13. Mai 1985 irkſte nis: dchen nna er alloker ündgens beorge gel riſche Höhe⸗ ingend ſindꝰ lk. Beobachter hre hat Zutritt 50.50 Uhr 10 erLZ,J7 ür jedermann rnat. ½ 20 4 natur ½ 25 n 75 Pfennig nt billiger s Bürgerbräu larbeiten ischen Ostmark furt(früh.Straubine g Geloͤl verhungerten Mahlzeit. Das Ihnen bemerkt, chlecht, ſo ſieht tes Mal nicht giftloſes Mäd⸗ heiratete, er⸗ ing nach ihrem hönen Frauen ſie nicht eine t. 7 0 okalon ſoll des 1. Sie ernährt während Sie weiße, fettfreie den. Sie ent⸗ ernde Beſtand⸗ zuſammenzie⸗ dſie friſch und. 50 Pfg. aufw. 3 Verlag u. Schriftleitung: Mannheim, R 3, 14/15. 223 ig. Dgerkohn) 354 21. Das„Haken⸗ u. — usgabe 4 erſcheint 12mal(.20 R 7ma 30 Pfg. Trägerlo indert, beſteht kein Anſpruch iſſensgebieten. Für unverlangt einge Abend⸗Ausgabe A N. u. 23 Einzelpreis 10 owie die Poſtämter entgegen. 1 die Zeitung am Erſcheinen(auch durch an imngeſandie e„Regelmäßig erſcheinende Beilagen auf allen andte Beiträge wird keine Verantwortung übernommen g. Trägerlohn), Ausgabe h erſcheint fg. Beſtellungen nehmen die Träger höhere Gewalt) ver⸗ 5. Jahrsang im Textteil 45 Pfg. Schwetzinger u. Schluß der Anzeigen⸗Annahme: f Annahme: Mannheim, R3, 14/15. Tel. Nummer 216 Anzeigen: Geſamtauflage: Die 1395 e palt. Millimeterzeile 10 10 Die ageſpalt. Millimeterzeile nheimer Ausgabe; Die 1 37 palt. Die 4géſpalt. Millimeterzeile im.— 18 Pfg. Bei Wiederholung Rabatt nach aufliegendem T —— t 18 Uhr. amme Ausſchließl. Gerichtsſtand: Mannheim. Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 4960. Verlagsort Mannheim. illimeterzeile 4 5 arſf. r Abendausgabe 13 Uhr. Anzeigen⸗ ⸗Nr. 35421. Zahlungs⸗ u. Erfüllunasort Mannheim. Monkag, 13. Mai 1935 Dolen trauert um ſeinen größten Fohn fiabinettsrat in Darſchau/ kin flufruf des Sluatspräſidenten /Die flnteilnahme kuropas Warſchau, 13. Mai.(HB⸗Funk.) Unmit⸗ telbar nach Bekanntwerden der Nachricht vom Tode des Marſchalls Pilſudſki traten die Mitglieder des polniſchen Kabinetts zu einer Sitzung zuſammen. Miniſterpräſident Slawek begab ſich darauf ins Königliche Schloß, wo er vom Staatspräſidenten Moſcicki zu einer längeren Audienz empfangen wurde. Der Staats⸗ präſident hat zum Generalinſpekteur der Armee den General Eduard Rydz⸗Smigly und auf Antrag des Miniſterpräſidenten zum Leiter des Kriegsminiſteriums den General Zbig ⸗ niew Kasprzycki ernannt. Auf Veranlaſ⸗ ſung der Regierung wurden alle Theatervorſtel⸗ lungen abgeſagt. Der polniſche Rundfunk hat für morgen ſein geſamtes Programm abgeſagt. * Warſcha u, 13. Mai.(HB⸗Funk.) Schon der frühe Morgen zeigt in Warſchau die Fahnen aller öffentlichen Gebäude auf Halbmaſt. Auch an den Wohnhäuſern der Bevölkerung ſieht man immer mehr Trauerfahnen. Nur wenige Blätter ſind heute früh erſchienen, und zwar in ſtark beſchränktem Umfange. Der Miniſterrat, der in der Nacht tagte, beſchloß die Anordnung der nationalen Trauer. Der Innenminiſter hat bis auf weiteres alle öffentlichen Vorſtellungen und ähnliche Ver⸗ anſtaltungen verboten. Auch die polniſchen Sen⸗ der geben vorläufig nur Nachrichten und keine Programmſendungen. Der in der Nacht ernannte Leiter des Kriegs⸗ miniſteriums erließ einen Tagesbefehl an die Armee; darin wird geſagt, daß der Marſchall Polens ſein Leben beendet habe, daß aber der Schlag, der die Nation und die Armee getroffen habe, in nichts den Wert und die Kraft des ſoldatiſchen Dienſtes ſchwächen könne. Für den 13. Mai befiehlt General Kasprzycki die Verleſung des Aufrufes des Staatspräſiden⸗ ten vor der Front aller Truppenteile, die An⸗ bringung von Trauerkokarden an allen Stan⸗ darten und Regimentsfahnen; weiter haben alle Generäle, Offiziere und Unteroffiziere Trauer⸗ flor anzulegen. Ueber das Begräbnis des Marſchalls ſind noch keine Anordnungen getroffen.„Kurjer Poranny“, der bisher als einziges Blatt des Regierungslagers heute früh erſchienen iſt, teilt mit, daß ein letzter Wille des Marſchalls über ſein Begräbnis ſeit einigen Jahren vorhanden ſei. Danach habe der Marſchall als Ausdruck ſeiner Hochachtung vor der Wiſſenſchaft ſein Ge⸗ hirn wiſſenſchaftlichen Zwecken beſtimmt. Sein Herz ſolle nach Wilna gebracht werden, in die Stadt, in der er am meiſten weilte und in deren Nähe er geboren iſt. Der Marſchall habe den Wunſch zum Ausdruck gebracht, daß die ſterblichen Ueberreſte ſeiner Mutter nach Wilna gebracht würden, und daß ſein Herz zu ihren Füßen nieder⸗ gelegt werde. Die Beiſetzung ſeines Leich⸗ nams habe er im Wawel⸗Schloß in Kraukau gewünſcht, das die Gräber der polniſchen Könige enthält. Er habe das gewünſcht, da er von Kraukau aus als Kommandant der Legion im Jahre 1914 in den Kampf gegen Rußland gezogen war. Dort im Wawel⸗Schloß ruht auch der Sarg des Dichters Julius Slowacki, der auf Befehl des Marſchalls vor einigen Jahren dorthin übergeführt worden war. Im übrigen veröffentlicht die Preſſe aus⸗ führlich den Lebenslauf des Marſchalls. Die Nachrufe beweiſen das Ausmaß der Er⸗ ſchütterung und die Tiefe der Trauer des ganzen Landes. Auch die Blätter des oppoſitionellen Lagers, das in ſchwerem Gegenſatz zum Marſchall und zu ſeiner Regierung in den letzten neun Jah⸗ ren ſtand, huldigen dem toten Kämpfer um die polniſche Freiheit. Ein Mann habe die Augen geſchloſſen, ſchreibt„Kurjer Warſzawſki“, unter deſſen Führung ſich der polniſche Staat und das polniſche Staatsſyſtem geſtaltet hätten, ein Mann, deſſen Schaffen eine Epoche der polniſchen Geſchichte darſtelle, und der dieſer Epoche ſeinen Namen aufgedrückt habe. Andere oppoſitionelle Blätter bringen in ihren Nachrufen ebenfalls zum Ausdruck, wie ſehr die Nachricht vom Tode Pilſudſkis ganz Polen erſchüttert hat, und am Sarge die⸗ ſes großen Soldaten hätten alle Streitigkeiten zu ſchweigen. Nur das Parteiorgan der Nationaldemo⸗ kratie„Gazeta Warſzawſka“ begnügt ſich mit der Wiedergabe der amtlichen Nachrichten und ſchreibt dazu, der Tod des Marſchalls ſchaffe eine neue Situation in der inneren Lage Po⸗ lens. Die Tatſache, daß eine ſo hervorragende Perſönlichkeit von der Bühne abgetreten ſei, könne nicht ohne Einfluß auf die weitere Ent⸗ wicklung der Ereigniſſe und auf die Lage des Landes bleiben. Der Staatspräſident erließ einen Aufruf an vie Bevölkerung, der folgenden Wortlaut hat: „Marſchall Foſef Pilſuoſki iſt dahin⸗ gegangen. Durch ſeines Lebens große Müͤhſal hat er die Kraft im Volke aufgerichtet. Den Staat hat er durch den Genius ſeiner Gedan⸗ ken und ſeinen eiſernen Willen zum Leben er⸗ weckt. Er führte ihn zur Wiedergeburt der eigenen Macht, zur Entfaltung der Kräfte, auf die ſich Polens kommendes Schick⸗ fal⸗ſtützen wird. Als Lohn für ſeine rieſige Arbeit war es ihm vergönnt, unſeren Staat als lebendige Schöpfung und unſere Armee ruhmvoll und ſiegreich zu ſehen. Dieſer größte Mann der polniſchen Geſchichte hat die Kraft ſeines Geiſtes aus der Tiefe der nationalen Vergangenheit geſchöpft und die Zukunft in übermenſchlicher Gedankenanſpannung voraus⸗ geahnt. Sich ſelbſt ſah er darin nicht mehr, denn er ahnte ſchon längſt, daß ſeine körper⸗ lichen Kräfte ſich dem Ende zuneigten. Er ſuchte und zog daher Männer zur ſelbſtän⸗ digen Arbeit heran, auf deren Schultern ſchließ⸗ lich die Laſt der Verantwortung ruhen ſollte. Er hinterließ dem Volke das Erbe ſeiner auf die Ehre und die Macht des Staates gerichteten Gedanken. Dieſes Teſtament, uns Lebenden überliefert, haben wir zu übernehmen und fortzuführen. Mögen angeſichts ſeines Geiſtes und der kommenden Geſchlechter Trauer und Schmerz in uns das Verantwortungsbewußt⸗ ſein des geſamten Volkes erhöhen.“ das neue Deutſchland ſenkt die Fahnen der„Dölkiſche Beobachter“ zum Tode des polniſchen Marſchalls Berlin, 13. Mai. Der„Völkiſche Beobach⸗ ter“ widmet dem toten großen polniſchen Pa⸗ trioten Marſchall Pilſudſki einen Nachruf, in dem es u. a. heißt: Das neue Deutſchland ſenrrſeine Fah⸗ nen und Standarten an der Bahr. die⸗ ſes großen Staatsmannes, der als Erſter den Mut hatte, mit dem nationalſozialiſtiſchen Reich offen und vertrauensvoll im Geiſte einer neuen Zeit zuſammenzuarbeiten. Die Politik des Marſchalls war ſtets beſtimmt durch jene ſoldatiſche Geiſteshaltung, die ihn befähigte, den neugeſchaffenen polniſchen Staat mit ſtarker Hand und mit zielbewußter Energie zu regieren. Er war nicht das offozielle Staats⸗ oberhaupt, ſondern ſeit 1926 nur der Kriegs⸗ miniſter und Generalinſpekteur der Armee. Aber das genügte, um zu erreichen, daß alles, was im polniſchen Staat vor ſich ging, von ſeinem Geiſt beherrſcht war und nach ſeinem Willen geſchah. Denn er war in der Tat der Mann, deſſen Autorität ſeit den Tagen der Neugründung Polens im ganzen Land unangreifbar gewor⸗ den war. Mit Recht, denn mit ſeinem Namen iſt die Geſchichte der Erneuerung Polens untrennbar verbunden: ſein Name bildete die Ga⸗ rantie für die Erhaltung der Exi⸗ ſtenz des jungen Staates. Sein be⸗ währter Patriotismus und ſein polniſches Staatsbewußtſein waren die ſtarken Energien, mit denen er die 120jährige Epoche der Staa⸗ tenloſigkeit zu überbrücken wußte. National⸗ revolutionär von ſeiner früheſten Jugend an, hat er es verſtanden, mit zäher Beharrlichkeit jahrzehntelang für ſein Ziel zu kämpfen, bis er es erreicht hatte. Das Deutſchland Adolf Hitlers hat in Wür⸗ digung der nationalen Notwendigkeiten des polniſchen Nachbarſtaates offen und ehrlich den Weg freundſchaftlicher Zuſammenarbeit be⸗ ſchritten. Vorbereitungen zum engliſchen Großflugtag Zu der großen engliſchen Flugparade am Empire⸗Day wird in der Flugſtation Martlesham Heath eifrig geprobt. Unſer Bild zeigt, wie eine Poſtmaſchine in kurzer Zeit in ein Bombenflugzeug um⸗ gewandelt wird. Weltbild GmhlH.() Es iſt das bleibende Verdienſt Pilſudſkis, daß er zuſammen mit dem Führer Deutſchlands jene Schritte unternahm, deren Ergebnis das Verſtändigungswerk zwiſchen den beiden gro⸗ ßen Mächten Mitteleuropas bildet. Die Spannung, die lange Jahre der gefähr⸗ lichſte Brandherd Europas zu ſein ſchien, wurde ſo durch die Tat zweier Männer zum Ausgangspunkt einer wirklichen Befriedung zwiſchen den Völkern. Die polniſche Nation kann verſichert ſein, daß das nationalſozialiſtiſche Deutſchland ihren Schmerz um Marſchall Pilſudſki verſtehen und ihre Trauer um den großen Patrioten zutiefſt mitempfinden wird. mMerkwürdiges kcho in Paris Franzöſiſche Stimmen zum Tode Pilſudſkis Paris, 13. Mai. Dem polniſchen National⸗ helden werden von der geſamten Preſſe lange Nachrufe gewidmet. Man verſucht, ſeiner Per⸗ ſönlichkteit gerecht zu werden und dabei auch die Politik zu erklären, die Polen in eine Abwehr⸗ ſtellung zu Sowjetrußland gebracht und die zu einer Annäherungspolitik gegenüber Deutſch⸗ land, verbunden mit einer Abkühlung des pol⸗ niſch⸗franzöſiſchen Verhältniſſes beigetragen hat. „Journal“ ſpricht von einem Ereignis, das für Polen von ungewöhnlichem Ernſt ſei; denn Polens ganze politiſche Entwicklung werde in Frage geſtellt. Pilſudſki ſei antiruſſiſch einge⸗ ſtellt geweſen, was zur Annäherung an Deutſch⸗ land beigetragen habe. Aber das Mißtrauen gegenüber den Sowjets ſei nicht die einzige Richtlinie dieſer Politik geweſen. Pilſudſti habe aus ſeiner Skepſis gegenüber der Beſtändigteit der franzöſiſchen Politit tein Hehl gemacht. Das Blatt glaubt nicht, daß ſich in der politi⸗ ſchen Richtung, die Pilſudſti Polen gegeben habe, ſofort eine Aenderung zeigen werde. Die radikalſozialiſtſche„République“ läßt ihrer Abneigung gegen die Männer des neuen Kurſes in Polen auch angeſichts der polniſchen Nationaltrauer freien Lauf. Autzenpolitiſch, ſo ſagt das Blatt, habe Pilſudſki allmählich die getreueſten Diener der franzöſi⸗ ſchen Freundſchaft ausgebootet. Von ſei⸗ nem Vorurteil gegen Rußland veranlaßt, habe er die Annäherung an Deutſchland durchge⸗ Jahrgang 5— A Nr. 216— Seite 2 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Montag, 13. Mai 1935 führt. Seit dem Jahre 1934 habe die Achſe der polniſchen Diplomatie in Berlin gelegen. Geradezu gehäſſig iſt der Ton, in dem die „Reépublique“ ſich mit der künftigen Entwick⸗ lung in Polen befaßt. Da heißt es u. a.„Was wird jetzt werden? Werden die Diktatoren den überleben, der ſie beſeelte? Wird die oberſte Clique der Volksbewegung Widerſtand leiſten, die die Rückkehr zur Freiheit fordern dürfte? Wird die deutſch⸗freundliche Politit fortdauern, jetzt, nachdem ihr Hauptvertreter verſchwunden iſt? Man behauptet, Oberſt Beck wer de Nachfolger Pilſudſtis. Vielleicht wird dies zutreffen. In dieſem Falle würde der dikta⸗ toriſche und deutſchfreundliche Charakter der polniſchen Politik ſich verewigen.“ Auch„Oeuvre“ haut in die gleiche Kerbe. miniſterpräſident Göring ſpricht ſein Beileid aus Berlin, 13. Mai.(HB⸗Funk.) Staats⸗ ſekretär Körner überbrachte heute vormittag im Auftrag des Miniſterpräſidenten General Göring dem polniſchen Botſchafter in Berlin deſſen aufrichtiges Beileid. Zugleich hat Gene⸗ ral Göring dem polniſchen Staatspräſidenten Exzellenz Moſcicki, dem Außenminiſter Ex⸗ zellenz Beck und der Witwe des Marſchalls Pilſudſki ſeine Anteilnahme ausgeſprochen. fim Jiel Taval in Moskau eingetroffen Moskau, 13. Mai.(HB⸗Funk.) Laval iſt Montagvormittag in Moskau eingetroffen. Zu ſeinem Empfang hatten ſich eingefunden Außen⸗ kommiſſar Litwinow, der Chef des Proto⸗ kolls Kreſtinſki, der Vorſitzende des Mos⸗ kauer Sowjets Bulganin, der Kommandie⸗ rende des Moskauer Militärkreiſes Kork und andere leitende Beamte des Außenkommiſſariats und der Volkskommiſſariate. Die Bahnhofshalle des Weißruſſiſch⸗Baltiſchen Bahnhofs war mit franzöſiſchen und ſowjetruſſiſchen Fahnen ge⸗ ſchmückt. Eine Ehrenkompagnie war zum Emp⸗ fang des franzöſiſchen Außenminiſters aufmar⸗ ſchiert. Als der Zug einlief, ertönten die fran⸗ zöſiſche und die Sowjethymne. Unmittelbar nach dem Empfang begab ſich Laval in die ihm von der Sowjetregierung bereitgeſtellte Woh⸗ nung im Repräſentantenhaus des Außenkom⸗ miſſariats, der früheren Villa des ehemaligen Großkaufmanns Rjabuſchinſki. Dolch als kurze Seitenwaffe für Offiziere Berlin, 12. Mai. Wie der Chef der Heeres⸗ leitung bekanntgibt, wird für Offiziere, Sani⸗ täts⸗ und Veterinäroffiziere und Beamte im Offiziersrang die kurze Offiziersſeitenwaffe Dolch) mit Portepee und Trägevorrichtung ein⸗ geführt. Der Offiziersdolch kann wahlweiſe anſtelle des Säbels oder Seitengewehrs außer⸗ halb des Dienſtes, zum kleinen Dienſt und bei Dienſtreiſen ſowie Uebungsreiſen gelegentlich dienſtlicher Meldungen getragen werden. Die kurze Offiziersſeitenwaffe gehört zu den nicht⸗ ſollmäßigen Ausrüſtungsgegenſtänden und kann ab Juni gegen Bezahlung von der Heeres⸗ kleiderkaſſe bezogen werden. Dr. Schacht in Baſel Baſel, 13. Mai.(HB⸗Funk.) Reichs⸗ bankpräſident Dr. Schacht iſt am Sonntag in Baſel eingetroffen, um an der Verwaltungs⸗ ratsſitzung der BIz3 teilzunehmen. ————————————————————————————— Klemenceaus IDerf: „ein neuer 5 alkan im oſten“ die memelfrage im niederlündiſchen Urteil/ das oſteuropäilche problem und der Verſailler Derteag Amſterdam, 13. Mai.(Eig. Bericht.) Die niederländiſche Preſſe beſchäftigt ſich in letzter Zeit ausführlich mit dem oſtpreußiſchen Pro⸗ blem, vor allem mit der Memelfrage, die all⸗ gemein als Geſahrenpunkt erſter Ordnung be⸗ zeichnet wird. Die Grenzfeſtſetzung im Nahen Oſten, ſo führt„Algemeen Handelsblad“ in einem Leitartikel aus, offenbart den vollkomme⸗ nen Mangel an geographiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Kenntniſſen der für den Verſailler Ver⸗ trag verantwortlichen Staatsmänner. Man kennt aus den inzwiſchen veröffentlichten Memoiren eines Padarewſki und Dmowſti zur Genüge, mit welchen Intrigen während der Friedens⸗ verhandlungen gearbeitet wurde. Von einem engliſchen Delegierten, Träger eines ſehr be⸗ kannten Namens, wird erzählt, daß er f a ſt immer Memel mit Danzig verwech⸗ ſelte, weil ihn ſein Fachberater nicht ge⸗ nügend informiert hatte. Die Politik Clemenceaus zeitigte tragiſche Auswirkungen. Bei der Schaffung des Korri⸗ dors verfolgte der.„Tiger“ das Ziel, einen Keil in das Verhältnis zwiſchen Polen und Deutſch⸗ land zu treiben. Tommaſini, der ehemalige italieniſche Botſchafter in Warſchau, erzählt in ſeinen Memoiren, wie ängſtlich Frank⸗ reich darum beſorgt war, daß keine Verſtändigung zwiſchen Polen und Deutſchland zuſtande kam. Dieſem übrigens ausgeſprochen antideutſchen Italiener erſchien die franzöſiſche Politit im Nahen Oſten noch nicht weitgehend genug. So erklärte er dem franzöſiſchen Geſandten in Warſchau, daß der Korridor zwar geſchaffen ſei, um Oſtpreußen von Deutſchland abzuſchnüren und um die Pro⸗ vinz ſpäter Polen einzuverleiben, daß er, Tom⸗ maſini, aber rate, Oſtpreußen ſofort an Polen abzugeben. Auch bei der Regelung in Memel ſind weder kine Flandin-Rriſe? der Ruck nach limks bei den franzöſiſchen öemeindewanlen Paris, 13. Mai. Das endgültige Ergebnis der franzöſiſchen Gemeinderatswahlen wird erſt im Laufe des Montag vorliegen. Ganz allgemein ſcheint ein Anwachſen der bei⸗ den extremen Flügel feſtzuſtellen zu ſein, wobei die äußerſte Linke beſonders gut abſchneidet. In Paris hat ſich die ſogenannte National⸗ mehrheit zwar halten können, viele Sitze aber an die Linksparteien, beſonders die Kommu⸗ niſten, abgeben müſſen. Beſonders auffallend iſt der ſtarke kommuniſtiſche Vorſtoß im. Seine⸗ Departement. Der„rote Gürtel“ um Paris verbreitert ſich zuſehends. Alles in allem darf man von einem Abglei⸗ ten nach links ſprechen, das vielen Kreiſen große Beſorgnis einflößt und bereits die Frage auf⸗ kommen läßt, ob die Regierung beim Wiederzu⸗ ſammentritt des Parlaments dieſem Wahl⸗ ergebnis werde Rechnung tragen müſſen. Während die Blätter verſchiedener Linksrich⸗ tungen von einem Sieg der Freiheit gegen den Faſchismus ſprechen, ſtellen die rechtsſtehenden Organe mit deutlicher Melancholie feſt, daß die vom Kabinett Flandin ſeit einigen Monaten betriebene Konzentrationspolitik den breiten Maſſen Mißtrauen einzuflößen ſcheine. Aus dieſem vernichtenden Urteil der Rechts⸗ preſſe und aus dem Siegesgeſchrei der Links⸗ blätter, die von einem Zuſammenbruch der Rechtsfront ſprechen, laſſen ſich die in Paris bereits umlaufenden Gerüchte erklären, daß dem Kabinett Flandin vielleicht keine lange Lebens⸗ dauer mehr beſchieden ſein wird. die 55 fieht da wie ein Mann Kaſſel, 13. Mai. Am Sonntag weilte der Reichsführer der SS Himmler in Kaſſel, um hier den Appell der 35. SS⸗Standarte ab⸗ zunehmen. Nachdem bereits am Vormittag die Formationen der Schutzſtaffeln zu einer Beſich⸗ tigung durch den Abſchnittsführer auf der Karlswieſe Aufſtellung genommen hatten, er⸗ reichte der Appell am Nachmittag mit dem Eintreffen des Reichsführers der Ss Himmler ſeinen Höhepunkt. Nach der Begrüßung des Reichsführers durch den Führer des Abſchnitts 30, Oberführer Unger, Gauleiter Staatsrat Weinrich und den Vertreter der Wehrmacht ſchritt Reichsführer der SS Himmler die 5. Front ab, um dann in einer Anſprache die Aufgaben und Ziele der kommenden Zeit dar⸗ zulegen. Der Kampf, ſo führte der Reichsführer u, a. aus, der heute geführt wird, iſt ein Kampf der Geiſter in den Weltanſchauungen, die mit⸗ einander ningen. Ihr Männer der SS habt dazuſtehen wie ein Mann, ausgezeichnet durch inneres Wiſſen und tadelloſe Haltung, ebenſo wie in den Jahren des Kampfes. Mit der Auf⸗ forderung an die Schutzſtaffeln, in Tat und Pflichterfüllung treu zum Führer zu ſtehen, ſchloß der Reichsführer ſeine Anſprache. Ein Vorbeimarſch gab dem Appell der 35. SS⸗ Standarte einen würdigen Abſchluß. vor der Invaſion der Mongolen rettete.“ ſo fährt ethnographiſche noch wirtſchaftliche Tatſachen berückſichtigt worden. Vollkommen deutlich wurde die franzöſiſche Memelpolitik erſt nach der Beſetzung Wilnas durch Polen. Bei der Wilna⸗ Konferenz, die von April bis Juni 1921 in Brüſſel tagte, erklärte der belgiſche Miniſter Hymans, der als Vertreter des franzöſiſchen Standpunktes gelten kann, daß man der Kon⸗ ferenz den Plan einer polniſch⸗litauiſchen Staatenunion vorlegen müſſe, mit der ſich Pil⸗ ſudſti noch vor dem Weltkriege befaßt hatte. Hierbei erklärte einer der Konferenzteilnehmer: „Ich zweifle nicht, daß es im Rah⸗ men einer ſolchen Staatenunion möglich ſein wird, die Frage der Zuteilung des Memeler Hafens zu regeln.“ Das Organ des damaligen polni⸗ ſchen Premierminiſters Witos ſchrieb hierzu: „Wie verlautet, hält der Oberſte Rat Memel ————— * 3 4 — 12 0 4 4 als Geſchenk an das auf bundesſtaatlicher Grundlage vereinigte Polen und Litauen be⸗ reit.“ Der„Matin“ führte in einem Interview aus:„Der Völkerbund wünſcht eine neue pol⸗ niſch⸗litauiſche Staatengemeinſchaft zu ſchaffen, und zwar jenen Verband, der Europa einmal „Mit dieſen Mongolen,“ „Algemeen Handelsblad“ fort,„ſchließt La⸗ val jetzt ein Bündnis. Clemenceau baute ſeine Politik gegen Deutſch⸗ land und Rußland zugleichauf Hier⸗ bei erſchien jedoch die politiſche Machtpoſition, die er Polen gab, als zu ſchwach. Laval kann ſein Ziel nur erreichen, wenn er Sowjetruß⸗ land dazu bewegen kann, ſeine Poljtik gegen Deutſchland zu führen, zugleich aber Polen das zu geben, was es verlanzt: nämlich Litauen. Heute offenbart es ſich, daß EClemenceaus Poli⸗ tit einen neuen Balkan in Oſteuropa geſchaf⸗ jen hat.