0 ag, 9. Mai 1935 * 9 ter Tag! Welterfolg à8 e Ziel trr m GSchönet, lischef Film r Sprache und.50 Uhr b nerstag ntfest is Meerfeld- 1 straße C. Pristor u. Frau usführunę, zu/e cł· u. sehr hlilig nd pitsch losieft 100.—.95.- 225.—• U5v/. Zimmer Ibeum u. poliert jelhòölzem 375.—425.. 128. Sie umverbindlich Aussellung gserleichterung orkommendste dienung 1 1 StaHdSdoflehen 1 ng genommen BVerlag u. Schriftleitung: Mannheim, n 3, 14/15. kreuzbanner“ Ausgabe erſcheint 12mal(.20 R mal(.70 RM. u. 30 Pfg. owie die Poſtämter entgegen. W1 die indert, beſteht kein Anſpruch au Aeu 5 . u. rägerlohn), Einzelpreis 10 eitung am Erſcheinen(auch dur Entſchädigung. Rege iſſensgebieten. Für unverlangt eingefandte Beiträge w Abend⸗Ausgabe A Sammelnummer 354 21. Das„Haken⸗ Pig.——— Ausgabe B erſcheint fg. Beſtellungen nehmen die Träger ch höhere Gewalt) ver⸗ mäßig erſcheinende Beilagen auf allen ird keine Verantwortung übernommen 5. Jahrgang Anzergen; Geſamtauflage: Die 1 im Textteil 45 Pfg. 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Die Rabuliſtik der italieniſchen Preſſe, die die Wirkung der dazu herausgege⸗ benen amtlichen Erklärungen zu unterſtützen ſucht, wirkt dabei allerdings etwas komiſch. Wenn beiſpielsweiſe„Giornale'Jtalia“ ſchreibt, die militäriſchen Maßnahmen Abeſſi⸗ niens nähmen einen immer deutlicher anti⸗ italieniſchen Charakter an und die Entwicklung der Lage in den Grenzgebieten verlange immer mehr Vorbeugungsmaßnahmen, und wenn ſich „Lavoro Faſciſta“ zu der Behauptung verſteigt, „gegenüber der ſyſtematiſchen Provo⸗ kation durch Abeſſinien, die die fried⸗ lichen Abſichten Italiens ſchließlich vereiteln könnte, ſei es notwendig geworden, die mili⸗ täriſchen Vorbeugungsmaßnahmen Italiens weiter zu entwickeln“, ſo wird man es dem neu⸗ tralen Beobachter kaum verübeln können, wenn es ihm ſchwer fällt, ernſt zu bleiben. Die italieniſche Streitmacht an der abeſſiniſchen Grenze zählt nach den neueſten Mitteilungen bereits 284000 Mann, die mit dem modernſten Kriegsgerät ausgerüſtet ſind. Will man vielleicht der Weltöffentlichkeit glau⸗ ben machen, daß dieſe Truppenmacht zu dem Zwecke zuſammengezogen ſei, einige Neger⸗ ſtämme an der abeſſiniſch⸗talieniſchen Grenze in Schach zu halten? Der Ernſt der Lage, von dem die italieniſche Preſſe ſpricht, dürfte auch wohl weniger auf einige von Abeſſinien in der letzten Zeit eingeführte Gewehre und Ma⸗ ſchinengewehre zurückzuführen ſein, als viel⸗ mehr auf die noch unbeantwortete Frage, was ein großes, modern ausgerüſtetes Heer in den unwirtlichen Steppen und Urwäldern Eritreas ſoll. In Addis Abeba hat man vielleicht mehr Grund, zu fragen, weshalb das faſchiſtiſche Italien die Söhne ſeines Landes dem Fieber Afrikas aus⸗ ſetzt. Im übrigen iſt die Tatſache, daß dieſe Vorbereitungen allein einem im Herbſt die⸗ ſes Jahres, am Ende der Regenzeit, zu erwar⸗ tenden Vormarſch Italiens dienen ſollen, zu einem offenen und bisher von Italien unwider⸗ ſprochenen Geheimnis geworden. Das ſchöne Wortſpiel der italieniſchen Preſſe dürfte alſo eine etwas primitive Kuliſſe für die Komödie ſein, die man in der Zwiſchenzeit, bis die militäriſchen Vorbereitungen beendet und die klimatiſchen Verhältniſſe günſtiger ſind, noch aufzuführen gedenkt. Die Abſichten Italiens ſind ſeit geraumer Zeit ſo deutlich zu erkennen, daß ſich hierüber eine Diskuſſion erübrigt. Von deutſcher Seite iſt ſchon mehrfach zum Ausdruck gebracht worden, daß die Verantwor⸗ tung für dieſe Dinge Italien überlaſſen blei⸗ ben muß, wenn es beabſichtigt, die ohnehin ge⸗ ſpannte weltpolitiſche Lage durch die Herbei⸗ führung eines Kolonialkrieges zu bereichern. So wenig alſo Deutſchland direkt an dieſer An⸗ gelegenheit intereſſiert ſein kann, um ſo mehr muß die Unanſtändigkeit des Verſuches heraus⸗ geſtellt werden, Deutſchland in dieſe Angelegen⸗ heit hineinziehen zu wollen. Vor einiger Zeit bereits wurde in der italie⸗ niſchen Preſſe die unverſchämte Behauptung aufgeſtellt, daß Deutſchland ſich mit Waffen⸗ lieferungen nach Abeſſinien beſchäftige und Truppeninſtrukteure nach Addis Abeba ent⸗ ſandt habe. Dieſe Lügenhetze wird inzwiſchen fortgeſetzt. Unter der Ueberſchrift„Abeſſinien be⸗ zieht Flugzeuge aus Deutſchland“ veröffentlicht„Lavoro Faſciſta“ neuer⸗ dings einen Auszug aus einem Pariſer Vor⸗ trag desſelben Monfried, der ſchon kürzlich den Beweis lieferte, daß er anſcheinend etwas ſehr unter Afrikas heißer Sonne gelitten haben muß, über„deutſche Flugzeuglieferungen und deutſche Fliegeroffiziere und Mannſchaften in Abeſ⸗ ſinien“. Man ſollte ſich dieſes lächerliche Ge⸗ ſchwätz erſparen und dafür nach einigen Er⸗ klärungen ſuchen, die die Vorbereitungen einer „Befried ung“ Abeſſiniens in einem Lichte erſcheinen laſſen, das der faſchi⸗ ſtiſchen Propaganda in Zukunft etwas mehr Ehre antut!! Eine Cehre für die Feanzoſen kin feanzöſiſcher Bericht über den Internationalen Fümkongreß Paris, 9. Mai.(HB⸗Funk). In der franzö⸗ ſiſchen Preſſe ſind bisher nur wenige Schilde⸗ rungen über den Internationalen Filmkongreß in Berlin erſchienen. Ein Mitglied der franzöſi⸗ ſchen Abordnung, der Abgeordnete Clere, geſteht dies in einem Artikel im„Oeuvre“ offen ein —————— und beſchreibt dann ſeine Eindrücke u. a. wie folgt: Nach Auffaſſung der Veranſtalter ſei der Filmkongreß eine abſichtliche und ſehr ge⸗ ſchickte Propaganda im weiteſten Sinne des Wortes geweſen, Abgeordneter Clerce er⸗ kennt die herzliche und gaſtfreundliche Auf⸗ nahme in Berlin an. Sie beweiſe, daß die nationalſozialiſtiſche Regierung internationale Zuhörerſchaft fin⸗ den wolle, der gewiſſe politiſche Dinge in Deutſchland gezeigt werden könnten. Die Aus⸗ wahl ſei übrigens ſehr gut getroffen worden, denn nichts laſſe ſich beſſer zur Propaganda ver⸗ wenden, als der kinematographiſche Stoff. Die Rede des Reichspropagandaminiſters Dr. Goebbels am Schluß des Kongreſſes bezeich⸗ nete der Abgeordnete Clerce als ſehr gehalt⸗ voll. Sie verdiente, Satz für Satz beſprochen zu werden. Denn ſie enthalte keinerlei Füllworte. Selbſt wenn man noch ſo feſte Vorurteile mit⸗ bringe, ſtehe man doch unter der Einwirkung gewiſſer Worte und auch der Atmoſphäre. Ab⸗ geordneter Clerce weiſt auf einige Einzelhei⸗ ten, ſo das Vorhandenſein der franzöſiſchen Fahne im Kongreßſaal, hin und auf ſeine Ein⸗ drücke über das Straßenbild und erklärt, man werde einwenden, daß es ſich hier um eine be⸗ fohlene Haltung handle. Aber könne man denn auch den Ausdruck eines Blickes oder die Abſicht eines Lächelns dem Mann auf der Straße diktieren? Schließlich weiſt er auf den Auſmarſch der Kin⸗ der und auf die Feier des 1. Mai hin und ſchließt, der Kongreß habe für den Franzoſen eine Lehre in doppelter Hinſicht gebracht, ein⸗ mal, daß hinſichtlich des Friedens in ſeiner internationalen Schauſtellungsform Deutſch⸗ land ſich an die Spitze der europäiſchen Bewe⸗ gung ſtellen wolle, und zum anderen habe der Kongreß gezeigt, wie eine gut ausgedachte Propaganda beſchaffen ſein müſſe, von deren unbedingter Notwendigkeit man in Frank⸗ reich keine Ahnung zu haben ſcheine. ————— 25 Milliarden Franken Fehlbetrag Finanzkriſe in Frankreich Paris, 9. Mai. In franzöſiſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftskreiſen waren Beſorgniſſe wegen der allgemeinen Lage der Staatsfinanzen laut heworden, als bekannt wurde, daß die Steuer⸗ eingänge weiter hinter dem Voranſchlag zurück⸗ bleiben. Dieſer Zuſtand ſcheint ſich weiter ver⸗ ſchlechtert zu haben. Das„Petit Journal“ be⸗ ziffert den angeblichen Haushaltsfehl⸗ betrag auf 25 Milliarden Franken und wirft die Frage auf, ob man die Gefahr überhaupt noch bannen könne, wenn man am Goldſtandard feſthalte. Der Finanzminiſter wird Ende Mai vor dem Finanzausſchuß der Kam⸗ mer einen Bericht über die Lage der Staats⸗ finanzen und die Mittel zum Ausgleich des Haushalts erſtatten. Die erſte Ausreiſe der„Normandie“ Blick von Bord des Torpedobootes„Foudroyant“ auf die„Normandie“ in Fahrt. Der große fran⸗ zöſiſche Ozeandampfer trat von Saint Nazaire ſeine erſte Ausreiſe an, die ihn in ſeinen Heimat⸗ hafen Le Havre brachte. An Bord befand ſich Handelsmarineminiſter Bertrand mit zahlreichen hohen Gäſten. Weltbild Gmbli.(MI) Der engliſche Parlamentarismus Im Zuſammenhang mit dem britiſchen Krö⸗ nungsjubiläum iſt es vielleicht intereſſant, kurz die Grundzüge des engliſchen Parlamentaris⸗ mus auseinanderzuſetzen. Das engliſche Volk hat bei den Jubiläums⸗ feierlichkeiten zu Beginn dieſer Woche bewie⸗ ſen, wie eng es ſich ſeinem Herrſcherhauſe ver⸗ bunden fühlt. Die engliſche Staatsverfaſſung hat die Form einer beſchränkten Monarchie auf demokratiſcher Grundlage, wobei der König weitgehende Rechte hat, die ſich beiſpielsweiſe darin äußern, daß er Haupt der ausübenden Gewalt iſt, das Parlament auflöſt und neu einberuft, Geſetzesvorlagen ſeine Zuſtimmung geben muß und die Stellung eines Oberbe⸗ fehlshabers der geſamten militäriſchen Kräfte einnimmt. Er erklärt ferner den Krieg und ſchließt Frieden, ſchließlich ſtellt er ſymboliſch den Grundſatz der Reichseinheit dar, die über allen Parteien ſteht. In der tatſächlichen Re⸗ gierungsgewalt zeigt ſich, daß England ſozu⸗ ſagen eine Republik mit gekröntem Oberhaupt kſt. Gerade die Poſition eines engliſchen Herrſchers läßt weiteſten Spiel⸗ raum, je nachdem, wie die Fähigkeiten des regierenden Königs ſind. Man hat dies in der Vergangenheit an der Queen Viktoria be⸗ obachten können, an Eduard VII. und jetzt wie⸗ der an Georg vV. Die amtliche Machtaus⸗ übung des Königs iſt faktiſch ſtark beſchränkt durch das Parlament, welches in ein Oberhaus und ein Unterhaus zerfällt. Seine Wirkungs⸗ zeit beträgt fünf Jahre. Nur im Weltkrieg hat man aus Nützlichkeitsgründen das 1910 ge⸗ wählte Parlament bis 1918 amtieren laſſen. Intereſſant iſt, daß es in England weder eine geſchriebene Verfaſſung gibt, noch ein„Bür⸗ gerliches Geſetzbuch“. Es gibt lediglich alte Satzungen, aus denen ſich eine Art Gewohn⸗ heitsrecht entwickelte. Das House of Lords be⸗ ſteht nur aus Vertretern der beiden erſten Stände des Reiches, dem weltlichen und geiſt⸗ lichen Adel. In der Entwicklungsgeſchichte des engliſchen Parlamentarismus bildet das Oberhaus den letzten Hort des alten Feudalismus vor dem Anſturm der modernen Demokratie. Es ſtellt in der Jetztzeit eigentlich mehr ein Ueber⸗ bleibſel aus der Vergangenheit dar, während das House of Commons der eigent⸗ liche Träger der geſetzgebenden und ausfüh⸗ renden Gewalt iſt. In ihm ſind alle Stände vertreten, es iſt alſo eine tatſächliche Verkör⸗ perung des geſamten Volkes. Im Gegenſatz zum Oberhaus hat auch hier die neue Zeit inſofern Einzug gehalten, als ſich Frauen im Unterhaus befinden. Leiter der Verhandlun⸗ gen iſt der ſogenannte Speaker(Sprecher) des Hauſes. Er wird nicht gewählt, ſondern vom König ernannt. Politiſch iſt dieſer Poſten völlig neutral, denn mit der Uebernahme ſeines 1 ſcheidet der Speaker aus ſeiner Par⸗ ei aus. Wir wenden uns nunmehr den wichtigſten Parteien in England zu. Die Kon ſerva⸗ tiven waren urſprünglich die Partei der Torries, die nach dem Sturz der Stuarts im Jahre 1688 entſprechend ihren konſervativen Grundſätzen das abſolute Königtum wieder einführen wollten. Ihr Programm iſt auf Er⸗ haltung der beſtehenden nationalen Einrichtun⸗ gen Englands gerichtet. Sie ſind Vertreter vor allem des engliſchen Landadels und der kirch⸗ lichen Kreiſe. Wegen ihrer vorwiegend agra⸗ riſchen Einſtellung ſind ſie ſtets Anhänger des Schutzzolls geweſen. Schließlich zwang der Fortſchritt der Zeit auch die konſervative Par⸗ tei, manchen demokratiſchen Forderungen gegen⸗ über Zugeſtändniſſe zu machen. Intereſſant iſt, daß auch das internationale jüdiſche Gro ß⸗ kapital hinter den Konſervativen ſteht, da es Jahrgang 5— A Nr. 210— Seite 2 „Hakenkreuzbanner“ 4 Abendausgabe— Donnerstag, 9. Mai 193⁵ ſich von dem rückſichtsloſen Imperialismus die⸗ ſer Partei mehr erhofft als von den Liberalen. Einer der hervorragendſten Konſervativen war Joſeph Chamberlain. Die Liberalen, urſprünglich die adligen Verfechter der Volksfreiheit gegenüber dem Königstum, ſind in der Zwiſchenzeit zu den Vertretern eines allgemeinen, geſunden Fort⸗ ſchritts geworden. In ihnen finden ſich Handel und Induſtrie, ſie ſind Anhänger des Freihan⸗ dels und die unentwegten Verteidiger der kom⸗ munalen Intereſſen des Landes. In der gan⸗ zen inneren Politik Englands im vergangenen Jahrhundert waren ſie der entſcheidende Fak⸗ tor. Den ſtärkſten Einfluß hatten ſie zweifel⸗ los unter der Führung Gladſtones, deſſen Ver⸗ dienſt es iſt, daß die Gleichberechtigung der reli⸗ giöſen Bekenntniſſe durchgeführt, die Verwal⸗ tung den neuzeitlichen Bedürfniſſen angepaßt ——— die allgemeine Schulpflicht eingeführt wurde. Als dritte weſentliche Partei muß die Ar⸗ beiterpartei genannt werden, der es in der Nachkriegszeit gelungen iſt, entſcheidenden Einfluß auf die Innen⸗ und Außenpolitik des Reiches zu gewnnen. Sie wurde geboren aus der ſozialen Not des Maſchinenzeitalters und ihren charakteriſtiſchen Vertreter in dem gegen⸗ wärtigen Miniſterpräſidenten Ramſayh Mac⸗ Donald. Die Gegenſätze zwiſchen den drei Parteien haben nicht verhindert, daß ſie ſich auf dem Gebiete der Außenpolitik in der Nachkriegs⸗ zeit einigten, und daß es gelang, die„nationale Regierung“ zu ſchaffen. Im Gegenſatz zu den Grundſätzen der ehemaligen deutſchen Sozial⸗ demokratie ſteht die engliſche Arbeiterpartei auf abſolut nationalem Boden und hat ſich auch nie zur Vertreterin des vergiftenden Klaſſenhaſſes gemacht. Sie hat ſozuſagen den Marxismus überwunden. Bei einer Prüfung des Parteiweſens in England fällt immer wieder auf, daß ſich die einzelnen Bewegungen längſt nicht ſo feindlich gegenüberſtehen, wie es bei uns in Deutſchland der Fall war. Wohltuend berührt, daß jegliche kleinliche Prinzipienreiterei fehlt, und daß man ſich grundſätzlich nur vonder Wohlfahrt des Landes leiten läßt. Völlig gemeinſam iſt ihr Grundſatz, daß die Mehrheit des Volkes die Richtlinien der Landespolitik zu vertreten hat. Dieſe Mehrheit verkörpert ſich in der regieren⸗ den Partei, die, im Beſitz der politiſchen Ge⸗ walt, die Regierungsgeſchäfte führt und allein die Verantwortung gegenüber dem Volke trägt. Die Gegenpartei hält der jeweilig regie⸗ renden in Wort und Tat das Widerſpiel und ſucht ſie aus ihrer Machtſtellung zu verdrängen. Da ſie jedoch damit rechnen muß, vielleicht ſelbſt bald ans Ruder zu kommen, ſo iſt die Art die⸗ ſes Widerſtandes durchaus ſachlich und weniger leidenſchaftlich, auch im Redeton viel würdiger als in anderen Parlamenten, wobei natürlich auch die Tatſache eine Rolle ſpielt, daß England nie eine Vielzahl von Parteien gekannt hat. Das Geſamtbild, welches das engliſche Staatsweſen in ſeinem Aufbau bietet, iſt von bemerkenswerter Eigenart. Es iſt unter einem konſtitutionellen Königtum ein Staatsweſen entſtanden, in dem die einzelnen Parteien we⸗ niger ihre eigenen Ziele verfolgen, als vielmehr beſtrebt ſind, dem Ganzen zunu tz e n. Trotz der Mannigfaltigkeit der politiſchen Anſchau⸗ ungen bildet das engliſche Imperium eine ge⸗ ſchloſſene Einheit nationalen Denkens und Empfindens, ohne Verfaſſung und Theorien, aber mit ſehr kräftigen Lebensimpulſen. Der engliſche Staat lebt, wie Profeſſor Haſe ſich ausdrückt,„von der Wirklichkeit für die Wirk⸗ lichkeit“. Dieſe Tatſache iſt jetzt wieder durch das Krönungsjubiläum mit all ſeinem natio⸗ nalen Pathos vor aller Welt unter Beweis ge⸗ ſtellt worden. „Die Freimaurorei vor bericht' kine Feſiſtellungsklage der tondesloge der dreimaurer von deuichland Karlsruhe, 8. Mai. Aus Berlin wird berichtet: Vor dem zweiten Zivilſenat des Kammergerichts war für Dienstag Termin für die Berufungsverhandlung in dem Zivilprozeß der Landesloge der Freimaurer von Deutſch⸗ land gegen den Rechtsanwalt Robert Schnei⸗ der(Karlsruhe) anberaumt worden. Es han⸗ delt ſich dabei um eine Unterlaſſungsklage der Landesloge mit dem Ziel, gegen den Angeklag⸗ ten ein gerichtliches Verbot des Inhalts zu er“ wirken, daß er die in ſeiner Schrift„Die Frei⸗ maurerei vor Gericht“ aufgeſtellte Behauptung, der Gründer der Landesloge ſei ſelbſt ein Jude geweſen, nicht mehr verbreiten dürfe. Dieſer Klageanſpruch war vom Landgericht abgewie⸗ ſen worden, weil es die Möglichkeit einer Be⸗ leidigung mit der Begründung abgelehnt hatte, daß die klagende Landesloge Mitglieder aufge⸗ nommen habe, die wenigſtens raſſemäßig zum Judentum gehörten, und ſie dadurch zum mung Ausoruck gebracht habe, daß ſie vom Raſſe⸗ ſtandpunkt aus gegen Juden nichts einzuwen⸗ den habe. Der Verhandlungstermin vor dem Kammer⸗ gericht mußte wieder aufgehoben werden, da einer der Prozeßbeteiligten erkrankt iſt. Dem Vernehmen nach will der Beklagte neues Material zum Beweis der Richtig“⸗ keit ſeiner Behauptung bringen. Die Parteien werden ſich vorausſichtlich aber nicht auf die Einreichung von Schriftſtücken be⸗ ſchränken, ſondern demnächſt die Anberau⸗ eines neuen Termins zur mündlichen Verhandlung beantragen. Zur Frage der Raſſezugehörigkeit des am 11. Au⸗ guſt 1731 geborenen Gründers der Landesloge Johann Wilhelm Ellenberger, der ſpäter den Namen von Zinnendorf führte, wird das Gericht auch ein Gutachten des Raſſeamts der NSDaAP einholen. die koerupten zowiets broße Schiebungen mit Parteiausweiſen Moskau, 9. Mai. In Charkow hat man durch Zufall eine große Schiebung mit Partei⸗ ausweiſen und Mitgliedskarten aufgedeckt. Die Tätigkeit eines bekannten Verbrechers, in deſ⸗ ſen Beſitz man nicht nur ein Parteimitglieds⸗ buch, ſondern auch mehrere Blankoformulare von wichtigen Parteidokumenten fand, führte zu einer Unterſuchung, deren Spur ſchließlich bis in das ſtädtiſche Parteiſekretariat verfolgt werden konnte. Eine unerwartete Durchſuchung erwies, daß die Parteiſekretäre der ſtädtiſchen Organiſation der Kommuniſtiſchen Partei einen ſchwunghaften Handel mit Partei⸗ dokumenten betrieben. Hier konnten 67 Fälle nachgewieſen werden, in denen ſie aus eigener Machtvollkommenheit verſchiedene dunkle Elemente zu Parteimitgliedern gemacht hatten. Als bei dieſer Gelegenheit auch bei anderen Parteiſtellen der Stadt Durchſuchungen vorgenommen wurden, hat man auch dort ähnliche Machenſchaften aufgedeckt. Die Parteipapiere tragen alle die Unterſchrift des Leiters des Bezirkskomitees der Partei. Bulgariſche Kommuniſtenbande ausgehoben Sofia, 9. Mai. Einer Militärſtreife der Garniſon Kaſanlit iſt es gelungen, im Balkan⸗ gebirge das Verſteck der Kommuniſtenvande ausfindig zu machen, die am Dienstag im Dorfe Enima einen Poliziſten durch Gewehrſchüſſe getötet und einen weiteren ſchwer verwundet hatte. Die Banditen hatten ſich in einer Felſen⸗ höhle verborgen. Das Militär entdeckte drei Ausgänge, die es beſetzte. Den Kommuniſten gelang es jedoch, durch einen vierten von Mili⸗ tär nicht entdeckten Ausgang zu entkommen. Nur einer von ihnen, der bei der geſtrigen Schießerei verletzt worden war, konnte nicht mehr ins Freie gelangen und verübte, um nicht feſtgenommen zu werden, Selbſtmord. In der Höhle fand ſich ein reiches Lager von Waffen und Munition, das die Banditen zu⸗ rücklaſſen wußten. Trotzdem Militär und Gen⸗ darmerie die Verfolgung ſofort aufnahmen, konnte die Bande noch nicht geſtellt werden. eeeeeea boniunemeenmronahen Generalſtreilgefahr in Uordfrankreich Paris, 9, Mai. Die franzöſiſche kommu⸗ niſtiſche Gewerkſchaft in Halluin(Nordfrank⸗ reich) hat beſchloſſen, die Forderungen der aus⸗ ſtändigen belgiſchen Grenzarbeiter, deren Löhne gelegentlich der Abwertung der belgiſchen Wäh⸗ rung um 20 v. H. gekürzt worden ſind, zu unter⸗ ſtützen. Sie hat deshalb für Montag den Gene⸗ ralſtreik angeſetzt. Kubaniſcher Miniſter als Bandenführer erſchoſſen Matanzas(Kuba), 9. Mai. Der ſeit län⸗ gerer Zeit geſuchte Bandenführer An:onio Guiteras, früher kubaniſcher Innenmini⸗ ſter und Haupt der kubaniſchen Jugendbewe⸗ gung, wurde am Mittwoch von einer Militär⸗ abteilung in ſeinem Schlupfwinkel, einer ver' laſſenen Feſtung, aufgeſtöbert. Zwiſchen der Berliner Brief/„S⁰ein“ muß das Schwein haben Vor einigen Tagen haben die Berliner von Jolanthe, dem volkstümlichen Schwein aus dem Stück„Krach um Jolanthe“, einen rührenden Abſchied genommen. Wer weiß, was aus 15 lanthe geworden iſt. Sicher hat ſie, da dieſe — geſchrieben werden, längſt ihre. ſpeckige eele ausgehaucht. Ihr Bühnenruhm iſt ver⸗ blichen. Was ſelten einem Darſteller gelang, hat dieſe Jolanthe vollbracht: ſie hat Woche um Woche das Berliner Publikum ins Theater elockt. — und ihr Spiel ſoll ſehr natürlich geweſen ſein, ohne alle Geziertheit und ohne die Allü⸗ ren einer Prominenten. Und doch hat ſich alles um dieſes Schwein gedreht. Sie wurde be⸗ jubelt, gefeiert, beſungen.