—— 24. Januar 19⁵ —— tzter Tagl -Lustspiels m leh Unr KAMPFBIATT NORDWESTBADENS Anzelrgen: Die 12geſpaltene Milimeterzeile 10 Pfg. Die ageſpaltene Milimeterzenle im Text⸗ teil, 45 Pfa. Für kleine Anzeigen: Die 12geſpaltene Millimeterzeile 7 Pfg. Bei Rabatt nach aufliegendem Tarif.— Schluß der Anzeigen⸗Annahme: 235——— 18 Uhr, für Abendausgabe 13 Uhr. h Mannheim, g 3, 14/15 und p4, 12 am Stroh⸗ markt. Fernruf 204 86, 31471, 61/62. Zablunas⸗ und Erfüllungsort Mannbeim. Ausſchließ⸗ licher Gerichtsſtand: Mannheim. Poſt⸗ icheckkonto: Das Hakenkreuzbanner Lud⸗ wiashafen 4960 Wertag und Schriftlenung: Mannyeim R 3. 14/15. Fernruf: 204 86. 314 71, 333 61/2. Das „Hatenkreuzbanner“ erſcheint 12mal wöchentl. und koſter monati..20 RM. bei Trä befteltungeg zuzüglich.59 RM., bei Poſtbeſtellung zuzüglich.72 RM. Einzelpreis 10, Pfg. Beſtellungen nehmen die Träger ſowie die Poſtämter entgegen. Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch durch höhere Gewalt) verhindert, beſteht kein Anſpruch auß Entſchädigung. Regelmäßig erſcheinende * Beilagen aus allen Wiſſensgebieten.— Abend⸗Ausgabe.ι- Für unverlangt eingeſandte Manufkripte wird keine Verantwortung übernommen erlaasort Mannheim Saarbrücken, 24. Jan.(HB⸗Funk.) Das Amtsblatt der Regierungskommiſſion ver⸗ öffentlicht eine große Amneſtieverordnung auf Grund der Entſchließung des Völkenbunds⸗ rates vom 17. Januar und auf Grund des Beſchluſſes der Regierungskommiſſion vom 22. Januar. Der erſte Abſchnitt behandelt die Straffreiheit bei politiſchen Straftaten. Artikel 1 lautet: Für Straftaten, die aus politiſchen Beweggründen begangen ſind, oder die einen politiſchen Einſchlag haben, wird nach Maßgabe der Artikel 2 bis 4 Straf⸗ freiheit gewährt. Artikel 2: Strafen, die bei Inkrafttreten die⸗ ſer Verordnung rechtskräftig erkannt und noch nicht verbüßt ſind, werden erlaſſen, wenn ſie in Geldſtrafe oder Freiheitsſtrafe bis zu 6 Jahren allein oder nebeneinander beſtehen. Freiheits⸗ ſtrafen von längerer Dauer werden zunächſt um ſechs Jahre gemildert, die Reſtſtrafen wer⸗ den auf die Hälfte herabgeſetzt. Dabei tritt an die Stelle von Zuchthaus Gefängnis. Bei der Umwandlung von Zuchthaus in Ge⸗ fängnis findet eine Umrechnung gemäß 8 21 des Strafgeſetzbuches nicht ſtatt. Artikel 3: Der Straferlaß(Artikel), Abſ. 1) erſtreckt ſich auf Nebenſtrafen und Sicherungs⸗ maßnahmen, ſo weit ſie noch nicht vollſtreckt ſind, auf geſetzliche Nebenfolgen, auf rückſtän⸗ dige Geldbußen, die in die Landeskaſſe fließen, und auf rückſtändige Koſten. Iſt auf Einzie⸗ bhung oder Unbrauchbarmachung erkannt, ſo be⸗ hält es dabei ſein Bewenden. Bei der Umwandlung von zeitigen Zucht⸗ hausſtrafen in Gefängnis kommen die mit der Verurteilung eingetretenen geſetzlichen Folgen von dem Inkrafttreten dieſer Verordnung an in Fortfall. Artikel 4: Anhängige Verfahren 4 werden eingeſtellt, wenn die Tat vor dem 17. Januar 1935 begangen und keine ſchwerere Strafe als Geldſtrafe oder Freiheits⸗ ſtrafe bis zu ſechs Jahren allein oder neben⸗ einander zu erwarten iſt. Nebenverfahren wer⸗ den nicht eingeleitet. Iſtt eine ſchwerere Strafe zu erwarten und demnach das Verfahren einzuleiten oder fort⸗ zuſetzen, ſo darf auf keine ſchwerere Strafe er⸗ kannt werden, als ſie bei Anwendung der Vor⸗ ſGriften des Artikels 2, Abſatz 2 und 3, zu vollſtrecken wäre, wenn die Tat vor In⸗ krafttreten dieſer Verordnung rechtskräf⸗ tig abgeurteilt worden wäre. Der zweite Abſchnitt der Verordnung betrifft die Straffreiheit bei Straftaten aus wirtſchaftlicher Not. Artikel 5: Für Straftaten, die infolge wirt⸗ ſchaftlicher Not des Täters oder ſeiner Ange⸗ hörigen, insbeſondere Arbeitsloſigkeit, begangen ſind, wird Straffreiheit nach Maßgabe der Ar⸗ tikel 6 und 7 gewährt, wenn der Täter nicht gen, rein im romoò, spòt- Verbrauch. —75»85 ſoder nur mit Geldſtrafen oder Freiheitsſtrafen ffen pfd..85 Fvon insgeſamt höchſtens ſechs Monaten vor⸗ beſtraft iſt. Vorſtrafen, deren Vermerke im Strafregiſter getilgt ſind, bleiben außer Betracht. abatl/ fregiſter getilgt ſind, Artikel 6: Strafen, die beim Inkrafttreten dieſer Verordnung rechtskräftig erkannt und noch nicht verbüßt ſind, werden erlaſſen, wenn ſie in Geldſtrafe oder in Freiheitsſtrafe von nicht mehr als neun Monaten allein oder nebeneinander beſtehen. Artikel 3 Abſatz 1 gilt entſprechend. Artikel 7: Anhängige Verfahren werden eingeſtellt, wenn die Tat vor dem 17. Ja⸗ nuar 1935 begangen und keine ſchwerere Skrafe als Geldſtrafe oder Freiheitsſtrafe bis zu neun Monaten allein oder nebeneinander zu erwar⸗ ten iſt. Neue Verfahren werden nicht eingeleitet. Der dritte Abſchnitt betrifft gemeinſame Vorſchriften. Artikel 8: Ausgeſchloſſen von den Vergunſti⸗ gungen dieſer Verordnung ſind: 1. Verbre⸗ chen des ſchweren Raubes(§§ 250 und 251 StrG), 2. Verbrechen der Brandſtiftung (§§ 306—308, 311 StrGB), 3. Verbrechen der verſätzlichen Gefährdung eines Eiſenbahntrans⸗ portes(§ 315 StrGB), 4. Verbrechen gegen § 321 Abſ. 2 des Strafgeſetzbuches, 4. Zuwider⸗ handlungen gegen die Zollgeſetze. Die Verordnung tritt mit ihrer Ver⸗ öffentlichung im Amtsblatt in Kraft. Ueberraſchender jupaniſcher fingriff Die friegsfackel im Fernen oſten London, 24. Jan. Die Londoner Morgen⸗ preſſe berichtet ausführlich über das Wiederauf⸗ leben der Feindſeligkeiten zwiſchen japaniſchen und chineſiſchen Truppen in Oſt⸗Tſchachar. Den Darſtellungen der engliſchen Berichterſtatter in Peking zufolge, eröffnete am Dienstagabend eine mit vielen Kraftfahrzeugen, 20 Feldgeſchüt⸗ zen, 20 Panzerwagen und vier Bombenflugzeu⸗ gen ausgeſtattete Streitmacht von 2000 Mann, die aus japaniſchen und mandſchuriſchen Sol⸗ daten beſtand, den Angriff auf die mongoliſche Provinz Tſchachar. Der Angriff richtete ſich gegen Kuynan, Tungſchatze und Tuſchikow. Die lentere Stadt liegt an einer wichtigen Durch⸗ gangsſtraße durch die Große Mauer. Die Flü⸗ geltruppen der Angreifer waren etwa 40 Kilo⸗ meter voneinander entfernt. Am Mittwoch bei Tagesanbruch warfen Flugzeuge Bomben auf die chineſiſchen Stellungen. Mittags folgte eine heftige Beſchießung, in deren Verlauf 70 Gra⸗ naten innerhalb der Großen Mauer nieder⸗ gingen, worauf die Infanterie vorging. Der Militärattaché der japaniſchen Botſchaft in Pe⸗ king, Oberſt Takahaſchi, erklärte auf Befragen, der Feldzug werde fortgeſetzt werden,„ſolange es notwendig ſei“. Die chineſiſchen Streitkräfte, deren Verluſte unbekannt ſind, ſtehen unter dem Befehl des Gouverneurs der Provinz Tſchachar, Sung Tſchen Nuang. In Peking fand eine ſchleunigſt einberufene Konferenz zwiſchen General Sung Tſchen Nuang und dem Kriegsminiſter General Ho Ning ſtatt, über deren Ergebnis noch nichts be⸗ kannt iſt. Auf Einladung des Deutſch⸗Europäiſchen Kulturbundes ſprach in der Berliner Hochſchule für Politik der frühere königliche ſüdſlawiſche Staatsſekretär Profeſſor Velimir Bajkitſch über„Probleme der Balkanpolitik“. In der erſten Reihe ganz links Direktor von Stauß. Donnerskag, 24. Januar 1935 bnox erläßt eine Amneſtie Sroffreiheit für polnſche bergehen und bei Srraftnten aus wietſchaſnncher not/ kin notwendiger krlaß Erſt verhöhnt, dann kopiert Weltwirtſchaft mit Sozialismus Im gleichen Jahre, in dem der National⸗ ſozialismus in Deutſchland das Steuer der Wirtſchaft von„Unterwürfigkeit“ auf„Selbſt⸗ hilfe“ herumriß, erreicht der Weltwirtſchafts⸗ gedanke liberaliſtiſchen Urſprungs den Höhe⸗ punkt des Wahnſinns und die Weltwirtſchaft ſelbſt den Tieſpunkt ihrer Beſchäftigung. Nur ſo war es möglich geworden, daß 1933 auf der ganzen Welt folgende Waren mangels Käufer vernichtet wurden: 20 Millionen Zent⸗ ner Getreide, 5,3 Millionen Zentner Kaffee, 2,8 Millionen Zentner Reis, 560 000 Zentner Fleiſchkonſerven, 50000 Zentner Zucker und 30 000 Zentner Friſchfleiſch. Zur gleichen Zeit verhungerten 2,4 Millionen Men⸗ ſchen, weitere 1,2 Millionen nahmen ſich das Leben, um dem Hungertode zu⸗ vorzukommen. Das iſt die Bilanz der auch in Deutſchland einmal in allen Tönen gelobten liberaliſtiſchen Weltwirtſchaft. Inzwiſchen hat man in den Ländern, die in der Vernichtung der Lebensmittel„führend“ waren, eingeſehen, daß es nicht ſo weiter gehen kann. Nachdem auch der letzte Sanierungsver⸗ ſuch, der Boykott deutſcher Waren, mißglückt war, ging man dazu über, den deutſchen Wirt⸗ ſchaftsumbau zu kopieren, zumal es ſich allmäh⸗ lich in der Welt herumgeſprochen hat, daß Deutſchland heute den weitaus größten Erfolg bei der Arbeitsbeſchaffung hat. Es vergeht kaum ein Tag ohne die Meldung, daß bald dies bald jenes Land der Welt völlig neue wirtſchaftliche Maßnahmen ergriffen hat. Bis jetzt hatte noch jede dieſer Maßnah⸗ men eine auffallende Aehnlichkeit mit der deut⸗ ſchen nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftspolitik. Es iſt beſtimmt kein Zufall, daß in vielen Ländern der Welt der Arbeitsdienſt eingeführt oder in Einführung begriffen iſt. Wo tauchte der Gedanke des Arbeitsdienſtes zuerſt auf? Etwa in Nordamerika oder in Oſtaſien? Nein, Deutſchland ging hier mit gutem Beiſpiel voran, zeigte der Welt, daß die organiſierte Arbeit letzten Endes für eine Na⸗ tion wertvoller iſt, als das Eckenſtehen jugend⸗ licher Arbeitsloſer. Genau ſo verhält es ſich mit der Siedlung. Nachdem Deutſchland unter Adolf Hitler auf dieſem Gebiete erfolgreich geſtartet iſt, hat ſich Polen, in den letzten Tagen auch England, entſchloſſen, dasſelbe zu tun. Während in Polen die bäuerliche Siedlung in Angriff genommen wurde, tritt in England die Er⸗ werbsloſen⸗Stadtrandſiedlung nach deutſchem Muſter in den Vordergrund des Intereſſes. In Frankreich, wo die republikaniſche„Liberté“ bisher auch in der Wirtſchaft unantaſtbar war, iſt man zur ſtaatlichen Wirtſchafts⸗ lenkung übergegangen, dergeſtalt, daß vorerſt in der Induſtrie eine Angleichung der Erzeugung an den Verbrauch erfolgen wird. Glaubt vielleicht jemand, daß Frankreich zu ſolchen einſchneidenden Maßnahmen greifen würde, wenn Deutſchland nicht entſprechende Erfolge hätte? Oder daß etwa Rumänien ſo ſcharf gegen Preistreiberei und Hamſterei vor⸗ gehen würde, wenn das Beiſpiel Deutſchlands nicht gezeigt hätte, wie notwendig ſtabile Preiſe ſind, wie gefährlich die Hamſterer werden kön⸗ nen, wenn man ſie unbehelligt läßt und wie ein⸗ fach andererſeits das Gegengift war, das man in Deutſchland gegen jene Seuche benützte. Es liegt jedem Deutſchen ferne, das Ausland „Hakenkrenzbanner“ Abendausgabe— Donnerstag, 24. Janua Jahrgang 5— A Nr. 41— Seite 2 * wegen ſeiner von Tag zu Tag deutlicheren An⸗ lehnung an die nationalſozialiſtiſche Wirt⸗ ſchaftsauffaſſung zu verhöhnen. Nein, Genug⸗ tuung erfüllt uns, wenn wir⸗ſehen, wie ſich unſere Anſicht allmählich überall durchſetzt, auch in den Ländern, in denen die Boykotthetze ge⸗ gen deutſche Waren und der Spott über die nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftsauffaſſung am ärgſten waren. Grenzen Wirtſchaft ſo getrieben wird, wie wir ſie heute und in Zukunft treiben; denn die nach ihnen konzentrierte Wirtſchaftspolitik der Regierung Hitler kann niemals ſo leicht zu Exploſionen auf dem Weltmarkt führen, wie eine Beibehaltung des Liberalismus, der be⸗ kanntlich in erſter Linie nach außen drängt. Das Vorbild, das wir der Welt in letzter Zeit waren, ſoll uns Anſporn ſein für die Zu⸗ kunft. Was wir wirtiſchaftlich bisher unter⸗ nommen haben, wurde in der Welt erſt ver⸗ höhnt, dann übernommen. Ziehen wir alſo die Lehre daraus: ſetzen wir auch die übrigen nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftsgedan⸗ ken in die Tat um ohne den ſtändig fragenden Blick auf das Ausland. Erſt das Volk, dann die Welt! Dipl.-Kim. K. E. Weih. der kraftwagenführer war ſchuld Berlin, 24. Jan. Die polizeilichen Ermitt⸗ lungen über den ſchweren Verkehrsunfall in der Gneiſenau⸗Straße, wo ein Kraftwagen in eine HZ⸗Kolonne hineinfuhr, haben ergeben, daß die Schuld den Führer des Perſonenkraft⸗ wagens, den 38jährigen Richard Malitz, trifft. Malitz war infolge Genuſſes von Alko⸗ hol übermüdet und hat nicht ſo auf die Straße acht gegeben, wie es zur Verhütung von Un⸗ fällen verlangt werden muß. Er wurde ſofort feſtgenommen und wird ſich vor dem Schnell⸗ richter zu verantworten haben. Außer dem 15jährigen Horſt Marſchinſki, der kurz nach ſeiner Einlieferung ins Kranken⸗ haus ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen iſt, wurden zwei weitere Hitlerjungen mit ſchwe⸗ ren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Weiter erlitten noch ſechs andere Jungen leich⸗ tere Verletzungen, wie Hautabſchürfungen, Beinprellungen uſw. Sie konnten aber nach Anlegung von Notverbänden in ihre Wohnun⸗ gen entlaſſen werden. der erſie deutſche Smaragd als Sönderpreitz des Preſſeballs Berlin, 24. Jan.(HB⸗Funk.). Der am 2. Februar 1935 ſtattfindende traditionelle Preſſeball erhält dadurch eine beſondere Note, daß in der Tombola der erſte auf ſynthetiſchem Wege gewonnene Smaragd verloſt wird. Zum erſtenmale in der Welt iſt es zwei deut⸗ ſchen Chemikern, Dr. Jäger und Dr. Eſpig, in den Laboratorien der JG Farbeninduſtrie in Biiterfeld gelungen, derartige Steine her⸗ zuſtellen. Profeſſor Karl Berthold, der Leiter der Kölner Kunſtgewerbeſchule, hat einige dieſer neuen deutſchen Smaragde zu⸗ ſammen mit edelſten Naturſteinen zu einem Ring zuſammengefaßt, der, auf dem Preſſeball zur Verloſung gelangt. Die Herſtellung des neuen Steines wird auch in Zukunft nur in wenigen Exemplaren erfolgen, ſo daß der Stein ideell wie materiell großen Seltenheits⸗ wert hat. Eine eigentliche geſchäftliche Verwer⸗ tung dieſes repräſentativen Erzeugniſſes nationaler Forſchung iſt nicht beabſichtigt. Der deutſche Smaragd(Igmerald) wird dem Ge⸗ winner mit einer auf Pergament gezeichneten Urkunde ausgehändigt werden. Der zweite Vortrag Werner. Deubels in der Deutſchen Schule für Volks⸗ bildung, der die Sendung Schillers zur Ge⸗ ſtaltung der Tragödie zum Gegenſtand hatte, war auf eine weſentlich andere Stimmung abgeſtellt als die Betrachtung Goethes, vei der⸗ neben der Herausſchälung des neuen Weltbil⸗ des, das den großen Denter zum Begründer der deutſchen Kulturrevolution werden ließ, der Menſch Goethe in den Hintergrund trat. Man kann, wie der Redner eingangs betonte, Schillers Werk nicht von ſeinem Leben tren⸗ nen, da beide in ſtändiger Wechſelbeziehung zueinander ſtehen. Er hat uns mit ſeinem Le⸗ ben gleichſam die große Tragödie vorge⸗ Deubels ſcharfe Trennung zwiſchen bio⸗ zentriſchem und logozentriſchem Weltbild führt ihn zu einer gänzlich neuen, von jeder überlieferten Anſchauung freien Einſtei⸗ lung zu dem deutſchen Genie, Er zeigt Schiller, der gemeinhin als Bindeglied zwiſchen den beiden Gegenpolen Kant und Goethe betrachtet wird, im Widerſtreit der beiden großen Haupt⸗ ſtrömungen und betont dabei die Abkehr des Tragikers von dem idealiſtiſchen Gedanken⸗ gebäude und das Hinwenden zu einer natur⸗ verbundenen, lebensnahen Weltanſchauung, zum biozentriſchen Syſtem. Die Tragödie iſt ein Kind nordiſchen Blutes und ihre Grundelemente, der heldiſche Menſch und das Schickſal, ſind urgermaniſch, weshalb ihre Erneuerung auch die Aufgabe eines Deutſchen ſein mußte. Der Anſpruch der Es kann uns Deutſchen nur erwünſcht ſein, wenn auch jenſeits unſerer 10⁰ 000 gebeitsloſe gegen Schneeſtürme Neuyort, 24. Jan. Ein Schneeſturm, wie er ſeit Jahren nicht mehr beobachtet worden iſt, wütet ſeit den frühen Morgenſtunden des Mitt⸗ woch an der geſamten Atlantik⸗Küſte bis nach Nord⸗Florida. Der Eiſenbayn⸗ und Straßen⸗ bahnvertehr iſt teilweiſe lahmgelegt. Gleich⸗ zeitig ſind zahlreiche tödliche Unglücksfälle zu verzeichnen. In der Stadt Neuyort waren am Nachmittag etwa 35 Zentimeter Schnee gefal⸗ len, zu deſſen Beſeitigung 40 000 Arbeitsloſe eingeſtellt wurden. In Nord⸗Miſſiſſippi trat der Goldwater⸗ River über die Ufer und verurſachte ausge⸗ dehnte Ueberſchwemmungen Die Ort⸗ ſchaft Sladge wurde etwa einen Meter hoch überflutet. Etwa 1000 Familien mußten auf die Dächer flüchten. Mitglieder des Roten Kreuzes eilten in großen Booten den abgeſchnittenen Bewohnern zu Hilfe. Die Kältewelle in einzelnen Teilen Kanadas brachte vielfach Temperaturen, wie ſie ſeit 50 Jahren nicht mehr verzeichnet worden ſind. 1* Der Schneeſturm an der Atlantilküſte hält unvermindert an. Seit dem Blizzard des Jah⸗ res 1888 hat man eine derartige Erſcheinung nicht mehr beobachtet. In den Küſtenſtädten iſt bis zu einem halben Meter Schnee gefallen. In den Straßen Neuyorks kann man bereits Stiläufer bemerken. In Whiladel⸗ phia ſind im Schneeſturm neun Menſchen um⸗ getommen. Hunderttauſende von Arbeitsloſen ſind zur Beſeitigung des Schnees eingeſetzt worden. Auch mehrere Eiſenbahnunfälle, bei denen zahlreiche Todesopfer und Verrletzte zu beklagen ſind, ſind auf das Konto dieſes Schneeſturmes zu ſetzen. Ueberall machen ſich Verkehrsſtörungen bemerkbar. Die Ueber⸗ ſchwemmungskataſtrophe auf dem Goldwater⸗ River hat bisher zehn Tote gefordert. Während aus den nördlichen, mittleren und weſtlichen Staaten der US A eine Temperatur von 30 bis 42 Grad unter Null gemelder wird, wird aus Kanada, hauptſächlich aus den Ge⸗ bieten von Ontario, eine Te mperatur von etwa 45 Grad unter Null berichtet. das beheimnis der Sphine enthüllt? Senſationelle örabungsergebniſſe im Puramidendorf bizen (Eigene Drahtmeldung unſeres Korreſpondenten) Amſterdam, 24. Jan. Nach Meldungen aus Kairo haben neue mit ſehr umfangreichen Grabungen ausgeführte archäologiſche Unterſuchungen in der Rähe der Pyra⸗ miden von Gizeh, und zwar dicht an dem be⸗ rühmten Grabe der Königin Kawas, der Toch⸗ ter des Mykerinos, des Erbauers der ſo⸗ genannten dritten Pyramide, ſenſationelle Er⸗ die das Jahrtauſende nx, wie es heißt, ent⸗ eine königliche gebniſſe gezeitigt, d alte Geheimnis der hüllt worden ſei. Man fand Prozeſſionsſtraße von etwa 2½% km Länge, die direkt von der Pyramide des Chephren nach dem vor der Sphinx befindlichen Tempel führte. Dieſe Straße beſteht aus vier parallel laufenden 30 Meter breiten Wegen, die gepflaſtert und von mit reicher Steinmetzarbeit geſchmückten Mauern eingefaßt waren. Weiter entdeckte man die Fundamente von zwei Paral⸗ lelmauern, die offenbar dazu dienen ſollten, die Sphinx gegen Treibſand zu ſchützen. Einige der Steine zeigen den Namen Thotmes IV. Beim Fortſchaffen der vielen tauſend Tonnen Sand, die die Straße bedeckten, wurden überaus inter⸗ eſſante Kanaliſationsanlagen entdeckt. Ferner ſei einwandfrei feſtgeſtellt worden, daß die Sphinx gleichzeitig mit der Prozeſſionsſtraße zur Zeit der Regierung Chephrens etwa 3650 Jahre v. Chr. erbaut wurde. Die Meldungen aus Kairo beſagen, daß damit das alte Ge⸗ heimnis der Sphinx, das ſchon in den Zeiten der klaſſiſchen Antike die Gelehrten be⸗ ſchäftigte, als enträtſelt gelten könne. Die Sphinx bildete den monumentalen Abſchluß des Prozeſſionsweges, der in den Tempel mündete, welcher ſich zwiſchen den auf hohen Sockeln ruhenden Pranken der Sphinx befand. Unter der Sphinx fand man die Grabkammer der Königin Rekhetra. Der Eingang trägt die Inſchrift:„Sie, die Horus und Set ſieht“, d. h. Sie, die freien Zutritt zum König hat, Eine weitere Inſchrift lautet:„Die geliebte Frau des Königs.“ Wahrſcheinlich war Königin Rekhetra eine Tochter Chephrens und eine der Frauen ihres Bruders Mykerinos(Ehen zwiſchen Ge⸗ ſchwiſtern waren im alten Aegypten, insbeſon⸗ dere bei königlichen Familien, durchaus üblſch). Leider war die Grabkammer der Königin be⸗ raubt. Die archäologiſche Kommiſſion fand nur noch den Kalkſtein⸗Sarkophag, der den Schädel und die Gebeine der Königin ſowie den Schädel eines Stiers und einige Alabaſter⸗Vaſen von unvergleichlicher Schönheit barg. Weiter entdeckte man Grabkammern von Mini⸗ ſtern aus der Zeit der 4. Dynaſtie, insbeſondere der Periode des Chephren, der 56 Jahre regiert hat, ſowie eine Krypta, die als Mauſoleum einiger königlichen Familien aus der Zeit des Königs Ephrim bis zur Regierung des Erne⸗ verkara, des dritten Königs der 5. Dynaſtie, diente. In der Krypta befindet ſich ein wunder⸗ volles, in Stein gemeißeltes Bild der Königin Rethetra. In der Darſtellung verbinden ſich Hoheit und Anmut. Die Königin hält eine Lotosblume in der Hand, vor ihr ſteht ein Prieſter, der ihr Weihrauch anbietet. In der Grabkammer eines Prieſters fand man drei herrliche, aus der Felswand gehauene Götter⸗ bilder, ferner eine wundervolle Granitſtatue ſo⸗ wie eine lebensgroße Plaſtik eines Hofbeamten, der mit gekreuzten Beinen ſitzend eine Schreib⸗ rolle auf den Knien hält. Die aus weißem Sandſtein geſchaffene Figur hat viel Aehnlich⸗ keit mit dem bekanten„Schreiber“ des Louvre. Die Darſtellung der anatomiſchen Einzelheiten iſt vollkommen. Auffallenderweiſe weiſt jede Hand ſechs Finger auf. Die neuen Ausgrabun⸗ gen an den Pyramiden fanden unter Leitung von Prof. Haſſen von der ägyptiſchen Uni⸗ verſität in Kairo ſtatt. In Gelehrtenkreiſen ſieht man mit Intereſſe weiteren Nachrichten über die Ausgrabungen entgegen, die die vielumſtrit⸗ tene Löſung des Rätſels der Sphinx endgültig gebracht haben ſollen. Bemerkungen moskaus Einſichtige Kreiſe Frankreichs —— haben ſeit langem der ruſſiſch⸗ Dank franzöſiſchen Verbrüderung, die durch Barthou eingeleitet wurde, ſteptiſch gegenübergeſtanden. Die innerpolitiſche Entwicklung in Frankreich hat ihnen inzwiſchen mehr als recht gegeben. In dieſen Tagen ver⸗ öffentlichte„Jeuneſſes Patriotes“ ein Doku⸗ ment, das eingehende Anweiſungen der kommu⸗ niſtiſchen Parteizentrale an die franzöſiſche kom⸗ muniſtiſche Partei enthielt. In dieſem Doku⸗ ment werden die unteren Gliederungen der Partei angewieſen, für die kommende Zeit ſich im weſentlichen auf die Zellenbildung in den Betrieben zu konzentrieren. Eine umfangreiche Zerſetzungsarbeit ſoll vor allem bei der Polizei einſetzen. Als wichtigſtes Ziel gilt hier die Untergrabung der Diſziplin. Den kommuniſti ſchen Zellen in der Lehrerſchaft und in der Po⸗ lizei foll ferner die Aufgabe zufallen, Infor⸗ mationen über das Privatleben von führenden Perſönlichkeiten in der Politik und Induſtrie einzuholen. Die Parteizentrale wünſcht weiter genaue Angaben über Waffenbeſtände und Ma⸗ gazine. Beſondere Zellen ſollen eine Kontrolle des Verkehrsweſens ermöglichen, die ſich auf ſämtliche modernen Verkehrsmöglichkeiten be⸗ zieht. Ausdrücklich wird geſagt, daß man über⸗ all prüfen ſolle, wo die Möglichkeit zu Maſſen⸗ transporten beſteht. Die einzelnen Punkte wer⸗ den im übrigen auf das genaueſte im einzelnen noch auseinandergeſetzt, ſo daß ſich ein voll⸗ ſtändig geſchloſſener Plan ergibt, der nicht an⸗ ders denn als offene Bürgerkriegsvorbereitung gewertet werden kann. Charakteriſtiſch iſt die Anweiſung, daß man es vermeiden ſoll, bei der geplanten Zellenbildung die kommuniſtiſche Partei als ſolche in den Vordergrund treten zu laſſen. Auf die Veröffentlichung der„Jeuneſ⸗ ſes Patriotes“ erfolgte von kommuniſtiſcher Seite keinerlei Widerſpruch, was für die Echt⸗ heit des Dokumentes genügender Beweis ſein dürfte. Wie verlautet, beabſichtigt die kommn⸗ niſtiſche Partei Frankreichs, in den nächſten Ta⸗ gen einen großen Parteikongreß abzuhalten, auf dem aller Vorausſicht nach die in dem beſagten Dokument gegebenen Richtlinien eine beſondere Rolle ſpielen werden. Bisher iſt noch nicht be⸗ kannt, wie ſich die Regierungsſtellen demgegen⸗ über verhalten werden. Vor allem fehlt jede Stellungnahme von offizieller oder offiziöſer Seite, wie man über dieſe ſonderbare Dankbarkeit der neuen Freunde in Moskau denkt. Das franzöſiſche Volk dürfte jedenfalls an dieſen Dingen ein beſonderes Intereſſe haben. Bevölkerungspolitiſches In einer gro⸗ 43 ßen Pariſer in aller Welt Zeitung ſtellte ein Eingeſandt feſt, daß, während in Italien und Deutſchland Familien mit 6 Kindern einkommenſteuerfrei ſeien, in Frankreich von einer Bevorzugung kinderreicher Familien nichts zu merken ſei. Frankreich müſſe heute, entſprechend ſeiner Größe und ſeines Reichtums, ſtatt 42 Millio⸗ nen Einwohner deren 80 Millionen haben; Der Kyffhäuſer⸗L den Leiter der check gleichzeiti⸗ ines Kindes vor nen Ehe entſprof zn einer Ausſtel gezeigt, wie mar ſhmackvoll einrich ie noch je zwei! age„Mutter un In England i findbett groß. E⸗ niken und dazu ſordert. Auch die berkuloſe, Keuchh Zahre 1934 ungel In Belgien wu elbſtmordziffer! ahre gezählt. Die Chineſinne ndgebungen ge n im Strafgeſet hebruchs mit G berurteilt werder affrei ausgeht. In Japan ſind iderlei Geſchlech nteils vom Lan ſtand iſt erſchr⸗ e Ernährung u ahren Hundehi irkt verheerend us arbeitet ſtar ückung durch regende Fortſch aber alle Geſetze ſeien nur dazu da, die Fami⸗ lie, die Grundlage des Staates, zu zerſtören, anſtatt wie in anderen Ländern zu ſtützen.