“ Hauptſchriftleiter: br. Wilhelm Kattermann Stellvertreter; Kart M. Hageneier; Cvei vom Dienn: 1. V. ultus En.— erantwortlich für Wolitik: Dr. W Rattermann; für polinſche Nachrichten. Dr. WW. Kicherer; für Wirtſchaftsrundſchau, Kommunales und —•23. fur Kutturpolitit, Feurlle. ton und Beilagen:„Körvel; für Unpolitiſches Carl Lauer: für Lokales Erwin Meſſel: rur Sport: Jul En, „fämtliche in Mannheim. Berijner Schriftleitung: Hans Grar Berlin SwW/G68. 15˙b. Nachdruc ſfämtt. Or bherichte verboien. »Sprechſmnden der Schri neimma: Taalich 16—17 Ubr laußer Mittwoch. Samstaa und Sonntaa,. Verlagsdirektor: Kurt Schönwitz. Mannheim Druc u. Verlag: Hatentreuzvanner⸗Verlag u. Drugerei G. m. ö. H. Sprechmunden der Verlagsdireklion: 1 30 bis 12.00 Uhr(außer n und Fern⸗ rech⸗Nr. für Veriag u. Schrifneitung: 314 71, 204 d6, 333 6162.— Fu den Unzeigenteil verantwortlich: i. V. Fritz Leiſter, Mannheim. Zurzeit it Wieisune MNr d(Geramtauflage) und Nr. 2 für Weinneimer⸗ und Schwetzinger⸗Ausgabe) aültig. Durchſchnittsauflage April 1935: Ausg. 4 Mannheim u. Ausg, 6 Mannheim ⸗ 34 496 Ausg. 4 Schwetzing. u. Ausg. 5 Schwetzing. 3718 Ausg. 4 Weinheim u. Ausg. 6 Weinheim— 3221 —.—— Geſamt⸗DA. April 1935= 41 435 rarnrepnrhere; Eetw rSben eeeeeeeeeeeeeeee en neeeedee ermen he aeee anenn birsarn mnmr mentnararnhesenzezumnrhnm neuer„Roſenkavalier“ in der Staatsoper Glanzvolle Berliner Premiere Clemens Krauß läßt in ſeinem Pro⸗ gramm Richard Wagner immer mehr zurücktre⸗ ten und bringt dafür um ſo häufiger Richard Strauß. Knapp 24 Jahre iſt nun deſſen reifſtes Wert„Der Roſenkavalier“ alt; und doch wurde es mit dieſer Premiere in der Staatsoper an dieſer Stelle ſchon zum 324. Male aufgeführt. Immer war es ein Erfolg, immer wurde ein überaus feſtlicher Rahmen für die Auffüh⸗ rungen geſchafſen. Der letzte„Roſenkavalier“Regiſſeur in Ber⸗ lin war Guſtav Gründgens. Gründgens inſzenierte Einzelheiten, Details, fein überlegt, pſychologiſch durchdacht und kam auf dieſe Weiſe zu den großen Linien, zum Ganzen. Joſef Gielen, der junge Regiſſeur aus Dresden, der dort durch ſeine Inſzenierung der Arabella⸗ Uraufführung bekannt wurde, verſuhr in die⸗ ſem Falle umgekehrt. Erſt ſorgte er ſich um das Ganze und dann aing er an die Details heran, deren Ausarbeitung übrigens Gründ⸗ gens virtuoſer beherrſcht. Gielen iſt dafür na⸗ türlicher in der Auffaſſung.— Es bleibt feſt⸗ zuſtellen, daß der„Roſenkavalier“ Stoff an ſich nicht viel taugt. Was uns feſſelt, iſt die Muſit. Clemens Krauß beherrſcht ſie meiſter⸗ haft! Mit wieneriſcher Muſitfreudigkeit, Muſik⸗ ſeligkeit und Beſchwingtheit des Tones und der ganzen Stimmung ſetzt er ſich für das Wert ein. Wie gebannt ſitzen die Zuhörer und ſind be⸗ zaubert, begeiſtert. In der Titelrolle Tiana Lemnitz— ſie verbindet in feiner Abſtim⸗ mung das Burſchkioſe mit Zartheit und reinem Empfinden. Sie iſt auch geſanalich unter den Frauen dieſes Abends die vollendetſte. Ihr blühender Sopran hat die ganze Leidenſchaft des Ausdrucks und eine Fülle traftvoller At⸗ zente. Sie iſt überzeugend und ausdrucksſtark: ſie ſteht im Mittelpunkt der Handlung, leiſtet unter allen Sängern dieſes Abends das Weſent⸗ lichſte und Beſte und hält ſich dabei dennoch mit ſtiller Vornehmheit beſcheiden zurück. Viorica Urſuleac iſt als Marſchallin eine große Schauſpielerin; ſie führt ihre Partie groß, zu Herzen gehend aus. Die junge Sophie gibt Adele Kern, die vielleicht ein klein wenig zu ſehr Soubrette iſt und manchmal Mühe hat, ihre Stimme über das Orcheſter hinaus zu ret⸗ ten; aber als kleine Sophie iſt ſie entzückend. Ganz groß war als Ochs von Lerchenau Jaro Prohaska,— echt wieneriſch, beim Weine großſpurig und genießeriſch und doch ein gut⸗ mütiger Kerl. In weiteren Rollen ſangen: Helge Roswaenge, Eugen Fuchs und Walter Großmann. Cuſtiges Theater in Berlin komödienhaus— Komiſche Oper— Deutſches Theater Harald Bratt:„Die Inſel“.„Die Inſel“ als Film ſah man in Berlin eher als das gleich⸗ lautende Theaterſtück. Jetzt, wo man beides kennt— Film und Theater—; muß man ſich für den Film als die beſſere Auswertung des Stoffes entſcheiden, wenn man auch vorher annahm, das Schauſpiel wäre ſicher beſſer als der in manchem lückenhafte Film. Harald Bratt, der vor einigen Jahren als Sindbad mit zwei ſchlechten Komödien anſing. ſchrieb unter dem ſpäteren Namen zuerſt das Zeppelin⸗Stück„Seine Exzellenz, der Narr“, das vor längerer Zeit im Preußiſchen Theater der Jugend in Berlin von Herbert Maiſch(9 inſzeniert wurde. Der Wiener Schriftſteller ſucht ſich alle ſeine Stoffe aus der nächſten Gegen⸗ wart; er holt ſich, was er braucht, aus den Gebieten des Sports, der Technik, der Politik und der großen Geſellſchaft. „Die Inſel“ iſt bekanntlich eine Geſandtſchaft in irgendeinem ſüdlichen fremden Lande. Der kleine Spießer im Parkett iſt natürlich glück⸗ lich, nach des Tages Heringsvertauf einmal mit vollen Zügen die große ihm unbekannte, ewig verſchloſſene Welt der Diplomatie zu ge⸗ nießen. Harald Bratt ſorgt dann nebenbei für kleine und größere Extravaganzen. Er erweiſt ſich in dieſen Dingen höchſt leichtfertig. Be⸗ zeichnend iſt für ihn das eine, daß er die Ehrengeſetze einer kleinen Kaſte den Pflichten der Nation gegenüber unbedenklich gleichſetzt. Ihm fehlt das, was man in Deutſchland Takt(in gewiſſen Dingen) nennt. Harald Bratt zeichnet zudem ſeine Figuren verſchwommen, ungenau und oft ſogar ge⸗ radezu unverſtändlich. Während der Film die großen Geldausgaben des Militärattachés Riſt wenigſtens irgendwie begründete, hängt dieſe Frage im Theater völlig in der Luft. Heinz von Cleve, der auch im Komödien⸗ haus dieſe Rolle(wie im Film) zu ſpielen übernommen hatte, mußte darum eine rechi klägliche Figur abgeben. Den Botſchafter ſpielt Theodor Loos, den„bürgerlichen“ Handelsattache Alexander Golling; einzig und allein dieſe beiden vertraten in dvieſer Aufführung menſchliche Kultur, die dem Stück, dem höchſt peinlichen Stück fehlt. ꝛ4: Komiſche Oper:„Der große Preis“. Den neuen Operetten kommt die Kritik gewiß mit allem Wohlwollen entgegen; die Routine ver⸗ gangener Jahre müſſen die neuen Textautoren und neuen Komponiſten erſt aufholen. Man wird ihnen gerne genügend Zeit dafür geben. Aber ſo leicht wie der Librettiſt Bruno Heyn darf man ſich die Sache nicht machen. Wir wollen doch von dem verkitſchten Stil einer zu Grabe getragenen Operetten,produktion“ loskommen. Dollarprinzeſſinnen ſollten im Jahre 1935 die Bretter lieber nicht mehr be⸗ treten. Wo bleibt da der Sinn der tatſachen⸗ nahen Gegenwart? Da hat ſich der Komponiſt Karlheinz Gutheim viel mehr Mühe gegeben; ſeine Man darf ſich ſeinen Namen merken. und die künſtleriſche etwas unwähleriſch, aber auch gut und gekonnt. Enſemble konnte nicht das unter Beweis ſtellen, was es ſicherlich gerne gewollt hätte. Courths⸗ Mahlerſche Geſtalten paſſen eben nicht mehr zu unſeren Zeiten. . Neſtroy⸗Hilpert:„Lumpazivagabundus“. Das „Deutſche Theater“ ſpielt den Wiener Ariſtophanes, ſpielt Neſtroys „Lumpazivagabundus“! Hilpert hat die Poſſe großartig umgedichtet, er hat das ſo ſchön ge⸗ macht, daß ſich der alte gute Neſtroy bei ihm herzlich bedanken würde dafür. Da iſt Heinz Rühmann, der erſte Kleeblatts. Mit überlegnem Humor ſpielt er auf berliniſch den Zwirn; er ſpielt ihn ſchar⸗ mant und ſchnoddrig und gibt an wie drei Piefkes aus Pankow auf einmal,— der echte, unübertreffliche Tiſchler Leim iſt Rühmann! Der Günter gefühlvolle ſein; ſeine Mundart ſpricht er allerdings zum Herzerweichen. Der dritte der drei Handwerks⸗ burſchen iſt Knieriem, ein von Alkohol und Philoſophie verſeuchter Schuſter, den Otto Wernicke als echten Sachſen gibt. herum und um den guten Elfenvater(Heinrich Marlow) herum tänzeln als Feen Marie⸗ Luiſe Claudius und Karin Evans. Es geht herrlich laut und fröhlich auf Bühne zu. Der gute alte Neſtroy würde, wenn er das geſehen und gehört hätte, ſagen:„Kin⸗ der ſeids kommod!“ Oft ſtießen ſich zwar die wieneriſchen Ge⸗ danken an den preußiſchen Konſonanten; doch über alle Bedenken hinweg ſiegte leuchtend Neſtroys herrliche Eulenſpiegelei. Heinz Hil⸗ pert ging mit köſtlicher Unverfrorenheit an den Dialog heran. Der wackere Lumpazi iſt ja nicht kleinlich. Er läßt ſich gern ein wenig umfriſieren. halten. Eine großartige Inſzenierung! Heinz Kuntze. Das in der Schumannſtraße des unverwüſtlichen Langenbeck; ſeiner Sprache nach will er ein Darmſtädter Um ſie 4 der Die Haare hat er ja alleſamt be⸗ iainai · Muſik iſt leicht, prickelnd,— manchmal noch — Zahrgan Di Der am Hono Geheimn manöver Sonntag Einheiten ſtation P Gelegenh über den niſchen J von Pear ſtartet we ral Ree der Ge ſei. Die Meilen a Bei der Als die Boote du Führerſch ein Man wohl die konnten ſi Alle Fl ſtreng an der kriegsm ein? Eine w gerleutna worden if des oben iſt bisher Katholiſc Berli preſſeſtelle Sonderbec getätigten umfang gen beſte ſind die E daß bereit erhoben r ſteht Ende fengericht 1 Itzeho der geſam Sportſchul Ausbreitu eine Fläch hatte. Di aufgeworf Sonntagal einen wei ſtörung zu Schwere König Sonntagal zwei ſchwe desopfer f Flughafen beſetzter K gegen eine Der Wager zwei Stud Verletzung verbrannte den Toten der Wenri ſen Schinſe Der zwe von Hei wagen bei gruppe hin nat aus d wirtſchaftli burg, die getötet wu Arndt aus In 2⁰ Palmb wöchigem den jetzt 20 fer gerettet das hilflo⸗ Neger befe fahrt, die ſi unternomn gerieten, de machte. Il ſtand, daß beach in de China erl Nang chineſiſche Antrag un ges Mitgli Antrag ſoll bundsrate⸗ nas eingeb P 4 ris kalſozialiſti ten Wahlg 3. Mai 1935 ————— e Tatſachen erſt nach der i der Wilna⸗ uni 1921 in che Miniſter franzöſiſchen an der Kon⸗ ſch⸗litauiſchen der ſich Pil⸗ befaßt hatte. tzteilnehmer: s im Rah⸗ tenunion rage der dafens zu aligen polni⸗ zrieb hierzu: Rat Memel desſtaatlicher Litauen be⸗ m Interview ne neue pol⸗ t zu ſchaffen, tropa einmal ttete.“ „ ſo fährt hließt La⸗ emenceau n Deutſch⸗ chauf Hier⸗ Nachtpoſition, Laval kznn Sowjetruß⸗ Politik gegen er Polen das ilich Litauen. nceaus Poli⸗ ropa geſchaf⸗ lann ei vom Dienn: h für Wolitik: richten: Dr. W. mmunales und politik, Feuille⸗ Rolitiſche Carl eiſchach, Berlin ämtit. Oriainal⸗ lich 16—17 ubr Sonntaa!. nheim lag u. Druceret direktton: 10 30 onntag. 314 71, 204&6, verantwortlich: im. lagen und Nr. 2 usgabe) aültig. 985: iheim ⸗ 34 496 tzing. 3 718 heim- 3221 1935= 41 435 ——————— anchmal noch und gekonnt. nerken. zeweis ſtellen, tte. Courths⸗ nicht mehr zu zundus“. Das humannſtraße pielt Neſtroys hat die Poſſe ſo ſchön ge⸗ ſtroy bei ihm da iſt Heinz werwüſtlichen mor ſpielt er elt ihn ſchar⸗ an wie drei — der echte, r gefühlvolle angenbeck: 1 Darmſtädten lerdings zum i Handwerks⸗ Alkohol und den Otto gibt. ater(Heinrich ſen Marie⸗ in Evans. ich auf der würde, wenn ſagen:„Kin⸗ neriſchen Ge⸗ bnanten; doch gte leuchtend Heinz Hil⸗ enheit an den mpazi iſt ja tmein wenig alleſamt be⸗ erung! 2 Kuntze. Das ien deutlich Um ſie Sahrgang 5— 4A Nr. 216— Seite 3 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Montag, 13. Mai 1935 Die probe für den krnſtfall Der amerikaniſche Ozean⸗Maſſenflug geglückt Honolulu, 13. Mai. Der Schleier des Geheimniſſes, der die amerikaniſchen Flotten⸗ manöver im Stillen Ozean umgibt, wurde am Sonntag für kurze Zeit gelüftet, da 32 größere Einheiten die bei Honolulu liegende Marine⸗ ſtation Pearl Harbor anliefen. Bei dieſer Gelegenheit erhielt man auch die erſte Nachricht über den Stand des Fluges der 48 amerika⸗ niſchen Marineflugzeuge, die Donnerstagabend von Pearl Harbor nach der Midway⸗Inſel ge⸗ ſtartet waren. Der Chef der Manöver, Admi⸗ ral Reeves, gab bekannt, daß der Geſchwaderflug erfolgreich durchgeführt ſei. Die Flugzeuge hätten die Strecke von 1200 Meilen auftragsgemäß zurückgelegt. Bei den Manövern ereignete ſich ein Unfall. Als die Flotte durch eine Kette feindlicher U⸗ Boote durchſtieß, fuhren zwei Zerſtörer, die als Führerſchiffe dienten, zuſammen. Dabei wurde ein Mann getötet und mehrere verletzt. Ob⸗ wohl die Zerſtörer ſtark beſchädigt wurden, konnten ſie doch den Hafen erreichen. Alle Flottenbewegungen werden weiterhin ſtreng geheim gehalten. Alle Garniſonen an der Küſte des Stillen Ozeans liegen in kriegsmäßigem Alarm, da jeden Augenbiick ein Angriff der Flotte erfolgen kann. Eine weitere Meldung beſagt, daß ein Flie⸗ gerleutnant bei einem Flugzeugabſturz getötet worden iſt. Ob es ſich dabei um ein Flugzeug des oben erwähnten Geſchwaderflugs handelt, iſt bisher nicht bekannt geworden. Katholiſche rden der Deviſenverſchiebung ſchuldig Berlin, 13. Mai.(HB⸗Funk.) Die Juſtiz⸗ preſſeſtelle Berlin teilt mit: Die durch einen Sonderbearbeiter der Staatsanwaltſchaft Berlin getätigten Ermittlungen haben den Verdacht umfangreicher Deviſenverſchiebun⸗ gen beſtätigt. Gegen eine Reihe von Orden find die Ermittlungen ſo weit gefördert worden, daß bereits Anklage erhoben iſt oder in Kürze erhoben werden wird. In der erſten Sache ſteht Ende dieſer Woche Termin vor dem Schöf⸗ fengericht Berlin an. Usül löſcht Moorbrand Itzehoe, 13. Mai. Der tatkräftige Einſatz der geſamten Belegſchaft der„Adolf⸗Hühnlein⸗ Sportſchule“ in Mordoe verhinderte die weitere Ausbreitung eines Moorbrandes, der bereits eine Fläche von 3½ Quadratkilometer ergriffen hatte. Durch Eindämmen des Feuers durch aufgeworfene Waſſergräben gelang es am Sonntagabend, des Feuers Herr zu werden und einen wertvollen Waldbeſtand vor der Zer⸗ ſtörung zu bewahren. Schwere Kraftwagenunfälle in Oſtpreußen Fünf Tote Königsberg, 12. Mai.(HB⸗Funk.) Am Sonntagabend ereigneten ſich in Oſtpreußen zwei ſchwere Kraftwagenunfälle, die fünf To⸗ desopfer forderten. In einer Kurve bei dem Flughafen Devau fuhr ein mit fünf Perſonen beſetzter Kraftwagen mit großer Geſchwindigkeit gegen einen Baum und ſtürzte in den Graben. Der Wagen geriet ſofort in Brand. Während ſich zwei Studenten aus Königsberg mit ſchweren Verletzungen aus dem Wagen retten konnten, verbrannten die drei übrigen Mitfahrer. Bei den Toten handelt es ſich um die beiden Brü⸗ der Wenrich aus Königsberg und einen gewiſ⸗ ſen Schinſchuleit, der aus Danzig ſtammen ſoll. Der zweite Unfall trug ſich in der Nähe von Heiligenbeil zu. Hier fuhr ein Kraft⸗ wagen bei dieſigem Wetter in eine Fußgänger⸗ gruppe hinein, wobei der Schloſſer Joſef Wi⸗ nat aus dem Kreiſe Allenſtein und der land⸗ wirtſchaftliche Arbeiter Wiſchnewſti aus Stras⸗ burg, die ſich auf der Wanderſchaft befanden, getötet wurden. Verletzt wurde ein gewiſſer Arndt aus Neunkirchen im Saargebiet. Zwei Wochen auf dem Ozean umhergetrieben 20 ſchiffbrüchige Neger gerettet Palmbeach(Florida), 12. Mai. Nach zwei⸗ wöchigem Umhertreiben auf dem Ozean wur⸗ den jetzt 20 Neger durch einen Neuyorker Damp⸗ fer gerettet, der auf ſeiner Fahrt nach Havanna das hilflos treibende Motorboot ſichtete. Die Neger befanden ſich auf einer Vergnügungs⸗ fahrt, die ſie von der Bahama⸗Inſel Naſſau aus unternommen hatten, als ſie in einen Sturm gerieten, der ihr Boot völlig manövrierunfähig machte. Ihre Rettung verdanken ſie dem Um⸗ ſtand, daß ſie 100 Meilen nordöſtlich von Palm⸗ beach in den Kurs des Dampfers gerieten. China erhebt Anſpruch auf nichtſtändigen Ratsſitz Nangking, 12. Mai.(HB⸗Funk.) Das chineſiſche Außenminiſterium arbeitet einen Antrag um Aufnahme Chinas als nichtſtändi⸗ ges Mitglied des Völkerbundsrates aus. Der Antrag ſoll auf der nächſten Sitzung des Völker⸗ bundsrates durch den Berner Geſandten Chi⸗ nas eingebracht werden. hHerriot wiedergewählt Paris, 13. Mai. In Lyon wurde der radi⸗ kalſozialiſtiſche Staatsminiſter Herriot im zwei⸗ ten Wahlgang wiedergewählt. Wie ſieht es heute im Reichstagsgebäude aus? fongreſſe in den Reichstagsſälen— Wandelhalle für flusſtellungen— In allen Siockwerken wird geardeitet (Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten.) Vor einer der großen Freitreppen im Reichs⸗ tagsgebäude ſtehen ein paar Dutzend Männer und Frauen, warten darauf, daß die Führung durch den Wallot⸗Bau für ſie beginnt. Ein paar ausländiſche Worte klingen herüber, engliſch und ſchwediſch. Zufällig in Berlin anweſende Ausländer ſchließen ſich den faſt täglich ſtatt⸗ findenden Führungen der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ an. Manchmal finden ſich an einem einzige Tage allein an die hun⸗ dert Beſucher im Reichstagsgebäude ein; das Intereſſe an der Beſichtigung des Hauſes iſt außerordentlich groß— gleicherweiſe bei Ber⸗ linern und bei Gäſten aus dem Reich. Statt ſchöner Worte Ueberall im Reichstagsgebäude, in allen Sä⸗ len, Zimmern und in den Hallen wird heute nutzbringende Arbeit für die Volksgemeinſchaft verrichtet. Wo früher nutzlos geredet wurde und erbitterte Papierſchlachten entworfen wur⸗ den, und wo die Meinungen der Gegner auf⸗ einander pvallten, ohne daß hiervon das Volk wirklich etwas gehabt hätte, ſind die Räum⸗ lichkeiten bis auf weiteres gegenwartsnaher Be⸗ ſtimmung zugeführt worden. Einen Teil des Obergeſchoſſes bewohnt vor⸗ erſt noch die Nationalſozialiſtiſche Volkswohlfahrt. In den kleinen Räumen dieſes Stockwerkes iſt ein Teil der Schlachten gegen die Sorgen des Winters geſchlagen wor⸗ den, von hier aus wurde der Großkampf im Rahmen des Winterhilfswerkes beſtimmend mitgeleitet. Die überall dabei waren Ein Teil der Räume im Erdgeſchoß ſowie im Kundgebung der Sudetendeutſchen Heimatfront zweiten Obergeſchoß iſt den Angeſtellten des ſtenographiſchen Büros des Reichstages und des ſtenographiſchen Büros des früheren preu⸗ ßiſchen Landtags vorbehalten geblieben. Wäh⸗ rend die„Preußenſtenographen“ vollauf mit den laufenden Arbeiten der Akademie für Deut⸗ ſches Recht zu tun haben, arbeiten die zehn planmäßig beibehaltenen Reichstagsſtenogra⸗ phen für verſchiedene hohe Parteiſtellen. Dieſe Männer waren überall da⸗ bei, teilweiſe ſeit Jahrzehnten. Tauſende von Stenogrammblocks haben ſie mit den Ergüſſen der verſchiedenen Parteienvertre⸗ ter angefüllt, viele tauſend Sitzungstage damit verbracht, zwiſchen Ausſchuß⸗ und Sitzungs⸗ ſälen hin und her zu pendeln. Ihre Amts⸗ pflicht war es, zu ſchweigen. Aber ihr eigenes Bild haben ſie ſich von dem unwürdigen Trei⸗ ben in dem Hauſe, das nach ſeiner Inſchrift an der Hauptauffahrt dem deutſchen Volke ge⸗ widmet iſt, alle gemacht. Sie haben den Lebenslauf und„Aufſtieg“ manches Parlamentsvertreters von A bis 2 gekannt, wie kaum jemand von den gläubig geweſenen Wählern ſelbſt. Die vorletzte große Arbeit der Reichstags⸗ ſtenographen war die Mitſchrift aller Vorgänge im Lubbe⸗Prozeß, zurzeit werden ſie noch durch den Rundfunkprozeß erheblich in Anſpruch ge⸗ nommen. Der Saal der Kongreſſe Selbſtverſtändlich ſtehen die vielen Säle und Hallen im Reichstagsgebäude keineswegs dau⸗ ernd leer. Sie geben für repräſentative Ver⸗ anſtaltungen ja einen durchaus würdigen Rah⸗ men ab. In der Wandelhalle beiſpielsweiſe Weltbild Gmbli.(M) Der Führer der Sudetendeutſchen Heimatfront, Konrad Henlein(dritter von links), bei einer Kund⸗ gebung in Morchenſtein zu den bevorſtehenden Parlamentswahlen in der Tſchechoſlowakei. Das geſtohlene flltarbild Ueberraſchende flufklärung des benter Bilderdiebſtahls Brüſſel, 13. Mai. Eines der geſtohlenen Gemälde des Genter Altars, das Johannes den Täufer darſtellt, iſt wiedergefunden worden. Es iſt geſtern in der Kathedrale in Gent wieder aufgeſtellt worden. Die bis jetzt bekanntgewordenen Einzelheiten über die teilweiſe Aufdeckung des Gemälde⸗ diebſtahls muten wie einamerikaniſcher Kriminalroman an. Der inzwiſchen ver⸗ ſtorbene Täter richtete einige Wochen nach dem Diebſtahl einen anonymen Brief an die biſchöf⸗ liche Behörde in Gent, in dem er die Rückgabe des Gemäldes gegen eine Summe von einer Million Franes aubot. Im Einvernehmen mit der Staats⸗ anwaltſchaft ging der Konſervator des Genter Altars, Kanonikus van der Gheyn, angeb⸗ lich auf das Angebot ein. Es entwickelte ſich in den nächſten Monaten zwiſchen ihm und dem Dieb eine eifrige Korreſpondenz, die ſei⸗ tens des Kanonikus auf„Wunſch“ des Diebes in den Kleinanzeigen einer Brüſ⸗ ſeler Tageszeitung geführt wurde. Der Dieb hatte wohl den Eindruck, daß man ſeinen Verſicherungen über den Verbleib des Bildes keinen Glauben ſchenkte, und ſo ſchrieb er denn eines Tages an den Kanonikus, daß er zur Behebung aller Zweifel eine der Tafeln am Gepäckſchalter des Brüſſeler Nord⸗ bahnhofs abgegeben habe. Dem Brief war der Gepäckſchein beigefügt. In Begleitung von Beamten der Eiſenbahn und der Staatsanwaltſchaft begab ſich der Kanoni⸗ kus nach Brüſſel, und ſein Erſtaunen war nicht gering, als er das Bild tatſächlich dort vor⸗ fand. Es beſtand jetzt kein Zweifel mehr, daß der anonyme Briefſchreiber der Dieb war, der übrigens ſein Angebot erneuerte und auch für das andere Gemälde, das„die gerechten Rich⸗ ter“ darſtellt, die Summe von einer Million Franken forderte. Plötzlich wurde der geheim⸗ nisvolle Verkehr zwiſchen den beiden Parteien unterbrochen, und zwar, wie ſich jetzt heraus⸗ ſtellte, durch den Tod des Diebes. Dieſer iſt im November geſtorben. Seine Identifizierung wurde durch einen Zufall herbeigeführt. Als nämlich im Januar die Nachlaßpapiere eines Genter Bürgers ge⸗ ordnet wurden, fand die Steuerbehörde einige geheimnisvolle Zettel, in denen der Name des Kanonikus van der Gheyn häufig vorkam. Dieſer wurde verſtändigt, und ſein Erſtaunen war groß, als er in dem Beſitzer dieſer Papiere den anonymen Briefſchreiber wiedererkannte. Die ſofort in der Wohnung des Verſtorbenen angeſtellten Nachforſchungen nach dem Ver⸗ bleib des zweiten Gemäldes blieben völlig er⸗ gebnislos. Bei dem Dieb handelt es ſich um einen Genter Bürger, der einen kaufmänniſchen Beruf ausübte und von dem nichts Nachtei⸗ liges bekannt war. Deutſchlands größte Parlaments-Bibliothek fand kürzlich die große Saar⸗Ausſtellung ſtatt. Mitte Mai wird hier die Ausſtellung von Bild⸗ hauerarbeiten des jugoſlawiſchen Künſtlers Meſtrovic eröffnet werden, die aus München nach Berlin kommt und bis Mitte Juli in der Reichshauptſtadt bleiben wird. Weitere große Ausſtellungen ſind hier vorgeſehen. Der große Plenarſitzungsſaal iſt noch nicht endgültig erneuert wor⸗ deba, die Schäden durch den Reichs⸗ taersbrand ſind zu erheblich, um doch einfache Renovierung be⸗ hoben werden zu können. Dagegen werden die anderen geräumigen Säle im Reichstagsgebäude mehrfach für bedeutende Veranſtaltungen zur Verfügung geſtellt werden. So fand im Reichstagsgebäude beiſpielsweiſe die Tagung der Internationalen Ausſchüſſe des Film⸗Kongreſſes ſtatt. Im Juli veranſtaltet die Deutſche Lichttechniſche Geſellſchaft den Inter⸗ nationalen Lichtkongreß, Fachleute der großen Elektrizitätswerke der verſchiedenſten Groß⸗ ſtädte kommen nach Deutſchland, um über Fra⸗ gen der Lichttechnik und damit der Elektrowirt⸗ ſchaft zu ſprechen und gewiſſe Vereinbarungen zu treffen. Deutſchland, einer der Weltlieferan⸗ ten in der Elektrotechnik, wird alſo einen Teil ſeiner Kunden als Beſucher in einem der wür⸗ digſten Gebäude der Reichshauptſtadt begrüßen. 