—— — W. — banner AMPFBIAIT MORDWESTBADENS Die 4geſpaltene Millimeterzenle im Text⸗ teil 45 Pfg. Für fleine Unzeigen: Die 12geſpaltene Millimeterzeile 7, Pfg. Bei Wiederholung Raban nach aufliegendem Tarif.——— der Anzeigen⸗Annghme: für Frübausgabe 18 Uhr. für Abendausgabe 13 Uhr. me: Mannheim, ꝑR 3. 14/15 und p 4, 12 am Stroh⸗ markt. Fernruf 204 86, 314 71, 333 61/62. Zablunas⸗ und Erfüllunasort Mannbeim. Ausſchließ⸗ Donnerskag, 28. März 1935 — verlag und Schriftleitung: Mannheim R 3. 14/15. rnruf: 204 86. 314 71, 333 61/2. Das Anzei Aie n: Die 12geſpaltene 10 Pfg. Fe enkreuzbanner“ erſcheint 12mal wöchentl. und koſtet monatl..20 RM. bei Träger uſtellung miglich 050 RM., bei' Poſtbeſtellung zuzüglich.72 RM. Einzelpreis 10 Pfg. Beſtelungen f die Träger ſowie die Poſtämter entgegen. Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch durch bö uf Entſchädigung. Regelmäßig erſcheinende ere Gewalt) verhindert, beſteht kein Anſpruch a ſchädigung 9 ßig. ſcheckkonto: Das Hakenkreuzbanner Lud⸗ Für unverlangt eingeſandte Manuſkripte eck wiasbafen 49600 Verlaasort Mannbeim 1 Beilagen aus allen Wiſſensgebieten.— ubend⸗Ausgabe A.722— in sehen! einzigertige -Spitzenfilm zend schön! Berlin, 28. März.(Eig. Meldung.) Die Reiſe des rumäniſchen Außenminiſters Titu⸗ leseu ſteht, wie wir hören, erwartungsgemä 910 1 4 in dem eichen des 3 l— zuges gegen die deutſche Wehrhaft⸗ machung. Dabei handelt es ſich allerdings allen Anzeichen nach nicht ſoſehreigent⸗ (Borcdrole ———————— — lich um Deutſchland, als darum, daß man in dem deutſchen Wehrgeſetz den Vorläufer einer Bewegung ſieht, die ſich alsbald auch bei 3 5 Kinder ben anderen zwangsweiſe abgerü⸗ eSi ſteten Staaten, alſo bei Ungarn und — Bulgarien, zeigen dürfte. Es iſt dabei be⸗ elmt! ſonders auffallend, wie widerſprechend die Ge⸗ nächte ſind, die hinſichtlich der vorausſichtlichen achm..30 Unt franzöſiſchen Haltung in dieſer Richtung um⸗ rm. 11.30 Unr. laufen. AUBaescu ſcheint nicht unbedingt das ſichere archenland Gefühl zu haben, daß er mit ſeinen Wünſchen zöne deutsche vollommen auf dem Boden der franzöſiſchen n im Tonfiimei Politik ſteht, und die eilige Reiſe nach Belgrad ſcheint wieder einmal aus dem Wunſche heraus zu erklären ſein, auf die Pariſer Außenpolitik einen gewiſſen Druck auszuüben. Beſonders aufgefallen iſt dabei eine Meldung, ie der polniſche„Kurjer Warszawſki“ rachte und deren Inhalt ſofort zu Titulescu hurchgeſickert zu ſein ſcheint. In dieſer Mel⸗ dung, die auf den Pariſer Korreſpondenten des Blattes zurückging, wurde behauptet, daß ſich Laval bereits im Prinzip mit der Aufrüſtung für Oeſterreich, Ungarn und Bulgarien einverſtanden er⸗ klärt hat. Nun kommt Oeſterreich bei den Betrachtungen der führenden Politiker der Klei⸗ nen Entente immer noch verhältnismäßig ge⸗ linde weg. Eine Aufrüſtung Ungarns und 775 Ii festpTOETIRF -Woche g im Mautekrieg Bulgariens aber glaubt man auf keinen Fall S dulden zu können. Wenn nun gerade aus Polen gemeldet wird, daß Paris in dieſer Hinſicht aus der Reihe tanzen will, ſo iſt ein ſolcher Vorgang, wenn er ſch als Tatſache beſtätigen ſollte, nicht nur für die politit, ſondern für das perſön⸗ liche Anſehen Titulescus ein außer⸗ ordentlich ſchwerer Schlag. Denn Ti⸗ keuf d dos Feuerzeug utscher ——— tulescu hat in der letzten Zeit wiederholt durch⸗ funken-Serlinl blicken laſſen, daß das Verhältnis zwiſchen Bu⸗ chen naeeſt und Warſchau nach der Trübung der letz⸗ o helm zahnarit ten Monate einer ausgeſprochenen drde neuen Blüte entgegengeht. Die Ab⸗ Rolond-Film Düneldoſſ e Preise! „ 50, 70 Pfennig 50, 70, 90,.20 numeriert!— reiſe des bisherigen polniſchen Geſandten iſt in dieſem Sinne als ein Triumph der neuen Po⸗ len⸗Politik gefeiert worden, da bekannt war, daß dieſer Geſandte ſich keiner beſonderen Be⸗ bitten, die Kleinen liebtheit bei Titulescu erfreute. Titulescu war egleiten! ſogar ſchon ſoweit gegangen, wiederholt zu er⸗ lären, daß Bukareſt der einzige geeignete Mitt⸗ ERAUIN ler zwiſchen Paris und Warſchau ſei, und daß es ihm ohne Zweifel gelingen würde, “poien wieder zur franzöſiſchen Freundſchaft und damit auch zu einer Unterſtützung der Po⸗ nutit der Kleinen Entente zurückzuführen. 3 Die oben genannte polniſche Zeitungsmel⸗ 5§che wdung kann man nun, ſelbſt wenn ſie ſich nicht beſtätigen ſollte, nicht gerade als einen Beweis für die Berechtigung des politiſchen Ehrgeizes „illisen pieize bezeichnen, den der rumäniſche Außenminiſter nit bezug auf Polen gezeigt hat. Aber auch EL. JAt ſonſt ſcheint die neue Reiſe nicht 4 edingt pfcd.„A unter einem glücklichen Stern zu gebett iehen. Der gemeinſame Proteſtſchritt der Kleinen / 5 Entente gegen die deutſche Wehrhaftma⸗ 4 chung iſt bisher nicht erfolgt, Bukareſt ſucht die europäiſche Politik zu beeinfluſſen/ kine diplomatiſche Reiſe mit wenig kefolg wird keine Verantwortuna übernommen zcu auf ſiriegspfaden und man ſcheint in Belgrad auch den Eindruck zu haben, als ob ein ſolcher Schritt nicht zu er⸗ warten iſt. Auffallend iſt die Beſorgnis, mit der Titu⸗ lescus Reiſe von Ungarn aus beobachtet wird. In Ungarn macht man Titulescu ſogar bereits den Vorwurf, daß es ſein Beſtreben ſei, den durch die Romreiſe Lavals mühſam her⸗ geſtellten Ruhezuſtand zwiſchen Frankreich und Italien ſtören zu wollen. Ob die Reiſe tatſächlich ſo ernſt zu nehmen iſt, iſt ſchwer zu ſagen. Möglicherweiſe iſt ihr Hauptgrund, daß man in Rumänien den Beweis für die Notwendigkeit weiterer Auf⸗ rüſtungsmaßnahmen führen möchte, der, wenn er gelingt, gleichzeitig auch der ſtärkſte Grund für ein Fortbeſtehen der augenblick⸗ lichen Regierungskoalition ſein würde. Soviel ſteht jedenfalls feſt: Augen⸗ blicklich iſt die Stunde der Groß⸗ mächte da, und wenn dieſe ſprechen, ſpielt es keine entſcheidende Rolle, ob ſich Herr Titulescu auf den Kriegspfad begibt oder zu Hauſe bleibt. Eden verhandelt in moskau Moskau, 28. März. Der Lordſiegelbe⸗ wahrer Eden iſt heute vormittag in Moskau eingetroffen. Auf dem Bahnhof waren zu ſei⸗ ner Begrüßung Vertreter⸗der Sowjetregierung, die Mitglieder der engliſchen Botſchaft, die Ver⸗ treter der ausländiſchen und der ſowjetruſſiſchen Preſſe erſchienen. Der ſtellvertretende Chef des Protokolls begrüßte Eden im Namen der Sowjetregierung. Ueber das Programm des Beſuches wird folgendes betanntgegeben: Am 28. März findet mittags eine Aus⸗ ſprache zwiſchen Eden und Außen⸗ kommiſſar Litwinow ſtatt. Abends gibt Litwinow einen Empfang zu Ehren Edens. Am 29. März werden die Beſprechungen fortgeſetzt. Abends findet in der Moskauer Oper eine Galavorſtellung ſtati. Am 30. März folgt ein Empfang Edens bei Stalin. Abends gibt die engliſche Bot⸗ ſchaft einen Empfang, zu dem die geſamte Sow⸗ jetregierung eingeladen iſt. Am 31. März empfängt Eden die ſowjet⸗ ruſſiſche und die ausländiſche Preſſe. Abends reiſt er nach Warſchau ab. Während ſeines Aufenthalts in Moskau wird Eden auch von Woroſchilow und Ka⸗ linin empfangen werden. An den Beſpre⸗ chungen werden ferner Kreſtinſki, Bot⸗ ſchafter Maiſky und der engliſche Botſchafter in Moskau, Lord Chilſton, teilnehmen. Dorbereitungen in Warſchau Warſchau, 28. März. Man iſt in hieſigen politiſchen Kreiſen der Auffaſſung, daß der Auf⸗ enthalt des engliſchen Miniſters Eden in Moskau neben den politiſchen Beſprechungen auch der Wiederanknüpfung der Han⸗ delsbeziehungen zwiſchen England und der Sowjetunion gewidmet ſein wird. Bei ſeinem Warſchauer Beſuch wird Eden in der engliſchen Botſchaft wohnen. Um mög⸗ lichſt viel Zeit für die Beſprechungen zu haben, werden die offiziellen Empfänge auf ein Mi⸗ nimum beſchränkt werden. Es iſt nur ein Frühſtück beim Außenminiſter Beck und ein Frühſtück in der engliſchen Botſchaft vor⸗ geſehen. Am erſten Tage ſeines Aufenthaltes wird Miſter Eden vom Staatspräſidenten empfangen werden, am zweiten Tage iſt eine Beſprechung mit Marſchall Pil⸗ ſudſki vorgeſehen. Der Londoner polniſche Botſchafter iſt in Warſchau eingetroffen, um an den Beſprechungen teilzunehmen. Der hie⸗ ſige engliſche Botſchafter Kennard wird infolge ſeines Krankheitsurlaubes während des Beſuches Edens nicht in Warſchau ſein. Königsbergs Bevölkerung proteſtiert gegen das Kownoer Bluturteil. Nachdem das Kownoer Bluturteil allgem völkerung eine ungeheure Erregung. hinwieſen, bewegte ſich der Demonſtratio ein bekannt geworden iſt, bemächtigte ſich der Königsberger Be⸗ Mit Fackeln und Transparenten, die auf die litauiſche Schandjuſtiz nszug durch die Straßen der Stadt. Deutsches Nachrichtenbüro Auf den Geiſt kommt es an Die Auslandspreſſe iſt auch nach Abſchluß der Berliner Beſprechungen noch immer mit wilden Kombinationen erfüllt. Man malt ſchwarz in ſchwarz und in freundlicheren Farben, je nach Temperament und Auffaſſungsgabe. Der diplo⸗ matiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ iſt der Anſicht, Deutſchland habe„poſitiv“ ein außerordentlich„negatives“— Entgegentommen gezeigt. Ein italieniſches Blatt ſchrieb,„die heilige Allianz der drei Mächte“ poche nunmehr an die Tore Europas. Paris malt düſter grauingrau und nur die offizielle engliſche Preſſe zieht es vor, auf dem harten Boden der Wirklichkeit zu bleiben: Der Zweck der deutſch⸗ engliſchen Ausſprache iſt erreicht! Er iſt ſogar in vollem Umfange erreicht! Er iſt erreicht, wie er nicht beſſer hätte erreicht werden können!! Denn die Nebel, die man bisher über Mitteleuropa wahrhaben wollte, haben ſich— wenn ſie ſchon vorhanden waren— verteilt. Es läßt ſich nicht leugnen, daß die Sicht klar geworden iſt, und daß Kurs genommen werden kann. Kurs, aber auf welches Ziel?? Der Zweck der deutſch⸗engliſchen Fühlung⸗ nahme war jene freimütige Ausſprache, von der das nach Abſchluß der Verhandlungen veröffentlichte, gemeinſame deutſch⸗engliſche Kommuniqus feſtſtellt, daß ſie in freundſchaft⸗ lichſter Form ſtattgefunden habe, und daß ſie zu einer völligen Klarheit über die beiderſeitigen Auffaſſungen geführt habe. Es wird ein Kom⸗ muniqué über Moskau und ein Kommuniqus über Warſchau folgen. Setzen wir voraus, daß auch die weiteren Verhandlungen, die der eng⸗ liſche Lordſiegelbewahrer heute und in den fol⸗ genden Tagen in den beiden Hauptſtädten führr, ebenfalls zu ihrem Ziele führen, daß ſich alſo ihr informatoriſcher Zweck ebenfalls in vollem Umfange erfüllt, was wird erreicht ſein? Europa wird eine einzige, einfache Tatſache verzeichnen: Daß von einigen Beteiligten ge⸗ ſagt wurde, was man denkt und will, daß die Karten reſtlos aufgedeckt wurden, und daß ſie Trümpfe und Fehlfarben in bunter Folge aufweiſen. Daß ſie auf jeden Fall eine Verſchiedenheit der Auffaſſungen zeigen, von der, zum Unterſchied von früher, nur bekannt iſt, wie verſchieden ſie ſind. Was wird Europa damit anfangen?? Kein anderes Ergebnis konnte Berlin, kann Warſchau und Moskau und kann Paris haben, — wenn man auch dort daran denkt, die Karten aufzudecken— als dieſe Frage, die ſich vor Ber⸗ lin und allen anderen Stationen der engliſchen Erkundungsfahrt drohend vor Europa erhob und die vorher ebenſo unbeantwortet blieb, wie ſie heute noch unbeantwortet iſt! Kann die Solidarität der europäiſchen Na⸗ tionen Wirklichkeit werden, wird ſie es werden und wann wird ſie es werden?? Damit iſt Europa zum Ausgangs⸗ punkt zurückgekehrt! Ein Krieg würde das Ende der alten Welt bedeuten, darüber gibt es da, wo Vernunft die Stunde beherrſcht, auch nicht den leiſeſten An⸗ flug eines Zweifels. Die andere Alternative iſt der Friede! Der Friede, den Europa braucht, wenn es an den Aufbau herangehen will. Den es lebensnotwendig braucht, wenn es Millio⸗ nen ihr Recht auf das Leben zurückgeben will, und wenn es ſeinen künftigen Aufgaben und der Miſſion jedes einzelnen ſeiner Glieder in der Welt gerecht werden will. Dieſen Frieden aber— und das kann als ebenſo feſtſtehend an⸗ genommen werden— wird es nicht finden, wenn lärmende Reden ſeine ſtim⸗ mungsmäßige Untermalung und Vorbereitung ſein ſollen, wenn ein „Friede“, der durch die Deklaſſierung großer Nationen längſt zu einem ſchwelenden, latenten Kriegszuſtand wurde, an ſeine Stelle treten ſoll, und wenn der eine Teil mit Zähnen und Nägelnaneine Vergangenheit feſtgetrallt bleiben will, über die die 4 JVahrgang 5— A Nr. 147— Seite 2 „Hakentreuzbanner“ Abendausgabe— Donnerstag,2 hiſtoriſchen Tatſachen längſt zur Tagesordnung geſchritten ſind. Es wird die Aufgabe der großen Stunde, vor der Europa ſteht, ſein, nur auf dem Boden dieſer Wirtlichteit zu bleibenl dDieſe Wirtlichteit aber heißt: Daß die Verſtändigung tommen muß, daß ſie in allererſter Linie nich: in Bajonetten und Militärbündniſ⸗ ſen aufgewogen ſein darf, und daß ſie noch weniger das Reſervat einiger Na; tionen oder eines Kreiſes von Nationen ſein kann. Deutſchland hat ſeine Karten vollends aufge⸗ deckt und dieſe Tatſache bedeutet, daß die Ziele des nationalſozialiſtiſchen Staates vor aller Welt offenliegen, daß ſie das Licht der Welt⸗ öffentlichteit nicht zu ſcheuen haben, und daß ſie jeder Kritit ſtandhalten. Deutſchand fordert die Verſtändigung und es wird ſie weiter fordern, indem es den kommenden Tatſachen entſchloſſen und mit kühlem Blick ins Auge ſchaut. Es iſt nicht das Entſcheidende, daß Deutſch⸗ land nach Streſa, oder nach einem anderen Kon⸗ ferenzort geht, ſondern es wird darauf ankom⸗ von welchem Geiſte alle kom-⸗ men, Verhandlungen beſeelt menden f i n d. Es wird deshalb auch nicht möglich ſein, zu ſagen, das iſt unſer Programm und das iſt un⸗ ſer Rezept, das nur angenommen oder abge⸗ lehnt werden kann. Es wird ebenſo unmöͤglich ſein, zu ſagen, ſoundſoviele Millronen Bajonette und ſoundſoviele Tanks und Bombenflugzeuge ergeben, durch dieſes oder jene Syſtem von Militärbündniſſen dividiert, den ewigen Frieden. Gleichheit der Rechte, die gleiche Ehrlichkeit und Offenheit des Wollens und der gleiche Wille zur Verſtändigung und Ausſöhnung der „Gegenſätze garantieren den Frieden Europas!! Ja. boe der Umbimung der polnilchen Regierung Warſchau, 28. März. Wie die Regierungs⸗ blätter melden,wird mit der angekündigten Um⸗ bildung des polniſchen Kabinetts noch im Laufe des Donnerstag oder des Freitag gerechnet. Nach der heutigen letzten Sejmſitzung dieſes Tagungsabſchnittes wird das Parlament durch Erlaß des Staatspräſidenten ge⸗ ſchloſſen werden. In den ſpäteren Nachmittags⸗ ſtunden findet dann eine Kabinettsſitzung ſtatt. Im Anſchluß daran wird das Kabinett, wie auch in den letzten Jahren nach Schluß der Seimtagung dem Staatspräſidenten die De⸗ miſſion überreichen. Die Regierungspreſſe nimmt an, daß die Spitze des neuen Kabinetts, dem die Durchfüh⸗ „rung der parlamentariſchen Wahlen auf Grund der neuen Verfaſſung obliegen würde, der Prä⸗ ſident des parlamentariſchen Regierungsblocks, Oberſt Walery Slawek, berufen werden wird. Wieweit die übrigen Reſſorts neu beſetzt werden, iſt noch unbekannt. Der bisherige Miniſterpräſident Profeſſor Leon Kozlowſki wird, wie„Kurjer Po⸗ ranny“ meldet. nach der Amtsübergabe an ſeinen Nachfolger einen Erholungsur⸗ laub antreten und om 1. Juli auf ſeinen Lehrſtuhl an der Univerſität Lemberg zurück⸗ kehren. 3 727 750 Franes brachte die Bibliotheh Barthous Paris, 27. März. Die Verſteigerung der Bibliothek des ehemaligen franzöſiſchen Außen⸗ miniſters Louis Barthou hat insgeſamt 3 727 750 Franes ergeben. kngland fennt feine Beſiegten flnlprache dir John Simons im Tonflim Berlin, 28. März.(HB⸗Funk.) Sir John Simon hat vor ſeiner Abreiſe in der eng⸗ liſchen Botſchaft für„Fox' tönende Wochen⸗ ſchau“ einige Worte über ſeinen Berliner Be⸗ ſuch geſprochen. Sie lauten:„Ich ſpreche hier in Berlin, nachdem ich namens der britiſchen Regierung eine zweitägige Ausſprache mit dem Führer und Reichskanzler Hitler hatte. Es bereitet mir große Freude, daß es mir vergönnt war, den Leiter des großen deutſchen Volkes perſönlich kennen zu lernen. Das britiſche Volk weiß nichts von Siegern und Beſiegten. Es verwirft alle Unterſchiede der Stellung(Status), es tritt ein für die gleiche Behandlung aller Raſſen. Es wird all⸗ überall der Gewaltherrſchaft Widerſtand leiſten, und es wird überall in der Welt für Ver⸗ ſöhnung und Freundſchaft auf glei⸗ chem Fuße tätig ſein. Ein Irrtum wäre es, auf der Stelle endgültige Ergebniſſe von einem Zuſammentreffen zu erwarten, das lediglich der freundſchaftlichen Erkundigung galt. Je⸗ doch bin ich überzeugt, daß die Fühlungnahme mit deutſchen Perſönlichkeiten, wie mein Mi⸗ niſterkollege Eden und ich in Deutſchland ſie durchführen konnten, dem hohen Ziel dienlich ſein wird, das dem Bemühen jedes recht⸗ ſchaffenen Mannes und jeder rechtſchaffenen Frau in Europa gewidmet ſein muß: Der Erhaltung des Weltfriedens und der Förderung verſtändnisvoller Beziehungen zwiſchen den Völ⸗ kern.“ Suritz bei von Ueurath Moskau, 28. März.(HB⸗Funk.) Amtlich wird mitgeteilt: Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath hat geſtern den ſowjet⸗ ruſſiſchen Botſchafter in Berlin, Jakob Suritz, empfangen, und mit ihm eine längere Aus⸗ ſprache über die ſowjetruſſiſch⸗deutſchen Be⸗ ziehungen gehabt. ks wird munter weitergelogen! Faiſchmeldungen des„Daiy Teiegraph“ Berlin, 28. März.(HB⸗Funk.) Die Nach⸗ richten des„Daily Telegraph“ vom 2. März 1935, wonach der Führer und Reichs⸗ kanzler in ſeinen Geſprächen mit den engliſchen Staatsmännern unter anderem die Forderung der Rückge winnung des Korridors, der Angliederung der deutſchſprachigen Gebiete der Tſchechoſlowaker uſw als Programmpunkte der deutſchen Politik auf⸗ geſtellt haben ſoll, iſt in ihrem ganzen Inhalt frei erfunden und ſtellt ſich als eine ganz üble politiſche Brunnenvergiftung dar, die von deutſcher Seite auf das ſchärfſte zu rück⸗ gewieſen wird. kine italieniſche berdüchtigung Berlin, 28. März.(HB⸗Funk). In der italieniſchen Preſſe wollen die Verdächtigungen nicht verſtummen, Deutſchland verfolge in Abeſſinien beſondere Inter⸗ eſſen und habe Inſtruktionsoffiziere und Kriegsmaterial in Adois Abeba angeboten. Alle dieſe Nachrichten ſind frei erfunden und ſind in Berlin und Rom offiziell dementiert worden. Wenn heute ein italieniſches Blatt auf dieſe Tendenzmeldung zurücktommt, ſo kann dies nur als böswillige Veroächti⸗ gung bezeichnet werden. Daß fremde Inſtruk⸗ tionsoffiziere in Abeſſinien tätig ſind, daß fremde Firmen, insbeſondere franzöſiſche und tſchechiſche Waffenfirmen, ſich um Lieferungsaufträge bemühen, und daß Schneider⸗Creuſzot bereits Verträge über die Lieferung von Gebirgsgeſchützen zum Abſchluß gebracht ſind, iſt bekannt. Darüber lieſt man in der italieniſchen Preſſe allerdings kein Wort. verräter an bolk und nation In finnünger Otto Straßers vor dem bolksgerichtshof Berlin, 28. März. Vor dem erſten Senat des Volksgerichtshofs begann heute eine vor⸗ ausſichtlich zweitägige Verhandlung gegen 14 Anhänger der ſchwarzen Fro nt Otto Straßers, denen Vorbereitung zum Hochverrat durch Verſendung von Hetzſchriften in Deutſchland an beſtimmte Adreſſen vorge⸗ worfen wird. Einbezogen wurde das Verfahren gegen den 30jährigen Heinz Bühlow, einen beſon⸗ ders aktiven Agenten Otto Straßers, der im Juni 1933 ſchon einmal verhaftet worden war, dann aber wieder freigelaſſen wurde, nachdem „Hinter den Ruliſſen des Reichsparteitagsfilms“ Herausgegeben von Leni Riefenſtahl im Zentralverlag der NSDAp, Franz Eher Nachfolger, München Die Herausgeberin dieſes etwa 100 Seiten umfaſſenden Bildwerkes hat ihren Auftrag, einen Film vom Reichsparteiiag 1934 der NS⸗ DaAch zu drehen, von der einzig berufenen Seite erhalten. Schon das allein verpflichtet! Ganz ſelbſt verſtändlich iſt, daß ſich der in ſol⸗ chem Maße Ausgezeichnete ganz der Sache widmet, die er durchzuführen übernommen hat; er muß das vor allen Dingen unter Zurück⸗ ſtellung ſeiner eigenen Perſon tun; denn dieſer Film„Triumph des Willens“ ſoll, wie der Führer ſagt,„eine einzigartige und unver⸗ gleichliche Verherrlichung der Kraft und Schönheit unſerer Bewegung“ ſein. Ver⸗ ſchiedene Auslaſſungen der bürgerlichen Preſſe veranlaſſen uns nun, einmal darauf hinzuwei— ſen, daß der Reichsparteitagfilm nicht georehr wurde, um die künſtleriſchen oder akrobatiſchen Leiſtungen eines Aufnahmeſtabes von 170 Mann zu zeigen, ſondern der ausgewälte Aufnahmeſtab iſt, wie in ſolchen Fällen immer, engagiert worden, um einen großen Reichspar⸗ teitag der NeDAꝙ im Bilde feſtzuhalten. Daß ſich die mit der Geſamtleitung des Filmes Be⸗ auftragte mit ganzer Perſon und Kraft für ihren Aufmag einſetzte, können wir als ſelbſt⸗ verſtändlich feſtſtellen; und daß ſie dies unter Hintanſetzung ihrer eigenen Perſon getan hat, möchten wir auch behaupten. Das vorliegende Buch iſt nun nicht heraus⸗ gegeben worden, um uns den Parteitag im Bilde zu zeigen, ſondern damit wir einen Blick hinter die Kuliſſen des Reichsparteitagsfilms werfen tönnen. Leider lernen wir in dem Buche nicht die Mitarbeiter, ſondern eigentlich nur die Geſamtleiterin des Filmes kennen; das iſt ſehr ſchade. Um ſo mehr aber werden wir für dieſes kleine Verſehen entſchädigt, wenn wir die Aufnahmen betrachten, die die nicht abgebildeten Operateure kurbelten. Es ſind herrliche Bilder dabei,— die wehenden Ha⸗ kenkreuzfahnen, das Zeltlager der HJ. das La' gerfeuer der SͤA, der Aufmarſch des Arbeits⸗ dienſtes und beſonders die charakteriſtiſchen Köpfe der nationalſozialiſtiſchen Führer. Ganz hervorragend ſind die blonden nordiſchen Köpfe unſerer deuiſchen Jugend, das Bild des Pimp⸗ fes mit der großen Landknechtstrommel. die freudeſtrahlenden Geſichter der Hitlermädchen er ſich ehrenwörtlich verpflichtet hatte, nicht mehr für die ſchwarze Front zu arbeiten Büh⸗ low hat jedoch ſein Ehrenwort gebrochen und auch nachher noch Zuſammenkünfte mit ſeinen Geſinnungsgenoſſen gehabt. Auch ſoll er nach Prag gereiſt ſein und Otto Straßer einen er⸗ dichteten Bericht über die Verhältniſſe in Deutſchland vorgelegt haben, der als Grund⸗ lage für einen Hetzartikel gegen das Deutſche Reich diente. Zur Verhandlung ſind zehn Zeugen geladen. Die Angeklagten werden von fünf Anwälten verteidigt. und ⸗jungen. Wer ſollte beim Anblick ſolcher einzigartigen Bilder nicht begreifen, daß das wertvollſte deutſche Gut dieſe muntere, lachende Jugend iſt! Beſonderes Intereſſe erfordern die neuen herrlichen Aufnahmen von unſerem Führer; man ſitzt immer wieder lange davor und betrachtet ſie mit Andacht. Und nun noch zum Schluß einige Angaben am Rande: für das Bildwerk iſt beſtes Papier verwendet, ſo daß dabei die Drucke ſehr vor⸗ teilhaft herauskommen. Ein lebendiger Text gibt dem kleinen Kunſtwerk einen ſchönen Rahmen.