— Der Haushaltungsvoranſchlag des franzöſiſchen Senats ſetzte für 1935 die Höhe der Geburten⸗ prämien von 20 auf 19 Millionen Frs. herab. — Zum Weihnachtsfeſt würden in Paris kleine Mädchen, die ſich das erſtemal pudern möchten, mit Reispuder beſchenkt. In Italien fand am 13. Jahrestag der faſchi⸗ ſtiſchen Aera eine Verteilung von Poſt⸗ und Sparbüchern über je 200 Lire an diejenigen Brautpaare ſtatt, die am 28. und 29. Septem⸗ ber geheiratet hatten. Der Dopolavoro fügte ein zweites Büchlein hinzu, nämlich das Ge⸗ burtsprämienbüchlein. Darin ſind 12 Schecks Schanghai, hnigreich von 2 ſchen Provinzen ſten und Tibet nes Untergange ölkern Europas Ein amerikanif eben hierher zi Kntergang d richtet. Ueber 2 it König Ha Franzoſen auf ihre Weiterführung in der „Tragédie classigue“ wurde von Leſ⸗ ſing verworfen. Es iſt nun wie die Wieder⸗ geburt des deutſchen Genins, daß Schiller mit feinem erſten Werk zur Tragödie greift. Aber Schiller iſt bereits von dem Zeitgeiſt ſeines Jahrhunderts angekränkelt, ſeine Helden kön⸗ nen nicht mehr frei und unbekümmert blühen. Sie ſind Verſchwörer und Verbrecher, die er dem moraliſchen Weltgewiſſen opfert. Er kommt deshalb auch nicht zur reinen Tragödie, wie ſie ihm bei der Auswahl der Stoffe vorgeſchwebt haben mag. Aus dem Kern der Tragödie des Paa Don Carlos Marquis Poſa beiſpielsweiſe wird eine idealiſtiſche Scheintragik, und der heidniſche Freundestod für den Freund wird zum chriſtlichen Opfertod. Der erſte Abſchnitt in Schillers großer Le⸗ benstragödie beginnt mit dem Zeitpunkt, da Chriſtian Gottfried Körner in ſein Leben tritt. Der Rationaliſt, Moraliſt und Logozentriker führt ihn weg vom Leben und hinaus in das Raum⸗zZeitloſe einer abſtrakten Gedankenwelt. Schiller, der noch erkennt, daß dem idealiſtiſchen Luftbild Kopfgedanken und keine Lebensgedanken zugrunde lie⸗ gen, verrennt ſich bald in dem nur ſcheinbaren Gegenſatz Materialismus und Idea⸗ lismus, obwohl dieſe Anſchauungen in Wirklichkeit nur die beiden Außenflügel des logozentriſchen Syſtems ſind. Der zweite Abſchnitt iſt die Begegnung mit Kant, die Deubel ein perſönliches und natio⸗ nales Unglück nennt. Kant gibt ihm eine Ver⸗ achtung des Lebens und der Sinneswelt, und einfluſſung zwanzig Jahre ſeines Lebens ko⸗ ſtete. Zehn Jahre brauchte er, um ſeine Lehre zu verſtehen und weitere zehn Jahre, um ſich von ihr wieder zu befreien. Kants Einfluß lähmt ihn dichteriſch, und er beginnt in theo⸗ retiſchen Abhandlungen das Weſen der Tragö⸗ die zu unterſuchen. Er ſucht ſie aus der Ideal⸗ welt aufzubauen, aus dem ſittlichen Prinzip, das die äußeren Dinge in den Logos und die inneren in den menſchlichen Willen legt. Schuld und Sühne ſind hier Mittelpunkt, und das Glück iſt der Tugend Lohn, während das Unglück— das doch der Kern jeder Tragödie iſt— als Strafe betrachtet wird. Schickſal iſt bei Kant eine Macht des niederen Sinnen⸗ lebens, während es in der germaniſchen Le⸗ bensauffaſſung der Hammer iſt, der die Schlacke abſchlägt, damit das Gold zum Vor⸗ ſchein kommt. Einen weiteren tiefen Einſchnitt in Schillers Leben brachte die Bekanntſchaft mit Goethe, der ihn zu ſeinem biozentriſchen Weltbild führte. Er lernte Goethe aber zu einer Zeit kennen, da dieſer nicht mehr der jugendliche Feuergeiſt und noch nicht der abgeklärte Weiſe war, zu einer Zeit alſo, während der Goethe nur Klaſſiker war. Bald folgte auch die Kriegserklärung des Tragikers Schiller an den Klaſſiker Goethe, denn während Schiller um die deutſche Tragödie ringt, greift Goethe durch ſeine Aufführungen in Weimar hinter Leſſing zurück auf die Franzoſen. Am Ende ſeines Lebens ſteht Schiller allein. Es beginnt die Selbſtbeſinnung des Tragikers, die Abſage an den klaſſiſchen Menſchen und die Ueberwindung der idealiſtiſchen Scheintragödie. Aber kurz vor der Erreichung ſeines Zieles Schiller ſelbſt ſagt einmal, daß ihm dieſe Be⸗ zuſes geht bis üng der af lrück. König Har nleine der 1 latsleben, wi olkes, Geſetz, Pe ang war der un andes, jeder ibeigen, und 1 icht tat, was er zort des Kö abei war König inen faſt u: Im. Denn in N samerikaniſche en Goldvor id dieſes Vorko günſtig, daß z mmen genügt, eröll herauszul⸗ ört haben, daß ber 20 Pfund d iten gehören. Trotzdem das s ſeer verfügt, ha üne Vorfahren, miſchen Räube berglaubens in then, daß ſie ihr luhe ließen. in Name als hird, ſoll nun m etroffen haben, is das Recht z einem Gebiet zu ſtirbt Schiller, und es iſt bezeichnend für die falſche Einſtellung zu ſeinem Werk, daß er der bekannteſte deutſche Klaſſiter und der unbe⸗ kannteſte deutſche Genius geworden iſt. Nationaltheater. Intendant Brandenburg hat das hervorragende Mitglied der Berliner Staatsoper, Kammerſänger Jaro Prohaska, zu einem Gaſtſpiel am 3. Februar verpflichtet. Prohasta wird in den„Meiſterſingern von Nürnberg“ den Hans Sachs ſingen, Damit be⸗ ginnt im Nationaltheater die Reihe der Vor⸗ ſtellungen, die im Laufe dieſer Spielzeit jeder Mietabteilung das Gaſtſpiel eines namhaften auswärtigen Künſtlers bringen werden. Erich Hallſtroem wurde eingeladen, bei den zur Zeit laufſenden Wagnerfeſtſpielen am Teatro del Liceo in Barcelona die Titelpartie im„Lohengrin“ und den Walter Stolzing in den„Meiſterſingern von Nürnberg“ zu ſingen. Der Künſtler mußte dieſes ehrenvolle Angebot S ſeiner hieſigen Verpflichtungen ab⸗ ehnen. Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater. Konzertmeiſter Max Kergl, der Leiter der Meiſterklaſſe für Violine an der Städt. Hoch⸗ ſchule für Muſit und Theater, hat als Violin⸗ pädagoge einen neuen Erfolg zu verzeichnen. Sein Ausbildungsſchüler Helmut Schuhmacher, der im Vorjahre den erſten Preis bei dem Wettbewerb der Reichsmuſikkammer in Berlin erhielt, wurde nunmehr als erſter Konzertmei⸗ ſter an das Opernhaus und Muſeumsorcheſter in Frankfurt a. M. berufen. Herr Schuhmacher, der bisher im Nationaltheater⸗Orcheſter in Mannheim tätig war, iſt unter ſämtlichen Be⸗ werbern als Beſter hervorgegangen. e Frankreichs der ruſſiſch⸗ rüderung, die eleitet wurde, nnerpolitiſche en inzwiſchen n Tagen ver⸗ „ein Doku⸗ der kommu⸗ nzöſiſche kon⸗ I dieſem Doku⸗ derungen der ende Zeit ſich dung in den umfangreiche i der Polizei gilt hier die kommuniſti⸗ d in der Po⸗ allen, Infor⸗ on führenden den Leiter der Geſchäftsſtelle„Saar⸗Verein“, nd Induſtrie ünſcht weiter nde und Ma⸗ ine Kontrolle die ſich auf lichkeiten be⸗ iß man über⸗ t zu Maſſen⸗ Punkte wer⸗ im einzelnen in einer Ausſtellung wurde den Brautleuten ſich ein voll- der nicht an⸗ vorbereitung iſtiſch iſt die ſoll, bei der mmuniſtiſche ind treten zu der„Jeuneſ⸗ nmuniſtiſcher für die Echt⸗ Beweis ſein die kommu⸗ nächſten Ta⸗ zuhalten, auf dem beſagten ine beſondere loch nicht be⸗ 'n demgegen⸗ m fehlt jede ffizieller e man über uen Freunde Volk dürfte mbeſonderes Deutſchland menſteuerfrei Bevorzugung merken ſei. chend ſeiner tt 42 Millio⸗ onen haben; a, die Fami⸗ zu zerſtören, zu ſtützen.— franzöſiſchen er Geburten⸗ Frs. herab. Paris kleine dern möchten, idien und Tibet im Weſten liegt, iſt in Europa ag der faſchi⸗ n Poſt⸗ und n diejenigen 29. Septem⸗ lavoro fügte lich das Ge⸗ d 12 Schecks nend für die k, daß er der d der unbe⸗ n iſt. Brandenburg der Berliner Erohaska, verpflichtet. eſingern von n. Damit be⸗ ihe der Vor⸗ vielzeit jeder 5 namhaften werden.— en, bei den tſpielen am e Titelpartie Stolzing in “ zu ſingen. olle Angebot htungen ab⸗ und Theater. Leiter der Städt. Hoch⸗ als Violin⸗ verzeichnen. Schuhmacher, is bei dem ir in Berlin Konzertmei⸗ umsorcheſter Schuhmacher, Orcheſter in mtlichen Be⸗ i. kregende Fortſchritte. Das älteſte fönigshaus der Delt geſtürzt Der fampf um das Volk von Muli— Beteug, Raub und Rache. irgang 5— X Nr. 41— Seite 3 Abendausgabe— Donnerstag, 24. Januar 1935 der Kyffhäuſer⸗Landesverband Saargebiet hat Verwaltungsdirektor Vogel, Berlin, in Würdi⸗ aung ſeiner Verdienſte im deutſchen Saarfrei⸗ Rtsrampf unter Berufung in den Führerſtab zu ſeinem Ehrenmitgliede ernannt. Fiber je 100 Lire enthalten. Wird ein ſolcher Kecheck gleichzeitig mit der Geburtsurkunde Jeanes Kindes vorgelegt, das der neugeſchloſſe⸗ gen Ehe entſproſſen iſt, ſo wird er eingelöſt. eeigt, wie man eine Arbeiterwohnung ge⸗ cmackvoll einrichten kann, außerdem erhielten Jie noch je zwei Lotterieloſe als Geſchenk. Am age„Mutter und Kind“ erhielten die Fami⸗ lenväter der ſechs kinderreichſten Familien die chlüſſel der ihnen umſonſt zur Verfügung ge⸗ felten Häuſer. In England iſt die Mütterſterblichkeit im Laindbett groß. Es werden daher geeignete Kli⸗ iiten und dazu Schwangerſchaftsberatung ge⸗ Firdert. Auch die Sterblichkeit infolge von Tu⸗ Aberkuloſe, Keuchhuſten und Maſern war im ahre 1934 ungeheuer hoch. In Belgien wurde im Jahre 1933 die höchſte Aeelbſtmordziffer während der verfloſſenen ſechs ahre gezählt. Die Chineſinnen von Nanking veranſtalteten undgebungen gegen die geplanten Aenderun⸗ en im Strafgeſetzbuch, wonach die Frau wegen khebruchs mit Gefängnis bis zu einem Jahr Arerurteilt werden kann, während der Mann Araffrei ausgeht. In Japan ſind von 881 459 Textilarbeitern eiderlei Geſchlechts 140 471 Kinder, die größ⸗ n einer gro⸗ en Pariſer eitung ſtellte n Eingeſandt ienteils vom Lande kommen. Ihr Geſundheits⸗ Aiuſtand iſt erſchreckend, der Lohn gering und die Ernährung unzureichend. Sie wohnen in rahren Hundehütten, und die Tuberkuloſe Awpirkt verheerend unter ihnen. Der Kommunis⸗ Inus arbeitet ſtark und macht, trotz der Unter⸗ hückung durch die Regierung, beſorgnis⸗ Schanghai, 24. Jan.(Eig. Bericht.) Das ünigreich von Muli, das zwiſchen den chine⸗ ichen Provinzen Szechuan und Münnan im aſt unbekannt geweſen und es bedurfte nes Unterganges mit Schrecken, um es den okern Europas mehr betannt zu machen. Ein amerikaniſcher Forſchungsreiſender, der peben hierher zurückgekehrt iſt, hat von dem ntergang des Reiches von Muli eerichtet. Ueber Muli herrſchte bis vor einiger eit König Hang, und die Geſchichte ſeines auſes geht bis in die älteſte Erinne⸗ Fung der aſiatiſchen Menſchheit urück. König Hang und ſeine Untertanen kann⸗ in keine der modernen Einrichtungen im iaatsleben, wie Mitbeſtimmungsrecht des olkes, Geſetz, Parlament und Miniſter. König ang war der un umſchränkte Herr des andes, jeder ſeiner Untertanen war ihm ibeigen, und wenn einer der Untertanen icht tat, was er wonte, ſo genügte ein ort des Königs an den Henker. abei war König Hang der Gebieter über inen faſt unvorſtellbaren Reich⸗ am. Denn in Muli gibt es nach dem Bericht es amerikaniſchen Forſchers eines der reich⸗ en Goldvorkommen der ganzen Erde, ud dieſes Vorkommen iſt noch dazu geologiſch günſtig, daß zu ſeiner Erſchließung es voll⸗ Fummen genügt, die Goldkörner zwiſchen dem eröl herauszuleſen. Der Ameritaner will ge⸗ irt haben, daß Goldklumpen im Gewicht von er 20 Pfund durchaus nicht zu den Selten⸗ iten gehören. Trotzdem das Königreich Muli über keinerlei er verfügt, hatte es doch König Hang, wie ine Vorfahren, verſtanden, ſich bei den tibe⸗ niſchen Räuberbanden auf Grund ihres berglaubens in einen ſolchen Reſpekt zu ver⸗ eßen, daß ſie ihn und ſein Land völlig in uhe ließen. Ein chineſiſcher General, deſ⸗ en Name als Lui Wen⸗hui angegeben oird, ſoll nun mit König Hang ein Abtommen Aeroffen haben, auf Grund deſſen ihm der Kö⸗ ig das Recht zur Schürfung von Gold auf enem Gebiet zugeſtanden hatte. Bei dem Ver⸗ „Ha ken! 1 euzbann er⸗ Die VI. Rebell im Purpur Der„gute Kaiſer Joſef“ iſt der Habsburger der Operette geworden, der Märchen⸗Kaiſer der Bühne; aber er iſt eine Legende. Die Wirklich⸗ keit der Geſchichte kennt in Kaiſer Joſef II., dem Sohne und Nachfolger Maria Thereſias, eine ſehr andersgeartete Erſcheinung: Einen einſamen, finſteren und bis zum Uebermaß harten Regenten. Die Popularität, die dieſer Herrſcher gefunden hat, iſt erſt bei den nach⸗ kommenden Generationen entſtanden; zu ſeinen Lebzeiten erſcheinen Broſchüren mit dem Titel absburger/ „Warum wird Kaiſer Franz von ſeinem Volke nicht geliebt?“ und bei ſeinem Tode herrſcht keine Trauer in Wien. Nur in einem trifft die Legende vom„Kaiſer Joſef“ eine hiſtoriſche Tatſache: In der Erkenntnis, daß dieſer Habs⸗ burger der einzig Bedeutende in der langen Reihe der Herrſcher ſeines Geſchlechts ſeit Carl V. und daß er ein völlig anderer Habs⸗ burger als die anderen iſt. Kaiſer Joſeph II., der Erſte aus dem neuen Hauſe Habsburg⸗ Lothringen, iſt der Verſuch der Deutſchwerdung Habsburgs. Es iſt nicht nur eine nette Anek⸗ dote, es iſt ein Ausdruck ſeiner Art, als er auf fin der bruſt Friedrichs des broßen Die ſchwarze Sturmfahne der Saar in Potsdam Potsdam, 24. Januar.(HB⸗Funk.) Die ſchwarze Fahne der deutſchen Kriegsopferver⸗ ſorgung an der Saar, die in vielen Tagesmär⸗ ſchen heim ins Reich getragen wird, iſt am Donnerstagmorgen in Geltow bei Potsdam— getragen von Kriegsbeſchädigten— eingetroffen. Von hier aus wurde ſie von Oberbürgermeiſter Friedrichs und dem Führer der Standarte Nr. 235im Namen Potsdams in Emp⸗ fang genommen und unter Vorantritt von Ehrenabordnungen aller NS⸗Gliederungen und der Polizei durch Spal re der Potsdamer Ju⸗ gend zur Garniſonkirche geleitet. Vor der Garniſonkirche hatten die Abordnun⸗ gen der Reichswehr, der Landespolizeigruppe Brandenburg, ſämtliche Gliederungen der Par⸗ tei und eine nach Tauſenden zählende Menge ſich eingefunden. Unter den Anweſen⸗ den ſah man den Führer der deutſchen Kriegs⸗ opfer, Oberlindober, Gauleiter SS⸗Grup⸗ penführer Wilhelm Kube und in Vertretung des Standortälteſten Oberſtleutnant von Alten ſowie den Polizeipräſidenten Graf Helldorf. Oberſtleutnant v. Alten wies in ſeiner Be⸗ grüßungsanſprache vor dem Portal der Kirche ſuch, das Gold abzutransportieren, wurden die Chineſen aber von tibetaniſchen Räubern überfallen, und ſie hatten Urſache zu der An⸗ nahme, daß König Hang ſelber dieſen Raub⸗ überfall veranlaßt hatte, um das von den Chi⸗ neſen gegrabene Gold in ſeinen Beſitz zu brin⸗ gen. Der General hat nun den König aufgefor⸗ dert, in gemeinſamer Verhandlung den Streit⸗ fall zu klären. König Hang war vorſichtig ge⸗ nug, ſich zu ſolchen Verhandlungen nur dann bereit zu erklären, wenn eine Geſanotſchaft des Generals an ſeinen Hof käme. Er empfing die Abgeſandten auf einem freien Platz zwiſchen Zelten aus Seidenſtoffen nonphan⸗ taſtiſchem Wert. Neben ihm ſtand der auf die beſondere Bedeutung dieſes Tages hin, an dem der Geburtstag Friedrichs des Großen mit der Heimkehr der ſchwarzen Fahne der Saar zuſammenfalle. Gauleiter Kube ſtellte ebenfalls in ſeiner darauffolgenden Anſprache den Geburtstag des großen Preußenkönigs in den Vordergrund. Auch er begrüßte das Symbol deutſcher Ehre und nationalſozialiſtiſcher Verbundenheit, das nun durch deutſches Land getragen wird. Den Saarländern ſprach der Gauleiter herzliche Worte des Dankes für ihre bewieſene Treue aus. Im Namen der Provinz Brandenburg und Grenzmark Poſen⸗Weſtpreußen nahm dann der Gauleiter das Ehrenzeichen in Empfang, das unter Orgelklängen an den Sarkophag des großen Königs getragen wurde. Ein Augenblick ſtillen Gedenkens folgte, eine Ehrung für die Brüder an der Saar und eine würdige Feier des Geburtstages des größten Soldatenkönigs. Nachdem das Saarlied die Einholung der Fahne in Potsdam abgeſchloſſen hatte, wurde ſie unter zahlreichen Ehrengeleiten zur Glienik⸗ ker Brücke gebracht, wo ſie den Vertretern der NSKOV Gau Berlin übergeben wurde. minderjährige Kronprinz. Aber die chineſiſche Geſandtſchaft beſtand aus einem Offizier und hundert ſchwerbewaffneten Soldaten. Es ergab ſich nur ein kurzer Wortwechſel, dann ſtreckte der Offizier den König durch einen Revolver⸗ ſchuß nieder, der Kronprinz wurde von den Soldaten ergriffen und mitgeführt, während ſich die Chineſen durch das entſetzte Volk von Muli hindurchſchlugen. Aber der Tod des Kö⸗ nigs hat den Bann gebrochen, der bisher die tibetaniſchen Räuber in Schach hielt. Heute haben ſie Muli beſetzt, beuten die Goloſchätze aus, und da ſie wohlbewaffnet ſind, dürften ſie ſich chineſiſche Truppen mit Erfolg vom Leibe halten. Auf dem Anhalter Bahnhof in Berlin traf ein Sonderzug mit 450 Frontſoldaten und Kriegsopfern von der Saar ein, um an der feierlichen Uebergabe der ſchwar⸗ en Sturmfahne der Deutſchen Kriegsopferverſorgung des Saargebiets, die am heutigen Donnerstag im Berliner Sportpalaſt erfolgt, teilzunehmen. Schatten über der deutſchen Geſchich te einem Hofball einer Dame, die ihn franzöſiſch anſpricht, erwidert: Wir ſind doch in Wien, warum ſprechen Sie nicht deutſch? und wenn er ſchreibt, daß er ſtolz darauf ſei, ein Deutſcher zu ſein. Joſef befiehlt die deutſche Sprache als die Amtsſprache in ſeinem Reiche— aller⸗ dings auch um der Zentraliſation willen, die ſein großes Lebensziel iſt. „Joſeph der Andere, von Gottes Gnaden er⸗ wählter römiſcher Kaiſer, zu allen Zeiten Meh⸗ rer des Reiches, in Germanien und zu Jeru⸗ ſalem König, Mitregent und Erbthronfolger der Königreiche Hungarn, Böheim, Erzherzog zu Oeſterreich, Herzog zu Burgund und Lothrin⸗ gen, Großherzog zu Toskana“ iſt ein Rebell im Purpur, ein Revolutionär von oben. Er oppo⸗ niert allen habsburgiſchen Traditionen, von der Laxheit der Kaſſenführung an, die im Hofhaus⸗ halt noch jährlich zwei Fäſſer Tokaier verzeich⸗ net zum Einweichen des Brotes für die Papa⸗ geien des Kaiſers, obſchon dieſe Papageien längſt geſtorben ſind, bis zum Bund von Habs⸗ burg und Rom.„Der bisherige Einfluß der Geiſtlichkeit in der Regierung meiner Mutter wird ein Gegenſtand meiner Reformen werden“, ſchreibt er am erſten Tage ſeiner Regierung und er wird es. Der Papſt ſelbſt kommt— unerhörtes, ſeit dem Konzil von Konſtanz vor faſt einem halben Jahrtauſend nicht mehr er⸗ lebtes Ereignis— nach Deutſchland und Wien, um Joſeph von ſeinen Reformen abzuhalten. Vergebens: Joſeph beſteht darauf, dem Habs⸗ burgreich ſeinen traditionellen klerikalen Cha⸗ rakter nehmen zu wollen, wenn er auch keines⸗ wegs die katholiſche Religion antaſten will und gegen eine Sekte Nichtoffenbarungsgläubiger, die ſich Deiſten nennen, das Dekret erläßt: „Wenn ein Mann oder Weib, oder wer immer ſich bei einem Ober⸗ oder Kreisamt als Deiſt meldet, ſollen ihm ohne weitere Rückfrage vier⸗ undzwanzig Prügel oder Kartätſchenſtreiche auf den Hintern gegeben und er damit nach Hauſe geſchickt werden. Dieſes iſt ſo oft zu wieder⸗ holen, als er ſich neuerdings als Deiſt meldet, nicht weil er ein Deiſt iſt, ſondern weil er vor⸗ gibt, etwas zu ſein, von dem er nicht weiß, was es iſt.“ 3 Dieſe Sprache iſt im kleinen die Sprache, die Joſeph immer führt, die Sprache des aufge⸗ klärten Deſpoten. Joſeph iſt ein Autokrat in Vollendung. Er nennt„Freiheit“ einen „wahnſinnigen Gedanken“, heißt ſeine Beamten „gemietete Lakaien“ und verkündet offen ſeinen Grunoſatz, daß„der Untergebene immer unrecht habe.“ Seine Revolution iſt der Verſuch,„wirk⸗ lich den Willen des einzigen zum oberſten Ge⸗ ſetz zu machen“, nachdem im Abſolutismus alter Art der Wille der Ariſtokratie auch ein Geſetz für den Herrſcher geweſen iſt. Der„Volkskai⸗ ſer“ iſt eine Vorſtellung der Nachzeit; aber ein Anti⸗Adelskaiſer iſt Joſeph. Es kommt für die Wiener Rokokoſeigneurs faſt einem Weltunter⸗ gang gleich, als ein Graf als gewöhnlicher Sträfling die Gaſſen kehren und ein Garde⸗ oberſtleutnant am, Pranger ſtehen muß unter dieſem neuen Regiment, das ſehr fälſchlich als der Triumph der Humanität geprieſen wird. Joſeph ſchafft die Todesſtrafe nur ab, indem er ſie zur kalten Hinrichtung in der tödlichen Zwangsarbeit in den ungariſchen Sümpfen verſchärft, und er nennt die aufkläreriſchen Schriftſteller, die ihn als einen Freund ihrer Ideen betrachten, verächtlich„Federvieh“. Er verbietet die Bücher Voltaires, des Orakels ſei⸗ ner Zeit, er nennt die Freimaurerei insgeheim Gaukelei, und ſeine Geſtalt, wie ſie in der Nach⸗ welt fortleben wird, wird ein großes Mißver⸗ ſtändnis ſein. Joſeph iſt der Verſuch der Vol⸗ lendung des Abſolutismus am Vorabend der franzöſiſchen Revolution, der Revolution, die er warnend ſeiner Schweſter Marie Antoinette vor Augen führt, die er in ihren Anfängen noch erlebt und der gegenüber ſeine Stellung ſich klar und knapp in dem Satz bekundet, den er in Verſailles anläßlich der amerikaniſchen Re⸗ volution ſpricht:„Bei meinem Gewerbe muß ich Royaliſt ſein“. Allerdings iſt er ein revolutionärer Royaliſt. Aber ſeine Revolution ſcheitert. Alle Mächte der Tradition erheben ſich gegen ihn; in Oeſter⸗ reich gärt Unzufriedenheit, in Ungarn herrſcht Widerſtand, und Belgien bricht in offenen Auf⸗ ruhr aus.„Es gibt wenig Beiſpiele eines ſo reſignierten Todes“, wie ich Kaiſer Joſeph 1790 ſtirbt, der auf dem Sterbebett noch ſeine Re⸗ formen zurücknimmt. Mit ihm endet ſein Ver⸗ ſuch, Habsburg und Deutſchland zu einen. Nach ihm kommt das alte Habsburg wieder, das echte Habsburg und der Ketzer gegen die habs⸗ burgiſche Tradition iſt nur eine dramatiſche Epiſode.(Fortſetzung folgt.) 4——————— Abendausgabe— Donnerstag, 24. Zam — Jahrgang 5— A Nr. 41— Seite 4 Baden Opfer der Arbeit Boxberg, 24. Jan. Unglücksfall ereignete ſich am Bau der neuen Landſtraße Angeltürn—Berolzheim. Der 22jährige Arbeiter Ernſt Herold von Angel⸗ türn war mit Erdarbeiten beſchäftigt, als er von plötzlich herabſtürzenden Erdmaſſen verſchüttet und ſchwer verletzt wurde. Der Verunglückte wurde nach ſeiner Bergung ins Krankenhaus Boxberg eingeliefert, wo er nach wenigen Stunden ſeinen Verletzungen erlag. Beim Rangisren tödlich verunglückt Oſterburken, 24. Jan. In Möckmühl geriet der Bahnbedienſtete Albert Schulz beim Rangieren zwiſchen die Puffer zweier Wagen. Auf dem Transport ins Heilbronner Krankenhaus erlag er ſeinen ſchweren Verletzungen. Schulz hinterläßt Frau und Kinder. Ungetreuer Geldverwalter Pforzheim, 24. Jan. Vor dem Schöffen⸗ gericht ſtand der 37jährige verheiratete Eduard Gewenat aus Iſpringen, der von Januar bis September 1934 als Führer verwalter eines Jungvolkſtammes rund 600 Reichsmart veruntreut hatte. Die Tat zeugte von einer niedrigen Geſinnung, da es ſich um Gelder handelte, die dem Wohl der nationalſozialiſtiſchen Jugend dienen ſollten. Das Urteil lautete auf acht Monate Gefänng⸗ nis und 80 RM Geldſtrafe. bber⸗Tag in Lahr Lahr, 24. Jan. Die Fe des ehe⸗ maligen 4. Badiſchen Feldartillerie⸗ Regiments Nr. 66 der Erſatztruppenteile, ſämtlicher leichten ſowie der., 7. und 8. Ar⸗ tillerie⸗ und Infanterie⸗Muni⸗ tionskolonnen, der Reſerve⸗FAR 12, 52 und 259, ſowie der aus dem Regiment 66 auf⸗ geſtellten Landwehrbatterien 858 und 850, ferner der Flakbatterien und ſonſti⸗ gen Formationen werden zu dem vom 1. bis 3. Juni 1935 in Lahr(Baden) vorbereiteten 66er⸗Tag eingeladen. Baldmöglichſte Mel⸗ dungen an Kamerad Karl Wahl, Lahr i.., Friedrichſtraße 10. Landſturm⸗Wiederſehensfeier Freiburg, 24. Jan. Die 4. Kompa⸗ nie des Landſturm⸗Infanterie⸗ Erſatzbataillons XIV/27 Heidel⸗ berg feiert, wie 1925 in Freiburg und 1930 in Offenburg, auch dieſes Jahr ein Wieder⸗ ſehensfeſt am 24. Februar 1935, 14 Uhr, m„Ganterbräu“, Schiffſtraße 9, in burg. Der ehemalige Hauptmann der 4 Kom⸗ panie, der als Bataillonsführer das Batail⸗ lon wieder nach Heidelberg ſeinerzeit zurück⸗ führte, Oberlandesgerichtsrat Friedrich Haſ⸗ ſfencamp(Karlsruhe), Liebigſtraße 15, ladet zugleich die Angehörigen des ganzen Land⸗ ſturm⸗Bataillons XIV/7. zur Teil⸗ nahme an der Wiederſehensfeier ein. Fahr⸗ preisermäßigung iſt beantragt. Anfragen ſind an Hauptlehrer Karl Theodor Mayer(Frei⸗ burg), Thurnſeeſtraße 20, zu richten. Von der Univerſität Freiburg Freiburg, 24. Jan. Der Direktor des Zoologiſchen Inſtituts der Univerſität Frei⸗ burg, Geh. Reg.⸗Rat Prof. Dr. Hans Spe⸗ mann, wurde von der Kaiſerlich⸗Leopoldi⸗ niſch⸗Karoliniſchen Akademie der Naturforſcher in Halle die Cothenius⸗Medaille ver⸗ liehen. Schrecklicher Tod Weikersheim(b. Mergentheim), 24. Jan Einen ſchrecklichen Tod fand der Oberlandjäger Georg Niemeyer. Als er auf der Lano⸗ ſtraße mit ſeinem Leichtmotorrad eimen Radfahrer überholen wollte, geriet er zwiſchen dieſen und ein entgegenkommendes Laſt⸗ au't o. Niemeyer wurde vom linken Kotflügel erfaßt und ſtürzte gegen den Kaſten des Wa⸗ gens, wobei er ſich am Verſchlußhebel von der RNaſe bis zum Hinterkopf den Kopf auf⸗ riß. Der Begmte war ſofort tot. Der Rad⸗ fahrer, der gleichfalls ſtürzte, kam mit dem Schrecken davon. Manchmal machte ſich der alte Schünemann auf und beſuchte ſeinen Sohn. Es war ein lan⸗ ger Weg, und das Gehen fiel dem bejahrten Herrn ſchon reichlich ſchwer. Er hätte natür⸗ lich ein Auto nehmen können. So ſchlecht aing es ihm nicht, daß er ſich nicht dies oder jenes zu ſeiner Bequemlichteit leiſten durfte. Aber es wäre ihm leichtſinnig und beinahe unverant⸗ wortlich vorgekommen. Ein Auto, nur um zwanzig Minuten Fußweg zu erſparen? Nein — lieber ging er. Er hatte ja Zeit, er brauchte nicht zu eilen, er war längſt aus den Jahren heraus, da man Schnelligkeit, Pünttlichteit, Be⸗ hendigleit von ihm erwartete, Gonz langſam aging er, Schritt für Schritt, und manchmal mußte er ſtehen bleiben. Dann blickte er um ſich, mit einem Geſicht, als habe er eben etwas entdeckt, was ihn außerordent⸗ lich feſſelte. Die Leute alle, die an ihm vorüber⸗ ſtrömten, die brauchten nicht zu merten, daß er Mühe hatte, vorwärts zu kommen, daß jeder Schritt eine Kraftanſtrengung für ihn bedeu⸗ tete, daß ſein Atem ſchwer aing und das»erz nicht mehr ſo wollte, wie es ſollte. Wenn Herr Schünemann die Wohnung ſeines Sohnes erreicht hatte, war er aber doch recht froh, Er kam ſich dann vor wie ein Schifſer, der nach langer und gefahrvoller Fahrt endlich im ſchütenden Hafen eingelaufen iſt und dem nun nichts mehr geſchehen kann. „Nun“, ſagte er ſchließlich, nachdem er ſich von den Anſftrengungen des Weges erholt hatte, nun, Hans, was gibt es Neues?