2 D e dd it ul ——1 — leenboll 155E5 Lager eeee zeugnise tigung ung ren enh. bilſię anken mobrõv — 276 35 igorlige gegen Migrone „ Unbe- le. Foit ovanille Jmilden chãdlich desholb ur Honci dmeken. XM 1. 10. —— L Geriag und Schrifnenung: Mannverm, k 3 ne bö Abhend⸗Ausgabe A s Moisi ist tief heeindrudqst 14 15. Fernruf. 204 89 1. 33. „Hakentreuzvanner“ erſcheim 12mal wöchentl. und koſtet monati..20 RM bei Trä A 158 7 RM 3 Löir Fegun n 9 101 3 men die Träger ſowie die Poſtämter en— i ieht kein Anſpruch auf Entſchädiaung Regeimäßia erſcheinende Beilagen aus allen Wiſſensgebieten.— Für unverlgngt eingeſandte? Ranuſkripte wird kein Verantwortuno ſihernommen 314 /1. 333 61/%½ Das WV N Einzelpreis 10 Pfg Beſtellungen Zeitung im Erſcheinen(auch durch M ANNEEIM Raban nach aufliegendem Tarif— für Abendausgabe 13 Uhr Anze. licher Gerichtsſtand. Mannheim Poſt⸗ icheckkonto: Das Hakenkreuzbanner Lud⸗ wigsbafen 496( Nerlaasort Mannheim Anzergen: Die 12geſpaltene Millimieter ieil 45 Wfa. 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Auch diesmal war ich ſehr beeindruckt von der ſehr herzlichen und liebenswürdigen Art, in der er die Unterhaltung mit mir führte, um mir und den anderen Herren des Dreier⸗ ausſchuſſes für unſere erfolgreiche Tätigkeit in der Saarfrage zu danken. Es war mehr als eine große und ſchöne Geſte, als er auf dem Balkon des Rathauſes, von den begeiſterten Huldigungen der Menſchen begrüßt, mich aufforderte, mich neben ihn auf den Bal⸗ kon zu begeben.“ Auf die Frage, ob er in der Feſtesfreude der Saarbevölkerung eine Beſtãti⸗ gung der Arbeit des Dreierausſchuſſes gefunden habe, erwiderte Baron Aloiſi:„Ich habe mich im Saargebiet, das ich bei verſchiedenen Rund⸗ fahrten überall im ſchönſten Feſteskleide ſah, davon überzeugen können, daß das, was wir in der Saarfrage beſchloſſen, das richtige war. Ich ſchätze dieſe nachträgliche Beſtätigung um ſo höher ein, als es für uns Diplomaten nur ſehr ſelten möglich iſt, ſo ſchnell und ſicher wie in dieſem Falle den Erfolg und die Rich⸗ tigkeit unſerer Bemühungen feſtzuſtellen. Frei⸗ lich waren, um dieſes Ergebnis zu erreichen, ſchwierige und delikate Verhandlungen und guter Wille auf allen Seiten not⸗ wendig. Und eine perſönliche Befriedigung für meine Kollegen und für mich war es, feſt⸗ ſtellen zu können, daß von beiden Seiten un⸗ ſere Unparteilichkeit und Loyalität anerkannt worden iſt.“ Baron Aloiſi wurde ſodann gefragt, welche Wirkungen nach ſeiner Auffaſſung dieſe Er⸗ ledigung der Saarfrage auf die europäiſche Po⸗ litik haben werde. Hierauf gab er folgende Antwort: „Wir haben an dieſem Schulbeiſpiel geſehen, daß es durchaus möglich iſt, Probleme noch ſo ſchwerwiegender und delikater Natur bei all⸗ ſeitigem guten Willen einer glücklichen Löſung entgegenzuführen. Ich habe den Eindruck, daß mehr und mehr die Tendenz an Boden gewinnt, ſich zu verſtändi⸗ gen und Fragen der internationalen Politik auf dem Wege des friedlichen Ausgleichs zu löſen. Die Erledigung der Saarfrage war gewiß ein glücklicher Auftakt und hat dieſe Tendenzen zweifellos ſehr verſtärkt.“ Baron Aloiſi brachte anſchließend zum Aus⸗ druck, daß er dem Saargebiet und ſeiner Bevöl⸗ kerung nach der jetzt vollzogenen Wiedervereini⸗ gung mit Deutſchland von Herzen eine glück⸗ liche und friedliche Entwicklung wünſche. Die neue Saarregierung Saarbrücken, 4. März.(HB⸗Funk.) Am heutigen Tage nimmt die neue Saarregierung ihre Arbeit auf. Sie ſetzt ſich folgendermaßzen zuſammen: Regierungschef: Gauleiter Bürckel; Stellvertretender Regierungschef: Regierungs⸗ präſident Jung; Abteilung IA: Jung; Abteilung IB: Barth, Kommunalaufſicht Bauten und Wirtſchaftsabteilung; Abteilung 1C: Nietmann, Arbeit, Ar⸗ beitsbeſchaffung, Landwirtſchaft, Gewerbeauf⸗ ſicht, Veterinärweſen, ferner Leiter der Zweig⸗ ſtelle des Landesarbeitsamtes; Abteilung II: Dr. Obbé, Provinzialanſtalt Landesfürſorgeverband; Abteilung III: Wambsganß, Schulweſen. Abteilung IV: Binder, Oberverſicherungs⸗ aufſicht, Verſorgungsgericht, Dienſtkammer⸗ gericht. ſſlit Tanks gegen die ſmeuterer kinzelheiten über die kümpfe in briechenland Athen, 4. März. Die Kriegsſchiffe der Auf⸗ ſtändiſchen wurden von den zur Verfolgung ausgeſandten Regierungsflugzeugen mit Bom⸗ ben belegt. Auf den Schiffen wurde großer Schaden angerichtet und unter der Beſatzung brach eine Panik aus. Die Schiffe trennten ſich voneinander, um den Fliegern den Angriff zu erſchweren. Außer der ſchweren Beſchädigung des Panzerkreuzers„Georgios Aweroff“ in der Suda⸗Bucht melden die nach Athen zu⸗ rückgekehrten Flugzeuge, daß in der Nähe von Kythera ein Zerſtörer und bei der Inſel Anti⸗ kythera ein Torpedoboot durch Flugbomben ſchwer beſchädigt worden ſeien. Ferner wird berichtet, daß ein Torpedoboot von dem Kreuzer „Georgios Aweroff“ geſchleppt worden ſei, ein Torpedoboot habe angeblich ein ſinkendes Unterſeeboot von Pſara nach Kanea geſchleppt. Ueber den Kampf gegen das meuternde Garderegiment der Efzonen in Athen werden folgende Einzelheiten belannt: — — — — — 0 2 Ein Tank der regierungstreuen Truppen, der in das Tor der Kaſerne einfuhr, ſah ſich gegen das Kaſernentor gerichteten Kanonen gegenüber, die den Tank durch ihr Feuer ziem⸗ lich ſchwer beſchädigten. Daraufhin wurden nach einigen Schreckſchüſſen gegen die Kaſerne ſcharfe Schüſſe abgegeben, die eine Breſche in die Umfaſſungsmauer legten. Die Meuterer, die in den Keller geflüchtet waren, ergaben ſich nun⸗ mehr den Truppen der Regierung. In der Nacht, in der der Putſch unter⸗ nommen wurde, wurden von der Venizelos gehörenden Villa in Athen Lichtſignale beobach⸗ tet, auf die ein anderes Haus antwortete. Wie bereits berichtet, wurde in der Villa bei einer Hausſuchung ein wahres Waffenlager entdeckt. — Bei der Beerdigung eines Todesopfers der Athener Kämpfe ſpielten ſich erregte Szenen ab. Die wütende Menge forderte durch laute Rufe den Tod am Galgen für die Meu⸗ terer. Der Führer auf der Fahrt durch das feſtlich iuminierte Saarbrücken zur nächtlichen Befreiungsſeier auf Presse-Bild-Zentrale(2) dem Rathausplatz HB-Klischee Vor den Berliner Verhandlungen Die nächſten Tage dieſer Woche werden im Zeichen überaus wichtiger Entſcheidungen ſtehen. Die engliſche Regierung hat am Samstag in Berlin mitteilen laſſen, daß ſich der engliſche Außenminiſter auf Grund der deutſchen Einia⸗ dung am kommenden Donnerstag in Berlin einfinden wird. Die Dauer des Berliner Auf⸗ enthaltes Simons iſt auf zwei bis drei Tage berechnet. Eine heute ſtattfindende Kabinett⸗ ſitzung in London wird den ganzen Geſprächs⸗ themen von engliſcher Seite aus wahrſcheinlich noch den letzten Schliff geben und möglicher⸗ weiſe auch die Entſcheidung darüber bringen, ob ſich Sir John Simon in Beglei⸗ tung des engliſchen Lordſiegelbe⸗ wahrers Eden nach der Reichshaupiſiadt begeben wird. Eine Entſcheidung über die Ausdehnung des Reiſeprogramms auch nach Moskau dürfte Lon⸗ doner Meldungen zufolge nicht fallen, da die rſprünglichen, in dieſer Richtung verlaufenen Abſichten zunächſt zurückgeſtellt zu ſein ſcheinen. Es heißt, daß das deutſch⸗engliſche Geſpräch als ein in ſich abgeſchloſſenes Gan⸗ zes betrachtet werden ſoll und daß erſt nach der deutſch⸗engliſchen Fühlungnahme weiiere neue direkie Verhandlungen in den Bereich der Möglichleit rücken könnten. Die Aufnahme direkter deutſch⸗engliſcher Ver⸗ handlungen wird damit alſo im Laufe dieſer Woche Wirklichkeit werden. Es bedarf gar keines beſonderen Hinweiſes, daß ſchon dieſe Tatſache als ſolche von überaus weitreichender Bedeutung iſt. Es war Deutſch⸗ land, das in dem Syſtem uferloſer, internatio⸗ naler Konferenzen keine Möglichkeit einer poſi⸗ tiven Zuſammenarbeit— zum mindeſt nicht unter den gegenwärtigen Verhältniſſen— mehr ſah, und das von ſich aus den erfolgreiche ren Weg der direkten Fühlungnahme von Volk zu Volk beſchritt. Bei der bevorſtehenden deuiſch⸗ engliſchen Ausſprache handelt es ſich darüber hinaus um die erſte Gelegenheit größeren Stiks ſeit Kriegsende, die großen Probleme der Politik zwiſchen den verantwortlichen Leitern der Politik beider Länder ſelbſt zu klären. 7 Hinzu kommt, daß der Geſprächspartner auf engliſcher Seite, der engliſche Außenminiſter Sir John Simon, in dieſem Falle als ein hervorragender Politiker auf allen den Gebie⸗ ten bezeichnet werden kann, die die bevorſtehen⸗ den Verhandlungen berühren ſollen. Es beſteht auf deutſcher Seite keinerler Ver⸗ anlaſſung, nicht von vornherein völlige Klar⸗ heit darüber beſtehen zu laſſen, daß Sir John Simon auf dem Gebiete der Abrüſtung emige Male ſchon der Verfechter einer Auf⸗ faſſung war, die der deutſchen dꝛametral entgegenſtand, und die allerdings, wie es die Praxis in jedem Falle ſehr bald zeigte, in wenigen Monaten ſcheiterte. In dieſem Zu⸗ ſammenhang ſei an die Aufgabe des Mac⸗ Donald⸗Planes durch Simon und an ſeine Rede in den kritiſchen Stunden des 14. Oktober 1933 erinnert, die nicht dazu bei⸗ trug, die Situation Deutſchlands zu erleichtern und den deutſchen Entſchluß, die Ab⸗ rüſtungskonferenz zu verlaſſen, etwa problematiſch werden zu laſſen. Trotzdem kann der engliſche Außenminiſter gerade auf dem Gebiete der Abrüſtungsfrage als ein hervorragender Fachmann bezeichnet werden, der in der Lage iſt, Nutzen und Schaden genaueſtens abzuwägen. Die ganze Situation iſt heute auch vom eng⸗ liſchen Standpunkt aus geſehen eine von Grund —————— ——————— ———— Bach. r e n - ,. 5 0 Sahrgang 5— X Nr. 106— Seite 2 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Montag, 4. März 1935 auf veränderte. Die engliſche Haltung in den letzten Monaten und die angeſtrengten Bemü⸗ hungen, die Vermittlerrolle erfolgreich zu Ende zu führen, haben das immer wieder beſtätigt. Es unterliegt keinem Zweifel, daß gerade auch die engliſche Vermittlung bei den kommenden Beſprechungen auf eine harte Probe geſtellt ſein wird, da es in ſtärkſtem Maße von ihr abhängen wird, wie ſich die Dinge wei⸗ ter entwickeln. Es wäre verfrüht, heute ſchon möglichen Ergebniſſen vorzugreifen oder überhaupt irgendwelche Prognoſen zu ſtellen. Tatſache iſt, daß die direkten deutſch⸗-engliſchen Verhandlungen Ende dieſer Woche beginnen werden und daß ihnen alle Möglichkei⸗ tein offenſtehen. In welchem Maße von deutſcher Seite dazu beigetragen iſt, das Vor⸗ feld in einem günſtigen Sinne zu klären, mag daraus zu erſehen ſein, daß die Befreiungs⸗ feiern anläßlich der Rückkehr der Saar zum Reich und vor allem die an die Solidarität der europäiſchen Nationen gerichteten Friedens⸗ worte des Führers ſowohl in England als auch in Frankreich einen Widerhall gefunden haben, der nur als ein erfolgver⸗ ſprechender Auftakt angeſehen werden kann. Die Möglichkeit einer Verſtändigung, ſo ſchrieb geſtern ein engliſches Blatt ſelbſt, iſt heute mehr gegeben als je zuvor. Dieſer Feſt⸗ ſtellung wird auf deutſcher Seite niemand widerſprechen. Weiterführung der Reichsreform Berlin, 4. März. Das am 30. Januar 1935 ergangene Reichsſtatthaltergeſetz ermöglicht die Beauftragung der Reichsſtatthalter mit der Führung einer Landesregierung. Von dieſer Möglichkeit hat der Führer und Reichskanzler Gebrauch gemacht, indem er, wie gemeldet, den Reichsſtatthalter Mutſchmann in Sachſen mit der Führung der ſächſiſchen Landesregierung und den Reichsſtatthalter Sprenger in Heſſen mit der Führung der heſſiſchen Landesregie⸗ rung beauftragt hat. Den bisherigen Miniſter⸗ präſidenten Freiherrn von Killinger in Sachſen und den bisherigen Staatsminiſter Jung in Heſſen hat der Führer und Reichskanzler mit dem Ausdruck des Dankes für die geleiſteten Dienſte aus ihren Aemtern entlaſſen. Der bis⸗ herige heſſiſche Staatsminiſter Jung iſt vom Führer und Reichskanzler zum Regierungs⸗ präſidenten und allgemeinen Vertreter des Reichskommiſſars für die Rückgliederung des Saärlandes in Saarbrücken ernannt worden. Mmllbſchluß der Kutomobilausſtellung Danktelegramm an den Führer Berlin, 4. März. An den Führer und Reichskanzler! München. Im Augenblick des Abſchluſſes der größten Automobilausſtellung der Welt danken wir, Induſtrie und Verbraucherſchaft, Ihnen, unſe⸗ rem Führer, nochmals von ganzem Herzen für die gewaltige Förderung der Kraftverkehrs⸗ wirtſchaft, die Sie uns und damit unſerer ge⸗ ſamten Volkswirtſchaft haben zuteil wecden laſſen. Wir geloben auch in dieſem Augenblick wieder zugleich im Namen der gewaltigen Maſ⸗ ſen der Beſucher, die die Ausſtellung beſichtigt haben, unerſchütterliche Treue und Gefolgſchaft und werden in Ihrem Geiſte unentwegt weiterarbeiten an den großen Auf⸗ gaben der Motoriſierung unſeres Volkes. Hier⸗ für haben Sie uns Ziel und Weg gewieſen. Wir folgen mit der Tat. gez. Allmers und Hühnlein. ein König dankt ab Weshalb der fönig von siam dem Tneon entſagie/ r wied ſich in kngland niederloſſen London, 4. März. Nach einer am Sonn⸗ tag veröffentlichten amtlichen Mitteilung hat der ſeit vielen Monaten auf ſeinem engliſchen Lanoſitz lebende und Erholung ſuchende König Prajadhipok von Siam am Samstag in aller Form dem Throne entſagt. Der in der ſiameſiſchen Geſandtſchaft weilende Prä⸗ ſident der ſiameſiſchen Nytionalverſammlung erhielt die Abdankungsurkunde am Nachmittag ausgehändigt. In der etwa vier Schreib⸗ maſchinenſeiten langen Urkunde, in der der Wunſch des Königs nach einer verfaſſungs⸗ mäßigen Regierung ausgeſprochen wird, wird ein Nachfolger nicht genannt. Die vom Parlament abgelehnte Forderung des Königs bezog ſich bekanntlich auf die Zu⸗ ſammenſetzung der Volksvertretung, auf die Ausſchaltung der Offiziere aus der Politit, ſo⸗ wie auf die Freiheit öffentlicher Verſammlun gen und politiſcher Organiſationen. * London, 4. März. Der Rücktritt des Kö⸗ nigs von Siam wurde der Oeffentlichkeit am Sonntag in ganz einfacher Form mitgeteilt. Auf dem Landſitz des Königs in der Grafſchaft Surrey empfing der Privatſekretär des Mon⸗ archen drei Preſſevertreter und erklärte ihnen, der König habe ſeinen Rücktritt am Samstag um 13.45 Uhr unterzeichnet. Er wird den Titel Fürſt von Sukhodaya annehmen. Die ausführliche Erklärung, die der König anläßlich ſeines Rücktritts abgefaßt hat, ſchil⸗ dert., a. die Entwicklung der politiſchen Lage ſeit 1932 und betont, ſeine(des Königs) For⸗ derung nach einer Vexrfaſſungsänderung im wahren demokratiſchen Geiſt ſei von der Re⸗ gierung und der Regierungspartei verworfen worden. Ueberdies habe die Regierung ein „flbelſinien hat nicht mobiliſiert kine Unterredung mit dem fiailer von flbelſinien London, 4. März.(§B⸗Funk.) Der Son⸗ derkorreſpondent des„Daily Expreß“ meldet aus Addis Abeba, daß er vom Kaiſer von Abeſſinien empfangen wurde, der ihm u. a. er⸗ klärte, die Verhandlungen in Addis Abeba hät⸗ ten wenig zuſtandegebracht, da der italieniſche Geſandte keine Weiſungen von ſeiner Regie⸗ rung in der Frage der Bildung eines Verſöh⸗ nungs⸗ und Schiedsgerichtsausſchuſſes habe, den offenbar der Völkerbundsrat im Auge ge⸗ habt hätte. Inzwiſchen dauerten die ttalieni⸗ ſchen militäriſchen Vorbereitungen an. Wenn dieſe Haltung fortdauere, werde Abeſſinien ſich wieder nach Genf wenden und einer neuen Ver⸗ tagung nicht mehr zuſtimmen. Abeſſin ien habe nicht einen einzigen Solda⸗ ten mobil gemacht. Nachrichten über eine Konzentration abeſſiniſcher Truppen entbehr⸗ ten der Grundlage. Abeſſinien wünſche nur, das Gebiet, das ihm gehöre, zu behalten und das Gebiet, auf das es vertragsmäßig und auf muniſtiſchen Einfluß in der Wehr⸗ macht zu bekämpfen. Schwere Derluſte durch einen Orkan Halifax(-Neuſchottland), 4. März. Der ka⸗ nadiſche Dampfer„Montclare“, der im hieſi⸗ gen Hafen eingetroffen iſt, hat durch das ſtür⸗ miſche Wetter im Atlantiſchen Ozean mehrere ſchwere Verluſte erlitten. Ein Mitglied der Be⸗ ſatzung wurde von einer rieſigen Welle über Bord geſpült und ertrank. Ein Matroſe wurde gegen eine Wand geſchleudert, erlitt einen Schä⸗ delbruch und ſtarb ſofort. Zwei Matroſen mußten nach der Ankunft ſchwerverletzt ins Krankenhaus gebracht werden. Einem von ihnen mußte ſofort ein Bein amputiert werden. Große Schneefälle im Allgäu Kempften, 4. März. Seit Sonntagabend ſchneit es im ganzen Allgäu ununterbrochen. Im Tal lag am Montagvormittag eine Schnee⸗ Grund früherer Vereinbaxungen mit Italien, decke von 20 bis 30, Zentimeter. Der ſchwere Anſpruch habe und deſſen es dürch allmähliches Vordringen ſeines Nachbarn berxaubt worden, ſei, zurückzugewinnen. Nichts werde unterlaſ⸗ ſen werden, was dieſes Ziel auf friedlichem Wege zuſtandebringen könnte. Die Forderun⸗ gen Abeſſiniens ſeien einfach: Unterſuchung der Tatſachen und Feſtſetzung der Schuld durch eine unvoreingenommene Partei. Die Entſcheidung werde loyal und rückhaltlos durchgeführt werden, ſelbſt wenn ſie wider Er⸗ warten zugunſten der italieniſchen Forderun⸗ gen ausfiele. angriff der Sowjet⸗Propaganda Moskau, 4. März. Die geſamte ſowjet⸗ ruſſiſche Preſſe veröffentlicht Mitteilungen aus Waſhington über die kommuniſtiſche Propa⸗ ganda in der amerikaniſchen Armee und Marine. Aus dieſen Mitteilungen geht hervor, daß die zahlreichen kommuniſtiſchen Flugblätter die Diſziplin in der amerikaniſchen Flotte ſehr ſtark untergraben haben. Die ame⸗ rikaniſchen Behörden hätten bereits entſpre⸗ chende Maßnahmen beſchloſſen, um den kom, Muſik und Oper in Berlin Das Berliner Muſikleben geht ſeinem Höhe⸗ punkt entgegen, nur die beiden Opernhäuſer legten eine kurze Atempauſe ein und begnügten ſio' mit einigen Umbeſetzungen, kleinen Aende⸗ rung laufender Inſzenierungen. Zwei berühmte Ausländer belebten nur tageweiſe das Pro⸗ gramm. Von den Kräften, die der neue Staatsoperndirektor Krauß aus Wien mit⸗ brachte, müſſen ſich einige erſt noch bewähren. Andererſeits war es weniger erfreulich, daß z. B. die neue Meiſterſinger⸗Inſzenierung mit Bayreuther⸗Beſetzung(faſt ausſchließlich Ber⸗ liner) zugunſten der von Wien hergeholten Künſtler umbeſetzt wurde. Aus Preſſevor⸗ notizen iſt zu entnehmen, daß beide Opern⸗ inſtitute tief in der Arbeit ſtecken und wahr⸗ ſcheinlich ſchon in allernächſter Zeit mit Neu⸗ aufführungen großen Stiles herauskommen.— Viel eifriger iſt man dagegen in den Konzert⸗ ſälen,— vor allem auch angeregt durch die Jubiläumsaufführungen zum Gedächtnis von Georg Friedrich Händel und Johann Sebaſtian Acis und Galatea Die Berliner Singakademie, die ſich auch ſonſt ſehr ſtark um die Händel-Pflege bemüht, erinnerte gleich zuerſt an das pracht⸗ voll dramatiſch⸗bewegte Schäferſtück„Acis und Galatea“. Großartig die ſeelenvolle Galatea Helene Fahrnis, mit geradezu bis ins Komiſche geſteigerter Draſtik geb Profeſſor Albert Fiſcher den tölpiſchen Rieſen Poly⸗ phemus. Plaſtiſch waren die unheimlichen Naturereigniſſe als choriſche Schilderung zu Beginn des zweiten Teiles herausgearbeitet. Prof. Dr. Georg Schumann leitete mit bewundernswerter Klarheit der Nachzeichnun⸗ gen die Aufführung. Meſſias Händels„Meſſias“ brachte das Philharmo⸗ niſche Orcheſter und der Bruno Kittelſche Chor zur Aufführung. Ungebrochen durch 200 Jahre klingt die unfehlbar„ſitzende“ melodiſche Sprache in niemals aufdringlicher, aber voll⸗ kommen überlegen gemeiſterter Satztechnik Bruno Kittel hat ſeinen Chor auf das ſorgfältigſte geſchult, techniſch und gefühls⸗ mäßig einwandfrei zeigt ſich das Philharmo⸗ niſche Orcheſter: eine ergreifende Aufführung, die unvergeßlich bleiben wird. Neue Wege im Konzertſaal Rudolf Schulz⸗Dornburg, ein lebendiges Muſikertemperament, reiſt mit ſeinem Reichs⸗ orcheſter des Deutſchen Luftſport⸗ verbandes durch Deutſchland. Daß ein Diri⸗ gent den Mut aufbringt, ſein Publikum„an⸗ zuſprechen“ und hier und da gar noch aufzu⸗ fordern zum Mitſingen, war ſelbſt den Ber⸗ linern, die doch immer alles zuerſt wiſſen, neu. Schulz⸗Dornburg bekundet damit, daß zwiſchen Publikum und zeitgenöſſiſchem Schaffen, zwi⸗ ſchen großem Konzert und Gemeinſchaftsmuſik naſſe Schnee verurſachte zahlreiche Störungen inder Stromzufuhr und im Fernſprechverkehr. Die Kraftpoſtlinien wurden heute früh wohl eingeſetzt, doch iſt es nicht ſicher, ob ſie durch die Schneemaſſen hindurchkommen. Auf den Staatsſtraßen wurden Schneepflüge zur Frei⸗ machung der Fahrbahn eingeſetzt. Furchtbare Bluttat.— Zwei Tote, eine Schwerverletzte Münſter i.., 4. März. Eine furchtbare in ihren Einzelheiten noch nicht aufgeklärte Blut⸗ tat hat ſich Samstagmittag in Gronau abge⸗ ſpielt. In ſeiner Wohnung wurden der 50 Jahre alte Vorſteher der Gronauer Volksbank, Zet⸗ ſching, ſeine Ehefrau und ſein 23jähriger Sohn durch Schüſſe niedergeſtreckt. Zetſching und ſein Sohn waren ſofort tot, die Ehefrau iſt ſchwer verletzt. Man glaubt, daß ein 19 Jahre alter junger Mann namens Linge aus Gronau der Täter iſt, da er kurz nach der Tat in ſeiner Woh⸗ nung Selbſtmord verübte. Die Mordkommiſſion aus Recklinghauſen weilt am Tatort. Ob es ſich bei dem Linge tatfächlich um den Mörder handelt, muß die Unterſuchung erſt ergeben. Die ſchwerverletzte Frau iſt noch nicht vernehmungs⸗ fähig. „„„——————————————————————————— und zwiſchen den Nachſchaffenden und Erle⸗ benden durchaus keine Schranken beſtehen, wenn nur der richtige Mann kommt, der den Mut aufbringt, gegen jede Konvention das zu tun, was er für richtig befindet. Winifred Wolf Der junge Pianiſt verdient beſonders ge⸗ nannt zu werden: er iſt ein hoffnungsvolles Talent. Im Berliner Beethovenſaal gab er ſeinen zweiten Klavierabend, bei dem ihm Schubert und Schumann meiſterhaft gelangen — anfechtbar dagegen bleibt ſein Vortrag von Chopin und Beethoven. Eine echte Madame Butterfly Das Deutſche Opernhaus in Charlottenburg hatte ſich für zwei Abende eine echte Madame Vittterfly aus dem Fernen Oſten engagiert. Teiko Kiwa iſt Kaiſerſich Javaniſche Sän⸗ gerin und Tragödin in Tokio. Die zwei Abende in Charlottenburg waren ſchon Tage vorher ausverkauft. Die Beſucher wurden nicht eni⸗ täuſcht; denn neben der ganz überragenden Darſtellung, die naturgemäß jeder weſtlichen Interpretation dieſer Rolle überlegen ſein muß, ſteht dieſer Künſtlerin der weitgeſpannte Melo⸗ bienbogen einer zwar kleinen aber leuchtenden Stimme zur Verfügung. Das wunderbare Hinübergleiten Teiko Kiwas von dem hilfe⸗ bedürftigen Backfiſch im Kimono zu der Tragö⸗ din des zweiten und dritten Aktes. von dem Antlitz einer Liebenden zu dem einer Zerſtör⸗ ten, muß jede Kritik entwaffnen. Geſetz für politiſche Vergehen er⸗ laſſen, das den allgemein geltenden Rechts⸗ grundſätzen widerſpreche. Dieſes Geſetz habe keine Möglichkeit geboten, einen ſolchen Fall vor Gericht auszutragen, denn es habe geheime Verhandlung vor einem heſonderen Ausſchuß vorgeſehen, ein Verfahren, das er ſelbſt, als er die abſolute Herrſchaft beſaß, niemals ange⸗ wandt habe. Er ſei der Meinung, daß die Re⸗ gierung und ihre Partei mit Methoden das Land verwalteten, die unvereinbar mit der perſönlichen Freiheit der Ein⸗ zelperſon und mit den Grundſätzen der Billigkeit ſeien. Er ſei bereit, ſeine früheren Machtbefugniſſe zugunſten des Volkes aufzu⸗ geben, nicht aber für eine Einzelperſon oder eine einzelne Partei, die von der Macht in autokratiſcher Weiſe Gebrauch zu machen ent⸗ ſchloſſen ſei. Da er einſehe, daß ihm keine Mög⸗ lichteit mehr gegeben ſei, künftig für den Schutz ſeines Volkes zu ſorgen, ver⸗ zichte er auf alle ſeine Rechte. Er wünſche, von ſeinem Recht, einen Nachfolger zu ernennen, keinen Gebrauch zu machen. Er wünſche ferner nicht, daß irgend jemand in ſeinem Namen in Siam Unruhen verurſache. Ueber ſeine Zukunftspläne befragt, erklärte der König, er werde bis Ende Juni auf ſeinem Lanoſitz bleiben und dann vielleicht eine Reiſe nach dem europäiſchen Feſtland unternehmen. Im übrigen habe er noch keine beſtimmten Pläne gefaßt. Zenſur in Siam London, 4. März. Wie Reuter aus Singa⸗ pore meldet, iſt ſeit der Abdankung des Kö⸗ nigs in Siam eine ſtrenge Zenſur ver⸗ hängt worden. Alle telephoniſchen Verbin⸗ dungen nach Siam ſind unterbrochen. Man glaubt jedoch, daß die Lage in Bangkok keinen Grund zur Beunruhigung gibt. Juzugſperre für das§aargebiet Berlin, 4. März.