9. Januar 1935 .— revolutionär. arheitet.. EIA hert ist für die es neuen deut⸗ laffens. akenkreuzbanner) — 4 ofilm Magy mey dã eben nen Beiprogramm: Harmonika“ te Ufa-Tonwoche .30,.30 Unt bends 10.44 Jieht Koy htsitzung der Pfalz e..“ berrdschungen- jetzt Ufà-Kdsse 1 twoch viderruflich 2r ILa g! E LscME IRAI tige Erfolgsfilm mit E NHULIER HLBNUCK NDROcK ),.30,.15 Uhr ordenes Volłslied, t deutscher Lond- e des Weldes, die eimòt atmet. alla- Paul Beckers he Hendlunę, àlles lassener fFröhlich- e und Stimmungę ugelassen! bevölkerungspolitiſchen Aufbaues -Inzüge id grau Ammann 3, 1 Beruiskleidung — 7 nehmen die Träger ſowie die höhere Gewalt) berhindert, beſteht kein Anſpruch a Abend⸗Ausgabe A 23* J.5 BU 4 f K F DAS NMATIONAISOZIAIISTISHE Weriag und Schriftleitung: Mannheim R 3. 14/15. Fernruf; 204 86. 314.71, 333 61/2. Das „Hakenkreuzbanner“ erſcheint 12mal wöchentl. und koſtet monatl..2) RM. bei Träger RM., bei Poſtbeſtellung zuzüglich.72 RM. oſtämter entgegen. 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Januar 1935 geſunde Nation die erfolgreiche Bevölkerungspolitik des neuen Reiches/ 376 boo beburien im erſien halbjane 1830 (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung.) Berlin, 29. Jan. Das Abſinken der Ge⸗ burtenziffern und die allmähliche Steigerung der Sterbeüberſchüſſe hatten das deutſche Volk in die Gefahr gebracht, hinter der Entwicklung der anderen Nationen zurückzubleiben, zu ver⸗ greiſen und ſchließlich langſam aber ſicher zu⸗ grunde zu gehen. Die verſchiedenſten Maßnah⸗ men des nationalſozialiſtiſchen Staates zur Eindämmung dieſer Entwicklung und zum Aufbau einer geſunden natürlichen Bevölkerungspolitik haben in der kurzen Zeit, die ihnen zu ihrer praktiſchen Auswirkung zur Verfügung ſtand, zu einzigartigen Erfolgen ge⸗ führt. Einen Querſchnitt durch dieſe Erfolge und wertvolles Vergleichsmaterial zu dem Stand der anderen Nationen bieten die Ver⸗ öffentlichungen des Raſſepoliti⸗ ſchen Amtes der NS D AP. Das erſte Halbjahr 1934 brachte in Deutſchland 334 000 neu geſchloſſene Ehen und liegt damit um 32 Prozent der Bilanz des Vorjahres. England, das mit 163 000 Eheſchließungen an nächſter Stelle ſteht, folgt alſo erſt in weitem Abſtand. Noch deutlicher wird die Tatſache, daß Deutſchland heute in Europa mit der Zahl der Eheſchließungen führt, durch eine Aufſtel⸗ lung der Verhältniszahlen. Auf 1000 Einwoh⸗ ner kamen in Deutſchland 10,2 Eheſchließungen. Dann kommt Polen mit 8,3, Holland mit 7,6, England mit 7, Frankreich mit 6,9 und endlich Italien mit 6,4. Die Zahlen der geſchloſſenen Ehen ſind aber noch keine ausreichende Grundlage für die Be⸗ urteilung einer erfolgsſicheren Bevölkerungs⸗ politik. Die Statiſtik der Lebendgeburten gibt hier erſt die letzten Aufſchlüſſe. Die meiſten Lebendgeburten hatte natürlich Rußland, das zahlenmäßig ſchon wegen ſeiner ſtarken Bevöl⸗ kerung einen Vorſprung haben muß. Dann aber folgt Deutſchland mit 576 800 Ge⸗ burten und an dritter Stelle ſteht Italien mit 514 000 Geburten. Hierbei liegen allerdings die Verhältniszahlen weſentlich ungünſtiger. An der Spitze mar⸗ ſchiert Spanien mit 35,3 Geburten. Bul⸗ garien hatte 32, Rumänien 31, Polen 27,1, Italien 24,3, Deutſchland, das im erſten Halb⸗ jahr 1934 eine Geburtenziffer von 17,6 er⸗ reichte, wird nur noch durch Großbritannien, Frankreich und die Schweiz unterboten. Dieſe Bilanz iſt aber trotzdem als befriedigend an⸗ zuſprechen. Ein Staat kann in zwei Jahren aus ganz ſelbſtwerſtändlichen Gründen nicht ſeine Ge⸗ burtenziffer vervielfachen. Wieviel aber tatſächlich erreicht wurde, geht aus dem Verhältnis des Jahres 1934 zum Vor⸗ jahre hervor, denn in dieſer Zeit konnte immer⸗ hin ſchon eine Steigerung von 18 Prozent er⸗ reicht werden, ein Erfolg, der in der Welt beiſpiellos daſteht. Irland, das an zweiter Stelle ſteht, konnte nur eine Erhöhung von 3 Prozent buchen. Bei der Sterblichkeit trifft faſt für alle Län⸗ der Europas die Beobachtung zu, daß ihre Zif⸗ jern geſunken ſind. Die wenigſten Todesfälle, nämlich 9,2 auf 1000 Einwohner, hatten die Niederlande. Dann folgt ſchon Deutſch⸗ land mit 11,4, d. h. 374 300 abſoluten To⸗ desfällen. Die wichtigſte Tabelle der Bevölkerungspoli⸗ tik iſt nun die Verrechnung der Geburten und der Sterbefälle. Abſolut hatte Deutſchland in der Berichtszeit einen Ueberſchuß von 202 600 und wird dabei nur noch von Italien mit 224000 und Polen mit 208 000 überflügelt, ob⸗ wohl dieſe beiden Völker rund 20 Millionen weniger Einwohner haben. Während die Ueber⸗ ſchußziffer Deutſchlands im Jahre 1933 noch 2,9 betrug, ſtieg dieſe im letzten Jahr auf 6,2 und rangiert vor Frankreich, England, Irland, der Tſchechoſlowakei und der Schweiz.“ Die erſten Erfolge der mnationalſozialiſtiſchen Bevölkerungspolitik führten alſo zu vielver⸗ ſprechenden Anſätzen. Trotzdem aber, das zeigt dieſe Statiſtit in eindringlicher Weiſe, ſtehen wir erſt am Anfang unſeres Weges, denn der abſoluten Einwohnerzahl entſprechend muß Deutſchland noch weſentlich beſſere Ver⸗ hältniszahlen erreichen, um nicht nur den anderen Nationen die Waage halten zu können, ſondern ſich als größte euro⸗ päiſche Nation auch an die Spitze der europäi⸗ ſchen Bevölkerungsſtatiſtik zu ſetzen. Am 28. und 29. Januar fand in der Reichshauptſtadt im Rahmen der Grünen Woche eine Vortragstagung des Reichsnährſtandes in Gemeinſchaft mit dem Forſchungsdienſt ſtatt. Unſer Bild zeigt Reichsminiſter Darré während der Begrüßungsanſprache im Beethovenſaal 50000 Betriebsappelle am 30. Januor Berlin, 29. Jan.(HB⸗Funk.) Das Preſſe⸗ amt der Deutſchen Arbeitsfront teilt mit: Nach den bisherigen Meldungen finden am 30. Ja⸗ nuar aus Anlaß des zweiten Jahrestages der nationalen Erhebung in ganz. Deutſchland etwa 50000 Betriebsappelle ſtatt. In dieſem Jahre ſoll gerade der 30. Januar durch Betriebsappelle beſonders gewürdigt werden; deshalb wurden auch ſolche Betriebe in allererſter Linie berückſichtigt, in denen der angeſtrebte wirkliche Gemeinſchaftsgeiſt ſchon vorhanden iſt. Die Abhaltung eines Betriebs⸗ appells muß daher für jeden Betriebsführer als eine beſondere Auszeichnung gewertet werden; denn der Betriebsappell zeigt, daß es der Betriebsführer nicht nur verſtanden hat, eine wirkliche Gemeinſchaft herzuſtellen, ſon⸗ Tatſache, daß zum Beiſpiel bei der daß er auch die äußerlichen techni⸗ ſchen Schwierigkeiten für einen ſol⸗ chen Appell beſeitigt hat. Daß die Größe eines Betriebes keine Rolle ſpielt, zeigt die den Krupp⸗ Werken in Eſſen die geſamte Gefolgſchaft zum Betriebsappell am 30. Januar antreten wird. Auf jedem der ſtattfindenden Betriebsappelle wird von einem Redner kurz über das Thema „Was bedeutet der 30. Januar für den ſchaf⸗ fenden Menſchen“ geſprochen, ſo daß eine nen⸗ nenswerte Beeinträchtigung der Arbeitszeit nicht erfolgt. Gleichzeitig damit verbunden iſt eine beſondere Ehrung des Saararbeiters, der am 13. Januar bewieſen hat, daß der ärmſte Sohn des Volkes auch immer der treueſte iſt und bleiben wird. nußlands Rüſtungen in Fernoſt keklärungen Molotows Moskau, 29. Januar. In ſeinem Rechen⸗ ſchaftsbericht vor dem 7. Sowjetkongreß be⸗ handelte der Vorſitzende des Rates der Volks⸗ kommiſſare, Molotow, auch ausführlich die Politik Sowjetrußlands im Fernen Oſten. Mit Befriedigung, ſo ſagte er, haben wir den Vor⸗ ſchlag der chineſiſchen Regierung auf Wieder⸗ aufnahme der Beziehungen aufgenommen. Die Gerüchte über eine Sowifjetiſierung Sinkiangs ſind Verleumdung. Die Sowjet⸗ union hält vielmehr die Aneignung fremder Ge⸗ biete für unvereinbar mit ihrer Politit. Sie iſt ein unbedingter Anhänger der Unab⸗ hängigkeit und Unantaſtarbeit der Souveränität Chinas über alle ſeine Teile, darunter ſelbſtver⸗ ſtändlich auch über Sinkiang. In den Beziehun⸗ gen zu Japan haben wir Geduld und die nö⸗ tige Nachgiebigteit gezeigt, da wir alles, was zu einer Zuſpitzung der Beziehungen hätte führen können, zu beſeitigen beſtrebt waren. Aus ihrer friedliebenden Politit heraus hat die Sowjetregierung auch den Vorſchlag zum Verkauf der oſtchineſiſchen Bahn an Mandſchu⸗ kuo gemacht. Bei den Verhandlungen hat die Sowjetregierung einen würdigen und zugleich unnachgiebigen Standpunkt gegenüber unan⸗ nehmbaren Vorſchlägen eingenommen und ſchließlich auch bei Japan den Verzicht auf dieſe Vorſchläge durchgeſetzt. Jeßt haben ſich die Verhandlungen offenbar dem nahen Abſchluß genähert. Wir hoffen, daß unſere Bemühungen um eine Verbeſſerung der ſowjetruſſiſch⸗japaniſchen Be⸗ ziehungen und um die Sicherung des Friedens im Fernen Oſten günſtige Ergebniſſe haben werden. Jedoch dürfen wir uns mit dieſer Hoffnung nicht beruhigen. Die angriffsluſtigen kriegeri⸗ ſchen Kreiſe in Japan ſtrecken nicht die Waffen. Von einem Krieg gegen die Sowjetunion ſpricht man ſeit langem ofſen. Bisher ſind auch keine Vorkehrungen für eine Schwächung dieſer ſowjetfeindlichen Beſtrebun⸗ gen ſichtbar. In gewiſſen japaniſchen Kreiſen, die auch auf Regierungsorgane einen Einfluß haben, ergötzt man ſich ſeit langem nicht nur offen an Plänen für eine Aneignung der Oſt⸗ chinabahn, ſondern auch an Plänen für eine Aneignung des ſowjetruſſiſchen Gebietes im Fernen Oſten, beſonders des Küſtengebietes. Wir können nicht umhin, dieſen Tatſachen Rechnung zu tragen, zumal wir wohl wiſſen, daß nach den blutigen Auseinanderſetzungen mit den Weißgardiſten die Japaner als letzte unſer Gebiet verlaſſen haben. All das beſtimmt unſere Politik in dieſer Frage und unſere un⸗ bedingt notwendigen Verteidigungsmaßnah⸗ men, die wir im Fernen Oſten durchgeführt ha⸗ ben und die gerade den Belangen des allgemeinen Friedens ent⸗ ſprechen. Japan iſt verſtimmt Tokio, 29. Jan.(HB⸗Funk). Die Aus⸗ führungen Molotows über die ſowjetruſſiſche Politit im Fernen Oſten, insbeſondere gegen⸗ über Japan und Mandſchukuo, ſind in japani⸗ ſchen amtlichen Kreiſen ſehr kühl aufgenom⸗ men worden. Gewiſſe Ertlärungen Molotows über die japaniſche Außenpolitik werden von den japaniſchen Kreiſen zurückgewieſen. Die Aeußerung Molotows, Japan ſpreche offen über einen Krieg mit Sowjetruß⸗ land, ſei unrichtig, da die japaniſche Außen⸗ politit die Notwendigteit des freundſchaftlichen Verhältniſſes zu Rußland hervorgehoben habe. Das Geſtändnis Molotows, daß Rußland be⸗ ſonders an den fernöſtlichen Grenzen rüſte, habe in Japan nicht überraſcht, da in Japan das ſtarke Aufrüſten Sowjetruß⸗ lands im Fernen Oſten bekannt ſei. kin fjandelsvertrag mit Jrland Berlin, 29. Jan.(HB⸗Funk.) Die in den letzten Wochen in Dublin geführten Beſprechun⸗ gen zwiſchen Vertretern der deutſchen Regie⸗ rung und der Regierung des iriſchen Frei⸗ ſtaates haben geſtern zu Vereinbarungen ge⸗ führt, denen zufolge beide Regierungen ſich für eine Förderung des gegenſeitigen Warenverkehrs einſetzen werden. Dabei iſt beſonders den Intereſſen Deutſchlands an der Ausfuhr von Induſtrieerzeugniſſen und den iriſchen Intereſſen an der Ausfuhr landwirt⸗ ſchaftlicher Erzeugniſſe Rechnung getragen worden. Jahrgang A Nr. 49— Seite 2 „Hakenkreuzbanner“ Spanien in dchnee und kis Madrid, 29. Jan. Wie viele andere ſüd⸗ liche Länder Europas, ſo wird auch Spanien in dieſem Jahre von einem kalten Winter heim⸗ geſucht, In vielen ſpaniſchen Provinzen haben heftige Schneetreiben und ſtarke Kälte teilweiſe ſchweren Schaden angerichtet. Die Züge kamen in Madrid mit mehrſtündigen Verſpätungen an. Schneepfluglokomotiven arbeiten unab⸗ läſſig, um die Eiſenbahnſtrecken für den Ver⸗ kehr frei zu halten. In einigen Provinz⸗ ſtädten ſank das Thermometer bis auf 8 Grad unter Null und die Schneedecke erreichte eine anſehnliche Höhe. Auf den Landſtraßen ſind zahlreiche Kraftwagen eingeſchneit. In man⸗ chen Orten der Provinz Granada iſt die Oliven⸗ ernte zum größten Teil vernichtet. Der Scha⸗ den, den der Froſt hier angerichtet hat, wird auf über eine Million Peſeten geſchätzt. Auch in Madrid ſelbſt fiel am Montag ziemlich viel Schnee und die Temperatur betrug unter Null. Sogar der Wahlbetrieb wurde geſtört. Am Sonntag fanden die Wahlen für den Provin⸗ ziallandtag in Navarra ſtatt. Die Ergebniſſe konnten noch nicht bekanntgegeben werden, da die Verbindung mit mehreren ländlichen Wahl⸗ kreiſen durch die Schneefälle unterbrochen iſt. Sk läufer unter cawinen begraben Wien, 29. Jan. Am Samstagnachmittag er⸗ eignete ſich in den Karawanken auf der Ro⸗ ſchitzer Alm ein Lawinenunglück. Zwei Ski⸗ läufer aus Klagenfurt, ein Schloſſermeiſter und ſeine Begleiterin wurden von einer Lawine verſchüttet. Der Schloſſermeiſter konnte ſich aus den Schneemaſſen herausarbeiten. Seine Be⸗ gleiterin wurde ſpäter von einer Rettungs⸗ expedition tot geborgen. Da zur ſelben Zeit noch ein zweites Skiläuferpaar auf dem Wege war, von dem man keine Meldung hat, wurden heute zwei Rettungsexpeditionen aus⸗ geſchickt. 989 600 Rm. an 6038 Perſonen verteilt (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung.) Berlin, 29. Jan, Wie bereits bekanntge⸗ geben wurde, belaufen ſich die Unterſtützungen der Hindenburg⸗Spende im Jahre 1934 auf 989 600 RM. Miniſterialrat Dr. Karſtedt gibt nun über die Einzelheiten der Verteilung im Arbeitsblatt nähere Auskunft. Danach er⸗ hielten aus den Mitteln der Hindenburg⸗Spende 3053 Kriegsbeſchädigte, 2121 Kriegerhinterblie⸗ bene, 304 Veteranen und 560 frühere aktive Offiziere, Heoresbeamte oder deren Angehörige beträchtliche Unterſtützungen, Insgeſamt wurde alſo 6038 Perſonen geholfen. Seit der Stiftung der Hindenburg⸗Spende im Jahre 1927 wurden 7942 373 RM an Unter⸗ ſtützungen ausbezahlt. Das Vermögen der Stif⸗ tung dürfte beim bisherigen Verteilungsſchlüſ⸗ ſel noch etwa drei Jahre ausreichen, da es am 31. März 1934 etwas mehr als 3 Millionen RM betrug. zmmor wieder die alten märchen! die rondoner neiſe und die feanzöſiſche Sicherheitstheſe »Paris, 29. Jan. In amtlichen franzöſi⸗ ſchen Kreiſen legt man größten Wert auf die Feſtſtellung, daß die Vorbereitung der Londoner Reiſe Flandins und Lavals zu keinerlei bm⸗ denden Zuſagen geführt habe, wie überhaupt die Ausſprache der Londoner Reiſe informatori⸗ ſchen Charakter trage und nicht als Verhand⸗ lung im eigentlichen Sinne des Wortes gelten dürfe. Nichtsdeſtoweniger wird der am heu⸗ tigen Dienstag zuſammentretende Miniſterrat gewiſſe Richtlinien für den Londoner„Mei— nungsaustauſch aufſtellen, nachdem Außenmini⸗ ſter Laval ſich über die Anſichten der britiſchen Regierung durch ſeine Montag⸗Beſprechung mit dem engliſchen Botſchafter eingehender unter⸗ richten konnte. Als einziges Blatt weiß übrigens der„Petit Pariſien“ zu melden, daß Laval am Montag alend auch den deut⸗ ſchen Botſchafter empfangen habe, mit dem er ſich vor den Londoner Beſprechun⸗ gen zu unterhalten wünſchte. Dieſe Unter⸗ repung habe ſich auf den Oſtpakt, die Folgen der in Rom getroffenen Vereinbarungen und die Liquidierung der Saarfrage bezogen. Dem Miniſterrat kommt eine beſondere Be⸗ deutung deshalb zu, weil die Miniſter der Lan⸗ desverteidigung aufgefordert worden ſind, alten⸗ mäßige Unterlagen über die militäriſche Lage Frankreichs im Ver · gleich zu derjznigen Deutſchlands bereit zu halten. Das„Echo de Paris“ kündigt einen einge⸗ henden Bericht des Kriegsminiſters, General Maurin, an, aus dem ſich angeblich die mili' täriſche Ueberlegenheit Deutſchlands gegenuber den im Mutterlande ſtehenden franzöſiſchen Truppen() einwandfrei ergeben werde. Unter dieſen Umſtänden werde der Miniſterrat die Heraufſetzung der Dienſtzeit ins Auge faſſen müſſen; daher die Notwendigkeit für Flandin und Laval, zu Beginn der Londoner Beſpre⸗ chungen Frankreichs völlige Hand ⸗ lungsfreiheit bezüglich des durch die Sicherheit gebotenen Militärſtatuts zu bekräf⸗ tigen. Selbſtverſtändlich, ſo fügt das Blatt hinzu, werde in dem amtlichen Bericht über den Miniſterrat über dieſe Frage aus diplomatiſchen Gründen nichts enthalten ſein. In gur unterrichteten franzöſiſchen Kreiſen ſcheint man anzunehmen, daß die engliſche Regierung zu weitgehenden Zugeſtändniſſen an die franzöſi⸗ ſchen Sicherheitsforderungen bereit ſei. flbenleuerliche Ballonſahet Sturz aus 3000 meter höhe/ Mit 150 Stundenkilometer belchwindigkeit Riga, 29. Jan. Die deutſchen Ballon⸗ fahrer Dr. Kanenhovel und Lau, die, wie berichtet, am Freitagnachmittag bei Modohn in Oſt⸗Lettland mit ihrem am Donnerstag in Dresden aufgeſtiegenen Ballon notlandeten, ünd am Montag in Riga eingetroffen. Die Hülle des Ballons liegt ebenſo wie die Gondel wohlverpackt im Rigaer Hafen, um auf dem Seewege nach Deutſchland zurückbefördert zu werden.— Die deutſchen Ballonfahrer äußern in der Preſſe ihren Dank für die Hilfe und Unterſtützung, die ſie bei ihrer Notlandung in Lettland erfahren haben. Während ihres Fluges haben die Ballon⸗ fahrer zeitweilig in großer Gefahr geſchwebt. Von Dresdemnſuus wurden ſie zunüchſt in Rich⸗ tung Karpathen abgetrieben, um dann von einer Luftſtrömung nach Norden gebracht zu werden, meiſt mit einer Giſchwindigkeit von 100 Kilo⸗ meter in der Stunde und mehr. Nebel und Schneeſturm machten ihnen die Orientierund ſo gut wie unmöglich. Die mehr⸗ ſachen Verſuche der deutſchen Ballonfahrer, zu Die Fculturorganisation lamserer Bewegung Unſere RAufgaben in der Bildenden Runft von Robert Scholz, Abteilungsleiter für Budende Kunft Die Kunſt der letzten Jahrzehnte, untreu ge⸗ worden ihrer Aufgabe, die im Volke latenien und nach Geſtaltung drängenden Kräfte zu binden, geriet auf Abwege, und das er⸗ ſchreckende Bild des offiziellen Kunſtbetriebs jener vergangenen Epoche mit all ſeinen krank⸗ haften Verzerrungen und Abirrungen ſtehr uns heute noch deutlich vor Augen. Dieſe im völligen Chaps endende Kunſtentwicklung hat Kunſt und Volk auseinandergeführt, da das Volk in ſeinem geſunden Empfinden dieſe Art Kunſt, die von der normalen Anſchauung ſo abweichende Wege ging, nicht mehr verſtehen konnte. Gäbe es keine arperen Argumente als nur dieſes eine, daß nämlich dieſe proble⸗ matiſchen Kunſtrichtungen in all ihrer uͤber⸗ ſteigerten Artiſtik und intellektuellen Konſtruk⸗ tion ſich nur an eine kleine Schicht von„Ken' nern“, äſthetiſchen Feinſchmeckern wandte und das Volk als Ganzes ausſchloß, indem dieſe Kunſt den Ehrgeiz darin ſetzte, eine unver⸗ ſtändliche Sprache zu ſprechen, ſo wäre das für den Nationalſozialismus als völkiſche Bewe⸗ gung zwingender Grund genug, dieſe Kunſt⸗ anſchauung und ihre Produkte abzulehnen. Die Frage, an wen ſich der Schaffende wen⸗ det, welchen Ideen und Kräften er dient, wel⸗ ches Publikum ihm vor Augen ſtand, als er ſein inneres Erleben formte, an wen er ge⸗ fühlsmäßig die aus ſeiner Seele ſich ringende Mitteilung richtet, iſt entſcheidend für die Rich⸗ tung, den Wert und den Stil einer Kultur⸗ epoche. Dieſe Frage iſt auch untrennbar ver⸗ burven mit der Kardinalfrage nach dem Sinn der Kunſt überhaupt, jener Frage, die eine ver⸗ gangene liberaliſtiſche und innerlich morſche Zeit nicht mehr zu ſtellen wagte, weil ſie fühlte, daß die Beantwortung dieſer Frage in bezug auf ihre eigene kulturbildende Kraft nur ver⸗ neinend ausfallen mußte.„Kunſt als Selbſi⸗ zweck“, das iſt der Selbſtbetrug, mit dem ſich dieſe Kunſt einer abſterbenden Weltanſchauung zu rechtfertigen ſuchte und ihre völlige In⸗ haltsloſigkeit zu verbergen bemüht war. Eine nur aus geſchmacklichen Werten und von ſelbſtherrlichen individuellen Werten und Empfindungen lebende Kunſtauſchauung mußie zur völligen Verkümmerung und Entartung der Kunſt führen, weil dieſe Kunſt keine Funk⸗ tion im Sinne des Volksganzen erfüllte, keine Aufgabe und keinen Inhalt mehr hatte. Der wahre Sinn der Kunſt iſt ihre wahrhaft bil⸗ dende Wirkung in bezug auf den Menſchen, auf die Geſamtheit eines Volkes im Sinne ſeiner Höherentwicklung und ſtetigen Voll⸗ endung ſeiner artgemäßen geiſtigen Anlagen. Eine aus den natürlichen Kräften des Volkes geſtaltende Kunſt, ganz gleich, ob es ſich um ein Bauwerk, ein Bild, eine Skulptur oder einen von beſeelter Hand kunſtvoll geformten Gebrauchsgegenſtand handelt, führt den Men⸗ ſchen zum Bewußtſein ſeines wahren Weſens und der Kräfte, aus denen er lebt und wirkt. Und indem dieſe völkiſch gebundene Kunſt die Gemeinſamkeit der Anſchauung der Menſchen einer Raſſe und eines Blutes jedem unmittel⸗ bar erfaßbar offenbart, bildet ſie den ſicht⸗ baren Ausdruck der inneren Verbundenheit und landen, ſcheiterten an der völligen Vereiſung des Gasventils und der Reißleine. Als der Ballon ſchließlich über einem Walde niederging, betrug die Geſchwindigkeit etwa 150 Stundenkilometer. Daher riß die Gondel zahl⸗ reiche Baumkronen ab, bis ſie ſchließlich an Zweigen hängen blieb. Jetzt gelang es endlich den Ballonfahrern, die Reißleine zu ziehen. Der Ballon begann ſich zu entleeren. Ein neuer Windſtoß riß ihn jedoch wieder hoch und ſetzte ihn auf eine andere Baumkrone. Aus einer Höhe von zwölf Meter ſtürzten hier die Bal⸗ lonfahrer mitſamt der Gondel auf den Erdbo⸗ den. Sie erlitten dabei Quetſchungen und Prel⸗ lungen, zum Gluck aber, deine Knochenbrüche. Auf ihrer Fahrt befanden ſich die Bullonfahrer in den verſchiedenſten Höhenſchichten. Durch den Schneeſturm wurde der Ballon bald heruntergedrückt, bald hinaufgeriſſen. So er⸗ lebten die Ballonſahrer einen Sturz in wenigen Augenblicken von 3000 auf 30 Meter. In den nächſten Tagen lkehren die Ballon⸗ fabrer nach Deutſchland zurück. der Zielbeſtimmung, die erſt den Begriff des Volkes ergibt, Hinter dieſer großen, im tiefſten volksbilden⸗ den Funktion der Kunſt treten alle äſthetiſchen. alle ſtilkritiſchen, alle ſogenannten Richtungs⸗ probleme zurück, denn dieſe tauchen nur dann auf, wenn die bildende Kunſt nicht mehr völliſch, das heißt nicht mehr lebensverbunden iſt. Alle echte völkiſche Kunſt iſt ihrem Weſen nach klar, ſelbſtverſtändlich und eindeutig in ihrem Aus⸗ druck, wahrhaft groß und ausdrucksvoll ohne alle Exaltiertheit und ſtilmäßige Geſuchtheit ſowohl im einfachen Werk des Kunſthandwer⸗ kers wie im monumentalen Gebilde freier künſt leriſcher Phantaſie. Eine echte völkiſche Kunſt iſt auch nie modern oder unmodern, ebenſo⸗ wenig wie die Kräfte des Volkstums modern oder unmodern ſind, aus denen ſie gewachſen iſt. Nur unter ſtarken inneren Erſchütterungen und Zuckungen vollzieht ſich vom großen Kraft⸗ zentrum her der völkiſchen Revolution auch eine innere Geſundung der deutſchen Kunſt und Kul⸗ tur. Falſche äſthetiſche Theorien, da und dori noch als Rückſtand einer überwurbenen indi⸗ vidualiſtiſch⸗liberaliſtiſchen Weltanſchauung, ver⸗ ſuchen allenthalben dem Werden einer völkiſchen Kunſt und der Beſinnung auf die unveränder⸗ lichen Werte einer nationalen Kunſttradition entgegenzuwirken. Hier erwächſt der NS⸗Kul⸗ turgemeinde die große Aufgabe, klärend und richtunggebend zu wirken. Junge Gekolgſchatt der US-Rulturgemeinde VLon Adolf Holzapfel, Abteilungsleiter der Jugendgruppe Zwiſchen Dienſt und Arbeit macht es ſich die in der Hitlerjugend zuſammengefaßte junge Generation zur Aufgabe, in Stunden der Feier und Ruhe das Weiden des neuen Aufbruchs ſeit dem Kriege und das Wachſen der Idee des Nationalſozialismus, eines Volkes Erwachen und eines neuen Reiches Geſtaltung lebendig werden zu laſſen. Dieſe Stunden jeboch gelten nicht beſchaulicher Ruhe, ſondern der Erinne⸗ rung an vergangene Kämpfe; ſie ſind Zeit ern⸗ ſter Sammlung neuer Kräfte für die gegenwär“ tigen und zukünftigen Aufgaben der Geſtaltung gegen alle Widerſtände. Aus dieſem Geiſt heraus hat die Hitlerjugend ihre Feierſtunde geformt und ſich als Glied und kommender Träger des Staates bewußt in die Kette des deutſchen Werdens hineingeſtellt, die in immerwährenden Kämpfen aus der Vergan⸗ genheit über die geſtaltende Arbeit des Tages hinausführt in eine Zukunft, die im Sinne Adolf Hitlers von der Haltung und dem Willen der jungen Generation geprägt ſein ſoll. Bemerkungen Zur Schulpolitik Auch an ſeinen Liedern kann ma einer„Kulturnation“ ein Volt ertennen, und der Geiſt, der es beſeelt, kommt nirgends deutlicher zum Aus ⸗ druck als in den Büchern, die es ſeiner J Berlin gend in die Hand gibt, Das beweiſt wieder ſbachter einmal ein Liederbuch, das in den iſchechiſchen Schulen Verwendung findet und das den Geiſt eine Untern und die Kültur der Tſchechoſlowakei ganz un⸗ Reichsminif verfälſcht widerſpiegelt. Es heißt„Raz⸗dvah, Bericht der Herausgeber iſt Joza Rolik, und enthält heil ſolgendes ſinnige Kinderliedchen: am 30. Ja Wer den Slowaken liebt— Heil ihm, er lebel großzügigen Wer den Tſchechen liebt— Heil ihm, er lebel Mitteln des Wer den Kroaten liebt— Heil ihm, er lehel 23 Milli Wer den Serben liebt— Heil 7 er 1 4 ns Wer den Slowenen liebt— Heil ihm, er lebel Wer den Bulgaren liebt— Heil ihm, er lebel aß 55 die Wer den Ruſſen liebt— Heil ihm, er lebel hilfswer Wer den Polen liebt Heil ihm, er lebel nn die Wer den Ruthenen liebt— Heil ihm, er lebel Wer den Ungarn liebt— den treffe der des deutſcher Schlaa! es bisher de Und wer den Deutſchen liebt— den treſſe der Schlag! 