stag, 20. Zult Spannung uen Grobfm in teunepon zynen em Romon vV. Plerre it mit Nile, Spinel it aus„Netasche“) und * 1 1 1 4 Huret— Vorher fte der Mordsee, Ilis- onfiim- 2 Windhunce tspiel und die neue llſa che. .50 E —————————— 1 — 4 u. Schriftleitung: Mannheim, R 3, 14/15..n. 55 ——— Aerſcheint 12mal.20 R Pfg. Trägerlohn), 5 Hieo——— entgegen. Iſt die ſeitung a dert, beſteht kein Anſpruch au lugeſandte Vefi Einzelpreis 10 am Erſcheinen(auch dur Regelmäßi Sammelnummer 354 21. Das„Haken⸗ g. Trägerlohn), Ausgabe B erſcheint 1 Beſtellungen nehmen die Träger höhere Gewalt) ver⸗ erſcheinende Beilagen auf allen iſfensgebieten. Für unverlangt eingeſandte Beiträge wird k ne Verantwortung übernommen Sennlag. Ausgabe Mannheim RaUE Der Duce sagt: Sen. E RGER à ben und 38.00 Uhr: ellungen m..30 Uhr Vorstellung 5¹18 18 Bergstraße am Odenwald erpreisen. Zimmer flie. chenende. Groß. schatt Amt Jugenheim. — rl. 2 Kinder Nfi..50 Pòrkes und der SSLE SSlLE 16 OSCH SCH TE efreist Juli 1935 2U geben: 2 49839K 4 ten. Muſſolini 5. Jahrgang Pfg. Schwetzinger u. Dle 4 Fhen, Zinimeterzeite im e Schluß der 25 Annahme: Mann A/ Nr. 328 B/ Nr. 198 —— n 2— 1 tei f 25 Hid. Schibenn Die elngei Millimet tteil 18 r—.— Achihn 4/15. Tel. S Nr. 12 Ausſ ließl. Geri ibtänd»Mannheim. Woſtſchecktonto: Lubr bafen 4960. Verlagsort Mann Mannheim, 21. Juli 1935 imer Ausg 95 Bei —22— 18 eile 10 PIg. Die Rilimet e; Die 0 palt.—— 4. abatt nach auflie— endausgabe 1⁰ gen⸗ ungs⸗ u. EAnuͤungsort Ranmen Ach bin in einer ſehe ſchwierigen Cagel. e0 ndon, 20. Juli. In einer vom„Daily ore*“ heute veröffentlichten Unterredung mit Muſſolini über den italieniſch⸗abeſſini⸗ ſchen Streitfall gab der Duce zu verſtehen, daß ſeine afrikaniſchen Pläne weder durch eine europäiſche Kriſe noch durch das Eingreifen europäiſcher Staaten beeinflußt werden könn⸗ 1 erklärte, ſeiner Anſicht nach werde es während der nächſten drei Jahre einen Krieg in Europa geben. Auf eine Frage nach dem Grunde der militäriſchen Vor⸗ bereitungen Italiens ſtellte Muſſolini in Ab⸗ ede, daß er einen Angriffskrieg gegen Abeſ⸗ ſinien plane, und ſagte:„Wir müſſen be⸗ reit ſein für den Fall, daß uns die Schwierigleiten Unternehmungen 3000 Meilen von der Heimat Abeſſinier angreifen.“ Er ſprach dann von den außerordentlichen irgendwelcher militäriſcher entfernt und beantwortete die Frage, ob ein Krieg unvermeidlich ſei, mit den ausweichen⸗ den Worten:„Das will ichnicht ſagen.“ Ueber die Möglichkeit eines gemeinſamen ita⸗ lieniſch⸗engliſch⸗franzöſiſchen Protektorats in Abeſſinien befragt, erklärte Muſſolini: iſt unmöglich und undurchführbar.“ „Das Als der Preſſevertreter von der Möglichkeit einer friedlichen Löſung ſprach, ſagte der Duce:„In Amerika ſchreien ſie alle Frieden, Völkerbund Muſſolini die Antwort: Frieden! und die Kommuniſten, Sozialiſten, Bolſchewiſten und politiſchen Freimaurer Eu⸗ ropas ſchreien ebenfalls nach Frieden. Es iſt leicht, nach dem Frieden zu ſchreien, aber ich bin in einer ſehr ſchwierigen Lage. Ich muß für alles, was kommen mag, bereit ſein. Ich muß für einen Angriff in einer Entfernung pon 3000 Meilen vom Mutterland bereit ſein.“ ob Italien aus dem austreten werde, gab „Das will ich nicht Auf die Frage, fagen. Ich werde Italien nicht jetzt aus dem ein Mitglied zu bleiben.“ —— ————— Ich ziehe es vor, Er glaube wohl, Völlerbund herausnehmen. konntag ist' und demit łkommt unsere Beile ge „Deutsches Leben“ illiaasszzsivsziziiwziizztzizziztzwizzzzzzztzzizzvizzizzzzzwZ”btzfzizwzizizi mit: Sprungs in die Vogesen bem Thinsspiel entgegen Der Kuhhirt von Frankenthal bas Lügenmäürchen Gans in die Heimat bie Wette des Sterbenden Eine Reportage über „Keramik und Glas“ undvlelem ösnderen daß der Völkerbund irgendwie auf den abeſ⸗ ſiniſchen Appell eingehen müſſe, aber im Falle Chinas habe der Völker⸗ bund nichts getan, und er habe auch den Krieg im Chaco nicht verhindert. Muſſolini fragte dann:„Warum traten die Vereinigten Staaten nicht in den Völkerbund eim?“, worauf der Preſſevertreter ſagte:„Weil die Vereinigten Staaten den Verſailler Ver⸗ trag nicht lieben.“ Der Duce erwiderte: „Der Verſailler Vertrag iſt ſo gut wie er⸗ ledigt. Die Reparationen ſind ausgelöſcht, die Rheinlandbeſetzung iſt zu Ende, die Abrüſtung iſt zu Ende.“ Auf die Frage, ob die koloniale Entwicklung Abeſſiniens Hand in Hand mit militäriſchen Operationen gehen ſolle, antwortete Muſſo⸗ lini:„Fawohl, Sie haben recht!“ Am Ende der Unterredung gab der Duce zu, daß die Möglichkeit einer friedlichen Löſung immer noch beſtehe. die armen Finanzen aber Starker Druck auf den Cire/ Iſt eine flöwerlung unvermeidlich? (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung.) Berlin, 20. Juli.„Financial News“ beſchäftigt ſich mit der Finanzierung des Abeſ⸗ ſinien⸗Konfliktes. Die Spannung zwiſchen Italien und Abeſſinien habe den Lire⸗Kurs in ungünſtigſter Weiſe beeinflußt. Der Kurs der Lire werde in Paris kontrolliert und zurzeit auf 124,30 gehalten, ſo daß bereits ein Disagio von 8 Prozent beſtehe. Die Art bzw. Koſten dieſer Stützungsmaßnahme ſeien aus den Bankausweiſen nicht erſichtlich, da die Banca'Italia hierfür über beſondere Deviſen verfüge. Das Disagio für Termin⸗Lire betrage zurzeit 4½ Lire für drei Monate. Verſchiedene amerikaniſche Banken hätten die Finanzierung der Einfuhr nach Italien ſtark eingeſchränkt, eine Maßnahme, die ſich ebenfalls auf den Kurs der Lire ungünſtig auswirke. Die Kapitalflucht aus Italien ſei noch keineswegs beendet. In verſchiedenen italie⸗ niſchen Städten beſtänden ſchwarze Bör⸗ ſen in denen ausländiſche Deviſen 10 bis 16 Prozent über den amtlichen Kurſen gehandelt würden. Obwohl der Umfang der Geſchäfte an den ſchwarzen Börſen gering ſei, kennzeichneten die Kurſe das Mißtrauen in den Lire. Zwar könne die Regierung noch einige Zeit den Lire halten, ſchließlich aber müſſe ſie ſich doch zur Abwertung entſchließen. Die Regierung ſtehe vor der Alternative, den Lirekurs ſeinem Schickſal zu überlaſſen oder abzuwerten. In Bankenkreiſen ſei man ſehr beſorgt wegen eventueller Rückwirkungen der hohen Militärausgaben im Zuſammenhang mit dem Abeſſinien⸗Konflikt. Es müſſe als fraglich betrachtet werden, ob es der Regierung möglich ſein werde, zugleich den Kurs des Lire zu ſtützen und die Militär⸗ ausgaben zu erhöhen. * Unſer Amſterdamer-Vertreter kabelt uns dazu: Die italieniſche Valuta ſteht ſeit et⸗ wa zwei Wochen unter ſtarkem Druck. Die finanzielle Belaſtung Italiens durch den Abeſſinien⸗Konflikt ſteht in Börſenkreiſen im Mittelpunkt der Betrachtung. Die Kursbewe⸗ gung des Lire ſteht jedoch unter offizieller Kon⸗ trolle, ſo daß den Bewegungen auf dem Ter⸗ minmarkt mehr Bedeutung zukommt. Das Dis⸗ agio ſtieg für Drei⸗Monats⸗Wechſel um Lire auf 4½ Lire, ſo daß ſich ein Zinsſatz von 30 Prozent pro Anno ergibt, für Ein⸗Monats⸗ Wechſel von 158 Lire auf 1½ Lire. Die engliſchen Frontkümpfer in Potsdam Die engliſchen Frontkämpfer während ihres Beſuches in Potsdam vor dem Schloß Sansſouci— Weltbild(M) hrhnran nit mulſolni/ laiien und der bölxerdund/ noch im eine frieduche tülung möglich Die Senſe rauſcht Erntezeit! Die Senſe rauſcht durch das Getreide. Die Mahd fällt füllig zu Boden. Schwaden legen ſich Reihe um Reihe an das letztmals wogende Korn. Das Wetzen der Sen⸗ ſen klingt wie der Rhythmus der Landsknechts⸗ trommeln über die Gewanne, und das morgend⸗ liche Dengeln iſt Weckruf im ſommerlichen Dorf. Die Erntearbeit fordert den höchſten Einſatz. Aeußerſter Wille und letzte Kräfte werden hin⸗ gegeben mit einer faſt unmenſchlichen Ausdauer und Zähigkeit für das Brot unſeres Volkes. Jung und alt, Mann und Frau ſtehen mit Bienenemſigkeit und Ameiſenfleiß im Werk für die Scholle. Es iſt ein großer, froher und ſitt⸗ licher Ernſt, der über unſeren deutſchen Fluren in dieſen Erntetagen wirkt. Denn voll banger Sorge hat der Bauer das Jahr hindurch ſeinen Acker umhegt und gepflegt. Seiner Hände Fleiß mußten die Elemente ſegnen. Und nun ſteht er in einem heißen, harten und langen Arbeitstag mitten in der Ernte. Ernten iſt ihm nicht Selbſt⸗ zweck, iſt ihm nicht einheimſen oder Verdienſt. Ernte iſt dem deutſchen Bauer Dienſt. Er hat ſich mit dem Reichtum der Technik und der Kraft ſeines Geiſtes der Erzeugungsſchlacht ver⸗ ſchrieben, um dem deutſchen Volke die Nah⸗ rungsfreiheit zu ſchenken. Das iſt ein Wille und ein Vorhaben, wie man es ſich größer und ſchöner nicht denken kann. Friedrich der Einzige hat das gewaltige Ausmaß dieſes Zieles er⸗ kannt, als er erklärte, daß derjenige, der es fertig bringe, daß da wo heute eine Aehre wächſt, deren zwei wachſen, der Nation größere Dienſte leiſte wie ein ſiegreicher General. Dieſem Ruhme ſtrebt der deutſche Bauer in ſelbſtloſer Hingabe für die Ernährungsfreiheit ſeines Volkes zu. Doch nicht nur ſachliche Werte ſind es, die er dem Boden abringt. Er iſt auch Träger und Schöpfer bleibender Kulturwerte; denn die raſ⸗ ſiſche Wurzel jeder Kultur iſt ausſchließlich ein bodenſtändiges und für alle Zeiten beſtändiges Bauerntum. Als Quell der ewigen Blutserneu⸗ erung und der Wehrkraft der Nation iſt er unſeres Volkes lebendiger Strom. Wenn wir von dieſer großen Schau die bäuerliche Wertig⸗ keit beurteilen, ſo ſehen wir, daß Bauerntum weder ein Berufsſtand, noch ein Gewerbebetrieb im landläufigen Sinne iſt. Bauer ſein heißt: Aeußerſte Pflichterfüllung dem Ganzen gegen⸗ über, biologiſcher Lebensquell für Nation und Volk ſein! In dieſen Sommertagen, da die Sonne un⸗ barmherzig über die Felder glutet, ſchichten ſich wiederum die ſchweren Garben auf dem Ernte⸗ wagen. Unerbittlich fordert dieſe Arbeit den ganzen Menſchen. Brot für das Volk zu ſchaf⸗ fen iſt keine Spielerei. Der Weg zum Brot iſt ein weiter. Während der Städter ſeinen Ur⸗ laubsplan ſchmiedet, während er voll innerer Freude und Glücksempfinden wägt, an die See oder ins Gebirge zu fahren, ſteht der Bauer in der freien ſtolzen Fron um das tägliche Brot Jahrgang 5— A Nr. 328/ B Nr. 198— Seite 2 „Hakenkreuzbanner“ 5 Mannheim, 21. 2 — ſeines Volkes. Die Kraft ſeiner Arme und ſei⸗ nes Willens ſchenkt er in ewigem Ablauf von Saat und Ernte dieſer vornehmen Berufung. Wenn ihm der Odem des heißen Ackers ent⸗ gegenſchwellt und die brüchige Scholle vom Mahd⸗Schritt dampft, dann jauchzt ſein erfüll⸗ tes Herz. Ernährer des Volkes zu ſein macht ſtolz und verpflichtet zugleich. Dieſe Aufgabe hat der deutſche Bauer zum Geſetz erhoben. Es zu begreiſen und zu würdigen iſt gerade in die⸗ ſen Tagen, da wiederum die Senſe rauſcht, Ver⸗ pflichtung für alle deutſchen Volksgenoſſen ab⸗ ſeits des Bauernhofes. Dr. W. Kattermann. fluſflöſung ſlaatsfeindlicher fleniſien⸗ verbünde Berlin, 20. Juli,(HB⸗Funk.) Die Geheime Staatspolizei teilt mit: Im Einvernehmen mit der Reichskulturkammer und mit Staatskommiſſar Hinkel ſind nachſtehend auf⸗ geführten drei Artiſtenverbände wegen der in ihnen tätigen ſtagtsfeindlichen Ele⸗ mente von der Geheimen Staatspolizei auf⸗ gelöſt worden: die Internationale Artiſtenloge Berlin, der Internationale Zirkusdirektoren⸗ perband Berlin und der Berufsverband deut⸗ ſcher Artiſtik Berlin. Gleichzeitig iſt das Organ dieſer drei Verhände, die Zeitſchriſt„Das Programm“ verboten worden. In flürze Berlin. Die engliſche Frontkümpferabord⸗ nung nahm am Donnerstagabend an einem Kameradſchaftsabend der RSKO teil. Am Freitagnachmittag beſuchten die briti⸗ ſchen Frontkämpfer auf Einladung des Stell⸗ vertreters des Führers, Rudolf Heß, die Kliniſche Abteilung für Sport⸗ und Arbeits⸗ ſchäden der Heilanſtalt Hohenlychen und unter⸗ nahmen anſchließend mit dem Stellvertreter des Führers eine längere Motorboptfahrt auf den märkiſchen Seen. Am Freitagabend reiſten die engliſchen Gäſte nach München ab. Berlin. Die bisherige deutſche Geſandt⸗ ſchaft in China wurde durch Reichsgeſetz in eine Botſchaft umgewandelt. Rom. Die italieniſchen Jugendlichen der Jahrgänge 1915, 1916 und 1917 ſollen noch im Laufe dieſes Jahres eine ſtraffe militäriſche Ausbildung erhalten. Neuyork. Wie aus Port Lauderdale in Florida gemeldet wird, ereignete ſich dort ein Fall von Lynchjuſtiz, Ueber 100 maskierte Mün⸗ ner entriſſen der Polizei einen Neger, der einen Meſſerangriff auf eine weiße Frau verübt ha⸗ ben ſoll, und hängten ihn an einem Baum auf. Montreal. Die norwegiſch⸗amerikaniſchen Flieger Thor Solberg und Paul'Seanyan, die am Donnerstagmorgen von Neuyork zu einer Ueberquerung des Nordatlantiſchen Ozeans nach Bergen geſtartet waren, haben am Freitag um 19.45 Uhr MEz den Weiterflug angetreten. Chikago. Ein mit Müttern und Kindern überfüllter Straßenbahnwagen, entgleiſte und fuhr in die Stahlträger einer Bahnüberführung hinein. Bei dem Unglück wurde eine Perſon getötet und 40 verletzt. ALHAMBRA: „Der Koſak und die Nachtigall“ Ein von der Atlantisproduktion, Wien, her⸗ eſtellter„Auch“⸗Film ſeltenen Unterdurch⸗ ſchnitts, der unverſtändlicherweiſe nach anfäng⸗ lichem Zenſurverbot(aus wahrſcheinlich künſt⸗ leriſchen Rückſichten) doch bei uns zugelaſſen worden iſt, aber ſelbſt in ſeiner jetzt gebotenen Faſſung eher zu belächelnder als zu ernſthafter Kritik herausfordert. Ueber die mehr gls dünn⸗ füne, naip⸗aufgebaufchte Handlung kann auch as anſpruchsvolle Schauſpieleraufgebot Jarmila Rovotna, Jvan Petrovich, Gerda Maurus, Rudolf Kiein⸗Rogge u. a.— nicht hin⸗ wegtäuſchen, zumal ſeine ſicher möglich ge⸗ wefene günſtige Verwendung vom Regiſſeur Phil Jutzi durchaus verpaßt wurde, und in einen Stil ausartete, der an voriges Jahrzehnt gemahnt. Wir haben Anſprüche auch an dieſes Genre von Filmen, die nicht unterboten werden dür⸗ en und ſich gllein mit einigen ſehenswerten Zandſchaftsaufnahmen oder einigen ſtimmlich (von der Jovotna) glanzvoll gemeiſterten Schmachtgeſängen nicht zufriedenſtellen laſſen. Das wirklich Intexeſſierende an der ſommer⸗ lich⸗dürftigen Spielfolge bildete die Bavaria⸗ Ton⸗Woche. astf. cAPITOI: „Zwei lachende Augen“ Ein Spiel um Shirley Temple. Ein Film, der von 4055 kleinen Mädchen zum Erfolg ge⸗ tragen wird. Der an ſich harmlos⸗ſentimentalen Geſchichte gibt das kleine Perſönchen eine eigenwillige Prägung und hebt ſie damit über ihren ur⸗ fprünglichen Wert weit hinaus. Dabei ſei an⸗ erkannt, daß auch die andern Schauſpieler, voran Fames Dunn, Charles Sellon, Jane Darwell und Adele Martin, ein gutes Können zeigen. Wenn der Film trotzdem nicht reſtlos befriedigt, Wie wir den kilm ſehen fleguptiſche Befürchtungen vie geſünrdete Inodnüngioneit im fbelſinien-Konſint Mailand, 20. Juli. Die Mailänder Preſſe, die in den letzten Tagen täglich Mel⸗ dungen aus den ägyptiſchen Blättern über⸗ nimmt, bringt heute Nachrichten, in denen be⸗ hauptet wird, in gewiſſen ägyptiſchen Kreiſen herrſche Beſorgnis, daß eine Beſetzung Abeſſiniens durch Italien eine Verſtärkung des engliſchen Einfluſſes auf Aegypten zur Folge haben werde und daß damit die Un⸗ abhängigkeit Aegyptens gefährdet werden würde. Begründet wird dieſe Anſicht damii, daß England im Falle einer Feſtigung der italieniſchen Poſition im Roten Meer ſeine eigene Stellung am Eingang des Roten Mee⸗ res zu verſtärken ſuchen werde. Ferner wird aus dem ägyptiſchen Blatt„Muſſaluer“ die Nachricht übernommen, daß man in Aegypten die Ankunft von fünf britiſchen Regimentern aus England erwarte. Auch im ägyptiſchen Heere, das bekanntlich unter engliſcher Führung ſteht, würden ſehr lebhafte Vorbereitungen getrof⸗ ſen, Man habe mit der Bildung eines neuen ägyptiſchen Regiments begonnen, das 817 Soldaten und 28 Offiziere zählen ſolle und das wahrſcheinlich für den Sudan beſtimmt ſei. Außerdem habe man mit dem Bau einer großen Straße von der Bucht von Marſama⸗ truh nach den umgebenden Hügeln begonnen, wo ſich ägyptiſche Militärplätze und Kaſernen befinden. Marſamatruh bilde einen wichtigen Stützpunkt für die Engländer an der ägyp⸗ tiſchen Weſtgrenze. fluch flmeriſa verkauft Schiffe an Italien Neuyork, 20. Juli. Italien, das dieſer Tage in Griechenland bedeutende Schiffskäufe getätigt hat, laufte jetzt auch hier mehrere Damp⸗ fer für Transportzwecke. Es ſind dies die Dampfer„Montawk“ und„Montan a“ der Atlantie Transport⸗Lines,„Byron“ und „Ediſon“ der National Steam Navigation Company, von der griechiſchen Furneß⸗Reederei erwarb Italien den Dampfer„Fort George.“ Japans ſcharſer Proteſt Die fintwort auf die ſowietruſſiſche ſlote/ leue örenzwilchenfälle Tokio, 20. Juli.(HB⸗Funk) Die japaniſche Antwort auf den Proteſt der Sowjetunion we⸗ gen der Grenzzwiſchenfälle wurde jetzt dem Sowjetbotſchafter überreicht. Japan lehnt in ſeiner Antwort den Proteſt ent⸗ ſchieden ab und führt im einzelnen zahl⸗ reiche Gegenbeweiſe zu den ſowjetruſſiſchen Be⸗ hauptungen auf. Außerdem enthält die Note einen ſcharfen Proteſt gegen die vorzeitige Veröfſentlichung der Proteſtnote durch die Sowjetunion, Japan bezeichnet dieſes Verhai⸗ ten als ungewöhnlich und unfreund⸗ lüch, das geeignet ſei, die Beziehungen zwiſchen Japan⸗Mandſchutuo und Sowjetrußland weiter zu verſchlechtern. Inzwiſchen haben ſich neue Grenzzwiſchenfälle ereignet, die der Mandſchukuo⸗Regierung Anlaß zu einer Proteſtnote gaben, Es handelt ſich um Uevergriffe der Sowjettruppen, die u. a. ein. Motorboot mit japaniſcher Flagge auf dem Amur beſchoſſen haben, In Hfinting, der Hauptſtadt Mandſchukuos, hegt man deshalb ſtarke Zweifel über den Wert einer Kommiſſion, die wahrſcheinlich nicht in der Lage wäre, die⸗gefährliche Grenzlage zu be⸗ ſeitigen. Die an der Grenze untergebrachten Sowjettruppen werden auf 12 Diviſionen zu je 20 000 und fünf Kavalleriediviſionen mit je 5000 Mann ſowie 5750 Flugzeuge und 400 Tanks be⸗ zifſert. Die Verteilung der Sowjettruppen er⸗ ſtreckt ſich auf die Gegend ſüdlich und weſtlich von Charbarowſt bis Blagoweſchenſt und nörd⸗ lich von Mandſchuli bis zur Umgegend von Tſchita. Außerdem befinden ſich noch mongoliſche Einheiten weſtlich von Mandſchuli ebenfalls unter ſowfetrüſſiſcher Führung, die noch über techniſche Hilfstruppen verfügt. Mandſchukuo glaubt in Anbetracht dieſer Ver⸗ hältniſſe einen Nichtangriffspakt a b⸗ lehnen zu müſſen. kin Sowjeiſreuzer miſcht ſich ein Unerbelener Beſuch bei den ſchwediſchen Flottenmanövern Stockholm, 20. Juli.(HB⸗Funk.) Wie „Aftonbladet“ meldet, hat es in ſchwe⸗ diſchen Marinekreiſen großes Aufſehen erregt, daß während der letzten großen Manöver der ſchwediſchen Kriegsflotte in der nördlichen Oſtſee im Laufe einer Nachtübung plötzlich der ſowjetruſſiſche Schulkreuzer„Komſolez“ im Operationsgebiet aufgetaucht ſei. Das Blatt vermutet, daß dieſe„unerwünſchte und uner⸗ ſo mag das an der etwas läſſigen Regieführung und an der nicht voll entfalteten Bildwirkung liegen. Shirley jedenſalls erobert ſich die 833 zen der Zuſchauer im Sturm. Deshalb, weil das Kind es fertig bringt, trotz Kuliſſenluft und ſpilmſtaraufgaben ſich ſeine reizende Natürlich⸗ ieit zu bewahren. So iſt es kein Wunder, daß der Film viele Freunde befindet. lei. UNIVERSVUM: „Die Schloßherrin vom Libanon“ Kolonialluft, aufſtändiſche Beduinenſtämme, eine geheimnisvolle Gräfin, ein junger Offizier, Geheimdienſt, Liebe— all das iſt mehr ſchlecht als recht zu einer zähflüſſigen, ermüdenden Handlung vereinigt. Eine au nn Foto⸗ grafie und die Echtheit der Außenaufnahmen läßt die Exiſtenz der Perſonen noch fragwürdi⸗ ger erſcheinen, In einer ſchwülſtigen Atmoſphäre ohne ſegliches Tempo wickeln ſich dürftige und verlogene Konflikte ab, die in einem tatſächlich die Sehnſucht nach jener Ki und ſauberen Luft wecken, die den im Vorwurf ähnlichen engliſchen Film„Bengali“ durchwehte. Und das 1 die„Moral“ der Geſchichte: Ein junger Offizier, dei um einer mehr oder weni⸗ ger ſchönen Gräſin willen bereit iſt, miaralee Geheimniſſe und damit ſeine Ehre zu verra wird nur durch ein ihm zufällig beſallendes Fieber vor dem letzten Schritt hewahrt, Sein Verhalten findet weder irgendeine motipierte Rechtfertigung, noch gar Sühne. Um. Gloria: „Peer Gynt“ Sind bei der Verfilmung des dramatiſchen Gedichtes„Peer Gynt“ von Ibſen auch nicht alle Probleme reſtlos gelöſt worden, K wurde aus diefer nordiſchen Fabel doch ein Film von der wegen ſeines hohen künſtleriſchen Wertes mit an der Spitze der deutſchen Filmproduktion des letzten ahres fteht. Namentlich der erſte Teil, der unter der gewaltiger Wirkung, en, wartete Teilnahme eines ſowjetruſſiſchen Kriegsfahrzeuges an operativen Uebungen der ſchwediſchen Flotte ſicherlich nicht zu⸗ fällig erfolgt ſei. Hätte das Sowjetſchiff den normalen Kurs eingehalten, ſo hätte es niemals das ſchwediſche Operationsgebien be⸗ rühren brauchen. Indeſſen ſei dieſer Fall nicht alleinſtehend und ſicherlich nicht ohne Hintergrund. Er dürfe deshalb auch nicht ſpurlos vorbeigehen. Mitwirkung des Dichters Billinger ge⸗ ſchaffen wurde, bringt Höhepunkte des filmi⸗ ſchen Geſtaltens, wie ſie eindringlicher noch von keinem ausländiſchen Film erreicht wurden. Im Mittelpunkt ſteht Hans Albers als der Phantaſt und Schwärmer Peer Gynt, Dieſe Rolle gab ihm wie noch keine andere Gelegen⸗ heit, ſeine urwüchſige Geſtaltungskraft zu ent⸗ falten. Neben ihm und um ihn eine Reihe vor⸗ trefflicher Schauſpieler, von denen beſonders Lueie Höflich als Mutter Aaſe und Marie⸗ luiſe Elaudius als Solveig zu nennen ſind. Die sti die unter Verwendung Grieg⸗ ſcher otive geſchaffen wurde, unterſtreicht wirkſam die ſchönen Bilder, die vor allem die herbe nordiſche Landſchaft zeigen.—th. Carmen— keine echte Zigeunerin Eine Carmen⸗Aufführung in der Königlichen Oper in London war für den ſpaniſchen Bot⸗ ſchafter Senor Perez de Ayala, der auf dem Gebiete der ſpaniſchen Voltskunſt als Fach⸗ autorität anzuſprechen iſt, Anlaß, einmal in aller Oeffentlichteit feſtzuſtellen, daß Bizets Carmen keine echte Zigeunerin ſei. Er weiſt darauf hin, daß fremde Schriftſteller, die Spanien nicht genügend kennen, die Zigeu⸗ nerfrauen immer für fafzinierende Geſchöpfe halten und auch ſo beſchreiben, ſie gewiſſermaßen als Vamp darſtellen, denen kein Mann zu widerſtehen vermag und die mit der vollen Wucht und dem ewig lodernden Feuer ihres Temperaments geradezu die geſamte Männlich⸗ keit dieſer Erde„provozieren“. Hierzu ſtellt der Botſchafter feſt, daß in Wirk⸗ lichteit wenige Frauen der Erde ſo ſehr ſtrengen Lebensgeſetzen ünterworfen ſeien wie gerade die ſpaniſchen Zigeunerinnen. Ihre Lebensſitten ſeien geradezu akademiſch. Und was ihr Tem⸗ perament angehe, ſo bewege es ſich beſtimm: in ſehr engen und ehrenwerten Grenzen. Die Füälle, wo wirtlich einmal eine Spanierin einen Seitenſprung wage, beträfen in den ſeltenſten Fällen die ſpaniſchen Zigeuner. Auch irgend⸗ eine Liebesaffäre zwiſchen einem Nicht⸗Zigeu⸗ Schutzbeſtimmung des§ 51 in A ſchen Künſten und dem faſzinierenden Auſtte Bemerkungen Amerikas In Amerika iſt vi . ders als in Euro ALelltige Elitg. einer Hinſicht g die dortigen Verhültn . die gleichen wie in vielen europſiſe ändern, was die nachſtehende Meldung deut⸗ lich zeigt: In Neuyork fand kürzlich eine T gung der amerikaniſchen repvol tionären Schriftſteller ſtatt. An Tagung nahmen 214 Delegierte und 100 teil. Joſef Freymann hielt einen Vort über die Tradition der amerikaniſchen reyol tionären Literatur, Edwin Siever mete ſeine Rede der proletariſchen Proſ Iſidor Schneider ſprach über die pr tariſche Poeſie, Anſchließend fand ein V von John Löwenſohn über die Techn Dramaturgie ſtatt. Im Mittelpunkt der örterenden Probleme ſtand die Frage der teiligung der Schriftſteller Klaffenkampf. Joſef Trachtenberg berichtete über die Vermehrung marxi Literatur. Anſchließend wurde die Lig amerikaniſchen Schriftſteller gegründet und den Ausſchuß folgende Perſonen gewi Freymann, Gold, Joſefſon, Lö ſohn, ZIſidor Schneider, Trach berg u. a. Die Tagung begrüßte in ihr ſchen Beziehu ſolution die„Internationale Rote, Hi (MopR) und ſchloß mit dem Geſang Internationale. Gold, Joſefſohn, Löwenſohn uſw.; Laßt Nu⸗ men ſprechen. ein Haus ein Kommuniſten volverſchü ziſten antwort ſen und verh denen zwei ve In Jaſſy fliſche Propag hauptſächlich Beſſarabien ve So wenig durchgreiſend die mhertedignuß Chi gegen auswärtige griffe zu ſein pfle kurzen Prozeß macht man in China mit( fetzesübertreternimeigenen Laßd Wie jetzt bekannt wird, hat die Regierung in Nanking verlautbaren laſſen, daß im vergam⸗ genen Jahre in China 263 Opiumhänd⸗ ler hingerichtet wurden. Die chineſi Regierung plant, ſämtliche chineſiſchen Opium raucher, die noch nach dem Jahre 1937 das ga⸗ ſter nicht abgelegt haben, mit dem Tode zu he ſtrafen.— Auch gegen verſchiedene Ange heiten der Frauen führt die Regierung in Eh einen zähen und erbitterten Kampf. So iſt boten worden, daß die Frauen ſich das Ha kurz ſchneiden oder dauerwellen laf Die Friſeure ſind aufgefordert worden, Dauerwellenapparate abzuliefern, und den O zieren iſt es verboten, eine Frau zu heirg die kurzgeſchnittenes oder lockiges Haar he Und dennoch,,, gibt es in Ching noch viele Frauen, die kurzes, gelocktes Se Ob es nach 1937 mit den Opiumrauchern e china elnmal energiſch matiſchen Bezi keinen Pakt ſc ſein wird!? vas Uleieil im Moedprozeß dalf Siegen, 20. Juli(HB⸗Funk.) Im Mo prozeß Saſſe, dem die Ermordung dei beitsdienſtmannes Koch zugrunde liegt, 1 kündete das Siegener Schwurgericht am Sg tag das Urteil. Der Angeklagte Saſſe wu wegen Totſchlags zu acht Jahren Zuch haus verurteilt. In der Urteilsbegrün⸗ dung führte der Vorſitzende aus, daß nach Auj⸗ faſſung des Gerichtes die Tat vorſätzlich gangen worden ſei. Das Gericht iſt dem G achten der Sachverſtändigen gefolgt und hat di tagung, die der Ingbert a heitsträgern „HJ, IV, chienen waren roßangelegte Es ſcheint n wendung gebracht. ner und einer Zigeunerin iſt außerorden ſelten und entſpringt beſtimmt nicht den tei der Zigeunerinnen, ſondern vielleicht gerade erzwungenen Zurückhaltung im Temperam dieſer Frauen. m großen politiſche E Nationaltheater. Sonntag:„Herz Bord“, die erfolgreiche Operette von Ki (letztes Auftreten von Hedwig Hillenga ginn; 20 Uhr,— Am Dienstag, 23. Juli, w zum erſtenmal Dellingers Operette„Dan g icht mit einer far“ in der neuen Bearbeitung von Weishah zend wir in 2 gegeben, Muſikaliſche Leitung; Klauß. Inſzenit anerd eutſt kung: Becker. Das Werk ſteht von dg 955 15 Mitiwoch, 31, Juli, allabendlich auf dem Spfeh 4— plan. 245 Kampf, den die nationalſo bedingte zwang mehr von uns erſt kann und Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann Stellvertreter: Karl M. Hageneier; Cheiy 5 i für po he Nachr 1 Kicherer: ihr enente angſwäau e Bewegung: Friedr. Haas: für Kutturpolintk le. lon nüd Benggen, W. Färntznter„Unpoltiiſches! A Lauer: für Lokales: Erwin Meſſel; für Spori: JulF ſämtliche in Mannheim. Berliner n Hauys Graf Aamtle r Wir müſſer egung an d eil nachſicht ufgabe kann Sy/ 68, Charlottenſir, 159 Machdrug beichn a ücſichtigung Ständiger Berliner Mitarbeiter: Dr. Jo geiſtigen B Berlin⸗Dahlem. 9 hann m 85 51 Sprechſtunden der Schriftleitung: Täglich 16—17 (außer Mittwoch. Samstaa und Eonmt entlichen ih Verlagsdirektor: Kurt Schöänwitz, Mannheim Druc u. Verigg; Hatenkreuzyanner⸗Verlag u. D G. m. b. H. Aei⸗Snzen der Uertocpüitefton his 12.00 5(außer Samstag und Sonntag ſprech-Rr, für Geriag'und Schrifneſtung: Sa nummer 354 21. Für den Anzeigenteil verantw Arnöld Schmid Mannyeim. Zurzeit iſt Preisliſte Nr, 4 für Geſamtauflage ſei Weinheimer⸗ und Eczwebinger⸗Mutgabeh a Durchſchnittsauflage Zun935: Ausg. 4 Mannheim u Ausg tz Mannheim Ausg. 4 Schwetzing. u Ausg, t Schwetzing.— Ausg. 4 Weinheim u Ausg. 6 Weinheim— Gejamt⸗D.⸗A. Jun 1935 m, 21. „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, A. Juli 1935 Jüdiſch-kommuniſtiſche fjetze in Rumänien ukareſt, 20. Juli. Die illegale Kommuni⸗ zen rika iſt vie inicht iſche Partei Rumäniens hat in den letzten igen Verh ochen ihre wühleriſche Tätigkeit erneut auf⸗ elen euroh nommen und verſucht, ihre Propagandazellen e Meldung ieder ins Leben zu rufen. Der rumäniſchen ürzlich eine Geheimen Staatspolizei gelang es am Freitag⸗ chen revo chmittag, in einem Bukareſter Vorort einige r ſtatt. A kommuniſtiſche Agenten bei der Herſtellung alſcher Eiſenbahnfahrkarten zu faſ⸗ „die zu Propagandareiſen verwendet wer⸗ en ſollten. In einem anderen Vorort der te und 106 elt einen Vor kaniſchen revolu⸗ Siever Hauptſtadt wurden die Polizeibeamten, die in ſchen Proſa, in Haus eindringen wollten, in dem einige über die p mmuniſten Beratungen abhielten, mit Re⸗ fand ein Vortrag olverſchüſſen empfangen. Die Poli⸗ iſten antworteten ebenfalls mit Revolverſchüſ⸗ en und verhafteten neun Kommuniſten, von denen zwei verwundet wurden. n Jaſſy wurde eine geheime kommuni⸗ iſche Propagandazentrale ausgehoben, wo ſich auptſächlich jüdiſchhe Studenten aus Beſſarabien verſammelten., Hervorzuheben iſt die Tatſache, daß die Tätig⸗ it der kommuniſtiſchen Agitation in Rumä⸗ nien einige Zeit, und zwar unmittelbar vor und nach der Wiederaufnahme der diplomati⸗ chen Beziehungen mit Sowjetrußland, aufge⸗ ört hatte und nunmehr wieder aufzuleben cheint. r die Technik der lpunkt der z e Frage der ftſteller Zrachtenb ung marxiſt de die Liga egründet un ſonen gew fſon, Löw er, Tracht üßte in ihrer Re⸗ e Rote Hilfe zem Geſang 3 uſw.; Laßt! Zwei Tatſachen verdienen hierbei beſon⸗ 5 exe Erwähnung. Erſtens iſt es wieder einmal er Jude, der den alles zerſetzenden Kom⸗ ig durchgreif unismus in fremde Staaten trägt, damit er eidigung Eh it der roten Welle zur Herrſchaft über die uswärtige elt emporgetragen wird. Und zum andern be⸗ ſein pflegt ſe eiſt die Tatſache der verſtärkten Hetze China mit Ge⸗ ach der Wiederaufnahme der diplo⸗ ignen Lanz. atiſchen Beziehungen, daß man mit Beelzebub ie Regierung ſt inen Pakt ſchließen foll, ſonſt frißt er einem. daß im vergam Die Staaten aber, die ſich dem roten Rußland Opiumhändeß mnFreundſchaft verſchrieben haben, mögen Die chineſiſhe an dieſem kleinen Beiſpiel ſich errechnen, wohin neſiſchen Op hre 1937 das. ſie ihr Weg führen kann. dem Tode zu he⸗ dene Angeſwohn⸗ Habinettsumbildung in Griechenland gierung in ahinm Athen, 20. Juli. Für Freitag ſpätabend iſt mpf. So iſt ve die Vereidigung der neuen Kabinettsmitglieder ſich das Hag uerwellen laſſen. ert worden, die rn, und den O rau zu heir angeſetzt worden. Zum Kabinett treten als Mi⸗ niſter für Wohlfahrt Sayas, das Flugweſen übernimmt Nicolaidis, Wirtſchaftsminiſter wird Kartalis, Miniſter für Juſtiz wird ferner Romanos, während das Landwirt⸗ Fach 65 chaftsminiſterium Theodorides leiten ftes 80 ird. Staatsſekretär im Finanzminiſterium wird Koroſos. Als Miniſter für Mazedo⸗ nien iſt Vergipoulos, für Thrakien Argy⸗ ropoulos und für Epirus Tziokas vor⸗ geſehen. Zum Miniſter für Kreta wurde Fran⸗ kiadakis beſtimmt. Die übrigen Miniſter⸗ oſten bleiben wie bisher beſetzt. nrauchern eben rozeß Saſſe unk.) Im Mord⸗ iordung des A⸗ unde liegt, ver⸗ ericht am Sams⸗ gte Saſſe wurde ahren Zucht⸗ r Urteilsbegrün⸗ s, daß nach Auf⸗ orſätzlich icht iſt dem G § 51 in An St. Ingbert, 19. Juli. Auf einer Führer⸗ tagung, die der Gau Saar⸗Pfalz am Freitag in St. Ingbert abhielt und zu der neben allen S8, Hi, IV, BdM, Arbeitsdienſt uſw. er⸗ chienen waren, hielt Gauleiter Bürckel eine oßangelegte Rede, in der er u. a. ausführte: Es ſcheint mir an der Zeit, über den tand der Rückgliederung und die zum großen Teil damit zuſammenhängende politiſche Situation in unſerem Grenz⸗ gebiet die notwendigen Ausführungen zu machen. Die Menſchen an der Saar haben eine öjährige politiſche Vergangenheit, die wohl n meiſten ein Gepräge verliehen hat, das ſie cht mit einemmal abſtreifen können. Wäh⸗ nd wir in Deutſchland den Kampf um die in innerdeutſche Geſtaltung führten, hat dieſes olk um die Zugehörigkeit zu Deutſch⸗ nd überhaupt gerungen. Der unerhörte mpf, den die Gegner ausſchließlich gegen die ationalſozialiſtiſche Idee führten, bedingte zwangsläufig Spannungen, die nun⸗ mehr von uns gelöſt werden müſſen, d. h. jetzt g, 23. Jul 2 erſt kann und muß der Saarländer mit dem m Weſen des Nationalſozialismus vertraut ge⸗ Mgncg t werden. Daraus ergibt ſich iturpolink e ile, Wir müſſen der Entwicklung unſerer Be⸗ ib W5on gung an der Saar mit Geduld und zum heim Teil nachſichtlich gegenüberſtehen. 2. Unſere Aufgabe kann nur erfüllt werden unter Be⸗ rückſichtigung und genauer Kenntnis der geiſtigen Bereitſchaft der Bevölkerung. Während die Rechtsangleichung im eſentlichen ihrem Ende entgegengeht, liegen e Dinge wirtſchaftlich und arbeitspolitiſch af Reiſcha u ſämtl, r. Johann v. Keer Täglich 16-— ind Sonntag 0 wieriger. Hier gibt es nur die eine Möglich⸗ Rannheim it: die Lohn⸗ und Preisfrage auf SA n Schlag in Angriff zu nehmen. d Sonntag; r Gauleiter ſprach dann ſeinen Helfern und heſtung Wirtſchaft für ihre treue Hilfe ſeinen Dank „ Meine damaligen Anregungen an den ſamtauflage die Liquidation „Als der Fiſim noqſi Mintopp war“ Damals wurden noch Dosen gesfreui! Das Jubnäum der änesten fümschausplelerin- Auguste wanner-Hirsch erzänit Unter großen Ehrungen durch das Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda, die Filmkammer, die Reichs⸗ fachſchaft„Film“, die Kollegenſchaft, ſowie den Reichsverband der deutſchen Film⸗ theater beging dieſer Tage die älteſte noch tätige deutſche Filmſchauſpielerin, Frau Auguſte Wanner⸗Kirſch, das Feſt des 85. Geburtstages. Das privatmuſeum einer greiſen Künſtlerin Es gibt wohl kaum irgendeine Oper, Operette, kein bekannteres Theaterſtück, worin Frau Auguſte Wanner⸗Kirſch nicht ſchon ein⸗ mal eine Hauptrolle verkörpert hat. Schon mit 14 Jahren begann die damalige kleine Auguſte Munck ihre Künſtlerlaufbahn in einer Aufführung von„Orpheus“ im Tremp⸗ litz⸗Schönauer Schloßtheater. Es folgten Lehr⸗ jahre am Dresdener Konſervatorium. Bald war Auguſte eine gefeierte Soubrette, der man z. B. bei einem Gaſtſpiel in Gmunden in den Operetten„Gallathéé“ und„Die ſchöne Helena“ von ihrem Hotel bis zum Theater Blumen auf den Weg geſtreut hat. Ihre En⸗ gagements brachten Frau Wanner⸗Kirſch auf die verſchiedenſten Bühnen in der ganzen Welt. Neuyork, Cincinnati und Montevideo bejubel⸗ ten ſie ebenſo wie Wien, Budapeſt und Rom. Die erſten deutſchen Filme Außerdem wirkte die Jubilarin vom Jahre 1907 an in faſt allen erſten deutſchen Filmen man der Seite heute noch bekannter Stars wie Aſta Nielſen, Henny Porten und Pola Negri mit. Damit nicht genug, war Frau Wanner⸗Kirſch während des Weltkrieges auch noch in Brüſſel, Lille und anderen Städten zuſammen mit Profeſſor Brück an den Fronttheatern der., 5. und 6. Armee tätig. Die Wohnung der Künſtlerin gleicht da⸗ her weniger einer menſchlichen Behauſung als einem regelrechten Film⸗ und Theater⸗ muſeum, das einen lückenloſen Ueberblick über die Entwicklungsgeſchichte dieſer beiden Kunſtgattungen gibt. Da findet man Bilder von Film⸗ und Bühnenkünſtlern aus ſieben Jahrzehnten und dazu eine Unzahl uralter Theaterzettel von allen Stücken, in denen die Die kleinſte Schnelzugmaſchine der Welt Eine in allen Einzelheiten nachgebildete 20 1⸗Schnellzugmaſchine, die von dem ehemaligen Fleiſcher Georg Halden, Berlin⸗Steglitz, in einer Arbeitszeit von 1000 Stunden angefertigt wurde. Die Maſchine, deren Zugkraft 2 Kilo beträgt, iſt 26½/ Zentimeter lang und hat eine Spurweite von 16 Millimetern. Wirtſchaftsführer, ſo fuhr er fort, wurden be⸗ reitwilligſt aufgenommen und zum weitaus größten Teil verwirklicht. Im beſonderen möchte ich Ihnen mitteilen, ſo führte Gauleiter Bürckel weiter aus, daß ich in der erſten Oktoberhälfte die Rückgliede⸗ rung dem Führerals vollzogen mel⸗ den werde. Wirtſchaftliche Dinge werden von dieſem Tage ab ihre Behandlung wie im übri⸗ gen Reich auch erfahren. Ich glaube auch ſagen zu dürfen, daß bis zu dem genannten Termin des Saarlandes als territorialer Begriff vollzogen werden wird. Damit wird der§ 1 des Saar⸗ landgeſetzes in Erfüllung gehen, der beſtimmt, daß nach Beendigung der Rückgliederung das Reichsland in den Reichsgau einzugliedern ſei. Der Gauleiter kam dann auf das konfeſ⸗ ſionelle Gebiet zu ſprechen. Ich habe, ſo erklärte er. vor der Abſtimmung feierlich geſagt, daß nach der Abſtimmung von uns nicht ge⸗ duldet würde, daß Angriffe gegen die Kirche oder gegen die Konfeſſionen von der Partei ge⸗ Weltbild(M) der flufbau des Soargebietes gent weiter guleiter Bürckel über die Nückgliederung/ der kindau der Saar in das Reich bis zur erſien Oktoberhälfte vollzogen macht würden. Dieſes Verhalten habe ich ge⸗ halten und könnte es halten, wenn es mir nicht von einem Teil der Geiſtlichen, der be⸗ ſtimmt auch vor der Abſtimmung kein Freund Deutſchlands war, nicht ſo un⸗ erhört ſchwer gemacht würde. Ich verlange von allen Nationalſozialiſten, daß ſie nur ihrer politiſchen Weltan⸗ ſchauung als Nationalſozialiſten dienen. Für uns in der Partei iſt kein Platz für Miſſionare oder für Geg⸗ ner von Miſſionaren. Wir wollen den Frieden mit der Kirche, können es aber auf die Dauer nicht zulaſſen, daß unter Miß⸗ brauch einer vom Staat geſchützten Konfeſſion der Staat ſelbſt unter⸗ miniert wird. Wer aufrichtig den Frieden will, mit dem wollen wir ihn genau ſo auf⸗ richtig. So ſehen ich und meine Mitarbeiter unſere Aufgabe zum Beſten des Reiches insbe⸗ ſondere nicht im Trennen, ſondern im Zuſammenführen. kr verprügelt ſeinen Reiter Sellene„Dankesbeweiſe“ eines haetnäckigen selbſtmörders Paris, 20. Juli.