriffen. Die r auf einen bar. Der„Matin“ zeigt ſich auch in dieſer römungen ge⸗ Hinſicht optimiſtiſch. Man dürfe annehmen, daß Studierenden alles ohne Reibungen vor ſich gehen werde. Jungkommu⸗ Angeſichts des beiderſeitigen guten Willens ſei .Auch in an⸗ man zu der Annahme berechtigt, daß die zu tref⸗ es will man fenden Entſcheidungen keine unangenehme n entdeckt ha⸗ den Behaup⸗ in der Sow⸗ 1vereinbaren falls dem au⸗ wjetruſſiſchen 1. Zur Beur⸗ ſo in Zukunft viſſe Behaup⸗ o beſtimmtem müſſen. Zu eine Anwei⸗ teure der Ro⸗ eißt, daß„echt Platze ſei. akademiſchen ſche oder doch engänge breit⸗ cheinung nicht n Endes ſoll ochſchulen, ſo ftige Führer⸗ (Von unſerem ſtändigen Berliner K⸗Mitarbeiter.) Kommt man zufällig zwei Tage nach der „offiziellen“ Eröffnung in eine Kunſtausſtel⸗ lung, ſo ſieht man ſich in den meiſten Fällen als einzigen Beſucher weit und breit. Kein Menſch, außer dem Türſchließer iſt da: warum beſieht man ſich denn überhaupt Bilder? 1 Die Frage iſt nicht ſo ganz töricht, wie das zunächſt klingt. Hinter der merkwürdigen Be⸗ ſchäftigung des Betrachtens von Bildern liegt in der Tat nicht nur ein Problem, ſondern eine ganze Menge. Nur das Bilderanſchauen iſt nicht ſo ganz ſelbſtverſtändlich, wie man ge⸗ meinhin annimmt. Der Menſch des Alltags, der keine näheren Beziehungen zur Kunſt hat, verlangt von ſei⸗ nem Standpunkt aus ganz mit Recht vom Bild eine gegenſtändliche Bereicherung. Er will „etwas ſehen“! Etwas, was ſeine Welt ver⸗ größert. Er will ſeinen Horizont erweitern— Wirklichkeitserweiterung und empfängt ſie auch. achſen. Man Die Maler der Millionen Chriſtusbilder und Zeichen der der geſamten teſtamentariſchen Begebenheiten Teil der Ju⸗ haben für die Fundierung des chriſtlichen lle auch einer Glaubens mindeſtens ebenſoviel getan wie die Prediger. Es gibt aber auch noch eine Sorte Menſchen, das ſind die ſogenannten„gebildeten Bürger“, die beſehen ſich alle Bilder, die man geſehen haben muß, weil die Kenntnis der Sixtina, des Jüngſten Gerichtes, oder der Dürerſchen Apoſtel zur„allgemeinen Bildung“() gehört. Sie ſehen ſich die Bilder an, nachdem ſie feſt⸗ mehr konform int die Armee n. Aber eine jonette dürfte n Grundfeſten talin vermut⸗ Ae 3 4 geſtellt haben, daß ſie im Baedecker mit einem Ueberraſchung bringen würden. Er vertritt die Auffaſſung, daß ſelbſt durch eine vollſtündige Rückkehr des Saargebietes zu Deutſchland für Frankreich noch nicht alle Fragen gelöſt wären. Eine dringende Löſung erheiſche zum Beiſpiel das Problem der ſaarländiſchen Flücht⸗ linge. „Ohne kleganz verloren“ Wie die franzöſiſche preſſe ihre ceſer auf den deutſchen Sieg vorbereitete Der„Petit Pariſien“ rechnet damit, daß einige Tage genügen würden, um in Genf die im Zu⸗ ſammenhang mit der Saarabſtimmung zu lei⸗ ſtende Arbeit zu erledigen, ſo daß am Ende der Woche die Mitglieder des Völkerbunds⸗ rates wieder auseinandergehen könn⸗ ten. Seporatiſtenputſch in letzter ſinute vereitelt 90 Emigranten verhaſtet Saarbrücken, 15. Jan. Im Laufe des Montagabends wurde der Saarbrücker Poli⸗ zeibehörde bekannt, daß das ſogenannte von Herrn Machts angeworbene Sonderkom⸗ mando von 120 Mann, das in der Ula⸗ nenkaſerne untergebracht iſt, einen Putſch vor⸗ habe. Führer des Putſches waren der Haupt⸗ wachtmeiſter Grum bach, ferner die Emi⸗ grantenpolizeibeamten Gericke und Chriſt, die, als die Behörden in der Ulanenkaſerne eingriffen, flüchteten. Die Wafſen des Sonder⸗ kommandos wurden ſichergeſtellt, die Beamten, von denen mindeſtens, wie es heißt, 90 Emi⸗ granten ſind, vernommen. Wie verlau⸗ tet, hatte das ſeparatiſtiſche Poli⸗ zeikommando die Abſicht, im Laufe der Nacht die Macht an ſich zureißen. Im Zuſammenhang mit dieſem Vorgang ſteht ein Aufruf der Einheitsfront vom Montag⸗ vormittag, in dem zur Bildung eines ſogenann⸗ ten„Ordnerdienſtes“ der Separatiſten aufgefordert wurde. In den heutigen frühen Morgenſtunden ſind die Beamten Gericke, Chriſt, Wagner, Edelmut, Paul und Loriot, ſämtlich deutſche Emigranten, verhaftet worden. Unter den Verhafteten befindet ſich außerdem die Freundin des berüchtigten Emi⸗ grantenkommiſſars Machts, Elſe Haas. Deutlich und klar kann aber auch geſagt wer⸗ den, daß die alte blaue Polizei ebenſo wie die Landjäger des Saargebietes ſelbſtverſtändlich wie immer ihre Pflicht tun und mit allen dieſen Dingen nichts zu tun haben. Schon ſeit lüngerer Zeit herrſcht im Gegenteil in der alten Beamtenſchaft eine erhebliche Er⸗ bitterung wegen der Bevorzugung der Emigranten, die ſowohl bei der Be⸗ fürderung als auch bei der Vergebung von Kommandos in jeder Weiſe den alten Beamten vorgezogen worden ſind. Zu dieſen Vorgängen kam eine Führer⸗ beſprechung, die Matz Braun für den ſpäten Abend einberufen hatte und die nach Auffaſſung maßgebender Kreiſe mit den Putſchabſichten dieſes kleinen ſepara⸗ tiſtiſchen Polizeikommandos zuſam⸗ menhängt. Es iſt nicht von der Hand zu weiſen, daß der für Dienstagfrüh angeſetzte Empfang der Auslandspreſſe ebenfalls mit dieſen Din⸗ gen in Verbindung ſteht. Dazu paſſen wie die Fauſt aufs Auge die geradezu brutalen Dro⸗ hungen der ſeparatiſtiſchen Preſſe am Montag, daß ſie auch trotz des Abſtimmungsergebniſſes das Saargebiet niemals zu Hitler laſſen würden und daß ihre Parole„Nie zu Hitler“ auch weiterhin beſtehen bleibe. Sie würde es zu verhindern wiſſen, daß das Saargebiet nationalſozialiſtiſch werde. Man kann angeſichts dieſer ganzen Lage dem Präſidenten der Regierungskommiſſion, Herrn Knox, nicht von der Schuld freiſprechen, jeg⸗ liche Aufſichtspflicht verſüumt und ſo die Ent⸗ wicklung von Zuſtänden möglich gemacht zu haben, die im höchſten Grade bedenklich ſind. Selbſtverſtändlich beſteht durchaus keine akute Gefahr für das Saargebiet; denn die vorhande⸗ nen Polizeikräfte langen bei weitem aus, um auch den leiſeſten Umſturzverſuch ſofort unmög⸗ lich zu machen. Immerhin ſind derartige Vor⸗ gänge dazu geeignet, die Bevölkerung aufs höchſte zu beunruhigen. Es wäre Aufgabe des Präſidenten der Regierungskom⸗ miſſion geweſen, einer ſolchen Beunruhigung der Bevölkerung mit allen Mitteln vor⸗ zubeugen und ſie zu verhindern. Ueberraſchende Wendung im Lindbergh⸗prozeß Neuyork, 14. Jan. In dem großen Pro⸗ zeß gegen den vermeintlichen Entführer des Lindbergh⸗Babys Bruno Richard Haupt⸗ mann iſt jetzt mit dem Abſchluß der Ver⸗ nehmung des Hauptbelaſtungszeugen ein wich⸗ tiger Prozeßabſchnitt erreicht. In den nächſten Verhandlungstagen werden nunmehr die von der außerordentlich rührigen Verteidigung be⸗ nannten Zeugen und Sachverſtändigen ihre Ausſagen machen. Obwohl ſich die Situation Hauptmanns in den letzten. Verhandlungstagen weiterhin be⸗ trächtlich verſchlechtert hat, iſt es doch nicht aus⸗ geſchloſſen, daß der Prozeß eine überraſchende Wendung nimmt, denn man muß berückſich⸗ tigen, daß bisher faſt ausſchließlich Belaſtungs⸗ zeugen zu Worte gekommen ſind. Dr. Condons Ausſage nicht zu widerlegen Nach zweiwöchiger Verhandlungsdauer er⸗ gibt ſich jetzt folgender Prozeßſtand. Der Zeuge Charles Lindbergh behauptet mit aller Be⸗ ſtimmtheit, den Angeklagten als den Erpreſſer, dem das Löſegeld an der Friedhofsmauer zu Bronx übergeben wurde, an ſeiner Stimme wiederzuerkennen. Amandus Hochmuth, ein Nachbar Lindberghs, erkennt Hauptmann als den Mann wieder, der am Tage der Entfüh⸗ rung in einem ſchmutzig⸗grünen Auto die Straße zum Landſitz des Fliegers paſſierte. Den Taxichauffeur Joſeph Perron eerklärt, Haupt⸗ mann ſei jener fremde Mann geweſen, der ihm einen Brief an Dr. Condon, den Unterhändler Lindberghs, übergab. Und Dr. Condon ſelbſt iſt der feſten Ueberzeugung, daß kein anderer als Hauptmann die Löſegeldſumme am Fried⸗ Berliner Runſtausſtellungen Sternchen verſehen ſind. Sie haben das alte Beſehen der normalen Menſchen verlernt und das neue noch nicht geübt. Sie ſind daher im weſentlichen für den Fremdenverkehr wichtig, aber nicht für eine ernſte Kunſtbetrachiung. Für die kommen in der Hauptſache die künſt⸗ leriſch erzogenen Menſchen in Frage, die Leute, die gelernt haben, daß das Wie eines Bildes wichtiger iſt als das Was. Dieſe Leute wiſſen ſchon ein bißchen, warum ſie Bil⸗ der beſehen, obwohl auch ihre Art des Betrach⸗ tens und Genießens ein klein wenig laſterhaft iſt— genau ſo wie das gute Eſſen und Trin⸗ ken. Sie haben zwar etwas vom Beſehen, aber zuletzt doch nur einen kleinen Teil des Weſentlichen. Jeder von uns lebt in ſeiner Welt, in ſeinem Raum, in ſeiner Perſpektive, in ſeiner Farbigkeit und in ſeiner Deutlichkeit. und wenn zwei an dem gleichen Tiſch ſitzen, haben ſie ſchon zwei verſchiedene Welten des Raumes, und wenn zwei dieſelbe Landſchaft ſehen, ſehen ſie zwei farbige, ganz verſchiedene, in keiner Weiſe identiſche Landſchaften. Keiner kann den anderen in ſeine Welt hineinholen. Bilder beſieht man, entweder um zu wiſſen, wie es beim Einzug in Jeruſalem oder in der Schlacht von Sedan zuging, oder um zu er⸗ leben, wieviel andere, reichere Möglichkeiten der Betrachtung die Welt noch zu bieten ver⸗ mag, außer der eigenen, mageren, unmale⸗ riſchen, an die das Schickſal einen nun ein⸗ mal gebunden hat. Das Bild iſt der geheim⸗ nisvolle Schlüſſel zu einer Welt der anderen. Im Beſehen eines Bildes erlebt man eine Er⸗ weiterung des Ich, wie ſie das Leben ſonſt nur noch bei ganz ſeltenen Gelegenheiten bie⸗ zu Bronx von ihm in Empfang genommen abe. Zu dieſen äußerſt wichtigen Belaſtungszeugen kommt nun noch der gerichtliche Schriftſachver⸗ ſtändige Albert S. Osborn, der während ſeines Gutachtens bis ins kleinſte darlegt, warum Hauptmann als der Schreiber ſämt⸗ licher elf Erpreſſerbriefe anzuſehen ſei. Die Vernehmung Dr. Condons geſtaltete ſich äußerſt dramatiſch. Denn der Chefverteidiger verſuchte mit allen Mitteln, die Ausſagen die⸗ ſes wichtigen Zeugen zu erſchüttern. Dr. Con⸗ don, der in dieſen Tagen ſeinen 75. Geburts⸗ tag feiert, konnte jedoch alle Angriffe Rechtsan⸗ walts Reillys zurückſchlagen. Reilly wies ihm zwar einige unweſentliche Irrtümer nach, die der Zeuge ſofort geſchickt korrigierte und ſchließlich ließ ſich auch noch feſtſtellen, daß der Zeuge wiederholt mit ihm völlig fremden Per⸗ ſonen über den Stand der Verhandlungen mit dem Erpreſſer und ſpäter über das Gerichtsver⸗ fahren gegen den Angeklagten Hauptmann ge⸗ ſprochen hat. Aber die Feſtſtellung Dr. Con⸗ dons, nach ſeiner Anſicht ſei Hauptmann der Erpreſſer und der Empfänger des Löſegeldes, ließ ſich doch nicht erſchüttern. Die Zuhörer wetten:1 für Hauptmanns Schuld Kennzeichnend für die Stimmung in Fleming⸗ ton und der amerikaniſchen Oeffentlichkeit iſt die Tatſache, daß bereits Wetten darüber ab⸗ geſchloſſen werden, ob Hauptmann verurteilt oder freigeſprochen werden muß. Die Wetten ſollen:1 für die Schuld des Angeklagten ſtehen. Daraus geht hervor, daß man im all⸗ gemeinen die Situation Hauptmanns falſch be⸗ tet. Vor guten Bildern muß alſo die eigene Welt ins Schwanken geraten. Ausſtellung bei Gurlitt Ein ſehr feines Beiſpiel eines ſolchen Ein⸗ gehens in eine fremde Welt erlebt man bei der Betrachtung der Bilder von Magnus Zel⸗ ler in der Galerie von Gurlitt in Berlin. Dieſer Maler iſt ein zarter, nicht eben kräf⸗ tiger Mann; aber das Schickſal hat ihm die Gabe des beſonderen Sehens und die Fähig⸗ keit, aus dieſem beſonderen Geſehenen ſeine zarten, aber ganz und gar eigenen Bilder zu formen. Bilder von Schäfer⸗Aſt Neben Zeller ſteht in der gleichen Galerie eine Sammlung von Zeichnungen und Aqua⸗ rellen von Schäfer⸗Aſt— und plötzlich wandelt ſich der Blick, und man iſt wieder in einer neuen Welt. Die Kinderzeichnungen dieſes witzigen Mannes neben den Kinderköpfen Zel⸗ lers ſind von einer unzuſammengehörigen zu⸗ fälligen Eindringlichkeit, die den Betrachter eigen berührt. „Der Norden“ bei Ferdinand Moeller Bei Ferdinand Moeller in Berlin zeigt eine kleine Gruppe von Malern, die ſich„Der Nor⸗ den“ nennt, eine Reihe Bilder des eigenen Kreiſes. Dieſe Gemeinſchaft wird bis zum letzten endgültigen Krach, der bei Künſtlern naturgemäß immer kommen muß, ganz gewiß ausgezeichnet ſein, zumal die fünf jungen Männer in den Energien ihres Talentes ſehr gut zuſammenſtimmen, und keiner den ande⸗ ren zu ſehr an die Wand drückt; es ſind das: Albert Benkert, Peter Stermann, Hans Weidemann, Wilhelm Philipp und Otto Andreas Schreiber. H. K. urteilt. Wenn ſich auch das Indiziennetz um ihn immer mehr verdichtet, ſo doch in erſter Linie in der Frage der Löſegelderpreſſung. In der Frage der alleinigen Entführung des un⸗ glücklichen Kindes und ſeiner Ermordung, ſind bis auf die Ausſagen des greiſen Amandus Hochmuth keine neuen belaſtenden Momente zutage gefördert worden. Hauptmann hat dann auch bis in die zweite Verhandlungswoche größte Zuverſicht zur Schau getragen. Sein Verhalten änderte ſich erſt, als der gerichtliche Schriftſachverſtändige Oſtborn ſein Gutachten abgab. 3— Dieſes Gutachten war für ihn mehr als nie⸗ derſchmetternd, denn Osborn konnte außer⸗ ordentlich einleuchtend nachweiſen, daß ſämtliche elf Erpreſſerbriefe einſchließlich jenes Zettels, der ſeinerzeit in der Wiege des Kindes gefunden wurde, von dem gleichen Schreiber herrühren, und daß ſie in ihren verſchiedenen Merkmalen genau mit den Schriftzügen übereinſtimmen, die ſich auf einigen, von Hauptmann zu frühe⸗ rer Zeit verfaßten Schriftſtücke finden. Auch die mit Hauptmann ohne jeden Zwang durch⸗ geführten Diktate hätten das gleiche Ergebnis erbracht. Zur Bekräftigung ſeines Gutachtens wies Os⸗ born darauf hin, daß in den einzelnen Erpreſ⸗ ſerbriefen die gleichen orthographiſchen Fehler auftauchen, wie ſie die früheren Schriftſtücke des Angeklagten aufweiſen. Der mehrſtündige Vortrag des Sachverſtän⸗ digen verfehlte ſowohl auf die Geſchworenen als auch auf die Zuhörer nicht ſeine Wirkung. Deutſche Sachverſtändige ſollen Hauptmann entlaſten Chefverteidiger Reilly hat hier ſelbſtver⸗ ſtändlich ſofort eingegriffen und erklärt, er würde nicht weniger als ſieben namhafte Schriftſachverſtändige benennen, die nach ſeiner Anſicht imſtande ſind, das Gutachten Osborns zu widerlegen. Unter dieſen Schriftſachverſtän⸗ digen ſollen ſich auch mehrere Deutſche befinden, z. B. der Berliner Graphologe Hans Gropius, deſſen Ausſage vermutlich von Berlin aus tele⸗ phoniſch erfolgt. Hatte Hauptmann während des Gutachtens des Schriftſachverſtändigen größte Nervoſität und Erregung gezeigt, ſo gewann er ſpäter bei der Vernehmung der Zeugen, die über das Auf⸗ tauchen der Löſegeldnoten und über die Rolle Dr. Condons bei der Verhandlung mit den verſchiedenen Unterweltlern Bekundungen mach⸗ ten, ſeine eiſige Ruhe wieder. Als endlich zwei Angeſtellte einer Garage in Bronx als Zeugen der Staatsanwaltſchaft aufſtanden und erklär⸗ ten, Hauptmann habe bis zum Tage der Ent⸗ führung des Lindbergh⸗Babys ein ſchmutzig⸗ grünes Auto gefahren(ſo wie es der Zeuge Amandus Hochmuth auf dem Wege zum Land⸗ ſitz Lindberghs beobachtet hat) und dieſes Auto ſei wenige Tage nach dem 2. März 1932 von Hauptmann eigenhändig blau angeſtrichen wor⸗ den, erklärte der Angeklagte wegwerfend, in ſeinem ganzen Leben habe er nur ein Auto ge⸗ fahren und dieſes Auto ſei blau geweſen. Mit dieſer neuen Zeugenausſage gewinnen die Be⸗ kundungen Amandus Hochmuths weiter an Be⸗ deutung. Aber Cheſverteidiger Reilly über⸗ raſchte Gericht und Zuhörer durch die Mittei⸗ lung, es ſei ihm gelungen, einen Doppelgänger Hauptmanns zu ermjtteln, der im Beſitze eines ſchmutzig⸗grünen Autos ſei und ſich mit dieſem Auto am Tage der Entführung in der Nähe des Lindberghſchen Landſitzes aufgehalten habe. wohner von Jahrgang 5— A Nr. 25— Seite 6 Baden Die Landeshauplſtadt feiert den Saar Sieg Ka rlsru he, 15. Jan. Heute vormittag um 8 Uhr verſammelten ſich die ſtädtiſchen Beam⸗ ten, Angeſtelltein und Arbeiter, ſoweit ſie nicht in den einzelnen ſtädtiſchen Betrieben die Rundfunkſendung von der Uebermittlung des Abſtimmungsergebniſſes an der Saar ent⸗ gegennahmen, im Bürgerſaol des Rat⸗ hauſes. Mit Spannung lauſchten zie Anweſen⸗ den den erhebenden Mitteilungen. In ſponta⸗ nem Ausdruck der Begeiſterung und Freude über die unvergleichliche nationale Tat der Saarbevölkerung brachte Oberbürgermeiſter Jä⸗ ger ein Sieg Heil auf die nun wieder zurück⸗ gekehrte Saar und auf den Lenker der Geſchicke Deutſchlands, unſeren Führer Adolf Hitler, aus, in das die Anweſenden begeiſtert ein⸗ ſtimmten. Wie in der Landeshauptſtadt, iſt im ganzen Lande die Freude über den Abſtim⸗ mungsſieg an der Saar ungeheuer groß. Keine Stadt und kein Dorf ohne Flaggenſchmuck! Frü⸗ her als ſonſt wurde es überall lebendig, da man mit fieberhafter Spannung das Ergebnis der Abſtimmung am Rundfunkgerät erwartete. Die Tatſache, daß das Saarvolk ſich ſo überwälti⸗ gend zum angeſtammten Vaterland bekannte, hat in allen Herzen eine Stimmung des Jubels und des Dankes ausgelöſt und in dieſer vater⸗ ländiſchen Stunde läuteten ſchon um 9 Uhr vormittags die Glocken laut ins Land hinaus, daß ſich an der Saar ein weltgeſchicht⸗ liches Ereignis und eine Großtat für den Frieden der Welt vollzogen hat. Beauftragung in der Fachſchulſtudentenſchaft Karlsruhe, 15. Jan. Der Führer der Stu⸗ dentenſchaft des Badiſchen Staatstechnikums, Kand. ing. Friedrich Moſer, wurde von der Keichsflihrung der Deutſchen Fachſchulſchaft mit der Führung des Kreiſes Süd(Baden, Würt⸗ temberg, Bayern, Pfalz) beauftvagt. Moſer iſt ſeit Jahten im nationalſozialiſtiſchen Studenten⸗ bund tätig und beſitzt in Fachſchulfre gen reiche Erfahrungen, die er an dieſer verantwortungs⸗ vollen Stelle voll einſetzen kann. 93 Jahre alt Tauberbiſchofsheim, 15. Jan. Dieſer Tage vollendete Kaufmann Julius Zubrod ſein 93. Lebensjahr. Das hochbetagte Geburts⸗ tagskind, das ſich noch körperlicher Rüſtigkeit und geiſtiger Friſche erfreut, iſt der älteſte Ein⸗ Tauberbiſchofsheim. Seine Gattin 9** im Mai ds. Is. ihren 80. Geburtstag be⸗ gehen. Schützk die Obſtbäume gegen Wildverbiß Schnee und Fro ſt ſind für vieles Wild die Zeit des Hungers. Rehe und Haſen, wilde Kaninchen und ſonſtiges Wild kommen in die Nähe der menſchlichen Siedlungen und richten häufig in den Obſtgärten erheblichen Schaden an. Deshalb gilt es, die Obſtbäume rechtzeitig vor Wildverbiß zu ſchützen. Am ſicherſten iſt dieſer Baumſchutz, wenn man die Stämme mit einer dichten Stroh⸗ oder Schilf⸗ ſchicht feſt umwickelt. Auch durch einen Bretterverſchlag oder ein engmaſchiges Draht⸗ eflecht können die Bäume geſchützt werden. Außerdem haben ſich verſchiedene Anſtrich⸗ mittel bewährt, vor allem ein Anſtrich mit einer Miſchung von Lehm und Rieſeldung, deſſen Witterung dem Wild unangenehm iſt. Ein derartiger Schutz hat aber den Nachteil, daß er von Zeit zu Zeit erneuert werden muß. Das ſicherſte Mittel, Schaden durch Wild⸗ verbiß zu verhüten, iſt die Fütterung des Wildes, weshalb überall da, wo irgendmöglich, ———— für das Wild unterhalten werden ollten. „Hakenkreuzbanner“ Rohre, Baſſins und Bohrtürme kennzeichnen das Oelfeld zwiſchen Forſt und Ubſtatt bei Bruchſal in Baden. Dort wurde durch die Initiative der Reichsregierung eine neue Bohrung in 870 Meter Tiefe mii ndig Tagesproduktion von etwa 15 Tonnen ündig „Das hiſtoriſche Kaiſerslautern“ Ausſtellung im Mai— Neue Junde in der Barbaroſſaburg Kaiſerslautern, 13. Januar. Das ſtädtiſche Hochbauamt iſt ſeit einiger Zeit da⸗ bei, durch Freilegung der älteſten Teile der Barbaroſſaburg Anhaltspunkte über die früheſte Geſchichte der Burg zu gewin⸗ nen. Außer einer eigenartigen Schmuck⸗ perle, deren Entſtehung nach fochmänniſchem Urteil in die Karolinerzeit zurückgeht, wurde neuerdings ein romaniſcher, kronentragender Steinlöwe mit vergoldeter Mähne gefun⸗ den. Vermutlich hat vor der Barbaroſſaburg an dieſer Stelle eine andere Burg geſtan⸗ den. Die Funde ſtammen aus einem unter⸗ irdiſchen Gang, der nunmehr auf eine Länge von 50 Meter freigelegt iſt. Hier wurde auch der Reſt einer Waſſerleitung aus Holz, ferner zwei gut erhaltene kleine Tongefäße ſowie Reſte einer Kücheneinrichtung— Scherben von Töpfen, Krügen, Stielpfannen u. a.