4 einem noch! gen Jahre Ein Kommentar zu dieſem nur allzu echten „Kulturdokument“ des tſchechiſchen Geiſtes er⸗ übrigt ſich wohl. Aber: wer Haß ſäet. 4 nnationalſozie Reichspropa⸗ gabe bringei „Ciebestragödie“ Aus Moskau wird ge. meldet, daß der Chef in Howſetkerkern der Mostauer GPU verhaftet worden iſt. Im Zuſammenhang mit den bekannten gegen⸗ revolutionären Ereigniſſen iſt dieſe Meldung geeignet, neues Aufſehen zu erregen. Aller⸗ dings ſind die Beweggründe, d. h. die Schuld, die Kagan treffen ſoll, weniger„gegenrevolu⸗ tionär.“. Kagan hat ſich in eine ihm anver⸗ traute Gefangene, die Sekretärin Sinowiews, verliebt und dem Mädchen aus dem Gefängnis und über die ruſſiſche Grenze verholfen. Ka⸗ gan wiw ſich jetzt vor Gericht beshalb zu ver⸗ antworten haben und vorausſichtlich zum Tode den konſ⸗ und damit di erreichen au nationalſozic die Ueberwir uns die vora Die Oeffentli ſes Werkes a In Wahrheit verurteilt werden. Eine Liebestragödie in Sow⸗ komplizierter jetkerkern! Ein ſowjetruſſiſcher GPl⸗Beamter wi darf eben nicht ſentimental werden. Für ihn gibt es nur ein Geſetz: Der Befehl der kom⸗ gen. Es ha muniſtiſchen Gewalthaber! Gefühle haben aus. dieſem Komplex auszuſcheiden. Die Sowjei⸗ machthaber haben bisher bei der Wahl ihrer Leute ſchon von vornherein dieſe Momente be⸗ rückſichtigt und man wird deshalb auch nicht ſagen können, daß ſowjetruſſiſche GPlü⸗Chefs Gefühlsmenſchen ſeien. Wenn trotzdem in die⸗ ſem Falle das eiſerne Geſetz des Bolſchewis⸗ mus verſagte, braucht dies nicht unbeding ein Zeichen der Schwäche für das Syſtem zu ſein aber es zeigt doch, daß von der bolſchewiſtiſchen Konſequenz allmählich manches abbröckelt, IÄm Zuſammenhang mit den übrigen Skandalen der letzten Wochen iſt die Angelegenheit Kagan viel⸗ gute Film un bringen, ſond das herrſchen entwirren und lichen Au gabe aber, ſchwierig, we die Eigenwüc verhältniſſe! lands ſo über leicht von geringfügiger Natur. Trotzdem bleilt und dochen ſie im Großen geſehen ein weiterer entſcheiden⸗ jen werden, o der Angriff auf die Autorität der bisher un⸗ angetaſteten Allmacht der GPu. Das heißl: Theater des hervorragenden Verteidigungsmittels der Reichsſub bolſchewiſtiſchen Herrſchaft! 1 gleich handelt Das bedingt, daß die Feierſtunden in Ge⸗ nſ meinſamteit begangen werden, daß ſie in ge⸗ lulturellen Lel meinſchaftlicher Form begonnen und in einem noch engeren Gefühl der Gemeinſamkeit ausklin⸗ noch ſchwie gen. In dieſen Stunden wird die Bedeutung verwalti und der Sinn der jungen Gefolgſchaft in glei⸗ cher Weiſe lebendig, wie im gemeinſamen Kampf Der Dresdner und im gemeinſamen Wollen. Wenn das Wach⸗ thek in Mün ſen der jungen Gefolgſchaft bis zum Siege und und die Münc darüber hinaus, und der Wille zu einem Ge⸗ und die Münc ſtalten in der Form eines choriſtiſchen Spiels poltheater und dargeſtellt weiden, ſo müſſen Symbole und J kennzei Zeichen der jungen Gefolgſchaft dieſer Darſtel.——— Spannung gilt. Unkluges lung zu Hilfe kommen. Die Darſtellung ſelbſt 3 nur zuſammengefaßtes Abbild, eine irzung, ſie kann nur„das Gleichnis“ eines 5 gewaltigen und ſehr realen Geſchehens im 115 1 engen Raume ſein. Dennoch trägt ſie eine Der Miniſte — 13 den Kämp⸗ ſpielen auf die en, dem en in dieſen Kämpfen und an 3 j der Wende des Sieges erſteht neues Kämpfen möen 9 und Ueberwinden, erwächſt die Pflicht zu neuem arbeit muß auf Geſtalten bis der Bau des neuen Reiches er⸗ ſtilgemäß geſeh richtet iſt und wie eine neue Halle, an der alle Gefolgsleute mitgewirkt haben, das ganze Voll Parteipropagan che Der Nationalſe So ſchreibt der Sinn der jungen Gefolgf dem Spiel Inhalt und äußeren Verlauf 5* 3345 Es will durch beiſpielhafte Andeutungen der en will, 5— zur e kommen. Es das Volkwi oll den Weg der Jugend vom Zuſammenbruch des Krieges durch die Zeit des Chaos, duich n 3 Jahre der Not und Jahre des Kampfes, von Million Menſc 5 1 05 1 Beſtehen des Va⸗ Theater des Vi erlandes abhängt, aufzeichnen. Mii Die Jugend ſchart ſich um neue Zeichen, Zei⸗ chen des Kampfes: Fahne! Trommel! Fan⸗ emend fare!— Die Zeit des Verfalls wird durch den wir in Kampf überwunden und dieſer Kampf ſchmiedet Standpunkt du— die junge Gefolgſchaft zuſammen, die nach dem Sieg nur den Willen zum neuen Aufbau des Hegenbeiſpiel! Reiches in der Arbeit aller Stände ſieht. ſeiner Niveaulc In einer neuen Form des Lebens, in Ka⸗ meradſchaft und Verantwortung, durch Führung und Gefolgſchaftstreue wird der Menſch heran⸗ gebildet, der ſich das große Deutſchland der Zukunft erkämpfen will. (Schluß) während das 1 gewillt iſt, dur Gebiet ar den nach Berli der Geiſt, der cher zum Aus⸗ s ſeiner Ju eweiſt wieder n iſchechiſchen das den Geiſt akei ganz un⸗ ßt„Raz⸗doa“, und enthält ihm, er lebel ihm, er lebel ihm, er lebe! ihm, er lebel ihm, er lebel ihm, er lebel ihm, er lebel ihm, er lebel ihm, er lebel en treffe der — den neſſe ir allzu echten 11 en Geiſtes er⸗ aß ſäet. 1 skau wiwd ge⸗ daß der Chef skauer GpUu t worden iſt. annten gegen⸗ ieſe Meldung regen. Aller⸗ h. die Schuld, „gegenrevolu⸗ ie ihm anver⸗ n Sinowiews, em Gefängnis erholfen. Ka⸗ 'shalb zu ver⸗ lich zum Tode gödie in Sow⸗ GPlu⸗Beamter den. Für ihn fehl der kom⸗ zle haben aus Die Sowjet⸗ r Wahl ihrer 1 Momente be⸗ ab auch nicht e GPu⸗Chefs otzdem in die⸗ s Bolſchewis⸗ unbedingmein yſtem zu ſein olſchewiſtiſchen Iᷣm 4 4 Standalen der bbröckelt, zit Kagan viel⸗ rotzdem bleibt er eniſcheiden⸗ ſer bisher un⸗ Das heißt: Reichsſubventionen verſehen, zu⸗ gamittels der —— die Bedeutung — unden in Ge⸗ daß ſie in ge⸗ und in einem amkeit ausklin⸗ Duhrgang 5— 4 Rr. 40— Seite 3 „Hakenkreuzbanne:“ Abendausgabe— Dienstag, 29. Januar 1933 2 obachter“ veröffentlicht einen Bericht über eine Unterredung ſeines Berichterſtatters mit Reichsminiſter Dr. Goebbels. In dieſem Bericht heißt es: In Zuſammenhang mit der am 30. Januar erfolgenden Verteilung einer großzügigen Spende zuſätzlicher Art aus den Mitteln des Winterhilfswerkes im Werte von 23 Millionen RM. betonte der Miniſter, daß ihm die glückliche Durchführung des Winter⸗ hilfswerkes am meiſten am Herzen läge. Wenn die Gebefreudigkeit und der Opferwille des deutſchen Volkes weiterhin ſo anhalten, wie es bisher der Fall geweſen ſei, dann wäre mit einem noch höheren Geſamtbetrage als im vori⸗ gen Jahre zu rechnen. Das dritte Jahr der 1 nationalſozialiſtiſchen Revolution wird dem Reichspropagandaminiſterium eine große Auf⸗ gabe bringen: den konſequenten Aufbau des deutſchen Kulturlebens und damit die Vollendung jenes Werkes, das zu 4 erreichen auf dieſem Gebiete erſtes Ziel der nationalſozialiſtiſchen Aufbauarbeit geweſen iſt, die Ueberwindung der chaotiſchen Zuſtände, die uns die vorangegangene Epoche hinterlaſſen hat. Die Oeffentlichkeit ſieht die Auswirkungen die⸗ ſes Werkes ausſchließlich im Kulturellen ſelbſt. In Wahrheit liegen die Verhältniſſe aber weit komplizierter durch die faſt unüberſeh⸗ baren wirtſchaftlichen Verflechtun⸗ gen. Es handelt ſich alſo nicht nur darum, gute Film und Theaterſtücke zur Aufführung zu bringen, ſondern das Ziel muß zugleich lauten: das herrſchende wirtſchaftliche Durcheinander zu entwirren undeinenſoliden wirtſchaft⸗ lichen Aufbau zu ſchaffen. Dieſe Auf⸗ gabe aber, ſo betonte Dr. Goebbels, iſt ſo ſchwierig, weil gerade auf kulturellem Gebiet die Eigenwüchſigkeit ſo ſtark iſt, weil die Beſitz⸗ verhältniſſe der kulturellen Inſtitute Deutſch⸗ lands ſo überaus unterſchiedlich ſind. Und doch muß eine zentrale Leitung geſchaf⸗ fen werden, ohne Eigengeſetze zu zerſtören. Die Theater werden großzügig mit gleich handelt es ſich darum, den Film wirt⸗ ſchaftlich zu ſanieren. Infolge der Freiheit allen lulturellen Lebens iſt dieſe Arbeit noch ſchwieriger als die im weſentlichen verwaltungstechniſche Reichsreform. 3 4 3 gſchaft in alei⸗ 4 nſamen Kampf enn das Wach⸗ um Siege und zu einem Ge⸗ ſtiſchen Spiels Symbole und dieſer Darſtel⸗ rſtellung ſelbſt Abbild, eine leichnis“ eines zeſchehens en Reiches er⸗ lle, an der alle im 1 trägt ſie eine ngenen Kämp⸗ mpfen und an eues Kämpfen flicht zu neuem Der Dresdner Zwinger und die Pinako⸗ 4 thek in München, die Dresdner, die Berliner und die Münchener Oper, das Berliner Metro⸗ poltheater und die Feſtſpiele in Oberammergau kennzeichnen die ungeheuer weiten Spannungsbogen, die es hier zu erfüllen gilt. Unkluges Vorgehen kann da leicht zer⸗ ſtörend ſtatt aufbauend wirken. Der Miniſter wies dann an einzelnen Bei⸗ ſpielen auf die Schwierigkeiten hin, die es zu überwinden galt und noch gilt. Alle Aufbau⸗ arbeit muß auf lange Sicht geſchehen. Alles muß ſtilgemäß geſehen werden. Es gibt Menſchen, die Parteipropaganda auf der Bühne vermiſſen. as ganze Volk deutungen der kommen. Es uſammenbruch Chaos, duich Kampfes, von ſtehen des Va⸗ e Zeichen, Zei⸗ ommel! Jan⸗ s wird durch ampf ſchmiedet „die nach dem n Aufbau des nde ſieht. ebens, in Ka⸗ durch Führung Menſch heran⸗ eutſchland der en Gefolgſchaft Verlauf vor. Der Nationalſozialismus, ſo betonte Dr. Goeb⸗ bels, hat gezeigt, wie er das kulturelle Leben erneuern will, indem er in weiteſtem Maße das Volkwiederin Verbindungmit dem Theater gebracht hat. Ueber eine 4 Million Menſchen ſind zu billigſten Preiſen im Theater des Volkes geweſen. Faſt alle Berliner 4 Bühnen haben jeden Montag ſich für die NS⸗ Kulturgemeinde zur Verfügung geſtellt. So wer⸗ den wir in grundſätzlichen Fragen unſeren Standpunkt durchſetzen. Der Miniſter zeigte als Gegenbeiſpiel das ruſſiſche kulturelle Leben in ſeiner Niveauloſigkeit, während das nationalſozialiſtiſche Deutſchland gewillt iſt, durch Lebensſtil auf künſtleriſchem Gebiet anziehend für das Ausland zu wirken. den nach Berlin kommenden Ausländern wol⸗ 1 Dr. Goebbels Berlin; 29. Jan. Der„Völkiſche Be⸗ len wir die Schönheit des menſchlichen Lebens in ſeiner ganzen Vielgeſtaltigkeit zeigen; dieſe Vielgeſtaltigkeit aber iſt beherrſcht von einem einheitlichen Willen. Der Nationalſozialismus, der mit ſeiner Idee, ſeinem politiſchen Willen das Volk erobert hat, muß zeigen, daß er in allen Sätteln reiten kann. Auf kulturellem Ge⸗ biet, auf geſellſchaftlichem Parkett muß er mit der gleichen ſouveränen Sicherheit auftreten wie im Arbeitskleid. Genau ſo, der stil der deutſchen ſunſt über den nufbau des deutſchen fulturlebens wie wir ſtolz ſind auf unſeren nationalen Kul⸗ turbeſitz, in gleichem Maße ſind wir National⸗ ſozialiſten gegen jede Primitiviſierung des Lebens. Wirkliche Talente könnten unſerem kulturellen Leben nur durch wirkliche Anerkennung ihrer Leiſtung erhalten werden. Dr. Goebbels erklärte zum Schluß, er betrachte es als ſeine Aufgabe, auch auf kulturellem Gebiet die erſten Fachleute an die Spitze der Nation zu ſtellen. mit den beldern verſchwunden die ſlißwirtſchaft hiecks beim chriſtlichen Metallarbeiterverband des Saargebiets Saarbrücken, 29. Jan. Der chriſtliche Metallarbeiterverband des Saargebiets, der unter der unwürdigen Führung des Gewerk⸗ ſchaftsführers Otto Pieck im Gegenſatz zu allen nationalen Arbeiterverbänden im Saar⸗ gebiet ſteht, hat nunmehr ſeine Vereinigung mit dem Verband deutſcher Metallarbeiter an der Saar vollzogen, um ſpäter in die Deutſche Arbeitsfront überführt zu werden. Den irre⸗ Unter ſopfjägern in der Südſee Die Forſchungsreiſe des Berliner kthnologen dr. hans nevermann Der von einer völkerkundlichen Forſchungs⸗ reiſe aus der Südſee mit wertvollen Ergeb⸗ niſſen zurückgekehrte Kuſtos des Berliner Mu⸗ ſeums für Völkertunde Dr. Hans Nevermann, gab unſerem Mitarbeiter eine ſpannende Schil⸗ derung ſeiner Erlebniſſe. Das Reiſeziel des Berliner Ethnologen Dr. Hans Nevermann war eine Reihe von Inſeln in der Südſee, auf denen noch heutzutage Ein⸗ geborene in ſteinzeitähnlichen Verhältniſſen le⸗ ben, mit den primitivſten Geräten ihre Hütten errichten, Holzbildwerke ſchnitzen und Masken zur Darſtellung von Ahnen und Dämonen ſeit unzähligen Generationen anfertigen. Trotz un⸗ aufhaltſamen Vordringens der europäiſchen Kultur und Ziviliſation haben einige Inſeln der Südſee in ihren inneren, ſchwer zugäng⸗ lichen Gebieten ihre Urſprünglichkeit noch im⸗ mer bewahrt. Deshalb bereiſte Dr. Nevermann anderthalb Jahre das Innere von Neu⸗Guinea, der Prinz⸗Friedrich⸗Heinrich⸗Inſel, der Mo⸗ lukken und Neuen Hebriden, von Neu⸗Kale⸗ donien und den Loyalty⸗Inſeln. Er widmete ſich nicht nur dem Erwerb völkerkundlicher Sammlungsgegenſtände, ſondern ebenfalls der Aufzeichnung vieler Eingeborenenſprachen und der phonographiſchen Aufnahme von Liedern. Ueber 3000 völkerkundliche Samm⸗ lungsſtücke hat Dr. Nevermann nach Berlin gebracht; darunter Hausrat und Geflechte, ein vollſtändiges Auslegerboot, Totempfähle, Holz⸗ und Steinkeulen, vergiftete Pfeile, zahlreiche Bogen, herrlichen Schmuck, Tanzbekleidung, Holzſchalen mit kunſtvollen Schnitzereien, Stein⸗ figuren und polierte Steinbeile, Zaubergerät und Ahnenmasken aus Menſchenſchädeln. Alle dieſe Gegenſtände geben ein Bild von den jetzt noch in der Südſee lebenden Naturvölkern. Auch eine Vogelſammlung legte der Forſcher an. Eine große Anzahl an Ort und Stelle präparierter Paradiesvögel, Strandläufer, Krontauben und Enten konnte er nach Deutſchland bringen. „Die Vorſtellung von einem paradieſiſchen Leben in der Südſee“, ſagt Dr. Nevermann, „habe ich eigentlich nirgends angetroffen. Die Eingeborenen führen einen ſchweren Kampf ums Daſein. Der Ahnenkult iſt deshalb bei ihnen ſo ſehr geführten Mitgliedern des Verbandes ſind nun⸗ mehr die Augen über das Verhalten ihres frũ⸗ heren Verbandsleiters reſtlos geöffnet worden. In einer Mitgliederverſammlung in Neunkir⸗ chen berichtete der dortige neue Geſchäftsführer, daß Otto Pieck bereits vor Verkündung des Ab⸗ ſtimmungsergebniſſes unter Mitnahme der verbreitet, weil ſie ihr ganzes Sein, ja ihre Geräte, ihre Pflanzungen und die Art, wie ſie dieſe beſtellen, den Ahnen verdanken. Dieſer Glaube findet in Totempfählen, Ahnenmasken und Geiſterdarſtellungen ſeinen ſichtbaren Aus⸗ druck. Im Innern von Neu⸗Guinea fand ich in dem von den Flüſſen Digul, Bian und Maro bewäſſerten Gebiet, das mit Sumpf, Steppe und dichtem Urwald abwechſelt, Eingeborenenvölker, von denen wir nicht einmal die Namen wußten. Nur dadurch, daß ich mir in jedem Dorf neue Begleiter nahm, die aus dem Nachbardorf, zu dem ich wollte, ſchon einige Leute kannten, ge⸗ lang es mir, in immer abgelegenere Ein⸗ geborenenſiedlungen vorzuſtoßen. Hier gibt es noch Kopfjagden. Dieſer unheimlichen Sitte liegt die Vorſtellung zugrunde, daß man ſich durch den Beſitz des Schädels die Le⸗ benskraft des Menſchen, zu dem er gehörte, ſichert. Dieſe Anſchauung geht ſo weit, daß für Säuglinge, weil ſie noch keinen ausgewachſenen Schädel und damit noch keine ausreichende Le⸗ benskraft beſitzen, aus dem Nachbarſtamm der Schädel eines Erwachſenen erbeutet werden muß. Als ich eines Tages mehrere Schädel, die mir der holländiſche Gouverneur für das Mu⸗ ſeum geſchenkt hatte, in meiner Hütte an⸗ brachte, kam ich in den ehrenvollen Ruf, ſelbſt ein großer Kopfjäger zu ſein. Ich wurde dar⸗ auf mit noch größerer Achtung als zuvor be⸗ handelt und erhielt als Zeichen dafür viele Anträge von den Eingeborenen, ſie lebensläng⸗ lich zu adoptieren. Mit Glasperlen, Tabak und Stahlmeſſern habe ich mich überall leicht an⸗ freunden können. In einigen Dörfern wurde für mich ſogar eine beſondere Gaſthütte gebaut. Stets habe ich mich ſo gut es ging in die Pſyche der Eingeborenen hineinverſetzt und entſprechend gehandelt. Für die einzelnen Totemgruppen zum Beiſpiel iſt zuweilen eine ganz beſtimmte Sache„tabu“, d. h. verboten, für eine Gruppe Sago, für die andere Känguruhfleiſch oder Tarowurzeln. Als mir ein Eingeborener lange, weiße Maden zum Eſſen anbot, die er Am 2. Februar jährt ſich der Tag, an dem das erſte plannäßige Poſtflugzeug der Deutſchen Luft⸗Hanſa von Berlin nach Sü damerika flog. Dieſes Ereignis würdigt die Deutſche Reichspoſt, indem ſie einen Sonderſtempel für alle Sendungen, die den ubi⸗ läumsflug mitmachen, herausbringt Verbandsgelder über die Saargrenze nach Forbach geflüchtet ſei. Bekanntlich iſt er jedoch bereits in Kolmar ver⸗ haftet worden und wird ſich nunmehr vor dem Kolmarer Appellationsgericht zu verantworten haben. Mit Hilfe des Geſchäftsführers Mok⸗ kenhaupt, der ſeine Unterſchriften leiſtete, gelang es Otto Pieck über 200 000 Franken ein⸗ getragene Verbandsgelder von der Kaſſe zurück⸗ zuziehen und in Baſel auf ſeinen Namen zu deponieren. Außerdem hob er bei der Dud⸗ weiler Sparkaſſe einen Betrag von 46 000 Fran- ken ab, den er auf den Namen ſeiner Nichte Hilde Neumann dort eintragen ließ. Schließ⸗ lich hat er ſich um einen anſehnlichen Betrag zu bereichern gewußt, da er auf ſein von Ver⸗ bandsgeldern erbautes Haus eine große Hy⸗ pothek aufnahm und auch dieſes Geld in Baſel ſicherſtellen ließ. Am 14. Januar ließ ſich Pieck zum letztenmal auf ſeinem Büro im Ge⸗ werkſchaftshaus der chriſtlichen Metallarbeiter ſehen, von wo er einen ſtattlichen Poſten Aktien und vermutlich auch noch Gelder mit⸗ nahm. Nachdem Pieck geflüchtet war, konnte die Kriminalpolizei nur noch die Haftbefehle gegen ſeine Mitarbeiter Hegemann, Mocken⸗ haupt und Hilde Neumann ausführen. aus einem verfaulten Baumſtumpf hervorgeholt hatte, lehnte ich mit dem Bemerken ab, daß dieſe Koſt 4 für mich„tabu“ ſei. Darauf brachte er einen Krebs, den ich gerne annahm. Der Eingeborene war nun beruhigt und der Meinung, daß ich die Wahrheit geſprochen hatte, und ich war froh, daß er kein zweites, mir unappetitliches Tier gebracht hatte, dann hätte ich„tabu“ nicht noch einmal ſagen dürfen. Wegen meiner weißen Hautfarbe wurde ich in einem Dorf als Geiſt angeſehen, wurde genau unterſucht, und als ich den Eingeborenen klar machte, ich ſei ein Menſch wie ſie, ſei verheiratet und habe ein Kind, war man ſehr erſtaunt, daß Geiſter auch Kinder haben könnten. Auf den Neuen Hebriden machen die Ein⸗ geborenen noch Jagd auf Menſchen und ver⸗ zehren deren Fleiſch gemeinſam an beſonderen Feſtplätzen. Ueberall herrſchte großee Knapp⸗ heit an Frauen; aus den Nachbar⸗ ſtämmen werden deshalb oft Frauen geraubt. Die Eingeborenen ſind ſchwarzbraun und lang⸗ köpfig, ſie leben in ſteter Feindſchaft unter⸗ einander, bekriegen ſich noch mit Pfeil und Bo⸗ gen, tragen große Vogelknochen, Eberhauer oder Steinpflöcke in den durchlöcherten Naſen, und in den ausgeweiteten Ohren Ringe, die oft aus einem ganzen Dutzend Kaſuarfedern be⸗ ſtehen. Tatauierung und Körperbemalung, mei⸗ ſtens in roter oder ſchwarzer Farbe, ſind all⸗ gemein verbreitet. Die Frauen auf Neu⸗ Guinea legen nur einen Schurz aus Binſen an, und das einzige Kleidungsſtück der Männer iſt eine Muſchel. Bei den Frauen habe ich oft 4 tiefe Schmucknarben beobachtet. Dieſe Narben werden ihnen eingeſchnitten, nachdem man ſie mit Kawapfeffer, deſſen Wurzel gekaut wird, in einen Rauſchzuſtand verſetzt hat. Auf Neu⸗ Guinea faßten die Eingeborenen das Land Hol⸗ land nur als ein Dorf auf, und wenn ſie nach dem Dorf fragten, woher ich ſtamme, konnte ich es ihnen nur ſo begreiflich machen, daß das Nachbardorf von Holland meine Heimat ſei. Damit war man dann zufrieden. Weil nach Anſicht der Eingeborenen eine Frau nicht regieren kann, ſtellen ſie ſich übrigens die Königin von Holland als Mann vor.“ Soweit der Einfluß der Miſſionen reichte, konnte Dr. Nevermann in malaiiſcher Sprache mit den Eingeborenen verkehren, auf Neu⸗ Guinea lernte er die Küſtenſprache der dort an⸗ ſäſſigen Eingeborenen. Im ganzen hat Dr. Nevermann 40 verſchiedene Sprachen aufgezeichnet, von denen 14 bisher vollkommen unbekannt waren. Zu Fuß, im Einbaum und Auslegerboot der Ein⸗ geborenen, in den Booten chineſiſcher Kopra⸗ händler und der Miſſionen legte er Tauſende von Kilometer in der Südſee zurück.