weeue, 1 Parole steht das köttliche Ufa-Lustspiel jelgeleſenen Nomòn DT KETITIIR EEn st zugelessegl SU der zweiten qanuar- em guten Vofietè khe e Reiz des Kòbòtetts rogramm an, daran haben Helm 56,5 Telefon 31917 bheginnt Anfängertun und Einzelstunden wn lann prdxiS m tstr. 123 „„ pfd. 30 pfd.-Tefel-, 62 1alz»fd..— ee20 tück 13 ,12 .. pid.-, 16 „ liter 55 Liter„60 mmen! von—.10 an 227.—3² s.—32 elberg „LIZS6L1 b. 7 * — .—— 5 55 men die Träger ſowie die Poſtämter entgegen. Abend⸗-Ausgabe A.2232 deulſches und feanzöſiſches Bauerntum DAS NMATIONMAISOEZIAIISTISCHE lag und Schriftleitung: Mannheim, R 3 14/15. Fernruf: 204 86. 314 71, 333 61/%02. Das — erſcheint 12mal wöchentl. und koſtet monatl..20 RM. bei Trä bef zuzüglich.50 RM., bei Poſtbeſtellung zuzüglich.72 275 Einzelpreis 10 Pfg. Beſtellungen tſchädigung. 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Bei den am Samstag in Berlin geführten Beſprechungen zwiſchen Vertretern des franzöſiſchen Bauern⸗ tums unter Führung der Herren Laribeé und Achard und dem Reichsnährſtand unter der Führung des Stabshauptabteilungsleiters Dr. Winter wurde von deutſcher Seite zunächſt in großen Zügen ein Bild von der Organiſa⸗ tion und den Methoden der deutſchen Markt⸗ regelung für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe ge⸗ geben. Als außenpolitiſche Folgerung ergibt ſich für das deutſche Bauerntum hieraus die Mög⸗ lichkeit, nach Maßgabe der durch die Ordnung der Märkte bekannten innerdeutſchen Verſor⸗ gungslage mit dem Bauerntum anderer Länder freundſchaftliche Vereinbarungen über die gleichfalls geregelte Einfuhr beſtimm⸗ ter Mengen ausländiſcher landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe zu treffen. Dieſe Möglichkeit ſoll im Intereſſe beider Länder zukünftig auch in den Beziehungen zwiſchen dem deutſchen und franzöſiſchen Bauerntum ausgenutzt werden. Zu dieſem Zweck werden gemiſchte deutſch⸗ franzöfiſche Landwirtſchaftskom⸗ miſſionen eingeſetzt, die beiderſeits mit den Fachleuten für die einzelnen Erzeugniſſe und Erzeugnisgruppen beſetzt werden, und die die Aufgabe haben, in offener freundſchaftlicher Ausſprache die Möglichkeiten einer wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit zwiſchen dem deutſchen und dem fran⸗ 4 zöſiſchen Bauerntum zu klären. In Abweſenheit des verhinderten Reichsbauern⸗ führers empfing Staatsrat Meinberg die un⸗ ter Führung von Auge⸗Laribe und Achard ſte⸗ hende Abordnung der franzöſiſchen Landwirt⸗ ſchaft. Die Abordnung kam nach Berlin, um die auf der Reichsbauerntagung in Goslar ange⸗ knüpften Beſprechungen über die Möglichkeit der Zuſammenarbeit des Bauerntums beider Völker zu erörtern. Unſer Bild zeigt Auge⸗ Laribé im Geſpräch mit Staatsrat Meinberg im Reichsernährungsminiſterium Aus der bevorſtehenden Rückgliederung der Saar ergibt ſich für die auf ſolche Weiſe ein⸗ geſetzten Ausſchüſſe die Aufgabe, eine möglichſt reibungsloſe Abwicklung der Uebergangszeit nach der Rückgliederung herbeizuführen. Zu dieſem Zweck ſollen alsbald gemiſchte deutſch⸗ franzöſiſche Ausſchüſſe aus Sachverſtändigen auf dem Gebiete der Milch⸗ und Molkereiwirtſchaft, des Brot⸗ und Gartenbaues einſchließlich der Kartoffelwirtſchaft und der Vieh⸗, Fleiſch⸗ und Fettwirtſchaft zuſammentreten. Dabei herrſcht beiderſeits der Wunſch, daß die veterinär⸗ und pflanzenpolizeilichen Beſtimmungen in beiden Ländern auf das unbedingt notwendige Maß beſchränkt werden. Als Grundſatz für die Arbeit der Ausſchüſſe n ſaarländiſcher wird von deutſcher Seite anerkannt, daß die bisherige Belieferung des Saargebiets mit leicht verderblichen und ſchwer transportfähigen land⸗ wirtſchaftlichen Erzeugniſſen der benachbarten franzöſiſchen Gebiete keinesfalls von heute auf morgen abgedroſſelt werden ſoll. Es wird da⸗ bei beiderſeits von der Vorausſetzung ausgegan⸗ gen, daß auch Vereinbarungen zu⸗ ſtande kommen, die eine Ausfuhr Erzeugniſſe nach Frankreich ermöglichen. Vor Zuſammentritt der Ausſchüſſe werden ſich beide Seiten gegenſeitig durch die Zuſtellung entſprechender Unterlagen über die Grundlagen der vorgeſehenen Ausſchußarbeit unterrichten. der deulſche handel iſt angetreien Der erſte Neichsbetriebsappell/ Gleichberechtigtes olied aller ſchaffenden 5tände Berlin, 21. Jan. Deutſchland erlebte Mon⸗ tagmorgen den erſten Reichsbetriebsappell, der als Reichsrundfunkſendung von der Reichs⸗ betriebsgemeinſchaft Nummer 17(Handel) durchgeführt wurde. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley ſprach aus dem Betrieb eines großen Berliner Handelsunternehmens in der Innen⸗ ſtadt über alle deutſchen Sender zu Hundert⸗ tauſenden von Betrieben mit mehreren Mil⸗ lionen deutſcher Volksgenoſſen. Mit dieſem Appell dokumentierte der deutſche Handel eindrucksvoll, daß er nichts mehr mit dem Handel des überwundenen liberaliſtiſchen Syſtems zu tun hat, ſondern ein Grundpfeiler des Dritten Reiches geworden iſt. So wie in ganz Deutſchland, blieben auch in Berlin die Geſchäfte bis um 9 Uhr geſchloſſen. Während die Großbetriebe in ihren eigenen Betriebsräumen an dem Appell teilnahmen, marſchierten die Gefolgſchaften der mittleren und kleineren Unternehmungen, angefangen vom jüngſten Lehrling bis hinauf zum Be⸗ triebsführer, zu den verſchiedenſten von der DAß bereitgeſtellten Sälen, um ſich dort zu dem Gemeinſchaftsempfang zuſammenzufinden. In dem Berliner Großbetrieb, von dem aus der Appell übertragen wurde, wies ein großes Transparent mit den Symbolen des Dritten Reiches auf das Beſondere dieſer Stunde hin. Darüber leuchtete ein Spruchband mit der In⸗ ſchrift:„Nur durch gemeinſame Arbeit werden wir den wahren Sozialismus errichten“. Arbeiter und Angeſtellte ſtanden auf ihren Arbeitsplätzen. Nach einem Sprechchor der Hitlerjugend meldete Reichsbetriebsgemein⸗ ſchaftsleiter Lehmann, daß 1 150 000 Betriebe mit nahezu vier Millionen Volksgenoſſen, aus⸗ ſchließlich der Brüder von der heimgekehrten Saar, zum Appell angetreten ſeien. Dann ſprach Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley. Dr. Ley führte u. a. aus: Ihr lieben deutſchen Arbeitsmenſchen im Handel und Gewerbe! Es iſt ein überwältigendes Bild geweſen, zu ſehen, wie die Werktätigen an der Saar nach einem fünfzehnjährigen heldenhaften Ringen um ihr Deutſchtum mit einer überwältigenden (Fortſetzung ſiehe Seite 2) „Immer entſchloſſen, zu handeln“ der Beſuch des Stabschefs in Schleswig⸗folſtein Itze hoe, 20. Jan.(HB⸗Funk.) Stabschef Lutz e begab ſich am Samstag in Begleitung des Gruppenführers Meyer⸗Quade nach Dagebüll und von dort mit einem Dampfer nach der Inſel Föhr, wo er eine Beſichtigung der Inſel⸗SaA und des früheren Poſterho⸗ lungsheimes vornahm. In Flensburg marſchierten am ſpäten Nach⸗ mittag 4000 SA⸗Männer auf, darunter meh⸗ rere hundert zu Pferde. Der Stabschef richtete nach ſeinem Eintreffen an die SA eine An⸗ ſprache, in der er u. a. ausführte: Wir haben wie ehedem, als wir um die Macht rangen, zimmer an die Spitze unſeres Handelns das Wort„Treue“ geſtellt. Wir ſtehen heute wie⸗ der in vorderſter Front. Mit heißem Herzen und ſtahlhartem Willen wollen wir mitarbeiten nach der Parole des Führers, die er uns am 9. November des vergangenen Jahees gab: Immer entſchloſſen, zu handeln; immer bereit, wenn es nötig iſt, zu ſterben; aber niemals ge⸗ willt, zu kapitulieren. Der Stabschef ſetzte anſchließend die Weiter⸗ fahrt über Huſum nach Lunden fort, wo er an einem Kameradſchaftsabend der Standarte 85 teilnahm. Am Sonntagmorgen waren auf dem Marktplatz in Heide 5000 SA⸗Männer zum Appell vor ihrem Stabschef angetreten, der ſodann nach Albersdorf weiterfuhr, wo er die Gräber des SA⸗Mannes Otto Streibel, der zin der Blutnacht von Woehrden ermordet wurde, und des im Dienſte für die Bewegung tödlich verunglückten Peter Uhr mit zwei gro⸗ ßen Kränzen und mit friſchen Blumen ſchmückte. Den Abſchluß der Beſichtigungsreiſe der Nordmark bildete ein Beſuch im SA⸗Hilfs⸗ werklager„Lockſtedter Lager“, wo ar⸗ beitsloſe SA⸗Männer durch fachliche Kräfte umgeſchult oder in ihren Berufen weiterge⸗ bildet werden. isſprache zwilchen kouernfüneern/ Mmöglichnenen einer wieiſchoflichen zulammenorden erplatzte Vorbehalte Ueber den Zuſammenbruch der verlogenen Hetze der Status⸗quo⸗Wortführer im Saargebiet braucht kein Wort mehr verloren zu werden. Es iſt aber im Zuſammenhang mit einer nicht nur auf das Saargebiet beſchränkt gebliebenen Erſcheinung notwendig, ſich mit einer gewiſſen Redewendung zu beſchäftigen, die namentlich von denjenigen Zeitgenoſſen gebraucht wird, die glauben,„aus grundſätzlichen Erwägungen her⸗ aus“ Adolf Hitler und den Nationalſozialismus „ablehnen“ zu müſſen. Die Separatiſten im Saargebiet gingen be⸗ kanntlich mit der Parole hauſieren, daß ſie „auch“ deutſch ſeien, denn eine Propaganda, die nicht von vornherein deutſch abgeſtempelt war, wäre zum Scheitern verurteilt geweſen. Dieſe Verräter und Dunkelmänner hatten gewichtige Gründe dafür, ihre deutſche Geſinnung zu be⸗ tonen, denn nur damit konnten ſie notdürftig ihren Landesverrat verbergen. Sie waren Fremdenlegionäre und gekaufte Subjekte. Ihr Deutſchtum aber gaben ſie bekanntlich unter „Vorbehalt“ bekannt, ſie behaupteten: Deutſch⸗ land ja— aber erſt, wenn Hitler und ſein Na⸗ tionalſozialismus abgewirtſchaftet haben und beſeitigt ſind. Mit dieſem Schwindel hats ein Ende, denn die geſamte Weltpreſſe hat dieſen Verrätern beſcheinigt, daß es nur ein Deutſch⸗ tum gibt, nur eine Entſcheidung: Für Deutſch⸗ land ſtimmen, heißt, für Adolf Hitler zu ſein. Hitler und Deutſchland, Nationalſozialismus und Deutſchland ſind eins. Ueberall in Deutſchland trifft man immer wieder auf Geſtalten, die ihr Bekenntnis zum Dritten Reich ebenfalls„unter Vorbehalt“ ab⸗ legen. Es ſind jene Unzufriedenen, die aus ir⸗ gendeinem Grunde, der meiſt nicht einmal ſtich⸗ haltig iſt, dies und jenes auszuſetzen haben, die mit irgendeiner Maßnahme nicht einver⸗ ſtanden ſind, denen die eine oder andere Per⸗ ſönlichkeit nicht paßt. Für irgendeinen Vor⸗ Der führende jugoſlawiſche Wirtſchaftswiſſen⸗ ſchaftler und ehemalige Staatsſekretär Pro⸗ feſſor Bajkitſch iſt in Berlin eingetroffen. Pro⸗ feſſor Bajkitſch, der in Deutſchland ſtudierte und ein Freund Deutſchlands iſt, ſpricht am 22. Ja⸗ nuar in der Deutſchen Hochſchule für Politik über Probleme der Balkanpolitik Jahrgang 5— A Nr. 35— Seite 2 gang, der ihnen perſönlich unangenehm war, machen ſie ſelbſtverſtändlich den Führer ver⸗ antwortlich, ſie meckern und verbreiten— viel⸗ fach auch ungewollt— einen geradezu ſträf⸗ lichen Peſſimismus. Sie ſind nicht ſo, daß ſie hochverräteriſche Handlungen begehen, bewahre, das iſt ja viel zu gefährlich, ſie werden ſich ſtets mit allen möglichen Abzeichen ſchmücken, ſie hängen als erſte ihre Fahnen heraus, aber ſie tragen einen Zweifel im Herzen und ſagen oft: Hitler hat viel geſchafft, aber ob er es wohl ganz ſchaffen wird? Mutet er ſich und uns allen vielleicht nicht zu viel zu, verlangt er nicht Uebermenſchliches? Und dann, dieſer Ortsgrup⸗ penleiter, jener Regierungsrat, ſind ſie nicht gänzlich ungeeignet? Gibt es da nicht beſſere Leute, z. B. meinen Skatbruder Lehmann? Mit dieſen Problemen beſchäftigen ſich dieſe Zeit⸗ genoſſen tagtäglich und verbeißen ſich hierbei immer mehr in eine Stimmung, bei der ſie in⸗ nerlich immer wieder trotz der Anerkennung der geſchichtlichen Größe des Nationalſozialismus und der gigantiſchen Leiſtungen ſeines Führers, einen Vorbehalt machen. Es ſind jene Menſchen, die ſich im allgemei⸗ nen leicht begeiſtern laſſen, die aber nicht die Kraft und den Willen beſitzen, durchzuhalten. Solange Feſttagsſtimmung herrſcht, haben ſie gute Laune, kehrt aber der graue Alltag zu⸗ rück, dann tragen ſie ein Geſicht wie drei Tage Regenwetter zur Schau, ſchimpfen und fluchen und ſind mit ſich und der Welt unzufrieden. Sie wiſſen nicht, was wahre Begeiſterung iſt. Dieſe kann ſich nicht immer in großen Kund⸗ gebungen, ſchneidigen Vorbeimärſchen und Hurra⸗Stimmung äußern. Die echte und wahre Begeiſterung müſſen wir im Herzen tragen, müſſen ſie mitſchwingen laſſen bei jeder Arbeit, denn nur dann werden wir ihrer froh. Der Weg, der uns vorgezeichnet iſt, wird auch wei⸗ terhin ſteinig bleiben, wir werden die Zähne zuſammenbeißen müſſen, um unverdroſſen un⸗ ſere Pflicht zu erfüllen. Kein Erfolg iſt Deutſch⸗ land bisher in den Schoß gefallen, alles mußte in ſchwerem Ringen erworben werden. Wenn wir trotzdem auf gewaltige Erfolge zurückblicken können, ſo verdanken wir das ausſchließlich dem Führer. Er wird uns auch weiterhin em⸗ porführen, er kann es aber nur, wenn ihm ein einſatzbereites Volk folgt. Je geſchloſſener und einmütiger der Wille vorherrſcht, für alles ein⸗ zuſtehen und auch Opfer zu tragen, um ſo grö⸗ ßer werden die Leiſtungen und um ſo ſchöner der Erfolg ſein. Wenn der Führer und ſeine Beauftragten immer wieder erklären, daß wir noch große Opfer bringen müſſen, um endgültig frei zu werden, dann bedeutet das für jeden einzelnen von uns der Appell und die Verpflichtung, uns hierfür reſtlos einzuſetzen. Es gibt dann ſo man⸗ chen Prüfſtein, bei dem ſich die Geiſter ſcheiden. Da wäre zunächſt die wahre ſozialiſtiſche Hal⸗ tung und Geſinnung zu nennen, die Opfertat für die Winterhilfe, die Dienſtbereitſchaft für die Volksgemeinſchaft und der Einſatz für den Staat. Hand aufs Herz, habt ihr alle eure Pflicht getan? Nicht nur, daß der einzelne da⸗ nach handelt, iſt er auch verpflichtet, überall als Vorbild aufzutreten und auf diejenigen Volks⸗ genoſſen, die noch nicht den vollen Anſchluß ge⸗ funden haben, erzieheriſch zu wirken. Wohl wachſen wir zum Volk zuſammen, wohl hat der Gemeinſchaftsgedanke geſiegt, aber nun gilt es, auch mit der Tat dieſen geeinten Block ſo zu feſtigen, damit der Führer mit ihm wahrhaft große Politik treiben kann. Keine andere Er⸗ ſcheinung, kein anderer Mann, keine Partei, keine Vereinigung, niemand ſonſt hätte Deutſch⸗ land dahin gebracht, wo es heute ſteht. Durch gefährliche Klippen hindurch, über Kriſen hin⸗ ——— „Hakenkreuzbanfer“ fieſenflugzeug für 70 pagagiere kine engliſche eukonſtruktion/ Es ſoll dem Cuſtſchiff fonkurrenz gemacht werden London, 20. Jan. Noch vor einem Jahre erregte es in der ganzen Welt größtes Auf⸗ ſehen, daß die Ruſſen ein Rieſenflugzeug für nicht weniger als fünfzig Perſonen in Dienſt ſtellten. Man hielt das allgemein für eine tech⸗ niſche Uebertreibung, die ſich in keiner Weiſe rechtfertigen laſſe. Die Peſſimiſten ſollten dann auch recht behalten. Man hat in Rußland mit den gigantiſchen Flugzeugen ſchwerſte Ent⸗ täuſchungen erlebt. Jetzt wird bekannt, daß die engliſche Luft⸗ fahrtgeſellſchaft Imperial Airways ein Großflugzeug in Auftrag gegeben hat, das ſo⸗ gar ſiebzig Paſſagiere befördern ſoll. Dieſer neue Flugzeugtyp ſtellt ſelbſtverſtändlich nur einen Konſtruktionsverſuch dar. Die Imperial Airways ſoll ſich jedoch mit der Ab⸗ ſicht tragen, noch eine ganze Anzahl ähnlicher Flugzeuge bauen zu laſſen, wenn die Maſchine alle techniſchen Prüfungen zur Zufriedenheit beſteht. Offenſichtlich plant man in England, mit den neuen Großflugzeugen dem Luftſchiff in ſeiner überragenden Rolle im Flugweſen den Rang abzulaufen. Einzelheiten über die Konſtruktion des neuen Flugzeugs ſind bisher nicht bekanntgegeben worden. Es heißt, daß die Maſchine nicht vor achtzehn Monaten ihre erſten Probeflüge unter⸗ nehmen könne. Die Koſten ſtellen ſich ſelbſtver⸗ ſtändlich außerordentlich hoch. Man iſt aber der Anſicht, daß ſie ſich ſehr bald bezahlt machen, denn die Paſſagierziffern der Fluggeſellſchaft ſteigen von Jahr zu Jahr. Der deulſche handel iſt angetreten (Fortſetzung von Seite 1) Mehrheit ſich zurückbekannten zu unſerem Volke. Hier an der Saar war kein Kampf zwi⸗ ſchen Deutſchland und einer anderen Nation, nein, es war ein innerdeutſcher Kampf zweier Welten, es war der Kampf des Natio⸗ nalſozialismus mit dem interna⸗ tionalen marxiſtiſchen Gedanken. Und das iſt das Große, das hier vor der ge⸗ ſamten Welt und vor unſerem Volke vffenbar ward, daß das Blut und die Raſſe, die Ge⸗ meinſchaft der Nation ſtärker, tauſendmal ſtär⸗ ker als alle internationalen Phraſen und Worte und marxiſtiſchen Manifeſte war. Meine deutſchen Volksgenoſſen und Volks⸗ genoſſinnen, die Ihr heute morgen angetreten ſeid, um in dieſer Stunde der Weihe ſich zu bekennen zu der Betriebsgemeinſchaft und dar⸗ über hinaus zu der Gemeinſchaft der Nation, erkennet eines: wir ſind nicht zuſammengekom⸗ men, um einem Stande, einer Klaſſe, einem Berufe zu dienen, ſondern alles, was wir tun und was wir noch leiſten werden, es dient nur einem Gedanken: Deutſchland. Wir haben gebrochen mit jenem Gedanken, daß man die Intereſſen des Einzelnen dann am beſten vertreten könne, wenn man auf den Trümmern eines anderen Standes und einer anderen Klaſſe ſein Glück ſuchen will. Adolf Hitler, unſer Führer, hat geſagt: Es ſoll keiner wähnen und keiner glauben, daß ſein Glück dann gedeihen kann, wenn es dem Nachbarn ſchlecht geht. Wir wollen, daß jeder Menſch einen geſunden Ehrgeiz hat und ſeine Intereſſen vertritt, aber wir rufen es allen Deutſchen zu und ſagen es jedem: Dein Intereſſe hat dort auf⸗ zuhören, wo die Intereſſen der Ge⸗ meinſchaft beginnen. Und dein Inter⸗ eſſe iſt dann am beſten gewahrt, wenn du es in den Schoß der Nation legſt, das heißt, wenn dein Intereſſe zum Intereſſe der Nation wird, wenn dein Wollen das Wollen der Nation iſt, wenn du dich verbindeſt mit deinen Volks⸗ genoſſen zu einem gemeinſamen Tun und zu einem gemeinſamen Wollen. Meine deutſchen Volksgenoſſen und Volks⸗ genoſſinnen im Handel! Ich weiß, Ihr ſeid in den letzten Fahrzehnten arg verdächtigt worden. Und ich weiß, daß mancher Nationalſozialiſt verächtlich vielleicht einmal über den Handel ſprach. Ja, ich weiß, daß es einige Theoretiker gab, die glaubten, daß zwiſchen Produzenten und Konſumenten ein dritter Stand, der Han⸗ del, nicht mehr notwendig ſei. Ich weiß das alles und Sie wiſſen es mit mir, und doch müſſen wir erkennen, daß Sie ein wertvolles, ein gleichberechtigtes Glied in allen ſchaffenden Ständen des Volkes ſind. Ich gehöre nicht zu jenen, die nun blind ſind, weil einige wenige Ihren herrlichen Stand ver⸗ dächtigt, weil einige wenige Ihren Stand be⸗ ſchmutzt haben, weil ſie tatſächlich aus dem königlichen Kaufmann eine kleine Krämerſeele gemacht haben. Nein, ich ge⸗ höre nicht zu denen, die nun einen großen Stand herabwürdigen, ſondern wir wollen gemeinſam weg wurde dies alles vollbracht, und da iſt es ſelbſtwerſtändlich, wenn die eine oder andere Maßnahme zurückgeſtellt werden mußte, weil es galt, das große gemeinſame Ziel zu errei⸗ chen. Wer hier Vorbehalte macht, wer hier nicht den reſtloſen Einſatz wagt, der hat die Zeit noch nicht begriffen. Ihm empfehlen wir, ſich als Wandſpruch jenen Satz einzurahmen und aufzuhängen, den der Führer in den Jahren des Kampfes immer und immer wieder pre— digte: Du biſt nichts, dein Volk iſt alles! Das iſt die Richtſchnur, nach der wir handeln müſſen, und die wird und muß auch noch die letzten lächerlichen„Vorbehalte“ gewiſſer Zeit⸗ Wnree e ben ieeeeeee eeeeeee neeeeeeeeeneieeeeeeeeeeene „Wie ich zum Führer fand...!“ Geſpräche mit menſchen, die ſich aus innerſter Ueberzeugung zur großen Volksgemeinſchaft bekannten Wir haben im Vorübergehen eine Rundfrage im Alltag veranſtaltet. Es lag kein äußerer Anlaß vor, keine Feier, keine Gedenkſtunde, und auch kein beſonderes Ereignis. Ganz zwanglos hat ſich unſer Mitarbeiter Herbert See⸗ hofer an Männer und Frauen verſchiedener Stände und Berufe gewandt, und ihnen über⸗ raſchend die Frage vorgelegt:„Wie fanden Sie zum Führer?— Wie fanden Sie zur Volks⸗ gemeinſchaft?“ Es ſind keine erſchütternden Berichte, die ab⸗ gelegt wurden. Die Antworten ſind nicht im⸗ mer von Dramatit erfüllt und keine Tragödie ent⸗ rollt ſich und wer packende„Senſationen“ er⸗ wartet, möchte enttäuſcht werden. Aber vielleicht überzeugt gerade die ungekünſtelte Schlichtheit und die unbedingte Ehrlichkeit der Antworten; denn ſie ſind wahrhafte Bekenntniſſe wahrhaf⸗ ter Volksgenoſſen zum Führer und der großen nationaliſozialiſtiſchen Gemeinſchaft ganz Deutſch⸗ lands. Ein Malermeiſter Der zweiundfünfzigjährige Malermeiſter Karl., langjähriges Mitglied der Sozial⸗ demokratiſchen Partei Deutſchlands. Wir tref⸗ fen ihn bei der Renovierung einer Küche. Er ſteigt bedächtig von der Leiter herunter, ſteckt ſich umſtändlich eine Pfeife in Brand und ſie qualmt: „Das läßt ſich eigentlich gar nicht in ein paar Worten erzählen...“ „Sie mußten doch aber einen Grund haben, um Ihrer Partei den Rücken zu kehren.“ „Na und ob ich den hatte. Sie haben mich doch betrogen.“ „Wer? Die SPD.?“ „Ja und nein. Nicht direkt, ſondern die Sache war ſo: Eines Tages ließ ſich der bekannt G. ein Haus bauen und ich kriegte die Maler⸗ arbeiten. Sechs Stuben, eine Diele, einen Win⸗ tergarten, Küche, Badezimmer, Keller, Aufgang — na, wir hatten ganz ſchön zu tun. Wir ar⸗ beiteten tüchtig hinterhger— ohne Vorſchuß verſteht ſich, bei ſo einem bekannten Mann— und nun kommt der Witz: Als alles fertig iſt und ich meine Rechnung einreiche, da iſt der G. plötzlich gar nicht mehr Beſitzer des Hauſes, ſon⸗ dern alles iſt verkauft und ich kriege kein Geld nicht.“ „Und nun?— Sie werden ſicher geklagt haben?“ „Hat ſich was! Natürlich! Aber natürlich war das Geld auch noch weg. Beſchwerden bei der Parteileitung haben gar nichts genutzt, ſon⸗ dern am Ende warf man mich noch buchſtäblich herunter.“ „Das war aber ſicher ein Ausnahmefall!“ „Denkſte, alter Junge! So wie es mir ging, ging's meinen ganzen Bekannten. Keiner hat Geld geſehen, obwohl wir alle die Aufträge auf Treu und Glauben übernommen hatten und der G. und die SPdD. doch letzten Endes eins waren. Da war Schluß bei mir.“ „Geſchäftliche Enttäuſchung hat Sie alſo aus den Reihen Ihrer Kollegen getrieben?“ „Nicht der Verluſt allein, ſondern nun gin⸗ gen mir die Augen auf, über die vielen unehr⸗ lichen Machenſchaften und die Augen gingen mir nicht nur auf, ſondern die Augen gingen mir auch über. Ich ſah um mich die Cliquen⸗ wirtſchaft, dieſen Sumpf von Korruption und genoſſen, die glauben, völlig unberührt vom Nationalſozialismus ihren Weg gehen zu kön⸗ nen, überwinden. Es gibt nur die Geſamt⸗ anerkennung des Werkes Adolf Hitlers, es gibt nur die bedingungsloſe Gefolgſchaft zu ihm und damit auch die reſtloſe Unterordnung unter den Nationalſozialismus und ſeine Organe. Wer hierbei„Vorbehalte“ macht, muß als grundſätzlich unzuverläſſig gelten, für ihn iſt kein Platz in der Kampfgemeinſchaft des neuen Deutſchland, er ſchließt ſich von ſelbſt aus und ſoll dann nicht jammern, wenn ihm gegenüber die Folgerungen gezogen werden. Robert Kehler. Abendausgabe— Montag, 21. Januar 19 wieder das machen, was ehemals Ihre Vor⸗ fahren, ihre Vorläufer und Vorkämpfer waren, Je jenen Typ des königlichen Kaufmanns, wie wir Ständiger ihn aus dem Geſchlecht der Fugger oder in Auſt den Städten der ſtolzen Hanſe kennen gelernt haben. Totkio, 2 Ich möchte Ihnen aber, meine Volksgenoſſen 0 und Volksgenoſſinnen, an dem heutigen Morgen digen Luftf ein Beiſpiel als Letztes geben. Es ſind nahezu 3000 Jahre her, da kämpften zwei Kaufmanns⸗ Auſtralien ei republiken miteinander einen Kampf auf Leben Die L und Tod. Es war Karthago, jene ſtolze Han⸗ delsſtadt im Mittelmeer, an der afrikaniſchen en auc Küſte, und es war jenes ſtolze Rom, auch eine Tuſiſch. Handelsſtadt, die nun mit den Waffen gegen⸗ organiſiert w einander losgezogen und ſich das Mittelmeer wohl von Oſt ſtreitig machten. Karthago hat ſeinen Feldherrn J ſchiff zu errei Hannibal in der Geſchichte erhal⸗ J dienſt Amerik ten, der noch in Tauſenden von Jahren ge⸗ Kanntlich ſtark nannt werden wird. Er ſchlug alle Heere, die velt. Amerika Rom ihm entgegenſandte. Und nur der Feld⸗ Luftſchiffe in herr, der Konſul Varro, kam zurück nach Rom. Abflug in b Und Rom, eine Handelsſtadt, ſie bezeugte eine weiterer Anſch Größe, die auch noch in Tauſenden von Jahren über den ame genannt werden wird. Und ſo kämpfte Rom mit dem Paz und ſo ſiegte Rom. Und das Beiſpiel dagegen war Karthago. wWieder ein Dort war aus dem Kaufmann ein Krämer ge⸗ Tokio, 21 worden, der nichts anderes kannte, als ſein Gold. Und ſie verſagten Hannibal die Soldaten und die Elefanten und die Speere und die Pferde und ſo wurde Karthago geſchlagen und Rom ſiegte. Heute weiß keiner mehr, wo Kar⸗ thago war. Es lieferte ſeine Waffen ab und ſeine Männer wurden erſchlagen und ſeine Frauen als Sklavinnen davongeführt, die Stadt geſchleift. Und 3000 Jahre nachher lieferte ein Volk auch ſeine Waffen ab, das war Deutſchland— zum erſten Male ſeit Karthago. Es iſt ein Wunder, meine deutſchen Volksgenoſſen, jetzt hat dieſes waffenloſe Deutſchland, dieſes Deutſchland, das ſich ſelbſt entmannte, das zu einem Krämervoll geworden war, das zu einem Karthago gewor⸗ den war, ſich aufgerafft, ſo daß heute bereits Lloyd George, der Engländer, ſagt und ſagen muß: Niemand in der Welt darf es wagen, Deutſch⸗ land ungeſtraft anzugreifen. Jawohl, Ihr Männer und Frauen, von Han⸗ del, Handwerk und Induſtrie, Ihr Meiſter und nieder. Deren Geſellen, Ihr Handelsherren und Lehrlinge, eingeſtürzt. 