ndrock aftet chmünzerel de Aufleldrung im n lLus spiel Fuuffziger , ee „.30-.30 Uhr Mu 45 le tsdhandlungen. lernes lader and. trzeugnise anfertigung irbeitung dràturen , gev/inenh. b ili 14 Blanken d. Thomasbrẽv elefon 2768 ote -Köffee ANN Kdisetrring nd Wein d billis —— Nlel 257x5g9K und Herren mann Qu 3, 1 Berufskleidung A Blasen-, Zenleiden .40 Marktplatz H 171 olale l k Herm. Beck, beim Einkf. v. waren und el. 5 des ertreterbeſuch. — Sia. 8f en Verzuchl ein Abfuͤhr- el, sondern aͤtürl.Weise drauch! tꝛobnohme 8 pfund. h föch- ten bei l. 94 hsplatz 19 Verlag u. Schriftleitung: Mannheim, R 3, 14/15. Sammelnummer 354 21. Das„Haken⸗ kreuzbanner“ Ausgabe 4. 12mal(.20 RM. u. mal(.70 RM. u. 30 Pfg. Trägerlohn owie die Poſtämter entgegen. 1 die Zei indert, beſteht kein Anſpruch au „Einzelpreis 10 tung am Erſf Pig Trägerlohn), Ausgabe h erſcheint ſg. Beſtellungen nehmen die Träger einen(auch durch höhere Gewalß) ver⸗ Entſchädigung. Regelmäßig erſcheinende Beilagen auf allen iſſensgebieten. Für unverlangt eingefandte Beiträge wird keine Verantwortung übernommen Abend⸗Ausgabe A 3. Dahrsans MANMM LLIAIIIILL Anzeigen; Geſamtauflage: Die 12 im Textteil 45 Pfg. Schwetzinger u. Schluß der Anzeigen⸗Annahme: f Ausſchließl. Geri Nummer 232 Qie ꝰręsse des Auslamdes pᷣericmiet: Die Delt hörte und muß jetzt antworten e Die Ageſpalt. Millimeterzeile im 18 93 Bei Wieder r Frühau Annahme: c R3, 14/15. Tel. Samme 35421. Za tsſtänd Mannbeim. Poſtſchecklkonto: Lubwigsv Miktwoch, 22. mai 1935— palt. Millimeterzeile —— Millimes pa Millimeterzeile 4. nheimer Ausge 6 aach aufliegendem Tari Zgabe 13 Uhr. Anzeigen⸗ 4. Erfüllungsort Mannheim. 4960. Verlaasort Mannheim. 33 18 Uhr. 5 ⸗Nr. „kin fingebot von außerordentlicher Bedeutung⸗„kin guter deutſcher und ein guter kuropäer“ Die engliſche Preſſe begrüßt die Führerrede London, 22. Mai. Die engliſche Morgen⸗ preſſe nimmt ſchon zu der großen Reichstags⸗ rede des Führers Stellung. Das Arbeiterblatt„Daily Herald“ ſagt in einem Leitartikel, die Antwort Großbritan⸗ niens auf die Rede Hitlers dürfe keinesfalls in der bloßen Erklärung beſtehen, daß möglichſt ſchleunigſt eine ſtärkere Luftflotte gebaut wer⸗ den müſſe. Hitlers Rede bedürfe ſorgfältiger Prüfung, ihr Ton und Inhalt undihre Hauptgedanken ſeinen klar genug. Keinesfalls könnten ſie ſo hingeſtellt werden, als ob dieſe Gedanken nicht diskutabel ſeien und keine Möglichkeit für eine Vereinbarung enthielten. Hitlers Beitrag zum Sicherheitspro⸗ blem ſei alles andere als unbedeutend. Er ſei fraglos eine gute Grundlage, auf der die Ver⸗ handlungen wieder aufgenommen werden könn⸗ ten. Die ſchwache Stelle ſei, wie erwartet, die, daß Hitler es unterlaſſen habe, der Sowjet⸗ union die Hand entgegenzuſtrecken. Dieſe ernſte Lücke müſſe ausgefüllt werden, wenn es wirk⸗ liche Befriedung geben ſoll. In der Frage der Abrüſtung ſei Hitler über die hoffnungsvollſten Vorausſagen hinaus⸗ gegangen; er habe eine Abrüſtungskonven⸗ tion ſkizziert, deren Abſchluß als gewaltiger Erfolg der Abrüſtungskonferenz begrüßt werden würde. Die Rede enthalte ſomit in allgemeinen Zü⸗ gen ein Programm für Verhandlungen, das, wenn auch nicht alle Punkte mit dem engliſch⸗ franzöſiſchen Kommuniqué vom Februar über⸗ einſtimmten, keineswegs ſehr verſchieden davon ſei. Hitler habe Grundſätze für eine allgemeine Regelung aufgeſtellt; an den anderen Mächten und beſonders an Großbritannien ſei es nun, im gleichen Geiſte zu antworten. Im liberalen„News Chronicle“ heißt es, die Zurückweiſung des Tadels des Völker⸗ bundes durch Hitler entſpreche den Erwartun⸗ gen. Sie mache die Lage weder beſſer noch ſchlimmer. Das Blatt ſpricht die Hauptpunkte der Rede durch, ſtellt die„lobenswerte Deutlichkeit“ der Ausführungen über die Rüſtungsbegrenzung feſt und ſagt dann:„In ihrer Geſamtheit bilden dieſe Vorſchläge ein Angebot, deſſen Wichtigkeit gar nicht übertrieben werden kann. Manches darin mag ungewiß ſein, es mag ne⸗ gative und poſitive Fehler, wie, den Angriff auf Rußland, geben, aber niemand, der dieſe Vorſchläge ſorgfältig lieſt, kann bezweifeln, daß, wenn ſie morgen ausgeführt werden würden. die Welt ein ganz anderes Geſicht zeigen würde als heute. Es handelt ſich offenbar um ein ganz ehrliches Angebot. Es iſt zu beachten, daß Hitler den Völkerbund als Werkzeug der von ihm angebotenen Zuſam⸗ menarbeit nicht ausſchließt. Die Oeffentlichkeit wird eine ehrliche Antwort darauf erwarten. Unſeres Erachtens würde der einfachſte Weg die Einberufung einer neuen euro⸗ päiſchen Friedenskonferenz ſein, die die Grundſteine des neuen europäiſchen Frie⸗ dens zu legen haben würde. Der konſervative„Daily Telegraph“ führt aus: Wenn auch die Rede in manchen Teilen geheimnisvoll und unklar ſei, ſo ſei ſie doch anſcheinend friedfertig in ihrer Abſicht. Man könne Hitler keinen Vorwurf daraus machen, wenn er in dem Augenblick, wo er als guter Europäer zu erſcheinen ſuche, ein gu⸗ ter Deutſcher bleibe. Sein Angebot einer Rüſtungsverminderung müſſe mit Ach⸗ tung behandelt werden. Dies ſei nicht der ein⸗ zige Satz der Rede, der zu der Hoffnung er⸗ mutige, daß es möglich ſein werde, Europa durch ſorgfältige und freundſchaftliche Verhand⸗ lungen vor einem Wettrüſten zu bewahren. „Daily Mail“ ſpricht von einer leiden⸗ ſchaftlichen Befürwortung des Frie⸗ dens, einem Aufruf an die Nationen, auf den dieſe in gleichem Geiſte antworten ſollten. Die beſorgt erwartete Rede ſei der Ge⸗ legenheit würdig geweſen und werde vielleicht eine Epoche in der Ge⸗ ſchichte bezeichnen. Hitler werde Erleichte⸗ rung und Hoffnung bringen. Da Deutſchland bereit zur Mitarbeit für die Sache des Frie⸗ dens ſei, ſollte ihm auf halbem Wege engegen⸗ gekommen werden. England ſtrebe danach, in freundſchaftlichſten Beziehungen mit Deutſch⸗ land zu leben, ohne alte Freunde und ehema⸗ lige Alliierte preiszugeben. Bei allen Verhand⸗ lungen ſollte die britiſche Regierung ihr mög⸗ lichſtes tun, um Deutſchlands berechtigte Wünſche zu erfüllen. Das Blatt geht dann zu einer Würdigung der Perſönlichkeit des Füh⸗ rers über, der ſeinen Ruhm durch Lei⸗ ſtungen erworben habe, die von keinem mo⸗ dernen Staatsmann oder Führer übertroffen worden ſeien. „Daily Expreß“ wagt es, die Aufrich⸗ tigkeit des Führers anzuzweifeln. Das Blatt ſagt u.., die Rede Hitlers ſei ausgeſprochen freundlich gegenüber England geweſen. Wenn er alles das meine, was er ſage, ſei die Rede groß und bedeutungsvoll. Die Welt ſolle Hit⸗ ler die Möglichkeit geben, ſeine Friedfertigkeit zu beweiſen.(9) Das Urteil der„Times“ „Die örundlage einer vollkommenen Regelung“ London, 22. Mai. Im Leritartikel der „Times“ heißt es u.., die Rede des Führers habe ſich als vernünftig, offenherzig und groß⸗ zügig herausgeſtellt. Niemand, der ſie in un⸗ parteiiſchem Geiſte leſe, könne daran zweiſeln, daß die Punkte der Politik, die Hitler bezeich⸗ net habe, ſehr wohl die Grundlage einer voll⸗ kommenen Regelung mit Deutſchland darſtel⸗ len könnten— einem freien, gleichgeſtellten und ſtarken Deutſchland anſtatt einem zu Bo⸗ den geſtürzten Deutſchland, dem vor 16 Jah⸗ ren der Frieden„auferlegt“ worden ſei. Der weſentliche Inhalt der Erklärungen Hitlers ſei, daß es keine zurückſetzende Behandlung geben ſolle und geben könne. Er habe deutlich zugegeben, daß ſich Deutſchland von vertrag⸗ lichen Verpflichtungen losgeriſſen habe.(?) Miniſterbeſuch im Olympiſchen Dorf Von links: Reichsminiſter Dr. Goebbels, Reichswehrminiſter von Blomberg und Staatsſekretär Exzellenz Lewald während des Beſuches in Döberitz, wo die Arbeiten am Olympiſchen Dorf rüſtig fortſchreiten. Aber von Verpflichtungen, die nicht freiwillig eingegangen wurden. Er habe höchſt feierlich erklärt, daß die deutſche Regierung unbedingt alle bisherigen Verpflichtungen innehalten werde, auch wenn ſie von früheren deutſchen Regierungen eingegangen ſeien. „Times“ ſagt, Leute, die noch immer an dem ehrlichen Willen Hitlers zweifelten, könnten darauf hingewieſen werden, daß es leicht für ihn geweſen wäre, dem öſtlichen Sicher⸗ heitspakt unter den von anderen vorge⸗ ſchlagenen Bedingungen zuzuſtimmen, wenn er nur bereit geweſen wäre, ihn mit inner⸗ lichen Vorbehalten anzunehmen. Hoffentlich werde die Rede anderswo als eine aufrichtige und wohlüberlegte Aeußerung aufgenommen werden, die genau das bedeute, Weltbild() was ſie ſage: Der Friede Europas habe keine größeren Feinde als ſolche Leute, die eine At⸗ moſphäre des Mißtrauens gegenüber einer wichtigen und ſeit langem erwarteten Er⸗ klärung dieſer Art verbreiten wollten, ſogar bevor noch ihr Inhalt bekannt war. Im vor⸗ liegenden Falle habe die bloße Wahrſcheinlich⸗ keit, daß Hitlers Haltung im ganzen verſöhn⸗ lich und friedfertig ſein werde, zu einer voreingenommenen Propaganda geführt, die darauf hinausgelaufen ſei, daß ein von dieſer Seite gereichter Oelzweig ver⸗ giftet ſein müſſe und daß jedes Argument Deutſchlands zugunſten eines Nachlaſſens im Wettrüſten nur bedeuten könne, daß der Spre⸗ cher noch nicht kriegsbereit ſei. Selbſt wenn dieſe Anſicht im gegenwärtigen Augenblick be⸗ gründet wäre, würde es ein Verbrechen gegen den Frieden ſein, ſie zur Grundlage einer ſtän⸗ digen Politik zu machen. „Times“ ſchließt: Die geſtrige Rede beſtätige in weitem Maße die Worte Sir John Si⸗ mons in Kilmarnock vor einer Woche, daß die Ausſicht auf eine Vereinbarung über den Stand der Rüſtungen ſich nicht vermindert, ſondern vermehrt habe infolge, der Tatſache, daß es jetzt kein ſo großes Mißverſtändnis mehr gebe wie früher. Für alle Menſchen und Nationen guten Willens ſei dies eine große Gelegenheit, eine praktiſche Begrenzung der Rüſtungen zuſtandezubringen. des Füheers Rede und der oſten Warſchauer Stimmen zur Reichstagsrede Warſchau, 22. Mai. Die Rede des Füh⸗ rers und Reichskanzlers wird von der polni⸗ ſchen Preſſe in ſehr langen Auszügen und ſtel⸗ lenweiſe wörtlich wiedergegeben. Der Berliner Berichterſtatter der„Gazeta Polska“ faßt den Geſamteindruck dahin zuſammen, daß die Rede des Kanzlers ein wichtiges und in⸗ haltvolles Dokument ſei, mit dem deut⸗ lichen Ziel, die Welt von der Friedfertigkein der Politik des Dritten Reiches zu überzeugen. Der Kanzler habe öffentlich die Stellungnahme des Reiches zur Frage der Sicherheit und der Rü⸗ ſtungen formuliert. Indem er Litauen vorläu⸗ fig aus zweiſeitigen oder vielſeitigen Nichtan⸗ griffspakten ausſchloß, zu deren Unterzeichnung das Reich bereit iſt, verurteilte der Kanzler in ſtärkſten Worten den Kampf der Kownoer Regierung ge⸗ gen die deutſche Bevölkerung im Memelgebiet. Vom polniſchen Geſichtspunkt aus müſſe man hervorheben, daß das Dritte Reich den gegen⸗ wärtigen territorialen Zuſtand Europas achten werde und daß das Ziel der deutſchen Politik gegenüber Polen die Vertiefung der freund⸗ ſchaftlichen Beziehungen ſei. „Kurjer Poranny“ hebt beſonders die Ehrung Pilſudſkis durch den Reichstagspräſi⸗ denten hervor. Eine mittelbare Form der Eh⸗ rung für Pilſudſki ſeien auch die Abſätze der Kanzlerrede geweſen, die ſich auf Polen be⸗ zogen. Die polniſchen Führer habe beſonders die Argumentation des Kanzlers bezüglich des Weſens der Kollektivpakte und der praktiſchen Durchführung der Abrüſtung intereſſiert, die ſich vollauf mit den ſeit langem feſtgelegten polni⸗ ſchen Theſen deckten. Die Rede des Kanzlers ſei nicht nur oratoriſch, ſondern auch politiſch ein großer Erfolg. Indem der Kanzler nämlich alle bisher errungenen Poſitionen der deutſchen Außenpolitit aufrecht. Jahrgang 5— A Nr. 232— Seite 2. „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Mittwoch, 22. Mai. 1935 erhalte, habe er gleichzeitig eine konſtruktive Grundlage des praktiſchen Handelns zur Auf⸗ rechterhaltung des europäiſchen Friedens durch ſeine 13 Punkte gegeben. Von den polniſchen nationaliſtiſchen Blättern bringt„ABC“ bereits eine kurze Stellungnahme zur Kanzlerrede. Darin heißt es, in der Rü⸗ ſtungsfrage habe der Kanzler noch einmal die bekannten deutſchen Beweisgründe wiederholt. Jedoch verdienten die ſtark freundlichen Wendungen in ſeiner Rede, beſonders an die Adreſſe Frankreichs, Beachtung ſowie das Offenlaſſen einer Tür zu weiteren Abrüſtungs⸗ verhandlungen. Der Leitgedanke der Rede ſei die Kritik des franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Paktes geweſen, als eines gegen Deutſchland gerichte⸗ ten Abkommens. „Kurjer Warszawſki“ ſagt, die Kanz⸗ ler⸗Rede ſei ein machtvolles und anſcheinend offenes Bekenntnis Deutſchlands geweſen. Der Grundton der ganzen Rede ſei ein gewaltiges Streben nach friedlicher Verſtändigung geweſen, und durch die ganze Rede ziehe ſich die Zuſiche⸗ rung, daß Deutſchland zu ehrlicher und fried⸗ licher Zuſammenarbeit bereit ſei, wenn Europa die deutſchen Rüſtungen anerkenne. Slarke Beachtung in Malien Rom, 22. Mai. Die Reichstagsrede des Führers wird in der römiſchen Morgenpreſſe in mehrſpaltigen Auszügen in großer Auf⸗ machung wiedergegeben. Die 13 Punkte werden faſt ungekürzt und in wörtlicher Ueberſetzung veröffentlicht. Die Auszüge der Berliner Korre⸗ ſpondenten ſind verhältnismäßig ſpät auf den Redaktionen eingetroffen. Kommentare fehlen ſchon aus dieſem Grunde noch vollſtändig. In italieniſchen journaliſtiſchen Kreiſen war die Aufnahme der Reichstagsrede, wie ſich ge⸗ ſprächsweiſe auch mit ausländiſchen Journa⸗ liſten in der vergangenen Nacht feſtſtellen ließ, ruhig und der Eindruck„wegen des ver⸗ ſöhnlichen Tones“ eher günſtig; Kritik war nicht zu hören. Dieſe Geſamtſtimmung er⸗ gibt ſich auch aus der Aufmachung der Rede in der Preſſe. In ſeiner Ueberſchrift hebt„Meſ⸗ ſaggero“ die„13 Punkte für die Organiſierung des Friedens in Europa“ ſtark hervor und be⸗ tont weiter beſonders:„Die Bedingungen für die Rückkehr nach Genf: Trennung der Völker⸗ bundsfatzung vom Verſailler Vertrag— Keine Kündigung der territorialen Klauſeln und Ach⸗ tung der entmilitariſierten Zone— Oeſterreich und die Beziehungen mit Italien— Die Be⸗ ſchränkung der Rüſtungen nach deutſcher Auf⸗ faffung““. Der„Popolo di Roma“ betont in ſeiner Ueberſchrift hauptſächlich die Bekräftigung des deutſchen Friedenswillens. Enaland berüt über die Antwort Baldwins Erklürung in letzter Minute feſtgelegt London, 22. Mai. Entgegen verſchiedenen eitungs⸗ und Agenturmeldungen wurde am ienstagabend kein beſonderer Kabinettsrat abgehalten, jeboch hatten die Miniſter unterein⸗ ander unformene Beſprechungen über die Rede des Führers, die auf der heutigen Wochen⸗ ſitung des Kabinetts ausführlich behandelt wer⸗ den wird. Bei dieſer Gelegenheit wird auch der Wortlaut der Erklürung Balvwins im Unter⸗ haus ſeine endgültige Geſtalt erhalten. Ein Teil der Reichstagsrede Hitlers wurde am Dienstagabend von der britiſchen Rundfunk⸗ geſellſchaft gelegentlich der Ausgabe des zweiten Nachrichtenbulletins verbreitet. Die Worte des Führers waren ausgezeichnet zu verſtehen, ebenſo der Beifall, der von Zeit zu Zeit dem einen oder anderen Argument der Rede gewid⸗ met wurde. Freundlchaſt gegen Freundſchoſt Keine Aenderung der polniſchen Politit Warſchau, 22. Mai. Die Polniſche Tele⸗ graphenagentur teilt mit: Alle diejenigen, die mit Aufmerkſamkeit die Ereigniſſe in Polen während der harten Zeit der letzen zehn Tage beobachtet haben, und dies war die ganze Welt, mußten die unbe ſtreitbare Tatſache feſtſtellen, daß ſich das ganze Volk trotz der tiefen Trauer über den unerſetzlichen Verluſt vollkommen ruhig ver⸗ hielt. Dieſe Tatſache beweiſt außerordentlich überzeugend den Wert der großen Erziehungs⸗ arbeit des Marſchalls, der im polniſchen Volkscharakter alle Zeichen der Schwäche und Nervoſität verſchwinden ließ. Wenn man in den letzten Tagen neben dem Ausdruck eines aufrichtigen Mitgefühls in der Weltmeinung Stimmen hörte, die fraaten, was für eine Politik Polen ohne Pilſnoſki treiben werde, ſo wurde die Antwort hierauf in weitgehendem Maße durch die Haltung des Voltes in den Augenblicken der Trauer gege⸗ ben. Aber es ſei uns erlaubt, dieſe Antwort durch folgende einfache Feſtſtellungen zu er⸗ gänzen: Die Politik Polens wird nicht die geringſte Aenderung erfahren. Polen wird wie bisher für einen dauerhaften Frieden arbeiten ent⸗ ſprechend den Richtlinien, die ihm ſeine eige⸗ nen Staatsnotwendigteiten eingeben und die darin beſtehen, daß es ſich vor allem auf ſeine eigenen Kräfte ſtützt. Wie bisher bietet Po⸗ len allen Staaten und in erſter Linie ſeinen Nachbarn Frieden gegen Frieden, Sicherheit gegen Sicherheit und Freundſchaft gegen Freundſchaft an. Das haben wir der Welt zu fagen. Wer ſich darauf verläßt, wird keine Enttäuſchung erleben. Fünlt Fronkreich ich getroffen⸗ zurüchhaltendes kcho aus Doris/ ver flngeiff auf die rulſiſch-franzblilche zreundlmaſt Paris, 22. Ma. Die mit Spannung er⸗ wartete Reichstagsrede des Führers wird von der Pariſer Morgenpreſſe in größter Auſ⸗ machung wiedergegeben. Die Blätter wid men den Ausführungen Adolf Hitlers faſt eine ganze Seite, halten aber mit einer eigenen Stellungnahme vorläufig noch zurück. Der Grund hierfür dürfte in erſter Linie darin lie⸗ gen, daß die Erklärungen des Reichslanzlers erſt verhältnismäßig ſpät in Paris bekannt wurden und eine Fühlungnahme mit den amtlichen franzöſiſchen Stel⸗ len daher nicht mehr möglich war. Die Abweſenheit des franzöſiſchen Außenmmi⸗ ſters ſcheint hierzu noch beſonders beigetragen zu haben. Im ganzen genommen finden die Erklärungen des Führers daher vorläufig noch eine ſehr zurückhaltende Aufnahme. Wie man dies von der franzöſiſchen Preſſe kaum anders erwarten durfte, machen eine Reihe von Blät⸗ tern ihm auch heute wieder den Vorwurf, nur wenig Neues geſagt zu haben, obgleich ſie zuge⸗ ben müſſen, daß ſeine Ausführungen über den Kommunismus, ſeine Kritik an der Haltung Litauens und ſchließlich ſeine aufklärenden An⸗ gaben über die Flottenpolitik nichts an Deut⸗ lichkeit zu wünſchen übrig ließen. Man unter⸗ ſtreicht ferner die Verſicherung des Reichskanz⸗ lers, daß Deutſchland nicht Sehnlicheres wünſche, als mit Frankreich einen dauerhaften Frie⸗ den herzuſtellen. Der Außenpolitiker des„Echo de Paris“, Pertinax, behauptet, der Führer verſuche, durch Vorſchläge in die Reihe der dem Frieden ergebenen Völker Verwirrung zu tragen(). Die intereſſanteſten Stellen aus den Ausfüh⸗ rungen des Reichskanzlers beziehen ſich nach Anſicht des Blattes auf die Flottenpolitit, weil der Führer damit die Zweifel aus der Welt geſchafft habe, die über die beabſichtigte Flot⸗ tenſtärke Deutſchlands beſtanden hätten. „Oeuvre“ enthält ſich vorläufig noch einer eingehenden Kommentierung und erklärt ledig⸗ lich, der Führer habe zwar ſeine friedfertigen Ertlärungen wiederholt, knüpfe aber an eine Beteillgung Deutſchlands an einer internationalen Zuſammenarbeit neue Bedingungen und lehne ein Sicherheits⸗ ſyeſtm ab, das auf gegenſeitigen Beiſtand auf⸗ gebaut ſei. Der Berliner Sonderberichterſtatter des „Jout“ beſchüftigt ſich hauptſächlich mit den an die Adreſſe Sowfetrußlands gerichteten Erklüä⸗ rungen des Reichskanzlers und ſtellt in dieſem Zuſammenhang feſt, daß der Führer mit großer Heftigkeit den Bolſchewis⸗ mus verurteilt habe. Im„Petit Journal“ weiſt der Berliner Berichterſtatter ebenfalls auf die Kritik des Füh⸗ rers am Kommunismus hin, ſtellt aber gleich⸗ zeitig feſt, daß ſeine Rede zahlreiche vom deutſchen Standpunkt aus nützliche Vorſchläge enthalte. Beſondere Beachtung ver⸗ diene jedoch ſein konkreter Vor⸗ ſchlag über die Abrüſtung und die feierliche Verſicherung bezüglich des Locarno⸗ „kine friegserklärung Die„Victoire“ gibt der Rede des Führers die Ueberſchrift„Eine große Anſtrengung zu⸗ gunſten des europäiſchen Friedens“, Aimmi aber vorläufig von einer eingehenden Stellung⸗ nahme Abſtand. Die kommuniſtiſche„Humanité“ iſt natürlich wutentbrannt und erklärt, die Rede des Füh⸗ rers ſei eine wahre Kriegserklärung an den Kommunismus und an Sowjetrußland. Im„Figaro“ nimmt Wladimir'Ormeſ⸗ ſon zu den Ausführungen des Führers aus⸗ führlich Stellung. Er gibt zu, daß dieſe Aus⸗ führungen in ihrer Geſamtheit günſtig aufge⸗ nommen würden. Aus den 13 Punkten ergebe ſich der Eindruck, daß man nunmehr in einen Zeitabſchnitt der Entſpan⸗ nung und Verhandlungen ein⸗ treten werde. Beſonders der letzte Teil der Erklärungen deute auf den Wunſch nach einer Befriedung und Verſtändigung hin. Er ſei ſehr geſchickt ab⸗ gefaßt und ſehr ſinnreich durch das, was er ſage, was er durchblicken laſſe und was er ſchließlich nicht ſage. Die Wilhelmſtraße habe unbedingt den dreifachen Wunſch gehabt, England ein Höchſtmaß an Garantien zu geben, ſich nur vorſichtig auf das Gebiet der Pakte vertrages und beſonders der entmilitariſierten Rheinlandzone. Die Verſicherung, daß Deutſch⸗ land nicht daran denke, die territorialen Klau⸗ ſeln des Verſailler Vertrages gewaltſam um⸗ zuſtoßen, müſſe mit Genugtuung aufgenommen werden. Die 13 Punkte des Reichskanzlers könn⸗ ten jedenfalls zu— allerdings heiklen— Ver⸗ handlungen führen. Der halbamtliche„Petit Pariſien“ faßt ſein Urteil folgendermaßen zuſammen: Die Rede enthält eher die erneute Verſicherung des deut⸗ ſchen Willens auf Gleichberechtigung, eine Kri⸗ tit am Verſailler Vertrag und an der europäi⸗ ſchen Politik zur Organiſierung des Friedens, gegen die der Reichskanzler ſich beſonders heftig zeigt— und ganz beſonders gegen den fran⸗ zöſiſch⸗ruſſiſchen Pakt—, als neue Gedan⸗ kengänge. an den Kommunismus“ vokzuwagen und trotzdem die Tür für Ver⸗ handlungen offen zu laſſen. Der„Exeelſior“ zeigt ſich mit den Er⸗ klärungen des Führers nicht zufrieden. Sie enthalten, ſo meint das Blatt, vor allem nichts Poſitives. Der Reichskanzler ſei Frankreich zwar entgegengekommen, aber man müſſe ſich fragen, ob man hierin nicht den Verſuch er⸗ blicken müſſe, es von Sowjetrußland loszu⸗ löſen. Man müſſe jedenfalls ein großer Optimiſt ſein, wollte man in den Ausführungen des Führers eine Entwicklung Deutſchlands zu einer Politik der kollektiven Organiſierung des Friedens und der Sicherheit im Rahmen des Völkerbundes erblicken. Die radikalſozialiſtiſche„Republique“ bezeichnet die Rede des Führers in ihrer Ge⸗ ſamtheit als enttäuſchend, weil ſie nebenein⸗ ander Kritiken an der Politik der anderen Mächte, Betonung des Friedenswillens, militä⸗ riſche Forderungen und vorläufig noch recht weitläufige Paktvorſchläge enthalte. Trotzdem ſeien ſeine Ausführungen aber nicht vollkom⸗ men negativ. Wenn Frankreich in Zukunft eine klare Politik verfolge, ſo beſtehe vielleicht noch die Ausſicht, Deutſchland eines Tages die Wahl treffen zu laſſen, die zu treffen es geſtern noch nicht gewagt habe. „Mie Frooe an kueop⸗ Berliner Preſſeſtimmen zur Reichstagsrede des Führers Berlin, 22. Mai. Die Reichstagsrede des Führers über Deutſchlands Haltung in der Weltpolitik nimmt in den Berliner Morgen⸗ blättern des Mittwoch naturgemäß eine über⸗ ragende Stellung ein. In großen ganzſeitigen Ueberſchriften wird auf die beſondere Bedeu⸗ tung der neuen Friedensrede des Führers und Reichskanzlers hingewieſen. Auch Kommentare liegen vor. So ſchreibt Alfred Roſenberg unter der Ueberſchrift„Die Frage an Europa“ im„Völ⸗ kiſchen Beobachter“ u..: Der ſtrengen Logik der Rede des Führers kann ſich auf der ganzen Welt kein Menſch entziehen, der es ehrlich mit Verträgen und klar übernommenen Verpflich⸗ tungen meint und der ernſten Willens iſt, die Menſchheit vor einer zweiten derartigen Kataſtrophe zu be⸗ wahren, wie ſie der Weltkrieg mit all ſeinen Folgen darſtellt. An alle Staatsmänner der Welt iſt geſtern die große Frage unſerer Zeit geſtellt worden; die Zukunft wird entſcheiden, ob die anderen Völ⸗ ker Führer von der Größe beſitzen, die ſich nicht mittreiben laſſen von künſtlichen Machenſchaf⸗ ten, ſondern die unbeirrt in tiefſter Verantwor⸗ tung zu ihrem Land und ganz Europa die Kraft aufbringen, wechſelnden Strö⸗ mungen gegenüber ſtandzuhalten und einer organiſchen Gliederung der berech⸗ tigten völkiſchen Bewegung die Wege zu ebnen. Dahlproteſt Belgrad, 21. Mai. Die dem Hauptwahl⸗ ausſchuß vorliegenden Wahlziffern der Parla⸗ mentswahlen vom 5. Mai weiſen gegenüber den bisher bekannten Ergebniſſen eine Ver⸗ ſchiebung zugunſten der Oppoſition aus. Dar⸗ nach hat die Regierung rund1 750 000 und die Oppoſition rund 1110000(früher 1000 000) Stimmen erhalten. Trotz dieſer Korrektur haben die oppoſitionellen Parteien am Dienstag beim Hauptwahlaus⸗ ſchuß Verwahrung eingelegt. In einem Pro⸗ teſtſchreiben erklären ſie, daß die Durchführung der Wahlen von ſo zahlreichen flagranten Ver⸗ letzungen begleitet und die Stimmenzählung Durch den Mund des Führers hat ganz Deutſch⸗ land geſprochen. Und die Männer, die zu ant⸗ worten haben, ſie werden vor der heutigen und allen kommenden Generationen die Verantwor⸗ tung für dieſe Entgegnung zu tragen haben. Mit gutem und ruhigem Gewiſſen ſieht das deutſche Volk dieſer Antwort entgegen, im ſicheren Gefühl, daß es anvers über⸗ haupt nicht handeln konnte, als der Führer geſprochen hat. Die„Berliner Börſen⸗Zeitung“ nimmt zu der Rede u. a. wie folgt Stellung: Dieſe Rede iſt mehr als ein Rechenſchaftsbericht Sie iſt ein Querſchnitt der heutigen Weltlage, ſie iſt eine Darlegung der inneren Notwendig⸗ keiten, aus denen heraus Adolf Hitler ſeine Politik führt, ſie zeigt, warum dieſe Politik eine ſelbſtverſtändliche, ja zwangs⸗ läufige Aeußerung des deutſchen Nationalſozialismus iſt, ſie erklärt mit unwiderleglicher Logik und überzeugender Kraft die Friedlichkeit aller deutſchen Maßnah⸗ men und Beſtrebungen, aus der durch Adolſ Hitler verkündeten und von der ungeheuren Mehrheit des deutſchen Volkes übernommenen Weltanſchauung. Schon die philoſophiſche Be⸗ gründung der Hitlerſchen Friedenspolitik bringt den Nachweis, daß ſie poſttiv und konſtruktiv iſt, während die vielgeprieſene Haßpolitik an⸗ derer Mächte negativ und deſtruktiv iſt. in belgrad unter ſo weitgehender Ausſchaltung der Kon⸗ trolle vorgenommen wurde, daß man die ganze Wahl als„ungeſetzlich und abſurd“ bezeichnen müſſe. Oeſterreichiſche„Gnadenakte“ Wien, 21. Mai. Der öſterreichiſche Bun⸗ despräſident hat die vom Salzburger Schwur⸗ gericht gegen 21 Nationalſozialiſten verhäng⸗ ten Todesurteile in Kerkerſtrafen von 0 bis 10 Jahren umgewandelt, Der Oberſte Ge⸗ richtshof hatte die Berufungen gegen das auf⸗ ſehenerregende Urteil vom 2. März zurückge⸗ wieſen. Blutige Schlägerei 5 einem italieniſchen orf Rom, 22. Mai. In Trieaſe(Provinz Licee in Süditalien) kam es anläßlich der Ernennung eines Inſpektionsbeamten für eine landwirt⸗ ſchaftliche Genoſſenſchaft zu einer bedrohlichen Anſammlung der Genoſſenſchaftsmitglieder vor dem Bürgermeiſteramt. Die letzteren verſuch⸗ ten mit Gewalt in die Bürgermeiſterei einzu⸗ dringen, wurden aber von der Polizei mit der Schußwaffe daran gehindert. Bei der Schieße⸗ rei wurden 15 Perſonen verletzt, von denen drei kurz darauf ſtarben. Die öffentliche Ordnung konnte nach dem Vorfall wiederhergeſtellt wer⸗ den. Die Braut mit dem Spaten erſchlagen Weſer, 22. Mai. Im Amtsbezirk Scherm⸗ beck verſchwand am 4. Mai ds. Is. eine 25ſüh⸗ rige ledige Schneiderin und alle Nach⸗ forſchungen nach der Vermißten blieben erfolg⸗ los. Eingehende Nachforſchungen führten ſchließ⸗ lich zu einem Verdacht gegen ihren Bräutigam, einem yjährigen Mann. Nach hartnäckigem Leugnen gab dieſer zu, ſeine von ihm in anderen Umſtänden befindliche Braut am 4. Mai auf freiem Felde mit einem Spaten erſchlagen und dann an Ort und Stelle vergra⸗ ben zu haben, Auf Grund der Angaben des Tä⸗ ters konnte nun die Leiche von der Mordkom⸗ miſſion Eſſen ausgegraben werden. Hauptſchriftleiter: br. Wilhelm Kattermann Stellvertreier: Kari m. Hageneier; Cheir vom Dienſt: V. Julius Etz.