(Eig. Meldung.) In dem Armenhaus in dem Pariſer Vorort Nanterre wurde der 50jährige PMwes Gode plötzlich lebens⸗ überdrüſſig. Er ſprang in die Seine, wurde je⸗ doch von einem Scherenſchleifer gerettet. Nach einigen Minuten erholte ſich der Lebensüber⸗ drüſſige, ſtürzte ſich auf ſeinen Lebensretter. verabreichte ihm eine Tracht Prü⸗ gel und ſprang zum zweiten mal ins Waſſer. Der Scherenſchleifer ſprang ihm ein zweites mal nach. Um nicht eine zweite Tracht Prügel zu erhalten, ließ er den Lebensüberdrüſſigen zu⸗ nächſt einmal ordentlich Waſſer ſchlucken, bis er bewußtlos wurde, dann zog er ihn aus dem Waſſer. Inzwiſchen war auch die Polizei und das Sanitätsperſonal des Armenhauſes herbei⸗ geeilt, die nach längeren Bemühungen den Selbſtmörder wieder zum Leben zurückriefen. Seine Wut hatte ſich trotz zweier Kaltwaſſer⸗ bäder nicht abgekühlt. Er ſtürzte ſich auf die umſtehenden Perſonen und wollte ein drittes mal ins Waſſer ſpringen. Vier Mann waren notwendig, um den raſenden und hartnäckigen Selbſtmörder zu überwältigen. Jubilarin einmal mitgewirkt hat. Dazu grü⸗ ßen von den Wänden die Bilder der drei Männer, mit denen Frau Wanner⸗Kirſch nach⸗ einander in glücklichſter Ehe verheiratet war. Außerdem findet man in der Wohnung zahl⸗ loſe Ehrengeſchenke zum 85. Geburtstag. Natürlich iſt Frau Wanner⸗Kirſch in der Frühzeit des Films, als von den Darſtellern manchmal noch Unglaubliches verlangt wurde, bei Kufnahmen oft genug in Lebensgefahr gekommen. So hat man ſie einmal bei Frei⸗ lichtaufnahmen zu dem Film„Die Baja⸗ dere“ unter Bolten⸗Beckers mit Ellen Richter in der Hauptrolle halbtot aus dem Tegeler See bei Berlin gezogen. Selbſt in Irrenhäu⸗ ſern mußte die Jubilarin filmen, und bei einer beſonderen Aufnahme hatte Frau Wanner⸗ Kirſch in Groß⸗Lichterfelde an einem Fenſter des zweiten Stocks in der Rolle einer böſen Schwiegermutter dem Anſturm der Feuerwehr ſtandzuhalten. Obwohl vorher vereinbart wor⸗ den war, den Waſſerſtrahl über die Schau⸗ ſpielerin hinweggehen zu laſſen, traf ſie doch bei den Aufnahmen ein Waſſerſtrahl mit aller Wucht vor die Bruſt. Frau Wanner⸗Kirſch kam hierdurch zum Sturz und hatte es nur ihrer Seilſicherung zu verdanken, daß ſie ſich nicht zu Tode fiel. Der Schweineritt um 500 Mark. Bei den Aufnahmen zu dem Film„Die Peſtin Florenz“ hatte die Künſtlerin ſo⸗ gar auf einem leibhaftigen, leben⸗ digen Schwein einen dreimaligen Ritt um einen Ballſaal zu unternehmen. Ein anderer Darſteller hatte in dieſem merkwür⸗ digen, in Berlin-Weißenſee gedrehten Film das zweifelhafte Vergnügen, ſich längere Zeit mit faulen Eiern bombardieren zu laſſen. Was den Schweineritt betraf, ſo ging er zwei⸗ mal glatt vonſtatten, beim drittenmal aber wurde das Borſtentier wild und warf die kühne Reiterin ab. Es war dabei noch ein Glück, daß ſie nicht zwiſchen die Beleuchtungs⸗ anlagen fiel, wobei die Kleider der Künſtlerin woh“ in Flammen aufgegangen wären. So kam Frau Wanner⸗Kirſch noch mit einer Ohn⸗ macht und längerem Krankenlager davon. Die Künſtlerin erhielt übrigens für dieſe hals⸗ brecheriſchen Aufnahmen das ſtattliche Honorar von 500 Mark.„Selbſt für tauſend Mark würde ich jedoch heute ſo etwas nicht mehr machen“, erklärt Frau Wanner⸗Kirſch. Und man kann ihr das glauben.— Bei einem Theaterbrand, der die ihm Drehbuch ge⸗ ſetzten Grenzen erheblich zu überſchreiten be⸗ gann, wurde die Jubilarin durch den Regiſ⸗ ſeur Meinhart ſelbſt im letzten Augen⸗ blich aus den Flammen getragen. Uoch lange nicht„altes Eiſen“! Man ſollte nun glauben, es in Anbetracht dieſer aufregenden Abenteuer in Frau Wanner⸗ Kirſch mit einer Art muskelſtarken Film⸗ athletin zu tun zu haben. Nein— nichts von alledem iſt der Fall! Man begegnet in Frau Wanner⸗Kirſch vielmehr einem ganz kleinen, zierlichen, faſt gebrechlich anmuten⸗ den Perſönchen, in dem trotz der 85 Jahre noch ein ungemein regſamer und lebendiger Geiſt ſteckt. In anregendſter Weiſe plaudert die Jubilarim von längſt verſunkenen Jahrzehn⸗ ten, ihrer Wiener Tätigkeit an der Seite von Operettengrößen, den erſten Filmen, die in Berlin gedreht wurden, und ſchließlich ihrem Uebergang zum Tonfilm, der ſie u. a. in„Der Kongreß tanzt“ und„Ein Walzer für dich“ vor der Kamera fand. Erſt unlängſt hat Frau Wanner⸗Kirſch noch ein Gaſtſpiel in dem neuen Großfilm„Endſtation“ mit Paul Hörbiger in der Hauptrolle als Zimmervermieterin gege⸗ ben und hofft, noch lange nicht zum „alten Eiſen“ gerechnet zu werden. (Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten) Jartbeſaitete“ Frauen apd Ankara, 20. Juli.(Eig. Meldg.) Ganz Smyrna wollte am Freitag ſich nicht das Schau⸗ ſpiel einer vierfachen Hinrichtung auf öffentli⸗ chem Platz entgehen laſſen. Es ſollten vier Bau⸗ ern, die einen reichen Grundbeſitzer, deſſen Frau und deſſen Tochter ermordet hatten, ge⸗ henkt werden. Kurz vor der Hinrichtung traten plötzlich zwei Frauen, Verwandte der Ermor⸗ deten, aus der Menge hervor und baten den Scharfrichter, ſelbſt die Schlingen um die Hälſe der Mörder legen zu dürfen. Dieſes Anſuchen wurde den beiden Frauen jedoch verweigert, worauf die vierfache Hinrichtung ohne Zwiſchen⸗ fall ſtattfinden konnte. Ausgabe) g Fahrgang 5— ANr. 328/ B Nr. 198— Seite 4 „Hakenkreuzbanner' Mannheim, A. Baden in der Statistig Die bevölkerungspolitiſche Lage Geſteigerte Heiratskurve/ Vermehrung der Geburten (Mitgeteilt vom badiſchen Statiſtiſchen Landesamt.) Die bevölkerungs⸗ und wirtſchaftspolitiſchen Maßnahmen, die die nationalſozialiſtiſche Re⸗ gierung zur Bekämpfung des Rückganges der Eheſchließungen und der Geburten getroffen hat, haben, wie bekannt, auch in Baden ſchon zu deutlich erkennbaren Erfolgen geführt. Bereits im dritten Viertel des Jahres 1933 zeigten die Eheſchließungen eine bemer⸗ kenswerte Zunahme; dieſe hat während des ganzen Jahres 1934 angehalten. Im Jahre 1932, alſo im letzten Fahre vor der Machtüber⸗ nahme, wurden in Baden 16 301 Ehen ge⸗ Im Jahre 1933 iſt die Zahl bereits ſchloſſen. auf 20 455 geſtiegen, im Jahre 1934 haben ſogar 25 248 Paare neheiratet, eine Zahl, die in der Vor⸗ und Nachkriegszeit nur von den Eheſchließungszahlen der erſten Nachkrieasjahre 1919, 1920 und 1921, die eine Heiratshochflut gebracht hatten, übertroffen wird. Berechnet man die Zahlen der Ehe⸗ ſchließungen, die in den letzten drei Jahren je⸗ weils auf 1000 Einwohner unſeres Landes entfielen, ſo ergeben ſich die Ziffern 6,8— 8,5 — 10,4, aus denen man ebenfalls das Anſtei⸗ gen der Heiratskurve deutlich erſehen kann. In der Zunahme der Eheſchließungszahlen iſt zu Beginn des Jahres 1935 ein Stillſtand eimgetreten. Die Heiratszahlen, die im erſten Viertel des Jahres 1934 auf 4638(gegenüber 3091 im Jahre 1933) geſtiegen war, hat im erſten Vierteljahr 1935 mit 4409 einen kleinen Rückgang zu verzeichnen. Auf 1000 Einwohner berechnet ergibt ſich für das erſte Vierteljahr 1935 die Ziffer 7,3, für das entſprechende Vier⸗ tel des Vorjahres die Ziffer 7,6. Erklärend ſei hierzu bemerkt, daß die Heiratsfreudigkeit in den einzelnen Vierteln eines Jahres recht verſchieden iſt; es dürfen daher jeweils nur die Zahlen der entſprechenden Viertel der Jahre, nicht die aufeinanderfolgenden, miteinander verglichen werden. Der Stillſtand in der Auf⸗ wärtsbewegung der Heiratskurve kommt im übrigen für die Bevölkerungspolitiker nicht überraſchend. Ein Abbröckeln der hohen Ehe⸗ ſchließungszahlen muß vornehmlich aus zwei Gründen erfolgen. Einmal handelt es ſich bei den in den vorhergehenden 1½ Jahren beſon⸗ ders zahlreich geſchloſſenen Ehen zu einem nicht geringen Teil um ſogenannte aufge⸗ ſchobene, bzw. nachgeholte Ehen. Es ſind dies Heiraten von Perſonen, Zeit in heiratsfähigem Alter ſtanden, aber in⸗ folge der andauernden“ Wirtſchaftskriſe nicht heiraten konnten; ſie haben jetzt wieder Arbeit und Verdienſt und damit die Möglichkeit zur Gründung eines Hausſtandes gefunden. Die Zahl dieſer aufgeſchobenen Ehen iſt durch die Heiratshochflut der letzten 1½ Jahre bereits weſentlich verringert worden. Ein weiterer Grund für den allmählich beginnenden Rück⸗ gang der Eheſchließungszahlen liegt in der gleichfalls bekannten Tatſache, daß mit dem Jahre 1935 die ſchwach beſetzten Ge⸗ burtenjahrgänge der Kriegszeit anfangen, in das heiratsfähige Alter einzutreten. Zur Erläuterung ſeien die Geborenenzahlen der fünf letzten Vorkriegsjahre und der beiden Kriegsjahre 1915 und 1916 angefügt. In den Jahren 1910 bis 1914 wurden in Baden fjährlich durch⸗ HANS DOMINIK: Die Macfif 64. Fortſetzung Sie ſenkte den Kopf und ſchloß die Lider. Die Erinnerung an jene Vorgänge ließ ſie jetzt noch zittern. „Ich fühlte mich bis auf den Tod gedemü⸗ tigt. Ich begriff nicht, wie ich noch leben ſollte... vernichtet, verachtet, mitleidlos bei⸗ ſeite geworfen. Hundertmal wünſchte ich mir damals den Tod. An die Stelle der Liebe trat der Haß. Ich haßte ſo grauſam, wie eine Frau nur haſ⸗ ſen kann... Was dann kam, weißt du. Ich wurde Sängerin. Im Taumel des Lebens glaubte ich, Vergeſſenheit zu finden, um nur zu bald völliger Enttäuſchung zu begegnen. Ich beſchloß, nur noch meiner Kunſt zu leben, und widmete ihr mein ganzes Sein.. Und dann kamſt du... du warſt edel, warſt gut zu mir. Du zeigteſt mir deine Bewun⸗ derung, deine Achtung, dein Vertrauen. Du warſt bereit, dein Schickſal, dein Leben mit dem meinen zu verbinden, deinen Namen einer Frau zu geben, deren Leben du kaum kannteſt.“ Mit ſtarrem Geſicht hatte Lord Maitland ge⸗ lauſcht. Eine qualvolle Pauſe entſtand. Lord Horace preßte die Zähne zuſammen. Widerſtreitende Empfindungen ergriffen ihn. Er empfand die rückhaltloſe Aufrichtigkeit Dianas als etwas Wohltuendes. Doch ein anderer Inſtinkt kämpfte gegen dieſes Gefühl in ihm an. Etwas ſeinem eigenen Weſen Feindſeliges tauchte in ihm auf, wollte ihn dazu bringen, all ſeinen Mut zuſammen⸗ zuraffen, ſeine Liebe und ſein Mitleid zu be⸗ zwingen, ſeiner Gattin den Rücken zu kehren. die ſchon geraume zitternden Händen, ſchnittlich rund 60 120 Kinder lebend geboren. Im Jahre 1915 iſt die Geborenenzahl auf 44 387 und im Jahre 1916 auf 31 053 geſun⸗ ken. Der jugendliche Nachwuchs für die Ehe⸗ ſchließungen beginnt alſo mit dem Jahre 1935 langſam zurückzugehen. Bevölkerungspolitiſch wichtiger als der natürliche Rückgang der Ehe⸗ ſchließungszahl iſt die erfreuliche Feſtſtellung, daß die Zunahme der Geborenen⸗ za hl, die im erſten Viertel des Jahres 1934 eingeſetzt hatte, im erſten Viertel des Jahres 1935 eine weitere Steigerung erfahren hat. Im erſten Viertelſahr 1934 wurden in Baden 10 401 Kinder lebend geboren(gegenüber 9 656 im gleichen Vierteljahr 1933), im erſten Viertel des Jahres 1935 iſt die Zahl der Lebendgeborenen in unſerem Land auf 12 499 geſtiegen. Dies bedeutet eine Zunahme von 2098 Lebend⸗ geborenen oder von 20,2 Proz. Berechnet man die Zahl der Lebendgeborenen des erſten Vier⸗ telſiahres 1935 auf 1000 Einwohner, ſo ergibt ſich die Ziffer 20,6 gegenüber 17,1 im gleichen Viertel des Vorjahres. Die Zahl der Le⸗ bendgeborenen iſt alſo in Baden im erſten Viertel dieſes Jahres nicht nur abſolut, ſondern auch prozentual nicht unerheblich ge⸗ ſtie gen. Für das ganze Jahr 1934 lautete die Verhältnisziffer bei 43 615 Lebendgebore⸗ nen 18,0(gegenüber 15,1 bei 36 472 Lebend⸗ geborenen im Jahre 1933) ſie hatte alſo im Vorjahr noch nicht die Ziffer 20 erreicht. Die allgemeine Sterblichkeit lein⸗ ſchließlich der Totgeborenen) iſt im erſten Vierteljahr 1935 gegenüber dem entſprechen⸗ den Viertel des Jahres 1934 geſtiegen und zwar von 7208(im erſten Vierteljahr 1934) auf 9089; das iſt eine Zunahme von 1881 Auf 1000 Sterbefällen oder von 26,1 Proz. Einwohner entfielen ſomit im erſten Viertel⸗ jahr des laufenden Jahres 15 Sterbefälle gegenüber rund 12 im erſten Vierteljahr 1934. Im Vorjahr 1934 betrug die Sterblichkeitszif⸗ fer 11,2 bei 27288 Sterbefällen(gegenüber 27 282 oder 11,3 im Jahre 1933). Die Säug⸗ lingsſterblichkeit hat ebenfalls, ent⸗ ſprechend dem Anwachſen der Lebendgebore⸗ nen, im erſten Vierteljahr 1935 zugenommen und zwar iſt die Zahl der im erſten Lebens⸗ jahr geſtorbenen Kinder von 692(im erſten Vierteljahr 1934) auf 860 geſtiegen. Das be⸗ deutet eine Zunahme von 168 Fällen oder 24,3 Proz. Berechnet auf 100 Lebendgeborene zeigt die Säualingsſterblichkeit in dem hier behandelten Zeitraum mit 6,9 nur eine geringe Veränderung gegenüber dem entſprechenden Viertel des Vorjahres, in dem ſie 6,7 betrug. Auftakt zum Sportfeſt in Aeberlingen Ueberlingen, 20. Juli.(Eig. Meld.) Die Ueberlinger Bevölkerung bereitete am Freitag⸗ mittag, als um die 12. Mittagsſtunde etwa 12000 SA⸗Leute der fünf SA⸗Hilfswerklager der Gruppe Südweſt einmarſchierten, dieſen einen herzlichen Empfang. Zum erſtenmal ſind die Angehörigen der fünf SA⸗Hilfswerk⸗ lager Südweſt zu einem Sportfeſt vereinigt, das einen Einblick in die körperliche Erziehung der SA-Führer⸗Anwärter gewähren ſoll. Auf dem oberen Marktplatz hieß Standartenführer Utz von der Standarte 114 Gruppenführer Ludin und die SA⸗bilfswerklager herzlich willkommen. Der Sternmarſch nach Ueberlingen Nach dieſer Begrüßung erfolgte der Aufbau der Zeltſtadt. Die Lager 1/Stuttgart, Lager 2/Gammer⸗ tingen und 5/ Freiburg traten den Sternmarſ nach Ueberlingen bereits am Dienstag a wobei Stuttgart bis Waldſee und Freiburg bis Neuſtadt mit der Bahn befördert wurde. Die Freiburger begannen ihren Fußmarſch in Neuſtadt und marſchierten am erſten Tage bis Donaueſchingen. Am Freitag wurde der Sam⸗ melplatz Andelshofen bei Ueberlingen er⸗ reicht. Das Stuttgarter Lager war von Wald⸗ ſee über Ravensburg marſchiert, wo Grup⸗ penführer Ludin einen Vorbeimarſch abnahm. Das SA⸗Hilfswerklager Gammertingen war für die erſte Nacht in Sigmaringen unter⸗ gebracht, dann marſchierte Gammertingen und Sigamaringen nach Pfullendorf bzw. Aach⸗ Linz. Das Lager Iſny verbrachte die Nacht in Marktdorf. Alle Lager verſammelten ſich in Andelshofen, von wo nach 1½% ſtündigem Marſch der gemeinſame Einmarſch nach Ueber⸗ lingen erfolgte. Trotz der Hitze gab es auf dem Sternmarſch copyrixht by Ernst Keil's Nachf.(Aug. Scherl) G. m. b.., Berlin. Diana ſchien ſeine Gedanken zu erraten. „Horace! Horace!“ ſchrie ſie mit erſtickter Stimme. Alles Blut wich aus ihrem Geſicht. Der Lord hörte die angſterfüllte Stimme. Er ſtürzte auf ſie zu und ſchloß ihr den Mund mit erſchüttert, entſetzt. Er ſchloß ihre Augen, die ſtarr und weit geöffnet waren. Seine Wimpern wurden feucht. ... Sie fühlte ſeine Bewegung, ſie ſpürte auf ihren Augen die Finger, die ſie berührten, wie nur Liebe und Mitleid zu berühren wiſſen. Ihre Arme ſtreckten ſich und ſchlangen ſich um den Hals des Mannes. „Du liebſt mich, du glaubſt an micht?“ Lord Horace ergriff ihre Hände. „Laß mir Zeit... ſeien wir mutig... du haſt die Geſpenſter der Vergangenheit geweckt. Es wird Zeit brauchen, ſie wieder zur Ruhe zu bringen...“ „Du fragſt nicht nach dem Namen, Horace?“ „Wozu den Namen? Laß ihn begraben ſein, Diana.“ „Ich muß ihn dir nennen, daß du alles ver⸗ ſtehſt.. er iſt... Erik Truwor.“ 4* „Lord Maitland wünſchen Eure Herrlichkeit zu ſprechen.“ Der Diener meldete es, und gleich danach trat Lord Horace in das Kabinett des eng⸗ liſchen Premierminiſters. Die Stimmung war ernſt. Vor zwei Stunden war die offizielle Nachricht von dem Gefecht vor Sydney in London eingetroffen. Noch hielt die engliſche Regierung ſie zurück. Doch ſchon liefen unkon⸗ trollierbare Gerüchte durch die Straßen der don. keinen Ausfall. Die Lager hatten Strecken zwiſchen 90 bis 150 Kilometer zurückzulegen. Beſuch im Zeltlager Als wir in den Nachmittagsſtunden hinaus⸗ kamen zum Ueberlinger Zeltlager, da herrſchte richtiges Biwakleben. Gruppenführer Ludin iſt auf ſeine Jungen, mit denen er nicht nur gemeinſam alle Stra⸗ pazen des Marſches teilte, ſondern bei denen er auch im Zelt wohnt, außerordentlich ſtolz. Er erzählt uns über den Zweck dieſes erſten SA-⸗Sporttreffens, das zum erſtenmal alle La⸗ ger gemeinſam vereine und damit den Kame⸗ radſchaftsgeiſt fördere. Mit beſonderer Freude hat er gerade Ueberlingen gewählt, denn hier hat Gruppenführer Ludin nach ſeiner Entlaſ⸗ ſung aus der Feſtungshaft in Raſtatt im Jahre 1930 in der Kampfzeit gewirkt und hier verbrachte er einen Teil ſeiner Jugendzeit. Aus dieſen SA⸗Hilfswerklagern will Ludin die Führer der SA erziehen. Vereinigung von Innungs⸗Krankenkaſſen Im Zuge der Durchführung der geſetzlichen Beſtimmungen über die Vereinigung von In⸗ nungskrankenkaſſen ſind nach einer Feſtſtellung des Organs der Deutſchen Innungskrankenkaſſen bisher 373 Innungs⸗Krankenkaſſen zu 112 Kaſ⸗ ſen vereinigt worden. Unter Berückſichtigung der noch bevorſtehenden Zuſammenfaſſungen ſei damit zu rechnen, daß vom 1. Oktober d. J. ab noch etwa 325 Innungs⸗Krankenkaſſen be⸗ ſtehen werden. Die Höchſtzahl dieſer Kaſſen er⸗ gab ſich im Jahre 1929 mit 932. Von der Aniverſität Heidelberg Heidelberg, 20. Juli. Die Preſſeſtelle der Univerſität Heidelberg teilt mit: Der Führer engliſchen Metropole. Erzählungen von einer unerhörten Schmach, die der Flagge Englands — amerikaniſche Streitkräfte zugefügt ſein ollte. Trotz aller Geſetze und Poſtregale gab es Dutzende geheimer Empfangsſtationen für die Funkenmeldungen der ganzen Welt in Lon⸗ Stationen, die auf einem Schreibtiſch bequem Platz hatten und Funkennachrichten aus Auſtralien und Südafrika ebenſo ſicher auffingen wie aus Schottland oder Frankreich. Die Londoner Börſe wurde zuerſt von den Gerüchten getroffen. Sie war in einer troſt⸗ loſen Baiſſeſtimmung. Das Publikum in den Straßen glich einem aufgeregten Bienen⸗ ſchwarm, und Lord Gaſhford, der leitende Staatsmann des britiſchen Weltreiches, fühlte den Druck der ſchweren Verantwortung mehr denn je. Wohl hatte er durch die letzte In⸗ ſtruktion an den auſtraliſchen Geſandten Mac⸗ Neills noch eine Friſt für die letzte unwider⸗ rufliche Entſcheidung geſichert. Aber er war ſich deſſen voll bewußt, daß die letzte Entſchei⸗ dung mit Rieſenſchritten heranrückte. Lord Maitland hielt ihm das Zeitungsblatt hin, welches Gloſſin an Lady Diana geſandt hatte. „Die Nachricht iſt gut, wenn ſie wahr iſt. Wir wiſſen es noch nicht. Seit ſechsunddreißig Stunden warte ich auf den Bericht des Oberſten Trotter, der vom Kriegsminiſterium mit der Expedition beauftragt wurde.“ „Oberſt Trotter...?“ „wWie meinten Sie?“ „Nichts von Wichtigkeit. Nur bin ich der Anſicht, daß der Bericht längſt da ſein müßte. Es iſt unerhört, daß wir das Ergebnis einer von uns betriebenen Unternehmung durch ein ſchwediſches Lokalblatt erfahren müſſen.“ Die Züge des Premiers verrieten von neuem Sorge und Ungewißheit über den Aus⸗ gang der Expedition. und Reichskanzler hat die eni 0 ſoren Dr. Heinrich Liebmann und Dr. Roſenthal auf deren Antrag mit September 1935 von den amtlichen Verp tungen in der Naturw.⸗mathem. Fakultä Univerſität Heidelberg entbunden. Erneut zum Bürgermeiſter ernannt Tauberbiſchofsheim, 20. Juli. Vorſchlag des Beauftragten der NSDAßß, Kreisleiter Volrath, hat der Gemeind der Stadt Tauberbiſchofsheim den ſeitheri Bürgermeiſter Pg Hans Knab der Reichsgemeindeordnung zum hauptamtlie Bürgermeiſter der Stadt Tauberbiſchofsh auf die Dauer von 12 Jahren ernannt. Erſte Sitzung des badiſchen Landes⸗ Bürgſchaftsausſchuſſes Karlsruhe, 20. Juli. Der im Zuge »Dezentraliſation des Reichsbürgſchaftsverf rens beſtellte Landes⸗Bürgſchaftsaf ſchuß Baden hat heute in den Räumen Deutſchen Bau⸗ und Bodenbank AG, Zweig hinderten Präſidenten Dr. Imhoff Re rungsrat Dr. Leutz vom Miniſterium d Innern. 3 In der Sitzung wurde eine Reihe von An⸗ trägen auf Uebernahme der ungie genehmigt. Es iſt als ſicher anzunehmen, daß mit wachſender Kenntnis der Grundſätze Reichsbürgſchaft in den Kreiſen der Bauw ſchaft und mit ſteigender Bereitwilligkeit einzelnen Kreditinſtitute zur Hergabe zwei Hypotheken die Zahl der Bürgſchaftsanfra für den Kleinwohnungsbau beträchtlich zun men wird. Ehrenvolle Auszeichnung Freiburg, 20. Juli. Der Führer um Reichskanzler hat den ſeit 1912 in Bern wir⸗ kenden ſtaatlichen Muſikdirektor Karl Friede⸗ mann zum Profeſſor ernannt. Friedemann war ehemals Kapellmeiſter beim Infanterie⸗ Regiment 113, das in Freiburg in Garniſon lag, und hat ſich als Komponiſt einen Nam gemacht. Verbandstag des badiſchen Bäcker⸗ handwerks Lörrach, 20. Juli. Vom 21. bis 23. Juli findet in Lörrach der Verbandstag des badi ſchen Bäckerhandwerks ſtatt. Gleichzeitig feie die Bäckerinnung Amt Lörrach und Schopfheim ihr 50jähriges Beſtehen. Nach einem Begrü⸗ ßungsabend am Sonntag ſteht der Montag im Zeichen des Verbandstages, der in der ftädti⸗ ſchen Feſthalle abgehalten wird. Heſſen Tellſpiele in Viernheim Die anſteigende Kurve der Beſucherzahl hei den Freilichtſpielen in Viernheim iſt der heſie Beweis für die Anerkennung, die die rührigen Spieler finden, und man muß ſagen, auch ehr⸗ lich verdienen. Bis zum 25. Auguſt iſt noch Ge legenheit gegeben, das Spiel auf der Natu bühne zu beſuchen. 105 Der Tod in der Kurve Seeheim a. d.., 20. Juli. rige Adam Steinmann nahm auf der ſtei len Straße nach Oberbeerbach eine Kurve in zu ſchnellem Tempo und rannte gegen das Auih eines Arztes aus Seeheim. Der Anprall war ſo heftig, daß der Radfahrer über das Auto geſchleudert wurde und bewußtlos liegen bliel An den erlittenen Verletzungen iſt er nach eini⸗ gen Stunden geſtorben. „Ich fürchte, daß irgend etwas bei der ternehmung nicht in Ordnung iſt. Auf kei Fall können wir daran denken, eine Enif dung zu treffen, bevor wir nicht den Berich Trotters oder noch beſſer den Oberſt ſelbſt hier haben. Ich habe den Kriegsminiſter kurz vor Ihrem Erſcheinen um ſeinen Beſuch bitte laſſen. Ich denke, das wird er ſein.“ Sir John Repington trat in das Gemac In ſeiner Begleitung kam Oberſt Trotter, Gt machte nicht eben den beſten Eindruck, Die Haut ſeines Geſichtes ſchälte ſich wie Plg tanenrinde im Frühjahr. Der ſtattliche Schmm bart war bis auf einen kargen Ueberreſt de Schere zum Opfer gefallen. Der erſte Ei druck auf alle in dieſem Raume Befindlichen war der, daß es nicht gefahrlos ſei, mit Erl Truwor und ſeinen Leuten anzubindel Waren ſie wirklich unter den brennen Trümmern ihres Hauſes begraben, ſo ha ihre Flammen und ſonſtigen Verteidigungz⸗ mittel jedenfalls auch dem Gegner reichlich zu ſchaffen gemacht. Der Eindruck verſtärkte ſich, als Oberſt Biuh ter ſeinen mündlichen Bericht gab. Acht von ſeinen Leuten tot, zum Teil in den Flammen umgekommen, verſchollen. Fünf mehr obder weniger ſchwer verwundet. Nur mit ſieben Leuten war der Oberſt nach England zu gekommen. 6 Im übrigen beſtätigte ſein Bericht die teilung des ſchwediſchen Blattes und er ſie. Nach tapferer Gegenwehr war das Feuer der Verteidiger niedergekämpft, das ſturmreif geſchoſſen worden. In dieſem ment brachen Exploſion und Brand aus, 9 denen das ſchwediſche Blatt allein beri Sicher waren die Verteidiger, ſoweit ſie g Feuer der Angreifer noch lebend übe hatten, in der Gewalt der Exploſion in der Hölle der Feuersbrunſt umgekon (Fortſetzung ſ m, A. Zuli 185 entlichen Profeſ⸗ n und Dr. Artur itrag mit Ende tlichen Verpflich⸗ m. Fakultät der den. ſter ernannt „ 20. Juli. Auß er NSDaAp, Pg der Gemeinderat den ſeitherigen ab gemäß 5 41 n hauptamtlichen uberbiſchofsheim ernannt. hen Landes· zuſſes der im Zuge der ürgſchaftsverfah⸗ gſchaftsaus⸗ den Räumen der AG, Zweignie⸗ ſte Sitzung abge⸗ Stelle des ver⸗ mhoff Regie⸗ Miniſterium des e Reihe von An⸗ Reichsbürgſchaft inzunehmen, daß Grundſätze der en der Bauwirt⸗ reitwilligkeit der Hergabe zweiter rgſchaftsanfragen eträchtlich zuneh⸗ hnung er Führer und 12 in Bern wir⸗ r Karl Friede nt. Friedemanm bſeim Infanterie⸗ irg in Garniſon iſt einen Ramen hen Bäcker⸗ 21. bis 23. Juli idstag des badi⸗ Bleichzeitig feiert und Schopfheim h einem Begrü⸗ der Montag im er in der ſtädti⸗ d. nheim Beſucherzahl bei ſeim iſt der beſte die die rührigen ſagen, auch ehr⸗ iguſt iſt noch Ge⸗ auf der Natur⸗ Nurve zuli. Der 16jäh⸗ ihm auf der ſtei⸗ eine Kurve in zu gegen das Auto der Anprall war über das Auto tlos liegen blieb. wiſt er nach eini⸗ —————— vas bei der Un⸗ iſt. Auf keinen n, eine Entſchei⸗ nicht den Bericht Oberſt ſelbſt hier miniſter kurz vor i Beſuch bitten ſein.“ in das Gemach, berſt Trotter, E Eindruck. Die ſich wie Plg ſtattliche Schnm en Ueberreſt der Der erſte Eiß ime Befindlichen los ſei, mit Ert en anzubinden, den brennenden raben, ſo hatten Verteidigungz⸗ gner reichlich zu als Oberſt Trot⸗ gab. Acht von in den Flammen ünf mehr obder Nur mit ſieben England zurüch⸗ Bericht die Mi⸗ tes und ergängt war das Feuer ipft, das Haus In dieſem Mo⸗ Brand aus, von allein berichtele ſoweit ſie daß ſend überſtanden Exploſionen ud iſt umgekommen ortſetzung ſolgt) Prüfen Sie diese Zigarette und entscheiden Siĩe selbst, ob wir das Vertrauen verdienen, das uns die Salem-Raucher seit 50 Jahren entgegenbringen. A Ns„„ nn r. „„ 9 ——„——————2 ——— —— — —— —— ————— 3232 — 5——— M 10 —— T Jahrgang 5— ANr. 328/ B Nr. 198— Seite 6 „Hakenkreuzbanner“ Shmang 5— Mannheim, A. Zulf Manuheim Ferienerinnorungen eines Lindlenhõfleuf an diĩe Zeit vor dem Kriege Die liebe Konkurrenz der Radler und Autler iſt der Straßen⸗ bahn allmählich doch recht unangenehm ge⸗ worden. Den„Fliegenden Kurpfälzer“ wünſchte ſich jeder Fahrgaſt. Die Straßenbahn⸗ verwaltung veräppelte ſich bekanntlich in den Märztagen ſelbſt damit, als ſie dieſes Blitz⸗Verkehrs⸗Vehikel faſchingsmäßig aufgeputzt durch die Straßen rollen ließ.„Verkehrsanſchlüſſe: Tatterſall— Schützenſtraße werden nicht abgewartet“ ſtand auf beiden Seiten zu leſen. Die Verwaltung hatte damit aber auch den Mannheimern ge⸗ zeigt, daß ſie lebendiges Wiſſen um die Schwächen und Mängel des Straßenbahnverkehrs einem jahr⸗ zehntelangen Winter- und Sommerſchlaf vor⸗ zieht und willens iſt, den Verkehr auf moderner Baſis ganz neu aufzuzie⸗ hen. Sie konnte ſelbſt nicht mehr hören, wie der Tatterſall ironiſch als„Anhalter Bahn⸗ hof“ gekennzeichnet wurde. Eben weil dort die Straßenbahnen ſo lange zum Aerger und Ver⸗ druß eiliger Fahrgäſte anhalten müſſen. Wiſſen Sie, was zugiger Verkehr iſt? Das iſt das, was ſich alle Straßenbahn⸗ fachmänner der Großſtädte von Herzen gerne wünſchen und nur in Ausnahmefällen verwirk⸗ lichen können. Wir werden in der kommen⸗ den Woche am eigenen Leibe verſpüren, was nach der Umſtellung der Straßenbahn„zugig geworden iſt“, wie es in der Fachſprache heißt. So wie bisher kann die Schienen⸗ kriecherei nicht weitergehen. Das war je⸗ dem aufgeweckten Mannheimer klar. Und der Kurpfälzer iſt bekanntlich nicht der Menſch, der ſich über die öffentlichen Geheimniſſe nicht ſeine Gedanken machte. Zu ſeinem tie⸗ feren Verſtändnis für Straßenbahnangelegen⸗ heiten ſeien an dieſer Stelle einige Zahlen wiedergegeben, die der Statiſtik der letzten Zeit entnommen ſind. Alſo: die Straßenbahn iſt nicht zuletzt auch ein Geſchäftsunternehmen, das den Ausgleich zwiſchen Platznachfrage und Platz⸗ angebot nach Möglichkeit zu erreichen ſucht und beſtrebt iſt, eine vieltauſendköpfige Kundenmenge an ſich zu ketten und nach beſten Kräften zufrieden zu ſtellen. Wie ſteht es nun mit dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage? Zählungen ergaben, das von durch⸗ ſchnittlich 28 305 angebotenen Plätzen am Waſſerturm nur 7335 benötigt wurden. Das Verhältnis könnte nicht ungünſtiger ſein. Noch peinlicher liegt der Fall an der Fried⸗ richsbrücke. Dort wurden von 38 257 an⸗ gebotenen Plätzen nur 13 241 beſetzt. Daraus iſt zu erſehen, daß die Straßenbahn viel zu viel Platz anbietet. Ja, werden Sie ſagen, das mag ſtimmen. Aber die Plätze werden gerade dann nicht an⸗ geboten, wenn Rieſennachfrage nach ihnen vor⸗ handen iſt. Das iſt ja bekanntlich in allen Din⸗ gen ſo. Beſonders die Kurzſtrecken⸗ fahrer klagen nicht mit Unrecht darüber, daß zu wenig Wagen eingeſchoben werden. Die Umſtellung der Straßenbahn wird vor allem ſie begeiſtern. Wenn alle )4 Minuten ein Wagen durch die Straße rollt, kommt kein Fahrwilliger mehr in Verſuchung, erſt noch zu erwägen, ob er nicht beſſer daran täte, die Beine in die Hand zu nehmen, als ſich an der Halteſtelle lange die Füße zu vertreten. Nach der Neuordnung der Dinge ſteht zu er⸗ warten, daß die Zehner nur ſo in die Leder⸗ taſchen der Schaffner kullern werden. Die ſechs eingeſchobenen Zwiſchenlinien ſind für die Spitzenverkehrszeiten gemünzt. Es ſoll niemand über Wagenmangel Klage führen kön⸗ nen. Und die Wagen werden auch am Tatter⸗ ſall nicht mehr verdrießlich lange auf Anſchluß warten, ſondern gleich abbrauſen, wenn die Gäſte, die die Abſicht haben, mitzukommen, ein⸗ geſtiegen ſind. Wohl werden ſich Nach z ügler über das fixe Abfahren ärgern, aber die Weiterfahrerwerden Genugtuung darüber empfinden. Die Zeiterſparnis durch Preisgabe des Anſchlußverkehrs beträgt bei den Linien 11 und 25 volle drei Mi⸗ nuten. Das will ſchon etwas heißen. Die Linien 5, 6, 7, 10 und 16 fahren einen Z w e i⸗ minutengewinn heraus. Die Straßen⸗ bahn könnte zwar noch eine Kleinigkeit ſchnel⸗ ler fahren. An der Leiſtungsfähigkeit des Mo⸗ tors fehlt es gewiß nicht. Aber die Fahrzeit iſt konzeſſioniert. Leider reicht die Konzeſſion auf eine Zeit zu⸗ rück, wo es die Leute noch nicht ſo eilig hatten. Eine Auflockerung und eine An⸗ paſſung der Konzeſſion entſpre⸗ chend den Anforderungen des mo⸗ dernen Verkehrs wäre jedenfalls begrüßenswert. Einſtweilen freuen wir uns darüber, daß ſich die Straßenbahn dazu herbeigelaſſen hat, ſich an den flüſſigeren Verkehr anzupaſſen. Sie wird ſich auf dieſem Wege den Ruhm und den Ruf, groß⸗ 1. Fortſetzung Daxum zogen wir es meiſtens vor, wenn wir die Bellenſträßler mit dem langen„Schreck“ oder ſonſt einem ihrer Anführer nahen ſahen und ihre Abſichten erkannten, unſer Tätig⸗ keitsfeld zu verlegen. Waren wir aber ungeſtört, dann bildete auch bei uns ein „Feuerle“ den Abſchluß. Auf den Schutt⸗ häufen am Sporen gab es genug Stroh und altes Holz, auch Lumpen, und ſo kam ein Feuer zuſtande, das uns eine Pfundsfreude machte, wenn uns auch die Tränen ob des Geſtanks und rieſigen Qualms über die Backen liefen. Meine Mutter wunderte ſich damals immer, Partie am Nhein woher ich ſo oft verbrannte Schuhſohlen hatte, ein Rätſel, deſſen Urſache und Löſung ich beſſer für mich behielt. Aber das war noch nicht alles am Sporen! Wenige Schritte rheinaufwärts lagen große Kieskähne, die mit Kranen ihren ſteinigen In⸗ halt zu mächtigen Bergen am Ufer häuften. Auf den Sand⸗ und Kiesbergen fuhren auf ſchma⸗ lem Geleiſe kleine Kippwagen hin und her. Friedlich und intereſſiert betrachteten wir den Betrieb. Mit den Arbeitern hatten wir uns angefreundet, um nicht vom Platze verjagt zu werden. Dann und wann halfen wir auch Sand ſieben, ſolange wir die ſchwere Schaufel (HB-Bildstock) Dalbergs Werbung für das Theater Dankenswerterweiſe bemüht ſich der Mann⸗ heimer Verkehrsverein, Sinn und Verſtändnis für die ſo reichbewegte Geſchichte unſerer Hei⸗ matſtadt zu wecken und wachzuhalten. Einen Beitrag, der dieſer Abſicht dienen möchte, ver⸗ öffentlichen wir im folgenden, nicht ohne er⸗ neut daran zu erinnern, daß es zu den Bürgerpflichten des Mannheimer Volksgenoſſen, der den Beitrag aufzubringen vermag, unter allen Umſtänden gehört, Mitglied des Verkehrs⸗ vereins zu ſein! Nachdem unſer Mannheim wieder„Bürger⸗ ſtadt“ geworden war und die Freigebigkeit des nach München verzogenen Hofes vor allem auch in der Theaterpflege ſpärlicher floß, war es nicht ſelten nötig, der Oeffentlichkeit die Gründe auseinander zu ſetzen, die für eine Erhaltung des Nationaltheaters ſprachen. Das geſchah vor allem mehrfach durch jenen großen, edlen Theaterfreund, der Schillers„Räuber“ und „Fiesko“ auf der Mannheimer Bühne urauf⸗ führte, den Intendanten Wolfgang, Heribert Reichsfreiherrn von Dalberg, der von 1778 bis 1803 das Nationaltheater leitete. In einer von ihm ſtammenden Dentſchrift, die Feder anführt, heißt es: Für die Erhaltung der Bühne ſprächen: Neun Gründe, nämlich: 1. Das Theater erzielt die Verfeinerung der Sitten, die Läuterung des Geſchmacks und die Bildung des Verſtandes— 2. es bildet einen Schutz für Muſen und dra⸗ matiſche Kunſt— 3. es gewährt dem Volke willkommene Erho⸗ lung:„panes et circenses!“ 4. es verhindert das Umſichgreifen gröberer und ſchädlicher Genüſſe— 5. es ſetzt ein erhebliches Kapital jährlich um, das dem Wohlſtand der Stadt zugute kommt— 6. Das Theaterperſonal bildet einen erheb⸗ lichen Bevölkerungszuwachs— 7. die Aufhebung des Theaters würde große im Gefolge ha⸗ en— 8. Die Theatergebäulichkeiten, Requiſiten ete. würden wertlos werden, 9. Das Theater iſt ein und vielleicht der ein⸗ zige Anziehungspunkt der hieſigen Stadt in künſtleriſcher Beziehung für Fremde— Auch heute noch läßt ſich dieſe Begründung Dalbergs durchaus hören. Wenn ſchon das ge⸗ genwärtige Mannheim neben der Bühne gar manche andere Stätte der Kunſtpflege ins Tref⸗ fen führen kann, mit der ſich Fremde anziehen und Einheimiſche über den Alltag hinausheben laſſen, ſo könnte es doch gewiß in unſerer Zeit ſo wenig wie vor hundertfünfzig Jahren, als jene neun Gründe von Dalberg entwickelt wur⸗ den, des Nationaltheaters entbehren! ſtädtiſcher Verkehrsbetrieb zu ſein, leicht zurückgewinnen können. Ein weiterer Vorteil der eingeſchalteten Zwiſchenlinien beſteht darin, daß Umſteige⸗ gäſte vielfach zu direkten Fahrgäſten werden. Die Abfertigung erfährt dadurch eine weſentliche Vereinfachung. Es dürfte auch be⸗ kannt ſein— wenigſtens können die Schaffner ein Liedchen davon ſingen— daß die Ver⸗ ringerung der Zahl der Umſteige⸗ gäſte die Schar der Schwarzfahrer weiter dezimieren wird. Einſtweilen fahren die Zwiſchenlinien in den Zeiten von 7 bis.30 Uhr und von 12 bis 20 Uhr. Sollte ſich allerdings herausſtellen, daß der Verkehr bereits früher ſtärker einſetzt, wird es der Straßenbahnverwaltung nicht darauf ankommen, die Zwiſchenlinien eine halbe Stunde früher einzuſetzen oder eine Stunde je nach Bedarf länger fahren zu laſſen. Daraus iſt ſchon zu erſehen, daß häu⸗ figere Benutzung der Straßen⸗ bahn allen Intereſſenten durch beſſere Auf⸗ teilung und Wagendichte Gewinn bringt. Das müſſen ſich vor allem die in weniger dicht beſiedelten Gebieten Wohnenden vor Augen halten. Sie ſind im neuen Plan um durch⸗ ſchnittlich eineinhalb Minuten be⸗ nachteiligt worden. So die an der End⸗ ſtation Waldpark Wohnenden. Sie mögen ſich tröſten. Es iſt nur eine Frage der Zeit, daß ſie ſich einer bevorzugten Behandlung er⸗ freuen können. Vorausſetzung bleibt aller⸗ dings, daß ſie ein Entgegenkommen auch durch beſſere Be⸗ nutzung der Straßenbahn lohnen. Das gleiche gilt auch für den Flugplatz, für Sandhofen und Waldhof. Der neue Fahrplan iſt jedenfalls nicht ſtarr. Seine Beweglichkeit iſt ein Vorteil, den die etwa zehn Prozent Benachteiligten nach beſten Kräften für ſich ausnützen können. Vor⸗ erſt heißt es noch abwarten und zuſehen, wie ſich der neue Fahrplan einſpielt Am Montag iſt's heraus! Frohe und anregende Fahrt! hä. Dalen fi 138 Der Phil. Vollelt in ſtorben 10 er Mal 43 er Dicht Bonn geb * u1 — konnten. War es aber abends 6 Uhr un atten ſich die»beiter in der nahen Hütte n gezogen und Feierabend gemacht, dann wi ren wir die Herren der Lage. Hinonf ging es auf die Sandberge und an die Rißh wagen, die nun hin⸗ und hergefahren wurdeß In der einen Richtung, die abfiel, ſtellte fh dann alles auf den Wagen oder ſetzte ſich hih ein, um, nachdem er kräftig angeſchoben wordeſ war, im ſchönſten Schwung ans andere Gih zu fahren. Dort ſprang man ab und warf di Burſchen, die noch in der Kippe ſaßen, herauß daß ſie den Sandberg binabrollten. und beide Wa, Uünd im Nu war die ſchönſte„Steinſchlache ſowohl als auc hinter den Strafbefeh Der ve — des Autos 1 den Straßenba ſlehen gebliebe nnen. Die 6 an ihm vorbei— Wagen geramn 3 läſſiger K im Gange. Der eine Haufen ſaß erſten Sandberg in Deckung, der andere hinte Der Wagenfi dem zweiten Kiesberg. Schon flogen die Kieſh zeugt, daß er hinüber und herüber, und heute noch wundeſe mehr kann ja es mich, daß alles ſo glatt abging. Schließlih langen— erho ten im Quadra brach der eine Haufe aus ſeiner Stellung doß . kommend— r und im klatſchenden Steinhagel wurde der geh neriſche Kiesberg oeſtürmt, womit dann de Friede wieder hergeſtellt war. Es kam aber auch vor, daß der„Sturm“ mißlang und mah— der Straße ſchleunigſt wieder in Deckung auf der rückwär kula tigen Seite des Sandhaufens ging, bis eiliche gekommen, wen nicht mehr„mitſpielten“ und ſo die„Schlache das Auto auf e aus„Spielermengel“ vorzeitig endete. Mei hätte, und ſo ar ſtens ſetzte es dann aber einen anderen Rrah zu ſtehen kam. ab, denn die Drückeberg wurden der Feighei jah auch ein Ar bezichtigt und nun erſtrecht verdroſchey Atolenker zuge wenn nicht eine andere Ablenkung unſere Auſ⸗ daß er verſuchte merkſamkeit erregte. Denn oft mußte ſe ſcheinend an de „Steinſchlacht“ abgebrochen werden, weil unktioniert. De war an Ort un erſchien und uns das Spiel verdarb. Der i den. Der Einze liner“ war ein Schutzmann, der neu auf d Lindenhof gekommen war und der von Beiſ gekommen ſein ſoll. Wie er mit Namen hiiſ ſprach ihn frei wußten wir nicht, bei uns hieß er nur „Berliner“. Er machte eine große ſoldatiſh es ſind ja ſch Fid hatte einen rechten Feldwebelſchniha en und es iſt und konnte die Augen fürchterlich rollen. Ba Lenas nicht in i martialiſches Ausſehen verfehlte ſeinen E Frau Schulze druck nicht bei uns, um ſo weniger als er eit fenſter einen Be grollende, furchterweckende Stimme hatte un Aer Roſt von gut auf den Beinen war. otal, aber Glücklicherweiſe verrieten ihn ſeine blitzendey. Und Uniformknöpfe und die leuchtende Helmfpiße jind Wanzen dr oft ſchon von weitem. Doch war er für uns ei Alſo, Herr Mü Meiſter der Strategie, der uns auf den unmoe äntwortlich, we lichſten Wegen zu überliſten ſuchte. Plößlih Wanzen kriege war er da, und nur hemmungsloſe Flucht ühen feit nicht dulden Zäune und Mauern konnte uns retten. Dabeſ ſich blos den! kam uns zuſtatten, daß wir über die Oertlich Wohnung von keit beſſer Beſcheid wußten wie er. Wenn ei Aber Meiers z0 uns einmal verfolgte, ſo war er zäh und guh leidigung an. nicht eher nach, bis er entweder einen ermifſ Beleidigung? 