Mum obes NKGNIG) §t U. à. — dleses ramm! oꝛtüme del Bohnen lerzog von ꝛen wurden. .50 Uhr .00,.50 4 Johren S ur 50 pf.. 7 ahagaganaganaaamsaaaae I S 2 In pPAEK odi mit. philoma“ tranz 50 Pfg. kreuzbanner“ Ausgabe à erſcheint 12mal(.20 RM ſowie die Poſtämter entgegen. 4 die hindert, beſteht kein Anſpruch au Sonnkag⸗Ausgabe Mannheim Verlag und Schriftleitung: Mannheim, R 3, 14/15. Fernſprech⸗Sammel⸗Nr. 354 21. Das„Haken⸗ n u. 50 Pfg. Trägerlohn), Ausgabe B erſcheint 7mal(.70 RM u. 30 Pfg. Trägerlohn), Einzelpreis 10 Pfg. Beſtellungen nehmen die Träger eitung am Erſcheinen(auch dur Entſchädigung. Regelmäßig erſcheinende Beilagen auf allen Wiſſensgebieten. Für unverlangt eingeſandte Beiträge wird keine Verantwortung übernommen. höhere Gewalt) ver⸗ 5. Jahrgans — — — ——— Mannheim, p 3, 14/15. A/ Nr. 411 B /Nr. 248 Anzeigen: Geſamtauflage: Die 12geſpalt. Millimeterzeile 10 Pf im Textteil 45 Pfg. Schwetzinger und Weinheimer Die Ageſpalt. Millimeterzeile im Textteil 18 Pfg. Bei Wiederholung Rabatt nach aufliegendem Tari Schluß der Anzeigen⸗Annahme: Frühausgabe 18 Uhr, Abendausgabe 13 Uhr. Anzeigen⸗Annahme: Fernſprech⸗Sammel⸗Nr. 354 21. 3 Ausſchließl. Gerichtsſtand: Mannheim. Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 4960. Verlagsort Mannheim. 93 Die Ageſpalt. Millimeterzeile Ausgabe: Die 12geſpalt. Millimeterzeile Tanſ ahlungs⸗ und Erfüllungsort Mannheim. Mannheim, 8. Sepkember 1935 Wie lalſen uns nicht ſamähen! Unerhörte beleidigung deulſchlands durch einen ſleuporker Richter/ der Ueberfall auf die„Bremen“ Neuyork, 7. Sept.(HB⸗Funk.) In dem Prozeß wegen des kommuniſtiſchen Ueberfalls auf den Lloyddampfer„Bremen“ im Hafen von Neuyork hat der Amtsrichter Louis Brod⸗ ſky am Freitag ein Urteil gefällt, das vor allem durch ſeine Begründung eine unerhörte Beleidigung Deutſchlands darſtellt. Sämtliche Angeklagten wurden von der Anklage der„ge⸗ ſetzwidrigen Zuſammenrottung“ freigeſprochen. Lediglich ein Angeklagter wurde wegen Waffen⸗ beſitzes in Haft behalten. In ſeiner Urteilsbegründung ließ ſich der Amtsrichter dazu hinreißen, die nationalſozia⸗ liſtiſche deutſche Regierung und die Hakenkreuz⸗ flagge in der wüſteſten Weiſe zu beſchimpfen und den Lloyddampfer„Bremen“ als „Piratenſchiff“ zu bezeichnen. Die Urteilsbegründung begann mit einer Darlegung der Ereigniſſe an Bord des Lloyd⸗ dampfers„Bremen“. Dann fuhr Amtsrichter Brodſky wörtlich fort:„Ich bin mir durch⸗ aus der Tatſache bewußt, daß das offene Füh⸗ ren der Naziflagge für dieſe Angeklagten be⸗ rechtigter⸗ oder unberechtigterweiſe die Vor⸗ ſtellung von einem Piratenſchiff hervorgerufen hat, das herausfordernderweiſe in den Hafen einer Nation einfährt, von der es kurz vorher ein Schiff in den Grund gebohrt hatte(eine Anſpielung auf die„Luſitania“?—.⸗Schrift⸗ leitung) mit der ſchwarzen Piratenflagge ſtolz an ſeinem Maſt. In der weiteren Urteilsbegründung erklärte Amtsrichter Brodſky u.., daß die An⸗ weſenheit der vier Angeklagten, Artur Blair, William Bailey, William Howe und George Blackwell auf der„Bremen“ keine geſetz⸗ widrige Zuſammenrottung dargeſtellt habe. Be⸗ züglich des Angeklagten Vincent Me Cormack beſtänden Widerſprüche in der Zeugenausſage, daß er angeblich den amerikaniſchen Detektiv Matthew Solomon niedergeſchlagen haben ſoll. Bezüglich der erſtgenannten vier Angeklag⸗ ten lägen keinerlei Beweiſe für eine Geſetzesverletzung vor(). Sie hätten ſich nur unter der Menſchenmenge befunden, die ſich durchaus geſetzlich am Pier eingefunden habe, um gegen die deutſche Hakenkreuzflagge zu proteſtieren, wozu ſie ſo lange berechtigt ge⸗ weſen ſei, als ſie nicht den Frieden ſtörte. Unabhängig hiervon ſtelle die weitere Frage, ob ſich die Angeklagten individuelle Handgreif⸗ lichkeiten haben zu Schulden kommen laſſen, ein ganz anderes Problem dar. Unter der Vorgabe einer geſetzlichen Anſammlung dürften von Ein⸗ WAREN ES WIRKTIICH derien von dch⸗ Dies ist nicht nur der Titel einer grapholog.Preittrase in unserer Jonntags-Bellage lesen Sie unser gelbes Wochen- endblatt · dann erleben Sie Sarlen vom dcht jchlag annehmen können. ror allem in Zu den Manövern im Schwarzwald Der Gauleiter im Geſpräch mit einem Freund aus der Wehrmacht Aufn.: Dr.., Kattermann zelperſonen keine Gewalttätigkeiten verübt wer⸗ den, und der Urteilsſpruch dürfe keineswegs ſo ausgelegt werden, als ob derartige Aus⸗ ſchreitungen gebilligt würden. „Es kann jedoch wohl ſein, daß das Zeigen der Hakenkreuzflagge im Neuyorker Hafen be⸗ rechtigter- oder unberechtigterweiſe von den An⸗ geklagten oder anderen Teilen unſerer Bürger⸗ ſchaft als unerwünſchtes Hiſſen eines Zeichens betrachtet wurde, das alles das verſinnbildlicht, was den amerikaniſchen Idealen von den gott⸗ gegebenen und unverrückbaren Rechten aller Völker ſowie von Leben, Freiheit und dem Streben nach Glück zuwiderläuft. Nach Anſicht der Verſammelten bedeutet dieſes Zeichen der Naziregierung Krieg der Religion, Vernichtung von Mitbürgern lediglich aus religiöſen oder HB-Bildstock raſſepolitiſchen Gründen, Entwürdigung der ge⸗ lernten Berufe— kurz gefaßt, wenn ich einen biologiſchen Begriff gebrauchen darf— einen ataviſtiſchen Rückſchritt in mittelalterliche, wenn nicht gar barbariſche ſoziale und politiſche Verhältniſſe.“ Das Urteil wird von der geſamten Morgen⸗ preſſe in großer Aufmachung gebracht. In wei⸗ teſten Kteiſen der Deutſch⸗Amerikaner hat es tiefgehendſte Entrüſtung hervorgerufen. Es wird auf dem am 6. Oktober im Madiſon Square Garden ſtattfindenden Deutſchen Tag die gebührende Antwort erhalten. Außerdem haben die größeren deutſch⸗amerikaniſchen Ver⸗ bände dis Abſicht, beim Staatsdepartement in Waſhingtan Vorſtellungen gegen das Schand⸗ urteil zu erheben. Der fiompromißhandel beginnt Parrs, 7. Sept.(HB⸗Funk.) Der römiſche Sonderberichterſtatter der„Agence economique et financiere“ will die Anſicht maßgebender italieniſcher Kreiſe über eine mögliche Rege⸗ lung's italieniſch⸗abeſſiniſchen Streitfalles wiedergeben. indem er darauf hinweiſt, daß inan die italieniſchen Truppen in Eritrea als eine Polizeitruppe anerkennen könnte, die im Namen und Auftrag des Völkerbundes handeln könne. Es würde ſich nach italieniſcher Auffaſſung alſo darum handeln, in Genf eine Einigung auf der Grundlage ſehr weitgehender wirtſchaftlicher Zugeſtändniſſe an Italien und vielleich' ſogar eines italieniſchen Pro⸗ tektorates über einen Teil Abeſ⸗ ſfiniens herzuſtellen. Der Negus, ſo erkläre man italieniſcherſeits, würde einen ſolchen Vor⸗ Dagegen würden cinige Fürſten in der Provinz dies wahr⸗ ſcheinlich ablehnen, und ihre Haltung würde den italieniſchen Truppen Gelegenheit geben, der Gegend Adua einige Straſezpeditionen durchzuführen. Vorausſetzung für eine ſolche Löſung ſei na⸗ türlich'e Anerkennung des italieniſchen Stand⸗ punktes durch den Völkerbund in der Frage der Stellung Abeſſiniens in den internationa⸗ len Beziehungen ſowie die Zuſtimmung Eng⸗ lands. Obgleich man ſich auch in Rom darüber klar ſei, daß bei dem augenblicklichen Stand der Genier Verhandlungen wenig Ausſicht da⸗ für vorhanden ſei, müſſe berückſichtigt werden, daß gew'ſſe diplomatiſche Vertreter in der ita⸗ leniſchen Hauptſtadt im Sinne einer ſolchen Löſung arbeiteten. 500 000 mauleſel und 100 000 famele lür den negus apd. Addis Abeba, 7. Sept.(Eigene Meldung.) Etwa 90 KarawanenBeſitzer, die über 500 000 Mauleſel und 100 000 Kamele ver⸗ fügen und den geſamten Verkehr auf den abeſ⸗ ſiniſchen Karawanenſtraßen abſeits der Eiſen⸗ bahn beherrſchen, haben dem Kaiſer für den Kriegsfall ihr geſamtes lebendes und totes In⸗ ventar einſchließlich dem Perſonal zur Ver⸗ fügung geſtellt, um die Armee mit Mu⸗ nition uſw. zu verſorgen.— Dieſes Angebot, das vom Kaiſer angenommen wurde, ſtellt ein großes perſönliches Opfer dar, zumal die Karawanenbeſitzer von den Feudalherren zumeiſt ſehr geringſchätzig behandelt werden und außerdem Mohammedaner ſind. Stolzer denn je Heerſchau und Leiſtungsbilanz der NSDAP VLon Helmut Sündermann Ebenſo wie die Partei durch die national⸗ ſozialiſtiſche Revolution neu in die Skala der ſtaatspolitiſchen Begriffe eingeordnet wurde, iſt auch der Reichsparteitag ein Ereignis, für das uns Vergleiche aus der früheren Welt fehlen. Der Reichsparteitag iſt nichts weniger als das, was man einſt als Parteienwelt kannte: wo„erfahrene Politiker“ in„Komitees“ und „Ausſchüſſen“ weiſe Reden hielten, wo alljähr⸗ lich neue Parteiprogramme entworfen und auf ihre propagandiſtiſche Zugkraft unterſucht wur⸗ den, wo ſchließlich über die Haltung der Par⸗ lamentsfraktion eine ausdauernde Debatte ſtatt⸗ fand, um das Kompromiß zwiſchen den inneren Abſichten und dem äußeren Schein zu ſuchen und zu finden. Er iſt keine„Parade“ im althergebrachten Sinne, wie mancher Verſtändnisloſe draußen im Ausland ſich dieſes beſondere Ereignis zu erklären verſucht. Nein, der Reichsparteitag der NSDAP— herausgewachſen aus der ſtolzen Tradition der Tage, an denen einſt die wenigen Vorkämpfer des Nationalſozialismus aus dem ganzen Reich ſich zuſammenfanden— iſt mehr als das, was man mit bekannten Begriffen erklären und abtun kann, denn er iſt ebenſo ein Begriff fürſich, wie das nationalſozialiſtiſche Deutſch⸗ land überhaupt. Es iſt die Heerſchau des Führers über ſeine nationalſozialiſtiſche Bewegung, die ihm Motor und Garant ſeines Reiches iſt. Eine Heerſchau über die Partei aber iſt eine Heer⸗ ſchau über die geſamte innere Kraft des deut⸗ ſchen Volkes. Die Partei führt das Volk und repräſentiert die Nation. Die Hunderttauſende von Männern und Frauen, die nach Nürnberg kommen, ſind nicht eine Schicht des Volkes, ſondern ſie kommen und marſchieren als die Vertreter aller derer, die draußen in den Dörfern und Städten, in den Büros und Fabriken neben ihnen und mit ihnen ſchaffen im gleichen Geiſt. Als Parteigenoſſen wiſſen ſie nur von größeren Pflichten, die ſie freiwillig gegenüber der Gemeinſchaft auf ſich genommen haben. Je verantwortungsbewußter und je tat⸗ kräftiger ſie dieſe ihre Pflichten erfüllen, um ſo ſtärker und zufriedener ſind die Millionenmaſſen der ſchaffenden deutſchen Menſchen. Das Feuer der Begeiſterung, mit dem ſie dem Reichsparteitag den Stempel aufdrücken, iſt das Feuer der Tatkraft, das draußen während des Jahres immer in ihnen brennt, das ſie aus⸗ zeichnet vor allen Volksgenoſſen und ihnen die Autorität verſchafft, die ſie als Männer der Partei vertreten. Die Diſziplin, die in Nürnberg vor den Augen des Führers ſich bewähren muß, iſt Ausdruck des inneren Zuſammenhaltes, der die Partei wappnet für die Schwere ihrer Aufgabe und ihre Verantwortung. Die Kameradſchaft, mit der in Nürn⸗ berg Parteigenoſſe neben Parteigenoſſe mar⸗ ſchiert, wird zu innerem Erlebnis, das die Kraft gibt, tauſend Widerwärtigkeiten und Streitigkeiten der Tagesarbeit mit dem Gedan⸗ ken an die große gemeinſame Pflicht und an das gemeinſame Schickſal zu überwinden. So iſt die Nürnberger Heerſchau eine gemein⸗ ſame Kraftquelle, die über der Rahmen der Partei hinaus im ganzen Volke Segen ſpendet. Denn wo die Partei ſich rüſtet, da rüſtet ſie ſich zu neuem Dienſt am Volke, wo ſie ſich ſtärkt, da wachſen die Kräfte der Nation. wo ſie mar⸗ ſchiert, da marſchiert Deutſchland. Jahrgang 5— A Nr. 411/ B Nr. 218— Seite 2 Wie der Reichsparteitag ſo in die Zukunft weiſt und Kräfte ſammelt für neue Aufgaben, neue Taten, ſo iſt er aber auch das Forum, auf dem die Partei vor aller Oeffentlichkeit Re⸗ chenſchaft gibt über das, was ſie geleiſtet und getan. Die Zeiten ſind vorbei, in denen die ver⸗ antwortlichen Syſteme ſich hinter Parlamenten und Paragraphen verkrochen, wenn über das Geſchehene geſprochen werden ſollte. Wie die Partei die abſolute Autorität ihrer politiſchen Führung, die Adolf Hitler ihr über⸗ tragen hat, als unumſtößliches Poſtulat erhebt, ſo tritt ſie aber auch geſchloſſen vor das deut⸗ ſche Volk hin und ſpricht offen und deutlich über das, was ſie in ihrer Aufgabe erfüllen konnte, und über das, was ſie an nächſten Zie⸗ len erreichen will. So vereinigt der Reichsparteitag in ſich die Kraft eines Erlebniſſes der gan⸗ zen Nation, das den Höhepunkt des Jahres bildet mit der Bedeutung eines politiſchen At⸗ tes, in dem ein umfaſſender Querſchnitt durch die politiſchen Aufgaben der Zeit in verant⸗ wortungsbewußter Weiſe der ganzen Nation aufgezeigt wird. Täglich iſt die Arbeit, der Kampf, das Rin⸗ gen der Partei um die innere Stärke des Rei⸗ ches, um ſein neues Leben— in Rürnberg tritt ſie hervor in das Licht gewaltiger Tage, die die Nation und die Welt miterleben. Seit zweieinhalb Jahren iſt die NSDAp an der Macht. Offen tritt ſie in RNürnberg vor das deutſche Volk und zeigt, daß ihre⸗ innere Kraft, mit der ſie damals den Kampf um Deutſchland gewann und das gewaltige Werk der nationalſozialiſtiſchen Revolution durch⸗ führte, mit ihrer Aufgabe gewachſen i ſt. Der Geiſt, der in den Kolonnen lebt, die in Nürnberg vor dem Führer aufmarſchieren werden, iſt heute nicht nur ebenſo kämpferiſch, ebenſo diſzipliniert, ebenſo entſchloſſen wie da⸗ mals, ſondern er iſt auch geſchult durch 2“ Jahre aktiver Mitarbeit am Neubau der Na⸗ tion. So lann auch die Rechenſchaft, die die Partei in allen Gliedern ihres Wirkens auf dem Kongreß ablegt, eine erfolgsbewußte und dem Schickſal dankbare ſein., Des Führers Wille hat in den vergangenen Jahren durch die Partei Leiſtungen von geſchichtlicher Größe geſchehen laſſen, die ſich auf dem Partei⸗ tag dieſes Jahres erſtmals plaſtiſch nicht nur in ihren Anfängen, ſondern auch bereits in gro⸗ ßen gewonnenen Schlachten zu dokumentieren vermögen. Stolz kann die NSDAp, wie ſo oft ſchon, auf den Nürnberger Straßen marſchieren, ſtol⸗ zer denn je— auf dem Parteitag der Frei⸗ heit 1935. 107 proteſtnoten apd. Tokio, 7. Sept.(Eigene Meldung.) Der ſowjetruſſiſche Botſchafter Jureneff hat bei der japaniſchen Regierung einen Proteſt gegen die Verhaftung von Sowjetruſſen in der Mandſchurei und die Durchſuchung ihrer Woh⸗ nungen durch die Politiſche Polizei eingelegt. — Außenminiſter Hirota hat darauf geant⸗ wortet, daß ihm von dieſen Vorfällen nichts be⸗ kannt ſei und daß er den japaniſchen Botſchaf⸗ ter in Hainking angewieſen habe, Nachforſchun⸗ gen anzuſtellen.— Gleichzeitig wird bekannt, daß die mandſchuriſche Regierung ſeit der Gründung des Mandſchukuo⸗Staates im Zu⸗ ſammenhang mit ſowjetruſſiſchen Grenzüber⸗ griffen nicht weniger als 107 Proteſte an die Sowjetregierung gerichtet habe und daß hier⸗ von 91 bisher unerledigt geblieben ſeien. „Hakenkreuzbanner“ „Sille nach dem bowiner⸗ beringe foffnungen auf ein gütliches knde des flbeſſinien-Ronfliktez (Drahtmeldung unſeres Korreſpondenten.) Paris, 7. Sept. Die Bildung des Bericht⸗ erſtatterausſchuſſes, die nach Ueberwindung zahlreicher Schwierigkeiten geſtern in Genf ſchließlich doch noch geglückt iſt, hat die Nieder⸗ geſchlagenheit, die in der franzöſiſchen Preſſe am Freitag infolge der heftigen Zwiſchenfälle in der Ratsſitzung vom Donnerstag geherrſcht hatte, etwas gemildert. Bis zu dem Augenblick, in dem die Nachricht eintraf, daß die italieniſche Delegation ihren Widerſtand gegen die Betei⸗ ligung Englands und Frankreichs in dem Aus⸗ ſchuß aufgegeben habe, waren die Hoffnungen auf eine Beilegung des italieniſch⸗abeſſiniſchen Streitfalles vollſtändig unter den Nullpunkt ge⸗ ſunken. Auch heute noch warnen die meiſten Blätter davor, die Hinderniſſe, die noch zu überwinden ſind, zu unterſchätzen. Aber ſie glauben eine Entſpannung der Lage in Genf feſtſtellen zu können. So ſpricht der„Matin“ von einer Stille nach dem Gewitter. Der geſtrige Tag habe eine fühlbare Beruhi⸗ gung mit ſich gebracht, vor allem darum, weil Baron Aloiſi ſich im Laufe der Verhand⸗ lungen weniger unnachgiebig gezeigt habe. Natürlich ſei der italieniſch⸗äthiopiſche Kon⸗ flikt zur Zeit von ſeiner Regelung noch weit entfernt, wenn er überhaupt jemals geregelt werde.— Im„Journal“ erklärt St. Brice, durch die Bildung des Fünfer⸗Ausſchuſſes habe der Völkerbund den erſten Gang ge⸗ wonnen. Das Verdienſt dafür komme dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Laval zu.— Der Genfer Sonderberichterſtatter der Agtenur Radio will wiſſen, die Dienſtſtellen des Quai'Orſay und des Foreign Office arbeiteten ſeit Wochen ſchon an einem Vorſchlag, durch den ein Austauſch zwiſchen Italien und Aethiopien herbeigeführt werden könne. Das Ergebnis dieſer Arbeiten würden Laval und Eden am Samstag dem Fünfer⸗Ausſchuß unterbreiten. Man ſteuere einer Regelung zu, die dem Ver⸗ hältnis zwiſchen England und dem Jrak ent⸗ ſpreche, Die Beziehungen zwiſchen England und dem Frak ſeien auf zwei Grundſätzen aufge⸗ baut: 1. England erkenne die Unabhängigkeit des Frak und die Souveränität des Königs dieſes Landes an; 2. der Jrak erkenne Groß⸗ britannien in Würdigung ſeiner Verdienſte das Recht zu, auf ſeinem Gebiet Garniſonen zu unterhalten und an der Verwoltung der Poli⸗ zei und Armee teilzunehmen.— Mit dieſer Formel könnte man dann noch Gebietsberich⸗ tigungen verbinden, von denen bereits auf der Pariſer Dreierkonferenz die Rede geweſen ſei. kine internationale Polizeileuppe? Leichter Optimismus in der engliſchen Preſſe apd. London, 7. Sept.(Eig. Meldung.) Die„Times“ ſchreibt zu der neuen Wen⸗ dung in Genf, daß jeder Tag Italien erneut Anlaß gebe, darüber nachzudenken, ob ſeinen Intereſſen nicht am beſten mit einer Regelung gedient ſei, die ihm alles das bringe, was. es vernünftigerweiſe verlangen könne. Wie der diplomatiſche Mitarbeiter des „Daily Telegraph“ aus Genf noch be⸗ richtet, wind Laval dem Ausſchuß die Bil⸗ dung einer internationalen Poli⸗ zeitruppe nach dem Muſter der vor der Abſtimmung an der Saar ſtationier⸗ ten internationalen Polizeitruppe vorſchlagen. Dieſer Vorſchlag würde beträchtlich über den Pariſer Plan hinausgehen, in dem lediglich die Bildung einer abeſſiniſchen Gendarmerie unter Führung euro⸗ päiſcher Offiziere vorgeſehen war. Der diplomatiſche Mitarbeiter läßt die Frage offen, ob England und die übrigen Völkerbunds⸗ mächte einen ſolchen Vorſchlag, der nach Lavals Anſicht allen italieniſchen Anſprüchen genügen könnte, zuſtimmen werden. Im übrigen meldet der diplomatiſche Mitarbeiter, er habe aus Ge⸗ ſprächen mit Mitgliedern der italieniſchen De⸗ legation den Eindruck gewonnen, daß auch jetzt die Ausſichten auf eine friedliche Löſung nicht gerade ſehr groß ſeien. Aufn,: Dr. W. Kattermann nenny portens Wiederkehr? Sie tritt jetst in der Berliner Scala auf (Eigener Bericht des Henny Porten— einſt eine der gefeiertſten Filmſchauſpielerinnen Deutſchlands und der Welt— verſchwand, wie ſo viele ihrer Kollegen und Kolleginnen, mit dem ſtummen Film. Der Tonfilm ſtellte neue Aufgaben. Der ganze tech⸗ niſche Apparat der Filmproduktion wurde ab⸗ gebrochen und neuorganiſiert. Die künſtleriſche Faſſade brach zuſammen. Nur wenige vermoch⸗ ten ſich in die neue Aera hinüberzuretten. Im ewigen Film⸗Kampf, Technik contra Kunſt, hatte die ſich raſch entwickelnde Technik den Sieg davongetragen. Die Berliner„Scala“, neben dem„Winter⸗ garten“ das größte Berliner Varieté, hat in dieſem Monat Henny Porten eingeladen, ſich allabendlich im Rahmen eines Varieté⸗ programmes dem Rieſenpublikum dieſes Hau⸗ ſes ebenſo vorzuſtellen, wie es im vorigen Jahre Aſta Nielſen tat. Aſta Nielſen zeigte die Kameliendame. Und es war damals ſehr ſchwer, mitzugehen. Aber ſie hat ſich damit die Berliner Bühne zurückerobert; ſie ſpielte gleich darauf mit Paul Wegener zuſammen in einem Geſellſchaftsſtück. Auch in der folgenden Spiel⸗ zeit wird ſie in der„Komödie“ auftreten. Henny Portens Erfolg iſt ungleich größer. Sie iſt trotz, der vielen dazwiſchenliegenden Jahre die alte geblieben. Das Publikum hat ſie nicht vergeſſen und jubelt ihr, kaum daß ſie auf der Bühne erſcheint, freudig zu. Frau Por⸗ ten hat ſich eine ihrer früheren Filmfiguren, das Kohlhies'l, genommen und ins Groieske verlagert. Erſtaunlich ihr Mut zur Häßlichkeit; „Hakenkreuzbanner“) ſie ſpielt einen unwahrſcheinlichen Bauern⸗ trampel, eine Figur, die es gar nicht gibt. Der Mann, der ihr die Texte lieferte, beſitzt vielleicht das Zeug zu einem Tertianeraufſatz—: ſeine Texte aber ſind ſchaurig wie die Nacht, naiv Zu den Manövern im Samacoar Ein Panzerwagen bei Seedorf(Württ. Schwarzwald) HB-Bildstoek und zudem nicht ohne ſchlechte Vorbilder. Zu⸗ weilen war es höchſt peinlich, dieſe abgedro⸗ ſchenen Phraſen in Ruhe anzuhören. Erſt als dann im zweiten Teil der Seala⸗ Regiſſeur die Leitung wieder übernahm, als die Porten ihre Maske ablegte und die ganze Angelegenheit in einer ſeltſam bunten Ausſtat⸗ tungsrevue ihr fröhliches Ende fand, bekam man wenigſtens Gelegenheit, die miſerablen Dialoge des Hausdichters zu vergeſſen. Wie wir den kFilm ſehen pALAST.LIcHTSPIELE und GLORIA-PALAST: „Petterſon und Bendel“ Dieſer Film hat bereits ſeine„Geſchichte“. So jung er iſt! Zunächſt dürfte intereſſieren, daß er ſchwediſchen Urſprungs iſt; daß ihm ein ſchwediſcher Roman zugrundelag(nebenbei: einer der größten nordiſchen Bucherfolge!); daß er bereits vor dem Jahre 1933 gedreht und in Schweden aufgeführt wurde; daß ihn niemand für Deutſchland erwerben wollte bis der rüh⸗ rige Hammer⸗Tonfilm ſich dieſes wertvollen Werkes annahm; daß er bereits 1934 auf der Internationalen Filmkunſtausſtellung in Vene⸗ dig einen beachtlichen Erfolg erzielen konnte; und zuletzt, daß die das deutſche Gaſtrecht miß⸗ brauchenden Juden die beſte Propaganda für dieſes ſchwediſche Luſtſpiel mit ernſtem Hinter⸗ grund gemacht haben! Das Urteil des deutſchen Volkes über dieſen Film iſt das Urteil der Filmprüfſtelle, die ihm als erſtem ausländiſchen Streifen das Prädikat „ſtaatspolitiſch wertvoll“ verlieh. Es iſt die Geſchichte des deutſchen Menſchen überhaupt, die hier in einem Einzelſchickſal ab⸗ rollt. Der ſchwediſche Arbeitsloſe Petterſon fällt in die Hände des mehrmals ausgewieſenen kleinen galiziſchen Juden Bendel, der ihm die ſeiner Raſſe eigene betrügeriſche Geſchäftstüchtigkeit beibringen will. Der Handel beginnt mit Blu⸗ men, geht über Lederſofas, Schönheitscreme, Kartoffelſchäler zu Quietſchballons. Als ihn der Jude gar noch„im Intereſſe des Geſchäfts“ von ſeiner Jugendliebe trennt, da empfindet der ſchlichte, treuherzige Burſche welch höllentiefer Unterſchied zwiſchen der jüdiſchen Geſchäfts⸗ moral und der nordiſchen Ethik und Auffaſſung von Ehre und Sauberkeit beſteht. Und als der Jude gar noch mit dem erſchwindelten Geld türmt, da findet der junge Schwede zu ſeiner Gemeinſchaft zurück. Daß die Juden gegen dieſen Film in Berlin demonſtrierten, daß ſie den Mut und die Frech⸗ heit beſaßen, dieſen Film auszupfeifen, iſt der beſte Beweis für die Echtheit der Geſtaltung. Kein Wunder, hat ſich doch ein Jude, Semmy Friedmann, zur Verfügung geſtellt, ſeine Raſſe zu ſpielen. Dieſer Bendel iſt fürwahr ein wür⸗ diger Vertreter der Miſchpoke, er iſt das Sym⸗ bol für den Aufſtieg der jüdiſchen Raſſe vom Landſtreicher zum„Herrn Direktor“. Und dabei nummer kin Poſtamt rollt nach mürnberg! Zas erſie Poftamt auf Rüdern— Mit Fern⸗ ſprechzellen, Schaltern und Publikumszelt (Drahlberich: unſerer Berliner Schriftleitung) Berlin, 7. Sept. Die Deutſche Reichspoſt hat ein fahrbares Poſtamt herſtellen laſſen, um die Abwicklung der poſtaliſchen Geſchäfte bei großen Aufmärſchen, Kundgebungen uſw. dem? Publikum zu erleichtern. Das neue Poſtamt vird auf dem Reichsparteitag in Nürnberg in Funktion treten. Dieſ⸗e erſte Poſtamt auf Rädern beſteht aus einem rieſigen Dieſel⸗Laſtwagen, deſſen Innere ſämtliche Einrichtungen eines modernen„feſten“ Poſtamtes aufweiſt. Es ſind drei Schalter vorhanden, außerdem große Tiſche zur Abwicklung ſchriftlicher Arbeiten ſowie Poſtweltzeichen⸗Automaten. Der Wagen führt ferner mehrere zerlegbare Fernſprechzellen mit, die bei Inbetriebnahme des Amtes gleichfalls im Inn irn des Wagens aufgeſtellt werden. Ein Teil des Preſſe⸗ und Fernſprechverkehrs wäh⸗ rend des Reichsparteitages wird bereits von dem rollenden Poſtamt aus erledigt werden können. Auf dem Wogendach befindet ſich eine Zelt⸗ leinwand, die heruntergerollt und verſteift wer⸗ den kann, ſo daß vor dem Poſtwagen ſelbſt ein geräumiges Zelt entſteht, das gleichſam den Vorraum des Schalterraumes bildet. Schon in wenigen Tagen wird das Poſtamt nach Nürnberg rollen, um dort ſeinen Dienſt aufzunehmen. Zwei ſpaniſche Heeresflieger zum Tode verurteilt Madrid, 7. Sept. Das Kriegsgericht in Leon verurteilte zwei Armeeflieger, die wäh⸗ rend der Oktoberrevolution mit den Aufſtän⸗ diſchen ſympathiſierten und das Einſetzen der Luftſtreitkräfte gegen die Revolutionäre ver⸗ hindern wollten, zum Tode. Hauptſchriftleiter: Dbr. Wilhelm Kattermann Stellvertreter; Karl M. Hageneier; Chef vom Dlenſt: t. V. Julius„— exantwortlich 1 Politik: Dr. W. Kattermann; für politiſche Nachri Kicherer; für Wirtſchaftsrundſchau, Kommunales und Friedr. Haas; für Kulturpolitik, Feuille⸗ ton und Beilagen W. Körbel; für Unpolitiſches: Carl Lauer; ſi Lokales; Erwin Meſſel; für Sport: Jul. Et, ſfümtliche in Mannheim. Berliner Smni Hans Graf Reiſchach, Berlin SW 68, Charlottenſtraße 15 b. Nachdruck fämtlicher Originalberichte verboten. Ständiger Berliner Mitarbeiter: Dr. Johann v. Leers. Berlin⸗Dahlem. Sprechſtunden der Schriftleitung: Täglich 16—17 Uhr (außer Mittwoch, Samstag und Sonntag). Verlagsdirektor: »„Kurt Schönwitz, Mannheim Druck und Verlag: Halkenkreuzbanner ⸗Verlag und Druckerei G. m. b. H. Sprechſtunden der Verlagsdirektion: 10.30 bis 12.00 Uhr(außer Samstag und Sonntag). N für Verlag u. Schriftleitung: Sammel⸗ 21. Für den Anzeigenteil verantwortlich: Arnöld Schmid, Mannheim. Sunen iſt Preisliſte Nr. 5 für Geſamtauflage(einſchl. Weinheimer⸗ und Schwetzinger⸗Ausgabe) aültia. Durchſchnittsauflage Auguſt 1935 Ausg. A Mannheim u. Ausg. B Mannheim ⸗ Ausg. 4 Schwetzing. u. Ausg. 5 Schwetzing.: Ausg. 4 Weinheim u. Ausg. 5 Weinheim Geſamt⸗DA. Auguſt 1935— 41 059 das Aufbaumittel für Herz uncd Nervyen. Kkelne Möchig- keſt und Abspannung, sondern erhöhte Kreft u. kel- siung im Berüf, belm Spert, auf Zelsen durch Quick mſt lezithin. Preis RM..20 in Apoth. u. 815 probe grotis durch„ Mormos“, fabr. pharm. Vrup. uünchen iſt dieſer Film weder eine(bei Juden aus „taktiſchen“ Gründen ſo beliebte) Selbſtironie noch ein Tendenzſtück. Er iſt nichts anderes als ein Stück Leben, echt und natürlich,„objektiv“! Wir verſtehen, daß es den Nachkommen des Meerdurchquerers Moſes peinlich iſt, ihr Abbild auf der Leinwand ſchachern zu ſehen, realiſtiſch, ſo wie es leibt und'lebt! Wir Deutſche wiſſen, daß der Unterſchied der beiden Raſſen nicht ehrlicher aber auch nicht überzeugender hätte geſtaltet werden können. Das ganze Stück Leben wurde in mitreißendem Fluß in eine kompakte Form gegoſſen. Nirgends die Abſicht einer Schwarzweiß⸗Zeichnung. Eine treffliche Sammlung von gut beobachteten Men⸗ ſchen, bunt, ſchlicht, heiter, frech, ſchlecht. Hier hat der Kampf zwiſchen Nord und Oſt ein Denk⸗ mal geſetzt bekommen, zu dem das deutſche Volk in Maſſen pilgern wird. Nie iſt die Satire des Films einſeitig, nie iſt ſie biſſig, ſondern immer klug, überlegen, ſicher. Verzeichnen wir noch, daß dem Film eine ſaubere Ausſtattung gegeben, daß er ſehr gut photographiert und daß ihm eine ſtattliche An⸗ zahl ſicherer Schauſpieler Diener waren. So ſehr wir bedauern, daß dieſer Film nicht ein Werk deutſchen Filmſchaffens iſt, ſo ſehr begrüßen wir es in ſeiner Geſamthaltung. Deutſches Volk, betrachte dir die⸗ ſen Film undnimm aus ihm die Er⸗ kenntnis von der Ungleichheit der Raſſen und von der Schädlichkeit des Juden für unſeren Staat und unſer Volkstum mit! Deutſche Filmgeſellſchaften, ſeht in vieſem Werk ein beiſpielhaftes Vorbild undeifertihm nach. Das Volk erwartetes! Hm. ten: Dr. W. B1 Schram lich des Ne Truppe in ihre Stellu 9 teilung, ve⸗ Infanterie, gen. Blau damit das den. Heute Signal„De Manövergel Aufn. Celle, 7. gann am F Herbſtübunge gleich günſtig erſten Teil d blieb bei lei Regenſchauer trocken. Mei gute Wetter bummlern zr genſtunden i Rad und zu zogen, um ve den Höhepunk verfolgen. J mehrt, war d des Führ⸗ von den Ueb gen. Die Se die der ober der Führer I I tücher hangen ſchlammigen flandriſchen E Nacht iſt auch unheilſchwang ſenken ſich Tränen, auf d Der Lärm v ſchneidet eine duldig und ſel der wild ein wiehern angri Fluchen verſin Ton. „Batterie en: det das bart Stahlhelm ſeit mer ſtumm, d hertrabt.„We mir auch die V zoſe ſeinen Na Nacht mit mei exaktement ſtun „Nun wollen ſchriften mache „Befehl von 2 ptember 1935 üenberg! — Mit Fern⸗ iblikumszelt Schriftleitung) che Reichspoſt len laſſen, um Geſchäfte bei gen uſw. dem 155 neue Poſtamt Nürnberg in uf Rädern ſel⸗Laſtwagen, tungen eines weiſt. Es ſind n große Tiſche rbeiten ſowie Wagen führt rechzellen mit, tes gleichfalls t werden. Ein herkehrs wäh⸗ bereits von ledigt werden ſich eine Zelt⸗ verſteift wer⸗ igen ſelbſt ein geichſam den det. das Poſtamt ſeinen Dienſt zum Tode iegsgericht in zer, die wäh⸗ den Aufſtän⸗ Einſetzen der utionäre ver⸗ mann jef vom Dienſt: für Politik: zrichten: Dr. W. mmunales und politik, Feuille⸗ jolitiſches: Carl Sport: Jul. Etz, eiſchach Berlin druck fämilicher n. ohann v. Leers. lich 16—17 Uhr Sonntag). nheim r⸗Verlag und erlagsdirektion: und Sonntag). tung; Sammel⸗ verantwortlich: m auflage(einſchi. gabe) gültig. 1935 heim tzing. heim 14 L teilung, verſtärkt durch ſchwere Artillerie und 1935— 11 059 Kelns Müdig- Kroft u. lei- durch Quick brog. Probe ip · Munchen ———————— Juden aus Selbſtironie anderes als ch,„objektiv“! hkommen des iſt, ihr Abbild en, realiſtiſch, nterſchied der er auch nicht rden können. mitreißendem ſen. Nirgends ichnung. Eine achteten Men⸗ ſchlecht. Hier Oſt ein Denk⸗ deutſche Volk nſeitig, nie iſt rlegen, ſicher. n Film eine er ſehr gut ſtattliche An⸗ varen. er Film nicht ns iſt, ſo ſehr haltung. te dir die⸗ im die Er⸗ chheit der ädlichkeit Staat und ien,ſfehl ielhaftes ich es! m. Das banze halt! bei den badiſchen und wüettembergiſchen Truppen im manöver (Drahtbericht unſeres an den Manövern teilnehmenden Redaktionsmitgliedes) Schramberg, 7. Sept. Die Manöver weſt⸗ lich des Neckars ſind beendet. Nachdem die Truppe in der Nacht vom 6. auf 7. September ihre Stellung bezogen hatte, iſt die Blaue Ab⸗ Infanterie, heute früh zum Angriff übergegan⸗ gen. Blau hat den Gegner zurückgeworfen und damit das Gefecht zu ſeinen Gunſten entſchie⸗ den. Heute vormittag Punkt.30 Uhr tönte das Signal„Das Ganze halt!“ über das weite Manövergelände der Hochebene des württem⸗ bergiſchen Schwarzwaldes zwiſchen Eſchach und Neckar. Die anſchließende große Kritik durch Generalmajor Hahn, den Leiter der geſamten Operationen, und den Korpskommandanten Generalleutnant Geyer, war für Offiziere und Mannſchaften außerordentlich lobend. Die Manöver gehen nunmehr in den gleichen Verbänden öſtlich des Neckars am Montag wei⸗ ter. Die Truppen ſind dorthin bereits in Marſch geſetzt.(Ausführlicher Bericht von dem letzten entſcheidenden Gefecht zwiſchen Neckar und Eſchach folgt in der Montagausgabe.) Gruppenführer Ludin mit dem Schützen Ries am Tak(Tankabwehrgeſchütz) Aufn. Dr. W, Kattermann HB-Bildstock „fikieg in der heide“ broßkampftage unter den flugen des Führers Celle, 7. Sept. Nach einem Ruhetag be⸗ gann am Freitagfrüh der zweite Teil der Herbſtübungen des 6. Armeekorps unter den gleich günſtigen Wetterverhältniſſen, wie ſie dem erſten Teil der Manöver beſchieden waren. Es blieb bei leichter Abkühlung, von vereinzelten Regenſchauern abgeſehen, den ganzen Tag über trocken. Meiſt lachte ſogar die Sonne. Das gute Wetter war vor allen den Schlachten⸗ bummlern zu gönnen, die ſeit den erſten Mor⸗ genſtunden in langen Reihen zu Wagen, zu Rad und zu Fuß in das Manövergelände zogen, um von den freigegebenen Straßen und den Höhepunkten das militäriſche Schauſpiel zu verfolgen. Ihre Zahl hatte ſich beträchtlich ver⸗ mehrt, war doch die Kunde vom Kommen des Führers wie ein Lauffeuer durch alle von den Uebungen berührten Gebiete gedrun⸗ gen. Die Schulen ſäumten die Straßen, durch die der oberſte Befehlshaber der Wehrmacht, der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler, Welie Seife 15025 f5 Creme 30hf vorausſichtlich kommen mußte. Die Dörfer und Bauernſchaften ſchienen ausgeſtorben. Alles ſtand und harrte geduldig des Füh⸗ rers, der allüberall, wo er erſchien, mit einem unbeſchreiblichen Jubelſturm emp⸗ fangen wurde. Demzzweiten Teil der Kerbſtübungen lag folgende Ausgangslage zugrunde: Blaue Streitkräfte hatten im Angriff die feindliche Front an der Elbe durchbrochen und befanden ſich am frühen Morgen des Uebungstages in weiterem Vordringen in ſüdweſtlicher Rich⸗ tung. Beide Parteien hatten das Beſtreben, ſich in den Beſitz der zwiſchen ihnen liegenden und für den weiteren Kampf außerordentlich wich⸗ tigen Höhe weſtlich des Munſterlagers zu ſetzen, um das ſich unter Einſatz aller Mittel äußerſt erbitterte Kämpfe entſpannen. Bis zum Abend hatte Rot dieſe Höhenlinie in ſeiner Hand. Der Aufmarſch der beiden Kolonnen, die in Marſchordnung ihrem Ziele zuſtrebten, vollzog Beide Parteien ar⸗ ſich keineswegs ungeſtört. beiteten mit ungewöhnlich ſtarkem Einſatz der Fliegerkräfte, Aufſchwung Aus dichten Nebel⸗ wolken ſchwillt Ge⸗ ſchrei und Geſtampf; wie bleiche Leichen⸗ tücher hangen die grauen Schleier über den ſchlammigen Feldern, den Waſſergräben der flandriſchen Ebene. Gleich jeder mörderiſchen Nacht iſt auch ihr Morgen geheimnisvoll und unheilſchwanger. Einzelne feine Waſſertropfen ſenken ſich wehmutsvoll, halb verhaltene Tränen, auf dämmernde Fluren nieder. Der Lärm verebbt jäh. In die plötzliche Stille ſchneidet eine menſchliche Stimme, ſehr unge⸗ duldig und ſehr herriſch. Da geht durch die Rä⸗ der wild ein Aechzen und Kreiſchen, Pferde wiehern angriffsluſtig, und kaum unterdrücktes Fluchen verſinkt in dem aufbegehrenden, frohen Ton. „Batterie en avant!“ Der junge Offizier wen⸗ det das bartloſe Geſicht unter dem blauen Stahlhelm ſeitwärts, wo neben ihm, noch im⸗ mer ſtumm, der engliſche Begleitoffizier ein⸗ hertrabt.„Wenn man uns ſchon holt, ſoll man mir auch die Wahl überlaſſen“, tadelt der Fran⸗ zoſe ſeinen Nachbarn.„Ich habe hier die letzte Nacht mit meinen beſten Leuten jedes Terrain exaktement ſtudiert.“ Er zeigt aufgeregt umher. „Nun wollen Sie mir in letzter Minute Vor⸗ ſchriften machen?“ „Befehl vom Marſchall ſelbſt“, näſelt der ns gonniaqfrilen Cmſ Zue OEUMrsch FERNIA Aι]Y Sᷓ rOI]½ι Engländer gleichmütig zurück und behält dabei die Stummelpfeife zwiſchen den Lippen, die ſich kaum bewegt haben. Er weiſt auf die Höhe vor der anrollenden Batterie:„Dort!“ Der andere hat die kurze Antwort wohl kaum verſtanden. Plötzlich ſteigt das Pferd des Mar⸗ quis kerzengerade und bricht dann ſeitwärts aus, ohne daß ſein Reiter es gehindert hätte. „Gaſton, abprotzen laſſen“, brüllt der fran⸗ zöſiſche Batterieführer ſeinem Wachtmeiſter in die Ohren und kümmert ſich nicht mehr um den engliſchen Offizier; ſchon nähert ſich der Brite jener Anhöhe, die den Franzoſen von ſeiten des engliſchen Höchſtkommandierenden als Auf⸗ ſtellungsraum zugewieſen iſt, und bemerkt plötz⸗ lich erſtaunt, daß die Batterie hinter ihm nicht mehr folgen will: fächerartig breiten ſich die Geſchütze ſoeben auseinander und nehmen Front zu den Deutſchen. Der Engländer will etwas ſagen, aber er be⸗ kommt genug mit ſich ſelbſt zu tun. Denn mit einem Male iſt Blitz und Donner um ihn her, und inmitten der deutſchen Granateinſchläge wälzt ſich ſein Pferd im Todeskampfe, während ber Reiter, in den Schlamm geſchleudert und in ſeinem Unrat halb vergraben, jetzt mühſam den ſchmerzenden Kopf hebt und noch kaum begrei⸗ fen mag, daß es ihm ſelbſt noch nicht an das Leben ging. Dann iſt auch Hilfe da. Ein paar franzöſiſche Kanoniere kommen heran und packen den vom kin ſchwieriges Rettungswerk Stuem an der Waſſerkante/ flusflugsdampfer mit 250 findeen an Bord auf⸗ gelaufen/ fllle Fahrgäſte glücklich geborgen Hamburg, 7. Sept.(HB⸗Funk.) Ueber der Nordſee und dem ganzen norddeutſchen Küſten⸗ gebiet herrſchte am Freitagnachmittag und ⸗abend ſtürmiſcher Nordweſtwind, der die See aufwühlte und große Waſſermaſſen in die Elbe trieb. Kleinere Schiffe und Fiſcherfahrzeuge mußten Schutzhäfen aufſuchen. Gegen 22 Uhr wurde auf der Unterelbe ein Stader Ausflugsdampfer mit 290 Ausflüglern an Bord, darunter 250 Schulkinder, von der Sturmflut auf die überſchwemmten Vorlände⸗ reien an der Pinnau⸗Mündung getrieben, wo er auflief. Der Dampfer befand ſich auf der Rückfahrt nach Ueterſen. Feuerwehr mit Schein⸗ werfern ſowie SaA, SS und NSͤ machten ſich ſofort an die Bergungsarbeiten. Auch alle Boots⸗ und Motorbootsbeſitzer ſtellten ſich mit ihren Fahrzeugen zur Verfügung. Den verein⸗ ten Bemühungen gelang es, das ſchwierige Ber⸗ gungswerk zum glücklichen Ende zu führen und fümtliche Fahrgäſte an Land zu bringen oder mit Booten abzufahren. Die Kinder, die nicht ausgebodiet wurden, mußten von ihren Ret⸗ tern, denen das Waſſer ſtellenweiſe bis an den Hals reichte, durch die weithin überſchwemmten Ländereien getragen und in Sicherheit gebracht werden. Das nächtliche Bergungswerk verdient die höchſte Anerkennung. Die Harburger Dampfer„Primus“ und „Delphin“, die den Frachtverkehr zwiſchen Ham⸗ burg und Harburg verſehen, wurden gleichfalls vom Sturm in Mitleidenſchaft gezogen. Der Dampfer„Delphin“, der von der Anlegebrücke in Harburg abgetrieben war, wurde ſofort von dem unter Volldampf ſtehenden Dampfer„Pri⸗ mus“ eingefangen und ins Schlepptau ge⸗ nommen. Beim Wenden wurden jedoch beide Schiffe in Richtung der Straßenelbbrücke abge⸗ trieben. Sie gerieten zunächſt mit einer Ramme zuſammen, die ebenfalls von ihrer Vertäuung losgeriſſen wurde. Mit voller Wucht trieben alle drei Fahrzeuge der Elbbrücke zu. Die „Primus“ konnte ſich aber im letzten Augen⸗ blick etwas aus der Gefahrenzone herausarbei⸗ ten, während der„Delphin bis zum Schorn⸗ ſtein unter die Brücke geriet und feſtgeklemmt wurde. Die Brücke wurde ſofort für den ge⸗ ſamten Verkehr geſperrt. Schleppern gelang es ſpäter, die Dampfer und die Ramme wieder anihren Liegeplatz zu brin⸗ gen. Perſonen ſind bei dem Unfall nicht zu Schaden gekommen. neuer Sandal in Frankreich Für 20 Millionen Franes gefälſchte Wechſel in Umlauf geſetzt Paris, 7. Sept. In St. Omer iſt ein neuer Wechſelſkandal aufgedeckt worden. Es wurde feſtgeſtellt, daß mehr als 100 falſche Wechſel über insgeſamt 20 Millionen Franes in den letzten drei Jahren in Umlauf gebracht worden ſind. Vor zwei Jahren war ein Händler in St. Omer namens Alexandre Hubert be⸗ ſchuldigt worden, falſche Handelswechſel ausge⸗ geben zu haben. Der Betrug wurde aufgedeckt, als die Wechſel bei der Bank von Frankreich zur Diskontierung eingereicht wurden. Hubert zog ſich damals aus der Sache heraus, indem er ſeinem ins Ausland geflüchteten Handelsbevoll⸗ mächtigten die ganze Schuld an dem Betruge aufbürdete und behauptete, er ſelbſt habe von der ganzen Angelegenheit nichts gewußt. In⸗ zwiſchen hat die Privatbank, bei der Hubert ſein Konto hatte, Bankrott gemacht; bei der Durchſicht der Kaſſenbücher entdeckte man, daß nicht nur die wenigen 1933 entdeckten falſchen Wechſel von Hubert durch dieſe Bank gegangen waren, ſondern über 100 falſche Handelswechſel im Betrage von 20 Millionen Francs. Hubert wurde am Freitag in St. Omer verhaftet. Aufn.: Dr. W. Kattermann In Feuerſtellung(Ulmer Artillerie) HB-Bildstock Pferd geworfenen Offizier an den Armen, füh⸗ ren ihn nach rückwärts, wo ihre Batterie in der neuen Stellung nur des Befehls harrt, um die eiſernen Schlünde zu öffnen. Weit vor ihnen werfen neue deutſche Granatlagen ſinnlos Waſ⸗ ſer und Lehm hochauf.* Der Engländer vom Oberkommando ſteht in einiger Vermirrung vor dem Marquis. Seine neue Uniform iſt nun nichts mehr als ein tvü⸗ ber Brei von Schmutz und Kot, und ekles Naß rinnt trübſelig aus Aermeln und Kragen; ihr Träger taumelt noch immer, von ſeinem Sturz benommen, und findet nur mit Mühe ſeine Haltung. „Melden Sie dem Oberkommando“, ſpricht der Marquis von Aubricourt in ſchlechiem Engliſch,„die Kemmelbatterie hat ihren neuen Standort erreicht und wird pünktlich“, ſeine Augen ſtreifen dabei die Leuchtziffern der Arm⸗ banduhr,„das Feuer eröffnen.