— dt. uw Kaltermann; für volltuſche Nachrichten. Di. W. Kicherer; für Mirtſchaftsrundſchau Kommunates und Bewegung; Frievr Hags; ſur Kunturpolitif, Reullle⸗ ton und Beiiggen! w. Körvel: ſür Unpolinſches Cart Lauer: für Lokales Erxwin Meſſei: iur Sport: Jul. Etz, fämtliche in Mannbeim. Berliner Schrittleiming, Hans crat hleiſchach, Berlin SVW/ 68. boh. Nachdruck fämtl, Oriatnal⸗ erichte verboten. Sprechtunden det Schriftteitung: Taalich 16—17 Uhr (außer Mittwoch, Samstag und Sonntag). Verlagsdirektor: Kurt Schönwit, Mannheim erigg: Hatentreuzvanner⸗Verlag u. Drucker druck u V f „b. 9 Sbrechſunden der Vertagsdirektion: 10,30 D G. m. b bis 12 ½% Uht(außer Samstag und Sonntag Fern⸗ 18 Kr- für Ver 20% u Schriftleitung: 314 f. 24 f 9 33 61 62.—* 1. Fritz Leiſtet, Mannheim. urzen im Wreieune Mr 9(Geſamtauflagen und Mr. 2 Alr Weinheimer⸗ und eibwedinnef⸗Ancngbe aüüllia. Durchſchnittsauftage Aprtl 1935: — Ausg.&„ Schwetzina u Ausg 5 Schpwpetzing.(1 Ausg. 4 Weinheim u. Ausg. 5 Meindeing— 2² Geſami-Du. Aprn 1085— 41 455 Ausg. 4 Mannheim u Ausg 6 Mannheim- 34 1 erkannvornich ſit Polittk: en Anjzeigenteil veränatbeknin Zahrgang ——— be Berli des Wehr rium, Gen deutſchen führun ſetzes beka Er führ und Reich⸗ deutſchen ſeine E Die Gri ſprechen, ſon Wir S rer, daß ſchluſſes u uns dankt für dieſes Das neu beſten und mehr als die Freihe auch befr tionalſ Deutſchlan Es iſt n und in ſ̃ te denn es ſte dienen und als Einzel und geſchät Recht jede Mannes Waffe z der Wehrm lament Es kennt ke dungsprivi n werden den ich auf das ich noch gar Wehrgef das unter die geſe tz wehr geſche Begriffe ſetz, die mi den waren nicht üb⸗ Periode u endgültig a nen, daß n Veranlaſſun men. Trotz litiſcher He dem Ideal verantwortl tiſche Erbe bewahren. Das Weh reits veröff Die Beze lauten in 2 Heer, Kriegsma Luftwaffe. Mit der 2 folgt man le ten üblichen Die Chefs zeichnung L Kriegsmarir Ich glaub⸗ deln, wenn nen Paragr dern nur herausgreife die Allgeme haben. Die Dauer d 1 Der Reichsk: Kriege und tern. Dieſe? eine Uebe In allen eun Wehrpflicht feſtgelegt, he gehend, wie Wehrpflicht füllt, der akt urlaubtenſta des Beurlau kriegszeit an bewährte fahrunge Der Man Dienſtpflicht über, derer l 3 gehört. Zwi gehört er der an; die Jahr litariſierten aß Deutſch⸗ alen Klau⸗ iltſam um⸗ fgenommen zlers könn⸗ en— Ver⸗ “ faßt ſein Die Rede g des deut⸗ „ eine Kri⸗ er europäi⸗ Friedens. iders heftig den fran⸗ »Gedan⸗ U 5* t für Ver⸗ it den Er⸗ ieden. 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Mai 1935 Ver wied zueeſt zum Wehrdienſt herangezogen? beneral von Reichenau über die durchführung des Wehegeſetzes/ muſterung der Jahrgünge 191½ und 1915 Berlin, 22. Mai.(HB⸗Funk.) Der Leiter des Wehrmachtsamtes im Reichskriegsminiſte⸗ rium, General von Reichen au, gab heute der deutſchen Preſſe in grundlegenden Aus⸗ führungen den Inhalt des neuen Wehrge⸗ ſetzes bekannt. Er führte aus: der Entſchluß des Führers und Reichskanzlers vom 16. März 1935 hat dem deutſchen Volke die Wehrhoheit und damit ſeine Ehre wiedergeben. Die Größe dieſer Tat wird für ſich ſelbſt ſprechen, nicht nur in den heutigen Tagen, ſondern noch in ferner Zukunft. Wir Soldaten danken dem Füh⸗ rer, daß wir auf der Grundlage ſeines Ent⸗ ſchluſſes unſere Arbeit aufnehmen konnten; mit uns dankt ihm das ganze deutſche Volk für dieſes Geſchenk von hiſtoriſcher Bedeutung. Das neue Wehrgeſetz wurzelt in dem Grunde beſten und ſtärkſten deutſchen Geiſtes, der vor mehr als 100 Jahren einem geknechteten Volk die Freiheit wiedergegeben hat. Es iſt aber auch befruchtet von der Kraft des Na⸗ tionalſozialismus, der das heutige Deutſchland geſchaffen hat. Es iſt nationalſozialiſtiſch in ſeinem Geiſt und in ſeinen Forderungen, in ſeinen Rech⸗ ten und in ſeinen Pflichten, denn es ſtellt die Pflicht, dem Volksganzen zu dienen und in ihm aufzugehen, vor das Recht, als Einzelperſon in unſerem Volk anerkannt und geſchätzt zu werden. Es ſtellt aber auch das Recht jedes wehrwürdigen und wehrfähigen Mannes feſt, ſeinem Volke mit der Waffe zu dienen, und macht die Stärke der Wehrmacht nicht abhängig von Par⸗ lament und Mehrheitsbeſchlüſſen. Es kennt keine Standesvorrechte und keine Bil⸗ dungsprivilegien, nur Charakter und Leiſtung werden den Weg des Soldaten beſtimmen. Ehe ich auf das Geſetz im einzelnen eingehe, darf ich noch ganz kurz Ihre Aufmerkſamkeit auf das Wehrgeſetz vom 23. März 1921 lenken, das unter dem Druck des Verſailler Vertrages die geſetzliche Grundlage für die Reichs⸗ wehr geſchaffen hat. Begriffe und Bezeichnungen aus dieſem Ge⸗ ſetz, die mit der Berufswehrmacht eng verbun⸗ den waren, ſind in das neue Geſetz nicht übernommen worden, um dieſe Periode unſerer Wehrpolitik auch äußerlich endgültig abzuſchließen. Ich möchte aber beto⸗ nen, daß wir Soldaten der Reichswehr keine Veranlaſſung haben, uns jener Zeit zu ſchä⸗ men. Trotz Verſailler Vertrag, trotz innenpo⸗ litiſcher Hemmungen iſt es der Zielklarheit, dem Idealismus und der Beharrlichkeit der verantwortlichen Führer gelungen, das ſolda⸗ tiſche Erbe unſerer großen Vergangenheit zu bewahren. Das Wehrgeſetz gliedert ſich in die fünf be⸗ reits veröffentlichten Abſchnitte: Die Bezeichnungen für die Wehrmachtteile lauten in Zukunft: Heer, Kriegsmarine, Luftwaffe. Mit der Bezeichnung „Reichskriegsminiſter“ folgt man lediglich dem in allen anderen Staa⸗ ten üblichen Gebrauch. Die Chefs der Wehrmachtteile werden die Be⸗ zeichnung Oberbefehlshaber des Heeres, der Kriegsmarine und der Luftwaffe führen. Ich glaube, in Ihrem Einverſtändnis zu han⸗ deln, wenn ich nunmehr nicht mehr die einzel⸗ nen Paragraphen des Geſetzes aufführe, ſon⸗ dern nur die Hauptpunkte herausgreife, die ein beſonderes Intereſſe für die Allgemeinheit und damit für die Preſſe haben. Die Dauer der Wehrpflicht iſt vom 18. bis zun. 45. Lebensjahr feſtgeſetzt. Der Reichskriegsminiſter kann dieſe Dauer im Kriege und bei beſonderen Notſtänden erwei⸗ tern. Dieſe Feſtlegungen ſtellen ke ines wegs eine Ueberſpannung der Wehrpflicht dar. In allen europäiſchen Staaten mit allgemeiner 3 Wehrpflicht ſind etwa die gleichen Altersgrenzen feſtgelegt, häufig ſogar noch darüber hinaus⸗ gehend, wie in Frankreich und in Rußland. Die Wehrpflicht wird durch den Wehrd ienſt er⸗ füllt, der aktiv in der Wehrmacht oder im Be⸗ urlaubtenſtand geleiſtet wird. Die Unterteilung des Beurlaubtenſtandes iſt derjenigen der Vor⸗ kriegszeit angeglichen, wie überhaupt auf bewährten Einrichtungen und Er⸗ fahrungen aufgebaut worden iſt. Der Mann tritt nach Erfüllung der aktiven Reſerve über, derer bis zum 35. Lebensjahr an⸗ gehört. Zwiſchen dem 35. und 45. Lebensjahr gehört er der Landwehr an; die Jahrgänge über 45 Jahre, die im Kriege oder bei beſonderen Notſtänden einberufen wer⸗ den können, bilden den Landſturm. Zur Erſatzreſerve gehören die Wehrpflich⸗ tigen, die nicht zur Erfüllung der aktiven Dienſt⸗ pflicht einberufen werden. Auch die Erſatzreſer⸗ viſten treten mit Vollendung des 35. Lebens⸗ jahres zur Landwehr über. Die Dauer der aktiven Dienſt⸗ pflicht wird durch den Führer und Reichs⸗ kanzler feſtgeſetzt. Es iſt bereits verfügt, daß ſie — füralle Wehrmachtteile gleich— ein Jahr beträgt. Neben den langdienen⸗ den Unteroffizieren können Freiwillige im Heer auf ein weiteres Jahr, in Kriegsmarine und Luftwaffe auf insgeſamt vier Jahre verpflichtet werden. Das Flottenperſonal der Kriegs⸗ marine und die Fliegertruppe wird ſich aus⸗ ſchließlich aus länger dienenden Freiwilligen ergänzen. Die Erfüllung der Arbeitsdienſtpflicht iſt eine Vorausſetzung für den aktiven Wehrdienſt Für das Jahr 1935 kann dieſe Vorausſetzung allerdings noch nicht gefordert werden, da die Arbeitsdienſtpflicht noch nicht geſetzlich feſtgelegt iſt. Gewiſſe Ausnahmen werden für die Uebergangszeit und auch auf weitere Sicht notwendig bleiben. Die Wehrpflichtigen werden durch die Er⸗ ſatzdienſtſtellen der Wehrmacht erfaßt. Die näheren Ausführungsbeſtimmungen hier⸗ Deviſenſchiebung im ordenstleid Jwei fluguſtinerinnen vor bericht Berlin, 22. Mai.(HB.⸗Funk.) Vor dem Ber⸗ liner Schnell⸗Schöffengericht begann am Mitt⸗ woch der zweite Prozeß aus dem Geſamt⸗ komplex der Deviſenverbrechen katholiſcher Or⸗ den. Unter der Anklage des fortgeſetzten Devi⸗ ſenverbrechens in fünf Fällen haben ſich dies⸗ mal 2 Angehörige des Ordens der Auguſtiner⸗ innen, die 56jähr. Generaloberin Marta Menke genannt Schweſter Neophyſtia, und die 57jährige Generalſchaffnerin Gertrud Dohm, genannt Schweſter Englaia, zu verantworten. Die Hauptangeklagte Menke iſt ſeit dem Jahre 1931 das alleinige Vorſtandsmitglied der„Ge⸗ noſſenſchaft der Cellitinnen nach der Regel des heiligen Auguſtinus in Köln ev..“, während die Angeklagte Dohm ſeit 1929 für dieſe Ge⸗ noſſenſchaft unterſchriftsberechtigt iſt. Die Vorgeſchichte, die zu dieſem Verfahren führte, deckt ſich im weſentlichen mit den Feſtſtellungen aus dem Prozeß, der in der vorigen Woche durchgeführt wurde. Es wurden zur Finanzierung eines Krankenhausbaues in Köln im Jahre 1929 bei der Inkaſſobank in Amſterdam zwei Anleihen zu je 1,2 Millionen Gulden, alſo etwa vier Mil⸗ lionen Mark, mit 8 bzw. 7 v. H. aufgenommen. Zur Beſchaffung des Anleihekapitals gab die Inkaſſobank Obligationen aus. Im Jahre 1932 erteilte der Leiter der Univerſum⸗Bank, Dr. Hofius, der auch hier wieder eine Rolle ſpielt, den Rat, den niedrigen Kursſtand der Anleihe⸗ obligationen zum Rückkauf auszunutzen. Ob⸗ wohl ein ſolches Geſchäft der Genoſſenſchaft auf Grund des Anleihevertrages ausdrücklich ver⸗ boten und außerdem auch genehmigungspflich⸗ tig war, wurde der Rückkauf der Obligationen trotzdem durchgeführt, und zwar illegal, da natürlich im Intereſſe der deutſchen Volkswirt⸗ ſchaft mit einer Erteilung der Genehmigung nicht gerechnet werden konnte. Die mit dieſem Rückkauf zuſammenhängenden Vorgänge bilden den Hauptteil der Anklage. Es wurden insgeſamt Obligationen im Nenn⸗ wert von 210 000 und ein Poſten Univerſum⸗ Bank⸗Aktien im Nennwert von 5000 holländi⸗ ſchen Gulden für etwa 200 000 Mark erworben. Dieſe Summe wurde in Einzelbeträgen von 5000 bis 10 000 Mark von verſchiedenen Schwe⸗ ſtern, die dabei unter dem Schutz ihrer Ordens⸗ kleidung auftraten, in Briefumſchlägen heimlich über die belgiſche Grenze geſchafft. Die Veranlaſſung zu dieſen Schiebungen gab die Angeklagte Menke, während die ange⸗ ſchuldigte Dohm Hilfe leiſtete. Die angekauften Wertpapiere wurden in dem belgiſchen Kloſter St. Vith niedergelegt. Dieſer Effektenbeſtand der Genoſſenſchaft im Auslande hätte der Reichsbank angeboten werden müſſen. Aus dem Hauptgeſchäft, das jetzt zur Aburtei⸗ lung ſteht, haben ſich noch eine Reihe weiterer Straftaten ergeben. Die Angeklagte Menke hat im Verlauf der Vorunterſuchung ein volles Ge⸗ ſtändnis abgelegt und auch erklärt, daß ſie ſich der Tragweite ihrer Handlungen bewußt war. Auch die Mitangeklagte Dohm hat ihre Beteiligung zugegeben, will aber nicht in der Lage geweſen ſein, die Folgen zu über⸗ ſehen. Die beiden angeklagten Schweſtern wur⸗ den in der Tracht ihres Ordens aus der Unter⸗ ſuchungshaft in den Verhandlungsſaal geführt. fihd-örder hingerichtet Sühne für flnlauf und Cenn * Berlin, 22. Mai. Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin teilt mit: Heute früh iſt in Berlin der durch rechtskräftige Erkenntnis des Schwurge⸗ richts Iin Berlin vom 19. Juni 1934 wegen gemeinſchaftlichen Mordes zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehren⸗ rechte verurteilte Max Matern hingerichtet worden. Er hat ebenſo wie der gleichfalls zum Tode verurteilte Michael Klauſe entſcheidend an der Ermordung der Polizeihauptleute An“ lauf und Lenk mitgewirkt, die am 9. Au⸗ guſt 1931 in der Nähe des Bülow⸗Platzes, des jetzigen Horſt⸗Weſſel⸗Platzes, von Kommu⸗ niſten erſchoſſen wurden. Die Mordtat ſtellt ſich als ein wohlvorbereitetes auf Anweiſung der Gauleitung der KPꝰD planmäßig durchge⸗ führtes Unternehmen dar, dem zwei pflicht⸗ treue Beamte zum Opfer gefallen ſind. Mit Rückſicht hierauf hat der Führer und Reichs⸗ kanzler es abgelehnt, bei Matern von dem Be⸗ gnadigungsrecht Gebrauch zu machen. Dagegen hat er die gegen Klauſe erkannte Todesſtrafe im Gnadenwege in lebensläng⸗ liche Zuchthausſtrafe umgewandelt, weil Klauſe durch ſein offenes Geſtändnis den Behörden wertvolle Hilfe geleiſtet und die Aufklärung der Tat bis in alle Einzelheiten ermöglicht hat. Der im gleichen Verfahren ebenfalls zum Tode verurteilte Friedrich Broede hat im Gefängnis Selbſtmord verübt. Die deutſche Wiſſenſchaft proteſtiert gegen das Kownoer Urteil Im Rahmen einer Sondervorleſung im Auditorium maximum der Univerſität Berlin legte der Führer der Berliner Univerſitätsdozentenſchaft, Prof. Graf Gleiſpach, im Namen der Berliner Univerſität feierlich Proteſt gegen das Schandurteil von Kowno ein. Weltbild Gmbll.(M) über, auch über Wehrtauglichkeit, Zurückſtellung und Wehrüberwachung wird die deutſche Wehr⸗ ordnung enthalten, deren erſter Teil als „vorläufige Muſterungsanweiſung für 1935“% noch in dieſer Woche veröffentlicht werden ſoll. Die Erſatzorganiſation der Wehr⸗ macht gliedert ſich in Wehrerſatzinſpek⸗ tionen und Wehrbezirkskomman⸗ dos, die in die 10 Wehrkreiſe eingeordnet ſind. Es beſtehen 24 Wehrerſatzinſpektionen und 223 Wehrbezirkskommandos. In der entmilita⸗ riſierten Zone ſind Erſatzdienſtſtellen der Wehrmacht nicht eingeſetzt, dort werden die Wehrpflichtigen durch die Zivilbehör⸗ denerfaßt. Zur Erfüllung der Wehrpflicht wird nicht herangezogen, wer wehrunwürdig oder wer nach dem Gutachten eines Sanitätsoffiziers oder eines von der Wehrmacht beauftragten Arztes für den Wehrdienſt untauglich iſt. Wehrun würdig iſt derjenige, wer mit ſchweren Ehrenſtrafen gerichtlich beſtraft iſt. Die nach§ 15 enthaltenen Vorſchriften über die Stellung der Nichtarier ſind nach Grundſätzen entſtanden, die der Füh⸗ rer und Reichskanzler aufgeſtellt hat. Ariſche Abſtammung iſt grundſätzlich eine Vorausſet⸗ zung für den Wehrdienſt, doch können Ausnah⸗ men zugelaſſen werden, die durch Prü⸗ fungsausſchüſſe entſchieden wer⸗ den. Dieſe Prüfungsausſchüſſe ſollen bei den Wehrerſatzinſpektionen durch den Reichsmini⸗ ſter des Innern im Einvernehmen mit dem Reichskriegsminiſter eingerichtet werden, ebenſo werden die Richtlinien für die Prüfungsaus⸗ ſchüſſe von den beiden genannten Miniſtern ausgearbeitet. Die Richtlinien werden dahin gehen, daß ſolche Nichtarier und Perſonen, die mit Frauen nichtariſcher Abkunft verheiratet ſind, bei freiwilliger Meldung zum aktiven Wehrdienſt zugelaſſen werden, die nach der Art ihrer bisherigen Betätigung, nach dem perſön⸗ lichen Geſamteindruck und nach Prüfung der politiſchen Zuverläſſigkeit für geeignet befun⸗ den werden. Reinraſſige Juden werden zum aktiven Wehrdienſt nicht herangezogen. Alle Nichtarier unterliegen der militäriſchen Meldepflicht und der Wehrüberwachung. Die zum aktiven Wehrdienſt zugelaſſenen Nicht⸗ arier gelangen nicht in Vorgeſetztenſtellungen. Für den Kriegsfall wird eine beſon⸗ dere Regelung dieſer ſchwierigen Frage eintreten müſſen, die der Führer und Reichs⸗ kanzler ſich noch vorbehalten hat. Ich darf mir noch einige kurze Ausführungen zu der Frage erlauben, wie ſich die allge⸗ meine Wehrpflicht im Jahre 1935 zunächſt auswirken wird. 5 Im Jahre 1935 werden die Geburts⸗ jahrgänge 1914 und 1915 gemuſtert und der Jahrgang 1914 zur Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht ausgehoben. Der Jahrgang 1915 ſteht nach der Muſterung zunächſt zur Ablei⸗ Wer kann mir raten? Frage:„Ich habe durch vieles Rauchen ganz gelbe Zähne bekommen. Meine Frau behauptet, ich könnte das natürliche Ausſehen meiner Zähne nur wieder erlangen, wenn ich das Rauchen ganz aufgebe. Da ich das nicht möchte, bitte ich um einen Rat.“ Antwort: „Vielleicht verſuchen Sie einmal Chlorodont, um den gelben Raucherbelag zu entfernen. Jeden Abend regel⸗ mäßige Zahnpflege mit Chlorodont verhütet gleichzeitig die Neubildung des Belages und macht den Atem rein.“ ſtung des Arbeitsdienſtes zur Ver⸗ fügung. Die Dienſtpflichtigen dieſer beiden Jahrgänge ſind bereits durch die Behörden der allgemeinen und inneren Verwaltung in Per⸗ ſonalblättern erfaßt. Die Muſterung beginnt im Juli, die Aus⸗ hebung findet im Herbſt 1935 ſtatt. Die Ausgehobenen werden beim Heer und der Luftwaffe zum 1. November 1935 eingezogen. Die Kriegsmarine hat verſchiedene Einſtellungs⸗ termine, die ſich je nach der Verwendung im Flotten⸗ oder Küſtendienſt über das ganze Jahr verteilen. Für Oſtpreußen wird außerdem noch der Geburtsjahrgang 1910 zur Erfüllung der aktiven Dienſtpflicht gemuſtert und ausgehoben. Die vorläufige An⸗ weiſung für die Muſterung und Aushebung 1935 wird, wie ſchon erwähnt, in Kürze im Reichsgeſetzblatt veröffentlicht werden. Die Wehrpflichtigen aus den Jahrgängen 1913 bis 1910 können auf Grund freiwilliger Mel⸗ dung zur Ableiſtung der aktiven Dienſtpflicht eingeſtellt werden. Eine Muſterung und Aus⸗ hebung der Jahrgänge und der noch älteren kann vorläufig noch nicht erfolgen, da die Unterlagen hierzu erſt geſchaffen werden müſſen. Sie werden nicht mehr für die Ableiſtung der aktiven Dienſtpflicht, ſondern nur zu einer kurzen Erſatzreſerveausbildung herangezogen werden. Geſuche um freiwilligen Eintritt in die Woehrmacht können nur bis zum 1. Juli d. J. angenommen werden, da mit Beginn der Muſterung die Freiwilligeneinſtellung beendet ſein muß. Es wird gebeten, alle Anfragen an das zuſtän⸗ dige Wehrbezirkskommando zu richten. Wer nicht weiß, welches Wehrbezirkskommando für ſeinen Wohnort zuſtändig iſt, erhält Aus⸗ kunft auf der Ortspolizeibehörde. —— Jahrgang 5— 4 Nr. 232.— Seite 4 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Mittwoch, 22. Mai 1935 der„deutſchlandflug 1935“ benauer Streckenplan des Sechstage-Fluges/ Mannheim als zwangslondeplatz und Dendemorke Wiederum rüſten die Flugſportler zum Wett⸗ bewerb des Deutſchen Luftſportverbandes um den Wanderpreis des Herrn Reichsminiſters der Luftfahrt, General Göring. Vom 28. Mai bis 1. Juni 1935 wird der„Deutſchlandflug 1935“ durchgeführt. Höchſter Gemeinſchaftsſinn der deutſchen Sportflieger, angefangen beim einfachſten Hilfs⸗ monteur bis zum bedeutenſten Flugzeugführer, ſollen die gegenſeitige Verbundenheit zum Aus⸗ druck bringen. Jeder wird an ſeinem Platz das Beſte hergeben müſſen, um den Erfolg des Gan⸗ zen zu ſichern. Der große, rein nationale Flug wird in ſeiner diesjährigen Form der höchſte Ausdruck deutſcher Arbeitsgemeinſchaft ſein. Dementſprechend ſind auch die Aufgaben der einzelnen beteiligten Gruppen. Für die Flugzeugführer iſt die Hauptaufgabe das volltommen einwand⸗ freie Fliegen in einem Verbande. Geflogen wird in Kette mindeſtens zu 3 und höchſtens zu 9 Flugzeugen. Entſprechend der Verbandsſtärke und der Flugzeugmuſter muß eine vorgeſchrie⸗ bene Mindeſtgeſchwindigkeit eingehalten werden. Der Flug ſoll tein Wettfliegen ſein. Für die Orter ſtellt der Deutſchlandflug beſondere Aufgaben. Sie beſtehen in der Hauptſache im Auffinden ausgelegter Sichtzeichen. Außerdem erhalten ſämtliche im Verbande mitfliegenden Orter noch Sonderaufträge, wie Feſtſtellung von Kolonnen auf beſtimmten Straßen, in Orten u. ä.— Flugzeugführer und Orter können auch Einzel⸗ aufträge erhalten, die ein Auflöſen des Ver⸗ bandes erfordern, ſo daß die Flugzeuge in ver⸗ ſchiedenen Richtungen ihren Weg nehmen und ſich doch wieder bis zu einem beſtimmten Punkt zuſammenfinden müſſen. Dem Bodenperſonal obliegt einerſeits die Kontrolle der für die Ver⸗ bände vorgeſchriebenen Bedingungen und an⸗ dererſeits die Wartung und evtl. notwendig werdende kleine Reparaturen der Flugzeuge. Oel und Brennſtoff muß auf den Landeplätzen jeweils in kürzeſter Friſt aufgefüllt werden kön⸗ nen. Das An⸗ und Abrollen nach der Landung und vor dem Start erfordert größte Aufmerk⸗ ſamkeit. Für die Kontrolle und Beurkundung der Be⸗ dingungen an einer„Wendemarke“ ſind etwa 15 Mann mit Stoppuhren, Ferngläſern, Fern⸗ ſprechern uſw. notwendig. Wendemarte iſt ein Punkt, an welchem die aus der Anflugrichtung kommenden Flugzeuge an einer beſtimmten Stelle nach einer feſtgelegten Richtung abbiegen müſſen. Das Ueberfliegen einer ſolchen Stelle muß geſchloſſen in 20 bis 50 Meter Höhe erfol⸗ gen. An Flugzeugen ſind nur Sportflugzeuge zugelaſſen, bei denen ſämtliche Teile(Rumpf, Fläche und Motor) deutſcher Herſtellung ſind. Flugzeuge eines Verbandes müſſen alle von gleichem Baumuſter und gleicher Motorſtärke ſein. Im übrigen wird noch unterſchieden in Ver⸗ bände A und B. Bei den-Verbänden dürfen nur Beſatzungen bis zu 30 Jahren und bei B nur über 30 Jahre teilnehmen. Sieger des Wettbewerbs und damit Gewinner des Wanderpreiſes des Reichsminiſters der Luftſahrt, Göring, wird derjenige Bewerber, welcher dem nach der Aus⸗ ſchreibung beſtbewerteſten Verband in der A⸗ Klaſſe gemeldet hat. Außerdem erhalten die zehn beſten Verbände Ehrenpreiſe. Ferner hat der„Völkiſche Beobachter“ Ehren⸗ preiſe im Geſamtwert von RM 25 000.