„Schwein“ muß das Schwein haben. Und ein ſolches„Schwein hatte wohl noch kein irdiſches Schwein gehabt. Sie hätte allen Grund gehabt, die gute Jo⸗ lanthe, über ihre ländlichen Kolleginnen ver⸗ ächtlich den Rüſſel zu rümpfen, aber ſie blieb auch im Rampenſchimmer ein ſchlichtes, volls⸗ tümliches Schwein. Nun iſt auch ſie den allen Fleiſches 15 Sie wurde dem theaterfreundlichen niſterpräſidenten Göring als Hochzeits⸗ geſchenk von der Direktion des Leſſingtheaters dargebracht, und Göring ſchickte Jolanthe weiker an die wackeren Männer des Feld⸗ jägerkorps. Zweifellos verdient Jolauthe dieſen Nachruf. Denn ſie wirkte in einem Stück, das eine ge⸗ radezu ſagenhafte Anzahl von Aufführungen erreichte. Noch immer wiw der„Krach um Jo⸗ lanthe“ Abend für Abend gegeben und noch immer vergießen die hartgeſottenen und doch ſo weichen Berliner Tränen der Freude und des Lachens über das Schickſal der gepfändeten, geklauten und verſpeiſten Prachtſau. Nun iſt für die entſchwundene Jolanthe ein Sie iſt unter die Schauſpieler gegan⸗ anderes Schwein„eingeſprungen“, um die Auf⸗ führungen zu retten. Und da die Nachwelt dem Schwein bekanntlich keine Kränze flicht, wird die erſte Jolanthe leider bald vergeſſen ſein. Ihre Nachfolgerin wird aber, ſo ſehr ſie ſich auch änſtrengen mag, ewig mit dem Fluch der „Zweiten“ belaſtet ſein. Wer wagt es, Rittersmann oder Knapp⸗ Noch iſt die Berliner Bevölkerung vom Fieber des Fernſehens ergriffen, da ſteckt ſchon eine zweite techniſche Senſation ihre Fühler aus. Der ſelige Jules Verne würde ſich im Grabe herumdrehen, wenn er wüßte, daß ſeine kühn⸗ ſten fanatiſchen Träume längſt von der Wirk⸗ lichkeit überholt ſind. Wenn er wüßte, daß es zwiſchen Himmel und Aſphalt Dinge gibt, von denen nicht einmal er ſich etwas träumen ließ. Da bummelt einer auf dem Grunde des Wannſees, und wenn er Langeweile verſpürt, weil da unten begreiflicherweiſe verflucht wenig los iſt, dann unterhält er ſich einſach mit dem nächſten Flieger, der hoch oben in der Luft vor⸗ überſchwirxt, über alle möglichen Dinge. Wenn das nicht Technik iſt, will ich mich hängen laſ⸗ ſen. Wenn Schiller heute ſeine berühmte Frage aufwerfen würde, wer Luſt hat, Rittersmann oder Knapp, den goldenen Becher heraufzu⸗ holen, dann würden die Menſchen Schlangen ſtehen, um dieſen Wunſch zu erfüllen. Am vergangenen Sonntag wimmelte es in der Nähe von Kladow am Wannſeeufer von Menſchen, die alle dabei ſein wollten, wenn der viel beneidete und bewunderte Taucher, In⸗ genieur Böll auf eine geheimnisvolle Weiſe in den Fluten des Wannſees verſank, um von unten aus mit einem Flieger ein bißchen Kon⸗ verſation zu treiben. Die romantiſchen Vor⸗ bereitungen wurden mit größter Spannung Bande Guiteras' und der Truppenabteilung entſpann ſich ein heftiger Kampf, in deſſen Ver⸗ lauf Guiteras ſelbſt und ſieben Mann ſeiner Bande getötet wurden. Von den Regierungs⸗ truppen fanden zwei Soldaten und ein Ma⸗ troſe den Tod. polens Kampf gegen die Judenplage Warſchau, 8. Mai. Die Warſchauer Polizei verhaftete den aus neun Studenten beſtehenden Geſamworſtand der lüdiſchen ſtudentiſchen Selbſtverwaltungs⸗Organiſation einer Warſchauer Maſchinenbauſchule ſowie weitere ſieben jüdiſche Studenten. Man hatte bei einer Hausſuchung im Büro der Selbſtver⸗ waltung eine Fülle illegaler ſtaats⸗ feindlicher und umſtürzleriſcher Li⸗ teratur, Flugblätter, Broſchüren, Aufrufe und dergl. gefunden. verfolgt. Selbſt Jules Verne hätte Stielaugen gemacht, wenn er all dieſe merkwürdigen und geheimnisvollen Apparate geſehen hätte, die da aufgeſtellt wurden. Der idylliſche Imchenplatz in Kladow verwandelte ſich in einen Schau⸗ platz der techniſchen Senſation. Sende⸗ und Uebertragungsſtationen wurden unter den neu⸗ gierigen Augen der Zuſchauer aufgebaut, pro⸗ viſoriſch gezogene Fernſprechleitungen und An⸗ tennen waren wirkſame Vorboten des kommen⸗ den großen Ereigniſſes. Dazwiſchen Männer, die aufgeregt hin⸗ und herliefen, Gruppen, die den techniſchen Zauber mit Herzklopfen eifrig debattierend verfolgten, Befehle, Kommando⸗ rufe, geſpannte Erwartung. Und dann erſchien plötzlich umflüſtert und umſtaunt, wie der Stier⸗ kämpfer in die Arena tritt, der Held des Tages, Ingenieur Böll, der ſagenhafte Taucher, der die 3 romantiſchen Beruf ſeit 15 Jahren ausübt. Alle haben den Blick auf Herrn Böll ge⸗ richtet. Herr Böll unterhält ſich gerade mit den Siemensingenieuren. Und dann.. es klappt wie am Schnürchen.. ereignet ſich das techniſche Wunder. Die Flotille verläßt das Ufer, Herr Böll, nunmehr durch die Taucher⸗ rüſtung in ein monſtröſes Gebilde verwandelt, ſpringt ab und verſchwindet. Der Propeller eines Sportflugzeuges, das über dem Wannſee — Kreiſe zieht, erdröhnt. Die Menſchen ſind tarr vor Spannung. Wird der Apich die Stimme des Tauchers vernehmen? Wird Herr Ingenieur Böll in einer Tieſe von 12 Melern unter dem Waſſerſpiegel hören, was der Flieger hoch in den Lüften ſpricht? „Hallo, hallo, hier iſt die Taucherſtation Kla⸗ dow! Bitte, Herr Böll, melden Sie ſich!“ —— Und nun hört man die Stimme des Tauchers:„Die Verſtändigung iſt ſehr gut. Ich bin jetzt etwa 12 Meter tief!“ Die Technik entzaubert die Dichtung. Armer Schiller..„ er hätte ſeine Taucherballade Bei ſchwerer ree gerettet Verleihung der Rettungsmedaille durch den 5 Führer Berlin, 9. Mai.(HB⸗Funk.) Die Deutſche Geſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger tele⸗ graphierte an den Führer und Reichskanzler: „Station Pillau berichtet: Am 8. Mai bei ſchwerem NO⸗Sturm mit Hagelböen und gro⸗ ber See 13 Menſchenleben von vier ſinlen“ den Fiſcherfahrzeugen durch Motorrettungsboot „Konſul Kleyenſtueber“ gerettet.“ Der Führer und Reichskanzler hat hierauf mit folgendem Telegramm geant⸗ wortet: „Der Beſatzung des Rettungsbootes„Konſul Kleyenſtueber“ ſpreche ich zu der tapferen Ret⸗ tungstat Dank und Anerkennung aus. Gieich⸗ zeitig verleiheſch ihr die Rettungsmedaille am Bande. gez. Adolf Hitler.“ papierfabrik durch Großfeuer vernichtet Altenkirchen, 9. Mai. In der Nacht zum Donnerstag wurde die bekannte Papierfabrik Jagenberg u. Sohn durch ein Großfeuer bis auf die Grundmauern vernichtet. Das Feuer war in einem Lagerraum ausge⸗ brochen, in dem Lumpen aufbewahrt wurden. Da es reichliche Nahrung an den Papiervorrä⸗ ten und ſonſtigen brennbaren Stoffen fand, griff es mit unheimlicher Schnelligkeit auf das anze Gebäude über. Den Feuerwehren aus der mgegend gelang es nur, ein Uebergreifen des Feuers auf das Fertigwarenlager zu verhin⸗ dern. Auch das Perſonal der Reichsbahn war mit zwei Lokomotiven an die Brandſtelle ge⸗ eilt und bekämpfte das Feuer mit 2 Schlauch⸗ leitungen. Der Schaden dürfte nach vorſichtiger Schät⸗ zung mehrere hunderttauſend Mark betragen. Die Urſache des Brandes iſt noch un⸗ geklärt. Die Fabrik, die ſchon einmal im Jahre 1888 von einem Großfeuer heimgeſucht worden war, beſchäftigt 100 Leute. Japan vernichtet die Geheimverbände Tokio, 8. Mai.(HB⸗Funk.) Die Aktion gegen die politiſchen Geheimverbände nimmt immer größeren Umfang an. Bisher ſind be⸗ reits 2500 Verhaftungen erfolgt. Unter den Feſtgenommenen befindet ſich auch der Beſitzer des Senſationsblattes„Teito Nitſchi⸗ Nitſchi“, dem Erpreſſung und Gewalttätig⸗ keit vorgeworfen werden. W Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann Stellvertreter? Karl- M. an Chevom Dienn: t. V. Julius Et.— erantwortlich für Wolitit: Sr. W Rattermann: iim polttiſche Nachrichten: Dr W. Kicherer: iür Aarlichgtisrundſchau, Kommungies und 84 riedr— für Kutlturpolttik, Feurlle⸗ ton und Beikagen!: W. Körvel; für Unpolitiſches Car! Lauer; für Lokäles Erwin Meſiel: für Sport: Jul Et, ſämttiche in Mannheim. Berliner Schrifneitung: Hans Graf We Berlin SwW 68, Charlottenſm. i5 v. Nachdrug ſämtl. Oriainal⸗ berichte verboten. Sprechtunden der n Täglich 16—17 Ubhr außer Mittwoch. Samstaa und Sonntag). Verlagsdirektor: Kurt Schönwitz, Mannheim Druch u. Verlag: Hatenkreuzvanner⸗Verlag u. Drugerei G. m. b. H. Sprechimnden der Veriagsdikektton: 10 30 bis 12.% Uyr(außer 4 und Sonntag.— 8 für Veriageu Schrifneitung: 314 71. 204 86, 33 61˙62.— Für den Anzeigenteil verantwortlich: t. V. Fritz Leiſter, Mannheim. A i Wreisline Nr d(Geſamtauflage) und MNr. 2 Kür' Meinbeimer⸗ und Schwetzinger⸗Ausgaben aültig. Durchſchnittsauflage April 1935: Ausg. 4 Mannheim u. Ausg. 6 Mannheim- 34 496 Ausg. 4 Schwetzing. u. Ausg. 5 Schwetzing. 3718 Ausg. 4 Weinheim u. Ausg. 5 Weinheim- 3221 Geſamt⸗Dal. April 1935— 41 455 kaum geſchrieben, wenn es damals ein Mikro⸗ phon gegeben hätte. Der Ahasver des Fernen Oſtens Unaufhörliches, atemloſes Telefongeklingel im„Hotel Kaiſerhoſ“. Ein weltberühmter Gaſt iſt dort abgeſtiegen. In der Halle warten Men⸗ ſchen, flüſtern und fragen, laſſen ſich anmelden, geben ihre Karten ab. Die Reporter Berlins haben einen großen 853 Im Telephonbuch än blättern hundert nervöſe de: Kaiſerhof, Kai⸗ ſerhof..., welche Nummer hat Kaiſerhof Halloh, hier iſt..., hören Sie doch bitte. Kann ich vielleicht mal... Verflucht noch mal... Die Leitung iſt dauernd beſetzt, alſo ſteht man ſich in der Zelle die Beine in den Bauch und wartet mit einer wahren Eſelsgeduld. Der Ahasver des Fernen Oſtens iſt wieder da, friſch, elaſtiſch, lächelnd, der Mann ohne Nerven, der Mann der tauſend Gefahren und Senſationen. Sven Hedin iſt wieder in Ber⸗ lin! Der Mann, der mit allen Fürſten und Kö⸗ nigen der Welt an einer Tafel ſpeiſte und einen Händedruck tauſchte, Spen Hedin, der berühmte Forſchex, der tauſendmal dem Tode Entron⸗ nene, der ewige Wanderer durch die Wüſten des ſernen Aſiens. An einem Sonntag traf er, von Mos⸗ kau kommend. auf der Durchreiſe nach Stock⸗ holm in Berlin ein, ein freundlicher Herr mit Augengläſern, ein Genie der Forſcher. Der Bahnhof Friedrichſtraße hatte ſeine Senſation. Die Schweſter Alma erwartete mit klopfendem Herzen ihren berühmten Bruder. Und der be⸗ rühmte Bruder, der von allen Seiten geknipſt un gefilmt wurde, nahm die überglückliche Schweſter zärtlich in ſeine Arme, lachte über das ganze Geſicht und ſtreichelte ihre Wange. Weiß Gott, wie lange ſich Bruder und Schwe⸗ ſter nicht mehr geſehen haben! Zahlreiche Freunde und Verehrer des be⸗ rühmten ſchwediſchen Forſchers ſtanden auf dem Bahnſteig, um Spen Hedin zu begrüßen. fluch Nur rechnet, ſich am jährt, a Weiſe Feind i Tatſach⸗ dadurch in den Ler, Jahre von die Wir la Augenze Adolf 2 liger di 1915 im Regimet in ſeine Bayer und mi rung w A Batl. in 10. Kom prez 72 ſturm) nungsm gegeben. noch Ze Die 9 Meter v dem Sc Engliſch Tod unt ſionsar. Sie de daß Ein Tei La Baſſe „Großes Ich ſte mein Rechtsar Schlag u Nebenpo wurde ſ vermuter doch me Erderſch der ein Rauchen in dieſer minuten Nach der entſetzlic Etwa Gräbe Grupp Im erſte ten wir, führer Z ein kurz waren G überſchri geſchehen unſeren ſchneit Kataſtroſ nen Auf die haſti darunter leiteten! Kaiſerho liner wi tropologi Erdkunde Oſtaſiens Aus a Geſpräche Sohnes! Kriegskat Der„Ka Alles ruf nicht aus aller Fo nach der ſchehen. ſchriebene merkwürt ter Gral und Scha Sven kommen. der Erin iſt jetzt in gefeiert, Noch ſe die er ein geben ha rieſige S Weite un In der ßes Verg ſuchern Tagen do lin im nehmer Hadam cher⸗Wett Da kon Mikrophe hochwohl, ſiehe da zai 1935 ch den Deutſche ſer tele⸗ kanzler: Nai bei ind gro⸗ ſinlen⸗ ngsboot K. ler hat geant⸗ „Konſul en Ret⸗ Gleich⸗ aille am ler.“ nichtet icht zum ierfabrik roßfeuer ausge⸗ wurden. ervorrä⸗ n fand, auf das aus der ifen des verhin⸗ ihn war telle ge⸗ öchlauch⸗ Schät⸗ Mark noch un⸗ n Jahre worden ände Aktion nimmt ſind be⸗ ter den Beſitzer itſchi⸗ alttätig⸗ ———— Dienn: Wolitik: : Dr W. ales und · Feuille⸗ ves Carl Jul Et, * Berlin Ortainal⸗ —17 Ubr aa). Drucerei on: 10 30 Fern⸗ 1. 204 86, wortlich: ind Nr. 2 alültig. — 34 496 3138 — 3221• — 414³⁵ ————————— Mikro⸗ 5 eklingel ter Gaſt n Men⸗ melden, Berlins honbuch of, Kai⸗ rhof „ Kann ... Die nan ſich wartet wieder n ohne en und in Ber⸗ ind Kö⸗ d einen rühmte Entron⸗ ſten des Mos⸗ Stock⸗ err mit .Der nſation. fendem der be⸗ geknipſt lückliche te über Wange. Schwe⸗ des be⸗ en auf grüßen. Jahrgang 5 A Ni. 210— Seite 3 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Donnerstag, 9. Mai 1935 — —— vom Feind in die cuft geſprengt fluch ein Jubilüum!/ der g. Mai beim Ciſt-Regiment/ die erſte brabenſprengung des Veltkrieges durch die kngländer Nur wenigen, auch Kriegsteilnehmern einge⸗ rechnet, dürfte noch in Erinnerung ſein, daß ſich am 9. Mai zum zwanzigſten Male der Tag jährt, an dem zum erſtenmal in großangelegter Weiſe ein deutſcher Stellungsabſchnitt vom Feind in die Luft geſprengt worden iſt. Dieſe Tatſache erhält noch ihre beſondere Bedeutung dadurch, daß gerade jenes Regiment, in dem der Führer und Reichskanz⸗ ler, Adolf Hitler, viereinhalb Jahre gedient hat, das Liſt⸗Regiment, von dieſer Kataſtrophe betroffen worden iſt. Wir laſſen auszugsweiſe den Bericht eines Augenzeugen, des Leutnants der Reſerve, Adolf Meyer, folgen, der als Kriegsfreiwil⸗ liger die grauenvollen Stunden des 9. Mai 1915 im Stande der 10. Kompanie des Liſt⸗ Regiments erlebt hat. Er hat dieſes Erleben in ſeinem Buche„Mit Adolf Hitler im Bayer.⸗R.⸗.⸗R. 16, Liſt“, niedergelegt und mir die Erlaubnis erteilt, dieſe Schilde⸗ rung wiederzugeben: ... Am Abend des 8. Mai kommt unſer III Batl. in vorderſte Linie. Unſere bisher ſchwache 10. Komp. hat wenige Stunden vorher in„De⸗ prez 72“ einen Nacherſatz(ungedienten Land⸗ ſturm) erhalten. Die Soldbücher und Erken⸗ nungsmarken dieſer Leute ſind noch nicht aus⸗ gegeben. Nach drei Tagen wird dazu ja auch noch Zeit ſein. Die Nacht vor dem Feind, der ungefähr 70 Meter von uns entfernt iſt, verläuft ruhig. Mit dem Schlag 5 Uhr morgens iſt die Hölle los. Engliſche Geſchütze und Minenwerfer ſchicken Tod und Verderben zu uns. Die eigene Divi⸗ ſionsareillerie muß ſchweigen. Sie darf doch den Feind nicht morken laſſen, daß ſie nur aus 12 Geſchützen beſteht. Ein Teil wurde am 7. Mai nach dem nahen La Baſſee verſchoben, weil da ſeit Tagen etwas „Großes“ erwartet wurde. Ich ſtand gerade auf Poſten, und neben mir mein Zugführer, der bekannte Münchener Rechtsanwalt Dr. Ziegler. Ein dumpfer Schlag unter den 100 gewöhnlichen. Der rechte Nebenpoſten, 12 bis 15 Meter von uns entfernt, wurde ſenkrecht in die Luft geſchleudert. Wir vermuten den Einſchlag eines Volltreffers, je⸗ doch machte uns die außergewöhnlich ſtarke Erderſchütterung ſofort ſtutzig, noch mehr aber der einſetzende Erdregen und die gewaltige Rauchentwicklung. Der Höllenlärm verſtummte in dieſem Augenblick. Beſonders fiel uns der minutenlang am Boden liegende Rauch auf. Nach der endlichen Zerſtreuung desſelben, welch entſetzliches Schauſpiel! Etwa 200 Engländer entſtiegen unſeren Gräben und formierten ſich zur regelrechten Gruppenkolonne, die ſofort den Vormarſch auf Fromelles begann. Im erſten Augenblick der Ueberraſchung glaub⸗ ten wir, unſere eigenen Leute zu ſehen. Zug⸗ führer Ziegler nahm den Feldſtecher zur Hand, ein kurzer Blick verſchaffte ihm Klarheit, es waren Engländer, die bereits unſere Stellung überſchritten hatten. Das Rätſel, wie das nur geſchehen konnte, wurde uns ſofort gelöſt durch unſeren Kompanie⸗Führer, Leutnant Bach⸗ ſchneider, der wie durch ein Wunder der Kataſtrophe entronnen war. In der allgemei⸗ nen Aufregung hatte er ſich unbehelligt durch die haſtig vordrängenden Engländer hindurch⸗ gearbeitet. Er war daher auch der einzige, der über die Lage ein einigermaßen genaues Bild geben konnte. Einer Minenſprengung waren wir zum Opfer gefallen. Unſer ganzer zweiter und ein großer Teil des erſten Zuges waren vernichtet. Die Engländer hatten ſich in einer in der letzten Nacht vorgetriebenen Sappe dicht aufgeſchloſſen bereit geſtellt, den Augenblick der Sprengung abgewartet und waren dann im Schutze des aufziehenden Rauches in unſere Stellung eingedrungen. Der Sprengtrichter bot dem Gegner günſtige Deckung und beſonders die Möglichkeit, noch weiter ungehindert in unſere Stellung einzudringen. Wir machten uns daher ſofort an die Arbeit, um unſeren Graben abzuriegeln. Sandſack Der Kongreßſaal des Deutſchen Muſeums in München eingeweiht Blick in den neuen Kongreßſaal während der Eröffnungsrede des Reichsminiſters Ruſt. Der neue Kongreßſaal, der einen Markſtein in der Entwicklungsgeſchichte des Deutſchen Muſeums bedeutet, wurde im Rahmen der Fahrestagung des Deutſchen Muſeums im Beiſein der geſamten bayeriſchen Staatsregierung feierlich eingeweiht. Weltbild GmbH.(M) Goldgräberglück und Unglück kine ganze krpedition untergegangen/ Jwei arme Leuſel machen eine große knideckung Brisbane, 9. Mai. In Mount Iſa hatte eine ganze Anzahl junger Männer den Ent⸗ ſchluß gefaßt, in Nord⸗Auſtralien nach Gold zu ſuchen, da man dort großes Goldvorkommen vermutet. Man beriet lange hin und her über die Ausrüſtung einer dßem Grbebieen und darüber kam man ins Streiten. Man ſtritt ſich ſchließlich ſo ſehr, daß ſich die zukünftigen Gold⸗ gräber in zwei Gruppen ſpalteten. Die erſte Gruppe war trotz ihrer Ausſtattung vom Unglück verfolgt. Kaum drei Monate nach ihrer Abreiſe aus Mount Iſa erfuhr man, daß alle drei Männer tötliche Unfälle erlitten hatten. Einer war von Negern überfallen und erſchoſſen worden, einer ſtarb an den Folgen eines Auto⸗ mobilunfalls und der Dritte ſtarb bei einem Eiſenbahnunglück. Als blinde paſſagiere Die zweite Gruppe, beſtehend aus den beiden Arbeitsloſen Richards und Shaw, hatte darunter die Herren der Geſandtſchaft. Sie ge⸗ leiteten den gefeierten Mann nach dem„Hotel Kaiſerhof“, wo er von den Vertretern der Ber⸗ liner wiſſenſchaftlichen Geſellſchaften, der An⸗ tropologiſchen Geſellſchaft, der Geſellſchaft für Erdkunde und der Geſellſchaft zur Erforſchung Oſtaſiens feſtlich empfangen wurde. Aus aller Welt kamen und kreuzten ſich die Geſpräche. Sohnes des Generals Hanneken in China, ein Kriegskamerad aus Arabien und ſo fort und ſo ort... Spen Hedin hier, Spen Hedin dort. Der„Kaiſerhof“ hat ſeinen ganz großen Tag. Alles ruft nach Spen Hedin. Er aber läßt ſich nicht aus der Ruhe bringen. Der kaltblütigſte aller Forſcher raucht lächelnd eine Zigarette nach der andern und läßt alles mit ſich ge⸗ ſchehen. Sein letztes Tagebuch hat 4000 engbe⸗ ſchriebene Seiten. In ſeinem Koffer ſind die merkwürdigſten und koſtbarſten Dinge, darun⸗ ter Grabfunde, Gefäße aus Holz und Lehm und Schädel aus den Gräbern. Sven Hedin will bald wieder nach Berlin kommen. Dieſe Zeilen ſind ſchon längſt wie⸗ der Erinnerung geworden, denn der Forſcher iſt jetzt in ſeiner ſchwediſchen Heimat und wird gefeiert, gefeiert und nochmals gefeiert.. Noch ſehe ich die Schriftzüge der Widmung, die er einer Berliner Zeitung zum Abdruck ge⸗ geben hat. Das S ſeines Vornamens iſt eine rieſige Schleife, wie ein Symbol von endloſer Weite und dem Weg ins Ungewiſſe. Sage mir, wie du anſagſt.. In der Maurerſtraße iſt der Clou, ein gro⸗ ßes Vergnügungshaus, das Hunderte von Be⸗ fuchern faßt. Dort veranſtaltete vor einigen Tagen die Kreisgruppeninſpektion Groß⸗Ber⸗ lin im Reichsverband deutſcher Rundfunkteil⸗ nehmer in Gegenwart des Reichsſendeleiters Hadamowſky den zweiten Rundfunkſpre⸗ cher⸗Wettbewerb. Da konnte ſich nun jeder melden und vor das Mikrophon treten und ſprechen, wie ihm der hochwohlgeborene Schnabel gewachſen war. Und ſiehe da— die Wogen der harrenden Menge Da meldet ſich eine Schweſter des teilten ſich. Von ihren Plätzen erhoben ſich neun Jünglinge und eine Frau, um ſich als Rundfunkanſager zu produzieren. Der keſſe Berliner trat friſch, fromm, fröhlich, frei vor das Mikrophon. Der erſte war ein kaufmän⸗ niſcher Angeſtellter, der dritte ein Akrobat, der vierte ein Zeitungshändler, der fünfte ein Transportarbeiter, der ſechſte war eine Dame, der ſiebente ein Ballettmeiſter, der achte ein Kaufmann aus der Hopfenbranche, der neunte ein Angeſtellter und der zehnte ein Verſiche⸗ rungsbeamter. Alle guten Dinge ſind zehn.. Nun ließen die ehrgeizigen Zehn, die davon träumten berühmte Rundfunkſprecher zu wer⸗ den, ihre feurigen Zungen ertönen und ſetzten alle Stimmbänder in Bewegung und zerbrachen ſich den Kehlkopf darüber, wie ſie es wohl am beſten anſtellen könnten, die Sympathie des Publikums auf ihre Seite zu bringen. Und das Publikum fühlte ſich mit dem Stimmzettel in der Hand ſehr gehoben, denn es durfte über die armen Zehn zu Gericht ſitzen und nach Be⸗ lieben den Stab über ſie brechen oder ſie mit Lorbeer des Ruhmes krönen. Der Ballettmeiſter ſchoß mit 1085 Stimmen den Vogel ab, indem er ſich ſelber als Thema behandelt. Zweiter wurde in dieſem akuſtiſchen Wettlauf der Zeitungshändler— nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, daß Zei⸗ tungshändler mit beiden Beinen mitten im aktuellen Leben ſtehen. So ſprach er auch über ein Thema, das jedem Zeitungshändler zwei⸗ fellos zur Ehre gereicht... über das Sechstage⸗ rennen. Daß er dabei vom Balletmeiſter über⸗ rundet wurde, war freilich ein bißchen Pech. Wie dem auch ſei: ſolche Veranſtaltungen haben Salz und Paprika. Es iſt ſchön, wenn man den Ehrgeiz der Namenloſen anſtachelt. Darum geht der gute Rundfunk mit ſeiner Wünſchelrute auf die Suche nach Talenten.. Und wo die Rute manchmal hinſchlägt, ſprudelt plötzlich manch verborgener Redefluß.. Wie ſagte doch Goethe vorahnend:„Am hängt, zum Rundfunk drängt doch alles...“ zunächſt ebenfalls wenig Glück, Die beiden mußten ſich auf ihrer Reiſe oft mit kärglichſter Nahrung begnügen und hatten nicht einmal das Geld für eine Eiſenbahnfahrkarte. Aber Richards und Shaw gaben die Hoffnung nicht auf. Es gelang ihnen, ſich heimlich in ein gro⸗ ßes Automobil zu ſchleichen, das ſie 120 Meilen weit mitnahm. Als ſie ausſteigen mußten, da das Auto plötzlich eine andere Richtung ein⸗ ſchlug, ſahen ſie ſich vergeblich nach einem ande⸗ ren Kraftwagen um, der ſie mitnehmen konnte. So mußten ſie ſchon auf Schuſters Rappen weiterziehen. Niemand weiß etwas von Gold Als ſie ſich von ihren Strapazen erholt hat⸗ ten und ſich mit den Behörden ins Einverneh⸗ men ſetzten, um die Erlaubnis zur Goldſuche zu erlangen, erklärte man ihnen, ihr Vorhaben ſei völlig ausſichtslos. Kein Menſchwiſſe hier etwas vonetwaigem Goldvor⸗ kommen, aber wenn ſie durchaus wollten, dann ſollten ſie es ruhig verſuchen. Die beiden Männer zogen ins Gebirge, aber ſo eifrig ſie auch gruben und ſchürften, überall fanden ſie nur wertloſes Geſtein. Die wenigen von Tennant's Creak mitgenommenen Lebens⸗ mittel gingen zur Neige und neue zu beſchaffen, war nicht nur ſchwierig, ſondern wegen des mangelnden Geldes auch unmöglich. Da geſchah eines Abends das Wunder. Ver⸗ zweifelt und müde hockten Richards und Shaw vor ihrem Zelt, um über ihre Rückkehr nach Mount Iſa zu beraten. Die Expedition war völlig mißglückt und noch länger mit hungrigen Magen weiterzuſuchen, war Unſinn. Richards hielt die große Picke in der Hand und ſchlug ganz in Gedanken von einem Stein eine Kuppe ab. Im nächſten Augenblick ſtieß er einen lauten Schrei aus. Der Stein enthielt Gold. Faſt reines Gold. Die beiden Männer umarmten ſich vor Freude und konnten ſich der Tränen nicht erwehren. Ihre Ausdauer war alſo doch noch belohnt worden. Für 400 oo0 Mark verkauft Am nächſten Morgen ſtieg Shaw ins Tal, um einige Gramm Gold zu verkaufen, Lebens⸗ mittel zu erſtehen und Erdarbeiter anzuwerben. In Tennant's Creak entſtand helle Aufregung, als das Glück der beiden Arbeitsloſen bekannt wurde. Hunderte ſtrömten auf den Berg in der Hoffnung, dort ebenfalls eine Goldmine zu ent⸗ decken. Aber bisher hat keiner wieder eine Gold⸗ ader gefunden. Richards und Shaw haben einige Tage ſpäter, nachdem ſie ſich noch einen gehörigen Goldklumpen in die Taſche geſteckt hatten, ihre Mine für vierhunderttauſend Mauk an ein Finanzkonſortium verkauft. Sie ſind ſich bewußt, daß in der Mine Millionenwerte ver⸗ borgen liegen, aber ſie haben das Goldgräber⸗ leben ſatt. um Sandſack ging von Hand zu Hand und in Kürze hatten wie wieder einigermaßen Deckung. Die Engländer erkannten ſofort unſere Abſicht und beläſtigten uns dauernd mit Handgranaten. Leider konnten wir nicht mit der gleichen Waffe antworten, da unſere ſpärlichen Vorräte durch das vorhergehende Artilleriefeuer ver⸗ ſchüttet worden waren. Vielleicht iſt bei der links anſtoßenden 9. Kompanie was zu holen? Lt. Bachſchneider ſchickte mich daher mit dem Infanteriſten Anton Heigel dorthin. Wir kommen ſehr raſch wieder mit leeren Händen und obendrein mit der niederſchmetternden Nachricht: Auch in der 9. Kompanie ſtehen die Engländer. Rechts und links im Graben, vor und hinter uns Engländer. Unſere einzige Tätigkeit be⸗ ſtand darin, die zwiſchen alter engliſcher Stel⸗ lung und Sprengtrichter verkehrenden Englän⸗ der abzuſchießen. Es war für uns erſchütternd, als kleines, überlebendes Häuflein von 66 Mann einſchl. des Leutnants und Kompanieführers Bach⸗ ſchneider und des Oberarztes Dr. Obermeier uns von jeder Verbindung nach hinten, ſo⸗ wie rechts und links, abgeſchnitten zu wiſſen. Zu unſerem Glück kannte der Gegner unſere Schwäche nicht. Grauenvolle Stunden folgten. Der Abend kommt. Die Unſrigen laſſen uns nicht im Stich. Gegen 10. Uhr abends erfolgt der Gegenſtoß der Reſerven des zweiten und des geſamten erſten Bataillons unter perſön⸗ licher Führung des Brigadegenerals Kief⸗ haber. Kunſtmaler Albert Weißgerber, der Führer der erſten Kompanie fällt dabei. Wir waren von unſeren Rettern längſt tot ge⸗ glaubt. Mit vereinten Kräften werden nun die Engländer aus dem Graben geworfen und die Rückwärtigen gefangengenommen. Der härteſte Tag der 10. Kompanie des 16. Rg, der 9. Mai iſt vorüber. Ein ſchwarzer Tag für unſere Kompanie, 89 Tote, 15 Verwundete und drei Gefangene ver⸗ loren wir. Der traurige Ruhm, das Opfer der erſten feindlichen Sprengung im Weltkriege zu ſein, koſtete alſo unſerer 10. Kompanie faſt ihren ganzen Beſtand. Noch ſchwerer hatte der Geg⸗ ner gelitten. Das 13. Londoner Regiment, kriegsfreiwillige Studenten, war durch ſeinen Vorſtoß vollſtändig aufgerieben worden. Die Feuertaufe dieſes Regiments war ſeine Vernichtung. Erſt nach einigen Tagen erfuhren wir aus dem Munde eines Parlamentärs, daß unter den Toten dieſes Re⸗ giments auch der Sohn des Vizekönigs von In⸗ dien geſucht werde. In der nun eingeſchobenen kurzen Gefechtspauſe wurde der Tote von ſei⸗ nen Kameraden geſucht und gefunden. Auch für uns galt es noch, die traurige Auf⸗ gabe der Bergung unſerer gefallenen Kamera⸗ den zu erfüllen. Der Morgen des 10. Mai iſt ſehr ruhig und wir machen uns auf die Suche. Die meiſten unſerer Kameraden ſind metertief verſchüttet. Etwa 40 haben wir gefunden. Die anderen, die nicht mehr freizulegen ſind, laſſen wir ruhen in ihrem erſten Grab. Wir legen die Toten an einem freien Platz hinter unſerem Graben, alle nebeneinander. Heute dürfen wir das wagen, es fällt kein Schuß, die Ermüdung auf beiden Seiten iſt zu groß. Ich muß allen noch einmal ins Angeſicht ſchauen. Hier liegt einer, der ſeit Oktober 1914 bei uns war, die heißen Anfangskämpfe mitgemacht, den flan⸗ deriſchen Winter ertragen— und der 9. Mai, ein Sonntag, mußte ſein Todestag ſein. Neben ihm liegt ein Landſtürmler, am 5. Mai ins Feld gekommen, am 8. Mai zur Kompanie, am 9. gefallen! Hier liegt ein Freiwilliger, noch ein Knabe. Ihm muß der Tod leicht geworden ſein, denn ein feines Lächeln ſpielt noch auf ſeinen Zügen. Viele ſind grauenhaft verſtümmelt, manche haben gar keine Wunde— erſtickt. Am Abend werden wir abgelöſt. Die noch vor wenig Stunden ſo ſtattliche Kompanie kann in einem Keller in Fournes untergebracht werden. Alle haben einen bleiernen Schlaf. (Mit Erlaubnis des Verfaſſers dem Buch: Meyer Adolf,„Mit Adolf Hitler im Bayer. RIR 16, Liſt, entnommen.) Rekrutenvereidigung in Bukareſt Neue Rekruten des fälligen Jahrganges, die zum Heeresdienſt einberufen wurden, während der Ver⸗ eidigung. weltbild Gmbll.