lang K. Ludw. Diehl /meodor loos M 35 Ausgabe„ erſcheint 12mal(.20 R al(.70 RM u. 30 Pfg. Trägerlohn) ie Poſtämter ent die ſowie egen. indert, beſteht kein An iſſensgeb lbend⸗Ausgabe A 4 . §U nGENI g. 15. Olcober 16. Olct. ſeweſh tags.30 Uf vchenlond L Kairo, 14. Oktober. 7 man hört, daß die täglichen britiſchen möver ſo viel Geld verſchlingen, daß ſie ohne beſtimmte Abſichten für ſpäter kaum zu recht⸗ fertigen wären, dann muß man in Berückſich⸗ Aügung des engliſchen Handelsgeiſtes ſchon auf ſe Bermutung kommen, daß England dieſe mmen beſtimmt nicht unnötig ausgibt, ſon⸗ bdern recht reale Zwecke damit verfolgt. Gerade in Aegypten wird die Lage immer ernſter. Der ägyptiſche Ausſchuß zur Hilfe⸗ kiſtung für Abeſſinien iſt mit einem Aufruf horgetreten, der von der Pflicht ſpricht, dem Rachbarn„n ſeinem Verzweiflungs⸗ ampſ“ zu helfen. Der Aufruf weiſt bezeich⸗ enderweiſe auf die Tatſache hin, daß die Abeſſinier vor tauſend Jahren muſelmaniſchen Emigranten geholfen hätten, er wendet ſich alſo hewußt an das Dankbarkeitsgefühl der muſel⸗ Maniſchen Bevölkerung Aegyptens. Der Aufruf vom Prinzen Omar Tuſſun unter⸗ net. Prinz Omar Tuſſun beſitzt großes An⸗ hen in Aegypten und in anderen arabiſchen ndern. Er gilt als aktiver Verfechter pan⸗ abiſcher und paniſlamiſcher Ideen. Seine amensunterſchrift gibt dem Aufruf einen be⸗ onderen Wert. Die kriegeriſchen Vorbereitungen in Aegypten hehmen ihren Fortgang. Beſprechungen zwiſchen ber ägyptiſchen Regierung und den britiſchen Amtsſtellen häufen ſich. Der Oberkommiſſar iſt Uernd zwiſchen Kairo und Alexandrien un⸗ erwegs. Allein dieſe Tatſache wird in hieſigen — aſchen Kreiſen als genügender Beweis da⸗ der für angeſehen, daß ernſthafte Pläne in Vorbe⸗ nn die Waldieue tung ſeien und ſchwerwiegende Entſcheidun⸗ Zretel umtanzen bevorſtünden. Nach Zeitungsmeldungen ſol⸗ ndwenm de die engliſchen Wünſche ſo weit gehen, daß ickofen verschwine alle im Kriegsfall wichtigen Einrichtungen 13 Kegyptens überantwortet haben wollen, alſo Rer, Eiſenbahnen, Häfen uſw. Durch den Sueztanal ſind bisher nach ver⸗ fiedenen Schätzungen 270 000 bis 300 000 Ita⸗ ler befördert worden. Die Truppentrans⸗ kte nehmen auch jetzt noch ihren Fortgang. maßgebenden Kreiſen beurteilt man die ge heute ſo, daß eine engliſch⸗italieniſche Aus⸗ zuntes Progfamm — Uia-Tonwoche Farbige Bilder au wwelpeter· Buch 50 und 70 Pilenng 50, 70 und 90 Pfen 18 unden f. groß u. klei — n, die Kinder det Erwachsen Jugendzeit e AlsTheate nnnelm 14. Oktober llung Nr. 39 lturgemeinde cheater, Mannhein derſetzung ſchwer zu vermeiden iſt. Nach 883 519 hier verbreiteten Vermutungen werden 584.—590, 304 die Feindſeligteiten nicht jetzt beginnen, —400, Gruppe B 01—600. e Anzahl Karten terkaſſe erhältlich, Gon es Gedicht von gun der Großen Geſg uſit v. Edvard G Ende gegen h rnerſt durch immer ſtärker wer⸗ nden britiſchen Druck hervorge⸗ ſen werden. Inzwiſchen rüſtet man hier aller Kraft, um zu gegebener Zeit bereit i auf alles gefaßt zu ſein. Ein kurzer Be⸗ ſic im Fliegerlager von Abukir bei Alexan⸗ Aien zeigte tatſächlich auch etwa 60 Kriegs⸗ Auſchinen verſchiedener Art auf dem Flugplatz. der Bucht von Abukir lägen zehn große were Waſſerflugzeuge. Im Fliegerlager ſind Der 4 hedem etwa 100 rieſige Kiſten, die dem 2223 4 ünsport von Flugmaſchinen dienen, ſichtbar. EN/ ſieberhaften Vorbereitungen der Englän⸗ —— geſchehen jedenfalls in aller Of⸗ . lheit. Allerdings iſt es heute nicht mehr 222 14 üttet, beiſpielsweiſe nach Sollum an die 9 3 fpolisgrenze zu fahren, wo ebenfalls be⸗ A. 5, Rigt wird, und wo insbeſondere Tanks liegen. . 4. Die ganze Bevölkerung befindet ſich in ſtarker gung. Vielfach werden Angſtkäufe getätigt, 55 ERTUE man aus Erfahrung aus dem flasgge daß im Kriegsfalle manche Waren, wie 8 4 plelsweiſe Petroleum, außerordentlich knapp lden. So gibt auch die Eiſenbahn Voraus⸗ lungen auf Kohlen. Perlag und Schriftleitung: Mannheim, R3,*3 Fernſprech⸗Sammel⸗Nr. 354 21. u chdem nun Muſſolini die Kriegsfackel ent⸗ et hat, ſcheint kein Mittel ſie mehr zum löſchen bringen zu können. Die Kriegsvorbe⸗ gen, Englands und Aegyptens gehen in er Oeffentlichkeit und in fieberhafter Eile Weiter. Die Meldungen, die jetzt aus Kairo ein⸗ ſen, laſſen auch dem größten Optimiſten nur h wenig Raum zur Hoffnung, daß der Krieg f Abeſſinien allein lokaliſiert werden könne. Das„Haken⸗ Pfg. Trägerlohn), Ausgabe B erſcheint eten. Für unverlangt eingeſandte Beiträge wird keine Verantwortung übernommen. Das ſchwediſche Rote Kreuz beſchließt Hilſe für Abeſſinien Unſer Bild zeigt die Führung des ſchwediſchen Roten Kreuzes bei der Sitzung über Hilfeleiſtung für Abeſſinien. Ganz rechts der Oberarzt der Expedition, Dr. Hylander, neben ihm Prinz Karl⸗von Schweden, der Präſident des ſchwediſchen Roten Kreuzes Weltbild(V) Mr. Eden predigt den Boukott kdens Täligkeit in benf/ kinwände der anderen Staaten London, 14. Oktober. Nachdem nun in Genf die Sühnemaßnahmen gegen Italien beſchloſſen werden ſollen, läßt England ſeine vorſichtige Haltung fallen und bringt, wie auch die Rüſtungen in Aegypten zeigen, immer ſchärfere Töne in der Behandlung dieſer Fragen. So hat, um nur ein Beiſpiel zu erwähnen, Eden in Genf die Forderung er⸗ hoben, daß die Völkerbundsſtaaten alle ita⸗ lieniſchen Waren boykottieren ſollten. Ganz glücklich ſcheint dieſer Vorſchlag jedoch nicht zu ſein. Denn wie die engliſche Sonntagspreſſe berichtet, ſind die verſchiedenen Staaten mit der⸗ artigen Plänen durchaus nicht einverſtanden. „Weltboykottitalieniſcher Waren gefordert“ lauten die fettgedruckten Schlag⸗ zeilen der engliſchen Sonntagsblätter, die gleichzeitig darauf hinweiſen, daß bei der Durchführung eines ſolchen Boykotts Italien nicht mehr die genügenden Deviſen für die Ein⸗ fuhr wichtiger Rohſtoffe und Kriegsmaterialien aufbringen könne. In den Genfer Meldungen wird aber betont, daß der Vorſchlag vorerſt auf ſtarken Widerſtand bei verſchiedenen Staa⸗ ten ſtoße. So meldet„Sunday Expreß“, daß es im Genfer Siebzehnerausſchuß zu einem offe⸗ nen Zuſammenſtoß der verſchiedenen internatio⸗ nalen Intereſſen getommen ſei. Der franzöſiſche Vertreter Coulondre habe ſich ſofort gegen den engliſchen Plan geäußert. Seine Rede habe die bereits wohlbekannte Tatſache beſtätigt, daß Frankreich zwar geringfügige Sühnemaßnah⸗ men unterſtützen, aber ſich bemühen werde, wirklich wirkungsvolle Maßnahmen hinauszu⸗ zögern. Die der Regierung naheſtehende Sonntags⸗ zeitung„Sunday Times“ erklärt unter Bezugnahme auf die bevorſtehenden Neuwah⸗ len, es ſei haum ein Ereignis in der modernen Geſchichte Englands zu verzeichnen, bei dem die öffentliche Meinung Englands von der Rechten bis zur Linken die Regierung in ihrer Stel⸗ lungnahme zu einem erſtklaſſigen internationa⸗ len Problem geſchloſſener unterſtützt habe, als der jetzige Fall. Dieſe Einſtimmigkeit werde in der kommenden Woche im Parlament zum Ausdruck kommen. Der„Obſerver“ greift die Sühnepolitik der engliſchen Regierung in verſchärfter Ton⸗ art an und bezeichnet ſie als die„blindeſte Diplomatie der Neuzeit“. Eden habe ſich als der„Haſardſpieler“ der engliſchen Po⸗ litit entyuppt. Seine Verurteilung des Krieges ſei von einer Stimmung getragen, die gerade⸗ zu auf eine Ausdehnung des Krieges und eine Umwälzung Europas hinauslaufe. Die große Mehrheit des franzöſiſchen Volkes wünſche lieber eine faſchiſtiſche Diktatur unter Oberſt de la Rocque als militäriſche Sühne⸗ maßnahmen gegen Italien. Die Mehrheit der engliſchen Regierung erklärt zwar, daß ſie eben⸗ ſo energiſch wie Laval gegen eine Ausdehnung des Krieges ſei, aber ſie habe ſich auf einen ſchlüpfrigen Boden begeben. Lloyd George erklärt in einem vom „Sunday Expreß“ veröffentlichten Aufſatz, die franzöſiſche Diplomatie habe ſehr geſchickt den Völterbund in einen Winkel getrieben, wo er keinen wirtlichen Schaden für Italien an⸗ richten könne. Solange die Sühnemaßnahmen nicht ſo geſtaltet wünden, daß ſie Muſſolini an der Verſtärkung und Belieferung ſeiner Streit⸗ kräfte behinderten, ſeien ſie zwecklos. firaftprobe kngland-Jtalien Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen? Paris, 14. Oktober. Die engliſch⸗italieniſche Spannung ſcheint langſam ihrem Höhepunkt zuzuſtreben. Denn Havas weiß aus Genf zu berichten, daß ſich die engliſche Abordnung eingehend mit dem Gedanken eines Abbruchs der diplomatiſchen Beziehungen mit Italien befaſſe. Hierbei ſcheine ſie von den Dominions und auch von einigen anderen Mächten, insbeſon⸗ dere von Holland, unterſtützt zu werden. Wenn jedoch eine ſolche Maßnahme vorgeſchlagen würde, ſo werde ſie auf ſtarken Widerſtand von ſeiten einer Reihe anderer Staaten ſtoßen, weil mit dem Abbruch der diplomatiſchen Beziehun⸗ gen auch jede Hoffnung auf eine Wiederauf⸗ Anzeitgen: Geſamtauflage: Die 12geſpalt. Millimeterzeile 10 Die Ageſpalt. Millimeterzeile Pfg. Schwetzinger und Weinheimer Ausgabe: Die Igeſpalt. Millimeterzeile Tarſ Abendausgabe 13 Uhr. Anzeigen⸗Annahme: Zahlungs⸗ und Erfüllungsort Mannheim. wigshafen 4960. Verlagsort Mannheim. Montag, 14. ortober 1935, * 50 Pf————, im Leriteit 45 Pfa. Einzelpreis 10 Pfg. Beſtellungen nehmen die Träger S— Die ageſpalt. Millimeterzeile im Textteil 18 Pfg. Bei Wiederholung Rabatt nach aufliegendem Tari ſ eitung am Erſcheinen(auch durch höhere Gewalt) ver⸗———— Schluß der Anzeigen⸗Annahme: Frühausgabe 18 Uhr pruch auf Entſchädigung. Regelmäßig erſcheinende Beilagen auf allen 22.—— Mannheim, g 3, 14/15. Fernſprech⸗Sammel⸗Nr. 354 21. Ausſchließl. Gerichtsſtand: Mannheim. Poſtſcheckkonto: Lüd 5. Jahrgang A R. N 94 EI Nummer 473 affenklieren in flegupten der fippell des prinzen omar Tulfun an die mohammedaniſche dankbarteit nahme von Verhandlungen mit Italien auf⸗ gegeben werden müſſe. Im Laufe der Woche werden wir klarer ſehen, da Eden ſich nach London be⸗ geben will, um die Regierung von ſeinen Plänen zu unterrichten. Ob Havas mit der Meldung die Wahrheit ſpricht, bleibt dahingeſtellt. Schon die Tatſache, daß ein großes Nachrichtenbüro derartige Fra⸗ gen mit ſolcher Offenheit behandelt, zeigt die Schwere der Situation, Deutſche aus Abeſſinien heimgekehrt Hamburg, 14. Okt.(HB⸗Funk.) Mit dem Dampfer„Adolf Woermann⸗“ ſind 45 Deutſche aus Addis Abeba in Hamburg eingetroffen. Es handelt ſich in der Hauptſache um Frauen, während die Männer größtenteils noch in der abeſſiniſchen Hauptſtadt geblieben —ſind. Die heimgekehrten deutſchen Volksgenoſ⸗ ſen wurden bei ihrer Ankunft in Hamburg von der Leitung der Auslandsorganiſation, Zweig⸗ ſtelle Hamburg, empfangen. 1592b0¹ deutſche Stimmen Das amtliche Ergebnis der Memelwahlen Memel, 14. Oktober.(HB⸗Funk.) Im Memeler Amtsblatt wird am Montag ein Beſchluß der Wahlkreiskommiſſioun vom 12. Oktober mit der Bekanntgabe der endgültig feſtgeſtellten Abgeordneten des künftigen Land⸗ tages veröffentlicht. Danach entfallen nun auch nach der amtlichen Feſtſtellung 24 Abgeordnete auf die Einheits⸗ liſte und fünf auf die litauiſchen Liſten. Wie feſtgeſtellt wurde, ſind insgeſamt 1962061 Stimmen abgegeben worden. Davon entfallen auf die Einheitsliſte 1 592 604 Stim⸗ men und auf die ſechs litauiſchen Liſten zu⸗ ſammen 369 457 Stimmen. 81,17 v. H. der Wähler ſtimmten alſo für die Einheitsliſte. Mit dieſer Bekanntgabe im Memeler Amts⸗ blatt gilt die Wahl zum Landtag als ab⸗ geſchloſſen. Nunmehr läuft vom Tage der Veröffentlichung eine fünftägige Einſpruchs⸗ friſt gegen die Rechtmäßigkeit der Wahl. Der oberſte Gerichtshof muß gegebenenfalls über Einſprüche im Laufe von 10 Tagen entſcheiden. Pressebildzentrale Schwarze Diplomaten Beim Beſuch der abeſſiniſchen Geſandtſchaft in London trifft man dieſen ſchwarzen Kavalier. HB-Bildstock Lope⸗de⸗Vega⸗Feier in Berlin Staatskommiſſar der Reichshauptſtadt, Dr. Lippert, ſpricht einleitende Worte zur Lope⸗de⸗Vega⸗Feier, die am Vorabend des Dia de la Raza, des großen gemein⸗ ſamen Feſttages, ſtattfand. Zu der Ehrung des größten ſpaniſchen Dichters hatten die mit der Führung der kulturellen Beziehungen zu Spanien und den Ibero⸗ Amerikaniſchen Staaten betrauten Geſellſchaften und Organiſationen eingeladen. Weitbig(M firota will abwarten Noch keine Antwort auf die ruſſiſche Proteſtnote Tokio, 14. Oktober. Der ſowjetruſſiſche Botſchafter Zurene w überreichte am Montag dem japaniſchen Außen⸗ miniſter Hirota die amtliche ſowjetruſſiſche Proteſtnote wegen der gemeldeten Zwiſchenfälle an der ſowjetruſſiſch⸗mandſchuriſchen Grenze, die ſich bei Suifenho, nordöſtlich von Wladiwo⸗ ſtok und in der Nähe der bekannten Grenzſta⸗ tion Pogranitſchnaja, ereignet haben. Ein ſchriſtlicher Proteſt über die Vorfälle war be⸗ reits am Sonntag in Tokio eingetroffen. Der japaniſche Außenminiſter erklärte dem Sowjet⸗ botſchafter, daß er erſt den Bericht über die Zwiſchenfälle aus Mandſchukuo abwarten müſſe, bevor er eine Antwort auf den Proteſt erteilen könne. Er ſchlug ferner vor, die Ver⸗ handlungen über die Bildung einer gemiſch⸗ ten Grenzkommiſſion zu beſchleunigen, um ähnliche Fälle in Zukunft zu vermeiden. Der Sprecher des japaniſchen Auswärtigen Amtes behauptete im übrigen, daß Sowjet⸗ kavallerie am 6. Oktober zweimal die mandſchu⸗ riſche Grenze bei Suifenho überſchritten habe und von mandſchuriſchen Truppen nach einem Feuergefecht zurückgetrieben worden ſeien. Die Verwundeten von GAdua London, 14. Oktober. „Morningpoſt“ meldet aus Port Said, daß dort am Samstag vier Truppen⸗ und vier Transportdampfer mit insgeſamt 9000 Mann an Bord auf dem Weg nach Italieniſch⸗Oſtafrika eintrafen. Aus Eritrea kamen am Samstag und Sonntag, nach der gleichen Meldung, die Damp⸗ fer„helvedere“ und„Ardegna“ mit 600 Verwundeten an, die bei Adua gefochten haben und nach der Zwölfinſelgruppe gebracht wer⸗ den ſollen. fieine broßſtadt-Pflanzen“ mehrl der Reichsorbeitsdienſt meidet„ehr gules muſterungsergebnis“ Berlin, 14. Oktober. Die deutſche Jugend wird immer geſünder und leiſtungsfähiger. Die erzieheriſchen Maß⸗ nahmen, die der Nationalſozialismus auf allen Gebieten der heranwachſenden Generation an⸗ gedeihen ließ, zeigen jetzt ſchon ihre Früchte. Man leſe nur einmal im amtlichen Organ des Reichsarbeitsdienſtführers„Der Arbeits⸗ mann“ die Mitteilungen über das Ergebnis der diesjährigen Muſterung, und man wird ſeine helle Freude daran haben. Die Muſterungsergebniſſe, ſo heißt es da, ſind überall in Deutſchland ganz aus⸗ gezeichnet geweſen. Der Tauglichkeitsbefund hat eine weſentliche Verſchiebung gegen die Verhältniſſe der Vorkriegszeit erfahren. Die „früher zahlreich vorhandenen, ausgeſprochenen Großſtadterſcheinungen, hervorgerufen durch Unterernährung und ſchlechte Wohnverhältniſſe, waren diesmal äußerſt ſelten. Die rege ſport⸗ liche Betätigung unſerer Jugend hat weſentlich zu dieſen guten Ergebniſſen beigetragen. Da⸗ gegen ſah man auf dem flachen Lande häufig junge Leute, deren körperlicher Zuſtand nicht ahnen ließ, daß ſie in friſcher Luft und an der Quelle der Nahrungsmittel arbeiteten. Im ganzen genommen kann der Tauglichkeits⸗ befund bei den am 1. Oktober Eingezogenen als ſehr gut bezeichnet werden. Bei all dem Schönen, das die Muſterung zeigte, ſoll, ſo heißt es dann weiter, auch das Unerfreuliche nicht unerwähnt bleiben. Zo war „im Gebiet von Nordfriesland, in dem man ſonſt ſtets kräftigen Erſatz für das frühere Heer erhielt, feſtzuſtellen, daß ein hoher Prozentſatz dieſer alten Reckengeſtalten fehlte. Sie wa⸗ ren nach Amerika ausgewandert... Aber auch dieſe Erſcheinungen einer vergan⸗ genen Zeit werden verſchwinden, wenn die Nachfahren der alten Wikinger ſehen, daß ſie im Dritten Reich auch ihren Drang nach Schaffen und Vorwärtskommen befriedigen können. Denn daß ſie an der deutſchen Erde hängen, ergibt ſich aus den jährlichen Beſuchen in der Heimat.“ Schließlich wird feſtgeſtellt, daß nur, wer„auf Herz und Nieren geprüft“ und von den Aerzten als tauglich erklärt wurde, als Dienſtpflichtiger für den Arbeitsdienſt in Frage komme, und zwar zu einem der beiden Einſtellungstermine, 1. April oder 1. Oktober. Für die Einſtellung zum 1. Oktober ſeien Land⸗ und Forſtarbeiter, Maurer, Maler, Hoch- und Tiefbauarbeiter und Angehörige ähnlicher Berufe vorgeſehen wor⸗ den, die vorzugsweiſe im Sommer ihrer Be⸗ ſchäftigung nachgehen können und die daher im Winter ihrer Arbeitsdienſtpflicht genügen ſollten. Bauern⸗Schlägerei in Mühlhauſen kin ommuniſt war wieder ſchuid/ Mobilgarde mußie die Streithähne irennen Paris, 14. Oktober. Zum Sonntagvormittag hatte die„Nationale Front der Arbeit“, eine hauptſächlich aus bäuerlichen Kreiſen beſtehende Gruppe in Mühl⸗ hauſen, eine Tagung einberufen. Schon vor Er⸗ öffnung hatten Mitglieder der Volksfront die Hälfte des Verſammlungslokals beſetzt. Als ein kommuniſtiſcher Stadtrat den Vorſitz bean⸗ ſpruchte, eniſpann ſich eine heftige Schlä⸗ gerei. Mobilgarde mußte zur Wiederherſtel⸗ lung der Ordnung einſchveiten. Auf beiden Seiten gab es zahlreiche Verletzte. Deutſch-lettiſche Wirtſchaftsverhandlungen Berlin, 14. Okt.(HB⸗Funk.) Am Dienstag beginnen in Riga deutſch⸗ lettiſche Verhandlungen über eine Vertiefung und Erweiterung des gegenſeitigen Warenver⸗ kehrs. Die deutſche Abordnung wird von Bot⸗ ſchaftsrat Hemmen(Auswärtiges Amt) ge⸗ führt und beſteht aus den Miniſterialräten Forkel vom Reichs⸗ und preußiſchen Wixt⸗ ſchaftsminiſterium, Schefhold vom Reichs⸗ und pyeußiſchen Ernährungsminiſterium und Oberregierungsrat Scherer vom Reichs⸗ finanzminiſterium. „Joſef⸗pilſudſki-Univerſität“ in Warſchau Warſchau, 14. Oktober. In der Warſchauer Univerſität fand am Sonntag bei Eröffnung des neuen Studien⸗ jahres eine größere Feierlichkeit ſtatt, bei der der Staatspräſident der Univerſität den Namen „Joſef⸗Pilſudſki⸗Univerſität“ ver⸗ lieh. In der Aula wurde eine Gedenktafel mit dem Reliefbild des Manſchalls enthüllt. verſtärkung der Südweſtküſte Arabiens London, 14. Oktober. Aus Aden wird berichtet, daß der Imam vom Jemen die militäriſche Bewachung und die Befeſtigungen an der Küſte verſtärke, beſon⸗ ders in den Hafenſtädten Hodeida, Mokka und Schech Said. Dies wird in Zuſammenhang ge⸗ bracht mit der Ablehnung des italieniſchen Er⸗ ſuchens, Schech Said als Geneſungsſtätte für italieniſche Soldaten benutzen zu dürfen. Weltbild(M) Am 1. Todestag König Alexanders In ganz Jugoſlawien wurden am Jahrestage der Er⸗ mordung König Alexanders Gedenkgottesdienſte abge⸗ halten. König Peter II. und die Königinmutter Maria verlaſſen die Kirche von Oplenatz. Trümmerteld kehr und Machtergreifung() herbeiführen. E Pemerkungen Seit einiger Zeit i Otto und das Heſterreich eine b außerordentlich geförderte Sitte un wohnheit der verſchiedenen Gemeinde Lande geworden, Ehrenbürgerbriefe für Oit von Habsburg ausſchreiben und an den ſaten„in der Fremde“ übermitteln zu Eine der letzten dieſer Gemeinden, die „vaterländiſchen Pflicht“ nachgekommen war die Gemeinde Waidhofen in Niede reich, die ſich ebenfalls pflichtſchuldigſt zu en Ehrenbürgerbriefe aufraffte. Nun hat dieſ meinde jetzt, feierlich überreicht durch den e maligen Landesverteidigungsminiſter, F Schönburg⸗Hartenſtein, das ebenſo ü höchſtperſönliche Dankſchreiben Ottos erhaf das in mehrfacher Hinſicht außerordentlich ſchlußreich iſt. In dem ſchlichten und, optimiſtiſchen Stil Ottos heißt es hierk„ gebungen dieſer Art(gemeint ſind die Gh bürgerbriefe) haben einſtens einen Prot gen die rechtsbeugenden Habsburgergeſe deutet. Jetzt wollen ſie meine tatſächliche liegt mir daran, vor allem auszuſprechen, daß nicht ich es bin, der zögert, aus der Aufhehung der Landesverweiſung die natürlichen(h) Fo gen zu ziehen. Ich hatte gehofft, noch am Tage der Außerkraftſetzung der Verbannung den ten Raſſe), die die in ren Boden des Vaterlandes zu betreten. Ein ert und ibe ſich beſorgt zeigende Unaufrichtigkeit(10, di aber die Unabhängigkeit Oeſterreichs verleht (10, ſchiebt den von mir erwarteten Tag noth hinaus. Er wird kommen, wie auch meinem Regierungsantritt(oh, Ottol) die Stunde ſchlü⸗ gen wird. Gebe der allmächtige Gott, daß ich nicht Herr eines Trümmerfeldes(IIh) werde. Die Unruhe und die Unſicherheit, die in un ſerem Erdteil herrſchen, ſollten die verantworte lichen Männer veranlaſſen, das Recht im Her⸗ zen Europas herzuſtellen. Dann wird Oeſter⸗ reich nicht mehr ein Gefahrenherd ſein, ſon von unſerer Heimat wird dann das Glück au gehen. In der Fremde— Otto“.