— ge⸗ ſtiftet. Dieſe verteilen ſich auf die Beſatzungen, die im Verbandsfliegen am beſten bewertet werden. Für beſondere Leiſtungen von Ver⸗ bandsführern, für beſondere Einzelleiſtungen von Flugzeugführern und Ortern, für beſondere Beweiſe von Kameradſchaft, für hervorragende Leiſtungen von Flugzeugarten ſind weitere Ehrenpreiſe ausgeſetzt. Für die Beſatzungen der Altersklaſſe B gibt es beſondere Erinnerungs⸗ zeichen. Alle Teilnehmer des Deutſchlandflugs erhalten bei Durchhalten im ganzen Wettbewerb„Die Deutſchlandflug⸗Platette“ und eine Urkunde. Die Strecke des Deutſchlandfluges führt in 6 Tagen von Berlin über Dresden— Görlitz— Kreuzburg— Breslau,— Guben— Frankfurt a. O.— Schneidemühl— Rummels⸗ burg— Lauenburg— Kotoſchten— Danzig— Hohenſtein— Allenſtein— Ortelsburg— Lyck — Inſterburg— Tilſit— Roſitten— Cranz— Königsberg— Stuütthof— Bukowin— Stolp —Swinemünde— Stettin— Hamburg— Kiel Unterirdiſche — Flensburg— Weſterland— Wyck— Büſum — Weſermünde— Bremen— Osnabrück— Dortmund— Duisburg— Gladbach— Erte⸗ lenz— Aachen— Köln— Bonn—Koblenz— Trier— Saarbrücken— Mannheim— Hei⸗ delberg— Karlsruhe— Stuttgart— Offenburg — Freiburg— Konſtanz— Bad Tölz— Mün⸗ chen— Paſſau— Regensburg— Wunſiedel— Meiningen— Erfurt— Chemnitz— Leipzig— Halle— Magdeburg— Brandenburg, wieder zurück nach Berlin. Nach dem beſondern Wunſch des Herrn Reichsminiſters der Luftfahrt wer⸗ den vorwiegend kleinere Plätze angeflogen. Auf den erſten fünf Tagesſtrecken mit durchſchnitt⸗ lich 1000 Kilometer ſind jeweils eine Anzahl⸗ Zwangslandeplätze eingelegt. Um die Verbun⸗ denheit der deutſchen Sportfliegerei mit der Bevölkerung zum Ausdruck zu bringen, wird die Beſatzung jeweils am Endflughafen eines Ta⸗ ges in Privathotels untergebracht. Am letzten Tage fliegen ſämtliche Verbände über eine Strecke von ca. 450 Kilometer gemein⸗ ſam unter Führung des Herrn Staatsſekretärs der Luftfahrt, Generalleutnant Milch, von Er⸗ furt nach Berlin⸗Tempelhof, wo am Abend des 2. Juni die Preisverteilung im Kaiſerſaal „Rheingold“ in Berlin ſtattfindet. Da Mannheim am 31. Mai 1935 für einen Teil der Verbände als Zwangslandeplatz und für den andern Teil als Wendemarke vorge⸗ ſehen iſt, werden auch wir hier Zeugen dieſes herrlichen und edlen Wettbewerbs deutſcher Sportflieger ſein können. 4 Wünſchen wir daher heute ſchon, daß vor allem der Wettergott unſern Fliegern zu dieſem Unternehmen ſeine Huld ſchenken möge. A. Freytag. Sowjetarbeit ſietzeriſches zum Bau der oskauer-Bahn (—) In Moskau iſt am 15. Mai der erſte Abſchnitt der neuen Untergrundbahn eröffnet worden. Nach großen, aber ſelbſtverſchuldeien Schwierigkeiten mit rieſigem Koſtenaufwand fertiggeſtellt, wird das Werk in der verelendeten proletariſchen Metropole mit beſonderem Pomp für alle kapitaliſtiſchen und kommuniſtiſchen Ehrengäſte als„mächtigſter Agitator für den Sozialismus“ gefeiert. Die Gelegenheit hat ſogar Stalin veranlaßt, zum erſtenmal in ſei⸗ nem Leben im Runofunk zu ſprechen. Die Tauſe der dreizehn Stationen iſt zur beſonderen per⸗ ſönlichen Ehrung von Sowjetführern benutzt worden, indem man den Bahnhöfen ihre Namen gab. Aber auch der engliſche Miniſter Eden wurde auf dieſe Weiſe geehrt, weil er— ſo ſchreiben die„Times“—als erſter Mi⸗ niſter einer fremden kapitaliſti⸗ ſchen Regierung mit der neuen U⸗ Bahn gereiſt ſei.“ Zwangsarbeit mit Muſik Im Jahre 1928 wurden aus ausländi⸗ ſchen— alſo nicht etwa aus ſowjetiſchen— Spezialiſten und Ingenieuren der Vorkriegs⸗ zeit drei Kommiſſionen gebildet. Sie reiſten in die kapitaliſtiſchen Großſtädte, um dort Erfah⸗ rungen zu ſammeln. Der Bau wurde im Jahre 1929 begonnen und ſogleich zum Rang einer außerordentlichen„Stoßarbeit“ erhoben. Auf dieſe Weiſe konnten das erforderliche techniſche Perſonal und die Baumaterialien zwangsweiſe beſchafft werden. Zunächſt wurden 600 0 Techniker und über 70 000 Arbeiter zwangsweiſe herangezogen. Durch Regierungserlaß wurden ſämtliche Bauarbeiten im Moskauer Bezirk zugunſten des U⸗Bahnbaus eingeſtellt und die Baumaterialien beſchlagnahmt. Die Lieferinduſtrien muß⸗ ten andere Aufträge zurückſtellen, um den U⸗ Bahnbedarf zu decken. Schon nach kurzer Zeit zeigte ſich, daß die Vorarbeiten, beſonders die Unterſuchung des Untergrundes, mangelhaft waren. Man ſtieß unerwartet auf Triebſand und ſogar in der Nähe des Staatstheaters auf einen unterirdi⸗ ſchen Fluß. Die Arbeiten mußten zeitweilig eingeſtellt, neue Vorarbeiten geleiſtet und neue Abdichtungsarbeiten durchgeführt werden. In —Iredenfibrng des Deutechlandlluges1222— S0SſU- 1 N. 6 1 b1 AACH 15 —rKousrAI2 33 —— FLENSBURC wWn 0* ToaEE. U ———— oSNUASEddĩ aSοφοD allt d. DorrNiο KE 2383 ce datsdew So hoelEr. — — fuER 1 AberiElr SAAY,¼” Sne ocen JiostsEne K OREeeNφUUDi SruffeAN V oEfE FREISURN EÄ/ EAXVHAUCEZLONEE El eE NMuxdE ANSUR⁰ .—.—.—. Genm Bt ER 5 15 510E-. FasſtA.UGT ——— 2ZWIIEKEK —.—.— · MEA · 5 ———— VIIER- 5 —— F .„ e. SFGIFER— GSCIVφ½iITI”ÜeN ZASLAxNöEELAT2.AlE VERAD 3 WEVMSMA - FVERRGAW¼eE Kl. Z KI. T den Jahren 1933 und 1934 gab es nochmals Ueberraſchungen. An vielen Bauſtellen der teilweiſe bis zu 50 Meter unter der Erde liegenden Bahnſenkte ſich der Boden. In den Hauptwerkehrsſtraßen und in den Häuſern entſtanden klaffende Riſſe. Ganze Wohnviertel mußten über Nacht geräumt werden. In zahlreichen Fällen kamen Hunderte von Menſchen in den einſtürzenden Häuſern 4 ams Leben. Die obdachloſe Bevölkerung wurde 4 in Baracken notdürftig untergebracht, in denen 6 ſie noch heute lebt. Die Trümmerſtätten wur⸗ den in Parkanlagen umgewandelt, denen die Bevölkerung den Namen„Tränenparks“ gab. 4 Infolge der mangelhaften Vorbereitungen 4 wurden natürlich auch die ohnehin nur ober⸗ 1J flächlich aufgeſtellten Koſtenvorſchläge übertrof⸗ J fen. Der offizielle Plan ſah für die 36 Kilo⸗ meter lange Strecke einen Voranſchlag von 12 Milliarden Rubel vor. Bis Herbſt 1934 waren aber für die jetzt fertig⸗ geſtellten 12 Kilometer ſchon 900 Millionen Rubel ausgegeben. Die Koſten, die in den letzten Monaten angewachſen ſind, wurden noch einmal auf 600 Millionen Rubel geſchätzt. Die ganze Bahnſtrecke von 36 Kilometer dürfte alſo ſtatt 1,2 etwa 4 bis 5 Milliarden Rubel koſten. Um die verfügbaren Geldmittel zu ſtrecken, wurde ſchon in der Vergangenheit zu einem verzweifelten Mittel gegriffen. Unter dem Schlagwort:„Jeder Moskowiter muß am. U⸗Bahnbau mithelfen!“ wurden die freien Proletarier zur unentgeltlichen Mitarbeit ge⸗ zwungen. Zweimal in der Woche, oft mit Muſikkapellen an der Spitze, mußten Männer und Frauen, wenn ſie nicht ausgeſprochen krank wa⸗ ren, nach Beendigung ihrer Tages⸗ arbeit zu den Bauſtellen marſchie⸗ ren, um dort, teilweiſe tief im ſchlammigen Waſſer ſtehend, zum 4 höheren Ruhme ihrer proletari⸗ ſchen Machthaber zu fronen. Dabei wurde ihnen nicht einmal die nötige Arbeits⸗ kleidung zur Verfügung geſtellt. Erſt im Sep⸗ tember 1934 wurde dieſe Zwangsarbeit an⸗ geſichts der wachſenden Kritik der ausländiſchen Preſſe eingeſtellt. Wirtſchaftlichkeit iſt Nebenſache In den Anfängen der Sowjet⸗Republik ſtand man auf dem Standpunkt, ein Betrieb brauche ſich überhaupt nicht rentieren. Dieſer Grund⸗ 4 ſatz wurde ſpäter dahin eingeſchränkt, daß die Erlöſe wenigſtens die Betriebskoſten decken müßten. Ob dieſer Grundſatz auch für die Moskauer Untergrund⸗Bahn einmal hat gelten ſollen, iſt nicht bekannt. Jedenfalls iſt an eine auch nur annähernde Wirtſchaftlichkeit nicht zu denken. Im Jahre 1932 ſind durch die Mos⸗ kauer Verkehrsmittel etwa 1980 Millionen Per⸗ ſonen befördert worden. Das ergab unter Zu⸗ grundelegung des damaligen Tarifes von 10 Kopeken je Fahrt eine Einnahme von etwa 198 Millionen Rubeln. Da dieſe Einnahmen ſchon damals die Betriebskoſten nicht deckten, wurden die Tarife auf kurzen Strecken um die Hälfte und auf langen Strecken um das Vierfache er⸗ höht. Dabei machte man in Moskau keine andere Erfahrung als anderswo in der Welt. Die Fahrgäſte verminderten ſich. Das mußte um ſo eher kommen, als ein großer Teil der Fahrgäſte Arbeiter und kleine Beamte ſind, die von ihrem Tageseinkommen von 4 bis 8 Ru⸗ beln unmöglich für Hin⸗ und Rückfahrt 30 bzw. 80 Kopeken ausgeben können. Der norm ale Fahrpreis der U⸗Bahn iſt noch nicht bekannt. Luxus und Elend Mit ganz beſonderem Stolz, mit jenem Stolz, der an Raffkes erinnert, wird die „hochmoderne techniſche Ausrü⸗ ſtung“, die„Ausſtattung der Bahnhöfe in Marmor“, die„Polſterung der Wagen“ gelobt. Allein drei Viertel der Koſten ſind nur für den Ausbau der Sta⸗ tionen verwendet worden.„dDie fer⸗ tiggeſtellte Strecke“, ſo ſchreibt Genoſſe Iljikin, „bekommt dreizehn, teils in Marmor, teils in Granit ausgekleidete Stationen. Veſtibüle, Pavillons und unterirdiſche Stationsſäle ſtel⸗ len hohe, weitläufige und lichterfüllte Räume dar. Säulen, Wände und Fußböden ſind mit Granit aus der Krim, dem Ural und Karelien, oder mit buntem Marmor verkleidet. Ueber⸗ haupt hat jede Station der Moskauer U⸗Bahn ihr eigenes architektoniſches Kolorit und er⸗ innert in ihrer Aufmachung eher an das Veſti⸗ bül eines Luxus⸗Hotels, als an einen vorüber⸗ gehenden Aufenthalt für Reiſende... Es ſind in der Tat Teufelskerle, dieſe Bolſchewiſten! Solange man nicht die Kehrſeite des ruſſi⸗ ſchen Lebens ſieht. In der Hauptſtadt eines Landes, in dem 90 Prozent aller Städte weder Waſſerleitung noch Kanaliſation haben, und der größte Teil der Bevölkerung im Elend lebt, müſſen die marmorſchimmern⸗ den Stationen und die gut gepol⸗ ſterten Sitze in der Tat eine eigen artige Wirkung ausüben. Nimmt man dann noch hinzu, daß die Bevölkerung der aller⸗ primitivſten Bequemlichkeiten in Wohnung und Lebensmittelverforgung entbehrt, daß das Ban⸗ denunweſen wegen Mangel an polizeilicher Be⸗ aufſichtigung groteske Formen angenommen hat, daß die Unterſtützungen für die Berufs⸗ tätigen nur gerade für das trockene Brot rei chen, dann hat man einen vollkommenen Maß: ſtab für die Beurteilung der neuen Moskauer U⸗Bahn und ihrer Schöpfer. Jahrg W Nach abend. ſtillen ſorgend Maienc ſo feier klärung „trat üb von d plänem Reich 8 ein Lie abend, ſes Wo Nur un uns ſpi Wir: nicht d1 fen, das ihn nur mal ga⸗ ſtellt, w Dieſe S kommt ſich abe ſprache trächtlid Und mit den lich, we Baſtelei ſtunden kennen Publik Bei E durch di preſſeſtel „Deutſch der Son Volkes 1 Wege de tiken un für eine arbeit in rung de⸗ ein. Bei ge in größe die Oef werden! Gegend Mehr al wälte da Tagespre ferendare hen müſſ gung d dürfe. Der T ſchaftsgel folgende Gemäß Durchfüh vom 20.? liche Beti die Hein „Juli 19 bisher be amt einz gen Betri Die Lif an das 2 Heimarbe ſterämteri Die ger arbeit un zur Durck arbeit or Liſten kön men: W. und Mal ſtraße 21. Eine 2 einhei § 4 der wird in Ein Kernstõc douͤs dem Ol 1 „Mai 1935 3 nochmals ruſtellen er unter enkte ſich kehrsſtraßen fende Riſſe. icht geräumt en Hunderte en Häuſern rung wurde ſtätten wur⸗ „denen die enparks“ bereitungen inur ober⸗ ge übertrof⸗ die 36 Kilo⸗ lag von 12 rſt 1934 t fertig⸗ ſchon 900 eben. Die angewachſen ) Millionen ühnſtrecke alſo ſtatt —4 4„ 4 4 )t, in denen 5 n Rubel ldmittel zu ngenheit zu fen. Unter ter muß am die freien itarbeit ge⸗ Voche, oft ir Spitze, en, wenn rank wa⸗ r Tages⸗ marſchie⸗ tief im end, zum roletari⸗ en. Dabei ige Arbeits⸗ irſt im Sep⸗ sarbeit an⸗ usländiſchen ache publik ſtand rieb brauche eſer Grund⸗ nkt, daß die oſten decken uch für die il hat gelten s iſt an eine keit nicht zu ch die Mos⸗ llionen Per⸗ b unter Zu⸗ ifes von 10 on etwa 198 ahmen ſchon kten, wurden n die Hälfte Vierfache er⸗ zoskau keine in der Welt. Das mußte 1 4 zer Teil der mte ſind, die 4 bis 8 Ru⸗-⸗ ahrt 30 bzw. 4 normale noch nicht mit jenem t, wird die e Ausrü⸗ zahnhöfe in igen“ gelobt. oſten ſind her Stag .„Die fer⸗ noſſe Iljikin, nor, teils in Veſtibüle, onsſäle ſtel⸗ 4 üllte Räume den ſind mit nd Karelien, det. Ueber⸗ uer U⸗Bahn ſrit und er⸗ in das Veſti⸗ ien vorüber⸗ ... Es ſind chewiſten! te des ruſſi⸗ ptſtadt eines nt aller tung noch er größte m Elend himmern⸗ ut gepol⸗ ne eigen⸗ Nimmt man ing der aller⸗ zohnung und aß das Ban⸗ zeilicher Be⸗ ———— —— 1 ouos dem Olsond in 1200 m Jahrgang 5— A Nr. 232— Seite 5 „Hakenkreuzbanner Abendausgabe— Mittwoch, 22. Mat 19309 , W 1, 0 4 4 AA 1 Feierabend Nach des Tages Gewerkel kommt der Feier⸗ abend. Müde Hände ruhen aus. In einer ſtillen Stunde macht ſich der Kopf von allen ſorgenden Gedanken frei. Es iſt ein ſchöner Maienabend und die Glocken klangen gerade ſo feierlich und ſchön. Eine Stille und Ver⸗ klärung, im Sonnenabſchied golden glühend, trat über deine Türſchwelle. Oder: du ſahſt von deinem Fenſter aus den wolkenvollen plänemachenden Himmel und ließeſt dich ins Reich der Phantaſie entführen. Oder: Muſik, ein Lied, Vogelſang hallte an dein Ohr, Feier⸗ abend, nun war er da, wirklich da. Nein, die⸗ ſes Wort iſt kein leerer, überholter Begriff. Nur um ſo ſeltener wir einmal Feierabend in In der Nachkriegszeit ſind fördernde Mu⸗ ſeumsfreunde leider ſehr ſelten geworden. Dazu kam, daß nach einer Zeit der Scheinblüte, in der Gelder aus öffentlicher Hand verhältnis⸗ mäßig reichlich floſſen, die ſtädtiſchen Zuwen⸗ dungen für den Ausbau der Sammlungen uns ſpüren, um ſo lebendiger und echter iſt er. Wir wollen den Feierabend nicht erzwingen, nicht durch Verſäumniſſe von Pflichten erkau⸗ fen, das wäre nicht das Richtige. Wir wollen ihn nur vollends ausſchöpfen, wenn er ſich ein⸗ mal ganz unaufgefordert, wie von ſelbſt, ein⸗ ſtellt, wenn es feierlich ums Herz beſtellt iſt. Dieſe Stunde aber iſt eine gar koſtbare und ſie kommt nicht oft. Manche Menſchen bringen ſich aber auch um dieſe letzte, klärende Zwie⸗ ſprache mit dem Tag. Sind ſie nicht um be⸗ trächtliche Gefühlswerte ärmer? Und doch: ſo manche Arbeit iſt gleichwohl mit dem Feierabend verbunden, dann näm⸗ lich, wenn wir uns jenen Liebhabereien und Baſteleien widmen, die wir für freie Abend⸗ ſtunden vorgeſehen haben. Und Mutterhände kennen ja nie einen Feierabend.— Eine Abwehrmaßnahme: Publikum ſoll mit Verbrechertricks bekannt⸗ gemacht werden Bei Erörterung der Frage des Rechtsſchutzes durch die Preſſe weiſt der Leiter der Juſtiz⸗ preſſeſtelle Berlin, Regierungsrat Klütz, in der „Deutſchen Juſtiz“ auf die wichtige Einrichtung der Sonderbeauftragten für die Aufklärung des Volkes über beſonders gefährliche Mittel und Wege des Verbrechertums und Geſchäftsprak⸗ tiken unlauterer Elemente hin. Er tritt dann für einen Um⸗ und Ausbau der Juſtizpreſſe⸗ arbeit im Intereſſe einer noch beſſeren Aufklä⸗ rung des Volkes zur Abwehr der Verbrechen ein. Bei geeigneten Prozeſſen ſolle z. B. jeweils in größeren Städten in den Zeitungen der für die Oeffentlichkeit lehrreiche Schluß gezogen werden durch Schilderung der gerade in dieſer Gegend bekanntgewordenen Verbrechertricks. Mehr als bisher ſollten auch die Staatsan⸗ wälte das Wort zu ihrem Sachgebiet in der Tagespreſſe nehmen, ebenſo wie man die Re⸗ ferendare zu dieſer Volksaufklärung heranzie⸗ hen müſſe, ohne daß dadurch eine Benachteili⸗ bürfe der Gerichtsberichterſtatter eintreten ürfe. Erfaſſung der Heimarbeiter Der Treuhänder der Arbeit für das Wirt⸗ ſchaftsggebiet Süd weſtdeutſchland hat folgende Anordnung herausgegeben: Gemäߧ 2 der zweiten Verordnung zur Durchführung des Geſetzes über die Heimarbeit vom 20. 2. 1935 ordne ich hiermit an, daß ſämt⸗ liche Betriebsführer meines Wirtſchaftsgebietes, die Heimarbeiter beſchäftigen, bis zum 1 Ju li 1935 eine Liſte der im Kalenderjahr 193⁵ bisher beſchäftigten Arbeiter an das Arbeits⸗ amt einzuſenden haben, das für den jeweili⸗ gen Betriebsführer zuſtändig iſt. Die Liſte iſt in doppelter Fertigung an das Arbeitsamt einzuſenden. Sie ſoll die Heimarbeiter gegliedert nach den Bürgermei⸗ ſterämtern enthalten. Die gemäß 5 4 des Geſetzes über die Heim⸗ arbeit und gemäß 5 1 der zweiten Verordnung zur Durchführung des Geſetzes über die Heim⸗ arbeit ordnungsgemäßen Formulare für dieſe Liſten können bezogen werden durch die Fir⸗ men: W. Kohlhammer, Stuttgart, Urbanſtraße und Malſch u. Vogel, Karlsruhe, Adler⸗ ſtraße 21. Eine Anordnung über die Ausgeſtaltung einheitlicher Entgeltbücher gemäß § 4 der zweiten Durchführungsverordnung wird in den nächſten Tagen ergehen. Betelmörſer mit Stößel (Engl. Neu⸗Guinea) mehr und mehr zurückgingen und ſchließlich ganz eingeſtellt werden mußten. Damit war die notwendige Abrundung des Geſamtbildes einzelner wichtiger Kulturen unmöglich ge⸗ worden. Um ſo mehr iſt es zu begrüßen, wenn ein fern in Auſtralien wohnender Freund unſeres Zeughausmuſeums, Herr e ntz e, un⸗ ermüdlich und in ſelbſtloſer Weiſe unfere völkerkundlichen Sammlungen durch wertvolle Geſchenke bereichert. Wir konnten an dieſer Stelle in Wort und Bild ſchon mehrfach auf die Stiftungen des Herrn Hentze hinweiſen. Anläßlich ſeiner Beſuche in Mannheim im April und Mai, hat Herr Hentze dem Zeughaus⸗ muſeum wiederum viele ſchöne und wertvolle völkerkundliche Gegenſtände aus Auſtralien von verſchiede⸗ nen Inſelgruppen der Südſee und aus Afrika als Geſchenk überwieſen. Leider können dieſe intereſſanten Dinge den Mannheimern erſt dann zugänglich gemacht werden, wenn der geplante Umbau des Zeug⸗ hauſes einmal durchgeführt ſein wird. Sie ſol⸗ len an dieſer Stelle kurz vorgeführt werden. liens iſt das wertvollſte Stück ein Trauer⸗ hut aus Baumrinde, etwa in der Form eines Kegelſtumpfes, mit Schnüren horizontal umwickelt und auf der Vorderſeite mit rot⸗ brauner, weiß umrandeter Erdfarbe bemalt. Dazu kommt aus derſelben Gegend eine Samm⸗ lung hervorragend ſchön gearbeiteter Speer⸗ ſpitzen aus Quarzit ſowie aus braunem und farbloſem Glas. Der obere Teil eines Speeres zeigt überdies, wie ſolche Glasſpitzen am Schaft durch eine Kittmaſſe befeſtigt waren. In ein Schwirrholz von ſpitz⸗ovaler Form ſind beiderſeits magiſche Zeichen eingerizt; die Aufhängeſchnur iſt aus Menſchenhaar gedreht. Aus dem ehemals deutſchen Teil Neu⸗ Guineas kommen eine Keule mit einem ſcheibenförmigen Kopf aus Stein und eine Tabakpfeife aus einem Stück Bambus⸗ rohr, das von eingebrannten Ziermuſtern voll⸗ kommen bedeckt iſt. Engliſch⸗Neu⸗Guinea iſt wieder reichlicher vertreten. Neben einem ſchön ornamentierten Stab ſind einige Kalkſpatel mit reich geſchnitztem Griffteil bemerkenswert. Zwei Betelmörſer, wovon der eine mit Stöſſel(Asbildung), ſind beſon⸗ ders wertvolle und ſeltene Stücke. Betel iſt ein Genußmittel etwa wie Tabak und wird in folgender Weiſe verwendet: Die Frucht der Jagdzauber (Salomonen) Betelpalme, eine Nuß, wird im Mörſer zer⸗ ſtoßen, in ein friſches Blatt des Betelpfeffer⸗ ſtrauches eingewickelt und das Ganze in den und geſchoben und zerkaut. Dazu kommt Von den Eingeborenen Nordweſt⸗Auſtra⸗ Keulenköpfe (Südl. Kongobecken) HB-Bildstock(5) Wertvolle Bereicherung des Zeughausmuſeums Eine neue Schenkung des Herrn Hentze⸗Sidney Armſchmuck aus Muſchel⸗ u. Kokosringchen (Salomonen) dann noch mit Hilfe der langen Kalkſpatel aus dem Kalkbehälter etwas gebrannter Kalk, der aus oder Korallen gewonnen wurde. Die melaneſiſche Inſelgruppe der Salomo⸗ nen iſt im Zeughaus gut vertreten und doch konnte die Schenkung Hentze dieſe Sammlung um einige ſeltene und wertvolle Stücke erwei⸗ tern. Zwei Armbänder aus buntgefärbtem Gras geflochen und ein Paar mit dem gleichen Material umflochtene Zierſtäbchen ſind neu⸗ ere Arbeiten. Ein Armſchmuck in Form einer Manſchette beſteht aus vielen“ hunderten kleiner Ringchen(Abbildung), die ſehr ſorg⸗ fältig in mühevoller Arbeit aus Muſchel⸗ un Kokosſchalen verfertigt wurden. Die weißen Muſchel⸗ und die ſchwarzen Kokosringchen er⸗ geben durch geſchickte Anordnung ein ſchön ge⸗ muſtertes Schmuckſtück, das gleichzeitig auch als Geld in Umlauf war. Die Schalen der Rieſen⸗ muſchel Tridaena gigas ſind ſozuſagen der Uni⸗ verſalrohſtoff, aus dem die Südſeeinſulaner die verſchiedenartigſten Dinge herſtellen. Ein Paar gewichtige Armringe ſind aus dieſem Material gefertigt. Etwas ganz Seltenes aus demſelben Matexial ſind drei kammartige Gegenſtände mit magiſcher Bedeutung, von den Eingeborenen „Barava“ genannt(Abbildung). Dieſe Amu⸗ lette werden auf Kriegszügen im Boot— 1 nommen und ſollen die Menſchenjagd erfolg⸗ reich geſtalten. Nuch der Heimkehr werden ſie in Schreinen oder Häuſern ſorg⸗ fältig aufbewahrt. Von den Viti⸗Inſeln ſtammt eine lange Wurzelkeule und eine Zeremonial⸗ keule von Samoa. Zu erwähnen ſind noch 4 ein großer und ſchön verzierter Stöſſel von Neu⸗Mecklenburg, ein Bruſtſchmuck aus einer Muſchelſcheibe mit durchbrochener Schildplattauflage und Aufhängeſchnur von Santa Cruz und ſchließlich als ſeltenere Stücke von Neu⸗Britanien zwei Vogel⸗ Fußringe, die mit ihrer eigenartigen Form aus Böden der Kegelſchnecke geſchnitten ſind. Der bei weitem wertvollſte Teil der neuen Schenkung Hentze ſtammt jedoch diesmal aus Afrika, und zwar aus dem Kongogebiet. Im ſüdlichen Teil des Kongobeckens entſtand im 16. Jahrhundert das Reich der Lunda, das eine beſondere Regierungsform entwickelte, denn neben dem eigentlichen Herrſcher ſpielte eine Mitregentin, die als unverheiratet galt, eine bedeutende Rolle. Seine politiſche Eigen⸗ art verlor das Lundareich mit der Anerkennung der belgiſchen Oberhoheit im Jahre 1890. Selbſtverſtändlich konnte ſich in einem ſo aus⸗ geprägten Staatsgebilde auch eine beſondere Kultur entwickeln, die in einer Sammlung von 13 geſchnitzten Keulen und einem Wanderſtab in vortrefflicher Weiſe zum Ausdruck kommt. Bei allen Keulen iſt es der Kopf, der in überreichem Maße kunſtvoll geſtal⸗ tet iſt, entweder in einfacherer Birnen⸗ oder abgeplatteter Kugelform, von einem feinen Dreieckmuſter aus parallelen Strichen wie mit einem Flechtwerk überſponnen, oder aber als Ein Kernsfõck des ,Olfrõger:“ Tieſo. N 22 7 der in den nordwestdeutschen Erdoelgebieten I200 m und fiefer ongebohrt wird, ist der Träger des Erdoels. An der Erforschung und Erschlieſzung never foundstäötten dieses „Oel-Sondsteins“ sind wir moſßgebend beteiligt. johrelong ist in vnseren deutschen Roffinerien on der Ent- wicklung hochwertiger Schmieroele ous deutschem Rohoel georbeitet worden, um ein Spitzenprodułt wie GaRGOVlt MOBIMIOEL A- F zu schoffen. Dieses rein deutsche Sommeroel ist in seinen Schmiereigenschoften jedem importprodukt mindestens gleichwerlig. Vertroben Sie seinem berechtigten Guqlitätsrufl — Dieze⸗ ollaltige SLandztein. b Hurs cunHEVAcuUun OtlAkfiENetstttrsenaAff, MHAMSs UR 6G ——— Jahrgang 5— A Nr. 232— Seite 6 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Mittwoch, 22. Mai 1935 74 Menſchenkopf(Abbildung). Die oft ausdrucks⸗ vollen Geſichter ſind von üppigen Haarfriſuren umrahmt, die meiſt durch geometriſche Strich⸗ gruppen eine reiche Gliederung und Belebung erfahren haben. Auch der Griff des Wander⸗ ſtabes iſt als Menſchenkopf mit ſtiliſierter Fri⸗ ſur geformt. Dieſe kleine Gruppe als Beiſpiel einer in ſich geſchloſſenen und entwickelten Ne⸗ gerkunſt beſteht aus nur alten und tadellos er⸗ haltenen Stücken. Den Beſchluß der Hentzeſchen Stiftung bilden zwei mit buntem und ornamentiertem Leder überzogene Pulverhörner aus ria. Menſchen erkennen— Amſatz ſteigern Ein Wochenendlehrgang für reiſende Kaufleute Das Amt für Berufserziehung in der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront veranſtaltet am Samstag und Sonntag, den 1. und 2. Juni in Heidel⸗ berg einen Wochenendlehrgang für reiſende Kaufleute im Gau Baden. Der Lehr⸗ gang beginnt am Samstag, 1. Juni um 18.00 Uhr im Hotel„Viktoria“, Hei⸗ delberg, Anlage. Der reiſende Kaufmann hat eine ebenſo wich⸗ tige wie ſchwierige Aufgabe beim Neubau unſe⸗ rer Wirtſchaft zu erfüllen. Menſchenkenntnis und Menſchenbehandlung ſind Vorausſetzungen für jeden Reiſenden, der ſich in der Erfüllung dieſer ſchwierigen Pflicht durchſetzen will. Durch die Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Regierung hat der Binnen⸗ markt neue Impulſe empfangen. Der reiſende Kaufmann hat zu einem weſentlichen