— zutage gefördert. Der Leiter des ſtädtiſchen Hochbau⸗ amtes beabſichtigt, alle alten Spuren in der Altſtadt zu verfolgen und freizulegen, was ſich freilegen läßt. Für Mitte Mai iſt eine Ausſtellung „Das hiſtoriſche Kaiſerslautern“ geplant, in der über die bisherigen Funde und Ergebniſſe berichtet werden ſoll. Hierzu wird alles bei⸗ getragen, was an Zeugen alter Kultur und Ge⸗ ſchichte in und um Kaiſerslautern vorgefunden wurde. Aus Muſeen und Archiven werden die Urkunden ausgeſtellt, die auf die Geſchichte der Stadt bezug haben. Bis dahin wird der Ca⸗ ſimirſaal ſoweit hergeſtellt ſein, daß er einen Teil der Ausſtellung aufnehmen kann. Es iſt zu erwarten, daß die Ergebniſſe der gegenwärtigen Forſchungen auch für die ge⸗ ſamte Pfalzgeſchichte und die mittel⸗ alterliche Reichsgeſchichte zu ganz neuen Er⸗ kenntniſſen führen. —Kunterbuntes aus der Pfalz Zwei Uhrenſchickſale/ Verlobung durchs Telefon/ Irrkum der Natur Neuſtadt a. d.., 15. Jan. Ein merk⸗ würdiges Spiel erlaubte ſich der Zufall mit einer Damenuhr in einem nordpfälziſchen Dorf. Vor mehr als 15 Jahren hatte eine Frau auf dem Wege in die nahe Stadt ihre wertvolle goldene Uhr verloren, die am ſel⸗ ben Tage noch von einem jungen Mann ge⸗ funden wurde. Trotz eifrigen Nachforſchens konnte die Eigentümerin nicht ermittelt wer⸗ den. Nach Ablauf der geſetzlichen Friſt wurde der Finder Eigentümer der Uhr. Jahre vergingen, der junge Mann machte vor länge⸗ rer Zeit die Bekanntſchaft der Tochter der früheren Uhrenbeſitzerin und an Neujahr 1935 kam es auch zur Verlobung. Er ſchenkte aus dieſem Anlaß ſeiner Braut die Uhr und erſt da ſtellte es ſich zur freudigen Ueberraſchung aller Beteiligten heraus, daß die ſo lange vermißte Uhr wieder den Weg in das Haus der Verliererin zurückfand. Ein anderes Schickſal war einer Herren⸗ uhr in einem vorderpfälzer Dorf beſchieden. Ihr Beſitzer, ein Baukr, hatte ſeine Uhr auf den Tiſch gelegt, auf dem ſeine Frau gerade den Teig für den Neujahrskuchen knetete. Als man ſpäter nach der Uhr ſah. war und blieb ſie verſchwunden. Am Neujahrstag ſtellte ſich der Patenjunge ein, um ſeine Glück⸗ wünſche zu überbringen und ſelbſtverſtändlich auch das übliche Patengeſchenk abzuholen. Darunter war auch ein großer Kranz⸗ kuchen. Nachmittags kam der Junge freu⸗ denſtrahlend wieder zurück, um ſich nochmals beſonders zu bedanken für die ſchöne Uhr, die ſo nett in den Kuchen gebacken war. Die verdutzten Bauersleute machten gute Miene zum böſen Spiel und der Junge durfte das „Geſchenk“ behalten, das aber nun ein Uhr⸗ macher wieder richtig in Schwung bringen muß, denn die Backofenhitze war anſcheinend dem Räderwerk nicht von beſonderem Vorteil. Eine originelle Verlobung wurde in der Neujahrsnacht zwiſchen einer jungen Pfälzerin aus Landau und einem Oberbayer bei Roſenheim begangen. Der jetzige Bräutigam war im letzten Sommer mit oberbayeriſchen„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗Urlau⸗ bern in die ſchöne Pfalz am Rhein gekommen, wo ihn nicht allein der Pfälzer Wein, ſondern auch die hübſchen Pfälzer Mädel begeiſter⸗ ten. Er fand auch bald die„Richtige“, die er zu ſeiner Zukünftigen erkor. An Neujahr ſollte Verlobung ſein, leider konnte das Pfälzer Mä⸗ del aber nicht nach Oberbayern fahren und der Bräutigam auch nicht in die Pfalz kom⸗ Man verſtändigte ſich deshalb und ir der Neujahrsnacht kam es zur folgenden ofſi ziellen Verlobung. Eine Telefonverbin⸗ dung wurde in der erſten Minute des neuen Fahres zwiſchen Landau und Ro⸗ ſenheim hergeſtellt. In Gegenwarn von Zeu⸗ gen wechſelten Braut und Bräutigam die Ver lobungsringe, man ſagte ſich noch einige Liebesworte und zum Schluß kam es zu den Verlobungsküſſen— ſelbſtverſtändlich alles durchs Telefon. In den letzten Wochen wurde faſt täglich von überall über ſonderbare Launen 1 „Laub⸗ froſch“ ſogar ſcheint ſich nicht mehr über den großen Irrtum der Natur zu wundern. Statt Eis und Schnee mitten im Winter ein Grü⸗ nen und Blühen, an das ſich ſelbſt die bekann⸗ nicht erinnern können. Den Vogel bei dieſem Naturirrtum ſchießt tur in Feld und Flur berichtet, der ten„älteſten Leute“ aber zweifelsohne die Pfalz am Rhein ab, was ja auch nicht weiter verwunderlich, zu⸗ mal die Pfalz die wärmſte Gegend im ganzen Von den vielerlei Naturwundern, mit denen die Pfalz am en 1 ei der Reich iſt. warten konnte, ſeien einige erzählt. milden Witterung blühen jetzt noch im Freien an gar vielen Orten Roſen, Flieder, Frühlingsblumen aller Art. In Bad Gleisweiler konnten an einer 4 Hausrebe reife Trauben aus zweiter Ernte geſchnitten werden, in einigen Orten wurden jetzt auch zum ausgereifte Früchte von Birnen⸗ und Aep⸗ felbäumen geerntet. Bereits Ende Mai, nach dem Ernten der erſten Frühfrüchte, ſtan⸗ den dieſe Bäume wieder in voller Blüte, die nun zum Jahreswechſel die zweite reichliche Ernte erbrachten. Reife Himbeeren ſind zur Zeit keine allzu große Seltenheit. In dem nordpfälziſchen Dorf Fehrbach ſtand Ende Dezember ſogar auf einem Acker Raps, der ſonſt erſt im Früh⸗ jahr reift, in voller Blüte, ſo daß er, um Froſtſchäden vorzubeugen, bereits jetzt geern⸗ tet werden mußte. Wer zweifelt nun noch daran, daß die Pfalz am Rhein der„Gar⸗ ten Deutſchlands“ iſt? Wegen Amtsverbrechens verurteilt Frankenthal, 15. Jan. In der geſtrigen Sitzung der 2. Großen Strafkammer hatte ſich der ſeit zwei Monaten in Unterſuchungshaft befindliche 53 Jahre alte Karl L. aus Forſt zu verantworten. Der Angeklagte hatte in ſei⸗ ner Eigenſchaft als Poſthelfer bei der Poſt⸗ agentur in Forſt von April bis Oktober 1931 in 14 Fällen Geldbeträge in der Geſamt⸗ höhe von 630 RM nicht an die Empfänger aus⸗ geliefert, ſondern für ſich behalten und zur Ver⸗ deckung der Unterſchlagungen die Belege ge⸗ fälſcht und in den Büchern falſche Eintragungen gemacht. 1 4 In der Verhandlung war der Angeklagte, der den Schaden wieder erſetzt hat, geſtändig. Er will die Gelder zur Deckung von Verluſten ver⸗ wendet haben, die ihm bei den Zuſtellgängen entſtanden ſeien. Nach längerer Verhandlung verurteilte das Gericht L. zu zehn Mona⸗ ten Gefängnis. Das iſt Kameradſchaft Kaiſerslautern, 14. Jan. Die Ver⸗ einigung der Angehörigen des ehemaligen Re⸗ ſerve⸗Inf.⸗Regts. Nr. 8 Kaiſerslautern lädt aus Anlaß des großen Abſtimmungsſieges an der Saar ihre ſaarländiſchen Kamera den zu einem koſtenloſenachttägigen Auf⸗ enthalt nach Kaiſerslautern ein. Der Führer und Göring Peten in einer Familie Pirmaſens, 15. Jan. Der gewiß ſeltene Fall, daß in einer Familie drei hohe Regie⸗ rungsperſönlichkeiten Pate ſtehen, iſt in einer hieſigen Arbeiterfamilie zu verzeichnen. Beim achten Kind des Adam Wagner von hier übernahm ſeinerzeit der Reichspräſident die Patenſchaft, beim neunten der Führer und nunmehr bei dem kürzlich geborenen zehn⸗ ten Kind der Miniſterpräſident Hermann Gö⸗ ring, der den Eltern mit herzlichen Wünſchen für das Neugeborene ein Geldgeſchenk über⸗ weiſen ließ. ————————gg—————————————————————————————————————————————————— Unsere erste Molonie Deutſches Banner über Venezuela Der blutgetränkte Weg ins Märchenland Seitdem uns das Verſailler Diktat unſere blühenden Kolonien geraubt hat, brennt im —11 eines jeden Deutſchen die Frage des olonialbeſitzes noch heftiger, und man erinnert ſich der hiſtoriſchen Tatſache des Zuſpätkom⸗ mens, als die Güter und Ländereien des Erd⸗ balles verteilt wurden, der übergroßen haltung, die unſerem Voll oft geſchadet hat. Die erſten Schiffe der deutſchen Flotte wur⸗ den vom alten Bundestag verauktioniert. Zu ſpät, als das Wertvollſte ſchon verteilt war, kam man zu der Erkenntnis, daß die Seemacht ebenſo unentbehrlich für das heimiſche Anſehen iſt wie zur Erhaltung der Kolonien. Wenig bekannt iſt, daß wir ſchon im Jahre 1528 eine reiche Kolonie in Amerika beſaßen, die von großem Einfluß für uns hätte werden können. Kaiſer Karl V. war in ſteter Geldver⸗ legenheit, und als die Augsburger Kaufherren Welſer ihm mit hohen Summen aushalfen, verpfändete er die Küſte von Venezuela, zwiſchen den Gebirgen la Vela und Macara⸗ pana, an ſie. Der Teilhaber der Welſer, Am⸗ broſius Dalfinger, ſegelte mit einer Flotte von Sevilla ab, um das Königreich in Beſitz zu nehmen. Nach ſeiner Landung beſeitigte er den ſpaniſchen Statthalter und errichtete eine deut⸗ ſche S Dann zwang er die Indianer, die Goldquellen zu erforſchen, von denen er ſo Abenteuerliches gehört hatte. Ueber dem gelben Metall, von dem reiche Vorräte gefunden wur⸗ den, mißachtete er alle anderen Schätze, die das Land ſo reichlich bot.— Dafür lauſchte Dalfinger eifrig den Fabeln und Märchen, die von dem wunderbaren Lande erzählt wurden. Hier war das Land der ge⸗ fürchteten Amazonen, der Menſchen mit nur einem Arm und Fuß, und der Kopfloſen mit einem Auge über dem Magen. Die befrag⸗ ten Indianer gaben alles zu und erzählten im⸗ mer wieder von dem Golde. Stadt und Land des Dorado, eines ganz mit Gold bedeckten In⸗ dianers, ſollte in den Anden liegen und ſo reich an Gold und Silber ſein, daß alle Stra⸗ ßen damit gepflaſtert und die Häuſer aus den edlen Metallen gebaut wären. Um ſich die Fremden vom Halſe zu ſchaffen, ließen die Ein⸗ geborenen das wunderbare Reich immer weiter nach Oſten wandern. Die Abgeſandten der Welſer erlagen dem Zauber dieſer Märchen. Sie entfernten ſich, zogen ſtets mehr von der Küſte und beſtanden viele blutige Kämpfe mit den Wilden. Sie zogen die Nebenflüſſe des Orinoko hinauf und erlitten ſtarle Verluſte an Menſchen. Am Fuße der Anden ſtarb Dalfinger an einem Pfeilſchuß. Nun übernahm Georg von Speier die Füh⸗ rung. Durch das Gebirge ging es bis an den Paramenefluß. Hier ſollten reiche Goldlager ſein. In der Provinz Choques trennte ſich ſein Unterführer Nikolaus Federmann von ihm und ſuchte das Dorado auf ſchaft Fauſt. Georg von Speier, deſſen Gefolgſchaft aufgerieben war und dem die Lebensmittel fehlten, wurde pon den Spaniern ermordet. Philipp von Hutten ammelte den Reſt von 150 Reitern und ſchiffte ch nach Europa ein, um dem Kaiſer von den neuentdeckten Ländern Bericht zu erſtatten. Hilfe blieb aber ſehr kühl und verſagte jede ilfe. Jetzt übernahm ein Welſer ſelbſt die Füh⸗ rung. Barthel Welſer war ein junger Mann von großem Tatendurſt und reichlicher Phantaſie; er ſuchte mit Begeiſterung nach dem gelobten Goldlande. Er in der Ferne eine gewaltig große Stadt geſehen zu haben, von der er nach ſeiner Rückkehr an die Küſte eine genaue n gab. Mit nur hun⸗ dert Kriegern wollte er die Nation der Oma⸗ gente⸗ die ihm 20 000 Indianer entgegen ſchickte, eſiegt haben. Auch von wunderbaren, nie ge⸗ ſehenen Tieren wußte er zu berichten, aber ge⸗ rade ſeine Phantaſtereien fanden überall Glau⸗ ben. Er legte von ſeinem Zuge mitgebrachte Koſtbarkeiten vor, bedachte aber nicht, daß er mit den Schätzen die Habgier der an Zahl über⸗ legenen Spanier erregte. Dieſe beſchloſſen, das ſchlafende Lager der Deutſchen zu überfallen und alle zu ermorden. glückte; es gelang nur Karl von Hutten, dem lutbad zu entfliehen. Er meldete die gräß⸗ liche Tat ſeinem Oheim, dem Biſchof von Eich⸗ ſtädt, und dieſer wie die Welſer forderten von Karl V. Sühne. Sie erlangten wohl die Hin⸗ richtung der Anſtifter, doch gaben die Spanier die Koſtbarkeiten nicht heraus. Beſonders die ſehr intereſſanten Tagebücher eines Teilneh⸗ mers blieben verloren. Die Welſer—771 nach dem Verluſt ihres blühenden Sohnes keine Nff mehr an den Beſitzungen. Die Streitig⸗ eiten über die Zollgrenzen wurden immer hös⸗ artiger, und als Karl der Krone ſprach Philipp II. den Kaufherren das Land ab und erklärte auch, keinerlei Entſchädigungen zahlen ſuchten au er teufliche Plan 2 zu wollen. So nahm die deutſche Kolonie in Amerika ein Ende. Die Sendlinge der Welſer hatten ihrer Sehnſucht nach dem ſagenhaften Dorado das deutſche Talent der friedlichen Koloniſation geopfert. Aber die Eingeborenen vergaßen die Deutſchen nicht. Noch als Humboldt jene Gegenden be⸗ reiſte, kamen die Indianer, brachten Erz und alte Geräte und bezeugten dem Forſcher ihre Zuneigung für ſein Volk. Voll Haß ſprachen ſu noch damals von den Uebrigens noch Zeitgenoſſen von Humboldt nach dem Dorado. Die Erzählungen wurden immer phantaſtiſcher Endlich gelang es dem Weltreiſenden Richard Schom burgk, das Dorado zu entdecken, aber wie ſo oft ſtanden Phantaſie und Wirklichkeit in grauſamem Wi⸗ derſpruch. Statt des gewaltigen Binnenmeeres fand er einen kleinen See, und die größte Wun⸗ derſtadt der Welt, deren Glanz alle Pracht und alle Baukunſt des Altertums in den Schatten ſtellen ſollte, war nur ein armſeliges Einge⸗ borenendorf. Er ſchreibt:„Nun ſtand ich auf dem ſagenhaften Boden. Zu meinen Füßen das Mar Dorado, der See der goldſtrahlenden Ufer und der Goldſtadt, nach welcher die kühn⸗ ſten Eroberer Europas ihre Irrfahrten unter⸗ nahmen. Dieſe Stadt, die ſelbſt die Phantaſie der kühlen Königin Eliſabeth von England ent⸗ flammte. Der kleine See Amucu, der die größ⸗ ten Flüſſe Amerikas ſpeiſen ſollte, war ſchon von Humboldt als bloßes Phantaſiegebilde er⸗ klärt worden. Er lag vor mir— nichts von der ſtrahlenden Kaiſerſtadt Manoa, ich ſah nur dunkle Binſen und Riedgräſer, ſeine ſumpfigen Wieſen und ſeine träge Waſſerfläche.“ Fritz Ernst Geipel. Veilchen, zweiten Wale völlig Heidelbeeren, Die 2 19. Wenn ſich der Welt de ihre an Lü zügige Prol Erfolg gebl des Rätſels weiß jeder: 3 Die Arbeit ſtehen vor E unbeſtimmte Daß angepe war, beſtäti bilanz de die Organiſ Deutſcher. ihres Entſte ſatzes. Im Mai ſationsleiter über die der Deutſe Nach den A Organiſatio gann auch ſtellung des zum 1. Okt Organiſatio 483 400 Vol Baden der hat. Mehr gewaltigen ſchen Arbei Leiſtungen, im erſten wurden, ſir Organiſatio die Tätigke Be die ſeit den lichen Recht⸗ 1934 erricht Inanſpruch Allein in haben rund Rechtsberat arbeitsrecht holt. In d fälle behar einem Geſa wurden d beratungsſt Ein Ben Tätigket ein volle daß nur Arbeitsgeri mußte. Ab fahren end gleich. In das zum Gefolgſchaf bei den F große Stre Streitwert ſind die F rend der rufungsfäll der Sozia beratungsf verſicherun nommen. Auskunft i ten⸗, Kra verſicherun dern in vi ſachkundige rungas⸗ un ſchluß geb ſuchenden fertigt ode den perſör Voffsgeno verſicherun DAr beſu daß man volles Als er danken eir in die Ta nahme der die ſozial! freien Gei fortgeſetzt. Sozialpoli haltsfr Fragen ar entwick — fü—— Gaule Janua Pfalz kom⸗ shalb und in olgenden ofſi⸗ onverbin⸗ zinute des idau und Ro⸗ irt von Zeu⸗ gam die Ver⸗ ch noch einige im es zu den alles aſt täglich von ändlich en der Na⸗ „ der iehr über den undern. Statt nter ein Grü⸗ ſt die bekann⸗ nern können. rrtum ſchießt im Rhein ab, underlich, zu⸗ nd im ganzen zaturwundern, ahrstage auf⸗ ihlt. Bei der ohch im Freien Veilchen, en aller Art. iten an einer us zweiter inigen Orten Male völlig n⸗ und Aep⸗ Ende Mai, hfrüchte, ſtan⸗ ler Blüte, die zeite reichliche delbeeren, ie allzu große lziſchen Dorf r ſogar auf ſe im Früh⸗ daß er, um mjetzt geern⸗ elt nun noch n der„Gar⸗ rurteilt der geſtrigen mer hatte ſich rſuchungshaft Haus Forſt hatte in ſei⸗ bei der Poſt⸗ Oktober 1934 mder Geſamt⸗ npfänger aus⸗ und zur Ver⸗ ſe Belege ge⸗ Eintragungen ngeklagte, der geſtändig. Er Verluſten ver⸗ Zuſtellgängen Verhandlung hn Mona⸗ ft n. Die Ver⸗ ſemaligen Re⸗ itern lädt aus ſieges an der ameraden zigen Auf⸗ n. einer Familie gewiß ſeltene hohe Regie⸗ „ iſt in einer ichnen. Beim er von hier präſident die der Führer borenen zehn⸗ ſermann Gö⸗ hen Wünſchen zeſchenk über⸗ ———————— ze Kolonie in ge der Welſer n ſagenhaften er friedlichen Eingeborenen Gegenden be⸗ hten Erz und Forſcher ihre Haß ſprachen n. 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Daß angepackt wurde, wo die Zei: dazu reif war, beſtätigt uns gerade die Arbeits⸗ bilanz der Deutſchen Arbeitsfront, die Organiſation der 28 Millionen ſchaffenden Deutſcher. Für ſie war 1934 als das Jahr ihres Entſtehens eine Epoche unerhörten Ein⸗ ſatzes. Im Mai 1934 wurden vom Reichsorgani⸗ ſationsleiter Dr. Ley grundlegende Richtlinien über die Organiſation der Deutſchen Arbeitsfront bekanntgegeben. Nach den Ausführungsbeſtimmungen, die vom Organiſationsamt herausgegeben wurden, be⸗ gann auch der Gau Baden mit der Auf⸗ ſtellung des Oraaniſations apparates. Bis zum 1. Oktober 1934 war der Aufbhau der Organiſation fertiggeſtellt. Nicht weniger als 483 400 Volksgenoffen ſind es, die der Gau Baden der Deutſchen Arbeitsfront zu beireuen hat. Mehr als 25 000 Amtswalter ſind in dem gewaltigen Organiſationsapparat der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront im Gau Baden tätig. Die Leiſtungen, die von der Deutſchen Arbeitsfront im erſten Jahre ihres Beſtehens vollbracht wurden, ſind ebenſo gewaltig wie die äußere Organiſation ſelbſt. Das zeigt in erſter Linie die Tätigkeit der Bezirksrechtsberatungsſtelle die ſeit dem 1. Februar 1934 beſteht. Die ört⸗ lichen Rechtsberatungsſtellen wurden am Mai 1934 errichtet Von Monat zu Monat ſtieg die Inanſpruchnahme der Rechtsberatunasſtellen. Allein in den Monaten Mai bis November haben rund 60 000 Arbeitskameraden die DAß⸗ Rechtsberatungsſtellen beſucht und dort Rat in arbeitsrechtlichen und ſozialen Streitfällen ge⸗ holt. In derſelben Zeit wurden 18 000 Streit⸗ fälle behandelt. Rund 8000 Streitfälle mit einem Geſamtſtreitwert von rund 500 000 Mark wurden durch Vergleiche in den Rechis⸗ beratungsſtellen der DAß beigelegt. Ein Beweis dafür, daß die ſchlichtende Tätigkeit der DAßF⸗Rechtsberatungsſtellen ein voller Erfolng iſt, zeigt die Tatſache, daß nur in den allerwenigſten Fällen das Arbeitsgericht in Anſpruch genommen werden mußte. Aber auch die arbeitsgerichtlichen Ver⸗ fahren endeten meiſtenteils mit einem Ver⸗ gleich. In etwa 400 Fällen erging ein Urteil, das zum weitaus größten Teil zugunſten des Geſolgſchaftsmitgliedes entſchied. Daß es ſich bei den Fällen vor dem Arbeitsgericht um große Streitwerte handelt, beweiſt uns der Streitwert von 660 000 Mark. Noch weniger ſind die Fälle beim Landesarbeitsamt. Wäh⸗ rend der ganzen Zeit wurden nur 18 Be⸗ rufungsfälle behandelt. Auch auf dem Gebiete der Sozialverſicherung wurden die Rechts⸗ beratungsſtellen der DAß(Abteilung Sozial⸗ verſicherung) in 1500 Fällen in Anſpruch ge⸗ nommen. Nicht nur mit der Erteiluna einer Auskunft in der Invaliden⸗, Alters⸗, Angeſtell⸗ ten⸗, Kranken⸗, Arbeitsloſen⸗ oder Unfall⸗ verſicherung iſt eine Anfrage abgeſchloſſen, ſon⸗ dern in vielen Fällen wird der Streitfall durch ſachkundige Rechtsberater bei den Verſiche⸗ rungs⸗ und Oberverſicherungsämtern zum Ab⸗ ſchluß gebracht. Vielfach