320 o00 Bücher in einer Bibliothek Wir betreten den großen Buchausgabe⸗ ſaal der Reichstagsbibliothek. Ein halbes Dutzend Bibliothekare und Archivare iſt allein mit dem ſtändigen Einordnen der Bü⸗ cher beſchäftigt, ganze Säle werden von den Bibliotheksdienern in Ordnung gehalten und täglich geſäubert. Die Bibliothek im Reichstag iſt eine der größten Parlamentsbibliotheken der ganzen Welt, die größte in Deutſchland. Ueber 320 000 Bände ſtehen zur Ver⸗ fügung. Aneinandergelegt ergibt das die Entfernung von Berlin bis Leipzig— an Um⸗ fang übertrifft die Reichstagsbibliothek den Buchreichtum mancher nationalen Bibliothek in vielen Ländern. Die Bibliothek ſteht den Reichs⸗ tagsabgeordneten ebenſo zur Verfügung wie den Behörden des Reiches, täglich werden Dut⸗ zende von Büchern ausgeliehen und wieder her⸗ gebracht. Ein eigener Direktor ſteht der Reichs⸗ tagsbibliothek vor. Da alle Wiſſensgebiete vertreten ſind, allen voran jedoch ſämtliche Erſcheinungen der Rechtswiſſenſchaften aller Grade, ferner volks⸗ wirtſchaftliche Literatur, ſozialpolitiſche Erſchei⸗ nungen, Enzyklopädien, Biographien und was ſonſt irgendwie den Reichstagsabgeordneten intereſſieren kann, wird die Reichstagsbiblio⸗ thek ganz beſonders von dem Nachwuchs un⸗ ſerer Rechtswiſſenſchaften für die notwendigen Aſſeſſorarbeiten benutzt. Und eines Tages wird die Bibliothek wieder um die eine oder andere Neuerſcheinung bereichert werden, um Bücher, entſtanden aus dem Wiſſensfundus der jungen Doktoren. Dieſe Männer erbauten den Reichstag Ein eigenartiges Bild, faſt wie eine Photo⸗ graphie aus der Zeit vor einigen Jahrzehnten wirkend, feſſelt in einer der Hallen den Blick. Es ſtellt eine Gemeinſchaftsgruppe ſämtlicher Handwerker und Arbeiter, ſämtlicher Lieferan⸗ ten und Kaufleute dar, die irgendwie am Bau des Reichstagsgebäudes beteiligt geweſen ſind. Dieſes Bild hängt erſt ganz kurze Zeit hier, es hat aber ſeine eigene Geſchichte. Der Direktor beim Reichstag, Kienaſt, hatte in Erfahrung gebracht, daß es ein Bild dieſer Art geben müſſe, hergeſtellt von einem heute noch lebenden Maler. Nach langjährigem Su⸗ chen fand es ſich in einem Nebenraum eines bekannten Berliner Gaſtſtätten⸗Unternehmens. Der Beſitzer ſtelle das geſuchte Wandgemälde erfreulicherweiſe gern ohne weiteres für ſeine neue Beſtimmung zur Verfügung. Der Ber⸗ liner Maler Franz Th. Würbel, der Schöpfer des Bildes, ließ ſich bewegen, die erforderlichen Ausbeſſerungsarbeiten daran vorzunehmen. Nach faſt 40 Jahren erlebte es der heute 75 Jahre alte Kunſtmaler Würbel, daß das ſeinerzeit für den Reichstag in Auftrag ge⸗ gebene, aber aus unbekannten Gründen dann nicht mehr erwünſchte Bild endlich ſeiner ur⸗ ſprünglichen Beſtimmung zugeführt worden iſt. Man ſieht den Maler ſelbſt als einen der Jüngſten überhaupt in dieſer 268 Köpfe um⸗ faſſenden Gruppe von Männern. Für die Ge⸗ ſchichte Berlins kommt dem Bild beſondere Be⸗ deutung deshalb zu, weil noch die Namensliſte aller auf dem Gemälde verewigten Handwerks⸗ meiſter vorhanden iſt. Mancher Beſitzer eines Unternehmens wird darauf ſeinen Vater wie⸗ derfinden, die meiſten Namen der Hand⸗ werker, die damals am Bau des Reichstages beteiligt waren, haben auch heute noch guten Klang. Es iſt ein Zeichen wirklicher Volksgemein⸗ ſchaft, daß dieſes Bild aus der Vergeſſenheit herausgeholt wurde, das Handwerk, das Ge⸗ werbe und der Handel dürfen in dieſer Tat des Reichstagsdirektors eine verdiente, aber lange unterbliebene Ehrung erblicken. Eine Ehrung, die im nationalſozialiſtiſchen Staate etwas Selbſtverſtändliches wurde. — ——— Jahrgang 5— A Nr. 216— Seite 4 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Montag, 13. Mai 1933 As⸗Kulturgemeinde das zentrum des Kulturlebens Arbeitstagung des Gaues Baden— Vorträge von Reichsleiter Dr. Stang und Dr. Roth Freiburg, 13. Mai. Zu einer zweitägigen Arbeitstagung haben ſich die Vertreter des Gaues Baden der N S⸗Kulturge⸗ meinde in Freiburg eingefunden, wozu auch der Reichsamtsleiter der NS⸗Kulturgemeinde, Pg. Dr. Walter Stang erſchienen iſt. „Am Samstag nachmittag wurde die Tagung im hiſtoriſchen Kaufhaus⸗Saal durch den Gau⸗ kulturwart Pg. Dr. Roth⸗ Mann heim, er⸗ öffnet, worauf Pg. Direktor Gant her namens der Kreisleitung den Willkommgruß Sie der Tagung guten Erfolg wünſchte... Im Mittelpunkt der Veranſtaltung, die“ uch muſikaliſche Darbietungen verſchönt war, Fan⸗ den zwei Vorträge: den erſten hielt 586 Reichsleiter Dr. Stang über„Nationalſozialiſtiſche Kultur⸗ politik und NS⸗Kulturgemeinde'. Er betonte, daß bei der Machtübernahme durch den Nationalſozialismus wie auf politiſchem, ſo auch auf kulturellem Gebiet eine große Be⸗ griffsverwirrung geherrſcht habe. Das kultu⸗ relle Leben war ſeines deutſchen Weſens be⸗ raubt. Kultur und Volk bildeten keine Einheit mehr. Die große Aufgabe des Nationalſozia⸗ lismus mußte zunächſt eine organiſatoriſche ſein, um das zerrüttete Kulturleben wieder in Form zu bringen, woraus ſich die zweite Auf⸗ gabe ergab, eine einheitliche Weltanſchauung und Kulturauf⸗ faſſung herbeizuführen. Wie es in politiſcher Hinſicht ein Parteiweſen gab, ſo gab es auch auf kul⸗ turellem Gebiet eine Unzahl von Kulturklubs und Kulturbünden, die meiſt unter jüdiſchem Einfluß ſtanden; alle Dinge waren relativ ge⸗ worden. Um die„zerſetzten“ Volksgenoſſen wie⸗ der zu einer Ein eit zu bringen, bedurfte es einer Organiſation, und darum iſt die Kultur⸗ emeinde gegründet worden. Zunächſt als heatergemeinde entſtand hier aſo eine Gemein⸗ ſchaft von Volksgenoſſen, die ſich um die deutſche Bühne ſcharte, damit ſowohl im Spielplan wie in der Art wieder deutſcher Stil zur Geltung kommt. Weiterhin wurde ein Kulturring, ein Buchring, Volkstumspflege uſw. ins Leben ge⸗ Nachbargebiete Heſſiſcher Dragonertag verlegt Darmſtadt, 12. Mai. Wegen der am 19. Mai ſtattfindenden Eröffnung der Reichs⸗ autobahnſtrecke Darmſtadt—Frankfurt mußte der große heſſäſche Dragonertag in Darm⸗ ſtadt auf den 25. und 26. Mai verlegt werden. Die Kameraden erhalten bei ihren Ver⸗ einen nähere Mitteilung. Geheimrat Kolle + Frankfurt a.., 12. Mai⸗ Im Sana⸗ torium Neroberg in Wiesbaden iſt am Freitag Geheimrat Prof. Dr. med. phil. nat. h. c. Wil⸗ helm Kolle, Direktor des ſtaatlichen Inſtituts für experimentelle Therapie und des chemo⸗ therapeutiſchen Raants af m Georg⸗ Speyer⸗Haus zu Frankfurt a. M. geſtorben. Auf faſt allen Gebieten der mediziniſchen Wiſ⸗ ſenſchaft war Geheimrat Kolle zu Hauſe. Er hat die erſten Schutzimpfungen gegen Cholera und Typhus vorgenommen. Mit ihm iſt einer der bedeutendſten Gelehrten auf dem Gebiete der Bakteriologie dahingeſchieden. Unterirdiſcher Gang angeſchnitten Trier, 12. Mai. Beim Bahnbau Türkis⸗ mühle— Kuſel wurde bei Erdbewegungs⸗ arbeiten zur Errichtun eines Bahneinſchnitts zwiſchen den Ortſchaften Oberkirchen und Schwarzerden ein unterirdiſcher Gang angeſchnitten, der auf eine längere Strecke hin gut erhalten war. Bei einer Durchſuchung des etwa 20 Meter langen Ganges, deſſen Zugang vom Bagger freigelegt worden war, fand man eine große Anzahl alter Werkzeuge, die vermutlich aus römiſcher Zeit ſtammen. Das Landesmuſeum Trier wurde von dem Fund verſtändigt. Daß die Fundſtücke römiſchen Urſprungs ſind, ſchließt man aus der Tatſache, daß in der Nähe die römiſche Heerſtraße nach Mainz vorüberführte und ebenfalls nahebei das berühmte Mithrasdenkmal von Schwarz⸗ erden aus ſpäter Römerzeit entdeckt wurde. Neues Herzmittel entdeckt Würzburg, 12. Mai. Dem Forſcher und Univerſitätsprofeſſor Dr. Ferdinand Flury und dem Chemiter Dr. Wilhelm Neumann am Würzburger Dermatologiſchen Inſtitut ge⸗ lang es, aus den Blättern des Oleanders ein neues' Herzmittel herzuſtellen. Die Wir⸗ kung entſpricht der des Digitalis, zeigt dieſem Mittel gegenüber jedoch große Vorteile. Prak⸗ tiſche Werſuche an Schwerherzkranken wur⸗ den mit dem neuen Herzmittel im Würzburger Julius⸗Spital bereits durchgeführt. Von der älteſten Burg der Pfalz Klingenmünſter, 12. Mai. Wer kennt das„Schlöſſel“ bei Klingenmünſter? Die wenigſten wohl, es ſei denn, der Wander⸗ weg habe ſchon dort vorbeigeführt. Nicht mehr lange aber wird es dauern, dann wird auch dieſe Burgruine ihren Dornröschenſchlaf be⸗ endet haben, wird das„Schlöſſel“ auch für einen Blick„von unten“ freigemacht ſein. Wie bei ſo manchen Burgen der Südpfalz ſind auch hier Ausgrabungen im Gange, die Wiſ⸗ ſenswertes über dieſe Ruine vermitteln ſollen. Wie in einer in den letzten Tagen an Ort und Stelle ſtattgehabten eſprechung mitgeteilt wurde, ſchaut man den weiteren Forſchungen ſehr zuverſichtlich entgegen. Im Wohn⸗ turm' wurden bereits die architek⸗ toniſchen Funde Vieeteien Ban Die Bedeutung eines bereits freigelegten Bauteiles iſt noch rätſelhaft. Da ſeine Quadern in den Wohnturm eingebunden ſind, ſchätzt man ſeine Entſtehung um 1030. rufen, alles, um das deutſche Kulturvolk de einem Stile zu führen. Die NS⸗Kulturgemeinde mußte das Zentrum des Kulturlebens ſein. Zugeſtändniſſe dürfen keine gemacht werden. Sie habe ſich eine ſchwere und langwierige Aufgabe geſtellt. Wir erhoffen eine neue Kulturblüte deutſchen Weſens am Ende unſerer Arbeit, die Deutſchland auf Jahr⸗ hunderte hinaus beglücken ſoll. Im zweiten Vortrag behandelte Gaukulturwart Pg Dr. Roth die Aufgaben der NS⸗Kulturge⸗ meinde in der Grenzmark. Er hob dabei hervor, daß das Kulturleben ſo vertieft werden muß, daß auch die Menſchen vom glei⸗ chen Blut jenſeits der Grenzen ſich mit uns verbunden fühlen. Das deut ſche Kultur⸗ leben muß ins entlegenſte Dorf hinausgetragen werden. Das kann auf verſchiedene Arten feſchebei(Theater, Kon⸗ zerte, Filme uſw.) Dieſe Arbeit iſt auch po li⸗ tiſche Arbeit und darf nicht als überflüſſig angefehen werden. Für die Grenzmark gilt es beſonders, Kulturarbeit zu leiſten. Sie ſtärkt den Glauben eines Volkes, auch der Vollks⸗ genoſſen, die nicht auf deutſchem Boden leben. Für den zweiten Tag waren interne Be⸗ ſprechungen vorgeſehen. In Meidelberg umd SFreiburg Fremdſprachliche Ferienkurſe in Baden Vorträge engliſcher und franzöſiſcher Gelehrter und Politiker Heidelberg, 12. Mai. In der Zeit vom 5. bis 24. Auguſt veranſtalten die Univerſi⸗ täten Freiburg und Heidelberg Fe⸗ rienkurſe, in denen hervorragende Ver⸗ treter der Wiſſenſchaft, Politik und Wirtſchaft Frankreichs und Englands in ihrer Mutterſprache Vor⸗ träge halten werden Dieſe Veranſtaltungen, zu denen ſich die beiden Hochſchulen durch ihre Lage und ihre Tradition beſonders berechtigt und verpflichtet glauben, ſollen zugleich für die den meiſten unerreichbar gewordenen Aus⸗ landsſtudien einen hochwertigen Erſatz bieten. Die Zeit der Kurſe fällt in beiden Städten zu⸗ ſammen mit den Ferienkurſen für Ausländer, ſo daß auch umfangreiche Gelegenheit zu fremd⸗ ſprachlicher Konverſation gegeben iſt. In Freiburg i. Br. werden franzöſiſche Gelehrte über Literatur, Kunſt, innere Politik und Wirtſchaft Frank⸗ reichs ſprechen. Und zwar haben zugeſagt: Jo⸗ ſeph Denis(Directeur des Office Mational des Universites), Rene Lalou(Verfaſſer der „Histoire de la litérature contempraine), die Pro⸗ feſſoren: Pierre Lavedan, M. Crouzet, Jean Thomas, Edouard Spenlé, Jean Morini⸗Comby, François Perroux. In Heidelberg wird das moderne England(Innenpolitik— Wirtſchaft— Empire) durch bedeutende Poli⸗ tiker, Wirtſchaftler und Profeſſoren behandelt werden, wie: Lord Allen of Hurtwood, Sir Joſiah Stamp, Sir Baſil Philott Blackett, T. B. Martin, M. P. die Profeſſoren Fra⸗ ſer, Balfour u. a. Auskunft erteilt in Freiburg: die Akademiſche Auslandsſtelle der Univerſität, in Heidelberg die Auslandsabteilung der Univerſität. Die Landwirtſchaft als Verbraucher Ganz allgemein wird die Landwirtſchaft in erſter Linie als Stätte der Erzeugung betrach⸗ tet, als Hervorbringer der Lebensmittel und der verſchiedenſten Rohſtoffe für die Induſtrie. Wenn auch niemand die Wichtigteit der deut'⸗ ſchen Landwirtſchaft als Urproduzentin der ver⸗ ſchiedenſten Güter beſtreiten wird, ſo erſcheint es doch einmal notwendig, zeſtzuſtellen, daß Bauer und Landwirt nebſt den zugehöri⸗ gen Landarbeitern auch al 3 Verbraucher auf dem deutſchen Markt eine ganz we⸗ ſentliche Rolle ſpielen. Zunächſt verbraucht die Landwirtſchaft von den geernteren Feld⸗ früchten den größten Teil im eigenen Betriebe. Es iſt natürlich faſt unmöglich, genaue Angaben über die Größe des Verbrauches zu erhalten, immerhin laſſen eine Reihe von Buchführungs⸗ ergebniſſen gewiſſe Rücſchlüſſe auf den großen Durchſchnitt zu. Faſt reſtlos werden die Futter⸗ pflanzen und das von der Getreideernte anfal⸗ lende Stroh im eigenen Berriebe verwertet. Aber auch das Getreide Lelbſt, die Körner, fin⸗ den zum großen Teil Verwendung in der eige⸗ nen Wirtſchaft. Etwa 30 v. H. des Weizens, 55 v. H. des Roggens, 50 v. H. der Gerſte, 86 vom Hundert des Hafers und 75 v. H. der Kar⸗ toffeln werden in Betrieben über 5 Hektar als Nahrungsmittel für die landbaubetreibende Bevölkerung ſelbſt, als Futtermittel für das Vieh und als Saatgut für die nächſte Ernte verbraucht. In kleineren Wirtſchaften(unter 5 Hettar) iſt der Eigenverbrauch natürlich noch bei weitem höher, hier wird häuſig faſt gar nichts verlauft. Anders liegen die Verhältniſſe bei den ſogenannten Edelprodutten, alſo bei ſolchen Erzeugniſſen, die erſt nach Verwertung durch den Tiermagen entſtehen, z. B. Fleiſch und Milch, die alſe bewußt für den Vertauf er⸗ zeugt werden. Vom Jungvieh werden 3. B. nur—1,5 v. H. des durchſchnittlichen Beſtan⸗ des im Haushalt oder als Deputat verbraucht, von den Kälbern—10 v. H. der geborenen Tiere, bei den Schweinen(ohne Fertel) ſind es aber 30—35 v. H.(alles bei Betrieben über fünf Hettar). In den kleinen Wirtſchaften dürften auch von dieſen veredelten Erzeugniſſen nur wenige auf den Markt gelangen. Intereſſant iſt vor allem, daß etwa ein Drittel aller ermoltenen Milch auf dem Hofe ſelbſt verbleibt. Um dieſe rein landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe hervorzubringen, bedarf der Bauer aber der verſchiedenſten Hilfsmittel, die er der übrigen Volkswirtſchaft entnimmt. Große un⸗ geheuere Induſtrien ſind entſtanden, die ledig⸗ lich für den Bedarf der Landwirtſchaft produ⸗ zieren. So gibt es faſt in jeder Stadt und in vielen großen Doͤrfern Fabriten oder zuminde⸗ ſtens doch Filialen von Fabriten, die land“ wirtſchaftliche Maſchinen und Ge⸗ räte bauen oder vertaufen oder auch nur repa⸗ rieren. Aber nicht nur der Fabriten darf man hier gedenken, ſondern vor allem der unzähli⸗ gen tleinen Handwerter. Der Schmied, der Stellmacher, der Wagenbauer, der Tiſchler uſw., ſie alle arbeiten auf den Dörfern und leben dort in der Hauptſache von den Aufträgen der Bauern und Landwirte. Und dann eine andere Induſtrie, die Düngemittelinduſtriel Auch ihr größ⸗ ter Abnehmer iſt die Landwirtſchaft. Um den deutſchen Bauern noch ſtärkere Verwendung von Handelsdüngemittein zu ermöglichen, ha⸗ ben die Inouſtrien die Preiſe weſentlich ge⸗ ſenkt. Die ſteigenden Abſatzziffern lal⸗ ſen ſchon heute ertennen, daß der Verbrauch in dieſem Jahre größer ſein wird als früher. Die rieſigen Werke in Leuna, in Oppau, in Lud⸗ wigshafen, die großen Kalibergwerte und viele andere Stätten ſind Zeugen des landwirtſchaft⸗ lichen Bedarfes. Hunderttauſende, ja Millionen deutſcher Voltsgenoſ⸗ ſenerhalten ſo indirekt Arbert und Erwerb durch die deutſche Land⸗ wirtſchaft. Aber auch dirett wird die Landwirtſchaft als ein weſentlicher Faktor bei dem Arbeitsver⸗ brauch Deutſchland angeſehen werden müſſen. Immer mehr Kräfte bedarf das weite Land, um ſeine Schätze herzugeben. Der größte Teil des Arbeitsdienſtes, eine große Zayl von Not⸗ ſtandsarbeitern, von Landhelfern männlichen und weiblichen Geſchlechts und viele andere geben hinaus zu den Bauern und Landwirten, um ihnen bei der Arbeit und Sicherſtellung des deutſchen Nahrungsmittelbedarfes und der Rohſtoffverſorgung zu helfen. Die Landwirt⸗ ſchaft iſt alſo nicht nur Erzeuger, ſondern auch einer der wichtigſten Verbraucher der Induſtrie und vor allem Verbraucher des koſtbarſten Gutes des Volkes, nämlich der Arbeitskraft. Pfalz Schweres Motorradunglück Freihändig gefahren!— Drei Verletzte Landau, 13. Mai. Am Sonntagnachmittag egen 5 Uhr ereignete ſich auf der Bezirksſtraße Londau-— andel im Steinweilerer Wald ein ſchweres Motorradunglück. In voller Fuber ſtießen zwei junge Leute aus Arzheim, ugen Knecht und Auguſt Siener, mit einem aus Karlsruhe ſtammenden, in entgegen⸗ Gaarir Richtung fahrenden Kraftfahrer namens artner ſeſen Nach Angaben von Augenzeugen ſoll der Karlsruher 1115 In e i⸗ händig gefahren und von der Fahrbahn ab⸗ gewichen ſein. Der Zuſammenſto der beiden Motorräder war ſo heftig, daß die Vorderteile vollſtändig zertrümmert und die Fahrer ſelbſt meterhoch in die Luft geſchleudert wurden. Mit ſchweren Schädelbrüchen und anderen Verletzun⸗ en mußten ſie in das r ee andau bzw. in das Kandeler Krankenhaus ver⸗ bracht werden. Saargebiet Tiger ſpringt Dompteuſe an Neunkirchen(Saax), 13 Mai. Bei dem Gaſtſpiel des Zirkuͤs Krone in Neunkirchen irn ein Tiger die e fe fof Dompteuſe illhy an und verletzte ſie ſo ſchwer, daß ſie in ein Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Das Tier war bei einem Sprung über ſeine 333 zu kurz und traf mit voller ucht die Dompteuſe, die durch die Pranken⸗ chläge am Kopf und im Geſicht erheblich getrof⸗ en wurde. Dies iſt der erſte Unfall der in ganz Deutſchland bekannten Tierbändigerin. Aus dem Main⸗Tauber⸗Kreis Wertheim, 12. Mai.