(HB⸗Funk.) Um die Ar⸗ beitsloſigkeit im Saarland möglichſt nachdrück⸗ lich bekämpfen und dazu vor allem die Arbeits⸗ plätze in den Betrieben des Saarlandes heran⸗ ziehen zu können, hat der Präſident der Reichs⸗ anſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits⸗ loſenverſicherung auf Grund des Geſetzes zur Regelung des Arbeitseinſatzes durch Anord⸗ nung vom 1. März 1935— veröffentlicht im Deutſchen Reichs⸗ und preußiſchen Staatsanzei⸗ ger Nr. 51 vom 1. März 1935— eine Zuzugs⸗ ſperre verfügt. Danach dürfen Perſonen, die am 1. März 1935 im Saarland keinen Wohn⸗ ſitz hatten, innerhalb des Saarlandes als Ar⸗ beiter und Angeſtellte nur mit vorheri⸗ ger Zuſtimmung des für die Arbeits⸗ ſtelle zuſtändigen Arbeitsamts ein⸗ geſtellt werden. Eine Zuſtimmung wird nur in beſonderen Ausnahmefällen erteilt. Die Be⸗ ſchäftigung von aus dem übrigen Reichsgebiet nach dem 28. Februar 1935 zugezogenen Ar⸗ beitern und Angeſtellten im Saarland ohne die erforderliche Zuſtimmung wird ſtrafrechtlich ver⸗ folgt und hat außerdem für alle Beteiligten er⸗ hebliche wirtſchaftliche Nachteile zur Folge. Vor dem Zuzug in das Saargebiet zum Zwecke der Arbeitsaufnahme als Arbeiter oder Angeſtellter wird daher gewarnt. Die Leibſtandarte Adolf hitler verläßt das Saargebiet Saarbrücken, 4. März. Die Leibſtandarte Adolf Hitler hat heute vormittag das Saarge⸗ biet verlaſſen. Sie rückte in den frühen Mor⸗ genſtunden von ihren Quartieren in der Roon⸗ Straße ab und zog unter Führung des SS⸗ Obergruppenführers Dietrich durch die Straßen von Saarbrücken nach dem Hauptbahn⸗ hof. Der Leibſtandarte Adolf Hitler wird die Saarbevölterung ſicher ein beſonderes Anden⸗ ten bewahren. Ihr vorbilolicher Abſperrdienſt, der in immer freundlicher und zuvorkommender Weiſe verſehen wurde und die Konzerte ihrer Kapelle haben der Leibſtandarte die Herzen der Saarbevölkerung gewonnen, Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann Stellvertreter: Karl M. Hageneier; Chef vom Dienſt: E V. Julius Etz.— Verantwortlich für Politit: Dr. W. Kattermann; für politiſche Nachrichten: Dr. W. Kicherer; für Wirtſchaftsrundſchau, Kommunales, Be⸗ wegung: Friedrich Haas; für Kulturpolittt, Feuilleton und Veilagen: W. Körbel; für Unpolitiſches: i. V. Julius Etz: für Lokales; Erwin Meſſel: für Sport: Julius Etz, ſämtliche in Mannheim. Berliner Schrirtneitung: Hane Gra Reichoach Berlin SW 68 Charlottenſtr iöoy Nachdruo lämtl Oriainal⸗ berichte vderboten. Sprechſtunden der Schrifneſtuna Täalich 16—17 Udr (außer Mittwoch Samstaa und Sonntag). Verlagsdirektor: Kurt Schönwitz, Mannheim Druck u. Verlag: u. Druckerei G. m. b. H. Sprechſtunden der Verlagsdirektton: 10.30 bis 12.0% Uhr(außer Samstag und——— für Verlageu Schriftleitung 314 71. 204 86. 33 61/2.— Für den Anzeigenteil verantwortlich: Arnold Schmid Mannheim. ur Zenn 1 Wreisliſte Nr. 3(Geiamtauflage) und Nr. 2 Für Weinheimer. und Schwetzinger⸗-Ausaabe) aſiltia. . 35 Ansg. u Ansa ß Mannbeim— 34381 . 35 Ausg. u Ausa ß Schwetzingen- 3 530 l. 35 Ausg. 4 u. Ausa. 6 Weinheim— 2689 Geſamt⸗D.⸗A. Januar 1935— 40 70ʃ½ Jahrgan, Saarem Madi des ſpan lona mel auf offen übten. 2 daß die 2 gewander Maßnahr kunft die verhinder durch die niern ge⸗ aus„Tr. Rücken g Gü Gelſ bahndire Nacht zu Uebergan einen K wurden aus Dor führer E mann 3 Das Un, bahnſchr. ter wurd Zuſamm wagen a weit mit Ein Bre? mer erke Jahre a Frauenn Schier Breslau zwei Fä ernden? urteilt u Proſtitu 1930 ſeit det. 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Nach einer Mitteilung des ſpaniſchen Innenminiſters ſind in Barce⸗ lona mehrere Ausländer verhaftet worden, die auf offener Straße einige Raubüberfälle ver⸗ übten. Bei der Feſtnahme ſtellte ſich heraus, daß die Täter kürzlich aus dem Saargebiet aus⸗ gewanderte marxiſtiſche Elemente ſind. Es ſind Maßnahmen getroffen worden, um für die Zu⸗ kunft die Einreiſe ſolcher ungebetener Gäſte zu verhindern. Die Mitteilung des Miniſters, die durch die ſpaniſche Preſſe ging, hat den Spa⸗ niern gezeigt, was für Leute ihrem Vaterland aus„Treue zu den marxiſtiſchen Idealen“ den Rücken gekehrt haben. Güterzug überfährt Kraftwagen 2 Tote, 1 Schwerverletzter Gelſenkirchen, 4. März. Wie die Reichs⸗ bahndirektion Eſſen mitteilt, überfuhr in der Nacht zum Samstag ein Güterzug an einem Uebergang kurz vor dem Bahnhof Buer⸗Nord einen Kraftwagen. Von den drei Inſaſſen wurden der Standartenführer Arthur Wagner aus Dorſten und deſſen Adjutant SA⸗Trupp⸗ führer Ernſt Wieſcherhoff getötet und der Kauf⸗ mann Joſef Hütter aus Herveſt ſchwer verletzt. Das Unglück iſt durch Nichtſchließen der Eiſen⸗ bahnſchranken entſtanden. Der Schrankenwär⸗ ter wurde ſofort vom Dienſt zurückgezogen. Der Zuſammenſtoß war ſo heftig, daß der Kraft⸗ wagen auf die Puffer geriet und etwa 400 Meter weit mitgeſchleift wurde. Ein zweifacher Frauenmörder wird entmannt Breslau, 4. März. Die Große Strafkam⸗ mer erkannte am Samstag gegen den jetzt 34 Jahre alten Paul Schieweck, einen zweifachen Frauenmörder, nachträglich auf Entmannung. Schieweck war am 17. November 1930 vom Breslauer Schwurgericht wegen Mordes in zwei Fällen zweimal zum Tode und zum dau⸗ ernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte ver⸗ urteilt worden. Er hatte im Januar 1928 die Proſtituierte Marie Kriſten und im Februar 1930 ſeine von ihm geſchiedene Ehefrau ermor⸗ det. Bei beiden Bluttaten handelt es ſich um typiſche Luſtmorde. Im September 1931 war die Todesſtrafe in eine lebenslängliche Zucht⸗ hausſtrafe umgewandelt worden. Auch die Leiche der kleinen Eberhardt gefunden Söllingen, 4. März. Am Samstagnach⸗ mittag konnte nach dreitägiger vergeblicher Suche auch die Leiche des zweiten Opfers der Söllinger Mordtat gefunden werden. Die Leiche der kleinen Eberhardt wurde etwa 50 Meter vom Tatort entfernt in der Aue gefunden. 5 wien, wachſende Judenſtadt Dem vergangenen, in tiefſter Seele deutſchen und von hoher Kultur getragenen Altwien hat ein ſemitiſcher Schlagerkomponiſt die ſchmalzige Abſchiedsweiſe vom Wien, der ſterbenden Mär⸗ chenſtadt geſchrieben. Er hatte nur zu Recht mit ſeiner verblümten Feſtſtellung, daß das gute, alte Wien im Sterben liegt. Heute könnte er ſchon ganz offen Jubelhymnen auf das neue Wien, die wachſende Judenſtadt, anſtimmen. Denn wie ſiehts heute in Wien ſchon aus? Wie das Wiener jüdiſche Wochenblatt„Die Stimme“ mit Befriedigung mitteilt, weiſt das Sperlgymnaſium in Wien⸗Leopoldſtadt nicht weniger als— 95 Prozent jüdiſche Schüler auf. Es wäre nicht unintereſſant feſtzuſtellen, wie viele Eltern dieſer jüdiſchen Schüler ihre Wiege nicht im heutigen Oeſterreich, ſondern im Oſten ſtehen hatten. Bei dieſer Verjudung behauptet aber ein ka⸗ tholiſch⸗neuöſterreichiſcher Kurs ein chriſtliches Regime zu führen! Leipzig im Zeichen der Frühjahrsmeſſe Werbeumzüge in den Straßen der Meſſeſtadt und fahnengeſchmückt' Häuſer am Tage der Eröffnung der Frühiahr⸗weiſe 1935. Trotz des ungünſtigen Wetters herrſchte ſchon am erſten Tage reger Betrieb photo: Deutsches Nachrichten- Bũro fluf glühenden Selſen im Ozean Fechs männer und eine Frau dem hunger ausgeliefert— der proviantdampfer verſpütele ſich Unter großer Anteilnahme der Pariſer Bevölkerung hat ſoeben ein Schadenserſatz⸗ prozeß begonnen, der von zwei bretoniſchen Fiſchern und einer Frau gegen die Geſell⸗ ſchaft„La Langouſte Frangaiſe“ angeſtrengt worden iſt. Dem Prozeß liegen wahrhaft grauenhafte Geſchehniſſe zugrunde, die ſich im Jahre 1930 auf einem einſamen Felſen⸗ eiland mitten im Indiſchen Ozean abge⸗ ſpielt haben. Vermutlic durch ein Ver⸗ ſehen der Geſellſchaft waͤr der Pro⸗ viantdampfer um ein halbes Jahr zu ſpät auf der Inſel eingetroffen, wodurch die Angeſtellten der Geſellſchaft ent⸗ ſetzlichen Hungerqualen ausgeliefert wurden und vier Männer den Tod fanden. Faſt fünf Jahre ſind vergangen, ſeit die Welt⸗ öffentlichkeit von jener Tragödie im Indiſchen Ozean erfuhr. Wenn erſt jetzt das gerichtliche Nachſpiel folgt, ſo iſt das in der Hauptſache auj den geſchwächten Geſundheitszuſtand der drei Ueberlebenden zurückzuführen. Den drei Klä⸗ gern, den beiden Fiſchern und der Fiſchersfrau, ſieht man noch heute die Strapazen an, die ſie damals auf den glühenden Felſen der Inſel erdulden mußten. Mit einem großen Stab von Angeſtellten hatte die Geſellſchaft„La Langouſte Fransaiſe“ in einer beſonders fiſchreichen Gegend mitten im Indiſchen Ozean auf einer bisher völlig unbewohnten Inſel eine Fiſchkonſervenfabrik eröffnet. Große Lebensmittelſpeicher waren bis unter das Dach mit den Vorräten ange⸗ füllt, die den Angeſtellten, den Fabrikarbeitern und den Fiſchern mit ihren Angehörigen als Nahrung Jienen ſollten. Der Dampfer„Auſtral“ Auf ſeiner Rundfahrt durch das Saarland wurde der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, von der Bevöllerung des freien deutſchen Saarlandes begeiſtert umjubelt. Unſer Bild zeigt einen Blick in eine Straße Saarbrückens; im vorderen Wagen ſtehend Rudolf Heß photo: Deutsches Nachrichten-Büro Das Bekenninis zur Leiſtung Reichskommiſſar Dr. boerdeler über die Preisgeſtaltung Leipzig, 4. März. Beim herkömmlichen Preſſeabend am Sonntag, den das Leipziger M ſſeamt den zur Meſſe zuſammengekommenen Schriftleitern und Berichterſtattern aus aller Welt gibt, ſprach der Reichskommiſſar für die Preisüberwachung, Oberbürgermeiſter Dr. Goerdeler, über ſeinen Aufgabenkreis und ſein Wirken in der Wirtſchaft. Zunächſt waren die Gäſte, darunter Reichsſtatthalter Mutſchmann und der ſächſiſche Wirtſchafts⸗ miniſter Lenk, durch den Präſidenten des Leipziger Meſſeamtes, Dr. Raimund Köhler, begrüßt worden. Dr. Goerdelererinnerte zu Beginn ſeiner Ausführungen an ſeine Rede bei der gleichen Gelegenheit im Jahre 1932 und unterſtrich die Bedeutung der Maßnahmen der nationalſozia⸗ liſtiſchen Reichsregierung auf dem Gebiete der Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit. Dann kam er auf ſein eigenes Gebiet, die Preisüberwachung, zu ſprechen. Hierüber führte er im weſentlichen aus: Das erſte Ziel des Reichskommiſſars für die Preisüberwachung konnte nur ſein, zunächſt alle weiteren Preisſteigerungen ab⸗ zuſtoppen. Es fragt ſich, ob es im Augen⸗ blick noch andere Ziele der Preisüberwachung geben kann und ob man ſie jetzt in Angriff nehmen will. Die erſte Frage iſt zu bejahen. Die Antwort auf die zweite Frage iſt und bleibt ſowohl politiſch wie wirtſchaftspolitiſch. Wenn es nämlich gelänge, die Preiſe nicht nur zu halten, ſondern durch verſtändige Maßnah⸗ men zu ſenken, ſo wäre das ein doppelter Vor⸗ teil. Vor allem würde die Kaufkraft immer lebendiger werden. Heute wird ja durch das Maß der öffentlichen Auſſräge und durch andere Maßnahmen die Kaufkraft der breiteſten Verbraucherſchichten möglichſt erhalten, ſo daß ein ſinkender Preis ſofort zu ſteigender Nachfrage irgendwelcher Art führen müßte. Selbſt, wenn die überſchüſ⸗ ſige Kaufkraft nur geſpart würde, wäre das ein entſcheidender wirtſchaftlicher Vor⸗ teil. Von beſonderer Bedeutung abe: würde eine ſolche Bewegung der Preiſe für die Wett⸗ bewerbsfähigkeit Veutſchlands auf dem Welt⸗ markte ſein, deſſen Wacen in der Weli, der teuren Erzeugung wegen, ſchweir abgeſetzt wer⸗ den können, nämlich dort, wo andere Völ⸗ ker als Wettbewerber auftreten. Ein niedrigerer Preisſtand würde außerdem auch der Erhaltung des Gleichgewichtes der öffent⸗ lichen Haushalte dienen. Durch die Senkung ihrer Ausgaben würde eine Senkung der öffentlichen Laſten eintreten. Dies wie⸗ derum würde zur Stärkung der natürlichen Lebenskräfte der Volkswirtſchaft führen, und es wäre dem Staate möglich, allmählich den Umfang der öffentlichen Arbeltsbeſchaffungs⸗ nittel abzudvauen. Eine Preisüberwachung, die ſolche Wirkung hätte, wäre alſo ſchon der Anſtrengung wert. Die Mittel dazu dürften aber nur rein orga⸗ niſch ſein und müßten ſehr vorſichtig angewen⸗ det werden. Man müßte die organiſchen Be⸗ ſtandteile der Preiſe prüfen und erfaſſen. Es kann ſich aber immer nur darum handeln, die Gleichwertigkeit der Leiſtungen untereinander zu ſichern. Dabei iſt darauf hinzuweiſen, wie wenig Preisbindungen aller Art dem Leiſtungs⸗ prinzip entſprechen. Sie hindern vor allem die Ausnutzung der beſten Betriebe zur höchſten Leiſtungsfähigkeit. Das Bekenntnis zur Leiſtung iſt immer ein Bekenntnis zum Mut, zur Selb⸗ ſtändigkeit und zur Verantwortung. Das ſind die königlichen Kaufleute, die Induſtrieführer und die ſtolzen Handwerker, die das richtige Urteil für das, was man zweckmäßig tut, und das, was man zweckmäßig läßt, in ſich tragen, die mit dem Riſiko nicht ſpielen, aber das Ri⸗ ſiko nicht ſcheuen. Solcher Naturen bedürfen wir heute mehr denn je. Zum Streit um Abeſſinien. Durch das Vorgehen Ita⸗ liens iſt Abeſſinien das einzige unabhängige Land von Bedeu⸗ tung in Afrika, m den Mittel⸗ punki der volitiſchen—*** niſſe gerückt worden Das Bi igt wie—— die Aus⸗ hnang dieſes Landes iſt, das mehr als doppelt ſo groß iſt als Deutſchland, aber nur weniger als den fünften Teil an Ein⸗ wohnern zählt Große Flächen des Landes ſind aber Sand⸗ wüſte, andere wieder mit hohen 13 Felsgebirgen beſetzt Es birgt aber auch an manchen Stellen werwolle Bodenſchätze, die es Deutschlond Flõchenĩinholr: 70% OO%οο.φm 0000005 909000(ofenen qrn 1⁴⁰ qxm ord noch zu heben gilt. verkehrte regelmäßig zwiſchen der Inſel und dem Feſtland und füllte die Speicher immer wieder auf. Die Lebensmittel verbrennen Plötzlich, im Februar 1930, brach aus un⸗ bekannter Urſache ein ſchweres Feuer aus das trotz der verzweifelten Gegenwehr ſämtlicher Inſelbewohner raſend um ſich griff und alle Speicher vernichtete. Glücklicherweiſe lag gerade der Proviant“ dampfer— deſſen Laderäume jedoch ſchon ge⸗ leert waren— vor der Inſel vor Anker. So konnte er den größten Teil der Inſelbewohner an Bord nehmen und ſie aufs Feſtland bringen. Nur ſieben Perſonen blieben zurück, nämlich fünf bretoniſche Fiſcher, die Frau eines dieſer Fiſcher, und ein Eingeborener von Mada⸗ gaskar. Sie ſollten Aufräumungsarbeiten auf der Inſel vornehmen und die Fabrik in Siand halten. Um ihre Ernährung machten ſich die Zurückgebliebenen zunächſt keine Sorge. Fiſche gab es im Meer genug und für die Abwechſe⸗ lung der eintönigen Koſt ſollte der Dampfer „Auſtral“ ſorgen, wenn er nach drei Monaten, alſo Ende Mai, zu der Inſel zurückkehrte. Da aber außer den Speichern, auch die Wohn⸗ räume durch das Feuer ſtark in Mitleidenſchaft gezogen waren und da man auf der Inſel kein Holz fand, mit dem neue Wohnräume errichtet werden konnten, waren die Sieben allen Un⸗ bilden der Witterung, vor allem den glühenden Sonnenſtrahlen, ausgeſetzt. Schon nach wenigen Wochen begannen alle nach Abwechflung in der Koſt zu lechzen. Die Frau hatte am meiſten zu leiden, denn ſie ſtand kurz vor der Nieder⸗ kunft und war durch Klima und Nahrung ſtark geywächt. Der rettende Dampfer bleibt aus. Man zählte die Tage, die bis zur Ankunft der „Auſtral“ noch vergehen ſollten. Langſam, viel zu langſam ſchlich die Zeit dahin. Endlich war der Tag der Erlöſung gekommen. Von einem Berggipfel hielt man ſehnſüchtig Ausſchau— aber am Horizont wollte ſich keine Rauchfahne zeigen. Auch am nächſten Tag traf der Dampfer nicht ein... Niemand konnte ſich das Ausbleiben der„Auſtral“ erklären. Hatte man ſie etwa vergeſſen? Als die Fiſchersfrau endlich ein Kind zur Welt brachte, waren die Unglücklichen am Rande der Verzweiflung. Die Frau war nicht imſtande, das Kind ſelbſt zu ſtillen— und wie ſollte man in dieſer glühenden Hölle geeignete RNahrung für den Säugling beſchaffen. Die Mutter lag völlig apathiſch auf ihrem Ruheplatz und es war zu befürchten, daß ſie irrſinnig würde. Nach dem Dampfer Ausſchau zu halten, hatte man längſt aufgegeben. Das Schickſal nahm ſeinen Lauf. Als erſtes Opfer raffte der Tod den Säugling dahin. Die Frau erlitt einen Tob⸗ ſuchtsanfall, dennoch erholte ſie ſich nach einiger Zeit und kam ſogar langſam wieder zu Kräften. Shkorbut Allmählich erkrankten alle an der gefürchteten Seemannskrankheit, dem Skorbut. Die Män⸗ ner, die bisher täglich aufs Meer hinausgefah⸗ ren waren, um friſche Fiſche zu fangen, konnten vor Schwäche kaum noch die Ruder führen. Jetzt zog der Hunger endgültig auf der Inſel ein. Die Qualen der offenbar von ihrer Firma völ⸗ lig Vergeſſenen ſind nicht zu beſchreiben. Sie magerten zum Skelett ab und drei der Fi⸗ ſcherſtarben kurz nacheinander an den Fol⸗ gen ihrer Skorbuterkrankung. Am leichteſten wurden die unerhörten Stra⸗ pazen noch von dem Eingeborenen aus Mada⸗ gaska ertragen. Auch er litt an Skorbut, aber er konnte doch wenigſtens von Zeit zu Zeit zum Fiſchfang ausfahren. Er war damit der Er⸗ nährer ſeiner drei überlebenden Schickſalsgenoſ⸗ ſen. Aber von einer Fahrt kehrte er nicht wie⸗ der zurück, niemand kann ſagen, ob er in einen Sturm geriet, oder ob er die Inſel nicht wieder⸗ finden konnte, und einſam in ſeinem Boot ver⸗ ſchmachtete. Drei lebende Skelette Anfang Dezember 1930 ging der Dampfer „Auſtral“ in einer Bucht der Inſel vor Anter. Der Landemannſchaft bot ſich ein entſetzliches Bild. Am Strande neben den ausgebrannten Hütten lagen drei bis aufs Skelett abgemagerte Menſchen, zwei Männer und eine Frau. Sie lebten noch— aber ſie konnten ſich nicht mehr erheben. Sie mußten auf Traabahren an Bord gebracht werden. Es bedurfte die Pflege von mehreren Fahren, um die drei Ueberlebenden der Tragödie wieder geſunden zu laſſen. Heute ſtehen ſie als Ankläger vor dem Richter und nie⸗ mand in dem überfüllten Zuhörerſaal kann ſich des Mitleids erwehren. Die Verhandlung dauert noch an. aber es iſt nicht ichwer, den Ausgana des Prozeſſes vor⸗ herzuſagen. Die Firma wird den drer Klägern lebenslänalich eine Rente zahlen müſſen. Den Höhepunkt des erſten Verhandlungstages bil⸗ dete die Verleſung des Tagohuchos eines der verſtorhenen Fiſcher Darin hoißt os u.:„Ge⸗ ſtern ſtarb le Brunon Seine Fray pbogann zqnu ſchreien... Er muß ſie gohört hoßhen denn auch ihm traton Tränen aus bon Augon Seine Lip⸗ pen fſüforten noch nicht. ſr wollte noch auf die Ankunft des Schiffes warten..“ ——— BB Wirtſchaftswiſſenſck'tlichen Jahrgang v= A Nr. 105— Seite 4 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Montag, 4. März 1985 Baden Todesfall auf der Molkenkur Heidelberg, 4. März. Hier iſt geſtern im Alter von 65 Jahren der Pächter der Mol⸗ kenkur Heinrich Damm geſtorben. Er hat die Molkenkur 1907 von der Vorbeſitzerfamilie Wagner übernommen, die 1851 an der Stätte der erſten 1537 zerſtörten oberen Heidelberger Burg in ganz beſcheidenem Umfang ein Häus⸗ chen errichtet hatte. Heinrich Damm hat das Unternehmen in den 28 Jahren ſeiner Bewirt⸗ ſchaftung weiter ausgebaut und hat geholfen, dieſe Ausſichtsſtätte in der ganzen Welt be⸗ kannt zu machen und den Heidelberger Frem⸗ denverkehr zu fördern. Er ſelbſt war aller⸗ dings ſeit Jahren ſchwer leidend. Ein treuer Mitarbeiter Die Preſſeſtelle der Univerſität Heidel⸗ berg teilt mit: Der ordentliche Proſeſſor der Betriebswiſſenſchaft an der Univerſität Heidel⸗ berg, Dr. phil. Heinrich Sommerfeld, hat kürzlich einen Ruf auf den früher von Prof. Schmalenbach innegehabten Lehrſtuhl der Betriebswirtſchaftslehre in der Wirtſchafts⸗ und Sozialwiſſenſchaftlichen Fakultät der Univerſität Köln erhalten. Prof. Sommerfeld hat dieſen ehrenvollen Ruf abgelehnt, um ſeine Mitarbeit bei der aus Anlaß des Neuaufbaues des Deut⸗ ſchen Hochſchulweſens mit allen Kräften in An⸗ griff genommenen Ausgeſtaltung der Staats⸗ und Wirtſchaftswiſſenſchaftlichen Fakultät der Univerſität Heidelberg zu Verfügung zu ſtellen. Prof. Sommerfeld iſt 1884 in Deſſau geboren. Als Dozent für Betriebswirtſchaftslehre wirkte er zunächſt an dem Technikum in Köthen. 1920 wwurde er Ordinarius an der Handelshochſchule in Mannheim, deren Rektorat er viermal be⸗ kleidete. Während dieſer Zeit lehrte er auch ſchon als Honorar⸗Profeſſor an der Univerſität Hei⸗ delberg, an die er im November 1933 als Ordi ⸗ in der neugegründeten Staats⸗ und Fakultät berufen wurde. Sein wiſſ chaftliches Hauptarbeitsge⸗ biet iſt Finanzierung und Treuhandweſen. Pro⸗ feſſor Sommerfeld iſt Frontkämpfer, führte 1914 eine Studentenkompagnie vor Ppern und wurde verwundet. Der Voranſchlag der Stadt Bruchſal Bruchſal, 4. März. Der Voranſchlag der Stadt für 1935 iſt erſtmals ſeit vier Jahren wieder ausgeglichen. Einnahmen und Aus⸗ gaben ſind auf 3044610 Mark veranſchlagt, da⸗ von müſſen 571860 Mark durch Gemeinde⸗ ſteuern gedeckt werden. Der Steuerſatz für Grundvermögen beträgt 115 Pfennig. Die Ein⸗ nahmen ſind rückläufig durch Gebäudeſonder⸗ ſteuer und Wegfall der Reichswohlfahrtshilfe. Der Fürſorgeaufwand beträgt 522000 Mark gegen 562 000 Mark im Vorjahr. Badener fahren nach Madeira Karlsruhe, 4. März. An der„Kraft durch Freude“⸗Seefahrt nach Madeira, die am 10. März in Hamburg ihren Ausgang nimmt, heteiligen ſich 72 Urlauber aus Baden. Faſchingsſonntag im Schwarzwald Wiederum bevölkerten Tauſende von Win⸗ terſportlern die Bergabſchnitte des Schwarz⸗ waldes von der Hornisgrinde bis zum Feld⸗ berg hinauf. Allein aus der Schweiz waren mehr als 2000 Skiläufer gekommen. Der Auf⸗ takt der„Baaremer Faſtnacht“, wie auch die Faſchingsumzüge in verſchiedenen Elztalorten wurden durch den vielfach niedergegangenen Neuſchnee in ihrem Verlaufe nicht beeinträch⸗ tigt. Einen beſonderen Anziehungspunkt bil⸗ deten auch zahlreiche Faſchingsveranſtaltungen und Maskenbälle in den Höhengaſthöfen. Wih⸗ rend des Wochenwechſels herrſchte in den narius Berghochlagen rauhes, trübes Wetter mit zeit⸗ weiſem Schneetreiben und verſtärktem Froſt bis zu minus 7 Grad. Am Sonntag war das Gebirge bis zur 600⸗Meter⸗Grenze mit Neu⸗ ſchnee überdeckt. Auch die Froſtgrenze lag nicht viel höher. Ungetreuer Gemeinderechner »Löhningen(Amt Waldshut), 4. März. Nach größeren Unterſchlagungen wurde der hieſige Gemeinderechner verhaftet. Seine Ver⸗ fehlungen liegen ſchon Jahre zurück und konn⸗ ten— die amtliche Reviſion aufgedeckt werden. Die große Leipziger Techniſche Meſſe und Baumeſſe Ein Markſtein wirkſchaftlichen Aufſtiegs und kechniſchen Jorkſchritts Karlsruhe, 4. März.(Eig. Meld.) Das gewaltige Werk der Reichsautobahnen, der Meliorationen, der Inſtandſetzungsarbeiten und nicht zuletzt die wunderbare Schwung⸗ kraft der nationalſozialiſtiſchen Idee haben in wenigen Monaten Millionen lahmliegender Arbeitskräfte aus dem Elend der Arbeitsloſig⸗ keit in den Produktionsprozeß zurückgeführt und damit unſerem geſamten techniſchen Leben einen Auftrieb gegeben, um den uns eine ganze Welt bereits beneidet. Die Automobilausſtellung, die eine Beſucher⸗ zahl von mehr als einer Million aufweiſen wird, ſtellt einen einzigartigen Triumph deutſchen techniſchen Wollens und Könnens dar, der auch in wirtſchaftlicher Hinſicht alle Erwartungen weit übertroffen hat. Sie darf als ein gutes Omen für die große Techniſche Meſſe und Baumeſſe angeſehen werden, die im Rahmen der Leipziger Frühjahrsmeſſe geſtern begann. Wenn man in dieſen Tagen die techniſchen Fachzeitſchriften durchblättert ſieht man über⸗ all Ingenieur und Kaufmann wetteifern, um die Leipziger Meſſe zu einem durchſchlagenden Erfola für die Deutſche Technik werden zu laſ⸗ ſen. Abher noch ein weiteres wird ſpürbar.