7 haltet zuſammen, ſeid eine Gemeinſchaft. Adolf graphen des r Hitler hat uns die Gleichberechtigung zurück⸗ 51 erobert, Adolf Hitler hat uns die Ehre geholt. Ait Wir haben nicht das Schickſal Karthagos über 4 1 Gipfel iſt von uns ergehen laſſen müſſen, ſondern es iſt ein Wunder, daß uns das Schickſal den Mann Adolf Erd Hitler geſandt hat, jenen Mann, der uns auf: 05 4 Moskau, rüttelte und ſagte: Niemand darf es mehr in Batum und wagen, Deutſchland ungeſtraft anzugreifen. Ja⸗ rußlands ſtarke wohl, Adolf Hitler, unſer Führer, wir danken mals wiederl Dir in dieſer Morgenſtunde und das ſei unſer wurden bisher Gelöbnis: Wir wollen eine Gemeinſchaft ſein, eine Ka⸗ 70bjährige auf Mackenzie unter Beſchul Dr Mackenzie und anderen einer beſtimm haben. Die 2 Aufſehen, als der Leprabekär der eines gro worden iſt. Batavia, Nach einer 2 (Java) haben Merapi ſtattg wurden durch donnerartigem ausgeſpien. 2 ein Schlammr die am Fuße d — meradſchaft von Treue, von Anhänglichkeit, vun Opferbereitſchaft, wir wollen kämpfen für Deutſchland, für Adolf Hitler. Stillgeſtanden! Die Fahnen hoch! Unſerem Führer Adolf Hitler, mit ihm das ganze Deutſchland und unſere Freiheit— ein drei⸗ 4 1 Berlin, 21 neue Waffe in faches„Sieg Heil!“. aucht, ſo mach Das gemeinſam geſungene Horſt⸗Weſſel⸗Lied gen mit dem 1 beendete die eindrucksvolle Kundgebung. dem Feſſelballe bſchnitt durch, ———— Unehrlichkeit und das ging gegen meine Ein⸗ ſtellung.“ „Sie haben ſich nun heute zu uns bekannt?“ „Ja, aus ganzem Herzen. Wenn ich mich zu⸗ erſt abwartend verhielt und nicht der Partei beitrat, ſo werden Sie das verſtehen. Als ich aber ſah, daß man nach der Machtergreifung auch mir, von dem man doch wußte, daß er im andern Lager ſtand, kameradſchaftlich die Hand reichte, und mich nicht ruinierte, heute kann ich Ihnen ſagen: Ich bin auch ohne Mitgliedsbuch Ihr Parteimitglied. Es gibt nur einen Mann, dem ich vertraue: Adolf Hitler!“ Ein Handſetzer Der achtundzwandzigjährige Handſetzer Wer⸗ ner., ehemaliges Mitglied einer berüchtigten kommuniſtiſchen Häuſerſtaffel. Wir ſuchen ihn während der Frühſtückspauſe auf und er lieſt, was lieſt ein Setzer, er lieſt die Zeitung: „Jawoll, ich war früher Kommuniſt. Ich war immer revolutionär. Da iſt niſcht dran zu tip⸗ pen, ſo lange noch der Winkelhaken grade iſt.“ „Sie ſtehen aber heute in unſerem Lager?“ „Ich gehöre der Arbeitsfront an, in der Par⸗ tei bin ich nicht.“ „Aber Sie bekennen ſich zu uns?“ „Ganz ohne Frage. So wie die Partei wie⸗ der aufmacht, will ich der Partei beitreten. Hätte ich's man ſchon damals gemacht, aber Sie wiſſen ja, nu war man mal dabei und da wollte man auch nicht gerne ſich ſagen laſſen: Der hat Angſt, weiter mitzumachen.“ „Warum Angſt? Trieben Sie denn ſo ge⸗ fährliche Dinge?“ „Nu ſtellen Sie ſich man nicht ſo dämlich an. Sie wiſſen doch Beſcheid, und wir brauchen doch darüber gar nicht mehr zu ſprechen. Es war ja zuletzt auch nicht mehr ſchön und ich en Beweis 8 hab' auch nicht mehr mitgemacht. Sonſt würde fdurch den Ein ich ja auch gar nicht mehr hier ſitzen können. Aliche alten Gr Tun Sie doch bloß nicht ſo, Sie müſſen doch der Strategie Beſcheid wiſſen. Man führt di „Und der äußere Anſtoß, nicht mehr mit⸗ Ifür, daß dieſe zumachen?“ „Das iſt eine trübe, eine wirklich trübe Sache geweſen. Das iſt nämlich—— ein Mord iſt das geweſen. Der Fall Steinberg am Lencener Platz in Berlin. Ich hab' ihn liegen ſehen, tot, runtergeknallt, er hatte noch die Augen offen und ich hab' ihn doch gekannt, wenn er auch nicht mein Freund war. Aber da ging es mir doch plötzlich durch und durch und ich ſagte mir: Am Ende liegſte morgen auch ſo da und ſagſt kein Wort mehr. Das hat doch keinen Zweck, nicht wahr? Das iſt doch nichts, jeman⸗ den dadurch zu überzeugen, daß man ihn ab⸗ ſchießt! Das iſt doch auch gar nicht revolutio⸗ när! Nee, da war kalter Kaffee bei mir.“ der modernen! „Betätigen Sie ſich nun heute irgendwie zudenken. Eine politiſch?“ wenobarkeit nie „Nee, gar nicht mehr, abgeſehen von den Ver⸗ nicht ſelbſt da, ſammlungen, und ab und zu'n Marſch, wenn Kampfwagen a was beſonderes los iſt, oder mal'ne Kund⸗ minder glaubt gebung im Betrieb. Im übrigen habe ich ja Tages einſehen täglich die Zeitung, das iſt ja ſchon Politik..“ tel geopfert hat „Ich meine, kommen Sie denn nicht mehr 43. 3 mit ihren früheren Freunden von der Häuſer⸗ tattiſcher Wert taffel zuſammen? Sie ſind 3 5 ſun W Geſchichte der! „Die ſind jetzt alle in der SA, bis auf zweie, Per erwieſen h Der Kampfmag die getürmt ſind Vielleicht trete ich auch eines Tagel mal ein... Nicht etwa, weil ich mich tik teinesw noch überzeugen laſſen müßte—— denn das, was jetzt gemacht wird, ich erlebe es täglich, iſt richtig und iſt revolutionär, auch ohne— na, Sie wiſſen ja ſchon, ſtellen Sie ſich doch nu nicht ſo dämlich an.“ 4 (Schluß folgt.) uftballon nterſeebo un nutzen wollte,. Tanks als Wa vorzumachen, ſeine Modeſache Waffe vorhand tung bereits er wieder im kän In den Schild⸗ 5 . Januar 1935 als Ihre Vor⸗ kämpfer waren, tanns, wie wir gger oder in kennen gelernt Volksgenoſſen utigen Morgen Es ſind nahezu ei Kaufmanns⸗ impf auf Leben ene ſtolze Han⸗ r afrikaniſchen Rom, auch eine Waffen gegen⸗ as Mittelmeer inen Feldherrn chte erhal⸗ on Jahren ge⸗ alle Heere, die nur der Feld⸗ trück nach Rom. e bezeugte eine ſen von Jahren kämpfte Rom war Karthago. ein Krämer ge⸗ nnte, als ſein al die Soldaten peere und die geſchlagen und mehr, wo Kar⸗ Waffen ab und zen und ſeine führt, die Stadt e ein Volk auch ſchland— zum iſt ein Wunder, jetzt hat dieſes heutſchland, das em Krämervoll arthago gewor⸗ z heute bereits ſagt und ſagen vagen, Deutſch⸗ eifen. auen, von Han⸗ hr Meiſter und und Lehrlinge, einſchaft. Adolf tigung zurück⸗ ie Ehre geholt. karthagos über dern es iſt ein en Mann Adolf „ der uns auf⸗ darf es mehr nzugreifen. Ja⸗ er, wir danken d das ſei unſer t ſein, eine Ka⸗ jünglichkeit, von kümpfen für hoch! Unſerem im das ganze it— ein drei⸗ orſt⸗Weſſel⸗Lied gebung. t. Sonſt würde r ſitzen können. zie müſſen doch icht mehr mit⸗ lich trübe Sache — ein Mord iſt rg am Lencener iegen ſehen, tot, ie Augen offen wenn er auch da ging es mir und ich ſagte auch ſo da und hat doch keinen nicht revolutio⸗ bei mir.“ eute irgendwie n von den Ver⸗ t Marſch, wenn mal'ne Kund⸗ zen habe ich ja chon Politik..“ nn nicht mehr hon der Häuſer⸗ ch gute alte Be⸗ e ich auch eines be es täglich, iſt ich ohne— na, e ſich doch nur Hahrgang 5— A Nr. 35— Seite 3 „Hakenkreuzbanner⸗ Abendausgabe— Montag, 21. Januar 1933 Jeppelin-Deltverkehr Ständiger Dienſt Tokio—Sinking—Java— Auſtralien, Europa—Amerika. Tokio, 21. Jan.(Drahtber. unſ. Korreſp.) Nach Mitteilung einer großen japaniſchen Luft⸗ verkehrsgeſellſchaft ſollen die Pläne, einen ſtän⸗ digen Luftſchiffdienſt TokioSinking— Java— Auſtralien einzurichten, vor der Verwirkfichung ſtehen. Die Lieferung der Luftſchiffe ſoll an die Zeppelinwerft in Friedrichshafen vergeben wer⸗ den. Da auch in abſehbarer Zeit ein ſtändiger Luftſchiffdienſt Holland—Niederländiſch⸗Indien organiſiert werden ſoll, ſo wäre Java dann ſo⸗ wohl von Oſten als auch von Weſten per Luft⸗ ſchiff zu erreichen. Die Pläne, einen Luftſchiff⸗ dienſt Amerika—Europa einzurichten, finden be⸗ kanntlich ſtarke Förderung durch PräſidentRooſe⸗ velt. Amerika ſoll amerikaniſche, Europa deutſche Luftſchiffe in Dienſt ſtellen. Wöchentlich ſoll ein Abflug in beiden Richtungen erfolgen. Ein weiterer Anſchlußdienſt mit Luftſchiffen ſoll quer über den amerikaniſchen Kontinent den Atlantik mit dem Pazifik verbinden. Wieder eine Spionageaffäre in Japan Tokio, 21. Jan.(Eigene Meldung.) Der 70jährige auſtraliſche Miſſionar Dr. James Mackenzie, der in Korea tätig iſt, wurde unter Beſchuldigung der Spionage verhaftet. Dr Mackenzie ſoll Photos von Fortifikationen und anderen militäriſchen Einrichtungen nach einer beſtimmten Stelle nach London geſandt haben. Die Verhaftung erregt um ſo größeres Aufſehen, als Dr. Mackenzie als Organiſator der Leprabekämpfung auf Korea und als Grün⸗ 4 der eines großen Leproſenhauſes bekannt ge⸗ worden iſt. Unruhige Südſee Batavia, 21. Jan.(Eigene Meldung.) Nach einer Aneta⸗Meldung aus Jogjakarta (Java) haben neue gewaltige Eruptionen des Merapi ſtattgefunden. Glühende Lavablöcke wurden durch ſchwere Gasexploſionen unter donnerartigem Getöſe bis zu 1000 Meter Höhe ausgeſpren. Während mehrerer Stunden ging ein Schlammregen aus der Krateröffnung auf die am Fuße des Merapi gelegenen Dörfer her⸗ nieder. Der nördliche Abhang des Kraters iſt eingeſtürzt. Die Aufzeichnung des Seismo⸗ graphen des vulkanologiſchen Regierungsdien⸗ ſtes läßt auf ſchwere tektoniſche Störungen im Erdinnern ſchließen. Auch die Eruptionstätig⸗ keit des Slamat iſt ſtärker geworden. Sein Gipfel iſt von Rauchwolken umhüllt. Erdſtöße in Südrußland Moskau, 21. Jan. Am Samstag wurden in Batum und in verſchiedenen Gegenden Süd⸗ rußlands ſtarke Erdſtöße verſpürt, die ſich mehr⸗ mals wiederholten. Irgendwelche Schäden wurden bisher nicht gemeldet. Die Habsburger/ Habsburgs Weltkaiſer Als auf dem Reichstag zu Worms Martin Luther vor dem deutſchen Kaiſer ſteht, da ſtehi er vor einem Kaiſer, der kein Deutſcher iſt. „Karl von Gent, von Luxemburg und Bur⸗ gund“— das war der erſte Titel des„jungen Bluts“, das die Kaiſerkrone trägt, Karls., Karls von Habsburg, des Enkels Maximilians, in dem das Haus Habsburg Abſchied vom Deutſchtum nimmt. „Ihr wißt alle, daß ich von den chriſtlich⸗ ſten Kaiſer deutſcher Nation und von den katholiſchen Königen der Spanier, von den öſterreichiſchen Erzherzögen und den burgun⸗ diſchen Herzögen abſtamme...“ In dieſen Worten Kaiſer Karls an die Für⸗ ſten auf dem Wormſer Reichstag offenbart ſich das hiſtoriſche Geſchick Karls., Enkel vieler Völker und Sohn keines Volkes zu ſein. Seine Mutter war eine Spanierin, ſein Vater ein Niederländer, ſein Großvater ein Deutſcher, ſeine Großmutter eine Burgunderin— er iſt der Erbe der habsburgiſchen Weltheiraten, er wird Habsburgs Weltlaiſer, der über Deutſch⸗ land, die Niederlande, Neapel und Sizilien, Mailand und Spanien und das Weltreich jen⸗ ſeits der Meere gebietet, und er iſt kein Deut⸗ ſcher, kein Spanier, kein Italiener— er iſt ein Habsburger. Der erſte Habsburger der neuen von nationalem Weſen gelöſten univerſal⸗ dynaſtiſcher Art. Das deutſche Volk hat einen Kaiſer, der nicht Deutſch ſprechen kann. Als die Kurfüſten über Maximilians Nach⸗ folger beraten, haben ſie in den beiden Kan⸗ didaten Franz von Frankreich und Karl von Habsburg die Wahl zwiſchen zwei Ausländern. In Deutſchland iſt alles gegen die Wahl des Franzoſen; die Kurfürſten würden vom Volk erſchlagen werden, wenn ſie Franz wählten, ſchreibt ein Beobachter; aber auch die Wahl Karls— ein rieſiger Stimmenkauf, bei dem das Geld der Fugger für Habsburg entſcheidet — bringt keinen Deutſchen auf den deutſchen Thron. Als ein Fremder tritt der junge Kaiſer den Deutſchen gegenüber. Einen Welt⸗ kaiſer ſieht Deutſchland an ſeiner Spitze in einem entſcheidenden Moment ſeiner National⸗ geſchichte. Die erſten Jahre Karls V. ſind der Höhe⸗ punkt einer Volks⸗ und Reichsrevolution in Deutſchland. Mit gewaltiger Leidenſchaft geht Teagödie dee Diener fanalſchwimmerin Wien, im Januar. In ganz Oeſterreich erregt das Schickſal der bekannten Schwimmerin, Frau Emma Faber⸗ Johanny, die im Vorjahr den Aermelkanal in Rekordzeit durchſchwommen hat, lebhaftes Mit⸗ gefühl. Frau Faber hat dieſer Tage einen Selbſtmordverſuch begangen, weil alle ihre Bemühungen, ſich ſelbſt oder ihrem Mann eine Exiſtenz zu verſchaffen, vergeblich geblie⸗ ben ſind. Die Bezwingung des Aermel⸗ kanals hatte Frau Faber ihr gan⸗ zes Vermögen gekoſtet. Das Ehepaar hatte aus früheren Zeiten noch beſcheidene Er⸗ ſparniſſe zurückgelegt und als die beiden ihre Mittel allmählich zuſammenſchmelzen ſahen, ohne daß Ingenieur Faber eine neue Beſchäf⸗ tigung finden konnte, entſchloß ſich die junge Frau zu einem verzweifelten Schritt. Sie wollte ihr ganzes Unternehmen in ein ſpori⸗ liches Unternehmen inveſtieren, das ſie zu einer weltberühmten Frau machen ſollte. Auf dieſe Weiſe hoffte ſie, die Aufmerkſamkeit der Oef⸗ fentlichkeit zu erregen und ihrem Mann zu einer neuen Exiſtenz zu verhelfen. Sie behob ihre letzten Erſparniſſe von der Bank und reiſte nach England, wo ſie für die Ueberquerung des Kanals trainierte. Zwei⸗ mal verſuchte ſie, die ſchwierige Leiſtung zu vollbringen, doch blieb ihr beide Male der Er⸗ folg verſagt. Das war im Jahre 1933. Frau Faber kehrte enttäuſcht, aber noch immer nicht entmutigt, nach Wien zurück. Im Sommer 1934 unternahm ſie den gleichen Verſuch zum dritten Male. Sie hatte alle ihre Habſeligkei⸗ ten bis auf das letzte Möbelſtück verkauft, um die Mittel für die Reiſe und das koſtſpielige Training— es waren ungefähr 6000 Mark— aufbringen zu können. Diesmal gelang der große Wurf: ſie überquerte den Aermelkanalf in einer Zeit, die noch weſentlich beſſer war, als die der Weltrekordlerin Gertrud Ederle. Aber auch diesmal blieb der erhoffte finanzielle Erfolg aus. Einige Tage lang wurde über die Wiener Schwimmerin in den Zeitungen geſchrieben, dann war ſie wieder vergeſſen.. In den letzten Wochen kämpfte Frau Faber einen verzweifelten Kampf gegen Hunger und Mutloſigkeit. Schließlich nahm ſie Veronal; ihr Mann entdeckte noch rechtzeitig den Selbſt⸗ mordverſuch und ließ ſie ins Krankenhaus überführen. Was die große ſportliche Lei⸗ ſtung nicht vollbracht hatte, das wurde durch den tragiſchen Schritt der jungen Frau be⸗ wirkt: eine hohe Perſönlichkeit verſchaffte ihrem Gatten einen beſcheidenen Poſten, der das junge Ehepaar vor dem Verhungern be⸗ wahren wird. Was wird aus den ſiampfwagen? Rieſen oder jwerge?/ Entwicklungsgang einer neuen Vaffe Berlin, 21. Jan.(Eig. Mldg.) Wenn eine neue Waffe im militäriſchen Geſichtsfeld auf⸗ taucht, ſo macht ſie, das haben die Erfahrun⸗ en mit dem Unterſeeboot, der Luftwaffe und dem Feſſelballon gezeigt, einen Entwicklungs⸗ abſchnitt durch, in dem begeiſterte Spezialiſten den Beweis dafür zu führen verſuchen, daß durch den Einſatz dieſer neuen Waffe ſämt⸗ liche alten Grundwahrheiten der Taktit und der Strategie auf den Kopf geſtellt werden. Man führt die verblüffendſten Beweiſe da⸗ für, daß dieſe neue Waffe die Kampfmethoden grunoſätzlich umſtürze und bald die einzige ſein wird, der überhaupt noch Bedeutung zu⸗ lommt. Dieſe Prophezeiungen haben ſich beim Luftballon, beim Flugzeug und beim unterſeeboot als weit übertrieben her⸗ Fausgeſtellt, Fauch für den Tank zutreffen. Es wäre völlig falſch, wenn man dieſe Ueberlegung dazu be⸗ nutzen wollte, um die taktiſche Bedeutung des Tants als Waffe vorzumachen, h nichts, jeman⸗ feine Modeſache ſei. Der Kampfwagen iſt als ß man ihn ab⸗ und die gleiche Erfahrung wird zu unterſchätzen und ſich daß der Tank nicht mehr als Waffe vorhanden, hat ſeine taktiſche Bedeu⸗ Itung bereits erwieſen und iſt aus dem Bilde der modernen Kriegsführung nicht mehr weg⸗ zudenken. Eine andere Frage iſt ob ſeine An⸗ wenobarkeit nicht überſchätzt wird und ob man Inicht ſelbſt da, Kampfwagen auf die Infanterie mehr oder minder glaubt verzichten zu können, Tages einſehen wird, daß man gewaltige Mit⸗ Ftel geopfert hat, um eine Waffe zu entwickeln, deren Wert begrenzt iſt, und ſich dafür einer Waffe zum großen Teil zu berauben, deren tattiſcher Wert durch die Jahrhunderte in der Geſchichte der Kriegsführung ſich immer wie⸗ „bis auf zweie, der erwieſen hat. Der Kampfwagen iſt in der Geſchichte der Tak⸗ , weil ich mich —— denn das, Aſſyrer und Aegypter haben ſie gekannt und Fangewendet. dung ſchon damals zu den gleichen beiden Zwecken, zu denen der Kraftwagen auch heute wieder im kämpfenden Heer eingeſetzt wird. In den Schilderungen des trojaniſchen Krie⸗ wo man heute zugunſten der eines tik keineswegs eine neue Erſcheinung. Und zwar erfolgte die Anwen⸗ zan der dDeichſel ges ſehen wir die Verwendung des von ſchnellen Pferden gezogenen Wagens um be⸗ ſonders kampfſtarke Einzelperſönlichkeiten, die man aber mit kleinen Kampfeinheiten gleich⸗ ſetzen kann, an Stellen zu befördern, wo eine Verſtärkung der Front erwünſcht ſcheint. Von den Aegyptern und Perſern her kennen wir die Verwendung der Sichelwagen in denen durch den Wagenrand gedeckte Bogenſchützen in die feindliche Infanterie eindringen und gleichzeitig durch an den Wachenachſen und angebrachte Senſentlingen ſich die Angreifer vom Leibe halten und ihnen Schaden zufügen. Der Unterſchied zwiſchen der motoriſchen Infanterie und dem Sturm⸗ wagen im modernen Sinne findet ſich alſo ſchon hier. Immer wieder aber zeigt ſich auch, daß es möglich iſt, einen Infanterietörper zu entwickeln, der trotz der geringeren Geſchwin⸗ digteit ſeiner Bewegungen imſtande iſt, mit dem Kampfwagen fertig zu werden. Augenblicklich ſcheint die Entwicklung des Kampfwagens in England und Fvankreich an einem Wendepunkt angelangt zu ſein. Die Verſuche mit ganz ſchweren Kampfwagen von über hundert Tonnen ſind in einem Sta⸗ dium angelangt, wo man nicht mehr recht weiß, ob es überhaupt Sinn hat, die Verſuche noch weiter zu treiben. Demgegenüber ſetzt das Beſtreben ein, Verſuche mit allerkleinſten Einheiten zu machen, die möglichſt nur noch mit einem oder mit zwei Mann beſetzt ſind. Man wird abwarten müſſen, ob dieſe Ver⸗ ſuche zu wirklich brauchbaren neuen Löſungen führen werden. — Die Saarländer ſind Gäſte des Reichskriegerbundes und nehmen mit ihren Traditionsfahnen an der Deutſchen Weiheſtunde im Sportpalaſt teil Sehatten über der deutſchen Geſchichte das Wehen einer Nationalrevolution durch das Deutſchland des Bauernkriegs und der Refor⸗ mation, zum letztenmal für Jahrhunderte offen⸗ bart ſich ein ſtarkes Nationalgefühl im deut⸗ ſchen Volk. Die Zeit iſt gekommen, wo das römiſch⸗deutſche Kaiſertum ein nationaldeut⸗ ſches Kaiſertum werden kann— aber Karl V. wandelt es zu einem univerſalen Habsburger⸗ tum. Hiſtoriſche und tragiſche Entſcheidung! Deutſchland bleibt zerriſſen. Die Kaiſerkrone wird eine überdeutſche und undeutſche Krone: die Krone Habsburgs. Kaiſer und Nation tren⸗ nen ſich und es fehlt nicht viel, daß Philipp II., in dem das Haus Habsburg ſpaniſch wird, deutſcher Kaiſer und Herzog Alba kaiſerlicher Statthalter in deutſchen Landen würde. Er wird es nicht. Aber auch der neue Kaiſer Ferdinand iſt nach Geburtsort und Erziehung ein Spanier, der einen Spanier zum Fronvogt über Tirol ſetzt und mit Hinrichtungen in Wien und Prag den ſpaniſchen Abſolutismus in Oeſterreich einführt. Die Ermordung eines oppoſitionellen Kardinals durch habsburgiſche Söldner in kaiſerlichem Geheimauftrag und die Szene, wie dem Kaiſer das abgeſchnittene Ohr des Ermordeten als Dokument vollbrachten Befehls überreicht wird, ſind Erſcheinungen, die nicht in der deutſchen, aber in der Geſchichte Philipps II. ihr Gegenſtück finden, und auch die„deutſchen Habsburger“ in Wien ſind ſpa⸗ niſche Habsburger wie ihre Vettern in Madrid. Der Erwerb der böhmiſchen und der ungari⸗ ſchen Krone durch Ferdinand, der ihn zum Ahnherrn Oeſterreich⸗Ungarns werden läßt, kettet dieſe Länder nicht an Deutſchland; nur an Habsburg, das neue Weltreich Karls., e Kaiſers der deutſchen Ge⸗ ichte. Der wahnſinnige Kaiſer Im Jahre 1600 hat Deutſchland einen un⸗ ſichtbaren Kaiſer. In Prag rottet ſich das Volk zuſammen, da es den Kaiſer tot glaubt, den es ſeit Jahren nicht mehr geſehen hat, und im Haus der böhmiſchen Stände wird die Frage geſtellt, ob der Kaiſer nicht ſchon lange tot ſei. Unterdeſſen geht oben im Garten des Hradſchin ein kleiner Mann in prunkvollem Gewand mit ſcheuen Blicken in Todesſtille ſpa⸗ zieren: Kaiſer Rudolf. II. aus dem Hauſe Kiter: ſeit einem Menſchenalter römiſcher aiſer; ſeit faſt einem Menſchenalter ein von unheilbarer Schwermut, von Menſchenſcheu und Verfolgungswahn Befallener. Während die Wachen ſich ängſtlich verſteckt halten, geht der kranke Kaiſer durch die Gänge ſeiner Burg, in der aus Angſt vor Attentätern alle Fenſter zu Schießſcharten vermauert ſind, durch die Säle, in denen ſeine reichen Sammlungen ſtehen, durch ſein Laboratorium, in dem das Blei in Tiegeln kocht, um Gold zu werden, durch die Werkſtätten, in denen ſeltſame mechaniſche Kunſtwerke glitzern, hinauf zur Sternwarte, in der er nächtens die Geſtirne beobachtet, um aus ihnen ſein Geſchick zu erfahren. Rudolf II. iſt ein gekrönter Alchymiſt, ein Aſtrologe, ein Meiſter der„ſchwarzen Künſte“, an die dieſe Zeit glaubt, in der überall die Hexenbrände in Deutſchland lodern. Als dem Teufel verſchwo⸗ ren, gilt dieſer Kaiſer dem Volke und er ſelbſt wähnt, in den Anfällen ſeiner Raſerei,„beſeſ⸗ ſen und betört“ zu ſein. Der Fluch des Blutes iſt über die Habsbur⸗ ger gekommen; die Krankheit Johannas der Wahnſinnigen, der Stammutter dieſer Habs⸗ burger, iſt zur Erbkrankheit des Geſchlechts ge⸗ worden, das bis zu ſeinem Erlöſchen ein melancholiſches und bis zur Depreſſion taten⸗ ſcheues Geſchlecht bleiben wird. Der Kaiſer Rudolf II. iſt der wahnſinnige Kaiſer der deut⸗ ſchen Geſchichte. Ein ſeltſames Leben iſt um ihn auf der Prager Burg, Goldmacher und Geiſterſeher umringen neben den großen Aſtro⸗ nomen Tycho de Brahe und Kepler den Kaiſer. Während Geſandte jahrelang auf Audienz war⸗ ten, und man bald nicht mehr weiß, ob der Kaiſer noch lebt, den Beſucher nur noch in Stallknechtsverkleidung in den Gärten des Hrad⸗ ſchin ſehen können, ſucht der Menſchenſcheue nach dem Stein der Weiſen und ein„Kammerdie⸗ nerregiment“ feiert Orgien der Günſtlingswirt⸗ ſchaft. Ein Landhofmeiſter wird nach dreizehn Jahren willkürlicher Haft zu Tode gefoltert; ein kriegserprobter Feldoberſter aus nichtigem Vor⸗ wand dem Henker übergeben, weil er ſich am „laiſerlichen Frauenzimmer“ vergriffen hat, Ne⸗ benbuhler des Kaiſers bei einer feiner Mai⸗ treſſen geworden iſt. In ſolchen Momenten raſt der Kaiſer; ſonſt iſt er in Lethargie verſunken. Ueber Deutſchland leuchten die Wetterzeichen des großen Krieges der dreißig Jahre; überall lodert der Brand auf; aber der deutſche Kaiſer iſt unſichtbar und krank und in Wien verſam⸗ meln ſich die Erzherzoge, ſeine Brüder und Neffen, zu einer„brüderlichen Zuſammenkunft“ wegen gegenwärtigem ganz betrübtem Uebel⸗ ſtand, indem faſt die ganze Krone Ungarn dahin, auch das wohllöbliche Haus Oeſterreich ſamt angrenzenden Provinzen verheert und.. leider nur allzu offenbar, daß die römiſch⸗kaiſer⸗ liche Majeſtät unſer Bruder und Vetter aus gefährlichen Gemüts⸗Blödigkeiten„zur Regie⸗ rung unfähig iſt“. Bruderzwiſt im Haus Habsburg. Mit Kriegs⸗ macht rückt der Bruder des Kaiſers gen Prag und zwingt Rudolf zu