(Eig, Ber.) Die regneriſchen Tage um den 1. Mai, der auch in der nöwlichſten Ecke des badiſchen Franken⸗ landes in Stadt und Land als das Freu⸗ denfeſt des deutſchen Arbeiters bekenntnis⸗ froh und zukunftsgläubig gefeiert wurde und in den birken⸗ und fahnengeſchmückten Stra⸗ ßen und Gaſſen der Feſtgemeinden ein viel⸗ ſtimmiges Echo fand, ſind jetzt wieder abgelöſt von Tagen, die im Glanz und in der Pracht der Frühlingsſonne erſtrahlen. Unſere frän⸗ kiſche Heimat iſt wieder in ihrer bezau⸗ bernden Schönheit erſtanden, in den waldge⸗ krönten Bergen wolkt ſich das junge Grün, während die Täler in ihrer Blütenpracht einen einzigen Garten bilden. Es iſt verſtänd⸗ lich, daß bei dieſem Grünen und Blühen der Natur die Verſammlungen und Veranſtaltun⸗ gen einmal etwas in den Hintergrund treten und der Wandertrieb des deutſchen Menſchen ihn in die herrliche Lanoſchaft lockt. So waren neben Ausflügen in den benachbarten Speſſart und in das angrenzende Odenwaldgebier be⸗ ſonders im Maintal ſtarker Durchgangsverkehr feſtzuſtellen und in Wertheim ſchon viele Fremden zu ſehen, die gerne ihren Aufenthalt zu einer kurzen Beſichtiaung von Stadt und Bura benutzten. In das herrliche Frühlinasauferſtehen läute⸗ ten dieſes Fahr bei uns dumpf die Glocken die die grauſame Ernte des Schnitters Tod ver⸗ kündeten. Während Großkaufmann Johann Ueffinger im beſten Mannesalter an den Folgen einer Angina ſein arbeitsreiches und erfolggekröntes Leben laſſen mußte, forderten Unalücksfälle drei weitere Menſchen⸗ die Aumpia⸗Ausſtellung kommt nach Etuttgart Stuttgart, 13. Mai. Im Rahmen der deutſchen Olympiſchen Schulung haben der Reichsſportführer und der Propagandaausſchuß für die Olympiſchen Spiele eine Olympia⸗ Ausſtellung geſchaffen, die in anſchaulicher und höchſt intereſſanter Form die Geſchichte der Olympiſchen Spiele vom Altertum bis zur Neuzeit zeigt. Die bedeutſame Ausſtellung iſt als Wander⸗Ausſtellung für das aanze Reich gedacht, führt die Bauten für die Olym⸗ piade 1936 zum erſtenmal in Plänen und Mo⸗ dellen vor, zeiat die ſportliche Schulung des Volkes, erklärt die Feierlichkeiten der Olym⸗ piade und weckt neben dem rein ſportlichen auch das künſtleriſche Intereſſe durch eine be⸗ ſondere Ausſtellung. Vor allem vermittel— die Olympia⸗Ausſtellung dem deutſchen Volke ein⸗ Grucksvoll die Erkenntnis, daß die Olympiſchen Spiele 1936 nicht zuletzt auch eine große nationale Aufgabe haben. Denn es aeht ja bei dieſen Spielen nicht um einen Weit⸗ kampf wie andere auch, ſondern um einen be⸗ deutſamen Dienſt des Sports am nationalen Gedanken. Es iſt alſo nicht eine Veranſtaltung der Sportler allein,, ſondern ieder einzelne deutſche Voltsgenoſſe iſt Träger des Olympi⸗ ſchen Gedankens. Dies allen klar zu machen iſt die Aufgabe der Olympia⸗Ausſtellung. Der Stadt Smttaart iſt es aelungen, die Aus⸗ ſtellung für die Zeit vom 13. Juli bis 4 Auguſt zu erwerben. Sie fällt damit zeit⸗ lich in den Rahmen der Ausſtellung„Waſſer⸗ ſtraßen und Waſſerſport“, die ig vom 15. Juni bis 4. Auguſt auf dem Cannſtatter Waſen ſtan⸗ finden ſoll. Sie wird zuſammen mit dieſer Ausſtellung der Verbreitung und Vertiefung des Olympia⸗Gedankens und der Pflege eines geſunden deutſchen Sports eine wertvolle Ver⸗ mittlerin und Gehilfin ſein. leben. Auf der abſchüſſigen Straße bei Ur⸗ phar brach ein Rad an einem Bulldog, ver ſich überſchlug und einen arbeitsſamen jun⸗ gen Arbeiter aus Kreuzwertheim unter ſich erdrückte. Kaum war die Kunde von dieſer traurigen Botſchaft verhallt, als die Nachricht bekannt wurde, daß in Kreuz⸗ wertheim eine junge Frau mit dem Fahrrad in ein Auto rannie und tödlich da⸗ bei verunglückte. Ein weiterer Unglücksfall er“ eignete ſich auf der Straße Höhefeld— Niklashauſen, wo in Radfahrer eine hohe Böſchung hinabſtürzte und im Krankenhaus ſeinen ſchweren Verletzungen er⸗ lag. Ein Betäubungskurs für die Tier⸗ ärzte der Bezirke Tauberbiſchofs⸗ heim und Weriheim fand in den letzten Tagen auf dem Ernſthof bei Dörlesberg ſtatt. Im Mittelpunkt des Kurſes ſtand ein Vortraa von Dr. Benz vom Innenminiſte⸗ rium über die verſchiedenen Betäubungsarten. Auch Anagehörige des Reichsverbandes deut⸗ ſcher Schifzüchter weilten kürzlich auf dem Ernſthof, wo unter Leitung von Reaierunasrat Vetter vom Innenminiſterinm die Schaf⸗ haltuna von Gutspächter Fiſcher beſich⸗ tiat wurde. In Wertheim rüſten ietzt die Stadtge⸗ meinde und die Stäßtiſche Sparkaſſe zur 19. Hauptverſammlung des Badiſchen Spar⸗ kaſſen⸗ und Giroverbandes am 27, bis 29 Mai. An den Begrüßungs⸗ abend und die aroße Verbandsverſammlung ſchließen Motorbootfahrten, Spazieraänage und ein Platztonzert an. Als Abſchluß der Veran⸗ ſtaltungen findet eine aroße Beleuchtung von Burag und Mahnmal ſtatt. In den Tagen vom 18. bis 20 Mai tagt in Wertheim auch die Vertreterverſamm⸗ luna der badiſchen Obſtbauvereine. Be⸗ ſichtiaungen von Bura und Stadt und Aus⸗ flüge in die nähere Umgebung ſind hier eben⸗ falls vorgeſehen. H Jah rgane Wir ſtel des Vogel Neſter ar Leben der denen Art chen, die Neſt für ren Gerüf Neſter hal den vollko übernimm gleichfalls ſichere Pl wir aber ſprechen. Aſtquirlen von den b die Amſel wird ſein können, w allein mit Werkzeug, flechtet. A. zutage, de 1 des Neſtes ſtens klein aus der N liche Neſtn 1 Buchfinken 4 Haaren, b verklebt. Rohrſänge halmen ge über dem Geflecht a Neſter die Hervorrage die Mehlſe Anſehnlich lige Neſt Kunſtwerke Anlaß: Se werke, die Jub Einen ſ Kinderball. Samstag Straßenba dabei beſche man die ü der kleine geſtartet w ton⸗Zettelck King and Q König und die Bezeich Der Bal läumsfeier — ſein. We Eine we den die Ki ihre Fahr aufſftellten, die Parkgel bad ſparen offenbar ü Schilder a auf der gan Die Neckar Zuſtand nic Verkehrsſür Belehrung kommt wie wollte. Ord hinführen, mit Autos Silberne Hochzeit fei ner im Fri Schollmeier, Straße. nenenee atten u und Genera Orcheſterkon geiche ſo u beſchwingter Bildes, das machen habe rahmt durch ſter Adolf? konzert konn finden; im „Mödlinger die etwas tl „König Stef recht zu Har Ouvertüre, d legte. Adolf Orcheſterbeg ton bewies rechte Tragf tenden drei man den vo hof in Aber rachte einer dem Elly⸗Ne des Geiſtertt diger Ungei der 3. und a op. 97 der Laune. Köft Prof. Floriz ſcher, das fen Trios z aus op. 1, t. dante ſchon Mai 1935 aft produ⸗ dt und in zuminde⸗ ie land⸗ und Ge⸗ nur repa⸗ darf man r unzähli⸗ bmied, der und leben trägen der iſtrie, die ihr größ⸗ t. Um den erwendung lichen, ha⸗ ſentlich ge⸗ fern laſ⸗ rbrauch in früher. Die 1, in Lud⸗ und viele dwirtſchaft; ende, ja s genoſ⸗ heit und e Land⸗ rtſchaft als Arbeitsver⸗ en müſſen. ſeite Land, zrößte Teil von Not⸗ männlichen iele andere andwirten, tellung des und der Landwirt⸗ ndern auch Induſtrie koſtbarſten tskraft. ück erletzte machmittag ezirksſtraße Wald ein In voller s Arzheim, ner, mit n entgegen⸗ rer namens aben von rer 45 e i⸗ hrbahn ab⸗ der beiden Vorderteile ahrer ſelbſt irden. 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Man kann dabei bei verſchie⸗ denen Arten geradezu von einer Baukunſt ſpre⸗ chen, die ſich ſteigert in dem Grade, wie das Neſt für unſere Begriffe an nicht gerade ſiche⸗ ren Gerüſten anzubringen iſt. Die kunſtloſeſten Neſter haben die Höhlenbrüter, weil die Höhle den vollkommenen Schutz der Eier und Jungen übernimmt. Das Neſt der Bodenbrüter iſt gleichfalls kunſtlos zu nennen, weil die Erde die ſichere Plattform iſt. Als Kunſtwerke müſſen wir aber ſchon die Neſter der Freibrüter an⸗ ſprechen. Das ſind die Neſter der Vögel, die in Aſtquirlen angelegt werden. Zu ihnen gehören von den bekannteren Arten die Buchfinken und die Amſeln. Wer je ſolch ein Neſt geſehen hat, wird ſeine Verwunderung nicht unterdrücken können, wenn man betrachtet, wie der Vogel allein mit dem für unſere Begriffe primitiven Werkzeug, dem Schnabel, das Neſt ineinander⸗ flechtet. Am meiſten tritt das beim Buchfinken zutage, der außerdem' noch die Außenwände des Neſtes mit einer Schutzfarbe umgibt, mei⸗ ſtens kleinen Rinden⸗ und Flechtenteilen, die aus der Nähe des Neſtes ſtammen. Die eigent⸗ liche Neſtmulde iſt ein Kunſtwerk für ſich, beim Buchfinken weich ausgepolſtert mit Federn und Haaren, bei der Droſſel mit Lehm bzw. Erde verklebt. Kunſtwerke ſind auch die Neſter der Rohrſänger, die zwiſchen ſchwankenden Rohr⸗ halmen geflochten ſind und wie ein Pfahlbau über dem Waſſer ſtehen; es weiſt ein ſo ſtarkes Geflecht auf, daß in Rußland die Kinder die Neſter dieſes Vogels als Pantoffeln benutzen. Hervorragende Architekten ſind die Rauch⸗ und die Mehlſchwalbe. Auch die Uferſchwalbe leiſtet Anſehnliches. Das verhältnismäßig große kuge⸗ lige Neſt des Zaunkönigs iſt ebenfalls ein Kunſtwerkchen. Alles dies gibt zu der Mahnung Anlaß: Schützt unſere Vögel und ihre Kunſt⸗ werke, die Neſter! Jubiläumsgrüße aus Liverpool Einen ſehr beachtlichen Luftweg legte ein Kinderballon zurück, der am vergangenen Samstag in den Nachmittagsſtunden vor dem Straßenbahndepot Mannheim„notlandete“ und dabei beſchädigt wurde. Bei der Bergung konnte man die überraſchende Feſtſtellung machen, daß der kleine Ballon in Liverpool(England) geſtartet, wurde, Auf einem angehängten Kar⸗ ton⸗Zettelchen ſtanden die⸗Worte;„God saye our King and Queen“— alſo„Gott ſchütze unſeren König und die Königin“— und als Aufgabeort die Bezeichnung: Liverpool. 4 Der Ballon ſcheint alſo anläßlich der Jubi⸗ läumsfeierlichkeiten in England aufgeſtiegen zu ſein. Wenn man nicht richtig parkt Eine wenig erfreuliche Ueberraſchung wer⸗ den die Kraftfahrer erleben, die am Sonntag ihre Fahrzeuge längs des Franzoſenweges aufſtellten, weil ſie glaubten, auf dieſe Weiſe die Parkgebühr für den Parkplatz am Strand⸗ bad ſparen zu können. Dieſe hatten offenbar überſehen, daß am Franzoſenweg Schilder angebracht ſind, die verkünden, daß auf der ganzen Strecke das Parken verboten iſt. Die Neckarauer Polizei konnte natürlich den Zuſtand nicht dulden und ſo ſchrieb ſie eben die Verkehrsſünder auf, die nun eine entſprechende Belehrung erhalten werden, die ſicherlich teurer kommt wie die Parkgebühr, die man ſparen wollte. Ordnung muß ſein, denn wo ſollte es hinführen, wenn auch noch der Franzoſenweg mit Autos zugeſtellt würde. Silberne Hochzeit. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiern heute Auguſt Doll, Obergärt⸗ ner im Friedrichspark, und Frau Anna geb. Mannheim⸗Wallſtadt, Königshofer Straße. chi Memm von Bou U½ Eim Arbeitstae in einer Mannheimer Fabril 9. Fortſetzung Als die Spanner ankamen, ließ Hannes ſeinen Wagen ſtehen, holte Block und Bleiſtift und ging nach dem Güterwagen. Seine Aufgabe war, den Ausgang der Fäſſer genau zu kontrollieren, da⸗ mit die Spanner nicht etwa eines dieſer Fäſſer in ihrer Taſche verſchwinden ließen, oder, was eher möglich war, ein verkehrtes Faß luden. Dieſe Tätigkeit des Hannes wurde von den Spannern als höchſt ſtörend und überflüſſig empfunden, denn der Mann lief ihnen mit ſei⸗ nem Holzbein im Wege herum und im übrigen waren ſie der Meinung, daß ſie ihre Fehler allein machen könnten. Nachdem es aber die Betriebsleitung ſo angeordnet hatte, mußten ſie den Hannes als notwendiges Uebel hinnehmen und entſchädigten ſich hie und da durch einen ausgiebigen Griff in ſeine Schnupftabaksdoſe. Dem Hannes bedeutete dieſe Tätigteit eine er⸗ wünſchte Abwechflung ſeines Daſeins. Wenn er ſo die Fäſſer betrachtete, die in alle Gegenden der Welt geſandt wurden, wünſchte er ſich oft, auch einmal in ſo einem Güterwagen mitfahren zu können, nach Hamburg und von dort über das weite Meer nach Indien, China, Amerika, Auſtralien. Doch bald waren die Fäſſer einge⸗ laden, die Schiebtetür ſchlug zu, die Rangier⸗ maſchine hängte ſich an, ein Pfiff! Fort rollte Das Großkraftwerk Mannheim aus der Vogelſchau HB-Bildarchiv Es geht auch ohne Radau Lärmbekämpfung und NS⸗Volkswohlfahrt Wir leben im Zeitalter des Lärms. Unſere Nervenkraft, die ohnehin ſchon durch die vielen Leiden und Sorgen des Krieges und der Nach⸗ kriegszeit ſtark beanſprucht wurde, leidet durch die von den Verkehrsmitteln erzeugten Ge⸗ räuſche, durch den Lärm der Maſchinen in den Betrieben und durch den Lärm der Straßen f15 ungeheuer. Zur Bekämpfung des Lärms and daher am 9. Mai, vormittags 11 Uhr, durch die NSDApP, Amt für Volkswohlfahrt, Abteilung Schadenverhütung, eine Propaganda⸗ fahrt mit der NSͤK und dem DDaAcC durch Mannheim ſtatt. Dieſe Veranſtaltung ſollte allen Volksgenoſſen dartun, wie man auch ohne Hupen und Ma⸗ ſchinenlärm durch den größten Verkehr der Straßen kommen kann. Eine wirkſame Bekämpfung der Lärmplage wird aber nur möglich ſein, wenn jeder Volks⸗ genoſſe an ſeiner Stelle mitwirkt, durch die nötige Rückſichtnahme auf die übrigen Volks⸗ jeglichen vermeidbaren Lärm zu unter⸗ inden. Seitens der Behörde werden deshalb unter Berückſichtigung des Fortſchritts der Technik Geſetze gegen den Lärm erlaſſen werden. So beſchränkt die neue Reichsſtraßenverkehrs⸗Ord⸗ nung die Lautſtärke der Hupen und das Ge⸗ ſamtgeräuſch der Kraftfahrzeuge durch beſon⸗ dere Beſtimmungen. „In der Hauptſache iſt und wird es aber immer eine Sache der Erziehung ſein, die Volksgenoſſen zu jener Diſziplin zu bringen, die es ihnen zur Pflicht macht, ſich mit ihrem ganzen Tun und Laſſen den Intereſſen der All⸗ gemeinheit ein⸗ und unterzuordnen, Und dazu gehört auch ſtets und immer die Lärmbekämp⸗ ung. Nicht nur eine Woche lang, ſondern in aller Zukunft muß uns daher Geleitwort ſein: „Rückſicht auf den Volksgenoſſen, Kampf dem Lärm.“ Juden können nicht Pflegeeltern ariſcher Kinder ſein Eine bedeutſame Entſcheidung des Reichs⸗ gerichts auf dem Gebiete der Jugendwohlfahrt teilt die Juriſtiſche Wochenſchrift mit. Danach hat das Reichsgericht im Beſchwerdeverfahren feſtgeſtellt, daß das Jugendamt einen früher abgeſchloſſenen Pflegevertrag wegen der nicht⸗ ariſchen Abſtammung eines Teiles der Pflege⸗ eltern widerrufen kann. Bei der grundlegenden Bedeutung der Raſ⸗ ſenfrage bildet die Heranbildung des jungen Menſchen ariſcher⸗Abſtammung zu einem art⸗ und raſſebewußten Volksgenoſſen einen un⸗ trennbaren Beſtandteil des Erziehungswerkes. Dieſe n iſt nicht gewährleiſtet, wenn auch nur ein Teil der Pflegeeltern nicht⸗ ariſcher Abſtammung iſt. Das geiſtige und ſittliche Wohl des ariſchen Pflegekindes läßt eine Erziehung durch einen nichtariſchen Pflege⸗ vater nicht zu. der Wagen. Hannes aber trollte ſich wieder zu ſeinem Karren, um weiter ſeine Siſyphsarbeit, den Kampf gegen Schmutz und Staub in dieſem Betrieb, aufzunehmen. Unterwegs ſchaute er einmal nach der Uhr, um zu ſehen, obs nicht bald Zeit wäre, ſeine Taſche unter den Arm zu klemmen und den Heimweg anzutreten. Die Uhr iſt das A und O des Fabrikbetriebes. Der Ar⸗ beiter achtet ſorgfältig darauf, daß er ſich mor⸗ gens keine Minute verſpätet, er paßt aber auch auf, daß er keine Minute zu ſpät weg geht. Will der Fabritherr ſein Recht, ſo will der Arbeiter auch das ſeinige. Im Vorbeigehen ſchweift der Blick oft verſtohlen und ſehnſüchtig hinauf zu ihrem Zeiger, an deſſen Vorwärtsſchreiten das Glück des Feierabends hängt. Es macht ſich nie⸗ mand vor, daß der Arbeiter hier im Schwefel⸗ ſtaub und Geſtank ſteht aus Vergnügen. Nein, er iſt hier, weil er muß, nicht aus Freude, ſon⸗ dern aus Pflicht, Pflicht, von der Uhr auf die Minute geregelt. Davon läßt ſich der Arbeiter weder etwas dazu⸗ noch abhandeln. Frag ihn aber, was er machen würde, wenn er Geld ge⸗ nug hätte, um zu feiern. Faulenzen würde er nicht, denn die Arbeit iſt dem deutſchen Arbeiter im Grund Lebensbedürfnis, davon kann er nicht laſſen, aber er würde ſich die Arbeit herausſuchen, zu der er ſich berufen fühlt. Frage zum Beiſpiel Erwin Früh aus Wein⸗ heim, oder Georg Trautwein aus Schriesheim, oder Adolf Maier aus Hockenheim, was ſie an⸗ fangen würden, wenn ſie Geld genug hätten. Sie würden ſich ihre kleinen Gütchen vergrößern, würden ſich noch Land dazu kaufen, daß es ihre Familie ernähren könnte und hätten dann Ar⸗ beit genug zu Hauſe. Frage die andern, die in der Stadt wohnen, was ſie in ihren Feier⸗ abendſtunden treiben. Einige baſteln, viele ha⸗ ben Stallhaſen, ein Gärtchen, oder ſie gehen fiſchen. Eine drängende Sehnſucht nach der Na⸗ tur lebt in den meiſten dieſer Männer, vielleicht dadurch ausgelöſt, daß ſie Tag und Tag kaum den Himmel ſehen, daß nichts um ſie iſt als Schmutz und Staub, als Getöſe und Geſtank. Und jener, der hier tagsüber dienen muß, trägt die Sehnſucht in ſich, frei zu ſein und Herr auf eigener, wenn auch noch ſo kleiner Scholle. Aus dieſer Sehnſucht, dieſem Verlangen heraus, be⸗ kommt auch die Maſchine ihren tiefen Sinn. Es war eine Zeit, die nicht nur Bruder gegen Bruder hetzte, ſondern auch den Menſchen gegen die Maſchine. Der Kapita⸗ lismus konnte und wollte nicht begreifen, daß die Maſchine nicht geſchaffen wurde, um ihm höhere Dividende und Gewinn zu bringen und den Arbeiter auf die Straße zu werfen, ſondern daß ſie gerade zur Unterſtützung des Arbeiters da iſt, um ihm Erleichterung bei ſeinem ſchwe⸗ ren Werk zu ſchaffen. Was der Unternehmer an Arbeitslohn durch die Maſchine ſpart, muß dem Arbeiter wieder zu⸗ gute kommen, entweder durch Erhöhung ſeines Lohnes, oder durch kürzere Arbeitszeit bei gleichem Lohn, oder endlich damit er Gelegenheit hat, nach des Tages Arbeit die Freiheit der Natur zu ge⸗ nießer durch Schaffung und Ausbau von Sied⸗ lerſtellen. Das iſt, was die neuere Zeit will und angebahnt hat, was ſie auch durchführen wird bis zum endlichen Gelingen. Gerade der »Arbeiter, der aus irgendwelchen Gründen keine Gelegenheit hatte, einen beſtimmten Beruf zu erlernen, ſoll ſeines Lebens einmal froh werden. Dazu ſoll ihm aber gerade die Maſchine als treue Freundin helfen, indem ſie ihm Erleich⸗ terung ſeiner Arbeit, anſtändige Bezahlung und mehr Freizeit verſchafft. Macht die Maſchine tauſend Arbeiter überflüſſig, ſo hat eben der Unternehmer die tauſend Wochenlöhne, die er dadurch ſpart, auf irgend eine Weiſe wieder zum Vorteil des Arbeiters zu verwenden. (Schluß folgt) ————————————————————————————————————————————————————————————————————— Das Beethovenkeſt Heidelberg 1955 Sn uns Prof. Hermann Abendroth und Generalmuſikdirektor Overhoff in zwei Orcheſterkonzerten den Sinfoniker Beethoven geichc ſo warb Richard Benz mit dichteriſch beſchwingten Worten um Vertiefung unſeres Bildes, das wir uns vom deutſchen Meiſter zu machen haben. Seine Rede wurde feſtlich um⸗ rahmt durch Streichquartette, die Konzertmei⸗ ſter Adolf Berg führte.— Das Serenaden⸗ konzert konnte leider nicht im Schloßhof ſtatt⸗ finden; im„Königsſaal“ aber konnten ſich die „Mödlinger Tänze“, dieſe frühen Walzerkinder, die etwas theatraliſche Ouvertüre zu Kotzebues „König Stefan“ und das Bläſer⸗Oktett nicht ſo recht zu Hauſe fühlen, wohl aber die Coriolan⸗ Ouvertüre, die Kurt Overhoff ſehr lebendig an⸗ legte. Adolf Berg ſpielte beide Romanzen zur Orcheſterbegleitung. Sein geſchmeidiger Violin⸗ ton bewies auch für dieſen großen Raum die rechte Tragfähigkeit. Beſonders bei den einlei⸗ tenden drei Equale für vier Poſaunen vermißte man den vorbeſtimmten Rahmen: den Schloß⸗ hof in Abenddämmerung.— Der vierte Tag rachte einen herrlichen Kammermuſikabend mit dem Elly⸗Ney⸗Trio. Kraftvoll kam der 1. Satz des Geiſtertrio, geſpenſtiſch fahl der., in freu⸗ diger Ungeduld und ſtürmiſchem Herzſchlag der 3. und abſchließende Satz. Das B⸗Dur⸗Trio op. 97 der Meiſterzeit ſteckte voll heiterſter Laune. Köſtlich gelang auch den Streichern, Prof. Florizel von Reuter und Ludwig Höl⸗ ſcher, das Scherzo. Zwiſchen dieſen beiden rei⸗ fen Trios zeigte Beethovens Erſtling, das 3. aus op. 1, trotz der Mozartſchen Süße des An⸗ dante ſchon ziemlich ausgebildet die Löwen⸗ pranke. Elly Ney ließ die Läufe des Menuetts, das ſchon die Keime zum ſpäteren Beethoven⸗ ſchen Scherzo erkennen läßt, wie Perlenketten und Geſchmeide abrollen.— Der 10. Mai brachte die Miſſa Solemnis unter der ſicheren Leitung Prof. Dr. H. Poppens. Bachverein, Heidelberger Volkschor und Städt. Orcheſter wetteiferten in Hingabe und Dienſtfreudigkeit am großen Werk. Die Soli ſangen Ria Gin⸗ ſter, Edith Niemeyer, Heinz': Marten und Johannes Willy rein und aus dem tie⸗ fen Erleben dieſer Schöpfung heraus. Ergrei⸗ fend war der Ausklang des„Agnus dei“, die von Beethoven eindringlichſt geſtaltete„Bitte um inneren und äußeren Frieden“. Das⸗Beet⸗ — nahm einen ſehr eindrucksvollen Ver⸗ auf. Abendmuſik in der Trinitatiskirche Bach— Händel auf alten Inſtrumenten Dieſes dankenswerte Konzert am Sonntag⸗ abend in der Trinitatiskirche, das vom„Chor für alte Muſik“ unter Leitung von Hermann Pfautz veranſtaltet wurde, reihte ſich würdig in die Reihe der Konzerte aus Anlaß des Ge⸗ denkjahres der beiden großen deutſchen Alt⸗ meiſter des Tones ein. Infolge eines gewiſſen Mangels an guten Blockflötenſpielern war die⸗ ſem Abend vorausſichtlich eine Einmaligkeit beſchieden, für die ſich Hilde und Hans Koch aus Markneukirchen(Blockflöte, Gambe und Cembalo) zur Verfügung ſtellten. Mit ihrer Hilfe war es denn auch ermöglicht, Händels -Dur⸗Sonate für Blockflöte und Cembalo in Mannheim erſtmals zu Gehör 150 bringen, die den ſphäriſch⸗edlen Klang der Blockflöte im Ge⸗ genſatz zu unſeren heutigen, tonlich mehr oder weniger metalliſch beeinflußten Holzblasinſtru⸗ menten werbend hervorhob. Auch Bachs eigene Umarbeitung des Bran⸗ denburgiſchen Konzerts Nr. 4 in E⸗Dur für zwei Blockflöten, Cembalo und Streichquartett Sopran, Blockflöte und Cembalo bei der und ſeine Arie„Schafe können ſicher weiden“ für Sopran(Lenel Müller), zwei Block⸗ flöten und Cembalo— zwei Werke, die mit zu den ſchönſten dieſer Art gehören— bereicherten die Folge in anerkennenswerter Weiſe. Klar und tonſchön ſchälte ſich das duettierende Strei⸗ ten der Blockflötenfiguren mit den perlenden Klängen der Cembaloläufe im Brandenburgi⸗ ſchen Konzert heraus. Händels(-⸗Dur⸗Sonate für Gambe und Cembalo ließ die Weite des Raumes zu der von unſerem durch die Klang⸗ fülle der neueren Inſtrumente in dieſer Hinſicht verwöhnten Ohr etwas ſpärlich anmutenden Klangwirkung dieſer beiden alten Inſtrumente beinahe ſtörend wirken, während die Sin än⸗ del⸗Arie„Meine Seele hört im Sehen“ die räumliche Beeinfluſſung der Klangwirkung in Harmonie brachte. Die Bach⸗Choräle(ohne Orgel)„Was Gott tut, das iſt wohlgetan“,„Herzlich tut mich ver⸗ langen“(mit dem feinſinnigen präludierenden Inſtrumentalſatz), vom Kammerorcheſter be⸗ gleitet, und die beiden Choräle(Blockflöten⸗ quartett)„Gott des Himmels und der Erden“ ſowie die etwas mehr beſchwingte Weiſe„Dein Glanz all' Finſternis verweht“ fügten ſich in anerkennenswertem Vortrag in die Folge ein. Einen wirkungsvollen Abſchluß des Konzertes bildete nach Händels Trioſonate Nr. 11, die die alten Inſtrumente Blockflöte und Cembalo in einer reizvollen Klangwirkung zuſammen mit Geige zeigte, bildeten die fünf Sätze des Hän⸗ delſchen„Anthem 4“ für gemiſchten Chor und Kammerorcheſter in ſeinem kunſtvoll fugierten Aufbau. Hermann Pfautz' Verdienſt um die alte Muſik in dieſem Konzert ſoll dadurch nicht ge⸗ ſchmälert werden, wenn es in uns den Wunf offen ließ, gern bei dieſer Gelegenheit au einmal abwechſlungshalber ein Orgelwerk ge⸗ hört zu haben, wobei die Gegenüberſtellung der alten Inſtrumente in ihrer Originalklang⸗ farbe zu den auf dieſer Orgel ſicherkich vor⸗ handenen entſprechenden Regiſtern eine ſinn⸗ gemäße Bereicherung geweſen wäre. Nationaltheater. Heute, Montag, findet die erſte Wiederholung des mit außerordentlichem Erfolg erſtaufgeführten Luſtſpiels„Wenn der Hahn kräht“ von Hinrichs ſtatt. Inſzenie⸗ rung: H. C. Müller. Beginn: 20 Uhr.