„Die 4 größten Gefahren auf meiner Expedition“, ſchil⸗ dert Dr. Nevermann,„drohten nicht von den Eingeborenen, deren Sitten und Anſchauungen ich als Ethnologe achten mußte, ſondern lagen vor allem im Klima, in der Tropenglut und in der Tierwelt. Habgierige Krokodile ſprangen im Waſſer auf, wenn ich ſtehend den Einbaum ruderte, giftige Schlangen, ſchwarze, einen hal⸗ 4 ben Meter lange Eidechſen, die die Malaien als Vierfußſchlangen bezeichnen, und Millionen Inſekten waren meine ärgſten Feinde.“ Claas Delhaes. „Zahrgang 5— A Nr. 49— Seite 4 »„Hakenkrerzbanner“ r Abendausgabe— Dienstag, 29. Janua xs geſit vormäris! Speyer, 29. Jan. Die alte Speyerer —Schiffbrücke, die in den 60er Jahren in Betrieb genommen wurde, entſpricht längſt nicht mehr den an ſie geſtellten Verkehrsanfor⸗ „derungen. Dazu kommt noch, daß die Brücke nicht nur unpaſſierbar iſt, wenn ein Schiff zu —Berg oder zu Tal fährt, ſie iſt auch für jeden „anderen Verkehr geſperrt, wenn die Eiſenbahn überſetzt. Um dieſem für das badiſche wie auch pfälziſche Wirtſchaftsleben unhaltbaren Zuſtand ein Ende zu bereiten, entſchloß man ſich, eine feſte Brücke über den Rhein zu bauen. Der Kerſte Spatenſtich wurde betanntlich Ende Sep⸗ tember 1933 durch den bayeriſchen Miniſter⸗ präſidenten Siebert in Gegenwart des ba⸗ diſchen Miniſterpräſidenten Köhler ausge⸗ führt. Inzwiſchen, nach fünfviertel Jahren, ſind die Arbeiten, die der Reichsbahndirektion Lud⸗ wigshafen übertragen worden ſind, nach Maß⸗ glabe der zur Verfügung ſtehenden Mittel ſchon recht weit fortgeſchritten. Vor allem ſind, wie Reichsbahnoberrat Blaimberger und Reichsbahnrat Hiſſen anhand von Plä⸗ nen erläuterten, die Erdarbeiten bis zu 80 Prozent bewältigt. Insgeſamt mußten auf pfälziſcher Seite bisher etwa 240 000 Kubit⸗ meter Erde bewegt werden. Die dazu benö⸗ tigten Erdmaſſen— insgeſamt werden es eiwa 270000 Kubikmeter ſein— werden aus einem Altrheinarm bei Berghauſen ausgebaggert und zur fünf Kilometer entfernten Bauſtelle beför⸗ dert. Die Erdarbeiten im Handbetrieb— das Material wird hier von Geländeeinſchnitten ſüdlich Speyer gewonnen— förderten 20 000 Kubitmeter zutage. Die Wegebauten auf badiſcher Seite ſind ſchon beendet. Hier wurden die nötigen Erdmaſſen einer Grube bei Altlußheim entnommen und gleichfalls auf fünf Kilometer Entfernung an die Arbeitsſtätte herangeſchafft. Die bewegten Mengen kommen denen auf pfäl⸗ ziſcher Seite etwa gleich. Man hat hier auf badiſcher Seite auf eine Verbindungsſtraße Speyer—Heidelberg und die Reichsautobahn beſonders Rückſicht genommen. Die Brücke ſelbſt, die von Auflage zu Auf⸗ lage eine Länge von 272 Meter, mit den ſechs Auch im Winter kann man angeln Ein Künder völkiſcher Kunſt und Kultur am Oberrhein, ein Bauſtein zum ewigen Reich der Deutſchen, eine Schatztruhe der chönheit, das iſt das Elthart⸗Jahrbuch 1935, das der Landes⸗ verein Badiſche Heimat aus Anlaß ſeines 25jäh⸗ rigen Beſtehens als Jubiläumsgabe ſeinen Mit⸗ gliedern im Land, im Reich und in der weiten Welt zu Neujahr auf den Tiſch legte, von Her⸗ mann Eris Buſſe herausgegeben, deſſen Lei⸗ ſtungen wir immer wieder bewundern müſſen. Verkag G. Braun, Karlsruhe. Preis.60 RM. Die Veröffentlichung wird aber auch bei all denen willkommen ſein, die einen Blick tun möchten in die Werkſtatt der volkhaften Künſtler unſerer Grenzmark. Den Reigen der Beiträge eröffnet Fritz Thumb, Freiburg(Prof, Dr. Fritz Ludin) mit einem anmutigen und feinſinnigen Kapitel aus dem handſchriftlichen Familienbuch„Mein Kinderhimmel“. Der Verfaſſer malt ſieben Idyllen aus ſeiner frühen Jugend, duftig und innig wie Bilder von Ludwig Richter. Den hei⸗ matlichen Kindheitserinnerungen Ludins folgt die bisher unveröffentlichte Gedenkrede, die Prof. Dr. Friedrich Metz in der Aula der Uni⸗ verſität Innsbruck auf„Albert Leo Schlageter“ hielt. Meiſterlich zeichnet Metz die heldiſche Ge⸗ ſtalt Schlageters und die alemanniſche Welt, aus der er gewachſen. Ergreifend ſchön ſchildert Erna Reidel, Mannheim, in ihrer Er⸗ ählung„Der letzte Weg“ den Tod des Kur⸗ fürſten Karl Ludiwig pon der Pfalz. Totkrank will er von Mannheim heimkehren ins Heidel⸗ berger Schloß, unterwegs ſtirbt er. Die ganze pfeiler ſollen bis Mitte Mai Vorflutöffnungen eine ſolche von ins⸗ geſamt 563 Meter haben wird, ruht auf drei Pfeilern, zwei Widerlagern und acht Vorflutpfeilern. Die beiden äuße⸗ ren Pfeiler ſind bereits fertig, während der Mittlere und ſtärtſte Strompfeiler, der die größte Laſt zu tragen hat, etwa im Ma ſo weit ſein wird. Insgeſamt wurden für dieſe orei Brückenträger 10000 Kubitmeter Beton benö⸗ tigt, für die Widerlager und die Vorflutpfeiler nochmals 4000 Kubitmeter. Auch die Vorflut⸗ überdacht ſein. Gegenwärtig ſind auf pfälziſcher Seite 70 Mann beſchäftigt, im Sommer werden es etwa 12⁰ ſein. Mit der Montage der Eiſenkonſtruktion Vom Bau der Speyerer Rheinbrücke Uebergabe an den Verkehr vorausſichtlich 1937 will man im Laufe des nächſten Jahres begin⸗ nen. Die Brücke wird nach ihrer Fertigſtellung .10 Meier über dem höchſten Waſſerſtand lie⸗ gen, während die Anfahrtsdämme eine Höhe von 14 Meter haben werden. Für die nächſten Jahre hofft man mit einem eingleiſigen Bahnverkehr, einem Straßen⸗ und einem Fußweg auskommen zu können, zumal die Brücken von Maxau und Germersheim entſprechende Entlaſtung bieten. Von den bisher aufgewandten zwei Millionen Reichsmart, die von der Oeffa⸗Berlin zur Ver⸗ fügung geſtellt werden, entfallen je eine Mil⸗ lion auf Baden und die Pfalz. Die Brücke wird vorausſichtlich im Jahre 1937 dem Ver⸗ kehr übergeben werden können. 42 Monate Gefängnis für einen Verleumder Kaiſerslautern, 26. Jan. Der zurzeit in Sicherungsverwahrung im Zuchthaus Bruch⸗ ſal ſitzende 1892 geborene Eugen Hütten⸗ berger aus Kaiſerslautern hatte vor einiger Zeit mehrere Beamte der Staatspolizei und penſionierte Beamte der ſtädtiſchen Polizei in gemeiner Weiſe beſchuldigt, Separatiſten ge⸗ weſen zu ſein und landesverräteriſche Beziehun⸗ gen zu dem berüchtigten Robinet und einem Wie Nachrichtenoffizier unterhalten zu haben. Daraufhin wurden von den zuſtändigen Stel⸗ len genaueſte Unterſuchungen vorgenomuien und monatelange gepflogen. Eine große Anzahl von Zeugen wurde gehött, in der heutigen Einzelrichterverhandlung allein elf Zeugen vereidigt. Das Ergebnis war, daß die Ehre ſämtlicher beſchuldigten Beamten als makellos befunden wurde. Die Behauptungen des Hüttenberger ſind nicht nur völlig aus der Luft gegriffen, ſondern ge⸗ rade das Gegenteil wurde bewieſen. Durch dieſe Verleumdungen hatten die Beamten moraliſch und ſeeliſch ſchwer zu leiden. Für dieſe ge⸗ meinen und hinterhältigen Aufſtellungen Hüt⸗ tenbergers, die nach der Urteilsbegründung des Gerichts keine Grenzen lannten, wurde der Angeklagte zu der empfindlichen, aber ver⸗ dienten ß von drei Jahren ſechs Monaten verurteilt. We⸗ gen der Gemeinheit ſeiner Beſchuldigungen und der ſchweren Folgen, die ſie für die Beamten hätten haben können, wurden Hüttenberger außerdem die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren abgeſprochen. Mißglückte Schmugglerfahrt Aufregende Verfolgung— Die Schmuggler gefaßt Zweibrücken, 29. Jan. Der Z3öjährige Fritz Regnet aus Schifferſtadt war mit einem Büalkien Joſef Gümbel aus Lambsheim in Begleitung zweier Frauensperſonen mit dem Auto nach Zweibrücken gefahren, um dort bei einem Zuſchneider einige tauſend Büchelchen geſchmuggeltes Zigarettenpapier in Empfang zu nehmen. Bei Tſchifflick wurde das Auto von einer Zollſtreife zum Halten aufgefordert. Mudigz fuhr jedoch mit unvermin⸗ derter Geſchwindigkeit davon. Der mitten in der Fahrbahn ſtehende Zollbeamte konnte ſich gerade noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Die Zollbeamten nahmen, nachdem ſie einige Schüſſe nachgeſandt hatten, in einem des Wegs kommenden Auto die Verfolgung auf, und es gelang, das Schmugglerfahrzeug in Contwig zum Halten zu bringen, nachdem man das Verfolgungsauto quer über die Straße geſtellt hatte. In dem von Regnei geſteuerten Auto wurde jedoch keinerlei Schmug⸗ gelware vorgefunden. Wie ſich ſpäter heraus⸗ ſtellte, war das verfolgte Auto vor Contwig in einen Waldweg abgebogen. Gümbel verſteckte die Schmuggelware im Wald und begab ſich zu dem Zuſchneider Hugo Bach, mit dem er die Pakete am nächſten Morgen wieder holte, um ſie durch die Poſt weiterbefördern zu laſſen. Die beiden Komplicen des Regnet konnten dann auf der Poſtagentur in Contwig verhaftet wer⸗ den. Alle drei wurden in Unterſuchungshaft enommen, das Auto wurde beſchlagnahmt. Die eiden Frauensperſonen wurden wieder auf freien Fuß geſetzt. Vergeßt nicht, was war! ſchaft ſchon um viele Jahrzehnte zuxückläge? Das Jahrbuch badiſcher Runſt und Rultur Der Ekkhart-Kalender 1955 zaubervolle Schönheit der Pfalz lebt in dieſer zarten Dichtung. Wer wäre beſſer berufen„Hans Thomas Lebenslinie“ zu zeichnen, als Hermann Eris Bufſfe? Er zeigt in großer Schau das Weſent⸗ liche dieſes einmaligen Lebens. Hans Thoma wurde zur mythiſchen Geſtalt deutſcher Kunſt wie Hindenburg zum mythiſchen Volkshelden. E. F. Bühler in Blanſingen lenkt unſere Aufmerkſamkeit auf den 1915 verſtorbenen, 1848 in Steinen bei Lörrach geborenen aleman⸗ niſchen Bildnismaler Ernſt Hänfler. Ewige Typen des Markgräferlandes hat Hänßler ge⸗ malt, harmoniſch in Form und Farbe. Für den Wieſentäler Maler Ernſt Schleith, geboren 1871 in Wieslet bei Schopfheim, bricht Hedwig Salm, Freiburg, eine Lanze. Schleith gehört zu den Stillen im Lande. Mit ſchlichtem Blei⸗ ſtift zaubert er ſeine Heimat ins Bild. In Bauern⸗ und Bürgerſtuben des Wieſentals und weit darüber hinaus findet man ſeine lyriſch zarten Werke. Hebels Geiſt iſt in ihnen leben⸗ dig. Für den BVodenſeemaler Karl Einhart, ge⸗ boren 1884 zu Konſtanz, wirbt überzeugend Paul Sättele, Allensbach. Einharts Ahnen waren Fiſcher. Schaut man ſeine Bilder, ſo riecht man das Seewaſſer, es„fiſchelt“. Möchte dieſem herben Künſtler, der allem Betrieb ab⸗ Büh üi der Erfolg zuteil werden, der ihm ge⸗ ührt. Vom Dichter hoher deutſcher Verantwortung und Zucht, dem Dichtertum Prieſtertum am Volk der Deutſchen bedeutet, Schäfer, der ſeit Jahren am See wohnt, berich⸗ von Wilhelm lied ſo erſchütternd dichteriſch geſtaltet, wie in Schäfers„Dreizehn Büchern der deutſchen Seele“. Weder Wilhelm Schäfer, der von Ge⸗ burt Heſſe, ſeinem Weſen nach aber durchaus Alemanne iſt, noch Emanuel Stickelberger, der Bafler Erzähler, den uns Hermann Eris Buſſe nahebringt, ſind Badener, aber ſie ge⸗ hören beide zu uns. Stickelberger, der Meiſter Schweizer Geſchichtsdichtung, deſſen Ahnen aus dem Markgräfler Rebland ſtammen, hält feſt am deutſchen Geiſteserbe. Wenn wir in Zukunft von Schweizer Dichtung ſprechen, werden wir neben Gotthelf, Keller und Meyer auch den Bafler Novelliſten immer nennen müſſen. Zwei junge badiſche Dichter, beide alemanniſcher Ab⸗ ſtammung, Max Dufner⸗Greif, geboren 1891 zu Staufen, dem Fauſtſtädtchen im Breis⸗ ſah und Friedrich Singer, deſſen Vor⸗ ahren Uhrmacher, Hufſchmiede und Volksſchul⸗ lehrer waren, berichten feſſelnd über ihr Wer⸗ den, Weſen und Schaffen. Gut ausgewählte Er⸗ zählungen und Gedichte ſchließen ſich an. Zwei hervorragende badiſche Bildhauer ler⸗ nen wir kennen: den Pforzheimer ge o f⸗ mann, den Schöpfer des Karlsruher Schlage⸗ ter⸗Denkmals, der ſich ſchon 1923 durch ſein Pforzheimer Gefallenendenkmal einen Namen gemacht hatte. Einheit von Geiſt und Form führt Prof. Dr. W. E. Oeftering aus. kenn⸗ zeichnet das Schaffen dieſes Künſtlers. Ferner den jungen Freiburger Helmut Hopp, den Schöpfer des Freiburger Mutterbrunnens, der 1934 enthüllt wurde. Als„Sinnbilder“ und —— deutet Dr. Manggold Hopps erke. Auf einen jungen badiſchen Komponiſten von hohem Rang weiſt Prof. Hans Schorn, heim. Sinsheim/ Elſenz, Eberbach, Mosb treffen ſich ab 2 Uhr nachmittags im 2 „Deutſche Eiche“, Heidelberg, Mittelbadgaſſe (Altſtadt). Gleichzeitig wird darauf ipg ſen, daß im September 1935 in Waldkirch (Baden) der große Deutſche Gebirgsa tillerietag ſtattfindet, aus Anlaß der 4 jährigen Wiederkehr der Denkmalsweihe. lles Nähere durch Kamerad Friedrich Bimml Sie Karlsruhe⸗Daxlanden, Agathenſtraße 24. Kleintierzuchtpark in Ladenburg Durch de Ladenburg, 29. Jan. Mit finanzieller der alten Unterſtützung des Reichs wird demnächſt in mer SS, Ladenburg eine Zuchtanlage für Kaninchen und Geflügel erſtellt, wozu die Stadtverwaltung Ladenburg in Zuſammen⸗ en. arbeit mit der Kreisverwaltung Mannheim eine ſchon vor frühere Kiesgrube zur Verfügung geſtell ten haben, hat. Es ſollen auch kleine Zuchtplätze an Feier, de gendliche und Schüler abgegeben werden, um 8 3 das Intereſſe für die Kleintierzucht zu wecken. 1 4 ie Preſſe Stillegung eines Fabritbetriebes verhütet Gebäudes Bruchſal, 29 Jan. Den Bemühungen der Im Hof, Stadtverwaltung iſt es gelungen, die Pa⸗ ihit pierwarenfabrik Berco G. m. b..,. ſäumt war, die kurz vor der Stillegung ſtand, in neu genommen, Hände zu überführen. Die Geſchicke der ehe den Marſch maligen Berco G. m. b. H. wird in Zukunft die kenburg un Firma Brändle⸗Weingarten leiten. Dadurch iſ 5 es ermöglicht wowen, die Belegſchaft des on Homan Unternehmens vollſtändig zu erhalten, daſu Oberbürger aber noch auf 1. Februar 30 Neueinſtel⸗ einer Anſpr lungen vorzunehmen. W gründe hin Die dritte Brandſtiftung im Schuttertal den umf a Seelbach(Amt Lahr), 29. Jan. Zu den veranlaßten bereits gemeldeten zwei Br andſtiftunge danken geti im hinteren Schuttertal iſt nun ein Zeit ſchon r dritte hinzugekommen. Am Samstagabend 4 baufällig ge um 7 Uhr brach in dem auf dem waſſer⸗. armen Haſenberg gelegenen und. wendigkeit« Oekonomiegebäude des Landwirtes bdem Jungv Hecherer Feuer aus, dem das ganze An⸗ zu geben, h⸗ weſen zum Opfer fiel. Die nahegelegene Som. inſtandſetzu merwirtſchaft blieb verſchont. Der Gehüude-„ lem ſchäden beträgt 10 000 Mark, der Fahrnis⸗ zeigt, einen ſchaden 6000 Mark. Das Vieh konnte mit knap⸗ 1 Der Ober per Rot gerettet werden. Der Brandſtifter wird umbauarbe in einem obdachloſen, ſteckbrieflich verfolgten fübrung un Verbrecher vermutet, der ſich meiſt im Walde aufhält. daß alle, di ten Käm] Schrifkſteller und Arbeifer Auſgabe, di Morgenfeier der Duß und des RDS n erſülen Kehl, 29. Jan. Am letzten Sonntagmorgen den Namen veranſtaltete die Deutſche Arbeitsfront um die jun nern, daß ſi müſſen, ihr täglich neue mit dem Reichsverband Deutſcher Schriftſteller in der Grenzſtadt Kehl eine Morgenfeier, die demnationalſozialiſtiſchen Schriſtt tum gewidmet war. Dieſe Veranſtaltung, die im größten Saale der Stadt ſtattfand und über⸗ wenn das aus gut beſucht war, iſt deshalb von beſonderer 4 möge denn Bedeutung, als dies die erſte Morgenfeier iſt, dauernde H. die vom RS mit der DAß gemeinſam abge⸗ Sie il⸗ halten wurde. Begrüßungsworten des. He Ortswalters der Deutſchen Arbeitsfront, Fritz ſprache. Tſchan, richtete der Ortsgruppenleiter des Nach dem RDe, Paul Erich Schütterle, eine kurze landliedes Anſprache an die verſammelten Arbeiter aller Betriebe und wies beſonders darauf hin, daß Arbeiter und Schriftſteller heute Hand in Hand Horſt⸗Weſſel die einzelne Wir leben in einer Zeit, in der wir allzu Hant gern und allzu leicht vergeſſen, und doch wäre Wir wollen auch hie und da an jene Zeit den⸗ ſtünden, um die von allen erſehnte Gemeinſchaft Bei dem es oft ſehr, ſeh notwendig, daß wir uns ken, ohne Haß, aber mit einer ſtillen Genug⸗ es ganzen deutſchen Volkes zu ſchaffen, ei die Räume öfters manche Ereigniſſe der Vergangen⸗ tuung. jeder in ſeinem Berufe und ein jedem na ſe Veränderun 'eit wieder ins Gedächtnis zurückrufen Im Weſtmarkbuch werden jene Zeiten ner Sendung. Kreiskulturleiter Paul Poff würden. wieder lebendig. In einer großen Anzahl von ſprach über das„Schrifttum des Nationalſozia⸗ Wer erzählt heute noch von dem unerbittlichen Bildern ſteigt die Vergangenheit auf. lismus“ mit innerlicher Glut und Ueberzeu⸗ Ringen der Bewegung in der Pfalz Kein Pfälzer ſollte daher verſäumen, ſich das gungskraft und konnte ſo jedem Arbeiter ein Mor um die Macht, von den unſäglichen Opfern Weſtmarxkbuch, die Ehrengabe des Win⸗ packende und erlebnishafte Einführung in dieſes 9 und Entbehrungen, die durchgemacht werden terhilfswerkes, durch Kauf von 110 zeitgnöſſiſche Gebiet des Schrifttums geben. Mittwe mußten? Damals— es ſind noch keine fünf Opfermarken zu erwerben! Der Hoheitsträger der beiden Ortsgruppen der Jahre her— wurde unſerer SS in Germers⸗ VSDAp, Bürgermeiſter Dr. Reuter, ließ die tag d heim das Braunhemd ausgezogen, die Plakate Feier mit mitreißenden Worten ausklingen. ſch en der Partei wurden auf behördliche Anordnung Ehemalige Gebirgsarkilleriſten Da das Symphonieorcheſter der RS⸗.⸗. entfernt und abgekratzt, SA, SS, HI ver⸗ freffen ſich Kulturgemeinde und die vorzügliche RSBo.„Haken boten und trotzdem wurde alles durchgehal⸗ Kapelle bei der Morgenfeier mitwirkten, hinter⸗ ten. Der Führer kam in die Pfalz und gab Heidelberg, 29. Jan. Die Kameraden ließ ſie bei den verſammelten Arbeitern einen einmalige neue Hofnung und neue Kraft. der ehemaligen Gebirgs⸗ und Infanterie⸗Ge⸗ nachhaltigen Eindruck. Der Erfolg dieſer Feier Wir wollen uns doch hie und da zurück⸗ ſchütz⸗Batterien haben am Sonntag, den 3. Fe⸗ wird andere Ortsgruppen der Deutſchen Ar⸗ morgen erinnern, wie es war zu jener Fei bruar in Heidelberg ein Bezirkskamerad⸗ beitsfront ermutigen, ähnliche Feiern unter Iſt es nicht ſo, als ob die Zeit der Be⸗ ſchaftstreffen. Die Kameraden aus dem Mithilfe des Reichsverbandes Deulſcher Schrift⸗ ſatzungs⸗ und Separakiſtenherr⸗ Bezirk Mannheim, Heidelberg, Wein⸗ ſteller zu veranſtalten. Schärke Eeeneenememeneeeee— 1 2 2 tet uns Dr. W. Manggold, Freiburg. Nie Karlsruhe, nachdrücklich hin, auf den 1894 zu für So ward deutſches Schickſal ſeit dem Nibelungen⸗ Krozingen geborenen Joſef Schelb, der ſeit 192ʃ Zugleich n Neuaufnahm ſenſchaft hat kammer neu prüfung erlc den bisherig men iſt die beruf unter flürchtet, aber mal dazu da nur im Int die Prüfung als Profeſſor an der badiſchen Muſikhochſchule wirkt. Einen dankenswerten Beitrag zur Le⸗ bensgeſchichte Konradin Kreutzers lieferk Bern⸗ hard Lamey, Riga, durch ſeine Arbeit„Kon⸗ radin Kreutzer in Riga“. Der Aufſatz bedeutet eine Ehrenrettung der Stadt Riga, die unſerem Meiſter in ſeinen letzten ſchweren Lebensjahren an Verſtändnis und Verehrung nichts ſchuldig blieb. Der Verfaſſer iſt übrigens ein Sohn des vor einigen Jahren verſtorbenen Freiburger Profeſſors Lamehy, der durch Gedichte, Erzäh⸗ lungen und dramatiſche Arbeiten bekannt wurde. iſt. Das S Aufſchlußreich wie immer iſt Oefterings wegen ihrer „Badiſche Bücherſchau“, erfüllt vom Geiſt unſe⸗ ſtellungslos res neuen Reiches ſind die Chronik der Jugend in Baden 1934(Dr. Fritz A. Bran), die Chroniken der katholiſchen Kirche(C. Kiſt⸗ ner), der evangeliſchen Landeskirche(E. 553 133 und der altkatholiſchen Kirche(S. Johne). In einem Kalender des Badnerlandes dürfen die fröhlichen Schnurren und Anekdoten nicht fehlen. Wovon Karl Berner, Karl Herb⸗ ſter, Karl Jörger, Heinrich E. Kromer, Erna Reidel, Hermine Maierheuſer 4 Karl und Paul Sättele ſowie Heinrich nicht beſtan Menſchen, d met hat, iſt einen ander ein junger miſſion von die Möglichk ſtalten. 4 Aus dieſer Prüfungsbef Punkten we Prüflina de Vierordt zu berichten haben, darf nicht ve 3 üf raten werden, aber allgemein noch verwieſen in auf die ausgezeichneten Bildproben, die über vertreten le den Elkhart geſchmack⸗ und eindrucksvoll verteilt Wohlwollen ſind. Wie luſtig hat Zenta Zizler, Mann⸗ ner nicht ni heim, die Schnurren wieder illuſtriert! oder vorſpr Eine Schatzgrube der Schönheit, ein Künder Dieſe theore völkiſcher Kunſt und Kultur im Lande am meiner Ste Oberrhein, ein Bauſtein im ewigen Reich der Geundlagen Deutſchen, das iſt das neue Ekkhart⸗Jahrbuch, 1 politik des l dem weiteſte Verbreitung zu»ünſchen iſt. aus der Geſ Eiil Baader. ahrgang 5— ANr. 49— Seite 5 Januar! bach, Mosbach tags im Zolo unf 3 rauf hingewie⸗ WaldfAr Sebirgsa nlaß der zehn⸗ lsweihe. All h Bimmler, raße 24. Durch den Umbau und die Inſtandſetzung der alten Dragonerkaſerne hat die Mannhei⸗ mer SS, SA, die Hitler⸗Jugend und das Jungvolk ein neues und ſchönes Heim erhalten. Nachdem die einzelnen Formationen ſchon vor einigen Tagen ihren Einzug gehal⸗ ten haben, fand heute mittag mit einer kurzen Feier, der die Kreisleitung, die Formatio⸗ nen, der Stadtrat, die ſtaatlichen Behörden und die Preſſe beiwohnten, die Einweihung des Gebäudes als„Schlageter⸗Haus“ ſtatt. Im Hof, der von vielen Neugierigen um⸗ ſäumt war, hatten die Formationen Aufſtellung genommen, und nachdem die Standartenkapelle den Marſch„Adler von Lille“ von Blan⸗ kenburg und das„Feſtliche Präludium“ von Homann⸗Webau geſpielt hatte, ergriff Pg. enburg nit finanzieller demnächſt in nlage für erſtellt, wozu in Zuſammen⸗ Mannheim eine fügung geſtellt ytplätze an Ju⸗ n werden, um cht zu wecen. bes verhütet emühungen der gen, die Pa⸗- 0 G. m. b.