“ Dann erzählte Hans, der Sohn. Willig und Ein folgenſchwerer und Geld⸗ Frei⸗ Im Rahmen der„Grünen Woche 1935“ findet wieder ein Großes Jüternationales Reit⸗ und Springturnier ſtatt. Reichswehr in hiſtoriſchen Uniſormen aus der Zeit der Freiheitskriege probt eine der zahlreichen Schaunummern. Die Erziehung der ſtudentiſchen Jugend Reden von Reichsamtsleiter Derichsweiler und Pg. Wippermann Heidelberg, 24. Jan. Geſtern abend ſprachen in einer ſtark beſuchten Kundge⸗ bung Heidelberger Studenten der Reichsamtsleiter des NS⸗Studentenbundes Derichsweiler und Pg. Wipper⸗ mann, der frühere Leiter der Reichsführer⸗ ſchule der PO in Bernau. Pg. Derichsweiler erinnerte zu Beginn ſeiner Ausführungen an die Erlebniſſe der hen⸗ tigen Jngend, die ſie früher zur Bewegung des neuen Reiches ſtoßen ließ. Mit der Macht⸗ übernahme erhielten die nationalſozialiſtiſchen Studenten den Auftrag einer politiſchen Erziehung der geſamten ſtudentiſchen Jugend. Dieſe müſſe ſich bewähren in der Syntheſe von Wiſſenſchaft, Politik und körperlicher Arbeit. Sie wird die Kollegs wieder füllen und ihre politiſche Er⸗ ziehung in die Ferien verlegen. In Lagern werden in kärzeſter Zeit Kräfte herangebildet, die für die allgemeine Schnlung ausreichen, die keinem Dilettanten überlaſſen werden wird. Revolutionierung der Wiſſen⸗ ſchaft muß in Verbindung mit Pro⸗ feſſoren und den nationalſozialiſti⸗ ſchen Berufsverbänden geſchehen, Sehr eingehend ging der Redner auf die Korpo⸗ rationsfrage ein. Im Augenblick könne nichts Beſſeres an deren Stelle geſetzt werden, und erſt, wenn ihre Gemeinſchaft aus eigenen Kräften nicht mehr begeiſternd wirken und ſich erhalten könne, habe ſie ihre Berechtigung ver⸗ loren. Die kommende Jugend werde ſelbſtentſcheiden, oh ſie Mütze und Band tragen wolle. Da die geſtellte Auf⸗ gabe nur aus dem Leben heraus gelöſt werden kann, erwartet Pg. Derichsweiler, daß ſich alle alten Kämpfer auf der Hochſchule noch einmal mit aller Kraft in den Dienſt der Sache ſtellen und mithelfen, die politiſche Gemeinſchaft aller Studierenden zu bilden. Die Einheit der ſtudentiſchen Organiſation ſei das Nahziel, der dann das Hochziel der inneren Er⸗ faſſung der geſamten ſtudentiſchen JIngend folgen werde. In dieſer Gemein⸗ ſchaft von Führung und allen Kameraden im Kampf um die Einheit von Wiſſenſchaft und Politik werden, ſo ſchloß der Redner, wir die Erwartung des Führers rechtfertigen. Pg. Wippermann ſprach dann anſchlie⸗ ßend über die allgemeine weltanſchau⸗ liche Lage des Nationalſozialis⸗ mus. Faſt alle heute geiſtig Schaffenden wären noch in liberaler Zeit aufgewachſen und hät⸗ ten ſich dort ihre Weltbildung entworfen. Schon darum könne es nicht allein Aufgabe ſein, dieſe noch ſo nahe Vergangenheit ledig⸗ lich zu verdammen, ſondern das zu erhal⸗ ten, was gut geweſen ſei, und zu zeigen, was anders und beſſer werden müſſe. Die Ehre, früher als Privileg einzelner Stände, ja ſogar einzelner Vereine getrübt, ſei erſt heute wieder zur Volksehre geworden. Treue und Freiheit, zieldeutige, aber in ihrer Form ſpezifiſch deutſche Begriffe, hätten erſt im deut⸗ ſchen Führerſtaat politiſche Bedeutung erringen können, Auf atlen Dreien baue die national⸗ ſozialiſtiſche Erziehung auf, deren Mitte Schu⸗ lung durch Lager, ſinnvolle Auswertung der Geſchichte und Bevorzugung aktiviſtiſcher Hal⸗ tung vor furchtloſer Beſchauerrolle ſeien.— Nicht Dogma, ſondern Leben und Bewegung! Dieſe Forderung, Ausführungen beherrſchte, Ausklang der Kundgebung. die Pg. Wippermanns bildete auch den Kulturgeſchichtliches vom Pflug Auf der„Grünen Woche 1935“ dürfte die Sonderſchau der frühgeſchicht⸗ lichen Bauernkultur aus der Mark durch ihre Reichhaltigteit manche Ueberraſchung bieten. Sie liefert den Beweis, daß die älteſten Siedler der Mart zugleich die erſten Zeu- gen für die ariſch⸗germaniſche bäuerliche Kultur im deutſchen Raum ſind. Die häuerliche Kultur ſteht unter dem Zeichen des Pfluges. Im Norden Europas wurde der Ackerbau ſchon im Steinzeitalter ausgeübt, als noch keine Metalle bekannt wa⸗ ren oder wenigſtens nicht praktiſch verwertet wurden. Aus früheſter germaniſcher Vorzeit ſtammt der Name des Pfluges: plogo, althoch⸗ ———————————————————————————— Der Mantel/ snisze von woltg ang Federau eingehend. Er hatte nie viel Zeit, ſein Beruf nahm ihn ſtart in Anſpruch, Aber für ſeinen Vater hatte er Zeit, merkwürdiger Weiſe, und der Poſten, den er im öffentlichen Leben be⸗ kleidete, ließ ihn viel erfahren. All dieſe Neuig⸗ keiten gab er nun an den Vater weiter, unbedenk⸗ lich konnte er das tun— bei dem alten Herrn waren ſie gut aufgehoben. Wenn der Vorrat der Reuigkeiten erſchöpft war, dann erzählte der Sohn Witze. Keine grö⸗ ßere Freude konnte er ſeinem Vater bereiten. Der lauſchte mit einem ſtillen Lächeln, und wenn es eine beſonders geiſtreiche Geſchichte gab, dann glitzerten die Augen des alten Schünemann vor Vergnügen. Die beiden hatten ſich früher nie recht ver⸗ ſtanden. Aber in demſelben Maße, wie ſie älter wurden, ſchwanden die Mißverſtändniſſe von früher, und jetzt beſtand ſeit langem zwiſchen ihnen eine Vertraulichkeit, ein beinahe herz⸗ liches Einvernehmen, das zum mindeſten der Sohn in früheren Jahren nie für möglich ge⸗ halten hätte. Eine Stunde und auch manchmal zwei hock⸗ ten ſie nebeneinander. Der Sohn rauchte und erzählte, der Vater hörte zu. Er hätte auch gern geraucht, aber er durfte es nicht Vieles von dem, was ihm früher Vergnügen bereitet hatte, mußte er ſich jetzt verſagen. Auf manches, was er einſt im Uebermaß genoſſen, mußte er heute verzichten, Und das ſchien ihm faſt das Trau⸗ rigſte am Altwerden zu ſein: daß man nicht mehr konnte, wie man wollte. Enolich erhob ſich der alte Herr, rüſtete zum deutſch pfluoe, Seine Urgeſchichte geht auf zwei Grundformen zurück: den Grabſtock, mit dem man Rillen für die Saat zog, und den Hackenpflug, der wohl eine Weiterbildung des Aſthatens oder der Aſthacke war. Hacke und Pflug ſtehen in einer gewiſſen Relation zuein⸗ ander; beide dienen der Bodenbegröbeitung, der Lockerung des Erdreichs zur Aufnahme der Saat. Es iſt wohl anzunehmen, daß alle urſprüng⸗ lichen Verſuche, einen Pflug zu bauen, darin gipfelten, das Handgerät in ein Spanngerät zu verwandeln. Die Germanen beſaßen beim Anbruch der hiſtoriſchen Zeit neben dem räderloſen Hatkenpflug bezeits den ſchwe⸗ — Heimweg. Begleitung lehnte er grundſätzlich ab,„So klapprig bin ich denn doch noch nicht,“ ſagte er, und man mußte ſich wohl oder übel damit zufrieden geben. Der Sohn folgte dem Vater in den Haus⸗ flur, half ihm in den Mantel.„Einen neuen Mantel könnteſt du dir auch mal leiſten,“ pflegte er dann zu ſagen, denn er hielt viel auf Kleidung und gepflegtes Aeußere,„Dieſer hier ſieht wirklich ſchon ſehr ſchäbig aus.“ „Ach,“ erwiderte ebenſo regelmäßig der Alte mit einem behutſamen, hintergründigen Lä⸗ cheln,„es lohnt wohl nicht mehr, lieber Hans, Es lohnt nicht mehr.“ Und ehe der Sohn wi⸗ derſprechen konnte, hatte der Vater die Woh⸗ nungstür hinter ſich geſchloſſen. Drei Jahre ging das ſo, vier Jahre, und jetzt waren es bald fünf, Der alte Schünemann hatte nicht geglaubt, daß er ſo alt werden würde, Wieder machte er einen ſeiner Beſuche bei dem Sohn— er pflegte kaum noch anderen Verkehr—, und wieder fiel beim Abſchiet die altvertraute Redensart:„Aber wirklich, Vater, mit dieſem Mantel kannſt du nicht mehr unter die Leute gehen. Ich jedenfalls, ich würde es nicht mun.“ Der alte Schünemann lächelte, und dann, ganz leiſe, mit geheimnisvollem Augenzwin⸗ kern, ſetzte er hinzu:„Du ſollſt ſtaunen, Hans, Ich.., halt dich feſt,.. ich laſſe mir einen neuen Mantel machen. Er muß in dieſen Tagen fertig werden.“ Behaglich ſchmunzelnd, weil er immer noch an das verwunderte Geſicht ſeines Sohnes dachte, machte Herr Schünemann ſich auf den Heimweg.„Ob ſich die jungen Mädels noch nach mir umſehen werden, wenn ich in neuer ren Räderpflug mit Wendeſchar, de einem Joch Ochſen gezogen und von ei Pflüger und einem Treiber bedient wu Dieſer Pflug, der breite Furchen aufreißt u die Scholle umwendet, kann nur auf Kultu boden verwendet werden, während der Ha pflug zum Umbrechen von ſteinigem Oedla und Rogdungsland geeignet iſt. Der von Tier gezogene Pflug erlaubt einen raſchen örtlichen Fortſchritt der Anbauarbeit. Es iſt ein weit Kulturweg vom Handpflug bis zur mächtige Maſchine des Dampſpfluges und des Moto pfluges. Die Anwendung des Pfluges bildet bhis je immer noch die Hauptgrundlage für d übrige Bodenbearbeitung. Im Ba erntum entſpricht ſeiner beſonderen Wichtigke eine Fülle von traditionelen Bräuchen, d dort, wo die Maſchine noch nicht alles mach kne nn Oie N Es war zur gequälten Vol als Elend übe Denken und 9 Kampf eingeſt⸗ noch nicht ganz erloſchen ſind. Das erf„Man Pflügen iſt eine heilige Handlun Volksgenoſſe? die durch ſeierliche Gebräuche eingeleitet wir Wir ſetzten Im Weſtfäliſchen ſchneidet die Bäuer land an. Wit auf dem erſten Pflug einen Laib Brot in zwe was jene Zei Stücke und gibt die eine Hälfte dem Acker⸗ ieit mann, die andere zu gleichen Teilen den Zug⸗ Gemeinheiten tieren— ein Ueberbleibſel eines heidniſchen Man: Opfers, wodurch das Ackerſeld fruchtbringend werden ſoll, Zur Förderung der Fruchtbarkeit Noch waren dient ſeit grauer Heidenzeit der Waſſe guß. So wird auch in heutiger Zeit der zue ausziehende Pflüger mit Waſſer begoſſen u tion, erſt ein harte Jahre h. der uralte Brauch durch Neckerei vollzogen, Der Terror insbefondere von den Mödchen und Fraue freſſen. Zuſam Da iſt ein Brauch im Schwabenlandf efängnis⸗ſitze den Pflüger ſympathiſcher; da herrſcht der Glaube, daß der Acker fruchtbringend wir wenn der ausziehende Pflüger eine Jun frau küßt. Und da ſomit ein guter Zw das Mittel heiligt, ſo ſperren ſich die Dorfſch nen nicht allzuſehr dagegen, notabene, wenn der Pflüger nach ihrem Geſchmack iſt. Warum ſoll der Pflug, das uralte Symbol des Bauer tums, nicht auch zum Mittler der Herzen dörf⸗ licher Jugend werden? 3 Der Pflug iſt des Bauern wertvollſtes Gerüt und ſein treueſter Kamerad. Wenn der Bauer den Pflug führt auf der Scholle ſeiner Väter, auf dem Erbe ſeiner Kinder, dann ſchlägt d Bauernherz in ſtolzer Freude: Es geht ein blinkender Pflug durchs Land; er geht durch meine Erde! Herzen aber Deutſchlan ſchaft von fano damals. Eine klein von 275 000 M mal, wenn es 55 Es war ein atmete ihren Block an Bloc Soziale Beiträge veruntreut Zweibrücken, 23. Jan. Vor der Großen Strafkammer hatte ſich der 45jährige Heinkich 115 Bendel von Rodalben wegen fortzefetzten J Einige laute erſchwerter Untreue in Tateinheit mit führers— und Unterſchlagung zu verantworten. Er hat als Dioch da ko— Finanzwalter der Reichsbetriebsgemeinſchaft angetreten, tre „Leder“ und der Deutſchen Arbeitsfront Rod⸗ ſechs Mann 4 alben von Januar bis Auguſt 1934 rund 2600 5 RWM. einkaffierte Beiträge der Arbeiter für jeder mit einer eigene Zwecke verwendet. Außer dem vor⸗ genannten Fehlbetrag ſtellte die Reviſion in⸗ Ueber Nacht ei zwiſchen noch einen Fehlbetrag von rund 20% Mann iſt kein RM. feſt. Der Angeklagte hatte ein auskömm⸗ ſetzte ſich denn, liches Monatsgehalt. Das Gericht erkannte auf 1 Jahr 6 Monate Gefängnis. Es be⸗ rückſichtigte ſtrafmildernd die Ueberlaſtung und Krankheit des Angeklagten. Das Pech des Löffelſchluckers Landau, 24. Jan. Der wegen Meineids zu einem Jahr ſechs Monaten Zuchthaus ver⸗ urteilte Kurt Graupner von hier hatte— wie gemeldet— im Gefängnis einen Löffel geſchluckt und war ins Krankenhaus ge⸗ bracht worden. Geſtern entwiſchte er dort, konnte aber alsbald von der Polizei in der Annweilerſtraße, wo er ſich beim Herannahe der Streiſe in den Straßengraben geworfen hatte, entdeckt und feſtgenommen werden. Schon haben e aufgenommen. inem ſonnige utreten. Und d haben eine K gere Geſichter Aermſten unte Verfemten ein elloe! J Abzug der franzöſiſchen Zöllner neus Einöd, 23. Jan. Im Hauptgrenzort von der Weſt⸗ zur Saarpfalz, in Einöd, hat der Abzug der franzöſiſchen Zollbe⸗ amten ebenfalls ſchon eingeſetz Während früher am Zollbahnhof und an der Greuze etwa 40 franzöſiſche Zöllner ihres Amtes walteten, haben in der letzten Zeit faſt 20 Beamte ihren bisherigen Wirkungskreis ver⸗ laſſen, um an die franzöſiſche Landesgrenze t fi1 ernen. etzten Tagen war das Dorf Ausflugsziel für e Tauſende von Beſuchern aus der Weſtpfalz, beſonders aus Zweibrücker Gebiet. mide auf . E, ieeneeneeneeeeeeeeaarenunen rmenrrrne e; Schale meinen täglichen Spaziergang auf⸗ 15 Meen nehme?“ lachte er. Nein, das durfte man doch Aber ſo leie nicht mehr erwarten! Aber immerhin: dieſe Vorſtellung weckte Erinnerungen an ſelige längſt entflohene Jahre, und ſie veranlaßten den alten Herrn, rüſtiger auszuſchreiten, als es eigentlich ſeiner Geſundheit dienlich war, Zu Hauſe, da er ſich kaum von dem Weg er⸗ holt hatte, hörte er klingeln. Die Wirtſchafterin war nicht da, ſo mußte er ſelbſt öffnen. „Ich bringe den Mantel,“ ſagte eine he Jungenſtimme. Der Lehrling— ſicher war e der Lehrling— bekam ein paar Groſchen Trinkgeld, und behutſam, faſt zärtlich nahm der Alte ſeinen Mantel in Empfang. Aber er mußte ihn wohl etwas ungeſchickt getragen haben, ſo daß der Saum auf dem B den ſchleifte. Der alte Schünemann trat darauf, ſtolperte, wäre beinahe gefallen. Im letzten, allerletzten Augenblick fand er einen Halt an einem Möbelſtück. Trotzdem: da er endlich wieder in ſeinem Zimmer war, auf einen Stuhl ſank, überfiel ihn eine ſeltſame Schwäche. Das Blut jagte heftig pulſend durch die Adern des dünn ge⸗ wordenen Halſes, und im Kopf entſtand das Muſik in den Einen ganzer eberall tromn ollte unſere 44 Der Vorder Schädel, und d uſendmal er heraus ſchlager mal ſo ſtarken Das ware erer Stan großen Tromn ann, der ſich rumente ware einigen Minu peten am Mun „Die Straße Von der Stu liche Kameradſ lapelle. Gefühl einer furchtbaren Leere, di indlig. Noch oft W —10 1 0 Keine Verſamt Der alte Herr atmete einmal ſehr tief, Der— ohne ihre Mantel lag noch auf ſeinem Schoß, er ſtreichelte den warmen, weichen Stoff mit fahrigen Be⸗ wegungen, Dann ſeufzte er. Und mit dieſem Seufzer ſank er vornüber auf die Tiſchkante.— So fand ihn die Haushälterin, als ſie end⸗ lich heimkehrte. Sie brauchte lkeinen Arzt, um zu wiſſen, daß alles vorbei war. In den noch offenen Augen des Toten aber ſtand ein gren⸗ zenloſes Staunen. Wie kamen pelle? Es 1 annte Leiter Otto Home ſammlung im, erklärte, daß ſeine Kapelle zur Verfügung 3 und von einem bedient wurde. en aufreißt und lur auf Kultur⸗ rend der Haken⸗ inigem Oedland Der von Tieren raſchen örtlichen es iſt ein weiter s zur mächtigen s bildet bis jeht dlage für die ng. Bräuchen, die icht alles macht, id. Das erſte e Handlung, eingeleitet wird. zet die Bäuerin ib Brot in zwei ilfte dem Acker⸗ Teilen den Zug⸗ ines heidniſchen )fruchtbringend er Fruchtbarkeit der Waſſer⸗ r Zeit der zuerſt er begoſſen und ckerei vollzogen, 'n und Frauen. freſſen. Zuſe Gefängnis⸗ſitzen wechſelten ab. In unſeren benland für za herrſcht der bringend wird, er eine Jung⸗ ein guter Zweck ich die Dorfſchö⸗ notabene, wenn nack iſt. Warum bol des Bauern⸗ der Herzen dörf⸗ ertvollſtes Gerät Lenn der Bauer f lle ſeiner Väter, dann ſchlägt das Es geht ein er geht durch untreut Vor der Großen jährige Heintich egen fortgeſetzter Tateinheit mit n. Er hat als iebsgemeinſchaft rbeitsfront Rod⸗ 1934 rund 2600 4 r. Arbeiter für ußer dem vor⸗ hie Reviſion in⸗ mvon rund 200% ie ein auskömm⸗ icht erkannte auf gnis. Es be⸗ f leberlaſtung und hluckers vegen Meineids Zuchthaus ver⸗ in hier hatte— einen Löffel trankenhaus ge⸗ iſcchte er dort, Polizei in der eim Herannahen raben geworfen mamen werden. Zöllner uptgrenzort von zi nöd, hat der hen Zollbe⸗ meingeſetzt. hof und an der Zöllner ihres letzten Zeit faſt irkungskreis ver⸗ je Landesgrenze olgen. In den Ausflugsziel für der Weſtpfalz, biet. aziergang auf⸗ durfte man doch mmerhin: dieſe igen an ſelige, ſie veranlaßten dienlich war. on dem Weg er⸗ ie Wirtſchafterin t öffnen. ſagte eine helle — ſicher war es Groſchen. paar ärtlich nahm der ng. twas ungeſchickt im auf dem Bo⸗ ann trat darauf, n. Im letzten, einen Halt an eder in ſeinem hl ſank, überfiel Das Blut jagte n des dünn ge⸗ pf entſtand das „ die ſchwindlig lſehr tief, Der hoß, er ſtreichelte it fahrigen Be⸗ Und mit dieſem ie Tiſchkante. in, als ſie end⸗ einen Arzt, um ir. In den noch ſtand ein gren⸗ Im Bau⸗ ſeren Wichtigkeit „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Donnerstag, 21. Januar 1935 Eine Erinnerung aus dem Johre 1932; Die Mannhleimer Id(Lebommt eine Rayelle ind des Motor. Es war zur Zeit, als noch das Stöhnen eines gequälten Volkes durch Deutſchland jammerte, als Elend überm Land lag. Damals, als alles Denken und Handeln in ganz Deutſchland auf Kampf eingeſtellt war. Man ſchrieb 1932. Erinnerſt du dich noch, Volksgenoſſe? Es ſind jetzt drei Jahre her! Wir ſetzten zur Generaloffenſive auf Deutſch⸗ land an. Wir ſchlugen uns mit allem herum, was jene Zeit an Nöten, Kläglichkeiten und Gemeinheiten aufzuweiſen hatte. Mannheimer SA 19321 Noch waren wir, die Freiwilligen der Na⸗ tion, erſt einige über Hundert. Wir hatten harte Jahre hinter uns: Der Terror jagte uns, die Hetze ſollte uns freſſen. Zuſammengeknüppelt⸗werden und Im⸗ Herzen aber loderte nur eine Flamme: Deutſchland! Eine verſchworene Gemein⸗ ſchaft von fanatiſchen Stoßtrüpplern waren wir damals. Eine kleine Schar in einer großen Stadt von 275000 Menſchen. Aber, zum Teufel noch⸗ mal, wenn es galt! A. Es war ein grauer Morgen. Die Großſtadt atmete ihren ſchlechten Geruch und Ruß aus. Block an Block von Häuſerkaſernen liegen im fahlen Lichte. Nächtliche Geſtalten marſchieren in Gruppen zum Sammelplatz. Es iſt kein Schleichen. In der Nähe des Zeughausplatzes wird das Geräuſch der Schritte zahlreicher. Aus allen Stadtteilen ſtrömen ſie zuſammen. Schon haben einzelne Gruppen den Gleichſchritt aufgenommen. Es iſt 5 Uhr in der Früh. Einige laute Kommandos des Standarten⸗ führers— und die Mannheimer SA ſteht. Doch da kommt die Ueberraſchung. Kaum angetreten, treffen in Gruppen zu fünf oder ſechs Mann uns unbekannte SA⸗Männer ein, jeder mit einem blinkenden Inſtrument bewaff⸗ net: Eine SA⸗Kapelle. Was war das? Ueber Nacht eine SA⸗Kapelle? Doch der SA⸗ Mann iſt kein Frager— er marſchiert! Und ſo ſetzte ſich denn, voraus eine ſtolze Kapelle von 25 Mann, die Mannheimer SͤA in Marſch⸗ kolonne. Durch Vorſtädte hindurch, aus deren Häuſern das Elend grinſte, zogen ſie in den friſchen Morgen. Langſam fällt der Nebel, um einem ſonnigen Wintertag die Herrſchaft ab⸗ zutreten. Und dann gings los: Trumm, trumm, trumm, trumm, trumm:„Es pfeift von allen Dächern...“ Da ſurren die Rolladen hoch, weit werden die mit weißen Eisblumen ge⸗ zierten Fenſterflügel aufgeriſſen. Die Nazis teißen Mannheim aus dem Schlaf, die Nazis haben eine Kapelle! Und wir hatten trotzi⸗ gere Geſichter denn je! Das Auge, auch des Aermſten unter uns, ſtrahlte— denn wir, die Verfemten einer roten Hochburg, hatten eine Kapelle! Jetzt konnten die Roten mit ihren Schalmeien zu Hauſe bleiben. Hinter der ſtolzen Sturmfahne gings in den jungenMorgen. Heiße Kampflieder, vor denen die Spießbürger zurückſchrecken, werden mit Muſik in den Himmel geſchmettert. Einen ganzen Tag ging es quer durchs Land. Ueberall trommelten wir. Ganz Nordweſtbaden ſollte unſere neue Standartenkapelle kennen⸗ lernen. In der Nacht kehrten wir mit gewaltigem Marſchtritt nach Mannheim zurück. Keiner war müde, auf jedem Geſicht das heilige Feuer des gleichen Wollens. „Aber ſo leicht wie am Morgen ſollte uns dieſer Marſch nicht werden. Als wir durch rote Viertel mußten, hagelte es Schimpfworte dann Drohungen, dann Steine! zzuſchreiten, als 4 Der Vordermann bekam einen blutenden Schädel, und dann ging es los, ſo wie wir es tauſendmal erlebten. Aus der Bedrängnis heraus ſchlagen unſere SA⸗Männer den zehn⸗ mal ſo ſtarken Gegneer in die Häuſer. Das war auch die Feuertaufe un⸗ ſerer Standartenkapelle. Aus der großen Trommel wand ſich ein Kommune⸗ mann, der ſich„hineinverirrt“ hatte. Die In⸗ ſtrumente waren zu Waffen geworden. Nach einigen Minuten, die zerſchrammten Trom⸗ peten am Mund, ging es weiter! „Die Straße frei den braunen Bataillonen!“ Von der Stunde an verband uns eine herz⸗ liche Kameradſchaft mit unſerer Standarten⸗ lapelle. :. Noch oft wurde unſere Kapelle eingeſetzt. gKeine Verſammlung, kein Propagandamarſch — ohne ihre Mitwirkung. Wie kamen wir nun eigentlich zu unſerer Kapelle? Es war im Januar 1932, als der bekannte Leiter des„Badiſchen Blasorcheſters“, Otto Homann⸗Webau, in einer Ver⸗ fammlung im„Durlacher Hof“ ſeinen Muſikern erklärte, daß er den Entſchluß gefaßt habe, ſeine Kapelle der SA als Standartenkapelle zur Verfügung zu ſtellen. Denjenigen, die da⸗ mals glaubten, den neuen Kurs nicht mit⸗ machen zu können, wurde freigeſtellt, das Or⸗ cheſter zu verlaſſen. Sieben Mann gingen, wäh⸗ rend ſich die übrigen fünfundzwanzig Mitglie⸗ der freudig um ihren Dirigenten ſcharten und ſich von dem Zeitpunkt ab uneigennützig und opferwillig in den Dienſt der SA und damit der Bewegung ſtellten. Im Auguſt 1932 wurde dann dieſes Orcheſter offiziell zur Standarten⸗ kapelle 171 erhoben. Immer ſtanden ſie bereit, mochte der Befehl Werktags oder Sonntags, morgens oder nachts kommen. Aus eigenen Opfern wurden Inſtru⸗ mente, Noten, Uniformen angeſchafft. Mochte die Not bei den einzelnen Mitgliedern, die zum Teil in ausgeſprochenen Kommuniſten⸗ vierteln wohnten, noch ſo groß ſein, wenn die SA rief, war man zur Stelle, marſchierte durch dick und dünn. So mußte unſere Standarten⸗ kapelle beſonders in Mundenheim, in der Neckarſtadt, in den J⸗Quadraten, in Hocken⸗ heim nicht nur ihr muſikaliſches Können, ſon⸗ dern auch ihr kameradſchaftliches Zuſammen⸗ halten und ihre Kampffreudigkeit unter Beweis ſtellen. Oft mußte ſie ſich ihrer Haut wehren, aber keiner verließ Homann⸗Webau oder gar die SA! Sie waren ſich ihrer Ehre bewußt, als einzige Mannheimer Kapelle damals der Bewegung dienen zu dürfen. Inzwiſchen iſt die Standartenkapelle auf 35 Mann angewachſen. Heute iſt es nicht mehr gefährlich, bei einer NS⸗Kundgebung Muſik zu machen. Vergeſſen wir deshalb Homann⸗ Webau und ſeine Kameraden nicht. Unſere Homann⸗Webau mit der Standartenkapelle 171 Standartenkapelle ſetzt ſich nur aus Berufs⸗ muſikern zuſammen, die kein anderes Einkom⸗ men haben als das, was ihnen Homann⸗Webau durch Konzertveranſtaltungen bieten kann. Volksgenoſſen! Vereine! Dienſtſtellen! Erinnert euch der Standartenkapelle 171, ver⸗ geßt Homann⸗Webau mit ſeinen Männern nicht, die ſich bereits zu einer Zeit für unſeren Kampf zur Verfügung ſtellten, da der Zeit⸗ punkt unſeres Sieges noch ungewiß war! Dieſe Muſiker wollen kein Sonderlob, keinen beſonderen Dank; ſie wollen nur Arbeit! Um. Eine vtunde unter Sòͤngern Bei der erslen Gruppenprobe Stimmengeſchwirr Händeſchüttell— Stühlerücken— Lachen— und plötzlich Stille. Vereinsführer Blumentritt ergreift das Wort. Er begrüßt herzlich die 320 anweſen⸗ den Sängerkameraden, die ſich zum erſtenmal zu gemeinſamer Chorprobe zuſammenfanden. Der Kurpfälzer Männerchor, Geſang⸗ verein der Polizeibeamten, Männerchor der Vereinigung der Württemberger, die Sängerluſt und Mannheimer Lieder⸗ tafel e. V. haben ſich zu einer Gruppe ge⸗ ſchloſſen, um mit der Förderung des Gemein⸗ ſchaftsſingens dem deutſchen Lied zu dienen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ein großer Chorkörper mehr Wirkung erzielen kann wie ein kleiner. Gleich der Beweis: Nach Beendigung der An⸗ ſprache ertönte machtvoll und ſtark, von den vielen gepflegten Stimmen als ſchallendes, kraft⸗ volles Bekenntnis zum deutſchen Lied, der deutſche und badiſche Sängerſpruch. Ein paar Takte auf dem Klavier— Chorlei⸗ ter Ulrich Herzog gibt das Zeichen. Drei— vier—„Flamme empor....“„Halt, noch ein⸗ mal.. por— bloß drei Schläge, nicht vier—“ „Flam...“ weg— vier— warum ſingt nicht der ganze Tenor— wunderbar, prachtvoll, meine Herren...„von den Gebirgen am Rheine...“ nochmal— ein paar Klaviertakte —— und wieder— ſchon geht es beſſer. Es koſtet Schweiß, es koſtet Energieaufwand und manches kräftige Wort bis alles ſo klappt, daß der anſpruchsvolle Chorleiter ganz zufrie⸗ Ocs Narrenoehiſſ Die zahlloſen abendlichen Uebungsſtunden in bunt und närriſch aufgemachten Lokalen mußten mit den Wochen eine Grundſtimmung auslöſen, die dem Volkskarneval günſtig war. Immer voller blähen ſich die Segel der Narren⸗ ſchiffe. Wenn kein Gegenwind auftritt— und — 5 ſollte er auch zu erwarten ſein?— gibt es eine herrliche und temperamentvolle Fahrt in die Gefilde der Narretei. Das läßt ſich ſchon jetzt mit einiger Sicherheit feſtſtellen. Eisbrecher brauchen bereits nicht mehr in Tä⸗ tigkeit zu treten. Die Mannheimer zeigen eine Willigkeit und Bereitſchaft, ſich dem Zepter des Prinzen Jokus zu beugen, daß mit einem durchſchlagenden Erfolg auf der ganzen Linie zu rechnen iſt. Mannemer Witz und Volks⸗ humor treiben die üppigſten Blüten. Die Schunkelei iſt bereits ſo zur Gewohnheit ge⸗ worden, daß ſelbſt auf ihren Büroſeſſeln ver⸗ ſteifte Arbeitsmenſchen ſich plötzlich vergeſſen und wider ihren Willen zu wippen beginnen Die Vorausſetzungen ſind gegeben. Jetzt kann's losgehen. Darauf bauend und ſich auf ſeinen guten Stern verlaſſend, trat wieder der„Feuerio“ mit einer karnevaliſtiſchen Sitzung im Habereckl auf den Plan. Der Laden war ſchon lange vor Beginn„geſtoppt voll“. Die aufgelockerten Gemüter können des friſch⸗fröhlichen Zuſpruchs der erfahrenen Obernarren nicht mehr ent⸗ raten. Jedermann iſt nach den Vorübungen auf Lachkrampf eingeſtellt, möchte das trai⸗ nierte Zwerchfell in Bewegung kommen ſehen. Das beſorgte gleich zu Beginn Fritz Weinreich, der eine Faſtnachtspredigt hielt, die ſich ge⸗ waſchen hatte. Die Soyez'ſchen Geſänge bil⸗ deten eine ſeriöſe Ueberleitung zur Bütten⸗ anſprache Eicheles, der ſich zu dem ganz ge⸗ den iſt. Doch als dann alle Stimmen ſich ver⸗ einen und den ganzen Canton gemeinſam wie⸗ derholen, da hört man— es ſitzt! Prachtvoll klingen die Stimmen zuſammen. Mächtig, ſtark und doch fein nüanciert. Es iſt eine Freude zu beobachten, wie Chor⸗ leiter Herzog ſeine Sänger zu nehmen weiß. Nicht den kleinſten Fehler läßt er durchgehen. Als beim nächſten Lied„Uns ward das Los gegeben ein freies Volk zu ſein.“(Dem Volke, Satz von Wilhelm Nagel) der Einſatz nicht gleich klappt, da wird er eben wiederholt, ſo⸗ lange bis es richtig iſt. Denn...„wir machen ja keine Biertiſchmuſik!