“ Der andere legt die Finger an die Mütze und will ſchweigend gehen.„Aber bitte“, fordert der Franzoſe liebenswürdig auf und winkt einer Ordonnanz.„Der Mann dort wird Sie in das Quartier begleiten, und Ihnen ſelbſt ſteht mein Pferd ganz zur Verfügung.“ Da bequemt ſich der Engländer, ein Wort des Dankes von ſich zu geben und erklimmt, ſehr mühſam, den Rücken des Braunen, der unruhig hin und her tritt. Der Franzoſe achtet ſeiner ſchon nicht mehr und ſpricht mit einem Geſchütz⸗ führer, der ſeinen Anweiſungen aufmerkſam zu folgen bemüht bleibt. Neben allen Rohren harren ſie, meiſt ſchweig⸗ ſam und dem Warten verfallen, das zuweilen ſchlimmer martert als Kampf und Tod. Nur der Marquis von Aubricourt, der ſeit der Somme unter den jungen Offizieren der Armee einen Namen beſitzt, ſcheint ſehr unbekümmert und ſpielt mit ſeiner Reitgerte, die er in den Händen auf und nieder ſchnellen läßt. Auch zeigt ſich ein leiſes Lächeln auf ſeinem Geſicht, das verrät, wie ſo ſehr fern der Junge dieſer Gegenwart lebt; es fügt ſich ſchlecht in die flan⸗ driſche Landſchaft voll Fammer und Blut, dar⸗ über ein Kreuz aufgerichtet ſteht, und auch er ſoll bald ſein Teil dazu beitragen, auf daß des Menſchen Sohn von neuem daran gekreuzigt wird. Der Nebel entſchleiert ſich langſam, und die drohenden Geſchützrohre werden deutlicher er⸗ kennbar. Da fährt der Marquis von Aubri⸗ court aus ſeinem Traum empor. Wiederum ſchnellt die Reitpeitſche, doch zum letzten Male, und zerſchneidet die Bilder, die noch eben den jungen Offizier weit entführt hatten in ein friedlicheres Land voll lockender Liebe und leichtem Genuß. Die kleinen, weichen Mädchen⸗ hände des Marquis krampfen ſich zuſammen wie im unbändigen Zorn, und er gibt das Kommando. Da donnert die Kemmelbatterie Schuß auf Schuß aus allen ihren Rohren haarſcharf jen⸗ ſeits in die halbzerfallenen deutſchen Gräben. „Sie kommen!“ ſchreit es aus einem deutſchen Poſtenloch, aber ehe der Mann die Warnung weitergeben konnte zum andern und dritten Male, liegt der Flammenſchein der aufſpritzen⸗ den Granate dicht vor ſeinem Leib, den das zerſchellende Eiſen um und um zerwühlt. So⸗ weit das Auge reicht, bleckt jetzt die deutſche Front im aufzitternden, brennenden Schmerz mit tauſend feurigen Zungen gen Himmel. Aber jenes Stück Grabenbreite, das die fran⸗ zöſiſche Kemmelbatterie inmitten der feuernden Engländer aus der Flanke erfaßt hat und nicht mehr losläßt, trägt von allen die Höllenqual. Erſt ſind die Männer wie erſtarrt und können auch nicht mehr tun, als ſich mit Haupt und Gliedern tief in den Löchern bergen, die ihnen doch nur trügeriſchen Schutz gewähren.„Sie kommen!“ brüllt es dort in dem wogenden, donnernden Lärm der Einſchläge wieder auf, und ſie recken treu die zerſchlagenen Knochen, ſchieben die Gewehre vor und packen Hand⸗ granaten. (Fortſetzung folgt.) dadurch, da ermöglichen. es euch wiederum danken durch weitere treue Jahrgang 5— ANr. 411/ B Nr. 248— Seite 4 „Hakenkreuzbanner“ 5 8. September 1935 Mannheim, Aufruf an die badiſchen Bauern und Landarbeiter Der Erntedanktag iſt auf Sonntag, 6. Gilb⸗ hard(Oktober) 1935 feſtgelegt worden. Aus dieſem Anlaß findet auch in dieſem Jahre wie⸗ der ein feierlicher Staatsakt auf dem Bückeberg ſtatt. Der Führer wird auf dieſer Kundgebung zum deutſchen Volke über die Lebensfragen des deutſchen Bauerntums und damit der deutſchen Nation ſprechen und wie immer Wegweiſer zu neuer Tat ſein. Für jeden Teilnehmer wird dieſe Feier ein unauslöſchliches Erlebnis ſein. Ich rufe die badiſchen Bauern und Land⸗ arbeiter auf, ſich recht zahlreich an dem Staats⸗ akt auf dem Bückeberg zu beteiligen. Ehrt eure alten Mitarbeiter aß ihr auch ie die Möglichkeit gebt, den Führer des deutſcheit Volkes zu ſehen und ſprechen zu hören. Ich fordere euch aus dieſem Grunde auf, den betreffenden. Mitarbei⸗ tern die Teilnahme am Erntedanktag durch ent⸗ ſprechenden Urlaub unter Fortzahlung der Löhne und auch durch Gewährung eines Son⸗ derzuſchuſſes zur Beſtreitung der Unkoſten zu Eure Gefolgſchaftsleute werden Pflichterfüllung. Die Kundgebung auf dem Bückeberg ſoll wie⸗ derum beweiſen, daß die geeinten Stämme und Stände des deutſchen Volkes gewillt ſind, den deutſchen Wiederaufbau und die Erhaltung der Nation zu ſichern. Es iſt deshalb eine Ehren⸗ pflicht, daß die badiſchen Bauern und Land⸗ arbeiter in recht ſtattlicher Anzahl daran teil⸗ nehmen. Darum: Auf zum Bückeberg! Alle näheren Einzelheiten über die Organi⸗ ſation der Sonderzugstransporte uſw. werden „noch beſonders belanntgegeben. (gez.) Engler⸗Füßlin Landesbauernführer (gez) Nagel ſtellvertr. Gaupropagandaleiter Blutſpender macht 25.⸗Kilometer⸗Marſch Pforzheim, 7. Sept. Ein hieſiger SA⸗ Mann des Sturmes 40/172 wurde am Mittwoch in das Städtiſche Krankenhaus gerufen, um einem kranken jungen Manne Blut zu geben. Die Blutübertragung— es handelte ſich um etwa Liter Blut— verlief gut. Der SäA⸗ Mann nahm am gleichen Tage noch an Prü⸗ fungen für das SA-⸗Sportabzeichen teil; er er⸗ füllte die Bedingungen zum Keulen⸗Zielwurf und nahm am 25Kilometer⸗Gepäckmarſch zu⸗ ſammen mit der Schutzpolizei teil. Trotz der Blutabgabe hielt er ohne Beſchwerden durch. Gottesdienſtordnung Schriesheim 5 10 Uhr Gottesdienſt(Kollekte). 11 Uhr Kindergottesdienſt. 1 Uhr Chriſtenlehre der Mädchen. Schriesheim⸗Altenbachh „Sonntag, den 8. September Samstagmitlag 2, 4,5 und 8 Uhr Beicht⸗ gelegenheit; ebenſo Sonntagfrüh von 6,45 Uhr an. 7 Uhr: Austeilung der hl. Kommunion. 8½ Uhr: Gottesdienſt mit Predigt und gemein⸗ ſamer hl. Kommunion in Schriesheim. 10 Uhr: Gottesdienſt mit Predigt in Altenbach. ½2 Uhr: Andacht. * Neckarhauſen, 7. Sept. Standes⸗ amtsnachrichten der Gemeinde Nelk⸗ karhauſen. Geburten: Willi Herold, Stein⸗ hauer und Franziska geb. Ellmann am 11. Juli 1935 einen Sohn Bertrand. Otto Hamm, Chauf⸗ feur und Hilda geb. Hamm am 14. Juli 1935 einen Sohn Richard. Paul Georg Hauck, Schloſſer und Eliſabeth geb. Schmitt am 9. Au⸗ guſt 1935 einen Sohn Erich Georg. Heinrich Stein, Modellſchreiner und Natalie geb. Quin⸗ tel am 22. Auguſt 1935 eine Tochter Maria Magdalena.— Eheſchließungen: Eugen Köhler, Kernmacher, hier und Erna Margareta Lim⸗ mer am 10. Auguſt 1935. Eugen Hugo Beecht, Schloſſer, hier und Maria Thomſen, Bobeck am 22. Auguſt 1935. Georg Albert Stahl, Schloſſer, hier und Berta Gertrud Degen, hier am 30. Auguſt 1935. Philipp Lohnert, Friſcur, Ilvesheim und Elſa Rottler, hier am 31. Au⸗ guſt 1935. Ernſt Strauß, Lederarbeiter, Wein⸗ heim und Katharina Eliſabeth Kern, hier am 31. Auguſt 1935.— Sterbefälle: Hilda Weber, ledig, ohne Beruf, 21 Jahre alt, geſt. am 17. Juli 1935. Hils: Di e Pfälzer Liſelott 37 Roman einer deutſchen Frau am Hofe des Honnenkönigs 10. Fortſetzung Am Hofe des Sonnenkönigs Hier war ein Menſch im Glauben an ſich ſelbſt und in der Unterwürfigkeit der Um⸗ gebung zum Gott geworden. Alles wurde zur feierlichen Handlung. Wenn die achte Morgenſtunde gekommen war, nahte ſich der Diener dem ſchlafenden König, um ihn zu wecken. Es geſchah in der behutſamſten Form, daß er die Vorhänge zu⸗ rückſtreifte, damit nur das Licht Seine Maje⸗ ſtät berühre und zum Erwachen bringe. Dann reichte er ihm das Weihwaſſer zum Gebet. In den Vorzimmern waren breits die Prin⸗ zen des königlichen Hauſes, die Aerzte und die höchſten Hofbeamten verſammelt, dem König den Morgengruß zu entbieten. Dieſer hatte unterdeſſen das Bett verlaſſen, Urheberrechtsschutz durch Hermann Berger, Roman-Verlag, Berlin Sò/ 6s. die Perücke übergeſtülpt und den Schlafrock an⸗ gezogen. Nun öffneten ſich die Türen, um die Herzöge und Würdenträger einzulaſſen. Wäh⸗ rend der Raſierpinſel höchſt unmanierlich das königliche Geſicht umſchäumte und das Meſſer über die geſtrengen Wangen glitt, begannen be⸗ reits die erſten Vorträge. Es kamen die Kabi⸗ nettsſekretäre, die Vorleſer, die Finanzräte, Offiziere und Kammerdiener, ſowie Günſtlinge, die beſondere Vorrechte beſaßen. Nach einem Perückenwechſel traten, von den Kammerherren leiſe angekündigt, die Kirchen⸗ fürſten und Kardinäle, die Geſandten, Statt⸗ halter, Parlamentspräſidenten und Höflinge an das Bettlager heran. Der Raum ſchwirrte von Menſchen, von den Bevorzugten der Nation, als der König ſeinen Aufnahme: Hodapp Heppenheim a. d. B./ Ein maleriſches Bild aus der Altſtadt HB-Bildstock Arbeitsbeſchaffung in Mosbach Mosbach, 7. Sept. Die letzte Ratsherren⸗ ſitzung ſtand im Zeichen der Förderung von Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen. Es wurde fol⸗ gendem zugeſtimmt: dem Bau eines Waſſer⸗ und Straßenbauamts⸗ und Vermeſſungsamts⸗ gebäude durch die Städtiſche Sparkaſſe mit einem Koſtenaufwand von etwa RM. 125 000.—. Zum Zwecke der Errichtung einer Arbeiter⸗ wohnſtättenſiedlung im Gewann„Bauern⸗ brunn“ an der Straße zu dem Vorort Nüſten⸗ bach ſind die erforderlichen Grundſtückskäufe zu tätigen. Für die Erſtellung eines Arbeitsamts⸗ gebäudes durch die Städtiſche Sparkaſſe Mos⸗ bach übereignet die Stadt an die Städtiſche Sparkaſſe das Grundſtück Lgb. Nr. 1172 an der Diedesheimer Straße mit einem Flächeninhalt von 12 Ar 92 Quadratmeter. Die Grundſtücks⸗ käufe zur Errichtung eines Schwimmbades werden unverzüglich vorgenommen. Städtiſche Aufträge und Lieferungen dürfen künftig an Geſchäfte, die das Schild„Deutſches Geſchäft“ nicht angebracht haben, nicht mehr er⸗ teilt werden. Gute Preiſelbeerernte Vom Hochſchwarzwald, 7. Sept. Die Heidelbeer- und Himbeerernte iſt nun vorbei und ſchon rüſten ſich die Sammler und Samm⸗ lerinnen zur Preiſelbeerernte. Bis 1. September war das Einſammeln der Preiſelbeeren ver⸗ boten, damit nicht rückſichtsloſe Sammler ſchon die halbreifen Beeren von den Stauden pflücken. Nun ſtrömen ganze Trupps in die bekannten Gebiete des Hochſchwarzwaldes, um die ſchönen Beeren einzuheimſen. Wie man hört, fällt der Ertrag der Preiſelbeeren in dieſem Jahr ſehr gut aus und den fleißigen Sammlern iſt der Verdienſt aus dem Verkauf wohl zu gönnen. „den Fingern zu eſſen. der faſt täglichen Speiſekarte Schlafrock abſtreifte, Strümpfe und Hoſen an⸗ zog und ſich von den Pagen die Schuhe um⸗ binden ließ. 3 Nachdem die erſte Erfriſchung in Form einer Taſſe Bouillon gereicht war, zog Seine Maje⸗ 4 „ 3 ſtät das Nachthemd aus, um das vorgewärmte Taghemd überzuſtreifen. Dieſe Zeremonie galt dem verſammelten Hof als beſondere Feierlichkeit. Das Recht, dem König das Hemd zu reichen, ſtand ſeinem Bru⸗ der oder den Söhnen und Enkeln des Königs zu, ausnahmsweiſe nur einem höheren Wür⸗ denträger. Es war genau vorgeſchrieben und immer ſorgſam eingehalten, wer den rechten Aermel und wer den linken Aermel des Schlaf⸗ rocks halten durfte, während der König dahinter das Hemd überzog. Steckte der königliche Leib nun auch wohl⸗ geordnet in der Hoſe, wurde das Ordensband umgegürtet und der Degen umgeſchnallt. Es folgte der verzierte Leibrock., Unter allgemeiner Aufmerkſamkeit knüpfte ſich Majeſtät alsdann ſelbſt die Halsbinde, ergriff ſeinen Federhut und ſeinen langen Stock mit goldenem Knopf und kniete zwiſchen Bett und der Wand auf ein Kiſſen, um das Morgengebet zu verrichten. Damit war das„Lever“, die erſte königliche Aufgabe des Tages, beendet. König Ludwig iſt es bis in ſein Alter nicht müde geworden, ſein privateſtes Leben in ſol⸗ chen genau vorgeſchriebenen Formen vor der 4 Jahrgang — o Da müſſen in! die bereits zähne zu K lungsreiche Ueberraſchu Serie mit ſich. E breiteſten Oeffentlichkeit des Hofes preiszu⸗„ geben. Sie gehörten zu dem Götterkult, den er als höchſtes Lebensgefühl mit ſich trieb. Nicht minder ungemütlich ging es bei den Mahlzeiten zu. In feierlichem Aufzuge wurde der König in den Speiſeſaal geleitet. War er an ſeinem üppig beladenen Tiſch angelangt, machte der Schwarm von Höflingen, der ihn umgab, zunächſt eine Verbeugung vor dem Mundtuch, das für den König bereit lag. Dann ſtanden alle in ehrfürchtigem Schweigen herum, um die Feierlichkeit des königlichen Schmau⸗ ſens bewundernd in ſich aufzunehmen. Der König ſpeiſte faſt immer allein. Die Königin durfte, wenn ſie ausnahmsweiſe mit zugegen war, ſich zu ihm ſetzen, während alle anderen, ſelbſt der Bruder, der das Mundtuch zu halten hatte, dem Staatsakt ſtehend beizu⸗ wohnen hatten. „Trotz dieſes Anſpruchs an ſeine Würde konnte ſich der König mit dem Gebrauch einer Gabel, die damals aufgekommen war, nicht befreunden. Er bevorzugte die herzhaftere, aber weniger anmutige Gepflogenheit, mit dem Meſſer und Dabei war er ein Eſſer größten Stils. Zu gehörten vier Teller voll der verſchiedenſten Suppen, ein ganzer Faſan, ein Rebhuhn, eine Schüſſel Sa⸗ lat, zwei mächtige Schnitten Schinken, Hammel in Knoblauchſoße, ein Teller voll Gebäck und dann noch Früchte und harte Eier.— 2 Es war daher kein Wunder, daß ſich dieſer gewaltige Freſſer bald alle Leiden der Ge⸗ nießer, die Gicht und das Podagra, zuzog, die ihn in zunehmendem Maße zu plagen began⸗ nen. Beſonders ſchmerzhaft quälten ihn die Hämorrhoiden. Als ſein Leibchirurg eines Tages vorſchlug, daß er ſie ihn wegoperieren wolle, erſchrak der königliche Herr; denn in körperlichen Schmerzen war er kein Freund der Tapferkeit. Er wäre das Uebel gern losge⸗ worden, traute aber der ärztlichen Kunſt nicht genügend, um ſich dem Wagnis auszuſetzen. Er ließ daher ein Rundſchreiben an ſätliche Gefängniſſe 4 ſchicken mit der An⸗ kündigung: Wer von den zum Tode Verurteil⸗ ten an Hämorrhoiden leide, möge ſich melden. Stelle er ſich zu einer Operation zur Verfügung, ſo ſolle ihm, wenn er mit dem Leben davon⸗ kommt, das Fallbeil erſpart werden und die Freiheit winken. Es fanden ſich etwa ein Dutzend glücklicher Todeskandidaten mit die⸗ ſem königlichen Leiden. Und mit Beben und Zittern hat der Leibchirurg, nachdem er an den Zwölfen ſeinen Kunſtgriff bewieſen, den könglichen Herrn von dem Uebel befreit. Fortſetzung folgt. Te, — — — — — U s. *3* — 779%%„%e 2* ſ h ich nehm' Perſil. Gerade bei der ſchmutigſten Wöͤſche zeigf Derſil, was es kann. Alle Flecke gehen ſpielend heraus, und die ganze Wöſche iſt nach kurzem Kochen ſauber und ſchön. Schon Mutter ſagte immer: man kann ſich auf Perſil per⸗ laſſen! Und auch ich möchte es nicht mehr entbehren. ſich wenigſt was ſich i Nachbarſcha Zwei Rie weine trete rigen Trop gedeihen. heimer hat den Er möchte ſchaften mi zu tun, wo gleichen Städter Ich hab's iſt, kann ſi oder Dürkh es vielleicht ſchlöſſe, e 11 nennen, feſt etwa ve Wurſtmarkt Wahl entho mit klei ei der ſich heut kann. Wen vertreter be anderen S dürfte ihm Erinnerung lichter erſche tags. Das Beha ſchaft zu ſür Fort „Auerbae weinen zähl „Unterneh fühlt man heißt es ve vielen, auf Fug und R zum Da heißt e „Grick“ von die luſtigen zu können. braucht mar zu machen. L Er Ein Tro tage beſchert die ſonſt n „Wein jung mehr eine unſere heim und allmähl angekämpft tat inner munteru Und die Wi der 3ö5er wo Hoffnung, d mühen behr September 1935 4 nigs⸗ un Sw/ 68.„ und Hoſen an⸗ ie Schuhe um⸗ in Form einer g Seine Maje⸗ * Jahrgang 5— ANr. 411/ B Nr. 248— Seite 3 „Hakenkreuzbinner“ Mannheim, 8. September 1935 Mannheim „ dDias uzé des Conntags is vorgewärmte rſammelten Hof as Recht, dem no ſeinem Bru⸗ eln des Königs höheren Wür⸗ geſchrieben und ſer den rechten mel des Schlaf⸗ König dahinter un auch wohl⸗ às Ordensband igeſchnallt. Es iter allgemeiner ajeſtät alsdann einen Federhut oldenem Knopf der Wand auf t zu verrichten. erſte königliche ſein Alter nicht »Leben in ſol⸗ ormen vor der dofes preiszu⸗ 1 tterkult, den er ich trieb. ing es bei den Aufzuge wurde leitet. War er iſch angelangt, ingen, der ihn ing vor dem ereit lag. Dann weigen herum, lichen Schmau⸗ ehmen. r allein. Die ahmsweiſe mit „ während alle das Mundtuch ſtehend beizu⸗ Würde konnte h einer Gabel, icht befreunden. aber weniger im Meſſer und ten Stils. Zu gehörten vier Suppen, ein e Schüſſel Sa⸗ inken, Hammel l Gebäck und er. daß ſich dieſer iden der Ge⸗ gra, zuzog, die plagen began⸗ nälten ihn die chirurg eines wegoperieren derr; denn in in Freund der gern losge⸗ en Kunſt nicht auszuſetzen. en an ſätliche mit der An⸗ ode Verurteil⸗ ze ſich melden. ur Verfügung, Leben davon⸗ erden und die ich etwa ein aten mit die⸗ it Beben und achdem er an bewieſen, den befreit. etzung folgt. —— 3 anderen Seite müſſen in dieſen Tagen auch ſolche noch lernen, die bereits wieder daran ſind, ihre Weisheits⸗ zähne zu verlieren. Das bringt der abwechſe⸗ lungsreiche September mit ſeinen„feuchten“ Ueberraſchungen und der Serie ſeiner Feſt⸗ und Weinfreuden mit ſich. Es gehört ſchon einige Uebung dazu, ſich wenigſtens oberflächlich darin auszukennen, was ſich in Oſt und Weſt, in unmittelbarer Nachbarſchaft das Wochenende über abſpielt. Zwei Rieſenſtelldichein locken, Pfalz⸗ weine treten in edlen Wettſtreit mit den feu⸗ rigen Tropfen, die an den Odenwaldhängen gedeihen. Die Wahl fällt ſchwer. Der Mann⸗ heimer hat beide ins Herz geſchloſſen: den Benſemer und den Derkemer. Er möchte keine der nachbarlichen Freund⸗ ſchaften miſſen. Was iſt aber in einem Falle zu tun, wo Haardt und Odenwald am gleichen Tage um die Seele des Städters ringen? Ich hab's! Wer ſchon vor die Wahl geſtellt iſt, kann ſich einen Sprung nach Bensheim oder Dürkheim leiſten. Gut! Wie leicht wäre es vielleicht für ihn, wenn er ſich dazu ent⸗ ſchlöſſe,ernen Stellvertreter zu er⸗ nennen, der ihn beim Bergſträßer Winzer⸗ feſt etwa vertreten würde, während er auf dem Wurſtmarkt weilt? Er wäre jeder qualvollen Wahl enthoben und hätte mit kleinen Opfern ein gutes Werk an einem Volksgenoſſen getan, der ſich heute noch keine frohe Weinfahrt leiſten kann. Wenn er ſich dann von ſeinem Stell⸗ vertreter berichten läßt, wie's drüben auf der der Rheinebene war, dann dürfte ihm die eigene Freude noch größer, die Erinnerung an das ſonntäglich Erlebte noch lichter erſcheinen. Das iſt das Ades Sonn⸗ tags. Das B hat ſchon etwas mit Weinkenner⸗ ſchaft zu tun, die eine Angelegenheit ſür Fortgeſchrittene iſt. Wer kennt den „Auerbacher“, der noch zu den Rhein⸗ weinen zählt? „Unternehmungsluſtig wie ein junger Gott, fühlt man ſich nur beim„Auerbacher Rott!“ heißt es von ihm. Nur ein Name von den vielen, auf die unſere badiſchen Winzer mit Fug und Recht ſtolz ſind. Die Winzer rufen zum großen Wein⸗Appell. Da heißt es die Zungen geſpitzt, um einen „Grick“ von einem„Gottes Säije“, wie die luſtigen Hepperumer ſagen, unterſcheiden zu können. Ueber die Pfälzer Spitzenweine braucht man nicht erſt umſtändlich viel Worte zu machen. „E Vertelche macht'luſtig, En Halbe macht luſtig, En Liter macht Schneid Un nachher redd'ſcht'ſcheit!“ Ein Troſt iſt uns während der Uebergangs⸗ tage beſchert, zu dem ſich auch ſolche bekennen, die ſonſt nicht der Meinung huldigen, daß „Wein jung erhält“. Aber, wenn ſich immer mehr eine Wolkenſchicht zwiſchen Sonne und unſere heimatliche Landſchaft zu legen beginnt und allmählich tapfer gegen ein erſtes Fröſteln angekämpft werden muß, läßt ſich die Wohl⸗ tat innerer Anwärmung und Auf⸗ munterung nicht von der Hand weiſen. Und die Winzer, die in Erwartung ſind, wie der 35er wohl ausgefallen ſein mag, hegen die Hoffnung, daß ihnen der Städter in dem Be⸗ mühen behilflich ſein wird, in ſeinem Wein⸗ NMafſioliſen, fierſiören! Adolf Hitler hat die Kirche gerettet! Weitere Antworten gläubiger Katholiken auf die offene Stellungnahme des Pg. Haberkorn Wenn wir nachſtehend eine Anzahl weiterer Zuſchriften auf den Artikel des Führers der 110er⸗Kameradſchaft, Pg. Hermann Haber⸗ korn, veröffentlichen, dann mögen unſere Leſer daraus erſehen, wie ſtark derſelbe in den Reihen gläubiger Katholiken Anklang gefunden hat. Die Schriftleitung. „Smmer wieder zurückgeſtoßen!“ Der Artikel des Herrn Hermann Haberkorn „Adolf Hitler hat die Kirche geret⸗ tet“, fand unſere volle Zuſtimmung. Schon lange betrachten wir Katholiken die Entwicklung des Verhältniſſes der katholiſchen Kirche zum heutigen Staat mit großer Beſorgnis, und es war uns darum eine Erleichte⸗ rung, aus den Ausführungen des Herrn H. zu erſehen, daß nicht alle Katholiken das unheil⸗ volle Treiben gegen den Staat und ſeine Ge⸗ ſetze blindlings mitmachen. Je größer die Zahl der nationalſozialiſtiſchen Katholiken iſt, um ſo mehr kann man Hoffnung ſchöpfen, daß die Kirche ſich doch letzten Endes wieder auf ihre eigentliche Aufgabe beſinnt, ſo daß auch der Noch ſchenkt der Sommer ſchöne Tage Brüderchen und Schweſterchen auf„großer Fahrt · HB-Aufnahme und-Bildstock Wohiln) am Sundag? Wann mer dorch die Wingert geht Un die Reewe ſich beſeht, Freet mer ſich bei jedem Gang, Daß ſo reich is der Behang, Daß die Trauwebeere gſund, Voller Saft ſin, prall un rund, Broote gaar im Sunneſchei(): Ball gibts widder neie Werln). Awwer bis der Winzersmann In ſeinem Wingert herbſchte kann, Bis des edel Trauweblut Aus de Keltre fließe duht, Bis im Faß rumort der Moſcht, Wie viel Troppe Schwees des koſcht! Wolkebruch,... een Hageſchlag.. Futſch de Lohn, de ganz Ertrag! Pälzer, zeig Eich volksverbunne, Duht dem Winzer aln) de Gunne, Geht zum Derkmer Worſchtmarksfeſcht Oder ſeid in„Benſem“ Gäſcht, Ewerbach hot„Guggucksmarkt“, Altes Brauchtum nei erſchtarkt, Leert die Fäſſer! Froh erſchalls: Freehlich Kurpalz— Gotterhalts! Dr., Dietrich. keller fürn den neuen Segen Platz zu ſchaffen. Wie die Wetterausſichten ſind? Tö⸗ richte Frage! Wenn die„Kuckucke des Spätjahres“ ſo begeiſtert vom oberen Neckartal zu uns herunterrufen, kann nichts ſchief gehen. Eberbach iſt ja nicht allzu weit entfernt, und eine Fahrt das roman⸗ tiſche Tal aufwärts, das jetzt in bun⸗ teſtem paſtellſarbenem Herbſtſchmuck ſteht, ver⸗ mittelt gerade im Augenblick die ſchönſten Ein⸗ drücke. So iſt auch dieſes Wochenende wieder reich an Erlebniſſen, wie geſchaffen dafür, einen Abſtecher hinaus aufs Land zu machen. „Zünftig“— um das Z des großen Sonn⸗ tags⸗ABC zu bringen. hk. Nationalſozialiſt im Gottesdienſt wieder einmal Erhebung und Erbauung findet und nicht durch fortdauernde ungerechtfertigte politiſche Angriffe gegen unſere Regierung immer wieder von neuem zurückgeſtoßen wird. Wir hoffen deshalb, daß gleich uns noch viele andere Katholiken, die genau ſo fühlen, den Mut aufbringen, ihre Stellungnahme öffentlich zu bekunden. „Zuerſt bin ich Deutſcher!“ Mit der in der Abend⸗Ausgabe A Nr. 403 veröffentlichten Stellungnahme des Herrn 75 berkorn gehe ich einig. Auch ich bin Katho⸗ lit, aber zuerſt bin ich Deutſcher und dann erſt Katholik und bekenne mich voll und ganz zum Nationalſozialismus. Ich bin der Meinung, daß in der Kirche nur Gottes⸗ wort zu predigen iſt, daß aber keine politiſchen Reden und verſteckte und heimliche Angriffe auf den Führer und ſein Werk gehalten werden. Ich teile daher die Auffaſſung des Herrn Haberkorn und habe die Folgerungen bereits vor längerer Zeit gezogen. „Immer noch nicht umgeſtellt“ Hermann Haberkorn hat uns nationalſoziali⸗ ſtiſch denkenden Katholiken einmal richtig aus der Seele geſprochen. Ich habe ſchon lange auf einen ſolchen Artikel gewartet. Muß man doch die traurige Feſtſtellung machen, daß ſich bis heute ein erheblicher Teil der Geiſtlichkeit im⸗ mer noch nicht umgeſtellt hat. Eine „fromme“ Metzgersfrau ſagte, das von den Deviſenſchiebungen der frommen Brüder ſei verlogen und die Zeitung würde lügen. Ein katholiſches BdM⸗Mädel wird gefragt, warum es keine Uniform anhabe. Es antwortet:„Das hat alles keinen Wert, das kracht doch bald alles zuſammen.“ Wenn ich ſolches hören muß, dann kocht es mir vor Wut über die ſchänd⸗ lichen Urheber dieſer Volksver⸗ hetzungen. Solange die Geiſtlichkeit auf ſolche Art und Weiſe Volksverrat treibt und nicht wahr haben will, daß ſie politiſch ausgeſpielt hat, ſolange betritt meine Familie und ichkein Gotteshaus mehr. Viel⸗ mehr werde ich dann bald Katholik geweſen ſein und nichts mehr gemein haben mit ſolchen, die heute Chriſtus verraten um ihrer Vorteile willen. „Aus dem Herzen geſprochen“ Als Katholik ſchließe ich mich den Ausfüh⸗ rungen von Pg. Haberkorn voll und ganz an. Durch dieſe offene Stellungnahme hat er mir und ſicher noch vielen anderen gläubigen Katho⸗ liken aus dem Herzen gep Betrübliche Statiſtik einer Großſtadt 31 Verkehrsunfälle in einer Woche Bei 31 Verkehrsunfällen, die ſich im Laufe der vergangenen Woche hier ereigneten, fand eine Perſon den Tod, 12 weitere erlitten Ver⸗ letzungen und 16 Kraftfahrzeuge ſowie 12 Fahr⸗ räder wurden beſchädigt. Im gleichen Zeitraum wurden 402 Radfahrer, 37 Kraftfahrer und 52 Fußgänger bei vorge⸗ nommenen Verkehrskontrollen wegen Zuwider⸗ handlungen gegen die Verkehrsvorſchriften an⸗ gezeigt bzw. gebührenpflichtig verwarnt. Ferner wurden an 73 Kraftfahrzeugführer rote Vor⸗ fahrtsſcheine ausgehändigt. 30 Mercedes⸗Benz⸗Wagen fahren nach Nürn⸗ berg. Am Samstagvormittag verließen 30 na⸗ gelneue Wagen die Daimler⸗Benz⸗Werke, um zum Reichsparteitag nach Nürnberg zu fahren. Sie werden dort in einer Propagandafahrt am Führer vorbeifahren. Sämtliche Wagen werden von Angehörigen der Motor⸗SS geſteuert, die zum Teil der Firma Daimler⸗Benz als Ein⸗ fahrer angehören. DbEUTS CHE PRIVATVERSICHERUN G Keufmännischerunternehmer · geist gepecirt mit Verentwor · rungsgefühl gewährleisftef unsere Aufwärtsentwieklung. Wir arbeiten kaufmännlisch uncl verantwortungsbewußt im freien Wenbewerb. Wir geben einer Million arbelten · der Menschen lebensunterhalt Jahrgang 5— XNr. 411/ BNr. 248— Seite ö „Hakenkreuzbanner Mannheim, 8. September 1935 Einmal wöchentlich Hering Infolge beſonders ergiebiger deutſcher Fänge kommen zur Zeit viele friſche Heringe und Bücklinge deutſcher Herſtellung auf den Markt. Die deutſche Heringsfangzeit dauert bis etwa Mitte Oktober. In einem Erlaß erklärt der Reichskriegsminiſter, volkswirtſchaftliche Gründe ſprächen dafür, bis zu dieſer Zeit friſche Heringe und Bücklinge möglichſt wöchentlich einmal in den Wehrmachtküchen zur Mittags⸗ oder Abend⸗ koſt zu verabreichen. Wir werden älter. Die neuen deutſchen Sterbetafeln 1933 weiſen, wie das NdZ meldet, nach den Berechnungen des Statiſtiſchen Reichs⸗ amtes wieder einen ſtarken Rückgang der Sterb⸗ lichkeit im Deutſchen Reich nach. Die mittlere Lebenserwartung iſt für das männliche Ge⸗ ſchlecht von 55,97(1924/26) auf 59,75 Jahre und für das weibliche Geſchlecht von 58,82(1924/½6) auf 62,63 Jahre geſtiegen. Die Frauen ſind alſo mach der Statiſtik in der Lebensdauer dem männlichen Geſchlecht ein Stück voran. Wie wir den kFilm ſehen ALHAMBRA: „Der Himmel auf Erden“ Eigentlich müßte dieſer Beſprechung ein Ka⸗ pitel über„Luſtſpiel⸗Rezepte“ vorausgehen. Sie wiſſen ſchon: Man nehme ein paar alte Jahr⸗ gänge„Fliegende Blätter“, ſchüttle ſie heftig und bilde daraus einen roten Faden. Dazu füge man eins bis zehn bekannte Komiker, einige ſchmalzige Schlager, großaufgemachte Papiermaché⸗Dekorationen. Das Ganze wird mit etwas happy end noch verſüßt. Aus.— Nicht viel anders iſt es in dieſem öſterreichi⸗ ſchen Film. Man hat eine ſtattliche Anzahl von Schauſpielern„von Format“ bemüht und hilft ſo mit einer durch nichts zu zerſtörenden Ueber⸗ legenheit einiger Künſtler einem Film auf die Beine. So wird denn ein Gemiſch von Charak⸗ terkomödie und Situationskomödie daraus, wo⸗ bei erſtere immer zu kurz kommt! Eins beſorgt der Film dennoch: er macht lachen, er macht brüllen! Da werden die tollſten„Pointen“ dem Publi⸗ kum mit dem Holzhammer beigebracht. Schal⸗ lendes Gelächter quittiert jede draſtiſche Situa⸗ tion, die von einem bekannten, aber zum erſten Male gemeinſam auftretenden Quintett herbei⸗ geführt werden: Hans Moſer, Heinz Rüh⸗ mann, Hermann Thimig, Theo Lingen und die„ewige“ Adele Sandrock. Wenn dem Spielleiter E. W. Emo mitunter der Atem auszugehen droht, dann ſteht Robert Stolz zur Verfügung, der ein paar wenig originelle Noten zuſammengeſchrieben hat.— Dieſer Film ſcheint uns der beſte Beweis für die Ueberzüchtung dieſer Filmgattung zu ſein. Wer einmal nach altem Rezept nur Entſpan⸗ nung ſucht, wird am„Himmel auf Erden“ ſei⸗ nen Spaß haben. Wir aber warten auf den deutſchen Luſt⸗ ſpielfilm! Em. en Der Jude stunser Uneluek! „Se ſehen gut aus und werden repräſentieren de Firma nach außen...“ Bendel erklärt Petterſon ſeine„grundehrlichen“ Geſchäftsabſichten in dem Hammer⸗Tonfilm Aufn.: Hammer-Film „Petterſon& Bendel“ HB-Bildstock Rundfunkhörer haben mehr vom Leben Er empfindet nicht mehr die Qual einſamer Stunden, kommt ſich nicht von aller Welt ver⸗ laſſen vor, wenn er einmal genötigt iſt, das Bett zu hüten, ſei es, um größeren Ausgaben vorzubeugen, die ſeine häusliche Kaſſe erſchüt⸗ tern könnten, oder um die erſten Verkühlungs⸗ erſcheinungen durch heilkräftigen Tee oder einen kräftigen Hausgebrannten aus dem Odenwald zu bannen. Vom frühen Morgen bis in die Nacht hinein wird ihm Aufmunterung zuteil. Er braucht nicht mehr auf die Uhr zu ſehen, er hat nur ſein Gerät einzuſchalten und einen Augenblick hinzuhören, um genau zu wiſſen, wie viel es geſchlagen hat. Wer möchte heute noch leben ohne die muſi⸗ kaliſche Kurzweil, die bunten Bilderbogen des Tages, die zahlloſen Neuigkeiten, die beſinn⸗ lichen Geſchichten, die frohen Lieder, den knal⸗ ligen Humor, der aus allen Teilen des Reiches geſendet wird? Der Blick wird dem Hörer ge⸗ weitet, über alles Neue und Wiſſenswerte Auf⸗ ſchluß erteilt. Der Hörer erlebt jede eindrucks⸗ volle Station der nationalſozialiſtiſchen Bewe⸗ gung mit, vernimmt nicht nur die Worte, ſon⸗ dern auch die Stimme des Führers und ſeiner Mitarbeiter, hört nicht nur die Aeußerungen der Jugend, ſondern auch die der arbeitenden Volksgenoſſen, nimmt an allen Großkundgebun⸗ gen, an allen ſportlichen Veranſtaltungen teil, wird in der Frühe zur geſunden gymnaſtiſchen Uebung angehalten, während ihn am Abend die beſten Kapellen zum Tanze aufrufen. Unaufhaltſam iſt die Entwicklung gerade in den letzten Jahren fortgeſchritten. Wie die daeßz deutſche Funkſchau zeigte, hat ſich bereits as Fernſehen mit beſtem Erfolg bewährt. Wie lange wird es dauern, dann kann jeder Volks⸗ genoſſe in den Genuß kommen, innerhalb ſeiner vier Wände die großer Ereigniſſe im Reich mit eigenen Augen zu erleben. Die gehegten Er⸗ wartungen wurden nicht⸗ nur erreicht, ſondern in jeder Hinſicht übertrumpft. Erſtaunlich, was die Induſtrie wieder an Neuerungen kug, Wohr hat es keine grundlegenden Umwälzun⸗ gen auf dem Gebiet der Rundfunchtechnik ge⸗ geben. Dafür iſt aber die Qualität geſteigert worden. Dieſer Umſtand verdient beſondere Begchtung, weil die Preiſe trotzdem in gleicher Höhe gehalten werden konnten. Die Wieder⸗ gabe dürfte kaum noch merkliche Verbeſſerungen erfahren können. Selbſt das kleinſte Gerät hat eine Leiſtungsfähigkeit aufzuweiſen, die einzig daſteht. Deutſches Können, deutſche Qualitäts⸗ arbeit feiern gerade auf dem Gebiet der Rund⸗ funktechnit Triumphe. Noch haben ſich nicht alle arbeitenden Volks⸗ genoſſen dazu entſchloſſen, an die Beſchaffung eines Gerätes zu denken. Der Herbſt naht, die langen Nächte. Wer möchte ſich da noch abſchließen wollen von dem lebendigen Lebensſtrom, den die deutſchen Sender über die Hörer ausgießen, die mehr denn je der Aufklärung und der inneren Auffriſchung bedürfen? Ein Rundfunkgerät gehört in jede deutſche Familie. Der Hörer iſt auf der Höhe der Zeit, hat mehr vom Leben! Die Polizei meldet: Autodieb auf friſcher Tat ertappt. Am Frei⸗ tagnacht wurde in der Neckarſtadt⸗Oſt ein jun⸗ ger Mayn, der ein dort aufgeſtelltes Perſonen⸗ auto entwendete und damit davonfuhr, un⸗ mittelbar danach von dem Eigentümer des Wa⸗ gens geſtellt und der Polizei übergeben, die ihn in das Bezinksgefängnis einlieferte. In glei⸗ her Sache wurden noch zwei weitere Burſchen fcſtgenommen, da dieſe bei dem Autodiebſtahl mitgewirkt haben ſollen. Eine Unſitte wird bekämpft. Das verkehrs⸗ ſtörende Herumſtehen an Straßenecken, das immer eine Behinderung der übrigen Verkehrs⸗ teilnehmer bedeutet und oft zu Beläſtigungen der Vorübergehenden führte, wird ganz en⸗ ergiſch bekämpſt. So wurden in den Freitag⸗ abendſtunden hierwegen insgeſamt neun Bur⸗ ſchen vorlaufig feſtgenommen und zur Anzeige gebracht. Diejenigen, die es andeht, mögen ſich dies merken. Glücksſpielc ſind verboten. Wegen Veran⸗ ſtaltung öſfentlichen Glücksſpiels ohne behörd⸗ liche Erlaubnis wurden in einem Gaſthaus der Innenſtadt vier der Beteiligten feſtgenommen und in das Bezirksgefängnis eingeliefert. Kind verbrüht. Lebensgefährliche Verbrühun⸗ gen erlitt ein zwei Jahre altes Kind, das in einem unbewachten Augenblick in einen mit heißem Waſſer gefüllten Waſchtopf ſtürzte. Die Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel veran⸗ ſtaltet am 21. September einen Sonderzug zur Rekofa nach München, wo auch Gelegen⸗ heit gegeben iſt, das Oktoberfeſt zu be⸗ ſuchen. Rückfahrt am 25. September. Der Fahrpreis für hin und zurück beträgt 15.20 Reichsmark. Billige Unterkunfts⸗ möglichkeit kann durch das Quartier⸗ amt beſorgt werden. Intereſſenten melden ſich bis ſpäteſtens 15. September bei der Wirt⸗ ſchaftsgruppe Einzelhandel, Bezirksgruppe Ba⸗ den, Ortsgruppe Mannheim, Mö5, 5• 3 Im Silberkranz. Das Feſt der ſilbernen Hoch⸗ zeit feiert heute, Sonntag, 8. September,** Emil Adelmann mit ſeiner Ehefrau Thereſe, geb. Hofmann, Alphornſtr. 33a. Wir gratu⸗ ieren! Wie wird das Wetter? Die Ausſichten für Sonntag: Vielfach heiter, trocken, nachts ſehr friſch, doch tagsüber wieder etwas wärmer als ſeither, über Nord und Oſt drehende Winde. ... und für Montag: Vorerſt noch Fortdauer der vielfach heiteren Witterung, tagsüber wei⸗ tere Wärmezunahme. Geſchäftliche Hinweiſe (außer Verantwortung der Schriftleitung) Einem Teil unſerer heutigen Ausgabe liegt ein Werbeproſpekt der Firma Fritz Schlüter, Kaffee⸗ und Teeimport, Mannheim, pD 1, 5/, bei. Die altſtadt macht Sortichritte! Auch das bekannte Speiſehaus Nübling„Zum Malzſtüb'l“ in J 4a, Iia wurde umgebaut und neuzeitlich Die Eröffnung findet am Samstag, 7. Sept. ſtatt. Das„Malzſtüb'l“ iſt be⸗ kannt durch ſeine billige Geflügelküche, und iſt jeder⸗ mann Gelegenheit geboten, der Magenfrage in jeder Art und Weiſe gerecht zu werden. 5735K Wann iſu miol als mol liõie auollt, Iſi eueli bei Jilꝛ“ en Nadio fiolt. Radio-ſpezialhaus —-—+r ——— —92———— Tel. 21045 Was der Kknorzebäch sögt: Zer, ilꝛis aaeſi en. lann vum Facl Alit Janligruß: BDuer Mnorzebaeñ/ Iug. Ex. Pilzæ. U. RUNιε ELNK GERATE Aisha „abiant Ausfũhrunę von Reporaturen jeder Art- Aümtliche Modelle der kfunkausstellung 1935/36 lieterbar. Heinr. Fries ⁊co 8 1, 3 Fernruf 28467 F 393 , 5 7 4— E 43 Große Auswahl Wir zeigen in unseren Ausstellungs-Räumen die neuesten 3 An⸗ in jeder prelslege und lelstung Verbeszerte Wledergabe Nfniunln luo Heſdelberger Staßer Tel. 28087 von der diesjährigen Rundfunkausstellung Fachm. Bedlenung — carl Fr. Goreit D8dlo-Anlégen NHANNTIEITI, N 3,-Fernruf 26210 Alslle Rundfunkhaus Wilh. Fütterer Mannheim. Rosengarlenstr. 1. fernrut 43410 gegenuͤber Heupteingeng BRosengarten-· Das gute Fachgeschäft ꝰ 4, 7/ Freſigatt'/ Fernruf 21875 Für die kommende Sàison den Radio-Apparat KEINM longe Rötterstraße 52- Fernruf 51281 R 6, 10-12 August Schnez Fernspfecher 25058 Sämtliche Fabrikatel Bel Teilzehlung 20% Anzehlung- Best bis 10 NHonetsraten Größter Erfolg auf der Funkausstellung! Neue Radio- Geräie Fachwerkstätte für Reparaturen und Umbau alter Gerä e! 4000% d 0 6G, Fernruf 24611 Rundfunkgeräte aAller Fabrikate lsufen Sie vortellhôft bei Kronenberger Schimperstrae 19- Fernruf 306 36 fellzahlung 10 und V. k. 18 Honstsreten Wer Radioe hört hat mehr vom leben lichkeit Uebe Gegen ins S das f Kubi bin if ſchon unter ſterer lugen, ſeinen ſponne die gi träume grüble: zu ſkizz das ech lers zei Eine nur mi junge( Hingt ingt g Düſtere die Gef und mi tember 1935 t, Am Frei⸗ Oſt ein jun⸗ s Perſonen⸗ onfuhr, un⸗ ier des Wa⸗ ben, die ihn e. In glei⸗ re Burſchen utodiebſtahl is verkehrs⸗ necken, das n Verkehrs⸗ eläſtigungen d ganz en⸗ en Freitag⸗ neun Bur⸗ zur Anzeige mögen ſich gen Veran⸗ hne behörd⸗ ſaſthaus der ſtgenommen liefert. Verbrühun⸗ ind, das in einen mit ſtürzte. idel veran⸗ nderzug ch Gelegen⸗ eſt zu be⸗ mber. Der trägt 15.20 rkunfts⸗ uartier⸗ melden ſich i der Wirt⸗ gruppe Ba⸗ ernen Hoch⸗ mber, Herr au Thereſe, Vir gratu⸗ tter? jnſch doch either, über Fortdauer Züber wei⸗ itung) he liegt ein Kaffee⸗ und Lltel ling„Zum gebaut und findet am tüb'l“ iſt be · nd iſt jeder enfrage in en. 9735K Zeclenung arat ruf 51281 12 her 25058 onatsraten rger 306 3 atsröten eben —+1 M — Jahrgang 5— ANr. 411/ B Nr. 218— Seite 7 „Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 8. September 1935 Eine intereſſante Ausſtellung im Kunſtverein Nach einer vierwöchigen Pauſe öffnete jetzt der Kunſtverein ſeine Räume mit einer fehr bemerkenswerten Ausſtellung, die neben den Oelbildern und Aquarellen des Mannheimer Malers Franz Huber vor allem hervor⸗ ragende Werke der graphiſchen Kunſt bringt. Vier Künſtler— Alfred Kubin, Hanna Nagel⸗Fiſcher, Herbert Tuchol⸗ ſki und* Holz— haben hier mit den Mitteln der Schwarz⸗Weiß⸗Kunſt Eindrücke und Geſichte, Menſchen und Landſchaften dar⸗ geſtellt, die, obwohl ſie in Form und Inhalt oft ſtark voneinander abweichen, doch in den meiſten Fällen miteinander in Beziehung zu ſetzen ſind und recht intereſſante Vergleichsmög⸗ lichkeiten zulaſſen. * Ueberwiegend iſt in dieſer Schau der düſtere Gegenſtand, das Abſeitige, Wunderliche, oft bis ins Spukhafte und Ueberſinnliche geſteigerte, das ſeine meiſterliche Geſtaltung in Alfred Kubins Zeichnungen und Lithos findet. Ku⸗ bin iſt wohl für die meiſten Menſchen heute ſchon ein Begriff. Er gilt als der Magier unter den Zeichnern, als der Beſchwörer fin⸗ ſterer Mächte, die aus allen Winkeln hervor⸗ lugen, den Menſchen anfallen und ihn bis in ſeinen Schlaf verfolgen. Die wuchernde Ver⸗ ſponnenheit dämmriger Geſpenſterwinkel und die grauenvollen Viſionen drückender Alp⸗ träume ſind ſeine Lieblingsſtoffe, die er mit grübleriſchem Eifer ausſpinnt und tauſendfach abwandelt. Mit beſonderer Vorliebe ſchuf Kubin Illu⸗ ſtrationen zu den unheimlichen Geſchichten Ed⸗ gar Allan Poes, E. T. A. Hoffmanns und Do⸗ ſtojewſkis. Allem Unfaßbaren, Phantaſtiſchen in dieſen und ähnlichen Geſchichten gibt er Ge⸗ ſtalt, und mit unbarmherzigem Zerfaſerungs⸗ drang zeigt er dem ahnungslos Lebenden das Grauen des Todes. Seine Geſtalten, aus deren ſtarren Masken faſt immer eine drohende Kno⸗ chenfratze blickt, ſcheinen dem Beſchauer oft ein erbarmungsloſes„memento mori“ zuzurufen. Man denkt hier unwillkürlich an das ſeltſame Erlebnis des Künſtlers in einem Münchener Varieté, das ihn erſt bewußt der dämoni⸗ ſchen Spezia lität zuführte. So wie ihm damals in den Geſichtern der Menſchen plötz⸗ lich etwas eigentümlich Tiermenſchliches erſchien, das durch die fremdartigen, wie von ihrer Urſache abgelöſten Geräuſche einen ge⸗ ſpenſtigen Sinn erhielt, ſo erſcheinen alle ſeine Figuren in einem ſeltſamen, alles Urgründige bloßlegenden Licht. Aus dem„Großinquiſitor“ etwa ſpricht bereits das Verderben, und in der „ſchönen Frau Welt“ erkennt der Beſchauer entſetzt Tod und Verweſung. Mitunter glaubt man in den Bildern Kubins etwas pon jenem mittelalterlichen Geiſt zu ſpü⸗ ren, der an den Giebeln gotiſcher Dome bur⸗ leske Fratzen und Drachengeſtalten ſchuf, und hin und wieder ſtößt man auch auf ein Blatt, aus dem ein faſt verſonnener Plauderer ſpricht. Als beſonders reizvoll unter den gezeigten Werken(die nebenbei nicht immer beſter Ku⸗ bin ſind), fallen jene Zeichnungen auf, die dem Stoffkreis deutſcher Sagen und Märchen ent⸗ ſtammen, und man erinnert ſich hier, daß Ku⸗ bin unter anderem auch Illuſtrationen zu Hauff ſchuf. Dieſe romantiſche Seite ſeines Schaffens kommt vor allem in den Bildern„Wanderer“, „Ein ſanfter Tod“ und zwei Landſchaften zum Ausdruck, die, auch wenn ſie zum Teil etwas zu ſkizzenhaft erſcheinen, die tiefe Seele und das echt deutſche Erzählertalent diefes Künſt⸗ lers zeigen. 