(MA „Hafenkreuzbanner“ Abendausgabe— Donnerstag, 9. Mai 1935 Jahrgang 5— A Nr. 210— Seite 4 Märiurer oder Suanner? zum Beginn des Duttenhofer⸗ Ein Repräſentant der ſchwarzen Heuchler des Betr Karlsruhe, 9. Mai.(Eig. Bericht.) Zucht⸗ haus, Schloß und vier Kirchen ſind die Wahr⸗ zeichen des ſchönen Städtchens Bruchſ al, nicht das Kloſter zu vergeſſen, das ſich auf dem Kloſterberg wie'ſegnend über vier Zu. meinden erhebt, als ein Symbol und Hort aller chriſtlichen Tugenden. 33 Der dieſer Stadt, Robert Dut⸗ tenhofer, war noch vor wenigen Jahren ihr uneingeſchränkter Diktator, ſeinem Wink als Ge⸗ meinderichter, Stadtrat, Dr. Rechtsanwalt und mehreren andern fetten Pöſtchen gehorchte alles. Und er gab ſich fromm, ſehr fromm ſogar, als einer der eifrigſten im Dienſte der Kirche, der bei den Prozeſſionen den Himmel mittragen half, der mit demütiger und doch glaubensſtar⸗ ker Stimme den Chorgeſang anzuſtimmen pflegte. Eigentlich hatte er Pfarrer werden wollen, aber auch als Rechtsanwalt konnte er ſich der Schäflein und beſonders der ſchwarzen und verirrten Schäflein annehmen, ſo, wie es ihm ſeine ſtets zur Schau getragene gutkatho⸗ liſche Geſinnung vorſchrieb, als ein Anwalt der Bedrängten und Verfolgten— wie er ſo durch die Straßen zu ſchreiten pflegte: im ſchwarzen, wallenden Gewande, in der wohlüberlegten Be⸗ rechnung, ſich einen geiſtlichen, biedermänniſchen Anftrich zu geben, in Begleitung ſeiner würdi⸗ en Freunde, die da waren: Geiſtliche, Profeſ⸗ oren, ſchwarze Stadträte, Ratskollegen, Partei⸗ reunde, Glaubensbrüder, wie z. B. der Ober⸗ bürgermeiſter ſelber. Märtyrer ſeines Glaubens Aber, es kann der Beſte nicht in Frieden leben, wenn es dem böſen Nachbarn nicht ge⸗ fällt.— Dieſe Erfahrung mußte auch Dutten⸗ hofer machen. Denn eines Tages ſtanden Leute auf, die behaupteten, einmal er hätte ſie um Haus und Hof, Vermögen und Ehre gebracht, zweitens, er hätte ſich an einem jungen Mädel in der ſchamloſeſten und gemeinſten Weiſe ver⸗ griffen. Nun, ſeine Freunde, der biedere Oberbürger⸗ meiſter, Pfarrherrn und Glaubensbrüdern ſtell⸗ ten ſich damals— 1927— vor ihn und retteten den Verfolgten vor dem Zugriff der Juſtiz. Nicht nur erechtfertigt und gereinigt trat er aus dieſer Verfolgung hervor, ein rechtſchaffener Märtyrer ſeiner Ueberzeugung, ſondern es gelang ihm, beſagtes Mädchen wie ihren Bräutigam wegen Meineids ins Gefäng⸗ nis, um Ehre und guten Ruf zu bringen. In ſeiner Not ſtrengte er gegen ſeine Haupt⸗ beleidiger Prozeſſe an; das Gericht jedoch ſprach letztinſtanzlich die Angetlagten frei, und er— in ſeiner unbegreiflichen Milde— zog auch ſeine Klage zurück, ja, bezahlte ihnen ſogar die Gerichtstoſten. Um ihnen in keiner Beziehung mehr Anlaß zu öffentlichem Aergernis zu geben, legte er ganz ſtill ſein Mandat nieder und ſchied aus dem Stadtrat aus. Gerade in dieſer Zeit 1928— beſuchte der Freiburger Erzbiſchof Bruchſal und zelebrierte eine heilige Meſſe in der Stadttkirche. Welche Freude für unſeren „frommen“ Mann, der ſich nicht abbalten ließ, dem Erzbiſchof das Geleit zur Kirche zu geben, wieder getleidet wie ein Geiſtlicher, kerzentra⸗ gend in der erſten Reihe nach dem Biſchof. Die Leiden hören nimmer auf Aber ſeine Verfolger ruhten nicht, ihm durch Preſſeartitel, Prozeſſe, Beleidigungen und Ver⸗ leumdungen hart zuzuſetzen. Jede Arbeit iſt doch ihres Lohnes wert— warum alſo ſollte er nicht das ihm Gebührende verlangen? Und da ſprechen dieſe Verblendeten von Gebührenwucher! Ein Beiſpiel aus ſeinem Rechnungsbuch zeigt, wie unbegründet jene Vorwürfe ſind: 1. Gebühr lt. Revers vom 4. März 1926 RM150 2. Pauſchſatz 50 Prozent 5 3. 4. 3. 26 eine Fahrt nach Karlsruhe zur Hauptverhandlung 3 4. 14. 5. 26 eine Fahrt nach Karlsruhe zur Aktendurchſicht mit den Parteien„* 43 5. 21. 5. 26 eine Fahrt nach Karlsruhe zur Hauptverhandlung in zweiter Inſtanz„ 43 6. Portoauslagen, Umſatzſteuer uſw.„4 Summa RM 358 Iſt es nicht billig und recht, ſo dachte Dutten⸗ hofer, daß, wenn man ſein Geld nicht erhält, rückſichtslos pfändet! Ihre eigene Schuld, wenn ſie dabei ihr Haus und Vermögen verlieren. Was iſt dabei, wenn man ſich von ſeinen Klien⸗ ten Blankounterſchriften leiſten läßt und dieſe Ur⸗ kunden dann nach Belieben ausfüllt— mit hohen Zahlen? Man ſoll ſich nicht überheben. War es alſo nicht„chriſtlich“ von ihm gehandelt, im Ver⸗ kehr mit den bäuerlichen und kleinen Leuten „Rindvieh, Schweine“ uſf. und derlei mehr volkstümliche oder gar Götzſche Ausdrücke zu gebrauchen und ſie auch mal beim Kragen zu faſſen? Was iſt dabei, wenn man zu einer Frau, die nicht zahlen will, ſagt:„Ich bekomme mein Geid, und wenn ich Dir den Rock vom Leibe nehmen muß, mitſamt dem Hochzeitskleid!“ und das auch tut? Oder zu dreiſten Bauern:„Wenn ihr nicht ruhig ſeid, laſſe ich euch verhaften!“ oder dem Landgericht gegenüber die Bemertung Götz von Berlichingens macht? Da war eine unglückliche Frau. ihr Mann ein rechter Klotz: alſo Eheſcheidung. Der Mann will nicht: flegeanſtalt! In der Zwiſchenzeit, da kein Stadtrat mehr iſt, hält er Vorträge über die„Unlösbarteit der Ehe“ — als Glaubensbruder der Pfarrer und geiſt⸗ lichen Herrn; als Rechtsanwalt aber ſagte er der Frau: was macht man mit ihm? In die * „Was geht das den Klelk⸗ an, ich ſcheide die Was tat das alles, ſo dachte Duttenhofer in ſeiner eigenartigen Auffaſſung von Religion, wenn man recht oft zur Beichte ging, demütig Gott um Verzeihung ſeiner geringen Sünden bat, und als blendend weißes Lamm ſich mit ruhigem Gewiſſen zu neuem Werk rüſtete. Anwalt der Bedrängten Aus dieſer ſonderbaren„chriſtlichen“ Menta⸗ lität iſt es auch zu verſtehen, wenn er ſich a ller Schutzſuchenden annahm und mit Vorliebe der Berufsverbrecher, Großgau⸗ ner, Mörder und Schieber. Da hatte einer ein Kruzifix demoliert; erſt ging er zum Juden, weil er dachte: Das iſt mein Mann, der wird mich aus dieſer Klemme ſchon heraushauen; dem Juden aber war die Sache doch zu faul, ſo ging er zum Duttenhofer — und ſiehe an, der„ſtrenggläubige“ Mann ver⸗ zagte nicht, er verteidigte den Gottesſchänder und brachte es fertig, die Richter ſogar um Freiſ 5 ruch anzuflehen. Alles, natürlich nicht ugs, der Arkundenfälſchung, der Antreue Anſittlichkeit unter dem Deckmantel der Frömmigkeit Er nahm alles in Zahlung— damit ſeine Klienten nicht an über ihre Schuld litten,— wie: Hoſentr Ue A oſßz Glas, Silbergeld, von einem Diebſtahl herrührte. Unbegreiflich, wenn die bad'ſche An w alts⸗ kammer, in Verkennung ſeiner edlen Motive, ihmehrenrühriges Verhalten ſkru⸗ pelloſes Gewinnſtreben, Gekdgier und 4„chriſtliche“ Eigenſchaf⸗ ten vorwarf, ih hohen Geldſtrafen verurteilte. Jetzt wird es unangenehm Kaum w arüber jene Sache mit dem Mädel Fal. gewachſen, da kam ein ähnlicher neuer all. Da verſicherte eine Frau an Eidesſtatt, der heilige Mann habe ſich ihr in einer Art und Weiſe genähert, wie es vielleicht Sitt⸗ lichkeitsverbrecher und niederträchtige, moraliſch gänzlich verwahrloſte Beſtien en er, der ſtets männlich und unanfechtbar bei den Prozeſſionen mitſchritt— hoch erhobenen—5 „wei ger, getragene Bas noch wegen des Geldes, das ihm ſein dankbarer tes, ohne rechts und links zu ſchauen,— Klient gab! überall feine Opfer, die in die Hunderte gehen, deeeeeee en urr In Stuftgart Tagung der Weltwirtſchaftl. Geſellſchaft Stuttgart, 9. Mai. Für die Tagung der Deutſchen Weltwirtſchaftlichen Geſellſch aft in Stuttgart in der Zeit vom 31. Mai bis 4. Juni, bei der bedeutſame und in dem Vordergrund des Intereſſes ſtehende Wirtſchaftsfragen Deutſchlands von erſten in⸗ und ausländiſchen Rednern behandelt werden, werden Sonntagsrückfahrkarten im Umkreis von 200 Kilometer um Stuttgart aus⸗ gegeben; Geltungsdauer: Faaas früheſtens Freitag, 31. Mai, 12 Uhr; Rückfahrt muß ſpä⸗ teſtens am Montag, 3. Juni, um 24 Uhr, an⸗ getreten werden. Das Programm der Tagung ſieht am Frei⸗ tag, den 31. Mai, abends, ein geſelliges ei⸗ ſammenſein vor. Am Samstag, den 1. Juni, wird— nach den Begrüßungsanſprachen, u. a. von Gouverneur i. R. Dr. Schnee, Wirt⸗ ſchaftsminiſter Prof. Dr. Lehnich, Oberbür⸗ germeiſter Dr. Strölin— die Frage des Reubaues der Weltwirtſchaft von folgenden in⸗ und ausländiſchen Rednern be⸗ handelt werden: Fentener van Vliffin⸗ gen, Prä ident der Internationalen Handels⸗ kammer; Dr. O. Chr. Fiſcher Vorſtandsmit⸗ glied der Reichs⸗Kredil⸗Geſellſchaft Ach, Leiter der Reichsgruppe IV(Banken), Vizepräſident der Deutſchen Weltwirtſchaftlichen Geſellſchaft; Direktor Hans Walz, Vorſtandsmitglied der Fa. Robert Boſch AcG, ſtellv. Präſident des Württembergiſchen Induſtrie⸗ und Handels⸗ tages ſowie des Verbandes Württembergiſcher Induſtrieller. Ueber„Werberegelung in der Weltwirtſcha ft“ referiert Miniſterial⸗ direktor i. e. R. Reichard, Präſident des Werberats der Deutſchen Wirtſchaft. 0 Am Samstag, den 1. Juni, abends, iſt eine roße öffentliche Kundgebung im Hofe des Deutſchen Auslands⸗Inſtituts vor⸗ geſehen, bei der der Präſident der Internatio⸗ nalen Handelskammer, Fentener van Vlifſingen, der Präſident der Deutſchen Weltwirtſchaftlichen Geſellſchaft, Gouverneur i. R. Dr. Schnee, und der württembergiſche r Prof. Dr. Lehni zu dem Thema„Rationalwirtſchaft und Weltwirtſchaft“ ſprechen werden. Am Sonntag, den 2. Jumi, findet eine Fahrt nach mit Empfang in der Univerſität und nach Reutlingen mit Beſichtigung des -Friedrich⸗Liſt⸗Archivs ſowie des Staatlichen Technikums für Textilinduſtrie ſtatt. Der Mon⸗ tag, 3. Juni, iſt Beſichtiaungen gewidmet. Alle nähere Auskunft erteilen die Deutſche Weltwirtſchaftliche Geſellſchaft, Berlin W. 50, Prager Straße 14, Bavaria B 4 0522, und das Ausſtellungs⸗ und Verkehrsamt der Stadt Stuttgart, Gewerbehalleplatz 1. An beiden Stellen ſind Teilnehmerkarten erhältlich, auf Grund deren alsdann die F karten bei den Ausgabeſtellen der Reichsbahn ausgegeben werden. Prief aus dem Kraichgan Rund um den Letzenberg Wiesloch, 9. Mai. In früheren Jahrhun⸗ derten war der Letzenberg ganz mit Weinber⸗ gen bepflanzt. Später, um die Wende des 18. Jahrhunderts und auch noch in den erſten Fahrzehnten des 19. Jahrhunderts, trug der Gipfel des Berges, den eine ſchmucke Wall⸗ fahrtskapelle ziert, bis tief herunter Wald. Die häufigen Waldfrevel jedoch, die gar kein Ende nehmen wollten, veranlaßten damals die Ge⸗ meinden Malſch⸗Maſchenberg, die heute getrennt verwaltet werden, den Wald auszuſtocken und dafür im Bruchgelände, bei der Station Rot⸗ Malſch, Wald anzulegen. Erſt fünfzig Jahre ſind es her, daß man den Letzenberg erneut mit Akazien bepflanzte, wo die Stützmauern frühe⸗ rer Wingertsanlagen heute noch deutlich zu er⸗ kennen ſind. Seit etwa einem Jahrzehnt kann man nun wieder die Tatſache feſtſtellen, daß dieſer Aka⸗ zienwald immer mehr ſchwindet. Weinberge treten wieder an ſeine Stelle. Während aber bislang nur kleinere Stücke ausgerodet worden ſind, hat unlängſt ein Eigentümer— der Wald iſt bekanntlich Privatbeſitz— hier eine größere Breſche geſchlagen. Im Intereſſe der Letzenberg⸗ beſucher, deren Zahl in dieſem Jahre eine be⸗ deutende Zunahme bis heute ſchon erfahren hat, wäre es ſehr wünſchenswert, wenn noch weitere Waldbeſitzer dieſem Beiſpiele Folge leiſten wür⸗ den. Bekäme doch der Letzenberg dadurch ein einheitliches Ausſehen und nicht zuletzt könnte der Landwirtſchaft mit der Durchführung einer planmäßigen Neuanlegung von Reben, die auf dem Kamm des Berges vorzüglich ge⸗ deihen, eine beachtliche Geldquelle erſchloſſen werden. Auf der Bauſtelle der Reichsautobahn ver⸗ unglückte ein junger Mann aus Wall⸗ dorf derart ſchwer, daß er ſofort ins Akade⸗ miſche Krankenhaus nach Heidelberg verbracht werden mußte. Bei der Generalverſammlung des Militär⸗ vereins Rußloch wurde der Beſchluß ge⸗ faßt, das in dieſem Jahre fällige 60jährige Stif⸗ tungsfeſt mit Rückſicht auf die ſchlechte Wirt⸗ ſchaftslage in der Gemeinde in Form eines Kameradſchaftsabends im Laufe des Sommers abzuhalten. Dabei ſollen etwa 60 Kameraden geehrt werden, die ſchon über vier Jahrzehnte dem Verein angehören Infolge verſchiedener Einwirkungen wurde * der Fiſchbeſtand des Leimbachs ſowie des Angelbachs zum großen Teilvernichtet. Nun hat der Wieslocher Arzt Dr. med. S ütterlin die ganze Fiſcherei des Leimbachoberlauſes ge⸗ pachter und alle Maßnahmen, die zur Förde⸗ rung einer Fiſchzucht geeignet ſind, ergriffen, ſo daß in den nächſten Jahren eine weitgehende Beſſerung der Fiſchzucht wieder eintreten dürfte. Die Vereinsbant Sinsherm hielt ihre Generalverſammlung ab. Die Um⸗ ſätze ſind im abgelaufenen Berichtsjahr 1934 um über 3,5 Millionen Mart geſtiegen und betrugen 22 683 992 Mark. An Reingewinn wurden 12134 Mark ausgewieſen und daraus fünf Prozent Dividende verteilt. Bei der Aufſichtsratswahl wurden die beiden Mitglieder Kaufmann Ju⸗ lius Laubis und Fabrikant Karl Baum er⸗ neut beſtätigt. Beim Aufſpringen auf einen Wagen rutſchte der zwölf Jahre alte Sohn des Landwirts Jo⸗ hannes Reichert in Zeutern ab und kam unter ein Hinterrad zu liegen. Mit einem Schentelbruch mußte der bedauernswerte Junge ins Krankenhaus übergeführt werden. Dank dem Entgegenkommen der Gemeinde Odenheim tonnte vor kurzem der HS-Gefolg⸗ ſchaft 4/111/½172 ein neues Heim zur Ver⸗ fügung geſtellt werden, das in feierlicher Weiſe eingeweiht wurde. Mit den Feierlichkeiten war gleichzeitig die Ueberführung des ſchulentlaſſe⸗ nen Fungvolks in die HI verbunden. In Rotenberg konnte der zweitälteſte Ein⸗ wohner des Städtleins, Johannes Beigel, am 4. Mai ſeinen 75. Geburtstag feiern. Am 21. Mai findet in Sinsheim der 9. Zuchtviehmarkt der Fleckviehzuchtgenoſſen⸗ ſchaften des Elſenzgaues mit Unterſtützung des Kreisrates Heidelberg und der Stadtgemeinde Sinsbeim ſtätt. Mit dem Markt iſt eine Prä⸗ miierung verbunden. Alex. Große Kraichgau⸗Ausſtellung Bruchſal, 9. Mai. Die ſchon letztes Jahr geplante aroße Kraichgau⸗Ausſtelluna für Gewerbe, Han⸗ del und Induſtrie wird nun in den Ta⸗ gen vom 21. bis 30. September hier ver⸗ anſtaltet und zwar in den Schulen und auf ge⸗ eianeten Plätzen, ſo daß ein umfanareiches Gelände zur Verfügung ſteht. Die Vorberei⸗ tungen ſind bereits in Angriff genommen. n mehrmals rügte und zu Prozeſſes am 12. Juni uſw. angeklagt— Niedertracht und Gemeinheit, Brutalität und wie böſe Zungen ſagen), er, der reund der Pfarrer und Stadträte! Aber immer noch 3— abgeſehen von a4 hartnäckigen Verfolgern— der größte eil ſeiner Mitbürger an ihn— bis das Jahr 1933 und mit ihm der Höhepunkt ſeines Leidens kommen ſollte. Eines Tages rotteten ſich vor ſeinem Hauſe nahezu 500 Menſchen zuſammen, die ihn allem ein nach tätlich angreifen wollten. Er kam chutz⸗ und bald in Unterſuchungshaft. Um dieſe Zeit fand 5 eine General⸗ verſammlung der iesentwäſſe⸗ rungsgenoſſenſchaft Bruchſal ſtatt, deren Vorſitz bzw. Geſchäfte Duttenhofer ehen⸗ falls geführt hatte, und die die ſchwerſten Vor⸗ würfe gegen ihn War Hohe Schulden waren unker ſeinem Vorſitz entſtanden, die Ver⸗ waltung befand ſich in einer b eiſpielloſen Unordnung, ſo daß die Aufſichtsbehörde jeden Ueberblick über den Geſchäftsgang verlor. Gänzlich unüberſichtlich waren die von ſeiner Schweſter Barbara, ſeiner treuen Helferin, geführten Kaſſengeſchäfte. Auch hatte er z. B. anſtatt 500 RMnur 2500˙ RM für Verwaltungsauf⸗ wand benötiat, und ſchließlich die dem Allge⸗ meinnutzen dienende Genoſſenſchaft nahe an den Abgrund gebracht. „Die Kleinen hängt man.“ Mindeſtens ſeit 1928 war Duttenhofer als Gebührenjäger, Ausbeuter brutalſten Formats bekannt, ebenſo wie ſeine unlautere Methode und gemeine Aufführung. Trotzdem deckten ihn ſeine Freunde und Bekannten, die ausſchließlich im zentrümlich⸗ geiſt⸗ lichen Lager zu ſuchen waren. Sie ſind mitſchuldig an dem namenloſen Un⸗ alück, das der fromme Rechtsanwalt über zahlloſe Volksgenoſſen brachte. in Sie verhalfen ihm zu dem Nimbus eines from⸗ men Katholiken, der ihn ſchützend und bergend umgab— ſo, daß ſchließlich ein Teil der Be⸗ völkerung nicht gegen ihn vorzugehen wagte, andere aber in ihrem vergeblichen Bemühen, im alten Syſtem Recht zu bekommen, notge⸗ orungen der Meinung beipflichten mußten: die Kleinen hängt man, aber die großen Gauner läßt man laufen! Klarheit und Sühne Wenn Duttenhofer am 12. Juni auf der An⸗ klagebank ſitzen wird und Rechenſchaft ablegen muß über ſein verbrecheriſches Doppelleben, dann iſt das in erſter Linie der Initiative des Volkes ſelbſt zu verdanken, das ſich gegen ſeine Ausbeuter mit elementarer Wucht erhob, keine Mittel und Mühen ſcheute, den Wucherer zur Strecke und Klarheit in eine Clique zu bringen, über deren Skrupelloſigkeit, Geldgier und gemeiner Eigenſucht, Heuchelei und Volksverdummung die Verhandlung aber auch dem verbohrteſten Volksgenoſſen die Augen öffnen wird. Hebel⸗ und Albrecht⸗Ehrungen Karlsruhe, 9. Mai. Der Miniſter des Kultus und Unterrichts hat angeordnet, daß in der Deutſchſtunde unſeres großen badiſchen Mundartdichters Johann Peter He bel zu ſeinem 175. Geburtstag gedacht wird und dabei anläßlich des 100. Geburtstages von Anton Herrmann Albrecht auch an die⸗ ſen Dichter und Nachfolger Hebels zu erin⸗ nern iſt. Der Landesbiſchof hat am Grabe Albrechis in Dinglingen bei Lahr einen Kranz nieder⸗ legen laſſen und den Pfarrämtern des Oberlandes und der Orte, wo Albrecht tätig war, empfohlen, ſeine Schriften anzuſchaffen und bei Veranſtaltungen ſeiner zu gedenken. Wohnhaus und Scheune abgebrannt Bretten, 9. Mai. In Wöſſingen er⸗ tönte vergangene Nacht gegen 11 Uhr Feuer⸗ alarm. Im Anweſen von Albert Eige⸗ mann in der Kirchſtraße war ein Brand aus⸗ gebrochen, der die Gebäulichkeiten(Scheune und Wohnhaus) trotz energiſcher Bekamp⸗ fung in Schutt und Aſche leate. Die Bewoh⸗ ner konnten nur das nackte Leben retten. Das Vieh und die Hühner konnte man noch in letz⸗ ter Minute in Sicherheit bringen. Zum Glück legte ſich der Wind, ſonſt wäre in dem dicht beſiedelten Wohnviertel ein großes Unglück unvermeidbar geweſen. Zwei Schiffe geſunken Wertheim, 9. Mai. Am Dienstag ain⸗ gen auf dem Main bei Eichel zwei mit Sand beladene Fahrzeuge eines Wertheimer Sanogeſchäftes mit insgeſamt 1800 t Traafähigkeit unter. Der das Steuer bedie⸗ nende Arbeiter konnte ſich durch Schwimmen retten. Der Unfall iſt darauf zurückzuführen, daß die von dem vorgeſpannten Motorboot verurfachten Wellen durch ein zu Berg kom⸗ mendes Motorbvot verſtärkt wurden und über Bord der beiden Transportfahrzeuge ſchlugen. Das Heben der Schiffe wird einige Tage in Anſpruch nehmen. Zum Stantskonzertmeiſter ernannt Karlsruhe, Jà Mai. Der Miniſter des Kultus und Unterrichts hat dem erſten Kon⸗ zertmeiſter des Badiſchen Staatstheaters, Otto⸗ mar Voigt, in Anerkennung ſeiner künſtleri⸗ ſchen Leiſtungen im Einvernehmen mit dem Verwaltungsrat des Badiſchen Staatstheaters die Amtsbezeichnung„Staatskonzert⸗ meiſter“ verliehen. pa bur ſeit im kon Ger dur rekt Da hal ter: die fack an ſh ihn Mai 1935 ner, der ſehen von er größte das Jahr s Leidens em Hauſe ihn allem i. Er kam tsbehörde ng verlor. von ſeiner ngeſchäfte. RMunur gasauf⸗ ſem Allge⸗ nahe an * hofer als Formats Methode heckten ihn ten, die „ geiſt⸗ 5ie ſen Un⸗ alt über e. ines from⸗ d bergend der Be⸗ en wagte, Bemühen, en, notge⸗ mußten: ber die ufen! if der An⸗ ft ablegen ppelleben, anken, das lementarer en ſcheute, eit in eine pelloſigkeit, Heuchelei lung aber oſſen die gen niſter des tet, daß in badiſchen ebel zu wird und tstages ich an die⸗ zu erin⸗ Albrechis nz nieder⸗ itern des recht tätig nzuſchaffen edenken. brannt ngen er⸗ r Feuer⸗ rt Eige⸗ grand aus⸗ Scheune r Bekämp⸗ ie Bewoh⸗ ꝛtten. Das och in letz⸗ Zum Glück dem dicht es Unglück nstag gin⸗ wei mit ge eines ſamt 1800 t euer bedie⸗ Schwimmen ickzuführen, Motorboot Berg kom⸗ und über ze ſchlugen. le Tage in annt iniſter des rſten Kon⸗ zters, Otto⸗ er künſtleri⸗ imit dem atstheaters konzert⸗ vo Jahrgang 5— 1 Nr. 210— Seite 5 „Hakenkreuzibanner“ Abendausgabe— Donnerstag, 9. Mai 1933 Alles blüht! Der Frühling hat draußen in Flur und Feld einen Blumenkranz um Bruſt und Haar und auf ſeiner Schulter Nachtigallen(Matthias Claudius) ſeinen Zauberſtab ſchwingend das Blütenmeer entfeſſelt? Damit iſt die große Zeit der Naturfeſtlichkeit und der Erdenfeier angebrochen. Alles blüht! Bäume und Sträucher, die Blumen in den Wieſen und die Blumen in den Gärten ſtrahlen wie in himm⸗ liſchem Glanze auf. Es hängt nur noch von der„lieben Sonne“ ab, von der Claudius geſungen hat:„Sie macht das weite Feld ſich neuen und meine Bäume blühn!