— Das Buch iſt ein guter Beweis dafür, mit welch hohem Eifer ſich die Geſamt⸗ leiterin für ihre Sache eingeſetzt hat. Ein gro⸗ ßes Bilderwerk über den Parteitag ſelbſt, zu⸗ ſammengeſtellt aus den 128 000 gedrehten Film⸗ metern, iſt wohl noch zu erwarten. H. K. Ein Mlißgritt Albert Baſſermanns? Eine Nachricht aus Wien beſagt, daß Albert Baſſermann den Iffland⸗Ring, den er ſeit 1911 trug, dem Schauſpieler Alexander Moiſſi mit ins Grab gegeben hat. Sollte ſich dieſe Nach⸗ richt beſtätigen, ſo hat Baſſermann ſich hier einen Mißgriff geleiſtet, den man keinesfalls irgendwie entſchuldigen kann. Der Iffland⸗Ring ſoll betanntlich ſtets von dem beſten deutſchen Schauſpieler getragen werden, der ihn dann nach ſeinem Tode an den vererbt, den er für den Beſten hält. Zwar iſt es eine Legende, daß Iffland einſt dieſen Ring geſtiftet habe, aber dieſe Legende hat einen ſchönen Sinn bekommen und bereits eine lange Tradition herausgebildet. Wenn Baſ⸗ ſermann den Ring jetzt einem Toten weiter⸗ reicht, ſo ſchließt er damit die Kette ab und handelt keineswegs im Sinne des Stiſfters. Bei dem ganzen Verhalten Baſſermanns dem neuen Deutſchland gegenüber ſcheint uns leider in dieſer Haltung auch eine Symbolik zu lie⸗ gen, die wir nicht gut heißen können, denn wer war Alexander Moiſſi eigentlich, der den Ring jetzt mit ins Grab nimmt und alſo nach Anſicht des bisherigen Trägers der letzte große Schauſpieler geweſen ſein ſoll? Moiſſi iſt eine italieniſche Form des Namens Moſes. Er war alſo italieniſcher Jude und als Schauſpieler auf deutſchen Bühnen ein Vertreter dekadenter Rollen. Als Oswald in Ibſens„Geſpenſter“ und in Tolſtojs„Lebender Leichnam“ hatte Moiſſi ſeine größten deutſchen Erfolge. Sein Können war auf das Müde, Dekadente be⸗ ſchränkt, und es war ſein Fehler, daß er ſeinen Stil auch auf große klaſſiſche Rollen übertrug und ſogar den Fauſt als lebenden Leichnam liefert werden. zeierliche Kundgebung di Reichsmuſikkammer Reichsminiſter Dr. Goebbels ſpricht Berlin, 28. März. Bei der feierlichen Kunt gebung der Reichsmuſiktammer in der Berli Philharmonie am Freitag, 29. März, 20 Uh wird Reichsminiſter Dr. Goebbels die rede halten. Es ſteht zu erwarten, daß der Miniſter z gleich in ſeiner Eigenſchaft als Präſident Reichskulturkammer grundlegende A führungen über die Bach⸗, Händ und Schütz⸗Pflege in der Gegenwart ſo⸗ wie über die Bedeutung der drei großen Mei⸗ ſter für das muſikaliſche Schaffen der Zutunſt machen wird. Der muſikaliſche Teil der Kund ⸗ gebung, der Werke von Bach, Händel und Schüh, darunter die berühmtee Ratswahl⸗Kan⸗ tate des großen Thomas⸗Kantors, enthälſ, wird vom Bruno Kittelſchen Chor, vom Phil⸗ harmoniſchen Orcheſter und einer Reihe nam⸗ hafter Soliſten beſtritten. Zahlreiche führen Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens' habe ihr Erſcheinen bereits zugeſagt. Die Kun gebung wird auf alle deutſchen Sen⸗ der übertragen und für mehrere Woche . ze n Gachdri Ozeanrieſen Pier in Welt“, iſt di enhalle, 360 waltige Kra Modellſchiffe ren haben— nen über der tauſendſtel 9 dieſem Rieſe aus Paraffin Größe, 6 Me Geſetzen der netſte iſt. Ei beide Modell ſchauen getonfilmt werden. Die Auftre hier zuſamm Deutſcher Freiballon landet in Rußland werft. Nicht ſeiner Werft quoten, Tour Die Werften ſchaftlich ſtalt, die e men iſt und Hamburgiſch ganzen Welt men vom Ar Wieder iſt es das techniſck ſchaftlichen Wie ein„S wird Es gibt vi⸗ Erde, die ar ziehen, Waſſe fen. Aber me nur die lücke liſche Forme Schiffbaukun ZJ¾each betrete lich in einer riade nach der aober ſteht it genieur. Zal Schiffsrumpf Arbeiter mit Millimeter h gen ſie mit Werk, als w Moskau, 28. März.(HB⸗Funk.) Bei Senkowitſchi, unweit von Witebſk, ging der deutſche Freiballon„Leipziger Meſſe“ unter Führung des Ballonführers Stueber nieder. Der Ballon war durch Sturm über die Sowjetgrenze getrieben worden. Die In⸗ ſaſſen des Ballons benachrichtigten die deutſche Botſchaft in Moskau von ihrer Notlandung. Die örtlichen Sowjetbehörden haben den Bal⸗ lonfahrern alle Hilfe zuteil werden laſſen. Die Ballonhülle wird von Witebfk nach Deutſchland befördert. Die Beſatzung des Freiballons iſt nach Moslau unterwegs, um mit Unterſtützung der Botſchaft ihre Ausreiſe⸗ zu erhalten und die Heimreiſe anzu⸗ reten. 1 Maſſenſturz bei einem pferderennen Sydney, 27. März.(HB⸗Funk.) Ein außergewöhnlicher Unglücksfall ereignete ſich am Mittwoch bei einem Pferderennen in Syd⸗ ney. Zehn Pferde, die dicht aufeinander folgten, wurden in einen Maſſenſturz verwickelt. Drei Pferde waren auf der Stelle tot und acht Jockeis mußten mit ſchweren Ver⸗ letzungen ins Krankenhaus einge⸗ A Im Kraftwagen verbrannt Frankfurt a.., 28. März.(§B⸗Funk) Ein furchtbares Kraftwagenunglück ereignete ſich in der Nacht auf Mittwoch auf der Lund⸗ ruhmreichen ſtraße Elferfeld— Siegen. Ein mit zcei Bachskerzen Perſonen beſetzter Privatkraftwagen fuhr gegen Setzt ſtehen 4 Modell wird einen Baum und ging in Flammen auf. Einer der Inſaſſen, der aus dem Wagen her⸗ aushing, konnte gerettet werden. Es handelt ſich um den Siegener Juwelier Moritz, der mit ſchweren Brandwunden dem Krankenhaus zugeführt wurde. Als die Siegener Feuerwehr eintraf, war der Wagen ſchon völlig aus⸗ gebrannt. Der zweite Inſaſſe, der Kaufmann Wilhelm Kocher aus Fellbach bei Stuttgart, war in ſeinem Sitz feſtgeklemmt und ver⸗ brannte bei lebendigem Leibe. de Wagen iſt wahrſcheinlich durch eine Panne in Schleudern gekommen und gegen einen Bau Zahlreiche G llaſt, Paſſagi⸗ ſichtbarer M ſuchswagen a ſich das Verſi ſetzt ſich der Bewegung. die Saugſtrö wir etwa hi Flugzeug u— Ozeanrieſe ſ. en. — geraſt. Zuerſt wir —— feinſten ſog ſpielte. Darüber konnte auch ſeine melodiſche Schwimmwa Sprechkunſt nicht hinwegtäuſchen, die mit de Millimeter e Jahren immer manirierter wurde.— Es lieg Verſuchskahn derſtandsdyn uns ferne, gegen den toten Menſchen Moif etwas zu ſagen, der im Weltkriege auf deutſcher Seite als Flieger mitgekämpft hat, aber wir verwahren uns dagegen, daß ein dekadente jüdiſcher Künſtler italieniſcher Nationalität al „Größter deutſcher Schauſpieler“, ja ſogar al die Widerſta fahrt beende ſtand wird d gerung erhöl günſtig erſche letzter großer Schauſpieler hingeſtellt wir Sofort beg Ganz abgeſehen von der rechtlichen Seite d n Angelegenheit, die kaum zugunſten Baſſe manns ausgelegt werden wird, handelt es ſi hier um einen Mißgriff, der nicht zuletzt du ſeine Symbolik verdammenswert iſt. geſamten Sch werden hera derungen we gen in allen liegt der Ver gleitet zur den Trimmte menverhältni Hauptſchriftleiter: br. Wilhelm Kattermann Stellvertreter: Kart M. Hageneter: Chet vom Dien ereſſa dii lae in, W W Dr. W. 5 0 e Nachrichten: Dr. 7 Kicherer; für Wirtſchaftsrundſchau. Komamnas der Leiſtung 5 riedr. Haas; für Kulturpolitik, Feul Im Inn ton und Betlagen: Lauer; für Lokales: Erwin Meſſel; für fämtliche in Männheim. Berliner Schriftleitung: Hans Graf Reiſcha SwW 68. Wonnne 15 b. Nachdruck ſämtl, erichte verboten. Sprechſtunden der Schriftleitung: Täalich 16—17 Muter Mittwoch. aomstag und Sonntag).— Verlagsdirektor: Körbvel; für Unpolitiſches En port: Jul. E arbeitet eine ſtändiger Sch gilt es, Bre feſtzuſtellen 1 eit zu pri ſchraube tre ſchäumt und Verlin rigina Kurt Schönwitz, Mannheim fei. Wir Druck u. Verlag: Hatentreuzvanner⸗Verlag u. Druc wagen und G. m. b. H. Shrechfunven der Verla Zdtrektiont 1 1 werg bis 12.0% Uhr Kee 3306 und Sonntag), Fer* 55 5 3 t ag u Schriftieitung: 314 71. 24 Hände voll D 6.— Far“ den Anzel „62.— Für den Anzeigenteil verantwor Arnold Schmid, Mannheim. Zurzeit iſt Preisliſte Nr. 5(Geſamtauflage) und Nr. 2 fFür Weinheimer⸗ und Schwetzinger⸗Ausgabe) aüiltg Drehzahl der wird auspre „Ozeanrieſe“ .⸗A. 35 Ausg au Ausg.eh Mannheim werden. i1 35 Ausg Anu Ausg h Schwetzt— 9 il. 35 Ausa. 4u Unsa 5 Aelndeim— 2454 Nun Str — Wer weif Geſa t⸗„M. 2 famt⸗D.⸗A. Februar 35- 41 jenes Wa 5— A Nr. 147— Seite 3 „Hakenkreuzbanner⸗ Abendausgabe— Donnerstag, 28. März 1933 1 März, 2 Uh, hels die Feſt⸗ (Nachdruck auch auszugsweiſe verboten) Präſident der Hamburg, im März. ſende Aus h⸗„ Händel— Ozeanrieſen aus paraffin Gegenwart Hier in Hamburg, Deutſchlands„Tor der Welt“, iſt die„Werft der Werften“. Eine Rie⸗ nhalle, 360 Meter lang, empfängt mich. Ge⸗ waltige Kranzüge— Schiebewagen, die die Modellſchiffe durch die Verſuchsbaſſins zu füh⸗ ren haben— ragen auf. Sie laufen auf Schie⸗ nen über der ganzen Waſſerfläche hin und her, tauſendſtel Meter in der Sekunde. Und unter dieſem Rieſengerüſt ziehen die„Rieſenſchiffe aus Paraffin“ dahin, ſie haben immer dieſelbe Größe, 6 Meter lang, jenes Maß, das nach den Geſetzen der Aehnlichkeitsmechanik das geeig⸗ netſte iſt. Ein Ozeanrieſe oder ein Fiſchlogger, beide Modelle ſind hier gleichen Ausmaßes. Die Aufträge der Werften aller Welt laufen hier zuſammen, hier im Hamburgs Miniatur⸗ werft. Nicht ſelten fordert ein Reeder heute von ſeiner Werft Garantien für Geſchwindigkeits⸗ i großen M ntors, enth ſor, vom Phi r Reihe nam⸗ reiche führende Lebens' haben t. Die Kun Wiebſl ain quoten, Tourenzahlen und Brennſtoffverbrauch. 5 Me ffe Die Werft wendet ſich nun an die wiſſen⸗ 13 3 ſchaftliche Schiffbau⸗Verſuchsan⸗ ſtalt, die ein privatwirtſchaftliches Unterneh⸗ men iſt und von Aufträgen exiſtieren muß. Die Hamburgiſche iſt die größte und vielſeitigſte der ganzen Welt. 60 Prozent ihrer Aufträge kom⸗ men vom Ausland, insbeſondere aus England. Wieder iſt es das Können deutſcher Ingenieure, ) Sturm übe den. Die In en die deutſche r Notlandun aben den Bal⸗ d un das techniſcher Gigantenleiſtung den wiſſen⸗ Beſatzung des ſchaftlichen Grundſtein verleiht. unterwegs, um ihre Ausreiſe⸗ eimreiſe anzu⸗ 4 Wie ein„Stromlinienmodell“ gefunden wird Es gibt vielleicht 30 Verſuchsanſtalten auf der Erde, die auch Miniaturſchiffe durchs Waſſer ziehen, Waſſerwiderſtand und Saugwaſſer prü⸗ fen. Aber mathematiſche Formeln gewinnt eben nur die lückenloſe Forſchung. Doch die phyſika⸗ liſche Formel iſt gerade das Einmaleins der Schiffbaukunſt. Och betrete die Werft. Ich befinde mich eigent⸗ lich in einer Tiſchlerwerkſtatt und ſehe mich ge⸗ rade nach dem biederen Meiſter um. Neben mir aber ſteht immer noch der klugblickende In⸗ rderennen 3⸗Funk.) Ein ereignete ſich ennen in Syd⸗ cht aufeinander ſturz verwickelt. le tot und acht weren Ver⸗ aus einge⸗ genieur. Zahlreiche gelbbraune bis gelbgrüne Schiffsrumpfe.— Paddelboote? Ich ſehe die Arbeiter mit angeſtrengten Mienen um einen rannt Millimeter herumhobeln. Wie Künſtler umhe⸗ gen ſie mit peinlichſter Sorgfalt ihr köſtliches Werk, als wäre ein unſterblicher Lorbeer für ruhmreichen Wettſtreit zu gewinnen. Wie „Ein mit zwei Wachskerzen hobeln ſie emſig das Paraffin. igen fuhr gegen JZetzt ſtehen wir am Trimmtank. Ein fertiges ammen auf. Modell wird herangefahren, plumpſt ins Waſſer. m Wagen her⸗ 4 Zahlreiche Gewichte beſchweren es. Es iſt Bal⸗ n. Es handelt llaſt, Paſſagiergewicht uff. Leiſe ſurrt ein un⸗ Moritz, der ſichtbarer Motor. Schon bewegt ſich der Ver⸗ m Krankenhaus fſuchswagen auf ſeinen Schienen und zieht unter 1. volg fetzt ſich der„Ozeanrieſe im Trimmteich“ in der Kaufmann Bewegung. Wellen laufen quer vom Bug, und bei Stuttgart, die Saugſtrömung zieht ſachte ihre Linie. Sind mt und ver⸗ wir etwa hoch über dem Meeresſpiegel im nLeibe. der Flugzeug und fährt unter uns wirklich ein eine Panne ins ſeine Bahn? So könnte man den⸗ en. Zuerſt wird die Schiffsform geprüft. Mit feinſten ſogenannten Trimmnadeln iſt die Schwimmwaſſerlinie genau auf ein Zehntel Millimeter eingeſtellt. Immer noch zieht der Verſuchskahn durch den Schlepptank. Ein Wi⸗ derſtandsdynamometer regiſtriert automatiſch die Widerſtandsgrade. Nun iſt die erſte Meß⸗ fahrt beendet. Die zweite folgt. Der Wider⸗ ſtand wird durch geringſte Geſchwindigkeitsſtei⸗ gerung erhöht, bis der gemeſſene Widerſtand günſtig erſcheint. Sofort beginnen die Arbeiten des techniſchen Böros. Vergleichstabellen, ſolche wie ſie eben nur hier in Hamburg im Zentralinſtitut des geſamten Schiffbaues der Welt vorhanden ſind, werden herangezogen. Die günſtigſten Aen⸗ derungen werden errechnet. Man hat Erfahrun⸗ 3.(5⸗Junt) glück ereignete auf der Land⸗ ——— —— 2 — ſeine melodiſche n, die mit den de.— Es liegt Kenſchen Moiſſi ge auf deutſcher hat, aber wir gen in allen Klaſſen der Schiffsformen. Wieder — liegt der Verſuchskahn auf der Werft, Paraffin gleitet zur Erde. Und wieder wird er durch 5 den Trimmtank gezogen. Bis das richtige For⸗ rmann menverhältnis erſpäht iſt. Intereſſanter noch wird der zweite Verſuch: der Leiſtungsverſuch 3 Chet vom Dienſt: tlich für Politik: achrichten: Dr. Kommunales u turpolitit, Femille Im Innern des kleinen Modellkahnes 11 Eoort Ba arbeitet eine richtige Energieanlage, ein ſelb⸗ M7 ſtändiger Schiffsmotor in Miniaturgröße. Jetzt W Bern gilt es, Brennſtoffverbrauch und Tourenzahl ck ſämtl, Original⸗ feſtzuſtellen und das Schiff auf Leiſtungsfähig⸗ leit zu prüfen. Eine elektriſche Propeller⸗ ſchraube treibt das Schiff. Im Kielwaſſer ſchäumt und ſaugt es. Das Modell fährt völlig frei. Wir ſitzen im mitfahrenden Verſuchs⸗ wagen und beobachten unſeren arbeitenden „Ozeanzwerg“. Die Ingenieure haben alle Hände voll zu tun. Jetzt wird nämlich die Drehzahl der Schraube kontrolliert, der„Schub“ wird ausprobiert. Gleichmäßig ſoll einſt der „Ozeanrieſe“ von ſeinem Propeller geſchoben dalich 16—17 Uhr id Sonntaa). annheim Bertag u. Druckere zasdirektion: 108 J. na: 314 71. 24 86 il verantwortlich heim. 0 mflage) und Nr. 2 -Ausagabe gültig. nyeim— 3470 werden. lbeim 7 Nun Stromunterſuchung am Hinterſchiff: Wer weiß, daß ein Ozeandampfer denat Bo jenes Waſſer, das er in Hamburg n der Jiffhanu-Dersueſisunstalt Dzeanrieſen aus Paraffin Die ganze Weit ſchickt erſuchsauflräge nach Hamburg/ kine gewaltige teiſtung deutſcher Ingenieure ſich das Verſuchsmodell nach ſich. Ganz langſam unmittelbar hinter ſich hat, bis Neuyork nach ſich zieht? Dieſes Saug⸗ waſſer wechſelt alſo auf der Fahrt überhaupt nicht. Bei welchen Abſtänden nun läßt die Saugwirkung nach? Wo arbeitet die Schraube verhältnismäßig am günſtigſten? Bei welcher Tourenzahl? Der Ingenieur ſteht vor all die⸗ ſen Aufgaben. Schneller, immer ſchneller ſollen unſere Seeſchiffe fahren. Je ſchneller ſie fah⸗ ren, deſto größer aber der Hohlraum in der Schraubenzone. Das Waſſer läuft mit der Schraube, ſchneller als das Schiff, und die Schraube findet keinen Widerſtand mehr. Welche Propellerkonſtruktion mindert den Hohl⸗ raumverluſt? Tauſende von Flügelprofilen für Schiffsſchrauben ſehe ich hier. Die richtige Schraube und den richtigen Abſtand, ſo heißt das Problem. Denn, immer gleiches Schrauben⸗ waſſer, zerſchlagen von den ewigen Tourenzah⸗ len der Schraube, wird heiß, zerdampft, zerfrißt das Material. Winoͤſtärke 12 im Miniaturteich Jetzt ſtehen wir am 60 mal 70 Meter breiten „Manövrierteich“. Hübſch wirkt es, wenn zwei in Windſtärke 12 der Praffinmodelle hin und her bugſieren, an⸗ einander vorbeikreuzen und— abſichtlich— miteinander kollidieren. Nun wird das Unter⸗ druckgebiet gemeſſen, wird die Sogwirkung ge⸗ prüft? Und nun? Was iſt denn hier los? Was brüllt auf uns ein? Wir befinden uns am Ringkanal, es iſt der„Strömungstank“. Eine elektriſche Maſchine ſurrt leiſe an, und ſchon ſchlägt Welle auf Welle heran. Hier wird an Hand von mathematiſch beſtimmten Wellen die Wellen⸗ lage geprüft. Draußen vor der Lübecker Bucht z. B. mißt zur Zeit die„Schwabenland“ die Eigenſchaften der natürlichen Meereswellen. Hier werden ſie nach der Verhältniszahl zur Miniaturſchiffsgröße in Miniaturwellen über⸗ ſetzt. Jeder Seegang kann rekonſtruiert werden. Jetzt haben wir Windſtärke 12. Das Schiff hebt und ſenkt ſich unter uns. Wir ſchweben gleich⸗ ſam über einem wildtobenden Ozean. Jetzt haben wir Grundſee. Das Schiff manövriert ſchwer, es ſtampft und rollt. Schon arbeitet die Kamera. Die Schlingerperioden werden feſtge⸗ halten.— Die„Deutſche Forſchungsgemein⸗ ſchaft“ hat dieſen Wellentank, der der einzige —— der Welt iſt, finanziert. Er dient nun Techn und Handel aller Nationen. Ganz beſonders auch die neuzeitlichen Pro⸗ bleme, z. B. die Frage der Geſchwindigkeits⸗ erhöhung durch Vorſchiffsverlängerung, verdan⸗ ken ihre Durchführung'der Hamburgiſchen Schiffsbauverſuchsanſtalt. So wurden die Um⸗ bauten der„Deutſchland“, der„Hamburg“, des „Albert Ballin“ hier der Wirklichkeit vorweg⸗ genommen. Die Rhone fließt in hamburg Hier ſehe ich einen Fluß in Miniatur—z „Die Rhöne“, lächelt der Ingenieur. Brauſend ſtürzt das Waſſer zu Tal. Frankreich gibt der Anſtalt öfters Aufträge zur Erforſchung der Ge⸗ fälle dieſes reißendſten Fluſſes in Europa. Dieſer Tank hat einen verſtellbaren Boden. Waren die Meerestanks durchweg 6 Meter tief, ſo iſt hier jede Miniaturtiefe einſtellbar. Bö⸗ ſchungen, Felſen, Sandbänke, Brückenpfeiler ſehe ich überall eingebaut. Das Waſſer gluckſt und ſäuſelt um die Hinderniſſe, rollt über Sand und Steine hinweg, dreht ſich wie wild um Pfeiler und Klippen. Eine gewaltige Pump⸗ anlage ſaugt hier ſtändig die gewünſchten Waſ⸗ ſermengen auf und ſprudelt ſie wieder zurück. Gefährliche Tiefen und Untiefen der Flüſſe vie⸗ ler Länder wurden hier mathematiſch unter⸗ ſucht, ſo das Bingerloch, das Eiſerne Tor, die Magdeburger Brücke. Die Kataſtrophenver⸗ hütung nahm hier ihren Anfang. Die geheimnisvollen Leichenfunde in London mehren ſich London, 28. März.(Eig. Meldung.) Die neuen Leichenfunde, die in den letzten Tagen in London gemacht worden ſind, lenken die Auf⸗ merkſamkeit der engliſchen Oeffentlichkeit er⸗ neut auf die Tatſache des geheimnisvol⸗ len Verſchwindens von Menſchen, die entweder überhaupt ſpurlos untertauchen oder nur noch als Leichen wiederge⸗ funden werden. Nachdem eine Zeitlang die Perſonen, die auf dieſe geheimnisvolle Art ver⸗ ſchwanden, hauptſächlich Frauen waren, ſcheinen neuerdings die Männer den Haupt⸗ anteil der verſchwundenen Perſonen zu ſtellen. Der Leichenfund in einem Kanal in der Nähe einer Eiſenbahnlinie hat dazu geführt, daß ſich die Angehörigen von Perſonen gemeldet haben, die ſeit längerer oder kürzerer Zeit ohne er⸗ ſichtlichen Grund aus dem Kreis ihrer Bekannten verſchwunden ſind. Es handelt ſich Es iſt nicht alles öold. mangelhaſte ditziplin in der ſowietrulſilchen Jivilluftfahet Moskau, 28. März. Die Moskauer Regie⸗ rung, die ſowjetruſſiſchen Behörden und Partei⸗ dienſtſtellen überbieten ſich zur Zeit in den an⸗ geſtrengteſten Bemühungen, den Ausbau der ſowjetruſſiſchen Luftflotte zu forcieren. Tauſende von Kriegs⸗, Sport⸗ und Uebungsmaſchinen ſind in den letzten Mo⸗ naten in Dienſt geſtellt worden. Selbſt die Ju⸗ gend wird in großem Umfange zur Ausbil⸗ dung als Kriegsflieger herangezogen. Faſt jeden dritten Tag wird der Oeffentlichkeit durch eine maßgebende Autorität verkündet, wie herrlich weit man es ſchon auf dem Gebiete der Luftrüſtung gebracht hat. Trotzdem ſickern immer wieder Meldungen durch, daß die an die Leiſtungsfähigkeit des techniſchen Materials und an die Flieger ſelbſt geknüpften Erwartungen keineswegs voll erfüllt werden. Dieſe Tatſache wurde ſogar jetzt vom Chef der Hauptverwaltung der Zivilluftflotte, Tkat⸗ ſchow, alſo von einer Perſönlichkeit, die es wiſſen muß, in außerordentlich ſchar⸗ fer Form unterſtrichen. Tlatſchow, der auf einer Sitzung des Plenums des Zentral⸗ Dr. Todor Chriſtoff iſt von der bulgariſchen 9. gierung zum Geſandten in Berlin ernannt worden Das Agrement iſt bereits erteilt worden. Deutsches Nachrichtenbüro komitees des Fliegerverbandes ſprach, betonte ſelbſtverſtändlich gleichfalls die großartigen Fortſchritte, die die ſowjetruſſiſche Fliegerei in der letzten Zeit verzeichnen konnte. Als aber Tkatſchow auf die Leiſtungen und die Arbeit der ſowjetruſſiſchen Zivilluftfahrt zu ſprechen kam, von der er vor allem Sicher⸗ heit, Zuverläſſigkeit und Schnel⸗ ligkeit verlangte, ſah er ſich doch gezwungen, ſcharfe Kritik an den beſtehenden Zuſtänden zu üben. Tlatſchow erinnerte dabei an die Not⸗ landung des bekannten Fliegers Golubew bei Archangelſk. Golubew hatte, obwohl er Flug⸗ gäſte mitführte, nicht den vorgeſchrie⸗ benen Weg eingehalten. Die Stelle ſeiner Notlandung lag 40 Kilometer von Archangelſk und 2 Kilometer von einer Fahr⸗ ſtraße entfernt. Trotzdem habe er nicht den ge⸗ ringſten Verſuch unternommen, dorthin zu ge⸗ langen, ſondern in aller Seelenruhe abgewartet, bis ihn die zu ſeiner Rettung ausgeſandten Flugzeuge gefunden hatten. Dieſes unglaubliche Verhalten Golubews ſei aber nur ein einziges Beiſpiel, ſo bemerkte der Chef der Hauptverwaltung der Zivilluftflotte, für den bei den ſowjetruſſiſchen Fliegern herr⸗ ſchenden Geiſt. Allein etwa 90 Prozent der im letzten Jahr erfolgten Unfälle ſeien auf mangel⸗ hafte Diſziplin und auf die Unfähigkeit des Flugperſonals zurückzuführen. Bittere Selbſt⸗ erkenntniſſe! Nachfolger für Oberſt von Falkenhorſt iſt Oberſt Tſchunke mit Wirkung vom 1. April 1935 zum Militärattache bei der Deutſchen Geſandtſchaft in Prag ernannt worden. Deutsches Nachrichtenbüro faſt durchweg um Leute, die ein mehroder minder eigenartiges Daſein führten und meiſtens längere Zeit durch Reiſen oder andere geſchäftliche Tätigkeit von ihren Angehö⸗ rigen ferngehalten waren. Obgleich die Lon⸗ doner Polizei Zahlenangaben darüber, wieviel Vermißte bei dieſer Gelegenheit bei ihr ange⸗ meldet worden ſind, ſorgfältig vermeidet, hört man doch von einigen beſonders typiſchen Fäl⸗ len. Darunter befindet ſich auch ein ſehr be⸗ kannter Straßenſänger, der ſein Geld dadurch verdiente, daß er in Frauenkleidern auf der Straße ſang und tanzte. Dieſe Art von Straßenmuſikanten, die in irgendeinem Koſtüm auftreten, iſt in London ſehr häufig. Der Mann in Frauenkleidung war aber eine der bekann⸗ teſten Erſcheinungen der weſtlichen Londoner Vorrote, ſo daß ſein Verſchwinden ſofort auf⸗ gefallen iſt. Eine Spur von ihm hat ſich bisher noch nicht gefunden. KuNVůUENOVDHMENST ——————————————⏑ιm. Fernspfecher 405 16 Seckenheimerstrobe 68 4 Elefanten ſtets auf Tager Billiger als Laſtautos— Mit Verkehrsregeln gut vertraut Amſterdam, 28. März.(Eig. Meldung.) Die Anzeigenſeiten der indiſchen Blätter weiſen infolge der Wirtſchaftskriſe in zunehmendem Maße Verkaufsangebote von Ele⸗ fanten auf, die ſowohl auf Ceylon als auch in Indien immer weniger Beſchäftigung finden. In einer ſolchen Anzeige werden die Vorzüge eines Arbeitselefanten wie folgt gerühmt: „Elefanten ſind zuverläſſig! Sie ſind ſtärker als ein Laſtauto und billiger denn je. Ihre Lebens⸗ dauer iſt länger als die eines Traktors. Ele⸗ fanten ſind treu und haben einen edlen Charak⸗ ter. Wir ſind in der Lage, Elefanten zu liefern, die mit den Verkehrsregeln der Großſtädte vertraut ſind.“ Ueberſchwemmungen und Sandſtürme in Weſt-Dirginia Neuyork, 28. März. Aus dem ſüdlichen Teil von Weſt⸗Virginia kommen Meldungen über große Ueberſchwemmungen, die ſchweren Schaden anrichteten. Zahlreiche Ortſchaften ſind überflutet worden und mußten zeitwweiſe geräumt werden. Viele Gebäude wurden zer⸗ ſtört. Sechs Menſchen wurden getötet.— Im Mittelweſten haben erneut ſchwere Sand⸗ ſtürme den Verkehr unterbunden. Die Zahl der Toten beträgt hier neun. Blutiges Gefecht in einem indiſchen Dorf New Delhi, 28. März. Eine aus 24 Mit⸗ gliedern beſtehende Räuberbande überfiel mit⸗ ten in der Nacht das Dorf Meda im Fürſten⸗ tum Baroda und eröffnete ein Feuer auf die Bevölkerung. Die Dorfbewohner ſetzten ſich jedoch mit Hieb⸗ und Stichwaffen zur Wehr, und es kam zu einem einſtündigen Ge⸗ fecht. Vier Räuber und vier Dorfbewohner wurden dabei getötet. Die Bande ergriff hier⸗ auf die Flucht. Polizeitruppen haben ihre Ver⸗ folgung aufgenommen. Dahrgang 5— A Nr. 147— Seite 1 „Harenkreuzb⸗⸗-er⸗ 3 Abendausgabe— Donnerstag, 28. —* Das õhonomische Moment stärker als das religiöse Karlsruhe, 28. März.