“ Nein, wirklich nicht. Der Chorleiter ſcheut auch witzige Bemerkun⸗ gen nicht, wenn ſie am Platze ſind. Doch man fühlt den Ernſt dahinter. Ein eiſernes Wol⸗ len, dem deutſchen Lied den Platz zu ſchaffen, der ihm gebührt. Und die Sänger wiſſen, um was es geht. Die Proben ſind keine Spielereien, keine leichten Unterhaltungsſtunden. Es wird gearbeitet! Zum Schluß werden beide Lieder noch ein⸗ mal wiederholt. Die Probe war nicht umſonſt. Herrlich und ſicher erſchallen die Stimmen. Der Chormeiſter iſt heiſer und abgekämpft— die Sängerkehlen trocken und durſtig— ein Glas Bier haben ſich alle ehrlich verdient. So werden vergnügt die Tiſche hereingeſchafft und die nächſten Stunden der Geſelligkeit und dem Märzenbiert gewidmet. Ein Proſt dem deut⸗ ſchen Lied! gl. hommt in Jalnt fährlichen Thema„Von Bränden und vom Brandlöſchen“ verſtiegen hatte. Damit war zu⸗ gleich die praktiſche Seite der Ankurbelung der Wirtſchaft berührt. Wagener plauderte aus der Ehe, an die Mannſchaft der Garde wurden genau“/ Pfund Orden verteilt, Ver⸗ treter der Heidelberger Karnevalvereine wur⸗ den geehrt, dann konnte der ſpitzfindige Kunze Michel in die Bütte klettern und Ratſchläge erteilen.„Gonz kloor, daß mer nit mit'm Partner mit abſchtehende Ohre paddle geht, Sunſcht konn's paſſiere, daß mer nach vorwärts paddelt und vom Wind rickwärts getriwwe werd.“ Nach ihm beſtimmten die vier Florianer den Ton. Das Quartett war richtig in Stim⸗ mung und ſchmetterte leine Lieder in das Stübchen, daß es nur ſo eine Luſt war. Leicht iſt dieſe Uebung nicht. Die Luft war ſchon in der erſten Lachſtunde ſo dick, daß man ſich ſeelenruhig ein Stück davon hätte heraus⸗ ſchneiden können. Vergnüglich das Zwiegeſpräch zwiſchen Scherpf und Tochter als„Baas und Schlamp“. Die Belehrungen ſaßen. Wem iſt nicht das liebſte Inſtrument der Gong, der zum Eſſen ruft. Am Eſſe ſoll mer awwer nit ſchbare— Liewer e biſſel mehr drinke! Erzählt da einer, im Dorf Sowieſo ſeien nur große Männer geboren worden. Meint die Schlamp:„Mach Sache! Bei uns deheem kumme norre kleene Kinner uff die Welt!“— „Was, zwanzig Mark hoſcht ausgewwe for den dormliche Hut? Deß is e Sind!“—„Treeſcht dich! Die Sind kummt jo aach uff moi Haupt.“ „Wiſſe'ſe aach, warum die Fiſch ſtumm ſin? Babble Sie emol, wenn ſe's Maul voll Waſſer hawwe!“ Ja, es ging wieder einmal hoch her. Die tollen Einfälle ſprudelten nur ſo heraus. Frau Vogt brachte die Fortſetzung ihrer Gardinenpredigt, die ſie ſchon das letzte⸗ mal begonnen hatte, Lene Kamuf glänzte mit Mundart⸗Gedichten und imponierte mit ihrem „Mannemer Kinnergebabbel“. Wie eine echte Pfälzer Nas beſchaffen ſein muß. Alſo: So, daß zehn Priſe uff emol noigehe. Bis die biboe Form do is, muß eener's Lewe long ooſe. Als ſangeskundige luſtige„Bloos“ ſtellten ſich Kunz, Ziegler, Knapp und Gehrig vor. Es war zum Schreien. Die Stadt des rhei⸗ niſchen Karnevals hatte Fiſcher entſandt, der ſeine Köllſchen Witz an die Narrengemeinde brachte. Gerſteferzel war wieder ganz groß im Zug.„Wonn de Weiwer ſaache, ſie kenne nimmer redoe, donn fonge ſe erſcht on!“ eb„Ich wär' froh, wonn'd im Himmel wärſcht, du ald's Tapetemuſchter!“— „Un du?“—„Iſch wär zufriede, wonn'd mich ins Wertshaus winſche dähdſcht!“— Wie ſich ein„verrichtiſcher Keenich vom e Schitzekeenich Dge duht? Der eene naht, den onnere ringe ſe!“ Nach dieſem Abend brauchen keine Taſtver⸗ ſuche mehr gemacht zu werden. Die General⸗ proben der Narretei fielen denkbar gut aus. Bereits wird zum erſten großen Hauptſchlage ausgeholt. Wir ſind dabeil Gut Stuß! hö, Der Staub und ſeine Gefahren Unter Staub verſtehen wir winzige Teile der Materie, die beim Reinigungsprozeß abſprin⸗ gen. Jede Induſtrie hat ihren eigenen Staub, der ſowohl geſunodheitliche Schäden für die Menſchen mit ſich bringt, dann aber auch einen wirtſchaftlichen Verluſt darſtellt. So hat man errechnet, daß der Staubabfall in Brikettfabri⸗ ken etwa 5 Prozent beträgt, der Abfall in der Textilfabrikation wird auf 3 bis 5 Prozent geſchätzt, der in der Tabakinduſtrie auf 2 Pro⸗ zent und in den Meſſing⸗ und Kupferwalzwer⸗ ken auf rund 1 Prozent.— Der Straßenſtaub entſteht durch Abfälle und durch Abnützung der Fahrbahn und Fahrzeuge. Die Menge des ge⸗ ſamten über einer Großſtadt ſchwebenden Stau⸗ bes iſt ſehr beträchtlich. So wurde der jähr⸗ liche Geſamtniederſchlag feſter Beſtandteile auf 100 Quadratkilometer in einer Stadt wie Liver⸗ pool von Sachverſtändigen auf 25 000 Tonnen geſchätzt, während der Niederſchlag auf derſel⸗ ben Fläche in London nur etwa 13 800 Tonnen beträgt. Verluſte von Sonnenlicht bis zu 25 Prozent wurden in der Innenſtadt von Berlin gemeſſen, in der engliſchen Induſtrieſtadt Leeds ſogar bis zu 60 Prozent. Dadurch wird natür⸗ lich die keimtötende Wirkung des Sonnenlichts ſtark herabgemindert, aber auch die mechaniſchen Reizungen die der Staub beim Einatmen in der Lunge verurſacht, können zu ſchweren Ertran⸗ kungen führen.— Aus dieſen Gründen iſt eine planmäßige Staubbekämpfung in ihrer Bedeu⸗ tung nicht zu unterſchätzen. Neben ſtaubbinden⸗ den Oelen, die man in Fabriken und Werkſtät⸗ ten benutzt und der Anwendung von Staub⸗ ſaugeapparaten muß vor allem höchſte Reinlich⸗ keit gefordert werden. Sportliche Betätigung nach der Arbeit hat ſich zur Vorbeugung gegen geſundheitliche Schäden ſehr bewährt. Arbeitsbeſchaffung für das Bauhandwerk Wichtig iſt, daß zu Ende des Winters die Beſchäftigung des Bandhandwerks nicht lang⸗ ſam wie in früheren Zeiten, ſondern ſofort in Gang kommt. Deshalb muß die Arbeitsbeſchaf⸗ fung ſchon jetzt durch Exteilung von Bauauf⸗ trägen einſetzen. Die Bauſparkaſſe Deutſche Bau⸗ und Siedlungsgemeinſchaft(DBS) in Darmſtadt hat dieſe notwendige Vorbereitung getroffen. Nachdem ſie als Weihnachtsgabe erſt mit einer Vergebung von Baudarlehen im Werte von über einer Million Reichsmark her⸗ ausgekommen iſt, nimmt ſie nach einem Monat ſchon wieder eine Darlehensvergebung von 1090 000 RM zur Erſtellung von 109 Eigen⸗ heimen vor. Die Geſamtdarlehensvergebung der DoBsS ſteigt damit auf 60,5 Millionen Reichs⸗ mark zur Erſtellung von 5276 Eigenheimen. Die anhaltend guten Sparleiſtungen dürften es er⸗ möglichen, daß noch im Monat März eine wei⸗ tere Millionenausſchüttung ſtattfindet. Wie alt iſt die Zigarre? Die Zigarre wird in der„Geſchichte von Nicaragua“ des ſpaniſchen Hiſtorikers Goncolo Fernandez de Oviedo y Naldez im Jahre 1555 zum erſtenmal urkundlich erwähnt. Nach Deutſch⸗ land kam ſie im und durch den Dreißigjährigen Krieg. Die Landsknechte rauchten die Tabak⸗ blätter zu gewaltigen Rollen zuſammengedreht, die oft von ſolchem Ausmaß waren, daß ſie mit beiden Händen gehalten werden mußten. Jahrgang 5— A Nr. 41— Seite 6 Abendausgabe— Donnerstag, 24. Januar Unser NMannemer Dreck“— Vom anrũdigen„Kondelwasser“, dem hegehrten, Nannheimer Spitz“ unck Gewiß! Die Rhein⸗ Neckar⸗Metropole iſt keine Stadt der Hekto⸗ liter, der Lebkuchen oder der parfümierten Wäſſer. Ihre Tradi⸗ tion iſt nicht gerade ſehr ehrwürdig. Wir fabrizieren hier keine Würſtchen, die in Ho⸗ nolulu und in Grön⸗ land gleichermaßen be⸗ gehrt ſind, ſind nicht bekannt durch Räucher⸗ waren oder Porzellan. Dennoch können wir „Bloomäuler' uns rüh⸗ men, in einem Atem⸗ zug mehr Spezialitä⸗ ten aufzählen zu kön⸗ nen, als zwei Städte gleicher Größe in ſtun⸗ denlanger Arbeit über⸗ haupt auszudenken fä⸗ hig wären. Mitunter wiſſen darüber alte Mannheimer ſelbſt nicht Beſcheid. Welche Stadt darf ſich gegenüber der unſrigen zu der Behauptung aufſchwingen, eine geome⸗ triſch exaktere Gliederung von Häuſergruppen und der Straßenzüge zu beſitzen? In ganz Europa findet die quadratiſche Aufteilung des Stadtinnern nicht ihresgleichen. Wir können zwar heute nichts mehr dafür, bilden uns aber dennoch eine Kiſte voll darauf ein. Soweit wir wenig⸗ ſtens keine Autler ſind, die über die Strapa⸗ zierung ihrer Bremſen nach wenigen Jahren ſchon graue Haare bekommen. Wie eine Rieſenkartei muten die ſäu⸗ berlich von A bis U regiſtrierten Quadrat⸗ reihen an. Jedweder Ordnungsbegrif: iſt hier ſchlechthin überboten. Da ſteht jeder Fremde ſtramm und ſtaunend davor und wundert ſich darüber, welch heilloſe Verwirrung das große ABé ſtiften kann, ſo es beſſerer Orientierung wegen Verwendung findet. Mögen die Autler über die„Guadratur im Halbkreis“ weiter toben und verzweifelt die Bremſe treten, der Fußgänger, der ja auch heutzutage noch überwiegt, freut ſich über die weite Sicht und geſteht, daß die Planmäßigkeit von verblüffen⸗ der Wirkung in erzieheriſcher Hinſicht iſt. Mannheim iſt nicht umſonſt das Muſter einer praktiſchen Verkehrs⸗Erziehungsanſtalt. Daran hindert auch das Geſchwätz der Frankfurter „Schlippſche“ oder der Karlsruher„Briganten“ nicht, die boshafterweiſe behaupten, unſer Wappenzeichen ſtelle lediglich eine „Angel jür Verkehrswölſe“ dar. Da wir nun ſchon einmal dabei ſind, unſere Spezialitäten zu loben, verdient zur Ehren⸗ rettung unſerer Quadratur nur die Tatſache angeführt zu werden, daß ein Mannheimer ohne Verzögerung in den Beſitz eines Briefe⸗ aus Amerika gelangen wird, auf dem nur Name des Adreſſaten, K 3 ſoundſo und Ger⸗ many vermerkt iſt. Jeder deutſche Poſtler weiß, daß es ſich in dieſem Falle nur um Mannheim V Coel lex& L, Klauraececex* 0 ◻ 7% —3— anderen Erzeugnissen der„lebendigen Stadt“ handeln kann. Wenn das nicht halbwegs Weltberühmtheit iſt?! Eine ganz beachtenswerte Sache iſt der „Nlannemer Dreck“ Wohl iſt er ſeinem Ausſehen nach eine mehr oder weniger zarte Anſpielung auf die frü⸗ heren Straßenverhältniſſe. Aber wenn er ſäu⸗ berlich auf einer Platte ausgebreitet in den Auslagen lockt, dann pflegen ſich die Kinder an den Schaufenſter⸗ ſcheiben die Näschen platt zu drücken und verlangend die ſchoko⸗ ladefarbenen knuſperi⸗ gen Häuſchen anzu⸗ ſtrahlen. Der„Mannemer Dreck“ iſt nicht allein eine Marken⸗, ſondern vor allem eine Ma⸗ genfrage. Jeder ent⸗ ſinnt ſich ſeiner, wenn er ein Mitbringſel braucht, um daheim „dicke Luft“ zu berei⸗ nigen. Wer den„Dreck“ verſucht hat, möchte den Geſchmack nicht mehr miſſen. In den an Lebkuchen erinnern⸗ den Teig iſt ſo ziem⸗ lich alles hineinge⸗ heimnist worden, was würzig und für Zunge und Gaumen an⸗ regend iſt. Nun läßt ſich nicht gerade behaupten, daß die Mannheimer Spezialitäten billig herzu⸗ ſtellen wären, wie es die Hausfrauen gerne haben möchten. Da leſe ich gerade in einem Lehrbuch für Kochkunſt, das bereits vor 36 Jah⸗ ren in Stuttgart das Licht der Welt erblickte, ein Rezept für „Nannemer Apfelkuchen“ „Man ſchält“— ſo heißt es da—„Borsdorfer oder eine andere gute Art Aepfel, ſchneider ſie in vier Teile, füllt den mit feinem Butter⸗ teig belegten Boden eines Kuchenbleches damit aus...“ Dieſe Leſeprobe deutet genügſam auf die Tatſache hin, daß von allem nur das Beſte verwendet werden ſoll. Damit es aber alle wiſſen, was es mit dem„Mannheimer Aepfel⸗ kuchen“ für eine Bewandtnis hat, ſei noch ver⸗ raten, daß auf die gewöhnliche Aepfellage eine Maſſe aus zerſtoßenen Makronen kommt, die mit ſechs Eiern und einem halben Liter Rahm angerührt wird. Ueppiger und koſtſpieliger läßt's ſich bei Gott nicht machen. Dafür kommt dieſer Spezialkuchen auch nur an hohen Feier⸗ tagen auf den Tiſch. In Zukunft hoffentlich ſchon aus Lokalpatriotismus auch einmal außer der Reihe. An ſonſtigen Spezialitäten für den verwöhn⸗ ten Mannheimer Magen ſeien noch die Kraut⸗ wickel und Kartoffelknödel nach alt⸗ deutſcher Art genannt. Um was niemand herumkam in einer Zeit, wo dieſe Gerichte noch auf jeder Speiſekarte verzeichnet ſtanden, war das „Nannemer Kandelwasser“ Dieſe Spezialität iſt gegenwärtig ſtark in den Hintergrund getreten. Nur bei den Buben ſpielt es noch bei Drohungen eine Rolle, die abſchreckend wirken ſollen.„Gell, du hoſcht noch kee Mannemer Kandelwaſſer 'ſoffe?!“— heißt es gewöhnlich. Die Ka⸗ naliſation iſt heute ſo vorzüglich, daß man nur noch wenige Kinder an regenſtarken Tagen im Kandelwaſſer herumbaden ſieht. Selten nur ſtößt man in den Vororten auf einen Knirps, der vergnüglich auf dem Rinnſtein ſitzt und Schiffchen ſpielt. Wenn der Kandel auch nicht mehr die Rolle einnimmt, wie im Daſein der Alt⸗Mannheimer, als noch alle Abwäſſer munter zum Kandel ſprudelten und ſich dort im Winter zu ſpiegel⸗ glatten, wenn auch reichlich trüben Glennen und nicht ſelten zu einer Straßeneisbahn er⸗ weiterten, ſo blieb doch die Erinnerung daran lebendig. Mehr allerdings noch durch das Feuerwaſſer, das hier unter der Marke„Man⸗ nemer Kandelwaſſer“ ſegelte und mit Behagen geſchlürft wurde. Leider gelang es dem Chro⸗ niſten nicht, eine noch volle Kandelwaſſerflaſche aufzuſtöbern. Die wuſcheligſte Spezialität, die Mannheim aufzuweiſen hat, iſi zweifellos der „Nannemer Zwergspitz“ Eigentlich nur eine Handvoll Hund, der oft nicht mehr als drei Pfund wiegt. Aber eine Raſſe für ſich. Holländer, Franzoſen und Ame⸗ rikaner reißen ſich um dieſen temperament⸗ vollen, total verſchmuſten Spitzer, dem man gegenwärtig immer weniger begegnet. Schade, zumal die kleinen ſchwarzen, braunen und wei⸗ ßen Springerchen mit dem zottigen Fell und der ſchön geſchweiften Rute ganz dem Na⸗ turell der Mannheimer entſprechen. Möglich, daß er nur deshalb ein zurückgezogenes Daſein führt, weil er eine beſondere Deli⸗ kateſſe für Tierlieb⸗ haber iſt und ſich in ſeiner gutmütigen und drolligen Art nur ſehr ſchwer im Straßen⸗ bild durchſetzen kann. Nun ließe ſich die Lifte der Mannheimer Spezialitäten noch nach Belieben mit Namen füllen, die unſere Ro⸗ ſenfreunde ihren neu⸗ gezüchteten Stöcken bei⸗ gegeben haben oder der Tabakſorten, die in der Umgegend zur Freude und Genugtuung aller Raucher prächtig ge⸗ deihen. Das wäre billig. Ein„waſchechter Mannemer“ läßt ſich nicht lumpen. Er ſtreift dieſe Dinge nur im Vorbeigehen und weiſt mit Stolz auf den ſichelförmigen„Neujahrs⸗ weck“ hin, der ſonſt nirgends zu haben iſt, auf die Maulbeerbäume, die jedes Mannhei⸗ mer Kind kennt, den 62 Meter hohen Waſſer⸗ turm, den„Mannemer Gillegalle“ draußen im Stadion, wo ſich die Meiſterſpiele abwickeln— es iſt ja bekanntlich auch eine Spezialität, eine Hochburg für Fuß⸗ baller zu ſein— macht auch eine Bemerkung über die Fabrik in Rheinau, wo „aus Holz lecere Bonbons“ hergeſtellt werden. Ja, Mannheim iſt eine Stadt der Ueberraſchungen. Dieſe Meinung teilen ſelbſt die Berliner mit uns. Merkwürdigerweiſe entſinnen ſie ſich nicht, daß die einheimiſche viereckige Form der „Faaſekiechle“ eine hochwertige Konkur⸗ renz zu den beliebten„Berlinern“ iſt. Ihr Lokalſtolz hindert ſie daran, dieſen Umſtand zuzugeben. Was die Mannheimer bei ihnen ſo bekannt und beliebt gemacht hat, iſt der mär⸗ chenhafte Nannemer Schwung“ Die Skihaſen wiſſen, daß dieſer Ausdruck keine beſondere Auszeichnung iſt. Er kennzeichnet nur die Art und Weiſe, einen Chriſtiania auf eigene Fauſt zu verſuchen und ſich dabei ganz unverfroren auf die Rückenweichteile zu ſetzen. Zwar geben ſich unſere Winterſportler alle Mühe, dieſe Scharte auszumerzen. Aber der Ausdruck hat ſchon ſo viel Boden gewonnen, daß es ausſichtslos erſcheint, dagegen anzu⸗ rennen. Nach alledem war noch nicht die Rede davon, daß wir das größte Schloß haben, eine der ſchönſten Sackgaſſen in—7, im„Blume⸗ peter“ eine witzige Lokalgröße beſitzen, daß unſere Kinder Spiele kennen, die Ortsfremden unbekannt ſind— erinnert ſei nur an„Hans⸗ naſeweiß“, an den„Ilwetritſche⸗ fang“— daß... Kürzen wir die endloſe Litanei ab und beſchränken wir uns darauf, noch den ſchönen Park⸗Weiher beſonders zu erwähnen, der als„Schnookefall“ weit und breit gerühmt wird. Der Kurioſität halber ſei noch auf den ſoge⸗ nannten„Nachenhafen“ näher eingegan⸗ gen. Reine Hafenſtadt hat Aehnliches aufzu⸗ weiſen. Im Floßhafen befindet ſich links der Schleuſe eine Ecke, die gleich von Anfang an den Waſſerſportlern vorbehalten blieb. Die Einrichtung war lobenswert. Mit einem Male hörten alle Beſchwerden der Schiffer auf, dag ſie einen ewigen Kleinkrieg gegen die privaten Nußſchalen zu führen hätten. Der kleine Mann wußte nun, wo er ſeinen Kahn feſtzupflocken hatte. Bis der erſte Winter ins Land zog. Da merkten die„Neckarſchleimer“, daß hiet der prächtigſte Holzkeller auf dem Waſſer ſchwamm, den ſie ſich wünſchen konnten. Sie gingen tapfer ans Werk, und als der Frühling kam, waren ſo ziemlich alle Nachen bis auf klägliche Reſte„verfeuert“. Mannheim hat durch die Folgerungen, die jeder Bootsbeſitzer aus dieſer Erfahrung zog,. den Ruhm eingebüßt, ein Aſyl für Nachen oder — chlappen“ nn der Name die Stra e Drais und da kelvon Benz Die größte Mannheimer ſel nachbarten„Gä und„Pälzer heißen, nichts ve für die Eigenſe nichts„vorbl. ahmlich ſchon d und aufmunteri größten badiſche zu ſehen und ih ſein„Hochde belt“. Mannheim Spezialität Iſind. Die„M Jweiſe oder die, us⸗Tauben es iſt ratſam bönnte ermüden rägt kein Mar ſagte noch nich Iweitere Fragen täten“ vorſichtig I ſich der Gefrag Leſer möge ſick er nicht ein get ter“ Grobheit v Luſt, in dieſer Jrnoch weiter aus erei Sar Kaffee, me Tee, Haush Kakao, sta IISsTeMn Run für Stuttgart:.10 C Wetterbericht. 7 10.15 Wir ſuche vierſtücke von 3 zert. 11.45 Baue konzert. 13.00 E bericht. 13.15 Nachmittagskon: Dichter des„H neues Werk. 18 bares Heilmitte ſportecho aus( richtendienſt. 20 aus der Oper 22.00 Nachrichte Nachtmuſik. 24. Frankfurt:.00 Grünen Woche zert. 15.15 Für gendfunk. 18.1 Arbeit. 18.50 politiſcher Mon 21.00 Kolonia Kammermuſik. Bericht aus de 24.00 Nachtmuf 4 fänglich zeitwe r kühler, da den wieder r ſpäter auch Ret anſtieg. „„und fü aus Weſt wech zelnen kurzen Rheinielden hreisach igegen anzu⸗ Rede davon, haben, eine n„Blume⸗ beſitzen, daß Ortsfremden an„Hans⸗ etritſche⸗ die endloſe uns darauf, beſonders zu efall“ weit auf den ſoge⸗ ſer eingegan⸗ liches aufzu⸗ ſich links der n Anfang an blieb. Die t einem Male ffer auf, daß 4 die privaten kleine Mann feſtzupflocken Land zog. Da “, daß hier dem Waſſer honnten. Sie der Frühling ichen bis auf gerungen, die rfahrung zog, r Nachen oder und ang 5— A Nr. 41— Seite 7 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe Donnerstag, 24. Januar 19³5 chlappen“ zu beſitzen. Was ſchadet's, enn der Name der Stadt allein ſchon durch e Straßen⸗Rudermaſchine von Drais und das ſelbſtfahrende Vehi⸗ kelvon Benz in aller Welt geläufig wurde? Die größte Spezialität iſt zweifellos der Mannheimer ſelbſt. An ihm konnten die be⸗ nachbarten„Gänsſeckel“,„Sandhaſen“ und„Pälzer Kriſcher“ und wie ſie alle heißen, nichts verderben. Das ſpricht durchaus für die Eigenſchaft der Einwohner, die ſich nichts„vorblooſe loſſe“. Wie unnach⸗ ahmlich ſchon die Sprache! Nichts anregender und aufmunternder, als einen Vertreter der größten badiſchen Stadt ſich vornehm gebärden 4 ——LLmn Aue. 0 oec 3 9* 00 70 ⁰ 4 v Celtiger CCci&er· zu ſehen und ihm ſein Ohr zu leihen, wenn er ſein„Hochdeitſch mit Franſe bab⸗ belt“. Mannheim beſitzt auch importierte Spezialitäten, die einer Erwähnung wert ſind. Die„Rannemer Luft“ beiſpiels⸗ weiſ e oder die„Lachmöven“ und die„Mar⸗ kus⸗Tauben“. Nur nebenbei! Es iſt ratſam, abzubrechen. Die Aufzählung könnte ermüden und langweilen. Und das ver⸗ nügt tein Mannheimer. Wem das hier Ge⸗ ſagte noch nicht genügen ſollte, ſei angeraten, weitere Fragen über„Mannemer Schbeziali⸗ täten“ vorſichtig zu ſtellen. Gar zu leicht könnte 4 ſich der Gefragte„ve rä pp elt“ fühlen. Der 4 Leſer möge ſich daher zufrieden geben, wenn er nicht ein gerüttelt volles Maß„gutgemein⸗ ter“ Grobheit verſpüren will. Ich habe weder Luſt, in dieſer Hinſicht Erfahrung zu machen, Jnoch weiter aus der Schule zu plaudern. hk. 2rei Lamderfgistungęn! Kaffee, meine-Mk.-Mischung 21491K Tee, Haushalt-Mischung, ½ Pfd. Ml..05 Kakao, stark entölt, aber sehr gut, Pid. Mk.-. 90 1 4 STENMMER, 0 2, 10 vonststr. Rundfunk⸗Programm für Freitag, 25. Januar Stuttgart:.10 Choral..30 Zeitangabe, Nachrichten, Wetterbericht..00 Frühkonzert. 10.00 Nachrichten. 10.15 Wir ſuchen die Ahnen. 10.45 Lieder und Kla⸗ vierſtücke von Muſſorgſki. 11.15 Funkwerbungskon⸗ zert. 11.45 Bauernfunk, Wetterbericht. 12.00 Mittags⸗ fkonzert. 13.00 Saardienſt. 13.05 Nachrichten, Wetter⸗ .13.15 Konzert. 15.15 Kinderſtunde. 16.00 Nachmittagskonzert. 18.00 K. A. Schenzinger, der Dichter des„Hitlerſungen Quex“, ſpricht über ein neues Werk. 18.30 Da kenne ich ein ganz unfehl⸗ bares Heilmittel. 19.00 Volksmuſik. 19.45 Winter⸗ ſportecho aus Garmiſch⸗Partenkirchen. 20.00 Nach⸗ richtendienſt. 20.15 Stunde der Nation. Liebesſzene 21.00 Orcheſterkonzert. 22.30 aus der Oper„Warpune“. 22.00 Nachrichten, Wetter⸗ und Sportbericht. Nachtmuſik. 24.00 Nachtmuſik. Frankfurt:.00 Frühtonzert. 11.00 Eröffnung der Grünen Woche 1935. 11.45 Sozialdienſt. 12.00 Kon⸗ zert. 15.15 Für die Frau. 16.00 Konzert. 18.00 Ju⸗ gendfunk. 18.15 Das Pfälzer Land, Volk bei der Arbeit. 18.50 Unterhaltungskonzert. 19.35 Welt⸗ politiſcher Monatsbericht. 20.15 Stunde der Nation. 21.00 Kolonial⸗Deutſchland. 22.35 Zeitgenöſſiſche Kammermuſik. 23.00 Kapitäne der Landſtraße. 23.30 Bericht aus den Schickſalsſtationen einer Großſtadt. 24.00 Nachtmuſik. Wie wird das Wetter? Die Ausſichten für Freitag: An⸗ ünglich zeitweilig aufheiternd und nachts wie⸗ der kühler, dann bei auffriſchenden Weſtwin⸗ den wieder raſche Bewölkungszunahme und ie auch Regenfälle ſowie neuer Temperatur⸗ anſtieg. „. und für Samstag: Bei Luftzufuhr aus Weſt wechſelnd bewölktes Wetter mit ein⸗ zelnen kurzen Niederſchlägen, wieder etwas fiſ cher. Rheinwasserstand 4 23. 1. 35] 24. 1. 35 Waldshut„„ hD- 176 17⁰ Rheinfelden„„ O O„ 177 165 hBreisach„.„„„ O 62 66 Kenhl„„ o ObO 168 172 4 307 305 „ D 0 191 194 n 113 135 119 112 Neckarwasserstand 3 23. 1. 35 24. 1. 35 4 Jagstield„„ ο Heilbronn.„„„ O OOD plochingen„„ o O O 2255 5 4 63 65 Diedesheim.„„„„„ 184 18⁵ Hannheim„„„„nn Deutſche Jugend bekennt ſich zur Leiſtung Der Leiter des Sozialamtes der badiſchen Hitler⸗Zugend ſpricht zu den Sozialreferenken des Bannes 171 Der berufliche Leiſtungswille iſt heute eine der ſtärkſten Geſtaltungskräfte, die in der deut⸗ ſchen Jugend wirkſam ſind. Von dieſem Wil⸗ len zur Leiſtung kündete eine Tagung, in der der Leiter des Sozialamtes der badiſchen Hit⸗ ler⸗Jugend, Bannführer Siekierſky, vor den Sozialreferenten ſämtlicher Formationen der Mannheimer Hitler⸗Jugend ſprach. Die Tagung wurde Auftakt der Sozialarbeit⸗dex Mannheimer HF für das neue Jahr und ließ klar Ziel und Richtung der künftigen Arbeit erkennen. Mit dem Saarlied, ſchneidig von dem Muſik⸗ zug Krug des Mannheimer Jungvolks ge⸗ ſpielt, wurde die Tagung, die im Saale des alten Rathauſes ſtattfand, eröffnet. Der Lei⸗ ter des Sozialamtes des Bannes 171, Wein⸗ del, begrüßte darauf die Tagungsteilnehmer, unter denen ſich die Spitzen der Behörden, ſo wie Vertreter von Staat und Partei befanden. Er aab in ſeiner Begrüßungsrede einen Rück⸗ blick über die bis jetzt in Mannheim geleiſtete Arbeit und führte u. a. aus: Die Avbeit des Sozialamtes der Hg iſt Sozialismus der Tat. Aus der Ar⸗ beit des Sozialamtes der Mannheimer Hitler⸗ Jugend im Jahre 1934 ſind beſonders die ärztlichen Reihenunterſuchungen, die Erho⸗ lungsfürſorge, und die Kinderlandverſchickung, die zuſammen mit der NSV durchgeführt wurde, zu erwähnen. Die bei der Durchführung von Ferienkolonien und Zeltlagern geſammel⸗ ten Erfahrungen gaben den Anſtoß zur Ur⸗ laubsregelung. Das Rechtsreferat vertritt die Intereſſen der Hitler⸗Fugend den.⸗ Gerichten gegenüber und aibt jedem Hitler⸗ jungen Rat in rechtlichen Dingen Der Reichsberufswettkampf 1934 zeigte den Willen der HI zur Arbeit. Die zu ſätz⸗ liche Berufsſchulung der DAß wurde mit Hilfe der Hitler⸗Jugend aufgebaut. Auch in der Stellenvermittlung an arbeitsloſe Hit⸗ lerjungen konnte in Zuſammenarbeit mit dem Arbeitsamt weiterer Erfolg erzielt werden. Die Partei⸗ und Behördendienſtſtellen werden ſich auch in Zukunft mit der Hitler⸗Jugend zu ſinn⸗ voller Arbeit zuſammenfinden. Darauf ergriff Bannführer Siekierſky das Wort und gab eine Ueberſicht über die ge⸗ ſamte Sozialamtstätigkeit der Hᷓ im veraan⸗ genen und zukünftigen Jahr. Seiner hoch⸗ intereſſanten Rede enmehmen wir u. a. fol⸗ gendes: Zum erſtenmale ſind wir in dieſem Jahre zu einer Tagung zuſammengetreten. Ein Jahr unermüdlicher Arbeit im Geiſte des Sozialis⸗ mus liegt hinter uns Ungeheuer waren die Leiſtungen der Ha⸗Sozialreferate in dieſem Jahre. Ueber 50 Prozent der H3 im Gebiete Baden ſind durch die Reihenunter⸗ ſuchungen hindurchgegangen. Beinahe 80 Proz. der ſchaffenden deutſchen Jugend des Gebie⸗ tes Baden fanden ſich in der zuſätzlichen Be⸗ rufsſchulung. 