“ Die Zeit der Blüte ſteht in einem be⸗ ſonders merkwürdigen Verhältnis zur Dicht⸗ kunſt. So jubelnd und voller Hoffnung die Dichter den Frühling begrüßen, ſo nachdenklich werden ſie angeſichts der Blütenpracht, die ihnen wohl den Gedanken an die Vergänglich⸗ keit dieſer herrlichen Zeit ſchon wieder nahe⸗ bringt. Sie begnügen ſich nicht mit der Schil⸗ derung des Köſtlichen. Friedrich Hebbel hat zwar auch dafür wundervolle Verſe gefunden: „Sind das Strahlen? Sind das Sterne, die der Tag in Flammen ſchmolz? Alles funkelt nah und ferne, Berg und Wald, ja Stein und Holz!“ Und unter allen deutſchen Dichtern kommt wohl keiner mit der Verherrlichung des blühenden Gottesgartens an Innigkeit und Jubel Eichendorff nahe, der den im Mor⸗ genfeuer ſtehenden Berg erklimmt und den auf der Spitze des Berges aufragenden Tannen⸗ baum erklettert, um dieſe herrliche Welt zu ſehen:„O Welt, die ſchöne Welt, du. Man ſieht dich vor Blüten kaum!“ Indeſſen ſchon Eichendorff ſelbſt ſchlägt doch in ſeinem koſtbaren„Mondnacht“⸗Gedicht auch ernſtere Töne an:„Es war, als hätt' der Him⸗ mel die Erde ſtill geküßt, daß ſie im Blüten⸗ ſchimmer von ihm nur träumen müßt! Und ſeine Seele ſpannt ihre Flügel aus und fliegt über die weiten Lande, als flöge ſie heim⸗ wärts.“ Wenn Nikolaus Lenau einerſeits, „ſoweit die Blicke gleiten, Altäre aufgebaut“ ſieht, ſo hat er andererſeits in ſeinem Gedicht „Der Poſtillon“ doch gerade die Zeit der Blüte benützt, um den ergreifenden Kontraſt zu der Szene zu finden, wo der Poſtillon am Friedhof hält und ſeinem verſtorbenen Kameraden deſſen Lieblingslied bläſt. Irgendwie webt eine leiſe Trauer um den Blütenſchimmer dieſer Welt, etwas wie die Mahnung an Tod und Sterben ſcheint in all der Buntheit und Farbigkeit zu liegen, und davon hat wohl auch das Volks⸗ lied etwas geſpürt, wenn es ſingt:„Es fiel ein Reif in der Frühlingsnacht—“ Von einem ganz anderen Empfindungsſtandpunkt aus hat das auch Robert Hamerling zum Ausdruck gebracht:„Und wo die Welt am ſchönſten iſt, da trau ihr nicht zu ſehr!“ Und doch iſt die Welt in Blüten ſo wunderſchön in ihrer bunten Pracht 30 Jahre im Schuldienſt Am 20. April 1935 ſind 30 Jahre vergangen, ſeit Fortbildungsſchulhauptlehrer Paul Haug im badiſchen Schuldienſt tätig iſt. Aus dieſem Anlaß wurde dem Jubilar bei der Eröffnungs⸗ konferenz des Lehrerkollegiums der Nebenius⸗ Gewerbeſchule Mannheim, welcher Fortbil⸗ dungsſchulhauptlehrer Haug angehört, von Di⸗ rektor E. Freiſinger mit herzlichen Worten des Dankes und der Anerkennung ein perſönlich ge⸗ haltenes Glückwunſchſchreiben des Herrn Un⸗ terrichtsminiſters Dr. Wacker überreicht. Mögen dieſem verdienten und allſeits beliebten Schul⸗ fachmann noch recht viele Jahre des Wirkens an der Nebenius⸗Gewerbeſchule Mannheim be⸗ ſchieden ſein, zum Wohle und zum Segen der ihm anvertrauten werktätigen Jugend. 2 Archiv Verkehrsverein eine MNannfieimer SHaurteigenossin erazäſilt: Azorenfahrt mit„Kraft durch Freude“ Bereits um 14 Uhr war eine Fahrt zur rößten Ananasplantage von onta Delgada angeſetzt. Hier hatten wir Gelegenheit, die Inſelbewohner in ihren gärt⸗ neriſchen und landwirtſchaftlichen Arbeiten zu bewundern. In rieſigen Treibhäuſern werden hier die Ananasfrüchte gezogen. Ein herrlich angelegter Garten mit ſchönen, erhöhten Aus⸗ ſichtspunkten, verſchlungenen Wegen unter Ba⸗ nanenpalmen und Miſpelbäumen lud zum Verweilen und Photographieren ein. Von einer Anhöhe bot ſi“ uns ein prächtiger Blick auf den Hafen. Nach dieſem ſehr lehrreichen Rundgang brachte uns der Autobus zu einem herrlichen botaniſchen Garten, wo wir neben tauſendjährigen, rieſenhaften Bäumen die deut⸗ ſche Eiche fanden. Neben Palmen, Eukalyp⸗ tus, Zedern, Pinien und Kakteen ſtanden herr⸗ liche Blumen. Die Gärtner ſchnitten uns Frauen prächtige Sträuße und waren erfreut, dafür deutſche Zigaretten oder eine kleine Geldmünze u erhalten. Wir fühlten uns ſo wohl in den ſchönen Anlagen und bedauerten nur, daß die Zeit ſo knapp bemeſſen war, um alles in Ruhe genießen zu können. Bei einem weiteren Rund⸗ gang durch die Stadt konnten wir beobachten, daß in Ponta Delgada viel Militär liegt. Ueberall begegneten uns Soldaten, freundlich grüßend, die gerne die ihnen angebotene Zi⸗ garette annahmen und überall verſuchten, ſich mit uns zu unterhalten. Die Zeichenſprache mußte immer wieder als Dolmetſcher herhalten. „Nach der Rückkehr an Bord wurde dort in ſämtlichen Sälen ein großes Bockbierfeſt veranſtaltet, woran der Gouverneur, der Kon⸗ ſul und verſchiedene Gäſte der deutſchen Ko⸗ lonie teilnahmen. Es war für ein ſchönes Un⸗ terhaltungsprogramm Sorge getragen und bei Tanz verging den Gäſten die Zeit ſehr raſch. Sie bedauerten, daß ſie bereits um 12 Uhr das Schiff verlaſſen mußten. Am zweiten Tage unternahmen wir eine Autofahrt nach dem Kraterſee Cete Cidades. Dieſe Fahrt wurde für uns zu einer lebens⸗ gefährlichen, aufregenden Rennfahrt. Es ver⸗ ging uns bei dieſer raſenden Fahrt Hören und Sehen, und wir konnten nur die ſtarken Ner⸗ ven und die Geiſtesgegenwart der portugieſi⸗ ſchen Fas bewundern. Die einſtündige, ra⸗ ſende Fahrt endete auf der Höhe in einer wild⸗ romantiſchen Umgebung und zu unſeren Füßen lag der grün⸗blaue See. Es iſt ein unvergleich⸗ lich prächtiger Anblick, dieſe zerklüfteten Krater⸗ wände, die hohen Bergrücken, die von der ab⸗ laufenden Lavamaſſe gebildeten Gefälle, die gleichmäßig, wie von Menſchenhand gezogen, Aufn.: Baumgart zum Meere hin auslaufen. Am Rande des herrlichen Sees eine freundliche Ortſchaft. Dieſer Anblick war das größte Erlebnis unſerer Fahrt und wird gewiß allen Teil⸗ nehmern unvergeßlich im Gedächtnis haften. Wir hatten etwa dreiviertel Stunden Aufent⸗ halt, gingen zum höchſten Punkt und nutzten die Gelegenheit reichlich zum potographieren aus. Drei portugieſiſche Jungen mit ihren Eſeln, die übliche Zigarette im Mund,(hier rauchen die kleinſten Jungen) waren Gegenſtand zahlreicher und luſtiger Aufnahmen. Auch hier war die Zeit viel zu kurz, um die Größe dieſer Naturſchönheit in ſich aufzunehmen. Wir muß⸗ ten zurück zum Auto und eine ebenſo raſende Abwärtsfahrt brachte uns wieder zur Stadt. Ueberall waren die Straßen von Frauen, Mäd⸗ chen und Kindern umſäumt, die uns Sträuße zuwarfen und nach„money“ riefen. Nun wur⸗ den noch einige Andenken getauft und um 1 Uhr mußten alle an Bord ſein, denn um 4 Uhr ver⸗ ließ die„Ozeana“ den ſchönen Hafen von Ponta Delgada. Ein Boot mit dem Konſul, den Gä⸗ ſten der deutſchen Kolonie und ein Polizeiboot Keine Bildung neuer Großſtädte! Der Zug vom Lande in die Stadt hat weſentlich nachgelaſſen. Es iſt ſogar in vielen Großſtädten ſchon eine Abnahme der Bevölke⸗ rungszahl ſeſtzuſtellen. Wie kürzlich an Hand der Wohnbauſtatiſtik nachgewieſen werden konnte, iſt die Bautätigkeit im letzten Jahre in den Mittelſtädten mit 10 000 bis 50 000 Ein⸗ wohnern ſtärker als in den Großſtädten ge⸗ weſen. Dagegen bleibt ſie in den Landgemein⸗ den noch immer erheblich hinter den Durch⸗ ſchnittsziffern zurück. Hier verbirgt ſich viel⸗ leicht die Gefahr einer Neubildung von Groß⸗ ſtädten, gegen die nicht frühzeitig genug Vor⸗ ſorge getroffen werden kann. Denn ebenſo un⸗ erwünſcht wie das Anſchwellen der Großſtädte iſt eine Abwanderung vom flachen Lande in die Mittelſtädte, die dadurch in Zukunft ſchließlich ebenfalls zu Großſtädten anwachſen könnten. In der Durchführungsverordnung zu der neuen Gemeindeordnung ſind bereits in gewiſ⸗ ſer Hinſicht gegen eine weitere Vermehrung der Stadtkreife Maßnahmen feſtgelegt worden. In denjenigen deutſchen Ländern, in denen bisher eine große Anzahl mittlerer Städte eigene Stadtkreiſe bildete, iſt die Zahl der kreisunmittelbaren Städte erheblich vermin⸗ HB-Bildstock Abendſtimmung am Rhein... Gartie am Großkraltwert Rheinau) dert worden. Selbſt Mittelſtädte, wie z. B. Bremerhaven und Cuxhaven, ſind trotz ihrer Einwohnerzahl nicht zu kreisfreien Städten gemacht worden. In dieſen Beſtimmungen, nach denen z. B. in Bayern 30 Städte den Kreis⸗ verwaltungen unterſtellt werden, wirkt ſich das Beſtreben aus, die Mittelſtädte nicht zu Groß⸗ ſtädten werden zu laſſen. Auch die Bauförde⸗ rung wird künftig dieſe Geſichtspunkte im Auge behalten müſſen. Die Bautätigkeit ſoll nach Möglichkeit auf das flache Land umgelagert werden. Das iſt um ſo notwendiger, als in Folge des ſich immer ſtärker fühlbar machenden Mangels an ländlichen Arbeitern ein Teil der jetzt erwerbsloſen ſtädtiſchen Induſtriearbeiter auf das Land verpflanzt werden ſoll. Die aus arbeitsmarktpolitiſchen ebenſo wie aus raſſen⸗ und bevölkerungspolitiſchen Grün⸗ den erſtrebenswerte Rückwanderung aus den Städten auf das Land hat zur Vorausſetzung, daß dort genügend brauchbare Landarbeiter⸗ wohnungen vorhanden ſind. Der Verſtädterung und der Großſtadtbildung wird am beſten und ſicherſten durch eine zielbewußte Förderung des ländlichen Wohnungsbaus entgegengewirkt wer⸗ den. Die Wohnungsbautätigkeit ſoll daher mehr und mehr in der Weiſe umgelagert werden, daß ſie eine Bildung neuer Großſtädte durch Steigerung des Zuzugs in die Mittelſtädte zum mindeſten nicht begünſtigt. Gebt den Arlaub rechtzeitig bekannt! Eine ſoziale Forderung Die e in Eſſen erläßt folgenden, allgemein intereſſieren⸗ den Aufruf: „In letzter Zeit hat die Unſitte eingeriſſen, der Gefolgſchaft den Urlaubsantritt ſo kurz⸗ friſtig bekanntzugeben, daß es derſelben un⸗ möglich iſt, irgendwelche Einteilungen zu tref⸗ fen. Es wird dadurch erreicht, daß der ar⸗ beitende Volksgenoſſe an keiner Ferienfahrt der NSG„Kraft durch Freude“ teilnehmen, noch ſonſtige Abmachungen treffen kann. Es iſt felbſtverſtändlich, daß damit der Urlaub ſeinen Zweck verwirkt. Um jedem Volksgenoſſen auch wirklich zu einem Genuß innerhalb des Ur⸗ laubs zu verhelfen, ergeht der Aufruf an alle Betriebsführer, den Urlaub wenigſtens vierzehn Tage vorher bekanntzugeben.“ Wer ſeiner Liebe zum Führer Ausdruck ver⸗ leihen will, der muß auch im Sinne des Füh⸗ rers handeln. Er tut dies, wenn er Mitglied der NS⸗Volkswohlfahrt wird. Bei Sturm auf hohem Meer HB-Bildstock gaben uns eine Strecke weit das Geleit. Bei der Ausfahrt hatte ſich der Himmel bewöltt und Gewitterſtimmung umgab uns. Unſer Schiff mußte nun weit ab von Land, damit uns die Klippen nicht gefährlich werden konnten. Am nächſten Tage ſchauten bereits um 5 Uhr morgens viele Teilnehmer nach der Inſel Fayal aus. Leider war infolge ſtarken Nebels ſchlechte Sicht. Kleine Inſeln kamen vorüber, aber nur ganz ſchwache Umriſſe wurden ſichtbar. Gegen 6 Uhr verdichtete ſich der Nebel ſo ſehr, daß überhaupt nichts mehr zu erkennen war. Wir hielten uns in der Nähe der Kommandobrücke auf. Kapitän und Offiziere ſpähten mit ihren Gläſern nach den Leuchttürmen von Fayal aus. Nichts war zu ſehen. Das Schiff fuhr mit halber Fahrt. Plötzlich zerriß der Nebelvorhang und geſpenſtiſch nah ſahen wir rechts neben uns die ſchwachen Umriſſe von Land. Ein Aufatmen.— Wir hatten glücklich die Durchfahrt von Horta gefunden. Um 8 Uhr lag die„Ozeana“ im Ha⸗ fen von Horta. Auf den Höhen dichter Nebel— und die Stadt zeigt ſich uns nicht in dem ſtrah⸗ lenden Bild wie Pontä Delgata. Im Gegenſatz zu San Miguel, mit ſeinen zerklüfteten Abhän⸗ gen, macht die Inſel Fayal einen ruhigen, fried⸗ lichen Eindruck. Grüne Wieſen, Weinberge, ſaubere Ortſchaften, wohlgepflegte Gärten, wie in Deutſchland. Nach der Verankerung erſchienen auch hier der Polizei⸗ und Zivilgouverneur, die Mitglie⸗ der der deutſchen Kolonie und andere Gäſte zum Empfang. Nach der Ausbootung unternahmen die Teilnehmer eine Autofahrt, die uns zu einem Ausſichtspuntt führte, von wor wir das Wahrzeichen von Horta, den ſchneebedeckten Berg„Picco“ ſehen ſollten. Dieſer ſchöne An⸗ blick war uns leider verſagt und der Nebel ver⸗ barg die Schönheit der Inſel Fayal und der umliegenden Inſelgruppen. Trotzdem ließen wir uns nicht verdrießen und unternahmen weitere Ausflüge zu Fuß und zu Auto. Ich ſelbſt ging in Begleitung eines Hamburger Fahrtteilneh⸗ mers durch die ſchönen Hauptſtraßen Hortas. Im Gegenſatz zu Ponta Delgada macht Horta einen ſauberen Eindruck. Die Menſchen am Hafen ſind ſauber gekleidet und gehen hier nicht barſuß. Die Frauen tragen eine ſchöne typiſche Tracht, lange blaue Mäntel mit ſteifer Kapuze und die ſchön gewachſenen, ſchlanken Mädchen ſind reinlich und ganz modern gelleidet. (Fortſetzung folgt.) Die Spargelſaiſon beginnt Nun iſt es endlich ſo weit, daß man auf dem Markt etwas von den Spargeln merkt, an denen es ja in unſerer Gegend keinen Mangel hat. Die warmen Tage zu Wochenanfang haben den Spargeltrieb mächtig gefördert, und wenn auch der Kälterückſchlag eine a des Tempos im Wachstum brachte, ſo ließ doch die Anfuhr zum Donnerstag⸗Markt nichts zu wün⸗ ſchen übrig. Die Preiſe waren aber weniger — Zufriedenheit der Hausfrauen geſtaltet denn für die erſte Sorte mußten immerhin no 60 Pfennig für das Pfund angelegt werden. Daher ließ auch der Spargelumſatz etwas zu wünſchen übrig. Neben den Spargeln, die durchweg aus Käfertal und Seckenheim kamen, Traueinge von —1. Totterhos p 1, 5 kche fand man ſehr viele Radieschen und Rettiche in allen Größen und Sorten, ſo daß man die Aus⸗ wahl für jeden Geſchmack hatte. In der bunten Auswahl fehlten auch nicht die ſchönſten Bier⸗ rettiche. Sehr ſtark war die Anlieferung von deutſchem Kopfſalat, der billiger als die aus⸗ ländiſche Ware verkauft werden konnte, und der dadurch ſchon ohne weiteres ſtark begehrt wurde. Neu aufgetaucht iſt jetzt auch junger Wirſing, ſo daß der Speiſezettel wieder eine Bereicherun erfahren kann. Hinwegleugnen läßt es ſi allerdings nicht, daß wir, der Jahreszeit ent⸗ ſprechend, doch noch etwas weit in der An⸗ lieferung zurück ſind, da die Natur auch etwas zurückgeblieben iſt. Unter der Fülle der Blüten, die den Rahmen zu dem reich beſchickten Markt abgaben, fielen beſonders die herrlichen Flieder⸗ ſträuße auf, die erkennen ließen, daß wir mitten in der Fliederzeit ſtehen. —————————————————————————————————————————— 7 3——— 7 4 —— — — Jahrgang 5— X Nr. 210— Seite 6 „Hakenkreuzbanner⸗ Spargel, nichts als Spargel! Vom Rhizom zum blauen Kopf— Rote Spargelbeeren und kontinentaler Kaffee⸗Erſatz Eigentlich müßte man den ſogenannten onnemond umtaufen und ihn„Sparge⸗ lis“ oder ähnlich nennen; jedenfalls ſo, daß aus 2 neuen Namen hervorgeht, daß er den Spargel im Schilde führt. Spargel, das iſt die wunderſame Pflanze, „Aspargus officinalis“; Spargel, das iſt— natur⸗ wiſſenſchaftlich geſehen— ein Liliengewächs, dem kleinen Maiblümchen eng verſchwägert. Es iſt eine jener ſonderbaren Floragebilde, die ein „Rhizom“ beſitzen, einen unterirdiſchen Haupt⸗ ſtengel alſo, der alle Jahre wieder im ſchönen Lenz ausſchlägt und... Spargel treibt. Vier Jahre dauert es— wie beim Maikäfer!— bis aus der roten Spargelbeere eine mannbare Pflanze geworden iſt; 25 Jahre kann das Ge⸗ wächs als Ganzes alt werden. Was man handelsüblich„Spargel“ nennt, iſt nichts anderes als ein—— blaſſer Sproß der Spargelpflanze, der das Licht noch nicht geſehen hat. Machtvoll dringt er durch die Erde, die der Gärtner auf ihn gehäuft hat. Gelänge es ihm, hochzukom⸗ men, dann bekäme er einen blauen, einen roten, einen pioletten Kopf; er würde holzig, er würde ſchließlich ſchön grün und pflanzlich einwand⸗ frei wie alle andere Stauden auch, und ſchließ⸗ lich würde er Blüten und Früchte hervorbrin⸗ gen. Leider läßt man ihn, den Sproß, nicht ſo weit kommen. Der Gärtner 4485 ihm mit dem ſchar⸗ fen Spargelmeſſer zuleibe. Man ſticht ihn unter der Erde ab, ohne daran zu denken, daß ue Tun eigentlich wider die Natur ſein ollte. Denn in den Geſetzen der Flora ſteht nicht verzeichnet, daß junge, blaſſe Pflanzen⸗ triebe in heißem Waſſer gebrüht werden, um dann in einen menſchlichen Magen zu wandern. Und doch iſt es ſo! Es liegt am Aſpargin, jenem eiweißhaltigen Stoff, den der Chemiker mit C4 H 8 N 203 bezeichnet, daß der Spargel ſo herrlich ſchmeckt, wenn er noch jung und ſchön iſt. Der Spargel iſt ein pickfeines Gemüſe von hohen Graden; etwa vom Range der Trüffel oder der Champignons. Es gibt zwar auch wilden Spargel, an deren Wiege die Droſſeln nebſt ihrer Sippe geſtanden haben; aber die wollen wir nicht zählen. Hier kommen nur die herr⸗ lichen Kulturgewächſe von der Bergſtraße, aus Beelitz(in der Mark Brandenburg) oder aus anderen geſegneten Gegenden in Frage. Auch die künſtlich beregneten und beſamten Treibhausgewächſe wollen wir nicht in Rech⸗ 510 ſtellen, obwohl ſie eigentlich nichts anderes a bares Geld in Stangenform darſtellen. Denn obzwar der Treibhausſpargel früh im Jahre ſchon erſcheint, behaupten gewiſſe Fein⸗ ſchmecker und Schlemmer, daß es nur der naturgewachſene, nur der naturberegnete und der beſonnte Spargel— wenn auch vorher mit Jauche köſtlich gedüngt, mit verrottetem Miſt beſtreut und mit Kali und Aſche behäufelt— die wahre Köſtlichteit ſei. Wer hat ſchon einmal einen toten Eſel ge⸗ ſehen? Es gibt wenig Menſchen, die dieſes zweifelhafte Vergnügen gehabt haben. Etwas weniger ſelten iſt die Zahl der Erdenbürger, die ſchon einmal die ſpitzen, nadelförmigen Blätter der Spargelſtaude zu Geſicht bekamen, denn man kann ſich dieſes Grün auch in die Blumenvaſe ſtecken. Aber nur der Gärtner hat Freude an den grünen Trieben; denn ſie künden ihm, daß die koſtbare Pflanze trotz ſo mancher Aderlaſſe noch am Leben iſt und weiter zu wachſen be⸗ abſichtigt. Die alten Römer ſollen ſchon, der Sage nach, große und begeiſterte Spargeleſſer geweſen ſein. Es wird behauptet, daß ſie auf ihren Kriegszügen das Gewächs aus Algerien oder hätten. Man ißt den Spargel mal ſo, mal ſo! Die„feinſten“ Leute eſſen ihn mit den Fin⸗ gern, egal ob gebräunte Butter daran herunter⸗ trieft oder ob es Aut Kunff iſt, die in dicken Tropfen herunterfällt. Kunſt und Wiſſenſchaft ſoll das Spargeleſſen ſein, wenn man den wah⸗ ren Feinſchmeckern trauen will. Es gibt Män⸗ ner und Frauen, die mit dem Rechenſchieber den ergiebigſten, den dickſten, den längſten und den beſten Spargel ausgemeſſen haben. Sie behaupten, 2,49 Zentimeter habe er dick, nur 24,2 Zentimeter habe er lang zu ſein, um als ſpargoleſiſche Venus von Milo gelten zu kön⸗ nen. Dazu ſoll er nach dem Spargelknigge eine apr Spitze haben, um auf Vollkommen⸗ eit Anſpruch erheben zu können. Nordweſtaſien mitgebracht Die Zubereitung iſt ſo mannigfaltig wie die Güte des Spargels ſelbſt. Manche Franzoſen eſſen ihn ungeſchält bzw. ſie ſchlürfen ihn ge⸗ wiſſermaßen aus ſeiner Hülle. Der Deutſche ſchält ihn ſauber und übergießt ihn— ſo er hat!— mit brauner Butter. Die anderen ſchwö⸗ ren auf Mayonnaiſe, die Dritten ſchwärmen für Tunke aus Eſſig, l, Salz und Pfeffer: je nach Geſchmack; die Tunke kalt, lau oder warm aufgetragen. Die Hauptſache iſt, daß man ſich den guten Spargel leiſten kann. Gibt es deren in Ueber⸗ fluß, dann freut ſich das ganze Volk, denn nn wird er wohlfeil und erſchwinglich für edermann. Bleibt er eines Jahres rar, dann ind es kleinere Kreiſe, die ſich daran erfreuen können. Auf alle Fälle gehört er zu den deli⸗ kateſten Einrichtungen mit denen man die Küche beleben kann. „Kampf dem Lärm!“ Jeder Volksgenoſſe hat die Pflicht, durch Nuhe und Rückſichtnahme der Volksgemeinſchaft zu dienen Wir können den Lärm des Maſchinenzeit⸗ alters und der Großſtadt nicht auf die Idylle zur Zeit der Poſtkutſche zurückſchrauben. Wir können aber bei gegenſeitiger Rück⸗ ſichtnahme jeden Lärm ſoweit einſchränken, 75— unſere Umgebung keinerlei Störungen er⸗ eidet. Denn der Lärm iſt nicht nur eine Beläſtigung, ſondern ein wirklicher Uebelſtand, durch den eine große Anzahl von Volksgenoſſen tatſächlich geſchädigt und in ihren Leiſtungen und ihrer Geſundheit beeinträchtigt werden. Rückſichtsloſes Lärmen verrät einen Mangel an Erziehung und Gemeinſchaftsgeiſt. Die ge⸗ zähmter Kraft entſpringende Stille iſt ein Zei⸗ chen von Kultur. Hemmungsloſes Lärmen ent⸗ ſpricht undiſzipliniertem Lebensrhythmus. Aus der Selbſtzucht wachſende Stille beweiſt Reife, bezeugt Weisheit und Kraft. Alles Große wird in der Stille der Verinnerlichung geboren und erwirbt in deren Einſamkeit die Stärke, das Schaffen im Alltag zum Segensquell der Ge⸗ meinſchaft zu machen. Geltung vor ſolch werdender Größe zu er⸗ ringen, iſt eine der größten Aufgaben neuer Volkswertung. Die NSDap, Reichsleitung, Hauptamt für Volkswohlfahrt, führt durch ihre Abteilung „Schadenverhütung“ in Gemeinſchaft mit dem Amt für„Schönheit der Arbeit“, der NS⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“ in der Zeit vom 6. bis 12. Mai 1935 eine Lärmbekämp⸗ fungswoche durch. An jeden Volksgenoſſen er⸗ geht der Ruf, ſich nicht auszuſchließen, wenn es heißt, der Volksgeſundheit zu dienen. Erfolgreiche Lärmbekämpfung führt zu Arbeits⸗ freude und geſteigerter Leiſtung und fördert da⸗ durch das Wohl des Voltsganzen. Leiter des Amtes für„Schönheit der Arbeit“: gez. Speer. gez. Hilgenfeldt, Hauptamtsleiter. Vom Mannheimer Kegelſport Gute Erfolge in Frankfurt Anläßlich des 25jährigen Beſtehens des Ver⸗ eins Frankfurter Kegler ſtarteten in den aus⸗ geſchriebenen Jubiläumskämpfen auch Mann⸗ heimer Kegler buchen. In den Führerratskämpfen auf Aſphalt mit der ſchweren Bedingung, 3 Mann je zweimal 25 Kugeln, beteiligten ſich 25 Mannſchaften. Der Durchſchnitt iſt hier 750 Holz. Mit der Mannſchaft Ganz(279), Schuler(270) und Weingärtner(288), zuſammen 837 Holz, er⸗ rang Mannheim den erſten Platz. In den Paarkämpfen auf Aſphalt, Bedingung zwei⸗ mal 25 Kugeln, Durchſchnitt 250 Holz, gelang es der Mannſchaft Schuler⸗Ganz(Mannheim), bei einer Beteiligung von 188 Paaren, den ehrenvollen zweiten Platz zu erringen. Schu⸗ ler brachte es auf 147 und Ganz gar auf 159 Holz, zuſammen 306 Holz. Das für den 26. Mai angeſetzte Matadoren⸗ kegeln muß verlegt werden, da ſich die Mann⸗ heimer Kegler reſtlos an der Reichsſportwerbe⸗ woche beteiligen. Neuer Termin wird noch rechtzeitig bekanntgegeben. Das für den Herbſt ausgeſchriebene Feiern des 50jährigen Beſtehens des Deutſchen Keg⸗ lerbundes, welches im großen Rahmen und unter beſonderen Kämpfen in Dresden, der Ge⸗ burtsſtadt des Deutſchen Keglerbundes, ſtatt⸗ Nationaltheater: Mozart⸗Woche Im weiteren Verlauf der Mozart⸗Woche fin⸗ det morgen, Freitag, im Ritterſaal des Schloſ⸗ ſes der Serenadenabend unter Leitung von Ge⸗ neralmuſikdirektor Wüſt ſtatt. Das Programm enthält die ſelten geſpielte Serenade in B⸗Dur für 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Baſſett⸗ Hörner, 2 Fagotte, 1 Kontrafagott und 4 Hör⸗ ner; ein weitausholendes, in der Erfindung ein⸗ zigartiges Werk, dem beſonders die Verwen⸗ dung der Baſſett⸗Hörner(Alt⸗Klarinetten) eine eigenartige Farbe verleihen. Die 3 f ver⸗ wandten Baſſett⸗Hörner wurden eigens für die⸗ ſes Konzert aus einer Inſtrumentenſammlung entliehen.