1 Eine ähnliche traumhaft⸗unwirkliche Welt, nur mit anderen Mitteln geſtaltet, zeigt die junge Graphikerin Nagel. In den tiefen und reifen erken dieſer Künſtlerin klingt genau wie bei Kubin immer wieder das Düſtere, Untergründige an, aber wo bei Kubin die Geſtalten mit jäher Verzweiflung fliehen und mit der Heftigkeit ihrer Bewegungen oft den Bildrahmen zu ſprengen ſcheinen, da ſind ſie bei der Nagel mit einer faſt ſomnambulen Verlorenheit ganz in ſich—— und lediglich der Ausdruck der Augen oder die kauernde Ge⸗ ſtalt verraten etwas von dem unſäglichen Leid oder dem Grauen, das ſie verkörpern. Hanna Nagel iſt trotz ihrer Jugend keine Unbekannte mehr. Verſchiedene Ausſtellungen ließen ſchon früh auf ihr reiches Schaffen auf⸗ merkſam werden, das durch die Verleihung des Dürer⸗Preiſes für Graphik und des letzt⸗ jährigen Rom⸗Preiſes verdiente Anerken⸗ nung fand. Schon rein techniſch ſteht ihre Kunſt auf einer beachtlichen Höhe. Fein durchgebildet und mit zarter Dunkelheit des Striches zeichnet ſie die ausdrucksſtarken Geſichter ihrer und Kinder. Ungemein plaſtiſch, wie von fah⸗ lem Mondlicht beſchienen, treten die Körper aus dem dunklen Hintergrund hervor. Und doch ſcheint die weniger auf den Menſchen ſelbſt, als auf den Dingen um ſie und auf dem,„was dahinter ſteht“, zu liegen. Dafür ſpricht befonders auch die Verwendung und Einbeziehung ſymbolhafter Dinge wie des Fiſches, der ſtiliſierten Blume und der Mond⸗ ſichel, die ſie einmal ſogar das Kind mit Hän⸗ den greifen läßt. Eine beſondere Rolle in der ſenſiblen Aus⸗ druckskunſt Hanna Nagels ſpielt auch der Tod, der unbarmherzig Mutter und Kind ausein⸗ anderreißt. So geht vor allem eine ſtarke Wir⸗ kung von den Blättern„Wenn ich geſtorben bin“ und„Ein totes Kind“ aus. In anderen Werken klingt dann wieder die ewige Sehnſucht der Frau, das Mutterglück und die Fa⸗ milie an. Beſonders aufſchlußreich für die⸗ rauen ſes Sehnen iſt die Zeichnung mit dem Titel „Glück?“ aus dem Zyklus:„Das Ziel— das Kind“. Liegt nicht in dem ſinnenden Blick der jungen Frau, die zwiſchen Kunſt und Kind ſteht, etwas von ſchmerzlichem Verzicht, als habe ſie erkannt, daß ſie das Schickſal hier vor eine tragiſche Alternative ſtelle— daß letzten Endes eines das andere ausſchließt? Die übrigen Blätter, die mehr auf eine lineare Wirkung abgeſtellt ſind, entzücken durch die feine Umreißung der Figurengruppen und die unaufdringliche dekorative Kompoſition. Daß ſie auch einen kräftigeren Strich zu führen weiß, zeigt das emphatiſch dargeſtellte Liebes⸗ paar. 1* Wie nicht anders zu erwarten, fallen gegen dieſe Blätter die Arbeiten, die Herbert Tu⸗ cholſki und Paul Holz in dem hinteren Raum des Kunſtvereins zeigen, merllich ab. Einzig Tucholſki erreicht mit einigen ſeiner wuchtigen Linolſchnitten, die gut geſehene und in die Tiefe gehende Bildausſchnitte zeigen, eine einprägſamere Wirkung, wenn auch viele ſeiner Fiſcherbilder mit Segelbooten und Brük⸗ ken durch die ſtrenge Handhabung der Schwarz⸗ Weiß⸗Technik etwas maniriert wirken. Mit den eines Paul Holz jedoch, deren orwurf meiſt dem Schlächter⸗Milien und dem Hafenleben entlehnt iſt, wird der Beſucher nicht viel anfangen können. Durch ihre derbe, auf primitive Wirkung zielende Charakteriſierung erinnern ſie bisweilen ſtark an Dir und Groß, und wäre nicht ab und zu ein wenigſtens rein illuſtrativ beſſer wirkendes Bild, dann möchte man dieſe Blätter lieber miſſen. Nur ſchade, —————— Anordnungen der NSDdAp. Anordnungen der Kreisleitung Montag, 9. Sept., findet um 20.15 Uhr auf der Kreisleitung eine Sitzung ſämtlicher Stadtortsgrup⸗ penleiter ſtatt. Kreisgeſchäftsführung. Politiſche Leiter Bereitſchaft 3(Deutſches Eck und Oſtſtadt). Sonn⸗ tag, 8. September, 10 Uhr, Endſtation Feudenheim Antreten zum Propogandamarſch nach Ilvesheim und Neckarhauſen. Marſchanzug. Antreten für ſämtliche Politiſchen Leiter Pflicht. Strohmarkt. Bis zum 13. Sept. 1935 haben die Pgg. mit den Anfangsbuchſtaben 6 bis 1 die rote Mitgliedskarte mit zwei Paßbildern und RM.20 in den Kaſſenſtunden von 19—20 Uhr zwecks Bean⸗ tragung des Parteibuchs einzureichen. Oſtſtadt. Montag, 9. Sept., 20.30 Uhr, im Park⸗ hotel Sitzung der Politiſchen Leiter. Vor Beginn der⸗ ſelben müſſen ſämtliche Ausrüſtungsgegenſtände (Torniſter, Brotbeutel und Feldflaſchen), auch vom Ehrenſturm, abgegeben werden. Letzter Termin! Pg. Raibel iſt von 19 Uhr an zur Entgegennahme auf der Kammer anweſend. Waldhof. Die Tourniſter, ſamt Feldflaſche und Brotbeutel ſind am Montag, 9. September zwiſchen 18—20 Uhr, komplett mit allem Zubehör in der Geſchäftsſtelle abzuliefern. Feudenheim. Sonntag, 8. September,.45 Uhr, Antreten ſämtlicher Politiſcher Leiter zum Formal⸗ dienſt auf dem Kirchplatz. NS⸗Frauenſchaft Humboldt. Montag, 9. Sept., 20 Uhr, Beſpre⸗ chung der Zellenleiterinnen im Nebenzimmer der Wirt⸗ ſchaft„Zum Engel“, Meßplatz. Neckarau. Montag, 9. Sept., 20.30 Uhr, Pflicht⸗ mitgliederverſammlung im Evang. Gemeindehaus. Redner: Pg. Dönch. Schwetzingerſtadt. Dienstag, Uhr, Pflichtmitgliederverſammlung „Oſtſtadt“, Seckenheimer Straße 126. Achtung, Kulturreferentinnen! Montag, 9. Sept., 20 Uhr, Beſprechung der Kulturreferentinnen der Stadt⸗ und Landoxtsgruppen in L 4, 15, 4. Stock (Zimmer 11). DAð Achtung DAß⸗Mitglieder! 10. Sept., 20.30 im Reſtaurant Jedes DAß⸗Mitglied verlangt in den nächſten drei Tagen von ſeinem zu⸗ ſtändigen Blockwalter die Flugſchrift zur Beſtellung ſeines fachlichen Schulungsblattes der DAF. Jedes Mitglied muß ſeine früher erhaltene DAß⸗Zeitung bis zum 22. September 1935 bei der Poſt beſtellt haben, andernfalls bekommt es keine Zeitung mehr. Friedrichspark. Sämtliche Amtswalter, die zum Marſchblock Friedrichspark gehören, treten am kom⸗ menden Sonntag, 8. September, 7 Uhr, auf dem Exerzierplatz(Seite an der Bahnlinie) an. Die Be⸗ triebszellenobleute und Betriebswalter ſind für das pünktliche Antreten ihrer Walter und Warte verant⸗ wortlich. Anzug: Soweit vorhanden, Dienſtanzug, ſonſt Zivil mit Armbinde und DAF⸗Mütze. Friedrichspark. Sämtliche DAß⸗Walter, die zum Marſchblock Friedrichspark gehören, treten Sonn⸗ tag, 8. Sept., vorm. 7 Uhr, auf dem Exerzierplatz (Seite an der Bahnlinie) an. Die Betriebszellen⸗ obleute und Betriebswalter ſind für das pünktliche Antreten ihrer Walter und Warte verantwortlich. Anzug: Soweit vorhanden, Dienſtanzug, ſonſt Zivil mit Armbinde und DAß⸗Mütze. Lindenhof. Montag, 9. Sept., 20.30 Uhr, findet im Ortsgruppenheim, Eichelsheimerſtraße, eine wich⸗ tige Sitzung ſtatt. Zu erſcheinen haben alle DAß⸗ Walter der Ortsgruppe und von den Betrieben die Betriebszellenobmänner und Betriebsvertrauens⸗ männer. Reichsbahn. Dienstag, 10. September, 17 Uhr, wichtige Beſprechung ſämtlicher Betriebszellenobleute und Blockwalter. Frauenamt Hausgehilfen. Sonntag, 8. Sept., iſt das Heim, L 13, 12 a, von 19—22 Uhr zur geſelligen Unterhal⸗ tung geöffnet. Humboldt. abend. Montag, 9. Sept., 21 Uhr, Heim⸗ Kreisbauernſchaft Mannheim Jungbauern, Landarbeiter, Knechte, es ſtehen uns eine Anzahl Bauernſtellen zur Verfügung. Intereſſenten müſſen ihre Meldung bis zum 8. Sept. abgeben. Gelegenheit iſt günſtig. Nähere Auskunft: Kreisjugendwart Bühler, Seckenheim, Hauptſtr. 121. NSV Die Küche der NS⸗Volkswohlfahrt in R 5 hat eine andere Telefon⸗Nr. und zwar 275 71. Rheinau. Wir bitten, die Pfunde für die Samm⸗ lung September bis zum 10. ds. Mts. bereitzuhalten. daß die urſprünglich ebenfalls für dieſen Raum vorgeſehenen Graphiken Joachim Lutz' nicht rechtzeitig eingetroffen ſind. Sie würden ſicher⸗ lich das Bild dieſer Ecke freundlicher und er⸗ freulicher geſtalten, und man kann deshalb nur hoffen, ſie recht bald hier zu ſehen. * Auf die neuen, in jeder Hinſicht recht bemer⸗ kenswerten Arbeiten des Malers Franz Huber werden wir noch ausführlicher zurück⸗ kommen.., Sonntagsdienſt der Mannheimer Aerzte und Apotheken Apotheken: Bahnhof⸗Apotheke, L 12, 6, Tel. 311 24; Engel⸗Apotheke, Mittelſtr. 1, Tel. 520 88; Hirſch⸗Apotheke, Seckenheimerſtr. 4ʃ1, Tel. 428 76; Pelikan⸗Apotheke, Q 1, 3, Tel, 21764; Schwan⸗Apotheke, E 3, 14, Tel. 304 253 Stephanien⸗Apotheke, Lindenhof, Meerfeld⸗ ſtraße, Ecke Landteilſtraße, Tel. 312 32; Marien⸗ Apotheke, Neckarau, Marktplatz, Tel. 484 03; Waldhof⸗Apotheke, Oppauerſtr. 6, Tel. 594 79. Zahnärzte: Frl. Dr. Bleines, L 14, 16, Tel. 271 89. Dentiſten; Bauer, Leopold, Schwetzinger Straße 166, Tel. 439 72. Heilpraktiker: Frl. E. Smoll, Lange Rötterſtr. 51. Was iſt los? Sonntag, 8. September: Roſengarten: 20 Uhr Willi⸗Reichert⸗Abend. Nationaltheater:„Seiner Gnaden Teſtament“. Ko⸗ mödie von H. Bergman. Miete A.— 19.30 Uhr. Planetarium: 16 Uhr Eine Reiſe nach dem Mond mit Lichtbildern und Sternprojektor); 17 Uhr Vor⸗ führung des Sternprojektors. Autobusfahrt nach den Stadtrandſiedlungen: 10 Uhr ab Paradeplatz. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 7 Uhr Worms— Mainz— Wiesbaden— Biebrich— Rüdesheim— Aßmannshauſen und zurück ſowie 3 Tage Rhein⸗ fahrt nach Königswinter und zurück. 14.30 Uhr Speyer— Germersheim und zurück. 19.45 Uhr Abendfahrt Worms und zurück. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Familien⸗Vorſtellung; 20 Uhr Gaſtſpiel„Pong mit 8 Attraktionen“, Waldparkreſtaurant: 15 Uhr Konzert und Tanz. Tanz: Palaſthotel, Kabarett Libelle, Cafe Kurpfalz, Wintergarten, Clou, Corſo. 5 Ständige Darbietungen: Städt. Schloßmuſeum: 11—17 Uhr geöffnet. Naturalienkabinett im Schloß: 11—13 und 15—17 Uhr geöffnet. Städt. Kunſthalle: 11—13.30 und 15—17 Uhr geöffnet. Rundfunk-Programm für Sonntag, 8. September Stuttgart:.00 Hafenkonzert,.05 Gym⸗ naſtik,.25 Bauer hör zu,.45 Ev. Morgen⸗ feier, 10.00 Reichsſendung: Deutſche Morgen⸗ feier der Hitlerjugend, 10.30 Serenate D⸗Dur, 11.00 In der Heimat iſchs am ſchönſten, 11.30 Reichsſendung, 12.00 Muſik zum Mittag, 13.00 Kleines Kapitel der Zeit, 13.15 Muſik am Mit⸗ tag, 14.00 Kinderſtunde: Kaſperle beim Bären⸗ treiber, 15.00 Hausmuſik, 16.00 Nachmittagskon⸗ zert, Unter der Zeitfunklupe, 18.30 Derkemer Worſchmarkt, 18.50 Unterhaltung auf 2 749006 19.30 Turnen und Sport haben das Wort, 20.00 3 22.00 Nachrichten, 22.15 Nürnberg⸗ cho, 23.00 Tanzfunk, 24.00—.00 Nachtmuſik. ... und für Montag, 9. September Stuttgart:.00 Choral,.30 Frühkonzert, .10 Gymnaſtik,.30 Funkwerbungskonzert,.00 Frauenfunk: die Zwiebel, 10.15 Was wir ſpie⸗ len, 11.00 Hammer und Pflug, 12.00 Schloß⸗ konzert, 13.00 Nachrichten, 13.15 Schloßkonzert, 14.00 Allerlei von—3, 15.00 Wiederſehensfeier alter Frontſoldaten, 16.00 Muſik im Freien, 17.00 Nachmittagskonzert, 18.30 Hitlerjugend⸗ funk, 19.00 Kälble gegen Oechsle, 19.30 Melo⸗ dien für den Feierabend, 20.00 Nachrichten, 20.10 Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heitren Stunden nur, 22.00 Nachrichten 22.15 Reichsſendung, 22.30 Saardienſt, 22.45 Lieder, 7 7 Wir bitten zum Tanz, 24.00—.00 Nacht⸗ muſik. Sebaſtian Kneipp Kneipp wußte, worauf es ankommt! In der Stille der Studierſtube koſtete er den Kathreiner immer wieder, wochenlang, und gar bedächtig, wie es ſeine Art war. Als er dann mit ſeinem Namen für den Kathreiner eintrat, da konnte man ſicher ſein: Hier iſt das Kaffeegetränk, wie es ſein ſoll, bekömmlich, billig und— wohlſchmeckend. Denn darauf, daß er wohlſchmeckend iſt, darauf kommt es an! Das wußte Kneipp, der große Menſchenkenner. Kneipps Bild auf jedem Kathreinerpaket: eine beſſere Bürgſchaft gibt es nicht! Sahrgang 5— A Nr. 411/ B Nr. 248— Seite 8 „Hakenkreuzbanner“ „Jede Arbeit iſt ihres Lohnes wert“. So ſagt ein altes Sprichwort. Es hat auch Gei⸗ tung für die ſportliche Arbeit, die der Kämpfer im Sport zu verrichten hat. Und überaus ver⸗ Emil Hottenſtein, der Begründer des Großſtaffellaufes„Rund um Mannheim“ Aufn.: Stetzelberger, Bammental HB-Bildstock dient iſt immer der Lohn, der dem Sieger in einem ſportlichen Großkampf zukommt; denn welche Summe mühevoller Arbeit an ſich ſelbſt bedarf es doch für den Sportsmann, bis er zu enn Leiſtung herangereift iſt, ſei es im 3 oder im Mannſchaftswettbe⸗ werb. V Einen beſonderen Platz in ihrem„Silber⸗ ſchrank“ werden die Sieger des Staffellaufes „Quer durch Mannheim“ ſicherlich den am Sonntag zu erringenden Preiſen einräumen. Der Veranſtalter hat begrüßenswerterweiſe von der üblichen Verleihung von Pokalen Abſtand genommen und dafür Plaſtiken von hohem künſtleriſchem Wert als Siegerpreiſe ausgeſetzt. Die Broncebüſte des Führers winkt dem Sieger der Klaſſe I. Gegeben wurde dieſer wertvolle Preis von der Stadt Mann⸗ heim mit der Bedingung, daß er drei Jahre als Wanderpreis gilt, ohne in den endgültigen Beſitz eines Vereins zu gehen. Vom 4. Jahre an erhält ihn der Verein zu eigen, der zwei⸗ mal hintereinander den 1. Platz belegt oder dreimal außer der Reihe. Jeder Verein, der dieſen Wanderpreis nicht endgültig erringt, er⸗ hält eine Klein⸗Ausgabe des Wanderpreiſes nach Rückgabe desſelben zur Erinnerung. TVM Es iſt noch nicht allgemein bekannt, daß zu den erfolgreichſten Vertretern des deutſchen Sportes unſere Amateurringer zählen. Auf faſt allen Olympiſchen Spielen haben die zähen und ehrgeizigen deutſchen Kämpfer die ſo heiß be⸗ ehrten, aber ſo ſchwer zu erringen⸗ 23. Goldmedaillen erobert. Es iſt jedoch noch nicht allzu lange her, daß unſere Amateurringer, trotz ihrer großen Erfolge und Verdienſte um das Anſehen des deutſchen Sportes im Auslande, ihre Wettkämpfe vor einem kleinen Kreiſe von Anhängern und A aun austrugen. Der männliche und wahr⸗ aft olympiſche Sport hat jedoch, ſelbſt gegen eine—— von Geſchäftemachern, die mit un⸗ ehrlichen Schauſtellungen ein von keiner Sach⸗ kenntnis getrübtes Publikum nach Gefallen be⸗ Kopenhagen 43 1 Oberſtein W. 5. Paris. Kopenhagen 28. 2. Ludwigshafen 13. 10. Aarhus 9 Prag 12. Amſterdam 1 Stockholm. Stockholm Stockholm 3 Köln 10. 4. Nürnberg 3 3 Köln.„. Ludwigshafen Stockholm Die Hiegerpreise fur den ieoßfiofelauß, Auer dun mannheim“ „26 Dänemark beſiegt Deutſchland mit. 27 Deutſchland beſiegt Dänemark mit. 28 Deutſchland beſiegt Frankreich mit. 28 Dänemark beſiegt Deutſchland mit. 29 Deutſchland beſiegt Dänemark mit 30 Dänemark beſiegt Deutſchland mit. 30 Deutſchland beſiegt Tſchechoſlowakei 32 Deutſchland beſiegt Holland mit. 32 Deutſchland beſiegt Schweden mit 32 Ungarn beſiegt Deutſchland mit 32 Deutſchland beſiegt Eſtland mit 32 Deutſchland beſiegt Dänemark mit. 32 Deutſchland beſiegt Tſchechoſlowakei mit. 33 Deutſchland beſiegt Schweden mit 3 Deutſchland beſiegt Ungarn mit Schweden beſiegt Deutſchland mit 1846 und M T G werden es wohl unter ſich ausmachen, wem der Preis zufällt. Sie mögen jedoch acht haben, daß die Heidelberger TG 78 ihnen nicht einen Strich durch die Rechnung macht. Der Läufer, aus Roſenthal⸗Porzellan, den ſein Schöpfer in der wohlgelungenen Poſe darſtellt, wie er ſich mit letzten energiſchem Schwung ins Zielband wirft, wurde gegeben vom„Hakenkreuzbanner“ Mannheim. Dieſer Wanderpreis iſt für die Klaſſe II beſtimmt. Endgültig geht er in den Beſitz des Vereins über, der ihn zweimal nacheinander erringt, oder dreimal außer der Reihe. Die 2. Mannſchaften der MTG und des TVM 18 46 werden gegen ihre Turnerkameraden von Käfertal, Seckenheim, Sandhofen, Rheinau und Viernheim darum zu kämpfen haben. Unter Umſtänden kann dieſem Wanderpreis eine lange „Wanderzeit“ beſchieden ſein. Der Adler, aus Majolika, iſt ein recht ſinnvoller Wanderpreis, der vom Bezirksbeauftragten des Reichsſportfüh⸗ rers, Oberſturmführer Körbel für die Klaſſe II1 geſtiftet wurde. Trutzig und wachſam ſchaut der majeſtätiſche Vogel in die Welt. Ein Sinnbild und eine plaſtiſche Mah⸗ nung zur immerwährenden Wachſamkeit für die Sache der nationalſozialiſtiſchen Bewegung an unſere braven SA⸗ und SS⸗Männer, die mit Abteilungen des NS⸗Arb.⸗Dienſtes, der Fliegerortsgruppe und der Techn. Landespolizei um den Beſitz des ebenfalls ſehr wertvollen Preiſes zu kämpfen haben werden. Außer dieſen Hauptpreiſen ſind in den ein⸗ zelnen Klaſſen weitere 5, bzw. 4 Ehren⸗ breiſe, gegeben von der Ortsgruppe Mannheim des DRf,e, in der Klaſie II Blick auf den Flugplatz in Thun, wo die Abnahme der Segelflugzeuge ſtattfand, die an demTreffen auf dem Jungfraujoch teilnahmen. auch ein 2. Preis, geſtiftet vom Turnkreis Mannheim, zu erringen. Ferner erhält jede an dem Lauf teilnehmende Mannſchaft und jeder Einzel⸗Läufer aller teilnehmenden Mannſchaften eine Urkunde. Keiner geht alſo leer aus und wenn am Sonntagabend beim Kameradſchaftsabend im Park⸗ hotel die Preisverteilung erfolgt, wird es ſicherlich nur zufriedene Mienen bei allen Teil⸗ nehmern geben.— art. dwei dentiche Giege in Veünel Europameiſterſchaften im Freiſtilringen Am Freitag wurden die Kämpfe um die Europameiſterſchaften im Freiſtilringen bereits am Nachmittag mit der erſten Runde in den ſchweren Gewichtsklaſſen fortgeſetzt. Der Große Feſtſaal der Brüſſeler Weltausſtellung war mit den Fahnen der teilnehmenden Nationen ge⸗ ſchmückt, d. h. er ſollte es ſein, in Wirklichkeit aber fehlten die Hoheitszeichen von vier Natio⸗ nen. U. a. fehlten auch die deutſchen National⸗ farben. Auf Grund der recht energiſchen Vor⸗ ſtellungen des Reichstrainers W. Steputat, der bis zum Eintreffen des Fachamtsleiters Dr. Heyl die deutſche Mannſchaft betraut, haben die Veranſtalter das Verſprechen abgegeben, das Verſehen möalichſt bald abzuſtellen. Der Beſuch war übrigens ſehr ſchwach. Die deutſchen Teilnehmer ſchnitten überaus erfola⸗ reich ab. Im Mittelgewicht hatte der Berliner Ludwig Schweikert das Freilos gezogen. Der lange Darmſtädter Poliziſt Erich Siebert wurde im Halbſchwergewicht Glegesferie der Amatenkringer von 126-955 16 Länderkämpfe— und elf Siege! friedigten, ſich ſiegreich durchgeſetzt. Die deut⸗ ſchen Amateurringer marſchieren unbeirrt weiter! Ihr großes Ziel ſind die Olympiſchen Spiele 1936 in Berlin und danach werden ſie in einer Reihe von Länder⸗ kämpfen die Freundſchaft von Nation zu Na⸗ tion weiter feſtigen und ſtärken. Unſere Amateurringer haben ſeit dem Jahre 1926 insgeſamt 16 Länderkämpfe ausgetragen. Elf wurden gewonnen und nur fünf gingen verloren. Drei Niederlagen gab es gegen Däne⸗ mark, das einſtmals unſer Lehrmeiſter war, je⸗ doch in wenigen Jahren von uns weit über⸗ flügelt wurde. Je ein Sieg über Deutſchland gelangen bisher nur noch Ungarn und der großen Ringkampfnation Schweden. Nachſtehend bringen wir die einzelnen Länderkämpfe mit Ergebnis: Punkten mit. 0 0 — N —SSOAAS GSS ——————————————— 7 mit ſeinem engliſchen Kollegen Thomas Ward ſehr ſchnell fertig. Bereits nach.30 Minuten lag der„Bobby“ auf beiden Schul⸗ tern. Weitaus ſchwerer hatte es ſchon Europa⸗ meiſter Kurt Hornfiſcher, der im Schwer⸗ gewicht auf ſeinen alten Widerſacher Klapuch (Tſchechoſlowakei) traf. Im Bodenkampf über⸗ nahm der Nürnberger die Führung und erhielt den einſtimmigen Punktſieg. In Gtersſieim Presse-Bild-Zentrale HB-Bildstock Nuvolari fuhr Trainingsrekord in Monza Auf der Autorennbahn in Monza bei Mai⸗ land trainierten am Freitag beſonders die ita⸗ lieniſchen Fahrer überaus eifrig für den Gro⸗ ßen Autopreis von Italien, während ſich die deutſchen Fahrer durchweg damit begnügten, die Bahn in mittelſchwerem Tempo zu ſtudieren und ſich mit ihren Feinheiten und Eigenarten vertraut zu machen. Nuvolari fuhr auf ſeinem neuen Alfa Romeo mit:54,6 bei einem Stun⸗ denmittel von 142,061 Kilometer einen neuen Trainingsrekord, nachdem er ſchon vorher eine Runde in:56 bewältigt hatte. Auch Fagioli wartete mit:55,6 mit einer ausgezeichneten Leiſtung auf. Das Ideal iſt nicht über den Dingen, ſondern in den Dingen. Das Ideal iſt kein Leckerbiſſen, ſondern täglich Brot. Paul de Lagarde. An die badche meiferſcait im manmchaftsringen Die ſeinerzeit verlegten Schlußkämpfe um die Gaumeiſterſchaft der Junioren finden nun⸗ mehr endgültig am Sonntag, 8. September, in der„Roſe“ in Oftersheim ſtatt. Es ſind hieran die beſten badiſchen Nachwuchsringer der Ver⸗ eine Viktoria Urloffen, Germania Weingarten und TSc Ofterheim beteiligt. Dieſe drei Ver⸗ eine zeigten ſich mit ihren Mannſchaften bei den Kreis⸗ und Bezirksmeiſterſchaften ihren Gegnern klar überlegen und ſicherten ſich ſomit die Teil⸗ mahmeberechtigung für die Endkämpfe um die Gaumeiſterſchaft. Die Austragung erfolgt in der Weiſe, daß jeder Verein gegen jeden anzu⸗ treten hat, der Endſieger darf ſich dann mit dem ſtolzen Titel eines„Badiſchen Juniorenmei⸗ ſters“ ſchmücken. Die Ausſichten der drei Ver⸗ eine müſſen als ziemlich gleichwertig angeſehen werden. Oftersheim konnte in früheren Jah⸗ ren wiederholt die Bezirks⸗ und Gaumeiſter⸗ ſchaft erringen und hat auch dieſes Jahr mit der Mannſchaft: Siegfried Münch, W. Schwei⸗ zer, Siegfried Waibel, Hch. Uhrig, Joſ. Muth, Fritz Kaffenberger und Julius Waibel gute Eiſen im Feuer. Als ernſteſter Gegner iſt wohl Urloffen anzuſehen, das einige ganz überra⸗ gende Einzeltönner in ſeiner Mannſchaft hat, während Weingarten eine ausgeglichene, er⸗ probte Kampfmannſchaft ſtellt. Alle Vereine ha⸗ ben ihre Mannſchaften ſorgfäſtig vorbereitet, ſo daß ganz hervorragender Sport geboten wer⸗ den wird, zumal gerade dieſe 18⸗- bis 20jährigen Nachwuchsringer durch ihren friſchen Angriffs⸗ mut und ihr Draufgängertum immer wieder die herrlichſten Kampfmomente herbeiführen. Wir hofſen, daß die Oftersheimer Bevölkerung ihrer jungen Mannſchaft durch recht zahlreichen Beſuch den nötigen Rückhalt gibt. Zur Mannheimer Herbſtregatta Die Meldungen zur Mannheimer Herbſt⸗ regatta am Sonntag, 15. September, auf dem Mühlauhafen ſind mit 16 Vereinen, 58 Booten und 310 Ruderern ganz ausgezeichnet aus⸗ gefallen. Vom Rhein und Main, von der Saar und vom Neckar werden die Ruderer noch einmal in Mannheim antreten, um in 15 Ren⸗ nen die Riemen zu kreuzen. Wenn außer den Mannheim⸗Ludwigshafener Ruderern ſolche aus Frankfurt, Mainz, Stutt⸗ gart, Karlsruhe, Speyer, Saarbrücken, Worms, Heidelberg und Aſchaffenburg erſcheinen, ſo iſt das als ein Beweis für die Bedeutung zu werten, die man der Mannheimer Herbſtveran⸗ ſtaltung beimißt. Die durchweg gut beſetzten Rennen bringen auch qualitativ ſchöne Felder, ſo daß mit guten ſportlichen Leiſtungen zu rechnen ſein wird. Am Abend des Regattatages findet im Rah⸗ men eines Ruderertreffens die Siegerehrung mit Preisverteilung und Tanz ſtatt, um beim Abſchluß des offiziellen Ruderjahres die große Ruderfamilie noch einmal zuſammenzuführen. Bei dieſer Gelegenheit kommt auch der mit Spannung erwartete Film„Die große Mann⸗ heimer Regatta 1935“ zur Vorführung. Deutſche Fahrer im Ausland „Die drei deutſchen Bahnmeiſter der Rad⸗ ſahrer, Merkens, Metze und Richter, ſtarteten auf ausländiſchen Bahnen. Amateurflieger⸗Weltmeiſter Toni Merkens erſchien in Aarhus am Ablauf und hatte keine Mühe, den internationalen Fliegerkampf vor dem Schweizer Waegelin und den beiden Dänen Diſſing Rasmuſſen und Kaj Nielſen als Sieger zu beenden. Weniger glücklich fuhren unſere Berufsfahrer⸗ Meiſter Richter und Metze in Mailand, wo beide nicht über Plätze hinauskamen. Metze wurde in den beiden Läufen der Dauerrennen jeweils Zweiter und belegte im Geſamtergeb⸗ nis nur um zehn Meter geſchlagen den Ehren⸗ platz hinter Severgini, vor Lacquehay und Gil⸗ gen. Im Fliegerkampf unterlag Richter in der Vorentſcheidung gegen Michard und ſchlug dann den Italiener Pelizzari ſicher im Kampf um den dritten Platz. Im Finale ſiegte erwar⸗ tungsgemäß Weltmeiſter Scherens über Mi⸗ chard. nichtver Tacdenkezen, —— Bulfrien-Salz i Verdauungsst&IH¹Nο 100grm Nnur.25 lJabletlen Hur20 * 5 53 Im nimmt Spielbe ſchen Gauſpi dion ni dennock eſſe au In d tretene kampfi die fün Kickers, SC Cl einem den Sti deutſche Punkte ſein, ol oder de In „Quer! ren der richtiger aufleben eine Be die ihn bekannt Staffell ein Dre delberg Im iſt es f USA-⸗Me Einzel Abſchluf Venedig Spitzenſ Linien ſchließlie zum So ber 19 effen sStock Monza ei Mai⸗ die ita⸗ en Gro⸗ ſich die gnügten, tudieren zenarten ſeinem n Stun⸗ tneuen her eine Fagioli ichneten ſondern erbiſſen, arde. 15 Ren⸗ zhafener „Stutt⸗ Worms, n, ſo iſt ung zu ſtveran⸗ beſetzten Felder, igen zu m Rah⸗ rehrung m beim ie große Hühren. der mit Mann⸗ r Rad⸗ tarteten rkens d hatte erkampf beiden lſen als sfahrer⸗ iland, 1. Metze rrennen ntergeb⸗ Ehren⸗ nd Gil⸗ in der ig dann ipf um erwar⸗ er Mi⸗ — Venedig werden auch Zahrgang 5— X Nr. 411/ B Nr. 248— Seite 9 „Hakenkreuzbanner 1 Mannheim, 8. September 1935 1 Der époxt am Wochenend Miſiſnſtnte im Fußball und Handball— Handball⸗Gauſpiel Baden⸗ Mitte in M annheim— Leichtathletik⸗Fünfklubkampf in Berlin— Europameiſter⸗ ſchaften im Freiſtilringen—„Großer Preis von Italien“ bei Monza— RNadfern⸗ fahrt Baſel— Cleve „Nach den Großereigniſſen in den letzten Wo⸗ chen erleidet der Sportbetrieb am zweiten Sep⸗ tember⸗Wochenende keine Einbuße, werden doch in allen deutſchen Gauen die Meiſterſchafts⸗ ſpiele im Fußball und Handball aufgenommen, die nun Wochen und Monate hindurch nicht abbrechen und die breite Maſſe des Sport⸗ publikums immer wieder anlocken werden. Aber auch das übrige Programm ſteht kaum hinter 3 Vorgängern zurück. Man braucht nur ſolche Veranſtaltungen wie den Handball⸗ Gaukampf Baden⸗Mitte in Mannheim, den Leichtathletit⸗Fünfklubkampf in Berlin um die deutſche Vereinsmeiſterſchaft, die Europameiſter⸗ ſchaften im Freiſtilringen in Brüſſel und den „Großen Preis von Italien“ mit Beteiligung ber deutſchen Firmen Mercedes⸗Benz und Auto⸗Union zu erwähnen.— Im Fußball werden, wie ſchon eingangs erwähnt, die erſten Meiſterſchaftsſpiele dieſer Saiſon ausgetragen. Die vier ſüddeutſchen Gaue haben volles Pro⸗ folgenden Spielen an ie Seffentlichkeit: Südweſt: FV Saarbrücken— Wormatia Worms, Fa Pirmaſens— Union Niederrad, Eintracht Frankfurt.— Boruſſia Neunkirchen, Sfe Rüſſelsheim— FSo Frankfurt, Kickers Offenbach— Phönix Ludwigshafen. Baden: VfB Mühlburg— UVfn Mann⸗ heim, Amicitia Viernheim— Karlsruher FV, 1. FC Aendgnin—.SV Waldhof, Freiburger C.— Germänia Brötzingen, VfL Neckarau— Phönix Karlsruhe(Sa). Württemberg: Sᷣ Feuerbach— FV uffenhauſen, Sportfreunde Eßlingen— VfB tuttgart, Stuttgarter Kickers— 1. SSV Ulm, SpVg Cannſtatt— Sportfreunde Stuttgart, Ulmer FV 94— Stüttgarter SC. Bayern: FC 05 Schweinfurt— SpVg Fürth, AsV Nürnberg— Bayern München, 1. FC Bayreuth— 1. FC Nürnberg, FC Mün⸗ chen— 1860 München, Wacker München— BC Augsbuürg. Im Handball nimmt die neue Spielzeit gleichfalls mit vollem Spielbetrieb ihren Anfang. In den ſüddeut⸗ ſchen Gauligen iſt das Programm durch das Gauſpiel Baden⸗Mitte im Mannheimer Sta⸗ dion nicht ſo umfangreich wie im Fußball, aber dennoch werden die Begegnungen genug Inter⸗ eſſe auslöſen. In der 33 Leichtathletik treten eine Woche nach dem großen Fünfländer⸗ kampf in Berlin wieder in der Reichshauptſtadt die fünf beſten deutſchen Vereine, Stuttgarter Kickers, Berliner SC, Deutſcher SC Berlin, SC Charlottenburg und Dresdner SC, zu einem Klubkampf an. Es gilt hier die von den Stuttgarter Kickers im Wettbewerb um die deutſche Vereinsmeiſterſchaft erzielten 9899.76 Punkte zu übertreffen(). Man darf geſpannt ſein, ob dieſes Vorhaben den Württembergern oder den anderen Vereinen glückt. In Mannheim wird der Großſtaffellauf „Quer durch Mannheim“, der nach vielen Jah⸗ ren der Durchführung nie beim Publikum den richtigen Widerhall gefunden hatte und jetzt neu aufleben ſoll, entſchieden. Der Hauptlauf hat eine Beſetzung von 18 Mannſchaften erfahren, die ihm die Berechtigung gibt, ſich neben die bekannten Berliner und Münchner Straßen⸗ Staffelläufe zu ſtellen. In Schwetzingen ſteigt ein Dreiſtädtekampf Mannheim, Hei⸗ —* delberg und Karlsru Im Tenniĩs iſt es ſehr ſtill. In Foreſt⸗Hills werden die USA-Meiſterſchaften im Männer⸗ und Frauen⸗ Einzel am Samstag mit den Endſpielen zum Abſchluß gebracht.— Beim Lido⸗Turnier in einige der deutſchen Spitzenſpieler und ⸗ſpielerinnen zwiſchen den Linien erſcheinen.— Ein allgemeines Turnier ſchließlich geht in Dortmund vom Freitag bis zum Sonntag vonſtatten.— Im Rudern iſt jetzt die Zeit der Herbſtregatten. Eine dieſer nicht weniger wichtigen Regatta als die in der Hauptregattazeit wird am Sonntag in Stutt⸗ gart veranſtaltet. 14 Vereine haben 82 Boote und 326 Ruderer gemeldet, es ſind damit alſo weit mehr Ruderer am Start, als bei der Stuttgarter Sommerregatta.— In Paris ſollen die beiden Rüſſelsheimer Georg von Opel und Willi Au im„Coup de Paris“ im Einer und »Doppelzweier am Start erſcheinen.— Das Turnen bringt wieder ein Auftreten der Deutſchland⸗ und Auto⸗Union am Sonntag erneut ihre große Klaſſe unter Beweis ſtellen. Der„Große Preis von Italien“ auf der weltbekannten Monza⸗ Bahn ſoll zu einer groß angelegten Revanche für den„Großen Preis von Deutſchland“ wer⸗ den. Die beiden deutſchen Firmen haben ſich groß vorbereitet und ſchicken je vier Wagen ins Rennen, und zwar Stuck, und Pietſch für die Auto⸗Union ſowie Caracciola, von Brauchitſch und—— für Mercedes. Das Rennen iſt 502 870 Km. lang und ſieht neben den acht deutſchen Wagen— mit Varzi auf Auto⸗Union und Fagioli auf Mercedes-Benz— die geſamte italieniſche Rennwagenklaſſe am Start.— Die Radſport⸗ Saiſon auf offenen Bahnen nähert ſich mit Rieſenſchritten ihrem Ende. Verſchiedene Bah⸗ nen warten an den September⸗Sonntagen noch mit Veranſtaltungen auf. Die Berliner Olym⸗ pia⸗Bahn bringt Krewer, Metze und einige andere Fahrer an den Ablauf, in Dortmund kämpfen ſechs Nachwuchsſteher und in Breslau treffen Lacquehay, Lohmann, Möller und einige Preis des Führers für Inſterburg⸗Trakehner Turnierwoche Zu der am 12. September beginnenden Turnierwoche Inſterburg⸗Tratehnen, für die zahlreiche Meldungen —bporliegen, hat der Führer und Reichskanzler dieſen Ehrenpreis geſtiftet. Er beſteht aus einer Silberſchale von etwa einem halben Meter Durchmeſſer, die ganz mit Bernſtein⸗Intarſia ausgelegt iſt. Die Schale zeigt in der Mitte ein Schild aus mattgeblaſenem Silber mit aufgelegter Schrift und dem Brandzeichen des welt⸗ berühmten Geſtüts Trakehnen, der Elchſchaufel riege, die am Samstag in Bad Nauheim ihre Kunſt zeigt. In Mainz tragen, ebenfalls am Samstag, München und Mainz einen Städte⸗ kampf aus. Im Ringen werden in Brüſſel die Europameiſterſchaften im freien Stil entſchieden. Am vergangenen Mitt⸗ wochmorgen hat ſich die unter Leitung von Jean Földeak im Kölner Uebungslager zuſam⸗ mengezogene deutſche Mannſchaft zur belgiſchen Hauptſtadt begeben.— In der Schwerathletik beginnen die deutſchen Mannſchaftsmeiſterſchaf⸗ ten im Gewichtheben mit dee Kämpfen der Zwiſchenrunde, die in Welzow(ST Dort⸗ mund⸗Hörde gegen ASK Eſſen 88 und TSV Welzow) ausgetragen wird. Der Sieger kommt gegen den SC Auguſta Augsburg in die Vor⸗ ſchlußrunde.— In Ludwigshafen werden die deutſchen Meiſterſchaften im Raſen⸗Kraftſport entſchieden. Die Titelkämpfe haben ein hervor⸗ ragendes Meldungsergebnis erbracht. Vor⸗ nehmlich iſt die ſüddeutſche Beteiligung groß. Motorſport werden unſere Rennwagen von Mercedes⸗Benz Weltbild(M) noch zu verpflichtenden Fahrer aufeinander.— Im Ausland ſtarten Richter und Sieronſki auf Pariſer Bahnen, Bautz, Altenburger und Geyer in Baſel.— Auf der Strecke Bafel⸗Cleve wird an beiden Tagen des Wochenendes die Ama⸗ teur⸗Straßenfernfahrt, die„Adam⸗Opel⸗Ge⸗ dächtnisfahrt“, als Dreiländerkampf Deutſch⸗ land⸗Dänemark⸗Schweiz ausgefahren.— Unter Verſchiedenes iſt der Länderkampf der Kegler von Deutſchland und Belgien in Brüſſel ſowie die Meiſterſchaft der deutſchen Kleinkaliberſchützen in Leipzig zu erwähnen. Buſe führt weiter Der Berliner Straßenrennfahrer Hermann Buſe konnte auch nach der 7. Etappe der Kor⸗ ſika⸗Radrundfahrt noch die Führung behaupten. Buſe hatte gleich zu Beginn dieſer Tagesſtrecke einen Reifenſchaden. Die Zeiteinbuße konnte er auf der 70 Kilometer langen Etappe nicht mehr ganz gutmachen. Der Vorſprung iſt aller⸗ dings etwas zuſammengeſchmolzen. Mädchen;(27) »Uhr, Stadion, Hauptſpielfeld, Frauen und Männer.— eUD Sport für jedermann Wochenprogramm des Sportamtes Mannheim⸗ Ludwigshafen der NSG„Kraft durch Freude“ Montag, den 9. September— Allgemeine Körperſchule:(Kurſus 7) 19.30—21.30 Uhr, Turnhalle Karl-⸗Friedrich⸗Gymnaſium, Roonſtraße —6(gegenüber der Heilig⸗Geiſt⸗Kirche), Frauen und Männer.— Fröhl. Gymnaſtik und Spiele:(17) 19.30 bis 21.30 Uhr, Karin⸗Göring⸗Schule, K 2, nur Frauen und Mädchen;(18) 19.30—21.30 Uhr, Dieſterwegſchule, »Meerfeldſtraße 32—37, Frauen und Mädchen.— Gym⸗ naſtit(Methode Loheland):(43) 21—22 Uhr, Gym⸗ naſtitſchule Thilde Dauth, Goetheſtr. 8; für Anfänger (44) 20—21 Uhr, Frauen und Mädchen; für Fortge⸗ ſchrittene wie vor.— Schwimmen:(66) 20—21.30 Uhr Städt. Hallenbad, Halle, Frauen und Mädchen.— Jiu⸗Jitſu:(79) 20—22 Uhr, Stadion, Gymnaſtikhalle, Frauen und Männer.— Boren:(84) 20—22 Uhr, Stadion, Gymnaſtikhalle, für Männer.— Tennis: 17—18.30 Uhr, Stadion, Tennisanlage, Frauen und Männer. Dienstag, den 10. September Allgemeine Körperſchule:(Kurſus 8) 18.30—20 Uhr, Turnhalle der Tulla⸗Oberrealſchule, Tullaſtr., Frauen und Männer.— Fröhl. Gymnaſtik und Spiele:(19) 19.30—21.30 Uhr, Waldhofſchule, Oppauer Straße.— Frauen und Mädchen:(20) 19.30—21.30 Uhr, Hum⸗ boldtſchule, Gartenfeldſtraße 2;(21) 19.30—21.30 Uhr Mädchenberufsſchule 1, Weberſtraße.— Schwimmen: (61) 20—21.30 Uhr, Städt. Hallenbad, Halle II, Frauen und Männer.,— Volkstanz:(130) 20—21.30 Uhr, Liſelotteſchule, Colliniſtraße, Burſchen u. Mädels. — Reiten:(83) 19.30—21.30 Uhr, Reithalle im Schloß, Männer und Frauen.— Schieſen:(97)17.15—19.15 Uhr, Schützenhaus der Schützengeſ. 09, Verl. Fahrlach⸗ ſtraße, Frauen und Männer.— Rudern:(128) 18 bis — Uhr, Bootshaus der Amicitia, Paul⸗Martin⸗Ufer, rauen. 8 Mittwoch, den 11. Sepiember Allgemeine Körperſchule:(Kurſus 10) 19.30—21.30 Uhr, Sandhofenſchule, Kriegerſtraße, Frauen und Män⸗ ner; 17.30—19.30 Uhr, U⸗Schule, Frauen und Männer; 19.30—21.30 Uhr wie vor.— Frühliche Morgenſtunde: (J.30—.30 Uhr, Stadion, Gymnaſtikhalle, Frauen und Männer;(2)—9 Uhr wie vorx.— Fröhliche Gymnaſtik und Spiele:(22) 19.30—21.20 Uhr, Albrecht⸗ Dürer⸗Schule Käfertal, Baumſtraße, Frauen und Mäd⸗ chen;(23) 19.30—21.30 Uhr, Wohlgelegenſchule, Käfer⸗ talerſtraße, Frauen und Mädchen;(24) 19.30—21 Uhr, Liſelotteſchule, Colliniſtraße, Frauen und Mädchen; (25) 19.30—21.30 Uhr, Wilhelm⸗Wundt⸗Schule, Frauen und Mädchen.— Leichtathletik:(55) 17.30—19.30 Uhr, Stadion, Hauptſpielfeld, Frauen und Männer.— Reichsſportabzeichen:(73) 17.30—19.30 Uhr, Stadion, Hauptſpielfeld, Männer.— Reiten:(84) 19.30—20.30 Uhr, Reithalle im Schloß, Frauen und Männer.— Schwimmen(neuer Kurſus, 60) 21.30—23 Uhr, Städt. Hallenbad, Halle 1, Frauen und Männer. Donnerstag, den 12. September Allgemeine Körperſchule:(Kurſus 11 u. 12) 19.30 bis 21.30 Uhr, Moll⸗Realſchule, Richard⸗Wagner⸗Str., Frauen und Männer.— Fröhl. Gymnaſtik u. Spiele: (26) 19.30—21.30 Uhr, Feudenheimſchule, Frauen und 19.30—21.30 Uhr, Elifabethſchule, D 7, 22, Frauen und Mädchen;(28) 17.30—19.30 Uhr, Liſelotteſchule, Frauen und Mädchen;(29) 19.30 bis 21.30 Uhr, Humboldtſchule, Gartenfeldſtr. 24, Frauen und Mädchen.— Jin Jitſu:(75)20—22 Uhr, Stadion Gymnaſtithalle, Frauen und Männer.— Boten;(85) 20—29 Uhr, Stadion, Gymnaſtikhalle, Männer.— Tennis: 18—20 Uhr, Tennisanlage, Stadion, Frauen und Männer.— Tänzeriſche Gymnaſtik(Methode Laban;(neuer Kurs) 20—21.30 Uhr, Peſtalozziſchule B Eingang Otto⸗Beck⸗Straße, Frauen und Männer.— Rudern:(Kurſus 128) 17—18 Uhr, Bootshaus Ruder⸗ club, Männer.— Schießſen:(98) 17.15—19.15 Uhr, Schützenhaus der Schützengeſ. 09, Verl. Farlachſtraße, Frauen und Männer. Freitag, den 13. September Allgemeine Körperſchule:(Kurſus 15) 19.30—21.30 Uhr, Peſtalozziſchule, Eingang Otto⸗Beck⸗Str., Frauen und Männer.— Fröhl. Gymnaſtik und Spiele:(30) 19.30—21.30 Uhr, Mädchenberufsſchule II, Weberſtr. 6, Frauen und Mädchen.— Schwediſche Gymnaſtik für Anfänger: 20—21 Uhr, Liſelotteſchule, Cohiniſtraße, Frauen; für Fortgeſchrittene: 21—22 Uhr wie vor.— Schwimmen:(64) 20—21.30 Uhr, Städt. Hallenbad, Halle 2, Frauen und Mädchen.— Schieſſen;(97) 17.15 bis 19.15 Uhr, Schützenhaus der Schützengeſ. 09, Verl. Farlachſtraße, Frauen und Männer. 5 Samstag, den 14. September Allgemeine Körperſchule:(Kurſus 3).15—.15 Uhr Stadion, Gymnaſtikhalle, Frauen und Männer;(4) —9 Uhr wie vor.— Leichtathletik:(56) 15.30—17.30 Schießſen: 17—19 Uhr, Schützenhaus d. Polizeibeamten an der. Riedbahnbrücke, Frauen und Männer.— Schwimmen:(70) 20.30—22 Uhr, Städt, Hallenbad, Halle 3, Männer. vermochten von ioss bis mitte 1oss ihren Ablatz in Auto⸗ mobilen, fahrrãdern und schreibmaſchinen gewaltig zu ſteigern. eriolgreiche neukonſtrunktionen wie DiplOMxT FRllMef und TRIIMpf⸗UNlog ſowie das Abl Ef drei⸗ gang⸗Rad finden ſtãrkſtes Interelſe auf dem Markt. Große pportliche erkolge, errungen im In⸗ und Zusland, zeigten 4 die Leiſtungskãhigkeit der Abl ER⸗fabrikate auch jenfeits der Grenzen. Ein ſtãndig ſteigender Export iſt das Ergebnis. o EUr wärts! die ↄnduſtrie iſt ein lebendiger Spiegel der zeit. die Adler⸗ werke vorm. ſeinrich fleyer.⸗G. in frankfurt am Main K— NENO MSAREBSEIT — — DIE KOSTEVNVLOSEN aUννιI˖QSip OHMVE GEWAHR/ rragen und Antwocten P. O. Bei der Beſchaffung von Dokumenten, die mit der Familienforſchung zuſammenhängen, entſtehen oft Schwierigkeiten dadurch, daß die in Frage kom⸗ menden Urkundſtellen jetzt im Ausland liegen, wie bei Ihnen z. B. in Elſaß⸗Lothringen. Alle dieſe Schwie⸗ rigkeiten, insbeſondere auch die der Deviſenbeſchaffung zur Bezahlung der Gebühren, kann man, wie die Reichsſtelle für Sippenforſchung mitteilt, dadurch ver⸗ meiden, daß man ſich wegen der Beſchaffung ſolcher Urkunden an die deutſchen Konſulate wendet. Nach einem vom Auswärtigen Amt herausgegebenen Ver⸗ zeichnis ergeben ſich folgende, am meiſten für den ge⸗ nannten Zweck beanſpruchte Konſulate: Deutſches Konſulat Thorn(Toren) für das Korridorgebiet, Deut⸗ ſches Generalkonſulat in Poſen(Poznan) für die frü⸗ here Provinz Poſen, Deutſches Generalkonſulat Kat⸗ towitz(Poſtanſchrift: Beuthen,.⸗S., Poſtſchließfach), für Oberſchleſien, Konſulatsabteilung der Deutſchen Botſchaft Paris für Elſaß⸗Lothringen. Die Bezahlung der durch dieſe deutſchen Vertretungen beſchafften Ur⸗ kunden erfolgt ohne Deviſenſchwierigkeiten über das Gebührenkonto des Auswärtigen Amtes. Es ſei noch darauf aufmerkſam gemacht, daß die yvolniſche Poſt⸗ verwaltung die Ortsangaben auf den Briefen in pol⸗ niſcher Sprache verlangt. Gewe. Trifft es zu, daß man für eine im April oder Mai 1920 erhaltene Abfindungsſumme für ein uneheliches Kind, die ja bereits bei Erhalt ſchon In⸗ flationsgeld war und durch die Inflation verloren ging, an den Kindesvater eine Nachforderung ſtellen kann?— Wieviel Goldmark waren RM. 9000.— im April und Mai 1920?— Antwort: Die Nachfor⸗ derung hätte ſchon um vieles früher geſtellt werden müſſen. Immerhin kann unter Umſtänden noch eine Auſwertung geltend gemacht werden, doch dürfte ihre Verfechtung ſich, eben wegen zu langem Warten, ſchwierig geſtalten. Das beſte iſt, wenn Sie ſich mit aallen Unterlagen an die NS⸗Rechtsberatungsſtelle im Schloß wenden, wo Sie koſtenlos Auskunft erhalten. — 9000 RM waren im April 1920 etwa 630 Gold⸗ mark, im Mai dagegen durchſchnittlich 900 Goldmark. Krankenverſicherung. Wir haben uns vorige Woche durch einen Reiſenden in einer Krankenkaſſe aufnehmen laſſen und dem Reiſenden den erſten Monat der Ver⸗ ſicherung im voraus bezahlt. Jetzt bekommen wir von der Verſicherung ganz andere Bedingungen genannt wie der Reiſende uns vorgemacht hat. Sind wir ver⸗ pflichtet, in der Krankenkaſſe zu bleiben? Iſt die Ver⸗ ſicherung nicht verpflichtet, uns die 10 RM. wieder zurück zu erſtatten?— Antwort: Wenn Sie dem Reiſenden ſchon einen Monat im voraus bezahlt haben, ſo iſt anzunehmen, daß Sie auch einen Vertrag unterſchrieben haben. Auf der Rückſeite des Vertrages waren aber die Beſtimmungen ſicher angeführt. Es wäre alſo Ihre Sache geweſen, ſich vor Hergabe der Unterſchrift dieſe genau durchzuleſen. Wenden Sie ſich mit dem Vertrag einmal an die NS⸗Rechtsberatungs⸗ ſtelle im Landgericht, Zimmer 246. Sprechſtunden ſind Dienstags und Donnerstags je von—5 Uhr. Nr. 1000. Welche Punkte muß ein rechts gülti⸗ ges Teſtament enthalten, das ohne amtliche Be⸗ glaubigung privat ausgeſtellt wird?