*25 4 3 tand, in neue ſchicke der ehe⸗ in Zukunft die n. Dadurch iſt egſchafi des ha 1 t en, dazu 7 Neueinſtel⸗ einer Anſprache, in der er kurz auf die Beweg⸗ 3 gründe hinwies, die die Stadtverwaltung zu den umfangreichen Umbauarbeiten veranlaßten. Man habe ſich ſchon mit dem Ge⸗ danken getragen, das Gebäude, das mit der Zeit ſchon recht unanſehnlich und zum Teil auch baufällig geworden war, abzureißen. Die Not⸗ wendigkeit aber, der SA, der SS, der HF und ——————— Schuttertall Jan. Zu den dſtiftungen iſt nun eine Samstagabend f dem waſſer⸗ n und irtes Friedrich dem Jungvolk das ſchon längſt erſehnte Heim das ganze An⸗ zu geben, hat dann den Anſtoß zu der Wieder⸗ egelegene Som. inſtandſetzung gegeben, die, wie die Ausführung Der Gebäude⸗ der Fahrnis⸗ onnte mit knap⸗ randſtifter wird flich verfolgten ſich meiſt im zeigt, einen ſchönen Erfolg hatte. Der Oberbürgermeiſter dankte allen an den Umbauarbeiten Beteiligten für die ſchöne Aus⸗ führung und ſprach zugleich den Wunſch aus, daß alle, die in dieſes Haus einziehen, zu gu⸗ ten Kämpfern werden mögen, die ſich ihrer rbeifer Aufgabe, die ſie im Dienſte des neuen Staates bes RDS zu erfüllen haben, voll bewußt ſind. Man habe Zonntagmorgen den Namen„Schlageter⸗Haüys“ gewählt, um die jungen Kämpfer ſtets daran zu erin⸗ nern, daß ſie wie jener Held immer bereit ſein müſſen, ihr Letztes einzuſetzen. Der Staat werde täglich neugeboren, und er könne nur leben, wenn das ganze Volk für ihn eintritt. So möge denn dieſes Haus dem neuen Geiſt eine dauernde Heimſtätte ſein. Mit einem dreifachen „Sieg Heil“ auf den Führer ſchloß er ſeine An⸗ ſprache. Nach dem gemeinſamen Geſang des Deutſch⸗ landliedes erfolgte unter den Klängen des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes die Flaggenhiſſung durch die einzelnen Formationen. Bei dem anſchließenden Rundgang durch die Räume des Gebäudes wurde die große beitsfront er Schriftſteller. Norgenfeier, die. hen Schriſt ranſtaltung, die tfand und über⸗ von beſonderer Morgenfeier iſt, emeinſam abge⸗ ungsworten des eitsfront, Doa penleiter des le, eine kurze Arbeiter aller arauf hin, daß Hand in Hand te Gemeinſchaft zu ſchaffen, ein jedem nach ſei. Veränderung, die hier ſtattgefunden hat, be⸗ r Paul Poff Nationalſoin⸗——— und bi Arbeiter eine M lhrang in orgen, ifttums geben. f res⸗ 116 gruppen deß Mittwoch, 30 Januar, am 3 a h. euter, ließ die tag der nationalſozialiſti⸗ ausklingen.; eſter der N8, ſchen Revolu 1 o n, erſcheint das ügliche NSBO⸗„Hakenkreuzbanner“ in einer wirkten, hinter⸗. 4 Arbeitern einen einmaligen, verſtärkken Ausgabe euiſten naorgens zur gewohnten Stunde. Die Bincueifiung des„ Jelilageter · A Oberbürgermeiſter Renninger das Wort zu Maß der Wahrſcheinlichkeit darſtellt. ———— 40 ſonders deutlich. Die Gänge und Zimmer, die vordem dunkel und verwahrloſt waren, ſind jetzt hell und freundlich. Nicht weniger als 77 Räume wurden geſchaffen. Außerdem befin⸗ den ſich in jedem Stockwerk je ein Vor⸗ tragsſaal und eine Fahnenhalle. Im Erdgeſchoß befinden ſich die Räume der SS, im erſten Obergeſchoß die der SA, während im Dachgeſchoß die Hitler⸗Jugend und das Jung⸗ volk untergebracht ſind. Ueberall herrſcht be⸗ reits reges Treiben, und auf allen Geſichtern zeigen ſich die Freude und der Stolz über das langerſehnte neue Heim. Vorirag ĩim Planetarium Abendausgabe— Dienstaa, 29. Januar 1935 Pg. Oberbürgermeiſter Renninger während ſeiner Anſprache im Hofe des Schlageterhauſes Jie Atellung deo Alenbelen im Weltall Nachdem nun in der Vortragsreihe:„Das Weltbild der Naturwiſſenſchaften“, die verſchiedenſten Probleme wie:„Der Aufbau der Materie“,„Raum und Zeit“,„Der Ablauf des Weltgeſchehens“ uſw. behandelt wurden, ſtellte Dr. Feurſtein in ſeinem letzten Vor⸗ trag die Stellung des Menſchen im Kosmos und ſein Verhältnis zum Weltall in den Mit⸗ telpunkt ſeiner Betrachtung. Da galt es zu⸗ nächſt die Bedeutung unſerer Erde im Raum und in der Zeit aufzuzeigen. Um den Zu⸗ hörern ein anſchauliches Bild von den räum⸗ lichen Abgrenzungen im Univerſum geben zu können, wählte Dr. Feurſtein als Maß die Zeit, die ein drahtloſes Signal benötigt, um zu einem beſtimmten Punkt im All zu gelangen. Säße z. B. ein Rundfunkteilnehmer auf dem Mond, ſo würde er das von der Erde aus⸗ gegebene Sendezeichen erſt nach einer Sekunde empfangen. Auf der Sonne wäre das zei⸗ chen erſt nach acht Minuten wahrnehmbar. Geht man nun weiter hinaus in den Welt⸗ raum, ſo wachſen die Zeiten ins unermeßliche. Zu den nächſten Sonnen unſeres Syſtems würde das drahtloſe Signal ſchon mehrere hundert Jahre brauchen, zur Milchſtraße etwa 10 000 Jahre, und zu den entfernteſten Spiralnebeln, die wir bis jetzt feſtſtellen konnten, über eine Million Jahre Dieſe Entfernungen machen aber noch nicht den hundertſten Teil des ge⸗ ſamten Univerſums aus. Eine ähnliche verſchwindende Bedeutung kommt unſerer Erde bei Betrachtung des Zert⸗ ablaufs zu. Daß der Zeitablauf einen An⸗ fang hatte, lehrt uns die ein Da der ungeordnete Zuſtand eine größere Wahrſchein⸗ lichkeit beſitzt als der geordnete und die Natur immer zum Zuſtand größter Wahrſcheinlichkeit hinſtrebt, geht der Ablauf von der Ordnung zur Unordnung. Verfolgt man nun den Ablauf rückwärts bis zum Zuſtand der abſoluten, der größtmöglichſten Ordnung, ſo hat man den Be⸗ ginn des Weltgeſchehens. An Hand zahlreicher Photographien der ver⸗ ſchiedenſten Spiralnebel, von der geordneten, völlig gleichmäßigen Gaskugel bis zum abge⸗ flachten, zerriſſenen und auseinanderſtrebenden Nebelfleck machte der Vortragende dieſen Vor⸗ gang beſonders anſchaulich. Auch unſere Sonne iſt aus einem ſolchen Spiralnebelſyſtem(Milch⸗ ſtraße) entſtanden. Sie iſt im Verhältnis zu anderen Sonnen recht klein. Durch eine von außen gekommene Störung hat ſie auch eine ganz andere Entwicklung durchgemacht. Wäh⸗ rend andere Sonnen meiſt Doppelſonnen ſind, alſo eine„Partnerin“ haben, beſitzt unſere Sonne Planeten. Da dies ein äußerſt ſel⸗ tener Zuſtand iſt, beſitzt unſer Sonnenſyſtem und damit auch die Erde, ſo verſchwindend klein und unſcheinbar ſie auch im großen Raum des Univerſums iſt, einen gewiſſen„Selten⸗ heitswert“. Zieht man dann noch in Betracht, auf wie wenigen Planeten Leben möglich iſt, ſo kommt man zu dem Ergebnis, daß der Erde im All doch eine ganz beſondere Bedeu⸗ tung zukommt. Mit intereſſanten Betrachtungen über das Verhältnis des Menſchen zu den Geſetzen des Kosmos ſchloß Dr. Feurſtein ſeinen Vor⸗ trag, der den Zuhörern wieder viel Neues und Aufſchlußreiches brachte. Wp. m die Atadtmeiolerbelaft im Heliael 8. bis 10. Runde In der 8. Runde war Patzſchke ſpielfrei. Dr. Schandalik gewann gegen Nonnen⸗ macher. Beide griffen, ein ſeltener Fall im Schach, zugleich an. Dr. Schandalik war ſchnel⸗ ler. Dr. Staeble ſiegte in einer langwieri⸗ gen Partie gegen Kaemmer. Fleißner be⸗ zwang im ſcharfen Angriff Moſter. Heinrich brachte gegen Glas ein hübſches Bauernopfer, erhielt koloſſalen Angriff, der zu Qualitäts⸗ gewinn in ſtarker Stellung führte. Glas gab die abgebrochene Partie mit Recht auf. Knörzer ſchlug Hartmann. Müller ge⸗ wann gegen Kühner in ausgeglichener Stel⸗ lung durch ein gegneriſches Verſehen Qualität und Partie. Hönig und Sotta lieferten eine ſolide Remispartie. 9. Runde: Hartmann verlor gegen Küh⸗ ner. Sotta büßte gegen Heinrich einen Bauern ein, den dieſer in genauem Spiel ſieg⸗ reich verwerten konnte. Glas gewann gegen Fleißner einen Bauern, fand aber in ſchwer zu beurteilender Stellung nicht die richtige Entgegnung und erlag einem wuchtig geführ⸗ ten Mattangriff. Moſter ſiegte über Knörzer, Staeble über Nonnenmacher, der in guter Stellung die Dame einſtellte, Dr. Schanda⸗ Feiern unter eulſcher Schrift/ — Schärfere Prüfungsvorſchriften für Sänger und Schauſpieler Zugleich mit der Aufhebung der Sperre für Neuaufnahmen in die Deuiſche Bühnengenoſ⸗ ſenſchaft hat der Präſident der Reichstheater⸗ rs liefert Bern: kfammer neue Vorſchriften für die Nachwuchs⸗ ne Arbeit„Kon⸗ prüfung erlaſſen, die ſich in vielen Zügen von Aufſatz bedeutet den bisherigen unterſcheiden. Wie ſedes Exa⸗ iga, die unſerem men iſt die Zulaſſungsprüfung zum Bühnen⸗ en Lebensjahren beruf unter den angehenden Künſtlern ſehr ge⸗ nichts ſchuldig fürchtet, aber ſchließlich ſind Examina nun ein⸗ s ein Sohn des mal dazu da, beſtanden zu werden, und es liegt nen Freibhurger nur im Intereſſe des Nachwuchſes ſeloſt, daß Bedichte, Erzäh⸗ die Prüfung ſo ſchwer wie irgend angängig bekannt wurde. iſt. Das Schickſal der vielen Tauſende, die Oefterings wegen ihrer Mittelmäßigkeit nach kurzer Zeit vom Geiſt unſes ſtellungslos werden, iſt viel trauriger als ein onik der Jugend nicht beſtandenes Examen, denn für einen l. Bran), die Menſchen, der ſchon einmal Bühnenluft geat⸗ rche(C. Kiſt⸗ met hat, iſt es meiſt nicht mehr möglich, in mdeskirche(E. einen anderen Beruf umzuwechſeln, während hen Kirche(J. ein junger Kandidat, dem die Prüfungskom⸗ „miſſion von der Bühnenlaufbahn abrät, immer erlandes dürfen die Möglichkeit hat, ſein Leben anders zu ge⸗ Anekdoten nicht ſtalten. „Karl Herb⸗ Aus dieſen Erwägungen heraus wurden die E. Kromer, Prüfungsbeſtimmungen jetzt in manchen aierheuſer, Punkten weſentlich verſchärft. Iſt z. B. ein ſowie Heinrich Prüflina der Schüler eines Mitgliedes der „ darf nicht ver: Prüfungskommiſſion, ſo muß dieſes Mitglied noch verwieſe ſich durch jemand anders bei der Beurterlung roben, die über vertreten laſſen. um jegliches perſönliches rucksvoll verteilt Wohlwollen auszuſchalten. Geprüft wird fer⸗ uf den 1894 zu lb, der ſeit 194 f Muſikhochſchule Beitrag zur Le⸗ zler, Mann ner nicht nur praktiſch, d. h. durch vorſingen illuſtriert! oder vorſprechen, ſondern auch theoretiſch heit, ein Künd Dieſe theoretiſche Prüfung beſteht in allge⸗ im Lande a meiner Staatskunde(die weltanſchaulichen 4 Grundlagen des Nationalſozialismus. Kultur⸗ politik des heutigen Staates), Grundlegendes aus der Geſchichte des Theaters und der Schau⸗ vigen Reich d kkhart⸗Jahrbu ünſchen iſt. il Baader. ſpielkunſt und Grundlegendes aus der allge⸗ meinen Kunſtgeſchichte(Stilfragen ete.). So⸗ dann muß der Prüfling Kenntniſſe über die Werkzeuge der Atmung, Ton⸗ und Lautbil⸗ duna haben. Das Beſtreben geht alſo deutlich dahin, den angehenden Künſtlern aus der bis⸗ her oft einſeitigen Bildung herauszuheben, denn nur wer die Hinteraründe der Kunſt be⸗ herrſcht. wird auch die Kunſt ſelber beherr⸗ ſchen können. Deutſches Abitur in Südweſt Wie aus unſerem ehemaligen Deutſch⸗Süd⸗ weſtafrika berichtet wird, fand in Windhuk die⸗ ſer Tage unter dem Vorſitz des Reichsbeauf⸗ tragten Profeſſor Dr. Lohmeyer an der Deut⸗ ſchen Oberrealſchule und dem Deutſchen Re⸗ form⸗Realgymnaſium die diesjährige Reife⸗ prüfung für das Abitur ſtatt. Zehn Schüler erlangten die Reife, ſechs von ihnen beſtanden mit dem Geſamtprädikat„aut“. 27 Schülern wurde das Reifezeugnis für die Oberſekunda zuerkannt. Kein Sauerſtoff auf dem Mars Die entſcheidende Frage für die Exiſtenz⸗ möglichkeit lebender Weſen auf dem Planeten Mars, ob nämlich ſeine Atmoſphäre Sauer⸗ ſtoff enthält, iſt jetzt durch die Amerikaner Adams und Dunham mit nein beantwor⸗ tet worden. Auf Grund älterer Befunde auẽ dem Jahre 1910 glaubte man einen geringen Sauerſtoffgehalt nachweiſen zu können. Die beiden Forſcher haben nun das Marslicht mit dem Gitterſpektoagraph des Hundertzöllers auf dem Mt.⸗Wilſon⸗Obſervatorium unterſucht. Die Zauerſtofflinien der Marsatmoſphäre hätten ſich von den irdiſchen deutlich getrennt zeigen müſſen, es wurde aber keine Spur gefunden. Daraus ſchließt man, daß der Sauerſtoffgehalt kleiner als ein Zehntauſendſtel desjenigen der Erdatmoſphäre ſein muß. Danach erſcheint die Exiſtenz höherer Lebeweſen auf dem Mars ausgeſchloſſen— und wieder einmal iſt die Welt um einen phantaſtiſchen Romanſtofj ärmer. Steriliſation in Finnland Dem Reichstag in Finnland iſt eine Steri⸗ liſierungsvorlage zu einem Regierungsgeſetz in Finnland zugegangen. Der Enmurf ſtützt ſich auf die Erfahrungen, die bisher in den europäiſchen Ländern ſeit Einführung der Steriliſation gemacht worden ſind. Das fin⸗ niſche Geſetz bringt Idioten, Imbezille, Gei⸗ ſteskranke und Epileptiker zur Steriliſation. Auf beſonderen Antrag können auch phäno⸗ typiſch geſunde Perſonen, bei denen die be⸗ gründete Befürchtung krankhafter Erbanlage beſteht, ſteriliſiert werden. 62 Prozen aller Menſchen ſind Analphabeten Von allen Menſchen, die auf der Erde leben und älter als zehn Jahr ſind, können nach den neueſten ſtatiſtiſchen Feſtſtellungen etwa nur 514 Millionen leſen und ſchreiben. Die übri⸗ gen, das ſind 850 Millionen, ſind dazu nicht in der Lage. Da es in der Welt 1364 Millionen Menſchen gibt., kommen auf hundert 62 An⸗ alphabeten. Die weiße Raſſe macht allerdings hierin eine Ausnahme, bei ihr iſt der Proꝛent⸗ fatz natürlich viel niedriger. wenn auch Ruß⸗ land an die 62 Prozent faſt heranreicht. Freier Bund— Städtiſche Kunſthalſe. Don⸗ nerstag, 31. Jan., Dir. Dr. Kurt Martin, Karlsruhe:„Feſt⸗ und Sportſtäsen“ mit Licht bildern. 20 15 Uhr, I(—).— Freitag 1. Febr.: Dir. Dr. Kurt Martin, Karlsruhe: „Feſt⸗ und Sportſtätten“, mit Lichtbildern. 20.15 „Uhrz—). gewährt. lik machte ſich die Schwächen der Rochade⸗ ſtellung Patzſchkes zunutze und lieferte eine gute Partie. Er überrannte die Königsſtellung. Kaemmer remiſierte mit Hönig, der in beſſerer F friedliche Geſinnung zeigte und remis vorſchlug. Müller war ſpiekfrei 10. Runde: Fleißner befeſtigte ſeine füh⸗ rende Lage durch einen in ſicherer Weiſe mit ſchließlichem Rochadeangriff ausgeführten Sieg über Sotta. H 13 hatte es nicht ſo leicht gegen Kaemmer, der ſogar in Vorteil kam, aber der Endſpielkunſt ſeines ſtarken Gegners erlag. Müller büßte durch ein Remis gegen Hartmann ſeinen 1. bis 3. Platz ein und ſteht nun, immer noch ausſichtsvoll an 3. Stelle. Er brachte gegen Hartmann ein ſchö⸗ nes Figurenopfer, verfehlte aber entgegen ſeiner Gewohnheit die beſte Angriffsfortſetzung und hatte es nur ſeiner Spielſtärke zu danken, daß er mit Remis davonkam. Glas eroberte durch einen Eröffnungsfehler Knörzers einen Bauern und gewann ſicher. Hönig remiſierte gegen Nonnenmacher, Kühner mit Moſter. Dr. Schandalik war ſpielfrei. Stand nach der 10. Runde:(Mit bezeich⸗ nete Spieler bereits 10 Partien, reſtliche 9 Partien.) Fleißner und Heinrich 7½, Mül⸗ ler 7, Dr. Schandalik 6, Hönig*, Glas 5½, Moſter*, Sotta 4½, Kühner 4, Dr. Staeble 4* uſw. In der 2. Klaſſe ſind leider zwei Herren zurückgetreten. Hier führt immer noch ohne Verluſtpunkt Mantel mit 7(aus), Baus 6, Rabenrick 5½. 3 In der 3. Klaſſe, Abt. A, ſehen wir Hamming hundertprozentig mit 9 Punkten in klarer Führung, desgleichen in Abteilung B Junghans mit 8. In der 4. Klaſſe hat G. Schmidt(+ 8) den immer gefährlicher aufkommenden Fried⸗ mann(— 7) auf dem Nacken. H. Großmeiſter Bogoljubow in Ludwigshafen/ Rh. Am Mittwoch, 30. Januar, gibt der Groß⸗ meiſter im Schach, Bogoljubow, im J. G. Farbenvereinshaus in Ludwigshafen ab 20 Uhr eine Simultanvorſtellung an 50 Bret⸗ tern. Bogoljubow befindet ſich zur Zeit auf einer Turnee durch die Pfalz und wird dem⸗ nächſt ein Turnier in Berlin mitmachen. Gäſte ſind als Mitſpielende und Zuſchauer will⸗ kommen. H. Nach einer Zuſammenſtellung der deutſchen Buchproduktion deutſchen Buchhändler in Leipzig ſind im Jahre 1933 insgeſamt 18 289 neue Bücher(Erſtauf⸗ lagen) im deutſchen Sprachgebiet(alſo ein⸗ ſchließlich Oeſterreich, deutſchſprechende Schweiz, Sudetendeutſchland uſw.) erſchienen. Ein⸗ ſchließlich der Neuauflagen, deren es übrigens nur 3312 gibt, iſt die Zahl aller auf dem Bü⸗ chermarkt erſchienenen Bücher 21601(1932: 21 452). Die ſchöne Literatur ſteht nach der Zahl der Veröffentlichungen mit 3282 Büchern an erſter Stelle. Dann folgen religionswiſſen⸗ ſchaftliche und erbauliche Schriften mit 2030 Bänden. Die Jugendſchriften erſcheinen mit 1480 Bänden, mit ihnen kommen auf eiwa gleiche Höhe die reinen Schulbücher mit 1377. Dann erſt ranaiert Rechtswiſſenſchaft, Ge⸗ ſchichte. Technik, Wirtſchaftswiſſenſchaften, Na⸗ turwiſſenſchaften und Politik(1026). Die Zahl der politiſchen Neuerſcheinungen iſt übrigens ganz ergeblich zurückgegangen(1932: 1024, 1933: 865). Am teuerſten ſind die„Kunſt bücher“ geweſen: als deren Durchſchnittspreis ergibt ſich vro Band 16.79 Mark; Schulbücher ſind am billigſten; ſie koſten durchſchnittlich .07 Mark. Die Zahl der Ueberſetzungen aus fremden Sprachen iſt wenia'rändert gegenüber frü⸗ heren Jahren Während 1932 insgeſamt 886 Ueberſetzungen erſchienen, waren es 1933: 842. Die Ueberſetzungen aus dem Enaliſchen ſind elwa aleich geblieben. dagegen ſind die Ueber⸗ ſetzungen aus dem Fran:öſſchen von 112 auf 65 geſunken; die aus dem Ruſſiſchen aber ein wenio aeſtiegen. Deutſche Bücher in fremden Sprachen wurden mehr als im Vorjahr her⸗ ausgegeben und zwar in engliſcher und laiei⸗ nr Sprache, aber erheblich weniger fran⸗ zöſiſche. Freiplätze für Saarkameraden. Der Deutſche Reichskrieaerbund Kyffhäuſer, Landesverband Südweſt. ſtellt für ſechs Kameraden aus dem Saaragebiet je einen Freiplatz im Krieger⸗ erholunasheim Baiersbronn bei Freudenſtadt auf die Dauer von 14 Tagen zur Verfüaung. Den Kameraden wird freie Hin⸗ und Rückfahrt durch den Börſenverein der Wußzten Sie ſchon..? ... daß der Jungbann 1/171 des Deutſchen Jungvolks am Mittwoch, 6. Februar, abends 20 Uhr, in den Sälen des Kolpinghauſes, U 1, und des Kaſinos, R 1, einen Gruppenſingabend veranſtaltet? Der Abend wird mit ſeinen zwei großen Parallelveranſtaltungen Ausdruck unſeres Wollens ſein; wir werden zeigen, daß wir deutſchen Liederſchatz zu pflegen wiſſen. Darum hat jeder deutſche Volksgenoſſe die Pflicht, uns zu unterſtützen. Zeigt eure Be⸗ reitſchaft zum Helfen, indem ihr eine der bei⸗ den Veranſtaltungen beſucht. Der äußerſt niedrige Eintrittspreis von 15 Pfg. wird kei⸗ nen Volksgenoſſen am Erſcheinen verhindern. Ehrenkreuz für den deutſchen Entdecker des Kilimandjaro. Nicht allen iſt bekannt, daß ein Deutſcher den Kilimandjaro entdeckt hat. In Momboſſa wurde jetzt vom Biſchof Heywood ein Ehrenkreuz zu Ehren dieſes deutſchen Man⸗ nes geweiht. Johann Ludwig Krapf, 1810 zu Derendingen in Württemberg geboren, war Miſſionar in Abeſſinien und Aegypten. 1813 ging er dann nach Oſtafrika und gründete hier die Miſſionsſtation Rabei bei Momboſſa. Zu⸗ ſammen mit einem ſeiner treueſten Freunde, Rebmann, unternahm Krapf weite Reiſen in das Innere Oſtafrikas. Am 11. Mai 1848 ent⸗ deckte er den größten und höchſten Berg Afri⸗ kas, den Kilimandjaro. Auch vom Kenig brachte der deutſche Miſſionar die erſte Kunde. 1881 ſtarb Krapf zu Kornthal, wo er ſeine letz⸗ ten Lebensjahre zuſammen mit Rebmann ver⸗ brachte hatte. Jubiläum der Brille. Die Brille, die Hilfe aller Kurz⸗ und Weitſichtigen, wird in dieſem Jahre 600 Jahre alt. In Venedig ſoll der erſte Brillenſchlelfer der Welt im Jahre 1335 ſein Handwerk betrieben und ſein Brillengeſchäft eröffnet haben. Der Optikerladen wird daher gleichfalls in dieſem Jahre auf eine 600jährige geſchichtliche Entwicklung zurückblicken können. 84. Geburtstag. Am 29. Januar feiert das älteſte Mitglied der NS⸗Frauenſchaft Feu⸗ denheims, Frau L. Rudolf, Schwanenſtr. 67, ihren 84. Geburtstag. Wir gratulieren! Fußbodenbrand. Am Montagabend, 20.56 Uhr, wurde die Berufsfeuerwehr nach G 6, 10 Dort war im dritten Obergeſchoß urch herausfallende Glut aus dem Ofen ein Fußbodenbrand entſtanden. Das Feuer wurde mit einer Schlauchleitung gelöſcht. Der Fuß⸗ boden mußte etwa drei Quadratmeter aufge⸗ Hauswirtſchaftliches Jahr und Amſchulungslager Es gab eine Zeit, da ſich niemand um die ſchulentlaſſenen Mädel kümmerte. Man über⸗ ließ ſie ſich ſelbſt und beachtete nicht, daß in der Landwirtſchaft ein fühlbarer Mangel an Ar⸗ beitskräften herrſcht und daß auch die Haus⸗ wirtſchaft eine ſehr große beſitzt. Haus⸗ und Landwirtſchaft, beides Dinge, denen die Syſtemzeit fremd gegenüberſtand. Statt an ſolche Probleme heranzugehen, über⸗ ließ man die Mädel lieber noch der Großſtadt⸗ ſtraße. So waren in den großen Städten ſehr viel ſchulentlaſſene Mädchen arbeitslos. Hier ſetzte die Arbeit des„Bundes deutſcher Mädel“ in der Reichsjugendführung ein. Vorausſetzung war die geſunde nationalſozialiſtiſche Anſchau⸗ ung, das junge Mädel für den Beruf der Hauswirtſchaft zu werben, als eine dem Mädel artgemäße Arbeit, oder die Stadtmädel Rauf Landarbeit e „Durch enge Zuſammenarbeit der Reichs⸗ iugendführung, der Reichsanſtalt für Arbeits⸗ vermittlung und Arbeitsloſenverſicherung und dem Deutſchen Frauenwerk wurde das„Haus⸗ wirtſchaftliche Jahr“ ins Leben gerufen. Der „Bund deutſcher Mädel“ ſorgt für die welt⸗ anſchauliche Betreuung und die Freizeitgeſtal⸗ tung der Hausjahrwilligen. Im„Hauswirt⸗ ſchaftlichen Jahr“ ſoll die Ausbildung in fol⸗ enden Fächern erfolgen: bürgerliche und feine Küche, Backen und Einmachen, Tafeldecken und Servieren, Wäſchebehandlung, einfaches Schnei⸗ dern, Wäſchenähen, Ausbeſſern, Hausarbeit, Nahrungsmittellehre, Warenkunde mit Einkauf, hauswirtſchaftliches Rechnen, Säuglingspflege und Kinderernährung, Erblehre; alles alſo Dinge, die ein junges Mädel auf ſeinen ſpä⸗ teren Beruf als Hausfrau und Mutter vor⸗ bereiten. In der Praxis eines Haushalts lernt das Mädel aus eigener Anſchauung. Wie es dabei gelungen iſt, überall ſchon eine Anzahl junger Mädel auch für die hauswirt⸗ ſchaftliche Arbeit als Beruf zu gewinnen, ſo hatten ihrerſeits die Umſchulungslager den Er⸗ folg, Tauſende von Stadtmädeln in die Land⸗ wirtſchaft zu überführen, wo aus ihnen tüchtige Siedlerinnen und Hausfrauen wer⸗ den ſollen. Auf den Bauernhöfen fehlt es meiſt an jungen Arbeitskräften. Die Umſchulungs⸗ lager ermöglichen arbeitsloſen Mädeln, ſämt⸗ liche vorkommenden landwirtſchaftlichen Ar⸗ beiten auf einem kleineren oder größeren Guts⸗ betrieb zu erlernen. Die Umſchulungslager ſind für den Arbeitsplatzaustauſch von größter Be⸗ deutung. Die Mädel werden auf ihre körperliche Eignung hin durch den Vertrauensarzt des Ar⸗ beitsamtes unterſucht, und nur geſunde Mädel werden berückſichtigt. Die Arbeitsämter tragen die Anfahrtskoſten und die Koſten des Lagers. Ziel der Umſchulungslager iſt, die Stadtmädel in der Zeit von zwei Monaten„landwillig“ zu machen, ihre Freude und ihr Intereſſe an der Landarbeit zu wecken. nommen werden. Die Aufräumungsarbeiten dauerten bis gegen 23.00 Uhr. Gottesdienſt am 30. Januar. Anläßlich detr 2. Wiederkehr des Tages der Machtergreifung durch unſeren Führer und Reichskanzler Adolf Hitler, findet in allen evangeliſchen Kirchen von Mannheim am Mittwoch, den 30. Januar, abends 8 Uhr, die vom Evang. Oberkirchenrat angeordneten Gottesdienſte ſtatt. Deutſche Feierſtunde. Die Reihe der von der Kreisleitung in Verbindung mit der NS⸗Kul⸗ turgemeinde veranſtalteten Feierſtunden bringt am kommenden Freitag zum letztenmal in die⸗ ſem Winter ein Konzert. Es ſpielt das jedem Mannheimer bekannte Pfalzorcheſter un⸗ ter Leitung von GMꝰD Prof. Ernſt Boehe; als Soliſtin iſt Erna Sack, Koloraturſopran vom Staatstheater Dresden gewonnen. Das umfangreiche Programm bringt Werke von Mozart, Reger, Joh. Strauß und Richard Strauß. Eintrittspreiſe und Vorverkauf ſiehe Plakatanſchlag. 