(Eigener Bericht.) Wir veröffentlichten in unſerer Früh⸗Ausgabe bereits die Strafanträge, die der Staats⸗ anwalt im Prozeß gegen die Grötzinger Prophetin gegen die drei Angeklagten ge⸗ ſtellt hat. Bevor wir jedoch über die Ausfüh⸗ rungen des Staatsanwaltes näher berichten, wollen wir kurz auf das Ende der Beweis⸗ aufnahme, insbeſondere das Gutachten des mediziniſchen Sachverſtändigen, eingehen. Die Korreſpondenz der„Prophetin“ Die Beweisaufnahme wurde zunächſt durch Verleſung einer unzähliaen Reihe von Urkun⸗ den vervollſtändigt, die gleichzeitig ein Bild von der emſigen Arbeit der Staatsanwaltſchaft, die Beleg um Beleg ſammelte, und des un⸗ glaublichen Umfanges der Anklage gibt. Staatsanwalt: Aus einem Brief geht —555 daß Frau Vögtle ſchon 1930 ſolche proſſen im Kopf hatte, In dieſem Brief macht ſie der Gemeinde Grötzingen den Vorſchlag, Wannen⸗ und Brauſebäder einzurichten, ein Planſchbecken für Kinder zu erſtellen. Sie wollte das alles übernehmen. Staatsanwalt: Weitſchweifende Pläne auf fremde Koſten ſchon damals. Aus dieſem Brieſwechſel wird auch zum erſten Male klar, Voll zurechnungsfähig Nach einer kurzen Verhandlungspauſe gab zum 12 Uhr der mediziniſche Sachverſtändige, Obermedizinalrat Profeſſor Gregor, ſein Gutachten über die beiden Hauptangeklag⸗ ten, Frau Vögtle und ihren Ehemann, ab.“ Der Sachverſtändige hob hervor, daß die Khare Verhandlungstage Streiflichter guf das Charakterbild der⸗Frau Vögtle geworſen här⸗ ten. Ein weſentlicher perſönlicher Komplex der Angeklagten ſei das religiöſe Moment, das ſchon in ihrer Kindheit eine. große Rolle geſpiel 0 Außer dieſem religiöſen Kom⸗ plex ſei ferner ein Komplex in Richtung einer gewiſſen Hyſterie feſtzuſtellen. Das Charakteriſtikum dieſer Erſcheinungen waren Zuſtände von Elſtaſe. 5 ehört auch die ſogenannte Zungen: ſprache. Eine gewiffe Suggeſtibilität ſei nicht zu leugnen, das ſei der ſtarke perſönliche Einfluß, den Frau Vögtle auf ihre Mit⸗ menſchen auszuüben in der Lage war. Der dritte Faktor, der das Charakterbild der An⸗ geklagten beſtimmt, iſt ihre zyklotime Konſti⸗ tution, Zuſtände einer gewiſſen Depreſſion, die in ihrer Jugend auftraten. So hatte ſie vor⸗ 5 die feſte Ueberzeugung, daß ſie im 16. oder 18. Lebensjahr ſterben müſſe. Dieſer Zuſtand der Depreſſion erfuhr etwa im Jahre 1919 einen Umſchlag in den entgegengeſetzten Zuſtand, den ſie als einen Eingriff Gottes in ihr 4 brachte. Das iſt der Augenblick, in dem ſich ihre Attivität unglaublich ſteigerte, ſo daß mehr Anhänger an ſie herantraten. Bei der Erörterung dieſer Frage legte der Sach⸗ verſtändige größten Wert auf die Kleholeden daß ein viertes Moment, das man eranziehen könnte, das erotiſche, nur eine ſehr unter⸗ geordnete Rolle ſpielte. Im weiteren Entwicklungsſtadium zeigt ſich die Verwandlung des religiöſen Menſchen zum Machtmenſchen. Die Angeklagte fühlt ſich als In dieſem Zuſtand der Machtaus⸗ 5 vollbrachte ſie die ſogenannten Heikungen. Profeſſor Gregor ſchaltet ein, daß es den Pſychiater reizen müßte, gerade dieſe Zeugen, die heute noch zu unentwegten Anhängern dieſer Frau gehören, einmal medi⸗ ziniſch⸗pfychiatriſch zu unterſuchen, Er be⸗ zeichnet bei einer Zeugin das Gefühl der Wie⸗ 55 eſundung lediglich als einen. Zuſtand ſee⸗ liſcher Gehobenheit. Andere Heilüngen führt der Sachverſtändige auf den ſuggeſtiven Ein⸗ fluß der Angeklagten zurück. Das ſei wohl eine anerkennenswerte Keiftung, aber für den Wiſ⸗ Mifin abſolut kein Wunder. Gerade in einem Fall einer organiſchen Erkrankung ſei der erzielte Erfolg doch recht ober⸗ nih und habe am tatſäch⸗ lichen Krankheitsverlaufnichts ge⸗ ändert. Was die Schwin denen im Laufe der Rede geweſen iſt, ſo haben dieſe mit rhyth⸗ miſcher Gymnaſtik nichts zu tun, von der Frau Vögtle gar keine Ahnung hat, ſondern bei ihr ſelbſt wirkte der Einfluß ſolcher Bewegungen des Hebens der Arme und dergleichen ſeeliſch beruhigend. Die Zungenrede ſei ſeit Anfang des Jahrhunderts eine bekannte Erſcheinung. Je nach der Veranlagung des Menſchen werden bei dieſer Gelegenheit Dinge zur Sprache kommen, die ihn zutiefſt bewegen, ungen betrifft, von erhandlung ſo oft die Die zur Verleſung kommenden Briefe ent⸗ halten in der Hauptſache Mahnungen über Mahnungen, FureAi⸗ Unverſchämtheiten und glatte Lü⸗ en. Sie laſſen einen Einblick tun in das Ge⸗ ſee der religiöſen Firma und in ie Moralauffaſſung der Prophetin überhaupt. Alle Mittel waren recht, um den Zweck, Kredit⸗ beſchaffung, zu erreichen. Die Angeklagte äußert ſich mehrmals zu den erhobenen Vorwürfen; ſie dreht und windet ſich, aber der Staatsanwalt kann ihr leicht den wahren Sachverhalt nachweiſen. Aus dieſer erſchütternden Korreſpondenz geht klar hervor, daß die Angeklagten, die Trans⸗ aktionen in Höhe bis zu 1 Million tätigten, in Wahrheit keine durchgebildeten, ausreichenden Kenntniſſe von Wirtſchaft— und Geldweſen haben. Soziale und religiöſe„Reformatorin“ warum eigentlich die„heilige Frau“ die irr⸗ ſinnigen Grundſtücksſpekulationen und Haus⸗ käufe machte. Danach wollte ſie für alle Schichten und Klaſſen des Volkes ein Heim ſchaffen, in dem ſie dann leben und ſich auf die religiöſe Art der Gröt⸗ zinger Glaubensgemeinſchaft betätigen ſollten. Gleichzeitig aber gab ſie in einer Auskunft an eine Bank an, daß für ihr Heim, nämlich das Hotel Meßmer, nur hochfeudale beim religiöſen Menſchen alſo ſeine frommen Ideen. So erklärt ſich auch die Erſcheinung, daß Laute einer fremden Sprache auftreten, die der Betreffende ſpricht, ohne ihren Zuſammen⸗ hang zu kennen, und die er irgendwo einmal aufgeſchnappt hat. Der Sachverſtändige kommt zu dem Schluß, daß gewiſſe reli iöſe Vorſtellungen durchaus echt ſind und daß ſie— wie es d Staatsanwalt in feiner Anklageſchrift ähnlich zum Ausdruck brachte— eine Wohltäterin der Menſchheit hätte werden können. Daß ſie es nicht wurde, liegt daran, daß ſich ihre Vorſtel⸗ lungen von einem religiöſen Gemeinweſen an der harten Wirklichkeit ſtießen. Das ökonomiſche Moment trat an ſie heran, und hier liegt der große Kon⸗ flikt bei Frau Vögtle: Die Auseinanderſetzung zwiſchen dem religiöſen Machtmenſchen und dem ökonomiſchen Menſchen, die ſie mit dem Strafgeſetzbuch in Konflikt brachte. Bei allem, was an Frau Vögtle unklar iſt und eines pſychopathiſchen Einſchlages nicht entbehrt, wurde jedoch die Norm keinesfalls überſchritten. Weder ihre Züge im einzelnen auch der Strafanträge im Vögtle⸗ Prozeß Die„Reformatorin“ voll zurechnungsfähig/ Der„Geldautomat“/ Der Staatsanwalt beantragt Zuchthausſtrafe und höchſtzuläſſigen Ehrverluſt Hauptſache Amerikaner und Engländer, die einen monatlichen Pen. ſionspreis von 500 RM. zu zahlen die Abſicht hätten, in Frage kämen. Staatsanwalt; Dabei lagen nur An⸗ ſragen von kleinen Leuten vor, die eptl. für einen Penſionspreis von 60—80 RM. in dem Hotel wohnen wollten. Der„Geldautomat“ Ein Aktenbündel für ſich bilden die un⸗ eingelöſten und ungedeckten Schecks und Wechſel; die Mahnungen, die unzäh⸗ ligen Verträge. Beiſpielsweiſe wurden einmal gleichzeitig zwanzig abgeſchloſſen, die einen Kredit bei einer Zweckſparkaſſe in Höhe von 100 000 RM. vorſahen, jedoch wurde kein Pfen⸗ nig einbezahlt. Dieſe Zweckſparkaſſe ſchrieb dann auch ziemlich eindeutig zurück, ſie ſei kein Geldautomat, aus dem man be⸗ liebig viel Geld herausholen könne— ſo hatten es ſich die Vögtles wenigſtens vorgeſtellt. Unzählige Briefe ſind an alle Stellen der Re⸗ gierung, der Behörden, der Partei, der Ge⸗ meinden, der Kommune gerichtet, um Geld bei⸗ zuſchaffen. Darin werden große Verſprechungen gemacht, Errichtung von SaA⸗ und SS⸗Heimen als Neugründungen in Ausſicht geſtellt, die Gemeinnützigkeit aller Unternehmungen und ihre Rentabilität in den höchſten Tönen ge⸗ prieſen— ſobald es aber an eine konkrete Feſt⸗ ſtellung ging, erwies ſich alles als hohle Phraſe und leerer Schwindel. Mit der Verleſung der Korreſpondenz war die Anklage geſchloſſen. Gäſte, in der Das Gutachten des Sachverſtändigen noch im beſonderen weiſen Erſcheinungen von Geiſtesſchwäche oder Geiſteskrankheit auf. Die Vorausſetzungen des§ 51 Abſ. 1 und 2 fehlen daher bei der Angeklagten vollſtändig. Sie iſt' daher voll verantwortlich, und der Sachverſtändige überläßt es dem Gericht, auf Grund dieſer Tatſache zu einem Spruch zu lommen.„i½ min In ſeinem Gutachten über den angeklag⸗ ten. Ehemann der Frau Vögtle⸗äußerte ſich Profeſſor Gregor dahinge end, daß er bei ihm eine gewiſſe Höhe des lutdruckes feſtgeſtellt die ihn um 5 bis 6 Jahre älter ſcheinen laſſe. Der Angeklagte Vögtle iſt heute 51 Jahre alt. Die Vergeßlichkeit, von der der Angellagte ſprach, ſei aber bei jedem 55⸗ oder 66jährigen Menſchen durchaus erklärlich. Der Angeklagte 1 n normal und durchaus geſund. Die Verhandlung am Nachmittag Bei Beginn der letzten Nachmittagsver⸗ handlung beantragte die Angeklagte durch ihre Verteidigerin, einige Prohen aus ihren Schriften, u. a. aus dem„Chriſtus ideal“, zu ihrer Verteidigung vorlegen zu dürfen. Das Plädoyer des Staatsanwalts Erſter Staatsanwalt Dr. Lienhart zeich⸗ nete darauf in großen Zügen die religiöſe und geſchäftliche Entwicklung, den Hintergrund, aus dem alle Anklagen gelegen ſeien, der das Bild abrunde und beweiſe, daß auch die an ſich kleinen Straftaten als Betrug aufzu⸗ faſſen ſeien. Noch einmal zieht wie ein unfaß⸗ liches Schemen die endloſe Reihe all der Pläne, Projekte und Transaktionen vorüber— Hau 8 Eben⸗Ezer—, der erſte große Plan des Neubaues, der aber bald dem nächſten, dem Millionenprojekt des Hotels Meß⸗ mer, weicht; darauf, wie die Angeklagten den verhängnisvollen Vertrag ſchließen mit den Verkäufern des Hotels mit Verpflichtungen, die innerhalb ganz kurzer Zeit einzulöſen waren, die aber die Angeklagten niemals erfüllen konn⸗ ten. Die Härten dieſes Vertrages ſind dabei keine Entſchuldigungsgründe für die Angeklag⸗ ten, weil nicht der geringſte Anlaß für ſie be⸗ ſtand, ſie einzugehen. In dieſer großen Bedrängnis nun begann die verzweifelte Suche, das große Rennen nach Geld. „Alles, was nach Geld riecht, wird abge⸗ 300000 RM. wurde bei dieſem Rennen aus allen verfüg⸗ baren Quellen geſchöpft und wohin iſt das Geld gekommen' Das läßt ſich nicht ſeſt⸗ ſtellen— aus dem einfachen Grund, weil eine richtige Buchführung überhaupt nicht vorhan⸗ den war. Es iſt entſetzlich, wie hier mit Tau⸗ ſenden fremden Geldes operiert wurde. Nichts als eine Kaſſe im Nachttiſchſchub⸗ lädchen der Angeklagten war da, aus der neben anderm auch der Haushalt und alle täglichen Bedürfniſſe leichthin beſtritten wurden. Zu einer genügenden Buch⸗ und Kaſſenfüh⸗ rung iſt es auch unter dem Angeklagten F. M. nicht gekommen. ſchnuppert. In allen Staaten Europas, bei allen möglichen und unmöglichen Stellen wird nach Kredit geſpürt.“ Alles war vergeblich. In keinem Schriftſtück iſt eine feſte Zuſage zu finden. Ein Vertrag nach dem andern wird abgeſchloſſen, nicht aber in einer ehrlichen Abſicht, ſondern um die Be⸗ teiligten, die Gläubigen bzw. Gläubiger, zu bluffen. Ein Plan jagt den andern; es blieb nicht beim Hotel Meßmer; daneben beſtanden noch andere Pläne, die ſich auf alle Teile dort weitere„Heime“ einzurich⸗ ten, bezogen. Ein Plan wurde endlich verwirk⸗ licht: Hohenſtein, das man für 42 000 RM. kaufte. Aber trotzdem fährt man fort im Trans⸗ aktionieren, kauft Aecker und Grundſtücke, und wie von einem Dämon getrieben, ſtürzt man ſich in einen Strudel von Spekulationen und Transaktionen, die den Angeklagten längſt über den Kopf gewachſen waren. Alles geſchah„für das Werk“— ausge⸗ nommen ein Karlsruher Hauskauf, den die Angeklagten ſelbſt als Kapitalanlage bezeich⸗ nen, allerdings Anlage eines Kapitals, das ihnen gar nicht gehörte. Nahezu fremdes Geld Bis Mitte 1933 billigt die Staatsanwalt⸗ ſchaft den Angeklagten guten Glauben im Ziel, aber nicht in den Mitteln zu, aber davon ab auch nicht mehr im Ziel; alles — wie die berühmten Schwingungen und die Zungenſprache— waren nur Mittel zum Zweck. Teils durch ideelle, teils ganz reale Mittel wurden die Anhänger zur Anzahlung auf die „Sparkaſſe Gottes“ veranlaßt. Hätte man einmal eine Bilanz gemacht, die auch bei dieſem Rieſenbetrieb unbedinat not⸗ wendig geweſen wäre, dann hätte man ſchon längſt„Konkurs“ anmelden müſſen. Nur durch raffinierte Wechfelreilerel zögerte man am Ende den unausbleiblichen Zuſammen⸗ bruch hinaus. dern Wahrheit iſt, daß ganz im Gegenteil durch dieſes Einareiſen die traurige Fortſet⸗ zung der ſchamloſen Auspowe⸗ rung der Anhänger verhütet wy und weiter verhütet wurde, daß immer mehr Anhänger— wie bis dahin geſchehen— in hohem Alter, ihrer Spargroſchen be⸗ raubt, der Fürſorge anheimfieleß, Anſchtießend verhandelte der Stagtsanwal in zweiſtündigen Ausführungen die Einzel fällender Anklage, die noch einmal zu beſchreiben wir uns erſparen dürſen, die aber in ihrer ſchlichten Zuſammenfaſſung einen un geheuren Eindruck auf die Zuhörer und da Gericht hinterlieſſen 3550 „Wie ſchon geſagt“, fuhr der Staatsanwal dann fort, billigte ich der Angeklaaten den gu ten Glauben bis Mitte 1933 zu, dann aber ent⸗ wickelte ſich ein gewiſſer Machtwillen, 1 zeigt ſich, daß ihre Pläne in ſteigendem Ma los wurden und ſie in der Wahl ihrer Mittel ſkrupellos. e uſer All das iſt nicht mehr zu entſchuldigen; ſtatt das eigene letzte Geld zu verwenden, verbrauchte ſie das ihrer Anhänger. Theorie, zwiſchen Einſtellung und ihrem lichen Wirken beſteht ein himmel⸗ weiter Unterſchied. Der Staatsanwalt erinnerte gerade an die 4 letzten Fälle, für die jede mildernde Umſtünde zu verſagen und die alatte, ſchwere Be⸗ trugsfälle ſeien. Was den Angeklagten Ph. Vögtle betrifft, ſo nennt ihn der Staatsanwalt einen ganz hinterliſtigen Menſchen, der ſich Erſcheinung verkrieche, in Wirklichkeit aber es fauſtdick hinter ſeiner biedermänniſchen hinter den Ohren habe. Zu dem Angeklagten F. M. ſei zu bemerten. daß ſeine Jugend ein gewiſſes Mit⸗ leidverdiene, er habe ſich völlig der a⸗⸗ waltſchaft zuſammengebrochen wäre, ſon⸗ Zwiſchen Praxis und ihrer religiöſen tatſäch⸗ milie Vögtle verſchrieben und ihr alles ge⸗ opfert.„Man darf jedoch hier nicht zu weit gehen“, fuhr Dr. Lienhart fort, M hat ſich der⸗ artig mit der Sache identifiziert, auch bei ihm trifft es zu: Mitgegangen, mitgehangen!“ Abſchließend ſtellt Dr. Lienhart feſt, dah das Amneſtiegeſetz dem Urteilsſpruch nicht im Wege 4 ſtehe und ſtellt folgende Strafanträge: Für die Angeklagte Berta Vögtle 4 Jahre Zuchthaus, für den Angeklagten Philipp Vögtle 2 Jahre 8 Monate Zuchthaus und für beide Aberkennung der bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf die höchſtzuläſſige Dauer; die Unter⸗ den Hauptangeklagten nicht anzurechnen, weil ſie bis zum letzten Tag ihre Unſchuld beteuerten; für den Mitange⸗ ſuchungshaft ſei klagten F. M. ein Jahr Gefängnis. Das Plädoyer der Verteidigerin laſſen wir in unſerer nächſten Frühausgabe folgen. Morgen vormittag Arteilsverkündung Der letzte Verhandlungstag konnte erſt um 21 Uhr geſchloſſen werden, Der ganze Donnersz⸗ tag wird mit der Urteilsberatung ausgefüllt fein, ſo daß damit gerechnet werden kann, daß morgen vormittag 10 Uhr, wie vorgeſehen, das Urteil verkündet werden wird, das überall mit großer Spannung erwartet wird. Abſchluß der Eignungsprüfungen im Gaſtſtättengewerbe Karlsruhe, 28. März. Das Berufsbil⸗ dungsamt der Fachgruppe Gaſtſtättengewerbe der Deutſchen Arbeitsfront führt in dieſen Ta⸗ gen die Abſchlußprüfungen der Bedie⸗ nungen im Gaſtſtättengewerbe durch. Die Prüſungen, die in allen größeren Plätzen Ba⸗ dens ſtattfinden, müſſen bis 31. März reſtlos durchgeführt ſein, da die auf Grund dieſer Prü⸗ Tur èinsegmung Mmren m. Ceſmmeß von J. CLoiterſios Z Berufsausweiſe grundſätzlich als Unterlage für die ab 1. April anzuſehen ſind. Wer es verſäumt, ſich dieſer Prüfung zu unterziehen, wird die daraus erwachſenen Fol⸗ gen zu tragen haben. Es iſt deshalb allen Be⸗ 4 dienungen im Gaſtſtättengewerbe, beſonders den die noch nicht im Beſitze eines Berufsausweiſes ſind, dringend zu emp⸗ 9 fehlen, an dieſer letzten Berufseignungsprüfung fungen ausgeſtellten zu führenden Arbeitsbücher Kellnerinnen, des Gaſtſtättengewerbes teilzunehmen. Früh lebensmüde Mosbach, 28. März. Der 19jährige Metz⸗ gerburſche Fritz Chriſtmann von hier hat ſich in ſelbſtmörderiſcher Abſicht eine ſchwere Schußverletzung beigebracht. Da der Bedauernswerte das Bewußtſein noch nicht erlangt hat, konnten die Beweggründe der Tat noch nicht feſtgeſtellt werden. — — Auch das kleine Neéci Allmählich Brunnenanla tüchtig am W gen Boden de bere charakter zyu geben. D tummeln. Bie Friedrichsplat Tage ins Lan gänger die ödet geſehen. wieder Fr haben. dDer Anſfan Handwerter, hallen, ſind f eitliches Leb Bald wird d Holzhütten v beiden Zenta Das Holz der die dunkelgrü Nur noch kur fallen und di⸗ reicher und b Vor zweih mehr vom geſehen. 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Allmählich herrſcht auch in den Mannheimer Brunnenanlagen Betrieb. Handwerker ſind tüchtig am Werk, um dem rauhen und ſchmutzi⸗ gen Boden der Brunnenbaſſins wieder die ſau⸗ bere charakteriſtiſch grüne Farbe und die Glätte zu geben. Die Maler haben ſich ordentlich zu tummeln. Bis die umfangreiche Anlage hinterm Friedrichsplatz grundiert iſt, gehen noch koſtbare Tage ins Land. Lange genug hat der Spazier⸗ gänger die Brunnen ausgetrocknet und ver⸗ ͤͤdet geſehen. Er möchte jetzt gar zu gerne wieder Freude an Waſſerſpielen haben. Der Anfang iſt gemacht. Die Stimmen der Handwerker, die anfeuernd über die Anlage hallen, ſind für den ſehnſüchtig auf frühjahrs⸗ zeitliches Leben Harrenden willkommene Muſik. Bald wird die Grünfarbe bis zu den beiden Holzhütten vorgeſtrichen ſein, die uns noch die beiden Zentaurengruppen dem Blick entziehen. Das Holz der Bretter leuchtet aufdringlich durch die dunkelgrünen Schürze aus Tannenzweigen. Nur noch kurze Zeit, dann werden die Hüllen fallen und die Mannheimer um eine Schönheit reicher und beneidenswerter ſein. Vor zweihundert Jahren hätte man noch mehr vom ſtädtiſchen Frühjahrsputz geſehen. Damals waren die Planten bekanntlich noch von einem ſchlichten und ſtets erneuerungs⸗ bedürftigen Holzgeländer umgeben. Das mußte jedes Jahr friſchen Anſtrich erhalten. Wochen⸗ lang waren die Maler mit Streicharbeit beſchäf⸗ tigt. Sie haben heute dieſes Vergnügen nicht mehr. Die Plankenbummler, die im Schatten der Akazien wandelten, mußten damals hölliſch aufpaſſen, um ſich nicht den neuen Frühjahrs⸗ rock nach der letzten Mode durch gewohnheits⸗ mäßiges Anlehnen an die noch farbenfriſchen „Planten“ zu verderben. Dieſe Sorge bleibt uns erſpart. Wie ſo vieles. Erinnert ſei nur daran, daß die beiden Fuß⸗ gängerinſeln rund um die Säulen⸗Uhren am Strohmarkt und an der Börſe vor faſt genau 53 Jahren erſtmals beliebte Treffpunkte waren. Die Generation, die ſich dort zu dieſer Zeit ein Rendevous gab, wartet bis auf fünf Prozent nicht mehr vergeblich. Wir ſind nüchterner geworden. Wir pflegen an dieſen Stellen nur auf die Straßenbahn zu warten, die hier alle paar Minuten vorbei⸗ kommt und uns einfach nicht verſetzen kann. So ändern ſich die Zeiten. Vergeſſen ſind die Möven, die uns monatelang die an unfreundlichen Tagen reichlich langweilig wir⸗ kende Brückenpartie beleben halfen. Nur noch Nachzügler ſind geblieben. Nicht etwa aus An⸗ hänglichkeit an die freigiebigen und tierlieben⸗ den Mannheimer, wie es den Anſchein haben könnte. Sie haben ſich einfach in der Zeit geirrt. Keine ſorgende Hand ſtreut noch Abfälle für ſie auf die Futterbretter. Die Möven kümmern ſich auch nicht mehr darum. Sie haben ſich da⸗ mit abgefunden, daß ſie vergeſſen ſind und krei⸗ ſen nur noch in weiten Bögen um die Fried⸗ richsbrücke. Die Tierliebe der Mannheimer wendet ſich inzwiſchen wieder den Eichhörnchen zu, die in unſeren Partanlagen beheimatet ſind. Jeder Spaziergänger hält nach dieſen munteren Tier⸗ chen, die ſeit Jahren zum lebenden Inventar— beſonders des Waldparks— gehören, Ausſchau. Unſere private Sorge gilt dem Erſten, der diesmal gar ſo lange auf ſich warten läßt. Nach dem kurzen Februar⸗ monat iſt man doppelt empfindlich geworden, kann man es kaum erleben, bis das letzte Ka⸗ lenderblatt in den Papierkorb flattert. „Der nahende April macht, was er will“— lautet ein Sprichwort.„Er kommt, wann's ihm paßt!“— möchten wir ergänzen. Dankbar ſind wir aber für die ſchönen und ſonnigen Märztage, die uns der Himmel trotz aller Wettervorausſagen brav und bieder ſchickt. Er hat es eben nicht nötig, den Erſten abwarten zu müſſen, um freigiebig ſein zu können. Wir ſind darüber doppelt froh. hk. Unsere IIOer im Leltfriege Mlello— Glätte deutſchen In Souchez erſchienen die Franzoſen, dar⸗ unter zahlreiche Schwarze, um die Mittags⸗ ſtunde. Aber die dort liegenden Reſerven der 110er waren auf dem Poſten. Unterſtützt vom 1. bayeriſchen Jägerbataillon kämpften ſie um jedes Haus, um jedes Mauerſtück. Im Schloß⸗ part ſaßen die Schwarzen auf den Bäumen. Die Jäger ſchoſſen ſie herunter. Nach mehreren Stunden voll heißen Ringens war der Feind wieder aus dem Ort hinausgeworfen, ſetzte ſich aber nun in der Mühle Malon feſt. In Sou⸗ chez traf das Regiment auch der empfindlichſte Verluſt dieſes Tages. Der Regimentskommandeur Oberſtleutnant Leberecht von Blücher ſtarb dort mittags 12.30 Uhr durch ein Infanteriegeſchoß in den Hals den Heldentod. Aus Nacht und Grauen brach der 10. Mai an. Mit äußerſter Sde tobte der Kampf wieder auf Loretto. Schwer lag das feinoliche Feuer den ganzen Tag auf der Kapellenſtellung und erreichte am Nachmittag gegen 4 Uhr ſeine größte Stärke. Schon in der Nacht konnten die Grenadiere in der Barrikadenſtellung kein Auge zutun. Immer wieder ſtürmte der Franzmann gegen die Barrikade vor, flogen Hanogranaten hin und her, häuften ſich Gefallene und Ver⸗ wundete in dieſem Abſchnitt. Ein Zug der 2 Kompanie ſowie die 9. Kompanie Inf.