halber Abdankung. Ein wilder Söldnerhaufe, von Rudolf geworben, verheert Böhmen und Oeſterreich; von neuem erſcheint die Soldateska der Erzherzöge vor dem Hradſchin und wenige Wochen vor ſeinem Tod unterzeichnet Kaiſer Rudolf die„Abdicanion“, und zerreißt mit den Zähnen die Feder, mit der er unterſchrieben. Dies iſt das Erbe des unſicht⸗ baren Kaiſers. Des dunklen Kaiſers des Hau⸗ ſes Habsburg und der deutſchen Geſchichte. (Fortſetzung folgt.) Jahrgang 5— AX Nr. 35— Seite 4 Abendausgabe— Montag, 21. Januar Dieſes eindrucksvolle Plakat wirbt für die große Landzwvirtſchaftsſchau, die am 26. Januar in den Ausſtellungshallen am Kaiſerdamm ihre Pfor⸗ ten öffnet Baden Zwei Einbrecher gefaßt Heidelberg, 21. Jan. In der Nacht zum Sonntag wurde in einer Wohnung in der Mar⸗ ſtallſtraße eingebrochen und Kleidungs⸗ ſtücke und ſonſtige Gegenſtände im Geſamtwerte von 670 RM geſtohlen. Als Täter konnten zwei junge Burſchen von hier feſtgenom⸗ men werden. Schwerer Antounfall Altenheim, 21. Jan. Der hieſige Löwen⸗ wirt und Schlachtviehkommiſſar für Baden⸗ Pfalz, Jakob Hügel, verunglückte in Karls⸗ ruheRüppurr bei einem Autozuſammenſtoß. Sein Wagen wurde völlig zertrümmert. Hügel erlitt ſchwere Bruſtquetſchungen, die ſeine Aufnahme ins Karlsruher Krankenhaus erſorderlich machten. Ein mitfahrender Wirt erlitt Schnittwunden. Kreisappell der NS DAP Buchen Buchen, 21. Jan. Einige hundert Politiſche Leiter der Partei und ihrer Untergliederungen berſammelten ſich am Sonntag in der Schützen⸗ halle zu einem Kreisappell. Nach einem Referat des Kreispreſſewarts über die Bedeutung der nationalſozialiſtiſchen Preſſe als Erziehungs⸗ faktor ſprach Kreisleiter Ullmer über die po⸗ litiſche Lage. In großen Zügen entwickelte er ein anſchauliches Bild der außenpolitiſchen Si⸗ tuation, ſtreifte dabei die Löſung der Saarfrage und behandelte dann die Aufgabe der Politi⸗ ſchen Leiter im neuen Jahr. Mit einem Treue⸗ gelöbnis zum Führer wurde der Appell ge⸗ ſchloſſen. Sondertagungen der Untergliederun⸗ gen ſchloſſen ſich an. Rennwagen im Titiſee verſunken Titiſee, 21. Jan. Der bekannte Rennfah⸗ rer Zimber aus Krozingen fuhr am Sonn⸗ tag mit ſeinem Bugatti auf dem zugefrore⸗ nen Titiſee. Der Wagen hatte eine Stelle paſſiert, die beſonders ſchwach war. Das Auto brach plötzlich ein und verſank. Die beiden Inſaſſen, Zimber und Paprzycki(Freiburg) konnten durch in der Nähe weilende Perſonen gerettet werden. Rus der Durch aufmerkſame Beobachtung eines Rheinsheimer Landwirts iſt ein ſeltener Fund aus der früheſten Vergangenheit unſerer Oberrheiniſchen Tiefebene und ihrer damaligen Bewohner gemacht worden. Der Finder wußte aus ſeiner Jugendzeit noch, daß er zuſammen mit ſeinem Vater auf demſelben Acker vor un⸗ gefähr 30 Jahren einen„Bronzepfeil, von etwa 80 Zentimeter Länge, mit dem er ſpäter oft die Ratten im Schweineſtall tötete, gefunden hatte. Im Herbſt letzten Jahres legte er nun auf dem Grundſtück eine Rübenmiete an. Dabei kamen kaum drei Spaten tief in der Erde grün⸗ ſpanige Dinge— ähnlich wie jener Pfeil— zum Vorſchein: eine bronzene Sonnen, nadel, eine Zylinderſpirale min 19 Windungen, ein ſchwerer, offener Bronze⸗ armring und noch einige Knochenteile von Elle und Speiche. Die Funde nahmen den üblichen Weg in die Schule, von dort den zur ſtaatlichen Benkmalspflege, die nachfolgenden Befunde feſtſtellen konnte. Das Gelände mit dem Fundgrundſtück iſt ziemlich eingeebnet und liegt ſüdlich des Dorfes etwa eine halbe Stunde davon entfernt. Nur noch ganz ſanft treten die ehemaligen Dü⸗ nen aus der Fläche heraus. Obenauf liegt ſchwerer, toniger Ackerboden von durchſchnittlich 20 bis 25 Zentimeter Mächtigkeit, darunter kommt heller, ſandiger Mergelgrund, der ſich in unterſchiedlicher Höhe bis zum eiszeitlichen Rheinkies erſtreckt. Das Grunoſtück liegt im Gewann„Krappäcker“, das aber in einem frü⸗ heren Kodex noch„Grab“⸗ oder„Grabenäcker“ heißt. Im Volksmund erzählt man ſich von einem uralten Schloß, das in der Nähe geſtan⸗ den haben ſoll und an das der Gewann⸗Name „Foslöcher gegen das Schloß“ noch erinnert. Die Grabſtätte ſelbſt befindet ſich an der ſüdöſt⸗ lichen Angrenzerfurche, 95 Schritte von dem in der Südweſtecke ſtehenden Grenzſtein entfernt. Tatſache beſtätigte, „Hakenkreuzbanner“ AMiriobes qus der Mfalz Sprung über 30 Jahre · Die Quadratur des Kreises · Ein Pfälzer Diogenes Neuſtadt a. d. Hdt., 21. Jan.(Eigener Bericht.) Mit einem kühnen Sprung hat ſich eine pfälziſche Zeitung über ein halbes Menſchenalter hinweggeſetzt, ſie wurde über Nacht gleich 30 Jahre älter. Und das kam ſo. Die Schriftleiter waren dabei, aus Anlaß des 125jährigen Erſcheinens der Zei⸗ tung eine dicke Jubiläumsausgabe heräuszubringen. Man trieb zu dieſem Zweck ſozuſagen Familienforſchung und verfolgte den Stammbaum des Blattes ein Jahrzehnt nach dem anderen zurück. Da machte man die in⸗ tereſſante Feſtſtellung, daß das Jahr 1811,, das man bisher als Gründungsjahr der Zei⸗ tung angenommen hatte, kein Anfang war, ſondern nur ein Uebergang. Die wirkliche Gründung der Zeitung, die damals ſelbſt⸗ verſtändlich als„Wöchentliches Intelligenz⸗ blatt“ erſchien, ging auf das Jahr 1781 zu⸗ rück. Nachdem das Staatsarchiv Speyer dieſe konnte die Zeitung mit Recht den Sprung über ein halbes Menſchen⸗ alter wagen und ihr Alter von einem zum an⸗ deren Tag um ganze 30 Jahre hinaufſetzen. 2* Ein Pfälzer Schneidermeiſter, Herr Eugen Kopf aus Ludwigshafen a. Rh. kann für ſich den Ruhm in Anſpruch nehmen, eine geome⸗ triſche Erfindung von größter Wich⸗ tigkeit gemacht zu haben: Die Dreiteilung des Winkels. Berufene Fachkreiſe haben die Angaben des Erfinders wieberholt nachge⸗ prüft und ihm für deren Richtigkeit Anerken⸗ nung gezollt. Herrn Kopf iſt nun eine neue, intereſſante Konſtruktion geglückt. Es gelang ihm nach monatelangen Verſuchen, das ſeit Pythagoras und Euklid von den größten Ma⸗ thematikern aller Welt verſuchte und für un⸗ lösbar erklärte Problem der Quadratur des Kreiſes zu löſen. Dabei iſt die Löſung ſo ge⸗ nau, daß die Fehlergrenze nur etwa 1 Mil⸗ lionſtel ausmacht, das heißt bei einem Qua⸗ dratmeter Fläche nur ein Quadratmillimeter plus oder minus. Ein für die Mitwelt luſtiges, für die Be⸗ teiligten aber tragikomiſches Vorkommnis trug ſich in einem Pfälzer Weinort zu. Ein Bauersmann reinigte ſeine Weinfäſſer, in das Innere der Fäſſer um den dort angeſetzten Weinſtein zu entfernen. Mit Ach und Krach gelang es ihm auch, in das erſte Faß zu kommen. Nachdem er mit der Arbeit fertig, wollte er wieder herausſchlüpfen. Aber alle Mühe war vergebens. Auf ſeine Hilferufe erſchienen ſeine Familienangehörigen, um dem unfreiwilligen Driogenes aus dem Weinfaß zu helfen. Leider war auch dieſe Hilfe umſonſt. Nach ſtundenlangen Bemühun⸗ gen waren alle Beteiligten derart abgetämpft, daß ſie beſchloſſen, den Gefangenen des Wein⸗ faſſes über Nacht in ſeiner„Zelle“ zu laſſen. Man machte es ihm aber ſo bequem wie nur möglich. Er erhielt Kiſſen, um ein Schlaflager für die Nacht zu haben. Eſſen und natürlich auch ein entſprechendes Quantum Wein ließen ihn bald ſein Geſchick vergeſſen machen. Am nächſten Tage ging es erneut an die gemeinſame Arbeit. Der Mann konnte aber erſt aus dem Weinfaß wiesder ſchlüpfen, wobei er auch ſchlüpfen mußte, nachdem er ſich aller ſeiner Kleider erledigt hatte 4 Im größten pfälziſchen Dorf— Haßloch— hatte ſich ein Geſchäftsmann in eine Wach⸗ und Schließgeſellſchaft auf⸗ nehmen laſſen. Eines Abends wollte er den dienſttuenden Beamten auf die Probe ſtellen, zu welchem Zweck er die Ladentür unverſchloſſen ließ und ſich hinter dem Laden⸗ tiſch verſteckte. Der Beamte kam auch, fand die Türe offen und rief mehrmals, ob jemand da ſei. Doch nichts rührte ſich. Der Geſchäfts⸗ mann ſtieß plötzlich gegen etwas an, es gab ein Geräuſch, der Beamte ſprang in der Dunkelheit zu, erwiſchte den„Uebeltäter“ und verſetzte ihm mii dem Gummiknüppel ein paar tüchtige Schläge, die ſich wohl ge⸗ waſchen hatten. Erſt dann ſtellte ſich die Ge⸗ ſchichte heraus. Der Geſchäftsmann ſoll ſeit⸗ dem von der Wachſamkeit der Beamten ſeiner Wach⸗ und Schließgeſellſchaft felſenfeſt über⸗ zeugt ſein. IL. B. Der Neuaufbau der Müllerei im Dritten Reich Die pfälziſchen Müller kagten— Der Abſatz geſichert Kaiſerslautern, 21. Jan. Die Mül⸗ ler⸗Innung für den Regierungsbezirk Pfalz hielt geſtern in Kaiſerslautern ihre erſte Pflichtverſammlung ab, an der u. a. auch Syndikus Dr. Clauß von der and⸗ werkskammer der Pfalz und Dr. Vogel von der Kreishandwerkerſchaft Neuſtadt a. d. Hdt. teilnahmen. Nach Begrüßung der Erſchienenen durch Obermeiſter Steuerwald(Rödersheim) re⸗ ferierte der Geſchäftsführer der Müller⸗Innung, Jacobi(Neuſtadt) über den Neuaufbau der Müllerei im Dritten Reich. Ein⸗ leitend gab er einen Ueberblick über die wechſel⸗ volle Geſchichte dieſes Gewerbes. Während 1875 in Deutſchland noch 60 000 Getreidemühlen vorhanden waren, betrug deren Zahl im Jahre 1925 nur noch etwa 35000; inzwiſchen iſt ein weiterer Rückgang eingetreten. Im gleichen Zeit⸗ raum verringerte ſich die Zahl der in den Ge⸗ treidemühlen beſchäftigten Perſonen von 127000 auf 92 000. Die Urſache dieſer Entwicklung ſei in der ſtarken Aufwärtsentwicklung der Großbetriebe in der Müllerei und in der Rns des ausländiſchen Weizen⸗ und Roggenmehls zu ſuchen. Zwar gewann ſchließlich die deutſche Binnenmüllerei wieder an Bedeutung, im geſamten aber blieb die Frühgeſchichte des Dortes Rheinsheim aà000 jähriges krauengrab aus der Bronzezeit Nach Angabe des Finders hat er außer den wenigen Knochenreſten, die ſich in der Zylinder⸗ ſpirale befanden, nichts Weiteres vom Skelett finden können. Aus der Lage der Bronze⸗ gegenſtände zu ſchließen, hat die Tote etwa 35 Zentimeter unter der Oberfläche, den Kopf nach Süden orientiert, gelegen. Da aber in der lan⸗ gen Zeit ſeit der Beſtattung mit Einebnung des hügeligen Geländes zu rechnen iſt, ſo dürfte die urſprüngliche Tiefe des Grabes wohl größer geweſen ſein. Die des Fundes liegt darin, daß mit ihm das Alter der Siedlung bei Rheins⸗ heim um rund 1000 Jahre weiter zurück ver⸗ folgt werden kann, als es bisher der Fall war. Im Auguſt 1924 wurden ſchon im Gewann„Fah⸗ nenäcker“ Brandbeſtattungen vom Ende der Bronzezeit entdeckt(etwa 900 v. Chr.). Das jetzige Grab gehört der ſogenannten Hügel⸗ gräberbronzezeit an und dürfte gegen Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. entſtanden ſein; beſitzt alſo ein abſolutes Alter von etwa 4000 Jahren. Vom ehemaligen Grabhügel iſt nichts mehr zu ſehen, denn er iſt dem Pflug, der ſchon Jahrtauſende über dieſe Stelle gehen mag, zum Opfer gefallen. Auch von einer Steinſetzung im Innern des Hügels, wie man das bei anderen Gräbern oft findet, war nichts zu bemerken. Möglicherweiſe ſind die Steine bereits von früheren Bauern, denen ſie bei der Feldarbeit hinderlich waren, heraus⸗ genommen worden. Bei der angeſtellten Nachforſchng fand ſich im aufgeſchütteten Grund noch ein Armreif aus dünnem Bronzeblech mit linearer, ganz modern anmutender Strichverzierung. Da man gewohnt iſt, bei den Hügelgräber⸗ beſtattungen den Schmuck faſt immer in dop⸗ pelter Anzahl entſprechend dem ſymetriſchen Bau des menſchlichen Körpers anzutreffen, ſo liegt auf Grund des jetzigen Fundergebniſſes, deutſche Müllerei unter einem Beſchäftigungs⸗ grad von 50 Prozent ihrer Verarbeitungsfähig⸗ keit. Auch die Verringerung der Arbeitszeit, der Mehrverbrauch an Früchten und Kartoffeln, das Sonntagsbackverbot ſowie der Rückgang der deutſchen Mehlausfuhr ſeien mitbeſtim⸗ mend für dieſe Entwicklung geweſen. Um dem Schlüſſelgewerbe zwiſchen Landwirtſchaft und Verbraucher, der deutſchen Müllerei, wieder zu einer geſunden Grundlage zu verhelfen, ſei das Geſetz vom 5. November 1933 ergangen, in deſſen Vollzug die wirtſchaftliche Ver⸗ einigung der Roggen⸗ und Weizen⸗ mühken in Deutſchland bereits 32000 Müh⸗ lenbetriebe erfaßt hat. Als eine weſentliche Er⸗ leichterung für die Klein⸗ und Mittelbe⸗ triebe erwähnte der Redner den Wegfall der bisherigen Einlagerungsverpflich⸗ tung. Alle übrigen Härten ſollen nach und nach ausgeglichen werden. Die Kontingen⸗ tierung werde ſo geſtaltet, daß das deutſche Volk in Zukunft reibungslos mit Mehl verſorgt werden kann und jeder Müller die Möglichkeit hat, ſeine Produkte ohne Behinderung abzu⸗ ſetzen. Gegen Saboteure werde mit aller Strenge vorgegangen. Auch würden Kontrollen über die Einhaltung der Ausmahlungsvor⸗ ſchriften durchgeführt werden. Bezüglich des bei dem alle Schmuckſtücke nur einmal vorhan⸗ den ſind, die Vermutung nahe, daß die andere Hälfte der Garnitur entweder noch im Boden ruht oder bei anderer Gelegenheit ſchon entfernt worden iſt. Daß man vom Skelett nicht mehr viel gefunden hat, dürfte wohl auf die feuchte Bodenbeſchaffenheit zurückzuführen ſein, die ja von jeher ein gefürchteter Feind der Rheins⸗ heimer Ackerwirtſchaft geweſen iſt. Nur die Teile, die von der Bronzehülle um⸗ geben waren, haben ſich erhalten. Was uns nun beſonders intereſſiert, iſt die Frage nach der raſſiſchen Zugehörig⸗ keit dieſer Menſchen undihrer Kul⸗ tur. Die Kenntnis aus dieſer Zeit iſt infolge des ſpärlichen Fundmaterials noch nicht ſehr gefeſtigt; letzteres läßt aber doch immerhin einige wichtige Schlüſſe über die damaligen Verhältniſſe zu. Noch heute glauben viele Leute, daß die Rheinniederung in damaliger Zeit ein unbewohnbares Waſſer⸗ und Sumpf⸗ gebiet geweſen ſei; wenn dieſe Vermutung zu⸗ träfe dann müßten die damaligen Bewohner, ähnlich wie jene an den Ufern des Bodenſees, wohl in Pfahlbauten gewohnt haben. Die Bauten ſelbſt haben, da ſie aus Holz gefügt waren, keine Spuren wie zum Beiſpiel die ſpä⸗ teren römiſchen Steinbauwerke, zurücklaſſen können. Entſpricht dieſe Annahme aber nicht den Tatſachen, ſo war die Rheinniede⸗ rung damals ſehr wohl bewohnbar. Sicher iſt es uns hier oder in der Nachbarſchaft ſpäter einmal vergönnt, die den Toten zugehörigen Siedlungen zu finden, um daraus dann mit rößerer Sicherheit ihren Charatter und ihre Ligenart zu erſchließen. Wir dürfen anneh⸗ men, daß ſich dieſe Menſchen— entſprechend ihrer ſonſtigen kulturellen Höhe— wohl ſchon Häuſer gebaut haben, in Sippen und Gemein⸗ weſen zuſammenlebten, ohne allerdings die feſte ſtaatliche Bindung, wie etwa ein modernes Volk— zu benötigen. Aehnliche Schwierigkei⸗ ten ergeben ſich bei der Frage nach der Volks⸗ kultur dieſer Toten. Zur dieſer noch dunklen Zuſammenhänge ſind uns die Bei⸗ gaben und Beſtattungsſitten ein wichtiges geht vor Mahllohnes gelte der Grundſatz: Gemeim Eigennutz. Syndikus Dr. TClauß referierte über di Stellung der Müllerei im Reichsſtand des deu ſchen Handwerks. Im übrigen befaßte ſich Verſammlung mit internen Organiſation fragen. ———————— + Nußkörnchen führt zum Tode— Mergentheim, 20. Januar. Auf tra⸗ giſche Weiſe kam in Niederrimbach ein 13 Mo⸗ nate altes Kind ums Leben. Durch ein klei⸗ nes Nußkörnchen, das dem Kinde in di Luftröhre geriet, traten alsbald Atembeſchwer⸗ den ein. Der Arzt wurde ſofort gerufen und ordnete die Ueberführung in die Klinit nach Würzburg an. Dort wurde das Kind open„rt, ſtarb aber unmittelbar nach der Operation. Heſſen Mit 15 Jahren Verbrecherin Mordverſuch und Brandſtiftung Darmſtadt, 21. Jan. Ein aus der Rhön gebürtiges 15jähriges Mädchen, das bei dem Metzgermeiſter Otto Roß in Nieder Beerbach in Stellung war, verſuchte das etwa ein Jahr alte Kind der Familie zu vergiften. Das Mädchen miſchte in die Speiſe des Kindes ein aus der Hausapotheke entnommenes Mittel, das Kampfer enthielt, Durch das Verhalten des Dienſtmädchens wurde die Mutter des Kindes noch rechtzeitig auf die Beimiſchung aufmerkſam, ſo daß das Kind vor dem ſicheren Tode bewahrt werden konnte. Bei der Vernehmung des Mädchens, das alsbald ſein teufliſches Vorhaben eingeſtand, ergab ſich der Verdacht, daß das Dienſtmädchen den am Dienstag vergangener Woche in einem Nebengebäude des Hauſes ausgebrochenen Brand gelegt/ haben könnte. Auch hier legte das Mädchen nach anfänglichem Leugnen ſchließ⸗ lich ein Geſtändnis ab. Der Grund des ver⸗ brecheriſchen Tuns des Mädchens iſt noch un⸗ Warum ſie tände auf d en? Das iſt ie Unzuverle daran. Wer keine andere? zeln, ſeinen 3 fein ſäuberlic Berufsſt? unden da finden, auch dann— die bietet. Mitu findliche War ſtunden ab. Man rackert herausſpring ſehr übel dra weit fort zu dem Obſt zu brauchen. Oft zur Hand. bekannt. Heidenfroh auftauchen. Weder Kontoriſt noch Verkäufer ſind ein Jahr und 2⸗ erſtrebenswertes letztes Lebensziel. Gegen die einſeitige Erziehung des Nach⸗ nur die Ju wuchſes im Kaufmannsberuf, die er als eine daran fände, „eingebürgerte Unſitte“ bezeichnet, wendet ſich ſcheut ſich, e Otto Gröndahl in den Veröffentlichungen des gefülltes Ne Jugendführers des Deutſchen Reiches. An Stelle Daher ſieht von Kaufmannslehrlingen würden mit allem regelmäßig e Bedacht Kontorlehrlinge, Verkäuferlehrlinge, vom alten S Lagerlehrlinge uſw. eingeſtellt und dementſpre⸗ zu einer lieb chend ausgebildet. Als ob z. B.„Verkäufer“ verbindet ei ein beſonderer Beruf zum Unterſchied vom Eine Frau i „Kaufmannsgehilfen“ wäre, oder als ob z. B. es iſt ſchon l die Tätigkeit eines Kontoriſten außerhalb der und ſeither allgemeinen kaufmänniſchen Funktionen läge. ſind Lichtbli. Den Einwand, daß innerhalb der„kurzen“ maßen erträ drei Jahre man dem Lehrling lieber eine Sache gründlich beibringen wolle, als alle zuſammen in ngf zu nehmen, weiſt der Referent zu⸗ — —— „Ja, ja!“ vor ſich hin Hauptſach is rück. Die Berufszielſetzung des Jugendlichen ſin'. Iſch bi werde auf dieſe Weiſe einſeitig und„unge: Tiſch nehms r nügſam“. Weder„Kontoriſt“ noch„Verkäufer“ Das war ſeien ein erſtrebenswertes letztes Lebensziel glauben. Je für junge Menſchen. Es ſeien Tätigkeitsbezeichͤ⸗ dem Goggel nungen, aber keine Berufsziele. Berufsziel für Teinen Stant einen Jungkaufmann könne nur„ſelbſtändiger“ gewöhnlich oder„leitender Kaufmann“ ſein. Wer nur für zeigte nahez den Verkauf ausgebildet iſt, bringe es beſten⸗ Umſtänden falls zum„Händler“, kaum aber zum„Kauf⸗ ihren gewol mann“. Und wer von Jugend auf nur in Kon⸗ ten ſich mit torſtellungen ſaß, wende nie das friſche Wagen doch nur ka und Wägen des echten Kaufmannes erleben. Marktfrau h Selbſt auf Spezialpoſten könnten Nurverkäufer oder Nurkontoriſten nicht im leichen Umfange ihren Mann ſtehen wie um eſend ausgebildete Kaufmannsgehilfen. nrnmmernmenrmemmr— Hilfsmittel, denn ſie verkörpern bis zu einem gewiſſen Grad die Kultur ihrer Träger. Man hat bis zur jüngſten Zeit immer gelaubt, die Sie hatte e⸗ wäre ſich p Kunden kur gefroren bi⸗ geblich auf Meerrettiche ihren Kund Kunſt des Metallgießens ſtamme aus dem Ich hatte Orient, die Ergebniſſe der Bodenforſchung Platze ange brechen im Verein mit denen der vergleichenden über 53 Sprachwiſſenſchaft der neuen Auffaſſung Bahn, erlitten hat daß nordiſche Völker, vor allem die Germa⸗ treue und i als Erfinder des erſten Me⸗ talls in Frage kommen. Von ihnen hat die vorgermaniſche Einwohnerſchaft Süddeutſch⸗ lands dieſe Errungenſchaft auf dem Weg des Handels oder infolge kriegeriſcher Auseinan⸗ derſetzungen kennengelernt, wenn man nicht annehmen kann, daß dieſe Bronzezeitleute ſelbſt Abwanderer aus nordiſchen Gebieten auf weit vorgeſchobenen Poſitionen ihrer nordiſchen Hei⸗ mat ſind. Die Kultur dieſer Leute muß ſehr hochſtehend geweſen ſein, was nicht zuletzt aus Form und Inhalt der Bronzen zu entnehmen iſt. Die Nadel, mit der das Obergewand zu⸗ ſammengehalten wurde, endet oben in ein Son⸗ nenkreuz. Es gibt uns Kunde von den religiöſen Vorſtellungen unſerer Vorfahren. Sie verehrten die Sonne als lebensſpendende Gott⸗ heit und gaben dieſem Glauben an das Licht in allen Geräten und Schmuckgegenſtänden ſinnfäl⸗ ligen Ausdruck. Die Art, wie ſie ihre Toten beſtatteten, läßt erkennen, daß ihnen der Glaube an ein Fortleben nach dem leiblichen Tode durchaus geläufig war, wenngleich ſie ſich dieſes Leben ganz analog ihrem irdiſchen Daſein vor⸗ ſtellten. Erſt viel ſpäter in längſt geſchichtlicher Zeit wird die Sie dlung Rheinsheim genannt. Es iſt ums Jahr 784, wo es als„Regines⸗ heim im Angelachgowe“(Angelachgau) gelegen, erwähnt wird. Die„ſteinre Var“(Fähre), die ſeit urdenklichen Zeiten den Verkehr über den Rhein bewerkſtelligte, läßt vermuten, daß die Siedlung an und für ſich ſchon viel älter als der Zeitpunkt ihrer erſten Nennung ſein muß. Aber daß die Tradition auf gar vier Jahrtauſende zurückbleiben darf, hätte ſich wohl kein Rheins⸗ heimer je träumen laſſen. nen, „Januar 19³⁵ z: Gemeinnuß ierte über die ſtand des deut⸗ hefaßte ſich die Organiſations⸗ Tode tar. Auf tra⸗ ach ein 13 Mo⸗ Durch ein klei⸗ Kinde in die Atembeſchwer⸗ t gerufen und ie Klinit nach Kind oper„tt, r Operation. recherin tiftung aus der Rhön chen, das bei in Nieder⸗ verſuchte das der Familie miſchte in die Hausapotheke npfer enthielt. ädchens wurde tzeitig auf die das Kind vor zen konnte. Mädchens, das ſen eingeſtand, Dienſtmädchen Voche in einem zusgebrochenen Auch hier legte zeugnen ſchließ⸗ rund des ver⸗ is iſt noch un⸗ ufer ſind ein ensziel ing des Nach⸗ ie er als eine et, wendet ſich itlichungen des iches. An Stelle den mit allem käuferlehrlinge, nd dementſpre⸗ B.„Verkäufer“ nterſchied vom r als ob z. 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Aber r Jahrtauſende hl kein Rheins⸗ — Zohrgang 5— A Nr. 35— Seite 5 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Moniag, 21. Januar 1935 Menschen im Alltag Leben liinter Aaꝛletstänclen Warum ſich gegenwärtig die Reihen der Stände auf dem Wochenmarkt ſo gelichtet ha⸗ ben? Das iſt jeden Winter ſo. Einzig und allein die Unzuverläſſigkeit des Publikums iſt ſchuld daran. Wer nach ſtundenlangem Herumſitzen keine andere Freude hat, als ſeine Schwarzwur⸗ eln, ſeinen Kohl und ſein Grünzeug wieder ſein ſäuberlich einpacken und nach Hauſe ſchie⸗ hen zu müſſen und feſtzuſtellen, daß jede Stunde der Arbeit und des Ausharrens in falter und regneriſcher Witterung gerade etwas über das fällige Standgeld hinaus einging, ver⸗ zichtete gerne auf das Vergnügen, zu den Klein⸗ fündlern zu zählen. Aber einmal zwingt der Berufsſtlz und die Rückſicht auf den Kunden dazu, ſich auf dem Marktplatz einzu⸗ finden, auch wenn es Nüſſe hageln ſollte und dann— die biedere Marktfrau, die auf meine harmlos geſtellte Frage das ganze Problem ihres harten Lebenskampfes aufrollt, dämpft dabei bedeutungsvoll die Stimme— wird eben jeder Pfennig gebraucht. Sie wäre ja zufrieden, wenn ſie wenigſtens das Gemüſekörbchen mit den Stunden geleert hätte. Wie ſieht das über⸗ morgen aus, wenn ich's wieder bringe! Dann kann man Gott danken, daß ſich überhaunt ein Käufer findet, der das Einkaufsgeld dafür bietet. Mitunter hat man Glück, geht die emp⸗ findliche Ware bereits in den erſten Verkaufs⸗ ſtunden ab. Solche Augenblicke ſind ſelten. Man rackert ſich ja gerne ab, wenn etwas dabei herausſpringt. Aber gerade im Winter ſind wir fehr übel dran. Die Hausfrauen ſind froh, nicht weit fort zu müſſen, um zu dem Gemüſe oder dem Obſt zu kommen, das ſie im Augenblick brauchen. Oft iſt auch das nötige Kleingeld nicht zur Hand. Heidenfroh iſt man, wenn die alten Geſichter auftauchen. Es gibt Familien hier, die ſeit Fahr und Tag ihren Weg hierher finden. Das gibt wenigſtens noch Halt. Es iſt in letzter Zeit ſchon vieles beſſer geworden, wenn nur die Jugend mehr Intereſſe, und Freude daran fände, auf dem Markt einzukaufen. Sie ſcheut ſich, einen Korb voll Gemüſe oder ein gefülltes Netz durch die Straßen zu tragen. Daher ſieht man faſt durchweg ältere Semeſter regelmäßig auf dem Markt. Alles noch Leute vom alten Schlag, denen der Gang zum Markt zu einer lieben Gewohnheit wurde. Mit ihnen verbindet ein durchaus herzliches Verhältnis. Eine Frau iſt darunter, die am erſten Tage— es iſt ſchon bald 35 Jahre her— bei ihr kaufte und' ſeither eine verläßliche Kundin blieb. Das ſind Lichtblicke, die das ewige Warten einiger⸗ maßen erträglich machen. „Ja, ja!