— Hat ein unehe⸗ liches Kind, deſſen Vater verheiratet iſt, alſo im Ehe⸗ bruch erzeugt wurde, Anrecht auf ein Erbe beim Ab⸗ leben des Vaters?— Antwort: Es iſt unmöglich, im Rahmen des Briefkaſtens alles anzuführen, was bei der Ausſtellung eines Teſtamentes zu beachten iſt. Wenden Sie ſich an ein hieſiges Notariat, wo Sie koſtenlos Auskunft erhalten.— Auf ein Erbe bei Ab⸗ leben des Vaters hat das uneheliche Kind keinen An⸗ ſpruch. Der Vater hat dem Kind gegenüber lediglich eine Unterhaltspflicht bis zur Vollendung deſſen 16. Lebensjahres. X. N. Z. Iſt der Schriftſteller Thomas Mann, der jetzt in Zürich lebt, Jude?— Sind ſeine Werke, wie „Der Zauberberg“ oder„Die Buddenbrooks“ ver⸗ boten?— Antwort: Der Schriftſteller Thomas Mann hat eine Kreolin zur Mutter und iſt alſo in unſerem Sinne nicht als ariſch anzuſehen. Er hat ſich außerdem ſehr unliebſam bemerkbar gemacht. Seine Schriften ſind aus den öffentlichen Büchereien in Deutſchland zurückgezogen und ſelbſtverſtändlich wer⸗ den ſeine Werke auch nicht mehr in Katalogen an⸗ geführt. L. G. Auf welche Art kann man einen braunpolier⸗ ten Schrank weiß lackieren?— Wie kann ich eine Küche, naturlaſiert, wieder neu herrichten?— Mit was kann man dunkeleichene Möbel(Herrenzimmer) auffriſchen?— Antwort: Laſſen Sie ſich einen guten Rat geben: Uebergeben Sie dieſe Arbeiten einem Fachmann. Es zeugt zwar von Sparſinn, wenn Sie Ihre Möbel ſelbſt ſtreichen wollen, doch werden Sie es vorausſichtlich doch nicht richtig und ſchön machen können und zum andern ſollte jeder, der es irgendwie ermöglichen kann, durch Vergebung von Aufträgen zur Arbeitsbeſchaffung beitragen. St. N. Was bedeuten die Ausdrücke„Casus belli“ und„Casus foederis“?— Antwort: Sie bedeuten wörtlich überſetzt: Kriegsfall— Bündnisfall. Die beiden lateiniſchen Ausdrücke ſind gerade im Zuſam⸗ menhang mit dem italieniſch⸗aheſſiniſchen Krieg häufig in Gebrauch gekommen. Genauer geſagt, bezeichnet man mit„casus belli“ den Vorfall, der als Kriegs⸗ grund beziehungsweiſe als Kriegsvorwand angegeben wird— hier wären es z. B. die angeblichen Grenz⸗ verletzungen abeſſiniſcher Truppen im ſtrittigen Ge⸗ biet. Der Bündnisfall pflegt dann einzutreten, wenn bei beſtimmten Ereigniſſen oder Verwicklungen Ver⸗ bündete auf Grund ihrer Vertragsverpflichtungen ſich gegenſeitig Hilfe leiſten müſſen. Er hat recht. Wenn Sie die neue Woche unbedingt erſt am Montag beginnen wollen, ſo wollen wir Ihnen das Vergnügen nicht nehmen. Doch können Sie die Richtigkeit unſerer gegenteiligen Behauptung an jedem Wochenkalender nachprüfen. Hausfrieden. In letzter Zeit häufen ſich wieder die Zuſchriften an unſere Briefkaſtenredaktion, in denen einfache Menſchen bittere Klage führen über rückſichts⸗ loſe„Herrſchaftsmieter“, die den Bewohnern der obe⸗ ren Stockwerke oder des Hinterhauſes das Leben ſo ſauer wie möglich machen. Da wird uns denn mit erſchreckender Deutlichkeit klar, daß es tatſächlich immer noch Leute gibt, die nichts von dem friſchen Wind unſerer Zeit verſpürten, die ſatt und ſelbſtbewußt auf ihr Geldſäckel pochen und ſich damit über tapfer ar⸗ beitende und kämpfende Volksgenoſſen himmelhoch er⸗ haben fühlen. Mit ſinnloſer Selbſtüberheblichkeit laſſen ſie ihre mit weniger Gold geſegneten Hausbewohner in tauſend Kleinigkeiten ihre Minderwertigkeit fühlen und vergeſſen dabei ganz, daß dieſe ſchlichten Arbeiter mit ihrem geraden Sinn hundertmal mehr wert ſind, als dieſer ganze, überſpannte geſtrige und krankhaft eingebildete Klüngel einer verfloſſenen Generation zu⸗ ſammen. Mögen die Mittelchen, mit denen ſie ar⸗ beiten, auch kleinlich und dürftig ſein, ſo ſind ſie bei ſtändiger Wiederholung doch geeignet, den müde ge⸗ arbeiteten Menſchen die letzte Lebensfreude zu nehmen. Das aber dulden wir nicht. Die Herrſchaftsmieter mögen ſich in acht nehmen. Wir haben Namen und Beweiſe in Händen und werden, wenn die verſchlafe⸗ Briefkasfen DEN ANFRAGCENV ISTL UIE————•— CGEN Rechtskunde des Alltags der dachocl alteuecas Der Paragraph 765 des BGB. beſagt:„Durch den Bürgſchaftsvertrag verpflichtet ſich der Bürge gegenüber dem Gläubiger eines Dritten, für die Erfüllung der Verbindlichkeit des Drit⸗ ten einzuſtehen.“ Es gibt jedoch außerdem eine Haftung im gleichen Umfange, ohne daß ein Bürgſchaftsvertrag getätigt worden iſt. Dieſe Haftung ſtützt ſich beiſpielsweiſe auf§ 394 des Handelsgeſetzbuches, auf§ 571 Abſatz 2 des BGB. und auf 5§ 1251 Abſatz 2 des BGB. Dieſe Beſtimmungen beziehen ſich auf die Haftung des Kommiſſionärs, des Vermieters und des Pfandgläubigers. Handelt es ſich um eine „ſelbſtſchuldneriſche“ Bürgſchaft, dann ſteht dem Bürgen, gegenüber dem Gläubiger, keine Ein⸗ rede der Vorausklage zu. Unter dieſer Einrede der Vorausklage verſteht man das Recht des Bürgen, ſich der Erfüllung der dem Gläubiger zuſtehenden Anſprüche ſolange zu widerſetzen, als der Gläubiger nicht gegen den Hauptſchuld⸗ ner mit dem Mittel der Zwangsvollſtreckung vorgegangen iſt und dieſe fruchtlos verlief. Als ſelbſtſchuldneriſch iſt die Bürgſchaft eines Kauf⸗ mannes aufzufaſſen, wenn dieſe die Form eines Handelsgeſchäftes aufweiſt. Handelt es ſich beim Bürgen nicht um einen Kaufmann und ſtellt die Bürgſchaft für ihn kein Handelsgeſchäft dar, dann muß die Abgabe der Bürgſchaftserklärung ſchriftlich erfolgen, wenn ſie Rechtskraft haben ſoll. Jedoch braucht keine Beurkundung durch den Notar ſtattzufinden. Ebenſo kann auf eine Beglaubigung der Unterſchrift verzichtet werden lellner, die aufeunden, lcnnen entlassen werden Einem Kellner, der die Gewohnheit hatte, die Zechenbeträge der Gäſte auf fünf oder zehn Pfennig aufzurunden, war vom Inhaber des Reſtaurants eine ernſte Verwarnung erteilt worden. Der Kellner ließ die Verwarnung aber völlig unbeachtet. Als der Wirt den„Ober“ von neuem beim Aufrunden ertappte, kündigte er ihm zum nächſtzuläſſigen Termin. Darauf⸗ hin ging der Kellner gegen den Arbeitgeber klagbar beim Arbeitsgericht vor. Das Gericht entſchied zuungunſten des Kellners. In der Ur⸗ teilsbegründung heißt es, die Unſitte der Kell⸗ ner, ſich durch Aufrunden der Rechnungsbeträge Sondereinnahmen zu verſchaffen, ſei zwar ſehr eingeriſſen, das gebe aber dem Kellner kein Recht, ſich Verwarnungen gegenüber ablehnend zu verhalten. Wenn der Arbeitgeber daraufhin die Kündigung ausgeſprochen habe, ſo könne man darin keineswegs eine ungerechtfertigte Maßnahme erblicken. Der Kläger könne noch froh ſein, daß man ihn nicht friſtlos entlaſſen habe. Dem Gaſtwirt könne niemand das Recht ſtreitig machen, gegen die Unſitte des Aufrun⸗ dens entſprechende Maßnahmen zu ergreifen. Das Schuldhafte liege in der Eigenmächtigkeit des Aufrundens. Gebe ein Gaſt aus freien Stücken ein höheres Trinkgeld, dann ſei ſelbſt⸗ verſtändlich nichts dagegen einzuwenden. der Zegrihe dec llausgelilllin Hausgehilfinnen ſind bekanntlich von der Pflicht zur Arbeitsloſenverſicherung befreit. Welche Perſonen nun ſind als Hausgehilfinnen anzuſehen? Die geſetzlichen Beſtimmungen beziehen ſich ausſchließlich auf das weibliche Perſonal, auf die Frauen, die gegen Lohn Hausarbeit über⸗ nommen haben und Aufnahme in die häusliche Gemeinſchaft ihres Arbeitgebers gefunden haben. Vom Begriff„häuslicher Dienſt“ wer⸗ den alle jenen Arbeiten erfaßt, die getan wer⸗ den müſſen, um den geordneten Gang eines Hausweſens aufrechtzuerhalten. Es zählen hier⸗ zu alſo beiſpielsweiſe: die Aufräumungsarbei⸗ ten, die Tätigkeit in der Küche, die Bedienung der Familienmitglieder, die Betreuung und Be⸗ aufſichtigung der Kinder, das Heizen und der⸗ gleichen. Fällt die Art der Tätigkeit, welche eine im Hausweſen angeſtellte Perſon ausführt, unter die Angeſtelltenverſicherungspflicht, dann gilt nach wie vor die Verſicherungspflicht. Hier⸗ her gehört alſo beiſpielsweiſe die Tätigkeit der Geſellſchafterinnen und der Hausdamen, wäh⸗ rend die Tätigkeit der Wirtſchafterinnen von dieſer Verſicherungspflicht in der Mehrzahl der Fälle wohl nicht erfaßt werden dürfte. Unter welchen Umſtänden nun läßt ſich davon ſpre⸗ chen, daß die Hausgehilfin in die häusliche Ge⸗ meinſchaft aufgenommen worden iſt? Die nöti⸗ gen Richtlinien hierfür gibt die Reichsverſiche⸗ rungsordnung in Verbindung mit der einheit⸗ lichen Rechtſprechung des Reichsverſicherungs⸗ amtes. Im allgemeinen läßt ſich hierzu ſagen, daß in der Regel nur dann von einer Auf⸗ nahme in die häusliche Gemeinſchaft geſprochen werden kann, wenn die Hausgehilfin in der Wohnung des Arbeitgebers mituntergebracht iſt. Wenn nun aber die Dinge ſo liegen, daß Raummangel die Unterbringung der Hausgehil⸗ fin in der Wohnung des Arbeitgebers verhin⸗ dert? Dieſe Fälle, daß Hausgehilfinnen nur tagsüber ſich in der Wohnung des Arbeit⸗ gebers aufhalten und des Nachts in ihrer eige⸗ nen Wohnung ſchlafen, ſind heutzutage ſogar recht zahlreich. Für ſolche Fälle gilt, daß trotz dieſes Auseinanderwohnens der Begriff der wirklichen Hausgehilfinnenſtelle als vorliegend angeſehen werden kann. Zur Erfüllung dieſes Begriffes iſt dann jedoch notwendig, daß ſich auf andere Weiſe die Tatſache der häuslichen Gemeinſchaft einwandfrei beweiſt. Die Hausge⸗ hilfin muß auch tatſächlich ihre Beſchäftigung in der Wohnung dieſes einen Arbaätgebers ausüben, ſie darf nebenbei nicht auch noch für einen anderen Arbeitgeber tätig ſein. Es muß ferner der Hausgehilfin in der gleichen Weiſe Zutritt zu den Wohn⸗ und Wirtſchaftsräumen gewährt ſein, wie dies dem Hausperſonal grundſätzlich zugeſtanden wird. Ein charakteri⸗ ſtiſches Merkmal, das den Begriff der häus⸗ lichen Gemeinſchaft erfüllen hilft, iſt ſchließlich auch, daß die Hausgehilfin im Hauſe des Ar⸗ beitgebers die volle Beköſtigung erhält. Auf⸗ räumefrauen, Stundenfrauen oder Näherinnen, die nur einen Tag oder nur während einiger Stunden Beſchäftigung haben, ſind alſo nicht den Hausgehilfinnen beizurechnen. Zedeutung der eidesotattlichlen heroiclrerungen In Streitfällen oder anderen Auseinander⸗ ſetzungen zweier Parteien wird häufig zur Klä⸗ rung der Lage eine eidesſtattliche Verſicherung von einem Teil der in Frage kommenden Perſo⸗ nen verlangt. Hat jemand z. B. einen Vertrag zu erfüllen und es ſtellen ſich hinterher unerklär⸗ bare Verfehlungen heraus, ſo kann der andere Vertragspartner eine eidesſtattliche Verſicherung darüber verlangen, daß der Vertrag gemäß den auferlegten Pflichten erfüllt wurde. Solche Verſicherungen haben lediglich mora⸗ liſche Bedeutung. Iſt eine eidesſtattliche Ver⸗ ſicherung falſch geweſen, ſo kann der Erklärende nur dann ſtrafrechtlich zur Verantwortung ge⸗ zogen werden, wenn die eidesſtattliche Verſiche⸗ rung gegenüber einem Gericht oder einer ähn⸗ lichen Behörde abgegeben worden iſt. Das Strafrecht enthält empfindliche Strafen für falſche eidesſtattliche Verſicherungen. So lautet der Paragraph 156 des Strafgeſetzbuches: „Wer vor einer zur Abnahme einer Verſiche⸗ rung an Eidesſtatt zuſtändigen Behörde eine ſolche Verſicherung falſch abgibt, oder unter Be⸗ rufung auf eine ſolche Verſicherung wiſſentlich falſch ausſagt, wird mit Gefängnis von einem Monat bis zu drei Jahren beſtraft“. Wer nun aus Fahrläſſigkeit eine falſche eidesſtattliche Verſicherung vor einem Gericht oder einer ähn⸗ nen Tröpfe nicht endlich aufwachen, ſie zur Beſinnung bringen. Ueberwaſſer. Von den Gebühren für den Waſſer⸗ mehrverbrauch können Sie ſich nicht ausſchließen. Der Mehrverbrauch wird von dem Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerk feſtgeſtellt und kann ſelbſtver⸗ ſtändlich ab⸗ oder zunehmen. Der Betrag für das Ueberwaſſer wird auf ſämtliche Mieter des Hauſes im Verhältnis ihrer Mietzahlungen verteilt. S. L. Iſt es zuläſſig, daß eine Wohnung, die 26 Jahre mit der geſetzlichen Miete bezahlt wurde, jetzt bei Mieterwechſel um 5 Prozent erhöht wird und außerdem von dem neuen Mieter für Inſtandſetzung der Wohnung 200 Mark verlangt werden?— Ant⸗ lichen Behörde abgibt, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahr beſtraft(§ 163 Abſatz 1 des Strafgeſetzbuches). Nun verlangen aber häufig Verbände oder Syndikate von ihren angeſchloſſenen Firmen eidesſtattliche Verſicherungen, in denen eigens darauf hingewieſen wird, daß dieſe Erklärung unter Umſtänden dem Gericht oder einer ähn⸗ lichen Behörde vorgelegt wird. Iſt nun ſolch eine Erklärung— wenn ſie falſch iſt— ſtraf⸗ rechtlich zu verfolgen, macht ſich der Erklärende ſtrafbar? Dieſe Frage iſt wohl ohne weiteres zu bejahen. In der Rechtſprechung iſt wieder⸗ holt darauf hingewieſen worden, daß eine eides⸗ ſtattliche Verſicherung, wenn ſie von einem Dritten mit Wiſſen und Genehmigung des Er⸗ klärenden einem Gericht oder einer ähnlichen Behörde übergeben wird, genau ſo gehandhabt und beurteilt wird, als ob ſie von dem Ver⸗ ſichernden direkt dem Gericht übergeben worden ſei. Alſo: gibt ein Verband eine falſche eides⸗ ſtattliche Verſicherung eines ſeiner Verbandsan⸗ gehörigen dem Gericht, ſo macht ſich der Erklä⸗ rende ſtrafbar gemäß der zitierten Paragraphen 156 und 163 des Strafgeſetzbuches. Derartige eidesſtattliche Verſicherungen müſſen alſo mit ——— und genauer Ueberlegung gegeben werden. wort: Der Mietpreis für eine Wohnung kann frei vereinbart werden. Bei Wohnungen jedoch, die den Beſtimmungen des Reichsmietengeſetzes unterliegen, kann ſich jeder Teil nach Paragraph 1 des RMo inner⸗ halb eines Jahres auf die geſetzliche Miete berufen. Zu einer Forderung an den Mieter für die Inſtand⸗ ſetzung der Wohnung hat der Hausherr keine Berechti⸗ gung, da in der Miete ſchon Inſtandſetzungszuſchläge enthalten ſind. Bauvertrag. Seit Errichtung der Reichskammer der bildenden Künſte mit Reichsgeſetz vom Herbſt 1933 iſt für Architekten, welche Mitglieder der Kammer ſind, die Gebührenordnung vom 2. 2. 1932 maßgebend. Seit 15. Julj 1935 iſt die neue bis zu 10 und 20 Prozent I AV I. BRLEEKASTEMREDAK TTOV VNIUR MII vOLLEK AbRESSE ermäßigte Gebührenordnung in Kraft geſetzt laut An⸗ ordnung des Präſidenten Hönig und hat Geſetzeskraft. Doch ſelbſt wenn Sie nur bei der Kammer gemeldet, aber noch nicht Mitglied ſind, ſind Sie an die Ge⸗ bührenordnung gebunden. Der von Ihnen an den Bauherrn überſandte Vertrag iſt, trotzdem er nicht unterſchrieben iſt, ſtillſchweigend in Kraft getreten, da Sie ſchon Honorarabſchlagszahlung erhalten haben. Ihre Fragen ſind nicht eindeutig zu beantworten ohne die Gegenſeite gehört zu haben. Die zuſtändige Stelle zur Klärung Ihrer Angelegenheit iſt die Reichskammer der bildenden Künſte Fachgruppe Architekten, Landes⸗ ſtelle Baden, Karlsruhe, Weſtendſtraße 81. Sie könne auch einen Rechtanwalt zu Rate ziehen. C. B. Mannheim. Auf Grund des Mieterſchutzge⸗ ſetzes kann gegen einen Mieter nur Räumungsklage wegen Mietrückſtand erhoben werden. Ich habe nun in einem Hauſe 22 Mieter, darunter drei, die ſich gegen⸗ ſeitig in den Haaren liegen und auch mit den andern Mietparteien beim geringſten Anlaß Streitigkeiten in⸗ ſzenieren, ſich an keine Hausordnung halten, mit einem Wort, rückſichtsloſe und aſoziale Elemente ſind. Habe ſchon verſucht, auf gerichtlichem Weg eine Zwangs⸗ räumung zu erreichen, aber ſofort ſind ſie einig und ſtehen wie eine geſchloſſene Phalanx gegen den Haus⸗ eigentümer. Welchen Weg hätte ich zu beſchreiten, um den ruhigen Mietern, von denen einer nach dem an⸗ dern auszieht, ein ruhiges Wohnen zu ermöglichen? — Antwort: Es bleibt lein anderer Weg als die Klage durchzuführen. Einer Verhinderung der Klage durch die Friedensſtörer können Sie dadurch entgegen⸗ wirken, daß Sie die übrigen Mietparteien als Zeugen aufrufen. Wette. An unſerem Stammtiſch wurde behauptet, der Bierfilz, auf dem der Kellner die Biere anſchrieb, ſtelle in gewiſſen Fällen eine Urkunde dar. Ich habe dagegen geſtritten! Wer hat recht?— Antwort: Sie haben die Wette verloren. Bei einer kürzlich er⸗ folgten Gerichtsentſcheidung wurde ein Gaſt, der einige Striche herausradiert hatte und von der Kellnerin an⸗ gezeigt worden war, zu vierzehn Tagen Gefängnis wegen Urkundenfälſchung verurteilt. Der Richter ent⸗ ſchied, daß der Bierfilz, dies Behelfsmittel für den Kellner bzw. die Kellnerin, als Privaturkunde im Sinne des Geſetzes anzuſehen ſei. A. B. 512. Schreibt man an der Grußformel„Mit Deutſchem Gruß“„Deutſchem“ groß oder klein?— Antwort: In der üblichen Schreibweiſe für die Grußformel„Mit Deutſchem Gruß“ wird„Deutſchem“ groß geſchrieben. Heiho. In der vergangenen Woche fragte ich bei der A. O. K. wegen den Satzungen nach, um mich einmal genau zu orientieren. Mir wurde jedoch geſagt, daß ich alle Fragen mündlich erfahren kann, gedruckte Sat⸗ zungen wären nicht vorhanden. Wie ich weiß, iſt das in anderen Städten der Fall. Ich erlaube mir nun die Frage, ob dies geſetzlich zuläſſig iſt, denn die vielen Fragen und Antworten kann man unmöglich behalten. — Antwort: Der Paragraph 325 der Reichsver⸗ ſicherungsordnung hat folgenden Wortlaut:(1) Jedes Mitglied erhält unentgeltlich einen Auszug aus der Satzung, welcher die Beſtimmungen über Mitgliedſchaft, Leiſtungen und Beiträge nebſt der Krankenordnung ſowie Aenderungen dieſer Beſtim⸗ mungen enthält. EGbenſo erhalten dieſen Auszug auf Antrag Arbeitgeber, die Kaſſenmitglieder beſchäftigen. (2) Die Mitglieder und Arbeitgeber ſind berechtigt, einen Abdruck der Satzung und ihrer Aenderung in den Geſchäftsräumen der Kaſſe während der üblichen Geſchäftsſtunden einzuſehen.— Hieraus iſt zu ent⸗ nehmen, daß der Geſetzgeber ſelbſt die Abgabe von vollſtändigen Satzungen an die Verſicherten und Ar⸗ beitgeber nicht haben möchte. Dieſe Einſtellung iſt er⸗ klärlich, wenn man bedenkt, daß es ſich bei der Sat⸗ zung um loſtſpielige Druckſachen handelt und nur ein kleiner Teil des Inhaltes, die die Verſicherten inter⸗ eſſierenden Leiſtungen der Kaſſe behandelt. Es iſt da⸗ her durch die angeführte geſetzliche Beſtimmung dafür geſorgt, daß jedem Mitglied und Arbeitgeber unent⸗ geltlich ein Auszug aus der Satzung, welcher die wich⸗ tigſten Beſtimmungen enthält, auf Verlangen verab⸗ reicht wird. Wer ſich für den übrigen Inhalt der Sat⸗ zung intereſſiert, kann denſelben jederzeit während der Geſchäftsſtunden bei der Kaſſe einſehen. Bei Durchſicht der Satzung ſelbſt ſind die ihr beigefügten Satzungs⸗ änderungen zu berückſichtigen. Schon dieſer Umſtand läßt es nicht ratſam erſcheinen, dem Verſicherten eine vollſtändige Satzung auszuhändigen, da er ſchließlich zu ſeinem eigenen Schaden überſehen könnte, daß dieſe oder jene Stelle in der Satzung durch ſpäter erfolgte Aenderungen überholt iſt. Der Satzungsauszug hin⸗ gegen befindet ſich auf dem neueſten Stand. Es ſcheint uns unwahrſcheinlich, daß Ihnen bei der A. O. K. eine andere Auskunft erteilt worden iſt. Sollte dies dennoch der Fall ſein, ſo ſteht Ihnen frei, ſich perſön⸗ lich an die Geſchäftsleitung der A. O. K. zu wenden. E. D. Schwetzingen. Wenn die Erben ordnungsge⸗ mäß am 1. oder ſpäteſtens am 15. Juni kündieten und ein Vertrag der Verſtorbenen mit dem Hausherrn auf längere Kündigungsfriſt nicht beſtand, ſo brauchen die Erben nur den Mietzies für den Monat Juni zu be⸗ zahlen. Unter ſolchen Umſtänden wäre die Forderung des Hausherrn auf die Mietzahlung für weitere zwei Monate unberechtigt. F. W. Ihre Lage iſt ſehr bedauerlich. Man müßte ledoch, um Ihnen helfen zu können, das gerichtliche Urteil auf die Räumungsklage kennen. Wir empfehlen Ihnen, ſich an die Mietervereinigung in L 2, 14, zu wenden. Unſer Rat geht im übrigen dahin, daß Sie ſich gütlich zu einigen verſuchen. „K. N. Feudenheim. Mein Mietvertrag iſt viertei⸗ jährlich abgeſchloſſen. Ich möchte ihn ändern auf monatliche Kündigung. Beſteht dazu eine Möglichkeit? — In unſerem Hauſe iſt ein kleiner Schuppen frei. Nun verlangt der Hausherr, daß die Mieter ihre Fahrräder hier unterſtellen, obwohl der Schuppen nicht abſchließbar und ſehr niedrig iſt. Hat er dazu ein Recht?— Zu meiner Wohnung im Hinterhaus führt eine große Toreinfahrt, in der ſtändig Autos ſtehen. Wie lann ich dieſen Zuſtand abſtellen?— Antwort: Der Mietvertrag kann nur abgeändert werden, wenn auch der Vertragspartner, das iſt der Hausherr, da⸗ mit einverſtanden iſt. Ohne gütliche Vereinbarungen können Sie nichts erreichen.— Wenn der genannte Schuppen nicht verſchließbar iſt, kann niemand von Ihnen verlangen, daß Sie Ihr Rad dort einſtellen.— Der Erfolg einer Aufforderung Ihrerſeits, daß die Autos aus dem Hausgang verſchwinden, hängt davon ab, daß nicht ſchon bei Ihrem Einzug die Toreinfahrt verſtellt war und Sie außerdem beim Aufſuchen Ihrer Wohnung tatſächlich behindert ſind. Allerdings iſt frag⸗ lich, ob die Einſtellung der Kraftwagen den polizei⸗ lichen Vorſchriſten überhaupt entſpricht. In dieſem Falle würde eine Meldung an das Bezirksamt ge⸗ nügen.— Außerdem wünſchen Sie zu wiſſen, ob Sie dulden müſſen, daß der Hausherr Hühner hält, ob⸗ wohl er Ihnen die Haſenzucht verbietet. Wir können Ihnen darauf nur antworten, daß Sie dem Haus⸗ herrn in dieſer Sache nichts verbieten können. Ob er Ihnen die Haſenzucht erlaubt oder nicht, ſpielt dabei keine Rolle, da es im Machtbereich des Hausherrn liegt, dies zu geſtatten oder zu verbieten. Vorausgeſetzt natürlich, daß im Mietvertrag diesbezügliche Ab⸗ machungen nicht getrofſen worden ſind. 1 10 3 Jahrgat NSI Durch ſchaftlichk folge bei und Ren Abſatz in der ſtückn 112 Pro, Der Ante deutſchen 23 Proze digend, d zahlmäßie Trotz alle Exports i Kontingen geringem ſtärkten C ſich. End⸗ Filialen 1 1933 beſch ſchinenpar noch weite Zu den die erhöht forderunge geben hab getreten. 300 000 R ſtand hat ringert. 1926 ſind aktiviert. gleiche Bei Die Ware ſprechend tungen ſin Obligo bel Der Vorſte RM. An glieder der Reingewin ſowie für 168 000 R9 Der Le Mill. RM, ſonalaufwe wendungen (.33) abge ten.22( 278 053 R9 Bilanzberei 40 000 RM einer Gefol 5 Prozent tragen. Aus der Vorräte 4. kauf der St Forderunge guthaben 0 unv..2, (070), langf .02(.39), Die Bef erſten M weiterhin g Beſſeru Mitte Jun glaubt, daß Ergebnis it Be Die Bi freundlichere ten Tagen( der Depoſite liſſe nahm weiter gute anleihe noch notierungen Prozent hö Befeſtig erklürungen einfluſſen. Vorzugsakti zum erſten! dem der Ku war, trat he Reichsſch Darle an vertrau Stände di Concordia, Anfragen General⸗Ag Sandhofen Mitarbeite: Darle für Anschafft theken; nied zeit entspr. 20 Jahre, „Citonia“, Heinrich Kn. arbeiter ges . B geſucht ge Zins u. Sich⸗ ünktl. mona Rückzahlung. gebote unt. an den Verl. MI. 50 auf 10 Monat gen auten Zir leihen geſr Angebote u. an den Verl. „Valenci. R 2,1 ——— LOV 1 tzt laut An⸗ zeſetzeskraft. ir gemeldet, an die Ge⸗ getreten, da lten haben. vorten ohne idige Stelle ichskammer en, Landes⸗ Sie können eterſchutzge⸗ mungsklage abe nun in ſich gegen⸗ den andern igkeiten in⸗ „mit einem ſind, Habe e Zwangs⸗ einig und den Haus⸗ zreiten, um h dem an⸗ möglichen? zeg als die der Klage h entgegen⸗ als Zeugen behauptet, eanſchrieb, „Ich habe ntwort: kürzlich er⸗ der einige Anerin an⸗ Gefängnis tichter ent⸗ für den rkunde im vmel„Mit klein?— ſe für die Deutſchem“ ich bei der nich einmal geſagt, daß ruckte Sat⸗ iß, iſt das ir nun die die vielen h behalten. Reichsver⸗ (1) Jedes zug aus ngen über nebſt der er Beſtim⸗ uszug auf eſchäftigen. berechtigt, iderung in er üblichen ſt zu ent⸗ bgabe von t und Ar⸗ ung iſt er⸗ i der Sat⸗ id nur ein rten inter⸗ Es iſt da⸗ ung dafür ber unent⸗ r die wich⸗ gen verab⸗ t der Sat⸗ ährend der Durchſicht Satzungs⸗ r Umſtand herten eine ſchließlich „daß dieſe er erfolgte 18zug hin⸗ Es ſcheint .. J. Sollte dies ich perſön⸗ u wenden. dnungsge⸗ digten und sherrn auf auchen die uni zu be⸗ Forderung eitere zwei dan müßte gerichtliche empfehlen 2, 14, in „ daß Sie iſt viertel⸗ ndern auf öglichkeit? ppen frei. ieter ihre ippen nicht dazu ein )zaus führt os ſtehen. twort: den, wenn Sherr, da⸗ nbarungen genannte nand von iſtellen.— „ daß die ngt davon oreinfahrt hen Fhrer s iſt frag⸗ n polizei⸗ in dieſem ksamt ge⸗ n, ob Sie hält, ob⸗ ir können 'm Haus⸗ en. Ob er ielt dabei hausherrn rausgeſetzt liche Ab⸗ Jahrgang 5— A Nr. 411/ B Nr. 248— Seite 11 „Hakenkreuzbanner⸗ Mannheim, 8. September 1935 Neckarſulm NSU--Rad Vereinigte Fahrzeugwerke Durch günſtige Preisſtellung, Qualität und Wirt⸗ ſchaftlichkeit der Motorradmodelle ſowie dank der Er⸗ folge bei den veranſtalteten Zuverläſſigkeitsfahrten und Rennen iſt es der Geſellſchaft gelungen, einen Abſatz in Motorrädern im Jahre 1934 zu erzielen, der ſtückmüßig um 146 Prozent und wertmäßig um 112 Prozent über den Zahlen des Vorjahres lag. Der Anteil des Unternehmens am Geſamtumſatz der deutſchen Motorradinduſtrie 23 Prozent. belief ſich damit auf Der Abſatz in Fahrrädern war befrie⸗ digend, die Steigerung betrug gegenüber 1933 ſtück⸗ zahlmäßig 89 Prozent und wertmäßig 83 Prozent. Trotz aller Anſtrengungen gelang eine Erhöhung des Exports inſolge der bekannten Verhinderungen durch Kontingents⸗ und Zollmaßnahmen und dergl. nur in Die Bemühungen um einen ver⸗ geringem Maße. ſtärkten Export geſetzt. werden mit allem Nachdruck fort⸗ Die Zunahme des Geſchäftsumfanges brachte auch eine Vermehrung der Gefolgſchaft mit ſich. Ende 1934 wurden in der Zentrale und in den Filialen 1916 Gefolgſchafstmitglieder gegen 929 Ende 1933 beſchäftigt. Mit Hilfe eines verbeſſerten Ma⸗ ſchinenparks wird gehofft, die Qualität der Fabrikate noch weiterhin ſteigern zu können. Zu den Bilanzziffern wird u. a. bemerkt, daß die erhöhte Vorratshaltung ſowie die höheren Waren⸗ forderungen ſich aus dem vergrößerten Umſatz er⸗ geben haben. Nennenswerte Ausfälle ſind nicht ein⸗ getreten. Als Delkredere 300 000 RM offen ausgewieſen. ſind in dieſem Der Wertpapierbe⸗ Jahre ſtand hat ſich durch Verkäufe der Steuergutſcheine ver⸗ ringert. Die Teilſchuldverſchreibungen aus dem Hahre 1926 ſind mit 102 Prozent paſſiviert, das Disagio aktiviert. Ausgeloſt wurden 1934 266 000 RM. Der gleiche Betrag kam am 1. April 1935 zur Ausloſung. Die Warenſchulden ſind den höheren Vorräten ent⸗ ſprechend geſtiegen. Bankſchulden und Akzeptverpflich⸗ tungen ſind dagegen erheblich niedriger. Das Wechſel⸗ Obligo belief ſich im Berichtsjahre auf 1 346 159 RM. Der Vorſtand bezog 1934 90 300 RM, der AR 29283 RM. An freiwilligen ſozialen Leiſtungen an die Mit⸗ glieder der Gefolgſchaft einſchl. Zuweiſung aus dem Reingewinn an eine Geſellſchafts⸗Unterſtützungskaſſe ſowie für allgemeine ſoziale Zwecke wurden insgeſamt 168 000 RM aufgebracht. Der Leiſtungsertrag ſtieg auf.33(.54) Mill. RM, ao. Erträge betragen.072(.16). Per⸗ ſonalaufwendungen erforderten.72(.76), ſonſt. Auf⸗ wendungen.59 (.83). Auf Anlagen wurden.15 (.33) abgeſchrieben, andere Abſchreibungen erforder⸗ ten.22(.15), ſo daß ein Reingewinn von 278 053 RM verbleibt(i. V. erfolgte bekanntlich eine Bilanzbereinigung). Aus dem Reingewinn gehen 40 000 RM zur geſetzl. Reſ., 50 000 RM zur Bildung einer Gefolgſchafts⸗Unterſtützungskaſſe, weiter werden 5 Prozent Dividende gezahlt und 68 053 RM vorge⸗ tragen. Aus der Bilanz: Anlagevermögen.3(.), Vorräte.55(.97), Wertpapiere gingen durch Ver⸗ kauf der Steuergutſcheine auf einen Merkpoſten zurück, Forderungen.1(.49), Wechſel, Schechs und Bank⸗ guthaben.45(0,38), dagegen AK unv..4, Reſerven unv. .2, Rückſtellungen.25(.09), Delkredere.3 (070), langfr. Verbindl..74(.015), kurzfr. Verbindl. .02(.39), darunter.34(.88) Bankſchulden. Die Beſchäftigung des Werkes in den erſten Monaten des neuen Jahres war weiterhin gut, auch im Exportgeſchäft iſt eine Beſſerung bemerkbar. Mitte Juni auf über 2200 Köpfe. Die Belegſchaft belief ſich Der Vorſtand glaubt, daß für das laufende Jahr ein befriedigendes Ergebnis in Ausſicht ſtellen zu können. Berliner Börse Die Börſe war weiter befeſtigt. Die freundlichere Verfaſſung der Aktienmärkte in den letz⸗ ten Tagen hatte zum Wochenende einige Kaufaufträge der Depoſitenkaſſenkundſchaft zur Folge. Auch die Ku⸗ liſſe nahm vereinzelt noch unter dem Eindruck des weiter guten Zeichnungseinganges auf die anleihe noch Neuanſchaffungen vor. notierungen waren auf der ganzen Linie ½ bis 1½ Prozent höher., Im Verlauf traten Reichs⸗ Die Anfangs⸗ weitere Befeſtigungen ein. Einige günſtige Dividenden⸗ erklürungen vermochten die Tendenz ebenfalls zu be⸗ einfluſſen. Lebhafte Umſätze entwickelten ſich in den Vorzugsaktien der Deutſchen Reichsbahn, in denen zum erſten Kurs allein 600 000 Mk. umgingen. Nach⸗ dem der Kurs in den letzten Tagen etwas abgebröckelt war, trat heute eine Befeſtigung um ½ Prozent ein. Reichsſchuldbuchforderungen wurden auf Das Poſtamt auf Rüdern An den Schaltern des fahrbaren Poſtamtes, das Verwendung findet. Es beſteht aus einem großen zum erſten Male für den Reichsparteitag in Nürnberg Dieſel⸗KRraftwagen, an deſſen Linksſeite drei Schalter mit allem Zubehör eingebaut ſind. Ein 20 Quadratmeter großes Zelt ſchließt ſich an den Wagen an, in dem ſich ſechs zerlegbare Fernſprechzellen für Orts⸗ und Fernverkehr befinden Reichspostministerium(M) geſtriger Baſis gehandelt. Induſtrieobli ga⸗ tionen waren knapp behauptet, Am Auslands⸗ rentenmarkt gewannen öprozent. Mexikaner auf höhere Auslandsmeldungen 30 Pfg. Von Aktien waren Montanwerte bis 1, Klöckner 1¼ und Harpener 2½ Prozent höher. Braunko hlen⸗ aktien waren infolge des geringen Angebotes teil⸗ weiſe bis 3 Prozent befeſtigt. Niederlauſitzer Kohlen gewannen 3½ Prozent. Auch Kaliaktien litten unter Materialmangel. Salzdetfurth befeſtigten ſich um 5% und die übrigen Kaliwerte um 2 Prozent. Bur⸗ bach ſtiegen von 61 auf 63½¼. Chemiſche Aktien lagen ruhiger, Farben gewannen ½ und im Verlauf weitere) Prozent. Von Gummiaktien ſtieg Conti Gummi um 3½ Prozent. Elektrowerte waren ½ bis 1 Prozent höher. Auch die geſtern um 4½ Prozent geſtiegenen Siemens gewannen weitere / Prozent. Chade p wurden 2½ Mk. höher bezahlt. Tarifwerte waren 1 Prozent und Deſſauer Gas 2½ Prozent höher. Rheiniſche Elektrizitäts⸗AG, er⸗ ſchienen mit Plus⸗plus⸗Zeichen und wurden etwa 4% höher berechnet. Kabel⸗ und Drahtaktien gewannen 1 bis 2 und Autowerte ½ bis 1 Prozent, ebenſo Maſchinenaktien. Unter Hinweis auf die höhere Papierausfuhr waren Papier⸗ und Zellſtoffwerte durchweg 1 bis 2 Prozent höher. Von Bauaktien erholten ſich Berger um 1½%, Verkehrsweſen ſetzten ihre Befeſtigung um /½% fort, nachdem ſich die Liquidität des Unternehmens durch den Verkauf des Verwaltungsgebäudes an das Reich weſentlich verbeſſert hat. Allgemeine Lokalbahn ſtiegen um 1½ Prozent. Schiffahrtsaktien er⸗ öffneten/ Prozenthöher. Reichsbankanteile zogen nach den letzttägigen Abſchwächungen um 1½% an. Am unnotierten Markt waren Befeſtigun⸗ gen von 1 Prozent die Regel. Am Valutenmarkt ſchwächte ſich das Pfund weiter ab. Die jahreszeitlichen Faktoren treten jetzt ſtärker in Erſcheinung. Auch das Abwandern von Fluchtgeldern nach Amerika und die Neuyorker Börſe ſpielt hierbei eine Rolle. Märkte Bericht über die badiſchen Obſterzeugermärkte Wie der Gartenbauwirtſchaftsverband Baden mit⸗ teilt, waren in der Berichtspoche vom 30. Auguſt bis zum 5. Sept. die Anfuhren in den verſchiedenſten Obſt⸗ arten allerorts recht reichlich. Während der Anfall von Bühler Zwetſchgen merklich nachläßt, ſetzt bereits in früheren Lagen die Ernte der hochwertigen Haus⸗ zwetſchge ein. Aber auch Pfirſiche und Birnen ſowie Frühäpfel waren reichlicher als in den Vorwochen vertreten. Die Niederſchläge der letzten Tage haben ſich günſtig auf die Entwicklung der ſpäteren Obſt⸗ arten ausgewirkt. Ab 1. September tritt eine Anord⸗ nung über die Durchſführung der Verladeprüfung für Kernobſt am Bodenſee in Kraft. Im Intereſſe einer ordnungsgemäßen Qualitätslieferung von Kernobſt ſei auch denjenigen Gebieten, denen die Verladeprüfung nicht zur Pflicht gemacht iſt, dringend empfohlen, die⸗ ſelbe weitgehend in Anſpruch zu nehmen. Es erziel⸗ ten: Bühler Frühzwetſchgen—11, Hauszwetſchgen —10, Mirabellen 20—22, Pfirſiche 4 20—30, do. B 15—20, Birnen 4 10—18, do. B—10, Aepfel 8 bis 12 RM. je 50 Kilo. Markt der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe Am Kartoffelmarkt zeigt das Marktbild nur gering⸗ fügige Aenderungen. Die Anlieferungen erfolgen in genügenden Mengen, ſo daß der Bedarf überall be⸗ friedigt und ohne Störung gedeckt werden kann. Der Beginn der Grummet⸗Ernte in großen Teilen des Reiches hat zu einer geringfügigen Abnahme der auf den Markt gelangenden Kartoffelmengen geführt, wäh⸗ rend andrerſeits der Einſatz etwas kühlerer Witterung und die Beendigung der Reiſezeit dazu beigetragen haben, die Bedarfsmengen— wenn auch nur gering⸗ ſügig— zu ſteigern. Die zurzeit herrſchende Ausge⸗ glichenheit am deutſchen Kartoffelmarkt iſt auch inner⸗ halb der einzelnen Gebiete erkennbar, von denen wäh⸗ Nfrolieg ——— Wer im Sinne des Führers handein will, kauft nur in Geschäften, die alt Ni glieder der Deutschen Arbeit:- tront kenntlich gemacht sind. ——— rend der Berichtswoche nur die Weſt⸗ und zum Teil auch die Südweſtgebiete auf Zufuhren anderer Er⸗ zeugergebiete angewieſen waren. Die ſüddeutſchen Gebiete verſorgen ſich überwiegend aus eigenen Anlieferungen, wobei nur Baden inſofern eine Ausnahme bildet, als es noch größere Zufuhren aus den benachbarten Gebieten und aus Mitteldeutſch⸗ land aufnehmen konnte. Die Grundtendenz an den Eiermärkten kann man als ſtetig bezeichnen. Das Angebot iſt zwar nicht groß, hat jedoch etwas zugenommen, da die Bäder und Sommerfriſchen weniger Ware benötigen. Die Nach⸗ frage nach friſchen Eiern kann man als gut anſprechen. Beſonders beachtet ſind die kleinen Sorten. Die Dek⸗ kung des Bedarfs konnte in faſt allen Wirtſchafts⸗ bezirken mit Friſcheiern durchgeführt werden. Pfälziſche Obſt⸗ und Gemüſegroßmärkte Freinsheim: Birnen 1. Sorte 10—17. do. 2. S. —8, Pfirſiche 20—25, do. 2. S. 15—18, Aepfel 10—15, do. 2. S.—8, Reineclauden—8, Zwetſchgen—11, Trauben blau—11, Trauben weiß 12—14, Tomaten —7. Anfuhr ca. 2590 Ztr. Nachfrage nach Trauben ſchleppend. Weiſenheim: Zwetſchgen—10, Trauben blau 10—13, Trauben weiß 12—15, Birnen—15, Aepfel —12, Pfirſiche 12—23, Tomaten—6,5, Mirabellen 18—20, Ontario 10, Gurken 4, Wirſing 5, Rotkraut 7. Anfuhr 1380 Ztr. Abſatz in Zwetſchgen flott, in Trau⸗ ben ſchleppend. Börrſtadt: Zwetſchgen 8, Mirabellen—20, Aepfel—10, Birnen—15. Göllheim: Zwetſchgen—8,5, Birnen 5. Groß⸗Bockenheim: Pfirſiche 35, Zwetſchgen —10, Birnen 10—16, Mirabellen 18, Aepfel 15—20. Anfuhr 780 Ztr. Abſatz flott, Nachfrage gut. Ellerſtadt: Zwetſchgen—10, Mirabellen 16 bis 18, Aepfel—8,-Birnen—13, Trauben 10—13, Tomaten—5, Pfirſiche 15—24. Lambsheim: Gurken—10,5, Tomaten—6, Bohnen 12—14, Erbſen 22, Wirſing 6, Weißkraut 4, Zwetſchgen—9,5, Trauben 10—12, Aepfel—12, Bir⸗ nen 10—15, Pfirſiche 15—20, Mirabellen 14—18. An⸗ fuhr 1200 Ztr. Abſatz gut. Maxdorf; Gurken 8, Tomaten 5, Bohnen 14—15, Erbſen 22, Karotten 3, Blumenkohl 20—35, Weißkraut 3, Rotkraut—6, Wirſing 5, Spinat 8, Salat—7, Zwetſchgen—9. Anfuhr ſehr gut, Abſatz gut. Bad Dürkheim: Tomaten 1. Sorte—7, 2. S. 4, Mirabellen 20—21, 2. S. 13—18, Birnen Williams 13, Trauben 12—13, Aepfel 1. Sorte 10, 2. S.—8, Zwetſchgen—9, Pfirſiche 1. Sorte 18—22, d. S. 14 bis 16, Stangenbohnen 12—14. Anfuhr 300 Ztr., hauptſächlich in Trauben und Zwetſchgen. Von den badiſchen Schlachtviehmärkten Der Auftrieb auf den badiſchen Schlachtviehmärkten war bei Großvieh normal, bei Kälbern und bei Schweinen zu gering. Durch die kühlere Jahreszeit hat ſich der Fleiſchverbrauch vergrößert, inforgedeſſen entwickelte ſich bei allen Tierarten ein flottes Geſchäft. Bei Großvieh wurde zu den vorgeſchriebenen Preiſen gehandelt, der Markt war bald geräumt. Infolge des kleineren Schweineangebotes waren Wurſtkühe geſucht und konnten zu beſſeren Preiſen als in der Vorwoche verkauft werden. Auch der Kälbermarkt war bei den alten Preiſen bald geräumt. Der Schweineauftrieb war um ein Drittel geringer als in der Vorwoche, ſo daß der Bedarf nicht ganz gedeckt werden konnte. Die Verknappung der Schweine wird wohl noch einige Wochen anhalten, die feſtgelegten Preiſe dürften jedoch nicht überſchritten werden. Für die kommenden Wochen iſt zu erwarten, daß das Angebot an Großvieh zunimmt, Kälber genühend vor⸗ handen ſind, während Schweine ſehr knapp bleiben. An den vorgeſchriebenen Preiſen wird in den kommen⸗ den Wochen unbedingt feſtgehalten. Es iſt deshalb falſch, wenn der Bauer glaubt, noch höhere Preiſe erzielen zu können. Es wird im Gegenteil zu erwarten ſein, daß ſehr ſcharf gegen diejenigen vorgegangen wird, die die feſtgelegten Preiſe nicht einhalten. Sinsheimer Schweinemarkt Auftrieb: 31 Läufer. Preiſe: 52—65 RM. das Paar. Marktverlauf mittel, bleibt Ueberſtand. Bei Schlaflosigkeit das eip obte unschõd iche Spezlalmitte!l Solanum! Tiefer gesuncer Schlof, ffiscłes Eſwachen. Quòlen Sie sich nicht löngerl Pockung 18 Tabletten fi.. 26 in der Apothece Concordia, General⸗Agent.: Sandhofen, Birn Mitarbeiter geſu —————— Darlehen an vertrauenswürdige Perſonen all. Stände durch Zweckſpargeſellſchaft amm(außex Bauzw.). Anfragen Rückporto beifügen.— 4 Nr. 2. cht.— akob Ked, Mhm.⸗ (5462 K— 6043) Darlehen für Anschaffungen, Entschuldung, Hypo- theken; niedr. monatl. Raten, Vertrags- Leistungsfähigkeit 3 bis durch Zwecksparvertrag. Berlin W 9. Heinrich Knoll, Mannheim, N 4, 7. Mit- zeit entspr. 20 Jahre, „Citonia“, Gen.-Vertr. arbeiter gesucht.(12 621K 12•14000 M. Igeg. hyvothetariſche 0 0 geſucht geg. gut. Zins u. Sicherheit Pünktl. monatliche Rückzahlung. An⸗ gebote unt. 1807“ an den Verl, d. B. 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Reifen —(41 599 K) Schwarzwälder Auf dem badischen Schwarzwald ist das Tagblatt als alt erprobt es Kampfblatt der nationalsozialistischen Bewegung die maßgebende, überall stark vertretene und führende Tageszeitung. In den Bezirken Villingen und Donaueſchingen in der fruchtbaren Baar und auf dem Hochschwarzwald kommt das„Schwarz- wülder Tagblatt“ in vielen Orten nahezu in jedes Haus. Als rechtes Heimat- und Familienblatt zühlt es alle Kreise der Bevölkerung zu seinen Lesern. Den Staats- und Gemeinde- behörden dĩent es als Verkündigungsorgan, und die Geschüftswelt und auch weitere Bevölkerungskreise wissen, daß sie am besten, billigsten und zweckmü- Bigsten ihre Anzeigenstets beim Schwarzwälder Tagblatt in Auftrag geben, zumal hier bei günstigen Bedingungen der größte Erfolg gewühr⸗ leistet ist. Es hat sich längst herumgesprochen: Die ——— Anzeige im„FSchwarzwülder Tagblatt“, die alle Volkskreise und Berufsstände der Gegend erfaßt, ist für jeden Wer- bungstreibenden aus der Nähe und Weite ein unentbehrliches Werbemittel. Geschäftsstellen in: Donaueschingen, Küferstraßel7, Ruf 473.Villingen, Bicken- straſle 2, Ruf 2361. St. Georgen, Gewerbe- hallestraße 13, Ruf 166. Triberg, Schul- straße 19, Ruf 404. Anzeigenverwaltung u. Verlagsleitg.: Furtwangen, Ruf 215 u. 251 geben. Ein Opel⸗Kaſtenlieferwagen (10 Ztr. Tragkraft) Baujahr 1933, wegen Geſchäftsaufgabe billig abzu⸗ Zuſchriften unter 41 740 K an den Verlag dieſes Blattes erb. sofort lieferbar durch die leneral-Vertrefung fassflaasf Schweizinger Str. 90 Fernruf 438 65⁵ Tauſch! Satelhlene M5⁰ RM. eg. gebr. Auto dabgelbſt) zu tau⸗ ſchen geſucht. Zahle evtl. dazu. Achd. unt. 9726 K an d. Verlag d. Bl. erb. Generalrepariert. 3/10 Duick —7⸗Sitzer Perſ.⸗ Wag., a. f. Sattel⸗ ſchlepper geeignet; zu verkaufen. Angebote u. 5664“ an d. 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September 193⁵ In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 6 Gewinne zu 10000 M. 1658585 292491 313997 2 Gewinne zu 5000 M. 8 Gewinne zu 3000 M. 1205574 3750132 391141 391740 16 Gewinne zu 2000 M. 52314 5 124797 136471 264031 278395 342073 374890 58 Gewinne zu 1000 M. 10276 11848 50454 74577 79937 119135 125281 130416 148527—— 165209 180863 191472 186924 20 8651 244081 259668 291027 297520 308274 313593 220080 3333 338255 365472 372465 373334 362502 96 Gewinne zu 500 M. 21960 28963 34393 35356 56073 1 69634 81975 rb 355 100585 14737 118898 120728 1419 144354 1831 61 36973 1 70508 172319 179257 208273 212158 224901 233170 252158 277417 288366 293126 321060 332567 349096 358729 360838 371636 377163 364 Gewinne zu 300 M. 423 1086 1520 2874 5394 7864 10512 16648 18322 18713 18919 21000 22316 29021 32892 33621 36113 36729 37228 42956 45834 51989 55858 57009 58433 63030 65298 67190 70911 78683 81651 84908 85170 85218 85514 85944 89618 90023 91197 W 95926— 96267 107531 107838 11064⁴45 13 0798 114852 120025 122846 1 130651 131561 139451 1496 377207 378290 385283 385641 392023 394598 In der heutigen Nachmittagsziehung wüchen Gewinne über 150 M. gezogen 4 Gewinne zu 5000 M. 1668 8 zu 3000 M. 5.nne zu 2000 M. 33707 48— zu 1000 M 87515 120926 193655 167778 188303 202841 257970 296443 300834 379253 379632 64 Gewinne zu 500. 