“ Der Appell unſeres Führers an die Genialität der deutſchen Ingenieure und Chemiker beginnt bereits reiche Früchte zu tragen. Allenthalben iſt man bemüht geweſen, deutſche Rohſtoffe an Stelle ausländiſcher treten zu laſ⸗ ſen, ohne dadurch auch nur im geringſten den Ruf der deutſchen Qualitätsarbeit zu ſchmä⸗ lern. Wie ſchon ſo oft in der Geſchichte, haben Not und äußerer Zwang die Erfindergabe zu höchſter Leiſtung angefacht und neue Konſtruk⸗ tionen und Herſtellungsverfahren entſtehen laſ⸗ ſen, die hoffnungsvolle Ausſichten für den künftigen Export eröffnen. Wenn man die Ausſtellerliſte durchgeht— es ſind allein auf der Techniſchen Meſſe über 7000—, ſo können wir beſonderen Stolzes feſtſtellen, daß auch unſere⸗badiſche Induſtrie und insbe⸗ ſondere die Kleininduſtrie hochwertige Quali⸗ tätsarbeit zur Schau ſtellen wird. Hier liegt einer der ausſichtsreichſten Wege, um unſerem ſchwerringenden Grenzland neue Abſatzmärkte zu erſchließen. Die Reichsbahn gewährt den Meſſeteilneh⸗ mern eine Fahrpreisermäßigung von 33% Pro⸗ zent und fährt zu dem großen Meſſetreffen am 10. März Sonderzüge mit Ermäßigungen bis zu 60 Prozent. F. R. Zu dem Geſetzentwurf des Reichsrechtsamtes der NSDAꝰ Auch der unehelich Geborene iſt Mitglied der Volksgemeinſchaft Der aus Kreiſen des Reichsrechtsamtes der NSDAP——— Geſetzentwurf über die Rechtsſtellung der unehelichen Kinder hat in der Oeffentlichkeit ſtarken Widerhall gefunden. Ge⸗ verſchiedentlicher Kritik äußert ſich einer er Referenten, Dr. Bechert, im„Deutſchen Recht“ noch einmal abſchließend über den Ent⸗ wurf. Er erklärt, daß das geſellſchaftliche Miß⸗ urteil über die uneheliche Geburt geradezu wie ein prähiſtoriſcher Findling anmuten müſſe. Es Der Marſch nach dem Weſten Am Rhein liegt eine alte Stadt; man ſagt, ſie ſei die älteſte Deutſchlands. Die Gaſſen ſind eng und verwinkelt, die man zu ihrem ehr⸗ würdigen Dom hinaufſteigt; in ſein hohes Por⸗ tal ſind einſt— vor vielen hundert Jahren— Könige und Kaiſer eingegangen. Ein mächtiger Felsblock liegt im Hof hin⸗ ter dem Dom; den ſoll— und das ſind ſchon mehr als tauſend Jahre her— ein junger ſtar⸗ ker Held über den Rhein geworfen haben. In dieſer Stadt wuchs der Junge auf, von bem hier die Rede ſein wird. Und wenn er auch in einer Zeit geboren wurde, da unfern ſeiner Heimat Krieg war, merkte er nicht viel von ihren Schreckniſſen: Er hatte ſich eine eigene Welt aufgebaut, in der die Vergangenheit le⸗ bendig war, die Vergangenheit jenes jungen Helden, der Könige und Kaiſer, von denen ihm der Dom ſprach und die zerfallenen Gemäuer am Rande der Stadt; deſſen Daſein der Fels⸗ block bewies und die Waſſer des grünen Stro⸗ mes, über die ihn Siegfried geſchleudert. Und mit einer wilden Sehnſucht wünſchte er, ſelbſt ein großer Held zu werden.. Der Krieg war zu Ende und in die Stadt kamen mit den heimkehrenden Truppen Fremd⸗ linge, die neuen Herren— wie ſie es durch ihr Auftreten und Benehmen allen und bei ieder Gelegenheit kundtaten. Da ertrug es ſeine Mutter nicht mehr länger, und ſie zogen über den Rhein. Sein Vater aber kehrte nicht zurück. „Wo iſt er?“ Dieſe Frage ſtellte er jetzt oft an die Mutter. Und ſie ſagte dann jedesmal: „Ueber dem grünen Strom— im Weſten— ach, ich weiß es auch nicht.“ „Warum aber ging er von dir fort?“ wollte er wiſſen. Er konnte es nicht begreifen.—„Um zu kämpfen, für dich—“ Um zu kämpfen? Dort über dem grünen Strom— im Weſten kämpfte man? „Dann iſt er ja ein Held?“ fragte er wieder voll freudiger Erwartung. Aber die Mutter gab keine Antwort, ſie wandte ſich ab und es war ſo traurig, daß er ſich zu ihr flüchtete, wie er es als ganz kleiner Junge getan. Sie ſtrich ihm über das Haar und ſagte leiſe:„Ja— er und viele— viele ſind Helden...“ Und er wurde unbändig froh, bei ſich aber dachte er: Jetzt weiß ich, wohin mein Weg zu gehen hat— nach Weſten, über den Strom, zu meinem Vater und den anderen Helden. Sie müſſen zurück— die Mutter ſchützen vor den 1 2 Truppen, und ich will ihnen dabei hel⸗ en. Seine Wangen glühten hochrot, ſeine Augen blitzten, das Herz ſchlug ihm heftig, aber er verriet nichts von ſeinem Plan. Ein Stück Brot, ein großer Apfel und ein kleiner Dolch— damit fühlte er ſich hinreichend ausgerüſtet für den Marſch nach dem Weſten. Er folgte der Sonne. Sie ſtand ſchon hoch, als er den Rhein erreichte; er ging ihn entlang, bis er zur Brücke kam, die in weitgewölbtem Bogen den breiten Fluß überſpannt. Auf ihrer Höhe hat man einen weiten Blick über das habe angeſichts der Tatſachen des täglichen Lebens keine Berechtigung. Man möge ſich ver⸗ gegenwärtigen, daß nicht bloß bedeutende Kul⸗ turträger der deutſchen Geſchichte ſelbſt unehe⸗ licher Geburt waren, ſondern auch die hervor⸗ ragendſten Geiſter der deutſchen Kultur unehe⸗ liche Kinder hinterließen. Es ſei ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß der Staat die Erfüllung ſeiner Auf⸗ —2— und die Erhaltung ſeiner Zukunft von er rechtlich anerkannten und rechtmäßig ein⸗ 1922 wurde in dem faſt unverſehrten Grabe Tut⸗ anch⸗Amons am Nil neben vielen anderen Bildniſſen eine faſt ſechs Meter hohe Statue des ägyptiſchen Königs aus der Zeit um 1350 v. Chr. gefunden. Im Kairi⸗Muſeum zu Chikago ſind die Arbeiten zur Vervollſtändigung die⸗ ſer Statue jetzt abgeſchloſſen und das Bildwerk iſt im Muſeum auf⸗ geſtellt worden. Photo: Deutsches Nachrichtenbũro Land, und er nahm mit weitgeöffneten Augen das jenſeitige Bild noch einmal in ſich auf über den Wald zu den Bergen, die fern in Wolken und Himmel übergingen— Eiliger ſchritt er aus, ohne einmal zurück zu chauen. Am jenſeitigen Ufer hielt man ihn an, Sol⸗ daten, die in fremder Sprache redeten— bis einer dazukam, prächtiger gekleidet als ſie, und den Jungen mit vertrauten Lauten, aber mit merkwürdig luſtiger Ausſprache anredete. Der Junge erzählte wenig, weil er der reundlichkeit dieſer Männer, über die ſeine mosleute nichts Gutes zu berichten wußten, mißtraute. Sie boten ihm weißes Brot und roten Wein an, herrliches Mus und köſtlich duftende Scho⸗ kolade, doch ſchlug er es aus. Er aß ſeinen Apfel und das dunkle Brot, das er mit ſeinem Dolch zerſchnitt. Neugierig be⸗ trachteten die Soldaten das Meſſer, und er fürchtete ſchon, ſie möchten es ihm wegnehmen, wie ſie es mit allen Waffen getan— er ſteckte es zu ſich: Da lachten ſie. Er wollte weiter, aber der mit der luſtigen Ausſprache hielt ihn zurück und deutete auf die Brücke: Geſtalten nahten ſich vom andern Ufer, eine ſchlanke junge Frau, begleitet von einem Soldaten und einem Deutſchen— Ja, es war die Mutter! Und er eilte auf ſie zu— mit einem Freudenrufe— auf halbem Wege jedoch hielt er, denn es fiel ihm plötzlich ein, daß nun ſein Plan offenbar wurde— und er wußte ſich keinen Rat mehr. Sie aber nahm ihn bei der Hand und er ging, während der Landsmann mit den Frem⸗ den verhandelte, mit ihr— zurück. egangenen Ehe erwarte und erwarten müſſe. ſtelle die uneheliche Geburt als reine Rechtsſache weder ſittlich noch rechtlich irgend einen Wert oder Mißwert dar. Es verſtehe ſich von ſelbſt, daß der unehelich Geborene in glei⸗ cher Weiſe als Mitglied der Volksgemeinſchaft anzuſehen ſei, wie der ehelich Geborene. Pfalz Den Verletzungen erlegen Speyer, 4. März. Der am Donnerstag vergangener Woche bei dem Verkehrsunfall vor der Gedächtniskirche ſchwer verletzte Motor⸗ radfahrer, der 37 Jahre alte Arbeitsdienſtmann Otto Hettler aus Durlach, iſt ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen. Irrſinnsanfall in der Kirche Speyer, 4. März. Am Sonntagvormittag erlitt ein 22 Jahre altes Mädchen im Dom während des Gottesdienſtes einen Irrſinns⸗ anfall. Der Anfall wiederholte ſich ſpäter auf dem Marktplatz, ſo daß die Kranke ins Stif⸗ tungskrankenhaus eingeliefert werden mußte. Auf dem Friedhof erhängt Speyer, 4. März. Im alten Friedhof hat ſich ein 76 Fahre alter Rentner an einem Flie⸗ derbuſch erhängt. Erhängt Speyer, 2. März. Die Ehefrau eines hie⸗ ſigen Kriegsinvaliden hat ſich am Fenſtertreuz ihrer Wohnung erhängt. Der Grund zur Tat iſt nicht bekannt. Burg Lichtenberg wieder Jugendherberge Kuſel, 1. März. Die der Hitler⸗Jugend als Führerſchule zur Verfügung geſtellte herberge Burg Lichtenberg an der Saargebiets⸗ grenze iſt mit Wirkung vom 28. Februar wieder dem Gau Rheinland im Reichsverband für Deutſche Jugendherbergen angeſchloſſen und ſteht allen jugendlichen Wanderern zur Ver⸗ fügung. Dieſe Tatſache iſt im Augenblick um ſo erfreulicher, als gerade durch die Saarfeiern die Jugendherbergen des Saargebiets überbeſetzt ſind und ſo der Wanderſtrom in Burg Lichten⸗ berg ſchon Aufnahme finden kann. Nachbargebiete 1845 Berufung Sigmaringen, 4. März. Medizinalrat Dr. Dietrich in Sigmaringen wurde zum Medizinalreferenten beim Reichskommiſſar für die Rückgliederung des Saargebietes in Saar⸗ brücken berufen. Die Wurſt in der Schlupfhoſe Frankfurt a.., 4. März. Bei einem hieſigen Metzger verſchwanden ſeit geraumer Zeit aus dem Verkaufsraum größere Mengen Wurſtwaren. Den Dieb konnte man lange nicht faſſen. Schließlich führten die Ermittlungen aber doch zur Ueberführung des Täters. Es fiel auf, daß eine bei dem Meßzger beſchäftigte Frau ſtets beweglich und ſchlank auf ihrer Ar⸗ beitsſtelle erſchien, während ihr Leibesumfang nach Beendigung der Arbeit umfangreicher ge⸗ worden war, ſo daß ſie ſich nur ſchwerfällig fortbewegen konnte. Dieſes plötzliche Stärker⸗ werden fiel ihren Arbeitskolleginnen auf und man ſchöpfte Verdacht. Bei einer körperlichen Durchſuchung der Frau wurden aus ihrer prall gefüllten Schlupfhoſe Würſte aller Art und ge⸗ ſalzene Haſpel vorgefunden. Nach Abnahme der Ware hatte ſie ihre natürliche Schlankheii wiedererhalten. Umfangreiche Kultivierungsarbeiten Bödigheim, 4. März. Der Wolfsgrund⸗ bach, deſſen teilweiſe unregelmäßiger und ober⸗ flächlicher Lauf eine Vernäſſung und gelegent⸗ lich auch Ueberſchwemmung der anliegenden Wieſen herbeigeführt hat, wird durch den Are beitsdienſt in einer Länge von etwa vier Kilo⸗ meter korrigiert werden. 80 Hektar anliegende Wieſen werden dabei entwäſſert. Druckſchriftenverbot München, 4. März. Der Reichs⸗ und preu⸗ ßiſche Miniſter des Innern hat die Verbreitung der Druckſchrift„Neues Europa“, Stieringen⸗ Wendel, Frankreich, bis auf weiteres verboten. Die Mutter verſtand ihn ohne Worte und ohne Beichte. Sie ſchwieg bis zur Höhe der Brücke, wo ſie verharrend, auf die alte Stadt deutete: Feierlich ragten die Türme ihres Domes in den Himmel— und ſie wies auf das Land im Oſten, das ſich fruchtbar weit⸗ hin erſtreckte. Sie ſagte: „Da gehörſt du hin. Auch hier wird gekämpft. Auch dieſes Land braucht Helden, und nicht eher wird dein Vater mit ſeinen Kameraden zurück⸗ kehren, als bis ein neues Geſchlecht von Helden unſer Land beherrſcht—“ Sie lehnte an die Brüſtung der Brücke und barg das Geſicht in ihren Händen...„Die wol⸗ len ja garnicht ihre Helden mehr“, ſagte ſie dabei und weinte. Er verſtand nicht alles. Doch vollzo ſich et⸗ was in ihm, eine Wandlung, ein Fortſchritt— er begriff es noch nicht, er kniete nur vor der Mutter, ohne Worte, ohne Tränen— mit einem heiligen Ernſt in den jungen Zügen. Und ſie ſchritten weiter— über die Brücke, in ihr Land zurück. Duk. „Krach im Hinterhaus“ jetzt erſt in Berlin. Die„Berliner Volkskomödie“ mußte natürlich erſt„in der Provinz“ entdeckt werden; das iſt für die Berliner Theaterdirektoren gerade keine Empfehlung. In der Reichshauptſtadt hat ſich jetzt das Theater am Schiffbauerdamm zur Aufführung entſchloſſen. Der Premièrenabend war ein Erfolg Die Hinterhaus⸗Affären haben auch die Berliner zum Lachen gebracht. Das war vor allem Ilſe Fürſtenberg, Reinhold Bernt, Gerhard Bienert, Gerda Kuffner und (mit Auszeichnung!) Rotraut Richter zu verdanken, die ſchon in ihrer erſten arößeren Filmrolle, im„Hitlerjungen Quex“, gezeigt hat, daß ſie etwas kann. h. k. ugend⸗ 0 Der großen zu. 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Es iſt aber ein großer, wenn auch weit⸗ verbreiteter Irrtum, daß dieſe Arbeitsräume unbedingt kahl, nüchtern und unſchön ſein müſſen. Man kann ſich und anderen die Arbeir angenehm geſtalten, wenn man die Arbeits⸗ räume geſund und ſchön macht. Viel iſt ſchon geholfen, wenn überall ſaubere, hygieniſch ein⸗ helle und aufgeräumte Arbeits⸗ ſtätten vorhanden ſind. Die gleichen Anforde⸗ rungen ſind auch an die Umtleide⸗ und Waſch⸗ räume ſowie an die Erholungsräume, in denen ſich die Arbeiter in der Pauſe aufhalten kön⸗ nen, zu ſtellen. Das alles ſind alte Forde⸗ rungen, für deren Verwirklichung die Gewerbe⸗ aufſichtsbeamten ſchon viel getan haben. Aber man kann noch einen Schritt weiter gehen und verſuchen, durch Schaffung ſchöner Arbeits⸗ ſtätten die Arbeit leichter und angenehmer zu machen. Im nationalſozialiſtiſchen Staate hat daher das „Amt für Schönheit der Arbeit“ die Aufgabe übernommen, das Verſtändnis für die Not⸗ wendigkeit ſchöner Betriebsräume bei Arbeit⸗ gebern und Arbeitnehmern zu wecken. Der deutſche Nationalſozialismus ſteht in dieſem Bemühen nicht allein. Auch in Eng⸗ land z. B. iſt in den letzten Jahren eine immer ſtärker werdende Bewegung entſtanden, die die Verſchönerung der Arbeitsräume propagiert. Nationalffieatfer Sehõnheit der Gꝛleit „Schönheit und Arbeitserfolg gehen Hand in Hand“, heißt die Deviſe einer engliſchen Wohl⸗ fahrtsgeſellſchaft, die eine vielbeachtete Mogats⸗ ſchrift herausgibt. In dieſem engliſchen Pro⸗ pagandaſatz ſteckt eine große Wahrheit, die in allen induſtriellen Ländern beachtet werden ſollte. Der Erfolg und die Leiſsung der Ar⸗ beitenden iſt zu einem ſehr großen Teile von ihrer Stimmung oder, beſſer geſagt, von ihrer ſeeliſchen Beſchaffenheit abhängig. Innere Zufriedenheit und Liebe zur Arbeit ſind unentbehrliche Vorausſetzungen für eine Höchſtleiſtung. Sie werden aber mehr, als man im allgemeinen glaubt, von der äußeren umgebung beeinflußt, in der ſich der ſchaffende Menſch während ſeiner Arbeitstätigleit aufhält. Es iſt zum Beiſpiel ein großer Unterſchied, ob der Blick, den der Fabrikarbeiter aus dem Fenſter ſeiner Werkſtätte tut, auf graue Mauern und öde Steinhöfe, oder auf grüne Bäume und blühende Gärten fällt. Von dieſem Geſichts⸗ punkt aus gewinnt der Gedanke, einen Teil der Induſtrie aufs Land zurückzuführen, beſondere Bedeutung. Aber auch in der Großſtadt und im Induſtrierevier kann man um die Fabriken herum Grünflächen und Gärten ſchaffen, lann man die Fabrikſäle ſelbſt nicht nur zu geſunden, ſondern auch zu ſchönen Aufenthaltsräumen geſtalten. Das iſt der Sinn des Aufrufs zur„Schön⸗ Nex ꝑNeichært. Hecdv/is Hillen- geb. Hens finoht, paule Stoutert und Hens Hecket im„Goldenen pieftfot“ Bild: Tillmann-Matter HB-Klischee Die Faſchingsoperette iſt da? „Der Goldene Pierrot“ von Na alſo! Weshalb nicht gleich? Weshalb ſo ſpät?— Dieſer„goldene ierrot“ tanzte doch ſchon vor Jahresfriſt den Berlinern auf der Naſe herum.— Und was noch als Weſentlich vorauszu⸗ ſtellen iſt: Dieſe Operette könnte einen ganz ileinen Hoffnungsſchimmer auf die Ueberwin⸗ dung der ſprichwörtlich gewordenen Operetten⸗ kriſe geben. Handlung und Muſik verſuchen wenigſtens neue Wege zu gehen, zum mindeſten aber zur klaſſiſchen Operette zurückzufinden. Weitermachen, und bliebe es zunächſt nur bei einigen Experimenten, dann wird die Operette bis in die höchſten Intelligenzſtufen Anerken⸗ nung als Kulturfaktor finden. Dieſe Aufgabe wäre fürwahr auch einmal des Schweißes der Edelſten würdig. Doch bei einer Faſchingsoperette iſt weniger der Platz, grundſätzlich über das Sorgenkind Operette zu ſchreiben, zumal die jetzt aufgeführte wahrhaftig keinen Grund zu Sorgen gibt. Dem im Dialog trefflichen Textbuch merkt man den Fachmann an, der noch nicht feſt⸗ gefahren iſt. Ergebnis: Nirgends billige Sen⸗ fimentalität! Einmal kein albernes, ſaublödes, kliſcheehaftes Textbuch. Ueber die originelle „ſzeniſche Ouvertüre“ hinaus, zeigen auch die übrigen Bilder brauchbare Anſätze. Und es iſt einmal nicht ſo, daß ein unzulängliches Buch von einer ſchmiſſigen Muſik durchaeſchleppt zu werden braucht. Eine ſkizzenhafte Hand⸗ lung mit vielen netten und anſtändigen Einzel⸗ zügen in der Geſtaltung der Figuren! Die witzige Muſik hält ſich an gefällige, teil⸗ inſtrumentierte Melodien, ſchwunavoll flüſſig die Skala ver⸗ trauter Melodioſität und erreicht zuweilen ein weiſe ſehr apart du hläuft Felix, fleinert und Goetze Tonbild von aufblitzender Leuchtkraft. Der eine oder andere„Schlager“ iſt mitunter mit An⸗ leihen Gu„deutſch“: oder Hy⸗ pothekenl) behaftet. Nicht jede Nummer kann eben ein Volltreffer ſein und die Variabilität der 12 Töne iſt eben auch begrenzt. Gutes Textbuch plus gute Muſit gleich gute Operette! Falſch“ Dazukommen muß eine gute Auf⸗ führung. Und da können wir beim„Goldenen Pierrot“ wahrhaftig nicht klagen. Die Mann⸗ heimer Aufführung verrät eine ſorgfältige Vor⸗ bereitung. Eine von Tempo und Laune ſprü⸗ hende Spielleitung verhalf zum durchſchlagen⸗ den Erfolg. Spielleiter Becker, dem der „Schwarzwälder Kirſch“ bekanntlich nicht allzu gut bekommen war, hat alles wieder gut ge⸗ macht: Er beutete alle Möglichkeiten aus und hielt das Spiel wie ein perpetuum mobile auf Touren! Wenn trotz der Länge des Abends(drei Stunden!) keine Ermüdung aufkam, kein toter Punkt eintrat, ſo iſt das vor allem ein Ver⸗ dienſt der Darſteller. Unſer Enſemble übertrug vom erſten bis letzten Akt eine Beſchwingtheit ins Werk, die alles mit ſich fortriß. Dies iſt um ſo anerkennenswerter, als man ja mit ruhigem Gewiſſen behaupten kann, daß unſer Operetten-Enſemble noch lange kein idea⸗ les iſt.(Muſikaliſche Höhepunkte erfordern durchweg nicht nur Bühnenblut, ſondern auch tragende Stimmen!) Als aber unſer En⸗ ſemble ins Zeug aing. kapitulierte ſelbſt der letzte Griesgram. Umſichtig, voll Akurateſſe, nie trocken ließ Becker ſeine Leute aufmarſchieren: In der Titelrolle gefiel Hedwig Hillen⸗ gaß durch Anmut und auten Geſang, der weit über dem Operettenmaß liegt. Bild: Tillmann-Matter Einſt Fiſcherdorf— heute Großſtadt HB-Klischee Netze unter der Friedrichsbrücke zum Trocknen aufgehängt heit der Arbeit“, der heute noch nicht überall verſtanden und in ſeiner Bedeutung richtig ge⸗ würdigt wird. Wenn wir unſer Leben ſo ſchön und angenehm wie möglich machen wollen, und wenn wir die Arbeit als den wichtigſten, uns am meiſten in Anſpruch nehmenden Teil un“ ſeres Lebens betrachten, ſo haben wir auch ein Recht auf ſchöne, unſere Arbeitsluſt anregende Betrieb⸗ und Arbeitsräume. Schönheit der Arbeit iſt heute kein leeres Schlagwort mehr, ſondern eine für den ar⸗ beitenden Menſchen bedeutungsvolle Forde⸗ rung, die mit verhältnismäßig geringen Mü⸗ hen und Koſten verwirklicht werden kann. Narenſreiſieit iſt eine ſchöne Sache. Wer ſich maskiert, hat mehr vom Faſching, könnte man ſagen. Er könnte, ohne großes Aufſehen zu er⸗ regen, nach Herzensluſt närriſch tun. Aber wie wenige verſtehen ſich auf die Kunſt, ſich origi⸗ nell zu maskieren. Das iſt eine unumſtößliche Tatſache. So ſehr man auch auf der Faſtnachts⸗ meſſe, auf den Planken und Breiten Straße Ausſchau hielt, außer einigen mehr oder we⸗ niger phantaſievollen Kindermasken, einigen pfeifeſchmauchenden Seebären, närriſchen Gar⸗ diſten war kaum etwas zu ſehen. Kinder und Halbwüchſige begnügten ſich damit, ſich im Trubel kurze Pritſchen⸗Gefechte zu lie⸗ fern, mit Bällchen auf die kleinen Papierhüte zu zielen, auf denen lange Federn wippen. Sonſt war auf der Narhalla⸗Straße kaum etwas zu ſichten. Die Narrenfreiheit zeitigte nur einige Früchte, die gewiſſermaßen„Sel⸗ tenheitswert“ hatten. Herzhaft lachen konnte man beſtenfalls noch über den Lumpe⸗ rich, der einen Vogelkäfig hinter ſich herſchob und ulkiges Benimms an den Tag legte. Die Paſſanten hielten für einen Augenblick an, be⸗ ſiaunten den luſtigen und einfallsreichen Bru⸗ der und ſetzten dann ihren Weg fort, bis ſich wieder eine Station fand, die an Faſching erinnerte. Woran das liegt? Sind die Mannheimer nicht die gemütlichen Leute, als die ſie allerorts ausgegeben werden? Oder zündete das feſtlich herausgeputzte Prinzenpaar nicht genügend? Doof? Rein, das iſt der waſchechte„Manne⸗ mer“ nicht. Er iſt gemütlich, bekennt ſich gerne zu Geſchrei und lautem Umtrieb. Aber er iſt kein Mitmacher im beſten Sinne, er wartet gerne ab, geht nicht ohne weiteres in Führung. Das ift beſonders am Sonntag deutlich ge⸗ worden. Möglich, daß die zwangsweiſe Entwöhnung von jeder öffentli⸗ chen Spaßmacherei lähmend nachwirkte. nilerehien ſi unehfhun, oitlcraimeum hegimine, Hans Finohr, etwas ungewohnt, gibt einen humorigen Weingutsbeſitzer. Als übliches Buffopaar erheiterten Paula Stauffert⸗ Hans Becker, dieſe als ein in ausgelaſſener Springteufelei einherſtürmender Filmſtar, jener als flott⸗frecher Rennfahrer. Die Stauffert gibt der ganzen Operette einen ſchwungvollen Auftrieb, wenn ſie ſo auf dem variablen Regiſter ihrer zierlichen Wendigkeit ſpielt. Becker, ein guter Tänzer mit wenig Stimme, aber trefflicher Haltung. Ein geſchmackvoller Sänger, der ſeine Stimme famos beherrſcht, dazu ein charmanter und ge⸗ wandter Darſteller war wieder Max Re i⸗ chart. Selbſt den kleinen Rollen mit Lucie Rena, Klaus W. Krauſe, Karl Hartmann, Adolf Jungmann, Fritz Walter und Chriſtian Könker hat man die Nebenſächlichkeit abge⸗ ſtreift. * Ja, und der Inhalt?— Wird nicht ver⸗ raten! Hermann Meyer ſchuf ein in leuchtenden Farben ſchwelgendes Bühnenbild. Es ſcheint, als habe er ſeine Palette über die Szenerie ausgegoſſen. Karl Klauß bewies als freudiger Deuter der Partitur wiederum ſeine Muſikalität und ſein Temperament. Mit gewohnter Sicherheit bringt er den gepfleaten Stil gut zur Geltung. Das Orcheſter machte luſtig mit und nahm den aus der Spitze des Taktſtocks ſeines Diri⸗ genten ſtrömenden Schmiß auf. Die Chöre waren ebenſo in Form wie die Tanzgruppe, die unter der impulſiven Führung von Walter Kujawſki viele rei⸗ zende Bilder brachte. Die Mannheimer Theatertradition verpflich⸗ tet. Verpflichtet auch bei der Operette zu höch⸗ ſter Qualität in Werk und Wiedergabe. Und unſere Langmut und Geduld wurde hinſicht⸗ lich unſeres Verlangens nach einer guten Ope⸗ rette lange genug mißbraucht. Hier wurde dem köſtlich aufgeräumten Pu⸗ blikum ein luſtiger Abend mit viel Parodie auf den üblichen Operetten⸗Klamauk geſchenkt. Das vollbeſetzte Haus ging willig mit und bewies ſeine bereitwillige Dankbarkeit durch das Erzwingen ungezählter Vorhänge, ſeine freu⸗ dige Stimmung im Werfen von Knallerbſen und Papierſchlangen. Zwei Fragen ſeien uns noch geſtattet: Weshalb ſetzte man die Operette ſo ſpät, viel zu ſpät ein? Und: Wird die ganz auf Faſching eingeſtellte Operette auch nach dem Dienstag ihre Lebens⸗ fähigkeit beweiſen können? Die Antwort zur zweiten Frage können wir ſelbſt geben: Wenn man verſteht, das luſtige Spiel zu einer weniger zeitbedingten, aber ebenſo ſaube⸗ ren Aufführung umzubauen, dann wird dieſer „Goldene Pierrot“ eine lange„glückliche Reiſe“ machen. Habsheim. 