3 oder einſah, daß der Fall hoffnungslos für ih in Intereffe de⸗ lag. Was andere Schutzleute nie machten, e chen die doch ni ging uns bis in die Häuſer nach und muß dem Rücken des ſchnelle und ſchlaue Ausnutzung unſerer Oiz zenſtiche geſehen kenntnis konnte uns vor ihm in Sicherheig weit, er verwahr bringen. So kam es vor, daß wir an der hae ift der Roſt nic Rennershof⸗ und Eichelsheimerſtraße in A faneu, Wanze „Rheinſchachtel“ entwetzten, durch den Hauzh und außerdem gang in den Hof rannten, dort über die Maleiß noch gar nicht kletterten, um, nachdem wir in der Rennen ron Wanzenſtich hofſtraße in das Haus geflüchtet waren, in daß ft' der Eichelsheimerſtraße wieder zum Vorſchein ögte Meier N kommen. Aber bald hatte der„Berliner“ auſ zoch neulich erſt dieſen Bogen heraus, und wir mußten ſchiß Schmitt auf der noch eine Mauer zwiſchen ihn und uns hi ſber ſcine Einſt gen, um uns aus der Situation zu ziehen. nden. Der Ri⸗ Einmal iſt er aber doch angegangen! Ruß knern, daß das pfiffen uns gerade, damit die ganze Garde I oon Wanze ſammenkäme, ſtellten aber feſt, daß ein Nai ltik. Daß ſie gr fehlte. Wir ſtanden oben bei der 1 15 Vorleben von F der Schuldl hrfe⸗ „Rheinſchachtel“ und bemerkten, daß der ſeh erzählte, wird ve lende Teil bereits unten am Rhein auf geugen kann ſich Sandbergen war. Das war zwar verbofeh feft vorkomm aber gerade deshalb um ſo reizvoller! Da ku Gepächtnis nochl der„Berliner“ des Wegs, ſah unſere Kane Für die Wanz raden am Rhein unten, blieb ſtehen und pfiſh Schulze wegen i leiſe durch die Zähne, wie wenn er ſich eiwai von 30 Mark od. überlegen wolle.—— Wir ſtanden da, ganz harmlos, und nich etwa, als hätten wir eben noch die Abſicht g habt, auch auf die Sandhaufen am Rhein ſteigen. Der„Berliner“ bemerkte uns, wintg uns heran und wir folgten mit gemiſchten fühlen, hatten wir doch nicht gerade ihm geg über ein reines Gewiſſen. Er tat aber, A Was läge für j hätte er uns noch nie geſehen, zog den eeſten Male der Handſchuh aus und wies mit dem Finger f borteuen, näher, unſere Kameraden am Rhein.„Seht ihr chen Dichters zu dort unten?“ frug uns der„Berliner“. Wi iſch empfundene jahten, denn ein Blinder mußte die Unaufee horfener Roll ſamen ja ſehen.„Jetzt geht ihr hinunter ee Helegenheit der„Berliner“ fort,„und haltet die Keilt Püngliche Spie lange feſt, bis ich komme. Verſtanden?“ ent beſitzen, Be Wir machten uns auf die Strümpfe. Zu„Der ju langſam, dann ſchneller und immer ſchiel daß uns der„Berliner“ nicht mehr ſolg konnte und jagten auf den Platz am Rhein i ſchrien aus Leibeskräften:„Der„Berlieh Reißt aus! Der„Berliner“ kommt!“ Und mit unſeren Kameraden rückten der junge Leſſi aus, die„Inſel“ entlan“ über den Außfſh Feberſetzungen a des Sporens hinüber, Richtung Ruderklih unn ein„deutſch Schloßgarten! Von ferne noch ſahen wit parj das Etück, d „Berliner“ allein auf dem Platze am fhi kenderen deutſche ſtehen, beide Arme in die Seite geſtemmt, d Päbrend ſeiner 9 Geſicht zu uns gewandt. Wir malten unz f Angearbeitet unt Geſicht aus, wie er uns zuſammen austieh s pon der Ne und entſchwinden ſah, und freuten uns diehſh die Reuberin, di Für ſo einfältig hätte er uns nun doch mih itigung der rei halten ſollen. Das war der„Berliner getſchen Bühne uns oft recht zuſetzte und mit bürgerlichem un dem Leſſingſch men„Stiefel“ hieß. inen guten Erfol Fortſetzung folgt auft ncht her Juten iner Schauſpielt Har gezeichneten lichen Aufbau wi tüdioaufführung —————— Porzügen, w Füödien beſitzen. D des herkömmliche Penſogut einer f in. Da iſt der ei ottelhafte Liebh ig ſelbſt de ſergefahren wurdt e abfiel, ſtellte oder ſetzte ſich h angeſchoben won mans andere 6 nn ab und warf ippe ſaßen, brollten. nſte„Steinſc en ſaß hinte „ der andere n flogen die heute noch w abging. Schl ſeiner Stellun agel wurde de womit dann d var. Es kam ah mißlang und mg ig auf der rü ns ging, bis id ſo die„Se eitig endete. inen ander verdarb. Der „ der neu auf ind der von Berl r mit Namen hit hieß er nur 9 e große ſoldatiſt Feldwebelſchnurhe terlich rollen. fehlte ſeinen weniger als Stimme hatt ihn ſeine blitzen uchtende Helm war er für uns ns auf den u n ſuchte. ngsloſe Flucht i uns retten. Da zung unſexer ihm in Sich aß wir an de imerſtraße i durch den ort über die r in der Re ichtet waren, zum Vorſche her„Berliner“ g wir mußten ſch angegangen ie ganze Gar feſt, daß ein N hei der ehem kten, daß der f m Rhein auf ir zwar ver reizvoller! D ſah unſere eb ſtehen un wenn er ſich armlos, und noch die Ahſicht merkte uns, win mit gemiſchten gerade ihm gege Er tat aber, hen, zog den el it dem Finger ein.„Seht iht „Berliner“. Wit ißte die Unaufſh ihr hinunter haltet die Kerle Verſtanden?“ zir malten unz tſammen ausei freuten uns diel ins nun d n er„Berliner“ it bürgerli he ufen am Rhein A Nr. 328/ B Nr. 198— Seite 7 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, A. Juli 1935 daken für den 21. Juli 1935 und Aeſthetiker Johannes Bollelt 9 300 Galizien, geboren(ge⸗ en 1930). 666 Der Maler Karl v. Piloty in Ambach 0(geboren 1826), er Dichter Karl. Benno v. Mechow in Bonn geboren. iaſts-Miniatlmren Der verhängnisvolle Hopſer des Autos nämlich— als es ſchon nahe an Straßenbahnſchienen ſtand. Wäre es da ſen geblieben, hätte gar nichts paſſieren nen. Die Straßenbahn wäre noch gerade ihm vorbeigekommen. So aber wurde der gen gerammt, ein paar Menſchen durchein⸗ das Geſetz 3 t von fahr⸗ ſſiger Körperverletzung und ſo, beide Wagenlenker, der auf der Linie 3 ewohl als auch der Herrenfahrer haben ihren Strafbefehl. Der Wagenführer, vollkommen davon über⸗ eugt, daß er ſeine Pflicht getan habe— r lann ja ſchließlich keiner von ihm ver⸗ h zen— erhob Einſpruch. Er habe mit⸗ t Quadrat des Rathauſes— vom Schloß her lommend— geſehen, daß an der Straßen⸗ keuzung G1/ D 1 ein Perſonenwagen aus der Kunſtſtraße von links herauskommt, aber au 0 Straße dann ſtopt. Nach ſeiner Kal⸗ kulation wäre er glatt an dem Wagen vorbei⸗ mmen, wenn eben nicht ſonderbarerweiſe Auto auf einmal einen Hopſer gemacht eund ſo auf das rechte Straßenbahngleis ſtehen kam. Dieſen Sprung nach vorwärts guch ein Augenzeuge, wurde auch von dem lütolenker zugegeben, der ihn damit erklärte, baß er verſüchte, zurückzufahren, doch habe an⸗ ſcheinend an der Schaltung etwas nicht richtig funktioniert. Daß der Wagenführer beim Er⸗ ennen der Gefahr bremſte und Sand ſtreute, war an Ort und Stelle ſofort feſtgeſtellt wor⸗ d m. Der iſ ließ ſich ebenfalls von der Schuldloſigkeit ves Straßen⸗ bahnwa enführers überzeugen und ſprach ihn frei. Wanzen Es ſind ja f2 häßliche Dinger, die Wan⸗ ſen, und es iſt begreiflich, daß eine Hausfrau ſowas nicht in ihrer Wohnung haben will, Frau Schulze ſieht direkt unter ihrem Küchen⸗ lenſter einen Bettroſt ſtehen. Was, das iſt doch der Roſt von Meiers, und wie ſieht der aus. Total, aber ſchon faſt total ſchwarz, verroſtet, Alt, Und die Flecken, die kennt ſie doch? Da ſid Wanzen drin, Sie geht zum Hausherrn: Alſo, Herr Müller, ich mache Sie dafür ver⸗ ntwortlich, wenn ich in meine Wohnung Wanzen kriege, Sie dürfen ſo eine Unſauber⸗ eit nicht dulden, dieſe Meiers, nee, gucken Sie Ublos den Roſt an.“ Müller geht in die Wohnung von Meiers, Reſultat: keine Wanzen. Aber Meiers zeigen die Schulze wegen Be⸗ idigung an. Beleidigung, was heißt hier B 1 Frau Schulze hat das voch nur ttereſſe des Hauſes geſagt. Dann brau⸗ hen die doch nicht ſo zu tun, wo ſie doch auf bem Rücken des Meier ſelbſt ſchon die Wan⸗ ſtiche geſehen hat. Das geht Meier doch zu er verwahrt ſich energiſch vagegen, erſtens er Roſt nicht ſchwarz, ſondern ganz hell, faſt neu, Wanzen haben ſie noch nie gehabt, lid außerdem Frau Schulze habe ihn doc) loch gar nicht nackt geſehen. Wie könnte ſie bon Wanzenſtichen reden, Die Schulze nehme mit der Wahrheit nicht genau, ſogte Meier, Na, wenn ſie reven wollte, wo och neulich erſt der Meier mit dem SA⸗Mann Echmitt auf der Straße ſtand, um mii ihm über ſcine Einſtellung zum heutigen Staat zu den. Der Richter muß Frau Schulze er⸗ lern, daß das nicht hierher zehöre, es ſei r oon Wanzen die Rede und nicht von Po⸗ lik. Daß ſie auch ſonſt noch etwas über das Porleben von Frau Meier im Laden nebenan Azählte, wird von Frau Schulze beſtritten, die Reugen kann ſich nicht erinnern. Aber es ſoll eft vorkommen, daß im Gerichtsſaal das Kedüchtnis nochläßt. Für die Wanzen⸗Geſchichte wied gegen Frau 3 wegen übler Nachrede eine Geldſtrafe Mark oder 6 Tage Haft ausgeſprochen. Die Centauren am Friedrichsplatz Ueber ein halbes Jahr ſieht der Vorüber⸗ mitten in unſerem Mannheimer ehende Acmnaſuch dem Friedrichsplatz, zwei große Bretterhütten 37 deren Febfez leider ſo hoch liegen, daß von gußen ſo viel wie nichts daran zu bemerken iſt, was im Innern vor ſich geht. Aher trotzdem war es bald heraus, daß in den beiden Hütten emſige Künſtler am Werk wgren, um die Centauxengruppen, die früher den Friedrichsplatz ſchmückten, aus dauerhafterem Material neu herzuſtellen, Die beiden Gruppen rechts und links des großen Beckens, in deſſen Mitte die große Fon⸗ täne ſprudelt, waren früher nur au ips hergeſtellt worden und wurden in jedem Jahr erneuert. Ende des Jahres ſahen die Skulp⸗ turen efterd aus und machten große Repa⸗ raturarbeiten notwendig. Schon wollte man dem unerfreulichen Zuſtande ein Ende machen, da kam der Krieg und die diesbezüglichen Pläne 1 notgedrüngen zurückgeſtellt werden, bis jetzt endlich daran gegangen werden konnte, die Centaurengruppen aus erzuſtellen. Den beiden Bildhauern Greſſer und Je⸗ ruſalem von Safft war die——— uge⸗ fallen, das Werk, das jetzt vor der Vollendung ſteht, Muſcheiter Als Material wurde Kirch⸗ heimer Muſchelkalk verwandt, da er nicht nur dauerhaft und ie ide von Witterungs⸗ einflüſſen iſt, ſondern mit der Zeit auch eine ſchöne Patina erhält, die ſich trefflich in den Rahmen des auerhaftem Material doch wird er heute immer weniger zu Bild⸗ werken verwendet, ſo daß man von ſeiner Verwendung ſchließlich ganz abſah. Friedrichsplatzes einfügen wird. Zuerſt dachte inan auch an roten Sandſtein, Nicht gering waren die Schwierigkeiten, welche die Künſtler allein bei der Aufſtellung der ſchweren Steinblöcke überwinden mußten. So wogen beiſpielsweiſe die drei Muſchelkalk⸗ öcke, aus denen die weibliche Centauren⸗ gruppe zuſammengeſetzt iſt, 100, 120 und 80 Ztr., alſo 300 Zentner, Dieſe gewaltigen öcke allein mit Winkel und Hebeiſen auf Balken über die Anlagen, die nicht beſchädigt werden 4. zu ſchaffen, war ein kleines Kunſtſtück. Dann begannen die Arbeiten an den, rohen Blöcken. Drei Wagenladungen Steinabfälle wurden von der oben genannten Gruppe wieder weggeführt, bis ſich in rohen Formen das Werk f0 ſt aus dem toten Stein herausſchälte. eute nun ſind beide Werke 13 weit fertig, daß nur noch ganz geringe Kleinigkeiten zu machen ſind. Groß und wuchtig iſt der Wurf elungen, der mächtig in Anlage und Wirkung em Friedrichsplatz zur Zierde gereichen wird. Die beiden Gruppen haben dabei heute ihre Idealanſicht von der Auguſta⸗Anlage aus, während dies früher umgekehrt war, denn man glaubte alles von der Stadt aus ſehen zu müſſen. Die rechte Gruppe ſtellt einen Centaur dar, der ein Mädchen geraubt hat, während die linke eine Centaurin zeigt, die von einem Krieger überfallen wird. Irgendwelche Be⸗ ziehungen beſtehen, wie oft angenommen wird, zwiſchen beiden Gruppen nicht. 15 etwa Wochenfriſt ſind die letzten Hand⸗ griffe getan und beide Koloſſalfiguren ſind fertig. Dann werden auch die beiden Hütten verſchwinden und Mannheim wird um ein ſchönes Schmuckſtück reicher ſein. „Kraft dureh freude“ Orts⸗ und Betriebswarte! Jede Ortsgruppe hat auf dem Kreisamt ſo⸗ fort eine größere Menge Urlaubprogramm⸗ hefte abzuholen. Dasſelbe trifft auch für die Betriebswarte zu, die eine Gefolgſchaft von über 200 Volksgenoſſen zu betreuen haben. Wir weiſen bei dieſer Gelegenheit darauf hin, daß in Zukunft für ſämtliche Fahrten, ganz gleich, ob Wochenend⸗, Sonntags⸗ oder Wanderfahr⸗ ten, eine gengue Anmeldung mit der Unterſchrift des Orts⸗ bezw. Be⸗ triebswarts verſehen erfolgen muß. Achtung! Ortswarte! Fahrt zum Nürburgrennen am 28. Juli Am Montag, 21. Juli, abends zwiſchen 6 und 7 Uhr, melden ſämtliche Ortswarte telephoniſch die bis zu dieſem Zeitpunkk vorliegenden Anmeldungen für dieſe Führt. Die Gormare ſelbſt nb bsüneen mafeeh 3 22. Juli, auf dem Kreisamt übzugeben, wofe die Fahrkarten uſw. zur Ausgabe ge⸗ angen. Sportärztliche Bergtung. In der Zeit vom 22. Juli bis 18. Auguſt 1935 iſt die ſportärztliche Beratungsſtelle des Sportamtes Mannheim⸗ Ludwigshafen im Geſundheitsamt(im Gebäude der Ortskrankenkaſſey wegen Urlaubs des Sportarztes geſchloſſen. Ab Donnerstag, den 22. Auguſt von 18.30—19.30 Uhr iſt die ärzt⸗ liche Sportberatungsſtelle wieder geöffnet. Rheinfahrt am 4. Auguſt nach Koblenz Am Sonntag, 4. Auguſt, findet in Verbin⸗ dung mit dem Kreis Weinheim nochmals eine Tagesfahrt nach Koblenz ſtatt. Um jedoch die mehr oder weniger langweilige Rückfahrt mit dem Dampfer zu vermeiden, er⸗ folgt dieſelbe nit dem Zug. Dadurch wird auch der Aufenthalt in Koblenz auf ungefähr ſechs Stunden ausgedehnt. Abfahrt in Mannheim ca..30 Uhr. Die Rheinfahrt beginnt ab Bin⸗ gen erſt um 10 Uhr, ſo daß auch in Bingen die Möglichkeit zu Beſichtigungen uſw. beſteht. An⸗ kunft in Mannheim ea. 23 Uhr. Fahrpreis Ceſſing:„ber junge Gelehrte Das Schauſpielſtudio H. C. Müller ſtellt ſich vor Was läge für junge Schauſpieler, die ſich zum rſten Male der Oeffentlichkeit und der Kritit lrſtellen, näher, als zu dem Stück eines jugend⸗ lichen Dichters zu greifen? Die Intexpretation liſch empfundener und mit jugendlichem Elan Rollen gibt ihnen zweifellos die iſte Gelegenheit zu zeigen, inwieweit ſie ur⸗ hüngliche Spielbegabung und Geſtaltungs⸗ . Beſonders das Jugendwerk Leſ⸗ lihs„Der junge Gelehrte“, das ſich is Earl Müller, der Oberſpielleiter des glionalthegters, für die Prüfungsaufführung lner Schauſpieltlaſſe auswählte, iſt mit ſeinen ar gezeichneten Charakteren und dem einheit⸗ ichen—1175 wie kein zweites geeignet, einer udioaufführung zugrunde gelegt zu werden. Der junge Leſſing, der durch ſeine zahlreichen leberſetzungen auf den Gedanken gekommen ar, ein„deutſcher Molière“ zu werden, ent⸗ harf das Stück, das übrigens zum erſten bedeu⸗ üderen deutſchen Luſtſpiel wurde, bereits ührend ſeiner Meißener Schulzeit. In Leipzig mgearbeitet und vollendet, Hurde es dann ibon der Neuberſchen Trüppe aufgeführt. Reuberin, die ſo nachdrücklich für die Be⸗ ligung der reinen Hanswurſtiade von der kütſchen Bühne eintrat, fand großen Gefallen em Leſſingſchen Stück und verſchaffte ihm guten Erfolg. kdings zeigt das Luſtſpiel noch wenig von horzügen, wie ſie etwa die ſächſiſchen Ko⸗ heſitzen, Die Geſtalten, ſtehende Figuren ömmlichen Charatterluſtſpiels, könnten teiner franzöſiſchen Poſſe entnommen iſt der eingebildete Gelehrte, der etwas ſte Liebhaber und die intrigierende ſelbſt der gefräßige Diener, der oft durch einen Hanswurſt erſetzt wurde, fehlt nicht. Das einzige, was den ſpäteren Leſſing, dieſen „mannhafteſten Charakter der deutſchen Litera⸗ turgeſchichte“ zeigt, iſt das ſtreng gewahrte Ge⸗ ſetz der Orts⸗ und Zeiteinheit und die ſcharfe, oft von draſtiſchen Worten begleitete Verſpot⸗ tung der hohlen Gelahrſamkeit, mit der der Dich⸗ ter ſeine Zeitgenoſſen(und nicht zuletzt auch ſich jeloſt) als zu fehr dem lebensſremden Schul⸗ wiſſen verhaftet karitiert. „Der Held, der alberne Gelehrte Damis deſſen einzige Bildung die Einbildung iſt, iſt eine dankbare Efffen von faſt Regnardſcher Prägung. Er ſteht ſtändig in der Poſe des von der Inſpiration verklärten Dichters, lieſt mit Vorliebe in eizenen Werken und findet es be⸗ ſonders ſchmeichelhaft, geſchickter als ſein Diener zu ſein. Erich Krempin, der dieſe Rolle zu verkörpern hatte, zeigte ſich, feiner Aufgabe recht gut gewachſen. Der affektierte Fant und blut⸗ leere Bücherwurm war bei ihm in den beſten Fänden. Er verſtand es beſonders gut, den Charakter der Rolle bis ins Letzte auszuzeich⸗ nen, wenngleich man bei ihm— mehr als bei allen anderen— die ſtarke, führende Hand des Lehrers und Regiſſeurs merkt. a der junge Gelehrte plötzlich entdeckt, daß Sokrates eigentlich nur durch Xanthippe un⸗ ſterblich wurde, beſchließt er, trotz ſeiner Nei⸗ Kues zum Miſogyn, zu heiraten. Juliane, die usexwählte, iſt aber alles andere als eine Xanthippe. Leider hatte Lil Schick in dieſer Rolle des liebenden Weibes wenig Gelegenheit, ſich voll zu entfalten. In den wenigen Szenen jedoch, in denen ſie mit in die Handlung ein⸗ greift, hinterließ ſie einen guten Eindruck, Weit Anmeld 4,80 RM, Kinder im Alter zwiſchen vier bis zehn Jahren 4,25 RM. Anmeldungenbei den Ortswarten auf dem vorge⸗ ſchriebenen Formular. Reichsfeſtſpiele Heidelberg Beſuch der Aufführung„Was ihr wollt“ am Sonntag, 28. Juli, im Schloßhof. „Die Vorſtellung beginnt um 15,30 Uhr und iſt gegen 19 Uhr beendet. Die Zufahrt nach Heidelberg wird mit Zügen der OEch durch⸗ geführt, die ab Mannheim⸗Friedrichsbrücke verkehren. Abfahrt der Sonderzüge: 13.20, 13.48 und 14 Uhr, Außerdem können die fahrplanmäßi⸗ gen Züge 13.25, 13.40 und 14.25 Uhr benutzt werden. Rückfahrt ab Heidelberg Bismarck⸗ platz um 20.50, 21.07 und 21.25 Uhr. Ab 21 Uhr 1 auch die fahrplanmäßigen Züge benützt erden. gegeben werden, ohne daß das vorgeſchriebene Wichtig iſt, zu wiſſen, daß leine Karten ab⸗ meldefoprmular ordnüngsgemäß aus⸗ gefüllt iſt. Die Koſten betragen für die Fahrt einſchließlich Eintritt für Stehplätze.— RM, für Fahrt einſchließlich Eintritt für Sitzplätze 1,0 RM. Die Sitzplätze ſind numeriert. Anmeldungen werden bei nachſtehend auf⸗ geführten DAß⸗Dienſtſtellen entgegengenom⸗ men: Bitte ausſchneiden und gut aufbewahren! Ogru. Deutſches Eck, P 4, 4/. Sprech⸗ und Büroſtunden: Täglich—12 und 15—19 Uhr. Samstags—14 Uhr. Ogru. Jungbuſch, P 4, 4/½, Sprechſtunden: Dienstags und Donnerstags 19—21 Uhr. Ogru. Strohmarkt, P 4, 4/5, Tel. 342 31. Sprech⸗ ſtunden: Freitags 17.30—19 Uhr.— Büro⸗ ſtunden:—12 und 14—18 Uhr. Ogru. Friedrichspark, C7.5, Tel, 245 61. Sprech⸗ und Büroſtunden: Täglich—13 und 15— 19 Uhr. Samstags—14 Uhr. Ogru, Lindenhof, Eichelsheimerſtr. 51—53, Te⸗ lephon 200 20. Büroſtunden: Montags bis Freitags—12 und 15—19 Uhr, Samstags —13 Uhr. Ogru. Neckarſtadt⸗Oſt, Lange Rötterſtr. 50, Te⸗ lephon 52162. Büroſtunden: Täglich—12 und 15—19 Uhr. Ogru. Oſtſtadt, Nuitsſtr. 1, Tel, 308 97. Sprech⸗ ſtunden: Montags bis Freitags 18—19 Uhr. Ogru. Käfertal, Mannheimerſtr. 2, Tel. 511 27. Sprechſtunden: Dienstags, Donnerstags 18—20 Uhr. Ogru. Neckarau, Rheingoldſtr. 48, Tel. 485 28. Büroſtunden: Montags bis Freitags 10—12 und 15—18 Uhr. Samstags—12 Uhr. Ogru. Humboldt, Lortzingſtr. 35, Tel. 509 34. Sprech⸗ und Büroſtunden: Täglich—12 und 13.30—20 Uhr. Ogru. Schwetzingerſtadt, Amexikanerſtr. 1, Te⸗ lephon 418 74. Sprechſtunden: Täglich von 15—19 Uhr. Ogru. Feudenheim, Altes Schützenhaus. Tel. Sprech⸗ und Büroſtunden: Dienstags und Freitags 18—20 Uhr. Ogru. Waldhof, Kornſtr. 21, Tel. 594 29. Sprech⸗ ſtunden: Montags, Mittwochs, Freitags 15—18 Uhr. Ogru. Sandhofen, Schönauerſtr. 15, Tel, 592 22. Sprechſtunden: Montags, Donnerstags, Freitags—11.30 und 15—18 Uhr. Ogru. Rheinau, Dän. Tiſch 1. Sprechſtunden: Täglich 13—18 Uhr. Ogru. Seckenheim, Freiburgerſtr. 2. Sprech⸗ und Büroſtunden: Montags und Donners⸗ tags 20—21 Uhr. Samstags 16—18 Uhr. Fahrt zum Nürburgring am Sonntag, 28. Juli Anmeldungen zu dieſer Fahrt müſſen am Montag bei'en vorgenannten DAß⸗Orts⸗ waltungen vorgenommen werden. Nach die⸗ ſem Termin erfolgt Annahme nur noch unter Vorbehalt. Beſuch zur Schloßaufführung am Sonntag, den 28. Juli„Was Ihr wollt“. Wir weiſen dar⸗ aufhin, daß ſämtliche Anmeldungen für dieſe Fahrt nur bis kommenden Mittwoch, den 24. ds. Mts. erfolgen können, ebenſo werben bis zu dieſem Termin die Karten ausgegeben, Es iſt daher zweckmäßig, ſich unverzüglich eine Karte zu ſichern, und die Anmeldung am kommenden Montag bzw. Dienstag bei der zuſtändigen DAF⸗Ortswaltung vorzunehmen. Betr.— der Thingſtätte. Wir geben hier⸗ mit bekannt, daß der großen Nachfrage wegen eine Wiederholung der Fahrt zur Aufführung „Der Weg ins Reich“ auf der Thingſtatte am kommenden Samstag, den 27. Juli oder am Samstag, den 3. Aüguſt ds. Is. zur Durch⸗ führung gelangt. Weitere Einzelheiten werden dann noch an dieſer Stelle bekanntgegeben. Fahrt Nr. 27 vom 27. Juli bis 3. Auguſt 1935. Dieſe Fahrt wird mit ſofortiger Wirkung ge⸗ ſperrt. Evtl. Anmeldungen ſind völlig zweck⸗ los. Was das Programm betrifft, muß aus tech⸗ niſchen Gründen eine Aenderung eintreten. Die Fahrt wird nunmehr wie folgt durchgeführt: Abfahrt in Mannheim gegen 22 Uhr, Ankunft in Bremen am 28. Juli gegen 11 Uhr vormit⸗ tags. Mittageſſen in Bremen und kurze Ge⸗ legenheit zur Stadtbeſichtigung. Nachmittags Weiterfahrt nach Bremerhaven und Einſchif⸗ fung auf den Dampfer„Der Deutſche“, 20 Uhr Abfahrt nach den norwegiſchen Fjorden. Frei⸗ tag, 2, Auguſt, vormittags, Ausbootung in Hel⸗ goland. Mittageſſen auf der Inſel Helgoland. Gelegenheit zu Beſichtigungen. 17 Uhr Weiter⸗ fahrt mit dem Bäderdampfer nach Wilhelms⸗ haven. Abendeſſen auf dem Dampfer. Ankunft in Wilhelmshaven gegen 20— und Ueber⸗ nachtung. Am Sonntag, 3. Juguſt, Beſichtigung von Wilhelmshaven. Badegelegenheit uſw, und Mittageſſen. 18 Uhr Rückfahrt ab Wilhelms⸗ hapen nach Mannheim. Durch dieſe Programm⸗ änderung erhöht ſich der Geſamtpreis auf 65.50 RM und bitten wir, den ciffeiarken ng bei Abholen der Fahrt⸗ und Schiffskarten nachzu⸗ zahlen. Wann Ausgabe erfolgt, wird an dieſer Stelle noch bekanntgegeben. Fahrt Nr. 2) vom.—14. Auguſt 1935. Dieſe 18 wird ebenfalls mit ſofortiger Wirkung geſperrt. Anmeldungen werden keine mehr entgegengenommen. beſſer kam Wilmo Swaefer als Liebhaber Valer weg. In Maske urd Spiel ausgezeichnet, wußte er geſchickt die ausgetretenen Pfade zu vermeiden und dem unglücklichen Verliebten eine eigene Note zu geben. Helmut Malik hatte als Chryſander die für einen jungen Schauſpieler beſonders undankbare Aufgabe, einen alten Mann verkörpern zu müſſen. Er löſte 15 nach beſten Kräften, ohwohl eine leicht ſchablonenhafte Wirkung in 2 Fällen wohl nie zu vermeiden iſt. Am beſten zeigte er ſes in den gelehrten Streitſzenen, in denen er, der doch ſt verknöchert iſt, den Sohn für ein genießendes Leben zu gewinnen fucht. Die eigentlich treibende Kraft des Stückes aber iſt die Zoſe Liſette. Mai Stürmer, die dieſem intrigierenden, neugierigen und verlieb⸗ ten Kammerkätzchen ihr ganzes ſchauſpieleriſches Temperament lieh, ſpielte ſich ſteltenweife fo frei, daß ſie auch hinſichtlich der Leitung teil⸗ weiſe im Mittelnunkt des Abends ſtand. Fritz Walter, den man für die Rolle des Dieners Anton vom Nationaltheater„ausgeliehen“ hatte, zeigte ſeine bekannten Vorzüge. Durch ſein routiniertes Auftreten und ſein ſicheres Spiel war er den Aſpiranten auf den Schau⸗ ſpielerberuf oft eine gute und verläßliche Stütze. H. C. Müller, dem das Hauptverdienſt für den geſchloſſenen und guten Eindruck des Abends zukommt, konnte zum Schluß im Kreiſe ſeiner Schüler den ſtar'en und nachhaltigen Beifall des recht gut beſuchten Hauſes entgegen⸗ nehmen. W. B. Heinrich Mann ſtark gekragt Ein Bürgermeiſter„geht in die Geſchichte ein“ Bekanntlich zieht der Emigrant und Deut⸗ ſchenhaſſer Heinrich Mann in tſchechoſlowaki⸗ ſchen Landen umher, um das Bürgerrecht zu erwerben. Reichenberg winkte freundlich ab, Prag hat ſich noch nicht entſchieden. Aber wahr⸗ ſcheinlich wird ein kleinerer Ort der Landes⸗ hauptſtadt den Rang ablaufen: Neudek im Bezirk Neudek. Dort waltet der Bürgermeiſter Winterſtein ſeines Amtes, grollenden Haß ge⸗ gen alles Deutſche im Buſen. Kaum hörte der Herr Bürgermeiſter durch die Zeitungsfanfare des Juden Max Brod, welch ein Genie im Lande weilte, da verfaßte er allſogleich an die Zeitung des Herrn Brod, das jüdiſche„Prager Tagblatt“, einen Schreibebrief, der alſo lautet: „Ich entnehme Ihrer Nummer vom 5. Juli 1935 die Mitteilung des bekannten deutſchen Schriftſtellers Heinrich Mann, daß er ſein An⸗ ſuchen um Zuſicherung der Aufnahme in den Heimatsverband der Gemeinde Reichenberg zu⸗ rückgezogen hat. Ich kenne die Adreſſe Hein⸗ rich Manns nicht und wähle den Weg der Ver⸗ ſtändigung über Ihre Zeitung, um ihm mit⸗ zuteilen, daß die Stadtgemeinde Neudek, ver⸗ treten durch die Mehrheit in der Gemeinde⸗ vertretung, es ſich zur hohen Ehre anrechnen würde, wenn Heinrich Mann um Zuſicherung wegen Aufnahme in den Heimatsverband der Stadtgemeinde Neudek anſuchen wollte. Ich bitte freundlich, davon den Schriftſteller Hein⸗ rich Mann zu verſtändigen. Der Bürgermeiſter: Carl Winterſtein.“ Da hat der Herr Bürgermeiſter eine geſchicht⸗ liche Tat vollbracht. Der„Untertan“ hat eine Bleibe gefunden, und Winterſteins Name wird im Ehrenbuch der Emigranten mit goldenen Lettern vermerkt werden. Des freut ſich ganz Iſrael und ſeiner Freunde Schar, Jahrgang 5— A Nr. 328/ BNr. 198— Seite 8 „Hakenkreuz bhanner“ Mannheim, 21. Juli 185 Miniſterpräſident Köhler an den Reichsbund der Kinderreichen! Es kann kein Zweifel darin beſtehen, daß jeder Wiederaufbau unſeres Volkes, ſeine wirt⸗ ſchaftliche und politiſche Wiederbelebung in erſter Linie von einer die Allgemeinheit umfaſ⸗ ſenden, körperlichen, geiſtigen und ſittlichen Er⸗ tüchtigung abhängig iſt. Dies iſt nur möglich durch den Schutz der vollwertigen kinderreichen Familie, durch die Erweckung des Familien⸗ ſinns und des allgemeinen Verſtändniſſes für ſoziale Verpflichtungen. Deswegen bitte ich alle, die Lotterie des Landesverbandes Baden des Reichsbundes der Kinderreichen Deutſch⸗ lands zum Schutze der Familie e. V. fördern und unterſtützen zu wollen. Heil Hitler! (gez.) Köhler. Sonntagsdienſt der Mannheimer Aerzte und Apotheken Apotheken: Humboldt⸗Apotheke, Waldhof⸗ ſtraße 33/35, Tel. 506 01.—————— Tatterſallſtr. 26, Tel. 401 64. Löwen⸗Apotheke, E 2, 16, Tel. 206 10. Stern⸗Apotheke, S 1, 10, Tel. 223 87. Friedrichs⸗Apotheke, Lameyſtr. 21, Tel. 406 12. Lindenhof⸗Apotheke, Meerfeldſtr., Tel. 312 32. Storchen⸗Apotheke, Neckarau, Neue Schulſtraße 17, Tel. 485 70. Zahnärzte: Guſtav Schmitt, Schimper⸗ ſtraße 9, Tel. 510 73. Dentiſt: Ferd. Pfiſter, O 2, 7a, Tel. 250 24. Heilpraktiker: Wilhelm Höfflinghoff, Renzſtraße 1, Tel. 336 95. GſlS Hulburdemefnde Das Winterprogramm der NS⸗Kulturge⸗ meinde iſt fertiggeſtellt. Es enthält: 6 Feierſtunden im Nibelungenſaal, in denen erſtklaſſige Orcheſter, Dirigenten und Soliſten mitwirken; 6 Kammermuſikabende mit den her⸗ i Quartetten Deutſchlands; 6 ichterabende mit Blunk, Stehr, Burte, Bröger, Lerſch und W. E. Schäfer; 6 Nordiſche Abende mit den gründ⸗ lichſten Kennern der deutſchen Vorgeſchichte. Dauerkarten ſowohl für Mitglieder als auch für Nichtmitglieder ſind bereits jetzt zu haben in den Geſchäftsſtellen der NS-Kultur⸗ gemeinde, bei den Ortsgruppen der NSDAP, in der Völkiſchen Buchhandlung, in den Buch⸗ handlungen Nemnich, Bender und in den Muſikalienhandlungen Heckel, Pfeiffer und Schwab. Die Geſchäftsſtelle der Abteilung Konzert⸗ und Vortragsweſen der NS-Kulturgemeinde befindet ſich im Hanſa⸗Haus, D 1, 7/8(Telefon 201 07), die Geſchäftsſtelle der Abteilung Uim Rathausbogen 37(Telefon 285 94). Veranſtaltungen im Planetarium in der Zeit vom 21. bis 28. Juli Sonntag, 21. Juli: 16 Uhr„Die Milch⸗ ſtraßee“(mit Sternprojektor und Lichtbil⸗ dern). 17 Uhr Vorführung des Sternprojek⸗ tors. Dienstag, 23. Juli: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Mittwoch, 24. Juli: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Donnerstag, 25. Juli: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Freitag, 26. Juli: Sternprojektors. Sonntag, 28. Juli: 16 Uhr„Der Stern⸗ himmel im Juli und Auguſt“(mit Sternprojektor und Lichtbildern). 17 Uhr Vor⸗ führung des Sternprojektors. Eintritt 50 Rpf., Studenten und Schüler 25 Rpf., Erwerbsloſe haben freien Eintritt. heidelberger Reichsfeſtſpiele 1935 Die endgültigen Anfangszeiten der Thingſpiele Die Preſſeſtelle der Reichsfeſtſpiele teilt mit: Das Thingſpiel auf dem Heiligenberg be⸗ ginnt jeweils mit Sonnenuntergang. 20 Mi⸗ nuten vorher müſſen die Plätze eingenommen ſein. Am 20. Juli müſſen alſo die Plätze um 20 Uhr eingenommen ſein, am 27. Juli um 19.50 Uhr, am 3. Auguſt um 19.40 Uhr, am 10. Auguſt um 19.30 Uhr und am 17. Auguſt um 19.15 Uhr. 16 Uhr Vorführung des Weiße Petunien bilden Eine UAhr aus Blumen das Zifferblatt, rote Begonien vertreten die Zahlen. Weltbild( Im Zeichen der Kameradſchaft Hausleiterſitzung der Ortsgruppe„Deutſches Eck“ Die Ortsgruppe„Deutſches Eck“ führte am Donnerstagabend in den Germania-Sälen (Bäckerinnung) eine Sitzung der Hausleiter durch. Erfreulicherweiſe war dieſe Sitzung von zahlreichen Volksgenoſſen beſucht, ſo daß die für das Winterhalbjahr bevorſtehende Arbeit einen erfolgverſprechenden Auftakt nahm. In Vertretung des verhinderten Ortsgrup⸗ penleiters, Pg Rübberdt, begrüßte Schu⸗ lungsleiter Pg Rau die Verſammelten und wies auf die Bedeutung der Sitzung hin, deren Verlauf ſich für die weitere Arbeit innerhalb der Ortsgruppe als äußerſt wichtig erwies. Dann erteilte Pg Rau dem Kulturabteilungs⸗ leiter Pg Friedrich das Wort, der in klaren und prägnanten Darlegungen über das kultu⸗ relle Wollen der Partei ſprach. Er erinnerte an die hinter uns liegenden Kunſt⸗ und Kultur⸗ „genüſſe“ des vergangenen Syſtems und übte an den jedem guten deutſchen Geſchmack Hohn ſprechenden Entgleiſungen ſcharfe Kritik. Der Redner ging dann über zu den Verhältniſſen, die der Nationalſozialismus geſchaffen hat. Schließlich wies Pg Friedrich werbend auf die kulturellen Veranſtaltungen des kommenden Winters hin, ſo die Feier⸗ ſtunden, die Dichterabende, die Nordiſchen Abende und die Kammermuſikabende und bat die Hausleiter, zu ihrem Teil dazu beizutragen, daß dieſe echte deutſche Kunſt allen Volksgenoſ⸗ ſen zuteil werde, zumal der finanzielle Gegen⸗ wert in keinem Verhältnis zur gebotenen Lei⸗ ſtung ſtehe. Pg Kieſel ſprach dann zu den Hausleitern über den Sinn wahrer Kamerad⸗ ſchaft. Immer, wenn das Volk einig war, konnte es ſich nach außen behaupten. Die gro⸗ ßen Erfolge, die der Führer in der letzten Zeit zu verzeichnen hat, wären niemals möglich ge⸗ weſen, wenn nicht die ganze Nation ge⸗ ſchloſſen wie ein Mann hinter ihm geſtanden hätte. Abſchließend bat Pg Friedrich die Verſam⸗ melten noch, das Gehörte nicht für ſich allein zu behalten, ſondern hineinzutragen in das Volk. Reicher Beifall dankte beiden Rednern. Pg Rau beendete die Sitzung mit einem dreifachen„Sieg Heil“ auf den Führer. Ge⸗ meinſam geſungene Lieder ſorgten für einen kameradſchaftlichen Veflauf dieſer Sitzung, aus der jeder neue Kraft fürdie kommende Arbeit mit nach Hauſe nahm. Die Polizei meldet: Durch Nichteinräumen des Vorfahrtsrechtes ſtieß geſtern nachmittag auf der Kreuzung Bz/ C4 ein Laſtkraftwagen mit einem Kraftrad zu⸗ ſammen, wobei letzteres ſtark beſchädigt wurde. — Aus gleicher Urſache ſtieß in vergangener Nacht auf der Neckarauerſtraße ein Kraftrad mit einem Perſonenwagen zuſammen, wobei letz⸗ terer umgeworfen und ſtark beſchädigt wurde. Beide Fahrer ſowie ein Mitfahrer erlitten bei dem Zuſammenſtoß einige Verletzungen. Beim Ueberqueren der Fahrbahn wurde in vergangener Nacht auf der Schloßgartenſtraße ein Fußgänger von einem Perſonenkraftwagen angefahren und zu Boden geworfen. Der Fuß⸗ gänger erlitt eine Kopfverletzung und wurde von dem Kraftwagenführer nach ſeiner Woh⸗ nung gebracht. Die Schuldfrage konnte bis jetzt noch nicht geklaͤrt werden. Zwei betrunkene Radfahrer kommen in den Notarreſt. In vergangener Nacht wurden zwei Radfahrer, die derart betrunken waren, daß ſie mehrmals zu Boden ſtürzten und durch ihr Ver⸗ halten den übrigen Verkehr gefährdeten, in den Notarreſt gebracht. Beide haben für ihr leicht⸗ ſinniges Verhalten noch-empfindliche Strafen zu gewärtigen. Eine Warnung für Kraftfahrzeugbeſitzer und Radfahrer. Im Laufe de geſtrigen Tages mußte dem Führer eines auswärtigen Lieferkraftwa⸗ gens das Fahrzeug weggenommen und ſicher⸗ geſtellt werden, da dieſes verſchiedene techniſche Mängel aufwies und in dieſem Zuſtande eine Gefahr für den übrigen Verkehr bedeutete.— Es ergeht daher an die Fahrzeugbeſitzer noch⸗ mals die Aufforderung, die Fahrzeuge auf etwa vorhandene Mängel nachzuſehen bzw. nachſehen zu laſſen und bei Feſtſtellung ſolcher das Fahr⸗ zeug bis zur Beſeitigung der Mängel nicht mehr im Verkehr zu verwenden. Dieſe Aufforderung gilt in gleicher Weiſe für die Radfahrer, denn die täglichen Beanſtandungen und Verkehrsun⸗ fälle beweiſen zur Genüge, daß ſich ein großer Teil der Fahrräder in einem derart ſchlechten Zuſtand befindet, daß hierdurch nicht nur der Fahrer, ſondern auch die übrigen Wegebenutzer gefährdet ſind und zu Schaden kommen können. Aus Friedrichsfeld Kameradſchaftsabend der NSKOB Mann⸗ heim⸗Friedrichsfeld. Wie ſchon im vergangenen Fahre, ſo waren auch diesmal die kriegsbe ⸗ ſchädigten Kameraden und die Hinterbliebenen der Gefallenen des Weltkrieges zu einer gia⸗ meradſchaftsfahrt vereint. In 23 Privatautos fuhren 90 Perſonen, darunter Vertreter der Po und die NS⸗Muſikkapelle, die die mitmachten, über Schönau, durch das Gorx⸗ heimer Tal über Weinheim nach BViern⸗ *—◻ als Endziel. Die ſchön geſchmückte Ko⸗ lonne wurde am Ortseingang vom Ortsamt⸗ leiter der NSͤOV, Kamerad Seeliger, he⸗ grüßt und nach der Viernheimer Naturbühne Das große Exeignis des Tages war ie Aufführung von„Wilhelm Tell“ An⸗ ſchließend wurden die Teilnehmer der Auih im„Deutſchen Kaiſer“ Viernheim mit Kaffee und Kuchen überaus reichlich bewirtet, wofür den NS⸗Frauenſchaften Friedrichsfeld und Viernheim beſonderer Dank——— er Kerubzim n Begrüßungen iernheim und Friedrichsfeld, der NS⸗Frauen⸗ ſchaft Friedrichsfeld, deren Vertreterinnen an der Fahrt teilgenommen hatten, wurde leider zu früh, bei Eintritt der Dunkelheit, zum Auf⸗ bruch gerüſtet. Ohne Zwiſchenfall landete alles wieder glücklich nach 9 Uhr in Friedrichsfeld. Wie wird das Wetter! Bericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabeort Frankfurt a. M. Die Ausſichten für Sonntag: Nach Gewitter⸗ tätigkeit in der Nacht zum Sonntag Bewölkung, ſpäterhin teilweiſe wieder aufklarendes Wetter, bei friſchen weſtlichen Winden kühler, einzelne Schauer. 8 ... und für Montag: Wieder überwiegend freundliches, wenn auch nicht ganz beſtändiges Wetter. Rheinwasserstand 19. 7. 30 20. 7. 85 Waldshut»—% d 313 310 Rheinielden 307 299 Breisachh 35 224 22⁴4 325 330 Mazau 479 473 Manaheim 388 38⁴ gaah 252 248 S 223 217 Neckarwasserstand 19 7. 5 20 7. 35 Diedesheim 240 246 Mannbeim 378 373 Was iſt losꝰ? Sonntag, 21. Juli: Nationaltheater:„Herz über Bord“, Operette von E. Künneke. Miete B.— 20 Uhr. Planetarium: 16 Uhr„Die Milchſtraße“(mit Gtern⸗ projektor und Lichtbildern); 17 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Autobusfahrt nach den Randſiedlungen der Stabt: 10 Uhr ab Paradeplatz. Köüln⸗Düſſeldorfer⸗Rheinfahrten: 7 Uhr Mainz— Wiesbaden— Biebrich— Rüdesheim— Aßmanns⸗ hauſen und zurück. 14.30 Uhr Speyer— Germers⸗ heim und zurück. 19.45 Uhr Abendfahrt Wormz und zurück. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Familien⸗Vorſtellung 20.15 Uhr Varieté⸗Programm. Friedrichspark: 20 Uhr Großes Kurpfälziſches Feſt mit Tanz. Waldparkreſtaurant: 15—24 Uhr Konzert und Tanz. Roſarium, Neuoſtheim:—20 Uhr geöffnet. Tanz: Palaſthotel, Kabarett Libelle, Café Kurpfalz, Friedrichspark, Waldpark⸗Reſtaurant, ou. Rundfunk⸗Programm für Sonntag, 21. Juli 1935 Stuttgart:.00 Hafenkonzert,.00 Zeit, Wetter,.05 Gymnaſtik,.45 Kath. Morgenfeier, 10.00 Reichs⸗ ſendung: Deutſche Morgenfeier der HF, 11.00 Blas⸗ konzert, 12.00 Mittagskonzert, 13.00 Kleines Kapitel der Zeit, 13.15 Mittagskonzert, 13.50 Aus der Probenarbeit der Heidelberger Feſtſpiele, Kinderſtunde, 15.00 Stunde des Chorgeſangs, 16.00 Buntes Nachmittagskonzert, 18.00 Funkbilder aus dem Allgäu und ſeiner Milchwirtſchaft, 19.45 Eng⸗ liſche Frontkämpfer beſuchen Deutſchland, 20.00 Hei⸗ tere Opernmuſik, 21.00 Kitſch& Co., eine Funkrevue, 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport, 22.30 Gaſt⸗ ſpiel der Bläſervereinigung der Berliner Staats⸗ oper, 23.15 Tanzmuſik, 24.00 Nachtmuſik. 14.00 , WV m 7 W — * W 43 Sin 25 5 2 — 7 5 8 u, , +, , , , , 57 Blufleere 2 , haben Sie gewit Keine in einem farblosen Gesicht, an solchen Portrãtaufnahmen Freude, Zeiss ſkon Film PERNOX panchromatisch jede ũbettriebene Rotempfindlichkeit. jn ihm kommen die Farben wertrichtig heraus, und die Formen bleiben bis ins Halbdunkel hinein erkennbar. 