— In dem Flötenkonzert, das Mozart während ſeines Aufenthaltes in Mann⸗ der ſpäteren Adagios in heim 1778 komponierte, iſt Gelegenheit gegehen, unſeren erſten Flötiſten Max Fühler als So⸗ liſten dieſes liebenswürdigen Opus zu hören. Den Abſchluß bildet eine hier noch nicht ge⸗ ſpielte ſogenannte Caſſation, eine kleine Serenade in G⸗Dur, die Mozart als 14jähriger etwa geſchrieben haben dürfte. Sie enthält u. a. eine langes Violin⸗Solo, das die Großartigkeit den Konzerten Mozarts ſehr wohl ſchon ahnen läßt. — ALHAMBRA: „Der Schlafwagenkontrolleur“ Hans Fiſcher, Herta von Gebhardt und Wer⸗ ner Kortwich haben ihre geiſtigen Kräfte zuſam⸗ mengetan und daraus eine Filmſchnurre gekocht. die nur aus dem Grunde genießbar wird, weil man ſie einem ſo erfahrenen Verwechſlungskoch und Routinier wie Eichberg in die Hände gab. Requiſiten, die immer wieder unſere Lachmus⸗ keln in Bewegung ſetzen: Kleider und Hüte, Automobile, Bart⸗ und Haartrachten aus un⸗ ſerer Väter Jugendzeit tun ſelbſtverſtändlich re Pflicht und machen dem Verwechſelt⸗das⸗ Bäumelein⸗Spiel ernſthaft Konkurrenz. Georg Alexander tapſt ſich mit drolliger Würde durch ſeine Rolle, die ihn, dem biederen Schlafwagenkontrolleur, mit ſoviel Geiſt behaf⸗ tet, daß er unbedingt einen neuen Vergaſer er⸗ finden muß, der dann mit Ach und Krach ſchließlich ſeinen technikfördernden Zweck er⸗ reicht. Lingen mit wehendem Schnurrbart als Speiſewagenknellner! Das übrige ſagen Sie ſich wohl ſelbſt. Und Guſtav Waldau als ver⸗ troddelter Induſtriekapitän mit Hanſi Ernſtädt als Gattin ſind eine Sache für ſich. Olli von Flint iſt ein hübſches Mädel. Sie beweiſt aber, daß ſie nicht nur hübſch iſt, ſondern auch ange⸗ nehm ſpielt. Erich Keſtin und Erna Fentſch dürfen nicht vergeſſen werden in der Reihe der Darſteller. Wie geſagt, das Publikum ging auf die Scherze und Albereien mit guter Laune ein und zeigte ſich beifallsfreudiger, als die Ange⸗ legenheit wert war. Rundfunk⸗Programm Freitag, 10. Mai Reichsſender Stuttgart:.45 Bauernfunk;.00 Gym⸗ naſtik;.00 Konzert; 10.15 Weltrekord— An der Ge⸗ burtsſtätte des Rennwagens; 11.00 Funkwerbungs⸗ konzert; 12.00 Konzert; 13.00 Zeit, Nachrichten, Wet⸗ ter; 16.30 Kinderſtunde— Märchen; 17.00 Konzert; 18.30 Hitlerjugendfunk; 19.00 Maienzauber; 20.00 Nachrichten; 20.10 Muſik: 21.00 Adalbert Lutter ſpielt aufl; 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter; 22.30 Konzert; 24.00—.00 Muſik. Reichsſender Frankfurt:.00 Konzert;.00 Werbekon⸗ zert; 10.00 Nachrichten; 11.00 Werbekonzert; 15.15 Frauenſchickſal einſt und jetzt; 16.45 Wenn man auch verſichert iſt... Zwiegeſpräch; 18.30 Jugendfunk; 21.00 Der Zundelfrieder und der Zundelheimer; 21.30 Kammermuſik; 22.00 Zeit, Nachrichten; 23.00 Konzert; 24.00 Nachtkonzert;.00—.00 Nachtmuſik. Deutſchlandſender:.00 Uhr Glockenſpiel, Choral;.20 Fröhliche Morgenmuſik;.00 Morgenſtändchen für die Hausfrau; 10.00 Nachrichten; 11.40 Bauernfunk; 12.00 Mittagskonzert; 14.00 Allerlei— von zwei bis drei!; 15.15 Kinderliederſingen; 16.00 Klingendes Kunterbunt; 17.30 Jungvolk, hör zu!; 19.00 Unter⸗ haltungskonzert; 20.00 Tagesnachrichten, Wetter; 21.00 A. Lutter ſpielt auf!; 23.00—24.00 Unterhal⸗ tungskonzert. und konnten dabei Erſolge finden ſollte, iſt endgültig abgeſagt worden, da ſich der Erbauung einer neuen Kegelſporthalle in Dresden erhebliche Schwierigkeiten ent⸗ wllegenſtellten. Das Kegeln wird nunmehr im Herbſt in der Weſtfalenhalle in Dortmund ſtatt⸗ finden, wogegen das Beſtehen des Bundes im nächſten Jahre in Berlin gefeiert werden ſoll. Der Internationale Kegler⸗Bund wird anläß⸗ lich der Olympiſchen Spiele vor Eröffnung der⸗ ſelben ein 5. Weltkegler⸗Turnier abhalten, wozu aus allen Ländern jetzt ſchon Meldungen vor⸗ liegen. Da bis jetzt Kegeln noch nicht zu den Olympiſchen Spielen zugelaſſen wurde, ſoll allen andern Sportarten und deren Führern werden, daß Kegeln olympiareif iſt. Die Polizei meldet: Bei Zuſammenſtößen vier Kraftfahrzeuge ſtark beſchädigt. Im Laufe des geſtrigen Tages er⸗ eigneten ſich durch Nichtbeachtung der Ver⸗ kehrsvorſchriften drei Zuſammenſtöße, wobei drei Perſonenkraftwagen und ein Lieferwagen ſtark beſchädigt wurden. Eines der Fahrzeuge mußte abgeſchleppt werden. Am Geburtstag erhängt Im Stadtteil Feudenheim hat ſich ein Gaſt⸗ wirt an ſeinem 56. Geburtstag erhängt. Ein Nervenzuſammenbruch dürfte die Urſache ſein. 60. Geburtstag. Am 11. Mai feiert der Be⸗ triebsführer der Allſtadt& Mayer⸗Karl Schweyer AG, Holzimport, Hobel⸗ und Säge⸗ werke in Mannheim und Ludwigshafen a. Rh., Herr Karl Schweyer ſen. ſeinen 60. Geburtstag. Herr Schweyer gründete im Jahre 1902 in Mannheim ein Holzimportgeſchäft, welches ſich bereits viele Jahre vor Ausbruch des Welt⸗ krieges einen bedeutenden Namen in Süsd⸗ deutſchland und dem benachbarten Auslande er⸗ worben hat. Dank einer Fachkenntnis auf allen Gebieten der Holzbranche brachte Herr Karl Schweyer ſein Unternehmen auf die be⸗ achtliche Höhe, welche es heute in der deut⸗ ſchen Holzinduſtrie einnimmt. Als Gefolg⸗ ſchaftsführer erfreut ſich der Feiernde allſeitiger Beliebtheit bei Arbeitern und Angeſtellten ob ſeines gerechten und leutſeligen Weſens. Möge es ihm vergönnt ſein, noch viele Jahre dem S ſeines Unternehmens widmen zu önnen. Oeffnung der Flußbäder. Das Männerbad am Stefanienufer und Frauenbad bei der Rheinbrücke wurden am 1. Mai, die übrigen Bäder(Induſtriehafen, bei Neckarau und bei Sandhofen) am 5. Mai d. J. in Betrieb ge⸗ nommen. Der Muttertag im Nundfunk Sonntag, 12. Mai: Reichsſendung von 12—13 Uhr: 12.00—12.10 Uhr Orcheſtermuſik; 12.10—12.30 Uhr Reichsminiſter des Innern Dr. Frick: Anſprache; 12.30—12.38 Uhr Muſik und Gedichtvortrag; 12.38—12.55 Uhr Reichs⸗ frauenführerin Frau Gertrud Scholtz⸗Klink: Anſprache; 12.45—13.00 Uhr Muſik. Stand der Rundfunkteilnehmer am 1. Mai. Die Geſamtzahl der Rundfunkteilnehmer im Deutſchen Reich betrug am 1 Mai 6734 745. Im Laufe des Monats April iſt eine Zunahme von 9 529 Teilnehmern(0,14 v..) eingetreten. Unter der Geſamtzahl am 1. Mai befanden ſich 402 810 Teilnehmer, denen die Rundfunkgebüh⸗ ren erlaſſen ſind. die mütter ſind d fal unſeres Volkes Gedenkt ihrer zum Muttertag und gebt eine Spende am 10. und 11. Mai. Kauft die Plakette des Reichs⸗ mütterdienſtes im Deutſchen Frauen⸗ werk aus den Notſtandsgebieten der Bayriſchen Oſtmark und Thüringen. Standortbefehl der HZJ Mannheim Am Sonntag, den 12. Mai, wird das deutſche Volk wiederum ſeinen Muttertag feiern. Auf Grund der Verfügung des Reichsjugend⸗ führers vom 2. Mai 1935 ordne ich für die Hit⸗ ler⸗Jugend, Jungvolk, Bund deutſcher Mädel und Jungmädel dienſtfrei an. Für Samstag, den 11. Mai, hat der Reichs⸗ erziehungsminiſter Ru ſt eine Schulfeier zu Eh⸗ ren der deutſchen Mutter und der deutſchen Fa⸗ milie angeordnet. Daher iſt der Staatsjugend⸗ tag am Samstag, den 11. Mai 1935, um 10 Uhr abzuſchließen.(Für das Di fällt der Staats⸗ jugendtag aus.) Alle Schüler und Schülerinnen, die Mitglieder der H3 ſind, haben ſich, ſoweit ſie Anweiſung erhalten, um 11 Uhr in Zivil in ihren Schulen einzufinden. Der Führer des Bannes 171: gez. Vetter, Bannführer —— mnnnmnnmnn Achtung, hilfsbedürftige kinderreiche Mütterl Alle hilfsbedürftigen Mütter, die während des WHW 1934/35 bei unſeren Stadt⸗ und Vorortsgruppen in Gruppe A und B betreut wurden, fordern wir hiermit auf, ſich ſofort mit ihrer für ſie zuſtändigen NSV⸗Ortsgruppe ins Benehmen zu ſetzen, um ſich daſelbſt zum Mut⸗ tertag am 12. ds. Mts. für eine Theater⸗ bzw. Kinovorſtellung anzumelden. Alles Nähere bei den Ortsgruppen. Kreisamtsleitung des Amtes für Vollks⸗ wohlfahrt der NSDApP. von gutem Geschmack Oer ſterr trägt Kleidung nur von Maicer-Mael Planken P 4, 11-12-Haltest. Strohmarkt Wie wird das Wetter? Bericht der öffentlichen Wetterdienſtſtelle Frankfurt a. M. Unter zeitweilig ſtürmiſch auffriſchenden nordöſtlichen Winden wurden geſtern friſche polar⸗maritime Luftmaſſen nach Deutſchland verfrachtet. Die Lage des Hochdruckzentrums bei Nord⸗ enaland begünſtigt auch weiterhin die Zufuhr verhältnismäßig kalter Luftmaſſen, ſo daß trotz häufiger Aufheiterung kein durchaus beſtändi⸗ ges Wetter aufkommen wird. Die Ausſichten für Freitag: Nach recht kal⸗ ter Nacht wieder meiſt wolkiges Wetter, doch nur höchſt vereinzeltes Auftreten kurzer Nie⸗ derſchläge, bei lebhaften um Nord ſchwanken⸗ den Winden auch tagsüber nur mäßig warm. ... und für Samstag: Häufig aufheitern⸗ des, aber kein durchaus beſtändiges Wetter. Rheinwasserstand 8 5. 35 9 5 35 Waldshut„» 303 327 Rheinielden 30¹ 3 4 Breisach„„„ 288 270 Kehl 3² 42 474 489 Manohelm 407 413 Caub„„„„„„„„„»„„„„ 295 288 Köln o ο„ 315 299 Neckarwasserstand 8 5 9. 5. 35 Diedesheim 169 168 Mannhelm.„„ 408 412 —————— Jahrgan Als e brik un Loch, ur Keſſel z ſchlupf: Am Ta den Gle Schacht. unter u Dicker, meinen Näſſe, i an: ver ches die ich dar⸗ ten, bre einem hinauf, Raus: Nachtw Ich gi einem einem zum N ich mie Mancht Arbeit⸗ wähnte war ſte ich rock den Se es geſe ter, ſti andre Tatſäch ich jem ahmte metalli herübe war e⸗ Wir ſe Haufer alles den ar Als w den ri Daran da kor mußte Zoll: den R die gehob legten den K dem a die z mußte Wir l mehr: ten w belten wächt HAl 6. Fo tes n es ſe Bleif Papi „G irgen Erzä nehm Herr an dem Sar dem hard mit gena keit Loge trat. ſo v früh hat. auf Bur im eine inne und m utſche igend⸗ e Hit⸗ Mädel teichs⸗ u Eh⸗ n Fa⸗ igend⸗ Uhr taats⸗ innen, oweit ivil l hrend und etreut t mit e ins Mut⸗ bzw. olks⸗ nack von larkt r2 le nden riſche land ord⸗ fuhr trotz indi⸗ kal⸗ Nie⸗ iken⸗ arm. ern⸗ 8 ——= O—+ 3⁵5 Abendausgabe— Donnerstag, 9. Mai 1935 Der Brüekenbau Schluß Als es dunkelte, ſchlich ich mich um die Fa⸗ brik und ſuchte an der Hofſeite nach einem Loch, um ungeſehen vom Nachtwächter an den Keſſel zu kommen. Es gab keinen andern Ein⸗ ſchlupf: ich mußte durch den Abwaſſerkanal. Am Tag floß da die rotbraune Farbbrühe in den Gladbach hinein. Ich hob den Deckel des Schachtes, ſchob ihn zur Seite, ließ mich hin⸗ unter und trat ſeitwärts auf das Zementrohr. Dicker, glitſchiger Schlamm pappte ekelhaft an meinen Händen, im Nu waren die Schuh voll Näſſe, ich watete auf Händen und Füßen vor⸗ an: verflucht, da ſaß das Sperrgitter ja, wel⸗ ches die groben Stücke abhält. Mißmutig hob ich daran, rüttelte, da, die Haken, die es hiel⸗ ten, brachen aus dem faulen Zement, und mit einem Krach fiel es in den Schacht. Ich ſah hinauf, ein Stückchen Himmel und ſonſt nichts. Raus: die Bahn war klar. Wenn bloß der Nachtwächter mit den Hunden nicht kommt! Ich ging über den Hof, ſtrich die Schuhe an einem Aſchenhaufen ab, rieb die Hände an einem Papierfetzen ſauber. Wenn ich bloß bis zum Neubau kommen würde! Dann konnte ich mich mit„Eingeſchlafenſein!“ herausreden. Manchmal zuckte ich zuſammen: wenn in den Arbeitsſälen eine Rohrleitung knackte, ſo wähnte ich ſchon die Hunde herankommen. Es war ſtockfinſter auf dem überdachten Fabrikhof, ich roch ſchon den Kalk, fühlte den Sand unter den Schuhen. Nun wurde es lichter, ich hatte es geſchafft. Mit viel Vorſicht holte ich eine Lei⸗ ter, ſtieg auf die Mauer, ſchaffte ſie auf die andre Seite und erwartete meinen Bruder. Tatſächlich, als es von der Kirche voll ſchlug, ſah ich jemand an der Mauer vorbeiſtreichen. Ich ahmte das Zirpen der Heimchen nach, deren metalliſches Girren aus dem alten Keſſelhaus herüberklang. Antwort im gleichen Ton: er war es. Rauf, rüber, Leiter hoch und'runter. Wir ſchaufelten den Sand hoch, lange, ſchmale Haufen, quer zum Keſſel. Um Mitternacht war alles ſoweit fertig. Nun ſtellten wir die Win⸗ den an und ſogleich löſten ſich die Schlußklötze. Als wir ſie wegſtießen, ſahen wir den Keſſel in den rundausgeſchnittenen Lagerhölzern liegen. Daran hatten wir nicht mehr gedacht. Nein, da konnte er von ſelbſt nicht herausrollen, da mußte ſchwer geſchafft werden, wohl an vier Zoll tief lag der Keſſel an beiden Seiten in den Rundungen. Es half nichts, es mußten die Winden gedreht, die vierzig Zentner hoch⸗ gehoben werden. Endlich war es ſoweit; wir legten einen Klotz in die Rundung und ließen den Keſſel wieder ſinken. Jetzt dasſelbe an dem andern Keſſelende. Nun hieß es aufpaſſen: die zweiundeinhalb Zentner ſchwere Paula mußte weit geſchleppt und untergeſetzt werden. Wir kurbelten uns müde, endlich ging es nicht mehr: die Paula tat es nicht allein. So ſchleif⸗ ten wir denn Franziska und Lotte herbei, kur⸗ belten, lauſchten auf die Schritte des Nacht⸗ wächters. Der Schweiß troff von Mühe und HANS DOMINIK: Angſt. Enolich lag er auch hier richtig. Wir ſchafften ihn noch zwanzig Zentimeter höher. Jetzt lag die ungeheure Laſt auf den drei Win“ den. Wir ruhten aus. Nach einigen Minuten hörten wir Schritte. Der Nachtwächter kommt! Jetzt kam's drauf an! Paul flüſterte:„Wenn wir den ſinken laſſen, dann muß der Keſſel ſich auf die Seite legen und natürlich zur Seite rollen, weil da kein Widerſtand iſt!“ Wir klink⸗ ten ſchnell die Sperrhaken aus, jetzt hielten wir das ſchwere Gewicht allein loſe in den Kur⸗ beln, ich hörte Paul grimmig ſtöhnen, die Kur⸗ bel riß und zuckte und ſchlug in ſeinen Armen rund.„Augenblick!“ ziſchte ich,„gleich!“ Da hörten wir einen Hund bellen. Da iſt der Nachtwächter.„Bei drei loslaſſen!“ keuchte Paul und„eins! zwei!—— ttrrrrrrr... krrrrrrrach. bummmmmmmmmm! Stille! Ich fühle noch immer den Schlag, mit dem die Erde erbebte.„Herta! Herta! Hierhin!“ ſchrie der Nachtwächter, ſeine Stimme und das Heu⸗ len des Hundes klangen ſchwächer, die tapfern Aufſeher riſſen vor dem Lärm aus. Wir ſahen uns an, wieſen zugleich auf die Mauer hin und ſtiegen ſorglos die Leiter hinan, warfen ſie lang hin am Wagen vorbei und ſprangen von der Mauer herab. Wir ſchlichen ſachte an der Mauer entlang, kamen an die Straße, ſtanden — bald zwiſchen den Neugierigen beim Pförmer; wir hielten uns im Hintergrund, es waren ſicher fünfzig Leute auf den Beinen. Nach einer Weile drängten wir uns durch und machten Krach. Der Pförtner frug uns mit Beben in —„Woher kommt ihr? Eben iſt der Keſſel vom Wagen gefallen.“„Wir waren zum Turnen im Volksgarten und wollten grad nach Haus gehen, da hörten wir einen furcht⸗ baren Krach und dachten, der Bleicherkeſſel wär in die Luft geflogen!“ Der Nachtwächter war ratlos:„Was ſoll ich tun?“„Unſretwegen braucht Ihr ihn nicht wieder draufzuheben!“ ſagte Paul.„Wir wollen einmal ſehen!“ Der Nachtwächter nahm eine Pechfackel aus dem Schrank, ſteckte ſie an und ſtiefelte hinter ſei⸗ nem unruhigen Hund, der an kurzer Kette heulte, her.„Da muß wohl jemand irgendwo liegen! Sonſt wär der Hund nicht ſo toll da⸗ hinter, er will abſolut an den Keſſel!“ Wir wußten, daß im Sand niemand gelegen hatte; nun ſtanden wir an der Unglücksſtelle. Der Nachtwächter leuchtete mit ſeiner Pechfackel am Keſſel vorbei und ſuchte im Sand herum. „Nix ſah ich! Wer da drunter gekommen iſt, wird ſo platt wie ein Handſchuh ſein! Such, Herta! Such, Herta!“ Er rannte mit der Fak⸗ kel an der andern Seite des Keſſels vorbei. Da ſchlug der Hund an, bellte heftig und blieb am Kopfende ſtehen. Mit einem Satz riß er den Riemen aus ſeines Herrn Hand und blieb am Kopfende, ſtehen. Er ſprang ins Flammrohr Aus der Ausſtellung„ Das Ereignisbild“ Unter dem Leitwort„Ereignisbild“ ſind in der Gemeinſchaftsausſtellung der Staatlichen Muſeen und der Nationalgalerie in Berlin im Kronprinzenpalais Kunſtwerke vereinigt, deren Darſtellungs⸗ inhalt nach Goethes Ausdruck„ein großer Gegenſtand“ bildet. Unſere Aufnahme zeigt das Oel⸗ gemälde von Albrecht Adam(1786—1862): Napoleon vor Regensburg 1809. Die Madi der Drei 6. Fortſetzung Cyrus Stonard hatte während des Berich tes mechaniſch allerlei Arabesken gemalt, wie es ſeine Gewohnheit war. Jetzt warf er den Bleiſtift unwillig auf das vor ihm liegende Papier. „Glauben Sie im Ernſt, Herr Doktor, daß irgendein Anwalt in den Staaten auf Ihre Erzählung hin einen Erbſchaftsprozeß über⸗ nehmen würde?“ „Nur noch einen kurzen Augenblick Geduld, Herr Präſident. Die Kette ſchließt ſich Glied an Glied. Auf einer Rheinreiſe, die er na dem Abſchluß ſeiner Studien macht, wird Logg Sar von einem alten Ehepaar angeſprochen, dem ſeine überraſchende Aehnlichkeit mit Ger⸗ hard Bursfeld auffällt. Die alten Leute ſind mit Gerhard Bursfeld verwandt, haben ihn genau gekannt und ſind von dieſer Aehnlich⸗ keit ebenſo frappiert.. wie ich es war, als Logg Sar mir das erſtemal vor die Augen trat. Ich glaubte damals, Gerhard Bursfeld ſo vor mir zu ſehen, wie er dreißig Jahre früher in Meſopotamien vor mir geſtanden hat. Die alten Leute machen Logg Sar dar⸗ auf aufmerkſam, daß ein Stiefbruder Gerhard Bursfelds in Trenton lebt. Logg Sar finder im weiteren Laufe ſeiner Ingenieurkarriere eine Stellung in den Trentonwerken. Er er⸗ innert ſich der Mitteilungen der alten Leute und ſpricht bei Mrs. Harte vor. Ihr Mann iſt tot. Ein Bild von Gerhard Bursfeld findet ——— Copyriaht by Erust Keil's Nacht. Aus. Scherll G. m. b.., Berlin. ſich im Hauſe. Die Aehnlichkeit zeugend.“ Cyrus Stonard blickte den Erzähler durch⸗ dringend an. „Sie tiſchen mir da eine ſehr romantiſche, aber wenig beglaubigte Geſchichte auf. Es fehlt nur noch das berühmte Muttermal, und die Sache könnte in Harpers Weekly ſtehen. Herr Doktor, ich wünſche von Ihnen ſchlüſſige Beweiſe und keine Phantaſtereien. Haben Sie irgendeinen wirklichen Beweis, daß Logg Sar und Silveſter Bursfeld identiſch ſind?“ Dr. Gloſſin ſpielte ſeinen Trumpf aus. „Ein Wort ſchließt die Kette: Loge Sar.“ „Was ſoll das heißen?“ „Logg Sar bedeutet im Tibetaniſchen das Jahresende. Den letzten Tag des Jahres. Den Tag, den die chriſtliche Kirche dem Silveſter ge⸗ weiht hat. Die ſterbende Mutter hat dem fremden Prieſter verſtändlich zu machen ver⸗ ſucht, was der Name ihres Kindes bedeutet. Das Jahresende. Der chriſtliche Name wurde vergeſſen. Seine tibetaniſche Ueberſetzung er⸗ gab den neuen Namen, unter welchem der Knabe in Pankong Tzo verblieb.“ „Das iſt kein Beweis für mich, Herr Doktor. Und ich glaube... für Sie auch nicht.“ iſt über⸗ Dr. Gloſſin trat einen Schritt näher an den Diktator heran. „Mein letzter Beweis, ein zwingender Be⸗ weis! Er kennt das Geheimnis ſeines Va⸗ Staatliche Museen(I) ters. Es iſt ihm überkommen, er hat es aus⸗ gebaut in einem Maße, daß.“ Die feinen Flügel der Adlernaſe des Dik⸗ tators zitterten. Zwei lotrechte Falten zogen ſich zwiſchen ſeinen Augenbrauen zuſammen, als er den Satz des Doktors vollendete: „. daß er unſer werden oder verſchwinden muß, wie ſeinen Vater die Engländer ver⸗ ſchwinden ließen.“ „Das erſtere iſt wohl nicht mehr möglich.“ „Nach dem Experiment in Sing⸗Sing ich glaube, daß Gründe vorhanden ſind, die mir geſtatten, Ihr Konto damit zu belaſten, Herr Doktor! Finden Sie einen Weg, auf dem ſich die andere Möglichkeit bewerkſtelligen läßt? Cyrus Stonard warf dem Doktor einen Blick zu, der dieſen erſchauern ließ. Ein Wink des Diktators, und er war ſelbſt aus der Liſte der Lebenden geſtrichen, fand vielleicht ſchon in wenigen Stunden ſelbſt ſein Ende auf dem Stuhle in Sing⸗Sing. Cyrus Stonard ließ die Lider ſinken und fuhr ruhig fort:„Wie ſind Sie hinter ſein Ge⸗ heimnis gekommen?“ Der Doktor ſchöpfte tief Atem und begann ſtockend zu erzählen: „Sein Geſicht war mir vom erſten Tage an verhaßt. Auch ſonſt hatte ich Grund. ſeine Anweſenheit im Hauſe Harte unangenehm zu empfinden..“ „Hm, Hm... ſo„weiter!“ „Er bat mich, mein Laboratorium in meiner Abweſenheit benutzen zu dürfen. Ich erlaubte es ihm. Beim Fortgehen ſorgte ich dafür, daß zehntauſend Volt an den Tiſchklemmen lagen, während der zugehörige Spannungsmeſſer nur hundert Volt anzeigte. Ich kam wieder, um eine Leichenzu finden, und ſah ihn unverſehrt aus dem Hauſe treten. Das Lächeln eines Sie⸗ gers auf den Lippen, der ſoeben einen großen Erfolg errungen hat. Da wußte ich, daß Sil⸗ hinein, dann hörten wir zwei, drei Beller und ein fürchterliches Geheul: der Hund kam wie aus einer Kanone durch das Rohr geſchoſſen. Hinterher Peele Fimm, zotak betrunken, ſchrie den Nachtwächter an:„Kannſt du deinen däm⸗ lichen Köter nicht bei dir halten— was hat er mich im Schlaf zu ſtören, wer hat da auf den Keſſel geſchlagen? Ueberhaupt, was iſt hier los?“ Er ſah ſich um, ſah den Keſſel an, ſpuckte aus und ging wieder an den Keſſel.„Sagt ein⸗ mal— iſt jetzt geſtern— oder heute— geſtern lag er doch noch oben auf dem Wagen— ja— und dieſe Nacht bin ich im Keſſel drin liegen geblieben— und— das iſt doch zwei Tag Ar⸗ beit, den vom Wagen herunterzutun.— Ich hab doch nicht zwei Tage geſchlafen?“ „Menſch! Fimm! Was für einen guten Schlaf haſt du“, ſagte Paul.„Du biſt nicht einmal tot geblieben, alſo gehn wir wieder! Dem Keſſel wird wohl auch nichts paſſiert ſein!“ Der Nachtwächter machte die koſtbare Fackel aus und brachte ſie ins Pförtnerhaus. Drau⸗ ßen ſtanden die Leute.„Was iſt paſſiert? Was kaputtgegangen? Einer tot geblieben? Kann morgen gearbeitet werden?“ So frug und rief die Nachbarſchaft durcheinander, dann hörten wir, daß in den Häuſern die Kommoden ge⸗ wackelt und die Bilder von den Wänden ge⸗ fallen ſeien.„Genau wie damals, als das Erd“ beben war!“ Wir gingen nach Hauſe.„Erdbeben iſt gut! Erdbeben iſt fabelhaft!“ ſagte Paul und brüllte es dann in die Menge hinein:„Gute Leute, ihr habt recht, erſt iſt ein Erdbeben geweſen, davon iſt der Keſſel heruntergefallen. Morgen ſteht's in der Zeitung.“ Am andern Morgen kamen wir erſt um ſie⸗ ben an. Da ſtand ſchon der Betriebsleiter mit dem Schloſſermeiſter und beſah ſich den Keſſel. „Da hat er ſich keine Beule gefallen!“ ſagte der Schloſſermeiſter.„Er wird doch vor der In⸗ betriebnahme mit einer Druckprobe unterſucht. Dann ſtellen ſich ſchon die Schäden heraus!“ Als Hannes Lang den Wagen abholte, hörte er ſchon beim Pförtner-von dem Unglück. „Meinem Wagen iſt nichts paſſiert?“ ſchrie er voller Angſt. „Aber der Arbeiter wär bald totgeblieben!“ ſagte der Pförtner. „Danach hab ich nicht gefragt!“ ſchrie er und trabte ſeinem geliebten Fuhrwerk zu. Als er uns ſah, kratzte er ſich den Kopf und frug: „Wer kriegt nun die einhundertzwanzig Mark? Soviel koſtet das Sinkenlaſſen des Keſſels doch? Hundertzwanzig Mark, wer kriegt die denn? Das ſag nun einer!