5. Akademie⸗ und Volksſinfonie⸗Konzert am 12. und 11. März 1935 im Roſengarten, Mann⸗ heim. Das fünfte Akademie⸗ und Volksſin⸗ fonic⸗Konzert ſteht diesmal unter der Leitung von Profeſſor Hans Weisbach aus Leipzig und verſpricht in jeder Hinſicht zu einem be⸗ ſonderen Ereianis zu werden. Zum Vorirag gelangen: Coriolan⸗Ouvertüre von Beetho⸗ ven, Klavierkonzert-moll von Schumann und die vierte Sinfonie Emoll von Brahms. Weis⸗ bach der bei ſeinem Auftreien im letzuährigen 6. Akademiekonzert einen aroßen Erfolg er⸗ rana, hat die auf ihn ageſetzten Erwartungen in aanz hohem Maße erfüllt, er ſtehr heute in vorderſter Reihe der aroßen Konzertdirigen⸗ ten. Die ſoliſtiſche Mitwirkung Walter Boh⸗ les, eines gebürtigen Mannheimers. dürfte in den muſikaliſchen Kreiſen ſeiner Heimatſtadt großes Intereſſe erwecken. Bohle, ein Schüler hat durch ſein abgeklärtes und aereiftes Spie die Aufmerkſamkeit der muſikaliſchen Welt a ſich gelenkt und wird ſicherlich in ſeiner Vatev ſtadt die Lorbeeren ernten, die ihm gebühren von Profeſſor von PNauer und Profeſſor —— ————— Jahrgang 5— A Nr. 106— Seite 6 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Montag, 4. März 195 Wir glauben es nicht ganz. Der biedere Mann „guckt mal gerne erſt ein biſſel zu“. Das iſt's! Die Luſt, ſich einmal ausnahmsweiſe und ab⸗ wechſlungshalber verrückt und eben wie ein richtiger Narr zu benehmen, liegt dem Mann⸗ heimer nicht unmittelbar im Blut. Er muß zu⸗ vor ordentlich„ angeſchuckt“ werden. Iſt er dann erſt einmal in Schwung gekommen, dann läßt er ſich ausgezeichnet an. Dann ſprudelt er über, läßt ſich nicht ſo leicht mehr abſtoppen. Gut! Der große Karnevalzug iſt wieder leiſe weinend im Hintergrund verſchwunden. Wie ein Krankenzug zog er vorüber. Zwar aufmerk⸗ ſam war das Publikum, daran kann nicht ge⸗ zweifelt werden, aber von wegenmirtun! Da ſtand nun jung und alt, hübſch ausgerichtet, die Herren der Schöpfung bohrten die Hände in die Hoſen⸗ und Manteltaſchen, reckten die Hälſe und hielten die ſonſt ſo„babbelbegeiſterte Klappe“ luftdicht verſchloſſen, um ſich ja keiner Verkühlung auszuſetzen. Das Wetter war nicht ausgeſprochen freundlich. Zugeſtanden. Aber ein bißchen Echo würde den Teilnehmern des bunten Zuges, die ſich alle erdenkliche Mühe gaben, die Mienen des Publikums aufzuhellen, zweifellos ſehr gut getan haben. Der Karnevalszug war„die“ Antegung. Noch einmal ruft das Prinzenpaar, lockt lachend und ſchellend der Faſchingszauber. Nur keine Müdigkeit vorſchützen! Wo bleibt eine Spur vom Volksfaſching, wenn ſich jedermann hin⸗ term Ofen verkriecht und ſich an den bekömm⸗ lichen„Faaſeküchle“ labt? Heraus auf die Straße! Narren, zeigt was ihr könnt! Aſchermittwoch iſt bekanntlich erſt übermorgen. Der Motor läuft noch, vielleicht iſt auch noch etwas Betriebsſtoff da. Warum nicht den drit⸗ ten Gang einſchalten, wenn es ſich um den Endſpurt handelt? Auch der Faſching will über den Berg kommen. Alſo! hk. Saar⸗Rückgliederungsfeier in Seckenheim Pünktlich zur feſtgeſetzten Zeit wurden auch in Seckenheim die Flaggen gehißt und das Dorf bot einen feiertäglichen Anblick. Glockengeläute ſetzte ein und kündete von der Heimkehr der Saar zum Mutterlande. Am Abend fand unter Beteiligung ſämtlicher Formationen und Gliederungen der NSDAP und der hieſigen Vereine ein Fackelzug durch die Ortsſtraßen ſtatt mit anſchließender Kund⸗ gebung und Uebertragung der Führerrede auf den Planken. Nach einem Liedervortrag der Seckenheimer vereinigten Sänger hielt der Ortsgruppenleiter eine kurze Anſprache, bei der er folgende Aus⸗ führungen machte: Ein Unrecht findet mit dem heutigen Tage ſein Ende. Nach fünfzehn Jah⸗ ren harten Kampfes, der dem der NeSDAp im Reich gleichzuſtellen iſt, durfte die Stimme des Blutes ſprechen. Und ſie hat ihr„Ja“ geſprochen. JFphre Liebe heißt Vaterland und ihre Treue Deutſchland. Mit einem„Sieg Heil“ auf Volk, Führer und Vaterland und dem Abſingen des Horſt⸗Weſſel⸗ und Deutſchlandliedes war die Kundgebung beendet. Anſchließend fand die Uebertragung der Führerrede ſtatt, die aber durch den anhaltenden Regen ſtark beeinträch⸗ tigt wurde. Pateinachſendung für Kreuzer „Karlsruhe“ Privatpakete für die Beſatzung des Kreuzers „Karlsruhe“ können bis zu einem Höchſt⸗ gewicht von 10 Kilogramm mit dem Dampfer „Kyphiſſia“ der Hamburg⸗Amerika⸗Linie ab Hamburg am 16. März 1935, Ankunft in Colon am 15. April 1935, nachgeſandt werden. Die Pakete müſſen bis 14. März 1935 bei Matthias Rohde u. Co's Frachtkontor G. m. b.., Ham⸗ burg 1, Gertruden Kirchhof 21, eintreffen. Die Beförderungskoſten bis Hamburg ſind vom Abſender zu tragen. Mit der giſit en muß bei der annehmenden Poſtanſtalt für Ver⸗ packung und Verladung im Seehafen eine RM durch Aufkleben von Freimarken auf die Paket⸗ karte entrichtet werden. Weiterbeförderung der Pakete von Hamburg auf dem Seewege erfolgt koſtenlos. gen in vorgerückter Stunde die Fasqingstreipen in der„Maurmonie“ Der Maskenball der Kanuten Es iſt ja allgemein bekannt, daß es auf den Maskenbällen der Kanuten immer zünftig zu⸗ geht, und wer einmal einen dieſer traditionel⸗ len Maskenbälle mitgemacht hat, der kommt beſtimmt jedes Jahr wieder.— Auch der dies⸗ jährige Kanuten⸗Maskenball, der vom Kreis Mannheim⸗Ludwigshafen in ſämtlichen Räumen der„Harmonie“ veran⸗ ſtaltet wurde, reihte ſich würdig an die bis⸗ herigen Veranſtaltungen der gleichen Art an. Wer je die Gewäſſer in und um Mannheim befahren, für den war es Ehrenſache, am Samstagabend den Hafen der„Harmonie“ an⸗ zuſteuern. Neben den Mannheimern und Lud⸗ wigshafenern waren noch viele auswärtige Waſſerſportler vertreten. So kam es auch, daß trotz der mannigfachen anderweitigen Faſchings⸗ veranſtaltungen bei den Kanuten ein recht reges Leben und Treiben herrſchte. Nach anfänglich etwas gemäßigter See ſchlu⸗ f ogen im feſt⸗ ich geſchmückten Saal immer höher, und mit echt waſſerſportlicher Begeiſterung paddelte und ruderte man durch das immer bunter werdende Getriebe. Auf dem Podium, rings um die Mu⸗ ſiker, hatte man in origineller Weiſe ein„Ka⸗ nutendorf“, ein farbenfrohes, papierenes Zelt⸗ lager aufgeſchlagen, das jeden Beſucher darauf hinwies, daß er ſich im Reiche der Kanuten befand. Auch die Koſtüme waren zu einem großen Teil auf die Grundidee des Feſtes abgeſtimmt, und auf Schritt und Tritt konnte man feſchen Süßwaſſermatroſen begegnen. Neben manchem blau⸗weißen Hein ſah man aber auch Seepira⸗ ten und„Strandhyänen“, die verwegen durch das Getriebe gondelten und mit ſcharfen Augen nach einem Opfer ſpähten. Daneben hatte na⸗ türlich wieder die geſamte Geſchichte, die Völ⸗ kerkunde und vor allem die eigene Phantaſie bei den Koſtümentwürfen Pate geſtanden. Auf⸗ fallend waren unter anderem einige feſche Schotten, bei denen man aber durchaus nichts von jener üblen Eigenſchaft, die man ſo gerne als charakteriſtiſch für dieſen Volksſtamm be⸗ zeichnet, bemerkte. Um die Mitternachtsſtunde ordnete Tanzmei⸗ ſter Helm, der die geſellſchaftliche Leitung des Feſtes in Händen hatte, die Paare zur Polo⸗ näfe, und in luſtigem Zug gings unter den Klängen der Kapelle Klapperer in Schlan⸗ genlinien durch den Saal. Zwiſchendurch ſpiel⸗ ten zur Abwechſlung einige Mitglieder des Handharmonika⸗Clubs„Rheingold“ auf dem Schifferklavier. Wer aber gerade keine Luſt zum Tanzen hatte, der konnte an einer Schießbude ſein Glück verſuchen oder am Glücksrad einen netten„Wau⸗Wau“ angeln.— Daß in fämtlichen Räumen und beſonders in den zahlreichen Lauben ſtändig für die nötige „Feuchtiakeit“ geſorgt wurde, verſteht ſich von ſelbſt. So verlief das ganze Feſt durchaus ſtil⸗ echt, und als man ſich in ſpäter Stunde endlich trennte, ſchied man in dem Bewußtſein, bei den Kanuten eine recht vergnügliche und ſchöne Nacht verbracht zu haben. eès tut siq mas im UHnion-Motel Ein Kappenabend mit Hinderniſſen Als ob es zur Fröhlichkeit noch einer beſon⸗ deren Aufforderung bedürfe! Wo die Manne⸗ mer ſowieſo ſchon bis oben hin mit karneva⸗ liſtiſcher Extraſtimmung, mit faſchingsmäßigem Temperament und heiterſter Laune angefüllt ſind. Man brauchte nur einen Blick in die bunt dekorierten Räume des Union⸗Hotels zu tun und wußte Beſcheid: Hier tut ſich was! Deshalb wurde auch aus dem„bloß ſo mal hinſchauen“ ein längeres Verweilen, denn:„wo es ſchön iſt, läßt man ſich gerne nieder.“ Das Bild: Eine Menge frohe, lachende Ge⸗ ſichter, auf jedem dieſer Häupter als Krönung eine neckiſche, bunte Narrenkappe, womit rein äußerlich dokumentiert war, was aus der gan⸗ zen Stimmung und Aufmachung hervorging: Ein Abend der Freude und Heiterkeit. Da⸗ zwiſchen auch vereinzelte Maskenkoſtüme. Bunt durcheinandergewürfelte junge und rei⸗ fere Menſchen, alle in luſtiger Kameradſchaft vereint. Papierſchlangen und ⸗bälle wirbelten durch die Luft, die Muſik ſpielte frohe Weiſen, man ſang und trank ſich zu und lachte, man tanzte und war ſo richtig von Herzen froh. Ein beſonderes Kapitel: Die Bar mit den zwei Spanierinnen, die eines der ſchon er⸗ wähnten Hinderniſſe war. Ungeſtraft ging hier niemand vorbei. Es lockten die Niſchen und es lockte der Wein. Es gab Muſik mit dem Schifferklavier, es gab Tanz und allerlei ge⸗ fährlich Gemixtes. Beſondere Spezialität: Onkel Bullrich. In zwiefacher Bedeutung. Ein⸗ mal als Getränk und zum zweiten als der ur⸗ gemütliche Leiter des ganzen. Beſagter Onkel Bullrich(der menſchliche, bitte) führte auch die Polonaiſe an und die war das größte Hindernis. Die fröhliche Menſchenſchlange wurde beileibe nicht die ge⸗ raden Wege geführt. Sie mußte ſich wohl oder übel zwiſchen Tiſchen und Stühlen durchdrän⸗ gen, wenn es nicht anders gina, dann mit Ge⸗ walt aber— durch. Das dicke Ende war das Ueberſteigen eines kunſtvoll aufgebauten Ber⸗ ges im ſchmalen Gang, was zwar viel Schweiß koſtete, doch den tapferen Gipfelſtürmern winkte reiche Belohnung. Im ganzen: Ein Abend humorvoller Unter⸗ haltung. Für den Sonntag abend war ein karnevaliſti⸗ ſches Konzert angeſagt. Doch— ſtillſitzen wenn Faſchingsmuſik lacht? Unmöglich. So tanzte man wieder— war ſehr vergnügt und das an⸗ gekündigte Konzert nahm ähnlichen Verlauf wie der Abend vorher, zur größten Freude aller Beteiligten. Wenn das ſo weiter geht... Bloß gut, daß der Faſching bald zu Ende iſt. L. E. Faſtnachts⸗Herrenabend der Liedertafel Trotz der Strapazen des großen Sänger⸗ maskenballs, trotz des Karnevalszuges und manchem anderen hatten es ſich die Lieder⸗ tafler nicht nehmen laſſen, in großer Zahl zu dem in den frühen Abendſtunden des Sonn⸗ tags veranſtalteten luſtigen Faſtnachtsherren⸗ abend zu erſcheinen. Man trug bunte Mützen, Orden und andere Erkennungszeichen der närriſchen Zünfte, und brachte auch einen ge⸗ hörigen Schuß Stimmung mit, die dem guten Gelingen einer ſolchen Veranſtaltung ſo über⸗ aus förderlich iſt. Bald herrſchte in dem ge⸗ Der alte und der junge Rönig Die Gegenüberſtellung„alter“ un?„iunger“ König enthält bereits den Grundgedanken des Films, nämlich die ewig wiederkehrende drama⸗ tiſche Begegnung von Vater und Sohn, für die unſere deutſche Geſchichte ein unerhört erregen⸗ des, unvergleichlich wuchtiges Beiſpiel hat: Die Erziehung des jungen Kronprinzen Friedrich, nachmaligem Friedrich dem Großen, durch den Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. Was ſich vor rund zweihundert Jahren in Preußen ab⸗ geſpielt hat, das iſt für alle Zeiten gültige Mahnung und gerade heute ſtrengſte For⸗ derung, nämlich die ſoldatiſche Ertüchtigung, die preußiſche Prägung, wie man es genannt hat, und deshalb muß dieſem Film eine ſolche außerordentliche Bedeutung zugeſprochen wer⸗ den. Als Kronprinz Friedrich zum Jüngling her⸗ angereift war, ſah ſein Vater, der Soldaten⸗ könig, mit Schrecken, daß dieſer künftige Herr⸗ ſcher Preußens, das ſich ſoeben erſt aus not⸗ vollſter Zeit zum machtvollſten Staat geordnet hatte, alles andere als ein Thronfolger war, nämlich„ein effeminierter Kerl, der keine männlichen Neigungen hat, der ſich nicht ſchämt, weder reiten noch ſchießen zu können, unſauber am Leibe, die Haare wie ein Narr friſiert, hoffärtig, bauernſtolz und die Welſchen lie⸗ bend“. Dieſen verweichlichten, verwöhnten Jungen ſetzte der Vater nun unter Druck, mit äußerſter Strenge ſuchte er ihn zur„Raiſon“ zu bringen und ſo zu erziehen, daß er eines Tages dieſes ſchwer bedrohte Preußen führen und durch alle Kämpfe hindurch erhalten konnte. Wir wiſſen, daß der Kronprinz dieſem harten väterlichen Druck auszuweichen ſuchte. daß er deſertieren wollte, nach Küſtrin kam und dort der Hinrichtung ſeines hilfreichen Freun⸗ des Katte beiwohnen mußte, daß er dann all⸗ mählich den Willen des Vaters begreifen „Der alte und der junge König“ (Emil Jannings und Werner Hinz) lernte und ſich ſchließlich unterwarf— aber in dieſem Film ſoll dieſes gewaltige dramatiſche Geſchehen noch einmal vor unſer aller Augen abrollen und uns der Forderung der Stunde bewußt werden laſſen: nicht der muſiſch ſchwär⸗ mende, ſondern der ſoldatiſch geprägte Mann trägt die Aufgaben der Geſchichte! Es iſt bezeichnend, daß die Begeiſterung eines Mannes für die wirklichen geſchichtlichen Ver⸗ dienſte des Soldatenkönigs, wie ſie ſich nach ſchmückten Saale des Vereinsheimes nur noch Frohſinn und Lachen. Die Folge der luſtigen Darbietungen wurde von dem Hausorcheſter und dem Chor der Liedertafel eröffnet. Joſef Götz erfreute mit humoriſtiſchen Vorträgen und Hans Spindler zeigte als echter Mannemer Schuſterlehrling, daß er durchaus nicht zuf den Mund gefallen iſt. Auch das Auftreten deẽ Gerſteferzel(Baſtian), der Altes und Neues aus ſeinem Leben erzählte, wurde wie⸗ der zu einem vollen Erfolg. Als man endlich aus dem Lachen herauskam, ſtand ſchon wieder Lene Kamuff auf der Bühne und begann einem langen, gründlichen Studium der Quel⸗ len ergaben, den Anſtoß zu dieſem Film gegeben hat: Eines Tages erſchien Emil Jannings im Neuen Deutſchen Lichtſpiel⸗Syndikat in Berlin und verkündete, er werde zunächſt keinem andern Film Intereſſe ſchenken als dem, in welchem er den Soldatenkönig verkörpern könne. Und als Jannings Andeutungen machte, wie er ſich den Film geſtaltet dachte, konnte man bereits bemerken, daß er innen und außen die Figur des Preußenkönigs hatte; der ſchöp⸗ feriſche Prozeß war ſchon im Gang. Der Prozeß kam wie eine Kugel in vor⸗ geſchriebener Bahn in Schwung, der Dramati⸗ ker Rolf Lauckner verfaßte ein Manuſkript, aus dem Manuſkript geſtaltete Thea v. Harbou das Drehbuch, inzwiſchen nahm die Prodr“tions⸗ leitung die Vorarbeiten auf, und im Grune⸗ waldatelier entſtanden die erſten Bauten, ent⸗ worfen vom Architekten Mauriſchat. Binnen kurzem konnte der Spielleiter Hans Steinhoff mit den Aufnahmen zu dieſem Film„Der alte und der junge König“ beginnen. Als Sol⸗ datenkönig trat Emil Jannings auf, in Maske und Koſtüm von faſt erſchreckender Aehnlich⸗ keit mit den Bildniſſen Friedrich Wilhelms I. die uns überliefert ſind. Als ſeine Generale Deſſauer, Natzmer, Rochow, Grumbkow und wie ſie alle heißen, ſtellen ſich Rudolf Klein⸗ Rogge, Walter Janſſen und Theodor Loos vor, Ein ganzes Dutzend unſerer beſten Schauſpie⸗ ler verkörpern die geſchichtlich hervorragenden Perſönlichkeiten der Zeit vor zweihundert Jahren. Lange Zeit blieb die Beſetzung des Kron⸗ prinzen Friedrich unentſchieden, da ſich ſo leicht kein jugendlicher Charakterſpieler finden wollte. der den gewaltigen Bogen der Entwicklung zwiſchen effeminiertem Jüngling und mili⸗ als Knorzebachin von neuem die Zwerchfelle der Zuhörer zu bearbeiten. Eine recht hübſche Abwechſlung brachten die vier Hein⸗Sänger, die beliebte Lieder. und Tonfilmſchlager zum Vortrag brachten. Anni Heuſer zeigte zwei ſchöne Tänze, wäh⸗ rend Hans Kohl mit bekannt guter Stimme den„Trinkſpruch“ von Clemens Schmalſtich und einige Rheinlieder zum beſten gab. Star⸗ ken Anklang fand auch Anita Berger mit ihren Chanſons, und beſonders, als ſie ſich ihren Auserwählten unter den Anweſenden aus zu⸗ 3 begann, hatte ſie alle Zuhörer auf ihrer eite. Karneval bei der Flora Um dem allgemeinen Mannheim auch den nötigen Tribut zu zollen, veranſtaltete der Männergeſangverein„Flora“ in ſeinem Vereinsheim eine Damen⸗Frem⸗ denſitzung, die bei äußerſt gutem Beſuch in allen Teilen einen recht ſtimmungsvollen Ver⸗ lauf nahm. Das närriſche Präſidium mit ſeinem Präſidenten Kunzemichel waltete nun ſeines Amtes, und zitierte eine Stimmungskanone nach der andern in die Bütte, die jedesmal mit einem kräftigen„Ahoi“ begrüßt wurden. Unſer Gerſteferzel(Baſtian) wußte allerhand Inter⸗ eſſantes und Witziges aus ſeinem Leben zu er⸗ zählen. Nachdem Rudolf Gebhardt ſeine Rhein⸗ lieder geſchmettert hatte, rief der Komiker Max Werner mit ſeinen auserleſenen Kabarettſtück⸗ chen wahre Lachſtürme hervor. Mauchs, richtige Mannemer Wuppdich, waren mit ihren Handharmonikas und ihren Schnada⸗ hüpferln eine Nummer für ſich. Glänzend war Maxello mit ſeiner„Komit ohne Worte“, und auch das Paar Rohrbacher wußte in Stimmung zu machen. Nicht weniger erfolgreich in der Bütte waren die weiteren Mitwirkenden Eugen Gehrig als Schulbub, Adolf Wagner und Karl Eichele. Der Dreierrat nahm zahlreiche Deto⸗ rierungen mit dem Floraorden vor. Vereins⸗ führer Safferling richtete kurze Worte an ſeine närriſche Gemeinde, deren Stimmung von Stunde zu Stunde ſtieg. So verlief dieſer kar⸗ nevaliſtiſche Abend in heiterſter Karnevals⸗ laune. Armin. Der Faſtnachtsſonntag im Friedrichspark. Wie ſchon am Samstag, ſo herrſchte auch am Sonntag in gleicher Weiſe in Mannheim über⸗ all Hochbetrieb. Karnevalsveranſtaltungen über Karnevalsveranſtaltungen. Trotz dieſer vielſei⸗ tigen Gelegenheiten zum Vergnügen hatte die abendliche Tanzveranſtaltung im Friedrichspark ihre Anziehungskraft nicht verfehlt, obgleich diesmal kein beſonderes Programm aufgezogen war. Unter dem Motto„Immer luſtig, immer Stimmung“ brachte der„Tanz für jedermann“ in dem geſchmackvoll dekorierten Saal raſch die nötige Karnevalslaune, die dem Abend einen vollen Erfolg ſicherte. Der Beſuch war recht be⸗ friedigend, es mögen zwiſchen 500 bis 600 Per⸗ ſonen geweſen ſein, die im Friedrichspark einige fröhliche Stunden in Ausgelaſſenheit ver⸗ brachten. Die Kapelle Becker, die eifrig zum Tanz aufſpielte, verſtand es ausgezeichnet, mit ihren Stimmungsſchlagern Heiterkeit und Froh⸗ ſinn keine Minute abreißen zu laſſen. Es wurde geſchunkelt, Lieder wurden geſchmettert, und un⸗ ermüdlich mit viel Temperament und Feuer das Tanzbein geſchwungen. Nur ſchade, daß viele viel zu früh an die Heimkehr denken muß⸗ ten, denn der Montag ſtand vor der Tür, an dem mit friſcher Kraft wieder das Tagewerk aufgenommen werden ſollte. Doch die Haupt⸗ ſache: Der Abend befriedigte auf der ganzen Linie, und der Erfolg war da. Armin. Maskenball des Geſang⸗Vereins„Frohſinn“ Mannheim⸗Friedrichsfeld. Einen ſchönen wohl⸗ gelungenen Maskenball veranſtaltete am ver⸗ gangenen Samstag(23. 2. 35) obiger Verein in der Steinzeugkantine. Bald nach Beginn war der Saal voll beſetzt und ein luſtiges, när⸗ riſches Treiben ſetzte ein. So mancher mußte umkehren, da es nicht möglich war, alle unter⸗ zubringen. Alt und jung ſchwang tüchtig das Tanzbein und alles blieb bis in die frühen Morgenſtunden hinein beiſammen in froher und ungezwungener Harmonie. Büttenredner und Obernarren ſorgten tüchtig dafür, daß die Lachmuskeln in Tätigkeit geſetzt wurden und die Narretei kein Ende nahm. Nur zu ſchnell verging die Zeit und hatte der ſchöne Narren⸗ ſpuk ſein Ende gefunden. B. tantem Herrſcher ſpannen konnte. In letzter Minute wurde Werner Hinz vom Staatlichen Schauſpielhaus in Hamburg gefunden, ſofort vom Staatsrat Wüſtenhagen beurlaubt und über Nacht ins Atelier geſtellt. Die großen Auseinanderſetzungen zwiſchen dieſem jungen Schauſpieler, der zum erſten Male im Film auftritt, und dem alles überragenden Men⸗ ſchengeſtalter Emil Jannings Hürften dem Film „Der alte und der junge König“ die erfolg⸗ reichſte Beſonderheit ſichern. Wie wir den Film ſehen GLORIA: „Die Cſardasfürſtin“ Dieſer Film, der nach der gleichnamigen Ope⸗ rette gedreht wurde, könnte als Muſterbeiſpiel für die Verfilmung von Operetten gelten. Hier ſieht man deutlich, daß der Film nicht einfach Abklatſch des Bühnengeſchehens ſein darf, ſon⸗ dern eigene Einfälle und neue, den beſonderen Mitteln und Möglichkeiten der filmiſchen Dar⸗ ſtellung entſprechende Szenen enthalten muß. Nur ſo iſt es zu verſtehen, daß die„Cſardas⸗ fürſtin“ mit ihren unſterhlichen Melodien auch auf der Leinwand zu einem vollen Erfolg wurde. Mit viel Witz und Humor und ab⸗ wechſlungsreicher Szenerie wurde hier eine echte Film⸗Operette geſchaffen, die man immer wie⸗ der ſehen kann. An der Syitze des ausgezeich⸗ neten Darſteller⸗Enſembles ſtehen Martha Eg⸗ gerth, Hans Söhnker, Paul Kemp. Paul Hörbiger, Inge Liſt und Ida Wüſt. Im Beiprogramm läuft unter anderem das Kurz⸗-Luſtſpiel„Ich bin Du“. ferner der Kul⸗ turfilm„Bilde mit Licht“, der recht ſehens⸗ werte Aufnahmen zum Thema„Photographie⸗ ren“ bringt. P. Volkskarneval in Die drei Jahrgan Die Po Unfall Sportpla nachmitte ſchentel. tätskrafn. bracht. Selbſtt das Lebe tag ein ner Wo 3 ſuchen ſe Wegen wurden ſonen ar Selbſt. 27. Feb erhängt. ſamen d Betrie .45 Uh Neckarar Bahnarl einer“ Hebekra Kopf ſe bald na kenhaus Tod morgen⸗ der Alt tot auf iftung eit, daf hahn zr Aus de 60. C Frau L ihren 6 83. E am heu Viernhe Nacht ausgab eine Optiker licher 7 am 1. 35jähri Die rung. 31. Me nahme kurſen ſchaft 1. Apri 1935/36 einer 1 teilneh brua 1934/ dieſe i gen Ze getauſc neuen 1935. 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März 1935 Mleino NMœeſiieſiton Die Polizei meldet: unfall auf einem Sportplatz. Auf einem Sportplatz in der Neckarſtadt⸗Oſt brach nachmittag einer der Spieler den rechten Unter ſchentel. Der Verletzte wurde mit dem Sani⸗ tätskraftwagen in das Städt. Krankenhaus ge⸗ bracht. Selbſttötungsperſuch. In der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, öffnete geſtern nachmit⸗ tag ein in Neckarau wohnender Mann in ſei⸗ ner Wohnung den Gashahn. Der Lebens⸗ müde wurde mit dem Sanitätskraftwagen in das Städt, Krankenhaus gebracht. Der Grund zur Tat dürfte in Familienſtreitigkeiten zu ſuchen ſein. Wegen Ruheſtörung bzw. wurden in den letzten beiden ſonen angezeigt. Selbſttötung. In einem Vorort hat ſich am 27. Febr., abends, ein 75 Jahre alter Mann erhängt. Der Grund zur Tat ſoll in unlieb⸗ ſamen Familienverhältniſſen zu ſuchen ſein. Betriebsunfall. Am 2. März, nachmittags .45 Uhr, wurde auf einem Abſtellgleis beim Neckarauer Uebergang ein 45 Jahre alter Bahnarbeiter aus Hilzingen beim Abladen einer Signalbrücke vom Gegengewicht des Hebekrans gegen den Wagen gedrückt und am Kopf ſchwer verletzt. Der erunglückte iſt bald nach ſeiner Einlieferung im Städt. Kran⸗ kenhaus verſtorben. Tod durch Gasvergiftung. Am 3. März, — 8 Uhr, wurde in einer Wohnung in der Altſtadt ein lediger, 30 Jahre alter Mann. tot aufgefunden. Der Tod iſt burch Gasver⸗ iftung eingetreten. Es beſteht die Möglich⸗ eit, daß der Verlebte vergeſſen hat, den Gas⸗ hahn zu ſchließen. Aus dem Familienleben 60. Geburtstag. Am heutigen Tage feiert Frau Lina Breidin 5 r, Windeckſtraße 53, ihren 60. Geburtstag. Wir gratulieren! 