wurden für die rat⸗ ſuchenden Arbeitskameraden Schriftſätze ange⸗ fertigt oder ſie wurden vor den Spruchbehör⸗ den perſönlich vertreten. Daß die Zahl der Voltsgenoſſen. die auch die Abteilung Sozial⸗ verſcherung in der Rechtsberatunasſtelle der Da beſuchen ſtändig im Steigen iſt. beweiſt, daß man den Rechtsberatungsſtellen der DAxð volles Vertrauen entaegenbrinat. Als erſter Gau hat Baden den Ge⸗ danken eines Sozialamtes in die Tat umgeſetzt. Sofort nach der Ueber⸗ nahme der Gewerkſchaften im Mai 1933 wurde die ſozialpolitiſche Tätigkeit der ehemaligen freien Gewerkſchaften durch Nationalſozialiſten fortgeſetzt. Neben allgemeinen Fragen der Sozialpolitik wurden Tarif⸗ un d. Ge⸗ haltsfragen behandelt. Grundſätzliche ragen aus dem Arbeitsrecht der Lohn⸗ nn und der Arbeitsbeſchaf⸗ funasmaßnahmen wurden ebenfalls in hunderten von Fällen geregelt. Die Sorge für den Schutz des arbeitenden Volks⸗ genoſſen in⸗ und außerhalb des Betriebes obliegt ebenfalls dem Sozialamt. So leiſtete dieſes DAß⸗Amt in vielen Fällen die Vor⸗ arbeit zum Eingriff des Gewerbeaufſichts⸗ amtes und des Treuhänders der Arbeit. Nicht nur ſozialpolitiſche Fragen hat das Sozialamt gelöſt, es hat unzähligen Volksgenoſſen, die in irgendeiner Sache nicht Beſcheid wußten und Wege ſuchten zur Erledigung einer Angelegen⸗ heit, beraten. Selbſt dann, wenn das Sozial⸗ amt der DAß nicht„zuſtändig“ war., hat es den ratſuchenden Volksgenoſſen nicht an die betreffende Behörde oder Dienſtſtelle verwieſen, ohne ihm Aufklärung über ſeinen Fall zu geben. So hat ſich das Sozialamt zu einer der wichtigſten und vielbeſuchteſten DAß⸗Dienſtſtellen enwwickelt. Auch das Jugendamt der Deutſchen Arbeitsfront blickt auf ein arbeitsreiches Jahr zurück. Neben der organi⸗ gBew „. und Walterinnen eingeſetzt. So kann durch werktätige Frauen ſelbſt beurteilt und ent⸗ ſchieden werden, wo die Grenze normaler Ar⸗ beitsleiſtung und Ueberlaſtung liegt. Seit einiger Zeit finden regelmäßige Heim⸗ abende der Frauen ſtatt, die mit Baſteln, Nähen, Flicken und Handarbeiten ausgefüllt ſind. Aus unſerem reichen Volksliederſchatz wird manche Weiſe geſungen. Genau wie der Mann, iſt auch die ſchaffende Frau bereit, bei aller Kargheit und Enge ihres Lebens ſich ein⸗ zuſetzen für das Neue, das ihrem Leben einen neuen, ſchönen Inhalt geben ſoll. Um ehe⸗ malige klaſſenkämpferiſch⸗gewerkſchaftliche Ge⸗ dankengänge in der deutſchen Arbeit zu über“ winden und dem Geiſt nationalſozialiſtiſcher Betriebsgemeinſchaft zum allmählichen Durch⸗ bruch zu verhelfen, hat das Schulungsamt die ſozialpolitiſche und arbeitsrechtliche Schu⸗ lung durchgeführt. Dadurch wurde ein großer Teil von Vertrauensleuten in das—— zur Ordnung der nationalen Arbeit eingeführt. Als erfolgreiche— aber auch ebenſo dringende Reichswehrminiſter von Blomberg veranſtaltete am Tag der Saarabſtimmung einen Bier⸗ abend, der ſämtliche Oberbefehlshaber und Befehlshaber der Wehrmacht mit den Obergrup⸗ pen⸗ und Gruppenführern der SS in kameradſchaftlichem Zuſammenſein vereinte. Der Reichs⸗ führer der SS hielt dabei einen Vortrag über die Aufgaben der SS. Am Tiſch des Reichs⸗ wehrminiſters ſieht man Reichsführer Himmler; General der Artillerie von Fritſch, Chef der Heeresleitung; rechts Admiral Raeder, Chef der Marineleitung ſatoriſchen Tätiakeit brachte die Vorberei⸗ tung und Durchführung des Reichs⸗ berufswettkampfes der deutſchen Jugend eine Fülle gewaltiger Arbeiten. Rund 35 000 junge Menſchen ſtanden im Gau Baden im ehrlichen Wettkampf. Der Bezirk Südweſt, der in Perſonalunion mit dem Gau Baden betreut wurde, ging als beſter Bezirk aus dem Leiſtungswettkampf der Jugend hervor. Nicht Kanonen wurden gezüchtet, ſon⸗ dern Breitenarbeit geleiſtet, um der Zeit des Facharbeitermangels in der deutſchen Wirtſchaft ein Ende zu bereiten. Die zu⸗ ſätzliche Berufsſchulung für die Ju⸗ gend dient ebenfalls dem gleichen Ziel. Etwa 500 Kurſe wurden im vergangenen Arbeitsjahr von der Deutſchen Arbeitsfront durchgeführt, die ſehr gut beſucht waren. In Baden wurde der Montagabend für die zuſätzliche Berufs⸗ ſchulung freigehalten. Da an dieſem Abend keinerlei Hi⸗Dienſt ſtattfindet, iſt jedem Jun⸗ gen die Möglichkeit gegeben, an den Kurſen teilzunehmen. Einige wirtſchaftskun⸗ dige Fahrten zeigten den Lehrlingen den Werdegang des von ihnen verarbeiteten Ma⸗ terials. Dieſe Fahrten ſind ohne Zweifel für die Facharbeiterausbildung unentbehrlich. Die Jugendrechtsberatungsſtelle trat im Jahre 1934 in unzähligen Fällen in Aktion. So hatte ſie Erfolg bei der Urlaubsrege⸗ lung für Jugendliche, tarifliche Ver⸗ gütung, Abſchaffung des Lehrgeldes, Ein⸗ haltung der vorgeſchriebenen Ar⸗ beitszeit uſw. In vielen Fällen hat die Jugendrechtsberatunasſtelle derartige Streit⸗ fälle durch Vergleichsverfahren bereinigt. In verſchiedenen hauswirtſchaftlichen Kurſen unterrichtete das Frauenamt Hunderte von weiblichen Arbeitskameraden. Das Jahr 1934 brachte für das Frauenamt in der DAßf ſchwierige Organiſations⸗ arbeiten. So wurde in den Reichsbetriebs⸗ gemeinſchaften eine Sachbearbeiterin ernannt, in Gau, Kreis, Ortsgruppen, Zellen und Be⸗ trieben Arbeitskameradinnen als Referenten — Schulungsaufgabe hat ſich die zuſätzliche Berufsſchulung erwieſen. In Karlsruhe wurde eine große Berufsſchule eröff⸗ net, die noch im Aufbau begriffen iſt. Etwa 100 Arbeitslameraden— meiſtenteils jüngere Kräfte— nehmen an den laufenden Lehr⸗ gängen teil. Durch die Betriebsgemeinſchaften wurden ähnliche Lehrgänge und Schulungs⸗ kurſe in den Kreiſen und Ortsgruppen ver⸗ anſtaltet, die ebenfalls gute Erfolge brachten. In allen Fällen wurde das überaus wichtige Gebiet der zuſätzlichen Berufsſchulung in guter Zuſammenarbeit mit allen Stellen, die in der Berufsſchulung tätig ſind, in Angriff genom⸗ men. Das in den Anfängen ſtehende Amt wird im laufenden Jahr ſeine volle Tätigkeit ent⸗ falten können. Das Amt Ausbildungsweſen wurde im Dezember 1934 neu errichtet. Seine Gone Aufgabe, die Betriebsappelle im au Baden einzuführen, wurde bereits begon⸗ nen. Nicht Soldatenſpielerei oder Romantik be⸗ deutet die Zuſammenkunft der Belegſchaft, ſon⸗ dern ein richtiger Weg, den deutſchen Arbeiter von ſeiner Degradierung zur Nummer zu be⸗ freien. Das haben auch die beiden erſten Be⸗ triebsappelle im Gau Baden bewieſen. Durch die Betriebsgemeinſchaften wurden ſchon ver⸗ ſchiedene Betriebsappelle vorbereitet, ſo daß auch das Jahr 1935 große Aufgaben in dieſer Frage ſtellt. Mit nicht weniger als 49 Verwal⸗ tungsſtellen betreut das Schatzamt die halbe Million Arbeitsfront⸗Mitglieder. Durch die Uebernahme der Verbände mußten neue, dem zu erwartenden lebhaften Verkehr entſprechende Räume bezogen werden. Dadurch wurden Einrichtungsgegenſtände und Perſonal ſür die Dienſtſtellen erforderlich. Der Kauf von Einrichtungen und die Neueinſtellungen kamen der badiſchen Arbeitsſchlacht zugute. Am 1. Ok⸗ tober 1934 erfolgte die Umſchaltung der zahl⸗ reichen Verbandszahlſtellen auf die Verwal⸗ tungsſtellen der Deutſchen Arbeitsfront, eine Aktion, die nur durch gründliche Vorbereitungen bewältigt werden konnte. Die durch die DAßỹ —. -,,, Tme,, Der Vizepräſident des Werberates der deutſchen Wirtſchaft und Berliner Gauwirtſchaftsbera⸗ ter der NSDaAP, Dr. Heinrich Hunke, wurde im Namen des preußiſchen Miniſterpräſidenten durch den Reichs⸗ und preußiſchen Miniſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung zum Honorarprofeſſor für Volkswirtſchaftslehre an der Techniſchen Hochſchule Berlin ernannt. herbeigeführte Beitragsſenkung brachte den Schaffenden eine fühlbare Erleich⸗ terung. Das zeigt am beſten folgender Ver⸗ 943. das durchſchnittliche Beitragsaufkommen etrug bei den früheren Verbänden etwa.50 Reichsmark pro Mitglied, während der heutige Durchſchnitt.40 RM. iſt. Daß es der DA trotzdem möglich iſt, die hohen Leiſtungen der ehemaligen Verbände weiterhin zu gewähr⸗ leiſten, wird durch einen ſparſamen Haushalt ermöglicht. Bei den Unterſtützungen wurde nicht nur der alte Stand ondern die Dauer der Unterſtützung wurde allgemein erhöht. Im Falle der Krank⸗ heit oder der Erwerbsloſigkeit werden heute bis für 112 Tage Unterſtützung gewährt. Die Ren⸗ ten wurden vom Amt„Selbſthilfe“ in Berlin bezahlt. Die anfänglichen Verzögerungen wur⸗ den meiſtenteils dadurch hervorgerufen, daß Rentenempfänger ihre Wohnungsänderung nicht ordnungsgemäß gemeldet hatten. An Un⸗ terſtützungen wurden im Gau Baden ſeit der Umſchaltung in die DAß⸗Verwaltungsſtellen, alſo ſeit 1. Oktober 1934 bezahlt: Erwerbsloſenunterſtützung in 7722 Fällen. 118 000 RM. Alters⸗ und Invalidenrenten für durchſchn. 4300 Volksgenoſſen 350 000„ Sterbeunterſtützung, Heiratsbei⸗ hilfe und Notlageunterſtützung 76 000„ Was das erſte Jahr des Beſtehens der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ für Erfolge zeitigte, wurde anläßlich der Jah⸗ resfeier am 27. Oktober 1934 verkündet. Groß und einzig daſtehend iſt das Ergebnis. Ge⸗ rade wir im Gau Baden können ſtolz auf unſere Leiſtungen auf dem Gebiete der Freizeitorgani⸗ ſation ſein. Der erſte deutſche Theaterzug, deſſen Entſtehen der Reichsſender Stuttgart am 30. Dezember 1934 in einer Hörfolge aus Gag⸗ genau ſchilderte, iſt das Werk badiſcher Arbeits⸗ kameraden. Unendlich viele Einzelerfolge kön⸗ nen wir aufzählen. Was in der Betriebs⸗ umgeſtaltung in der Grenzmark geleiſtet wurde, ſteht mit an der Spitze der deutſchen Gaue. Weit über 2 Millionen RM. wurden in dieſem erſten Arbeitsjahr der Abteilung„Schönheit der Arbeit“ aufgewendet für Verbeſſerungen und Verſchönerungen in den Betrieben. Das Amt „Kraft durch Freude“, das in dieſen Tagen den umfangreichen Arbeitsplan für 1935 ausarbei⸗ tet, wird mit neuen Großleiſtungen aufwarten. Alle angeführten Leiſtungen und Erfolge konnten nur erreicht werden durch ſelbſt⸗ loſen Einſatz aller Arbeitskame⸗ raden in der Südweſtmark. Die Front der Schaffenden wird weiterhin unbeirrt ihrem Ziele entgegenſtreben, dem Ziel, das ihr der Führer gegeben hat. Wenn man aber draußen hetzt und ſich gegen uns ſtellt, ſo können doch alle Hetzer in der Welt eines nicht beſtreiten: unſeren Erfolg! In der ſüdweſtlichten Ecke des Deutſchen Reiches mird auch in dieſem Arbeitsjahr eine halbe Million deut⸗ ſcher Arbeiter der Stirne und der fkin. geſchloſſen auf dem Poſten ein. Leitſpruch der Arbeit „Der Kampf um die Seele des deutſchen Volkes iſt mit in erſter Anie auch ein Kampf für die alte deutſche Auffaſſung vom Weſen und Wert der Arbeit.“ Alfred Roſenberg. Gauleiter Kobert Waęner: Sdge mir. eE C h E 2 E U H—3 Du liest, und ich 0 sdge Dir, wer Du politisch bist!“ „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Dienstag, 15. Januar Es iot oneieht! Ein NMorgen der Begeisterung Froherregtes Leben durchpulſte die Stadt. Eine ſtrahlende Winterſonne übergoß die Stra⸗ ßen, die Häuſer, die Meuſchen. Sieghafte, leuch⸗ tende Fahnen flatterten im Morgenwind. Fen⸗ ſter öffneten ſich, man hörte freudige Rufe und überall klang die Botſchaft auf: Die Saar iſt deutſchl Wo öffentliche Lautſprecher angebracht waren, ſammelten ſich Menſchenſcharen. Sie achteten der Kälte nicht— ſtanden mit leuchtenden Augen und nahmen mit Herz und Sinnen an der grandioſen Kundgebung des Saarvolkes Eine Welle der Begeiſterung durchflutete die Stadt. Mannheim empfand die geſchichtliche Stunde in ihrer ganzen Größe und Macht. Siegreich ging der Kampf zu Ende. Was ein Volk litt und darbte— es war nicht umſonſt Wir reichen euch die Hand— Brüder an der Saar— und wiſſen, ihr ſeid deutſch, wart deutſch, bleibt deutſch! Der unerhörte Erfolg, den das Deutſchtum im Saargebiet errang, löſte die Spannung, in der ſich ſeit Monaten das ganze Volk befand. Ein unendlicher Jubel, ein unendlicher Dank dringt durch die Lande— ein Volk fand ſeine Heimat. Es war ergreifend, es war groß, die ſieghafte Freude unſerer Stadtbevölkerung mitzuerleben. Viele Augen waren feucht. Fremde Menſchen reichten ſich die Hand, Bekannte umarmten ſich. Jedes Wahlergebnis löſte neuen Jubel aus. Heilrufe übertönten die Stimme des Anſagers — wie ein Rauſch des Sieges, der Begeiſterung überkam es die Menſchen. Es gab kein Fremd⸗ Vor dem„Hakenkreuzbanner“ ſammeln ſich in den Morgenſtunden die Volksgenoſſen, um die Schickſalszahlen W zu er⸗ ahren. teil. ſein, keinen Alltag, keine kleinen Sorgen und Nöte— das eigene, kleine Ich ging unter in dem großen, gemeinſamen Erlebnis. Man hörte Zahlen, und ſie wurden im Geiſte zu einer endloſen Menſchenmenge, die, von einem unüberwindlichen Drang getrieben, zur Urne eilte, um ein einmütiges Bekenntnis zu Deutſchland abzulegen. Aus den Tiefen der Schächte waren ſie gekommen— die Kumpels aus den Bergwerken ſtrömten herbei— Arbeiter verließen die Hochöfen— die Bauern den Pflug — in den Städten ſtrömten Scharen zu den Wahllokalen— es war ein Wollen— ein Wiſſen— ein Denken— Deutſchland. Mannheim kam nicht zur Ruhe. Von raſt⸗ loſer Begeiſterung getrieben, eilten die Men⸗ ſchen durch die Straßen. Sie ſuchten Bekannte auf, um das Ereignis miteinander zu erleben, ſie trafen ſich hier und dort, man ſprach und ſprach und jubelte einander zu. Feindſchaften wurden vergeſſen— neue Freunde fanden ſich — in einer frohen Kundgebung zeigte unſere Stadt ihre tiefe, untrennbare Verbundenheit mit der Saar. Der Alltag hatte ſeine Macht verloren. Zwi⸗ ſchen die Arbeit drängte ſich immer das Er⸗ innern an den ſtolzen Erfolg. Verſtändlich— wenn manches Schaffen nicht ganz ſo gut wie ſonſt gelang. Verſtändlich und verzeihlich. Die überwältigenden Eindrücke über die Rede des Saarbevollmächtigten, Gauleiter Bürckel, die tiefergreifenden Worte unſeres Führers ſelbſt und die Ausführungen von Dr. Goebbels waren tief in die Herzen eingedrungen und ließen eine frohe Weiheſtimmung zurück, die über allem Denken ſtand. Als feierliches Glockengeläute um die Mit⸗ tagsſtunde von allen Kirchen die Stadt durch⸗ dröhnte, als die erſte Ervegung ſich gelegt hatte s geſit Ber den Mann Am 20. Jant Volkskarneval: anſtaltung im ganz beſondere aen⸗ Konſtanz un ſter Bernhagen Bernhagen, der heim unbeſchrei ſeinem diesjäh Fülle von ause gen und urkomi wähnt werden f Kapelle im Lau Bei dichtem Schneegeſtöber treffen die gefüllten Wahlurnen aus dem ganzen Saarge⸗ biet unter militäriſcher Bedeckung vor der„Wartburg“, ein, wo in dem großen Saal am 14. nachmittags 17 Uhr mit der Zählung begonnen wurde und einem ruhigen Glücksgefühl Platz machen konnte, da ſtieg als Ergebnis dieſer erlebnis⸗ reichen Stunden in jedem Volksgenoſſen das ſtolze, ruhige Wiſſen auf: Wir ſtehen in unerſchütterlicher Treue Schulter an Schulter, wie im Kampf, ſo im Sieg für Deutſchland! Wachſendes Licht Wie lange iſt es denn her, daß wir Abſchied nahmen vom Ruckſack und Wanderſtab? Bei⸗ nahe wills mir dünken, als ob noch ein Reſt vom Rauch der Kartoffelfeuer in der Luft hinge und doch iſt Weihnachten vorüber und der neue Kalender iſt ſchon nicht mehr ſo ganz neu. Ja es ſoll bereit vorgekommen ſein, daß der eine oder andere ſchon jetzt einen kühnen Griff in den dicken Kalenderblock tat und einen kleinen Vermerk— Urlaub oder ſo ähnlich machte! Doch das ſind unverbeſſerliche Optimiſten... Jetzt mitten im Winter! Immerhin: die Tage ſind ſchon etwas länger geworden und wir eilen der Zeit keineswegs voraus, wenn wir uns über die täglich an Licht gewonnenen Minuten freuen. Aufwärts geht es und die Zeit iſt nicht mehr allzu fern, wo in einigen Wochen an kahlen Sträuchern die erſten kleinen Triebe ſichtbar werden. Im Januar ſchon beginnt nach altem Bauernglauben der Saft in den Bäumen zu ſteigen. In einem entlegenen Winkel unſeres Herzens rührt ſich bei ſolchen Betrachtungen ganz leiſe und vorſchußweiſe das Frohgefühl, mit dem wir dem Exwachen der Natur entgegenſehen. Wir grüßen dich, wachſender Tag, Vorbote neuen Lebens in der Natur! Neues Licht, neue Hoffnung! Mitten in winterlicher Kälte ſenden wir dem werdenden Frühling unſeren Gruß entgegen! Achtung! Kyffhäuſerkameraden! Anläßlich der Befreiung der Saar ſammeln ſich ſämtliche Kyffhäuſerkameraden möglichſt im Kyffhäuſer⸗ Anzug, ſowie die befreundeten militäriſchen Vereine und Kameradſchaften heute abend 18.45 Uhr(6% Uhr) vor dem Zeughausplatz zu einem Fackelzug. Sämtliche Kyffhäuſer⸗ ſowie Ver⸗ einsfahnen ſind zur Stelle. Der Unterverbandsführer des Reichskrieger⸗ bundes„Kyffhäuſer“: Dr. Hiecke. ———————— Die Aufgaben der Schloßbücherei In der Front der Bildungseinrichtungen haben gleich den Schulen und Muſeen, den Uni⸗ verſitäten und Theatern auch die Biblio⸗ theken ihre unverrückbare ſtrategiſche Poſi⸗ tion, von der aus ſie ihre Waffen und Feld⸗ zeichen für den Kulturruhm ihrer Nation ſieg⸗ reich vorantragen. Der Befehl, dem ſie gehor⸗ chen, weiſt ſie an, das Buch als zuverläſſigſten, eit und Raum überbrückenden Mittler menſch⸗ lichen Geiſtes nutzbar zu machen für jeden, der ſeiner bedarf, der nach ihm verlangt. Im taktiſchen Gegenſatz zur Volksbüche⸗ rei mit ihrem auf gute Unterhaltung und ele⸗ mentare Bildung ausgerichteten Bücherver⸗ brauch hat die wiſſenſchaftliche Bib⸗ liothek das ihrem Namen angemeſſene Schrifttum planvoll zu ſammeln und zu be⸗ wahren. Iſt doch ihre Aufgabe, dem forſchen⸗ den Verſtande die Ertenntnis der Vergangen⸗ heit genau ſo wie die Wiſſensfortſchritte der Gegenwart bereitzuhalten, um dergeſtalt über die Notwendigkeiten des Tages hinaus auch für die Anſprüche der Zukunft vorzuſorgen. 3 Die Schloßbücherei zu Mannheim — räumlich die Erbin der„Bibliotheca Pala⸗ tina“, ſachlich die Gründung des„Vereins für eine öffentliche Bibliothek“ — wurde vor bald acht Jahren durch die Stadtverwaltung dazu auserſehen, dem zerſplit⸗ terten heimiſchen Büchereiweſen einen feſten und für alle Zukunft tragfähigen Mittelpunkt zu geben. Seitdem iſt ſie in ihrer Eigenſchaft als wiſſenſchaftliche, allgemein öffentliche Stadr⸗ bibliothet bemüht, unter Einſatz aller ereich⸗ baren techniſchen wie finanziellen Hilfsmittel und in planmäßiger Ausnutzung der vorhande⸗ nen Entwicklungsmöglichkeiten die ihr zugewie⸗ ſene Aufgabe zu meiſtern. An dieſer Aufgabe hätte ſie weniger ſchwer zu tragen, wenn ihr 0 nicht in den zwei Menſchenaltern ihres Wer⸗ dens Pflichten zugewachſen wären, die ſonſt nur das Kennzeichen von Archiv⸗ und Studien⸗ bibliotheken ſind. Daher dürfen, obwohl die praktiſche Wirkſamkeit der Schloßbücherei nur in ihren weſentlichen Zielſetzungen aufgezeigt werden ſoll, jene hiſtoriſch bedingten Neben⸗ aufgaben nicht achtlos übergangen werden. Die Schloßbücherei betreut— hauptſächlich in den Schrankregalen ihres fürſtlichen Bibliothek⸗ ſaales— einen Schatz von annähernd 60 000 alten Drucken, die größtenteils als Schen⸗ kung oder Dauerleihgaben in ihre Obhut ge⸗ langt ſind. Dieſe oft ſehr koſtbaren und anderen Bibliotheken vielfach fehlenden Buchdenk⸗ mäler vergangener Geiſtesepochen ſind ein Beſitztum, das zahlenmäßig durch Kauf nicht weiter vermehrt wird. Durch ſolchen Verzicht verringert ſich jedoch keineswegs das Maß ſorglicher Pflege und bibliographiſcher Erforſchung, das die Schloßbücherei einem ſo umfänglichen muſealen Buchbeſtand ſchuldet. Denn neben allen äſthetiſchen und bibliophilen Reizen(Typographie, Einband, Illuſtration, Provenienz, Seltenheitsgrad) iſt in jenen un⸗ gefügen Wälzern oder zierlichen Duodez⸗Bänd⸗ chen, deren Alter zuweilen bis in Gutenbergs Zeiten zurückreicht und deren Vielſprachigkeit ſelbſt Indianer⸗Idiome von den Opfern der Conquiſtadoren nicht ausläßt, ein geiſtesge⸗ ſchichtlicher Quellenreichtum aufgehäuft, den die Wiſſenſchaft ſo raſch nicht zu erſchöpfen ver⸗ mag. Zugunſten der Löſung aktuellerer Pro⸗ bleme mußte zwar das bibliothekariſche Durch⸗ pflügen dieſes troß ſeiner Fruchtbarkeit noch kaum beſtellten Ackers miten im beſten Zuge unterbrochen werden. Aber neuerdings ſorgen wenigſtens kleine Ausſtellungen dafür, die über⸗ raſchend vielgeſtaltige Fülle ſeiner Gaben an Bitte der frierenden Vögel an Kleingärtner und Laubenbeſitzer.