“— ſeufzt die Marktfrau verſonnen vor ſich hin—„Abzapple muß ſich jeder. Die Hauptſach is, daß mer noch kenne und'ſund fin'. Iſch bin heit wohl e aldi Fraa. Awwer iſch nehms noch mit manche Junge uff!“ Das war der Hochbetagten ohne weiteres zu glauben. Ich war ihr vor Jahren einmal auf dem Goggelsplatz begegnet, wo ſie ebenfalls einen Stand hatte. Damals war ein außer⸗ gewöhnlich ſtrenger Winter, das Thermometer zeigte nahezu 20 Grad Kälte an. Unter dieſen Umſtänden verzichteten die Marktleute darauf, ihren gewohnten Platz einzunehmen. Sie hat⸗ ten ſich mit Recht geſagt, daß an dieſem Tage doch nur kalte Füße zu holen wären. Unſere Marktfrau huldigte anderer Meinung. Sie kam mit ihren Körben und pflanzte ſich mutter⸗ ſeelenallein auf den Platz. Treu und gläuhig. Sie hatte es einfach nicht übers Herz gebracht, wäre ſich pflichtwergeſſen vorgekommen, ihre Kunden kurzerhand im Stich zu laſſen. Durch⸗ gefroren bis auf die Knochen wartete ſie ver⸗ geblich auf ein vertrautes Geſicht. Nur einige Meerrettiche waren von Frauen, die nicht zu ihren Kunden zählten, abgekauft worden. Ich hatte ſie damals gegen Mittag auf dem Platze angeſprochen. Sie war faſſungslos dar⸗ über, daß ihr Glaube wirklich einen Schlag erlitten hatte. Um ſo mehr fällt ihre Pflicht⸗ treue und ihre hohe Berufsauffaſſung aus dem Rahmen des Gewohnten. Die Frau iſt noch aus beſtem Holz, lieſt mit Vorliebe ein gutes Buch, nicht gerade unkritiſch, und iſt eine be⸗ geiſterte Theaterfreundin.à Ganz ſo wie die„Hocklerinnen“— ſo nannte der Mannheimer in den ſechziger Jahren die Markt⸗ frauen— die zu den bekannteſten Originalen zählten und deren Urteil auf dem Gebiet der Oper oder des Schauſpiels für weite Kreiſe maßgebend war. Wenn ein Sänger durch den Markt ſchlenderte, wußte er genau, ob er am Abend vorher ge⸗- oder mißfallen hatte. Die Hocklerinnen zierten ſich nicht, ſagten unver⸗ blümt heraus, was ſie dachten. Das ſoll auch heute noch der Fall ſein. Wie der Nachwuchs beſchaffen iſt? Dieſer Ge⸗ danke hat mich nicht minder ſtark beſchäftigt. Ich durchlaufe die Reihen und wende mich an ein rotbackiges Fräulein, das ſich gerade mit Sortieren beſchäftigt. Als ſie mir ihr volles Geſicht zuwendet, denke ich: hallo, dem Blick biſt du ſchon irgendwo begegnet. Auf dem Markt jedenfalls nicht. Kurzes Zögern, dann reiche ich die Hand zum Gruß über die Körbe hinweg. Ich erkenne in ihr die famoſe Fahrerin wieder, die ſich bei ſchwierigen Nacht⸗ und Orientie⸗ rungsfahrten, wie ſie von den Automobiliſten alljährlich veranſtaltet werden, noch jedesmal einen Ehrenpreis herausgefahren hatte. Alpi⸗ niſtin und Skiſportlerin iſt ſie daneben auch. Tagsüber ſteht ſie im Laden der Eltern und an Markttagen am Stand. Die Friſche und Na⸗ e die von ihr ausgeht, iſt bewunderns⸗ wert. Der Nachwuchs wird zweifellos entſcheidend dazu beitragen, daß wieder mehr Mannheimer ihren Weg zum Haupt⸗ und zu den Neben⸗ märkten finden. Ein kleines Intermexꝛo zum Schluß. Bekanntlich kommen die Markt⸗ leute aus allen Gegenden her. Oben an der Kirchenecke beherrſchen die Pfälzer aus Schiffer⸗ ſtadt, Mutterſtadt, Oggersheim und anderen linksrheiniſchen Orten das Feld, während ſich an der Ecke der Breiten⸗ und Jungbuſchſtraße Kleinhändler aus Mannheim bis Leutershau⸗ ſen ein Stelldichein geben. Viele von ihnen bieten„Selbſtgepflanztes“ an. Die innige Verbundenheit von Stadt und Land kommt daher gerade auf dem Markt deutlich und eindrucksvoll zum Ausdruck. Es herrſcht zwar ein rauher, aber doch recht herzlicher Ton vor. Das möge ein Beiſpiel be⸗ weiſen. „Hoiner, konnſcht du mer wechſle?“—„En Aacheblicki“—„Alla, die Fraa konn nit warte, bis ders baßt. Sie hott deheem ihr Kardoffel uff'm Gas ſchtehe.“—„Die werre ihr nit in de Bach laafe!“—„Du biſcht halt'n Dickkopp!ꝰ —„Halt doch doi Schlapp, du aldi Ziech!“— „Weſcht, dodevor'heere dr' doi paar Schtumpe in de Schnut einzeln und ſchtundeweis ei⸗ 'ſchmiſſe!“—„Loſſ' doch doi daawi Boſſe! Wieviel Kleegeld brauchſcht donn?“—„Norr Ein galen Der Hund iſt uns längſt Freund geworden. Mit ſeiner unbedingten Treue, mit ſeiner Hilfs⸗ bereitſchaft und vielen anderen guten Eigen⸗ ſchaften hat er ſich einen Platz im Menſchen⸗ herzen erworben, den er ſich Tag für Tag neu verdient. Es gibt Hundebeſitzer, die ſteif und feſt behaupten, daß ihr Tier eine Seele beſitze. Wenn ſich auch dieſes Organ nicht gerade medi⸗ ziniſch nachweiſen läßt, iſt dieſe Meinung doch verſtändlich. An unzähligen Beiſpielen iſt zu erkennen, daß Hunde nicht allein aus unbe⸗ Alt-Mannheimer Strahenidyll Fliegender Merki- stand auf den Plonken Sein liebſter Spielgefährte fünf Mark!“— Deß hättſcht glei ſaache kenne!“ Pfälzer Gemütlichkeit! Der Fremde begreift nicht immer gleich. Aber dann gewöhnt er ſich nur allzu leicht an den„herzlichen“ Ton, findet Gefallen daran, durch die Bankreihen zu bum⸗ meln und vielleicht ſelbſt Zeuge eines der Zwiegeſpräche zu werden, die für Eingeweihte ein Ohrenſchmaus ſind. „Ja, wiſſe Se, moi Dochter is halt en gonz onnerer Schlag!“— Ganz friſch! Soll ich's Ihnen einwickeln? Zwanzig Pfennig!“—,Loſſ' doi Finger dodevun, habb iſch ihr gepreddiſcht, des is nix for dich!“—„Was Nettes aus⸗ fuchen?“—„Du biſcht doch nachher die Ge⸗ britſcht!“—„Ja, ja! Alles deutſche War'.“— „Loſſ' des norre moi Sorg ſoi, hott ſe do ge⸗ meent. Un debei is ſe noigedabbt!“—„E biſſel eiſchlache?“—„E foini Naas hott ſe jo immer 'habt, awwer was nitzt des ſchun?“—„Neh⸗ men Sie noch was mit, junger Herr...?“ Es wird mir nach dieſer höflichen, aber doch recht beſtimmten Aufforderung wohl niemand verübeln, daß ich es trotz allen Intereſſes vor⸗ zog, meinen Standort zu wechſeln. Gehe jeder felbſt auf den Markt und ſuche perſönlich Füh⸗ iung. Es iſt kein Schaden. Möge aber auch niemand vergeſſen, etwas mitzunehmen. Jeder Kleinhändler iſt dankbar und froh, wenn ſein ſauber aufgebauter Stand die Beachtung findet, die ihm gebührt. hk. Rameracl wußtem Inſtinkt oder Dreſſur heraus handeln, ſondern ſich von Gefühlsregungen leiten laſſen, die wir nur in ihren Auswirkungen kennen lernen. Läßt ſich auch über das Vorhandenſein von„Seele“ bei den Hunden ſtreiten, ſo wird doch niemand zu leugnen verſuchen, daß Hunde einen gewiſſen Charakter beſitzen. Einen Cha⸗ rakter, der ſich unter Umſtänden für ſeine menſchliche Umgebung ſehr fühlbar merkbar macht. Wer kennt nicht zum Beiſpiel den Spitz⸗ buben, den eigenſinnigen Dackel, der immer ge⸗ rade dann, wenn er ſollte, nicht will? Er ſtellt ſich ſchwerhörig, ſchaut mit Augen, die ſcheinbar kein Wäſſerlein trüben können, mißbilligend und unſchuldig ſeinen erboſten Herrn an, als wolle er ſagen:„Nur mit der Ruhe Alterchen“. Es bleibt dem Alterchen dann nichts anderes übrig, als in dieſe Hundeaugen hineinzulächeln, was mit beifälligem Schwanzwedeln dankbar quit⸗ tiert wird. Die Freundſchaft iſt wieder her⸗ geſtellt. Hat ſo ein Dackelmännchen oder⸗weib⸗ chen irgendetwas angeſtellt, dann iſt ihm das böſe Gewiſſen von weitem anzuſehen. Vorſich⸗ tig und auf alle etwa vorkommende Fälle ſucht das brave Hündchen in einer ſtillen Ecke Deckung, blinzelt von dort ab und zu mal ver⸗ ſtohlen mit verdächtig unſchuldigem Augenauf⸗ ſchlag hervor und wenn das Herrchen ſich nähert, leckt er ihm zärtlich die Schuhe. Ja, ſo ein Dackel. Im Jägerlatein ſpielt er eine große Rolle. Aber auch ohne Uebertreibungen bieten ſeine Streiche eine Quelle unerſchöpflicher Hei⸗ terkeit und man weiß nie, ob man über ihn lachen oder ſich ärgern ſoll. Das erſtere iſt mehr zu empfehlen. Wenn man Hunde richtig kennen lernen will, muß man ſich mit der Phyſiognomie ihrer Be⸗ ſitzer befaſſen. Es läßt ſich auch hier ſagen: „Wie der Herr, ſo's'ſcherr“. Es iſt eine bis⸗ her zwar noch nicht in ihren Urſachen ergrün⸗ dete, doch felſenfeſtſtehende Tatſache, daß jeder gerade den Hund hat, der zu ihm paßt. Man weiß blos nicht genau, ob der Menſch den Hund nach ſich formt oder... umgekehrt. Wenn man auf ſeinen Wegen oder in Bekanntenkreiſen auf die Hunde und ihre Beſitzer achtet, wird man immer wieder feſtſtellen können, daß die beiden in gewiſſer Hinſicht harmoniſch zueinander ab⸗ geſtimmt ſind. Oder haben ſie ſchon einmal eine junge, moderne, ſchlanke Dame mit einem dicken Mops geſehen? Kaum denkbar. umgelehrt wird ſich eine— meine— wohlbeleibte Tante kaum mit einem Windhund anfreunden können. Ge⸗ nau ſo ſeltſam würde ſich ein, nun ſagen wir Preisboxer, mit einem Schoßhündchen ausneh⸗ men, während für die elegante Dame im Auto ſo eine lebendig gewordene Puderquaſte eine reizvolle Zugabe iſt. So unwahrſcheinlich es klingt: auch die Hunde ſind der Mode unterworfen. Allerdings nicht im Sinne der großen Kameradſchaft, die Menſch und Hund verbinden kann. Wenn man von Modehunden ſpricht, ſind mehr kleine Lieb⸗ habereien gemeint, die allerdings— und das führ ſelten— auch oft zu echter Freundſchaft ühren. Ein beſonders reizendes Kapitel iſt die Be⸗ ziehung von Hund zu Kind. Man erlebt es immer wieder, wie die bärbeißigſten, gefährlich⸗ ſten Hunde bei Kindern zahm und unendlich duldſam werden. Es gibt nur ganz wenig Hunde, die Kindern etwas zuleide tun. Im all⸗ gemeinen herrſcht zwiſchen ihnen eine herzliche Kameradſchaft, bei der der Hund als Beſchützer auftritt. Mit ſeinem Leben verteidigt er ſeine kleinen Freunde und es iſt keinem zu raten. ſich — wenn auch nur im Scherz— feindlich einem Kind zu nähern, das einen Hund zur Seite hat. Es könnte ihm übel bekommen. Hunde können Tröſter ſein in ſchweren Stun⸗ den— ſie haben ſchon manches Menſchenleben gerettet— ſie freuen ſich mit uns und ſtehen uns treu zur Seite— wir danken es mit guter Behandlung. 5 Mein Hund iſt mein Kamerad! X. E. Das Schiedsgericht für Mietſtreitigkeiten arbeitet Die Durchführung der vom Landesverban Bad. Haus⸗ und Grundbeſitzer⸗Vereine e. V und dem Verband Bad. Mietervereine e. V. Mannheim vereinbarte Schiedsgerichtsordnung iſt nunmehr vom Haus⸗ und Grundbeſitzer⸗ verein e. V. und der Mietervereinigung e. V. Mannheim für das Gebiet der Stadtgemeinde Mannheim beſchloſſen worden. Das Schieds⸗ gericht nahm ſeine Tätigkeit heute, Monta 8 den 21. Januar, auf. Die Geſchäftsſtelle befindet ſich in K 5, Saal 133. Anträge auf Eröffnung eines Schiedsgerichtsverfahrens können in der Geſchäftsſtelle Mittwochnach⸗ mittags von—6 Uhr und Samstagvormit⸗ tags von—12 Uhr geſtellt werden. Das Schiedsgericht kann angerufen werden in allen Streitfällen zwiſchen Mietern und Vermietern über irgend eine Angelegenheit des Mietverhältniſſes. Selbſtverſtändlich können ſich die Parteien auch durch bevollmächtigte Vertreter ſowie durch ihre Organiſation ver⸗ treten laſſen. Die Vorſitzenden des Schiedsgerichts ſind in gegenſeitigem Einvernehmen der beiden Or⸗ ganiſationen beſtellt worden. Die Errichtung des Schiedsgerichts iſt ein weiterer Schritt auf dem Wege zur national⸗ ſozialiſtiſchen Hausgemeinſchaft, die ſich in be⸗ wußtem Gelenſatz zum marxiſtiſchen Klaſſen⸗ ſtreit zwiſchen Mieter und Vermieter ſtellt. Es iſt zu erwarten, daß die Errichtung des Schieds⸗ gerichts weſentlich zum Ausgleich der Uneben⸗ heiten beitragen wird, die ſich trotz allen guten Willens im täglichen Zuſammenleben der Menſchen nicht ganz ausſchalten laſſen. Das Ergebnis der Jägerſpende. Das Ergeb⸗ nis der Jägerſpende für das Winterhilfswerk war wirklich überraſchend. Allein im Kreis Mannheim wurden abgeliefert und durch die zuſtändigen Stellen verteilt: 798 Haſen, 125 Rehe, 3 Feldhühner, 71 Faſanen, 13 Kaninchen, 4 Hirſche. Weiterhin konnte der Kreisjäger⸗ meiſter für den Kreis Mannheim noch an barem Geld 650 Mark abführen, ſo daß mit dieſem Ergebnis der Kreis Mannheim weit⸗ aus an der Spitze marſchiert. Jahrgang 5— A Nr. 35— Seite 6 „Hakenkreuzbanner⸗ Auf, lasset uns närrisch sein! Fabefi Die Mannheimer laſſen ſich das nicht zwei⸗ mal ſagen. Einer ſo gut meinenden Auffor⸗ derung kommen ſie gerne— wie gerne!— nach. Sie harmoniert trefflich mit der übermütigen Seelenſtimmung, die den Menſchen im allge⸗ meinen, den Mannheimer im beſonderen, bei Herannahen des Faſchings überfällt. So ſtrömte denn auch eine ſtattliche Menſchenſchar — wenn auch im Saal einzelne Tiſche einſam ſtanden, war doch die Galerie ſehr ſtark beſetzt — am Sonntagabend zu dem karnevaliſtiſchen Konzert der altbekannten Regimentsneuſik des Inf.⸗ Regts. Konſtanz unter Leitung von Obermuſik⸗ meiſter Bernhagen in den Nibelungenſaal des Roſengartens. „Fröhlichſein hieß die Parole. Sie wurde getreulich befolgt. Das Publikum machte den ———„Eener noi mache!“ ſchrie irgendwo eine Baßſtimme. Man klatſchte— und ſchon ging es los. „Ritz am Baa, Ritz am Baa...“ Köpfe, ge⸗ radeaus— Gewehr präſentiert— marrrſch! Mit der Narrenkappe und einem Orden ſinn⸗ reich dekoriert, marſchierte der Elferrat mit der grünen, ſtrammen Prinzengarde durch den Saal„.. morgen fangt die Faſtnacht an..“ Präſident Knauf von der großen Karne⸗ valsgeſellſchaft Lindenhof prophezeite ihr ein gut Gelingen. Er begrüßte Oberbürgermeiſter Renninger als den oberſten Schirmherrn des Mannheimer Volkskarnevals und brachte auf beide, vom Publikum mit allen verwend⸗ baren Stimmkräften begeiſtert unterſtützt, ein dreifaches, ſchmetterndes„Ahoi“ aus. Die Senſation des Abends war unbeſtreitbar das Mannheimer Karnevalslied. Der Text iſt von„Michel“, die Muſik hat Homann⸗Webau geſtiftet. Na, wenn das nicht einſchlägt! Zum erſten Mal trat es geſtern an die Oeffentlich⸗ 5 ein paar zündenden Takten ſang alles mit: „Laßt uns richtig närriſch ſein, Hoi, hoi, hoi! Jubeln, lachen, ſingen, ſchrei'n Bor hoi, hoi! om Gockelsberg ins Filsbachtal: In Mannem, da iſt Karneval, Hoi! hoi! Ahoi!“ Es wird ſich empfehlen, das Lied gleich aus⸗ wendig zu lernen. Drumrum kommt doch kei⸗ ner, und es iſt eine nicht zu verachtende Vor⸗ bereitung, auf die noch zu erwartenden karne⸗ valiſtiſchen Genüſſe. Im übrigen ſei verraten, daß nicht nur der Kehrreim, ſondern auch die andern Strophen exploſiv auf Hirn und Herz ſu wirken mögen., Alſo hingeſetzt auf den Ho⸗ ſchboden und gebüffelt,„ihr Jünglings treu und unerfahren, von vierzehn bis zu achtzig Jahren!“ Wovon auch die holde Weiblichkeit nicht ausgenommen ſein ſoll. Schaden kanns nie was. Das Lernen, nämlich... Hoi, hoi! Die muskelſtarke Kapelle hatte ſich derweilen auf karnevaliſtiſche Muſikſtücke vorbereitet. Die unentbehrliche Kappe auf den Köpfen, wurde ringepoſaunet, geflötet und auf die Trommel gehaut, daß... zu privaten Unterhaltungs⸗ geſprächen hapt man ja auch ſchließlich nicht auf den Karneval. Liebesgeflüſter läßt ſich in di⸗ verſen Haustoren und ſo weiter(ach ja! wo biſt du hin, ſchöne Jugendzeit!) viel gemüt⸗ voller veranſtalten. Zu beiden Seiten der Bühne hielten je drei„Prinzen“ die Chren⸗ wache. Erſtens ſah es ſchön aus und zweitens ... es iſt immer gut, wenn jemand da iſi, falls es einem ſchwach, noch ſchwächer wird. Am Längstiſch vor der Bühne ſaßen, ebenfalls kar⸗ nevaliſtiſch aufgemacht,— ſowohl innen wie außen— die„Fröhlich Pfalz“ und der„Feue⸗ rio“. Sie ſchunkelten wacker mit. Und dann kam die große Ueber⸗ raſchung. Die prächtige, vielſeitige Kapelle konnte nämlich nicht nur laut ſpielen, ſondern auch gut. Sehr gut ſogar. So daß alle an⸗ weſenden Muſikerherzen plötzlich vergnügt im begannen. Tja, tja, der Kar⸗ neval. Ganz richtig, Muſik allein und wenn ſie noch ſo ſchön iſt, kann die Faſchingskiſte doch nicht richtig in Schwung bringen. Ein biſſel När⸗ riſchſein gehört dazu, ein biſſel Gefühl und. das weiß ja ſchließlich jeder ſelber. In An⸗ betracht deſſen und anderem hatte ſich die Ka⸗ pelle für alle Eventualitäten vorgeſehen. Sehr neckiſch und ſehr„Gott, wie ſüß!“ koſtümiert traten drei reizende Kätzelein— Kater dürfte noch treffender ſein, doch im Faſching vermeidet man dieſen Ausdruck gern, weil er eine allzu⸗ deutliche ſymbolhafte Bedeutung hat— drei Katzen alſo traten auf und machten ſehr an⸗ ſtändig Katzenmuſik. Schade, daß bei ihrer Ausſtattung die Schwänze vergeſſen waren. Ein gewiſſer Mangel, der ſich jedoch, da keine Gelegenheit zum Wedeln war, nicht ſehr fühl⸗ bar bemerkbar machte. „Sie weben Roſen auf unſeren Pfaden“, ſo ähnlich ſagte doch Schiller von den Frauen, nicht? Ich habe ihn ſtark im Verdacht, daß er nie einen Kaffeklatſch beſuchte. Sonſt hätte er die ſchönen Worte ſicher anders formuliert. Wie? Das iſt nicht unſere Sache. Im übrigen viel zu gefährlich... Er war ſehr humori⸗ ſtiſch, der„ſprechende“ Kaffeeklatſch, durch den die klaſſiſche Dichtkunſt ſicher eine Bereicherung ihrer Zitate erfahren könnte. Wie wär's mit einem Preisausſchreiben? Der Unterſchied zwiſchen andern Klätſchern beſtand nur darin, daß die„Damen“(bitte, es war faſt alles da!) ſich per Muſik unterhielten. Aber ſonſt Opernmotive wechſelten mit Volksliedern, und wer ſich ein wenig im Text auskannte, konnte ſehr wohl einen Sinn herausfinden. Was, Klammer auf, ſonſt nicht immer der Fall ſein muß. Klammer zu. Bei dem Quintett(ſo ſtand nämlich im Pro⸗ gramm; die Zuhörer zählten verzweifelt an ihren Fingern ab, es kamen ſechſe heraus) im RNobenganten „Aennchen von Tharau“, war das Aennchen eine ſüße, blonde, kleine?, Frau(der Bizeps war ganz in Ordnung!), die gegen muſikaliſche Heiratsanträge eine unüberwindliche Abnei⸗ gung hatte. Bis eben— es iſt ja immer ſo— der richtige kam. Die Studentenmütze ſaß ihm keck über dem Ohr und Poſaune konnte er blaſen... wenn der Junge nur nicht auch den ft Jungfrauen im Saal gefährlich gewor⸗ en iſt! Vor der notwendig gewordenen Erholungs⸗ pauſe ſpielte die Kapelle noch Variationen über den„Karneval in Venedig“ von Franke, und zwar ganz ausgezeichnet. Die eingelegeen Solo⸗ partien bewieſen— und jetzt im Ernſt— ein ſehr gutes Können. Die Pauſe wurde benützt, um die Dekoratio⸗ nen zu bewundern. An der Bühnenwand hing ein rieſiges Narrenplakat— geradezu aufrei⸗ zend ſchön.„Ihn lauſt am Ohr der Affe“, den Narren nämlich. Man kann ſich ein Beiſpiel nehmen. Dekorationsmaler Paul hat dieſes vielſagende und zutreffende Faſchingsplakat wirklich geſchickt— An der Brüſtung —„echte“ Teppiche. Die anweſenden Haus⸗ rauen konnten nicht umhin, ſie mit den Fin⸗ ern zu berühren. Ein biſſel dünn zwar, aber onſt... direkt aus Perſien! Tarü, tara— derinternationale Mu⸗ ſikwettſtreit beginnt. Von den blauen Funken geführt, kommt das hohe Preis⸗ gericht einmarſchiert. Der Präſident ſchwingt eine Rede:„Sehr vorſichtig verſammelte An⸗ weſende! Die muſikaliſche Elite aller Länder wird ſich hier einfinden, um Proben ihrer Kunſt zu geben. Spannen Sie Ihre Nerven an! Als Preisrichter fungiert mein geiſtig hochſtehender Freund, der zwar ſchlecht ſieht, was jedoch nur ein Vorteil iſt, da er ſich durch äußere Erſcheinungen nicht blenden läßt. Der zweite hört ein wenig ſchlecht, was ſich bei eventuell vorkommenden Mißtönen ſehr gün⸗ ſtig auswirken wird.“ Man konnte Max Wer⸗ ner, dem bekannten Lokalhumoriſten, noch bei einigen witzigen Bemerkungen Beifall ſpenden. Dann kam die erſte 112 Mann ſtarke Kapelle „Edelweiß“— friſch aus Tirol importiert— einmarſchiert. Man ſah zwar nur drei Spie⸗ ler, denn die andern... wahrſcheinlich hat man ſie an der Grenze zurückgehalten. Bravo! Dieſes war der erſte Streich, doch der zweite folgt ſogleich. Waſchechte Zigeuner mit gefähr⸗ lich funkelnden Augen, mit langmähnigem, ſchwarzem Haar kamen herein und ſpielien mit viel Temperamentaufwand und Elegieanfällen die Lieder der Pußta. Die Wiener Da⸗ men⸗Kapelle Flora löſte ſie ab. Rotwangige, blondlockige Mädchen ſpielten lockende Weiſen. Ei, ei, Herr Schiedsrichter, Sie werden doch nicht? evor die Sache mit ſchwerhörigen Preisrichtern zu weit gegangen wäre ler liebt halt das Blonde!) kam zur Abkühlung die Kairoer Hof⸗Kapelle aus Aegypten auf die Bühne. Auf dem Gebetsteppich ließen ſie ſich nieder. Ruhe ſanft. Die Beinſtellung machte zwar noch einige Schwierigkeiten, dafür war die Muſik deſto glaubwürdiger. Stolz iſt der Schweizer und ſtolz iſt auch die Stadtkapcle „Seldwyla“. Grün die Sachen— roter Feder⸗ buſch am Hut— ſchneidig die Muſik— die Ka⸗ pelle kann ſo bleiben. So, was is'n des? Nur keine Bange! Afrika hat die Herero⸗Kapelle zum Wettſtreit entſendet. Zwar ſind die Muſiker im Neben⸗ beruf Menſchenfreſſer, doch dieſesmal benah⸗ men ſie ſich nach Möglichkeit ziviliſiert. Viel⸗ leicht verging ihnen beim Anblick der Mannemer ſowieſo der Mut? Sie ſpielten— der Präſi⸗ dent behauptete es und der muß es wiſſen— den Lieblingsmarſch von Matz Braun und als Zugabe den Beerdigungsmarſch des„Status auo“. Schön war's. Die böhmiſche Kapelle kam nur ſieben Mann ſtark. Die reſtlichen 23 waren gerade bei der Entlauſung. So was ſoll vorkommen. Ihre Lieder hörten ſich ganz danach an. Aus Württemberg kam die Stadt⸗ muſik Schwaben— ſehr ſauber und ſehr appe⸗ titlich. Leider auch nicht vollzählig. Die andern waren gerade dabei, ſich in Mannheim eine Metzgerei oder ein Wirtshaus zu gründen. Muſizieren können ſie aber auch ganz ſchön. Und damit war der Wettſtreit zu Ende. Die Preisverteilung wurde nach idahr mit den Schiedsrichtern— auf nächſtes Jahr ver⸗ tagt. Das ganze Völkergemiſch paradierte nun durch den Saal— mit viel Muſik und viel Ra⸗ dau— das Publikum klatſchte den Takt dazu— die Stimmung war auf dem Höhepunkt— und über allem thronte der Narr, der lächelnde. Es iſt ſo weit. Der Faſching iſt eröffnet. Ahoi! gl. Handelsvertreter als Mittler zwiſchen Erzeuger und Verbraucher Fachgruppen⸗Kundgebung der Deutſchen Arbeitsfront Oft genug mußten Handelsvertreter und Ge⸗ ſchäftsreiſende die bittere Erfahrung machen, daß ſie rückſichtslos von ihrer Firma auf die Straße geſetzt wurden, wenn es dieſer einſiel, einem anderen Vertreter den bearbeitenden Be⸗ zirk anzuvertrauen, oder wenn der Vertreter wegen vorgeſchrittenen Alters nicht mehr mit der gewünſchten Schnelligkeit arbeiten konnte. Auch heute noch gibt es rückſichtsloſe Betriebsführer, die alauben, eine be⸗ wieſene Treue nicht belohnen zu müſſen. Daß dieſe Verhältniſſe anders werden, dafür bürgt die Fachgruppe„Handelsvertreter und Ge⸗ ſchäftsreiſende“ in der Reichsbetriebsgemein⸗ ſchaft„Handel“ der Deutſchen Arbeitsfront. Die geſchloſſene Front iſt allein ſchon eine Ge⸗ währ dafür, daß die ſtrittige Frage eine Er⸗ ledigung im Sinne wahrer Volksge⸗ meinſchaft findet. Um den Handelsver⸗ tretern und Geſchäftsreiſenden des Kreiſes Mannheim über die Lage zu berichten, hatte die Fachgruppe den Reichsfachgruppenwalter Pa. Rau⸗Berlin, nach Mannheim kommen laſſen, der im Saal des„Deutſchen Hauſes“ zu einer großen Zahl von Berufskameraden ſprach. Zuvor ergriff Kreisfachgruppenwalter Pa. Goebel das Wort, um dazulegen, daß die Handelsvertreter und die Geſchäftsreiſen⸗ den als deutſche Kaufleute das Recht auf eine ausreichende, ihren Fähigkeiten entſprechende Betätigung haben und es durchaus erforder⸗ lich ſei, daß dieſer Berufsgruppe die ihr zu⸗ kommende Achtung genießen würde. Reichsfachgruppenwalter, Pg. Rau, der zu⸗ erſt die Grüße des Reichsbetriebsgemein⸗ ſchaftsleiters Ernſt Otto Lehmann über⸗ brachte, ging in ſeiner Rede davon aus, wie ſchon Fahre vor dem Kriege die ganze Welt auf die aufblühende deutſche Induſtrie ſah. Durch die rieſige Erzeugung mußte dafür ge⸗ ſorgt werden, daß die vielen Produkte in kleine und kleinſte Kanäle geleitet wurden, wenn die Herſtellung Sinn und Zweck haben ſollte. So entſtand das Bindeglied zwiſchen Erzeuger und Verbraucher, der Handelsvertreter und der Geſchäftsreiſende. Eine gute Allgemeinbil⸗ dung war für die Ausübung des Berufes nicht ausreichend, denn die Praxis und eine gute Rednergabe konnten nicht entbehrt werden. Nicht verkannt werden ſoll, daß die Handels⸗ vertreter und die Geſchäftsreiſenden die beſten Propagandiſten für die NSDAp waren und einen ſchweren Kampf mit durchgefochten ha⸗ ben, denn ſie kamen mit allen Schichten der Bevölkerung in Berührung. Verlängerung der Meldefriſt der Handelsvertreter und Handelsmakler Auf Grund der Verordnung des Reichswirt⸗ ſchaftsminiſteriums vom 29. 