31642 32093 50583 90450 932699 129128•% 1328425 165638 179947 207387 214362 1185 3678 85088 395890 3 352235—— 304725 307963 1368 8779 12394 13555.05 in 1192 1 21075 265984 26813 27034 29948 33543 34490 36135 36685 42176 69 57762 58441 64785 69830 3—0 0 96157 101339 103319 104409 108660 109561 110887 112849 116850 384318 124279 239818 10772 19412 111534 19470 257233 282574 379, 61738 65062 71391 158373 373372 387855 387893 391150 392856 3899569 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 30000, 2 zu je 10000, 20 75 je 5000, 42 zu je 3000, 108 zu je 2000, 320 zu je 10000, 462 zu ie 50% 1940 zu je 300 Mk. 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September 1935 Die irauernden Hinterbliehenen Die Beerdigung fand in aller Stille statt. 314⁰⁰ Am Donnerstag wurde von seinem schweren Leiden unser lieber Vater, Schwiegervater, Bruder u. Onk.l nerr F. Harl MHüller Haurermeisier erlöst. 12750K In tiefer Trauer: Hari Füller Famne pn. Daum Die Feuerbestattung findet am Montag, den 9. Sept. um 12 Unhr statt. Man Artikel der letz hätten. Dem Wir v derer de den wir ſich von Menſche Schmelz Kampfe⸗ Dieſer Geſpräch Verantn nachfolg Hochb⸗ appell. Aus all⸗ Man voll mu „Innenl und Luf Neue bekannte Kräften Mit fr Schlacht genoſſen. Irgend kret vom einem fr es war? wurde. ſo vielſe notiert z „Jedes die da, Volkes Theate ſtrenge Für m⸗ zweifello⸗ wenigſter Wire zu diener ten wir a rung nich dern die Daß ge ſeit dem beitet werden. Wir he dem Voll Dies ke plan au Radau⸗ dramen ſi denz zu trat die Staat, zr Betrach für die k Die O! ner, den die Meiſt dem„Tar in neüe Webers ſchmied“, Cornel tieren. U zu wenig Linie zu mann,? Das a Verdi treten. Im Sck gut abgen dürfte hie gleich zu t wartsſtück. Der in läſſigte G ſowie mit verſpricht und Gra alten Herr nen und d oder gar e Ein Kap ſt ü ck e. Un buchen, ſch an neuem haben. Wir ſeh zelnden 2 einen ange nicht genu ſchreier⸗ge dieſelben! — eptember 1935 —— 3 ſeutſche terie chdruck verboten pwei gleich dar je einer den beiden 5eptember 1935 urden Gewinne 292491 313987 79013 391141 0247s 124797 74880 18 50484 74577 48527 162063 8651 244081 13583 326668 75334 352502 3 34393 35356 83515 390832 25433 141915 56873 170505 08273 212158 52158 277417 21060 3325⁵87 71656 377165 520 2874 5394 18919 21000 36113 36729 89618 90023 267 107531 4852 119430 5276 76640 377397 84318 385283 urden Gewinne 39816 9412 111534 7233 282574 65062 71391 311089 164655 30447 240178 31190 350184 26134 26448 1871 272008 6863 340847 7856 387893 winne zu je „ 20 zu 2000, 320 zu ie 300 Mk. otterie e· Einnehmern Nlartin 8 1,. 5 Burger 5.5 ckerei en Leiden u. Onk.l ler 12750K aum n 9. Sept. — Splitter„„„/ Was uns zu Begęinn der neuen Spielzeit einfiel Man könnte meinen, daß wir in unſerem Artikel im Rahmen der Theaterbeilage zu Ende der letzten Spielzeit unſer, Herz ausgeſchüttet hätten. Dem iſt nicht ſo! Wir wären ſchlechte Repräſentanten und För⸗ derer der neuen, jungen deutſchen Kultur, wür⸗ den wir nicht in ſtetiger Bereitſchaft ſtehen, der ſich vom Leben, von der Zeit und von den Menſchen immer mehr entfernten Kunſt im Schmelztiegel unſeres ewigen, jugendlichen Kampfes zur Wiedergeburt zu verhelfen. Dieſer kulturzeugende Wille iſt es, der uns im Geſpräch mit ſchaffenden Volksgenoſſen und den Verantwortlichen unſeres Nationaltheaters die nachfolgenden Gedanken eingegeben hat. ** Hochbetrieb im Haus am Schillerplatz. Groß⸗ appell. Man ſteckt die Naſe in jeden Raum. Aus allen Himmelsrichtungen klingt es. Man irrt nicht mehr durch altes Gemäuer voll muffiger Enge. Ueberall hat auch das „Innenleben“ unſeres Theaters Licht und Weite und Luft bekommen. Neue Geſichter ſtrahlen einem entgegen. Alte, bekannte haben ſich bereits mit feriengeſtärkten Kräften in die Arbeit gewählt. Mit friſchen Streitkräften geht es in die neue Schlacht auf Herz und Gemüt unſerer Volks⸗ genoſſen. z „Irgendwo habe ich letzthin einmal cin De⸗ kret vom Jahre 1793 geleſen, das von irgend einem franzöſiſchen Revolutionär— ich glaube, es war Danton— im Nationalkonvent erlaſſen wurde. Dieſes Geſetz war mir ſo ſinnvoll und ſo vielſagend, daß es wert genug iſt, hier notiert zu werden. Es lautet: „Jedes Theater, welches Stücke aufführt, die dazu angetan ſind, die Geſinnung des Volkes zu verderben, wird geſchloſſen. Der Theaterdirektor wird verhaftet und in ſtrenger Befolgung der Geſetze erſchoſſen!“ Für manches Gemüt vielleicht etwas roh, aber zweifellos wirkungsvoll! Für den Augenblick Wiieg ee Wir aber haben nicht dem Augenblicke zu dienen, ſondern der Ewigkeit. Deshalb ſtell⸗ ten wir an den Beginn unſerer Theater⸗Erneue⸗ rung nicht den Zwang, nicht die Gewalt. Son⸗ dern die Arbeit! a* Daß gerade auch an der Mannheimer Bühne ſeit dem Jahre 1933 in dieſem Sinne gear⸗ beitet wurde, kann ehrlich herausgeſtellt werden. Wir haben das Theater der Oeffentlichkeit, dem Volke zurückgegeben. Dies kann vielleicht am beſten am Spiel⸗ plan aufgezeigt werden. Radau⸗Stücke und ſogenannte Geſellſchafts⸗ dramen ſind verſchwunden. An Stelle der Ten⸗ denz zu einer politiſchen Gruppe oder Partei trat die Tendenz zur Weltanſchauung, zum Staat, zur Gemeinſchaft. d Betrachten wir einmal den Aufführungsplan für die kommende Spielzeit: Die Oper ſtellt neben den Genius Wag⸗ ner, dem Wunſche breiteſter Schichten folgend, die Meiſter der Romantik. Neben dem„Ring“, dem„Tannhäuſer“ und„Parſival“ werden ſich in neuem Gewande Händels„Kerxes“, Webers„Oberon“, Lortzings„Waffen⸗ ſchmied“, Mozarts„Don Giovanni“ und Cornelius'„Barbier von Bagdad“ präſen⸗ tieren. Ueber Strauß und den allgemein viel zu wenig gewürdigten Pfitzner führt die Linie zu den jungen Muſikſchöpfern. Weis⸗ mann, Reznicek, Graener und Egk. Das ausländiſche Opernſchaffen iſt mit Verdi, Puccini und Auber gut ver⸗ treten. Im Schauſpiel hat man leider noch nicht ſo gut abgewogen. Ein Griff in unſere„Klaſſik“ dürfte hier allerdings den notwendigen Aus⸗ gleich zu den erfreulich ſtark vertretenen Gegen⸗ wartsſtücken bringen. Der in der letzten Spielzeit ſtark vernach⸗ läſſigte Goethe wird mit„Fauſt I und II“, ſowie mit„Iphigenie“ vertreten ſein. Daneben verſpricht man Schiller, Shakesſpeare und Grabbe(„Hermannsſchlacht“). Auf den alten Herrn Neſtroy hätte man verzichten kön⸗ nen und dafür einen Kleiſt, einen Hebbel oder gar einen Körner ankündigen ſollen! 2 Ein Kapitel für ſich ſind die Gegen warts⸗ ſt ü cke. Unſere Schillerbühne darf das Verdienſt buchen, ſchon in der letzten Spielzeit das Beſte an neuem dramatiſchen Schaffen gebracht zu haben. Wir ſehen immer noch jene im Alten wur⸗ zelnden Zeitgenoſſen vor uns, die ſich über einen angeblichen„Mangel an jungen Dichtern“ nicht genug tun konnten. Ueber dieſe Kultur⸗ ſchreier gehen wir glatt hinweg! Denn es ſind dieſelben Herrſchaften, die vor 1933 jeden Miſt widerſpruchslos über ſich ergehen ließen und die ſich heute„von der Mitavbeit am Aufbau des Staates“ ausgeſchaltet fühlen. Eine rückſchauende Wirkung unſerer letzten Spielſpanne gibt uns das überzeugende Ge⸗ fühl, daß er vorwärts, aufwärts geht. Wir ver⸗ fallen nicht in einen ſelbſttrügeriſchen Freuden⸗ oder Glückszuſtand, wenn wir das feſtſtellen, ſondern wiſſen ſehr wohl, daß noch manches zu tun übrig blieb, daß noch viele Schlacken einer liberaliſtiſchen Theatervenſauung den Aufſtieg hemmen. Der kulturbildende Wille des Volkes und die Richtunggebung und Zielſetzung des Führers aber ſind uns Garanten für die end⸗ liche Ausmerzung des unſeligen Ueberkomme⸗ nen. Und unſere Spielplangeſtaltung der letzten beiden Jahre hat uns die Gewißheit gegeben, daß wir die Kraft haben, bleibende Werte aus den Trümmern zu ſammeln, um damit dem Werdenden, Wachſenden eine Grundlage zu bereiten. * Nicht zuletzt iſt die Spielplangeſtaltung neben einem Akt der Geſinnung und des Charak⸗ ters ſchließlich eine Angelegenheit des Mutes! Zweifellos hat in den zwei Jahren eine Ak⸗ tivierung des Volkes für das Theater ſtattge⸗ funden. Dieſe Populariſierung des Theaters darf weder durch Konjunktur⸗Zugeſtändniſſe noch durch Bekenntnisloſigkeit enttäuſcht wer⸗ den. Deshalb geht auch unſere, ſich immer wie⸗ derholende Mahnung dahin: Zurück zum Leben! Das was dem Film ſeit 1933 nicht gelun⸗ gen iſt, nicht gelingen konnte, weil er nach Di⸗ videnden wiegt und nach Gagen mißt, das muß und wird das Theater vollbringen: ſeine Wur⸗ zeln zu ſchlagen im vielgeſtalteten Leben unſe⸗ res Volkes, von dort die Gedanken, Kräfte und Erlebniſſe zu holen, die den Rhythmus der Zeit ausmachen. Im Theater muß unſer Kämpfen und Sie⸗ gen Ausdruck und Beiſpiel finden, muß unſer Wollen und Glauben zum Appell werden. 3 427 n 7511 Unter dieſem Geſichtspunkt betrachtet, kann unſere letztjährige Spielzeit im großen und ganzen beſtehen. Wenn man u. a. Rehbergs„Großen Kur⸗ fürſt““ Cremers„Richelieun“, Bethges „Hungermarſch“, Geiſenheyners„Obriſt Michael“ für 1935/6 ankündigt, dann ſehen wir hieraus die Bereitſchaft, den erfolgreich begon⸗ nenen Weg fortzuführen. In einer Zeit, wo die drei Worte„Kraft durch Freude“ Begriff und Programm gewor⸗ den ſind, iſt es uns eine Selbſtverſtändlichkeit, daß man auch der leichten Muſe einen entſpre⸗ chenden Platz einräumt. Sowohl Kaergels„Hockewanzel“ wie des Schweden Bergman„Sr. Gnaden Teſta⸗ ment“ dürfen als gute Vertreter neueſter Un⸗ terhaltungsſtücke gewertet werden. Ebenſo hat ſich Böttchers„Krach im Hinterhaus“ an mehreren Bühnen erhebliche Serienerfolge er⸗ rungen. Daß Zerkaulens„Sprung aus dem Alltag“ hier uraufgeführt wird, freut uns beſonders. Ebenſo begrüßen wir, daß Sigmund Graffs„Gemſen“ nun nicht zu ſehen ſind und man dafür das recht ſtarke Stück„Die einſame Tat“ erworben hat, das uns Mannhei⸗ mern beſonders viel geben wird, da es die Er⸗ dolchung Kotzebus durch den Studenten Sand in den-Quadraten zum Vorwurf hat. Unſer Sorgenkind Operette iſt mit Mil⸗ löcker und Johann Stra uß gleichſam„klaſ⸗ ſiſch“ vertreten. Den neuen Goetze und S na ge wollen wir zuerſt einmal ſehen! Ray⸗ mond⸗Beyers„Lauf ins Glück“ hat nun auch nach Mannheim gefunden und wird im Jahre der Olympiſchen Spiele ſeine Zugkraft unter Beweis ſtellen.— Bliebe zum Schluß noch zu erwähnen, daß Dietrich Lohder, der Hauptſchriftleiter der „Brenneſſel“, mit ſeinem Emigrantenſtück „Die Eule aus Athen“ bei uns zu Wort kommt. Und intereſſieren wird noch, daß ein junger Landsmann, Emmerich Nuß, mit einem bisher unbetannten Werk„Schwarzarbeiter“ hier her⸗ auskommt.— Ein Ueberblick dieſer Ankündigungen läßt die lobende Anerkennung des Reichsdramaturgen Rainer Schlöſſer verſtehen, die er jetzt wie⸗ der unſerem Theater zuteil werden ließ. Die„Munition“ der Spielzeit iſt alſo berei⸗ tet! z. Schon vor den Theaterferien haben wir das Kapitel Theaterwerbung angeſchnitten. So ſehr wir wiſſen, daß das Theater in er⸗ ſter Linie durch ſeine Leiſt ung für ſich ſelbſt wirbt, ſo ſehr kann der Wert einer künſtleri⸗ ſchen Außenwerbung nicht geleugnet werden. Wobei wir das Hauptgewicht auf das Wort künſtleriſchen gelegt wiſſen wollen. Daß die nun während der Theaterferien her⸗ ausgebrachten beiden Plakate nicht nur den künſtleriſchen Anforderungen keineswegs gerecht werden konnten, ſondern ihnen dazu noch ein HB-Bildarchiv erheblicher Mangel an werbemäßiger Wirkung anhaftete, dürfte Grund genug ſein, an verant⸗ wortlicher Stelle hier dieſe Frage endlich einer zufriedenſtellenden Löſung zuzuführen. Wir wollen uns hier nicht in Vergleiche mit den Filmplakaten einlaſſen. Zweifellos kann aber dort manches gelernt werden. Solange es beim Theater(ſo wie beim Film!) noch leine gemeinſame(und damit preisſperte!) Plakatwerbung gibt, wird das Theater auf Einzelarbeiten angewieſen ſein. Man ſollte aber bei der Durchführung dieſer Maßnahmen tat⸗ ſächlich einmal keine Mittel ſcheuen, um ein hochwertiges Plakat wenigſtens für Erſt⸗ und Uraufführungen ſchaffen zu laſſen. Es ſollte auch einmal nicht zuviel ſein, einen bekannten Künſtler wie Profeſſor Hohlwein oder Prof. Koch(beide München) mit einem Entwurf zu beauftragen. a* Na, wie ſtehts mit den Mieten?— Das war ſelbſtverſtändlich eine unſerer erſten Fragen an Intendant Brandenburg. Und mit ſtrahlendem Geſicht konnte er uns von den bisherigen Erfolgen berichten. Ein durchſchnitt⸗ licher täglicher Eingang von 20 Mieten gibt die berechtigte Hoffnung, daß dieſes Jahr die Vor⸗ jahrshöhe mit Sicherheit wieder erreicht wird. Kein Wunder! Treten doch neben die folgend aufgeführten Vorteile der Platzmiete noch zwei neue Ver⸗ günſtigungen: Ermäßigung bis 40% gegenüber den Tagespreiſen, bequeme Zahlung des Mietpreiſes in 10 Monats⸗ raten, Umtauſchrecht bei Verhinderung am Vorſtel⸗ lungstag, ein Prominentengaſtſpiel in jeder Miet⸗ abteilung, keine Bemührung, kein Anſtellen zur Kar⸗ tenbeſorgung, in allen Vorſtellungen den gleichen, gewohnten Platz, Möglichkeit der Wahl eines be⸗ ſtimmten Wochentags für den Theaterbeſuch(Miete M aleich Mittwoch, Miete b- Donnerstag, Miete pP gleich Freitag), Vorkaufsrecht auf den gemieteten Platz bei Vorſtellungen außer Miete mit 15 v. H. Er⸗ mäßigung. Vorzugskartenhefte für alle außer Ihrer Miete liegenden Vorſtellungen zu zehn Gutſcheinen ohne Leiſtung einer Anzahlung mit 25 v. H. Er⸗ mäßigung auf die Tagespreiſe. Gemeinſchaftlicher Beſuch derſelben Vor⸗ ſtellung durch Familienangehörige oder Bekannte, in⸗ dem Sie an Stelle einer Miete zu 30 Vorſtellungen zwei Plätze zu je 15 Vorſtellungen derſelben Abtei⸗ lung mieten(Sondermiete). Ueber die allgemeine Ermäßigung hinaus noch 5. v. H. bei Miete ganzer Logen(auch bei Sondermiete), desgleichen bei Vorauszahlung des ganzen Miet⸗ preiſes. Und nun das Neue: Die Wahlmiete! Eine Einrichtung, die von allen Heſuchern be⸗ grüßt werden wird. Außerdem verdient ein Plan Erwähnung, der dem Geſichtspunkt ent⸗ ſpringt, daß der Theaterbeſucher nicht eben nur „Konſument“ iſt. Man veranſtaltet deshalb einen Kamerad⸗ ſchaftsabend, der in den erſten Wochen der neuen Spielzeit Mieter und Künſtler des Na⸗ tionaltheaters vereinigen wird. Zu dem Abend, an dem ſich im Rahmen eines bunten Pro⸗ gramms auch die neuen Mitglieder vorſtellen werden, haben nur Mieter Zutritt und zwar unentgeltlich. Im Mittelpunkt der Veranſtal⸗ tung ſoll eine Verloſung wertvoller Preiſe ſtehen, an der alle Anweſenden beteiligt ſind. i. Daß man auch ſonſt beſtrebt ſein wird, durch volkstümliche Einrichtungen die Bindung mit dem Volk zu halten, geht aus einem Geſpräch mit Intendant Bran denburg und Drama⸗ Der Schillerplatz bei Nacdit turg Dr. W. E. Schäfer hervor. Beide legten übereinſtimmend ihre Pläne dar über eine ſtär⸗ kere Wiederaufnahme von Sonntagmorgen⸗ feiern. Während es im vergangenen Jahre nur ganze zwei waren, hofft man diesmal mit min⸗ deſtens 10 Veranſtaltungen dieſer Art an die Oeffentlichkeit treten zu können. Allerdings müßte hier das Publikum ſelbſt ſeinen Teil dazu beitragen. Denn ſo ſchön auch dieſe Feienſtunden ſein mögen, ſo lähmend wir⸗ ken ſie auf die Künſtler, wenn ihnen eine gäh⸗ nende Leere entgegenſtarrt. Es ſcheint uns angebracht, daß ſich einzelne Organiſationen einmal um die Abhaltung und einen garantierten Beſuch ſolcher werwollen Veranſtaltungen kümmern. War auch gerade die Feierſtunde, die in der letzten Spielzeit von den Durn⸗ und Sporwereinen veranſtaltet wurde, beſuchsmäßig geſehen kein voller Er⸗ folg, ſo darf die damals aufgenommene Linie doch als beiſpielhaft hier aufgeführt werden.— ** Ein Fragenkomplex, der uns ſchon lange Jahre beſchäftigt, iſt das Studio—, das „Theater der jungen Mannſchaft“ wollen wir es einmal nennen. Wir haben ſchon mehr als einmal unſere Ge⸗ danken hierüber entwickelt. Leider mußten wir bislang ſelbſt die Unüberwindlichkeit äußerer Umſtände zur Durchführung dieſes Planes an⸗ erkennen. Heute aber glauben wir, im großen geſehen, die Vorausſetzungen zu ſehen. Wir haben hier unſerem Nachwuchs eine Ver⸗ pflichtung einzulöſen. Unſerem künſtleriſchen Nachwuchs wie unſerem dichtenden; nicht zuletzt aber auch dem Beſucher⸗Nachwuchs. Wir hoffen deshalb trotz mancher noch beſtehenden Schwie⸗ rigkeiten, daß man doch unſeren Plan aufgreift und hier einmal ein Fundament für die kom⸗ mende Geſtalt des Theaters ſchafft. Denn das ſteht feſt: Aus dieſem Avantgarde⸗Theater wird die jungerevolutionäre Form eines neuen Theaters wachſen! Roſenberg gab uns eine Parole, deren Sieg den Sieg des Theaters, des Volks⸗ und Nationaltheaters in ſeiner reinſten Form, bedeuten wird. Schaffung einer deutſchen Volkskultur als Bürgſchaft und Unterpfand deutſcher Binigung, damit Wiedergeburt deutſcher Kunſt durch un⸗ zertrennliche Bindung jedes Schöpfertums an Blut und Boden, an nordiſche Charakterhaltung, an die Idee der Treue, des Kampfes, des Hel⸗ diſchen und Sieghaften. Vom Betriebstheater zum Kulturfaktor! Noch nie hat das Theater für ſeine Aufgaben von einem Staatsführer wärmere Förderung erfahren als durch Adolf Hitler. Kunſt iſt nicht nur Können, ſondern ebenſoſehr Künden und Glauben! Das Volk iſt bereit, ſeine Herzen umpflügen zu laſſen von einer geſtaltenden Hand. * Der Vorhang hebt ſich! Eine neue Spielzeit beginnt! Möge es eine Spielzeit der Erfolge werden! Wenn die Gemeinſchaft der Künſtler gerüſtet iſt, wenn die Bereitſchaft des Volkes erfüllt wird, dann werden die Früchte reifen Habsheim. — * 0 Behutſam öffne ich das kleine Tor zum Wunderreich der Bühne. Aufrauſchende Or⸗ cheſterklänge, beſchwingter Chorgeſang feſſeln die Sinne. Das hier herrſchende Dämmergrau wird von grellfarbigen Strahlenbündeln eines Projektors durchſchnitten. Auf einem, die Büh⸗ nenrückwand abſchirmenden Vorhang ſegeln zierliche Wolkenbällchen inmitten leuchtender Himmelsbläue. Wie ein belebter Scherenſchnitt wirkt die eifrige Bedienungsmannſchaft der ſil⸗ houettenhaften Beleuchtungsanlage. Ueber her⸗ umliegende Felsatrappen, ein Gewirr von Seil⸗ zeug, gelange ich dicht neben die eigentlichen Bretter, die die Welt bedeuten. Grelles Rampenlicht... viel Wald... ſchöne Frauen... Weberſche Muſikaskaden ſchmei⸗ cheln in köſtlicher Herbheit... unvergeßliche Eindrücke! Neben mir ſtehen Spielleiter, die Partitur verfolgend, von der Bühne abgetretene Schauſpieler, Bühnenarbeiter, techniſche Leiter. Eben rauſcht der Vorhang— kräftige Fäuſte greifen in die glatten Zugſeile. Ein Beifalls⸗ donnern der Theaterbeſucher im Zuſchauerraum. Einige Vorhänge... Ende.— Eigentlich ſchade, es hätte mich ruhig etwas früher hier herein⸗ hageln können!.. Angeregt plaudernd, ſuchen die Darſteller ihre Umkleideräume auf. Und hinter den Kuliſſen beginnt wieder bewundernswerte, präziſe Ar⸗ beit, um alle benötigten Requiſiten zurück an Ort und Stelle zu bringen. Ohne irgendein Kommando klappt alles tadellos— die Leute ſind richtig: Felsblöcke, ganze Eichbäume ſchwir⸗ ren nur ſo! Aha, da kommt der Betreuer der Waffen mit Gewehren wohl geſchultert. Mit den aner⸗ kennenden Worten:„Ihre Freikugeln habens mir vorhin mächtig angetan, die Schüſſe gingen durch Mark und 50 Pfennig!“ knüpfe ich raſch Bekanntſchaft und mein Wunſch, die Wafſen⸗ kammer ſehen zu dürfen, wird erfüllt. Treppauf gehts. Ein Schlüſſel knirſcht ins Schloß. Der Waffenmeiſter ſtößt die Tür auſ. und der prächtige Anblick der wohlgeſpickten Waffenkammer läßt die Augen leuchten, das Herz höher ſchlagen. 5 „Donnerwetter, Sie haben ja hier ein rich⸗ tiggehendes, kleines Arſenal!“„Für moderne Kriegszwecke allerdings wenig geeignet! Hier liegen meiſt Waffen, deren Träger perſönliche Tapferkeit nicht vermiſſen laſſen können. Nur mal rein zwiſchen die alten Hauer!“— Längs der Seitenwände ſtehen hohe Regale mit Schwertern überladen. Die Mitte des zeräu⸗ migen Zimmers nehmen Gewehrſtänder ein. Nach der Reihe wiege und ſchwinge ich aſſy⸗ riſche, ägyptiſche, mauriſche Schwerter, betrachte bewundernd römiſche, orientaliſche und altger⸗ maniſche Klingen, langſtahlige Kreuzritlter⸗ ſchwerter. Ein Stück köſtlicher als das andere. Ein mächtiger Zweihänder, der der kämpfenden Truppe einſtmals die blutige Gaſſe bahnte, nimmt mich ganz in Anſpruch. Landsknechts⸗, ſpaniſche Korb⸗ und Halbkorb⸗, ſowie Wallen⸗ ſteinſchwerter bilden eine gewichtige Front neben zierlichen graziöſen Galanteriedegen des 18. Jahrhunderts. Die prächtige Empfindung, in all dieſen Waffen geradezu ſchwelgen zu kön⸗ nen, ſteigert ſich noch beim Anblick und„Pro⸗ bieren“ der gezogenen Klingen pfundiger Dra⸗ goner⸗, Huſaren⸗ und Bosniakenſäbel— durch⸗ weg herrliche Stücke, viele in feiner Einlege⸗ arbeit. Seitengewehre, Dolche und Jagdmeſſer, bis zu neuzeitlichen Ausführungen, ruhen hier 14⁰ Partiſanen, nebeneinander, träumen in friedlicher Muße im ühnenalltag im Nampenli Haus der Muſen, träumen von ſolider Arbeit in vergangenen Jahrhunderten, von ſpieleri⸗ ſchem Wiedererwachen bei Rampenlicht. Sie warten geduldig, bis ihr Herr und Meiſter ſie ruft, zu friſchem Spiel, zu Schlachtenlärm und Kriegsgetümmel. Armbruſt, Streitaxt und Streitkolben laden vielverſprechend zum Zupacken ein. Hellebarden, Pfaufeder, Cleve, Speer und Sturmgabel ſprechen recht herausfordernd von harten, ehrlichen Kämpfen. Klobige, alte Stein⸗ ſchloßpiſtolen und Reiterhandfeuerwaffen geben einen Begriff von der raſchen Weiterentwicklung der Feuerwaffen bis zur heutigen Zeit. Werwolle Stücke zeigen ſoviel des Anregenden, daß mein freundlicher Führer ſchon alle Mühe hat, all meiner unzähligen Fragen gerecht zu werden. Bauernkriege, Bundſchuh, Armer Heinrich er⸗ ſtehen aufs neue. „Wenn ich bislang der Meinung war, im Theater nur minderwertige Nachahmungen an⸗ treffen zu können, ſo haben Sie mich mit Ihren tadellos im Schuß gehaltenen Sorgenkindern angenehm enttäuſcht!“ „Ja, ich liebe aber auch all die mir anver⸗ trauten Stücke ſehr“, erzählt mir der Waffen⸗ meiſter beim Gang zur Rüſtkammer,„zu⸗ mal ich ja meiſt ſelbſt bei den verſchiedenen Vorſtellungen neben den Schauſpielern ſtehe und ſchieße, ohne daß es das Theaterpublikum auch nur ahnt. Wenn auch nur Platzpatronen bei uns Verwendung finden, ſo iſt doch die Knallerei auf her Bühne nicht ungefährlich.“— Eine beſtätigende Geſte des linken Daumen⸗ ſtummels belegt mit aller Deutlichkeit dieſe Tatſache. „Das war vor drei Jahren... bei der„Eng⸗ loſen Straße“... große Schießerei hinter der Szene.., alle Hände voll zu tun. Ich be⸗ achte Stichwort und Signale, um Einſchläa“ und Abſchüſſe genau zu bringen. Freue mich ſchon auf das Ende her Generalprobe. Ahends ſoll die Premiere folgen. Beim Abmarſch der Truppen raſerdes Schnellfeuer. Der Vorhang fällt und unglücklicherweiſe mein linker Dau⸗ men ebenfalls! Es mußte alles herausgeholt werden an Knalleffekt, was möglich war. Griff infolge Kabelbruchs meiner Lampe im Dunkeln mit beiden Händen nach friſchgeladenen Revol⸗ vern. Schuß fällt... Daumen fehlt! Trotz größter Schmerzen ſchoß ich abends bei der Premiere allein die knallige Kampfhandlung zu Ende.“ „Ohne daß wohl die Premierebeſucher auf der Bühne ſickerndes Blut vermutet hätten, das —iſt Dienſt ain Kunden und' Grädmeſſer Ihrer Kaltblütigkeit, Waffenmeiſter!“ Doch beſcheiden winkt er ab. und wir treten in das Reich der blitzenden Eiſenkerle, die auf fröhliche Turniere und ernſte Treffen zu warien ſcheinen. In der Rüſtkammer gleißen in ſeltſamer Starre prächtige Renaiſſance⸗ und Pikenier⸗ rüſtungen. Wetterfeſte Pappenheimer Küraſſe neben der ſtählernen Hülle der Jungfrau von Orleans. Stilechte Rüſtungen und Küraſſe des 17. Jahrhunderts mit Schenkeldecke, Arm⸗ und Beinſchiene, kunſtfertig gewölbtem Bruſt⸗ und Rückenteil, Schoß⸗ und Kniekacheln ſowie zünf⸗ tige Kettenhandſchuhe werden in Schach gehal⸗ ten von der eiſernen Fauſt des Götz von Ber⸗ lichingen. Römiſche Feldherrn⸗, Hauptmänner⸗ und Kriegerrüſtungen liegen ohne Zagen neben den ln der „Rüstkammer“ des Nationòltheafers Aufn.: Wilhelm HB-Bildstock blendenden Harniſchen, die für Wotan, Sieg⸗ fried, Hagen, Gunther, Brünhilde und die gött⸗ lichen Walküren fix und fertig bereit ſtehen Dieſe ſeltſoam anmutende Garderobe wartet unter zarter Vaſelinſchicht bis mal wieder ein Lohengrin, Telramund, Richard III, König Heinrich oder gar die ſchöne Helena ſich hin⸗ einzwängen. „Auf, auf zum Kampf!“ klirren Topfhelme, Keſſelhauben mit offenem und geſchloſſenem Viſier, Burgunder⸗Pappenheimer Helme und trutzige Kettenhauben. Eine Welt aus„Pan⸗ zerſtahl“ droht und lockt; erzählt dem ſtaunen⸗ den Beſchauer von glanzvoller Herrlichkeit ver⸗ gangener Epochen, von naturgetreuer, köſtlich vollendeter Wiedergabe in prachtvollen Darſtel⸗ lungen auf unſerer trahitionsreichen Bühne! Gewiß ſind dieſe Rüſtungen aus leichtem Eiſenblech... um die geplagten Darſteller nicht weiter zu beſchweren,— doch der empfangene Eindruck iſt wahrhaftig„waſchecht““ In der Speerkammer plaudern wir⸗ein Weilchen von dem ſoeben Geſchauten und der Waffenmeiſter erzählt mir einige Kniffe von ſeiner umfaſſenden Tätigkeit: „Die Löſung der Erſchießung Schlageters (Willi Birgel) auf den Brettern, wo jeder Quadratmeter Boden für dekorative Ausſtat⸗ tung berechnet iſt, muß einwandfrei werden. Es heißt doppelt aufpaſſen: auf die Feuer⸗ gefährlichkeit der Requiſiten und auf die Mit⸗ wirkenden ſelbſt! Die Entfernung Schlageters bis zur feuernden franzöſiſchen Trupperbetrügt „fünf Meter Der Waffenmeiſter kalkuliert die ſchwächſte Ladung aus, um den größtmöglichſten Effekt damit zu erzielen. Bei der Hauptpröbe ſtellte ſich heraus, daß Herr Birgel, trotz der ſchwachen Ladung, Pulverſpritzer im Geſicht ab⸗ bekam und blutete. Ein Donnerwetter ſteigt. Es wird Abhilfe gefordert. Ich befeſtigte alſo in meiner Werkſtätte an den Laufmündungen ſämtlicher benötigter Gewehre ſchmale Flach⸗ eiſen, im Winkel von 45 Grad abwärts geneigt. Der Feuerſtrahl wurde ſomit nach unten ab⸗ gelenkt, zur Beruhigung und Zufriedenheit aller Beteiligten!“ „Ihre Findigkeit ſcheint Ihrem Schneid eben⸗ bürtig zu ſein!“„Für was iſt man letzten En⸗ des angeſtellt!?“ lächelt er verſchmitzt.„Dem Regiſſeur waren beiſpielsweiſe die ſchießtech⸗ niſchen Vorgänge bei demſelben Stück etwas zu mager. Mehr Wirkung war erwünſcht! Ich rüſtete alſo eine Abteilung Gewehre mit Va⸗ cuumblitzen aus, die umflort und daher unſicht⸗ bar an der Gewehrmündung befeſtigt und von einer Taſchenlampenbatterie im ausgefräſten Kolben mittels Klingelknopfdruck zur Zündung gebracht wurden.“ „Die Leiſtung war ſo großartig“, mußte ich ihm als Augenzeuge beſtätigen,„daß mir bei gefallenem Vorhang noch die Augen geblendet waren.“ „Doch jedenfalls nicht bis jetzt!“ meint er und deutet auf die bequeme Bettvorlage aus ſchwar⸗ zem Fell, die meine Pedale während des ſpan⸗ nenden Erzählens ſchön mollig warm gehalten hatte. Um Gottes willen, ſchnell auf und da⸗ von... das iſt ja des grimmen Hagens pelz⸗ beſetzter Schild!! Und dazu noch eingemottet! „Na, dann aber ſchleunigſt abgezogen, man kann nie wiſſen, wie ſich der geſtrenge Einaug dazu verhalten würde, wenn.“ Zwiſchen dem Dachgebälk des alten Teiles des Nationaltheaters geht es vorbei und ab⸗ wärts; an der ureigenen Welt der in allen Farb⸗ tönen ſchillernden Theaterkleiderſammlung vor⸗ über. Die Räume atmen den Zauber einer großen Vergangenheit. Spürt man nicht die Schatten der einſtmals hier wirkenden Großen? — Nicht das tätige Sein, der jetzigen?.. Theaterromantik... Bühnenluft... Künſtler⸗ leben innerhalb des alten Muſentempels? Ja, man wird ſo richtig vom grauen Alltag in eine mehr wie anheimelnde, traumhafte Stimmung gehoben!— Wir paſſieren wohlbehütete Kämmerlein züch⸗ tiger Jungfrauen, die holdlächelnd die letzten Spuren ihrer etwas kapriziös wirkenden Rampenlichtkosmetik hinwegtupfen,— Bald ſtehen wir in der guteingerichteten Werkſtätte des Waffenmeiſters, die ſeit dem Brand beim„Fiesco“ gegenüber dem Theater untergebracht werden mußte, da ſie einen feſt⸗ wandigen Pulverſchrank aus Eiſenbeton be⸗ herbergt. Hier ſind all die netten Dinge, wie Patronen, Blitzwolle, Nebelpulver und ſo fort ſicher untergebracht, bis ſie bei den Vorſtellun⸗ gen dazu beitragen werden, die Szenenbilder recht wirkungsvoll und„lebenswahr“ mit⸗ geſtalten zu helfen. Ein Stück Bühnenalltag iſt an unſeren Augen vorbeigezogen. Wir haben einen der vielen unſichtbaren Helfer im Dienſte un⸗ ſeres hervorragenden Kulturträgers und ⸗über⸗ mittlers ins Rampenlicht gerückt! Er kommt aus Hamm in Weſtfalen, aber er iſt trotzdem ein richtiger Süddeutſcher— er ſtammt aus Bad Kreuznach. Seine für die erſten bewußten Eindrücke entſcheidenden Ju⸗ gendjahre verlebte er ſogar in nächſter Nähe von Mannheim, in Weinheim an der Berg⸗ ſtraße. Er iſt alſo faſt ein Landsmann von uns. * Karl Petry Aujin.: Aug. Wendel, Weinheim HB-Bildstock kennt: Karl Petruj, der Leiter der Malerwerkstatt Karl Petry iſt im Jahre 1906 geboren, alſo noch nicht ganz dreißigjährig. Eine gewiſſe handwerkliche Vorbildung erfuhr er während ſeiner Lehrzeit als Anſtreicher. Einige Jahre verbrachte er⸗als wandernder Gehilfe in der Schweiz, Italien, Oeſterreich und Deutſchland. In München beſuchte er, da ſich immer ſtärker der Drang zu eigentlicher künſtleriſcher Betäti⸗ gung regte, die Abendkurſe der Kunſtgewerbe⸗ ſchule. Während der Jahre 1927 bis 1930 ſtudierte er in Karlsruhe bei Profeſſor Bab⸗ berger(dekoratives Malen) und Profeſſor Gehni(Akt, Figur und Kopf). Danach be⸗ tätigte er ſich als Kunſtgewerbler, um dann ſchließlich nur noch als freier Künſtler zu ſchaffen. Karl Petry iſt in der Hauptſache Aquarelliſt. Als ſolcher kann er trotz ſeines erſt kurzen künſtleriſchen Weges ſchon auf achtbare Erfolge zurückblicken. Wenn Petry von ſich ſelber be⸗ „Ich ſtehe erſt am Anfang meines Schaffens“, ſo mag man daraus ermeſſen, daß hier ein junger Künſtler Großes vorhat. In Hamm, wo der Künſtler ſeit 1934 wohnte, trug er, der bisher noch Unbekannte, mit einer um⸗ foſſenderen Ausſtellung eigener Werke den erſten, weithin ſichtbaren Erfolg davon. Die Zeitungen aus der ganzen weſtfäliſchen Um⸗ gebung heben übereinſtimmend die von ſtarker perſönlich gefärbter Geſtaltung getragene Dar⸗ ſtellungsweiſe und eine bereits zu ungewöhn⸗ lichen Graden gediehene techniſche Bereitſchaft des Künſtlers hervor. Bei der Eröffnung der Ausſtellung im Hammer Guſtav⸗Lübcke⸗Muſeum, die der Künſtler mit 61 Aquarellen beſchickte, hielt Petry eine kurze Anſprache, in deren Ver⸗ lauf er hervorhob, daß ihm als Darſtellungs⸗ gegenſtand beſonders die dämmernde Lond⸗ ſchaft zum Erlebnis geworden ſei. Bezeichnend iſt ferner die Tatſache, daß Petry dieſe meiſt düſteren Landſchaften, Landſtraßen, baumumfäumten Wege, Kirchen, Bergfernſich⸗ ten, Dorf⸗ und Stadtſtraßen aus dem Gedächt⸗ nis auf das Papier bannt. Daneben finden ſich aber auch ſchon einige Bildniſſe, wovon am be⸗ merkenswerteſten das Selbſtbildnis iſt. Dem Beſchauer der Bilder fällt neben der Sicherheit in der Führung der Linien bei Petrys Werken die noch ungehemmte Freude an der Farbe und dem Spannungsmoment der Farbgegenſätze auf. Dieſe Helligkeitsunter⸗ ſchiede ſind es auch, die bei der reinen Schwarz⸗ Weiß⸗Wiedergabe der Bilder im Zeitungsdruck einen wichtigen Teil der urſprünglichen Wir⸗ kung bewahren helfen. Aduarell von Karl Petry HB-Bildstock Aufn.: Aufn.: Br re mit Va⸗ her unſicht⸗ gt und von lusgefräſten ir Zündung „mußte ich aß mir bei n geblendet eint er und aus ſchwar⸗ d des ſpan⸗ m gehalten uf und da⸗ agens pelz⸗ ingemottet! jogen, man nge Einaug lten Teiles ei und ab⸗ allen Farb⸗ mlung vor⸗ iuber einer n nicht die en Großen? jetzigen?.. Künſtler⸗ npels? zuen Alltag traumhafte ierlein züch⸗ die letzten wirkenden ngerichteten ſeit dem em Theater einen feſt⸗ nbeton be⸗ Dinge, wie und ſo fort Vorſtellun⸗ zenenbilder ſahr“ mit⸗ eren Augen der vielen nenſte un⸗ und ⸗über⸗ ckt! neben der Linien bei nte Freude moment der gkeitsunter⸗ n Schwarz⸗ itungsdruck lichen Wir⸗ 1B-Bildstock Aliee Decarli Eliſabeth Gillardon Aufn.: Rosel Schwatzmann, Mainz Erika Köſter Aufn.: Brinckmann-Schröder, Braunschweig i a Die Kommenden Neue Gesichter am Nationaltheater Nachdem nun ſchon ſeit einigen Tagen wieder eine emſige Probentätigkeit in dem Haus am Schillerplatz eingeſetzt hat, wird das Theater heute abend mit der Erſtaufführung von Hjal⸗ mar Bergmans Luſtſpiel„Sr. Gnaden Teſtament“ wieder ſeine Pforten öffnen. Neben der äußeren und inneren Erneuerung und Auffriſchung, die das Haus erfahren hat, werden den Zuſchauer vor allem die einſchnei⸗ denden perſonellen Veränderungen im Spiel⸗ verband, die durch die zahlreichen Neuverpflich⸗ tungen entſtanden ſind, intereſſieren. Das iſt zunächſt Alice Decarli die aus Eſſen an der Ruhr zu unſerer Schau⸗ ſpielgemeinſchaft ſtößt, hat einen räumlich be⸗ wegten Lebensweg hinter ſich. Das Licht der Welt erblickte ſie im Lande der Kirſchblüre, bei unſeren Antipoden, den Japanern. Wenn ſie trotzdem nicht exotiſch ausſieht, dann kommt es daher, daß ſie von deutſchen Eltern ſtammt. Uebrigens verlebte ſie ihre Kindheit, alſo die Jahre der entſcheidenden perſönlichkeitsbilden⸗ den Einflüſſe, in China, das ihre Familie im März 1919 verließ, um die deutſche Heimat an⸗ zuſteuern. In Dresden wetzte ſie noch die Bänke der letzten Schuljahre, als bereits das derühmte Theaterblut ſich zu melden begann. Das war ſozuſagen„erbliche Belaſtung“, denn ihre Vor⸗ fahren hatten ſchon ſeit zwei Generationen auf den weltbedeutenden Brettern geſtanden. In Düſſeldorf verdiente ſie ſich bei dem Ritt über die Bühne die erſten Sporen, dann folgt die Mitgliedſchaft einer Wanderbühne, hierauf ein Halt im Stadttheater Guben und ſchließlich Eſſen, wo ſie in den vergangenen vier Jahren arbeitete. Nun beginnt ihr Auftreten in Mannheim und die Mannheimer Theaterbeſucher werden ge⸗ ſpannt ſein, eine in Japan geborene, in China aufgewachſene deutſche Schauſpielerin kennen zu lernen. Elisabeth Gillardon die als Soubrette für Oper und Operette an unſere Bühne verpflichtet wurde, erzählt, daß ſie urſprünglich gar nicht zur Bühne wollte. Als ſie von Lohr am Main, wo ihr Vaterhaus ſtand, in die Welt zog, war es nicht ihre Ab⸗ ſicht, Theater zu ſpielen, ſondern in Karlsruhe in einer Frauenſchule den Haushalt zu lernen. Als ſie dort zufällig einmal in der Zeitung las, daß das Konſervatorium Stimmen für den Chor ſucht, meldete ſie ſich, da ſie auf dieſe Weiſe hoffte, mehr Ausgang zu bekommen. Nachdem man ihr aber ſagte, daß ſie eine gute Stimme habe, nahm ſie dann doch Privatſtun⸗ den, und als das Jahr Frauenſchule zu Ende ging, durfte ſie nach inſtändigem Bitten zur weiteren Ausbildung nach Würzburg, von wo ſie ſpäter in eine Privatmuſikſchule nach Mann⸗ heim kam. Und nun kommt das Wichtigſte, er⸗ zählt ſie weiter: Ich hatte ſelbſt ein Theaterabonnement und Martha Langs Aufn.: Illenberger, Stuttgart * Marlene Müller⸗Hampe Auin.: Tillmann-Matter, Mannheim ſah in„Fidelio“ und„Figaros Hochzeit“ Guſſa Heiken. Hier dachte ich zum erſtenmal: das möchteſt du wohl auch können, war doch bis dahin mein Ziel geweſen, Geſangslehrerin zu werden. Um alle Zweifel zu beheben, ließ ich mich von Profeſſor Iro(Wien) prüfen und— ſo wurde es ernſt mit dem Theater. Nach mei⸗ ner erſten Ausbildung in Wien habe ich in Brünn als„Nedda“ gaſtiert, mit nur einer Verſtändigungsprobe, ohne ſchauſpieleriſchen Unterricht, und ohne die Partie geſehen zu haben. In der Probe ging es ganz gut, doch als Columbine hagelte es Schwierigkeiten. Trotzdem gab es einen Vertrag, den ich aber löſte, da ich in das meinem Vaterhaus benach⸗ barte Mainz kommen konnte. Ein Jahr ſpäter wurde ich dann von Intendant Geer nach Bielefeld geholt, wo ich zwei Jahre blieb. Nun freue ich mich auf Mannheim, das mir noch in ſo lieber Erinnerung iſt, freue mich auf die Arbeit an der Stätte, an der ich zum erſtenmal die große Sehnſucht gehabt habe, auch einmal auf der Bühne zuſtehen. Erika Köster die neue Tanzmeiſterin und 1. Solotänzerin, iſt eine urſprüngliche Tanzbegabung. „Ich bin ein motoriſcher Menſch“, erzählt ſie, „daß heißt, ich ſetze alles in Bewegung um. Dies wurde ſchon in meiner früheſten Jugend offenſichtlich, da ich alles, was mich als Kind erfreute oder bekümmerte, tanzte.“ So war es nur natürlich, daß ſie neben der Schule und den muſikaliſchen Studien eine Tanzſchule beſuchte, und zwar, dem Zeitgeiſt entſprechend, eine Schule moderner Richtung. Daß aber ihre Ausbildung nicht einſeitig er⸗ folgte, verdankt ſie einem alten Ballettmeiſter der Münchener Oper. Er war es auch, der ſie auf das alte Ballett als die Grundlage des Tanzes hinwies. Im Verlauf der weiteren Studien drängte es ſie dann vom rein Tänzeri⸗ ſchen zum Schauſpieleriſch⸗Darſtelleriſchen. Die Verbindung ſah ſie im Theatertanz. Nach zwei⸗ jähriger Tätigkeit in der Tanzgruppe der Dres⸗ dener Staatsoper wurde ſie als Tanzmeiſterin an das Landestheater Gotha verpflichtet. Dar⸗ auf folgten in gleicher Stellung Kiel und Braunſchweig. Ueber ein Lieblingsthema äußert ſie ſich: „Ich bekam vor Jahren in München„Mariä Wiegenlied“ von Reger geſchenkt. Sofort ge⸗ ſtaltete ich es zum Tanz und tanzte es auf meinem erſten Münchener Abend. Es war mir wertvoll, daß Alfred Roſenberg— damals Mit⸗ arbeiter am„Völkiſchen Beobachter“— zugegen war. Er betonte in ſeiner Kritik, welch Wagnis und Seltenheit es damals war, deutſche Inner⸗ lichkeit auf das Tanzpodium zu bringen. Seit jener Zeit hat mich die Geſtaltung des Marien⸗ lebens nicht mehr losgelaſſen. Es iſt ſehr ſchwer, Motive für ſein künſtleriſches Schaffen anzu⸗ geben oder es gar zu analyſieren, aber eines Beryle Scharland Aufn.: Jllenberger, Stuttgart Heinrich Koehler⸗Helffrich Aufn.: Hostrup, Mannheim Heini Handſchuhmacher Aufn.: Giese, Freiburg i. Br. Richard Lauffen Dr. Carl Schlottmann HB-Bildstöcke(1ob ——— ſcheint mir doch im Mittelpunkt zu ſtehen, das mich immer wieder aufs neue treibt: es iſt die Darſtellung der Frau und Mutter, wie ſie am reinſten im Geiſt des mittelalterlichen naiven Menſchen zum Ausdruck kommt. Für ihn iſt Maria ja nicht die ſchöne Jungfrau und ſtrah⸗ lende Himmelskönigin, wie die Kirche ſie ſieht, ſondern die liebende und leidende Mutter. Dieſe Beſchäftigung führte mich auch zur Auseinanderſetzung des mittelalterlichen Men⸗ ſchen mit dem Tode, wie ſie uns in den Bil⸗ dern eines Lucas Cranach, eines Albrecht Dü⸗ rer und den überlieferten Texten von Toten⸗ tänzen vorliegt. Dieſe dramatiſche Szenen, wie „Der Tod und der Landsknecht“ und„Der Tod und die Mutter“ drängen gerade zur tänzeri⸗ ſchen Darſtellung und Ausdeutung.