⸗Regt. 136 wurden zur Verſtärkung der dort liegenden 5. Kompanie eingeſetzt. Bei Tag ging der Kampf weiter. Die 8. Kompanie hielt immer noch ihre Stellung, völlig abgeſchloſſen von jeder Verbindung mit den Kameraden. Unab⸗ läſſig feuerte das einzige Maſchinengewehr und von Zeit zu Zeit ertönten ſchaurige Hornſignale herunter, Hilferufe der eingeſchloſſenen Truppe, die Entſatz verlangte. Hauptkampfplatz dieſes zweiten Tages war die Mühle Malon. Hier hatten ſich bekanntlich die Schwarzen am vorhergegangenen Tag feſt⸗ geſetzt. Freiherr von Preuſchen, der Führer des 3. Batl. raffte nun zuſammen, was in der Eile zur Verfügung ſtand und die 11. Kom⸗ panie 110 ſtürmte gemeinſam mit Teilen des Regiments 136, der 1. bayr. Jäger, der 19. Pioniere und dem Reſt des aufgeriebenen Landwehrregimentes 39 gegen dieſes Bollwerk des Feindes an. Die Schwarzen ſetzten ſich zur Wehr wie wilde Tiere. Aber der Kampfkraft der deutſchen Truppen waren ſie nicht gewachſen. Sie wurden nieder⸗ gemacht, gefangen, ein Reſt entkam. In der Mühle ſchlug der Stab Preuſchen ſein Quartier auf. Durch dieſen gelungenen Angriff war eine Verbindung mit den in Carency eingeſchloſſe⸗ nen 109ern möglich und auch die Gefahr einer völligen Abſchnürung von Ablain beſeitigt. Wieder hüllte eine Nacht die Schreckniſſe des Tages ein. Doch kaum vermochte das Dunkel die Kampftätigkeit zu beeinfluſſen. Unabläſſig ſchwirrten Leuchtkugeln gen Himmel und brei⸗ teten eine bleiche Helle über das Schlachtfeld aus, unabläſſig zogen die Granaten ihre Bahn durch die Luft, zerbarſten mit wildem Getöſe in den Stellungen und ſtreuten Tod und Ver⸗ derben. Ohne Erbarmen mähte der Tod, Ruhe und Schlaf verſchmähend, wenn ſich ſo reiche Gelegenheit zur Ernte bot. Arme Bataillone der 136er. In der Nacht ſollten ſie die bis auf einen kläglichen Reſt zuſammengeſchmolzenen 111er vor der Kapelle ablöſen, kamen jedoch zu ſpät. Die 111er zogen es lieber vor, noch einen Tag in Stellung zu bleiben, als am grauenden Tag in voller Sicht des Feindes von der Loretto⸗ höhe herunterzumarſchieren. Und ſie hatten recht. Erbarmungslos hämmerten die Grana⸗ ten in die Schlamm⸗Mulde, in der die 136er ſaßen, furchtbar waren die Verluſte disſes Re⸗ giments. Furchtbar waren aber auch die Kämpfe, die am 11. Mai das 2. Bataillon 110 auf Loretto zu beſtehen hatte. Ein Hagel von Artillerie⸗ geſchoſſen fiel den ganzen Tag über auf die ſchon vorher faſt zuſammengetrommelte Stel⸗ lung herab. Das Feuer erreichte gegen 4 Uhr ſeinen Höhepunkt. Dann brach der Angriff los, der ſich diesmal in der Hauptſache gegen die heldenmütige 8. Kompanie richtete. Es war auch geradezu unheimlich für den Franzmann. daß er dieſer durch tagelangen Kampf ge⸗ ſchwächten, durch unabläſſige Nachtwachen ent⸗ nervten, durch Hunger und Elend entkräfteten paar Mann nicht Herr werden konnte. Die 8. Kompanie aber ſtand, gab keinen Zoll breit ihres Bodens preis. Mochten ſie kommen! Man kann ſterben, kann vor Entkräftung zu Boden ſinken, aber was noch lebt, wird bis zum letzten Atem⸗ zug weiterkämpfen, wird, wenn die Munition ausgegangen iſt, mit Gewehrkolben und Spaten dreinſchlagen, aber ergeben, dieſes Wort kennen die Gre⸗ nadiere nicht. In der Nacht aber rufen wieder die Hornſignale hernieder ins Tal, rufen um Hilfe aus höchſter Not. Zwei Stunden ſpäter brach der Feind ohne Artilleriefeuer in die Stellung der 7. Kom⸗ panie ein. Hier errang er einen Teilerfolg, wodurch er auch die Kapelle wieder in Beſitz bekam. Auch in die Stellung der 5. Kompanie drang er ein, aber dieſe Truppe warf ihn nach hartem Ringen wieder aus ihren Gräben hin⸗ Die 111er hatten wieder furchtbare Ver⸗ uſte. Und wieder ging die Sonne über Loretto auf, neuem Kämpfen, neuem Sterben, neuem Hel⸗ dentume leuchtend. Ein neuer Tag! Doch was weiß man da oben noch vom Lauf der Zeit. Stand man nicht ſchon Ewigkeiten in dieſer Hölle, waren nicht die friedlichen Zeiten vor Menſchengedenken? Man lebte ſtumpf dort oben dahin, war nicht Menſch, war wie ein Tier, das in Höhlen dahinlebt. Man lebte wie Robinſon auf ſeiner Inſel, man wußte nicht, ob hinter der nächſten Schul⸗ terwehr noch einer lebte oder ob nicht von dort Deutscſie Heſinale fiir Volgsbildumg Kultur und Erbgut Vortrag in der Deutſchen Schule für Volksbildung Es war ein umfaſſendes, weitgeſpanntes Thema, das ſich Profeſſor Dr. Solger, Ber⸗ lin, für den letzten Vortragsabend in der Deut⸗ ſchen Schule für Volksbildung geſtellt hatte. Hatten ſich die verſchiedenen Vorträge dieſes Winterhalbjahres, die unter dem Motto„Der deutſche Menſch und ſein Erbgut“ ſtanden, in der Hauptſache mit Einzelpro⸗ blemen und Einzelperſönlichkeiten auseinan⸗ dergeſetzt, ſo ſuchte Prof. Solger in ſeinen Dar⸗ legungen das Thema im geſamten zu um⸗ faſſen, gewiſſermaßen als Abſchluß noch einmal den ganzen Fragenkomplex innerhalb eines einzigen Vortrages zu umreißen. Er begann mit der Entwicklung des Menſchen und ſeiner Erbanlagen aus der Keimzelle, ſprach über die Kulturprobleme der wichtigſten Geſchichtsab⸗ ſchnitte, von der germaniſchen Vorgeſchichte über den Orient, Griechenland und Rom, und endete ſchließlich mit den jüngſten politiſchen Ereigniſſen der Gegenwart. Daß dabei der Vortrag etwas ſprunghaft wirkte und man⸗ ches Dargeſtellte aus dem Zuſammenhang ge⸗ riſſen ſchien, iſt nur natürlich. Trotzdem brachte der Vortrag vieles, das für die Zuhörer neu und intereſſant war, und namentlich der Schluß, der den tieferen Sinn und Zweck der allgemeinen Wehrpflicht darlegte, fand eine ſtarke, beifällige Aufnahme. Der Redner zeigte zunächſt, daß die Keim⸗ zelle, die das einzige iſt, was wir von unſe⸗ ren Eltern erben, ſich nur in der arteigenen Linie entwickeln kann, der ſie entſtammt. Es gibt bei der Vererbung keine Hintereinander⸗ ſchaltung von Perſonen, ſondern jeder Menſch baut ſich auf ſeiner Keimzelle ſelbſt auf. Es werden nur Richtkräfte, die in der Keim⸗ zelle liegen, vererbt. Der Vortragende unter⸗ ſchied daher zwiſchen Erbweſen und Erb⸗ beſitz. Erbbeſitz iſt auch die Kultur, weil ſie nicht auf dem Wege des Erbweſens vererbt, ſondern erſt ſpäter vom erwachſenen Menſchen dem jüngeren gleichſam übergeben wird. Sie iſt die Beziehung unſeres Erbbeſitzes auf unſer Erbweſen, die Durchdringung des„Ange⸗ eianeten“ durch das„Ererbte“. Pro⸗ feſſor Solger machte dies beſonders am Bei⸗ ſpiel des Eiſens deutlich. Das Eiſen kam aus der Südoſtecke des Mittelmeergebietes zu uns, und obwohl man es dort unten ſchon Jahr⸗ tauſende vor uns kannte, wurde es erſt bei uns zu ſeiner großen Bedeutung gebracht. Ueber⸗ haupt zeigt ſich die Stärke eines Volkes und ſeiner Kultur in der Fähigkeit, fremde Ein⸗ flüſſe aufnehmen und verarbeiten zu können. Daher kommt es auch, daß der Süden ſo wenig vom Norden beeinflußt wurde, während wir vom Mittelmeer zahlreiche Anregungen be⸗ kamen. Wer aber glaubt, daß erſt durch dieſe Anregungen, durch die Bildungswelle aus dem Süden, die Kultur zu uns kam, der verkennt die Richtkräfte des germaniſchen und deutſchen Weſens. Die ſtarke Kultur des Nordens zeigt ſich in der Einheit und Geſchloſſen des Aus⸗ drucks. Dieſe Einheit wird bedingt durch die jedem Volk eigenen vererbbaren Richt⸗ kräfte. Das Erkennen der Erbgemeinſchaft als der tragenden Kraft aller Kultur, das zum erſten Male im 18. Jahrhundert auftauchte, beherrſcht heute wieder unſer ganzes Denken. Neben der Wehrpflicht gibt es eine Erb⸗ pflicht, die ſtändig verſteckte Gefahren auf⸗ ſpürt und zu überwinden ſucht. Wenn ſie ein⸗ mal Allgemeingut geworden iſt, dann ſind wir jederzeit gegen den äußeren wie auch gegen den inneren Feind gewappnet. W. P. Ein Kaſperle⸗Nachmittag wird am kommen⸗ den Samstag, um 16 Uhr, vom Berufs⸗ gruppenamt der DAß für die Kinder ſeiner Mitalieder veranſtaltet. Geſpielt wird „Der Similiberg“ und„Kaſperle und ſein Fern⸗ rohr“. Karten ſind zu 20 Pfg. in C1, 10, Zim⸗ mer 11, im voraus zu erhalten. Das 1. Naſſ. Inf.⸗Regt. Nr. 87 mit Kriegs⸗ formationen(Reſ. 87, Landw. 87, Inf.⸗Regtr. 186. 223, 253, 349, 365, 468) begeht am 4. und 5. Mai 1935 in der alten Garniſon Mainz ſeine 125jährige Gründungsfeier mit einem großen Wiederſehen der alten treuen Waffengefährten. Anmeldungen und Quartierbeſtellungen(Hotel⸗, Privat⸗, Maſſenquartiere) ſind an Kamerad Jokob Weil, Mainz, Goetheſtr. 3, zu richten. Der Beitrag von.50 RM iſt einzuzahlen auf das Poſtſcheckkonto Frankfurt a. M. Nr. 999, der Mainzer Volksbank für das Konto J. R. 87, Wiederſehensfeier. Auf Wiederſehen am 4. und 5. Mai 1935 in Mainz! Abendausgabe— Donnerstag, 28. Mäxz1235 abenluns im nächſten Moment' der⸗Feind mit abgezogener Handgranate hervorgeſtürmt kommt, man wußte nichts, gar nichts, man lebte nur der Sekunde, im Getümmel der Schlacht, im Schwirren des Todes, im verbiſſenen trotzigen Warten auf den Feind. Doch dort, wo es noch Kalender gibt, ver⸗ zeichnen ſie einen neuen Tag, den 12. Mai. Alſo wird es wohl ſo ſein. Er bringt neue Angriffe der Franzofen! Unerſchöpflich ſchei⸗ nen ſeine Reſerven; immer neue Wellen wäl⸗ zen ſich gegen die deutſchen Stellungen heran, werden niedergemäht, andere ſteigen aus den Gräben, Legionen ſcheint der Feind aus dem Boden ſtampfen zu können. Der deutſche Wall auf Loretto aber weicht nicht. Eine Strecke von ungefähr 250 Schritt hatte man ſtellenweiſe, der gewaltigen Uebermacht weichend, zurückgeben müſſen, aber dort biſſen ſich die braven 110er wieder feſt, hielten ſtand dem unabläſſigen, Tag und Nacht währenden, zermürbenden Trommelfeuer, den Angriffen der in Ueberzahl immer wieder hereinbrechenden Gegner, hielten ſtand dem nagenden Hunger, der Entkräftung, dem Tod. „Auf zehn Tode kommt ein Lebendiger, kaum ſind noch Offiziere da. Die Munition iſt verſchoſſen. Der Hunger knirſcht in den Där⸗ men. Die Nerven, die tagelang keinen Schlaf mehr gekannt, drohen zu zerreißen. Zahlloſe Verwundete, Freund und Feind, denen niemand helfen kann. Zu Tod erſchöpft liegen die In⸗ fanteriſten und Grenadiere in ihren Löchern, kaum eines Gedankens noch fähig...“, ſo beſchreibt Werner Beumelburg in ſeinem Buch„Loretto“ die Zuſtände an dieſer Stätte. Der Franzoſe aber ſtürmte vergeblich, opferte umſonſt tagelang tauſende ſeiner Leute, Lo⸗ retto ſtand. Bei der 8. aber, bei der 8. ſchwie⸗ gen an dieſem Tag die Hornſignale. Was war geſchehen? In Carency unten— armes Dörſchen—, in dem kleinen Dörſchen Carency, vollzog ſich an dieſem Tage ein Geſchick ſo rieſengroß, ſo ge⸗ waltig, daß allein um dieſer Ereigniſſe willen der Feind den Degen ſenken müßte, vor drn tapferen Verteidigern. Frage einen 109er nach Carency. Doch ich glaube kaum, daß er dir Antwort gibt. Denn es gab Dinge da draußen, die ſich ſo hart und ſchwer in das Herz eingedrückt, daß ſie dort zeitlebens vergraben bleiben. Es gab Dinge, die ließen das Haar grau werden in kur⸗ zen Stunden, die ließen Jünglinge um Jahr⸗ zehnte altern, es gibt Dinge, die man ſein gan⸗ zes Leben mit ſich trägt, die in Träumen nächtlich wieder lebendig werden, aber erzäh⸗ len, Freund, erzählen kann man das nicht. Carency! Blut klebt an jeder deiner Stra⸗ ßen, Blut hängt an jedem Stein deiner zer⸗ ſchoſſenen Häuſer, Blut in den Kellergewölben, Blut am Steinbruch, an dem Wieſengelände um den Souchezbach und Blut, Ströme von Blutes am zerwühlten Boden des Friedhofes. Carencey war beſetzt von ſechs Kompanien des Regiments 109. Von allen Seiten ſchloſ⸗ ſen es die feindlichen Truppen,— Franzoſen und Engländer, Zuaven und Schwarze— ein. Tagelang ſchon hatte das Artilleriefeuer dieſes Dorf zuſammengehämmert, tagelang ſaßen dort die Grenadiere, von jeder Hilfe abgeſchnitten. Am 11. brach der Sturm von drei Seiten los, entwickelte ſich ein zäher, erbitterter Straßen⸗ kampf, der vier Stunden lang dauerte. Dann war der Angriff abgeſchlagen, die Franzoſen mußten den Ort wieder räumen, Wälle von Leichen bedeckten die Straßen. Nur im Fried⸗ hof, im Friedhof ſaßen die Alpenjäger und keiner vermochte, ſie dort zu vertreiben.“ Fortſetzung ſolan Es mutet faſt wie ein Aprilſcherz an, aber es iſt doch Wirklichkeit. Im Berliner Weſten hängt der erſte dieſer Apparate, dem bald noch weitere folgen werden. Man ſteckt ein Geldſtück in den Automaten, zieht an dem Griff— und ſchon hat man den friſchen Blumenſtrauß, ſchön verpackt, in der Hand. Deutsches Nachrichtenbüre Jahrgang 5— A Nr. 147— Seite 6 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Donnerstag, 28. März 19⁵ 1 Nleine Naeſnieſiten Die Polizei meldet: Entwendet wurde: Zum 19. 3. 35 aus einem verſchloſſenen Perſonenkraftwagen auf dem Partplatz D 6/7 hier ein Browning, ein Jagd⸗ Klappſtuhl, graugrüne Ueberſtrümpfe, graue Socken und Taſchentücher.— Zum 24. 3. aus einem Eiſenbahnwagen im Bahnhof Neckarau 13 Karton je 50 mal 50 mal 25 Zentimeter groß mit 258 Halbpfund⸗Friſchbleibe⸗Packungen Haushalt⸗Zwieback von der Firma C. und F. Brandt G. m. b.., Hagen⸗Haſpe. Verloren ging: Vom 23./24. 3. 35 in der Nähe des Waſſerturms oder Oſtſtadt ein bunter, be⸗ druckter kleiner Leder-Geldbeutel mit Reißver⸗ ſchluß und etwa 60 Mart Bargeld. Verbilligte Oſtergruſtelegramme nach Ueber⸗ ſee läßt die Poſt wie ſchon ſeit mehreren Jah⸗ ren auch zum bevorſtehenden Oſterfeſt über die deutſchen Funt⸗ und Kabelwege wieder zu. Der Kreis der Ueberſeeländer, nach denen Oſter⸗ grußtelegramme zugelaſſen ſind, iſt in dieſem Jahr erweitert worden. Die Telegramme kön⸗ nen vom 15. bis 22. April aufgeliefert wer⸗ den. Der Abſender kann den Text der Oſter⸗ grußtelegramme beliebig(freier Text) abfaſſen. Nach Nordamerika, Mexito und Kuba ſowie mit Schiffen in See über die Küſtenfunkſtellen der Vereinigten Staaten von Amerita ſind jedoch nur Oſtergrußtelegramme mit beſonders ver⸗ einbarten Textfaſſungen(feſter Text) zugelaſſen. Der Abſender hat die Möglichteit, den gewünſch⸗ ten Text unter einer größeren Zahl von Faſſun⸗ gen auszuwählen und dabei zu beſtimmen, in welcher der franzöſiſch, zugelaſſenen engliſch, außerdem ſpaniſch) das Telegramm für Empfänger ausgefertigt werden ſoll. nach Sprachen Mexito und Kuba (deutſch, den Die Ge⸗ bühren für die einzelnen Verkehrsbeziehungen ſind verſchieden, ſie betragen bei den Telegram⸗ men mit beliebigem Text ein Drittel der vollen Sätze. Ueber die Einzelheiten geben die Tele⸗ grammannahmeſtellen Auskunft. Aus dem Familienleben Den 68. Geburtstag feiert heute Frau Katha⸗ rina Müller, 6 5, 12. Wir gratulieren! 75 Jahre alt. Heute, 28. März, vollendet der ehemalige langjährige Büro⸗Pförtner der Firma Heinrich Lanz.⸗G., hier, Johann Müller, Meerfeldſtraße 48, in geiſtiger und körperlicher Rüſtigteit ſeinen 75. Lebensjahr. 25 Jahre Wohlfahrtspfleger. Auf eine 2jäh⸗ rige Tätigkeit als Wohlfahrtspfleger konnte in dieſen Tagen Bäckermeiſter Ernſt Bauer, Lange Rötterſtraße 4, zurückblicken. Dieſes Ju⸗ biläum bildete den Anlaß zu einer beſonderen Ehrung des Jubilars in der Bezirksſitzung am 21. März d. J. Der Vorſtand des nn lichen Wohlfahrtspflege Städtiſchen Direktor Schumacher, über⸗ rachte im Auftrag des Oberbürgermeiſters die Glückwünſche der Stadt und würdigte die Ver⸗ dienſte, die der Jubilar im Dienſte der öffent⸗ ſich erworben hat. Außerdem überreichte er ihm eine künſtleriſch renurkunde ſowie ein Blumen⸗ ausgefertigte ebinde. der Vorſteher, Die Glückwünſche des Hauptlehrer Bezirks ſprach Burkhardt, aus, der hierbei rühmend die Opferwilligkeit des Jubilars und deſſen Verſtändnis für die Notlage der ihm anvertrauten armen Volks⸗ genoſſen hervorhob. Durch Ueberreichung eines Geſchenkes gaben auch die Bezirksmitglieder der Wertſchätzung, der der Jubilar ſich allge⸗ mein erfreut, äußeren Ausdruck. Planetarium. Am Freitagabend ſpricht Prof. Dr. Feurſtein im achten Lichtbildervortrag der Reihe„Volkstümliche Himmelskunde“ über „Die Spiralnebel als ferne Wel⸗ teninſeln“. Zur Frage der Kirchenſteuerſenkung Nachdem der Reichs⸗ und preußiſche Kultus⸗ miniſter eine Senkung der ſeitherigen Kirchen⸗ ſteuerfüße ab 1. April 1935 um ein Fünftel für das Land Preußen angeordnet hat, intereſſieren ſich weite Kreiſe dafür, was in Baden ge⸗ ſchehen wir d. Wir geben deshalb einen klei⸗ nen Ueberblick über den gegenwärtigen Stand dieſer Frage. Die Kirchenſteuerbelaſtung iſt in Preußen, Bayern und Württemberg weſentlich niederer, als in Baden, weil der badiſche Staat in Form der bekannten Dotation nur geringe Zuſchüſſe für gering beſoldete Pfarrer leiſtet, während in den drei genannten Ländern der größte Teil der Pfarrgehälter im Wege von Zuſchüſſen durch den Staat(in Württemberg 80 Prozent) bezahlt wird. In Preußen und anderen Ländern kommt man deshalb auch mit einem einfacheren Kirchenſteuerverfahren aus als in Baden. Wäh⸗ rend in Preußen die verhältnismäßig niedere Kirchenſteuer ganz auf die Einkommenſteuer umgelegt werden kann, müſſen in Baden auch die Grundvermögen und die Gewerbeerträge ſo⸗ wohl zur Orts⸗ wie zur Landeskirchenſteuer bei⸗ gezogen werden. Durch dieſe Umlegung auf mehrere Schultern wird es erreicht, daß Här⸗ ten möglichſt vermieden werden. Die Landes⸗ kirchenſteuer beträgt zurzeit in Baden zehn Prozent der Reichseinkommenſteuer und zehn Prozent der badiſchen Grund⸗ und Gewerbe⸗ ſteuer. In Mannheim kommt dazu die Ortskirchenſteuer, die ſowohl bei der evangeliſchen, wie bei der katholiſchen Kirchen⸗ 74 nach folgenden Steuerfüßen berechnet wird: Auf je 100 RM Grundvermögen 6 Pfg.; auf je 100 RM Betriebsvermögen 2,1 Pfg.; auf je 100 RM Gewerbeertrag 45 Pfg. und auf je 1 RMReichseinkommenſteuer 6 Pfg. Das Verhältnis dieſer Ortskirchenſteuerfüße zu⸗ einander wird alljährlich durch die Staatsregie⸗ rung beſtimmt. Seit 1917 iſt dieſes Verhältnis ſtets gleich geblieben. Reichsminiſter Ruſt rechnet anſcheinend da⸗ mit, daß in Preußen durch das neue Einkom⸗ menſteuergeſetz und durch die Beſſerung der Wirtſchaftslage den Kirchen etwa ein Fünftel mehr an Einkommenſteuer⸗Urſteuer zur kirch⸗ lichen Beſteuerung zur Verfügung ſtehen wird. Da in Preußen die Kirchenſteuer nur aus der Einkommenſteuer erhoben wird, war die An⸗ paſſung der Kirchenſteuer an die neu geſchaf⸗ fene Lage verhältnismäßig leicht. Es genügte die Anordnung, daß— Ausnahmefälle abgeſe⸗ hen— die Steuerfüße für 1935 um ein Fünftel geſenkt werden müſſen. Im Durchſchnitt wird auch in Preußen nach Inkrafttreten der Aenderung auf den einzelnen Steuerzahler ungefähr die gleiche Steuerſchul⸗ digkeit entfallen wie ſeither, weil dem niedri⸗ geren Steuerfuß eine höhere Urſteuer gegenüber⸗ ſtehen wird. Nur wenn die Zahl der Kirchen⸗ ſteuerpflichtigen ſich weſentlich erhöht, wird ſich die durchſchnittliche Kirchenſteuerbelaſtung min⸗ dern, denn die Ausgaben der Landeskirche, wie der Kirchengemeinden bleiben ſich ziemlich gleich. Die Veranlagung der Reichseinkommenſteuer, wie auch der Kirchenſteuer erfolgt bekanntlich erſt nach dem Ablauf des Steuerjahres auf Grund des tatſächlich erzielten Einkommens. Es läßt ſich deshalb erſt im Laufe des Jahres 536 endgültig und klar überſchauen, in welchem Umfange den Kirchengemeinden eine Ortskir⸗ chenſteuerſenkung möglich iſt. Die endgültigen Kirchenſteuerbeſcheide für 1935 können nicht vor Spätjahr 1936 zugeſtellt werden. Bis dahin gel⸗ ten die auf den ſeitherigen Kirchenſteuerbeſchei⸗ den vermerkten ſogenannten Vorauszahlungen, die auf die endgültige Kirchenſteuerſchuld für 1935 angerechnet werden. Ob in Baden auch der Landeskirchenſteuerfuß für das Einkommen um ein Fünftel, das wäre von 10 Prozent auf 8 Prozent der Einkommen⸗ ſteuer geſenkt werden kann, wird noch geprüft werden müſſen, zumal ſowohl in den letzten evangeliſchen wie katholiſchen Landeskirchen⸗ ſteuer⸗Voranſchlägen ein beträchtlicher Fehl⸗ betrag verblieben iſt. Die Entſcheidung wird wohl auch von der Frage beeinflußt werden, ob und wie das Ende März 1935 ablaufende Dotationsgeſetz, ſowie das Kirchgeldgeſetz weiter verlängert wird. Eine Kirchenſteuerſenkung, die auf Koſten der Bezüge der Geiſtlichen geht, wird kaum erfolgen können, denn die Bezüge der evangeliſchen Geiſtlichen ſind um 32 Pro⸗ zent, die der katholiſchen Geiſtlichen um 34 Pro⸗ zent gekürzt worden, während der höchſte Kür⸗ zungsſatz, der durch die Notverordnungen vor⸗ geſchrieben iſt, für Reichsbeamte 21 Prozen beträgt. Graphologie eine Wiſſenſchaft Schon immer iſt es verſucht worden, aus irgendwelchen Aeußerungen eines Menſchen deſſen Charakter zu beſtimmen. Es läßt ſich auch keineswegs beſtreiten, daß dem einzelnen Men⸗ ſchen charakteriſtiſche Eigenſchaften und Ge⸗ wohnheiten anhaften, warum ſoll es dann nicht doch möglich ſein, Schlüſſe auf den Charakter zu ziehen? Schon die Arbeit eines Menſchen läßt Gewiſſenhaftigkeit oder Zerfahrenheit, die Ein⸗ richtung ſeiner Wohnung Sinn für Kunſt und Raumaufteilung ohne weitere Schwierigkeiten ertennen. Doch auf das engſte mit der Gedan⸗ kenwelt des einzelnen verbunden iſt ſeine Schrift, die man als„Form gewordene Gedan⸗ ken“ bezeichnen kann. Frau Vogel⸗Zimmermann hatte Frau Martha Groſſe, die ſich zur Zeit auf einer Vortragsreiſe durch das ganze Reich befindet, gebeten, vor den Mitgliedern der Gedot über Graphologie zu ſprechen. Die Rednerin— als Lyrikerin betannt— verfügt über ein umfaſſen⸗ des Wiſſen in der Graphologie, das ſich auf langjährige Erfahrung aufbaut. Es gelang ihr, in ihrem Vortrag aus den vielen Gebieten der Graphologie das Weſentliche anſchaulich zu ſchildern und verſtändlich zu machen. Man hatte Ueberblick über dieſe in allen Teilen ernſtzu⸗ nehmende Wiſſenſchaft. Eingangs ſtellte Frau Groſſe klar, daß ſich die Graphologie mit der Beurteilung der geiſti⸗ gen Anlagen eines Menſchen befaſſe, nie aber mit ſeiner Zukunft, allenfalls mit ſeiner Ver⸗ gangenbeit und Entwicklung, wenn Schriftpro⸗ ben' Kusverſchiedenen Altersſtufen zur Bear⸗ beifung vorliegen. Auch entkräftete ſie die Ein⸗ wände, die gegen die Graphologie ins Feld ge⸗ führt werden und überzeugte anhand vieler Tatſachen von dem Wert der Schriftdeutung. Sie erwähnte dann in ſehr intereſſanten Aus⸗ führungen kurz die zahlreichen Symptome, auf die der Graphologe achten und die er miteinan⸗ der verquicken muß. Neben vielen guten Anla⸗ gen iſt es nötig, daß der Graphologe ſich durch zwingende Logit, Kombinationsgabe und nicht zuletzt durch Verantwortlichkeitsgefühl auszeich⸗ net. Nach dem mit großem Intereſſe aufgenomme⸗ nen Vortrag gab Frau Groſſe jedem Gele⸗ genheit, ſich von der Richtigkeit der Ausführun⸗ gen zu überzeugen.—Iid. am zuchkhaus wegen Meineid Ludwigshafen, W. März. Das Schwur⸗ gericht beim Landgericht Frankenthal mn Mittwochvormittag ſeine zweite ordenkliche Tagung für das Jahr 1935. Der erſte zur Ver⸗ handlung kommende Fall betraf eine Meineids⸗ anklage gegen den 1906 geb. Joſef Tr. aus Ludwigshafen. Der ſeit 7. Febenn dieſes Jah⸗ res in Unterſuchungshaft befindliche Angeklagte hatte am 2. Februar vor dem Amtsgericht Lud⸗ wigshafen in einer Vaterſchaftsklage unter Eid der Wahrheit zuwider ausgeſagt, daß er in der betreffenden Zeit ebenfalls mit der Kindes⸗ mutter zuſammen geweſen ſei. In der bepueg Schwurgerichtsverhandlung war er in vollem Umfange geſtändig. Er hat den Meineid gelei⸗ ſtet auf Anſtiftung eines gewiſſen Wilhelm Kraus aus Ludwigshafen, der vor einigen Ta⸗ gen im hieſigen Unterſuchungsgefängnis einen Löffel verſchluckte und dann im Krankenhaus an den Folgen der notwendig gewordenen ſchwierigen Operation ſtarb.— Der Staatsan⸗ walt beantragte nach Durchführung der Beweis⸗ aufnahme unter Würdigung des Geſtändniſſes des Angeklagten eine Zuchthausſtrafe von zwei Jahren. Nach längerer Beratung verkündete das Ge⸗ richt folgendes Urteil: Wegen Verbrechens des Zeugenmeineides ein Jahr ſechs Monate Zucht⸗ haus, abzüglich ſechs Wochen Unterſuchungs⸗ haft. Es wurde ferner auf dreijährigen Ehren⸗ und dauernde Eidesunfähigkeit er⸗ annt. mit gutem Geschmeck Zer leer trägt Kleidunę nur Vh Maier-Hack Hlanken. P 4,%½12 (Haltestell'e Strohmarkh Rundfunk-Programm Donnerstag, 28. März Stuttgart:.00 Bauernfunk..10 Choral, Morgen⸗ ſpruch..35 Gymnaſtik..00 Frühkonzert aus Mün⸗ chen..35 Frauenfunk. 10.00 Nachrichten. 10.15 Volksliedſingen. Chor. 10.45 Muſizierſtunde. 11.15 Werbungskonzert. 12.00 Mittagskonzert. 13.15 Mit⸗ tagskonzert. 15.15 Volksweiſen. 16.00 Nachmittags⸗ konzert, 18.00 Spaniſcher Sprachunterricht, 19.00 Es war einmal. 20.00 Nachrichten. 21.00 Das Herz im Lied. 21.45 Kurzſchriftfunk. 22.30 Tanz in den Frühling. 23.00 Zeitgenöſſiſche Muſik. 24.00—.00 Nachtmuſik. Frankfurt:.00 Bauernfunk..55 Morgenſpruch, Choral..15 Gymnaſtik..00 Werbekonzert. 9,15 Muſik am Morgen. 11.00 Werbekonzert. 12.00 Mit⸗ tagskonzert. 13.00 Nachrichten. 13.15 Mittagskonzert. 15.00 Nachrichten der Gauleitung. 16.00 Nachmit⸗ tagskonzert. 19.00 Es war einmal.... 20.15 Sin⸗ fonie in Es⸗Dur von A. Bruckner. 21.20 Unterhal⸗ tungskonzert. 22.15 Ton in des Schöpfers Hand. 23.00 Reichsſendung. 24.00—.00 Konzert für Kla⸗ vier und Orcheſter. Deutſchlandſender:.05 Tagesſpruch, Choral,.30 Frohes Schallplattenkonzert..45 Zeibesübung für die Frau..40 Hauswirtſchaft— Volkswirtſchaſt. 10.00 Neueſte Nachrichten. 10.15 Volksliedſingen. 10.55 Körperliche Erziehung. 11.15, Deutſcher See⸗ wetterbericht. 11.30 Der Bauer ſpricht— der Bauer hört. 12.00 Operettenkonzert.„18.30 Für das deutſche Mädel. 18.45 Drei alte Schmiede erzählen! 19.00 Und jetzt iſt Feierabend! 20.00 Kernſpruch, an⸗ ſchließend Wetterbericht. 20.10 Aus berühmten Opern. 23.00—24.00 Zeitgenöſſiſche Muſik. Wie wird das Wetter? Die Ausſichten für Freitag: Wechſelnde Be⸗ wölkung, wiederholte ebereaehen bei lebhafteren weſtlichen Winden für die Jahres⸗ zeit zu kalt. .., und für Samstag: Fortdauer des wech⸗ ſelhaften, aber im ganzen unfreundlichen Wit⸗ terungscharakters. .