30000 Buben und Mädels aus Baden nahmen an dem Reichsberufswettkampf des Jahres 1934 teil. 18 000 Mitalieder der Hitler⸗Jugend wurden im vergangenen Som⸗ mer in den Zeltlagern zu Wochen froher Er⸗ holung geſammelt 85 Prozent der Schulent⸗ laſſenen konnten bei einem Meiſter in Lehre treten. Die Berufsberatung wurde im Geiſte des Leiſtungsprinzipvs der He weiter aus⸗ gebaut. Unzößſioe junger Vo““oenoſſen troten ein in die Frouyt der ſchaffenden deutſchen Nonsen unh fanden ſich in der Landhilfe. Vor⸗ zügliche Leiſtungen wurden beim RBW erzielt. Ein reicher Eierſegen war auf dem Donnerstagmarkt feſtzuſtellen, und ſelbſt auf Plätzen, auf denen ſonſt mir Obſt und Gemüſe gehandelt wird, hatten ſich Eierverkäufer niedergelaſſen, um die Produkte des lieben Federviehs anzubieten. Man mun⸗ kelt ſchon davon, daß die Hühner fleißiger le⸗ gen würden, obgleich das Oſterfeſt mit der traditionellen Eierinvaſion noch in weiter Ferne liegt. Immerhin war nicht zu überſehen, daß neben den erſtklaſſigen vollfriſchen deut⸗ ſchen Eiern aller Größen auch ſehr viel Kühl⸗ hauseier zum Verkauf ſtanden. Die Natur ſchien ſich überhaupt etwas in der Zeit geirrt zu haben, denn zwiſchen ſchönen Salatſtöcken und hauptet wurde, ſeien. Das gleiche Wachstum im Freien ſagte man den Ober⸗Kohlrabi nach, die eigentlich zu den Frühjahrsgemüſen gehören und die in etwas kleingeratenen Exemplaren zu haben Gewächſen aus dem Bauern⸗ garten lagen duftende Veilchen, von denen be⸗ daß ſie im Freien gewachſen waren. Ob es wirklich eine zweite Ernte war oder ob die Treibhausluft das Wachstum etwas fördern half, konnte jedoch an Ort und Stelle nicht unterſucht werden. Die Tomaten⸗ freunde brauchten ſich auch keine Entſagung auferlegen, wenn ſie auch etwas lange ſuchen mußten, bis ſie die nur vereinzelt angelieferten knallig roten Paradiesäpfel entdeckt hatten. Im übrigen gab es ſehr viel Obſt, bei dem faſt die Orangen überwogen und das deutſche Obſt zu⸗ rückgedrängt ſchien. Da wir immer noch in der naßkalten Jahres⸗ zeit leben und die Grippe ſamt dem gewöhn⸗ „lichen Schnupfen regiert, konnte es nur be⸗ grüßt werden, daß auf dem Markt auch Honig ängeboten wurde, der als Hausmittel immer noch in hoher Achtung ſteht. Daneben gab es getrocknete Heilkräuter aller Art in Hülle und Fülle, um Tee zur Beſeitigung des Schnup⸗ fens zu bereiten. Erſte Pflichtverſammlung der Fachſchaft „Fahrradmechaniker“ Innungsobermeiſter Rittmann eröffnete um.50 Uhr die Verſammlung und begrüßte die anweſenden Meiſter und Mechaniker. Sein Gruß galt dem gleichfalls der Ver⸗ beſonderer i beiwohnenden Kreishandwerksmei⸗ ſammlung ſter Stark. Fachſchaftsleiter Riehl ergriff ſodann das Wort und ſprach über die zur Zeit wichtigſten Angelegenheiten der Fachſchaft. Der Redner wies insbeſondere auf das unlau⸗ tere Geſchäftsgebaren einiger Fir⸗ men hin, wogegen nunmehr mit allen der In⸗ nung zur Verfügung ſtehenden Mitteln vorge⸗ gangen werdon ſoll. Obermeiſter Rittmann ſtreifte ſodann die wichtige Frage des Trenn⸗ ſtriches zwiſchen Schwarzar beiter und reellem Facharbeiter. In einer darauf vom Fachſchaftsleiter angeregten Ausſprache hatten die Kollegen Gelegenheit, Wünſche und Anregungen vorzubringen, die von der In⸗ nungsleitung geprüft werden, damit gegebenen⸗ falls für Abhilfe Sorge getragen werden kann. Kreishandwerksmeiſter Stark gab ſodann den Kollegen einige Richtlinien bekannt. In der Ausſprache kamen die verſchiedenen Wünſche der Mitglieder ausführlich zur Sprache. Der Fachſchaftsleiter richtete ſodann an die Verſammlung das Erſuchen, ſchriftliches Ma⸗ terial einzureichen, damit nun bei den maß⸗ gebenden Stellen die entſprechenden Schritte unternommen werden können, um dieſe Miß⸗ ſtände zu beſeitigen. Führerſchein⸗Entziehung keine Strafe. In einer Entſcheidung des preußiſchen Oberver⸗ waltungsgerichts wird feſtgeſtellt, daß die Ent⸗ ziehung der Erlaubnis zum Führen von Kraftfahrzeugen keine Strafe iſt, ſondern eine polizeiliche Sicherheitsmaßnahme. Der Um⸗ ſtand, daß einem wegen einer ſtraſbaren Handlung gerichtlich beſtraften Kraftwagenfüh⸗ rer nachträglich Straffreiheit bewilligt wird, berührt daher auch nicht das Recht der Poli⸗ zeibehörde, ihm wegen derſelben Handlung die Fahrerlaubnis zu entziehen. Jahreshauptverſammlung des Schützenver⸗ eins Neckarau 1900. Auf ſein 35jähriges Be⸗ ſtehen kann in dieſem Jahre der Schützenverein Neckarau e.., gegründet 1900, zurückblicken, der dieſes feſtliche Ereignis mit einem an Oſtern zur Durchführung gelangenden Preis⸗ ſchießen einleiten wird. Bei der jetzt abgehalte⸗ nen Jahreshauptverſammlung des Schützen⸗ vereins Neckarau konnte der Oberſchießleiter die erfreuliche Feſtſtellung machen, daß der Ver⸗ ein zu den beſten des Kreiſes Mannheim zählt, nachdem es der Aktivität auch in dem vergange⸗ nen Jahre wieder gelang, bei den Kreis⸗, Gau⸗ und Vereinsſchießen mit großen Erfolgen ab⸗ »Radfahrer anfuhr und dieſen verletzte. zuſchneiden und in allen Schießen mit in die Entſcheidung einzugreifen. Aus dem Bericht des erſten Schützenmeiſters konnte entnommen werden, daß innerhalb des Vereins werwolle Arbeit geleiſtet wurde und daß die kamerad⸗ ſchaftliche und opferwillige Zuſammenarbeit aller Mitglieer gute Früchte brachte. Mit einem Appell, weiter treu zur Schützenſache ſtehen zu wollen, und einem dreifachen„Sieg Heil“ auf den Führer fand die harmoniſch verlaufene Jahreshauptverſammlung ihren Abſchluß. NS-Frauenſchaft Achtung! Abt. 10, Volks⸗ und Hauswirt⸗ ſchaft,heute Donnerstag, 24. Januar, 20.15 Uhr, Mitgliederverſammlung im Wart⸗ burg⸗Hoſpiz. Die Frauen der NS⸗Frauenſchaft nehmen daran teil. Rednerin Frau Lehlbach. Thema:„Volks⸗ und Hauswirtſchaft“. Was alles geſchehen iſt Vorſicht bei der Ausfahrt aus Höfen und Toreinfahrten: Wegen fahrläſſiger Körperver⸗ letzung gelangte der Führer eines Perſonen⸗ kraftwagens zur Anzeige, weil er geſtern nach⸗ mittag bei der Ausfahrt aus einem Anweſen auf dem Lindenhof durch Unvorſichtigkeit as Fahrrad wurde vollſtän dig zertrümmert. Zwei Laſtkraftwagen ſtoßen zuſammen: Auf der Straßengabel Freher⸗ und Dalbergſtraße ſtießen geſtern nachmittag zwei Laſttraftwagen zuſammen, wobei beide Fahrzeuge ſtart beſchä⸗ digt wurden. Die Schuld ſoll den einen der Fahrer treffen, weil er zu ſchnell gefahren iſt. NS⸗Volkswohlfahrt Kreisamtsleitung Mannheim Die Zuweiſungsſcheine vom Dezem⸗ ber 1934(gültig bis 10. Dezember 1934), deren Einlöſung durch den Verband des Einzelhan⸗ dels Mannheim, I. I, 2, geſchah, werden nur noch bis und mit 31. Januar 1935, und zwar direkt an der Kaſſe der Kreisamtsleitung Mannheim, I. 4, 15, eingelöſt. Nach dem 31. Januar 1935 findet keine Einlöſung mehr ſtatt. ez. Merdes Kreisamtsleiter Der Reichsberufswettkampf ſah Baden als das beſte Gebiet des Reiches. Die Jugendrechtsreferenten wurden bei den Gerichten zugelaſſen. Schon jetzt werden monat⸗ lich etwa 500 bis 700 Fälle durch die Rechis⸗ referenten der badiſchen Hitler⸗Jugend erledigt. Das Jahr 1935 wird die Fortſetzung der Sozialarbeit bringen. Geſundheitsführung und Landverſchickung ſol⸗ len weiter ausgebaut werden. Statt 18 000 An⸗ gehörigen der Hi werden in dieſem Jahre etwa 35 000 in Baden in Zeltlagern ſich er⸗ holen und ſchulen können. Vocbereitungen zur Organiſation dieſer Zeltlager werden bereits jetzt getroffen. Eine einheitliche Urlaubsrege⸗ lung wurde bereits jetzt erzielt, die vorſchreibt, daß kein Tarif einen Urlaub von 18 Tagen im Jahre für Lehrlinge unterſchreiten darf. Joͤde Kameradſchaft ſollte gemeinſam auf Lager gehen, das Mittelpunkt im Dienſte der weltanſchaulichen Schulung iſt. Der Geſundheitszuſtand der jungen Generation muß gehoben werden, denn die kommende Ju⸗ gend muß fähig ſein, alle Aufgaben zv erfüllen. Verſchiedene Geſetze die die ſoziale Ju⸗ gendarbeit betrefſen, werden in nächſter Zeit in Kraft treten und die Grundlagen der kommenden deutſchen Jugendarbeit ſchaffen. Die Hitlerſugend muß in der Rechtbetreuung eine beſondere Stellung einnehmen Derſenige, der die Fähigteit zu einer auten Leiſtuna hat, muß an den rechten Arbeitsplatz kommen. Sämtliche Schulentlaſſenen des laufenden Fahres müſſen nach Möaglichkeit in Arbeit kommen Die Ausſichten hierfür ſind günſtiger als je. Zchon in nächſter Zeit ſind in Baden verſchiedene neue Induſtrien zu erwarten. die neue Arbeits⸗ möglichkeit geben. Der Facharbeitermanoel wird durch die Berufsſchulung der H8 beſeitigt werden. 860 Fachtkurſe in Baden, in denen ſich die Fugend weiterbildet, geben die Baſis ꝛur Durchführung des RBW 1935. Wenn der erſte Reich⸗berufswettkampf der deutſchen Jugend ein Marſch zur Arbeit war, wird der zweite Berufswettkampf ein Marſch zur Leiſtung ſein, die Olympiade der deutſchen Arbeit, die gewaltige innen⸗ und außenpolitiſche Auswir⸗ kungen hat. Eine Million Jugendlicher werden an dem RBW 1935 teilnehmen, davon ungefähr ein Drittel Mädels. Damit wurde die Teilnehmer⸗ zahl beſchränktt. Nur diejenigen, die zeigten, daß ſie zu einer guten Leiſtung fähig ſind, wer⸗ den Teilnehmer des RBW ſein können. Zu den Gauentſcheidungskämpfen werden ſich 400 Sieger in Karlsruhe treffen, von denen 15 nach Berlin zu Reichsausſcheidungswett⸗ kämpfen kommen. Von den 500 Siegern des »Reiches werden dann die 20 beſten in den frü⸗ hen Morgenſtunden des 1. Mai dem Führer vorgeſtellt. Neben die berufliche Prüfung aber ſoll eine ſportliche Prüfung treten, denn der National⸗ ſozialismus iſt Gegner einer rein ein⸗ ſeitigen Leiſtung. Nicht nur geiſtig und KuNDENDIENMST Fernsprechet 403 10 deckenhelmetstrohe 68ᷣ 4 beruflich, ſondern auch körperlich müſſen die Sieger des RBW als Elite der deutſchen Jugend auf der Höhe ſein. Mitglieder der DAß, der HF, des BoM und die Studieren⸗ den der Fachſchulen werden die Teilnehmer des Reichsberufswettkampfes ſein. Neben den Ein⸗ zelkampf wird der Mannſchaftskampf treten, in dem Stadt gegen Stadt, Kreis gegen Kreis um den Sieg ringen. Die Leiſtung aber wird in jeder Beziehung im Vordergrund ſtehen. Ebenſo wie der Reichsberufswettkampf nicht allein eine berufliche Angelegenheit ſein wird, ſo wird auch das Leiſtungsabzeichen der H§ in Zukunft nicht nur ſportliche, ſondern auch be⸗ rufliche Leiſtungen fordern. Wirtſchaftskundliche Fahrten wer⸗ den auch im Jahre 1935 wieder aufgenommen, denn jeder Arbeiter ſoll in lebendiger Bezie⸗ hung zu ſeiner Arbeit ſtehen. Schon der Lehr⸗ ling muß das Geſamtbild der Arbeit, deren Träger er iſt, kennen. Das Winterhalbjahr brachte die zuſätzliche Berufsſchulung, das Frühſahr wird uns den RBW und der Som⸗ mer neben Fahrt und Lager die wirtſchafts⸗ kundliche Fahrt bringen. Die alie revolu⸗ tionäre Kampferfahrung der H3 wird auch im begonnenen Jahre im Vordergrund aller Arbeit ſtehen. Die Einheit des Reiches gibt der Jugend⸗ arbeit die beſten Möglichteiten. Kräfre aber, die ſich dieſer Arbeit entgegenſtellen. werden mit allen Mitteln vernichtet werden. Die Jugend muß in den Staat hineinwach⸗ ſen und ſie wird dieſes Ziel auch erreichen, weil ſie Träger und Vertünder des neuen deur⸗ jchen Sozialismus iſt. Einzig Leiſtung und Fähigteit, die in feſtem Charatkter verwurzelt — die Grundlagen eines neuen Auf⸗ ſtiegs. Ueber unſerer Arbeit aber ſteht Deutſchland und ſein Führer. Der Leiter des Bannſozialamtes 171, Wein⸗ del, dankte Bannführer Siekierſty für ſeine Rede. Er betonte den Willen des Bannes Mannheim zu weiterer unermüodlicher Arbeit. Das Lied der Hitlerſugend:„Vorwärts, vor⸗ wärts...“ und ein„Sieg Heil“ auf Deutſch⸗ land und ſeinen Führer endeten die Tagung, nach der noch verſchiedene interne Beſprechun⸗ gen über die zukünftige Sozialarbeit in Mann⸗ heim ſtatfanden. eh. Jahrgang 5— A Nr. 41— Seite 8 „Hakenkreuzbanner“ ———— . N 5 55.— Ha ee .BS. Gpor Die Meiſterſchaftsſpiele der ſüddeutſchen Gauliga Die beiden Länderkämpfe gegen die Schweiz bedingen eine erneute Einſchränkung des ſüd⸗ deutſchen Meiſterſchaftsprogramms am kom⸗ menden Sonntag. In Württemberg ſind die Mannſchaften der Gauliga alle ſpielfrei und in den übrigen drei Gauen pauſieren die Mann⸗ ſchaften, die Spieler nach Stuttgart oder Luzern abſtellen müſſen. Beſonders wichtige Kämpfe gibt es diesmal eigentlich nur im Gau Südweſt, wo alle Spitzenmannſchaften beſchäftigt ſind. Phönix Ludwigshafen ſieht mit einiger Beſorgnis dem Spiel in Neunkirchen entgegen und das gleiche gilt für Pirmaſens, das bei den Kickers in Of⸗ fenbach antreten muß. Eine weitere Zuſammen⸗ ſchiebung der Spitzengruppe erſcheint gar nicht ausgeſchloſſen.— In Baden kann der Vfe Neckarau unter Umſtänden Tabellenführer wer⸗ den, aber dazu muß er den FC 08 Mannheim mit klarer Tordifferenz ſchlagen, ſonſt bleibt Phönix Karlsruhe obenan. Gau Südweſt Boruſſia Neunkirchen— Phönix Lhafen(:3) Kickers Offenbach— Fa 03 Pirmaſens.(:2) Union Niederrad— Sportfr Saarbrücken(:6) 1. FC Kaiſerslaut.— Saar 05 Saarbrück.(:4) Der Spitzenreiter Phönix Ludwigs⸗ hafen wird im Rückſpiel gegen die Neun⸗ kirchner Boruſſen, die in techniſcher Be⸗ ziehung gut beſchlagen ſind, einen überaus ſchweren Stand haben. Schon in Ludwigshafen ſeinerzeit hatte man Mühe, um die eifrigen Saarländer niederzuhalten. Phönix wird alſo ſchon ſehr gut ſpielen müſſen, wenn eine Nie⸗ derlage vermieden werden ſoll.— Der FK Pirmaſens hat es bei den Kickers Si⸗ fenbach vielleicht noch ſchwerer als der Phö⸗ nix in Neunkirchen. Die Kickers wollen unbe⸗ dingt noch ein Wörtchen mitreden, und um nicht ausſichtslos zurückzufallen, darf kein Punkt mehr abgegeben werden. Auch gegen die Pfäl⸗ zer ſind die Leute vom„Bieberer Berg“ zu favo⸗ riſieren.— Union Niederrad wird be⸗ müht ſein, gegen die Sportfreun de Saarbrücken die kataſtrophale Vorſpielnie⸗ derlage wettzumachen. Auf eigenem Gelände ſollte das nicht unmöglich ſein.— Der 1. F C Kaiſerslautern, der am letzten Sonntag gegen den FSV Frankfurt einen wertvollen Punkt einbüßte, iſt gegen Saar 05 Saar⸗ brücken in Front zu erwarten. Ein weiterer Punktverluſt brächte den 1. FEK in eine aus⸗ ſichtsloſe Stellung. Gau Baden FC 08 Mannheim— Vfe Neckarau(:4 VfB Mühlburg— Freiburger FG.(:2) Der VfL Neckarau müßte normalerweiſe auch das Rückſpiel gegen den F'O8 Mann⸗ heim zu einem glatten Sieg geſtalten können. Die Lindenhöfer ſind zwar ſeit ihrer Zuge⸗ hörigkeit zur Gauliga erſtarkt, aber es wäre doch eine Ueberraſchung, wenn ſie auch nur einen Punkt gegen Neckarau erringen würden.— Eine recht„offene“ Sache iſt dagegen das Treffen Zu dem großen Internationalen Reit⸗ und Springturnier, das im Rahmen der „Grünen Woche 1935“ auf dem Ausſtellungsgelände am Berliner Kaiſerdamm ſtattfindet, werden bereits die letzten Proben abgehalten. Unſer Bild zeigt Ober⸗ kommiſſar Graß, der als Vertreter der Landespolizei München mit ſeinem Schim⸗ melwallach„Doktor“ Hohe Schule an der Leine vorführt. zwiſchen Vf BMühlburg und dem Frei⸗ burger FC. Der FFcC mit ſeiner ſtarken Hintermannſchaft iſt auch auswärts immer für einen Punkt gut; auch in Mühlburg hat er die Partie noch keineswegs verloren, wenn man auch dem VfB auf Grund des Platzvorteils ein kleines Plus einzuräumen geneigt iſt. Gau Bayern Wacker München— FC Schweinfurt ASo Nürnberg— SpVg Weiden Das bayriſche Meiſterſchaftsprogramm der Gauliga am kommenden Sonntag hat einige Aenderungen erfahren. Die Spiele BC Augs⸗ burg— SpVg Weiden und ASV Nürnberg— Jahn Regensburg wurden auf Antrag abgeſetzt, weil Augsburg und Regensburg Spieler für die Nationalmannſchaft abſtellen. Wacker Mün⸗ chen hat ſich dagegen bereit erklärt, auch ohne den Außenläufer Streb gegen Schweinfurt zu ſpielen, ſodaß dieſe Begegnung beſtehen bleibt. Neu angeſetzt wurde das für die Abſtiegsfrage wichtige Treffen ASV Nürnberg— SpVg Weiden. Geſellſchaftsſpiele Einige Freundſchaftsſpiele vervollſtändigen das Spielprogramm am Wochenende. Die inter⸗ eſſanteſte Begegnung ſteigt bereits am Vortag des Länderſpiels in Stuttgart und führt den SC Stuttgart mit dem Karlsruher F V zuſammen. Die Spiele der Bezirksklaſſe Im allgemeinen verbürgt ein Vorſprung von vier Punkten noch lange nicht die Meiſter⸗ ſchaft, wenn bis zum Ende des Wettbewerbes noch ſechs Spiele ausgetragen werden müſſen. Aber es ſieht doch ſo aus, als ſollten die Spitzenreiter der beiden Gruppen der unter⸗ badiſchen Bezirksklaſſe unangefochten die Mei⸗ ſterſchaft an ſich bringen. In der Gruppe Weſt liegt die Entſcheidung allein zwiſchen dem derzeitigen Tabellenführer Amicitia Viernheim und Sandho⸗ fen, das ſogar um einen Verluſtpunkt beſſer ſteht als die Heſſen, wobei Friedrichsfeld noch eine leichte Außenſeiterchance hat. Und in der Gruppe Oſt macht Kirchheim unaufhaltſam allein ſeinen Weg, nur leicht bedroht von Weinheim, das vier Punkte zurückliegt, wäh⸗ rend die übrige Konkurrenz ſich ſchon jetzt aus⸗ nahmslos im geſchlagenen Felde befindet. Es ſpielen am 27. Januar: Unterbaden⸗Weſt Käfertal— Sandhofen Altrip— Viernheim Hockenheim— Feudenheim Friedrichsfeld— Seckenheim Ilvesheim— Phönix Mannheim Oberhauſen— Neulußheim Erhöhte Bedeutung kommt natürlich den Shelen der beiden Führenden in Käfertal und Altrip zu. Käfertal hat am letzten Sonntag in Friedrichsfeld eine ſehr gute Partie geliefert und nur mit viel Mühe und noch mehr Glück konnten die Friedrichsfelder einen knappen Sieg landen. Da wird auch Sandhofen das Siegen ſchwer werden. Sicherlich werden die Platzherren noch mehr als bisher alles her⸗ geben, um auch den favoriſierten Meiſterſchafts⸗ kandidaten zu ſchlagen und ſich ſelbſt aus der gefährlichen Nähe des Tabellenendes wegzu⸗ bringen. Aber das gute Können der Sand⸗ hofener ſollte dieſen doch einen Sieg garan⸗ tieren. Nicht ganz ſo ſchwer ſollten es die Heſſen haben, jenſeits der Altriper Fähre die Punkte zu ernten. Altrip wurde von Sand⸗ hofen mit einem ſo klaren Reſultat abgefer⸗ tigt, daß man auch den Viernheimern einen ſicheren Sieg zutrauen kann. Daß in Hocken⸗ heim die Punkte ſehr hoch hängen, hat ſich ja ſchon längſt herumgeſprochen. Sicherlich wer⸗ den auch die Feudenheimer ſchon davon gehört haben und mit beſonders guten Vorſätzen die Reiſe dorthin antreten. In Friedrichsfeld haben die Seckenheimer ſicherlich nicht viel zu beſtellen und werden die Punkte kaum ernſtlich ſtreitig machen können. Schwerer dagegen wird es Ilvesheim haben, mit Phönix fertig zu werden. Aber letzten Endes wird doch wohl der Neuling über den alten Fußballpionier die Oberhand behalten. Oberhauſen konnte am letzten Sonntag zu ſeinem zweiten Sieg in der Saiſon kommen. Doch die ehrgeizigen Neuluß⸗ heimer werden kaum ohne die Punkte heim⸗ kehren wollen, und es ſollte ihnen auch gelin⸗ gen, Oberhauſen auf eigenem Gelände zu ſchlagen. Unterbaden⸗Oſt Kirchheim— Ebevbach Sandhauſen— Eſchelbronn Weinheim— Eppelheim Walldürn— Schwetzingen Plankſtadt— Wiesloch 05 Heidelberg— Union Heidelberg Ein Schützenfeſt wird es ſowohl in Kirch⸗ heim, als auch in Sandhauſen geben, wober leicht eine zweiſtellige Ziffer, hier oder dort, zugunſten der Platzherren herauskommen kann. Ueberzeugend wird wohl auch der Sieg der Weinheimer werden und auch Walldürn wird kaum die Punkte an die dort gaſtierenden Schwetzinger abgeben. Ob Plankſtadt gegen die tüchtigen Wieslocher indeſſen die Punkte behalten kann, iſt ſehr fraglich; es iſt durchaus gar nicht ausgeſchloſſen, daß Wiesloch als Sie⸗ ger heimkehrt. Vollkommen offen aber iſt das Heidelberger Lokaltreffen. Noch immer haben ſich die beiden langjährigen Rivalen höchſt er⸗ bitterte Kämpfe geliefert, mit wechſelſeitigem Erfolg. Dieſes Mal wird wohl FC. 05, der wWoss. 1— +.—— 4 eine ſtetige Formverbeſſerung aufzuweiſen hat auf Grund des Platzvorteiles die Sache für ſich entſcheiden können. Spiele der Bezirksklaſſe Gruppe Oſt Ladenburg— Hemsbach Neckarſtadt— Wallſtadt Edingen— Gartenſtadt Leutershauſen— Neckarhauſen Heddesheim iſt ſpielfrei. Nach dem Siege von Hemsbach über Neckar⸗ ſtadt darf man geſpannt ſein, wie ſich Hemsbach kommenden Sonntag im Schatten des Laden⸗ burger Waſſerturms ſchlagen wird. Kämpft der Gaſtgeber, ſo wird ſein Gegner allerdings wenig Ausſicht auf Punktgewinn haben. Am Mannheimer Exerzierplatz werden ſi Neckarſtadt und Wallſtadt einen ſcharfen Kamp liefern, in welchem Neckarſtadt den Platzvorteil zu einem Siege nutzen ſollte. Wenig Hoffnung begleitet Gartenſtadt nach Edingen. Das ſolide Können der Fortunen wird im letzten Augenblick, wo die Anwartſchaft auf den Meiſter noch nicht aufgegeben iſt, dieſe nicht im Stich laſſen. Beide Punkte ſollten ſicher ſein. Das bedeutendſte Treffen wird in Leuters⸗ hauſen geſtartet, wo Neckarhauſen zu Gaſte iſt, Können, Geiſt und Nerven beider Mannſchaften laſſen einen eiſernen Kampf erwarten, der viel⸗ leicht mit einem Unentſchieden enden wird. Gruppe Weſt Altlußheim— SpVagg 07 Poſtſportverein— Rheinau Neckarau— Brühl Oftersheim— Turnverein 1846 Ketſch iſt ſpielfrei. Die drei Meiſterſchaftskandidaten, 07, Rheinau und Brühl, müſſen am 27. Januar alle aus⸗ wärts ſpielen. Dabei kommt 07 am beſten weg, das zum Tabellenletzten geht und trotz des fremden Platzes beide Punkte mit heimnehmen ſollte. Auch Brühl dürfte bei ſeiner derzeitigen Form in Neckarau zu Sieg und Punkten kom⸗ men, aber heißer Kampf wird nötig ſein. Den härteſten Gang der erſten drei macht Rheinau. Poſt hat in den letzten ſieben Wochen noch keine Niederlage erlitten, hat ſogar im Pokalſpiel der Tabellenführer der Gruppe Oſt geſchlagen und wird auch nächſten Sonntag dem Tabellenführer der Gruppe Weſt ein eben⸗ bürtiger Gegner ſein. Immerhin getrauen wir den Gäſten hinter dem Planetarium bei der Höhe des Einſatzes einen knappen Sieg zu. In Oftersheim gibt es wieder einmal eine kleine Vorentſcheidung um die Abſtiegsfrage. Der Sieger dieſer Begegnung wird die Ge⸗ fahr des Abſtieges bannen können. Oftersheim gewann im Vorſpiel hoch und wird auch zu Hauſe mit ſeinem wuchtigen Spiel kaum zu ſchlagen ſein. Die deutſchen Hallentennismeiſterſchaften Nur noch vier deulſche herren im Weltbewerb Am Mittwochmorgen kamen verſchiedene Teilnehmer„ohne Spiel“ eine Runde weiter. Im Herren⸗Einzel iſt ſo Henkel 1 bevorteilt worden und im Herren⸗Doppel ſchafften es auf dieſe Weiſe die Titelverteidiger Oeſtberg⸗ Schröder(Schweden), von Cramm⸗ Henkel 1I und Dr. Deſſart⸗Ellmer. Im Gemiſchten Doppel erhielt der Franzoſe Marcel Bernard für die verhinderte Bel⸗ gierin Adamſon nun Frau Sperling zur Partnerin. Damit iſt das ſtärkſte Doppel gebil⸗ det worden, das man ſchon jetzt als künftiges Meiſterpaar in der Bremer Halle bezeichnen kann. Zehden⸗Heitmann gingen gegen dieſe ſtarke Kombination bereits mit:6,:6 ſang⸗ und klanglos ein. Im Damen⸗Doppel ſpielte die Bremerin Buß für die Italienerin Orlandini mit Man⸗ zutſo(Italien) zuſammen. Nach einem hart⸗ umſtrittenen Dreiſatzſieg von:6,:5,:4 über Werring⸗Kaas, iſt dieſe Paarung weiter im Wettbewerb zu finden. Neben Buß⸗Manzutto haben Aquilon⸗Robert und Zehden⸗Othberg⸗ Krüger hier die Runde der„letzten Acht“ er⸗ reicht. Die Ergebniſſe: WINTERSFPORT-WETTERBERICHT nach Meldungen vom Donnerstag, 24. Januar 1935: Telfanee] Beiſchaffendeit der Schneedeche Ort Wetter Südlicher Schwarzwald Meereshöhe eldberg(Schwarzwald) 1500 bewölkt Achen 10 heiter Kandet 1240 bewölkt Schauinsland(Freibura) 1286] naſſer Nebel Notſchrei +„„ 1150 bewölkt St, Märgen 900 bewölkt Höchenſchwand... 1015 bewölkt Saieig„„1000 bewölkt Altglashymiee„ bewölkt luchſee 982 bewölkt Lenzkirch ee bewölkt Si. Blaſſien„„ bewölkt Himerzarten. 900 bewölkt Mittlerer Schwarzwald: Schöͤnmaldd 100⁰ bewölkt Fürtchangen 87⁰ bewölkt St. Georgen(Schwarzwald) 879 bewölkt rhhhghg 70⁰ bewölkt Nördlicher Schwarzwald: Kniebis(Freudenſtadt).. 200 bewölkt Baiersbronn 580 bewölkt Sand 5 830 bewölkt Breitenbrunnen. 812 bewölkt Kaltenbronn.. 900 naſſer Nebel Dohe 71⁰ bewölkt 120 Pulverſchnee, Ski gut 140 Pulverſchnee, Ski ſehr gut 110 fverharſcht, Sti ſehr gut 9⁰ Rauhreif, Ski, Rodel gut 7⁰ Pulverſchnee, Ski, Rodel ſehr gut 59[Pulverſchnee, Ski, Rodel gut 55 Pulverſchnee, Ski, Rodel ſehr gut 90 Pulverſchnee, Sport ſehr gut 50 Pulverſchnee, Sport ſehr gut 40 Pulverſchnee, Sport ſehr gut Pulverſchnee, Ski ſehr gut 50 Neuſchnee 3, Pulverſchn. Ski, Rod..g. verharſcht, Ski ſehr gut —— ⏑—22- Mοσιm —+ W — 3 5⁰ Pulverſchnee, Sport gut — 3 8⁵ Pulverſchnee, Sport gut — 1 40 Pulverſchnee, Sport ſehr gut + 1 3⁰ Firnſchnee, Sport gut — 2 7⁰ verharſcht, Sport gut — 1 16 verharſcht, Sport gut — 2 35—40 JFirnſchnee. Ski, Rodel, Eisl. ſ. gut — 2 J 35—40[Firnſchnee, Sti, Rodel, Eisl. ſ. gut — 2 3⁵ Ski ziemlich gut — 1 15—20 Neuſchnee, Pulverſchnee, verharſcht Herren⸗Einzel: Gentien⸗Gottſchewſty 654 735. Gemi tes Do el: win— 3e :1; Aquilon⸗Oeſtberg— Sperling⸗Krah⸗ Lohſe⸗Graf Zichy •3,:6, 12210; Ehepaar Gleerup— Batlel Kallmeyer⸗Lacroix:1,:6; Roberg⸗Schröder— Wedekind⸗Gottſchewſky:2,:4; Ullſtein⸗ Cafla — Karſtedt⸗Moreau:2,:4. Damen⸗Doppel: Buß⸗Manzutto— Werring⸗Kaas:6,:5,:4; Aquilon⸗Roberg— Carnatz⸗Goldſchmidt:2,:3; Zehden⸗Othberg⸗ Krüger— Förſter⸗Karſtedt:1,:5. Henkel II unter den„letzten Acht“ Der Titelverteidiger im Herren⸗Einzel, Gott⸗ fried v. Cramm, griff am Mittwochnachmit⸗ tag nun auch in die Entſcheidung ein. Der Bremer Grashoff konnte gegen unſeren Spitzen⸗ ſpieler nichts ausrichten und blieb mit:6,:6 auf der Strecke. Heinrich Henkel(Berlin) jagte den Schweizer Meiſter Ellmer mit blitzſchnellen Querſchüſſen auf der Grundlinie hin und her und blieb mit:7,:3 Sieger, womit Henkel als einziger bereits unter den „letzten Acht“ ſteht. Im Damen«⸗Einzel hat die Titelverteidigerin Sperling⸗Krahwinkel durch einen•4, :5⸗Erfolg über die Berlinerin Zehden be⸗ reits die Vorſchlußrunde erreicht. Auch die Dänin Gleerup und die ſchwediſche Spie⸗ lerin Roberg kamen zu leichten Erfolgen über Olivieri und Schneider⸗Peitz. Ueberra⸗ ſchend blieb die Leipziger Nachwuchsſpielerin Ullſtein im Spiel gegen die Italienerin Manzutto durch eine:6⸗,:6⸗Niederlage ſtecken. Im Gemiſchten Doppel gab es einen leichten :1⸗,:1⸗Sieg von Roch⸗Palmieri über Huchting⸗Mouvet und im Damen⸗Doppel ka⸗ men Berg⸗Nielſen—Gleerup ohne Spiel eine Runde weiter. Die Ergebniſſe: Herren⸗Einzel: von Cramm⸗Grashoff :4,:4; Henkel II⸗Ellmer:7,:3; Oeſtberg⸗ Moreau 62,:4; Dr. Deſſart⸗Pethoe 673, 108; de Borman⸗Sperling:6,:7,:2; Bernard⸗ Caſta:4,:5. Zehden 611,.1; Gleerup— Olivieri:2,:4; Roberg— Schneiderpeitz:5,:6, 63; Man⸗ zutto— Ullſtein:4,:4; Hein— Roche:4,:4. Gemiſchtes Doppel: Roche⸗Palmieri— Huchting⸗Mouvet:1,:1. Zehden⸗Heitmann 670, 4 Wie ſienn Schulter, na ten ſie, was es machten, Feinde Herr Vater dahin Das Mädche nis vor der hätte mir's neulich, als daß ſich's n. mir überhau nun iſt es a unrecht gege bißchen Hoff Es läßt ſie nicht alles K wagen wir d Konzert, das wahre Katzer etwaigen Zu. ſicht keineswe ſuch, dem N das am einfe frommen M einanderſetzt haben, das( Kram paßt, ſchwinden lä ins Gegente des Heils at anhängt, ſchl machen, einer etwa Mazdaz ſchriften und Buchhandel v gern nicht m Der Mazd Wipperling ſagt, aus Bre der mit der zeugung gane liches Stück( ſein zweiter Prokura für kehrte mit de Bünde in We den—, daß höheren Aufg der Großverſ widmen konn zart von Leil gung, ſeinen Einfälle liefe wöhnliches ve bürtiger Bre ordentliche E einer Umwelt guten Ton ge mit ſeinen a nicht leichte 9 dem Kriege, d Kriegsjahr ge Kraft und Se überführen ſie Tanzſchule ar 1 phantaſtiſchen, griechiſchen N innerhalb der Eyphebenſchönh liſch war, gel vollen Zufrier „Das Letzte der Meiſter v perling,„das Laut, der vor gung, die von unauflöslich; du den Schen hebſt, merkt 8 ein Befehl w horchſt, wo er Reiſter liebte atuſtiſche Au; ſollte.