„Schützt uns vor dem ſicheren Tode“, das iſt unſer Mahnruf bei Schnee und Froſt. In den Schornſteinen oder Ofenrohren lauert verſteckt auf uns der Tod. Schutzſuchend ſchlüpfen wir in die Eingangs⸗ öffnung; mit unſerem Gefieder bleiben wir aber an dem im Rohre vorhandenen fettigen Ruß kleben. Verſuche des Entkommens ſind dann vergebens, und ermattet müſſen wir dem Hungertode im Ofenſchacht erliegen. Im Früh⸗ jahr, beim Reinigen der Herde, findet ihr uns dann verendet vor. Hört unſere dringende Bitte und verſtopft die im Winter nicht benutzten Ofenrohre und Zufluglöcher der Schornſteine, damit uns der Eingang verwehrt iſt. So habt ihr uns vor dem ſicheren Tode bewahrt, und wir ſind euch im Sommer dafür dankbar durch Vertilgung des Ungeziefers von Baum und Strauch. Wenn ihr uns Gutes tun wollt, dann richtet in den Gärten ſchneefreie Futterplätze ein, damit wir Nahrung finden können, wenn Schnee und Eis uns hindern, ſonſtwo Futter zu ſuchen. Der Mannheimer Volksdienſt beteiligt ſich an der Kundgebung heute, Diens⸗ tagabend nicht geſchloſſen. Unſere Mann⸗ heimer Volksdienſtler werden ſich alſo bei den zuſtändigen Ortsgruppen einfinden und von dort eingliedern laſſen. —————————————————————————————————— wechſelnden Themen anregend ſchaubar zu ma⸗ chen. In Zukunft hofft die Schloßbücherei, ſo⸗ bald ihr das notwendige Mobiliar dazu be⸗ willigt iſt, auch Ausſtellungen von größerer Reichweite und tieferer Stoffdichtung unterneh⸗ men zu können. Im Sinne einer Archiv⸗Bibliothek betätigt ſich die Schloßbibliothet ferner durch das Sam⸗ meln von alten Mannheimer Drucken. Ein eigenes Magazin beherbergi dieſe frühzei⸗ tig begonnene und heute ſchon auf mehrere tauſend Schriften angewachſene Abteilung. Die Höhepunkte des Mannheimer Buchweſens liegen zwiſchen Carl Theodors Regierungsan⸗ tritt und der badiſchen Revolution. Dieſem ſtürmereichen Säkulum gehören denn auch die meiſten der vorhandenen Mannheimer Drucke an. Es liegt auf der Hand, daß ihre planvoll ergänzte Vereinigung einen kaum abzuſchätzen⸗ den Wert als Quellenmaterial zur politiſchen, ſozialen, literariſchen und kulturellen Geſchichte unſerex Stadt, der Rheinpfalz und Badens be⸗ ſitzt. Die ſteigende Inanſpruchnahme des Alt⸗ mannheimer Schrifttums ſeitens auswärtiger Bibliotheken und hieſiger Forſcher iſt ein Be⸗ weis dafür, welche reichen wiſſenſchaftlichen Zinſen dieſe Sonderaufgabe der Schloßbücherei bereits abwirft. Eine über den Rahmen einer wiſſenſchaft⸗ lichen Stadtbücherei hinausgreifende Erweite⸗ rung ihres Aufgabenkreiſes erfährt die Schloß⸗ bücherei ſeit langem durch eine Tatſache, die ſie nötigt, in gewiſſem Sinne auch die typiſchen Funktionen einer Studienbibliothe' wahrzu⸗ nehmen. Wird ſie doch in ſtarkem Maße ſowohl von den in Mannheim anſäſſigen Studenten als auch vom hier tätigen Nachwuchs aller ala⸗ demiſchen Berufe, beſonders von Gerichts⸗ und Studienreferendaren benutzt. Natürlich frönt dieſer Tatſache wegen die Schloßbücherei keines ⸗ wegs dem vermeſſenen Ehrgeiz, ihre Beſtände durch ein Schrifttum ſpezialiſierteſter Wiſſen⸗ ſchaftlichkeit zu komplettieren. Wenn Bücher die⸗ ſer Art verlangt werden— und ſie werden häufig genug verlangt!— hilft ihr über alle ſelbſtverſtändlichen Lücken der ſogenannte„Aus⸗ wärtige Leihverkehr“ hinweg. Das iſt eine Selbſthilfe⸗Organiſation der deutſchen Biblio⸗ theken, die ſich auf dem Grundſatz der Gegen⸗ ſeitigleit aufbaut und dank der es möglich iſt, ein am eigenen Platz nicht vorhandenes Werk von einer anderen, auswärtigen Bibliothet in kürzeſter Friſt leihweiſe zu beſchaffen. Jeden⸗ falls hat die Schloßbücherei die Pflicht, ſich den Wünſchen auch ihrer ſtudierenden Benützer nach beſtem Vermögen anzupaſſen. Denn es iſt im⸗ mer die Frage des Bedarfs, die die Anſchaf⸗ fungspolitit diktiert, und man darf als all⸗ gemeingültig hinzufügen, daß das Ausmaß und die Art der Schrifttumspflege abhängen von demographiſchen Raum, den eine wiſſenſchaft⸗ liche Bibliothet zu verſorgen hax— eine Feſt⸗ ſtellung, mit der zugleich die Frage nach dem eigentlichen bibliothekspolitiſchen Aufgabenkreis der Schloßbücherei grundſätzlich beantwortet iſt. (Schluß folgt.) Nationaltheater. Heute abend findet im Neuen Theater im Roſengarten das erſte Gaſt⸗ ſpiel„Der blaue Vogel“ ſtatt. Künſt⸗ leriſche Leitung und Anſage: Direktor Juſhny. Das Programm wird neben einigen aus früheren Gaſtſpielen bekannten und beſonders beliebten Bildern, wie„Tick⸗Tack“,„Im Monat Mai“,„Der König rief ſeinen Tambour“ uſw., zahlreiche neue, in Mannheim noch nicht gezeigte Nummern bringen. Beginn der Vorſtellung: 20 Uhr. Oberbürgermeiſter Renninger wird eine Anſprache halten. Das Gaſtſpiel des„Blauen Vogels“ fällt aus. An ih für das werden oder behalten auf Wunſch für das morgi Gaſtſpiel Gültigkeit. 3 dene Typen dar alles in humori nacheinander Ka Aus dem feuri, Zigeunerkapelle, Stadtmuſik voi friſch importie ihrem Häuptlin den ein echt ägt Ieine ſchmucke De den aus den» liche Klänge zu zu dieſer Vera Ilich gehalten, d lich iſt, dieſes 5 ſtaltung findet! wir hören, hat ſetzt, ſo daß Be noch bis Donne den können. R. Beteiligung vo den Vorverkauf „ des ganz ause niederen Eintt einem ausverka Ehrenſcheibe am 13. Januar Fuhr rief ſein angehörigen ar Neuoſthein ſtunde an unſer Saar zuſamme dieſen hiſtoriſc Eberhard Bre Saar“. Dem Kleinkaliberſchi Schützen, um a. I befreiungsſchie Tiefſchuß auf d 1 bruder Kurt T griffener Freut nahm, um ih ſichern. Beim ßen mit' künſt Schützenbrüder Eberhard ſiegr Feſtakt im 9 Heimkehr der abend 20 Uhr ſtellung ein Fe Brand⸗Chro um 20 Uhr, (Wache 1) du dorfer Straße Düngerwerken Ueberhitzung e findlichen Led. Flammen hatt griffen. Zur zwei Schlauchl Uhr erfolgte e nach der Werf einer Bauhütt Trocknen auft geraten. Das leitung gelöſch ————— Robert N Die Frage beherrſchte ſeit Bis ins 19. J die Auffaſſun ſowohl wie d einem Körper etwas Stoffli Wärme, die und in jeder ſagte nur in e von Wärme Wärme her u Die Beantn Phyſikern viel von der ariſt der Aufbau d die Erkenntin gungsvor. folgt wie das Carnot ka Kreisproz daß zwiſchen hung beſteht, Die völlige 9 nicht von ein Landarzt Ro Joule ſpäter k mathematiſche ausgedehnten der Energ Robert Maf „Zur Roſe“ i tigte er ſich beſonders di mobile“ beſchä Gologentlich e er die Entdec den heißen L kommt. Die die auf einer hrgang 5— A Nr. B— Seite 9 „Hakenkreuzbanner“ Es geſit los! Bernhagen eröffnet den Mannheimer Volkskarneval Am 20. Januar wird in Mannheim der Volkskarneval mit einer groß angelegten Ver⸗ anſtaltung im Nibelungenſaal eröffnet. Als 4 beſondere Ueberraſchung hat man ſich die AKegiments⸗Kapelle des Inf.⸗Regts. IKonſtanz unter Leitung von Obermuſikmei⸗ ſter Bernhagen verpflichtet. Obermuſikmeiſter 1 Bernhagen, der ſchon vor dem Kriege in Mann⸗ Iheim unbeſchreibliche, Erfolge erzielte, bietet in ſeinem diesjährigen Programm eine wahre 1Fülle von auserwählten, humoriſtiſchen, drolli⸗ Igen und urkomiſchen Nummern und Typen. Er⸗ wähnt werden ſoll nur, daß die 40 Mann ſtarke Kapelle im Laufe des Abends ca. 540 verſchie⸗ dene Typen darſtellen wird. So hören wir— alles in humoriſtiſcher Art und Aufmachung— Jnacheinander Kapellen der verſchiedenſten Länder. Aus dem feurigen Ungarn kommt eine raſſige Zigeunerkapelle, aus der Schweiz die bekannte Stadtmuſik von Seldwyla, aus Afrika eine Ifriſch importiere ſtilechte Herero⸗Kapelle mit — ————— Achtung! Große Kundgebung! Heute abend gegen 8 Ahr marſchieren aus allen Stadtteilen große Fackelzüge nach dem Roſengarten. Dort findet eine Kundgebung anläßlich des über⸗ wältigenden Abſtimmungsſieges an der Saar ſtatt. Die geſamte Bey ölke⸗ rung wird gebeten, ſich in den einzelnen Ortsgruppengebieten den Fackelzügen anzuſchließen. 3 Heil Hitler! Der Kreisleiter:(gez.:) Dr. Roth. Der Aufbau der Reichsbank und ihre Beziehungen zu Handel und Induſtrie In der Fachgruppe Banken und Spar⸗ in erſter Linie Handel und Induſtrie bedie⸗ kaſſen der Reichsberufsgruppen der Ange⸗ nen, die für den Großbetrieb nicht minder ſtellten in der DAß ſprach Reichsbankober⸗ zweckmäßig iſt, wie für den kleinen Geſchäfts⸗ inſpektor Ohrmoder— Reichsbankhaupt⸗ mann und Gewerbetreibenden und in allen ſtelle Mannheim— über das Thema:„Der Fällen dazu beiträgt, den Zahlungsausgleich Aufbau der Reichsbank und ihre Beziehungen in der Wirtſchaft zu erleichtern. Mit Recht zu Handel und Induſtrie“. verweiſt der Redner auf die Bedeutung In ebenſo klaren wie intereſſanten Ausfüh⸗ der Reichsbankausweiſe, die eine aarge⸗ K Idieſen hiſtoriſchen Tag ſtiftete Schützenbruder Eberhard Braun eine Scheibe„Deutſch die Saar“. Dem Oberſchießleiter Emig der kleingärtner Kleintaliberſchützenabteilung ſtellten ſich 28 vor dem Schützen, um an dem Ehrenſcheiben⸗ und Saar⸗ ben befreiungsſchießen teilzünehmen. Den beſten ahnruf Tiefſchuß auf der Ehrenſcheibe erzieite Schüten⸗ ſteinen oder bruder Kurt Traumann, der mit ſichtlich er⸗ s der Tod. griffener Freude die Ehrenſcheibe in Empfang Eingangs⸗ nahm, um ihr den verdienten Ehrenplatz zu I ſichern. Beim anſchließenden Befreiungsſchie⸗ leiben wir ßen mit künſtlicher Beleuchtung waren die en fettigen Schützenbrüder Fuhr, Stammler, Emig, Braun imens ſind Eberhard ſiegreich. dem Feſtakt im Nationaltheater. Zur Feier der Heimtehr der Saar zum Reich findet heute K. abend 20 Uhr im Nationaltheater vor der Vor⸗ ſtellu in Feſtakt ſtatt. t benutzten Bef 395 öchornſteine, Brand⸗Chronik. Am Montag, 14. ds. Mts., iſt. So habt um 20 Uhr, wurde die Berufsfeuerwehr wahrt, und(Wache)) durch Feuermelder nach der Düſſel⸗ dorfer Straße 39 gerufen. In den Badiſchen nkbar durch Düngerwerken G. m. b. H. waren infolge Baum und Ueberhitzung eines Trockenofens die darin be⸗ wollt, dann findlichen Lederabfälle in Brand geraten. Die h Flammen hatten bereits auf das Dach überge⸗ Futterplätze griffen. Zur Betämpfung des Feuers waren nnen, wenn zwei Schlauchleitungen notwendig.— Um 21,21 ſtwo Futter Uhr erfolgte ein Alarm der Hauptfeuerwache nach der Werfthallenſtraße Nr. 9. Dort war in einer Bauhütte in der Nähe des Ofens zum enſt Trocknen aufbewahrtes Brennholz in Hrand eute, Diens geraten. Das Feuer wurde mit einer Schlauch⸗ leitung gelöſcht. uſo bei den iund von Bücher die⸗ Die Frage nach dem Weſen der Wärme ſie werden beherig ſeit Jahrhunderten die Wiſſenſchaft. r über alle Bis ins 19, Jahrhundert hinein war allgemein innte„Aus— die Auffaffung verbreitet, daß die Wärme 5, iſt eine ſowohl wie die Kälte, die ſich ebenfalls von 3 Hiblio⸗ einem Körper auf den andern übertragen läßt, 5. eiwas Stoffliches ſei. Dieſe Erklärung der 5 Wärme, die zunächſt als durchaus natürlich nibliothek in fen. Jeden⸗ ihrem Häuptling, aus dem Lande der Pyrami⸗ — ———— den ein echt ägyptiſches Hoforcheſter, aus Wien eine ſchmucke Damenkapelle— kurzum, wir wer⸗ den aus den verſchiedenſten Ländern heimat⸗ liche Klänge zu hören bekommen. Die Preiſe zu dieſer Veranſtaltung ſind ſo volkstüm⸗ lich gehalten, daß es jedem Volksgenoſſen mög⸗ lich iſt, dieſes Konzert zu beſuchen. Die Veran⸗ ſtaltung findet mit Wirtſchaftsbetrieb ſtatt. Wie wir hören, hat der Vorverkauf bereits einge⸗ ſetzt, ſo daß Beſtellungen auf ganze Tiſche nur noch bis Donnerstag entgegen genommen wer⸗ den können. Reſervierte Tiſch können bei einer Beteiligung von mindeſtens acht Perſonen in den Vorverkaufsſtellen belegt werden. Infolge des ganz auserwählten Programms und der niederen Eintrittspreiſe kann beſtimmt mit einem ausverkauften Hauſe gerechnet werden. Cuyrenſcheibe„Deutſch die Saar, geſchoſſen. am 13. Januar 1935. Hauptſchützenführer Fritz Fuhr rief ſeine Schützen mit ihren Familien⸗ angehörigen am 13. Januar im Schützenheim Neuoſtheim zu einer feierlichen Gedent⸗ ſtunde an unſere Brüder und Schweſtern an der Saar zuſammen. Jum ehrenden Gedenken an rungen gab der Redner einen ausführlichen Ueberblick über Organiſation und Aufbau un⸗ ſeres Zentralnotenbankinſtitutes, das im Ge⸗ genſatz zu dem Syſtem der Staats⸗ und Al⸗ tienbanken eine ſelbſtändige mit öffentlichen Rechten ausgeſtattete Einrichtung iſt, der der Schutz der Währung obliegt. Ihre Un⸗ abhängigkeit von der Reichsregierung und ihre Aufgaben, deren Erfüllung im Inter⸗ eſſe des Reiches liegt, ſind im Bankge⸗ ſetzt vom 30. 8. 1924 niedergelegt. Nach ein⸗ gehender Darſtellung der Struktur des Inſti⸗ tutes befaßte ſich der Referent eingehend mit deſſen einzelnen Funktionen, in deren Vordergrund die Diskont⸗ und Kreditpolitik in ihren verſchiedenſten Formen ſteht(Dis⸗ kont⸗Kredit, Handels⸗ und Finanzwechſel, Lombard⸗Kredit) die der Befriedigung des Geldbedarfs der Wirtſchaft dienen. Beſondere Bedeutung kommt der Funktion der Geldmit⸗ telverteilung durch Förderung des bar⸗ geldloſen Zahlungsverkehrs— Reichsgiroverkehr— zu, der eine ſchnelle Aus⸗ gleichsmöglichkeit der Zahlungen und damit eine raſchere Abwicklung der einzelnen Wirt⸗ ſchaftsvorgänge ermöglicht. Für die Bedeutung des Reichsbankgiroverkehrs ſpricht es, daß ſich dieſer kapitalloſen, zuverläſſigen Einrichtung lebendige Sprache ſprechen und in ihren knap⸗ pen Ziffern ein getreues Bild der Wirtſchaft geben, da der Kreislauf der Güter und die Erhebung der Gütermengen in unmittelbarer Wechſelwirkung zum Zahlungs⸗ mittelumlauf ſtehen. Wie wichtig die Funktionen der Reichsbank für die Verſorgung der Volkswirt⸗ ſchaft mit Bar⸗ und Buchgeld, in deſ⸗ ſen Kreislauf die großen Energiezentren der Wirtſchaft, Induſtrie, Handel, Handwerk und Landwirtſchaft eingeſpannt ſind, iſt, wird be⸗ ſonders deutlich aus den Summen, die der neue Staat zur Förderung der nationalen Ar⸗ beit einſetzte und deren Aufbringung nur unter Rückdeckung und Mitwirkung der Reichsbank möglich war. Nicht minder wichtig iſt derzeit die Rolle der Reichsbank in der Regelung des deutſchen Außenhandels, der zugleich die Kontrolle über die durch den Ex⸗ port anfallenden Deviſen obliegt. Die von Fachgruppenobmann Krumm⸗ rein geleitete Veranſtaltung konnte Fachgrup⸗ penbearbeiter Ritthaler mit einigen zün⸗ denden Worten zur Saarabſtimmung und mit einem freudig aufgenommenen„Sieg Heil“ auf den Führer nach ſchließen. Felratten lüͤber der deutschen heocliiclite! Der unglückselige Einflub des österreichischen Herrscherhauses àuf die Entv/ iclung unseres Reiches ist der Inhält der Artikel-Serie: Die llabsburger vom Glücẽ und Ende dieser Dynèẽstie gizöõhit mnen des„HAKENKEUZ BANNE“ ———————————— Robert mayer und der Satz von der Erhaltung der Energie und in jeder Weiſe erſchien, ver⸗ ſagte nur in einem Punkte: bei der Erzeugung von Wärme durch Reibung. Wo kam dieſe Wärme her und wie entſtand ſie? n es iſt im⸗ Die Beantwortung dieſer Frage machte den die Anſchaf⸗ Phyſikern viel Kopfzerbrechen. Erſt die Abkehr arf als all⸗ von der ariſtoteliſchen Naturwiſſenſchaft und lusmaß und der Aufbau des Wiſſens auf Verſuche brachte hängen von die Erkenntnis, daß Wärme ein Bewe⸗ wiſſenſchaft⸗ gungsvorgang iſt und ähnlichen Geſetzen —eine Feſt⸗ folgt wie das Licht. Der—. Phyſiter e nach dem Carnot ham mit der Konſtruktion ſeines ifgabenkreis Kreisprozeſſes, mit dem er darſtellt, ntwortet iſt. daß zwiſchen Wärme und Arbeit eine Bezie⸗ hung beſteht, dem Grund der Dinge ſchon näher. Die völlige Löſung des Problems kam aber nicht von einem Phyſiker, ſondern von dem Landarzt Robert Mayer, der den von att. Künſt⸗ Joule ſpäter bewieſenen und von Helmholtz mit tor Juſhny mathematiſcher Klarheit auf das Univerſelle inigen aus ausgedehnten Satz von der Erhaltung d beſonders der Energie aufſtellte. Im Monat Robert Mayer war der Sohn des Apothekers bour“ uſw.„Zur Roſe“ in Heilbronn. Früh ſchon beſchäf⸗ icht gezeigte ligte er ſich mit phyſikaliſchen Studien, und Vorſtellung: beſonders die Konſtruktion des„Perpetuum inger wird mobile“ beſchäftigte ihn in ſeiner Jugend ſehr. Gelogentlich einer Fahrt in die Tropen machte 3“ fällt aus er die Entdeckung, daß das veneriſche Blut in zen werden den heißen Ländern eine hellere Färbung be⸗ 1s morgige kommt. Die Erforſchung dieſer Erſcheinung, die auf einen geringeren Verbrennungsprozeß Experimentalvortrag im hlanetarium im Körper zurückzuführen iſt, erweckte in ihm das Intereſſe für die Wärmelehre und führte ihn zu einer eingehenderen Beſchäftigung mit ihren Problemen. Er wußte aus der Chemie, daß Materie in der Welt niemals verlorengeht, und er grübelte darüber nach, ob ſich dieſer Satz nicht auch für die Vorgänge der Phyſil aufſftellen ließe. Ständig ging Wärme verloren, ohne daß man wußte wohin ſie ging, und ähn⸗ lich verhielt es ſich mit den Bewegungsenergien Das brachte ihn auf den Gedaken, daß zwiſchen beiden ein Zuſammenhang beſtehen müſſe, und daß ſich mechaniſche Bewegung in Wärme und oieſe wieder in mechaniſche Arbeit umſetzen laſſen müſſe. Dieſe Erkenntnis, die zur Aufſtellung des Satzes von der Erhaltung der Energie führte, wird heute von der ge⸗ ſamten Wiſſenſchaft als die größte Tat des 19. Jahrhunderts gewertet, hat ſie doch 4 einer Fülle neuer Erkenntniſſe geführt und s naturwiſſenſchaftliche Weltbild von Grund auf verändert. Sie führte zu der Beſtimmung der beiden Hauptſätze des Energieprinzips: daß nämlich die Energie konſtant iſt, ihrem Betrag nach erhalten bleibt und ſich nur von einer Energieform in eine andere umwandeln kann, und daß ferner von der Natur die Richtung des Entwicklungsablaufs beſtimmt iſt, das heißt, daß Wärme nur beim Sinken auf eine niederere Temperatur Arbeit leiſtet. Robert Mayer hat auch zum erſten Male das mechaniſche Wärmeäquivalent mit annähernder Genauigkeit errechnet. 1 Mit den Resn Entdeckungen begann auch die Tragik im Leben dieſes arbeitſamen, nur ſeinen — lebenden Mannes. Die grund⸗ legende Bedeutung ſeiner Arbeiten wurden von der zünftigen Wiſſenſchaft nicht erkannt, und niemand beachtete ſeine Veröffentlichungen. Er wurde verkannt und erniedrigt, wurde lange Zeit für geiſteskrank erklärt und ſpäter ſogar irrtümlicherweiſe totgeſagt. Als endlich die erſten Stimmen für ihn laut wurden und man ſich für ſeine Entdeckungen zu intereſſieren be⸗ gann, war es faſt zu ſpät. Die zahlreichen Anerkennungen und Ehrungen, die bald darauſ einfetzten, konnten dem gebrochenen Mann kaum mehr Freude bringen. Profeſſor Fröhner verſtand es in ſeinem Vortrag, den großen Entdecker auch menſchlich näher zu bringen, und durch die vielen Experi⸗ mente und zahlreichen Lichtbilder machte er die Bedeutung ſeiner Lehre jedem Zuhörer ver ſtändlich. Wir merken uns. .., daß der Leni Riefenſtahl⸗Film„Das blaue Licht“ von den Amerikanern als beſter ausländiſcher Film anerkannt wurde. .. daß in den erſten ſechs Monaten der Spielzeit 1934/1935 in Deutſchland 96 Filme e gegeben wurden, darunter 67 deutſche erke. „„daß ein Briefträger bei 18 Beſtellgängen wöchentlich fünfmal die Höhe des höchſten Ber⸗ ges der Erde(über 8000 Meter!) überſteigen würde. 