— Nach dem Gaſtſpiel Anny Konetzni tritt jetzt Franz Völker in den Mittelpunkt des Intereſſes, der am 2. Juni den Lohengrin ſingt. Wie bereits mitgeteilt, werden ſchriftliche Beſtellun⸗ gen— ausgenommen iſt der 4. Rang— jetzt ſchon entgegengenommen. Jahrgang 5— X Nr. 216— Seite 6 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Montag, 13. Mai 1935 25 Jahre Evang. Frauen⸗ und Jung⸗ frauen⸗Verein Mannheim Im dicht beſetzten Ballhausſaal feierte am Sonntagabend der Mannheimer Ev. Frauen⸗ und Jungfrauen⸗Verein ſein Bjähriges Be⸗ ſtehen. Aus dieſem Anlaß fand ſchon am Vor⸗ mittag auf dem Friedhof am Grabe der ver⸗ dienſtvollen früheren Leiterin Frau Hagen⸗ dorn, die dem Verein 23 Jahre lang vorſtand, zunter reger Anteilnahme eine kleine Ehrung ſtatt, die umrahmt wurde durch Anſprachen von Stadtpfarrer Renz und der jetzigen Vorſitzen⸗ den, Frau Beckenbach, ſowie von Geſangs⸗ darbietungen des Frauenchors. Die Feier im Ballhausſaale eröffnete Frau G. Beckenbach mit herzlichen Begrüßungs⸗ waorten, in denen ſie gleichzeitig eine Rückſchau — auf die ſeitherige Tätigkeit des Vereins. or 25 Jahren wurde der Verein von 15 Mit⸗ gliedern ins Leben gerufen und erreichte 1927 ſeinen Höchſtſtand. Umrahmt wurde das Stif⸗ tungsfeſt durch eine Reihe ſinniger Chöre des Frauenchors. Der Chor ſteht unter der umſich⸗ tigen Leitung von Chormeiſter Fritz Schübelin. Der Muttertag fand ſeine beſondere Würdi⸗ gie durch zwei Sopranſoli von Frl. Kätſ ch, ie wirkungsvolle Mutterlieder bot. Für wei⸗ tere muſikaliſche Unterhaltung ſorgte das Ge⸗ meinſchafts⸗Orcheſter der Ortsmuſikerſchaft Mannheim. Die Feſtanſprache hielt das Ehren⸗ mitglied des Vereins, Stadtpfarrer Renz. Anſchließend erfolgte die Ehrung von 21 Mit⸗ gliedern' für 25jährige Mite liedſchaft durch Ueberreichung von Ehrenbroſchen. Gleichzeitig wurden auch Stadtpfarrer Renz und Dirigent Schübelin durch Aushändigung von ſinnigen Bildern beſonders geehrt. Verſchönt wurde der Abend durch die Mitwirkung von Iſe Ernſt mit ihrem Enſemble, das neben einer Reihe von Tanzdarbietungen einen überaus wir⸗ kungsvollen und humorvollen Einakter„Unſer ſchöni Palz“ vorführte. Mit einer reichhaltigen Gabenverloſung erreichte der Abend ſeinen Abſchluß. Armin. „Die Kinder⸗Möwe kommt“ In der Zeit vom 19. bis 25. Mai 1935 befin⸗ det ſich auf unſerem Flughafen Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen⸗Heidelberg wieder wie in früheren en„die bekannte Kinder⸗Möwe“. Es wer⸗ den an dieſem Tage wiederum Kinder⸗Rund⸗ flüge ſtattfinden für geſchloſſene Schülergrup⸗ pen der drei Städte, ſowie der Umgebung. Ein⸗ zelne Kinder können bei rechtzeitiger Anmel⸗ dung mitbefördert werden. Der Rundflugpreis beträgt pro Perſon RM.50. Sämtliche Teil⸗ nehmer ſind verſichert. Es wird ſchon jetzt auf die Rundflugveranſtaltung hingewieſen. Vor⸗ ausſichtlich ſteht auch noch eine weitere Maſchine zur Verfügung, um dem erwarteten Zuſpruch zu genügen. Die Polizei meldet: In den Straßenbahnſchienen hängen geblie⸗ ben. Als geſtern nachmittag beim Befahren der Rhenaniaſtraße eine Radfahrerin einem hinter ihr nachfahrenden Straßenbahnzug aus⸗ zuweichen verſuchte, blieb ſie mit dem Fahr⸗ rad in den Schienen hängen und ſtürzte. Sie erlitt eine Fleiſchwunde ſowie Prellungen und Hautabſchürfungen und wurde mit dem Stra⸗ ————5 nach dem Städt. Krankenhaus ge⸗ racht. Betrunkener Kraftwagenführer fährt gegen einen Gartenzaun. Ein unter Alkoholeinwir⸗ kung ſtehender Führer eines Perſonenkraft⸗ wagens fuhr in vergangener Nacht bei einer Fahrt durch die Röntgenſtraße auf den Geh⸗ weg und alsdann gegen einen Gartenzaun. Zwei Mitfahrer erlitten hierbei Verletzungen und mußten ſich in ärztliche Behandlung be⸗ geben. Dem leichtſinnigen Fahrer wurde der Führerſchein zwecks Entziehung abgenommen. Wegen Ruheſtörung bzw. groben Unfugs wurden im Laufe der letzten beiden Tage 27 Perſonen angezeigt. Tödlicher Verkehrsunfall. Am 11. Mai, nach⸗ mittags.20 Uhr, wollte auf der Caſterfeld⸗ ſtraße in Rheinau ein aus Hemsbach ſtammen⸗ der Kraftradfahrer einen in gleicher Richtung fahrenden Laſtkraftwagen überholen. Im glei⸗ chen Augenblick kreuzte aus entgegengeſetzter Richtung ein Fernlaſtzug, wodurch der Kraft⸗ radfahrer anſcheinend unſicher wurde, den Laſt⸗ kraftwagen ſtreifte und unter den Fernlaſtzug neſchleudert wurde. Er wurde überfahren und Gerichtliche Unterſuchung iſt ein⸗ geleitet. Feſtnahme zweier Kraftwagendiebe. Am 11. Mai, abends etwa 8 Uhr, wurden zwei hier wohnende junge Leute in der Meerwieſenſtraße beim Diebſtahl eines Kraftwagens beobachtet. Beide konnten in der Speyererſtraße durch Zivilperſonen noch angehalten werden. Ein zufällig hinzukommender Kriminalbeamter er⸗ klärte den Tätern die Feſtnahme, welche ſich dieſe aber durch die Flucht zu entziehen ver⸗ ſuchten. Hierbei kam es zu heftigem Wider⸗ ftand, der jedoch mit Hilfe von Zivilperſonen gebrochen wurde. Die beiden Täter wurden in das Bezirksgefängnis eingeliefert.— Saarkinderhilfe der deutſchen Schul⸗ Landheime Seit Jahren haben ſich die deutſchen Schul⸗ landheime in allen Gauen des Reiches mit zur Verfügung geſtellt, um Saarkinder als liebe Gäſte bei ſich aufzunehmen und ihnen die enge Verbundenheit ihrer deutſchen Heimat mit dem angeſtammten Vaterland zum Bewußtſein zu bringen. Nach dem überwältigenden Bekenntnis der Saarländer zu Deutſchland wollen auch die Schullandheime den Dank für die Treue durch ein beſonderes Liebeswerk beweiſen. Sie haben daher für den Sommer 1935 dem Amt für Volkswohlfahrt(Reichsamtsleitung der NSV) 120 Freiplätze für Saarkinder auf—6 Wochen koſtenlos zur Verfügung geſtellt. Daneben haben ſich viele Schullandheime an entſprechenden Maßnahmen ihrer Gaue beteiligt. Sie. werden die Saarkinder mit ihren eigenen Schülern ge⸗ meinſam unterbringen und verpflegen. Achtung! Zivilinternierte Englands! 30 000 Deutſche waren während des Welt⸗ krieges im Auslande interniert. 30 000 Kame⸗ raden erlebten fern der Heimat in aufgezwun⸗ gener paſſiver Teilnahme das Ringen ihres Vaterlandes an allen Fronten. Sie alle wurden während dieſer Zeit Kameraden, die gleiches erlebten, gleiches erduldeten und die gleichen ſeeliſchen Qualen zu ertragen hatten, weil ſie nicht mit eingreifen konnten, nicht mitkämpfen konnten in den Reihen ihrer Brüder. Man nahm ihnen den Beſitz, ihr Hab und Gut, doch das Band deutſcher Kameradſchaft, das alle um⸗ ſchlang, konnte ihnen niemand zerreißen. Alle während des Weltkrieges in England Interniertgeweſenen veranſtalten in der Zeit vom 31. Mai bis 3. Juni 1935 in der Alten Hanſeſtadt Lemgo in Lippe das erſte Reichs⸗ treffen. Zahlreiche Anmeldungen ehemaliger Internierter liegen ſchon jetzt aus allen Gegen⸗ den Deutſchlands und vielen Auslandsſtaaten vor. Wer möchte auch nicht dabei ſein, wenn alte Kameraden zuſammenkommen und Erin⸗ nerungen austauſchen aus einer Zeit, in der ſie das gleiche Schickſal zu ertragen hatten. Es ergeht daher an alle ehemaligen Zivil⸗ internierten Englands der dringende Appell, ſich zwecks Teilnahme am Reichstreffen vom 31. Mai bis 3. Juni 1935 in der Alten Hanſe⸗ ſtadt Lemgo in Lippe zu melden. Meldungen ſind zu richten an den Bund ehemaliger Zivil⸗ internierter Englands, Sitz Lem go in Lippe. 0 Polniſche Gäſte in Mannheim Unſer Bild zeigt die 31 Studenten und Studentinnen aus Polen bei ihren Gaſtgebern(Ingenieurſchule Mannheim) im Parkhotel, wo das Programm des heutigen Tages durchgeſprochen wurde. HB-Aufnahme und-Bildstock Venus am Abendhimmel Abend für Abend ſehen wir den großen Stern Venus in ſeinem grünlichen Glanze am matt leuchtenden Himmel auftauchen, in dieſen Wo⸗ chen unſerer Erde länger als gewöhnlich zuge⸗ wandt. Im Mai und Juni dieſes Jahres geht die Venus erſtgegen Mitternacht unter, eine ganz ſeltene Erſcheinung, die ſich erſt in acht Jahren wiederholen wird. Die Venus gehört zu den Planeten, die un⸗ ſerem Stern am nächſten ſind und wegen ihrer Größe und ihres beſonderen Glanzes immer wieder die Phantaſie der Menſchen in Tätigkeit verſetzen. Man kennt ſie auch als Morgenſtern, dann geht ſie vor der Sonne einher, und in den Gedichten der alten Lateiner erſcheint ſie darum als„Lichtbringer“, als„Lichtträger“— der Römer nannte ſie„Lucifer“(Lux ⸗ Licht, ferre- tragen), und wenn wir uns daran erinnern, daß der Teufel Luzifer eigent⸗ lich ein gefallener Engel iſt, der einſtmals zu den Lichtſöhnen Gottes gehörte, dann finden wir den Zuſammenhang zu unſeren bibliſchen Gedankenkreiſen hinüber. Die Abenteurerſeelen und Utopiſten, die gerne auf die Reiſe ins Weltall gehen und auf den einzelnen Sternen Halt machen, wenn ſie ſich nicht gar auf dem einen oder anderen Planeten niederlaſſen, fühlen ſich auch gerade von der Venus angezogen. Die Wiſſenſchaftler pflichten ihnen bei, denn die Venus iſt, nach unſeren heutigen Kenntniſſen, der einzige Wandelſtern, der der Beſchaffenheit unſerer Erde am nächſten kommt und höheres organiſches Leben zu er⸗ zeugen vermag. Nur hemmt uns die beſonders dichte Atmoſphäre, die um die Venus gelagert iſt, ſo daß wir ihren Kern noch nicht ſo genau kennen. Wir wiſſen noch nicht einmal über die Art ihres Umlaufs um die Sonne Beſcheid. Aber nehmen wir einmal an, daß uns die kli⸗ matiſchen Schwierigkeiten auf der Venus er⸗ ſpart bleiben, dann müßten wir mindeſtens fünf Jahre zu dem verlockenden Stern unterwegs ſein, ſelbſt wenn wir eine Stundenleiſtung un⸗ ſeres Weltenraumfahrzeuges von tauſend Kilo⸗ metern vorausſetzen— und das iſt doch für unſer kurzes Leben ein bißchen zu lang. Maimarkttanz im Friedrichspark Auch der Friedrichspark zollte dem Mannhei⸗ mer Maimarkt ſeinen Tribut durch einen gro⸗ ßen Maimarkt⸗Tanz unter dem Motto:„Tanz für alle“. Trotz zahlreicher anderer Veranſtal⸗ tungen kamen ſie alle, die jungen Paare, die ſo gern das Tanzbein ſchwingen. Der etwas kühle Maiabend war ſo recht dazu angetan, in angenehmer Stimmung einige frohe Stunden in den Räumlichkeiten des Friedrichsparks zu verbringen. Teilweiſe herrſchte geradezu Hoch⸗ betrieb, ſo daß auch die Nebenräume geöffnet werden mußten. Die Gäſtezahl iſt mit 500 Per⸗ ſonen nicht zu gering geſchätzt. Die Kapelle Ziegler⸗Lauer ſpielte unermüdlich zum Tanz auf und ihre ſtimmungsvollen Tanzwei⸗ ſen brachten das Blut der tanzluſtigen Jugend wieder einmal ſo recht in Wallung, ſo daß bis zum Schluß der Betrieb kaum merklich abflaute. Doch endlich mußte geſchieden ſein und der Heimweg angetreten werden, wenn auch für viele die Stunde des Aufbruchs viel zu früh kam. Auch dieſe Tanzveranſtaltung bedeutete darum für den Friedrichspark wieder erneut ein voller Erfolg. Armin. Frühlingsfeſt und Tanzturnier Zu einem kleinen Frühlingsfeſt, verbunden mit einem Tanzturnier um die Frühjahrs⸗ meiſterſchaft ſeines Inſtituts, hatte Tanzmeiſter Weinlein am Samstagabend ſeine Schüler und Schülerinnen eingeladen. Die Sache war wie immer recht nett arrangiert und nahm, auch wie immer, einen recht vergnüglichen Verlauf. Im Schweiße ihres Angeſichts ſtritten die Tur⸗ nierpaare, die ihrem Lehrmeiſter alle Ehre mach⸗ ten, um die auf einem kleinen Tiſchchen ver⸗ lockend aufgeſtellten Preiſe, zu denen noch als nicht minder verlockende Beigabe eine Meiſter⸗ ſchaft zu erringen war. Viel Schweiß koſtete es auch das Schiedsgericht, das aus bewährten Kräften zuſammengeſetzt war, bei dem guten Können der Konkurrenten die einzelnen Zen⸗ ſuren für Tango, langſamen Walzer, langſamen Foxtrott, ſchnellen Foxtrott und ſchnellen Wal⸗ zer zu notieren. Und ſchließlich mußte ſogar aus allen Anweſenden eine Jury gebildet werden, da nach dem Urteil der Richter zwei Paare ſich totes Rennen lieferten. Erſt nach dem Spruch des„Volkes“ konnte das Siegerpaar als Früh⸗ lingsmeiſter verkündet werden. Zufrieden und in vollſter Harmonie ſaßen die neugebackenen Meiſter und die übrigen Jüngerinnen und Jünger Terpſichores wie eine einzige Familie zuſammen, um nach des Abends anſtrengenden Turniermühen nun zum„Vergnügen“ noch bis in die ſpäte Nacht hinein unter den anfeuernden Weiſen der Turniertapelle Klein fröhlichem Tanze zu huldigen. Eck. Neue Kursbücher und Fahrpläne Am 15. Mai tritt der Sommerfahrplan 1935 in Kraft. Auf dieſen———— werden die amtlichen Kursbücher und Taſchenfahrpläne der Reichs⸗ bahn neu herausgegeben. Zu den bisher erſchienenen Kursbüchern tre⸗ ten erſtmals das„Amtliche deutſche Fernkurs⸗ buch“ und das„Amtliche deutſche Ausland⸗ kursbuch“. Beide Kursbücher—70 im Format des„Mitropakursbuches“ gehalten. Das„Fernkursbuch“ bringt Fernverbindun⸗ gen für das geſamte Reichsbahngebiet, Aus⸗ ſchen aus den Fahrplänen der wichtigeren deut⸗ chen Strecken und die Reiſeverbindungen nach und von dem Ausland. Das„Auslandkursbuch“ enthält neben den im „Fernkursbuch“ wiedergegebenen Fernverbin⸗ dungen, Fahrplanauszügen und Reiſeverbin⸗ dungen die Fahrpläne der internationalen Fernſchnellzüge, Fahrpläne und Fahrplanaus⸗ züge aller europäiſchen und einzelner außer⸗ europäiſchen Länder ſowie die Fahrpläne wich⸗ tiger Schiffahrtslinien. Rundfunk⸗Programm Dienstag, 14. Mai Stuttgart:.45 Bauernfunk;.00 Gymnaſtik; 10.15 Fremdſprachen; 11.00 Funkwerbungskonzert; 12.00 Konzert; 16.15 Blumenſtunde; 16.45 Tierſtunde; 17.00 Bunte Nachmittagsunterhaltung; 18.30 Fran⸗ zöſiſcher Sprachunterricht; 18.45 Kurzgeſpräch; 19.00 Weil wir ſo ſchön beieinander ſind; 20.00 Nachrich⸗ ten; 20.15 Stunde der Nation; 21.00 Buvter Abend; 22.30 Spät⸗Feierabend; 24.00—.00 Konzert. Frankfurt:.00 Konzert;.45 Gymnaſtik;.00 Deut⸗ ſche Volksmuſik; 10.00 Nachrichten; 10.15 Schulfunk; 11.00 Werbekonzert; 12.00 Konzert; 15.15 Für die Mittwoch verlegt werden. Wen geht das Hauswirtſchaftliche Jahr an? Hausfrauen und Mütter! Frau; 16.00 Kleines Konzert; 17.00 Konzert: 18.30 Wichtig auch für deine Urlaubsreiſe! Zwiegeſpräch; 19.00 Unterhaltungskonzert; 20.00 Nachrichten, an⸗ ſchließend Tagesſpiegel; 21.00 Orcheſterkonzert; 22.30 Volksmuſik; 23.00 Spät⸗Feierabend; 24.00—.00 Nachtmuſik. Wie wird das Wetter? Bereits am Sonntag lagen wir im Bereich polarer Luftmaſſen, die trotz intenſiver Son⸗ neneinſtrahlung keine ſtärkere Erwärmung zu⸗ ließen. 5 Oſtſeegebiel ſind Schneefälle aufgetreten. Wir können zunächſt mit weiterer Abkühlung bei gleichzeitig zunehmender Neigung zu Schauertätigkeit rechnen. Die Ausſichten für Dienstag: Nach kalter Nacht wechſelnd bewölktes Wetter mit Nieder⸗ ſchlagsſchauern, bei lebhaften weſtlichen bis nördlichen Winden tagsüber kalt. ... und für Mittwoch; Fortdauer der ſehr unbeſtändigen und kalten Witterung mit Schauerneigung. Rheinwasserstand 10 5. 35 13 5. 35 Waldshut 310 320 Rheinfieldlden 3⁰ 317 Breisachchght 244 248 342 45 Maxau 515 499 Mannheiiim 430 42⁵ i 296 501 Kölnn 293 298 Neckarwasserstand 10 5. 35 13. 5. 85 Diedesheieiern 151 134 Mannheim„ O 428 424 Anordnungen der NSDAp Anordnungen der Kreisleitung An alle Ortsgruppen der Stadt⸗ u. Landgebiete! Die Ortsgruppen haben ſofort die Schulungs⸗ briefe für Monat April auf dem Kreisſchulungsamt der NSDAp abzuholen. Der Kreisſchulungsleiter. An alle Stadt⸗ und Landortsgruppen! Die Ortsgruppen haden ſoſort„Wille und Weg“ für Monat Mai auf der Kreispropagandaleitung abzuholen. Kreispropagandaleitung. An die Rundfunkhändler! Auf Anordnung der Gaupropagandaleitung wird der in der Werner⸗Siemens⸗Gewerbeſchule vorgeſehene Kurſus für Rundfunkhändler vorläufig nicht durchge⸗ ührt. Nähere Anordnungen folgen noch. Kreisrundfunkſtelle. PO Neckarau. Dienstag, 14. Mai, 20.30 Uhr, wich⸗ tige Beſprechung im Ortsgruppenheim. Alle politiſchen Leiter haben zu erſcheinen. Waldhof. Diensta g, 14. Mai, 20.30 Uhr, fin⸗ det die Vorführung des Filmes„Die Heimat marſchiert“ und„Aus der Tiefe empor“ im Central⸗Theater ſtatt. Karten für die Veranſtal⸗ tung ſind nur durch die Hauswarte zu erhalten. Sandhofen. Dienstag, 14. Mai, 20 Uhr, im Union⸗ Theater Sandhofen Tonfilmvorführung von der Gau⸗ filmſtelle Karlsruhe. 1. Die Heimat maſchiert. 2. Aus der Tiefe hervor. Eintritt 40 Rpfg. Es wird erwartet, daß alle Volksgenoſſen ſich dieſe beiden Filme anſehen, inſonderheit alle Pag. und politiſchen Leiter. Friedrichspark. Dienstag, 14. Mai, 20.30 Uhr, im„Deutſchen Haus“, C 1, 10/11, Zellenabend der Zelle in(Quadrate C1 bis C 8, Luiſenring—). Sämtliche Pag. und Mitglieder der Unterorganiſatio⸗ nen haben zu erſcheinen. Neckarſtadt⸗Oſt. Dienstag, 14. Mai, 20.15 Uhr, Appell ſämtlicher pol. Leiter im„Tivoli“, Käfertaler Straße. Wallſtadt⸗Straßenheim. Dienstag, den 14. Mai, 20.30 Uhr, im Gaſthaus„Zum Pflug“ Zellenabend der Zelle 4. Edingen. Mittwoch, 15. Mai, 20.30 Uhr, im Gaſthaus„Zum Ratskeller“ Schulungsabend der Zelle I1. Pag der Zelle J, die verhindert waren, den letzten Schulungsabend zu beſuchen, ſind verpflichtet, dieſen am 15. Mai nachzuholen. NS⸗Frauenſchaft Achtung! Dienstag, 14. Mai, 15 Uhr, Orts⸗ gruppenleiterinnen⸗Beſprechung in der Geſchäftsſtelle, IL.4. 15. Strohmarkt. Der Heimabend muß von jetzt an auf Mittwoch, 15. Mai, 20 Uhr, Heimabend im„Kinzinger Hof“, N—* Feudenheim. Achtung! Die Einweihung des Heimes mit einer Pflichtmitgliederverſammlung und einer Ausſtellung der von der NS⸗Frauenſchaft ge⸗ arbeiteten Wollſachen findet nicht am Montag, 13. Mai, ſondern am Mittwoch, 15. Mai, ſtatt. HJ 4 Propaganda/ Abt. Vertrieb. Die von den Gefolg ⸗· ſchaftsführern laut Bannbefehl zu ernennenden Ver⸗ triebsſtellenleiter haben ſich Dienstag, 14. Mai, 4 20 Uhr, in Mannheim(M 4a) Schlageterhaus, Zim. 67, einzufinden. Block, Bleiſtift und genaue Karte des Gefolgſchaftsgebietes ſind mitzubringen. BdM Feudenheim. Frühere Mädelſchaft 7(ietzt). Am Dienstag, 14. Mai, Heimabend. 5 DAð Waldhof. Dienstag, 14. Mai, 20.30 Uhr, findet im Zentraltheater Waldhof eine Vorführung der Filme„Die Heimat marſchiert“ und„Aus der Tiefe empor“ ſtatt. Karten hierzu ſind bei den Blockleitern und Hauswarten der PO zum Preis von 40 Rpfg. erhältlich. Hierzu ſind ſämtliche DAß⸗ Mitglieder eingeladen. Fachgrupe Hausgehilfen. Dienstag, 14. Mai, ebenfalls im Heim, Heimabend der Ortsgruppe Neckar⸗ ſtadt⸗Oſt. Fachgruppe Hausgehilfen. Dienstag, 14. Mai, 20.30 Uhr, in Feudenheim Heimabend der Ortsgruppe Feudenheim im Schützenhaus. Fachgruppe Hausgehilfen. Sonntag, 19. Mai beteiligen ſich die Hausgehilfen an der Fahrt der NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ nach Schwetzingen. Anmeldungen bis Dienstag, 14. Mai in P 4, 4½. Berufserziehung Chemie. Dienstag, 14. Mai, 20.15 Uhr, Ball⸗ hausſaal, Vortrag:„Die Verflechtung der chemiſchen Induſtrie mit der Agrarwirtſchaft“. Redner: Dr. Frowein⸗Ludwigshafen. NS⸗Hago— Kreisamtsleitung Kreisbetriebsgemeinſchaft 18, Handwerk, Fachſchaft 4 20.30 Uhr, im Friſeure. Dienstag, 14. Mai, 4 Wartburg⸗Hoſpiz allgemeine Monatsfachſchaftsver⸗ ſammlung. Fahrg Nun ſer gu Anja t als ſie diesma als vor länder gebreit⸗ chen, w wahr, führen! Anñja Dieſes ihrem die bed Die Simun nennen ſie alle es gut Anja Weibe ſchritt i nicht fo um an⸗ Und do werk di⸗ ſie hin, ſich alle del über Waſſer, mit den über mi ſorgte ſi auch wa Alſo ſüße La dern, ur den und Kälte, d naſſen 9 Hecke, w konnte. habe ſie als ſie f auf, die ter hatte der winz die Mut Jammer von den⸗ ſchen au⸗ ternd fli mahm A tigen Uf Bruſt, li wie ein Räuſperi froren hi ben Aeſt hören, m nen die ]ιhù]] HANS 8. Fortſet Dr. Gl zu einem fehl war Noch ein aber es liche Kre Mund öf Gloſſin ſi aus, und Ohne Kre die Rücke⸗ ſelhaften geſchloſſen nimmt, d Ferne lie rück und zeichnunge Die Zü etwas zu zu finden. ten Worte „Om ma— Eintöni Gloſſin hi Mit größt noch einm Aufzeichm ſtand imn die ganz wiederholt graph den unterſpielt 3. Mai 1935 aftliche Mütter! ronzert; 18.30 Zwiegeſpräch; achrichten, an⸗ rkonzert; 22.30 24.00—.00 7 etter? im Bereich nſiver Son⸗ ärmung zu⸗ aufgetreten. Abkühlung teigung zu Nach kalter mit Nieder⸗ eſtlichen bis er der ſehr terung mit nd 5 13 5. 85 32⁰ 317 2⁴8 745 499 42⁵ 50¹ 298 ind 5 13 5. 85 134 42⁴ DAp itung Landgebiete! ie Schulungs⸗ sſchulungsamt ulungsleiter. zruppen! lle und Weg“ jagandaleitung ndaleitung. 1 aleitung wird le vorgeſehene nicht durchge⸗ h. indfunkſtelle. .30 Uhr, wich⸗ Alle politiſchen .30 Uhr, fin⸗ ie Heimat efe empor“ die Veranſtal⸗ rhalten. ihr, im Union⸗ von der Gau⸗ ſchiert. 2. Aus fg. Es wird dieſe beiden und politiſchen ai, 20.30 Uhr, ellenabend der iſenring—). iterorganiſatio⸗ tai, 20.15 Uhr, li“, Käfertaler „ den 14. Mai, *“ Zellenabend 20.30 Uhr, im ngsabend der ert waren, den nd verpflichtet, 15 Uhr, Orts⸗ Geſchäftsſtelle, on jetzt an auf oich, 15. Mai, . nweihung des ſammlung und rauenſchaft ge⸗ ontag, 13. Mai, att. on den Gefolg⸗ ſennenden Ver⸗ ag, 14. Mai, 4 rhaus, Zim. 67, aue Karte des (etzt). Aum .30 Uhr, findet orführung der t“ und„Aus hierzu ſind bei PoOo zum Preis ſfämtliche DAßð⸗ a g, 14. Mai, Sgruppe Neckar⸗ ta g, 14. Mai, der Ortsgruppe ag, 19. Mai Fahrt der NS⸗. h Schwetzingen. zai in P 4, 4½. ). 