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Kinohaus CABRTHARIUS- O2, 9 Eur.D PpPhoto-Haus J0RI- E 2,-5 ——— Seit ca. 20 Jahren war ich mit einem Bruch behaftet, der schließlich solch riesige Formen angenommen hat, daß er mit den gebräuchlichen Bandagen überhaupt nicht mehr zurückzuhalten war. wendung der Ulvenal-Patente verspüre ich überhaupt nichts mehr da- von, er kommt bei schwerster Arbeit nicht mehr zum Vorschein, ich habe meine Lebensfreude wieder zurückgewonnen. meiner Dankbarkeit in aller Oeffentlichkeit Ausdruck und bemerke, dab sich mein Arzt gleichfalls über die Ulvenal-Patente, nachdem ich mich ihm vorgestellt habe, sehr lobend äußerte. Langenprelsing, den 7. Oktober 1934. Erst nach An- Jch gebe deshalb gez. U. Hörger, Tel. 257 85 Phofo-Haus HEINRICH KIOOS C2, 15 W. SoOTrEE2. Foio-Fachgeschäfi, Qu I, O u. Nlittelstr. 54 Breunig's Phoio- Zenirale 0 7, 4(meidelbergerstr.) Phofo-Herz NA, 15-14 mmmmmmmnimmemmtmmmmmmnm̃m PHOTO- REIMANN&— P 3, 11— iiIIIII Gewissenhafte individuelle Einzelbedienung anwendbar für beiderl Geschlecht jeden Alters kein marktübliches Bruchband kein Heraussleiten des Bruches melt niedere Preise bei entgegenkommender Zahlunssweise. Bitte fordermn Sie ohne jede Verpflichtung kostenlos und portofrei meine illustrierte Broschüre Nr. 10 an. Unverbindliche kostenlose Vorführung meiner Patente und bereitwilligste Auskunfterteilung persönlich durch: F. L. Walz, Mannheim sorecnzeit nur jeden Samstag und Sonntas von—14 Uhr nux. Maßanfertigung in Spezialwerkstätte Werderstraße 3ʃ, 1. Telephon 42178 ——— e, Das 2 Wie ſchon r Aalien, Auſti wird der deu n ledon Ausſch programm ſiel Samstag Deutſchlandſen bis 22.45 Uhr: burg.— Mor Deutſchlandſen Stuttgart, 22.2 Frankfurt, Lei fag, 23. Juli 150 r, Reich⸗ Uhr: Deutſchl rt, 22.00—22 amburg, Köl. Württembei An Anweſer unter Landesſ. am Freitagabe die Endkämpf meiſterſchaft i Die neuen Mei Fliegen: H ä los Meiſter; B art) ſchlägt 5 r: Dreh⸗ Böhler(Reutl Wagner(Ae (Oberndorf) n. Cannſtatt) ſchl. tel: Wolfan; Loibl(Ulm 89) ſchwer: Bern los Meiſter; E gart) ſchlägt Ac agekümpfe: Fl eucht(Stuttg wer: Bernl (Stuttgart) n. Zweites natio Wie wir erfal kürzlich Hirſchfe ſtoßen beſtreiten Karlsruhe im Lang⸗Heilbro Start gehen. „Eiche Se Groß Nach längere Bezirks⸗ und anſtaltungen, endlich wieder Saiſon hat ma mern einen gute iſt eine erſtklaſ jahrelang führe finden wir Nan mer, Reinhardt mals Kreis⸗, B ger bei Wettſtr um Schwerger felt ſich in ihr ſolgt zum Kam Bantamgewick i Mittelgewicht: Danz. Schwerg Für die Man Sache nicht leich iſt in allen Klo vor allem ſind Es wird dahe Sport geboten publikum wird men. ————ι— Rei Corl- Friedric Fortſetzung 237,42 4 Freiherr von ichen olympiſe dem die dieſen ünſtler eigene Mehrheit der K anderen deutſche urf nicht gan die zwanzig dock irgendwelche St unter. Langen Aufgabe perſönl ie Wirkung ko Lange vor der erzebniſſe ſicker: er Reiter di⸗ keude quoll au Roch aber fel ie kam! Eine te der 34 Ber en hatte, wa— üſchinen mit Punkte für Dra — 8— ANr. 328/ BNr. 198— Seite 9 m. A. „Hakenkreuzbanner“ Mannhelm, 2. Juli 19⁰³ feld Sg OVB Mat im vergange ul die kri Hinterbliebene s zu einer Ka IRNEN SPORT- SPIEL 23 Privatau r Vertreter „die die 5 urch das Go Das Davisſpiel im Rundfunk geichmlaß Wie ſchon von den Davispokalſpielen gegen vom Ortsamt ien, Auſtralien und die Tſchechoſlowakei ird der deutſche Rundfunk auch vom Inter⸗ hen⸗Schlußſpiel Deutſchland—lSA in Wim⸗ on Ausſchnitte geben. Das Uebertragungs⸗ ramm ſieht folgendermaßen aus: Samstag, 20. Juli: 18.00— 18.30 Uhr: eutſchlandſender, Reichsſender Stuttgart, 22.20 bis.15 Uhr: Reichsſender Breslau und Ham⸗ hurg.— Montag, 22. Juli: 16.00—17.45 Uhr: Deutſchlandſender, Reichsſender Breslau und tuttgart, 22.20—22.45 Uhr: Reichsſender Köln, rankfurt, Leipzig und München.— Diens⸗ Juli: 16.00—17.30 Uhr: Deutſchland⸗ 15 r, Reichsſender Stuttgart, 17.45—18.20 Uhr: Deutſchlandſender Reichsſender Stutt⸗ kt, 22.00—22.45 Uhr: Reichsf ender Frankfurt, amburg, Köln und Leipzig. Seeliger, be ner Naturbü des Tages war UIm Tell“. An Württembergs neue Amateurboxmeiſter An Anweſenheit von 6000 Zuſchauern, dar⸗ unter Landesſportführer Dr. Klett, wurden am Freitagabend in der Stuttgarter Stadthalle die Endkämpfe zur württembergiſchen Gau⸗ leiſterſchaft im Amateurboxen ausgetragen. ie neuen Meiſter Württembergs heißen: Fliegen: Häußler(PS Stuttg.) kampf⸗ los Meiſter; Bantam: Schmidt(Prag Stutt⸗ 5 ſchlägt Kehl(SSV Ulm) nach Punkten; öh r: Drehar(Germania Stuttgart) ſchlägt Böhler(Reutlingen) nach Punkten; Leicht: Wagner(AS'IW Heilbronn) ſchlägt Roller (Oberndorf) n..; Welter: Gurray(SpVg Cannſtatt) ſchlägt Wüſt(Ulm 94) n..; Mit⸗ tel: Wolfangel(KSwWiaZuffenhauſen) ſchlägt Loibl(Ulm 89) in der 3. Rd. techn. Kk..; Halb⸗ Bernlöhr(PSo Stuttgart) kampf⸗ los Meiſter; Schwer: Bubeck(PSV Stutt⸗ gart) ſchlägt Ackermann(Ulm 89) n. P.— Ein⸗ lagekämpfe: Fliegen: Häußler(Stuttg.).—5 252 Feucht(Stuttgart) in der 2. Rd. K..; Hal 223 217 ſchwer:(Stuttgart) ſchlägt Hölz SStuttgart) n. P. stand 7. u5 20.0 Zweites nationales Sportfeſt in Neckarau 1 Wie wir erfahren, wird Wilke⸗Berlin, der frzlich Hirſchfelds Rekord erreichte, das Kuagel⸗ ſioßen beſtreiten. Außerdem wird Steinmetz⸗ Karlsruhe im 100⸗ und 200 Meter⸗Lauf und uli: Lang⸗fHeilbronn im 800⸗Meter⸗Lauf an den Bord“, Operetie 1 Start gehen. 0 Uhr. 3 111 „Eiche“ Sandhofen—„Vorwärts“ 1 Groß⸗Zimmern(Gauliga)h Nach längerer Pauſe, bedingt durch Kreis⸗, Bezirks⸗ und Gaufeſte, ſowie ſonſtiger Ver⸗ eern. kann jetzt die Vereinstätigkeit endlich wieder beginnen. Zur Eröffnung der Saiſon hat man mit„Vorwärts“ Groß⸗Zim⸗ mern einen guten Griff getan. Groß⸗Zimmern iſt eine erſtklaſſige, in ihrem Bezirk ſchon ihrelang führende Meiſtermannſchaft. In ihr finden wir Namen von Klang, wie Ohl, Wei⸗ mer, Reinhardt uſw. Alle waren ſchon mehr⸗ als Kreis⸗, Bezirks⸗, Gaumeiſter oder 1. Sie⸗ ger bei Wettſtreiten vom Bantamgewicht bis zum Schwergewicht. Die Meiſtermannſchaft ſteellt ſich in ihrer erſtklaſſigen Aufſtellung wie jolgt zum Kampfe: Bantamgewicht: Poth. Federgewicht: Geier. Ohl. Weltergewicht: Weimer. Mittelgewicht: Reinhardt. Halbſchwergewicht: Danz. Schwergewicht: Held. ür die Mannen der„Eiche“ heißt es, raße(mit Gtern⸗ Uhr Vorführung ingen der Stabt Uhr Mainz— ſeim— Aßmanns⸗ ſeyer— Germ bendfahrt Wo nilien⸗Vorſienung zurpfälziſches ge onzert und Tanz. geöffnet. e, Cafe Kurpf ildpark⸗Reſtaura amm i 1935 Zeit, Wetter, 8. ier, 10.00 Rei die r HF, 11.00 Bl che nicht leicht nehmen, denn Groß⸗Zimmern )0 Kleines Kapitel t in allen Klaſſen ein ebenbürtiger Gegner; 13.50 Aus 95 r allem ſind es ausgezeichnete Techniker. Feſtſpiele, 14. s wird daher beſtimmt nur erſtklaſſiger Lhorgeſangs, 1500 port geboten werden. Das liebe Sport⸗ ) Funkbilder tſchaft, 19.45 ſchland, 20.00 ,q eine Funkre Sport, 22.30 Gaſt⸗ Berliner Sta tmuſit. üblikum wird voll auf ſeine Rechnung kom⸗ Corl. Friedric Freiherr von Langen— ein b. Forießung 237,42 Punkte für Draufgänger eiherr von Langens Vortrag des fineſſen⸗ eichen olympiſchen Dreſſurprogramms beſitzt zudem die dieſem feinfühligen und intelligenten ünſtler eigene Note. Die weitaus große Mehrheit der Konkurrenten— auch die zwei anderen deutſchen Reiter ſind von dieſem Vor⸗ wurf nicht ganz freizuſprechen— ſchnurrten die zwanzig doch ſo vielſeitigen Lektionen ohne irgendwelche Steigerungen faſt monoton her⸗ ter. Langen aber gab dem Inhalt ſeiner ufgabe perſönliches Leben und Geſtaltung. Die Wirkung konnte nicht ausbleiben. Hier enau ſo wenig wie bei einem Vortrag eines Hedichts, der eintönig ſein kann oder voll W Fors Shwung und Begeiſterung. Als das Paar ch gebe desha dann am Schluß'ſalutierend vor der Jury nd bemerke, daß hielt, brachen Begeiſterungsſtürme los. Das achdem ich mich f war Eindruck geweſen. Es war ein Er⸗ ebnis nge vor der Bekanntgabe der Wertungs⸗ bniſſe ſickerte es durch, daß Deutſchlands eiter die Olympia⸗Dreſſurprüfung ge⸗ men habe. Freude, ehrliche, herzliche de quoll auf. hch aber fehlte die amtliche Beſtätigung. m! Eine halbe Stunde, nachdem der er 34 Bewerber den grünen Raſen ver⸗ hatte, waren die Zähl⸗ und Additions⸗ n mit ihrer Arbeit fertig. 237,42 ür Draufgänger! des Bruches Bitte fo an den Deutchland gegen fünf Nauonen Die Mannſchaften für den Klebelsberg⸗Pokal In den Tagen vom 25. bis 31. Juli wird im Rahmen der Brüſſeler Weltausſtellung das größte europäiſche Waſſerballturnier um den Klebelsberg⸗Pokal ausgetragen, zu dem die ſechs erſtplacierten Nationen der im Vorjahr in Magdeburg vor ſich gegangenen Europa⸗ meiſterſchaften gemeldet haben, und zwar Deutſchland, Ungarn, Schweden, Frankreich und Südſlawien, ſowie der Veranſtalter Belgien. Sämtliche Ver⸗ tretungen ſtehen bereits namentlich feſt. Es entſenden(mit Erſatzleuten): Deutſchland: Klingenberg, Pohl, Schür⸗ ger, Gunſt, Schlüter, Schwenn, Schwartz, Allerheiligen, Schirrmeiſter. Ungarn: G. Brody, H. Homonay, N. Sar⸗ kany, O. Halaſſy, J. Nemeth, M. Boszi, J. Brandy, E. Molnar, A. Tarics. Schweden: Nauman, Perſſon, Petterſſon, Berg. Spenſſon, Sandtroem, Lindzen, Ander⸗ ſon, Ljungquiſt. Frankreich, Delporte, Bulteel, Lambert, — Cuvelier, Diener, Cuvilly, Cremers, uſch. Südſlawien: Fabris, Samardzio, Cvet⸗ kovic, Bibica, Dabrovic, Ciganovic, Standin⸗ ger, Farana, Toſovic. Belgien: Diſy, A. Caſteleyn. Auch das Programm ſteht ſchon feſt. die täglich um.30 Uhr beginnen. Die deutſche Sieben hat fünf Kämpfe auszutragen, und zwar in der Reihenfolge Schweden, Belgien, Südſlawien, Ungarn und Frankreich. Der Spielplan lautet wie folat: 25. Juli: Frankreich gegen Südflawien; Deutſchland gegen Schweden; Ungarn gegen Belaien. 27. Juli: Frankreich gegen Ungarn; Schweden gegen Südſlawien; Deutſchland gegen Belgien. 28. Juli: Deutſchland gegen Süd⸗ ſlawien; Schweden gegen Ungarn; Frankreich geaen Belgien. 29. Juli: Deutſchland gegen Ungarn; Schweden gegen Frankreich; Belgien gegen Südſlawien. 31. Juli: Ungarn gegen Südflawien; Schweden gegen Belgien; Deutſchland gegen Frankreich. Elkopameiſerichaften der Rudeker Das Programm der Europameiſterſchaften der Ruderer, die vom 16. bis 18. Auguſt in Berlin⸗Grünau und damit erſtmalig in Deutſchland ſtattfinden, hat nach Ver⸗ vollſtändigung jetzt endgültig folgendes Aus⸗ ſehen: Freitag, 16. Auguſt: Vorrennen; Samstag, 17. Auguſt: Zwiſchenläufe; Sonntag, 18. Auguſt: Entſcheidungsrennen. Die Wettkämpfe beginnen an allen Tagen um 14.30 Uhr auf der künftigen Olympia⸗Regatta⸗ ſtrecke in Grünau. „Die ruderiſchen Wettkämpfe werden von einer Reihe von Veranſtaltungen umrahmt, die in der Hauptſache den Abgeordneten der Ruder⸗ verbände von etwa zwölf bis fünfzehn teilneh⸗ menden Nationen vorbehalten ſind. Der Mitt⸗ woch, 14. Auguſt, bringt den Jahreskon⸗ greß der F IS A im Hotel Central. Der Donnerstag ſoll den Delegierten die Schönhei⸗ ten Berlins und ſeiner Umgebung auf einer Auto⸗ und Dampferfahrt nach Potsdam nahe⸗ bringen. Am Freitagvormittag werden die Dele⸗ gierten die geſamten Regatta⸗Anlagen in Grünau eingehend beſichtigen und beweiſen, daß ſie nicht nur reden, ſondern auch ſelbſt rudern können. Der Samstagvormittag iſt dem Stu⸗ dium des Reichsſportfeldes und des Olympi⸗ ſchen Dorfes gewidmet. In die neue Grünauer Regattatribüne iſt ein eigenes Regatta⸗Poſtamt eingebaut, das der Preſſe, den Ruderern und Zuſchauern zur Ver⸗ fügung ſteht. Die Briefmarkenſammler wird es intereſſteren, daß die Reichspoſt einen beſonde⸗ ren Aufgabeſtempel geſchaffen hat, mit dem alle in Grünau aufgegebenen Poſtſendungen geſtem⸗ pelt werden. dar Gpokt am Vochenende Deutſche LA⸗Junioren⸗Meiſterſchaften/ Deutſche Ringermeiſterſchaften in München Interzonenfinale ASA— Deutſchland in Wimbledon In der Leichtathletik iſt augenblicklich Hochkonjunktur. Die größte Bedeutung am Wochenende kommt den deut⸗ ſchen Meiſterſchaften der Junioren, die im Rahmen des großen Olympia⸗Vorbereitungs⸗ programms in Kaſſel veranſtaltet werden, und dem Prüfungskämpfen der der Olympia⸗Kern⸗ mannſchaft angehörenden Frauen in Wupper⸗ tal⸗Elberfeld zu. Zum 83. Male wird an bei⸗ den Tagen das Feldbergfeſt, das das älteſte ſeiner Art iſt, vonſtatten gehen. Für die ein⸗ zelnen Wettbewerbe ſind auch in dieſem Jahre wieder zahlreiche Meldungen eingegangen, einige Tage vor dem offiziellen Meldeſchluß lagen weit über 1000 Nennungen vor. Auch im Ausland iſt man in der Leichtathletik nicht Reiter luvr Oeutoenlœnc Kömpferschicksal/ von Clemens Laar Das hieß Sieg! Sieg Langens in der reit⸗ ſportlich wertvollſten Konkurrenz! Man ſtürzt ernſprecher. Alle, alle daheim ſollen keinen Moment auf die Kunde warten. Und als man zurückkommt, hat ſich der Erfolg ver⸗ doppelt. Die Geſamtpunktzahl unſerer drei— oder beſſer ſechs der Reiterleute Langen, Lin⸗ kenbach, Lotzbeck und Draufgänger, Gimpel, Caracalla— ergab eine Summe, die Deutſch⸗ lands Terzett an die Spitze der Nationen ſtellte. Zwei Goldene Medaillen! Zu all den übrigen! Auf einem Gebiet errungen, auf dem wir es nicht erwarten, ſondern nur wünſchen konnten. Und dem glückſtrahlenden Langen, dieſem prächtigen, beſcheidenen Menſchen raſch noch die Hand geſchüttelt...“ Das iſt Hans Gaettens deutſcher Bericht. Ein erſter, engliſcher beginnt: „Nach dieſem Ritt von Langen iſt mir klar geworden, warum die Reiterkämpfe mehr als alle anderen Sportereigniſſe die Maſſen in ihren Bann ziehen. Menſchen, von denen man eigentlich annehmen ſollte, daß ſie dem Pferd feh dem Reiten abſolut fremd gegenüber⸗ ſtehen. Sie tun es auch. Wenn vierzigtauſend Men⸗ ſchen mit leuchtenden Augen auf den grünen Raſen ſtarren, ſo ſind höchſtens zwei⸗ oder drei⸗ tauſend davon ſelbſt Reiter. Die anderen haben nie im Sattel geſeſſen. Immer war mir das rätſelhaft, woher die ungeheure Suggeſtionskraft ſtammen mag. müßig. In Budapeſt tragen die zur zweiten europäiſchen Klaſſe zählenden Nationen von Oeſterreich, Ungarn und Polen einen Drei⸗ länderkampf aus, in dem die Magyaren nach ihren z. T. auten Leiſtungen im Länderkampf gegen Holland die beſten Siegesausſichten haben. An kleineren Veranſtaltungen ſind das Nationale Feſt in Mannheim, der Vierſtädtekampf Hanau— Frankfurt— Fulda — Kaſſel in Hanau und der Dreiklubkampf PS Zuffenhauſen— VfB Stuttgart— Geor⸗ gii⸗Allianz Stuttgart zu nennen.— Im Fußball tritt die deutſche Fußball⸗Nachwuchself, die zurzeit in Island weilt, am Sonntag erneut in Reykjavik gegen eine isländiſche National⸗ van Ghem, Stoelen, Iſſelé, Coppieters, G. Blitz, Depauw, Michels, Dem⸗ nach werden täglich drei Spiele ausgetragen, mannſchaft an. Im Mitropa⸗Pokal⸗Wett⸗ bewerb werden die beiden Hinſpiele der Vor⸗ ſchlußrunde— Juventus Turin— Sparta Prag und Ferencvaros Budapeſt— Auſtria Wien — ausgetragen.— Im Fechten beteiligen ſich Lerdon, Roſenbauer, Geiwitz und Mierſch an dem internationalen Degen⸗ Mannſchaftsturnier in Bad Pyſtian um den Maſaryk⸗Wanderpreis. Als Gegner treten Oeſterreich, Tſchechoſlowakei und Frankreich auf.— Im . Ringen werden die deutſchen Meiſterſchaften, die in dieſem Jahr in jeder Gewichtsklaſſe für ſich ausgetragen werden, mit den Titelkämpfen im Feder⸗(griechiſch⸗römiſcher Stil) und Mittel⸗ gewicht(freier Stil) in München fortgeſetzt, nachdem ſie am vergangenen Wochenende in Schifferſtadt im Welter⸗(ariechiſch⸗römiſcher Stil) und Halbſchwergewicht(freier Stil) ihren Anfang nahmen.— Im Rudern iſt die Zeit der Hauptregatten, die der Vor⸗ bereitung auf die Olympiſchen Spiele dien⸗ ten, jetzt vorbei. Trotzdem werden aber an den kommenden Wochenenden größere Regatten 3 veranſtaltet. Den Anfana macht die Mittel⸗ 9 rhein-⸗Regatta in Koblenz, für die aus 34 Ver⸗ 5 einen 135 Boote mit 665 Ruderern gemeldet worden ſind. Weitere Regatten werden ver⸗ anſtaltet in Heidelberg, Neuſtettin und Lu⸗ zern mit Deutſchen.— Im 4 Boxen werden am Sonntag in dem Odenwald⸗Städt⸗ chen Erbach die Südweſt⸗Amateurmeiſterſchaf⸗ ten mit den Schlußkämpfen, für die noch 20 Bewerber auftreten, zu Ende geführt. Der Münchner Leichtgewichtsboxer Schleinkofer er⸗ füllt am Samstag einen Vertrag nach Zürich, wo er gegen den Schweizer Meiſter ſeiner Ge⸗ wichtsklaſſe, Baumgartner, kämpfen wird. In Leiceſter tragen die beiden Schwergewichtler Larry Gains(Kanada) und Obie Walker (Texas) über fünfzehn Runden einen Kampf um die„Weltmeiſterſchaft der Schwarzen“ aus.— Im— Motorſport iſt es an dieſem Wochenende ſehr ruhig. Die Motorradrennen„Rund um Schotten“ wurden bekanntlich verlegt, ſo daß in den deutſchen Gauen an dieſem Wochenende überhaupt keine, Rennen ausgefahren, perden. Am „Großen Preis von Belgien“ für Motorräder beteiligten ſich auch einige deutſchen Fahrer, ſo u. a. Wenzel(Köln) und Ahlswede(Ham⸗ burg).— Der Radſport bringt als einzige größere Bahnveranſtaltung wieder Rennen auf der Berliner Olympia⸗ Bahn. An Straßenrennen können keine grö⸗ ßeren Prüfungen regiſtriert werden. Lediglich die„Tour de France“ hält das große Inter⸗ eſſe der Radſportanhänger wach.— Im Pferdeſport ſind die beiden Reitturniere in Hannover und Bad Nauheim zu erwähnen. Außerdem wer⸗ den noch Galopprennen in Hoppegarten(Sa), Karlshorſt, Harzburg und Dortmund gelaufen. Verſchiedenes Auf der Waſſerkuppe nimmt am Sonntag der 16. Rhön⸗Segelflug⸗Wettbewerb, der bis zum 4. Auguſt dauert, ſeinen Anfang. Deutſch⸗ lands beſte Segelflieger und Segelfliegerinnen werden ſich auch in dieſem Jahr hier wieder ein Stelldichein geben.— In Straubing tref⸗ fen Deutſchland und die Schweiz in einem Kanu⸗Länderkampf aufeinander. Die deutſche Vertretung ſetzt ſich für dieſe Begegnung in erſter Linie aus ſüddeutſchen Kanuten zu⸗ ſammen. JFetzt, nachdem ich dieſen deutſchen Reiter bei ſeinem Siege geſehen habe, jetzt weiß ich es. Es iſt einfach ſo, daß von drei Seiten her das Empfinden der Menſchen in ſtählerne Klam⸗ mern genommen wird. Es wird ihr kämpfe⸗ riſcher Inſtinkt entzündet, die Senſations⸗ begierde. Ohne zu wiſſen aber auch trinkt ſich zur gleichen Zeit ihr Schönheitsſinn ſatt, denn Pferd und Menſch im edlen Rhythmus, zu⸗ ſammengeſchmolzen im gleichen Willen und Ziel, ſind ein äſthetiſcher Eindruck von bei⸗ ſpielloſfer Wucht. Der dritte Faktor aber iſt ein Einbruch in die ſeeliſchen Bezirke. Es iſt das inſtinktive Entzücken, die unausgeſprochene Freude an der Uebereinſtimmung zwiſchen Tier und Menſch, es iſt die tiefe Befriedigung der Liebe zur Kreatur, die der Schöpfer in uns hineingelegt hat. „Die Hankos“ Nirgends, in der ganzen Welt nicht eine Stimme des Neides. Nirgends ein Verſuch, die Leiſtung zu ſchmälern, zu mindern. Wun⸗ derbar erfüllt ſich der tiefe, geiſtige Gehalt der olympiſchen Spiele: daß Meiſter und Könner Freundſchaft ſäen zwiſchen den Völkern, weil jeder von ihnen für ſeine ganze Nation ſteht und das Verdienſt, das er erwirbt, ſeinem Volke angerechnet wird. In Saumur aber ſprechen jetzt die franzöſi⸗ ſchen Reiteroffiziere nicht mehr von den Boches. Wenn ſie mit Achtung und Bewunderung von ihren deutſchen Gegnern reden, dann haben ſie 4 neuen Titel für ſie gefunden: Die Han⸗ os. Und das iſt vielleicht der ſchönſte Sieg des Freiherrn von Langen, von dem Linon in einem Interview den heimiſchen Preſſevertre⸗ tern erzählt, daß„er der beſte und ritterlichſte Kamerad iſt, den man ſtch denken kann.“ Es gibt nichts Zufälliges in dieſem Männer⸗ daſein, das niemals den eigenen Wünſchen ge⸗ hört, das immer über die Grenzen des Ich —.— ſich zum Dienen, zu einer Aufgabe weitet. Das Geſetz, unter dem er angetreten, bleibt weiter über dem Scheitel dieſes Reiters. Keine Abweichung, keine Schnörkel hat die Linie, die das Schickſal dieſem Manne zuge⸗ dacht hat. Alles fügt ſich in großartiger Ge⸗ ſchloſſenheit zu einem Kämpferdaſein, das 4 Tragit und Größe, Triumph und Selbſtent⸗ äußerung umwittern. Es kommen noch viele Reiterſiege, Triumphe und böſe Stürze. Alles quittiert der Reiter Langen, dieſer Mann und herrliche Junge zu⸗ gleich, mit dem Lachen des Starken. Unbeirrt, ohne ſelbſt die fügungshafte Geſetzmäßigkeit zu ahnen, geht er ſeinen Weg. Es kann gar nicht anders ſein. Es muß einfach ſo geſchehen, daß eines Tages dieſer 3 Freiherr von Langen den roten Rock des Tur⸗ 1 nierreiters auszieht und mit dem braunen Hemd des SA-⸗Mannes vertauſcht. Ungezwungen tritt einer ab von der glän⸗ zenderen Bühne kämpferiſchen Daſeins. Im Jahre 1930 ſcheint nach einer Reiterkarriere von beiſpielloſer Größe der Olympiaſieger zum 3 letzten Male im Sattel geſeſſen zu haben. Der Reiter Hanko geht ſtill aus den Kuliſſen ſeiner bisherigen Welt, und über ein pommer⸗ ſches Blachfeld ſchallt an einem hellen Herbſt⸗ morgen eine Kommandoſtimme: „Sturm 3 ſtillgeſtanden! Alles herhören. Von heute ab tut der SA⸗Anwärter Langen bei uns Dienſt. Haltet gute Kameradſchaft. Weggetreten!“ (Fortſetzung folgt) DIE KOSTEVLOSENMN AUSKI SIID OHVE GEWAMHMR/ Fragen und Antwocten K. K. Interne Angelegenheiten über unbeſcholtene Privatperſonen geben wir auf keinen Fall im Brief⸗ kaſten bekannt. Wir hitten deshalb, in Zukunft ſolche Anfragen zu unterlaſſen. Bei ehrlichem Intereſſe für dieſe oder jene private Angelegenheit geben die Be⸗ treffenden möglicherweiſe ſelbſt Auskünfte. A. G. Eine Rückvergütung der Reichshahn für die Ferienfahrkarte Ihres Jungen kommt nicht in Frage, da die Preisberechnung richtig war. Unſere Brief⸗ kaſtenauskunft wurde von Ihnen falſch aufgefaßt. Die Fahrtermäßigungen gelten jeweils nur für die ein⸗ zelnen Etappen. Wenn Sie alſo beiſpielsweiſe eine Strecke von 1000 Kilometern zurücklegen, ſo werden die Kilometer von 200 bis 400 um 20 Prozent im Preiſe ermäßigt. Die folgenden 400 bis 600 Kilometer erhalten eine Preisermäßigung um 30 Prozent, die von 600 bis 800 um 40 Prozent und die Fahrſtrecke, die 800 Kilometer überſteigt, wird um die Hälfte verbilligt. V. Wielange iſt ein im Jahre 1932 erbautes Wohn⸗ haus noch ſteuerfrei? Was verſteht man unter ſtꝛuer⸗ frei und was iſt nach Ablauf der Steuerfreiheit an Abgaben zu zahlen?— Antwort: Das im Jahre 1932 erbaute Wohnhaus iſt ſteuerfrei bis 1938, was ſoviel bedeutet, daß bis zu dieſem Zeitpunkt die Grundſteuer der Länder und Gemeinden, die Ein⸗ kommen⸗ und Vermögensſteuer wie auch die Aufbrin⸗ gungsumlage in Wegſall kommen. Welchen Betrag Sie ſpäter zu leiſten haben, können Sie auf dem Finanzamt erfahren. A. A. Da wir nach Ihrer kurzen Schilderung nicht in der Lage ſind, Ihren beſonderen Fall ganz zu über⸗ blicken, geben wir Ihnen die allgemeinen Beſtimmun⸗ gen bekannt. Ein Kind kann von ſeinen Eltern, auch wenn es Vermögen hat, die Gewährung des Unter⸗ haltes, und zwar bis zur Vollendung des 21. Lebens⸗ jahres oder ſeiner Verheiratung, inſoweit verlangen, als die Einkünfte ſeines Vermögens und der Ertrag ſeiner Arbeit zum Unterhalt nicht ausreichen. Eine Abänderung des gegen Sie auf Unterhaltsleiſtung ergangenen Urteils können Sie im Klagewege erlan⸗ gen, wenn inzwiſchen eine weſentliche Veränderung der Verhältniſſe eingetreten iſt, die zur Verurteilung oder Beſtimmung von Höhe und Dauer der Leiſtungen maßgebend waren. Ob dies der Fall iſt, kann nur bei genauer Kenntnis des Urteils und der Verhültniſſe feſtgeſtellt werden. Wir empfehlen Ihnen deshalb, ſich unter Vorlage des Urteils an die Geſchäftsſtelle des Amtsgerichts oder an die Rechtsbetreuungsſtelle des BNSDaJ zu wenden. S. 21 735. Ich wohne im Parterre mit einem weiteren Mieter. Der Mieter hatte ein Zimmer an ein Ehepaar und ein Zimmer an eine alleinſtehende Perſon vermietet. Die Regel des Treppenputzens war ſeither ſo, daß jede Mietpartei einſchließlich Unter⸗ mieter alle drei Wochen ſich in die Arbeit teilten. Neuerdings wurde das Zimmer an ein anderes Ehe⸗ paar vermietet, welches es ablehnt, die Treppe zu putzen. Iſt nun das Ehepaar dazu verpflichtet oder die Vermieterin?— Antwort: Die Untermieter ſind zur Reinigung des Hauſes nur dann verpflichtet, wenn dies beim Einzug ausdrücklich vereinbart wor⸗ den iſt. Andernfalls muß die Vermieterin dieſe Ar⸗ beit übernehmen. M. Sch. Wenn ſich ein Firmenſchild ohne erſicht⸗ liche Urſache von der Wand löſt und dabei eine Schaufenſterſcheibe zertrümmert, ſo iſt in erſter Linie derſenige dafür verantwortlich zu machen, auf deſſen Veranlaſſung hin das Schild angebracht wurde. Deſſen Sache iſt es dann, ſich dahingehend zu rechtfertigen, daß er mit der Befeſtigung des Schiides ſachltundige Handwerker beauftragte. E. R. S. 3. Wenn in dem Ihnen vorgezeigten Pro⸗ ſpett nicht ausdrücklich vermerkt war, daß der Appa⸗ rat Heißluft ausſtrömt oder daß er zumindeſt die⸗ ſelben Eigenſchaften wie ein Föhn beſitzt, ſo werden ſich gegen die Firma kaum Schritte unternehmen laſ⸗ ſen. Immerhin können Sie den Fall der hieſigen Handelstammer vortragen. Vielleicht läßt ſich auch durch einen kleinen Umbau des Apparates Heißluft erzielen. K. L. L. Zwar iſt der Fußballſport beim Heeres⸗ dienſt nicht das Wichtigſte, doch können wir Ihnen zu Ihrer Beruhigung mitteilen, daß in eigenen Heeres⸗ ſportvereinen auch das Fußballſpiel betrieben wird. — Ueber Ihre beiden anderen Fragen erhalten Sie bei der unteren Erſatzbehörde im Polizeipräſidium und über die letzte Frage bei jedem Arzt Auskunft. Fr. S. Da Sie Ihre Hypothek vor dem Stichtag zurückbekamen, haben Sie auf Aufwertung keinen An⸗ ſpruch.— Selbſtverſtändlich iſt der Ausſpruch des Fabrikanten zu verurteilen und kennzeichnend für das vergangene Syſtem. Wir können Ihnen die Beruhi⸗ gung geben, daß ſo etwas heute nicht mehr vorkom⸗ men wird.— Mit Ihrer zweiten Frage müſſen Sie ſich an die zuſtändige Stelle in der Stadtkaſſe wenden. Radtour. Bei der Fahrt von Heilbronn nach Kap⸗ pelrodeck können wir Ihnen die Strecke über Laufſen, Bönigheim, Freudental, Hohenhaſtach, Horrheim, Mühlacker, Niefſern, Pforzheim, Neuenburg, Höfen, Herrenalb, Loffenau, Gernsbach, dann über Baden⸗ Baden auf der Hauptſtraße nach Sinzheim, Stein⸗ bach, Bühl, Ottersweier und Achern empfehlen. Von dort aus iſt Kappelrodeck leicht zu erreichen. Ueber die Sehenswürdigkeiten in den einzelnen Orten wie auch über die beſten Unterkunftsmöglichkeiten können Sie ſich entweder bei dem hieſigen Radfahrverein oder in den Orten ſelbſt erkundigen. S. Z. Uum Mißverſtändniſſen vorzubeugen, teilen wir Ihnen ergänzend mit, daß ſelbſtverſtändlich auch der Stenographenverein für Einheitskurzſchriſt in deutſche Stenographenſchaft eingetreten iſt. M. M. 100. Wir können Ihren Bekannten nur recht geben. Zwar beſtehen bei unſeren geordneten Ver⸗ kehrsverhältniſſen auch für ein alleinreiſendes junges Mädchen keine Gefahren, doch dürfte ſchon allein die große Radtour für Sie zu anſtrengend ſein, ganz ab⸗ geſehen davon, daß Sie vielen unvorhergeſehenen Zu⸗ fälligteiten ausgeſetzt ſind, denen Sie allein hilflos gegenüberſtehen. Warum gehen Sie nicht mit dem BoM auf friſchfrohe Fahrt in ſchöner Gemeinſchaft⸗ lichtkeit?— Der 28. Auguſt 1914 war ein Dienstag. H. W. Ihre Mitteilungen haben wir der Kreis⸗ leitung weitergegeben. Falls die darin aufgeſtellten Behauptungen zutreffen, wird gegen die betreffende Wirtſchaft von parteiamtlicher Seite aus die nötigen Schritte unternommen werden. Deutſche Schriftſteller. Die Schriftſtellerin Marlitt dürfte nach unſeren eingezogenen Erkundigungen zu urteilen, ariſch ſein. Doch ſind ihre Romane ſehr leicht. Deutlicher geſagt: ſeicht. Als gute Frauen⸗ lektüre können wir Ihnen unter anderen die Romane von Ina Seidel, Iſolde Kurz und der Schriftſtellerin Hunius empfehlen. K.., Plankſtadt. Das Tannenbergdenkmal iſt am beſten von der Bahnſtation Hohenſtein zu erreichen. Zur Fahrt durch den polniſchen Korridor auf der die 5 5 7 DEN ANERKAGEN IST DUIE LEIZIE BEZUI ESQU0UIZ Rechtskunde des Alltags nit den, Bhũ auf Neisen Ferientage und Reiſetage zur ſchönen Som⸗ merszeit ſind ja eigentlich leine Alltage, und die verſchiedenſten juriſtiſchen Fragen, die das tägliche Leben uns ſtellt, möchten wir gar zu gern bei unſeren Reiſen und Ferien ganz außer acht laſſen tönnen. Aber das geht nun mal nicht. Schon bei den Vorbereitungen zur Reiſe en:⸗ ſtehen mancherlei juriſtiſche Fragen, die beant⸗ wortet werden müſſen. So wollen zwei allein⸗ ſtehende befreundete Damen in die Ferien ſah⸗ ren. Aber— mein Gott— ſie können unmög⸗ lich ihr geliebtes Wellenſittichpaar allein laſſen. Die Tiere würden ja verhungern und zudem, — man kann nie wiſſen— können auch Ein⸗ brecher die Wohnung in ihrer Abweſenheit be⸗ ſuchen und an dem wertvollen Silbergeſchirr Gefallen finden und mitnehmen. Was tun? Nach langen Ueberlegungen kommen die reiſe⸗ luſtigen Damen auf einen Ausweg: die Vögel und das Silbergeſchirr werden einer befreun⸗ deten Familie zu treuen Händen in Verwah⸗ rung gegeben. Dann können die Damen be⸗ ruhigt reiſen, die neuen Hüter ihrer Schätze müſſen die Verantwortung dafür tragen. Bei diefer Ueberlegung wird aber meiſtens ver⸗ geſſen, daß eine unentgeltliche Verwahrung zwar gewiſſe Sorgfaltspflichten mit ſich bringt, die aber begrenzt ſind. Sehen wir uns mal die ge⸗ ſetzliche Beſtimmung des BGyB an. 5 690 ſagt: „Wird die Verwahrung unentgeltlich über⸗ nommen, ſo hat der Verwahrer nur für diejenige Sorgfalt einzuſtehen, welche er in eigenen anzuwenden pflegt.“ Wie alſo die befreundete Familie ihren eigenen Vogel behandelt, ſo wird ſie auch die Wellen⸗ ſittiche, die ſie in ihre Obhut nahm, behandeln. Das müſſen die reiſeluſtigen zwei Damen im⸗ merhin bedenken. Sie dürſen ſich ſpäter nicht beklagen oder ſogar Schadenerſatz verlangen, wenn ihr Vogelpaar durch ſchlechte Behand⸗ lungsweiſe, die ihnen bekannt war, geſtorben ſind. Nehmen wir aber nun an, dieſe Sorgen und Bedenten ſeien zur Zufriedenheit geregelt. Die zwei Damen fahren zum Bahnhof, das Gepäcd wird aufgegeben, und der Gepäckſchein ſorg⸗ fältig verſtaut. Die reſtlichen kleinen Handtof⸗ fer werden im Abteil untergebracht. Dann im Speiſewagen eine Taſſe Kaffee— bisher iſt alſo alles in ſchönſter Ordnung. Aber nach der Rücktehr ins Abteil, o, Schreck, iſt ein kleiner Koffer weg. Die Mitreiſenden haben geſehen, daß ein Reiſender gerade mit dem vermißten Koffer in der Hand auf der letzten Station ausgeſtiegen iſt. Man beruhigt die aufgeregten Damen; die Reichsbahn muß ja Erſatz leiſten. Aber— das iſt ein großer Irrtum. Die Reichs⸗ bahn haftet für verlorengegangene oder geſtoh⸗ lene Gegenſtände ihrer Fahrgäſte nur unter ganz beſonderen Umſtänden. Das Handgepück, das in die Abteile mit⸗ genommen wird, muß von den Reiſenden ſelbſt beaufſichtigt werden. Nur dann haftet die Reichsbahn für geſtohle⸗ nes Handgepäck, wenn ihre Beamten Schuld an dem Verluſt trifft. Hätten z. B. die zwei reiſenden Damen ihr Abteil zweiter Klaſſe allein für ſich und den Beamten gebeten, das Abteil während ihrer Abweſenheit abzuſchlie⸗ ßen, und der Beamte vergißt es, und es wird ein Koffer geſtohlen, dann haftet unter Um⸗ ſtänden die Reichsbahn für den Verluſt. Das Verſchulden der Beamten muß aber einwand⸗ frei nachzuweiſen ſein. Für das aufgegebene Gepäck dagegen haftet die Reichsbahn unter allen Umſtänden. Ein Verluſt ſolchen Gepäcks muß aber innerhalb von 14 Tagen angemeldet werden. Mann bestelit eine Gffenbarunhonlbliclitꝰ Ein Urteil des Reichsgerichtes, das zwar das Vertragsverhältnis zwiſchen zwei ſelbſtöndigen Kaufleuten(Geſchäftsherr und Handlungs⸗ agent) angeht, aber dochlein Dienſtverhältnis betrachtet, verdient die Beachtung der Arbeit⸗ nehmer. Der Agent hatte eine Erfindung ge⸗ macht und ſie zum Patent angemeldet, die den Geſchäftszweig ſeines Vertragspartners ſeht weſentlich berührte. Auf Verlangen gab der Agent dem Geſchäftsherrn keine Auskunft über die Erfindung und beharxte auch darin. Der Geſchäftsherr löſte deshalb das Vertragsver⸗ hältnis friſtlos. Das Reichsgericht(VII 253/34/35) billigte die friſtloſe Vertragslöſung, weil in dem Verſchweigen wichtiger, das gegen⸗ ſeitige Verhältnis berührender Tatſachen ein wichtiger Grund zu erblicken ſei.„Der Kläger, welcher dem verklagten Geſchäftsherrn ſtets ausgewichen iſt, ſteht auf dem Standpunkt, daß er mit ſeiner Erfindung gegenüber dem Ver⸗ klagten völlig neue Wege beſchritten und we⸗ 9 3 4 lhie wird die Auswakl In einer Novelle zum Gerichtsverfaſſungs⸗ geſetz ſind die neuen Richtlinien feſtgelegt wor⸗ den, nach denen die Schöffen und Geſchworenen ausgewählt werden. Beim Amtsgericht beſteht ein Ausſchuß, der die Auswahl der Schöffen und Geſchworenen vornimmt. Bis zu der Novelle war der Ausſchuß mit Vertretern der Gemeinden und Gemeindeverbänden beſetzt. Nach den neuen Beſtimmungen aber wird der Amtsrichter, der Vertrauensmann der Juſtiz⸗ behörde iſt, die Mitglieder des Ausſchuſſes er⸗ ſentliche Verbeſſerungen geſchaffen habe. Wenn er es trotzdem unterließ, den Verklagten auf ſeinen Wunſch hin aufzuklären, ſo erſcheint deſſen Mißtrauen berechtigt. Jedenfalls beſtand keine Gewäühr mehr dafür, daß der Kläger fortan die Intereſſen des Geſchäftsherrn wah⸗ ren werde. Der Umſtand, daß der Kläger für den Verklagten eine im weſentlichen kaufmän⸗ niſche Tätigkeit ausübte, entband ihn nicht von ſeiner, ihm als Agenten obliegenden Pflicht zur ſorgfältigen Wahrnehmung der Geſchäfts⸗ intereſſen des Verklagten und dementſprechend auch zur Offenheit über beeinträchtigende pri⸗ vate Maßnahmen. Es beſtand hier eine Offen⸗ barungspflicht auch in bezug auf ſeine Erfin⸗ dung, weil ſie geeignet war, die Erfüllung des Vertragszweckes für den Verklagten als gefährdet erſcheinen zu laſſen. Nach Treu und Glauben durfte der Verklagte vom Kläger rückhaltloſe Offenheit verlangen.“ der Selrüfken getroßlen? nennen. Wer ſoll nun vor allem bei dieſer Ernennung berückſichtigt werden? Zunächſt kommen in Frage: Vorſteher der Gemeinden und der Gemeindeverbände. Ferner beruft der Amtsrichter den zuſtändigen Kreisleiter der NSDaAp als Mitglied in den Ausſchuß. Und endlich gehört dieſem Ausſchuß als Mitglied ein Verwaltungsbeamter, der von der Regie⸗ rung ernannt wird. Dieſer ſo zuſammengeſetzte Ausſchuß wählt dann die Schöffen und Ge⸗ ſchworenen. Keine Anfrage oh ne Bezugsquittung Wir machen darauf aufmerkſam, daß Briefkaſtenanfragen ohne Bezugsquit⸗ tung und Namen⸗ und Adreſſenangabe auf keinen Fall berückſichtigt werden. neeeen Strecke Berlin—Marienburg—Tannenberg brauchen Sie kein Viſum. Auch ein Paß iſt nicht unbedingt notwendig, doch iſt es auf alle Fälle beſſer, wenn Sie einen ſolchen mit ſich führen. Wanderfreunde. Beſteht in Mannheim eine Orts⸗ gruppe des Deutſch⸗Oeſterreichiſchen Alpenvereins? An wen muß ich mich wenden, um die Mitgliedſchaft zu erhalten? Welche Wandervereine gibt es außer dem angeführten noch in Mannheim?— Antwiort: Zwecks Aufnahme in die Mannheimer Ortsgruppe des Deutſch⸗Oeſterreichiſchen Alpenvereins müſſen Sie ſich mit dem Rechner des Vereins in I. 2, 25 in Ver⸗ bindung ſetzen. Sie erhalten dort ein Aufnahmefor⸗ mular, das Sie ausgefüllt wieder abliefern müſſen. Außerdem ſind zwei Mitglieder des Vereins als Bürgen für Sie notwendig. Außer dem Deutſch⸗ Oeſterreichiſchen Alpenverein gibt es in Mannheim noch den Odenwaldklub und den Schwarzwaldverein. F. W. B. Welchen Wert hatten am 10. 8. 1921 3000 Mk. und am 12. 1. 1922 1000 Mk.?— Ant⸗ wort: Am 10. 8. 1921 waren 3000 Papiermark noch 156,.40 Goldmark und am 12. 1. 1922 waren 1000 Papiermark nurmehr 25 Goldmark. J.., Laudenbach. Ihre finanzielle Lage iſt außer⸗ ordentlich bedauerlich. Doch müſſen wir Ihnen mit⸗ teilen, daß die Bank ſtreng nach den Vorſchriften ver⸗ fährt und Sie in keiner Weiſe übervorteilt. Es ſind Ihnen von der Bank laut geſetzlicher Regelung drei Möglichkeiten offen gelaſſen worden, von denen Sie eine ergreifen müſſen. A. B. Im Beſitze Ihres Schreibens teilen wir Ihnen mit, daß wir dieſes an die Kreisleitung ge⸗ leitet haben. J. M. Iſt der Hausherr verpflichtet, Wohnung die Küche nach dreijähriger Benützungsdauer wieder herrichten zu laſſen?— Antwort: Eine be⸗ ſtimmte Friſt zur jeweiligen Inſtandſetzung der Wohn⸗ räume gibt es nicht. Doch iſt der Hausherr verpflich⸗ tet, die Wohnung dann herrichten zu laſſen, wenn es notwendig iſt und der erneuerungsbedürftige Zuſtand der Wohnung nicht auf ein Verſchulden des Mieters zurückzuführen iſt. G. H. Ich bin im Beſitz von ſechs vollen Inva⸗ lidenkarten. Da ich jedoch nicht in der Lage bin meine Marken weiter zu kleben, möchte ich anfragen, ob ich auf Rückzahlung der geklebten Karten Anſpruch erheben kann.— Antwort: Nein. Für Invaliden⸗ karten können keinerlei Anſprüche auf Rückzahlung er⸗ hoben werden. „ H. und Chr. A. Sie haben natürlich recht. Selbſtverſtändlich gibt es keine Neckaruferſtaaten mehr. Gemeint waren damit die Gaue Heſſen, Württemberg und Baden. Sagarabſtimmung. Wir haben uns Ihrer Sache angenommen, leider ſind unſere Nachforſchungen er⸗ gebnislos verlaufen. Der Name des Sanitäters iſt TDVE BFZUTEN deshalb keinen Religionsunterricht genießt, brauchen Mainz, Remagen zur Zielſtation Adenau fah ſich in Mannheim, G 7, 38. Ueber Ihre zw in meiner T 55 AV V— BRLEEKASTENMKEDAKTIO von Preußen wurde am 29. Januar 1887 als hi VR MIl VOLLEK ADKESSE nicht mehr feſtzuſtellen und ohne dieſen dürſten ſwe tere Schritte ohne Erfolg ſein.. 3 Kirchenſteuer. Ich bin im Dezember 1934 aus der Kirche ausgetreten. Wie lange muß ich noch Kircher ſteuer bezahlen? Muß ich für mein Kind, deſſen Au tritt nicht erfolgt iſt, weiter Steuer bezahlen und wie hoch beläuft ſich der Satz)— Antwort: ghre, lungspflicht der Kirchenſteuer dauert bis 31. 1936. Wenn Ihr Kind noch nicht zur Schule geht u Mär Sie für dieſes nicht beſonders Steuer zu zahlen, Nimmt Ihr Kind jedoch teil am Religionsunterrich ſo iſt damit nach Artitel 19 des Landeskirchenſteuer geſetzes auch Ihr Austritt aus der Kirche unwirkſan geworden und Sie müſſen weiterhin die Kirchenſteuer für die ganze Familie leiſten. C. M. Bitte um Angabe der zuſtändigen Stelle, h mir über Beſtimmungen und Vorſchriften für die lage von Luftſchutztellern beim Bau eines neun Hauſes Austunft gift.