43 Achtung vor der beruf⸗ fe eiſtung eurer Volksgenoſ⸗ ſen ... daß der Präſident der Reichstheaterkam⸗ mer angeordnet hat, daß alle Theater ihre Spielpläne für den 30. Januar und den 17. März(Volkstrauertag) zur Genehmigung vorzulegen haben. Damit wird dann auch mit der im Syſtem— Deutſchland üblichen Gepflogenheit aufgeräumt, daß an nationalen Gedenk⸗ oder Feſttagen die übelſten Schinken aufgeführt wurden. „„ daß die deutſchen Theater im Eſaß eine Kriſis durchmachen. Das Stadttheater in Mülhauſen muß geſchloſſen 45 Stadttheater in Straßburg iſt ohne Direktor! zweiſtündiger Dauer Sportamt Mannheim⸗Ludwigshafen Alle Kurſe des Sportamtes Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen der NSG„Kraft durch Freude“ fallen am heutigen Dienstag, im Hinblick auf die Feier für den überwältigenden Sieg der Saarabſtimmung aus, um auch jedem Kurs⸗ teilnehmer die Teilnahme an dieſer Feier des deutſchen Volkes zu ermöglichen. Rundfunk⸗Programm für Donnerstag, 17. Januar Mühlacker:.10 Choral,.30 Frühmeldungen,.00 Frühkonzert,.45 Wetterbericht, 10.00 Nachrichten, 10.15 Volksliedſingen, 10.45 Aus Mannheim: Mu⸗ ſizier⸗Stunde, 11.45 Funkwerbungskonzert, 11.45 Wetterbericht und Bauernfunk, 12.00 Mittagskon⸗ zert, 13.00 Saardienſt, Nachrichten und Wetterbe⸗ richt, 15.30 Frauenſtunde, 16.00 Nachmittagskonzert, 18.00 Span. Sprachunterricht, 18.30 Bunte Volks⸗ muſik, 19.00 Ludwig van Beethoven, 20.00 Nach⸗ richten, 20.15 Kunſt⸗Sport⸗Kämpfe, 22.00 Nachrich⸗ ten, 22.30 Tanzmuſit, 24.00 Nachtmuſik. Deutſchlandſender:.30 Choral,.35 Guten Morgen, lieber Hörer! Mit Jupp Huſſels,.00 Nachrichten, .45 Leibesübungen für die Frau, 10.00 Nachrich⸗ ten, 10.15 Volksliedſingen, 11.00 Körperliche Er⸗ ziehung: Vorbereitung zum Skilauf, 11.30 Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört, 12.00 Alle Kin⸗ der ſingen mit! 12.30 Muſik am Mittag, 13.00 Träumende Melodien, 13.45 Neueſte Nachrichten, 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei, 15.15 Wir ſpie⸗ len— macht mit, Kinder! 15.40 Smetana, Die Moldau(Schallplatten), 16.00 Nachmittagskonzert, 17.45 Niels Kallmann ſingt, 18.20 Reichtum der Arbeit, 18.30 Vom Muſikreiten bis zur hohen Schule, 18.55 Das Gedicht, 19.00 Ludwig van Beethoven, 20.00 Bocaccio, 21.45 Wetterbericht, 23.15 Himmliſche Klänge(Schallplatten). Wie wird das Wetter? Bericht der öffentlichen Wetterdienſtſtelle Frankfurt a. M. Die Zufuhr milder Ozeanluft hat ſich fort⸗ geſetzt, konnte aber bei der bei uns noch allge⸗ mein liegenden Schneedecke keine nennenswerte Erwärmung über Null herbeiführen. Die ver⸗ gangene Nacht brachte ſogar vielerorts erheb⸗ lichen Strahlungsfroſt. Da ſich der Luftdruck⸗ anſtieg gerade über dem Feſtland noch for:ſetzt, iſt ein ſtärteres Eingreifen der über Nord⸗ europa hinwegziehenden Tiefdruckwirbel auf unſer Wetter vorerſt unwahrſcheinlich. Die Ausſichten für Mittwoch: Abgeſehen von Frühnebel, wolkig bis aufheiternd und im gan⸗ zen trocken, Temperaturen tagsüber über Null, nachts vielerorts Froſt. und für Donnerstag: Zunächſt noch wenig Aenderung, nachts Froſt. Rheinwasserstand 14. 1. 35 15. 4 35 Waldshut 184 180 Rheinfielden 181 178 Breisaetktkt— 82 45 86 Kehl„% 05 194 182 Maxau„ e 3 33¹ Mannheim„ O„„ 2²⁰ 217 Caubh„„ Oοοο„%— 152 144 Köln„„ O O O ο»„ oO 171 158 Neckarwässerstand 14 1. 35 J 15. 1. 35 Jagstielce. Heilbronnn 4 Plochingen„ O O O oO 35 2 Diedesheim inn 88 95 Mannheim 2¹⁴4 212 mild, leicht chõöumend] gonz vundervoll im Geschmock .. daß durch nahezu 500 Aufführungen(9 von„Krach um Jolanthe“, die aus den Zeiten der Juden Rotter ſtammenden Finanz⸗ ſorgen des Berliner Leſſingtheaters jetzt einiger⸗ maßen erträglich geſtaltet werden konnten. ... daß die von Schwind in der Wart⸗ b gemalten Fresken vom Leben der Heili⸗ gen Eliſabeth unrettbar dem Verfall entgegen⸗ gehen. Man hat jetzt wertvolle ſchaffen laſſen. ... daß Heinrich Mann lehemaliger Präſident der Deutſchen Dichterakademiel!!), genannt„Der(geiſtes⸗» arme Heinrich“, aus den Komplexen eines Unterlegenen, eines, über deſſen literatenhaften Führerausſpruch ein Volk hinweggeſchritten iſt, ein Buch im Aus⸗ land geſchrieben hat mit dem Titel„Der Haß — Deutſche Zeitgeſchichte“. Inhalt; Gehäſſig⸗ keitstriefendes Gekeif, der ganze Unrat eines ichwärznden Innern! Da lachen ja die Hüh⸗ ner. .„ daß im Dezember vorigen Jahres an deutſchen Bühnen nur ſechs Opern und eine Operette uraufgeführt wurden. Auch bei dieſer opien davon gegenüber den uraufgeführten Schauſpielen ge⸗ ahl befanden ſich noch einige ältere, ringen Werke wie Verdis„Ernani“, der nur in neuer Bearbeitung erſchien, und Puccinis„Schwalbe“, „deren eigentliche Uraufführung ſchon im Jahre 1917 in Monte Carlo ſtattfand. So kann man alſo eigentlich nur von vier Opernuraufführun⸗ gen ſprechen. Palmyra“ von Hanns Ludwig Kormann,„Die Familie Gozzi“ von Wilhelm Kempff.„Viol⸗“ von Hans Holenia und„Der falſche Walde⸗ mar“ und Paul Höffer.— Bei der urauf⸗ geführten Operette handelt es ſich um Léhars „Guiditta“, die in Deutſchland vom Stadtthea⸗ ter in Oberhauſen herausgebracht wurde Da Léhar, der einſt in Deutſchland zu den größien Großverdienern zählte, ſein neues Werk zunächſt nach Wien vergab, was man wohl nicht mir Unrecht als eine politiſche Geſte auslegte, hat ſich in Deutſchland keine weitere Bühne bereit gefunden, die Operette zu übernehmen. Um. Dieſe ſind:„Der Meiſter von — „Hakenkreuzbanner⸗ Abendausgabe— Dienstag, 15. .,— e 4 0 75⁰ 5 4 i cufpĩ—— e219„ hunꝛron een vleboeh Oſm/elle-* Ohn Veunlirehen 44 SAARLOCI5 9* oSOιB⏑]ö, Zousenalt huchyeiſer 4. , olberherrn 13½f ͤ ngbert 7 2c S/ oa m 255Y58060 35 + Fb4% 4 2 auter ſchlagen die Herzen und heller leuchten die Augen: Wir haben einen Sieg errungen, und wir haben keine Armeekorps und keine Granaten dazu gebraucht, wir haben allein mit der Idee geſiegt, mit der Idee des Deutſchtums, und unſer Dank gehört heute und in alle Zukunft den Brüdern an der Saar, die den 13. Ja⸗ nuar 1934 zu einem Tag des ſtrahlenden Bekenntniſſes für Deutſchland machten. Die Saar iſt wieder deutſch. Nach fünf⸗ zehn Jahren des ſeltſamſten und unglück⸗ lichſten Regimes, das die Geſchichte der „Staatskunſt“ kennt, iſt das Saargebiet in den Schoß des deutſchen Reiches zurück⸗ gekehrt. Fünfzehn Jahre Völkerbundsregie⸗ rung liegen hinter den 800 000 Deutſchen, denen man in dieſen anderthalb Jahrzehn⸗ ten mit allen Mitteln der Propaganda ein⸗ ureden verſucht hatte, daß ſie keine Deutſche, Aibe Franzoſen oder allenfalls„Saar⸗ länder“ ſeien. Die Propaganda hat den falſchen Propheten an der Saar nichts genützt, nichts genützt haben Verſprechungen und Drohungen, nichts genützt hat das dunkle Treiben der Emigranten, die aus dem ſchönen Saarland ein ſicheres Aſyl aller Feinde des neuen Deutſchlands machen wollten— die Saarländer haben ſelbſt ent⸗ ſchieden: Die Saar bleibt deutſch! Die„Geburt“ des Saargebietes Unter dem Flattern der Fahnen des deutſchen Reiches und dem Läuten der Glocken an der Saar und im ganzen Vater⸗ land vergeſſen wir⸗allzu leicht die Schmerzen des Kampfes. Aber vielleicht iſt es an⸗ gebracht, gerade an dieſem Tage der „Geburt“ des Saargebietes zu gedenken. Am 28. März 1919 wurde in Verſailles der Grundſtein zum Saarregime gelegt. In einer jener traurigen Sitzungen, in der das Schachergeſchäft von Verſailles am deut⸗ lichſten ſichtbar wurde, hielt Clemenceau ſeine berüchtigte Rede über die„Saarfran⸗ zoſen“, die den Ausſchlag für die fünfzehn⸗ jährige Knechtung der Saar gab. Der fran⸗ zöſiſche Politiker Tardieu berichtet in ſeinem Buch„La Paiz“ darüber:„In der tief bewegenden Sitzung hatte Clemenceau emphatiſch ausgerufen: Es leben dort an der Saar 150 000 Menſchen, die Franzoſen ſind; dieſe Leute haben im Jahr 1918 an Präſident Poincaré eine Adreſſe geſandt, und ſie haben Anſpruch auf Berückſichtigung! Die Sitzung war um 12½ Uhr mittags beendet. Um 2 Uhr traten Clemenceau, Loucheur und ich im Kriegsminiſterium zu⸗ ſammen, um unſere Bilanz zu ziehen. Dieſe ſah nicht gerade ſehr tröſtlich aus: Die Grenze von 1814, die wir gefordert hatten, war nicht zu erlangen; wir waren iſoliert; das Eigentum an den Gruben und die Schaffung eines autonomen Saarſtaates waren weitere franzöſiſche Forderungen, Si R 6EB. EAN 3 die aber nur bei England und auch nur mit der Einſchränkung Zuſtimmung gefunden hatten, daß uns keinerlei genügende Garan⸗ tien für die ungeſtörte Ausbeutung der Gruben und für die Befreiung der Saar⸗ franzoſen gegeben werden ſollten. Aus lan⸗ ger Erfahrung aber wußten wir, daß Prä⸗ ſident Wilſon Gründen, die ſich auf die lieder d0 Der 13. Januar 1935 liegt hinter uns. Wieder hat ſich ein Stück Geſchichte vollendet: Das Saargebiet hat ſi in Deutſchland hat au zu ſeinem Deutſchtum und zu Deutſchland bekannt. Niemand nur einen Tag lang an der deutſchen Treue des Saarländers gezweifeit. Aber jenſeits der Grenzen hatte man es getan, und daher drohte das„Saar⸗ problem“, das für keinen Saarländer und keinen Deutſchen je ein Problem war, die ganze europäiſche Politik zu vergiften. Heute iſt das Problem gelöſt, und vielleicht dürſen wir hoffen, daß nun, nach dem Bekenntnis der Saarländer, in der ganzen europäiſchen Politik Haß und Mißtrauen endlich von der Ruhe und dem Vertrauen abgelöſt werden, auf das die Welt wartet! fünfzehn Jahre ſpäter, mit dem Stimm⸗ zettel ein Ende bereitet hat. 1500 Jahre deutſche Saar Von„Gründen, die ſich auf die hiſtoriſche Vergangenheit ſtützten“, hatte Tardien ge⸗ ſprochen. Wie ſieht es mit der hiſtoriſchen Vergangenheit wirklich aus? Seit andert⸗ halb Jahrtauſenden iſt das Saarbecken deutſch! Nur in den kriegeriſchen Aus⸗ einanderſetzungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich am Ende des 17. Jahrhunderts Saarbrücken Die Saarfahne iſt verſchwunden. Von heute ab wehen nur noch die Farben des Reiches über des Saarlandes Hauptſtadt hiſtoriſche Vergangenheit ſtützten, voll⸗ kommen unzugänglich war. Er widerſetzte ſich mit Energie allem, was den Keim künf⸗ tiger Kriege möglicherweiſe in ſich ſchließen konnte. Glaubten aber unſere Alliierten, im Saargebiet gäbe es zuviel Deutſche, als daß ſie der Einverleibung in Frankreich ohne weiteres zuſtimmen zu können glaub⸗ ten, ſo waren wir Franzoſen der Anſicht, daß in demſelben Saarbaſſin zu viele Men⸗ ſchen lebten, die durch Herkunft und Ge⸗ ſinnung Franzoſen waren und ſomit von dem preußiſchen Joch befreit zu werden ein Anrecht hatten. Wir beſchloſſen, uns deshalb auf folgende Verteidigungslinie zurück⸗ zuziehen: Eigentumsrecht an den Gruben und Garantie der ungeſtörten Ausbeutung durch Errichtung eines Ausnahmeregimes.“ Wenige Tage ſpäter hatten die Fran⸗ zoſen ihre Forderungen durchgeſetzt, das Saargebiet war geboren und damit jener unhaltbare Zuſtand geſchaffen worden, dem die Bevölkerung des Saargebietes jetzt, (Oben) Im Land der Induſtrie: Eiſenwerke Brebach im Saargebiet ints) Blick auf Neunkirchen Die Stadt iſt einer der wich⸗ tigſten Induſtrieorte des Saarlandes. Hütten⸗ und Eiſenwerke, Steinkohlen⸗ gruben und Zementfabriken geben der Stadt das Ge⸗ präge emſiger Geſchäftigkeit. In unſer aller Gedächtnis iſt noch die furchtbare Ga⸗ ſometerexploſion, die vor einigen Jahren zahlloſe Menſchen das Leben koſtete (Rechts) Das Grabmal des Grafen vom Hagen in der Stiftskirche von St. Arnual bei Saarbrücken. Ein beſonders ſchönes Bei⸗ ſpiel mittelalterlicher ſaar⸗ ländiſcher Kunſt und während der Gewaltherrſchaft Na⸗ poleons fiel das Saargebiet für wenige Jahre an Frankreich. Und auch in jenen Jahren der Fremdherrſchaft hatten die Saarländer ſich ſtets ebenſo rückhaltlos zu ihrem Deutſchtum bekannt, wie jetzt am 13. Januar 1935. Als 1814 der erſte Pariſer Frieden das Saargebiet vorüber⸗ gehend bei Frankreich ließ, trauerte mit den Saarländern das ganze Deutſchland, und es war der Schmerz aller Deutſchen, den da⸗ mals Friedrich Rückert in die „Deutſche Waldvögelein/ Wenn ihr ſingt hell und klar/ Im freien Sonnenſchein/ Denkt, daß von eurer Schar/ Eins trauern muß allein/ An der Brück' an der Saar!“ Nun, heute kann die Klage verſtummen. An der Brück' an der Saar wehen im freien Sonnenſchein ungehindert und ungehemmt wieder die deutſchen Fahnen, ein Aufatmen geht durch das Land, der ſchwere Alpdruck der Regierungskommiſſion iſt verſchwunden, die Saar hat uns, wir haben die Saar zurück, und kaum kann man es ſich heute noch vorſtellen, daß es in den letzten Jahren im Saargebiet und jenſeits der Grenzen Menſchen gegeben hat, die zwar nicht an die Eingliederung des Saargebietes in Frank⸗ reich, wohl aber an die Verewigung des alten Zuſtandes geglaubt hatten. Der Spuk des Status quo iſt verflogen, die deutſche Saar wird für niemanden mehr Objekt — oder wirtſchaftlicher Spekulationen ein. erſe kleidete: Da dräng zu geben, beiſeite, ſch Maler zuri ren, Sie w der Stelle; ſcheide. Er hang unter Herrr Staa zu kommen. einhalb ein lich, machte, Hacken keh dem Schau gier auf d⸗ dem Fuße noch, ſchnol ten Nüſtern läufige zu ten Worte als Letzter Grotzenbach Handſchrift und verdri Die folge ſtand viel ſah. Schli verwehren, wollte, und len war ei was Aehnl -waltigen war nicht d Weiß noch war wichti und wome Zimmers leicht ließ Weiß das ſtillſchweig wenn man war dieſer wat eher herrn kam Obriſt ins guten Dier war mit Emporköm der große Umgangs halbwegs ſollte es nichts erre Dichter al, die Hadere gewonnen bar gün würde Mitten was er aufgeriſſen Rahmen, bis an der mächtigen Arztes H wiedergeft beginnen: ſei denn geweſen. ſammenle nehmen. anders, u ches ertra gibt Grer dürfen.“ ſehen, die ſo zuverl⸗ nach ſich fühle ſcho genug, ur werde all den Ohre ſolchen J Folgen d liegen wi heit dieſ Störung den und aber man zum Sche Bis da klagend mutet wi Mitteln. Unſchuld, was man hatte. Di Katilinar waſchene, blutfarbe warum d ſie, die ar zugehörig ſie mit 4 gefallen ſ ift Na⸗ wenige in jenen tten die ltlos zu jetzt am er erſte vorüber⸗ mit den „und es den da⸗ kleidete: ihr ſingt nſchein/ trauern Saar!“ tummen. m freien gehemmt lufatmen Alpdruck wunden, ie Saar ich heute Jahren Grenzen zt an die 1 Frank⸗ — des der Spuk deutſche r Objekt lationen Bahrgang 5— X Nr. 25— Seite 11 „Hakenkreuzbanner“ W I 7 Võ%r — —————— 31. Fortſetzung Da drängte der Hausherr, ein gutes Beiſpiel zu geben, den zürnenden Staatsmann ſanft beiſeite, ſchloß die Mappe und gab ſie dem Maler zurück mit den Worten:„Meine Her⸗ ren, Sie werden nicht verlangen, daß ich auf der Stelle Ihren Streitfall unterſuche und ent⸗ ſcheide. Erſt muß ich über den Zuſammen⸗ hang unterrichtet ſein. Ich bitte alſo Sie, Herrr Staatsſekretär, in einer Stunde zu mir zu kommen. Sie, Herr Piper, erwarte ich um einhalb ein Uhr.“ Der Maler nickte freund⸗ lich, machte, ſeine Mappe unterm Arm, auf den Hacken kehrt und entſchritt munter pfeifend dem Schauplatz. Ihm folgte, brennende Neu⸗ gier auf den Zügen, Fräulein Hoffmann auf dem Fuße. Der Miniſterialgeheime zögerte noch, ſchnob ein paarmal erregt durch die wei⸗ ten Nüſtern und hätte gern noch einiges Vor⸗ läufige zu dem Falle angemerkt, aber die rech⸗ ten Worte kamen ihm nicht, und ſo wankte er als Letzter aus dem Allerheiligſten des Hauſes Grotzenbach, während der Hausherr ſeine Handſchriftlichkeiten vom Teppich aufklaubte und verdrießlich ordnete. Die folgende Stunde war übel für ihn. Es ſtand viel auf dem Spiel, wie man's auch an⸗ ſah. Schließlich konnte niemand dem Maler verwehren, zu zeichnen, wen oder was er wollte, und die Einbrechertat des Miniſteria⸗ len war ein grober Hausfriedensbruch oder ſo was Aehnliches. Aber wer machte das dem Ge⸗ -waltigen der neuen Zeit klar! Grotzenbach war nicht der Müller von Sansſouei und Herr Weiß noch weniger Fridericus Rex. Nichts war wichtiger, als daß der Streit noch heute und womöglich innerhalb der Wände dieſes Zimmers beigelegt würde. Aber wie? Viel⸗ leicht ließe ſich der Maler bewegen, Herrn Weiß das böſe Blatt abzutreten und dann ſtillſchweigend Haus Grotzenbach zu verlaſſen, wenn man ihm klar machte, welchen Gefallen er... Ach, Torheit, ſolchen Erwägungen war dieſer Menſch einfach nicht zugänglich. Da wat eher guf Weiß zu rechnen. Dem Haus⸗ herrn kam ein glücklicher Gedanke. Wenn man Obriſt ins Vertrauen zöge und ihn bäte, ſeine guten Dienſte den Parteien anzubieten? Obriſt war mit Weiß gut bekannt, und der kleine Emporkömmling fühlte ſich gehoben, daß ihn der große deutſche Dichter eines verbindlichen Umgangs würdigte. Und der Maler war ſo halbwegs Kollege des Dichters. Jawohl, ſo ſollte es geſchehen; wenn er, Grotzenbach, nichts erreichte, wollte er den Parteien den Dichter als Schiedsrichter vorſchlagen. Waren die Haderer dazu bereit, ſo war eigentlich alles gewonnen und er, Grotzenbach, auf die denk⸗ bar günſtigſte Art heraus. Und Obriſt würde Mitten in Grotzenbachs Ueberlegung hinein, was er Obriſt ſagen wollte, wurde die Tür aufgeriſſen, und Fräulein Plettke erſchien im Rahmen, wankte mit einem dumpfen Röcheln bis an den Diwan und fiel dann in einen ohn⸗ mächtigen Zuſtand. Als ſie ſich unter des Arztes Händen und Säftchen einigermaßen wiedergefunden hatte, konnte ſie zu ſtammeln beginnen: Er möge entſchuldigen, aber dies ſei denn doch wirklich und unweigerlich zuviel geweſen. Das heiße.. man müſſe ja im Zu⸗ fammenleben mit ſo vielen allerlei in Kauf nehmen... gewiß, das ſei nun mal nicht anders, und die Nerven müßten eben ſo man⸗ ches ertragen lernen, aber dies... nein, es gibt Grenzen, die nicht überſchritten werden dürfen. Sie könne die Folgen gar nicht ab⸗ ſehen, die dieſer Schlag unweigerlich, jawohl, ſo zuverläſfig wie das Amen in der Kirche, nach ſich ziehen müſſe, wahrhaftig, und ſie fühle ſchon einiges; ſie kenne ihre Nerven gut genug, um die Anzeichen richtig zu deuten. Es werde allerdings den übrigen Gäſten übel in den Ohren klingen, wenn eine alte Patientin ſolchen Inſulten ſchutzlos ausgeſetzt ſei, deren Folgen dann vor jedermanns Augen zutage liegen würden. Sie habe ſchon die Anweſen⸗ heit dieſes Gärtners Scharnweber als eine Störung des guten Geiſtes im Hauſe empfun⸗ den und dies unumwunden ausgeſprochen, aber man habe nicht auf ſie gehört, leider und zum Schaden des Ganzen. Bis dahin waren ihre Worte ſtockend und klagend gefallen, aber nun löſte ſich's unver⸗ mutet wie eine zähe Verſtopfung vor kräftigen Mitteln. Ein Schwall von Zorn, gekränkter Unſchuld, Hohn, Gift brach los. Ja, ſie wußte, was man an ihr und ihren Leiden verübt hatte. Dieſer Anarchiſt und Nihiliſt, dieſer Katilinarier und Bolſchewik, dieſer unge⸗ waſchene, ungekämmte Afterkünſtler, dieſer blutfarbene Finſterling... Oh, ſie wußte, warum der Haß dieſes Schurken gerade auf ſie, die aus ihrer nationalkonſervativen Partei⸗ zugehörigkeit nie ein Hehl gemacht hatte, wie ſie mit Stolz feſtſtellen dürſe, gerade auf ſie gefallen ſei. Ihrer im Dienſte wohlerworbenen ——— a e S. SSO⏑◻ D DD Leiden ſpottete er und verbreitete ſeine Schand⸗ tat auch noch unter den Gäſten. Sie knickte in ihren Zähren zuſammen und bedurfte aufs neue beſänftigender Tränklein. Der Hausherr war betroffen, daß die witzi⸗ gen Bosheiten des Malers ſchon unter den Gäſten herum