Teil an der Steigerung des Umſatzes beizutragen. Da⸗ zu iſt mit die Erkenntnis der wirtſchaftlichen Zuſammenhänge notwendig. Von dieſer Warte aus wird der Wochenendlehrgang durchgeführt. Erſte Sachkenner ſind zur Mitarbeit gewonnen worden, wie Profeſſor Dr. Lothar Schreyer⸗ Hamburg und Pg. Max Menzel⸗Berlin von der Reichsleitung der Gruppe der reiſenden Kaufleute. Die Teilnehmergebühr iſt mit 2 RM außer⸗ ordentlich gering angeſetzt. Alle reiſenden Kauf⸗ leute werden zur Teilnahme eingeladen und jeder vorwärtsſtrebende Reiſende meldet ſich ſo⸗ fort zur Teilnahme an beim Amt für Berufs⸗ erziehung in der DAß, Karlsruhe, Ritterſtraße 3. Von dort erhält er den genauen Lehrgangs⸗ plan und alle Einzelheiten. Ab 1. Juni Einführung des Arbeitsbuches In einer Erſten Durchführungsverordnung zum Geſetz über die Einführung eines Arbeits⸗ buches beſtimmt der Reichsarbeitsminiſter, daß das Arbeitsbuch vom 1. Juni 1935 ab ein⸗ geführt wird. Die Reihenfolge der Einführung beſtimmt der Präſident der Reichsanſtalt. Das Arbeitsbuch erhalten Arbeiter und Angeſtellte, einſchließlich,der Lehrlinge und Volontäre. Es gilt nicht für Beſchäftigte mit mehr als 1000 RM. Monatsgehalt, für Beſatzungen der See⸗ fahrzeuge, für Arbeiter und Angeſtellte, die ihren Wohnort im Ausland haben, für Beſchäf⸗ tigungen in der Heimarbeit, über die Entgelt⸗ Belege zu führen ſind, fowie für die Beſchäf⸗ tigung volksſchulpflichtiger Kinder. Das Ar⸗ beitsbuch wird auf oder Angeſtellten nach näherer Anweiſung des Prä⸗ ſidenten der Reichsanſtalt ausgeſtellt, und zwar vom Arbeitsamt. An die Stelle des Arbeits⸗ buches kann ein vorläufiger Ausweis treten. Die Ausſtellung des Arbeitsbuches erfolgt koſtenfrei. Bei Aufnahme der Beſchäftigung hat der Arbeiter oder Angeſtellte ſein Arbeitsbuch unverzüglich dem Unternehmer zu übergeben, der es ſorgfältig aufzubewahren hat. Der Un⸗ ternehmer muß den Tag des Beginns, die genaue Art der Beſchäftigung, ſowie den Tag ihrer Beendigung eintragen und beſcheinigen. Die Arbeitsämter führen Karteien über alle Ar⸗ beitsbücher. Nach der Verordnung wird mit Gefängnis bis zu einem Jahr beſtraft, wer wiſſentlich von einem fremden Arbeitsbuch Ge⸗ brauch macht, oder wer ſein Arbeitsbuch einem anderen überläßt, oder wer unbefugt mehrere Arbeitsbücher führt. Für unrichtige oder un⸗ vollſtändige Eintragungen in das Arbeitsbuch kann eine Geldſtrafe bis zu 150 RM. oder Haft verhängt werden.. Leibesübungen für alle in der Reichsſportwerbewoche Vorführungen von Kurſen und volkstümliche Wettbewerbe des Sportamtes Mannheim⸗Ludwigshafen der NSG„Kraft „Daß ſportliche Betätigung das beſte Mittel iſt, ſich bis ins hohe Alter hinein jung und geſund zu erhalten, iſt wohl jedermann längſt ji Erkenntnis geworden. Doch mit rein ſport⸗ ichen Uebungen muß man ſchon in jüngeren Jahren beginnen, wenn der örper noch ela⸗ ſtiſch iſt und die Gelenke und Muskeln noch nicht ſteif geworden ſind. Aber doch iſt für die älteren Semeſter, die in ihrer Jugend aus irgendeinem Grunde ſportlicher Betätigung ab⸗ hold kein Grund vorhanden, vollkommen auf die geſundheitfördernden Lei⸗ besübungen zu verzichten. Das beweiſen die Kurſe des Sportamtes der NSG„Kraft durch in denen bei fröhlichem ſportlichem piel ſo mancher und ſo manche der älteren Jahrgänge ſein läſtig werdendes Schmerbäuch⸗ lein und ſeinen lebensverſauernden Griesgram losgeworden ſind. Um einmal in aller Oeffentlichkeit darzu⸗ tun, daß tatſächlich jeder Volksgenoſſe an dieſen Kurſen teilnehmen und dabei in rei⸗ chem Maße Freude und neue Lebenskraft gewinnen kann, veranſtaltet das Sportamt im Rahmen der Reichsſportwerbewoche ein großes Turnier für Betriebsmannſchaften in volks⸗ tümlichen Wettbewerben. Jeder, vor allem aber der, der den bisher noch fern⸗ geſtanden hat, ſoll ſich daran beteiligen und einmal an ſich ſelbſt die Freude am Spiel verſpüren. Auf die ſportliche Leiſtung kommt es dabei durchaus nicht an; vielmehr auf das Vergnügen, auf den Spaß. Und Spaß werden die Vorführungen ſicherlich auch dem Zuſchauer bereiten. So mancher wird vielleicht der Sache Geſchmack abgewinnen und dann das nächſte⸗ mal ſelbſt mit dabei ſein. Nicht zu ſeinem Schaden. Sehe ſich alſo jeder die Werbevor⸗ durch Freude“ auf öffentlichen Plätzen führungen auf den öffentlichen Plätzen an. Das Programm derſelben lautet folgender⸗ maßen: Montag, 27. Mai, 20 Uhr: Marktplatz, fröhliche Gymnaſtik und Spiele für Frauen.— 20.30 Uhr: Tauziehen, humoriſtiſche Medizin⸗ ballſtaffeln mit Hinderniſſen von Betriebs⸗ mannſchaften, Ringender Kreis. Dienstag, 28. Mai, 20 Uhr: Platz z wi⸗ ſchen Luiſenſchule und Heilig⸗Geiſt⸗ kirche, Allgemeine Körperſchule, Frauen und Männer.— 20.30 Uhr: Tauziehen, humori⸗ ſtiſche Medizinballſtaffeln mit Hinderniſſen von Betriebsmannſchaften, Ringender Kreis.— 20 Uhr: Meßplatz, Boxen für Männer.— 20.30 Uhr: Tauziehen, humoriſtiſche Medizin⸗ ballſtaffeln, Lauffaffeln mit Hinderniſſen von Betriebsmannſchaften, Ringender Kreis. Mittwoch, 29. Mai, 20 Uhr: Platz vor der Peſtalozzi⸗Schule, Allgemeine Körper⸗ ſchule, Frauen und Männer.— 20.30 Uhr: Tauziehen, humoriſtiſche Medizinballſtaffeln, Laufſtaffeln mit Hinderniſſen von Betriebs⸗ mannſchaften, Ringender Kreis.— 20 Uhr: Rst zwiſchen 2 und Gewerbe⸗ ſchule: Allgemeine Körperſchule, Frauen und Männer.— 20.30 Uhr: Tauziehen, humoriſtiſche Medizinballſtaffeln, Laufſtaffeln mit Hinder⸗ niſſen von Betriebsmannſchaften, Ringender Kreis. Freitag, 31. Mai, 20 Uhr: Marktplatz: Jin⸗Jitſu, Frauen und Männer.— 20.30 Uhr: Tauziehen, humoriſtiſche Medizinballſtaffeln, Laufſtaffeln mit Hinderniſſen von Betriebs⸗ mannſchaften, Ringender Kreis.— 20 Uhr: Zeughausplatz: Fechten, Frauen und Männer.— 20.30 Uhr: Tauziehen, humoriſtiſche Medizinballſtaffeln, Laufſtaffeln mit Hinder⸗ Die Hauszinsſteuerſenkung Ein neuer Runderlaß Für die Form der Hauszinsſteuerſenkung, die mit Wirkung vom 1. 4. 35 ab erfolgte, ſind das„Geſetz zur Förderung des Wohnungsbaues“ vom 30. 3. 35 und die„Verordnung zur Durch⸗ führung und Ergänzung zur Förderung des Wohnungsbaues“ vom 18. 44. 35 maßgebend. Nach dieſen Vorſchriften tritt eine Barſenkung der Hauszinsſteuer vom 1. 4. 35 ab nur bei Grundſtücken ein, für die jährlich weniger als 200 RM an Hauszinsſteuer(ohne Berückſichti⸗ gung der niedergeſchlagenen oder erlaſſenen Be⸗ träge) gezahlt werden muß. Beträgt dagegen die für ein Grundſtück veranlagte Hauszins⸗ ſteuer jährlich 200 RM oder mehr lohne Berück⸗ ſichtigung der niedergeſchlagenen oder erlaſſenen Beträge), ſo wird die Hauszinsſteuer zwar ebenfalls geſenkt, aber der Senkungsbetrag wird den Hauseigentümern in den Rechnungsjahren 1935 und 1936 in Form von Anleiheſtücken ver⸗ gütet, und zwar im Nominalwerte von 25 Pro⸗ zent des Steuerbetrages der erſtens tatſächlich entrichtet worden iſt, zweitens wegen Hilfsbe⸗ dürftigkeit eines oder mehrerer Wohnungsmie⸗ ter erlaſſen worden iſt.— Nunmehr iſt auch der Runderlaß des preußiſchen Finanzminiſters — KV2 gen 160— vom 3. Mai 1935 bekannt⸗ gegeben, der die Umſtellung der Hauszinsſteuer⸗ ſenkung in Preußen regelt und einige noch offene Fragen klärt. Als Einzahlung auf die Anleihe gelten hiernach nur die tatſächlich ent⸗ richteten Beträge, nicht alſo die zugunſten des Steuerſchuldners wegen Ertragsminderung uſw. gewährten Exleichterungen. Die zugun⸗ ſten von hilfsbedürftigen Wohnungsmietern ge⸗ ſtundeten Hauszinsſteuerbeträge gelten als ge⸗ zahlte Steuern; egen werden Hauszins⸗ ſteuerſtundungen für Gewerberaummeter nicht zu 25 Prozent auf Anleihekonto gutgebracht. Be⸗ ſtehen Steuerrückſtände, ſo findet eine Gutſchrift von 25 Prozent für die Zahlungen auf die Steuerrückſtände nicht ſtatt. Deshalb gewinnt die Verrechnung der Steuerzahlungen erhöhte Bedeutung. Dieſe ſind, wenn der Steuerſchuld⸗ ner keine nähere Beſtimmung trifft, als für das Rechnungsjahr 1935 anzuſehen. Dies gilt jedoch nicht, wenn Hauszinsſteuerreſte vorhanden ſind, deren Fälligkeit mehr als ſechs Monate zurück⸗ liegt, ſo daß dex Verluſt des dringlichen Vor⸗ rangs droht. Die Stundungen zugunſten hilfs⸗ bedürftiger Mieter erfahren in ihrer Höhe keine Veränderung. Eine Ausnahme hiervon bilden die anleihefreien Grundſtücke. Hier kürzen ſich die Mieterſtundungen um 25 Proz. Dafür tritt eine entſprechende Erhöhung der laufenden Un⸗ terſtützung ein. Gebt der Hitler⸗ZJugend NRundfunkgeräte! Jeder Hitler⸗Junge hat Mittwochs inner⸗ halb ſeiner Kameradſchaft oder Schar die „Stunde der jungen Nation“ abzuhören. Da⸗ zu braucht man Rundfunkgeräte, die nock in großer Anzahl fehlen. Darum wenden wir uns an dich, lieber Volksgenoſſe, und bitten dich, uns zu helfen. Jede Geldſpende hilft an unſerer Sammelaktion mit. Wenn du uns ſo⸗ gar ein Gerät, das du nicht mehr zu verwen⸗ den gedenkſt, ſchenken würdeſt, wie groß wäre die Freude der 15 oder 30 Jungen! Heidelberger Reichsfeſtſpiele. Das Mitglied des hieſigen Nationaltheaters, Eliſabeth Stieler, iſt, wie wir bereits mitteilten, zur Mitwirkung bei den Heidelberger Reichsfeſt⸗ ſpielen verpflichtet worden. Die Künſtlerin ſpielt in Goethes„Götz“ die Eliſabeth und eine noch nicht endgültig beſtimmte Rolle in dem Thinaſpiel. —— Das ländliche Bild/ Rusſtellung im Kunſtverein Die Ausſtellung ſollte urſprünglich nur länd⸗ liche Bilder der neuen ſachlich⸗idylliſchen 5 —545 zeigen. Leider konnte dieſer Plan nicht reſtlos zur Ausführung gelangen, da von einigen der bedeutendſten Vertreter dieſer neuen Sachlichkeit keine Werke zu erlangen waren. Trotzdem bietet die Ausſtellung, wenn auch keinen geſchloſſenen, ſo doch immerhin außer⸗ ordentlich ſehenswerten und intereſſanten Ueberblick über das neuere und zum Teil auch ältere Schaffen der dieſer Richtung angehören⸗ den Maler. Neben ſolchen klaren, ſtark zur Wirklichkeit eingeſtellten Bildern, ausgeführt in der heute wieder modernen Lackmalerei nach altmeiſterlicher Manier, ſind auch Maler mit freierer Geſtaltungsfreude zu finden, unter denen beſonders der Mannheimer Willi Sohl mit ſeinem dreiteiligen Paſtorale(Frühling, Sommer und Winier) auffällt. Dieſes, ein neueres Werk, beſitzt, wie auch des Malers frühere Gemälde, die Sohl ſchon immer eigen⸗ tümliche kreidige Farbgebung mit vielen Weiß⸗ effekten, doch iſt in dem Werk ganz unverkenn⸗ bar ein geſteigertes, kraftvolles Können feſt⸗ zuſtellen. Intereſſant iſt in dieſem Zuſammen⸗ hang der Vergleich mit einem zweiten aus⸗ geſtellten Paſtorale von Partikel. Inter⸗ eſſant deshalb, weil Partikel ſich mit dieſem Bild erſtmalig vom Expreſſionismus abwendet. Er arbeitet rein äußerlich noch mit deſſen Mit⸗ teln, hat ſich in Wirklichkeit aber von ihm ſchon entfernt. Schade, daß die weitere Entwicklung des Malers nicht noch in mehreren Bildern dargeſtellt wird. Einige von ihm ausgeſtellte Zeichnungen ſind dazu kaum genügend. Am längſten verweilt man vor den Bildern Dietrichs. Er iſt wohl der tppiſchſte, viel⸗ leicht allzu typiſche Vertreter der ſachlichen Richtung. Um ihn zu verſtehen, muß man wiſ⸗ ſen, daß dieſer einfache, faſt primitive Menſch Holzfäller am Bodenſee iſt und ſein großes Talent ganz unverbildet zum Ausdruck bringt. Er malt ſeine kleine Welt dort unten, wie er ſie ſieht, und er ſieht ſie denkbar naturgetreu. Was andere ſich jetzt erſt durch Schulung an⸗ erziehen, das war ihm von je gegeben: Eine liebevolle, ſich bis ins Geringſte vertiefende Kleinmalerei. Dafür allerdings fehlt ihm die große Schau und ſeine Bilder entbehren nicht gewiſſer Starrheit. Am lebendigſten von ſeinen ausgeſtellten Gemälden wirken wohl die frucht⸗ tragenden Kirſchenzweige. Man kann das Auge auf ſeinen Bildern geruhſam ſpazieren gehen laſſen, und man vertieft ſich immer wieder in freundliche Details, die von viel Naturliebe zeugen. Jedenfalls hat ſich Dietrich— ohne ſein Zutun gewiſſermaßen— einen klangvollen Namen erworben, den er ehrlich verdient. Ihm am nächſten ſteht der ebenfalls roman⸗ tiſche Maler Wacker, der in ſeinen un⸗ ſentimentalen Bildern— ohne pſychologiſche Effekte, möchte man ſagen— einer ſtark be⸗ wußten Sachlichkeit Ausdruck gibt. Er geht nicht ganz ſo weit wie Dietrich und läßt ſeinen Gemälden noch eine ganz kleine, kaum fühlbare, wohltuende Verſchwiegenheit. Auch Friedel Dettleffs⸗Edelmann hält mit liebenswürdigen, erderfühlten Bildern dieſe Richtung, der auch der Neuromantiker Scheffels ſehr nahe kommt. Bei einem Ausflug in die Spelzengärten hat dieſer viel verborgene Schönheit dort entdeckt und ſie mit Bnch und Können auf die Leinwand ge⸗ racht. „Neben dem Berliner Stübner, der ſeine ländlichen Bilder mehr humoriſtiſch und rein novelliſtiſch behandelte— vielleicht ſogar ein klein wenig ſchnoddrig— zeigen noch einige bayeriſche und württembergiſche Künſtler recht beachtliche Gemälde. Beſonders ſympathiſch berührt ein Bild von Georg Scholz, der ganz fabelhaft die Stimmung eines ſcheidenden Ta⸗ ges in die Farben zu bannen vermochte. Hans Peters arbeitet reichlich viel mit einem grün⸗ lichen Blau, doch kann man bei ihm immerhin Zukunft vermuten. Bleiben noch einige reiz⸗ volle Aquarells, die die ſtimmungsreiche Schau freundlich beſchließen. „Man nimmt von ihr im großen Durchſchnitt einen guten Eindruck mit. gl. Nationaltheater Die heutige Vorſtellung des Nationaltheaters Blondin im Glück“ beginnt nicht, wie die Anzeige in unſerer heutigen Morgenausgabe 130 15 20 Uhr, ſondern bereits um r. Nationaltheater. Heute im Nationaltheater „Blondin im Glück“, Oper von Hans Grimm.— Morgen die erfolgreiche Komödie „Wenn der Hahn kräht“, die bei jeder Wiederholung ſtärkeren Beifall findet.— Er⸗ win Linder ſpielt die Titelrolle in Ibſens „Peer Gynt“, das in neuer Inſzenierung von H. C. Müller am Freitag, 31. Mai, im Nationaltheater erſcheint.— Die Operette be⸗ reitet als nächſte Neuheit Künnekes jüngſtes Wert„Herzüber Bord“ vor. Inſzenierung: Becker. Muſikaliſche Leitung: Klauß. Deutſche Schule für Volksbildung Der Vor⸗ trag am Mittwoch, 22. Mai. von Dr. W. Er. Schäfer über„Drama und Gegenwart“ wurde abgeſagt. beauftragten Sportlehrer. Anor niſſen von Betriebsmannſchaften, Ringender Kreis. Zur Verſtändlichmachung der einzelnen Wett⸗ bewerbe ſeien dieſe kurz beſchrieben: 1. Tauziehen: In der Mitte des Taues iſt eine Marke an⸗ gebracht. Auf der Erde— ungefähr am Ende des Taues— befindet ſich ebenfalls eine Mar⸗ kierung. Sieger iſt diejenige Mannſchaft, die die Mittelmarkierung des Taues über die eigene, auf dem Erdboden befindliche Marke hinwegzieht. 2. Medizinballſtaffeln: a) Ball wird gerollt auf vorgeſchriebenem Weg; b) Ball wandert durch die Beine; c) Reine Ball⸗Laufſtaffel(Ballrundſtaffel), Laufſtaffeln mit Hinderniſſen. 3. Hindernis⸗Staffellauf Strecke 20 Meter, mit Kriech⸗ und Sprung⸗ inderniſſen. Ein luſtiger Wettbewerb, der einen eſonderen Spaß verſpricht. 4. Ringender Kreis: Die Teilnehmer faſſen ſich an den Händen und bilden einen Kreis. Im Kreis ſind Keulen aufgeſtellt. Der Kreis dreht ſich raſch. Wer eine Keule umwirft, ſcheidet aus. Beſtimmungen über die Mannſchaften: Die Wettbewerbe werden in zwei Alters⸗ klaſſen durchgeführt: Klaſſe 1: über 35 Jahre, Klaſſe II: unter 35 Jahre. Zu jeder Mann⸗ ſchaft gehören 8 Mann und 2 Erſatzleute. Eine Mannſchaft kann ſich auch an mehreren Wett⸗ bewerben beteiligen. Die Mannſchaften werden vom KoͤF⸗Wart oder Sportwerbewart des Be⸗ triebes aufgeſtellt. Die Betriebsführer können ſelbſtverſtändlich ebenfalls mitmachen. Die Sieger erhalten Preiſe. Ueber ſonſtiges Wiſſenswertes ſei noch folgendes mitgeteilt: Bekleidung: Ueber die Bekleidung beſtehen keinerlei Vor⸗ ſchriften. Jeder zieht an, was er hat; jedoch wird die Kleidung möglichſt leicht ſein(leichte kurze oder lange Hoſe, leichtes Hemd, leichte Schuhe, evtl. Turnſchuhe). Wer Turnzeug be⸗ ſitzt, zieht es an. 3 Auf dem„Kampfplatz“ iſt für Gelegenheit 75 Umziehen oder Ablegen von Sachen ge⸗ orgt. Leitung und Schiedsgericht: Leitung und Schiedsgericht liegen in den Händen der vom Sportamt ahnt ren nungen iſt Folge zu leiſten und ihre Ent⸗ ſcheidungen ſind endgültig. Preisverteilung: Für die Sieger ſind Preiſe ausgeſetzt. Ort und Zeit der Preisverteilung: Kameradſchafts⸗ abend im Nibelungenſaal des Roſengartens am 2. Juni 1935. Rundfunk-Proaramm Donnerstag, 23. Mai Stuttgart:.45 Morgenſpruch, Bauernfunk;.00 Gym⸗ naſtik;.00 Konzert;.10 Gymnaſtik; 10.15 Volks⸗ liedſingen; 11.00 Funkwerbungskonzert; 12.00 Kon⸗ zert; 16.30 Frauenſtunde; 17.00 Konzert; 18.30 Spa⸗ niſcher Sprachunterricht; 19.00 Unterhaltungskonzert; 20.00 Nachrichten; 20.15 Konzert; 21.45 Kurzſchrift⸗ funk der DAß; 22.30 Klaſſiſche Lieder, die in den Volksmund übergangen ſind; 23.00 Zeitgenöſſiſche Muſik; 24.00—.00 Konzert. Reichsſender Frankfurt:.00 Konzert;.00 Konzert; .10 Gymnaſtit;.00 Werbekonzert; 10.00 Nachrich⸗ ten; 10.15 Schulfunk; 10.45 Prattiſche Ratſchläge; 12.00 Konzert; 15.15 Kinderfunk; 16.00 Kleines Kon⸗ zert; 17.00 Konzert; 19.00 Unterhaltungskonzert; 20.15 Orcheſterkonzert; 24.00—.00 Muſik. Deutſchlandſender:.05 Funkgymnaſtik;.00 Morgen⸗ ſtändchen für die Hausfrau;.40 Kindergymnaſtik; 10.15 Volksliedſingen; 10.55 Hauswirtſchaft— Volkswirtſchaft; 12.00 Mittagskonzert; 14.00 Allerlei — von zwei bis drei!; 16.00 Klingendes Kunter⸗ bunt; 19.00 Und jetzt iſt Feierabend; 20.10 Großer Bunter Abend; 23.00—24.00 Zeitgenöſſiſche Muſik. Wie wird das Wetter? Bericht der öffentlichen Wetterdienſtſtelle Frankfurt. Vom Oſtatlantik erſtreckt ſich ein Hochdruckrücken nach dem Baltikum. Rings um⸗ her hat ſich aber außerordentlich lebhafte Wirbel⸗ tätigkeit eingeſtellt. Es wird vor allem ein kräf⸗ tiger Mittelmeerwirbel auf unſer Wetter Ein⸗ fluß nehmen und mit einer Zufuhr feucht⸗war⸗ mer Luftmaſſen gewittrige Niederſchläge begün⸗ ſtigen. Die Ausſichten für Donnerstag: Meiſt wolki⸗ ges, aber ziemlich ſchwüles Wetter, zunehmende Neigung zu gewittrigen Niederſchlägen, in Rich⸗ tung veränderliche Winde. ... und für Freitag: Fortdauer der zu ge⸗ wittrigen Niederſchlägen neigenden Witterung. Rheinwasserstand 21. 5 35 J 22. 5. 85 Waldshut„%% ο„% 0O 313 317 Rheinfelden„ O ο ο„ 9 809 303 Breisacchh 235 235 85 332 Maxzan 492 488 Mannheim 414 409 Kaub„ οοο„» 0⏑ 283 282 269 268 Neckarwasserstand 21. 5. 35 f 22 5. 85 Diedesheienen 12⁰ 3 Hhnn 409 404 Der Ver 0 Karlsru Gäſte, aeen Mai ſtattfin wurde geſte bandstag Genoſſen öffnet. Er 1 aus dem gar ſich zu einem ſchen Baueri ſeinem Führ Nach einlei tenmädel au ewige Bauer Dann erarif Wort zur E— Er begrüßte vor rer Engler Groll von Landwirtſcha Zentr wirtſchaftlich. der Landwir des Milchwi letzt den Ver den Hauptan Hauptamtsle von der Lan Lebhaft be Landesb. Er führte ar Hitler und d außerordentli uns das gec derten vergel nährſtand he tung gebrach rer dürfe deutſchen Zur Neuort Landesbauer niemals Sel zum Zweck biete ſeien dieſe glieder Markt. aus: Wir ſin den, der ſich Anerkennung Spekulation dem gehören Blut und halten und zelle des der Erkenntn auf die Dau fundiert iſt a uns durch d zu dem, was urwüchſiagen Reichsnährſte hat kräftig g⸗ die dazu dier ſeres ganzer Bauern erge Winter theor gehört haben Wirklichkeit 1 handelte we regelung, weſen nach ſchloß: Das ſammengefun ner Einheit vollbringen, gehalten hat. im Dritten 9 halten. Bau lands Ehre, ein und in Verbandstag iet ſein. Die Ausfü fanden ſtürm tor Rupp i Dann ſprach entralgenoſſ feſt, daß die Organiſation Erſtattung d den General und ganzen laufenen Jab noſſenſchaftsn Führer und eingeſetzten 7 ſchaftlicher G hören 2486( Jahr 1934 erfreut der bäuerlich tätigkeit noſſenſchaften Abſatzgeſ allen ſonſtige ſchaften iſt wicklung Lagerhäuſer entralgenof ndszugehö ſchaften in er dem Abſatz d mäßige Geſa auf 5417 289 RM. Daru erfaſſung 808 RM und au RM. Die ſchaften ſi 1935 che raft ſtingender nen Wett⸗ Marke an⸗ am Ende ine Mar⸗ ſchaft, die über die he Marke jzriebenem ndſtaffel), Sprung⸗ der einen t Händen id Keulen ſch. Wer aften: Alters⸗ 35 Jahre, r Mann⸗ ute. Eine ven Wett⸗ n werden t des Be⸗ er können rlei Vor⸗ at; jedoch in(leichte id, leichte nzeug be⸗ elegenheit zachen ge⸗ n in den heim⸗Lud⸗ r. Ihren ihre Ent⸗ etzt. Ort adſchafts⸗ irtens am .00 Gym⸗ ). 15 Volks⸗ 12.00 Kon⸗ 18.30 Spa⸗ ngskonzert; Kurzſchrift⸗ die in den itgenöſſiſche Konzert; 0 Nachrich⸗ Ratſchläge; ſeines Kon⸗ ngskonzert; )0 Morgen⸗ rgymnaſtik; rtſchaft— „00 Allerlei es Kunter⸗ „10 Großer he Muſik. tter? dienſtſtelle ſich ein tings um⸗ te Wirbel⸗ ein kräf⸗ tter Ein⸗ ucht⸗war⸗ ge begün⸗ eiſt wolki⸗ nehmende , in Rich⸗ er zu ge⸗ itterung. 22. 5. 5 3¹7 303 25 332 488 409 282 268 22 5. 35 115 404 —4 4 6 4 74 Giäſte, „Hakenkreuzhonner“ Abendausgabe— Mittwoch, 22. Mai 1935 Jahrgang 5— 4 Nr. 232— Seite 7 Kartsruhe, 22. Mai. Die alljährlich im Mai ſtattfindende genoſſenſchaftliche Tagung wurde geſtern vormittag mit dem Ver⸗ bandstag der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften in Baden e. V. er⸗ öffnet. Er war von weit über 2000 Bauern aus dem ganzen Lande beſucht und geſtaltete ſich zu einem gewaltigen Bekenntnis des deut⸗ ſchen Bauerntums zum neuen Staat und zu ſeinem Führer Adolf Hitler. Nach einleitendem Orgelſpiel trug ein Trach⸗ tenmädel aus dem Ried das Gedicht„Der ewige Bauer“ in wirkungsvoller Weiſe vor. Dann ergriff Verbandsdirektor Rupp das Wort zur Eröffnung des 52. Verbandstages. Er begrüßte die große Verſammluna und die vor allem den Landesbauernfüh⸗ rer Engler⸗Füßlin, den Oberfinanzrat Groll vom Finanzminiſterium, Abteilung Landwirtſchaft, ſowie die Vertreter der Deut“ ſchen Zentralgenoſſenſchaftskaſſe, der Land⸗ wirtſchaftlichen Verſuchsanſtalt Auguſtenberg, 4 der Landwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft, des Milchwirtſchaftsverbandes und nicht zu⸗ Zur Neuordnung übergehend el ſein. Dann ſprach letzt den Vertreter der Stadwerwaltuna ſowie den Hauptamtsleiter Dr. Stumpf und den Hauptamtsleiter der Abteilung 2, Schmitt, von der Landesbauernſchaft. Lebhaft begrüßt ſprach hierauf der Landesbauernführer Engler ⸗ Füßlin. Er führte aus, daß man dem Führer Adolf Hitler und dem Reichsbauernführer Darré zu außerordentlichem Dank verpflichtet ſei, daß ſie uns das gegeben haben, was ſeit Jahrhun⸗ derten vergeblich erkämpft wurde. Der Reichs⸗ nährſtand habe die bäuerliche Selbſtverwal⸗ tung aebracht. Den Reichsbauernfüh⸗ rer dürfe man als den Schmied der deutſchen Bauerneinheit bezeichnen. erklärte der Landesbauernführer, Organiſationen dürften niemals Selbſtzweck, ſondern nur das Mittel zum Zweck ſein. Drei Aufgabenge⸗ biete ſeien dem Reichsnährſtand zugewieſen; dieſe gliedern ſich in Bauer, Hof und Markt. Der Redner führte dazu folgendes aus: Wir ſind heute zu einem Stand gewor⸗ den, der ſich ſehen laſſen kann und der überall Anerkennung auslöſt. Der Boden iſt aus der Spekulation herausgenommen und ſoll nur dem gehören, der ihn beackert. Der Begriff Blut und Boden hat wieder Geltung er⸗ halten und damit die wichtigſte Keim⸗ zelledes Staates, die Familie, aus ber Erkenntnis heraus, daß eine große Nation auf die Dauer nur beſtehen kann, wenn ſie fundiert iſt auf Blut und Boden. Wir müſſen uns durch die Raſſepolitik zurückfinden zu dem, was wir waren, zu einem geſunden, Uwüchſigen Volk. Die Abteilung Hof des Reichsnährſtandes, ſo fuhr Engler⸗Füßlin fort, hat kräftig getrommelt für die Erzeugungsſchlacht, die dazu dienen ſoll, die Nahrungsfreiheit un⸗ ſeres ganzen Volkes zu erreichen. An die Bauern ergeht der Appell, alles, was ſie im Winter theoretiſch von der Erzeugungsſchlacht gehört haben, im Laufe dieſes Jahres zur Wirklichkeit werden zu laſſen. Der Redner be⸗ handelte weiter das Gebiet der Markt⸗ regelung, bei dem das Genoſſenſchafts⸗ wefen nach wie vor eine Rolle ſpielt. Er ſchloß: Das deutſche Bauerntum hat ſich zu⸗ ſammengefunden und iſt gewillt, in ageſchloſſe⸗ ner Einheit Berge zu verſetzen und Dinge zu vollbringen, die man bisher nicht für möalich gehalten hat. Der Bauer will Kämpfer ſein im Dritten Reich und dem Führer die Treue halten. Bauer und Soldat ſtehen für Deutſch⸗ lands Ehre, Freiheit und Gleichberechtigung ein und in dieſem Sinne möge der heutige Verbandstag von einem guten Erfolg beglei⸗ Die Ausführungen des Landesbauernführers fanden ſtürmiſchen Beifall, den Verbandsdirek⸗ tor Rupp in Worte herzlichen Dantes kleidete. der Bevollmächtigte der Deutſchen ne Pfennig. Er ſtellte feſt, daß die Zuſammenarbeit mit der badiſchen Organifation die denkbar beſte ſei. Es folgte die Erſtattung des Jahresberichtes für 1934 durch den Generalſetretüär Hofmann. Im großen und ganzen geſehen könne man mit dem abge⸗ laufenen Jahr zufrieden ſein. Das badiſche Ge⸗ noffenſchaftsweſen ſtehe treu und feſt hinter dem Führer und Reichskanzler und den von ihm eingeſetzten Führern. Dem Verband landwirt⸗ ſchaftlicher Genoſſenſchaften in Baden e.., ge⸗ hören 2486 Genoſſenſchaften an. Das Jahr 1934 ſtand wiederum im Zeichen einer erfreulichen Aufwärtsentwicklung der bäuerlichen Genoſſenſchaften. Die Um ſatz⸗ tätigteit hat ſich bei den meiſten Warenge⸗ noſſenſchaften mertlich gehoben. Auch im Abſatzgeſchäft war die Tätigteit rege. Auf allen ſonſtigen Aufgabengebieten der Genoſſen⸗ ſchaften iſt gleichfalls eine günſtuge Ent⸗ wicklung feſtzuſtellen. So konnten die 60 Lagerhäuſer der badiſchen landwirtſchaftlichen Zentralgenoſſenſchaft e. G. m. b. H. und die ver⸗ ndszugehörigen acht Getreidelagerhausgeſell⸗ ſchaften in erfreulicher Weiſe der Erfaſſung und dem Abſatz des Getreides dienen. Der mengen⸗ mäßige Geſamtumſatz belief ſich im Berichtsjahr auf 5417 289 Ztr. im Geſamtwert von 28 277 297 RM. Darunter entfallen auf reine Getreide⸗ erfaſſung 808 998 Ztr. im Werte von 8841 910. RM und auf Erfaſſung von Landesprodutten 909 426 Ztr. im Werte von insgeſamt 1778 132 RM. Die Vorteile der Wnzergenoſſen⸗ ſchaften ſind im Berichtsjahr ſo ſtark hervor⸗ Erfreulicer iichbᷣlic ht auf 193 Badens Landwirtſchaft im zeichen des Aufftiegs Der Verbandstag der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften in Karlsruhe— Rede von Landesbauernführer Pg. Engler⸗Füßlin getreten, wie wohl noch niemals ſeit Beſtehen des Genoſſenſchaftsweſens überhaupt. Wir hat⸗ ten 1934 die ſehr große Ernte von 703 596 Hektoliter zu verzeichnen gegen nur 163 008 Hetktoliter im Jahre 1933 Der Abſatz der 54 Winzergenoſſenſchaften war ſehr befriedigend. Ein für Baden beſonders wichtiges Gebiet iſt die Milchwirtſchaft. Wir haben 360 000 Stück Milchvieh, die 650 Mill. Liter liefern. Auch hier hat ſich die Marktregelung recht gün⸗ ſtig ausgewirkt. Die genoſſenſchaftliche Eierver⸗ wertung hat im Jahre 1934 einen Aufſchwung genommen wie noch nie zuvor. So konnte die badiſch⸗pfälziſche Eierzentrale ihren Umſatz von 1933 mit 9,6 Mill. Stück im Werte von 793 000 RM im Jahre 1934 auf 18,7 Mill. Stück im Werte von 1622000 RM ſteigern. Die Umſätze der Bezirksgenoſſenſchaften ſind hierbei nicht berückſichtigt. Die geſamte badiſch⸗pfälziſche Eierverwertungsorganiſation dürfte im abge⸗ laufenen Geſchäftsjahr einen Geſamtumſatz von nahezu 3,5 Mill. RM aufzuweiſen haben. Die Zahl der im Laufe des Jahres durch die Verbandsreviſoren durchge führten geſetzlichen Verwaltungsreviſionen be⸗ trägt 1612. 