“ NMarthea Langs Ja, das iſt ein„ſchwieriger Fall“. Inſofern nämlich, als dieſe Künſtlerin eigentlich erſt„nach Redaktionsſchluß“ hier eintrudeln wird. Sie hat ſich uns noch nicht vorgeſtellt, ſo daß wir un⸗ ſeren Leſern vorerſt einmal nur verraten kön⸗ nen, daß Martha Laugs in Dortmund aus⸗ gebildet iſt, ein Jahr in Hagen und ebenſo lang in Stettin tätig war und jetzt als Nach⸗ folgerin für Inge Burg die Rollen einer ju⸗ gendlichen Naiven übernehmen wird. Wir werden ja im Laufe der Spielzeit noch Gelegenheit haben, auch dieſe neue Kraft un⸗ ſeren Leſern bekannt zu machen. Marlene Nüller-Hampe die vom Landestheater Braunſchweig kommt, wurde als jugendliche Dramatiſche und Zwi⸗ ſchenfachſängerin, ſowie als Operettenſängerin für klaſſiſche Operette verpflichtet. Sie iſt für Mannheim keine Unbekannte mehr, ſang ſie doch vor einiger Zeit die Agathe im„Freiſchütz“ und erſt in der letzten Ringaufführung gaſt⸗ weiſe die Sieglinde in„Walküre“. Ihre haupt⸗ ſächlichſten Partien ſind die Eliſabeth in „Tannhäuſer“, die Elſa in„Lohengrin“, die Gräfin in„Figaros Hochzeit“, die Leonore in „Racht des Schickſals“, der Octavian im„Ro⸗ ſenlavalier“, die Tosla uſw. Ueber ihre Büh⸗ nnenlaufbahn ſchreibt ſie ſelbſt kurz folgendes: Meine Heimat iſt Chemnitz, wo ich das Glück hatte, am dortigen Opernhaus meine künſtleri⸗ ſche Laufbahn beginnen zu können. Der Weg führte mich dann über Braunſchweig an das Rationaltheater Mannheim. Ich freue mich ſehr auf meinen neuen Wirkungskreis und hoffe, daß mir das Mannheimer Publikum ſein Wohl⸗ wollen entgegenbringen wird. Beryll Scharland „Mother, do let me be an actress— Mutter, laß mich doch Schauſpielerin werden! Schon mit 5 Jahren war ich erfüllt von dieſem Wunſche, und was ich als Kind an Spielen begann, es kam auf Theaterſpielen heraus. Wenn ich nur ein Tuch oder ein Stück Seide zum Verkleiden oder ein bißchen Schminke erwiſchen konnte, war ich glücklich. Meine Eltern begegneten mir immer voll Verſtändnis, und nie hat meine Mutter meine Theaterſehnſucht zu dämpfen verſucht. Engliſcher Abſtammung und in Nordamerika geboren, kam ich mit meiner Mutter vor 13 Jahren nach Deutſchland, als ſie krank war und mein Vater ſie nur deutſchen Aerzten an⸗ vertrauen wollte. Seitdem lebe ich in Stutt⸗ gart. So iſt mir dieſe Stadt zur zweiten Hei⸗ mat und die deutſche Sprache zur zweiten Mut⸗ terſprache geworden. Als ich aus der Schule kam, erhielt ich von meinen Eltern ſofort die Erlaubnis, mich ausbilden zu laſſen, und ich hatte das Glück, bei einer Lehrerin arbeiten zu bHürfen, die nicht nur eine ausgezeichnete Künſt⸗ lerin, ſondern auch ein außergewöhnlicher Menſch iſt. Von ſolchem Vorbilde geführt kam ich zum Theater. Ich ſpielte zuerſt bei der Württembergiſchen Landesbühne, dann am Staatstheater Stuttgart und freue mich jetzt ſehr auf Mannheim. Heini Handschuhmacher erzählt Da kluge Kinder früh ſterben und ich doch gerne leben wollte, habe ich es nur bis zum„Einjährigen“ gebracht. Mir langte es. Mit der dem Verliner eigenen Beredſamkeit gelang es mir, meinen Vater dahin zu bringen, daß ich die ſtaatliche Schauſpielſchule beſuchen durfte. Sch wurde als einziger von 150 Prüflingen Sie ſich vorſtellen. Leider iſt das G blit war ich ein ſo ſchönes Knd. ſofort aufgenommen. Somit gelang es mir, nicht nur die Prüfungskommiſſion, ſondern auch meinen Vater zu überzeugen, daß ich mich zum Schauſpieler eigne, Alſo: Zwei Jahre ſtaatliche Schauſpielſchule, dann mein erſtes Engagement Stadttheater Aachen, wo ich fünf Jahre blieb, dann Landes⸗ theater Darmſtadt, Juli⸗Auguſt 1934 Gaſtſpiel am Münchener Volkstheater und die Spielzeit 1934/35 Stadttheater Freiburg i. Brsg. Ich möchte Ihnen noch ein nettes Erlebnis, das ich in Aachen hatte, nicht vorenthalten: Glücklich mit einem zweijährigen Vertrag in der Taſche, fuhr ich in mein erſtes Engagement nach Aachen. In Hannover ſtieg ein gut aus⸗ ſehender, grauhaariger Herr zu mir ins Abteil, ihm folgte eine Dame, die, wie es ſich ſpäter herausſtellte, ſeine Gattin war. Wir kamen ins Geſpräch, und ich erzählte, daß ich als friſchgebackener Schauſpieler nach Aachen ins Engagement fahre. Im Laufe der Unterhal⸗ tung erfuhr ich, daß das Ehepaar ſchon ſeit längerer Zeit in Aachen wohnt. Kurz vor Aachen ſagte ich:„Na, vielleicht ſehen wir uns mal wieder!“ Darauf erwiderte der Herr: „Ich glaube beſtimmt, denn ſo groß iſt ja Aachen nicht!“ Um der Dame eine Freude zu machen, bot ich ihr Freikarten fürs Theater an!“ Sie antwortete:„Ich nehme Sie beim Wort!“ Einige Tage ſpäter begannen die Proben zu den„Räubern“, und als ich auf die erſte Büh⸗ nenprobe kam, merkte ich, daß der alte Moor der grauhaarige Herr aus dem D⸗Zug war. Lachend ſagte er:„Das haben Sie wohl nicht erwartet, daß wir uns ſo ſchnell und hier auf der Bühne wiederſehen würden!“„Uebrigens ſollen Sie wegen Ihrer Steuerkarte ſofort an die Kaſſe kommen!“ Ich, folgſam, wie ich bin, trabe zur Kaſſe, klopfe an, und wer macht das Schiebefenſterchen auf?! Die Gattin des grauhaarigen„alten Moor“, die an dem Theater Kaſſiererin war, und ſagte zu mir:„Ach, Sie bringen mir wohl ſchon die Freikarten?!“... Das dumme Ge⸗ ſicht, das ich daraufhin gemacht habe, können Richard Lauffen der als Schauſpieler für ernſte und heitere Cha⸗ eſicht geblieben, und früher rakterrollen verpflichtet wurde, ſtammt aus Gladbach⸗Rheydt. Es galt für ihn manche Schwierigkeiten zu überwinden und Hinderniſſe aus dem Weg zu räumen, bis es ſo weit war, daß er ſich auf den Theaterberuf vorbereiten konnte. Seine Studien begann er in München, wo er der letzte Schüler von Toni Stury⸗ Wittels war, die ſeinerzeit lange hier in Mann⸗ heim tätig geweſen iſt. Das Geld für ſeine Stunden verdiente er ſich hauptſächlich beim Rundfunk, wo er öfter Gedichte rezitierte und Novellen vorlas. Nachdem er ſeine Ausbildung bei Otto Wernicke in München beendet hatte, trat er ſein erſtes Engagement in Döbeln an. Seine erſte größere Rolle war der Moritz Stie⸗ fel in Wedekinds„Frühlings Erwachen“, den er an den Kammerſpielen in München ſpielte. Ueber Leipzig und Plauen kam er dann an das Landestheater in Oldenburg, von wo ihn In⸗ tendant Brandenburg für die Manntewer Bühne engagierte. Heinrich Köhler-Helffrich der neue Spielleiter der Oper, der für den ſchei⸗ denden Dr. Hein nach Mannheim kommt. Er ſteht als geborener Karlsruher unſerer Süd⸗ deutſchen Heimat beſonders nahe. Er beſuchte in ſeiner Vaterſtadt die Volksſchule und das Gymnaſium, ging dann an die Univerſitäten Heidelberg, Freiburg und Berlin, wo er ſich dem Studium der Geſchichte, der Literaturge⸗ ſchichte und vor allem der Muſikwiſſenſchaft widmete. Seine Theaterlaufbahn begann er 1927 als Spielleiter und Dramaturg am Stadt⸗ theater Mainz. 1929 kam er dann als Ober⸗ ſpielleiter an das Stadttheater Saarbrücken, wo er drei Jahre lang erfolgreich tätig war. Von 1932—1934 lebte er als Kulturfilmregiſſeur und Drehbuchverfaſſer abwechſelnd in München und Berlin, war zwiſchendurch Gaſtregiſſeur an der Plaza in Berlin und am Stadttheater Magdeburg und wirkte zuletzt als Oberſpiel⸗ leiter an der Hamburger Schiller⸗Oper. Dr. Carl Schilottmann der neue Heldenbariton, ſchreibt über ſich ſelbſt: „Mein Ur⸗ur⸗ur⸗urgroßvater war Lehrer und Kantor, deſſen Sohn hatte den gleichen Beruf an der durch ihr Glockenſpiel berühmten Pa⸗ rochialkirche in Berlin. Das war um 1740. Zwei Häuſer davon wurde ich ſelbſt 1901 ge⸗ boren und machte noch zwei Häuſer weiter 1920 am Gymnaſium zum Grauen Kloſter mein Abi⸗ tur, ſtudierte in Berlin, München und Roſtock Jura, wurde Doktor, Kaufmann, Referendar, trieb es in der Wiſſenſchaft, wurde Aſſeſſor und Rechtsanwalt.— Klavierunterricht gab mir mit 5 Jahren die Mutter, Geſang übte ich ſchon in „der Wiege: d. h. ich brüllte nach Kräften. Den erſten Geſangsunterricht hatte ich bei einer richtigen, gewaltigen alten Opernheroine. Bei ihr lernte ich den Reſpekt des Nichtkönners vor den hohen Tonen an einem ganz zarten Schä⸗ ferliedchen von Haydn, das anfing„Liebes Mädchen, hör mir zu“.— Zum Glück war nie⸗ mals ein liebes Mädchen bei den Uebungen dabei! Den nächſten Unterricht bekam ich in Mün⸗ chen, wo ich als Student als erſtes nicht auf die Univerſität, ſondern in das Statiſtenbüro der Oper ging. Hier brachte ich es in kurzer Zeit zum nichtſingenden Biſchof in Pfitzners „Paleſtrina“ und trat als Soldat eines Tages der Carmen ſo auf die Füße, daß dieſe beinahe meinetwegen den Don Joſeé vergeſſen hätte. Dann hatte ich mehrere Jahre viel Plage mit dem Juriſten in mir, der viel Zeit und Kraft beanſpruchte. Mit viel Muſik und Hilfe von Profeſſor Fr. L. Hoerth(von der Staatsoper Berlin) und Prof. von Raatz⸗Brockmann brachte ich ihn an der Hochſchule für Muſik in Berlin endlich zum Schweigen, d. h. ich ſang noch als Anwalt den Saraſtro und Falſtaff, in der Matthäuspaſſion in Bremen und in der Bruck⸗ ner⸗Meſſe ⸗Moll unter Sittard mit den Ber⸗ liner Philharmonikern das Baß⸗Solo und wurde von Prof. Hans Pfitzner zu Liedern be⸗ gleitet. Schließlich wurde aus dem Beruf des Ju⸗ riſten eine Berufung zur Muſik— und zwar als Heldenbariton an das Cottbuſer Stadttheater. 1934 wirkte ich in Bayreuth im Chor unter Prof. Rüdel mit, den ich ganz be⸗ ſonders als Künſtler ſchätzen lernte. Für 1936 hat mich Generalintendant Tietjen nach Bay⸗ reut ſoliſtiſch verpflichtet. Im Sommer 1934 und 1935 war ich des öfteren im Reichsſender Berlin und Deutſchlandſender verpflichtet. Das iſt in kurzen Zügen mein Lebenslauf. Mit größter Erwartung und Freude komme ich zur nächſten Spielzeit nach Mannheim. Dort fand ichim Juli 1935 beieiner Auf⸗ führung der„Götterdämmerung“ eine Kunſtbegeiſterung und Auf⸗ nahmebereitſchaft des Publikums, die, ſoweit es mich betrifft, zu be⸗ friedigen mein ſehnlichſter Wunſch ih Erneuerungen und Verbesserungen im Nationaltheater Wenn ſich im Theater nack der letzten Vor⸗ ſtellung der Vorhang ſenkt, wenn der Beifall verrauſcht iſt und die Künſtler nach den man⸗ nigfachen Anſtrengungen und Mühen, die eine Spielzeit mit ſich bringt, in die wohlverdien⸗ ten Ferien ziehen, dann niſten ſich gewöhnlich die Handwerker für ein paar Wochen im Thea⸗ tergebäude ein und nehmen all die Erneu⸗ erungs⸗ und Ausbeſſerungsarbei⸗ ten vor, die zur Erhaltung des Gebäudes not⸗ wendig ſind. Daneben wird dann noch die Spielpauſe be⸗ nützt, um die Feuerſchutzvorrichtun⸗ gen, vor allem aber die große Berieſe⸗ lungsanlage, die über der Bühne ange⸗ bracht iſt, einer genauen Prüfung zu unter⸗ ziehen. Auch in dieſem Jahr gab es wieder eine Menge Arbeiten zu verrichten. Allerdings ſind die einzelnen Veränderungen, gemeſſen an dem letztjührigen großen Umbau, von nur geringer Bedeutung, und ſie werden auch. ſoweit ſie ſich wenigſtens auf die Innenräume erſtrecken, oon den Zuſchauern kaum bemerkt werden. Am auffallendſten iſt wohl der erſt vor we⸗ nigen Tagen vollendete neue Außenan⸗ ſtrich des Theatergebäudes. Da das Aeußere des Hauſes noch immer die Spuren des Um⸗ baues trug, war dieſer Anſtrich ſchon ſehr not⸗ »wendig geworden. Wochenlang arbeiteten die Maler auf dem großen Gerüſt, das das ganze Gebäude umklammert hielt. Da wurde abge⸗ waſchen, geſchabt, ausgebeſſert und geſtrichen, ſo daß ſich das Theater jetzt zu Beginn der neuen Spielzeit in einem völlig neuen Ge⸗ wand präſentiert. Im Innern wurde vor allem in tech⸗ niſcher Hinſicht manches verbeſſert. Am inter⸗ eſſanteſten iſt hier die Veränderung in der Be⸗ leuchtungszentrale, wo der große Be⸗ leuchtungsregulator, der aus dem Stellwerk, der Schaltung und den Widerſtänden beſteht, in⸗ nerhalb von drei Jahren vollſtändig moderni⸗ ſiert werden ſoll. In dieſem Jahre wurde zu⸗ nächſt ein neues Siemens⸗Stellwerk eingebaut. Dieſes Stellwerk, das 140 Hebel be⸗ ſitzt, iſt ſo konſtruiert, daß es im Laufe des nächſten Jahres mit Motgrantrieb ver⸗ ſehen werden kann. Dadurch wird es möglich, daß die ganze Anlage von einem einzelnen Mann überblickt werden kann, und zugleich wird damit auch eine genauere Arbeit beim »Auf⸗ oder Abblenden oder beim Einſtellen ver⸗ ſchiedener, bei einer ganz beſtimmten Stelle des Stückes vorgeſchriebener Beleuchtungsüber⸗ gänge gewährleiſtet. Ferner werden im näch⸗ ſten Jahr die alten Widerſtände, die einen Großteil des Stromes in Wärme umſetzen und damit unnütz vergeuden, durch Regel⸗ Transformatoren erſetzt, die den Ge⸗ ſamtſtromverbrauch ganz erheblich reduzieren. Der Energieverluſt, der jetzt im ungünſtigſten Fall bis zu 95 Prozent betragen kann, wird damit auf nur 5 Prozent herabgeſetzt. Durch dieſes Erſparnis werden alſo die Anſchafſungs⸗ koſten für den Regel⸗Transformator in ganz kurzer Zeit wieder hereingebracht. Von großem Vorteil für den Theaterbetrieb iſt auch die Neuherrichtung der Probe⸗ bühne, durch die es möglich gemacht wurde, daß viele Proben, die bisher im Neuen Thea⸗ ter oder im Pfalzbau ſtattfinden mußten, im Hauſe ſelbſt abgehalten werden können. Außer⸗ dem verdient noch erwähnt zu werden, daß der geſamte Boden des Orcheſterraums tiefer gelegt wurde. Auf Grund der Erfahrungen von zwei Spiel⸗ zeiten hat ſich die Intendanz auf Vorſchlag des Generalmuſikdirektors hin entſchloſſen, den Boden des Orcheſterraumes. im National⸗ theater um 22 Zentimeter tiefer legen zu laſſen, d. h. dem Orcheſterraum wieder ſeins urſprüng⸗ liche Geſtalt und Ausdehnung zu geben, wie dies zuletzt in der Aera Furtwängler der Fall war. Die Vorteile dieſer Aenderung ſind offen⸗ ſichtlich. So wurden 6 Sitzplätze im Orcheſter gewonnen, was ſich vor allem bei großen Opern(Wagner, Strauß uſw.) günſtig aus⸗ wirkt. Auf allen Plätzen haben die Muſiker jetzt beſſere Sicht zum Dirigenten hin, worunter am meiſten die Harfen in der linken und das Schlagzeug in der rechten Ecke zu leiden hat⸗ ten. Infolge der Tieferlegung fällt die Be⸗ hinderung durch die grelle Lampe am Dirigen⸗ tenpult faſt weg, wovon die Inhaber der drei erſten Parkettreihen erheblich profitieren wer⸗ den. Eine weitgehende Abdämpfung dürfte nun⸗ mehr möglich ſein, ohne daß ſich die Orcheſter⸗ muſiker bei leiſen und leiſeſten Stellen bis zur Entſagung zurückhalten müſſen. So ſind auch in dieſem Jahre die Ferien nicht ungenützt vorübergegangen. Ueberall wurde fleißig gehämmert, gezimmert und ge⸗ ſtrichen, und nachdem zum Schluſſe noch das Heer der Putzfrauen mit Beſen und Scheuer⸗ lappen eine große Generalreinigung vorgenom⸗ men, ſteht jetzt das Haus am Schillerplatz auch rein äußerlich würdig zum Auftakt der neuen Spiclzeit bereit! ————— —IIIIAAAAl I I ll A◻ *ſſſſſin Eines in den B ſich erfüll alte Füc Fuchsvät⸗ Weiſe ve— zend juc Haut. J gründlich kleine Br und müde witzte Fu zu betrüg Abendd liegt über die Feuch ſchnupperi mit der der dichte ſie aus d ſich und k Inbrunſt, harten Kl Ihr Mau vergeſſenh den eigene ordentliche Wind ein, ſorgt in d Eine ſond leichten, di alten Tier als würde geleierten Augenblick tagte Fähe in Kürze 1 won dem Wurfes at ſammenfäll In der jeden Schli In gleichm geſchmeidig genden Zy Hochwald. rige Häher Baum zu ſchüttelt ſie Fell, zieht und ſuchten Augen den Auf dem das Jagdg Stich gela Mäuslein, Fröſchen we gemergelter lich ein Wu gebrochen iſ die Mutter! Heute jes Plan: Sie! lichen Dorf Beſuch abſte trotz aller( ſſeſſor und ib mir mit ch ſchon in iften. Den bei einer oine. Bei inners vor rten Schä⸗ g„Liebes k war nie⸗ Uebungen in Mün⸗ nicht auf iſtenbüro in kurzer Pfitzners nes Tages ſe beinahe hätte. 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Jetzt ſaß ſie mit ihren ſechs Jungen gründlich in der Patſche. So eine gefräßige kleine Brut zu ernähren, wenn man ſchon alt und müde iſt— hol's der Teufel! Doch eine ge⸗ witzte Fuchsmutter weiß ſelbſt den Tod noch zu betrügen.— Abenddämmerung. Lauer, milchiger Nebel liegt über Wald, Acker und Dorf. Leiſe tropft die Feuchtigkeit von den Zweigen. Vorſichtig ſchnuppernd ſtreckt die Füchſin den ſpitzen Kopf mit der grauen Schnauze aus ihrem Bau in der dichten Tannenſchonung. Langſam kriecht ſie aus der runden, dunklen Erdöffnung, ſetzt ſich und kratzt ihr zerſchundenes Fell mit einer Inbrunſt, daß die mageren Rippen unter den harten Klauen wie eine Knochenharfe erklingen. Hhr Maul iſt ganz ſchief gezogen vor Selbſt⸗ vergeſſenheit; in dieſen Minuten ſpürt ſie ſogar den eigenen Hunger nicht. Endlich iſt das außer⸗ ordentliche beendet. Sie äugt und zieht den Wind ein, blinzelt und horcht noch einmal be⸗ ſorgt in die Röhre zurück. Dann trabt ſie los. Eine ſonderbare ruckartige Kraft treibt ihren leichten, dürren Körper vorwärts. Alles an dem alten Tier wirkt eckig und verbraucht. Es iſt, als würden ſeine zähen Glieder von einem aus⸗ geleierten Mechanismus getragen, der in jedem Augenblick endgültig ausſetzen kann. Die be⸗ tagte Fähe ahnt es wohl ſelbſt, daß ihre Zeit in Kürze um iſt, daß ihr lebensmatter Körper, von dem gierigen Wachstum dieſes letzten Wurfes ausgeſogen, täglich mehr in ſich zu⸗ ſammenfällt. In der Schonung kennt ſie jeden Winkel, jeden Schlich ſo gut wie die Röhren ihres Baues. In gleichmäßiger Gangart ſtreicht ſie, langſam geſchmeidiger werdend, unter den niedrig hän⸗ genden Zweigen der Jungtannen durch zum Hochwald. Natürlich krächzt ſofort der neugie⸗ rige Häher hinter ihr her und verfolgt ſie von Baum zu Baum bis an den Waldrand. Hier ſchüttelt ſie ärgerlich knurrend die Näſſe vom Fell, zieht abermals mißtrauiſch den Wind ein und ſucht mit ihren altersſchwachen, aſchgrünen Augen den Nebel zu durchdringen. Auf dem Felde, in Wald und Wieſen hat ſie das Jagdglück in den letzten Tagen völlig im Stich gelaſſen. Außer ein paar armſeligen Mäuslein, Maulwürfen und kalten glitſchigen Fröſchen war nichts zu holen geweſen. Ihr aus⸗ gemergelter Körper iſt ſo ſchlaff— es iſt wirk⸗ lich ein Wunder, daß ſie noch nicht zuſammen⸗ gebrochen iſt. Und dieſes Wunder bewirkt allein die Mutterliebe... Heute jedoch verfolgt ſie einen beſtimmten Plan: Sie muß dem großen, abſeits des eigenr⸗ lichen Dorfes liegenden Bauerngutshof einen Beſuch abſtatten— trotz Menſchen und Hunden, trotz aller Gefahr. Sie muß... die heißhungri⸗ gen kleinen Füchſe haben ihr ſchon faſt das Ge⸗ ſäuge durchgebiſſen. Hinter niedrigen Büſchen, durch einen kurzen Graben, dann durch einen erhöhten Wegrand leidlich geborgen, nähert ſie ſich eilig dem Hofe. Es wird dunller, ſie weiß: mit beginnender Nacht iſt dort alles verſchloſſen, pur die ver⸗ fluchten Hunde laufen noch herum, und es kann ihr paſſieren, daß ſie mit einer Naſe voll Hüh⸗ ner⸗ oder Gänſeduft wieder abziehen muß. Endlich erreicht ſie den Garten und ſchlüpft durch den ihr längſt belannten Riß im Draht⸗ gitter. Langſam, immer wieder verharrend, lauſchend, ſpähend, ſchnuppernd ſchiebt ſie ſich unter der Hecke vorwärts. Hühnergackern, Gänſeſchreie locken gedämpft, ſie zittert vor Hunger und Erregung, Menſchenrufe, Pfiffe, kurzes Aufbellen der Hunde erſchrecken ſie. Eine Schwarzamſel fliegt ſchreiend auf, dicht über ihr flattert es im Heckengewirr. Jeder Laut fol⸗ tert ſie. Doch ſie muß verſuchen, den Hof zu er⸗ reichen. Ihr ſchmerzender, geplagter Mutterkör⸗ per treibt ſie weiter: die Hühner ſind dumm und rennen oft noch im letzten Licht kopflos zum Hoftor hinaus... ein wenig Glück nur, denn ſo ein Huhn zu fangen, iſt eine Kleinig⸗ keit, ſie muß. Dicht an der Stallmauer ſteht eine alte Holz⸗ laube. Auch ihre Glanzzeit iſt vorüber; ſie iſt alt und morſch und faſt ſo hinfällig wie die Fuchsmutter ſelbſt. Wer weiß, was ſich einſt für fröhliche Dinge in ihr abſpielten! Jetzt aber dient ſie nur noch der Aufbewahrung von Gar⸗ tengeräten und allerlei Gerümpel. Und ſie hat⸗ ten ein Geheimnis miteinander ſeit jenem Mor⸗ gen, an dem der Bauer den gefährlichen Aſt, der die brennenden ſchwarzen Körner ſchleu⸗ dert, über der Schulter plötzlich im Garten auf⸗ getaucht war. Damals wäre die Füchſin, ohne die rettende Laube, die ſie im letzten Augenblick vor den Blicken des Menſchen verbarg, zwei⸗ fellos verloren geweſen. Sie hatte die entſetz⸗ lichen, angſterfüllten Minuten gut in der Erin⸗ nerung behalten.— Heute aber hört ſie hinter den vermooſten, grünen Holzwänden ein leiſes, unzufriedenes Wimmern. Die alte Fuchsmutter ſpitzt die Ohren. Ihre Sehnen, die den mageren Körper wie ein dichtes Netz überziehen, ſpannen ſich. Dieſes mißmutige klagende Weinen erinnert ſie an ihre eigenen Kinder. Es ſind faſt die gleichen Laute, welche die kleinen Füchſe in den erſten Wochen von ſich geben, ſobald ſie allein im Lager weilen—— es iſt eine ſo vertraute Muſik in ihrem Mutterohr. Inzwiſchen hat ſie ſich tief geduckt an den Laubeneingang herangeſchlichen. Vor ihr ſteht ein Kaſten mit einem dunklen Loch, das an die Hauptröhre ihres Baues in der Tannen⸗ ſchonung erinnert.— Das Ganze aber iſt eine Hundehütte, die aus dem Hof hierhergetragen wurde, damit die Jagdhündin mit ihren Jun⸗ gen gegen das Wetter geſchützt und ungeſtört bleibt.— Die Jagdhündin, dieſes große rup⸗ pige Bieſt, iſt ihre beſondere Feindin; denn wenn ſie auch plump und langſam iſt, ſo hat Aufnahme u. Bildstock: Zeiß-Ikon NMufter muß versuchen ſie dafür eine verfluchte Naſe, die alles zu fin⸗ den weiß. Sie iſt mindeſtens ebenſo gefährlich wie der kleine weiße Köter, der zwar wie der Wind hinter einem her ſetzt, aber in ſeinem Un⸗ geſtüm leicht zu täuſchen iſt. Die alte Fähe bebt vor mit Furcht gemiſchter Spannung. Es iſt eine unheimliche Geſchichte, doch gleich dar⸗ auf weiß ſie: die jungen Hunde ſind allein. Ihre Naſe, ihr Ohr, jeder Nerv ſagt ihr das. Und während ſie mit verdoppelter Aufmerlſam⸗ keit nach hinten in den Garten lauſcht, ſteckt ſie den ſchmalen Kopf in das Eingangsloch der Hundehütte. Da liegen die noch blinden kleinen Geſellen, aus denen die großen Quälgeiſter werden,— rund, weich, und mit Milch vollgeſogen. Hunde⸗ fleiſch iſt nun ſicher nicht ihr Geſchmack, aber die Not— der Hunger, die Jungen im Bau. Und doch kann ſie ſich nicht entſchließen, zu⸗ zupacken. Der Mutterinſtinkt, der ſie treibt, einen fetten, warmen Biſſen zu ergreifen, hält ſie gleichzeitig magiſch zurück. Das ſo bekannte Wimmern, das ſo tauſendfach gehörte Atmen und Raſcheln erweckt in ihr die Verſuchung, dieſe hilfloſen leinen Weſen zu belecken und zu beſchützen. Das für alle Geſchöpfe in ſeiner Wahrhaftigkeit einzigartige Muttergefühl hält ſie auf— für Sekunden.. Dieſe Sekunden des Zauderns ſind entſchei⸗ dend. Auf dem naſſen Gartenweg wird ſchwerer hapſiger Galopy hörbar. Die Füchſin fährt haſtig rüchwärts aus der Laube, flieht durch den Garten und erreicht gerade noch rechtzeitig das Loch im Zaun. Hinter ihr wütendes Schnauben, wutheulendes Gebell, das langſam verklingt. Sie iſt gerettet. Gerettet vielleicht nur durch das unbewußte Zaudern, durch die ſeltſam um⸗ gekehrten Triebe ihrer Mütterlichkeit.— Doch des einen Glück iſt häufig des anderen unglück. Während die enttäuſchte Fuchsmutter über den Acker dahinjagt, ſtößt ſie dicht auf einen in der Furche verſteckten Haſen. Ihm hat die Winterjagd einen Hinterlauf zerſchmettert, er iſt ein ſchlechter, ungeſchickter Läufer gewor⸗ den. Kurz vor dem Walde hat ſie ihn eingeholt. Sein Todesquäken zerreißt die Stille der Nacht, nicht lange, denn die alte Füchſin kennt die richtigen Griffe, die den jammernden Lampe ſchnell ins Reich des ewigen Schweigens be⸗ fördern. Vom Bauernhof herüber ertönt von Zeit zu Zeit noch immer dumpf wütendes Hundegebell. Die Fuchsmutter antwortet mit einem höhniſch zufriedenen Knurren. Nachdem ſie raſch einige Biſſen aus den Weichteilen ihres Opfers geriſ⸗ ſen und voller Gier hinuntergeſchlungen hat, ſchleppt ſie es mühſam zum Bau. Sechs junge Füchslein ſind gerettet. Ob zu Nutzen oder Schaden,— die Natur kennt keine Unterſchiede, ſondern allein einen unſagbar weiſen Ausgleich. Winkwanderer/ a Woher die roten Geranien an unſeren Fen⸗ ſtern kommen und wie ſie den Namen„Wink⸗ wanderer“ erhielten, will ich euch auch noch er⸗ zählen. Es dauert nicht lange, es iſt ja nur die traurige Geſchichte eines fröhlichen kleinen Mäd⸗ chens, das jo gern aus dem Fenſter lugte und den Wanderern nachſchaute, die ſingend in die Weite zogen. Jedem wünſchte ſie von Herzen, daß er viele Meere und Berge überſchaute, und wem ſie beſonders wohlwollte, dem hoffte ſie zu, daß er niemals in das große, langweilige Stadt⸗ ende wiederzutehren brauchte, in dem ſie lebte. Es war ja auch ein wenig eintönig bei ihr. Da wohnte ſie am Zimmermannsplatz im aller⸗ letzten Hauſe, ſchon faſt auf der großen Land⸗ ſtraße, wo der erſte Waldbaum auf Poſten ſteht, war fröhlich und lachte gern und durfte doch nicht viel weiter als bis an die Gartentüre gehen. Sie ſei ja ſo krank, ſagten alle Leute, und der Doktor, der mitunter kam, ſagte es auch, und alle Beſucher taten ernſt und mitleidig, wo die kleine Odda doch fröhlich ſein wollte. Dafür durfte ſie den hellen Tag über am Fen⸗ ſter ſitzen, redete mit ihren roten Blumen, ſah die Leute vorbeigehen und ſtellte ſich vor, wie weit die vielleicht noch wandern würden, heute, morgen und ſo lange ſie wollten. Mitunter ſuchte ſie auch in einem großen Buch, was für Wunder die Menſchen ſehen würden, wie herrlich es da draußen war, und wünſchte allen unendlich weite Reiſen in die Welt hinaus. Einmal aber iſt alles anders gekommen. Da war bei ihrem Vater um Pfingſten ein Geſelle, der heute mit ihr am Fenſter geſeſſen und hatte berichten müſſen, wo überall er geweſen war. Es war ſo ſchön— niemals hatte Odda gewußt, daß es ſo liebe Menſchen auf der Welt gäb wie dieſen Zimmermannsburſch. Tag für Tag, wenn er vom Werk kam, hat er ſich zu ihr geſetzt und ihr von den Ländern da draußen erzählt. Dann flammten die kleinen roten Blumen auf des Mädchens Wangen auf, und ihre Augen leuch⸗ teten. Aber jedesmal ſagte er zuletzt: am lieb⸗ ſten wäre er doch gerade in der Stadt, wo er jetzt wohnte, Und es kamen Tage, da dünkte der Kranken das Stadtende gar nicht mehr ſo kahl und langweilig. Ach, es ſchien ihr überhaupt der allerſchönſte Platz, ſolange der junge Zim⸗ mermann da war und ihr am Fenſter hinter den Blumen erzählte und erzählte.— Dann kam juſt vor Pfingſten eine böſe Zeit, der Geſelle war zornig und ging nicht zum Werk. Und eines Tages kam er mit gepacktem Ränzel zu der Armen und ſagte, er werde zur Stunde noch wandern. Wie leid tat das der armen Odda; alle Blumen ſchienen ausgeblüht, und ihre Füße und Hände froren. Aber wenn ſie fein am Fenſter warten wolle, ſagte der Burſch, würde er heut in Fahresfriſt wieder bei ihr ſein, pünktlich auf Tag und Stunde. Da lächelte das Mädchen wieder, und die Blumen richteten die Köͤpfe aun..8 Bis an die Gartentür hat ſie den Geſellen gebracht, und ſie haben's ſich noch, einmal zuge⸗ ſprochen, ſich in einem Fahr zur Pfingſten am Fenſter zu grüßen. Ach, dieſem Geſellen wünſchte, das Mädchen keinen weiten Weg. Lieber wär's ihr, er bliebe recht nah, um auf die Stunde wie⸗ der bei ihr zu ſein. Es iſt auch ſo gekommen, daß die hübſche Odda ſeitdem noch fleißiger als ſonſt jeden Tag am Fenſter hinter den dichten Blumen ſaß und allen Wanderern mit ihren Augen zuwintte, ſo oaß ſie kaum wußten, wo das Mädchen und wo die roten Blüten begannen und daß ſie Stunde um Stunde zählte, bis ihr Vertrauter heim⸗ käme. Der Doktor iſt aber, als der Sommer ging, öfters gekommen. Vater und Mutter haben Odda traurig angeſehen, und ſie hat ſich ans Fenſter tragen laſſen müſſen, ſo ſchwach war ſie geworden. Immer noch hat ſie aber allen Wan⸗ derern zugelächelt, und die Geranien haben gleich ihr die Wangen gehoben und ſich vorge⸗ beugt, um allen Scheidenden nachzuſchauen. Das Jahr war lang, es iſt zu lang für die arme Kranke geworden. Bevor das Pfingſtfeſt nahte war es ſo weit, daß die Eltern ſie nicht mehr ans Fenſter brachten; Fremde kamen, um das kleine Geſicht mit den Blumen auf den Wangen hinauszutragen. Des Mädchens Wunſch, noch eine Weile zu warten, muß aber ſo übergroß geweſen ſein: alle Leute, die in jenen Tagen am Hauſe vorbei⸗ kamen, haben wie früher zum Fenſter gegrüßt. Sie meinten ja deutlich zu ſehen, wie die roten Blüten ſich zu ihnen neigten und ihr ſchönes „Ich wink, dir, Wanderer!“ hinunterlächelten. Einige, die gehört hatten, daß das Mädchen ge⸗ ſtorben ſei, haben es nicht glauben wollen, ſie ſind noch einmal am Haus entlang gegangen, haben es zwiſchen den grünen Blättern und roten Blütenbüſchen deutlich huſchen und ſich neigen ſehen und haben das Wunder der win⸗ kenden Blüten weitererzählt. Am Pfingſttag iſt dann ein junger Zimmer⸗ Märchen von Hans Frie drich Blunck mannsburſch gekommen, der früher bei den Leu⸗ ten am Stadtende gewohnt hatte. Und er hat von weitem den Hut geſchwenkt, und die Blu⸗ men haben alle Knoſpen geöffnet und haben herrlich wie blühende Wangen und Hände am Fenſter auf und ab gegrüßt. Als der Mann aber bei den Leuten eintrat, hat Oddas Mutter ihm traurig aufgemacht und ihm geſagt, daß ihr Kind nicht mehr bei ihr ſei. Der Wanderer hat es nicht glauben wollen. Er iſt raſch an das Fenſter gegangen, er hatte jemand grüßen ſehen, Als er aber weiter fragte und die Frau von ihres Kindes Sterben er⸗ zählte, iſt ein Schluchzen durchs Zimmer gegan⸗ gen. Die Blumen am Fenſter wurden müde und ließen die Köpfe hängen; die kleine blühende Seele, die ſie hatte ſchwingen laſſen, war ihres Weges gegangen. Es iſt aber oft, als hätten jene Blumen hin⸗ ter den Fenſtern die Freude am Grüßen und die Freude an den Vorübergehenden beibehalten. Winkwanderer nennen wir ſie, weil ſie jeder⸗ mann, der weite, ſchwere Straßen vor ſich hat, einen leiſen, ſchwingenden Gruß nachſenden, wenn er zu den blühenden Fenſtern aufſchaut. Wir wollen ſie auch gut halten, damit die Rei⸗ ſenden reichlich Segen mitnehmen. Und wenn wir ſelbſt darunterhin gehen, wollen wir oft zu den roten Blumen aufſchauen. Die kleinen Wint⸗ wanderer warten auf unſern Gruß. Der stumme Thomas Von Marta Wolter Vor zwei Monaten hatte er ſie zum erſtenmal geſehen, die blonde, die rechtsgeſcheitelte Frau. In der Theatergarderobe, von der Mutter be⸗ gleitet. Es ging ein Aufatmen, ein Zittern durch ihn. Er ſtand einen Augenblick ſtill. Dann lief er hinter den beiden her, verfolgte ſie bis vor ihr Wohnhaus irgendwo in Steglitz. Er verfolgte ſie acht Wochen lang, morgens und abends. Er wußte, daß ſie in einem Büro der„Von⸗der⸗Heydtſtraße“ arbeitete, wußte, daß ſie einmal in der Woche mit Regelmäßigkeit ein beſtimmtes Kino aufſuchte und dreimal im Mo⸗ nat im Theater war. Er wußte um die Läden, in denen ſie einkaufte, und um das unperſön⸗ liche Verhältnis zu ihren Bürokollegen, von denen ſie ſich regelmäßig am Lützowplatz verab⸗ ſchiedete. Er ging vor ihrem Hauſe viele Stunden, bis in den Fenſtern langſam die Lichter erloſchen und das Haus in warmer, ſatter Bürgerlichkeit entſchlummerte. Er wußte ganz genau, daß ſie mit ihrer Mutter allein lebte. Nur mit ihrer Mutter. Er ging hinter ihr her und hielt im Geiſt viele Worte bereit, die er ihr ſagen würde, wenn er plötzlich wieder ſprechen könnte. Denn Thomas war ſtumm. Vor ſechs Jahren noch koſtete er die Vergnü⸗ gen der Großſtadtjugend. Die ſchönſten Mädchen der Vereinsfeſte, die Königinnen der Kleingärt⸗ nerbälle eroberte er im Hui. Ein Herzensknicker von, Rang, das war Thomas geweſen, Ein jun⸗ ger Mann, der vier Sprachen beherrſchte, ein junger Herr, auf den die Chefs des Bankhau⸗ ſes ein ausgeſprochen wohlwollendes Auge ge⸗ worfen hatten. Dann kam die Krankheit und alles war vor⸗ bei. Vier Sprachen mußten ungeſprochen blei⸗ ben. Beſcheiden, ungeſehen, ungehört wirkte er fortan im Winkel der Büroregiſtratur. Es war hart, dieſes letzte halbe Jahrzehnt. Langſam, ſehr langſam wurde ſein Selbſtbewußtſein ge⸗ brochen, der Wille zum Aufſtieg erwürgt. Die Stummheit wurde die Quelle einer großen Einſambeit. Als der Winter kam mit klirren⸗ dem Froſt, da waren Bekannte und Freunde abgefallen wie die Herbſtfrüchte. Ein leerer Kreis um ihn, der Oede und Trauer atmete. Dann kam die Empörung gegen das Unglück, die Auflehnung ſeiner Jugend gegen die End⸗ gültigkeit dieſes Elends. Er lief ſuchend in die Kinos, in die Cafés, in die Tanzſäle. Er ging allein nach Hauſe. Er fuhr Sommers an die Seen. Immer allein. Es war ein ewiger Kampf. Hunderttauſende auf der Straße dieſer großen Stadt, er konnte nur wie ein wilder Hund durch das Gewühl rennen. Es war nicht ſo, daß man ihm keine Beach⸗ tung geſchenkt hätte. Er war ja ein junger Mann. Aber er war ſtumm. Und dann wurden die Mädchen reſerviert. Die beſten mitleidig. Wie ſollte er ihnen auch mit den Geſten grober Hände Dinge ſagen, für die wir nur mühſam Worte finden! Er konnte nur ſtumm bleiben und die Frauen wurden mitleidig. Er war aber noch nicht bis zur Demut gebrochen! Die Ein⸗ ſamkeit hing wie ein Zentnerklotz. Die Augen wurden ſtarr, das Gehirn müde, aber die Ge⸗ danken gingen immer weiter im Kreis und trie⸗ ben den Raſenden. So ſtark war die Kraft des Lebens in Thomas. Heute war er neunundzwanzig Jahre alt ge⸗ worden. Der Tag war von beſonderer Bedeu⸗ tung. Denn heute wollte er den ſchweren, un⸗ gewiſſen Schritt, den er acht Wochen hinaus⸗ gezögert hatte, wagen. Der Nachmittaghimmel war ſo golden und weiße Puffwölkchen ſchwam⸗ men heiter darüber hin. Am Bahnhof, wo immer noch zwei Pferdedroſchken ſtanden, da ſchnoben die beiden alten Gäule ſo heraus⸗ fordernd, daß die Haferhülſen aufwirbelten und die Sperlinge ſich einen Moment lang zurück⸗ zogen. 33 8 Eigentlich wußte er noch gar nicht, wie er es anſtellen würde. Er ließ ſich vom Zufall lenken. Ein zerſchlotterter Armer bot einen Blumen⸗ ſtrauß an. Er war froh und ſah ſo wenig hin, daß er dem Mann eine ganze Mark für das armſelige Gebinde überließ. Er wußte genau, daß ſie heute im Kino in der Hauptſtraße war. Der Heraustretenden die Blumen geben, ſtumm ihren Arm erbitten, ſie in ein Café führen und einen Zettel ſchreiben. Vielleicht! Er träumte ein glückliches Paar. Sie ſind zwei. Sie ſitzen in Kaffeegärten. Sie rudern draußen bei Sakrow. Sie brauchen keine Worte. Ob es nicht möglich ſein wird, daß man keine Worte braucht, um glücklich zu ſein? Jeder müßte eigentlich dieſe kleine Wahrheit einſehen. Die Zeit Er baute ſich vor den Türen des Kinos aus. Die breiten Türen wurden aufgeſperrt und die Leute drängten aus dem Theater. Da, da war ſchon die Blonde, Rechtsgeſcheitelte! Aber— ſie war nicht allein. Ein junger Mann im blauen An⸗ zug an ihrer Seite. Sie ſprechen und lachen. Eine heiße Angſtwelle überrinnt ihn. Er iſt zu ſpät gekommen. Einen Tag zu ſpät. Die Angſt macht ihn ſinnlos. Er ſpürt es. Er wird hölzern, ungeſchickt. Er will es trotzdem ver⸗ ſuchen. Es muß ſein! Heute abend! Er drängt ſich ihnen in den Weg. Er hält der Frau die Blumen hin. Lächelnd ſieht ſie ihn an. Etwas erſtaunt. Sie nimmt gezwungen die Blumen und wartet auf ein Wort. Ratloſe Verlegenheit. Er ſpürt es. Nur jetzt Haltung! Eine rettende Idee! Nichts! Er ſteht jämmerlich da. Die Augenlider zittern. Er kann ſich nicht mehr be⸗ herrſchen. „Da geht es wie plötzliches Begreifen durch ihr blutrot übergoſſenes Geſicht. Sie greift ſchnell in die Handtaſche. Sie drückt ſchnell eine kleine Münze in ſeine heiße, trockene Hand, die er willenlos in Empfang nimmt. Sie nickt kurz und zieht den etwas betreten dreinſchauenden jungen Mann mit ſich fort. Sie tauchen unter im Gewühl, verſchwinden ganz. Thomas ſteht immer noch vor den Türen des Kinos. Er hat ein Fünfzigpfennigſtück in der Hand. Heiter und lachend iſt der Trubel in Als der einzige Sohn des Bauern Friedrich Bergmann im Kriege gegen Frankreich gefallen war, verſchloß ſich der Vater, ein noch im derb⸗ ſten Mannesalter ſtehender Mann, ſtumm in ſich ſelber, ohne vorerſt beſondere Trauer zu zeigen, während ſeine Frau tagelang in Tränen ver⸗ harrte und in den Briefen des Kindes den früherloſchenen Spuren nachging wie durch eine junge Frühlingslandſchaft voll Bachgrün⸗ den und geheimnisvollen Winkeln. Der Bauer warf ſich mit einem Ruck in die harten Stränge der Landarbeit, legte überall ſelber mit Hand an, hatte die Blicke in jeder Ackerfurche, in jeder Scheunenecke und ſtand nur ſelten plötzlich wie angenagelt mitten auf dem Hofe vor dem Pferdekoppel ſtill, die Augen verwundert in das Treiben der Knechte oder auf die glatten Leiber der Pferde gerichtet. Eines Tages legte er beim Mittageſſen den »Löffel beiſeite, ſah ſeine Frau an und ſagte: „Wir wollen ihn holen laſſen. Er ſoll hier be⸗ graben werden. Er gehört auf den Hof.“ Die Bäuerin nickte, und es war beſchloſſen. Die Ueberführung war nicht ſchwierig, denn der Sohn war nach einer ſchweren Verwundung hinter der Front in einem Lazarett geſtorben und auf einem geordneten Gefallenenfriedhof beſtattet. Der Bauer fuhr ab und kam nach eini⸗ gen Tagen mit dem Körper ſeines Kindes zu⸗ 1. „Er ſoll nicht auf den Kirchhof“, ſagte der Bauer.„Er ſoll auf dem Hof begraben wer⸗ den. Es iſt ſein Hof. Da gehört er hin.“ Der Sohn wurde in dem kleinen, an den Hof grenzenden Ziergarten begraben. Auf den fla⸗ chen Hügel pflanzte der Bauer ſelbſt die Linde. Es war ſein Wunſch, aber die Linde hatte ſeine Frau beſtimmt.„Er mochte die Linde mehr leiden als andere Bäume“, ſagte ſie.„Ich habe es in ſeinen Briefen geleſen, und er hat als Junge oft geſagt, daß er ſie ſchöner fände als..“ und ſie begann zu weinen und ſchwieg. So kam die Linde auf das Grab. Linden wachſen nicht raſch wie Kaſtanien, jedoch dieſe Linde wuchs ſchneller als andere ihresgleichen. Sie ſetzte Zweige an, hob ſich ſichtlich empor und breitete ihren kleinen Wipfel von Jahr zu Jahr ſchattender aus. Es war ſonderbar zu ſehen, wie raſch ſie wuchs und zunahm. Ihr Stämmchen wurde voll und ſtraff, wiegte ſich im Winde und ſtand wie eine Lanze mit einer hellgrünen Blätterfahne in der Sonne. Der Vater kam zu dem Bäumchen. Die Mutter ſaß in ſeinem ſchmalen Schatten. Sie hatten nicht lange Zeit zum Verweilen, aber ſie kamen regelmäßig an jedem Abend nach der Arbeit, großen Schlägen aus dem Theater gepulſt. Nur noch einzelne Nachzügler, die hinterher tropfen. Die Lichter erlöſchen. Die Türen knarren. Zum letzten Male wird der Mann mit der roten Livree ſichtbar. Im Dunkel der Straßen ver⸗ ſchwimmen die Schatten, verhallen die Schritte, verklingen das Lachen, das eben noch dieſen finſteren Saal gefüllt hat. „Die Lähmung weicht langſam von ſeinem Ge⸗ hirn.„Tickticktick..“ zählte er blöde vor ſich hin. In ſeiner Vorſtellung wird das Ticken der Takt von Schritten, und er weiß, jeder Schritt entfernt die Frau weiter von ihm und iſt Trennung. Und die Ewigkeit, die vor dem Zuſammenprall zwiſchen ihnen war, iſt wieder da und das Bild der Frau gleitet ins Graue. Es iſt ſehr ſtill in der Straße. Oben ſauſt der Nachtwind über die Dächer. Am klaren Him⸗ mel ſtehen die kalten, unberührbaren Sterne. „Thomas Laß ſteht regungslos. Manchmal zittert er. Manchmal klappen die Zähne. Eine entſetzte Frage macht ſich breit im Gehirn: Iſt alles zu Ende? Du biſt noch jung! trommelt von weit her die geſchlagene Zuverſicht. Ihn ſchüttelt es. Lautlos, geduckt ſchleicht er die Häuſerwände entlang, ein grauer Schatten in der Nacht. I Eaählung von Franz Schauwecker wenn ſie die müden Körper erholten und ruhten unter dem Wimpfel. Erſt ſaßen ſie auf Stüh⸗ len, die ſie dorthin trugen, dann zimmerte der Vater eine hölzerne Bank. Der Ziergarten be⸗ fand ſich an der öſtlichen Schmalſeite des Hau⸗ ſes, und da Grab und Linde dicht am Zaune lagen, hatte man dort einen weiten Blick über das flache Land und weithin über die Aecker und Wieſen des Bauern, Sie ſprachen nicht oft von dem Sohn. Meiſtens ſaßen ſie ſchweigend oder ſie unterhielten ſich über das Gedeihen des Beſitztums, über die Ernte, die Beſtellung, Käl⸗ ber und Fohlen, Regen und Sonnenſchein. Der Baum wuchs mit einer gleichmäßigen auffallenden Schnelligkeit. Nach einigen Jahren hatte ſein oberſter Wipfel den unteren Rand des unmittelbar darüber gelegenen Schlafzim⸗ mers der Eltern erreicht. Im nächſten Jahr hob er ſich ſchattig vor die Scheiben. Der Bauer und ſeine Frau ſahen die Sonne unter dem Baum untergehen und ſahen ſie in ſeinem Wipfel aufgehen. Wenn der Bauer auf dem Felde war und zu dem Gehöft hinüberſah, gewahrte er den Baum. Die Bienen ſummten tief und dröhnend in ſeinen Blüten, die Finken ſchlugen in ſeinem Gezweige. Allmählich lag der Wipfel wie eine gewölbte Hand vor dem Fenſter. „Das iſt unſer Sohn“, ſagte der Bauer eines Abends und zeigte auf den Baum.„Er hat ſeine Kraft aus unſerem Jungen... Ja, das iſt unſer Sohn.“ Er nannte ihn meiſtens mit einer gewiſſen feierlichen Betonung„unſer Sohn“. Die Bäuerin nickte. Mit der Zeit ſprachen ſie von der Linde nur als von ihrem„Sohn“. Der Baum wuchs höher und blickte über den Dach⸗ firſt. Er überſchaute die Aecker des ganzen Be⸗ ſitzes. Schon von weitem, bevor man die Gren⸗ zen überſchritt, gewahrte man als erſtes den Baum. Er wurde zum Wahrzeichen des Gutes. „Wir müſſen einen Erben haben“, ſagte der Bauer, und ſie bekamen einen Jungen. Seine Wiege ſtand im Sommer unter der Linde, und ſpäter ſpielte er in ſeinem Schatten. In den Flegeljahren kletterte er aus dem Fenſter durch die Gezweige und rutſchte an ihrem glatten Stamm herunter zur Erde. Er hörte die Geſchichte des Baumes und be⸗ trachtete ihn mit ſtaunenden Blicken. Die Alten ſtarben, und der Zweitgeborene erbte das Gut. Er ſtarb, nachdem er Kinder gezeugt hatte, welche wiederum Kinder zeugten und ſtarben. Nur der Baum ſteht gleichermaßen und unerſchüttert. Das erſte, was man von dem Gut gewahr wird, iſt die Linde. Sie iſt das Wahrzeichen des Gutes und der ganzen Gegend. Für d Natur e geworde nichts E den Fe ſchweige neuerdit Großſtã immer f Natur e für uns Aufgabe lungen Natur e Jeder daß ſche ausgeſp⸗ ſaßen. 