— Dieſet königliche Stil des„in der Fremde“ handge⸗ ſchriebenen Dankesſchreibens unterſcheidet natürlich in keiner Weiſe von dem der größer Anzahl anderer Dankesſchreiben, die die pfli befliſſenen Gemeinden Oeſterreichs inzwiſ ſchon erhalten haben. Was gedenkt aber öſterreichiſche Regierung, die dem Regen Ehrenbürgerbriefen und wechſelſeitigen Danke ſchreiben bisher reichlich ſympathiſch und ſeh fördernd gegenüberſtand, mit dem Vorwurf d „Unaufrichtigteit“ und der verletzten„Unahhü⸗ gigkeit Oeſterreichs, die in dieſem Falle ihremt Konto gutgeſchrieben wurde, anzufangen?? Das brachte der kintohf Berlin, 14. Oktober Der erſte Eintopfſonntag des Winterhilfz werkes geſtaltete ſich zu eirem großen Enfolg. Nach den vorläufigen Ueberſichten ſind in Beh lin allein auf Grund der Liſtenſammlungen etwa 375000 Mark aufgekommen. Das ſind etwa 40 000 Mark mehr als zur gleichen Zeit am erſten Eintopfſonntag im Winterhilfswerk 10ö 1935 ermittelt wurden. Ein ähnliches Reſultat erzielte Hambur das dieſes Mal rund 118 000 Mark gegen 98 000 Mark des erſten Oktober⸗Eintopſſonn 1934 aufbrachte. „Rya Dagligt Allehanda“ befaßt ſich guf Grund von Tatſachenberichten aus Oſtkarelfen und Ingermanland mit der verzweifelten Lagt in der ſich das Chriſtentum in dieſen Gebielen befindet. 4 en aendo heebenenteäghukrrsturagrinrokn,hinöfhaeginhanemeeeen 5 Die Feier dDiesmal Reiſeſchrift . Par durch das Laul ſchlug plötzlich r ein. Der Greis letzungen und z zuſammen. Der Polizei bereits Umfang geſtänd Thaan ia Maler RAuguft Hacke Gedächtnis-Rus tellung im Kun tverein Das Werden und Schaffen des jungen, im Weltkrieg gefallenen Malers Auguüſt Macke fällt in eine Zeit, da ſich in der Kunſt die viel⸗ fältigſten und widerſprechendſten Richtungen einander ablöſen und bekämpfen. Kaum daß der Impreſſionismus, der nur den Eindruck des Augenblicks wiedergab und mit ſeiner an der Sberfläche der Natur haftenden Darſtel⸗ lungsweiſe ſich gegen die Natur als Gegenſtand einer Einfühlung und Selbſtentäußerung wandte, in Deutſchland Fuß gefaßt hatte, wurde er abgelöſt von einer au erſt aggreſſiven Richtung, die die Natur und alles, was bisher als Träger der Impreſſion immerhin noch Ge⸗ ſtalt hatte, ganz auflöſte, und durch fetzenhaftes Zufammenfügen ſowie durch be⸗ wußte Deformation einen eigenkünſtleriſchen Ausdruck fuchte. Die Vertreter dieſer von Deutſchland ausgegangenen expreſſiven Kunſt, einer Parallele zu dem italieniſchen Fu⸗ turismus und dem von Frankreich gekommenen Kubismus, fammelten ſich in beſtimmten Krei⸗ ſen und Zirkeln, die, wie etwa die Münchener Gruppe um den„Blauen Reiter“ des Ver⸗ lags' Piper in enger Be jehung zu verwandten Richtungen des Auslands vor allem aber zu der abſtrakten Malerei Rußlands ſtand und da⸗ mit jene Verwirrung in unſere Kunſt brachte die ſich noch lange Jahre danach ſo verheerend auswirkte. Aber trotz al dieſer die Vorkriegsgeneration o nachhaltig beſchäftigenden Richtungen ging der junge Rheinländer Auguſt Macke im großen und ganzen doch eigene Wege. Sein künſtleri⸗ ſches Werden führte ihn vom Impreſſionismus über verſchiedene Experimente, die ihn vorüber⸗ gehend auch dem Kubismus nahe brachten, zu einem ganz perſönlichen Stil, der ſich der anklingenden expreſſioniſtiſchen Formen ſprache lediglich zur Erhöhung der von ihm be⸗ ſonders bhevorzugten dekorativen und farbigen Reize bedient. Anregungen, die er von Co⸗ rinth und Céſanne, la ſelbſt von Ma⸗ tiſſe und Marc bekam, wußte er auf eigene Art zu verarbeiten. Das Primäre blieb ihm da⸗ bei immer die reine und ſtarke Farbe, die ſeine mit einem tiefen Naturgefühl verbundene hei⸗ tere rheiniſche Art überall zum Klingen bringt. Die ungehemmte Freude an der neuentdeckten —— 5 in der Malerei und das zeitweilige Suchen nach eigenwertigen, vom Gegenſtänd⸗ lichen unabhängigen Zuſammenklängen wie in der Muſik, erklären bei ihm auch manchen recht problematiſch gebliebenen Verſuch. Reizvoll und wohl den meiſten Beſuchern un. bekannt, ſſe die impreſſioniſtiſchen Bildniſſe und die liebevoll entworfenen Porträt⸗Studien der Frühzeit, zwiſchen denen einige friſche Tegernſeer Landſchaften hängen. Die in ſtrengen und einfachen Linien gehaltenen„Orientaliſchen. Frauen“ und das Bild„Indianer“, die mit ihren exotiſchen Pflanzen Anklänge an die Welt Gau⸗ guins zeigen, ſowie einige Verſuche im Abſtrak⸗ ten, die mit ihren aufgelöſten Formen offen⸗ ſichtlich an den„Blauen⸗Reiter⸗Führer“ Kan⸗ dinſty erinnern, leiten dann über zu dem ech⸗ ten Macke, wie man ihn ja beſtens kennt: als den Geſtalter heiterer Partlandſchaften, in deren dunklem Laub 400 bunte Geſtalten in ſtändig wechſelnden Lichtern bewegen. Die tief leuchtenden Farben dieſer Bilder, ſowie die flächig aufgebaute Kompoſition mit der ſich oft überſchneidenden Linienführung erinnert manch⸗ mal ſtark an die Kunſt der Glasmalerei. Da ſind die„Fingerhüte“, das„Türkiſche Paar“, das große Triptychon„Im Zoo“ und vieles andere. Bei den„Frauen unter Bäumen“ wie der denkt man unwillkürlich an Mare, doch bleibt Macke in feiner Darſtellung gegenſtänd licher, als der ihm naheſtehende Bayer. Mit zum Beſten des Künſtlers gehören die Bilder, in denen, wie in der„Zie gelei“, die weſt⸗ bezogen wird. der des Meeres ſtellt. ſtände der Entſtehung iſt das bliebene Bild„Abſchied“, ſchaffen hat. 2* Bei der geſtrigen Eröffnung der Ausſtellung ſprach Herr Lothar Erdmann, Berlin, ein Mackes, über das Leben dieſes Macke, der väterlicher⸗ und mütterlicherſeits von alten Bauerngeſchlechtern aus Niederſachſen und dem Weſtfäliſchen abſtammt, wurde 1887 in Meſchede im Sauerland geboren, und fiel als Kompante⸗ führer bereits im zweiten Kriegsmonat, am 26. September 1914, bei Perthes in der Cham⸗ pagne. In der kurzen Zeit ſeines künſtleriſchen Er beſuchte die Düſſeldorfer Akademie, verließ ſie aber bald wieder, da ſie ihm zu„verſtaubtö' war, und ging einige Zeit zu Corinth nach Berlin. Sein eigentlicher Lehrmeiſter war aber die helle Landſchaft des Niederrheins. Er ſuchte, wie Rilke einmal ſagt, die reine Wahrheit der Mit beſtimmten Worten wandte ſich Herr Erdmann gegen die Einreihung Mackes in nur zur Kennzeichnung der gegenſätzlichen Spannung in der Kunſt, nicht aber zur allgemeinen Umſchrei⸗ bung aller um einen neuen Ausdruck ringender Künſtler gepräat wurde. Er zitierte auch Möl⸗ ler von der Brucks Worte über die fünaſte Malergeneration vor dem Kriege, wonach die weſtliche Orientierung dieſer Künſtler nur ein Weiterbauen auf der neuen Vorausſetzungs⸗ loſigkeit war. Sie wollten nicht von die⸗ ſer Kunſt beherrſcht werden, ſon⸗ Freund Auguſt allzu früh dahingegangenen Künſtlers. Wirkens entfaltete er eine reiche Tätigkeit. Farbe. jene Richtung, deren Bezeichnung fäliſche Landſchaft in die Geſtaltung mitein⸗ i(Ein ähnliches Motiv wie in der„Ziegelei“ iſt auch auf einem der reizenden Aquarelle zu ſehen.) Daß Macke übrigens auch von der dekorativen Kunſt der Japaner lernte, zeigt der„Große Fiſchzug“, ein äußerſt wirkſames Bild, das die gelb⸗braunen Körper Hilere mitten in das tiefgründige Grün Ergreifend durch die Um⸗ unvollendet ge⸗ das letzte Werlk Mackes, das dieſer junge Künſtler in der be⸗ ſtimmten Vorahnung ſeines frühen Todes ge⸗ dern mit ihren Mitteln die Kußß beherrſchen. Die warmempfundenen Worte des Reduerz trugen ſehr dazu bei, das Werk des Künſtlen nahe zu bringen. Sie ließen auch die gan Tragit des frühen Todes empfinden, der ein reichen und hoffnungsvollen Schaffen ein jähes Ende ſetzte. W. P. Es iſt zweifel heſtimmter Ged hen Dichter, Ke Dieſer Brauck eine konvention los, wenn die a. n Menſchen i zu geben vert Betrachten wi Forderung die ugend“ am S kommt man die Auffü 4 „Der Ring der Nibelungen“ als Funkſendung Der Reichsſender Leipzig bringt im Rahn ſeines Wintewprogramms eine funkiſche Geſamt⸗/ aufführung des„Nibelungenringes“, die 20. Oktober mit„Rheingold“ begonnen w Ein neues Werk von Hans Chriſtoph Kaerzel Kaergels neues Bühnenwer“„Rübezahl“ ſpn de re. vom Staatsſchauſpiel Dresden zur alleingif mie wollen Uraufführung erworben. ollen die lite: 3 eſonders in Gret Palucca eröffnete die Tanzmorgenſel Schichal ⸗ im Kleinen Haus der Würitemberg, Stac er theater Stuttgart und fand bei dem ausverknufß ertwende“ Fon ten Haus ſtürmiſchen Beifall. 1 hicht ſchmälern. elge Roswaenge ſingt eine Hauptpartfe s iſt au der neuen Künneke⸗Operette„Die anohe Sün⸗ 0 derin“ die als Silveſter⸗Premiere an der B Probleme bewe liner Staatsoper zur Uraufführung kommt, wir 20 zu, Heinrich Streckers Singſpiel„Aennchen an Tharau“, das ſeinerzeit in Breslau m en Erfolg in Szene ging, wird in einer Fun eberſehen n arbeitung durch Alexander Schettler am 6, zuch nicht, daß tober vom Reichsſender Leipzi ü 10 chsſender Leipzig zur Aufführ bieſes in ſch hertätsdram „Annerl“, die in Mainz mit 4 Erf hichtliche Bede uraufgeführte Operette von F. A. Delzelth unß Man kann it D. Nothof mit Muſik von Karl Emmel, wurde⸗ ehren! von der Plaza Berlin zur Erſtaufführung er Bedauerlich k worben. bes zum Juder „Herz ahoi“, Operette von F. A. Delzeith oben* D. Nothof wurde vom Stadttheater Mainz ſuß Uraufführung erworben. Die Muſik ſchrich Karl Diergardt. benſo übll Ottos erha ordentlich au n und, ach, hier?„K zuſprechen, der Aufhebu lichen(5) Zol Die Feier des Dia de la Raza in Berlin Poiſchafter von Ribbentrop(links) im Geſpräch mit im ſpaniſchen Botſchafter Dr. Agramonte v Cortijo ihrend der Feier des Dia de la Raza(Tag der laſfe), die die in Berlin lebenden Angehörigen der beriſchen und ibero⸗amerikaniſchen Länder gemeinſam mit deutſchen Freunden begingen. Weltbild(M) igkeit(10, die rreichs verleßt teten Tag noch auch meinem e Stunde ſchl Gott, daß ich s(11) werde. eit, die in un⸗ die verantwont⸗ Diesmal war es kein Roman Reiſeſchriftſteller unter Mordverdacht Paris, 14. Oktober.(Eig. Meld.) In literariſchen Kreiſen von Paris erregt bie Rachricht, daß gegen den bekannten Reiſe⸗ chriftſteler Henriede Monfreid ein Haft⸗ hl erlaſſen ſei, einiges Aufſehen. Der Ver⸗ r der in Frankreich ſehr beliebten Reiſe⸗ heſchreibungen und Abenteurerromann, ſcheint mal in eine Angelegenheit verwickelt zu „die zwar ebenfalls wie ein Roman klingt, ber diesmal nackte Wirklichkeit iſt. 3heißt, daß gegen Henri de Monfreid An⸗ lage wegen Mordes an zwei franzöſiſchen Stagtsbürgern in Abeſſinien erhoben wird. onfreid hat ſich bekanntlich auch lange Zeit Abeſſinien aufgehalten und gilt als guter enner des Landes. Er ſoll mit zwei Lands⸗ uten wegen der Ausbeute gewiſſer Mineral⸗ ümer in Streit geraten ſein. Dieſelben zemde“ ha „die die pfli ichs inzwiſc edenkt aber dem Regen ſeitigen Dan thiſch und ſehr im Vorwurf en Franzoſen waren ſeit einiger Zeit tzten„Unabhä Furlos verſchwunden. Anfänglich lenkte ſich em Falle ihrem er Vewacht auf einen Abeſſinier. Inzwiſchen sufangen?? oll es jedoch der franzöſiſchen Sicherheits⸗ hlizei gelungen ſein, den Täter in der Per⸗ kintopf on Henri de Monfreids feſtzuſtellen. n, 14. Oktober naubüberfall in der Laubenkolonie es Winterhilfz ⸗ Berlin, 13. Oktober.(Eig. Mldg.) a 4 In der Reichshauptſtadt ereignete ſich in der en ſind in Beh zergangenen Nacht ein brutaler Raubüberfall. ſtenſammlungen Ein Sgjähriger Mann wurde zu ſpäter Nacht⸗ nen. Das ſid kunde in der Laubenkolonie„Dentſche gleichen Zeit am Scholle“ in Baumſchulen Weg an der Kief⸗ rhilfswert 1nt, folznraße in ſeiner Laube überfallen. Von dem Greis war bekannt, daß er über erhebliche Geldmittel verfügt. Der Täter war unbemerkt durch das Laubenfenſter hindurchgelangt und ſchlug plötzlich von hinten auf den alten Mann in. Der Greis brach mit ſchweren Kopfver⸗ ehungen und zwei Armbrüchen blutüberſtrömt Hammen. Der Täter ergriff die Flucht, ohne etwas erbeutet zu haben. Er wurde von der Polizei bereits verhaftet und iſt in vollem mfang geſtändig. te Hambur zweifelten Lage, dieſen Gebielen Moskau, im Oktober. Während ſich die roten Herrſcher im Kreml verzweifelt bemühen, durch zahl⸗ reiche„bürgerliche“ Neuerungen die Sym⸗ pathien für die Regierunga zu ſtärken, findet die wachſende Mißſt.mmung ihren Niederſchlag in einer Art unorganiſierten Geheimbundes, über den aus beſonderer Quelle hier Näheres berichtet werden kann. „Das Motiv: ein Racheahkt.“ Man hat dieſes und jenes Ereignis beim beſten Willen nicht ganz verſchweigen können. Ob nun jemand den Kolchoſen⸗Kommiſſar mit der Hacke erſchlug, ob hier und dort ein Flug⸗ tzeugſchuppen in Flammen aufging, oder ob der Leiter einer Ortskommune ſich eines Mittags infolge Vergiftung in Krämpfen wand,— im⸗ mer ſtellte man es in der offiziellen Meldung ſo dar, als ob es ſich um einen ganz perſön⸗ lichen Racheakt— jenſeits oller Politik— handle.. „Reſerve hat Ruh'“ Wieder hört man in dieſen Tagen, an denen ein Teil der Reichsheerangehörigen als Reſerviſten entlaſſen wird, die frohen Reſerviſtenlieder in den Straßen der Garniſonorte erklingen. Wie früher ziehen die Reſerviſten, den bändergeſchmückten Reſerviſtenſtock in der Hand, ſingend in die Heimat. Ein Racheakt— perſönlicher Haß— eine Liebesaffäre— Brotneid eines„Burſchoi“, ſo lauteten die Deutungen im offiziellen Commu⸗ niqué. Aber gerade dadurch machte man die Angelegenheit viel auffälliger, denn über einen wirklichen Racheakt aus Eiferſucht z. B. wäre man ohne weiteres zur Tagesordnung hinweg⸗ gegangen. Man erzählt ſich Ganz allmählich hat es ſich herumgeſprochen, daß es ſich zwar um Racheakte handle— aber aus Syſtem, und daß nicht die Liebe zu irgend⸗ einem Mädchen, ſondern die Liebe zu Ruß⸗ land das wirkliche Motiv war. Wenn man„unter ſich“ war, und gewiß ſein konnte, daß der andere kein Kommuniſt war, dann erzählte man ſich flüſternd von der„Brü⸗ derſchaft der goldenen Zukunft“ oder den„Brü⸗ dern der ruſſiſchen Wahrheit“. Heute flüſtert Weltbild(M) Ein Streik in 1600 Meter Tiefe 30 Bergleute bleiben in dem von der Polizei bewachten Schacht London, 14. Oktober. In dem Bergwerk Nine Mile Point in Südwales hat die Weigerung der Bergwerks⸗ leitung, 88 nicht gewerkſchaftlich organiſierte Bergleute zu entlaſſen, zu einem Proteſtſtreik der organiſierten Bergleute geführt. Seit Samstag ſind über 30 Bergleute nicht mehr ausgefahren. Sie wollen das Bergwerk nicht eher verlaſſen, bis ihre Forderungen bewilligt ſind. Die Bergwerksleitung wiederum will erſt dann weiter verhandeln, wenn die Strei⸗ kenden die Grube verlaſſen haben. Die Strei⸗ kenden erhielten am Sonntagnachmittag von ihren Frauen Nahrungsmittel an den Schacht gebracht. Sie befinden ſich in einem 1600 Meter tiefen Stollen. Am Grubenausgang ſind Polizeikräfte zuſammengezogen worden, um Zwiſchenfälle zu verhindern. Das Berg⸗ werk Nine Mile Point war vor ſechs Jahren der Schauplatz eines blutigen Zuſammen⸗ ſtoßes, bei dem die Polizei mit der Waffe ein⸗ greifen mußte. Japaniſcher panzerkreuzer aufgelaufen Tokio, 14. Oktober. Der japaniſche Küſtenpanzerkreuzer„Aſama“ iſt bei Hiroſchima an der Weſtküſte der japani⸗ ſchen Hauptinſel Hondo aufgelaufen. Wie amtlich mitgeteilt wird, iſt nur geringer Per⸗ ſonal⸗ und Materialſchaden entſtanden. Die Abſchleppung des 9200 Tonnen großen Schiffes wurde eingeleitet. „Die Bruderschaft der Koldenen Zukunit“ Inre parole:„Tod den roten Iprannen!“— fTäden. die man niont iassen kKann— Bomben in der Iuhhanta— Aresiei, wie er wirknch war— Der Tall„Hanim Gorki“ man eigentlich gar nicht mehr,— denn jeder weiß es. Und jeder, der Rußland wirklich liebt, iſt„Mitglied“, wenn man es ſo nennen will. Mitglied, ohne in eine Liſte eingetragen zu ſein, ohne einen Beitrag zu entrichten, ohne an Zuſammenkünften teilzunehmen. Dieſe Brüder⸗ ſchaft ſpannte ihre Fäden, die ganz Rußland umfaſſen, und die man doch nicht zu greifen vermag. Areſieff, wie er wirklich war Unfaßbar wie die Organiſation, ſind auch die einzelnen Vorgänge, die ſich hinter den Ku⸗ liſſen dieſer geheimen Brüderſchaft abſpielen und dann zur politiſchen Tat werden. Jener Areſieff, den ſie vor ein paar Tagen in Swerdlowſk zum Tode verurteilten und ſchon am nächſten Morgen erſchoſſen haben, ſoll— ſo erzählt man— auch zu der Brüderſchaft gehört haben. Er hat nachweisbar drei Flugzeuge an⸗ gezündet. Er war der Sohn eines früher reichen Holzhändlers, der im Jahre 1929, nachdem man ihm auch das Letzte genommen hatte, ins Exil ging. Der Sohn hat den Vater gerächt— ſo ſagt man offiziell. Die drei Flugzeuge wies man ihm nach, die anderen— kommen auf die Wahrſcheinlichkeitsliſte. Was war mit den Bomben? Oder die Bomben, die eines Tages in der Lubljanka explodierten und einen Teil der Ge⸗ heimgewölbe der GPu aufriſſen?— Wer legte ſie?— Man hat ſpäter Marja Artenko verhaftet und mit drei Helfern erſchoſſen. Gewiß, ein Bruder der Marja Artenko war von der GPIl ermordet worden,— aber ſchließlich war er wirklich nicht der einzige. Marja ſtammte aus einer Offiziersfamilie. Zweimal kam ſie heim⸗ lich über die Grenzen. Beim letzten Mal brachte ſie die Bomben mit, die ihr drei Freunde in die Lubljanka ſchmuggeln halfen.— Fäden, von denen man offiziell weiß, aber die man nicht faſſen und zerreißen kann.. Der Jall„Maxim Gorki“ Die größte Tat aber ſoll jene ſein, wie man verſichert: Man erinnert ſich der Luftkataſtrophe, die das Rieſenflugzeug„Maxim Gorki“ ver⸗ nichtete. In der erſten Uebereilung gab man nach der Kataſtrophe ſogar unbedacht zu, daß es geplant geweſen ſei, mit dieſer Maſchine Kaganowitſch zu befördern. Durch einen Zu⸗ fall unterblieb es. Stattdeſſen war die Maſchine vollbeladen mit Ingenieuren und Kommiſſaren von Sowjets Gnaden.. Nikolai Blagin opferte ſein Leben, indem er die Maſchine mit ſeinem Flugzeug rammte und zum Abſturz brachte. Zu⸗ fällig— durch eine Unvorſichtigkeit..? Man will es anders wiſſen.. In den ruſſiſchen Emigrantenkreiſen in War⸗ ſchau und in Paris zeigt man ein Flugblatt herum, auf dem zu leſen ſteht, daß er— Nikolai Blagin— eine Handvoll dieſer roten Teufel in die Hölle ſchicken werde. Das Flugblatt ſoll er auch über Moskau abgeworfen haben— 10 Mi⸗ nuten vor der Kataſtrophe.. Alle, die ſich dieſer einzigartigen Brüdenſchaft ohne Organiſation und ohne Mitgliedſchaft ver⸗ bunden fühlen, glauben an die Zukunft eines freien Rußland.— Im Kreml und ſelbſt in der Lubljanka wird man allmählich nervös, wenn man von dieſer geheimen Brüderſchaft hört... (Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten.) ————————— te des Reduerz rk des Künſtlerz auch die ganzt inden, der einen chaffen ein 4 W. Es iſt zweifellos ein ſchöner Brauch, anläßlich ekimmter Gedenktage die Werke der betreffen⸗ in Dichter, Komponiſten uſw. aufzuführen. leſer Brauch iſt jedoch nur dann nicht eben konventionelle Verbeugung oder nicht ſinn⸗ wenn die ausgewählten Werke uns heuti⸗ en Menſchen in irgend einer Beziehung etwas ils Aaeß 5 geben vermögen. ugt im Rahmen trachten wir unter dem Geſichtspunkt dieſer funkiſche Geſamt⸗ kderung die Aufführung von Max Halbes tinges“, die gigend“ am Sonntagabend im Neuen Theater, begonnen wird lommt man ſehr raſch zu der Ueberzeugung, die Aufführung doch beſſer unterblieben väre. Wie wollen wahrhaft nicht kleinlich ſein. Wir hollen die literariſche Leiſtung Halbes, die nders in ſeiner Autobiographie„Scholle Schickſal“ und deren ſoeben zu ſeinem 70. ſurtstag erſchienenen Fortſetzung„Jahrhun⸗ ktwende“ Form und Ausdruck geſunden hat, icht ſchmälern. 3 iſt auch ſelbſtverſtändlich, daß dem heute ührigen, faſt Vergeſſenen, nicht dieſelben hleme bewegt haben können wie uns. Geben lir auch zu, daß ſein Liebesdrama„Jugend“ idie damalige Zeit eine geradezu revolutio⸗ übezahl“ wunßt ibengz n zur allein e anzmorgenfele n S dem ausverk Hauptpartie in „Die gro iere an der ſrung kommt, „Aennchen von e Bedeutung gehabt haben mag. W mit gohemein mederſehen wir bei dieſer Betrachtung aber in einer 0 405 hnicht, daß Halbes„Jugend“ für un⸗ ettler am. 1 eit eben nur eine halbe Jugend iſt, zur Auffüh bieſes in ſchwüler Atmoſphäre faſt erſtickende Rübertätsdrama für uns nurmehr literaturge⸗ t großem E 13 tliche Bedeutung hat. A. Wine—5 kann in Max Halbe den Weſtpreußen Emmel, wurde en! Bedauerlich bleibt die Erundeinſtellung Hal⸗ bes zum Judentum. Schreibt er doch in ſeinen hen erwähnten Lebenserinnerungen(Seite 196 rſtaufführung 4 A. Delhzeith heater Mainz 96): „Es war nur begreiflich, daß das hier auf⸗ e Muſik ſchr Priebende Verſtändnis(nämlich das der Juden für „Jugend“— wie boir ſie nicht jehen Eine Max-Halbe-Ehrung im Heuen Theater ihn) mir in meiner bisherigen manchmal faſt un⸗ erträglichen Einſamkeit beſonders zu Herzen ging und ſchnell eine Atmoſphäre der Wärme, der An⸗ hänglichkeit ſchuf. Intereſſe wurde mit Intereſſe, Zuneigung mit Zuneigung, Freundſchaſt ſchließlich mit Freundſchaft erwidert. Ich ſagte ſchon, daß einige von jenen Schulfreundſchaſten ein Leben lang ausgehalten haben, und ich muß, um der Wahrheit die Ehre zu geben, beſonders auch meine jüdiſchen Jugendfreundſchaften unter dieſe zählen“ Und weiter: „Vielleicht wird man mich für ſentimental halten, wenn ich hier das Geſtändnis ablege, daß mich neben dem jüdiſchen Geiſt und Witz ſtets auch der altjüdiſche Ritus, alſo das Konſervative im Juden⸗ tum angezogen hat. Ich ſchätze es bis zu dieſem Tage höher ein als ſein Gegenteil, das allenthalben die Welt beherrſcht, nämlich den jüdiſchen Auf⸗ löſungs⸗ und Zerſtörungsgeiſt. Der kleine jüdiſche Rabbiner mit der Thora und den Paieslocken im weltentlegenen Karpathenſtädtchen ſagt mir mehr als der jüdiſche Volkskommiſſar in Moskau, der ſoeben die Abſetzung Gottes verfügt hat. Und heute noch nehme ich an den großen jüdiſchen Feiertagen, die bekanntlich in den Herbſt fallen und alte Natur⸗ feiertage ſind(Erntefeſte ſozuſagen) einen gewiſſen ſtimmungsmäßigen Anteil, da ſie mir die feierlich zur Synagoge wandelnden Zylindermänner meiner Jugendzeit in Marienburg und damit dieſe ſelbſt wieder zurückrufen.