-Anzeigen Föne Hirnräane Rühe Grotmarkt, 3ue ſof. od. ſpäter zu vermieten. Näh.: C4, 9b, links.(4486K) Nh. öchlachth.“ gr. hell. 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Buchhandlung des„Hakenkreuzbanner“ Verlags Oeſchüftsleute aller Branchen, In dem„ nungsblatt“ e nung des M bruar 1935 z ordnung vom tungen treten ſud nicht nur Bauherren, ſe Bauwirtſchaft Einige Erläu erſcheinen dah Grundlage! noch heute die tember 1907. regelung der weſen des Le mit verhältni⸗ Kner Zeit w i gaund lgemein Dieſen Geſicht unächſt wied erwaltungsn der Landesbar Dieſe innerdie ten indeſſen 1 einer Aenderu nicht zu erſet Preußen, Sa⸗ und Hamburg unterſchiedliche ihres Baureck ſterium holte 1931 bei den rührten Kreiſe Aenderung de *. im Jahr er den allgen teren Erleich Bauens ſowie Verbilligung nach Möglichke hat im allgem zu ihm nochm hörten Kreiſe Auf Weiterl Arbeit blieb d⸗ ebung im Ja⸗ Einfluß. Die mung mußte z von der Reich eingeleiteten 9 Arbeitsloſigkei von jeher ein treten; auch n den neuen Ge 20 nochm et Landesbar Grundſätze den dem Geſetz vor lichkeit, die Ve auf die ſtaatlic die Abkehr vorn grundſätzlichen ſetz vom 13. A habe gegen da⸗ 4 örtlichen Baup feren Vollmach licher die Beſtimmun Bauen wurden die ideellen Gi Landſchaftsbild in verſtärkten geſetzlich eine wünſchenswerte ſchaffen war, t Maßnahmen de bau des Reiche liche Frage au Regelung von Platz wäre. D unbedingt zu b dafür abgeben, und begründete der anderen Se etwaige reichsr⸗ zu einer Beſch zu einem Feſth⸗ bau der Lande⸗ erwähnt, gut e Die 177 Paro ſind in 37 Pun rungen iſt im g Bei den lgem der Landesbau Bauordnungen nicht mehr nac Porſchrifien, ſo zirksbauordnun die Bezirksbaut bisherigen be künftig baupoli geln. Oertlich fländen gegen licher Angeleg ſtändige Bauw. Gebäude, Rückſt uſw. iſt hiermi Boden entzogen Kleinwohnhäuſ und anderen ordnung werde In dem„Badiſchen Geſetz⸗ und Verord⸗ nungsblatt“ erſcheint dieſer Tage eine Verord⸗ nung des Miniſters des Innern vom 13. Fe⸗ bruar 1935 zur Aenderung der Landesbau⸗ ordnung vom 1. September 1907. Die Aende⸗ ungen treten am 1. April 1935 in Kraft. Sie nd nicht nur für die Baupolizeibehörden und Bauherren, ſondern auch für die Bautechnik, Bauwirtſchaft und Baukultur von Bedeutung. inige Erläuterungen zu dieſer Verordnung rſcheinen daher am Platze. Grundlage des Badiſchen Baupolizeirechts iſt noch heute die Landesbauordnung vom 1. Sep⸗ tember 1907. Sie war eine umfaſſende Neu⸗ regelung der auf das Bau⸗ und Wohnungs⸗ ſen des Landes bezüglichen Beſtimmungen mit verhältnismäßig hohen Anforderungen in Kner Zeit wirtſchaftlicher Blüte unter dem fängnis einen Krankenhaus à gewordenen Der Staatsan⸗ ig der Beweis⸗ Geſtändniſſes trafe von zwei Monate Zucht⸗ Unterſuchungs⸗ ihrigen Ehren⸗ unfähigkeit er⸗ m Geschmeck dung nur yon -Mac n. P 4,1%2 •sfr 4 Dieſen Geſichtspunkten ſuchte das Miniſterium zunächſt wiederholt durch Anordnungen im wene, ohne förmliche Aenderung der Landesbauordnung, Rechnung zu tragen. Dieſe innerdienſtlichen Anordnungen vermoch⸗ ten indeſſen das wachſende Bedürfnis nach einer Aenderung der Landesbauordnung ſelbſt nicht zu erſetzen; auch andere Länder, wie Preußen, Sachſen, Thüringen, Württemberg und Hamburg haben in den letzten Jahren in imm 5 4 horal, Morgen⸗ onzert aus Mün⸗ achrichten. 10.5 zierſtunde. 11.15 izert. 13.15 Mit⸗ 60 Nachmittags⸗ un z0 fi in. ii 252 55 unterſchiedlichem Maße eine Ueberprüfung *— 3— ihres Baurechts vorgenommen. Das Mini⸗ ſterium holte darum in den Jahren 1930 und 1931 bei den Baupolizeibehörden und den be⸗ rührten Kreiſen der Bauwirtſchaft Wünſche zur Aenderung der Landesbauordnung ein und 3 2* im Jahre 1932 einen erſten Entwurf auf, der den allgemeinen Wünſchen nach einer wei⸗ teren Erleichterung und Verbilligung des Bauens ſowie nach einer Beſchleunigung und Verbilligung des baupolizeilichen Verfahrens nach Möglichkeit Rechnung trug; der Entwurf hat im allgemeinen auch die Zuſtimmung der zu ihm nochmals ſchriftlich und mündlich ge⸗ Tanz in den uſik. 24.00—2,00 Morgenſpruch⸗ rbekonzert. 9. 5 tzert. 12.00 Mit⸗ Mittagskonzert. 16.00 Nachmit⸗ .. 20.15 S 21.20 Unterhal⸗ Schöpfers Hand. ronzert für Kla⸗ .30 — „ EChoral. hörten Kreiſe gefunden. Volkswirgl Auf Weiterbearbeitung und Abſchluß dieſer Volksliedſingen. Arbeit blieb der Durchbruch der nationalen Er⸗ —Deutſcher See⸗ ht— der Bauer Für das deutſche erzählen! 19.00 Kernſpruch, an⸗ Aus berühmten Muſik. 1 4—+ im Januar 1933 naturgemäß nicht ohne Einfluß. Die Aenderung der Landesbauord⸗ nung mußte zunächſt vorübergehend hinter die von der Reichsregierung in großzügiger Weiſe eingeleiteten Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit, unter denen der Bauwirtſchaft von jeher ein beſonderer Anteil zukam, zurück⸗ neten; auch war der Entwurf ſachlich unter Vetter? de neuen Geſichtspunkten der nationalen Re⸗ 90 nochmals zu überprüfen. Außerhalb Bechſelnde Be. det Landesbauordnung führten zunächſt die in Die Jaß bei Hrundſätze der autoritären Staatsführung in ir die Jahres⸗ dem Geſetz vom 29. Januar 1934 zu der Mög⸗ lichkeit, die Verwaltung der Baupolizei wieder auf die ſtaatlichen Behörden zu übertragen; die Abkehr von dem Individualismus mit der grundſätzlichen Baufreiheit brachte in dem Ge⸗ vom 13. Auguſt 1934 eine ſchärfere Hand⸗ habe gegen das ſogenannte„wilde Bauen“, die —— zuer des wech⸗ undlichen Wit⸗ lichen Baupolizeibehörden wurden mit grö⸗ eren Vollmachten zur Regelung baupolizei⸗ licher Verhältniſſe ausgeſtattet, die Beſtimmungen über das ordnungswidrige Bauen wurden verſchärft und endlich wurden die ideellen Güter der Nation, wie Orts⸗ und Landſchaftsbilder, Natur⸗ und Baudenkmäler, in verſtärkten Schutz genommen. Nachdem ſo geſetzlich eine umfaſſende Grundlage für die wünſchenswerte Regelung des Baurechts ge⸗ 4 Kahna war, trat im Zuſammenhang mit den Maßnahmen der Reichsregierung zum Neuauf⸗ 100 3 Reiches lihr“ Keechlich⸗ aneliche Frage auf, ob für eine landesrechtliche r. gründ⸗ Regelung von Bauvorſchriften überhaupt noch zor Antritt eiuer Platz wäre. Dieſe Frage war für Einzelheiten 15 3 99 unbedingt zu bejahen und durfte keinen Grund 5 dafür abgeben, die Erfüllung von dringlichen nlie Te nd begründeten Wünſchen zurückzuſtellen; auf erlaiht bder anderen Seite zwang die Rückſicht auf eine des Rechts deß etwaige reichsvechtliche Regelung des Baurechts zu einer Beſchränkung der Aenderungen, auch zu einem Feſthalten an dem ſyſtematiſchen Auf⸗ bau der Landesbauordnung, die ſich, wie ſchon erwähnt, gut eingelebt und bewährt hat. Die 177 Paragraphen der Landesbauordnung ſind in 37 Punkten geändert; zu dieſen Aende⸗ rungen iſt im großen ganzen zunächſt zu ſagen: Bei den Algemeinen veiimmungen er Landesbauordnung werden die örtlichen auordnungen in§ 2 der Landesbauordnung nicht mehr nach orts⸗ und bezirksvolizeilichen „Vorſchriften, ſondern nach Gemeinde⸗ und Be⸗ zirksbauordnungen unterſchieden, dabei dürfen ie Bezirksbauordnungen im Gegenſatz zu den ofahrer! h⸗ enverkeht⸗ Una!e! ür Richtig und deifelsfällen, für .25 RM. dung, P 4. 12. Buchhandlung banner“⸗Verlags ohmarkt. nchen, ch an! raft, bisherigen bezirkspolizeilichen Vorſchriften afft. künftig baupolizeiliche Verhältniſſe aller Art re⸗ t und Speſen, geln. Oertlich mitunter aufgetretenen Wider⸗ eleſen! fländen gegen die Regelung beſtimmter bau⸗ 9 licher Angelegenheiten, zum Beiſpiel boden⸗ ſtändige Bauweiſe, anſprechendes Aeußere der Gebäude, Rückſicht auf Natur⸗ und Heimatſchutz uſw. iſt hiermit für die Zukunft der rechtliche Boden entzogen. Die Sonderbeſtimmungen für Kleinwohnhäuſer und Mittelhäuſer nach 8 4 und anderen Beſtimmungen der Landesbau⸗ ordnung werden aufgehoben, weil die für alle ten Leſer hat, er“. Deshalb el mmalanammgunnnnt Lon Regierungsrat dr. Leutz im vadiſchen miniſterium des Innern Schutze eines machtvollen Staates; auch ſoziale und kulturelle Geſichtspunkte haben in ihr rechtzeitig den gebührenden Platz gefunden. Nach Inhalt und Syſtematik hat ſich die Bau⸗ ordnung von 1907, die auch in der Literatur vielfach Anerkennung gefunden hat, im allge⸗ meinen ſo bewährt, daß ſie ſeither nur in ein⸗ zelnen Punkten geändert werden mußte. Bei den ſchweren Wunden, die Kriegs⸗ und Nach⸗ kriegszeit auf allen Gebieten geſchlagen haben, trugen dieſe Aenderungen, die in den Jahren 1913, 1918 und 1921 erfolgten, aber auf die Dauer den veränderten Verhältniſſen nicht mehr genügend Rechnung. Wirtſchaftlicher Rückgang zwang zur Beſcheidenheit im Bauen und Wohnen; die ſtetig fortſchreitende Bau⸗ technik blieb nicht ohne Einfluß auf die bau⸗ techniſchen Beſtimmungen; Aue gelundheiinichen znterehen beanſpenchten weikede Aufmerkhamkei, die lgrmenbeit veriangte 6chus gegen gedankenloſes Ind unigöves voven Bauten vorgeſehenen Erleichterungen nunmehr ſo weit gehen, daß ein Bedürfnis für eine — dieſer Bauten nicht mehr be⸗ teht. Die Aenderungen in dem folgenden Haupt⸗ abſchnitt der Landesbauordnung über die Bebauung der Grundſtücke ſehen folgende Erleichterungen vor: Die Mauerſtärke der Brandmauern nach 5 51 und die Stärke der Umfaſſungsmauern nach 5 61 ſind ſo weit herabgeſetzt, als ſicherheits⸗ und feuerpolizeiliche Rückſichten dies eben noch ge⸗ ſtatten; als gegenſeitige Entfernung der Brand⸗ mauern einzelner Gebäude oder im Innern eines Gebäudes nach den§8 56 und 58 ſind ſtatt 25 Meter nunmehr 40 Meter zugelaſſen; bei der Beſtimmung in§ 52, daß auf Brand⸗ mauern abfallende Dächer in der Regel nicht aufgelegt werden ſollen, werden Erleichterun⸗ gen zugeſtanden. Die Zulaſſung feuerhemmen⸗ der, ſtatt feuerſicherer Stoffe zur Dachdeckung nach§ 68 bedeutet ebenfalls Entgegenkommen. Als Mindeſtbodenbläche in Wohn⸗ und Ar⸗ beitsräumen werden nach dem geänderten 8 44 jetzt 8 Quadratmeter und als lichte Höhe 2,30 Meter zugelaſſen. Dem aus größeren Städten mitunter geäußerten Wunſch, im b auf einen Hof zu verzichten, iſt durch Aende⸗ rung des 8 22 in beſchränktem Umfang ſoweit Rechnung getragen, als feuerpolizeiliche und ge⸗ ſundheitliche Intereſſen nicht entgegenſtehen. Der aus feuerpolizeilichen Gründen erforder⸗ liche Durchgang von der Straße nach Höfen, Gärten uſw. iſt durch Aenderung des 8 26 in ſeiner lichten Mindeſtbreite von 1,50 Meter auf 1,30 Meter herabgeſetzt. Ein wirtſchaftliches Entgegenkommen bedeutet die Aenderung des § 70 dahin, daß die Entfernung zwiſchen Wohn⸗ oder Arbeitsräumen und einer Treppe ſtatt 25 Meter jetzt 30 Meter betragen darf. Von dem Gebot der ſtandfeſten Schleifung von Kaminen nach s 83 kann die Baupolizeibehörde bei Einfamilienhäuſern Nachſicht erteilen; ein gleiches gilt von dem Verbot nach§ 81 Abſ. 2, daß auf Holz und andere brennbare Bauteile Kamine nicht aufgeſetzt oder geſtützt ſein dürfen. Den Intereſſen der im Lande bedeutſamen Holzwirtſchaft iſt durch eine Aenderung des§ 63 dahin Rech⸗ nung getragen, daß Umfaſſungswände aus Holz von den nächſtgelegenen, durch eine Brand⸗ mauer nicht geſchützten Gebäuden eine Entfer⸗ nung von nur noch 10 Meter und von der Grenze eines bebaubaren Nachbargrundſtücks von nur noch 8,20 Meter einhalten müſſen; für Blockbauten aus Holz in mindeſtens 7 Zenti⸗ meter Stärke gelten geringere Abſtände. In gleicher Richtung liegen die Erleichterungen für die Entfernung ungeſchützter Bretter⸗ oder Schindelverkleidungen nach§ 65 und die er⸗ weiterte Hendin von durchweg aus Eichen⸗ holz beſtehenden Treppen nach 5 71. Allgemein muß künftig ein Bau nicht nur die gebotene Feſtigkeit, Feuerſicherheit und Hygiene bieten und hinreichende Verkehrsſicherheit gewähren, er muß nach dem geänderten§ 36 auch nach den anerkannten Regeln der Baukunſt ausge⸗ führt und unterhalten werden. „Landwirtſchaftliche und geſundheit⸗ liche Intereſſen(Bekämpfung der Finnen beim Rind und des Bandwurms) empfahlen eine Ergänzung des 5 107, daß die zur Aufnahme der Jauche beſtimmte Grube nicht in unmittel⸗ barer Verbindung mit Aborten ſtehen ſoll. „Bei einer Aenderung der Landesbauordnung im heutigen Zeitpunkt durften Die fufgaben des zioilen Lufthchnes nicht unberückſichtigt bleiben, Dieſe geboten eine Ergänzung der Grundſätze für die Anlage und innere Einrichtung der Bauten nach 5 36 da⸗ hin, daß die Baupolizeibehörden bei Gebäuden, in denen eine größere Anzahl von Menſchen wohnt, arbeitet oder verkehrt, oder bei Gebäu⸗ den von beſonderer Art, bauliche Anlagen im Intereſſe des Luftſchutzes verlangen können. Es lag in dieſem Zuſammenhang nahe, auch die Grundſätze für den ſtufenweiſen Aufbau eines Ortes nach 5 29 durch eine allgemeine Herab⸗ zonung zu ändern; das Miniſterium hat von dieſer tief einſchneidenden Maßnahme indeſſen abgeſehen, ſich dagegen aber die beſondere vor⸗ herige Genehmigung für jedes Gebäude mit mehr als fünf Hauptgeſchoſſen, auch für Hoch⸗ häuſer und Turmhäuſer, vorbehalten; dieſer Vorbehalt entſprang auch ſtädtebaulichen und ſchönheitlichen Gründen. Einen beſonderen Platz nehmen in den Aen⸗ derungen der Landesbauordnung die kultu⸗ rellen und ideellen Güter ein. Die Beſtim⸗ mungen über die nähere Ausgeſtaltung der Bauten ſind nicht mehr wie bisher nach 8 33 allein einer Gemeindebauordnung überlaſſen, ſie können jetzt übergemeindlich, d. h. in einer Bezirksbauordnung, erlaſſen werden; zu der äußeren Erſcheinung der Bauten gehört auch Fötderung der Landwi und Tierzucht werden Richtlinien für die An⸗ lage von Stallungen und die erweiterte An⸗ hörungspflicht der Bezirkstierärzte bei beſtimm⸗ ten landwirtſchaftlichen Neu⸗ und Umbauten nach§ 131 Abſ. 3 dienen. Auch verfahrensrechtlich gibt die Aenderung der Landesbauordnung den kulturellen und idellen Gütern der Nation einen ſtärkeren Schutz; Wochenendhäuſer an bevorzugten Punkten der Natur, in der Nähe von Waldungen, Bade⸗, Wochenend⸗ und Sommerhäuſer an reizvollen Seeuſern bildeten oft eine Verhöhnung der na⸗ türlichen Schönheit der Heimat. Auch aus feuerpolizeilichen und ſonſtigen öffentlichen Intereſſen begegnen ſolche kleineren Bauten mitunter Bedenken. Nach dem geänderten 5123 Abſ. 3 bedarf die Erſtellung ſolcher Häuſer jetzt ſtets der vorherigen Genehmigung der Baupolizeibehörde. In dein letzten Hauptabſchnitt der Landes⸗ bauordnung über die Koſten iſt durch Aen⸗ derung des§ 171 beſtimmt, daß in den Städten die für die Prüfung der Bauvorlagen und Be⸗ aufſichtigung der Bauausführung uſw. zu⸗ gunſten der Stadtkaſſe zuläſſigen Gebühren ſich hinſichtlich ihrer Berechnung nach der ſtaatlichen Baugebührenordnung richten müſſen und nicht höher ſein dürfen. Dieſe Aenderung erfüllt einen ſeit Jahren von den verſchiedenſten Seiten vorgetragenen Wunſch. Nicht allen Wünſchen und Anträgen, die dem Miniſterium zur Aenderung der Landesbauord⸗ nung vorgetragen wurden, konnte Rechnung ge⸗ tragen werden; teils gingen ſie zu weit oder lagen nicht im öffentlichen Intereſſe, teils waren ſie nicht dringlich, oder ſie wurden bewußt zu⸗ rückgeſtellt, weil ſie ſich beſſer für eine ſpätere reichsrechtliche Regelung eigneten. Zu weit ging B. der Wunſch, die über den Rahmen des eru§ 2 allgemein zu Nachſichten von den baupolizeilichen Beſtim⸗ mungen zu ermächtigen. Eine ſolche Ermäch⸗ tigung hätte die Bau⸗ und Wohnungskultur des Landes von örtlichen Ermeſſen abhängig ge⸗ macht; außerdem gehen die in der Landesbau⸗ ordnung den Baupolizeibehörden eingeräumten Ermächtigungen zu Nachſichtserteilungen ſchon jetzt vielfach über die anderwärts gegebenen Ermächtigungen hinaus. Auch der Wunſch, daß den Baupolizeibehörden eine weitergehende Be⸗ ſchränkung der Baufreiheit unterſagt werde, konnte nicht erfüllt werden. Die weitgehenden Wünſche der holzverarbeitenden Induſtrie fan⸗ den ihre Schranke in den Intereſſen des Feuer⸗ ſchutzes und den gebotenen Maßnahmen zur Eindämmung der immer noch verhältnismäßig hohen Brandſchäden im Lande. Für eine reichsrechtliche Regelung kamen in Betracht die Wünſche aus Architektenkreiſen nach Einſchrän⸗ kung der als Planfertiger und verantwortliche Bauleiter zuzulaſſenden Perſonen, auch die organiſatoriſche Frage der Verteilung der bau⸗ polizeilichen Zuſtändigkeiten zwiſchen ſtaat⸗ lichen und ſtädtiſchen Behörden. Die Wünſche der Bauwirtſchaft nach einheitlicher Regelung der Zulaſſung neuer Bauſtoffe, nach einheit⸗ lichen Beſtimmungen für die Gewichte der Bau⸗ materialien, deren zuläſſige Beanſpruchung uſw. werden außerhalb der Landesbauordnung durch die beabſichtigte Verwertung der grundlegenden Arbeiten und Ergebniſſe des Deutſchen Nor⸗ menausſchuſſes die ihnen gebührende Berück⸗— ſichtigung finden. Bei einem abſchließenden Rückblick auf die dargelegten Aenderunoen der Landesbauord⸗ nung wird ſich ein Bedürfnis für die vorge⸗ nommenen Aenderungen wohl nicht mehr ver⸗ neinen laſſen. Der Umfang der Aenderunger erſtrebt einen ausgleichenden Weg zwiſchen dem durch die veränderten Verhält⸗ niſſe unbedingt Gebotenen und der durch eine ſpätere reichsrechtliche Regelung des Baurechts gebotenen Zurückhaltung. Die Erläuterungen werden außerdem die Vielſeitigkeit der Inter⸗ eſſen, die durch das Baurecht eines Landes berührt werden und auf die andererſeits das Baurecht wieder Einfluß nehmen kann, gezeigt, hierdurch zugleich aber auch die Schwierigkeiten und das Maß der erforderlichen Sorgfalt bei der Farbanſtrich, der in den letzten zehn Jahren angeſichts einer nicht immer geſunden„Farben⸗ freude“ mitunter großen Schaden in Stadt und Land angerichtet hat. Orts⸗, Straßen⸗ und Landſchafisbilder, Bau⸗ und Naturdenkmäler ſind durch die geänderten 88 33 und 34 in lan⸗ despolizeilichen Schutz genommen, und damit nicht mehr dem mitunter fehlenden örtlichen Verſtändnis hierfür überlaſſen; dieſer Schutz iſt ſachlich verſtärkt dadurch, daß u. a. geſchicht⸗ lich oder künſtleriſch bedeutungsvolle Straßen⸗ oder Ortsbilder künftig ſchon gegen Beeinträch⸗ tigung, und nicht erſt gegen erhebliche Beein⸗ trächtigung, geſchützt ſind. Die ſachlichen Aenderungen der Landesbau⸗ ordnung erſtreben ſchließlich im Zuge nach einem einheitlichen Baurecht noch eine Vereinheitlichung gewiſſer techniſcher Begriſie, wie feuerhem⸗ mend und feuerbeſtändig, und techniſcher Be⸗ ſtimmungen, durch eine möglichſt weitgehende und mit dem Vorgehen anderer Länder über⸗ einſtimmende Einführung der Forſchungsergeb⸗ niſſe des Deutſchen Normenausſchuſſes. Unter den gleichen Geſichtspunkten erläutern ſich die Aenderungen in dem folgenden Haupt⸗ abſchnitt der Landesbauordnung von der Zu⸗ ſtändigteit der Behörden und dem Verfahren in Bauſachen. Die Zuſtän⸗ digkeitsbeſtimmungen von 1907 mit dem Bür⸗ germeiſter als örtlicher Baupolizei und dem. Bezirksamt als entſcheidender Baupolizei⸗ behörde konnten im allgemeinen beibehalten werden, nachdem mit einer Ausnahme die Bau⸗ polizei ſeit 1934 wieder von den ſtaatlichen Be⸗ hörden verwaltet wird. Eine verfahrensrecht⸗ liche Erleichterung bringt die Aenderung des 5 126, nach welcher die Feſtigkeitsnachweiſe bis ſpäteſtens zum Beginn der eun nachgebracht werden können. Bei Bauvorhaben größeren Umfangs oder von beſonderer Art kann der Bauherr nach dem geänderten 8 126 Abſ. 14 zunächſt einzelne grundſätzliche Fragen ſeines Bauvorhabens, z. B. Straßenflucht, Grundſtücksausnützung, Gebäudehöhe, Zulaſ⸗ ſung eines gewerblichen Betriebs uſw., zur Entſcheidung ſtellen; auch ſoll nach dem geän⸗ derten§ 131 Abſ. 4 von der Möglichkeit, das Bauvorhaben vor der örtlichen Baupolizei⸗ behörde mündlich zu erläutern, größerer Ge⸗ brauch gemacht werden, Die ſtärkere Betonung lich Gemeinſchaftsgedankens und die erforder⸗ gegenſeitige Rückſichtnahme veranlaßten eine Erweiterung des Kreiſes der J0 einem Bauvorhaben anzuhörenden Per⸗ ſonen nach 8 130 Abſ. 1; neben den unmittelbar angrenzenden Nachbarn und den Grundſtücks⸗ eigentümern auf der gegenüberliegenden Seitz der Straße ſollen auch andere Eigentümer ge⸗ hört werden, deren Intereſſen durch den Neu⸗ bau und ſeine Benutzung berührt erſcheinen. Dieſe Aenderung liegt in gleicher Richtung wie das öffentliche Intereſſe der Verkehrspolizei bei Bauten in der Nähe von ſchienengleichen Bahn⸗ Seener(geſteigerter Kraftwagenverkehr), der Feuerpolizei bei Bauten in der Nähe von ochſpannungsleitungen oder ſonſtigen öffent⸗ ichen Intereſſen, wie bei Bauten in der Nähe von unterirdiſchen Fernſprechanlagen uſw. Der IMM der Aufſtellung von baurechtlichen Beſtimmun⸗ gen und die beſondere Verantwortung der mit der Handhabung des Baurechts betrauten Be⸗ hörden angedeutet haben. Das Miniſterium des Innern erhofft, daß die Aenderungen der Landesbauordnung, ſoweit ſie Erleichterungen bringen, ſich zum Wohle der Bauwirtſchaft aus⸗ wirken und, ſoweit ſie auf die Baudiſziplin und die Baukultur wieder ſtärkeren Einfluß neh⸗ men, zugleich der Schönheit der Natur des Landes Baden und der Heimat dienen werden. Im Anſchluß an die Aenderungen wird dem⸗ nächſt der Wortlaut der ganzen Landesbauord⸗ nung in der vom Inkrafttreten der Aenderun⸗ gen an geltenden Faſſung im„Geſetz⸗ und Ver⸗ ordnungsblatt“ neu bekannt gemacht; hierbei werden die Vorſchriften der Landesbauordnung auch in formaler Hinſicht den veränderten ſtaats⸗ und verwaltungsrechtlichen Verhältniſſen angepaßt ſowie Verweiſungen und überholte techniſche Ausdrücke, die keine ſachliche Aende⸗ rung des Baurechts bedeuten, richtiggeſtellt werden. Der Text der Landesbauordnung wird außerdem mit einem Anhang, der die ein⸗ ſchlägigen wichtigſten techniſchen Grundlagen und Beſtimmungen und die hauptſächlich in Frage kommenden Forſchungs⸗ und Arbeits⸗ ergebniſſe des Deutſchen Normenausſchuſſes enthält, und dem Vollzugserlaß an die Bau⸗ polizeibehörden in einer Sondernummer des Miniſterialblattes für die badiſche innere Ver⸗ waltung veröffentlicht; Druck und Verlag bei der Südweſtdeutſchen Druck⸗ und Verlags⸗ Geſellſchaft m. b. H. in Karlsruhe. Die Norm⸗ blätter des Deutſchen Normenausſchuſſes ſind auch von dem Beuth⸗Verlag, G. m. b. H. in Berlin SwW 19 zu beziehen. . Jahrgang 5— A Nr. 117— Seite 8 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Donnerstag, Ein Juwel für Naturfreunde Der Weinheimer 7 Die„Riviera Deutſchlands“ ſteht gerade jetzt wieder im Mittelpunkt der Betrach⸗ tung aller frühlingsſehnſüchtigen Reiſenden. Hier iſt die Stätte, wo der Frübhlingsbote ſei⸗ nen erſten Gruß kündet. Wenn in Norden und Oſten des Vaterlandes noch der Winter ſeine Herrſchaft ausübt, die Gipfel der deutſchen Berge noch eine Schneekappe tragen, regen ſich bereits geheimnisvoll die Wachstumträfte an der Bergſtraße. Der von allen Reiſenden begehrte Landſtrei⸗ fen iſt nicht nur reich an landſchaftlichen Schön ⸗ heiten, beſitzt nicht nur geſchützte Täler, die ſchon Ende März und anfangs April im »Schmuck der Blüten prangen, ſondern enthüllt auch dem aufmerkſamen Wanderer Schätze exo⸗ tiſcher Natur, wie ſie der Ze dernhain— der einzige in Deutſchland— und der Wein⸗ heimer Exotenwald etwa darſtellen. Wie wenige wiſſen davon haben ſich ſchon einmal die Mühe gemacht, dieſem Waldjuwel zwiſchen Vorſtadt Müll und Stadtwald einen Beſuch ab⸗ „zuſtatten. Jetzt, wo wieder die Wanderluſt wach geworden iſt, erſcheint es angebracht, an dieſe Sehenswürdigkeit der Zweiburgenſtadt zu erinnern. Wohl gibt es überall im Reich ſchöne und zweifellos auch intereſſante Garten⸗ und Park⸗ anlagen, finden ſich Beſtände ameritaniſcher und mitunter auch aſiatiſcher Bäume. Keines⸗ falls aber in ähnlicher Geſchloſſenheit. In der Regel trifft man Anlagen mit gemiſchten Pflan⸗ zungen an. Hier aber iſt ſyſtematiſche Arbeit geleiſtet worden, ſind die Waldbeſtände mit we⸗ nigen