ſein ſollten. Vorſichtigerweiſe taſtete er nach der Quelle, aus der das Gift gequollen war, das nun in der Seele der Dame Plettke gor. Unter Schluchzen gewann es end⸗ lich Luft: Fräulein Hoffmann war in heller Entrüſtung mitten in den ahnungsloſen Kreis derer um Plettke geplatzt und hatte erzählt, Piper hätte alle Gäſte karikiert, ihre Leiden verhöhnt; aber Herr Weiß habe den Schurken abgefaßt und werde nicht ruhen, bis ihm und allen Leidenden volle ſtrenge Genugtuung zu⸗ teil geworden wäre. Es habe natürlich eine große Aufregung gegeben, und Fräulein Hoff⸗ mann habe haarklein erzählen müſſen, was der Maler verbrochen, vor allem an Fräulein Plettke. Die Wohltat einer Ohnmacht löſte den Schmerz der guten Seele. Noch ehe es dem Hausherrn ganz gelungen war, ſie einiger⸗ maßen aufzurichten, klopfte es, und der Staats⸗ ſekretär Weiß trat ein, den Entſchluß auf der Stirn, ſich auf keinerlei Kompromiß einzulaſ⸗ ſen. Sein Anblick tat, was der Arzt nicht ver⸗ mocht hatte: Er gab der Dame Plettke die Kraft, ſich zu faſſen. Sie ging und nahm den Eindruck mit, daß ihr Schickſal mit dem des Staatsmannes eng verbunden ſei, und das, obwohl ſie Herrn Weiß bisher aus politiſchen und menſchlichen Gründen aufs ſchärfſte ab⸗ gelehnt hatte Herr Weiß war nach einſtündigem Geſpräch mit Herrn Grotzenbach ſo weit, daß er den Vorſchlag annahm, ſich dem Schiedsſpruch des großen Lamprecht Obriſt zu unterwerfen. Schließlich war das kein Kompromiß. Ihm ſtand der Dichter politiſch nahe, dem Maler künſtleriſch“ Alſo! Er ging und ſtieß vor des Arztes Tür mit dem anrückenden Maler zu⸗ ſammen, ſtrafte ihn mit Verachtung und be⸗ gab ſich auf die Suche nach der Helferin Lia, um dort etwas Stimmung gegen den böſen Feind zu machen. Grotzenbach empfing den Maler in der fröh⸗ lichen Erwartung, mit ihm leichteres Spiel als mit dem Diplomaten zu haben, aber er täuſchte ſich. Zunächſt ſtellte ſich der Zottige auf einen ſchroff juriſtiſchen Standpunkt, ſprach hartnäckig von Einbruchsdiebſtahl und weigerte ſich, dem gekränkten Staatsmann die kleinſte Genugtuung zu gewähren. Der Herr, meinte er, ſolle erſt einmal die Grundrechte jedes Deutſchen, die in der Verfaſſung vom 11. Auguſt des Jahres 1919 verankert lägen, ſtudieren und lernen, fremdes Eigentum zu achten. Von ſeinem Recht als Künſtler, die Objekte, auch die menſchlichen, ſo darzuſtellen, wie es ihm beliebe, vielmehr wie es ſein künſt⸗ leriſches Gewiſſen verlange, laſſe er ſich auch nicht ein Quentchen abmarkten. Und was der Horcher an der Wand höre, gebe keinen Grund zu einer Klage her. Nun trug Grotzenbach an, Lamprecht Obriſt als Vermittler anzurufen, der doch ſicherlich dem künſtleriſchen Standpunkt des Malers Rechnung tragen würde. Da aber ſchlug der Maler eine wüſte Lache auf:„Die Rolle könnte dem Herrſcher im Donnergewölk Zeus aller⸗ dings paſſen, dem wiedergeborenen Goethe, zumal wenn er, wie ich ihn ſchwer im Ver⸗ dacht habe, hier ſelber Studien macht. Das wäre bei Gott ein verdeubelter Spaß. Halt, ich ſehe einen Ausweg. Wiſſen Sie was, Herr Grotzenbach, ich werde mich mit Obriſt zuſam⸗ mentun, er den Text, ich die Bilder. Es wird ein Fraß für Götter. Ich ſage Ihnen, das Buch würde gekauft! Zwar mag ich Obriſten ſo wenig beſehen wie einen evangeliſchen Pa⸗ ſtor, aber in dieſem Falle würde ich mich überwinden. Was er wohl ſagte, wenn er ſein Bildchen ſähe? Er iſt nämlich auch in meiner Mappe, ſelbſtverſtändlich, denn ſo einen dank⸗ baren Gegenſtand laſſ' ich mir nicht entgehen, ſo einen Kerl, der mit zwanzig Jahren zum Straßenkehrer Bruderherz ſagt und Elends⸗ bilder auf die Bühne bringt und mit ſechzig drei Schlöſſer beſitzt und ſich einen Eckermann hält, bloß weil Herr von Joethe auch einen gehabt hat. Nächſtens wird er einen Fauft ſchreiben, bloß weil Herr von Joethe auch einen⸗ geſchrieben hat. Und mangels eines Karl Auguſt hofiert er den Handlungsreiſen⸗ den, die heute den lieben Staat mit Hoſenträ⸗ gern, Geſetzen und vorbildlichem Lebenswan⸗ del verſorgen. Sie ſollten bloß mal mein Bild⸗ chen ſehen, wie er.. doch nein, das bleibe im Buſen verwahrt! Doch im Ernſt! bleiben Sie mir mit Obriſten vom Halſe! Die Sache liegt klar. Wenn jemand Genugluung zu for⸗ dern hat, ſo bin ich es. Ich verzichte freiwil⸗ lig, ünd das iſt viel, das iſt groß gedacht. Abendausgabe— Dienslag, 15. Zanuar 1835 Sie:„Ach, Martin, haſt du denn gar keine Angſt vor dieſen halsbrecheriſchen Kurven?“ Er:„O nein, nicht im ich mache ja ſchon vorher immer die Augen zu!“ Machen Sie das der Staatsſtütze nur recht ein⸗ dringlich klar und ſeien Sie überzeugt, er wird ſich beruhigen. Und wenn es Ihnen nicht ge⸗ lingt, dann ſchicken Sie ihm die kleine Maſ⸗ ſiererin, die immer um ihn herumkichert, die wird ihn ſchon durchkneten, bis er weich iſt.“ Der freche Rat des Malers bedurfte keiner Erörterung. Grotzenbach war um einen Aus⸗ weg verlegener als zuvor, nun ſich die Hoff⸗ nung auf Obriſt als Vermittler trüglich er⸗ wies. Er lief ins Freie, ob ihm bei friſchem Wind und hellem Maitag etwa ein guter Ge⸗ danke käme, und lief auf den zielloſen Gän⸗ gen auch an Scharnweber vorbei. Der Gärt⸗ ner ſah ihn erſtaunt an, und Grotzenbach ver⸗ hielt ſeinen Schritt.„Wiſſen Sie mir nicht einen guten Rat?“ Und er erzählte das Be⸗ gebnis ſeinem Gärtner, bereute es zwar ſchon nach den erſten Sätzen, mußte aber notgedrun⸗ gen fortfahren, zumal da Scharnweber ſchon einiges zu wiſſen ſchien. „Hm“, meinte Scharnweber,„kennen Sie das Märchen vom Kaiſer und Abt? Sehen Sie, Herr Grotzenbach, jetzt ſind Sie der Abt, und ich bin Hans Bendix.“ Grotzenbach lächelte trübe, aber Scharn⸗ weber riet, bis zum Abend Geduld zu haben; vielleicht zeige ſich bis dahin ein Weg aus der Verwirrung. Fortſetzung folgt.) Der Wald von Engenhahn/ wnane unmann Der Dreißigjährige Krieg ging ſeinem Ende entgegen, aber die ihn kämpften, wußten es nicht. Wer als Zwanzigjähriger der Werbe⸗ trommel gefolgt war, und wen die Schlacht, der Hunger und die Peſt verſchont hatten, ritt nun⸗ mehr mit grauen Haaren faſt fünfzigjährig im Zug oder marſchierte ſchwer und mißmutig im Troß, und es konnte vorkommen, daß man über ſein Heimatdorf hinwegzog und die Gegend nicht wieder erkannte, denn der Wald war ver⸗ ſchwunden, dem man die Felder einſt abge⸗ rungen hatte, und Wind, Regen und Schnee hatten längſt ſogar den Schutt der Häuſer ver⸗ nichtet, die hier einſt zuſammengeſtanden hat⸗ ten. Und auch die großen Generäle dieſes ewigen Kriegs waren mißmutig geworden, ver⸗ richteten ihr Amt, weil es nun einmal,⸗ ſo ge⸗ ſchehen mußte und ein Ausgang und ein Ende ſich nicht zeigen wollte. So ritt auch Herr Melander von Holzapfel an einem Herbſtabend dahin, ohne nur einmal in Stunden rückwärts zu ſchauen. Das Heer mochte ihm folgen oder auch nicht, die Offiziere mochten die Ordnung halten oder die Zügel zerſchneiden, es war gleichgültig geworden. Man hatte Befehl erhalten, mit dieſem letzten kaiſerlichen Heer die öſterreichiſchen Erblande r verteidigen, die Wrangel, der Schwede, be⸗ rohte. Melander von Holzapfel war Proteſtant und General des katholiſchen Kaiſers, Wrangel war Proteſtant und mit Guſtav Adolf, dem hochſeligen König, zur Verteidigung der luthe⸗ riſchen Lehre gekommen, ſo kämpfte denn Prote⸗ ſtant gegen Proteſtant, denn auch dies war gleichgültig geworden in dieſen dreißig Jahren. Neben Melander von Holzapfel ritt Her⸗ mann, ſein Adjutant. An dieſem dunklen Abend verlor ſich jedes Geſpräch im Regen und Herbſt⸗ ſturm. Und als man unvermutet an einen Wald kam, wo man einen Fluß zu erreichen gehofft hatte, ſah ſelbſt Herr Melander von Holzapfel ein, daß man Raſt machen müſſe. Doch er fewer ward von einer ſeltſamen Unruhe ergriffen, und während die Trompeter das gewohnte Si⸗ gnal gaben, ſagte er kurz zu ſeinem Gefolgs⸗ mann:„Wir reiten weiter. Ich will ein Stück in den Wald.“ Herrmann ritt ſchweigend an der Seite ſeines Gebieters. Die Bäume ſtanden dicht, Unterholz und Dornbüſche ſperrten den Weg. Aber Herr von Holzapfel war nicht gewohnt, vor einem Hin⸗ dernis zurückzuweichen. Zum Glück hörte der Regen jetzt auf, und ein ſchmaler Mond erfüllte die Landſchaft mit dünner Helle, die geſpenſtiſch wirkte. Melander ſchlug mit dem Säbel hem⸗ mende Zweige ab und drängte das Pferd vor⸗ wärts. Hermann folgte mit leichter Mühe. Plötzlich hörte er einen erſtaunten Ausruf Im Kampf gegen Brandſchäden wurden in Rom Verſuche mit neuartigen Bom⸗ ben gemacht, die bei Berührung mit den löſchende Maſſe in den lammen zerſpringen und eine feuer⸗ randherd verſchütten ſeines Herrn, der eben noch gewichtig unter den Zweigen aufgeräumt hatte. „Was gibt es?“ fragte Hermann leiſe. „Der Wald iſt fort“, erwiderte Herr von Holz⸗ apfel.„Natürlich nicht fort“, ſetzte er hinzu, „ſondern ſchon zu Ende, ein ſo dicht gewach⸗ ſener Forſt, und in zehn Minuten war er durch⸗ ritten. Und wahrlich hier iſt Feld, friſch ge⸗ ackert, und jetzt reiten wir auf Stoppeln, hier hat man geerntet und hat auch geſät.. Er ſprach die letzten Worte faſt andächtig. Dann aber hob er ſich in den Steigbügeln, wie er in der Schlacht zu tun gewohnt war, und verſuchta die Umgebung mit ſeinem Blick zu erforſchen. Brüllen drang plötzlich aus dem unkel. „Ein Hirſch?“ ſagte Hermann, aber ſie röh⸗ ren nicht ſo ſpät im Jahr.“—„Nein“, meintt Melander, indem er die Luft durch die Naſe einzog,„das war das Brüllen einer Kuh, hier ſind Ställe.“ Und er ritt ungeduldig und ſchnell weiter, ohne an hinterliſtige Abwehrmittel zu denken. Das Halt, das plötzlich gerufen wurde, hatten beide Reiter erwartet. Sie kümmerten ſich nicht darum, und Melander von Holzapfel faßte den Spieß, der ihm entgegengeſtreckt wurde, mit der Hand und bog ihn zur Seite. „Wer wagt es, dem Kaiſerlichen L berbefehls⸗ haber ein Halt zu bieten?“ fragte er ſtreng. Ein angſtvolles Stöhnen war die Antwort. Dann ſagte eine gepreßte Stimme:„Der Wald hat uns verlaſſen. Wir übergeben uns eurer Gnade und Barmherzigkeit.“ „Hier ſind Anſiedlungen. Führt uns zu Eurem Oberſten“, ſagte Herr von Holzapfel 36 Schweigend ritten ſie hinter der dunklen Geſtalt her. Sie brauchten des Wegs nicht zu achten, denn ſie merkten bald, daß die Pferde eine gebahnte Straße mit ihren Hufen traten. Sie kamen an einer Reihe niedriger Hütten vorbei, Hermanns Pferd wieherte, als Stall⸗ geruch ſeine Nüſtern traf. Melander von Holzapfel fühlte, wie ihnen im Dünkel aus engen Fenſtern die Blicke unſicht⸗ barer Menſchen folgten. Leiſe* er zu Her⸗ mann:„Es ift hoffentlich kein Dorf, das ſich Tote erbauten, Wer weiß, was uns noch be⸗ gegnet.“ Inzwiſchen hatte der Führer halt gemacht und leiſe an eine der Türen geklopft. Nach kur⸗ fl Zeit kam eine Geſtalt heraus; die beiden lüſterten miteinander. 2 Melander von Holzapfel rief barſch:„Wer ſeid Ihr und wo ſind wir hier?“ „Leiſe, Herr, e Willen, dämpft Eure Stimme, in dieſem Dorf darf nicht laut — werden, ſelbſt die Tiere ſind faſt tumm geworden, doch ich vergaß, unſer Schlupf⸗ winkel iſt entdeckt, faſt dreißig Jahre haben wir muns im Schweigen verborgen, nun war alles umſonſt.“ (Schluß folgt.) Fahrgang 5— X Nr. 25— Seite 12 „Häkenkreuzbanner“ 7 —2 , Li* 502— 7* 5 — SS= 2— VE R·· Sner Vom Tenniò cuſ allen Nontinenton Bremer Neuigkeiten Die Tage von Bremen rücken näher. Am 21. Januar wird ein erleſenes Feld von Hallen⸗ ſpielern den Sturm auf die Titel aufnehmen. Die Meldungen ſind in großen Umriſſen und mit den bedeutendſten Namen bekannt. Es bleibt noch zu erwähnen, daß aus Dänemark außer Frau Hilde Sperling⸗Krahwinkel der Kopenhagener Nils Koerner erſcheint, daß die Italienerin Orlandini von ihrer Rivalin Man⸗ zutto begleitet wird, daß die Meldeliſte der deutſchen Damen ergänzt werden muß, denn eben haben noch Frau Paula Stuck, Fräulein Ende⸗Pflügner und Fräulein A. Buß ihre Teilnahme zugeſagt und ſchließlich mag noch die Wahrſcheinlichkeit der Mitwirkung von La Croix und de Bormann außer den bereits ge⸗ meldeten Belgiern erwähnt ſein. Es werden große Tennis⸗Tage in der alten Hafenſtadt ſein und auch im Doppel wird man ſich ſchneidige Gefechte liefern. Die Hallenſpezialiſten Schroe⸗ der⸗ Oeſtberg, die im Vor,ahr den Titel ge⸗ wannen, haben ſich nicht nur gegen Cramm⸗ Henkel II., ſondern auch gegen den Anſturm der franzöſiſchen Doppelpaare zu verteidigen, unter denen Bernard/ Gentien ſicher die ſtärkſte Kom⸗ bination darſtellen. Die Sonne von Auſtralien Während bei uns die Witterung zwiſchen Schnee und Tau ſchwankt, ſtrahlt in Auſtralien die Sonne aus wolkenloſem Azur. Die Meiſter⸗ ſchaften des fünften Erdteils brachten als wich⸗ tigſtes Ergebnis die„Wiedergeburt“ Fred J. Perrys, auf die man lange genug gewartet hatte. Die mit ſoviel amerikaniſchem Krach in die Welt poſaunte Profiwerdung Perrys, an der nichts dran war, ſcheint dem Wimbledon⸗ Sieger einen mächtigen Schock gegeben zu ha⸗ ben; jedenfalls war er plötzlich wieder da. Die Art, wie er in den Vorſchlußrunden den jungen und in Auſtralien dreifach gefährlichen MeGrath abfertigte, nämlich:3,:2,:1, imponierte der⸗ art, daß man Crawford, den anderen Endſpiel⸗ Teilnehmer, der in Quiſt einen weniger gefähr⸗ lichen Widerſacher hatte, plötzlich nicht mehr für den Favoriten hielt. Derſelbe Perry, der noch vor vierzehn Tagen ein Mann außer jeder orm und Faſſon ſchien, wurde mit hohen Odds als Auſtralienſieger gewettet. Doch der große Jack zeigte wieder einmal, daß mit ihm nicht zu ſpaſſen iſt. Er gab nur den erſten Satz an den Briten, die nächſten drei gewann er ſämtlich mit:4. Das will nichts gegen Perrys wiedergewonnene Form ſagen. Ein Crawford zu Hauſe gehört immer noch zu den drei ge⸗ fährlichſten Spielern auf dem Globus. Im Lande der Maharadſchas gewannen die Jugoflawen einen Tennis⸗Län⸗ derkampf:0. Die Hitze von Kalkutta konnte daran nichts ändern. Die Tatſache dieſes Sie⸗ ges iſt nur inſofern intereſſant, als ſie daran erinnert, wie vergänglich der Ruhm iſt. Weiß man noch, daß knapp nach dem großen Kriege eine indiſche Davispokal⸗Mannſchaft in Paris die Franzoſen ſchlug und damit aus demſelben Wettbewerb warf, den die„Vier Musketiere ſpäter ſo oft gewinnen ſollten? Dieſe vier Mus⸗ ketiere waren damals allerdings noch nicht da⸗ bei und mit Indiens Tennisſtärke ging es in⸗ zwiſchen ſehr bergab. Dafür bleiben ſie die be⸗ ſten Hockeyſpieler der Welt. * Schlaglicht auf Profitennis Wir haben vor der Unterſchätzung des Profi⸗ tennis immer gewarnt. Hier iſt es mit gering⸗ ſchätzigem Lächeln ſo wenig getan, wie mit Ueberſehen. Der große Kaſſenerfolg der Til⸗ dentruppe in London war ſchon ein großer War⸗ nungszeichen. Er iſt durch ein neues Ereignis weit übertroffen worden. Im Madiſon Square Garden zu New Nork gab es 16 000 Zuſchauer und eine für Hallenten⸗ nis kaum faßbare Einnahme von 25 000 Dollar. Dabei muß man bedenken, daß der Dollar wahr⸗ ſcheinlich nicht mehr rollt, wie einſt, muß wiſſen, daß USA das Land der zwölf Millionen Er⸗ wersloſen iſt, ein Land in ſchwerer wirtſchaftli⸗ cher Kriſe. Die Tildentruppe kam allerdings mit einem„Schlager“. Der Stolz des amerikaniſchen Tennis, das weitbeſte Paar Lott⸗Stoefen gab ſeine Antritts⸗ vorſtellung als Berufsſpieler. Nach den wenig intereſſanten Einzelkämpfen— in denen unter anderem Tilden in zwei Sätzen Lott ſchlug und damit bewies, daß er immernoch einer der be⸗ deutendſten und originellſten Spielern der wei⸗ ßen Welt iſt— kam das Doppel Lott⸗Stoefen gegen Tilden⸗Vines. Die„alten“ Berufsſpieler gewannen gegen die„jungen“ mit dem ſonder⸗ baren Reſultat von:6, 14:16, 13:11,:6, 64. Nach dem wahrhaftig heiß genug umſtrittenen Gefecht im zweiten Satz erwieſen ſich Tilden⸗ Vines als die nervenſtärkeren Spieler und hol⸗ ten ſich die nächſten drei Sätze. Jetzt kamen die Zuſchauer voll auf ihre Koſten. Es gab zeit⸗ weiſe größtes Hallentennis zu ſehen. Die Nie⸗ derlage der Lott⸗Stoefen ſagt natürlich nichts gegen ihre Ueberlegenheit im Freien aus. Wir müſſen es immer wieder betonen: das Spiel auf Holz iſt anders und in ihm ſind Tilden⸗ Vines erfahrener. * Rangliſte aus Nordamerika Spät kommt USA, als letzte unter den großen Tennis⸗Verbänden. Dafür rückt es mit einer Ueberraſchung an. Nicht Wood, nicht Frank X. Shields: Wilmer Alliſon führt die Rangliſte. Das iſt der Lohn für den Sieg in der Meiſterſchaft von Foreſt Hills. Erſt nach ihm kommen Wood und Shields und Frankie Parker, dann Stoefen, dann Lott. Und bei den Damen? Die Jacobs ſelbſtverſtändlich, Frau Bayan⸗Palfrey, dann als dritte und vierte Frl. Babyock und Frl. Andrus. Wenn im nächſten Jahr Frau Helen Hills⸗Moods wieder Tennis ſpielt, wird die Liſte geändert werden. Der Reichsbund für Leibesübungen in Baden tagte Der Beauftragte des Reichsſportführers für den Gau Baden, Miniſterialrat Kraft (Karlsruhe), hatte am Samstag in das frühere Landtagsgebäude die vier Bezirksbeauftragten ſowie die Leiter der 24 Fachämter des Reichs⸗ bundes für Leibesübungen zu der erſten Ar⸗ beitstagung des Rfè eingeladen. In einſtün⸗ diger Rede legte der Gaubeauftragte Ziel und Arbeitsweiſe des Rfeè dar. Er behandelte alle Fragen der ſportlichen Tagesarbeit und gab die Stellung des Reichsſportführers zu dieſen Fra⸗ gen ſowie ſeine eigene bekannt. Die Arbeit draußen in den Vereinen, in der Halle und auf Motorrad⸗Rennſtälle 1935 Die nachfolgenden Zeilen ſollen einmal kurz darüber berichten, wie die bekannteſten deut⸗ ſchen Motorradfabriken für das Jahr 1935 ihre Wahl getroffen haben. Ardie verpflichtete auch im neuen Jahre wieder die Gebr. Thumſhirn, Nürnberg, außerdem ihren Landsmann Heimbucher und den ehemaligen Wiener Schörg. B MW wird Ernſt Henne in ſtärkerem Maße heranziehen, da eine Bindung mit Mer⸗ cedes⸗Benz nicht mehr beſteht. Außerdem wird man für BMW noch Stelzer, Mauer⸗ mayer im Sattel ſehen. Unklar iſt noch, ob das Werk eine ausgeſprochene Rennmannſchaft ins—— ſchickt. D KW muß leider auf Roſemeyer verzichten, der in den Rennwagen übergeſtiegen iſt. Aber Ley und Bauhofer werden ſchon für Tempo ſorgen. Ebenſo in der kleinen Klaſſe wieder Geiß, Pforzheim, Winkler, Chem⸗ und Kahrmann. ercules unterhält noch Verhandlungen, kann aber mit Beſtimmtheit das Wiedererſchei⸗ nen von Geffers, Berlin, Marquardt, Berlin und Sichling, Nürnberg, melden. Vermutlich wird bei Hercules noch ein beſon⸗ ders Schneller geſucht. Imperia geht mit faſt einem Dutzend in die neue Rennſaiſon. Elf Fahrer ſind ſchon feſt verpflichtet. Loof, Godesberg, Buttler, Kohfink, Roth, Ehrlenbruch, czor, Frentzen, Schlotterbach, ring, Kate und Jänicke. K Eu iſt noch beim Verhandeln. Die alten Streiter Soenius, Rüttchen, Haas, Steinbach, Mellmann, Schumann, Schneider uſw. erſcheinen aber beſtimmt wieder. So darf man getroſt erwarten, daß NSu keine Experimente unternimmt und an die erfolgreiche Serie von 1934 anknüpfen wird. O D befindet ſich mitten in Konſtruktions⸗ arbeiten und kann ſeine Vertreter vor allem für die Sechstagefahrt noch nicht angeben. Puch hat ſich wieder den Paſſauer Puch⸗ Spezialiſten Stumfoll und den Erfurter Stoltze geſichert, trägt ſich aber mit der Ab⸗ ſicht weiterer Verpflichtungen tüchtiger Zuver⸗ läſſigkeitsfahrer. 