— Antwort; Die gewünſch ten Auskünfte erhalten Sie bei dem Städtiſchen Hoch⸗ bauamt, Abteilung Bauprüfung. A. K. Wie iſt der Name des Chauffeurs von 6 leiter Robert Wagner?— Kann ich über AKuguſt Wilhelm erſchöpfende Ausfunſt haben!— Antwort: Ueber den Chauffeur des Reich halters Auskunft zu geben, lehnen wir ab. Wem zwingende Gründe Sie zu dieſer Frage veranlaſſet ſo wenden Sie ſich damit an die Reichsſtatthalkeret direkt.— Ueber Prinz Auguſt Wilhelm können ſſt Ihnen folgendes mitteilen: Prinz Auguft Wilh Der hinter großen Futter und Betriebsl egeben und f ſeine bisherit Sohn des ehemaligen deutſchen Kaiſers Wilhelm im Stadtſchloß zu Potsdam geboren. Er ſtudiert nach den Erziehungsjahren in Plön Staatswiſfen ſchaften, erwarb den Dr. jur. und trat in die Rehlt' rung ein. In ſeiner militäriſchen Laufbahn ſtieg K bis zum Oberſt auf. Während der letzten Kriegsſahn war er als ſtelvertretender Landrat im Kreiſe Reß Ruppin tätig und bewohnte das Schloß Rheinsbel Im Mai 1930 erfolgte ſein Austritt aus dem Elah helm und ſein Beitritt zur NSDap, in der er fi dem als Verſammlungsredner auftrat. Bei den Lant tagswahlen am 24. 4. 1932 wurde der Prinz in Preußiſchen Landtag gewählt. In der SA, in der K wie jeder andere als einfacher Mann begonnen hat iſt er unterdeſſen zum Gruppenführer befördert wo den. Als ſolcher ſammelte er bei der großen Hilf Winters wertv en, um es nac und Sommers zu beſchaffen; (beu und Stre überſetzten Pre Winter über war mit groß bunden. Klein und mehr Heu aktion im März 1934 mit der Büchſe in der Hand ſ 4 2 Stück ſaßt und möchte darin Litör anſetzen. Können ee 8 wi daß Rußlilb Apiel, O nehmen wir an, daß Nußlikör zum Beiſpiel Ihn 4 Für dieſes( Nüſſe, 75 Gramm Zimt, 25 Gramm Gewürznellen Anderſeits g Branntwein vierzehn Tage gut verſchloſſen in die Zimt und Nelten. Dieſes Gemiſch bleibt acht Tage i gut ausgekomn zwei Tagen kann man den Likör nochmals filtrieren, Hilfsmittel! große Quantitäten Heilkräuter für mediziniſche 3 * durch einen Drogiſten beziehen müſſe, weil die Rleſß n Großverbrau i i icht ei„ 5 raucher bin, ſehe ich nicht ein, warum mit Hilfe der iſt nicht nur erlaubt, ſondern ſogar eine Pflicht dey zu verſorgen. lautet, daß Groſſiſten ihre Waren nur an Wiederben verlangt, iſt ganz im Rahmen des üblichen. ren Futterber Zudengeſchäft. An der genannten Firma iſt ke ſtiſchen Wirtſch ein landwirtſo den Straßen von Berlin und Dresden. 44 bei einem Vie G. L. Ich habe einen Glasballon, der zehn Aler mir ein ſolches Rezept empfehlen?— Antwöyrtz 4 ſchaftlichen Flä Der Geſchmack iſt zwar belanntlich verſchieden, doch Futter zugekau ſicher ſchmecken wird. Für knapp zehn Liter ſind not⸗. wendig: 7½ Liter Branntwein, 7½ Pfund grünee Siloraum erſte 2½ Pfund Zucker und“½ Liter Waſſer. Die Rüf mig. werden nach dem Waſchen geſchnitten und mit dez we 5 Sonne geſtellt. Nach dieſer Zeit werden die Ruſfe 5 lche Dün herausgenommen. In den Branntwein kommen nu bältniſſen war⸗ der Sonne ſtehen. Daraufhin wird der Likör filtrien* 0 und mit klargekochtem Zucker gemiſcht. fiach—0 Futterz onnten. Daraufhin iſt er gebrauchsfertig. M. K. Ich beziehe von einer Großfirma ſeit Heuwerbungsn Vor nicht langer Zeit teilte mir dieſe Firma mit, da orſorge, wie ſie mir nichts mehr liefern könne und ich die Ware rung an einen Selbftverbraucher nicht geſtattet fel, A Stoppeläcker m durch erwachſen mir erhebliche Mehrkoſten. Da ich ft Der vergange Firma mir nicht weiterlieſert. Iſt ihr das Verhalten erlaubt?— Antwort: Das Vorgehen der Füm der landwirtſch Einzelhandel gegenüber, der durch dieſe Verordmun ſich auch in Ar in ſeiner Exiſtenz geſchützt werden ſoll. Die Vorſchef käufer abgeben dürfen. Selbſtverbraucher müſſen beig. Kleinhändler kaufen. Der Aufſchlag, den der Drog in ihrer Geſan mn 155 Die Firma Hermann Tauſig in Mannt In den verg der landwirtſch⸗ daß er konjun! nden Verhält Jude beteiligt. Mietpreis. Meine Friedensmiete betrug ohne elel⸗ triſche Lichtanlage 60.— RM. Straßenreinigung und der Kaminfeger wurden extra vergütet. Wieviel dar heute die Miete betragen zuzüglich Treppenbeleuchmm und Schornſteinreinigung? In allen Räumen iſt inzwi⸗ ſchen Lichtleitung gelegt worden.— Antwori g der Friedensmiete kommen die üblichen zehn Prozen Aufſchlag. Für die Lichtleitung können zwei hi Mark berechnet werden. Die Treppenhausbele wird im allgemeinen mit 50 Pfennig beanſchlag Vergütung für Schornſteinreinigung richtet ſic dem Verhältnis der einzelnen Mietpreiſe zur einnahme für die Wohnungen. A. H. Welches iſt die Endſtation bei der Fa — Antwort: Sie zum Rennen dorthin fahren wollen, kö unter Umſtänden auch an den verhilligten fahrten der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch teilnehmen. A. Sch. Das nächſte ungariſche Konſula werden Sie dort unterrichtet. K. Gr. Wie Sie richtig vermuteten, iſt der Rechtsanwalt jüdiſch. Mörchingen. Wir danken für die Zuſendu beiden Artikel. Leider ſind ſie zur Veröffen nicht ganz geeignet. Doch dürfte Ihrem Sohn deutſchen Konſulat in Finnland ſicher geholſen V. M. Ich bin von Beruf Kaufmann ſchloſſener dreijühriger Lehrzeit und d Lebensmittelfachpraxis. Welche Wege ſind ten, um die Genehmigung der Behörden z wenn ich mich ſelbſtändig machen und ei übernehmen will?— Antwort: Auch di nahme eines ſchon beſtehenden Geſchäftes iſt gungspflichtig. Wenn nicht beſtimmte Vorausſeß vorhanden ſind, muß eine Fachprüfung abgelegt den. Doch dürfte dieſe, nach Ihrer Vorſchulüng teilen, nicht notwendig ſein. Außerdem ſind die h Betriebsmittel und ein guter Leumund nachzuſt Ein Antrag iſt auf dem Polizeipräſidium wo Sie auch die dazu nötigen Formulare er G. Kl. Gibt es ein abſolut ſicheres Mit Seekrankheit?— Antwort: Es ſtehen meh wirkende Mittel in Gebrauch, die Sie in jed theke erhalten können. G. W. H. Trotz Ihrer Zweifel war unſere kunft im vorigen Briefkaſten richtig. Das Ware iſt im Beſttze einer Bank und beſchäftigt keine ſchen Angeſtellten. Betonen möchten wir noch, da Nationalſozialiſt Warenhäuſer als ſolche m ——————————————— 55 DAKTION ESSE I r— —— dieſen dürſten weh⸗ ſember 1934 aus der uß ich noch Kirchen⸗ in Kind, deſſen Aus⸗ er bezahlen und wie twort: Ihre zuert bis 31. 1 zur Schule geht m ht genießt, brauchen Steuer zu zahlen Religionsunterrich, Landeskirchenſteuer ſer Kirche unwirkſam hin die Kirchenſteuer uſtändigen Stelle, de rſchriften für die Bau eines nelen ort: Die gewünſch em Städtiſchen Hohh Der hinter uns liegende Winter mit ſeiner großen Futterknappheit hat manchem Bauern und Betriebsleiter einen ſchweren Denkzettel gegeben und ſollte ihn zum Nachdenken über Thauffeurs von Gat un ich über Prih lusfunft habenf— feur des Reichsſta nen wir ab. Wem r Frage verah. bisherige Wirtſchaftsweiſe veranlaßt e Reichsſtatthallent haben. Wilhelm können wit, 1 Auf der einen Seite gab es viele Betriebe inz Auguſt Wilhelm mar 1887 als binn— das waren leider die meiſten— die infolge Kaiſers Wilhelm M. Futterknappheit im Herbſt und im Laufe des en Sfaotlme Winters wertvolles Vieh billig abſtoßen muß⸗ d traf in die Rige ten, um es nachher im Verlaufe des Frühjahrs 7 iebien 1 und—— unter großen Unkoſten ledes drat im Kreiſe zu beſchaffen; oder aber, ſie mußten Futter Schlotz Rheinsten(Heu und Stroh) für große Summen und zu bumm f ber überſetzten Preiſen kaufen, um ihr Vieh den trat. Bei den Lauh Winter über durchhalten zu können. Beides t 1 war mit großen finanziellen Verluſten ver⸗ Mann begonnen zah bunden. Kleine Betriebe haben für 500 Mark Mroſen und mehr Heu und Stroh zugekauft. So iſt üchſe in der Hand ein landwirtſchaftlicher Betrieb bekannt, der esden. bei einem Viehbeſtand von 5 Stück Großvieh mlon, der zehn Alrh und 2 Stück Jungvieh und einer landwirt⸗ e. Angh ſchaftlichen Fläche von 5 Hektar für 600 Mark lich verſchieden, doch Futter zugekauft hat. Für dieſes Geld hätte ein doppelt ſo großer Siloraum erſtellt werden können, als dieſer ramm Gewürznelken, „wendet hältniſſen waren— mit ihren Futtervorräten zum Beiſpiel⸗ Ibnen zehn Liter ſind not⸗ Hof benötigt. niten Anderſeits gab es aber auch viele Betriebe, ntwein kommen nun 5 3 h bleibt acht Tage ün gut ausgekommen ſind und ihre Viehbeſtände ———— „ 7½ Pfund grüne verſchloſſen in dei welche— ohne daß ſie in begünſtigten Ver⸗ miſch fach ohne Futterzukauf ausreichend ernähren r nochmals filtrieren konnten. Hilfsmittel hierzu waren der Silo, beſſere roßſfirma ſeit Jahreh Heuwerbungsmethoden und eine entſprechende diefe irnn Vorſorge, wie Stickſtoffdüngung der Wieſen W0n 4 nach dem erſten Schnitt und Anſaat der nicht geſtatlet feh Au Stoppeläcker mit Zwiſchenfrüchten. Rehrkoſten. Da ich Der vergangene Winter hat alſo gezeigt, daß ftibr da mit Hilfe der vorſtehend genannten Hilfsmittel Vorgehen 5 der landwirtſchaftliche Betrieb in der Lage iſt, gar eine em mejahr i rch dieſe Verordnun ſich auch in Ausnahmejahren mit Futter ſelbſt n ſoll. Die Vorſchih zu verſorgen. Es muß ſomit auch möglich ge⸗ n nur an Wiederhet macht werden, daß die deutſche Landwirtſchaft bel in ihrer Geſamtheit auch in ſchlechten Jahren üblichen. ihren Futterbedarf ſelbſt decken kann. Tauſig in Mannheim, In den vergangenen Jahren hat ſich aber bder landwirtſchaftliche Betrieb von der liberali⸗ nten Firma iſt K ſtiſchen Wirtſchaftsweiſe ſo beeinfluſſen laſſen, ete betrug ohne elch daß er konjunkturmäßig die jeweils ſich bie⸗ straßenreinigung und„In; 5 ergütet. Wiepier zun tenden Verhältniſſe ausnützte und mehr von ch Treppenbeleuchtung len Räumen iſt inzwi⸗ — Antwortz gi iblichen zehn Prozent können zwei bits die reppenhausbeleuchtung nnig beanſchlagt, zung richtet ſt lietpreiſe zur in bei der Fah ham beſten do m müſſen Sie t Adenau fahre wollen, könn verbhilligten G Kraft durch he Konſulat r Ihre zwei teten, iſt der die Zuſendung F zur Veröffentlit Ihrem Sohn auf; icher geholfen umte Vorausf rüfung abgelegt r Vorſchulung erdem ſind die n umund nachz ipräſidium zu fleleh Formulare erhalt ſicheres Mittel g 's ſtehen mehren ie Sie in jeder fel war unſere tig. Das Warenhanz beſchäftigt keine fih ten wir noch, daß ei ls ſolche meidet, 4. 47— Mi⸗ 47 7 N. e 5 — + 442 ½7 4 4¹ ——1 2 3— 9 2 der Hand in den Mund lebte. Er machte da⸗ durch oft Gewinne, aber er erlitt auch oft große Verluſte. Handel und Verkehr und die inter⸗ nationalen wirtſchaftlichen Beziehungen er⸗ leichterten ihm eine ſolche Wirtſchaftsweiſe. Sie führten aber zu einer immer ſtärkeren Ab⸗ hängigkeit der deutſchen Landwirtſchaft und Volkswirtſchaft vom Auslande. Heute iſt hier⸗ in grundſätzlich Wandel geſchaffen worden Reichsnährſtandsgeſetz und Marktordnung er⸗ möglichen dem Bauern wieder eine ſichere und ſtetige Wirtſchaftsführung und damit muß es auch wieder mit der Vorratswirtſchaft auf dem Bauernhof anders werden. Silowirtſchaft Nach und nach muß jeder Bauernhof einen ſeiner Größe angepaßten Siloraum erhalten. Jetzt, nach der Heuernte ermöglichen es die Ar⸗ Nehr Futtervorratswirtschaft geben die bäuerlichen Werkſchulen und Ver⸗ ſuchsringe bereitwilligſt Auskunft. Die Düngung Um Vorräte zu ſchaffen, muß ferner nach der Heuernte baldigſt gedüngt werden, ſei es mit Gülle oder mit raſch wirkenden künſtlichen Stickſtoffdüngern. Die Gülle darf allerdings nicht während der heißen Tageszeit ausge⸗ bracht werden, um Verluſte zu vermeiden und ein Verbrennen der Grasnarbe zu verhüten. Am beſten an kühlen, trüben Tagen oder früh⸗ morgens oder abends. Als N⸗Düngung zu dieſer Zeit eignen ſich alle Salpeterarten, auch Kalkammonſalpeter. Der Ackerfutterbau und Zwiſchenfruchtbau Nach frühräumenden Früchten, wie Raps und Wintergerſte kann man außer Legumi⸗ noſengemengen mit Vorteil noch Mais oder beiten im landwirtſchaftlichen Betrieb wieder, Silos zu erſtellen. Die bäuerlichen Werkſchulen geben über zweckmäßige Größe, Art der Bau⸗ weiſe, des Materials und der Aufſtellung Auskunft und beraten koſtenlos. Die Zuſchüſſe aus Reichsmitteln mit 4 RM pro Kubikmeter ſind noch nicht aufgebraucht und werden auch weiterhin noch gewährt. Die Silos können dann noch im Herbſt mit dem 3. Schnitt Gras, mit Mais, Sonnenblumen, Wickgemenge und anderem Ackerfutter gefüllt werden. Heuwerbungsgeräte ermöglichen es uns, ein qualitativ hochwerti⸗ geres und vor allem eiweißreicheres Futter zu ernten. unabhängig von den herrſchenden Wit⸗ terungsverhältniſſen. Es iſt erfreulich, feſtzu⸗ ſtellen, daß die Anwendung von Heuwerbungs⸗ geräten erheblich zugenommen hat. Aber dieſer Erfolg genügt bei weitem nicht. Jeder Betrieb muß ſich nach und nach mit ihrer An⸗ wendung vertraut machen. Es iſt dabei we⸗ niger wichtig, welche Geräte, ob Heinzen, Stei⸗ nacher Heuhütten, Dreiböcke oder Schweden⸗ reuter verwendet werden. Wichtig iſt vielmehr, daß wir die für unſere Verhältniſſe paſſende Art richtig und ſachgemäß anwenden. Arbeits⸗ ärmere Zeiten im Jahr und vor allem der Winter müſſen dazu ausgenützt werden, um ſich die Geräte herzuſtellen. Auch in dieſen Fragen Acker und Wo immer Menſchen wohnen, friſten ſie ihr Daſein mit den Bodenerzeugniſſen unſerer Mutter Erde. Der Boden ſchlechthin iſt es alſo, der Natur und Menſchheit erſt zur Entfaltung kommen läßt. Aus dem Boden ſchöpfen wir Kraft. Die griechiſche Sage weiß von einem Rieſen zu berichten, der unüberwindlich war, ſolange er mit dem Boden in Berührung ſtand. So⸗ bald er indeſſen die Verbindung mit dem Boden verlor, ließen auch ſeine Kräfte ſofort nach. Sonnenblumen anbauen, die dann noch große Maſſen an Futter zu liefern vermögen. Bei ſpäterer Ausſaat eignen ſich aber Leguminoſen⸗ gemenge(Wicken⸗, Erbſen⸗, Bohnengemenge mit Hafer oder Mais als Stützpflanzen zu⸗ ſammen) beſſer, da ſie eiweißreicher ſind als Mais und Sonnenblumen. Die Gemenge müſſen entſprechend der Ausſaatzeit, Boden⸗ verhältniſſe und Höhenlage zuſammengeſtellt werden. Vielfach bewährt hat ſich auch Raps allein oder beſſer in Gemengen mit Wicken und etwas Hafer. Die Ausſaat von Raps iſt billig und ſicher. Er wird gern gefreſſen und wirkt günſtig auf die Milchbildung. Er iſt aber ein Stickſtoffzehrer und bringt keine großen Maſſen. Die vorſtehend genannten Mittel müſſen in Zukunft noch viel mehr Beachtung fin⸗ den und Betriebsgrundlage jedes Bauern⸗ hofes werden. Dann wird nicht nur die geſamte deutſche Land⸗ wirtſchaft in ihrer Futterverſorgung und da⸗ mit auch in ihrer Milch⸗ und Fleiſcherzeugung völlig unabhängig werden vom Ausland, ſondern auch der einzelne landwirtſchaftliche Betrieb wird in der Lage ſein, ſich eine ſtän⸗ dige Futterreſerve zu ſchaffen und auch in ſchlechten Jahren ſo viel Futter zu ernten, daß er damit Notjahre ohne beſondere Verlufte wird überdauern können. Sutter, Diplom-Landwirt, Schopfheim. Bauerntum In dieſer Sage ſteckt ein wahrer Kern, der im übertragenen Sinne der neuen deutſchen Bauernpolitik richtunggebend iſt: die Bedeu⸗ tung der Verbundenheit eines Volkes mit der Scholle. Auf das Wort Verbundenheit iſt da⸗ bei der Nachdruck zu legen, denn der Boden⸗ beſitz allein macht es nicht. Nur wem der Boden Heimat iſt, der iſt verbunden mit dem Boden. Schollenverbundenheit iſt daher gleich⸗ bedeutend mit Schollentreue und verlangt mit⸗ unter eine ungeheure Opferwilligkeit. Gewiß hängt auch ein Pächter mehr oder weniger an ſeinem Pachtgut, der kleine Beamte oder der Fabrikarbeiter an ſeinem Schrebergärtchen, aber die echte Schollenverbundenheit iſt nur dem Bauer auf der freien Scholle eigen, denn ſie reicht über Generationen hinaus, Es iſt etwas Unwägbares, was den Bauern mit ſei⸗ ner Scholle verbindet, und darum ſtellt die Schollentreue der Bauern eine ſtarke Kraftquelle für die Nation dar. Wenn dieſe Erkenntnis in dem Blute unſerer ſeßhaften Bauernfamilien auch immer ge⸗ ſchlummert hat, ſo verdanken wir es doch un⸗ ſerem Reichsbauernführer R. Walther Darré, der Schollentreue durch das Erbhofgeſetz ihre verdiente Weihe und Verankerung gegeben zu haben. Erſt wenn der Bauer mit ſeiner Scholle gegen alle wirtſchaftlichen Anfechtungen, woher ſie auch kommen mögen, geſichert iſt, kann die Schollenverbundenheit ihre volle Wirkſamkeit entfalten. Zur Schollenverbundenheit gehört alſo der Begriff des Eigentums. Davon iſt auch, wie wir dies ſchon bei den Germanen ſehen, der Grundgedanke der Familie als einer Geſchlech⸗ terfolge nicht zu trennen. Jeder, der die an⸗ geſtammte Scholle bearbeitet, iſt nur ein Glied ſeines Geſchlechts und aus ſeinem Blute her⸗ aus zum Dienſt an der Erhaltung der Scholle verpflichtet. Die bäuerliche Arbeit an der heimatlichen Scholle ſchöpft aus der Vergangenheit und ſchafft für die Zukunft. Der Bauer erntet von Feldern, die jahrelanger Fleiß ſeiner Vorfahren urbar und fruchtbar gemacht hat; er nimmt Früchte von den Bäu⸗ men, die ſein Vater und Großvater gepflanzt haben; er ſchlägt den Wald nieder, den der Vor⸗ fahr angelegt hat. So erntet er, was die Alten geſät. Aber er ſät auch, was er nicht ernten kann. Er legt den Kern in den Boden, der erſt nach vielen Jahren ein mächtiger Baum wird; er zieht den Graben und legt die Rohre, die ſein Feld für immer entwäſſern; er arbeitet ſo auf ſeinem Grund und Boden für die Zukunft. So führen unſichtbare Fäden vom ewigen Acker zum ewigen Bauerntum. Im neuen Reich, wo infolge der Bevölke⸗ rungsdichte und der Struktur ſeiner Wirtſchaft nur ein Teil der Bewohner auf freier Scholle leben und ſich aus eigenem Boden ernähren kann, kommt dem Bauern aber außer ſeinem Dienſt an der Erhaltung der Sippe noch eine weit höhere Aufgabe zu, deren Bedeutung aus der Zuſammenfaſſung des Berufsſtandes im Reichsnährſtand hervorgeht. Der deutſche Bauer ſoll wieder der Ernährer des deutſchen Volkes werden. Es war dem Liberalismus vorbehalten, dem Volke weiszumachen, daß man die Lebensmittel daher nehmen müſſe, wo ſie am billigſten ſeien. Die traurigen Folgen ſolcher Wirtſchaftspolitik haben wir im Welt⸗ krieg fürchterlich zu ſpüren bekommen. Die neue deutſche Bauernpolitik hat im Gegenſatz hierzu der Bedarfsdeckung des deutſchen Volkes zu dienen. Ueber ſeine Sippe hinaus ſoll alſo der Bauer vornehmlich zur Erhaltung ſeines Volkes beitragen. Eine nicht minder wichtige Bedeutung des Bauernſtandes für das Volk hat der Führer und Reichskanzler am Erntedankfeſt 1933 mit dem Satz umriſſen: „Wir ſehen im deutſchen Bauern die Quelle der nationalen Fruchtbarkeit, die Grund⸗ lage unſeres nationalen Lebens.“ Eine Nation, die leben will, braucht die Blut⸗ auffüllung und Blutauffriſchung durch den Bauernſtand.„Das Land erzeugt Menſchen, die Stadt verbraucht Menſchen“ ſagte man. Aber nicht allein die Zahl macht es. Ebenſo wichtig iſt, daß das Land in der Tat die meiſten geiſtigen Führer und ſchöpferiſchen Menſchen erzeugt. So ſorgt das Land durch ſich ſelbſt in doppelter Weiſe für die Erhaltung des ganzen Volkes. leben, damit das Volk leben kann. Der Bauer muß daher R. —— Jahrgang 5— A Nr. 328/ B Nr. 198— Seite 12 „Hakenkreuzbanner⸗ Mannheim, 21 Berliner Börse Die geſtern gegen Schluß der Börſe eingetretenen kleinen Erholungen vermochten ſich heute nicht zu be⸗ haupten. Die Börſe ſtand vielmehr weiter unter dem Eindruck der Vorgänge am Schiffahrts⸗ aktienmarkt. Das Angebot in Schiffahrtsaktien war zwar um etwa die Hälſte geringer als geſiern und es gelang, das zum Verkauf geſtellte Material voll unterzubringen. Hapag eröffneten mit 19 nach 18½ und Lloyd mit 19/½ na chah. Im Verlauf gingen jedoch Hapag wieder auf 18 und Lloyd auf 18½¼ zurück. Starke Verſtimmung löſte der weitere ſcharfe Rückgang der ACG.⸗Aktie aus, die bei einem Angebot von etwa 250 000 RM 27 Prozent niedriger eröffneten und ſpäter um weitere 36 Prozent nach⸗ gaben. Ferner waren Weſtdeutſche Kaufhof mit 33/½ nach 34¼ angeboten. Die günſtigen Meldungen über die Fortſchritte der StickſtoffVerhandlungen ſowie die Dividendenerhoͤhung der Süddeutſche Zucker AG. blie⸗ ben daher einflußlos. Im allgemeinen traten Rück⸗ gänge von ½ bis 1 Prozent ein. Höſch gaben erneut um 1½ Prozent nach. Etwas feſter lagen Buderus (plus 76 Prozent). Braunkohlenaktien waren ½ bis 1 Prozent niedriger. Von Kaliwerten verloren Salzdetfurth 2¼ Prozent. Farben ſetzten 76 Prozent ſchwächer ein und konnten ſich im Verlauf unter Schwankungen behaupten. Stärker gedrückt waren Conti⸗Linoleum(minus 2¼ Prozent). Am Elektro⸗ Attienmarkt waren Siemens und Schuckert 1% ſchwächer. Tarifwerte behaupteten ſich bis auf Bekula(minus ½ Prozent) und Charl. Waſſer(minus 1 Prozent). Deutſche Telephon und Kabel kamen mit 120½ nach 11 am 18. Juli wieder zur Notiz. Auto⸗ und Metallwerte behaupteten ſich, während Maſchinenaktien leicht abbröckelten. Auch Bau⸗ und Textilwerte, ferner Schultheiß waren teilweiſe bis 1 Prozent niedriger. Junghans ermäßigten ſich von 9256 auf 91½. Die Dividenden⸗ frage iſt noch ungeklärt. Zu berückſichtigen bleibt die notſvendige Auffüllung der Reſerve des Unternehmens. Bahnaktien waren unverändert. Reichsbankanteile waren/ Prozent höher. Am Rentenmarkt konnten ſich die geſtrigen Befeſtigungen nicht überall behaupten. Induſtrie⸗ Obligationen lagen wenig verändert. Altbeſitz ermäßigten ſich um 32½ Pfg., Umſchuldungsanleihe um 10 Pfg. und Zinsvergütungsſcheine um 5 Pfg. Am Auslandsrentenmarkt wurden Unga⸗ riſche Renten 10—20 Pfg. und Anatolier 70 Pfg. höher bezahlt. Tagesgeld erforderte 2/½—3½ Prozent. Am Valutenmarkt war das Pfund etwas erholt. London⸗Kabel ſtellte ſich auf 4,9587; Pfunde⸗Paris auf 75,64. Reichsſchuldbuchforderungen: Ausgabe 1: 1936er 100,87; 38er 99,62 G, 100,37 B; Zoer 99,25 G; 40er 98,37 G, 99,25 B: 41er 97,62 G, 98,5 B; 42er 97,25 G, 98 B; 43er 97 G, 97,70 B: 44er 96,87 G, 97,75 B; 1945—1948er 96,87 G, 97,62 B.— Ausgabe 2: 1939er 99,12 G; 1940er 98,12 G; 1941er 97,37; 98,25 B. Wiederaufbauanleihe 1944—48er 68,37 G, 69,12 B.— 4 Prozent Umſchuld.⸗Verband 88,87 G, 89,62 B. Rhein-Mainische Mittagbörse Auch die Wochenſchlußbörſe wurde von den Vor⸗ gängen am Martte der Schiffahrtsaktien beherrſcht und verkehrte auf faſt allen Gebieten des Aktienmarktes in weiterhin ſchwächerer Tendenz. Das Angebot war allgemeiner und teilweiſe waren die Beträge größer als an den Vortagen, während andererſeits kaum An⸗ nahmeneigung beſtand. Im Durchſchnitt ſtellten ſich Rückgänge von—1 Prozent. In Schiffahrtswerten war das Geſchäft lebhaft. Zunächſt wurde das her⸗ auskommende Angebot zu ziemlich behaupteten Kurſen weggenommen, nach den erſten Kurſen wurde der Verkaufsdruck ſtärker, insbeſondere bei Norddeutſcher Lloyd, aber auch Hapag waren annähernd ſo ſtark angeboten wie geſtern. Hapag ſetzten mit 18½ unv. ein, Norddeutſcher Lloyd notierten mit 19—18½— 185%4(19¾). Schwach lagen auch andere, niedrig ſtehende Werte, bei denen noch eine Sanierung zu erwarten iſt. So gingen AEcG auf 41(42¼), Laura⸗ hütte auf 21½%(22½) und Weddeutſche Kaufhof auf 33(33 54) zurück. Schwächer lagen ferner Chemie⸗ werte bei Rückgängen bis zu 1 Prozent. Elektro⸗ aktien bröckelten zumeiſt bis Prozent ab, etwas feſter lagen Lahmeyer mit 132—133(132). Mon⸗ tanaktien lagen uneinheitlich, aber überwiegend von %—1 Prozent leichter. Ilſe Genuß zogen jedoch 2½ Prozent an. Kunſtſeideaktien verloren bis 1 Prozent, ferner Mönus Maſchinen Prozent, Zellſtoff Aſchaffenburg Prozent. Feſt lagen Reichsbankan⸗ teile mit 188(187). Der Rentenmarkt lag ſehr ſtill und meiſt nur knapp behauptet. Altbeſitz verloren) Prozent auf 112, ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen Ein„Schönheitsfehler“ im Geſchäftsbericht und der Lohn der Aufſichtsräte WpD. Das Opfer, das der deutſche Arbeiter für den wirtſchaftlichen Wiederaufbau des Vaterlandes bringt, indem er auf eine Er⸗ höhung ſeines Lohnes venzichtet, iſt von den führenden Männern des nationalſozialiſtiſchen Staates immer wieder anerkannt und anderen Kreiſen als Beiſpiel hingeſtellt worden. Etwas merkwürdig berührt es dann, wenn eine Geſell⸗ ſchaft wie die Reudener Ziegelwerke.⸗G., die ihre Produktion von rund 20 Millionen Ziegel⸗ ſteinen 1933 auf über 37 Millionen 1934, ihren Fabrikationserlös von 694 916 auf 1 225 952 RM ſteigern konnte und damit gegen 369 571 RM Verluſt im Jahre 1933 einen Gewinn von 83 609 RM im Berichtsjahre erzielte, in ihrem Ge⸗ ſchäftsbericht erklärt:„Nicht unerwähnt muß bleiben, daß durch geſetzliche Beſtimmungen die Belegſchaft in ihrer Zuſammenſetzung gegen früher weſentliche Veränderungen erfahren hat und dadurch über das Verhältnis hinaus er⸗ höhte Lohnausgaben bedingt waren. Auch war die Einſtellung vieler neuer Arbeitskräfte, die ohne Rückſicht auf ihre Gianung hereingenom⸗ men werden mußten, dem Betriebe nicht immer förderlich.“ Na, geſchadet hat ſie ihm aber auch nicht, wie der Geſchäftsbericht zeigt, und der arenegehkeen kefti mlr aabre ½ Prozent auf 97. Zinsvergütungsſcheine und Kom⸗ munal⸗Umſchuldungsanleihe blieben etwas behauptet. Induſtrieobligationen bröckelten bis Prozent ab. Im weiteren Verlauf ſchrumpfte das Geſchäft auf ein Minimum zuſammen und die Aktienkurſen brök⸗ kelten zumeiſt weiter ab. So AEG auf 40½ nach 41, Stahverein auf 85½ nach 85/ ,„ Metallgeſellſchaft auf 114 nach 114½, Deutſche Erdöl auf 111 nach 112 uſw. Dagegen blieben Reichsbank gefragt und zogen auf 1894(188¼½ an, auch IG Farben lagen mit 153 verhältnismäßig behauptet. In Schiffahrtswer⸗ ten blieb die Umſätztätigkeit bei ſchwankenden Kurſen lebhaft, doch überwog ziemlich ſtarkes Angebot, ſo daß Hapag auf 17¼½ Brief(18½%) und Nordd. Lloyd auf 18 ½ Brief(18 4) nachließen. Der variable Rentenmarkt brachte ſpäterhin kaum noch Veränderungen. Goldpfandbriefe und Kommunal⸗ Obligationen blieben gut behauptet, Liquidations⸗ pfandbriefe bröckelten zumeiſt etwas ab. Stadtanleihen lagen ſchwächer, insbeſondere Heidelberger mit 89 (90% und Hanauer mit 89(89½). Von fremden Werten gaben mexikaniſche Anleihen—/ Prozent nach. Tagesgeld unverändert 3 Prozent. Amſterdamer Deviſenkurſe Amſterdam, 20. Juli. Berlin 5926, London 727, Neuyork 146¼, Paris 973¼) Belgien 2480, Schweiz 4811, Italien 1215½, Madrid 2015½, Oslo 3655, Kopenhagen 3245, Stockholm 3750, Prag 612½. Privat⸗ diskontſatz 1¼. Tägl. Geld ½. Metalle Berlin, 20. Juli.(Freiverkehr.) In RM für 100 Kilogr.: Eleltrolytkupfer,(wirebars) prompt, eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 46.25. Alles an⸗ dere unverändert. Getreide Rotterdam, 20. Juli.(Schluß.) Weizen: Juli 3,72½, Sept. 3,55, oRv. 3,37½, Jan. 36; 3,37½. Juli 53, Sept. 51, Nov. 51¼, Jan. 52½. Baumwolle Bremen, 20. Juli. Ott. 1283 Br., 1280.; Dez. 1288 Br., 1284.; Jan. 1936: 1289 Br., 1287.; März 1292 Br, 1290 G. Tendenz: kaum ſtetig. deutſchen Volkswirtſ af im ganzen war es ſicherlich förderlich, daß ſo viele„Arbeitskräfte“ „hereingenommen werden mußten“. Man be⸗ achte dabei die„ſachliche“ Ausdrucksweiſe, die kaum ahnen läßt, daß von Menſchen, von Volksgenoſſen die Rede iſt. Verſtändnis für das Opfer des Arbeiters zeigen dieſe Auslaſ⸗ fungen gerade nicht. Die andere Seite hat ſich jedenfalls bisher nicht ſo opferwillig erwieſen. Die Dividenden der Aktionäre ſind faſt durch⸗ weg geſtiegen, ebenſo die Bezüge der Auſſichts⸗ räte. Da dieſe geſondert verſteuert werden müſſen, iſt der Grad der Steigerung einwandfrei feſtzuſtellen. 1933 brachte die Ein⸗ kommenſteuer auf Aufſichtsrats⸗Vergünſtigun⸗ gen.8 Millionen RM. 1934 ſtieg ſie um faſt ein Drittel auf 6,05 Millionen und in den erſten beiden Monaten des laufenden Steuer⸗ jahres iſt ſie bereits wieder um 41,7 Prozent höher als im entſprechenden Abſchnitt 1934. Da die Zahl der Aufſichtsräte mit rund 20 000 kaum nennenswerte Veränderungen erfahren hat, kann man hier von einer„Mengenkonjunk⸗ tur“ ſchlecht ſprechen. Der Wirtſchaftsaufſchwung hat den Auſſichtsräten im Gegenteil recht hübſche Erhöhungen ihres„Lohnes“ gebracht. Märkte Badiſche Obſtgroßmärkte Bühl: Anfuhr: 60 Ztr. Heidelbeeren, 14 Ztr. Himbeeren, 55 Ztr. Johannisbeeren, 20 Ztr. Stachel⸗ beeren, 25 Ztr. Pfirſiche, 15 Ztr. Birnen, 40 Ztr. Pflaumen, 20 Ztr. Aepfel, 20 Ztr. Spillinge, 6 Ztr. Lützelſachſen⸗Zwetſchgen. Preiſe: Heidelbeeren 30—32, Himbeeren 37—40, Johannisbeeren 18—20, Stachel⸗ beeren 19—25, Pfirſiche 35—45, Birnen 20—30, Pflaumen 35—45, Aepfel 22—30, Spillinge 35—45, Lützelſachſen⸗Zwetſchgen 40—45, Brombeeren 38 Pfg. Handſchuhsheim: Anfuhr gut, Nachfrage ſehr gut, Bohnen vernachläſſigt. Preiſe: Kirſchen 20—30, Sauerkirſchen 30—35, Johannisbeeren 16—19, Stachel⸗ beeren 18—25, Himbeeren 37—41, Birnen 18—30, Aepfel 15—27, Pflaum ne29—35, Spillinge 29—34, Zwetſchgen 35—40, Pfirſich 35—45, II 25—34, Buſch⸗ bohnen—8, Stangenbohnen—13, Tomaten 1 26 bis 29, 1 22—24, Gurken—14, Kopfſalat—6, Endivienſalat—4 Pfg. Weinheim: Anfuhr 300 Ztr. Nachfrage ſehr gut. Preiſe: Sauerkirſchen 28—38, Johannisbeeren, rot 17—19, ſchwarz 25—26, Stachelbeeren 12—22, Himbeeren 38—41, Heidelbeeren 30, Pfirſich 1 38—43, I 30—38, Aprikoſen 45—47, Pflaumen 32—38, Zwetſchgen 36—43, Spillinge 25—38, Birnen 1 20—27, U1 12—20, Aepfel 34—36, Bohnen—11 Pfg. Raſtatt: Aepfel 25—35, Birnen 30—40, Kirſchen 22—45, Pflaumen 55, Heidelbeeren 38—40, Stachel⸗ beeren 20—35 Pfg. Pfälziſche Obſtgroßmärkte Freinshelm: Zohannüsbeeren 1520, Siachel⸗ beeren, grün 10—15, rot 20—25, Pfirſiche 1 35—42, 1 20—32, Aprikoſen 30, Himbeeren 30, Pflaumen, frühe 30, Bohnen 1—8, türkiſche Kirſchen 25, braune Kirſchen 25—30, ſchwarze Kirſchen 25—32, Sauer⸗ kirſchen 32, Heidelbeeren 32—37, Birnen, bunte Juli 28—35, Mirabellen 25—30, Aepfel 16—20, Birnen div. 15—30 Pfg. Dürkheim: Johannisbeeren 15—20, Stachel⸗ beeren, grün 16—17, rot 22—24, Pfirſiche 1 35—44, u 28—33, Himbeeren 35—45, Bohnen 1—10, Birnen, bunte Juli 24—29, Mirabellen 44, Birnen div. 20 bis 22 Pfg. Schweinemürkte Raſtatt: Zufuhr: 20 Läufer, 432 Ferkel. Preis je Paar Läufer 64—90 RM, pro Paar Ferkel 36 bis 52 RM. Crailsheim: Zufuhr: 17 Läufer, 500 Milch⸗ ſchweine. Preis pro Paar Läufer 100—120 RM, je Paar Milchſchweine 40—50 RM. Anordnungen der NS DA PO Rheinau. Monta g, 22. Juli, fältt die E der polit. Leiter aus. * NS⸗Frauenſchaft Deutſches Eck. Montag, 22. Juli, 20.15 Heimabend im„Ballhaus“. Für unſere Singg nimmt Frau Müller, K 1, 7 bis zum 22. Ju Anmeldungen entgegen. Dꝗ Montag, 22. Juli, 19 Uhr, treten die 8 nehmer des Stammes v/ 171(Windeck) in Weinh vor dem Stammbüro zur Beſichtigung an. marſchmäßig mit Arztes mitbringen. Fahrrädern. Beſcheinigung Am Sonntag, 21. Juli, findet in vier M heimer Großkinos(Gloria:.30 Uhr; Stala: 10. Schauburg: 10.00 Uhr; Capitol: 10.45 Uhr) eine gendfilmſtunde mit dem Film„Schwarzer gü Johanna“ ſtatt. Es iſt Pflicht eines jeden J dieſe Veranſtaltung zu beſuchen. Karten zum Preiſe von 20 Pfg. ſind bei den heiten, auf dem Propagandaamt, Schlageterhaus mer 75, und an den Morgenkaſſen zu haben. 1/171. Die Fähnlein 2, 3, 8, 16, 17, 13, 31, haben ihre Siegernadeln noch auf dem Jung abzuholen. 2/171. Die Fähnlein 1, 2, 3, 4, 6, 7, 8, 9 12, 13, 16, 17, 10 2, 2, n 28, 31, 32, 35, 38, 39 haben ihre Siegernadeln auf dem Jungbann abzuholen. Führerbeſprechung. Montag, 22. Juli, 15 u im Schlageterhaus Führerbeſprechung ſämtl. Führ die am Jungbannzeltlager teilnehmen. Montag, 22. Juli, 10 Uhr, auf dem Plane⸗ tariumsplatz Beſichtigung für ſämtliche Teilnehme des Jungbannes 1/171. mit Fahrrädern. Antreten feldmarſch BdM Untergau 171 5 Am Sonntag, 21. Juli, findet in vier Ma heimer Großkinos(Gloria:.30 Uhr; Scala: 10.15 Uhrz Schauburg: 10.00 Uhr; Capitol: 10.45 Uhr) eine Zu⸗ gendfilmſtunde mit dem Film„Schwarzer güget Johanna“ ſtatt. Es iſt Pfücht eines jeden Müdtit dieſe Veranſtaltung zu beſuchen. Karten zum Preiſe von 20 Pfg. ſind bei den heiten, auf dem Propagandaamt, Schlageterhaus 3i mer 75, und an den Morgenkaſſen zu haben. Deutſches Eck u. Strohmarkt. Sonntag,.30 1 in Kluft auf dem 0⸗2⸗Schulplatz zum Beſuch Jugendfilmſtunde antreten. Untergau. Karten zum Preiſe von 20 Pfg. für Jugendfilmſtunde„Schwarzer Jäger Johanna“ ſin an den Morgenkaſſen der Kinos erhältlich. IJM Untergau 171 Am Sonntag, 21. Juli, findet in vier M heimer Großtinos(Gloria:.30 Uhr; Scala: 10.15 U Schauburg: 10.00 Uhr; Capitol: 10.45 Uhr) eine Zu gendfilmſtunde mit dem Film„Schwarzer Jüger Johanna“ ſtatt. Es iſt Pflicht eines jeden Müd dieſe Veranſtaltung zu beſuchen. Karten zum Preiſe von 20 Pfg. ſind bei den heiten, auf dem Propagandaamt, Schlageterhaus mer 75, und an den Morgenkaſſen zu haben. Neckarau. DAð Sonntag treten ſämtl. DAß⸗W um 8 Uhr vorm. vor dem Ortsgruppenheim Rhet goldſtraße 48, zum Formaldienſt auf dem Paul⸗Bil Platz an. DAF⸗Walter über 40 Fahren iſt die 2. nahme freigeſtellt. Frauenamt Hausgehilfen. Sonntag, 21. Juli, iſt das zur geſelligen Unterhaltung geöffnet. Hausgehilfen. Montag, 22. Juli, 20.30 iſt im Heim Heimabend der Ortsgruppe Jung (Anna Hech). Verwaltungsakademie Dr. habi! Wendt von der Univerſität Heidelberg le Mo 22. Imi, Mi., 24. Juli, Fr., 26. Juli un Mo., 29. Juli, in der Aula 4 4, 1 über„Die Grund lagen der deutſchen Volkswirtſchaft“. Neuanmeldungen: L 4, 15 oder in der Aula 4 4 vor Beginn der Vorleſungen. 20. /. 19. /. 19. 7. 20. 7. 19. 7. 20.7. restverzinsl. Werte 19 7 or Keichsanl v 1027 100,25 ſnt bi Keichsanl 30 103,87 Bavern Staat v 1027 98,— Ant- Abl d Ut Koh 112,50 t Schutzzeblet 08 40 Aus sbure Stadt» 26 93,72 fleidelba Gold o 26 90.25 Ludwiash v. 26 8 1 92,.— Mannhm Gold v. 26 23, Moannheim von 27 31,62 emasensStadt„ 26 92,75 Mom Ablös Altbes.— lless Ld llon& 1˙24 109,87 8 Kom Goſdhvo. 29 97,— 40 Goldani.» 30 94,50 do Gofdani» 26 234,50 Bav Hvo Wechs Gof 96,— Erkt. Hvo Goldbvv. 96.50 Franht Lions 101,3) prki Goidvfddt Vin 96,37 Prkf Goldoibr. LiIon 101,37 Mein Hvo 6,62 Mein Hvo Llonu. 101,75 Pfalz livo Gdoſbr. 97,25 lialz Lion.. 101,40 Vialz Anteilscheine 6,60 bialz Hvo Goldkom. 95,— Kbein HMvo Gdofdbr 96,59 do.-⸗H..„50 do. 12. 13.. 96,50 de Las„11017 do Gdkom. i. in 101— Grobhrftw Mhm 23— Uind Akt Obi v 26 103.— Kbein Main Donav23 99.50 Ver Stahlw Oblv 27 102,75 GFarbenind v 28 12/12 Menlh amort innere 5,87 do. äuß v 90 12,60 Hestert Goldrente 32.— foek Basdad]— Unsarnst Goldrente— industrie-Aktien aAceumulatoren— adt Gebr. 13 1W5 aschaffb Zellstof 86,25 Bavr Motor.- Werte 126,50 Becl Lichs Kran— Frauefeſ Kieinſein).— gremen Reslab Oel 100.— Brown Boverl Müw 31,— Cement Heldelbers 119,.— Zodd Boder Llionu 101,.— 1 Frankfurter Effektenbörse 20. 7. 100,2. 103,57 96.— 112.05 10,40 93,70 89.— 92,.20 93.— 91,62 92,7. 19. 7. Haimiet Rens 98, 75 Deutsche Erdol.. 111.— Heutschel. inoleumw 167,.— Dt. Steinzeuse'feld 116.— Dutiachet Hof be, 7 Fichb. 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Werte 53 Ot Reichsanl 27 100,37 47 do. do v. 1934 96.12 bt Anl Abl. 1. 112,0 bt Sehutzrebiete 08 10,50 plandbrieie 6s Pr. Ld Pfdbrio. Anst..R 19. 97.— os do. do R. 21. 97, 6 do do. Komm. os Preul Ctrbd. Gdof 1028„ 6 do. Komm. 1. 95,25 .75 Ades.. 62.— Bank für Brauind 123,.25 8. Hyp.- U..-Bank 91,.— 100,50 90,52 112,25 97.— 95.75 93,7⁵ 02.— 124,25 nerliner Hyp-Bank 137,— Comm a Privathk 90.50 t Bank o Hisconto 92,50 1„ Golddiskonthank 100,— Ut. Uebersee BK.— fresdnet Bank. 92,50 MHeininzer Hvo-Bl 109,29 keichshank„. 13866,5 Khein Hvo Bank 138.— Verkehrs-Aktien naltlmore Onio.. 13,50 A6 verkehrswesen alie Loh v. Kraftv. 124,5 iid Amer pakett 17, nb Südam Hoisch 29.— Nordd LiIovd. 29.— Süch Elsenbahr. b3.— ndustrie-Aktien accumulstoren- Pbr 176,.— Alleem Bab Lenz 5 Allgem Kunstzivde (Aku) 4 65.— Aſle Elektt Ges 42.62 Aschaflend Zelistoh 68.12 Aussburg 24 96.25 6 Motoren(BMW)I 126,25 Bavr Spiezelelas 43.— 1 p ergmann Elehtr. Berlin Karlst lnd 113,75 Bfaunk u Briketts 195,— 1 fraunschweie A6. 125,50 liremef Vuſkan.. 126,.— Bremer Wofſe.. 159.— Brown Bover).. 91.82 Buderus Eisenwerüe 194,3/ Conti Caoutschuc. 15,25. Conti-Linoleum..—.„ 1 Baufbez W7 0 94,12 eutsc lt.-Tel. 7ef Heutsch Konti. Gas 135,15 Heutsche Erdöl. 2⁵ beotsche Kabel 122.— Deutsche LInoleum 165,— Deutsche Steinzeun.— Vürener Metall.— Dvckerh. Widmann Dvnamjt Nobe! 0 El Lleferungen El Schlesſen El Licht à Kraft, Enzinzer Unlonwerk Farbenind 16 Feidmühſe Pabler 122.— 1 kelten& Guiſleaume 103.75 Ford Motorp.„ 57./5 Gebhard& Co. 136,.— Gelsenkiteh Bergw—— Germ Portl Cement 96,75 96,50 Gettesheim Glas 92.)0 92.75 Ges Fi lhoterneh 125,50 125.12 Coldschmidt. Tö 10 ½50 109.— Gritzaer, Maschinen 36,.— 36,— Stuschwitz. Testi! 120,— 119,25 Guano Werke— Hackethal Draht Hamburs Elektt. Harb Gummi Phön 36,— Harpener Berebau 111.— Hedwisshütte— Hellmann& Littmanp 35,62 Hilmert Maschinen 232 Hoesch Eis u Stahl 194,25 Hohenlohe Werke 56,50 Philipo Holzmann 95,20 Hotelbetrieb„34,45 Gebr lunshans Kahla Porzellan Kali Chemie 8„ Kalio Aschersleben 126,62 Klöcknerwerkoe. 99,— H Knorf— Koksw. u Chem. Fb 121,37 Kollmat& ſourdan 5⁰ Kötiz Led u Wachs 108,25 Kronprinz Metall. 147.— Lahme ver& Co. 132,20 Laurahütte 21,79 Leovold Grube. 90,90 Lindes Eismasch 128,75 Mannesmannröhren 89.62 39.75 Mansfelder Bersbab 116,50 116,— Markt- o Kühlhalle 114.—— Masch'ban Untern. I4,— 75,88 Masch- Buckau Woli 119.50 110.— Maximtflanshütte 175,75 177,20 Mümeimer BetaWwW—— Nordd Eiswerke—— Orenstein& Koppel 88,— 66,— pPhönix Bergbau— Rathaeher Wageon 57,50 57,50 Khein. Main-Donan— 114,— Kheinfelden Kraft A5—5 Khein Braunkohlen 219.— Khein Elektr 138,25 Khein Stahlwerke 111.— 123,.— Rh.-Westi Kalk w— Riebeck Montan A6.—. 105,— Kütgerswerke. 118,75 118.— Sachsenwerk—— Sachtſeben A46.. 170.