“ „Jedenfalls Ihr nicht!“ ſagte Paul,„Ihr wart ja im Bett und habt nichts für den Fall getan!“ „Dann müßt Ihr das Geld dem Petrus opfern, der ſo ein patentes Erdbeben gemacht hat! Dem alleine die Ehre und das Geld!“ „Seid Ihr auf einmal ſo fromm geworden?“ höhnte Paul, Ihr ſeid als Freimaurer be⸗ kannt, und Ihr geht bloß in die Kirche, wo das Vaterunſer einen Groſchen koſtet!“ „Dummer Junge!“ ſagte Hannes Lang und zog ab. Es waren noch acht ſchlimme Tage, die wir dort arbeiteten; es wurde wenig geſchafft und viel getrunken, weil das Geld ja verdient war. Und das Schlimmſte, als ich auch in die Fa⸗ brik kam, da riefen gleich die Arbeiterjungs und ⸗mädels:„Ho! Da kommt der Erdbeben⸗ macher!“ ——— Obige Novelle erſchien in der Sammlung Sarin unſerer Zeit“, Paul⸗Franke⸗Verlag, veſter Bursfeld der rechte Sohn ſeines Vaters iſt. Er mußte wiſſen, daß ich ihm die Falle ge⸗ ſtellt hatte. Ich durfte mich nicht mehr vor ſeinen Augen zeigen. Drei Tage ſpäter ver“ ſchwand er Unauffällig, wie es üblich iſt. Spezialgericht. Elektrokution. Ich glaube, der Fall ſei erledigt. Was weiter geſchah, wiſſen Sie, Herr Präſident.“ „Haben Sie in ſeinen Papieren gründlich nachgeſucht?“ „In jedem Winkelchen. Es ſind keine Auf⸗ zeichnungen über die Erfindung vorhanden. Ich war dreimal in ſeinen Räumen. Jedes Stück Papier wurde umgedreht und ſtudiert.“ „Sie haben ſelbſt geſucht... Laſſen Sie un⸗ ſere Polizei ſuchen! Die verſteht es vielleicht beſſer... Zum zweiten Punkt unſerer Be⸗ ſprechung. Wer hat R. F. c. 1 genommen?“ „Ich würde ſagen, ſicherlich engliſche Agen⸗ ten, wenn ich nicht..“ „Wenn Sie nicht...“ „Wenn ich nicht nach den Vorgängen dieſes Morgens fürchten müßte, daß Silveſter Burs⸗ feld allein oder mit Komplicen in unſerem ſchnellſten Kreuzer nach... nach Schweden oder nach Tibet fährt.“ Allein iſt ausgeſchloſſen! Komplicen? Wer ſind ſie?“ „Ich weiß es nicht... Bis jetzt noch nicht. Einer dieſer Komplicen iſt beſtimmt der Zeuge Williams. Von dem dritten, der das Auto ſteuerte, wiſſen wir nur, daß er braunhäu⸗ tigiſt.“ Es iſt anzunehmen, daß die drei zuſammen⸗ bleiben werden. Drei ſind leichter in der Welt zu finden als einer. Nehmen Sie die politiſche Polizei zu Hilfe und ſuchen Sie. Das Finden liegt im eigentſtem Intereſſe... Suchen Sie, Herr Doktor Gloſſin!“ (Fortſetzung folgt.) Dekſuc einer vearlfsbekimmung ———————————— E. C. Kirchner: Tänzerinnengruppe 4• 8 8 Es iſt in unſeren Blättern anläßlich der Be- gutmütige Deutſche iſt eben immer ſchnell bei a ſchlagnahme von 63 Bildern durch die Geheime der Hand mit einer Entſchuldigung, aus Furcht, . Staatspolizei in einer Berliner Kunſthandlung er könne einmal ungerecht ſein. Sie bedenken vor kurzem wiederholt das Wort vom Kunſt⸗ nicht, daß der Richtende auch allzugerecht ſein n bolſchewismus gefallen. Zahlreiche unſerer Leſer lann, wie Klopſtock einmal ſagte. Aber verſuchen werden zweifellos ſich nicht ſofort eine klare wir einmal ohne Leidenſchaft eine genaue Be⸗ Vorſtellung davon machen können, was das griffsbeſtimmung des Wortes Kunſtbolſchewis⸗ ih eigentlich iſt. Manche werden annehmen, es mus, und es werden gewiß nicht wenige unſerer m handele ſich dabei um ein übliches politiſches Leſer ſein, die uns recht geben werden, wenn⸗ ſ Schlagwort, nur dazu erfunden, um all den gleich wir, um deutlich zu ſprechen und möglichſt fr. armen Größen der Zeit von vor 1933 auch auf anſchaulich zu ſein, Beiſpiele wählen, bei denen ſozialismus abſolut entgegengeſetzt iſt und die 94 das, was wir kunſtbolſchewiſtiſch nennen, am Kunſt, die ſich mit bolſchewiſtiſchen Anſchauun⸗ offenſichtlichſten und aufdringlichſten in Erſchei⸗ gen verbündet, alſo eine uns fremde Kunſt ſein kor nung tritt. Wie aber der Bolſchewismus eine muß, ſo gilt es zunächſt einmal, den Begriff des 1 Weltanſchauung darſtellt, die dem National⸗ Bolſchewismus zu klären. ol ſ0l nie Das Iit Volſchewismus? dar 1 jen mi⸗ Der Name Bolſchewismus kommt von dem chern zu können, lehnt der Bolſchewismus alles d ruſſiſchen Wort Bolſchinſtwo, auf deutſch: Mehr⸗ Privatleben ab, d. h. alſo ſowohl die Religion heit, her. Es bedeutet geſchichtlich, daß der von wie die Familie. Er erſtrebt die ſogenannte Der Lenin geführte linte Flügel der marxiſtiſchen„klaſſenloſe Geſellſchaft“ als Ausdruck vollkom⸗ * Sozialdemokratie in Rußland, die im Jahre menſter Glückſeligkeit, die als Organiſation des Spe 1897 zu einer feſten Mehrheit zuſammenge⸗ geſellſchaftlich⸗wirtſchaftlichen Lebens die Lö⸗ ihre ſchweißt worden war, auf dem Parteitag von ſung aller Fragen des Menſchenlebens bringen lich 1903 die Mehrheit der anweſenden Stimmen ſoll, alle menſchliche Not beenden und alle ethi⸗ aus an ſich riß. Hier in dieſer Tatſache darf man ſchen Forderungen der Freiheit, Gleichheit und — 7 wohl die Wurzel zur Entſtehung der Partei der Gerechtigkeit verwirklichen ſoll. Eben deshalb Tre Bolſchewiki ſehen, der es im November 1917 ge⸗ kämpft der Bolſchewismus mit härteſter Grau⸗ nun lang, in Rußland an die Macht zu kommen. Die ſamteit und unerbittlichem Fanatismus gegen als Weltanſchauung, die der Bolſchewismus ver⸗ alles, was die Grundlage der europäiſchen Kul⸗ darf tritt, ſtützt ſich auf die Lehre vom Kapital von Vur bildet, vor allem gegen die Religion, gegen Karl Marx, nach der es nur geſellſchaftlich⸗wirt⸗ die Familie als Hort des Eigenlebens, der Sitte Zah ſchaftliche Rangordnungen in der Welt gibt, die und der ſtaatsbürgerlichen Erziehung, gegen den ſchm Kandinſky: Berührung(Gemälde) allein erſt das wahre Glück der Menſchheit be⸗ nationalen Staat als Schirmer all dieſer von S4 gründen könnten. Der einzelne hat nur Wert ihm bekämpften Hinderniſſe auf dem von ihm Jaut kulturellem Gebiet den Garaus zu machen. Man inſofern, als er wirtſchaftlich für die Geſell⸗ erſtrebten Wege zur Weltrevolution. Das deut⸗ beſtr iſt dann immer gleich bei der Hand mit der be⸗ ſchaft, d. h. für den induſtrialiſierten Staat, ſche Volk hat vierzehn Jahre lang am eigenen wahr rühmten Entſchuldigung:„Mein Gott, es war tätig iſt. Da der Bolſchewismus in allen An⸗ Leibe erfahren, was dieſer Marxismus für ein eben eine andere Zeit! Und dann, die Nach⸗ trieben des menſchlichen Eigenlebens bürgerliche arauenhaftes, kulturfeindliches Geſicht hat. zweif kriegszeit mit all ihrer Hoffnungsloſigkeit und Rückverſicherungen ſieht, um ſich auf Koſten der Nicht, was einem gläubigen Menſchen das ſchun Verzweiflung vor allem Beſtehenden!“ Der ſogenannten„Arbeiterklaſſe“ perſönlich berei⸗ Höchſte bedeutete, war dem Terror des roten Mordbanditen heilig. Gegen alles rannte er mit Gemeinheit, Zügelloſigkeit und Verbrechen an, was ſich nicht von den Schalmaienklängen der Internationale des entſetzlichſten, furchtbarſten und niedrigſten Materialismus einfangen ließ. Und die Kunt? Wenn wir nun von Kunſtbolſchewismus ſpre⸗ chen, ſo meinen wir nicht nur jene ſogenannten -rungsmitglieder ohne Köpfe ſitzen, neben ihm ein Induſtrieller mit Kanonen, Gewehren und Flugzeugen im Arm ſteht und ihm dauernd etwas zuflüſtert, ein Eſel mit Scheuklappen am anderen Ende des Tiſches aber aus eine Krippe Papier frißt, dann iſt das nichts anderes als ein bolſchewiſtiſches Plakat, das an die Grundlagen des nationalen Staates taſtete. Nicht anders iſt es, wenn Otto Dix eine mit allen Zeichen der Syphilis behaftete und dazu ausgemergelte Dirne neben einem verwundeten Soldaten mit gräßlich aufgeriſſenem Geſicht als Opfer des Kapitalismus porträtiert, dann iſt dies ebenfalls nichts anderes als eine marxiſtiſche Kampfan⸗ ſage gegen alles, was Heldentum, Opfergeiſt und ideale Hingabe an das Vaterland bedeutet. Denn nicht Mitleid will Dix erzeugen für die von ihm gezeichneten Menſchen, ſondern er will damit ſagen, daß der Soldat ſich nicht für die Nation opfert, ſondern für den Kapitalismus, der nicht minder das Schickſal einer Dirne be⸗ ſtimme. Wir aber wiſſen, daß ein Krieg nicht die Sache der Kapitaliſten, ſondern auch die Sache des Arbeiters iſt und daß es um das Schickſal jedes einzelnen Volksgenoſſen geht im Kriege F. W. s Gewirr von wollen wir reichen Luſt von Groſz u ſpruch gefun „Malereien“ hohen, reine Der pſych bolſchewismt unbewußter 3 Anſchaun gen Wege d daß alſo die ſchöpft ſei un das, was da Paten nicht a Nation Kunſterzeugniſſe, die vewußte marxiſtiſche Pro⸗ pagandawerke darſtellten wie etwa die politi⸗ Im ſchen und religiöſen Satiren des Kommuniſten det m George Groſz oder die ſozialen Kampfanſagen n von Otto Dix gegen den Kapitalismus oder die enthält auf Zerſtörung des Schamgefühls und der Mo⸗ Forne ral gerichteten pornographiſchen Darſtellungen, ſondern wir rechnen auch jene Kunſtwerke hin⸗ zu, die unbewußt, aus innerer Ratloſigkeit und aus dem Gefühl, über einem Abgrund zu ſchwe⸗ ben, der nichts anderes war als gähnende Leere, auf die Zerſtörung der urſprünglichſten Ganzheitlichkeit alles Menſchlichen, ja alles Le⸗ bens hinzielten durch die Zertrümmerung der Naturform. Man kann alſo zuſammenfaſſend zwiſchen einem politiſchen und einem pfychologiſchen Kunſtbolſchewismus unterſcheiden. Zu den Ver⸗ tretern des politiſchen Kunſtbolſchewismus ge⸗ hörten Künſtler wie George Groſz, der Schöp⸗ fer der jeder Sitte hohnſprechenden Darſtellung des Chriſtus am Kreuz mit Stahlhelm und Gasmaske, dann Otto Dix mit ſeinen grauen⸗ haften pazifiſtiſchen Kriegsgreueldarſtellungen, ſeinen Bordell⸗ und Dirnenbildern, ferner P. Kleinſchmidt als kommuniſtiſch denkender Karikaturiſt des Bürgertums und viele andere mehr. Wenn Groſz z. B. einen bärbeißigen Ge⸗ neral malt, der an einem großen Tiſch ſitzt und vor ſich ein Kreuz neben einem blutigen Säbel ſtehen hat, während rings um den Tiſch Regie⸗ 5 E. Rolde: Heilige Familie(Gemälde) P. Klee: Orpheus(Gemälde) und daß man dort nicht mit Wattekügelchen ſchießt. Einen Schwerverwundeten aber mit einer ſyphilitiſchen Hure zuſammenzubringen, das iſt wohl der Gipfel der Würdeloſigkeit. Nicht minder zahlreich ſind die Fälle, in denen Künſt⸗ ler der Syſtemzeit die religiöſen Empfindungen der Menſchen zu treffen ſuchten. George Groſz Chriſtus mit der Gasmaske haben wir bereits genannt. Die Bilder näher zu ſchildern, auf denen man Prieſter mit Kreuzen in den ſegnen⸗ den Händen, nackte Frauen, Stock ſchwingende Oberlehrer und hungernde Arbeiter über ein in eine ſichtbe föltiſchen und n Kunſtſpra atzer die Kun über der o geriet den ein forma s zu den ſeh Kn führende Ertenntni⸗ ehr als ein und die der eheimnis der nter den Er turentfremd akten Konſt! unſt ſeien. Pi r weifel arſtellung de ß alle die, d nſt anerkenn ufſtand des n, es iſt uns ſe ſie eine de r lehnen nie weg des eu weg über irch Südſeere r Kunſt ab. ſe Maurice kfahr voraus gerkulmr get iſch dekadent ſitzen, neben ihm en, Gewehren und und ihm dauernd t Scheuklappen am er aus eine Krippe hts anderes als ein in die Grundlagen ſe. Nicht anders iſt allen Zeichen der zu ausgemergelte eten Soldaten mit t als Opfer des n iſt dies ebenfalls xiſtiſche Kampfan⸗ entum, Opfergeiſt aterland bedeutet. erzeugen für die n, ſondern er will ſich nicht für die en Kapitalismus, l einer Dirne be⸗ in Krieg nicht die 'n auch die Sache um das Schickſal geht im Kriege nälde) Wattekügelchen eten aber mit menzubringen, eloſigkeit. Nicht ndenen Künſt⸗ Empfindungen George Groſz' en wir bereits ſchildern, auf n den ſegnen⸗ k ſchwingende iter über ein F. W. Seiwert: Arbeiter(Gemãlde) Gewirr von Großſtadtſtraßen komponiert hat, wollen wir uns erſparen, ebenſo auch die zahl⸗ reichen Luſtmorddarſtellungen, von denen die von Groſz und Dix wohl den heftigſten Wider⸗ ſpruch gefunden haben. Ziel und Abſicht dieſer „Malereien“ war die Unterhöhlung jeden hohen, reinen und religiöſen Empfindens. Der pſychologiſche oder äſthetiſche Kunſt⸗ bolſchewismus iſt ein getarnter oder auch ein unbewußter Bolſchewismus. Er ging meiſt von der Anſchauung aus, daß man auf dem bisheri⸗ gen Wege der Kunſt nicht mehr weiter käme, daß alſo die Darſtellung der Natur völlig er⸗ ſchöpft ſei und es nunmehr am Platze ſei, alles das, was das Auge in der Welt des Anſchau⸗ baren nicht als feſte Erfahrung erblicken ktonnte, in eine ſichtbare Form zu bringen, die ſich keiner aus der Natur geſchöpften Akzente bedient. In vielen Fällen war es nichts anderes als voll⸗ kommen ſeeliſche und geiſtige Leere, die die Künſtler jener Zeit auf einen ſolchen Weg fort on der Natur führte. Aber zu einem Teil war s auch eine berechtigte Reaktion auf die ebenſo eiſtloſe Naturabſchilderei des Naturalismus er Jahrhundertwende, die dieſe Künſtler unbe⸗ ußt zu Zerſtörern und Leugnern des urewigen uſammenhanges von Natur und Kunſt werden ieß. Durch dieſe Auflöſung der Naturform und hre Problematiſierung durch artiſtiſche Form⸗ kperimente abſtratter Art wurde indeſſen die nere Zwieſpältigkeit und Ratloſigkeit des nſthungrigen Menſchen gefördert, gleichſam ünſtlich hochgezüchtet. Wo dieſer Weg bewußt eſchritten wurde, geſchah es, um den Einzel⸗ enſchen vollkommen vom Boden der Tradition ſoszulöſen und ihn in einen luftleeren Raum ebirnlicher Vorſtellungen zu verſetzen, in den iven Raum einer übernationalen, von jeder Költiſchen und einzelmenſchlichen Wurzel befrei⸗ Un Kunſtſprache, wie ja auch viele Kunſthiſto⸗ Aer die Kunſt als einen einheitlichen Kuppel⸗ 1 über der Geſamtheit der Völker anſahen. zo geriet denn die Kunſt im Expreſſionismus ſmein formaliſtiſches Experimentieren hinein, as zu den ſchlimmſten Auswüchien führte, zu⸗ A führende Kunſthiſtoriker, ſich ſtützend auf Erkenntnis, daß„dem Deutſchen die Natur ehr als ein Erlebnis der Netzhaut des Auges“ und die deutſche Kunſt daher immer auf das eheimnis der Dinge, alſo auf das Unſichtbare nter den Erſcheinungen hinzielt, alle dieſe turentfremdeten Fratzen, Dämonen und ab⸗ akten Konſtruktionen im Grunde deutſcheſte hunſt ſeien. Proſeſſor Pinder und ſeine Freunde Keten zweifellos angeſichts der Noldeſchen rſtellung der„Heiligen Nacht“ ſagen, b alle die, die dieſe Malerei nicht als deutſche nſt anerkennen, ihre eigne Enge zum Maßſtab chten und alles das als undeutſch erklärten, s über ihren Geſichtsbereich hinausgehe. Wir er ſtören uns weiß Gott nicht daran und be⸗ üchnen eine ſolche Darſtellung als eine unwür⸗ e Blasphemie. Man möge unſre Rebellion en dieſe Art religiöſer Darſtellung ruhig als fſtand des geiſtigen Mittelſtandes beſchimp⸗ n, es iſt uns lieber, als wenn man uns ge⸗ ene Hochſtapelei mit geiſtigen und ſeeliſchen erten eines ganzen Volkes vorwerfen könnte, je ſie eine derartige Kunſtgeſinnung darſtellt. er lehnen nicht minder die gewollte, über den weg des europäiſchen Wiſſens oder auf dem aiweg über die Elfenbeinküſte Afritas oder irch Südſeereiſen erworbene Primitivität in r Kunſt ab. Schon ein ſo geſunder Franzoſe e Maurice Vlaminck hat in ſeinem Buche: fahr voraus! gegen dieſe Ausplünderung der gerkulmr gewettert. Die meldeſte, d. h. euro⸗ iſch dekadente Form dieſer Primitivität bil⸗ — det die Kunſt eines Paul Kree, von dem wir ein beſonders kennzeichnendes Blatt abbilden können und das wie viele andere ſeiner Arbei⸗ ten nicht minder ein pathalogiſches Vexierbild ſein könnte. Kandinſtis abſtrakte Flächen⸗ und Linientonſtruttionen erinnern an die Uebungsbefte aus den Planimetrieſtunden unſe⸗ rer Schulzeit. Sie haben eine gewiſſe Bedeu⸗ tung für die Ertenntnis gewiſſer Farbzuſam⸗ menhänge und die Logit beſtimmter Farbton⸗ entwicklungen, aber mit Kunſt haben ſie teines⸗ wegs etwas zu tun, ſind im Gegenteil nicht minder beſtimmt, das Bewußtſein des Subjetts vielfältig zu ſpalten. Wir haben bewußt möglichſt auffällige Bei⸗ ſpiele für den von uns belämpften Bolſchewis⸗ mus in der Kunſt gewählt. Es gibt indeſſen auch mildere, d. h. weniger auffällige, im Grunde aber nicht minder gefährlichere Variationen, wobei wir vor allem an die Kunſterſcheinungen denken, bei denen die Naturform zugunſten eines literariſchen Geſtaltungsprinzips, eines abſtrakten Einfalls, eines pſychologiſchen oder pathologiſchen Zuſtandes gewaltſam verbogen, grimmaſſiert, in unweſentlichen Akzenten über⸗ ſteigert oder überhaupt untenntlich gemacht wird. Das iſt nicht nur der Fall bei den Arbei⸗ ten des verſtorbenen Kölner Malers Seiwert, ſondern auch bei zahlreichen Erzeugniſſen Erick Heckels, Schmidt⸗Rottluffs, Marc Chagalls, Otto Müllers und vieler anderer mehr. Aus allen dieſen Dingen grinſt uns, wie die Zeitſchrift der SS„Das Schwarze Korps“ in ihrer Nummer vom 6. März dieſes Jahres mit Recht feſtſtellt, die Fratze des Marxismus entgegen. Wir ſchließen dieſe Betrachtung mit dem Worte des Reichs⸗ führers der SS, Himmler:„Vorbei ſind die Tage, in denen wiruns beſchimp⸗ fen, einſperren, uns totſchlagen laſſen mußten; aber nicht vorüber iſt unſre Aufmerkſamkeit auf jeden, der dieſen Staat nicht will, der ge⸗ gen ihn kämpft!“ Mfeke Robndungen Die Bilder, die wir ausgewählt haben, um an ihnen aufzeigen zu können, was Kunſtbolſche⸗ wismus denn eigentlich bedeutet, ſind zwar eindeutig und beſonders charakteriſtiſch, aber ſie ſind im Verhältnis zu vielem anderen noch ſehr gemäßigt. Denn es ging ja nicht an, daß wir unſern Leſern beim Aufſchlagen der Zeitung Uebelteit verurſachten, es ging auch nicht an, daß wir an dieſer Stelle Bilder veröffentlichten, die nichts anderes darſtellen als eine aktive poli⸗ tiſche Propaganda des Kommunismus. Dieſe Freude wollen wir den ganz Verſtockten unter uns nun doch nicht bereiten, ebenſogut könnten wir ja an dieſer Stelle Auszüge aus Lenins Schriften publizieren, was wohl kein Menſch von uns erwarten wird. So ſchieden alſo gleich von vornherein die kunſtbolſchewiſtiſchen Werte aus, die entweder dem Bereich des Pornogra⸗ phiſchen zugehören oder aber reine politiſche Werbeplakate des Kommunismus darſtellten. Dagegen haben wir Zeugniſſe des pfychologi⸗ ſchen oder— wie man auch ſagen könnte— des äſthetiſchen Kunſtbolſchewismus in einer gan⸗ zen Reihe beſonders markanter Stücke zuſam⸗ mengeſtellt. Da iſt zunächſt Emil Noldes„Heilige Familie“: eigentlich heißt das Bild„Heilige Nacht“ und gehört zu einem neunteiligen Altar⸗ werk Noldes. Maria hebt ihr Kind, das faſt nicht größer iſt als ihre Hand, dem Verkündungs⸗ ſtern entgegen; Maria ſelbſt mit ihrem aufge⸗ löſten Haar, ihren hölzern anmutenden Arm⸗ knochen, ihrem widerlich großen Mund und ihren unnatürlich groß geſchwungenen Augen⸗ brauen läßt ebenſowenig etwas von jener ſcheuen, innigen Verehrung erkennen, mit der man ſich der Mutter Gottes nahen ſoll, wie die Geſtalt des ſchielenden Joſef mit den wulſtig dicken Lippen und den rotfleckigen Backen. Das Jeſuskind ſelbſt mutet gar wie ein winziges, behaartes Weſen von untermenſchlicher Herkunft an.„Klangvolle Dunkelheit iſt in dieſem Werke Noldes“, ſo ſchreibt Max Sauerland in ſeiner bei Kurt Wolf erſchienenen Monographie des Künſtlers und fährt fort:„in dem alles ſo klar, ſo zum Greifen deutlich, ſo von Strich zu Strich des Pinſels nachfühlbar ſchön gemalt iſt.“ Man braucht ſich nur unſre Abbildung anzuſehen, und man wird den Kopf ſchütteln über eine der⸗ artige Interpretation durch einen bedeutenden Kunſthiſtoriker. Freilich müßte der Leſer auch noch die Farbe dieſes Bildes ſehen können, aber was nützt uns bei ſolch grauenhafter Verzer⸗ rung heiligſter Geſtalten noch der Eigenwert der Farbe! Man tann ruhig darauf verzichten. Dann iſt da die ſchauerliche Darſtellung einer Tänzerinnengruppe von E. L. Kirchner aus dem Jahre 1929. Der Künſtler ſchrieb einmal über ſich ſelbſt, daß ihn vor allem die Beobach⸗ tung der Bewegung zum Schaffen anrege.„Aus ihr“, ſo fuhr er fort,„kommt mir das geſteigerte Lebensgefühl, das der Urſprung des künſtleri⸗ ſchen Werkes iſt. Ein in Bewegung geſetzter Körper zeigt mir viele Einzelanſichten, dieſe ſchmelzen in mir zu einer Geſamtform zuſam⸗ men, dem inneren Bilde. Nach dieſem inneren Bilde verſuche ich auf der Leinwand mein Er⸗ lebnis zu geſtalten. Ich komme dadurch natür⸗ lich-zu ganz anderen Formen, als wie ſie die imitative, naturaliſtiſche Malerei erſtrebt und zeigt. Es iſt daher nicht richtig, meine Bilder mit dem Maßſtab der naturgetreuen Richtigkeit zu beurteilen, denn ſie ſind keine Abbildungen beſtimmter Dinge oder Weſen, ſondern ſelbſtän⸗ R. Bellina: plaſtik ——————————z2L———3W————————— a—— 2——3à8—4——àz—¾Ü ⸗A—n—————— Sammeln mit und ohne Sinn Das Sammeln von Gegenſtänden iſt ein alter Sport der Menſchheit, bei dem man nicht im⸗ mer nach dem„Sinn“ des Sammelns fragen ſollte, denn häufig handelt es ſich um Liebhabe ⸗ reien, die nur den Sammler etwas angehen. Aber auch das Sammeln hat ſeine erziehlichen und ſeine böſen Seiten. Menſchen, die z. B. Handwertszeug, Trachten oder ähnliches ſam⸗ meln, können der Voltstunde einen wichtigen Dienſt leiſten. Kulturell intereſſant können auch Briefmarkenſammlungen ſein, wenn ſie ſyſtema⸗ tiſch zuſammengetragen werden. Betanntlich wird ja heute alles geſammelt: Handſchuhe, Strümpfe, Bilder, Pfeiſen, Zeitungen und Zei⸗ tungsausſchnitte, Witze, Knöpfe und eigentlich alle nur denkbaren Gegenſtände. Leider auch Autogramme. Und hier kommen wir ſchon an einen bedenklichen Punkt des Sammelſportes: Die Jagd nach Autogrammen hat heute einen ſolchen Umfang angenommen, daß man dirett von einer Seuche ſprechen kann. Beſonders Kin ⸗ der und Halberwachſene opfern Zeit, Geld und ihre für andere Dinge notwendigere Aufmerk⸗ ſamkeit dem Sammeln von Autogrammen be⸗ kannter Filmſchauſpieler. Dabei handelt es ſich hier um Objette, die meiſt völlig wertlos ſind, denn der Wert eines Autogramms liegt nicht in dem einfachen Namenszug, ſondern in der per⸗ ſönlichen Mitteilung des berühmten Mannes. So haben alſo Buchwiomungen und Briefe von Goethe ſelbſtverſtändlich mit Recht einen hohen Wert, ebenſo wie perſönliche Brieſe noch leben⸗ der Perſönlichkeiten einen hiſtoriſchen, kulturel⸗ len und daher auch finanziellen Wert haben können. Eine Bildunterſchrift von Mia Pia oder von dem Filmliebling Harro Donnerſchlag iſt aber in jeder Beziehung völlig wertlos. Es gibt jedoch in der Welt eine ganze Menge ſeltſamer Sammlungen, die trotz ihrer Ausge⸗ fallenheit dennoch Wert haben. Dazu gehört z. B. die Bilderſammlung des franzöfiſchen Dichters Courteline, der nicht etwa ſchöne Werte ſammelte, ſondern alles zuſammentrug, was er an Kitſch und an ſchlechten Machwerken errei⸗ chen konnte. Courteline„ſammelte“ ſolche Dinge wahrſcheinlich damals etwas planlos, ohne einen moraliſchen Zweck damit zu verbinden. Heute aber kann man in dieſer Sammlung das erſte Kitſchmuſeum ſehen, das ganz zweifellos einen tulturgeſchichtlichen Wert, wenn auch im Negativen hat. Daß Sammlungen von Spiel⸗ zeug und von Puppen ſehr wertvoll ſein kön⸗ nen, iſt klar. Weniger Sinn liegt ſchon in einer Zigarrenſammlung, die ſich ein franzöſiſcher Rentier angelegt hat. Auch wenn ein Scharf⸗ richter die Mäntel ſeiner Opfer„ſammelte“, ſo können wir darin keine für die Allgemeinheit erfreuliche Tat ſehen, ebenſo wenig wie Schlüſ⸗ ſelſammlungen oder Hoſenknopfſammlungen be⸗ ſonders wertvoll ſind, mag ſich auch hier und da vielleicht ein beſonders altes Stück dabei befin⸗ den. Sogar das Briefmarkenſammeln kann un⸗ ſinnig werden, wenn man es wie jener Mann macht, der die Marken nach ihrer Buntheit ſam⸗ melte und damit ſeine Zimmerwände tapezierte. Im Laufe der Jahre erreichte er es wirklich, dige Organismen aus Linien, Flächen und Far⸗ ben, die Naturformen nur ſoweit enthalten, wie ſie als Schlüſſel zum Verſtändnis nötig ſind. Meine Bilder ſind Gleichniſſe, nicht Abbildun⸗ gen.