Ausnahmen ungemiſcht geblieben. Für den Fachmann eine beſondere Freude und Augenweide. Die geſchloſſenen Beſtände geſtat⸗ ten es ihm viel leichter, ſich ein Urteil über Schnellwüchſigkeit und Rentabilität der einzel⸗ nen Holzarten zu bilden. Meines Wiſſens ver⸗ fügt nur Südengland mit ſeinem durch den Golfſtrom bedingten milden Klima über eine annähernd gleichwertige exotiſche Waldanlage. Die Weinheimer Anlage kann aber demgegen⸗ über das Recht für ſich in Anſpruch nehmen, die größte und älteſte Deutſchlands zu ſein. Die Anlage wurde in erſter Linie begünſtigt durch die ausgeglichenen klimatiſchen Verhält⸗ niſſe und die Beſchaffenheit des Bodens, die jede Holzart gedeihen laſſen. Die Vegetations⸗ zeit iſt länger als in anderen Gegenden Deutſch⸗ lands, dazu ſind Frühjahrs⸗ und Spätfröſte eine Seltenheit. Die vielen Exoten, die in größeren Beſtänden mitten im Wald oder ſelbſt wieder waldbil⸗ dend angepflanzt wurden, reichen in die ſieb⸗ ziger Jahre zurück. Um dieſe Zeit kehrte Frei⸗ herr Ehriſtian v. Berckheim von einer Auslandsreiſe zurück, die ihn auch durch Nord⸗ amerita geführt hatte. Die berühmten kaliforni⸗ ſchen Mammutbäume, die bekanntlich über hun⸗ dert Meter hoch ſind und bis zu fünfzehn Meter im Durchmeſſer erreichen, löſten bei ihm beſon⸗ dere Bewunderung aus. Der Gedanke verließ ihn nicht, in ſeiner Heimat den Verſuch zu wa⸗ gen, dieſe Baumart, denen noch die Koniferen und andere ſchnellwüchſige Hölzer zuzurechnen ſind, einzubürgern. Es muß an dieſer Stelle erwähnt werden, daß die Parkanlagen zu dieſer Zeit bereits be⸗ ſtanden. Sie waren urſprünglich kurpfälziſcher und darnach markgräflich badiſcher Beſitz. Ihr Urſprung reicht bis in das Jahr 1737 zurück. Freiherr von Berckheim hatte ſich der Anlagen mit beſonderer Liebe und Fachtenninis ange⸗ nommen und ſie erweitert. Nach der bereits er⸗ wähnten Auslandsreiſe ſicherte er ſich den Be⸗ ſitz der an den Park angrenzenden Weinberge „ und einiger Aecker am Judenbuckel, die er groß ⸗ zügig zu bewalden gedachte. Die Weinheimer waren anfänglich über das Vorhaben nicht ge⸗ rade entzückt. Wohl hatten ſie nichts dagegen einzuwenden, daß die Aecker, die wenig Ertrag abwarfen, beſſere Verwendung fanden, aber die Nachbarſchaft eines Waldes war ihnen doch reichlich unbeqguem. Die ſich damals ſchon von den Bäumen zugedeckt ſahen, ſind heute froh darüber, daß ſie ſo nahe am Walde wohnen. So ändern ſich Zeiten und Meinungen. Freiherr von Berckheim ließ ſich in Töpfen die exotiſchen Pflanzen ſchicken und zog ſie vor; ſichtig auf, bis ſie groß genug waren, um im Freien weiter gedeihen zu können. Der Verſuch des Freiherrn gelang. Er hätte ſich kein beſſe⸗ res, kein natürlicheres Denkmal ſetzen können. Er verdient es vollauf, in die Reihe der erſten Pioniere auf dem Gebiete der Dendrologie ein⸗ gereiht zu werden. Wieviel Aufmerkſamkeit im kleinen, wie⸗ viel Mühe, welches Maß perſönlicher und fi⸗ nanzieller Opfer gehört ſchon dazu, dieſe für Deutſchland vorbildliche Anlage zu ſchaffen! Heute ſtehen wir bewundernd vor den bis zu vierzig Meter hohen kaliforni⸗ ſchen Baumrieſen, die ausgezeichnet ge⸗ raten ſind. Douglastannen, die aus weſt⸗ amerikaniſchen Bezirten ſtammen und wegen des Gerbmaterials, das die Rinde liefert, be⸗ ſonders begehrt ſind, erreichen eine Höhe von 35 Meter. Dabei iſt zu beachten, daß dieſe Tan⸗ nenart bei uns viel langſamer wächſt als in Nordamerita. Intereſſant iſt es, zu erwähnen, daß die Forſtverwaltung ſich in den letzten Jahrzehnten gerade für den Anbau dieſer Baumart ſtark eingeſetzt hat. Heute ſind über 150 Hektar der Bergſtraße entlang Douglas⸗ tannenwaldungen, die gute Einnahmen abwer⸗ ſen. Weſentlich iſt, daß ſie gerade in dieſem mil⸗ den(„Riviera“)⸗Klima raſcher gedeihen, als die Auf der ganzen Welt nichts Das Holz dieſer Zeder iſt außerordentlich ge · ſchätzt. Es kann nur gehofft werden, daß die Verſuche, die gemacht werden, weiterhin gute Fortſchritte machen. Der Forſtmann wenigſtens iſt entzückt davon, daß ihm die Flußzeder kaum Arbeit macht ſchon ihrer guten Keimfähig⸗ keit wegen. Düſter wirken daneben die Kronen des Thuja⸗Beſtandes, auch Lebensbäume ge⸗ nannt. Eine Nadelholzgattung, deren Heimat Nordamerika und Aſien iſt. Insgeſamt ſind im Exotenwald, der heute eine Geſamtfläche von rund 50 Hektar deckt, gegen 150 Holzarten vorhanden. Aus aller Herren Länder. Es fehlt weder die ſpaniſche Tanne noch die Sykomore, ein Maulbeerfeigenbaum, der ſehr feſtes Holz liefert und aus Afrika und Aſien ſtammt, die Rot⸗ und Weißzeder, die Weihrauch⸗, Kanada⸗ und Bleiſtiftzeder, die das betannte rotkernige Bleiſtiftholz liefert, oder die nordameritaniſche Hemlocktanne. Dazwiſchen begegnet man einzelnen Laub⸗ hölzern, ſo den langſchäftigen Tulpenbäumen, deutſchen Tannen. Die ameritaniſche iſt erfreu⸗ licherweiſe in der Laudenbacher Gegend noch anzutreffen. Der beſte Beweis dafür, daß die Pionierarbeit des Freiherrn nicht umſonſt war, ſondern die beſten Früchte trägt. Wir wandern weiter durch den Exotenwald, der die gepflegteſte Anlage dieſer Art genannt werden kann. Ueberall treffen wir ſchon junge Bäume an, die aus den Samen der alten Be⸗ ſtände gezogen wurden. Eine Freude, zu ſehen, wie gut ſie ſich mit unſerem Klima abfanden! Die Wanderer können ſich leicht anhand der Schilder über das Heimatland der Hölzer und über ihre deutſche und botaniſche Bezeichnung orientieren. Es ſollte keine Schule verſäumen, einen aufſchlußreichen und belehrenden Abſtecher in den„Kaſtanienwald“ zu machen, wie dieſes anzutreffen Oregon⸗Pinien, die am Stillen Ozean wachſen, dem Zuckerhorn, dem kanadiſchen Schuſſerbaum oder den japaniſchen Kadſura. Man wird nicht ſo raſch fertig mit dem Studium der Baum⸗ arten, wenn man ſich einmal die Aufgabe ge⸗ ſtellt hat, Unterſchiede herauszuſtellen. Aber wer wird nicht aufmerkſam, wenn er als Heimat einer Kiefer die Gegend um den Himalaya feſt⸗ ſtellen muß oder wie im Falle der Ajaynfichte gar Oſtſibirien. Das Studium lohnt. Immer mehr kommt der intereſſierte Bumm⸗ ler zu der Ertenntnis, daß der„Kaſtanienwald“ keine Anlage iſt wie jede andere in gleiche Maße gepflegte, ſondern ein Forſt wertvollſter Art. Hier wird der Beweis dafür erbracht, daß auch Ausländer gut und vor allem auch rentabel bei uns gedeihen. Erfahrungen wurden in den vergangenen Jahrzehnten zur Genüge geſammelt. Die Forſt⸗ leute wiſſen genau über Wachstumsſchnelligkeit, Wetterfeſtigteit und Keimfähigteit Beſcheid. Der Die mehr als 200 Jahre alte größte Libanonzeder Deutſchlands im Schloßpark des Grafen von Berckheim 0 rotenwald 4 Waldgebiet im Volksmunde heißt. Der Na iſt auf die Edelkaſtanien zurückzuführen, die den Ländern um das Mittelmeer hierhergebrach wurden und ſich in Deutſchland Heimatrecht er warben. Mammutbäume amerikaniſcher Herk reihen ſich an. Sie bilden die Glanzſtücke des Exotenwaldes. Drüben, jenſeits des großen Waſſers, finden nur noch in Naturſchutzgebieten Bäume, die in bezug auf Alter und Größe mit den Weir heimer Exemplaren aufnehmen können So ſichern wenigſtens amerikaniſche Fachleute, möglicherweiſe aus Höflichkeit in dieſem Fa übertrieben haben mögen. Immerhin bl. die Tatſache beſtehen, daß der Exotenwald Ausland viel bekannter iſt, als die Burg Winde etwa. Forſtleute erzählen noch von den Libano zedern inmitten der öſterreichiſchen Schwarzkiefern, die heute allerdings nicht mehr vorhanden ſind. Der Froſt ſetzte ihnen im Laufe der Jahre doch zu ſtart zu. Dagegen konnten ſich die anderen Zedernarten gut in di Verhältniſſe finden. Die Weinheimer ſind ganz beſonders ſtolz darauf, den einzigen geſchloſſe nen Beſtand kaliforniſcher Flußzedern zu he ſitzen, der über ein halbes Jahrhundert alt Ebenbürtiges Enkel des Begründers, Graf Philipp vo Berckheim, iſt unermüdlich am Werke, die Verſuche fortzuſetzen und das begonnene We zum Nutzen der Volksgenoſſen zu vollenden. Für den Wanderer aber iſt ein Gang durch de Verſuchswald— es verdient hervorgehoben zu werden, daß allein 35 Hektar mit Auslands⸗ hölzern bepflanzt ſind— nicht allein eine E holung, ſondern ein Erlebnis. Zum Schluß wandert man noch zum klei nen Part hinauf, wie der gräflich Berckhei ſche Schloßgarten im Volksmunde heißt. Maf ſtätiſch grüßt hier die nahezu dreihundertjährige rieſige Libanonzeder, 4 Zwiſchen Mittelmeer und Noroſee iſt kein äl res und größeres Exemplar anzutreffen. Jed Maler und Zeichner erſpart ſich eine koſtſpie »Reiſe, wenn er ſich nach Weinheim begibt und dort Baumſtudien treibt. Wohl ſchlug der Blih in die 25 Meter hohe Zeder, zerſplitterte ihre Krone. Sie büßte trotzdem nichts von ihrer Schönheit ein. Erſtaunlich nur, daß ſie auch d wenigen harten Winter gut überſtand. Der große Park ſchließt ſich an. Auch hier wieder urdeutſche Beſtände neben ſolchen aus allen Erdteilen. Deutſche Eiben ſtehen neben exotiſchen Lebensbäumen, der Trompetenbaum neben der Eſche. Der Part bildet vor allem in der Blütezeit einen ſtarken 1 Anziehungspunkt für den Fremden. Geſchmackvoll ſind bekannte und fremdländiſche Sträucher verteilt und ziehen die beſondere Aufmerkſamteit auf ſich. Rhododendren, Stachel/ ginſter und Hollunder wechſeln mit Feuerdorn, Flieder und Liguſter. Man ſcheidet von dieſen Park⸗ und Waldan⸗ lagen nicht, ohne bedauert zu haben, nicht ſchon früher auf dieſes Naturjuwel geſtoßen zu ſein. h. K. 3 Erziehung Wir leiden an einer Ueberbildung Man ſchätzt nur das Wiſſen. Die NUeunmal · weiſen aber ſind Feinde der Tat. Was wir brauchen, iſt Inſtinkt und Wille. Adorf Hitler. Die innige Dermählung von nationa · lismus und ſozialem Gerechtigkeitsſinn iſt ſchon in das junge herz hineinzupfla zen. Adoll Hitler, mie auf eir Sitzung, eger von A zuf die Weltm boxen zu gelten Garden in Neu weiſung, ſich eines Kampfes hen. Der Si⸗ Weltmeiſte pfen. Der italieniſe nera wurde we⸗ Ausſcheidungske treten, vor ſtertitel au ſes Planes d Komm ion addock als er klten habe, bel Holt Der Italie Im Pariſer“ bend der F r Italiener itel eines Eu r zuletzt unbe 15 Runde wichtler Gri nander. Das lieferten nru ſchritt und be erte. Am. Sonntage dwiashafener dwigshafen rtigen Stadtl ogramm mit 0 * refeld), Kurt eo Droog mgewicht trifft Barmer Hel Schweizer Keine Fußba as Schweize eine Frühjahrs igtungen hatten fungstechniſchen guch einige Nei eren dürften. Schweizeriſchen erwähnt, 1“ er keine Man purde dem Wu r, auf Zulaſſu vettbewerben e gung kann osſ de ler erfolger genöſſiſche Kunſt ommenden Kun i ein Verfahren m eurbeſtimmunge Perwendung de— Dresdner Zigar juläſſige Zuwen hemacht worden gegen Richard H zurch den Bund Wal Unte In Wrexham hall⸗Länderkamp ſtatt, der zum 2 dermeiſterſchaft ſem Spiel war, nentaler, Schiedsrichter D und ein Treffen zr eitete. Dr. Bau uszeichnung d nd Sicherheit t aß die 20 000 2 rieden waren. Abendausgabe— Donnerstag, 28. März 1935 0 2 22= ö + 5 ,n 3 8 ißt. Der 9 Duertreibereien in Neuyork uführen, die au chmeling ſoll erſt gegen Braddock kämpfen r hierhergebre——— 4 Heimatrecht mie auf einer am Dienstagabend abgehal⸗ man 4 en Sitzung, daß James Braddock, der ſcher Her Beſieger von Artur Laſky, als erſter Anwärter guf die Weltmeiſterſchaft im Schwergewichts⸗ Id lozen zu gelten habe. Der Madiſon⸗Square⸗ nwaldes. 12 e W 5 375 1 weiſung, ſich mi ax Schmeling bezügli iſſers, finde lines Kampfes mit Braddock in Verbindung zu Bäume, die n. Der Sieger dieſes Kampfes ſoll dann mit den Wei en Max Baer um den Titel tönnen So r Her italieniſche Ex⸗Weltmeiſter Primo Car⸗ e Fachleute, lera wurde wegen ſeiner Weigerung, in einem in dieſem Fa mmerhin bleibt Exotenwald im ie Burg Wind Ausſcheidungskampf gegen James Braddock anzu vom Wettbewerb um den Welt⸗ ausgeſchloſſen. Eine Ablehnung gieſes Planes durch Max Schmeling, ſo erklärte n würde nur den Beſchluß, daß taddock als erſter Anwärter auf den Titel zu Alten habe, bekräftigen. Holtzer iſt Europameiſter Der Italiener Tamagnini geſchlagen den Libano rreichiſch ei In Pariſer Sportpalaſt kämpften am Diens⸗ Froſt ſetzte ihnen gabend der Franzoſe Maurice Holtzer und art zu. Dagegen der Italiener Vittorio Tamagnini um den Ritel eines Europameiſters im Federgewicht, ber zuletzt unbeſetzt war. Der Franzoſe ſiegte ber 15 Runden verdient nach Punkten und hte damit den Titel an ſich. gleichen Abend kämpften im Ring des ariſer Central⸗Sportring⸗Clubs die Schwer⸗ wichtler Griſelle und i gegen⸗ nder. Das heißt, ſie ſollten kämpfen, aber e lieferten nur einen beſſeren Schaukampf, porauf der Ringrichter in der 8. Runde ein⸗ 3— beide Boxer disqualifi⸗ zierte. Bonxkämpfe in Ludwigshafen Am Sonntagabend, 31. März, bringt der 1. udwiashafener BV im Geſellſchaftshaus zu üdwigshafen nach längerer Pauſe wieder mal ein Boxabend zur Durchführung. Als egner wurde der bekannte 1. Mainzer BC rpflichtet, der in letzter Zeit wieder ſtark in n Vordergrund getreten iſt. arten gut in die Philippv am Werte de BWadiſche Mannſchaftsmeiſterſchaft hegonnene Werk 3 r VfR Mannheim und die Viiß Frei⸗ n in wi„die ſich für den Endkampf zur badiſchen Gang durch den annſchaftsmeiſterſchaft qualifiziert haben, ervorgehoben zu eten am 6 April in Freiburg zum Vorkampf mit Auslands⸗ ril im Mannheimer Kolpinghaus vor ſich. allein eine Er⸗ Berufsboxen in Mainz Nach langer Pauſe plant man für den 6. April eder Berufsboxkämpfe für Mainz. In der dortigen Stadthalle ſoll ein internationales Programm mit drei Schwergewichtstreffen ge⸗ t werden. Jakob Schönrath(Krefeld) ſoll den Hauptkampf gegen einen noch zu ver⸗ Fflichtenden Ausländer beſtreiten., Weiter wur⸗ den die Schwergewichtler Willr Müller refeld), Kurt Haymann(München) und fieo Droog(Krefeld) gewonnen. Im Ban⸗ amgewicht trifft der Einheimiſche Zmhof auf den Barmer Helmut Hinz. Schweizeriſche Olympia⸗Tagung Keine Fußballmannſchaft 1936 in Berlin Das Schweizeriſche Olympiſche Komitee hielt ſeine Frühjahrstagung in Bern ab. Die Be⸗ iotungen hatten zwar in erſter Linie verwal⸗ lungstechniſchen Charakter, aber es gab doch einige Neuigkeiten, die allgemein inter⸗ eren dürften. So wurde die Abſicht des Schweizeriſchen Fußball⸗ und Athletik⸗Verban⸗ des erwähnt, 1936 zum Olympia⸗Fußballtur⸗ nier keine Mannſchaft zu entſenden, dagegen ioch zum kle Ulich Berckheim⸗ de heißt. Maſe⸗ eibanonzeder. daß ſie auch die erſtand. ch an. Auch hie ben ſolchen au en ſtehen neben Trompetenbaum det vor allem — ler, auf Zulaſſung zu den olympiſchen Kunſt⸗ weitbewerben entſprochen. Die Beteili⸗ gung kann jedoch nur auf eigene rihs der betreffenden Künſt⸗ ler erfolgen und vorher wird die Eid⸗ genöſſiſche Kunſtkommiſſion die zur Anmeldung lommenden Kunſtwerke begutachten. Verfahren gegen Richard Hofmann Gegen den deutſchen Rekord-Nationalen Richard Hofmann(Dresdener SChy) ſchwebt ein Verfahren wegen Verſtoß gegen die Ama⸗ kurbeſtimmungen. Es handelt ſich um die Perwendung des Bildes Hofmanns durch eine Dresdner Zigarettenfabrik, von der dafür un⸗ uläſſige Zuwendungen an den Fußballſpieler gemacht worden ſein ſollen. Die Verhandlung egen Richard Hofmann findet am Wochenende zurch den Bundesrechtswart in Berlin ſtatt. Wales— Irland:1 Fremden. d fremdländiſche n die beſondere dendren, Stachel · mit Feuerdorn k⸗ und Waldan aben, nicht ſchon vel geſtoßen zu n. K Ueberbildung Unter deutſcher Leitung Die Ueunmal⸗ en Wrexham fand am Mittwoch ein Fuß⸗ Cat. Was wir 1 ball⸗Länderkampf zwiſchen Wales und Irland 85 fatt, der zum Wettbewerb der britiſchen Län⸗ Wille. dermeiſterſchaft zählte. Das Beſondere an die⸗ Adorf Hitler. iem Spiel war, daß zum erſtenmal ein Konti⸗ entaler, und zwar der bekannte deutſche Schiedsrichter Dr. Pecceo Bauwens(Köln), in Treffen zweier britiſcher Mannſchaften eitete. Dr. Bauwens erwies ſich dieſer hohen uszeichnung durchaus würdig; mit Umſicht und Sicherheit traf er ſeine Entſcheidungen, ſo daß die 20 000 Zuſchauer in jeder Richtung zu⸗ Avoll Hitler, frieden waren. „Das entſcheidende Rücktreffen geht am 13. 9 Im die Meferſcal des Beiieks Anterbaden Himicitia viernheim—§6 Kirchheim Auf dem Platz an der Waldſchenke in Viern⸗ heim ſtehen ſi alſo am kommenden Sonntag um Vorſpiel um die Meiſterſchaft des Geſamt⸗ ezirks Unterbaden die beiden Gruppenmeiſter, Amicitia Viernheim und Fußball⸗ Kirchheim gegenüber. Ein oher Preis, wohl des Schweißes der Edeln wert, iſt es, der dem Gewinner des ſtolzen Ti⸗ tels winkt. Berechtigt doch die Meiſterſchaft zu den Aufſtiegsſpielen zur Gauliga. Kirchheim, bereits voriges Jahr Gruppenmeiſter, mußte damals die Chance den Lindenhöfern überlaſ⸗ ſen. Werden die Bergſträßler auch dieſes Mal dem Meiſter der Gruppe Weſt den Vorrang laſſen müſſen? Für Kirchheim iſt der Gewinn der Meiſterſchaft von viel größerer Zedentung als für die Heſſen. Dieſe haben ſich'a ſchon durch die Gewinnung der Pokalmeiſterſchaft die Berechtigung zu den Aufſtiegsſpielen erkämpft. Die Amiciten können alſo mit entſchieden grö⸗ ßerer Gelaſſenheit der Sache entgegenſehen. Aber es wird ſie ſicherlich nicht wenig reizen, ihrer großen Erfolgsſerie in dieſer Saiſon die Krone aufzuſetzen durch die Gewinnung auch noch dieſer Meiſterſchaft. So werden ſich die beiden Meiſtermannſchaften ſicherlich einen gro⸗ ßen Kampf liefern. Beide gehörten ſchon einmal der erſten Klaſſe an und daß ihre Spielſtärke durchaus nicht viel hinter der der alten Gau⸗ ligamannſchaften zurna, iniie wieder⸗ —* ſchon zur Genüge bewieſen. Wie dieſes reffen ausgehen wied und wem am Schluſſe die Krone Kiſach iſt ſch.ver zu ſagen. Was Viernheim tat ächlich kann, hat es am vergange⸗ nen Sonntag gegen VfR Mannheim erſt be⸗ wieſen. Und Kirchheim hat mit einem ganz erheblichen Punktevorſprung und einem glän⸗ E Torverhältnis ſeine Gruppenmeiſter⸗ chaft errungen. Beide Mannſchaften vilden feſt⸗ efügte Einheiten, in deren einzelnen Mann⸗ ſchaftzieilen kaum eine Schwäche zu finden iſt. Doch kann man wohl das Schlußtrio der Viern⸗ heimer als etwas ſtabiler und deren Angriffs⸗ reihe als etwas durchſchlagskräftiger als dieſe Teile der Kirchheimer anſehen. Zo muß, zu⸗ dem noch unter Berückſichtigung des Platzvor⸗ teiles, Amicitia Viernheim eine leichte Favo⸗ ritenſtellung eingeräumt werden. Unſerem Er⸗ meſſen nach müßte Amieitig Viernheim den erſten Gang um die Meiſterſchaft des Bezirks Unterbaden mit einem knappen Reſultat für ſich entſcheiden. die Endſpiele der Vekbandsxunde der Vezieksklaſſe Nachdem am letzten Sonntag die Bezirksklaſſe Unterbaden ausſchließlich Pokalkämpfe zu be⸗ 6 ſpiei; nehmen am kommenden Sonntag ie Endſpiele der Verbandsrunde ihren Fort⸗ ang. Da die Meiſter beider Gruppen bereits fäiihen wendet ſich das Intereſſe naturgemäß en Kämpfen der Abſtiegskandidaten zu. Sehr n wird in der Gruppe Weſt an dieſem Tage die Entſcheidung ſallen, ab Secken⸗ ——— tatſächlich Oberhauſen auf dem bitteren Weg des Abſtiegs zu folgen hat. Verliert näm⸗ lich Seckenheim ſein Spiel gegen Feudenheim, dann muß es aus der Bezirksklaſſe ausſcheiden. In der Gruppe Oſt wird ſich die Entſcheidung darüber, wer als Zweiter, neben chel⸗ bronn, abzuſteigen hat, noch etwas verzögern. Wiesloch wird ſein Spiel in Eppelheim kaum ewinnen können und Heidelberg 05, der andere nwärter auf den wenig beneidenswerten zwei⸗ ten Poſten des Abſtiegskandidaten iſt ſpielſrei, da der urſprünglich vorgeſehene Gegner, Kirch⸗ gegen den Meiſter der Gruppe Weſt zum ufſtiegſpiel anzutreten hat. Das Programm des 31. März lautet: Unterbaden⸗Weſt: ——— Seckenheim andhofen— Phönix Mannheim Es wird heiß hergehen auf dem Feudenhei⸗ mer Platz; denn ohne Zweifel werden die Sek⸗ kenheimer mit dem Mute der Verzweiflung ins Gefecht gehen. Aber all ihre Tapferkeit wird es kaum verhindern können, daß die Punkte den Platzherren zufallen. Feudenheim iſt auf eige⸗ nem Platz ein zu ſtarker Gegner für den Ab⸗ Wiesloch, das gegen 05 He ſtiegskandidaten. Ein Unentſchieden ſchon wäre eine große Ueberraſchung. Das Spiel im Mannheimer Norden hat keine roße Bedeutung. Phönix wird wohl beſtrebt ein, 5 die Punkte zur endgültigen Sicherung, für alle Fälle, zu ſichern, aber es wird wohl bei dem guten Willen bleiben müſſen. Es iſt kaum anzunehmen, daß Phönix den Sandhofenern auch nur einen Punkt abnehmen kann. Unterbaden⸗Oſt: Eſchel eim— Wiesloch Eſchelbronn— Schwetzingen Eberbach Plankſtadt Mit einem Sieg in könnte ſich n 05 Heipelberg das beſſere Torverhältnis hat, in Sicherheit bringen. Aber es exſcheint maffan ausgeſchloſſen, daß es den Wieslochern gelingen ſollte, in Eppelheim die Punkte zu ergattern. Eſchelhronn hat das zwei⸗ felhafte Vergnügen, die höchſte Minustorzahl (17:103) auf ſein Konto gebracht zu haben. Es iſt ſchon anzunehmen, daß die Schwetzinger dieſes Konto noch etwas erhöhen werden und Eſchelbronn auch nach ſeinem vorletzten Spiel ohne Punkt bleibt. Mit einem glänzenden End⸗ ſpurt haben ſich die Eberbacher aus der Gefahr⸗ one geſchafft und erſt am letzten Verbandsſpiel⸗ mit einem eindrucksvollen Sieg über Weinheim ihre derzeitige beachtliche Spielſtärke unter Beweis geſtellt. Da wird wohl auch Plankſtadt nicht ungerupft davonkommen und müffe oder übel die Punkte in Eberbach laſſen müſſen. Kunſtflugmeiſterſchaft in Stuttgart Die Deutſchen Kunſtflug⸗Meiſterſchaften ſind nunmehr endgültig auf die Tage 11. und 12. Mai feſtgeſetzt worden. Die Titelkämpfe finden auf dem Flugplatz Stuttgart⸗Böblingen ſtatt, nachdem zunächſt die Tage 18. und 19. Mai und als Austragungsort der Cannſtatter Wa⸗ ſen vorgeſehen waren. Meldeſchluß iſt am 7. Mai bei der Fliegerlandesgruppe 9(Würt⸗ temberg), Stuttgart, Olgaſtraße 18. Die Pflichtfiguren ſind wie folgt feſtgelegt worden und müſſen in nachſtehender Folge ge⸗ flogen werden: 1. Zwei Rollenkreiſe, von denen der eine rechts herum, der andere links herum geflogen werden muß(30 Punkte). 2. Zwei Loopings aus der Rückenlage in die Rückenlage, Räder nach außen(8 Punkte). 3. Eine liegende geſchloſſene Acht in Rücken⸗ lage(15 Punkte). 4. Eine Schraube, beſtehend aus fünf aufein⸗ anderfolgenden geſteuerten Rollen(15 Punkte). 5. Zwei Loopings nach vorne, Räder nach innen(20 Punkte). 