1934/35 wurden 37 genoſſenſchaftliche Schulungskurſe abgehalten, an denen ſich 1464 Genoſſenſchaften mit 21099 Perſonen beteilig⸗ ten. Die Regularien fanden glatte Erledigung, worauf Verbandsdirektor Rupp in einem Rück⸗ und Ausblick ſich zur Geſtal⸗ tung des Genoſſenſchaftslebens äußerte. Das landwirtſchaftliche Genoſſenſchafts⸗ weſen ſei zu einem bedeutenden ſtolzen bäuer⸗ lichen Faktor geworden und habe dies alles aus ſich ſelbſt gemacht. Wir wollen heute und in der Zutunft in den Verbandstagen und in den Ge. neralverſammlungen nur Kundgebungen eines kraftvollen Genoſſenſchaftslebens ſehen und überzeugt von der Richtigteit der genoſſenſchaft⸗ lichen Idee den Genoſſenſchaftsgeiſt hochhalten. Gerade für die kleinbäuerliche Wirtſchaft gebe es keine geeignetere Form der Organiſation, als die der Genoſſenſchaft. Der Bauernſtand bedeute etwas in der Wirtſchaft des deutſchen Voltes, betenne ſich zum Ganzen und ſtehe treu zum Staat und hinter Adolf Hitler. Die Rede des Verbandsdirettors klang aus in einem begeiſter⸗ ten„Sieg Heil“ auf den Führer und Reichs⸗ kanzler, das deutſche Volk, den deutſchen Bauernſtand und das Genoſſenſchaftsweſen. Man ſang die erſten Strophen der National⸗ —+ Damit war die eindrucksvolle Tagung endet. Am Nachmittag folgten die Generalverſamm⸗ lungen der Badiſchen Landwirtſchaftlichen Zen⸗ tralgenoſſenſchaft und der Badiſchen Bauern⸗ bank. Die Schönheit des deutſchen Waldes Keine Verſchandelungen— Er bedeutet Segen für Heimat und Voll Noch zur Römerzeit waren nicht weniger als drei Viertel unſeres Heimatbodens mit Urwald bedeckt, in dem in aller Freiheit heute längſt verſchwundene Tiere hauſten, wie brauner Bär, Ur und Wiſent. Mit der immer größer werden⸗ den Bodennot wurden die Wälder gerodet und zu Nährflächen umgeformt, aber auch der Wald ſelbſt in Kultur genommen und bewirtſchaftet. Daraus erklärt ſich einerſeits die Verringerung des Waldbeſtandes auf etwa ein Viertel der Geſamtfläche, andererſeits die Tatſache, daß aus urſprünglich unverfälſchtem Waldleben der gepflegte und gehütete Forſt wurde, Nur noch an wenigen Stellen unſerer deutſchen Heimat findet ſich natürlich aufgewachſener und ſich ſelbſt überlaſſener Wald. Trotz der Verringerung der Waldfläche iſt die Mannigfaltigkeit des Beſtandes gewachſen, indem aus volkswirtſchaftlichen Er⸗ wägungen heraus allerlei ausländiſche Baum⸗ gewächſe im Laufe der Zeit eingeführt und auf ihr Fortkommen unterſucht wurden. Erwieſen ſie ſich als nützlich, bekamen ſie das Bürger⸗ recht. Wenn auch das Waldbild heute manches von ſeiner Urwüchſigkeit auf dieſe Weiſe ein⸗ gebüßt hat, ſo hat dies unſerer Liebe und Zuneigung zum deutſchen Wald, die ein ausgeprägter Zug unſeres Weſens iſt, kei⸗ nen Abbruch getan. Er hat zu allen Zeiten die deutſche Seele tief beeindruckt; davon künden Sage, Fabel und Märchen und manch ſchöne Weiſe. Wer von des Tages Müh Erholung ſucht, wer Körper und Geiſt erfriſchen will, flüchtet aus der lärmenden Stadt in das ſtille grüne Haus. Der Naturfreund aber, der heute die Wälder in der näheren Um⸗ gebung unſerer Städte und Dörfer aufſucht, wird häufig viel erleben. Gebrochene Aeſte, entgipfeltes ungholz, zerſchnitttene Baumrinden, meterhohe, von Waldfrevel her⸗ rührende Stümpfe und ſolche Verſchandelun⸗ gen mehr begegnen ihm auf Schritt und Tritt. Zu allem Ueberfluß liegt noch verroſtetes Haus⸗ gerät am Wege oder breiten ſich ganze Schutt⸗ halden aus. Papierfetzen und Obſtreſte uſw. vervollſtändigen das troſtloſe Bild. Es iſt jedes einzelnen Pflicht, darauf zu achten, daß die Natürlichkeit und Schönheit unſerer Wälder erhalten bleibt. Schließlich dürfen wir nicht vergeſſen, daß der Wald für unſer Volk ein gewaltiges Kapital bedeutet und uns tauſendfältigen Nutzen bringt. Deshalb, ſchont unſern Wald, ehrt und achtet ihn als göttliches Geſchenk und erkennt ſeinen unermeßlichen Segen für Volk und Heimat. Totſchlag um einen Schneeballen 56⸗Jähriger ſchoß einen jungen Burſchen tot— Das Arteil: 3 Jahre Gefängnis Heidelberg, 22. Mai. Vor dem Schwur⸗ gericht hatte ſich in zweitägiger Verhandlung der 56jährige Adam Ernſt aus Epfenbach we⸗ gen Totſchlags zu verantworten. Der Angeklagte hatte am 12. Januar ds JIs., wie ſeinerzeit berichtet, in Rohr bach bei Sinsheim auf einen Mährigen Burſchen, der gemeinſam mit anderen jungen Leuten auf den Angeklagten mit Schneeballen gewor⸗ fen hatte, mit einem ſcharf geladenen Infante⸗ riegewehr geſchoſſen und ſo ſchwer verletzt, daß der junge Mann einige Tage ſpäter ſeinen Verletzungen erlag. Der Angeklagte will lediglich einen Schreck⸗ ſchuß abgegeben haben und beim Laden des Gewehrs in der dunklen Kammer ſtatt der Platz⸗ eine ſcharfe Patrone erwiſcht haben. Die Beweisaufnahme ergab, daß der Angeklagte ſich ſchon früher durch ſeine Teidenſchaft für Waffen zu Verfehlungen hinreißen ließ, ſo daß er aus dem Poſtdienſt ausſcheiden mußte. Wiederholt mißhandelte er auch ſeine Frau und ſeine Kinder. Einmal hatte er ſeine Frau, die ſpäter Selbſtmord verübte, mit dem Gewehrſchaft bewußtlos geſchlagen. Der Staatsanwalt betonte, daß der Angeklagte über⸗ führt ſei, vorſätzlich gehandelt zu haben und beantragte eine Gefängnisſtrafe von mindeſtens 3½% Jahren und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren. Das Gericht erkannte demgemäß unter Zu⸗ billigung mildernder Umſtände wegen Tot⸗ ſchlags auf 3/½ Jahre Gefängnis. Wegen des hartnäckigen Leugnens des Ange⸗ klagten werden von der erlittenen Unter⸗ ſuchungshaft nur zwei Monate angerechnet. 3Jahre zuchthaus wegen Verbrechens gemüß 9218 Frankenthal, 22. Mai. In der am Mon⸗ tagvormittag begonnenen dritten Tagung des Schwurgerichts beim Landgericht Frankenthal ſtand als erſter Fall die Anklage gegen die 37 Jahre alte Margarethe Blim aus Franken⸗ thal zur Verhandlung, die ſich wegen ge⸗ werbsmäßiger Abtreibung zu ver⸗ antworten hatte. Die ſeit 22. September 1934 in Unterſuchungshaft befindliche Angeklagte war am 23. November 1934 vom Schwurgericht Frankenthal wegen eines fortgeſetzten Vergehens der einfachen Abtreibung zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von 3 Jahren 6 Monaten verurteilt wor⸗ den. Gegen dieſes Urteil hatte der Staatsan⸗ walt Reviſion eingelegt, die vom Reichsgericht am 12. März als begründet anerkannt wurde. Das Urteil wurde aufgehoben und der Fall zur nochmaligen Verhandlung an das Schwur⸗ gericht Frankenthal zurückverwieſen. Die Angeklagte hat in den Jahren 1926 bis 1934 in nicht weniger als 32 Fällen an Frauen und Mädchen Abtreibungshandlungen vorgenommen, wobei ſie in der Hälfte der Fälle ſich mit Geld und Kleidungsſtücken bezahlen ließ. In der heutigen Verhandlung war die Angeklagte voll geſtändig, ſie beſtritt jedoch, daß ſie ſich eine Einnahmequelle verſchaffen wollie, die Abtreibungen alſo gewerbsmäßig vorgenom⸗ men habe. Der Staatsanwalt beantragte eine Zuchthaus⸗ ſtrafe von 5 Jahren. Nach längerer Beratung erkannte das Gericht auf eine Strafe von dre! Jahren Zuchthaus, abzüglich ſieben Mo⸗ nate zwei Wochen Unterſuchungshaft; ferner wurden der Angeklagten die bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre aberkannt. Unter Brandſtiftungsverdacht verhaftet Weilerbach, 21. Mai. Im Zuſammen⸗ hang mit der kürzlich gemeldeten Brandſtif⸗ tung wurde am Samstag der Gaſt⸗ und Land⸗ wirt Fritz Lang in Unterſuchungshaft ge⸗ nommen und nach Kaiſerslautern gebracht. Baden Maſerngefahr Kühlsheim, 22. Mai. Hier iſt die Ma⸗ ſernkrankheit ſehr ſtark ausgebrochen. Bisher hatten größtenteils die nicht ſchulpflich⸗ tigen Kinder darunter zu leiden. Die Kinder⸗ ſchule mußte geſchloſſen werden. Tödlicher Unfall beim Langholzfahren Bühlertal, 22. Mai. Am Montagnachmit⸗ tag fuhr ein Langholzfuhrwerk den Streitweg abwärts. Auf unerklärliche Weiſe geriet dabei der Begleitmann Emil Hermann von hier unter den beladenen Wagen. Das rechte Hinterrad ging ihm über Beine und Bek⸗ ken. Mit dem Sanitätsauto wurde der Ver⸗ letzte in das Bühler Krankenhaus verbracht, wo er alsbald ſtar b. Der Verunglückte war 37 Jahre alt und hinterläßt eine Witwe mit Kin⸗ dern. Der Fall iſt um ſo tragiſcher, als der Vater Hermanns ebenfalls beim Holzabfahren ums Leben kam und die Witwe des jetzt Ver⸗ unglückten ihren erſten Mann ebenfalls durch einen Unglücksfall verlor. Von einem Rind tödlich verletzt Lauf(bei Bühl), 22. Mai. Im unteren Feld gegen Ottersweier zu ereignete ſich am Dienstagmorgen ein ſchwerer Unglücks⸗ fall. Der 53jährige ledige Landwirt Hermann Falt wollte zuſammen mit ſeinem Stiefbruder das Feld beſtellen. Plötzlich ſcheute das junge Rind, warf Falk zu Boden und trat ihn ſ0 unglücklich ins Geſicht und in die Herzge⸗ end, daß Falk in wenigen Stunden trotz ——1 Operation im Acherner Krankenhaus tarb. Zum Prozeß Otto Köhler Offenburgs 22. Mai. Wie früher, behaup⸗ tet der Angeklagte Köhler auch in der jetzi⸗ gen Verhandlung wieder, daß Elſe von den Drieſch bereits 1919 gewußt habe, daß er verheiratet ſei, und daß eine Trauung in Straß⸗ burg nie ſtattgefunden habe. Man habe ledig⸗ lich der Mutter und dem Bruder der D. vor⸗ getäuſcht, daß ſie getraut worden ſei. Ueber die Perſon des K. ſei folgendes ſeſt⸗ geſtellt: Er wurde 1891 in Altmünſtrol geboren, ergriff den kaufmänniſchen Beruf, iratete 1912, wurde aus dem deutſchen Heeresdienſt als untauglich entlaſſen, machte 1917 in Straß⸗ burg das Abitur nach und begann nach dem Krieg Medizin zu ſtudieren. Das mediziniſche Staatsexamen will er machen, wenn die jetzige Verhandlung günſtig für ihn ausgehen ſollte. Zur Auffindung der Leiche Dr. Kieffers St. Wilhem(Amt Freib. i. Br.), 22. Mai. Zu der Auffindung der Leiche von Dr. Kief⸗ noch berichtet: Die Leiche des aus ötzingen am Kaiſerſtuhl nach Vergiftung ſei⸗ ner vier Kinder verſchwundenen Arztes Dr. Kieffer wurde am 18. Mai von einem Hirten⸗ buben ein paar hundert Meter von der hohen Brücke bei St. Wilhelm in einem Bach enideckt. der tote Körper war in dem Bachlauf zwiſchen wei Steinblöcke geklemmt; vermutlich iſt der ote von dem ein beträchtliches Gefälle auf⸗ weiſenden Bach von weiter oben bis an dieſe Stelle getrieben worden. Spuren an der Leiche und eine in der Taſche vorgefundene Spritze laſſen darauf ſchließen, daß er, bevor in den Bach gleiten ließ, Einſpritzungen mit irgend einem betäubenden Mittel machte. BdM⸗Amſchulungslager eingeweiht Laufenburg, 22. Mai. Das Laufenbur⸗ ger Schlößchen wurde am Sonntagmittag mit einer kleinen Feier ſeiner als erſtes Bd M⸗Umſchulungslager über⸗ eben. Die Weiherede hielt die Reichsreferentin rude Mohr, die darauf hinwies, daß ernſte, verantwortungsvolle Arbeit hier geleiſtet wer⸗ lͤch 0 W 5 auch weltanſchaulich ſollen die jungen Mä e⸗ 1 0 rtsgruppenleiter Pg. Dragunſki dankte der Reichs⸗ und Gauführung der 93 bafür⸗ daß ager gerade an der Grenzecke erſtehen Pfalz Sturz vom Motorrad Edenkoben, 22. Mai. Dem Motorradfah⸗ rer Hermann Appler aus Altdorf brach wäh⸗ rend der Fahrt durch die Luitpoldſtraße plötz⸗ lich ein Fußraſter. Dadurch verlor er das Gleichgewicht und ſtürzte. Er erlitt ſchwere Kopfverletzungen, die ſeine Ueberführung ins Krankenhaus Ludwigsſtift notwendig machten. 4 Sägewerk ein Raub der Flammen teinwenden, 22. Mai. Die zwiſchen Steinwenden und Kollweiler gelegene mühle Ernſt Wolf wurde durch ein um Mitternacht ausgebrochenes Schadenfeuer E vernichtet. Der Schaden iſt beträcht⸗ Württemberg Zum Weiterbau des Neckar⸗Kanals Stuttgart, 22. Mai. Bei der Neckar⸗ Baudirektion in Stuttgart fand geſtern zwiſchen Vertretern des Reiches und der Länder Würt⸗ temberg, Baden und Heſſen eine Beratung ſtatt über den weiteren Ausbau des Neckars zur Großſchiffahrtsſtraße auf der Strecke zwiſchen Heilbronn und Plochingen. Da die beſchleunigte Fertig⸗ ſtellung der Neckarkanaliſation bis Heilbronn nur dadurch möglich war, daß Haushaltsmittel künftiger Jahre durch Vorgriff in den beiden letzten Jahren flüſſig gemacht werden konnten, und da die Vollendung der Arbeiten unterhalb Heilbronn noch erhebliche Mittel erfordert, ſte⸗ hen für das Jahr 1935 keine weiteren Bau⸗ mittel zur Verfügung. Es wird aber voraus⸗ ſichtlich möglich ſein, ſchon im Jahre 1936 auf der Strecke zwiſchen Heilbronn und Stuttgarß den Bau einer Stauſtufe in Angriff zu nehmen, „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Mittwoch, 22. Mai 1 Eis Als der Ruf zur Arbeit zu den Lommen von Budderude gekommen war, ſtand die Jahres⸗ zeit ſchon hart auf der Grenze zum Winter Es war kalt, und das Haff hatte ſchon dieſe ſelt⸗ ſame Stille bekommen. Es qualmte in den Morgenſtunden, und über das träge gewordene Waſſer zogen Nebelfahnen wie das Schwelen nach einem Brande. Es waren alles Vorzei⸗ chen, daß es nicht mehr lange bis zu Froſt und Eis dauern würde. An jedem Morgen, ſo war zu rechnen, konnte das Haff geronnen ſein. Zu dieſem Zeitpunkt alſo kam die Anfrage nach Budderude, ob die Lommen bereit wären, die große Frachtfahrt zu unternehmen. Man entſchuldigte ſich, hob die Achſeln, man hätte die Lommen von Buoderude nicht früher in den Arbeitsbeginn des neuen Staates einſetzen können. Es wäre auch jetzt nur eine Anfrage, um gleichſam Freude und Zuverſicht zu machen. Die Lommenſchipper von Buoderude ſollten nicht den Eindruck haben, vergeſſen zu ſein. Wie der Auftrag denn hieße, fragten die Lommenſchipper. Es wäre eine Frachtfahrt nach Schweden, über See. Es wäre für die geſamten Lommen von Buoderude, alſo einundzwanzig Schuner⸗ lommen, die Möglichkeit, mit einer Ladung Ge⸗ treide nach Schweden zu gehn. Selbſtverſtänd⸗ lich könnten das Dampfer machen. Aber man hätte, da es bei der Lieferfriſt auf ein paar Tage nicht ankäme, zuerſt an die Lommen ge⸗ dacht, damit die vielleicht in dieſem erſten Jahre bezüglich der Arbeit nicht ganz leer aus⸗ zugehn brauchten. Der Agent machte ein bedauerndes Geſicht: „Leider haben ſich die Verhandlungen ſo in die Länge gezogen, daß nun jeden Tag mit dem Beginn der Froſtperiode zu rechnen iſt. Ja, und was iſt, wenn die Lommen bei Hinfahrt oder Rückfahrt mitten auf See vielleicht von Froſt und Eis überfallen werden?“ Man muß nun bedenken, daß die Lommen von Budderude vier Jahre keine Arbeit gehabt hatten. Vier Jahre hatten ſie untätig im Ha' fen gelegen, nur ihre Planken hatten gefault. Die Lommenſchipper waren auf Arbeit, auf Beſchäftigung und auf Lohn für ihre Familien „ausgehungert wie Raubtiere“, ſo hatte mal einer von ihnen geſagt. Zwar der alte Wiedekat tat bedenklich. Er rieb den ledrigen Handrücken ſeiner verarbei⸗ teten, verwetterten Hand wie in Verlegenheit unter dem Kinn hin und her, daß man das Kratzen der grauen Bartſtoppeln hören konnte. Dann ſagte er und ſah dabei zur Seite, wie es ſeine Art war:„das is nun gar nicht ſo ein⸗ fach zu ſagen. Elf iſt das geweſen, jawoll, im Winter von Elf. Da ſind— auch zu ſolcher Fahrt, es war nach Dänemark— Lommen da⸗ mals von Rodemit ausgefahren. Drei Lom⸗ men ſind damals nicht wiedergekommen, man weiß bis heute nicht, ob Sturm oder Eis hat ja beides ſein können...“ Sie beſprechen das alles am Lommenhafen und bei den Schiffen. Auch die Frauen und HANsS DOMINIE: Kinder ſind aus den Häuſern gekommen, und alle ſtehn um den Agenten herum. In den Augen der Frauen iſt ſchon Angſt. Ein paar Frauen flüſtern ihren Männern zu: „Das wär ja ſchön, aber nein, denn fahrt lie⸗ ber nicht.“ Die Männer aber ſehn ſich an, untereinan⸗ der. Dann wiſſen ſie Beſcheid, und ſie ſind vier Jahre ohne Arbeit geweſen. Der Karl Bedruhn ſchiebt ſeine Frau, die ſich ängſtlich an ihn gehängt hat, zurück. Er iſt lang und hager, nur Muskel und Sehne und darüber wettergedörrte Haut, ein Mann um die Vierzig. Kaum hat er zu reden begonnen, da nickt neben ihm der Georg Schenzke, auch ein Mann von Vierzig, einer wie das Gegen⸗ ſtück von Bedruhn, unterſetzt, breit, ein Kugel⸗ kopf, ein Kerl, wie zuſammengeſetzt aus mäch⸗ tigen Muskelpaketen. Der iſt Teilhaber mit dem Bedruhn auf der Lomme„Eglantine“. Der Bedruhn alſo ſtreckt ſeinen langen Hals vor:„Wo... wär denn zu laden..?“ Der Agent macht ſein bedauerndes Geſicht: „Oben in Vierbaum, im Nordhaff, am Silo. Das könnte ja alles ſchnell gehn, eure Schiffe vollzuſchütten, bei den Ladevorrichtungen, die ſie oben haben. Aber— ja, bloß das mit dem Eis und der Eisgefahr. Die Meteorologen auf der Wetterwarte ſagen auch deutlich, daß har⸗ tes Froſtwetter im Anzug iſt.“ Der Schenzke lacht, daß ihm der mächtige Bruſtkaſten wippt:„Die Wettermacher haben ſchon einmal vorbeigeſprochen.“ Der Karl Bedruhn aber ſieht ſich um. In Alired Karruscn 22——— 3.——.— ——— 1——— ——— den Augen von allen Männern ſieht er das Licht... Er ſagt:„Dann wollen wir die Schiffe klar machen und fahren.“ Mehr reden ſie nicht. Es iſt nicht ihre Art, mehr zu reden. Sie gehen zu ihren Schiffen, ſie für die Aus⸗ fahrt fertig zu machen. Der Agent geht neben dem alten Wiedekat: „Was, Herr Wiedekat, ſo war doch Ihr Name... Sie wollen auch mit...?“ Der Alte ſieht ihn in maßloſem Erſtaunen an:„Oder nicht? Ach... ſo, deshalb, weil ich das vorhin geſagt habe...?“ Es dauerte keine Stunde. Die Frauen ſind noch gelaufen, was Proviant zu beſorgen. Dann gehn flackernd die Segel hoch. Die Lom⸗ men laſſen ſich vom Kai abgleiten. Der Agent wird mit Vierbaum telephonie⸗ ren, damit alles bereit iſt. Am frühen Abend können die Lommen am Silo vertäut ſein. Sie laden im Licht der grellen und großen Lampen, die über dem Kai des Silos hängen. Ueber die hölzernen Zungen fließt Vas Ge⸗ treide in die mächtigen Bäuche der Schiffe. Zwei Stunden nach Mitternacht kann der letzte Lukendeckel über den gefüllten Laderaum ge⸗ zogen werden. Dann ſchmeißen ſie gleich ab, und es geht über das Haff der See zu, immer dem zucken⸗ den Feuer des Leuchtturms entgegen, der an der Ausfahrt zwiſchen Haff und See ſtehr Es iſt ſehr kalt. Die Schipper, die Wache haben, ſtehn in ihren alten Schafspelzen am Steuer. Der Leuchtturm kommt näher und näher. Das zuckende Licht wird immer größer, immer mächtiger werden die Lichtarme, die Die Bogenſchützen von „Ile de France“ Kleine Pagen mit Barett und Bo⸗ gen an der Spitze des hiſtoriſchen Zuges zum Feſt der Bogenſchützen von„Fle de France“ in Ermont⸗ Eaubonne. Weltbild(M) über den dunklen, dann aufglimmenden Spie⸗ geln des Haffes gleiten. Sie ſegeln in einem großen Schwarm. Vom Führerſchiff, von der„Eglantine“, ſieht man nach allen Seiten die ſtill und ſtet hinziehenden Poſitionslichter der Lommen.— Der Karl Bedruhn ſieht nach den Sternen.— Sie haben dieſes eilige Funkeln bekommen..„— und der Wind wird ſchwächer und ſchwächer. Manchmal beginnen ſchon die Segel zu ſchlagen. 40 Folge 2⁰ Es ſtapft neben ihm an Deck. Der Schenzken iſt zur Ablöſung aus der Koje gekommen. Er 4 ſchüttelt ſich. Es iſt kalt. 4 Dann ſteht er neben Bedruhn, ſieht einen. Augenblick nach den Segeln hinauf, die ſchwarz Die und gewaltig den Sternenhimmel abſtreichen. Dann fragt er nur:„Froſt...?“ Bedruhn nickt. Schenzke horcht über das Schanzkleid hinaus, als ob da vielleicht ſchon das Knirren zu hören wäre, mit dem die erſte, zarte Eisdecke am Ste⸗„Märliſc ven zerbricht. Noch hört er nur, wie das Waſ⸗—355—4 ſer am Steven geht. 1 be 31 Sie ſind jetzt nahe am Leuchtturm, deſſen largen Bo Licht ſchon mit ſtarken Schlägen über die grenzen hin Lommen fährt. enug erkli Karl Bedruhn ſagt:„Der Morgenwind Fane in bringt uns auf See. Ein paar Stunden ſpäter, dem Gluth wir wären vielleicht nicht mehr'rausgekommen. in gleicher Auf See geht es dann ſchon weiter. Die See terland der friert ſchwer. Wir kommen nach Schweden.“ Unwilltü „Und auch zurück...!“ ſagt Schenzke. Er 74 tritt ans Steuer der Lomme. Der andre ſteigt* ſ9 ſchwer, ſteifgefroren, in die Kajüte hinab. Wittſtock u 2. Friedrichs den iſt, li— Sie ſind in Schweden und löſchen die La⸗ Aufenthalt, dung. Wie die Teufel ſind ſie dabei; denn der heute Füht Barometer fällt und fällt. Das gibt Sturm. junge Kam Die Seewetterwarten geben ſchon Sturmwar⸗ aben geſch nungen aus. 1 ch auch d Schenzke reibt ſich die Hände und lacht:„Es landlager geht alles gut. Das gibt jetzt ein Sturmchen, Plan aufg ein Sturmchen...“ Er kneift die Augen zu⸗ und Waract ſammen und blinzelt die andern an:„Wir wer⸗ Weit au⸗ den eine Donnerfahrt über die Oſtſee machen, 95 deibüſc nach Haus...!“ Er fingert ſich über die Bruſt⸗ les Grün taſche, in der er das für die Frachtfahrt ver⸗ Ganzen lie diente Geld hat. Die Frau und die Kinder, na, Deutſchland bald ſind wir zu Hauſe, da könnt ihr Augen der Baalſe machen. Führerſchul Kurz bevor ſie klar ſind zur Abfahrt, iſt der der Marine Sturm da, mit Schnee. Das heult, und der ſtrand, 50 Schnee kommt in Wolken herangewirbelt. ſchoffen. S „Ein Schneeſturm...“ Schenzke lacht,„gut, neſt hervor wir werden dann ganz weiß als Weihnachts⸗ rine⸗HJ er männer nach Hauſe kommen. Es iſt bloß ver⸗ und Badeſt dammt, daß...“ er ſieht auf ins Schneegeſtö: Scheinwerf ber, ſpukt Schnee aus, der ihm in den Mund oben im 3 geflogen iſt...“„Es iſt nur verdammt, daß jedem Fall uns der Sturm grad in die Zähne kommt.%u Was tun wir? Kreuzen iſt ſchlecht, bei dem nfa Sturm über Stag gehn. Wer kann immer die et Segel bedienen. Die hält ja keiner, dazu haben d hinei wir ja zu wenig Menſchen auf jedem Schiff. ien Ueberbt Bloß immer zwei in dem Sturm, da kann man Vorarbeiter nicht kreuzen. Ich mein, wir gehn einfach erſt hat, laſſen einen großen Schlag nordwärts hinauf..