2* GLS Kulturdemeſde Am Freitag findet die Feierſtunde der NS⸗ Kulturgemeinde ſtatt. orcheſter unter Leitung von Generalmuſik⸗ direktor Ernſt Boehe. Soliſtin iſt die Dresdener Koloraturſängerin Erna Sack. Die Vortragsfolge nennt folgende Werke: Eine kleine Nachtmuſik(Mozart), Arie der Kö⸗ nigin der Nacht aus„Zauberflöte“(Mozart), Ballettſuite op. 130(Reger), Arie der Roſine aus„Der Barbier von Sevilla“(Roſſini),„Till Eulenſpiegels luſtige Streiche“, ſinfoniſche Dich⸗ tung(Richard Strauß), und Frühlingsſtimmen⸗ Walzer(Johann Strauß). Es ſpielt das Pfalz⸗ Rundfunk⸗Programm für Mittwoch, 30. Januar Reichsſender Stuttgart:.10 Choral,.15 Gymnaſtik, .30 Zeit, Wetterbericht und Frühmeldungen,.00 Konzert,.35 Die erſte Erziehungsarbeit der Mut⸗ ter, 10.00 Nachrichten, 10.15 Aufbruch der Nation. Eine Hörfolge, 10.45 Muſizierſtunde, 11.15 Funk⸗ werbungskonzert, 11.45 Wetter, Bauernfunk, 12.00 Mittagskonzert, 13.00 Saardienſt, 13.05 Rach⸗ richten, 13.15 Mittagskonzert, 15.30 Kinderſtunde, 16.00 Konzert, 17.30 Bunte Liedfolge, 18.00 Lernt Morſen! 18.30 Plauderei mit Schallplatten, 19.00 Tanzmuſik, 20.00 Nachrichten, 20.35 Stunde der jungen Ration. Kampflieder, 21.15 Wir ſind das Heer der tauſend Herzen. Ein muſikaliſch⸗litera⸗ riſche Hörfolge, 22.00 Nachrichten, Wetter⸗ und Sportbericht, 22.20 Winterſportecho aus Garmiſch, 22.35 aus Karlsruhe: Bunte Heimatſtunde, 23.00 Tanzmuſik, 24.00 Nachtmuſik. Reichsſender Frankfurt:.00 Konzert, 11.00 Werbe⸗ konzert, 13.15 Mittagskonzert, 15.15 Vergeſſene romantiſche Muſik, 16.00 Konzert, 18.00 Aus Zeit und Leben, 18.50 Unterhaltungskonzert, 20.15 Bunte Stunde, 22.35 Tanzmuſik, 24.00 Nacht⸗ muſik. Deutſchlandſender:.35 Frohes Schallplattenkonzert 12.00 und 13.10 Konzert, 16.00 Konzert, 18.00 Lieder im Schulungslager, 20.15 Die Leibſtandart Adolf Hitler ſpielt, 23.00 Tanzmuſik. Wie wird das Wetter? Die Ausſichten für Mittwoch: Ueberwiegend bewölkt und zeitweiſe Schneefälle, bei Winden von Norden nachts Froſt, Tagestemperaturen um Null. .. und für Donnerstag: Fortdauer der über⸗ wiegend bewölkten und zu Schneefällen neigen⸗ den Witterung. Rheinwasserstand 28. 1. 35[29. 1. 35 Waldshutet 174 176 Rheinielden 164 167 Breisach„%„„„„0 6⁴4 64 Kehl„%%„0— 172 166 314 308 Hasebheln 214 204 Gunnh 146 148 Köln„ 0 163 200 Neckarwasserstand 28. 1. 35 J 29. 1. 85 Jagsefefddk„„„ W3 Heilbrounn.—— Plochingen.—— Diedesheim 101 97 Mannheim 222² 211 Hieinæ..- Anzeigen? Herr Wipp fahren, daß Schweigſamk hemmungslo nichts weiter leben, der ſie anderes zur Maler mit e Aurelie, die etwas belauſ alles, und J ſchüchtert en. keinen Fall müſſe helfen ihr das klar finden ſei? Silberblick zi lings Männ⸗ den guten 9 um des Mä des Malers, torium kreuz hhſtens Stoe könne ſich zu lichen Nächſt Alſo, item: Ihre! Zwar geſtehen, auce Sie für erh⸗ keiten und of miſch ſagte e dieſes Wort Der Mazd ihn der Fing fand auf der verglühenden Aurelie ſitze Augenblick d flüſterte:„Se nicht zu ben Ln 5 immer un e, 15238“ an b. Erd. 4⸗Zimmer⸗Wohng. m. Vadez. Möbl. Zimmer eil. 1 gr. Zimmer U. Küche Bücherſchrank, U. reichl. Zubehör, 2 Tr zu vermieten. 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Herr Wipperling hatte es ſchon ehelängſt er⸗ fahren, daß der Maler nach Tagen tiefſter Schweigſamkeit ſeine ſeeliſchen Erregungen hemmungslos herausſchleuderte, und wähnte, nnichts weiter als ſolch einen Ausbruch zu er⸗ leben, der ſich gegen ihn entlud, weil niemand anderes zur Hand war; aber da rückte der Maaler mit einer eigentümlichen Bitte heraus. Aurelie, die kleine Knetmamſell, hatte ſoeben etwas belauſcht, man wußte nicht ſo recht, was alles, und Jolanthe war daraufhin völlig ver⸗ ſchüchtert entflohen, und Aurelie dürfe auf keinen Fall ausplaudern, und Wipperling müſſe helfen, müſſe Aurelie aufſuchen, müſſe ihr das klarmachen.— Wo Aurelie denn za finden ſei?— Nun, hier hinüber nach dem Süberblick zu irgendwo. Alſo ſeiner, Wipper⸗ lings Männerfreundſchaft vertraue er, Piper, den guten Ruf Jolanthes an, natürlich nur um des Mädchens willen, denn ſeinetwegen, 4 3 — — Ii des Malers, könnten ſich die Mäuler im Sana⸗ torium kreuz und quer zerreißen; das gäbe 9'hſtens Stoff zu Karikaturen. Aber ein Weib öünne ſich zu einer Haltung oberhalb der chriſt⸗ lichen Nächſtenliebe eben nicht aufſchwingen. Alſo, item:„Herr Wipperling, tun Sie das Ihre! Zwar habe ich, das will ich lieber gleich geſtehen, auch Sie gezeichnet, aber ich halte Sie für erhaben über kleinliche Empfindlich⸗ keiten und offen für kosmiſchen Humor.“ Kos⸗ miſch ſagte er. weil er wußte, daß Wipperling dieſes Wort liebte. Der Mazdaznan aus Bremen ging, wohin ihn der Finger des Malers gewieſen hatte, und fand auf der Bank am Silberblick mit einem verglühenden Abendrot als Hintergrund Aurelie ſitzen. Der Anblick bannte einen Augenblick den Schritt Wipperlings, und er flüſterte:„Schön. Faſt groß!“ Sie ſchien ihn nicht zu bemerken, und als er ſie anſprach, ſchrak ſie zuſammen, ſchlug die Hände vors Ge⸗ ſicht und begann zu weinen. Wipperling deu⸗ tete ſich die Tränen und ihren Grund völlig falſch, aber gleichviel, die wohlgeſetzten Ein⸗ 4 gangsworte für das vorhabende Geſpräch mit dem Mädchen waren nun nicht zu brauchen; er mußte ſich auf einen anderen Anfang be⸗ ſinnen, wenn er ſeine Sendung in Sachen des Malers und Jolanthes erfüllen wollte. Er ſetzte ſich alſo vorerſt in takwollem Abſtande neben Aurelie, räuſperte ſich leiſe ein paar⸗ mal und hub dann an:„Geht es Ihnen ſo nahe?“ Dieſe beſcheidene Frage ließ mehrerlei Ant⸗ wort zu, je nachdem, wie weit ihm die Be⸗ trübte ihr Herz erſchließen mochte, aber zunächſt kam überhaupt keine, ſo arg ſtieß Aurelien der Bock. Schließlich gelangte ſie zu der nicht ge⸗ rade freundſchaftlichen Gegenrede:„Was wiſ⸗ ſen Sie, wie einem einſamen Weibe zumute iſt! Sie! Sie haben Ihre alleinſeligmachende Lehre! Sie haben Ihr Horoſkop! Sie wiſſen lange, was Ihnen beſchieden iſt. Sie ſind ab⸗ geklärt, einfach beleidigend abgeklärt. Sie ver⸗ achten mich wahrſcheinlich, weil ich lauter Dummheiten mache. Sie ſchütteln? Wie? 4 Mache ich etwa keine Dummheiten? Entſchul⸗ digen Sie, das muß ich beſſer wiſſen. Schmeiße leischiedenes . E. Nt. 3½ itt. um Antwort ahnpoſtlagernd (21 834) ich mich nicht vor aller Augen an den krumm⸗ beinigen Tropf, den Weiß aus Berlin, weg? Heule ich etwa nicht, weil ſich dieſes Lämm⸗ chen von Jolanthe mit dem ſchmuddeligen Pinſler herumſchwenkt? Bitte, ſagen Sie, ob ſich ein vernünftiger Menſch ſo anſtellt wie ich?“ —— uchtige ſrn) bchneiderin mpf. ſich in allen ork. Arb. p. Tag 50% in u. auß. „Hauſe. Blumen⸗ ock, ei Zielke.— r. 16a, 2. St Uaterfint ngliſch, Franzöſ. Korreſpondenz⸗ lüterticht gel. I. Schrie ngeb. u. 21 769“ n die Exp. d. Bl. Dieſem Ausbruch war Wipperling am heu⸗ tigen Tage nicht mehr gewachſen. Erſt das Ge⸗ ſpräch mit Scharnweber über die Ausſichten der Menſchheit im allgemeinen, dann die Be⸗ gegnung mit dem Maler, und nun ein Weib Hüfte an Hüfte mit ihm, das bis in den Grund ſeiner Seele zerſpalten war. Die milde Klarheit mazdaznaniſchen Denkens hatte ſich zu einem Wolken⸗ und Nebelgebräu verwan⸗ delt, der feſte Grund der Wahrheit wankte, Leidenſchaften erſchütterten den wohlgezirkelten des verſtändig Wandelnden. Die ſchmerzvolle Frau neben ihm empfand er als etwas bedrohlich Süßes. Seine Güte ver⸗ ———— langte, ſich hilfreich zu bewähren. Die Tränen an ihren Wimpern wollten getrocknet ſein. Fmf Arbelt fur las Kanuwem Seltſamerweiſe fragte er ſich, wie dieſe Tränen wohl ſchmecken möchten, wenn er ſie ihr abkußte. Auch ſchien ihm das Mädchen in ſeiner doch im Grunde recht alltäglichen Verzweiflung nicht unſchön, zumal nun, wo das Abendrot es anſtrahlte. Kurz, Herr Wipperling tat, was in den Büchern der Weisheit nicht vorgeſehen war und wovon ihm ſein Horoſkop nichts vor⸗ hergeſagt hatte; er legte ſeinen Arm freundlich um den bebenden Nacken und küßte dem Mäd⸗ chen die Tränen von der Backe, fand ſie ſalzig und begriff in ihrem Geſchmack ein Symbol, doch konnte er dem nicht nachgehn, weil ihm 9 SSOC—— Betrachtung der Vererbung geiſtiger Eigen⸗ ſchaften liegt aber darin, daß ſie die Eigenſchaft, 0⁰οs. Aurelie keine Zeit ließ, ſondern ihn um den Hals nahm und ihm den Wangenkuß auf den Mund vervier⸗ und verfünffacht zurückgab, ehe ſie mit einer kindlichen Aufrichtigkeit ſagte: „Du Guter, es war Zeit, daß du kamſt.“ Von da ab vergaß Wipperling alles, was ihn ſinnvoll und menſchlich ſchön gedeucht hatte; er tat die ſelbſwerſtändlichſten Dinge der Welt und empfand die ſelbſwerſtändlichſte Wonne der Welt, bis Aurelie Grot, die Deli⸗ kateßhändlerstochter aus Verden an der Aller, zu Otto Erich, dem Sproſſen des Hauſes Wip⸗ perling und Sohn aus Bremen, lächelnd und liebreich ſagte:„Halt! Für heute noch einen Kuß, und dann muß ich laufen.“ Das erſte vollzog ſie mit einiger Ausführ⸗ lichkeit, und dann ſetzte ſie wie eine Rehricke durch die Büſche hinab, daß ihr die Röcke wir⸗ belten, und überließ den vormaligen Schüler des Mazdaznan ſich ſelbſt und dem dämmern⸗ den Abend. Er blieb noch ein Weilchen ſitzen, Geiſtiges Erbgut und Umwelt von Dr. Werner Hüttig, wiſſenſchattlicher Reterent im Raſſenpolitiſchen Amt der nsdRy Aus der erfolgreichen Zeit der letzten 70 Jahre Naturforſchung haben wir vor allem eine grundlegende Erkenntnis gewonnen: „Der Menſch iſt in all ſeinen Le⸗ benserſcheinungen und Lebens⸗ 1 den ewigen Naturge⸗ ſetzen unterworfen. Figz nagelten dieſelben Geſetzmäßigkeiten wie für alle Lebeweſen unſerer Erde.“ Dazu gehören auch die bei den Vererbungs⸗ erſcheinungen erkannten„Mendelſchen Regeln“. Die Roei ung hat uns an einer Fülle von Einzelbeiſpielen gezeigt, daß ſowohl körperliche wie geiſtige Eigenſchaften erblich ſind. Sie wer⸗ den alſo nach Aite beſtimmten Geſetzmäßig⸗ keiten von den Eltern auf die Kinder als An⸗ lagen übertragen. Bei der Vererbun perlichen Merkmalen, wie Augenfarbe, Haar⸗ form, Größenwuchs u. a. wird heute der natur⸗ geſetzliche Einfluß von keinem klar denkenden Menſchen mehr beſtritten. Das liegt daran, daß wir es hier mit einfachen Anlagenpaaren zu tun haben, deren Erbgang ſich leicht ver⸗ folgen läßt. Anders verhält es ſich mit den Eigenſchaften. Hier weicht bei vielen die liche unvoreingenommene Betrachtung einer vorgefaßten Anſchauung, einem anerzogenen Weltbild oder einer zweckbewußten Lehrmei⸗ nung. Es werden dann die geiſtigen Eigen⸗ ſchaften als Aeußerung der„Seele“ aufgefaßt, die als ein von außen zugeordnetes, dem Men⸗ ſchen bei der Geburt verliehenes Gebilde be⸗ trachtet wird, das ſein eigenes Leben führt. Dennoch braucht auch dieſe im Glauben und nicht in der Erkenntnis verankerte Anſchauung mit der Vererbung geiſtiger Eigenſchaften nicht im Widerſpruch zu ſtehen. Die Schwierigkeit vieler Menſchen bei der das, was im Erſcheinungsbild wahrge⸗ nommen wird, gleichſetzen mit nur einer ein⸗ zigen Erbanlage. Wir wiſſen aber von der Erbforſchung her, daß eine ganze Anzahl von erblichen Eigenſchaften erſt durch das Zu⸗ ſammenwirken mehrerer Erbanlagen im Erbgut eines Weſens bedingt werden. Dieſe . Anlagen von kör⸗ um die merkwürdig gedankenarme, aber ge⸗ fühlreiche Nachſtimmung der letzten Schickſals⸗ viertelſtunde ausklingen zu laſſen. So mußte einer Schlange zumute ſein, die aus ihrer alten Hülle geſchlüpft iſt und nun mit neuen Nerven die alte Welt ſelber wie verjüngt emp⸗ findet. Haſtige Entſchlüſſe vertrug dieſe Stunde nicht. Er wäre vielleicht erſt um Mitternacht heim⸗ gekehrt, wenn nicht der Maler, der an der Abendtafel weder Aurelie noch Wipperling vorgefunden hatte, aus dem Dunkel des Wal⸗ des getaucht und nach dem Erfolg der diplo⸗ matiſchen Sendung Wipperlings geforſcht hätte. „Laſſen Sie gut ſein, Piper“, antwortete Wipperling,„dieſe Aurelie iſt ein beſſerer Menſch, als wir beide ſind.“ „Na“, antwortete der Maler,„das wollen wir dahingeſtellt ſein laſſen, ob ſie es mit Ihnen wenigſtens aufnehmen kann. Ich für meine Perſon trete ja gern zurück. Mir iſt nur darum zu tun, daß die Knetmamſel ihren kecken Schnabel nicht an Jolanthe wetzt. Dieſe Jolanthe, Wipperling“, er dämpfie ſeine Stimme zu einem rauhen Flüſtern,„ich ſage Ihnen, ſo ein Mädel iſt doch das ſonderbarſte Gemiſch der Welt. Auf der einen Seite gut⸗ herzige Beſchränktheit, auf der anderen Seite tief, erſtaunlich tief, myſtiſch würden Sie wahr⸗ ſcheinlich ſagen. Ich ſage: Inſtinkt für die ent⸗ ſcheidende Frage des Daſeins ſelber. Eine Art biologiſcher ſechſter Sinn. Sagt das Menſch⸗ chen, dieſer Kindskopf:„Sie mit Ihrer Kunſt ſind ſoviel beſſer dran als wir. Sie gehen auf die Dinge los und werden irgendwie einmal damit fertig, und wir armen Weiber laufen herum und möchten gern und müſſen warten, bis uns einer ein Licht aufſteckt, und wenn's auch nur der Gärtner Scharnweber iſt; und dann blendet uns das Licht, daß wir erſt recht nicht ein noch aus wiſſen.“ Sage ich:„Jolanthe, darüber können Sie beruhigt ſein. Gott— wenn es einen gibt— hat dich nicht im Zorn erſchaffen mit dieſen Armen und Beinen und ſo weiter.“ Sagt ſie:„Aber völlig unnütz.“ Sage ich:„Unnütz? Das käme auf dich an. Mir zum Beiſpiel.„,„ na, und da rücke ich mit meinen maleriſchen Schmerzen heraus. Da antwortet das Mädel:„Ich laufe ſo ohne Zweck und Ziel in der Welt herum, daß mir's all⸗ mählich leid iſt. Es beglückt, zu hören, daß man jemandem was bedeutet. Na ja, da blieb nicht mehr viel zu ſagen.“ „Ja, ja“, erwiderte Wipperling dem Maler. „Das mag nicht bloß Jolanthe ſo gehen, über⸗ haupt nicht bloß den Frauen, daß man eine frohe Botſchaft gerade zur rechten Zeit ver⸗ nimmt.“ Der Maler ſtieß einen Laut des Erſtaunens und ahnungsvollen Verſtändniſſes aus:„Ho, Sie auch? Bedeuten Sie eiwa auch jemandem etwas, nicht mehr bloß ſich ſelber?“ Wipperling blickte den Maler an, ſo gut das im Abenddunkel möglich war, und antwortete mit Milde:„Das war wieder eine von Ihren Bosheiten, Piper, aber ich weiß, aus Ihnen ſpottet etwas Höheres als der Menſch, deshalb ziemt es, der Geißel ſtillzuhalten. Kommen Sie, Piper! Und ich wünſche Ihnen ſoviel Gutes, wie ich möchte, daß Sie mir wünſchen.“ Der Maler antwortete mit einem Jodler. (Fortſetzung folgt.) ——— Erſcheinung findet ſich nicht nur bei Tieren und Pflanzen, ſondern in erhöhtem Maße auch beim Menſchen, und muß vor allem für den Erbgang der geiſtigen Eigenſchaften in Rech⸗ nung geſtellt werden. Den beſten Beweis für die Vererbung geiſtiger Eigenſchaften liefern uns aber die Unterſuchungen an eineiigen Zwil⸗ lingen. Jedem Zweifler ſei empfohlen, nur einmal das Buch von Lange„Verbrechen als Schickſal“ zu leſen. Auch von der Seite der Sippenforſchung her wird dieſe Anſchauung be⸗ ätigt. Es ſei nur an die Familie Bach, an die ippe Mozart— Carl Maria v. Weber, an die Bernoullis u. a. erinnert. Wer nach all den be⸗ kannten Tatſachen an der Vererbung geiſtiger heute zweifelt, der läuft mit ver⸗ bundenen Augen durch die Well. 755 Wir ſtehen heute vor der Erkenntnis, daß wir den Menſchen weder durch Ernährung und Sport, noch durch Erziehung und Bildung von Grund auf, vom innerſten Weſen ſeiner Per⸗ ſönlichkeit her anders machen können. Damit hat aber auch das Erziehungsideal von geſtern, das in jedem Menſchen die„humane Seele“, die bei allen gleich ſein ſollte, ſeine natur⸗ gegebene, vom Schöpfer ſelbſt gezogene Grenze gefunden. Und mancher Erzieher, der in der Zeit von geſtern groß geworden iſt, und der auch beim beſten Willen den Weg in die Weltanſchauung unſerer Zeit noch nicht finden konnte, ent⸗ gegnet dann voll Bitterkeit:„Ja, wenn beim Einzelmenſchen ſchon alle Anlagen vorhanden ſend was ſollen wir Erzieher dann tun? Sol⸗ en wir dann nur den Lernſtoff eintrichtern? Haben wir denn überhaupt keine Möglichkeit, auf die Entwicklung unſerer Schüler einzuwir⸗ ken? Wenn alles ſchon vorausbeſtimmt iſt, warum ſind wir dann überhaupt noch da? Wo bleibt dann die ſittliche Idee unſeres Wirkens?“ Solche und ähnliche Ausſprüche wird man von Erziehern hören, denen die Bedeutung des Erbgutes für das Weſen der Einzelperſönlich⸗ keit aufgegangen iſt. Mancher verrennt ſich dann in den Gedanken, daß überhaupt jede Er⸗ ziehung, Schulung und Hebung ſozialer Ver⸗ hältniſſe überflüſſig ſei. Das Gegenkeil iſt rich⸗ tig. Die Kinder bekommen ihr Erbgut noch Nach einer gewaltigen Explo⸗ ſion, deren Detonation kilome⸗ terweit zu hören war, geriet eine Gasanſtalt im Oſten Lon⸗ dons in Brand. Erſt nach lan⸗ gen Bemühungen gelang es den mit Gasmasken arbeiten⸗ den Feuerwehrleuten, das Feuer einzudämmen Im Erkennen, in der Ausleſe und Förderung nicht als Eigenſchaften, ſondern als Anlagen mit. Die beſte Erbanlage für Körperkraft nützt aber nichts, wenn ihr Träger darben und hun⸗ gern muß, auch die beſte Geiſtesgabe nützt nichts, wenn ſie durch falſche Erziehung unter⸗ drückt oder in abwegige Bahnen gelenkt wird. der beſten raſſiſchen Güter unſeres Volkes liegt aber heute die große ſittliche Aufgabe des deut⸗ ſchen Erziehers. Die jungen Menſchen, die er in ſeine Obhut bekommt, find das höchſte Ver⸗ mögen der Nation. Wie in einer Knoſpe iſt in ihnen alles ſchon anlagemäßig vorgebildet. Aus den Knoſpen eines Birnbaumes werden immer nur Birnenblüten, aus Fliederknoſpen nur Fliederblüten hervorgehen können, aber wie reich die Zahl der Blüten und Früchte ſein wird, und ob ſie taub oder gutſein werden, das liegt in der Hand ihres Pflegers. Das Hochziel aller Erziehung abſeits der fachlichen Schulung muß aber ſein, daß unſere Jungen und Mädel erkennen: „Alles, was ich bin und leiſte, iſt i k. In mir hat das wieder ſeine Auferſtehung zum Leben gefunden. In allen meinen Taten wirkt ſich nur ein Teilchen aus von all den unzählbaren, die von Generation zu Generation den gewaltigen Erbſtrom meines Wolkes bilden.“ Darüber hinaus erwächft dem Erzieher die große Aufgabe, dafür zu ſorgen, daß in den Kindern ſchon die Verpflichtung lebendig wird, ihr Erbgut, das ſie als ein heiliges Lehen von ihren Ahnen empfangen haben, rein und un⸗ verfälſcht an die kommende Generation weiter⸗ zugeben. Dieſe Aufgabe iſt nicht leicht. Sie er⸗ fordert viel aufopfernde Hingabe an das Werk. Aber es geht um ein großes Ziel, das in unſer aller Herzen brennt, um ein ewiges Deutſchland! ————„p— Exzellenz Menzel erzählt Anekdoten Der berühmte Maler Adolf Menzel, beſon⸗ ders durch die Bilder aus dem Zeitalter Fried⸗ richs des Großen bekannt geworden, war im hohen Alter ein ziemlicher Langſchläfer und fehener Junggeſelle. Wenn er einmal früh auf⸗ tehen mußte, ſchrieb er am Abend vorher an ſelbſt einen Brief ohne Freimarke. Um 8 Uhr morgens ſtürmte dann pflichtgemäß der Briefträger an die Klingel, um das Straf⸗ oſtgeld zu erheben. Menzel hatte natürlich den rief ſchon vergeſſen, er verweigerte die An⸗ nahme, aber der Zweck war erreicht, denn ein⸗ 84 aufgeſtanden, legte er ſich nicht wieder zu ett. ** 4 Ausnahmsweiſe hatte Menzel ſich herbeige⸗ laſſen, einen Sohn einer befreundeten Familie 85 unterrichten. Eines Tages erſcheint der —05 eine ganze Stunde zu ſpät zum Unter⸗ richt: „Verzeihung, Exzellenz, als ich auf dem Wege war, ſtießen zwei Wagen zuſammen. 1 eine Fahrer geriet unter die Räder. Und „Dann zeigen Sie mal die Skizze her!“ „Eine Skizze? Aber ich habe doch geholfen, den Mann hervorzuholen und ins Krankenhaus zu ſchaffen!“ „Was...? Junger Mann, ich rate Ihnen, werden Sie Heilgehilfe, zum Maler haben Sie ſcheinbar wenig Talent!“ * Es kommt öfter vor, daß die Porträtmaler ihre Kunden nicht zufriedenſtellen können. Das gleiche mußte auch Menzel erleben. Dieſer ärgerte ſich nun darüber und wandte ſich an das Modell mit den Worten: „„„Ich habe Sie ja ähnlicher gemalt als Sie überhaupt ſind!“ Jahrgang 5— A Nr. 49— Seite 8 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Dienstag, 29. Januar 1985 Aus deutſcher Vorzeit ragt ein Berg.. Die 500jährige Uulturgeſchichte des Heiligen Berges Wenn vor einem Jahr bei der Suche nach dem geeigneten Platz für eine Thingſtätte des nationalſozialiſtiſchen Reiches im Grenzland Baden die Wahl auf den Heiligen Berg bei Heidelberg fiel, ſo bedeutet das mehr, als etwa ein Zugeſtändnis, daß gerade dieſe Stadt aufgrund ihrer alten Kulturſendung in ihrem Bannkreis eine ſolche Stätte haben müßte. Es waren vielmehr noch andere, eben⸗ ſo wichtige Gründe entſcheidend, die aus dem Folgenden erhellt werden ſollen. Es gibt in der Tat nur wenige Plätze in den Gauen unſerer deutſchen Heimat, wo der⸗ art dicht die Spuren vergangener Kulturen beieinander liegen und Zeugnis davon ab⸗ legen, welche bedeutende Rolle dieſe Gebiete in der Vorzeit ſpielten. Der Heilige Berg, auf deſſen Bergſattel wir die Spuren von dreitauſend Jahren Menſchheitsgeſchichte aufbewahrt finden, iſt einer von dieſen Punk⸗ ten, jene ſchon in ſeiner Form myſtiſch und ſchwer anmutende Berg⸗Geſtalt, wie ſie aus dem Häuſermeer des heutigen Heidelberg em⸗ porwuchtet, oft von düſteren Wolken behangen, als ſüdlichſter Eckpfeiler des nördlichen Oden⸗ waldes, deſſen Name(Oden⸗Odin?) wahr⸗ ſcheinlich ſchon auf germaniſche Beſiede⸗ lung hinweiſt. Es iſt auch für den Archäologen nicht leicht, in dieſer Fülle von vorgeſchichtlichen Spu⸗ ren die notwendigen zeitgeſchichtlichen Abgren⸗ zungen zu ziehen, um das Germaniſche vom vorausgegangenen Keltiſchen, das folgende Römiſche vom ſpäteren Chriſt⸗ lichen zu unterſcheiden. Und doch ſind wir heute ſo weit, daß wir mit einiger Sicherheit die erſten durch Funde belegten Siedelungen auf dem Heiligen Berge nach Prof. Dr. Ernſt Waole(Heidelberg) um die Zeit 100 v. Chr. ſuchen können, wo es die Kelten der ſpäteſten Bronzezeit waren, die hier oben— durch das ſteil ab⸗ ſallende Gelände vor überraſchenden Angriffen geſchützt— ihre Erdhütten erbauten und Topfe brannten, deren Scherben auch unlängſt wieder bei den Grabungen zum Bau der Thingſtätte zu Tage gefördert und geborgen werden konnten. Leider waren dieſe Gefäße nicht mehr erhalten, nur verwitterte Scherben können uns von ihrem einſtigen Ausſehen und Zweck berichten. Aber die ewige Kraft des Waſſers und der Witterung, die auch hier oben am Berg während der Jahrtauſende genagt hat, veränderte die Oberfläche des Berges im⸗ mer wieder, ſchwemmte Erde und Steine ab, legte andere darüber. Durch dieſe Bewegung mußten natürlich Tongefäße zertrümmert werden. Aber dieſe ſpärlichen Tonſcherben ſind nicht die einzigen Zeugen dieſer keltiſchen Beſiede⸗ lung. Viel auffallender und verhältnismäßig gut erkennbar ſind die Aeberreſte eines großen Wallſyſtems das ſich um den ganzen Berg oval herumzog. Der kleine Mithras⸗Stein trägt ebenfalls das Bild des Lichtgottes, diesmal auf galoppierendem Pferd reitend, in der Linken die Zügel, in der Rechten eine Kugel haltend. Darunter— als ſymboliſche Darſtellung— Sch ange und Löwe.