9 5 Standard wird aller Wahrſcheinlichkeit nach ſieben Fahrer ins Treffen ſchicken, von denen Tommaſi, Ludwigsburg, Egerter und Müller, Stuttgart, ſowie Stehle, Fellbach bisher einen feſten Vertrag haben. Wei⸗ tere Verhandlungen ſtehen vor dem Abſchluß. Tornax ſetzt ſein ganzes Vertrauen wie ſchon ſeit langem auf Karl Braun, Karls⸗ ruhe, der mit der 1000er Maſchine gut Freund geworden iſt und manchen ſchönen Preis nach Hauſe brachte. 3 1 Triumph ſerviert für 1935 eine hübſche Auswahl. Zum Stamm alter Triumphfahrer werden ſich ausſichtsreiche Nachwuchsfahrer ſtellen. Der erſten Gruppe gehören Riehs, Luthardt, Rührſchneck, Reichenber⸗ ger, Fallier an, dazu Schlegel, Ju⸗ riſch, Leipold, Kuſſin, Arnold und Forſtner. Ein Verſuch, der gute Früchte tragen kann. U T wird ſicher auf die Gebr. Ernſt und Otto Künſtner, Asperg zurückgreifen, die ſeit Jahren ſchon auf UT ſtarten. Victoria hat ſeine ſtärkſte Stütze ſicher in Moritz, München, aber auch 33. Nürnberg, Schäfer, Nürnberg und Mül⸗ ler, Augsburg ſind bekannte Namen. Neu in der Mannſchaft finden wir Strößner, Nürnberg. Zündapp hat bisher nur mit ſeiner Fabrikmannſchaft feſt abgeſchloſſen. Eine Mannſchaft, die jeder Motorſportler genau kennt. Julius von Krohn und die beiden Nürnberger Storck und Baylon. Was ſich darüber noch bei Zündapp ereignet, iſt un⸗ gewiß. Große Aufgaben ſtehen auch in dieſem Jahr bevor. Unſere Kämpen werden auch ins Aus⸗ land gehen. Hoffen wir, daß ſie immer und überall den beſten Eindruck hinterlaſſen und die Fahne des Sieges recht oft an Deutſch⸗ lands Maſten heften! W. F. dem Platz dürfe ſich nicht auf die Vollmacht des Amtes ſtützen, ſondern müſſe getragen ſein durch das überzeugende Vorbild eigener Arbeit und ſportlichen Könnens im Sinne ſport⸗ licher Kameradſchaft und innerer Hingabe zur Sache. Nur ſo werde die Jugend zu dem Geiſte erzogen, der ſie befähige, ihr ganzes Können bei der Olympiade 1936 für unſer Va⸗ terlandes Ehre einzuſetzen. Beſonders freudig zu begrüßen ſei es, daß nach der unheilvollen Verbandszerſplitterung der früheren Zeit das geſamte deutſche Sport⸗ leben in der Perſon des Reichsſportführers von Tſchammer und Oſten vereinigt ſei, der es kraftvoll und ſicher neu geſtalte und führe. Ihm wurde durch Abſendung eines Fernſpruchs von neuem treue Gefolgſchaft ge⸗ lobt und die Hoffnung auf baldige Wieder⸗ holung der Badenreiſe ausgeſprochen. Der Stellvertreter des Gaubeauftragten, H. Linnenbach(Karlsruhe), gab näheren Aufſchluß über Bedeutung und Aufgabe des Hilfsfonds für den deutſchen Sport. In der ſich anſchließenden Ausſprache wurden manche Fragen der verſchiedenen Fachgebiete geklärt und manche neue Anregung gegeben. Der Leiter des Fachamtes 1 berichtete über den Aufbau und die Geſtaltung des erſten Gau⸗ ——— 5 2 S feſtes des Reichsbundes, das im Au⸗ ſich in der Landeshauptſtadt Karlsruhe vor ich gehen und zu einer machtvollen Kundgebung dex gemeinſamen Arbeit aller Sportarten im Rfe werden wird. Der Gaubeauftragte erinnerte an den großen hiſtoriſchen Tag der Rückkehr der Saar zum deutſchen Vaterland. Ein feuriger Appell des Gaubeauftragten, alle ſportliche Arbeit voll und reſtlos in den Dienſt der großen Aufbauarbeit unſeres Führers Adolf Hitler zu ſtellen, beſchloß die zweiſtündige Arbeitsſitzung. Amateurboxen Südweſt— Baden in Worms Zum Amateurboxkampf Südweſt gegen Baden in Worms am Montag, 21. Januar, hat jetzt auch der Gau Südweſt ſeine Mann⸗ ſchaft benannt. In der bereits gemeldeten badiſchen Mannſchaft hat es Aenderungen ge⸗ geben, ſo daß ſich nun folgende Gegner gegen⸗ überſtehen werden: Fliegengewicht: Willand(Frankfurt)— Boh⸗ länder(Mannheim). Bantamgewicht: Kehl('lautern)— Rieder (Freiburg). Federgewicht: Schöneberger(Frkf.)— Dietrich (Singen). Leichtgewicht: Clauß(Frankfurt)— Hettel (Karlsruhe).“ Weltergewichtt: Ims(Mainz)— Köhler (Mannheim). Mittelgewicht: Hachenberger(Wiesbaden)— Kahrmann(Karlsruhe). Halbſchwergewicht: Joſt(Frankfurt)— Maier (Mannheim). Leiſt('lautern)— Keller Schwergewicht: (Mannheim). Als Ringrichter wird der Fachamtsleiter des Gaues Nordheſſen, Wisniewſki(Kaſſel), zur Stelle ſein. E. Casmir ſtartet in San Remo Der mehrfache deutſche Meiſter im Fechten aller Kategorien, der Frankfurter Erwin Cas⸗ mir, hat eine Einladung erhalten, im Rah⸗ men eines großen Fechtturniers am 31. Ja⸗ nuar und 1. Februar in San Remo Kämpfe gegen Lloydt(England), Dunay(Ungarn) und den italieniſchen Meiſter zu kämpfen. Im Mittelpunkt der Veranſtaltung ſtehen Länder⸗ kämpfe der italieniſchen Mannſchaft gegen Frankreich, Belgien und Ungarn. Europa⸗Fechtmeiſterſchaften in Lauſanne Die Schweiz hat die Durchführung der Europameiſterſchaften 1935. im Fechten über⸗ nommen. Die Kämpfe werden vom 19. bis 28. Juni in Lauſanne ausgetragen werden. Titiſee⸗Winterfahrt 1935 „Das DDaAcC⸗Eisrennen auf dem Titiſee wird in dieſem Jahre dadurch zu einer noch bedeu⸗ tenderen Veranſtaltung ausgebaut, daß gleich⸗ zeitig vom 7. bis 8. Februar die„Deutſchland⸗ fahrt“— eine Strahlenfahrt aus ganz Deutſch⸗ land, welche in den früheren Jahren regelmäßig nach Garmiſch⸗Partenkirchen führte— ſowie am 9. Februar eine„Rundſtreckenhochleiſtungs⸗ prüfung“ durch den Schwarzwald zur Durch⸗ führung gelangen. Das eigentliche Titiſee⸗Eis⸗ rennen wird am Sonntag, den 16. Februar, ausgetragen.— Die Ausſchreibungen zu dieſen Veranſtaltungen werden gegenwärtig von dem DDaAC in Freiburg i. Br. zum Verſand gebracht. Wie man eine Kurve richtig fährt! Wenn man die großen Leiſtungen von Lang⸗ ſtreckenfahrern lieſt, die auf längſten Strecken ſelbſt mit kleinen Kraftfahrzeugen Durchſchnitts⸗ geſchwindigkeiten von 60, 70 und teilweiſe weit mehr Kilometer pro Stunde erzielen, dann ſagen viele:„Kunſtſtück! Mit einer Spezial⸗ maſchine!“ Iſt es aber nun tatſächlich der Fall daß man hohe Durchſchnittsgeſchwindigkeiten nur mit einem beſonders ſchnellen Automobil herausholen kann? Auf dieſe Folch gibt es nur ein ganz entſchiedenes Nein! Solche Leiſtungen werden einzig und allein erzielt durch das — Herbert Fiſcher⸗Bremen(links) kam bei den Wettbewerben der internationalen Schwimm⸗ ſportweranſtaltung in Kopenhagen in:00, zu dem erwarteten Sieg im 100⸗Meter⸗Freiſtil. Den zweiten Platz belegte der Däne John Chriſtenſen(Mitte) in:03,5 vor dem Stettiner Gerhard Nüske in:03,7(rechts), der ſich dann mit einem Sieg im 100⸗Meter⸗Rücken⸗ ſchwimmen in:14,6 durchſetzte Können der Fahrer, das den meiſten abgeht. Der häufigſte ehler, den man beobachten kann, iſt die falſche Bedienung des Fahrzeuges beim Kurvenfahren. Vielfach preſchen die Fahrer mit „Schneid“ an die Kurve heran, um dann er⸗ barmungslos das Bremspedal zu treten, was auch den Bremſen„ſehr gut“ tut. Mit ange⸗ zogenen Bremſen rollen ſie durch die Kurve und verſuchen, dahinter, meiſt ohne zu ſchalten, das Fahrzeug mit dem nahezu„toten“ Motor zu beſchleunigen. Andere fahren zunächſt mutig mit Vollgas in die Kurve hinein, bekommen es dann aber mit der Angſt zu tun und bremſen nun, was das Zeug hält. Das iſt ſträflicher Leichtſinn, denn beim Bremſen werden die Hin⸗ terräder durch den Schwung der Maſſen ent⸗ laſtet, ſodaß auf halbwegs ſchlüpfriger Straße das Fahrzeug leicht hinten nach der Außenſeite der Kurve ſchleudert. Die Folgen kann man faſt täglich feſtſtellen. Der erſtklaſſige Fahrer benutzt, wenn er die Fahrt verzögern, alſo abbremſen will, den Motor ſelbſt, aber in einer ganz be⸗ ſtimmten Weiſe. Grundgeſetz iſt, den Motor lebendig zu halten, ihn alſo nicht ſoweit in der Drehzahl herunterkommen zu laſſen, daß er keine Kraft mehr entwickelt, die man zum Be⸗ ſchleunigen braucht. Daher, wenn die Fahrt verzögert werden muß, iſt es erforderlich, recht⸗ zeitig auf einen niederen Gang herunterzuſchal⸗ ten. Das iſt natürlich nur notwendig, wenn es gilt, eine ſcharfe Kurve zu nehmen, bei der die Geſchwindigkeit ſtark abgebremſt werden muß. Dieſes rechtzeitige Schalten iſt das Geheimnis des Erfolges der erſtklaſſigen Fahrer. Schon vor Erreichung der Kurve wird heruntergeſchal⸗ tet, was gleichzeitig die erforderliche Abbrem⸗ ſung mit ſich bringt, ohne daß der Motor ſeine Drehzahl einbüßt. Nötigenfalls wird noch ganz leicht gebremſt. Iſt aber einmal der Wagen in die Kurve gegangen, dann wird ſofort Gas ge⸗ geben und hochgeſchaltet. Nicht bremſen, ſon⸗ dern Gas geben in der Kurve! W. F. — 3 4 0 K +4 * 5 3 7 4 8 4 4 5 3 —— 5. * 4 Berlin Die Börſe ſtan wältigenden mungsergeb und Börſenkreiſen tung dieſes beiſpi wußt, ſo daß die feſt und zuverſich Kurſe, die bis zu rungen lagen, an dies darauf zurn wicklung der letzt zum Teil ſchon» Fuliſſe nahm Gle RNotierungen im e Iböber lagen. Dar Drahtwerte gebeſ gewannen. Als: aufträge des Pu LTendenz weiter b Am Renten anbaltende Aufwe wannen wieder„ Prozent. Zir ten 10 und Um böher. Beide ha Prozent überſchri tionen gewann buchforderur Prozent höher ein waren Kursbeſſer lediglich Stolberg bdriger, Braun 1½. Beſonders Kaliwerte w bezahlt. Farben u geſtern und ein elettroaktie wpius 2½ Proze⸗ von einer Viertel Rahmen ſiel die die 2ͤ Prozent eröffneten mit 94 dende von etwa Dortmunder 1 und Reichsbe höher, die übrige Austandsre 15 Ets. höbere 5 nier und 5proze abgeſchwächt. Tagesgeld 4 Prozent. Am Valute auf Kapitalabwa lar konnte ſich in Gegen Sch teren Glattſtellun beſitz 110½/ nach kulativer Engage allgemeinen die oi, Schuckert 99 beſitz 110½. 4 Der Einhei kehrte in weiter gewannenz, Mac Iſche Mittel 2, Ki 4½. Kronprinz Elettr. Werke L Bankaktien 1 Prozent, Ade 2 RM höher. 1 Prozent. Der das engliſche Pf gutſcheine l Von Reichs tierten u. a. wi⸗ 1940er 99.25—1 99.00—100.—. A 98.87—99.87. W 1945 69.00—69.8 Rhein-M Das gewaltig Reich hinterließ ſten Eindruck. nationaler Stör eeene Franl Effekt. Feitverzinsl.W Wertbest. Anl. Ot Reichsanl. Dt. Schatzanw. Vounganleihe. Bad, Staat 1917 Bayer. Staat Reichsabl, Sch.“ Heidelbere Stac Ludwigsh. 26 8 Mannheim von do. von 1927 Baden 26. Großkraft Mhm Mhm. Stadt Koh +7 Mannh. Ausl. Grobkraft Mhm. Rhein-Main-Dor Ver. Stahlw. C Bad, Kom, Go0 Dt Kkomm. Sam Bay. Hvp. WBk Berl. Hyp. 25 Frankf. Gold 15 Frkt. Hyvpbk. Gp do. Anteilsol Erkt. Pibr. Gd, I do, do. 7. do. do. 8. do. Liau. Hess, Lds. Liau PfälZz. Hyp.Ludo 4. Kiauz do. Anteilsc Pr. Ctr. B. L Rh. Hypbk. Mhr do. Goldkor do. do. 5— do, do. 10— do. do. 17 do. do. 12- do. Liqu. Südgd. Bodener- 51½0% do. Bank-Akti- Allg. Dt. Cre Bad. Bank Bank für Brai Bayr Bodener Bay. Hyp. u. D Bk.-Discon Dresdner Bank Frankf. HVy.⸗1 bfätz Hvp.-Be Reiensbank Khein, Hyp.-B s im Au⸗ ruhe vor undgebung tarten im en großen Saar zum Appell des it voll und fbauarbeit zu ſtellen, ing. zaden iſt gegen 1. Januar, ne Mann⸗ zemeldeten ungen ge⸗ ner gegen⸗ t)— Boh⸗ — Rieder — Dietrich )— Hettel — Köhler sbaden)— — Maier )— Keller leiter des aſſel), zur mo Fechten bin Cas⸗ im Rah⸗ 31. Ja⸗ Kämpfe (Ungarn) pfen. Im Länder⸗ ft gegen iſanne tung der ten über⸗ 19. bis verden. tiſee wird ich bedeu⸗ aß gleich⸗ utſchland⸗ Deutſch⸗ gelmäßig ſowie am leiſtungs⸗ ir Durch⸗ tiſee⸗Eis⸗ Februar, zu dieſen von dem gebracht. n abgeht. ſten kann, ges beim ahrer mit dann er⸗ ten, was Mit ange⸗ ie Kurve ſchalten, 1“ Motor hft mutig mmen es bremſen ſträflicher die Hin⸗ iſſen ent⸗ r Straße ußenſeite man faſt r benutzt, bbremſen ganz be⸗ n Motor eit in der daß er zum Be⸗ ie Fahrt ich, recht⸗ erzuſchal⸗ wenn es i der die hen muß. eheimnis Schon ergeſchal⸗ Abbrem⸗ tor ſeine ioch ganz Vagen in Gas ge⸗ ſen, ſon⸗ W. F. — lrettroaktienmarkt von einer Viertelmillion um 4 Prozent. Rahmen fiel die die 2½ Prozent niedriger einſetzte. 1 und Reichsbankanteile waren 1½ + UKuslandsrentenmarkt zahlte man 15 Cts. höhere Kurſe als am Vortag, lediglich Bos⸗ nier und 5prozentige Mexikgner waren 4 abgeſchwächt. 4 allgemeinen die Schlußkurſe. 14 91, Schuckert 99½, Erdöl 103½, Phönix 52¼, Alt⸗ zang:5— X Nr. 25— Seite 13. 1 Berliner Börse: Die Börſe ſtand heute völlig unter dem über⸗ wältigenden Eindruck des Abſtim⸗⸗ mungsergebniſſes an der Saar. In Bank⸗ und Börſenkreiſen war man ſich der großen Bedeu⸗ tung dieſes beiſpielloſen Treuebekenntniſſes wohl be⸗ 4 wußt, ſo daß die Tendenz auf allen Gebieten weiter feſt und zuverſichtlich war. Kurſe, die bis zu 2 Prozent über den letzten Notie⸗ Wenn die vorbörslichen rungen lagen, anfangs nicht erreicht wurden, ſo iſt dies darauf zurückzuführen, daß in der Börſenent⸗ wicklung der letzten Tage das Abſtimmungsergebnis zum Teil ſchon vorweg genommen worden iſt. Die Kuliſſe nahm Glattſtellungen vor, ſo daß die erſten Notierungen im allgemeinen nur ½ bis 1½ Prozent höber lagen. Darüber hinaus waren nur Kabel⸗ und gewannen. Als nach den erſten Kurſen neue Kauf⸗ aufträge des Publikums eintrafen, konnte»ſich die Tendenz weiter befeſtigen. Am Rentenmarkt ſetzte ſich die ſeit Dezember anbhaltende Aufwärtsbewegung fort. Altbeſitz ge⸗ wannen wieder und nach dem erſten Kurs weitere Prozent. Zinsvergütungsſcheine notier⸗ ten 10 und Umſchuldungsanleihe 40 Pfg. böher. Beide haben nunmehr die Grenze von 90 Prozent überſchritten. Von Induſtrieobliga⸗ ftionen gewannen Mittelſtabl ½, Reichsſchuld⸗ buchforderungen ſetzten mit 99½, d. h.*4 Prozent höher ein. Am M ontanaktienmarkt waren Kursbeſſerungen bis zu 1 Prozent die Regel, lediglich Stolberger Zink eröffneten 134 Prozent nie⸗ driger, Braunkohlenaktien gewannen 1 bis *. Kaliwerte wurden durchweg 1 Prozent höher, Beſonders Erdöl(plus 1¼ waren gefragt. bezahlt. Farben notierten 142½ zu 142% nach 141/ geſtern und einem Vorbörſenkurs von 144. Am hatten Akumulatoren Prozent), AEch ſtiegen bei einem Umſatz Aus dem Kursentwicklung der BMWAktie, Metallgeſellſchaft eröffneten mit 90 nach 88, da man mit einer Divi⸗ 2½⁰ 2 +2 ſplus dende von etwa 4 Prozent rechnet. Dortmunder Unionbrauerei, Ver kehrsweſen Prozent höher, die übrigen gewannen bis zu 1 Prozent. Am 10 bis Prozent Tagesgeld ſtellte ſich auf unveründert 3½ bis IProzent. Am Valutenmarkt lag das Pfund anſcheinend auf Kapitalabwanderungen weiter ſchwach. Der Dol⸗ lar konnte ſich in London auf 4,871½ befeſtigen. Gegen Schluß bröckelten die Kurſe bei wei⸗ ſeren Glattſtellungen der Kuliſſe ab. Beſonders Alt⸗ litten unter der Löſung ſpe⸗ Nachbörslich nannte man im Farben 142, Rheinſtahl beſitz 110½ nach 111¼ kulativer Engagements. beſitz 110½¼½.—— 4 Der Einheitsmarkt der Induſtriewerte ver⸗ kehrte in weiter feſter Hältung Ich Ehemie Baſel gewannenz, Magdeburger Gas 4½, Vereinigte deut⸗ ſche Mittel 2, Kübltranſit 7 und Eſchweiler Bergwert 4½. Kronprinz Metall waren 2 Prozent niedriger. Elektr. Werke Liegnitz verloren 3½ Prozent. Von Bankaktien waren Commerz⸗ und Privatbank 1 Prozent, Adea 2½ und Deutſch⸗Aſiatiſche Bank 2 RM höher. Hypothekenbanken gewannen bis 1 Prozent. Der Dollar wurde amtlich auf 2,495 und das engliſche Pfund auf 12,18 feſtgeſetzt. Steuer⸗ gutſcheine blieben unverändert. Von Reichsſchuldbuchforderungen no⸗ tierten u. a. wie folgt: Ausgabe 1: 1935er 99.62., 1940er 99.25—100.12, 1943er 99.00— 100.—, 1948er 99.00—100.—. Ausgabe II: 1940er 99.25—112, 1943er 98.87—99.87. Wiederaufbauan leihe 1944 bis 1945. 69.00—69.87, 1946—48er 68.75—69.75 W. Rhein-Mainische Mittagbörse Dus gewaltige Bekenntnis des Saarlandes. zum Reich hinterließ auch an der Börſe den denkbar ſtärl⸗ ſten Eindruck. Daß hierdurch ein bisheriger inter⸗ nationaler Störungsfaktor ausgeſchaltet worden iſt, ſiafis- Drahtwerte gebeſſert, die durchſchnittlich 2 Prozent 1934— das deutſche Wein⸗Rekordjahr Eine erſte Bilanz Während die Erhebungen des Statiſtiſchen Reichs⸗ amtes Berlin über die deutſche Weinernte 1934 nicht vor März zum Abſchluß kommen dürften, hat die Marktberichtsſtelle des Reichsnährſtandes ſchon jetzt eine erſte Bilanz aufgeſtellt. Im allgemeinen wur⸗ den— wir folgen hier den Ausführungen der Wein⸗ marktbeobachtung— die Vorſchätzungen noch weſentlich übertroffen. In allen deutſchen Weinbaugebieten, außer Franken, iſt eine Vollernte eingebracht worden, die auch nicht an⸗ nähernd in den zurückliegenden Jahren erreicht wor⸗ den iſt. Im Durchſchnitt der berückſichtigten Gebiete, wobei nur das württembergiſche Anbaugebiet von den für den geſamten Weinmarkt wichtigen Gebieten nicht erfaßt iſt, ergibt ſich hei Weißwein ein Durchſchnitts⸗Hettar⸗Ertrag von 69 Hektoliter, während die endgültige Ernte⸗ ſchätzung des Statiſtiſchen Reichsamtes im Jahre 1933 für Weißweine rund 26. Hektoliter ergeben hatte. Ebenſo liegen die Verhältniſſe beim Rotwein. Hier haben beſonders die wichtigen Anbangebiete wie die Rheinpfalz, Heſſen, aber auch Baden, ſehr reiche Erträge gemeldet, ſo daß ſich im Durchſchnitt— auch hier wieder ohne Württemberg— ein Hettarertrag von 95 Hektoliter ergibt, während im Vorjahre ſich der Ertrag auf 82 Hektoliter ſtellte. Bei Weißwein hat das beſte Ernteergebnis das An⸗ baugebiet der Moſel, Saar und Ruwer mit rund 100 Hektoliter je Hektar aufzuweiſen, gefolgt von der Rheinpfalz mit durchſchnittlich 77 Hektoliter, während im übrigen meiſt zwiſchen 50 und 75 Hektoliter erzielt wurden und nur Franken mit 26 Hektoliter weſentlich hinter dieſen Ziffern zurückbleibt. Bei Rotwein ſteht von den größten Anbangebieten die Rheinpfalz mit 114 Hektoliter je Hektar Durchſchnittsertrag an der Spitze, gefolgt von Heſſen mit rund 104 Hektoliter, während Baden 58 Hektoliter und die Ahr 52 Hekto⸗ liter zu verzeichnen haben. Unter Berückſichtigung der Anbauflächen kann man nach dieſen Ergebniſſen, ſelbſt bei vorſichtigen Schätzungen, damit rechnen, daß der Geſamtweinmoſtertrag i m Fahre 1934 bei etwa.,75 Millionen Hektoliter liegen wird, wobei einige Ab⸗ weichungen durch das württembergiſche Anbangebiet eintreten können. Demgegenüber betrug im Jahre 1933 der Geſamtertrag rund 1,8 Mill, Hektoliter, 1932 rund 1,7 Mill. Hektoliter und in dem guten Jahre 1928 rund 2,8 Mill. Hektoliter. Für die Abſatzent⸗ wicklung iſt von Bedentung, daß die ſchwachen Ernten der letzten Jahre eine weitgehende Räu⸗ mung der älteren Jahrgänge ermöglicht haben, ſo daß nur noch vereinzelt nen⸗ nenswerte Reſtbeſtände vorhanden ſind. Hinſichtlich der bisherigen Bewertung ergibt ſich aus den Erhebungen, daß bei den Weißweinen rund 75 v. H. am 1. November 1934 eingekeltert waren, während je zu etwa 10 v. H. ein Verkauf als Maiſche und als Moſt im Durchſchnitt der Gebiete erſolgt iſt und rund 6 v. H. als Trauben abgeſetzt worden ſind. Hinſichtlich der Preiſe ergeben ſich er⸗ hebliche Unterſchiede. Am niedrigſten lagen bei den Traubenverkäufen im Durchſchnitt die Preiſe in Heſ⸗ ſen mit 12.60 RM der Zentner, am bhöchſten in Franken mit über 23 RM und im Rheingau mit über 20 RM. Dementſprechend waren auch die Er⸗⸗ löſe für Maiſche und Moſt im Rheingau und in Franken am höchſten. Im Durchſchnitt wurden im Rheingau je Hektoliter Maiſche rund 40 RM, für Moſte rund 56.50 RM je Hektoliter erzielt, in Fran⸗ kten für Maiſche rund 34.50 RM und für Moſte 56.50 RM je Hektoliter, An Rotweinen ſind dagegen im Durchſchnitt der bexückſichtigten Gebiete nur rund 53 v. H. eingelagert, während rund 27 v. H. als Maiſche, 12 v. H. als Moſt und rund 8 v. H. als Trauben abgeſetzt werden konnten. Entſcheidungen über Zweckſparunternehmungen Der Reichsbeauftragte ſür Zweckſpaxunternehmun⸗ gen hat folgende Entſcheidungen getroffen:⸗ 1. Der „Treubund“ Deutſche Zweckſpar⸗ und Kreditgenoſſen⸗ ſchaft eGmbc in Heilbronn(Neckar) wurde— mit der Wirkung wie ein Auflöſungsbeſchluß— der Ge⸗ ſchäftsbetrieb unterſagt, Zum Liquidator wurde Dr. Hermann Klein in Stuttgart, Königſtraße 46, be⸗ ſtellt.