15 Uhr, Ball⸗ der chemiſchen Redner: itung verk, Fachſchaft 20.30 Uhr, im tsfachſchaftsver⸗ Sr. — gahrgang 5— 1 Nr. 216— Seite 7 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Montag, 13. Mai 1935 Das(hlut der (Schluß.) Nun war die Schiffbrücke erreicht, das Waſ⸗ ſer gurgelte geſpenſtiſch zwiſchen den Jochen. Anja tat den erſten Schritt auf die Bohlen, als ſie das plärrende Lachen wieder hörte, diesmal ganz aus der Nähe und rauher noch als vorhin: Aus dem Schatten der hohen Ge⸗ länder löſte ſich eine fette Geſtalt, die mit aus⸗ gebreiteten Armen den Weg ſperrte:„Mütter⸗ chen, wie lange läßt du mich warten. Nicht wahr, du wollteſt deinen Sohn an die Luft führen?“— Anja riß die Augen auf, ſtarr und ſchrecklich: Dieſes Weib war mit Dimitri Schurek in ihrem Hauſe geweſen! Nun erkannte ſie auch die bedruckte Armbinde der Kulturbrigade. Die Alte ſprach weiter:„Geh heim, Anja Simunis, das Geſetz ſei mit dir. Dieſe Brücke nennen wir ſchon den Mutterſteg, hier fange ich ſie alle ab. Aber was weinſt du? Peter wird es gut haben in Moskau!“— Anja überlegte nicht, ob es klug ſei, mit dem Weibe zu kämpfen. Nein, ſie wandte ſich ab, ſchritt ins Dorf zurück, und da ihr die Alte nicht folgte, fand ſie einen Umweg, der wieder⸗ um ans Ufer des ſchwarzen Fluſſes führte. Und dort, wo die Mutter einen mit Strauch⸗ werk dicht bewucherten Damm erreichte, knieie ſie hin, ſprach ein kurzes Gebet und entledigte ſich aller Kleider, die ſie zu einem dicken Bün⸗ del über den Scheitel band. Dann ſtieg ſie ins Waſſer, das gewickelte Kind wie eine Hündin mit den Zähnen tragend, und ſchwamm hin⸗ über mit kühnen, übermächtigen Stößen. Sie ſorgte ſich nicht, das andre Ufer zu verfehlen, auch war die Abdrift gnädig an dieſer Stelle. Alſo gelang es Anja Simunis, ſich und ihre ſüße Laſt zu retten. Die Mutter hatte die Ab⸗ ſicht, der polniſchen Grenze entgegenzuwan⸗ dern, um jenſeits ihrer Heimat Brot zu fin⸗ den und eine Herberge. Da ſie aber zitterte vor Kälte, denn ſie wollte die Kleider nicht auf den naſſen Leib zwängen, ſchlüpfte ſie hinter eine Hecke, wo der Nachtwind nicht hindurchblaſen konnte. Dort hüllte ſie ſich in ihr Tuch, ſo, als habe ſie ein erquickendes Bad genommen; und als ſie ſich trocken gerieben, nahm ſie den Rock auf, die Strümpfe und alles andre. Aber Pe⸗ ter hatte nicht geſchlummert in der Zeit, nein, der winzige Knabe ſchrie die Sterne an, ſo daß die Mutter ihn ſtillen mußte. Doch war das Jammern des Kindes nicht ungehört geblieben von denen, die das Weib an der Brücke inzwi⸗ ſchen aus dem Wirtshaus geholt hatte: Schnat⸗ ternd flogen zwei Krickenten auf, dann ver⸗ nahm Anja ein Stimmengewirr vom jenſei⸗ tigen Ufer. Alſo legte ſie Peter ſchnell an die Bruſt, ließ ihn trinken und verhielt ſich ruhig wie ein Kiebitz in der Furche. Sie wagte kein Räuſpern, kein Schlucken, ſtarr und wie er⸗ froren hockte ſie im Gebüſch, um nicht die mür⸗ ben Aeſte kniſtern zu machen. Nichts war zu hören, nur Peter ſchmatzte zuweilen, doch ſchie⸗ nen die Männer am andern Ufer noch immer HANS DOMINIK: Hnja Simuni zu lauern. Gewiß, auch die Häſcher duckten ſich regungslos wie Schleichdiebe unter die Finſter⸗ nis, um ſich nicht zu verraten. Durch Anjas Seele fieberten tauſend Zwei⸗ fel, Aengſte und Fragen: Ob ſie Waffen tru⸗ gen? Ob Serge einer ihrer Meute war? Sie hatte ſeine Stimme noch nicht gehört, wohl alber den Schatten von Dimitri Schureks hohen Schultern erkannt. Oder ſchliefen die Männer jetzt, da ſie doch trunken waren und matt ſein mußten vom Tanz? Eine Stunde tropfte vorbei, ſie war voll zeh⸗ render Qual. In Anjas Beinen brannte ein Krampf, Arme und Finger froren wie ſteinerne Gebilde, nur Peter ſchmiegte ſich ſchlummernd man die Zuflucht der Bruſt; er trank nicht mehr, lag warm und weich in fernen Träumen und ſchien immer dort zu horchen, wo das Herz -der Mutter ſeine wilden Schläge tat. Endlich kam ein Geräuſch von drüben her. Die Männer hatten wohl die Geduld verloren und rekelten ſich auf, ſteif, knirſchend, in den lahmen Knien torkelnd. „Geht, macht die Hunde los“, rief einer in die frierende Kolonne. Dimitri Schureks Stimme war es,— Anja kannte ſie zu gut. Noch einmal bellte der Befehl:„Geht, macht die Hunde los!“— Und unter denen, die vielleicht aus Mitleid, ſich murrend erhoben, war auch Serge Simu⸗ nis, der Rat von Iſchim, der Mann Anjas und der verzweifelte Vater des Kindes. Da wußte die Mutter, daß ſie der Liebe Ser⸗ ges ſicher bleiben durfte, auch wenn er, der un⸗ freie Diener ſeiner neuen Freiheit, blutenden Herzens den Gehorſam ſpielte: Alſo nutzte Anja die Zeit, raffte die Kleider, ſtand auf, ver⸗ biß den Schmerz der verſteinten Gelenke und, mochten die Männer auch toben und pfeifen, floh landein einem Walde entgegen, wo es Höhlen geben mußte, vielleicht auch Wölfe, aber doch keine irrenden Menſchen.— Dieſen Wald kreiſte man am Morgen mit Hunden und Schießprügeln ein, ſo lüſtern und gierig, als gelte das Peſſeltreiben einem Tier, nicht einer gläubigen Mutler. Serge Simunis war unter den Jägern, weil er unter ihnen ſein mußte. Die Gefährten ſahen es ihm an, daß er einem Zwang folgte, nicht dem Befehl ſeines Gewiſſens, gar ſeines Herzens. Denn Serge war bleich und verſtört, Angſt zeichnete ſein pfeffernes Geſicht, auch ließ er heimlich die Patronen aus der Flinte fallen. Immer enger zogen ſie die Schlinge. Wenn Serge Simunis zauderte, ermunterte ihn Di⸗ mitri Scharek mit Worten, deren Freundlich— keit wie eine Abart des Haſſes klang. Doch waren nicht alle hart wider den Vater, es gab Jäger unter ihnen, die aus Furcht parierten, nicht aus Demut vor dem Geſetz. Was half das alles? Anja Simunis flüchtete aus dem Wald einem hohen Bahndamm ent⸗ gegen. Und da Dimitri Schurek ein guter Schütze war, kam ſie oft zu Fall, während das Kino noch immer von der Bruſt gedeckt wurde. Serge fiel in Ohnmacht und ſtürzte in einen naſſen Graben. Alſo ſah er nicht mehr, wie Weib und Kind, von Schureks Kugeln getrof⸗ Eröffnung der elektriſchen Strecke Augsburg—-Nürnberg Nach zweijähriger Bauzeit wurde durch den Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahn, Dr. Dorp⸗ müller, der elektriſche Betrieb auf der Strecke Augsburg—Nürnberg eröffnet. Der feſtlich geſchmückte Zug verläßt den Hauptbahnhof Augsburg Die Macif edler Drei 8. Fortſetzung Dr. Gloſſin kam ihr entgegen und führte ſie zu einem bequemen Stuhl. Der ſuggeſtive Be⸗ fehl war auf die Minute genau ausgeführt. Noch einmal verſuchte ſie es, ſich zu erheben, aber es gelang ihr nicht. Eine unüberwind⸗ liche Kraft feſſelte ſie an ihren Sitz. Ihr Mund öffnete ſich, als wollte ſie rufen. Dr. Gloſſin ſtreckte die Hände über Janes Haupt aus, und kein Ton kam von ihren Lippen. Ohne Kraft und Willen ließ ſie ihren Kopf auf die Rückenlehne ſinken. Sie war in jenem rät⸗ ſelhaften Zuſtand, in dem das körperliche Auge geſchloſſen iſt, während die Seele Dinge wahr⸗ nimmt, die räumlich oder zeitlich in weiter Ferne liegen. Dr. Gloſſin zog ſeine Hand zu⸗ rück und fragte:„Wo hat Logg Sar die Auf⸗ zeichnungen über ſeine Erfindung gelaſſen?“ Die Züge Janes ſtrafften ſich. Sie ſchien etwas zu ſuchen und ſchwer oder unvollkommen zu finden. Ihre Lippen öffneten ſich und form⸗ ten Worte einer fremden Sprache. „Om mani padme hum.“ Eintönig wiederholte ſie die vier Worte. Dr. Gloſſin hörte ſie und verſtand den Sinn nicht. Mit größter Konzentration ſtellte er die Frage noch einmal, gab er Befehl, das Verſteck der Aufzeichnungen zu nennen. Die Antwort be⸗ ſtand immer wieder in dieſen vier Worten, die ganz mechaniſch, faſt maſchinenmäßig wiederholt wurden, wie wenn etwa ein Phono⸗ graph den gleichen Text ein dutzendmal her⸗ unterſpielt. Copyrisht by Ernst Keil's Nachf.(Aug. Scherl. G. m. b.., Berlin. Der Doktor ließ die Frage fallen und ſtellte eine andere. „Wo iſt Logg Sar jetzt? Können Sie ſehen? Können Sie hören, was er ſpricht?“ Abgebrochen und ſtoßweiſe kamen die Worte ihn von Janes Lippen:„Ich ſehe.. Wol⸗ ken... ein Schiff... ein Flugſchiff. Logg Sar! Er trägt ein dunkles Kleid. Zwoi Männer ſind bei ihm... Das Schiff lan⸗ det... Viel Heidekraut. Die Männer verlaſ⸗ ſen das Schiff... Das Schiff verſchwindet. Logg Sar geht über die Heide... Es wird neblig. Ich ſehe nichts mehr.“ Atemlos hatte Dr. Gloſſin Wort für Wort aufgefangen. „In welchem Lande ſind ſie. Land?“ „Ein Land im Norden... dunkle Tannen und Heidekraut.. ein Haus an einem Fluß. Die Nebel ſteigen... Ich ſehe nichts mehr...“ Dr. Gloſſin zwang ſich zur Ruhe. Er wußte Wo liegt das aus früheren Erfahrungen, daß es vergeblich war, weiterzufragen, wenn das Bild ſich ver⸗ ſchleierte. So ſetzte er die Nachſorſchung in anderer Richtung fort. Viel Hoffnung auf einen Erfolg hatte er nicht. Wenn die Viſion ſchon bei Vorgängen abbrach, die, wenn auch weit entfernt, in der Gegenwart ſtattfanden war wenig Ausſicht, zeitlich zurückliegende Dinge zu erblicken. Aber er beſchloß, den Ver⸗ ſuch zu machen. „Gehen Sie in Logg Sars Wohnung!“ Weltbild Gmbli.(u/) „Ich gehe... die Johnſon Street, die Waſ⸗ hington Street... ich bin in dem Hauſe ich trete in das Zimmer...“ „Blicken Sie ſich genau um! Sind alle Ge⸗ genſtände vorhanden? Oder fehlt etwas? Wurde in der letzten Zeit etwas aus dem Zim⸗ mer genommen? Blicken Sie rückwärts.“ Jane hob die Hände, als ob ſie ſich in einem dunklen Raum vorwärts taſtete. „Ich ſehe... Logg Sar iſt fortgegangen. Eine Perſon kommt. Ich erkenne ſie. Es iſt Dr. Gloſſin. Er ſucht und findet nichts. Er geht wieder fort. Zwei andere Männer kom⸗ men. Der eine... ein Rieſe, blond, mit blauen Augen. Der andere dunkel. Ein Ne⸗ ger?. Nein, ein dunkler Mann Sie ſuchen. Sie nehmen... Om mani padme hum. Om mani padme hum.“ „Om mani padme hum?... Schon wieder die ſonderbaren Worte. Was bedeuten ſie? Ge⸗ ben ſie den Schlüſſel? Wie finde ich die Lö⸗ ſung?... Verdammt, daß die Zeit ſo knapp iſt! In drei Stunden muß der Diktator ſeinen Bericht haben.“ „Om mani padme hum“, kam es automatiſch von Janes Lippen. „Was nehmen die zwei? Strengen Sie ſich an! Verſuchen Sie, deutlich zu ſehen. Was nehmen die beiden Männer?“ „Papierſtreifen.. ich ſehe eine kleine Hand⸗ mühle... das Bild wird trübe. „Eine Mühle?“ Dr. Gloſſin zerbrach ſich den Kopf. Eine Mühle? Was konnte Logg Sar für eine Mühle haben? Bei der Durchſuchung ſeines Zimmers hatte Dr. Gloſſin allerlei aſiatiſche Erzeugniſſe geſehen.. vielleicht eine buddhiſtiſche Gebet⸗ mühle? Gab etwa der rätſelhafte Spruch die Löſung nach dieſer Richtung? Dr. Gloſſin wuß“, daß er es heute nicht Holzplakette zum Reichshandwerkertag lndie— Für den Reichshandwerkertag in Frankfurt a. M.(15. bis 17. Juni 1935) wird die hier abgebildete Plakette aus Holz als An⸗ ſtecnadel herausgegeben.(Die Abbildung zeigt die Plakette vergrößert.) Die Plakette wird in rund 200 notleidenden Betrieben des Drechfler⸗ handwerks mit über 600 Geſellen und Lehr⸗ lingen gedreht und ſtellt ſomit gleichzeitig einen Ausſchnitt aus dem Arbeitsbeſchaffungs⸗ programm des deutſchen Handwerks dar. Bei der vorausſichtlich in Frage kommenden Zahl von 2 Millionen Plaketten ſind 65 ebm Holz notwendig, das, in Kanteln geſchnitten und aneinandergelegt, eine Länge von 40 Kilo⸗ meter ergibt. Für die Herſtellung der Nadeln werden 120 000 Meter Eiſendraht benötigt. Für jeden deutſchen Handwerksmeiſter iſt es eine ſelbſtverſtändliche Pflicht, die Plakette während des Reichshandwerkertages zu tragen. Indie 44 fen, auf dem Schienendamm liegen blieben, wo ein brauſender Eiſenbahnzug das Trauerſpiel vollbrachte. Die Jäger beſahen ſich nicht ihre Strecke. Selbſt Dimitri Schurek ſprach kein Wort, als er das heiße Gewehr ſchulterte und mit den Treibern heim gen Iſchim ging, ohne ſich um Serge Simunis, der, in Krämpfen zuckend aus dem Graben gekrochen war, zu ſorgen Doch beſuchte er den Witwer und Freund nach zwei Tagen. Und traf ihn, oals er dabei war, aus einer von Blut überronnenen Eiſenbahnſchwelle das Standbild einer Madonna zu ſchnitzen. Serge Simunis blickte nicht auf von der Arbeit, ſo inbrünſtig diente er ſeinem Werk. Und hörte nicht, wie Dimitri Schurek ſich räuſperte. Sah auch nicht die Tränen in den Augen des Man⸗ nes, der den Kopf ſchüttelte, nicht mehr als Teufel und Spötter, nicht mehr als Jäger und Richter. „Es muß etwas dran ſein an dieſem da“, knurrte der Mörder. Doch war es zu ſpät: Serge Simunis lachte ſo grell auf, daß man ihn ſelbigen Tag ins Irrenhaus ſchaffte. Dort ſtaub er nach qualvollen Wochen, und Dimitri Schurek wurde ſein Nachfolger, wurde Rat im Kollektiv Iſchim, obzwar er ſich ſträubte wider das grauſame Amt. Aber das Geſetz! Die Angſt! Die Freiheit! Die Fuchtel der großen Idee! Dimitris Ehe blieb ohne Kinder.— Obige Novelle erſchien in der Sammlung —— ler unſerer Zeit“, Paul⸗Franke⸗Verlag, erlin. mehr erfahren würde. Er legte die Hand aufs neue auf Janes Stirn. Im Augenblick voll⸗ zog ſich eine Veränderung in ihrem Ausſehen. Ihre Züge entſpannten ſich, und wie eine tief Schlafende ſaß ſie in dem Stuhl. Der Arzt ließ ſie zehn Minuten in dieſer wohltätioen Ruhe. Dann ſtrich er ihr wieder über die Augen und das Haar. Ein Strom mächtigen Willen⸗ fluidums drang durch die Nerven ſeiner Fin⸗ ger. Jane ſchlug die Augen auf und ſchien es für die ſelbſtverſtändlichſte Sache von der Welt zu halten, daß ſie hier im Laboratorium ſaß. „Ich bitte Sie, Miß Jane, laſſen Sie alles machen, was Sie für notwendig halten, und legen Sie mir die Rechnungen bei meinem nächſten Beſuch vor. Ich möchte, daß das La⸗ boratorium in gutem Zuſtande gehalten wird.“ „Jawohl, Herr Doktor. Es ſoll alles nach Ihren Wünſchen beſorgt werden.“ Jede Erinnerung an doi vorangegangenen Zuſtand des Hellſehens war bei Jane ge⸗ ſchwunden So befahl es die retroaktive Sug⸗ geſtion, die Dr. Gloſſin ihr bei der letzten Be⸗ rührung erteilt hatte. Sie verließ das Labo⸗ ratorium mit dem Bewußtſein, eine einſache geſchäftliche Unterredung mit dem Doktor ge⸗ führt zu haben. Aber auch jede Sorge um Logg Sar, ja jede Erinnerung an ihn war wie weggewiſcht. Sie ſtand für den kommenden Tag unter dem ſuggeſtiven Befehl Gloſſins, war in jenem Zuſtande, der Silveſter früher ſo oft zur Verzweiflung gebracht hatte. Der Doktor war ſicher, daß ſi, vor dem Ablauf der nächſten vierundzwanzig Stunden kein Inter⸗ eſſe an dem Schickſal des Verſchwundenen neh⸗ men würde. Obwohl ſie ihn liebte, wie es Gloſſin mit Furcht und Eiferſucht beobachtet hatte, opwohl ſie ſich als Silveſter Verlobte betrachtete, wovon Dr. Gloſſin noch nichts wußte.(Fortſetzung folgt.) Sahrgang 5— A Nr. 216— Seite 8 „Hakenkreuzbanner“ SVI u, — 5 5 A 7 3 74——338 Ha-— 8·8. 8 20 Elnatlche ihenno in dor zuberd⸗rctlamn zum erlaß des neichserziehungsminiters Der Verluſt der politiſchen Einheit des deut⸗ ſchen Volkes in der Syſtemzeit ſpiegelte ſich in der Zuſammenſetzung der deutſchen Jugend wider. Der frühere Staat verſuchte, dieſen Zu⸗ ſtand dadurch zu verbeſſern, daß er die Vertre⸗ ter der zahlreichen Jugendverbände in Aus⸗ ſchüſſen und übergeordneten Ausſchüſſen unter -ſtaatlicher Kontrolle zu einer gewiſſen Einheit zuſammenfaßte. Daß dieſe Einheit nur äußer⸗ lich war, trat deutlich hervor; denn neben dem Vertreter der evangeliſchen Pfadfinderſchaft ſaß der der katholiſchen und einen Stuhl weiter der Vertreter der marxiſtiſchen Arbeiterjugend. Die⸗ ſem Zuſtand iſt durch den nationalſozialiſtiſchen —— Ein ſpaniſcher Spieler köpft im ſchönen Sprung aufs deutſche Tor. Rechts Bender Presse-Bild-Zentrale HB-Bildstocłk Umbruch des Jahres 1933 dadurch ein Ende bereitet worden, daß die Reichsführung der Hitler⸗Jugend den Reichsausſchuß der deutſchen Jugendverbände in ihre Hände nahm und da⸗ mit auch nach außen hin das politiſche Alleinrecht der national⸗ ſozialiſtiſchen Jugend erklärte. Neben der Hitler⸗Jugend gibt es ſeit⸗ dem keine politiſchen Jugendgruppen mehr. Sie iſt berufen, der NSDaAp als der politiſchen Führerorganiſation des deutſchen Volkes den Nachwuchs zu ſtellen. Sie kann aus dieſem Grunde nicht die Geſamtheit der deutſchen Ju⸗ gend zwangsmäßig erfaſſen, ſondern der Beitritt ihrer Mitglieder muß— wie in der Zeit vor der Machtübernahme— auf dem Grundſatz der Freiwilligkeit ſtehen. Lel dieſer Regelung iſt folgerichtig die Frage aufgeworfen worden, was mit der Jugend ge⸗ ſchehen ſoll, die ſich nicht zum politiſchen Füh⸗ rungswillen berufen fühlt. Da das deutſche Volk im Nationalſozialismus geeint iſt und nur die für die politiſche Führung Berufenen in der RSDAP zuſammengeſchloſſen ſind, muß natürlich auch der außerhalb der Hitler⸗Jugend und ihrer Gliederungen ſtehende Teil der deut⸗ ſchen Jugend zum Nationalſozialismus erzogen werden. Dieſes Ziel iſt heute überall anerkannt und wird in den Schulen mit allen Kräften verfolgt. Dabei muß aber berückſichtigt werden, daß die Vermittlung nationalſozialiſtiſchen Ge⸗ dankengutes nicht allein zum Nationalſozialis⸗ mus erzieht. Die Aneignung des Wiſſens über die NSDaAp und ihre Geſchichte, über Raſſe und Vererbung, ſind nur ein Teil nationalſo⸗ zialiſtiſcher Erziehung, aber nicht die Geſamt⸗ erziehung ſelbſt. In dieſer Erkenntnis hat der Reichserziehungsminiſter Ruſt den Staatsjugendtag eingeführt, der das geſunde Gegengewicht ge⸗ gen eine nur verſtandesmäßige Erziehung zum Nationalſozialismus bieten ſoll. Die gemein⸗ ſchaftsbildende Kraft, die in den Organiſatio⸗ nen der NSDaAP, alſo auch in der Hitler⸗ Jugend, ruht, wurde durch die Einrichtung des Staatsjugendtages als wichtiger erzieheriſcher Faktor gewürdigt und eingeſetzt. Auf dieſem Wege wird durch den jüngſten Erlaß des Reichserziehungsminiſters, der den neuen Fachbearbeitern für Jugendfra⸗ en bei den Regierungen Weg und Ziel ihrer Kätigleit umreißt, bahnbrechend weitergeſchrit⸗ ten. Die Jugend ſoll über die Turnſtunden inaus ihren Körper in Spiel und Sport in ſlaer Natur ſtählen und dadurch zu willens⸗ ſtarken und entſchlußfähigen Volksgenoſſen herangebildet werden. Unter Berückſichtigung der durch die Hitler⸗Jugend und durch die Orts⸗ gruppen des Reichsbundes für Leibesübungen gegebenen Einrichtungen ſoll der Staat die kör⸗ perliche Erziehung der geſamten Jugend füh⸗ rend lenken. Der preußiſche Finanzminiſter hat in dankenswerter Weiſe die von Reichsminiſter Ruſt beantragten Mittel für hauptamtlich tätige Sachbearbeiter bei den Regierungen in Preu⸗ ßen zur Verfügung geſtellt. Dieſe haben dafür zu ſorgen, daß jeder Junge und jedes Mädchen zu der für den Nationalſozialismus notwendi⸗ en Erziehung durch den Körper gelangt. Hiermit iſt eine Maßnahme von weit⸗ kragender Bedeutung getroffen worden. Die Geſundheit der deutſchen Jugend, namentlich der berufstätigen, wird aufs ſtärkſte gefördert werden. Die Reihenunterſuchungen innerhalb der Hitler⸗Jugend und ſonſtige Beobachtun⸗ gen der werktätigen Jugend haben gezeigt, daß die körperliche Arbeit keineswegs Leibes⸗ übungen und Sport im Gelände er⸗ ſetzt. Der notwendige Ausgleich muß alſo durch körperliches Training erreicht werden. Die charakterlichen Werte, wie Mut, Entſchlußkraft, Willen, Beharrlichkeit und Kameradſchaft, die gleichzeitig entwickelt werden, beweiſen deut⸗ lich, daß es ſich bei der Erziehung durch den Leib um mehr als den üblichen Sport handelt. Der Erlaß des Reichsminiſters Ruſt bringt vielmehr die Verwirklichung einer allgemeinen nationalſozialiſtiſchen Erziehungsforderung er⸗ ſten Ranges. Den Sachbearbeitern für körperliche Erziehung bei den Regie⸗ rungen ſind zur Unterſtützung für die Erfaſ⸗ ſung der weiblichen Jugend Bezirksjugendwar⸗ tinnen beigegeben worden. Mit dem bisherigen Begriff Jugend, pfleger“ und Jugend, pfle⸗ gerin“ iſt endgültig gebrochen worden, weil mit dieſer Bezeichnung der Begriff der Pflege bzw. der Fürſorge beinahe zwangsläufig verbunden war. Zur weiteren Unterſtützung ſind in den Kreiſen ehrenamtliche Kreisjugendwarte bzw. Kreisjugendwartinnen eingeſetzt, denen wieder⸗ um in den Gemeinden Ortsbeauftragte zur Verfügung ſtehen. Die Aufgaben dieſes ſtaatlichen Jugend⸗ ertüchtigungsapparates beſtehen im beſonderen darin, die Hitler⸗Jugend und ihre Gliederungen in jeder Hinſicht zu fördern, ihr Turn⸗ und Sportplätze und für den Winter würdige Heime zu ſchaffen. Für die geſamte Jugend ſind Turn⸗ hallen, Turn⸗, Sport⸗ und Spielplätze zu be⸗ ſorgen. Zum erſten Male wird zum diesjährigen Deutſchen Jugendfeſt zur Feier der Sommerſonnenwende ſich die ſtaatliche Führung in der Jugendertüchtigung zeigen, weil hier an zwei Tagen die geſamte Jugend an beſtimmten Leiſtungen ihre Kraft zeigen wird. Der notwendige weitere Ausbau des Staatsjugendtages, vor allem nach der Richtung, immer neue Kreiſe der Jugend auch außerhalb der Schule hinzuzuziehen, fällt eben⸗ falls in den Aufgabenbereich dieſer nunmehr abgeſchloſſenen Regelung, durch die Reichsmini⸗ ſter Ruſt der Staatlichen Jugendführung außer⸗ halb der Schule ein neues Geſicht gegeben hat. Olymniſche 55 Bpiele 1956 Kernmannſchaften der Schützen Mit Beginn der wärmeren Jahreszeit