(Nach dem Original des Kurpfälziſchen Muſeums Heidelberg auſgenommen.) Ein in neueſter Zeit erſtellter Stein trägt folgende Inſchrift: Vorgeſchichtliche befeſtigte Siedelung — Innerer Ringwall— Zwei Verbindungswälle mit Tor, angelegt von den Kelten gegen die vordrängenden Germanen etwa 100 v. Chr. Das alſo bedeuten dieſe Wälle: Eine Flieh⸗ burg der keltiſchen Stämme, die von dieſen errichtet wurde, als von Mitteldeutſchland her die Germanen im unaufhaltſamen Siegeszug nach Süden vorwärtsdrängten. Welche Kämpfe und Schlachten mögen ſich hier einſt abgeſpielt haben, als die Kelten ſich hinter den Wällen verſchanzten und dennoch von den ſieghaften hniel und Sad begegnen sicl Von Hermenn Eris Busse Es war ſonderbar. Eines Tages überfiel uns die Sehnſucht nach dem Norden ſo ſtark, daß wir uns faſt von heute auf morgen zur Reiſe an die Waſſerkant rüſteten. Einem Plan folgten wir nicht, auch keinem Wunſch, jeman⸗ dem zu begegnen außer einem vielleicht: dem Dichter Hans Friedrich Blunck. Es wurbden jedoch mehrere, tief nachwirkende Begegnungen daraus. Das Nordland ergriff uns in uner⸗ warteter Wärme durch einige ſeiner Söhne, durch Blunck vorab, den Dichter, und Fritz Höger, den Baukünſtler. Wir hatten geglaubt, in kühle, uns nur verſchloſſen ſich weiſende Atmoſphäre zu kommen, und wir hatien uns bereitgehalten, dieſe kühle Hülle über der Land⸗ ſchaft, dem Meere, der Stadt, den Menſchen durch unſer wärmeres und übertriebeneres Tempe⸗ rament, ja durch unſer naturgebotenes Gefühl zu löſen, um ſchließlich, wie wir aus Bluncks Büchern es wohl ſpürten, das große Schlagen des niederdeutſchen Herzens ganz aus der Nähe zu erleben. Dieſer raſche und entſchloſ⸗ ſene Aufbruch nach dem Norden, dazu in einem Sommer, der durchaus nicht warm war und eher einen Trieb nach Italien verſtändlich ge⸗ macht hätte, dieſer Aufbruch mußte einen in⸗ wendigen Sinn haben. Eine gleichſam ſeeliſche No-wendiakeit ſchoh uns wohl aus der ge⸗ wohnten Richtung nach Süden heraus auf ein anderes Geleis. Und wir fanden es nahezu abenteuerlich, dies unbeirrbar lockende Ziel. Mitten in der Nacht in Hamburg ankom⸗ mend, verlongte es uns nach der langen Fahrt nicht nach Ruhe, im Gegenteil, mit der beben⸗ den Neugier unverwöhnter Weltläufer ſogen wir erſt einmal beim Schlendern kreuz und quer durch die Geſchäftsſtraßen und Gänge die erregende unbekannte Luft der Hanſe ein, er⸗ lebten gleich einige groteske und auch traurige Nachtſzenen zwiſchen Menſchen, die im Dunk⸗ len treiben, was ſie treibt, ſtanden unerwartet vor dem rieſigen Bug des Chilehauſes und kehrten wie in Träumen, die man nur in phan⸗ taſtiſchen Büchern lieſt, in unſer fremdes Zim⸗ mer zurück. All dies Abenteuerliche, das Traumhafte wie das Ueberwache, das Ent⸗ zückende wie das Erſchütternde ging ſo weiter in unglaublicher, pauſenloſer Folge. Heut noch, nach Jahren, bewegt uns das in wenige Wo⸗ chen zuſammengepreßte Erleben, und keine Stunde hat ſich in die Vergangenheit ver⸗ ſchloſſen, keine. Nicht die Eindrücke der Stadt, in der ſich Reichtum und Elend, Adel und Auswurf ſcharfkantig trennen; nicht die hei⸗ tere, vornehme Spiegelung der Alſter; nicht der Vergnüaunaskrampf der Reeperbahn; nicht das trübe Geheimnis der Chineſenviertel; nicht die ruinenhafte Romantik des Gängeviertels, die venezianiſche Stimmung der Fleets; nicht das ungeheure Meer der Steine hoch oben von der turmhohen Arbeitsſtätte Fritz Högers herab; nicht die kaum zu überwindende Lok⸗ kung der noch freien Kabinen eines eben zur Abfahrt bereiten Ozeandampfers; nicht die ſchwermütia ſtimmende Rieſenhalle der toten Fiſche in Altona; nicht das mächtige Arbeits⸗ lied der Werften; nicht das verwüſtete ver⸗ roſtete Ruhen unzähliger, arbeitsloſer Han⸗ Germanen zurückgeſchlagen wurden...! Zwar ſind die Wälle dieſer großen Fliehburg nicht mehr erhalten, aber deutlich kann man ihren Verlauf noch feſtſtellen und ſogar Schlüſſe auf die Art ihrer Ausführung ziehen. Danach ſind es Mauern ohne Mörtel geweſen, die aus Stein aufgeführt waren, in⸗ nerlich gefeſtigt nur durch Holzballen, die natürlich längſt verfault ſind. Es iſt klar, daß eine ſolche Steinmauer in verhältnismäßig kurzer Zeit, zumal unter dem Einfluß der Witterung, zerſtört wurde und einrutſchte. Aber es gibt gerade im Südweſten des Reiches noch eine Reihe von ähnlichen keltiſchen Flieh⸗ burgen, die teilweiſe noch recht gut erhalten ſind. Zum Beiſpiel auf dem Stockverg, einem öſtlichen Ausläufer des Hochblauen(Süd⸗ ſchwarzwald), finden wir— wenn auch bedeu⸗ ten kleiner— eine ausgezeichnet erhaltene Ring⸗ wall⸗Anlage, bei welcher man heute noch die in der oben geſchilderten Weiſe aufgeführten Mauern, teilweiſe faſt unberührt, ertennen kann. Dieſer Steinwall auf dem Heiligen Berg zog ſich in einer Länge von 2900 Metern rund um die beiden Kuppen und den dazwi⸗ ſchen liegenden Sattel herum, ſo daß das ganze innerhalb liegende Gebiet nur durch die beiden im Oſten und Süden gelegenen Tore zugäng⸗ lich war. Aber weiter oben hatten die Kelten noch einen weiteren, 1960 Meter langen, in⸗ neren Ringwall aufgeſchüttet, der ebenfalls zwei Tore hatte, wie durch genauere For⸗ ſchungen feſtgeſtellt werden konnte. Bei den im Jahre 1907 durchgeführten Grabungen wur⸗ den ſogar noch bei dieſen Toren die ausnahms⸗ weiſe mit Kalkmörtel gemauerten Räume der Torwächter gefunden. Allerdings werden dieſe viel„moderner“ ausgeführten Gebäudereſte aus ſpäterer Zeit ſtammen. Nach dem Ablauf dieſer zweiten kelti⸗ ſchen Siedlungsperiode(von 200 v. Chr. an) wurden die keltiſchen Stämme etwa um 100 bis 50 v. Chr. von den vordrängenden Germanen beſiegt und vertrieben. Aus verſchiedenen aufgeſunde⸗ nen Inſchriften geht hervor, daß es die Cimbern geweſen ſein müſſen, jener beſon⸗ ders kräftige und kriegeriſche Germanenſtamm, der hier oben dem„Mercurio cimbrio“ in einem Heiligtum geopfert hat. Welcher Art dieſe Kultſtätte war, darüber haben wir keine Anhaltspunkte mehr, da ihre bau⸗ lichen Reſte wohl beim ſpäteren Bau der St. Michaelsbaſilita nicdergeriſſen worden ſind. In den Mauern dieſer Kirche wurden auch im vergangenen Jahrhundert zwei Inſchriftſteine gefunden, die zwar aus frührömiſcher Zeit ſtammen, aber die Erinnerung an den ger⸗ maniſchen Gott Merkur feſtgehalten haben. Wertvolle Funde aus der Römerzeit Der erſte Stein, eine Bauinſchrift für einen lleinen Tempel, der dem eimbrianiſchen Merkur, d. h. dem germaniſchen Gott Weoan errichtet worden war, trägt— noch ſchwach zu erlennen— folgende Lettern: MERCURI0 CIMBRIO O»„„ ◻ o Mehr davon iſt nicht mehr zu erkennen.— Viel beſſer erhalten iſt ein zweiter Inſchrift⸗ ſtein, der 1887 in den Trümmer der St. eed Aen dre vben rin ruare ——————————————————————————————————————————————————————— delsſchiffe, Kutter, Laſtkähne; nicht die rüden Lieder verkommener Matroſen; nicht die ſtol⸗ zen hellen Augen junger Fahrensleute. Unvergeſſen blieb die Lüneburger Heide mit Fritz Höger, der ein Bienenvater iſt; unver⸗ geſſen der düſtere Hof, wo der Werwolf von Hermann Löns ſpielt; unvergeſſen die Hünen⸗ gräber, die alte Wehrkirche in Bispingen, der Heidekrug am Totengrund, deſſen geſprächiger Wirt ein Jagdfreund des Heidedichters war; unvergeſſen der Fellmarkt dort mit den weißen Pelzen der Heidſchnucken und der nordiſchen ſchneeweißen Ziegen; unvergeſſen die Abend⸗ ſtunden im einſamen Gutshof der tapferen Kriegerswitwe bei Buxtehude. Die Heide blühte, der Tag war ſagenhaft ſtill und flam⸗ mend. Es wehten zwiſchen den Wackolder⸗ hainen und Eichenkamps, über Moor und ſchwarzem Grund die Geiſter rieſenhafter und goldhaariger Helden. Und dann die Reiſe von Lübeck zu Schiff in endloſer Fahrt unter ſchwermütigem Himmel auf der grauen Trave, zwiſchen ſilberner Land⸗ ſchaft in die Oſtſee hinaus. Und dann die Fahrt ins Bauernland und Seefahrerland zur Kate Hans Friedrich Bluncks auf einem Hügel zwiſchen Buſch und Acker, Weideland und Obſtwieſe. Hochwüchſige Bauern begegnen uns. Sie ſind ſo gelaſſen und zeigen ebenſowenig Neugier wie unſere Schwarzwaldbauern. Ueberhaupt, wäre nicht die Luft eine andere, vom Meeresatem erfüllt, wie es uns träumenden Binnenländern dünkt, wir könnten uns in die Hochebene der badiſchen Baarlandſchaft verſetzt denken. Aber unſer Himmel klingt anders. Er ſteht auf den hoben Graten des Schwarzwaldes. des Juras, der Schweizer Alpenkette auf. Seine Bearenzung hat bei uns ein romantiſches Maß. Der Him⸗ mel über der Nordlandſchaft indeſſen verweht ins Unendliche, iſt maßlos geweitet, das Hel⸗ denepos ruht in dieſem Raum, und wir ver⸗ ſtehen, weshalb unſer Freund Blunck in all Dr. Hans Friedrich Blunck Präſident der Reichsſchrifttumskammer Fahrgang eeee Michaelsti folgen des Ins Der niſchen Let Marcus L petuus unt bild geſetzt. auch eine 2 eine Stat Die viel rend des auch der im ve freigelegte errichtet w endaültia 1 die Kaſtelle beſtanden, der Altar gibt es all lannt iſt, d eine Zeit l dem aus 3 geweihte 4 früheren U die Autoga am heutig 1838 bei E gelegt wurt Lichtgot Sandſtein ſich in de Kurpfäl iſt leider n kommen id Die Que ſoll heute Es wäre v Verkehrsve. viele Frem eine Erir bildungen bringen, ur dächtnis z1 auch der V der beiden liegt keine Sehenswür darſtellen n des Mithre in den 2 Band Heide Um 260 den Neckar bis um 500 ſtentum ein miſchen Al Namen des landläufige war kein a nommene( Heiligen n des Kloſter eine in ron deren Mau Himmel ra ſeinen Büc dieſe mythi ſpannte Sf fällige Muf die bis in der Scholle ner„Urvät, wohl auch worin er i das Feuer“ mit den G werdunag a vollkommen los, in jede hält. Sendung ſchwingen Und er n alle leiden Vielfalt. E Kühle der ten, Kampf Im Bericht ſie iſt nah! dern alüht Zündung ii So hatte erſpürt, der in denen a Wendung, baren. Er kam herab Und von Nord forſchen vo Antworten Nun, wi leicht nicht wandeln, a tiſchen Flieh⸗ gut erhalten Stockverg, blauen(Süd⸗ nauch bedeu⸗ haltene Ring⸗ ute noch die aufgeführten jzrt, ertennen eiligen Berg rn d den dazwi⸗ ſaß das ganze rch die beiden Tore zugäng⸗ en die Kelten langen, in⸗ der ebenfalls enauere For⸗ te. Bei den abungen wur⸗ ie ausnahms⸗ Räume der werden dieſe Gebäudereſte iten kelti⸗ 0 v. Chr. an) ha um 100 bis men beſiegt n aufgeſunde⸗ „ daß es die „jener beſon⸗ rmanenſtamm, cimbrio“ in hat. Welcher zrüber haben da ihre bau⸗ Bau der St. worden ſind. irden auch im Inſchriftſteine ömiſcher Zeit an den ger⸗ lten haben. Römerzeit rift für einen cimbrianiſchen Gott Wedan och ſchwach zu terkennen.— iter Inſchrift⸗ emer der St. —— deſſen verweht eitet, das Hel⸗ und wir ver⸗ Blunck in all lunck mskammer Januar 1935 Fahrgang 5— A Nr. 49— Seite 9 Abendausgabe— Dienstag, 29. Januar 1935 Michaelskirche aufgefunden wurde und auf dem folgendes zu leſen iſt: MERCURIO MLUSIUS vVIcCA RI0S ET MESS(0) RIUS PERPETU US ETVALMARR US L P Ins Deutſche übertragen beſagen dieſe latei⸗ niſchen Lettern folgendes:„Dem Merkur haben Marcus Luſius Vicarius und Meſſorius Per⸗ petuus und Valmarus mit Freude das Stand⸗ bild geſetzt.“ Der gut erhaltene Stein hat oben auch eine Vertiefung in der ſehr wahrſcheinlich eine Statue des Mereur befeſtigt war. Die vielfach verbreitete Meinung, daß wäh⸗ rend des Beſtehens der römiſchen Kaſtelle auch der im vergangenen Jahrhundert freigelegte Mithras⸗Altar errichtet worden ſei, iſt durch die Wiſſenſchaft endaültia widerlegt worden. Während nämlich die Kaſtelle der Römer nur bis um 125 u. Chr. beſtanden, iſt der Mithrasdienſt fünger. Daß der Altar ſelbſt römiſcher Herkunft iſt, darüber gibt es allerdinas keinen Zweifel, zumal be⸗ lannt iſt, daß im römiſchen Heer dieſer Glaube eine Zeit lang ſehr ſtart vorherrſchte. Dieſes, dem aus Indien eingeführten Mithras⸗Kult geweihte Heiligtum ſtand ungefähr auf dem früheren Unterleiterſchen Grundſtück, wo heute die Autogarage von Prof Bergius ſteht, alſo am heutigen Albert⸗Ueberle⸗Weg, wo 1838 bei Erdbewegungen ſeine Trümmer frei⸗ gelegt wurden. Das etwa zwei Meter hohe, dem Lichtgott Mithras geweihte, aus rotem Sandſtein gehauene Relief des Altars befindet ſich in den Sammlungen Karlsruhes. Im Kurpfälziſchen Muſeum in Heidelberg iſt leider nur ſein originalgetreuer, aber voll⸗ kommen identiſcher Abguß aufgeſtellt. Die Quelle, die zu dem Heiligtum gehörte, ſoll heute noch als Brunnen vorhanden ſein. Es wäre vielleicht eine dankbare Aufgabe des Verkehrsvereins, an dieſer belebten Ecke, wo viele Fremde und Studierende vorbeikommen, eine Erinnerungstafel mit guten Ab⸗ bildungen des Heiligtums unter Glas anzu⸗ bringen, um dieſen wertvollen Fund im Ge⸗ dächtnis zu erhalten. Nicht undenkbar wäre auch der Vorſchlag, originalgetreue Abaü“lſe der beiden Steinbilder aufzuſtellen. Ee unter⸗ liegt keinem Zweifel, daß dieſe eine große Sehenswürdigkeit im Stadtteil Neuenheim darſtellen würden. Eine genauere Beſchreibung des Mithras⸗Heiligtums findet man übrigens in den Badiſchen Inventariſterungswerken. Band Heidelberg, Seite 88. Um 260 n. Chr. verließen die letzten Römer den Neckar und damit auch den Heiligen Berg, bis um 500 die Franken und damit das Chri⸗ ſtentum einzogen. Die germaniſchen und rö⸗ miſchen Altäre wurden„umgetauft“ auf den Namen des Heiligen Michael, daher auch der landläufige Name„Michelsberg“. St Michael war kein anderer als die ins Chriſtliche über⸗ nommene Geſtalt des Gottes Wotan. Dieſem Heiligen wurde dann um 880 von Mönchen des Kloſters Lorſch eine in romaniſchem Stil aufgeführte Baſilika erbaut, deren Mauern und Ruinen heute noch in den Himmel ragen. Das St. Stefanskloſter, wie es ein unberannter Künſtler noch geſehen und in dieſem Stich feſtgehalten hat, Heute ſind nur noch die Grundmauern in geringer Höhe erhalten. Das„Heydeloch“ des Bildes iſt der im Auffatz erwähnte einſtige Brunnen des Kloſters.(Das Original des Stiches befindet ſich im Kurpfälziſchen Muſeum zu Heidelberg.) Die Baſilika, deren geräumiges Schiff an den Ueberreſten der Grundmauern noch deutlich erkennbar iſt, darf als älteſter Teil der Gebäudereſte angeſprochen werden, während die Kloſterräumlichkeiten, die ſich um den Kreuzgang herum reihten, aus der Zeit um 1030 ſtammen. 1250 wurden von den in⸗ zwiſchen eingezogenen Prämonſtraten⸗ ſern verſchiedene Umbauten vorgenommen, und faſt 300 Jahre lang lebten dann die Mönche dieſes Ordens in zurückgezogener Ein⸗ ſamteit hier oben auf ſteiler Höhe, bis im Jahre 1530 durch den zunehmenden Verfall die letzten Wohnungen verlaſſen werden mußten und das Kloſter den Handſchuhsheimern ein willkommener Steinbruch war. Schon im Jahre 1503 war übrigens der Vierungsturm eingeſtürzt, während noch heute einer der bei⸗ den an der Weſtkrypta befindlichen Türme — wenn auch in verfallendem Zuſtande— hochragt. Die Kirche hat den Grundriß eines römiſchen Kreuzes, iſt aber trotz ihres Alters in der Geſchichte der deutſchen Bautunſt nicht von ſo großer Bedeutung, wie das eigentliche Kloſter. Regierungsbaurat C. Koch, Hei⸗ delberg, mißt ihm ſogar eine außerordentliche Wichtigkeit zu, da ſie der älteſte monumentale Zeuge einer Kloſteranlage aus ſo früher Zeit(1030) ſein ſoll. Als nach dem Verfall räuberiſches Gelichter in den Winteln und Kellern des St. Michaels⸗ kloſters Unterſchlupf ſuchte und nicht ſelten auch durch Ueberfälle die Gegend beunruhigte, wurde auf Betreiben der Univerſität um Der große römiſche Mithras⸗Altar zeigt den indiſchen Lichtgott Mithras, wie er den geheiligten Urſtier, das erſte erſchaffene Weſen, tötet, um ſo das ihm aufgetragene Opfer zu vollbringen.(Aufnahme nach dem Abguß des Kurpfälziſchen Muſeums Heidelberg.) ——————————————————————— ſeinen Büchern, aus ſolcher Heimat gegeben, dieſe mythiſche Weite, dieſe ſtolze, einſam ge⸗ ſpannte Sprache hat, ohne Süße, ohne ohr⸗ fällige Muſik, aber mit einer ſeeliſchen Tieſe, die bis in die Geburtsſtunde des Volkes auf der Scholle hinabreicht. Wir ſind im Land ſei⸗ ner„Urväter Saga“, dem bisher größten und wohl auch unvergänglichſten Werk Bluncks, worin er in den drei Büchern„Gewalt über das Feuer“,„Kampf der Geſtirne“,„Streit mit den Göttern“ den Mythos unſerer Volk⸗ werduna geſtaltet in einer ſo einfachen wie vollkommenen Faſſung, daß es, obſchon zeit⸗ 11 in jeder deutſchen Zeit ſeine Sendung be⸗ ält. Sendung— um dieſen heiligen Begriff ſchwingen alle Werke Bluncks. Und er wandelt ihn ab in ruhiger und über alle leidenſchaftliche Haſt hinausgehobener Vielfalt. Er hat etwas von der berichtenden Kühle der Männer, die viel Leidenſchaft erleb⸗ ten, Kampf, Mühſal, Beageiſterung, Schickſal. Im Bericht ſpannt gerade dieſe Leidenſchaft, ſie iſt nah da, aber ſie flackert nicht mehr, ſon⸗ dern alüht als ruhioer Funke, als ſchöpferiſche Zünduna im Innerſten. So hatten wir uns Hans Friedrich Blunck erſpürt, der ſo knappe. ſochliche Briefe ſchreibt, in denen aber ſtets ein Wort wirkt oder eine Wendung, die dieſe geheime Zündung offen⸗ baren. Er kam uns enteegen, einen der Hügel herab Und es ageſchah wirklich ein Begegnen von Nord und Süd. freundlich kühles Um⸗ forſchen von Norden her und warmblütiges Antworten von Süden. Das zoa ſich an. Nun, wir unterſcheiden uns nachher viel⸗ leicht nicht von Bauern, die über ihr Land wandeln, als wir an Roßweiden und alten 1590 die Ruine eingeriſſen, wie ſie heute noch daliegt. Aber auch auf der anderen, ſüdlichen Kuppe des Heiligen Berges finden wir die Ruinen eines Kloſters, das erſt im vergangenen Jahr durch Grabungen des Freiwilligen Arbeits⸗ dienſtes in ſeiner urſprünglichen Anlage wie⸗ der feſtgeſtellt werden konnte. Es wan bedeu⸗ tend kleiner und ſtammt aus der Zeit um 1090. Der Baugedanke ging vom Probſt des St. Michaelskloſters aus, der dem Heiligen Stephan eine Kirche erbauen wollte Der Abt Anshelm des Kloſters Lorſch erweiterte dieſe Kirche 1094 zu einem kleinen Kloſter, in welchem zehn Mönche lebten. Leider wurde ein großer Teil der Steine beim Bau des Ausſichtsturmes im Jahre 1896 losgebrochen, ſo daß Menſchenhand das nach⸗ holte, was Jahrhunderte nicht vermochten.— Obwohl mit Sicherheit anzunehmen iſt, daß der Abt Anshelm von Lorſch in dem Kloſter beſtattet liegt, konnte ſeine Grabſtätte nich: auf⸗ gefunden werden. Aber bei den letztjährigen Grabungen fand man eine andere Grabplatte, die aus der Zeit um 1100 ſtammen dürfte und ſomit die älteſte Begräbnisſtätte Heidelbergs aus chriſtlicher Zeit darſtellt. Der ſagenumwobene Brunnenſchacht, der etwas weſtlich des St. Stefanstloſters, un⸗ heimlich ſchwarz aus dem Waldboden heraus⸗ ſchaut und der im Volksmund den Namen „Heidenloch“ führt, wird wahrſcheinlich von den Mönchen angelegt worden ſein Es gehen viele Mären um ſeinen einſtigen Zweck und ſeine Beſchaffenheit. So wollen die Stimmen nicht verſtummen, die behaupten, daß er einſt bis auf den Waſſerſpiegel des Neckars geführt habe, was natürlich gänzlich unmöglich iſt. An⸗ dere meinen, es wäre ein geheimnisvoller Gang, durch den man ſicher entfliehen konnte. Kurzum, die Volksſage hat hier vielerlei Deutungen gefunden, aber es wird ſich um nichts anderes handeln, als um den Schacht eines Brunnens, über dem ſich einſt ein Dach wölbte, das den Regen auffing und hinunterleitete. Auch er verlor mit der Nie⸗ derreißung des St. Stefanskloſters im Jahre 1598 ſeine Bedeutung und iſt ſeitdem verfallen. Aber auf den Ringwällen und den verw't⸗ ternden Ruinen iſt neues Leben erwachſen. Der Arbeitsdienſt des nationalſozialiſtiſchen Reiches hat ſeine Bauhütten aufgeſchlagen Wie eiſerner Rhythmus hallt der Takt der Hämmer und Pickel durch den Wald. Und ofti krachen die Sprengſchüſſe über den Berg, das rote Ge⸗ ſtein hoch aufreißend. Ein neuer Glaube iſt hier am Werk und ſchafft auf den Spuren von drei Jahr⸗ tauſenden deutſcher Geſchichte etwas Neues: ein Thing. Bald werden die Hämmer verſtummen und das Werk wird vollendet ſein. Das Volt wird kommen, zu Tauſenden! Unter freiem Got⸗ teshimmel, im Schein der Sonne wird es ſich verſammeln zum heiligen Thing. Es wird den Worten ſeiner Führer lauſchen und wird in Lied und Spiel das Bekenntnis ſeines nationalſozialiſtiſchen Glaubens zum Himmel beten. Der Heilige Berg, uralt und geweiht durch deutſche Geſchichte, hat eine neue, Ewigkeiten überdauernde Beſtimmung erhalten! Erieh Laes niederſächſiſchen Höfen vorüberſchritten, ſorg⸗ ſam die Worte wägend und ſtill in diefe Worte ſinnend. Der niederdeutſche Bauern⸗ ſproß und der alemanniſche ſind ja nicht unbe⸗ dingt einander fremd. Da ſchlägt gemeinſamer Urſprung durch, vor allem das ſichere Gefühl für geſunde und einfache Geltung und die Fähigkeit, unbedenklich den„Sprung über die Schwelle“ zu tun, wo immer eine ſagenhafte Stimmen hinter den Dingen ſpricht, als gehöre ſie natürlich zum ſichtbaren Erleben in einer traumwandelnd hellhörig ſich öffnenden Stunde. Man ſieht es Bluncks hoher, heller Stirne an und den durchdringend lichten Au⸗ gen, daß dahinter die eigentliche Gnade des fünften Sinnes wacht, das zweite Geſicht, das Rutengängergeheimnis, die Seefahrerdömonie— die Landläuferſehnſucht. In Bluncks Alltag hält der Geiſt die Grenze klar, aber wirklich ſcharf klar zwiſchen Wirk⸗ lichkeit und Geſicht. Blunck, der den Pflug führt als Bauer über eigenem Acker, und der das Steuer meiſtert als Fahrensmann, er iſt in der Stadt, ſeiner Hanſeſtadt Hamburg ein ſehr wacher und un⸗ verträumter Städter, nicht ohne weltmänniſche Haltung. Doch liefert er ſich nicht dem Städ⸗ tiſchen aus, er fällt nur nie aus dem Rah⸗ men, der ihn umgibt. Er lebt nach innen, nicht nach außen. So wie ſeine großen Romane„Berend Fock“. „Volkswende“, ſeine Novellen, ſeine mythi⸗ ſchen Geſchichten von„Klabautern und Ruller⸗ puckern“, von„Klugen Frauen und Füchſen“, ſowie vor allem ſeine Geſchichte und Balladen nach innen leben. Sendung zu geſtalten, zu vordichten, zu ertragen iſt ſein dichteriſches Wo en. In ſeiner Kate erlebten wir ihn ganz. Es war kein redſeliger Tag. Es gab viele Pauſen, keine peinlichen Lücken im Geſpräch aus Fremdheit oder Verlegenheit, in dieſen Pau⸗ ſen ordnete ſich die Fülle der Fäden, die wir hin und her ſpannten. Das Gewebe blieb köſt⸗ lich und unzerriſſen die Jahre her, es fügten ſich noch neue Farben ein. Und in nicht allzu weiten Abſtänden wieder⸗ holten ſich die Begegnungen an anderen Or⸗ ten. Blunck iſt ein Fahrensmann nicht nur über die Meere in fremde Erdteile—, er hat ſeine Romandichtungen aus Südamerika in all ihrer farbigen Abenteuerlichkeit wirklich aus ihrer Landſchaft heraus geſtaltet, Auslands⸗ deutſchtum in tragiſcher und herber Schickſälig⸗ keit—, Blunck treibt es zuweilen von Acker und Garten, von ſeinem Leben unter Bauern, Blumen und Tieren weg, ſeinem hellen und insgeheim zarten Leben im Reinen und Ruhi⸗ gen, und der andere Blunck erlangt ſein Recht, der Städter mit dem unbeſtechlichen Willen, im Zeitlichen ſeinen Mann zu ſtehen, kämp⸗ fend im Strom der Gegenwart, ein tatberei⸗ ter Verkünder niederdeutſcher Volkheit, eine Wickingernatur, beſonnen, kühn und ſtolz, doch nie zwecklos waghalſig. Blunck iſt kein Spie⸗ ler, ſondern ein wohl eigenwilliger und ſelbſt⸗ bewußter Kämpfer; aber der Kampf geht ihm nicht um die eigene Sache, ſondern nur um die der völkiſchen Wahrheit deutſcher Dichtung. Uneigennützig hat er dies immer wieder be⸗ wieſen. Er berichtete uns in ungeſchminkter Art von Mißverſtändniſſen, denen er dabei be⸗ gegnete, die vielen bitteren Nachkrieasjahre hindurch. Es weht heute eine andere Luft um ihn. Immer noch wechſelt er zwiſchen Acker und Stadt, führt Pflua und Feder, macht hin⸗ teraründig tiefe Gedichte, ſpringt über die Schwelle zwiſchen Wirklichkeit und Wachaeſicht. Eines Tares nun konnte er nicht wider⸗ ſtehen; der Seeländer fuhr ins Binnenland hinauf am Rhein, herauf zu uns zwiſchen Schwarzwald und Vogeſen. Es war Herbſt, unſere Heimat der Dome, des Stroms, der Berge und des Weines erſtrahlte im Glanz der tauſendfachen Ernten. Und nun war es an ihm, verfangen in den Zauber einer Land⸗ ſchaft zu ſein, die aus der ſingenden Seele des Oberdeutſchen klingt, wohl nicht ſo weiträumig mythiſch und ſtreng wie die ſeine im Norden, doch dafür vielleicht blühender und geheimnis⸗ reicher. Hans Friedrich Blunck vergißt wohl auch nicht mehr den Feldbera und Freiburg und den Sponeck am Kaiſerſtuhl und das Breiſacher Heiligtum, die Landſchaft des ge⸗ treuen Ekkehart; denn ſollte ſie nicht das Herz des Nordländers bewegt haben, der zu den deutſchen Dichtern der Gegenwart zählt? Und ihm wie uns wurde aufs neue Er⸗ kenntnis und Ziel offenbart: Die Stimmen der Dichter an der Grenze müſſen ſich ver⸗ ſtändigen, ſie müſſen klingend aufſteigen im Norden und Süden, im Oſten und Weſten wie die erzene, tönende Wand einer Rieſenalocke. Wahrhaft im Geiſte, feierlich in der Seele, im Läuten ſich ſchwingend in die Welt und in der ſchöpferiſchen Stille einſammelnd und geſtal⸗ tend die vielen Stimmen der Stämme in der Landſchaft. des Volkes auf ererbter Erde. Hans Friedrich Blunck iſt Grenzlanddeut⸗ ſcher im Norden. Er ſah unſere Grenze im Süden, beſonders von Breiſach aus, und ſtand erſchüttert. Wir fühlten uns in ſener Stunde beſonders nahe und erſehnten die Gnade, Teil der un⸗ ſichtbaren, tönenden Glocke über dem Reich zu ſein, die mit ihren klingenden Wänden Deuſch⸗ lands wunde Ränder umfänat, Glocke der deutſchen Sprache. Die Sproche aber hat Ge⸗ walt über die Geſchichte der Völker. Jahrgang 5— A Nr. 49— Seite 10 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Dienstag, 29. Januar 1938 2 ————— 4 N..