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Weitaus die meiſten von uns kennen nichts Schöneres, als am Wochenende oder in den Ferien„ins Grüne“ zu fahren, ganz zu ſchweigen von der Garten-Leidenſchaft, die ja neuerdings immer größere Kreiſe gerade der Großſtädter erfaßt. Das iſt aber keineswegs immer ſo geweſen, ja im Grunde haben wir die Natur erſt vor gar nicht ſo langer Zeit wirklich für uns„entdeckt“. Es iſt eine ſehr reizvolle Aufgabe, einmal den oft recht ſeltſamen Wand⸗ lungen in den Beziehungen des Menſchen zur Natur ein wenig nachzugehen. Jeder Hiſtoriker kann uns leicht nachweiſen, daß ſchon die Römer und Griechen einen ſehr ausgeſprochenen Sinn für Naturſchönheiten be⸗ ſaßen. Wir lernten das eigentlich bereits in der Schule— denken wir etwa an die Hirtenpoeſie der Hellenen, an die Lobpreiſungen der Land⸗ ſchaft in den Homeriſchen Geſängen oder an die Naturſchilderungen einiger römiſcher Schrift⸗ ſteller. Allerdings glaubte man damals, daß die Natur von zahlreichen Göttern und Dämo⸗ nen, von Nymphen und Kobolden belebt ſei, während die„Natur an ſich“ nur teilweiſe In⸗ tereſſe erweckte. Beiſpielsweiſe hatten die alten Römer nicht das geringſte Verſtändnis für die Schönheiten der Alpenweltz; für ſie waren die Berge furchterregend, bedrückend, von Dä⸗ monen beherrſchte Gefilde, die man am beſten mied. So ſchildert Livius die Schrecken der„Al⸗ penwelt“ mit ihren wüſten Schneemaſſen, ihrer in die Wolken ſich verlierenden Höhe; im Eis, das kein Sonnenſtrahl ſchmilzt, ſtarren die Gip⸗ fel, dort gibt es keinen Frühling, keine Ehren⸗ gabe des Sommers, dort hauſen nur Winter und Winde...“. Daß aber die Römer ſonſt ſchon einen recht ausgeprägten Naturſinn hat⸗ ten, beweiſen die zahlreichen Villenruinen an den Küſten Latiums und Kampaniens. Dorthin zogen ſich die Vornehmen zur Erholung zurück, wenn es ihnen in Rom zu heiß wurde. Auch die Landſchaftsmalerei der Römer ſtand be⸗ reits in hoher Blüte, wie viele Wandgemälde in den Häuſern des ausgegrabenen Pompeji be⸗ weiſen. Sie ſtellen meiſt liebliche Gärten dar, belebt durch Quellen und Bäche; ſie ſollten beim Beſitzer des Hauſes die Vorſtellung erwecken, Die ſeltſamen Wandlungen des Naturgefühls daß er ſich mitten in einem blühenden Garten befände. Die Natur iſt„böſe“ Mit der Einführung des allem Irdiſchen ent⸗ ſagenden Chriſtentums erfolgte dann für lange Zeit eine völlige Unterdrückung des Na⸗ turgefühls. Nach Anſicht der Kirchenväter war die Natur wohl eine Schöpfung Gottes, aber ſie war nur dazu da, den Menſchen in Verſuchung zu führen. Und da der Menſch des Mittel⸗ alters in dauernder Furcht vor den Qualen der Hölle lebte, mied er die Natur, um nicht auf den unrechten Weg durch ſie zu geraten. Aus dieſem Grunde finden wir auch in den Reiſeberichten der Kreuzfahrer ſo wenige Mitteilungen über ihre Natureindrücke. Das„Heilige Land“ iſt den Kreuzrittern nur der Schauplatz der chriſtlichen Legende, ſonſt nichts. Trocken und ſchwerfällig muten uns auch alle ſonſtigen Reiſe⸗ beſchreibungen an. Eine Ausnahme bildet Bernhard von Clairvaux, bei dem es in einem Briefe heißt:„Glaube mir, ich hab's erfahren, du wirſt ein Mehreres in den Wäldern finden als in den Büchern; Bäume und Steine werden dich lehren, was kein Lehrmeiſter dir zu hören gibt.“ So ſteht faſt das ganze Mittelalter der Natur im Grunde feindlich gegenüber. Die Menſchen wohnen in Häuſern mit kleinen Fenſtern, eng aneinander, Gärten kennt man kaum, höchſtens kleine Höfe, die aber faſt nie ein Sonnenſtrahl trifft. Da geht mit dem Auftreten der Minne⸗ ſänger eine neue geiſtige Welle durch die Menſchheit jener Zeit. Dieſe wandernden Sän⸗ ger ziehen von Burg zu Burg, von Land zu Land und preiſen in ihren Liedern die Schön⸗ heiten von Gottes herrlicher Natur. Mit Wal⸗ ter von der Vogelweide beginnt eine neue Epoche des„gemütvollen“ Naturgefühls, das im Volkslied ſeine innigſte Darſtellung gefunden hat. Das Zeitalter der Reforma⸗ tion verſtärkt dann das Intereſſe an der Na⸗ tur außerordentlich. Luther hatte einen ſehr tiefen Sinn für alle Dinge der Natur. In einer ſeiner Tiſchreden ſagt er einmal:„Denn nach Art der Dinge, wenn man es recht beden⸗ ken will, ſo iſt ein jeglicher grüne Baum viel herrlicher, denn ſo ein güldener oder ſilberner Baum wäre.“ Ein andermal bemerkt er:„Alſo iſt Gott gegenwärtig in allen Kreaturen, auch im geringſten Blättlein und Mohnkörnlein.“ Oben links: Oben rechts: Links: Rechts: Unten: Das Gärtchen des Mittelalters Die mittelalterlichen Häuſer hatten keine Gärten in unſerem Sinne, ſondern beſten⸗ falls nur winzige Hausgärtchen.(Hausgärtchen mit Raſenbank. Gemälde von Dirk Bouis, 15. Jahrhundert.) Die„myſtiſche“ Landſchaft Dieſe ſeltſam zwiſchen Wirklichteit und Phantaſtiſchem ſtehende Landſchaft ſtammt von Matthias Grünewald, deſſen Kunſt ausſchließlich im Religiöſen wurzelt. (Iſenheimer Altar.) Als es noch keinen Alpinismus gab Das ganze Mittelalter hindurch galten die Alpen nur als ſchreckliche Stein⸗ und Eiswüſte, die von zahlreichen Drachen und Dämonen bewohnt ſein ſollte. Unſer Bild zeigt eine Darſtellung des„Draco Montanus“, des Bergdrachen aus dem Jahre 1660 Künſtler entdecken die Natur Albrecht Dürer war der erſte unter den großen deutſchen Malern, die bewußt die Natur und die Landſchaft zum Gegenſtand ihrer Werke machten. (A. Dürer: Der Spa fergang.) Die Entdeckung der Landſchaft Conrad Witz hat als erſter bei Heiligenbildern die Landſchaft an Stelle des vorber üblichen Goldhintergrundes verwendet. Damit wird eine weitere Seite des Natur⸗ gefühls jener Zeit deutlich. Die Liebe zum Kleinen erwacht, während ſich das Dämo⸗ niſche zurückzieht. In der Kunſt begegnen wir der freundlichen Landſchaft des Mittelge⸗ birges mit Tal, Hügel, Blümlein, Wald, Wieſen und Vögeln. Erſt ſeit dieſer Zeit gibt es eine eigentliche deutſche Landſchaftsmalerei, die ihren erſten Gipfelpunkt in den Meiſter⸗ werken Albrecht Dürers findet. Wie ſchlicht und doch überzeugend klingen ſeine Worte: „Was die Schönheit iſt, das weiß ich nicht, wahrlich aber ſteckt die Schönheit in der Na⸗ tur; wer ſie da heraus kann reißen, der hat ſie.“ Künſtler entdecken die Natur Ueberhaupt der erſte Maler, der mit der bis⸗ herigen Tradition brach und bei den Heiligen⸗ bildern die Landſchaft an Stelle der bis dahin üblichen Goldunterlage als Hintergrund benutzte, iſt Conrad Witz. Bei ihm tritt auch die Madonna mit dem Kinde erſtmalig im Freien auf. Dieſes Motiv der Madonna be⸗ gegnet uns nun häufiger, Schongauers Madonna im Hofe gehört dazu, und die Illu⸗ ſtrationen zur Lübecker Bibel 1494 wurzeln ſchon ganz im Landſchaftlichen. Auch in der Graphik wird nunmehr die Landſchaft dar⸗ geſtellt und damit zur Volkskunſt gemacht. Denn die vielen Abzüge der Holzſchnitte, die nun unter das Volk wandern, erwecken überall den Sinn für das Schöne der heimiſchen Land⸗ ſchaft. Das erwachte Naturgefühl begann ſich bald auch auf einem anderen Gebiete auszuprä⸗ gen: in der Anlage von Gärten. Die mittel⸗ alterlichen Häuſer hatten keine Gärten— den⸗ ken wir etwa an das Pellerhaus in Nürnberg oder das Schnabelhaus in Lübeck— aber ſchon Ende des 16. Jahrhunderts baute man am Rande der Stadt wenigſtens ein Fleckchen Erde mit bunten Blumen an. Aus dieſer Zeit ſtam⸗ men auch die erſten Pflanzenbücher und Schrif⸗ ten über Heilkräuter— der Menſch fängt um dieſe Zeit an, ſich die Natur wirklich dienſtbar zu machen. Das 17. Jahrhundert bringt dann eine Stei⸗ gerung dieſer Entwicklung. Die Vornehmen legen ſich große Gärten an, die dann in der Barockzeit ſo ſtark der Kunſt der Menſchen⸗ hand unterworfen werden, daß man häufig ſchon wieder von Unnatur ſprechen muß. Die Wann hat der Menſch die Natur entdeckt? großen Herren flüchten in die Einſamkeit des Landes und laſſen ſich in ihren Parkanlagen herrliche Luſtſchlößchen errichten. Aber erſt im 18. Jahrhundert erwacht— unter dem Einfluß von Rouſſeaus„Zurück zur Natur“— ein wirk⸗ liches ungekünſteltes Gefühl für die„echte“ Na⸗ tur. Die Gartenkunſt bekommt wieder eine natürlichere Richtung, im Gegenſatz zu den Taxushecken der Barockzeit. Das Ideal des wohlhabenden Bürgers im 18. Jahrhundert iſt nunmehr ein kleines Haus, viel Bäume darum, möglichſt ein kleiner Bach oder See mit Inſel in der Nähe, eine Laube, wo man ſich ganz dem Naturgenuß hingeben kann. Goethes Garten⸗ haus iſt ein gutes Beiſpiel dafür. In der Ma⸗ lerei geben die Romantiker mit ihren für dieſe Zeit typiſchen Landſchaftsbildern ihrer Naturbegeiſterung Ausdruck. Seit wann gibt es das„Wochenende“? In dem ſonſt ſo materialiſtiſchen 19. Jahr⸗ hundert vertieft ſich dann das Naturgefühl noch bedeutend. Das Reiſen wird förmlich zur Mode, man hat die Schönheiten des Meeres und der bis dahin kaum beachteten Bergwelt ent⸗ deckt, die Verkehrsmittel werden immmer beſſer und bringen die Menſchen raſch aus der Stadt ins Grüne. So gibt es ein Wochenende, wie wir es nennen, eigentlich ſchon ſeit dem vorigen Jahrhundert, wenn es auch damals noch nicht ſo wie heute reſtlos alle Volkskreiſe erfaßte. Einen großen Einfluß auf das Verhältnis zur Natur hat dann in unſeren Tagen bei vielen Städtern auch der Krieg mit ſich gebracht. Er vermittelte ihnen ein Natur⸗ und Landſchafts⸗ erleben, wie nie zuvor: in Biwaks, auf Poſten, beim nächtlichen Marſch, im Graben uſw., haben manche, die in dem haſtenden Treiben der Großſtadt der Natur entfremdet worden waren, den Weg zu ihr gefunden, um ihn niemals wie⸗ der zu verlieren. Und unſere heutige Jugend kann ſich über⸗ haupt kein Leben ohne Natur mehr denken. Die Erziehung im neuen Deutſchland ſorgt ſchon dafür, daß ſie in wöchentlichen Ausflü⸗ gen, auf froher Fahrt durch Deutſchlands Gaue ihr Vaterland mit all ſeinen Schönheiten ken⸗ nen und lieben lernt. Dr. H. Ziezner. Aufnahmen. WNZ(5) HB-Bildstocke(5 Die blaue Mauritius bon wihen weddin —— junge Mann trat in den Laden und agte: „Ich habe eine blaue Mauritius zu verkaufen. Was zahlen Sie dafür?“ Der Briefmarkenhändler ließ ſeinen Zwicker fallen, ſtarrte den jungen Mann entgeiſtert an, ſetzte den Zwicker wieder auf und fragte: „Sie meinen die blaue Mauritius,— die drei⸗ bis viertauſend Pfund notiert?“ „Die blaue Mauritius, die drei⸗ bis viertau⸗ ſend Pfund notiert.“ „Bemerkenswert...“, ſagte der Briefmar⸗ Lenhändler und neſtelte nervös an einem Knopf ſeines Sakkos.„Wollen Sie bitte einen Augen⸗ blick Platz nehmen?“ Der Briefmarkenhändler kritzelte ein paar Worte auf einen Block, riß das Blatt ab und gab es wortlos ſeinem Angeſtellten. Der An⸗ —1—7 las den Text, ſah den Zettel einige Se⸗ —— mit offenem Munde an und ver⸗ nd. „„Alſo, wenn ich jetzt bitten darf...“, wandte ſich der Briefmarkenhändler wieder an den war⸗ tenden Kunden. Der junge Mann wickelte vorſichtig eine Marke von etwas verblaßter blauer Farbe aus einem Stück Seidenpapier und legte ſie auf den Ladentiſch. Der Briefmarke hielt ſie gegen das durch eine Lupe und Ladentiſch. „Sie wiſſen, daß die wenigen exiſtierenden Exemplare dieſer Marke ſich in feſtem Beſitz befinden?“ fragte er nebenhin. „Dieſe eine hier iſt im Begriffe, ihren Be⸗ ſitzer zu wechſeln.“ Der Briefmarkenhändler betrachtete intereſ⸗ ſiert ſeine Fingerſpitzen. „Sie wiſſen auch, daß neben 24 wenigen echten Exemplaren zehnmal ſo viele Fälſchun⸗ gen exiſtieren?“ „Nicht möglich!“ Der Blick des Briefmarkenhändlers glitt von ſeinen Fingerſpitzen verſtohlen zu ſeiner Arm⸗ banduhr und wieder zurück zu den Finger⸗ ſpitzen. „Oh, doch!“, plauderte er weiter.„Und, den⸗ ken Sie, wie merkwürdig— gerade in den letz⸗ ten Wochen iſt hier eine förmliche Ueberſchwem⸗ mung in falſchen Mauritius eingetreten. Zu⸗ fällig kenne ich einen Herrn vom Fälſcherdezer⸗ nat der Kriminalpolizei... reizender Menſch übrigens... und er hat mir geſagt, daß die Polizei alles daranſetzt, den Fälſchern auf die Spur zu kommen...“ „Da haben Sie ja heute Gelegenheit, einen glänzenden Fang zu machen.“ Der Briefmarkenhändler blinzelte etwas ner⸗ vös.„Eh.. wie meinen Sie das, bitte?“ „Ich meine, daß es doch für einen Briefmar⸗ kenhändler eine nie wiederkehrende Gelegenheit iſt, eine der wenigen wirklich echten Mauritius zu erſtehen. Wenn man bedenkt...“ Die Ladentür wurde in dieſem Augenblick ſhene aufgeriſſen und zwei Herren mit energi⸗ ſchen Geſichtszügen traten ſchnell ein. Der eine blieb bei der Tür ſtehen, der andere beſetzte blitzartig den hinteren Ausgang der Ladens. „Sie haben uns durch Ihren Angeſtellten tele⸗ honiſch verſtändigen laſſen, daß Sie den Fäl⸗ cher der blauen Mauritius erwiſcht haben“, ſagte der Mann bei der Tür zu dem Briefmar⸗ kenhändler.„Wenn ich nicht irre, iſt dieſer junge Herr...“ Der junge Mann war aufgeſprungen und uhr auf den Briefmarkenhändler los.„Unver⸗ chämtheit! Wer ſind dieſe Leute?“ „Mein Freund vom Briefmarkenfälſcherdezer⸗ nat und ein Kriminalbeamter“, ſagte der Brief⸗ markenhändler kalt. Der junge Herr trat betroffen einen Schritt zurück und ſah die beiden Neuankömmlinge ver⸗ blüfft an. nahm die Marke, icht, betrachtete ſie flüchtig egte ſie wieder auf den „Alſo, das iſt doch die größte Frechheit, die mir je vorgekommen iſt“, platzte er dann heraus. „Ich biete Ihnen die Chance Ihres Lebens, in⸗ dem ich Ihnen eine blaue Mauritius zum Kauf anbiete und Sie verdächtigen mich zum Dank in der unerhörteſten Weiſe und behaupten, daß meine Mauritius falſch iſt!“ „Sie iſt auch falſch“, unterbricht Briefmarkenhändler nüchtern. gucht. haben Sie die Marke nicht genau un⸗ erſucht.“ „Mein Lieber“, ſagte der Briefmarkenhändler ihn der 1, 2—————————— ———————— ————— L. ,. —— e, %%%— Bruno Zwiener noch einmal in das Mikroſkop, hielt die Marke gegen das Licht, neben die Muſter, unter das Mikroſkop und noch einmal gegen das Licht, ne⸗ ben die Muſter, unter das Mikroſkop und ſein Geſicht wurde ſichtlich länger und länger. „Mein Herr“, ſagte er dann etwas verlegen. „Wir müſſen Sie ſehr um Entſchuldigung bit⸗ ten.., aber nicht wahr, Sie werden verſte⸗ hen... mit einem Wort: die Marke iſt echt.“ „Ich verſtehe“, ſagte der junge Mann, die Marke wieder an ſich nehmend und ſich der Tür zuwendend.„Iſt verſtehe vollkommen. Ich bin —— ——————— ——— ———— — ——— 75 4 75 7 —* Deike(M) Heimkehr vom Aehrenleſen überlegen.„Das iſt auch gar nicht notwendig. Kein Beſitzer einer echten blauen Mauritius geht in das nächſte Briefmarkengeſchäft, um ſie ſo mir nichts dir nichts zu verkaufen.“ In ein ſchönes Geſchäft bin iſt da geraten!“ Der Beamte des Fälſcherdezernats fand es an der Zeit, energiſch einzugreifen. „Keine Beleidigungen, bitte! Wir werden den Sachverhalt ſofort feſtſtellen.“ Der Beamte nahm ein Mikroſkop, eine Pin⸗ zette und einige Briefmarkenmuſter aus einem kleinen Köfferchen und ließ ſich die blaue Mau⸗ ritius geben. Er legte die Marke unter das Mikroſkop, drehte ſie rechts, drehte ſie links, ſah in ein Geſchäft gekommen, das ſeinen Kunden hinterliſtig die Polizei auf den Hals hetzt. Ich bin Ihnen dankbar für die Aufklärung, Herr Kommiſſar.“ Der Briefmarkenhändler, der vollkommen be⸗ nommen dageſtanden war, fand ſeine Sprache wieder. „Bleiben Sie!“, flehte er den jungen Mann händeringend an.„Gehen Sie nicht... halt! Ich biete Ihnen dreitauſend Pfund... drei⸗ tauſendfünfhundert. „Guten Tag!“, ſagte der junge Mann und knallte die Ladentür hinter ſich zu. Der Briefmarkenhändler ſank halb ohnmäch⸗ tig in den nächſten Stuhl.„Einmal wird einem eine blaue Mauritius angeboten und da muß einem das paſſieren.... das.... oh, ich Idiot!“ Drei Tage ſpäter betrat der junge Mann wie⸗ der den Laden. „Sie...!“, ſprang der Briefmarkenhändler hinter dem Ladentiſch hervor, als wollte er dem jungen Mann um den Hals fallen. „Ich habe mir die Sache überlegt.“, ſagte der junge Mann freundlich, aber etwas herablaſ⸗ ſend.„Schließlich war Ihre Aufregung begreif⸗ lich, na ja,... reden wir nicht mehr darüber..“ Der Briefmarkenhändler ſtrahlte. Er ſpru⸗ delte nur ſo von Entſchuldigungen über. „Sie ſagten dreitauſendfünfhundert?“, unter⸗ brach ihn der junge Mann. „Dreitauſendfünfhundert gegen Scheck.., die Bank iſt um die Ecke. „Sagen wir dreitauſendſechshundert.“ „Gemacht!“ Lord Bentworth, der Beſitzer der viertgrößten Briefmarkenfammlung der Welt, klopfte dem Briefmarkenhändler wohlwollend auf die Schul⸗ ter. „Ich habe von Ihrem fabelhaften Kauf ge⸗ hört..„ blaue Mauritius, Donnerwetter!... So etwas bekommt man nicht alle Tage ange⸗ boten... a propos, ich hätte Intereſſe für das Stück. Ich beſitze zwar ſchon zwei Exemplare der blauen Mauritius, aber der Amerikaner Lingley ſoll angeblich auch einer zweiten auf der Spur ſein... mein Konkurrent, Sie wiſ⸗ en... und ich möchte den Weltrekord in blauen auritius halten... verſtehen Sie?“ Der Briefmarkenhändler verſtand. „Und was— hm— würde das Exemplar koſten?“, fragte Lord Bentworth. „Fünftauſend Pfund.“ „Na, laſſen Sie ſehen...“ Lord Bentworth nahm die blaue Mauritius vorſichtig zwiſchen ſeine behandſchuhten Finger, hielt ſie gegen das Licht und legte ſie lächelnd wieder auf den Ladentiſch. „Es tut mir leid, Ihnen eine Enttäuſchung falſch zu müſſen.., aber die Marke iſt alſch.“ Mylord! Das iſt doch nicht mög⸗ i 4¹ „Lieber Mann“, ſagte Lord Bentworth etwas herablaſſend.„Wenn man zwei blaue Mauri⸗ tius beſißt, kennt man ſich aus. Glauben Sie mir das. „Aber Bellerby...“, beſchwor der Brief⸗ markenhändler ſeinen Angeſtellten.„Sie haben doch ſelbſt geſehen.., der Fälſchungsſachver⸗ für echt der Kriminalpolizei hat doch die Marke ür echt befunden...“ Der Angeſtellte war ſchneller im Bilde, als ſein aufgeregter Chef. „Lord Bentworth dürfte recht haben“, ſagte er erklärend.„Der Mann hat jedenfalls zwei blaue Mauritius 3— ie erſte— jene, die unterſucht wurde— war echt. Die zweite war falſch. * „.. das Leben wird einem heute verdammt ſchwer gemacht“, ſagte der junge Mann, der dem Briefmarkenhändler die blaue Mauritius verkauft hatte, auf der Terraſſe des Cafés de la Paix in Paris zu einem Freund.„Wenn du heute einem kurzſichtigen, ſteinalten Sammler eine blaue Mauritius aus ſeiner Sammlung ſtiehlſt, ſie durch eine falſche erſetzſt und das ge⸗ ſtohlene Exemplar verkaufen willſt, wird dir kein Menſch glauben, daß es echt if Wenn du aber dieſen gegebenen Umſtand vichtig zu nützen verſtehſt und zuerſt die echte Mauritius anbie⸗ teſt, beleidigt tuſt, wenn man dir nicht glaubt.. und dann die falſche verkaufſt, ſo kannſt du aus einer an ſich verzwickten Lage zehnfaches Ka⸗ —— ſchlagen..„ das, ſiehſt du, nenne ich Me⸗ ode. Die Queen und der Whisky Von Bans Beyck Jedermann weiß, daß die Queen Viktoria von England gern und viel Whisky trank. Das eißt— geben wir der Wahrheit die Ehre: eute weiß es nicht mehr jedermann; aber zu der Zeit, als die alte Dame noch lebte, da wußte es männiglich, auch in Deutſchland, wo man ſich für die Großmutter des letzten Kaiſers gebührend intereſſierte. Eigentlich ſchrecklich, ſowas, nicht wahr? Aber was will man machen? Die Queen trank nun einmal, ſie„trank walkürenmäßig“, um mit Viktor von Scheffel zu ſprechen, der ſich wiederum auf Wilhelm Buſch ſtützen konnte von dem der Vers ſtammt:„Es iſt ein Spruch von altersher: wer Sorgen hat, hat auch Likör!“ — und überſetzen wir dieſe Weisheit ins Eng⸗ liſche, ſo lautet ſie: Wer ein Weltreich zu regie⸗ ren hat, braucht Whisky! Auch die jungfräuliche Königin Eliſabeth ſoll ja damals, zu Shakeſpeares Zeiten, an keiner Kneipe haben vorüberfahren können; doch das iſt lange her, und zudem war jene Königin, wie geſagt, ledigen Standes, alſo gewiſſermaßen entſchuldigt; denn irgendein kleines Laſter braucht der Menſch nun einmal. Im en aber: warum ſollte im traditionsſtarken Inſel⸗ reich das Vorbild jener Fürſtin nicht bis ins 19. Jahrhundert nachgewirkt haben—? Dichtung und Wahrheit regieren das Leben; Sachlichkeit und Phantaſie heißen die beiden Roſſe, die unſere Lebenskutſche auf der belieb⸗ ten Straße dahinziehen, ſo von der Wiege bis zur Bahre führt. Und immer iſt es das Roß zhantaſie, das ſtärker ausgreift und mutwilli⸗ ger vorſchießt,— woher denn auch die Kutſche gelegentlich in den Straßengraben karriolt wird, wenn der Kutſcher gerade ein Nickerchen macht. Riga. Diner geladen. Auch die Qeen Viktoria pflegte tunlichſt jeden Tag auszufahren. Ihr Kutſcher freilich machte niemals ein Nickerchen, und ihre Kutſche war auch nicht mit Roſſen der eben geſchilderten Art beſpannt, ſondern mit zwei frommen Rap⸗ pen;— es können auch Apfelſchimmel geweſen ſein: ſo genau weiß ich das nicht, und wen es intereſſiert, der mag ſich beim Hofmarſchallamt in Buckingham Palace erkundigen. Hier tut es nichts zur Sache. Eines Tages, als die Queen wieder einmal beſinnlich durch die Gegend fuhr, wurde der Leiblakei, der ſteif neben dem Leibkutſcher auf bem Bock ſaß, plötzlich von einem Schwin⸗ delanfall betroffen und ſank ohnmächtig zu⸗ ſammen. Die beſorgte Königin— damals Väterchen Rußland!/ von Egon v. Kapherr Als dexr gewalttätige„allſlawiſche Alexander III. geſtorben war, beſuchte ſein Bru⸗ der, der Großfürſt Wladimir mit ſeiner Gattin Der Rigaer Oberbürgermeiſter,„Stadt⸗ haupt“ v. Oettingen, führt die Großfürſtin in den Hauptſaal und zeigt ihr die Gemälde der Zaren von Peter I. bis auf den letzten, eben verſtorbenen— Alexander III. Dabei ſagt er jedesmal:„. und dies iſt unſer hochſeliger Kaiſer Nikolai.“... oder:„... hier iſt unſer hochſeliger Alexander II.“... Endlich aber, beim letzten Bilde:„und dies hier iſt— unſer ——ſeliger Kaiſer“.. Als derſelbe Herr v. Oettingen zur Zeit der törichten Ruſſifizierungsverſuche Alexanders III vom neuernannten ruſſiſchen Gouverneur ge⸗ zwungen wurde, die Schlüſſel der Stadt Riga auszuliefern, tat er das unter Proteſt und be⸗ merkte dazu ſo laut, daß jeder es hören mußte: „Im ührigen darf ich Euer Exzellenz darauf aufmerkſam machen, daß ich auch noch eine— goldene Uhr habe...“ Herr v. Oettingen iſt in Petersburg zu einem Ihm gegenüber ſitzt ein jün⸗ Zar“gerer Großfürſt, der nichts beſſeres zu tun hat, als ſich über die„deutſchen Wurſtmacher“ luſtig zu machen. Darauf Oettingen:„Kaiſerliche Hoheit wol⸗ len bedenken: wie wollen Sie in einem Lande, das ſo voller Schweine iſt, leben, wenn es keine Wurſtmacher gibt?“ Es ſoll ſich um den ſpäter ſo übel berüchtig⸗ ten Großfürſten Nikolai Nikolaiewitſch gehan⸗ delt haben. Derſelbe Oettingen wird von einem Reichs⸗ beutſchen als„Ruſſe“ angeſprochen. Oettingen: „Sagen Sie'mal— iſt bei Ihnen ein Gaul, der in einem Schweineſtall geboren iſt, ein Schwein?“ Ein fremder Prinz iſt bei Kaiſer Nikolai 1 zu Beſuch. Man ſpricht von der Unehrlichkeit der Menſchen im allgemeinen und in Rußland im beſonderen. Nikolai I. iſt erbittert, da wie⸗ der aroße Unterſchleife ans Tageslicht gekom⸗ men ſind. Er ſagt endlich ſeufzend:„Ja— es iſt wahr: in ganz Rußland gibt es nur einen einzigen Mann, der nicht ſtiehlt. Dieſer Mann bin ich...“ Wahrheit—l — eine bejahrte Dame— erſchrak über die⸗ en Zwiſchenfall nicht wenig; der Leibkutſcher dagegen äußerte die kühle Anſicht, daß dem guten Jonny— wir wollen ihn einmal Jonny nennen— mit einigen Schlücken Whisky's ſehr raſch wieder auf die Beine geholſen werden könne. Leider war aber kein Whisky zur Hand. Daraufhin ordnete die gute Queen an, daß künftig ſtets eine Flaſche„Black and White“ bei ihren Ausfahrten im Kutſcherbockkaſten ver⸗ taut ſein müſſe, für den Fall, daß Jonny wie⸗ er einmal von ſeinen Lebensgeiſtern verlaſſen werden ſollte! Der Rechnungsprüfer im Hofmarſchallamt war nicht wenig erſtaunt, als ihm ein Viertel⸗ jahr ſpäter die Rechnung über 90 Flaſchen „Black and White“ vorgelegt wurde, die„zum perſönlichen Gebrauch Ihrer Majeſtät bei Dero täglichen Ausfahrten“ angeſchafft worden waren. Er ließ ſich den Leibkulſcher kommen; dieſer meldete den Auftrag Ihrer Majeſtät, verſchwieg aber den Unfall des guten Jonny, und die Herren im Kofmarſchallamt waren viel zu gut erzogen, als daß ſie daraufhin noch eine weitere Frage geſtellt hätten. uch der Leibkutſcher fühlte kein Bedürfnis, in die er⸗ labliche Tatſache hineinzuleuchten, daß er und Jonny täglich die unbenötigte Flaſche an ſich nahmen und tags darauf durch eine neue er⸗ ſetzen ließen. Es iſt das Weſen von Rechnungen, daß ſie durch eine Reihe von Händen gehen, ehe ſie abgeheftet werden und verſtauben.„Um Got⸗ teswillen, nur nichts laut werden laſſen, daß Ihre Majeſtät täglich eine Flaſche Whisky während der Spazierfahrt zu genehmigen ge⸗ ruhen!! Pſſſtt!!“ Finger auf den Mund, meine Herren— Infolge dieſer Diskretion wußte bald ganz London, ganz England, ganz Europa, daß die Queen ſich dem ſtillen— Trunk erge⸗ ben habe. Folge der Mildherzigkeit: Dichtung und 3 4 48 W 3 Um die ſchwommer elbem De äßt mit ſe tropfen un ſang hören allein iſt. Die Mön Jungtieren Nahrung ſ wirbeln ho verſuchen d zu locken. rend ein 2 ſen die Ste ried zu., und ſtoßen beln nach d von neuem ten hoch un den See hi Der hält dieſer Vöge geregter, d „Ach ſo. reift wied chwankend⸗ ruheloſer, weiſer Mön Kreiſchen d Schnabel i Waſſerſpim dem Pürze Mann zu. ſieht, erſchr Aber der J geſchnitten. aufzuſtehen inſtinkt in i die Luft, hi mit den ſchi zu ſchwer. weite Fern⸗ blauer Hin treibt es il Wellenlinie Der brau vertrauen u gen lachen, als ihn da⸗ in dieſem einer verlor So treibt hinter dem allen Zeiche ein wehmü in ſeinen& eſetzt iſt. anges Her Boot. Von Ein paar f en Flügelr äute der L Glas. Rote Wieder n Kleinen lach die Enge ge Neugierig! ſtern. Er ſi Kinderauger kriecht unte unbekümme: Manne übe Aber die nen laſſen im Stich un dieſem klein kliiih—— auf und laſſ ſieht zu ihn alle Luſt a Lasere? Die Urlau Freudezeit,! wo der Urle wird. Aber Freude, der nung ſein. tiefer. 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Ein brauner Mann ſitzt darin, äßt mit ſeinem Paddel das Waſſer ſpritzen und tropfen und läßt dazu einen monotonen Sing⸗ ſang hören, wie man es tut, wenn man lange allein iſt. Die Möwen, die mit ihren grauflaumigen Jungtieren zwiſchen Binſen und Waſſerpeſt Sie wirbeln hoch, fallen auf das Waſſer nieder und verſuchen die Jungen in den Schutz der Binſen zu locken. Dann ſchwärmen ſie aus, und wäh⸗ rend ein Teil zu den Jungen zurückkehrt, flie⸗ ſen die Stärkſten auf den ungewohnten Stören⸗ ried zu.„.. kriiiih... kliiiih...“, ſchreien ſie und ſtoßen wildflatternd mit knappenden Schnä⸗ Sie erſchrecken von neuem vor dem klatſchenden Paddel, flüch⸗ ten hoch und ziehen in Kurven und Stürzen auf den See hinaus, den Mann abzulenken. Der hält inne, denn er verſteht das Gebaren dieſer Vögel nicht. Wieder ſind ſie da, ein auf⸗ geregter, durcheinanderwirbelnder Haufe von weißen und ſchwarzen Flecken. „Ach ſo...!“ ſagt der braune Mann und —5 wieder zum Paddel, denn am Rande der chwankenden Binſenbank erſcheint ein kleiner, ruheloſer, grauwolliger Ballen— ein naſe⸗ weiſer Möwenlausbub. Unbekümmert um das Kreiſchen der Möwenfrauen tunkt er den kleinen Schnabel in das Waſſer, eilt plötzlich einer Waſſerſpinne nach und wackelt luſtig dabei mit Flink rudert er auf den braunen Mann zu. Wie er plötzlich die rote Bootswand ſieht, erſchrickt er und will ſogleich umkehren. Aber der Mann hat ihm ſchon den Rückzug ab⸗ geſchnitten. Da verſucht der Kleine, vom Waſſer aufzuſtehen; zum erſtenmal erwacht der Möwen⸗ inſtinkt in ihm, der ihn in ſein anderes Element, die Luft, hinaufdrängt. Er flattert unbeholfen mit den ſchwachen Flügeln; noch iſt ſein Körper zu ſchwer. Nichts bleibt ihm zur Flucht, als die weite Ferne des Sees, wo nur Waſſer iſt und blauer Himmel mit weißen Wolken. Dahin treibt es ihn, daß das Waſſer ſich in feinen Wellenlinien an ſeiner Bruſt trennt. Der braune Mann muß über ſoviel Selbſt⸗ vertrauen und Geſchick des kleinen Möwenjun⸗ gen lachen, und ſchon will er von ihm ablaſſen, als ihn das fremde Geheimnis lockt, das ihm in dieſem Stück Natur als einem Boten aus einer verlorenen, früheren Welt erſcheint. So treibt er mit ein paar Schlägen das Boot hinter dem Kleinen her. Und wie dieſer mit allen Zeichen von Angſt flieht, überkommt ihn ein wehmütiger Schmerz, wie doch das Leben in ſeinen Kleinen hilflos allen Schrecken aus⸗ eſetzt iſt. Mühelos greift er 425— fühlt ein anges Herz ſchlagen.—, und ſetzt ihn in das Boot. Von dem weichen Flaum rollen Tropfen. Ein paar frühe, weiße Federchen an den ſtaki⸗ en Flügeln ſtehen rudderig ab. Die Schwimm⸗ äute der Latſchen ſind durchſichtig wie mattes Glas. Rote Aederchen ſchimmern darin. Wieder muß der braune Mann über den Kleinen lachen. Nun, wo er gefangen und in die Enge geraten iſt, weicht alle Angſt von ihm. Neugierig beginnt er die Umgebung zu mu⸗ ſtern. Er ſieht den Mann mit vertrauenden Kinderaugen an, pickt am Tabaksbeutel herum, kriecht unter die Trainingshoſe und ſetzt ſich unbekümmert nieder, die weitere Fahrt dem Manne überlaſſend. Aber die vielen Väter und Mütter des Klei⸗ nen laſſen zur ſelben Zeit die andern Kinder im Stich und widmen all ihre aufgeregte Sorge dieſem kleinen Ausreißer.„—— kriiiih—— kliiih——“. Sie ſperren die Schnäbel weit auf und laſſen die Flügel ſchwirren. Der Kleine ſieht zu ihnen auf und mit einemmal iſt ihm alle Luſt an dieſer Seefahrt vergangen. Er Von Walter Mertzig watſchelt ſuchend umher, ſteckt den Kopf über den Süllrand und ſieht wieder Waſſer und Bin⸗ ſen, wohin er gehört. Er will fort. Da weiß der braune Mann, daß er nie wirk⸗ lich Macht über dies kleine Wunderding haben wird, daß es ihm ewig fremd bleiben muß. Noch einmal ſpürt er den Herzſchlag des Klei⸗ nen in ſeiner Hand, dann gibt er ihn frei. „Ahoi lüttje Schipper!“, ruft er ihm nach, wartet, bis er unter dem rügenden Geſchimpf der Alten zwiſchen den Binſen verſchwunden iſt und ſetzt ſchweigend ſeine Fahrt fort. Erwachbender Nag Don Martin Weiſe Der Morgen dehnt ſich übers Tand. Im Gſten flammt ein heller Branh. Ein neuer Tag beginnt die Reiſe Und, wie auf einer Grgel, leiſe hebt an ein frommer, alter Choral. Die Erde ſingt ihn mit Buſch und Baum, Eine Lerche ſteigt in den dämmernden Raum, Cobpreiſend den Schöpfer im weiten All. hHinter dem Berge, ein feuriger Ball, Taucht die Sonne das Land in flutendes Licht. Strahlender Morgen, heller Schein, Kehr auch in meine Seele ein, Mach froh das herz und ſtark den Sinn, TCaß mich auch heut von Anbeginn, Gott und dem Leben dankbar ſein. Fräulein Sibylle, Stenotypiſtin, fährt früh um acht mit der Untergrundbahn zum Dienſt. Sie hat noch einen Sitzplatz bekommen. Da ſie für jung und hübſch iſt, war ein älterer Herr ür ſie aufgeſtanden. Man muß die Jugend ehren. Sie ſitzt da und wickelt eine illuſtrierte Zeitung, die ſie in der Hand hält, zu einer ganz dünnen Rolle zuſammen. Ein bißchen nervös. Denn vor ihr, im Gange, ſteht ein großer ſchlan⸗ ker Herr, Student oder dergleichen, und blickt mit brennenden Augen zu ihr herunter. Net⸗ ter Menſchl... Ach was, keine Allotria jetzt, wo's zur Arbeit geht... Wundervoll iſt Ar⸗ beit, ſchöner als alles. Kräfte regen, was leiſten, weiterkommen! Nicht rechts und nicht links Der Junge ſieht ſehr gut aus... Helle zu⸗ rückgeſtrichene Haare, ein Uhrarmband um das ſchmale Gelenk... Ja, neben der Arbeit gibt es Das Sibben-Rätsel/ v, mene, h. noch eine andere Welt, und ſie lockt dauernd. Die Bahn taucht zwiſchen Wittenbergplatz und Nollendorfplatz aus der Erde, die elektriſchen Lampen verlöſchen, und die Herbſtſonne blickt merkwürdig ſtill auf Fenſterreihen, Kinoplakate, Autos und fremde Menſchen. Mein Gott, es fliegt alles ſo vorüber... Der Urlaub an der See hat das große Glück auch nicht gebracht. Man muß ſich ſo furchtbar in acht nehmen...! Beſſer gar kein Elück, als das große Unglück— ſtimmt'!? Und hier in der großen Stadt fühlt man ſeine Herzſchläge überhaupt nicht mehr. und wenn man ſie fühlt, traut man ihnen nicht... Man muß geradeaus gehen, gerabde⸗ aus, ſonſt.. Sibylle ſchließt ſekundenlang die Augen.. Dann, um ſich abzulenken, rollt ſie das illu⸗ ſtrierte Blatt auf, holt einen Bleiſtift aus ihrem und fängt an, das Silbenrätſel zu öſen. „Die Anfangs⸗ und Endbuchſtaben, beide von oben nach unten geleſen, ergeben eine große und wichtige Wahrheit..„Donnerwetter, die muß man noch bis zum Spittelmarkt herausbekom⸗ men...! Gebirge am Rhein? Rechtwidrige fief Italieniſche Landſchaft? Feſte.. eſte! Der Platz neben Sybille wird frei. Der Stu⸗ dent zögert einen Augenblick, ob er ihn der Dame überlaſſen ſoll, die zwei Schritt entfernt ſteht. Seine Leidenſchaft ſiegt über ſeine gute Erziehung. Er ſetzt ſich. Sibylle merkt es, — 15 den Blick von dem Rätſel zu wenden Wirtſchaftszweig... Wirtſchafts zweig? Sie fühlt, daß der junge Menſch ſie ſcheu von der Seite betrachtet. Ihr Profil iſt ja Gott ſei Dank in Ordnung.. Die geſtrickte blaue Kappe mit der Chromnadel ſieht gerade von links be⸗ ſonders gut aus. Im übrigen iſt das alles ja gleichgültig... Irgendein Mann, der zufällig im Gang geſtanden hat!... Das wäre ja noch ſchöner... Storchvogel... Storchvogel. Der Student, oder was er iſt, blickt von der Seite diskret auf das Silbenrätſel. Von feiner Röte übergoſſen, denkt er nach, wühlt in ſeinem Gedächtnis. Am Gleisdreieck wird der Wagen halb leer. Die Leute nebenan und gegenüber ſind aus⸗ Als der Zug weiterfährt, beugt ſich er junge Mann leicht zu Sibylle und ſagt: „Armgard!“ Sibylle blickt ihn empört und verſtört an. „Armgard!“ wiederholt er,„Nummer 2 fehlt Fonen ja noch. Die Frauengeſtalt aus Wilhelm Tell. Das iſt Armgard. Beſtimmt!„Arm“ und „gard“ ſind ja da! Verzeihen Sie...“ Sibylle ſitzt einen Augenblick ſtarr. Sie fühlt: das iſt eine Schickſalswende! Sie könnte ein bißchen lächeln und harmlos bemerken:„Ach, furchtbar nett, natürlich Armgard... Ich dachte immer an Eboli, aber die iſt vielleicht gar nicht aus Wilhelm Tell, und dann iſt„bo“ auch nicht da.“„Dann wäre die Bahn frei zu unabſeh⸗ baren Geſchehniſſen... Aber ſie ſagte ſehr kühl, ſehr kurz und ſehr abweiſend:„Tanke“. Und denkt:„Frechheit“! Der junge Menſch zögert einen Augenblick. Soll ich eine Huſarenattacke reiten und äußern: „Ich ſtehe Ihnen gern weiter zur Verfügung— edel ſei der Menſch, hilfreich und gut!“ Oder ſoll er es vermeiden, den Anſchein zu erwecken, als ſei er aufdringlich? Seine gute Erziehung ſiegt über ſeine Leidenſchaft. Er ſchweigt. Am Potsdamer Platz ſteigt er bedrückt aus. Sibylle blickt ihm nach. Das hätte nun viel⸗ leicht ihr Mann werden können... Er mochte Max heißen...„Nein, Sibylle,“ hörte ſie ihn ſagen,„du darfſt nicht mehr ins Büro gehen— ich gebe das nicht zu!“ Hach, wie energiſchl Männer ſind manchmal ſo nett und gewalttätig! Uebrigens könnte ſie ja ſowieſo nicht im Büro bleiben, von wegen Doppelverdienerei! Und dann ſah ſie ſich mit ihm beim Einrichten der Zweieinhalbzimmer⸗Wohnung...„Blaue Vor⸗ hänge, Max, fürs Wohnzimmer! das mußt du zugeben, Max, das iſt nämlich mein Mädchen⸗ traum...“—„Aber natürlich, Sibyllchen!“ ſagt er,„Mein Süßes 3 Sie wirft, wie erwachend, den Kopf zurück, ſo daß die kleine Hellbraune Locke unter der Kappe heftig wippt. Dann beugt ſie ſich wieder über das Silbenrätſel. Sie hat nun alle Wör⸗ ter gefunden, und kurz vor dem Spittelmarkt lieſt ſie die Anfangs⸗ und Endbuchſtaben, beide von oben nach unten. Die große und wichtige Wahrheit lautet: „Was die Minute ausgeſchlagen, Bringt keine Ewigkeit zurück!“ Sie wickelt das illuſtrierte Blatt wieder zu einer ganz dünnen Rolle zuſammen, führt ſie wie eine Flöte zum Mund und bläßt ſinnend hindurch. „Wenn das etwa immer ſo ſein ſollte mit den großen und wichtigen Wahrheiten,“ denkt ſie betroffen,„daß man erſt dahinterkommt wenn's zu ſpät iſt...“ „Dann zuckt ſie die Achſeln, ſteigt aus und noch ehe ſie durch die Sperre iſt, hat ſie die ganze Sache vergeſſen.. Unsere granlologischie&clce Waren es wirklich Fkerien vom Ich? Erite graphologiche Pre sfrage des„Hö5“ Die Urlaubszeit iſt für alle Werktätigen die Freudezeit, die ſchon wieder von dem Tage an, wo der Urlaub beendet iſt, von neuem erſehnt wird. Aber ſie ſoll nicht nur eine Zeit der Freude, der Erholung, der geiſtigen Entſpan⸗ nung ſein. Ihre Bedeutung liegt um vieles tiefer. Wir ſollen in der jährlichen Freizeit nicht nur Ferien von unſeren geſchäftlichen und beruflichen Verpflichtungen machen, ſondern wir haben während dieſer Zeit die dringende und unbedingt ernſt zu nehmende Aufgabe, unſe⸗ ren Körper von all den Schlacken, die das Ar⸗ beitsjahr angehäuft hat, zu befreien und ihn Kraft ſchöpfen zu laſſen zu neuer Arbeit, zu neuem Wagen. Aber wem ginge es nicht ſo, daß er nach be⸗ endetem Urlaub, wenn der Alltag ihn wieder gefangen hat, einmal daran zweifelte, ob denn wirtlich die koſtbare Urlaubszeit nützlich und richtig angewandt wurde. Wem ginge es nicht ſo, daß er in bangen Stunden Angſt hätte, viel⸗ leicht in der Freude zu viel getan zu haben, ohne die ernſten Seiten des Urlaubs auch zu bedenten. Die Feſtſtellung, ob wir uns wirtlich erholt haben, iſt ja rein ſubjettiv. Wir können auch niemanden, der uns Erholung abſtreitet, in greifvarer Form beweiſen, duß die Ferien für uns von Nutzen und erholſam waren. Doch wir ſind nicht auf die Gnade oder Ungnade unſerer Mitmenſchen angewieſen. Betrachten Sie ſich einmal aufmerkſam einige Briefe aus der letzten an ſich überſtürzenden Arbeiten ſo vollgeſtopften Zeit vor Ihrem Ur⸗ laub und ſolche Briefe, die Sie in den letzten gelücklichen Tagen Ihrer Urlaubszeit oder ſo⸗ gar danach geſchrieben haben. Wenn Sie wirk⸗ lich ganz abgeſpannt waren und ſich auch wirk⸗ lich kräftig erholt haben, werden Sie ſicher auf den erſten Blick einen wichtigen Unterſchied be⸗ merken. Wie ſich die Erholung äußert, wollen wir Ihnen in einem der nächſten Artikel ver⸗ raten. Wer unſere Artitel verfolgt, wird es auch gar nicht ſo abſonderlich finden, daß wir be⸗ haupten, daß ſich unſere gekräftigte Geſundheit auch in unſerer Schrift äußert. Die Schrift iſt, wie die Graphologie lehrt, ein getreues Abbild der menſchlichen Geſamtperſönlichteit. Geiſtige wie körperliche Vorgänge finden ihren genauen Ausdruck in unſerer Schrift. An unſerer Schrift können wir objektiv unſere Erholung allen Zweiflern aufweiſen. 