erfährt die Olympiavorbereitungsarbeit unſerer Klein⸗ kaliberſchützen eine Steigerung und Verſchär⸗ fung. Jeden Monat findet in jedem der acht Lehrgänge in Berlin und im Reiche wenigſtens ein Wertungsſchießen ſtatt. Der dritte Abſchnitt der Olympiavorbereitung iſt eben beendet wor⸗ den. Dabei wurde wiederholt die Beobachtung gemacht, daß die ſtrengen Beſtimmungen für das liegend freihändige Schießen, die für die Olympiſchen Spiele 1936 erlaſſen ſind, nicht immer genau befolgt wurden. In Zukunft wird man alſo allergrößtes Augenmerk darauf rich⸗ ten, daß gerade die Schießſtellung vollkommen einwandfrei iſt. Handſchuhe mit Stulpen ſind verboten, auch darf der Gewehrriemen nicht breiter als 40 Millimeter ſein. Bei den Olym⸗ piſchen Prüfungen wird jeder Schütze auf die Schießſtellung genau beobachtet, ſo daß die pein⸗ lich genaue Erfüllung aller dieſer Vorſchriften unerläßlich iſt. Folgende 16 Schützen gehören im Kleinkaliberſchießen der Kernmann⸗ ſchaft an: A. Hoffmann, J. Schulze, E. Zim⸗ mermann, M. Schulz, Michaelis, Fr. Mälzer, G. Bock(Berlin), E. Hotopf, Sekus, Jaenſch, Goldenbaum(Hamburg), Kettner(Köln), Fr. Hoffmann(Halberſtadt), E. Spörer(Zella⸗ Mehlis), K. Jung(Nürnberg), W. Gehmann (Grötzingen bei Karlsruhe). In der gleichen Weiſe veranſtalten auch die Piſtolenſchützen allmonatlich Wertungsſchießen in Berlin, Dres⸗ den, Köln und München. Nach dem erſten Ab⸗ ſchnitt der Olympiavorbereitung im Schnell⸗ feuerſchießen gehören der Kernmannſchaft an: Holzmann, van Oyen, Dern(Berlin), Dr. Nein⸗ haus, Martin, O. Müller(Köln), Temple(Deg⸗ gendorf), Jedeck, Steudel(Dresden), Dr. Weh⸗ ner(Frankfurt a..). Spaniens Nationalelf in ehrfurchtsvoller Haltung beim Ertönen der deutſchen Nationalhymnen Presse-Bild-Zentrale Berlin im Köln⸗Müngersdorfer Stadion HB-Bildstock 52. Oberkheiniſche Regatta in Maunpbeim am 29. und 30. Juni Die Vorbereitungen zu der am 29. und 30. Juni 1935 auf dem Mühlauhafen ſtattfindenden 52. Oberrheiniſchen Regatta des Mannheimer Regattavereins ſind in vollem Gange. Der Ver⸗ anſtalter iſt beſtrebt, an die alte Tradition anzu⸗ knüpfen und auch in dieſem Jahre eine Wett⸗ fahrt auszurichten, die hinter ihren Vorgän⸗ gerinnen nicht nachſteht. Es iſt erfreulich, daß durch die geſicherte Teilnahme ſtarker auslän⸗ diſcher Mannſchaften auch diesmal die Mann⸗ heimer Regatta einen Rahmen erhält, der ſie mit auf die oberſte Stufe aller deutſchen Regat⸗ ten ſtellt. Dieſe Tatſache verpflichtet den Mannheimer Regattaverein dazu, alle jene Maßnahmen zu treffen, die eine erſtklaſſige Durchführung einer ſolch großen ſportlichen Veranſtaltung gewähr⸗ leiſten. Auf Grund eines in langen Jahren ge⸗ ſchulten und erprobten Organiſationsapparates wird der Veranſtalter alle Schwierigkeiten zu meiſtern wiſſen. Er wird dafür ſorgen, daß vor allem die kämpfenden Ruderer Vorbedingungen antreffen, die eine einwandfreie Abwicklung der ausgeſchriebenen 30 Wettbewerbe verbürgen. dann aber auch dafür, daß dem Auge des Be⸗ ſchauers Eindrücke aus dem Rennruderſportver⸗ mittelt werden, die von bleibender Dauer ſind. Daß dies dem Mannheimer Regattaverein ge⸗ lingen wird, ſteht anhand der ſeit dem Jahre 1878 geſammelten Erfahrungen außer Frage. Pokal⸗Aeberraſchungen Phönix Karlsruhe— 04 Ludwigshafen:2 nach Verlängerung Der Karlsruher Phönix, der geglaubt hatte, ſein Pokalſpiel gegen den pfälziſchen Bezirks⸗ klaſſenmeiſter Germania 04 Ludwigshafen im Spaziergang zu gewinnen, erlebte am Samstag⸗ abend eine böſe Ueberraſchung. Der Sieg fiel nämlich an die Pfälzer, die mit recht anſprechen⸗ den Leiſtungen aufwarteten und vor allem eine „eiſerne“ Hintermannſchaft zur Stelle hatten, die die Phönix⸗Stürmer vor eine unlösbare Aufgabe ſtellte. Schon in der regulären Spiel⸗ zeit ſah es nach einem Sieg der Gäſte aus, denn ſie verteidigten den fünf Minute vor der Pauſe durch Mittelſtürmer Dauth erzielten Füh⸗ rungstreffer bis zur 89. Minute, erſt dann ge⸗ lang dem Phönix⸗Läufer Noe, ſozuſagen als Abſchluß einer halbſtündigen Belagerung, der Ausgleichstreffer. In der notwendigen Verlän⸗ gerung war dann das Glück auf Seiten der Ludwigshafener, die ſchon nach drei Minuten durch Dauth zum ſiegbringenden Treffer ka⸗ men. Unter Berückſichtigung der von den Karls⸗ ruhern gezeigten Leiſtungen muß man den Sieg + , Eine der bis auf den letzten Platz beſetzten Kurven des Kölner Stadions 74 000 Zuſchauer wohnten dem Spiel bei. Presse-Bild-Zentrale HB-Bildstocłk des Pfalzmeiſters als verdient bezeichnen.— 400 Zuſchauer, Schiedsrichter war Neuweiler (Pforzheim). * SpC Käferkal— Vfs Neuſtadt :0(:0) Das Spiel konnte nur in der erſten Halbzeit voll befriedigen, denn nach dem Seitenwechſel machte ſich der böige Wind zu ſtark bemerkbar. Neuſtadt ſtellte eine körperlich ſtarke Elf ins Feld. Käfertal dagegen zeigte wiederum ein ſehr gefälliges Zuſpiel. Der Sieg war verdient. Das ſiegbringende Tor fiel ſieben Minuten vor dem Wechſel durch Annemaier. Unhaltbar ging der Bombenſchuß in die äußerſte Ecke. Neu⸗ fladt wehrte ſich zwar mächtig, aber an der ſehr aufmerkſamen Sportklubverteidigung ſcheiterte alles, zumal noch Zumpf im Tor ſein Heilig⸗ tum geſchickt verteidigte. Nach dem Wechſel wandten die Gäſte aller⸗ dings eine Abſeitstaktik an, auf die die Sport⸗ klubſtürmer öfters hereinfielen. So wurde das Spiel zu oft unterbrochen. Das Spiel wickelte ſich nunmehr in der Hauptſache im Mittelfeld ab. Beide Torwächter wehrten verſchiedene ſo⸗ genannte ſichere Torgelegenheiten. Der Schluß⸗ pfiff trennte zwei Gegner, die, wie bereits er⸗ wähnt, nur in der erſten Halbzeit voll auf Tou⸗ ren waren. Beide Hintermannſchaften waren gleichwertig. In der Läuferreihe lieferte bei Käfertal Ki⸗ lian ein gutes Spiel. Die Außenläufer fielen etwas ab. Bei Neuſtadt konnten dagegen die Außen beſſer gefallen. Der Käfertaler Sturm war der gefährlichere. Neuſtadt zeigte große Schußunſicherheit, lediglich das raſche Ballab⸗ ſpiel fiel angenehm auf. Der Kampf wurde auf beiden Seiten fair durchgeführt, litt allerdings unter einer ſchwachen Schiedsrichterleiſtung. Dänemark ſagt Länderkampf ab Aus Kopenhagen wird gemeldet, daß die Einladung des Deutſchen Fußball⸗Bundes an die Däniſche Ballſpiel⸗Union zu einem Länder⸗ ſpiel Deutſchland— Dänemark am 3. November in Hamburg abgelehnt worden iſt. Dieſer Schritt wird damit begründet, daß die Union für dieſes Jahr ſchon vier Länderſpiele abge⸗ ſchloſſen hat und über dieſe Zahl nicht hinaus⸗ gehen will. Aus dem gleichen Grunde wurde auch eine Anfrage Rumäniens, das im Spät⸗ ſommer dieſes Fahres gegen Dänemark ſpielen wollte, ablehnend beantwortet. Spiele im Reie⸗ Brandenburg: Viktoria 89 Berlin— Arminia Hannover⸗ 1. FC Guben— Hertha Berliner SC. Schleſien: Städteſpiel Gleiwitz— Kattowitte Cherusker Görlitz— Wacker 04 Berlin Saganer SV— Wacker 04 Berlin Sachſen: SuBC Plauen— Guts Muts Dresden Chemnitzer BC— Dresdener S. Sportfr. 01 Dresden— Vorwärts Breslau. Tura Leipzig— Vorwärts Breslaun. Dresdner SC— Stuttgarter Kickers. Mitte: FC 09 Köthen— 1. FC Nürnberg. 4 Wacker Halle— 1. FC Nürnberg.. VfB Apolda— Fortuna Leipzig. Nordmark: Hamburger SV— Union Altonnn Niederrhein: Fortuna Düſſeldorf— SV Werder Bremen. VfL Benrath— SpV Kaſſel. Preußen Krefeld— Tru Düſſeldorf. SSVg Barmen— Weſtmark Trier Mittelrhein: Kölner EfR— Sülz 07 0 4 0 0 Nordheſſen: Boruſſia Fulda— Union Niederrad. „. US A Sieger über China „Am zweiten Tag des Davispokaltreffens Ame⸗ rika— China in Mexiko⸗Stadt wurde das Dop⸗ pelſpiel ausgetragen, das die Amerikaner Do⸗ nald Budge— Gene Mako mit 75,:2, 671 gegen die Chineſen Guy Cheng⸗Sinkiekho gewannen, ſo daß Nordamerika bereits mit:0 führt und nicht mehr zu ſchlagen iſt. Amerika trifft am Wochenende an gleicher Stelle im Endſpiel der nordamerikaniſchen Zone auf Mexiko, das Cuba mit 50 ſchlug. Sdes 9 de 9 n S2s Sis-is* 15S Sris 52*3 —1 3 — G 4 4. 9 4 Die wirtſck Die Entw Monat Apri niſſe zu zeiti⸗ geſchrittenen verhinderte! durch anhalte übliche Ent uſw.). Uebe mit im ganz richtsmonat haben. Auch Geſchäftsbere gen. Trotzde Inlandsn aus ſta bi freuliche Feſt keiten ſcheiner aus der win zudeuten. Im Aus! wertung und den badiſchen weitere Hemn das Exportge Trotzdem ve— einem Vorſtof Auf dem 6 nicht zu berich Hemmniſſe i ſchenken. Der Zahlu rung auf, wer lierung, insbe mer nicht gan Ordentl. Ha Die ordentl Bank, in der traten, erledig rat ſcheidet Neugewählt n der mit dem Bank ausſcheil Geh. Finanzre Direktor Schif gen. Danach noch mit, daf ſchüſſe wieder Bezirken des 9 geſetzt werden Ludwigshafe Wie In der Bile Walzmühle wi einzuberufende gen und Rückf gewinn die Au 6 Prozent an rund 125 000 Arbeitnehmer⸗! fikationen an gen(i. V. einſ woraus 6 Pro den Penſtonsft getragen wurd Deutſche Stei und chem. In Der Aufſichts 1935 nach Kölit einer Dividend bringen. Der laufenen Mone des Vorjahres geſamt 126 388 von 300 131 R Ber Die Börſ wieder über Geſchäft hielt ſi Banken nur we banken lagen u ſchaft, während nahm, zumalen Am Montar Franl Effekt. Festwwerzinsl. W Dt. 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Ueberdies ſcheint der Vormonat da und dort mit im ganzen günſtigem Geſchäftsverlauf dem Be⸗ richtsmonat manches Geſchäft vorweggenommen zu haben. Auch erfüllte das Oſtergeſchäft in verſchiedenen Geſchäftsbereichen nicht ganz die gehegten Erwartun⸗ gen. Trotzdem muß jedoch die Lage auf dem Inlandsmarktenach wie vor als durch⸗ aus ſtabil bezeichnet werden. Teilweiſe er⸗ freuliche Feſtſtellungen über geſteigerte Abſatzmöglich⸗ keiten ſcheinen jedenfalls den bevorſtehenden Aufſtieg aus der winterlichen Verharrung des Geſchäfts an⸗ zudeuten. Im Auslandsgeſchäft bedeuteten Belga⸗Ab⸗ wertung und das neue italieniſche Einfuhrregime für den badiſchen Induſtrieexport nicht zu verkennende weitere Hemmungen. So vollzieht ſich nach wie vor das Exportgeſchäft unter Opfern und Anſtrengungen. Trotzdem vermögen einzelne Induſtriezweige von einem Vorſtoß auf den Auslandsmärkten zu berichten. Auf dem Gebiet der Rohſtoffbeſchaffung iſt Neues nicht zu berichten. Der Beſeitigung der vorliegenden Hemmniſſe iſt weiterhin ſchärfſtes Augenmerk zu ſchenken. Der Zahlungseingang weiſt zum Teil eine Beſſe⸗ rung auf, wenn auch die Klagen über ſchlechte Regu⸗ lierung, insbeſondere der Privatkundſchaft, noch im⸗ mer nicht ganz verſtummen wollen. Ordentl. Hauptverſammlung der Dresdner Bank Die ordentliche Hauptverſammlung der Dresdner Bank, in der 15 Aktionäre 145 998 Mill. RM. An ver⸗ traten, erledigte die Regularien. Aus dem Aufſichts⸗ rat ſcheidet Graf Henckel vom Donnersmarck aus. Neugewählt wurden Staatsſekretär a. D. Bergmann, der mit dem heutigen Tage aus dem Vorſtand der Bank ausſcheidet, ſowie der frühere Reichsbankdirektor Geh. Finanzrat Dr. Bernhard⸗Berlin. Sodann nahm Direktor Schippel das Wort zu längeren Ausführun⸗ gen. Danach teilte der Vorſitzende des Aufſichtsrats noch mit, daß die Dresdner Bank die Landesaus⸗ ſchüſſe wieder neu bilden werde. In 19 verſchiedenen Bezirken des Reiches ſollen dieſe Landesausſchüſſe ein⸗ geſetzt werden. Ludwigshafener Walzmühle Ludwigshafen a. Rh. Wieder 6 Prozent Dividende In der Bilanzſitzung des AR der Ludwigshafener Walzmühle wurde beſchloſſen, der auf den 13. Juni einzuberufenden HV nach ausreichenden Abſchreibun⸗ gen und Rückſtellungen aus dem verbleibenden Rein⸗ gewinn die Ausſchüttung einer Dividende von wieder 6 Prozent an die Aktionäre und die Zuweiſung von rund 125 000 RM. für Sonderzwecke(Penſions⸗ und Arbeitnehmer⸗Unterſtützungsfonds) und Sondergrati⸗ fikationen an alle Gefolgſchaftsmitglieder vorzuſchla⸗ gen(i. V. einſchl. Vortrag 261 460 RM. Reingewinn, woraus 6 Prozent Dividende gezahlt, 50 000 RM. an den Penſtonsfonds überwieſen und 65 912 RM. vor⸗ getragen wurden). Deutſche Steinzeugwarenfabrik für Kanaliſation und chem. Induſtrie in Mannheim⸗Friedrichsfeld Der Aufſichtsrat hat beſchloſſen, der auf den 7. Juni 1935 nach Köln einzuberufenden HV die Verteilung einer Dividende von 7(6) Prozent in Vorſchlag zu bringen. Der Geſchäftsgang hat ſich in den abge⸗ laufenen Monaten des neuen Jahres auf der Höhe des Vorjahres gehalten(i. V. ergab ſich nach ins⸗ geſamt 126 388 RM. Abſchreibungen ein Reingewinn von 300 131 RM.). Berliner Börse Die Börſe eröffnete in der neuen Woche wieder überwiegend freundlicher. Das Geſchäft hielt ſich aber in engen Grenzen, da bei den Banken nur wenig Orders vorlagen. Bei den Privat⸗ banken lagen noch einige kleine Orders der Kund⸗ ſchaft, während die Kuliſſe eher Glattſtellungen vor⸗ nahm, zumal neue Anregungen heute nicht vorlagen. Am Montanaktienmarkt überwogen leichte Frankfurt, 12. Mai. Der Referent beim Ge⸗ neralinſpektor für das deutſche Straßenweſen, Dr. Carl Birkenholz, gibt in der„Rhein⸗Mainiſchen Wirt⸗ ſchaftszeitung“ anläßlich der Eröffnung der Main⸗ Neckar⸗Autobahn Zahlen vom Bau der Frankfurter Strecke bekannt, die die große arbeitspolitiſche und wirtſchaftliche Bedeutung des Autoſtraßenbaues er⸗ —— laſſen. Wir entnehmen dem Aufſatz folgende en: Die Reichsautobahnen waren als Notſtandsarbeiten begonnen worden, d. h. die Reichsanſtalt für Arbeits⸗ vermittlung und Arbeitsloſenverſicherung gabh für jedes geleiſtete Tagewerk eine Grundförderung. Die Anerkennung vom 20. Dezember 1933 belief ſich auf 720000 Tagewerke. Hiervon entſielen rund 520 000 Tagewerke auf Erdbewegungsarbeiten und rund 200 000 Tagewerke auf Bauwerke. Für Erledi⸗ gung dieſer Arbeiten waren bis zum 1. Juli 1934 150 Arbeitstage eingeſetzt, ſo daß ſ. Zt. mit 400 0 Arbeitsträften für die 720 000 Tagewerke zu rechnen war. Anfang September 1933 wurden die erſten Ar⸗ beiten vergeben. Es waren neun Frankfurter Firmen, die mit Vorbereitungsarbeiten in Höhe von insgeſamt 50 7000 RM. zum Zuge kamen. 174 Arbeiter waren am 7, September beſchäftigt, und zwar be⸗ ſonders mit Aushub von Mutterboden, Aushub der Fundamente, Einrichtung von Bauſtellen. Mitte De⸗ zember war die Zahl der Arbeiter ſchon auf 3150 ge⸗ ſtiegen. Bis zum 31. März 1934 war an Leiſtungen und Lieferungen ein Geſamtbetrag von über 18 Mil⸗ ts-Numndscian Das Werk der Reichsautobahn und die Wirtſchaft lionen RM. vergeben, der faſt reſtlos der Wirtſchaft im Rhein⸗Main⸗Gebiet zugute kam. Ueber 6000 Ar⸗ beiter fanden ausreichenden Verdienſt bei dem Bau, 4000 Beſchäftigte kann man annehmen, die indirekt durch die Vergebung der Arbeiten und Lieferungen in den Arbeitsprozeß eingegliedert wurden. Die Auf⸗ gaben, die in techniſcher Hinſicht, aber auch unter Be⸗ rückſichtigung der Lage der heimiſchen Wirtſchaft, an die oberſte Bauleitung unter ihrem Leiter, Direktor Pueckel, geſtellt und die in unermüdlicher Arbeit be⸗ wältigt wurden, ſind bisher außerordentlich groß ge⸗ weſen. Gab doch gerade der Frankfurter Bezirk das Vorbild für andere Strecken, ſei es in Brückenbauten, Ueberführungen und beſonders in den Fahrbahn⸗ deckenarbeiten. Die gewaltige Größe und Auswirkung des Werkes des Führers ergibt ſich aus der Tatſache, daß innerhalb eines einzigen Jahres für über 25,5 Millionen Mark Lieſerungen vergeben wurden. Bis zum 30. September 1934 betrug die Anzahl der Tagewerke 1 286 555 bei einem Arbeiter⸗ ſtand von 7101 Mann. Mit dieſen Kräften wurden im erſten Baujahr folgende Leiſtungen erzielt: 1470 Bohrlöcher, 1812 200 Quadratmeter Rodung, 2 356 861 Quadratmeter Mutterbodenabtrag, 5251007 Kubikmeter Erd⸗ und Feſtbewegung einſchließlich Fun⸗ damentaushub, 1584 Tonnen Stahlkonſtruktionen, 4779 Tonnen Betoneiſen, Spundwände uſw., 91 418 Kubikmeter Beton für Bauwerke, 135 000 Quadrat⸗ meter Beton für Fahrbahndecken und 8250 Quadrat⸗ meter Fahrbahn⸗Schwarzdecken. ae mbeeehtnhmiuhvhsdkus,n Abſchwächungen mit Ausnahme von Mansſfeld, die 2 Prozent und Stolberger Zink, die 1½¼ Prozent höher eröffneten. Am Braunkohlenaktien⸗ markt machten die Befſeſtigungen 1 bis 2 Prozent aus, nur Eintracht minus 1¼ Prozent. Kali⸗ werte notierten, ſoweit Umſätze zuſtande kamen, 1 Prozent höher. Farben waren nach feſterem Beginn wieder etwas ſchwächer. Chemiſche Heyden eröffneten mit 102 nach 100% Einheitlich feſter lag der Elektromarkt. Elektrizitätslieferungen, Rhein⸗ elektrit und Schuckert waren um 1¼ bis 2 Prozent befeſtigt. Weiter feſt lagen Chade, die 1 bis 3 Mk. höher notierten. Für Tarifwerte beſtand allge⸗ mein etwas Intereſſe. Waſſerwerke Gelſenwirken konnten 1½¼ Prozent gewinnen. Kabel⸗ und Drahtaktien waren/ Prozent höher, während Bayeriſche Motoren ¼ Prozent verloren. Maſchi⸗ nenaktien lagen eher ſchwächer. Berlin⸗Karls⸗ ruher Induſtriewerke gingen um 1¼ Prozent zurück. Bau⸗, Textil⸗, Zellſtoff⸗ und Papier⸗ werte änderten ſich nur wenig. Dortmunder Union⸗ brauerei waren nach den letzttägigen Befeſtigungen 2% Prozent gedrückt. Auch Verkehrsweſen gingen um 1¼ Prozent zurück. Die Entſcheidung über die Dividende ſoll in dieſen Tagen fallen. Schiff⸗ fahrtsaktien ſetzten unverändert ein. Für Reichs⸗ bankanteile beſtand etwas Nachfrage. Am Markt der unnotierten Werte wurden Mix& Geneſt auf den Abſchluß 2 Prozent höher bezahlt. Der Ren⸗ tenmarkt lag wenig verändert. Altbeſitz waren / höher, Zinsvergütungsſcheinen konnten 5 Pfg. ge⸗ winnen. Induſtrieobligationen veränder⸗ ten ſich kaum. Nur Vereinigte Stahlohligationen wa⸗ ren ½ bis ½ Prozent befeſtigt. Am Auslands⸗ rentenmarkt waren Anatolier ½ Prozent höher, während bosniſche Renten ½ Prozent einbüßten. Nach den erſten Kurſen waren Aktien infolge des ſtillen Geſchäfts meiſt/ Prozent niedriger. Der Satz für Tagesgeld aging weiter auf 3¼½ bis 3¼ Prozent zurück. Am Valutenmarkt lag das engliſche Pfund ſeſt und die Lira ſchwach. Der Deportſatz für die italieniſche Valuta ſtellte ſich auf 13 Prozent. Der Schluß war wieder etwas freund⸗ licher. Altbeſitz konnten um ½ Prozent auf 116 anziehen. Farben ſchloſſen mit 145¼ nach 144½. Nachbörslich hörte man Altbeſitz 116, Farben 145/½—½, Schuckert 109. Das Pfund befeſtigte ſich auf 12,17, während der Dollar unverändert 2,488 blieb. Der Kaſſamarkt war ruhig. Die Tendenz war eher etwas freundlicher. Ammendorſer Papier, Glanz⸗ ſtoff und Genſchow gewannen je 3, Keramag 4, Mühl⸗ heimer Bergwerk 2 und Petereit 5 Prozent. Sarotti waren 3½ Prozent niedriger, Dortmunder Ritter⸗ brauerei ermäßigten ſich um 2 Prozent. Steuergutſcheine waren unverändert, die Z6er bis Z8er Emiſſionen wurden aber nur mit 5% zugeteilt. Reichsſchuldbuchforderungen: Ausg. 1: 1938er 100.50 Br., 1939er 99.62., 1940er 98.75— 99.62, 1941er 97.50—98.75, 1942er 96.57—97.62, 1943er 96.50—97 50, 1944/47er 96.50—97.37, 1948er 96.62 G. Ausgabe II: 1938er 99.50., 1939er 99.50—100.25, 1940er 98.62—99.37, 1942er 96.50—97.37, 1943/48er 96.37—97.25. Wiederaufbauanleihe: 1944⸗ Aöder 69—69.75, 1946/48er 68.75—69.50. Rhein-Malnische Mittagbörse Die Börſe eroffnete zum Wochenanfang in ſehr ſuil⸗ lex und uneinheitlicher Haltung. Die Kundſchaft be⸗ teiligte ſich kaum am Geſchäft, nur in wenigen Spe⸗ zialwerten lagen kleine Orders vor, die Kullſſe übte ſtarke Zurückhaltung. Am Aktienmarkt hielten ſich die Kursveränderungen— von wenigen Ausnahmen ab⸗ geſehen— meiſt innerhalb eines Prozentes. Stärker gedrückt waren AG. für Verkehr mit minus 2½ Pro⸗ zent auf 86, da über die Dividendenausſichten noch jede Mitteilung fehlt. Etwas lebhaſteres Geſchäft hat⸗ ten am Chemiemarkt JG Farben, die zunächſt um 1 Prozent auf 146 ſtiegen, ſpäter aber angeboten waren und noch unter das Wochenſchlußniveau auf 144¼ zurückfielen. Deutſche Erdöl erhöhten ſich um 1 Prozent. Am Elektromarkt lagen einige Spezial⸗ werte weiter ſeſt, ſo Rheinelektra mit 127½(126½), Elektriſche Lieſerungen mit 107½(106), Licht u. Kraft mit 124½(123¼), Lahmeyer mit 123(122) und Schuckert mit 109¼(108¼, Mont naktien lagen un⸗ einbeitlich und überwiegend etwas ſchwächer. Feſt lagen Ilſe Genuß mit plus 1½, und Mansſelder mit plus 2 Prozent. Von Zellſtoffwerten gewannen Aſchaffenburger Zeuſtoff/ Prozent, Waldhof lagen gehalten. Im übrigen eröffneten u. a. Junghans 1½, Daimler 4 und Aku ½ Prozent höher, andererſeits Bemberg ½, Hanſwerke Füſſen/ Prozent niedriger. Am Rentenmarkt hielt ſich das Geſchäft in ſehr engen Bahnen. Altbeſitzanleihe, Späte Reichsſchuldbuchforde, rungen und Kommunal⸗Umſchuldung lagen unverän⸗ dert, Zinsvergütungsſcheine waren weiter gefragt und auf 89,90 bis 90 Prozent(89,85) erhöht. Von fremden Werten eröſſneten Anatolier 1 und 2 mit 37½(389 und öproz. innere Mexikaner mit 6(5,95). Angeſichts der herrſchenden Geſchäftsſtine bröckelten die Kurſe im Verlauf überwiegend ab, zumal in manchen Werten etwas Angebot herauskam. JG Far⸗ ben hielten ſich bei 144½¼ behauptet, dagegen verloren Stahlverein 34, Daimler 1 und die übrigen Papiere meiſt ½ bis ½ Prozent. Scheideanſtalt lhamen 2 Proz. niedriger zur Notiz, andererſeits lagen Deutſche Lino⸗ leum 1/, Rhein. Braunkohlen 24 und Chade b 3 RM. feſter. Am Rentenmarkt gingen Altbeſttz um ½ auf 115½ zurück. Der Pfandbriefmarkt zeigte bel ſtillem Geſchäft meiſt unveränderte Kurſe. Stadt⸗ anleihen bröckelten überwiegend etwas ab. Induſtrie⸗ Obligationen lagen ruhig, aber gehalten. Im Frei⸗ verkehr gingen Adlerwerke Kleyer auf den dividenden⸗ loſen Abſchluß auf 89½—90(91) zurück. Tagesgeld unverändert 2½ Prozent. Metalle Berlin, 13. Mai. Amtlich. Freiverkehr. Elek⸗ trolytkupfer(wirebars) prompt, eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 45½, Standardkupfer loco 393/ nom. Originalhüttenweichblei 18 nom., Standard⸗Blei per Mai 18 nom., Originalhüttenrohzink ab Nordd. Sta⸗ tionen 19½ nom., Remelted⸗Plattenzink von handels⸗ üblicher Beſchaffenheit 19½ nom., Original⸗Hütten⸗ Aluminium 144, desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 148, Reinnickel, 98—99proz., 270, Silber in Barren, za. 1000 fein per Kg. 60—63. London, 13. Mai. Amtlich. Schluß. Kupfer (E p. Tonne). Tendenz unregelmäßig. Standart per Kaſſe 337/½18—33 ½, Standart 3 Monat 33½ bis 3318/16, Standart Settl. Preis 33 ½, Elektrolyt 36 ½ bis 3770, beſt ſeleeted 35—374, Strong ſheets 62, Elektrowirebars 37½.