“ Man kann eben nicht„Ehrenrettex“ der Ju⸗ den ſein und vorgeben, wegen ſeiner Boden⸗ ſtändigkeit von ſeinen eigenen Volksgenoſſen unbeachtet zu ſein. Und dieſem Bruch im Weſen Halbes begegnet man zweifellos auch in ſeinem Werk„Jugend“. Es geht hier nicht um die'benswahrheiten, daß Freude Leid bringt. Wir taſten auch nicht jene gewiß gut geſtaltete Tragik an„vom Tod im Frühling“. Wir ſehen auch jenen Zwieſpalt zwiſchen den beiden Generationen der Geiſt⸗ lichen richtig. Wir haben ſogar Anerkennung für jene Szenen des Stückes, wo die Dogmatik der Kirche im Widerſtreit ſteht mit den Geſetzen des Lebens. Das alles iſt ſehr wohl genießbar. Wie es aber an die Zeichnung der Jugend geht, da mangeln uns die Brücken, auf denen wir zum Verſtändnis in jene Welt ſchreiten können. Mag ſein, daß es an uns Jungen liegt. Aber gleichgültig, es ſteht eine Welt zwi⸗ ſchen uns und jenem! Die neue Aufführung wurde von H. C. Mül⸗ ler außerordentlich ſtraff geführt, ohne den Künſtlern jedoch zu enge Grenzen zu ziehen. Hans Finohr brachte den ſympathiſchen Geiſtlichen Hoppe zu ſtarker Wirkung. Durch ſeine vorzügliche Leiſtung wurde man ſtrecken⸗ weiſe geradezu in die Atmoſphäre des„Hocke⸗ wanzel“ verſetzt, wie überhaupt dieſes Thema des Dramas unbedingt weit eindringlicher zur Geltung kam als das eigentliche Jugend⸗Mo⸗ tiv. In Sprache und Haltung gab Finohr eine beiſpielhafte Arbeit. Eine recht angenehme Ueberraſchung durften wir an Marta Langs erleben, die mitunter zu einer verblüffend reifen Darſtellung an⸗ wuchs. Fritz Walter gab eine vitale Figur, die nur zeitweiſe die Grenze des Peinlichen ſtreifte. Dem„Frühlingserwachen“ hatte Fritz Schmiedel ſtürmiſch Ausdruck verliehen. Zweifellos eine recht ſchwierige Aufgabe, die aber ſehr ſauber gelöſt wurde. Den Kaplan Gregor ſtellte Richard Lauffen dar, diesmal recht gut angelegt.— Wir betrachten den ſchlechten Beſuch des Abends als ein Symptom für die Tatſache, daß Max Halbes„Jugend“ eben nicht mehr jung genug iſt. Habsheim. Die Verelendung in Oeſterreich. Die Ver⸗ elendung in Oeſterreich nimmt geradezu be⸗ änaſtigende Formen an. Ein Sechſtel der ge⸗ ſamten Einwohnerſchaft Wiens ſteh: heute bereits in Fürſorge. Auf 1000 Einwohner kamen hier im Jahre 1934 nur noch 5,9 Gebur⸗ ten und 6,5 Eheſchließungen. Im Jahre 1932 betrua dieſe Zahl immer noch 8,1 bzw. 6,7 Eheſchließungen. Für ganz Oeſterreich dürfte die Geburtenzahl 13,4 auf 1000 betragen. Zu welcher Taneszeit ſterben die meiſten Menſchen? Intereſſantes Material über die Tageszeit des eintretenden Todes bei 3294 Todesfällen haben die beiden Forſcher H. J. Inſatz und E. Eckardt an Hand des in den letzten ſechs Jahren erreichbaren Materials zu⸗ ſammengetragen. Bei der Statiſtik, die ſie aus dieſem Anlaß heraus afrſtellten, ſchieden die durch Unalücksfälle und Selbſtmorde ver⸗ urſachten Todesfälle aus. Es geht aus dieſer intereſſanten Statiſtik hervor, daß die Sierb⸗ lichkeit morgens zwiſchen 4 und 5 Uhr am arößten iſt. Die„Geiſterſtunde“ beſitzt die ge⸗ rinaſte Sterblichkeit. In den übrigen Tages⸗ zeiten iſt die Ziffer recht ſchwankend. Ob die Sterblichkeit mit anderen Einflüſſen zuſam⸗ menhänat, iſt noch nicht erwieſen. Die Tages⸗ ſchwankungen der elektriſchen Leitfähigkeit weiſen aber einen ganz ähnlichen Verlauf auf, wie die der Sterblichkeitskurve. Die Stunden arößter Leitfähiakeit wurden zwiſchen 4 und 5 Uhr morgens feſtgeſtellt. Ernennungen. Ernannt wurden: der Dozent Dr. med. habil. Hermann Bautzmann zum nichtbeamteten ao. Profeſſor in der Mediziniſchen Farultät der Univerſität zu Kiel; der Dozent Dr. med. habil. Werner Bicken⸗ »bach zum nichtbeamteten ao. Prof. in der Mediꝛiniſchen Fakuftät der Univerſität Göttingen; der ao. Prof. Dr. Albert Lang in Regensburg zum ord. Prof. in der Katholiſch⸗Theologiſchen Fakultät der Univerſität München; der ord Prof. an der Deutſchen Uni⸗ verſität in Prag Dr. Marian San Nicolo zum ord. Prof. in der Juriſtiſchen Fakultät der Univerſität München; der beamtete ao. Profeſſor Dr. Karl Kötſchau in der Mediziniſchen Fakultät der Univerſität Jena zum ord. Profeſſor in derſelben Fakultät; der Landesjugendpfarrer Erich Engelbrecht zum ao. Prof. in der Theologiſchen Fakultät der Univerſität in Kö⸗ nigsberg; der Dolmetſcher a. D. Vizelonſul Dr. Max Gerhard Pernitzſch in Soerabaja zum Lehrer und Pro⸗ feſſor des Chineſiſchen am Seminar für Orientaliſche Sprachen an der Univerſität Berlin; der nichtbe⸗ amtete ao. Prof. Dr. Dr. Johann Schmidt⸗Japing zum ord. Profeſſor in der Evangeliſch⸗Theologiſchen Fakultät der Univerſität Wonn; der ord. Prof. an der Techniſchen Hochſchule in Danzig Karl Küpfmüller zum ord. Profeſſor in der Fakultät für Maſchinen⸗ ——3 der Techniſchen Hochſchule in Berlin⸗Charlotten⸗ urg. „Hakenkreuzbanner“— Seite 4 Blick übers Cand X Vr. 473— 14. O Viernheims Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit Ein Blick über die heſſiſche Grenze— Viernheim baut auf— Ein neuer Marktplatz— 200 neue Siedlerſtellen (Eigener Bericht des„Hakenkreuzbanner“) Viernheim, 14. Okt. In Viernheim ſagen ſchon die kleinen Schulbuben, daß Viern⸗ heim im ſüolichen Teil von Heſſen liege, wo die Heſſen den„Badenzern“ die Zunge her⸗ ousſtrecken. Der Bürgermeiſter von Viernheim, „Fig. Bechtel, iſt zwar gegenteiliger Meinung, denn er iſt der Anſicht, daß die Badener den Heſſen die Zunge herausſtreckten. Wie dem nun ſei, dieſer Scherz zeigt ungewollt die Schwierigkeiten einer Gemeinde auf, die poli⸗ tiſch heute wohl zu Heſſen gehört, die aber wirtſchaftlich und geographiſch ganz auf Mannheim und Baden angewieſen iſt. Dieſe Tatſache wird dadurch eindeutig beleuchtet, daß uns von glaubwürdiger Seite verſichert wurde, daß im Darmſtädter Bahnhof 3. Klaſſe eine Karte hänge, die wohl alle heſſiſchen Gemein⸗ den, ſogar noch die badiſche Gemeinde Käfer⸗ tal, aufzeige, in der aber das über 12 000 Seelen zählende heſſiſche Viernheim nicht ein⸗ gezeichnet ſei. Dabei gibt es in ganz Heſſen nur zwei Gemeinden, alſo Dorfgemeinden, die über 12000 Einwohner haben, nämlich Lam⸗ pertheim mit der Gemarkung Hüttenfeld und Viernheim. Dieſen beiden größten Land⸗ gemeinden ſtehen Städte gegenüber, die nicht ſoviel Bewohner haben. Als weitere Schwierigkeit kommt hinzu, daß Viernheim durchaus nicht als reiche Gemeinde angeſprochen werden kann. Ihre Einwohner ſetzen ſich aus Bauern und Arbeitern zuſam⸗ men. Außer ganz geringfügiger Ausnahmen handelt es ſich dabei um Kleinbauern, die bis⸗ her zu ihrem Gelände noch Allmende gepach⸗ iet hatten, um überhaupt die nötige Acker⸗ nahrung aufweiſen zu können. Aber trotz dieſes ländlichen Einſchlags überwiegt die Arbeiter⸗ bevölkerung, von der 80 Prozent in Mann⸗ heim tätig ſind. Das heißt mit anderen Wor⸗ ten, 20 Prozent der Viernheimer Bevölkerung ſind in Mannheim beſchäftigt. Es kommt ferner hinzu, daß Viernheim mit ſeinen Er⸗ werbsloſen dem Arbeitsamt Mannheim zuge⸗ teilt iſt. Wohl waren die Beſtrebungen im Gange geweſen, Lampertheim und Viernheim von Mannheim wegzunehmen. Das wäre mindeſtens ſo falſch geweſen, wie die Arbeits⸗ loſen der beiden Gemeinden Weinheim zuzu⸗ teilen, denn alles geht nach Mannheim, der ganze Zug richtet ſich dahin. So liegt nun Viernheim im ſüdlichen Zipfel von Heſſen, von denen einen ſtiefmütterlich behandelt, von den andern als nicht zugehörig betrachtet. Wohl iſt es in manchem ſchon beſſer geworden, aber vieles bleibt noch zu tun brig. Erſchwerend macht ſich außerdem be⸗ merkbar, daß Viernheim zur entmilitariſierten Zone gehört. Die Allmende Wir haben weiter oben bereits angeſchnitten, daß die Viernheimer Bauern auf die Acker⸗ allmende angewieſen ſind. Die Orts⸗ gemeinde beſitzt 4000 Morgen Ackerallmende, welche die Gemeinde bisher auf die Dauer von 9 Jahren verpachtete. Es konnte ſich alſo jeder Bauer immerhin ſoviel zuſätzliches Land pachten, als er brauchte. Auch Arbeiter, die aus der Landwirtſchaft kamen, konnten ſich ein bis zwei Morgen zuſätzlich erwerben, um ihren Bedarf anzubauen. Nun iſt aber die Ackerallmende in Heſſen ſeit Januar vorigen Jahres durch Geſetz aufgelöſt. Je nach Be⸗ dürftigkeit ſoll die Ackernahrung an die Bau⸗ ern aufgeteilt werden und in ſpäteſtens 25 Jahren muß der käuflich erworbene Anteil bezahlt ſein, eine an ſich lange Friſt, um auch dem Kleinbauern die Möglichkeit zu geben, ſich Land zu kaufen. Jedenfalls iſt es ſo, daß bei der Aufteilung der Allmende die Bauern den Nutzen haben ſollen, denn die Allmende gehören der Ortsgemeinde, nicht alſo der poli⸗ tiſchen Gemeinde. Jedenfalls wird es ſo kom⸗ men, daß von den 4000 Morgen vier Fünftel an die Bauern und mindeſtens ein Fünftel an die Gemeinde aufgeteilt werden. Außer dieſer Ackerallmende hat die Ge⸗ meinde aber auch Waldbeſitz von 8000 Morgen, der allerdings dem Staat gehört. Bis vor dem Kriege bezahlte aber der Staat für die Nutzung dieſes Waldbeſitzes 40 000 Mark an die Gemeinde. Das hat ſeit dem Kriege aufgehört, und heute erhält die Ge⸗ meinde dafür nur noch 10 200 Mark. Viernheim erhält einen Marktplatz Bei der Machtübernahme durch den Natio⸗ nalſozialismus zählte Viernheim rund 2000 Arbeitsloſe. Dieſe Zahl konnte unterdeſſen auf 92 allgemeine, 87 Kriſenunterſtützungsemp⸗ fänger, 130 anerkannte und 160 nicht aner⸗ kannte Wohlfahrtsunterſtützte und 29 Orts⸗ arme geſenkt werden, ſo daß heute noch zu⸗ ſammen 498 Erwerbsloſe in Viernheim ſind. deee 16000 faarländiſche SA⸗Männer geloben die Treue Stabschef Lutze vor der ſaarländiſchen SA in Saarbrücken— Der Vorbeimarſch Saarbrücken, 14. Ott. Die ſaarländiſche Smu erlebte am Sonntag anläßlich des Beſuches des Stabschefs Lutze einen großen Tag. Auf dem in Fahnenſchmuck prangenden großen Auf⸗ marſchfeld ſtehen gegen 10 Uhr vormittags die Repräſentanten des nationalſozialiſtiſchen Rei⸗ ches: drei Standarten: 30 Saarlonis, 70 Saar⸗ brücken und Reſerve 70 mit der Marine⸗Eu. Als Stabschef Lutze auf dem Befreiungsfeld erſchien, erſtattete ihm Oberführer Caſpary Meldung. Stabschef Lutze ging in ſeiner An⸗ ſprache von ſeinem Aufenthalt im Saarland in den erſten Auguſttagen des Jahres 1914 aus, wo er mit anderen Kameraden im feldgrauen Rock hier in Saarbrücken ausgeladen worden war. Wir ſind damals, ſo ſagte der Stabschef, nicht um des Krieges willen hinausgezogen, ſondern weil wir um die Exiſtenz unſeres Va⸗ terlandes kämpfen mußten. Wir haben damals nur eins getannt, die Pflicht gegenüber dem Volt und Vaterland. Als dieſer Geiſt dann ver⸗ loren ging, als die Zerſetzung den 9. November 1918 heraufbeſchworen hatte, in jenen Tagen ſeid auch ihr, meine Kameraden im Saarland, von eurem Vaterland, von eurem Volt getrennt worden. Zu der Zeit, als der Führer aus den erſten Anfängen heraus die Organiſation vergrößerte, ſtellte er in dieſe Organiſation hinein die SA. Er wollte, daß dieſe Männer als attive Kämpfer in vorderſter Front den heiligen Glauben weitertragen ſollten in das Volk, den Glauben einer Idee, die er ſelbſt vorlebte. Und ſo iſt die SA hinausgegangen bis ins letzte Dorf und machte den Weg frei für die neue Idee. Was wir wollen, das iſt nicht Krieg. Wenn wir einen Krieg führen, dann iſt das— das ſei allen ausländiſchen Hetzern geſagt— der Krieg gegen Hunger und Kälte. Wir wollen innerpolitiſch die Volksgemeinſchaft, außenpolitiſch die Ehre des deutſchen Voltes. Stabschef Lutze ſchloß ſeine Ausführungen mit dem Appell, feſt im Glauben an die Idee zu ſtehen. Gruppenführer Luyken verlas anſchließend die Eidesformel, die von den 16000 SaA⸗Män⸗ nern mit einem„Ich gelobe“ beträftigt und beſtätigt wurde. In einem kurzen Schlußwort wies Stabschef Lutze dann auf das Opfer der für die Be⸗ wegung Gefallenen hin, ein leuchtendes Bei⸗ ſpiel der Pflichterfüllung. Ein dreifaches„Sieg Heil“ auf den Führer beſchloß die Feier der Eidesleiſtung. Danach begab ſich der Stabschef zum Saar⸗ brücker Rathaus. Hier überreichte ihm der Ober⸗ bürgermeiſter als Ehrengabe der Stadt eine Grubenlampe. Der Stabschef trug ſich ſo⸗ dann in das Goldene Buch ein. Anſchließend legte er am Ehrenmal Kränze nieder. ieeee, dhe cnu une In den Mittasſtunden fand der Vorbei⸗ marſch der 16000 SA⸗Kameraden vor dem Stabschef ſtatt. Kurz darauf begab ſich Lutz“ nach Homburg, wo 5000 SA⸗Männer feierlich vereidigt wurden. Nach der Rücktehr des Stabs⸗ chefs fand ein großer Fackelzug der SA mit Zapfenſtreich ſtatt. Eine Glanzleiſtung der Reichsbahn Karlsruhe, 14. Okt. Die rieſige Betei⸗ ligung am 11. Badiſchen Sängerbunoesfeſt ſtellte an die Verkehrsmittel die allergrößten Anforderungen. Ein ganz beſonderes Lov ge⸗ bührt der Reichsbahn, die am Sonntag in 20 Sonderzügen und in den Kurszügen 22000 Perſonen nach Karlsruhe gebracht hat. Ins⸗ geſamt wurden alſo an beiden Tagen gegen 48 000 Menſchen von der Reichsbahn beför⸗ dert. Dieſer enorme Verkehr vollzog ſich dank einer muſtergültigen Organiſation ſeitens der Reichsbahndirektion Karlsruhe und nicht zu⸗ letzt dank der pflichttreuen, aufopferungsvollen Tätigkeit des Zug⸗ und Bahnhofperſonals ohne die gerinaſte Störung. Alles verlief vlanmäßig, ſo auch der Rücktransport, der bereits am Sonntagabend um 18 Uhr einſetzte. Um 24 Uhr hatte der letzte der 35 Sonderzüge die Karls⸗ ruher Bahnhofhalle verlaſſen. Miniſterwort zur Pflege des Volksliedes Karlsruhe, 14. Okt. In Verbinduna mit dem Badiſchen Sängerbundesfeſt iſt ein Wort des württembergiſchen Innenminiſters Dr. Schmidt, das er dieſer Tagung bei einer Ver⸗ anſtaltung des Eßlinger Licherkranzes in ſei⸗ ner Eigenſchaft als Bundesführer des Schwä⸗ biſchen Sängerbundes über die Bedeutung des deutſchen Volksliedes ſprach, von Bedeutung. Er betonte, daß der deutſche Sängerbund die Veredlung des deutſchen Volksliedes wolle, um das aus ihm zu erhalten, was in ihm ſteckt. Es gibt nichts Schöneres als vierſtimmigen Männerchor, wenn er ſchön geſungen wird. Das aut gefungene Wort erfaßt alle Menſchen, auch die, die nicht muſikaliſch ſind. Den Kunſt⸗ geſang in allen Ehren, aber wir ſtreben zum wohlgepfleaten, auten Geſang, zum gemütvol⸗ len, von Herzen kommenden Volkslied. Die Kaſtanienernte beginnt Dörrenbach, 14. Okt. In der Südpfalz wird, günſtige Witterung vorausgeſetzt, eine gute Kaſtanienernte erwartet. Mit der Leſe der Frühkaſtanien iſt bereits begonnen worden; das Pfund wird mit 20 Pfg. bezahlt. Mit dem Behang iſt man zufrieden. Für Notſtandsarbeiten war die ſehr ungünſtig. Trotz ſeiner 12 000 Ei hat Viernheim heute noch keine gehende Kanaliſation. Die 2 werden in Sickergruben abgeleitet, andere Möglichkeit beſteht und Viern tief liegt, ſo daß das Kanalne ausgebaut werden kann. Zwei Möglie wären vorhanden, um dieſem Uebel helfen. Die eine wäre der Anſchluß a Mannheimer Kanalnetz, die andere di legung von Rieſelfeldern. Wehrt ſich geg erſte Möglichkeit Mannheim, ſo we die Viernheimer gegen die letztere mit 9 und Füßen, denn die Rieſelfelder würd reinſten und idealſten Schnakenbrutſtätt geben. Dieſe Frage wird alſo noch Zeit offen bleiben. Immerhin hat man im Rahmen. de ſtandsarbeiten die Sickergruben g nigt, was etwa 9000 Tagewerke erga 200 Siedlerſtellen Man hat ferner die Adolf⸗ Hitl Straße völlig neu hergerich ebenſo die Schulſtraße. Durch Ver gerung will man nun die Adolf⸗hi Straße auf die Umgehungs⸗-, alſo d18 gerſtraße, führen. Im Zuge der Feld nigung werden mehrere Feldw angelegt werden. Auf 1000 Quadratmeter Gelände will weiterhin etwa 200 Siedlerſtellen fen und Kleinſiedlungen errichten. Viernheim wird endlich auch einen Mar platz erhalten, denn die Gemeinde von 12000 Seelen beſaß bisher noch keinen. Marktplatz wird hinter die Zwölf⸗Apoſtel⸗K zu liegen kommen, um endlich einmal eit Möglichkeit für Veranſtaltungen, Meſſen, K weihfeſte u. dal. zu ſchaffen, die man bislaſ immer außerhalb des Orts abhalten m Auch ein Platz für ein neues Sch haus wird geſchaffen. Zudem hofft man abſehbarer Zeit auch ein neues Schulh erſtellen zu können, da die Goetheſchule baufällig wird. Vielleicht läßt ſich auch ein Schwimmbad, das für Viernheim Bedürfnis iſt, anlegen. Doch iſt die Waſſerfragz von ausſchlaggebender Bedeutung. Es lieh außer allem Zweifel, daß das Bad hoch liege muß. Wohin ſoll aber das Waſſer abfließen So iſt es nötſig, daß zuerſt die Frage der d gehenden Kanaliſation gelöſt wird, um auch das Waſſer des Schwimmbades— ein Flu nirgends vorhanden— einen Abfluß zu ſchaffe Bürgermeiſter Bechtel meinte in dieſem g ſammenhange, daß— wenn Mannheim ſich Anſchluß an ſein Kanalnetz bereit fände— Kanaliſationsarbeiten lionenobjekt darſtellen würden. Ob Mannheim will? Trotz der nicht leichten Lage Viernheims zeit ſich doch der Wille, alle Probleme friſch anz packen, auf die Dauer als der ſtärkere. Bü meiſter Bechtel hat dieſen ſtarken Willen den unerſchütterlichen Glauben an den endl Erfolg. An den Viernheimern ſelbſt wir liegen, durch treue Mit⸗ und Zuſammeng im Sinne Adolf Hitlers dieſen Erfolg garantieren! Zwiſchen den Puffern erdrückt Völklingen(Saar), 14. Okt. Am Dl tagnachmittag ereignete ſich in den Gleiſen der Völklinger Hütte ein ſchwerer Unfall. Bei Rangieren der Hüttenabteilung geriet Hüttenrangierer Chriſtian Winkel ai Völklingen zwiſchen die Puffer zweier Wageg von denen der eine entgleiſt war. Der Maß wurde zu Tode gequetſcht. Man bringt de Angehörigen des auf ſo tragiſche Weiſe um Leben gekommenen braven Mannes der⸗ beit größte Anteilnahme entgegen. wberr Das elfte Badiſche Sängerbundesfeſt muſikaliſche Betrachtungen/ Mmuſikpolitiſche Kandgloſſen Von Ulrich Herzog Es ſollte nicht nur eine Heerſchau ſein, nicht nur eine Kundgebung der volksverbindenden Kraft des deutſchen Liedes. Man wollte auch wiſſen, wie es mit der muſikaliſchen Einſtellung im Badiſchen Sängerbund beſtellt iſt. Den Nürnberger Sängerwochen iſt es zu danken, daß man in erſter Linie der„Liedertafelei“ zu Leibe rückte, jenem Produkt aus Indolenz, Bequem⸗ lichkeit und Banalität, indem man das einzig wirkſame Geſchütz ins Treffen führte, die Muſik felbſt. Die Widerſtände waren groß. Seelen⸗ ariſtokraten und Gefühlsakrohaten, die ſich immer wieder an die ſeichten Werke epigonaler Nachromantik anklammerten, die mit ihren ſchwindſüchtigen Nonenakkorden und perverſen Quartſextakkorden auf den Bauernfang aingen, feierten da und dort immer noch Orgien. Chor⸗ meiſtermuſik, noch ſchlimmer als Kapellmeiſter⸗ muſik, ſpukt noch in den Räumen und iſt um ſo gefährlicher, je mehr dieſe Herren trachteten, ihre„Kunſt“ ſelbſt zu propagieren. Und dann das„Teutſche“ Lied! Ich meine jene pſeudo⸗ atriotiſche Liedertafelei, jene Rhein⸗ und Hei⸗ elbergſentimentalität, jene Wald⸗, Feld⸗ und Wieſenromantik. Dieſe Art iſt im Schwinden und niemand weint ihr eine Träne nach. Männerchöre und Männerchorkomponiſten Männerchorſingen lag immer'n Kampf mit der ſogenannten hohen Kunſt. Auch heute iſt die Brücke noch nicht fertiggebaut, die hinüber und erüber führt. Wie war es denn vordem? Dieſe ohe Kunſt züchtete in großen und kleinen Städten oft nur einen muſikaliſchen Snob, die vielen, die Volksgemeinſchaft, gingen leer aus. Es war ſo, daß an manchen Orten und Ge⸗ meinden kein Pfennig, kein Intereſſe, keine Kraft übrig blieb für die Pflege der Muſik, die in erſter Linie dazu beſtimmt iſt, mit allen Menſchen in Verbindung zu treten: der Ge⸗ brauchsmuſik. Müßte nicht eine Stadt, die jährlich Tauſende für Oper und Schauſpiel, ganz zu ſchweigen für die Operette, ausgibt, nicht in gleicher Weiſe dieſelbe Summe. der Kunſt und den Beſtrebungen zur Verfügung ſtellen, die ſich an alle richten? Ich weiß, der Gedanke ſchon iſt revolutionär. Und doch haben NS⸗Kulturgemeinde und„Kd“ hier ſchon erſte Aufbauarbeit getan.