— 179,.— Saſzdetfurth Kall 197,— 195,— Huso Schnelder un 100 Schubert& Salzer— 149,— Sehockert& Co., 126,— 125,50 Schulth Hatzenhofer 112,50 112,— Slemens& Halske 179,.— 179.— Stoeht Kammaarn 108.— 107,25 Stolberzet Ziukhütte 75,.— 75,— Sudd Zucher chür Gas„ Trans Radio—— vet t Nickelw 132.— 132.— Ver Glanvst Elbert.—— Ver Harz Portl Ci—, 115,— Vet Stahlwerke. 66,12 66,.— ver Ultramarinfabr 137,50 137.— Vosel Telest Dbr. 1205,62 124,.— Voist& Haeffner 13— Wanderer Werke, 141,— 140,.— Westd Kaufhof A G 24,25 33,25 Westeregeln Alkall 126,50— 193.— 193,— — Wi. Drahtind, Hamm— 120,— 10.J. 20 Wibner Metall Zellstoff Waldhof Versicher.-Aktien Aachen Münch. Allianz Allgem. 258,.—2 Allianz Leben.. 211,50 212.— 122.— 122.— 119.— 110½25 Mannb vers.— Kolonia-papiere Dt Ostafrika... 24.50 Nen Gulnen— Otavi Min u. Elsenb 18,12 Berliner Devisenkurse Geld Briel Aenydt.(Alex., Kalro) 1 fRypt Pid Arzentin.(Buenos Alres) lPap P Bels.(Brüss u Antw.) 100 Beias Brasilien(Rio de lan. 1 Mitreis Bulgarien(Soffa) 100. Lewa Canads(Montreal) 1 kanad Holh Dänemock(Kopenhas.) 10% Kronen Danzie(Danzig) 100 Gulder England(London) hfung Estland(Rev Tal.) 100 esty K. Finnland(Helsinef.) 100 flnal Mu Frankteleh(Paris) 100 Franes Griechenid.(Athen) 100 Drachme Holland(Amstefd o Rott) 100 6 lsland(Reyhiavik) 100 isl Kroner ltallen(Romeu Matland) 100.17 lapan(Tokio und Kobe) ver lugoslav(Belsr u Zagt) 100 Din Lettland(Riga) Litauen(KowWno/kaunas) Nor wesen(Oslo) 100 Kroner Oesterrelch(Wien) 100 Schifline Polen(Wetschau /Oos) 10½% Zlato Portusal(Lissahon) 100 Fscus- Rumönilen(Bukarest) 100% Le Schweden(Stockh o 6) 100 K. Sehwelz(Zür Basel Bern) 100 f⸗ Soonien(Madt o Barcel,) 100 fe· Tschechoslowakel(Prag) 100 K. Türkel(Istanhuh) tork Pfon“ Unsarn(Bodapest) pens? Uruguay(Montevideo) 1 Gd pPe⸗ .St. v. Amerlka(Newy.) 1 Dolla- 19. Juli Stadt. Die Kire ſpielendem vielen feinen die Enden r wie die Fü engen alten chäften mit; mahnen ein we an Schwäbiſches Die Rebäcker dt her, ja bi Geiſt des Wein. zu heben, mä an Weinbe: ſt die ſchönſ ißt! chis g⸗ re Früchte ge nen den We⸗ ohne des W e Straße ge Fachwerk ode ffelter Gotil ie Nerven ſpü infzehnte und d ere, prägend Ammerſoe des Geiler, kräftigen ur nzelreden geho s Chriſtenmenf verglich— de chmackhaf. un e des Chriſte n gebeizt lie Sſtadt des cher Nation, auch einen Rotbart beſo ßt ſich vorſte ifende Schw⸗ ihm das We erſcheinen m der Stadt u naniſche Sand e wieder. D Wir—— be ahren; Ole vor den Elſaß wäre hl, wie Baden Baden, das des Oberry enl m, 21. Juli NSsDAuß fültt 1 Eihung ift „Juli, 20.15 Uhr, unſere Singgrup zum 22. Juli noch „ treten die Teil⸗ ndeck) in Weinheim ytigung an. Feld⸗ Beſcheinigung des det in vier Mann r; Stala: 10.15 Uhrz .45 Uhr) eine Zu⸗ warzer Jüger eines jeden Jungen, Schlageterhaus Zim⸗ zu haben. „ 17, 18, 31, uf dem Jungbann 4, 6, 7, 8,% 28, 2, egernadeln auf dem 24, 26, 27, 22. Juli, 15 Uhr, ung ſämtl. Führer, hmen. auf dem Plane⸗ ag 1 Muuuug „ſind bei den Ein⸗ A — S — mtliche Teilnehmer en feldmarſchmäßig Sprung in die Bogeſen/. r; Scala: 10.15 Uhr det in vier Mann⸗ .45 Uhr) eine Zu⸗ warzer Jäger eines jeden Müdels, ſind bei den ein Schlageterhaus Zim⸗ zu haben. onntag,.30 Uhr 6 zum Beſuch der on 20 Pfg. für die ger Johanna“ ſind erhältlich. det in vier Mann⸗ ; Scala: 10.15 Uhrz .45 Uhr) eine Zu⸗ warzer Jüger eines jeden Müdels, ſind bei den Ein⸗ chlageterhaus Zim⸗ zu haben. ſämtl. DAßỹ⸗Walter ruppenheim Rhein⸗ uf dem Paul⸗Billet⸗ Jahren iſt die Teil⸗ Juli, ift das heim 35 Juli, 20.30 Uhr, sgruppe Jungbuſch emie Fr., 26. Juli über„Die Grund⸗ “. en. Ammerſchweier, Kayſersberg, die Hei⸗ in der Aula A 4 19. 7. 20, dhof ien Geld 20. Juli 595 12,565 662 0,650 968 f 41,885 141 0,139 05 3,047 4/51 2,471 870 54,770 (3. 46,820 2551 12,260 9701 66,430 420 5,410 45% J 16,410 29/ 2,888 07 168,540 250 5b5,120 450J 20,410 71231 07721 böt 5,6b4 oe 30,920 71[ 41,640 770 f 61,000 odt( 46,900 010 46,920 1404 11,•0 49. 2,46% 370 03,240 260 51.120% o6. 34,030 330 10,300 978J 1,975 311 1,028 1811 2,47 ſtät Heidelberg l 122.— 122 119.— 11525% Der Aufbruch geſchieht bei der Martinskirche in Kolmar, der geliebten und köſtlichen kleinen Siadt. Die Kirche ſteht wohlgemauert in präch⸗ iig ſpielendem gelbem und rotem Sandſtein, und die abſonderlich gerankte Gotik des Turm⸗ * freut ſich ihrer eigenen reizenden Will⸗ ür— man würde ſich nicht wundern, wenn die vielen feinen Spitzen anfingen, ſich zu regen, wie die Enden von Rebſchößlingen im Winde oder wie die Fühler von Faltern. Umher ruhen die engen alten Straßen; die Leute gehen den Geſchäften mit Behagen nach. Die Gaſſen ge⸗ mahnen ein wenig an die andere Rheinſeite: an Schwäbiſches und Mainländiſches; da und dort muß man ans alte Frankfurt denken. In einer dieſer Gaſſen mit den ausladenden, den unbedenklich überhangenden Oberſtöcken hat der Meiſter Martin Schongauer gewohnt, und hier iſt auch der junge Dürer zu denken, wie er um⸗ herläuft und ſich umſieht(denn zwiſchen 1490 und 1494 iſt er im Elſaß geweſen). Die Rebäcker gehen, flach erſtreckt, bis an die Stadt her, ja bis in ſie herein; ſo meldet ſich . Geiſt des Landes— der gute Elſäſſer ein. Wir fahren bergwärts. Das Land fängt an, ich zu heben, mäßig erſt, dann kräftiger. Wein⸗ berg an Weinberg und über Weinberg— ach, les iſt die ſchönſte Pflanzung, die ſich denken läßt! Schlankblättrige Edelkaſtanien, an denen Abare Früchte gedeihen, und anmutige Akazien fäumen den it, ohne des Weſens zu entbehren. Die Straße geht durch behagliche Städtchen it Fachwerk oder rotem Vogeſenſandſtein, mit e Gotik und zierſamer Renaiſſance. le Nerven ſpüren, daß in dieſer Welt das ünfzehnte und das ſechzehnte Jahrhundert be⸗ Piere, prägende Bedeutung müſſen gehabt Rat des Geiler, der vor fünf Jahrhunderten Die kräftigen und kurzweiligen Straßburger Kanzelreden gehalten hat; der die rechte Seele hriſtenmenſchen, dem„Häslein im Pfef⸗ “verglich— denn wie das Häslein im Pfef⸗ er ſchmackhaf« und mürbe werde, ſo müſſe die kele des Chriſtenmenſchen in der Furcht des 4 33 gebeizt liegen. Kayſersberg, die alte Reichsſtadt des heiligen römiſchen Imperiums heutſcher Nation, hat aber, wie der Name an⸗ auch einen Kaiſer zum Freund gehabt, er Rotbart beſaß dort oben ein Schloß, und läßt ſich vorſtellen, daß der heiße und weit⸗ hweifende Schwabe dieſe Landſchaft liebte, in er ihm das Weſen ſüodeutſcher Natur geſtei⸗ 51 erſcheinen mußte... Wir fahren durch die tte der Stadt und erkennen im Flug die rote maniſche Sandſteinfronr der Kayſersberger Hirche wieder. Denn es hat hierzulande nicht Fur Renaiſſance gegeben, ſondern auch die erſte chwere, ſtarke Form des romaniſchen Lebens m das Jahr 000. Eir fahren; Oleander blüht weiß und roſa in beln vor den Häuſern und auf Terraſſen. is Elſaß wäre ohne Olcander das Elſaß licht, wie Baden ohne Oreander nicht Baden Pre Baden, das Land, das an der Symmetrie⸗ ſtie des Obertyeins dem Elſaß zugeordnet liegt fornhäuſer; Rathäuſer. Auf den Straßen en Männer mit ſcharfgrünen Hüten; es ſind eer, und das Vitriol, mit dem ſie ihre Re⸗ ßpritzen, iſt auf ſie zurückgeſprungen. So liufen ſie herum— ganz ſelbſtverſtändlich in⸗ en ihrer gnomenhaften Wunderlichkeit; ihre Lſitzen ihnen als eine Patina an den Köp⸗ h grün wie das Dach der Theatinerkirche ünchen. Man ſieht die Männer auch drau⸗ in den Weingärten und auf den Land⸗ en, und es fügt ſich, daß ihre grünen Hüte der bläulichen Röte eines Sandſteinbruchs kinen. Aber auch die Erde iſt rötlich, und Ton der Straße geht ins Steinrot der en, aus dem das Straßburger Münſter achi iſt. niſt das Waldland da und nun das hhebirge. In der Ebene war es heiß; hier kühl wie zwiſchen den Tannen des orzwaldes. Auch hier ſind Tannen, aber haben nicht die ganze Anſehnlichkeit der Weg; die Bäume haben Leichtig⸗ Tannen des Schwarzwaldes; auch ſind ſie mit Laubbäumen vermengt, und darum hat der Wald der Vogeſen nicht die mythiſche Schwere des Schwarzwaldes. Aber doch: wie viele Aehnlichkeit mit der Welt auf der anderen Rheinſeite.... Forellenbäche ſprudeln über Steinbrocken und Kieſel bergab; der Wald⸗ boden riecht kräftig nach Erde und Pilzen; es duftet nach Harz, nach Wacholder, nach Farn. Aufnahme: E. Hase Erſt war das Rebland da, dann Wieſenland mit Meiereien; jetzt iſts der Wald. Wir errei⸗ chen die Höhe von Bonhomme, wo die alte Grenze lag(und die Grenze war nicht ohne das Zeichen der Natur). Verwachſene Spuren des Krieges ſind erkenntlich. Vom inneren Frankreich dringt mächtig ein bleigrauer Ne⸗ bel auf. Die Vögel haben aufgehört zu ſingen. Es iſt kalt. Drunten im Tal und auf halber Höhe hatten wir überm Lärm des Motors den Schlag der Finken und den Triller der Ler⸗ chen mit einer unwahrſcheinlichen Deutlichkeit gehört— das Singen war mitgegangen wie Sonne und Wärme. Beides iſt, ſchier plötzlich, vorbei. Wir fahren auf der Höhe, wo bald der Wald ſchon kleiner und von der Höhenluft ſelbſt ge⸗ Eine Abkũühlung lichtet iſt. Weſtwärts liegt in der Tiefe der Weiße See. Seltſam, daß er ſo heißt— ſelt⸗ ſam heute. Denn er hat unter dem verdunkeln⸗ den Nebel und Gewölk eine ſchwärzlich-metal⸗ liſche Farbe angenommen. So ruht er, gefähr⸗ lichen Anſehens, zwiſchen den dumpfvioletten Felswänden eines kraterhaften Trichters. Ich weiß nicht, wie ſonſt der See ſich darſtellt; heute iſt er die Mitte einer Bergwüſte; eine ver⸗ Deike() ſchworene Landſchaft, an die ſich nun doch un⸗ heimliche Legenden anſpinnen ließen. Wir halten die Höhe und ſteigern ſie noch. Hochmoor; in Maſſen rieſiger gelber Enzian; Graskuppen. Zuweilen zerreißt ſich der wu⸗ chernde Nebel; dann fährt der Blick erſchreckt in die Tiefe der Täler und wieder gefaßt ſchweift er über die weithin geſchwungenen Kurven, der inneren Vogeſen. Das unendliche Waldgebirge iſt dumpfgrün, bis ins Dunkel⸗ blaue und Schwarze. Nun ſehen die Vogeſen ganz und gar wie die Düſternis des Schwarz⸗ waldes an trüben Tagen aus; und die Vogeſen ſcheinen ebenſo unermeßlich— ſcheinen ebenſo das einzige auf der Welt zu ſein, über das hinaus ſich gar nichts denken läßt... Daß es Paris gibt und München gibt, iſt nun unbe⸗ Wilhelm Hauſenſtein greiflich, wahrſcheinlich iſt, daß beides nur ge⸗ träumt wurde. Wir ſitzen über der„Schlucht“ in einem Gaſt⸗ haus. Es iſt 11 Uhr. Wir frühſtücken, wie man es im Badiſchen drüben auch getan haben würde: Rühreier(ausgezeichnete Rühreier— denn man kann ſie ebenſo vorzüglich machen, wie man ſie lieblos verderben kann) und Rot⸗ wein und dann einen Mirabellengeiſt; dazu das beſte Laibbrot, ein lichtgraues Brot ohne Säure und Näſſe. 33 Der Nebel über uns verharrt in unabläſſig kriechender Erneuerung. Aber es ereignet ſich, daß drunten im Tal, gen Oſten, plötzlich die Sonne auf dem Grasland liegt— ein ver⸗ lorenes Stück Sonne, ein abgeſprungenes Stück Heiligenſchein. Von der Höhe des Bonhomme, die, wenn ich noch recht weiß, vordem Diedoldshauſer Höhe geheißen hat, zieht ſich eine lange, hun⸗ dertfach gewundene Kammſtraße über den„Col“ der Schlucht, am Hoheneck vorüber, über den Gebweiler Belchen hin und bis nach Sennheim hinab. Sie hat den Namen„Route des Grö⸗ tes“ und gehört zu den ſchönſten Höhenſtraßen, die einem Wagen Gaſtfreundſchaft gewähren können. Die Fahrt gibt mannigfaltige Blicke frei— aber das ſchönſte iſt die Einheit, das gleiche in der Mannigfaltigkeit. Wald, dunkler Bergwald, ſoweit man ſchauen kann. Wie würde Stifter ihn geliebt haben! In den tiefen Furchen der Täler rötlich ſchimmernde Orte, aus denen der freundliche Rauch des Mittags ſteigt; oben bei uns beharrlicher Nebel, der uns den Ausflug aber nicht verdirbt, ſondern noch bedeutender macht. Doch wiederum: wir ſind dankbar, wie über dem Hoheneck der Nebel jählings ſich teilt, als ein Theatervorhang. Wir blicken in die Bläue des Himmels, die ſich offenbart. Zwar iſt ſie tot; das Blaue iſt kalt und lichtlos; das Drama des Tages erreicht eine ſeltſame Höhe, und ſie behauptet, ſich einige ungeheuer ernſte Minu⸗ ten lang über einer Welt, die noch im Grau erſtickt. Doch nun geſchieht das Löſende. Die Sonne iſt noch nicht zurückgekehrt; aber wir wiſſen, ſie wird es tun; aus der öſtlichen Tiefe herauf fängt dies Land an, ſich zu vergolden. Wir fahren weiter; die ſchwarzweißen Vogeſenkühe läuten auf den Graskuppen noch in den Nebel hinein, und die Sennhütten, die Käſereien ſte⸗ hen hier oben wie in einer unterweltlichen Halbhelle; das Weiß der Schneebrocken, die in Mulden geblieben ſind, kann gar nicht we⸗ niger weiß ſein— iſt ſo unlicht, ſo geſtorben, daß man das Weiße gar nicht verwirklichen kann. Aber in den Tälern ſchimmert und heizt die Sonne; die Täler brodeln und glänzen. Nur drüben in den inneren Vogeſen verbleibt die tragiſche Düſternis; die Seen von Retour⸗ —— und Longuemer blinken nur als ſchwarze Schilde. Auf dem Weg zum Gebweiler Belchen kehrt der Wagen vollends in die warme Atmoſphäre zurück und in die zunehmende Fülle des Lich⸗ tes. Das klaſſiſche Mittageſſen mit Rheinſalm und Brathuhn wird unter der Sonne einge⸗ nommen, und der Horizont ringsum iſt hell, ſo Waldgebirg wie Elſäſſer Ebene. Das Rot der Dächer von Gebweiler iſt voll von Heiterkeit. Auf den Hartmannsweilerkopf fährt das Sonnenlicht, die Sonnenhitze wie ein Lanzen⸗ bündel nieder. Der weißgoldene Altar, den die Franzoſen auf die Höhe des furchtbar durch⸗ bluteten Berges geſetzt haben, und die unab⸗ ſehbaren Ordnungen der weißen Kreuze ſtehen in ſchneidender Helle und drängender Glut. Ueber die hellen Honigtöne des Elſaß, der Rheinebene wandern als ſtumpfblaue Flecken die letzten Wolkenſchatten des ſonſt gänzlich in ſein Sommerleuchten zurückgekehrten Tages. Die zerſchoſſenen Bäume blinken ſchrecklich mit einem ſcharfen Silbergrau— Grabtreuze der getöteten Natur. Doch ſonſt ruhen an dieſer Landſchaft, die zu den ſchönſten der Welt ge⸗ hört, der balſamiſche Hauch und das heilende Licht des Friedens. Noch fahren wir durch Wälder, bergab, berg⸗ Die Brücke Von Hans So geht die Zeit hin. Jch habe es erfahren von einem alten Mann. Ich traf ihn nachts auf der Brücke. Er lehnte dort und ſtarrte auf den Fluß nieder.„Ich kann nicht ſchlafen,“ ſagte er, „es iſt ſo heiß in der Stadt“.—„Ja,“ ſagte ich, „es iſt ſo“. Ob er mir eirne Geſchichte erzählen darf, fragte er dann. Ich nickte.„Nein,“ ſagte er,„nicht die Geſchichte dieſer Brücke, auf der wir jetzt ſtehen, will ich erzählen, es handelt ſich um die alte Brücke, die an der gleichen Stelle war.“ * Einmal waren zwei Freunde. Einer hieß Thomas, der andere Lund. Beide waren Bauingenieure. Zuſammen hatten ſie die Schulbank gedrückt, zuſammen wollten ſie ar⸗ beiten. Bis eine Frau kam und ſie trennte, noch ſchlimmer, ſie zu Feinden machte. Die Frau ſelbſt traf keine Schuld, ſie hieß Kaja und war die einzige Tochter reicher El⸗ tern. Sie liebte allein Thomas, beide verband eine jahrelange innige Freundſchaft, die aber von den Eltern mißbilligt wurde. Der Vater von Thomas war einfacher Bauarbetter, und darin lag der Grund, warum Kajas Eltern einer Verbindung ihrer Tochter mit Thomas feindlich gegenüberſtanden. Freilich, wenn Tho⸗ mas fleißig war, würde er vorwärtskommen in ſeiner Laufbahn, würde ſich Geld und Anſehen erringen. Bis es ſo weit war, bis dorthin aller⸗ dings konnte noch viel Zeit vergehen. „Und willſt du ſolange warten?“ fragten die Eltern Kaja. Kaja nickte:„Ich kann warten!“ Mit dieſer Antwort aber gaben ſich die Eltern nicht zufrieden, jeden Tag von neuem redeten ſie auf Kaja ein, ſie ſolle ſich die Heirat mit Thomas aus dem Kopfe ſchlagen. In Wirklich⸗ keit hatten die Eltern längſt einen eigenen Plan gefaßt. Lund, der Freund von Thomas, war durch Zufall in ihr Haus gekommen, und ihn hatten ſie als ihren zukünftigen Schwiegerſohn auserſehen. Er war der Sohn eines angeſehe⸗ nen Bürgers der Stadt und hatte ein großes Vermögen zu erwarten. Auf dieſe Weiſe— ſo dachten die Eltern— waren die Vorausſetzun⸗ gen einer ſtandesgemäßen Ehe gegeben. Das Unglaubliche trat ein. Kaja und Lund wurden ein Paar. Die Eltern hatten Kaja zu dieſer Heirat ge⸗ zwungen. Kaja liebte immer noch Thomas. Allein Thomas war durch die Umſtände, aus denen jenes Ereignis geſchah, dazu verleitet, an der Wahrhaftigkeit dieſer Liebe zu zweifeln. So aber beginnt die Geſchichte der Brücke, der alten Brücke, die vordem ſtand. In dieſer Zeit, als Thomas und Lund noch Freunde waren, beſchloß der Rat der Stadt eine Brücke über den großen Strom zu errichten. Lund und Thomas reichten zuſammen ihre Pläne ein und erhielten den Auftrag, zu bauen. Von der Stunde an, bis zum Tage des Bau⸗ beginns, in dieſer Zeit dazwiſchen aber hatten die Eltern von Kaja ihren Plan geſchmiedet, ſo daß Lund, der aus ſeinem Vermögen die Mittel zur Anſchaffung der notwendigen Bau⸗ geräte und Maſchinen bereitgeſtellt hatte, und Thomas nur freundſchaftshalber daran teil⸗ haben laſſen wollte, ſein Anerbieten nun zu⸗ rückziehen mußte. Lund allein ſollte die Brücke bauen. Thomas war von allen verraten, ſelbſt— ſo ſchien es ihm— Kaja verließ ihn. So begann er ein unſtetes Leben; niemand wußte, wo er ſich aufhielt und was er den Tag über trieb. Lund allein baute die Brücke. Am Vorabend ihrer Einweihung zeigte er Kaja, ſeiner jungen Frau, ſtolz ſein Wert. „FJetzt,“ fragte er bittend,„nachdem ich dies ge⸗ ſchaffen habe, willſt du mir immer noch deine Liebe nicht ſchenken?“ Kaja ſagte„nein“, wie ſie ihren Eltern„nein“ geſagt hatte.„Ich liebe nur Thomas,“ waren ihre Worte. „Und darum haſſe ich Thomas,“ ſchrie Lund wütend,„werde ihn mein Leben lanag haſſen, ſo ſehr ich ihm auch gut war, bevor du kamſt“. „Sicher aber haßt Thomas dich noch viel mehr!“ erwiderte Kaja hart. Darauf lachte Lund ſpöttiſch. an, denn der Tag iſt nicht zu Ende gekommen. Wir fahren zwiſchen den herrlichſten Wald⸗ blumen hin; gelber und rotvioletter abe ſteht in Reihen, wie ich ſie nie geſehen habe, und die große blaßblaue Glockenblume wuchert in märchenhaften Mengen. Wir ſteigen aus und finden Erdbeeren in Hülle und Fülle. Talwärts gleitend und den kreiſen Wir der Menſchen nun wieder nahe, ſtreifen wir die wohlriechenden Blätter der Walnußbäume. Gebweiler 55 ein bezauberndes Städtchen, und ein Ort folgt dem andern, keiner ohne den Ausdruck eines von der Natur geſegneten Le⸗ bens. Wir unterſcheiden die Namen der Orte nicht mehr; wir gewahren das Behagen der Wohnhäuſer, die Gaſtlichkeit der Wirtshäuſer, die ländliche, landſtädtiſche Würde der Rathäu⸗ ſer und die verſonnene Nettigkeit der Land⸗ kirchen, und die alten Ringmauern und Tore, und auf den Kirchen, Rathäuſern, Tortürmen die ſtelzenbeinigen, klapperſchnäblichen Störche mit niſtenden Jungen. Und dann draußen wieder die Felder, auf denen alles wächſt; vom Getreide zum Mais, vom Wein zum Tabak. Am nächſten Tag aber geſchah unerwartet etwas Furchtbares. Die ganze Stadt kam in Aufruühr. Im fahlen Morgengrauen, in den erſten Stunden des feſt⸗ lichen Tages erſchütterten drei mächtige Don⸗ nerſchläge die Umgebung, und als man nach⸗ ging, war die neue Brücke verſchwunden, ge⸗ ſprengt, bis auf die Grundpfeiler zerſtört, in die Luft geflogen! Alles ſchrie nach dem Täter. Unfehlbar wäre Thomas von einer wütenden Menſchenmenge angegriffen worden, wäre er nicht eine halbe Stunde ſchon nach ſeinem Racheakt hinter Git⸗ tern geſeſſen. So gründlich hatte die Polizei gearbeitet, ſo raſch war ſie auf die richtige Spur gekommen. Dann kam der Verhandlungstag, als Thomas vor Gericht ſtand, um ſich zu verantworten. Lund, Kaja und ihre Eltern waren als Zeu⸗ gen geladen. Eine Welle neuer Erregung aber durchlief den Gerichtsſaal, als Thomas aufſtand und leugnete, die Tat begangen zu haben. In dieſem Augenblick zuckte Kaja zuſammen, ihr Geſicht war fahl. Alle anderen nahmen er⸗ bittert Stellung gegen den Angeklagten. Kaja war einer Ohnmacht nahe, während der ganzen Zeit der Verhandlung verſuchte ſie dem Blick von Thomas zu begegnen. Thomas aber ſchaute über ſie hinweg. Kurz vor der Urteilsverkündung trat ein Er⸗ eignis ein, das mehr Ueberraſchung, faſt noch mehr Entſetzen zurückließ, als die Brücken⸗ ſprengung ſelbſt. Der Kuhhirt von Frankenthal/ vo Dusa Das war Anno dazumal, ich glaube 1623. Der Winterkönig war geflohen und irrte im Elend umher, daheim aber in der Pfalz rückte 83 ein, der Landſchreck von Dorf und adt. Don Conſalvo de Corduba nennt ihn die Chronik, und er kam mit gewaltiger Heeres⸗ macht über die ſchutzloſe Pfalz. Jetzt ſtand er vor Frankenthal,— das kleine reizende Fran⸗ kenthal; es nannte ſich Stadt und Veſtung und hatte doch nur fünfzehn Doppelhakenbüchſen auf ſeinen beiden Tortürmen; armes Oggersheim bekam bald alles Füße und aus Frankenthal flohen die reichen Bürger mit Sack und Pack nach Mannheim, den meiſten Hausrat aber, Wein und Vieh zurücklaſſend. Nur vierundzwanzig Bürger, welche nicht viel zu verlieren hatten, blieben allein in der Stadt, zogen die Brücken auf, verſchloſſen die Tore und faßten Poſto auf der Stadtmauer, ſchliefen wenig und löſten ſich ab die helle Auguſtnacht lang. Der Tag brach an, der Spanier, an Wider⸗ ſtand nicht gewöhnt, zeigte ſeine Kavallerie vor Friedrich Perkonig: Franken⸗ thal. Die Spanier ſchlugen Lager zu Lambs⸗ heim und von dort dreute nun die Wolke. In Kaja hatte ſich gefaßt, ſie erhob ſich von der Zeugenbank, trat vor den Richter und geſtand, daß ſie ſelbſt die wahre Schuldige ſei. Aus Rache für die erzwungene Heirat hatte ſie durch gedungene Kräfte das Attentat auf die Brücke ausführen laſſen. Bei dieſem Geſtändnis blieb ſie Die Namen ihrer Helfer aber verſchwieg ſie beharrlich. Thomas hatte man der Tat nicht direkt über⸗ führen können, nur der Schein war gegen ihn geweſen. Auf Grund ihres Geſtändniſſes mußte Kaja verurteilt werden. Zwei Jahre Gefängnis erhielt ſie auferlegt. Ein Jahr davon büßte ſie ab, dann wurde ſie begnadigt. Ein weiteres Jahr darauf ſtarb ſie, völlig ent⸗ kräftet. In ihrer Todesſtunde noch ließ ſie Thomas zu ſich rufen. Zum erſtenmal ſahen ſie ſich dort wieder. In großer Befreiung, aber auch vor einem dunklen Rätſel ſtehend, ſchloß Kaja die Augen. 4. Dieſe Geſchichte hat mir der alte Mann er⸗ zählt, auf der neuen Brücke die Geſchichte der alten Brücke, die an der gleichen Stelle ſtand. Als er zu Ende war damit, hörten wir wieder das Waſſer unter uns rauſchen. Es war ſo, als hätte der Strom geſchlafen unter uns, wäh⸗ rend der Mann redete, und jetzt erſt wieder ſei er aufgewacht. Mitternacht war ſchon vorbei. „Jetzt iſt die Stadt nicht mehr heiß!“ ſagte der Alte. Ich atmete auf:„Ja— und wir wollen zurücktehren. Wir müſſen ſchlafen.“ Der Alte aber ſchüttelte den Kopf.„Ich nicht,“ der Stadt, es war eine Wolke, daß den Fran⸗ kenthalern Hören und Sehen verging. Kurz und gut, was wollten ſie tun, ſie ſchoſ⸗ ſen ihre fünfzehn Doppelhakenbüchſen„zu ver⸗ ſchiedenen Mahlen los, in Meynung, die Spa⸗ nier zu ſchrecken“, dann aber ſprangen ſie ſo hurtig es ging auf der entgegengeſetzten Seite, wo die Mauer am niedrigſten war, hinab und ſuchten das Weite, den Schaf⸗Hirten Hannes Warſch ſamt ſeiner hochſchwangeren Frau allein zurücklaſſend. Sehr beruhigend das für die Familie Warſch, wie man ſich vorſtellen kann. Unten in der Kammer Mutter Warſch in einigen Röten, oben auf der Mauer neben den leeren Musketen Hannes, der Schäfer, draußen vor den Toren ungeduldig die Spa⸗ nier. Hannes Warſch ſah's, ſah auch wie jetzt auf ſeinem Andaluſierſchimmel der Trompeter her⸗ anpreſchte, ſich etwas in den Bügeln hob, um nach der Beſatzung zu ſpähen und dann— es klang gefährlich und bös— ein dreimaliges Signal blies, die bekannte Aufforderung zum Parlamentieren. Armer braver Hannes Warſch! Da ſtand er Das Lügenmärchen In einem fruchtbaren Tale, wo an den ſüd⸗ lichen Hauswänden auch die Trauben reiften, ſtand ein Bauernhof. Wollte jemand die Zäune abwandern, die um Wieſen und Aecker aufge⸗ richtet waren, ſo kam er als uralter, ſchnee⸗ weißer Mann zurück, wenn er als Jüngling ausgezogen war. Im Sommer weideten die Kühe auf den Almen, und da molken Senn und Sennin Tag und Nacht die immervollen Euter. Die Milch rann aus einem Teich, auf dem ein Knecht im Kahn herumfuhr und den Rahm ab⸗ ſchöpfte, in das Tal hinab. Fäſſer mit Rahm rollten von einem noch höheren Berg auf die Alm herab, und wenn ſie hier ankamen, war der Rahm Die Butterſtriezel glitten in einer Holzrinne zum Hofe in das Tal. Dort mußten die Krapfen im brodelnden Fett mit Heugabeln umgewendet werden, und wenn das Geſinde Haidenſterz aß, mußte eine Küchen⸗ magd in der Schüſſel herumſteigen und die Mulden ausheben, in die das Schmalz geleitet wurde. Beim Butterauslaſſen fiel einmal ein Knecht in den Topf und er war nicht mehr zu finden. Nach Jahr und Tag ſtieß man im Schmalzhafen auf ihn, aber es waren aus ihm lauter Grammel geworden. In dem Spinnweb der Winkel verfingen ſich die Schwalben und verhungerten im Netz. In der Nähe dieſes Bauernhofes ſtand eine Fichte, unter der zwölf Männer ihre Senſen dengeln konnten, ohne daß einer den anderen hörte. Und wenn eine Eichkatz von einem guten Schützen mitten ins Herz getrofffen wurde, kam ſie in ihrem Fall erſt am nächſten Tag unten auf der Erde an. Viele Wanderer kehrten in dem Hofe ein, und ſie wurden in die große Stube geführt, in der man von einer Wand kaum zur anderen ſehen konnte. Die Bauersleute bewirteten ſie reichlich mit Roggenbrot, Selchfiſch und Moſt, ſetzten ſich zu ihnen und fragten ſie nach der weiten Welt. Die dankbaren Gäſte erzählten, aber ſchließlich hatten ſie doch alles berichtet. Weil nun die Leute immer noch mehr hören wollten und ſie ſelber nicht ſchweigen und un⸗ dankbar ſcheinen mochten, begannen ſie zu lügen, daß ſich wirklich die Balken an der höl⸗ zernen Decke bogen. Sie berichteten, wie fröhlich die Welt in ihrem Wohlleben geworden ſei, daß es keine Kriege mehr gebe und die Menſchen das Weinen verlernt hätten. Trauer, Krankheit, Ar⸗ mut, Tränen wären abgeſchafft worden, und zum guten Ende kam es bei jedem Gaſte her⸗ aus, daß die Erde ein einziger Garten voll Frieden und Glück geworden ſei. Da kam eines Abends ein alter Mann auf den Hof. Er wollte am nächſten Tag wieder über die drei Berge in das jenſeitige Tal wan⸗ dern und bat um ein Nachtlager. Bereitwillig führte man den Gaſt in eine Kammer. Vor dem Schlafengehen ſetzten ſich Bauersleute und Ge⸗ ſinde zu ihm, um zu hören, was ſich in der Welt draußen zugetragen hatte. Er erzählte lange, aber endlich ſtand er auf und ſagte: „Nun weiß ich nichts mehr.“ Da drängten ſie an ihn heran und baten, er möge noch nicht aufhören. „Ich habe nicht mehr geſehen und nicht mehr gehört“, entgegnete er—33 „Was tun die Menſchen in der Welt?“ fragte der Bauer. „Sie ſtreiten und raufen, ſchlemmen und be⸗ trügen“, ſagte der Wanderer. Da wurde es ſtill in der Stube. „Iſt die Erde nicht ein Garten?“ unterbrach die Bäuerin das Schweigen. „Ein Garten, in dem Unkraut wächſt, wo er nicht verwildert und zerſtört iſt“, klagte der alte Mann. „Könnt ihr nicht ein wenig luſtig lügen?“ bedauerte die Magd. „Nein, das kann ich nicht.“ „Müßt ihr denn ſo traurig reden“, warf ihm der Knecht vor. „Ich weiß es nicht anders.“ Da erloſch die Stubenlampe und Donner krachte durch die Nacht. Der Wanderer ſpürte kühlen Wind über ſein Geſicht wehen. Er öffnete die Augen und ſah die Sterne durch die dichten Nadeln glänzen. Er lag unter einer rieſigen Fichte, und es war ihm, als habe er von einem ſchönen, ſonderbaren Bauernhofe ge⸗ träumt. ſagte er,„ich muß dableiben, denn an die Ort bin ich Kaja am nächſten“. „Kaja!“ fragte ich überraſcht.„Derſelb Kaja, die die Brücke geſprengt hat?!“! „Nein,“ ſagte er,„ſie war es nicht, ſie hat nicht getan“.— „Doch nicht wirtlich dann jener Thomas „Jener Thomas— nein!“ ſagte der Al Ich ſchaute ihn an, mitleidig. Er iſt ſo alt= dachte ich— und die Hitze des vergan Tages dazu; er weiß nicht mehr, was er Er wußte es genau. 2 „Lund,“ ſagte er,„Lund ſelbſt hat die Br geſprengt! Weil Kaja ihn nie liebte, und er auch Thomas damit ſchaden wollte“. Mir ſtockte der Atem:„Das wiſſen Siezl“ „Das weiß die ganze Stadt. Vor zwei ren erſt iſt Lund geſtorben. Die Angſt vor Tode hat ihm den Mund geöffnet.“ „Arme Frau,“ ſagte ich„arme Kaja!— ſie hat ſicher geglaubt, als ſie für ihn in fängnis ging, Thomas wäre der Schuldige.“ „Sie hat es geglaubt, bis turz vor iht Tod.“ Die Stimme des Alten war gebrochen zitterte. „Was fehlt?“ fragte ich beſorgt. „Nichts,“ ſagte er.„Gehen Sie jetzt, ich mi allein ſein.“ Er ſtarrte wieder auf den Fluß nieder. So, als löſte ſich ein Schleier vor m Augen, ſah ich ihn ſtehen. Ich ging, aber ich hatte ihn verſtanden. „Gute Nacht!“ ſagte ich,„Gute Nacht—“ un leiſe, ganz leiſe noch„— Thomas!“ Chor wi en Werte iſches Licht „die jenſeit ihtem Bod⸗ t“ ſein wirt waldumrar einſam, auf ſeine Muskete gelehnt, an Bruſtwehr als ſein eigener Herr und K in einer Perſon, Verteidiger der Veſte Fran“ kenthal, der wohl auf Zuwachs zu Hauſe aber auf zu hoffen ha ——— te nun werden? Abwarten, dachte annes. Der Spanier, als er keine weitere Beſa ſah, ſchöpfte Verdacht, glaubte den Flecken i geheim bis an die Zähne bewaffnet und fü tete eine Falle. Nur ſo iſt erklärlich, daß er ege dem bedächtigen Schäfer als Forderun Commandanten ad protocollum nahm. Erſtlich: Man ſolle ihn bei ſeiner Re laſſen(braver Mann!) und ihn ſamt und Kind(weitſchauender Familienvate Schutz und Schirm nehmen. weitens: Freier Abzug der Beſatzung Waffen und allen militäriſchen Ehren liſt o Ehren bereits geſchehen.) Unter ſotanen Bedingungen ſei der Com⸗ mandant willens, die Schlüſſel der Stadt— wie weiland bei Breda geſchehen— förm zu übergeben. Solches hat der Trompeter, aus Hanns ſchens Pfälziſch in wohlgeordnetes Spaniſt überſetzt, ſeinem Gebieter vorgetragen unz hat dann zum Zeichen der Annahme nochmalz feierlich geblaſen und dann hat Hanns Warſc — mit was für Gefühlen wohl— die lan — in den Schlöſſern am Stadttor h gedreht. Und dann ſind die Spanier eingerückt. Und es macht dem Herrn von Corduba noch heute im Grabe Ehre, daß er einem tapferen Manne wie Hannes Warſch ſein Wort peinlich gehalten hat. Die ſpaniſchen Soldaten tobten und ſchäumten freilich, als ſie ſich von einem eih⸗ zigen Manne ſo genasführt ſahen, der Gener aber ſtellte zum Schutz der Familie Warſch un angeſichts der momentanen Nöte ihr ei Doppelpoſten vors Haus, und das war denn nun kam auch noch auf den Aben kend und mit Geläut das Vieh heim vo Weide, das der Hirt im Stich gelaſſen, u Spanier mußten mit ihren Pferden wied — 0 darin reit gemac atten, um dem vertragli 57 ſchützten Vieh Platz zu machen. Und auch di* iſt geſchehen und dann endlich, dann durf Mutter Warſch aufatmend ihrem Gatten, he den und Beſchützer den erbetenen Sohn ſche ken in der engen Stuben bei Fackellicht ſchlag und Kriegshandwerk. Was wollte er nun tun, er, der E bewegenden Krä 3, ſichtbar ſpielgedant n iſt, die wiel äterglaubens rer Zeit wer r ſie geſehe ſeiner katholiſchen Majeſtät,— was wo tun, der ſtolze, ſchwarzäugige Spanier, in kleinen, ärmlichen Neſt der Pfalz,— mein es haben vor und nach ihm Größere und ringere dasſelbe getan in dieſer Pfalz. Sie haben ſich hingeſetzt in ihren Spitzenkragen über dem Koller, die ſp Herren„Offizierer“ und haben mit Wein ein kleines Bankett eröffnet, eine gibts ja immer, alſo auf die Einnah Frankenthal, auf ſeinen braven Vertei Hannes Warſch und ſeinen ſolcher Art in ben getretenen Sohn. Und da ſitzt er nun, Hanns Warſe Kuhhirt, ſtolz und pokulierend ſitzt er unter lauter Spaniern an der Tafel des rals und ſie trinken ihm zu, gelbhäutig pechbärtig wie ſie ſind, ſchlagen mit der auf den Tiſch und lachen mit weißen und der Wein fließt in Strömen; we⸗ aber ſcharf hinſieht, beſonders jetzt wie Feit h wenn der Neue kommt und wen eit hat, zu warten, wenn man ſcharf hin ſag ich, an dieſen ſtrahlenden Tagen, Hannes Warſch um Mitternacht man k ſitzen ſehen. denn an die 4. icht„Derſelb s nicht, ſie bat 5 ſagte der Alte, g. Er iſt ſo alt des vergangenen hr, was er rrden bſt hat die Brüce 4 liebte, und wel n wollte“. wiſſen Sie?!“ t. Vor zwei Ja ie Angſt vor dem ffnei.“ me Kaja!— u für ihn ins 6 her Schuldige.“ kurz vor ihrem ir gebrochen u ſorgt. ie jetzt, ich möch Fluß nies eier vor mei iverſtanden. ite Nacht— nas!“ ilander gelehnt, an der Herr und Knecht, der Veſte Fran vachs zu zu hoffen varten, dachte der weitere Beſatzung den Flecken in affnet und für er rgen von 45 erung des i Reiner Reli i 1 er Beſatzung m n Ehren(iſt oh 'n ſei der Com⸗ ſel der Stadt jehen— fömüch aus Hanns War⸗ rdnetes Spanif vorgetragen u nnahme nochmalz )at Hanns Warſch ohl— die lang Stadttor heru r eingerückt. un D rduba noch heute tapferen Manne t peinlich gehalten ten tobten m h von einem ein⸗ ahen, der General milie Warſch und Nöte ihr einen id das war ſut, f den Abend ieh heim von gelaſſen, und die ferden wieder zu n, darin 1 m vertraglich ge en. Und auch di ich, dann durf rem Soehn h enen Sohn ſchen⸗ Fackellicht, 51 er, der Erobheret nzales Con „ gelbhäutig en mit d 8 jeßit wi t und wenn an ſcharf h n Tagen,— cht man kan Erfolg nicht bange ſein. em Thinospie: Heute abend mit Sonne nuntergang wird auf dem Heiligen Berge im Rahmen der Reichs⸗ feſtſpiele„Der Weg ins Reich“ aufgeführt. irgendwo las ich dieſer Tage das Wort: in al' den Wundern der Stadt Heidelberg der Thingplatz das jüngſte Wunder; entſtan⸗ aus dem Geiſt und Tatt des neuen Deutſch⸗ d, mitten im roten Schein des Heiligen Ber⸗ 0 3, dient die neue Spielſtätte dem Sinn und Aufgabe des 20. Jahrhunderts, dem der Na⸗ lſozialismus Seele, Geſicht und Erſcheinung en wird.“ eele, Geſicht und Erſcheinung,— ollen ſich uns heute abend offenbaren, wenn der ſinkenden Sonne dort oben in feier⸗ m Chor wie in ſtürmiſchem Kampfgeiſt die gen Werte unſeres Daſeins aufſtehen wer⸗ en, um für Freiheit und Ehre, Glauben und ehnſucht des deutſchen Volkes zu zeugen. An⸗ ers werden ſie ſich darbieten als jene in ro⸗ antiſches Licht gehüllten Geſtalten der Dich⸗ ng, die jenſeits des Neckars auf kaum minder weihtem Boden in dieſen Tagen den Ruhm Reichsfeſtſpiele zu Heidelberg neu erſtrahlen ſſen; und dennoch berufen, über die hohe ſt des Theaters hinauszuweiſen in neue, 18 weltanſchaulich⸗politiſcher Ganzheit er⸗ chaute Bezirke. Die Arena des Volkes tut ſich f„ in der eine Gemeinſchaft der Herzen ſich in egeiſterung findet, um von Schickſal und Einnbild ihrer ſelbſt zu hören. Man frage nicht, ob es„ſchön“ oder„inter⸗ ant“ ſein wird, was uns dort oben zwiſchen m waldumrauſchten Doppelgipfel des Heili⸗ Berges erwartet. Man überlege auch nicht nge, ob„der Weg ſich lohnt“. Das alles ſind wägungen, die der Ehrfurcht vor dem natio⸗ len Erlebnis Abtrag tun. Denn nicht mehr und nicht weniger will dieſes Thingſpiel ſein, t deſſen Darbietung die Heidelberger Reichs⸗ ſpiele erſt recht eigentlich ihre beſondere kul⸗ elle Sendung erweiſen. Hier gilt es, den wegenden Kräften jungen tünſtleriſchen Wol⸗ s neues geiſtiges Erdreich zu ſchaffen; hier ült es, ſichtbar davon zu künden, daß der khingſpielgedanke lebt und durchaus dazu be⸗ en iſt, die wiedererſtandenen Stätten heiligen Urväterglaubens zu den Landtagen und Kirchen mferer Zeit werden zu laſſen. 