6. Zwei Fächer⸗Turns, rechts oder links (10 Punkte). Für die Titelkämpfe ſind die Flugfiguren nicht feſtgelegt worden. Jeder Bewerber kann alſo eine Kür fliegen, die er aber vorher dem Veranſtalter mitzuteilen hat. Es dürfen höch⸗ ſtens acht Figuxen ausgeführt werden, für die eine Zeit von 12 Minuten zur Verfügung ſteht. Teilnahmeberechtigt ſind Flugzeugführer und ⸗führerinnen, die dem Dentſchen Luftſport⸗Ver⸗ band angehören und den Flugzeugführer⸗Aus⸗ weis der Kunſtfluggruppe K 2 beſitzen. Kampfſchulungsplan der Leichtathleten Die Wettbewerbe auf der Straße Der Inſpekteur für die Olympiſchen Spiele, Chriſtian Buſch(Berlin) gibt jetzt in Er⸗ gänzung des Kampfſchulungsplanes der Leicht⸗ athleten für das Jahr 1935 den für die Stra⸗ ßen⸗Wettbewerbe vorgeſehenen Aufbau bekannt: Läufer: a) Straße: 5. Mai:„Quer durch Berlin“ über 25 Kilometer(auf der olympiſchen Marathonſtrecke); 2. Juni: 30⸗Kilometer in Berlin; 3. Auguſt: Deutſche Meiſterſchaft im Marathonlauf, b) Bahn: 16. Juni: 310%00 Meter(innerhalb einer Stunde); 30. Juni: 1500 Meter und 2000 Meter(innerhald einer Stunde); 7. Juli: 341000 Meter(innerhalb einer Stunde); 21. Juli: 5000 Meter. Geher: a) Straße: 5. Mai: 25 Kilometer; 2. Juni: 30 Kilometer, b) Bahn: 16. Juni: 5000 Meter; 30. Juni: 10 000 Meter; 7. Juli: 15.000 Meter; 21. Juli: 10 000 Meter. Europameiſter Berger als„Flieger“ Hollands Meiſterläufer Chriſtian Berger, der im Vorjahr die Europameiſterſchaften im 100⸗ und 200⸗Meter⸗Laufen gewann, will ſich jetzt als Radfahrer verſuchen. In den Winter⸗ monaten hat er eifrig trainiert und wird ſein Debut am zweiten Oſterfeiertage(22. April) in einem Fliegerrennen bei einer Veranſtaltung auf der neuen Radrennbahn in Hilverſum geben. Der Leichtathletik will Berger aber den⸗ noch treu bleiben. Abgeſagter Kunſtturn⸗Länderkampf Der für den kommenden Herbſt geplante zweite Kunſtturn⸗Länderkampf Deutſchland ge⸗ gen Schweiz, der bereits im Kampfſchulungs⸗ plan der deutſchen Olympiaanwärter aufgenom⸗ men worden iſt, wurde jetzt auf der Jahresver⸗ ſammlung des Eidgenöſſiſchen Kunſtturn⸗Ver⸗ bandes in Lugano nicht genehmigt. Die Schweiz gibt als Grund an, daß ſie ihre Turner im Hinblick auf die Weltſpiele 1936 in Berlin einer gründlichen Vorbereitung unterziehen will. Aus dieſem Grunde werden in der Schweiz auch die diesjährigen Kunſtturnmeiſterſchaften ausfallen, wie auch die übrigen vereinbarten Länderkämpfe abgeſagt worden ſind. Wes. 17 Deutſch⸗polniſche Ruderwettkämpfe Das ſportliche Programm der polniſchen Ru⸗ derer in dieſem Sommer iſt zum erſten Male auf einen weit ſtärkeren Wettkampfverkehr als früher mit den deutſchen Ruderkameraden ab⸗ geſtimmt. So ſteht bereits die Teilnahme der führenden Vereine aus Bromberg, War⸗ ſchau und Poſen an der Danziger Regatta am 23. Juni feſt. Bei der am gleichen Tage in Breslau ſtattfindenden Regatta wird der RB Kaliſch mehrere Rennen belegen. Am 14. Juli ſtarten Bromberger Ruderer in Königsberg und Marienburg. Die polniſchen Beſuche wer⸗ den die oſtdeutſchen Ruderer bei der internatio⸗ nalen Regatta in Bromberg, die Ende Juli veranſtaltet wird, erwidern. Es iſt in Ausſicht genommen, den polniſchen Einermeiſter Verey — der Henley⸗Regatta nach England zu ent⸗ enden. Für die Europa⸗Meiſterſchaften in Berlin⸗Grünau ſind eingehende Vorbereitun⸗ gen der polniſchen Ruderer geplant. Magdeburg 96 nach Budapeſt Der gegenwärtig führende mitteldeutſche Schwimmverein Magdeburg 96 wird mit Ge⸗ nehmigung des Verbandes an den Mitte Juni tattfindenden Jubiläums⸗Veranſtaltungen der udapeſter Vereine UTE und MAC teilneh⸗ men. Am 15., 16. und 17. Juni werden fol⸗ ende Wettbewerbe beſtritten: 400 Meter Frei⸗ fiil, 200 Meter Rücken, 200 Meter Bruſt, 4 mal 100 Meter Freiſtil, Waſſerball; 100 Meter Frei⸗ ſtil, 100 Meter Rücken, 100 Meter Bruſt, 2 mal 200 Meter Freiſtil, Waſſerball; 200 Meter Frei⸗ ſtil, 3 mal 100 Meter Lagen, 50, 100, 200, 100, 50 Meter Freiſtil, Waſſerball. Küppers und Frau in Plauen Der bekannte deutſche Rückenſchwimmer E. Küppers und ſeine Frau Reni Erkens⸗ Küppers ſind nach Plauen übergeſiedelt und dort dem bekannten SV Plauen 1912 beigetre⸗ ten, der damit wertvolle Verſtärkung erhalten hat. In Plauen werden bekanntlich in dieſem Jahre die Deutſchen Schwimm⸗Meiſterſchaften durchgeführt. VI. Studenten⸗Weltſpiele in Budapeſt Umfangreiche deutſche Beteiligung Die Veranſtalter der vom 10. bis 18. Auguſt in Budapeſt zur Durchführung gelangenden VI. Studenten⸗Weltſpiele kündigen an, daß be⸗ reits 23 Nationen ihre Beteiligung zugeſagt haben. Deutſchland wird mit einem umfang⸗ reichen Aufgebot vertreten ſein, das ſich aus Leichtathleten, Schwimmern, Waſſerballſpielern, Fußballſpielern, Turnern und Handballſpielern zuſammenſetzt Für das Fußball⸗Tur⸗ nier haben bisher Deutſchland, Ungarn, Ita⸗ lien, Spanien, Belgien, Eſtland, Lettland und Oeſterreich gemeldet, im Handball ſteht die Beteiligung von Italien, Ungarn, Deutſchland, Tſchechoſlowakei, Eſtland und Lettland feſt.— Außerordentlich ſtark werden die leichtathle⸗ tiſchen Prüfungen beſetzt ſein, da hierfür die Meldungen von Deutſchland, England, Schott⸗ land, Ungarn, Italien, Bulgarien, der Tſchecho⸗ ſlowakei, Südafrika, Aegypten, Eſtland, Finn⸗ land, Frankreich, Südſlavien, Poſen, Lettland, Paläſtina, Oeſterreich, Japan, Litauen, Spanien und Luxemburg vorliegen. Nach den vorliegen⸗ den Anfragen zu urteilen, iſt mit einer Beteili⸗ ung von mehr als 30 Nationen an den VI. Stu⸗ enten⸗Weltſpielen zu rechnen. Zweimal Tennis Berlin— London Vier Wochen vor dem zwiſchen Rot⸗Weiß Ber⸗ lin und dem Internationalen Club von Eng⸗ land nach Berlin vereinbarten Klubkampf (15./16. Mai) wird es in Berlin bereits zu einem deutſch⸗engliſchen Tenniskampf kom⸗ men. Rot⸗Weiß hat nämlich vom 13.—15. April auf ſeinen Plätzen eine Mannſchaft des All⸗ England⸗Clubs London zu Gaſt. Auſtraliens Davispokalſpieler unterwegs „Die auſtraliſche Davispokalmannſchaft, die ihr erſtes Spiel gegen Neuſeeland vom 11. bis 14. Mai in Eaſtbourne(England) beſtreiten muß, hat ſich jetzt nach Europa eingeſchifft. Die Mannſchaft beſteht aus Jack Crawford, Vi⸗ vian Me Grath, Adrian Quiſt und P. D. Turnbull, Die auſtraliſchen Spieler äußer⸗ ten ſich bei ihrer Abfahrt in bezug auf ihr Ab⸗ ſchneiden im Dapispokalwettbewerb recht opti⸗ miſtiſch. Eine notwendige Verfügung Vergleichs⸗Rennen und Motorrad⸗Fußball verboten Der Führer des deutſchen Kraftfahrſports, Korpsführer Hühnlein, hat eine Verfügung er⸗ laſſen, die nur dazu angetan iſt, den Kraftfahr⸗ ſport in ſportlichen Bahnen zu halten. Ebenſo wie das ſogenannte Motorrad⸗Fußballſpiel, das nichts weiter als eine Verzerrung zweier Sport⸗ arten iſt, wurden auch die Vergleichsrennen zrülter den bodengebundenen Kräftwagen und en durch nichts in der Luft gehinderten Flug⸗ zeugen verboten. Die Vergleichsrennen würden früher öfters als„Schaunummern“ im Rahmen von motorſportlichen Veranſtaltungen gezeigt. Prof. Dr. Reinhardt Im Alter von 81 Jahren iſt plötzlich der Ehrengau⸗Vertreter Prof. Dr. Otto Reinhardt verſtorben. 20 Jahre lang ſtand er an der Spitze des Turnkreiſes Brandenburg. Auch im Haupt⸗ ausſchuß der DT und im Reichsausſchuß für Leibesübungen erwarb er ſich große Verdienſte um das Turnen. Seine letzten Tage verbrachte er in Hedersleben bei Halberſtadt, wo er auch in Anweſenheit einer großen Trauergemeinde beigeſetzt wurde. Jahrgang 5— X Nr. 147— Seite 10 „Hakenkreuzbanner“ —— 0— **————— 5 . 2¹ 7² —2 Der Funtenſonntag Eine Riebesmär ſteckte ſie den Zopf feſter, der am Hinterkopf II. Nun aber zu jenem Ereignis am Sonntag Invavit zurück. Es war der Sonntag der utten Faſtnacht, der alemanniſche„Funken⸗ ſonntag“. Wenn die Nacht hereinbrach, wür⸗ den viele Höhen des Landes ringsum einen Feuerſchein haben mit ſeltſamem Kometenſpiel unter den ruhigen Geſtirnen des Himmels, überall im Schweizer Jura, an den Vogeſen am Schwarzwaldhang, am Rebhügel der Dör⸗ fer, am Iſteiner Klotz, droben ob Oetlingen, hinten in Hertingen, im Kandertal würden die jungen Leute dieſe Nacht Scheibenſchlagen am flammenden Holzſtoß, und daheim in den Stu⸗ ben würde es nach Küchle duften, nach heißem Kaffee und nach gutem Wein. Und Tanz und Sang würde es auch geben, wo eine Herde Burſchen und Jungfern beiſammen war. Alheid mit ihren neunzehn Jahren war noch nicht dabei geweſen, ſie hielt ſich ſcheu von den Burſchen zurück. Manche liefen ihr zulieb wohl Tag und Nacht unterm Fenſter her und pfiffen leiſe und lockend. Es legte auch einmal einer ein Nägeli auf die Fenſterbank oder eine Poſt⸗ karte mit einem Liebespaar und der Zeile eines alten Liebesliedes darunter; aber Alheid blieb unberührt. Sie lächelte ſcheu, ſogar ein wenig hochmütig. Nein, von denen wollte ſie keinen. Dieſes Jahr jedoch, als ſie auf der kurzen Bahnfahrt nach Baſel aus dem Fenſter ſah, war der Frühling ſo ſonderbar ſtill über der Rheinaue mit dem noch winterbraunen Ge⸗ hürſt, der Strom glitzernd im Sonnenſchein, und am elſäſſiſchen Ufer ſtanden über den hohen Pappeln an einem blitzblauen Himmel weiße, zärtliche Wölkchen wie Alheids Seiden⸗ haſen daheim. Da ſprengte auf einmal ein herbes Herzklopfen, das wohl und wehe zu⸗ gleich tat, ihr Herz. So eigen war ihr noch nie. Es wurde ihr ein bißchen ſchwindlig. Sie ſpähte raſch zur Mutter hinüber, ob die nichts merkte, das wäre ihr nicht lieb geweſen. Doch die Mutter ſaß in ihrer Fenſterecke und ruhte gebettet in die ſchwarzſeidene Pracht ihrer Tracht mit geſchloſſenen Augen. Der Anfall ging auch ſchnell wieder vorüber, und Alheid ſchloß nun gleichfalls die Augen. Der Zug donnerte durch den Iſteiner Tunnel. Es ſchoß Alheid durch den Kopf, daß ſie nun doch gern einmal beim Scheibenſchlagen wäre, und die ihr gewidmete Scheibe ſpringen, ſchwe⸗ ben und ins Dunkel tauchen ſehen möchte: Schybi, Schybo, wem ſoll die Schybe go? Sie ſoll der Alheid Oberlin go! Goht ſie nit, ſo gilt ſie nit, ſo ghört ſie keiner Jumpfere nit! Der Zug hielt, ehe die beiden es recht gewahr wurden, in Baſel. Sie ſtiegen verträumt ein⸗ ander anlächelnd aus. Verenas Kappe war ein wenig verrutſcht. Mit energiſchen Griffen eine ſtattliche Hubel bildete, und ſchob die Hörnerkappe gerade. Nun ſah ſie wieder aus wie geſchleckt. Mit großer Würde und Sicher⸗ heit, die zarte Alheid neben ſich im hellblauen Kleid, das der weiße Spitzenſchal mit zärt⸗ lichem Schaum überrieſelte, ſchritt ſie die Stra⸗ ßen entlang, in denen ſich ſchon der Faſtnachts⸗ übermut bemerkbar machte; denn zu Baſel feiern ſie noch die alte Fasnet, die eine Woche ſpäter der unſrigen nachklingt. In Klein⸗Baſel eilten die wilden Männer ſchreckenerregend durch Platz und Gaſſe, und Maskenzüge zogen überall herum mit derbem und luſtigem, ſpöt⸗ tiſchem und fröhlichem Narrenſpiel. Das Volk ließ von dieſem Mummenſchanz nie ab, dem Alemannen liegt das im Blut. Die beiden Frauen erfuhren manchen kecken Anruf. Ein großer, als Hänſele verkleideter Mann, ſtrich auch der jungen Alheid zärtlich über das Geſicht. Sie erlitt ſogleich wieder den ſeltſamen wohl und wehe tuenden Anfall von Herzenge, die ſie kaum zu bekämpfen ver⸗ mochte. Die Mutter hatte im Gedränge die Be⸗ rührung Alheids durch den Fremden nicht be⸗ Hermann Eris Busse merkt, ſie lächelte jetzt ſogar ein bißchen und ergriff Alheid feſt am Oberarm, ſie vor ſich herſchiebend, denn ſie mußten nun ſchon eilen, um rechtzeitig auf die Pfalz zu kommen und ins Münſter. Eine dunkelwogende Menge füllte den vom Kleiderrauſchen und leiſen Stimmen durch⸗ ſummten heiligen Raum. Still, die Röcke mit den Händen zuſammenraffend, glitten die Markgräflerinnen zwiſchen den engen Reihen dicht beiſammen ſitzender Baſler Herren und Damen durch, um an ihren Platz zu gelangen. Seltſam war es dann, als Alheid die Chor⸗ ſängerinnen überraſcht beſtaunt hatte, weil ſie alle das gleiche loſe Gewand in lichtem Grau trugen und ausſahen wie die himmliſchen Heerſcharen ſingender Engel, die der Abend mit dem ſanften Licht noch ihre Geſichter beglänzte. Seltſam war es dann, daß Alheid in Traum verſank. Orcheſter und Orgel ſpielten. Die Chöre ſan⸗ gen. Alheid war fern. Sie hörte wohl die Muſik, doch kam die zu ihr wie in einem Traum. Der große Hänſele war bei ihr mit der zärt⸗ lichen Hand und dem ſtrahlenden, feſten Blick, der ſie aus der ſchwarzen Maske gefaßt hatte wie mit unſichtbaren Armen. Sie lächelte, ohne es zu wiſſen. Verena, die Mutter, bald ermüdet von der Muſik, die ſich wie mit goldenen Bändern immer wieder löſte und ſchlängelte und bün⸗ Was unſere KoF⸗Urlauber auf der Inſel Madeira erlebten Keine Filmdiva, ſondern eine deutſche Arbeiterin während des Aufenthaltes auf der Inſel Madeira, wo man ſich von Trägern in Sänften durch die ſteilen Straßen der Hafenſtadt Funchal tragen laſſen kann. Photo: Presse-Bild-Zentrale Berlin HB-Klischee aneehenrneruimahen rorhkrnb Abendausgabe— Donnerstag, 28. März 185 1 delte aus den Teilen, die das Ganze bildeten, aus dem Orcheſter, der Orgel, dem Chorgeſang und den einzelnen Stimmen, ſah ſich ein wenig in der Nachbarſchaft um und ſtreifte auch Ae heids inbrünſtiges Antlitz mit einem Blic ſtutzte und verweilte und ſah bald, daß das Kind nicht von der Muſik ſo verzückt war. Sie war ja Mutter genug, um zu ſpüren, was A,. heid ſo glückſelig und auch ſcheu lächeln ließ⸗ Sie dachte alsbald darüber nach, was für ein Burſche wohl in Frage käme, der es Alheid angetan, doch ſie wußte keinen. Alheid hatte nie einen Namen genannt. Eine tieſe Traurig⸗ keit befiel nun Verena, denn daß Alheid einem hold war, hieß für die Mutter das Kind her, geben. als die Leute aufſtanden und ſie mechaniſch auch aufſtand, und neben der Mutter her vom Strom der ergriffenen Menſchen hinausgeſcho ben wurde in die Helle des Spätnachmittags, Sie traten an die Brüſtung, die den Plaß ſäumte, und ſahen eine Weile ſtumm auf den breiten Rheinſtrom hinunter und hinüber an die waldige Höhe, wo die Chriſchona ſchon dunkel gegen den Himmel ſtand, ſcharf im Grat „Ja,'s iſch ſchön gſi“, ſeufzte ſchließlih Verena, um die Stille zu brechen, denn Feien⸗ lichkeit, die ſo lange anhielt, war nicht ihrt Sache. Tochter ein, als habe ſie etwas verpaßt. Das Maidli mußte gehörig geweckt werden, Alheid kehrte jetzt auch bald aus der Entrückung ins Augenblickliche zurück und verſpürte hefugen Durſt. So gingen ſie halt in den Bahnhof, um ein Glas Bier zu trinken; es war ja noch Zeit bis zum Abgang des Zuges. Schluß folgt) „Deutſcher“ Sozialdemokrat verleugnet ſeine Sprache Bisher wurde es in der Landesvertretung Böhmens im Einklang mit den Geſetzen ſo ge⸗ halten, daß die Landesvertreter die Sprache ihrer Nationalität gebrauchten. Nun hat ſih zum erſten Male der Fall ereignet, daß ein deutſcher Landesvertreter bei der Antragſtellung die tſchechiſche Sprache gebrauchte. Der „Deutſche“ Sozialdemokrat Dr. Emil Strauß (Fudel) hat ſeinen Antrag zuerſt in tſchechiſcher und dann erſt in deutſcher Sprache vorgebracht. Die Auslegung der Geſetze hinſichtlich der Staatsſprache erfolgt ohnehin derart zu ungun⸗ ſten der Deutſchen, daß es gewiß nicht am Platze iſt, in dem engen Raum, der den Deut ſchen für die Verwendung ihrer Sprache noch geblieben iſt, auf dieſes Recht gewiſſermaßen freiwillig zu verzichten, indem man ſich der tſchechiſchen Sprache bedient. Solche Präjudi⸗ zien pflegen nie günſtige Folgen zu haben. Heute iſt es eine Ausnahme, morgen eine Uebung, übermorgen aber unter Berufung auf die Uebung Verordnung oder Geſetz und damit Zwang! Aber dieſer Dr. Strauß, der ſich deut⸗ ſcher Volksvertreter nennt, handelt wohl folge⸗ richtig im Sinne ſeiner Raſſegenoſſen, die dem Deutſchtum in der Tſchechoſlowakei den erbit⸗ tertſten Kampf angeſagt haben. Wieder einmal ſind Jude und Marxiſt vereingt zum Schaden des Deutſchtums in der Welt. me————————————— Der Miinstler als Fiüſirer zur Munsti Erneuerung der Runſt aus dem Geiſte der Gemeinſchatt? Von Unio.-Prof. Dr. H. Beenken. Ceipꝛig Der bekannte Leipziger Kunſthiſtoriker Prof. H. Beenken ſtizziert in dem nachſtehenden Ar⸗ tikel einen Vorſchlag zur Löſung des heute ſo viel erörterten Problems„Kunſt und Volk“, der ſtarke Beachtung verdient. Die Schriftleitung. Nie ſind Bildhunger und Bildkonſum größer als heute geweſen— aber das Bild iſt vielfach zum Maſſenartikel geworden, den man achtlos beiſeite wirft. Die photographiſche, die bilder⸗ produzierende Technik des Films iſt der Die⸗ ner der unerſättlichen Bildgier, die Kunſt aber mit ihrem Anſpruch auf Geltung über den Tag hinaus ſteht abſeits. Man wundere ſich nicht, daß ſie in dieſer Lage ſich innerlich vom Volke und jenen ihr weſensfremden Anſprüchen an das Bild losge⸗ löſt hat, daß ſie in der Verfolgung ihrer eige⸗ nen Probleme Wege ging, die nur wenige noch mitgehen konnten. Man wundere ſich nicht, klage nicht an, man ſtelle nur feſt, wohin es gekommen iſt, vor allem, man frage immer wieder, warum es dahin hat kommen müſſen! Solche Fragen und das Erkennen der Gründe ſind nötig, damit man ſich nicht an Utopien ver⸗ liere, die unſerer Wirklichkeit, von der aus allein die Zukunft geſtaltbar iſt, ihrem Weſen nach fremd ſein müſſen. Von einer Erneuerung der Kunſt aus dem Gebiete der Gemein⸗ ſchaft wird heute geträumt. Man denkt an Feiern dieſer Gemeinſchaft, denen Maler und Bildhauer durch große und vom Volk verſtan⸗ dene Monumentalſchöpfungen zu dienen im⸗ ſtande ſeien. Ein neues Mittelalter ſoll im An⸗ zuge ſein, künſtleriſches Schaffen werde wieder zum Akt und Gegenſtand kultiſcher Andacht, während es bisher nur die Reizmittel äſtheti⸗ ſchen Gaumenkitzels habe hergeben müſſen. Gibt es— muß gefragt werden— von unſerer Wirk⸗ lichkeit her tatſächlich einen Weg zu einer Ver⸗ wirklichung ſolcher Ideen? Muß nicht die Er⸗ neuerung der Kunſt aus dem Geiſte der Gemein⸗ ſchaft, wenn ſie aus der heutigen Lage heraus erreicht werden ſoll, etwas ganz anderes, ganz Unmittelalterliches bedeuten? Dies nämlich: Umformung der gegenwärtigen Verhältniſſe auf dem Gebiete der Kunſt nicht durch roman⸗ tiſche Erneuerung einer Kathedralenkunſt, die heute doch nur eine Lüge ſein würde, ſondern durch etwas im allerbeſten Sinne National⸗ ſozialiſtiſches und ſchlechthin Modernes, durch Erziehun'g des Volkes! Man wird einwenden, dies ſei ja ein ſehr wenig neues Rezept. Wurde nicht immer wie⸗ der verſucht, die Maſſen in die Muſeen und Ausſtellungen zu ziehen, und wurde nicht im⸗ mer nur in ganz einzelnen Fällen eine innere Anteilnahme erreicht, von der dazu noch unge⸗ wiß blieb, in welche Tiefe ſie reichte? Das alles noch einmal zu machen, würde freilich ein Irr⸗ weg ſein. Etwas anderes iſt nötig, eine Aktivie⸗ rung des künſtleriſchen Intereſſes durch eigene, bisher nie gekannte Mittätigkeit. Unlängſt laſen wir von Miniſterialrat Dr. Haupt den entſcheidenden Satz:„Volkskultur wird nicht dadurch erzeugt, daß man beliebige Menſchen aller Volksſchichten und Lebensalter vor große Kulturwerke unſerer Vorfahren zu paſſiver Bewunderung ſtellt, ſondern dadurch, daß man die in unſerem Volke ſelbſt liegenden Bildungskräfte zur Entfaltung bringt.“ Mit Recht betonte Haupt, daß wir dabei von unten, vom ganz Einfachen her anfangen müßten. Der Künſtler des 19. Jahrhunderts war„der freie Künſtler“ geweſen. Die Freiheit vom außerkünſtleriſchen Bedürfnis hatte er ſich er⸗ kämpft und zur allgemeinen Anerkennung ge⸗ bracht; aber ſie war ihm zum Verhängnis ge⸗ worden. An Stelle ſolcher Freiheit hat eine neue Bindung zu treten, eine Bindung an Gemein⸗ ſchaft und Volk. Die künſtleriſche Erziehung des Volkes ſelbſt in die Hand zu nehmen, das iſt die einzige und ſchönſte Pflicht, die für den Künſtler heute noch gedacht werden kann. Da das Volk den Weg zur Kunſt verlaſſen hat, muß er ſelber einen neuen Weg zu zeigen verſuchen. Das kann aber heute nur heißen, Lehrer und Er⸗ zieher zu ſein. „Die künſtleriſche Erziehung des Volkes liegt jetzt noch in den Händen von Männern, die ſel⸗ ber nicht Künſtler ſind, ſeien es nun Zeichenleh⸗ rer oder Kunſtgelehrte und Schriftſteller. Dieſer Zuſtand iſt widernatürlich. Der Zeichenlehrer mag ein noch ſo guter Spezialiſt ſeines Berufes ſein: Künſtler iſt er, auch wenn er dies ſelber glaubt, nur in den ſeltenſten Fällen. Das Wort aber, mit dem Gelehrte, Kunſtſchriftſteller oder Kritiker die Kunſt interpretieren, ſchafft— man täuſche ſich nicht darüber— eine Art des Ver⸗ ſtehens, die mit eigentlich künſtleriſchem Ver⸗ ſtehen meiſt nur ſehr wenig zu tun hat, mag ein wiſſenſchaftliches Begreifen für ſich genommen auch noch ſo wichtig und wertvoll ſein. Eine Beziehung des Volkes zur Kunſt iſt nur dann ſinngemäß, wenn ſie immer und ganz vom Anſchaulichen ausgeht. Wort und Begriff dürfen nie mehr als entbehrliches Hilfsmittel ſein. Eine ſolche anſchauliche Beziehung kann aber nur der Künſtler vermitteln, der zugleich Leh⸗ rer von hoher pädagogiſcher Feinfühligkeit iſt. Künſtler dieſer Haltung heranzubilden, muß die Aufgabe ſein. Nicht in wenigen Jahren, ſondern nur in Jahrzehnten iſt ſie zu löſen. Was heute geſchehen kann, iſt dies: den Künſtler aus der Einſamkeit ſeines individua⸗ liſtiſchen Schaffens heraus zum Dienſte am Volk aufzurufen. Gemeinſchaften, vor allem von Jugendlichen, laſſen ſich um ihn ſammeln, für die es ſchon ein Gewinn ſein könnte, das Entſtehen des Kunſtwerkes mit anzuſehen und dem Wunder der Schöpfung wenigſtens von außen zu folgen. Vor allem aber iſt nötig, den Beruf des Zeichenlehrers allmählich in den des Künſtler⸗KLehrers umzuwandeln, die beſten Kräfte des künſtleriſchen Nachwuchſes ihm zu⸗ zuführen, den Unterricht ſelber aber aus allzu ſtrenger und einengender Bindung an die Schulſtube und den Klaſſenlehrbetrieb zu he⸗ freien. Wanderfahrten, Jugendlager, Heim⸗ abende bieten eine weit beſſere Gelegenheit, die Herzen für künſtleriſches Schaffen zu öffnen, als gerade die Schule. Der Kunſtlehrer darf nicht mehr mit Turn⸗ oder Deutſchſtunden be⸗ laſtet werden, er muß völlig einer Aufgabe leben können, die den ganzen Menſchen erfor⸗ dert. Die Diſtanz einer Klaſſe zum Lehrer iſt 0 die Klaſſeneinteilung überhaupt kann durchbrochen werden: Kame⸗ radſchaftsgruppen, um ihren Künſtler⸗Führer hier nicht am Platze, geſchart! Es iſt nicht nötig und auch keineswegs er⸗ wünſcht, daß der Künſtler⸗Lehrer in jedem Schüler den„Künſtler“⸗Ehrgeiz erweckt. Es iſt vielleicht nur ein Anſatz zu ſelbſtändigem Schaf⸗ fen nötig, um ein Verſtändnis für künſtleriſche Aufgaben und künſtleriſche Schöpfung zu wek⸗ ken. Nicht die Erreichung von Zielen, ſondern ein Erwecken von Vorſtellungen und von Ver⸗ ſtändnis iſt nötig. Einen Grund gilt es zu legen, nicht mehr. Dieſer Grund freilich muß tragfähig ſein. Tragfähig nicht nur für ein Verſtändnis von Werken der„hohen Kunſt“— ein ſolches iſt zwar erwünſcht, aber gewiß nicht das wich⸗ tigſte. Tragfähig vor allem für eine Neube⸗ lebung des Sinnes für ſichtbare Formen und den Wert formbildender Arbeit der Hände ſchlechthin. werk und Handwerk wieder eins werden ſollen, gilt es auch hier durchzuſetzen. Zeichen⸗ unterricht vereinigt ſich auf das Selbſtverſtänd⸗ lichſte mit einem das Verſtändnis für die ver⸗ ſchiedenen Werkſtoffe weckenden Werkunterricht, Die Anſätze liegen ſchon vor, die Verſuche ſind in engeren Kreiſen längſt ſchon gemacht. So ging das Kirchenkonzert vorüber mit aufe jubelnder und ſchwermütig verebbender Muſl, ohne daß die Frauen mit hellem Bewußtſein es vernommen hätten; dennoch war ſie eine unvergeßliche Begleitung zu den Geſprüchen ihrer Seele geweſen und zu den Gedanken um Leid und Glück. Alheids Geſicht erloſch nicht, „Schön“, ſagte Alheid und wußte nichts da⸗ von, daß ſie an etwas anderes dachte, als die Mutter gemeint. Verena redete nun auf ihre 4 Zahrgang 5— Notierung A Nach einer Be werden die unte ſentlichen Anleih und ſeit dem 11. AVprozentige ei papiere vom 1. nung zu 4% notiert. Bis zu die Stückzinſen 8. März 1935 m Kurs erfährt Bei allen vom g hat der Käufer Tages, mit dem zent zu vergüten den Limite erlöſ Süddeutſche T Die Geſellſchaf per 8. Oktober 31. Dezember 19 bilanz erweiſt ei Dezember 1933 per 31. Dezemb erhöͤht hat. In mögenswerten 1 Verbindlichkeiten 63 266 RM.( Der Abſchluß D Düſſeldor ſammlung wurd Voegler dara perhältniſſe bei ſonſtigen Beteili⸗ für das Zwiſcher nicht ungünſtig e es für ihre Pflie ſchreibungen das deshalb vor, der gebenden Reinge züglich des Gewi Millionen RM im laufenden G dann.a. aus, nismäßig bisher aufſteigender Li belebung im gece die Geſellſchaft n gegebenen Verh' ſenen Gewinn ſtehenden Sonde beſonders günſt nächſten Monate verſammlung ge Dr. A. Freſe, K Ti In der Türke reitung, bei def Lage verſetzt wi. ſie nicht oder nic gleiche gilt von nicht ordnungsge Enteignetes Lat Landwirte aufge Im übrigen reform vor, daß haben ſoll. flächen müſſen d Schatzſcheine ver ter an Landwir um ihre Nahrun ſollen den Kaufp Die alte Forderung, daß Kunſt⸗ 1 Vieles blieb Experiment, aber ſicher wurde auch manche wertvolle Erfahrung geſammelt. Rück⸗ ſchläge erfolgten, als man, um zu ſparen, den „nicht lebensnotwendigen“ Kunſtunterricht ein⸗ zuſchränken, Kunſtſchulen zu ſchließen begann. zahlen. Im übrigen ernährung das —————— Franl Effekt. festverzinsl. W0 Lot. Reichsanl. v. int. Dt. Reichsan Bayern Staat v. Anl.