— Und das Problem rein muſikaliſch geſehen: Brahms hat nur fünf Männerchöre geſchrieben neben einer großen Zahl von gemiſchten Chören, Reger mühte ſich um einen Stil für den Männerchor und— fand ihn nicht. Aber die Beſten von heute ſchreiben für die ſingende Männergemeinſchaft: Haas, Graener, Jochum und von den Jüngſten die Gebhard, Lang, Höller und Mohler ſind immer wieder am Werk, dem Männerchor Auf⸗ trieb zu geben. Und wie kamen ſie auf dieſen Weg? Die ſingende Jugend hat ihnen den Weg gewieſen! So geſteht es Jochum rundweg:„Was im Augsburger Singſchulgar⸗ ten immer lebendiger und überzeugender in ſeiner Wahrhaftigkeit und Erlebniskraft heran⸗ wuchs während Deutſchlands ohnmächtiger Nachkriegszeit, das mußte doch auch für meine „Mannen“ die rechte Koſt bedeuten: Das Volkslie d. Das Gute lag ſo nahe! Ueber 100 Volksliedbearbeitungen hatte ich bereits für meinen Jugendchor geſchrieben, erprobt nach innen und nach außen— warum noch lange zögern? Und nun hub ein freudiges Schaffen an und in wenigen Wochen blühte mein erſtes Volksliedſammelwerk empor.“ Das Lied als Ergebnis der Gemeinſchaft Der Führer will heute das Herz ſeines Volkes gewinnen, Kann es da etwas Schö⸗ neres für die Sänger geben als mitzuhelfen? Aufrütteln müßt ihr in bewußter Volks⸗ verbundenheit, ob ihr nun ſingt von Vaterland und Freiheit, ob von ſtändiſcher Welt, von der Arbeit oder von der Scholle, ob ihr den Höchſten preiſt oder erdennahem Humor euren Tribut zollt. Denn auch von den Treueſten des Füh⸗ rers, von ſeinen Kampfmannſchaften, habt ihr Anregung bekommen und ſeid deshalb zu Dank verpflichtet. Singt die Kampflieder auf euren — 0 und nicht vierſtimmige Schmacht⸗ appen!, Das wurde einleitend zum Feſte ja betont: es ſoll eine Gemeinſchaftsleiſtung ſein, bei der der Kampfgedanke bewußt in den Vordergrund treten ſolle. Mit ſeinem Liede ſoll der Sänger Deutſchland dienen und nicht das perſönliche Geltungsbedürfnis ehrſüchtiger Dirigenten unterſtützen.* 3 Sänger aus ganz Baden Tauſende ſangen in den vier Hauptkonzerten. Das wiſſen wir ſeit Wien: Daß ein Maſſenchor auf die Zuhörer eine Wirkung ausübt, die kaum zu beſchreiben iſt. Es war doch damals ſo: als Schuberts„Lindenbaum“ in wunderbarer Reinheit und ſeltener Eindringlichkeit erklang, da hatten Tauſende die Tränen in den Augen, „Steh zur deutſchen Erde, bleibe wurzelſtark!“ ſo begannen die aus dem O ffenburger Kreiſſe und ſangen dann aufwühlend den „Pſalm der Arbeit“ von Lißmann. Die von Ortenau und Mittelbaden ſollen Lob und Dank bekommen für die tapfere Wieder⸗ gabe des ſo außerordentlich ſchweren Werkes von Cornelius:„Der tote Soldat“; für die Volkslieder, die Hans Lang und Otto Jochum meiſterhaft geſetzt, nicht minder. Mit herzhafter Teilnahme ſangen Pforzheimer das Lied vom„Musketier, dem luſtgen Bru⸗ der“ und das Armin Knabſche: Friſch auf zum Streit“. Der Wucht und Kraft der Weiſe vom„Tod von Flandern“(bearbeitet von Mohler) war ſich der Dirigent nicht bewußt geworden. Schade! Karlsruher ſangen unter mangelhafter Stabführung ſehr ſchöne Sätze von Hans Lang. Sie mußten * den„Arbeitsſegen“ unſeres Friedrich lert wiederholen, eine Ehrung, die dem poniſten und ſeinem„Glockenlied“ in gl Weiſe im letzten Hauptkonzert zuteil wurd Kreiſe aus Oberbaden beſtritten zweite Hauptkonzert. Da ſangen die von lingen und Konſtanz die alte f Weiſe von Konradin Kreutzer:„ Vaterland“. Sie zeigten uns den herr Text von J. P. Hebel in einer glückhaften Be tonung von Spohn und eine noch köſtliche Weiſe mit der„Wälderart“ von Franz Ph lipp. Wie ſo jungenhaft eigenſinnig kling da:„Aineweg jetz tüen mir ſinge, daß 9 Heimet'Ohre klinge“. Nicht unbedim zwingend erklingt ein„Bauerntrutzlie von Rinkens. Stärker ſind e Bauernlieder und das„Deutſche Arbeitslſeh von Trunk. Auch die vom Lörrache Kreiſe widmen ihr geſangliches Können bodenſtändigen alemanniſchen Heimatli an Philipps und erſingen ſich! örten Beifall. Bekanntes hört man:„Bauernerde“ Simon,„Heimat, o Heimat“ von Nelllu „Deutſchland“ von Trunk(ein friſche Trunt, eher Schwedenpunſch— flüſterte einer zu. Der dies tat, war natürlich Komponiſte), und vom gleichen Meiſter da drucksſtarke„Ich glaube an ein Auferſtehen Und dann die Freiburger. Der Erfolg ihnen ſchon ſicher, weil ſie mit dem Chor Armin Knab:„der deutſche Morgen ausgezeichneten Griff getan. Wen ſollte nicht zutiefſt packen, wenn es ſingt: Zu boß warſt du lange gut. Nun nimm den Han mer, junges Blut, dein Tagewerk zu ſchaffen „Talismane“ von Hildebrand und„ genlied“ von Buck bleiben wenig beachtet während bodenſtändige Poeſie(Hebel: Wächterruf“) in Verbindung mit einer gu fundenen Weiſe wieder ungeteilten Beifa det. Zum Beſchluß erhielten zwei Pfälzer Wort: Karl Wüſt und ſein Textdichter (Schluß folg hard Renner. ein Mil⸗ ſen Stück Z. ochgefalzt, das n Schwanz fliegen le en Drach ſind zu orhanden, oder ab verkaufte i es nicht ſog. achen. Den ei größeren, fi s ſchönen T. aden eine ga hm richti⸗ ig meinte er zuviel ſei, 1 Und ſo ba Großes Aufſel eſuch einer den en, die zur 18 eigenen Reiſt nicht der letzten ene ich ohne a begeben, hen. Sie w ertretunge um eine Eine ſo Falle gewä rt leichtferti ſeichsbahn auch ickfahrkarte ausgeben zember 0 ückreiſe n ſein. D Reichsl gsdauer lenkreuzbanner“— Seite 5 fjauptſtadt mannheim X Nr. 473— 14. Oktober 1935 war die 000 Einw 22 e wi. Drachenkünſtler eitet, da. o man in dieſen Tagen auch den Schritt Viernheim Mimenken mag, wenn es nur etwas außethalb tanalnetz großen Verkehrszentren der Stadt iſt, dann ei Möglicht lht man auf jedem freien Platz, auf jeder 1 Uebel kſe, größere und kleinere Buben ſtehen, die 5 0 nſchluß an d kit großer Begeiſterung und Anteilnahme ihre indere die Rrachen ſteigen laſſen. Man kann dabei allerlei rt ſich gege Aerſchiede feſtſtellen, in der Form, in der ſo wehren köße, in der Bemalung und der ganzen Aus⸗ ere mit Händen Attung und meiſtenteils dabei— wenn man der würden! hill— auch ſoziale Verhältniſſe rekonſtruieren. nbrutſtätten Iſt das erſtere für den, der in ſeiner Jugend ſt, und nicht nur einmal, mit Erfolg Dra⸗ lſo noch einige b lüſſe, obwohl ſie nicht immer, das ſei gleich erke ergab. agt, zutreffen werden. Es kann ſein, daß ein ub einen„Drachen“, lediglich aus einem recht⸗ kigen Stuck Zeitungspapier, links und rechts ochgefalzt, das mit einem kleinen, unſchein⸗ zen Schwanz verſehen iſt, an einem Stück hergerichtet den fliegen läßt. Sicher hätte der Bub einen neren Drachen als Eigentum. Aber ent⸗ ſheder ſind zu Hauſe die nötigen Materialien in⸗ hicht vorhanden, vor allem auch, das Geld fehlt r Feldberei oder aber der Bub hat keine Finger⸗ — kligkeit und verſteht es nicht, einen ſchönen achen aus eigenen Mitteln herzuſtellen. Daß einer einen Drachen nicht fertigbrachte, das gab es eigentlich zu unſerer Zeit nicht. Das en war Ehrenſache! Mochte das Ding ſich ſpäter 5 guch als recht heimtückiſch entpuppen, mochte es einen Markt⸗ cke ſchlagen, daß ſich ein lautes Hallo ob die⸗ ieinde von über ſem eigenwilligen Papierflieger erhob, es war och keinen. De kichgültig, der Schaden konnte ja behoben ölf⸗Apoſtel⸗Kirche ſperden. Aber heute iſt es tatſächlich ſo, daß ch einmal 4 Manche Buben einfach keinen flugfähigen Dra⸗ n, Meſſen, Kiuch chen zuſammenbringen. Dieſes Manko hat ſich hie man bislang der kleine Bruno etwas in ſeinem eigen⸗ ibhalten mußte, imigen, rothaarigen Dickkopf herumgehen laſ⸗ eues Schuül⸗ en und ſiehe, ſchon kam er zu einem Ergebnis. n hofft man in Belbſt arm an Mitteln, konnte er von vornher⸗ s Schulhauze en teine großen Sprünge machen. Aber er oetheſchule bald te einen ganz kleinen, aber netten Drachen ſich auch einmal ud verkaufte ihn an einen anderen Jungen, Viernheim ein er es nicht ſogut oder überhaupt nicht konnte. die Waſſerfrage Das Grundkapital zum„Flugzeugbau“ war tung. Es lieht e gelegt. Mit 10 Pfennig, ſoviel erhielt er Bad hoch liegen lich dafür, konnte man ſchon wieder etwas zaſſer abfließe ehinnen. Alſo weiter! Und er baute wiederum Frage der dur achen. Den einen zu 10 Pfennig, den ande⸗ 5 k, größeren, für etwas mehr, und als er gar ände will man rſtellen ſchaß⸗ E —— 90 iſt kiles ſchönen Tages von der Mutter eines Ka⸗ bfluß zu 9 1 Reraden eine ganze Mark angeboten bekam, da 1 eh ihm richtig„die Spucke weg“. Und treu⸗ te in dieſem Zu⸗ innheim ſich zum eit fände— die n ein Mig ürden. Ob aber zig meinte er, daß das doch für einen Dra⸗ mzuviel ſei, und nahm nur die Hälfte davon Und ſo baut der kleine Kerl mit ſeinen noder zehn Jahren Drachen auf Drachen, zum Entſetzen ſeiner Großmutter, der er den ganzen Korridor mit„Mehlpapp“, den er ſich ühzügig in der Küche mauſt, bekleckſt. Und er wiederum ſein Werk vollbracht, dann er ab, ſo ſchnell ihn ſeine Gaſſenbuben⸗ ſe tragen können und die gute Großmutter rallos vor den übrig gelaſſenen Ueber⸗ kelbſeln der„Werkſtatt“, als da ſind Mehl⸗ h Holzſpäne in den verſchiedenſten Größen Stärken, Schere, Schnurreſte, klebrige Pa⸗ rſchnitzel uſw. und wenn der kleine Kerl dann endlich wie⸗ der einpaſſiert, dann ſetzt es erſt einmal ein bewitter ab; das ſtört ihn recht wenig, denn er frahlt übers ganze Geſicht, er hat wieder ſei⸗ Viernheims z eme friſch anzu⸗ tärkere. Bürger⸗ rken Willen und an den endlichen n ſelbſt wird es Zuſammenarbeit eſen Erfolg zu erdrückt Okt. Am Dienz⸗ Drachen an den„Mann“ gebracht. Außer⸗ den Gleiſen der zem habe ich ihn ſtark in Verdacht, daß er ſo r Unfall. Beim anchen verdienten Pfennig auf der Meſſe in ing geriet dea Eüßigkeiten umſetzt, denn das Strahlen des Winkel auß nicht immer ganz einwandfrei ſauberen Ge⸗ r zweier Wagen ſichts geht manchmal etwas über reine Schöp⸗ var. Der Mau ferfreude hinaus. Man bringt den iſche Weiſe umz Nannes der A Neue Kraftwagen ſtellen ſich vor roßes Aufſehen erregte am Wochenende der en. 4 —— ſuch einer der fünf großen Opel⸗Blitz⸗Kara⸗ anen, die zur Zeit ganz Deutſchland bereiſen. Futdmi Fie zahlreichen Zuſchauer und Intereſſenten er⸗ die dem K fielten einen eindrucksvollen Ueberblick über lied“ in gleicher zuteil wurde, Feferwagen bis zum 2⸗Tonnen⸗Schnell⸗Laſt⸗ en. Zwölf ſchmucke Fahrzeuge, alle einheit⸗ W lih in— Lackierung, Lieferwagen, Kaſten⸗ en die von en, Pritſchenwagen, Omnibuſſe, Kipper. kangeiſenwagen und Krankenwagen beweiſen e Fir eede. ii ge für alle Zwecke. Für jeden, der am Trans⸗ grütaſhgg en intereſſiert iſt, gab es etwas beſon⸗ es zu ſehen. n Franz Phi⸗ nſinnig klingt ez zicht um deutſcher Dichter kommt nach „Bauerntrutzli Nannheim: iche A Hermann Stehr lieſt am Mittwoch m Lörracher us eigenen Werken ſes Können den Heimatlieder 3 ſingen ſich unet Reiſt nicht ohne Geld ins Ausland! nder letzten Zeit mehren ſich die Fälle, in en deutſche Einzelperſonen oder Reiſegrup⸗ ſich ohne ausreichende Deviſenbeträge in der begeben, mit denen Reiſeabkommen nicht lir ehen. Sie wenden ſich dann dort an deut⸗ r natürlich auch Pertretungen oder an ſonſtige Organiſa⸗ Meiſter das en, um eine geldliche Unterſtützung zu er⸗ in Auſerſtehe ken. Eine ſolche Unterſtützung kann in kei⸗ Der Erfolg Falle gewährt werden. Vollsgenoſſen, die t dem Chor urt leichtfertig eine Reiſe antreten, können „Morsene lüht erwarten, daß ſie in irgendeiner Form den follte eh lliche Unterſtützung finden. ſingt: Zum 2 4 vert zu ſttagsrückfahrkarten zu Weihnachten und und„Mot⸗ Wie in den vergangenen Jahren wird die wenig beachtet, Achsbahn auch diesmal zu Weihnachten Feſt⸗ e(Hebel:„Der lagsrückfahrkarten mit 33½% Prozent Ermäßi⸗ nit einer gut ug ausgeben. Die Karten gelten vom ilten Beifall dezember o Uhr bis zum 3. Januar 1936. wei Pfälzer e Rückreiſe muß am 2. Januar um 24 Uhr ſendet ſein. Die Karten werden für den ge⸗ anten Reichsbahnbereich ausgegeben. Die auernerde“ von von Nelliuz, (Kein frif — flüſterte mir extdichter Le (Schluß folgt Geltungsdauer der Arbeiterrückfahrkarten wird in Weihnachten⸗Neujahr ebenſo verlängert. ie ſahlreichen Nutzfahrzeuge, vom.“ Tonnen⸗ Mannheimer Verkehrsſorgen vor 30 Jahren Allerlei Intereſſantes aus den Anfängen des Verkehrsvereins/ Merkwürdige Wünſche und Anregungen Vor uns liegt ein alter Jahresbericht des Verkehrsvereins, den wir anläßlich ſei⸗ nes dreißigjährigen Beſtehens etwas näher durchblätterten. Das beſondere Intereſſe er⸗ weckte ein Kapitel„Initiativ⸗Anträge und ſon⸗ ſtige Anregungen des Vereins“, denn es wer⸗ den hier Dinge zur Sprache gebracht, die heute für uns eine Selbſtverſtändlichkeit ſind oder die durch die Zeitverhältniſſe ſchon längſt als über⸗ holt zu gelten haben. Einige dieſer Anregungen ſollen hier folgen: Ein Proteſt. „Eingabe an den deutſchen Reichstag gegen die Einfüh⸗ rung der Fahrkartenſteuer und Veranlaſſung der übri⸗ gen Verkehrs⸗Vereine zu einer ähnlichen Proteſtkundgebung.“ Was aus dieſemProteſt gewor⸗ den iſt, wiſſen wir alle, und wer ſollte auch vor dreißig Jah⸗ ren auf die Wünſche des klei⸗ nen Mannheimer Verkehrsver⸗ eins hören, ſelbſt wenn er die anderer Vereine atte. Zum Wohle der Bürger „Aufſtellung von Wegwei⸗ ſertafeln im Stadtwald ſowie im Waldpark Neckarau zur Orientierung über Spazier⸗ gänge.“ „Einrichtung von Waſſer⸗ fahrten an Sonn⸗ und Feier⸗ tagen vom Rheinvorland nach dem Rheinpark.“ „Teerung der Straßenober⸗ fläche der Stephanienprome⸗ nade zwecks Verminderung der Staubplage.“ „Inbetriebnahme der Fon⸗ tänen und Brunnen an Sonn⸗ und Feiertagen zwecks Be⸗ lebung des Stadtbildes von vormittags 8 Uhr bis zum Abend, an Stelle der jetzigen kurzen Springzeit.“ Wir wiſſen„daß die Wegwei⸗ ſer heute eine Selbſtverſtänd⸗ lichkeit ſind, daß wir uns eine ungeteerte Stephanienpromena⸗ de gar nicht denken können und —— daß die Fontänen und Brunnen heute ebenſowenig wie vor 30 Sonntags den ganzen Tag in Betrieb ſind. Wie überholt manche Anregung ſchon zur Zeit ihrer Bekanntgabe war, geht daraus her⸗ vor, daß hinter der Anregung wegen den Waſ⸗ ſerfahrten zum Rheinpark gleich verzeichnet iſt: „Leider wegen der Unmöglichkeit der Errichtung einer Landungsſtelle nicht durchführbar.“ Der liebe Verkehr Auch vor dreißig Jahren hatte man ſchon ſeine Verkehrsſorgen und wie man heute über das laute Hupen der Kraftfahrzeuge wettert, ſo kämpfte man ſeinerzeit gegen das Peitſchen⸗ knallen: Wechſelvolle Geſchichte des Stengelhofes Aus öder Sandwüſte entſtand ein Muſtergut/ Heute ein wichtiges Induſtriegebiet Acker zuſammen 1100 fl. 3. 25 Morgen 2 Vier⸗ tel 12 Ruthen„auf dem Sporwörth“, davon 14 Morgen Weingarten 9 Morgen 3 Viertel 22 Ruthen Acker 13 Morgen 3 Viertel 20 Ru⸗ then Wald, zuſammen 1600 fl. zuſammen 10·270 fl. So wurde dieſes Gut von nicht ganz 90 Mor⸗ gen gewiſſermaßen aus dem Sand herausge⸗ arbeitet. Auf dem Hofe befanden ſich ſpäter nicht weniger wie zehn Morgen Rebanlagen; damals war der Rebenanbau in unſerer rechts⸗ rheiniſchen Ebene bedeutender wie heute. Zur Verbeſſerung des Gutes war die Haltung eines größeren Viehbeſtandes notwendig. dem leichten Sandboden waren aber die not⸗ wendigen Futtergewächſe nicht zu erzielen, und ſo wandte ſich Freiherr von Stengel an den Kurfürſten Karl Theodor mit der Bitte, ihm Grundſtücke, nämlich 14% Morgen Herrenwieſen und 24 Morgen Frohndäcker auf Neckarauer Gemarkung, die an das Gut ſtießen, zu ver⸗ pachten. Hierfür zahlte Stengel einen jährlichen Zin von 240 fl. Ein von dem Gutsherrn beab⸗ ſichtigter Tauſch dieſer gepachteten Grundſtücke gegen Teile ſeines auf Neckarauer Gemarkung liegenden Neuburgiſchen Gutes, das 90% Mor⸗ gen groß war, kam jedoch nicht zuſtande. 1790 wurde der Hof pfälziſches Lehen. 1804 trat ein Beſitzwechſel auf dem Gute ein. Der Hof wurde nämlich nach dem Uebergang der Kurpfalz an Baden von den Lehenserben um 5800 Gulden aus dem Lehensverhältnis losgekauft und im darauffolgenden Jahre an Joſeph Wellenreuther in Mannheim für 8350 Gulden veräußert. Später kam der Hof in den Beſitz der Familie Marzenell. Und heute? Wir bewundern einen Mann, der Sandwüſte fruchtbare Aecker Rebanlagen ſchuf, er wußte einem bisher un⸗ bebauten Landſtrich Fruchtbarkeit abzuringen. Die neue Zeit brachte in dieſe Gegend Fabriken und Hafenanlagen, hier kreiſchen heute Dampf⸗ kranen, laufen Maſchinen, und dieſe ſo raſch aufgeblühte Induſtrie brachte dieſem Land⸗ ſtrich, 150 Jahre nach ſeiner Erſchließung für die Landwirtſchaft, noch einen ganz anderen Wert und Bedeutung wie damals. 8. Wenn man vor etwa 1 Jahrhunderten von Mannheim einen Ausflug nach Schwet⸗ zingen machte, ſah man hinter Neckarau auf dem ganzen Wege bis nach Schwetzingen keine menſchliche Niederlaſſung. Lediglich auf der Mitte der Strecke ſtand ein ſogenanntes Relais⸗ haus, bei dem der Kurfürſt von der Pfalz bei ſeinen Fahrten vom Reſidenzſchloß in Mann⸗ heim nach Schwetzingen die Pferde wechſeln konnte. Sonſt ſah man nur eine weite Ebene, voll von Flugſand. Um das Jahr 1770 entſtand bei dieſem Relaishaus eine größere Hofanlage. unmittelbar an der alten Schwetzinger Straße, in der Nähe der Neckarauer Gemarkungs⸗ grenze. Die Anlage erhielt Stengelhof, nach dem Namen des Gründers, des Geheimen Staatsrates Freiherrn Johann Georg Anton von Stengel. Er hatte Güter in Seckenheim und Ilvesheim, und kaufte das Gelände auf der heutigen Rheinau, mitten im Sanogebiet, von der Gemeinde Seckenheim. Herr von Stengel war außerordentlich unter⸗ nehmungsluſtig und beſaß zweifellos große Tatkraft, denn es handelte ſich hier immerhin um eine öde Sandwüſte, an deren Urbar⸗ machung der Freiherr ging. Die Anlage hatte eine anſehnliche Größe. Eine und gerichtliche Schätzung aus dem Jahre 1778 beſagt über die Größe:„Die Anlage umfaßt 3 Parzellen,.40 Morgen 6 Ruthen nahe beim Relaishaus gegen den Rhein an der Schwet⸗ zinger Chauſſee ſüdlich vom Franzoſenbuckel bis zur Altripper Fahrdt und gegen Neckerau hin unter dem Hang nach die Gänswieſe“. Mit Gebäuden mit 2 Wohnungen, Stallungen und Garten, Aecker⸗ feld mit den Gebäuden zuſammen fl. 7570.—. 2. 21 Morgen 33 Ruthen„oberhalb des herr⸗ ſchaftlichen Relaishauſes ziehet vom Altripper Weg hinaus auf den Rienenweg einerſeits von der Gemeinde Seckenheim, an⸗ dererſeits von der Schwetzinger Chauſſee durchſchnitten von Neckerauer⸗Heidelberger Weg“ enthält: 274 Morgen Wieſen, Reben und fruchtbare Bäume und 19 Morgen 13 Ruthen Scheunen, taxiert fl. 5300.—. „Unterſtützung und Anregung, durch orts⸗ polizeiliche Vorſchrift den Fuhrleuten das be⸗ läſtigende Peitſchenknallen zu unterſagen.“ „Aufnahme einer Beſtimmung in die Stra⸗ ßenpolizeiordnung, wonach Fuhrwerke und Wagen aller Art, Kraftfahrzeuge, Reiter und Straßenbahnwagen langſam vorbeizufahren und mindeſtens ſo viel Raum zu geben haben, daß die Fahr⸗ gäſte ungefährdet ein⸗ und ausſteigen können, Das Gebüude des Verlehrsvereins oder ſoweit dies wegen der Straßenbreite nicht möglich iſt, bis zur Abfahrt des Stra⸗ ßenbahnwagens anhalten.“ Wehe dem Straßenbenützer, der heute dieſe zum Geſetz gewordene Anregung nicht einhält. Allerdings iſt kaum anzunehmen, daß die Auf⸗ nahme des entſprechenden Paragraphen ledig⸗ lich der Anregung des Verkehrsvereins zu ver⸗ danken iſt. Aber immerhin kann man erkennen, daß der Verkehrsverein ſchon von dreißig Jah⸗ ren auf dem Poſten geweſen iſt. „Verbot des Befahrens der um den Fried⸗ richsplatz ſührenden Straße mit Laſtfuhrwer⸗ ken, namentlich mit Latrinewagen und Fleiſch⸗ HB-Aufnahme und.-Bildstock den Namen Beſchreibung transportfuhrwerken mit Rückſicht auf den Charatter jener Gegend.“ Latrinewagen fahren heute ja nicht mehr, aber kein Menſch würde heute daran denken, den Laſtkraftwagen die Straße um den Fried⸗ richsplatz herum zu verbieten. Weitere Anregungen Noch einige Anregungen von anno dazumal ſollen folgen, um zu zeigen, welche Sorgen man vor dreißig Jahren hatte: „Einrichtung von Telephon⸗Automaten im hieſigen Hauptbahnhof.“ „Aufſtellung von Adreßbuch⸗Automaten.“ „Verlängerung der Schlachthoflinie der elektriſchen Straßenbahn bis zum Rennplatz und Aufnahme des Betriebs an Renntagen, ſowie an Sonn⸗ und Feiertagen während des Sommers.“ „Benutzung der ehemaligen Sternwarte als Ausſichtsturm eventuell gegen geringes Ent⸗ gelt.(Trotz wiederholter Anfrage erhielten wir von der zuſtändigen Staatsſtelle keine Antwort.) 3 „Vorſchläge an die Roſengarten⸗Kommiſſion über die Regelung des Vorverkaufs der Roſen⸗ lauben zu den Städtiſchen Maskenbällen.