“ Soweit Kirchner ſelbſt. Abgefehen davon, daß ein Kunſtwert weder naturaliſtiſch, noch eine Abbildung der Natur zu ſein braucht, um trotzdem die Natur zum ſchöpferiſchen Aus⸗ gangs⸗ und Endpunkt zu haben, richtet ſich Kirchner ſelbſt durch die Feſtſtellung, daß ſeine Bilder„ſelbſtändige Organismen aus Linien, Flächen und Farben“ darſtellten. Man ſollte noch beſſer ſagen: ſelbſtändige Konſtruttivismen, denn mit Organiſchem haben dieſe Kirchnerſchen Dinge nichts zu tun. In der Tänzerinnengruppe hat der Künſtler den Verſuch gemacht, die Choreographie der tänzeriſchen Bewegungen bildlich darzuſtellen, d. h. die Kurven der Be⸗ wegungen ſo aufzuzeichnen, daß der abſtrakte Charakter dieſer Kurvit durchbrochen wird und das Figürliche zugleich Träger der linearen Dy⸗ namit wird. Indeſſen rückte die Darſtellung gerade dadurch in den Zwiſchenbereich zwiſchen Natur und Abſtraktion, ſo daß das Ganze wie ein unnatürlicher Zwitter, wie ein künſtleriſcher Wechſelbalg, anmutet. Die Naturformen, die dieſes Bild noch enthält, ſind teineswegs ge⸗ eignet, das Verſtändnis zu erleichtern, ſondern ſie erſchweren es im Gegenteil, weil ſie Ver⸗ legenheitszutaten ſind, Kompromiſſe aus Furcht vor dem Nichtverſtandenwerden, Offenbar fühlt der Künſtler in ſich ſelbſt den Zwieſpalt, in den er mit ſeiner„Kunſt“ geraten iſt, den Zwieſpalt zwiſchen Anſchaubarteit und Abſtraktton, zwi⸗ ſchen Geſtalt und Idee, Geſchautem und Ertlü⸗ geltem. Reine Abſtraktionen ſtellen Kandinſtys Kompoſitionen dar. Sein Gemälde, das den Titel:„Berührung“ trägt und das wir ab⸗ bilden, zeigt ein auf der Spitze ſtehendes recht⸗ winkliges Dreieck zwiſchen einem duntlen und einem hellen Kreis; vier Schrägſtriche und eine Serpentinenkurve, die überall da, wo ſie die dunkle Fläche des Dreiecks überſchneiden, eine hellere Farbe annehmen, ſind über das Dreieck gezogen; unten iſt noch ein kleines, an Ziegel⸗ mauerwerk erinnerndes Rechteck ſchräg zur un⸗ teren linken Ecke eingefügt und ſechs weitere kleine Dreiecke ſtehen mit der Spitze auf einem halb weißen, halb ſchwarzen Strich am Fuße des Bildes. Hier wäre es vor allem nötig, auch die Farben wiederzugeben, denn der Mosto⸗ witer Kandinſty verzichtet bewußt auf alles Gegenſtändliche, und er verzichtet auch auf das, was man ſonſt Malerei nennt. Denn er will den Erregungsgehalt der Farbe an ſich, der durch das Nebeneinander ſich entſprechender Farbwerte ausgedrückt werden ſoll. Aber für uns ſind dieſe Dinge nichts anderes als gemalte Farbentheorien, lehrhaft und aufſchlußreich für den Maler, aber keineswegs haben ſie auch nur das Geringſte mit Kunſt zu tun. Franz W. Seiwert, der verſtorbene Kölner Maler, zeigt in ſeinem Bilde Feierabend(1925) eine Gruppe von Avbeitern in ſchematiſierter, flächenhafter Stiliſterung. Es iſt der mechani⸗ ſierte, ſeelenloſe Induſtriemenſch, das marxiſti⸗ ſche ökonomiſche Weſen ohne das verpönte Eigenleben, wie es das Ideal des Bolſchewis⸗ mus darſtellt. Paul Klees„Orpheus“ und Rudolf Bellings Plaſtik ſprechen für ſich. Eine Erläuterung erübrigt ſich hier. Aus all dieſen Dingen grinſt uns die Fratze des Marxis⸗ mus an, alles dies ſind Beiſpiele für den von uns bekämpften Kunſtbolſchewismus. HB-Bildstock(6) Otto Klein. daß ſeine Wohnung ſtatt von Tapeten nur von Briefmarten geziert war. Solch ein ſchrullenhaftes Sammeln iſt zwar ſonderbar, doch nicht weiter gefährlich. Bedent⸗ licher dagegen iſt die Sammelwut unſerer heu⸗ tigen Jugend. Solange es ſich um Zigaretten⸗ oder——————3 handelt, die einen lehr⸗ reichen Zweck haben, läßt ſich nichts dagegen ſagen, aber die Jagd nach den ſchon erwähnten Autogrammen ſollte von Eltern und Erziehern möglichſt eingedämmt werden. Unſere Jugend hat beute andere Aufgaben, als ihre Zeit mit einer ſolchen Art der„Heldenverehrung“ zu ver⸗ tun. Dieſe Backfiſchſitten gehören einer vergan⸗ genen Zeit an und ſind wert, heute vergeſſen zu werden. Unterrichtserfolge der Mannheimer Hochſchule für Muſik und Theater in Mannheim Die Städtiſche Hochſchule für Muſik un Thea⸗ ter hat neuerdings ausgezeichnete Unterrichts⸗ erfolge aufzuweiſen. Bei der ſtaatlichen Privat⸗ muſiklehrerprüfung in Karlsruhe haben fämt⸗ liche Prüflinge das Examen gut beſtadnen. Die Bühnenreifeprüfung in Stuttgart wurde bei 60 Bewerbern von vier Prüflingen beſtanden, davon drei aus der Schauſpielſchule in Mann⸗ heim und zwar die Damen: Lieſel Zimmer und Martel Wendt und Herr Gerhard Scheller, die außerdem bereits vor dem Abſchluß eines Büh⸗ nenengagements ſtehen. Dieſe Reſultate bewei⸗ ſen erneut die Leiſtungsfähigkeit der Städti⸗ ſchen Hochſchule für Muſik und Theater. 3 5 5 11 1 3 7 ſchaftsſpiel werden die Mannſchaften in folgender Auf⸗ „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Donnerstag, 9. Mai 1935 SS Die deutſche Länderelf für Köln Nach dem Länderkampf gegen Irland in Dortmund wurde am Mittwochabend die deutſche Fußball⸗Ländermannſchaft für das am kommenden Sonntag in Köln ſtattfindende Spiel gegen Spanien vom Preſſereferenten E. Koch wie folgt bekanntgegeben: Buchloh (VfB Speldorf) Janes Buſch (Fort.'dorf)(Duiburg 99) Gramlich Münzenberg Bender (Eintr. Frankf.)(Alem. Aachen)(Fort.'dorf) Lenner Hohmann Raſſelnberg Conen Fath Schwaben(beide Vfe(FV Saar⸗(Worm. ugsburg) Benrath) brücken) Worms) Erſatzſpieler ſind: Füriſſen(Rot⸗weiß Oberhauſen), Tiefel(Eintracht Frankfurt), Goldbrunner(Bayern München), Zielinſti(union Hamborn), Lenz(Bo⸗ ruſſia Dortmund). Saarbefreiungs⸗Renntag der Mannheimer Mai⸗Pferderennen Am bevorſtehenden Sonntag, 12. Mai, wird das bis jetzt wohlgelungene Maimeeting mit dem Saarbefreiungs⸗Renntag feinen Abſchluß finden und zugleich in dem mit 9000 Mark Geldpreiſen und einem prachtvollen Ghrenpreis der Saar⸗Brown, Boveri Akt.⸗Geſ., Saarbrücken ausgeſtatteten „Großen Saarbefreiungs⸗Rennen“ den ſportlichen Höhepunkt erreichen. Während die Hauptrennen der beiden Vortage dem Hin⸗ dernisſport vorbehalten blieben, und prächtige Rennen, wie den Stadtpreis und die Badenia darboten, iſt die Hauptentſcheidung des Schluß⸗ tages auf die Flachbahn verlegt. Im„Großen Saarbefreiungs⸗Rennen“ blieben beim vor⸗ geſtrigen letzten Reugeldtermin noch elf Pferde erſter Klaſſe ſtartberechtigt, darunter Haniels Ti, Webers Bekas, Weinbergs Origenes, Her⸗ zings Tantris, Ebbeslohs Liedervater, ferner Mon Plaiſier, Sonnenfalter, Famaſino, Mogul, Gravina und Maruka. Teilweiſe haben dieſe Pferde ihr Können während des Meetings ſchon unter Beweis geſtellt und ſich Sieger⸗ ehren erſtritten, die Mehrzahl greift erſt zum Schlußtag ein. Ein beſonders intereſſantes Tref⸗ fen wird die Begegnung von Bekas mit Ti, Tantris, Mon Plaiſier, Famaſino und Sonnen⸗ falter abgeben. Auch das Rahmenprogramm erhält durchweg wieder ſtarke Beſetzung, blieb doch beim letzten Reugeldtermin kein Rennen unter einem Dutzend Unterſchriften. Natürlich kommt im Wechſelprogramm auch der Hinder⸗ nisſport zur Geltung, der über die neuen Kurſe und erſchwerten Hinderniſſe mit dem recht ſpan⸗ nend gewordenen Zieleinlauf drei Jagdrennen darbietet. Im Reiterſtandarten⸗RKennen wird diesmal die nationale Reiterei in einem Flach⸗ rennen über 2000 Meter laufen, nachdem ſie ſich an den beiden vorangehenden Tagen ſehr eindrucksvoll über Hürden gezeigt hat. Die D⁊ gab 140000 Mark an das WHW Die Deutſche Turnerſchaft hat ſich mit ihren Gliederungen und Vereinen tatkräftig für das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes einge⸗ ſetzt, ſo daß als Erträgniſſe aus der für das WoHwW in der Zeit vom 24. bis 31. März ver⸗ anſtalteten Werbewoche, ſowie aus Veranſtal⸗ tungen und Sammlungen der Vereine dem großen ſozialen Werk ein Beitrag von 140 375 Mark und 10 Pfennig zugeführt werden konn⸗ ten. Rund 120 000 Mark brachten die 16 Gaue zuſammen, während 20000 Mark von der Hauptkaſſe der DT überwieſen wurden. An der Spitze aller Gaue ſteht der Gau Mitte, der an⸗ nähernd 22000 Mark ſammelte, gefolgt von den Gauen Sachſen mit über 17000 Mark, Nieder⸗ ſachſen und Niederrhein mit über 10000 Mark und Südweſt mit faſt 10 000 Mark. Weiter fol⸗ gen die Gaue Weſtfalen, Mittelrhein, Branden⸗ burg, Nordheſſen, Bayern, Schleſien, Württem⸗ berg, Pommern und Oſtpreußen, während aus dem Gau Nordmark die endgültige Summe noch nicht feſtſteht. Die Leichtathleten führten dem Winterhilfs⸗ werk insgeſamt 11 962.51 Mark, eine Summe, die ſich allein aus den Einnahmen bei Hallen⸗ ſportfeſten zuſammenſetzt. Der Gau Nordmark hält mit einem Beitrag von 3500 Mark die Spitze. 23* Tagesordnung zum Deutſchen Turntag in Koburg Im Rahmen der 75⸗Jahrfeier der Deutſchen Turnerſchaft findet bekanntlich am Pfingſt⸗Frei⸗ tag der 22. Deutſche Turntag ſtatt. Der Führer der DT, Reichsſportführer v. Tſcham⸗ mer und Oſten, hat jetzt nachſtehende Tagesord⸗ nung aufgeſtellt: 1. Verwaltungs⸗ und Tätig⸗ keitsbericht; 2. Kaſſenbericht; 3. Berichte der Kaſſenprüfer und Entlaſtung; 4. Anſprache des Führers der DT,; 5. Satzungsänderungen; 6. Wahl des Führers der DT; 7. Mitteilungen. SV Waldhof— Bayern München Zu dem am kommenden Samstag, den 11. Mai, nachm. 6 Uhr, auf dem Platze des VfB Mannheim ſtattfindenden großen Freund⸗ Waldhof— Bayern München, tellung antreten: ayern München: Fink Baader Schmeiſer Heidkamp Goldbrunner Streck Bergmeier Schneider Knapp Krumm Simetsreiter O Günderoth Pennig Siffling Heermann Weidinger Mayer Kiefer Molenda Model Leiſt SV Waldhof: Edelmann Lo. d. Sner dWwei Handballgropxämpfe auf dem Waldhof SV Waldhof— Tb Göppingen Unſer Meiſter beſtreitet kommenden Sonntag ſein letztes Spiel der Gaurunde. Der Gegner iſt der Schwabenmeiſter. Dieſer hat nach ſeinem großen Kampf auf eigenem Platze gegen Han⸗ nover in Siegburg eine ziemlich deutliche Schlappe erlitten, während die Waldhofer gegen Polizei Hannover ein ſehr ſchönes Spiel zeig⸗ ten, das an Schnelligkeit, Gedankenreichtum und taktiſcher Einſtellung dem des Gegners weit voraus war. Allein die in Hannover ge⸗ zeigte Spielreife dürfte unſerem Meiſter zu einem Sieg über Göppingen reichen. Da aber die Göppinger Turner ihre vorſonntägliche Nie⸗ derlage wieder wettmachen möchten und über einen ganz enormen Kampfgeiſt verfügen, wird Waldhof alles daranſetzen müſſen, um unge⸗ ſchlagen die Gaurunde zu beenden. Die Tabelle der Gaugruppe z zeigt jetzt fol⸗ gendes Bild: 5 SV Waldhof 22 0 0½%¼½%165 40 Polizei Hannover 2110 1144522 TV Siegburg⸗Mülldorf 2 1 0 1 13:16:2 Tb Göppingen VfR Mannheim— Kölner BC Dem Kampf der Männer geht das Zwiſchen⸗ rundenſpiel der Frauen mit dem Baden⸗ und Mittelrheinmeiſter voraus. Die Mann⸗ heimer Raſenſpielerinnen, welche das Vorrun⸗ denſpiel mit der höchſten Torquote gewannen, finden diesmal einen ſtärkeren Gegner als den TV Cannſtatt. Die Kölner Mädels kombinieren ſehr gut, ſind ſehr ſchnell und beſitzen in der Torfrau und der Mittelläuferin die größten Stützen. Die wurfgewaltigen Stürmerinnen werden der Hintermannſchaft des Badenmei⸗ ſters eine Menge Arbeit geben. Gerade die Hintermannſchaft der Einheimiſchen iſt recht ſchwankend und beſonders für dieſes Treffen in erſter Linie für den Sieg ausſchlaggebend. Beide Kämpfe ſind nachmittags angeſetzt. Die Handballaufſtiegſpiele Polizei Karlsruhe— Polizei Mannheim⸗ Heidelberg FcC Freiburg— TWSeckenheim Nunmehr ſteht auch der Vertreter Südbadens feſt. Die Mannſchaft des Freiburger Fußball⸗ klubs hat die Gelegenheit, in die Gauklaſſe auf⸗ zurücken. Bei uns iſt recht wenig über die Spielſtärke Freiburgs bekannt, ſo daß kaum etwas über den Ausgang des Freiburger Spie⸗ les zu ſagen iſt. Möglich iſt dennoch, daß Seckenheim nach der weiten Reiſe vor dem un⸗ bekannten Gegner kapitulieren muß. In Karlsruhe begegnen ſich die beiden Polizeimannſchaften. Auch hier dürfte ein Sieg des Gaſtgebers wahrſcheinlicher ſein, zu⸗ mal die Polizei Mannheim⸗Heidelberg ihren guten Ruf in den Aufſtiegsſpielen nicht ganz hat wahren können. Drüfeler Bocker⸗Ländekturnier, England— Spanien:0 Beim Brüſſeler Hockey⸗Länderturnier wurden am Mittwoch, wieder auf der Anlage von Union St. Gilloiſe, die letzten Spiele der Gruppe A ausgetragen. England und Spa⸗ nien beſtritten das entſcheidende Treffen um den Gruppenſieg, das erwartungsgemäß von den Engländern mit:0(:0) gewonnen wurde. Der Sieger wartete auf dem harten Platz mit einem techniſch einwandfreien Spiel auf, und da auch die Zuſammenarbeit vorzüg⸗ lich klappte, hatten die Spanier keine Chance. Ihr Spiel wirkte gegen das der Engländer direkt primitiv, immerhin konnten ſie durch ihre Schnelligkeit einige gute Gelegenheiten die aber durch Unentſchloſſen⸗ heit ausgelaſſen wurden. England kam ſchon nach zwei Minuten durch Gregory zum Füh⸗ rungstreffer, dem Whitlock gleich nach der Pauſe zwei weitere Treffer folgen ließ. Gre⸗ gory ſtellte das Endergebnis her. Im zweiten Spiel des Tages ſiegte Belgien mit:1 (:1) über Oeſterreich und ſicherte ſich da⸗ mit den dritten Platz in der Gruppe A. Bel⸗ gien gewann verdient, es ſtellte die einwand⸗ frei beſſere Elf ins Feld. Rechtsaußen und — ſchoſſen die Tore.— Die Schluß tabelle: Spiele Tore Punkte 1. England 3 10:0 620 2. Spanien 3:4:2 3. Belgien 3 SA:4 4. Oeſterreich 3•9 0˙6 Die endgültigen Paarungen für die Vor⸗ ſchlußrundenſpiele lauten nun wie folgt: Freitag: England— Holland „ Deutſchland— Spanien Die Sieger dieſer beiden Spiele beſtreiten am Samstag das Endſpiel, die beiden Unter⸗ legenen kämpfen am gleichen Tage um den dritten Platz. Deutſchlands Gruppenſieg im Brüſſeler Hockey⸗Länderturnier Ein Durchbruch des deutſchen Innenſturmes im Spiel gegen die Schweiz, das:2(:) gewonnen wurde. Nach den Siegen über Holland und Frankreich führt die deutſche Mannſchaft in der Gruppe B des Länderturniers und trifft in der Vorſchlußrunde auf Spanien. Weltbild Gmbll.(M) G. don Cramam verieidiat ſeinen Titel in Pakis Das Roland⸗Garros⸗Stadion im Bois de Boulogne in Paris iſt vom 18. Mai bis zum 3. Juni wieder der Schauplatz der franzöſiſchen Tennismeiſterſchaften. Im Vorjahre feierte Gottfried von Cramm dort einen großen Er⸗ folg, indem er im Entſcheidungsſpiel um den Titel im Männereinzel den Auſtralier Jack Crawford in bezwingendem Stil nieder⸗ rang. von Cramm will verſuchen, ſich dieſe Würde erneut zu holen und wird dabei an der Seine u. a. folgende Gegner vorfinden: Chri⸗ ſtian Bouſſus, Jack Crawford, D. P. Turnbull, Vivian Mac Grath, Adrian K. Quiſt, N. G. Farquharſon, Vernon G. Kirby, J. Kukuljevic, M. Ellmer, J. Yamagiſhi, L. Niſhimura, A. Lacroix, E. Gabrowits und E. G. Maier. Hin⸗ zukommen werden hier noch die Engländer, die ebenſo wie Deutſchland noch keine offizielle Meldung abgegeben haben. Was der Deutſche Tennisbund über den Rhein ſchicken wird, iſt immerhin ſchon zu überſehen. So werden neben Gottfried von Cramm wohl noch Heinrich Hen⸗ kel, Hans Denker, Marieluiſe Horn und Cilly Außem für die deutſchen Farben in Paris kämp⸗ fen, wobei zu bemerten iſt, daß von Cramm nur im Männereinzel und im gemiſchten Dop⸗ pel(mit ſeiner Meiſterpartnerin Hilde Sper⸗ ling/ Krahwinkel) an den Start gehen wird. Die endgültige Nennung erfolgt erſt am Sams⸗ tag. Für die Frauenwettbewerbe liegen bisher u. a. folgende Meldungen vor: Helen Jacobs, Nelly Adamſon, Lolotte Payot, Anita Lizana (Chile), Hilde Sperling, Joan Hartigan (Auſtralien). * René Lacoſte traini⸗rt wieder Iſt es die Sorge um Frankreichs Tennis⸗ nachwuchs, der abſolut nicht die Linie der„Vier Musketiere“ erreicht, handelt es ſich um eine der üblichen Reklamenotizen? Feſt ſteht jedenfalls, daß René Locaſte wieder trainiert. Er hat, wie er erklärt, wieder Gefallen am Tennisſpiel ge⸗ funden und will es noch einmal verſuchen. Der — 7 *. M Wuwse— 2 i —— A— —— —2 — 3 —————— Amerikaner ſagt bekanntlich: They never come back— und darüber dürfte auch der einſtige Wimbledonſieger nicht hinauskommen, ſo ſehr es Frankreich nötig hätte. Treffen der Sportjugend in Edingen Zum erſten Male trifft ſich am kommenden Sonntag die Fußballjugend des Kreiſes Mann⸗ heim in Edingen. Die zahlreichen Jugendſport⸗ ler, die ſich ja oft auf den Fußballfeldern ſport⸗ liche Kämpfe liefern, ſollen ſich mal außerhalb der Linien treffen und ſo miteinander Fühlung bekommen. Für ſportliche Tätigkeit iſt ebenfalls in Lauf⸗, Wurf⸗ und Sprungübungen Gelegen⸗ heit geboten, ſein Können zu zeigen. Für die leichtathletiſchen Kämpfe, die vormittags.30 Uhr beginnen, gingen den Sport⸗ und Turn⸗ vereinen Meldebogen zu; da aber die Teil⸗ nahme für alle Jugendlichen der Vereine, die dem Reichsbund für Leibesübungen angehören, offen ſtehen, wollen ſich Intereſſenten an den Veranſtalter, Sppg Fortuna Edingen, wenden. Alle Jugendſport treibenden Vereine werden gebeten, die Meldungen ſofort zuzuſenden. Ein Feſtzug durch die Straßen von Edingen wird am Nachmittag ein farbenfrohes Bild geben. Den Abſchluß bildet ein Treffen zweier Aus⸗ wahlmannſchaften, von denen eine aus Stadt⸗ vereinen und eine aus Landvereinen zuſam⸗ mengeſtellt iſt.— Vereine, unterſtützt die Ver⸗ anſtaltung, es gilt unſerer Jugend! TG Kirchheim mit drei Mannſchaften Meiſter Die TG Kirchheim kann in dieſem Jahre auf einen beſonders erfolgreichen Verlauf der Ver⸗ bandsſpiele zurückblicken. Neben der erſten Mannſchaft haben auch die zweite und dritte Mannſchaft die Meiſterſchaft der Gruppe Unter⸗ Erfolg“ errungen. Ein ſchöner und ſeltener Erfolg. Schwab trainiert Schwedens Geher Der für den SC Charlottenburg ſtartende Schweizer Geher Tell Schwab, der am vergan⸗ genen Sonntag das Berliner 25⸗Kilometer⸗ Olympia⸗Prüfungsgehen gewann, iſt vom Schwediſchen Geherverband für ein vierzehn⸗ tägiges Training ſeiner Olympiakandidaten im Monat Juli verpflichtet worden. Peter Fick doch in Deutſchland Der amerikaniſche Weltrekord⸗Schwimmer Peter Fick wird nun doch nach Europa kom⸗ men und auf ſeiner Reiſe auch in Deutſchland an den Start gehen. Fick nimmt am 5. Juni in Berlin an einem internationalen Schwimm⸗ feſt im Weſtendbad zuſammen mit ſeinem Landsmann Harald Smith teil, der die olym⸗ piſchen Vorbereitungen unſerer Schwimmer übernommen hat. Zwei Tage ſpäter wird der amerikaniſche Meiſterſchwimmer ſich auch in Bremen vorſtellen. Bootstaufe bei der Paddelgeſellſachft Die Sorge, um die körperliche Ertüchtigung der heranwachſenden Jugend, die Art, wie dies am beſten und einfachſten zu geſtalten ſei, hat ſchon oft die Gemüter der Vereinsführer be⸗ ſchäftigt. Nichts ſteht heute mehr im Brenn⸗ punkt des Intereſſes als die Löſung dieſer Frage. Bei aller Begeiſterungsfähigkeit der Ju⸗ gend fehlen ihr aber meiſt die Mittel. In die⸗ ſer Hinſicht greifen die Vereine oft zu ſehr prak⸗ tiſchen Maßnahmen, um alles zu tun, was im Dienſte des Volksganzen geſchehen kann. Da ſind beiſpielsweiſe die Paddelvereine, die hier mit glänzendem Beiſpiel vorangehen. Nicht jeder Freund des Waſſerſports iſt in der ange⸗ nehmen Lage, ſich ſein Boot ſelbſt zu zimmern, mit dem er ſeiner Sportleidenſchaft frönen kann. Und gerade der Jugend möchte man in ihrem Streben nach Betätigung weitmöglichſte Unterſtützung zuteil werden laſſen. Aus dieſen Erwägungen heraus entſchloß ſich die Vereins⸗ leitung der Mannheimer Paddelgeſellſchaft zur Anſchaffung eines Zehner⸗Canadiers, jenes Sportgeräts, das ſich in dieſem Sommer bei ſeinem Auftauchen in Wettfahrten die Sympa⸗ thien aller„Waſſerratten“ im Sturm erobern wird. Ein Freudenfeſt nannte Vereinsführer Wegert den heutigen Tag, der uns den lang⸗ erſehnten„Zehner⸗Canadier“ beſcherte und als der Vorſitzende der PGM, Riegert, zu ſei⸗ ner Taufrede ſchritt, umſäumten Aktive, Freunde und Gönner das mit friſchem Tannengrün ge⸗ ſchmückte Boot. Keine Bootsart, ſo betonte Rie⸗ gert, ſei beſſer dazu angetan, die Diſziplin in einer Mannſchaft zu erhalten, als der„Zehner“, Jeder Kanufahrer weiß, daß nur durch harmo⸗ niſche Zuſammenarbeit ein Ziel erreicht werden kann. Dieſer Canadier ſei dazu beſtimmt, für die Jugend zu werben. Eine der jüngſten „Kanutinnen“ nahm dann mit nachfolgendem Spruch die Taufe vor: Wenn dein Kiel kommt in die Flut, Gib der Mannſchaft friſchen Mut. Erhalte ihren friſchen Sinn, fährſt du durch das Waſſer hin. Kameradſchaft, Sportgeiſt, und die Treue, erweiſe du ſie ſtets aufs Neue. Glück ſei mit dir auf allen Wegen, empfange dazu unſern Segen. Wir wollen dich der Heimat weih'n, „Kurpfalz“ ſoll dein Name ſein. And dann tauchte erſtmalig der Kiel des Täuflings in die Flut, und die junge Mann⸗ ſchaft, die die Hoffnung des ganzen Vereins in den kommenden Kämpfen trägt, machte mit dem äußerſt ſchnittigen Boot die erſte Verſuchsfahrt. — job— ——— hei ũr Lonursenac LAMCACC 112⁵³ fallxM 17⁰ Mg AAEA 1015 LOALAN0 387 Maek 305 Murcnu f — An 17⁰ KIcoononß 135 82 Deutſchland Seit der Konkurſe in gen und ha der wohl ni werden kann in jeder W 15 5— tigen Geſchä mit denen d in faſt aller Konkurſe no iſt, abgeſehe Staaten in d rung eingetr Ausmaß her ſozialiſtiſche erreicht wurk Der Reichsbe Berlin, 9 der Reichsbank floſſenen Bank Wechſeln und um 220 auf 44 laſtung iſt als der Ultimobeg v. H. im Vorj an Handelswe⸗ auf 3689,9 Mi um 10,9 Milli ungsfähigen 357,5 Millione 23,5 Millionen Die Beſtände einer Zunahme lionen Mk. na zeigen mit 912 Mk. Dieſe Abn Tendenz. Hierb Konten zugeno abgenommen h lauf ſtellte ſich Millionen Mk. monats und 5 jahreszeit. Die Deviſen haben Millionen Mk. beſtände um O, während die 1 unverändert ru Fran Effekt Festverzinsl. v Ot. Relchsanl. v lnt Dt Keichsa Bavern Staat v Anl.