24* er ſie geſehen hat bei ihrer Probenarbeit, die Männer und Frauen aus den Betrie⸗ hen die Arbeitsdienſtler, die jungen Blauröcke er Landespolizeiſchule,— der kann um den Denn ſie haben in lothar Müthel einen Spielleiter, der beſte ichkenntnis, künſtleriſches Gewiſſen und groß⸗ ktigen Kameradſchaftsgeiſt in ſich vereint. Nie brauſend, nie ungeduldig, nie rechthaberiſch r im gerinaſten anmaßend, iſt er dem hal⸗ Tauſend Mitwirkender in dieſen Wochen eſtrengten Uebens eben der wirkliche Füh⸗ geweſen, der trotz brennender Sommer⸗ lhe, trotz abendlicher Müdigkeit ſeine Leute mmer von neuem mitriß und ihnen echte eiſterung einzuflößen vermochte, deren große Sache ſchon aus ſich heraus bedarf, in ſie auch andere mitreißen will. ie Arbeit braucht Soldaten“, ſangen die erläutert ſeinem Hauptdarſteller Paul Wagner eine Stellung. Männer und Frauen nach fünfſtündigem Pro⸗ bieren in den Sonnenaluten eines der letzten Vormittage; und ſie ſangen es ſo freudia, ge⸗ ſtrafft, innerlich erfüllt, daß die ſchöne, ſchlicht⸗ volkstümliche Melodie des Marſchliedes ſofort im Ohre bleibt„Die Arbeit braucht Sol⸗ daten“, ſingt auch Lothar Müthel oben an den Stufen und ſchlägt mit dem unentbehrlichen Mikrophon den Takt dazu, weil der ſtarke Slugsgen! Atem dieſer Muſik des jungen Komponiſten Blumenſaat ſo überzeugend vom Spiel⸗ felde zu ihm heraufdringt. Und aus dem Dank an die Kameraden, aus der Mahnuna, bis zum nächſten Male noch fleißig die Texte an⸗ zuſehen, klinat mir noch lange eindrinalich und befeuernd die Wendung nach:„Kinder, was wir hier oben machen, hat die Welt noch nicht geſehen! R. Hildt. Hier ſieht man Lothar Müthel(links im weißen Mantel) mit ſeinem Stab: Chor⸗ meiſter Dr. Herzog, Spielwart Pet. Mar⸗ tin Lampel, Spiel⸗ wart Paul Voiſſel Die Landespolizei⸗ ſchule marſchiert ein! Mit dem Mikrophon in der Hand, befehligt Müthel von oben her ſeine Scharen D Aus dem Thingspiel von Kurt Seynicæe Auftakt Die choriſche Handlung des Thingſpieles wird ſehr wirkungsvoll durch den mittel⸗ alterlichen Choral„Wach auf“ eingeleitet, von dem der Dichter die ſchönſte Strophe dem Kämpfer(Paul Wagner) in den Mund legt. Starke, ſtoßhafte muſikaliſche Rhythmen erklin⸗ gen auf der Mauer und im Spielraum: Trompeter und Trommler. Der Hauptchor ſtrömt von verſchiedenen Seiten ins Spielfeld und ſetzt ſich im großen Halbrund, mit dem Ge⸗ ſicht zur Spielmauer(ſo auch zunächſt eine un⸗ mittelbare Verbindung mit den Zuſchauern ſchaffend. »Auf der Spielmauer(unter Trommelwir⸗ bel) erſcheint von beiden Seiten der Chor der Kämpfenden. Dieſer nimmt, von dein Kämpfer geführt, frontale Aufſtellung(Ge⸗ ſichter zum Hauptchor und zu den Zu⸗ ſchauern). Der Kämpfer Wach auf! Wach auf, du deutſches Land Du haſt genug geſchlafen. Bedenk, was Gott auf dich gewandt, Wozu er dich geſchaffen. Bedenk, was Gott dir hat geſandt Und dir vertraut ſein höchſtes Pfand, Drum magſt du wohl aufwachen Trotz glühender Vor⸗ mittagshitze wird un⸗ ermüdlich weiterge⸗ probt. Der Arbeits⸗ dienſt hat ſichs ein wenig leichter gemacht und alles Entbehrliche abgelegt 430 Staatsſchauſpieler Lothar Müthel“⸗Berlin hat die Geſamtleitung des Thingſpiels, bei dem rund 500 Per⸗ ſonen mitwirken. Zeichnung: Hodapp; HB-Bildstock Der Hauptchor (Steht auf, wendet ſich mit Geſicht und Stimme zu den Zuſchauern und in die Landſchaft) Wach auf, du deutſches Land! Ein Chor Ans Werk, ans Werk! Was hier im Kleinen Getan und geſchafft, Wirkt auch im Großen Als einige Kraft. Ans Werk! Ans Werk, ans Werk! Und wie in der Runde Begeiſterung glüht, Wir warten und wirken Und werden nicht müd': Ans Werk! Ans Werk, ans Werk! Es jubelt uns vorwärts In flammendem Stoß, In flammendem Stoß, Wir wollen Deutſchland, Und wollen es groß! Hebt zum Schwur die frohen Hände, Dies iſt Deutſchlands Sonnenwende, Satan hat umſonſt gelacht! Deutſches Herz in trüben Tagen, Nimmer hört es auf zu ſchlagen: Unſer Deutſchland iſt erwacht! Nie kann uns das Schickſal rauben Einigkeit und Treu und Glauben, Die wir trugen durch die Nacht. Wie ein Mal aus Erz und Steinen Soll das ſtolze Lied uns einen: Unſer Deutſchland iſt erwacht. Unſer Weg geht nicht auf Roſen, Aber wenn die Stürme toſen, Steh'n wir mutig wie zur Schlacht. Jedes Werk, das wir beginnen, Einigkeit wird es gewinnen: Unſer Deutſchland iſt erwacht. Deutſche Helden, unſre Ahnen, Segnen unſre ſtolzen Fahnen, Die ein Frühling uns gebracht. Volk der Jugend, Volk der Helden, Deiner Zukunft ſollſt du melden: Unſer Deutſchland iſt erwacht. Feuerſpruch Licht und Flamme unſrer Ehre, Feuerzeichen der Altäre, Jag' dich, Fackel, ſo hinein, In den andern Flammenſchein: Segne, Flamme, unſre Taten, Laß ſie alle recht geraten. Gib den Feinden keinen Raum, Hüte unſern deutſchen Traum. Volk und Land bewahr' in Frieden, Doch gib uns auch Kraft hienieden, Einigkeit der Welt zu zeigen. Alſo, Flamme, ſollſt du ſteigen! Gan 8 in dlie H. eimal Von MWalter Koppb Zwiſchen Holderbüſchen ſteht das Häuſel, deſ⸗ ſen Giebel ſich zur mächtigen Linde neigt, als wolle er an ihrem Stamme Halt ſuchen, da ſich auch der Firſt ſchon längſt zu einem Sattel ſenkte. Wie an jedem Morgen, ſo fliegt auch heute ein beſorgter Blick der jungen Margret vom Wendlerhof über die dem Zuſammenbrechen nahe Hütte. Knarrend öffnet ſich die Haustür, und eine gebeugte, kümmerliche Geſtalt ſteht auf der Schwelle. Aus unzähligen Runzeln des welken Geſichts leuchtet ein Lächeln zum Gruße. So iſt es an jedem neuen Morgen, den der Herr über den weiten Fluren, über dem klei⸗ nen Dorfe und auch über dem weißen Scheitel der alten Frau aufgehen läßt. Margret räumt flinkt die Stube auf, und dann plauſchen die beiden Frauen im Vorgarten, zwiſchen den Kletterroſen am Zaun. Doch heute iſt die Grei⸗ ſin merkwürdig ſtill. „Warum ſchauſt du beſtändig nach der Grenze hinüber, Mutter Zabel?“ fragte Margret be⸗ ſorgt. „Weißt', Mädel, ich möcht' halt gern, gar zu gern— noch einmal auf der Bank ſitzen. Drü⸗ ben— in meiner Heimat.“ Und nach beſinn⸗ licher Pauſe fügte ſie leiſe hinzu:„Weil ich doch nun— ſterben muß.“ Margret unterdrückte tapfer ein jäh aufkom⸗ mendes Schluchzen. So hatte Mutter Zabel noch nie geſprochen! „Willſt' mich— über die Grenze führen, Mar⸗ gret?“ „Herzlich gern, Mutter. Wann wollen wir gehen?“ „Gleich— gleich!“ antwortete die Alte eifrig. „Morgen iſt's ſchon zu ſpät. Heute noch— muß ich hinüber——“ „Dann komm', Mutter,“ ſprach Margret leiſe und faßte behutſam ihren Arm.„Nur ſterben darfſt' noch nicht. Mein Jürgen braucht dich!“ „Ja— der Bub, der Bub,“ murmelte Mutter Zabel, während ſie langſam einen ſchmalen Feldweg dahinſchritten.„Drei Jahre iſt er nun, dein Fürgen. Junges Blut braucht junge Leut' um ſich, Margret.— Und ſieh'— in der vergangenen Nacht iſt Peter bei mir geweſen. Weißt'— der Peter, mein Aelteſter. Du warſt ihm verſprochen. Aber er iſt nimmer heimge⸗ kommen aus dem Kriege. Und wär' er heim⸗ kommen, dann— dann— ſiehſt, Margret— dann hätt' ich einen Fürgen gehabt als— meinen Enkel.“ „Fürgen iſt— dein Enkel, Mutter,“ flü⸗ ſterte Margret bewegt. „Ja, Margret, ich weiß. Du haſt immer zu mir gehalten. Und den Jürgen haſt' mir jeden Tag geſchickt. Ich bin dir dankbar dafür, Mä⸗ del. Und eigentlich bin ich auch froh, daß du den jungen Wendler genommen haſt. Du hät⸗ teſt nicht Jugend und Kraft vertrauern dürfen — um meinen Peter.“ „Mutter, ich——“ „Laß, nur Margret. Wir alle müſſen unſere Pflicht tun.“ Aufatmend blieb Mutter Zabel ſtehen. Ihre Augen glitten hinüber in das andere Land, ihr Sehnen kannte keine Grenzen mehr. Die junge Frau aber warf einen ſcheuen, faſt bitteren Blick nach dem Grenzpfahl, der dicht am Wege ſtand und den man vor Jahren ſetzte, um ein Land zu trennen, das ſeit undenkbaren Zeiten ein Ganzes geweſen war. Dieſe Grenze war dicht vor dem alten Zabelhaus errichtet worden, ſie trennte die Aecker ab. Und um dieſer Aecker willen, die der deutſchen Heimat verblieben waren, mußten Haus und Wald aufgegeben werden. Nur Minuten noch, dann war inmitten einer ungepflegten, niederen Schonung jene Lichtung erreicht, auf der einſt des Waldbauern Hütte Es ſtand eine Burg am Rheine, ſie ſteht nun nimmermehr. Zerbrochen lind die Mauern, ein Käuzchen fliegt mĩt Trauern darinnen hin und her. Ein neues deukſches Dolksned VvON WIIIT VESPER Den kann man nicht verbrennen, und meint man, er lei tot, die Glut müht ihn verlchlingen, ſo breĩtet er dĩe Ochwingen und lteigt ins Morgenrot. Du ſollſt der Burg nicht gleĩchen, du liebes Deutſches Reich. Und brachſt du gleich zuſammen, ſo ſteĩg' aus Feuersklammen dem Vogel Phönix gleich. Die Gelehrten und die Glaskugel Auch große Leuchten der Wiſſenſchaft ſind und waren nicht unſehlbar. Ein Muſterbeiſpiel für die Wahrheit dieſes Satzes bietet der be⸗ rühmte franzöſiſche Naturforſcher Buffſon. Der Gelehrte hatte eine Anzahl Kollegen zu Beſuch, und da es ein ſehr heißer Tag war, erging man ſich gleich nach dem Eſſen, Kühlung ſuchend, im Garten. Einzelne Gruppen hatten ſich gebildet, die eifrig disputierten. Da grijf. im ahch ein Mitglied der Geſellſchaft an eine große Glaskugel, die als Zierde auf einem Poſtament mitten im Garten ſtand und machte dabei unverſehens eine überraſchende Entdek⸗ kung: Die der Sonne abgekehrte Seite war viel heißer als die ihr zugekehrte! Kühne und kühnſte Theorien wurden aufge⸗ ſtellt, hartnäckig verfochten und ebenſo hart⸗ näckig beſtritten. Von Reflexion ſprach der eine, von Exaltation der andere, von Repulſion der dritte— kurz, es war der ſchönſte Streit im Gange, und nur in einem waren ſich alle einig: daß nämlich die der Sonne abgekehrte Seite einer Glaskugel naturnotwendig heißer ſein müſſe als die ihr zugekehrte. Wer weiß, in welche Regionen ſich dieſer wiſſenſchaftliche Streit noch verſtiegen und welche Ausmaße er angenommen hätte, wenn nicht Buffon, der als einziger zu dem 5 men Wärmerätſel geſchwiegen hatte, auf eine erlöſende Idee gekommen wäre. Er rief näm⸗ lich 45—— Gärtner herbei und fragte den ob -er nicht erklären könnte, warum die Kugel im Schatten heißer als in der Sonne fei. er Gefragte drehte verlegen ſeine Mütze: „Sicher doch, Herr Buffon, das iſt nämlich, weil ich dachte, daß die Kugel platzen könnte, wenn ſie immer auf der einen Seite beſchie⸗ nen wird, und deshalb habe ich ſie vorhin herumgedreht!“ Die verblüffende Auskunft rief ein befreien⸗ des Gelächter hervor, aus dem nur der Gärt⸗ ner ſich nicht den rechten Vers zu machen wußte, und das Naturrätſel der größeren war damit für alle Zeiten be⸗ graben. alte Bank, auf der Mutter Zabel ihrer Jug geſtanden. Jetzt ragten nur kümmer Mauerreſte aus wucherndem Grün hervor. Bühne des Jahre verträumte, grob behauen und unge J00— bef ſchen verbi errichtet, ſtand noch inmitten der duftende Wieſe. ihres Lebe Mit ſeligem Lächeln ließ ſich Mutter 3 n Augenblick, auf der Bank nieder. Ihre riſſigen Hä nt, das die glitten unabläſſig über das ſonnenwarme der Rückenlehne, und das Lächeln wandelte ſie mehr und mehr zu einer ſchon dem Himme nahen Verklärung, als die welken Finger de Furchen zweier in das Holz geſchnitzter Buch ſtaben nachglitten. 8 „Sie ſind alle bei mir geweſen, in d Nacht,“ flüſterte Mutter Zabel leiſe.„Sie n ines. ten auf mich. Der Peter iſt aus Frankreit kommen, der Franz aus Italien. Und dan haben ſie wohl den Vater geſucht. Weißt' ſchon ganz weit iſt der geweſen, ganz weit. In— „Sibirien, Mutter.“ „Ja, Margret. Und nun ſind ſie beiſam und warten— auf mich.“ Sanft fing Margre die zur Seite Sinkende auf, ließ ſie in das hol Gras gleiten und barg den Kopf der Müden i ihrem Schoß. „Acht' mir gut auf den— Jürgen,, Margretl“ Wie Till Eu liebte es, Freu Die ganze Geg n ſeinen Stre vor Lachen n Genarrten, ußten ſie doc Zielſcheibe des gt Anekdoien aus der Vergangenheit Bei einem Regiment diente ein Haupt von ſehr kleiner und ein Leutnant von großer Statur. Der Leutnant hatte die wohnheit, auf den Hauptmann, wenn er ihm ſprach, auf eine gewiſſe Art herabzuſehe die dem letzteren ſehr war. Der Haup mann ertrug es ſehr lange, wurde aber endl ſo erboſt darüber, daß er eines guten Tage unmutig ausrief: „Sehen Sie doch nicht ſo herab; das iſt ein Unart! Sehen Sie wie andere Menſchen radeaus!“ Der Leutnant, eingedenk ſeiner Subor nation, ſagte:„Herr Hauptmann, ich werde g horchen— aber, leben Sie wohl!“ „Was?“, verſetzte der Hauptmann,„w wollen Sie unternehmen?“ 3 „Ich werde gehorchen“, wiederholte der Leu nant,„aber leben Sie wohl, denn in dieſ Leben ſehe ich Sie nicht wieder!“ Madame K. eine Schauſpielerin, welche ſcho über die Blütenjahre hinaus war, vermied ſorgfältig, i wahres Alter kund werden laſſen. Als ſie einſt beim Antritt einer Ku reiſe ſich einen Paß löſen mußte, fragte ſie d Polizeibeamte bei Feſtſtellung der Perſonalien mnit Ar lakoniſcher Kürze: „Alt? „Unbeſtimmt!“, war die Antwort. Der eamte ſah die Dame ſcharf an un. verſetzte: „Sie müſſen doch beſtimmt alt ſein! iem Bett ſaß, n * gelegt. „Jupp,“ ſagte Mehrmals li euen, er ſei g Ende. Ein anzeige in die⸗ mer Lebenswan wurde. Die M Nachricht laſen, von der Frömt bemerkt. Ein ſcen vom ſter m an de ranzöſiſchen Polizeiminiſter Marville: geliebter Herr Amtsbruder!— Als ich geſie ich zuerſt fortp meinen Amtstag hielt, ſprach einer ſo a Aber ſo wahr lich, daß er mich einen Spitzbuben nannte. wiſſen, wie es Sie, mir zu ſchreiben, wie Sie ſich Rachricht. Ich ſolchen Fällen verhalten uſw. neiner Beerdigr Jupp Endris lnsere geanliolagisclre Colce: Die Oberꝛeichen und ihre Bedeutung als Schrittmerkmal Eine Erklärung des Begriffes der Oberzeichen braucht wohl nicht beſonders gegeben zu wer⸗ den; denn daß unter Oberzeichen u⸗Haken und ü⸗Striche, ſowie vor allen Dingen i⸗Punkte zu verſtehen ſind, iſt wohl allgemein bekannt. Ober⸗ zeichen haben die mertwürdige Eigenſchaft, daß ſie zwar vom Graphologen und beſonders vom angehenden Graphologen ſehr ſtark beachtet und häufig in ihrer Bedeutung überſchätzt werden. Sie werden aber von dem Schreiber ſelbſt am wenigſten beachtet. Das hat Klages feſtgeſtellt und bewieſen, ſowie in ſeinem Geſetz von der Aufmerkſamteitsrichtung in geradezu zwingen⸗ der Weiſe verwertet. Durch dieſes Geſetz hat Klages durch klug überlegte und gewiſſenhaft durchgeführte Verſuche die Unterſcheidung zwi⸗ ſchen den vom Schreiber beachteten und nicht beachteten Schrifteigentümlichteiten ermöglicht und ſo die Fundamente der theoretiſchen Be⸗ weismöglichteiten graphologiſcher Ertenntniſſe ganz bedeutend erweitert. Bei den Oberzeichen intereſſiert uns vor allem ihre Lage im Verhältnis zur i⸗Höhe, alſo zu den Kleinbuchſtaben. Oberzeichen können an den Buchſtaben ſozuſagen kleben, alſo niedrig und druckſchwer geſetzt ſein, ſie können aber auch über das Normale hinaus hochſtehen und gleich⸗ ſam fliegend über den Kleinbuchſtaben ſchweben. Die Norm iſt hier, wie immer, die Schulvor⸗ lage. Das normale Oberzeichen der Schulvor⸗ lage ſieht ungefähr in halber bis drei Viertel i⸗Höhe über dem Buchſtaben. Weiter intereſſiert uns bei der Betrachtung der Oberzeichen ihre Stellung zum Buchſtaben⸗ ſtamm, alſo zu dem Grundſtrich des Buchſta⸗ bens, zu dem ſie gehören. Sie können, der Schulvorlage entſprechend, genau über ihm ſtehen, ſie können, rechts von ihm ſtehend, ihm vorauseilen, oder ſie bleiben, nach lints gerückt, gleichſam hinter dem Buchſtabenſtamm zurück. Das Einbinden der Oberzeichen, d. h. ihre Verbindung mit dem folgenden Buchſtaben oder ſogar das Verbinden mit dem Buchſtaben, zu dem das Oberzeichen gehört, führt ſchon durch das Einbeziehen des Oberzeichens in die Buch⸗ ſtabenform zu einer anderen Betrachtungsweiſe und ſoll deshalb auch in einem anderen Zu⸗ ſammenhang unterſucht werden. Bei näherer Betrachtung der Oberzeichen als Schriſtmerkmal empfinden wir die ſchon längſt als richtig anertannte Auffaſſung beſtätigt, daß niemals ein Schriftmerkmal allein zu einer Be⸗ urteilung genügt, und gerade bei den Oberzei⸗ chen iſt das Finden von Mertmalgruppen, die Aufgabe des erfahrenen Graphologen, beſon⸗ ders leicht, denn in den meiſten Fällen werden hochſtehende, fliegende und den Buchkaben vor⸗ auseilenden Oberzeichen mit betonten Oberlän⸗ gen einhergehen. Unterlängenbetonung auf der anderen Seite wird wieder mehr auf Nüchtern⸗ heit, Schwere des Geiſtes ſchließen laſſen. Damit iſt ſchon die Bedeutung der Oberzei⸗ chen in großen Zügen gegeben. Die Oberzeichen ſind jedoch in der Analyſe ihrer Bedeutung kei⸗ neswegs Trabanten der Bedeutung der Ober⸗ und Unterlängen, von denen ſpäter eingehend die Rede ſein wird. Die Oberzeichen geben in ihrer allgemeinſten Bedeutung über die Gemütsverfaſſung des Schreibers Aufſchluß. Hochſtehende, fliegende Oberzeichen Jed. 5% e, . . Hochſtehende, fliegende Oberzeichen. drücken alſo Begeiſterungsvermögen, eine Leich⸗ tigkeit des Geiſtes, ja oft ſogar etwas Schwär⸗ meriſches aus. Niedrige und druckſchwere Ober⸗ zeichen reden von Wirklichkeitsſinn und Beobach⸗ tungsgabe. Sie ſind bei Menſchen zu finden, denen ſchon mit der Feder ein Ausflug in höhere Regionen unſympathiſch iſt und die lie⸗ ber beim Althergebrachten bleiben und ſich nicht zu weit von den Tagesereigniſſen, raumſymbo⸗ liſch alſo dem Lebenspraktiſchen, in die unab⸗ wägbare, idealiſtiſche Sphäre entfernen. Solche Menſchen faſſen alles, was ſie tun, gewichtig und ſchwer an. Sie haben Wirklichkeitsſinn, das Phyſiſche ſteht häufig im Vordergrund— faſt immer ſprechen andere Schriftmerkmale auch dafür—, ſie ſind real im Denken und Handeln. Ganz anders ſind die Menſchen geartet, bei denen die Feder eine weitere Entfernung zwi⸗ ſchen der i⸗tz¹Höhe und dem Oberzeichen zurück⸗ legt. An den Buchſtaben klebende, niedrige Oberzeichen. Dieſe Entfernung kann gleichſam als Symbol dafür aufgefaßt werden, daß der Ideenflug die⸗ ſer Menſchen größer und weiter iſt, daß ſie neuen Ideen und neuen Unternehmungen zu⸗ Allerdings kann die Begeiſte⸗ rungsfähigkeit leicht auch zur Illuſionsfähigkeit gänglich ſind. und zur Schwärmerei werden. Deshalb iſt bei ſolchen Menſchen immer mit beſonderem Nach⸗ druck die Frage nach der Zuverläſſigkeit zu ſtel⸗ len, die ja immer nur aus dem Schriftganzen beantwortet werden kann. Bei Schriften, in denen die Oberzeichen teil⸗ weiſe hochſtehend ſind und teilweiſe an den Buchſtaben kleben, 922 oak, reete maf, L b, L A 4iil 2232 u. Die Oberzeichen ſind teilweiſe hochſtehend, teilweiſe faſt mit den Buchſtaben zuſammenhängend. U Wette. Er ſtan dürfte die Annahme, daß Begeiſterungsfähig legte auf und Sachlichteit dauernd im Kampf liegen, hüu⸗ i i fig richtig ſein. Meiſtens iſt es dann ſo, d der Verſtand bemüht iſt, den anlagemüßig Hang zum Schwärmen und zu hochfliegend Plänen zu hemmen. Hier wird auch das V hältnis der Ausdehnung der Ober⸗ und U längen häufig ſchwanken, ſo daß ſich dann b Schriftmerkmale gegenſeitig in ihrer Bed tung beſtätigen. Fliegende Oberzeichen Schriften mit betonten Unterlängen— alſo ei abſoluter Gegenſatz in der Bedeutung— wer⸗ den nur ganz ſelten vorkommen. Dann aber auch dieſe Zwieſpältigkeit in and Schriftmerkmalen feſtzuſtellen und entſpre zu werten ſein. 3 Die Bedeutung der hochſtehenden und i liegenden Oberzeichen wäre damit in große ze näher der Zügen beſprochen. Jedoch iſt auch, wie eingang Fähnleinfü dereits ausgeführt wurde, die Stellung de t Oberzeichen im Verhältnis zum Buchſla 0 ſtamm, alſo z. B. die des i⸗Punktes z in der Haltung Grundſtrich, des u⸗Bogens zum u⸗Mittel ir mach für den Graphologen von Intereſſe. Links eShrn war Buchſtabenſtamm ſtehende Oberzeichen de gleich, 30 häufig an, daß wir es mit langſamen, ped ten. Im Ke ſchen, ſchwerfälligen und paſſiven Menſche ſein tun haben. Durch das Zurückſtellen der O zeichen ſucht der Schreiber gleichſam den ra Fortlauf der Bewegung zu hemmen, den len Ablauf der Ereigniſſe ſozuſagen zuri drehen. Ganz das Gegenteil wollen meiſtens Schreiber, bei denen die Oberzeichen den ſtaben vorauseilen. Rechts von ihrer norm Lage ſtehende Oberzeichen laſſen nicht nur einen ſchnelleren Schreibakt ſchließen, ſo weiſen auch darauf hin, daß es ſich häufig Menſchen handelt, die über Initiative verf on den Geſi⸗ hl keines, de lamen. So blieb ten, was ihn ſo, ief bewegte. 1 wohlgebaute M. ſich ſchüttelte, al⸗ Laſt abwerfen, ſ die Tempo haben, und die lebhaft und be lich ihre Ziele zu verfolgen wiſſen. Herz, da lden Feldzüge s Herz gab n Spruch des Tages: eine verſur Ein großer dramatiſcher Dichter, w zugleich produktiv iſt, und ihm eine n tige edle Geſinnung beiwohnt, die alle Werke durchdringt, kann erreichen, daf Seele ſeiner Stücke zur Seele ſeines wird. Goethe zu Eckerm Kriegshand ſtillen He nahe wäre es dem Bauern Bommel Ter⸗ geglückt, den Vorhang zurückzuziehen, der ühne des Jenſeits vor den Augen der nſchen verbirgt. Die meiſten Menſchen ſitzen eit ihres Lebens davor, geſpannt auf den gro⸗ en Augenblick, in dem das Klingelzeichen er⸗ int, das die Erſcheinung des Ewigen in der zelt des Sichtbaren ankündigt. Sie ſind dop⸗ geſpannt, weil ſie ſelbſt mitſpielen ſollen dem Spiel, das nun beginnt, und ihre Rolle ch nicht kennen. Die Geſchichte mit Bommel Terhardt war ſo: ommel ſaß gewaltig auf ſeinem Hof. Der arg ſich tief in der Niederung in der Nähe s Rheines. Der Fluß ſchiebt ſich dort breit ud mächtig durch das niederrheiniſche Land. ujedem Frühjahr wirft er mit ſeinen über e Uſer tretenden Fluten fruchtbaren Schlamm die Felder und Weiden. 4 Wie Till Eulenſpiegel war der Bauer. Er e es, Freunde und Bekannte anzuführen. e ganze Gegend erklang nach ſeinem Tode n ſeinen Streichen, das ganze Land ſchüttelte hvor Lachen in der Erinnerung an die vie⸗ n Genarrten, die herzlich miteinſtimmten, hußten ſie doch, daß gleich ein anderer die Zielſcheibe des Spottes ſein würde, vielleicht rade der, der eben die letzte Geſchichte er⸗ hlte. h Mutter 34 riſſigen Hö inenwarme Hol eln wandelte ſi 'n dem Himme lten Finger de eſchnitzter Buc zeweſen, in leiſe.„Sie 1 ht. Weißt' ſchor weit. In—i d ſie beiſam ift fing Margr ſie in das hol oßf der Müden i rgen,, Margret gangenheit mans Mehrmals ließ Bommel das Gerücht aus⸗ hatte die euen, er ſei geſtorben und die Narretei habe n, wenn er n Ende. Einmal ließ er ſogar eine Todes⸗ rt herabzuſehen anzeige in die Zeitung ſetzen, in der ſein from⸗ war. Ber Hf mer Lebenswandel mit hohen Worten gerühmt irde aber en es guten Tage rab; das iſt te Menſchen wurde. Die Mitmenſchen, die nachdenklich die Rachricht laſen, wunderten ſich, hatten ſie doch von der Frömmigkeit bislang noch nicht viel bemerkt. Als Bommel nun wirklich geſtorben war, laubte zunächſt niemand recht an ſeinen Tod. Zu viele erinnerten ſich des Spottes, den er über ſie ausgegoſſen hatte, als ſie das letztemal der trauernden Witwe ihr Beileid ausſprechen und ſich den Toten anſehen wollten. Bommel war nun aber wirklich geſtorben. In geſunden Zeiten hatte er ſich keine Ge⸗ danken über den oft verſpotteten Tod gemacht. Er wurde aber nachdenklich, als er an dem chlaſſen ſeiner guten Laune merkte, wie ſeine Kräfte nachließen. Auch gut, ſagte er, und war bald gefaßt. Schmunzelnd meinte er, er ſei neu⸗ gierig, wie das nun weiter gehe. Als dann ſein Freund Jupp Endris an ſei⸗ nem Bett ſaß, war er gleich zu einer Wette auf⸗ gelegt. „Jupp,“ ſagte er,„freu dich nicht zu früh, daß ich zuerſt fortpilgere. Es tut mir leid genug. er ſo wahr du mein Freund biſt: Du ſollſt wiſſen, wie es drüben zugeht. Ich bringe dir Rachricht. Ich wette um ein Faß Bier, auf neiner Beerdigung zu trinken.“ Jupp Endris freute ſich keineswegs über die Wette. Er ſtand mit beiden Füßen im Leben rin, welche ſcho war, vermied e kund werden ritt einer Kun te, fragte ſie der der Perſonalien ze: twort. ſcharf an t alt ſein!“ e ſchrieb an d Marville:„Vie — Als ich geſten einer ſo a iben nannte. wie Sie ſich iſterungsfähigke und legte auf Nachrichten von einer anderen ampf liegen, hüäu⸗ elt einſtweilen keinen Wert. es dann ſo, da Am gleichen Tag ſtarb Bommel. nanlagemäßig Jupp ſtrich einige Tage ein wenig ängſtlich zu hochfliegend ben ſerum. In der Nacht fuhr er zum Entſetzen 5 ſich dann üner Frau aus dem Schlaf und fürchtete Ge⸗ n ihrer Bed penſter. Oberzeichen Es geſchah aber nichts. Bei der Trauerfeier im Hauſe des Toten hatte Jupp darum ſeinen ganzen Mut wieder gefunden. Er ſtrich, wäh⸗ rend der Paſtor in ſeiner Rede die Verdienſte des Toten in das rechte Licht rückte, an ſeinem ſchwarzen Gehrock herunter und blickte, ohne auf die Rede zu achten, mit herabgezogenen Lippen ſpöttiſch den Toten an. Die Wette habe ich.⸗ wonnen, alter Freund, dachte er. Die Frage iſt, ob dein Sohn ſie auszahlt. Die Wette des Sterbenden/ vo ein vonl In dem Augenblick, Jupp traute ſeinen Augen nicht, ſchien der Tote zu erwachen. Der Mund öffnete ſich langſam. Ein Zittern lief, Jupp ſah es deutlich, über ſein Geſicht. Niemand außer Jupp ſah das Bemühen des anſcheinend Geſtorbenen, und die Angſt ſtieg in ihm hoch. Behalte dein Bier, wollte er rufen. Ich will es nicht. Aber halte nur den Mund! Plötzlich öffnete ſich der Mund des Toten, deſſen übrige Züge leblos blieben wie vorher. —— W W — — 1 14 44½% 4 — 2 à h4 K„ —— —— 7 4 R ENMVTE Einmal wird eine jede Saat Zur Erde reifen und geschnitten werden. Einmal wird eine jede Tat m Siurmespfeiſen ausge siriften werden. Auch unsrer Feinde Saòt der blinden Wuf Wird einmal reif zur Ernte und zum Nähen. Wir wollen dann mit kaltem Blut An diese Arbeit uns'res Sommers gehen. Es war, als wolle er eine grauſig⸗erſchütternde Nachricht in die Welt hinausbrüllen. Jupp krampfte ſeine Hände ineinander und biß ſich die Lippen blutig. Da ſah der Küſter die Veränderung im Ge⸗ ſicht des Toten und legte ihm ein Tuch über das Geſicht und das Kinn. Der Sarg wurde zugeſchraubt. Die Leichenfrau habe das Kinn zu ſpät und nicht lange genug zugebunden, ſagte der Küſter ſpäter. Jupp allein wußte es beſſer, aber er ſagte nichts davon, nicht einmal von der trotz aller Anſtrengung des Toten gewonnenen Wette. Aber froh war er, daß dem Toten der letzte Streich mißglückt war, denn der Menſch will keine Nachricht aus der anderen Welt, ſolange er mit zwei geſunden Beinen auf dieſer Erde ſteht. Der unheimliche Koſtgänger Von Franz Schneider Auf der Rotteck, das iſt die bewaldete Kuppe, die als rechter Nachbar des Hinterwaldkopfes unſer Tal ſo getreulich bewacht, iſt folgendes geſchehen: Sitzt da der dreijährige Mathisli, das jüngſte Kind eines armen Holzhauers, hinter dem Haus nahe am Wald auf dem Grasboden. Die Mut⸗ ter iſt nur noch daheim, weil alles im Wald oben am Wellenmachen iſt. Dem Kleinen hat ſie ſein Milchſüpplein ins Freie gebracht und ein paar Krümel Schwarzbrot hineingebrockt. Derweil ſie in der Küche und im Keller ſchafft, macht dem Mathisli der im Freien gedeckte Tiſch mächtigen Spaß, und ſie hört ihn auch luſtig jauchzen und mit dem Holzlöffel in der Milch herumplanſchen. Dann iſt er lang ganz ſtilll Die Bäuerin hat auch keine Zeit, immer nach ihm zu ſchauen, da ſie ihn ja gut geborgen weiß. Schließlich vernimmt ſie durch das Keller⸗ loch herein mehrere Male des Buben Ruf: „Friß au Mock un nit nur Schlapp!“, und gleich darauf einen klatſchenden Ton mit dem Holzlöffel. „Wird halt ein Käferlein ſein, den er ver⸗ jagt.“ denkt die Frau bei ſich,„oder ein hungri⸗ ges Mücklein, wo mithalten will.“ Und ſie ſchafft ihr Sach weiter, bis der Korb mit Erdäpfel voll iſt. Dann kommt ſie die krumme Steinſtiege herauf und guckt flücht'g nach ihrem Jüngſten. Aber das Herz bleibt ihr ſtehen, denn was ſie ſieht, iſt ſchrecklich: Ueber den Rand des Tellers erblickt ſie den breiten dunklen Kopf und Hals einer großen Schlange die tühig von dem Milchfüpplein fäuft daß der Mathisli ſchneller fertig wird. Es iſt eine der faſt ganz ausgerotteten giftigen Vipern, die in dem warmen Wellenſchopf ihren Schlupfwin⸗ kel hatte und, durch den Geruch der friſchen Milch angelockt, durſtig herangekrochen kam. Und dem Mathisli will es gar nicht gefallen, daß der ungebetene Gaſt ihm das Dünne ſeiner Mahlzeit wegtrinkt und die Schwarzbrotbrocken übrig läßt. Daher ſein zorniger Ruf.„Friß au Mock un nit nur Schlapp!“, dem immer ein abwehrender Schlag auf den Kopf der Schlange mit dem Holzlöffel folgt. Die geängſtigte Mutter hat dem grauſigen Spiel natürlich nicht lange zugeſehen, ſondern zhren Mathisli mit einem Schrei weggeriſſen, worſüber der ahnungsloſe Bub ganz überraſcht wieder hinlaufen wollte. Die Schlange züngelte angriffsluſtig. Glücklicherweiſe kam ietzt grad der Bauer vom Wald heim, dem es denn auch gelang, mit ſeiner Miſtgabel den gefährlichen Gaſt unſchädlich zu machen. Der Bäuerin aber hat der arge Schreck eine hitzige Krankheit eingetragen, von der ſie erſt nach vielen Wochen wieder voll geneſen iſt. ingen— alſo ei deutung— ſen. Dann wi keit in ander und entſpreche zenden und damit in großen ich, wie eingang hie Stellung de zum Buchſta ⸗Punktes z um u⸗Mittel ereſſe. Links zerzeichen de e näher der große Heerhaufen der Heimat Fähnleinführers Utz Starkart aufrückte, ſo deutlicher zeigte ſich dies im Weſen und der Haltung. Die Gedanken, die mit ihm umgingen, machten ihn unruhig und fahrig, ne Stirn war, einer Schreibtafel in Kinder⸗ d gleich, oft krauß und wirr im Wurf der ten. Im Kommando aber war er ſtrenger, ſeine Knechte fürchteten ihn mehr enn ſonſt. on den Geſichtern, die ihn umgaben, wußte keines, daß ſie jetzt in ſeine Heimat lamen. So blieb auch dem Klügſten vorenthal⸗ ken, was ihn ſo, ein Rückfall in Kindheitstage, lief bewegte. Und wiewohl ſich der große, wohlgebaute Mann oft einen Ruck gab und ſich ſchüttelte, als könne er die auf ihm ſitzende Laſt abwerfen, ſo war das nur— er wußte es Voraus— ein noch ſinnloſeres Verfangen dies, wenn ſich der Fuchs aus ſeiner nge zu drehen verſucht. Das Herz wurde en nicht nur bhaft und be ſſen. eine verſunkene Glocke, und er lauſchte ſem Ton. Das Bild der Heimat war ſchön Dichter, wen Funverſehrt: in all den männer⸗ und ſtädte⸗ ihm eine ldenden Kämpfen hatte er ſich, ohne daß er hnt, die all ußte, immer die Heimat als die gebene⸗ erreichen, daf usnahme erhalten. Ihr, der Heimat, urfte nichts zuſtoßen. Um ſich den Frie⸗ zuſtellen, brauchte er dieſe Heimat und r, der rauhe Soldat, hatte hin und wieder iegshandwerk ſatt und ſehnte ſich nach ſtillen Heim. Der Fähnleinführer Von Heinrich Der Heerhaufen aber wälzt ſich wie ein alles freſſender Moloch vorwärts, er hatte genaue Richtung in ſeine Heimat, und die Tagemärſche waren gezählte, wenn es nicht gelang, ihn ab⸗ zulenken. Aber er mußte abgelenkt werden! Zum Obriſten des Regiments ging Utz Star⸗ kart und erbot ſich, als Kundſchafter tätig zu ſein. Der ſagte zu und Utz Starkart ging. Niemand fiel es auf, daß er bleicher war als ſonſt und ſein feſter Schritt etwas unſicher ge⸗ worden. Noch in der gleichen Nacht nahm er den Späherdienſt auf. Zwei Abende hernach ſaßen die Knechte um das Lagerfeuer. Man war langſamer mar⸗ ſchiert, um erſt die Botſchaft der Späher ein⸗ uholen, denn man witterte überall den nahen eind. Die Knechte, noch nicht müde, lagen oder ſaßen und unterhielten ſich recht laut.„Auf den Fähnleinführer iſt Verlaß,“ ſagte einer, und kaum war dieſes Wort getan, als ſich ein hoher Schatten am Lagerfeuer vorbeibewegte, ſie erkannten raſch den Fähnleinführer und ver⸗ ſtummten. Er ſah geradeaus und ging vorüber, ohne ihrer zu achten. Im Zelt fragte der Obriſt:„Der Feind ſteht rechts von uns, fünf Tagemärſche weit?“ und als der Gefragte nur ſtumm nickte,„was be⸗ ſtätigt das?“ „Brennende Dörfer“, ſagte Utz Starkart,„und mein Soldatenblut.“ Wieder nickte der Obriſt anerkennend:„Ge⸗ wiß, ein ſo alter Soldat muß es im Blut haben wie der Wolf in der Schnauze, wo der Feind ſteht“. Dann ſinnend:„Ihr müßt auch beim General rapportieren, das ſind wich⸗ eige Dinge, die ihr bringt, können uns vom ge⸗ planten Weg abbringen“.. „Vom geplanten Weg abbringen, vom ge⸗ planten Weg abbringen“, widerhallte es laut, qualvoll laut in Utz Starkart. Aber jetzt, da er den erſten Schritt getan, gab es kein Zu⸗ rück mehr, wiewohl es ihm furchtbar eng das Herz ſchnürte, wie er es kaum je verſpürt. Und als er vor dem General ſtand und rap⸗ portierte, daß der Feind rechts ſtände, immer und nur immer wieder rechts vom Marſch, da meldete ſich ein anderer Späher. Der war ſcheel von Geſicht und unanſehnlich und nicht tauge, die Waffen zu führen im ehrlichen Kampf. Und die Knechte verlachten und höhnten ihn. Aber als Späher war er gut. Der tat nun den Mund auf und gab kund, daß der Feind links ſtände, nur mehr zwei Tagemärſche weit und die Orte Papingen, Stellenfurt und Preißen⸗ berg ſeien bereits beſetzt und wohl auch ver⸗ wüſtet. Der General und ſeine Offiziere antworteten nicht. Niemand ſagte ein Wort. Aengſtlich ſah der Späher drein: Utz Starkart aber, um den es ging, der als Lügner gebrandmarkt war vom Wort eines Feiglings, hob ein paarmal die ſtarke Bruſt, als wolle er mit der die Ant⸗ wort geben. Es kam aber nichts als ein dump⸗ fes, unterdrücktes Stöhnen. „Sagt, daß dieſer ein Lügner ſei, dann wol⸗ len wir euch glauben,“ ſagte nach einer Weile der General, und es war faſt wie eine Bitte, als er ſo ſprach. Der Späher ſchrie auf. Utz Starkart ſtellte ſich mit einem Schritt vor ihn und ſagte:„Das ſoll nit ſein, daß in meinem Beiſein ſolch Unrecht geſchieht. Lohnt ihn, denn er hat recht geſagt,— lohnt mich, denn ich habe falſch gezeugt.“ Und legte ſein Gewaffen ab. „Was trieb euch?“ fragte der General, und man hörte ſeiner Stimme an, daß er noch ver⸗ meinte, in einem böſen Traum zu hängen, und nach dem Erwachen ſuche. Utz Starkart geſtand:„Das dort iſt meine Heimat. Und ich wollt' ſie wiederſehen und ganz haben und kein Kriegsmann ſollte mir über die Fluren ſtolpern. So ich's verhindern kunnt... Ich hab's nit vermocht, mein Verſuch dazu war Verrat und das hat beſtraft ſein müſſen: ſo hab' ich wohl ſelbſt die Heimat mit zerſtören helfen. Es iſt geſchehen, der Späher da hat's berichtet...“ Da er am Tiſch lehnte mit ſeinem entblößten Geheimnis, war es, als wäre in einen Fels ein wüſtes Loch geſprengt. Sie ſahen es alle und ſchauderten und fanden die Zeichnung des Todes an dem Mann. Das, was den Mann getrieben, blieb ihnen Geheimnis, unfaßbar, aber ſie fühlten doch, daß er, trotz allem, nicht ehrlos geworden und wie ſie noch Soldat mit freiem Blick. Nur mußte der in den Tod gehen. Geradewegs. Für alle ſprach der General:„Nehmt das Gewaffen und tragt's noch einmal, wenn wir den Feind ſtellen. Ihr habt dann Gelegenheit, Eure Heimat zu rächen...“ Utz Starkart verſtand. Und als es ein paar Tage ſpäter zum Treffen kam, war einer, der hieß Utz Starkart, der tat Wunder an Tapfer⸗ keit. Wie zum Hohn verſchmähte ihn aber der Schlachtentod, verſteckte ſich hinter dieſem und jenem, umging ihn. Utz Starkart kam in das Dorf, in dem er ſeine Jugend verbracht. Es ſah wüſt und zer⸗ plündert aus. Einige Häuſer ſtanden in Flam⸗ men. Er ſuchte das ſeiner Väter. Auch es brannte. Da ſchritt Utz Starkart, als nehme ihn ein ſchützender Himmel auf, in das bren⸗ nende Haus hinein, das wenige Augenblicke da⸗ nach in ſich zuſammenbrach und ihn begrub. —————————————————————————————————————— —— ————————————————————————————————— 2———— — Erdſchwer und mäßig erſcheinen die Schöp⸗ fungen des Kunſttöpfers gegenüber den klaren, feingeformten Arbeiten das Glasbläſers. Und doch haben beider Werkſtoffe eine gewiſſe Ver⸗ wandtſchaft. Beiden iſt die leichte Geſtaltungs⸗ möglichkeit gemeinſam, freilich ſetzt das Glas eine weit höhere techniſche Stufe voraus. Aus Erde geformte und im Feuer gehärtete Gefäße ſind als die„älteſten und beredteſten Doku⸗ mente der Geſchichte“ aus der grauen Vorzeit auf uns gekommen, an ihnen ſind die früheſten Regungen künſtleriſchen Geſtaltungsdranges der Menſchheit nachweisbar. Die Erfindung des Glaſes vollzieht ſich im Lichte der Geſchichte, aber ein gewaltiger Sprung führt von den erſten phöniziſchen Gläſern zu den einfachen Gläſern aus ungefärbtem Waldglas und zu den koſtbaren„venizianiſchen“ Fadengläſern des Mittelalters und von dort zu den künſtleriſchen Arbeiten moderner Glashütten. Jahrhunderte⸗ lang galt das Glas als etwas ungewöhnlich Koſtbares, als gleichwertig, wenn nicht noch wertvoller, ſtand es mit Gold und Silber auf den Tiſchen der Könige. Aberglaube und Sage rankten ſich um beſonders geſchätzte Gläſer, wie Fontane im„Glück von Edenhall“ geſchildert hat. Erſt in junger Zeit verbreitete ſich das Glas auch im Volke, ohne daß freilich vielfach bis heute die Eigenart und Feinheit erkannt wären. Beſcheidener lebte neben der Glas⸗ bläſerei die ältere Kunſt der Töpferei. Ihre Glanzzeit war das Mittelalter geweſen, ſpäter wurde ſie von Glas⸗ und Porzellanherſtellung zurückgedrängt. Aber die Bauerntöpferei lebte als blühender Zweig mit ihrem reichen Form⸗ willen und ihrer Farben⸗ und Schmuckfreude weiter, wie ſie heute noch vor allem in Heſſen bekannt iſt. Beide, Glas und Keramik, laſſen reiche Orna⸗ mentik zu. Leicht läßt ſich in die feuchte Erde von der geſchickten Hand oder vom Formholz des Töpfers das verzierende Muſter eindrücken, ebenſo leicht gibt auch die erhitzte Glasmaſſe dem Formeiſen nach. Auch die Oberfläche des erkalteten Glaſes läßt ſich noch durch Schleifen, Gravieren und Aetzen mannigfach umgeſtalten. Ueberhaupt iſt das Glas infolge ſeiner größe⸗ ren Zähigkeit bedeutend vielgeſtaltiger als die plumpere Erdmaſſe, es läßt ſich erhitzt zu lan⸗ Rauchſervice (Keramiſche Werkſtätten auf der Margaretenhöhe, Eſſen) gen dünnen Fäden ziehen, läßt ſich in dieſem Zuſtande ſogar ſpinnen. Beide ſind leicht zu be⸗ malen und verbinden in einem neuen Brenn⸗ prozeß die Farbe unlösbar mit der Grund⸗ maſſe. Verwirrend bunt und vielfältig iſt die Fülle von Formungen und Ausgeſtaltungen, die beide, Glas und Keramik, im Laufe der kunſtgeſchicht⸗ lichen Entwicklung gefunden haben. Unſere Zeit, die Zeit der„Neuen Sachlichkeit“, ver⸗ langt mit unbedingter Strenge nach vollkom⸗ mener Materialgerechtigkeit. Ein keramiſches Gefäß ſoll in der Form die Schwere und ſolide Gedrungenheit, die das Material bedingt, zeigen; das Glas aber muß frei davon ſein, es muß die Feinheit und Formklarheit, die die Glasmaſſe zuläßt, widerſpiegeln. Eine einſeitige Ueberſpitzung der„ſachlichen“ Forderung der Materialgerechtigkeit führte in einer heute ver⸗ floſſenen Periode der Kunſtentwicklung zur grundſätzlichen Ablehnung der Ornamentik als dem Werkſtoff an ſich nicht innewohnend, zur „Form ohne Ornament“. Ueber dieſen ausge⸗ klügelten Arbeiten lag eine unſagbare Nüch⸗ ternheit, der Weg zur Entperſönlichung der Kunſt war beſchritten, aber das geſunde Emp⸗ finden von Künſtlern und Publikum bewahrte die Kunſt vor dieſem Abgrund, der alle per⸗ ſönlichen ſchöpferiſchen Kräfte verſchlungen hätte. Der Künſtler drückt ſeinen Schöpfungen den Stempel ſeiner ſchöpferiſchen Perſönlichkeit auf und gibt ihnen dadurch ihren beſonderen Reiz und Wert. Eine Zeitlang galt Kunſtglas⸗ herſtellung und Töpferei als„Kunſtgewerbe“ und darum zweitrangig, der„richtige“ oder „freie“ Künſtler verachtete ſie. Heute hat man dieſe im Grunde künſtliche Wand zwiſchen Kunſtgewerbe und freier Kunſt niedergeriſſen, man hat erkannt, daß die ſchöpferiſche Leiſtung auf beiden Gebieten die weſensgleiche iſt, und führende Meiſter der Kunſt vertrauen ihre Ent⸗ würfe dem geſchickten Kunſttöpfer und Glas⸗ bläſer an. Ungeahnte Bereicherung und Ver⸗ feinerung der neuen Arbeiten ſind die glückliche Folge davon. Ob der Künſtler in der Stille der Töpferwerk⸗ ſtatt beim leiſen Surren der Töpferſcheibe oder in der Gluthitze der Glashütte ſchafft, immer muß in ihm der gleiche Geſtaltungsdrang, der Wille zur ſchönen Form, leben. Es ſind Berufe, die nicht mit der Erlernung der handwerklichen Griffe allein beherrſcht werden. Die grundſätz⸗ liche Veranlagung iſt dem Kunſthandwerker an⸗ geboren, nicht ohne tiefere Urſache erben ſich dieſe Berufe immer in denſelben Familien fort. Nachdem das vorige Jahrhundert die Keramik weitgehend zugunſten protziger, kitſchiger Imi⸗ tationen koſtbarerer Materialien aus Gips und anderem billigen Zeug hatte zugrunde gehen laſſen, iſt ſie in unſerem Jahrhundert wieder zu ungewöhnlich hoher Blüte erwacht. Die Zahl der keramiſchen Werkſtätten iſt überaus groß, manche haben weiten Ruf erlangt— es ſei nur Geſchliffene Gläſer (Entwurf und Ausführung ſtaatl. Fachſchule Zwieſel) erinnert an die Staatliche Majolika⸗Manufak⸗ tur in Karlsruhe oder an die Keramiſchen Werkſtätten auf der Margarethenhöhe in Eſſen. Auch in der Kunſtglasherſtellung ſteht Deutſch⸗ land heute an führender Stelle. Vorbildlich iſt hier das Wirken der Staatlichen Fachſchule für Glasinduſtrie uſw. in Zwieſel, Niederbayern, die ſtets für geſundes, deutſches Formempfin⸗ den gewirkt hat und wirkt. Die neue Kunſt ſoll modern ſein, d. h. ſie ſoll die Formenſprache reden, die dem Denken und der Erlebnisweiſe des Menſchen unſerer Tage angemeſſen iſt, ſie ſoll aber frei bleiben von allen„modiſchen“, der Tageslaune unterworfenen Einflüſſen. Ihre Aufgaben weiſen in die Zukunft. Es gilt, ſtändig fortzuſchreiten in der ſchöpferiſchen Entwicklung einer unſerer Zeit entſprechenden Formenſprache, dabei aber auch die immer noch teilweiſe zerriſſenen Fäden zur Tradition ein⸗ ſtigen künſtleriſchen Schaffens wieder zu knüp⸗ fen, ohne in den Fehler einer vergangenen Periode, die pedantiſchen, gedankenloſen Nach⸗ ahmungen toter Stile, zu verfallen. Die heuti⸗ gen Schöpfungen laſſen Großes von der Zu⸗ Karl Springenschmid: Hans, halt die Ohren zul „Nur nix Schriftlichs“, ſagt er gh⸗ wehrend und ſchaut bald das Briefl an, bald ſeine Kameraden drinnen in der Hütten. 