“ „Eingabe an das Großherzl. Bezirksamt wegen Aufhebung der Polizeiſtunde in den hieſigen Cafés.“ „Aufſtellung von Ruhebänken auf den Bahn⸗ ſteigen des hieſigen Hauptbahnhofs, was ge⸗ legentlich der bevorſtehenden baulichen Ver⸗ änderungen geſchehen wird.“ Füße nicht auf die Bänke legen Das Schönſte haben wir uns für den Schluß aufgehoben: „Aufnahme einer Beſtimmung in die Eiſen⸗ bahnverkehrsordnung, welche das Auflegen der Füße auf die gegenüberliegenden Sitze der Eiſenbahnwagen ohne ſchützende Unter⸗ lage verbietet.“ Dieſe Anregung hat zwar nichts mit dem eigentlichen Aufgabengebiet eines Verkehrsver⸗ eins zu tun, aber ſie zeigt, wie beſtrebt man da⸗ mals ſchon war, jede aus Mitgliederkreiſen kommende Anregung entſprechend weiterzulei⸗ ten. Sicherlich hatte ſich ſeinerzeit ein Mitglied des Verkehrsvereins auf eine ſchmutzige Bank geſetzt und nun wahrte ſein Verein dieſe be⸗ rechtigten Intereſſen! dolgenichweke zeugenauszagen Der erſte Meineidsfall beim Schwurgericht Eine nicht alltägliche Strafſache beſchäftigt im erſten Fall die dritte Schwurgerichts⸗ ſitzung, die am heutigen Montag begenn. Den Vorſitz führt Landgerichtsdirettor von Hofer, die Anklage vertritt Erſter Staats⸗ anwalt Dr. Rudmann. Der geſchiedene 43 Jahre alte Karl W. aus Deilingen ſteht unter der Anklage des Mein⸗ ei ds und der wiſſentlich falſchen An⸗ ſchuldigung. Folgender Tatbeſtand liegt zugrunde: W. zog im Jahre 1929 als Untermieter zu dem eben⸗ falls geſchiedenen Leonhard., der eine(da⸗ mals 15jährige) Tochter Hilde hat. K. war im Jahre 1926 mit dieſem Kind und einem Freund B. nach Berlin überſiedelt, nach verſchiedenen geſchäftlichen Mißerfolgen kehrte er 1927 hierher zurück. Als W. einige Zeit bei K. gewohnt hatte, erſchien er im Juni 1930 zuſammen mit Hilde und einem Bekannten H. auf der hieſigen Kriminalpolizei, um ſchwere Anſchuldigungen gegen K. zu erheben: Zwiſchen K. und ſeiner leiblichen Tochter Hilde hätten während des Berliner Aufenthaltes ſtrafbare Beziehungen beſtanden, ebenſo zwiſchen K. und dem Freunde .,— Beziehungen, die hier in Mannheim fortgeſetzt würden. Hilde ſelbſt habe ihm ein Geſtändnis abgelegt. Auf Grund dieſer be⸗ ſtimmt gemachten Anzeige des W. und der Aus⸗ ſagen der Tochter ſelbſt ſah ſich die Staatsan⸗ wältſchaft gezwungen, Anklage gegen K. zu erheben. In einer Schöffengerichtsverhandlung vom 18. Oktober 1930 wurde K. wegen eines Ver⸗ brechens nach s 173 und eines Verbrechens nach § 175 zu einer Geſamtzuchthausſtrafe von 2 Jahren und 1 Monat verurteilt, 4 Monate Un⸗ terſuchungshaft kamen in Abrechnung. W. und Hilde waren ſeinerzeit als Hauptbelaſtungs⸗ zeugen aufgetreten, W. machte ſeine Ausſagen unter Eid, und auch Hilde, die einen glaubwür⸗ digen Eindruck machte, blieb trotz eindring⸗ lichſter Ermahnung des Richters bei ihren An⸗ gaben. Das Urteil wurde rechtskräftig, Be⸗ rufung hatte K. nicht eingelegt. Nach einer Verbüßung von nahezu 18 Mona⸗ ten erhielt er Strafaufſchub auf Wohlverhalten und wurde am 12. Februar entlaſſen. Sofort nach ſeiner Freilaſſung veranlaßte K. das Wie⸗ deraufnahmeverfahren und brachte ſoviele Ver⸗ dachtsmomente zuſammen, daß nun W. ange⸗ klagt werden konnte, ſeiner Zeit wiſſentlich ge⸗ gen K. falſch ausgeſagt zu haben. Für die Verhandlung, zu der 12 Zeugen ge⸗ laden ſind, ſind zwei Sitzungstage vorgeſehen. Der Ortsverband Mannheim⸗Ludwigshafen des Reichskolonialbundes veranſtaltet heute abend im Saale des„Friedrichspark“ einen Lichtbildervortrag, bei dem Univerſitäts⸗Profeſ⸗ ſor Dr. Franz Thorbecke(Köln) äbetr das Thema„Toao und Kamerun als Lieferanten tropiſcher Rohſteife“ ſprechen ird. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiern dieſer Tage P. Saboſki und Frau Lina geb. Bund⸗ ſchuh, 0 7, 1. Wir gratulieren! dagegen, ſind ſie ungenießbar. Kennſt du die einheimiſchen giftigen Pilze? Ein lehrreicher Vortrag im Haus für Naturkunde/ Wir lernen die Anterſchiede kennen/ Pilze ſind nahrhaft Im Haus für Naturkunde hielt Dr. Bickerich einen Lichtbildervortrag über„Unſere einheimiſchen Pilze“, den er durch aufſchlußreiche Tafeln und Bei⸗ ſpiele aus der Natur ſehr intereſſant zu ge⸗ ſtalten vermochte. Zuerſt kam das„Männlein im Walde“, der Fliegenpilz, an die Reihe. Dieſer Pilz ſprengt in der Jugend ſeine weiße Kappe, von der dann die weißen Tupfen auf dem roten Hut übrig bleiben. Er iſt nicht eßbar. Sei⸗ nen Namen hat er von der Fliegentinktur oder dem Fliegenleim, den man aus ihm herſtellt. Aehnlich ſieht der Kaiſerling aus, der bei uns aber recht ſelten iſt. Weiter kam der Redner auf die giftigen Knol⸗ lenblätterpilze zu ſprechen, den gel⸗ ben Knollenblätterpilz, der nach Kartoffelkeimen riecht, und ſeine weiße Form, die dem Champignon ſehr ähnlich ſehen kann und den grünen Knollenblätterpilz, der in ſeiner Jugend mit einem kleinen Boviſt ver⸗ wechſelt werden kann. Die meiſten Vergif⸗ tungserſcheinungen rühren von den Knollen⸗ blätterpilzen her, von denen der grüne ſogar 15 giftig iſt, daß ein Pilz genügt, um einen enſchen davon ſterben zu laſſen. Der Champignon, deſſen Blätter ſich verfärben, iſt plumper und klobiger als der Knollenblätterpilz und gehört— der Wieſen⸗ champignon ſowohl, wie der Waldchampignon — zu unſeren beſten Speiſepilzen. Gefährliche Experimente Sehr ſcharf wandte ſich der Redner gegen die Ammenmärchen, die beſagen, daß ſil⸗ berne Löffel oder Zwiebeln die Giftigkeit oder Eßbarkeit eines Pilzes anzeigen. Dieſe Anſicht ſei völlg falſch und ihre Verbreiter machen ſich ſtrafbar, weil ſie mit dem Leben ihrer Mit⸗ menſchen ſpielen. Der Paraſol⸗ oder Schirmpilz kann bis zu 40 Zentimeter groß werden und etwa 30 Zentimeter Durchmeſſer haben. Er ſchmeckt nach Haſelnuß oder Kokosnuß und iſt ſehr be⸗ gehrt. Der Perlpilz, der mit dem giftigen Pantherpilz verwechſelt werden kann, iſt ſchwer zu erkennen und ſollte, vor allem von Anfängern, nicht geſammelt werden. Die Reizker mit weißer Milch ſind unge⸗ nießbar, während der echte Reizker oder Blut⸗ reizker eßbar iſt. Man ſchneidet den Stil ab und brät den ganzen Pilz auf der Platte, damit der Saft nicht herausfließt. Zu den Reizkern zählt auch der Birkenreizker, der rotbraune Reizker und der Brät⸗ ling, der allerdings nur im Odenwald anzutreffen iſt. Neben dem Champignon iſt der Pfifferling volkswirtſchaftlich der be⸗ deutendſte Pilz. Wenn man ihn roh ißt, ſchmeckt er nach Pfeffer, wovon er ſeinen Namen hat. In dieſem Jahre ſind ſehr wenig Pfifferlinge auf den Markt gekommen, während ſie ſonſt im Juli zentnerweiſe zu haben waren. Sein Wachstum iſt ſehr unzuverläſſig, was wohl „ mit klimatiſchen Verhältniſſen und Einflüſſen uſammenhängen dürfte. Der falſche Pfif⸗ ferling iſt ein Miſchpilz und hat mehr „rötlichere Färbung. Er kommt nicht im Juli, ſondern im Herbſt vor und iſt nicht ſo wertvoll wie der echte Pfifferling. Der echte Ritter⸗ ling oder Grünling iſt ſchmackhaft und würzig und deshalb zu Suppen beſonders zu Beſucht die Lehrgänge der Arbeitsſchule der DAß! Ammeldefriſt iſt bis 18. Oktober verlängert empfehlen. Sein gefährlicher Vetter, der ſchwefelgelbe Ritterling, kommt bei uns nicht vor. Der honiggelbe Halli⸗ maſch wächſt bei uns in großen Mengen. Im Schloßgarten wurde heuer ein 20 Pfund ſchwe⸗ res Exemplar gefunden, das zur Zeit in einem Mannheimer Schaufenſter ausgeſtellt iſt. Er iſt ſehr ſchmackhaft. Täublinge gibt es maſ⸗ ——— bei uns, und zwar in allen Farben: ot, Grün, Violett, Schwarz, Weiß uſw. Schmecken ſie mild, ſo ſind ſie eßbar, ſcharf Der Mehl⸗ pilz iſt eßbar, wie auch die Tintenpilze, oder wie ſie in Mannheim genannt werden, die Spargelpilze. Es gibt zwei Arten, die jedoch nur jung gegeſſen werden können. Mit dem Nelkenſchwindling ſchloß der Redner die Reihe der Blätterpilze ab. Anſere häufigſten Pilze Es folgten die Röhrenpilze oder Röhr⸗ linge, wie der Stein⸗ oder Herrenpilz, einer unſerer ergiebigſten Speiſepilze. Er iſt mit der ſchmackhafteſte und iſt in dieſem Jahre in rieſigen Mengen vorgekommen. Er wächſt am beſten in gemiſchtem Wald. Der Pilz des Käfertaler Waldes iſt der Ma⸗ ronenpilz, der faſt ebenſo gut ſchmeckt, wie der Steinpilz und ſich beim Druck verfärbt. Doppelgänger des Stein⸗ und Maronenpilzes iſt der Gallenröhrling, der gallenbitter iſt und mit einem Exemplar ſeiner Art ein gan⸗ zes Pilzgericht aus guten Pilzen verdirbt. Der iſt am Jägerhaus im Käfertaler Wald anzutreffen. Wer ihn aber nicht genau kennt, ſoll die Finger von ihm laſſen. Die Ziegenlippe iſt eßbar. Der Satans⸗ iilz it ſehr giftig. Butterpilz, Schmerling, Sandpilz, die u. a. auch im Rheinauer Wald in großen Mengen vorkommen, ſind eßbar. Rotkappe, Bir⸗ kenpilz kommen unter Birken vor. Der Habicht⸗ oder Rehpilz, der bei Of⸗ fersheim vorkommt, iſt recht ſchmackhaft. Aehnlich iſt der Stoppelpilz. Bei den Ziegenbärten iſt Vorſicht angebracht. Bei der im Frühjahr genießbaren Lorchel muß man das Waſſer abſchütten, da ſie ſonſt ſehr iftig iſt. Morcheln ſind eßbar, Boviſte agegen nur in jungem Zuſtand. Der Kar⸗ toffelboviſt iſt nur als Würze zu emp⸗ fehlen, wie der Trüffel. Der Redner wies ferner darauf hin, daß beim Sammeln von Pilzen große Worſicht anzuwenden iſt, und daß ſie nicht nur der Farbe nach, ſondern auch nach der Form zu begreifen ſind. Dabei ſind ſie nicht mit dem Meſſer abzuſchnei⸗ den, da man ſonſt beiſpielsweiſe die Knollen des Knollenblätterpilzes nicht ſieht. Vielmehr iſt der Pilz aus dem Boden herauszuheben, damit man ſieht, wie er gewurzelt hat und feinere Unterſchiede feſtſtellen kann. Ein Ver⸗ derben des Pilzlagers iſt dabei ſo gut wie ausgeſchloſſen. Nach ſeinem mit großem Beifall aufgenom⸗ menen Vortrag zeigte Dr. Bickerich noch weitere Exemplare, die er mitgebracht hatte, und erteilte auf Fragen Antworten. Tüchtige Motorſportler— gute Schützen Ausgezeichnete Ergebniſſe im Preisſchießen der NSKͤ/ Gute Beteiligung Die NSgK⸗Männer der Standarte M 153 haben am Sonntag den Beweis geliefert, daß ſie nicht nur mit ihren Motoren Beſcheid wiſſen, ſondern daß ſie auch ins Schwarze zu treffen verſtehen, wenn es darauf ankommt. Bei dem auf den Schießſtänden der Schützengeſellſchaft „Diana“ auf dem Waldhof von Sturm 4/M 153 abgehaltenen Preisſchießen wurden außer⸗ ordentlich gute Ergebniſſe erzielt. Beim Mannſchaftsſchießen, zu dem die ein⸗ zelnen Stürme je 10 Mann abſtellten, die je 15 Schuß in drei Anſchlagsarten auf Ringbruſt⸗ ſcheibe abgaben, errang den 1. Preis Sturm 4/M 153 mit 1477 Ringen. Unmittelbar darauf folgte Sturm 5 mit 1475 Ringen. Dritter wurde Sturm 2 mit 1439, es folgten Sterm 12 mit 1412, Sturm 1 mit 1401, Sturm 3 mit 1378, Sturm 2 mit 1314, Sturm 5(2. Mannſchaft) mit 1293, Sturm 23 mit 1272, und Sturm 14 mit 1208 Ringen. Als beſter Schütze des Tages innerhalb der Mannſchaft wurde Sturmmann Siegel(I/M 153) mit 165 Ringen ermittelt. Den vom Führer der Standarte 153 geſtifte⸗ ten Wanderpreis gewann ebenfalls Sturm 4 mit 41 Treffern bei 5 Schuß liegend freihändig auf Bruſtringſcheibe bei 50 Meter Entfernung. Es folgten Sturm 5 mit 38, Sturm 1 mit 34, Sturm 3 mit 32, Sturm 2 mit 31, Sturm 12 mit 26 und Sturm 14 mit 18 Treffern. Die Ehrenſcheibe der Motorſtaffel I/M 153 fiel an Sturmmann Grimm(4/M 153). Wei⸗ tere Scheiben errangen Obertruppführer Grelle (4/M 153) und Scharführer Pohl(5/M 153). Beim Einzelſchießen der Mannſchaften war die Beteiligung äußerſt rege. Es wurden unge⸗ fähr 250 Starttarten gelöſt. Auch wintte eine große Anzahl ſchöner und wertvoller Preiſe, die teils von NScgK⸗Männern geſtiftet waren, teils von Gönnern zur Verfügung geſtellt wur⸗ den. Die Bedingungen waren 5 Schuß liegend freihändig auf Bruſtringſcheibe in einer Ent⸗ fernung von 50 Metern. Den erſten Preis errang Oberſcharführer Sternmann(5/M 153) mit 60 Ringen. Es folgte Oberſcharführer Bär(I/M 153) ebenfalls mit 60 Ringen. Beide NSaK⸗Männer ſchoſſen alſo je fünf Zwölfer. Den ſechſten Zwolfer ſchoß Oberſcharführer Sternmann beim Stechen und kam ſo an die erſte Stelle, während es ſeinem Konturrenten nur zu einem Elifer reichte. Folgende NSag⸗Männer ſchoſſen das ausgezeichnete Ergebnis von 59 Ringen: Ober⸗ truppführer Feuerſtern(4M 153), Trupp⸗ führer Duttenhöfer(Z/M 153), Scharführer Dinktel(4/M 153), Sturmmann Schlatter (5/ M 153), Scharführer Kuppelmeier G/M 153), Rottenführer Weck(5/M 153) und Scharführer Herrmann(1/M 153). Es folgten 7 Mann mit 58, 11 Mann mit 57 und 9 Mann mit 56 Ringen. Ferner ſchoß eine ſehr große Anzahl mehr als 50 Ringe. Mit Recht konnte Sturmhauptführer Eicke, der Führer der Standarte M 153, ſeiner Freude über das ausgezeichnete Ergebnis Ausdruck geben. Staffelführer Kaiſer(IM 153) übergab anſchließend die Ehrenſcheibe der Staffel ſo⸗ wie die zwei anderen Scheiben an die Sieger⸗ ſtürme. Obertruppführer Grelle, der Führer des Sturmes 4/M 153 dankte dem Standarten⸗ und Staffelführer, den NSKK⸗Männern ſowie allen, die ſich um das Schießen verdient mach⸗ ten. vs. Schwarzhandel mit Hunden iſt ſtrafbar! Gegen eine ſchlimme Anſitte im Hundeſport/ Geriſſene Händler ohne Gewerbeſchein Jedes wirtſchaftliche Unternehmen iſt durch⸗ aus berechtigt, ſich und ſeine Erzeugniſſe in der breiten Maſſe zu empfehlen. Leider aber be⸗ finden ſich in allen Branchen immer noch Unter⸗ nehmungen, denen der Begriff unlauterer Wettbewerb fremd iſt, und die ſogar nicht nur ihre eigenen Erzeugniſſe oder ihre Handels⸗ ware unwahr und überheblich preiſen, ſondern obendrein noch ihre Konkurrenz in Wort, Bild und Schrift herabwürdigen. Die Geſtaltung einer ſolchen Propaganda und Werbung iſt nicht nur moraliſch verwerflich, ſondern wird außerdem auf Grund beſtehender Geſetze ſt raf⸗ rechtlich verfolgt. Noch verwerflicher aber iſt eine Werbung und Propaganda in Wort, Bild und Schrift, die geeignet iſt, einen ganzen Berufsſtand herabzuwürdigen und als unzuver⸗ läſſig, unehrlich und gewiſſenlos hinzuſtellen. Es iſt beſonders im Laufe der vergangenen 15 Jahre gegen den Berufsſtand gewerbsmäßi⸗ ger Züchter und Händleredler Raſſe⸗ hunde aller Art eine ſolche ehrverletzende, her⸗ abwürdigende Propaganda zum Teil bewußt, zum Teil aber auch unbewußt geführt worden. Allerdings gibt es wohl keinen Wirtſchafts⸗ zweig, der ſo viel Anlaß zu Meinungsverſchie⸗ denheiten und Mißerfolgen gibt, wie das bei der Zucht und dem Verkauf von lebenden Tie⸗ ren, beſonders aber von Hunden verſchiedenſter Raſſen der Fall iſt. Die Enttäuſchungen, die aus der Anſchaffung eines Hundes dem neuen Beſitzer oft erwachſen, entſpringen aber nicht nur ſchlechter und unfauberer Lieferung von ſeiten des gewerbsmäßigen Züchters und Händlers, ſondern oft genug auch der völligen Unwiſſen⸗ heit und mangelnden Sachkenntnis eines neuen Hundebeſitzers. Der Hundeſport in Deutſchland ſteht auf gro⸗ ßer Höhe. Ueberall in allen Städten, ſelbſt auf den kleinſten Dörfern, gibt es Hundefreunde, welche aus Liebhaberei Intereſſe oan der Zucht, Aufzucht, Dreſſur und Haltung oon Hunden ge⸗ wonnen haben So hat ſich über breiteſte Volks⸗ ſchichten im Laufe der Zeit über alles, was un⸗ ſere vielſeitigen Haus⸗ und Gebrauchshunde be⸗ trifft eine Allgemeinkenntnis herange⸗ bildet und viele glaubten, daß dieſe Allgemein⸗ kenntnis ausreichen würde, um während einer langen Zeit der Erwerbsloſigkeit ſich durch Schwarzarbeit und Schwarzhandel mit Hunden einen Nebenverdienſt ſchaffen zu können. Daß ſich derartige Schwarzarbeiter und Schwarz⸗ händler bei ihren Gelegenheitsgeſchäften häufig genug zum Teil aus mangelnder Kenntnis, zum Teil aber auch aus Neigung zur Unehrlichkeit Betrügereien zuſchulden kommen ließen, iſt gar nicht zu verwundern. Dieſe Schwarzarbeiter und Schwarzhändler hatten ja nichts zu ver⸗ lieren, jedoch immerhin etwas zu gewinnen. Daraus darf ſich in der Oeffentlichkeit nicht die Meinung herausbilden, daß alle gewerbsmäßi⸗ gen Händler mit Raſſehunden unzuverläſſige Menſchen ſind, die vor Betrug nicht zurück⸗ ſchrecken. Es muß deswegen künftig unterblei⸗ ben, daß man einen Schwarzhändler als Hunde⸗ händler bezeichnet. Schwarzhändler iſt jeder, der Handelsgeſchäfte mit Hunden tätigt, ohne den Gewerbeſchein zu beſitzen. Dazu gehören ſelbſtverſtändlich auch die Liebhaber und Sportzüchter, die ihren von einem Klub geſchützen hochklingenden Zwinger⸗ namen ausnützen, um den Anſchein eines gro⸗ ßen, bedeutenden Unternehmens zu erwecken und ihre Handelsgeſchäfte mit Raſſehunden aus andern Zuchten zu verſchleiern. Schwarzhändler ſind auch die Straßenhändler, welche ärmlich gekleidet an Straßenecken der Großſtädte einen Liebhaber für ihren Hund ſuchen, ebenſo wie ſolche, die elegant gekleidet in Kurorten und am Strand der Bäder einen Hund ſpazie⸗ ren führen und darauf warten, daß ſie von dem oder jenen Kaufluſtigen angeſprochen werden. Wer Schwarzhändler oder Schwarzarbeiter unterſtützt, ſabotiert die ernſten Beſtrebungen unſerer und macht ſich ſtrafbar. Deswegen erkundige zich jeder Kaufluſtige vor dem Kauf eines Hundes, ob er es mit einem Berufskynologen zu tun hat, welcher die ord⸗ Handelserlaubnis beſitzt oder nicht. S Geſundheitspflege im Herbſt Der Monat Oktober brachte die richtige Herbſt⸗ witterung. Kühle Nächte, ſchöne, herrliche Tage — naßkalte Nebel und rauhe Abendwinde wech⸗ ſeln miteinander ab. Da heißt es in geſundheit⸗ licher Beziehung einigermaßen vorſichtig ſein. Beim Eintritt der Herbſtwitterung muß ſich die Kleidung der Witterung anpaſſen. Solange es ſchön und warm iſt, kann man wohl noch mit leichte'r Kleidung auskommen. Macht ſich aber die Kühle bemerkbar, dann muß man Unter⸗ und Ueberkleider anziehen. Alle Perſonen, die ſchon am frühen Morgen hinaus müſſen, oder die der Beruf erſt ſpäter abends heimkehren läßt, werden auch in ſchönen Tagen eines Schutzes nicht entbehren können. Um ſich in der Uebergangszeit geſund zu er⸗ halten, iſt es auch notwendig, zu ſorgen, daß der Stoffwechſel immer regelmäßig vonſtatten geht. Wer an unfreundlichen Tagen zu Hauſe bleiben will und muß, ſollte ſich hier die nötige Bewegung verſchaffen. Beſonders Kinder ſollen nie müßig herumſitzen. Zur Vermeidung von Erkältungen muß auch auf das Schuhwerk große Sorgfalt gelegt werden. Durchläſſiges Schuhwerk darf man in der kal⸗ ten Jahreszeit niemals tragen. Naſſe Füße ſind häufig die Urſache ſchwerwiegender Erkältungs⸗ krankheiten. Wenn es kälter wird, muß natür⸗ auch der Ofen in Anſpruch genommen wer⸗ en. Da erfahrungsgemäß die Wohnungen auch an ſchönen Tagen unter der Einwirkung der kalten Nächte ſehr kühl ſind, empfiehlt es ſich, einzuheizen. Beim Heizen iſt aber darauf zu achten, daß die Temperatur 15—17 Grad Celſius beträgt. Kdc⸗Kleinkunſtbühne entzückt Letzter Appell zum Beſuch des Bunten Abends Seit einigen Tagen gaſtiert nun die badiſche Kleinkunſtbühne der NS⸗Gemeinſchaft„Kraſt durch Freude“ in verſchiedenen Orten des Kreis⸗ gebietes Mannheim. Jede Veranſtaltung war ein voller Erfolg. Der bekannte Muſikelown Bayerini riß in ſeiner Schlußnummer die Beſucher zu nicht endenwollend ſtürmen hin. Ein großes Program jeder Beſucher der bisherigen Gaſt beſtätigen. Verſäume daher niemand Vorſtellung im Kreiſe Mannheim, die Die abends 20.30 Uhr, im Friedrichspark be⸗ Der Eintrittspreis beträgt 60 Pfg. Erw an der Abendkaſſe gegen Ausweis 30 Pfg ten im Vorverkauf bei der DAß⸗Dienſtſtel Ortsgruppe Friedrichspark, C 7, 5, Ortsgrup Strohmarkt, pb 4, 4/5, Ortsgruppe Jungl p 4, 4/5, Völkiſche Buchhandlung, Kreisamt n Germaniſche Himmelskunde“. Wir we noch einmal auf die Veranſtaltung des Mo heimer Altertumsvereins heute abend Uhr in der Kunſthalle hin, bei dem Otto frio Reuter(Bremen) über obiges Ti ſprechen wird. Rundfunk⸗-Programm Dienstag, 15. Oktober Reichsſender Stuttgart:.45 Choral. Die Fahn .00 Gymnaſtik;.30 Frühkonzert;.10 Gymna .30 Funkwerbungstonzert; 10.15 Fremdſprae 11.00 Hammer und Pflug; 12.00 Mittagskon 13.00 Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert; 14.00 lei von zwei bis drei; 15.15 Blumenſtunde; Tierſtunde: 16.00 Heitere Muſik am Nachmiliagz 17.00 Nachmittagskonzert; 18.30 Vom Rohſtück Auto; 19.00 Der Schauplatz der Olympiſchen regatta; 19.30 Nietzſche⸗Gedanken; 20.00 Nach 20.10 Der Madzurka⸗Oberſt; 21.15 Mar'gräfi billa dankt ab; 22.00 Nachrichten; 22.20 Vom zum Warndt; 22.45 Nachtmuſit; 24.00—.00 Wie wird das Wette Die Ausſichten für Dienstag Neigung zu Dunſt⸗ und Nebelbildung zu mend, ſonſt wolkig bis heiter, nachts nicht ſo kalt, Mittagstemperaturen etwas niedr als ſeither. ... und für Mittwoch: Abgeſehen von Nebelbildung wieder freundlicheres Wetter. ARe TRAFTRZUDZ Sport für iedermann Wochenprogramm des Sportamtes Mannhei Ludwigshafen der NSG„Kraft durch Freu Dienstag, 15. Oktober: Allgemeine Körperſchule:(3) 19.30—21.3 »Moll⸗Realſchule, Richard⸗-Wagner⸗Straße, Frau Männer;(2) 18.30—20 Uhr, Tulla⸗Oberrealſe Tullaſtr., nur für Männer.