“ Als die hei gemeinde ſchö ihn kommen r zen auf und reich um, wo Sinn und die es mit dem gen war, bego Ethiſch⸗Politiſ naligen Bildl niſten Finkler um ſich in ei ⸗Ei ing⸗ einführen zu! Damen⸗Einzel: Sperling⸗Krahwinkel— iche Leben hatte ſich ſein ledigt, vielmeh bden. Dieſe 7 W ksklaſſe hauſen h über Neckar⸗ ſich Hemsbach 'n des Laden⸗ d. Kämpft der erdings wenig werden ſich 4 charfen Kampf en Platzvorteil 3 rtenſtadt nach Fortunen wird wartſchaft auf iſt, dieſe nicht lten ſicher ſein. d in Leuters⸗ n zu Gaſte iſt. Mannſchaften rten, der viel⸗ 7 nau in 1846 n, 07, Rheinan mar alle aus⸗ im beſten weg, und trotz des it heimnehmen er derzeitigen Punkten kom⸗ lötig ſein. en drei macht ſieben Wochen hat ſogar im er Gruppe Oſt yſten Sonntag Weſt ein eben⸗ getrauen wir zrium bei der en Sieg zu. r einmal eine Abſtiegsfrage. wird die Ge⸗ n. Oftersheim wird auch zu piel kaum zu haften n⸗Gottſchewſty Sperling⸗Krah⸗ eitmann.0, hſe⸗Graf Zichh ip— Bartels/⸗ irg⸗Schröder— Ullſtein⸗ Caflta — Manzutto ilon⸗Roberg— ehden⸗Othberg⸗ 745. en Acht“ n⸗Einzel, Gott⸗ ittwochnachmit⸗ ſung ein. Der nſeren Spitzen⸗ eb mit:6,:6 rkel GBerlin) Ellmer mit der Grundlinie 7,:3 Sieger, eits unter den telverteidigerin zurch einen:4⸗, Zehden be⸗ cht. Auch die wediſche Spie⸗ chten Erfolgen ſeitz. Ueberra⸗ hwuchsſpielerin ſie Italienerin :6⸗Niederlage einen leichten lmieri über ien⸗Doppel ka⸗ ne Spiel eine amm⸗Grashoff :3; Oeſtberg⸗ thoe:3, 10:83; :2; Bernard⸗ ⸗Krahwinkel— vieri:2,:4; :6,:3; Man⸗ Roche:4,:4. che⸗Palmieri 4 nden wird. ſicht keineswegs neu wie nicht minder der Ver⸗ 39. Fortſetzung Wie ſie miteinander, die Hacken auf der Schulter, nach dem Dorf hinaufkehrten, berede⸗ ten ſie, was nun wohl zu tun ſei und wie ſie es machten, den Hof feſtzuhalten und der Feinde Herr zu werden, auch wie ſie Minnas Vater dahinbrächten, das Regiment abzugehen. Das Mädchen trug noch hart an ihrer Bang⸗ nis vor der Zukunft, aber ſie meinte doch:„Ich hätte mir's nicht träumen laſſen, weißt du, nneulich, als du die Kartoffeln bei uns kaufteſt, daß ſich's noch einmal ſo ſchicken würde, daß mir überhaupt ein Menſch zu Hilfe käme. Und nun iſt es auf einmal Wahrheit. Da wäre es unrecht gegen Gott, wenn ich nicht wieder ein bißchen Hoffnung aufbringen wollte.“ Mazdaznan Es läßt ſich nicht beſtreiten, daß in der Welt nicht alles Harmonie und Einklang iſt. Faſt wagen wir die Behauptung: im Gegenteil, das Konzert, das auf Erden vollführt wird, iſt eine wahre Katzenmuſik und kann unmöglich einen etwaigen Zuhörer erfreuen. Doch iſt dieſe Ein⸗ ſuch, dem Mißſtande abzuhelfen. Man macht das am einfachſten, indem man alle guten und frommen Meiſter auf dieſer Welt neben⸗ einanderſetzt und aus dem, was ſie geſagt haben, das herauszieht, was einem in den Kram paßt, das, was nicht paßt, einfach ver⸗ ſchwinden läßt oder für unecht ausgibt oder ins Gegenteil umdeutet, allerlei Verheißung des Heils an die harmoniſierte Weltordnung anhängt, ſchließlich, um's recht ſchmackhaft zu machen, einen wohlklingenden Namen erfindet, etwa Mazdaznan, und das Gemächt auf Flug⸗ ſchriften und Lehrbücher zapft und durch den Buchhandel vertreiben läßt. Es wird an Jün⸗ gern nicht mangeln. Der Mazdaznane im Haaſe Grotzenbach, Wipperling geheißen, ſtammte, wie ſchon ge⸗ ſagt, aus Bremen, und zwar von einem Vater, der mit der Einfuhr von Tabak und der Er⸗ zeugung gangbarer Zigarren ein recht anſehn⸗ liches Stück Geld verdiente, ſo anſehnlich, daß ſein zweiter Sohn— der erſte hatte bereits Prokura für Wipperling und Sohn und ver⸗ lehrte mit den Außenbetrieben der Firma zu Bünde in Weſtſalen und Lübbecke, Kreis Min⸗ den—, daß ſich der zweite Sohn alſo einer bhöheren Aufgabe, als es die Herſtellung und der Großverſchleiß von Zigarren leider iſt, widmen konnte. Er, Otto Erich, war etwas zart von Leib und Seele, er hatte eine Nei⸗ gung, ſeinen Einfällen nachzugehen, und dieſe Einfälle liefen darauf hinaus, etwas Unge⸗ wöhnliches vorzuſtellen. Weil er aber als ge⸗ bürtiger Bremer Kaufmannsſohn eine ganz ordentliche Erziehung genoſſen hatte und in einer Umwelt aufgewachſen war, wo es zum guten Ton gehörte, nicht aufzufallen, geriet er mit ſeinen anſpruchsvollen Einfällen in eine nicht leichte Lage. Er hatte unmittelbar nach dem Kriege, den er nur als Rekrut im letzten Kriegsjahr geſtreift hatte, ein neues Ideal von Kraft und Schönheit in die Wirklichkeit zu überführen ſich vorgeſetzt, ſchloß ſich alſo einer LTanzſchule an, kleidete ſich in einem etwas phantaſtiſchen, aber auserleſenen Stil, der ſich griechiſchen Muſtern anlehnte, und ſchwärmte innerhalb der Grenzen des Erlaubten für Ephebenſchönheit. Da er indes wenig muſika⸗ liſch war, gelang ihm das Tanzen nicht zur vollen Zufriedenheit. „Das Letzte fehlt dir“, ſagte eines Tages der Meiſter ves Tanzes ſeinem Schüler Wip⸗ perling,„das Ekſtatiſche, jene Glut, die den Laut, der von außen kommt, mit der Bewe⸗ agagung, die von innen kommt, augenblicklich und unauflöslich zur Einheit verſchmelzt. Wenn du den Schenkel zum Klang des Tamburins hebſt, merkt der Einfühlſame, daß der Klang ein Befehl war, dem du aus Diſziplin ge⸗ horchſt, wo er doch nur der adäquate“— der Meiſter liebte dies Wort„der adäquate akuſtiſche Ausdruck deiner Bewegung ſein ſoll te.“ Als die heilige Glut auch in der Tanz⸗ gemeinde ſchönbewegter Mädchen nicht über ihn kommen wollte, gab Wipperling das Tan⸗ n auf und ſah ſich nach einem anderen Be⸗ reich um, wo er ſeinem Leben den tieferen inn und die reifere Form geben konnte. Da es mit dem Muſikaliſch⸗Rhythmiſchen mißlun⸗ gen war, begab er ſich auf das Gebiet des Ethiſch⸗Politiſchen hinüber und ſuchte den ehe⸗ maligen Bildhauer und nunmehrigen Kommu⸗ niſten Finkler am Heidberg bei Bremen auf, m ſich in einen geläuterten Kommunismus nführen zu laſſen. Er fand eine Art kommu⸗ ſtiſche Lebenszelle am Heidberg vor. Finkler atte ſich ſeines anſehnlichen Beſitztums ent⸗ digt, vielmehr er teilte es mit ſeinen Freun⸗ n. Dieſe Freunde waren mehrenteils von — 3 ——————— —————— Sos, ci. SSOC◻ HD DH-SDινON SCαι der Sorte, die ſich zu großen Dingen berufen fühlt, aber doch nicht recht weiß, zu was für welchen, ſich indes berechtigt glaubt, auf dieſe Zukunftsausſicht hin Tiſch und Bett derer für ſich zu fordern, die ſich minder berufen halten, ſich vielmehr ſchlicht bürgerlich um das tägliche Brot und die Forterhaltung des Lebens von heute auf morgen abrackern. Auf den Bild⸗ hauer Finkler ſtürzten ſich die Berufenen wie die Bremſen auf einen Gaul an einem ſchwü⸗ len Sommertage, denn Finkler war ihrem Streben verwandt und daneben begütert ge⸗ nug, von ſeinem Ueberfluß abgeben zu können. So lag denn das Haus am Heidberg bald voll von jenen Kumpanen, die neben dem Edelkommunismus, der nicht einmal zu kör⸗ perlicher Arbeit verpflichtete, wie es der ge⸗ meine Straßen⸗ und Fabrikenkommunismus Die Augen Das Augenlicht gehört zu den unwieder⸗ bringlich koſtbarſten Geſchenten, die die Natur dem Menſchen mitgegeben hat. Durch die Au⸗ gen gewinnt er erſt die rechte Vorſtellung von der Außenwelt. Was für Fortſchritte die ärzt⸗ liche Kunſt auf dieſem Gebiete auch ſchon ge⸗ macht hat— immer wieder erblinden Menſchen und oft genug ſind ſie ſelber ſchuld daran. Eine Unvorſichtigkeit, eine immer wiederholte Nach⸗ läſſigkeit beim Leſen und Schreiben kann oft die Urſache einer Augenkrantheit ſein. Aber nicht nur Jugendliche und Erwachſene können an den Augen leiden; ein Arzt hat aus⸗ gerechnet, daß faſt die Hälfte aller Erblindungen bis zum fünften Lebensjahre eintreten, weil während dieſer Zeit beſonders die eitrigen Augenentzündungen eine verheerende Wirtung ausüben. Die Pflege der Augen muß alſo ſchon vom zarteſten Kindesalter an beginnen. Schleimige Ausſcheidungen bei den Augen des Kleinkindes entfſernt man durch recht zartes Wiſchen und Waſchen mit feinen Tüchern, da ſich gerade hier gerne Krankheitskeime ſeſtſetzen. Niemals bringe man beim Baden den Schwamm, mit dem man den Körper des Kindes wäſcht, an ſeine Angen. Sogenannte ſkrofulöſe Augenertrankungen können übrigens häufig durch allgemeine Körper— pflege beſeitigt werden. Oft wird eine ſpezielle Augenbehandlung durch tägliches warmes Wa⸗ ſchen des ganzen Körpers erſetzt. Man achte vor allem darauf, daß die Kinder mit ihren Händen nicht eitrige Ausſchläge an anderen Stellen des Kopfes in die Augen wiſchen. Beim Ausfahren im Kinderwagen hüte man ſich davor, die Augen der Kinder der grellen Sonne auszuſetzen. Man bringe die Kleinen auch nicht plötzlich einer hellen Lichtquelle nahe, zum Beiſpiel einem Streichholz oder einer Kerze zum Ausblaſen. Werden die Kinder etwas ſelbſtändiger, dann verfallen ſie oft auf den Scherz, ſich gegenſeitig durch in einem Spiegel aufgefangene Sonnenſtrahlen zu blen⸗ den., Man mache ſie auf die eventuellen ſchwe⸗ ren Folgen einer ſolchen„Ueberraſchung“ auf⸗ merkſam und bringe ſie davon ab. Schulkinder dürfen ſich bei ihren Arbeiten nicht die Sonne auf das Buch oder das Heft ſcheinen laſſen. Der meiſt weiße Gegenſtand— bei Mädchen kommen noch Handarbeiten hinzu — wirft das Licht in voller Stärke in die Augen und ſchädigt ſie dadurch. Ebenſo anſtrengend tat, neben jenem Hochziel alſo noch irgendeinen anderen Ismus auf ihre Fahne, eine rote natürlich, geſchrieben hatten. Der eine malte die Fratzen ſeines armen Hirns mit Farbe auf Leinwand, ohne die beſcheidenſte Einſicht in das Weſen der Perſpektive, der Kompo⸗ ſition, der Laſierung, der Palette; unter ſein Gemächte ſchrieb er dann etwa: Schrei! Die Seele der Großſtadt! Evokation! Erhabene Stunde! Und er hätte, ohne Verwirrung an⸗ zurichten, die Titel unter den Bildern vertau⸗ ſchen können. Der andere ſchrieb atonale Muſik und ſuchte nach einem Orcheſter, das ſie ihm aufführte. Der Dritte hockte hinter der Müll⸗ kiſte des Finklerhofes und dichtete inmitten ſaftiger Marſch und trächtiger Flur Elegien „Auf eine Krebsbaracke“, auf„Alte Dienſt⸗ boten“, auf„Oelflecke im Strom“ und derglei⸗ chen. Jeder der Edelmenſchen hatte, da ſie noch alle in den Brünſten einer nicht ausgären⸗ wollenden Pubertät ſchmorten, ſeine erotiſchen Bedürf⸗ und Erlebniſſe und ſuchte da recht und ſchlecht auf ſeine Koſten zu kommen, da er Zeit genug hatte. Einer, es war der Maler, brachte ſich ſein Menſch gleich mit, eine davongelaufene Lyzeumsſchülerin, der das Haar wie Schnitt⸗ lauch um die Ohren hing und die niemals Strümpfe und nur ſelten Hoſen trug. Der Maler führte ſie in die Kunſt der Farben ein und las mit ihr die Schriften eines Lebens⸗ und Liebesreformers namens Zimmermann; es entſprach dieſer Lektüre, daß Ellinor ſchon bald nach dem Eintreffen im Finklerhauſe Abendausgabe— Donnerstag, 24. Zanuar:1935 9 einen Teil ihres Liebesreichtums auf den Dich⸗ ter abzweigte. Da Dichter ſowohl wie Maler nur rohe Früchte gͤnoſſen und öfters, um der Erleuchtung willen, faſteten, überanſtrengte ſich Ellinor bei der Fürſorge für die beiden Män⸗ ner nicht, ja ſie fand noch Zeit und Kraft, mit Zuſtimmung des Malers einen geſunden und unberührten Burſchen von ſechzehn Jahren, der in der Nachbarſchaft des Heidhofes ſeine ſchulfreien Sommertage verbrachte, in die Myſterien des Weibes durch eine Art Gottes⸗ dienſt zu zweit einzuweihen. Der Junge warf eine rührende Neigung auf das Weib und war drauf und dran, ſich um ihretwillen dem Edelkommunismus mit Haut und Haaren zu verſchreiben, um ſich eine neue Welt mit Elli⸗ nor als Stern und Mitte aufzubauen, Für den Maler, den erſtſtelligen Hypothekengläubiger auf Ellinor, war indes dieſe Ausſicht nicht ver⸗ lockend, und er deutete dem Knaben an, daß dies nicht der Sinn und die Abſicht des My⸗ ſteriendienſtes am Weibe geweſen ſei., Der harmloſe Burſche durchſchaute erſt jetzt das ſeltſame Verhältnis Ellinors im Finklerhauſe, und da er geſund und Mann genug war, die Geliebte mit keinem anderen Manne teilen zu können und zu wollen, ſo fühlte er ſich aufs ärgſte beſchmutzt und betrogen und ſchoß ſich eine Kugel vor den Kopf. Er traf nicht töd⸗ lich, ſondern beraubte ſich nur des einen Auges und genas bis auf das bleibende Gebreſt an Leib und mehr, auch an Seele. (Fortſetzung folgt.) der Kinder— eine Koſtbarkeit! iſt für die Augen das Arbeiten in der Dämme⸗ rung oder im Zwielicht. Ganz kleine Kinder ſollen, wie es in dem Verschen heißt, nicht mit„Meſſer, Gabel, Schere, Licht“ in Berührung kommen. Größere Kinder kann man nur vor dem Umgang mit ge⸗ fährlichen Inſtrumenten, wie ſpitzen Pfeilen (beim Indianer-Spiel), Feuerwerkstörpern uſw., warnen und ſie ermahnen, zumindeſt recht vorſichtig damit zu ſein. Sie können da⸗ mit nicht nur ſich gegenſeitig, ſondern auch eine zufällig vorübergehende Perſon um das Augenlicht bringen. Eine wichtige Vorbeugungsmaßnahme gegen Kurzſichtigkeit iſt das Geradeſitzen beim Leſen, Schreiben und ähnlichen Arbeiten. Die Augen dürfen dem betreffenden Gegenſtand nicht zu dicht angenähert werden. Für den Abſtand der Augen von der Arbeit werden allgemein vierzig Zentimeter vorgeſchrieben. Sobald ſich ein äußerliches Augenleiden bei einem Kinde bemertbar macht, wie Schleimab⸗ ſonderung, Vertlebung oder ſichtbare Trübung, dann wende man ſich ſofort an einen Facharzt, der das Leiden richtig zu behandeln weiß. Nur ſo kann eine ernſthaftere Krankheit vermieden werden. Die Achtſamkeit und Fürſorge der El⸗ tern iſt die erſte und beſte Garantie für die völ⸗ lige Erhaltung des Augenlichts ihrer Kinder. chirurgiſcher Eingritf bei Zahn- erkrankung Die Zahnkaries zieht häufig eine Erkrankung des Zahnmarkes nach ſich. Die Krankheitser⸗ reger wandern unter entzündlichen Begleit⸗ erſcheinungen in die Zahnmarkhöhle und die Wurzelkanäle. Die zahnärztliche Praxis ſieht in dieſen Fällen die Entſernung aller Zerſetzungs⸗ ſtoffe vor und danach durch Einführung von antiſeptiſchen Mitteln die Abtötung der Keime. Nun kann aber aus anatomiſchen Gründen — Krümmung der Wurzel, Verengerung des Wurzelkanals uſw.— auch der geſchickteſte Zahnarzt nicht an alle Infektionserreger her⸗ ankommen und ſie auch nicht entfernen. Machte man aber nur halbe Arbeit, dann können die Keime aus der Wurzelſpitze in den Kiefer ein⸗ dringen und dort Entzündungswucherungen oder eitrige Prozeſſe hervorrufen. Eine noch ſo gute Wurzelbehandlung hilft gar nichts, wenn In Hohenlychen, inmitten des herrlichen Wald⸗ und Seengebietes der Uckermark hat die NSV Groß⸗Berlin drei Heime für das große Hilfswerk„Mutter und Kind“ geſchaffen, die durch Stadtrat Spiewok ihrer Beſtimmung übergeben wurden 0 den Krantkheitsherd ſelbſt nicht beeinfluſſen ann. Wenn alſo dieſe Zahnkrantheit zu einem all⸗ gemeinen Körperleiden auszuarten droht, ent⸗ ſchließt ſich der Zahnarzt zu einem kleinen ope⸗ rativen Eingriff. Handelt es ſich um die Mahl⸗ zähne, dann müſſen ſie am beſten entſernt wer⸗ den. Bei den übrigen Zähnen wird auf chirur⸗ giſchem Wege das Zahnfach über der Wurzel⸗ ſpitzengegend geöffnet, wobei der Arzt alle krankhaften Veränderungen entfernt und die krante Wurzelſpitze abträgt. Danach kann ohne beſondere Schwierigteitenn der Wurzelkanal bakteriendicht abgefüllt werden. Bei dieſem kleinen Eingriff iſt nur örtliche Betäubung not⸗ wendig. Auch die Heilung erfolgt verhältnis⸗ mäßig ſchnell, ſo daß der Kranke bei der gan⸗ zen Behandlung kaum Beſchwerden hat. Der Zweck dieſer Operation iſt der, bei gänz⸗ licher Beſeitigung der Krankheitsgefahr dem Patienten die Zähne zu erhalten, was in den allermeiſten Fällen auch tatſächlich gelingt. Der Ballen an der großen Zehe Ein Fußfehlerx, der nicht nur unſchön wirkt, ſondern auch kranthafte Erſcheinungen nach ſich ziehen kann, iſt der Großzehenballen. Man verſteht darunter eine Verkrümmung der großen Zehe, die zunächſt in ihrem Gelenk ſtark nach außen abgebogen wird und mit ihrer Spitze an die übrigen Zehen herandrängt, ja, in beſonders weit fortgeſchrittenen Fällen des Leidens quer über den anderen Zehen liegt und auch dieſe von ihrer urſprünglichen ge⸗ raden Richtung abdrängt. Als Folge dieſer Umbildung treten häufig auf dem Ballen Ent⸗ zündungen auf, die ihrerſeits wieder Auflage⸗ rungen am Knochen nach ſich ziehen und außer⸗ dem die Gicht in dieſem Gelenke begünſtigen. Immer iſt an dieſer Erſcheinung ein falſch gebauter Schuh ſchuld. Zu ſpitzes und zu knap⸗ pes Schuhwerk muß mit Notwendigkeit eine Umbiegung der Zehen herbeiſühren. Befindet ſich das unter Umſtänden recht ſchmerzhafte Leiden noch im Anfangsſtadium, dann emnfiehlt ſich als Gegenmaßnahme das Tragen weiter, gut gebauter Schuhe. In ſpä⸗ teren Zeiten, beſonders wenn Schmerzen auf⸗ treten, wird man doch lieber zum Arzt gehen, der vielleicht ſogar einen chirurgiſch-orthopädi⸗ ſchen Eingriff für gut hält. Verſchlimmert wird das Leiden durch das Gehen mit auswärts gedrehten Füßen und auf hohen Abſätzen. Nebenerſcheinungen des Groß⸗ zehenballens ſind entzündliche Schwielen, auch Schleimbentel und, da das Gelenk dicht an das Leder des Schuhwerks gepreßt wird und daher Kälteeinflüſſen leicht ausgeſetzt iſt, Erfrierun⸗ gen oder Froſtbeulen. Soviel unangenehme Leiden auf einmal dürfte doch manchen ſchrecken und ihn davon abbringen, unnatürliches, unhygieniſches Schuhwert zu tragen. Stofkwechſel des Gehirns und Vitamin 5 Zu den noch am wenigſten erforſchten Ergän⸗ zungsnährſtoffen zählt das Vitamin B, deſſen Fehlen in der Nahrung zur Entſtehung von Polyneuritis oder Beriberi führt. Daher ver⸗ dienen Ausführungen, die Dr. J. Weſtenbrint kürzlich vor der Amſterdamer Biochemiſchen Vereinigung über neue Forſchungen auf dieſem Gebiete machte, beſonderes Intereſſe. Der Man⸗ gel an genanntem Vitamin führt nach Dr. Weſtenbrink zum Stillſtand des Wachstums, Verminderung der Eßluſt, Sinken der Körper⸗ temperatur und ſchließlich zu Krämpfen. Die Abnahme der Körpertemperatur ſoll auf eine verminderte Gewebeatmung zu⸗ rückzuführen ſein. Mangelkrankheiten, die auf einem Fehlen von Vitamin z in der Nahrung beruhen, ſtehen in engem Zuſammen⸗ hang mit einem hohen Choleſteringehalt: das läßt die Vermutung berechtigt erſcheinen, ob die Polyneuritis nicht vielleicht durch eine Vergif⸗ tung durch Zerfallprodukte van Kohlehydraten hervorgerufen wird. Bei der B⸗Avitominoſe verſchwindet übrigens der Ergänzungsnährſtoff allmählich aus ſämtlichen Organen, und zwar zuletzt auch aus dem Gehirn. Dieſer Umſtand könnte nach Dr. Weſtenbrink zu der Annahme führen, daß für den Stoffwechſel des Gehirns das Vitamin B von ausſchlaggebender Bedeu⸗ tung iſt. Zahrgang 5—& Nr. 41— Seite 10 „Hakenkreuzbanner' irtschafts-Numdscſiai Der Geſchäftsbericht der Badiſchen Bank Nach dem Bericht des Vorſtandes für das Geſchäfts⸗ jahr 1934 iſt der Induſtrie des Landes Baden der geſamte Aufſchwung der wirtſchaftlichen Betätigung im Deutſchen Reich zugute gekommen. Ein weſent⸗ licher Teil der badiſchen induſtriellen Produktion iſt auf Export nach außerdeutſchen Ländern eingeſtellt. Von einer fortſchreitenden Befriedung der Welt er⸗ warten die Exporteure die Aufhebung der noch be⸗ ſtehenden Schwierigkeiten in der Rohſtoffverſorgung und den Austauſch der Güter von Land zu Land ohne Behinderung des Zahlungsverkehrs durch Eingreifen der Regierungen. Wie in den vergangenen Jahren war es auch in 1934 mit Hilfe der Deutſchen Renten⸗ bank⸗Kreditanſtalt(Landwirtſchaftliche Zentralbank) in Berlin möglich, den landwirtſchaftlichen Betrieben ihre Kredite zu belaſſen. Die Landwirtſchaft konnte eine im ganzen gute Ernte verzeichnen. Insbeſon⸗ dere die Weinernte war nach Qualität und Quantität ausgezeichnet. Die Abtragung der alten Schulden der Landwirte gehe aber trotzdem nur langſam vor ſich. Der Eingang guter Handelswechſel iſt ebenſo wie in früheren Jahren unbefriedigend geweſen. Das Noten⸗ ausgaberecht der Bank war ab 1. Januar 1934 bis zum Jahresſchluß auf 27 000 000 RM. bemeſſen, das dem Inſtitut zuſtehende ſteuerfreie Notenkontingent konnte auch voll genützt werden. Die als Mindeſtſätze für die Bank maßgebenden Zinsſätze der Reichsbank betrugen im Wechſelverkehr 4 Prozent, im Lombard⸗ verkehr 5 Prozent, wie i. V. Die Belebung des Ren⸗ tenmarktes förderte die Steigerung der Kurſe der feſt⸗ verzinslichen Werte an den deutſchen Börſen. Hier⸗ durch konnte ſowohl durch die Erhöhung des Umſatzes der Effektenabteilung wie durch Verkauf niedrig ein⸗ ſtehender eigener Beſtände auter Nutzen aus dieſem Geſchäftszweig gezogen werden. Im Hinblick auf die Notwendigkeit, unter dem neuen Ueberleitungsgeſetz die umlaufenden Noten zum überwiegenden Teil mit kurzfriſtigen Schatzanweiſungen des Reiches, der Län⸗ der, der Reichsbahn und der Reichspoſt zu ſichern und dieſe Werte einem Treuhänder übergeben zu müſ⸗ ſen, wurde der Beſtand an ſolchen Werten laufend er⸗ höht. Der Badiſchen Staatsſchuldenverwaltung und der Landeshauptkaſſe wurden auf Grund deren geſetz⸗ lichen Vorſchriften für ihre Guthaben bei der Badi⸗ ſchen Bank eine Sicherheit in Wertpapieren in Höhe von 8 150 000 RM. geſtellt und ferner der Deutſchen Rentenbank⸗Kreditanſtalt(Landwirtſchaftliche Zentral⸗ bank) in Berlin für ihr Darlehen zur Weitergabe an die badiſche Landwirtſchaft eine Sicherheit in Wechſeln von rund 715 000 RM. Da nach dem 8 11 Ziffer 3 des Reichsgeſetzes über das Kreditweſen vom 5. De⸗ zember 1934 außerordentliche Reſerven, ſtille Reſer⸗ ven, Delkredere-Reſerven und Rückſtellungen jeder Art nicht als haftendes Eigenkapital anzuſehen ſind, wurde der Dividendenergänzungsfonds von 1 000 000 RM. den Rücklagen von 3 500 000 RM. zugeſchrieben, ſo daß die ordentlichen Rücklagen mit 4 500 000 RM. ausgewieſen werden. Hierzu wird die Genehmigung der HV erbeten. Die feſten Bezüge des Vorſtandes betrugen im Berichtsjahr 34 999,92(i. V. 31 550). RM. Die ſchon im letzten Geſchäftsbericht erwähnten Verhandlungen mit den zuſtändigen Reichsbehörden haben zum Erlaß des zweiten Geſetzes zur Aenderung des Privatnotenbankgeſetzes vom 30. Auguſt 1924 (Ueberleitungsgeſetz vom 29. Dezember 1934) geführt. Die Bank will nun von den in dieſem Geſetz gegebe⸗ nen Möglichkeiten zur Erleichterung der Umſtellung des Geſchäftsbetriebes auf die Geſchäfte einer Kredit⸗ bank ſo ſchnell als möglich Gebrauch machen, um die noch verbleibende kurze Zeit bis zum Erlöſchen der Notenausgaberechte, d. i. 31. Dezember 1935, zum Einrichten und Ausbau einer Kreditbank zu nützen. Der auf den 30. Januar einbernienen Hauptverſamm⸗ lung wird deshalb— wie bereits gemeldet— die Neufaſſung des§ 1 der Satzung vorgeſchlagen, der wie folgt lauten ſoll:„Gegenſtand des Unternehmens iſt der Betrieb einer Privatnotenbank nach Maßgabe des Privatnotenbankgeſetzes vom 30. Auguſt 1924 mit einnem nach dem zweiten Geſetz zur Aenderung des Privatnotenbankgeſetzes vom 30. Auguſt 1924(Ueber⸗ leitungsgeſetz vom 29. Dezember 1934) erweiterten Geſchäftskreis.“ Nach Zuſtimmung der Hauptver⸗ ſammlung wird dann nach Einhaltung der entſprechen⸗ den Vorſchriften die Ueberleitung in die Geſchäfte einer regionalen Kreditbank vorgenommen. Die No⸗ ten der Bank behalten bis zu deren Aufruf volle Um⸗ laufsfähigkeit, und es wird großer Wert auf die Zir⸗ kulation der Noten der Badiſchen Bank im Verkehr bis zu dieſem Zeitpunkt gelegt. In der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung werden die Zinſen aus Guthaben, Depotgebühren und ſonſtige Erträgniſſe mit 2 167 615 (1 762 146) RM., die Zinſen aus beliehenen Wert⸗ papieren mit 121 070(251 793) RM., die Zinſen aus diskontierten Wechſeln mit 769 956(970 547) RM., der Effektenertrag mit 396 025(540 754) RM. aus⸗ gewieſen. Demgegenüber beanſpruchten Steuern 560 168(418 709), perſönliche Unkoſten 468 240 (458 498), allgemeine Unkoſten(ſoz. Laſten, ſonſtige ſachliche Ausgaben einſchl. Spenden) 163 282(147780) RM., Zinſen im Scheckverkehr 1 445 662(1 259 390) RM.(i. V. wurde außerdem für noch anfallende Steuern eine neue Steuerrücklage von 200 000 RM. eingeſtellt). Es ergibt ſich ſonach ein Reingewinn von 817 312(950 864) RM., der ſich um 200 000(unv.) RM. Gewinnvortrag erhöht. Hieraus werden auf die Stammaktien unv. 8 und auf die Vorzugsaktien unv. 6 Prozent Dividende ausgeſchüttet, für Tantieme des Auſſichtsrats ſind 24 266(49 509) RM., für Tantieme des Vorſtandes 40 000(32 813) RM. zu verwenden. Der Gewinnanteil des Staates beträgt 67 009 (90 108) RM., 28 038(120 434) RM. werden an die Beamtenunterſtützungskaſſe überwieſen und unv. 200 000 RM. auf neue Rechnung vorgetragen. Aus der Bilanz(in Mill. RM.): Kaſſenbeſtand 17,06 (17,36), wovon 8,78(unv.) Goldbeſtand und 6,83 (6,31) eigene Banknoten, Wechſelbeſtand abzüglich Rückzinſen 15,97(21,26), Lombardforderungen zuzüg⸗ lich Zinſen bis 31. 12. 34 1,93(2,44), Beſtand an Schatzanweiſungen und Effekten 19,23(10,41), Konto⸗ Korrent⸗Guthaben 29,65(24,58), Grundſtücke unv. 0,3, andererſeits Grundkapital unv. 8,3, Rücklagen 4,5 (3,5), Geſamtbetrag der in den Betrieb gegebenen Banknoten zu RM. 5027,0(unv.), täglich fällige Ver⸗ bindlichkeiten 10,31(11,47), an eine Kündigungsfriſt gebundene Verbindlichkeiten 32,8(23,76), Steuer⸗Rück⸗ lage unv. 0,2. In dem in der Bilanz ausgewieſenen Beſtand an Schatzanweiſungen ſind u. a. enthalten 15,61 kurz⸗ friſtige Schatzanweiſungen des Reichs, der Länder, der Reichsbahn und Reichspoſt 1 166 Reichs⸗, Staats⸗ und Städteanleihen und 1,696 Mill. RM. Steuergut⸗ ſcheine und Zinsvergütungsſcheine. Der durchſchnitt⸗ liche Notenumlauf ſtellte ſich im Berichtsjahre auf 19 985 600 RM., die durchſchnittliche Golddeckung auf 43,92 Prozent(i. V. 21 990 900 RM.