— a,— Die Schweizer Preſſe zum Länderſpiel „Der Sport“— Zürich::0 geſchlagen! Eine neue Niederlage gegen Deutſchland, die ſiebente aufeinanderfolgende gegen den nörd⸗ lichen Nachbar! Und wieder kein Tor; zum vier⸗ tenmal nacheinander: zu null beſiegt! In ſieben Länderkämpfen hat Deutſchlands Nationalelf von der ſchweizeriſchen insgeſamt nur einen einzigen Verluſttreffer in Kauf nehmen müſſen! Die Bilanz iſt unzweideutig, ſie verſchleiert nichts, aber auch gar nichts. In einem vollen Jahrzehnt wurde keine deutſche repräſentative Elf von einer ſchweizeriſchen geſchlagen. An der Ueberlegenheit des deutſchen über den ſchweizeriſchen Fußball gibt es wahrlich jetzt nichts mehr zu rütteln. Der Sieg Deutſchlands iſt abſolut, kommen⸗ tarlos, ohne jede Einſchränkung verdient. Viel⸗ leicht dürfen wir einwenden, daß ein:1 wohl dem Verlauf der Partie und auch den Chancen gerechter geworden wäre, aber auch ſo noch bliebe eine klare Sprache übrig, die keine Ent⸗ ſchuldigung zuläßt als eben die, daß wir von einer beſſeren Mannſchaft geſchlagen worden ſind. Deutſchland war in vielen Punkten beſſer. „Nationalzeitung“— Baſel: Die Deutſchen waren und ſind einfach beſſer, und Wenn und Aber haben jetzt nichts zu ſagen. Ohne einen Moment nachzulaſſen, drängten und kämpften die Deutſchen ohne Unterlaß, ohne in Schablone zu verfallen. Im Gegenteil, gerade bei ihnen iſt uns zum Unterſchied von früher aufgefallen, daß ſie von ihrer alten deutſchen Schule abgekommen ſind. Ein weiteres Plus wieſen die Deutſchen auch hinſichtlich Wendig⸗ keit und Startvermögen auf. „Züricher Zeitung“— Zürich. Wir erlitten eine zahlenmäßig eindeutige, durch nichts zu beſchönigende Abfuhr, die hoffentlich dazu dient, wieder einmal für die Zukunft heil⸗ ſame Lehren zu ziehen. Mit einem engen Paß war bei der ausgezeichneten Deckung der Deut⸗ ſchen kaum ein Erfolg möglich. So wird man denn für die künftigen Länderſpiele wohl mit nicht nur einer namenmäßig, ſondern auch ſtilmäßig geänderten Mannſchaft rechnen müſ⸗ ſen. Neue Züricher Zeitung“— Zürich: Die Deutſchen ſpielten ihren bekannten ſyſtema⸗ tiſchen Fußball mit viel Wucht und Kraft, teil⸗ weiſe auch mit ſehr gutem, techniſchem Kön⸗ nen. Aber Härte, Kondition und Schnelligkeit waren bei ihnen viel größer als die Fähigkeit, ein variationsreiches Kombinationsſpiel zu zei⸗ gen. Unſerer Nationalelf, von der jeder tapfer bis zum Schluß durchhielt, wollen wir wegen der bereits zur ſchlechten Tradition geworde⸗ nen Niederlage gegen Deutſchland keine allzu ſchweren Vorwürfe machen. Das Spiel gelang ihr ganz einfach nicht. „Berner Bund“— Bern: In der zweiten Halbzeit ſetzte ſich die traditionelle und abwechſ⸗ lungsreiche Spielweiſe der Deutſchen immer mehr durch. Sie waren zudem techniſch beſſer und, weil athletiſch härter trainiert, phyſiſch überlegen. Spiele gegen engliſches Saarmilitär Nachdem in der letzten Woche mehrere Male Fußballmannſchaften der engliſchen Beſatzung an der Saar gegen ſaardeutſche Vereine zu Fußballſpielen angetreten ſind, gab es am ver⸗ gangenen Wochenende wiederum zwei Spiele. In Saarbrücken trat am Sonntag eine Mann⸗ ſchaft des Eaſt⸗Lancaſhire⸗Regiments gegen die ohne Conen ſpielende Elf des FV Saarbrük⸗ ken an. Aehnlich den voraufgegangenen Be⸗ gegnungen ſpielte ſich auch dieſes Treffen in ſportlichem Rahmen ab. Die Engländer zeig⸗ ten ſehr gutes Können. Vor allem in der er⸗ ſten Hälfte, in der ſie auch eine:2⸗Führung herausholen konnten, aber am Schluß doch mit :4 Toren unterlagen. Bemerkenswert iſt, daß das Spiel von einem engliſchen Sergeanten in ruhiger, unauffälliger Weiſe geleitet wurde. Tages zuvor verſuchte ſich die Mannſchaft des Polizei SV Saarbrücken gegen eine 6· DB. Gpovr Die Leiche des tödlich ge⸗ ſtürzten SS⸗Sturmfüh⸗ rers Axel Holſt, aufge⸗ bahrt in der Kapelle des St. Hildegard⸗Kranken⸗ hauſes am Adolf⸗Hitler⸗ Platz Mannſchaft des engliſchen Eſſex⸗Regiments. Auch hier wurde in jeder Weiſe ehrlich um den Sieg gekämpft. Nach einem:2⸗Unentſchie⸗ den in der Pauſe, blieben die Engländer ſchließlich mit:2 Toren ſiegreich. Die Kraftfahrzeug⸗Winterprüfung Die bisherige Kraftfahrzeug⸗Winterprüfung des DDAC und NSͤß hat mit der Start⸗ und men München ihren Anfang genom⸗ men. Zur Abnahme der Fahrzeuge hatte ſich auch der Korpsführer des NSͤK, Hühnlein, und die verſchiedenen Führer aus dem deut⸗ ſchen Automobilſport eingefunden. Insgeſamt ſind abgenommen: 82 Solomaſchi⸗ nen, 55 Biwagenmaſchinen 71 Perſonenwagen und 60 Laſtkraftwagen, insgeſamt alſo 258 Fahrzeuge. Dieſe verteilen ſich auf folgende Gruppen, Gruppe 1: 26, Gruppe 2: 56, Gruppe 3: 18, Gruppe 4: 37, Gruppe 5: 12, Gruppe 6: 7, Gruppe 7: 16, Gruppe 8: 36, Gruppe 9: 45 und Gruppe 10: 15. Nicht am Start erſchien in Klaſſe 1 Nummer 75 Thüring(Höchſtſtädt), in Klaſſe 2 Richter(Ohrdruf) auf NSu, Weith (München) auf NSu. In dieſer Klaſſe kommt dazu von Falkenhauſen(München) auf BMW, Klaſſe 3 Kallenbach(Ohrdruf) auf NSu, Klaſſe 4 Krabiell(Berlin) auf Zündapp, Klaſſe 5 Peemöller(Hildesheim) auf DaW, Werneck (Partenkirchen) auf Auſtin, Dr. Blum(Mün⸗ chen) auf BMW, in dieſer Klaſſe ſtartet noch Reichballner(München) auf BMW, Klaſſe 6 Dahme(München) auf Röhr⸗jun., Klaſſe 8 Fink In der Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn gelangte das Fußball⸗Länderſpiel Deutſchland— Schweiz 75 Austragung, das mit einem:0⸗Sieg der deutſchen Nationalmannſchaft endete. Der deutſche orwart Buchloh wehrt im Fallen einen flachen Schuß ab und kann den Ball auch von dem noch anſtürmenden Schweizer Abegglen abhalten Am die hᷣadiscſie rannscaftsmeisterschajt 84 Mannheim beſiegt Germania Karlsruhe(11:8) Das einzige Meiſterſchaftstreffen der Nord⸗ gruppe führte am Sonntag den Bezirkszweiten von Unterbaden und den Meiſter von Mittel⸗ baden in Mannheim zuſammen. Die Sport⸗ vereinigung 1884 Mannheim trat diesmal in kompletter Beſetzung an und kam gegen Ger⸗ mania Karlsruhe zu einem knappen aber ver⸗ Der neue deutſche Hochſchulmeiſter Kraiſy, Mün⸗ chen, zwiſchen den Fahnen beim Slalomlauf dienten Sieg. Die techniſch ganz hervorragen⸗ den Kämpfe, die durchweg fair geführt wurden, nahmen unter der guten Leitung von Biundo (Mannheim) einen ſportlich ſchönen Verlauf. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Glaſer(Mannheim) — Schmitzer(Karlsruhe). Nach vorſichtig ge⸗ führtem, ergebnislos verlaufenem Standkampf zeigt der Mannheimer die beſſere Bodenarbeit und ſiegt nach Puntten. Federgewicht: Adam(Mannheim)— Jenne(Karlsruhe). Der junge Karlsruher iſt techniſch überlegen und geht durch Aufreißer in Führung, die er nicht mehr abgibt und Punkt⸗ ſieger wird. Leichtgewicht: Zimmermann(Mann⸗ heim— Schäfer(Karlsruhe). Der ausgezeich⸗ nete Techniker Schäſer bringt kurz nach Kampf⸗ beginn einen Hüftſchwung an, dem der Mann⸗ heimer noch einmal entgeht. Gleich darauf ſiegt der Gaſt mit dem gleichen Griff nach 2,10 Min. Weltergewicht: Walter(Mannheim)— Schuck(Karlsruhe). Walter zwingt ſeinen Geg⸗ ner in die Defenſive und bearbeitet ihn am Boden mit Armſchlüſſel und Hammerlock, dem der Karlsruher in der 12. Minute unterliegt. Mittelgewicht: Keſtler(Mannheim) wird kampflos Sieger, da Karlsruhe in dieſer Klaſſe keinen Gegner ſtellt. Halbſchwergewicht: Hammer(Mann⸗ heim)— Kümmet(Karlsruhe). Nachdem Ham⸗ mer ſeinen Gegner zu Boden gebracht hatte, drehte er ihn mit Hammerlock in die Brücke, aus der ſich der Gaſt nicht mehr befreien kann. Schwergewicht: Hertlein(Mannheim) — Wolf(Karlsruhe). Wolf bekommt in der zweiten Minute einen gutſitzenden Untergriff zu faſſen, mit dem er den Einheimiſchen platt auf die Schultern wirft. wose. Lu j m 5. 0 25 0 (Falkenſtein) auf Adler, in dieſer Klaſſe ſtartet noch an Mig(Frankfurt), Klaſſe 9 Steidle (Ulm) auf Magirus, Klaſſe 10 Kießler(Bres⸗ lau) auf Büſſing, Winkler(Meißen) auf Büſ⸗ ſing. In Klaſſe 5 machen Karcher(Hörde) au Daimler⸗Benz und Kälberer(Gaggenau) au nur die techniſchen Prüfungen mit. Ein Altmeiſter der Turnerſchaft Studienrat Karl Leutz, Mannheim, 75 Jahre alt Am 29. Januar 1935 vollendet Stu⸗ dienrat Karl Leutz, der Mannheimer Alt⸗ meiſter aus der Frühzeit des Turnens für das weibliche Geſchlecht, ſein 75. Lebensjahr. Die Angehörigen des Turnvereins Mannheim von 1846, insbeſondere die weiblichen Mitglie⸗ der haben allen Anlaß, dieſes Tages zu ge⸗ denken, hat doch Meiſter Leutz ſein turneri⸗ ſches Lebenswerk überwiegend ſeinem Verein ewidmet, nachdem er einige Jahre, in den eiten des Aufbaues, im der badiſchen Turnerſchaft ſchöpferiſch ebenſo mitgeſtaltete, wie im Mannheimer Turnkreis. Im Turnverein Mannheim von 1846 war Papa Leutz um die Jahrhundertwende der Gründer und erſte Leiter der Turnerinnen, einige Jahre ſpäter auch der Schülerinnen⸗Ab⸗ teilungen, in einer Zeit alſo, in welcher die Leibesübungen für das weibliche Geſchlecht nicht wie heute eine Selbſtverſtändlichkeit be⸗ deuteten, ſondern gegen eine Welt von Vor⸗ urteilen anzukämpfen hatten. Karl Leutz ging aber unbeirrt ſeinen Weg, ja er führte die weiblichen Abteilungen ſeines Vereins auf eine allſeits anerkannte Höhe. 1922 gründete er noch die Frauenabteilungen, die mit zu den ſtärkſten der DT zählen. Vor Jah⸗ resfriſt gab er auch die Leitung dieſer in jüngere Hände, um nach beinahe 35jähriger turneriſcher Vereinstätigkeit, von fruchtbringendem Wirken begleitet, wofür ihm alle Grade turneriſcher Ehrungen bis zur höchſten Auszeichnung, der Ehrenurkunde der DT, zuteil wurden, einen ge⸗ ruhſameren Lebensabend einzutauſchen. Tauſend und abertauſend Mädchen, Frauen und Mütter, die in den 3½ Jahrzehnten durch ihren beliebten Papa Leutz die Segnungen der Leibesübungen erfahren durften, verbinden an ſeinem 75. Geburtstag den Dank mit dem Wunſche, daß dem verdienſtvollen Ehrenmit⸗ glied ihres Vereins in gleicher Geſundheit und Friſche lange und ſonnige Jahre beſchieden ſein mögen. Aus der pfälziſchen Gauliga Siegfried Ludwigshafen ſiegt in Lampertheim 11:7 Das Treffen nahm durch das parteiiſche Be⸗ nehmen der Zuſchauer und insbeſondere durch Unſportlichteiten des Lampertheimer Ringers Hahl einen unſchönen Verlauf, aus dem der Süddeutſche Meiſter, der durch Uebergewicht im Federgewicht drei Punkte verſchenkte, als knap⸗ per Sieger hervorging. Die von Hambur⸗ ger(Schifferſtadt) geleiteten Kämpfe hatten folgende Ergebniſſe: Bantamgewicht: Impertro(Ludwigs⸗ hafen)— Müller(Lampertheim). Müller ſichert ſich zwei Wertungen, die der Gaſt nicht aufzu⸗ holen vermag. Federgewicht: Jakob wird ohne Kampf Sieger, da Vondung(Ludwigshafen) Ueber⸗ gewicht hat und in die auf⸗ rückt. Leichtgewicht: Vondung(Ludwigshafen) — Hahl(Lampertheim). Der wiederholt unfair kämpfende Lampertheimer wird von Vondung klar ausgepunktet. Weltergewicht: Freund(Ludwigshafen) — Schlappner(Lampertheim). Freund zeigt ſich von Beginn an überlegen und ſiegt in der vier⸗ ten Minute mit Soubleſſe entſcheidend. Mittelgewicht: Pfirrmann(Ludwigs⸗ hafen—M. Müller(Lampertheim). Der Einhei⸗ miſche wird gleich zu Boden geriſſen und in der dritten Minute mit Hammerlock und Ein⸗ drücken der Brücke beſiegt. Halbſchwergewicht: Kreimes(Lud⸗ wigshafen)— Herrmann(Lampertheim). Der routiniertere Pfälzer dreht ſeinen Gegner mit Hammerlock in der neunten Minute auf die Schultern. Schwergewicht: Weyland(Ludwigs⸗ hafen)— Reißmann(Lampertheim). Nach aus⸗ geglichenem Standkampf kommt Reißmann in der Bodenrunde zu einer Wertung, die er hal⸗ ten kann und Sieger nach Punkten wird. Bei den Europa⸗Kunſtlaufmeiſterſchaften in St. Moritz gelang es der Norwegerin Sonja Henie zum fünften Male den Titel zu erobern rauen⸗Turnausſchuß Jahrgang 5 Der Hand Dublin, 2 mittag wurde Handelsvertrag Die iriſche Verlautbarung ſtaates hat er ſchen Deutſchla unbefriedigend jetzt übereingek deutſch⸗irländiſ künftigen Han Ländern auf e lage zu ſtellen 1935 ein Verhi Frlands aus lands nach De gen umfaſſen Zinn, Butter, Erzeugniſſen n Fahres werden ziffern für den 1936 ſtattfinden Zahr verlünger vor dem 1. D hältniszahl und Ausfuhr irländ einiaen. Der auf Anfrage ei der erſte Schr irländiſchen Ha gegebenen Ver den beiden Lä gebant werden. Badiſch⸗Pf Im Dezembe kohlengebiet(a Steinkohlen ge ſteigt damit a In Baden 27072 To. Pr Für das Jahr produktion von Beu Da von Pub intereſſe für Ak Kuliſſe zu Neu, die erſten Teil Beſſe dabei Reichs 1 Prozent höh mals im gleich mit einem etwa dürften angeſich ſichtsratsſitzung fluß ſein. Im gefragt, ſo daß Köckner bei zut zent gewannen. zent feſter. Har die Vortagsſtei⸗ Braunkohl tracht mit plus zent auf“ Von geringen Bedat Markt der ben zum Vorte Rütgers waren feſter. Am G dürch geringe C den Nachfrage i nahmen zurückz ½, HEW/ ͤ un lagen dage Draht⸗ ſow etwa ½ Proze Aktien erfrer ſo konnten Deut um 1½, Berger fabriken wieſen Karlsruher gab⸗ und Orenſtein j geſchrieben wur fahrtswerte wei um etwa 1 Pr Im Verlar ten weiter Franl Effek t. veitverzinsl.V Wertbest Anlt Ut Keichsanl Ut Schatzanv/ Vaunganleihe Had Staat 1917 Haver Staat keichsahl Sch/ fleidelbere Stacd Cudwiash 26 8 Mannheim von do von. 1027 Haden 26 (rotkraft Mum Mnm Stact Koh Mannh Ausl Grobhratt Müm Rhein Mai Don Ver Stahlv 0 Bao Kom(0ʃ I Komm Sam lav Hvu WBI Berir Hvp 25 Frannt Gold 15 Frki vobk(pt do Anteilsch Erkt hihr Ed E do do do do 8 do lL.iuu Hess.ds Liau. a: Hvvyl udv/ do Liuu do Anteilsch er(irB Li0 en Hvobk Mhin 40 Goldkom 40 do 4% do 10. do do 17 do do 12— do Liau Sudd Bodenctec 5½0% do Bank-Aktie Alls li Cred had Bank ann kfür Brauin Hav Bodenetec Jay Hyo u v Bu lusconte esdne Banh Frank! Hey Bh bfän Hey Ban Keicnshank Khein Hyp.-Bar klaſſe ſtartet ſe 9 Steidle ßler(Bres⸗ Wauf Büſ⸗ (Hörde)—5 genau) au Prüfungen erſchaft inheim, ndet Stu⸗ heimer Alt⸗ ens für das ensjahr. Mannheim ſen Mitglie⸗ iges zu ge⸗ ein turneri⸗ nem Verein jre, in den urnausſchuß riſch ebenſo Turnkreis. 1846 war twende der urnerinnen, erinnen⸗Ab⸗ welcher die e Geſchlecht dlichkeit be⸗ t von Vor⸗ einen Weg, n en ſeines öhe. 1922 1 0 die Vor Jah⸗ r in jüngere turneriſcher dem Wirken turneriſcher ichnung, der n, einen ge⸗ hen. hen, Frauen hnten durch mungen der erbinden an mit dem Ehrenmit⸗ undheit und ſchieden ſein (Ludwigs⸗ )., Nach aus⸗ teißmann in „ die er hal⸗ wird. haften in St. Sonja Henie u erobern Steinkohlen gefördert. gang 5— A Nr. 49— Seite 11 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Dienstag, 29. Januar 1935 Der ene Deutſchland-Irland Dublin, 29. Jan.(HB⸗Funk.) Am Montagnach⸗ mittag wurde in Dublin der neue deutſch⸗irländiſche Handelsvertrag unterzeichnet. Die iriſche Regierung veröſfentlicht dazu folgende Verlautbarung: Die Regierung des irländiſchen Frei⸗ ſtaates hat erkannt, daß der Handelsaustauſch zwi⸗ ſchen Deutſchland und Irland in den letzten FJahren unbefriedigend war. Die beiden Regierungen ſind ſetzt übereingekommen, um ein beſſeres Verhältnis im deutſch⸗irländiſchen Handel zu ſchaffen, um die zu⸗ künftigen Handelsbeziehungen zwiſchen den beiden Ländern auf eine ſichere und ausgeglichenere Grund⸗ lage zu ſtellen. Infolgedeſſen wurde für das Jahr 1935 ein Verhältnis von:1 zwiſchen den Einfuhren Frlands aus Deutſchland und den Ausfuhren Ir⸗ lands nach Deutſchland vereinbart. Die Abmachun⸗ n umfaſſen Maßnahmen für die Ausfuhr von inn, Butter, Wolle, Häute und anderen irländiſchen Erzeuaniſſen nach Deutſchland. Vor Dezembher dieſes Zahres werden Verhandlungen über die Verhältnis⸗ iffern für den deutſch⸗irländiſchen Handel im Jahre 936 ſtattfinden. Das Abkommen kann von Jahr zu Fahr verlängert werden, wenn ſich die Regierungen vor dem 1. Dezember jedes Fahres über eine Ver⸗ hültniszahl und über allgemeine Möglichkeiten für die Ausfuhr irländiſcher Erzeugniſſe im folgenden Jahr einigen. Der Miniſterpräſident vor Frland erklärte auf Anfrage eines Preſſevertreters, er freue ſich, daß der erſte Schritt zu einem Ausgleich des deutſch⸗ irländiſchen Handelsaustauſches getan ſei. Unter den gegebenen Verhältniſſen könne der Handel zwiſchen den beiden Ländern nur 10 dieſer Grundlage auf⸗ gebaut werden. Badiſch⸗Pfälziſche Kohlenproduktion 1934 Im Dezember 1934 wurden im pfälziſchen Stein ⸗ kohlengebiet(außer Saarpfalz) insgeſamt 1191 To. Die Jahresproduktion 1934 ſteigt damit auf 10 694 Tonnen. In Baden wurden im Dezember 1934 insgeſam 27˙072 To. Preßkohlen aus Steinkohlen gewonnen, Für das Jahr 1934 ergibt ſich ſomit eine Geſamt⸗ produktion von 397 467 Tonnen. Berliner Börse Da von Publikumsſeite heute wieder etwas Kauf⸗ intereſſe für Aktien beſtand und infolgedeſſen auch die Kuliſſe zu Neuanſchaffungen angeregt wurde, zeigten die erſten Kurſe zum überwiegenden Teil Beſſerungen. Im Vordergrund ſtanden dabei Reichsbankanteile, die nach einem um 1 Prozent höheren Eröffnungskurs ſehr bald noch⸗ mals im gleichen Ausmaß anzogen, ſowie Schuckert mit einem etwa 1/prozentigen Gewinn; bei letzteren dürften angeſichts der heute abend ſtattfindenden Auf⸗ ſichtsratsſitzung Dividendenhoffungen nicht ohne Ein⸗ fluß ſein. Im übrigen blieben Montane weiter feſter. lagen dagegen Gasakti etwa ½ Prozent. Aktien erfreuten ſich zumeiſt lebhafter Nachfrage: ſo konnten Deutſcher Eiſenhandel den Vortagsgewinn geſchrieben wurden. gefragt, ſo daß Gelſenkirchener Bergwerk, Hoeſch und Köckner bei zum Teil lebhaften Umſätzen je/ Pro⸗ zent gewannen. Rheinſtahl waren ſogar um 1 Pro⸗ zent feſter. Harpener gaben dagegen in Reaktion auf die Vortagsſteigerung/ Prozent wieder her. Von Braunkohlenaktien fallen beſonders Ein⸗ tracht mit plus 4 und Niederlauſitzer mit plus 2 Pro⸗ zent auf“ Von Kaliaktien wären Weſteregeln auif geringen Bedarf um 2/ Prozent geſteigert. Am Markt der Chemiſchen Werte ſetzten Far⸗ ben zum Vortagsſchlußkurs von 1422½ Prozent ein Rü!gers waren um ½, Kokswerke um/ Prozent Am Elektromarkt fielen Tarifwerte durch geringe Einbußen auf, was nach der anhalten⸗ den Nachfrage in den letzten Wochen auf Gewinnmit⸗ nahmen zurückzuführen ſein dürfte. Bekula büßten ½, HEGW/ ͤund Lieferungen ¼ Prozent ein. Feſter en, Kabel⸗ und Draht⸗ſowie Autowerte mit Gewinnen von Auch Bau⸗ und Metall⸗ um 1½, Berger um 13¼ Prozent erhöhen, Maſchinen⸗ fabriken wieſen keine einheitliche Tendenz auf, Berlin⸗ Karlsruher gaben um 1 Prozent nach, während Muag und Orenſtein je/ Prozent über Vortagsſchluß an⸗ Schließlich gehören noch Schiff⸗ fahrtswerte weiter zu den Favoriten, Hapag zogen um etwa 1 Prozent, Nordlloyd um/ Prozent an. Im Verlauf blieb es an den Aktienmärk⸗ ten weiter feſt. Am Rentenmarkt ſtanden irtschafts-Numdscfiot Deutſch⸗däniſche Wirtſchaftsvereinbarung unterzeichnet Berlin. 