-Abl. d, Dt. Ot Schutzgebiet Aussbure Stadt“ Heidelba. Gold“ Ludwinsh. v. 26 Mannhm. Gold v Mannheim von 27 birmasenssStadt Mhm Ablös Alt Hless, Ld.Liau. R 6 Kom Goldhy- do Goldanl. v. do. Goldanl. v. Bay Hyo Wechs Frki. Hvo Gold Frankf, Liau Frkfl. Goldofdbt. Frkt Goldofbr. Mein Hvv. 4 Mein Hyo Liau. bilz Hvo. Gdt älz Liuu Lfälz Anteilsche bfälz Hvo Goldt kKhein Hyp Gdo do Gdkom. Südd Boder, Lic Grohkritv/ Mhm Eind, Akt Obl. hhein Main Hon Ver Stahlv Obl 6 Farbenind v Mexik amort in do. äuh. v. 9 Oestert Goldrer Türk Bandad! Unsarnst Goldt andustrie-Akt aAccumulatoren Adt. Gebr. Aschaffb Zellstc Berl Licht u K Brauerei Kleinle HBremen-Besigh Brown Boveri“! Cemem kleidelt Daimler-Bena Abendausgabe— Donnerstag, 28. März 1935 1 4 „Hakenkreuzbanner⸗ Wirtscafis-Numdscfias gher 99.62 G, 40er 99 G, 99.87 B, 41er 97.75 G, 98,5 B, 42er 97,25 G, 98.37 B, 1943—48er 97.12 G, 98.12 B.— Ausgabe 2: 100.37 G, 101.12, 37er h ſich e 102.12 G, zoer 99.12 G, 99.87 B, 4ler 97.75 G, ſtreifte a 98 B. 1942—48er 97.75 G, 98.12 B. Wiederauf⸗ t einem 3. 68.87 G, 69.62 B, bald, daß Notierung der konvertierten öffentlichen rzüct w h 15 Tagung der Hopfenfachſchaften in Sandhauſen .—— Anleihen ab 1. April g g Rhein-Mainische Mittagbörse 3 9 Auf der in Sandhauſen ſtattgefundenen Tagung der kammer herausgegebenen Richtlinien in jeder Be⸗ 7 3 heu lächeln 1—— 0 75 Hopfenfachſchaften Sandhauſen, Schwezingen, Ofters⸗ ziehung eingehalten werden müſſen. Denn nur durch—— 93 an ben an ich, was fü n beim und St. Ilgen erſtattete Gebietsführer Diem den difziplintertes Arbeiten kann ein. Qualitätshopfen er⸗ Kuliſſe zu Glattſtellungen, denen mangels größerer fentlichen Anleihen vom 27. Februar 1935 fallenden Kaſſenbericht. Bei einer Einnahme von 2700 RMm zeugt werden, ſo daß man auf die Einfuhr von Früh. Anregungen nur wenig Aufnahmeneiaung gegenüber⸗ ud ſeit dem 11. März 1935 in der hieſigen Börſe als Aprozentige einſchließlich Bonus gehandelten Wert⸗ paplere vom 1. April 1935 ab mit Stückzinſenberech⸗ g zu%½ Prozent und ausſchließlich Bonus notiert. Bis zum 31. März 1935 einſchließlich ſind Stückzinſen gemäß der Bekanntmachung vom März 1935 mit dem bisherigen Satz zu berechnen. einen Abſchlag von 2 Prozent. ei allen vom gleichen Tage ab getätigten Geſchäften at der Käufer dem Verkäufer bis zu Fälligkeit des ages, mit dem der Bonus gezahlt wird, die 2 Pro⸗ zent zu vergüten. Alle in dieſen Wertpapieren laufen⸗ de Limite erlöſchen mit Ablauf des 31. März 1935. üddeutſche Telefonfabrik AG,.., Mannheim Die Geſellſchaft legt nunmehr die Eröffnungsbilanz 8. Oktober 1934 ſowie den Jahresabſchluß per Dezember 1934 vor. Die Liquidationseröffnungs⸗ anz erweiſt einen Verluſt von 2472 RM(per 31. zember 1933 2127 RM Verluſt), der in der Bilanz per 31. Dezember 1934 ſich weiter auf 2587 RM erhöht hat. In der Jahresbilanz erſcheinen an Ver⸗ n ögenswerten 111 596(unv.) RM Forderungen an werbindlichtetten 917 Rm Schulden(. V. 457, 63 266 RM(unv.) ſtumm auf den und einer Ausgabe von 2108 RM wurde ein Kaſſen⸗ beſtand von 592 RM feſtgeſtellt. Diplomlandwirt Engelhardt erteilte der Vorſtandſchaft der Hopfenfach⸗ ſchaft Sandhauſen Entlaſtung und ſprach über die Entwicklung ſowie Behandlung und Abſatzmöglich⸗ keiten des Hopfens. Das vergangene Jahr, ſo führte er u. a. aus, war ein Hopfenjahr, wie es in den letzten 20 Fahren nicht mehr zu verzeichnen war. Es wurden von ſeiten der Bauern eine Schätzung von 88 000 Zentner Hopfen im Jahre 1934 angegeben, von ſeiten der Brauereien 98 000 Zentner und von ſeiten des Handels 110 000 Zentner. Die Ernte im Jahre 1934 ergab jedoch wider Erwarten einen Er⸗ trag von 130 000 Zentner Hopfen. Diplomlandwirt Engelhard ſprach ferner über die Pflege, Düngung und Spritzung des Hopfens und wies ausdrücklich darauf hin, daß die von ſeiten der badiſchen Bauern⸗ hopfen nicht mehr angewieſen iſt. Allein unſer Gebiet iſt hauptſächlich durch die günſtige Bodenbeſchaffenheit in der Lage, einen Frühhopfen zu liefern. Wir müß⸗ ten dies entſprechend ausnützen, um Frühhopfen ex⸗ portieren zu können, wodurch Deviſen hereinkommen, die unſere Wirtſchaft dringend benötigt. Auch die Preisbildung geſtaltete ſich günſtig, ſo wurde im Jahre 1934 ein ſehr ſchöner Preis für den Hopfen erzielt, der ſich zwiſchen 210 und 320 RM bewegte. Im Bodenſeegebiet wurden 320 RM erzielt. Im Einver⸗ nehmen mit den Brauereien und dem Handel wurde eine Hopfenanbaufläche zuſätzlich genehmigt, die für Baden 40 Hektar beträgt. Anſchließend ſprach Herr von Scheid über die Schädlingsbekämpfung auf allen Gebieten der Land⸗ wirtſchaft, beſonders aber auf dem Gebiet des Hopfen⸗ baus. rree ſollen überall Speicher errichtet werden, deren Faſ⸗ fungsvermögen ausreicht, die Hälfte der Getreideernte des betreffenden Vilayets aufzuſpeichern. So rechnet man im Vilayet Ankara mit einer Durchſchnittsge⸗ treide⸗Ernte von 8000 Tonnen. In der Hauptſtadt iſt jetzt ein großer Silo aufgeſtellt, der 4000 Tonnen faßt. Auf dieſen Bau wird mit großer Bewunderung hin⸗ gewieſen, und wir können ſtolz darauf ſein, daß es eine deutſche Firma, die Miag in Magdeburg war, die ihn fertiggeſtellt hat. Die Koſten betragen einſchließ⸗ lich der maſchinellen Einrichtung, die einen Wert von 100 000 türk. Pfund darſtellt, 300 000 Pfund. Die Untereinteilung iſt in einzelne Kammern erfolgt, die Privaten zur Einlagerung zur Verfügung geſtellt wer⸗ beeinträchtigt, ſo daß auch die übrigen Aktienmärkte unter ſtärkeren Liquiditätsabgaben litten. Von Braunkohlenaktien waren Eintracht um 1½¼ Prozent gedrückt, bei den chemiſchen Papieren büßten von Heyden 1½¼, Goldſchmidt 1¼ Prozent ein, während Farben mit 143½¼(minus/ Prozent) ver⸗ hältnismäßig widerſtandsfähig blieben. Von Elek⸗ trowerten gaben Siemens nach den vorangegan⸗ genen Steigerungen um 3 Prozent, Geffürel um 1½ und Lahmeyer um ¼ Prozent nach. Von Kabel⸗ und Drahtaktien zogen Deutſche Telefon auf die in der heutigen Generalverſammlung gemachten Ausführungen über eine weiter anhaltende Umſatz⸗ ſteigerung im neuen Fahr um 1 Prozent an. Von ſtand. Die Schließung der belgiſchen Börſen bis zum Wochenende brachte etwas Unſicherheit mit ſich, da man in dieſem Zuſammenhang mit der Abwertung des Belga rechnet. Angeſichts der herrſchenden Zu⸗ rückhaltung vermochten ſich einige günſtige Induſtrie⸗ Abſchlüſſe ſowie die Unterzeichnung des Deutſch⸗ Rumäniſchen Wirtſchaftsabkommens nicht auszuwir⸗ ken. An den Aktienmärkten ergaben ſich durchſchnitt⸗ liche Rückgänge von—1 Prozent. Am Montan⸗ markt beſtand ſtärkere Abgabeneigung, insbeſondere für Stahlverein, die auf 80/½—80½(81¼) nachgaben. Die geſtrigen Ausführungen in der G wurden nicht als Anregung empfunden, da man über die Dividen⸗ denausſichten jede Aeußerung vermißte. Auch die Kürzung der Reichsbahn⸗Aufträge für die Stahlin⸗ duſtrie haben etwas verſtimmt. Klöcknerwerke ver⸗ loren ½, Mannesmann ½/ und Rheinſtahl/ Pro⸗ zent. Etwas feſter lagen Laurahütte mit 22½¼(22½), Harpener blieben mit 103½ behauptet. Von den chemiſchen Aktien büßten IG Farben /, Deutſche Erdöl ½ und Th. Goldſchmidt 1/% Prozent ein. Ueberwiegend ſchwächer lagen auch Elektroaktien, ſo AcG mit 38¼—38(38/¼), Siemens mit 148(150), Schuckert mit 103½¼(103½¼) und Felten mit 87/(88). Schwächer lagen außerdem: Reichsbank 158(159¼½), Daimler 92¼(94½), Conti Gummi 154/(155½), Weſtdeutſche Kaufhof 36(368/), Zellſtoff Waldhof 114½(115). Am Schiffahrtsaktienmarkt lagen Nordd. Lloyd mit 36(355/8) etwas feſter, Hapag blieben mit 34½(34/) knapp gehalten. Leicht befeſtigt waren Gebr. Junghans mit 90¼(89½), Aku blieben zu 54¼½ gut behauptet. Am Rentenmarkt zeigte ſich etwas Nachfrage für Altbeſitzanleihe zu 112(111/), Zinsvergütungsſcheine blieben mit 91.30 gut gehalten, den. Sie haben ein Faſſungsvermögen von 90 bis 205 Tonnen. Ihre Trennwände ſind beweglich, ſo daß das Faſſungsvermögen der einzelnen Kammern variiert werden kann. Autoaktien waren Daimler um 1⅛ Prozent, von Maſchinenwerten Muag um 1½ und Orenſtein um 1½ Prozent ſchwächer. Bauwerte, Textil⸗, Papier⸗ und Zellſtoff ſowie Brauereiaktien Lüftung und Temperatur werden ſtändig überwacht, waren um—1 Prozent rückgängig. Dagegen zogen ſo daß nach menſchlicher Vorausſetzung Selbſtentzün⸗ bei den Metallwerten Metallgeſellſchaft um dung ganz unmöglich iſt. In jeder Kammer befindet 1½ Prozent an. Auch Verkehrswerte, nament⸗ ſich ein ſelbſttätiges Thermometer, daß die Anzeigen lich Bahnaktien verkehrten in freundlicher oder zu einer Zentrale weitergibt. Steigt die Temperatur mindeſt widerſtandsfähiger Haltung. Von Bank⸗ über 20 Grad, ſo werden von der Zentrale aus auto⸗ aktien büßten Braubank 1 Prozent und Reichs⸗ matiſch Ventilatoren in Bewegung geſetzt. Auch ſonſt bank ¼ Prozent ein. Nach den erſten Kurſen nahm geſchieht die ganze Arbeit innerhalb des Speichers die Geſchäftsſtille, ſo weit dies überhaupt möglich automatiſch, das Aufſaugen des Getreives in die war, zu; die Kurſe bröckelten infolgedeſſen meiſt leicht einzelnen Speicherräume, das Reinigen und Sieben, ab. Am Rentenmarkt blieb der Grundton fowie das Sortieren nach Qualität. Die Bewältigung freundlich. Angeſichts des nach dem 1. April zu dieſer Arbeit an 50 Tonnen Getreide erfordert nur erwartenden Anlagebedarfs aus den diesmal Jurch die eine Stunde. Dabei iſt nur wenig Perſonal erforder: Konverſionsprämie erhöhten Mitteln des Kupon⸗ lich: 1 Leiter, 3 Techniter, je 2 Arbeiter und Büro- termins macht ſich Neigung zu Vorkäufen bemertbar. angeſtellte. Die maſchinelle Arbeit wird in der türki⸗ Von den im Freiverkehr gehandelten Papieren ſchen Preſſe als hervorragend gerühmt, ein Erfolg nannte man Umſchuldungsanleihe zunächſt allerdings deutſcher Arbeit! unveründert, Städtereichsſchuldbuchforderungen gaben ſogar um/ Prozent nach. Dagegen kamen Altbeſitz Ruſſiſche Ernährungsnot höher an. 5 lanko⸗ e d verſteift 18 Litauen hat die Erlaubnis erhalten, 130 000 5 nn erſteifte ſich auf 4 b Schweine nach Rußland zu exportieren. Alſo ſelbſt die⸗ 35 r t ſes kleine Land muß dazu beitragen, den ruſſiſchen m Valutenmarkt: exrechnete ſich der Donn Koloß zu ernähren. während ſpäte Schuldbücher ½/ Prozent verloren, auch Kommunal⸗Umſchuldung waren noch angeboten. Im Verlaufe blieb das Geſchäft auf allen Markt⸗ gebieten ſehr klein und die Kurſe zeigten gegen den Anfang nur geringfügige Veränderungen. Etwas er⸗ holt waren Stahlverein mit 80½ nach 80½ und AéG mit 38 nach 37½. IcG Farben gaben dagegen auf 142ů% nach 143 nach, ferner kamen Geffürel mit 119 bis 119½(120), Hanfwerke Füſſen mit 83¼—83½ (84) und Eßlinger Maſchinen mit 75(74¼) zur Notiz. Metallgeſellſchaft waren zunächſt auf 95.62 (94½) erhöht, gingen ſpäter aber auf 95 zurück.— Auch am Rentenmarkt blieb das Geſchäft bei kaum veränderten Kurſen ruhig. Altbeſitz bröckelten/ Pro⸗ zent ab, während Stahlverein⸗RM⸗Bonds auf 99½ nach 99½ anzogen. Pfandbriefe lagen ſtill und un⸗ verändert, Lquidationspfandbriefe und Stadtanleihen notierten etwas uneinheitlich. Vom fremden Werten lagen Silbermexikaner mäßig feſter. Im Freiverkehr gingen Adlerwerke Kleyer auf 91½¼(92) zurück. Tagesgeld blieb zu 3½ Prozent unverändert. Metalle Berlin, 28. März.(Amtlich.) Elektrolytkupfer 39½,„ͤ Original⸗Hütten⸗Aluminium, in Blöcken 144, desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 148, Reinnickel 270; Silber in Barren 50½—53½. Amtl. Preisfeſtſetzung für Kupfer, Blei u. Zink Berlin, 28. März. Alles unverändert. Getre ide Rotterdam, 28. März.(Anfang.) Weizen: (in Hfl. per 100 Kilo): Mai.55; Juli.60; Sep⸗ tember.67½; November.77½%.— Mais: Reue Termine!!(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo): Mai 56½ Juli 55; September 56½; November 57. Baumvolle Bremen, 28. Mäürz.(Amtlich.) Mai alt 1252 Br., 1246., neu 1253., 1246.; Juli, alt 1280 Br., 1278., neu 1280 Br., 1278.; Ottober 1270 Br., Commerzbank 1268 G. Tendenz: leicht abgeſchwächt. ——— Mannheimer Kleinviehmarkt vom 28. März Zufuhr: 23 Kälber, 25 Schafe, 7 Schweine, 1 Ziege, 240 Ferkel, 431 Läufer. Preiſe: Ferkel bis 6 Wochen 14—18, do. über 6 Wochen 1925, Läufer 26—32 RM. Marktverlauf: mittel. er Abſchluß der Vereinigten Stahlwerke AG, Düſſeldorf, genehmigt Düſſeldorf, 28. März. In der Hauptver⸗ fammlung wurde zunächſt von Generaldirektor Dr. begler darauf hingewieſen, daß ſich die Ertrags⸗ perhältniſſe bei den Betriebsgeſellſchaften und den ſonſtigen Beteiligungen nach den vorliegenden Ziffern für das Zwiſchengeſchäftsjahr(1. 4. bis 30. 9. 1934) nicht ungünſtig geftaltet haben. Die Verwaltung habe es für ihre Pflicht gehalten, durch Erhöhung der Ab⸗ ſchreibungen das Unternehmen zu ſtärken und ſchlage beshalb vor, den ſich nach dieſen Abſchreibungen er⸗ ebenden Reingewinn von 8,88 Millionen RM zu⸗ züglich des Gewinnvortrages in Geſamthöhe von 23,7 Millionen RM vorzutragen. Ueber die Geſchäſtslage im laufenden Geſchäftsjahre führte Dr. Voegler ſo⸗ dann.a. aus, daß ſich dieſe produktions⸗ und ergeb⸗ mismäßig bisher im allgemeinen weiterhin in ruhig auffteigender Linie entwickele. Falls die Geſchäfts⸗ belebung im e Geſellſchaft wohl in der Lage ſein, im Rahmen der andesvertretung lrbenen Verhältmiſſe für 1934—35 einen angemeſ⸗ Geſetzen ſo ge⸗ ſenen Gewinn auszuweiſen. Die Ausfuhr der hoch⸗ er die Sprache des Konzerns habe ſich „Nun hat ſi ſonders günſtig geſtaltet. Die Ausſichten für die eignet, daß ei nüchſten Monate ſeien nicht ungünſtig.— Die General⸗ r Antragſtellun berfammlung genehmigte den Abſchluß und wählte zebrauchte 973 Sr. A. Freſe, Köln, neu in den Aufſichtsrat. . Emil Strau ſt in tſchechiſche vußte nichts da⸗ s dachte, als te nun auf ihre s verpaßt. Das werden. Alheid Entrückung ins rſpürte heftigen en Bahnhof, um var ja noch Zei erleugnet ſeine mit.491; das Pfund mit 11,95; veide ziemlich un⸗ verändert. 60 Gegen Schluß der Börſe ſchlief das Geſchäft Ze ee e böllig ein, nennenswerte Kursveründerungen waren Berliner Börse nicht feſtzuſtellen. Buderus wurden zum Schluß mit 23 a 7— %s nach 143½ un die den verhältnismäßig Die Börſe eröffnete entgegen der im Früh⸗ verkehr zum Ausdruck gekommenen Erwartung in lebhafteſten Tagesumſatz aufzuweiſen hatten, mit 38/ luſtloſer Haltung und zu überwiegend ab⸗ 38 ½ Prozent gehandelt. 46 4 4 achbörslich blieb es ſtill. Der Dollar fam bröckelnden Kurſen. Dieſer Tendenzumſchwung iſt anttlich mit.491 und das engliſche“ vornehmlich auf die Mitteilung über eine Schließung 3 D und daß engliſche wfund mit 14hs der belgiſchen Börſen bis einſchließlich Samstag zu⸗ zur Notiz. Entſprechend dem luſtloſen Verlauf„ez variablen rückzuführen; anſcheinend ſollen nach dem Kursſturz Effektenverkehrs bneven auch die Kaſſaaktien des Belga nunmehr Abwertungsmaßnahmen zur vernachläſſigt. Pintſch büßten gegen letzte Durchführung gelangen. Von einer ſolchen Maß⸗ Notiz 5 Prozent ein. Konkordia chemiſche verloren nahme würde insbeſondere die deutſche Montan⸗ 2 Prozent, Bergmann 2 Prozent; andererſeits wur⸗ Induſtrie in Mitleidenſchaft gezogen werden. In⸗ den Genſchow 2 Prozent, Osnabrücker Kupfer 2½ folgedeſſen waren die Aktien dieſer Unternehmungen Prozent höher notiert. Bon Zankaktien gaben angeboten und ſchwücher, ſo Klöckner um 1, Hoeſch Handelsgeſellſchaft um 1½ Prozent, um ½, Rheinſtahl um 1½¼ und Vereinigte Stahlwerke und Adea um je 4 Prozent nach, dagegen zogen DD⸗ um ½ Prozent. Die Geſchäftstätigteit der Börſe Bank und Dresdner Bank um je n Prozent an. wurde ferner durch den herannahenden Ultimo, der Hypothekenbanken blieben knapp behauptet. diesmal beſonders ſtarke Anſprüche an den Geldmarkt Steuergutſcheine waren unverändert. ſtellt— das Inſtitut für Konjunkturforſchung errech⸗ net den Bedarf mit etwa 500 Mill. RM— ſtark Türkiſche Agrarreform In der Türkei iſt ein Geſetzentwurf in der Vorbe⸗ keitung, bei deſſen Annahme die Regierung in die Lage verſetzt wird, allen Eigentümern das Land, das ſie nicht oder nicht richtig bebauen, zu enteignen. Das Enteignetes Landwirte aufgeteilt werden. Im übrigen ſieht die kommende türkiſche Agrar⸗ form vor, daß kein Eigentümer mehr als 200 Hektar Darüber hinausgehende Eigentums⸗ flächen müſſen die Eigentümer an die Regierung gegen Schatzſcheine verkaufen. Die Regierung verkauft wei⸗ ſer an Landwirte, die kein genügendes Land haben, Solche Präjudi lgen zu habe e, morgen e 'r Berufung Feſetz und damit iß, der ſich deu delt wohl folge⸗ enoſſen, die dem vakei den erbi Wieder einm um ihre Nahrung darauf zu ſinden. Dieſe Landwirte ſollen den Kaufpreis innerhalb von 20 Jahren zurück⸗ zahlen. Im übrigen ſpielt für die Sicherung der Landes⸗ ernährung das Speicherſyſtem eine große Rolle. Es Reichsſchuldbuchforderungen Ausgabe 1: 36er 101.12 G, Z7er 102.12 G, 38er 100,87 G, gt zum Schade 8 27. 3. 28.3 27. 4. 28. 3 27.3. 28.3 7 27. 3. 28. 8. 3. 28. 3. 3. 3.. 27. 3. 28. 3. 27. 3. 28. 3 —— Bank 97.— 97.— Ot. Uebersee-Bh., 69,— 67,—] Lolaschmidt. Ih.. 160,28 99,50[Vor. Glanyst, Elbert.— 126,.— Verticher.-Aktlen ——— Frankfurter Heutsche Erddl.. 103, Frankt, Hyb, 3 8 Z. 500 HeutscheLinoleumw, 150,25 150,.— Pfälz. Hvp. Bank— 57½57[bresdner Bank., 35,.— 539,50 Gritzner. Maschinen 3½50 33, Ver Harz.Portl.-Ct.— 117.— maber aus allz Eff Kt börse Hurlacher Hot 60.— 90.— Reſchsbankk... 158,50 106.— Meininger Hyp.-Bk. 90,50 90,12 Gruschwitz. Textil.— 149,— Ver. Stahlwerke.. 61,50 60,/5] Aachen-Munch.. 1135,0 1125,0 indung an d E en T8s Fichb.⸗Werger Br. 92,—— kKhein tiyp.⸗Bank 130,90 130,—[Keichsbank 155,75 158,—] Guano- Werke. 94,90 fver. Uitramarinfabr—— Allianz Allgem.. 260,.— 261,.— 9 EleLient& Kraft. 121.— 121,37f Südd. Bodencreditb. 61,.—— fkhein, kiyb.-Bank 130,50 130.— Hachethal.Draht. 112, 112,75] Vogel Telest.-Dr. 109,25 109,—Allianz Leben.. 212,50 218.— hrbetrieb zu b feitverzinsl. Werte Enzinget-Union— 106.— klamburg-Elektr.. 130,25 129,50] Voigt& Haeffner.—— JMannh. Vers.—— ndlager, 27.3. 26. 3.[ Gebr. Fahf A8... 143,.— 143,—] Verkehrs-Aktien Verkehrs-Altien ESn 35,0 36,25] Wanderer-Werke, 139,75 137,— Gelegenheit, d Lor Reichsanl. v. 1027 100.— 100,—f 16 Fatbenindustile 143,25 143,25 gad. A0. f. Rheinsch. 16,— 15,— fleaeezahütte d, 10s0 102:8e est4. Farimof Kis, 1n6,e 50 Rotoniai- puplero int. Dt. Reichsanl. 30— 102,— Gelsenkirch. BerawW.—— Ur Keichsb. Vz 120⁰˙37 120˙50 Baltimore Ohio 12,.—— Hei&Eie—* 10˙87 7 Westeregeln Alkali 106,.—— iffen zu öffne LBabern Staat v. 1927 97,75 97,15] Gesfürel-Loewe. 120, 114,3) Ve o AG.Verkehrswesen 31,62 31,62 Kin—157 i mann 19, 150 Wi. Drahtind, Hamm 114,.——[Dt.-Ostafrika.. 74,.— 72,50 Kunſtlehrer da LAnt.-Abl- d. Dt, Kch 111,55 111,0 In, Golaschmidt. 100, 75 80,25 Versicher.-Aktien Aſis Tok u. Kraitw 120,— 130,25 5 7 Eis- 18 u— 92˙8) Wibner Metall. 115,— 115,— Neu Guſnen 12,.— 112,.— utſchſtunden b Lötlschutzgebiet o08 10,60—05 Grlianerzitasd 35,.— 37.— 211.— 212.50 bKſer Paketi. 34,50 34,— HSsZstens-Ware— 350 Zeliston Waldhof. 118,87 118,75 LOtavl Min. u. Eisend 12.— 12,12 einer Aufgne Lei. Fr e:— L ee, i— tkie 5 z fen. menſchenene, ai n Eeehe f ee 33 zum Lehrer i 93/½5— Hiochtief 40. Essen 113,30 113,50 Kahia Porzellan. 33,25 33,50 klaſſeneinteilun nae„ 26 9,5 85.—f kiolamann Phil.... 68,50 88.— Steuergutscheine industrie-Aktien 1 Dirden ſiüm Abics Kißes 18.5 g953, iie Keenbßsepeme 1837 127) föVienerzutsebeine 3% 1070 107½5(Aceumufgtorfn. Fbr. 1,25 173.25 Kibcknerwerke.. 0% 85 Künſtler⸗Führe Fam Goth 2 575 5 5J zagsgens Gedr.] ah le. 10n 1073n Aſten fanz— Fotze 1. Che. F5. 105.— 107 40 Goldanl. v. 30 5 3 Kali Wepe 5en 126,75 124,.—] ado. 19036.—515—— Kunstzivde— 343——— 1——— Berliner Devisenkurse oen do. Goldanl. y. 26 98,— do. Aschersleben.—— 40“ 1öe 37 106, N„„ 9111 3 i 150 W0 40„Ges. 35,37 36,25] Kötiz. Led. u. Wachs 106,25 106,— 1 5„0 975 Kleerwene. 30 3,5] 40. ibs... 10,0 105,0 Alchaend. Lellstot 31,50 51,.—] Kronbrinz-Meiali. 144,— 142,— erweckt. Es i 99,50 99,50 Knocebenrong** 17430 verrechnunsskurs 105,90 105, 90 Seen 4 17 Co. 4 1— Geid Briet Geld Briet 4 0 1 97.25 5 Motore e„ e 8 1 ee ür künſtleri ein HVo. 97,.— 97,— Ludwissh. Aktlenbr.—— P. Beinbers. ga⸗ 8 5 1 4 Beramann Elektt. 95,— 98,—] Mannesmanntöhren 61,12 60, 75 Aesypt.(Alex., Kalro) 1 AgVpt. Ptd. 12,285 f 12,285 12,265 J 12,295 öpfung zu we 4 19J5 39355—* Berliner Berfin Karisr. ind. 12,50 126,75] Mansfelder Berrbau 96,— 86,25 Argentin.(BZuenos-Alres) ibap..] 0,558 6,662] 6,658f b,862 Zielen, ſonde Ialz Liuu 100•50— etaligeselischait 90,25 94,02 Braunk, u. Briketis.——, Markt. u. 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Beileids- besuche und Beileidsbe-eugungen dankend verbeten. ————— Ier. 25 Dlrr- naus o 1, 7/8(relephon 233 24) Zum Osterputz ——— Bohnerwachs fuſbodenlacke TANZ-BA O 6, 2 la Weine · NHix-Getrönłke pfisterer Spezial-Bier ————————————— Fahrrãder gedes Victoria-Rad im besten lötverfahfen der Welt hergestellt. Victoria · Hatent · Bruck- lötung ist absolut bruchsicher und lostet àuch nicht mehr als oͤndete Harkenròder. ATLLETNVERKAAUr- Doppler-J Z,8 Schwanw.-Jannen-Honig dunkel, im Imkerglas das Pfd..60 o. Glas Blüten-Schleuder-Honig hell, das Pf.f. 30 o. Gl. bei 5 Pfd. 103 billiger sehr empfehlenswert. Reror. mens aus Pfälzer Winzer- vereinen- Orig.- Abflg. m. Korkbrand Jerfriedelsneimer i Mauhpensverer Wn4f.10 ZAer Leistadter n.20 Zier Wachendeimer S 71 20 Oein. 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Wir betrauern in dem Entschlafenen, der in 12 jahriger Zugehörigkeit zu unserer Bank durch sein pilichtbewußtes und jederzeit hilfsbereites Wesen die gegangene durch seinen auferordentlichen Fleiß und sein vielseitiges Können die Wir werden. dem Verstorbenen stets ein ehrendes Andenken bewahren. fünrer und Geiolsschan der Badischen lHiommunalen Landesbanl Oenentliche Bank- und Diandbrieianstalt Hannneim 1, 12 TZTur Konfirmation n lunge Gänse. Poularden, Hahnen. Hünner. Tauhen- Meinsalm. Fo- 444 rellen. Schleien, Seezungen, Rot-⸗- I/) zungen. Steinbutt- Rehrücken.*2 Rehschlegel- Weine und Liköre in allen Preislagen- Stets frisch gebr. Kalfee- Alle Käsesorten. -ſemüse und Ohstkonserwen- Friedr. Weyygand Nachf. lnhaber: Friedr. Wickenhäuser Tel. 208 20 Der Bank hat der Heim- 4487K Wir führen die schönsten Modelle der best. deutschen Qualitäts-Fabrikate Mittelstr. Meßplat z ecke 0 fahrrãder beste Fabrikate Besteinger. Werkstätte Ph. 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Das beweiſt 3 Beifall, der ſ erhob, ſondern Führer umb Hingabe, dankter Größe des Rei zähem Ringen n fl zum 0 ellt ſich die behmo, die un iin ſtolz, daß ic Ifmmer wieden Schnäbel, um Vehrpflicht eing nahmen des Ste gung der Jug u und dürfti, einer anderen S berren noch beſi Daß ſie natürl üchen Organi gen Arbeits und ihn bereits ſich am Rande. die Worte des — echule, Hierl, der geſ DAß über di Schulpflicht, Eund Wehrp nen. Nur der hegriffen hat, w wollen, ſieht der mm. Er vergißt ſich gerade ein das für den Nat iſt, Hier lernt r beitskameraden lier ſieht er, d⸗ nicht auskommer heißt aber, de in d ur Volks wird. Und dieſe Sch Die ganze Oe ihre Aufmerkſan lung, die die tra bpollen Mord ein ehrentitel Mutt an ihren drei Ki mannprozef Verkommenheit gedacht werden eine ſolche Tat 1 ſomleit läßt ein⸗ das Liebſte und und zieht unbek Cafés, beſucht Wahrhaft lsſolchein hegen das geſe