83. Geburtstag. Ihren 83. Geburtstag feiert am heutigen Tage Frau St. Guſperle Wwe., Viernheim. Nachträgliche Feſtſtellung. In unſerer Abend⸗ ausgabe vom 1. März erſchien an dieſer Stelle eine Notiz über das Geſchäftsjubiläum des Optikers Adolf Ley, in der leider ein bedauer⸗ licher Fehler unterlaufen iſt. Optiker Ley konnte am 1. März nicht ſein 25jähriges, ſondern ſein 35jähriges Geſchäftsjubiläum begehen. roben Unfugs gen 15 Per⸗ Die neue Jahresſportkarte mit Unfallverſiche⸗ rung. Die Jahresſportkarte 1934/35 verliert am 31. März 1935 ihre Gültigkeit. Für die Teil⸗ nahme an den Sport⸗, Spiel⸗ und Gymnaſtik⸗ kurſen im neuen Sportjahr der NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“, beginnend am 1. April 1935, iſt der Beſitz der Jahresſportkarte 1935/½6 zum Preiſe von 30 Rpf. einſchließlich einer Unfallvevſicherung erforderlich. Den Kurs⸗ teilnehmern, denen nach dem 21. Fe⸗ bruar 1935 eine Jahresſportkarte 1934/35 ausgeſtellt wird, bekommen dieſe in eine neue für 1935/36 gültige Karte ge⸗ gen Zahlung eines Zuſchlags von 10 Rpf. um⸗ getauſcht. Dieſer Umtauſch bzw. die Abgabe der neuen Jahresſportkarten erfolgt a b 10. März 1935. Kunſtnachrichten. Wie man uns von authen⸗ tiſcher Seite mitteilt, war die vor kurzem der Preſſe übergebene Nachricht, daß der Geiger Helmut Schuhmacher, der jetzige Konzert⸗ meiſter des Frankfurter Muſeumor eſters, bei einem Wettbewerb der Reichsmuſikkammer in den erſten Preis errungen habe, ein rrtum. Das Stadttheater Würzburg brachte am 28. Februar die Muſik zu Molieres„Der eingebil⸗ dete Kranke“ von Erich Brückner, Mannheim zur Erſtaufführung. Eheſchließung ijt Vertrauensſache Gewerbeaufſicht fordert verbot der Nachtarbeit für weibliche Angeſtellte Die deutſchen Frauen ſind durch die Ver⸗ mögensverluſte der Inflationszeit, durch die ſchlechte wirtſchaftliche Lage und die geringen Eheausſichten in immer größerer Zahl in die Erwerbsarbeit hineingedrängt worden. Beſonders in den Angeſtelltenberufen hat die ſehr weitgehend durchgeführte Arbeitsteilung in der Buchhaltung und die Anpaſſungsfähig⸗ keit der Frau zur Heranziehung weiblicher An⸗ geſtellter geführt. Dabei iſt es vielfach zur Einführung von Abend⸗ und Nachtarbeit in einem ſolchen Umfange gekommen, daß die Ge⸗ ſundheit der Frauen ernſtlich gefährdet wurde. Aus dieſem Grunde haben im Jahre 1933 die Gewerbeaufſichtsbeamten Erhebun⸗ gen über die Abend⸗ und Nachtarbeit der weib⸗ lichen Angeſtellten durchgeführt, die ſich auf alle weiblichen Angeſtellten erſtreckten; nur das Pflegeperſonal in Krankenhäuſern und dergl iſt nicht einbezogen worden.Als Abendarbeit wurde die Beſchäftigung zwiſchen 20 und 24 Uhr und als Nachtarbeit diejenigen zwiſchen 24 und 6 Uhr angeſehen. Die Ergebniſſe die⸗ ſer Unterſuchung werden nunmehr veröffent⸗ licht. Der Bericht ſtellt feſt, daß die Nacht⸗ arbeit der weiblichen Angeſtellten in keinem Gewerbezweige für die Unternehmer oder die Angeſtellten eine überragende wirtſchaftliche Bedeutung beſitzt. Ihr Verbot würde ohne nennenswerte Härten für beide Teile zu er⸗ tragen ſein und zweifellos einen bedeutſamen Fortſchritt in der Vervollſtändigung des Ange⸗ ſtelltenſchutzes darſtellen. Bei der Abendarbeit liegen die Ver⸗ hältniſſe ſchwieriger. Wenn auch anzunehmen iſt, daß regelmäßige Abendarbeit der weib⸗ lichen Angeſtellten bei ernſtem Willen der Un⸗ ternehmer mit der Zeit beſeitigt, ſicher aber noch weiter ſtark eingeſchränkt werden kann ſo dürfte ein allgemeines Beſchäftigungsver⸗ bot für weibliche Angeſtellte nach 20 Uhr im Augenblick nicht nur einen ſtarken Eingriff in die wirtſchaftlichen Verhältniſſe vieler Unter⸗ nehmen bedeuten, ſondern auch für manche An⸗ geſtellte Härten mit ſich bringen. Da ferner bei Innehaltung der vorgeſchriebenen Arbeits⸗ zeit weſentliche Geſundheitsſchädigungen in⸗ folae Abendarbeit bisher nicht beobachtet wor⸗ den ſind, würde dieſer Einariff kaum in einem angemeſſenen Verhältnis zu dem zu erzielen⸗ den Erfolge ſtehen. Die Hauptgefahrensquelle für die Angeſtellten liegt auch weniger in der Tätigkeit als in der Zurücklegung der weiten Wege zwiſchen Betriebsſtätte und Wohnung Dem Schutze der Angeſtellten dürfte hinrei⸗ chend gedient ſein, wenn in verſtärktem Maße darauf hingewieſen würde, daß ſich die Abend⸗ arbeit im Rahmen der geſetzlichen Arbeitszeit⸗ beſtimmungen bewegt, daß alſo ein Ausgleich durch Freizeit, PVauſen und die vorgeſehene Nachtruhe überall erfolgt. Ein Verbot der Abend⸗ und Nachtarbeit für weibliche Ange⸗ ſtellte unter 18 Jahren wäre allerdings erwünſcht und ohne weſentliche Schwierigkei⸗ ten durchführbar. 0 Wiſſen Sie, was Kunſtleder iſt? Die deutſche Induſtrie hat einen Stand der techniſchen Vervollkommnung errreicht, der in der Welt ſeinesgleichen ſucht. Insbeſondere iſt es ihr gelungen, die verſchiedenſten Rohſtoffe— ſeien es ausländiſche oder gar inländiſche— durch z. T. vollkommen neue Stoffe zu„erſet⸗ zen“. So ſind z. B. in den letzten Jahrzehnten die Verwendungsmöglichkeiten für Leder we⸗ ſentlich erweitert worden— im Autobau, als Bezugsſtoff für Möbel und Polſterwaren, in der Mode uſw., ohne daß dementſprechend auch die Viehhaltung(Rinder) größer geworden wäre. Dieſe Lücke haben das Kunſtleder und die verſchiedenſten Formen des Ledererſatzes ausgefüllt. Aehnlich iſt es auch mit der Seide und Kunſtſeide geweſen.— Es iſt nun aber für den Verbraucher als Laien häufig recht ſchwer, ſelbſt zu beurteilen, was Leder, Kunſt⸗ leder oder Ledererſatz iſt. Unter dieſen Umſtän⸗ den wäre natürlich unreellen Elementen des⸗ Lederhandels, Sattler⸗ und Kürſchnerhandwerks Tor und Tür geöffnet, den warenunkundigen Verbraucher über die tatſächliche Beſchaffenheit eines Stoffes zu täuſchen, wenn— nicht ſeit kurzem einheitliche Bezeichnungsvorſchriften beſtünden. Der Reichsausſchuß für Lieferbedin⸗ Leder“(RAs) hat jetzt genau feſtgeſtellt, was eder, Kunſtleder und Ledererſatz iſt: Leder iſt demgemäß ein Werkſtoff, der aus der tieriſchen Haut durch Gerben oder Imprä⸗ fern in unter Erhaltung der gewachſenen Fa⸗ ern in der natürlichen Verpflechtung hergeſtellt iſt. Als Kunſtleder gelten alle die ewebe oder filzartigen Stoffe aus pflanzlicher, tieri⸗ ſcher oder ſonſtiger Faſer, die lederähnliche Eigenſchaften haben oder nachahmen und einen waſſerbeſtändigen Ueberzug auf der Grundlage von Zelluloſederivaten tragen. Weiterhin ſind Kunſtleder diejenigen Pappen, welche einen Mindeſtgehalt von 40 v. H. Lederſubſtanz auf⸗ weiſen. Dabei ſind noch die zur Herſtellung von Schuhabſätzen gebrauchten Pappen heraus⸗ zuheben, die, wenn ſie als„Kunſtleder“ oder als„Abſatz⸗Kunſtleder“ bezeichnet werden, einen Mindeſtgehalt an Lederſubſtanz von 65 v. H. Deutſchlands Cebensbilanz von Dr. Friedrich Burgdörter, Direktor im Statiſtiſchen Reichsamt Es liegen jetzt die Vorträge gedruckt vor, die in der verwaltungswiſſenſchaftlichen Woche für Standesbeamte gehalten worden ſind.( erlag für Standesamtsweſen, Gmbh., Berlin SW 61). Darunter darf auf beſondere Beachtung der Vortrag des deutſchen Bevölterungsſtatiſtiters Dr. Friedrich Burgdörfer rechnen, der aus den Zahlen auch die richtigen und notwendigen Schlüſſe gezogen hat. 4 Eheſchließung iſt Vertrauensſache, nicht bloß zwiſchen den Verlobten, ſondern Vertrauen auf die politiſche und wirtſchaftliche Zutunft des Voltes und Staates. In der Wirtſchaftskriſe 1929/2 hatten wir einen Ausfall von 330 000 Eheſchließungen, d. h. die Zahl der Eheſchlie⸗ tzungen blieb um 330 000 hinter der normaler⸗ weiie zu erwartenden Zahl zurück. Mit dem politiſchen Umſchwung, mit der Konſolidierung der innerpolitiſchen Lage und der beginnenden wirtſchaftlichen Wiedergeſundung iſt der Mut zur Eheſchließung wiedergekehrt, die aufgeſcho⸗ benen Heiraten werden nachgeholt. Wir haben im Jahre 1933 im ganzen Reich die Rekordzahl von 631 000 Eheichließungen gehabt, d. h. 120 00⁰ oder 25 Prozent mehr als im Jahre 1932. In keinem anderen Lande der Welt iſt eine ſolche Zunahme zu verzeichnen. Selbſt in Italien und England, die nächſt uns die höchſten Zunahmen haben, betrug ſie nur 4 bis 6 Prozent. Ich möchte das als eine Volksabſtimmung ganz be⸗ ſonderer Art bezeichnen, eine Volksabſtimmung, die neben der Volksabſtimmung vom Auaguſt 1934 ſich durchaus ſehen laſſen kann. Dieſe Volksabſtimmung geht auch noch weiter, ſozu⸗ ſagen ſolange der Vorrat reicht, d. h. ſolange die ſtarte Beſetzung der heiratsfähigen Alters⸗ klaſſen andauert. In den Großſtädten haben wir in den letzten Monaten eine Zunahme der Gheſchließungen gegenüber den entſprechenden Monaten des Vorjahres um 40 bis 50 Prozent zu verzeichnen, und für das ganze Reich können wir im Jahre 1934 ſchätzungsweiſe wohl mit 700 000 Eheſchließungen rechnen. Bevöllerungspolitiſch betrachtet ſind Eheſchlie⸗ zungen Verſprechungen. Wir wollen hoffen, daß es teine leeren Verſprechungen bleiben, ſondern daß die Erfüllung in angemeſſenem Abſtand kommt. Immerhin zeigt auch die Geburtenkurve jetzt ſchon gewiſſe Anzeichen, die uns etwas hoffnungsvoll ſtimmen können. Die Geburtenziffer in den Großſtädten iſt im letzten Fahrfünft von Jahr zu Jahr tiefer ab⸗ geſunken. 1933 ſetzt im Januar die Kurve auf einen bis dahin nicht erreichten Tiefſtand ein: 11 aufs Tauſend im Durchſchnitt aller Groß⸗ ſtädte! Aber ſchon im Mai 1933 ſteigt die Ge⸗ burtenziffer über die des Vorjahres hinaus. Ich glaube nicht, daß hier ſchon eine Zunahme der Zeugungen feſtzuſtellen iſt. Es iſt aber etwas anderes eingetreten: eine Abnahme der Abtrei⸗ bungen. Denn wenn man bedenkt, daß bei⸗ pielsweiſe in Berlin im Jahre 1929 ſich bei einer Ortskrankenkaſſe gegenüberſtehen: 5900 Normalgeburten und 6100 Fehlgeburten, daß damals alſo mehr Fehlgeburten als Normal⸗ geburten zu verzeichnen waren, und wenn man weiter bedenkt, daß in anderen Großſtädten die Abtreibungsſeuche nicht viel geringer verbreitet war, dann leuchtet es ohne weiteres ein, daß mit enthalten müſſen. Was weder Leder noch Kunſt⸗ leder iſt, aber in den Bereich der Bezeichnungs⸗ vorſchriften hineingehört, iſt alſo Leder⸗ erſatz. Kunſtleder wird im Automobil⸗ und Karoſſeriebau, im Flugzeugbau, in der Möbel⸗ induſtrie, im Sattler⸗ Polſterer⸗ und Täſchner⸗ gewerbe, im Buchbindergewerbe u. a. m. ver⸗ wendet; in der genannten Pappenform braucht es die Schuhinduſtrie für Verſteifungen, Kap⸗ pen uſw. Alle dieſe Wirtſchaftszweige, dazu der Groß⸗ und Einzelhandel, die geſetzlichen Be⸗ rufsvertretungen, Behörden uſw., insgeſamt 140 Verbände und Stellen, ſind an der neuen Vereinbarung beteiligt. Mitgliederverſammlung der NS⸗Frauenſchaft, Ortsgruppe Waldhof Im Reuther⸗Kaſtno fand eine Mitgliederver⸗ ſammlung der NS⸗Frauenſchaft, Ortsgruppe Waldhof, ſtatt. Nach einem Vorſpruch, geſpro⸗ chen von Frau Krippel, begrüßte die Orts⸗ gruppenamtsleiterin, Frau Ernſt, die zahl⸗ reich erſchienenen Fraüen. Sie erteilte darauf Frau Lehlbach das Wort zu ihrem Vortrag über:„Die Aufgaben der Frau im na⸗ tionalſozialiſtiſchen Staat“. Aus⸗ gehend von den neuen Richtlinien unſerer Volkswirtſchaft verſtand es die Rednerin aus⸗ gezeichnet, an Hand von treffenden Beiſpielen aus dem praktiſchen Leben, den Frauen die Größe ihres Aufgabengebietes klarzumachen. Die Rednerin ſprach ferner von den Aufgaben der Frau als Mutter und der Verantwortung als Erzieherin ihrer Kinder. Frau Ernſt dankte der Rednerin für ihre ausgezeichneten Ausfüh⸗ ungen. Im Anſchluß daran machte noch die Sachbearbeiterin der Abteilung Volks⸗ und Hauswirtſchaft, Frau Diefenbacher, die Anweſenden mit der hauswirtſchaftlichen Lehre vertraut und bat die Frauen um ihre Mit⸗ arbeit. Umrahmt und verſchönt wurde der Abend durch einige Orcheſtervorträge der HJ⸗ Kapelle. Mit einem kräftigen„Sieg Heil“ auf unferen Führer ſchloß der eindrucksvolle Abend. einem Rückgang der Abtreibungen die Geburten⸗ kurve einen ſtarken Auftrieb nach oben bekom⸗ men mußte. Dieſer Rückgang von Abtreibungen aber iſt Tatſache; bei der gleichen Ortskranken⸗ kaſſe Berlin, bei der 1929 noch auf je 100 Nor⸗ malgeburten 103 Fehlgeburten entſielen, kamen in den letzten Monaten auf je 100 Normalgebur⸗ ten nur noch 25 bis 30 Fehlgeburten. Der Rück⸗ gang der Fehlgeburten iſt nicht nur Tatſache, ſondern einer der ſchönſten Erfolge der national⸗ ſozialiſtiſchen Revolution. Denn auch auf dieſem Gebiet hat die Wiedertehr des Vertrauens in die politiſche und wirtſchaftliche Zukunft ſich ſegensreich ausgewirkt, indem ſie einerſeits bei den Frauen, die ſich früher in ihrer Verzweif⸗ lung vielleicht zur Abtreibung entſchloſſen hät⸗ ten, den Willen, die Frucht auszutragen, geſtärkt hat. Andererſeits aber wagen offenbar jene Ele ⸗ mente, die früher unter einer laxeren Auffaſſung aus der Abtreibung ein lukratives Geſchäft zu machen verſtanden, es nach der Wiederaufrich⸗ tung ſtaatlicher Autorität nicht mehr, in der alei⸗ frivolen Weiſe wie früher dieſes Geſchäft wei⸗ ter zu betreiben. Wir ſehen alſo, daß allein die Aenderung der politiſchen Atmoſphäre hier ſchon zu Erfolgen geführt hat, die uns berechtigen, auszuſprechen, daß unſer Volk im Kerne doch wohl noch geſund iſt und die Kraft zum völkiſch⸗biologiſchen Wie⸗ deraufſtieg ſich bewahrt hat. In der zweiten Hälfte des Jahres 1933 iſt zwar auch die jahreszeitlich übliche Abſenkung feſtzuſtellen. Doch ſank ſeit Mai 1933 die groß⸗ ſtädtiſche Geburtenkurve in keinem Monat mehr unter den Stand des Vorjahres. Von Dezember 1933 ab ſteigt ſie kräftig an und in der erſten Hälfte des Jahres 1934 überſchreitet ſie die Geburtenkurven ſämtlicher Vorfahre bis zum Jahre 1927 zurück. Im geſamten Reichsdurch⸗ ſchnitt hatten wir im erſten Vierteljahr 1934 gegenüber dem erſten Vierteljahr 1933 eine Zu⸗ Unſere 110er vor 20 Jahren 5. März 1915. 1. Batl. 110 kommt als Divi⸗ ſions⸗Reſerve nach Lievin. 2. und 3. Batl. über⸗ nehmen den Abſchnitt des 1. Batl. 7. März. 1. Batl. 110 löſt 1. Batl. 111 in Abiain ab. Es erhält dort bereits am erſten Tag ſtarkes Feuer. 2. und 3. Batl. wird durch Teile des Regiments 111 vor Lievin abgelöſt. 2. Batl. bezieht Quartier in Liévin, 3. Batl. in Lens. 8. Mürz. 3. Batl. löſt ein Batl. 111 in Ablain und 2. Batl. löſt das ſächſiſche Jägerbatl. 13 auf der Lorettohöhe ab. Die Stellung des Re⸗ gimentes beginnt ungefähr 150 Meter nordöſt lich der Lorettokapelle, zieht ſich dann in ſüd⸗ licher Richtung den Abhang hinunter nach Ablain und geht das Dorf entlang bis zu der nach der Mühle Topart fübrenden Straße. Ohne Zuſammenhang mit dieſer Stellung, nur durch Laufgraben von Ablain zu erreichen, ſteht die die ganze Lorettohöhe beherrſchende Kanzel⸗ ſtellung. Rechts von den 110ern liegt das Schwe⸗ ſterregiment 109, links die 28. Infanterie⸗Divi⸗ ſion. Als Verſtärkung ſind die lzer Jäger, ſo⸗ wie der Maſchinengewehrzug 61 beigegeben. 9. März. An dieſem Tag, wie auch an den vorhergegangenen, ſchweres Artillerie und Mi⸗ nenfeuer auf Loretto und Ablain.— Die Füh⸗ rung des Regimentes wird Frhrn. v. Uslar übertragen, nachdem der ſeitherig⸗ Komman⸗ deur, Oberſt v. Blücher mit der Führung det 55. Infanterie⸗Brigade betraut wurde. 10. März. Weiterhin ſchweres Feuer auf die Stellung der 110er. 2. Batl. 110 wird durch das Jägerbatl. 13 abgelöſt und als Korpsreſerve nach Eleu zurückgezogen. ————..—— Gemeinſchaftsſingen der 10 Geſangver⸗ eine. Die zu einer Gruppe zu ammengeſchloſſe⸗ nen Bilzſchen Männerchöre hielten im„Kaiſer⸗ arten“ ihr zweites Gemeinſchaftsſingen ab. ruppenführer Amend vom Männerchor Mann⸗ heim⸗Neckarſtadt konnte mit großer Freude einen ſehr guten Beſuch feſtſtellen. Die vom Deutſchen Sängerbund angeordneten Gemeinſchaftsſing⸗ ſtunden, in denen hauptſächlich Lieder der neuen Zeit durchgenommen werden, begegnen bei den Sängern immer größerem Intereſſe. Das vom Badiſchen Sängerbund herausgegebene Lieder⸗ büchlein„Der Greif“ enthält reichlichen und dankbaren Stoff für dieſe Gemeinſchaftsſing⸗ ſtunden. Nach Eröffnung der Singſtunde durch den Chor„An das Vaterland“ von Conradin Kreutzer wurde aus dem„Greif, zunächſt der vierſtimmige Chor„Dem Volke“ von Nagel, anſchließend das einſtimmige Marſchlied„Unter der Fahne“ von Gerhard Schwarz und hierauf⸗ „Jetzt kommt die Zeit, daß ich wandern muß' von Henſel durchgenommen. Zum Schluß noch ein dreiſtimmiger Kanon und die Wieverholung eines Liedes aus dem letzten gemeinſamen Konzert:„Nur die Hoffnung feſtgehalten“. Frohe Stunden im Eine große Freude bereitete Herr Kar 993 Wirt der Flora, den Inſaſſen des Städtiſchen ürgerheimes mit ſeinem Ilg⸗Schrammel⸗Quintett, beſtehend aus den Herren K. Ilg, 1. Violine; A. hnhan 2. Violine; A. Kuch, Bandoneon; F. Kuhnhäuſer, Zither und O. Schönbein, Gitarre. Alle Inſaſ⸗ ſen, die vollzählig erſchienen waren, warteten S1 0 auf das, was geboten werden ſollte. as Konzert wurde mit einem Eröffnungs⸗ marſch eingeleitet. Es folgten hierauf die Do⸗ nau⸗Wellen(Walzer), alsdann„Das erſte S(Gavotte), ein Zitherſoli des errn Kuhnhäuſer„Aus der guten alten Zeit“, meiſterhaft wiedergegeben. Sodann folgte „Ganz allerliebſt“(Walzer). Manche von den lieben alten Damen bekam das Zucken in die Beine und meinte:„Do ſollt mer danze druff“. Nach dem Vortrag„Großmütterchen“ folgte der Schlußmarſch. Unter dem großen Applaus brachte 55 Ilg als Zugabe den„Tiroler Holzackerbuam“ zu Gehör, der mitgeſungen und mit Händeklatſchen begleitet wurde. Jedes Auge ſtrahlte vor Vergnügen über das Gebo⸗ tene. Herr Karl Bomatſch dankte Herrn Ilg und ſeinen Mitgliedern für ihr reizendes von Herzen kommendes und zu Herzen gehendes Spiel und ſchloß mit der Bitte, daß Herr Ilg mit ſeinen Künſtlern ſich bald wieder im Heim ſehen laſſen möge. nahme der Geburten zu verzeichnen um 14 Pro⸗ zent, im zweiten Vierteljahr 1934 betrug die Zunahme ſogar 21,5 v.., alſo rund ein Fünf⸗ tel. Und in den letzten Monaten iſt die Zu⸗ nahme in den Städten, für die wir neuere Zah⸗ len haben, ſogar noch ſtärter, nämlich 30 bis 40 Prozent. Nun, ſo erfreulich dieſe Erfolge ſind, ſo dür⸗ fen wir ſie natürlich nicht überſchätzen, denn wir dürfen nicht vergeſſen, daß wir uns zur Zeit in einer Nachholungsperiode befinden. Es iſt die natürlichſte Sache von der Welt, wenn junge Leute in großer Zahl heiraten, daß es dann auch Kinder gibt. Was wir jetzt zu regiſtrieren haben, ſind in der Hauptſache die Erſtlinge, die Erſtgeborenen. Es wird abzuwarten ſein, ob auch die zweiten, die dritten, die vierten Kinder, auf die es für die Erhaltung der Familien und damit des Voltes ankommt, in ausreichender Zahl folgen. Dann erſt werden wir endgültige Schlüſſe ziehen können. Sodann iſt zu beachten, daß wir ja in unſerer Reichsvolksbilanz einen Fehlbetrag von 31 Pro⸗ zent haben. Wenn wir dieſen Fehlbetrag über⸗ winden wollen, dann muß die Geburtenzahl von 1933 um 45 Prozent anſteigen; dann erſt iſt der Pari⸗Stand erreicht. Wir müſſen alſo die anderthalbfache Geburtenzahl von 1933 ha⸗ ben: dann erſt können wir ſagen. daß die Bilanz ausgeglichen iſt. Und wir müſſen dieſe Ge⸗ burtenzahl als Dauererſcheinung, nicht als vor⸗ übergehenden Gipfel verzeichnen können. Aber immerhin, der Anfang iſt gemacht. Und ich glaube, dieſe Zahlen können, wie mir kürzlich ein Amerikaner ganz ſpontan mitteilte, tatſäch⸗ lich als erſtaunlich bezeichnet werden und als ein Zeichen, das wirklich zu neuer Hoffnung be⸗ rechtigt. Er zog aus der neueſten deutſchen Ent⸗ wicklung Hoffnung auch für ſein Land, deſſen Geburtenentwicklung ebenfalls ſehr bedrohlich nach abwärts gerichtet iſt, wie die des ganzen abendländiſchen Kulturkreiſes. ————— die Granaten, Jahrgang 5— A Nr.106— Seite 8 4 „Hakenkreuzbanner⸗ Abendausgabe— Montag, 4. März 19³⁵ Sport für jedermann Wochenprogramm des Sportamtes Mannheim⸗ Ludwigshafen der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ vom 4. bis 10. März 1935 Montag, 4. März: Allgemeine Körperſchule: Kurſus 5(o) 19.30 bis 21.30 Uhr, Knabenturnhalle der Waldhofſchule, Op⸗ pauerſtraße, Frauen und Männer.— Fröhl. Gym⸗ naſtik und Spiele: 14(o) 19.30—21.30 Uhr, Turn⸗ halle der Sickingerſchule, K 2, für Frauen; 15(o) 19.30—21.30 Uhr, Turnhalle der Dieſterweg⸗Schule, Meerfeldſtraße, für Frauen.— Menſendieck⸗Gym⸗ naſtik:(neuer) 29(g) 19.45—20.45 Uhr, Turnhalle der Liſelotteſchule, Colliniſtraße, für Frauen; 30(g) 20.45—21.45 Uhr, wie vor.— Schwimmen: 42(g) 20—21.30 Uhr, Herſchelbad, Halle 2, für Frauen.— Boxen:(neuer) 59(g) 20—22 Uhr, Gymnaſtikhalle im Stadion für Männer. Dienstag, 5. März: fallen ſämtliche Kurſe aus! Mittwoch, 6. März: Allgemeine Körperſchule:(Vormittagskurſus): 2 (o).30—.30 Uhr, Gymnaſtikhalle im Stadion, für Frauen und Männer; 4(o) 10—11 Uhr, Gymnaſtik⸗ halle im Stadion für Männer;(Abendkurſe) 7(o) 19.30—21.30 Uhr, Turnhalle der Friedrichsſchule, U2, Frauen und Männer; 8(o) 19.30—21.30 Turnhalle der Albrecht⸗Dürer⸗Schule Käfertal, Frauen und Männer; 9(o) 19.30—21.30 Uhr, Knabenturnhalle der Sandhofenſchule, Kriegerſtraße, Frauen und Män⸗ ner; 13(o) 19.30—21.30 Uhr, Turnhalle der Kirch⸗ gartenſchule, Neckarau, für Männex.— Fröhl. Gym⸗ naſtik und Spiele: 19(o) 19.30—21.30 Mädchenturn⸗ halle der Wohlgelegenſchule, Käfertalerſtraße, für Frauen; 20(o) 19.30—21.30 Uhr, Turnhalle der Liſelotteſchule, für Frauen; Kurſus 21 fällt aus; 22 (o) 19.30—21.30 Uhr, Turnhalle der Wilhelm⸗Wundt⸗ ſchule, Neckarau, für Frauen; 74(o) 20—21.30 Uhr, Turnhalle der Feudenheimſchule, für Frauen.— Schwimmen: 40(g) 21.30—23 Uhr, Herſchelbad, Halle 1, Frauen und Männer.— Sporttegeln: 72(9) 20 bis 23 Uhr, Kegelbahn„Zum alten Gaswerk“ Emil⸗ Heckel⸗Straße 91, Frauen und Männer.— Reiten: 84(g) 21—22 Uhr, SS⸗Reithalle im ſtädt. Schlacht⸗ und Viehhof, Frauen und Männer. Donnerstag, 7. März: Allgemeine Körperſchule: 10(o) 19.30—21.30 Uhr, Turnhalle der Moll⸗Realſchule, Weſpinſtraße, Frauen und Männer; 11(o) 17.30—19.30 Uhr, Turnhalle der Schiller⸗Schule, Neckarauer Uebergang, Frauen und Männer.— Fröhl. Gymnaſtik und Spiele: 23 (o) 19.30—21.30 Uhr, Turnhalle der Feudenheim⸗ ſchule, für Frauen; 24(o) 19.30—21.30 Uhr, Turn⸗ halle der Hans⸗Thoma⸗Schule, D 7, 22, für Frauen; 25(o) 19.30—21.30 Uhr, Turnhalle der Liſelotte⸗ ſchule, für Frauen; 76(o) 19.30—21.30 Uhr, Turn⸗ halle der Humboldt⸗Schule, für Frauen.— Allgemeine Körperſchule: 48 und 49(o) 19.30—21.30 Uhr, Turn⸗ halle der Peſtalozzi⸗Schule, Eingang Otto⸗Beck⸗Straße, Frauen und Männer.— Menſendieck⸗Gymnaſtik (neuer) 77(9) 20—21 Uhr, Turnhalle der Liſelotte⸗ ſchule, für Frauen. Freitag, 8. März: Fröhl. Gymnaſtit und Spiele: 26(o) 19.30—21.30 Uhr, Mädchenberufsſchule, Weberſtraße 6, für Frauen; 27(o) 19.30—21.30 Uhr, Turnhalle der Kirchgarten⸗ ſchule, Neckarau, für Frauen.— Schwimmen: 33(0) 20—21.30 Uhr, Herſchelbad, Halle 2 für Frauen.— jeiten: 73(0) 21—22 Uhr, SS⸗Reithalle im ſtädt. Fchlacht⸗ und Viehhof, Frauen und Männer. Samstag, 9. März Schwimmen: die Kurſe werden noch betanntgegeben. Sonntag, 10. Mã 0 rz: —Boxen: 56(g).30—11.30 Uhr Gymnaſtikhalle im Stadion, für Männer. Feuerwerk am Friedrichsplatz Am Montagabend wird ſich am Friedrichs⸗ platz ein großartiges Schauſpiel abwickeln, das der Karnevalsausſchuß zu Ehren der beiden Tollitäten und zum Gaudi der Mannheimer Bevölkerung aufführt. Die Närriſchkeit beginnt mit dem Einmarſch der Garden und Elferräte vom Schloß her durch die Breite Straße, Plan⸗ ken, zum wo ſich die Garden zu einem Fafere ormieren, der bei der letzten Probe ſehr ſchön geklappt hat. Alsdann ergreift Kunſtfeuerwerker Buſ das Wort, oder beſſer geſagt, die Lunte, und nun jagen Bomben, Sterne, Planeten, Feuerräder und was ſonſt noch alles in den immel, daß es kracht, heult und ziſcht, bis dem letzten Meckerer die Spucke wegbleibt. Das Höhenfeuerwerk iſt wieder einmal das größte, das jemals in Mannheim zu ſehen war. Die Zugangsſtraßen rings um den Friedrichsplatz werden polizeilich abgeſperrt, die Zuſchauer, ha⸗ ben Gelegenheit, an den Durchlaßſtellen einen Groſchen zu hinterlegen. Man rechnet mit Be⸗ ſtimmtheit damit, daß die Geſamtbevölkerung von einer Million Menſchen, die laut Tafel am Paradeplatz im Umkreis von 25 Kilometer um diefe Tafel herum wohnen, ſich am Mon⸗ tagabend am Friedrichsplatz verſammeln wird. ——— Anordnungen der NSDAp PO Deutſches Eck. Betr. Hilfskaſſe. Alle Mit⸗ glieder der SA, SS und des NSͤc werden darauf aufmerkſam gemacht, daß Beiträge zur Hilfskaſſe nur noch in den feſtgeſetzten Kaſſenſtunden entgegengenom⸗ men werden.