11. 1934 ſind alle Unternehmer und Unternehmungen, die ſich als Handelsvertreter und Handelsmakler gem. 58 84 und 93 HGB im Wirtſchaftsleben betätigen, verpflichtet, ſich bei der Fach⸗ gruppe Handelsvertreter und Han⸗ delsmakler in der Wirtſchaftsgruppe Vermitt⸗ lergewerbe anzumelden. Wie wir erfahren, iſt die Meldefriſt bis zum 31. Januar 1935 ver⸗ längert worden, um nun allen Betreffenden, die bisher beruflich oder ſonſt verhindert ge⸗ weſen ſind, ſich anzumelden, letztmals Gelegen⸗ heit zu geben, ihrer Meldepflicht nun endlich zu genügen. Die Verordnung ſpricht klar von„allen“, die ſich gemäߧ8 84 oder 93 HGB betätigen, es wird alſo kein Unterſchied gemacht zwiſchen kaufmänniſcher oder techniſcher oder ſonſtiger Vorbildung. Es müſſen eben alle reſtlos erfaßt werden, die ſich— wie oben angeführt— im Sinne des HGB betätigen, auch wenn ſie ſchon in einem anderen Fachverband waren. Dieſer Hinweis gilt beſonders für In⸗ genieure, die ſich neben oder im Zuſam⸗ menhang ihrer techniſchen Betätigung mit dem proviſionsweiſen Verkauf techniſcher Materia⸗ lien oder Maſchinen befaſſen. Die Meldeſtelle für Mannheim, Ludwigs⸗ hafen a. Rh., Weinheim, Schwetzingen, Hocken⸗ heim befindet ſich in Mannheim, bD 1, 7/8 (Hanſa⸗Haus), Zimmer 12, und iſt täglich ge⸗ öffnet von—12.30 und von.30—6 Uhr, Samstags bis 12.30 Uhr. Die Fachſchaft Handelsvertreter und Makler hat die Aufgabe, ſich für eine ſoziale und be⸗ rufliche Beſſerſtellung der Mitglieder einzuſet⸗ zen und dafür zu⸗ ſorgen, daß der Handelsver⸗ treter anerkannt und als ſelbſtändiger Kauf⸗ mann geachtet wird. Durch einen ſchon durch⸗ gearbeiteten Normalvertrag ſoll eine ge⸗ nerelle Regelung für den Handelsvertreter ge⸗ ſchaffen werden. Bei den Geſchäftsreiſenden müſſen die unwürdigen Zuſtände ausgerottet werden, wie es auch notwendig iſt, den Rei⸗ ſenden mehr an den Betrieb zu ketten. Bei den Proviſionsvertretern muß zunächſt größter Wert darauf gelegt werden, daß ſie ſozialver⸗ ſicherungspflichtig und in eine beſtehende Ta⸗ rifordnung eingebaut werden. Eine Mindeſt⸗ proviſion iſt feſtzulegen und manche Firmen ſind erfreulicherweiſe ſchon dazu übergegangen, neben der Umſatzproviſion ein feſtes Gehall u bezahlen. Es wird jetzt damit Schluß gemacht, dem Proviſionsreiſenden die Laſten des Wirt⸗ ſchaftskampfes allein aufzuhalſen. Bei den Handelswerbern haben wir bereits eine Sozial⸗ verſicherungspflicht und es wurden in dieſer Fachſchaft ſchon ſehr viele Verbeſſerungen er⸗ zielt, die ſich bereits ausgewirkt haben. Der Gaubetriebsgemeinſchaftswalter Sand (Karlsruhe) wies anſchließend auf die Ver⸗ pflichtung zur unbedingten Mitarbeit hin. „Der Nationalſozialismus liegt in der Hand⸗ lungsweiſe des einzelnen! Alles für die Volks⸗ gemeinſchaft! Nichts für uns ſelbſt“, waren d Worte, mit denen Pg. Sand ſchloß. Ein dreifaches„Sieg Heil!“ auf den Führer ließ die Kundgebung ausklingen, die einen ſtarken Eindruck hinterließ. Der Hauptredner wurde während ſeiner Ausführungen mehrmals von ſtärkſtem Beifall unterbrochen. Was alles geſchehen iſt Auto gegen Auto. Stark beſchädigt wurden zwei Perſonenkraftwagen, die auf einer Stra⸗ ßenkreuzung in Wallſtadt zuſammenſtießen. Lebensmüde. In der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, aing eine Frau in Höhe des ſtädt. Lagerplatzes in den Rhein. Ein vorübergehen⸗ der Mann konnte die, Lebensmüde von ihrem Vorhaben noch rechtzeitig abhalten. Die Poli⸗ zei veranlaßte ihre Verbringung in die elter⸗ 4 liche Wohnung. Der Grund zur Tat iſt un⸗ alückliche Liebe. Unruhige Nächte. groben Unfugs wurden in den beiden letzte Tagen 37 Perſonen angezeigt. Aufregender Verkehrsunfall auf dem Paradeplatz Heute nachmittag, kurz nach 14 Uhr, wurden 4 die Paſſanten rund um den Paradeplatz Zeugen eines aufregenden Verkehrsunfalles. Ein Mo⸗ torradfahrer, der in flottem Tempo aus Rich⸗ tung Börſe kam, ſtieß mitten auf der Kreuzung mit einem Perſonenwagen zuſammen, der die Richtung Schloß— Neckarbrücke fuhr. Der Motorradlenker wurde durch die Heftigkeit des Anpralls vom Rad geſchleudert und blieb be⸗ 4 wußtlos auf der Straße liegen. Das Auto konnie einige Meter von der Unfallſtelle zum Wegen Ruheſtörung bzw. 1 Stehen gebracht werden. Gemeinſam mit hilfs⸗ bereiten Paſſanten trug der Wagenbeſitzer den Verunglückten zu einem in der Nähe wohnen⸗ den Arzt, bei dem der Bewußtloſe nach kurzer Zeit zur Beſinnung kam. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Die Fahrzeuge weiſen außer einigen Verbeulungen keine großen Be⸗ ſchädigungen auf. Ein Jubilar wird geehrt In dieſen Tagen ſind es 25 Jahre, ſeitdem Herr Eduard Schaaf, Mannheim⸗Feuden⸗ heim, als ehrenamtlicher Wohlfahrtspfleger be⸗ ſtellt wurde, und ſeit vielen Jahren bekleidet er das Amt eines Bezirksvorſtehers. Aus die⸗ ſem Anlaſſe wurde dem Jubilar eine kleine Anerkennung am Schluſſe einer Wohlfahrts⸗ bflegerſitzung zuteil. Im Auftrage des Herrn Oberbürgermeiſters überbrachte Herr Direktor Schuhmacher vom ſtädtiſchen Fürſorgeamt herz⸗ liche Glückwünſche und überreichte dem Jubilar mit anerkennenden Worten eine Ehrenurkunde und ein Blumengebinde. Nach der herzlichen Gratulation und Ueberreichung eines Geſchen⸗ kes durch Herrn Schreinermeiſter Krampf im Auftrage der ehrenamtlichen Wohlfahrtspflege des Bezirkes, wurde die Feier beendet. Möge es dem Jubilar vergönnt ſein, noch viele Jahre in beſter Geſundheit in der ehrenamtlichen Wohlfahrtspflege ſeinen Volksgenoſſen dienen zu können. Rundfunk⸗-Programm für Dienstag, 22. Januar Mühlacker:.10 Choral..00 Frühkonzert..35 Schall⸗ plattenkonzert..50 Wetterbericht. 10.00 Nachrichten. 10.45 Liederſtunde. 11.15 Funkwerbungskon zert. 11.45 Wetterbericht und Bauernfunk. 12.00 Mittags⸗ konzert. 13.00 Saardienſt. Nachrichten und Wetter⸗ bericht. 13.15 Buntes Schallplattenkonzert. 15.30 Kinderſtunde 16.00 Nachmittagskonzert. 18.30 Hei⸗ teres Schallplattenkonzert. 19.00 Unterhaltungskon⸗ zert. 20.00 Nachrichten. 20.15 Was ihr wollt. 22.00 e 22.30 Jack Hylton ielt au allplatten.) 22.45 Tanz in der Nacht. 24.00 Nachtmuſik. Deutſchlandſender:.30 Choral..35 Guten Morgen, 1 lieber Hörer! Mit Leo Peukert..00 Neueſte Nach⸗ richten..45 Letbesübungen für die Frau. 10.00 Nachrichten. 10.45 Fröhlicher Kindergarten. 11.40 Der Bauer ſpricht— der Bauer hört. 12.00 Mit⸗ tagskonzert. 13.45 Nachrichten. 14.00 Allerlei von zwei bis dreil 15.15 Für die Frau. 16.00 Nachmit⸗ tagskonzert. 18.00 Jugendſportſtunde 19.20 Balla⸗ denſtunde. 20.10 Orcheſterkonzert mit Soliſten. 22.00 Wetterbericht. 23.00 Tanzmuſik. Hbelan-Laen Wie wird das Wetter? Die Ausſichten für Dienstag: Anfänglich zeitweilig aufheiternd und nachts wieder etwas kälter, neue Bewölkunaszunahme und ſpäter Niederſchläge Bei weſtlichen bis nördlichen Winden Tagestemperatur wieder anſteigend. von Derblin a. a. W. U. Kuf. 210 N gegenlld. Kaufhaus ..„ und für Mittwoch: Fortdauer der leicht unbeſtändigen und im ganzen etwas milderen Witterung. Rheinwasserstand 19. 5 J21. 1. 35 »Waldshut.» οο 178 171 Rheinielden 176 17⁰ Beiasen 78 71 Kehl 176 171 Maxau„„„„„ o 32³ 315 Mannheim 20⁵ 194 Caub„„% 184 127 186 180 Neckarwasserstand 19. 1. 35 J 1. 1. 35 80 en Heiwroan„„ 133— asen„„— 2 Diedesheim„„„%„„„„ 75 Mannheim 20¹ 4 7 3 — 4 4 9 3 16 3 4 4 om Im allgeme angenen Jah usland beki daß im Laufe punkt deutſch Grenzen verlo blieb es vorb. del zu ſchaffer ren Landsleu erfolgreich au in ihrem, oft Kampf um d und Kultur. Unſer deutſche dem Ausland den um zu deutſchbewußt und Schweſte allumfaſſende Es war dahe Mannheim⸗L: Odenwaldklul Maenner⸗Wei —— des des Auslands vortrag verpf ten Abends Obmann des Vollrath, die Vortragenden Unbekannter Vollrath kon Saartreueſtaf nach dem Eh Ortsgruppe, Böhler, Dietz ien, und ihne des Reichsſr Oſten eine C Saar⸗Waldve Ortsgruppe abſtimmung Wanderprogr Wanderung nicht unerwä volksdeutſchei aus Wien, de als Gaſt ann dern lebhaft die Geſangs Dir. Enkrich mein Valerl eſſanten Licht die Hohe Vortrag wir nur naturkur ſondern mac men einer 2 Zuhörer mi deutſchkundli deutſchtums beſonders w Nach einer Maenner in zuerſt ga kiſchen Staa hen Tatra“! lowakei als Nationalität voneinander ken noch De und Juden Intereſſant i mehr Nichttſ und daß auf dortigen 3,5 nach den Sl ſamteinwohr gibt es ein inſeln, und der„Hohen len zählende griff zuſam einſtmals a Deutſchtums aus Schleſie entwickelte von Lichtbil ſendes Bild Januar waren die ſchloß. Ein Führer ließ einen ſtarken redner wurde tehrmals von n iſt ädigt wurden f einer Stra⸗ menſtießen. ich das Leben zbe des ſüdr. vorübergehen⸗ de von ihrem n. Die Poli⸗ in die elter⸗ Tat iſt un⸗ eſtörung bzw. beiden letzten 4 nfall auf deplatz Zeugen es. Ein Mo⸗ po aus Rich⸗ der Kreuzung mmen, der die e fuhr. 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Unſer deutſches Volk kann heute nie genug mit dem Auslandsdeutſchtum vertraut gemacht wer⸗ den um zu ermeſſen, wie bedeutungsvoll die deutſchbewußte Pionierarbeit unſerer und Schweſtern in der ganzen Welt fü allumfaſſende große deutſche Volksfamilie und Staaten wieder aufzunehmen und ſie zu unterſtützen oft auf einſamem Poſten geführten die Erhaltung deutſcher Art, Sitte Brüder ür die ⸗einheit iſt. Es war daher freudigſt zu begrüßen, daß die Dr. Enkrich mit dem Chor„Deutſchland, eine kleine Wohlfahrts⸗ ze des Herrn derr Direktor Mannheim⸗Ludwigshafener Odenwaldklubs keinen Geringeren als Maenner⸗Weinheim, den ſtellvertretenden Vor⸗ 5 verpflichtete. Zu Beginn des ten Abe Obmann des Unterhaltungsausſchuſſes, Ludwig Vortragenden, der AUnbekannter mehr i Vollrath konnte bekanntgeben, daß ſich an der Saartreueſtaffel im Ar zum nach dem Ehrenbreitſtein auch 6 Mitglieder der Ortsgruppe, l b. Böhler, Dietz jun., Klebes und Näher beteilig⸗ ten, und ihnen gleichzeitig hierüber im Auftrage des Reichsſportführers von Tſchammer und Oſten eine Ehrenurkunde überreichen. An Saar⸗Waldverein in Ortsgruppe au⸗ abſtimmung ein Wanderprogramm iſt für den Auguſt auch eine Vortrag wirkte in ſeiner ganzen Ortsgruppe des Profeſſor 3 des VDA in Baden und beſten Kenner es Auslandsdeutſchtums, zu einem Lichtbilder⸗ gutbeſuch⸗ nds im Wartburghoſpiz begrüßte der Mitglieder und beſonders den ja im Odenwaldklub kein fi aufs herzlichſte. Ludwig Vollrath, die Auguſt 1934 zum Führer und zwar: Safferling, Weber, 7 den Saarbrücken ſchickte die aus Anlaß der erfolgreichen Volks⸗ Glückwunſchtelegramm. Im Wanderung ins Saargebiet vorgeſehen. Es ſei nicht unerwähnt, daß der Sohn des Banater volksdeutſchen Dichters Müller⸗Guttenbrunn aus Wien, der gegenwärtig in Weinheim weilt, als Gaſt anweſend war, von den Klubmitglie⸗ dern lebhaft begrüßt. In ſinniger Weiſe leitete die Geſangsabteilung unter ihrem Diri ir mein Vaterland“ über zu dem äußerſt inter⸗ e5 Lichtbildervortrag Profeſſor Maenners. „Die Hohe Tatra“ lautete das Thema. Der Anlage nicht nur nakurkundlich und geographiſch aufklärend, orgeamt herz⸗ dem Jubilar Ehrenurkunde der herzlichen ines Geſchen⸗ Krampf im hlfahrtspflege ꝛendet. Möge ch viele Jahre hrenamtlichen noſſen dienen nm lar rt..35 Schall⸗ 00 Nachrichten. erbungskonzert. 12.00 Mittags⸗ in und Wetter⸗ konzert. 15.30 ert. 18.30 Hei⸗ terhaltungskon⸗ hr wollt. 22.00 Jack Hylton z in der Nacht. Buten Morgen, Neueſte Nach⸗ ie Frau. 10.00 rgarten. 11.40 ört. 12.00 Mit⸗ 00 Allerlei von 16.00 Nachmit⸗ 19.20 Balla⸗ Soliſten. 22.00 Thlin a. n. W Zegenlld. Kaufhaus zetter? Anfänglich wieder etwas »mund ſpäter is nördlichen anſteigend. uer der leicht vas milderen nd 45 J 21. 1. 85 171 17⁰ 71 17¹ 315 194 127 180 and 55 f91. 1. 35 ſondern machte zugleich, weit über den Rah⸗ men einer Reiſeſchilderung hinausgehend, die Zuhörer mit einem Ausſchnitt volks⸗ und deutſchkundlicher Kultur unſeres Auslands⸗ deutſchtums vertraut, wodurch der Vortrag ganz beſonders wertvoll wurde. Nach einer kurzen Einleitung ging Profeſſor Maenner in ſeinen aufſchlußreichen Ausführun⸗ en zuerſt ganz allgemein auf den tſchechoſlowa⸗ iſchen Staat ein, in dem das Gebiet der„Ho⸗ or Tatra“ liegt. Er kennzeichnete die Tſchecho⸗ lowakei als einen buntgewürfelten Völker⸗ und Rationalitätenſtaat, in dem neben den ſtreng voneinander geſchiedenen Tſchechen und Slowa⸗ ken noch Deütſche, Ruſſen, Magyaren, Polen und Juden in großer Anzahl anſäſſig ſind. Intereſſant iſt die Tatſache, daß in dieſem Staat mehr Nichttſchechen als Tſchechen ſelbſt wohnen, und daß auf Grund der Bevölkerungsziffer die dortigen 355 Millionen deutſche Volksgenoſſen nach den Slowaken an zweiter Stelle der Ge⸗ ſamteinwohnerſchaft ſtehen. In der Slowakei gibt es eine ganze Anzahl deutſcher Sprach⸗ inſeln, und hierhin führte der weitere Vor⸗ rag. Am Fuße des höchſten Karpathenabſchnittes, der„Hohen Tatra“, liegt das etwa 50 000 See⸗ len zählende Gebiet der unter dem Sammelbe⸗ griff zuſammengefaßten„Zipſer Sachſen“, die einſtmals als Kulturbringer und ⸗träger des Deutſchtums hauptſächlich vom Erzgebirge und aus Schleſien hierher kamen. Der Vortragende entwickelte nun anhand einer großen Reihe von Lichtbildern ein anſchauliches und umfaſ⸗ 3 fendes Bild jenes deutſchbeſiedelten Gebirgs⸗ landes und ſeiner Kultur, in dem es ſchon lange keine Parteipolitik mehr gibt. Die Wan⸗ derung durch eine ganze Anzahl von wichtig⸗ ſten dortigen Gemeinden vermittelte ein packen⸗ des und ergreifendes Bild der geſchichtlichen Entwicklung des Zipſer Ländchens und der Notzeiten, die unſere dortigen deutſchen Brü⸗ der durchmachen mußten, die einen großen Teil der einſt wohlhabenden Einwohner in tiefe Armut ſtürzten. Aber trotz allem, ihr Deutſchtum hielten ſie immer hoch und für die Erhaltung ihrer Freiheit gaben ſie das letzte her. Orte wie Deutſchdorf und beſonders die Haupt⸗ ſtadt des Gebietes, Käsmark(Kaiſermark), geben zwar nur ein einfaches Stadtbild ab, das aber ganz erfüllt iſt von deutſchem Leben. Für die Förderung des dortigen Deutſchtums iſt der Karpathenverein von ausſchlaggebender Bedeutung. Jedoch bildet auch hier wie überall das Kernproblem des geſamten deutſchen Volkstums im Ausland die deutſche Schule, ohne die das deutſche Volkstum allmählich zu⸗ grunde geht. Nur wo es deutſche Schulen, deutſche Lehrer, deutſche Bücher und deutſche Sprache gibt, wird ein deutſchbewußtes Volks⸗ tum herangebildet. Darum müſſen die deut⸗ ſchen Schulen unbedingt erhalten bleiben. Intereffant war es auch, zu hören, daß ſich hier faſt überall in den Kirchen wertvolle Flü⸗ gelaltäre finden, insgeſamt gegen 200. Die echt mittelalterlich anmutende Stadt Leutſchau zum Beiſpiel beſitzt den größten Flügelaltar ganz Europas. Von dem Kurort Alt⸗Schmecks (ungariſch: O— Tätra füred und tſchechiſch: Stary Smokovec), führte nun der weitere Weg hinauf ins Gebirge bis zu Höhen von 1450 Metern, mit ihren überaus vielſeitigen Natur⸗ ſchönheiten, der gleichzeitig auch einen Einblick in das Pflanzen⸗ und Tierleben gewährte, das ſchon ganz alpiner Natur iſt. Der Vortrag ſtreifte ferner gegen Schluß auch die Kultur der mit den deutſchen Bewohnern in gutem Einvernehmen ſtehenden Slowaken, ihre Sitte und Tracht. Sie führen als Bauern⸗, Hirten⸗ und Waldarbeitervolk ein einfaches und beſchei⸗ denes Daſein. Wenn heute das Deutſchtum im Ausland wieder weiß, daß es an ſeinem Mut⸗ terlande einen ſtarken Rückhalt hat, ſo iſt dies das beſondere Verdienſt unſeres Führers Adolf Hitler, der ſich ohne Unterſchied aller ſei⸗ ner Kinder annimmt, auch derer im Ausland! Zum Abſchluß bot Prof. Maenner noch einige Proben Zipſer Mundart und Dichtung, die durchweg deutſchen Geiſt atmeten. Nach dem Geſangschor„Heimat, ach, wie einzig ſchön biſt du“, ſtattete Ludwig Vollrath in ſeinen Schlußworten dem Vortragenden für feine mehrmals von Beifall unterbrochenen und teilweiſe recht humorgewürzten Ausfüh⸗ rungen herzlichen Dank ab. Ein im wahrſten Sinne des Wortes volksdeutſcher Abend voll eindrucksvoller Wirkung hatte damit ſein Ende gefunden. Armin. Schöner Auftakt zum Arbeitsbeginn Erſter Reichsbekriebsappell der han deltreibenden Betriebe Wer heute früh gegen acht Uhr durch die Straßen der Stadt ging, konnte ein eiliges Haſten weiblicher und männlicher Paſſanten bemerken. Alle ſtrebten ſie fliehenden Fußes ihren Arbeitsſtätten zu. Es waren die Gefolg⸗ ſchaftsmitglieder der handeltreibenden Betriebe, die ihren erſten Reichsbetriebsappell veranſtal⸗ teten. Alle Handelsbetriebe, Groß⸗ und Einzel⸗ handel, das Gaſtſtättengewerbe, das ambulante Handelsgewerbe, alſo auch diejenigen Betriebe, deren Führer noch nicht der Deutſchen Arbeits⸗ front angeſchloſſen ſind, beteiligten ſich an die⸗ ſem Appell, die größeren in ihren eigenen Ver⸗ ſammlungsräumen, die kleineren jeweils in⸗ nerhalb der betreffenden Ortsgruppen in hier⸗ für beſtimmten Lokalen. Daß natürlich da kei⸗ ner zu ſpät kommen wollte, iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich. Und ſo ſaßen den Schlag acht Uhr— auch ohne die gottſeidank überwundene Stoppuhr des verfloſſenen Syſtems— die Betriebsführer mit ihren Gefolgſchaften als guten Auftakt zur neuen Woche kameradſchaftlich beiſammen, um den Worten des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley zu lauſchen, der von der Treue und der Kameradſchaft im Betrieb ſprach, der davon ſprach, daß ſich der deutſche Kaufmannsgeiſt dank des vom Schickſal geſandten Führers wieder in den richtigen Bahnen befinde. Ge⸗ meinſam wurde am Schluß der aus einem Berliner Betrieb erfolgenden Reichsſendung auf den Führer ein dreifaches„Sieg Heil“ ausgebracht und das Kampflied der Bewegung geſungen. Und dann begaben ſich die Teilneh⸗ mer an dieſem erſten denkwürdigen Reichsbe⸗ triebsappell in kameradſchaftlicher und echter Volksverbundenheit an die Arbeit. Erlebnis in der NSV⸗Geſchäftsſtelle Waldhof Vor einiger Zeit betrat zögernd eine Mutter, an der Hand ihren 10jährigen Jungen, unſere Geſchäftsſtelle. Man ſah ihr an, daß ihr der Gang hierher ſchwer gefallen war. Nach ihrem Wunſch gefragt, bat ſie mich ſchüchtern um einen Anzug für ihren Jungen und bemerkte gleichzeitig, ſie wolle ja nicht betteln. Sie wäre auch nicht gekommen, aber die Wohlfahrts⸗ walterin der NSV ſei bei ihr geweſen und habe ſie zum Kommen veranlaßt. In der Un⸗ terhaltung der ſchüchternen Frau, in deren Ver⸗ lauf es ſich herausſtellte, daß ſie ſchon ſeit Jahren Witwe und ohne rechtes Einkommen iſt, wurde mir klar, daß ich es mit einer ver⸗ ſchämten Armen und wertollen Volksgenoſſin zu tun hatte, mit einer Volksgenoſſin, die ſich bravund tapfer mitihren Kindern durchs Leben ſchlägt. Zunächſt habe ich ſie einmal aufgemuntert und ihr ausein⸗ andergeſetzt, daß der Bedürftige bei der NS⸗ Volkswohlfahrt nicht das Gefühl haben darf, als ob er bettle, denn das deutſche Volk iſt, dank unſerem Führer, eine Volksgemeinſchaft und in dieſer Volksgemeinſchaft hilft einer dem anderen und zwar ſolange, bis der Hilfsbe⸗ dürftige wieder auf eigenen Beinen ſteht und aus blanken Augen in die Zukunft ſchaut. Ich nahm den Antrag, der auf einen Anzug für den Jungen lautete, auf, ſandte ihn mit dem nötigen Bericht an die Kreisamtsleitung und war mir ſicher, daß der Genehmigung nichts im Wege ſtand. Und ſo war es auch. Als nach einigen Tagen die Frau mit ihrem Jungen wieder kam, war der Antrag geneh⸗ migt und ich übergab dem Jungen einen An⸗ zug. Es war ein neuer, ſchöner, geſtrickter An⸗ zug, wie er vielleicht in ſeinem Leben noch kei⸗ nen beſeſſen hatte. Die Augen der Mutter und die des Knaben ſtrahlten. Sie ſagte:„Bub, den hätte ich dir nie kaufen können.“ Ihre Augen wurden feucht, ſie dankte mir mit einem Händedruck, hob die Hand zum Gruß— ſpre⸗ chen konnten wir alle nicht mehr— und ver⸗ ließ mit dem Jungen die Geſchäftsſtelle. Und drei Menſchen waren glücklich. Anordnungen der NSDAp Anordnungen der Kreisleitung PO Deutſches Ecl. Dienstag, 22. Jan., 20 Uhr, in T 5, 12(Hinterhaus) Sitzung ſämtlicher pol. Leiter. Dienſtanzug. Neckarſtadt⸗Oſt. Montag, 21. Jan., Mitglieder⸗ verſammlung für die Zellen—6 in der„Flora“, Lortzingſtraße 17. Beginn 20.15 Uhr. Mitgliedskarte oder ⸗buch iſt am Saaleingang vorzuzeigen. Waldhof. Dienstag, 22. Januar, 20.30 Uhr, Pflichtabend aller pol. Leiter der Ortsgruppe im Lokal „Deutſcher Michel“, Wachtſtraße. NS⸗Frauenſchaft Schwetzingerſtadt. Dienstag, 22. Jan., 20.30 Uhr, Heimabend der Zellen 1, 9 und 13 in den „Gloria“⸗Sälen. Neckarſtadt⸗Oſt. Dienstag, 22. Jan., 20 Uhr, Heimabend im„Neckarſchloß“. Jungbuſch, Strohmarkt, Oſtſtadt. Die Frauen, die ſich zum 1. Mai⸗Chor gemeldet haben, kommen Diens⸗ tag, 22. Jan., 20 Uhr, in den Saal des alten Rat⸗ hauſes am Marktplatz. Achtung! Dienstag, 22. Januar, 15 Uhr, Be⸗ ſprechung der Ortsgruppenleiterinnen in der Geſchäfts⸗ ſtelle, L 4, 15, Zimmer 11, 4. Stock. 9 Bann 171. Der erſte Kurs der Flugſchar des Ban⸗ nes 171 tritt Dienstag, 22. Jan., um 19 Uhr vor dem Flughof an. BDM Dienstag, 22. Jan., 20 Uhr, im Saal des alten Rathauſes Singen für die Mädels der Ortsgruppen: Deutſches Eck, Rheintor, Neckarſtadt⸗Oſt, Humboldt, Lindenhof, Schwetzingerſtadt und Oſtſtadt. BdMJ uUntergau 1/171 Mannheim. Abteilung Schulung. Dienstag, 22. Jan, um 8 Uhr, Schulung des Ringes 1 Nord für alle Schaft⸗, Schar⸗ und Gruppen⸗ führerinnen in E 5, 16. DAxð Kreisbetriebsgemeinſchaft 17(Handel) u. 18(Handwerk) Wir weiſen unſere Mitglieder auf den am Mon⸗ tag, 21. d.., 20.15 Uhr, im Saale des Lokals „Deutſches Haus“, C 1, 10/11, ſtattfindenden Vortrag mit Filmvorführung„Elektrizität, Gas und Waſſer im praktiſchen Leben“ hin. Referent: Direktor Eget⸗ meyer von den Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitäts⸗ werken Mannheim. Eintritt frei. Reichsberufsgruppen der Angeſtellten in der Deutſchen Arbeitsfront Frauenamt Reichsfachgruppe Hausgehilfen. Am Dienstag, 22. Jan., 20.30 Uhr, iſt im Heim I. 13, 123 Berufs⸗ kunde. Zahlreiches Erſcheinen iſt erwünſcht. Reichsfachſchaft Deutſcher Werbefachleute(NSIDW), Mannheim⸗Ludwigshafen. Mittwoch, 23. Januar, 20.30 Uhr, im„Kaſino“, Mannheim, K 1, 1, Verſamm⸗ lung der Sparte Verlagsvertreter. Berufsgruppe Büro⸗ u. Behördenangeſtellte. Diens⸗ tag, 22. Jan., Fachgruppe der Rechtsanwa lts⸗ angeſtellten. Buchführungskurſus und Arbeits⸗ gemeinſchaft, Ortsgrupenheim, L 3, 3. 20.15 Uhr. Berufsgruppe der Techniker u. Werkmeiſter. Diens⸗ tag, 2. Jan., 20 Uhr, in der Ingenieurſchule Mann⸗ heim, Beſprechung der Teilnehmer des Autogen⸗ Schweißkurſus. Berufsgruppe Büro⸗ und Behöürdenangeſtellte. Mitt⸗ woch, 23. Jan., gemeinſamer Vortragsaben d füralle Fachgruppen. Erlebniſſe im Weltkrieg als Führer eines deutſchen-Bootes. Oblt. z. S. a. D. Boehm, Wartburg⸗Hoſpiz, F 4, 8/9. Fachgruppe Reich⸗ und Länderverwaltungen. Ar⸗ beitsgemeinſchaft fällt wegen des Vortragsabends im Wartburg⸗Hoſpiz aus. Nächſte Zuſammenkunft Mitt⸗ woch, 30. Januar. Berufsgruppe der Techniker. Fachgruppe Chem ie. Mittwoch, 23. Jan., 20.15 Uhr, im großen Saal des„Deutſchen Hauſes“, C 1, 10, Vortrag des Herrn Privatdozenten Dr. Dr. Dirſcherl, Heidelberg über: „Die Umwandlung der Nährſtoffe im menſchlichen und tieriſchen Körper. Berufsgruppe der Kaufmannsgehilfen. Fachgruppe Textil⸗ und Bekleidungsinduſtrie und Textilhandel. Mittwoch, 23. Jan., 20.15 Uhr. „Deutſches Haus“. Dir. Gulden:„Die deutſche Jute⸗ Induſtrie“. Berufsgruppe der weiblichen Angeſtellten. Dien 8³ ta g, 22. Jan., 20.15 Uhr, im Heim, N 4, 17 Arbeits⸗ gemeinſchaft der Verkäuferinnen. Achtung, Singgruppe! Wer am 1. Mai mitſingen will, meldet ſich ſofort bei der angegebenen Stelle. Unſere Singgruppe nimmt geſchloſſen daran teil. BNSDI Die nächſte Bezirksmitgliederverſammlung findet in der erſten Hälfte Februar 1935 ſtatt. Vorausſichtlich wird Gruppenführer Luyken ſprechen. Weitere Be⸗ kanntmachung folgt. Der Bezirksobmann. ———»„ —. an W8—— LBe e g ———— ſchmiert zuverlüſſig auch beiſtür Essolu vOII S CH U oE UT.S CH- A ME RI KA NI 5 C H k Am Weter läßt ſich nichts — aber an ſeinen Folgenl Hekommt Ihr motor jetzt das richtige winterõl? · Ichmiert uno ſchützt es ihn bei bieſem Weuer? · Bleibt es auch bei ſtürlſtem droſt noch flüſſig? Mit einem zuver⸗ inbern Flüſſig ſichtlichen Ja werben Lie ſolche dragen beantworten, wenn Sie im Winter erſt recht Vollſchutz⸗Motoröl verwenben. Essolub iſt von erwieſener Kültebeſtũnoigkeit, es kſtemroſt. Essolub machthas Siarten ſpieleno leicht TZ MOTOR h im Winter erſt rechtl 3 pE TR O I E UMI GES EIISCHAFT 00 ſelbſt bei zo Grad Kälte SORTE& 20, IrER BFVM..40 ———————— Ein merkw ürdiges Museum Dao lelele Zrelt der Aeclie Hoal. Das letzte Brett von der Arche Noah? Ja⸗ wohl, in der hiſtoriſchen Raritätenſchau in Breiſach iſt es aufbewahrt und Herr Kißler, der dieſen Schatz in ſeinem Muſeum zeigt, er⸗ zählt es jedem, daß die Arche mit den kläglichen Ueberreſten des Menſchengeſchlechtes nach den neueſten Forſchungen am Ende der großen Waſſerflut auf dem Breiſacher Berg gelandet iſt. Und er muß es wiſſen, denn er hat ja noch ein Brett davon. Lacht da irgendwo je⸗ mand?