— Fröhl. Gymnaſtit Spiele:(22) 19.30—21.30 Uhr, Waldhofſchu pauerſtraße, Frauen und Mädchen;(23) 19.3 Uhr, Humboldtſchule, Gartenfeldſtraße, Frauen Mädchen;(24) 19.30—21.30 Uhr, Mädchenberufsſchul Weberſtraße.— Schwimmen: 20—21.30 Uhr, S Hallenbad, Halle 2, für Männer.— Volkstanz: 20—21.30 Uhr, Liſelotteſchule, Colliniſtraße, Bur und Mädels.— Reiten:(83) 19.30—20.30 Uhr, halle, Schloß.— Kleinkindergymnaſtik:(69) 16 Uhr, Stadion, Gymnaſtikhalle.— Gymnaſtit( weiſe Laban): 20—21 Uhr, Peſtalozziſchule Ludwig⸗Straße.— Gymnaſtik(Lehrweiſe Bode) bis 21 Uhr, Mädchenberufsſchule, Weberſtraße. Mittwoch, 1 6. Oktober: Fröhl. Morgenſtunde:(59).30—.30 Uh dion, Gymnaſtikhalle, Frauen und Männer;(60 9 Uhr, Stadion, Gymnaſtikhalle, Frauen und 3 — Allgemeine Körperſchule(6) 19.30—21.3 Sandhofenſchule, Kriegerſtraße, Frauen und M (4) 18.30—20 Uhr, U⸗Schule, Frauen und Mä (5) 19.30—21.30 Uhr, wie vor, Frauen und Män (7) 19.30—21.30 Uhr, Neckarau, Kirchgartenſchi Frauen und Männer.— Fröhl. Gymnaſtik u. S (25) 19.30—21.30 Uhr, Käfertal, Albrecht⸗D Schule, Baumſtraße, Frauen und Mädchen;(26) 19. bis 21.30 Uhr, Wohlgelegenſchule, Käfertalerſt Frauen und Mädchen;(27) 19.30—21.30 Uhr, lotteſchule, Colliniſtraße, Frauen und Mädchen; 19.30—21.30 Uhr, Neckarau, Wilhelm⸗Wundt⸗S — Kleinkindergymnaſtik:(70) 15.30—16.30 Uhr naſtikſchule, Thilde Dauth, Goetheſtraße 8;(70 1 17 Uhr, Feudenheimſchule.— Leichtathletik:(73 bis 19 Uhr, Stadion, Hauptſpielfeld, Frauen Männer.— Reichsſportabzeichen:(73) 17—19 wie vor, Frauen und Männer.— Schwimmen: 21.30—23 Uhr, Städt. Hallenbad, Halle 2, F und Männer. Anordnungen der NSDAp Politiſche Leiter Rheinau. 14. Okt., 21 Uhr, Sitzung der Po im„Bad. Hof“. Dienſtanzug. Friedrichspark. 15. Okt., 20.30 Uhr, im kl Saale des„Ballhauſes“ Zellenabend der Ze »(Quadrate Ce1 bis's und Luiſenring—3. Friedrichspark. 16. Okt., 20.30 Uhr, im„Bi keller“, D 5, 4, Zellenabend der Zelle 2(Quadra bis B). Neckarſtadt⸗Oſt. 15 Okt., Beſprechung der Poli Leiter, DAF⸗Walter und Kdß⸗Warte der Zelle „Biton“, 20 Uhr; Zelle 2 in der„Sportklauſe“, Uhr und der Zelle 3 im„Prinzenhof“, 21.30 Uhr Neuoſtheim. 15. Okt., im Schlachthof⸗Reſta Ortsgruppen⸗Verſammlung. NS⸗Frauenſchaft Neuoſtheim. 15. Okt., im Saale des Schlach Reſtaurant, Ortsgruppenverſammlung. Kulturreferentinnen. 14. Okt., 20 Uhr, Beſpre der Stadt⸗ und Landortsgruppen in L. 4, 15, mer 11, 4. Stock. Abt. Volks⸗ und Hauswirtſchaft. 14. Okt., 15.30 kommen die Frauen der Abt. Volks⸗ und Hau ſchaft nach L 9,—8. Deutſches Eck. 14. Okt., 20 Uhr, Pflicht⸗Heim bei Gäng, S 6, 20(Film). Jungbuſch. 15. Okt., 20 Uhr, Heimabend im ſellſchaftshaus“, F 3. Deutſches Jungvolk Fähnlein 28/1/171. Alle Jungen, deren Elte der NSW unterſtützt werden, erſcheinen am von 17—18 Uhr in der Waldhofſchule(Bar BdM Neckarau Süd und Nord. Am Dienstg alle Mädel.15 Uhr am Heim der Ortsgruppe goldſtraße 48, an. 23/171, Oſtſtadt. Die geſamte Gruppe beſuch Kolonialvortrag am 14. Okt.,.30 Uhr, im Fr park. JM Stadt und Land. Die Werkarbeiten für d ſtellung ſchon Montag auf dem Unter liefern. Deutſche Arbeitsfront Feudenheim. Jugendwaltung. Anmeldungen Arbeitsſchule der DAß nur noch bis 14. Oktobe der Ortsjugendwaltung Feudenheim, Hauptſtraß von 20—20.30 Uhr. ann man, je no dann h rfen, wen hlen, wie 1 n dann di n Kamerad kte innerhal ſten Künf ker dem fre entſagt hat, d ſein Leben „wächſt von Heimat. chen Grenze eraufnahme „Johannistha orwärts“, ſ ilde Entſc e Karabin⸗ ſeinen Rü ffel erreicht f Aufrecht ſchreitet ile. Da ſchläg r ein einziger einem Fenſt der Baron 5 Arme, wirft X Nr. 473— 14. Oktober 1935 kreuzbanner“— Seite 7 ſt nicht ſo ganz einfach, Luis Trenker in Wohnung anzutreffen; meiſtens iſt er wegs: auf Reiſen oder bei einem neuen „Dann iſt er nicht zu ſprechen. Und wer 5 m noch weiß, wie ſehr Trenker von Beſu⸗ aben heimgeſucht wird verſteht auch, wenn ſem 84 ker vorgibt, nicht anweſend zu ſein. Er küt ſich über den Beſuch, aber es kann zu viel lden. Hat aber ein Gaſt ſein Vertrauen, ſo un man, je nach Arbeit und Zeit, oft bei Tren⸗ ſein; dann hat man die Freude, ihm zuhören ürfen, wenn er erzählt. Und Trenker kann len, wie wenige! Für Trenker ſelbſt be⸗ n dann dieſe Stunden mit Freunden und ten Kameraden in ſeinem Heim die Ruhe⸗ te innerhalb vieler Arbeit. Er iſt einer der Künſtler, die ich je geſehen habe. Seit enker dem freien Leben in ſeinen Tiroler Ber⸗ entſagt hat, ſeit er in die große Stadt zog id ſein Leben voller Arbeit, Haſt und Unruhe wächſt von Jahr zu Jahr das Heimweh nach Heimat. Darum hat Luis Trenker ver⸗ ht, ſich Anklänge an das Leben in ſeiner Ti⸗ ler Heimat zu ſchaffen. Denn es iſt nicht cht für einen Menſchen wie ihn, der in der eite, im Frieden und in der Schönheit ſeiner ümatberglandſchaft aufgewachſen iſt, durch den kuf in die ſteinerne Enge, in die Ruheloſig⸗ der Großſtadt eingeſpannt zu ſein. So merkt in dem Innern ſeines Hauſes ſofort die hnſucht eines Menſchen nach ſeiner Heimat — Immer wieder iſt der Beſucher überraſcht, iſtraße, Bur —20.30 Uhr, tik:(69) 16— Bymnaſtik( lozziſchule, weiſe Bo berſtraße. ber: —.30 Uh inner;(60 nen und .30—21.30 en und Män en und Mä ien und Män Kirchgartenf nnaſtik u. Sp Albrecht⸗D dchen;(26) Käfertalerſt 21.30 Uhr, d Mädchen;(2 m⸗Wundt⸗Schule —16.30 Uhr ße 8;(7 1 athletik:(73 d, Frauen 73) 17—19 Schwimmen: Halle 2, Fr DA ig der wol. Le it s Trenker arbeitet zur Zeit im Weſten amerikas an den Außenaufnahmen für den ⸗Film„Der Kaiſer von Kalifornien“. Seit Wochen befindet ſich Trenker mit ſei⸗ in Arizona. Die Filmarbeit G anyon iſt beendet. Nach den Auf⸗ men, in den Indianer⸗Reſervaten und dem lowſtone National⸗Park wird Trenker noch en Monat nach Deutſchland zurückkehren. lach Durchführung weiterer Außenaufnahmen n Süddeutſchland und an der deutſch⸗ſchwei⸗ ſeriſchen Grenze wird Luis Trenker mit den lieraufnahmen in den Tobis⸗Ateliers Ber⸗ Johannisthal beginnen. wenn er in die Wohnung Trenkers kommti; je⸗ desmal zeigt er voller Freude irgend eine neue Liebhaberei. Auf Sockeln und Podeſten ſtehen hohe Heiligenfiguren, an den Wänden, die meiſt glatt und weiß ſind, hängen Heiligenbilder, jahrzehntealte Bauernmöbeln in den Zim⸗ mern, alte Kommoden und Tiſche. Doch all dieſe Fi⸗ guren, Bilder, Tiſche und Möbel ſind eingefügt in das Ganze einer großſtädtiſchen Wohnungs⸗ einrichtung. Die Stühle, Hocker und Seſſel hat ſich Trenker zum Teil ſelber zurecht gezimmert. So iſt das Innere ſeines Heims eine Miſchung alter Bauernmöbel, neuzeitlicher Wohnungskul⸗ tur und eigener Bauarbeit. Doch wiederum iſt alles vereinheitlicht zu dem ganz perſönlichen Stil eines naturnahen künſtleriſchen Men⸗ ſchen. Vergeblich ſucht man hier nach Maniriert⸗ heiten oder Protzereien. Es wünde dem Weſen dieſes Menſchen auch nicht entſprechen, denn Trenker ſelbſt, ausgebildeter Architekt, der in Tirol einige Bauten ſchuf, hat die Einrichtung ſeines Hauſes entworfen. So einfach, geradeweg und eigenwillig wie Trenker ſelbſt, iſt ſein Heim. Darum auch füh⸗ len ſich ſeine Gäſte vom erſten Augenblick an wohl und„wie zu Hauſe“, vorausgeſetzt, daß der Beſucher ein ſchlichter Kerl iſt, ein Kerl, wie ihn Trenker liebt: ohne Falſch und Getue! Wenn Trenker freie Zeit hat(was allerdings ſelten vorkommt), dann ſitzt er, ſeine unentbehr⸗ liche Pfeife im Mund, am Fenſter und ſchnitzt an den Heiligenfiguren, kratzt die von den Bauern aufgetünchte grellbunte Farbe ab, um das echte Holz wieder zum Vorſchein zu brin⸗ gen; eine mühſelige Arbeit, die Geduld und vor allem viel intuitives Verſtändnis erfordert. Gern tollt er mit ſeinen beiden kleinen Kindern Florian und Luis Ferdinand herum, im Gar⸗ ten oder Zimmer. Aber es iſt ihn überall zu eng; die akurat in Reih und Glied angelegten Beete ſtören ihm; die Zimmer ſind immer zu Aein. Er kann ſich, dieſer Sportsmann aus Zeidenſchaft, nirgends recht austoben. Schlimm. Uaternaltung und wiſſen Mir beſuchen den Rebell/ Im heim Tuis Trenkers— Der menſch und der Künſtler Aber ein paar herzhafte Flüche, die ſeine Be⸗ ſucher gern von ihm hören, beſchließen zumeiſt ſeinen Kummer um Enge und Grenzen! Wer nach dem Geheimnis der Trenker⸗Filme und ⸗Bücher fragt, muß einmal Luis Trenker ſelber geſprochen haben, um zu wiſſen, daß das „Geheimnis“ lediglich im Menſchen Trenker liegt, in ſeinem Weſen, in ſeiner Perſönlichkeit, die eigenwillig, originell und— ganz einfach iſt. Es iſt wohl auch die immer wieder anzie⸗ hende Echtheit und Unverfälſchtheit Trenkers die gerade und unbekümmerte Art ſeines Le⸗ bens, die auch ſehr ſtark in ſeinen Büchern ſicht⸗ bar wird. Er iſt immer der Kamerad, der Freund, der die Menſchen um ihrer ſelbſt wil⸗ len liebt. Er iſt ſo einfach, wie nur ein Menſch ſein kann; temperamentvoll und voller Anteil⸗ nahme für alle Dinge des Lebens. Hilfsbereit und voller Zutrauen, wenn man ihm Vertrauen entgegenbringt. Wer ſich mit Trenker„über⸗ wirft“ wird immer erſt bei ſich ſelber anfragen müſſen! Er iſt nie nur der Künſtler, der uns intereſſiert, ſondern vielmehr der freie Menſch Trenker, der in ſeiner Friſche und Urwüchſigkeit beſonders die Jugend auf ſeiner Seite hat. Und die Jugend, vor allem natürlich die ſportlich intereſſierte, iſt es, die ſeine Filme ſieht, ſeine Bücher lieſt, weil ſie in ihnen ihr eigenes Le⸗ ben geſpiegelt ſehen ſo wie es iſt oder wie es ſein könnte: männlich und energiſch, mutig und tapfer! So kommt es daß Hunderttauſende ſeine Filmwerke ſahen und Hunderttauſende ſeine Bü⸗ cher leſen. Es hieße Trenker falſch verſtehen, wollte man von ihm ſagen, er ſei ein„Dichter“! Nein, er ſelber weiß es und möchte nicht, daß man ihm dieſen Titel gibt. Gute Bücher will er ſchrei⸗ ben, die der Jugend Antrieb und Mut geben, gute Filme will er machen, in denen„Einfach⸗ heit und Wahrheit die Grundſätze bilden müſ⸗ ſen“, wenn er zum Volke ſprechen ſoll. Seine letzten großen Filme„Der Rebell“,„Berge in Flammen“ und„Der verlorene Sohn“ haben gezeigt, daß Trenker auf dem richtigen Wege iſt. Der Rheingrat verliert Dort hüffelsheim Eine trunkene Geichichte für die kommenden Tage deutſchen We ns Zahllos ſind bei uns in Deutſchland die Sa⸗ gen und Mären und Lieder um den nicht genug zu preiſenden edlen deutſchen Wein. Schier an jedes Weindorf in unſeren Gauen knüpft ſich eine alte Geſchichte, von denen manche wieder aufraunen mag in dieſen Tagen der neuen Leſe und der Ehrung unſeres deutſchen Weins und ſeiner Winzer. Aus dieſer Fülle nun ſei breit und behaglich dahererzählt, wie einſt das Dorf Hüffelsheim aus dem Beſitz des Rheingrafen kam in den des Ritters Boos von Waldeck. Saßen da einmal auf dem RAheingrafenſtein ſo eine ganze Tafelrunde von Rittern beiſam⸗ men im Ritterſaal, beim Schein der qualmen⸗ den Fackeln, die in Ringen an den Wänden be⸗ feſtigt waren. Sie hatten ſattſam getafelt, bis es nicht mehr gehen wollte, aber das Trinken ging immer noch weiter, da hatte nicht leicht einer genug beim Schlürfen und beim Krachen der dröhnend aufplatzenden Gelächter... „Wohlan, ihr Herren, wer wagt'?!“ Als ihnen nun allen mehr oder weniger die Köpfe und die Zungen ſchwer geworden, erhob ſich der Rheingraf, holte einen glänzenden Stie⸗ fel herbei und ſprach alſo: „Sehet dieſen Stiefel, ihr Herren, den mir jüngſt ein Kurier hier ließ! Ich werde ihn bis obenan, daß das edle Naß ſchier übern Rand — 1 1 * LEBEN UND KAHPF Al BEET LEO SCHLAGETFE5S te der Zelle 1 h portklauſe“, 204 „21.30 achthof⸗Reſta Hans Henning Freiherr Grote 31. Fortſetzung Zeder Schritt des kühnen Trupps iſt von end Gefahren begleitet. Wohl ſind die aßen menſchenleer, aber hinter Dichluken halb geſchloſſenen Fenſtern ſelbſt auf den Uhr, Beſpre ohen Dachfirſten bergen ſich unſichtbare Schüt⸗ n ken, und von allen Seiten praſſeln dieKu⸗ 4. Okt., 15.30 geln auf die Tapferen ein. undighg Vorwärts“, ſagt der Baron von Manteuf⸗ el, wilde Entſchloſſenheit in den harten Zü⸗ gen ſeines von der Anſtrengung hochrot er⸗ glühenden Geſichts,„wir haben noch einen lan⸗ Weg, den die Schurken ausnutzen können.“ Pflicht⸗Heime imabend im t packt feſter die Handgranate, der umge⸗ deren Elt gte Karabiner ſchlägt bei dem ſchnellen 544 G mfe ſeinen Rücken. chlageter iſt mit ſeinem Geſchütz hinter den ern, jeden Augenblick bereit, abzuprotzen ien Liah Luft zu ſchaffen. Die Spitze unter Man⸗ el erreicht ſoeben eine Straßenkreuzung. Aufrecht ſchreitet der Baron und in ſtürmiſcher Eile. Da ſchlägt neues Feuer den Männern tgegen. Es ſind nur wenige Schüſſe, die von den eutſchen kräftig erwidert werden. Dann ebbt Lärm wieder ab, und Schlageter rückt auf. ein einziger Schuß fällt noch, heimtuckiſch einem Fenſterſchützen abgegeben; da brei⸗ der Baron Hans von Manteuffel plötzlich Arme, wirft ſie hochauf und ſintt dann ſtill nt Deutsche Veressenstelt Stuttsoft-Bef in Schlageter kniet neben dem Gefallenen, doch jede Hilfe kommt zu ſpät. Der Balten beſter Sohn iſt tot. Aber von dem Erſchoſſenen weht es empor in die trauernden Herzen der andern. Manteuffels Entſchloſſenheit gehöct jetzt ihnen allen, brennt wie ein Fanal und treibt ſie im⸗ mer ſtürmiſcher vorwärts in das Herz der feindlichen Stadt. Sie gelangen kämpfend endlich vor die Zita⸗ delle, wenige Mann nur, die es mit Tauſenden aufgenommen haben; ſo ſehr gebietet noch im⸗ mer der menſchliche Mut. Die Maſchinenge⸗ wehre ſichern nowdürftig den Rücken, um die Verbindung mit der Dünabrücke nicht abrei⸗ ßen zu laſſen, die Spitze nimmt Schlageter mit ſeinem Geſchütz. Vor ihnen in den Gefängniſſen iſt man auf⸗ merkſam geworden. Da preſſen ſich mit einem Male verhärmte, verhungerte Geſichter von Frauen und Greiſen an die Gitterſtäbe der un⸗ zähligen Fenſter und rütteln an ihrer Feſtig⸗ keit in Wahnſinn und Freude. Und dann ſchallt ein Schrei auf, ein einziger Zuſamnmen⸗ klang von jubelnden, weinenden Menſchenſtim⸗ men, ſo erſchütternd, ſo alles Fühlen bis in das Letzte aufrührend, daß die Deutſchen wie gebannt ſtehen. Und Schlageter weiß, er wird dieſes Bild nie vergeſſen. Ein junger Freiwilliger, der Student Frohſe, aus Freiburg, der ſein Soldatentum dem Frontſoldaten verdankt, bebt wie im Fieber ſchwappt, mit Wein füllen— und wer ihn mit einem Zuge leeren wird, dem ſoll mein Dorf Hüffelsheim gehören!“ Sprach's im Uebermut und goß lachend den Stiefel voll Weins bis an den Rand, hob ihn empor und rief fröhlich: „Wohlan, ihr Herren, wer wagt's? Ihr kennt den Preis!“ Obſchon es nun gar tüchtige Trinker waren, die Sponheim, Dhaun, Stromberg und wie ſie alle hießen, die da in der Tafelrunde ſaßen, ſo ſahen ſie bei dieſer Aufgabe einander doch be⸗ denklich an; ſelbſt der Burgkaplan, den ſie ſonſt alle als ihren Meiſter beim Pokal anerkannten, ſchüttelte ſich und lehnte ſich unwillkürlich ab⸗ wehrend in ſeinen Eichenſtuhl zurück. Das war der Boos von Waldeck.. Da rief es nach langem Stillſchweigen von unten her: „Nun, wenn keiner will, ſo gebt mir das Schlückchen her, Herr Rheingraf!“ Es war der dicke Ritter Boos von Waldeck, deſſen feiſte Backen ſchon rot glühten, und alle brachen in ein brüllendes Gelächter aus. „Der Boos, der Boos! Der Waldeck! Gebt 4 Stiefel! Hüffelsheim iſt über, Rhein⸗ graf!“ So rief es durcheinander, denn in dem und ſpricht beſchwörend auf den Offizier ein: „Wir müſſen helfen!“ Schlageter zeigt ringsum: vorwärts und rückwärts ſind ſie im Keſſel; ſie können ihre Stellung zwar halten, aber jeder weitere An⸗ griff muß ihre geringe Stoßkraft nutzlos zer⸗ ſchellen.„Nur ruhig Blut, Junge“, mahnt der Artilleriſt.„Die armen Teufel dort nimmt uns keiner mehr fort, und ſie ſind um ſo ſicherer, wenn wir uns hier behaupten.“ Fr ſteht ragend neben dem Geſchütz, ſeine Hand winkt zu den Gitterfenſtern hinüber:„Wir kommen bald!“ Im Rücken der kühnen Schar ſammeln ſich bolſchewiſtiſche Angreifer, aber ſofort bellen die beiden deutſchen Maſchinengewehre und halten die Roten im Schach. An der Spitze wacht Schlageter noch immer unverdroſſen, und die zweite Stunde ſeit ihrer Ankunft vor der Zitadelle bricht herein. Ging auch alles andere gut, muß das Gros ſich bald der Düna⸗ brücke nähern. Erſt jetzt erblicken ſie hundert Meter weiter vorwärts ein zweites, dicht verſchloſſenes Ge⸗ bäude, aus dem ein wildes Jammern und Schluchzen zu ihren Ohren dringt. Alle Fen⸗ ſter des düſteren Hauſes ſind mit Brettern zu⸗ genagelt, und ſie erraten unſchwer, daß es gleichfalls als Gefängnis dient. Ernſte Be⸗ ſorgnis um ſeine unglücklichen Inſaſſen befällt die deutſchen Retter, denn nicht wie aus der Zitadelle ſelbſt vermögen dieſe Zeichen zu geben. Schon erblicken die Männer erregten Geiſtes furchtbare Bilder des Greuels und hal⸗ ten ſich nicht mehr. Man muß Gewißheit ha⸗ ben, damit nicht in ihrer unmittelbaren Nähe etwas Furchtbares Ereignis wird„Nun mal ran, Frohſe“, rufe Schlageter dem jungen Stu⸗ denten zu,„Handgranaten feſt!“ Und zu vier Mann pirſchen ſie ſich näher an die Eingangs⸗ tür des geheimnisvollen Hauſes heran. und hemmt eine eiſerne Pforte den weiteren Weg. HB-Archiv(2) Punkte kannten ſie alle den gewaltigen Trin⸗ ker. Und der Boos ließ ſich nicht beirren, luſtig lachend nahm er den Stiefel zur Hand, ſchwenkte ihn und ſchrie: „Zum Wohle, ihr Herren!“ „Trank ihn leer, ſank dann nur ſchweratmend in ſeinen Stuhl zurück und ſtrich ſich den Bauch vor Wohlbehagen... Hüffelsheim war verloren, der Rheingraf mußte gute Miene zum übermütigen Spiel ma⸗ chen und war nur froh, daß der Kurier nicht auch noch den anderen Stiefel zurückgelaſſen hatte. Denn grinſend fragte der Ritter Boos danach und meinte, das wäre ſchade, denn er hätte gern auch noch Noxheim dazu gewonnen. Nun meinen zwar einigen, ſo dieſe Geſchichte erzählen, der Boos wäre noch in derſelbigen Nacht an ſeiner Unmäßigkeit geſtorben— aber das muß wohl nicht ſein, denn er wurde in den Beſitz von Hüffelsheim geſetzt, und das iſt dann noch lange, lange bei ſeiner Familie W P. narren Mainardi beſaß ein Buch, in welchem er alle Narreteien, die ihm zu Ohren kamen, nieder⸗ ſchrieb. Alphons von Arragonien hörte von dieſer „Narren⸗Chronik“ und ließ ſich das Buch von Mainardi zeigen. Zu ſeinem Erſtaunen fand der König in dem Verzeichnis der Narren auch ſeinen eigenen Namen vor. „Zum Kuckuck— wie kommt denn mein Name unter deine Narren?“ fragte er ſtirnrunzelnd. „Haben Eure Majeſtät nicht einem Deutſchen — Schmidt mit Namen— fünftauſend Dukaten mit dem Auftrage übergeben, in fremden Län⸗ dern Pferde für Sie einzukaufen?“ Alphons bejahte dieſe Frage. „Iſt es“, fragte Mainardi weiter,„nicht när⸗ riſch, einem Ausländer ſo viel Geld anzuver⸗ trauen?“ „Wenn der Mann aber wiederkommt?“ warf Alphons ein. „Je nun“, entſchied Mainardi,, dann ſtreiche ich natürlich den Namen Eurer Majeſtät und ſetze den Namen Schmidt an ſeine Stelle.“ Der Grund „Herta will nichts mehr von Hans wiſſen.“ „Warum denn nicht?“ „Sie weiß zuviel von ihm.“ ———————————————————————————————————————— „Achtung— Wurf!“ Vier Stiele mit der todbringenden Kapſel wirbeln durch die Luft, faſt im Zuſammenklang erfolgt die Exploſion. Doch als der Rauch ſich verzogen hat, bemerken ſie ingrimmig, daß das Tor noch unoerſehrt geblieben iſt. Ehe ſie aufs neue beraten kön⸗ nen, fällt jetzt ein Schuß aus dem Hauſe, die Kugel ziſcht nahe an ihren Köpfen vorbei und zwingt ſie ſchleunigſt in Deckung an die Mauer heran. Nun horchen Schlageter und die andern, dicht an den Stein gedrückt, ob ſie nichts Verdächtiges vernehmen können. Ent⸗ ſetzen peitſcht ihr Blut, denn ganz nahe be⸗ rührt das flehende Weinen von Frauen ihr lauſchendes Ohr. Da iſt es mit jeder Beſinnung geſchehen. „Vorwärts, Jungens“, ruft Schlageter in⸗ grimmig und packt das kleine Beil am Koppel. „Noch einmal Handgranaten!