-Abl. d Dt Ot Schutzgehie Augsbure Stadt Heidelbg. Gold Ludwiash, v. 2 Mannhm Gold Mannbeim von? hirmasensStadt Mbm Ablös A! Hess Ld Liou k B Kkom Goldbv do. Goldanl. v do Goldanl v Bav Hvo Wech. Frkt. Hvo Gole Frankt Liau Frkt Goldofdbr FPrkt Goldofbr. Mein Hvn Mein Hvo Ligu Ftalz Hvo Gd fälz Liou „fälz Anteilsche i4lz Hvo Gold hnein Hvv Gdb ISocd Boder I. Grobhkrfto/ Mhn Eind Akt Obl behein Mam Don Vel Stahlv Obl 6 Farbenind v Mexik amort ir do. äuß v9 Oesterf Goldtret Türt Baadad1 Unsarnst Gold. industrie-Akt Accumulatoren Adt Gebr. Aschaffb Zellste Berl Licht u K. Zrauetei Kleinie Bremen Besish Brown Boveft h Cement Heidelb Daimlet-Benz. never come der einſtige nen, ſo ſehr Edingen kommenden eiſes Mann⸗ Fugendſport⸗ eldern ſport⸗ il außerhalb der Fühlung iſt ebenfalls jen Gelegen⸗ en. Für die nittags.30 und Turn⸗ r die Teil⸗ Vereine, die angehören, iten an den en, wenden. ine werden ſenden. Ein dingen wird Bild geben. zweier Aus⸗ aus Stadt⸗ men zuſam⸗ itt die Ver⸗ ften Meiſter i Jahre auf uf der Ver⸗ der erſten und dritte uppe Unter⸗ ind ſeltener Geher g ſtartende am vergan⸗ z⸗Kilometer⸗ iſt vom n vierzehn⸗ ididaten im and Schwimmer uropa kom⸗ Deutſchland am 5. Juni Schwimm⸗ nit ſeinem r die olym⸗ Schwimmer er wird der ch auch in llſachft örtüchtigung rt, wie dies ten ſei, hat sführer be⸗ im Brenn⸗ ſung dieſer keit der Ju⸗ tel. In die⸗ u ſehr prak⸗ in, was im kann. Da ne, die hier hen. Nicht n der ange⸗ u zimmern, jaft frönen hte man in ꝛitmöglichſte Aus dieſen ie Vereins⸗ ellſchaft zur iers, jenes ſommer bei die Sympa⸗ rm erobern reinsführer s den lang⸗ rte und als rt, zu ſei⸗ ve, Freunde iengrün ge⸗ ſetonte Rie⸗ diſziplin in r„Zehner“, irch harmo⸗ icht werden ſtimmt, für r jüngſten hfolgendem flut, 12 ie Treue, n, 'n, ſein. Kiel des ige Mann⸗ Vereins in te mit dem rſuchsfahrt. — job— 43 3 3 + * 4 3 * 3 4 3 5 * „Hakenkreuzbanner⸗ Abendausgabe— Donnerstag, 9. Mai 1935 tehaft,-Srumdeahan Krei hei uüns—233—— Lomeuen]᷑uiuαφͤn im Vonotscurenscnnim Ces Jnres 103ʃ, 00 HOIIAN 387 1 LWöE KukOι⏑hN 8 SW 5 4. GM Deutſchland hat weniger Konkurſe als das Ausland. Seit der Machtübernahme iſt die Zahl der Konkurſe in Deutſchland ziemlich zurückgegan⸗ gen und hat nunmehr einen Stand erreicht, der wohl nicht mehr weſentlich unterſchritten werden kann, weil ein geſunder Ausleſeprozeß in jeder Wirtſchaft unumgänglich iſt. Weſchafls man nun den Stand der heu⸗ tigen Geſchäftszuſammenbrüche in Deutſchland mit denen des Auslandes, ſo ſieht man, daß in faſt allen anderen Staaten die Zahl der Konkurſe noch bedeutend größer iſt. Dabei iſt, abgeſehen von Frankreich, in all dieſen Staaten in den letzten Jahren eine Verminde⸗ rung eingetreten, die aber nirgends an das Ausmaß heranreicht, das durch die national⸗ ſozialiſtiſche Wirtſchaftspolitik in Deutſchland erreicht wurde. Der Reichsbankausweis in der erſten Maiwoche Berlin, 9. Mai.(HB⸗Funk.) Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. Mai 1935 hat ſich in der ver⸗ floſſenen Bankwoche die geſamte Anlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Wertpapieren um 220 auf 4453,8 Millionen Mk. verringert. Die Ent⸗ laſtung iſt als ziemlich hoch anzuſehen. Die Abdeckung der Ultimobeanſpruchung betrug 64 v. H. gegen 29,3 .⸗ H. im Vorjahr. Im einzelnen haben die Beſtände an Handelswechſeln und ⸗ſchecks um 170,7 Millionen auf 3689,9 Millionen Mk., an Lombardforderungen um 10,9 Millionen auf 75,6 Millionen Mk., an dek⸗ kungsfähigen Wertpapieren um 15,6 Millionen auf 357,5 Millionen Mk. und an Reichsſchatzwechſeln um 23,5 Millionen quf 3,2 Millionen Mk. abgenommen. Die Beſtände an ſonſtigen Wertpapieren blieben bei einer Zunahme um rund 23 000 Mk. mit 327,6 Mil⸗ lionen Mk. nahezu unverändert. Die fremden Gelder zeigen mit 912,8 eine Abnahem um 38,8 Millionen Mk. Dieſe Abnahme beruht auf einer terminmäßigen Tendenz. Hierbei iſt zu bemerken, daß die öffentlichen Konten zugenommen, während dagegen die privaten abgenommen haben. Der geſamte Zahlungsmittelum⸗ lauf ſtellte ſich auf 5642 Millionen Mk. gegen 5676 Millionen Mk. zum entſprechenden Zeitpunkt des Vor⸗ monats und 5492 Millionen Mk. zur gleichen Vor⸗ jahreszeit. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich um 0,5 Millionen auf rund 86,2 Millionen Mk. erhöht. Im einzelnen haben die Gold⸗ beſtände um 0,5 auf 82,2 Millionen Mk. zugenommen, während die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen unverändert rund 4,0 Millionen Mk. betragen. Kommentar überflüſſiz (WpPp) Die„Times“ veröffentlichen einen Bericht des Völkerbundsvertreters in Oeſterreich, M. Roſt van Tonningen, über Oeſterreichs Wirtichaftslage im erſten Vierteljahr 1935. Danach ſoll das ordentliche Budget 1934 vorausſichtlich ein Defizit von rund 116 Mil⸗ lionen Schilling, das außerordentliche Budget ein Defizit von rund 110 Millionen Schilling aufweiſen. Das Defizit für die erſten vier Monate des Jahres 1935 wird auf 46,6 Millionen Schilling geſchätzt, das im' Vergleich zum erſten Viertelfahr 1934 um 19 Mil⸗ lionen Schilling geringer iſt. Das Einkommen iſt prak⸗ tiſch unverändert geblieben. Das Defirit der Oeſter⸗ reichiſchen Eiſenbahn befäuft ſich für 1934 auf 70 Mil⸗ lionen Schilling(gegenüber 85,6 Millionen Schilling 1933), die Einnahmen ſind gegenwärtig aber nicht ſehr zufriedenſtellend. Wir ſtellen demgegenüber feſt, daß das geſamte Steueraufkommen des Deutſchen Reiches im Rech⸗ nungsjahr 1934/35 über 1 Milliarde Reichsmark arößer war als 1933. Die Entwicklung iſt weiterhin ſehr gut. Das deutſche Volkseinkommen wird fſir 1934 um 10% größer als 1933 geſchätzt. Die Betriebsrechnung der Deutſchen Reichsbahn konnte mit einem kleinen Ueber⸗ ſchuß abſchließen. Die finanzielle Entwicklung der Reichsbahn hält mit der der deutſchen Geſamtwirt⸗ ſchaft Schritt. Die Ausſichten für die Zukunft ſind alſo ſehr günſtig. Wir laſſen dieſe Zahlen für ſich ſprechen. Ein Kom⸗ mentar über erfolgreiche Wirtſchaftsführung dürfte ſich erübrigen. Wachstumsſtand von Gemüſe in Baden um Mitte April 1935 SwW. Wie das Statiſtiſche Reichsamt berichtet, ver⸗ zögerte ſich die Entwicklung der Gemüſekulturen in⸗ folge der aus allen Gebieten gemeldeten kalten und regenreichen Frühjahrswitterung. In Baden er⸗ gibt ſich um Mitte April folgender Wachstumsſtand: für Weißkohl.5, Rotkohl.5, Wirſinakohl.3, Kohl⸗ rabi.0, Salat.3, Winterſpinat.6. Ernteermittlung von Gemüſenachkulturen in Baden und in der Pfalz im Jahre 1935 SwW. Im Jahre 1935 waren in Baden 35 ha mit Roſenkohl bebant. Der Ernteertrag je ha ſtellte ſich für dieſe Gemüſeart auf 91.1 d⸗, insgeſamt auf 1717 dz, die Anbaufläche von Grünkohl betrug 5ya, auf den ha entfüllt ein Ernteertrag von 78.2 gz, die Geſamternte beziffert ſich an Grünkohl auf 391 dz. Mit Winterſpinat waren insgeſamt 48 ha bebaut, die einen Geſamternteertrag von 1631 ha erbrachten, wo⸗ bei auf den ha 34.0 dz entfallen. Die Anbaufläche von Feldſalat(Rapunzel), die ſich auf 76 na ſtellt, erbrachte einen Ernteertrag von insgeſamt 3355 dz, je ha 44.1 d2. In der Pfalz waren 24 na mit Roſenkohl be⸗ baut, 8na mit Grünkohl, 565 ha mit Winterſpinat und 59 na mit Feldſalat. Der Ernteertrag an Roſen⸗ kohl beziffert ſich auf 930 ha(ie ha 38.8 dz), an Grünkohl auf 575 dz(71.9 dz), an Winterſpinat auf 3250 dz(56.7) und an Feldſalat(Rapunzel) auf 1558 dz(26.4 dz). Berliner Börse Die Börſe war bei kleinen Anlagekäuſen des Publikums allgemein befeſtigt. Auch nach den erſten Kurſen ergaben ſich weitere Kursſteigerungen, da die in der letzten Zeit beobachteten Glattſtellungen heute weſentlich nachgelaſſen haben. Die Kuliſſe ſelbſt ſchritt ebenfalls zu Rückkäufen, da man die weitere Entwicklung am Arbeitsmarkt zuverſichtlich beurteilt. Auch einige Käufe aus Sperrmark⸗Guthaben gaben der Tendenz das Gepräge. Im einzelnen waren Montanwerte ½ bis ¼ Prozent gebeſſert. Am Braunkohlenaktienmarkt gewannen Iflſe 4½ ẽProzent und die Genußſcheine ſowie Leopoldgrube etwa 2 Prozent. Kali Chemie konnten ihren geſtrigen Verluſt von 2¼ Prozent faſt wieder ausgleichen. Far⸗ ben ſetzten 56 Prozent höher ein und zogen im Ver⸗ lauf weiter an. Lebhafteres Intereſſe beſtand für Linoleumaktien. In Erwartung höherer Divi⸗ dendenausſchüttungen konnten Deutſche Linoleum 2% und Conti Linoleum 1½¼½ Prozent gewinnen. Elek⸗ trowerte waren ½ bis ½ Prozent gebeſſert. Tarifaktien waren anfangs nur knapp gehalten, dagegen Bekula plus ½ Prozent. Von Auslands⸗ werten ſtiegen Chade A bis Cum 3½ Mk. Auto⸗ werte und Maſchinenaktien unterlagen nur Heinen Veränderungen. Bauwerte konnten bis 1 Prozent anziehen. Von Kunſtſeideaktien waren Bemberg in Erwartung einer kleinen Dividen⸗ denausſchüttung 1 Prozent befeſtigt. Aku gewannen /½ Prozent. Das Geſchäft in Papier⸗ und Zell⸗ ſtoffaktien war ſehr ruhig. Etwas lebhafter lagen Bier⸗ und Spritwerte. Dortmunder Union⸗ brauerei gewannen erneut 1½ Prozent. Schultheiß 100½ zu 110½(109) wurden ohne beſondere Begrün⸗ dung etwas reger umgeſetzt. on Verkehrswer⸗ tein konnten Verkehrsweſen erneut 76 Prozent ge⸗ winnen, da man mit einer Dividende von 4 bis 5% rechnet. Schiffahrtsaktien behaupteten ſich, während Bankaktien etwas abbröckelten. Ren⸗ ten waren heute knapp behauptet. Reichsſchul d⸗ buchforderungen gingen bei kleinſten Umſätzen um ½ Prozent zurück. Auch Induſtrieobliga⸗ tionen notierten meiſt ½ bis ½ Prozent niedriger. Dagegen waren Altbeſitz wieder 20 Pfg. höher. Am Auslandsrentenmarkt verloren Jprozentige öſterreichiſche Goldanleihe/ Prozent. Bosnier waren ½ Prozent gedrückt. Etwas Intereſſe beſtand für unga⸗ riſche Renten. Auch ruſſiſche Anleihen waren auf die Forderungen der franzöſiſchen Beſitzer ruſſiſcher Vor⸗ kriegsanleihen an den franzöſiſchen Außenminiſter etwas feſter. Tagesgeld ſtellte ſich auf 3½ bis 3½ Prozent und darunter. Am Valutenmarkt gingen die Deportfätze für den Gulden und den Schweizer Fran⸗ ken etſwas zurück. Das Pfund lag international etwas feſter. Die Börſe ſchloß in freundlicher Hal⸗ tung. Größeres Intereſſe beſtand zum Schluß für Laura, der Kurs ſtieg auf 24 nach 224 am Vortag. Nachbörslich hörte man Farben 143¼, Felten 94½, Vereinigte Stahl 80/½, Kokswerke 116, Altbeſitz 1154. Am Bankaktienmarkt waren Berliner Handelsgeſellſchaft 1 Prozent ſchwächer, die übrigen dagegen meiſt befeſtigt. Der Dollar wurde amtlich mit 2,488, das Pfund mit 12,07 feſtgeſetzt. Der Einheitsmarkt verkehrte in uneinheit⸗ licher Haltung. Eſchweiler Bergwerk gewannen 6, Pongs und Kahn 5, und Allgemeine Baugeſellſchaft Lenz 2 Prozent. Erdmannsdorfer Spinnerei ermäßig⸗ ten ſich um 4, Nordd. Eiswerke um 2 und Deutſche Baumwolle umg Prozent. Steuergutſcheine blieben bis auf die Fällig⸗ keit 1934(minus 7 Pfg.) unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen notierten Ausgabe 1: Zg9er 99 G, 99.75 B, 40er 97.75 G, 98.5 B, 41er 97 G, 97.75 B, 42er 96.5 G, 97.25 B, 43er 96.12 G, 97.12 B, 1944—48er 96.12 G, 97 B.— Ausgabe 2: 37er 101.87 G, 102.62 B, Z3her 99 G, 99.75 B, 42er 96.25 G, 97 B, 43er 96.12 G, 96.87 B, 44—46er 96 G, 96.87 B, 47—48er 96 G, 96.75 B. 5 iin 1944—48er 68.5 G, .25 B. Rhein-Mainische Mittagbörse Die Börſe verkehrte bei allerdings ſehr kleinen Um⸗ ſätzen in ſreundlicher Haltung und hatte am Aktien⸗ markt durchſchnittliche Kursgewinne von—1 Pro⸗ zent zu verzeichnen. Die Kundſchaft hielt mit Auf⸗ trägen ſtark zurück, lediglich die Kuliſſe war im Hin⸗ blick auf die Entwicklung der Sperrmark etwas leb⸗ hafter tätig und nahm kleine Käufe vor, die bei der Enge der Märkte zu den erwähnten Erhöhungen führten. Auch die außerordentlich flüſſige Geldmarkt⸗ lage bot zu kleinen Anlagekäufen Anregung. Am Aktienmarkt lagen einige Spezialwerte recht feſt. So z. B. erneut Scheideanſtalt mit 222(220), Th. Gold⸗ ſchmidt mit 99½(97¼), Deutſche Linoleum mit 156½ (154¼), Rhein. Braunkohle mit 216(213½) und Ilſe Genuß mit 125½(123½). Etwas lebhafter wurden IG. Farben mit 143¼½—143/½(143) umgeſetzt. Von Elektrowerten ſetzten AEG /½ Prozent, Bekula/ und Schuckert ½ Prozent höher ein, wogegen Geffürel mit 123½¼—124½/(124/) etwas ſchwächer lagen. Am Montanmarkt überwogen Kursbeſſerungen. Klöckner und Mannesmann gewannen je/ Prozent, Rhein⸗ ſtahl 1 Prozent, Stahlverein ½ Prozent, dagegen Buderus exkl. Div. nur knapp gehalten. Feſter no⸗ tierten ferner Eßlingen Maſchinen mit 81½(80), Kunſtſeide Aku mit 54½¼(53¼), Südd. Zucker mit 168(167½), Aſchaffenburger Zellſtoff mit 83%½(82½), AG. für Verkehrsweſen mit 87½(87). Dagegen gin⸗ gen Schiffahrtspapiere bis/ Prozent zurück. Der Rentenmarkt war ſehr ſtill. Kommunal⸗Umſchuldung und ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen konnten ſich nur knapp behaupten. Altbeſitz lagen mit 115 und Zinsvergütungsſcheine mit 89.65 unverändert, ebenſo 6 Prozent Stahlverein mit 101½. Von fremden Werten eröffneten Rumänen mit.22½/(.30), Ana⸗ tolier 1 und Uemit 36.85(36.90), 5 Prozent Innere Mexikaner mit.10(). Im Freiverkehr waren Mexikaniſche Scrips gefragt und höher, Serie 4 .80—.00(3½), Serie B 2(1½), ferner Serben 9½ (8½) und Gulden⸗Ruſſen mit.10—.15(.05). Im Verlaufe blieb die Haltung freundlich und die Kurſe einzelner Spezialwerte wieſen weiter leichte Erhöhungen auf, insbeſondere am Montanmarkt, fer⸗ ner zogen Aku und einige Elektrowerte weiter an. Sehr feſt lagen Linoleumwerte, insbeſondere Deutſche Linoleum mit 1564—161½(anfangs 156½, geſtern 1544), wobei man Dividendenerwartungen hegt. Conti Linoleum ſtiegen auf 156(151), ferner Chade D auf 275(268) und Bemberg auf die Möglichkeit einer kleinen Dividendenzahlung auf 113½(111/). Größere Umſätze lagen dieſen Bewegungen aber nicht zugrunde. Am Rentenmarkt konnten ſich Altbeſitz⸗ anleihe um Prozent befeſtigen, dagegen gingen ſpäte Schuldbuchforderungen auf 96½(96¼) zurück. Der Pfandbriefmarkt lag im ganzen behauptet. Stadt⸗ anleihen konnten ſich überwiegend leicht erhöhen. Fremde Werte lagen ſpäter ruhig. Mexikaniſche Scrips aber etwas ſchwächer. Tagesgeld 2½ Prozen“ Metalle Berliner Metall⸗Notierungen Berlin, 9. Mai.(Amtl. Freiverkehr.) In RM für 100 Kilogr.: Elektrolytkupfer(wirebars) prompt, cif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 44; Standard⸗ kupfer, loco 38.25; Original⸗Hütten⸗Weichblei 17; Stan⸗ dard⸗Blei per Mai 17; Original⸗Hütten⸗Rohzink ab Nordd. Stationen 18.50; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99 Proz., in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 148; Reinnickel, 98—99 Proz. 270; Silber i. Barr. ca. 1000 fein per Kilogr. 59—62. Amtl. Preisfeſtſetzung für Kupfer, Blei u. Zink Berlin, 9. Mai. Alles unverändert. Londoner Metallbörſe London, 9. Mai.(Amtl Schluß.) Kupfer(2 p. To.) Tendenz: feſt; Standard p. Kaſſe 32½—33, do. 3 Monate 355/½16—3536, do. Settl, Preis 33; Elec⸗ trolyt 36/¼—36¾; beſt ſellected 35½—36½; Elektro⸗ wirebars 36¼., Zinn(& p. To.) Tendenz: unregel⸗ mäßig; Standard p. Kaſſe 224/—225, do. 3 Monate 219½.—21936, do. Settl. Preis 225; Straits 235.— Blei(& p. To.) Tendenz: feſt; ausld. prompt offz. Preis 131/16, do. inoffz. Preis 135/16—13%; ausid. entf. Sicht. offz. Preis 137/10, do. inoffz. Preis 13/ bis 13/106; ausld. Settl. Preis 13½. Zint(X v. To.) Tendenz: gut behauptet: gewl. prompt offz. Preis 145, do. inoffz. Preis 14½6—14½; gewl. entf. Sicht. offz. Preis 1436, do. inoffz. Preis 14/½10—1436; gewl. Settl. Preis 14%6; Antimon(& p To.) chineſ. 50¼½.; Wolframerz e. i. f.(sh per Einheit) 34—35.— Amtl. Berliner Mittelkurs für das engl. Pfund 12,07. Getreide Rotterdam, 9. Mai.(Anfang.) Weizen: Mai 3,65, Juli 3,85, Sept. 3,95, Nov. 4,02½. Mais; Mai 52, Juli 53, Sept. 55/, Nov. 563¼½. Baumwolle Bremen, 9. Mai. Juli alt 1319 Br., 1312., neu 1317 Br., 1313.; Okt. 1318 Br., 1315.; Dez. 1327 Br., 1324.; Jan. 36: 1332 Br., 1327 G. Ten⸗ denz: ruhig. Märkte Mannheimer Kleinviehmarkt Zufuhr: 11 Kälber, 6 Schafe, 32 Schweine, 2 Ziegen, 212 Ferkel und 536 Läufer. Preiſe: Ferkel bis 6 Wochen 15—19, über 6 Wochen 20—26. Läufer 27—32. Marktverlauf: lebhaft. Ettlinger Schweinemarkt Sw. Auftrieb: 37 Ferkel, 64 Läufer, Preiſe: Ferkel 38—43 RM das Paar; Läufer 50—64 RM das Paar. Marktverlauf: lebhaft, geräumt. Haslacher Schlachtviehmarkt Sw. Auftrieb: 35 Ochſen, 10 Kühe, 8 Kalbinnen, 6 Rinder. Preiſe: Ochſen 620—890 RM, Kühe 300 bis 320, Kalbinnen 220—240, Rinder 150—190 RM. Geſchäftsgang: gut. Badiſche Spargelmärkte Graben: Zufuhr 18 Ztr. Preiſe: J. Sorte 48—50, H. Sorte 35—40, III. Sorte 25—30. Abſatz gut.— Eggenſtein: Zufuhr—8 Ztr. Preiſe: J. Sorte 55, II. Sorte 40, II. Sorte 20. Abſatz flott. 43•5. 4. 5. 9 5. a 38„ 3530 8 0 4. 5,.5..8. 9 5 **-Bk. 90,— 91,.— Coldschmidt, Th.„90 JVer. GI t. Elberi. 120,.— 120,50 Versicher.-Aktie Frankfurter graelffezb, M 150 F e e er f See e e kig ivt Effektenbörs burlacher Hiof.„ 50,— 50,.— Feichsbank. 160,87 161,62[Meiminser fyp. Bü 35,50 96,— Sruschwitz. Textil 109,29 109,.— ver Stablwerke. 19,87 30,25] Aachen-Münch... 1105,0 1110,0 nbörse Febde Werter St. 90,5 91,25 Khein rp⸗Bant 122,50 123.— Reichsbann. 181,37 161,25] Svano. Werte. 35,50 30,.—f Ver Uitramarigtabr 131,— 181,50[Allianz Alizem.... 259,— 263,— Ei Lient& Kraft. 122,25 123,12 Südd. Bodencreditb-— 556,25[Kbein Hvo-Bankh 12,,90 128,.— Hachetbal Drant. 196,75 196,. Vogel Telegt.-Dr. 112,— 112.25 Allianz Leben.. 219,— 219,50 Festyerzinsl. Werte Enzinger Union.— Hamburg Elektt., 126,37 128,75] voigt& Haefiner. 11,50 11,20 Mannb Vers.—— Verkehrs-Rletlen ferbener Bensban i8 A8 Ferie ree Kolcniat papiere Ot. Reichsanl. v. 1027 100,37 G Farbenindustrie 142,37 143,50 i rbener Beraba estd Kaufhof A. nial- jni 5i Felchsanl. 30 102,— 101,5] Gelsenhirch Beraw. öheſcheh 2. 13— 123, nenlwore obio.. 1575 13737] Hiefmirsgkenmann.— 3 Vereneln Aei, 18.67 18.— SaverbStasf, ſeiz 118.38 118.70J Feseehtrhenz, 12780 13.0„verkehrsweson n 2³.75 Fie.— 11475 Di, Dufnene 212 Anl.-Abl. d Dt Reb. 115,2 5,10 Tö. Goldschmidt— 98.— f 7. ilpert Maschinen 1 5 ner Meta F.„—114. eu Guineaen—— 4 Sobutissbet0 10% 10738 Sinsde e„ enimetnahan Au er Paſen. 335 ,80f osse Bis v Stann 9735 d55so] Zeiistoh Waicvol- 113,0 118.55 GiavI liin. v. Eisenb i,58— Augsbure Stadt v. 26 9,75 93,50 Srobhr Uhm Vva.——— Leben + 3 l-Sudam Bofsch 28,57 27.——————* 10⁰3 bee ereree e Fne, 37 3530 i herſbehn: 157 ji— etsbfrn:: 88 Mannbm Gold v. 26 37,.—— Jiarpener Bergbao 105,87 106,— Wörtt Transoortv. 37.50 37,50 g—Sebr junshans 50 39.— Mannbeim von 27, 92,.—— J Hochtief A0. Essen 111,— 110,25 Kahla Porzellan, 31,— 30,75 ſirmasensStadt v. 26— 91, 50 Holzmann phil.—— Steuergutscheine industrie-Altien Kall Chemie.. 127,12 120,.— Hlees Le l0s 2, 100,50 100,5y 40, Senobsepelse 12Z.— 125530 auerenisebelvo zo, 10½ 105523 Igcerpuigtorzn- Fbt,. 10,0 enn 30,5 30— beKom Golobvo. 2⁰ 2375 34.— Haisehe⸗ Cebr.. 53,75 127— do. 103s. 3 33 A139 3 2.— 3 Fb 114.50 115˙37 Berliner Devisenkurse do. Goldanl.»v 30 33,75 34,— J Kali Chemiee—— do. 1936. zem. Kunstzivde W. u.„Fb. 90 Coldant 26 3,75 94,— do. Aschersleben 119,50 120,.— d40. 1037—— 106˙3 106•37 53,37 54,50 Kollmar& lourdan 66,— 67.— Bav Hvo Wechs Gof 98,25 98,251 Kleinschanzlio Beck— 7 105.50 10530 Alig Elektt.-Ges. 37.50 39,— Kötiz Led u. Wachs 198,.— 106,87 Fikt tvo Goldhvv 96,.— 96,—] Elöcknerwerke. 90,12 90,12% 40 193s.„30 Aschaffenb. Zellstofl 83,— 33,37 Kronorinz Metall. 138,— 136,— Frannt Lion. 100,80 100,82] Knorf Heilbrong. 201,.—— fverrechnuneskurs 106,50 106,50 Kussburg Nürnber„50 39,.— Lahme ver& Co.. 121,12 120,75 Oeld Brlel Geld Brieſ Frkt Goldpfdbr VIII 36,.— 96,— J Konservenfbr Braun 66,— 658,— B Motoren(BMW) 127,.— 127,.— J Laurahütte„„ 22,50 22,5/ brki Goldofbr.Llon 101,25 101,—J Lahmever. 121.— 121.— wurme, Bayr. Spiegels las 44,50 43,50] Leopold Grube.— 355,50 1 9 l lels hve lios. 101,3 11.— 40, Waamohis 13320 12455 lefs man Ffehn. 372 32.—] antesmagnphren 13 3,35 Lervot, Anlen- Meino) 1 Apot Fi%s 12,3151 1525[ 12551 12358 ⸗ 8 doch 92225 93—2—.K 135 0— Berliner Berſin Kartor' In 12².62 12².87 Mansfelder Berabau 105,75 105,62 Argentin.(Buenos Aires iPap · P 0,658 0,665 0,658 0,607 bilz Lion... 100,75 109,75] Metallsesellschaſt 97,25 96, 5 7 Braunk à Briketts—. Markt. u Kühfhalle 102,62 104,75 Beis.(Bruss u Antv)) 100 Beigaf 41,990 J 42,960 41,980 42,060 ialz Anteilscheine 9,20 9,20] Mem::„ 60,.50— Kassakurse Braunschweig AG. 118,.— 119,75] Masch'bau-Untern.. 72,50 72,75 Brasinen(Rio de lan.) 1 Miireis] 0,201] 0,203 0, 201 9399 Vialz Hvo Goldkom.—— Jbark o. Bürsbr Pitm. 112.— 175—4. 114,25 116,50 114,0———— 5 105—3 441 743 7430 55 2 21 bfatz Mün! ke 127,50 127,5 olle 44— aximilianshütte—.— anade(Montrea anad. 5 22 Wr•45 38·1 blalz pPrebdefe Sori 12.— 12².— feitverrinu. Werte 7 Boveri 10—e 79,— Müſheimer Berzw. 122,— 122,.—] Dünemark(Kopenhas.) 100 Kronenf 38,660 f 23,760 98,870 93,.920 do. 12, 13. 6,12 95,14 PhonisAG 1Befab— s8 ot Reichsanl 27 100,25 100,25[Buderus Eisenwerke 29,25 99,62 Nordd Eiswerkee 102½ 105,— Danazie(Danzig) 100 Culden] 46,890 J 46,590 46,900 47,00 do. Liduu 61.— 100,87 Knein Braunkohie 213,50 215,87 44 40 do v. 193% 97,.— 5j,—[Conti Caoulschue. 14/,75 148,[ Orenstein& Koopel 6/12 67.— Englang(London) 1Pfund 12,015 J 12,045] 12,055] 12,005 do Gakom.-ini 94,62 94,75] Kheineiektra Stamm 123,15 124,— 01 In 2vf 1 11450 115·12[Conti Linoleum. 150,50 146,50 5nönis Beraban.——„ Esfiand(Rev. Tal,) 100 estn. Ef. 66,480 J 65, 7r 65,48“ 65,57 zudd Boder Lion 101,12 101.— do Vorzůussakt 115,50 116,.— 5 Son lzzebiete 06 10,40—[Daimier Benz 91,25 91,—[Rathaeber Wasgon 56,— 55,37 Finniand(Helsinat.) 100 finn Mn 5,305 5,315 5,320 5,330 Larobnrhe ihm 23 100,50 100,37 Rbein M Bonau Vz 106.— 106.—— Heutsch Alt.-Tel. 110,87 110,37 Khein. Main Donau—— Frankreich(Paris) 100 Franes] 16,380 J 16,420 16,360 16,420 Cind Ahr Obi v 20 103,— 108, Kheinstahh... 105,67 106,75 beutsch Konti. Gas 124,25 124,25 Kheintelden- Kraft 112.— 112,.— Griechenid.(Athen) 100 Drachmeyf 2,354]. 2,35t 2,35, 2,35ʃ bveſp Mam Donau23 50,50— fKütserswerke.. 112,25— piandbrieſe Heutsche Erdöl. 103,3/ 4—*——— 43 3— Holland———* 154.480 43——* 5—— Deutsch be!„— ein Elektr„— Isiand(Revkiavik) 100 isl Kronen„360 5 * 127.50 127·05——for br, l% eiabflo. 75 96.75 154,25 162,50] Fhein Stableerhe 108, 108,37 ltanen(Rom u“ Maniand) 100 Kire] 20,58, 40,70 20,58“ 20,/% Menlk amort innere 5,90 6, 10 Schuckert el.. 103,.— 103, 87 Anst GR 19.—155•75[Deutsche Steinzeun—— IRh.-Westi Kalkv.25 107.250 lapan(Tokio und Kobe) 1Venf 0,707 ,70%] 0,705 9,711 do. äduß v 99 13,62 13,87 Schwartz Storchen 110,.— 110.— 7 do do R 21 96,75 36, Hürener Metalll.— 05 Riebeck Montan A6 101,50 102.— Jusosiav(Beigr.Zast) 100 Din dibad] 5,6b1] 5,ba4s 5,601 Oestert Goldtentio 27,50 23.50 Seilind Wolß kihm 7I,.——% d0 do. 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Ban 56,— b9.— Gebhard& COo.—— Stoldergef Zinkhütte 66,12— Tschechoslowakel(Pras) 100 K J 10,360] 10,37 0 10,300 10,380 Bremen Besisb Oel 15* Ba vei 4* 3.*— 5 3— 50 n——◻.. 166,75 167,50——— Aen 4 1,979 1,88• 1,90 1,908 8 3 Mhm—— ommerz Priva— ommu Priva— 8, gSerm Por emen— 4*— ngarn(Budapes eng———— 47 Heſdewere 115,.— 114.7 ob nann 33,00 ,— 01 Bank n Discontio 83,.50 94.— fGerreshelm dias.—.— Frans Bad%eoo.— Uruguav TMontevideo) 1 CGd Pes f 1,0 1,021 1,018 1,027 Haimler-Benz.. 90,75 91,7 J Dresdner Bank. 93,50 54,— J Ot Goiddiskontbann— 100,— JGes 1. El. Unterveb 124,12 123,87 J Ver. Dt. Nichelw. 114,75 115,50 1 F. Si. v. Ameriha(Newy.J 1 Dollar! 2,486 2,490 2,486 1 2,490 —.— —*—————————— Jahrgang 5— A Nr. 210.— Seite 12 „Hakenkr euzbanner“ Geumon · Noeſier Schoönste Auswehl bei PAIENT. 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