—— Ueberhaupt ſind in dieſem Muſeum allerhand ſonderbare Dinge aufbewahrt. Da iſt der ſagenhafte Prügel, mit dem Kain ſeinem Bru⸗ der Abel auf der Hirnſchale herumhämmerte; daneben liegt ein anderes hiſtoriſches Mord“ werkzeug, der Eſelskinnbacken nämlich, den Samſon auf die Schädeldecken der 1000 Phi⸗ liſter haute zum großen Leidweſen der Ge⸗ troffenen. Auch das Waſſer iſt zu ſehen, das den beiden Juden im Munde zuſammenlief, als ſie durch ein unbeſetztes Aſtloch ſchielend, Suſanne im Bade erblickten. In einem klei⸗ nen gläſernen Fäßchen wird es aufbewahrt. Nach der Menge der Feuchtigkeit zu ſchließen, müſſen die beiden geraume Zeit in Betrach⸗ tung verſunken geweſen ſein. Außerdem hat ein Kuchen, der bei der Hochzeit zu Kanaan übrig geblieben iſt, auf unerklärliche Weiſe ſeinen Weg in das Muſeum des Herrn Kißler gefunden. Nebenbei bemerkt, wird es For⸗ ſcher intereſſieren, daß die Kuchenformen im Anfang der chriſtlichen Zeitrechnung eine täu⸗ ſchende Aehnlichkeit mit unſerem heutigen, mit Recht ſo geprieſenen, Gugelhopf hatten, wie das Muſeumsſtück in Breiſach beweiſt. In einem ſorgfältig verſchloſſenen Käſtchen iſt die Aegyptiſche Finſternis aufbewahrt und unten im Scheuerkeller hängen die Totenſchädel des von den Breiſachern hingerichteten Fronvogtes Peter Hagenbach.— Die— Jawohl, der eine iſt der, den der Scharfrichter herunterholte und den anderen trug Hagenbach als 12jäh⸗ riger Knabe——. Uebrigens ſteht im Hof des Muſeums auch der Baum, an dem der Jäger mit der Feſtſtellung, daß das Leben nur ein Traum ſei, ſeine Büchſe zerſchlagen hat. Zwei⸗ fel darüber, daß ſich das hiſtoriſche Geſchehen gerade hier abgeſpielt hat, ſind ausgeſchloſſen, denn der Baum ſteht da, die Reſte des Feuer⸗ rohres hängen jetzt noch an ihm und die letzten Unklarheiten werden durch ein Schild zerſtreut, das klipp und klar Auskunft gibt. Alſo!— Aber es wäre falſch, wollte man die Raritä⸗ tenſchau des Herrn Kißler einzig und allein von der Jux⸗Seite her werten. Es befinden ſich in dem Muſeum Stücke, die in anderen, maßgebenden Muſeen nicht oder nur ſelten zu finden ſind, Stücke vor allen Dingen, die ge⸗ rade für Breiſach und den Kaiſerſtuhl von un⸗ erſetzlichem Wert ſind. Ein halbes Menſchen⸗ alter lang hat Herr Kißler alles ſelbſt zuſam⸗ mengetragen. In Familien, in Dörfern, in allen möglichen Winkeln hat er ſeine Schätze aufgeſtöbert und im Burghaus aufgeſtellt. Es iſt ſein Verdienſt, das man nicht wegdisputie⸗ ren kann, daß er in einer Zeit, in der wert⸗ volle Antiquitäten von den Juden aus dem Kaiſerſtuhl ins Elſaß verſchachert wurden, einen, wenn auch kleinen Teil für Breiſach ge⸗ rettet hat. Alte Wirtshausſchilder, Ofenplat⸗ ten, Schnitzereien, Zunftzeichen, Möbel, Nipp⸗ ſachen uſw. Die Sammlung iſt eine wahre Fundgrube für jeden, der in dem Buche der Heimatgeſchichte zu leſen verſteht. Leider feh⸗ len im Burghaus die Räume, um die Vielheit der Dinge muſeumsmäßig geordnet aufzuſtel⸗ len. In buntem Durcheinander ſtehen und lie⸗ gen die Gegenſtände bei⸗ und nebeneinander und man weiß tatſächlich nicht, wo der Scherz beginnt und der Ernſt aufhört. Vielleicht iſt gerade das der heimliche Reiz, der geheimnis⸗ voll über dem Burghaus liegt. Ueber dem Kellereingang, der hinunter zur ſchauerlich⸗ſchönen Folterkammer führt, ſteht der Spruch: Was läßt Du Dich vom Ehrgeiz ſchlagen Um Dir das bißchen Leben zu verleiden? Was hilft's, dem Schatten nachzujagen Und Haß und Neid zu ernten ſtatt Freuden? Ob du geglänzt haſt oder gerungen. Wer fragt darnach in 100 Jahr? Was nützt Dir denn das Lorbeerunkraut, Wenn man dich ausſtreckt auf der Totenbahr? Jahrgarz 5— Aber der Pf. eſſen Sie nich erſchlagen liegt in dorf komm und da ſucht geringſte an 2 ihnen das von Blick in einen der Ausſtellungssäume Es kommt die Zeit, da kräht kein Hahn Nach allem, was Du hier getan? In 100 Jahr iſt's einerlei, In 100 Jahr iſt alles vorbei! Die Sätze ſind mehr, als nur ein paar will⸗ kürlich gewählte Verſe: ſie zeigen den Geiſt, aus dem heraus die Sammlung zuſammen⸗ geſtellt wurde. Und die Scherzſtücke ſind letzten Endes nichts anderes als fruseln das dem Beſucher bei dem einen oder anderen Gegenſtand unten in der Folter⸗ kammer oder beim Anblick des Femegerichts, eiskalt den Buckel hinunterläuft. Da ſteht neben dem Stuhl, auf dem der Kaiſerſtühler Schin⸗ In der Folterkammer derhannes Johannes Leys hingerichtet wurde und dem unter Glas aufbewahrten Schwert des Scharfrichters ein Skelett, das nach An⸗ gabe des Herrn Kißler dem Leys gehört haben ſoll. Stuhl und Schwert ſind angeblich echt und ſtammen aus dem Familienbeſitz des Breiſacher Nachrichters Mengis. Man ſteht leiſe ſchau⸗ dernd vor dieſen Dingen, betrachtet mit ge⸗ miſchten Gefühlen ein altes Bild, auf dem die letzten Sekunden des Raubmörders dargeſtellt ſind, da platzt in den Ernſt der Stimmung plötzlich ein Schild, das von der unterſten Rippe des Skeletts höhniſch heruntergrinſt. „Wer mich berührt, muß ſterben“. Und der gruſelige Eindruck iſt durch ein befreiendes Lachen weggewiſcht. Was ſoll man aber dazu ſagen, wenn Herr Kißler ſchmunzelnd erzählt, daß die Beſucher in weitem Bogen um den Knochenmann herumgehen, ſeit das Schild dort hängt?— Oder wenn er vor dem Fäßlein mit dem jüdiſchen Mundwaſſer erklärt:„Ich ſehe manchesmal beinahe, wie es in den Köpfen der Beſucher arbeitet.“ Es liegt ein tiefer Sinn in all dieſen Dingen, die gewiſſermaßen als Blitzableiter gruſeliger Stimmungen wahllos zwiſchen die vielen wert⸗ vollen Gegenſtände verteilt ſind. Sie zwingen nicht nur zum befreienden Lachen, ſondern auch zur— Beſinnung und zeigen, wie weit wir alle mit unſerer Sucht nach dem Außerordentlichen gekommen ſind. Eine Raritätenſammlung muß uns darauf aufmerkſam machen, wohin dieſer Senſationshunger ſchließlich führt— zur Lä⸗ cherlichbeit. Und darum iſt das Burghaus in Breiſach trotz oder gerade wegen dieſer Beigaben durch⸗ aus ernſt zu nehmen. Schließlich ſchaden die „Scherzartikel“ dem Muſeum nichts, denn ſei⸗ nen Kern bilden wirklich wertvolle Dinge, die zu ſehen ſich lohnt, auch wenn der manchmal etwas allzu eifrige Pinſel des Herrn Kißler bei dem einen oder anderen Stück leider die ur⸗ ſprüngliche Farbe zugedeckt hat. Schon allein der Blick vom Burghof aus hin⸗ unter auf die Dächer Altbreiſachs und auf den Rhein macht den Beſuch lohnend. Wie Vogel⸗ neſter kleben die ſpitzgiebeligen Häuschen am Berg und mit der Behaglichkeit einer Glucke, die ihre Kücken unter ihren Flügeln verſam⸗ melt weitz, thront das Münſter darüber. Stun⸗ denlang könnte man daſtehen und hinausſchauen ins Land; hinüber nach den Vogeſen, deren ganze Kette breit ausladend den Horizont be⸗ grenzt oder hinunter zur Schiffbrücke, die eben auseinandergezogen wird, um einen Schlepp⸗ kahn durchzulaſſen. Das Tack⸗tack ſchwerer Maſchinengewehre ſchreckt wie ein greller Mißton über den Rhein herüber. Da wendet man ſich wieder der Samm⸗ lung zu, bis ein Spruch auf einem alten Grab⸗ kreuz die Mißſtimmung in einem fröhlichen Lachen erſtickt. Ein geplagter Ehemann hat hier ſeinem Herzen, zum erſten Male vielleicht in ſeinem Eheleben, mit den Worten Luft gemacht: Hier ruht Frau Anna Leſſer, Ihr iſts wohl, mir noch beſſer. Hier ruht mein Weib, Gott ſei's gedankt, Sie hat im Leben nur gezankt. O Wandrer, gehe fort von hier, Sonſt ſteht ſie auf und zankt mit dir! Oder ſollte etwa Herr Kißler das alte Kreuz mit einer Inſchrift eigenen Wachstums geziert haben?——— Doch der ſteht da mit der Un⸗ ſchuld eines friſchgewickelten Kindes. Uebrigens, ſo iſt es auch mit dem letzten Brett der Arche Noah. Die Arche ſoll nach den neueſten Forſchungen auf dem Breiſacher Berg gelandet ſein. Zweifel ſind ausgeſchloſſen, denn das Brett wird tatſächlich im Burghaus auf⸗ bewahrt. Ganz Findige wollen darauf die Züge eines Juden feſtſtellen können. Ob es ſich dabei um das Konterfei von Noah handelt, konnte nicht einwandfrei geklärt werden. Dieſe Deu⸗ tung macht das einfache Brett mit ſeiner inter⸗ eſſanten Faſerung noch ſehenswerter, und die Erklärungen des munter und verſchmitzt ſchmunzelnden Herrn Kiſſler laſſen auch die Be⸗ ſchauer in fröhliches Lachen ausbrechen. Wo iſt Ernſt, wo Scherz?——— A. D. mes Zeug; dent und Weib, dent die Kinder, die ie Minna eir nan den Alten ucken ſo, als iſt; ſo heißt hi dann wäre der beſtimmt zu re kehmen und n „Vater“, me hen Kaffee ein hleibt, redeſt d dem Mädchen.“ Da lachte de Was kein Verf herr Scharnwe es Weibergere da beſorgte ich laufe um Gott ten und trotzd Pütt muß.“ Dem Gärtne Paſtorsleute ſi ten, und er br ganz anderen Grotzenbach zu da er einmal i war, ging will torium in ſein Seele auch ma Daſein, durch tete, und dure wohner. Er h riß des Ganze gern einem hätte, ſo er e legenheit war mit ſeiner Me Die Welt ge Welt, und den Luſt, auch nun übzutreten. D kein Haar beſſ Luthers oder „Wir glaub meinte Linder dummes Kind— ben an den? und das iſt, als ein Kinde ſteckt gemeinli ahnungsvolle an den Fortſ Blähung und als die gibt e Und ſo ſuch⸗ Fortſchritts G der Schöpfung arbeite draufl aus der inner Sei freilich du tigen ein ſin ſeltſam zugehe einer ungeheun und wirklich d von der Mitt den Kugelman len und Zutu „Das iſt ein mir einmal i neinen Baue punkt, das iſt meint, er kön ſeele beſſern, unwahrſcheinl hoberfläche hag wandern. We Enthaltſamkei eſſen, beim 9 nismus und ſcheckiger Betn Freude iſt, di anderen iſt es auf der Min verdrießlich, u freut ſich, wi⸗ als ſie in der die Sprünge das iſt zwar Herren Grotz. muß mich ei aber im Umg Wort verlern lichkeit. Die des Teufels, Menſchen, da not iſt.“ „Höre Karl lichts, denn ſei⸗ holle Dinge, die der manchmal berrn Kißler bei leider die ur⸗ urghof aus hin⸗ hS und auf den id. Wie Vogel⸗ Häuschen am it einer Glucke, flügeln verſam⸗ darüber. Stun⸗ d hinausſchauen Vogeſen, deren n Horizont be⸗ brücke, die eben einen Schlepp⸗ aſchinengewehre über den Rhein eder der Samm⸗ em alten Grab⸗ nem fröhlichen ſemann hat hier le vielleicht in n Luft gemacht: ſer. ſei's gedankt, ankt. hier, mit dir! das alte Kreuz chstums geziert da mit der Un⸗ indes. tit dem letzten ze ſoll nach den Breiſacher Berg eſchloſſen, denn Burghaus auf⸗ darauf die Züge Ob es ſich dabei handelt, konnte n. Dieſe Deu⸗ 4 tit ſeiner inter⸗ bherter, und die nd verſchmitzt en auch die Be⸗ sbrechen. A. D. zan den Fortſchritt ſteckt tigen ein ſinnloſes Unterfangen. ſeltſam zugehen, wenn einer von dem Mantel einer ungeheuren Kugel ins Innere wandere zund wirklich die Mitte träfe, da doch jeder, der garg 5— A Nr. 35— Seite 9 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Montag, 21. Januar 1935 36. Fortſetzung ber der Pfarrer ſagte kopfſchüttelnd:„Ver⸗ en Sie nicht, was auf den Höhen Gilboas kſchlagen liegt! Auf jeden Junggeſellen hier im Dorf kommt ein halb Dutzend Jungfrauen, ind da ſucht ſich der Bauer nicht gerade die ingſte an Talerwert aus. Man verübelt ihnen das von je, iſt aber zu einem Teil dum⸗ nes Zeug; denn der Hof, der iſt mehr als Mann ind Weib, denkt der Bauer; und die Liebe und die Kinder, die kommen von alleine. Ja, wenn Minna einen rechten Mann kriegte und n den Alten auf die Leibzucht ſetzte— Sie cken ſo, als wüßten Sie nicht, was Leibzucht ſo heißt hierzulande das Altenteil—, alſo n wäre der Hof vielleicht zu retten; er wäre immt zu retten. Aber woher ſo einen Kerl men und nicht ſtehlen!“ Vater“, meinte die Paſtorin und ſchenkte Kaffee ein,„wenn ihr bei dem Faden leibt, redeſt du unſerem Gaſt noch ſelber zu im Mädchen.“ Da lachte der Paſtor und rief:„Alle neune! Vas kein Verſtand der Verſtändigen ſieht. herr Scharnweber, es war ja wohl ein törich⸗ es Weibergerede, aber wenn ſich das machte, beſorgte ich Ihnen Trauung und erſte Kind⸗ gufe um Gotteslohn, trotz der ſchlechten Zei⸗ en und trotzdem, daß mein Großer in den Pütt muß.“ Dem Gärtner wurde doch warm, als ihm die Paſtorsleute ſo ungeſcheut auf den Leib rück⸗ en, und er brach mit einem Scherz nach einer ganz anderen Seite aus, indem er vom Hauſe Grotzenbach zu ſprechen anfing, und der Paſtor, da er einmal im Zug mit ſeinen Kümmerniſſen war, ging willig darauf ein; denn das Sana⸗ torium in ſeinem Sprengel machte ihm in der Seele auch manche Beſchwer durch ſein bloßes Daſein, durch die Heilslehren, die es verbrei⸗ iete, und durch Art und Gehaben ſeiner Be⸗ wohner. Er hatte ſich innerlich eine Art Um⸗ riß des Ganzen entworfen, den er ſchon lange gern einem Vertrauenswürdigen hätte, ſo er etwas davon verſtünde. Die Ge⸗ vorgelegt legenheit war heute günſtig, und ſo rückte er mit ſeiner Meinung heraus. Die Welt gehöre wie je dem Fürſten dieſer Welt, und den Herrn kenne man. Er habe keine Luſt, auch nur einen Fußbreit ſeines Reiches abzutreten. Das heißt, es gehe noch heute um ein Haar beſſer zu als in den Tagen Martin Luthers oder des ägyptiſchen Pharaos. „Wir glauben nicht mehr an den Teufel“, meinte Lindenſchmitt,„weil wir das für ein dummes Kindermärchen halten, aber wir glau⸗ ben an den Fortſchritt und ſeine Propheten, zund das iſt, meiner Treu, noch viel dümmer als ein Kindermärchen, denn hinter ſo einem ſteckt gemeinlich eine geheime Weisheit und ahnungsvolle Tiefe, aber hinter dem Glauben bloß Eitelkeit und Blähung und Dünkel, und was Dümmeres hals die gibt es in der Welt nicht.“ Und ſo ſuche ſich denn jeder Heilbringer von Fortſchritts Gnaden einen Zipfel am Gewande der Schöpfung aus und hänge ſich dran und arbeite drauflos und bilde ſich ein, von dort aus der innerſten Seele im All beizukommen. Sei freilich durchaus eitel und für den Einſich⸗ Es müßte von der Mitte ausgehe, unfehlbar irgendwo den Kugelmantel treffen müſſe, ſelbſt ohne Wil⸗ len und Zutun. „Das iſt ein geometriſches Gleichnis, das ich mir einmal in einer Predigt ausgedacht und meinen Bauern ausgelegt habe. Der Mittel⸗ punkt, das iſt die Menſchenſeele; und wer da meint, er könne von außen her die Menſchen⸗ ſeele beſſern, iſt ein Tor, denn er triff“ ſie ſo unwahrſcheinlich, als wollt' er von der Ird⸗ oberfläche haargenau den Erdmittelpunkt er⸗ wandern. Was dabei herauskommt, bei der Enthaltſamkeit vom Alkohol, beim Grünzeug⸗ eſſen, beim Nacktherumlaufen, beim Kommu⸗ nismus und Pazifismus, das iſt ein bunt⸗ ſcheckiger Betrieb, der vielleicht denen eine Freude iſt, die dazu aufſpielen; aber für die anderen iſt es wie das Gedudel und Gehudel auf der Mindener Meſſe, teils komiſch, teils verdrießlich, und der Spaß, den es den großen freut ſich, wie ihnen die elende Latwerge die als ſie in dem bunten Geweſe drinſtecken und die Sprünge der Bajaſſe ſehen. Die Bajaſſe, das iſt zwar ein grober Vergleich für die Herren Grotzenbach und Spillbohm, und ich muß mich eigentlich deswegen entſchuldigen, aber im Umgang mit Bauern und mit Gottes Wort verlernt ſich leicht die landläufige Höf⸗ lichkeit. Die Bajaſſe aber ſind die Kreaturen des Teufels, denn ſie benebeln die Sinne der zenſchen, daß ſie das eine vergeſſen, was ot iſt.“ „Höre Karl“, ſagte da die Paſtorin,„ſieh zu Kranken lernen! krank, brüchig, verſchoben und verſchroben. Und das möchte noch angehen, iſt vielleicht nicht Schuld, ſondern Not. Aber wer aus der No: SU. 0 Sοe HS n ee deinen Worten! Unſer Gaſt gehört in das Haus Grotzenbach, und wenn er nun eines Sinnes wäre mit den Herrſchaften da drüben, hätteſt du dich mal wieder um Kopf und Kra⸗ gen geredet. Sie müſſen wiſſen, daß ihn unſere liebe, gute„Schaumburger Volksſtimme“ ſchon mehr als einmal durch die Zähne gezogen har“ „Herrje“, erwiderte Karl Lindenſchmitt, der Seelenhirte,„das wäre ja allerdings... Ich hobe mich blindlings auf mein Gefühl verlaf⸗ ſen, das ich bei unſerem Gaſt habe, aber man kann ſich da wohl betrügen. Alſo beruhigen Sie die Stimme meines Gewiſſens!“ „Nein“, ſagte Scharnweber,„das iſt gar nicht nötig. Als ich da drüben an meinen Poſten kam, wußte ich von all dem, was die Leuichen vorhaben und anſtreben, rein nichts. Ein Viertelfahr iſt rund verſtrichen, und ich kann mein Gemüt umkehren wie einen Handſchuh, mir iſt alles gleichgültig, was ich inzwiſchen von ihrem Wollen und Wirken erfahren habe, alles fremd. Wie ſollte ich Geſunder von den Denn da drüben iſt alles eine Tugend und aus dem Mangel einen Ruhm macht, wie der Fuchs, der ſeinen Schwanz im Tellereiſen gelaſſen hatte, der ver⸗ dient ausgelacht und zur Beſcheidenheit ver⸗ wieſen zu werden. Aber das begreif' ein anderer, daß dies Volk unter uns und in die⸗ ſer Zeit das große Wort führt! Unſer Haus⸗ herr ſchreibt in Zeitungen und Büchern und genießt hohes Anſehen von der Maas bis an die Memel mit ſeinen Seelenkuren, die nie⸗ mand geſund, aber ſo manchen verliebt in ſeine Krankheit machen. Da ſind Weiber, gelt aus einer verfahrenen Geſellſchaftsordnung heraus oder aus Unkraft, und weil ſie gelt ſind, un⸗ froh ihres Lebens, voll unbewußten Miß⸗ trauens gegen ſich ſelber. Aber ſie ruhen und raſten nicht, bis womöglich alles Frauenvolk wird wie ſie. Da ſind Männer, die ein dunkles Gefühl davon haben, daß ihre Lebensarbeit, wie man's heißt, eigentlich gar keine mannes⸗ würdige Arbeit iſt, ſondern lächerliche Be⸗ triebelei und Spiegelfechterei; Männer, die in ihrem Wurzelwerk zu reißen anfangen, wenn ein frecher Kerl, wie neulich ein Maler, kommt und ihnen ein bißchen die Krone zauſt. Da haben wir einen großmächtigen Dichter, der recht wohl das jämmerliche Geweſe durch⸗ ſchauen könnte, der dennoch mitmacht, weil er ohne Lobgehudel, ohne den Parfümgeruch der ſauerſtoffarmen Atmoſphäre da drüben und anderwärts, ohne den Beifall dieſer ſchwatz⸗ haften Aſphalttreter nicht auskommen kann. Da ſitzt der Heiland aller Breſthaften und läßt ſich ſeine Frohe Botſchaft bar bezahlen und bezecht ſich an den unkeuſchen Geſtändniſſen, die er mit ſeinen ſchleimigen Fragen aus der Seele ſeiner Opfer herauskitzelt, rührt aus Roſe und Kreuz, aus Chriſtus und Buddha, aus Marx und Richard Wagner, vom eigenen Kunſthonig nicht zu vergeſſen, einen Brei zuſammen und verfüttert dieſen Papp an ſeine Gemeinde und reut ſich, wie ihnen die elende Latwerge die Bäuche und Hirne aufbläht, und dünkt ſich ein rechter Menſchenfreund und Arzt. Das alles hätte ſoviel nicht zu ſagen, wenn es nur ein Sanatorium Grotzenbach in Deutſchland gäbe. Aber es gibt ihrer hundert; die Welt iſt voll Quackſalber, und ihre Herden wimmeln von Aufgang bis zum Niedergang...“ Der Paſtor rauchte heftig und ſtieß ſeine Sätze zwiſchen die Rauchwolken:„Alle Wet⸗ ter... Sie ſehen das viel deutlicher als ich. ſagen es auch viel deutlicher.. Aber eins verſteh' ich nicht.. wie Sie's da drüben ſo⸗ lange aushalten können“ „Ihr Aelteſter geht in den Pütt, Herr Pfar⸗ rer. Ich nehme die Menſchen da drüben zu meiner Arbeit mit in Kauf. Einſtweilen halt ich's noch leidlich aus. Auch iſt da ungewollt und ungehofft manches für mich abgefallen. Aber wenn ich merke, daß es nicht mehr lohnt... ich habe nichts da drüben verloren. Aber ich wollte Ihnen noch einen Schwank er⸗ zählen, der ſich jüngſt bei uns begeben hat Kam da ein junges Ehepaar von irgendwo. Das Weibchen ſtak noch voll Schwarm, ſuchte die Quelle der Erkenntnis und des Heils im Hauſe Grotzenbach. Er glaubte wohl an all das Wunderwerk nicht, hatte aber ſein Weib⸗ chen nicht zu überzeugen vermocht und wollte ſie, ſchien es, auch nicht gern ollein in die Kreiſe unſeres Magiers tappen laſſen, kam alſo weislich mit. Sie war oder tat begeiſtert; er lief herum wie ein kranker Hund. Ein paar Tage nach ihrer Ankunft ſtieg wieder einmal ein Gralsabend, wo, ich hörte auch zu, eine Dame, verſtehen Sie, eine noch jugendliche Dame, über den Eros ſprach. Unbefangenheit, Herr Pfarrer! Was ſie dem Hörerring er⸗ zählte, kann ich leider nicht ſagen, denn ich war müde und habe, glaub' ich, eine Weile genickt, bilde mir übrigens nicht ein, viel verloren zu haben. Es gibt keinen überflüſſigeren Gegen⸗ ſtand zu gelehrten Erörterungen als die Liebe. Wer ſich dieſes Kapitel nicht allein zuſammen⸗ buchſtabiert, dem iſt nicht zu helfen mit noch ſoviel Weisheit, und es iſt ein böſes Zeichen der Zeit, daß ſo ein Unmaß über den Eros und ſein Drum und Dran geſchlabbert und ge⸗ ſabbert wird. Alſo das junge Ehepaar hatt⸗ ſich nicht weit von mir in die dunkelſte Ecke de Saales gedrückt und ich fand das ganz in de Ordnung...“ (Fortſetzung folgt.) natürliche Heiloorgänge/ von Dr. med. Georg Kaufmann⸗Dresden Wer kranken Menſchen helfen will, muß ſich zunächſt ein großes Wiſſen über den Bau und die Lebensvorgänge des menſchlichen Körpers aneignen, denn ohne dieſe Vorkenntniſſe iſt es unmöglich, die verſchiedenartigen Vorgänge zu verſtehen, die ſich im kranken Körper abſpielen. Faſt die Hälfte ſeiner alademiſchen Studien⸗ zeit verwendet der junge Mediziner auf den Erwerb dieſer Kenntniſſe, und erſt nach einer eingehenden Prüfung wird ihm die Möglichkeit gegeben, alle die Krankheiten, die das Leben des Menſchen bedrohen, kennen zu lernen und ſich mit den Wirkungen der Krankheit auf den lebenden Organismus zu beſchäftigen. Es iſt alſo eine eingehende Schulung notwendig, ehe an eine Behandlung von kranken Menſchen ge⸗ dacht werden kann. Dieſe Schulung beſteht aber nicht lediglich darin, eine Fülle von einzelnen Kenntniſſen zu erwerben, ſondern vor allem in einer Erziehung zur Beobachtung und Beurteilung von Lebens⸗ vorgängen, und dabei erkennt dann der den⸗ kende Arzt ſehr bald, daß der lebende Organis⸗ mus immer und überall die Neigung hat, ſtö⸗ rende Einwirkungen und Schädigungen der Lebensvorgänge von ſich aus auszugleichen. Mit anderen Worten, wo Krankhaftes geſchieht, wo eine Störung von außen eindringt, treten ſofort Abwehrvorgänge oder Erſatz⸗ einrichtungen in Kraft. Bei jeder Krankheit zeigt ſich alſo gleichzeitig eine natürliche Ab⸗ wehr, die man fördern und ſteigern kann, die auf keinen Fall geſtört werden darf. Damit iſt die Stellung des Arztes der Natur gegen⸗ über gekennzeichnet. Der Arzt iſt alſo nicht ein Herr über Leben und Tod, ſondern ein ſehr beſcheidener Diener der Natur, und er wird um ſo beſcheidener, je mehr er gelernt hat und je erfahrener er iſt. Es mag für manchen jungen, tatenfreudigen Mediziner recht ſchwer ſein, zu dieſer Erkenntnis zu gelangen. Und doch wird ein gewiſſenhafter Arzt durch die Erfahrungen und Beobachtungen, die er am Krankenbett macht, von ſelbſt zu der Ueber⸗ zeugung gelangen, daß jedes voreilige und kri⸗ tikloſe Eingreifen in die natürlichen Heilvor⸗ gänge des Körpers bedenklich, ja gefährlich iſt. Da der junge Mediziner auch nach Beſtehen der Staatsprüfung längere Zeit unter der Aufſicht älterer erfahrener Aerzte arbeitet, iſt es ihm durchaus möglich, dieſe Erfahrungen zu er⸗ werben und ſo zum ärztlichen Helfer heranzu⸗ reifen. Durch Befragen, Beobachtungen und Unterſuchung des Kranken mit Hilfe erlernter Methoden— Betaſtung, Abhören, Beſichtigung der Zunge, des Halſes, der Mundhöhle, Unter⸗ ſuchung des Urins— wird zunächſt nach Ver⸗ änderungen der normalen Lebensvorgänge ge⸗ fahndet. Beſtehen irgendwelche Zweifel, ſo werden feinere, chemiſche, mikroſkopiſche Ver⸗ fahren angewendet oder Röntgen⸗, Spiegel⸗ unterſuchungen uſw. vorgenommen. Das alles dient zur Erkennung von Verände⸗ rungen der Organe oder ihrer Funktionen und führt ſchließlich zur Stellung einer Diagnoſe. Dieſes vielgebrauchte Wort heißt ſoviel wie Ertennung der Krankheit. Eine Krankheits⸗ bezeichnung iſt nun im ärztlichen Sinne nicht immer ein ganz feſt umriſſener Begriff. Unter dem Namen„Lungenentzündung“ werden z. B. ſehr viel recht verſchiedenartige Vorgänge in der Lunge zuſammengefaßt. Mit der Feſt⸗ ſtellung der Krankheitsbezeichnung im Jour⸗ nal oder auf dem Krankenſchein iſt der Arzt aber noch lange nicht zufrieden. Er muß ſich noch über die beſondere Eigenart, die Aus⸗ breitung des Krankheitsprozeſſes Klarheit ſchaffen. Darüber hinaus ſucht er eine Vor⸗ ſtellung über die Widerſtandskraft des Kran⸗ ken zu gewinnen. Schließlich aber, und das iſt wohl das Wichtigſte, muß er wiſſen, wie die natürlichen Abwehrkräfte, über die der Kranke verfügt, wirken. Aus ſeiner Studienzeit weiß er, daß die entzündeten Teile der Lunge ſtark mit Flüſſigkeit durchtränkt und daher atmungs⸗ unfähig werden, daß ſich aber nach wenigen Tagen die Entzündung unter heftigem Fieber löſt und dann allmählich völlige Heilung ein⸗ tritt. Dieſe Selbſtheilung darf in keiner Weiſe geſtört werden. Man kann ſie durch Bettruhe und Mittel, welche die Löſung der Entzündung begünſtigen, fördern. Es ſind noch andere Erwägungen, die dabei den behandelnden Arzt beſchäftigen. Der Ent⸗ zündungsprozeß ſtellt höchſte Anforderungen an das Kreislaufſyſtem, insbeſondere das Herz. Wird das Herz imſtande ſein durch⸗ zuhalten?