29. Jan. Die in den letzten Wochen in Berlin und Kopenhagen geführten Wirtſchaftsverhand⸗ lungen zwiſchen Deutſchland und Dänemark haben am 24. Januar 1935 in Berlin zur Unterzeichnung eines deutſch⸗däniſchen Abkommens über den gegen⸗ ſeitigen Warenverkehr geführt. Die Grundlage des neuen Abkommens bildet das deutſch⸗däniſche Ab⸗ kommen vom 1. März 1934, das ſich als eine beider⸗ ſeits befriedigende Grundlage für den Aufbau des Warenaustauſches zwiſchen Deutſchland und Däne⸗ mark erwieſen hat und durch die neue Vereinbarung mit gewiſſen Ergänzungen auch für das Jahr 1935 aufrecht erhalten wird. In Verbindung hiermit ſind die zwiſchen den beiderſeitigen Zentralbanken bereits beſtehenden Vereinbarungen über den Zahlungsver⸗ kehr weiter ausgebaut worden. Die Unterzeichnung erfolgte auf deutſcher Seite durch den Staatsſekretär im Auswärtigen Amt, Dr. von Bülow, und den Führer der deutſchen Delegation, Miniſterialdirektor im Reichs⸗ und preußiſchen Miniſterium für Ernäh⸗ rung und Landwirtſchaft, Dr. Koehler, auf däni⸗ ſcher Seite durch den däniſchen Geſandten Zahle und den Führer der däniſchen Delegation, Chef der wirtſchaftspolitiſchen Abteilung des Außenminiſte⸗ riums in Kopenhagen, Geſandten Otto Mohr. Das vorjährige Handelsabkommen mit Dänemart hat die daran geknüpften Erwartungen im allgemei⸗ nen erfüllt. Deshalb empfahl ſich vom deutſchen Standpunkt aus, auch für die neue handelspolitiſche Abmachung für 1935 von ihm als Grundlage aus⸗ zugehen und ſogar die Möglichkeit einer Fortgeltung für ein weiteres Jahr ohne erneute Verhandlungen vorzuſehen. Für die deutſche Einfuhr aus Dänemark kommen hauptſächlich landwirtſchaftliche Erzeugniſſe, wie Butter, Käſe, Eier und Vieh, für die deutſche Ausfuhr nach Dänemark faſt ausſchließlich deutſche Induſtrieerzeugniſſe in Betracht. Die Regelung der inneren Märkte, die die Grundlage der neuen deut⸗ ſchen Agrarpolitik iſt, hat es auch in dieſem Jahr er⸗ möglicht, den däniſchen Ausfuhrbedürfniſſen in ge⸗ wiſſem Umfange entgegen zu kommen. Um die Be⸗ ſchichung der deutſchen Märkte ſowie die Preiſe den wechſelnden Notwendigkeiten anzupaſſen, iſt für die wichtigſten landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe die Ein⸗ ſetzung gemiſchter Ausſchüſſe vorgeſehen worden, in denen Sachverſtändige der beiden Länder vertreten ſind und in unmittelbarer Fühlung die jeweils er⸗ forderlichen Maßnahmen beraten können. Auf der anderen Seite hat Dänemark in einem dem bisherigen Verhältnis zwiſchen deutſcher und däniſcher Ausfuhr entſprechendem Ausmaß Einfuhrmöalichkeiten für deutſche Induſtrieerzeugniſſe gewährt. Die bisherigen Erfahrungen im Zahlungsverkehr zwiſchen Dänemark und Deutſchland haben ferner auch zu neuen Verein⸗ barungen über die Regelung des Zahlungsverkehrs geführt, nach denen nunmehr ſämtliche Zahlungen im Warenverkehr auch auf däniſcher Seite über das Konto der Reichsbank bei der däniſchen Nationalbank laufen werden. Die neuen Vereinbarungen in ihrer Geſamtheit laſſen erhoffen, daß auch das Jahr 1935 eine beiderſeitige befriedigende Entwicklung des Warenaustauſches zwiſchen den beiden benachbarten Ländern bringen wird. eeeeeeeẽ eeeen Altbeſitz im Vordergrund des Intereſſes, die bis auf 115½ nach 113.70 anzogen. Kommunal⸗Umſchuldung gewannen etwa 10 Pfg., Schuldbücher wurden zu Vortagskurſen umgeſetzt. Am Pfandbrief⸗ markt liegen bereits wieder kleine Kauforders, auch in den konvertierten Emiſſionen, vor, ſo daß die Geſamttendenz als freundlicher anzuſprechen iſt. Nennenswerte Kursveränderungen dürften ſich hier jedoch kaum ergeben. Blanko⸗Tagesgelbd verſteifte ſich angeſichts des Ultimo auf 3/½—37½ Prozent. Von Valuten lag der Dollar etwas leichter und errechnete ſich in Berlin mit 2,52; auch das Pfund gab auf 12,25 nach. Die Aufwärtsbewegung der Kurſe an den Aktienmärkten hielt bis zum Schluß der Börſe an, wobei zum Teil beachtliche Umſätze zu⸗ ſtande kamen. Insbeſondere gilt dies für Montane. Gegen die Verkaufskurſe traten zum Schluß weitere Erhöhungen von—½ Prozent und zum Teil dar⸗ über ein, ſo bei Deutſcher Eiſenhandel mit plus 5% Prozent, Klöckner mit plus 3/ Prozent, Geſfürel mit plus ½ Prozent. Farben verließen zu 142 Pro⸗ zent, d. h. unverändert, den Verkehr, Altbeſitz bröckel⸗ ten nochmals um 5 Pfg. auf 113.70 ab. Nachbörs⸗ lich hörte man die meiſten Schlußkurſe Geld, doch wurden kaum noch Umſätze getätigt. Durchweg höhere Notierungen wie⸗ ſen die per Kaſſe gehandelten Aktien auf. Dabei hatten Preußengrube, Meyer⸗Kauffmann und Rheiniſche Elektravorzüge mit je plus 5 Prozent die Führung, Atlaswerke waren 4 Prozent, Frau⸗ ſtädter Zucker und Kronprinz⸗Metall um je 3½ Pro⸗ zent feſter. Sachtleben gaben dagegen um 4 Prozent nach. Von den Großbank⸗Aktien zogen Handelsgeſell⸗ ſchaft um 1 Prozent, DD⸗Bank und Dresdner Bank um je ¼ Prozent, Adea um ½ Prozent an. Hypothe⸗ kenbanken wieſen nur vereinzelt Kursveränderungen auf; dazu gehörten Bayer. Hypotheken mit minus %, Deutſche und Meininger Hypotheken mit je plus 3/ Prozent. Der Dollar wurde amtlich auf 2,518; das engliſche Pfunud auf 12,25 feſtgeſetzt. Von Steuergutſcheinen gewannen Z4er / Prozent, die übrigen unverändert. Von Reichsſchuldbuchforderungen no⸗ tierten u. a. wie folgt: Ausgabe 1: 1935er 99.62 bis 100.37. 1940er 98.12—90.87, 1942—48er 98.75—99.25. Ausgabe II: 1936er 99.87— 100.62, 1940er 98.87., 1943—48er 98.75—99.75. Wiederaufbauanleihe: 1944er bis 1945er und 1946—48er 69.62—70.37. Rhein-Mainische Mittagbörse Tendenz: Spezialwerte feſt, ſonſt freundlich. Obwohl ſich die Umſatztätigkeit zu Beginn der heutigen Mittagsbörſe faſt nur auf wenige Spezial⸗ werte beſchränkte, verkehrte die Börſe in freundlicher Haltung und wies überwiegend Kurserhöhungen von —½% Prozent im Durchſchnitt auf. Freilich war das Geſchäft in den meiſten Papieren infolge der nur kleinen Auftragserteilung klein, einige günſtige Nachrichten aus der Wirtſchaft, wie Abſchlüſſe und Lageberichte, boten der Tendenz aber eine kräftige Stütze. Innerhalb der Kuliſſe war eine gewiſſe Zu⸗ rückhaltung auch weiterhin unverkennbar. Sehr leb⸗ haftes Geſchüft hatten im Anſchluß an die Abend⸗ börſe erneut Schiffahrtsaktien, ohne daß hierfür be⸗ ſondere Urſachen bekannt wurden. Es eröffneten Hapag mit 30½(295/), Nordd. Lloyd mit 32/¼(313¼). Lebhaft waren außerdem Reichsbankanteile wegen ihres rentenähnlichen Charakters mit 160%(161/½) bis 162½ Am Motanmarkt waren Rheinſtahl auf Gerüchte, nach denen man mit einer 5prozentigen Dividende(i. V. 3½ Prozent) rechnet, ſtark gefragt und auf 94(92¼) erhöht, wovon auch die übrigen Montanpapiere profitierten. So gewannen Gelſen⸗ kirken ½ Prozent, Klöckner, Mannesmann und Phönix je ½ Prozent, nur Buderus(minus ½ Prozent) und Stahlverein(minus ½ Prozent) ließen etwas nach. Elektrizitätswerke tendierten ebenfälls weiter freund⸗ lich, Geſfürel plus ¼, Schuckert 99½—100(99/½), Siemens plus ½ Prozent, Akkumulatoren nach Pauſe 160(158½), dagegen AEG ½ Prozent nachgebend. Für ach hielt das Intereſſe an, Eßlin⸗ gen plus 1 Prozent, Mönus⸗Maſchinen mit 87 gut behauptet. Etwas feſter lagen außerdem Feinmechanik Jetter 70½¼(69), Bank für Brauinduſtrie plus 3/½, AG. für Verkehr plus ½, Deutſch⸗Atlanten mit 125 Prozent unverändert, dagegen Aku ½ Prozent und Aſchaffenburger Zellſtoff/ Prozent leichter. Der Rentenmarkt war vernachlöſſigt, hatte aber meiſt gut gehaltene Kurſe, Altbeſitz 114½, ſpäte Schuldbuch⸗ forderungen 99½, Zinsvergütungsſcheine 898, Kom⸗ munal⸗Umſchuldung unverändert, nur Stahlverein⸗ Bonds ½ Prozent niedriger. Der Pfandbrieſmarkt lag noch unentwickelt, man rechnet aber kaum mit ſtärkeren Veränderungen. Am Pfandbriefmarkt beſtand überwiegend etwas Kaufintereſſe und die Kurſe lagen vielfach um 4 bis %Prozent höher. Stadtanleihen waren dagegen offeriert und zumeiſt bis 4 Prozent gedrückt. Staats⸗ anleihen lagen ſtill, Induſtrie⸗Obligationen zogen teilweiſe weiter an. Auslandsrenten waren geſchäfts⸗ los. In der zweiten Börſenſtunde wurde das Ge⸗ ſchäft in Schiffahrtsaktien weſentlich ruhiger, die Kurſe blieben aber gut behauptet. Auf den übrigen Marktgebieten traten meiſt leichte Befeſtigungen um —0½ Prozent ein, ſo bei Farbeninduſtrie, Rütgers⸗ werke, AEG, Schuckert, Mannesmann, Braubank und Reichsbank. Schwächer lagen Ilſe Genuß mit 123 (124). Am Kaſſamarkt war die Haltung meiſt feſt, Induſtrie⸗Aktien gewannen bis 2 Prozent, etwas mehr Rhenſer Mineralbrunnen 48(44), Seil Wolff 63.(57), ferner waren Heidelberger Straßenbahn mit 14½(11½) geſucht, während Schramm Lack auf den vorausſichtlichen Dividendenausfall angeboten waren, Taxe 66(70). aktien lagen weiter feſt. Tagesgeld unv. 3 Prozent. Durlacher Hof 80, Ludwigshafener Akt.⸗Braueret 88, Pfälz. Mühlenwerke, Mannheim, 123,*— mühlenwerte, Mannheim, 68, Schlink und Co., Ham⸗ burg, 80, Sinner, Grünwinkel, 94, Zellſtoff Waldhof VA 107,25, Bad. AG für Rheinſchiffahrt 65. Getre ide Rotterdam, 29. Jan.(Anfang.) Weizenz Jan. 3,02½, März 3,15, Mai 3,32½, Juli.42½,— Mais: Jan. 69¼, März 66¼, Mai 61, Juli 61. Metalle Berlin, 29. Jan. (wirebars) prompt, cif Hamburg, Bremen oder Rot⸗ terdam. Preiſe für 100 Kilo RM 39½. Standard⸗ kupfer, loco 334, Originalhüttenweichblei 14½ Standard⸗Blei per Jan. 14½, Originalhüttenrohzint ab Nordd. Stationen 17½, Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99 Prozent, in Bl. 144, desgl. nicket, 98—99 Prozent 270, Silber i. Barr, ca. 1000 fein per Kilo 444—474. Amtl. Preisfeſtſetzung für Kupfer, Blei u. Zink Berlin, 29. Jan. In RM. per 100 Kilogramm: Kupfer: Tend.: ſtill; Jan., Febr., März, April 33,75 nom. Br., 33,75.; Mai 37.; Juni 37,50.; Juli 37,75.; Aug. 38.; Sept. 38,25.; Okt. 38,50.; Nov. 38,755.; Dez. 39 G. Blei: Tendenz: ruhigz Jan, Febr., März, April 14,50 nom. Br., 14,50.; Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt. Nov., Dez. 15,50 G. Zink: Tendenz: ſtetig; Dan., Febr., März, April 17,50 nom. Br., 17,50.; Mai, Juni, Juli, Aug., Sept, 19,75 Br., 19,25.; Okt., Nov., Dez. 20 Br., 19,50 G. Baumvoile Notierungen der Bremer Baumwollterminbörſe Bremen, 29. Jan. März 1411 Br., 1408.; Mai alt 1451 Br., 1448., neu 1451 Br., 1448.; Juli alt 1468 Br., 1466., neu 1468 1467 G. Tendenz: kaum ſtetig. Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann(in Urlaub) Stellvertreter: Willi Körbel Verantwortlich für Innen⸗ und Außenpolitik: J. V. Willi Körbel; für politiſche Nachrichten: Dr. Wilhelm Kicherer; für Kommunales und Beweagung Friedrich* für Kulturpolitik, Fenil⸗ leton und Beilagen, Körbel; für Unpolitiſches: Galius⸗ Loigies: Erwin Meſſel: für Sporti Julius Etz: für den Umbruch. Max Höß. fämtliche in Mannheim Berliner Schriftlenuna, Hans Grah Reiſchach, Berlim⸗ SW/ 68 Ebarioltenſir 15% Machdrug ümii Sriafnoi⸗ berichte verboten Sprechſtunden der Schriftlenung Taglich 16—17 ubr (außer Mittwoch Samstaa und Sonntaa). Verlagsdirektor: Kurt Schönwitz, Mannheim Druck u. Verlag: Hakenkreuzvanner⸗Verlag u. Druckerei G. m, b. H. Sprechſtunden der Verlagsdirektion: 1030 bis 12 uyr(außer Samstag und Sonntag), Fern⸗ f 541 55. für Verlag u. Shriffzeneiß 314. 204 86, — Für den Anzen enteil verantwortlich: Affvid Schmid, Mannheim. uUr Beit in Preisliſte Nr(Gefamtauflage und Nr 2 Für Weinheimer- und Schwetzinger Ausgaben aültia. rühausgabe a Mannheim. 18 660 rühausgabe& Schwetzingen. 1 000 rühausgabe 4 Weinheim 1 000— 20˙660 Abendausgabe 4 Ansaahe k mit Anzeigen der Abendausgabe 4 Mannheim 14345 Ausgabe B Segeinsn B Weinheim 2050 30 406.A- 10 745 Geſamt⸗D.⸗A Dezember 1934 ⸗ 40 408 hein Hyd. Bank 1 Kt Winn Bankaktien a. 4.. 28. 1. 29. 1. rankfurter Sücdd Bodencteditbs. 63,25—, Enein Main Don Vs, 104, 00 104, 00 Lte Mt 46,9 45,15 Stoehr kamm Wörtt dotenbann 38,50 65,25] Fheimnmetali. 132,00 133.0f ages„„.. w00 w,30 fdiebnaßd.ce.. 135 105,0, J Aeiberrer 2inthün 44.50 5 ier etan 105 30 11590 Ertek tenbörse Verkehri-Aktien Sehucher 59,0 100,55] Sr f El Werte 1%%% LS00 Zuclen.— 163 00 7eliston Waldho? 53,87/ 53,00 26.1. 28.1 Slemens& Halske 143,77 142,7 5, I Brauiga. 1573 n49 9 90,00 Fnor Ens—322 estverzinsl. Werte„IAn Lon.- a Kratt 121, 3 121,00 Sado Tucher 163,00 164.50 ö Uvon.-Bank 54,50 33,12 Cerresheim Clos 72,25 73,00 rrans Radi—„5 1 V Ut Reichsb Vz. 17300 116,75 Fhor Liei Corna—— fBerliner Hvb. Bü.—— es 1 El Uoterneh 113,25 118,/0 ver 501 Foen, 114.50 1515 erilcher.-Aktlen weteren a0n* 3———. lapas 5„00 30,2 Tiet: Leonhard 97,75 37,62 bem u Bieeads 55 3 32 2550 33 Ver(zlanzst Eibert.— anchen Münch. 3 250. 90. Ut Kriensanl v„„22 Heidelb raben ver Dt Oele Mum—— u sconto 5 Ver H⸗ 4. Allianz Alls 24 ee* 35,50 100·30 Lonac hnzenen 7735—.* Jeie Kichaſenbn 4 BeS Seer 1300—35— 10327 1032Vver 57•50 45.00 in heren 11 10 20 20 bounkanſeine Schantunsabahnen f 7elisto emel. 5 5 ehersee 5„ 3 5 5 i Mannh vers hhad Siaat 10r 5750 Sds“ kisenbahnen. 35,00 55,5% Lenstoft Waſaboi 5,30.27 Hresaner Bann 208 J, tlasabeeen 99„350 Voref Keiear Pn. li 96 l11. 8 ſiaver Siaat 6,50 93.50 Indurtrie-Kletien Buderus 322.7 VNeininszer fvv.-BU 30,)5 38.70 Harp urentpnon 133•3 183•67 TVorer& kiaefner—— Heicnsabl Sen Altb 115 75 113.75 Eschweiler 266,50 265.95 J Keichsßann 161,00 132,7 Hrbeueebhoo 30,00„50,%]Wanoere, Werke 137,00 129.90 fleiheſhere Stadt 20 38,00 LAsenaft 5* Geisenirehen 72,25 72,75 Khein Hvo Bank 125,50 125,00 35 100, 50J westd Kaufnof 40 33.12 37.3/ b1 ostatriks 70,25 71,00 127 123.30 vernenn-antien fielimannsliimeno 19,5 i5,5] Nerereveln anelr 113.38 112.285 Fes(mnes 12550 do von. 1027—. 88,50 Mainzer Brauerei 18,00 79,25] Kaft Aschersleben 445 2 Baltimore Ohio 33 Maschinen 54,75— Wi Drahtind Hamm 113,50— HLotavi hin u Eisenb 12. 2⁵ 12, 87 Haden 26 98,00 93,00 Nurnde Brauhaus 129.00 12l,00 J Kali Saſzdetfurth— 40 Werkehrswesen 38,75 95/75 Zesee Krobkraft Mnm 22 n 16,80 dehoarzstolchen 19.00 196,00 J Klacner 65,25 696,25 Klie Lok u. Kraftw, 120,22 121,00 ee Stact Kohle 23 17,00 15 3——•5 Mannesmann 79, 7⁵ 30, 37 50 8305 2— 22 302 55 Mannnh Ausl— ichhaum Wert„„ Otavim Minen— idam bisce 3 5 0 9, robbralt Mum abg. 97,00 Wulle Brauetei 54,00 55,00 Phönis 57,00 57.50 Norad. Llovq 51,25 32,50[Cebr lunshans 75,00 75,87— ein Main fegdhe—. 2725—15 Rnein Braunkohlen 1* 231.50 Süd Eisenbahn 60,00 62,00 A 4—.5⁰ 140 Berliner Devisenkurse Ver Siahiv, i, 86,0% 35,50 fah chelnstahl% inaustrie-Aktien Kan 5 Kom Gold 26 94,90 94,50 IAEC Stamm„ 30,50 31,05 Riereis 96, 5⁰ 89,00 5 aliv/ Aschersleben 110, 00 112, 0 n Sam 1 114,25 114,87 600 57 W Flatigerte 47,50 47,6⸗ n 168.25** n— 5 Geld Briei Gel. Brie. 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Beramann Elextt 62, 50 60,5, Mannesmannröhren 19,9 30,45] Dänemarkh(Kobenhaz.) 100 Kronen I 54. 700]„4, 80, 4,63% 4,3 Mate tivo ludw 2˙9 906,50 96,/0 Ut Atlantie 125,00 125,00 Steuereutscheine 34 193,62 103,75] Berlin Karisr ind 115, 00 11½%% Mansfeider hersbab 92,25 v,0 Danzte(Danziz) 100 Culden f o1, 420] 51,360 51,420 o1,380 do Liuu 99,/0 100,00 0t Erdöl 105,75 103,0. 40 1535 166,52 106,62] Braunn à Sriketts 174,00 17/½%7/, LMaret o Künſhaff 105„00 105,0 Eneland(London) Piund f 1,250 12,28.12,35% 14,350 do anteilsch%% 9,00 r Gold Silbersch 207,00 205,% f 40 1936 105,75 105,75 Braunsenweis K. 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Boveri 76,0— flaineimer Betas 117,00 118,00 Griechenid(Ahen! 100 Drachinen 4,304 4,300 2,304] 2,300 40—7 90, 0 90, 90 do leere 30,50 130,3/* Buderus Ejsenwerke 92 25 92,29 l Nordd Eiswerke 100, 0% 406,0 Honand(Alnstefd. u Kott) 100 C J400, 36. 100, /0% f160, 30 190,%0% %0 do 1011 90, 00 90, d0 ahr AC hirm 12, 00 Berliner Conti Caoutschue 145, 25 147,0% L Orenstein& Kobpel 90 00 92,12 island(Kevkiavik) 100 1s1 Kronen 90, 440 f%, 90% f 50, 300%, 400 do do 17 96,50 96,0 1 rarbenindustrie 142 75 142,25 Conti Linoleum 64, 0⁰ 63,50'homx Berzxbau 96 607 5doe itanen(Kon- u Martand) 100 Lire I1,„0% f„1, 94, f41, 90% f 41, 340 4o 40 12—1s 90,50 96,0, f1( rarbenbonds 121,1• Kassakurse] Haimier Ben: 51,) ,% ieamseber Wasson 48,50 49,5 japan(Lohkio und Kobe) I1 Venf 1%„15„J11 1713 do Liuu 10,00 95,50 Fenten Guilleaume 115 00 vo,o, feswerzinz Werte heutsch Alt-Tel. 129,00 125,0%[Khein Mam bonar— 105,00 fuzoslaw(elzr o Larr) 100 Uin o,o49] d,oo1]„„o⁰ 5,01 Sudd lodencredlt 9/½00 97,7[Gesturei 114,50— 5 Deutsch Konti. Gas 120, 15 130,0 hnemfelden Kraft 108,50 10%70] Cettland(kKiga) 100 Latts f 0, 920 f„1, oo0 f„, 940 f ol, Oo⁰ 5½% do 99,45 99,20 Coldschmidt 93,70 93,50 f% Ui Keichsant e7 99,90 99,12 Deutsche Erdöl 105,70 105,75 Khein israunhohlen 219,00 215,%] Lauen(Konnofkaunas) 100 Ln 41,30 J 21,J40 f 41,5 11,/10 Gritzuet 29,8/ 30,0, 4% do do, v. los-⸗ 90,20 96,25] Heutsche Kabelo 108,50 105,00 JEnein Elektt 110,50 111,. Norwegen(Osl0) 100 KTonen f o1,9/ f o1,69%%] 51,49%ol,610 Bank-fktien(Grün& Bilfinger 202,00—' 1 Ant Abl. 1 115,0 118,75] Heuische Linoleum 605,75 ch,50 cKhein Stahlwerne 83,12 24,7- Oesterreich(Wien) 100 Schillims 45, 50 43, 00% J 20,0, 4,000 Aur lu Creditbh 69,00 71,00 fHara& Neu 25,75 25,70 Di Schutzgebieite 08 10 4⁵ 10,„50 DeutscheSteinzeus 114, 00 114,%[ Kh Westt KalkwW. 110,00 109,70 Holen(Watschauli'os] 100 Zilotv 26, 99% f 4/½09% 20,99, ft/ 000 Bad tank—. 132,0% Hliwert Armaturen 55,00 55,00 pianuhriefe Dörener Metall 125,00 Riebeck MontanAG 99,90 50,90 Portugat(Lissabon) 10 Escude f 44,120 f 1,14% 1,14% 11,135 lians tüt trauind 113,25— tlocn Tieftbau 112,00 112,5“ Dvenerh Widmann 99, 00 101, 60 Lutsels erhe 100,00 10¹,„% Kumamen(Buhatest) 100 Lerf„, 400 4, 494]„„o0 4,404 fiavt Bodencfedit— IHolzmann phil 93,25 oc, 0.% br La, bidbrt Dvnamit Nobel 5,00 1,„d0 LSzchsenwerk 90, oo Schweden(Stochh u 6) 100 K,„3,10.„, 0%„3, 06,„, 400 J% ko o Win v4 70 84,50% lunanans 75,0% 45,%„Anst G k. 19 97,00 97,00 f El Lieferunsen 105, 7 106,00[Dachtleben A6.— 163,00 Schweir(Zün Basel Bern) 100 F J 0, /4%] vb, G0] v0, /4% v0, G0% hn inscontoges 10,1% 30,50 fKnort Henpronn 160,00 16.,0% f o% d0 do i 21 955 700 5/½00] El Schiesien 112,50 11 2 Ieveliurin Kan 159,75 103,0%] Spanien(Madt u Mareei) 100 bes 4,4% f„4, 10% f 4, 2 4,000 —— Banh vo. J 81,5, Ludwissh Walzmün 116,50 11/½0.% do do Kkomm En Licht u Kran 116,50 170,% f1so Senneider 61,25— schechoslowakel(Pras) i0% K J 10, 00 f 40, 440 f 10,40% f 10,44 Frank! He BR 99,0 29,2 Marmnsraftwerke 30 35,50 k 20 95,00 95,00 EnzingerUnionwerke 106,00 105,% vehudert& Salzer 146,00 146,o rürkel(Istanbul' lAimt biungf 1, 501 1,9// 0[0 1,9// blan ke Banü 90,00.75[Malzexvort 156,00 156,00 0% breus Ctrba hatbenind 16 142,17 144,1% Schuckert& Co. 28,5 100%% Gansrs(Iudabest 1benzö eichshank 1561,00 163,5[Khein Elekt, Vorz 100,3% Coot 192s. 25,50 95,75 keiamünie Papien 11500 116,3% Senuimn larzenbhole, 103,00 109,00 Urugzvan(lontevideo) 1 Cd Pes 103.051 15045 1051 1055 125 o% do. do. Stamm 110,0 112537 0% do. Komm. 1 924, 75⁰0 54,50 Felten& Guilleaume 54,50 da, 50 l Siemens& Halske 143,25 145, 2⁰ 2753/ 2,543 77515 4752¹ V. St. v. Amerika INewy) 1 Dolla- Hypothekenbank und andere Bank⸗ (Amtlich.) Elettrolytkupfer, Standard⸗Zink 17½, in Walz⸗ oder Drahtbarren 148, Rein⸗ ———— Juhrgang 5— A Nr. 49— Seite 12 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Dienstag, 29. Januar 1935 inventurverkauf V 56 lcauft man nieſit alle Jage Damen-Schals Unterzieh- bamen⸗strümpfe Herren-socken Herren-Socken Sportstrümpfe Herren-Schals reine Wolle eidenschals reine Wolle odef nũb reine Wolle, für Herren reine Wolle ur Herren ur Herren 4 Kneide gemustert Strümpfe Wolle mit Seide gestricłt Neue Strickart lröftig. Quolitöten gute Quelitöten detzt Stũcł detzt Stück hautfofbig detzt poot get⁊t post detzt poer detzt poar getzt Stuck Jetzt Stucł getzt Stück —.75,—5⁰.90,—75 Jetzt. Paor 45.50,.15-„65,—228—„90.—„68.90,.25„„90.50..50,.90.90,.50,.90 Fe Stulpen⸗- Stulpen- nandschuhe ſ Handschuhe vefSchied. Fellòften f. Domen, mod. 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Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektr.⸗Werke. Art entſtehen, fallen (13 172K) SONNTAG. 3. Febr. Gr. Karneval- eesellschaft e. Beinſter, ſchön durchwachſener ſhener Speck ochwarzwälder Vauernrauch Winterrauch, hart geräuchert, ausge⸗ zeichnetes Raucharoma, p. Pfd..45.% Porto extra. Nachnahme. Bei Nicht⸗ gefall. Zurücknahme, Hermann Becker, Todtmoos, bad. Schwarzw.(13228K) Hühner⸗ augen Freitag, Donnerstag, 31. Jan. abends 1. Febr. 8 Uhr 2 völlig kostenlose Vorträge: „ege uun flioio in Jertk und eben Einführung in die Lehrgänge für Energie- und Leistungssteigerung von Dr. Worms im eigenen Hörsaal: Mannheim pPrinz-Wilhelm-Str.8, Ruf: 433 30 DOle traditlonelle, große DAMEN- FREMDEN- SlTZUNG .11 Uhr im Nibelungensaal Auserleienei, reichhaltig. brogramml Büttenreden- Getang- hum. Vorträge ⸗ Ballett Prokla- mation d. Prinzen Karneval Näneres siehe Plakat- Anschlag Numerierte Karten von RM..80-.- bei 3 C. F. Heckel O 3, 10, Verkehrsverein N 2, 4, Suchhdig. Schenk, Mittelstr. 17, Biumen- haus Lindenhof, Meerfeldstr. 43, Zigarren- haus Dreher E 1, 15 lucdvigshafen: Konler-Kiosk am Ludwigsplatz rür Mitgniecder: Nur bei Dreher E 1, 15 Nur heiß machen nicht Kkochen Mein Eden-Sauer- kraut ist ja so Zzart und so bekömmlich. Auch roh zu Salat oder zu Sauerkraut⸗ kuren das Richtige. U. Hornhaut beſeitigt bald u. gründlich„Teka“ Hühneraugen ⸗ Tod infolge Tie⸗ fenwirkung(Fl. 60 Pfg.) Th. U. Eichſtedt Kurfürſten⸗Drog. N 4, (Ecke Gockelsm.) Wö wlarneualo-Crüffnünꝶ * Reror22 Monule/ O5 iche⸗ truhen moderne Bezuge, Jllber schnell, gut, billigst plissee's, Sticke- reien, Hohlsäume, Kanten, Biesen, Knöpfe, Knopf- löcher, Dekatur. Masch.-Betriebe: Qu 7, 10, Meerfeld- Str. 33 b. Färberei A. Brehm, Groß- wüscherei„EGel- wein“, Weinheim. 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Aus vollstem Herzen trauern wir um ihn; er war dem Konzern der geniale Führer und uns allen der stets getreue Freund. Sein Werk in seinem Geist fortzusetzen, wird unsere heilige Dankespflicht sein! Die Auisichisräie und Vorstände der Gerlings-Konzern Versicierunos-Gesellsciaften 13452K „Hakenkreuzt zuzüglich.é 12 die böhere Gew Irüh⸗A Tun Die Grü Summe de mehr zwei nur gemeſſ ſen, die da treffen war ren ſchlecht man dem Tore zur er nicht d Trumpf get ſchewismus Es liegt »Denkapparc innerungen guten. Sor noch Miest würden in ſtände eing nuar 1933, erinnere ſie der Nachten der Reich den Himme damalige linie mi lin zu ve ganz kleine einmal auf Zahl der E vielleicht hi maligen Ur deutſche Ba lige Lage 1 tage ſind G Das Dri wundener ſen Jahren bei uns ke Und ſelbſt des Alltags es immer ſterung un Herz raſche manchen K ter hinwegl Der zwei und damit ſteht unter an der Saa erſten gr folg desen Breſche geſ Willens ur gibt. Er k ben, nun e gung und ren, die au Ehre und d Syſtemat ſchen Menſ Zuſammen immer wie zu kurzen In der Tat den Sinn d tik iſt da theſe der le politiſche E Vorausſetzi Politik her ſeres Eigen mit andere Nur von ratter gefo dung der ſchaft in G