“ 1— iſt. Sie ſtehn am Kai, um über die Rückfahrt zu üinds u, ſprechen. die Möglick „Nein, nein, Schenzke, dann kommen wir ab 3— 5 von der Dampferſtraße...“ Der alte Wiedekat 65— ſchüttelt den Kopf. 4 alte und de Schenzke:„Was iſt denn, Wiedekat, willſt gend⸗Film Dampferchen ſehn auf der Reiſe...?“ 1452 We Der alte Wiedekat verharrt:„Nein, das iſt Kirchturmſp auftaucht, l nicht gut, dann kommen wir etwas weite ab von der Dampferſtraße, das iſt nicht gut.“ iee ee eeeeeeeee. Die Maclif eer Drei 16. Fortſetzung Das Flugſchiff war dicht neben der Farm gelandet. Auf dem Wege zum Hauſe kam ihnen ſchon eine alte Negerin entgegen. Von jener abſchreckenden Häßlichkeit, die alte Neger⸗ weiber gewöhnlich auszeichnet. Dabei von einer unterwürfigen Vertraulichkeit, die auf lang⸗ jährige Dienſte ſchließen ließ. „Guten Tag, Miſter Doktor. Die alte Abi⸗ gail hat alles fertiggemacht. Das Supper iſt fertig. Die Zimmer ſind fertig...“ Ein breites Grinſen ließ ihre Mundwinkel bis in die Nähe der Ohren wandern, während ſie verſuchte, dem Doktor die Hand zu küſſen. Dr. Gloſſin ſchob ſie zurück. „Gut, Abigail. Ich erwarte es nicht anders. Meine Nichte Miß Harte wird einige Zein auf der Farm wohnen. Du wirſt ihr genau ſo zu Dienſten ſein wie mir und dafür ſorgen, daß ſie ſich wie zu Hauſe fühlt.“ Die Alte hatte während dieſer Worte Jane prüfend betrachtet. Sie ſchien mit dem Ergeb⸗ nis ihrer Prüfung zufrieden zu ſein, denn ſie wandte ſich jetzt an Jane und verſuchte, auch ihr die Hand zu küſſen. „Laß das, Abigail!“ Dr. Gloſſin ſagte es mit einer eigentümlichen ſcharfen Betonung. Die Schwarze trat zurück und folgte dem Doktor und ſeiner Begleiterin die kurze Strecke bis zum Farmhofe. Jane fühlte ſich nach dem ſchweren Leid der Copyright by Erust Keil's Nachl.(Aus. Scherlſ G. m. b. H. Berlin. vergangenen Tage faſt leicht und frei. War es der Einfluß des Doktors, war es wirklich die veränderte Umgebung, ſie begann wieder mit Hoffnungen in die Zukunft zu blicken. In ruhigen Stunden hatte ſie ſchon früher der Möglichkeit ins Auge geblickt, daß die Mutter ihr bald einmal entriſſen werden könnte. Jetzt war es geſchehen, und ſie verſuchte es, ſich mit dem Geſchehenen abzufinden. So trat ſie am Arm Gloſſins in das neue Heim. Der Doktor geleitete ſie in den Emp⸗ fangsraum, gab Abigail dann einen Wink, ſie in ihre eigenen Räume zu geleiten. Ein Halb⸗ blutboy ſchaffte die Koffer aus dem Flugſchiff dorthin. Wäſche, Garderobe, alle notwendigen Gegenſtände für den täglichen Gebrauch. Jane hatte ſich auf einem Stuhl am Fenſter nieder⸗ gelaſſen und blickte in die dämmernde Abend— landſchaft hinaus. Ihre Gedanken weilten bei Silveſter. Die Nachricht von Sing-Sing war natürlich auch in das ſtille Haus nach Trenton gedrun⸗ gen und hatte die beiden Frauen aufs äußerſte erſchreckt. Wohl laſen ſie, daß er gerettet wor⸗ den war. Aber die Tatſache allein, daß er ſich des Hochverrats ſchuldig gemacht haben ſollte, daß er in voller Form zum Tode verurteilt worden war, wirkte niederſchmetternd. Jane ſowohl wie ihre Mutter hatten vollkommen den Kopf verloren, bis ein alter Freund des Vaters ſie aufrichtete. Joe Miller war damals zu ihnen gekommen. Fand ſie verzagt und lachte. „Sorge um Logg Sar? Vollkommen überflüſſig... Alle Wetter, da hat was da⸗ zwiſchengepfeffert und den Schleichern und An⸗ gebern das Konzept verdorben. Habe zwar keine Ahnung, was es geweſen iſt. Bin aber ſicher, daß es prachwoll gewirkt hat. Angſt brauchen Sie jedenfalls um Logg Sar nicht zu haben. Ich meine, der könnte jetzt ſogar ganz ruhig in Neuyork ſpazierengehen. Seine Feinde würden ſich bei einem neuen Angriff noch viel mehr blamieren.“ Dieſe Worte wirkten tröſtlich auf Jane. Das Wunderbare des Geſchehniſſes nahm ſie ge⸗ fangen. Durch eine unbekannte mächtige Hilfe war Silveſter der Gefahr im letzten Augenblick entriſſen worden. Seitdem hoffte ſie auf ſeine Wiederkehr, hatte das ſichere Gefühl, daß die Macht, die ihn das erſtemal ſchützte, auch jeden weiteren Anſchlag zunichte machen würde. Die geſchwätzige Abigail riß ſie aus ihrem Sinnen. Welches Kleid die Lady anziehen wolle. Ob ſie ſich zum Supper nicht ſchmücken wolle. Der Herr Doktor liebe geſchmückte Damen beim Supper. Vielleicht würde er ihr ſogar.. Die Mundwinkel der Schwarzen rückten wie⸗ der bis an die Ohren. Jane bemerkte das Mienenſpiel nicht. Nur langſam kehrten ihre »Gedanken in die Wirklichkeit zurück. Anziehen... Das einfache ſchwarze Kleid, das ſie trug, ſchien ihr das richtige... Schmük⸗ ken, am Begräbnistage ihrer Mutter... Sie gab ihr den Auftrag, die Garderobe in den Schränken unterzubringen, und verließ den Raum, um nach unten zu gehen. ſormatoren! (Fortſetzung folgt) 1 Filen für Obige Novelle erſchien in der Sammlung a „Erzähler unſerer Zeit“, Paul⸗Franke⸗Verlag, terhin zeigt Berlin. 4 wo das Po ſchaft 55 Abigail machte ſich daran, den Auftrag z vollziehen. Stück für Stück nahm ſie aus den— Koffern. Dabei murmelte ſie allerlei vor ſich Ein hin: 3 Deutſchland „Hoho, mein Täubchen... ſehr einfach, z uund Abtrar beſcheiden. Keinen Samt, keine Seide. Rur der Sonde. ſo einfach... iſt nicht der Geſchmack von Auguſt gey Miſter Doktor... Liebt feine Damen... gelbe lönnen. rote Seide. Keine ſchwarzen Kleider...“ Am Ran Sie begann die Wäſche in die Fächer z und Kiefenn legen und fuhr in ihrem Selbſtgeſpräch fort— „Wirſt dich ändern müſſen, mein Täubchen Arbeitsdien Waren ſchon andere vor dir hier. Haben es die Anlage auch gemußt. Taten alles, was Miſter Dokto ſtellen; der wollte, wenn Miſter Doktor ſie anguckte—5 anguckte mit den großen, heißen Augen.“ ortlich er Ihre Worte gingen in ein Kichern über 03 während ſie die letzien Stücke in die Kaſe——— einräumte. Feldweg if Inzwiſchen war Jane in den Speiſeraum eter ange gekommen. Der junge Halbblutdiener ſervierte. den Laſttra Gloſſin wartet, bis er den Raum verlaſſen beit an das hatte, bevor er die Unterhaltung begann. Die Ver „Meine liebe Miß Jane, meine Kur be dem Lager ginnt ſchon zu wirken. Sie ſehen viel beſſe zigteiten, de aus als heute früh.“ „„Sie mögen recht haben, Herr Doktor. Di Aengeis Reiſe hat mich auf andere Gedanken gebracht ch danke Ich könnte beinah zufrieden ſein, wenn ich ayern Gewißheit über das Schickſal unſeres Freun ſtellt hat. des Silveſter hätte.“ nlagen mi „Seien Sie zufrieden, meine liebe Miß 1 Jane, daß unſer Freund der Gefahr entronnen und jetzt nach menſchlichem Ermeſſen in Sicher⸗ heit iſt. Wenn Sie ihm etwas bedeuten, wird er gewiß von ſich hören laſſen.“ „Er wird... er muß.. er ſoll...“ (Fortſetzung folgt.) menden Spie⸗ ichwarm. Vom “, ſieht man t hinziehenden den Sternen. bekommen. und ſchwächer. el zu ſchlagen. g Der Schenzle 8 zekommen. Er n, ſieht einen uf, die ſchwarz iel abſtreichen. 0* izkleid hinaus, irren zu hören sdecke am Ste⸗ wie das Waſ⸗ htturm, deſſen en über die Morgenwind ſtunden ſpäter, ausgekommen. iter. Die See ch Schweden.“ Schenzke. Er er andre ſteigt ite hinab. iſchen die La⸗ ibei; denn der gibt Sturm. n Sturmwar⸗ ind lacht:„Es in Sturmchen, die Augen zu⸗ an:„Wir wer⸗ Oſtſee machen, lber die Bruſt⸗ rachtfahrt ver⸗ ſie Kinder, na, nt ihr Augen bfahrt, iſt der ult, und der ewirbelt. zke lacht,„gut, s Weihnachts⸗ iſt bloß ver⸗ s Schneegeſt⸗ in den Mund erdammt, daß zähne komm. cht, bei dem nn immer die r, dazu haben jedem Schiff. da kann man yn einfach erſt hinauff Rückfahrt zu mmen wir ab alte Wiedekat —— iedekat, wilſt 22 Rein, das iſt ab von der r Sammlung Franke⸗Verlag, n Auftrag zu nſie aus den lerlei vor ſich hr einfach, zu Seide. Nur eſchmack von nen... gelbe, eider ie Fächer zu geſpräch fort: in Täubchen! er. Haben es Miſter Doktor anguckte. Augen.“ Richern über, in die Kaſten Speiſeraum ener ſerv'erte. um verlaſſen begann. 3 ine Kur be⸗ en viel beſſer Doktor. Die nken gebracht ihr entronnen ſen in Sicher ſchaffen. Schon ragt Organiſator de werden gebraucht. Die Vorbereitungen des Welttreffkens der H. Hitler⸗Jugend aus aller Welt im Deutſchlandlager „Märkiſche Heide, märkiſcher Sand“... Wer kennt nicht das Brandenburger Lied, das von Seen und dunklen Wäldern, von der Heide und von der Liebe des märkiſchen Bauern zu ſeinem kargen Boden ſpricht. Weit über die Reichs⸗ grenzen hinaus iſt das Lied gedrungen, und oft —.— erklingt es, wenn Hitler⸗Jungen in der erne, in Oſtaſien, in Südamerika oder unter dem Gluthimmel Afrikas verſammelt ſind, um in gleicher Weiſe wie ihre Kameraden im Mut⸗ terland den Heimabend durchzuführen. Unwillkürlich fallen einem die Verſe dieſes Liedes ein, wenn man nach Kuhlmühle ar in den Kreis Oſtprignitz, wo das eutſchlandlager entſtehen ſoll. Zwiſchen Wittſtock und Rheinsberg, der Stadt, die mit Friedrichs des Großen Jugendzeit eng verbun⸗ den iſt, liegt das Vorwerk Kuhlmühle, einſt Aufenthaltsort marxiſtiſcher Jugendverbände, heute Führerſchule der Hitler⸗Jugend, in der junge Kameraden aus dem Reich für ihre Auf⸗ aben geſchult werden. Hier in Kuhlmühle hat ich auch der Aufmarſchſtab für das Deutſch⸗ landlager niedergelaſſen; hier hat man den Plan aufgeſtellt für die Einteilung der Zelte und Baracken. Weit ausgedehnte Wieſen und Heideflächen, 95 el, umrahmt von Kiefernwald und Wa⸗ olderbüſchen, Birken am Horizont, deren hel⸗ les Grün wie ein feiner Schleier über dem Ganzen liegt, das iſt das Gelände, auf dem das Deutſchlandlager entſtehen ſoll. Zur Linken liegt der Baalſee, deſſen Ausläufer ſich bis an die Führerſchule heranziehen. Hier wird der Hafen der Marine⸗HF Arteieh dicht dabei der Bade⸗ ſtrand, den der Arbeitsdienſt bereits erweitert, um ausreichend Platz für die 3000 Jungen zu r Maſt mit dem Krähen⸗ neſt hervor, den die blauen Jungen der Ma⸗ rine⸗HJ errichtet haben, um von hier aus See und Badeſtrand ſtändig beobachten zu können. Scheinwerferanlage und Telephonverbindung oben im Ausguck geben die Möglichkeit, in jedem Falle ſchnellſtens Rettungsmannſchaften zu alarmieren und jeden irgendwie entſtehen⸗ den Unfall zu verhindern. Vom Thingplatz, der oberhalb des Vor⸗ werks liegt und ſich in ſanftem Abfall in das Land hineinzieht, hat man einen ausgezeichne⸗ ten Ueberblick über das entſtehende Lager. Die Vorarbeiten, die der Arbeitsdienſt begonnen hat, laſſen erkennen, wie die geſamte Anlage edacht iſt. Im Vordergrund das große ino⸗ und Verſammlungszelt, das die Möglichkeit bietet, Feierſtunden abzuhalten und in dem den auslandsdeutſchen Kameraden die Spitzenfilme der deutſchen Filmproduktion, vor allem„Der Triumph des Willens“,„Der alte und der junge König“ und der Hitler⸗Ju⸗ fens 5„Hitler⸗Junge Quex“ gezeigt werden ollen. Weiter im Hintergrund, dort, wo die Kirchturmſpitze des kleinen Dorfes Berlinchen auftaucht, liegt das Zelt der Verwalteng, und etwas weiter zur Rechten iſt bereits das Trans⸗ ſormatorenhaus zu entdecken, von dem aus der Strom für die Straßenbeleuchtung, für die Zelte, für die Pumpanlagen, das Kinozelt und was es auch ſonſt noch ſei, geliefert wird. Wei⸗ terhin zeigt uns der Aufmarſchleiter den Platz, wo das Poſtzelt ſtehen ſoll; denn für die Mann⸗ ſchaft des Lagers iſt es notwendig, auch eine eigene Poſtſtelle einzurichten. Ganz zur Linken nach Weſten hinüber liegt der Bahnhof, den ein Hilfskommando in dieſen Tagen fertiggeſtellt at. Ein eigener Bahnhof mußte für das eutſchlandlager gebaut werden, um den An⸗ und Abtransport der Jungen und vor allem u dem am 4. der Sonderzüge nach Berlin n urchführen zu Auguſt geplanten Aufmarſch können. Am Rande des Lagers, dort, wo die Birken . und Kiefern bereits den Hintergrund abgeben, liegt der Sportplatz, der den vorgeſchriebe⸗ nen Ausmaßen entſprechend angelegt iſt. Der Arbeitsdienſt planierte ihn und iſt auch dabei, die Anlage für die Hindernisbahn fertigzu⸗ ſtellen; denn neben geiſtiger Schulung und ſollen ja auch die Kameraden ſportlich ertüchtigt werden, um möglichſt viele von ihnen mit dem Leiſtungsabzeichen der deut⸗ ſchen Jugend in ihre Heimat zu entlaſſen. Eine eigene Lagerſtraße, dort, wo jetzt der ſchmale Feldweg iſt, wird in einer Länge von 2200 Meter angelegt, die mit Beton verſehen iſt und den Laſttransporten die Möglichkeit gibt, jeder⸗ geit an das Lager heranzukommen. Die Verpflegung der Maſſen, die an dem Lager teilnehmen, macht beſondere Schwie⸗ rigkeiten, da auf einen Teil der aus den Tropen kommenden Kameraden beſondere Rückſicht in der Ernährung genommen werden muß. Die reibungsloſe Durchführung iſt aber geſichert, da ich dankenswerterweiſe der Hilfszug ayern der NS D A P zur Verfügung ge⸗ ſtellt hat. In ihm iſt es infolge großzügiger Anlagen möglich, die verſchiedenſten Mablzeiten — und ſogar, ſollte es verordnet werden, Diät⸗ koſt— zuzubereiten. Immerhin iſt es inter⸗ eſſant, Zahlen hören, die der Leiter und Hilfszuges, Oberſturmbann⸗ ührer Seidler, für die Verpflegung der eſatzung des Deutſchlandlagers angeſetzt hat. Ungefähr 100 000 Liter Kaffee, Tee oder Kakago 200 000 Semmeln, 30 000 Brotlaibe, über 10 000 Pfund Butter und 20 000 Fäſſer Marmelade dienen zur Beköſtigung der Mannſchaft am Morgen und Nachmittag. Ein⸗ druck machen auch die Mengen, die zur Zuberei⸗ tung der Mittagsmahlzeiten dienen: 20 000 Pfund Suppeneinlage und 100 000 Zentner Kartoffeln, dazu 40 Hammel, 40 Schweine, 50 Kälber, 5 Ochſen ſowie eine Anzahl von Jung⸗ ſtieren und Rindern werden für die Bereitung der Mittagsmahlzeiten gebraucht. Aus einem Brief: Schon heute herrſcht auf dem Gelände der Führerſchule Kuhlmühle in der Oſtprignitz reges Leben. Anfang Juli werden die erſten Mann⸗ ſchaften, darunter Aerzte und Sanitäter, das Lager beziehen, und am 28. Juli, wenn ſämt⸗ liche auslandsdeutſche Kameraden eingetroffen ſind, erfolgt dann die feierliche Eröffnung des Deutſchlandlagers durch den Reichsjugendführer Baldur von Schirach. F. Schroeder. Forderungen an junge Führer „Ich bin Stammführer geworden und habe allerhand zu tun. Geſtern war ein Fähnlein⸗ führer bei mir, ein ganz neuer, aber älter als ich. Er ſprach ſehr viel und wollte andeuten, daß er doch mehr Recht auf die Stammführung hätte durch ſein Alter. Verfluchte Einbildung. Ich ſchickte meinen Adjutanten aus dem Zimmer und ſagte ihm, er ſolle erſt in einer Viertel⸗ ſtunde wiederkommen. Dem älteren Fähnlein⸗ führer ſagte ich, daß die Jungen gelernt hätten nach Leiſtungen zu werten. Ich wollte nicht, daß ſie eine andere Meinung von ihren Führern hätten.— Er wurde rot und ging. Weißt du noch, wie wir zu dritt hier in un⸗ ſerm Heim ſaßen und über den Begriff des Jungenführers ſprachen? Du ſagteſt: Der Jungenführer muß der neue, dende Typ werden. Vor kurzem ließ ich einmal alle Führer des Stammes antreten und ſagte ihnen: Ich verlange von euch alles. Ihr ſeid ver⸗ antwortlich für andere. Ihr müßt immer wiſſen, daß ihr verantwortlich ſeid. Euch folgen Jungen. Erringt ihr Vertrauen. Eure Jungenſchaften, eure Fähnlein müſſen ganz feſte Einheiten des Vertrauens und der Kameradſchaft ſein. Denkt daran, daß unſer Stamm„Kadetten“ heißt. Ihr ſeid jung. Eure Jugend nimmt die Härte der entſchei⸗ Verantwortung auf ſich. Haltet eure Begeiſte⸗ rung rein von Ehrſucht, von Einbildung. Ihr ſeid Kadetten, ihr wollt Soldaten werden. Eure Jungenſchaft ſieht auf euch. Wie der Führer, ſo iſt ſie ſelbſt. Mertt ihr, wie ihr im⸗ mer beſſer werden müßt? Merkt ihr, wie eure Haltung und eure Geſinnung immer größer und reiner werden muß? Ich fordere von euch: Diſziplin und Stolz. Das iſt Haltung. Ich for⸗ dere von euch: Kameradſchaft und Mut und ſtändige Arbeit. Das iſt Geſinnung. Ihr müßt wiſſen, daß euer ſchärfſter und un⸗ erbittlichſter Kampf gegen die Faulheit eurer eigenen Perſon geht. Kritiſiert immer vor allem an euch ſelbſt. Seid nie zufrieden. Verlangt keine Leiſtungen, die ihr nicht ſelber auszufüh⸗ ren imſtande ſeid. Nur die Leiſtungsfähigſten können Führer ſein.— Du ſiehſt, ich weiß meine Rede noch ganz genau. Du wollteſt ja von mir gern wiſſen, was ich verlange. Ich kann Dir außer dieſem nicht viel über meine Gedanken und Ziele mehr ſchreiben. Ich will auch keine Probleme. Kannſt Du es noch ergänzen? Ich will Dir noch ſchreiben, daß ich faſt krank bin, wenn nicht irgendwie Arbeit für den Stamm zu leiſten iſt. Heil Hitler! Dein Hans.“ warum die deutſche Jugend wandert! Der Reichsjugendführer ſagte einmal:„Das Symbol der bündiſchen Jugend von einſt war die Fahrt, das Symbol der Hitler⸗Jugend aber iſt der Reichsbe⸗ rufswettkampf.“ Es liegt in dieſem Satz eine ſelbſtverſtänd⸗ liche Scheidung erzieheriſcher Auffaſſung. Die deutſche Jugend bekennt ſich heute ebenſoſehr zu einer harten Lebensanſchauung, die im Reichsberufswettkampf ihren Ausdruck findet, wie ſie die einſtige ſchwärmeriſche Wanderſahrt der bündiſchen Jugend ſamt ihrer verloge⸗ nen Romantik ablehnt. Wenn auch die heutige Jugend wandert, dann liegt in dieſem Wandern ein anderer Sinn, liegt die klare Lebensanſchauung einer politiſch geſchulten, wirklichteitsnahen Jugend, die nun erſt mit offenen Augen durch das deutſche Land wandert. So ſagt Baldur von Schirach in ſeinem Buche „Idee und Geſtalt“ in ſeinen Ausführungen über das Jugendherbergswerk: „Wenn die deutſche Jugend heute wandert, ſo tut ſie es nicht, um ſich nun ſchwärmeriſch und voll falſcher Gefühlsduſelei an der Natur zu berauſchen, ſondern ſie ordnet auch hier ihr Handeln einem politiſchen Zweck unter. genden ihrer Heimat Die deutſche Jugend wandert, um ihr Vaterland und vor allen Dingen die Kameraden in allen Teilen des Reiches kennenzulernen. Wer auf dieſe Weiſe die deutſche Volksgemeinſchaft er⸗ lebt und ſein Vaterland aus der nationalſozia⸗ liſtiſchen Weltanſchauung heraus ſchätzen gelernt hat, iſt imſtande, dieſen Staat— wenn es ſein muß— mit dem Einſatz ſeines Lebens zu ver⸗ teidigen. Der tiefere Sinn des Herbergsgedan⸗ kens iſt der, unſere Großſtadtſugend aus der ſie ſittlich gefähroenden Umgebung zu löſen und ihr zu zeigen, daß es eine Erholungsmöglichkeit gibt, die ſchöner iſt als Kino und Kneipe und — weniger koſtet. Die ärmſten Kinder unſeres Volkes lernen durch das Jugenoherbergswerk die Heimat lennen, für die ſie ſich einſetzen ſol⸗ len. Sie brauchen kein teures Hotelquartier in Anſpruch zu nehmen und haben für wenige Pfennige die Möglichkeit, in den ſchönſten Ge⸗ in einem ſchönen und zweckmäßigen Bau unterzukommen. Eine Jugend, die auf ſolche Weiſe ihr ganzes roßes Vaterland kennengelernt hat, wird auch im ſpäteren Leben einen weiteren politiſchen Fa haben als den der runden Stammtiſch⸗ platte.“ Das HA-Ceiſtungsabꝛeichen Das e der HJ iſt mehr als nur eine Anerkennung für ſportliche Leiſtungen, vielmehr ſetzt es die Bewährung des Trägers in ſportlicher und weltan⸗ ſchaulicher Hinſicht voraus. Es iſt dem⸗ nach der ſichtbare Ausdruck deſſen, was die Hit⸗ ler⸗Jugend unter dem Begriff„Ertüchti⸗ ung“ verſteht. Dieſe Ertüchtigung paart mit er rein ſportlichen Ausbildung eine vielſeitige Kitigg Schulung in der Weltanſchauung des ationalſozialismus. Rein äußerlich zeigt ſich die Beſtimmung des Leiſtungsabzeichens in den Bedingungen des H3⸗Leiſtungsbuches, die vor der Verleihung erfüllt werden müſſen. In dieſem Buch ſind nicht nur ſportliche Uebun⸗ gen, wie Laufen, Weitſprung uſw., aufgeführt, ſondern auch andere Erforderniſſe, die Ent⸗ ſchlußkraft, Selbſtändigkeit, Ausdauer und Sin⸗ nesſchärfe vorausſetzen. Abgerundet und in ihrer Vielſeitigkeit beſtimmt wird die Ertüchti⸗ zungsarbeit der HI durch die Forderung, die⸗ r Arbeit auch in weltanſchaulicher Hinſicht ihre Bedeutung und den letzten Sinn zu geben. Das Leiſtungsabzeichen der HZI ſtellt demnach eine Wertung des jungen Menſchen in ſport⸗ licher und nationalpolitiſcher Beziehung dar. Es iſt ein wertvolles Dokument der um⸗ faſſenden, in der Hitler⸗Jugend geleiſteten Er⸗ ziehungsarbeit. Da es ſich hier nicht um die Anerkennung perſönlicher Höchſtleiſtungen, ſon⸗ dern wirklich nur um volkserzieheriſche Ziele handelt, iſt der Nutznießer dieſes Leiſtungsab⸗ zeichens nicht der einzelne, auch kein Verein e Verband, ſondern der Staat, das geſamte olk. Bei dieſer hohen Aufgabe, der das Leiſtungs⸗ abzeichen dient, iſt es klar, daß es nicht in wenigen Stunden durch ein ſportliches Genie oder einen geiſtigen Streber errungen werden kann, deſſen Talent für ein erfolgreiches Ab⸗ ſchneiden ſchon genügt. Die 21 Prüfungen, de⸗ nen ſich jeder Bewerber unterziehen muß, er⸗ fordern von jedem eine wochen⸗ und monate⸗ lange Vorbereitungs⸗ und Uebungszeit, um ſeine körperlichen oder geiſtigen Schwächen für eine allſeitige Wertung auszugleichen. Hinzu kommt noch, daß das Leiſtungsabzeichen nicht ein⸗ malig, ſondern zu weiterer Arbeit verpflichtet. Es muß immer neu mit geſteigerter Leiſtung errungen werden, wenn es ſeine Gültigkeit behalten ſoll. Nach dem eiſernen Abzeichen im 16. Lebensjahre folgt das bronzene im 17. und das ſilberne im 18. Lebensjahre. Wem es ge⸗ lingt, ſich bei allen drei Leiſtungsſtufen zu be⸗ währen, der hat es verdient, die Auszeichnung der HI für körperliche Kräfte, die ſich mit welt⸗ anſchaulicher Tüchtigkit vereinen, zu tragen, und er iſt gleichzeitig verpflichtet, ſeine unter Be⸗ weis geſtellten Fähigkeiten an paſſender Stelle für das gd d1 Volk nutzbar zu machen. Groß ſind die erzieheriſchen Werte, die das HS⸗Leiſtungsabzeichen für jeden mit ſich bringt, der es erringen will. Es ſetzt Härte voraus, Konzentration und Energie. Es gibt keine Auswahl unter den verſchiedenen 22. Mai 1935 Bedingungen. Das unbedingte„Muß“, das hinter jeder geforderten Leiſtung ſteht, zwingt zur Beſeitigung jeder Einſeitigkeit und Spezial⸗ ausbildung. Das H3⸗Leiſtungsabzeichen ſoll mit dazu beitragen, eine körperliche wie geiſtige Ausgeglichenheit in der Jugend herbeizuführen, die Vorbedingung für die Vollwertigkeit und Leiſtungsfähigkeit iſt, zu der die HJ ihre Mit⸗ glieder erziehen will. Zurzeit ſind bereits 100 000 Leiſtungsbücher im Reich verteilt worden. Ueberall beginnt nun die Arbeit. 1700 Abnahmeberechtigte, fachlich ausgebildete Prüſer ſind Tag um Tag beſchäf⸗ tigt, die Leiſtungen zu prüfen und ſie zu ver⸗ vollkommnen. Bis jetzt ſind etwa 1000 Lei⸗ ſtungsabzeichen errungen worden. Von Woche zu Woche werden es mehr. Im beginnenden Sommer werden überall in Deutſchland auf den Sportplätzen und bei den Schulungsabenden Jungen und Mädel antreten und ihre ganze Kraft daranſetzen, dieſes Abzeichen ebenfalls zu gewinnen. Erſt wenn alle erfaßt ſind, die nach dem Maß ihrer geiſtigen und körperlichen Kräfte und ihrer Willensſtärke in der Lage ſind, die Prüfungen für das Leiſtungsabzeichen der HZ zu beſtehen, dann hat es ſeinen Zweck erfüllt, hat beigetra⸗ gen zu dem Ertüchtigungswerk der deutſchen Jugend und der Erziehung zu einer Haltung und einer Leiſtungsfähigkeit, die der national⸗ ſozialiſtiſche Staat von ihr fordern muß. Wir machen Elternbeſuche In wirbelndem Tempo ſchlagen die Taſten der Schreibmaſchine auf die Walze und fügen Buchſtaben an Buchſtaben zum letzten Satz, der den Papiertrieg für heute, etwas früher als gewöhnlich, beendigen ſoll. Gott ſei Dank, für heute iſt Schluß mit der Schreiberer! Aufat⸗ mend ſchiebe ich die Maſchine ein gutes Stück von mir weg.„Ja“, läßt ſich der Fähnleinſührer vernehmen,„für heute wären wir eigentlich ſertig. Aber wie wär's denn mit einigen El⸗ ternbeſuchen? Ich habe da auf meiner Liſte immer noch eine Anzahl Anſchriften ſtehen, die noch auf unſeren Beſuch warten.