“ Der Wurf dröhnt. In den Rauch hinein ſtürzen die vier mit vorgehaltenem Revolver, während Schla⸗ geter das Eiſen in das Türholz ſchlägt. End⸗ lich gibt dieſes ſeinen Widerſtand auf, uad die Deutſchen ſtürzen in das Haus. Auch der Herr von Medem iſt bei ihnen, und ſie durcheilen die ſteinernen Gänge des alten Gebäudes, das einſtmals ein Kloſter geweſen iſt, ſpähen angriffsluſtig nach den Roten aus finden niemanden mehr. Vor ihnen Schon will Schlageter wieder mit dem Beil zuſchlagen, da öffnet ſie ſich wie von ungefähr. Eine junge Schweſter mit lieblichem Geſicht, das mit großen Augen unter der weißen Haube hervorſieht, ſteht auf der Schwelle, und hinter ihr dicht gedrängt ein Zug gefangener Kran⸗ ker, Greiſe, Weiber und Kinder; und ſie haben die Arme gehoben und ſtrecken ſie den Be⸗ freiern ſtumm und von ihrem Glück überwäl⸗ tigt aufſchreiend entgegen. (Fortſetzung folgt.) „Hakenkreuzbanner“— Seite 8 A Nr. 473— 14. O Dekdienter Vn⸗Gleg in Worms Wormatia Worms— VfgR Mannheim:4(:0) Ein Freundſchaftsſpiel führte Wormatia Worms mit dem Vfn Mannheim zuſammen. Beide Mannſchaften hatten einige Erſatzleute ein⸗ gewär die ſich aber nur bei den Mannheimern ewährten. Die Gaſtgeber ſpielten ſchwächer als man erwartet hatte. Techniſch war der VfR, der mit 42(01) zu einem verdienten Sieg kam, ſeinem Gegner klar überlegen. Von den Erſatzſpielern bot Spindler eine ausgezeichnete Leiſtung. Beide Mannſchaften zeigten ein gutes Spiel. Wormatia war lange Zeit tonangebend und kam auch durch den Ex⸗Viernheimer Kiß zum i Die Mannheimer wurden zu⸗ ehends beſſer, bis zum Wechſel aber fiel kein Tor mehr. Gleich nach Wiederbeginn ſchoß Spindler den Ausgleich und nach einer Viertelſtunde ſicherte Schmoll durch einen verwandelten Strafſtoß von der 16⸗Meter⸗Linie aus den Gäſten die Führung, die er wenig ſpäter auf 31 erhöhte. Als Spindler chließlich noch ein viertes Tor erzielte, war as Spiel entſchieden. Im Endſpurt konnte dann aber Enders das Ergebnis für Wor⸗ matia noch etwas verbeſſern. Glüiclicher Cieg der Vrandenburger Brandenburg— Mitte:0(:0) „Bei ſchönſtem Herbſtwetter gab es im Ber⸗ liner Poſtſtadion mit dem Vorrundentreffen Brandenburg gegen Mitte eine Wiederholung des vorjährigen Endſpiels. Vor 20000 Zu⸗ behielten allerdings diesmal die Bran⸗ enburger die Oberhand. Der:0⸗(:0⸗) Sieg war allerdings mehr als glücklich, ebenſogut hätte der Gau Mitte auch jetzt wieder ge⸗ winnen können, denn die Gäſte zeigten in ein⸗ heitlicher Beſetzung ein ausgeglichenes Spiel. Schließlich aber haben es die Berliner ihrer Verteidigung Schlichter⸗Krauſe und ihrem Tor⸗ hüter Thiele zu verdanken, wenn ſie die Pokal⸗ vorrunde überſtanden. Auch die ſchöne, ab⸗ Leiſtung des neuen Mittelläufers ien machte ſich recht vorteilhaft bemerkbar. Im Angriff verſagte jedoch der Halbrechte, ſo daß die Fünferreihe zu keiner einheitlichen Lei⸗ ſtung kam. Vor der Pauſe verlief das Spiel ziemlich verteilt. Die Mitteldeutſchen hatten mit einigen Pfoſtenſchüſſen großes Pech. Gleich nach dem Wechſel hatten die Gäſte dann einige Zeit ſtark zu verteidigen, ſie ſchafften ſich auch bald wie⸗ der Luft. Der Halbrechte Reinmann erzielte dann auch ein Tor, das aber vom Schiedsrichter nicht gegeben wurde, da der Merſeburger mit der Hand nachgeholfen hatte. Der erſte einheit⸗ liche Angriff des Berliners Sturmes brachte in der 33. Minute die Entſcheidung. Dauda flankte und Framke ſchoß glatt ein. Die Gäſte verſuchten noch, die Niederlage abzuwen⸗ den, aber alle Angriffe ſcheiterten an der Ber⸗ liner Verteidigung. Daulchek Gieg in Pardubit Das bereits vor 50 Jahren aus der Taufe ge⸗ hobene ſchwerſte Hindernisrennen des Konti⸗ nents, die Pardubitzer Steeple-Chaſe über 6400 Meter, wurde am Sonntag von dem deut⸗ ſchen Halbblüter Herold unter O. Lengnik vor Wahne, die das Rennen im Vorjahre ge⸗ wann, gewonnen, nachdem unterwegs der dritte deutſche Vertreter, Landgraf, ausgebrochen war. Prachtvolles Wetter und großer Beſuch ver⸗ —0 der Veranſtaltung zu einem großen Er⸗ olg. Acht Pferde wurden geſattelt, vier iſche⸗ chiſche, drei deutſche und ein italieniſches. Die Entſcheidung lag von Beginn des Rennens an zwiſchen den drei deutſchen Bewerbern, Wahne, Herold und Landgraf. Vor der letzten Runde brach Landgraf, der unter Luftbeſchwerden zu leiden hatte, aus und auf der Flachen lieferten ſich Wahne und Herold ein erbittertes Rennen, das Herold mit drei Längen und der Rekord⸗ zeit von 10:48,4 Minuten zu ſeinen Gunſten entſchied. Mit dieſem Erfolg kehrte Herold das Ergebnis des„von⸗der⸗Goltz⸗Querfeldein-Ren⸗ nens“ in Trakehnen, wo Wahne ſiegte, um. Erſt mit erheblichem Abſtand folgten die nächſten Pferde Quixie und Cigyr. Ergebniſſe: Große Pardubitzer Steeple⸗Chaſe (108 000 Kronen, 6400 Meter): 1. O. Lengniks Rioff(Beſ.); 2. Wahne(H. Wieſe); 3. Quixie Utoffz. Pogliagla⸗Italien). Landgraf(ausgebr.), Tip, Norma. Tot.: 78, 28, 15, 18:10. Hebung des Hockeg⸗Jugendbetriebes Hockey⸗Führerrat in Berlin Am Wochenende kam der Führerrat des Fach⸗ amtes Hockey im Reichsbund für Leibesübun⸗ gen in Berlin zu einer Beſprechung zuſammen. Zunächſt wurden einmal die Maßnahmen für das Olympiſche Hockeyturnier durchberaten. Ueber die Austragung einer Deutſchen Hockey⸗ Meiſterſchaft konnte man noch zu keinem Ergeb⸗ nis kommen, vorläufig wurde dieſe Angelegen⸗ heit noch einmal verſchoben. Sehr erfreulich war die ſtarke Hebung des Jugendſpielbetriebes. Zur Hebung der Spielſtärke des Nachwuchſes werden im kommenden Jahre zahlreiche Ju⸗ gendturniere durchgeführt. Zehn deutſche Ju⸗ gendmannſchaften werden auf Einladung hin gegen engliſche Jugendmannſchaften ſpielen. Die für Januar und Februar geplante Spiel⸗ ſperre wird nicht eintreten. Ueber die Teil⸗ nahme der Olympiakandidaten an Spielen, die in dieſer Zeit ſtattfinden, iſt noch keine Ent⸗ ſcheidung gefällt. .: Cigyr(.), Sport und Spiel Mannheims zwelle Eornlue im Etadion Jungliga—Bezirksklaſſe:0(:0) Es war fürwahr keine ſchlechte Idee, vor dem Bundespokalſpiel ein internes Repräſen⸗ tativſpiel der Mannheimer Jungliga gegen die Mannheimer Bezirksklaſſe den Zuſchauern zu bieten. Gewiſſermaßen als Vorſpeiſe zu dem delikaten Gericht des Vorrundenkampfes um den Bundespokal. Daß man ſich auch da⸗ von etwas verſprochen hatte, beweiſt die Tat⸗ ſache, daß bald nach Spielbeginn ſchon über 2000 Zuſchauer ſich eingefunden hatten. Sie wurden keineswegs enttäuſcht, waren doch beide Mannſchaften ſorgfältig zuſammenge⸗ ſtellt und befanden ſich unter den„Jung⸗ mannen“ ſo bekannte Spieler wie Wenzel⸗ burger, Maier, Wahl und Günde⸗ roth, die in harten Verbandskämpfen der Gauliga ſchon erprobt ſind. Die Auswahl⸗ mannſchaft der Bezirksklaſſe ſetzte ſich eben⸗ falls aus Leuten zuſammen, deren Können nicht weniger bekannt und anerkannt iſt. Wir erinnern hier nur an Wittemann, Fuchs und die famoſe Sandhofener Läuferreihe. Die Mannſchaften ſtanden: Wittemann (Sandhofen) Dubernell Näck (08)(Phönix) Müller Michel Matyſek (alle Sandhofen) Rößling (Phönix) O Hog Wahl (VfR)(VfL) Hoßfelder II Beckerle Herbach (VfR)(Waldhof)(Vfs) Maier Eickelbaum (Waldhof)(VfR) Groh (Waldhof) Wenn die Leute aus der Jungliga geglaubt hatten, mit den„Zweitklaſſigen“ leichtes Spiel zu hoben, ſo wurden ſie dabei bald eines Beſ—⸗ ſeren belehrt. Die erſten zwanzig Minuten Pauels Maier (beide Käfertal) Fuchs (Käfertal) Rößler (Phönix) Walz II (Waldhof) Günderoth (Waldhof) Wenzelburger (Vfe) ſpielte die Bezirksklaſſemannſchaft glatt über⸗ legen und man hatte größte Mühe, das Tor der Jungliga reinzuhalten. Daß dies gelang, war neben dem ausgezeichneten Spiel von Maier und Eickelbaum und der Kaltblü⸗ tigkeit des Torwarts, doch auch ein wenig dem Schußpech der gegneriſchen Stürmer zu verdan⸗ ken. Es dauerte lange, bis die Deckungsreihe der Jungliga einigermaßen im Bilde war. Dann aber kamen auch Wahl und ſeine Part⸗ ner, nun von Beckerle gut bedient, mächtig in Front. Wenzelburger hat in der Ruhezeit nicht viel verlernt, das bewies er eindeutig, und außer Hog, der etwas ſchwach war, arbeiteten alle Stürmer tadellos zuſammen. Doch auch die hinteren Reihen der Bezirksklaſſemannſchaft waren ein ſchwer zu nehmendes Hindernis und ließen den Jungligaſtürmern nicht allzuviele Chancen. Wittemann wirkte in alter Friſche zwiſchen den Pfählen. In der 30. Mi⸗ nute mußte er ſich aber doch geſchlagen beken⸗ nen. Er befand ſich außerhalb des Gehäuſes, als Günderoth den Ball bekam und ruhig und überlegt das Leder einſchob. Mit:0 für die Jungliga ging man in die Pauſe. Die zweite Halbzeit verlief ebenfalls voll kommen ausgeglichen. Die größeren Chancen hatte aber doch wieder die Bezirksliga für ſich. Immer wieder wurde der Sturm von der ta⸗ delloſen Sandhofener Läuferreihe mit genauen Vorlagen nach vorn geworfen. Immer wieder ſchafften die beiden Käfertaler am rechten Flü⸗ gel gefährliche Situationen, jagten Maier und Fuchs Bombenſchüſſe aufs Tor. Von der Innenkante der Querlatte prallte einmal das Geſchoß ab— ins Feld. Sie hatten wirklich Pech, die Leute von der Bezirksklaſſe. Des öfteren gab es vor Grohs Tor tolle Gedränge, aber alle fanden ihre Klärung. Es blieb bei dem Halbzeitreſultat. Den fairen, jederzeit intereſſanten Kampf leitete Albrecht(07 in gewohnt umſichtiger, ſicherer Weiſe. Eck. Gchwere Giellungskämp-e in dek Desiesklae TV Leutershauſen—TG Oftersheim 10:6 Während ſich die Mannheimer und Weinhei⸗ mer Vereine in ſchwerem Ringen gegenſeitig die Punkte abjagen, eilt TV Leutershauſen von Sieg zu Sieg und behauptet ſeine Tabellenfüh⸗ rung noch immer ungeſchlagen. Auch im geſtri⸗ gen Kampf gegen den Neuling Oftersheim blie⸗ ben ſie auf Grund ihrer beſſeren Geſamtleiſtung verdienter Sieger. Dabei fehlte beim Gaſtgeber auch in dieſem Kampfe der geſperrte Strafwurf⸗ ſchütze. Immerhin vermochte ſie bis zur Pauſe mit:1 Toren für einen genügenden Vor⸗ ſprung zu ſorgen, der für den Sieg ausſchlag⸗ gebend war. Leutershauſen ſtellt eine gleich⸗ mäßig gute Mannſchaft ins Feld, die noch man⸗ chen Mannheimer Verein zum Straucheln brin⸗ gen wird. Jahn Weinheim TV Mannheim 46:6 Nachdem ſich erſt vergangenen Sonntag die MTo6 der großzügigen Spielweiſe der Weinhei⸗ mer hat beugen müſſen, mußten geſtern nun auch die 46er in Weinheim einen Punkt laſſen. 300 Zuſchauer erlebten einen ſehr ſchönen und fairen faſt dramatiſchen Kampf. Die Gaſtgeber über⸗ rumpelten die Hauptſtädter ſofort und führten in kurzer Zeit mit drei Toren. Dieſe Ueber⸗ legenheit führte zum Leichtſinn und infolge Dek⸗ kungsfehler der einheimiſchen Hintermannſchaft konnten die Gäſte gleichziehen. Mit:3 wur⸗ den die Seiten gewechſelt, was ein ſehr offenes Spiel brachte. Keiner Mannſchaft gelingt ein entſcheidender Vorſprung. In blitzſchnellen An⸗ griffen ſchufen ſich die Gäſte immer wieder Luft und fanden ſich dabei mit dem kleinen Platz ver⸗ hältnismäßig gut ab, während die Einheimi⸗ ſchen ſelbſt nicht richtig zur Entwicklung kamen. Mit einem gerechten Unentſchieden trennten ſich die Gegner. TG Laudenbach—Jahn Neckarau:3 Sehr knapp, aber auch ſehr anſtändig ging es in Laudenbach zu. Die Vorſtädter konnten ſich auch nicht gegen den Be irksklaſſenneuling durch⸗ fetzen und mußten ihnen beide Punkte überlaſ⸗ ſen. Die Ueberlegenheit des Siegers war nicht groß und ſtand bei Halbzeit nur mit:1 To⸗ ren feſt. T FriedrichsfeldV Viernheim:6 Der mißglückte Start der Friedrichsfelder im Luiſenpark hatte auch in dieſem Kampfe ſeine Folgen. Denn das Gefüge der Mannſchaft iſt geſtöͤrt und entbehrt des notwendigen Stehver⸗ mögens. So konnte eine anfänglich ſchwache Ueberlegenheit gegen die Heſſen aus der erſten Hälfte mit:2 nicht gehalten werden, und der Sieg mußte nach hartem Kampfe dieſen über⸗ laſſen werden. Poſtſportverein- MTG 13:8 Die Verſtärkungen der MTG, welche von der Dac kamen, ſcheinen nicht richtig einzuſchlagen, während die Geſamtleiſtung der Poſtmannſchaft immer beſſer wird. Immerhin war der geſtrige Kampf überreichlich hart und die meiſten erziel⸗ ten Tore ſind die Ergebniſſe direkt verwandelter Freiwürfe. Dabei glänzte bei den Gäſten Lell, während bei Poſt Hoffmann einen ausgeſpro⸗ chen guten Tag hatte. Er war es auch, der ſei⸗ ner Mannſchaft in kurzer Zeit eine:0⸗Füh⸗ rung einbrachte. Erſt dann kam Treiber zum erſten Gegentreffer. Poſt zeigte zwiſchendurch, daß bei ihr auch gut kombiniert wurde und er⸗ höhte auf 5: 1. Doch jetzt machten die Gäſte viel Boden gut und kamen bis auf ein Tor heran, aber Hoffmann legte vor dem Wechſel noch ein Tor vor. Auch nach der Pauſe ſchaffte Hoffmann weiter das ſiebente und achte Tor, Hotter erhöhte auf:4. Hartmann und Lell waren die nächſten Schützen. MTG wurde leicht überlegen, hatte dann aber beim Stande von 10: 8 alles verſchoſſen, während die Gaſtgeber mit drei weiteren Toren den Endſtand erreich⸗ ten. Die beiden Torleute Seiberth und Möker zeigten ſich von ihrer beſten Seite. Ausgeglichene Spielſtärke in der Heidelberger Staffel Unter den geſtrigen Spielen iſt beſonders der Bombenſieg der Heidelberger Polizei mit 22:5 über die Turner aus Handſchuhsheim zu er⸗ wähnen. Ob dies ihnen eine Favoritenſtellung gibt, werden aber erſt noch die weiteren Kämpfe zeigen. Denn TV Rot. ebenſo wie SVSt. Leon und TG St. Leon, nicht zuletzt TG Ziegelhauſen beſitzen eine recht ausgeglichene und beachtliche Spielſtärke. Beſonders die St. Leoner Sportler ſcheinen die Ueberraſchung dieſer Staffel zu ſein. Soeben aus der Kreisklaſſe aufgeſtiegen, vermögen ſie ſchon ſo erfahrene Mannſchaften wie Ziegelhauſen zu ſchlagen. SV St. Leon iſt nach vier Spieltagen neben Polizei noch unge⸗ ſchlagen. Intereſſant iſt weiter, daß keine Mann⸗ ſchaft mehr ohne Spielgewinn iſt, was auch in den nächſten Wochen den Kämpfen eine gewiſſe Spannung gibt. Jum Mannheimer Großkamof im Voxen Die Generalprobe der Mannheimer Kämpfer zum Großkampf gegen die deutſche Länder⸗ ſtaffel wurde am Sonntagmorgen in der Stadiongymnaſtikhalle durchgeführt und fiel zur Zufriedenheit der Gaubehörde aus. Unſere Leute machten einen vorzüglichen Eindruck, leg⸗ ten beim Sparring ein gründliches Können an den Tag: und ſehen zuverſichtlich den heißen Treffen am Mittwoch entgegen. Leider war aber Gaumeiſter Mayer vom VfR nicht erſchienen. Er iſt erkrankt und kann nicht ſtarten. Die Aufſtellung der Gauſtaffel Fliegengewicht Stetter(Poſt Mannheim), Bantamgewicht Baiker(Poſt Mannheim), Federgewicht Dietrich(Singen), Leichtgewicht Köhler(Ufn Mannheim), Weltergewicht Stolz(Poſt Mannheim), Mittelgewicht Zlo⸗ tecki(Poſt Mannheim), Halbſchwergewicht Keller(Ufn Mannheim), Schwergewicht Döring(VfK Mannheim). Der zuerſt aufge⸗ ſtellte Leichtgewichtler Hettel aus Karlsruhe mußte wegen einer Verletzung abſagen. Auch in der gegneriſchen Mannſchaft gab es eine Veränderung. Der Halbſchwergewichtler Bernlöhr(Stuttgart), der allen Mannheimern von ſeinem Hierſein beſtens bekannt iſt, erhielt zum Mannheimer Kampf keinen Urlaub. An ſeiner Stelle wird Schmittinger(Würz⸗ burg) antreten. Durch Schmittinger hat die Länderſtaffel keinesfalls eine Schwächung erfah⸗ ren, denn der Mainländer ſteht in puncto Zähig⸗ keit, Wucht und Raffinement auf der gleichen Jahn Neckarau Stufe wie Bernlöhr. Er lieferte eine Reil Treffen, die in techniſcher Beziehung ſell Leiſtungsniveau des Deutſchen Meiſter überragten. Die Länderſtaffel wird ſchon morgen, 2 tag, 15 Uhr in Mannheim ankommen. Abend werden ſie der Varieté⸗Vorſtell NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude Friedrichspark beiwohnen. Wann der Empfang auf dem Rathaus ſtattfind noch nicht feſt. Erfreulicherweiſe iſt d frage nach Eintrittskarten recht rege. v6c-zubilaums⸗Hockeoturn des Berliner SC, an dem einige der f ſten deutſchen Mannſchaften beteiligt wa Schon im erſten Spiel gab es einen Er einer Gäſtemannſchaft, und zwar wurde Berliner S V 92 von der durch zwei burger Spieler verſtärkten Mannſchaft de ſtocher TH C mit:2(:1) geſchlagen erzielte für die Norddeutſchen die dr Auch der Jubilar, der Berliner SE, von der Mannſchaft des DHC Hannove :2(:1) geſchlagen. Lediglich der Berl HC war als einziger Verein der Reichsh ſtadt gegen den Leipziger SC mit:2(10 ren erfolgreich. Erſt beim Stande von:0 die Mitteldeutſchen zu ihren beiden Toren Hockeyturnier in Mülheim⸗R. Das zweitägige Hockeyturnier, das der 9 Uhlenhorſt⸗Mülheim aus Anlaß ſeines 1 gen Beſtehens ausrichtete, klang am So mit einigen intereſſanten Spielen aus. ſportlichen Höhepunkt des Turniers bilde Treffen zwiſchen dem HC Raffelber der Mannſchaft von Etuf Eſſen. Der Sturm der Raffelberger entſchied das Mit:1(:1) Toren für Raffelberg ginge beiden Mannſchaften auseinander. Weite gebniſſe: VfB JFena— ToC Gladbach:2(:), Zehlendorf-Berlin— DoC Düſſeldorf:3 Bonner TH— Preußen Duisburg 370(0 DSD Düſſeldorf— Uhlenhorſter THC:2( Preußen Duisburg— Uhlenhorſter (Frauen):1(:), THC Gladbach— Düſſeldorf:2(:). Hhandball Bezirksklaſſe, Staffel 1 Spiele gew. un. T Leutershauſen 4 Poſtſportverein Jahn Weinheim TV Viernheim TV 1846 MTG Tg Laudenbach TG Oftersheim —————— Ehl-I- anlwortet. ich die Abn TW Friedrichsfeld Bezirksklaſſe, Staffel 2 Spiele gew. un. verl. Tor TV St. Leon TV Rot eidelberg 5 753 t. Leon TW Hockenheim Tg Ziegelhauſen Tb Neulußheim TVV Schönau TV Handſchuhsheim Epoküſpiegel der Woche vom 14. bis 20. Oktober Fußball ———— ⏑ ⏑⏑ ι⏑⏑⏑⏑2 E ι⏑ο ο⏑⏑=.—— Länderſpiel: in Leipzig: Deutſchland— Bulgarien(20.) Bundespokal⸗Vorrundenſpiel: in Schwerin: Oſtpreußen— Nordmark(20.) Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele(20.): Gau Baden: VfB Mühlburg— Karlsruher FV 1. FC Pforzheim— Amicitia Viernhe Freiburger FC— SV Waldhof VfR Mannheim— Phönix Karlsruhe Handball Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele(20.): Gau Baden: Tad Ketſch— TSV Nußloch TV 62 Weinheim— TV Ettlingen Polizei Karlsruhe— TV Seckenheim Hocken Bayern⸗Baden/ Württemberg Würzburg(20.) Turnier in Mannheim(20.) Ruaby Gau Baden: RG Heidelberg— SC Frankfurt 1880 (Geſ.⸗Sp., 20.) 1 Mannheimer Raͤ— Heidelberger BE. Heidelberger Ra— RC'Alſace Straß (Geſ.⸗Sp., 20.) Leichtathletik Waldlauf⸗Meiſterſchaften in den Gauen u. a. in Mörfelden(Südweſt), Schwetz aen(Baden), Stuttgart(Württember und Erlangen(Bayern). Fechten Länderkampf Deutſchland— Ungarn in Mi chen(19.) Ablös Altbes. dLiau. R 124 Goldhvo 29 oldanl v 30 17 0 N p Goldhvv (Fraue er. zoldpfdbr VIII Goldpfbr. Liau Hyp Liau. Hvp Gadpfhr . Anteilscheine Hvp Goldkom Hvp Gdpfdbr •9 amort innere Auß v 90 rr Goldrente Bagdad] unst Goldrent. Turnen Mainz— TV 46 Mannheim(20.) Kleinlein nner“— Seite 9 die Wirtſchaſtsſeite X Nr. 473— 14. Oktober 1935 eine Reihe ehung ſelbſt Meiſters P Beſunde Wirtſchaft braucht keine Abwertung Der Wirtſchaftsaufbau Deutſchlands kann ſich nur bei ſtabiler Währung vollziehen Volkswirtſchaftlichen Korreſpondenz dieſer Tage unter der Ueberſchrift eine Abwertung?“ ein Artikel, der der Frage der Währungsabwertung be⸗ lter Hinweis auf die eindeutige Ab⸗ einer Abwertung der Mark zu dem ommt, daß Abwertung immer nur das ner kranken Wirtſchaft ſei. Artikel heißt es: tſich eine Abwertung?“ Auf age könnte man einfach kurz mit ahenfrage antworten: Lohnt es ſich über⸗ harüber noch zu reden, nachdem der für Währung zunächſt verantwortliche bhankpräſident ſo und ſo oft den Gedanken lbwertung der Reichsmark vorbehaltlos hat und kürzlich auch in der Nürn⸗ Proklamation des Führers die Frage her Stabilerhaltung unſerer Währung ein⸗ t den Worten entſchieden wurde: ſhätte ſich die Regierung manche wenigſtens vorübergehend, erleichtern wenn ſie bereit geweſen wäre, die eichsmark ſo, wie das andere Staaten n Währungen gemacht haben, ebenfalls rten. Wir haben dies unterlaſſen. Er⸗ weil wir dadurch allerdings vielleicht uns orgen erſpart haben würden, aber Mil⸗ Volksgenoſſen früher oder ſpäter in um re Sorgen geſtürzt hätten, nämlich in en derjenigen, die im Vertrauen auf t ihre Spargroſchen wieder entwertet haben würden. Und zweitens: wir glau⸗ haupt nicht, daß durch dieſe Methode tionale Weltkriſe behoben werden ſondern wir ſind im der felſen⸗ leberzeugung, daß die Vorausſetzung zur ug der internationalen. ſteuung eines Syſtems feſter Währun⸗ nit iſt alſo die Frage„Abwertung oder 5 wertung“ zweifellos ſchon genügend klar THC 4 ortet. Nichtsdeſtoweniger iſt es aber in⸗ enhorſter ant und lehrreich, dieſe von der Politik ge⸗ Antwort auch einmal mit wirtſchaft⸗ Argumenten i zu be⸗ den. Wir haben ja ſeit Jahren die Er⸗ g machen müſſen, daß zwar um Begriffe, Geld“,„Kapital“ und gar„Wäh⸗ ing“ eine ſelten große Verwirrung beſteht, ich aber gerade auf dieſe Probleme trotz ihrer Behandlung auftauchenden Schwie⸗ nmit beſonderer Vorliebe die durch ebene Sachkenntnis in keiner Weiſe Be⸗ u ſtürzen pflegen. ngangs aufgeworfene Frage„Lohnt ſich lbwertung?