— Kaſſenſtunden: Vom.—15. jeden Monats, jeweils Montags, Mittwochs und Frei⸗ tags von 18.30—20 Uhr auf der Geſchäftsſtelle 5, 12. Deutſches Eck. Wir ſind dem Fernſprechnetz unter Nr. 23 667 angeſchloſſen. 4 Ortsgruppe Rheinau. Am M ontag, 4. März, fällt die Sitzung der politiſchen Leiter aus. Berufsgruppenamt An alle Mitglieder und Betriebe; betr. Auslands⸗ buchſpende. Alle Mitglieder und Betriebe, die zur Weihnachtszeit eine Buchſpende für das Auslands⸗ deutſchtum gegeben haben, bitten wir, die eingehenden Schreiben der Auslandsdeutſchen uns zur Einſicht in C 1, 10 auf Zimmer 11 vorzulegen. Die Schreiben, in denen die Auslandsdeutſchen ſich für die Spende des Buches bedanken, werden wieder zurückgegeben. Die Schreiben werden nur zur Einſicht genommen und bearbeitet. Wir bitten um baldige Vorlegung. Berufsſchule der DAß. Die Vorleſungen und Lehr⸗ gänge fallen Faſtnachtdienstag aus. Rechtsanwaltsangeſtellte fällt am 5. März aus. Weibliche Angeſtellte. Die Uebungsabende von Alma Thiele, Reformhaus, Eugenie Weiß, Ausſteuer⸗ geſchäft ſind nicht am 5. März, ſondern am 12. März. Berufshauptgruppe Ingenieure, Chemiter. Werk⸗ meiſter. Am Dienstag, 5. März fallen ſämtliche Kurſe aus. Alle Filmwarte der Vororts⸗ und Stadtortsgruppen finden ſich am Montag, 4. März, 20 Uhr zu einer Beſprechung auf der Kreisleitung ein. In der Zeit uowi Ludwigshafener Wochenende. Immer, wenn im Februar das Wochenende herankommt, wenn der Samstagabend ſeine Fittiche ausbrei⸗ tet, zieht der Menſch den Mantel ſeiner ehr⸗ ſamen Bürgerlichkeit aus, ſtülpt die Narren⸗ kappe über das Haupt und dann— rin ins Vergnügen. Ein intereſſantes Bild, Ludwigs⸗ hafen am Samstagabend zu beobachten. Im Konzertſaal war das übliche Treiben, zu⸗ erſt eine heitere Programmfolge, die um 11 Uhr durch den eigentlichen Mastenball abgelöſt wurde. Im übrigen ging es recht vergnügt zu, in allen Sälen wurde getanzt. Unten im Café hatten wir Gelegenheit, in dem Komiker Pi⸗ card einen neuen Stern auf dem Gebiet der heiteren Künſte zu bewundern. Er trat in Mi⸗ litär⸗ und Zivilrollen auf und entfeſſelte durch ſeine gelungenen Darbietungen wahre Lach⸗ ſtürme. Die Ludwigshafener werden auch in der kommenden Woche noch dieſen gelungenen Darſteller bewundern können.— Am äußerſten Nordende unſerer Stadt ging es genau ſo luſtig zu. Dort feierte die Karnevalgeſell⸗ ſchaft„Eule“ ihren Maskenball. Auch hier war Fröhlichkeit und buntbewegtes Leben und ein vollbeſetztes Haus. Was„Süd“ und„Nord“ nicht aufnahm, verteilte ſich in den übrigen größeren Sälen in der Stadtmitte. Da war kaum ein einziger, der nicht Karnevalſchmuck trug, den am Samstag oder Sonntag nicht ir⸗ gend eine närriſche Geſellſchaft beherbergte. Reger Betrieb war, um einige herauszugreifen, im Café„Vaterland“ ſowie im„Pfälzer Hof“, wo die Schwaben ihr Treffen veranſtalteten. Im Vereinshaus der IG gaſtierte wieder Nont mit ſeiner Truppe und hatte ſowohl am Frei⸗ tag als auch am Samstag ein ausverkauftes Haus.— Am Sonntag fand die Reihe der när⸗ riſchen Wochenendveranſtaltungen ihren Ab⸗ ſchluß durch die dritte und letzte Sitzung der „Rheinſchanze“ im Bürgerbräu⸗ Dabei durfte jedoch nicht vergeſſen werden, daß der geſtrige Sonntag der Tag des 15jährigen Ge⸗ Aus unſerer Ochwefterftanz burtstages der Partei iſt. Im Vereinshaus wurde, wie in allen deutſchen Orten, die Ver⸗ eidigung der PoO vorgenommen. Fahrraddiebe verurteilt Ludwigshafen, 4. März. Gegen den mit 19 Vorſtrafen, meiſt wegen Eigentumsdelik⸗ ten, darunter zweimal vier Jahren Zuchthaus belaſteten 52 Jahre alten Joſef Kettner aus Ludwigshafen wurde auf Antrag der Staats⸗ anwaltſchaft die nachträgliche Sicherungsver⸗ wahrung angeordnet. K. iſt auf Grund ſeiner Strafliſte als gefährlicher Gewohnheitsverbre⸗ cher anzuſehen. Im nördlichen Stadtteil wurde in der Nacht auf 6. Auguſt 1934 ein Herrenfahrrad geſtoh⸗ len, das von dem Zzjährigen Otto Bl. und dem 37jährigen Robert H. beide aus Ludwigshafen, an einen Dritten verkauft worden war. In der Hauptverhandlung vor dem Amtsgericht Lud⸗ wigshafen konnte nicht mit Sicherheit ermittelt werden, ob die beiden als Diebe oder als Heh⸗ ler ſich ſtraffällig gemacht hatten. weshalb nach der neuen Rechtſprechung ihre Alternativ⸗Ver⸗ urteilung wegen Hehlerei bzw. Diebſtahls er⸗ folgen mußte. H. erhielt mit Rückſicht auf ſeine zahlreichen einſchlägigen Vorſtrafen zehn, Bl. vier Monate Gefängnis. Fußgänger vom Laſtkraftwagen erfaßt Ludwigshafen a. Rh., 4. März. Vor⸗ geſtern vormittag wollte ein 65 Jahre alter In⸗ valide von hier Ecke Rohrlach⸗ und Franken⸗ thaler Straße die Rohrlachſtraße vor einem in Fahrt befindlichen Laſtkraftwagen überſchreiien. Dabei lief er in das Fahrzeug hinein, wurde vom Kotflügel erfaßt und zu Boden geworfen. Er trug eine Gehirnerſchütterung und eine Quetſchung des linken Fußes davon. Mittels Rettungswagen wurde er in das Städt. Kran⸗ kenhaus verbracht. Der Lindenhöfer Volkskarneval Ahoi! Schlag auf Schlag wickelt auch die Große Karneval⸗Geſellſchaft auf dem Lindenhof ihr umfangreiches Programm ab, und zieht damit zugleich von Erfolg zu Erfolg. Am Samstag hatte die Lindenhof⸗Garde im Verein mit dem närriſchen Hohen Rat ihren großen Tag. In der Stammburg⸗Kaſerne„Aſchaffenburger Hof“ fand mit viel Tamtam die Garde⸗Vereidigung ſtatt, worauf die Abholung der Lindenhof⸗ garde⸗Kekruten vom Hauptbahnhof erfolgte. Nach einem Marſch durch die Stadt landeie man im„Rheinkaffee.“ Abends ſtieg dann dort die letzte große karnevaliſtiſche Sitzung mit Tanz. Bei vollbeſetztem Hauſe ſchwang das Hohe Miniſterium unermüdlich ſein närriſches Szepter. Geſchäftig und leichtbeſchwingt wal⸗ tete Schalk Till Eulenſpiegel ſeines Amtes, er mußte als Befehlsübermittler des Elferrates überall ſein. Die Knorzebachin(Lene Kamuf), zum erſtenmal auf dem Lindenhof, wurde mit ihren Pfälzer Mundartdichtungen ſtürmiſch bejubelt. Paul Ette machte als armer Sünder in„Kölſchem Karneval“. und ſtimmte Klage⸗ lieder an über ſeine traurige Lebensgeſchichte. Großen Beifall fand der Ludwigshafener Hu⸗ moriſt Emil Vogt. Als beſondere Attraktion wartete der chineſiſche Jongleur Li Hu Wang mit Partnerin von der Sarraſani⸗Truppe mit auserleſenen akrobatiſchen Vorführungen auf. Eingeſtreute Karnevalslieder trugen zur Be⸗ lebung der Stimmung bei. Der Lindenhöfer Elferrat kann mit vollſter Befriediaung auf einen humor⸗ und ſtimmungsvollen Abend zu⸗ rückblicken. Armin. Faſchingszug und Reichsbahn⸗ verkehr Welche große Anziehungskraft der Faſchings⸗ zug am geſtrigen Sonntag auf die von aus⸗ wärts kommenden Beſucher ausübte, geht aus von 19—20 Uhr kann die Abrechnung des Lichtbilder⸗ vortrags„Kreuzer Emden“ ſtattfinden. Kreispropagandaleitungleitung, Abt. Film. DAF⸗Kreisſchule Der Schulungsabend Dienstag, 5. März, fällt aus. Der nächſte Schulungsabend am Donners⸗ tag, 7. März. Amt für Volkswohlfahrt Friedrichspark. Ausgabe von Lebensmittelgutſcheinen. Dienstag, 5. März, von—12 Uhr, Gruppe—0 Mittwoch, 6. März, von—12 Uhr, Gruppe D Mittwoch, 6. März, von 14—17 Uhr, Gruppe E Donnerstag, 7. März, von—12 Uhr, Gruppe F Donnerstag, 7. März, von 15—17 Uhr, Gruppe F Die Pfundſammlung wird in der Zeit vom .—9. März 1935 durchgeführt. Es wird gebeten, die Pfundpakete bereitzuhalten. TAFTFREUDEN Achtung! Fahrt nach Saarbrücken am 10. 3. 1935 Für die von der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ zur Durchſührung gelangende Wanderfahrt nach dem Saargebiet beſteht ſehr großes Intereſſe. Wir bitten nochmals alle Volksgenoſſen, die noch mitzufahren wünſchen, ſich ſpäteſtens bis Dienstag, den 5. März, auf dem Kreisamt in L. 4, 15, anzu⸗ melden. Nach dieſem Termin beſteht evtl. keine Gelegenheit, noch mitzutommen. Achtung Ortswarte! Bis Dienstag abend 19 Uhr muß wichtiges Material auf dem Kreisamt abgeholt wer⸗ den. dem außerordentlich regen Reichsbahnverkehr hervor, der beſonders in den Mittagsſtunden herrſchte.— Die deim aus den Richtungen Schwetzingen, Weinheim und Heidelberg muß⸗ ten durchweg verſtärkt werden und der um 13.53 in Mannheim eintreffende Perſonenzug aus Heidelberg hatte einen ſolchen Andrang aufzuweiſen, daß er doppelt gefahren werden mußte. Der Fern⸗ und Ausflugsverkehr war Mipein“ mäßig. Ein Sonderzug Freiburg— eipzig zur Leipziger Meſſe wurde in Mann⸗ heim von hundert Perſonen beſtiegen. Ein Sonderzug Saarbrücken—Nürnberg berührte lunf Hauptbahnhof Mannheim nur im Durch⸗ auf. Zum Winterſport reiſten 300 Mannheimer Skiläufer nach dem Nordſchwarzwald mit dem Winterſportſonderzug. Außerdem brachte die RS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ eine größere Zahl Winterſportler zum Ruhſtein zu einer Sonntagsfahrt, während über 50 Volks⸗ genoſſen eine Wochenfahrt in die Umgebung von Todtnauberg antraten und die Sportler ablöſten, die vor acht Tagen nach dort gefahren waren. Einſtellung von Koch⸗ und Kellnerlehrlingen. Der Präſident des Landesarbeitsamts Süd⸗ weſtdeutſchland teilt mit: Der demnächſt zu er⸗ wartende Manteltarif für das deutſche Gaſtſtät⸗ tengewerbe ſieht vor, daß Koch⸗ und Kellnerlehr⸗ linge nur noch nach den einheitlichen Richt⸗ linien des Zentralbildungsamts für das deutſche Gaſtſtättengewerbe eingeſtellt werden dürfen. Dieſe Richtlinien ſchreiben für die Anwärter des Koch⸗ und Kellnerberufes die Ablegung einer Eignungsunterſuchung vor Eintritt in die Lehre vor. In Württemberg und Baden werden dieſe Prüfungen von den Arbeitsämtern in Zuſam⸗ menarbeit mit den Berufsbildungsämtern des deutſchen Gaſtſtättengewerbes abgenommen. Für „Kraft durch Freude“ im Sport Auch für unſere Frauen Sport und Leibesübungen in der NS⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“ haben jedem Voltsgenoſſen etwas zu bieten. Ganz beſonders aber auch unſeren Frauen. Und da iſt es ganz gleich, ob unſere Frauen, Freundinnen oder Bekannten nun im Beruf ſtehen, oder ob ſie als Hausfrau ihren„Mann“ ſtehen. Denn auch die Hausfrau kann es dringend gebrauchen, daß ſie ihren Körper einmal entſpannt. einmal lernt, wie man alle Bewegungen des Staub⸗ wiſchens, des Putzens, des Waſchens. um nur ein paar Beiſpiele zu nennen, ſehr wohl auch in einer den Musteln und Organen beſſer an⸗ gepaßten Art erledigen kann. Es iſt eben gar nicht notwendig, daß eine Frau früh altert und daß ihre Glieder ſchmer⸗ zen, es kommt nur darauf an, die richtigen Mit- tel und Wege zu finden, dieſem Uebel vorzu⸗ beugen. Darum ſollten gerade unſere Frauen, auch die älteren, von den Kurſen der NSG„Kraft durch Freude“ Gebrauch machen. Da aibt es nämlich in den vielen Gymnaſtikſyſtemen be⸗ ſtimmt die richtigen körperlichen Uebungen für jede einzelne. Denken wir doch nur einmal an die Men⸗ ſendieck⸗Gymnaſtit, die ebenſo als hei⸗ lende wie als vorbeugende Gymnaſtit dem Arzt als treuer Helfer im Kampf gegen die Krank⸗ heiten des weiblichen Körpers zur Seite ſteht. In dieſen Uebungen wird der Körper ſozuſagen von Grund aus neu aufgebaut. Musteln, Glie⸗ der und Organe zueinander in die natürliche, geſunde Lage gebracht. Gewiß. man ſtaunt dar⸗ über, wie ſtart wir modernen Menſchen von die im Frühjahr dieſes Jahres zur Einſtellung elangenden Lehrſtellenſuchenden fanden bei den lrbeitsämtern, Stuttgart, Mannheim. Karlsruhe. Freiburg und Ulm bereits Prüfungen ſtatt. Die Prüfungen haben rund 250 Jugend⸗ liche mit Erfolg abgelegt. Dieſe Jugendlichen ſind jetzt bei den Arbeitsämtern zur Vermitt⸗ lung in eine Lehrſtelle vorgemerkt. Wenn auch die erwähnte Beſtimmung noch keinen endaül⸗ tigen Charakter trägt, ſo wird ſich dennoch emp⸗ fehlen, nur geprüfte Jugendliche als Koch⸗ und Kellnerlehrlinge einzuſtellen Anmeldungen of⸗ fener Lehrſtellen nehmen die Arbeitsämter direkt oder über die Berufsbildunasämter des deut⸗ ſchen Gaſtſtättengewerbes entgegen. nee bur rndnerrarkrerrhpratnkenrkrpznih mngafghr Alles kommt uns aus dem Inhalt der Raſſe: Kultur, Entwicklung, Perſönlichkeit, Glück, Er⸗ löſung Und alles kehrt dahin zurück. Dort fin⸗ den wir die Einheit unſeres Weſens, die Ein⸗ heit des Lebens, die deutſche Einheit im höch⸗ ſten Sinne. Im letzten Wert gibt es kein Kom⸗ promiß. Das ethiſche Ideal fordert von uns, daß wir unſer ganzes Leben in ſeinen Dienſt ſtellen; und das Raſſenideal iſt ein ſolches, nach dem wir wirklich leben können. nen A Eeen Edigl Arrmersbnünrafe Rundfunk⸗Programm für Dienstag 5. März: Stuttgart:.00 Bauernfunk..10 Choral..35 Gymnaſtik..00 Frühkonzert auf Schallplatten..15 Gymnaſtik. 10.00 Nachrichten. 10.45 aus Karlsruhe: Konzert. 12.00 Mittagskonzert. 13.00 Zeit, Nachrich⸗ ten, Wetter. 15.30 Kinderſtunde, 16.00 Nachmit⸗ tagskonzert. 18.30 Tanzmuſik. 20.00 Nachrichten. 22.20 Faſchings⸗Kehraus. 24.00—.00 Nachtmuſik. Frankfurt:.15 Gymnaſtik..00 Frühkonzert..00 Werbekonzert. 10.10 Schulfunk. 10.45 Praktiſche Rat⸗ ſchlägle für Küche und Haus. 11 45 Sozialdienſt. 12.00 Konzert. 13.00 Zeit, Nachrichten. 13.15 Mit⸗ tagskonzert. 15.00 Nachrichten. 15.15 Für die Frau. 16.00 Nachmittagskonzert. 18.00 Italieniſcher Sprach⸗ unterricht. 18.30 Karneval. 20.10 Drunter und Drüber. 24.00—.00 Nachtmuſik. Deutſchlandſender:.45 Leibesübungen für die Frau 10.55 Fröhlicher Kindergarten. 11.30 Lied am Vor⸗ mittag. 11.40 Der Bauer hört. 12.00 Mittagskon⸗ zert. 13.30 Nur ein Viertelſtündchen. 15.15 Mütter⸗ forgen. 15.45 Erzieherfragen. 17.00 Heitere Chöre. 17.30 Jugendſportſtunde. 17.45 Trio. 19.00 Feier⸗ abend. 20.15 Maskentanz und Mummenſchanz. 23.00 bis.30 Tanzmuſik. Wie wird das Wetter? Bericht der öffentl. Wetterdienſtſtelle Frankfurt Das nordeuropäiſche Hochdruckgebiet hat ſich kräftig weiter verſtärkt und ſich uns genähert. Damit hat die Zufuhr kälterer polarer Luft ſtärkere Ausmaße angenommen, ſo daß lediglich über dem Kontinent die Temperaturen noch zurückgegangen ſind. Da es in Mittel⸗, Nord⸗ und Oſteuropa vielfach zum Aufkommen einer. Schneedecke gekommen iſt, haben die Fröſte in dieſen Gebieten für die Jahreszeit beträcht⸗ liche Ausmaße angenommen, während ſie bei uns bisher noch gering blieben. Der Einfluß des Hochdruckgebietes auf unſer Wetter wird weiter zunehmen. Die Ausſichten für Dienstag: Wolkig bis bei⸗ ter, nur vereinzelte leichte Schneefälle, lebhafte öſtliche Winde. .., und für Mittwoch: Fortdauer des zeit⸗ weiſe heiteren Froſtwetters. Rheinwasserstand 2. 3 35 4. 3 35 Waldshut„ ssn 251 249 Rheinielden„ 26¹ 243 Breisach„„ O 181 169 Kehl„ o o 9 0 0 300 278 Maxau„„„„ 9 9 0 0 474 451 Mannheim„„ 415 3893 Caub„„„„„„ dendsr 346 313 Köln» O O„„* 453 407 Neckarwasserstand 2. 3. BE 4. 3 85 Diedeshelm„„„„„ 197 179 Mannheiim 426 399 maitemronsusesadhe nmasshzsseaarrem rrszarken anaguanarummnassannansdrsluemvenrernaans, Arrrgnneuremer der geſunden und natürlichen Haltung abgetom⸗ men ſind. Schon nach wenigen Kursſtunden ſpürt jede Frau, wie ſtark die Wirkung auf ihr Allgemeinbefinden iſt. Und dieſe Menſendieck⸗Gymnaſtik iſt ja nur ein Teil der vielen Kurſe, die nur unſeren Frauen vorbehalten ſind. In Spezial⸗Frauen⸗ kurſen kann jede Frau ſchwimmen, Gymnaſtik aller Arten und fröhliche Spiele treiben, Fech⸗ ten und Kegeln— was auch nicht nur ein pie⸗ leriſches Vergnügen iſt, ſondern eine nette kör⸗ perliche Uebung und vieles andere. Darum gehören unſere Frauen in die Kurſe der NS⸗Gemeinſchaft. Sie finden körperliche Geſundheit, ſie finden Frohſinn und Heiterkeit und tragen die Freude an dieſem Erlebnis mit heim in den Alltag. NS⸗Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Lindenhof Ausgabe von Lebensmittelgutſcheinen Monat März 1935 Die Lebensmittelgutſcheine werden für die Gruppen A und B am Dienslag, 5. März, vormittags in der Ze't von—11.30 Uhr, Cam⸗ Mittwoch, 6 März, vormittaas in der Zeit von—11 30 Uhr, bam Mittwoch. 6. März, nachmittaas in der Zeit von—.45 Uhr, E am Mittwoch, 6 März. nachmittags in der Zeit von—.45 Uhr, F am Donnerstag, 7. März, vormittags in der Zeit von—11 30 Uhr ausgegeben.— Für Körperbehinderte aus allen Gruppen findet die Ausaabe am Don⸗ nerstag, 7. März, nachmittaas in der Zeit von—5 Uhr ſtatt. Die oben angegebenen Zei⸗ ten ſind im Intereſſe aller Volksagenoſſen un bedinat einzuhalten, da außer dieſen nichts ausgegeben werden kann. 4 Wenig gaſſe eir zur Sei des mit ein blitz und all⸗ vom Ep daß der das tr⸗ wächter Spießen gedachte nach de Staubw galoppt. Eppel Pater Dem dieſer ſ beſunge auf die berger Bruder berne Ruhm Remigi Eppele⸗ ganz a wetterte tatis i: hallend die ſeit allgeme Burg 2 alle Un der Hö mit det diger? bedrän ſamen und S Erſatz Eppele durch! ohnehi Gailin baren, Rat zr Vogelh der er und ei ſeiner hatte. Bur Vermä Fräule hatte z Bund an alle laſſen, wußte. tage nn ſchiene zu zie Kop nachge ingen ———5 lichen rmitt⸗ auch idaül⸗ )emp⸗ „und en of⸗ direkt deut⸗ Raſſe: k, Er⸗ t fin⸗ Ein⸗ höch⸗ Kom⸗ uns, Dienſt „ nach S hei⸗ bhafte zeit⸗ 8 35 249 243 169 278 451 393. 313 407 8 35 179 399 — gekom⸗ unden uf ihr a nur nſeren rauen⸗ nnaſtik Fech⸗ n pie⸗ te kör⸗ Kurſe herliche iterkeit is mit enhof Monat ür die März, Cam- er Zeit März, „E am er Zeit Stag, — 11 30 tte aus Don⸗ er Zeit en Zei⸗ n un nichts — — — * Abendausgabe— Montag, 4. März 1935 5 Zut- 4 scrafh Der ritterliche Eulenſpiegel IX Wenige Augenblicke ſpäter raſte die Irher⸗ gaſſe ein Reiter hinauf, daß alles Volk ſchreiend zur Seite ſtob, ſchwenkte juſt vor dem Hauſe des mit vier Gülden entlohnten Hufſchmieds ein blitzendes Gehäuſe und ſchrie dem Schmied und allen, die es mit anhörten, einen Gruß vom Eppele an den Nürnberger Rat zu und daß der Eppele ſchönſten Dank ſagen ließe für das trefſliche Brautgeſchenk. Zwei Schar⸗ wächter am Neutor, die mit vorgehaltenen Spießen den verwegenen Reiter aufzuhalten gedachten, waren um Nu überritten und ſahen nach dem Hochkommen nur noch die weiße Staubwolke, in der Eppele nach Drameysl galoppte. Eppele hält Hochzeit und tanzt mit Pater Remigius aus Muggendorf Dem Pater Remigius zu Muggendorf ging dieſer ſchnell in ganz Franken beſprochene und beſungene Streich des Gailingers am meiſten auf die Galle, war Remigius doch eines Nürn⸗ berger Goldſchmieds Sohn und ſein älterer Bruder jener kunſtreiche Meiſter, der das ſil⸗ berne Vogelhaus gefertigt und damit vielen Ruhm geerntet hatte. Ueberdies gedachte Pater Remigius ingrimmig der böſen Täuſchung Eppeles mit der damaligen Beichte und der ſo ganz anders ausgelaufenen Romfahrt und wetterte darum den 15. Sonntag nach Trini⸗ tatis in ſeiner Kirche zu Muggendorf unter hallenden Fauſtſchlägen auf die Kanzel über die ſeit Adam verderbte menſchliche Natur ganz allgemein und über den heilloſen Räuber auf Burg Drameysl im beſonderen. Beſ chwor auch alle Ungnade des Himmels und alle Schrecken der Hölle auf Eppele und ging von der Kanzel mit dem Gefühl, eines höheren Auftrags wür⸗ diger Mund geweſen zu ſein. Zu ſelber Zeit bedrängten die geſchworenen Vertreter des ehr⸗ ſamen und angeſehenen Gewerbes der Gold⸗ und Silberſchmiede den Nürnberger Rat um Erſatz des Schadens, der ihm durch den Raub Eppeles entſtanden war und vermehrten da⸗ durch beträchtlich den Aerger des Rates, der ohnehin immer noch an einem Briefe des Gailingers kaute, worin Eppele einem„unehr⸗ baren, unwohlweiſen und höchſt unfürſichtigen“ Rat zu Nürnberg den Empfang des ſilbernen Vogelhauſes beſtätigt, die koſtbare Schönheit der erbetenen Morgengabe höchlich gerühmt und einen hohen Rat zu Nürnberg dankbar zu —— Vermählung nach Drameysl geladen hatte. Burg Drameysl rüſtete ſeit Tagen ſchon zur Vermählung des Burgherrn mit dem edlen Fräulein Kunigunde von Wurmſtein. Eppele hatte zu dem Feſte Einladungen an den ganzen Bund der Dreizehn, darüber hinaus aber auch an alle ritterlichen Häuſer in Franken ergehen laſſen, denen er ſich freundſchaftlich verbunden wußte. Schon am Abend vor dem Hochzeits⸗ tage waren zahlreiche Gäſte in Drameysl er⸗ ſchienen, unter ihnen zur beſonderen Freude Eppeles die edlen Herren Ulrich von Veſten⸗ berg, der ihn zum Ritter geſchlagen hatte, Gberhard von Mosbach und Burkart von Sek⸗ kendorf, die Zeugen ſeiner Schwertleite waren. Es wurde bei dieſer Vorfeier bereits trefflich bankettiert und große Kurzweil im Burgſaal getrieben. Noch hatte die herbſtlich milde Sonne am andern Morgen die zarten Nebelſchleier nicht ganz gehoben, die über das Wieſenttal gebreitet waren, da verkündete der Hornruf des Turm⸗ wächters ſchon wieder neuen Beſuch. Wolf von Wurmſtein trabte über die Zugbrücke und ge⸗ leitete dem Freunde die Schweſter und die Braut zu, der Eppele bis ans Burgtor ent⸗ gegengeeilt war und ihr nun kniend aus dem Sattel half. An ſeiner Hand ging Kunigunde die große Treppe hinauf und wurde im Saale von den zahlreich verſammelten Gäſten laut und herzlich bewillkommt. Vor ihr auf dem Ehrenplatz der Tafel prangte das ſilberne Vo⸗ gelhaus, dem Eppele nunmehr unter launigen Reden die ſchönſten Schmuckſtücke enmnahm und ſie ſeiner roſig blonden Braut umhing. Dann entführten die edlen Damen von Bernheim, von Seckendorf und von Schauenburg die Braut in die Frauenkemenate, wo die letzte Hand an das hochzeitliche Kleid gelegt werden ſollte. Zu Eppele beugte ſich nach dem Fort⸗ gang der Braut Knecht Pankraz und flüſterte feinem Herrn einige Worte zu, woraufhin ſich Eppele von der Tafel und in die Burgſtube begab. Dort ſaß, bewacht von den Knechten Peter ſtändig zu, und weitere beteiligten Offiziere und Eingeborenen wurden Kamelreiter⸗Patrouille Eingeborener in Italieniſch⸗Somaliland. Ropps Brautwahl/ riermisse von otto Boris Ganz jung und harmlos waren ſie noch, als man ſie ihrer Freiheit beraubte und in den Käfig ſetzte. Kopp hieß der größere der beiden Uhus, der kleinere Knapp. Ihr Beſitzer war ein alter, naturliebender Baron, der ſeine letzten Tage in Frieden auf ſeinem Landbeſitz zubrin⸗ gen wollte. Kopp, weſentlich größer, hatte einen dicken Kopf, robuſte Fänge und rollte bei jeder Gelegenheit grauslich mit den großen Kuller⸗ augen, wobei er mit den Ohren wie ein Wald⸗ teufel ſpielte. Knapp war ungleich zarter und auch heller im Gefieder. 5 In der Nähe des Geflügelhofes lebten ſie in getrennten Käfigen, aber immerhin ſo dicht nebeneinander, daß man ſie für Flurnachbarn anſprechen mußte, leider für ſolche, die ſich nie was Freundliches zu ſagen haben. Sie nahmen kaum voneinander Notiz. Da trat ein Um⸗ ſchwung i: ihr Leben. Knapp legte eines ſchönen Februartages zwiſchen fünf und ſechs Uhr nach⸗ mittags in Gegenwart des Barons ein Ei. Als es grau, unanſehnlich und nur mit einer dün⸗ nen Lederhaut bekleidet in den Sand des Kä⸗ figs klackte, rückte der alte Herr die Brille zu⸗ recht, ſtrich erregt über den Scheitel und er⸗ ſtrahlte.„Alſo dieſes iſt ein Weibchen,“ ſchloß er richtig,„obwohl es kleiner ausgefallen iſt. Ich will Kopp dazutun.“ Kopp öffnete die Augen zu ihrer ganzen Größe, als er ſich plötzlich in ſolch unmittelbare Nähe ſeiner Nachbarin verſetzt ſah. Die Knäp⸗ pin knappte, pluſterte ſich nach Kräften und wich ängſtlich zurück, Kopp fauchte und tat ein paar eckige Schritte auf ſie zu. Da wandte er ſich, wackelte er auf das Ei los und— verſchlang es. Der alte Herr ſagte ſchlicht:„Na, ſo ein Lu⸗ der!