“ Das war gerade wieder das Richtige für ſolche Stimmung. Schnell werden zwei An⸗ ſchriften herausgeſucht und los geht's. Elternbeſuche ſind nötig, ſehr nötig ſogar; denn wir haben ebenſogut wie die Eltern Teil an der Erziehung der Jungen. Wenn aber verſchiedene Menſchen an der Er⸗ ziehung eines Jungen arbeiten, ſo iſt es unbedingt notwendig, daß ſich beide genau ten⸗ nen und der eine ſich über die Ziele und Maß⸗ nahmen des anderen genau im klaren iſt, damit bei der Erziehung kein Gegeneinander⸗ arbeiten, ſondern ein Ineinander⸗ arbeiten herauskommt, das ſich gegenſeitig ergänzt. Man ſollte wohl annehmen, daß alle Eltern von der Wichtigkeit ſolcher Fühlung⸗ nahme überzeugt ſind, und in den meiſten Fäl⸗ len iſt das auch der Fall. Es gibt aber leider noch immer eine ganze Anzahl Eltern, die ſolche Beſuche für überflüſſig halten, ja, denen ſie läſtig ſind, weil ſie da Tatſachen über ihre Jun⸗ gen zu hören betommen, die ihnen unangenehm und darum unerwünſcht ſind. Heute fing's gleich richtig an. Bei Frau Müller wird die Tür auf unſer Klingeln ein klein wenig geöffnet, und zwei Augen muſtern uns mißtrauiſch von oben bis unten. Nachdem wir uns vorgeſtellt und den Zweck unſeres Kommens erklärt haben, bricht ein Ungewitter über unſere Köpfe los. Was da alles an Vor⸗ würfen und Anſchuldigungen herabpraſſelt, iſt einfach nicht mit Worten wiederzugeben. Eine Räuberbande, muß, uns gegenübergeſtellt, ein reiner Tugendverein ſein. Und ihr Sohn— der natürlich der einzig Vernünftige in dem Fähnlein iſt— wird von uns immer verkehrt behandelt, und dabei iſt er„ſolch ein lieber Junge!“ Als wir ihr dann erzählen, daß ihr Sohn zu denen gehört, die nur zum Dienſt erſcheinen, wenn ſie einmal Luſt verſpüren oder nicht wiſſen, was ſie anfangen ſollen, kennt die Em⸗ pörung dieſer guten Frau keine Grenzen mehr. Und das wagen ſolche dummen Jungen von ihrem Kinde zu behaupten! Unglaublich, un⸗ erhört!— Hier iſt nichts mehr zu machen. Alle unſere Worte prallen ab. Freundlich wurden wir an der zweiten Stelle empfangen. Die Eltern waren hoch erfreut, daß einmal die Führer ihres Jungen zu ihnen kamen und ſie die unzähligen Fragen über den Dienſtbetrieb und Ziele der HJ, die ihnen ſchon lange Kopfzerbrechen machten, durchſpre⸗ chen konnten. Die Mutter wollte wiſſen, ob Nachtfahrten nicht doch ein klein wenig gefähr⸗ lich wären. Der Vater machte Vorſchläge, wie man Heimabende noch vielſeitiger ausgeſtalten kann. Wir erzählten von der wichtigſten Auf⸗ gabe der HJ, das politiſche Intereſſe in den Jungen wachzurufen. Damit waren wir bei der Politik angelangt und von der Politik kamen wir auf den Krieg. Nun war der Vater in ſeinem Element. Er er⸗ zählte begeiſtert von den Kämpfen zwiſchen Amiens und Argonnerwald, machte uns in flüchtigen Skizzen beſonders wichtige Gefechts⸗ momente klar und bald war es uns, als wenn wir das alles miterlebten. Das waren Eltern nach unſerem Herzen, mit denen die Zuſammen⸗ arbeit eine Freude iſt. Und als wir dann nach einer Stunde auf⸗ brachen, wußten wir, daß wir die Eltern reſtlos für die Hitler⸗Jugend gewonnen hatten. —— 2———* „ — — — Jahrgang 5— A Nr. 232— Seite 10 „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Mittwoch, 2. Mai 1935 12* 2 2 2———— m,— * 2 fe. * 23 ** D. %2er Ein entjcheidender ußbalnonntaa Die Endrundenſpiele um die deutſche Fuß⸗ ballmeiſterſchaft werden am kommenden Sonn⸗ tag innerhalb der vier Gruppen zum Abſchluß gebracht. Alle 16 Mannſchaften ſtehen im Wett⸗ bewerb, obwohl gleichzeitig das Länderſpiel gegen die Tſchechoſlowakei ſtattfindet und eine zweite deutſche Elf eine Balkanreiſe unter⸗ nimmt. Wir ſind in der glücklichen Lage, über ſo viele erſtklaſſige Spieler ver“»en zu können, daß nicht einmal die 16 der n Gaumeiſter⸗ mannſchaften in Anſpruch zmmen werden müſſen, wenn eine ſtarke Kationalmannſchaft gebildet werden ſoll. „Dem letzten Spieltag innerhalb der Gruppen ſind auch die letzten Entſcheidungen vorbehalten geblieben. Bekanntlich konnte ſich offiziell bis⸗ her lediglich der deutſche Meiſter Schalke 04 die Berechtigung zur Teilnahme an der Vor⸗ ſchlußrunde erkämpfen. In zwei der drei an⸗ deren Gruppen heißen die Meiſter vorausſicht⸗ lich Hertha BSC und VfL Benrath und in der dritten wird der Sieger im Stutt⸗ garter Treffen zwiſchen Vf B Stuttgart und SpVg Fürth ermittelt. Der genaue Spielplan lautet wie folgt: in Gleiwitz: VfR Gleiwitz— Hertha/ BSC in Inſterburg: Norck— Polizei Chemnitz in Hamburg: Eimsbüttel— Schalke 04 in Stettin: Stettiner SC— Hannover 96 in Stuttgart: VfB Stuttgart— SpVg Fürth in Jena: 1. SV Jena— FC Hanau 93 in Düſſeldorf: VfL Benrath— VfR Mannheim in Ludwigshafen: Phönix— VfR Köln Hertha/ BSC muß in Gruppe 1 ſchon gegen Gleiwitz gewinnen, wenn auf Grund des beſ⸗ ſeren Torverhältniſſes der Gruppenſieg mit Naſenlänge vor Chemnitz errrungen werden ſoll. Schalke und Hannover ſind die ſonntäg⸗ lichen Favoriten der Gruppe 2. Heiß umſtritten wird der Stuttgarter Entſcheidungskampf ſein, deſſen Ausgang recht ungewiß iſt. Stuttgart gewann bekanntlich ſeinerzeit in Fürth zur allgemeinen Ueberraſchung mit:1 Toren!— Benrath genügt gegen den badiſchen Meiſter ſchon ein Unentſchieden zum Gruppenſieg, aber wahrſcheinlich wird es einen klaren Sieg geben. Ludwigshafen bleibt nichts als die S auf eine Düſſeldorfer Senſation! Gruppe 4 in Düſſeldorf: Vfe Benrath— VfR Mannheim. in Ludwigshafen: Phönix Ludwigshafen— VfR Köln(:0) Es wäre eine große e wenn es dem Vf R Mannheim in Düſſeldorf gelin⸗ gen würde, den Vf L Benrath zu ſchlagen und damit dem Phönix zur Gruppenmeiſter⸗ ſchaft zu verhelfen. Im Lager der Pfälzer er⸗ ſehnt man eine ſolche Senſation, aber mit größter Wahrſcheinlichkeit wird ſie nicht ein⸗ treten. Der badiſche Meiſter iſt dazu in ſeiner jetzigen Verfaſſung nicht in der Lage. Benrath müßte formgemäß ſicher gewinnen. Schon ein ————— Weltmeister (:2) Acht Endſpiele um die deutſche Meiſterſchaft Unentſchieden, das übrigens den Benrathern auch den Gruppenſieg bringen würde, wäre für Mannheim ein Erfolg. Inzwiſchen wird Phönix Ludwigsha⸗ fen beſtrebt ſein, ſeine Chance bis zum letz⸗ ten Augenblick zu wahren. Der Vf R Köln hat unter dieſen Umſtänden auch im Rückſpiel gegen den Südweſtmeiſter keine Ausſichten und dürfte glatt geſchlagen werden. Gruppe 3 in Stuttgart: PVf Stuttgart— SpVg Fürth.(:1) in Jena: 1. SV Jena— FC Hanau 93..(:0) Erfreulicherweiſe iſt es in Gruppe 3 doch noch den beiden ſüddeutſchen Gaumeiſtermann⸗ ſchaften gelungen, die Spitze zu erkämpfen und die letzte Entſcheidung unter ſich auszumachen. Wer das Rennen gewinnen wird, der VfB Stuttgart oder die SpVg Fürth., iſt trotz dem klaren Vorſpielſieg der Cannſtatter völlig ungewiß. Fürth hat zuletzt verbeſſertes Kön⸗ nen gezeigt; es iſt alſo nicht ausgeſchloſſen, daß es ſelbſt auf fremdem Platz gewinnt und für die Vorſpielniederlage Vergeltung übt. Vor⸗ läufig aber muß man den Ausgang als„offen“ bezeichnen. Ein Unentſchieden übrigens, das durchaus im Bereich der Möglichkeit liegt, würde den Fürthern dank ihrem beſſeren Tor⸗ verhältnis den Gruppenſieg einbringen. Zwiſchen dem 1. SV Jena und dem Fé⸗ Hanau 93 wird der unwichtige dritte Ta⸗ bellenplatz entſchieden. Vielleicht gelingt auch hier Hanau die Vergeltung für die knappe Vor⸗ ſpielniederlage. Gruppe 2 in Hamburg: Eimsbüttel— Schalke..(:4) in Stettin: Stettiner SC— Hannover 96.(:5) In dieſer Gruppe, wo ſchon alles entſchieden iſt, haben die zwei letzten Begegnungen nur Liebhaberwert. Schalke 04 wird den völlig durcheinandergeratenen Nordmarkmeiſter Eims⸗ büttel auch in deſſen heimiſcher Umgebung ſi⸗ cher ſchlagen und auch Hannover 96 ſollte ſich beim Stettiner SC mit einem glatten Sieg empfehlen. Gruppe 1 in Gleiwitz: V/ R Gleiwitz— Hertha/ BSCGC. in Inſterburg: Norck Inſterburg— Pol. Chemnitz(:6) Für den brandenburgiſchen Meiſter iſt die Lage nach der:2⸗Schlappe gegen Polizei Chemnitz etwas brenzlig geworden, denn nun ſteht er vor der Notwendigkeit, das Spiel in Gleiwitz unbedingt gewinnen zu müſſen, wenn der erſte Platz nicht verloren gehen ſoll. Wir halten Hertha/ BSC für ſtark genug, um Vorw. Raſ. auch in Gleiwitz beſiegen zu können. Die Berliner müſſen aber ganze Arbeit machen, ein Unentſchieden würde den Polizei⸗SVChemnitz, der ſelbſt in Inſterburg gegen Morck Inſterburg nichts zu fürchten haben wird, an die Spitze bringen. Für die Berliner heißt es alſo: Nerven be⸗ wahren! Ein Sieg in Gleiwitz und das beſſere Torverhältnis bedeuten die Meiſterſchaft und den Eintritt in die Vorſchlußrunde. (:2) Die nüchte Hauptpokaleunde Der Gruppenſportwart für die vier Gaue Niederrhein, Mittelrhein, Südweſt und Baden, W. Knehe(Duisburg), hat jetzt die Paarun⸗ gen für die nächſte Hauptpokalrunde, die am 2. Juni entſchieden wird, wie folgt bekanntge⸗ geben: Sündweſt/ Baden: Saar 05 Saarbrücken— Weſtmark Trier, Gersweiler(Saar)— 1. FC Kaiſerslautern, Polizei Darmſtadt— VfB Mühlvurg, Hom⸗ burg(Pfalz)— Boruſſia Neunkirchen oder Eintricht Trier, Kickers Offenbach oder Blau⸗ Weiß Bürgel— FC Egelsbach, Haſſia Dieburg — Germania Bieber, Opel Rüſſelsheim— FV Frankenthal, Wormatia Worms— FV Saar⸗ brücken, Eintracht Kreuznach oder SV Schier⸗ ſtein— Germania 94 Frankfurt, Freiburger FC— SC Freiburg, Karlsruher FV— Ger⸗ mania Ludwigshafen, SV Waldhof— Pfalz Ludwigshafen, 1. FC Pforzheim — SpVg Mundenheim oder FV Daxlanden. Niderrhein/ Mittelrhein: Hamborn 07— Odenkirchen 05/7, Duisburg 08— Turu Düſſeldorf oder Union Köln, Duis⸗ burg 99— Rheydter SpV, Fortuna Düſſeldorf oder SSV Velbert— Union Hamborn oder Viktoria Köln, Schwarz⸗Weiß Eſſen oder VfB Speldorf— Rhenania Würſelen, Köln 99— SpVg Andernach, Köln⸗Mülheimer SV— Sportfreunde Siegen, TSV Neuendorf— Haſſia Bingen, Kölner ECfR— Brachbach 09. Vereine, die in dieſem Plan nicht berückſich⸗ tigt ſind, ſich aber noch im Wettbewerb befin⸗ den, treffen in der nächſten Runde mit Ver⸗ einen ihres eigenen Gaugebiets zuſammen und werden von den zuſtändigen Gauſportwarten ausgeloſt. Die Gauſportwarte benennen auch die Schiedsrichter und ſind bei Verlegung zu⸗ ſtändig. Sechs Leichtathletik⸗Länderkämpfe 1935ʃ. Wer glaubte, daß das Länderkampf⸗Pro⸗ gramm 1934 nicht überboten werden könne, wird durch das Programm für 1935 eines an⸗ deren belehrt. Aus den harten Prüfungen 1934(u. a. Europameiſterſchaften Finnland, Schweden uſw.) ſind unſere Leichtathleten ſo kampfbewährt hervorgegangen, daß das Fach⸗ amt Leichtathletik es wagen konnte, die inter⸗ nationalen Vereinbarungen nunmehr noch umfaſſender zu geſtalten. Entſprechend dem Wettkampfaufbau 1935 werden zu den einzel⸗ nen Länderkämpfen in weiteſtaehendem Maße Nachwuchstalente herangezogen werden Die feſtſtehenden Termine ſind: 28. Juli: Schweiz— Deutſchland in Zürich; 11. Auguſt: Deutſchland— England in München; 24./25. Auguſt: Finnland— Deutſchland fors; 25. Auguſt: Deutſchland— Polen der Frauen in Dresden; 31. Auguſt/ 1. September: in Helſing⸗ wie sie kommen und gehen 1. Fortſetzung Tom Gibbons aus St. Paul Dempſey war nun lange ohne Gegner. Wenn man ihm vorwirft, um dieſe Zeit Harry Wills aus dem Wege gegangen zu ſein, ſo iſt das ein Unrecht. Dempſey hätte Wills jederzeit geſchlagen. V erhin⸗ dert wurde der Kampf Schwarz gegen Weiß vom Innenminiſterium. Inzwiſchen war Tom Gibbons aufgetaucht, der ſchon eher auf dem Plan erſchienen wäre, wenn er nicht im Jahre 1922 eine durch Gewichtmachen be⸗ dingte Niederlage durch Harry Greb erlitten hätte. Tex Rickard befand ihn würdig, mit Dempſey um die Weltmeiſterſchaft zu boxen. Daß ſich auch ein ſo genialer Promoter wie Tex Rickard irren konnte, bewies der Weltmeiſterſchafts⸗ kampf. vor Büffeln und Grizzlybären in Shelby, das im Staate Montana liegt, ausgetragen. Offenbar glaubte Rickard an einen großen Kampf von Gibbons und die Möglichkeit, in Neuvork eine Revanche zu ſtarten. Aber am 4. Juli 1923 kamen nicht allzuviele Beſucher nach Shelby. Sie mißtrauten der großen Sen⸗ ſation, und mit Recht. Dempſeys Form war nur mittelmäßig, aber ſie reichte vollkommen aus, um den techniſch ausgezeichneten Gibbons nicht auflommen zu laſſen. Es würde einen üblen Eindruck hinterlaſſen haben, hätte der Weltmeiſter dem Herausforderer ge⸗ ſtattet, beſſer auszuſehen. Gibbons Kunſtfertigkeit zerſchellte an Dempſeys ur⸗ wüchſiger Kraft. Nach fünfzehn Runden war es klar, daß von einer Revanche nicht die Rede ſein konnte. Aber Neuyork, das zwei Jahre lang Dempſey nicht mehr geſehen hatte, verlangte nach einer Weltmeiſter⸗ ſchaft. Rickard hielt Umſchau. Der Techniker Gibbons hatte verſagt. Man mußte einen Schläger nehmen, Luis Angelo Firpo hieß der Mann, den Rickard ſchon eine Weile im Auge hatte. Der Argentinier wußte nicht den Unterſchied zwiſchen einem linken Haken und dem mehr bei Ringern gebräuchlichen Halbnelſon. Dafür war er rieſengroß, beſaß eine un⸗ gewöhnliche Reichweite und ſtatt der rechten Fauſt einen Zuſchlaghammer. Auf dem eigentlich unpropor⸗ tionierten Körper ſaß ein intereſſanter Kopf. Wie er den Begriff Boxen nicht kannte, ſo kannte Firpo auch nicht den Begriff der Furcht. Sein Herz war, rein phyſiſch betrachtet, ſo ſtark, daß die Aerzte den Kopf ſchüttelten, weil der Südamerikaner nach mehreren Trainingsrunden kaum zehn Prozent mehr Puls hatte als im Ruhe⸗ zuſtand. Nur ſo waren auch die ausgezeichneten Luft⸗ verhältniſſe des Koloſſes zu erklären. Firpo hatte in Argentinien Erminio Spalla.o. geſchlagen und in Nordamerika einige Zweitklaſſige. Dann ſtoppte er das „come back“ des alten Jeß Willard. Er ſchlug den Exweltmeiſter in der achten Runde mit der Rechten in die Flanke und ſetzte ihn für die Zeit auf die Bretter. Unverzüglich wurde Firpo, bevor ihn ein anderer Boxer hätte beſiegen können, für Dempſey reſerviert. Gibbons, der Bärenkatze aus St. Paul, folgte als Weltmeiſterſchaftskandidat Firpo, der Stier der Pam⸗ pas. Der Stier der Pampas Ganz Latein⸗Amerika befand ſich in Aufregung, weil die amerikaniſche Preſſe zunächſt wenig erbaut war von dieſer Begegnung zwiſchen dem keilenden Viel⸗ fraß, wie ſie den Argentinier nannte und Jack Demp⸗ ſey. Schließlich aber ſetzte ſich Rickard in gewohnter Weiſe durch. Die Reklame wandte ſich in erſter Linie an alles, was von den 9 Millionen Groß⸗Neuyorks lateiniſcher Raſſe war. 80 000 Zuſchauer vermochte Rickard am 14. September 1923, zwei Monate nach dem Dempſey⸗Gibbons⸗Treffen auf die Beine zu bringen. 80 000 waren es, die wie beſeſſen brüllten, als Dempſey in der erſten Runde aus dem Ring ſtürzte, der auf den Polo⸗Grounds ſtand. Soviel Dramatik wie in dieſem Gefecht hat es niemals ſpäter mehr in einer Weltmeiſterſchaft gegeben. Dempſey nahm Firpo nicht ernſt. Der Weltmeiſter kam ſchnell aus ſeiner Ecke, malte mit dem Kopf das charakteriſtiſche-Zeichen in die Luft und tauchte mit einem linken Haken nach oben. Firpo fand keine Zeit, das Kinn wegzunehmen, und er wußte wohl auch nicht zu ſagen, woher der Schlag kam. Als er ſeine Glieder vom Boden aufraffte, war es höchſte Zeit, denn der Referee hatte eben zum neunten Male die Hand geſenkt. Um ſo mehr wunderten ſich die Zu⸗ ſchauer, woher der Argentinier die Fähigkeit nahm, im nächſten Moment den anſtürmenden Dempſey mit einem wilden Rechtshänder abzuſangen. Dieſer Treffer ſtoppte den„man⸗Killer“ für eine Sekunde. Gleich dar⸗ auf knallte der linke Haken wiederum an das Kinn Firpos, der von neuem auf die Bretter ging. Aber ebenſo wie ſich dieſes Schauſpiel noch einige Male wiederholte, wiederholte ſich der Vorgang, daß Firpo beim Aufſtehen den gleichen wuchtigen Rechten an das Kinn Dempſeys warf. Als Firpo zum fünften Male unten geweſen war, landete anchließend prompt der fünfte rechte Haken auf Dempſeys Kinnlade. Der Welt⸗ meiſter taumelte rückwärts, er verlor die Beine und das Gleichgewicht. Ueber das oberſte Seil hinweg ſtürzte er aus dem Ring auf die Preſſereihe, um mit dem Kopf auf eine Schreibmaſchine aufzuſchlagen. Es war nicht Firpos Rechte, die Dempſey das Bewußt⸗ ſein raubte, es war der Sturz auf den Hinterkopf, der ihm die Beſinnung nahm. Dempſey erwachte von dem ungeheueren Lärm, der brauſend aus der Arena gen Himmel ſtieg, und mit ihm erwachten die vor Schreck wie gelähmt daſitzenden Journaliſten. Als ſich Dempſey bewegte, halfen ſie ihm in den Ring zurückklettern Wie es zuging, kann heute auf Ehre und Gewiſſen keiner mehr angeben— jedenfalls ſtand Dempſey bei neun wieder zwiſchen den Seilen wendig, um unſere Beſten bereits in dieſem NWs. W, ee 3 —— 7. L. —3 8 5 22• 3 —— * ——— ——— WHD. Nach angriffe des den holländi 0 105 mit ch in der ga ten, die im manöver vor mehr unden geſchehen mu zukommen. 2 der Weg ein folg führen k. einer kommen Währungen,! Gulden oder deutſchen Sta gar nicht darc einſtigen Wel wird vielmeh daß es jetzt i teten Staaten nationalen A kommen. Die in dieſen Länd der Welthand keinen Aufſch— der Abwertun unſchätzbaren man auch ohrt Währung von ſchaftsnot übe Schritt, den ehe die Wirtſch eunon Ac., Die aocV. trreeten waren, wordenen Sat Vierländerkampf Schweden— Italien— Ungarn— Deutſchland in Berlin; 15. September: Frankreich— Deutſchland in Paris Eine Serie von Verbands⸗Länderkämpfen (über die Verhandlungen noch ſchweben) wird dieſes Standard⸗Programm ergänzen. Die Deutſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften in Berlin⸗Eichkamy Eine Beſichtigung der Berliner Sportplätze durch Olympia⸗Inſpekteur Chriſtian Buſch führte zu dem Ergebnis, daß die diesjährigen Deutſchen Leichtathletik-Meiſterſchaften auf dem Platz des Sportklubs Char⸗ lottenburg in Eichkamp durchgeführt werden. Ausſchlaggebend für dieſe Entſchei⸗ dung waren die techniſchen Anlagen. Allerdings verfügt der SCC⸗Platz— gleiches ailt für alle anderen Berliner Sportplätze—- nur über fünf Rundbahnen, ſo daß ſich eine Verbreiterung der Aſchenbahn, um Raum für eine ſechſte Bahn zu gewinnen, nicht um⸗ gehen läßt. Es ſpricht nicht für die Weitſicht der Erbauer dieſer Anlagen, daß überſehen 4 3 1 1 wurde, ſechs Rundbahnen herzuſtellen. 4 Geſellſchaftsver Anſchließend 5 4 5 KFKnoll(Ludwie Zeiteinteilung für die Deutſchen Leichtathletik berum 5400 S wie im Vorjal das unverände— Konto„andere Der Geſamtum eerreicht werden landsgeſch kelt. Dies war die bisherigen und die Währ: von Ländern f friedigenden Ge liche Ertrügniſf Meiſterſchaften Gegenüber dem Vorjahre weiſt die Zeitein⸗ teilung der Deutſchen Leichtathletik-Meiſter⸗ ſchaften einſchneidende Aenderungen auf. Dies war vor allem notwendig, weil die Män⸗ ner⸗ und Frauen⸗Wettbewerbe auf einem Platze gleichzeitig durchge⸗ führt werden. Außerdem erfolgte, ſoweit— dies infolge des auf zwei Tage zuſammenge⸗ drängten Programms möalich iſt, die An⸗ paſſung an das olympiſche Pro⸗ aramm. Dabei mußten die zeitlich teilweiſe. recht ungünſtigen Abſtände des olympiſchen fahrtseinrichtun doppelter Höhe höhung der Z1 eines„Jubilär Zuwendungen ien auch im Le lungen an die beſchaffungspro bauarbeiten zu Geſamtwert ſick Programms auch auf das Meiſterſchafts⸗Pro:⸗ aramm übernommen werden. Dies iſt not⸗ Jahre dann nochmals bei den Deutſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften 1936 mit den un⸗ gewöhnlichen olympiſchen Verhältniſſen ver⸗ traut zu machen. 2 2 4 Abzu Amateurboxen Mannheim⸗Ludwigshafen 1440 M303815 Anläßlich der Reichswerbewoche treffen am o Freitag, 31. Mai, in Mannheim die Amateur⸗ box⸗Städteſtaffeln von Mannheim und Lud⸗ wigshafen in einem Kampf aufeinander. Die Mannſchaften ſind für dieſe Veranſtaltung be⸗ reits wie folgt aufgeſtellt worden.(Vom Flie⸗ gen⸗ bis Schwergewicht): Mannheim: Stätter(Poſt), Baiker(Poſt), Hoffmann(VfR), Köhler(VfR), Lennert G5o Mayer(VfR), Keller(VfR), Thies 939,7(827,0), f Einſchl. Vortra Reingewinn vo ſchäftsjahr hat friedigend entn das langjährige ſchaft, Direktor gewählt. Aus der Bil⸗ 450,0(700,0), v uh(1050,0), Rückſte Ludwigshafen; Gaſt(1. LBV), Fritz 10673,9(1687,3). fried9 Zeii— 5 280,6 euſth 1 4.(Sieg⸗ ried), Zeitler(1.„Deuſchel(1. LBV), 4 Kupper(Siegfried). r Der Getreide die Feſtſetzung Mühlenfabrikat⸗ betrügt der or in Städten ül Zwei Renntage für Kreuznach Für die ſüdweſtdeutſche Galopprennzeit wer⸗ den die beiden Renntage in Bad Kreuznach, die nach Frantfurt am 15. und 16. Juni zur Durchführung kommen werden, eine erfreuliche Bereicherung bedeuten. Ausgeſchrieben ſind zwei See 1* Graf⸗Helck⸗Jagd⸗ Franl rennen ſowie als weitere Hauptprüfung zwei Damen⸗Konkerrenzen, die mit insgeſan 8000 Effekt. Mark an Preiſen ausgeſtattet ſind. 4 feswerzinsl. W0 Ot Relchsanl v int Ot Keichsan Bavern Staal v Ant Abl d Ot hi Schutagebiet Kussburs Stadt Heidelbs. Gold udwissh. v. 26 annpm Gold v Hannheim von 27 rmasensstadt IMnm Abiôs Ait Hess Ld Liou R B Kom Goldhvt g 1 do Es wird behauptet, daß der Ringrichter ihm in An⸗ betracht der unglücklichen Situation ungewöhnlich lange Zeit gegeben habe und Dempſey nicht neun, ſondern mindeſtens zwanzig Sekunden kampſunfähig geweſen ſei. Eigentlich mußte der Weltmeiſter ſogar disqualifiziert werden, weil er ſich fremder Hilfe be⸗ diente, um wieder in den Ring zu gelangen. Ent⸗ ſcheidend iſt jedenfalls, daß Firp. den Kampf wieder aufnahm, womit er ſich aller Rechte begab. Dempſey fiel, als der Kampf weiterging, zunächſt einmal in den Clinch. Er brauchte nur die eine Mi⸗ nute Pauſe, um wieder vollkommen klar zu werden. Gleich nach dem Gong fintierte der Weltmeiſter einen oldant v linken Haten und um eines Gedanken Schnelligkeit Hvo Weehs ſpäter ſauſte die Rechte mit jedem Gramm Gewicht 4 Ho Gold Erankt Ligo tKf Goldbfabt kf. Goldofbr L elh Hvo Mein Hvo Liqu bials Hvo Gdt bſelz Lioud. I atz Anteilschet fäſz Hvo Goldh behein Hvo Gaof dahinter auf Firpos Kinnſpitze. Der Südamerikaner knickte um, fiel lang hin und wurde ausgezählt. Firpo konnte ſich über das Reſultat nie beruhigen. In ſeiser Heimat empfing man ihn als den morali⸗ ſchen Sieger der Weltmeiſterſchaft. Er machte ein Ge⸗ ſchäft aus dieſer Stimmung. Er iſt heute einer der reichſten Männer und immer noch Nationalheld Argentiniens. Sich klar zu machen, daß Dempſey ihn bei etwas mehr Konzentra⸗ Sn. tion bereits in den erſten 20 Sekunden hätte aus⸗ 8* 13 knocken können, dazu war Firpo nicht bereit. do. Lldu do dkom Dempſey bekam noch eine Weile nach dem Firpo⸗ Kampf zu hören, daß ein Champion ſich nicht aus dem Ring ſchlagen laſſen dürfe. Da aber Firpo kein Inter⸗ eſſe daran zeigte, die Möglichkeiten, die ihm von Neu⸗ vork aus für neue Treffen geboten wurden, wahrzu⸗ Südd Bode Llo Grobhrfte Mbm. Eind Akt Obl behein Main Don: Vef Stahlv Obl nehmen, ſchliefen die Debatten langſam ein, zumal fafbenind» man im Grunde genommen davon überzeugt war, daß e ri 3 in Dempſey in der Welt keinen Gegner hatte. 1 145 Wer ſollte ihm gefährlich werden? Der beſte fürh Haedad Mann nach Dempſey war Gene Tunney, Uosatost Golat. von dem es damals hieß, daß er nach Jahren viel⸗ nadustrie-Alti leicht das Erbe des Manaſſa⸗Maulers antreten werde. Noch ein Jahr nach Dempſeys Begeganung mit Firpo brauchte Tunney ſieben Runden für Erminio Spalla und vierzehn Runden für Georges Carpentier, den 1921 gegen Dempſey ausſichtslos geweſen war. (Fortſetzung folgt.) aecumulato/er adt Gebr. 1. gschafib Zellstol erl Lichtu K Hrauefel Kteinlel remen Besien en Hovert M ment keidelbe mlet⸗Benz— 2. Mai 1935 ang 5— X Nr. 232— Seite 11 405 a 4. h e „Hakenkreuzbanner“ Abendausgabe— Mittwoch, 22. Mai 1935 — Italien— 0 erlin; Paris. änderkämpfen weben) wird nzen. erſchaften in 4 4 Sportplätze tian Buſch diesjährigen chaften auf bs Char⸗ durchgeführt eſe Entſchei⸗ n Anlagen. tz— gleiches portplätze— aß ſich eine n Raum für. „ nicht um: die Weitſicht iß überſehen llen. Leichtathletit⸗ die Zeitein⸗ letik-Meiſter⸗ en auf. Dies die Män⸗ werbe auf durchge⸗ olgte, ſoweit zuſammenge⸗ ſt, die An⸗ ſche Pro⸗ lich teilweiſe olympiſchen rſchafts⸗Proh⸗ ies iſt not⸗ s in dieſem n Deutſchen mit den un⸗ ltniſſen ver⸗ dwigshafen treffen am die Amateur⸗ n und Lud⸗ nander. Die nſtaltung be⸗ (Vom Flie⸗ Zaiker(Poſt), 4 ), Lennert BfR), Thies LBV), Fritz Daub(Sieg⸗ L(. LBW), nach ennzeit wer⸗ d Kreuznach, 6. Juni zur ie erfreuliche hrieben ſind f⸗Helc⸗Jagd⸗ ſrüfung zwei geſamt 8000 4 4 'r ihm in An⸗ ungewöhnlich 'y nicht neun, kampſunſähig ltmeiſter ſogar nder Hilfe be⸗ zelangen. Ent: Kampf wieder zab. tging, zunächt die eine M⸗ ar zu werden. ltmeiſter einen 1 Schnelligkeit amm Gewicht Südamerikaner gezählt.