— Das iſt die bange Frage, und ſo entſchließt ſich der Arzt in allen zweifelhaften Fällen ſofort nach Erkennung der Krankheit, das Herz durch geeignete Mittel zu ſtützen. Sie ſollen aber ſchnell wirken, und ſo läßt es ſich oft nicht umgehen, eine Einſpritzung vorzu⸗ nehmen. Im übrigen beſchränkt ſich die Sorge auf Pflege und Beobachtung des Kranken. Iſt der Erreger der Krankheit bekannt und gibt es ein Mittel, ihn zu faſſen, ſo wird es ſelbſtver⸗ ſtändlich angewendet. Bei der Diphtherie haben wir ein ſolches Mittel. Ein Arzt, der es an⸗ zuwenden verſäumt, begeht einen Kunſtfehler. Dieſes Diphterie⸗Mittel iſt ein Serum. Es iſt ein vom lebenden Organismus ſelbſt gebildetes Gegengift, das auch im Körper des Diphtherie⸗ kranken entſteht. Wenn man es einſpritzt, han⸗ delt man völlig naturgemäß; denn ſeine Dar⸗ reichung iſt die Vorwegnahme eines natürlichen Simatz Bis ſich nämlich das Gegengift im Körper des Kranten ſelbſt ge⸗ bildet hat, kann die diphtheriſche Schwellung ſchon zur Erſtickung aeführt haben. Anders bei einem Knochenbruch. Hier können wir ruhig abwarten, bis der Knochen von ſelbſt heilt, denn die Neubildung an einer Bruchſtelle tritt ſicher ein und führt zu einer feſten Verbindung der Knochenenden. Dem helfenden Arzt liegt aber die Pflicht ob, dafür zu ſorgen, daß der Knochen nicht ſchief oder in unzweckmäßiger Weiſe zuſammenheilt. Da⸗ her muß der Bruch ſachgemäß eingerichtet und durch einen feſten Verband in richtiger Stel⸗ lung gelagert werden. Im gut ſitzenden Ver⸗ band hören auch die Schmerzen bald auf. Bei anderen Krankheiten muß ſich der Arzt noch viel größere Beſchränkungen auferlegen, die Beſchwerden zu lindern ſuchen oder nur darauf achten, daß keine Verſchlimmerung ein⸗ tritt. Nur vereinzelt ſtehen Hilfsmittel zur Verfügung, die wirklich eine Krankheitsurſache beſeitigen, aber dieſe Mittel ſind alle mehr oder weniger der Natur abgelauſcht und am Lebenden erprobt. Ohne genaueſte Beobachtung der Lebensvorgänge und möglichſt eingehende Kenntniſſe der natürlichen Heilungsvorgänge iſt erfolgreicher Dienſt am Kranken unmöglich. Während ſeiner ganzen beruflichen Tätigkeit muß der Arzt ſeine Erfahrungen und Beobach⸗ tungen vertiefen. Die Anſchauungen über Krankheitsgeſchehen und Krankheitsurſachen werden ſich im Laufe der Jahre ändern und mannigfache Verbeſſerungen erfahren. Der eine Grunoſatz aber muß beſtehen bleiben: Die natürlichen Heilungsvorgänge, die ſich im Körper des Kranken abſpielen, ſind die Grund⸗ lagen, auf denen ſich alles ärztliche Handeln aufbaut. * Eine ungariſche Eisläuferin tanzt in Original⸗ tracht ihren Nationaltanz auf dem Eis. Unmöglich Ein Fremder, der nach Sparta kam, fragte einen Spartaner, wie man in Sparta einen Ehebrecher beſtrafe. „Man würde ihn dazu verurteilen, der Stadt einen Stier zu ſchenken, der ſo groß iſt, daß er, auf der Höhe des Gebirges weidend, ſeinen Durſt am Fluſſe Eurotas löſchen kann.“ Der Fremde ſchüttelte den Kopf. „Wie iſt es möglich“, fragte er verwundert, „einen Stier von ſolcher Größe zu finden?“ „Es wäre leichter, einen ſolchen Stier zu finden, als einen Ehebrecher in Sparta“, war die Antwort. *˙ Afrikaforſcher:„Durch das Auftauchen eines Löwen geriet ich in große Gefahr. Waffen hatte ich nicht zur Hand. Meine einzige Rettung lag in meinem Blick. Ich ſtarrte den Löwen ſcharf an, und er zog ſich zurück.“ Zuhörer:„Und wie erklären Sie das? Na⸗ türlich Hypnoſe?“ Afrikaforſcher:„Möglich. Aber vielleicht läßt es ſich auch damit erklären, daß ich mich hoch in einen Baum hinauf geflüchtet hatte.“ 4 Im Hotel. Der Herr aus Nummer 28 läutet dem Portier. „Was ſoll das, Sie ſtellen mir einen Lack⸗ ſchuh und einen Rohrſtiefel vor die Tür!?“ „I was net, heit is daherin alles verkehrt; drunt hob i' no amoi ſo a Paar ſteh'!“ ſagt der und kratzt ſich hinter den Ohren. Jal„gang 5— A Nr. 35— Seite 10 * „Hakenkreuzbanner“ 14 +. —— Aee,,— ——— ——— Ein Jahr der Arbeit liegt hinter dem Deut⸗ ſchen Luftſport⸗Verband, ein Jahr ſchöner Er⸗ folge und großer Leiſtungen, das aber immer noch der Aufbauarbeit dienen mußte und erſt 1935 wird der deutſche Luftſport den Zielen näherkommen, die er ſich für die Zukunft ge⸗ ſtellt hat. Dieſe Ziele der deutſchen Oeffent⸗ lichkeit aufzuzeigen, hatte der Präſident des DeV, Fliegerkommodore Loerzer, die deut⸗ ſche Preſſe zu einer„Luftſportfahrt ins Blaue“ eingeladen, die allen einen Einblick in die Ar⸗ beit der deutſchen Fliegerjugend gab und einen lebendigen Eindruck von der Begeiſterung und dem hohen Idealismus gerade unſerer Füng⸗ ſten gab, um das Wort des Reichsluftfahrts⸗ miniſters Göring wahr zu machen:„Das deutſche Volk muß ein Volk von Fliegern wer⸗ den!“ Bis dahin iſt es zwar ein langer, be⸗ ſchwerlicher Weg, aber wer weiß, wie die Füh⸗ rer der deutſchen Sportfliegerei ihre Aufgaben anpacken, der hat das ſichere Gefühl, es wird geſchafft! Nach einer eingehenden Beſichtigung des Segelfliegerlagers Trebbin in der Mark gab Präſident Loerzer in ſeinen Ausführungen zunächſt einen Rückblick auf die wichtigſten fliegeriſchen Veranſtaltungen des vergangenen Jahres. Noch unter dem Ein⸗ druck des erhebenden Geſchehens an der Saar ſtehend, löſte die Mitteilung des Präſidenten 41 Stützpunkten bei der deutſchen Sportfliege⸗ ger an der Saar ſich mit drei Ortsgruppen und 41 Stüßpunkten bei der deutſchen Sportfliege⸗ rei zurückmeldeten. In den fliegeriſchen Wett⸗ bewerben dieſes Fahres wird immer mehr der Gemeinſchaftsgedanke zum Ausdruck kommen. Den Auftakt der Veranſtaltungen bildet, wie ſchon im Vorjahre wieder der„Zugſpitz⸗ flug 1935“, der als Geſchicklichkeitsflug vom Eibſee zum Schneeferner und zurück ausge⸗ ſchrieben iſt. Verteidiger des Wanderpreiſes iſt Reichsminiſter Heß. Am gleichen Tage wird die „Deutſche Freiballon⸗Meiſterſchaft“ geſtartet, für die die Ausſchreibung vor weni⸗ gen Tagen erſchienen iſt. Der Wettbewerb ſtellt zualeich einen Ausſcheidungskampf für die Teilnahme an dem internationalen Gordon⸗ Bennett⸗Wettfliegen dar, das in dieſem Jahre wieder von Polen ausgerichtet wird. Zum er⸗ ſten Male wird auch ein „Flieger⸗Handwerker⸗Wettbewerb“ in den Berliner Tennishallen vom 16. bis 24. Februar durchgeführt. Zu dieſem Wettbewerb entſenden alle Flieger⸗Landesgruppen Trupps von ſechs Mann, die hier in einzelnen Abtei⸗ lungen jede ein Segelflugzeug in möglichſt kur⸗ zer Heit zu bauen haben, daneben aber noch be»eiſen ſollen, daß gerade im Flugſport die handwerkliche Arbeit eines der wichtigſten Fundamente überhaupt iſt. Wie ſchon immer, wird auch diesmal wieder der „Deutſchland⸗Flug 1935“ um den Wanderpreis des Reichsminiſters der B. 850 am Luſteænortialr 7935 Luftfahrt Göring im Mittelpunkt der Arbeit ſtehen. Vom 21. bis 26. Mai werden über ganz Deutſchland wieder die Motoren ihr dröhnen⸗ des Lied ſingen. In der Ausſchreibung iſt in⸗ ſofern eine Aenderung eingetreten, als Berlin nur noch Start und Ziel des ganzen Wettbe⸗ werbs iſt, die einzelnen Tagesetappen aber jede an anderen Stellen des Reiches enden. Daß hierbei das Saargebiet nicht vergeſſen wird, iſt ſelbſtverſtändlich. Den grandioſen Abſchluß bildet dann am 26. Mai ein Groß⸗ flugtag auf dem Tempelhofer Feld, wo ſämt⸗ liche teilnehmenden 200 Maſchinen im Ge⸗ ſchwaderflug zum Startort zurückkehren. Der letzte Tag des Deutſchland⸗Fluges bildet dann den Auftakt zur „Deutſchen Luftſahrt⸗Werbewoche!, die bis zum 2. Juni andauert. Bei dieſer Ge⸗ legenheit wird dann die große Luftfahrt⸗Wan⸗ derſchau des Deutſchen Luftſport⸗Verbandes durch ganz Deutſchland fahren. In zwei gro⸗ ßen Wagen ſind über 50 großartige Modelle zahlreicher Segel- und Motorflugzeuge, Frei⸗ ballons u. a. m. untergebracht und mit dieſer Schau ſoll vor allem in den Gebieten für die Luftfahrt geworben werden, die bisher von der Fliegerei wenig zu ſehen bekamen. u im Dienſte der Olympia⸗Werbung wird die Fliegerei ſtehen. Bekannte deutſche Sportflieger werden auf ihren Auslandsflügen für den Gedanken der Olympiſchen Spiele wer⸗ ben und auch bei uns wird jede Maſchine, wenn möglich, mit den olympiſchen fünf Rin⸗ gen verſehen werden. Ebenfalls im Frühjahr iſt dann die Austra⸗ gung der „Deutſchen Kunſtflug⸗Meiſterſchaft“ geplant, während an den Pfingſtfeiertagen auf der Rhön die flugbegeiſterte Jugend im Reichsmodell⸗Wettbewerb im Kampf um den Sieg ſtehen wird. Ende Juli bis An⸗ fang Auguſt kommt dann der „16. Rhön⸗Segelflug⸗Wettbewerb“ zur Austragung. In der Bewertung der ein⸗ zelnen Leiſtungen wird zum erſtenmal auch die Arbeit des Bodenperſonals mitgewertet und es iſt auch das ſegelflugſporttreibende Aus⸗ land eingeladen. Ebenfalls erſtmalig iſt die für den Herbſt geplante Ausfechtung einer für Flugzeug⸗ e e 22 rbände“, die gerade unſeren jungen Piloten⸗Nachwuchs vor ſchwere Aufgaben ſtellen wird. Neben die⸗ ſen Hauptveranſtaltungen werden wieder zahl⸗ reiche Wettbewerbe der einzelnen Landesgrup⸗ pen veranſtaltet, die vor den Hauptwettbewer⸗ ben als Ausſcheidungskämpfe für die Nen⸗ nungsliſte der großen Prüfungen gedacht ſind. Man ſieht alſo, ein Programm, das an Reichhaltigkeit nichts zu wünſchen übrig läßt und das den ganzen Einſatz aller Beteiligten fordert. Aber wenn es geſchafft iſt, bedeutet die Erfüllung all der geſtellten Aufgaben wie⸗ der einen großen Schritt vorwärts. Und in dieſem Sinne„Glück ab!“ Wird Phönix Südweſtmeiſter? Wormatia Worms— Phönix Ludwigshafen:4 Der vor 6000—7000 Zuſchauern errungene Sieg der Ludwigshafener iſt verdient, wenn für die Gäſte hierbei auch eine Reihe von glück⸗ lichen Umſtänden mitſpielten. Die Wormſer mußten auf die geſperrten Kiefer und Gölz ſo⸗ wie auf den verletzten Kloſet verzichten. Dies erleichterte den Pfälzern natürlich ihren Sieg; hinzu kam, daß den Einheimiſchen auch bei den beſten Gelegenheiten nichts gelingen wollte. Die Gäſte gingen bereits in der 3. Minute in Füh⸗ rung, und zwar durch den Halbrechten Müller, der eine Flanke Statters aufnahm und ein⸗ ſchoß. Bis zum Wechſel herrſchte dann verteil⸗ tes Spiel, wobei allerdings der Phönix ſtets ein kleines Plus hatte. Nach der Pauſe war das Spiel anfangs wieder ausgeglichen, jedoch hatten die Gäſte hinter ihren Angriffen mehr Druck als die Wormſer. Auf einen Fehler der Wormſer Verteidigung waren die Gäſte durch Statter ein zweites Mal erfolgreich. Als dann Ebert einen ſchon gefangenen Ball aus den Händen gleiten ließ, war Hörnle zur Stelle und ſchoß zum:0 für den Phönix ein. Der agleiche Spieler ſtellte dann zehn Minuten vor Schluß durch ein viertes Tor das Endergebnis her. Welſcher(Frankfurt) leitete gut. Hinter den Kuliſſen des Länderſpiels Marxiſtenpreſſe gegen Holland— Deulſchland Der holländiſche Fußballſport ſteht wieder einmal am Vorabend eines großen Ereigniſſes, des Länderkampfes gegen Deutſchland, der ſtets neben dem Fußballtreffen Holland— Belgien als derjenige Länderkampf gilt, dem man in dem gewiß nicht kleinen Kreis der holländiſchen Fußballfreunde die größte Beachtung ſchenkt. Der Kgl. Niederländiſche Fußball⸗Verband (KNVBy) trifft bereits für das am 17. Februar im Amſterdamer Stadion zum Austrag kom⸗ mende Länderſpiel gegen Deutſchland gründliche Vorbereitungen. Die für die Nationalelf in Be⸗ tracht gezogenen Spieler haben das gemein⸗ ſame Training unter Leitung des Verbands⸗ lehrers Glendenning aufgenommen und tra⸗ gen am 23. Januar in Rotterdam das erſte Uebungsſpiel gegen den drittklaſſigen engliſchen Klub Queens Park Rangers aus. Die vorläufige holländiſche Mannſchaft ſetzt ſich wie folgt— alle (Go Ahead) van Diepenbeek (Ajax) Bas Paauwe van Run (PSV) Anderieſen van Heel (Feyenoord)(Ajax)(Feyenoord) Wels Vente Bakhuys Smit van Gelder (Unitas)(Neptunus)(ZAC).(Haarlem)(Vuc) Das iſt mit wenigen Ausnahmen die gleiche Mannſchaft, die am 4. November in Bern einen eindrucksvollen Sieg über die Schweiz er⸗ kämpfte. Um ſo bedauerlicher iſt es, daß gewiſſe Kreiſe ſchon ſeit Wochen beſtrebt ſind, aus politiſchen Gründen gegen dieſes ſportlich-friedliche Kräfte⸗ meſſen der beiden benachbarten und befreunde⸗ ten Nationen mit nichtigen Vorwänden Sturm zu laufen. Ein verhältnismäßig unbedeutender Amſterdamer Fußballverein begann bereits vor Monaten mit einer lebhaften Aktion gegen die Durchführung des deutſch⸗holländiſchen Länder⸗ ſpieles. Für ſeinen ränkevollen Werbefeldzug gelang es ihm noch, vier weitere Amſterdamer Vereine zu gewinnen und in anderen Städten und Ortſchaften die Unterſchriften von 76 Ver⸗ einen zu ſammeln. Die insgeſamt 81 Klubs ſind nur ein Fünftel der im KB zuſammen⸗ geſchloſſenen Vereine und ihr Vorgehen muß daher an der Mehrheit, die dieſer Aktion durch⸗ aus ablehnend gegenüberſteht, kläglich ſcheitern. Der Bundesvorſtand hat das Treiben der Oppoſition bereits als verwerflich gebrand⸗ markt und ſtrengſte Strafen für die Drahtzieher angedroht. Die energiſche Haltung des Bun⸗ desvorſtandes und der geringe Widerhall, den die deutſch⸗feindlichen Beſtrebungen bisher ge⸗ funden haben, ſind gewiß erfreulich. Die Tat⸗ ſache allein ſchon, daß es ausge⸗ rechnet die marxiſtiſche Preſſe iſt, die der Oppoſition Vorſchub lei⸗ ſtet, beweiſt am beſten, aus welcher Ecke hier der die Atmoſphäre ver⸗ giftende Wind weht, und daß hier nicht ſportliche, ſondern rein parteipolitiſche Erwä⸗ gungen maßgebend ſind. Der Holländiſche Fuß⸗ ball⸗Verband hat bereits Gegenmaßnahmen ge⸗ plant; aber auch ſo glauben wir, daß die Sa⸗ boteure einen gründlichen Reinfall erleben werden. Führertagung der Das vergangene Wochenende geſtaltete ſich für die Führerſchaft der badiſchen Turner wie⸗ der recht arbeitsreich. Am Samstag tagte zu⸗ nächſt der Gauführer⸗Ring mit dem Bezirks⸗ führer und am Sonntag verſammelten ſich die DT⸗Kreisführer ebenfalls in Karlsruhe zu einer vielgeſtaltigen Arbeitstagung. Beide Ta⸗ gungen ſtanden unter dem Vorſitz von DT⸗ Gauführer Dr. Fiſcher. Vor Beginn der Ar⸗ beit gedachte Dr. Fiſcher zuerſt des überwäl⸗ tigenden Saar⸗Abſtimmungsergebniſſes, ſodann aber auch eines Verluſtes, den die badiſche Turnerſchaft zu verzeichnen hat, nämlich des Todes des früheren langjährigen Führers und Ehrenführers Daniel Weiß, der vor einigen Wochen geſtorben iſt. Im Vordergrund der Beſprechungen ſtanden die Neuordnungen auf den verſchiedenen Ge⸗ bieten der Leibesübungen und damit der Deutſche Reichsbund für Leibesübungen. Alle Verdient gewonnen FK Pirmaſens— Eintracht Frankfurt:0 Beiderſeits zeigten ſich die Hintermannſchaften von der beſten Seite; der beſſere Sturm gab den Aus⸗ ſchlag zugunſten der Pfälzer. Großen Anteil am Sieg hatten vor allem die Verteidiger Johanneſſen⸗German, die den Eintracht⸗Stürmern keine Schußgelegenheit boten. Bei den Gäſten ſchlug ſich auch die Abwehr Deutſchlands jüngſte Rekordſchwimmerin iſt die erſt 15jährige Chriſtel Rupke aus Ohligs. Sie erzielte kürzlich im 200⸗Meter⸗Rücken⸗ ſchwimmen die glänzende Zeit von:01,4 und unterbot damit die Leiſtung Anni Stoltes um 4 Sekunden. Am 18. ds. Mts. unternimmt ſie in ihrer weſtdeutſchen Heimatſtadt einen neuen Rekordverſuch, der der 400⸗Meter⸗Strecke gilt. recht gut, beſonders der Verteidiger Zipp, der ſeinen Nebenmann Stubb diesmal übertraf. Sehr gut war die Frankfurter Läuferreihe mit Pettinger⸗Gramlich⸗ Mantel, aber dafür war der Sturm recht ſchwach. Tiefel als Mittelſtürmer fiel vollkommen aus, ihm lag der glatte Boden überhaupt nicht. Die Einheimiſchen ſchoſſen in der 12. Minute bei leicht überlegen geführtem Spiel durch Brill 1, der eine Flanke von rechts direkt einſandte, den erſten Tref⸗ fer und in der 36. Minute erhöhte Lutz auf:0. Zu Beginn der zweiten Hälfte hatte Frankfurt einige gute Momente, ſcheiterte aber an der Pirmaſenſer Abwehr. Die Meiſterſchaftsſpiele der Handballer Gauklaſſe SV Waldhof 11 10 Tg Ketſch 11 TSV Nußloch 12 VfR Mannheim 10 Phönix Mannheim 10 TV 62 Weinheim 11 Tſchft Beiertheim 12 TV Ettlingen 11 8 Mannheim 11 TV Hockenheim 11 0 105:31 21 79:36 20 103:57 63:46 57:53 63:59 71:107 49:111 42:96 3571 TuSV Nußloch— SV Waldhof:5 Nun hat der Meiſter auch die ſchwerſte Hürde der Rückrunde erfolgreich genommen, doch war der Gaſtgeber für die Schwarz⸗Blauen ein här⸗ terer Gegner, als das Endergebnis erkennen läßt. Vom Feldſpiel hatten die Nußlocher faſt ebenſoviel wie die Gäſte, die bis zur Pauſe auf:0 in Führung Biee konnten. Nach dem Seitenwechſel waren die Waldhöfer wieder die erfolgreicheren, wobei ihr genaueres Schußkön⸗ nen weitere drei Treffer zu Wege brachte. Der Kampf ſtellte an alle Spieler infolge der ſehr glatten Bodenverhältniſſe hohe Anforde⸗ rungen, trotzdem wurden die Gegner nie mutlos und geſtalteten das Treffen zu einem ſehr ritterlichen und fairen Kampfe, das infolge der Qualität der Gegner auch ſeine werbende Wirkung nicht verfehlt haben dürfte. Tſchft Beiertheim— TV 62 Weinheim :2 ν⏑ οιοι Oοιο ο ——————————————————— Die Weinheimer Turner ſcheinen einen ſtarken Rückſchlag zu erleiden, denn ſie brachten es nicht fertig, gegen den Abſtiegskandidaten den Kampf, der beim Wechſel:1 ſtand, mit Bad. Turnerſchaft damit in Zuſammenhang ſtehenden Fragen konnten eingehend beſprochen und erläutert werden, ſo daß für die Unterführer der badi⸗ ſchen Turnerſchaft über alle einſchlägigen Dinge Klarheit beſteht. Einen weſentlichen Raum in den beiden Tagungen nahm auch das dieſes Jahr in Karlsruhe ſtattfindende badiſche Turnfeſt ein. In Bälde ſind hierüber Ein⸗ zelheiten über den Verlauf und die Geſtaltung zu erwarten. Fragen der allgemeinen Gau⸗ verwaltung und wirtſchaftliche Fragen waren aleichfalls Gegenſtand der Beſprechungen. Nachdem am Samstag der Gauführer-Ring die Verdienſte von DT⸗Kreisführer J. Schimpf (Pforzheim), der nach mehr als 20jähriger Tätigkeit ſein Amt als Schriftleiter der Badi⸗ ſchen Turnzeitung abgegeben hat, gewürdigt hatte, wurde dieſem am Sonntag von der Kreisführertagung ſeine Ernennung zum des badiſchen Turngaues über⸗ mittelt. Oeſtberg die Entſcheidung Punktgewinn abzuſchließen. Der Gaſtgeber hatte allerdings ſeinen geſperrten Torwart wie⸗ der freibekommen, was der Mannſchaft gewal⸗ tig das Rückgrat ſtärkte. In der zweiten Halbzeit kam dann Beiertheim, eingedent der Gefahr des Abſtieges mächtig auf und konnte ſchließlich die Gäſte geſchlagen heimſen⸗ den. Das Spiel war trotz der ſchlechten Boden⸗ verhältniſſe ſehr ſchnell. os Mannheim— TG Ketſch:6 Schwerer als das Ergebnis durchblicken läß erkämpfte ſich der Tabellenzweite in Neckara gegen 08 die Punkte. Ketſch zeigte wieder ſein unentſchloſſenes und enges Stürmerſpiel, das von einigen Lichtblicken erhellt wurde, in de⸗ nen auch die Außen wirkungsvoll eingeſetzt wurden. 08 glänzte dagegen mit einer ſchi nen Mannſchaftsleiſtung, in welcher der Verteidi ger Feuerbach und Daurer als Stürmer be⸗ ſonders auffielen. Daß die Erfolge ausblie⸗ ben, war den ungenauen und ſchwachen Wür fen der Stürmer zuzuſchreiben. Es hätte mindeſtens einige der vielen Strafwürfe ver⸗ wandelt werden müſſen. Das Spiel beginnt flott und bringt 08 die erſten Torgelegenheiten, doch Weik kann in der vierten Minute ſeine Mannſchaft durch Straf⸗ wurf in Führung bringen.(8 kämpft auf⸗ opferungsvoll und entſchloſſen und kann das Spiel durchaus offen halten. Auch nachde Weit 18 Minuten ſpäter auf:0 erhöht, ſieht es noch nicht nach einem deutlichen Ketſcher Schon in der erſten Minute nach Wiederanſpiel kann Stoner auf:0 erhöhen. Sieg aus. 08 kämpft verbiſſen, doch die Stürmer erreiche nichts, als dann Gund zehn Minuten vor Schluß das vierte Tor für Ketſch wirft, ver⸗ ſuchen es Beltle, Daurer, Marquet, Scheerer Viel⸗ Seiberth, mit Einzelgängen, ebenfalls erfolglos. mehr wird in den Schlußminuten der hielt, was zu halten war, von Weit und Keilbach noch zweimal geſchlagen.—el—. ——— Deutſcher Tennis⸗Sieg in Schweden Der 6. Hallentennis⸗Länderkampf zwiſche Schweden und Deutſchland wurde am Som tag in der wieder ausverkauften Stockho. me Tennishalle mit den beiden reſtlichen Einze ſpielen zu Ende geführt. Nachdem durch de Sieg im Doppel am Samstag eine:1⸗Fü rung für Deutſchland herausgeſprungen wa gewann von den Schlußſpielen jedes Lan eines, ſo daß Deutſchland mit3:2 Si ger wurde. Damit iſt die letzte Niederlag gegen Schweden in der Wilmersdorfer Tennis halle in Berlin ausgeglichen. „Am Sonntag lieferte zunächſt H. Henkel dem Schweden K. Schroeder hartnäckigen Wider⸗ ſtand, ehe er ſich mit:6,:4,:7,:6 ge⸗ ſchlagen gab. Damit ſtand der Länderkampf :2, ſo daß alſo das Treffen v. Cramm gegen bringen mußte. Ueberraſchend glatt und ſicher holte ſich de Deutſche mit:3,:4,:6,:0 den Sieg un den dritten Punkt für ſein Land. Anzchl Cær Geſchaftszuſ verſtei Ein ſiche nd im Anſte ch in ein ückgang de. verfahren. C 1934 hier ein en vierten aben auch in der Land Maßnahmen tandes habe gezeigt. So Höhe der Zw ½ derjenigen 1934 iſt ein 1 eſtzuſtellen, noch nicht vo Die Marktlage Zeit vom 1 Der Marktberick Hopfen der Ernte genommen werdet üduſtrie die gleie eiſen hat. Der ache günſtig beeii hopfen war in Für Inlandszwec merkbar. Vor all Beſchaffenheit ſeh rde lebhaft gel— em Nürnberge zugeführt. der Berichtszei his 305 RM, Sf lis 245 RM, bi Aiſchgründer 225 Ausland wurden eichsabl. Heidelbers Stadt Ludwigsh. 26 Ser Hannheim von 26 do. von 1927 Iaden 26 Grobkraft Mhm, Ham Stadt Kohle Mannh. Ausl. LGrokkraft Müm. al IRnein-Main-Donat IVer. Stahlw. Ohl Bav IBerl. Hyo. 25 8. krangi, Gold 15. Frkt. Hvobk. Gypf. L do. Anteilsch Frkt. Pibr. Gd. Em o do. 7. do. do. 8. o. Liaun. Hess. Lds Liqu. Pfälz. Hvp. Ludw. do Liau. do. Anteilsch pr. Ctr B. Liau h Hvobk. Mhm. do. Goldkomm do. do do. do. 5 do. do do. do eLiau. Süda Bodencredi 5½% do Bank-aktien Taus. Dt. Credit Bad Bank Bank für Brauin avr Bodencredi gay. Hyp. u) b Be-Discontos hresdner Bank Frankf. Hyp.-Bk. pfätz. Hvp.-Bank Reichsbank RKhein. Hyp.-Ban! 1. Januar 1 hrg ing 5— A Nr. 35— Seite 13 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Montag, 21. Januar 1935 Geſundung dev Virtſchaſt Geschöffsꝛusammenbrũche Anzch Cer Conlurse und Verqleichsverfchren Aoncsversfeſgeruncen in Cer Lonch/irtschœft flöche in 1000 ho, e, e,,, 3450%0 50 W . 