— Zinn(& b. Tonne). Ten⸗ denz unregelmäßig. Standart per Kaſſe 225—225 4, Standart 3 Monate 2184—219, Standart Settl. Preis 225, Straits 234.— Blei(& ver Tonne). Tendenz feſt. Ausl. prompt off. Preis 13¼, inoff. Preis 13., ausl. entf. Sicht off. 13 54, inoff. 131½10—13 K, ausl. Settl. Preis 1374.— Zink(2 per Tonne). Tendenz feſt. Gewl. prompt, off. Preis 14/5, inoff. Preis 14½., entf. Sicht off, 14½, inoff. 141½10—14 4, Settl. Preis 14/½.— Aluminium (E ver Tonne). Inland 100.,— Antimon(e per Tonne). Erzeugerpreis 76—77, chineſ. per 49½ bis 50, Queckſilber(2 per Flaſche) 11/½—11 4, Pla⸗ tin(E per Ounce) 24—25, Wolframerz c. i. f.(Sh. per Einheit) 203—208, Nickel inländ.( per Tonne) 197—202, ausländ. 23—24, Weißblech J. C. Cokes 20 14 f. o. B. Swanſea(Sh. per box of 108 lbs) 10 bis 109%½13, Kupferſulphat f. o. b.( per Tonne) 749/16. Berliner Mittelkurs für das engliſche Pfun Getreide Rotterdam, 13. Mai. Weizen in holl. Gulden per 100 Kg.): Mai 3,67½, Juli 3,82½, Sep⸗ tember 3,95, November 4,04½.— Mais(in holl. Gulden per Laſt, 2000 Kg.): Mai 52½, Juli 524, September 53 ½, November 554. Baumwolle Bremen, 13. Mai.(Amtlich.) Mai Abrech.⸗Kurſe 1317 alt, 1317 neu, Juli alt 1328 Br., 1326., 1327 bez., 1327 Abrechn., neu 1330 Br., 1326., 1328 bez., 1328 Abrechn., Okt. 1340 Br., 1337., 1338 bez., 1338 Abrechn., Dez. 1350 Br., 1347., 1348 bez., 1348 Abrechn. Jan. 36 1357 Br., 1352., 1356 bez., 1355 Abrechn. Tendenz: ſtetig. Märkte Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 13. Mai Zufuhr: 87 Ochſen, 120 Bullen, 277 Kühe, 158 Fär⸗ ſen, 794 Kälber, 18 Schafe, 2029 Schweine. Markt⸗ verlauf: Rinder belebt, Schweine ruhig, Kälber mittel. Preiſe: Ochſen 41, 38—39, 34—36, Bullen 39, 36—38, 33—35, Kühe 35—38, 30—34, 25—29, 20—24, Färſen 41, 38—40, 35—37, Kälber(andere a) 56—61, 47—556, 37—46, 28—36, Schweine a1)—, 22) 47—52, b) 47—51, 46—50, 44—48, 31)—, 32) 43—45. „„Dem heutigen Mannheimer Grotviehmarkt waren 120 Farren, 87 Ochſen, 158 Rinder, ſammen 642 Tiere zugeführt. Das Geſchäft war leb⸗ haft, doch ergaben ſich da und dort Schwierigkeiten, weil neuerlicher Anweiſung zufolge die amtlich her⸗ ausgegebenen Richtpreiſe für Schlachtvieh eingehalten werden mußten. Höchſtnotiz für Farren 39, für Ochſen 41, für Rinder 41, für Kühe 35—38 Pfg. Am Kälbermarkt betrug das Angebot 794 Stück, Höchſtnotiz 56—61 Pfg. Am Schweinemarkt ſtanden 2029 Tiere zum Ver⸗ kauf. Das Geſchäft war mittelmäßig, Höchſtnotiz 47 bis 52 Pfg. Es verblieb ein Ueberſtand von 101 Schweinen. Badiſche Spargelmärkte vom 12. Mai Eggenſtein. Zufuhr und Abſatz gut, Preiſe: 30, 40 und 50 Pfg. Graben. Zufuhr: 30—35 Ztr. Abſatz gut. Preiſe: 30, 40 und 50 Pfg. Knielingen. Zufuhr und Abſatz gut. Preiſe: 45, 50 und 60—65 Pfg. Schwetzingen. Zufuhr: 20—22 Ztr. Abſatz lebhaft, Preiſe: 20, 25—35, 45—50 Pfg. festwerzinsl. Werte 11. 5. 13. 5. Gebr. Pahf 48. Bavern Staat v. 1027 98,50 99,50 Ot Schutzgebiet 08 10,50 10,50] Gritzner Kavser Heidelbz. Gold v. 26 90,50.,25 Grün& Hiltinger Ludwissh. v. 26 S. 1 91,75 91,251 Hanfwerke Füssen Mannbm Gold v. 26—— Harvener Bergban Mannheim von 27— Hirmasensstadt v. 20 91,75— tless Ld Liau K 1 24 100,50 100,50 B kom Goldhvo. 29 96,.— 96,— lunshans Gebhr do Goldanl.» 30 94,— 34,— Kall Chemie do Goldanl» 26 94, Vfaàlz Hvo Goldkom.—— Khein Hvo Gdbfidbr 96,12 96,12 90. 12 1s.„90,12 38,12 do. Llon. 101,12 101,12 Khein Braunkohle do Gadkom. i. in 54.62 94,8 Südd Boder Llou 101,— Grobkrftee Mhm 23 100,50 100, 50 A Seen„ 28 315 Aschaffb Zellstof 62,37 55.— ktien Berl Licht a Kran 135,75 136,— rn Grauerei Kleinlein 30,.— 60,— Badische Banhk 12 Hremen Besſah Oel 97.75 97,75] Baver. Hvo Wechseſ 6 Brown Boveri Mhm— Cement kleldelbert 116,75 116.— 9D Bannnk Oaimler-Bens.„ 92,62 91,50 Enzinger-Union 5— ot. Kelchsanl. v. 102) 100,95 100,.— ie Farbenindustfié 144,7 144.% lnt Dt Keichsanl. 30 101,75 102,.— Gelsenkirch Beraw.— Gesiürel-LoewWe. 121.— Ant.-Abl d' Dt Rob. 116,12 115,87] Fü. Goldschmidt 3375 30.— Aussbure Stadt» 26 98,75 93,.75 Grobkrt Mhm Vva.— .„204,— 204,50 — Hochtief A6. E— ochtie ssen 1141, 143 steuergutscheine Holzmann Phil.— Mhm Ablos Altbes 110,.— 110,50 lise Bersbar... 151,62 do. Genulscheine 1335 126.— Bav Hvo Wechs Gof 23,25 35,20 wieinschanziin Been 30,25 50,25 bialz. Munlenwerke 127,50 127,50 96,12 Ptalz. PreßhefeSutit— 1. Phöniz AG fBerzb** 4— 219,25 222,25 Areikstekts Siem 130& Sdet 101.— do. Vorzussakt. 116,.—— Rhein Donau va:— 7² 57,.— Berliner Hyvp.-Bank—— 8 50 Comm.- Privatbk 98,62 93,97[Germ Portl-Cement 36,.— 36,— 94,25[Gerreshelm. Glas. 17 — Commerz Ptivatbk. 93,50 Ges. f. El. Unierneh. 120,25 120,5 J Ver. bt. Nichelv. 118/80 115,.—.Sk. V. Amerlies le2, „90 35. 94,75 54.25 St Banz u Disconto 94,75 Dresdner Bank 94, 75 ank u. Disconto Verkehrs-Aktien — f Bad 46 f. Rheinsch 18, 5,— 120,½5 Ut Reichsb Væ. 123,12 122,87 Hanimore Obio * Allianz Leben Bad Assecurauzges. 56,— 51,50 Mannh vVers 48.— JNordd. I. lov 106,25 15,.— Württ Transdortv. 37,50.— Süa, Eisenbaho Kabls Porzellan. 30,62 30,75 ween. aliw Aschersleben 10 Steuerrutschelve 3% 108,12 103,12 accumulatoten- Fbi 162,50 162,—] Kföehnerwerke. zi,7 51,62 a do. 1833.. 107,25 10,25 Allaem Bau Lenz 107,30 107,30 fAusem Kunstzivoe do Aschetsleben 122.— 122.—(Aku) do 1037 106,37 106,3/ M e 127.— do0. 18866 Bremer Wolle Brown. Bover! fetwerzinzi. Werte 57 Ot Reichsanl*— 100,25 Llod Akt Obl» 26 102,— 102,— JRneinstahl„„ 1008,.— 107.— ee Bevisebe Habe er Stahlw Obl v Zz werkHeilbronn—— utsche Kabelw Wenik amort innero 5,55 6,— Schuckert ei... 109,— 108,75„Anst G R. 19. beutsche Steinzeuun— do. zußb v 99—— Schwartz Storchen 110,— 110.— 4 40 do K 21.— 36,78 Dörener Metall gesterr(ioldrentie 2½. 22,50 Zeillnd Woſß, kihw.— 13.—f%) 4% kom 9475 Törk Basdad! 9,75 9, 75 Siemens- Halske 159,.— 159.50 63 8 Ci 11 35 Dvnamit Nobel Ungarust Goldrente 8,— 7,95 Sinner Grünwinkel—— reub Cirba. El Lleferungen Wiac, Zueher.. 167,50 15.— Kenm i. 31 i Sehileslen ndustrie-Aktien er or Oeie 104,— 103,— s d% komm.— M ſii Tieme Kratt Westetegeln.. 120,50 121,.— accumolatoren 161,25 Zeiist Waldh Stamm 119,— 115.— Bankaktien Farbenind 16 328 ſũ 5 7 und 35 14 50⁰ ank für Brauin 4 5 1 122,.— 6 Heo u W. Bam 57,25 67.— dig Morgr 94,25 J Dt. Golddiskontbank 100,.—— Verkehrs-Aktien 40 Verkehrswesen 38,— a8 Versicher.-Ak tien 5 ◻ 144 118,70 118,50 220.— 216.— FBot, — ſüd Sotam boisod** 272] Philpo kfolzmans 3˙•75 9²,50 Buderus Elsen werie 97,.— 97,.— J Nordd. Eiswerke Comti Caoutschuc 1 An Abi 14 5 115.70 Harnr ss 105.— Ut Schutzeebiete 08 10,— Heutsch Konti Gas 125,— 122,25 Kheinfelden-Kratt 3 Heutsche Linolenm 162,25 182,70 Rnein Stahiwerke byckern Widmann—. 105.— KRötserswerke.. 1I4,— 113,50 123,50 87 EnzinaerUnlonwerke 13+ 111.— Schudert& Salzer pPeldmühle Paplet 75 fFelten& Gulſleaum- 95. Gedhard& co. elsenktreh. Beren— Sudd Harb.-Gummi-Phön. 39,50 Hedwisshütte 14.62 43 Heilmann& Litt mann 26.— 26,50 50 Hiwert Maschinen 67.— 32•82 Hoesch Eis u Stahl 96,50 5* Hohenloheę- Werke 61.— 59,25 31.75] Hotelbeitled 85.75 35,67 — 63,5 Gebr Jonzhans. 13“67 29.87 F Knort.. 201,.—— Koksw. u. Chem. Fb 117½87 116,87 55,12 34,75 Kollmar& lourdan 66,.— 65.75 38,50 58,3/ Kötis Led. u. Wachs 109,.— 105, 5/ „2⁰* 11. 5. 13. 5. 8 11.8..6 11.5. 13. 5. 9 11.8 18.. 11. 5. 13. 5. 11 5. 13. 5. Heutsche Erdol.. 109,— 107,75 Frankt. Hvo.-Bank 94,— 94,—[Ot. Vebergee-Bk.. 31,50 92,— Soldschmidt. Th... 96,82 ge,50 f ver..— 12,— Versicher.-Aktien Frankfurter Heutschel-ipolevinv), 161,50 163,— Piiz. Mvo. Bann 33,5— hresdner Bant:: 34,75 34,] Sritaner, Maschines 36,30 36,50 Vr W Effektenbärse piiacher Hel% 30%½, 30% J Feichsbann.. 138,50 161,20[ Keininzer kvo.-Bü. 3,9(38,7] Srascheehte, Testit„ 192% ver Siahiwerkee 21,28 90,7 Anchen-Mpnch... 1430,0 3118,0 Eichb.-Werzer Br. 91,50 91,50 Kheir Hyp.⸗Bank 128,— 123,50[Keſchsbann 182 161,75 Guano. Werke„„ 92,.— 33,50 ver Uſtramafintabr 130,— 130,50 Affanz Allsem. 266.— 267.— El Licht& Kraft. 123,25 121,.— Südd. Bodencreditt.—— fbeis Hro-Bank 123,.— 123,50 Hachethal Drant 198,— 194,30 Vosel Teient. Dr. 113,.— 111,75[Allianz Leben. 216,— 216.— kHamburg Elektr.. 128,75 126,72] voigt& Haefiner— 11,12 Mannb vers.—— 51— 13⁰,50 Harvener Berabau 106,— 105,— n 1335 43 102,75 192,75] Westerezeln Alkalf 121.— 121,12 Wi. Drahtind Hamm— ,„ Witsner Metall 1105 95,15 Zelistoh Waldhol i14,— 114,37/ Otavi Min. d Eisend 16,00 18,50 Kolonial-paplere — IOt. OstafrlKka. 113,25 113,.— Neu Guineae 35,12 35,25 ——— 130,75 140,— Berliner Devisenkurse — Maximilianshütte 160,00 19.— Mameimet Berav— 106,25 106, — 148,— Orenstein& Kobpe 66,37 67,50 160,62 158,25 Phöms Bergbaur—— 92,50 91,37 Kathaeber Waazon 55,25 56, 25 111,07 112,—J Khein. Main Donau—— 10g,12 107,75 Khein Braunkohlen 220,25 113.— 114,— Knhein Elektr. 26.— 109,— 107,50 Kh.-⸗Westt KalkwW 107,75 109,5. Riebeck Montan AG 102,— 102, 50 Sachsenwerk.. 100,50 101,— Sachtleben AG. Salzdetfurth Kall 165,— 166,.— Huso Sehnelder——.— 141,25 139,50 105.20 106.— 119,25 119.— — 2 144,87144,50] Schuckert& C 124,.— 124.— — Siemens& Halske 159,25 159,.— 44,.— 54,— Stoeht Kammaarn 112.25 112,.— 113,.— 113.25 Stolberser Zinkhütte 67,62— — Zucher... 166,50 169,— Thar Gas—— 17.87 Trans Radio Ptkt Hvyo Goldhvv 96,— 96,— Hlocknerwerke. 91,50 91,25 do 193s. 105,30 105,30 Aschafenb. Telision 34,— 24,50 Kronvrinz-Metall 142.— 145,50 Frankt Liou. 100,80 109,70 Knort tieilbronn.— 20d,—] vertechnungskurs 106,50 106,50 Kussburg Nürnderg 383,25 39,.— Lahmever& Co. 122,50 122,— Oeld Briei Oeid Uriel Erkt Goldpfdbr VIin 96,.— 96,— J Konservenfbr Braun 69,.— 69.— 6 Motoren(BMVV) 129,87 129,31 CLaurahütte„„3 22,75 Frkt Goldofbr.Lian 101,12 101,25 Cahmever.. 112,.— 123,37—— Bayt, Splenelglas 44,50 Leopold Grube 89,50 39,50 11 Mai 13. Mal Mein Hvo—„25 Cudwiash Aktienbr 92,.— 32.— IpP Bembere„12 111,—J Uindes Eismasch 123,50 124.— 8 Mein Hvo Llon, 101,25 101,37 do. Walzmühle 124.50 124,50 B 11 Bergmann Elektt. 32,29 92,50 Mannesmanngonren 99,.— 79,25 Aesvot.(AlesKalro) 1 AExpt Pig] 12,380 12,410 12,455 12,485 bfalz Hvo Gdoſbr. 57,25.29] Mannesmannrobren 19,87 19.15 erliner Berſin Karlsy lud 62 123,70] Mansfelder Berabav 107,— 106,7/5 Arzentin.(Buenos Altes) ipab P 0,658 0,66:] 0,658 9,662 bfälz Llon... 101.20 101.12 Metallgesellschaft 90,.— 96, 25 Braunk o Briketts 18ʃ,——„ Markt, à. Kühlhalle 104,12— Bels.(Brüss o Antw.) 100 Belsaf 41,980] 42,064 41,980 'fälz Anteilscheine— 9,20 Heeae—— Kassakurse Hiraunschwelt A6— 119,50 Mascb'bau-Untern. 73,50 72,25 Brasinen(Rio de jan) i Mfireis] 0,199(,201f 0,199 batk u. Bürgbr. Pirw. 112,.— 112.— Uremef Vulkan. 119,.—— Masch.-Buckau- Wolf 114,25 114,75J Bulsarien(Sofia) 100.ewa] 3,047„05”[ 3,047 larn Canade(Montreal) 1 kanad Doll 128,9] Hänemach(Kopenhas.) 100 Kronen 25 Hanzie(ha Enslond(London) Estland(Ręv. Tal.) —.— 100 flinni Mæ 5,350 f 5,340 5,565 5, 375 rank reich aris 113.50 Kosa74 W 20 17700 8 2555% 7382352J 7, olland(Amsterd o Rott 127,50 istond(Revkiavik) 100 jal Kronenf 54,670 f 54,770 f 55,020 55, ltallen(Rom u Matland) 100 Lre 20,530 20,/% ladan(Tokio und Kobe) 1Ven„710(1„715 0½71 Jugoslav(HBelgt u Zasr) 100 Din 6 J——— 1 -tauen(Kowno/ Kaunas Not wenen(0sl0) 100 Kroner 60,710 f 60,830 61,090 J 61,210 Oesterfeich Wien) 0⁵⁰ 823 ortuga ssahon o.„ 109,59 109,—] Rumänlen IBukatest) Schulth Patzenhofer 110,50 110,—] Schweden(Stochh a 6) 100 K Schwelr(Zu½7 Hasef Hern) 100 F.„, 9 f 60,550 f 30,330 f 00,49ʃ Sponlen(Madtr à farcei.) 100 hes 23,85 4,01 33,34. 4,00% Tschechoslowakel(Pras) Türkel ¶Istanbul) Ungarn(Budapest) Uruguav(Montevideo) naig 100 Gulden] 46,50 46,990 46,800]J 46,900 5 biund] 12,080 127011 100 estn Ki»6, 481 f(b,70 68,430 100 Francs 16,380] 10,44 16,370 100 Latts 30,82] 1/e1 20,520 100 Un.I 211 f 414K“& 4 41/80 100 Schifline 4b, ef 49,80 48,950 J 49, 100 Zioty 16,83“ 46,831 f 46,794 46,890 100 Escude 10,968 f 10,985] 11,08% 11,050 100 Le 0 100 K7 10,380 10,780 10,350J 10,370 tor Pmaof] 1,978 1,dt1 1,975.968 Penso— 95 2 4 Gd pes f 1,01 1,02] 1,010/ 1,021 277 Kühe, zu⸗ ibolis,1%76.50.4606 2,180 —————— —— —9 Jahrgang 5— A Nr. 216— Seite 10— — „Hakenkreuzbanner“ —Abendausgabe—- Montag, 13. Mai 1935 1199 Straßenverkehrsunfälle in Mannheim Auf 100 Anfälle kamen 58 Verletzte— Welche Fahrzeuge ſind an den Verkehrsunfällen Wir leben heute in einer Zeit, in der im Verkehr die Technik vorherrſcht. Der Menſch iſt daher hauptſächlich auf der Straße ſtändig von Gefahren umlauert. Wer die Augen nicht auf hat, wer über die Fahrbahn geht, ohne nach rechts oder links zu ſchauen, wer betrun⸗ ken am Steuer ſeines Fahrzeuges ſitzt und da⸗ mit fährt, wer im dichteſten Verkehr mit ſeinem Fahrrad freihändig fährt, der iſt nicht nur ein Verkehrsſünder erſter Klaſſe, ſondern der macht ſich auch noch ſtrafbar. Unverzeihlich iſt es aber, wenn durch die Fahrläſſigkeit eines Verkehrsſünders ein Unfall entſteht und dabei Menſchen verletzt oder gar getötet werden. Leider iſt auch heute die Zahl der Verkehrs⸗ unfälle in den einzelnen Städten immer noch ſehr hoch. Der Deutſche Gemeindetag hat ſoeben einen Jahresbericht über die Straßen⸗ verkehrsunfälle in den deutſchen Städten mit mehr als 50 000 Einwohnern veröffentlicht, der eine erſchütternde Statiſtik darſtellt. Insgeſamt ſind im Berichtsjah⸗ von 91 berichtenden Städten faſt 61 900 Perſonen⸗ ſchädigungen gemeldet worden. Hierunter be⸗ anden ſich rund 1600 Perſonen, die urch einen Straßenverkehrsun⸗ fall getötet wurden! Unter den Ge⸗ töteten befanden ſich leider außerordentlich viele Kinder im Alter bis zu 15 Jahren, wie auch die Zahl der verletzten Kleinkinder ſehr 55 iſt. Die Urſache bei den meiſten traßenverkehrsunfällen lag nach den Erhebungen des Deutſchen Ge⸗ meindetages in nur 3 Prozent der ßenverkehrsunfälle gemeldet. der Getöteten nfälle am Fahrzeug, in 51,2 v. H. eim Fahrer, in 11,6 v. H. beim Fuß⸗ änger und in 9,9 v. H. lagen andere rſachen zugrunde, während in 24.3 „ die Urſache des Verkehrsun⸗ nicht feſtgeſtellt werden Wir erkennen alſo die Fahrläſſigkeit der Fahrer als die Haupturſache der Straßen⸗ verkehrsunfälle, die darin liegen, daß hier im⸗ mer wieder zu ſchnelles, rückſichtsloſes Fahren, Ueberholung an Kreuzungen oder in Straßen⸗ kurven, vorſchriftswidriges Einbiegen, aber auch Fahren auf der falſchen Straßenſeite als die Urſachen anzuſehen ſind. Bei den Fuß⸗ gängern iſt meiſtenteils Unauf⸗ merkſamkeit die Urſache. Die Straßenverkehrsunfälle nach Art des Unfalls in Mannheim Der Jahresbericht über die Straßenverkehrs⸗ unfälle in unſerer Stadt gibt nur die polizei⸗ lich gemeldeten Straßenverkehrsunfälle an. Es gibt leider auch noch viele Verkehrs⸗ unfälle, die amtlich überhaupt nicht erfaßt wer⸗ den konnten, ſo daß alſo in Wirklichkeit die Ge⸗ ſamtzahl der Unfälle höher iſt. Hierzu gehören die Zuſammenſtöße mit feſten Objekten, wie Laternen, Bäumen, Häuſern, Mauern und Schranken. Im Berichtsjahre 1933 wurden in der Stadt Mannheim insgeſamt 1199 Stra⸗ Hiervon waren 918 Zuſammenſtöße von Fahrzeugen untereinander und in 89 Fällen mit feſtſtehen⸗ den Objekten. Durch Schleudern, Brand, Achs⸗ bruch, Gabelbruch uſw. entſtanden 40 Einzel⸗ der Hauptſache gen durch Fahrzeuge, insbeſondere der Fuß⸗ am meiſten beteiligt?— Die Zahl unfälle von Fahrzeugen. Unter den 152 ſonſtigen Unfällen ſind die Fälle von »An⸗ und Ueberfahren von Perſonen, Tieren, Sturz in oder vom Fahrzeug, Unfälle beim Beſteigen oder Verlaſſen des Fahrzeugs, in alſo alle Perſonenſchädigun⸗ gänger, enthalten. Die Kraftfahrzeuge vrrurſachten die meiſten Unfälle in unſerer Stadt, das gleiche gilt auch für die Fahrräder, während der Gefahrenhäufigkeit nach in vielen Stadtgemeinden die Straßenbahn an dritter Stelle folgt. Die Statiſtik verzeich⸗ net in der Stadt Mannheim eine Beteiligung an den Verkehrsunfällen mit 1331 Kraftfahr⸗ zeugen insgeſamt. Hiervon waren 651 Wer⸗ ſonenkraftwagen, 336 Laſt⸗ und Geſchäftskraft⸗ wagen und 276 Motorräder. Die große Zahl der Fahrräder mit einer Beteiligung von 552 Verkehrsunfällen bringt wieder mit aller Deutlichteit zum Ausdruck, welches Gefah⸗ renmoment die Radfahrer im Stra⸗ ßenverkehr bilden. Durch beſpannte Fahr⸗ zeuge entſtanden 49 Verkehrsunfälle. Die Geſamtzahl der an den Verkehrs⸗ unfällen beteiligten Fahrzeuge betrug in Mannheim 2116. Tote und Verletzte bei Straßenverkehrs⸗ unfällen Wenn auch gegenüber den vorhergehenden Jahren die Zahl der Getöteten um ein geringes im Durchſchnitt zurückgegangen iſt, ſo hat ſich leider die Zahl der durch einen Ver⸗ kehrsunfall verletzten Perſonen erhöht! Im Durchſchnitt der Groß⸗ und Mittelſtädte kamen auf 100 Straßenunfälle 1,5 Tote und 58,7 Verletzte. Im Jahre 1933 wurden in der Stadt Mannbeim durch Straßenverkehrs⸗Unfälle 19 Perſonen getötet und 692 ver⸗ letzt. Das bedeutet, daß auf hundert Unfälle 1,6 Getötete und 57,7 Verletzte komm'n. Der Städtedurchſchnitt ergab: Faſt die Hälfte aller Getöteten waren Fuß⸗ gänger, zwei Fünftel waren Fahrzeugſührer, während auf Fahrgäſte kaum ein Zehntel der Getöteten entfallen. Eine ſeltſame Geſchichte aus der„Grauen Gegend“ Mecklenburgs wird uns von dem be⸗ kannten deutſchen Dichter Hans Franck erzählt. Wir lernen zwei Brüder kennen, die ſich glei⸗ chen wie Zwillingsbrüder, die von den Eltern ganz gleich gehalten werden und die äußerlich auch genau gleichen Willens ſind. Ein Lebens⸗ jahr aber trennt ſie von einander, und dieſer Umſtand beſtimmt das Leben der beiden. Der Jüngere muß in ſeinen Anſprüchen oft zurück⸗ treten. Da verlieben ſich beide in das gleiche Mädchen. Es entſteht ein qualvoller Zwieſpalt, als es zur Entſcheidung kommen ſoll. Mit außerordentlicher Geſtaltungskraft verſteht es Hans Franck, das Schickſal der beiden Brüder zu ſchildern. Der Roman erſcheint unter dem Titel„Die gleichen Brüder vom Kraienhofe“ zum erſten Male in der großen Sonntagszei⸗ tung„Die Braune Poſt“. Der Verlag, Düſſel⸗ dorf fendet unſeren Leſern gerne koſtenlos eine Probenummer. Kuukt nicht hel Juden! 1 0 Danksagung Für die innige Anteilnahme anlüßlich des Ab- lebens unseres lieben Vaters sagen wir unseren herzl. Dank. Besonderen Dank Herrn Dr. Beck so- wie den Niederbr. Schwestern für ihre liebevolle Pflege, der hochw. Geistlichkeit für die Kranken- besuche, dem Amtsvorstand, Herrn Postrat Neu- schäfer, für die ehrenden Worte sowie für die Kranzniederlegung, der Fachschaft Post des RDB. für den ehrenden Nachruf sowie allen seinen Kol- legen und Freunden für dieletzte Ehrenerweisung. Für die trauernden Hinterbliebenen: Frau Iina Gehrig Wwò. 2⁴72⁵ K Iodesanzeige Nach kurzer, schwerer Krankheit verschied am Sonntag, nachmittags ½4 Uhr, rasch und unerwart, Herr Ffleurien Heubnen Hetzgermeister im Alter von 68 Jahren. Mum.-Feudenheim, 12. Mai 1935 Wallstadterstr. 39 15434 In Trauer: Familie Baumann Die Beerdigung findet am 15. Mai, nachmittags 3 Unr von der Leichenhalle Mannheim aus statt. Cagen ultwaben Labestäne Lüktensminne lrenmöbet billigst bei Aaue gegenüb. Schmoller 80 Wird gespart! selbst schwere Be- schädigung Ihres Füllhalter's machen ihn nicht wertlos. Wir repa- rleren auch schwie- rige Fülle mfillhuach ſneater-Kaffee goid. deden Montsg, Donnersteg Ssämstög und Ssonntag VERTIXANGERUNG 2 2 14, Tel. 21772 Werkstätte MGBE.. INNEN- A LADEN-A ACGUVIKIEEER MANVHEINM fũr USBAU USBAU Telefon 446õ 6a— Burgstraße 35-37 Dauerwelle Sulon chnabel meine Speꝛielitöt ladenburg- Telef. 3558 —+E Knudsen 13. 7a Tel. 23 493 19415. Am bestfen gleich zu Certharĩus im Rathaus Schwägerin Liese heit durch den Tod entrissen wurde. Mannheim( 6,), den 12. Mai 1935 Verwandten, freunden und Bekannten die traurige Nach- richt, daß uns unsere einzige, geliebte Tochter, Schwester und im blühenden Alter von 26 Ja hren nach kurzer, schwerer Krank- Die tieftrauernden Eltern wun. Iimne und rrau Hans Iinte und Ffrau Die Beerdigung findet am Mittwoch, dem 15. Mai, nach- mittags 1 Uhr statt. 14553K Todesanzeige Onkel, Herr sanft entschlafen. Mannheim G656, 13), den 11. Mai 1935 vormittags, im hiesigen Krematorium statt. Unser lieber Vater, Schwiegetvater, Großvater, Bruder und Emi fescnbedier ist heute nach kurzer, schwerer Krankheit im 76. Lebensjahre Die trauernden Himterbllebenen Die Feuerbestattung findet am Dienstag, dem 14. Mai, hr 26* Iſeibſtaufgez. 2 dem Spexiul-Geschit für Photo v. Kino ..9 Konststrasse Brillen von Luiä. 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