— nie beruhigen. s den morali⸗ nachte ein Gs⸗ eute einer nmer noch „Sich klaxr zu hr Konzentra: 'n hätte aus⸗ eit. ) dem Firpo: nicht aus dem po kein Inter⸗ ihm von Neu⸗ eden, wahrzu⸗ nmein, zumal ugt war, daß Der beſte eTunney, Jahren viel⸗ itreten werde. ng mit Firpo minio Spalla rpentier, den n war. — ſchaftsnot 52 4 3 4 Preiſe und Preisſpannen für Mühlenfabrikate Währungsſtabiliſierung? WHp. Nachdem in den letzten Wochen einige Groß⸗ angriffe des internationalen Spekulantentums auf den holländiſchen Gulden und den ſchweizeriſchen ranken mit Erfolg abgeſchlagen worden ſind, ſetzt ch in der ganzen Welt, beſonders aber in den Staa⸗ ten, die im Laufe der letzten Jahre Währungs⸗ manöver vorgenommen haben, allem Anſchein nach mehr und mehr die Erkenntnis durch, daß etwas geſchehen muß, um aus dem Durcheinander heraus⸗ zukommen. Man iſt ſich darüber klar geworden, daß der Weg einer weiteren Abwertung nicht zum Er⸗ folg führen kann. Man rechnet auch nicht mehr mit einer kommenden Abwertung bisher aufrechterhaltener Währungen, wie Schweizer Franken oder holländiſche Gulden oder gar deutſche Mark, nachdem gerade die deutſchen Staatsmänner ſo oft betont haben, daß ſie gar nicht daran denken, von ſich aus das Chaos eines einſtigen Weltwirtſchaftsgebäudes zu vermehren. Es wird vielmehr recht häufig die Meinung vertreten, daß es jetzt im weitgehenden Intereſſe der abgewer⸗ teten Staaten liege, auf der Grundlage eines inter⸗ nationalen Abkommens zu einer Stabiliſierung zu kommen. Die Zeit drängt, denn die Wirtſchaftsnot in dieſen Ländern und die enormen Störungen, denen der Welthandel unterworfen iſt, dulden wahrlich keinen Aufſchub. Deutſchland aber hat, als es ſich der Abwertunaswelle nicht anſchloß, der Welt einen unſchätzbaren Dienſt erwieſen, indem es zeigte, daß man auch ohne Deviſen und ohne Gefährdung der Währung von innen heraus aus eigener Kraft Wirt⸗ überwinden kann als den erſten großen Schritt, den jede Nation in Vorleiſtung tun muß, ehe die Wirtſchaft der Welt überhaupt geſunden kann. Knoll AG., Chem. Fabriken Ludwigshafen/ Rh. Die gaoßV. am Dienstag, in der 5400 Stimmen ver⸗ treten waren, beſchloß einſtimmig die notwendig ge⸗ wordenen Satzungsänderungen durch Neufaſſung des Geſellſchaftsvertrages. Anſchließend fand unter dem Vorſitz von Dr. A. Knoll(Ludwigshafen) die oGV. ſtatt, in der wie⸗ derum 5400 Stimmen vertreten waren, und beſchloß, wie im Vorjahr eine Dividende von 15 Prozent auf das unveränderte Aktienkapital auszuſchütten und dem Konto„andere Reſervefonds“ 150 000 RM zuzuführen. Der Geſamtumſatz des Vorfahres konnte nicht ganz erreicht werden, doch hat ſich namentlich das Aus⸗ landsgeſchäft zufriedenſtellend entwit⸗ kelt. Dies war um ſo ſchwerer, als in vielen Fällen die bisherigen Preiſe nicht gehalten werden konnten und die Währungsmanipulationen einer ganzen Reihe von Ländern ſich ungünſtig auswirkten. Zu dem be⸗ friedigenden Geſchäftsergebnis haben auch außerordent⸗ liche Erträgniſſe beigetragen, u. a. der Verkauf der ab⸗ geſchriebenen Beteiligung an der Lactana⸗Werke Embc. Dadurch war es möglich geweſen, den Wohl⸗ fahrtseinrichtungen der Gefolgſchaft Zuwendungen in doppelter Höhe des Vorfahres zu machen. Die Er⸗ höhung der Zuwendungen ſoll zugleich dem Aufbau eines„Jubiläums⸗Fonds 1936“ dienen. Außer dieſen Zuwendungen an die Wohlfahrtseinrichtungen erfolg⸗ ten auch im Laufe des Berichtsjahres Sonderauszah⸗ luungen an die Gefolgſchaft. Im Sinne des Arbeits⸗ beſchaffungsprogramms ſind weitere Neu⸗ und Um⸗ bauarbeiten zur Ausführung gebracht worden, deren Gefamtwert ſich auf 600 000 RM belief. Die Erlöſe 168 Abzug der Aufwendungen ſtellen ſich auf(alles in 1 RM) 8130,5(8901,9), Loͤhne und Gehälter erfot⸗ derten 2590,1(2422,2), ſoziale Aufwendungen 689,7 (449), Abſchreibungen 804,1(1091), Beſitzſteuern 939,7(827,0), ſonſtige Aufwendungen 2977,1(3657,1). Einſchl. Vortrag ergibt ſich für das Berichtsjahr ein Reingewinn von 1035,9(1007,1). Das laufende Ge⸗ ſchäftsjahr hat ſich bei erhöhten Umſätzen bisher be⸗ friedigend entwickelt.— In den Auſſichtsrat wurde das langjährige frühere Vorſtandsmitglied der Geſell⸗ ſchaft, Direktor Richard Lauxmann, Heidelberg, neu⸗ gewählt. Aus der Bilanz(in 1000 RM): Anlage⸗Vermögen 450,0(700,0, umlaufsvermögen 10 005,0(9614,1), da⸗ gegen Aktienkapital unv. 5400,0, Reſervefonds 2100,0 (1050,0), Rückſtellungen 245,1(269,6), Verbindlichkeiten 1673,9(1687,3). Der Getreidewirtſchaftsverband Baden verkündet die Feſtſetzung der Preiſe und Preisſpannen für Muühlenfabrikate als Anordnung Nr. 26. Hiernach ntscha fabrikate.40 RM und für Weizenfabrikate.80 RM. In Städten und Orten unter 20 000 Einwohnern er⸗ höhen ſich vorſtehende ortsübliche Aufſchläge bei Rog⸗ genfabrikaten um.20 RM und bei Weizenfabrikaten um.30 RM. Hanf⸗Union AG, Schopfheim SV/. Dem bereits veröffentlichten G⸗Bericht tra⸗ gen wir das Zahlenwerk dieſer Geſellſchaft für das Geſchäftsjahr 1934 noch nach. Die Fabrikations⸗ und ſonſtigen lid. Ueberſchüſſe werden mit 1 332 538 RM ausgewieſen gegenüber nur 991 104 RM i.., außer⸗ ordentliche Einnahmen erbrachten 235 457(138 486) RM. Dagegen beanſpruchten Löhne und Gehälter 551 132(573 867) RM, ſoziale Abgaben 39 568(44 153), Anlageabſchreibungen 362 148(85 260 ſowie 4545 RM ſonſtige Abſchreibungen), Beſitzſteuern 56 777(i. V. Steuern 69 730) und alle übrigen Aufwendungen 394 159(283 475) RM. Per 31. 12. 34 verbleibt ab⸗ züglich 53 948 RM Verluſtvortrag ein Reingewinn von 53 948 RM(i. V. 6145 RM Gewinn, die von 57 376 RM Verluſtvortrag abgeſetzt wurden), aus dem lt. HV⸗Beſchluß 4. Prozent Dividende gezahlt werden. Aus der Bilanz(in 1000 RM): Grundſtücke 106.97(106.92), Geſchäfts⸗ und Wohngebäude 344.5 (407.), Fabrikgebäude 486.0(573.), Maſchinen 5383 (712.), Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe 372.9(243.94), Halbfabrikate 33.83(55.), Fertigware 20.4(117.96), Warenforderungen 346.37(222.), ſonſtige Forderun⸗ gen 32.14(i. V. unter Warenforderungen), Kaſſe ein⸗ ſchließlich Poſtſcheck⸗ und Notenbankguthaben 24.24 (.22), ſonſtige Bankguthaben.91(96.43), dagegen A unv. 1 300.0, Reſervefonds unv. 130.0, Wertbe⸗ richtigung unv. 200.0, Anleihe, die durch Grundſchuld von GM 700 000 geſichert iſt 400.0(645.), Waren⸗ ſchulden 48,86, ſonſt. Schulden 25.38(i. V. zuſ. 70.04), Bankſchulden 48.45(235.16). Markt der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe Die verhältnismäßig lebhafte Nachfrage nach gelben Speiſekartoffeln hat angehalten. Dagegen waren weiße und rote Sorten, die zu Mindeſtpreiſen angeboten waren, nur ſchwer abzuſetzen. Speiſekartoffeln der Sorte Induſtrie ſtanden nur verhältinsmäßig knapp zur Verfügung, doch reichen die noch vorhandenen Kartoffelbeſtünde insgeſamt völlig aus, um den Speiſe⸗ kartoffelbedarf bis zum Ende des Wirtſchaftsfahres zu decken und darüber hinaus dem Futtermittelmarkt weiterhin eine weſentliche Entlaſtung zu bringen. Die Stimmung im Futterkartoffelgeſchäft war im Zuſam⸗ menhang mit der fortſchreitenden Aufnahme der Grünfütterung teilweiſe etwas ruhiger. Fabrikkartof⸗ ſeln waren vor allem von den Brennereien gefragt. Das Saatkartoffelgeſchäft iſt ſaſt völlig zum Stillſtand gekommen. Auf den Obſtmärkten zeigt ſich für Aepfel und Süd⸗ früchte keinerlei Belebung der Nachfrage, doch iſt die Grundhaltung des Marktes weiterhin als recht zuver⸗ ſichtlich zu bezeichnen. Das Angebot hat inzwiſchen teilweiſe noch weiter nachgelaſſen, ſo daß dadurch der Abſatz glatt vor ſich geht und vereinzelt ſogar höhere Forderungen durchzuſetzen waren. Der Gemüſemarkt weiſt im ganzen eine merklich reichlichere Beſchickung auf, wenn auch nach wie vor im Vergleich zu dem vergangenen Jahr das Angebot von Frühjahrserzeugniſſen geringet ausfällt, da durch das kühle Wetter die Kulturen ſich nicht ſo ſchnell ent⸗ wickeln konnten. So iſt auf dem Spargelmarkt zwar eine weitere Zunahme des Ungebots eingetreten und die Preiſe ſind auch überall herabgeſetzt, aber die Haupternte kommt noch nicht an den Markt. Recht ſtark ſind die Zufuhren an Freilandware bei Rhabarber, der auch meiſt nicht über einen Preis von—8 RM hinaustommt, wobei einige Ueberſtände blieben, eben⸗ ſo hat bei Radieschen und Salat die Anlieferung von Freilandware begonnen. Die Preiſe ſind auch hier rlckläufig. Ferner war auf dem Markt für Gewächs⸗ hausgurken eine etwas ſchwächere Stimmung auch im Zuſammenhang mit dem kälteren Wetter zu bemerken. Im Spinatgeſchäft hielten die ziemlich ſtarken Preis⸗ ſchwankungen an. Vorübergehend kam es zu einem ſcharfen Preisrückgang, worauf jedoch in den letzten Tagen wieder eine Erholung eingetreten iſt. Von der Frankfurter Börſe Am Samstag vor Pfingſten, dem 8. Juni 1935, bleiben die Börſenräume für jeden Verkehr geſchloſ⸗ ſen. Die Abendbörſe fält am Mittwoch, 29. Mai, ts-Numdscfian Berliner Börse Die Börſe ſtand heute naturgemäß ganz unter dem Eindruck der geſtrigen Führerrede, die ebenſo wie die bereits vorliegenden Auslandsſtimmen dazu ſowie die Verabſchiedung des Wehrpflichtgeſetzes das Hauptge⸗ ſprächsthema bildeten. Das Geſchäft ſelböſt be⸗ wegte ſich in ziemlich engen Grenzen. Am Aktienmarkt war zunächſt eher etwas Ab⸗ gabenneigung zu beobachten, wie ſich denn überhaupt nach den geſtrigen Ausführungen Dr. Schachts in der Generalverfammlung der Golddiskontbank ein ge⸗ wiſſer Tendenzwechſel vom Aktien⸗ zum Rentenmarkt durchzuſetzen ſcheint. Intern verſtimmte die ſchon ge⸗ ſtern bekanntgewordene Dividendenloſigkeit bei Harpe⸗ ner; das Papier ſelbſt gab bei weiter vorliegendem Angebot nochmals um 1 auf 104 ½% nach. Auch ſonſt ſah man bei den Montanen eher ſchwächere Kurſe. Rheinſtahl verloren&, Stolberger Zink 1½ Prozent. Lebhaftere Nachfrage machte ſich nur für Mannes⸗ mann bemerkbar, da man aus der heutigen General⸗ verſammlung der Geſellſchaft günſtige Ausführungen über den Geſchäftsverlauf erwartet. Braunkoh⸗ lenaktien lagen uneinheitlich. Erdöl und Rhein⸗ Braun waren um 1 bzw. 1½ Prozent ſchwächer, Nie⸗ derlauſitzer gewannen 1 Prozent, Leopoldgrube /, Prozent. Im Gegenſatz zur Allgemeintendenz lagen Kaliaktten ſeſt, wobei Salzdetfurth mit einem Kursgewinn von 4̃ Prozent die Führung hatten. Von chemiſchen Papieren eröffneten Farben zu unverändert 147½, Goldſchmidt 1 Prozent ſchwä⸗ cher. Am Elektromarkt erſchienen Chade⸗An⸗ teile mit minus Vorzeichen und wurden dann ca.—9 RM niedriger feſtgeſetzt. Im übrigen blieben die Kurſe hier meiſt knapp gehalten. Von den übrigen Märkten ſind als nennenswert verändert nur hervorzu⸗ heben Bremer Wolle mit minus 3, Aſchaffenburger Zellſtoff mit minus 1½, Waſſerwerke Gelſenkirchen mit minus 2 Prozent. Dagegen Engelhardt und Schultheiß mit je ca. plus 1% Prozent. Lebhafte Nachfrage trat nach Feſtſetzung der erſten Kurſe für die Aktien von Hapag und Lloyd ein. Geſucht wurden auch Reichsbankanteile, die um 1½ Prozent auf 166 54 Prozent anzogen. Am Rentenmarkt wurden Altbeſitz, Städte⸗ reichsſchuldbuchforderungen /½ Prozent höher feſtgelegt. Auch für Pfandbriefe ſcheint ewas lebhafteres Inter⸗ eſſe als an den Vortagen vorzuliegen. Im Verlauf wurde es an den Aktienmärkten etwas feſter. Blanko⸗Tagesgeld erforderte 3½ bis 3/½ Prozent. Von den Valuten errechnete ſich das Pfund etwas leichter mit 12,22, der Dollar mit 2,489. Die Börſe ſchloß zu den Tages höchſt⸗ kurſen. Beſonders ſeſt lagen Mannesmann auf die Ausführungen in der Generalverſammlung, der Kurs erhöhte ſich von 82/% bei Eröffnung auf 84½¼ Proz. Chemiſche von Heyden konnten ihren Tages⸗ gewinn auf 1½ Proz, erhöhen. Farben gingen 36 Proz. über Anfangsnotiz aus dem Markt. Auch an den übrigen Märkten waren Beſſerungen von ½ bis /½ Proz. zu beobachten. Nachbörslich wurden die Schlußkurſe meiſt Geld genannt. Der Dollar wurde in Berlin amtlich mit 2,489, das Pfund mit 12,21 feſtgeſetzt. Am Kaſſainduſtriemarkt kamen Leipziger Landkraft gegen letzte Notiz 4½ Proz., Markt⸗ und Kühlhallen 2¼ höher an. Anderexſeits büßten Vereinigte Glanz⸗ ſtoff 4½, Thüringer Gas 3½, Kölner Gas 2½/ und Gildemeiſter 2 Proz. ein. Bankaktien blieben auf dem geſtrigen Nivean gehalten. Hypothekenbanten ver⸗ loren teilweiſe /½ Proz., ſtärker gedrückt waren Weſt⸗ boden mit minus 2¼ Proz. Von Steuergutſcheinen wurde die Fälligkeit 1935 7 Pfg. höher bewertet, Reichsſchuldbuchforderungen: Ausg. f: 1936er 101.25.; 1937er 102.37., 103.12 Br.; 1938er 99.5.; 1939er 99.37.; 1940er 98.62., 99.37 Br.: 1941er 97.25., 98 Br.: 1942er 96.87.; 194ger 96.75.; 1944—48er 96.62., 97.37 Br. Ausg. fi: 1939er 99.25.; 1h4iet 97.12., 97.87 Br.; 1942er 96.5.; 1943er 96.5., 97.25 Br.; 1944er 96.37., 97.25 Br.; 1945—48er 96,37., 97.12 Br. Wieber⸗ aufbauanleihe: 1944—45er 69.12 Br.; 1946er bis 1948er 68.25., 96 Br. Rnein-Mainische Mittagbörse Die große Friedensrede des Führers hinterließ grunde. zunächſt uneinheitlich, ſam, nach Feſtſtellung der erſten Kurſe wurde es aber etwas lebhafter. Seitens der Kuliſſe erfolgten Anfangs noch einige Glattſtellungen, die aber ſpäter „durch eintreffende Kaufaufträge aus der Kundſchaft meiſt ausgeglichen wurden. Die geſtrigen Ausfüh⸗ rungen Dr. Schachts verurſachten an den Aktienmärk⸗ ten etwas Zurückhaltung und man beobachtete teil⸗ weiſe eine gewiſſe Abkehr zu den Rentenmärkten. Hier eröffnete die Altbeſitzanleihe mit 116¼½(115¼½), ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen mit 96½ (96¾) und Zinsvergütungsſcheine mit 90.30(90.25). Grö⸗ ßere Umſätze lagen dieſen Kürſen aber nicht zu⸗ Am Aktienmarkt war die Kursentwicklung ohne daß aber größere Ab⸗ weichungen eintraten. Lediglich Reichsbankanteile blieben weiter geſucht und zogen auf 165¼(165), dann auf 166½¼ an. J3G. Farben lagen anfangs ½ Prozent leichter, um ſpäter wieder auf 147½ bis 147½ anzuſteigen. Elektroaktien lagen ſtill, wobei Bekula ½, Felten ſowie Schuckert/ und RWe 1 Prozent verloren. Von Montanaktien ſetzten Klöck⸗ ner/ Prozent, Mannesmann und Stahlverein je / Prozent höher ein, dagegen gingen Rheinſtahl um ½ Prozent und Harpener auf den Dividendenausfall nochmals ¼ Prozent zurück. Schiffahrtsaktien bröckel⸗ ten bis/ Prozent ab, Ac für Verkehrsweſen lagen 1 Prozent höher. Im übrigen eröffneten BMW, Muag und Cement Heidelberg gut gehalten, dagegen Feldmühle Papier 1 Prozent, Deutſche Erdöl 1 Pro⸗ zent und Jul. Berger/ Prozent niedriger. In der zweiten Börſenſtunde war das Geſchäft wieder recht klein. Die Grundtendenz blieb aber feſt und überwiegend wurden die erſten Kurſe bis zu 3/ Prozent überſchritten, darüber hinaus Mannes⸗ mann plus 1¼, Klöckner plus 1 Prozent, Harpener ebenfalls auf 105¼(104/) erholt. IG. Farben zogen auf 148, Reichsbank auf 167, RWec auf 128 an. Schwächer lagen aber Zellſtoffwerte, Aſchaffenburger 86½(88¼, Waldhof 117(117¼) ſowie Daimler 90½(918¼). Am Rentenmarkt erfuhren die Kurſe keine Ver⸗ änderung. Niedriger lagen 6 Prozent Stahlverein mit 101½(101%), dagegen blieben andere Induſtrie⸗Obli⸗ gationen gut behauptet. Gold⸗ und Liquidations⸗ Pfandbriefe waren teilweiſe etwas höher, während Stadtanleihen zumeiſt etwas nachließen. Von Aus⸗ landsrenten waren Ungarn bis ½ Prozent höher, Rumänen dagegen weiter leicht abbröckelnd. Ferner gingen Schweizer Reichsbahn etwas zurück. Tagesgeld war zu 2½ Prozent leicht. Metalle Berlin, 22. Mai.(Amtl. Freiverkehr.) Elektro⸗ lytkupfer,(wirebars) prompt, eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam. 47 RM für 100 Kito: Standard⸗ kupfer, loeo 41½; Originalhüttenweichblei 18; Stan⸗ dard⸗Blei per Mai 18; Originalhüttenrohzink ab Nordd. Stationen 19½; Remelted⸗Plattenzink von handelsübl. Beſchaffenheit 19½; Original⸗Hütten⸗ Aluminium 98—99 Prozent, in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Drahtharren 148; Reinnickel, 98—99 Prozent 270; Filber i. Barr. ca. 1000 fein per Kilo 61%—64%. Amtl. Preisfeſtſetzung für Kupfer, Blei und Zink Berlin, 22. Mai. Unverändert. Getre ide Rotterdam, 22. Mai.(Anfang.) Weizen(in Hfl. p. 100 Kilo): per Mai—; per Juli.77½; Sept. .90; Nov..97½.— Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kilo): per Mai 55½; Juli 544; Sept. 56%½; Nov. 58. Baumwolie Bremen, 22. Mai.(Amtlich.) Januar 1360 B, 1357 G; Juli alt 1337 B, 1331 G; neu 1338 B, 1334 G; Oktober 1341 B, 1339 G; Dezember 1351 B, 1347 G. Tendenz ruhig. Märkte Schwetzinger Spargelmarkt(21. Mai) Zufuhr: 38,40 Zentner. Marktverlauft langſam.— Preiſe: 1. Sorte 40—45, 2. Sorte 20—30, 3. S. 20 Pfg. Handſchuhsheimer Großmarktpreiſe Spargel 1. Sorte 50—51, 2. S. 37—40, 3. S. 26 bis 30 Pfg. Nachfrage lebhaft. Schweinemärkte Meckesheim. Zufuhr: 20 Läufer, 5 Milchſchweine. Läufer 60—66 RM., Michſchweine 40—48 RM. Bad Mergentheim. Zufuhr: 10 Läufer, 266 mler⸗Benz betrügt der ortsübliche Aufſchlag bis auf weiteres Freitag, 7. Juni, und Dienstag, 11. Juni an der Borſe einen guten Eindruck. Zunächſt ent⸗ Milchſchweine. Läufer pro Paar 64—76 RM, Milch⸗ in Städten über 20 000 Einwohner für Roggen⸗ 1935, aus. wickelte ſich das Geſchäft an allen Märkten ſehr lang⸗ ſchweine je Paar 44—58 RM. Handel lebhaft. 31. 5. 22.5 21. 5. 22..4 21.8. 22.3—— 12.5 21.6. 22. 5. 21 K 22.5 F eutsche Erdòl.. 111,12 110,25 Frankt, Hyv.-HBant— 92,— i. Uebergee⸗Bk. 94,— 94,25 Soldsehmict. Tüu.. 10050 121,25 Ver. Glanyst. Elberf. 124,75 120,50 Versicher.-Aktlen Frankfurter 161,50 161,— pichz Hvo. Bank.——löresdner Bepn. 3375 3315 Stitznet. Maschinen 36,87 3 3 Ver Harz. Portl. Ct 122,— 171,75 ffektenbörse Hurlacher Hoif. 50,— 60,.— keichsbank 18— 166,.50 J Meininser HVo.-Bu. 95,25 92,5] Stuschwits. Textil 115,— 113,50 Ver Stahiwerke 31,6/ 32,.— Aachen Münch. 1146,0 1160,0 E ekten Flehb“ Wergei Bt..— hein Hvp.-Bank 125.— 125,—[Reichsbank 165,— 165,7)/ Suano Weche. 94,37 94,12] ver Uſtramarintabr 134.— 1355 Alſianz Allsem. 277.— 276.— El Kiebt& Kfaft 127.— 126,62 Süod. Bodencreditb. 61,.—— Khein Hvo-Bank 125,— 120,00 33 114%55 5 Ot. 111.2——— 501 210,.— 217,50 feswerzinsl. Werte 21. 3. 22.3[ Fazinser Dnigy.—— rhenrs-Aletie Pnoa 3630 36.— Soler& Hashiner. 1½ 1½ Mannn Vers.—— en vir 1 1 1ff ee s0 Vemmehks-Antlen 14 e 1433 13— lolonial- popiere üt DtKeichsant, 50 102,10 102,— Geisenkiteb Berew.—— 3—[Battimorè Ob 5,5 Hecwieshütte. 11,70— Westeresein Alkaff 113,50 120,— A 975 55,15.Loe Aer 13½70] b Reiehsd.“ 11½ 120.— fgthnee Obte eeng e kehtmahs 21— 2839 Wi Prahing Mamw. ht Ostatrina.. 65.— 35.— Aee bi ten 11577 115.J, Le Ceſcenenen: 139,— 11%. A eee, iner Aseekiaen“ 31,75 8e,1] Wiöver Metelfv. 1ff.—.— fs afnes 13 Ledende 1,30 133 Griitner Kacder: 33,50 30,5 uairsgv u0 M b 270 Paen S 4% Zelisioh Waldhof. 11½25 117.25 OtaI Min. 6 Eiselb 18,57 19,87 100—41.— 3— geho i, 201.— 4 54,.— Woradö4ea 94.—.— eide ſbs. 7 44 E ordd, LloVvMW. 56,50 3˙2 awigen 26 8 1 92,.— 392. Hanfwerke Füssen Mannbh Vers Sd eabahs Hotelbetrieb„*0 3. 3 znnhm Goſd v. 26— 91,— Hlarpener Befabau 107,.— 105,.—] Wöftt Transportv. 36,— 36,— Süd. gebhr lunghans. 9 1„87 Kahla Por:zellan 32,87 33,5/ 4 0.0.78 floſeman Foik“. 3] sieuerzulscheine inaustrie- Alien 1J 12 icden Ms7 45, Genefzenclte, 133. 123.5J rtzevelne., jcb,ꝛn zoedi termolstopen- Fo, 13.50 1f5,25 Kſchus verte 3—%5 6• Geſonve 20 95,.— 96,.— lußznans Gebr do. 1d ee e Kem Ban Tro: 30,.—.—srt“ d0 806035 30.— 11— Kali Cbemie n do. 19036.... 107,30 107,30 Kunstzivde 5030 10 33 5 1. Erliner evisenkurse do 60„— 394,— d0 Ascherslehen—— 106,37 106,3/ 1 Kollmar& lour— o Weeh Lot eesebeneſe Been 37%— 4s her 10 fos⸗zn aig Elentr-Sen. 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I Mifteie 9,154 106% 0,104 -e A. e, hein H 4 16,20 20 ühlenwerk— 135,— 171 emet Wolle 5„ 4 ns.—— 3 ——717 3625 3628 1*— femerainii. werie 5760038. Boverf. 62,.— 33.25 Mümeimer Beraw. 129.— 128,.— Dänemark(Kopenhag.) 100 Kronen] 24,640.7% f 24.46. * 12 13 506,25 96,25 Phöniz A6'Befab.—— 55 Di Reichsanl 27 100,25 109,25 Buderus Eisenwerke 103.— 103.62 Nordd Biswetke 109,— 109,25] Danzie(Hanzig) 100 Gulden 46,770 40,87/] 46,77. Jo. 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Mai 1935 Das Flugzeug ſucht im Nebel ſeinen Weg Methoden der Flugſicherung/ Als man bei Schlechtwetter nicht flog Das Problem des Schlechtwetterflugs iſt er⸗ ſtaunlicherweiſe nicht ebenſo alt wie die Flie⸗ „gerei ſelbſt, ſondern weit jünger. Der Verfaſſer entſinnt ſich noch eines Flugtages aus dem „Jahre 1909, an welchem er mit 10 000 Menſchen einen ganzen warmen Sommernachmittag lang geduldig auf den Start wenigſtens einer Flug⸗ maſchine wartete, die von Stunde zu Stunde verſchoben wurde, weil ein Gewitter„gemeldet“ war. Das Gewitter kam nicht und ein mutiger „Pilot wagte ſchließlich eine Platzrunde. So war es damals, man flog eben nicht, wenn ein Wölkchen am Himmel drohte oder ein Wind⸗ ſtoß zu befürchten war. Und ſo war es auch noch im Krieg, wo nur ſelten einmal bei ſchlechtem Wetter geſtartet wurde. Erſt die regelmäßige Paſſagierbeförderung hat den Flug in Sturm Nebel und Wolken zur Notwendigkeit gemacht und damit die Gefahren akut gemacht, die er mit ſich bringt. Seit der Zeit arbeiten Wiſſen⸗ ſchaftler und Techniker unabläſſig an der Siche⸗ rung des Schlechtwetterfluges. Die Inſtrumente des Gleichgewichts Ein beſonderes Problem iſt immer noch der Flug in den Wolken. Es handelt ſich dabei dar⸗ um, dafür zu ſorgen, daß das Flugzeug nicht aus der Gleichgewichtslage gerät, und daß der Pilot auch bei dichter und tiefhängender Wolken⸗ decke den Landungsplatz findet. Das Gleichge⸗ wichtsproblem iſt heute durch ein reichhaltiges Inſtrumentarium ausreichend gelöſt. Der Pilot kann, auch im dichteſten Wolkennebel, die Lage ſeines Flugzeugs an ſeinen Inſtrumenten ab⸗ leſen. Maſchinen, die in dieſer Weiſe ausge⸗ rüſtet ſind, fliegen alſo auch ohne Erdſicht ab⸗ ſolut ſicher, ſofern nicht Erdhinderniſſe in die Wolkendecke hineinragen. Die elektriſche Welle als Luftlotſe Etwas anderes iſt es allerdings mit der Lan⸗ dung. Vor allen Dingen, wenn an Regentagen die Wolkendecke bis 80 oder gar 60 Meter über den Boden hinabreicht, könnte der Pilot eine unangenehme Ueberraſchung erleben, wenn er nach längerem Flug über den Wolken plötzlich nach unten durchſtößt. Hier iſt in letzter Zeit eine neuartige Funkpeilmethode ausgearbeitet worden, die jetzt auf den Fluglinien der Luft⸗ hanſa Verwendung finden ſoll. Die Funkpeilung an ſich iſt nicht neu, im Jahre 1932 z. B. ſind in nicht weniger wie 18 600 Fällen Flugzeuge durch Funkpeilung auf den Landeplatz gelotſt worden, und die Fehler waren nach den Angaben der Lufthanſa außerordentlich gering, ſie betrugen nur 0,8 Prozent. Eine noch größere Sicherheit gewährleiſtet das Z3Z⸗Verfahren, das beſonders für unſichtiges Wetter geeignet iſt. 33 Bei dieſem Verfahren wird das Flugzeug von der Strecke kommend, durch Funkſignale an den Flughafen herangelotſt, den es zunächſt über⸗ fliegen muß. In dem Augenblick, wo es ſich über dem Landeplatz befindet, erhält es durch Radio die Meldung„Platz“. Nach dieſem Signal muß der Pilot eine Kurve von 180 Grad be⸗ ſchreiben und ſich etwa 30 Kilometer genau im Gegenkurs entfernen. Sodann ſoll die Maſchine in einer ſogenannten Peilſchneiſe wieder an den Landeplatz herangebracht werden. In dem Augenblick, wo der Flugleiter in der Peilſtation das Motorengeräuſch hört, gibt er ein entſpre⸗ e Signal und kurz darauf den Befehl Z3, d. h. ſtoße durch die Wolken und lande. Wenn der Pilot dann das Gas wegnimmt und die Maſchine„drückt“, kommt er mit großer Sicher⸗ heit gut auf den Boden. Bei der Verlegung dieſer Peilſchneiſe wird natürlich darauf geachtet, daß möglichſt keine größeren Erdhinderniſſe wie Schornſteine, Kirch⸗ türme uſw. in der Flugrichtung liegen. Wenn mehrere Flugzeuge gleichzeitig zur Landung an den Platz herankommen, müſſen ſie nämlich nacheinander landen und erhalten eine entſpre⸗ chende Weiſung vom Flugleiter. So arbeiten alle Zweige der Technik unermüd⸗ lich daran, die Sicherheit des Luftverkehrs eben⸗ ſo groß werden zu laſſen, wie die der älteren Verkehrsmittel. Dr. L. K. Valuchen Eie zuefst- Vergleiche ziehend- alle öbelgeschäfte in Hannheim und Umgebung./ Und dannerst besichtigen Sie unsere grobe Quälitöts⸗ öbel- fllsflelune Je schörfer Sie prũfen, desto ehef gelongen Sie zu der Erłkenntnis dessen, wos wir leisten, und lhr Entschlub, bei un zu kaufen, wird unumstößlich sein.⸗ Augen⸗Babdorf Mannbein Au 7, 20 9. Donnersiag Seſilactfesi im der „Homsceienſe“ 23945K Die vorteile sind: Lassen Sie Jlire Nelæe im Somimer ausbessern und umarbeiten Die Arbeiten können in Ruhe aàusge- führt werden Sie brẽuchen im Winter nicht zu warten Die pPreise sind gunstig Deshalb: z Um Ausbessern hren pelz zu dem Fochmònn für pelze àm paradeplet2z Auch Sommerfrische Mofhaw)/eiler Der geeignete Landaufen halt für Ruhesuchende und Erho- lungsbedürftige. direkt im Walde gelegen. Autoziel. 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