“ Dann fing er den Uebeltäter, verhüllte ihn und nahm ihn auf den Krähenſtand mit, da die Schwarzmäntel eben anfingen zu Holze zu ziehen. Kopp mochte das Erlebnis mit dem Ei ſehr nachgehen. Er wankte unaufhörlich auf der Ba⸗ lancierſtange hin und her, breitete ſtändig die Schwingen aus wie ein Seiltänzer und wür⸗ digte die Krähen und Kleinvögel, die ihn heute im Uebermaß beläſtigten, keines Blickes. Der alte Herr ſchoß zwei Doubletten, dann ertrug er den Mordsſpektakel nicht mehr und ga Schnellfeuer. Mit Kopp war an dieſem Tage eine Veränderung vorgegangen. Fortan trug er die Mäuſe, die er aufgetiſcht kriegte, ſingend im Schnabel herum, legte ſie zu⸗ weiken zerſtreut in eine Käfigecke, maß ſie noch einmal mit einem letzten durchdringenden Blick und— ließ ſie liegen. Auch der alte Herr ſann. Als er die Nach⸗ richt erhielt, es halte ſich in der Forſt ſüdlich des Spirdings ein einzelner Uhn auf, gab er in der Zeitung bekannt:„Setze heute einen aus⸗ gewachſenen Uhn von ſtark brauner Färbung zwecks Paarung mit einem freilebenden Exem⸗ plar aus, um dieſes ſeltene Naturdenkmal un⸗ ferer Heimat zu erhalten. Nachrichten über den Verbleib des Vogels erbitte ich gegen Be⸗ lohnung.“ Ein paar Tage ſtrich Kopp ums Haus, dann ließ er ſich nicht mehr ſehen. Erwartungsvolle Zeit folgte. Da ſtürzte um die Dämmerſtunde die Magd Karline aus dem Kälberſtall, fiel dem Baron zu Füßen und ſchrie:„De Düwel, de Düwel!“ Der alte Herr ließ ſie liegen und ſchritt in den Stall. In der Dunkelheit hockte ein unheimliches Weſen auf der Futtertonne und rollte ein paar glühende Augen.„Kopp, du Luder!“ rief der Baron und ergriff einen Beſen, um die„Mahr“ aus dem Stall zu ſcheuchen. Aber ſiehe, jetzt begann Kopp über den Kälbern zu ſchweben. Dieſe hoben wie auf Befehl die Schwänze und fingen an zu tanzen. Einige blökten ſogar vor Schreck. Endlich gelang es, das Untier zu verſcheuchen. Kopp hatte bereits etwas von der Süße der Freiheit gekoſtet und wahrte den Abſtand zwiſchen ſich und den un⸗ befiederten Zweibeinern. Ae—— KAKL BRGGEE Leee 7 ———— und Michel, der Kaplan Remigius von Mug⸗ gendorf, den dieſe beiden Rauhbeine ſchon um Sonnenaufgang vom Pfühle geholt und nach Drameysl verbracht hatten. Der Pater ſchaute unwirſch um ſich und wollte beim Eintritt des Ritters von Gailing aufmucken, war jedoch baß erſtaunt, von dem Gailinger ausgeſucht höflich angeſprochen und um die Ehre gebeten zu werden, die Trauung des von Gailing mit dem edlen Fräulein von Wurmſtein vorzu⸗ nehmen. Ein zweiter Prieſter ſeines gott⸗ gefälligen und männiglich bekannten Wandels wäre weit und breit nimmer zu finden und müßte ſchon ein rechter Segen auf einer Ehe ſein, die von dem frommen Pater Remigius am Altar beſchloſſen wäre. Der Muggendorfer Pfaffe wußte dieſe ſchmeichelhafte Rede Eppe⸗ les nur mit einem Kopfnicken zu erwidern und tat grübleriſch einen tiefen Schluck aus dem großen Weinhumpen, der inzwiſchen vor ihn auf den Tiſch geſtellt worden war. Drei ritterliche Jünglinge und drei ritter⸗ liche Jungfrauen brachten die Braut zum Hochzeitszug, der im Schloßhof bereits harrte, und dann bewegte ſich die prächtige Geſ ellſchaft zur Burglapelle, wo Pater Remigius die feier⸗ lie Einfegnung des Brautpaares vornahm, alle Heiligen des Himmels um ihren Beiſtand für das neuvermählte edle Paar anrief und insgeſamt eine Predigt vollführte, an der ſich die anweſenden Frauen und Jungfrauen frän⸗ kiſcher Ritterſchaft höchſt erbauten. Im großen Ritterſaale zu Drameysl drängte ſich nach vollzogener Trauung der Gäſteſchwarm um Eppele und ſeine junge Frau, beglück⸗ wünſchte das Paar zu ſeinem Ehrentag und verteilte ſich ſodann langſam an der langen, blumenüberſäten Tafel. Pater Remigius Die militäriſchen Vorbereitungen Italiens im Zuſammenhang mit dem abeſſiniſchen Konflikt nehmen Truppentransporte gehen nach Afrika ab. Die an dem Grenzzwiſchenfall Photo: Deutsches Nachrichtenbüro Die nächſte Nachricht brachte die Schuſterfrau Klebbe. Sie nahte mit tiefen Dankſagungen. Ihr Mann wäre einer von denen, die zuviel Gedanken hätten, dieſe ins Wirtshaus trügen und ſie dort bis weit über die Polizeiſtunde —— verſpännen. Geſtern ſei ihm auf dem achhauſewege ein Nachtgeſpenſt auf den Nacken geſprungen. Ihr Mann glaube an den Teufel, ſie aber glaube an Herrn Barons Kopp. „Iſt er ſtark beſchädi?“ fragte der Baron. Die Frau ſtrahlte:„ ine blaue Naſe hat er und Riſſe auf dem Kopf wie ein Huſar nach dreißig Schlachten. Heute mußte ihm der Lehr⸗ junge etwas Schnaps ins Haus holen. Ich be⸗ danke mich vielmals, Herr Baron!“ Sie ging, und der alte Herr dachte:„Wenn Kopp ſo weiter macht, kommt er nicht zum Eier⸗ legen!“ Ganze fünf Tage verſtrichen, da ſtellte ſich Mangel an Jungkatzen im Dorfe ein.„Er wird!“ ſagte ſich der Baron und zahlte mit Be⸗ hagen einen Altlater, bei dem die Begutachtung ergab, daß er wohl nie mehr werde mauſen können. Das blieb nun für längere Zeit das letzte Lebenszeichen Kopps. Eines Nachts trieb den alten Herrn ein Fau⸗ chen, Gurren, Knappen und Flügelſchlagen in der urigen Ulme vor ſeinem Turmfenſter aus dem Bett. Im matten Schimmer des Mond⸗ lichts ſah er zwei ringende Flugdrachen. Ein⸗ greifen konnte er nicht, da er überzeugt war, todſicher den Falſchen zu treffen. Als aber Federn ſtiebten, riß er das Fenſter auf und warf einen Polſterhocker in die Ulme. Der eine Ruheſtörer riß ſofort aus, der andere blockte zuvor auf und rief ihm zum Abſchied ſein greu⸗ liches Huhu zu.„Schade um Kopp,“ ſagte der Baron,„es iſt wohl ſelbſt ein Weibchen!“ Eine gründliche Nachſuche ergab, daß ſich die Uhus im Park weitergerauft hatten. Auch an Knäp⸗ pins Käfig lag eine Feder. Seit dieſem Ereignis war das Weibchen von einer Unruhe beſeelt, die auf außergewöhnliche nächtliche Erlebniſſe ſchließen ließ. Ohne jede Rückſicht auf die eigene Geſundheit legte ſie völlig unbeherrſcht von der Stange herab ein glaubte jetzt die ſchicklichſte Gelegenheit zu haben und bat Eppele um Urlaub heim nach Muggendorf, was aber der Gailinger faſt be⸗ leidigt ablehnte und den Kaplan an einen Ehrenplatz der Tafel in nächſter Nähe der Braut nötigte, lebhaft unterſtützt von Kuni⸗ gunde, die in ihrem argloſen Herzen nichts von den Gedanken Eppeles ahnen konnte. Dem Pater ward beinahe ſchwül. Was wollte er aber anders tun gegen ſoviel gute Sitte und ritterliche Lebensart, als den angewieſenen Platz einzunehmen und ſich mit allen anderen Speiſe und Trank, wovon es überreichlich gab, gut ſchmecken und bekommen zu laſſen? Es dämmerte bereits ſtark, als endlich die Tafel aufgehoben und der Saal zum Tanz gerichtet wurde. Bald klangen Fiedel und Pfeife, die Paare fanden ſich und wirbelten durch den Saal, allen unermüdlich voran der junge Ehe⸗ mann und Hausherr, der hierbei bewies, daß er ein nicht ſchlechterer Tänzer denn Reiter wäre. Pater Remigius hatte nach beendigter Tafel wieder einen Vorwand zum Aufbruch geſucht, war aber von Eppele feſtgehalten und mit vielen kluggeſetzten Worten in eine ſtille Ecke des Saales verbracht worden, woſelbſt um einen runden Tiſch die edlen und ritterlichen Herren von Veſtenberg, von Mosbach, von Seckendorf und von Schauenburg bei noch etlichen grauen Schnauzbärten ſaßen und ein gewaltiges Bechern veranſtalteten. Der von Schauenburg erklärte den Tanz für eine rechte Plage, wenn das Zipperlein ſchon in den Kno⸗ chen fäße und lobte ſich dafür einen feſten Trunk unter würdigen und weiſen Männern, ſonderlich in einem ſolchen Stiftswein von Würzburg, davon der Hausherr erſt jüngſt ſechs große Stückfäſſer einem Prälaten abge⸗ jagt hätte. Der Muggendorfer Kaplan war ein trunkfeſter Mann und tat den ritterlichen Kna⸗ ſterbärten unverzagt Beſcheid, ſpürte aber doch gegen die elfte Abendſtunde ein leiſes Sauſen im Kopf und war wohl nicht mehr ganz Herr ſeiner Sinne, als während einer Tanzpauſe plötzlich Eppele neben ihm ſaß und die gänzlich unverhoffte Frage tat, ob der hochwürdige Pa⸗ ter Remigius den Tanz wohl für eine Sünde halten würde. Vor dieſer kitzlichen Frage flüch⸗ tete Pater Remigius zunächſt einmal tief in ſeine Kanne und tauchte daraus erſt wieder nach einem endloſen Schluck hervor mit der Antwort, eine Sünde könnte ein Tanz in Züch⸗ ten und Ehren kaum ſein, tanzten doch auch die Englein im Himmel um Gottvaters Thron. Auf welche wahrhaft weiſe Auskunft hin ſich Eppele mit vollendetem Anſtand vor dem Pa⸗ ter verneigte und um die Ehre des nächſten Tanzes bat, der entſetzten Abwehr des Kaplans mit einem Hinweis begegnend, was die Engel im Himmel täten, dürfte wohl auch ein Pfaffe auf Erden tun, zumal ein ſolcher noch lange nicht ſo heilig wie ein Engel ſei, den Pater trotz allem Sträuben vom Stuhl zerrte und wirbelnd in die Tanzreihe ſchwang. Nach Ep⸗ pele kam der Wurmſteiner bei Pater Remigius um einen Tanz ein, nach ihm der Fuchs von Bimbach, den wieder der Dietrich von Wieſen⸗ thau ablöſte, und gegen den Morgen drehte ſich ſogar der graue Herr Arnold von Schauenburg mit dem Kaplan im Reigen und verſicherte nat beendigtem Tanz, kein Maidlein könne beſſel ſpringen als der hochwürdige Herr von Mug gendorf. Dazu wurde andauernd gebechert, ſo daß Pater Remigius bei Sonnenaufgang untet dem runden Tiſch lag und ſanft ſchnarchte. (Fortſetzung folgt.) Obige Novelle erſchien in der Sammlung „Erzähler unſerer Zeit“, Paul⸗Franke⸗Verlag, Berlin. weiteres Ei. Obwohl es platzte, umgab ſie es mit dem eigenen Gewölle, das ſie ſorgſam zu⸗ ſammentrug. Auch Zweige und Federn, die der — Herr ihr bot, verwendete ſie bei dem Neu⸗ au. Es war klar, die Dinge drängten zur Ent⸗ ſcheidung. Der Baron überlegte: Die nachweis⸗ lich weibliche Knäppin mußte feſtſtellen, ob der fremde Uhn ein Männchen oder ein Weibchen ſei. Aus dieſem Ergebnis konnte man dann un⸗ Kufr auf Kopps weitere Laufbahn ſchließen. lſo ſollte der Käfig in der nächſten Nacht offen bleiben. Der Baron ſelber wollte anſitzen. Gegen elf Uhr erſchien der Waldſpuk. Am Käfig und im Garten wurde es nun recht lebendig. Aus allem war erſichtlich, daß einer der Vögel verſuchte, den Käfig zu halten. Es blieb nichts übrig, als die Morgendämmerung abzuwarten n der erſten Frühe bot ſich dem Baron ein merkwürdiges Bild. Im Käfig taten zwei mäch⸗ tige Geſtalten miteinander zärtlich. Sollte Kopp etwa doch ein Männchen ſein? Bei allen Heili⸗ gen, er gab ſich Mühe, ſeine Pflicht redlich zu erfüllen. Inzwiſchen begutachteten beide gemein⸗ ſam das begonnene Neſt. Kaum entdeckten ſie aber den Baron, ſo ſtrich der fremde Vogel ab, und Kopp folgte. Im Käfig fanden ſich Federn und reichlich Blut. Das bedeutete nichts Gutes. Die Nach⸗ ſuche förderte die unglückſelige Knäppin ans Licht. Sie lag ſchwingenmatt, übel gezauſt in einer Parkecke. Nach ein paar Tagen verſchied ſie. Es war klar: Kopp hatte ſich an der Ermor⸗ dung der entarteten ſchwachen Käppin nicht nur beteiligt, ſondern er hatte ſeine Helfershelferin, das wilde Uhuweibchen, eigens zu dem Zwecke hergeführt. Tröſtlich allein war die Tatſache, daß die bei⸗ den Ausreißer einen tüchtigen Horſt anlegten und kräftige Junge zogen. Oft noch fährt der alte Baron zu ihm hin und freut ſich, wenn Kopp durch Fauchen, Knappen und Sträuben zu erkennen gibt, daß er ſeinen einſtigen Herrn nicht vergeſſen hat. W2523253—.—.10——. „Hokentreuzvanner“ Abendausgabe— Montag, 4. März 1935 C—— A— 35 7—— — *. A,- 60000 am Holmenkol Hans Beck Sprunglauf⸗Sieger/ O. Hagen gewinnt die Kombination/ Willy Bogner im Pech Ausgerechnet am glanzvollen Schlußtage der Holmenkol⸗Skirennen blieb die Sonne hinter grauen Wollen verſteckt. Das tat aber der Be⸗ geiſterung der Maſſen keinen Abbruch, die zu Tauſenden nach dem berühmten Holmenkol⸗ Hügel pilgerten, um dort dem großen Sprin⸗ gen beizuwohnen. Wie ſchon vor 50 Jahren, ſo entwickelte ſich auch am Sonntag an der glei⸗ chen berühmten Stätte des norwegiſchen Win⸗ terſports wieder das Leben und Treiben eines wahrhaften Volksfeſtes. Es fehlten nicht das norwegiſche Königspaar, der Kronprinz, die Miniſter und hohen Staatsbeamten. Ferner be⸗ merkte man unter den Gäſten den deutſchen Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten ſowie die vom Kongreß noch verweilenden Mitglieder des Internationalen Olympiſchen Komitees, darunter auch Exz. Lewald. Im Sprunggericht war der Generalſekretär für die 1 Olympiſchen Winterſpiele, Baron le Fort, ätig. Wohl noch niemals hat der weltberühmte Holmenkolbakten einen ſo harten Kampf er⸗ lebt. Erſt der letzte Sprung brachte im großen Sonderſprunglauf die Entſcheidung, nachdem die Rieſenzahl von nahezu 500 Sprüngen innerhalb weniger Stun⸗ den erledigt worden war. Aber auch ſelten haben die Norweger ſo lange um einen Sieg eines der Ihren bangen müſſen. Kaum zu be⸗ ſchreiben iſt der Jubel, als im letzten Sprung Hans Beck nach feinem Fluge ſicher bei 50 Meter aufſetzte und dadurch, nachdem er vor⸗ her nur einen halben Meter weniger weit er⸗ reicht hatte, als Sieger feſtſtand. Vorher hatte es noch gar nicht nach einem neuerlichen Triumphe Norwegens ausgeſehen. Wohl kam Gunderſen im erſten Gang mit 51 Meter zur größten Weite, aber ſeine Haltung ließ ſtark zu wünſchen übrig. Kraftvoll und ſicher in fei⸗ ner Haltung ſtand Schwedens großer Meiſter⸗ ſpringer Spven Eriksſon bei 49 Meter, wo auch Arne B. Chriſtianſen aufſetzte. Der erſt 19jäh⸗ rige Norweger Amdahl kam in glänzender Ausführuna auf 50 Meter, und die gleiche Länae durchmaß ſein Landsmann Brynteſen. Im zweiten Gang kamen verſchiedene ausſichts⸗ reiche Bewerber zu Fall. Eriksſon legte ſchon frühzeitig 50 Meter vor und es ſah aus. als ob der Schwede bereits den Sieg ſicher hätte. Aber dann kam Beck. wie ſchon anfanas ae⸗ ſchildert, im letzten Sprung doch noch auf die gleiche Weite. Die Deutſchen ſprangen auf der druckreichen Schanze überraſchend ſicher und ſtilrein. Meinel kam jedemal in guter Haltung auf 48 und 47 Meter. Sein 15. Platz iſt aller Ehren wert. Hans Marr ſtand ebenfalls ſehr ſicher 48,5 und 48 Meter durch und wurde 21., während Günther Adolph mit Weiten von 46 5 und 44,5 ſich an 35. Stelle placierte. Otto Weisheit hatte bei 46,5 und 47.5 Meter einen zu breiten Aufſprung, Karl Dietl erreichte 45,5 und 46 Meter, der junge Haſelberger notierte 47 und 47,5 Meter. Hechen⸗ berger brachte es auf 46 und 47 Meter, Alfred Stoll in ſeiner kraftvollen Art auf 47 und 46 Meter, aber es gelang keinem mehr. ſich unter den erſten bekanntgegebenen 46 Preis⸗ trägern zu placieren. Immerhin muß das gute Abſchneiden und die Sicherheit unſerer Leute, die nicht einen Sturz zu betlagen hatten, als eine große Verbeſſerung des allgemeinen Könnens gewertet werden. Der Kombinations⸗Sprunglauf Im Kampf um den Sieg im zuſammengeſetz⸗ ten Lauf hatte es Oddbjörn Hagen, der im Langlauf den erſten Platz beſetzt hatte, nicht ſo ſchwer, zum Erfolge zu kommen. Sein ſchärfſter Widerſacher, Olaf Hoffsbakken, der Zweite des Langlauſes, brachte ſich durch einen Sturz im erſten Gang um alle Ausſichten. Hagen war daraufhin nur auf Sicherheit bedacht und mit 37,5 und 35 Meter hatte er keinen Gegner mehr zu fürchten. Beſter Mann der Kombinations⸗ ſpringer war jedoch Sverre Kolterud mit Wei⸗ ten von 42 und 46 Meter. Bogner zweimal geſtürzt Es war ein beſonderes Pech, daß der Mün⸗ chener als einziger der Deutſchen im Springen zu Fall kam. Ausgerechnet mußte das Mißge⸗ ſchick einem Bogner, einem guten Kenner der Holmenkollen⸗Schanze, paſſieren. Dadurch wa⸗ ren unſere berechtigten Hoffnungen, in der Kombination einen Deutſchen auf einem der vorderen Plätze zu ſehen, dahin. Unſere weiteren Vertreter konnten ſämtlich im Springen ihre Langlaufnoten um einige Plätze verbeſſern und zeigten weitaus größere Sicherheit als ihre nor ⸗ wegiſchen Mitbewerber. Der Mannſchaftsführer Altmeiſter Guſtl Müller kam mit Sprüngen von 36,5 und 43,5 Meter noch auf den 28., Joſef Gumpold(39,5 und 43,5) auf den 34. Platz in der Geſamtwertung. Die weiteren Deutſchen ſind unter den erſten 36 noch nicht zu finden. Ihre Sprunagergebniſſe lauten Chriſtian Merz 38,.5 und 36 Meter, Mar Fiſcher 36 und 13 Meter, Friedl Wagner 36 und 41 Meter, Matthias Wörndle 35 und 41, Walter Motz wer wegen ſeines Sturzes im 17⸗Kilo⸗ meter⸗Langlauf nicht mehr geſtartet. Toles Rennen im Waſa-Lauf Bei ſehr ſchönem Wetter und 30 Grad Kälte ſtarteten am Sonntag in Sälen in Schweden 42 Läufer zum berühmten Waſalauf. Obwohl die Entfernung, die bei dieſem Rieſenlauf zu überwinden iſt, 90 Kilometer beträgt, kamen im Ziel in Mora zwei Läufer in totem Rennen als Erſte ein. Es waren dies Arthur Häggblad (Umea), der Sieger von 1933, und Hjalmar Blomſtedt(Vindoeln). Das Los entſchied zu⸗ gunſten von Häggblad. Die Zeit der Sieger von:08:55 Std. iſt ſehr gut. Dritter wurde Hildin Ohlſon(Malung) in:09:35 Std. Im Mannſchaftswettbewerb konnte der SC. Vin⸗ doeln den wertoollen Königspokal gewinnen. Norwegerſieg in Aroſa Mehrere norwegiſche Skiſpringer beteiligten ſich am Sonntag an einem Skiſpringen in Aroſa mit beſtem Erfolg. Sieger des Wett⸗ bewerbs wurde Sörenſen vor ſeinem Lands⸗ mann Guttormſen und dem Schweizer Chr. Kaufmann. Ergebniſſe: 1. Sörenſen Note 342,3; 2. Guttormſen 314,2; 3. Chr. Kaufmann 310,2. Campbell auf Rekordjagd Am Strand von Daytona Beach hat der Eng⸗ länder Major Campbell jetzt ſeine Rekordfahr⸗ ten aufgenommen. In ſüdlicher Richtung ſtar⸗ tete er zunächſt zu einer Fahrt über eine Meile, blieb aber in 13:31 Sekunden(435,281 Stdkm.) unter ſeiner eigenen Höchſtleiſtung von 437.914 Stdkm. zurück. Ueber 5 und 15 Meilen war der Wagen noch langſamer, und da auch die Wetterverhältniſſe nicht beſonders günſtig ſind, hat Campbell vorläufig die Rekordjagd unter⸗ brochen. Ein Spielmoment vor dem Badenſer Tor. Der Bundespolalkampf zwiſchen den Mannſchaften von Bran⸗ denburg und Baden ſah in Berlin Brandenburg mit dem knappen Ergebnis:0(:0) als Sieger 63 —— . 32 N, —4 27 — 7 »*„ „ V 7 4. Ankwerpener„Sechskage Charlier⸗Deneef führen Das am Freitagabend geſtartete Antwerpener Sechstagerennen nahm in der erſten Nacht einen jagdenreichen Verlauf. Nach 18 Stunden wur⸗ den bereits 462,750 Kilometer zurückgelegt. Mer⸗ tens⸗Mortelmans lagen zu dieſem Zeitpunkt ſchon ſieben Runden im Rückſtand. Die Spitzen⸗ gruppe wurde von den Belgiern Charlier⸗ Deneef vor Haemerlinck-Billiet und van Vlock⸗ hoven⸗van Buggenhout angeführt. Die deutſche Paarung Schön⸗Lohmann lag mit zwei Runden Rückſtand an 7. Stelle und Zims⸗ Küſter(Köln) lagen mit drei Runden Rück⸗ ſtand auf dem 13. Platz. Der Stand zu dieſer Zeit war folgender: Spitzengruppe: 1. Charlier⸗Deneef 18 Punkte; 2. Haemerlinck⸗Billiet 10.: 3. van Vlockhoven⸗van Buggenhout 0.; 1 Rd. zur.: 4. Loncke⸗Buyſſe 24.; 5. Verreycken Haezen⸗ donck 0.; 6. Braspenning⸗van Hout 0.; 2 Rd. zur.: 7. Schön⸗Lohmann 6.; 8. van Revele⸗Debruycker 4.; 3 Rd. zur.: 9. Raes⸗ Merſchaert 20.; 10. van der Horſt⸗van Hoek 7.; 11. Huys Bonduel 5.; 12. Broccardo⸗ Guimbretiere 4.; 13. Zims⸗Küſter 2.; 4 Rd. zur.: 14. van Kempen⸗Bogaert 11.; 15. Smets⸗Martin 5.; 5 Rd. zur.: Pijnenburg⸗ Wals 25.; 17. Guerra⸗Hill 0.; 7 Rd. zur.: 18. Mertens⸗Mortelmans 0 P. Vor vollbeſetztem Haus brachte die zweite Nacht beim Sechstagerennen in Antwerpen wieder ſtundenlange Jagden, in deren Verlauf ſich die belaiſche Spitzenmannſchaft Charlier⸗ Deneef behauptete. Haemerlinck/Billiet waren nicht abzuſchütteln und behaupteten den zwei⸗ ten Platz. Das deutſche Paar Schön /Lohmann war während des Rennens immer vorn zu fin⸗ den, wogegen Zims/ Küſter immer noch nicht aus ihrer Reſerve herausgingen. Der Amerikaner Hill gab wegen Erkältuna das Rennen auf und ſeinem Beiſpiel folgte ſpäter auch der Hollän⸗ der Boaagert. Guerra und Jan van Kempen bildeten ſo eine neue Mannſchaft, die mit zehn Verluſtrunden das Rennen aufnahmen. Nach 85 Stunden waren 1075.105 Kilometer zurück⸗ gelegt 3 Hauptverſammlung des Poſtſportvereins verlegt! Die für Montag, den 4. Maärz 1935, vorgeſe⸗ hene außerordentliche Mitgliederverſammlung des Poſtſporwereins im Haus der Deutſchen Arbeit wird auf Anordnung des Gaubeauftrag⸗ ten des Reichsſportführers auf zwei bis drei Wochen ſpäter verlegt. gez. Crezeli Tennis⸗Tagung in München Zum Wochenende waren die Führer des deut⸗ ſchen Tennisſportes in München verſammelt, um ſich bei der ordentlichen Mitgliederverſamm⸗ lung des Deutſchen Tennisbundes zu treffen. Nach einer vorbereitenden Sitzung fand am Sonntagvormittag im Grünen Saale des Mün⸗ chener Künſtlerhauſes die ordentliche Bundes⸗ tagung ſtatt. Der Fachamtsleiter für Tennis im Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen, Dr. W. Schomburgk(Leipzig), begrüßte einleitend den Vertreter des Reichsſportführers, Oberführer Schneider, und gab dann einen ausführlichen Jahresbericht für 1934. Dieſem war zu entnehmen, daß die Zahl der dem Bund angeſchloſſenen Vereine ſich vermehrt hat und jetzt 1347 beträgt. Dieſe umfaſſen etwa 65 000 Mitglieder und 15000 Jugendliche. Bevor der Bundesführer den allgemeinen Jahresbericht erſtattete, gedachte er des verſtorbenen Reichs⸗ präſidenten, deſſen Ableben die geſamte deutſche Sportbewegung mit tiefer Trauer erfüllt hat. Der Deutſche Tennisbund im beſonderen hatte im Berichtsjahre den Tod ſeines Finanzprä⸗ ſidenten Bartels zu beklagen, ſein Name wird für alle Zeiten mit der Geſchichte des deutſchen Tennisſports aufs engſte verbunden bleiben. Den Ausführungen war zu entnehmen, daß der deutſche Tennisſport im vergangenen Jahre ein Jahr des Aufſtiegs verzeichnete, wie nicht leicht zuvor. Der Bericht ſtreifte vor allem die ſportlichen Ereigniſſe des Jahres und befaßte ſich mit den Davispokalſpie⸗ len, deren Auslofung 1934 für Deutſchland nicht beſonders günſtig war. Das Länderwett⸗ fpielprogramm brachte zwei intereſſante Begegnungen gegen Schweden und Großbritan⸗ nien. Die Meden⸗Wettſpiele und zwar ſowohl die Meiſterſchaften der Gaumannſchaften als auch die Gaumeiſterſchaften der Vereine fan⸗ den im Jahre 1934 wiederum großen Anklang und konnten in üblicher Weiſe durchgeführt werden. Wie alljährlich beſchickte der Bund auch im abgelaufenen Jahre die internationa⸗ len Meiſterſchaftsturniere in Paris und Wimbledon. Die internationalen Meiſter⸗ ſchaften von Deutſchland und Hamburg waren auch im vergangenen Jahre gut beſetzt und die nationalen Meiſterſchaften in München, verbun⸗ den mit den Deutſchen Kampfſpielen ein vol⸗ ler Erfolg. Eine Senſation bedeutete der ein⸗ malige Schaukampf Gottfried v. Cramm gegen Nüßlein, der am 7. Oktober vor überfüllten Tribünen in Berlin den deutſchen Amateur⸗ meiſter in vier Sätzen ſiegreich ſah.