— 40,07 Proz. Gold⸗ und Deviſendeckung). Der Wechſelbeſtand be⸗ trug Ende Dezember 1934 16 044 375(21 357 634) RM. Die aus 1933 übertragenen Rückzinſen betrugen 95 665(117 893) RM., in 1934 wurde ein Diskont⸗ Ertrag von 749 754(948 319) RM. erzielt, abzüglich 75 463(95 665) RM. Rückzinſen für die nach dem 31. 12. 34 verfallenden Wechſel verbleibt ein Ertrag von 769 956(970.547) RM. Der Beſtand an Schatz⸗ anweiſungen und Effekten am 1. Januar 1934 ſtellte ſich auf 10 405 558(8 188 678) RM., im Laufe des Jahres wurden für 74 711 197(104 295 178) RM. angekauft. Dagegen wurden begeben, ſowie an Zin⸗ ſen verbucht 66 282 516(102 619 052) RM., ſo daß 18 834 239(9 864 805) RM. verbleiben. Die am 31. Dezember 1934 verbleibenden Schatzanweiſungen und Effekten haben aber einen Bilanzwert von 19 230 264(10 405 558) RM., ſo daß ſich ein Er⸗ trag von 396 025(540 754) RM. ergibt. Auf das Schec⸗Konto waren am 1. 1. 34 32 805 130 (31 181 048) RM. eingezahlt, im Laufe des Jahres kamen 452 978 855(430 806 476) RM. hinzu. Zu⸗ rückgezahlt wurden 444 063 050(429 182 394) RM., ſo daß ſich der Beſtand am Bilanzſtichtage äuf 41 720 936(32 805 130) RM. ſtellt. Zinſen im Scheck⸗ verkehr wurden 1 445 662(1 259 390) RM. veraus⸗ gabt. Der Güterverkehr wächſt Ueberall die Erfolge des Wirtſchaftsaufbaues. Ein untrügliches Zeichen für das wiederkehrende Ver⸗ trauen und für die ſteigende Produktion iſt das ſtetige Wachſen des Güterverkehrs bei der Reichsbahn und auf den Binnenwaſſerſtraßen. Wir ſehen aus der Verkehrs⸗ ſteigerung am beſten, daß die Handelstätigkeit wieder einen normalen Umfang an⸗ nimmt. IAN-Skpl. 1032 -SEDL 103¹. AN-SEhl. 103² DCusgAU VAN-Stpl. 10³% MH. BINNNALNVV/aSLSTNAEN — JAN-SEHN 103¹5— 65% II m Uιονι ro In 01,5 20,,3 500 wensera Eneeeee Ausführungsbeſtimmungen zur Anordnung über die Regelung der Neuanlagen von Weinbergen Der Reichsbeauftragte für die Regelung des Abſatzes von Garten⸗ und Weinbauerzeugniſſen hat unter dem 21. Januar Ausführungsbeſtimmungen zur Anord⸗ nung über die Regelung der Neuanlagen von Wein⸗ bergen vom 22. 12. 1934 erlaſſen. Danach iſt als wein⸗ bergsmäßige Neupflanzung eine ſolche anzuſehen, die zuſammenhängend mehr als 50 Rebſtöcke umfaßt oder mehr als 50 am groß iſt. Die Erteilung der Geneh⸗ migung zur weinbergsmäßigen Neupflanzung von wurzelechten Europäerreben durch den Kreisbauern⸗ führer Bedarf bis auf weiteres der vorherigen Zu⸗ ſtimmung des Landesbauernführers oder der von ihm beſtimmten Stelle. Zur Gewinnung von Wein dürfen im deutſchen Reichsgebiet nur 19 Rebſorten ange⸗ pflanzt werden, die namentlich im Verkündungsblatt des Reichsnährſtandes(Nr. 5 vom 23. Januar) auf⸗ geführt ſind. Die Landesbauernführer beſtimmen, welche dieſer Rebſorten im Gebiet der Landesbauern⸗ ſchaft oder in beſtimmten Lagen der Landesbauern⸗ ſchaft angepflanzt werden dürfen. Für die Abgren⸗ zung der für den Anbau von Reben zugelaſſenen Flächen(§ 8 Abſ. 2 der Anordnung vom 22. 12. 34) ſind innerhalb der Kreisbauernſchaften Ausſchüſſe zu bilden. Das Ergebnis der Feſtſtellung des Ausſchuſſes iſt in Karten einzutragen und der örtlichen Wein⸗ bauernſchaft bekanntzugeben. Die endgültige Entſchei⸗ dung über die Abgrenzung trifft der Landesbauern⸗ führer. Die Beſtimmungen ſind am 23. Januar in Kraft getreten. Die neuen Schlachthofgebühren in Mannheim und Karlsruhe Im Reichsanzeiger werden nunmehr die Einheits⸗ gebühren für die Benützung der Schlachtviehmärtte und Schlachthäuſer am 1. Oktober 1934 veröffentlicht. Für Mannheim ergibt ſich folgendes Bild im Vergleich zum 1. 1. 1933: Schlachtviehmarktgebühren: ein Rind.60(.50), ein Kalb.60(.60), ein Schwein.60(.60), ein Schaf .35(.35) RM, Stallgeld wird für die Dauer einer Kalenderwoche nicht erhoben. Schlachthofgebühren: ein Rind 125—250 Kilo Lebend⸗ gewicht.—(früher 150—250 Kilo.—), 250—400 Kilo .—(250—350 Kilo.—), 400—600 Kilo 10.—(350 bis 500 Kilo.—), 600 und mehr Kilo 13.—(500 bis 600 Kilo 12.—, 600—750 Kilo 12.—, 750 und mehr 14.—) RM, eine Kuh 150—250 Kilo Lebendgewicht .—, 250—400 Kilo.—, 400—600 Kilo 11.—, 600 und mehr Kilo 11.— RM(bisher Magerkuh Höchſtſatz.— Reichsmark), ein Kalb.—(.—), ein Schwein von mehr als 40 Kilo Lebendgewicht.—(bisher 30—65 Kilo.50, mehr als 65 Kilo.—), ein Schaf.50(.50) Reichsmark. Für Karlsruhe ergibt ſich folgender Vergleich: Schlachtviehmarktgebühren: ein Rind.— (am 1. 1. 1933:.40), ein Kalb.80(.85), ein Schwein .80(.85) RM, für die Dauer von 7 Tagen wird ein Stallgeld nicht erhoben. Schlachthofgebühren: je Kilo Schlachtgewicht.04 (.05) RM, Trichinenſchaugebühr.50(.75) RM. Die Einheitsgebühren umfaſſen bei der Schlachtvieh⸗ marktgebühr die Viehmarktgebühr einſchließlich Unter⸗ fuchungsgebühr, Gebühr für einmaliges Wiegen und Stallgeld für das am Tage vor dem Markt eintreffende Vieh, beim Schlachthof die Schlachtgebühr, die Fleiſch⸗ beſchaugebühr, bei Schweinen auch die Trichinenſchau⸗ gebühr und die Gebühr für einmaliges Wiegen nach dem Schlachten. Vorſicht beim Vieheinkauf Schon von den verſchiedenſten Seiten iſt an die Vieh⸗ halter die Mahnung gerichtet worden, beim Einkauf von Kühen oder Ferkeln auf Grund von Zeitungs⸗ anzeigen die nötige Vorſicht walten zu laſſen. In der letzten Zeit häufen ſich nun in der Preſſe die Anzeigen, in denen Kühe und Ferkel zu unglaublich billigen Preiſen angeboten werden. Es handelt ſich da⸗ bei einmal um Kühe aus Oſtpreußen, zum anderen um Ferkel aus Hannover und Weſtfalen. In beiden Fällen haben die einſchlägigen Landesbauernſchaften nunmehr feſtgeſtellt, daß entweder die angebotenen Preiſe nicht eingehalten oder aber minderwertige bzw. kranke Tiere geliefert werden. Die Zeitungen des Reichsnährſtandes nehmen des⸗ wegen zukünftig derartige Anzeigen überhaupt nicht mehr auf. Die Bauern werden in ihrem eigenen Intereſſe dringend gewarnt, auf ſolche Inſe⸗ rate nichts zu kaufen, ſondern den bodenſtändigen Han⸗ del zu berückſichtigen und ſich an die hierfür zuſtändi⸗ gen Stellen des Reichsnährſtandes zu wenden. Selbſtverſtändlich dürfen dieſe Anzeigen nicht mit den Anlündigungen norddeutſcher Herbuchverbände oder ernſthafter Züchter verwechſelt werden. Berliner Börse Trotz des weiter ſtillen Geſchäfts war die Ten⸗ denz heute bemerkenswert widerſtands⸗ fähing. Die Anfangsnotierungen waren überwiegend um Prozentbruchteile gedrückt, doch konnte ſich ſchon nach den erſten Kurſen, ausgehend von Montanwerten, eine etwas freundlichere Stimmung durchſetzen, ſo daß man meiſt auf der Baſis der geſtrigen Schlußnotie⸗ rungen handelte. Die Stimmung erhielt durch die vorliegenden zuverſichtlichen Nachrichten aus der Wirt⸗ ſchaft einen guten Rückhalt. Die Berichte des Kon⸗ junkturinſtituts über die ſtarke Steigerung der In⸗ duſtrieproduktion im vergangenen Jahr, die um zwölf Milliarden über den Ziffern von 1933 lag, fanden ſtarke Beachtung. Ferner verwies man auf die erheb⸗ liche Zunahme des Baumaſchinenabſatzes, ſowie die Steigerung des Zementabſatzes von 3,5 auf 6 Mil⸗ lionen Tonnen im Vorjahr. Am Montanaktien⸗ markt wurde ein größerer Ruſſenauftragt nach Deutſchland günſtig kommentiert. Hoeſch und Buderus gewannen je ½ Prozent. Braunkohlenaktien lagen wenig verändert. Kaliwerte ſetzten etwas freund⸗ licher ein, nachdem über eine 30prozentige Steigerung des Kaliabſatzes im vergangenen Jahr berichtet wurde. Chemiſche Werte waren unverändert. Farben wurden im Verlauf ½ Prozent höher bezahlt. Conti Gummi kamen bei 6000 Mk. Angebot 2½¼ Prozent niedriger zur Notiz. Elektroaktien waren bis auf Lieferungen, Geffürel und RWeéE, die je ½ Proz. gewannen, etwa ½ Prozent niedriger. AEG lagen bei relativ lebhaftem Geſchäft unverändert. Gas⸗, Kabel⸗ und Drahtwerke bröckelten etwas ab. Von Maſchinenaktien waren Muag(plus ¼) wieder gefragt. Bauwerte gaben 1 Prozent nach. Textil⸗, Bier⸗ und Spritaktien konnten bis zu ½ Prozent höher eröffnen. Von Papier⸗ und Zellſtoffwerten verloren Aſchaffenburger Zellſtoff 1½ Prozent. Weſtdeutſche Kaufhof(minus 3/) litten unter Gewinnmitnahmen. Für Hotelbetrieb, die/ Prozent gewannen, zeigte ſich auf Abſchluß⸗ erwartungen weiteres Intereſſe. Verkehrswerte bröckelten meiſt ab. Lloyd verloren/ Prozent. Da⸗ gegen kamen Hamburg⸗Süd gegenüber dem 22. 1/% höher zur Notiz. Reichsbankanteile ſetzten 3/ Prozent niedriger ein. Renten eröffneten gut behauptet. Reichsſchuldbuchforderungen und Altbeſitzanleihe waren unverändert, Dt. Reichsbahn⸗Vorzugsaktien wieder ½ Prozent höher. Von Obligationen konnten Höſch von 98 auf 98¼ anziehen. Umſchuldungsanleihe waren 15 Pfg. niedriger. Von Auslandsrenten wur⸗ den Bosnier 1 Prozent höher bezahlt, auch für Ana⸗ tolier zeigte ſich etwas Intereſſe. Tagesgeld erforderte unverändert 3/¼—35/½. Der Dollar lag international etwas feſter. Gegen Pfunde ſtellte er ſich auf 4,88's und gegen Mark auf 2,503. Die Börſe ſchloß in freundlicher Hal⸗ tung. Weiter feſt lagen Hotelbetrieb, die auf 71½ anzogen. Auch für Erdöl zeigte ſich weiteres Inter⸗ eſſe, während Altbeſitz etwas ſchwächer ſchloſſen. Nach⸗ börslich hörte man Farben 142, Vereinigte Stahl 45½, Hotelbetrieb 71½, Altbeſitz 110,20 Prozent. Bankaktien lagen durchweg 1 Prozent niedriger, Berliner Han⸗ 99.75—100.50, 40 delsgeſellſchaft verloren 1½ Prozent. thekenbank⸗Aktien bröckelten teilweiſe ab. Am Einheitsmarkt der Induſtrie⸗ werte war die Tendenz uneinheitlich. Miag gewan⸗ nen 2½, Dt. Baumwolle weitere 2/, Roſtocker Braue⸗ rei 3½ und Gerresheimer Glas 2½ Prozent. Dagegen verloren Fröbeln Zucker 2, Pommerſche Provinzial Zucker 3 Prozent und Anhalter Kohle 2 Prozent. Eine neue Schatzanweiſungsemiſſion mit Fälligkeit am 15. Auguſt 1936 wurde mit 4 Prozent zum Ver⸗ kauf geſtellt. Der Dollar kam amtlich mit.51 und das engliſche Pfund mit 12.27 zur Notiz. Steuergutſcheine blieben heute unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen notierten wie folgt: Ausgabe 1: 1935 99.62., 1940/44er 99.62 bis 100.50, 1945/47er 99.62—100.37, 1948er 99.62 bis 100.62. Ausgabe II: 193ö5er 99.62—100.37, 1941/42er 1946/47er 99.75—100.50. aufbauanleihe 1944/45er 69.37—70.12. Rhein-Mainische Mittagbörse Tendenz: widerſtandsfähig. Obwohl aus der Wirtſchaft eine Fülle von An⸗ regungen vorlagen, vermochte ſich das Geſchäft an der Börſe kaum zu beleben. Immerhin bewirkten ſie eine durchaus freundliche und zuverſichtliche Haltung und lediglich die ruhiger gewordene Kundſchaftsbeteiligung führte auch bei der Kuliſſe zur Zurückhaltung, ſo daß nennenswerte Umſätze ausblieben. Mit Intereſſe er⸗ wartet man die angekündigten Ausführungen Dr. Schachts über die derzeitige deutſche Wirtſchaftspolitik. Die Nähe des Januar⸗Ultimos— obſchon kaum mit größeren Anforderungen bei der zurzeit leichten Geld⸗ marktlage gerechnet wird— wirkte auf das Geſchäft gleichfalls. Die Kursentwicklung war ſowohl am Aktien⸗ wie am Rentenmarkt etwas unregelmäßig, zu größeren Veränderungen kam es indes kaum. Am Aktienmarkt eröffneten J. G. Farben zunächſt mit 1413¼(141¼), ſie zogen dann auf 142 Prozent an, außerdem lagen Metallgeſellſchaft) Prozent feſter. Montanaktien lagen ruhig bei minimalen Abweichun⸗ gen, für Stahlvereinswerte erhielt ſich, wenn auch bei verteiltem Intereſſe, etwas Unternehmungsluſt. Gel⸗ ſenkirchen und Phönix gaben je ½ Prozent nach, Stahlverein lagen ¼½ Prozent höher, ſonſt blieben die Kurſe meiſt unverändert. Elektroaktien hatten nur kleinen Umſatz, wobei Schuckert 1 Prozent und Sie⸗ mens ½ Prozent nachgaben. Lechwerke Augsburg je⸗ doch gewannen ½/ Prozent, und AEG mit 29%¼ Proz. lagen unverändert. Von Zellſtoffaktien lagen Aſchaf⸗ fenburg matt mit 695/(71½¼), auch Waldhof bröckelten auf 52(52½) ab. Schwächer waren ferner Conti Gummi mit 143½(145½), Reichsbank mit 155½¼ (156½) und Schiffahrtswerte, beſonders Nordd. Lloyd, mit 29/(30¼½). Etwas feſter lagen Mönus Maſchi⸗ nen mit plus ½ Prozent und Weſtdeutſche Kaufhof mit plus ½ Prozent. Am Rentenmarkt eröffneten Altbeſitz unv. 110%, Stahlvereinbonds mit 95½(95½), andererſeits gaben Kommunal⸗-Umſchuldung 0,20%, Zinsvergütungsſcheine auf 89.70(89.80) und ſpäte auf 100(100½ Prozent) nach. Im Verlauf hielt das kleine Geſchäft an, lediglich einige Montanwerte, wie Gelſenkirchen, Stahlverein und Buderus ſowie Dit. Erdöl, Geffürel und Nordd. Lloyd(30½) waren etwas gefragt und bis ½ Prozent höher. J. G. Farben lagen bei 142 Prozent unver⸗ ändert. Sonſt ergaben ſich nur geringfügige Verände⸗ rungen, auch in den erſt ſpäter notierten Werten. Der Kaſſamarkt lag ſtill und ohne Beſonderheiten. Bankaktien bröckelten aber eher weiter ab. Am Ren⸗ tenmarkt konnten ſich Kommunal⸗Umſchuldung wieder auf den Vortagsſtand erholen, ſonſt lagen die An⸗ fangskurſe unverändert. Nur Altbeſitz bröckelten ½% ab. Stadtanleihen lagen etwas uneinheitlich. Gold⸗ pfandbriefe waren leicht gefragt und bis ½ Prozent höher, wogegen Liquidationspfandbriefe vielfach bis ½ Prozent nachgaben. Von Auslandsrenten waren 5proz. Bosnier Eiſenbahn zu ca. 12½(11.70) geſucht. Tagesgeld blieb zu 3 Prozent unverändert. 6proz. Pfälz. Hyp.⸗Goldpfbr. 97.75, 6proz. Pfälz. Hyp.⸗Goldpfbr. 29 97.75, 6proz. Pfälz. Hyp.⸗Komm. 95.50, 6proz. Lindener Aktien 98, Durlacher Hof 79, 3 Kleinlein Brauerei 79, Ludw. Aktienbrauerei 86.50, Hildebrand Rheinmühle 68, Sinner 94, Bad. AG. für Rhein. 61.50, Bad. Aſſecuranz 48. Metalle Berlin, 24. Jan. Amtl. u. Freiverkehr. Elektro⸗ lytkupfer,(wirebars) prompt, cif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 39.50; Standardkupfer, loco 33.75; Originalhüttenweichblei 14.50; Standardblei per Jan. 14.50; Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 17.50; Standardzink 17.50; Original⸗Hütten⸗Alumi⸗ nium, 98—99 Prozent, in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 148; Reinnickel, 98—99 Proz. 270; alles in RM für 100 Kilo. Silber in Barren, zirka 1000 fein, per Kilo 44.50—47.50 RM. Getreide Rotterdam, 24. Jan. Anfang. Weizen per Jan..02½; per März.15; per Mai.27½; per Juli.42½. Mais per Jan. 68½; per März 67¾3 per Mai 60/; per Juli 59¼. Baumwolle Bremen, 24. Jan. Amtlich. Jan. 1414 Abr.; März 1431 Br., 1427., 1429 Abr.: Mai: alt 1475 Brief, 1472., 1474 Abr.; neu 1477 Br., 1473., 1475 Abr.; Juli: neu 1484 Br., 1481., 1483 Abr.; neu 1485., 1485 bez., 1485 Abr. Tendenz: ruhig. Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann Verantwortlich für Innen⸗ und Autzenpolttit: Dr. W. Kattermann; für politiſche Nachrichten: Dr. Wilhelm Kicherer; für Wirtſchaftsrundſchau, Kommunales und Aireune 3 aas; für Kulturpolitit, Feuil⸗ leton und Beilagen: W. Körbel; für Unpolitiſches: Carl Lauer; für Lokales: Erwin Meſſel: für Sport: Julius Etz: für den Umbruch: Max Höß, ſämtliche in Mannbheim. Berliner Schriftleitung: Hans Graf Reiſchach, Berlin SWW 68. Charlottenſtr. 159 Nachdruck ſämtl. Oriainal⸗ berichte verboten. Sprechſtunden der Schriftlenung: Täglich 16—17 Ubr (außer Mittwoch. Samstaa und Sonntaa). Verlagsdirektor: Kurt Schönwitz, Mannheim Druck u. Sgenerndennonhsh G. m. b. 5 Sprechſtunden der Verlggsdirektion, 10.30—12.00 Uhr g20 Samstag und für erlag u. Schriftleitung: 314 71, 204 86, 333 61/½2.— Für den Anzeigenteil verantwortlich: Arnold Schmid, Mannheim. Zur Zeit iſt Preisliſte NX. 3(Geſamtauflage) und Nr. 2 (für Weinheimer⸗ und Schwetzinger⸗Ausgabe) aültig. rühausgabe 4 Mannheim. 18 660 rühausgabe A Schwetzingen. 1000 Frühausgabe A Weinheim 1 00⁰ Abendausgabe 4a4:. 20 376 Ausgabe 5 mit Anzeigen der Abendausgabe A annheim 14 345 Ausgabe B Schwetzingen. 2725 Ausgabe B Weinheim. 2 050 30 496.-A.— 19 748 Geſamt⸗D.⸗A. Dezember 1934 40 408 — 20 660 Auch P Wieder⸗ Kreisamtslei Abend mit ein er hrte Pg. Bar nſchanung m und mi urchbruch emer; ſer Selbſterha 155 ſchädlich Volksgemeinſche Humanismus d aſſiſchen Alter ationalſozialis deutſchen Eigen Vom Wiſſen: Schritt zum Wi onalſozialismi ng iſt nicht de liſtiſchen Zeit Stand das Ma ſtellt die nation s Volksga litiſchen und nnerhalb des keine Pflicht au hen er geſtellt ſach die Meinun Rinzip im neue Aus. Das Gege— zur wer Selbſt ndas Volksgan haterlande dien ir innzren, wa er —— Frankf. Effekten festverxinsi.Werte Pertbest, Anl. v. 22 ht Keichsanl. v. 2 t Schatzanw, 23 ounganleihe Bad. Staat 1917. Bayer. Staat Reichsabl Sch. Altb. Heidelbers Stadt 2 Ludwigsh. 26 Ser. Hannheim von 26 do von 1927 haden 26 Crobkraft Mhm. 23 Anm Stadt Kohle 23 Mannb Aus brokkraft Müm abg. Rhein Main · Donauẽ?s er Stahlv Oblig Bad Kom Gold 26 t Komm Sam] e Hiyo V/BK S 7 Anteilsch frkr. Pibr Gd. Em. 12 1 do do. 7 gees Liau. 4 Hvp Ludw.-9 o Lidu. fo, Anteilsch 15 CtreB Lian, 2 h Hvobk. Mhm•9 Goldkomm 4 s Bodencredit %e do. Bank-Aktien Dt. Creditbk. ad Bank unk für Brauind yr Bodencredit a Hyp. a WBk Bu Discontoges fesdne Bank fannf Hvp.- Bk. Hvp.-Bank iensbank lein. Hyp.-Bank * „Hakenkreuzbanner“ Auch Hypo⸗ b. Induſtrie⸗ Miag gewan⸗ toſtocker Braue⸗ zent. Dagegen che Provinzial Prozent. mit Fälligkeit zent zum Ver⸗ d das engliſche te unverändert. zen notierten 1940/44er 99.62 48er 99.62 bis ).37, 1941/42er „ Wien 70.12. ügbörse Fülle von An⸗ Geſchäft an der virkten ſie eine ' Haltung und haftsbeteiligung ſaltung, ſo daß t Intereſſe er⸗ führungen Dr. irtſchaftspolitik. chon kaum mit t leichten Geld⸗ if das Geſchäft r ſowohl am regelmäßig, zu es kaum. Am zunächſt mit 2 Prozent an, Prozent feſter. len Abweichun⸗ wenn auch bei ungsluſt. Gel⸗ Prozent nach, onſt blieben die n hatten nur dzent und Sie⸗ e Augsburg je⸗ mit 292/ Proz. tlagen Aſchaf⸗ ldhof bröckelten ferner Conti ank mit 155¼ Nordd. Lloyd, Mönus Maſchi⸗ eutſche Kaufhof arkt eröffneten nit 95/(95½), ildung 0,20%m,„ 80) und ſpäte 100½ Prozent) ft an, lediglich n, Stahlverein rel und Nordd. bis ½ Prozent Prozent unver⸗ ügige Verände⸗ ierten Werten. Beſonderheiten. ab. Am Ren⸗ huldung wieder lagen die An⸗ bröckelten ½% theitlich. Gold⸗ bis ½ Prozent fe vielfach bis 'srenten waren (11.70) geſucht. ändert. „6proz. Pfälz. z. Hyp.⸗Komm. rlacher Hof 79, ibrauerei 86.50, ——— Im Schulungsabend der Fachſchaften „Reichsſteuer⸗, Reichszoll⸗ und Län⸗ derverwaltungen“ ſprach Gauamtsleiter Pg. Baumann über„Das Weſen des Nationalſogialismus“ Kreisamtsleiter Pg. Mutter eröffnete den Abend mit einer kurzen Begrüßungsanſprache, n welcher er die Rechtsſtellung' des eutſchen Beamtentums im heu⸗ igen Staat und im früheren marxiſtiſchen gatsgebilde beleuchtete. Treffend führte der edner aus, es ſei nicht Erfowernis, daß eder Beamte der RSDAp angehöre, wohl ber müſſe verlangt werden, daß die Geſamt, amtenſchaft für ven nationalſozialiſtiſchen Staat ſich voll und ganz einſetze und auch in rer Lebenshaltung den Nationalſozialismus Tat bekunde. Der Nationalſozialismus, ſo rte Pg. Baumann lveiter aus, iſt die Welt⸗ anſchanung mit Toſalitätsanſpruch. Lehrer und Lehre einer neuen Weltanſchauung, chöpfer und Idee müſſen in harmoniſchem erhältnis zu einander ſtehen. Die neue Idee tvon den richtigen Vorausſetzungen auszu⸗ ehen und muß ſtark genug ſein, ſich den Durchbruch zu den von ihr als erreichbar erkannten Zielpunkten zu erzwingen. Auf⸗ wärtsentwicklung der Geſchöpfe iſt Naturnot⸗ endigkeit. Alles Miwderwertige wird aus⸗ emerzt. So verlangt es dieſer Lebenskampf. er Selbſterhaltungstrieb zwingt uns jedoch, jeden ſchädlichen Fremdkörper aus unſerer Volksgemeinſchaft auszuſchließen. Wie der Humanismus die Rückkehr zu den Quellen des llaſſiſchen Altertums beheutete, ſo erſtrebt der Rationalſozialismus die Rückkehr zu unſerer deutſchen Eigenart. Vom Wiſſen um die Raſſe iſt nur ein kleiner Schritt zum Wiſſen um die Nation. Der Na⸗ Honalſozialismus unſerer neuen Weltanſchau⸗ ung iſt nicht der Hurrapatriotismus des libe⸗ Mliſtiſchen Zeitalters; er iſt vielmehr die Liebe zum eigenen Volk. Im Dienſte für die Volksgenoſſen ſich zu opfern, iſt wahrer Rationalſozialismus. Der Nationalſozialis⸗ mus bedingt⸗folgerichtig auch den So zialis⸗ Inus. In der liberaliſtiſch⸗marxiſtiſchen Epoche war nur der einzelne, oder nur ein Siand das Maß aller Dinge. Demgegenüber tellt die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung das Volksganze in den Mittelpunkt alles dolitiſchen und wirtſchaftlichen Geſchehens. unerhalb des Volksganzen hat jeder einzelne une Pflicht auf dem Platze zu erfüllen, auf n er geſtellt iſt. Es iſt falſch, wenn viel⸗ ach die Meinung vertreten wird, das Führer⸗ kinzip im neuen Staate ſchließe jede Freiheit us. Das Gegenteil iſt richtig. fur wer Selbſtzucht übt, ſich widerſpruchslos das Volksganze einordnet und damit ſeinem aterlande dient, wird das erhabene Gefühl innsren, wahren und echten Freiheit zu S-n22*—- , ee—.. Alles andere iſt unechte Freiheit. Sie macht die Beſtie im Menſchen frei und löſt ihn los von der Gemeinſchaft. Die gemeinſame Ebene, auf der wir uns als Gemeinſchaft zuſammenfinden, ſind Kultur, Sprache und vor allem das Blut. Der Natto⸗ nalſozialismus ſteht auf dem Boden des poſi⸗ tiven Chriſtentums; Konfeſſionen kennt es nicht. Der Führer hat einmal feinen Stand⸗ punkt in dieſer Frage mit den Worten trefflich wiedergegeben:„Bevor ihr getauft wurdet, hat euch eine deutſche Mutter geboren.“ Alle Liebe zum Volke aber bedeutet nichts, wenn ſie nicht zur Tat führt. Die Liebe ver⸗ langt Opfer und zwar Opfer, die fühlbar ſind und wehe tun. Das iſt wahrer, auf Natio⸗ nalismus aufgebauter Sozialismus im Sinne der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung. Weitere Grunopfeiler einer auf dieſer Welt⸗ anſchauung aufgebauten Vollsgemeinſchaft ſind Ehre und Treue. 6 Vom Heim zum (Eigenbericht des„Hatenkreuzbanner“) Karlsruhe, 23. Jan. Gebietsführer Fried⸗ helm Kemper übergibt uns folgende Zeilen: Der monatelange Werbefeldzug in der Heim⸗ beſchaffungsaktion der HF iſt erfolgreich verlaufen. Viele Gebiete haben ihren Beſtand an Heimen ſogar verzehnfachen können. Von den höchſten Dienſtſtellen der Partei bis zur lleinſten Ortsgruppe herab wurde Hand in Hand mit der HJ eine entſchloſſene Heimbeſchaffung durchgeführt. In Wort und Tat unterſtützte der Reichsſtatthalter und Gauleiter dieſe Aktion. Mit Umſicht und Hilfsbereitſchaft ſchufen die ſtaatlichen und kommunalen Behör⸗ f den Heimſtätten für die Gemeinſchaft der deut⸗ ſchen Jugend. Heime beſitzt die Hitlerjngend zum großen Teil, aber noch fehlt ihr Kernſtück, das Rundfunkgerät. Die Vorausſetzungen für eine planmäßige Er⸗ ziehung und eine weltanſchanliche Schulung der deutſchen Jugend ſind damit vorerſt noch nicht erfüllt. Noch fehlt das Inſtrument, daͤs für 6 Millionen junger Deutſcher Ausdruck ihres Geſamtwillens iſt und in ihnen das Bewußt⸗ ſein einer unzertrennlichen Gemeinſchaft weckt. Wenn auch die Heime die Keimzellen eines engen, ſcharf umgrenzten Gemeinſchafts⸗ t gefühls ſind und Brücken ſchlagen von Menſch zu Menſch und ſo eine Kameradſchaft im klei⸗ nen Kreis zu ſchaffen vermögen, ſind ſie dennoch nicht geeignet, das Gemeinſchaftsgefühl einer ganzen Nation wachzurufen und zu ſtärken. f Eine ganze Ration zu verbinden vermag erſt der Rundfunk, wenn er im Dienſte Treue und Ehre, die Grundpfeiler unſeres Reiches Gauſchulungsleiter Baumann vor dem Reichsbund der deutſchen Beamten „4 Auf der Treue beruht das Verhältnis zwiſchen Staat und Beamtenſchaft, zwiſchen Führer und Gefolgſchaft. Der Redner ſchloß ſeinen Vortrag mit einem Appell zur Mithilſfe am Bau des großen Dritten Reiches und mit dem von tiefem Ernſt getragenen Hinweis, daß über uns einſt die deutſche Jugend zu Gericht ſitzen und unſer Tun und Laſſen von der Warte geläutertſter, nationalſozialiſtiſcher Weltanſchauung aus prüfen und beurteilen wird. Kreisamtsleiter Pg. Mutter ſchloß, den tiefen Eindruck, den die Worte des Redners bei allen Anweſenden auslöſte, taktvoll würdigend, mit kurzen Dankesworten den offiziellen Teil des Abends. Schmiſſige Weiſen trefflich eingeſpielter, muſikliebender Berufskameraden verſchönten den ſich anſchließenden Kameradſchaftsabend. rufstamerad Zollinſpektor Geſang durch ein äußerſt wirkungsvoll vorgetragenes Celloſolo. E, B. Be⸗ erfreute Rundfunkgerät Weg zu einem gemeinſamen Ziele weiſt, das wir Deutſchland nennen. Die Hitlerjugend hat den Rundfunk in den Dienſt der welt⸗ anſchaulichen Schulung und damit der Erzie⸗ hung zur Nation, 70-Millionen⸗Volkes geſtellt. men erhält der Rundfunk eine gewaltige, von den wenigſten erkannte Bedeutung. zur Kameradſchaft eines In dieſem Rah⸗ Alle die hohen Ziele, die die Hitlerjugend ſich geſteckt hat, werden immer jenſeits der Wolken ſchweben, wenn die einfachſten, allerirdiſchſten Vorausſetzungen zu ihrer Erreichung fehlen, Da die Hitlerjugend es jedoch nicht gewohnt iſt, auch nur eines ihrer Ziele preiszugeben, wird ie mit derſelben Entſchloſſenheit, mit der ſie an die Beſchaffung von Heimen gegangen iſt, auch der ſchwierigen Frage beikommen: Wie und woher erhalten wir Rundfunkgeräte? Die Einheiten draußen im Lande haben die Rundfunkarbeit begeiſtert aufgenommen. Eine aufnahmebereite, geſtaltungsfähige Hö⸗ rergemeinſchaft von mehreren Millionen iſt be⸗ reits vorhanden. Wenn nun die Scharen und Gefolgſchaften der HJ, die Einheiten des Fung⸗ volk und des BdM ihre ganze Kraft daran⸗ ſetzen, im Laufe des Heime mit Rundfunkgeräten auszuſtatten, dann kommenden Jahres ihre un ſie es im Glauben, daß man ihrem Be⸗ mühen vollſtes Verſtändnis entgegenbringt. Die Hitlerjugend Hilfsbereitſchaft nicht nur der verantwortlichen Stellen im öf⸗ rechnet auch hierin wieder mit der und dem Entgegenkommen entlichen Leben, ſondern auch der Geſchäfts⸗ leute, der Fabrikanten und ſchließlich auch mit der Bereitwilligkeit der Väter und Mütter. — 923 e,— re,, 7 5 der Jungbannfahnen auf der Marienburg Karlsruhe, 23. Jan. Am 24. Januar, dem Tage des Gedenkens an den Hitlerjungen Herbert Norkus, werden im Hochmeiſterſitz des deutſchen Ritterordens etwa 700 Jungbann⸗ fahnen des Deutſchen Jungvolls durch den Reichsjugendführer ihre Weihe erhalten. Der geſamte deutſche Rundfunk bringt am Abend des 24. Januar in der Zeit von 19.30 bis 20 Uhr einen Ausſchnitt aus dieſem gewaltigſten Ereignis im Leben der deutſchen Jugend. Das Gebiet 21(Baden) entſendet hierzu 23 Jungbannfahnen. Weihe Den Halionalsoæialioten eclcennt man an der Zeitùng, die er łiest! Elternabend der Hillerjugend Neckarau Die Gefolgſchaft 4/1/171 veranſtaltete unter Mitwirkung des Bannorcheſters einen in allen Teilen wohlgelungenen Elternabend. Nach den Klängen des Eröffnungsmarſches begrüßte Gefolgſchaftsführer Gregor die zahlreich er⸗ ſchienenen Eltern und Freunde der HJ. Er be⸗ tonte, daß das Jahr 1935 große Anforderungen an die Bitler⸗Zugend ſtellen werde, doch die deutſche Staatsjugend ſei dieſen Anforderungen voll und ganz gewachſen; denn ihr Wahlſpruch laute: Nichts für uns, alles für Deutſchland! Ein Gedicht des Reichsjugendführers eröff⸗ nete das eigentliche Programm. Es kündete von dem Kampfe, Leben und Sterben der Hit⸗ ler⸗Jugend. Das Lied:„Wildgänſe rauſchen durch die Nacht“, das ſich anſchloß, paßte aus⸗ gezeichnet in den Rahmen des Ganzen. Ein Sprechchor zeigte den Willen der Jugend zum Kampfgeiſt gegen alles Alte und Ueberlehte. Langanhaltenden Beifall löſte ein Marſch des Bannorcheſters aus, deſſen Darbietungen wirk⸗ lich außergewöhnlich waren. Auch die Mund⸗ haxmonikagruppe, die Märſche und Lieder der HI zum Vortrag brachte, gefiel allgemein. Nicht vergeſſen werden darf auch ein Luſtſpiel, das den Typ des deutſchen Spießers an⸗ prangerte und große Heiterkeit erregte. Ein Marſch des Orcheſters leitete zu turneriſchen Vorführungen über, die ein Bild der körper⸗ lichen Ertüchtigung in der Hitler⸗Jugend geben ſollten. Zwei weitere Schwänke verulkten in treffender Weiſe die„alte, gute Zeit“. Zum Schluß ſah man in einzelnen Bildern Hitler⸗ jungen auf Fahrt. In dem Sprechchor„Ruf an die Jugend“ klang der Elternabend aus, der 7 7 N fiür 1933 1 „Bad. Acs, u einer großen Idee ſteht, wenn er der Unſere Parole für 1935 lautet: die große Kameradſchaft der H5 erneut be⸗ erfaſſen vermögen. Künder eines großen Glaubens iſt, wenn er den Schafft der Hitlerjugend Rundfunkgeräte! wies. H. B. 30 1. 