00 5 AMl 0 30 2 18505 „e, W v Geſchäftszuſammenbrüche und Zwangs⸗ verſteigernngen nehmen ab. Ein ſicheres Zeichen für die Geſun⸗ bzung der deutſchen Wirtſchaft iſt der So zeigt ſich der Erfolg der nationalſozialiſtiſchen Maßnahmen nicht nur in der Abnahme der Arbeitsloſigkeit chwimmerin iſt pke aus Ohligs. )O⸗Meter⸗Rücken⸗ von:01,4 und nni Stoltes um unternimmt ſie adt einen neuen eter⸗Strecke gilt. Zipp, der ſeinen iff. Sehr gut war zettinger⸗Gramlich⸗ em recht ſchwach. men aus, ihm lag r 12. Minute bei h Brill 1, der eine den erſten Tref⸗ Lutz auf:0. 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Henkel dem näckigen Wider⸗ 4,:7,:ß ge⸗ ſer Länderkampf )„ Cramm gegen hringen mußte. r holte ſich der den Sieg und and. und im Anſteigen der Produktion, ſondern auch in einem außerordentlich ſtarken Rückgang der Konkurſe und Vergleichs⸗ verfahren. Gegenüber 1932 iſt im Jahre 1934 hier eine Abnahme auf weniger als den vierten Teil feſtzuſtellen. Ebenſo haben auch die Zwangsverſteigerungen in der Landwirtſchaft abgenommen. Die Maßnahmen zur Rettung des Bauern⸗ ſtandes haben hier ſchon ihre Wirkung gezeigt. So betrug im Jahre 1933 die Höhe der Zwangsverſteigerungen nur noch IJs derjenigen des Jahres 1932. Im Jahre 19034 iſt ein weiterer erheblicher Rückgang feſtzuſtellen, wenn auch endgültige Zahlen unoch nicht vorliegen. 44 Die Marktlage für Hopfen im Inland für die Zeit vom 14. Januar bis 19. Januar Der Marktbericht des Reichsnährſtandes teilt über Hopfen der Ernte 1934 mit: Beſchaffenheit ſehr begehrt. wurde lebhaft gelauft. u zugeführt. der wirtſchaftlichen Zuſammen⸗ Die Jahresberichte der deutſchen Großbrauereien ſprechen in den meiſten Fällen von einer zum Teil recht anſehnlichen Bierabſatzſteigerung. Es darf an⸗ genommen werden, das die geſamte deutſche Brau⸗ induſtrie die gleichen erfreulichen Erſcheinungen auf⸗ zuweiſen hat. Der Hopfenabſatz wird durch dieſe Tat⸗ ſache günſtig beeinflußt. Die Nachfrage nach deutſchen hopfen war in der Berichtswoche dauernd lebhaft. Für Inlandszwecke machte ſich ſtärkerer Bedarf be⸗ merkbar. Vor allen Dingen war Hopfen beſonderer Auch für das Ausland Dem Nürnberger Hopfenmarkt wurden 520 Ballen Der Abſatz für das Inland betrug der Berichtszeit 114 Ballen, wobei Hallertauer 250 bis 305 RM, Spalter 310 RM, Gebirgshopfen 230 is 245 RM, badiſche Hopfen 220—255 Rm und Aiſchgrunder 225 RM je Zentner brachten. Für das A sland wurden 136 Ballen verkauft und zwar Hal⸗ lertauer zu 207—210 RM, Gebirgshopfen zu 165—174 Reichsmark, Württemberger zu 160 RM, Rheinpfälzer iu 165 RM und Aiſchgründer zu 164 RM je Zentner. Die Preiſe gingen leicht nach oben. Die ſtarke Nach⸗ frage hält an. In Hopfen der Ernte 1933 fanden 12 Ballen Hal⸗ lertauer zu Bruttopreiſen von 146—150 RM je Zent⸗ ner Abnehmer. Hopfen älterer Jahrgänge geſchäftslos. Berliner Börse Die Börſe ſetzte zum Wochenbeginn über w ie⸗ gend freundlich ein, doch hielt ſich das Geſchäft bis auf einige Werte in engen Grenzen. Nach der vorangegangenen Aufwärtsbewegung iſt eine gewiſſe natürliche Ruhepauſe eingetreten, die zum Teil auch mit den Diskuſſionen über die Auflegung einer Kon⸗ ſolidierungsanleihe begründet wird. Wie groß die Nachfrage nach erſtklaſſigen Anlagen iſt, zeigt die heu⸗ tige Herabſetzung des Diskonts um je ½ auf 4 Prozent für die länger und auf 32¼ Prozent für die kürzer laufenden Schatzanweiſungen, die man als Vorboten einer Privatdiskontſenkung im Markt an⸗ ſieht. Für die 4½prozentigen Schatzanweiſungen, die Ende 1937 fällig werden, wurde der Ausgabekurs auf 991/ erhöht. Der Satz für Tagesgeld gab auf 3¼ Prozent nach, wobei bemerkenswert iſt, daß die Diskontkompagnie ſeit einiger Zeit für Tagesgeld nicht mehr als 3 Proz. zahlt. Am Effektenmarkt hielten ſich die Ver⸗ änderungen heute im Rahmen von etwa 1 Prozent. Die Grundſtimmung war überwiegend freundlich. Am Montanaktienmarkt wa⸗ ren beſonders wieder die Stahlvereinswerte gefragt. Die Beſſerungen gingen aber kaum bis zu ½ Prozent. Von Braunkohlenaktien gewannen Eintracht 1½, während Erdöl 1 Prozent einbüßten. Kaliwerte lagen 1 Prozent ſchwächer, nur Salzdetfurth konnten von dem Verluſt der Samstagbörſe 3½ Prozent wie⸗ der aufholen. Farben waren ½ Prozent und im Ver⸗ lauf weitere ½/ Prozent höher. Von Elektro⸗ werten konnten Elektrizitätswerk Schleſien an⸗ nähernd 2 Prozent gewinnen. Die übrigen beſſerten ſich um ½ bis ½ Prozent, nur Licht und Kraft und Schuckert lagen etwas niedriger. Gas wer te gingen um ½ Prozent zurück. Kabel⸗ und Draht⸗ aktien waren auf Abſchlußerwartungen wieder ge⸗ fragt, Deutſche Telefon und Kabel gewannen 1½ Proz. Autoaktien bröckelten ab, während Maſch i⸗ nenwerte gut behauptet waren. Etwa 1 Prozent niedriger waren Ohrenſtein, Deutſche Eiſenhandel, Dortmunder Union und Feldmühle. Letztere verloren ſogar 1/ Prozent. Dagegen waren Schultheiß, Hotel⸗ betrieb und Eiſenbahnverkehrsmittel 1 Prozent be⸗ feſtigt. In Otavi⸗Minen(plus /) fanden wieder größere Umſätze ſtatt. Für Verkehrs⸗, Schiff⸗ falnets⸗ und Bankaktien war die Tendenz etueis freundlicher. Am Rentenmarkt überſchritten Städte⸗Reichsſchuldbuchforderungen erſt⸗ mals die Parigrenze, Zinsvergütungs⸗ ſcheine waren 5 Pfg. und Induſtrieobliga⸗ tionen ½ Prozent höher. Dagegen verloren Um⸗ ſchuldungsanleihe 10 Pfg. und Altbeſitz⸗ anleihe 20 Pfg. Auslandsrenten lagen umſatzlos. Tagesgeld gab auf 3½ bis 3/ Pro⸗ zent nach. Von Valuten hörte man London Kabel mit .88½. Pfund und Dollar lagen in Paris etwas feſter. Die Börſe ſchloß in freundlicher Hal⸗ tung. Farben zogen wieder auf 142½ an, auch Stahlvereinswerte ſchloſſen über den Anfangsnotierun, gen. Ferner lagen Weſtdeutſche Kaufhof(plus 140 trotz dem letzten Dementi über die Sanierungsfrage feſt. Altbeſitz konnten ihren im Verlauf erzielten Ge⸗ winn nicht behaupten, dagegen erreichten Reichsbahn⸗ vorzugsaktien(plus ½) mit 118 einen neuen Höchſt⸗ kurs. Nachbörslich hörte man die Schlußkurſe teil⸗ weiſe als Geldkurſe. Reichsbahnvorzugsaktien 118, Altbeſitz 110½, Farben 142/, Weſtdeutſche Kaufhof 3724.— Der Einheitsmarkt war überwiegend befeſtigt. Pittler gewannen 2, Norddeutſche Trikot 4, Königſtadt Grundſtück 2½¼ und von Brauereien engl. Brunnen 5½, Brauhaus Bergſchloß 5½, Berliner Kindl 3, Ponarth 6 und Roſtocker Mahn⸗ und Ohlerich ebenfalls 6 Prozent. Osnabrücker Kupfer waren 204 und Kronprinz Metall 34 niedriger. Von Banken konnten Berliner Handelsgeſellſchaft auf Vermutungen auf eine Dividendenerhöhung weitere 2½ Prozent ge⸗ winnen. DD⸗Banken waren ½ Prozent niedriger. Der Dollar kam amtlich mit 2,498 und das engliſche Pfund mit 12,195 zur Notiz. Steuergutſcheine blieben unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen notierten u. a. wie folgt: Ausg. I: 1935er 99,62—100,37, 1940er 99,75—100,62; 1945/47er 99.50—100,50; 1948er 99,62 b. 100,50. Ausg. II: 1935er 99,62—100,37; 1940/41er 99,87—100,62; 1944er 99,75., 1947/48er 99,87—100,62. Wiederaufbauanleihe 1944/45er u. 1946/48er 70,00—70,87. Rhein-Mainische Mittagbörse Tendenz: gut behauptet. Die Börſe zeigte am Wochenanfang eine gut be⸗ hauptete Tendenz. Indeſſen richtete ſich das Intereſſe mehr auf den Aktienmartt, an dem in manchen Spe⸗ zialpapieren beachtliche Umſätze ſtattfanden. Von der Depoſitenkundſchaft ſollen eine ganze Anzahl von klei⸗ nen Aufträgen vorgelegen haben, insbeſondere für die kleinen und mittleren Papiere, während Großwerte wenig Beachtung fanden, aber nicht unfreundlich lagen. Die letzten günſtigen wirtſchaftlichen Nachrich⸗ ten aus den verſchiedenſten Induſtriezweigen fanden nach der Verflachung der außenpolitiſchen Spannung einen ſtärkeren Widerhall, auch die ausgeglichene Außenhandelsbilanz für den Monat Dezember wurde günſtig kommentiert. Die Kurserhöhungen betrugen im Durchſchnitt /½—½ Prozent. Beſonders lebhafte Umſätze hatten Bergwerkspapiere auf die fortdauernd günſtigen Lageberichte. Die Kurſe erfuhren faſt durch⸗ weg eine Beſſerung bis zu/ Prozent, nur Manns⸗ felder lagen mit 91½ etwas leichter. In größeren Beträgen wurden auch IG Farbeninduſtrie mit 142½ (141¼) umgeſetzt, ferner gewannen Metallgeſellſchaft ½ Prozent, Scheideanſtalt lagen behauptet. Deutſche Erdöl 1 Prozent niedriger. Elektropapiere lagen recht ſtill, feſter weiterhin Felten mit plus 36 Prozent, Lahmeyer mit plus 1 Prozent und Mainkraftwert mit plus ½ Prozent. AEcG und Schuckert lagen gehalten. Schiffahrtswerte lagen ruhiger, aber doch wieder bis ½ Prozent feſter. Von Zellſtoffaktien gaben Aſchaffen⸗ burger 1½ Prozent nach, während Waldhof ½ Proz. anzogen. Sonſt eröffneten Daimler mit 5076 Prozent gut behauptet, Moenus Maſchinen 56 Prozent höher, andererſeits Reichsbank, Aku und Weſtdeutſche Kauf⸗ hof bis ½ Prozent leichter. Am Rentenmarkt war das Geſchäft ruhig, Altbeſitz mit 110%½ um ½ Proz. ſchwächer, ſonſt lagen die Kurſe voll behauptet. Wei⸗ ter feſt notierten zertiſizierte Dollarbonds mit etwa phus—¼ Prozent. Von fremden Werten 4 Proz. Rumänen.45(.40). Im Verlaufe wurde das Geſchäft allgemein ruhiger. Die Kurſe unterlagen kleinen Schwankungen, ohne in⸗ des gegen den Anfang weſentliche Unterſchiede zu zeigen. J. G. Farben bröckelten eher ab, wogegen einige Montanwerte nochmals /½—½ Prozent gewan⸗ nen. Weſtdeutſche Kaufhof notierten mit 36¼½8—½(an⸗ ſangs 36¼), Aſchaffenburger Zellſtoff mit 72(72¼). Feſter lagen noch Cement Heidelberg mit 110%½(110). Am Kaſſamarkt war die Haltung meiſt feſt. Mainzer Aktienbrauerei 76(1. K. 70¾), Haid u. Neu 24(21¼), Dürrwerke Ratingen 47(43), Kaſſeler Faß 5(4¼0. lagen eher weiter bis ½ Prozent nied⸗ riger. Am Rentenmarkt konnten ſich Altbeſitz bei kleinem Umſatz auf 110¼(110½) erhöhen, im übrigen blieben die Kurſe unverändert. Dekoſamal lagen mit ca. 111 gut gehalten. Pfandbriefe und Stadtanleihen ruhig, aber gut gehalten. Auch im übrigen lag der feſtver⸗ zinsliche Markt bei kaum veränderten Kurſen ſtill. Schweizer Bahnanleihen wurden etwas niedriger be⸗ wertet. Tagesgeld unverändert 3 Prozent. 6proz. Bad. Staat 1927 98.75, Sproz. Bad. Kom. Goldpfbr. 94.75, 6proz. Pfälz. Hyp.⸗Goldpfbr. 30/31 97.75, 6proz. Pfälz. Hyp.⸗Goldpfbr. 29 97.75, 6proz. Farbenbonds 120.25, Bremen⸗Beſigheim 82, Cement Heidelberg 110, Daimler⸗Benz 51, Dit. Linoleumwerke 65.75, Durlacher Hof 79, Eichbaum⸗Werger 96.50, En⸗ zinger⸗Union 106, Gebr. Fahr 119.50, J. G. Farben 141.75, Kleinlein Brauerei 79, Knorr Heilbronn 180, — „März 1432 Br., 1429., irischafts-Nundscian Konſ. Braun 47, Ludw. Aktienbrauerei 90, Pfälz. Mühlenwerke 119, Rheinelektra Stamm 109.50, do. Vorzugsaktien 107, Salzwerk Heilbronn 181, Seilind. Wolff 52.75, Sinner AG. 93, Südd. Zucker 163, Ver. Dt. Oele 95, Zellſtoff Waldhof 50.25, Bad. Bank 125.25, Commerzbank 78.25, Dt. Disconto 80, Dresdner Bant 81, Pfälz. Hyp.⸗Bank 95, Rhein. Hyp.⸗Bant 121.75, Bad. AG. für Rheinſchiffahrt 61.50, Bad. Aſſecuranz 45, Brown Boveri 70, 8proz. Bad. Kom. Goldkom. 97, 5½ proz. Pfälz. Hyp. Liqui. 98, 5½proz. Rhein. Hyp. Liqui. 98.75, 4proz. Herrenmühle⸗Oblig. 80, Hilde⸗ brand Rheinmühlen 68. Metalle Berliner Metallnotierungen Berlin, 21. Jan. Amtl. u. Freiverkehr. Elektro⸗ lyttupfer,(wirebars) prompt, eif Himburg, Bremen oder Rotterdam 39½; Standardkupfer, loko 33/3 Originalhüttenweichblei 14½; Standardblei ver Jan. 14½; Originalhüttenroh zink ab nordd. Stationen 17½3 Standardzint 17½; Original⸗Hütten⸗Aluminium, 98 bis 99 Prozent, in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 148; Reinnickel, 98—99 Prozent 270; alles in RM für 100 Kilo. Silber in Barren, zirka 1000 fein, per Kilo 44.25—47.25 RM. Amtliche Preisfeſtſetzung für Kupfer, Blei und Zink Berlin, 21. Jan. Unverändert. Getreide Rotterdam, 21. Jan. Anfang. Weizen per Jan..95; per März.15; per Mai.27½; per Juli .40. Mais per Jan. 68/½; per März 68¼½; per Mai 601½; per Juli 58. Baumwolle Bremen, 21. Jan. Amtlich. Jan. 1410 Abr.; 1430 Abr.; Mai: alt 1473 Brief, 1470., 1472 bez., 1472 Abr.: neu: 1477 Br., 1474., 1476 bez., 1476 Abr.; Juli: neu 1484 Br., 1480., 1482 Abr.; neu: 1484., 1484 Abr. Tendenz: ſtetig. Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann Verantwortlich für Innen⸗ und Außenvolttik; Dr. W. Kattermann; für politiſche Nachrichten: Dr. Wilherm Kicherer; für Wiriſchaftsrundſchau, Kommunales und Bewegung: Friedrich Haas; für Kulturpolitit, euil⸗ leton und Beilagen: W. Körbel; für Unpolit ches: Carl Lauer; für Lokgles: Erwin Meſſel: für Sport: Julius Etz; für den Umbruch: War Höß, ſämtliche in Mannheim. Berliner Schriftleitung: Hans Graf Reiſchach, Berlin Sw 68, Charlottenſtr. 15y. Nachdruck lämtl. Oriainal⸗ Srichte vervoten. Sprechſtunden der Schriftleitung: Täglich 16—17 Uhr außer Mittwoch, Samstag und Sonntag). Verlagsdirektor: Kurt Schönwitz, Mannheim Druck u. 33 Hatenkreuzbanner⸗Verlag.m. b H. Sprechſtunden der Verlagsdirektion: 10.30—12.00 Uhr ger er Samstag und Sonntag). Fernſprech⸗Nr, für erlag u. Schriftleitung: 314 71, 204 86, 333 61/2.— Für den Anzeigenteil verantwortlich: Arnold Schmid, Mannheim. Zur Zeit iſt Preisliſte Nr. 3(Geſamtauflage) und Nr. 2 (für Weinheimer⸗ und Aehug aültia. Frühausgabe 4 Mannheim Frübausgabe A Schwetzingen. 1000 Frühausgabe A Weinheim 10⁰⁰— 20 660 Abendausgabe KA.. 20 376 Ausgabe 5 mit Anzeigen der Abendausgabe 4 Mannheim 14345 Ausgabe B Schwetzingen.. 2725 Ausgabe 5 Weinheim.. 2050 —.—— 39 496.⸗A.— 19 748 Geſamt⸗D.⸗A. Dezember 1934- 40 408 19.1. 21.1. ß 19..21.1. 1 19.1. 21.1. 19.1. 21.1. 15..21.1. 19.1..1. 4 Frankfurter Südd. Bodencreditbk.— Rhein-Main-Don. Vz. 104,00 104,00 Bankaktien 3* Ree„ 46,25 43,00 Stoehr Kammazarn 102,00 101.00 wime Dampt.—— Württ. Notenbank 9,00 97,00 Sneinmetall.. 127.50 127,90 aden.„ 70,00 71,00 J Sebnar o.. 110,50 110,00 J Stolberger Zinkbütt 66.00 66,00 wWi.00 106•87 Effektenbörse Sehuck d0 58,50 Br 1. El. Wert——seisenk. Berzw. 53,62 39,12 S0 00 8,30 Wisner Motam“ 143-9 180 175 verkehri-aktien Fimess kialus 143.2 141,1 5. Braund.. i 18)90 Cerm,hefei. Charen.55 i— 162,00 fZeiiston Waldhot 9,00 5028 Leswerzinsl. Werte 19.1. 21.1. An. Lok.- u. Kratft 118,90 113˙80 J Stad Zucher 164,50 163,00 B. Hvp. u..-Bank 90,90 90, 00 11.00 7100 Trans-Radio.—— flVerꝛsicher.-Aletien öt' Relchsb. Vvz. 115,00 118,90 Thür Lief. Gotha 97,5 99,90 Beruner HVp.-Br. 119.00—(Les. f. El. Unterneh. 112,50 113,90 7 Goldschmidt. Th Ver. Dt. Nickelw. 108,50 108 37 Lerbest. Anl. v. 23 93,37 93,50 Hapag 28,25 28,25 J Tietz Leonhard 36,62 36,37 Comm. u. Privatb 78,00 78,50 Zoldschmidt. Ih. 92,50 92,00 J ver Glanzst.Elbert.——[Aachen- Münch. 1090,0 1075,0 de Reichsani. v, 27 39,90 3855 ltieiceiv, Straßend. 3850 11,00 ver Di Oele unm.— 35,00 J öt. Bk. u. Disconto 60,50 0,80 25,37 29.37 LVer Harz Portl.Ct.—— fAllianz Allz. 240,00 242,50 bt. Schatzanw. 28 5,00 95,00[Nordd..lovd. 30,50 30,82 Leſistoßschaflenbe 13,25 72,12 J Pt. Soicdiskontbank r 199,00 ertii 103,25 103,90 her Staniwerke 4475 48,25 ilianz Feben 210,00 217,.00 Founganleihe. 109, 10 100,12 Schantunsbahnen 54,00 54,00 J Zelistoft Memel. 0,00 50,00 J DOt. Uebersee-Bk. 58,00 56,00 Suapo. Werke 83,25 92,00 fver Oltramarinkabr 131,50 130,00[Mannh. Vers. 54,00 53,00 * 3. 45———.— Südd Eisenbahnen 59,50 59,00 f Tellstoft Waldhof** 410.——*——7——— 13—+◻— Voxef Telezr.-Dr. 110,50 109,50 LBayer. Staat... 98, 0, eininger Hvp.- ktk. Ah 145 3— IReicnsabl. Sch. Altb. 110,75 110,62 industrie-Altien———— 285,00 268,50] Reicnsbann.. 155,75 156,½2 J Harb.-Gummi-Phöon 29,50 29,50 130.00 129,00 5 3 15 EW5 1—* 32 Gelsenkirehen 68,12 68,75 Rhein. Hvp.-Bank 120,50 120, 50 10755 332 Westc* 38•37 38•62 Sn 67½75 69,00 3 udwigsh. er. ortmund. Kitter H iiiee-Akti 1-Gui 0 5 3 AKannheim von 26——[löwenbr. München 181,50 181,00.. 120.25 121,00 Verkehr:-Aktien 9,75 9,75 n 44 11,00 13 i Eisenb. 1300 12.12 4 von 1927 95,00—, IMainzer Brauerei— 76,00 Kalt Aschersleben 110,60 109,50] Baltimore Ohio.—5— ilpert Maschinen 46,00 48,00 3 Baden 26 93,50 93,25 Nürnvs. Brauhaus 120,00 119,00 f Kai Salzdetfurtb 4 A46. Verkehrswesen 61,37 81,12 Hoesch Eis. u. Stahl 84,25 64,12 Grobkraft Mhm. 23 16,80 16,80 Schvarzstorchen—— Klöckner 79,37 80,25 Klis. Lok.-u. Kraftv 115,50 119,00 Hohenlohe. Werke 45,50 46,00 iam' Stadt Kohie 23 16,95 16,95 Tucherbrauerei 89,50 91,75 Mannesmann 78.75 75,50 Hb.-Amer. Paketi. 28,12 25,25 Phihpp Holzmann 53,00 533,00 ee robkraft Müm. abg.—— ulle-Br—— Phöni 53, orad, Lloyd 7„„ e e e n nee e 1 W 5 ahIW. 18.„ 7 3 7 Rheins 5 7 33555 gas Kom Soid 36 9470 5 Js stamm 5 ees een, e 110,50 Komm. Sam. 11,50 111,00 LAnaraea-Noris 116,00 116,00 f Jer Stahlwerke 44,75 15,12 Accumulatoren-Fbr 159, 5 Klöcknerwerke„00, 61,0 Geld Brief Geld Briet hav Hiyo wik S. 7 96,00 96,00 fAscnaft Buntpap. 51,25 53,75 Aſixem. Bau Lenz—— IC. H. Knorr 79,00 Ieri. kiyv. 25 S. 6 35•50 75— 139,00 Versicher.-Aktien Alig. Kunstzivde 453 4— 2272 3300 19. Jan 21. Jan anni. Gold 15„.-Bemberg.— Auhß ollmar& lourdan 52, Jan. Jan. e g, e Anteilse 5 rown. f 3 7 schaffenb. Zellsto 5 f— 2 5 rgentin. nenos Aires ab.- 5 1 r Pibr. Gd Em. 12 97,50 93,00 JCement fleidelber: 149,99 119,00 300er 41i/%00 469,50] Jussburz-Nürnbers 1,62„—„Lahmevef& co. 117,67 116.5“ Beie.(Brüss u. Antv.) 100 Beles 58,170J 58,290 56,170 56,290 Tn 35—3 Chem Albert. 35,50 138 5 ersich 5000 50/00 5. Motoren(BMW))—— e———— Brasillen(Rio de lan.) I1 Milreis 3045— 347*— *„ 3——* 2 eopold& 1 bhn 450 d0fLonn Gogn: 14%9% Kauemutscheln eggentern i4 0) 1iskfrde, Blmasen. 10.30 105.0 Cauads omreah) 1 kanas, Boll.] 3,36 2700 48 85 less Lds Liau. 57,00 97,10[Haimier-Ben: 0,62 91,90 10 A Bersmann Elextt. 54,00 92,00 Mannesmannröhren 78,00 75,25] Dänemark(Kopenhaz.) 100 Kronen 54,340 f 54,430 54.400 J 54,590 LSfalz Hvp. Ludw.-9 93,15 9½½[Dr Stlantic 121,50 121,50 J Steuersutscheme 34— 103,75J Beriin Karist ind. 13800 114,50[Mansfelder Bergbav 91,37 90,62 Danzie(Hanzig) 100 Gulden f 61,60 61,420 f 61,260 61,420 F ſ ee do. Xnteilsch 7⁵ Pt Gold- Silbersc 0. 4 Braunschweig.-G.— 11 asch'bau-Untern. Estland(Rev.-Tal.) 100 estn Kr„880„ 8 fe. Ctr u ILian. 2 97.37 97,00 föt Uinoleum 65,50 65, do. 1937 104,25 104,25 Hremer Vulkan—— luasch-Buckau- Wolf 100,00 95,50 Finnland(tielsinzf.) 100 fini. Me f.5,38 f•788 5,360 5,350 ravovr Mim. 59 97,50 97,50 f El. Licht und Kraft 114,62 114,75 do. 1938 102,50 102,50 Bremer Wolle—— IMaximilianshütte 153,00 152,00 Frankreich(Paris) 100 Francs 16,420 J 16,460 J 16,420 16,460 Coidkomm. 4 96,00 96,29 f16. Chemie Basel 0 153,50 verrechnunsskurs— 104,50 Brown. Boveri 70,00 71,0% J Müineimer Beraw— 1170% Griechenid(Athen) 100 Drachmen. 2,354. 2,355. 2,354 2,358 J0., do—7 96,00 96,25 do. leere 9,00 128.25 Buderus Eisenwerke 90,75 90,20 J Norad. Eiswerke 103,50 103,50 Holland(Amsterd. u Kott.) 100 G J168,210 168,550 168,230 168,570 .. do. 10—11—5——— 80 A46 fng: 4 33 Berliner Conti Caoutschue 5——& Kopvel 43—*— island(Kevkiavik) 100 isl Kronen—34—— 4 333 133 40 12-6 3½0 f0 i& Fardenvonds ifzis 12,5 Kassakurse Sriiit Biss Söef z8 f Lennener Wasnes 5 83 z6 J Jees, clore ns. Kabel Fesf 34J Se 4 3— 755 Frrr inen⸗ 3 0 teiwerzinsi. Werte 88 Aenel f a 1.Zarr) 304 flt—535—. dg Bodenere 5„ eslüre„ eutsc ontl. Gas elnfelden Kra„„ Lettland iga) atts„„„ 5 0% d 97,62 96,62 J Goldschmidt 92•00 93,12 0% Di Keichsanl 27 96,90 96,90 b he Erdöl 101,50 100, 00 Knein. Braunkohlen 214,00 215,00 Lit(Kowno /K 100 Lir 41,630 f 41,710 f 41,680 41,710 Golesehmet.. 12 2,5 4½ do. 49. v. ios 9,50 96,13½ Beutsche kabele, iöo⸗ſe 10 Shein Went 110·00 110,00f Lornenen f60“100 Kroßen 27480] 24, 80 f 2,250 f 750 Bank-Aktien Grün& Bilfinger 200,00 201,80 Ut Anl. Abl. 1 110,62 110,70 Deutsche Linoleum 5, 7 60,62 Rhein. Stahlwerke 91,50 91,25 Oesterreich(Wien) 100 Schillins 40,950 49,050 46,950 49,050 . Di Creditbl.— 19,00 fHaia& Ner— 24,00] bi Schutzgebiete os 10,55 10,30 HeutscheSteinzeun— 114,50 Kh-Westf KalkW.—— polen(Warschaufpos.) 100 Zioty f 47,030 47,130 4,050 47,130 d. Ban—, 125,25 Hidert Armaturen 136,90 46,00 pfandbriefe Dürener Metall— 12d, b0[ Kiebeck MontanAG 97,15— portugal(Lissabon) 100 Escudo 11,049 11,065 13,055 11,075 Hank für Brauind 111,75 112,0 Hoen-Tie fbau 109,50 109,00 Dyckerh Widmann— 100, 00 JRütgerswerke 97,50 97,87 Rumänien(Bukarest) ſoo Lei] 2,468 2,492 2,480 2,492 ßavr Bodencredit—— Holzmann Phil 63,00 52,50 5% br La Hidbri. bynamit Nobel 74,50 14,00 J Sachsenwerk.. 92,75 92,75] Schweden(Stochh u..) 100 Kr 02,740 f 62,860 f 62,510 f o2,930 LBay. fyo u W5B 99,00 90,25 lunenans 14,0 J4,50„Anst. G K. 19.—— fki Lieferungen 104,00 105,00 Sachtleben A8.—— Schwelz(Zür Basel. Bern) 100 Fr f 60,720 f 80,880 J 30,720 90, 800 Lör-biscontoses 60,50 80,90 JKnorr Heilpronn 180,00 180,00 f% ado do KR. à—— IEi Schiesſen. 110,00 111,00 J Salzaeriurtn Kan 148,00 159,50] Spanien(Madr, u. Barcel) 100 Fes 54,020 f 34,080[ 34,020 f 34, 000 hresdner Banh 51,0 61,00 fFugwierh Walzmühl gͤ0— 6% do do. Komm. El. Licht u. Kraft 113,12 5 Hugo Schneider— 750 fechechoslowahei(Pras) 100 Kr 10,400 10,429 f 10,390 J 1,330 Franki, Hvp. Bu. 90,00 96,50[Mainkraitwerke 89,00— K 20⁰...—— I EneingerUnionwerke 106,37 103,00 Schuvert& Salzer 146,00 145,00 Türkel(Istanbul) 1türr Piund].979f.963] 1,976.980 piätz Hvp.-Bank 94,87 95,00[Malzexport, 156,00 156,00 1 6% Preutz Ctrbd Farbenind. 16. 142,00 142,12 Schuckert& Co. 99,12 96,62J Ungarn(Budapest) 188868 5 570 5 eicnsbank 1357,25 156,12 Khein. Elekt, Vorz 107,00 107,00 Gapt. 192s. 33,50 96,75 kelamühle Papier— 117,0[ Sehulth.Patzenholer 100,83 101,00 Uruauay(Montevideo) 1 Gd.-Pes. 1,049] 1,051 1,049] 1,051 120,75 121,75 109,50 1 6˙ 96,2 83,20 bein. Hyv.-Bank 120, 3 do, do. Stamm. 09,50 1 6˙% do. Komm. 1 25 95,50 1 Felten& Gullleaume 38,50 38,29 J Siemens& Halske 141,62 141,62 1 V. St. v. Amerlke New⁰ 1 Pollar 2,1951 2,4991 2,4 2,500 Jahrgang:.— A Nr. 35— Seite 12 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Montag, 21. Januar 15 SCHUNMANN GASTSPIEI DONNERSTAG 24. JAN. 10 FREITAG undo NONTAG DlENSTAG ABENDS.15 MIT 25. JAMN. 28. JAN. 29. JAN. SENSATIONEN GROSS-VARIETES IN ROSENGRTENZ musEMsaal VORVE R K AU Eg Mannheim: Konzertkæsse Heckel O 3, 10, Verkehrs- verein N 2, 4, Buchhandlg. Dr. Tillmann p 7, 10, Blumen- haus Lindenhof, Neerfelditr., Buchhandig. Schenł, Hittelztr., Theaterkasse Rosengerten, Pfeifer, N 5, 3. Ludwigshafen: Kohler-Kiosk am łludy/sSpletz und geisebufo, Keiser-Wilhelmstr. 51, Nusilheus Kurpfelz, kudv/igstr. 8, NHusikheus Blatz, Bismòrcbestr. Mittwoch. 22. Ian. Donnerstag. 24. Ian. abends 8 Uhr 2 völlig kostenlose Vorträge: „Aeae zum kriag in demk Aua ea Einführung in die Lehrgänge für Energie- und Leistungssteigetung von Dr. Worms im eigenen Hörsaal: Mannheim Prina-Wilhelm-Str. 8, Ruf: 433 30 Schrͤderoliſeinotùbe 36401 K 22 3 Seess Jeden Dienstag u. Samstag 2, 4 Verlängerung Angenehmer gemütl. Aufenthalt Theater-Kaffee gold. geden Montag, Donnerstäg Söämstäg und Ssonntag VERIANGERUNG.z 21770 Stocic? 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Mannheim, Genf, Berlin, Konstanz, Ellwangen, Weinheim, Kassel 13049 K ſchließt. Verlag und S „Hakenkreuzbar zuzüglich.50 nehmen die T böbere Gewalt Früh-Au⸗ ——————— Der Die Ret ſchen Dampf wegter See Dampfers„ Lebens rette Führer ſelbf Rettungsmer der Ehrung ihnen eine laſſen.— S wohnt, ihre auf Lohn un Wogen ausſe auf, daß es alte Traditi Sinne— d fremde Lebe bedrohten 5 höher als de Volksgemein den deutſcher der kraſſeſte haben leider lebt, daß di aller Nation Es gibt 2 Duplizit häufen ſich d ganz Beſond Tag hatten paniſcher De ruft um Hil flugzeug mi gehen; ein i zung und J Tankſchiff 50 verſchiedener ſche, eilen il „Treuenfels“ bruch erlitte ihm zu Hil Liſte eines die da glaul von allen H nen, die Ue auch einmal dann würde Eindruck me deutſche Ret Hilfsbereitſe konkurrieren Der Fü franzöſi ſprochen ur bewußte Bef nen Scholle gung über W Frontkämpf⸗ Jugend auch und den 2 Standes ül haben. Das was hier de ſo bedeuten kühnſten Tr die Verwirl miſchte de kommiſſione praktiſche 2 tiert die g ſchen Re Wir habe geſtanden, Volk außer tiſch und bereinig daß eine G der anderer nimmt und zeugende B welche Int zwungen ſi Das franzö offene Erk