4 „Oft einmal iſt das Leſen nöter als das Baumſchmeißen!“ denkt er und dreht das Pa pierl hin und her und wird nit gſcheit daraus Es wäre ja ſonſt ganz einfach, aber diesmal iſt die Sach ſo: Der Scheckenluis, andern vieren im ſtaatlichen Forſtdienſt arbeiteh 1 hat ſo nebenbei— aber das braucht niemand z wiſſen— mit dem Bauer unten im Dorf eiy heimliches Holzgeſchäft, ganz rechtſchaffen und ehrlich weiters, aber der Vormeiſter hat es f gern, wenn ſeine Holzknecht andere Bäum in Kopf oder gar vor der Säg haben als die ſtaat⸗ Der Scheckenluis iſt allmal noch ein guter Holzknecht, wenn er auch ſchon-den Siebziger auf dem Buckel hat und auf beiden Haxen krump geht, ſo lang tragt er das Leben ſchon. Aber bei den Holzknechten iſt es wie beim Wald ſelber, je länger ſie in der Welt ſtehen, je zacher werden ſie, und wenn andere längſt ans Heim⸗ gehen denken, fangt beim Holzknecht erſt das Leben richtig an. Ja, im Wald werden die Leut alt. So iſt es und es tut nit viel, wenn einer, der ſeinen Tag im Holz hat, in ſeinem ganzen langen Leben nit die richtige Zeit gefunden hat, leſen und ſchreiben zu lernen, weil er damals, wie die andern in die Schul gangen ſind, ſchon lieber mit dem Hackl im Holzſchlag war. Dafür kann der Luis mit der großen Zugſäg und der ſchwe⸗ ren Baumhacken umgehen, wie kein anderer, und ich glaub, mit ſolchem Werkzeug iſt mehr gute Sache in die Welt geſetzt worden, als mit Tinten und Feder. Aber oft einmal bringt einen ſo etwas doch in Verlegenheit. Doch der Luis findet allmal wieder den richtigen Ausweg. Einmal, wie ſie am Abend nach der Arbeit in der Hütten hocken, der Luis und der Much, der Veit und der Hans, kommt die Sendin vom Dorf herauf. Das Waldſteigl geht ſie daher. Sie iſt auf dem Weg zur Alm. „Luis“, ſagt ſie, und treibt die Breitſcheckige vor ſich her,„da hat mir der Bauer eine Bot⸗ ſchaft mitgeben!“ und greift in ihren blitzroten Unterkittel und fiſcht ein Papierl aus dem Sack und langt es dem alten Holzknecht hin und treibt die Breitſcheckige weiter. Der alte Holzknecht ſchüttelt unwillig den Kopf und langt mit ſpitzen Fingern nach dem Bemalte Gläſer Gachſchule Zwieſel, Bogentß Schale mit Glasmalereien (Staatliche Fachſchule Zwieſel, Bayern) kunft erwarten, ſie legen dem Künſtler damit aber auch eine ernſte Verpflichtung auf. Und da ſchickt ihm jetzt der Bauer Botſchaſh verflixt, und denkt nit, daß der Luis mit den Leſen ſo eine ſchreckliche Plag hat, daß e ſchwitzen muß, wie bei der ſchwerſten Holzarbelt und doch nit weiterkommt dabei. Da fallt dem Alten grad zur rechten Zeit daß „Hans!“ ſchreit er in die Hütteh „geh her da, du mußt mir was tun!“ 3 Der Hans klopft die Mundharmonika auf ſei 1 nen ledernen Schenkel hin und geht aus der Hütten zum Luis. 1 „Da les mir das Briefl für!“ meint der Ale, „mir is' heut ſchon'finſter zum Leſen!“ Lacht der Hans:„Soviel Sonn könnt dir gat nit ſcheinen, daß du das herausbringen tätſth und hält das Briefl in das letzte Taglicht und will zu leſen anheben. 4 „Halt!“ ſchreit der Scheckenluis,„ſo geht das nit! Du ſelber brauchſt gar nit hören, was dem Briefl dreinſteht. Les, Hans, aber halt h dabei die Ohren zu!“ Offizie Man Leiter: Jc Klubloral: Cafe Montags und verkehr. Verkehrslotal: R lich freier Sch Briedrichsfeld: Käfertal: E. Den NRecarau: R. Re⸗ felder, Dienst Pfingſtverg: V. Pfinaſtberg“, eandhoſen: Z. H Dienstags. Waldhof: W. Hil Reuther, Frei 2 (1. Prei⸗ Mat Weiß: Kcẽ, 14, g3, h2. Schwarz: Ein originell Wir erinnern für die Einſen und mit belieb .September 19 Mannheimer P Ein Zwei Problemg Dem Preisri burg lagen 17 Das Them Berteidigung ein ſeinen Gunſten Karl Laier(ſ. Erwähnung an Die Problem; aus. Nächſtes 2 Kaſino Bopp& Prol Mannhe Demnächſt ſin' bevorſtehenden heim— Thürin um die Kunſtvoll Weißgerber Zweibrücken I. d2—d4, Sg8— —7; 4. e2— 6. 12—13. Eine gute Met lompakten Aufbe mit c5(d5, eo) kor b...., Sb8— d7. Es konnte ſof— ſolut darauf ſpi w. Entwicklung J. LfI—d3, e7— Der Tauſch gi gutes Feld. 9. Sts dd, Sd/- Schw. ſollte mi awingen und ſe läufer zur Geltu nugeſtört einen fi rollen. Seine Vo reifer Meiſterſcha bade2, Leõ; 1⸗ Tadellos ſichere Sez; 13. 55 Dieſer Springe eine Miſſion von der Läufer erfüll. iguren iſt nic 4 orgen, im Geg⸗ le Zwieſel, Ba alereien ſel, Bayern) htung auf. rechtſchaffe neiſter hat nn könnt isbringen! tzte Tagli is,„ſo ge it hören, ns, aber 5 Ein originell dargeſtelltes bekanntes Thema. cke Offizielles Organ des Badischen Schachverbandes im G. S. B. Kreis Mannheim Mannheimer Schachklub eiter: Joh. Wey. Mannheim, Parkring 31. Zentrale: blokal: Cafe Gmeiner, Friedrichsplatz, Klubabende: ontags und Donnerstags. Täglich freier Schach⸗ rkehr. rslokal: Reſtaurant„Bauhütte“, p 4, 11. Täg⸗ freier Schachverkehr. Klubabend Mittwochs. Abteilungen: richsfeld: Fr. Schoeps,„Goldene Sonne“. fertal: E. Denzel, Kreisweg, Cafe Zorn, Mittwochs. Garau: R. Reithoffer, Rathausſtraße 21, Café Zeil⸗ der, Dienstags. ſtberg: V. Schmitt, Frühlirgsgaſſe 30,„Zum ingſtberg“, Donnerstags. hofen: F. Herbſt, Jutekolonie 28a,„Turnerheim“, enstags. hof: W. Hild. Wachtſtraße 16, Kaſino Bopp und uther, Freitags. Aufgabe Nr. 67 E. Virtanen (1. Preis im Arbejder Skak 1934) e . E Hin , 7 4 2 , ,. 4 E en a e . Matt in drei Zügen iß: kes, pei, 12, Ses, fi, Baz, dz, es, 28, h2. warz: Kni, Lei, Bis, 24. JZimeiles Mannheimer Problem⸗ Iweizüger⸗Turnier Wir erinnern nochmals, daß der Endtermin für die Einſendungen(in beliebiger Anzahl und mit beliebigem Thema) genau auf den 1. September 1935 feſtgeſetzt iſt. Alſo nochmals: Mannheimer Problemfreunde ran! Ein Zweizüger⸗Lehrturnier der Problemgemeinſchaft Waldhof 3 beendet Dem Preisrichter L. Hollmann⸗Ham⸗ rg lagen 17 Aufgaben zur Bewertung vor. Das Thema: Schwarz entfeſſelt zu ſeiner Verteidigung eine eigene Figur, was Weiß zu einen Gunſten ausnützt. Der 1. Preis fiel an Erwähnung an W Die Problemzuſammenkunft für Juli fällt aus. Nächſtes Treffen 3. Auguſt, 20 Uhr, im aſino Bopp& Reuther. Problem-⸗Weltkampf Mannheim— Thüringen? mnächſt ſind wir in der Lage über einen vorſtehenden Komponiſtenwettkampf Mann⸗ im 350 Thüringen näheres zu berichten. Am die Meiſterſchaft von Deulſchland Kunſtvoll herbeigeführte Kataſtrophe Weißgerber Ernſt Zweibrücken Gelſenkirchen 1, da—d4, Sg8—f6; 2. c2—c4, g7—g6; 3. Sb1—cz, 4. e2—e4,—0; 5. Lel—e3, d7—d6; ne gute Methode gegen Königsindiſch, auf mpakten Aufbau berechnet. Schw. ſollte nun e5(d5, eb) kommen. „ SbSs—d7. Es konnte ſofort es geſchehen, wenn er ab⸗ lut darauf ſpielen will, aber es iſt bei der Entwicklung 13 ſtärker. LII—ds, e7—e5; 8. Sg1—e2, e5 dd. r Tauſch gibt dem weißen Springer ein gutes Feld. 9. Stacd4, Sd/—es; 10. Le2, Scö. Schw. ſollte mit les den Aufzug des b⸗Bauern kkzwingen und ſchleunigſt mit sd7 den Königs⸗ r zur Geltung bringen. Weißgerber läßt tört einen furchtbaren Angriff vom Stapel „Seine Vorbereitungen dazu zeugen von Meiſterſchaft. Dd2, Leö; 12.——0. adellos ſichere Stellung. 13. h4, Sd4: 14. Ld4:, Ld4; 15. Dd4:, ſer Springer kann nicht im entfernteſten iſſion von ſolcher Eindringlichkeit wie fer erfüllen. Der Abtauſch der beiden iſt nicht erleichternd für die ſchw. en, im Gegenteil ſind die letzten Anſätze Karl Laier(ſ.—— Schachecke), die ehrende 5 zu einem Gegenſpiel, etwa 12..., Sd7; 13. a6, 14...., Tb§, 15...., b5, zerſtört. 16. g4. Ein Fanfarenſtoß! 16...., De7; 17. Tdi—g1,—f6; 18. f3—14, Le6 . b 758 3 b Das iſt eine Sturmkolonne! Der Aufbau iſt vollendet. Es beginnt der Sturm. 19. f4—15, g6 f5. Will der Drohung 25((—f61) begegnen. Das konnte beſſer mit Des geſchehen. 20. g44 f5, h6; 21. Sd5! Macht 2ö frei. 21...., Ld5: 22. Dd5, Di7; 23. Dd?, Ties. Kh7? Tg6! 24. Tg6, Te4: 25. TI, g1, Th4: In Zeitnot Verzweiflung. 26. Dd5s, Dd5: 27. Tg7—, Khs; 29. 17g86 und gewann. * Ein intereſſantes Endſpiel Elſter⸗Berlin(am Zuge) 9 h 28. cdõ:, Tes; E 1 4, L, 4 74 4 5 AE 4 ——————2 5.. b f Schönmann⸗Hamburg Weiß hat die Qualität mehr. Die Schwierig⸗ keit beſteht darin, die ewige Schachgefahr auf ein irdiſches Maß zu reduzieren. 46...., Dh2—hIE; 47. Kd2, DZS2-; 48. Kcs, Dfi; 49. Tbö6. Verſucht mit dem König nach der 7. Reihe zu gelangen, wo er unter Obhut des jetzt ſtark ſtehenden Turmes gelangt. 49..., De4-; 50. Kb2, Da2-; 51. Kci, De4-; 52. Kd2. Alſo ſo geht es nicht. Er muß Zeit finden, den Turm gedeckt nach ds zu bringen und dem König die Zugſtraße über bö(ſchwarzes Feld!) zu eröffnen. 52..., Da2-; 53. Kel, Dal-; 54. Kfz, Dhi; 55. Tdé! Dg2+; 56. Kel, DhI; 57. Kdz, Dg2; 58. Kc3. Da?; 59. Kb4! „Zuerſt ging dieſer wichtige Tempogewinn nicht, weil der Turm auf bs ſtand, hernach— 1071 1h, ſperrt ihm dieſer das Feld bo, aber jetzt.. 59...., Dc4+; 60. Ka5, Da2E; 61. Kb6! Db2-E; 62. Kc7, Db7-; 63. Kds, Dbs--; 64. Ke7, Dis--; 65. Kd7, Das. Die Ewigkeit der Schachgebote nimmt nun das erſtrebte irdiſche Maß an. 66. Dc5! Da4--; 67. Ke7, Dba; 68. Td7-, Khö; 69. Td5:! Schönmann ſpielt mit bewundernswerter Klarheit. Untunlich iſt Dis—-Khs, Th7E-Ks4 und die Schläue 83—84 führt nach De4. g5-Kh5, Th7- Ks4 zu nichts, ja W. muß ſorgfältig ſpielen, um Remis zu machen. 69...., ed5ö: 70. eõ. Schönmann gewinnt nun, aber im Damen⸗ endſpiel. 70..., Kg7; 71. Kd7, Da4--; 72. Deb, De4; 73. Dc7, dd; 74. Kd8, Khö; 75. e7, Das--; 76. Kd7, Dd5--; 77. Ddö, Db7--; 78. Keö. Entſcheidende Umgruppierung. 18 Des--; 79. Kf7, Db7; 80. KfS, Da7; 81. Df6! Aufgepaßt bis zum Schluß! Falls esb ſo De7 4 81..., Dbs-; 82. esb, Db4--; 83. Dfe7. Auf⸗ gegeben. as iſt eine feine Endſpielführung des dem Deutſchen Schach zurückgegebenen Hamburger Meiſters. Niſsel und Humor Kreuzwort⸗Rätſel Waagerecht: 1. Knall, 8. Weſteuropäer, 9. Schwung, 10. perſönliches Fürwort, 11. Stadt in Baden, 13. Zeitgeſchmack, 15. Kröte, 16. deutſcher Dramatiker, 17. unſterblicher Teil des Menſchen, 18. weiblicher Kurzname, 19. Meeres⸗ pflanze, 23. Farbe, 24. Mutter der Burgunden⸗ könige, 25. Zwergengeſchlecht der deutſchen Sage. Senkrecht: 1. Auseinanderſetzung, 2. in das Gedächtnis zurückrufen, 3. chineſiſcher Nutz⸗ ſtrauch, 4. römiſcher Deſpot, 5. Veranlagungen, 6. Vorname einer deutſchen Dichterin, 7. Stadt am Harz, 12. landwirtſchaftliche Tätigkeit, 13. Mädchenname, 14. perſönliches Fürwort, 20. Farbe, 21. Name zweier Nebenflüſſe des Rheins, 22. Teil des Schiffes. Welcher Radio⸗Sender ſendet? Auflöſungen aus letzter Nummer Auflöſung des Kreuzwort⸗Rätſels Waagerecht: 1. Akka, 4. Aera, 7. Orkus, 8. Gera, 10. Baſt, 12. Orb, 13. Beute, 14. Aar, 15. Stand, 17. Leo, 19. Poſt, 20. Sire, 21. Totem, 22. Elan, 23. Made.— Senkrecht: 1. Argo, 2. Korb, 3. Ara, 4. Auber, 5. Eſau, 6. Akte, 9. Erato, 11. Stier, 13. Bad, 14. Anton, 15. Spee, 16. Aſta, 17. Lima, 18. Oeſe, 20. Sem. Auflöſung des Silben⸗Rätſels: 1. Vroni, 2. Iſobare, 3. Eskorial, 4. Liguſter, 5. Minne, 6. Unzahl, 7. Schalotte, 8. Zrinyi, 9. Maſſiv, 10. Amulett, 11. Nazareth, 12. Lan⸗ guedoc, 13. Einerlei, 14. Schiebkarren, 15. En⸗ zian.— Viel muß man leſen, nicht vielerlei. Auflöſung des Magiſchen Kreuz⸗ und Quer⸗Wort⸗Rätſels: Waagerecht und ſenkrecht: 1. Spar⸗ taner, 2. Pera, 3. Arm, 4. Ra, 5. Anis, 6. Note, 7. Enz, 8. Re, 9. None, 10a Sitz, 10b Sue, 11. Muſe, 12. Montag, 13a Po, 135 Pirna, 14. Rhin, 15. Hirt.— Diagonale—B Semmering. „Was ſe angeſchafft „Ach bewahre, das ſind meine beiden Brü⸗ der. Die waren ſtellungslos, und da habe ich Pferdi⸗astz Jungens, kommt zu mir als ferd!“ „Ich bin Fliegengewichtsmeiſter... und Sie, mein Herr?“ Das iſt wirklich ein tüchtiger Verſicherungs⸗ vertreter! (Aftenbladet), 4 4 — 5— „Ich habe alſo mit Papa geſprochen, Erich, er will die Hälfte unſeres Unterhalts bezahlen!“ „Das iſt ja fein— dann fehlt uns alſo nur noch jemand für die andere Hälfte!“ Kalauer Patſch beſchäftigt ſich neuerdings mit Aſtro⸗ nomie:„Denk mal, Pitſch, das Sonnenlicht legt in der Sekunde dreihunderttauſend Kilo⸗ meter zurück, phantaſtiſch, was?“ Pitſch iſt nicht im geringſten erſtaunt:„Na, abwärts iſt das doch kein Wunder!“ * Pitſch beſtellt auf dem Standesamt ſein Auf⸗ gebot.—„Wen wollen Sie heiraten“, fragt der Beamte.—„Na,'ne Frau“, meint Pitſch.— „Das iſt doch felbſtverſtändlich!“—„Sagen Sie das nicht, meine Schweſter hat vor vierzehn Tagen'nen Mann geheiratet!“ * „Der Ober in Patſch's Stammkaffee weiß immer einen neuen Witz, heut iſt's jedoch aus⸗ nahmweiſe ein Rätſel:„Es iſt nicht mein Bruder und es iſt nicht meine Schweſter und doch das Kind meiner Mutter, was iſt das?“ — Patſch zerbricht ſich den Kopf und findet es doch nicht.„Ganz einfach“, ſagt der Ober,„das bin ich ſelbſt!“— Patſch iſt ſchwer begeiſtert und 18 dieſes Rätſel am Abend einer großen Geſellſchaft auf.—„Das ſind Sie ſelbſt“, ruft einer.—„Nee, falſch“, triumphiert Patſch,„das iſt der Ober in meinem Stammkaffee!“ * Pitſch und Patſch beſtaunen im Zoo den Löwen.—„Möcht' nur wiſſen, warum das Vieh ſo mnen' großen Kopf hat, grübelt Pitſch. — Patſch meint:„Sicherlich damit er nicht durch's Gitter kann.“ * Stimmt „Wo findet ein Häßlicher noch Liebe?“ „Im Konverſationslexikon unter„'.“ . Vor Gericht „Sie haben einem Herrn, der badete, ein paar Beinkleider geſtohlen! Können Sie mil⸗ dernde Umſtände anführen?“ „Ja, gewiß, Herr Richter! Da, wo der Herr badete, war das Baden verboten!“ —— — ————— ——— „Heinz Berg“, nachdem er bedächtig das Glas zu Munde ge⸗ und Entſagung. Der Bauer, der die plötzliche führt hatte, erwiderte er:„Der zwiſchen Speyer Veränderung Heinz bemerkt hatte, bedauerte und Schifferſtadt ſich ausbreitende Nonnenwald ſeinen Einfall und vor Verlegenheit die Gl iſt von hier in einer guten Wegſtunde zu er⸗ füllend, verſuchte er irgend etwas Belanglo reichen und bietet manchen prächtigen Ort, wo zu ſagen, als Heinz mit leiſe geſprochenen W Sie Ihre Tat zur Ausführung gelangen laſſen ten ſeine Erzählung begann: Aber das nördlich gelegene Domm⸗ 1. Fortſetzung Nach einer herzlichen Begrüßung ſahen die Kameraden auf Heinz, der den von den Hei⸗ delbergern mitgebrachten Paketen kupferglän⸗ zende Zylinder entnahm, die Sprengkörper. Lie⸗ bevoll mit der Hand über jedes einzelne dieſer gefährlichen Dinge ſtreichend, ſagte Heinz in leiſem Tone, mehr zu ſich ſelbſt, als zu den anderen:„Wie ſehr freue ich mich auf euer Konzert, mehr als auf die ſchönſte Opernmuſik!“ Dann, einen Blick auf ſeine Armbanduhr wer⸗ fend:„Wir müſſen uns beeilen, um zehn Uhr erwartet uns der Fährmann. Es iſt ein wei⸗ ter Weg, den wir heute Abend noch bewältigen müſſen. Sich den Heidelbergern zuwendend, ſprach Heinz weiter:„Hier hat jeder eine Pi⸗ ſtole; im Beſitze der Ausweiſe ſeid ihr ja ſchon“. Und zu den dem Propagandatrupp zu⸗ geteilten Kameraden, ihre Aufgabe noch einmal kurz zuſammenfaſſend:„Hanſen, der die zu be⸗ arbeitende Gegend kennt, wird die Führung übernehmen! Verteilt die Flugblätter unter euch, hier iſt die Liſte der Vertrauensleute, die ihr aufzuſuchen und mit Flugblätter und Fran⸗ ken zu verſehen habt. Sollte wider Erwarten euch etwas zuſtoßen, ſo laßt um Himmelswillen den Franzoſen nicht die Liſte in die Hände fal⸗ len! Die Parole für dieſe Woche heißt Deutſch⸗ land. Nach eurer Rückkehr erwarte ich Bericht!“ Die dem Sprengtrupp zugeteilten Kameraden hatten inzwiſchen die Sprengkörper wieder ver⸗ packt und ſtopften ſich gleichfalls die Taſchen voll Flugblätter. Heinz verteilte unterdeſſen die Banknoten, von denen jeder ein anſehnliches Päckchen erhielt. Nach geraumer Weile war man zum Abmarſch fertig geworden. Einzeln und in Paaren ver⸗ ließen ſie das alte Haus, und als letzter folgte Heinz den vorangegangenen Kameraden. IV. Weit draußen am Rhein ſtand das Häuschen des Fährmannes Jakob. Seit jenem Tage, wo die Pfalz beſetzt wurde, war es aus mit ſeinem Geſchäft und mühſam ernährte er ſich jetzt aus dem geringen Ertrage ſeiner Fiſcherei und ſei⸗ nen wenigen Feldern. Seine Nachen ſchaukel⸗ ten wehmütig im Rhein und harrten der Stunde, wo ſie mit ſtarker Hand wieder über den Rhein geführt werden würden. Einige Male hatten Schmuggler verſucht, den Fähr⸗ mann für ſich zu gewinnen, und Waren vom pfälziſchen Ufer herüber zu holen. Aber für unſaubere Geſchäfte war Jakob nicht zu haben, zumal der franzöſiſche Poſten am anderen Ufer ein ſcharfes Auge auf das von ihm bewachte Gebiet hatte. Jakob führte ein zurückgezogenes Leben mit ſeiner Frau und den beiden Kindern. Oft⸗ mals ſaß er Stunden am Strand und ſtarrte mit geballten Fäuſten hinüber an das andere Ufer, wo der franzöſiſche Wachtpoſten mit ent⸗ ſichertem Gewehr entlang ging. Eines Tages, Jakob ſaß vor dem Haus und flickte Netze und die Kinder ſpielten im Sande, näherte ſich dem Häuschen ein hochgewachſener junger Mann. „Sind Sie der Fährmann Jakob?“ hatte der Fremde ſchon von ferne gerufen. Als Jakob bejahte, kam er mit raſchen Schritten näher. Nachdem der Fremde ſich als Heinz Berg vor⸗ geſtellt hatte, waren ſie bald in ein Geſpräch vertieft. Anfänglich hatte ſich Jakob geweigert, auf die Wünſche des Fremden einzugehen. Als dieſer ihn aber an ſeine Soldatenzeit und an das Deutſchtum erinnerte, war er bald bereit, ſein Teil zu der Tat beizutragen. Und jetzt, in einer herrlichen Frühlingsnacht, ſaß Jakob auf der Bank vor ſeinem Häuschen und war⸗ tete, geduldig ſeine Tabakspfeife ſchmauchend, auf Heinz Berg und ſeine Getreuen... Endlich vernahm ſein geübtes Ohr Schritte, die ſich ſeinem Häuschen näherten. Bedächtig erhob er ſich von der Bank und begrüßte die Angekommenen. Schweigend ging er zu ſei⸗ nem Nachen und machte ihn für die nächtliche Ueberfahrt bereit. Heinz Berg richtete unterdeſſen an die Ka⸗ meraden die letzten ermahnenden Worte und nach ſtummem Händedruck nahmen die Kame⸗ raden des Propagandatrupps ihre Plätze ein. Heinz prüfte den Himmel. Schwarze Wolken kamen über den Rhein gezogen, tiefe Dunkel⸗ heit unter ſich verbreitend. Unter Jakobs krä⸗ tigem Stoß entfernte ſich der Nachen vom Ufer und war nach zwei Ruderſchlägen den Augen der Zurückgebliebenen entſchwunden. Kein Laut war zu vernehmen, nur die Wellen ſchlugen gluckſend an das Uferpflaſter. Mit Hilfe der Uhr verſuchte Heinz die Ankunft der Kamera⸗ den am andern Ufer feſtzuſtellen. So ſehr er auch ſeine Sinne anzuſtrengen verſuchte: überall Geſellſchaft ſchon erwartet. Auf das laute Hundegebell hin eilte er an das Tor, das er nach kurzer Parolefrage öffnete. Händereibend führte er die nächtlichen Beſucher in die große Wohnſtube, wo zahlreiche Geweihe die Wände ſchmückten und der hohe Kachelofen eine ange⸗ nehme Wärme verbreitete. Geſchäftig eilte der Bauer in die Küche und kehrte mit einer Kanne ſtark duftenden Kaffees zurück, währenddeſſen es ſich die Gäſte auf den reichgeſchnitzten Stüh⸗ len bequem machten. Der Bauernhof lag wieder in tiefſter Ruhe. Nach einer letzten Zigarette hatten die Gäſte ihre vom Bauer zugewieſenen Zimmer auf⸗ geſucht. Nur der Bauer und Heinz Berg ſaßen Huferſte hung Ein Atem weßt vom Meer his zu den Almen dieſes herrlichen Führers einzuſetzen. In erwerden Sirenen heuken und die Schkote quakmen, Motoren donnern herrlich durch die Euft, (Maſchinen ſurren und die Käder malmen. Das Heer der Arbeit zieht. Ein Wille ruft. Ein(Marſch dröhnt auf, unendliche Kokonnen, Ein Goll marſchiert, das ſich ſein Schielſal ſucht. O wie ein Glanz von nie gekannten Sonnen Ein deutsches Schicksal menſchliche. Siedlungen, zoſen befinden, die Ihnen noch vor Ausfüh⸗ wollen, dann rate ich, daß Sie zwiſchen Schif: mit dem kleinen Gehalte meines Vaters durch⸗ ferſtadt und Dommholz den Bahnkörper zu zer⸗ zubringen. Ich beſuchte die Realſchule. Da ich ſtören ſuchen. In dieſem Falle iſt auch die Das ſchwere Korn wogt auf den hohen Balmen. gehen, dann ſterbe ich gern für mein deutſchez Die Frauen tragen ſtumm und ſtolz die Frucht Volk, das ich über alles liebe— auch wenn Von Hermann Heh groben Sdale LI I 3 ii W„Mein Vater war ein kleiner Beamter i— emfihin a irgendeinem preußiſchen Provinzneſt. Meine„ Mutter, die Tochter eines mit Kindern reich enes jeden rung der Tat gefährlich werden könnten. Wenn geſegneten Paſtors, hatte alle Mühe, unſere Sie die untere Hälfte der Bahnlinie zerſtören Familie— ich hatte noch drei Geſchwiſter— ſehr gute zeichneriſche Veranlagung beſitze und in der Mathematikſtunde der beſte Schüler war, war es für mich eine Selbſtverſtändlichkeit, Zu genieur zu werden. Der Gedanke daran, daß ich künftig Brücken und ſonſtige gigantiſche Sachen bauen würde, gefiel mir ſo gut, daß mich vergeſſen ließ, daß mein Vater für die kaufmänniſche Laufbahn auserſehen hat Mein Vater, dem ich eines Tages mei Wunſch gebeichtet hatte, ſchlug einen groß Krach, und meine Mutter legte ſich weinend Bett. Die gute Frau hätte mich zu gerne glüc“ lich geſehen. Da nahten wieder die Schulferien, Wie jedes Jahr durfte ich dieſe herrlichen Wo⸗ chen bei einem Onkel verbringen. Dieſen machte ich mit meinen Sorgen vertraut. Auch er ver⸗ ſuchte mir den Wunſch meines Lebens auszu⸗ 1 9 eunitieri ber fllenge .9 in herſammlu hekanntma ſchen Staatsanzei rufe unglücklich werden würde, ſetzte er ſich vom 16. 2. 1934 ung harten Kämpfen mit meinem Vater ausei ſ ſehung bis zum 2 und brachte mich nach beſtandenem Abitur nzei— 115 eine Techniſche Hochſchule. Nach dem zweiten om 20..1934 15 Semeſter meldete ich mich als Freiwilliger, u wurde, aufgef mein Jahr abzudienen. Während meiner mi nn täriſchen Ausbildungszeit kam es zu den Ein Teil der Be kannten Ereigniſſen des Jahres 1914. Weni. 1000,— bzw. Tage nach der Mobilmachung kam mein Regi⸗ fien der Minie 3— 4 7 7 f„ i ir aben ment an die Front. Schon in den erſten Kriegs⸗ iber die Kraftlosen jahren wurde ich zum Leutnant befördert. Mit ibez eßnaungd ein paar ſchneidigen Stückchen hatte ich mir da ſihenden Aktien E. K. 1 und das Vertrauen des Regiment Rannheim mit B. kommandeurs exworben, der mir bei dem bald hdanebdem vorb auftretenden Offiziersmangel die Führu ie Veſt er einer Kompagnie übertrug. Zu meinen Unter⸗ gebenen war ich weniger Vorgeſetzter als Ka⸗ merad. Bald hatte ich das Vertrauen meiner Leute erworben, mit denen ich den Teufel aus der Hölle geholt hätte, wenn dies verlangt worden wäre. Nach vier harten Jahren, in hverlin: denen ich zweimal ſchwer verwundet und mit bei der Dresdne allen möglichen Auszeichnungen bedacht wurde, dem Bankbg lam der Juſammenbruch unſeres unbeſieg der Gongnet lichen Heeres. Tränenden Auges nahm ich Ab⸗„ der Deutſchen ſchied von meiner braven Kompagnie, und mit nßrankfurt a abgeriſſenen Achſelſtücken und Kokarden ſuchte bei der Dresdner ich die mir fremd gewordene Heimat auf. Die„ der Sfatals⸗ über alles geliebte Mutter war an der Grippe„der etal e geſtorben, der Bruder im Kriege gefallen. Die„ der Mitielder beiden Schweſtern hatten ſich nach entfernten fenſtha Orten verheiratet und der Vater war alt und anldat mürriſch geworden. Drei Tage nur hielt ich EuLeipzig: es zu Hauſe aus, dann zog es mich wieder fort: bei der Dresdner Mit meinem kleinen Vermögen vollendete ich der Allgemeir mein Studium. Ich hatte Glück und erhiell a nach beſtandenem Examen ſofort eine gut be⸗„ der Deutſchen zahlte Stellung. Gelegentlich eines Aufent⸗ Filiale 3 haltes in München beſuchte ich eine Verſamm⸗ eudwigshaf lung der in den erſten Anfängen ſtehenden bei der Dresdner NSDac und lernte deren Führer kennen. Die⸗ der Benſchen ſer Mann, der einſt den Geſchicken Deutſth“' der Fflale lands eine neue Wende geben wird, lernte mich hmannbeim: das deutſche Volk lieben und verſtehen. Auz bei der Dresdner tiefſter Ueberzeugung heraus ſetzte ich mich für„ der ſchaff die Idee dieſes Mannes ein, und nur zu bald„ der Deutſchen mußte auch ich erfahren, was es heißt, ſich für Filiale K die Wahrheit einzuſetzen. Unter nichtigem nsgarbrücken Vorwand wurde mir die Stellung gekündigt dei Gebr. Röchlir und durch Intrigen unmöglich gemacht, eine Pinter Beiftgung ein neue zu finden. Aber mürbe machen, daß feswniltcen konnte der Gegner mich nicht, und heute durch tel ſtrömt mich doppelte Kraft, mich für die e Die bis zu dem g Geiſte ſeiner Bewegung bin ich heute hier und eren Stelle d Heiß und befehlend in die ketzte Gucht. werde ich morgen die Sprengungen ausfüh⸗—13 3110 der ren. Sollte ich bei den Sprengungen zugrunde Fgung vorhanden“! ARNannheim, ir es heute noch unter roten Fahnen marſchiert und uns wie Hunde totſchlagen möchte!“ Die letzten Worte hatte Heinz in flüſternd Tone geſprochen und war dabei an das Fenf getreten. Ueber den den Hof umſäumend Ulmen hatte der bis dahin tiefſchwarze Him mel: eine lichtere Färbung angenommen, den grauenden Morgen verratend. 1 Voller Intereſſe war der Bauer Heinz' ſchlich 4 Brown, Bover Auf unſre Fahbnen ſtürzt! Die dunlike(Wucht Des einen(Willens— Sehnſucht, Reid und Tat Glüßt ſie zuſammen— und ſie ſchoͤpft den Staat. die gleichbleibende Dunkelheit und nichts war zu hören. Plötzlich tauchte aus der Finſternis Jakob in ſeinem Nachen auf.„Es iſt alles gut gegangen, Herr. Kein Franzoſe iſt drüben zu ſehen. Das Ufer liegt ſchweigend und ver⸗ ter Erzählung gefolgt und in die erlöſchende Glut des hohen Oſenwerkes ſtarrend, fand ſeine Lippen endlich die Worte:„Sie ſind ganzer Mann, Heinz Berg! Gebe Gott, 5 9• Ihnen nichts zuſtößt und Sie dem deutſt laffen!“ Gerhard Schumann 7„ 4 Die Kameraden des Sprengtrupps hatten in Bätte hiten Wateztan o m. dem leiſe ſchaukelnden Kahn ihre Plätze ein⸗ 4 Ihres Schlages, hätte es dieſes Elend nie e genommen und die Sprengkörper auf den Bo⸗ in der Wohnſtube vor dem wärmeſpendenden Flucht ausſichtsreicher, ſollte Ihr Werk vor⸗ tragen müſſen———1“ 1051 gelegt, und unter Jakobs kräftigen Ruder⸗ Ofen, wo ſie bei einem Glaſe Wein 3 die zeitig wahrgenommen werden.———“ Der Bauer erzühlte jetzt aus fei ägen begann die Fahrt ins Ungewiſſe. Auf weitere Ausführung der Aufgabe berieten.; 5 3fü en 5 iin iin ber Mitte des Rheines grüßte aus weiter Ferne Heinz hatte von ſeinen Kameraden und der Heinz war auf der Karte den Ausführungen Mit dem erſten Hahnenſchrei ſuchte Heiiz des Bauern gefolgt und mußte dieſem nach ihm zugewieſene Zimmer auf, um no der helle Lichterſchein der Schweſternſtädte Aufgabe des Propagandatrupps erzählt und einigen Ueberlegungen in allen Punkten recht einigen Stunden Schlaf die nötige Kraft Mannheim⸗Ludwigshafen und am Horizont kam dann auf ſeine Aufgabe zu ſprechen.„Die r— funkelten die tauſend Lichter der Anilinfabrik. Bahnlinie muß unter allen Umſtänden zerſtört ee Rur——— den kommenden Tag zu ſammeln. Vorſichtig ſteuerte Jakob den Kahn an das werden, ſchon der moraliſchen Wirkung auf daß er ſich nicht dazu enlſchließen konnte, ſich Wenige Stunden ſpäter erwachte der Hof pfälziſche Ufer, und neun Augenpaare verſuch⸗ Ihre Landsleute wegen, welche hierdurch in an den Sprengungen zu beteiligen. Mitten in neuem Leben. Die in der Nacht angekohine ten die Nacht zu durchdringen, um gegebenen⸗ ihrem Abwehrkampf geſtärkt werden.“ Und ſeinen Gedanken vernahm er wieder die nen Gäſte verließen nach einem guten Frühſt falls den franzöſiſchen Poſten rechtzeitig zu ent⸗ die auf ſeinen Knieen ausgebreitete General— Stimme des Bauern, und unter herzlichem Abſchied von dem t decken. ſtabskarte zur Hand nehmend, wandte er ſich 1 Bauern den gaſtlichen Hof. Touriſten gleiche Stumm und ohne irgendwelche Geräuſche fragend an den Bauer:„Auf der Karte iſt ein„Wie freue ich mich darüber, daß ſich endlich Lied in den Frühlingstag ſingend, marf verabſchiedeten ſie ſich von Fakob, der mit ſei⸗ Wald verzeichnet, durch den die Bahnlinie deutſche Männer geſunden haben, die gewillt ſie unter Heinz' Führung den Feldwog e nem Gvot ebenfo ſchneln in der Nacht 5 führt und nördlich davon beſindet ſich ein wei⸗ ſind, den Franzoſen die Zähne zu zeigen. Es 0 8 1 tauchte und mit größter Vorſicht durchſchritten teres Gehölz. Ich beabſichtige unter dem iſt ſchade, daß Sie nicht die ganze Brut in die ** Ae, S 1 5 4 uft f 5 ieſer“? 4 Ringsum erwachte die Natur zu blühe en s das Ufer ſäumende dürftige Geſtrüpp. Schutze der Nacht mich an den Bahnkörper her⸗ Luft ſprengen können. Zu dieſer Tat wäre auch dem en Ahein 5 anzumachen und nach erfolgter Sprengung den ich gerne bereit. Wollen wir nicht den Reſt Leben,— nicht den Zwang verratende Wald zu verlaſſen und raſchmöglichſt wieder der Nacht dazu benützen, uns aus unſerem—— dem ag An einer badiſches Gebiet aufzuſuchen. Wie iſt Ihre Leben zu erzählen?“ Wegkreuzung nahm Heinz die Karte zur Hand Nach langem Nachtmarſch gelangte der 1 2“ und gab die letzten Erklärun 10 Sprengtrupp an einen einſam gelegenen Bau⸗ Meinung, Herr Hoſer Bei dieſen Werken gite ſich in Heinz Ge⸗ 9 9 Gant geh ernhof. Der Beſitzer des Hofes hatte die kleine Der Bauer wiegte gedankenvoll den Kopf und ſicht ein biiterer zug. Wie Lon ſchyerem Leid Fortſetzung folgt hende Landſtraße zu erreichen. der die plötzliche hatte, bedauerte nheit die Gläſer vas Belangloſes ſprochenen Wor⸗ ier Beamter in vinzneſt. Meine it Kindern reich Mühe, unſere i Geſchwiſter— 's Vaters durch⸗ ealſchule. Da ich gung beſitze und eſte Schüler war, ſtändlichkeit, In⸗ anke daran, daß iſtige gigantiſche r ſo gut, daß e Vater für mich userſehen hatte Tages meinen g einen großen ſich weinend zu h zu gerne glück die Schulferien, e herrlichen Wo⸗ n. Dieſen machte it. Auch er ver⸗ Lebens auszu⸗ iß alles Zureden em anderen Be⸗ „ſetzte er ſich in Vater ausein⸗ atliche Geldrente enem Abitur in ach dem zweiten Freiwilliger, um end meiner mili⸗ mes zu den be⸗ 5 1914. Wenige kam mein Regi⸗ en erſten Kriegs⸗ befördert. Mit hatte ich mir das des Regiments⸗ ir bei dem bhald die Führung u meinen Unter⸗ geſetzter als Ka⸗ ertrauen meiner den Teufel aus dies verlangt ten Jahren, in vundet und mit n bedacht wurde, nſeres unbeſieg⸗ es nahm ich Ab⸗ pagnie, und mit Kokarden ſuchte deimat auf. Die an der Grippe ge gefallen. Die nach entfernten ter war alt und ze nur hielt ich mich wieder fort. n vollendete ich lück und erhielt ort eine gut be⸗ )eines Aufent⸗ Deine Verſamm⸗ ängen ſtehenden hrer kennen. Die⸗ ſchicken Deutſch⸗ wird, lernte mich verſtehen. Aus etzte ich mich für und nur zu bald es heißt, ſich für Unter nichtigem ellung gekündigt ch gemacht, eine he machen, das und heute durch⸗ ich für die Idee einzuſetzen. Im h heute hier und gungen ausfüh⸗ zungen zugrunde r mein deutſcheß e— auch wenn ahnen marſchiert n möchte!“ iz in flüſternden i an das Fenſter öf umſäumenden iefſchwarze Him igenommen, den ter Heinz' ſchlich⸗ idie erlöſchende ſtarrend, fanden e:„Sie ſind ei Gebe Gott, daß e dem deutſchen rhalten bleibenl mehr Männer es Elend nie er⸗ 1 ſeinem Lebeg. ſuchte Heinz daß if, um noch hef nötige Kraft ſüt neln. achte der Hof acht angekomme⸗ guten Frühſtüch von dem treuen uriſten gleich, e end, marſchierten 'n Feldweg ent⸗ ir zu blühendem, verratend, der lag. Karte zur Hand en. etzung folgt —— — ſber die Fe Pohrgang 5— A Nr. 328/ B Nr. 198— Seite 21 „Hakenkreufbunner“ Mannheim, 21. Juli 19835 Aufruf! I..: Eisenhofer Im bienstag, den 23. Iull 1935, findet um 20.50 Unt im groben Sdele der„Lledeftafel“ in Hennheim, K 2, 52 die ſründungs-Versammlung dger Arbeitsdonłmitęgliedschàft Hennheim stätt. Es ist pflicht elnes jeden ehemaligen Afbeitsmonnes, zu efscheinen. Der Gruppenobmann der Gruppe 276 burloch. Feldmeister Dünnwveld, spricht über: „ Arbeits dienst und Arbeitsdank“ HeilHtler! Der Geuobmenn des Arbeitidenłe Gau 27, Baden automarłkt Telephon 30/ 54— ar. Autohebehlühnen, für Repara- ——— turwerkstätten u. Tankstellen Hydr. pressen für Industrie eam pressen für Obhst- u. Weinbau nubriziert und liefert in erstklassiger Ausführung —355 Spezlalfabrik für hydr. Pressen J. fielentrcher Aunne, ursennenkrpr Eppingen I. B. Gegründet 1875 14934 K 40361 K Facharʒt für Nach lenglähriger fachörztlicher Ausbildung àn der Universitäts- Kindefłlini Heldelberg(prof. Dr. Horo) habe ich mich àis Kinderkrankheiten in den praxistdumen des vetstorbenen Or. Gottlieb niedergelossen. Dr. med. Otto RNohrhirsch Hannheim, Nenzstraße 5— Telefon 27855 Sprechzeit—5 Uhr Zugelassen zu den Krankenkassen, außer Orts-, Betrlebs- und 3 Die neue Kabrie-Limusine RM. 2600.— 3959 K Moton, Vobert e Lie. Rkllengefelichalt, Mannheim 3. Aufforderung Verfolg der Beſchlüſſe der en General⸗ aung unſerer Geſellſchaft vom Dezember Iwurden die Aktionäre 1 Kefeig durch HBelanntmachung im Deutſ eichs⸗ und Preußi⸗ ſchen Staatsanzeiger Nr. 925 wwom 2. 1934, Nr. 40 Lomn 102. 1934 und Nr. 47 vom 24. 2. i934 unker Friſt⸗ —— bis zum 20. Mai 1934, die— Bekannt⸗ mächungen im Deutſchen Reichs⸗ und reu 71403 eiger Nr. 104 vom 5. 5. 1934 und Nr. vom 20 1954 4 bis zum 31. Oktober 1934 verlängert wurde, aufgefordert, 57 Aktien bei den Rs Stellen zwecks Durchführung der Kapitalherabfetzung m Umitauſch in neue Aktienurkunden einzureichen. der Beſitzer alten über je nom. bzw. je nom. RM 200.— lautenden ef00 nicht nachgekom⸗ ben deshalb' auf Grund des Geſe 70 von Aktien vom 20. 1 0— —00 we der fenber 1934, Reichsgeſetzblatt 1 S. 1254 den Antrag au Genehmi ung der Kraftloserklärun 4075 no — ſtehenden Aktien eingereicht, dem das Sgericht mit Beſchluß vom 27. Mai 1335 ſtatt⸗ eben 60 F——— vorbezeichneten Geſe F 3* hier⸗ ie WiAes unſerer alten über je R 1000.— und über je RM 200.— lautenden Aktien, weiche bis⸗ er der Umtauſchaufforderung nicht entſprochen haben, ie oc ihre Aktienurkunden umgehend, ſpäteſtens jedoch bis 30. September 1935 bei den nachſtehend aufgeführten Stellen in Berlin: ei der Dresdner Bank, dem Bankhauſe Mendelsſohn& „ der Reichs⸗Kredit⸗Geſellſchaft Krilenze eſellſchaſt. „ der Kommerz⸗ u. Privat⸗Bank Aktien „ der Deutſchen Bank und Disconto⸗ ellſchaft, inmFrankfurt a..: i der Dresdner Bank* rankfurt a 5 der Deutſchen Bank u ronto,Geſenſchaft, d etal, alſchaft g e euiggez „ der Metallgeſellſcha e „ der Mitteldeutſchen Ereditb Rieberlaſſung der Commerz⸗ und Privät⸗Vank Aktien⸗ eſe 7 zem Vanldaufe Jacob S. H. Stern, in Leipzig: 7. ei der Dresdner Bank in Leipzig der Allgemeinen Deutſchen Gedit⸗Anſtalt, der ſhaft Ffü und Privatbank Aktiengeſell⸗ ſchaft, Filiale Leipzig, der Deutſchen Bank 235 Disconto⸗Geſellſchaft, Filiale Leipzig, nLudwigshafen a. Rh.: bei der Bank, Filiale Ludwigshafen „ der Beutſchen Bank und Disconto⸗Geſellſchaft, Filiale Ludwigshafen a. Rh., in Mannheim: bei der Dresdner Bank, Filiale Mannheim, ber und Aktiengeſell⸗ ſchaft, Filiale „ der Deutſchen Bank und Ditconto⸗ ⸗Geſellſchaft, Filiale Mannheim, in Saarbrücken: bei Gebr. Röchling, Bank, unter Beifügung eines arithmetiſch 33 Num⸗ ‚ 2 ernverzeichniffes während der üblichen Geſchäfts⸗ f 4 Einreichungsformulare ſind bei en genannten Stellen koſtenlos zu entnehmen. Die bis zu dem gengnnten Stichtag nicht eingereich⸗ ten Wenenteen über je M 10—35 je M werden für kraftlos erklärt werder Die an Stelle der für kraftlos erklärten muktien guszugebenden neuen Aktien werden den Berechtigten zusgehändigt oder, ſofern die Berechtigung zur Hinter⸗ legung vorhanden iſt, hinterlegt. Mannheim, im Juni 1935.(47 706 K Brown, Boveri& Cie., Aktiengeſellſchaft Der Vorſtand. An einer Reichsle texie ist eingetroffen. General-Vertr. FelsàFluchs Schwetzinger. str. 98 Tel, 43865 Mia-A0 3 1, empfiehlt für alle in das photogr. Fach eiuschlagen- den Arbeiten. (40 353 K) Absapae erh. neue Wagen Auto⸗Verleih Peter F lic Brücken⸗Garage, Ludwigshafen Rh. Telephon 624 52. (49 475 K) .8 Liter Amüge Opel nA 4Sitzer Sonnen⸗ auswärts, Klavier⸗ ſcheinkuvee in beſt. „Zuſtd., erſt 24000 Weinzas⸗ 5 Piaien, billig männ. bei billig⸗ derk* ſier Berechnung.“ mehn in 3% PaulLotz, H 7, 36 2805 Wiged. u. Fernſpr. 223 34.an den Verl. 5 5. 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