6, 1. I1. 28. 1. 28. 1. 24. 1. 28. 1, 24.1 erkehr. Elektro⸗„ 1. 1. 23. 1. 24. 1. h Frankfurter Süad. Bodeneredltbz.—, 65,00 Rnein-Main-Don. V, 104.00 103. 00 dankaktien Fora Motoer.— 44.25 nburg, Bremen 3 Stoehr Kammgarn— 101,50 wine Damof—— 33.75; Württ. Motendanhhk 97,00 97,00 KRheimmeiaii. 127,00— adce 659,50 63,50 Gebnard& Co, 109,90 109,25 J Stojb Zinkhi er, loco 33.75; Effektenbörse 7. 1 25 68,.75 68˙87 Stolbergef Zinkhütt 64,25 64.50[Wibner Metall 105,50 106, 50 Verkehri-Akti Schuckert.. 97,3 Br 1 El. Werte„66, 5K rdblei per Jan. 44 erkehrs en Siemens& fiaiake 14375 W2s B 1 Srauac 112,12 112,12 Cerm. Portl.-Cement— 90.00————0„164,50 163,50 Zelistoß Waldhof 51,50 51,75 rbo, Sigie werxinil.werte:. 241.[an. Lon.- 3, Kran 113,59 129-25 J StagZwebe, 51•05162,75 B. np u. W. Bänk 91,00 30.25 Cerresheim Gias 60,75 49,00 eLener, Au l⸗Hütten⸗Alumi⸗ 3% Keiehsb. va. 13013 129'090 Thür Kiei. Cots 100,25—, Beriinef livo.-Bk. 119.75 120,00 Ces. 1. El. Umerned 112.75 113.25 ver ör Wiehelm 108'00 112•25 1 Wmicher.-Aktien 144; desgl. in Fertbest. Anl. v. 22—„„Hadas„„ 25,12 29,00 Fiees eonharg 97,75 30,25J Lomm. u Privathik 17,00 76,25 Coldschmidt. Th. 92,00 91,00 fy—— fAachen Mönch. 1070,0 1060.0 el, 98—99 Proz. Lerent 23 35550 35535 kieideid, Straßenb. ji,30 zi, J ver Hi“ Hele une eneee 45•00 245,50 ber in Barren,. 23 95,50 33 Vordd. Llopa.. 30,37 30,12 ZeijstoflAschaffenbe 73,25 69,75 bt Soiadisxontbanz 1339 33—* 18050 We 212·00 214˙80 nga Wu„ 8 r 2 5——— 0 5 F. 4 7 RM. lig Staat ioir. J7762 Ld0 Elrenbahner 57)30 5550——— S oof Breriner Bam 73,30 33,0Hacketnaf: Prab 57 34%5 Voref Kiere“ Bor 110·5—— Mannh. Vers. 53,00 52,50 hayer. Staat. 96,75 56,50 Industrie-Aktien Buderus 69,50 90,00] Keininger Hvo.-Bu, 94,75 94,87 lamburxe Elektr. 127,00 126,2——— De——.62— Aenzabl Sn. altd, 12.34 110,59 11262 Eechweiler fleidelbere Stadt 26 98,00 92,75 Aschan Aktienbr.— eeeen 66,75 68,75 Khein. Hvo.-Bank 122,00 121,50 Herpenef Berevau 100,12 100,25 W Werke 5 Weizen per Ludwiesh. 26 Ser.] 94,10 94,50[Wortmund. kitterbr. 73,00 71,00 1• 100,25 100.00 Hedwisshütte— 107˙0⁰ estd. Kaufhof 46 37,75 38,00 DOt.-Ostafriks. 68,00— zai.27½; per flannheim von 26——[Lowenbr München— 11736,25. b 100 Verkehn-Aktien Hehmannclittmand 5,50 3,3/ Weneregeln Airalf 19,05 159.25 Neu-Guines—. 139,00 her März 67¼3 do von 1927 W45— IMainzer Brauerei— 72,25 Kaf— 107,50 Sahimore Ohio.— Iiwert Maschinen 45,75 45,75 WI. Drahtind. Hamm 107,50 107,50 I Otavi Min. u. Eisenb 12,00 12,12 haden 26„ 9,5 93,25 Nuends anhen 38 18585 Kali Salzdetfurth—— 1 48, Verkehrswesen 31,00 81,37 333 Eis n Stanl 32,7 33.75 Crobkraft Mhm. 23.— Sehwalzstorchen 113 30509 Kiöerger.00 81,00 Afie Lok.-u. Kraltw 130,00 120, 00 ohenlohe- Werke 45,50 46,00 kam Stad Kohle 23 17,00 17,00[ Fucherbranerel 1,00 Mannesmann 73.52 77.37T Hb.-Amer Paketl. 28,25 28,25 Phihpp Holzmann 60,50 50, /5 Wele, e, an. 2 C0 33 Phöni ordd. Llov 7„, Mai: alt 1475 Afhein, Marn Donau2s—,—, Aceumulatoren— 12— Sraunkonlen 214,00 214,50 Süc Eisenbahn 58,00 59,50 Kahls Porzeſlan 23,87 23.62 Berliner Devisenkurse Br., 1473., ler Stahlw, Oblig 55,75 96,12 Ab.U 51,00 22,1 Kheinstahl 91.00— mme-Anli Kali Chemie—+ 12205 ., 1483 Abr.; had Kkom Cold 26 Aun 38 AEC———, 48 Fiedeck-Aontan 98,00 96, 00 indus en 157 00 155.50 Aschersjebev 108,00 108, 00— ndenz: ruhig. 91 1 735 7 38•50 1¹2, ee 53•00 53•00*er Stahlwerke 45,00 45,25 m 81,37 31,12 Geld Brieſ Geld Brieſ b20 Hyp 25 5 6 750 33 137/½50— Versicher.-Aktien LuE KiaanV W 32 00 +7 4 gg 33 99,00— 333 Franni Gold 15„22 1J..-Bemberg— Ak U)„62„ ollmar ourdan 51, 51,00 4 1 fkrkr Hyobk Cot.Lia. 9,2 9,/ Bremen-Besien Oef 64,00 34, 00—— 10 43—— Alls. Elektr-Ges. 20,62—— Fottz.Hed. u. Wachs 56,50 56,/] Lezyot,(Alez., Kalro) KAeypt Pig 12,500 J 12,530 12,550 12,590 mann do Anteilsch„0 7,00 Browin, Boveri— 73,00 3333 36051 159.60 455.00 Kschaffenb. Zellstoſl.— 9,%0 fKronprinz-Metalf 125,50 129,50 Argentin,(Buenos Aires) 1 Vhap.-P„52 0,632 0,628 0,632 ipolitit: Dr. W. frkr Pipr Gd Em. 12 97,00 93,25J Cemont Heidelbere 110,00 109,75 ong 300er 54.00 54·:00 1 Auesburs-Nürnberg 70,00 70,12 Lahmever& Co 147.12 117,20 Beie.(Brüss. u Antw.), 100 Belga 58,1/0 f 56,290 f 58,170 58,290 1: Dr. Wilhelm Lo7.00 97,25 IChem, Albert. 63,50 63,50 Aee versjen 51˙50 4. 6 lMotoren(BMWI 120,75 17,0[Laurahütte 20,2 24,00 Brasinen(Kio de ſan.) I Milreis 0,196 0,194] 0, 196 ommunales und ee 97½%00 97,25 Zhade,„„*— 196, d0 4 Bayr Spiegelslas 42,50 40,20 fLeopold Grube 60,62 90,25 Bolgarien(Sofia) 100.e wa 3,047 3,058 3,047 3,053 urpolitik, Feuil⸗ do Liau. 5 98,75 96,7/0 Com Gumml. 141.00 143,00 zteuergutscheine Bemberg 3 16,0 Lindes Eismasch 100,50 109,7 Canada(Montreal)) 1 kanad, Doll 2,498] 2,502 2,507 2,513 r Unpolitiſches: ſes Eus Ligu.„„ 36,75 97,00 fHainner- Benn 0,3) 50,25 Bergmann Elehtt 62,0 e, Mannesmannrößren 77.50 42 Hisemert(Kobenhas.) 100 Kronen 54,460 J 54.560„730J 54,830 ſlet: für Kpert. s Hvo Kudw.-9 38 97%% fb Kilantis„ 121,50 122,00] Steuercutscheine 24 198,0 109,70 J Berfin Karist ing 114.50 11 6% Ransfeidef Bergban 50,52, 90,37 Hanziz(Danziz) 100 Culden f 61,260 f 51,420[ 51,260[ 51,420 höß, ſämtliche in Lidu.„00 96,00 f1. Erdoil. 101,00 101,75 do 1935 106,50 106,62 Braunk u. Briketts 17½%—, IMarkt- n, Kühſhali. 102,00 101,25] England(London) biund J 12,195 12,225 f 12,255 12,285 o. Anteiisch— 6,7%]Ht Golc. Silbersch 206,00 205,00 d4o0. 1930 105,75 105,5 Braunschweis.-G. 121,0 121,00 l Masch'ban-Untern. 63,55 o4, Estiend(Rey.-Tal.) 100 esin Kr f 66,680 65,320 J 63,650 f 68,520 meiſchach, Berlin tr B, Lion, 2),00 97,7[U Uinoleum 64,5 64,75 40. 1937 19325 104,25 Hremer Vulkan 10% Masch-Buchan-Won 101,00 103,00] Fimntand(Helsmzf.) 100 üngf Mu 5,380 5,300 5,415 5,425 ſämtl. Original⸗ Hvobk. Müm 5˙9 97,n 9,29 El. Licht und Kraft 116,00 115,20 do. 1938 102,50 102,50 Bremer Wolle 148,000 146,00 Maximilianshütte 152,00 152,25] Frankreich(Paris) 100 Franes f 16,420 J 16,460 J 16,420 16,460 3 do. Goldkomm* 96,25 96,25 6 Chemie Basel 150,50 150,00 Verrechnungeskune 104,25 104,50 Brown. Boveri 1 12,75 4,20 Müſheimer Bergv 117,00— Griechenid(Athen) 100 VDrachmen 2, 2,358.0 2,358 lich 16—17 Ubr do. do—7 90,35 90,29 do. laere 127.25 12½00 Buderus Eisenwerke 42%% 3h Norag Eiswerke— 104,00 Hollang(Amdierd. u. Kott.) 100 G J106, 190 1106,930 166,270 J168,610 Sonntag). do. do. 10—11 9/,7 9/,25 Fahr AC, birm. 120,90 121,00 Berliner Conti Caontschue 144,75 143,0 fOrenstein& Koppei 90,50 do,25 f island(Reykjavik) 100 1sl. Kronen J 55,190 95,310 55,4/0 55,590 d4% 97,3] 97,25 16. rarbenindustrie 141,00 142,.00 Conti Linoleum bl,70 o8, 1% hnomx Hergbav 54,12 34,37 falien(Kom à. Mafiand) 100 Lire 24,300 f 21,340 21,300 21,340 1 do. 12—13 97,37 97,250 116 bFarbenbonds 119,62 119,75 Kassakurse Daimler- Benz 20,00 90,00 Kathgebe Wazgos 47,25 46, b0 Japan(Tokio und Kobe) enf 0,710„%½12f„„14„i6 inheim d% Liau 95,0 960,75 henen Gnilleaume W3 Taal feswerzimsi. Werte Heutsch Alt.-Tel. 122,75 121,% f Khein-Main- Bonan 104,50— lugoslaw. Ltzelzf u. Zazr,) 100 Din. 5,640 5,661 5,54 5½661 ꝛrlag G. m. b..f ag Bodencredit 58,00 96,90 LGesfüref 112,75 115,00 8 heutsch-Kontl. Gas 129,75 125,%0% Kheinfeſden Kraft 10/%½50 107,50 Cettiand(Riga) 100 Latts f o0, 920 J ol, O00 f 60, 920 o1,060 .30—1200 ub e/ do. Ns„oGoluschnudt 91,00 91,00 f% Ui Keichsant 47 90,90 98,90 Heutsche Erdö 101,00 1275 Eheln. hraunkohlen 214,00— Cnanen Kovnofkaunas) 100 L51 21,580 1,/1 11,530 41,7/10 ruſprech⸗Nr. für 1-Akti Gritener 3 25,12 4% do. do. v. 193. 96,29 96,75 Heutsche Kabelv 102,30 10%, 4[Ehein Elektt 110,0 11e,0% ½ Forwenen(08ʃ0) 100 Kronen f ol, 270 51,390] 61,590 f 61710 86, 333 61/½2.— Senk-Aktien Grün& Bilfinzer 200,00 201,0% h Anl. Abl. 110,62 110,25 beutsche Linoleum 94,75 vi, 70 Khein, Stahlwerke 90,% ,0% Oesterreieh(Wien) 100 Schilhne f 46,950 f 45,050„950 f 49,00 Arnold Schmid, Di. Creditbk. 71,00 69,50 f Hara& Neu en 24,0 bi Schutezebiete 08 10,37— Heutsche Steinzeut 114,%% 114, fKh.-Wäesti, Kalkw, 110,00 109,00 holen(Watschan/'os.) 100 Zioto f 47,040 4/½110 4½ 010 47,110 had Bank„ ros 10%% fnoert Armaturen 63,50 40,d0 pfandbriefe Dürener Metall feroer— fKieveck Monianxä 36,290 vo, 25 bortugal(Lissabon, 100 Escudo 11,70 11,090 11,125 11,145 tflage) und Nr. 2 u för Brauind 112,25 111,70 fHocn Tiefbau 108,29 108, 00 Dyererh. Widmann 101,00— Rütgerswerke 97,37 3/½1] Rumänien(Bukarest) 100 Lerf 2,405 2, 49 2,480.492 Ausgabe) aültig. fayr Bodencredit—„„IHolzmann Phil 50,37 30, do o% br La. bidbri. Dynamit Nobel 1587 14,57 Sachsenwerk 5„o% Schweden(Stockh, un.) 100 Kr o2,00 f os,020 03,200 f o5,320 h yp. a Wür 91,00 90,37 funahans— 72,62 Anst G. R. 19—., 25 El Lieferunger 103,28 109, 0 Sachileben A0. Schwelz(Zur Bagel. Bern) 100 FEr f 20,7/20 f 60, 860 J 60, /20 J 60,50 Vn Discontoges 75,50 17,50 Knort Heilbronn 180,09— 0% 40 do. K. 21 255 El Schlesien 110,00 109,25 J Jaſzuelfurth Kal 151,75— Spanlen(Madr. u Barcel.) 100 Pes 4,040 f 34, 100 34,060 — 20 660 lesdnef Banb 38,00 Je-do Vrosnesh Waſzmont 116,00 113,0 6% d do. Komm El. Licht u. Kran 1,9 115,90 LMuso Schnelder Teg 18•“% Teehechoslowahel iPraz) 100 K7 10,400 J 10,120 10,200J 10420 Fuf fvp.⸗Bu. 95,00 96,00 Mainxrafktwoerke 86,00 57,50 k 20 0— P8, 75] EnzinzerUnionverke 106, 75 109,50 Schubert& Salzei 143,50 148,00 Türref(istanbuf) 1torn Piusd] 1,73 1,7/ 173 177 fn Hvo.-Bank 95,75 95,37 Melzesbort 159,00 156,0 6% breut Ctrba Fardenind. 10 14½9 142,00 Srnackert& Co. 97,5 9oo Uasars(Budapest) 1 Penz6l—** 4 ſensbank 156,00 155,25 Khem. Elekt. Vor: 107,00 107,00„Cadpt 1928 96, 75 97,00 Felamühle Papier 11/,0— Sonulth. Patzenhoter 101,75 101,50 Uruguay(Montevideo) 1 Gd.-Pes, 1,049f 1,051 1,049 1,051 Mein. Hyo.-Bank 122,00 121,3)/1 do. do. Stamm 109,50 109,50 J 6% do. Komm. 1 35,75 96,00 1 Fehes& Gullleaume 52,87) 62,25 1 Stamens& Halske 141,75— V. St. v. Amerika(Newy.) 1 Dollar 2,507 .⸗A.— 19 748 er 1934= 40 408 Jahrgang 5— X Nr. 41— Seite 12 „Hakenkreuzbanner“ — Ein neuer Weg der Die Arbeitsloſenſchulung im weiteſten Sinne dient der doppelten Aufgabe, den ſeeliſchen Druckder Arbeitsloſigkeit zu min⸗ dern und die Arbeitsloſen wieder voll einſatzfähig zu machen. Im Hin⸗ blick auf den Beruf ſtrebt ſie an, die vorhande⸗ nen Berufskenntniſſe⸗friſch zu erhalten und die Lücken im beruflichen Wiſſen und Können zu ſchließen. Damit iſt ſchon angedentet, daß die beſten Erfolgsausſichten dort gegeben ſind, wo Stellenvermittlung und Berufserziehung in engſter Verbindung ſtehen, wie es bei den Reichsberufshauptgruppen in der Deutſchen Arbeitsfront der Fall iſt. Dieſe Verbindung ſoll für die Zukunft noch enger geknüpft werden. Es war ſchon ein großer Fortſchritt, daß die ſtellenloſen An⸗ geſtellten dazu angehalten wurden, regelmäßig an den berufsbildenden Kurſen und Arbeits⸗ gemeinſchaften ihrer Berufsgruppe teilzu⸗ nehmen. Einem Teil der Angeſtellten waren dabei auch beſtimmte Ziele geſteckt; ſo hat es Arbeitsloſenſchulung 3 B. ſchon vor Jahresfriſt der Leiter des Be⸗ rufsgruppenamtes der DAß, Pg. Haid, den ſtellenloſen Jungkaufleuten zur Pflicht gemacht, ein beſtimmtes Leiſtungsmaß in Kurz⸗ ſchrift und Maſchinenſchreiben zu erreichen. Hinfort ſoll nun die Arbeitsloſen⸗ ſchulung für alle Angeſtellten planmäßig auf berufliche Nahziele ausge⸗ richtet werden. Es wäre, wie überhaupt, ſo auch in der Ar⸗ beitsloſenſchulung, grundfalſch, ein en⸗ ges Spezialiſtentum anzuſtreben. Un⸗ genügend aber bliebe es auch, dem Stellenloſen nur ganz allgemein berufliche Ertüchtigung zum Ziele zu ſetzen. Konkret geſprochen: Wenn der ſtellenloſe Kontoriſt ſein berufliches Bil⸗ dungsſtreben dadurch betätigt, daß er einen Lehrgang in Wirtſchaftserdkunde mitmacht, ſo kann das zwar wertvoll ſein. Es wäre aber Zerſplitterung dann, wenn die Bewerbungs⸗ papiere dieſes Kontoriſten ausweiſen, daß er im kaufmänniſchen Briefwechſel, in Kurzſchrift, Maſchinenſchreiben erſt Anfänger iſt, und auf dieſen nächſtliegenden Aufgabengebieten große Lücken auszufüllen hat. zuraten ſein, die Wirtſchaftserdkunde noch Ihm wird an⸗ auf ſpäter zu vertagen und zunächſt an Lehrgängen im Briefwechſel, in Kurzſchrift für Fori⸗ geſchrittene oder dergleichen teilzunehmen. Dieſe Grunoſätze hören ſich wie ſelbſtver⸗ ſtändlich an; ſie allgemein in die Praxis um⸗ zuſetzen, iſt aber dennoch teine ganz leichte Auf⸗ gabe. Hier hilft nun eine ebenſo ſinnreiche wie einfache Einrichtung. Auf ſeinem Be⸗ werbungsvordruck, dem Sichtbogen, hat der ſtellenloſe Kontoriſt z. B. auszufüllen, welche Kenntniſſe er im Handelsbriefwechſel beſitzt. Gleich gegenüber findet er eine Aufſtellung aller Einzel⸗, Hilfs⸗ und Ergänzungsfächer, die zum Geſamtgebiet„Kaufmänniſcher Brief⸗ wechſel“ gehören. Er iſt aufgefordert, hier jene Fächer anzukreuzen, in denen er der Fach⸗ ſchuhung bedarf, und für die er Kurſe bzw. Arbeitsgemeinſchaften belegen will. Dieſen Abſchnitt leitet die Stellenvermittlung an den Mitarbeiter für Berufserziehung, der den Bewerber dann im einzelnen über ſeine nächſtliegenden Berufsbildungspflichten be⸗ lehrt. Im weiteren Verlauf wird dann die Stellenvermittlung jeweils darüber unterrich⸗ tet, inwieweit der Stellenloſe von den gegebe⸗ nen Möglichkeiten Gebrauch gemacht, und welche Leiſtungen er vollbracht hat. In gleicher Weiſe wird z. B. der Expedient auf die Notwendig⸗ keit hingelenkt, ſein Wiſſen über das Tarif⸗ weſen der Eiſenbahn, die geſetzlichen Grund⸗ Abendausgabe— Donnerstag, 24. Jan'nar 1935 3 lagen der Verkehrswirtſchaft zu vervollkomm nen uſw. uſw. 2 Die Stellenvermittlung gewinnt dabei nicht nur ein zuverläſſigeres Urteil üher den Be⸗ werber; ſie wird auch in hoffentlich immer zahlreicheren Fällen in der Lage ſein, den Bewerber in eine gehobenere Stel⸗ lung zu vermitteln, als es vorher möglich war. Und ſchließlich dient dieſe enge Verbindung von Stellenvermittlung und Schnlung darübet hinaus jenen Bewerbern, die ayys ungekündig⸗ ter Stellung heraus ihre Tätigkeit wechſeln wollen. Auch für ſie iſt es ſehr förderlich, wenn ihnen durch die Zuſaramenarbeit von Stellenvermittlung und Berufsſchulung von vornherein die nächſtliegenden Ziele gegeben wird. In ähnlicher Weiſe wie für Kaufmanns⸗ gehilfen wird dieſe Arbeit alich für Techniker, Büroangeſtellte uſw. aufgen ommen, den Be⸗ werbern und der deutſchen Volkswirtſchaft dienend, den hohen Stand deutſchen Arbeits ſchaffens weiter beſſernd. —————— Zerſtreuthyeit Arzt(beim Patienten):„Wo iſt denn mein Füllfederhalter? Ich muß Ihnen ja noch ein Rezept ausſchreiben.“ Patient:„Den haben Sze mir doch unter den Arm geſteckt.“ ———— 85 ——* 7 — NSENIBITZ 508F ————— 9 2 1 7 2 finden Sie die gröflte Auswahl Küchen Schlafzimmer Eaxzimmer Merrenzimmer und nicht mehr zu überbietende Preis vorteilel Besichtigung ohne Kaufzwang!l lüngen, 4 Batzüorf 323 Eneslandsdarlehen! Hostenlose Aufbewahrg.! frester Koſfes.— deden Montsg, Bönnerstsg Sömstäag und Sonntägs VERIANGERUNG 8.14, Tel. 217.72 TANZ-BAQ O.2 lo Weine- Nix-Getränke Pfisterer Spezial- Bier .——. aus Versteigerung 34˙% Ffeinsheimer Goldberg, gar. natur Ltr. M. ſg R 0 „e rein biologisch, ohne Schoden für Herz u. Magen oder sonstige Organe Packung.75,.50, 6. Onhne Diät. Ausführl. Beschreibung Berorr42 Berliner Ateller jnn.: Kregeloh Feinerde, gar. natur .00 Tischweine Hun 60 b an Oein. Karnevals-Artikel in reichster Ausw/ohl Carl Komes im natnaus z⸗ebemene E Von den letzten Treib- pATENT. BESTZECxt Die Marke des Vertrauens. Voll- ständige Aus⸗ steuern. Stück⸗ weise ohne Auf⸗ schlag. Verlangen Sie Preisliste. Hasen Schlegel.. pfund 1. füchen.. Pfund.20 Hagout mit Vorder- lufer.. Pfund 50 Pt. Keulen und Rücken in jeder Größe! 3, 8(planken) b buß n..— b bostkarten m. 4. 50 u ui-umen Vertrieh 142.41 Kohlen Rehberger P 4, 6 Telephon 315 15 23 946 K) Ind-Keider!—Stadt- und fertig u. nach Maß Fern⸗Umzüge Vorderschlegel Dtd. 90 pf. ſagout.. pfun 50 Pf. Wildenten, fæanen Große Auswahl i. best gemästetem Geflügel Frische 880- und lebend. Flulifische J. Knab Qu 1, 14 Tel. 30269 Mittelstr. 1 Meßplatz ecke Höst Du Gegen- mittel zu Héuse 2 „. 321353 w. IBEUTIIZem. ausgef. Nenn⸗ — f f ſtiel, Gartenfeldſt.6 FouuMel O75* H 4, 27 4(29 106 K) e„ 7„ Rormalerweiſe nicht! Alſo zeige ich ſie in den„Nordpol⸗Reueſten“ auch gar nicht erſt an. Wenn Jhre Anzeigen Erfolg haben ſollen, müſſen Sie ſie eben in den Blätern erſcheinen laſſen, deren Leſerkreis für Ihr Angebot auch in Frage kommt Das leuchtet ſelbſt im Dunkeln ein. Es gili alſo die rechte Aus wohl zu treffen: keine leichte Aufgabe für Sie bei den vielen tauſend Blättern! Doch keine Sorge: hier hilft Ihnen der geſetzlich zugelaſſene Anzelgenmiitler: Li brme, K. inn , Sont Melnbranä klare Ausrichtung auf die Fl. von.- aͤn Altes Kirschwasser Fl. von.735 on Welnhandlung Schlatter p 3, 4 1 LZlelZ00bi/ Haa e 20 — — 2 Mähmaschine I Reisemaschinen versenkbar, wie neulab.75 monatl. für Mk. 100.- mit Garantie zu verk. bebrauchte stets preiswert pfaffenhuber, M 3, 2 l. Müller& Co. Am Mittwoch verschied nach schwerem, mit unendlicher Geduld ertragenem Leiden unsere innigstgeliebte Mutter, Groß⸗ mutter, Urgroßmutter, Schwester, Tante und Schwägerin, Frau Christina Buselmaier im Alter von 77½ Jahren. MANNHEIM-G 6, 5, den 24. Januar 1935. Die trauernden Minterbliebenen Die Beerdigung ſindet am Freitag, dem 25. Januar 1935, nach mittags 3 Uhr, von der hiesigen Leichenhalle aus statt. Das etste Seelenamt ist- am Samstag, dem 26. Januar 1935, 7 Uhr, in der Leb. Sdumiti Unteren Pfarrkirche. —35⁵⁴85 K 757 auſheben D.10-Buf 30494 Kleinwohnung 1 Zimm. m. Kü. zum 1. 2. zu vermieten. Näh, b. Schün, C 2, 5. (13 200 K) S. o nnige 3⸗Zimmer⸗ Wohnung Küche mit kombin. Herd, einger. Bad uſw., wegzugsh. z. 1. 2. zu vermieten Hoffmann, Kronprinzenſtr. 38 (19 185“ Feudenheim! Neubau⸗Gebiet! ült.-Zim. Wohnungen m. Zentralheizung auf 1. 4. zu verm. Näh.: A. Mayer Telephon 40715. (19 224%) Max Foſeſſtr.? 2. St., ſchöne ſonn. 5⸗Zimmer⸗ Wohnung m. Bad, fr. Lage, mit od. oh. Manſ., z. 1. 4. 35 preispw. zu vermieten. Näheres(19180“ Hch. Bernd, 2. St. Möbl. Zimmer tꝛu vermieten ten zum 1. 4. 35 Mietgesuche -4⸗Zimmerwhg. od. Lindenh.(Waldp.) von Beam⸗ m. all. Zubeh., in Feudenheim zu mieten geſucht. Angeb. u. 35 058 K an die Exped. -R tur. all Füllhalter 7 W Gebt., Aſitziger Pexjonen⸗ Dagen bis zu 7 Ps, zu kf. geſucht. Angeb. an L. Chtiſtmann, Germersheim Rh. Hauptſtraße 132. (1 204 K) br. CexMöime gemufft ab 35.— lfeite Str. 11.7 Kaufgesuche erh Bübhlwäſche zu kaufen geſucht. Angeb. u. 19 181“ an die Exp. d. Bl. Ottene Stellen Afferten nie Originalzeugniſſe beilegen!— Zweckmäßig iſt es auch, Lichtbilder u. Zeugnisabſchriften auf d. Rück⸗ Stellengesuche Amfängerin ſucht ötelle als ötenotnpiſtin, eot. Lehrſtelle. Wird an Oſtern aus der Höheren Handelsſch. m. d. mittl. Reiſe entl. Zuſchr. u. 13 202 K an die Exped, Gutgehendes Lebensmittel⸗ Geſchäft und Markthalle, mod. eingerichtet, üb. 20 Ih. beſteh., filonsuandlsef Verut Aornenmn für euer Hamofdtan. mit klein. Wohng. günſt. zu verkauf. ſeite mit der Anſchrift des Abſen⸗ ders zu verſehen. Wer tauſcht P45 Aufzahl, 2ſitz. KVa⸗Cabr. gegen Aſiti. Wagen? Nh. Burgſtr. 17, Hof. (19 177) Geldverkehr Nebenverdienſt f. Hausbeſitzer m. Grundſch.⸗Brief 5 0 000 RM. Schr. Angeb. unt. 19 183“ an d. Exp. Ehrliches, fleißiges Mädchen welches beſtrebt iſt, eine Lehrſtelle in guter Metzgerei HoherUmſatz! Erf. ca. 2500.— RM. Fr. Schumach er Immob., C 1, 16. Schöne, ſonnige 3 Zimmerwhg. MoknSwlafim. m. Küchenben., auch FAHLBUSCH im gathaus leer, b. einz. Dame zu vermieten, ſep. K 3, 13, port. Ring.(13 205 K kompl. eingericht. Bad, 2 Balkone, 3. 1. 4. 35 preisw. zu vermieten. Anzuſ. v 11—1,—6 Ubhr ſowie 1 btrickmaſch. Ladenregale, Thele Reſtbeſtand prsw. zu verk. Zuſehr. 19 178“ fnäue Adler Trumpf Cobriolet 6/30 Exp. Näh.: Wilhelmſtr. in Kurzw., Strüm⸗ neu und gebraucht Möbl. Zimmer el., heisb., ſof, od. 1. 2. zu vermieten Augart 63, V. Nr. 59, varterre. (19 175) e enſtr. Größeres(19223“) Möbl. f e heizb. Zimmer zu vermiete niza— Näheres(19 182“ ſofort zu vermieten 8 3, 8, 2. Stoch. m- Elektr. 16 1, Lautſprech. f. 25% pfen uſw. bald.abz. Lampertheim, faanz billlka zu Borheimerhofſtr. 48verkaufen. ——.44— Doppler, J2,8 Radio, 2Röhr. Netzempfünger. m. Gebr. Ofen.— 4 Herde gebr. ab./ — Hch. Götzelmann, ii eeaen. 5 3. St.., b. Berle. e(19 173%) B 4, 15. Legrum, M 1, 12, II(19 174“) Freitag, den 25. Jannar 1935, nachmittags 2½ Uhr, werde ich im hieſigen Pfandlokal, Ou 6, 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreitungswege öffentlich verſteigern: 2 Bücherſchränke, 1 Schreibtiſch, 1 Radio⸗Appanat„Schaub“, eine Schreibmaſchine„Torpedo“ u. a. m. Spieß, Gerichtsvollzieherſtellvertr. (19 188“) zu finden, ſucht ſolche auf———————— 15. Febr. oder 1. März. Angebote Vertreter u. Nr. 19 222“ an die Exp. d. Bl. e. 3 w. am Platze oder Reiſender, weindKokeſial⸗ Ludwigshafen, unweit Stadtpark waren⸗Groß⸗ u. Kleinhand., Seifen⸗ſej 315 Aen0——— W 0 Einfamilien⸗Haus 4 iſt, wird von eingeführter Seiſen⸗⸗ im S—— fabrit geſucht. Angeb. m. Ang.—— Man freut des Alters und bisher. Tätigkeit u. 1 Immobilien⸗ 1 Nr. 13 201 K an die Exp. ds. Bi. F. Zilles,—— Sich doch V. Kemſir. 2 1 75 Trauerkarten zumz 5, 1. Fernſpr. 208 76.———— Vvenn die Wor Ehrl., braves Alleinmädchen, Trauerbriefe uns wiederzehon 110 auen mort, Arhaten bew., ab⸗ Beſteingeſührtes] Erſtrlaſſige——[euszießg ſolut ſauber, p. 1. od. 15. 2. 3 ſd Angeb. u. 13˙203 K an die Elped. Eier⸗, Dampf⸗ aunian kreut man sich, weil Butter⸗ und bäcker 3 die teizenden ſa Tücht., ehrlich., m. Küſegeſchüft ei peten u. der gute gt. Zeugn. verſeh. enteer Za in beſt. Stadtlag. bodenbelsgio Halbtags⸗—— 5 fier ünt Beding Hakenkreuzbanner Ipreisw/ert iind bel ** verk 7— 4 nch.——— müdchen drrzet, w fihete. Seanfenſ mn inge oder 7 9 Exiſtenz!(19 190“ Fr. Schumacher 14 er Fran geſucht.— lenz Immob., C 1, 16 Tapeten/ Linoleum Adreſſe zu erfr. u. Gevin Fr. Schumach er 25 19˙89)%5,“ 3 19˙1762 an d. Erb. n[Inmob.,& 1, 16.——%—8.———— liche D45. BVerlag und Schr „Hakenkreuzbanne zuzüglich.50 R fiae die Träg böhere Gewalt)! Früh-Ausg ———————————— Der Geſtern fand Sitzungen des Zeit ſtatt. Vo im Mittelpun lange und grü es iſt auch ſelb dende Werken geſetzt wird, de Reiches ſoll nie auf Genera ben. Ungeheu Gebiet geleiſtet Welcher Vor die Juſtizverw zu überführen, der ſelbſt in d heißt in dem binettsſitzung nimmt als Tr Juſtiz mit Rechten un behörden und ein wichtiges? endet, das me nicht in Angri Um die eig ſich der Reich⸗ dienſte wurde von ihn der geſtrigen Die erſte Vorl haltergeſe deutende Au⸗ zen der Re erwor Wohl das g balb der Re deutſche G Bericht über auch dieſes 2 Zwar wird a— anderen Vorl zuſammenhän⸗ öffentlicht wer ſagen, daß die Verwaltung d lich auch be Emeindever bisherigen Lo werden gewal meindeordnun Kreiſe der E gezogen, die Berufserfahru eignet erſchein nach den Ric iſt eine ſelbſtt der liberaliſt ſchaft auf de⸗ der zum„El rufen war, ſi auf ähnliche verſuchte, iſt aber mit dieſ Leben jetzt ſe Dieſe Umſt zweifellos die beiten im Ra noch bringten Einteilun ßeres Intere miniſter hat man es mit hat. Zwanzi er erklärt, u drei Reichsſf dingtheiten, Zuſam und Landſche gegeneinande Ueberlegung, machen müſſ wie manche einem Zuge vorgelegt wi