222—— I. A, als ol- Ae, Ke,, ae be, Schriftprobe 1 A, l, e,, Wir veröffentlichen heute zwei Schriften ein und derſelben jungen Dame. Die eine Schrift entſtand in den letzten Tagen ihrer Spielzeit — die junge Dame iſt Schauſpielerin—, als ſie beinahe auf der Naſe lag vor Erſchöpfung. Die andere entſtand nach den Tagen des Urlaubs an der See, aus dem ſie an Leib und Seele ge⸗ kräftigt, nach Hauſe zurücktehrte. Betrachten Sie ſich einmal aufmertſam beide Schriften und teilen Sie uns unter dem Kenn⸗ wort„Graphologie“ an die Schriftleitung des „Halentreuzbanner“ mit, welche Schrift vor dem Urlaub und welche danach geſchrieben wurde. Unſere heutige erſte Preisfrage, dieſe beiden Schriften voneinander zu unterſcheiden und die Löſung mit einer knapp geſaßten Begründung unter dem Kennwort„Graphologie“ an die Schriftleitung des„HB“ zu ſchicken, bringt dem Einſender der beſtbegründeten Löſung ein toſtenloſes Gutachten ſeiner Handſchrift oder der eines Dritten. Wir wollen Ihnen die junge Dame noch menſchlich etwas näher bringen. Ihren Beruf haben wir ſchon verraten— ſie iſt Schauſpiele⸗ rin. Ein wirklich ſtarkes Talent befähigt ſie in hohem Maße dazu. Mit einem Enthuſiasmus, der ſchon die Grenzen des Fanatismus ſtreift, ſpielt ſie ſich Abend für Abend während ihrer Spielzeit in ihre Rolle hinein und ſchafft vie⸗ len Menſchen Freude und eine wirkliche Feier⸗ ſtunde. Sie nimmt es mit ihrer Kunſt ſehr ernſt. Da kann es einfach bei ihrer zarten Konſtitution und ihrem feinen Nervenſyſtem nicht ausblei⸗ ben, daß ſie jedesmal am Ende der Spielzeit auch am Ende ihrer Kräfte iſt. Geht ſie aber in die Ferien, ſo macht ſie ſich auch vollkommen frei von dem Zwang, an dem einen Abend lachen, an dem anderen weinen zu müſſen; nichts als ſie ſelbſt will ſie dann ſein. Entſpannen in jeder Beziehung, um Kräfte für die neue, ſchwere Spielzeit zu ſammeln, lautet ihre Parole. So bewundernd wir vor der geſtaltenden Kunſt unſerer Schauſpieler und Schauſpielerin⸗ nen ſtehen, verehren und lieben werden wir ſie aber erſt, wenn wir überzeugt davon ſind, daß ſie nicht nur viel Talent, ſondern auch einen wahrhaft guten Charakter haben. Schauen Sie ſich die Schrift der jungen Dame an, und Sie werden ſelbſt finden, daß es eine ſehr ſympa⸗ thiſche Schrift iſt, die einen unbedingt offenen, ehrlichen Charatter verrät. Anſtändigteit im Handeln und in der Geſinnung zeichnen ſie aus. Sie verfügt über einen ſehr guten Intellekt, ver⸗ mag tlar und logiſch Zuſammenhänge zu er⸗ faſſen und verſteht in jeder Beziehung gut ein⸗ zuteilen. Alles, was aus der Umwelt an ſie herantritt, nimmt ſie mit offenen Sinnen auf, vermag es aber auch gut geiſtig zu durch⸗ dringen. Im Umgang mit anderen Menſchen hat ſie eine von Herzen kommende und darum ſo außerordentlich leicht für ſie einnehmende Lie⸗ benswürdigkeit, iſt gewandt und geſellig. Ob⸗ gleich ſie ſehr viel Einfühlungsvermögen hat, läßt ſie ſich aber nicht gern von anderen Men⸗ ſchen oder Ereigniſſen treiben, ſordern mei⸗ ſtert ihr Leben mit Energie und greift alle ihr geſtellten Aufgaben mit Initiative an. Eine gute Menge Durchſetzungskraft ſichert ihr Erfolg im Leben wie im Beruf. Künſtleriſche Fähigkeiten, wie Darſtellungs⸗ talent und Muſikalität ſind in außergewöhn⸗ lichem Maße vorhanden. Dieſe im Verein mit Energie, Durchſetzungstraft und gutem geiſti⸗ gem Format berechtigen ſie zu den beſten Hoff⸗ nungen. Wir hoffen, Ihnen durch dieſe Skizze die Lö⸗ ſung der Preisaufgabe noch etwas beachtens⸗ werter gemacht zu haben; zugleich iſt ſie ein Bei⸗ trag zur Frage der Berufsberatung mit Hilfe der Graphologie, auf die wir in einem unſerer nächſten Artikel eingehen werden. Dieſer jungen Dame muß man den Kampf gegen alle Wider⸗ ſtände um der Erreichung ihres hohen Zieles willen anraten, da alle Vorausſetzungen für eine Künſtlerlaufbahn in reichem Maße gegeben ſind. Der Alie versdumſe es, Mensc“ ꝛu werden (Ulm das ätſel der Menſchenwerdun Aus der älteſten Gemäldegalerie der Welt Der Urmenſch, der ſich allmählich über die umgebende Natur erhebt, fühlt ſeine künſtleriſche Begabung erwachen. Die älteſten Zeichnungen ſind Darſtellung en der eiszeitlichen Jagdtiere und finden ſich an den Decken und Wänden ſüdfranzöſiſcher Höhlen, wie dieſes Mammut aus der Höhle von Combarelles. Es gibt wenige Fragen, deren Löſung für die moderne Wiſſenſchaft ſo ſchwierig iſt, wie die nach der Abſtammung des Menſchenge⸗ ſchlechtes— und doch ſind wir alle naturgemäß gerade an dieſem Problem ganz beſonders in⸗ tereſſiert. So hat ja die lange Zeit hindurch von der Wiſſenſchaft vertretene Auffaſſung, daß der Menſch vom Affen abſtamme, immer wie⸗ der die Gemüter erregt; heute wiſſen wir, daß dieſe Annahme ein Irrtum war. Wenn aber der Menſch nicht vom Affen abſtammt — woher kam er dann? Die neueſten For⸗ ſchungsergebniſſe, über die der nachſtehende Ar⸗ tikel berichtet, geben auf dieſe Frage Antwort. Die überraſchendſte Entdeckung des letzten Jahres auf dieſem Gebiet iſt unſtreitig die Auffindung der Werkzeuge des Vormen⸗ ſchen. Um die Bedeutung dieſes Fundes voll zu würdigen, müſſen wir daran erinnern, daß die Skelette des vorzeitlichen Menſchen, die man bis dahin zuſammen mit Steinwerkzeugen gefunden hatte, wohl einer niedriger entwickel⸗ ten Form des Menſchen angehörten, aber doch immer ſchon ausgeſprochen menſchliche Eigen⸗ ſchaften beſaßen. Allerdings kannte man auch Reſte eines viel tiefer ſtehenden Individuums, des Vormenſchen oder des„aufrecht gehen⸗ den Affenmenſchen“(pitnecantropus erectus), der 1890 auf Java gefunden wurde. Auf Grund der geringen Gehirngröße mußte man anneh⸗ men, daß er auf einer ſehr niedrigen Kultur⸗ ſtufe ſtand, und kein Vorgeſchichtler wäre auf den Gedanken gekommen, daß er etwa ſchon Werlzeuge beſeſſen hätte. Der Chinamenſch Vierzig Jahre blieb der Knochenfund auf Java das einzige, was wir vom Vormenſchen beſaßen, bis 1930 in einem Steinbruch bei Peking in einer Spalte ein anderes, ziemlich ühnliches Skelett entdeckt wurde. Es lag mit zahlreichen Tierknochen zuſammen in einer lehmerfüllten Geſteinsſpalte, und die ihn beglei⸗ tenden Tierfunde laſſen keinen Zweifel übrig, daß wir es mit einem Fund aus der älteſten Eiszeit zu tun haben. Der Chinamenſch (Sinanthropus), wie er genannt worden iſt— China⸗Vormenſch wäre wohl richtiger geweſen — iſt alſo viel älter als der älteſte deutſche Fund, der berühmte Unterkiefer von Mauer bei Heidelberg. Er iſt auch älter als alle menſch⸗ lichen Werkzeuge, die in Europa gefunden wor⸗ den ſind. Die Ausgrabungen bei Peting ſind in den folgenden Jahren mit großer Sorgfalt weitergeführt worden, es fand ſich ein zweites Skelett— und im vorigen Jahre zur allergröß⸗ ten Ueberraſchung der Forſcher zahlreiche zu⸗ eue Ergebniſſe der Forſehung gerichtete Steinwerkzeuge. Sie haben an⸗ dere Formen als die uns bekannten Funde, aber an ihrer künſtlichen Anfertigung durch den Vormenſchen iſt nicht zu zweifeln. Diesmal kein Betrug! Solche überraſchende Funde müſſen allerdings mit größter Sorgfalt geprüft werden. Iſt es doch noch gar nicht ſo lange her, daß aus Su⸗ matra die Kunde von dem„ſenſationellen“ Funde des„Orang Pendek“, des Affenmen⸗ ſchen, kam, der das ſo lange vergeblich geſuchte Zwiſchenglied zwiſchen Menſch und Affe dar⸗ ſtellen ſollte. Zahlreiche Wiſſenſchaftler beſchäf⸗ tigten ſich eingehend mit dieſem Fund— bis ſich herausſtellte, daß malaiiſche Eingeborene den lang geſuchten Orang Pendek auf eine ſehr einfache Weiſe„hergeſtellt“ hatten: ſie ſchoren einem ganz gewöhnlichen Affen das Fell und ſchnitten ihm den Schwanz ab. Erſt eine ſehr eingehende Unterſuchung des Tieres führte dann zur Aufklärung des Betruges. Vorſicht iſt nach dieſer Erfahrung alſo nötig, aber die chineſiſchen Funde ſind von anerkannten For⸗ ſchern unterſucht und einſtimmig für einwand⸗ frei erklärt worden. Die Funde von Peking ſind auch für uns Europäer von hohem Intereſſe. Denn wir dür⸗ fen ja nicht glauben, daß der Vormenſch ein Chineſe war, weil er in China gefunden wor⸗ den iſt. Seit dieſen alten Zeiten haben die Menſchen ſo vielfach ihre Wohnſitze verlegt— ſchon die mehrmalige Vereiſung großer Teile alſo viel jünger als der Urmenſch und erſt recht viel jünger als der Vormenſch. Der Menſch kann alſo auf keinen Fall von den heutigen Affen abſtammen, ſondern höchſtens von deren weit zurückliegenden und ſicherlich ganz anders ausſehenden Vorfahren. Der Affe verſäumte es, Menſch zu werden Die Wiſſenſchaft hat neuerdings ganz eindeu⸗ tig nachgewieſen, daß das menſchliche Geſicht, d. h. die ſentrechte Stirn und die verhältnis⸗ mäßig große Schädellapſel, auf einer ſehr firuü⸗ hen Entwicklungsſtufe erworben worden iſt. Es handelt ſich dabei jedenfalls um eine jener„Mu⸗ tationen“, die plötzlich einmal auftreten und den Ausgangspunkt einer ganz neuen Enwicklung bilden. Die ſenkrechte Stirn und andere menſch⸗ liche Merkmale haben ſich wohl ſchon beträcht⸗ liche Zeit vor der Eiszeit, alſo in der Mitte der Braunkohlenformation oder des Tertiärs aus⸗ gebildet. Dann vollzog ſich eine ſehr bemerkenswerte Weiterentwicklung: ein Teil der Individuen, die dieſen menſchenähnlichen Schädel beſaßen, wußten damit etwas anzufangen— ſie ent⸗ wickelten den Menſchenſchädel weiter; ihre Nach⸗ kommen ſind der Vormenſch, der Urmenſch und zuletzt wir ſelber. Andere Individuen machten von dieſer Gabe der Natur keinen Gebrauch, ſie kehrten in ſpäteren Generationen wieder zur tierartigen Schnauze zurück und wurden— Affen. Parallel zu dieſer körperlichen Entwick⸗ lung verlief die geiſtige; die menſchenähnlichen Vormenſch, Urmenſch und Affe Mit eindringlicher Deutlichkeit zeigen dieſe drei im Senkenbergmuſeum zu Frankfurt a. M. hergeſtellten Büſten, daß zwar der Vormenſch(pithecanthropus) in der Mitte und der Urmenſch(Neandertaler) Vor⸗ ſtufen menſchlicher Entwicklung waren; der Schimpanſe zur Linken aber erweiſt ſich ſchon beim erſten Anblick als ein auf ein totes Gleis der Entwicklung abgeirrter Seitenzweig. zwang ſie dazu— daß der China⸗Menſch ganz gut auch unſer Vorfahre geweſen ſein könnte. Das Antlitz des Urmenſchen Wie ſah nun dieſer Vormenſch aus? Es iſt nicht leicht, ſich auf Grund des Skelettes ein wirklich anſchauliches Bild von ihm zu machen, und wir müſſen daher dem Senckenberg⸗Muſeum in Frankfurt a. Main dankbar ſein, daß es uns dieſe Mühe abgenommen hat. Wir bringen eine Abbildung der drei Büſten, die dort aufgeſtellt worden ſind und den höchſtſtehenden Menſchen⸗ affen(den Schimpanſen), den Vormenſchen und den europäiſchen Urmenſchen(den Neander⸗ taler) darſtellen. Angeſichts dieſer Reihe könnte man leicht zur Anſicht kommen, daß der Menſch tatſächlich vom Affen abſtammt. Aber wir müſſen bedenken, daß dieſe Reihe Menſchenaffe, Vormenſch, Urmenſch keine zeitliche Abfolge darſtellt. Denn der Menſchenaffe, der hier ab⸗ gebildet wurde, iſt ja eine heute lebende Form, Die Fälſchung des„Orang Pendek“ Der angebliche„Affenmenſch“ von Sumatra, der von malaiiſchen Eingeborenen aus einem gewöhnlichen Affen„hergeſtellt“ und längere Zeit von den Wiſſen ſchaft für echt gehalten wurde, Individuen lernten den Gebrauch von Werk⸗ zeug, Feuer und Sprache und wurden ſchließ⸗ lich zum Kulturmenſchen— die anderen blieben Tiere. Und ſo dürfen wir nicht mehr ſagen, der Menſch ſtammt vom Affen ab, ſondern: die Af⸗ fen ſind zwar unſere nächſten Verwandten, aber ſie haben es verſäumt, Menſchen zu werden. Die Ahnenreihe des Menſchengeſchlechts Gehen wir einmal herab in die älteſten, grauen Vorzeiten. Schon da beobachten wir, wie der Tierſtamm ſich immer wieder gabelt: einige Gruppen entwickeln ſich weiter, andere bleiben auf der einmal erreichten Stufe ſtehen. Dieſer Prozeß ſpielt ſich bis heute ſtets aufs neue ab; ihm verdanken wir es, daß neben den hochentwickelten Tierformen auch einfacher ge⸗ baute noch heute leben. Die Ahnenreihe des Menſchen gehört nun immer zu der Gruppe, die ſich weiterentwickelt. Seine Vorfahren waren dabei, als ſich mit dem erſten Auftreten der Fiſche früh im Altertum der Erdgeſchichte die Wirbeltiere von den Wirbelloſen trennten; von hier führt der Stammbaum weiter zu den Ur⸗ Reptilien der Steinkohlenzeit. Im Mittelalter der Erde entſtehen aus ihnen die älteſten beu⸗ teltierartigen Säugetiere; leider ſind von dieſen kleinen, unſcheinbaren Formen nur wenige Ueberreſte erhalten geblieben. Um ſo reichere Funde erzählen uns dann von der gewaltigen Entfaltung der Säugetiere im Tertiär. Auch Werkzeuge der Steinzeitmenſchen, die Deutſchland gefunden wurden.(Steinhämmer.) Affen ſind bereits in dieſer frühen Zeit vor⸗ handen, die uns ein hochintereſſanter Fund lehrte, der erſt vor wenigen Jahren in der alt⸗ tertiären Braunkohle des Geiſeltales bei Halle gemacht wurde. Ebenfalls noch in der Ter⸗ tiärzeit erfolgt dann die Trennung zwiſchen Menſchen und Menſchenaffen. Die Vormenſchen von Java und China ſind trotz mancher primitiven Merkmale die älteſten „echten“ Menſchen, von denen wir wiſſen. Die nächſte Stufe bildet der berühmte homo Heldelberglensls“, der Heidelberger Menſch; ihm fehlt zwar noch das Kinn, aber ſein Gebiß iſt durchaus menſch⸗ lich. Er lebte etwa in der vorletzten Zwiſchen⸗ zeit. Aus der letzten Zwiſchenzeit ſind viele Ueberreſte des kleimwüchſigen Neandertal⸗ menſchen bekannt, deſſen Namen auf einen im Neandertal bei Bonn gemachten Fund zu⸗ rückgeht. Dieſe Raſſe ſtarb mit dem Ende der Eiszeit aus, und aus Aſien, wo wir ja die Wiege der Menſchheit ſuchen müſſen, kam eine neue nach Europa. Zu ihr gehört der hohe, träftige, langſchädelige Cro⸗Magnon⸗Menſch Dieſer und einige andere ihm naheſtehenden Raſſen ſind die direkten Ahnherrn des heutigen Europäers. Das iſt in Kürze die Entwicklungsgeſchichte des Menſchen, wie ſie ſich nach den neueſten Forſchungsergebniſſen darſtellt. Daß wir jetzt erſt dahin kommen, wirklich die Entwicklung des Menſchen— wenigſtens in den Grundzügen— zu überſehen, kommt daher, daß die Seiten⸗ zweige, die ſich vom Menſchenſtammbaum ab⸗ gliedern, oft zahlenmäßig unſere direkten Vor⸗ fahren völlig in den Schatten ſtellen. Es gelang daher nur durch ungemein mühſame Arbeit, die wahren Zuſammenhänge zu enträtſeln und eine hinreichend zuverläſſige Antwort auf unſere Frage nach der Herkunft des Menſchengeſchlechts zu geben. Dr. H. Eckert. Auch er gehört zu unſeren Vorfahren Rekonſtruktion des Chinamenſchen(Sinathropus), deſſen Skelett vor einigen Jahren bei Peking entdeckt wurde. Aufnahmen: WNZ(5) HB-Bildstöcke(5) Oftĩ 2 2 Weiß: K Schwar Eine ſel Themas, poniſten c Ein Pr Schach Rückkan Nach ein ein knapp Je fünf Wettbewei 5— — 8 90*S L% S8 10. (ausgeſchie Der Kar 23:22 gewi Am 7. 6 Problemſit alle Probl. In der 4 Aus d Der ner Richter, lebenden 3 den. In 2 nicht in F Angriffsfü Weiß: Richter 1. e2—e4, e7—eõ. Ueblicher herauszubr 4. d2—d- Lg5⁵ Xfõ, Le Ein in oftmals er c6—c5; 11. Wohl m Alſo ein F Bbꝛ einſteh. Dbꝛ xas; 1 „Eine kü überraſcht es ſcheint 16. Se2—f Verlocken Lob, Eb5 gewinn un Sf4—da, Tas ThyS—bh6; 2 Nun wä teren mat⸗ rüfe: Tas rohung TI ..E Dda: hätt 24. De2— Richter f. Grob iſt a kann ſich ir a8-, Kds— —————— die Deutſchland ind China ſind 10 uben Zeit vor⸗ reſſanter Fund hren in der alt⸗ ſeltales bei ioch in der Ter⸗ nung zwiſchen ale die älteſten hir wiſſen. Die e ehlt zwar noch irchaus menſch⸗ tzten Zwiſchen⸗ zeit ſind viele eandertal⸗ nen auf einen zten Fund zu⸗ dem Ende der )o wir ja die ſſen, kam eine hört der hohe, agnon⸗Menſch naheſtehenden ides heutigen lungsgeſchichte den neueſten Daß wir jetzt ntwicklung des zrundzügen die Seiten⸗ ammbaum ab⸗ direkten Vor⸗ en. Es gelang me Arbeit, die tſeln und eine t auf unſere chengeſchlechts H. Eckert. ——— rfahren athropus), deſſen entdeckt wurde. -Bildstöcke(5) Schach-Ecke Offizielles Organ des Badischen Schachverbandes im G. 8. B. Kreis Mannheiĩim Aufgabe Nr. 70 H. Kirchmann, Neckarau Urdruck EA * 25 4, ,„, ⸗ +I +,. „ 5 3 I, , . 4 2— T. d Matt in drei Zügen. Weiß: Ka5, Ths, La2, bs, Sb4, d2, Ba4, bö, dö, hö. Schwarz: Kcs, Di5, St2, Bb7, da, e4! Eine ſehr hübſche Darſtellung eines bekannten hemas, die unſerem einheimiſchen Kom⸗ poniſten alle Ehre macht. ————.— Ein Problemſieg des Mannheimer Schachklubs, Abteilung Waldhof NRückkampf Harburg— Waldhof 1935 Nach einem unentſchiedenen erſten Kampf nun ein knapper, wertvoller Sieg gegen Harburg! Je fünf Zweizüger(12⸗Steiner) ſtanden in Wettbewerb. Die Rangordnung: . W. Anders⸗Harburg 9 Pkt.(1. Preis) W. Koch⸗Harburg 8 Pkt.(2. Preis) „W. May⸗Waldhof 7 Pkt.(3. Preis) . W. May⸗Waldhof 6 Pkt. H. Mehner⸗Waldhof 5 Pkt. „W. Wieſe⸗Harburg 4 Pkt. . K. Laier⸗Waldhof 3 Pkt. „L. Keller⸗Waldhof 2 Pkt. . W. Szameitat⸗Harburg 1 Pkt. 10. W. Sieber⸗Harburg 0 Pkt. (ausgeſchieden, weil ein Vorläufer feſtgeſtellt). Der Kampf wurde demnach von Waldhof mit 23:22 gewonnen. Am 7. September, 20 Uhr, findet die nächſte Problemſitzung im Kaſino Waldhof ſtatt, wozu alle Problemfreunde herzlich eingeladen ſind. * In der nächſten Schachecke Löſungen. Das Remis eropferk! Aus dem Internationalen Turnier zu Bad Nauheim Der neue Meiſter von Deutſchland, Kurt Richter, Berlin, kann als einer der größten lebenden Kombinationsſpieler angeſehen wer⸗ den. In Bad Nauheim war er augenſcheinlich nicht in Form, ließ es aber an ſchwungvoller Angriffsführung nicht fehlen. Weiß: Schwarz: Richter Grob 1. e2—e4, c7—c6; 2. Sb1—cz3, d7—d5; 3. Sg1—f3z3, e7—eb. Ueblicher iſt de4:, Se4: Li5, um den Läufer herauszubringen. 4. d2—d4, Sg8—f6; 5. Lel—g5, Lfs—e7; 6. La5 X16, Le7 Ki6; 7. e4—eß, LI6— e7; 8. LfI—d3. Ein in ähnlichen Stellungen von Richter oftmals erprobter Aufbau. 8...., LoS—d7; 9. Sc3—e2, Dds—b6; c6—c5; 11. c2—03, Sbs—c6; 12. a2—a3. Wohl mit der Abſicht des: Les:, b4 Le7, c4. Alſo ein Frontalangriff war geplant. Daß der Bbꝰ einſieht, kümmert Richter wenig. 12..., cõ cdã4; 13. cà* dã, Dbõ bꝛ; 14. Ta1—bl, Dbꝛ xas; 15. TbI&b7, Sc6—b4. Eine kühne Konzeption nach der anderen überraſcht nun den Schweizer Meiſter. Aber es ſcheint alles nicht ſtichhaltig zu ſein. 16. Se2—14, g7—g5; 17. Tb7 d7. Verlockend ſieht Sus aus, doch ergibt nach Loé, Lbõ Lböõ:, ITbs; Da4 ebenfalls Qualitäts⸗ gewinn und ohne ernſthafte Ausſichten. 17.„ Laf; iß. nasbz, Kd7—48: 19. St4—d3, Tas—bS; 20. Sda b4, Das cb4; 21. Lb5—ab, Tbs—b6; 21. Ddi—e2, Db4—b2; 23. Sis—d2. Nun wäre es für Schw. gefährlich, auf wei⸗ teren materiellen Gewinn zu ſpielen. Man rüfe: Taõ:, Da6: Dd2:, Da7: mit der Doppel⸗ rohung 1b1 und Das-. . be Ddâ: hätte Toi zur Folge. 24. De2—13. Richter führt den Angriff geſchickt. Aber auch Grob iſt auf dem Poſten. Der Nachſpielende kann ſich im folgenden wirklich nicht beklagen. 24..., ThS—fS; 25. Sd2—041 dõ cc4; 26. Df3— 10.—0, as+, Kds—c7; 26. Das x a7--, Kc—cE; 27. Lab xc4. „W. hat geiſtreich geſpielt. Aber gegen die um einen Turm ſtärkere Verteidigung ſollte alles vergebens ſein. Grob⸗Zürich IL Mii⸗ , I 3 , , 2 ——— T. ,„ 75, ,,, G,. , . —3 2 b e g n Richter⸗Berlin 27..., Dbꝛ dã4ꝰ Gibt wohl jetzt ſchon den Sieg aus der Hand. Merkwürdigerweiſe kommt Schw. nicht mehr zu geruhſamer Entfaltung. Aber mit Das, d5—! ed, Ld5-- wird er ebenſowenig zufrieden ſein. Nach Kb5, Dd7 wird praktiſch ewiges Schach die Folge ſein. Richtig war 27...., Ldöl 28. ed(d5— ed5:, Ld5- Kd5:, Tdi, Ke6) Kdö: und die Qualität entſcheidet, zumal der König end⸗ lich im ſicheren Hafen gelandet iſt. 28. Lœ4—e2, TI8—ds. Es drohte auch Td1. Der Mehrturm tritt kaum in Erſcheinung. 29. Le2—f3r, Tds—-d5; 31. Da7 XK7. Immer neue Drohungen. Die weißen Figuren erreichen ein Höchſtmaß an Wirkungskraft und dieſe Tatſache macht den Turm wett. 31.„„ Ddâ xeb; 30. Tfii—cI-, Lb4—c5; 32. Df/—es-, Kc6-e7; 38. Erzwingt unentſchieden. faes; 34 bes—e7-. Dieſe Stellung verdient ein Diagram 7 4 23 7 7. 77 5 7 7 C 45 7 2 A. n 8 a, ., a 4 n B „Remis durch ewiges Schach. Der König darf nicht nach bs wegen matt in zwei Zügen, Er muß ſtändig zwiſchen 7 und es hin⸗ und her⸗ pendeln. Ein urgelungener Schluß! Iweites Mannheimer Problem⸗ turnier 1935! Mit dem 1. September 1935 war ſomit der Einſendetermin für obiges Turnier abgelaufen. Die Beteiligung läßt noch manche Wünſche offen. Eingeſandt wurden 20 Aufgaben von insgeſamt ſieben einheimiſchen Komponiſten, die bereits an die Adreſſe des ſchwediſchen Preisrichters, C. H. Perſſon⸗Malung abgegan⸗ gen ſind. Die Kontrolle ſowie neutrale Num⸗ merierung nahm die Leitung der Kreiſes Mann⸗ heim vor. Problemwettkampf Gr. Thüringen gegen Mannheim Wie bereits in der erſten Ausſchreibung zu erkennen war, ſollen diesmal Mattwechſel⸗Auf⸗ gaben(Zweizüger)„gebaut“ werden, woran ſich wieder jeder einheimiſche Komponiſt beteiligen kann. Gebraucht werden für Mannheim im ganzen acht Aufgaben. Termin: 15. Oktober 1935. Mittelsmann iſt G. Letzin, Berlin und Preisrichter P. Ph. Schmitt, Bingen a. Rh. W. M. Problem⸗Jenkrale Mannheim Um auch auf dem Gebiete des Problem⸗ weſens und ſeinen Eigenarten in Mannheim eine einheitliche Linie herzuſtellen, wurde auf Anleitung der Mannheimer Kreisleitung, Abt. Schach, eine Problem⸗Zentrale geſchaf⸗ fen. Die Leitung derſelben wurde W. J Waldhof, übertragen, dem noch H. Kirch⸗ mann, Neckarau, ſowie L. Keller, Waldhof, ur Seite ſtehen. Da die in Mannheim be⸗ zehenden Problem⸗-Abteilungen ohne weiteres der Problem⸗Zentrale zugehören, können ſich Komponiſten, die noch keiner Abteilung ange⸗ hören, anmelden. Adr.: Problem⸗Zentrale Mannheim Mhm.⸗Waldhof, Laubenweg 21. Unkoſten entſtehen keine. Dieſe Möglichkeit be⸗ ſteht auch für außerhalb von Mannheim woh⸗ nenden Problemiſten und Schachkomponiſten. W. M. Mannheimer Schachklub, Abt. Pfingſtberg Wir machen die Schachfreunde von Rheinau⸗ Pfingſtberg darauf aufmerkſam, daß* Winterturnier 1935/36 am 3. Oktober 1935 be⸗ ginnt. Die Einzeichnungsliſte liegt bis 19. Sept. 1935 im Spiellokal„Zum Pfingſtberg“ auf. Nachträgliche Meldungen werden nicht mehr angenommen. Die Spielleitung. O. Sch. Mannheimer Schachklub Kommiſſariſcher Leiter: Fri ã n d Adlerſtraße 64 Zentrale: Kiublotal: Cafe Gmeiner, Friedrichsplatz Klubabende: Montaas und Donnerstags. Täglich freier Schach⸗ verkehr. Vertehrstotal: Reſtaurant„Bauhlltte“, 9 4, 11. Täg⸗ lich freier Schachvertehr. Kluvabend Mittwochs. Abteilungen: Neckarſtadt: Karl Held, Lenauſtraße 22. Griedrichsſeld: Fr. Schoeps,„Goldene Sonne“, Kaſeriat: E. Denzel, Kreisweg. Cafe Zorn, Mittwochs. Nedarau: M. Reithoffer, Rathausſtratze 21, Cafe Zeil⸗ felder, Dienstags. Pfinguberg: V. Schmitt, Frühlir zsgaſſe 30,„Zum Wimanberg', DTonnerstags. Sandhoſen: S. Herbſt, Jutekolonte 28a,„Turnerheim', Dienstags. Waldhof: W. Hild, Wachtſtraße 16, Kaſtno Bopp und Reuther, Freitags. 1 Bekanntmachung! I. Mit der Führung der Geſchäfte des Mhm. Schachklub, Abteilung Zentrale, habe ich Herrn Gudehus, Ehrenpräſident des Mhm. Schach⸗ klub beauftragt. Zu ſeinem Mitarbeiter wird Herr Laut erbach ſenior beſtimmt. II. An die Abteilungen. Die Abteilungsleiter werden erſucht, die Abführungen an den Lan⸗ desverband monatlich zu tätigen. Abzuführen ſind pro Mitglied 12 Pfg. für den Verband und 3 Pfg. Unkoſtenbeitrag des Mannheimer Schachklub. Bis zum 14. jeden Monats müſſen die Abgaben an den Sonderkaſſier Lauter⸗ bach ſenior eingezahlt ſein. Der kommiſſariſche Leiter: gez. Fritz Händle. Däflsel und Humor Silben⸗Kreuzwort⸗Rätſel 3 J4 J5 6 7 5 9 7⁵ 7¹ 12 15 15 15 16 J7 77 70 15 J2⁰ 27 22 2³ 22 2+ 25 2⁵ 2⁵ 2 7⁵ 30 77 — Waagerecht: 1. Italieniſche——— 3. Shakeſpeareſche Heldin, 6. Weiblicher Perſo⸗ nenname, 8. Genueſiſcher Staatsmann und Seeheld, 10. Italieniſcher Fluß, 11. Moslemiti⸗ ſcher Wallfahrtsort, 13. Hoherprieſter, 14. Pro⸗ vinz und Stadt in Unteritalien, 15. Stadt im Harz, 16. Vorſtadt von Konſtantinopel, 17. Rö⸗ miſche Göttin, 18. Landſchaft im alten Arabien, 19. Hafenſtadt in Marokko, 21. Weiblicher Per⸗ ſonenname, 24. Europäiſches Herrſchergeſchlecht, 27. Europäiſches Reich, 29. Anderes Wort für Zurechtweiſung, 30. Stadt in Perſien, 31. Ro⸗ man von Zola.— Senkrecht: 1. Einer, der etwas anzeigt, 2. Ruſſiſche Halbinſel, 4. Bade⸗ ſtrand in Venedig, 5. Einſtimmiges Lied, 6. Afrikaniſches Edelwild, 7. Schlachtort in Ita⸗ lien, 9. Geſtalt aus 1001 Nacht, 11. Aſtrono⸗ miſche Bezeichnung, 12. Männlicher Perſonen⸗ name, 16a. Teilzahlung, 18. Bibliſcher Frauen⸗ name, 20. Schillerſche Titelheldin, 22. Vom Meer verſchlungene Stadt an der Oſtſeeküſte, 23. Weiblicher Perſonenname, 23a. Spaniſche An⸗ ſtandsdame, 25. Nähſtäbchen, 26. Spitze eines Truppenkörpers, 27. Hochland in Vorderaſien, 28. Weiblicher Perſonenname. * Silben⸗Rätſel a a bad bees car chen da du e el feſt ge gen ger hai ham he he i il jen kow kraft la la le löf ly me mer mo na nac nau ne ny pi phir ra ra ram reth ſa ſa ſa ſee ſes tar te tüff u wa war xos za ze zri. Aus vorſtehenden 57 Silben bilde man 20 Wörter, die folgende Bedeutung haben: 1. Ver⸗ 18. kehrsfahrzeug, 2. Landſchaft im ehemaligen Deutſch⸗Oſtafrika, 3. 3 Königsname, ., Trauerſpiel von Theodor Körner, 5. See in Tirol, 6. Stadt in der Mark Brandenburg, 7. Ruſſiſche Teemaſchine, 8. Engliſcher Schrift⸗ ſteller, 9. Stadt in Norwegen, 10. Nordiſche Dichterin, 11. Schweizer Gebirgsgruppe, 12. Bibliſcher See, 13. Stadt in Frantreich, 14. Kykladeninſel, 15. Britiſcher Vaſallenſtaat in Indien, 16. Ungariſcher Hochruf, 17. Stadt in 18. Spaniſcher Violinvirtuos, 19. Milder Südwind, 20. Komödie von Mo⸗ liere.— Richtig zuſammengeſtellt, ergeben die Wörter in ihren Anfangsbuchſtaben von vorn nach hinten und Endbuchſtaben von hinten nach vorn ein Sprichwort. ** Bilder⸗Rätſel Auflöſung aus unſerer letzten Sonntagsbeilage Auflöſung des Kreuzwort⸗Rütſels Waggerecht: 1. Ara, 4. Leo, 7. Klamm, 9. Dolde, 11. Letter, 13. Sommer, 14. Euter, 15. Oſtern, 19. Marone, 23. Tat, 24. Ade, 25. Karola, 28. Arbeit, 31. Urania, 32. Huerde, 33. Alarm.— Senkrecht: 1. Ale, 2. Rat, 3. Amt, 4. Lom, 5. Elm, 6. Ode, 7. Klio, 8. Meer, 9. Dora, 10. Erde, 12. Run, 13. Sem, 16. Star, 17. Tara, 18. Eton, 20. Rabe, 21. Oder, 22. Neid, 3—— 26. Lia, 27. Aal, 28. Ahr, 29. Rum, „Tee. zie be Sie Sonntagabend etwas vor?“ wollte der Chef von der hübſchen Stenotypiſtin wiſſen.— N i ie——,„abſo⸗ i ſie— hoffnungsvoll—,„abſo lut ni „Dann verſuchen Sie, Montagfrüh recht pünktlich im Büro zu ſein!“ „Sie ſind bisher unbeſtraft und galten als ein anſtändiger Bürger— wie kamen Sie nun eigentlich dazu, durchs Fenſter des Siedlungs⸗ hauſes zu ſteigen?“ „Ich dachte, es wäre mein eigenes Hausl⸗ „Aber warum ſprangen Sie dann gleich wie⸗ der zum Fenſter hinaus, als die Frau in! Zimmer trat?“ „Ich dachte, es wäre meine eigene Frau!“ E 4 Müllers haben endlich eine neue ſchöne Woh⸗ nung ſehn ng Zu ihrem Schrecken finden ſie aber ſchon nach wenigen Tagen Ungeziefer. Alſo ziehen ſie, während die Wohnung des⸗ infiziert wird— auf Koſten des Hauswirts— ins Hotel. Als ſie zum erſtenmal in dem großen eleganten Speiſeſaal eſſen, tönt plötzli Fritzchens helle Kinderſtimme durch den Saa „Mutti, haben eigentlich alle Leute, die hiet eſſen, Wanzen zu Hauſe?“ ** „Ich höre, du haſt Bienen auf deinem Gar⸗ tenland. Lohnt ſich denn das eigentlich?“ „Doch, doch! Dieſen Sommer kamen bloß zwei Bekannte zu Beſuch.“ * „Ich habe mal einen Mann gekannt, der hat ſeine Frau an der Leine ſpazieren geführt.“ „Du biſt wohl wahnſinnig!“ „Immer ſachte— es war in Hannover.“ „Na, ſo„blau“ 1113 i 10 betrunken?“ „Nee, ich nich, aber wenn ich den Laternen⸗ pfahl loslaſſe, fällt er um!“ Der Scehinderhannes zieht übers Gebirg Govelle von Joſef Friedrich(Perllonig Vor einigen Jahren befiel mich eines Tages eine jähe, ſeltſame Sehnſucht, die Stadt zu verlaſſen, es gab keinen unmtttelbaren Anlaß u dieſem wilden Wunſche, er war einfach plötzlich da, als hätte der Blütenpollen von tauſend Wieſen mein Herz beſtäubt und es wäre nun reif geworden gleich den Milliarden Gräſern da draußen im ſtillen, glückſeligen Lande. Es war ſpäter Frühlung oder früher Sommer, wie ich es haben wollte, ich hörte tief in den Schlaf die Gewäſſer rauſchen, die Wäl⸗ der wehen, die Bauern atmen, mein Schlaf war zuletzt nur mehr eine hauchhaft dünne Haut, die ſich über wunderlichen Träumen dehnte und bog und auf einmal das Himmels⸗ gewölbe war, bemalt mit einem unirdiſch ſanf⸗ ten, grünen Blau, und es wohnten unter ihm Bauern und Hirten, Fuhrleute und Tiere, de⸗ ren geiſterhafte Nähe ich dann auch am hellen Tage zu ſpüren vermeinte, und ſie riefen aus leicht erreichbaren Fernen mit ſolch inbrünſtiger Gewalt in mein kühles Leben, daß ich ihnen nicht länger widerſtehen konnte und ein Wan⸗ derer wurde für ein paar glückliche Tage. Auf dem Wege zu den Almhirten nun, die eben ihr Vieh auf die Höhen getrieben hatten und kaum erſt die froſtigen Räume der Senn⸗ hütten mit ihrem Leibe erwärmt hatten, kam ich an einem Nachmittage in ein Dorf im Ge⸗ birge, es nannte am Eingange die verblaßte Schrift auf einer verwitterten Holztafel ſeinen Namen: Sankt Walpurgen. Und ſein Patron war eine ſonntägliche Stille. An Quellen trin⸗ kend, von Brunnen geſäugt, höhlte ich auch hier meine Hand, um an einem hölzernen Brunnen⸗ ſchnabel meinen Durſt zu löſchen, da ſprach hinter mir, der ich mich eben anſchickte, die lebendige Schale anzufüllen, eine Stimme: „Gott ſegne Ihren Trunk!“ Ueberraſcht von dem andächtigen Klange, wandte ich mich ihr zu, da ſtand an dem einen Ende des Brunnentroges ein alter Prieſter, ſchmächtig von Geſtalt, ein Bild evangeliſcher Armut, denn ſein langer, ſchwarzer Rock ſchil⸗ lerte grün, und ſeine Schuhe waren derb und groß. In ſolchen Schuhen gingen ſonſt nur Köhler und Holzfäller. Um ſeinen barhäupti⸗ gen Apoſtelkopf erhoben ſich im gelinden Winde die ſchütteren Greiſenhaare, ein hochſtäubender Schnee, und in den blauen Kinderaugen wohnte Gott. Es drängten ſich nun, ehe ich mein Ver⸗ wundern fortgeſtammelt hatte, ein paar Schafe an den alten Mann, und ſie vollendeten das rührende Bild. Er ſtreichelte ihren nackten und jetzt häßlichen Leib, denn ſie waren mit dem Anbruch der guten Jahreszeit geſchoren wor⸗ den. „Das iſt die Herde des Bergpfarrers“, ſagte der Greis,„ſie gibt mir Wolle und Milch. Die Wolle verkaufe ich, die Milch trinke ich... Darf ich Sie einladen, koſten Sie meinen Schafkäſe, Sie werden ihn gewiß loben.“ Ich folgte dem alten Herrn, den ich mit einer ſonderbar ſchnellen Liebe lieben mußte im erſten Augenblick, in den winzigen, ebenerdigen Pfarr⸗ hof, der ein kühles Bauernhaus war, in das von einer ſehr lauten Uhr die Sekunden tropf⸗ ten, ich trat hinter ihm in eine niedrige, weiß getünchte Stube, es roch hier nach Weihrauch, friſcher Wäſche und eben gebackenem Brot, und es kamen dieſe Düfte von einer Truhe, einem Holznagel, an dem ein blühweißes Chorhemd hing, und aus dem Kachelofen. Der Pfarrer wies mir den Platz hinter dem Tiſche an, in ſeine Platte war mit lichterem Holze das Auge Gottes eingelegt, und die Strahlen, die davon ausgingen, endeten erſt überall an den Rändern. Der Pfarrer ver⸗ ſchwand und kam wieder, und er trug auf jeder Handfläche einen Holzteller. „Brot und Honig“, ſprach er lächelnd, und er ſagte oder meinte damit nicht etwa:„Mehr habe ich nicht!“ er deutete vielmehr in einem frommen Stolz auf die Gaben: „Das Brot backe ich ſelber“, es war gröbſtes Roggenbrot und die Kleie nicht ausgeſchieden, „und den Honig machen meine Bienen.“ Er hatte drei Gläſer gebracht, und das ſüße Gold darin beſaß dreifache Tönung, wie Tan⸗ nenharz, Kürbisöl und dunkler Traubenſaft. „Ach ja, die Bienen“, pries er,„ſie haben die Wieſen, die Almen, ſie haben den Wald.“ Wie er es ſo ſagte, da waren es nicht nur Worte, die von ſeinen welken Lippen kamen, ich fühlte den Anhauch der Wieſen, die Kühle mit dem beſten literariſchen und nordiſcher Dichter und In Oerfolg unſerer Seſtrebungen, unſere Eeſergemeinde vertraut zu machen, beginnen wir heute an dieſer Stekke mit dem Aödruck wertvokker Erzählungen deut cher Schaffen unſerer Gegenwart Dramatilter in Fortſetzungen —————— ——— — — — der Almen, und es umgab mich Wald. Und der Pfarrer färbte ſeine Laute merkwürdig dunkel, daß ich daraus das rauhe Leben des Volkes verſpürte, mit dem er zuſammenhauſte, als ein herrlicher, armer Bergpfarrer, der den feinen Ton der Welt da draußen längſt vertan hatte. Auch ſein Herz und ſein Mund ging in derben Bauern⸗ und Hirtenſchuhen, das hörte ich aus ſeinen Geſchichten, Späßen und Klagen, die Schafe blökten draußen, die vorlaute Uhr Aufn.: Glaser ſchlug im Hauſe, und alle Gerüche verſchmolzen zu einem einzigen unbekannten, und der kam wohl von dieſer gebirgleriſchen Einöde. Als ich dachte, es wäre nun Zeit zum Ab⸗ ſchied, da hielten mich die wächſernen Hände des Pfarrers faſt erſchrocken zurück. „Sie müſſen über Nacht hierbleiben“, bat er. „Es kommt ſo ſelten jemand zu mir... Ein Bett iſt gerichtet, und Sie werden eine warme, gute Milch nicht verſchmähen... Ich kann Ihnen auch einen Sterz und einen Schmarrn kochen... Und morgen kommen die Leute aus dem Gereuth herab zu einer Meſſe...“ Ich mochte nicht bekennen, wie gering jede einzelne Lockung, wie gering auch ihre Summe war gegenüber dem Wunſche, den lieben, be⸗ jahrten Bergpfarrer zu erfreuen, und ich wurde ſein Gaſt für Abend und Nacht. Der verein⸗ ſamte Greis, der in einem letzten Winkel ſeiner verbauerten Seele immer noch einen ſcheuen Hunger nach Dingen nährte, die ihm das Da⸗ ſein in einem entlegenen Bergdorfe vorenthielt, ſaugte ſich an mir voll mit buntem Staunen, und ward bald müde von dem ſelten genoſſenen Glück. Schon die Kerze in der Hand, blieb ich noch auf der Schwelle der Türe ſtehen, denn ich mußte das geheimnisvolle Geraun der Nacht, das ich für die nächſte Stunde erwartete und Altes Bauernhaus in Niftenwald dem ich an die Stadt verlorener Menſch wohl kaum gewachſen ſein würde, mit irgendeinem wundertätigen Zauber übertäuben. „Haben Sie nicht ein Buch, Herr Pfarrer?“ fragte ich. „Ein Buch?... Ein Buch?“ wiederholte er. Beglühte die Kerzenflamme ſein Geſicht oder kam die leiſe Röte von innen her? „Ich kann nicht ſofort einſchlafen, erklärte ich ihm den Grund meiner Bitte. HB-Bildstock „Die Bibel... Das Leben der Heiligen. Marienleben... Miſſion überall in der Welt ... Der heilige Franziskus... Das Wunder von Lourdes“, ſagte er, als läſe er die Schrift von dem Rücken der Bücher in einem Schrank. Als ich aber nach dieſer Aufzählung ſchwieg, um nicht mit einem weltlichen Wunſche ſeine fromme Einfalt zu kränken, fügte er noch hin⸗ zu: „Sonſt habe ich nichts im Hauſe. Ich kann in der Frühe gerad mein Brevier leſen, dann kommt der harte Tag. So ein Bergpfarrer hat es nicht leicht. Die Seelen ſind weit verſtreut, und meine Füße ſind alt.“ Dann aber, als beſänne er ſich doch eines vergeſſenen Buches, ging er zu einem Tiſch⸗ chen, auf dem ein Kreuz zwiſchen zwei Kerzen und hinter einem Tintengläschen ſtand, nahm aus der Lade ein unförmiges Heft und reichte es mir. „Das iſt eine wahre Geſchichte aus der Ge⸗ gend hier“, meinte er,„ich habe ſie ſelbſt auf⸗ geſchrieben... wenn ſie Ihnen nicht zu lang⸗ weilig iſt.“ Ich fing an, in einem Stübchen, das Raum hatte gerade nur für Bett, Tiſch und Stuhl, zu leſen, und bald merkte ich nicht mehr, wie launenhaft ſich das Kerzenlicht benahm, wie ungelenk die Greiſenſchrift war, ach, die Hände Copyright by Albert Langen- Georg Müller, München des Pfarrers mochten mit jedem Werkzeug ver⸗ trauter ſein als mit der Feder. Ich ſah nicht, daß dieſes Heft nur aus loſen, gelben Blättern beſtand, die aus einem uralten, aufgelaſſenen Taufbuch gelöſt worden ſein mußten, ſie fühl⸗ ten ſich rauh an wie dünnes Leder, und ſie waren zuſammengeheftet von jemand, der eine Nadel geführt hatte, dick wie ein Bohrer. Alles aber, Papier, Schrift und Schreiber, wich zu⸗ rück hinter dem, was oben im Gereuth um das Jahr 1860 geſchehen war und das vor einigen Jahren dem Bergpfarrer die Feder in die wi⸗ derſpenſtige Hand gedrückt hatte. Aus irgend einer Urſache, vielleicht wollte er ſich die Erinnerung ſeines Vorgängers vom Herzen ſchreiben, vielleicht wollte er ſie für ſpätere Geſchlechter bewahren, hatte er die Ge⸗ ſchichte des Schinderhannes aufgezeichnet, der über das Gebirge gezogen kam und auch in die kleine Gemeinde geriet, die man Im Gereuth heißt. Aber wie hatte nun der Pfarrer dieſe Ge⸗ chichte berichtet! Ein uralter Tonfall mußte noch in ſeinen Ohren geweſen ſein, denn es ſchien, als ſpräche der Mund der Gegend ſelber aus ihm und nicht nur der Ort im Gebirge droben, ſondern auch jene vergangene Zeit, er und ſeine Art aber war ausgelöſcht für die Dauer der Nie⸗ derſchrift. Ich wanderte durch zwei ſehr ferne Nächte und einen Tag, und mein Geſicht glühte, als ich das letzte Blatt umwandte, es kam der Geruch von Alpenſpeik, Arnika, geſottener Milch aus den vielen Seiten des Heftes, ich ſchmeckte die ſüße Zirbelnuß, Pech der Lärchen und Rog⸗ genbrot, ich hörte förmlich die Schläge der Zimmermannsaxt, mit der die Worte und Sätze zurechtgehackt waren, und an jedem ſiebenten klebte ein Klümpchen Erde. Eine heftig begehrende Stimme— kam ſie aus der Juninacht, aus dem ſtillen Pfarrhof, aus meinem eigenen Herzen?— befahl mir, „die halb heitere, halb traurige Geſchichte vom Schinderhannes und den Leuten im Gereuth nachzuſchreiben, und ich begann dieſe Arbeit noch lange vor Mitternacht. Hier iſt die Geſchichte, ich habe nichts weg⸗ genommen, ich habe nichts hinzugefügt, kein Laut ward daran von mir verändert: I Auf der diamantenen Hochzeit der Tenggleute geht es ruhiger her als ſelbigesmal auf der grünen. Iſt auch kein Wunder, wenn der dia⸗ mantene Bräutigam ſeine neunzig Jahre auf dem Buckel hat und die diamantene Braut ihre vollgereuterten achtzig. Das Blut rinnt nicht mehr wie ein Bachel, und das Herz pumpert an die Rippen bei einem zu gachen Schritt. Nein, ſo ein damiſcher Kehraus wie auf der grünen Hochzeit wäre nichts mehr für das zahnluckete Brautpaar. Die Finger ſind ſchon ſper“), die feine Nähnadel derhalten ſie nimmer und ſchwer nur mehr das Zündderle, mein Gott, wieviel haben dieſe Finger, die neunzig und achtzig Jahre herhalten müſſen, jetzt dürfen ſie ſchon ſein wie aus Kalk und Wachs. Der Dengel⸗ hammer iſt kein Werkzeug mehr für den Ur⸗ alten, und die Adla kann das Rupfach auf dem Spinnradl auch nimmer dünnzupfen. Der Pfarrer drunten in Sankt Walpurgen hat die weißhaarigen Brautleute wieder ein⸗ geſegnet, die Dörfler aus dem Gereuth waren alle in der Kirchen, die Bergler und die Leut aus dem Graben, die zwei Glocken haben ge⸗ läutet, und dasſelbige Myrthenbüſchel von der grünen Hochzeit hat die Tenggin in das Haar geſteckt. Kaum zu glauben, daß es dieſen Tag erwartet hat! Ja, Bauernſach hat zeitweis ein langes Leben. Der Hochzeitsbuſchen des Tengg iſt ſchon am ſelbigen Abend zerfallen. Und jetzt ſind ſie beinah fremd unter den Hochzeitsleuten, Tengg und Tenggin. Der Hoch⸗ zeitslader von dazumal iſt ſchon längſt verfault, iſt ein luſtiger Lader geweſen, der Severin, die Kranzeljungfer und der Brautführer im Freit⸗ hof ſind wohl ſchon zweimal und dreimal über⸗ graben. Bloß die Wirtsſtuben iſt noch dieſelbige mit den drei Trambäumen an der Decke und den kleinen Fenſtern in der dicken Mauer, und immer noch grillen die Gäſt, die ſchon zuviel aufgeladen haben. Ja, bei Hochzeit, Tauf und Totenwacht, da freſſen und ſaufen auch die Geizigen und Magenkranken.(Fortſetzung foigt.) *) In den Wortſchatz des alten Pfarrers wird am Schluß geleuchtet. Butter-, Eiei Elienstraße Hans Baz Lebensmitte Karl Ben. Mehl-Großha dakob HM. Sanitäre Gre Akademiestr eorg Je oel-Groghan IGSeckennelme Aloiĩs flec Bürsten, Seifen. Ma La Feinpapier-G ermann Fernrui 206 2 . Rucker renaustraße 3 Lekuso“-Platten: 5 lichter— E Lebensmi IPhil. Sch⸗ C 8 Philipp S. Lebensmittel. Lamperth Bi win. Son Sanitäre Gro — ebr. Za 1 neni-Groghar Feinkost. Mittelstrage Spezialit.: fei 4— 3 5 4 4 annneimer IKunstgewier . 4 F 2 rele Linke Sch ————— Malerei- Gr Freie und an Tag- und Abe ———— — * 4* bieten ahre rivat Höhe c* seschios Senneilfördernde l usv⸗ schule. Auskunft ir ler, München Werkzeug ver⸗ Ich ſah nicht, Aben Blättern aufgelaſſenen zten, ſie fühl⸗ eder, und ſie zand, der eine Bohrer. Alles ber, wich zu⸗ reuth um das s vor einigen er in die wi⸗ icht wollte er gängers vom e er ſie für te er die Ge⸗ ezeichnet, der d auch in die Im Gereuth er dieſe Ge⸗ ich in ſeinen n, als ſpräche us ihm und ben, ſondern id ſeine Art uer der Nie⸗ ei ſehr ferne zeſicht glühte, „es kam der ottener Milch ich ſchmeckte en und Rog⸗ Schläge der te und Sätze em ſiebenten — kam ſie en Pfarrhof, befahl mir, ſchichte vom im Gereuth dieſe Arbeit nichts weg⸗ gefügt, kein ert: »Tenggleute ial auf der nn der dia⸗ Jahre auf Braut ihre rinnt nicht pumpert an hritt. Nein, der grünen zahnluckete ſper“), die tund ſchwer ott, wieviel und achtzig en ſie ſchon der Dengel⸗ ür den Ur⸗ ach auf dem n. Walpurgen wieder ein⸗ euth waren id die Leut mhaben ge⸗ hel von der tdas Haar dieſen Tag eitweis ein des Tengg —— unter den Der Hoch⸗ zſt verfault, zeverin, die im Freit⸗ eimal über⸗ h dieſelbige Decke und Nauer, und hon zuviel Tauf und auch die zung folgt.) Pfarrers 4 Ldakobh HMirth * organg 5— ANr. 411/ B Nr. 248— Seite B„Hakenkreuzbanner“ Mannheim, 8. September 1935 — Zvemficren—* aSbö geiriebsgemefasc jruiss ſilſibEl uüfbin Lati muſmntim, Dieses Schild kennzeichnet deutsche Geschäfte Spez.-Gesch. für Eier- Butter- Küse IJul. Kölmel Mittelstr. 29— Fernspr. 520 20 Frischeste und beste Qualitätswaren Großhandel Vrogerien ferdinand Beck Mannheim, J 3 a,-2 Fernrui 210 72 Inton Amend Butter-, Eier- u. Käse-Großhdl. Elfenstraße 27— Tel. 526 87. Hans Bayer, Qu 7, 24 Lebensmittel-Großhandlung Fernrui 215 09 Karl Bender, L 4, 4 Mehl-Großhandlung Fernruf 215 65 Lebensmittel- Handlung Erich Krumschmidi Markthalle/ Gartenfeldstr. 15a Täglich frisches Obst und Gemüse. der Beobòchter im Suden des eiches, mõßgebend unc führend in seinem Gebiet Erlen-Drogerie Apoth. Max Fleißner, Mannheim Waldhoistr. 43 b. 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