— 2. Die Beſtände an Zweckſparverträgen wur⸗ den übertragen: a) von der Oſtdeutſchen Spar⸗ und Kreditgeſellſchaft mbo i. L. in Berlin⸗Charlottenburg 2, Kneſebeckſtraße 5, auf die Vaterländiſche Spar⸗ und Wirtſchaftsgemeinſchaft Gmbß in Berlin⸗Charlot⸗ tenburg 1, Berliner Straße 53; b) von der„Ribeta“ Richard Beyer und Co. Gmbh i. L. in Merbitz⸗ Nanendorf auf die Sparkraft AG für Kapitalbildung in Berlin, Potsdamer Straße 99. AG für Seilinduſtrie vorm. Ferd. Wolff in Mannheim⸗Neckarau Die Notiz der Aktien dieſer Geſellſchaft an der Münchner Börſe entfällt ab 15. ds. Mts. Das Papier wies gerade in München in der letzten Zeit lebhafte Umſätze auf, ſo daß der Kurs ſeit der Jahreswende von 32 Prozent auf heute 51,5 Prozent geſtiegen iſt. Badiſche Grundwert AG Karlsruhe Aus dem Aufſichtsrat der Geſellſchaft iſt Herr Georg Tietz ausgeſchieden, neu gewählt wurde Kauf⸗ mann Hans Kröger(Berlin). ee hat die Zuverſicht für eine weitere Förderung des enropäiſchen Friedens nur noch verſtärkt. Unter die⸗ ſem Eindruck werden auch berechtigte Hofſnungen auf einen ſtarken wirtſchaftlichen Auſſchwung des Saar⸗ gebiets gehegt, die auf die Geſamtwirtſchaft des Mutterlandes natürlich“ einen anregenden Einfluß ausüben wird. lebhaftes Geſchäft bei gegen die Vorbörſe weſentlich feſteren Kurſen. Der offizielle Beginn brachte dann wider Erwarten eine recht uneinheitliche Kursgeſtal⸗ tung, da ſeitens der Kuliſſe, die in den letzten Tagen in Erwartung des eingetretenen Ereigniſſes ſtark vor⸗ gekauft hatte, einige Entlaſtungsvertäufe erſolgten, denen jedoch eine ganze Anzahl Kauforders, ins⸗ beſondere der Depoſitenkundſchaft, gegenüberſtanden. Das Geſchäft war verhältnismäßig klein. Immerhin hielt die feſte und zuverſichtliche Grundſtimmung an, und man rechnet in den nächſten Tagen mit weiter ſteigenden Kurſen und lebhaftem Geſchäft. Deshalb ſetzten auch nach den erſten Kurſen bereits wieder kleine Rückkäufe ein, Die Veränderungen nach bei⸗ den Seiten hielten ſich zumeiſt innerhalb eines Pro⸗ zentes. Am Chemiemartt lagen Farbeninduſtrie bis 142½ (143) bis 143 etwa behauptet. Feſter waren noch Dt. Erdöl 104½(104) und Metallgeſellſchaft in Er⸗ wartung des Ergebniſſes der heutigen Bilanzſitzung mit 90(89½). Elektroaktien blieben meiſt gut behaup⸗ tet. Am Montanmarkt überwogen meiſt Erhöhungen bis ¼ Prozent, beſonders die Werte zur Stahlvereins⸗ Vorbörslich entwickelte ſich ziemlich gruppe waren bevorzugt., Weniger ſpekulative Werte, wie AG für Verkehr, Cement Heidelberg, Zellſtoff Aſchaffenburg, Mönus Maſchinen, Daimler, Dt. Li⸗ noleum, Weſtdeutſche Kaufhof erzielten Kursbeſſerun⸗ gen bis 1½ Prozent. Ferner gewannen Aku 1¼ Pro⸗ zent. Der Rentenmarkt' lag noch feſt, wenn auch die vorbörslichen Kurſe nicht mehr erreicht wurden. Es gewannen Altbeſitz, Kommunal⸗Umſchuldung und ſpäte Schuldbücher bis /½ Prozent, Zinsvergütungsſcheine lagen nur knapp gehalten. Im Verlauf wurde das Geſchäft auf allen Märkten noch ruhiger und unter leichten Schwankungen blieben die Kurſe ſowohl am Attien⸗ wie am Rentenmarkt nur knapp⸗ gehalten, einige Montanpapiere konnten ſich noch bis ½ Proßent befeſtigen. Am Pſfandbriefmarkt beſtand bei bis ½%½ feſteren Kurſen weitere Nachfrage, insbeſondere für Liquida⸗ tionspfandbrieſe. Stadtanleihen lagen ruhig und nur wenig verändert, Auch Staatstitel zeigten meiſt be⸗ hauptete Kurſe. Auslandsrenten fanden nur wenig Intereſſe, Der Kaſſamarkt wies im ganzen noch feſte Haltung auf, doch war die Haltung nicht ganz einheitlich. Sinalco blieben weiter ſtark gefragt, auch Seilinduſtrie Wolff und einige von der Mannheimer Börſe über⸗ nommenen Werte, wie Sinner, Durlacher Hof, Pfälz. Mühlenwerke und Badiſche Rheinſchiffahrt waren ge⸗ ſucht.— Tagesgeld unverändert 3 Prozent. Die heutige Abendbörſe fällt aus! Metalle Berliner Metall⸗Notierungen Berlin, 15. Jan.(Amtl. Freiverkehr.) In RM. für 100 Kilogr.: Eleltrolyttupfer(wirebars), prompt, cif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 39.50; Stan⸗ dard⸗Kupfer, loco 33.75; Original⸗Hütten⸗Weichblei 14.50; Standard⸗Blei per Jan. 14.50; Original⸗Hütten⸗ Rohzink ab Nordd. Stationen 17.50; Standard⸗Zinkt 17.50; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99 Proz., in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 148; Reinnickel, 98—99 Proz. 270; Silber i. Barren ca. 1000 fein per Kilogr. 44.25—47.25 RM. Londoner Goldbewegung London, 14. Jan. Am freien Markt wurden am 14. Januar 239 000 Pfund Sterling Gold gehandelt. Die Bank von England erwarb weitere 40579 Pfund Sterling Barrengold. Der Preis betrug 141/11 eb per Unze fein. W Getreide Rotterdamer Getreide Rotterdem, 15 Jan.(Anfang.) Weizen: Jan. 3,02½, März 3,17½, Mai 3,35, Juli 3,45.— Mais: Jan. 71¼, März 71½, Mai 63, Juli 59/. Amtl. Preisſeſtſetzung für Kupfer, Blei u. Zink Berlin, 15. Jan. In RM. per 100 Kilogramm: Kupfer: Tendenz: ſtill; Jan., Febr., März 33,75 nom. Br., 33,75.; April 36,50.; Mai 37.; Juni 37,50 G,: Juli 37,75.; Aug. 38.; Sept. 38,25.; Okt. 38,50.; Nov. 38,75.; Dez. 39 G. Blei: Tendenz: ruhig; Jan., Febr., März 14,50 nom. Br., 14,50.; April 15.; Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt,, Nov. Dez, 15,50 G. Zink: Ten⸗ denz: ſtetig: Jan., Febr., März 17,50 nom. Br., 17,50.; April 19,25 Br., 19.; Mai 19,50 Br., 19.; Juni, Juli, Aug., Sept, 19,75 Br., 19.; Okt., Nov., Dez. 20 Br., 19,25 G. Baumwolle Notierungen der Bremer Baumwollterminbörſe Bremen, 15. Jan.(Amtlich.) März 1437 Br., 1434.; Mai alter Kontrakt 1472 Br., 1469., neuer Kontrakt 1478 Br., 1477.; Juli alter Kontrakt 1484 Br., neuer Kontrakt 1485 G. Tendenz; ſtetig. Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann Verantwortlich für Innen⸗ und Außenpolitik: Dr. W. Kattermannz für politiſche Nachrichten: Dr. Wilhelm Kicherer; für Wirtſchaftsrundſchau, Kommunales und Bewegüng; Friedrich Haaß; für Kulturpolitik, 10. leton und Beilagen: W. Körbel; für Unpolitiſches: Carl Lauer; für Lokgles: Erwin Meſſel; für Sport: Julius Etz; für den Umbruch: Max Höß, ſämtliche in Mannheim. Berliner Schriftleutung; Hans Graf Reiſchach Berlin Sw 68, Charlottenſtr. 15p. Miachdrug fänh Sirisfnal- berichte verboten. Sprechſtunden der Schriftteitung: Täglich 16—17 Udr (außer Mittwoch, Samstag und Sonntag). Verlagsdirektor: Kurt Schönwiftz, Mannheim Druck u. 3 Hakenkreuzbanner⸗Vexlag G. m. b H. Sprechſtunden der Verlagsdirektion; 10.30—12.00 Uhr (außer Samstag und Sonntag). Fernſprech⸗Nr, für Verlag u. Schriftleitung: 314 71, 204 86, 333 61/2.— Für den Anzeigenteil verantwortlich: Arnold Schmid, Mannheim. ur Zeit 10 Preisliſte Nx. 3(Geſamtauflage) und Nr. 2 für Weinbheimer⸗ und Schwetzinger⸗Ausgabe) aültig. rühausgahe 4 Mannheim. 138 660 rühausgabe 4 Schwetzingen, 1900 rühausgabe 4 Weinheim 1 000— 20 660 Abendausgabe 4a.. 20 376 Ausgabe B mit Anzeigen der Abendausgabe 4 Mannheim 14345 Ausgabe B Schwetzingen.. 2725 Ausgabe ß Weinheim. 2050 70 496.⸗A.— 19 748 Geſamt⸗D.⸗A. Dezember 1934 40 408 14. 1. 15.1. N. 1— I 14.1. 15.1. 14.1. 15.1. 14.1. 15.1. Frankfurter Iszdd. Bodencreditbk.— Rheln-Maln- Don. Va.——„ e. unch onebann—— Rempetafe 130 FWopf agen 65 e8 ohf Geizent Feren, 103.99 18ß.56] Sieiperref Mothuet mn itroo Wr0 Effektenbörse Auti Sehuckerk.. 100,00 100,12 Sr4 F. werte':—„„ gelsenß. Efrer 36,57 87.50 Sugd Zocher e * Verkehrs-A—— 11 h0 14735 7 1* 13 3 83 3 11 50 13750 Thur. Gas 124.50 ellsto aldhof 4 festwerzinslWerte Al. Lok.- u. Kraft 11. 50 Sudd. Zucker„Hyp. u,.-Bank 99, KE U 1135 90 Trans-Radio 55.b0— verilcher.-Aletlen i 4 17,50 117,87 Tnür Lief. Goth 96,50 97,50 f Berliner Hyp.-Bk. 117.00— es. f. El. Unterneh. 111,00 111,87— Wertbest. Anl. v. 23 33,15— Ras 5 2325 25,25 1 35,12 36,37 Comm. u. Privatbk 74,25 15,25 Coldschmidt. Th. 90,75 90,75 70 257 Kachen-Münch. 1050,0 1065,0 De Reichsanl. v. 27 36,31 98,50 Heidelb. Strabenb. 19,09 10,50 ver Ot Oeie Unm 39,00— fbt. Bl. u. Disconto 18,99 71,75 27.7 35.“/ Ver Harz Porti-Ct.— 107 00 AlManz Allz. 240,00 240,00 Ht. Schatzanw. 23 35,00 35,00 Nordd. Lloyd. 29,% 30,00 ZelistofAschaffenbs 11,25 13,90 J Dt Golddiskontbanł 11*— 103,90 103,25 Ver. Stahiwerke 42,12 44,62 Ailian⸗ feben 714,00 214,00 Vounganleine. 99,40 99,90 Schantunsbahnen 52.00 52,00 Zelistof Memei. 49,50 50,00 Ot. Uebersee-B 14 fiackemal. Drapt—** 9. 00 Fer Gitramarigiabr 123,25 155,50 Mannh. Vers. 58,00— Bad. Staat 1917. 45 35 Südd. Eisenbahnen 60,25 60,25 Waldhof——5 n bu. 33.30 33550 Hamourz Elehtr 12 13700 Lorel Teierr-br iòb.50 108.50 Bapeg, Staat fr 4165 Industrie-Aktien ue 13 JHerb.-Gummi-Pnon— 00 LVoist.& Haefiner„— Belensabl, Sch.Altb, 119/87 111,00 Eschweiler 270,50 270•30 Keichshann 154.50 154,3—6—% n Heiceſbert Stact 20 3f,(gSenan, gketſenes,br, 103.90 172,50f Feivenſafehen, 0 Meee. 5o u5o Mee ac 1i5z5 iis Dreen⸗ 28 339 Ludwigsh. 26 Ser. 1 94,00 94,00 Dortmund. Kitterbr. 72,00 50 l Garpener 101,00 100,90 verkahrs-Altten 98,50 101, Westefegein Akraff 118•58 118,15 LRer-Caines—— 33 Mannheim von, 25 n 16350 fe Cenas 15 f— h en 19˙90 19˙:33 Wi.Drahtind. Hamm 107,50— Hotavi Min u. Eisenb. 12,75 13,00 4 W, z Wer aen 1850 ei ſe n ieeen 3 F 3 ürnbs. Eraun„ Kali Salzdetfurt— 2.„ 0 12•1 f üs, dg FB-r -„n Weeee, 3,50f Hravn zlinen 1233 130 105 1 451n 40 J e finhen, 1505 10 1. l—— IWulle-Brauerei——nönia„„„I.„ orad. LIoyd. it 94,50 94,25 Accumulatoren 159,50 162,00—• Braünkohlen— 213,00 f Süd. Eisenbahn— 60,00*2——„.25 23,.87 Berliner Devisenkurse Ber, Famw gnzs 3765 Se 33 30.00 330 93)5 maustmie- Aktien s. Ascberzleben 111,8 110.75 7 7 1 2„ 7— n*„ As f Se2* 13-00 105. J 1300 4555 er. Binniwerier 44,0 44,j5 NAn e 79.75 Lela Snel Geld Lnet — schaffl. Buntpap. 5 0 rem. 225 5 N— 2— —571 a 35.80 96,25 Behuta.— 139,00] Versicher.-Altien Kunstzivde E E E———— IAan, Mf. Go 96,25 96,75 J..-Bembers„;— epih mat& lourdan Snnn 4. Jan.. 13•½14 Fe 30735 97,25 Erenff dei 80·00 s0,00 Klans„ 3rso 738•90 His. Elektr.-Ces. 29,00 29,62 Kötiz Led. u. Wachs 51,00 57,50 Kerypt,(Alez.,Kalro) 1 Agypt. Pid. 12,485 J 12,505] 12,430 J 12,509 Frkt. Hypbk. Gpf.Llo Frant 10⁰ 136,50 136,00„ Axvpt. Pf„„ 40. Inteilschh ,15 6,[Brovn. Bowarte 6,50•89 Eea ee 71,0 64,25 Kronprinz-Metall 121,00 125,00 Krzentin.(Buenos Aires) 1 Pap.-F f 0,626 9,892 f 9,20 0,682 F ber. pibr Gd, Em. 12 96•25 96,75 Cement Heidelbers 110,50 111,00 rrr ons 300er— 43•00 Kuxsburz-Nürnberg. Z1,87 11,07[Eahmever& Co 119.00 115,50 Beie.(Brüss, u. Antw.) 100 Belza f 58,220 56,340 f 58,200 58,329. en e, . 96,25 90,75 hade..——%Bayr Spieselslas 00 eopolq Grube ulnarlen(Sofia 100 Lewaf 3, 3, ———„„ J 88,00[Conn Gummi 5 zteuerꝑutscheine J. P. Bembers 15. A. Eismasch 107,90 106,25 Canads(Montreal)) 1 kanad, Doll.] 2,488 2,497 2,4962,599 Hess. Lds. Liau 56,75—[haimier-Benz. 459,25 49,75 Bersmann Elektr. 75 Mannesmannröhren 11,50 18,00] Dünemark(Kopenhas.) 100 Kronen f 54.390 54,480 54,320 f 54,420 pfaſ Hyp Ludw.-9 91,25 91,25 Dt Ktlantie„122,00 123,00[ Steuerzutscheme 34 103,75 198,75 Berün Karlsr Ind. 117,75 110½00 JManstelder Bergbau 90,75 90,50 Hanzie(HDanzis) 100 Gulden J 81,300 J 51,460 f 61,280 61,449 40 97 3,0 fhi. Ercoi i02,0 J03501. 0 1035 106.62 106,2 Braunx u, Briketts 166,00 168,00 fKarkte, u. Kunſhali 100,50 101,25 J Eneiang, Congom) Tpfund 12,180 12,210 12,155 12, 188 do. Anteilsch 3,80— JDt. Gold- Silbersch 202,00 203,00 do. 1936 105,62 105,62 Braunschweis.-G. 123,0% 123,00 Masch'bau-Untern 60,25 6½%50 Estland(Rey,-Tal. 100 estu Kr 68,660 f 68,820 680 J 68,620 pr. Ctr B. Liau, 2 96,50 9,90 t. Eindleum.„32 67,25] 40. 1537 104,25 104,25 J Bremer Vulkan 00—. LMasch-Buckau-Wofß 104,75 103,00 Finnland(Helsingf.) 100 flon k 535 3889 3,270 ⸗880 Kh Hvobk. Mhm. 5⸗9 9700 9,50 El. Kicht und Krant 116,0 116,/„do. 1938 102,50 102,50 Bremer Wolle 151,45 151,7 Mazimiſianshütte 150½09 159,00 Frenkreich(Peris) 100 Franes f16,25 16,465[16,420 16,469 do, Goidkomm. 4 96,00 96,50 f16, Chemie Basel 148,0 150,00 errechnuneskurs 104,50 104,50] Brown, Boverl 2%— füineimer Berzw 153,50 11/,29 Selechenid(Athen) 100 Drachmen 2,354. 2,358.354 2,355 96,00 96,50 do. leerxe 126,50 127,50 Buderus Eisenwerke 86,75 98,87 Nordd Eiswerke 103,00 103,00 Honand(Amsterd. u Rott.) 100 G f168,230 168,570 f168,390 J165,739 do. do. 10—11 900 37,50 Fahr A48. Firm.— 120,09 Berliner Conti Caoutschue 143,75 145,00 Greustein& Koppel 94,87, 92,00 J island(Keyklavik) 100 ist Kronen 55,110 55,230 f 55,099 55,179 7,50 57,50 16. rarbenindustrie 141,30 142,50 K K Conti- Linoleum 62,½ bhomx Bergbau 52,62 52,57 italien(kom u. Malfand) 100 Lire f 21,300 21,340 f 21,300 21,40 do- do. 12—13. 91,00 97,0 f16. Farbenbonds 120,25. 120,59 assäkurse fBamier-Benz 49,28, 49,75 Fathgeber Wazgon— lapan(Tokio und Kobe) 1 Ven 0,700 9,711] ,706] 9,½110 do, Lian 97,50 50,50[Feiten Guilieaume 60,87 81,5[Feitverzinsi. Werte Heutsch Aft.-Tel. 122,00 122,00 l Khein. am-Donau—, 103,50] Jusoslaw.(Belzr.Zazr.) 100 Din. 5,649 5,651 5,639 5,f1 Südd. Bodencredit 37,0 7,50[gezmrei.. 119,30 111,50 Deutsch Konti, Gas 127,37 126,00 f Kheinfelden Kralt 104,75 105,50 Lettlend(Risa) 100 Latts 30,520 f 61,000 f 60,520 f 81,080 51½1% d40 97,.55— JCoſaschmlat 90,00 92,00 f 6% Ut Reichsanl. 27 98,62 90,87 J Deutsche Erdöl 103,25 104,00 Kbein, Braunkohien 210,00 212,00] Litauen(Kovnofkaunas) 100 Lit J 41,830 f 41,710 f 41,630 41,10 2762— 4% do. do, v. 193“ 95,50 95,75 Heutsche Kabelw 5 99,50 Ehein Elektr. 109,50—4 Norwegen(O8sl0) 100 Kronen L 61,210 f 61,330 61,140 61,260 Bank-Aktien Grün& Bilünger—— bt Anl. Abl. 1 110,70 110,75 Heutsche Linoleum 66,50 66,0 Knein. Stahlwerke 32,00 91,15 Oesterreich(Wien) 100 Schilline 40,950 49,050 f 48,950 f 49,050 Ans. Ot. Creditbk. 83,12 83,50 Hala& Nen 20,00 19,75 bt. Schutzgebiete os 10,50— Heutscheteinzeun—— fbersti Kaltpe, S 91,00 J Poles(Warschan/pos.) 100 Zloty 47,050 47,150 47,030 47180 Bad. Bani n 835 K plandhriete Gerenehfe 1o 1. 39 9 borlusal(ssabon) 100 Feendo1430 17432 2233 295 Serne 110 ,50 o br l, hlovrt Hycgont diobel, Saekzenwerk-% M Seee Soerb C) 100 E 4 92740 Bay. Hyp. u WBX.— 90,00 fungnans 6, 76,00„Aust. G. R. 19 97,75 98,00 El Lieferungen 47 104,00 Sachtleben AG. 165,00— Schweilz(Zür. Basel. Bern) 100 Fr 60,720 80,880 80, 720 60,880 GBK-Discontoges 18,00 18,15 IKnorr-Heilbronn 165,00 165,00* do do R. 21— 90,00 f El Schlesien. 5„ 143 Salzdetiurtb Kan 152,50 15,50 Soanien(Madr. u. Bareel) 100 Pes 34,020 f 34,080 34,060] 34,120 bresdner Bank 75,25 30,00 Luawissh Walzmüunſ 118,00 116,00 6“ do do Komm. 3 El Licht u. Kraft 105•75 2⁵ tiugo Schnelder 7 78,00 Tschechoslowakei(Pras) 100 Kr. 10,400 J 10,420 J 10,400 J 10,420 Frankf. Hvp.-Bu. 95,00— IMainbraftwerke 87, 94 k 20 3 20 EnzingerUnlonwerke 147—ebuvert& Salze. 146,50 146,25 Türkei(Istanbul) Itürn Pfund] 1,901 1,965.976 9⁰ bfätz Hvp.⸗Banl 94,50 95,00 Mafzexport. 156.00 156,00 f 6ů% breut. Ctrbd Fardenind 16. 141,25 124,37 Schuckert& Co. 100,25 99,87 Ungarn(Budapest) 1 Penzö—— 42 Reiensbänk W 1 154,50 154,50 Rhein. Elekt. Vorz. 107,00 107,00 Gdpfi. 1 96,00 96,00 J Feldmühle Papier 117, 00 119,00 Schulth. Patzenhofel 10⁵,50 104,87 Uruguay(Montevideo) 1 6d.-Pes. 1,049 1,051 1,049 1,051 Kbem. Hyp-Bank. 120,00 120,75 4o, 40. stamm. 10,7 109,50 6% do. Komm. 1 9e,1s, 9,15 ½ Felten& Gulllenumo 50,00 51,62 KSiemens& Halszke 143,78 143,50 J V. Si. v. Amerika MNewy.) 1 Dolſar! 2,651 2,109 2,498 2,95 — —-— —Abendausgabe— Dienstag, 15. Januar 198 1/½ Millionen deutſche krauen berufstätig Die Verteilung aut die Berute „Die erwerbstätige Frau iſt aus dem Arbeits⸗ leben der großen Induſtrieländer nicht fort⸗ zudenken. Welch großen Anteil ſie hieran auch in Deutſchland hat, zeigen in eindrucksvoller Weiſe einige jetzt veröffentlichte Ueberſichten über die Ergebniſſe der Volks⸗ und Berufs⸗ zählung von 1933. Von der Geſamtzahl von rund 11/ Millionen weiblicher Erwerbsper⸗ ſonen, unter denen ſich am Stichtag 1,143 Mil⸗ lionen Arbeitsloſe beſanden, eine Zahl, die inzwiſchen erheblich zurückgegangen iſt, zählten .635 Millionen zur Landwirtſchaft, 2757 zu beſonders gefährlichen Stellen prüfen ſollen, ob zur Vermeidung von Unfällen eine Beſchrän⸗ kung der Geſchwindigkeit vorzuſchreiben iſt. Ge⸗ gebenenfalls ſoll dann außer den üblichen Warnzeichen das o zur Beſchränkung der Geſchwindigkeit aufgeſtellt werden, nämlich eine runde weiße Scheibe mit rotem Rand und der ſchwarzen Aufſchrift„30 Klm.“,„10 Klm.“ uſw. Der Reichsverkehrsminiſter erinnert gleichzeitig daran, daß Warnzeichen ſtets nur an wirklich gefährlichen, innerhalb geſchloſſener Ortsteile nur an Stellen aufgeſtellt werden ſollen, deren Gefährlichkeit ſchwer erkennbar iſt. iſt nicht in allen Teilen Deutſchlands gleich ſtark. Im Reichsdurchſchnitt entfallen auf 100 Erwerbsperſonen 35,5 Frauen. In den reinen Landwirtſchaftsgebieten ſind aber v. H. Sätze um 40 bis 41 keine Seltenheit. Geringere Geſchwindigkeiten an beſonders ge⸗ fährlichen Stellen. Zur Unfallverhütung an be⸗ ſonders gefährlichen Stellen hat der Reichsver⸗ kehrsminiſter einen Erlaß herausgegeben. Ein beſonderes amtliches Zeichen zur Warnung vor Verbeſſerter Briefpoſtverkehnr mit China. * golei) nunmehr ebenſo wie diejenigen n Japan, nach Hongkong und nach den Phi⸗ lippinen wieder auf dem früheren Wege über Mandſchurija(Manchouli)— Karbin— Muk⸗ Die Briefpoſten werden von täglich abgeſandt, die Schlußpoſten für Briefe Dienstags und Frei⸗ tags. Leitvermerk iſt nicht erforderlich. Die Be⸗ den befördert. Berlin wie bisher förderung der Briefe und Poſtkarten ſoll plan⸗ mäßig von Berlin bis Peiping etwa 13 Tage, I bis Schanghai etwa 15 Tage dauern, doch iſt erfahrungsgemäß mit Verzögerungen zu rech⸗ nen. Die in der Beförderung der Brieſpoſt nach Oſtaſien vor zweieinhalb Jahren eingetre⸗ tene Störung wird damit beſeitigt ſein. Das iſt, abgeſehen von der Verkürzung der Beför⸗ Verlag und( Induſtrie und Handwert. Den Handel hatten beſonders gefährlichen Stellen iſt bisher weder Nachdem der Briefpoſtverkehr zwiſchen der derungsdauer um einige Tage, beſonders in⸗„Hakenkreuzbc 1317 Millionen Frauen als Feld ihrer Er⸗ zwiſchenſtaatlich vereinbart noch im Deutſchen. Mandſchurei und dem, eigentlichen China am ſofern von Bedeutung, als auf dem Wege über 1 uzüglich.50 werbsarbeit angegeben, das Gaſt⸗ und Schank⸗ Reich eingeführt worden. Bis zur endgültigen 10. Januar wieder aufgenommen worden iſt, n I ze mer————* wirtſchaftsgewerbe 419000, die Hauswirtſchaft Entſcheidung über ein ſolches amtliches Zeichen werden die über Sibirien zu leitenden Brief⸗ Mandſchurija wöchentlich zweimal, auf dem: 1½% Millionen und die öffentlichen: und pri⸗ trifft der Miniſter in dem genannten Erlaß eine poſten für China(außer Prov. Sinkiang, Oſt⸗ jenigen über Wladiwoſtok aber nur monatlich Früh⸗Au vaten Dienſte rund 900 000. Die Frauenarbeit Regelung, wonach die zuſtändigen Behörden an turkeſtan, die Dſungarei und die Aeußere Mon⸗ dreimal eine Poſtverbindung beſteht.—— Weinhaus Hififfe asrhn KONZERT——— Rauchen ohne Kater! Vorteilhaff kaufen Sie Kaffee, Tee, Kakao, Schokoladen, Oftene Stellen Offerten nie Originalzeug- 10 auch, Llehthilder u. Zeugnisabsehritten aut der Rüekselte mit dem Namen und S nisse bellegen!— Zweckmüfjig ist es der Adresse des Absenders zu versehen. 4 Ihre Wäſche z. Ladenburger Hausfrauen⸗Wüſcherei in Ladenburg, Bleichweg Nr. 5. 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