— Der Pflege des Nachwuchſes wurden auch im Berichtsjahre erhebliche Mittel zugewandt. Eine weitere Förderung des Nachwuchſes im Fahre 1935 wird durch den im Berichtsjahr an⸗ läßlich des Cramm—-Nüßlein⸗Spieles angeſam⸗ melten Olympia⸗Fonds erfolgen. Zur Fi⸗ nanzfrage des Bundes erfuhr man, daß das Vermögen des Deutſchen Tennisbundes zur Zeit etwa 80 000 RM beträgt und daß die Mitgliederbeiträge für das neue Geſchäftsjahr vorausſichtlich auf eine Mark pro Mitglied feſt⸗ gelegt werden. Nach der Entlaſtung des Schatzmeiſters und Bundesführers wurde auf Antrag von D Weber Dr. Schomburgk einſtimmig wieder mit der Führung des Deut⸗ ſchen Tennisbundes beauftragt und ihm damit das Vertrauen und der Dank für die bisher geleiſtete Arbeit ausgeſprochen. Dr. Eversberg beſchäftigte ſich eingehend mit den Jugendfragen, kam auf die deutſchen Junioren⸗ meiſterſchaften von Weimar zu ſprechen und — wies in ſeinem Referat vor allem darauf hin, daß-die Jugend durch die harte Schule der Mannſchaftsſpiele anderer Sportarten geführt werden müſſe, denn der Ergänzungsſport ſei unerläßlich notwendig, um den Kameradſchafts⸗ und Mannſchaftsgedanken zu pflegen. Dr. Behrens ſprach über die internationalen Fragen, wobei er auf die verſchiedenen Aender⸗ ungsbeſtimmungen des Davispokals hinwies und ſich mit den Anträgen beſchäftigte, die vom Internationalen Verband zur Erledigung kom⸗ men. Einer Anregung aus Kiel, gelegentlich der Olympiſchen Segelregatten dort ein inter⸗ nationoles Tennisturnier durchzuführen, ent⸗ nahm man aus der Antwort des Bundesfüh⸗ rers, daß der Deutſche Tennisbund ſelbſt ſich mit dem Gedanken befaßt, ein großes Turnier während der Olympiſchen Spiele aufzuziehen, doch ſtehen Zeitpunkt und Ort für dieſe Veran⸗ ſtaltung noch nicht feſt. Verſchiedene Anfragen, die ſich mit„Kraft durch Freude“, itler⸗Ju⸗ gend uſw. beſchäftigten, wurden ſeitens der Bundesleitung beantwortet. Palmieri ſchlug von Cramm In der Vorſchlußrunde im Herren⸗Einzel des internationalen Tennisturniers von Monte⸗ Carlo trafen erneut die Endſpielpartner von Beaulieu aufeinander. Nachdem v Cramm in Beaulieu den Italiener Palmieri geſchlagen hatte, drehte diesmal Palmieri den Spieß um und ſchlug unſeren Spitzenſpieler:4,:6,:6, :5,:6. Im Endſpiel trifft der Italiener nun auf den Engländer„Bunny“ Auſtin, der ſich über den Amerikaner Hines mit:3,:5,:3 hinwegſetzte. Sportſpiegel der Woche vom 4. bis 10. März 1935 Fußball Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele(10.) Gau Südweſt: Phönix'hafen— Saar 05 Saarbrücken Sportfr. Saarbrücken— Eintracht Frankfurt Union Niederrad— Faͤ 03 Pirmaſens Boruſſia Neunkirchen— Kickers Offenbach Gau Baden: Phönix Karlsruhe— SV Waldhof VfR Mannheim— 1. FC Pforzheim FC 08 Mannheim— VfB Mühlburg Gau Württemberg: Paarungen noch nicht bekannt! Gau Bayern: Bayern München— 1860 München 1. FC Nürnberg— ASV Nürnberg SpVg Fürth— Schwaben Augsburg Bé Augsburg— FC 05 Schiveinfurt Wormatia Worms— Opel Rüſſelsheim Handball Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele(10.) Gau Baden: SV Waldhof— TWVEttlingen FC o8s Mannheim— TSV Nußloch T* 62 Weinheim— Tad Ketſch Tſchſt Beiertheim— TV Hockenheim ——— Rugby: SC Neuenheim— Heidelberger Rͤ(10.) Mannheimer Ra— RC Pforzheim(10.) Hockey: Süddeutſche Geſellſchaftsſpiele(10.) Weſtdeutſchland— Holland Bin Mülheim (Ruhr)(10.) Tennis: Länderkampf Italien— Deutſchland in Genua(9. bis 11.) Boken: Amateurbox⸗Länderkampf Deutſchland gegen Tſchechei in Breslau(.) ranzöſiſche Amateure in München(.) Franzöſiſche Amateure in Würzburg(.) fR Mannheim— BC Singen(.) Berufsboxen in Hamburg mit Schmeling— Hamas(10.) Winterſport: Skilaufen: Finniſche Meiſterſchaften in Lathi(.—10.) 13.013 10) Meiſterſchaften in Romsdal „bis 10. Abſchlußlauf Brocken— Oderbrück(10.) Berſchiedenes: Reitturnier Dortmund(.—10.) allenſportfeſt in Franlfurt a. M.(.) allenſportfeſt in Stuttgart(10.) ABV-⸗Verbandstagung in Stuttgart(10.) Jahrgang Zut Der Reic ſter für W Verordnun Spargutha S. 98) wir In 8 1 Wenn bei einem Kon iſt, ſo wir höherer Gi punkt der wenn es Der Antr⸗ geſtellt we. Stand de Aktiv fähige D 13 120 99 Noten ant 1739 290, tiva 36 8ʃ tal 8 300 laufenden Verbindli⸗ friſt gebu ſtige Paſſ weiter be 68 371,71 Rhe Wie de die Bila Mannheit weiter ve 7 Prozer Me Die Ge die Umta 200 RM 1935 einſ in der ar wurde, 1 aufgerufe Berl legt ſoeb dem zu nehmens Abſatzſtei gewinn auf teur noch ſta (.29) J wendet. digung nen Sar Firmen Compan Forderu gao. Zul nung la Anlageg gelegt u Abſchrei Reichsm ſchäftsje teilt, m. verpener cht einen en wur⸗ gt. Mer⸗ eitpunkt Spitzen⸗ rlier⸗ i Vlock⸗ deutſche nit zwei Zims⸗ en Rück⸗ u dieſer neef 18 Z3. van Rd. zur.: Haezen⸗ 0.; 2 „ 8. van 9. Raes⸗ han Hoek occardo⸗ nenburg⸗ Rd. zur.: e zweite ntwerpen Verlauf Charlier⸗ t waren en zwei⸗ Lohmann n zu fin⸗ nicht aus nerikaner auf und Hollän⸗ Kempen mit zehn n. Nach r zurück⸗ vereins vorgeſe⸗ immlung deutſchen eauftrag⸗ bis drei ezeli legentlich in inter⸗ ren, ent⸗ indesfüh⸗ ſelbſt ſich Turnier zuziehen, e Veran⸗ Anfragen, zitler⸗Ju⸗ tens der m inzel des Monte⸗ tner von amm in geſchlagen Spieß um :6,:6, ener nun , der ſich 395, 63 (10.) (10.) ülheim d in md gegen (.) g(.) neling— .—10.) nsdal (10.) .) rt(10.) Jahrgang 5— X Nr. 106— Seite 11 „Hakenkreuzbanner⸗ Abendauszäbe— Moniaz, 1. März 155 iriscafis-Rundscfiai Die Rückgliederung des Saargebietes im Tarifweſen der Reichsbahn Zur Aufwertung der Sparguthaben Der Reichswirtſchaftsminiſter und Preußiſche Mini⸗ ſter für Wirtſchaft und Arbeit verordnet: Die Zweite Verordnung zur Durchführung der Aufwertung der Sparguthaben vom 27. Februar 1926(Geſetzſammlung S. 98) wird wie folgt geändert: In 8 1 Abſ. 2 wird folgender Satz 3 eingeſchaltet: Wenn bei der gleichen Sparkaſſe ein Guthaben von einem Konto auf ein anderes Konto übertragen worden iſt, ſo wird für die Aufwertung dieſes Guthabens ein höherer Goldmarkwert, als ihn das Guthaben im Zeit⸗ punkt der Uebertragung hatte, nur zugrunde gelegt, wenn es der Gläubiger bei der Sparkaſſe beantragt. Der Antrag muß ſpäteſtens bis zum 30. April 1935 geſtellt werden. Stand der Badiſchen Bank am 28. Februar 1935 Aktiva: Goldbeſtand 8 778 230,80., Deckungs fähige Deviſen—, ſonſtige Wechſel und Schecks 13 120 992,18, Deutſche Scheidemünzen 13 381,39, Noten anderer Banken 239 190, Lombardforderungen 1739 290, Wertpapiere 20 662 819,48, Sonſtige Ak⸗ tiva 36 869 773,21 RM.— Paſſiva: Grundtapi⸗ tal 8 300 000, Rücklagen 4 500 000, Betrag der um⸗ laufenden Noten 19 674 000, ſonſtige täglich fällige Verbindlichkeiten 8 350 101,05, an eine Kündigungs⸗ friſt gebundene Verbindlichkeiten 39 678 712,58, ſon⸗ ſtige Paſſiva 920 863,43 RM. Verbindlichkeiten aus weiter begebenen, im Inlande zahlbaren Wechſeln 68 371,71 RM. Rheiniſche Hypothekenbank, Mannheim Wie der Süddeutſche Wirtſchaftsdienſt erfährt, findet die Bilanzſitzung der Rheiniſchen Hypothekenbank Mannheim am 8. d. Mts. ſtatt. Es iſt mit einer weiter verbeſſerten Bilanzvorlage und mit wieder 7 Prozent Dividende zu rechnen. Mannheimer Verſicherungsgeſellſchaft Mannheim gibt im Reichsanzeiger bekannt, daß die Umtauſchfriſt für die Einreichung der Aktien(über 200 RM mit 25 Prozent Einzahlung) bis zum 1. Juni 1935 einſchließlich verlängert worden iſt.— Wie hierzu in der außerordentlichen Hauptverſammlung mitgeteilt wurde, waren bis dahin von 40 000 zum Umtauſch aufgerufenen Aktien 35 000 eingereicht. Ford Motor, Köln Berlin, 3. März. Die Ford Motor Co., Köln, legt ſoeben ihren Geſchäftsbericht für 1934 vor, aus dem zu entnehmen iſt, daß ſich der Abſatz des Unter⸗ nehmens gegenüber 1932 verdreifachen konnte. Dieſe Abſatzſteigerung vermochte jedoch nicht einen Betriebs⸗ gewinn herbeizuführen, da durch die Abſchreibungen auf teure Spezialmaſchinen die Erfolgsrechnung immer noch ſtark belaſtet wurde. Es werden insgeſamt.35 (.29) Mill. RM. zu Abſchreibungen auf Anlagen ver⸗ wendet. Die vorliegende Bilanz ſtellt eine Vervollſtän ⸗ digung der in der HV vom 10. Ottober 1934 beſchloſſe⸗ nen Sanierung dar, inſofern, als nur dadurch, daß die Firmen Ford Motor Co., Dearborn und Ford Motor Company Ltd., Dagenham, auf die ihnen zuſtehenden Forderungen von 7,.11 Mill. RM. verzichteten, die als ao. Zuwendungen über die vorliegende Ertragsrech⸗ nung laufen und es ſo ermöglichen, daß bei den hohen Anlageabſchreibungen ein ausgeglichener Abſchluß vor⸗ gelegt werden kann. Nach Vornahme der erwähnten Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 38²⁵ Reichsmark.— Die Ausſichten für das laufende Ge⸗ ſchäftsjahr werden von der Geſellſchaft günſtig beur⸗ teilt, man hoffe in Zukunft mit Gewinn zu arbeiten. Berliner Börse die man an den nunmehr feſtſtehen⸗ den Beſuch des engliſchen Außenminiſters in Berlin und vor allen Dingen an die Leipziger Meſſe knüpfte, ließen die Börſe in feſter Haltung eröffnen. Der weitere Rückgang des engliſchen Pfundes, der an⸗ fangs die Unternehmungsluſt etwas beeinträchtigt hatte, trat ſpäter in den Hintergrund, da die Beur⸗ teilung der Rückwirkungen der Pfundbaiſſe verſchieden war. Lebhafte Nachfrage zeigte ſich vor allen Dingen wieder nach Daimleraktien, die auf Meldungen, daß die Geſellſchaft für mehrere Monate voll beſchäftigt ſei, 8836 zu 89/ nach 88½ in der Vorwoche notierten. Die Geſellſchaft Erwartungen, ſtein gewannen 1 und Schubert u Zu den auf dem Tarifgebiet getroffenen Maßnah⸗ men der Reichsbahn bemerkt die„Reichsbahn“ u..: 1. Binnenverkehr des Saarlandes: Für die Ermitt⸗ lung der Entfernungen im Binnenverkehr einſchließ⸗ lich des Verkehrs über die ſaarländiſch⸗franzöſiſche Grenze wird ein beſonderer Entfernungszeiger in der Form des bisher im Teil III des Eiſenbahn⸗Güter⸗ tarifs der Saarbahnen in Geltung geweſenen Kilo⸗ meterzeigers ausgegeben(Tarifverzeichnis Nr. 89). Im allgemeinen bedingt die Einführung des Deutſchen Eiſenbahn⸗Gütertarifs mit den Frachtſätzen der Regel⸗ klaſſen und der Ausnahmetarife keine Verteuerung der Beförderungskoſten gegenüber dem bisherigen Tarif⸗ zuſtand, in vielen Fällen bedeutet der Tariſwechſel ſogar eine Frachtermäßigung. Lediglich der Aus⸗ nahmetarif 5 des Saarbahn⸗Tarifes für Steine, Hoch⸗ ofenſchlacken, Erde uſw. und der Stückguttarif der Saarbahnen bieten Frachtſätze, die nicht unweſentlich unter denen der entſprechenden Tarife des Deutſchen Eiſenbahn⸗Gütertarifs liegen. Die Deutſche Reichs⸗ bahn hat ſich deshalb entſchloſſen, zur Erleichterung des Uebergangs in die künftigen Tarifverhältniſſe zwei Ausnahmetarife auf der bisherigen Grundlage für die Dauer von 4 Monaten, alſo bis zum Ablauf des Mo⸗ nats Juni 1935, der Saarwirtſchaft zur Verfügung zu ſtellen. Es ſind dies der Ausnahmetarif 5 B 6 für Steine, Erde uſw., und der Ausnahmetarif 24 B 2 für Stückgut. 2. Wechſelverkehr mit dem übrigen Reichsgebiet: Der Entfernungszeiger des Reichsbahn⸗Saar⸗Tarifs Teil II, Heft 2— wird in den Deutſchen Eiſenbahn⸗ Gütertarif Teil II als beſonderes Teilheft eingeglie⸗ dert(Tarifverzeichnis Nr. 90). Die infolge der Ueber⸗ nahme der bisher in elſaß⸗lothringiſcher Verwaltung geſtandenen Strecken und aus anderem Anlaß eintre⸗ kenden Aenderungen— es ergeben ſich teilweiſe Ent⸗ fernungskürzungen bis zu 3 Klm.— werden in einem Nachtrag zu dem genannten Tarifheft bekanntgegeben. Der im Eiſenbahn⸗Gütertarif Teil II, Heft 15 des Reichsbahn⸗Saarbahn⸗Verkehrs als Sondertarif 12 — beſtehende Ausnahmetarif für ſaarländiſche Eiſen⸗ erzeugniſſe im Rhein⸗Umſchlagverkehr mit Ludwigs⸗ hafen a. Rh., Speyer, und Worms, ein Wettbewerbs⸗ tarif gegen den Umſchlag in Straßburg— wird ohne Rückſicht auf die mit der Rückgliederung des Saar⸗ gebietes eintretende Aenderung zuungunſten des Straßburger Umſchlages— vorläufig in unveränder⸗ ter Höhe beibehalten und als Ausnahmetarif 8 U 4 in den Deutſchen Eiſenbahn⸗Gütertarif übernommen, und zwar in der Form, daß die bisher auf dem Er⸗ ſtattungsweg gewährte Mindeſtmengenvergütung(Be⸗ dingung monatlich mindeſtens 10 000 Tonnen) in die Frachtſätze eingearbeitet und die Mengenbindung fal⸗ len gelaſſen wurde. Auch der in demſelben Tarif be⸗ ſtehende Sonderausnahmetarif 1b für ſaarländiſches Eiſen im Verſand nach füddeutſchen Bedarfsplätzen, ebenfalls ein Wettbewerbstarif gegen den elſaß⸗loth · ringiſchen Weg, wird unter Einſchränkung des Gel⸗ tungsbereiches der Empfangsbahnhöfe auf das tat⸗ ſächlich beobachtete Verkehrsbedürfnis mit der bis⸗ herigen Frachtgrundlage in den Deutſchen Eiſenbahn⸗ Gütertarif als Ausnahmetarif 8 B 19 übernommen, obwohl auch hier künftighin auf dem Wettbewerbsweg eine Frachtverteuerung eintreten wird. Ferner wer⸗ den mit unveränderten Frachtſätzen in den Deutſchen Eiſenbahn⸗Gütertarif übernommen die bisherigen Sondertarife 1 v für Bandeiſen von Völklingen nach Düſſeldorf⸗Reisholz unter der Bezeichnung Ausnahme⸗ tarif 8 B 14 und der Sondertarif 1 c für Stab⸗ und Formeiſen, Draht uſw. von Völklingen nach Köln⸗ Deutz⸗Hafen und Köln⸗Kalt⸗Nord unter der Bezeich⸗ nung Ausnabhmetarif 8 B 13. Die Ausnahmetariſe 8 6G 3 für Eiſendraht von Schönenberg⸗Kübelberg Grenze nach Waldböckelheim, und 8 6 7 für Eiſen⸗ draht uſw. von Schönenberg⸗Kübelberg Grenze und Eichelſcheid⸗Grenze nach Neuwied werden erſebt durch die Ausnahmetarife 8 B 11 und 8 B 12, die unter Beibehaltung der derzeitigen Frachthöhe auf die Ver⸗ — Völklingen bzw. Neunkirchen abgeſtellt nd. asee e ieekerhaamrmn Im Verlauf lagen beſonders Tari fwerte feſt. Deſſauer Gas gewannen ½ und ſpäter weitere 1½ /½ Im einzelnen wurden Montanwerte bis ½ Pro⸗ zent höher bezahlt. Von Braunkohlenaktien waren Niederlauſitzer, Leopoldarube und Ilſe Berg⸗ bau Genußſcheine 1 bis 1¼½ Prozent befeſtigt. Kali⸗ werte lagen etwas leichter. Auch chem i ſche Aktien bröckelten meiſt ab. Goldſchmidt gingen um 1½ und Farben um ½ Prozent zurück. Am Elek.⸗ troaktienmarkt büßten Siemens 1 Prozent ein. Tarifwerte wurden ½ bis 1 Prozent höher be⸗ zahlt. Auch Maſch inenaktien lagen ſeſt. Oren⸗ Sal⸗er 31/ Proz. Engelhardt Brauerei, Ho⸗ telbetrieb und Braubank gewannen bis zu 1 Prozent. Verkehrswerte waren ebenfalls überwie⸗ gend gebeſſer t, nur Hamburg Süd verloren 1½ Prozent. Reichs bankanteile eröffneten 166 zu 167 nach 168 in der Vorwoche. Am Markt der un⸗ notierten Werte konnten Karſtadt auf die fort⸗ Aſchaffenburger Zellſtoff, ſchreitende Bereiniaung bei dem Unternehmen um. asae lagen ½ Pry. zent höher. Am Rentenmarkk gingen Altbeſttz um. 10* Punkte anzieben.⸗ Weſtdeutſche, Kaufhof Pfennig und Reichsſchuldbuchforderungen um ½% Pro⸗ zent zurück. Wiederaufbauzuſchläge waren dagegen /½ Prozent und Deutſche Reichsbahn⸗Vorzugsaltien 54 Prozent höher. Am Auslandsrentenmarkt waren anatoliſche und bosniſche Renten gefragt. Der Geldmarkt war etwas entſpannt. Tage S⸗ geld erforderte 37% bis 4½ Prozent. Von Valu⸗ ten ſtellte ſich das Pfund in Paris auf 72, gegen den Dollar auf.79 und gegen die Reichsmark auf 11.77. Die freundliche Stimmuna blieb bis zum Schluß erhalten. Deſſauer Gas gewannen 2/¼½%, Felten, 1 Prozent, AEG /½ Prozent und Ver. Stahl 1¼ Prozent gegen die Vorwoche. Nachbörslich hörte man Farben mit 141, Alt⸗ beſitz mit 112/½, Ver. Stahl mit 72¼ Prozent. Gro ß⸗ bankaktien waren durchweg ½ Prozent gedrückt. Deutſch⸗Aſiatiſche Bank konnten erneut 4 Mark ge⸗ winnen. Von Hypothekenban ken befeſtigten ſich deutſche um 1/½ Prozent, wührend Meininger 1/ Prozent verloren. Der Dollar wurde amtlich auf 2,464 und das eng⸗ liſche Pfund auf 11,69 feſtgeſetzt. Der Kaſſamarkt war überwiegend be⸗ feſtigt. Ford konnten auf die Liquiditätsverbeſſe⸗ rung in der Bilanz weitere 3½ Prozent gewinnen. Hindrichs& Auffermann ſtiegen um 4½, Schönbuſch und Deutſche Spiegelalas um je 4 Prozent und Braun⸗ ſchweiger Jute um 3/ Prozent. Buſch Jäger verloren 2 Prozent, Löwen Bömiſch 3½ Prozent und Fran⸗ konia Rückverſicherung 4½/ Mk. Steuergutſcheine blieben unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen: Ausg. 1: 1935er 99.50, 1936er 101.12, 1937er 101.62, 1938er 100.5, 1939er 99.75, 1940er 98.12—99.50, 1941er 97.75—98.75, 1942er 97.12—98, 1943er 96.87—97.87. Ausgabe 2: 1936er 101.12, 1938er 100.50, 1939er 99.37—100.25, 1940er 98.37— 99.12, 1944/48er 96.87—97.837. Wie⸗ deraufbauanleihe: 1944/45er 69.62—70.62, 1946 —Ader 69.50—70.62. Rhein-Malnische Mittagbörse „„Die Börſe zeigte am Wochenbeginn das gleiche Trühige Bild der Vorwoche, da ſich aus der Privat⸗ kundſchaft keine Verſtärkung der Nachfrage bemerkbar machte. Von wenigen Spezialwerten abgeſehen, hatte das Geſchäft nur geringen Umfang, zumal auch die Kuliſſe gewiſſe Zurückhaltung übte. Der nunmehr für Donnerstag feſtgelegte Beſuch des engliſchen Außen⸗ miniſters in Berlin und der befriedigende Anfang der Leipziger Meſſe boten der Tendenz etwas Rückhalt. Die Kursentwicklung war uneinheitlich, wobei ſich die Veränderungen nach beiden Richtungen in engen Grenzen hielten. Am Aktienmarkt machte ſich erhöhte Nachfrage nach Zellſtoffaktien geltend— vor allem Aſchaffenburger waren gefragt und angeſichts der Marktleere auf 30½ bis 81(79¼½) geſteigert, Waldhof zogen auf 107(106¼) an. Außerdem traten von Auto⸗ werten Daimler Motoren mit 534—56(52¼) wieder ſtarker hervor. Und auch die Umſätze waren hierin etwas lebhafter. Montanaktien eröffneten bei ganz geringen Abweichungen uneinheitlich, während chemiſche Werte, ſo JG Farben, Scheideanſtalt und Rütgerswerke bis/ Prozent nachgaben. Von Elek⸗ troaktien ſetzten AEG 36, Licht und Kraft ¼ Prozent, Lahmeyer ½, freundlicher ein, andererſeits ließen Geſfürel 36, Schuckert ½ und Siemens/ Prozent nach. Feſt lagen in Anpaſſung an Berlin Rhein. Elek⸗ tro Mannheim mit 115½(112). Reichsbankanteile lagen zunächſt mit 166/(168) ſchwächer, konnten ſich aber bald nach dem erſten Kurs auf 167½ erholen. Sonſt eröffneten noch Weſtd. Kaufhof 56, Hapag /½ feſter, Zement Heidelberg 1/ Prozent niedriger. Der Rentenmarkt lag ſtark geſchäſtslos. Altbeſitz büßten 1½ Prozent, Stahlvereinbonds 56 Prozent ein. Zins⸗ vergütungsſcheine und Kommunalobligationen konnten ſich behaupten. Etwas Nachfrage erhielt ſich für Stadt⸗ anleihen. Von fremden Werten zogen Anatolier auf 355%(35) an. Im Verlaufe ſchrumpfte das Geſchäft auf ein Mini⸗ mum zuſammen. Die Kursveränderungen waren gegen den Anfang gering. Auf den Samstagsſtand von 168 waren Reichsbank wieder erholt, ferner zogen Daimler auf 53/½ und Weſtdeutſche Kaufhof auf 41 an. Feſter lagen noch Bekula mit 142(140). Schwach lagen im Zuſammenhang mit der Pfundſchwäche Chade—0 mit 191½(196), do. Lt. D 188(192) und Kunſtſeide Aku mit 583 ½%(54/½). Der Renten⸗ markt blieb auch ſpäterhin faſt geſchäftslos bei aller⸗ dings wenig veränderten Kurſen. Stadtanleihen lagen bei minimalen Abweichungen nicht ganz einheitlich. Pfandbriefe blieben bei kleinem Geſchäft zumeiſt gut behauptet. Staatsanleihen lagen ruhig und kaum ver⸗ ändert. Im Freiverkehr büßten Frankfurter Handelsbank bei kleinſtem Umſatz 10 Punkte auf 45 ein, anderer⸗ ſeits waren Ufa⸗Aktien auf 64(61 ½ erhöht. Tagesgeld war zu 3½% Prozent weiter erleichtert. Brauerei Kleinlein, Heidelberg 79, Durlacher Hof 79, Odenwälder Hartſtein⸗Ind. 95, Pfälz. Mühlen⸗ werke Mannheim 123, Pfälz. Preßhefe und Spritfabr. 118, Rheinmühlenwerke Mannheim 70, Sinner Grün⸗ winkel 93, Bad. Ac für Rheinſchiffahrt 72, Badiſche Aſfecuranz Mannheim 50, Württ. Transport⸗Ver⸗ ſicherung 37,5. Metalle Berlin, 4. März. Amtlich u. Freiverkehr. Elek⸗ trolyttupfer,(wirebars) prompt, cif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 39.50; Original⸗Hütten⸗Aluminium, 98—99 Prozent, in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 148; Standardkupfer, Originalhütten⸗ weichblei, Standardblei per März, Originalhüttenroh⸗ zink ab nordd. Stationen, Standardzint unverändert; Reinnickel, 98—99 Prozent, 270: alles per RM für 100 Kilo. Silber in Barren, zirka 1000 fein, per Kilo 47.25—50.25 RM. Amtl. Preisfeſtſetzuna für Kupfer, Blei u. Zink Berlin, 4. März. Unverändert. Getreide Rottervam, 4. März. Anfang. Weizen ber März.87½; per Mai.10; per Juli.27½; per Sept..37½u.. Mais per März 62½; per Mai 58½; per Juli 56¼; per Sept. 57½. Baumwolle Bremen, 4. März. Amtlich. März 1384 Br., 1376 Geld, 1380 Abr.; Mai: alt 1404 Br., 1402., 1404/3 bezahlt, 1404 Abr., neu 1404 Br., 1402., 1403 bez., 1403 Abr.; Juni: 1430 Br., 1428., 1429 Abr., neu 1431 Br., 1430., 1430 bez., 1430 Abr.; Okt. 1445 Brief, 1443., 1445 bez., 1444 Abr. Tendenz: ſtetig. Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 4. Mürz Zufuhr: 118 Ochſen, 118 Bullen, 259 Kühe, 221 Fär⸗ ſen, 639 Kälber, 34 Schafe, 1897 Schweine, 1 Ziege. Preiſe: Ochſen 36—38, 31—35, 27—30; Bullen 35—37, 30—34, 25—29; Kühe 30—33, 25—29, 20—24, 15—203 Färſen 36—40, 31—35, 27—30; Kälber 50—54, 46—50, 41—45, 34—40; Schafe nicht notiert; Schweine 51—53, 49—52, 47—52, 45—50—,—, 83) 40—44. Marktver⸗ lauf: Großvieh ruhig, Ueberſtand; Kälber lebhaft, Schweine ruhig. Der heutige Mannheimer Großviehmarkt, der erſt⸗ mals wieder am Montag ſtattfand, hatte einen Auf⸗ trieb von 118 Farren, 118 Ochſen, 221 Rinder, 229 Kühe, zuſammen 716 Tiere. Es konnte ſich auch heute nur ein ruhiges Geſchäft entwickeln, ohne eine Ver⸗ änderung der Preiſe gegenüber der Vorwoche. Bei 3 kleinen Ueberſtand Höchſtnotiz für Ochſen 36 bis fg. Am Kälbermarkt waren 639 Tiere aufgetrieben(150 weniger wie in der Vorwoche). Es herrſchte ein leb⸗ haftes Geſchäft, ſo daß der Markt ſchnell geräumt wurde, beſte Tiere gegenüber der Vorwoche 2 Pfg. hoͤher. Höchſtnotiz 50—54 Pfg. Am Schweinemarkt waren 1897 Tiere aufgetrieben. war von ruhiger Tendenz. Höchſtpreis unv. 9. Rbein Hyp.-Bank 120,75 130, n 2. 3. 4. 3. 2 2. 3. k. 3. Frankfurter Südd. Bodencreditbk.— Rheln- Maln-Don. Va.— 103,75 Bankaktien Ford Motor 53,00 56,50 Stoent kammzarn 106, 50 109.50 wime Damot 45* Effekt börse Vürtt Notenbank—— IFeinmetalf. 19,—, fager„ N,o% 78,75 Sebnard& Co. 109,25—[Stofberzer Zinkhütt. 62,00 62˙00 Witzner Metan“„ 105.00 111,00 Verkehr-uletien Sburkern. ,39 J00 hofgt. El. wefte 11250 117 501 Cerm. Forti. Temesi 9f,09 Foo] khur Zrelen. 10f00, Zeision Waiehet 1520 105) .3..3 Stemens& Hlalske 141,00 155,50 f A. Stauigg.„ 112.50 112.50 Cerm. Portl. Cement 98,92 370 Thür. Gas„ 126.75 127.75 2 feitverzinsl. Werte 3. LAn. Lok.-. Kraft 118,75 Sudd. Zucker 62.00 162,00 B. Hvo u. W. Bank 50,50 55,37 Cerresheim. Glas. 71.25 12,0 LTrans-Radio en Verilcher.-Akilen bt Reichsb Vz. 119,50 119,50 Thar Lief. Gotha——4 Eiend 85— 11680 15.50 ver 51 Kickeis 113•62 11780 Anl. 5 apas W 75— omm. u. Privatbk. 3. zoldschmidt. Ih. bi' Beichsani v. 77 109, 10 100, b0 tieiceid, Strebeab. 12,50— n,.7— foek. a. Diseonto 53,50 53,25 Srirzner, Mrzenifen 3,25 34.50 ver. Jiiass* 1. 4570 17 bi Schatzanv, 28 101,50 r50 LNordd kiond—— IehstonAschaffenbs 79,75 31,75 8. Goiddiskontbank 100,90—. LSrusch)t Terti 114,15 113,55 Ver. Stahiwerke 46,28—, fLgianz Ceben„ 2 208,99 Vouneanleine.— 101,50 Schantunabahnen—.25— Jöt Gebersee. Bk. 65,00 67,75 Cvano- Werke 3,25 93,75 fver Oltr intabr 124,00 129,00 Mannh. Vers.„ 4½%00 50,00 Bad Staat 1017 97,50—, Södd Eisenbahnen 69,50— felistoft Waldhoi 106,59 106,25 Dresdne“ Bann, 34.50 34,25 Hechetmal-Draht 105,00 107,00 fvogeſ'T—+ Br.* 106˙50 110,00 Bayer. Staat,— 91750 Industrie-Aletien Buderus„91,00— JNeininser Hvp.-Bu. 99,75 96,00 amdurg Elektr. 129,50 130,0 Vot& Haefin 1— Reiensabl Seh. Alth, 112,60 112,37 104.00 Bzeneelnr:— Reichsbank* 166,00 167,55 Harb.-Gummi· Phon 34,00 33,50. er W. W 184.75 136,50 Heidelbere Stadt 26 3 Aschafl Aktienbr. 3400— Geisenkirchen„ 79,25 21,50 Khein Hvp.⸗Bank 129,00— Harpener Bersvan 56,00 96,25[westa Kaufhof 6 39•25 4112oꝛ-ostanm.00 11.25 ——— N 4228 132 vVerkehri-Aletien Ke 113% fe/LMestereseln Smalt 105.15 105,50 Ner Ceines; 2 1640 1160 40 v n disss Bachen ff a jechersiesen 109.75 108,62 Bahimors Onto 36,37 35,0 n 113.00 J bia liin..Eisenn. 1,18 1% Baden 26—— INürnda Brauhaus 730 105•25 Caii Salzdetturtb ſri.46, Verkehrswesen 56,87 86,90 Hoesch Eis u Stahl 33,09 29,04 Großkraft Mhm, 22—— ISchwarzstorchen*0 106,20 Klöckner 6,25 86,37 Sle Lok-u. Kraito—, 119,50 Hohenlohe-Werke 7,00 47,75 Mnm Stadt Kohle 23— Lucherbrauerel 95.50 92·50 Mannesmann 77,50 77,7/ iib ewer paketl. 30, 37, 30,5 bnihpo Holzmann 37 90,00 6— 109, 50 30˙5— Otavi Minen„ 12,.31— 15— We 7—45—— 35—* robkta m abs. 1 5 3 h orad. 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März 1935, nachm..30 Uhr, von der Leichenhalle Kneigse aus statt. 24025 Am 4. März entschlief nach langer schwe-er Krankheit unser lieber Vater, Heinrich Janda im Alter von 64 Jahten. Mannheim Geckenheimetstr. 62), den-4. März. 1935 Die Beerdigung findet am Mittwoch, dem 6. März, um 12 Uhr, von der Leichenhalle aus stait. Iodesanzeige Bruder, Großvater und Onkel, Herr In tiefer Trauer: rrau Hina Janda und finder 24302•