“ wird nun in einer ſoeben dieſem Titel in Carl Heymanns Verlag nenen kleinen Broſchüre von Dr. Arnd unter volkswirtſchaftlichen Geſichtspunk⸗ antwortet. Der—. geht an Hand ch die Abwertungsmaßnahmen des Aus⸗ gewonnenen Erkenntniſſe von der An⸗ einer 50prozentigen Abwertung der mark aus und zieht dann unter Abwä⸗ er volkswirtſchaftlichen Gewinn⸗ und oſten je eine außenwirtſchaftliche und irtſchaftliche und ſchließlich eine Ge⸗ anz, die— um es vorweg zu nehmen— inem ſehrerheblichen Verluſt⸗ ſchließt. In der außenwirtſchaftlichen würden bei der Mark⸗Abwertung die rung der Einfuhr und die Gewichtsver⸗ ung unſerer Auslandsſchuldenlaſt chere Verluſtpoſten erſcheinen, da⸗ ine Exportſteigerung als mög⸗ Gewinnpoſten, allerdinas mit der nkung, daß durch billigere Exportange⸗ chließlich der hereinkommende Gegenwert mälert wird, daß alſo dem Augenblicksge⸗ des Exporteurs eine Schmälerung des lllswirtſchaftlichen Nutzens gegenüberſte⸗ht. in der ungleich wichtigeren binnenwirt⸗ aftlichen Bilanz gibt es eigentlich nur bppoſten. Die bei einer Markabwertung Freignis hiläums⸗Tu ze der ſpiel heteiligt s einen var wurd urch zwei nſchaft de ſchlagen. S die drei 2 „ das der ſeines 15 ig am Son 82 10 — — oo o d=.—— ſchon infolge Verteuerung der Einfuhr unver⸗ meidliche innere Preisſteigerung würde nicht durch eine erhöhte Produktion aufgefangen und wieder ausgeglichen werden, weil die Abwer⸗ tung von der Geldſeite her gemacht und nicht durch organiſche Nachfrage entſtanden iſt. Da ferner, wie ſchon geſagt, der ſich zunächſt für den Exporteur ergebende Vorteil zu Laſten der ge⸗ ſamten Volkswirtſchaft gehen müßte, würde ſich dadurch, ſowie durch die notwendige Schrump⸗ fung des Sozialproduktes zwangsläufig ein Sinken des Lebensſtandards einſtellen. End⸗ lich läßt ſich ein Wirtſchaftsaufbau, wie ihn der Nationalſozialismus betreibt, nur bei ſtabiler Währung erreichen; ſo iſt beiſpielsweiſe die Ar⸗ beitsloſenzahl in Deutſchland ſehr viel ſtärker geſenkt worden, als in irgendeinem der Ab⸗ wertungsländer. Abſchließend kommt der Verfaſſer zu dem Ergebnis, daß Abwertung nicht ein! roblem der geſunden, ſondern immer nur der kranken Volkswirtſchaft iſt, und daß die Abwertung nur an den Symptomen kuriert, während der Welt⸗ handel immer weiter zuſammenſchrumpft. Die Gründe der wirtſchaftlichen Schwierigkeiten, mit denen heute faſt alle Länder zu kämpfen haben, liegen in dem allgemeinen Umbau der eſamten Weltwirtſchaft und der internationalen Handelsbeziehungen. Gegenüber den davon ausgehenden Wirkungen bezeichnet der Verfaſ⸗ ſer die Abwertung mit vollem Recht als„ein etwas armſeliges Mittel“. ekeee eeen Kennziffer der Großhandelspreiſe Die Kennziffer der Großhandelspreiſe ſtellt ſich für den 9. Oktober auf 102,8(1913= 100); ſie hat ſich gegenüber der Vorwoche(102,5) um 0,3 v. H. erhöht. Die Kennziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 104,3(plus 0,3 v..), induſtrielle Rohſtoffe und Halb⸗ waren 92,4(plus 0,2 v..) und induſtrielle Fertig⸗ waren 119,2(unverändert). Kurspreiſe für unedle Metalle Nr. 40 Kupfer, nicht legiert 51,50—53,50(51—53); Meſſing⸗ legierungen 39—41(38,50—40,50); Rotgußlegierungen 54,25—56,25(53,25—55,25); Bronzelegierungen 80,25— 83,25(79—82); Feinzink 25—26(24,75—25,75); Roh⸗ zink 21—22(20,75—21,75); Zinn, nicht legiert 281—301 (274—294); Bankazinn in Blöcken 3033—313(296— 306); Miſchzinn und Lötzinn 281—301(274—294) RM. je 100 Kilo Sn⸗Inhalt. Hefftſche Kunſtmühle AG, Mannheim Die am Samstag abgehaltene GL genehmigte ein⸗ ſtimmig den Abſchluß für das am 31. März 1935 beendete Geſchäftsjahr und beſchloß antragsgemäß aus dem Reingewinn von 162 133 RM. eine Dividende von 5 Prozent zu verteilen. Für die Herren Direktor Ludwig Fuld, Mannheim(DD⸗Bunk) und Dr. Ernſt A. Mandel, Berlin(DD⸗Bank), die ihre Aufſichtsrats⸗ ämter zur Verfügung geſtellt hatten, wurden Direktor Dr. Heinrich Klöckers, Mannheim und Direktor Dr. Otto Abshagen, Berlin(beide DD⸗Bank) neu ge⸗ wählt. Außerdem wurde Direktor Dr. Gerhard Ko⸗ kotkiewicz(Rentenbank⸗Berlin) in den AR gewählt. Gebr. Bender AG, Mannheim Die am 14. Mai 1920 unter der Firma Fundus Rhein. Grundſtücks⸗Erwerbs⸗ und Verwaltungs⸗AG. in Köln gegründete Geſellſchaft, die lt. GV⸗Beſchluß vom 14. Mai 1920 den Sitz nach Mannheim verlegte und lt. GV⸗Beſchluß vom 16. Fan. 1924 die Firma und Zweck in die jetzige(Erwerb und Fortführung der ſeither unter Firma Gebr. Bender Gmbh. betriebenen Eisfabrik, Herſtellung und Vertrieb aller Art) ab⸗ änderte, erzielte 1934 265 319(238 047 RM.) Betriebs⸗ einnahmen und nach 25 000(15 288) RM. Abſchrei⸗ bungen einen Gewinn von 2000 RM., um den ſich der in voller Höhe vorgetragene Vorjahresverluſt auf 5089 vermindert. Die Geſellſchaft iſt mit 80 000 RM. AK. ausgeſtattet. Der AR beſteht jetzt aus Direktor Her⸗ mann Sutor⸗Hamburg, RA Künzig⸗Mannheim, Di⸗ rektor Paul Hennig⸗Berlin und Direktor Fritz Pröſt⸗ Hamburg. Berliner Börse Aktienmärkte ſchwach Zum Wochenbeginn ſetzten die Aktienmärkte durchweg in ſchwacher Haltung ein. Ligqui⸗ dationsverkäufe und die Zurückhaltung des Publikums hatten Verluſte von 1 bis 1½ Prozent zur Folge. Auch die Kuliſſe nahm angeſichts des ſtarken Rüct⸗ ganges der Farbenaktie um 2¼ Prozent Abgaben vor. Meldungen über einen geplanten Abbruch der engliſch⸗ italieniſchen Beziehungen wirkten ſich ebenfalls läh⸗ mend auf die Unterenehmungsluſt aus. Eine Aus⸗ nahme von der Allgemeintendenz machten lediglich Chade, die nach dem vorangegangenen Rückgang 2 bis 2½ Mk. erholt waren. Stärker gedrückt waren Mon⸗ tanwerte. Hoeſch verloren 2½, Rheinſtahl 2 und Buderus 1/ Prozent. Braunkohlenaktien waren Prozentbruchteile niedriger, während Kali⸗ werte gehalten waren. waren, ausgehend von Farben, ½ bis 1 Prozent ab⸗ geſchwächt. Gummi⸗ und Linoleumwerte verloren 1 bis 2 Prozent. Von Elektroaktien büßten Licht u. Kraft 1⅛ Prozent ein, Siemens blie⸗ ben ohne Notiz. Tarifaktien waren bis 1 Proz. abgeſchwächt, ebenſo Autowerte. Bei kleinem Umſatz eröffneten Deutſche Kabel mit 117 nach 116. Von Maſchinenaktien waren Schubert& Salzer 1¼ Prozent niedriger. Stärker gedrückt waren Bremer Wollkämmerei, die gegenüber dem 10. 3% niedriger einſetzten. Aku ermäßigten ſich um 1/½%. Verkehrsaktien behaupteten ſich bis auf Ver⸗ kehrsweſen, die um 1½¼ Prozent nachgaben. Reichs⸗ bankanteile notierten 172½¼ zu 172 nach 173½, Am Rentenmarkt waren kleine Abſchwächungen bis ½ Prozent zu verzeichnen. Umſchul dung 8⸗ anleihe gingen um 15 Pfg. zurück, Zinsver⸗ gütungsſcheine verloren 10 Pfg. und Reichs⸗ ſchuldbuchforderungen und Altbeſitz je/ Prozent. Letztere waren ſpäter mit 111¼́(111½) zu hören. Auch Induſtrieobligationen eröffneten et⸗ was ſchwächer. Am Auslandsrentenmarkt bröckelten die Kurſe, ſoweit Notierungen zuſtande kamen, ab. Am Geldmarkt machte ſich der bevorſtehende Medio bemerkbar. Tagesgeld für erſte Adreſſen er⸗ forderte unverändert 3 bis 3½ Prozent, doch war darunter nicht mehr anzukommen. Valuten waren kaum verändert. London Kabel wurde mit 4,90% und Pfunde⸗Paris mit 74,41 ge⸗ nannt. Gegen Schluß traten kaum noch Veränderungen ein. Die Stimmung blieb luſtlos und das Geſchäft verharrte auf einem Tiefſtand. Weſtdeutſche Kaufhof waren mit 22¼ bis 23 nach 23½ angeboten. Reichsbahnvorzugsaktien ſchloſſen mit 122/¼, nachdem ſie vorübergehend mit 123 gehandelt wurden. Nachbörslich hörte man Farben mit 149³/, Altbeſitz 1113½/½. Der Einheitsmarkt der Induſtrie⸗ werte lag ſchwächer. Beton⸗ und Monierbau, Zell⸗ ſtoff, Gebhard& Co. und Osnabrücker Kupfer verloren je 2, Fahlberg Liſt 3½ und Gebrüder Krüger 2/½%. Gundlach waren 2 Prozent und Handelsgeſellſchaft für Grundbeſitz 3 Prozent höher. Bankaktien bröckelten ab. Großbank⸗ aktien waren bis auf Berliner Handelsgeſellſchaft (plus /½ ½ bis 1 Prozent niedriger. Weſtdeutſche Bodenkreditanſtalt ermäßigten ſich um)½ Prozent. Steuergutſcheine blieben unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen: Ausg. I: 1938er 99—99,75, 1939er 98,50—99,25, 1940er 96,87— 97,75, 1941er 96,62—97,37, 1942er 96,12—97, 1943er bis 1947er 95,87—96,87. Ausg. II: 1936er 100,37., 1939er 98,255—99.— Wiederaufbauanleihe: 1944/45er 65,62—66,37, 4prozent. Umſchuld.⸗Verband 86,575—87,325. Rhein-Mainische Mittagbörse Schwach. Die Börſe eröffnete heute bei überaus kleinem Ge⸗ ſchäft und am Aktienmartt in ausgeſprochen ſchwacher Haltung. Angeſichts der unſicheren weltpolitiſchen Lage herrſcht allgemein ſtarke Zurückhaltung. Die Bekannt⸗ machung, wonach eine Mitnahme von Auslandswerten nur dann erfolgen kann, wenn die Stücke vor dem 1. Januar 1933 erworben wurden, wirkten über den WMarkt der Auslandswerte hinaus auch auf die übri⸗ gen Gebiete des Aktienmarktes, wenn auch nur ſtim⸗ mungsmäßig. Bei der übrigen Aufnahmeneigung ge⸗ nügten ſchon kleine Abgaben, um durchſchnittlich Ein⸗ bußen von 1 bis 1½ Prozent herbeizuführen. JG Chemiſche Aktien Farben ließen auf 1495%—½(151¼½) nach. Elektro⸗ aktien verloren durchweg Prozent. Licht und Kraft ſogar 3 Prozent. Schwach lagen vor allem Montan⸗ papiere, insbeſondere Hoeſch mit 90,5(90) Prozent. Kunftſeide Aku gingen auf 50¼—50½(51/), Zellſtoff Waldhof auf 107%4(109) und Muag auf 69½%(71½) zurück. Ferner büßten Weſtdeutſche Kaufhof 1 Proz. ein. Schiffahrtsaktien vermochten ſich weiterhin zu be⸗ haupten und Bankaktien lagen geringfügig feſter. Nach den erſten Kurſen ſetzten ſich die Abſchwächungen meiſt leicht fort, ſpäter wurde die Haltung etwas wider⸗ ſtandsfähig. Verſchiedentlich erfolgten auf dem er⸗ mäßigten Stand kleine Rückkäufe, da die reinen Aus⸗ landsaktien, wie z. B. Chade, keine weiteren Ab⸗ ſchwächungen aufwieſen. Der Rentenmarkt blieb bet ſehr kleinem Geſchäft behauptet, man nannte durch⸗ weg die letzten Samstaaskurſe. Schwächer waren le⸗ doch die 6proz. Stahlvereins⸗Bonds mit 101½(102). In der zweiten Börſenſtunde herrſchte weiterhin Geſchäftsſtile. Nachdem vorübergehend verſchiedentlich leichte Erholungen zu verzeichnen waren, bröckelten die Kurſe ſpäterhin angeſichts der nicht mehr zu über⸗ bietenden Umſatzſchrumpfung eher wieder auf den An⸗ fangsſtand ab. Erholt waren Waldhof mit 108% nach 107%. Renten lagen ſtill und kaum verändert, matt waren aber Altbeſitz mit 111½¼(111½), Kommunal⸗ umſchuldung bröckelten um 0,15 Prozent ab. Goſp⸗ pfandhriefe und Stadtanſeihen lagen unverändert, Li⸗ quidationsprandbriefe notierten bei Abweichungen von ½ bis ¼ Prozent unregelmäßig. Auslandsanleihen lagen ſtill, etwas niedriger Ungarn. Valutapapiere konnten ſich etwa auf den ermäßigten Taxkurſen des Wochenſchluſſes behaupten. Tagesgeld war zum Medio etwas gefragt und wurde auf 3(2¼) Prozent erhöht. Metalle Berlin, 14. Ott. Amtl. u. Freiverk. Elektrolyt⸗ kupfer,(wirebars) prompt, eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 52.50; Standardkupfer, loco 46.75; Origi⸗ nalhüttenweichblei 27; Standardblei per Oktober MN Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 18: Remel⸗ ted⸗Plattenzink von handelsübl. Beſchaffenheit 22.; Original⸗Hütten⸗Aluminium, 98—99 Prozent, in Blöl⸗ ken 138; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 144; Rein⸗ nickel, 98—99 Prozent 262; alles in RM. für 100 Kilo. Silber in Barren, zirka 1000 fein, per Kilo 44.75 bis 47.75 RM. Amtl. Preisſfeſtſetzung für Kupfer, Blei u. Zink Berlin, 14. Okt. Kupfer, Tendenz feſter. Or⸗ tober, November, Dezember 46.75 nom. Brief, 46.75 Geld; Januar 36: 47.50 Geld; Februar 36: 48.25 Geld: März 36: 48.75 Geld. Blei, Tendenz ſeſter. Oktober, November, Dezember 24.75 nom. Brief, 24.75 Geld; Januar 36: 25 Geld; Februar 36: 25.25 Geld; März 36: 25.50 Geld. Zink, Tendenz ſtetig. Oktober, November, Dezember 22 nom. Brief, 22 Geld; Jannar 36: 22.25 Geld; Februar 36: 22.50 Geld; März 36: 22.75 Geld; alles in RM. per 100 Kilo. Getreide Rotterdam, 14. Okt. Anfang. Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) per November.75; per Januar 36: .75; per März 36:.65; per Mai 36:.65. Mais (in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) per November 55.50; per Januar 36: 55.75; per März 36; 57.75; per Mai 36: Baumwolle Bremen, 14. Okt. Amtlich. Oktober 1202 Abr.; Dezember 1205 Brief, 1203 Geld, 1204 Abr.; Januar 36: 1209 Brief, 1050 Geld, 1209 bezahlt, 1207 Abr.; März 36: 1216 Brief, 1214 Geld, 1216 bezahlt, 12¹⁵ Abr.; Mai 36: 1225 Brief, 1223 Geld, 1224 bezahlt; Juli 36: 1229 Brief, 1228 Geld, 1229 bezahlt. Ten⸗ denz: ſtetig. Märkte Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 14. Oktober Zufuhren: 127 Ochſen, 63 Bullen, 383 Kühe, 77 Für⸗ ſen, 722 Kälber, 61 Schafe, 503 Schweine, 8 Ziegen. Marktverlauf: Rinder lebhaft, Kälber lebhaft, Kühe kleiner Ueberſtand; Schweine wurden zugeteilt. Preiſe: Ochſen a 42, h 40—41, Bullen a 42, b 41, Kühe a 41 bis 42, 27—35, d 23—26, Färſen a 42, b 41, Kälber a 74—77, pb 68—73, c 64—67, d 54—63, Schweine a1—,. a2 bis e 54, g1 54. Mannheimer Pferdemarkt Auftrieb: 19 Arbeitspferde, 45 Schlachtpferde. Pxeiſe Arbeitspferde 500—1300, Schlachtpferde 50—165 RM. Verlauf ruhig. Badiſche Schweinemärkte Freiburg: Zufuhr 893 Ferkel, 67 Läufer, Preiſe: Ferkel 10—20 RM., Läufer 25—40 RM, das Stück. Wiesloch: Auftrieb 106 Milchſchweine, 33 Läufer. Preiſe: Milchſchweine 28—42, Läufer 44—52 RM. das Paar. Verkauft wurden 40 Stück. Weinheim: Zufuhr 382 Stück, verkauft 252 —75 Milchſchweine—14, Läufer 16—42 RM. das tück. Cement Haimler-Benz Veutsche Erdöl verzinsl. Werte 12. 10. 14. 10 eichsanl, v. 1927 100,12 100.— t. Keichsanl 30 103,— W 97.— 111,12 10,50 93,5• 95.— of DUurlacher Hof. arlsruhe Eichb.⸗Werser-Br. nzinger Union (20.): um, Goid v. lannheim von 27.— Amasensstadt» 26— 90, 90 um Ablös, Altbes.—— Ld Liau. K 1 24 100,50 100.62 om Goldhvo 20— 96 50 0 Goldanl v 30—— o Goldanl v» 26 34.— 94.— yHyp Wechs, Gpf 96,.— Fbt, Hvo Goidhvo 96.25 fankt Liduu.%.40 Goldpfdbr VIII 96.25 Goldofbr Liau Hyp. Liau. Hvp Gdofbr beldmühle Hapier Gesfürel Loewe Eh. Goldschmidt Gritzner-Kayser lingen Grobkraft Mhm. Vz2. kenheim klanfwerke Füssen Harpener Bersbau Holzmann Phil. 100.50 W Bergbau 96,50 96.5 10⁰,75 W15. 97˙25 9 2 Liau. 100.37 fAlz Anteilscheine 6,90 ro Goldkom 94.50 605 96.— 96 Klöcknerwerke Knorr-Heilbronn Liau. 101.— do Gdkom-n 93 2⁵ Boder Liau 100,75 Krafto Mhm 23 100 6⸗ Akt Opi v 26 102,.— n Main Donau23— Stahlv Obl v 27 102.— Farbenind v 28 123,29 ſexih amort innere 4,75 gdo auhg v 90 10,2 hesterr Goldrente 26,— Bagdad— S Goldrente 9,— strie-Ak tien eumulatoren do. Walzmühle Mannesmannröhren Metallgesellschaft bfälz. Mühlenwerke ehein Braunkohle Kheinstahl 1 eütgerswerke Salzwerk Heilhron Sahlinck 10 Schuckert el Schwartz 175,5 eht—0 he 7ellstoff 80.— Motor Werke 121.— Uleht u Kraft 142.— Kleinlein 66,— Ziemens Halske Sinner Grünwinkel 12. 10. 14. 10 Bremen-Besigh. Oel 101,50 Brown Boveri Mhm. 381,50 Heidelbers 117/,37 9 .104.37 HeutscheLinoleumw. 144.62 Ot. Steinzeuge Ffeld 116,.— 93,.— El. Licht& Kratt— 122,— 16 Farbenindustrie 151.— 113,25 123,50 ..— . 30.— Grün& Bilfnger— 111.— Hochtief AG Essen 109.75 es Genubscheine 125,.— Junghans Gebr.— Aschersleben 131,50 Kleinschanzlin Beck 31 167.— 1 Konservenfbr Braun— Lahmeyer Cudwigsh. Aktienbr— 148.— 84 7⁵ 107, doo Meꝛ 3 bark-u Bürgbr. Pirm. 113,50 bfälz Preßhefe Sprit 137,— Kheinelektra Stamm— do. Vorzugsaktien 119,50 Khein-M Honau v2 755 113. 11 55 Storchen 11).— Seilind Wolff Müm 74 95.— 12. 10. 14. 10. . 210,12 210,25 101.50 104,25 104,25 Südd Zucker Ver. Dt. Oele Westeregeln. Zellst Waldh Stamm 109,— 109.25 Bank-Ak tien, Badische Bank.. 122,50 122,50 Baver. Hvp. Wechsel 89,70 65,20 Commerz- Privatbk„— 36.50 9—**.— d—— resdner Ban 9175 85.— 172.—(Aku) Frankft. Hyp.⸗ Bank— bfälz Hvpoth-Bank 84,75 keichsbann. 12.50 Khein Hvpoth Bank 131.— 130 50 Verkehrs-Ak tien 105 105 Bad. AG f Rheinsch. 38— DOt. KReichsb Vz2. 122.87 123.— Versicher.-Aktien 3 Allianz Leben 195,.— 197.— Bad Assecuranzges.—— MannheimerVersich.—— Württ Transportver 36,— 36,— Zeriner Kaszakurso Festverzinsl. Werte 5% Di Keichsanl. 27 10 ,12 100,12 4% do, do. v. 1934 97.62 97.67 Dt Anl, Abl. 1 111,40 111.37 Ut Schutzgebiete 08— 10,10 Piandbrieie 6% pbr Ld Pfdbriefe Anst.R. 19 97.— 6% do do R, 21 97.— 6% do, do Komm. 94,75 R 20 50% preuß Ctrbd. Gdpf 1028 95.37 95 25 5% do Komm. I. 93.75 93./0 f El Bank-Ak tien El für Brauind 121,.— 120,50 2 96 12 130,50 66.5 Berlin- Karlst. Conti-Linoleum Deutsche Erdöl 97.— 97.— 94, 75 Deutsche 113,50 Dynamit Nobel 137.— 131.— 119,50 113•.80 105,75 113, 101.— 119.— 110.— 74.— 97,50 u. W Bank d6 12 Hyp.-Bank 131.— Comm. u pPrivatbk 87.— Ford Motor Ot Bank u Disconto 97.50 67.— ebhard& Co. Ot Golddiskontbank—— t Uebersee Bank 19,70(.75 HDresdner Bank 8,.— 57,— Meininger Hvp Bli 92./5 92.50 keichshank 172,d50 172 37 Khein. Hypoth.-Bank 131.— 130,50 Verkehrs-Aktien HBaltimore Ohio AG. Verkehrswesen 17.75 Alls. Lok. u. Kraitw. 109,.— 119,25 libg.-Amer.-Paketih. 16,.— 15, 75 Hbd.-Südam. Dpfsch.— NorddeutscherLloVYd 17,8 Südd. Eisenbahn lndustrile-Ak tlen Acecumulatoren- Fbr 173,12 172,— Alligem. Bau Lenz 361,— Allgem. Kunstsivde Allg Elektr.-Ges. Aschafflenb. Zellstofl Augsburg Nürnberg 94,50 . Motoren(BMVYY— Baver. Spiegelalas P. Bemberg tergmann Eiektr. 93,——25 ind. 117,25 116,25 Braunk. u. Briketts— Zraunschweig-G. Bremer Vulkan Bremer Wolle Brown. Boverir.— Buderus Eisenwerke 100,75 Conti Caoutschuc 184, Daimler-Benz Deutsch. Alt.-Tel. 1. 7, Deutsch Konti. Gas 126, „„ 7* Deutsche Kabelwk. 11 Linoleum 14 Deutsche Steinzeus— Hürener Metall Dyckern-Widmann El Lieferungen Schlesien Licht und Kraft 131,75 EnzingerUnionwerke 103,50 Farbenindustrie 16. 151.25 beldmühle Papier kelten& Guilleaume„75 Germ Portl Cement erresheim Glas Ges fEl Unternen 124 0 Goldschmidt Th Gritzner. Maschinen 19,70 Gruschwitz. Textil 12. 10. 94.87 12. 10. 14. 10. 14. 10. 18.—— Guano Werke 76,50 Hacketnal Hrant 115.75 Hamburg Elektt. 130,87 Harb Gummi phön. 114,— Harvener Bersbau 111.25 Hedwisshütte 5 5 Heilmannõ Uittmann 32,25 Hiwert Maschinen— Hoesch Eis u Stahl 92,75 Hohenlohe- Werke 50,20 hhilipo Holzmann— Hotelbetrieb 3— Gebr funshans. 64,50 Kahla Porzellan 27,75 Kali Chemie 128, 45 Kaliv Aschersleben— 33.— 17,50 30,50 90, 50 —. 75,25 120.— 51.75 37.57 30,— Tune. Gas. Trans.-Radio—— Ver. Dt. Nickelwerke 123,50 122,— Verl. Glanzst Elberf.—— Ver. Harz. Portl. Ct. Ver Stahlwerke ver Ultramarinfabr 138,50— Vogel Telegr.-Dr 2 Wanderer-Werke Westd. Kaufhof AG. Westeregeln Wf.Drahtincd Hamm—— 12. 10. 14. 10 Wißner Metall.— 114.25 Zellstofi Waldhotf 106,— 109,— Versicher.-Aktien Aachen München. Allianz Allgem. 12. 10. 14. 10. 125,50— 1150,0 1147,0 240•25 241, Allianz Leben. 197.—— Mannh. Versicherung—— Kolonlal-Paplere Dt.-Ostafrika. 99,50 92,75 Neu-Guinea 156,.—— Otavi Min. u. Eisenb 19,37 19,37 61•87 60,25 122.— 120.— 138.50 13/50 23,6“ 23.— Alkall 125,— 124, 87 Berliner Deuvisenkurse Klöcknerwerke 90.— Cl Knorr 105.75 100,50] Konss u Chem Fb 415,75 Geld Brief Geld LDonei Kollmar& lourdan— Kötiz Led u Wachs 104,12 Kronprinz Metall 128 2⁵ Lavmever& Co. 126,75 128,50 Laurahltte 20.25 19,25 Leovold-Grube— Uindes Eismasch 125.— 145,.— Mannesmannröhren Mansfelder Bersbau 117,— Markt u Kühthalle—— Masch'bau Untern 71.— 69,62 Masch. Buckau Wolf 112,— 111.— Maximlianshütte—— Mülheimef Beraw 133,.—— Nordd. Eiswerke 10,50— Orenstein& Koppel 61,.— 30.— Kathseber Waagon— 47.— 136 Khein-Main Donau 113,50— Kheinfelden Kraft 16,.— 116,— khein Braunkohlen 214.75 129.— 105,50 99,12 7 15˙ 116,25 — 2 125,50 25 90, 7 103,62 117.— 6 2 6, 5, Ehein Elektt kKhein Stahlwerke kh Westi Kalkv— Kleheck Montan A46 110,— Kütgerswerke 114.— Zachsenwerk— Sachtleben A8 Salzdetturth Kall Schubeft& Salze 134.— -chuckett& Co..70. -chufth batzenhofe, 104.— Semens& Halske 1069 75 168.— 4,50 Stoehf Kammaarn 102,— 101,6, Stolberger Zinkhütte 75,.—— Südd. Zucher 210,.—— 112,75 111— 115,50 13.— — 1 11,20 147½720 Aegvot.(Alez Kalro) 1 fgVpt. Pid Argentin.(Buenos Aires) lhap Bels(Brüss u Antw.) Brasilien(Kio de lan.) Bulgarlen(Sofia) Canada(Montreal) Dänemark(Kopenhas.) 100 Kronen Danzis(Danzig) England(London) Estland(Kev. Tal.) Finnland(Helsinsf.) 100 finni M Frankreieh(Paris) Griechenld.(Athen) 100 Drachmen Holland(Amsterd u Kott) 100 G lsland(Kevkiavik) 100 is! Kronen ltalien(Romeu Mailand) lapan(Tokio und Kobe) ſugoslav.(Belgr u Zagt) 100 Din Lettland(Riga) Litauen(Kovno/ kaunas) Norweren(Oslo) Oesterreieh(Wien) polen(WarschaufPos) Portugal(Lissabon) Rumänien(Bukatest) Schweden(Stockh u,.) Schweiz(Zür Basel. Bern) 100 F. Soanien(Madt u Barcel.) 100 Pes Tschechoslowakel(Hrag) lürkei(stanhul) Unvaen(Budapest) Uruguav(Montevideo) 1 Gd.-Pes V. St. v. Amerika(Newv.) 1 Dollar 12. Oktober 12,485 0,67 14. Oktobet 12,515 0 68 41.920 .146 .(53 100 Beisa Mitreis 100.e v/a Kanad Doll.454 54.510 100 Gulden 46.910 Hhiund 100 estn Kr 100 Franes 100 Lire ven 100 Latts 100 Lit 100 Kronen 100 Schilline 100 Zlotv 100 Escudoꝰ 100 Lei 10% Kr. 100 K7 tück Pfund henæõ Nationalſozialiſtiſche Staatskunde, Dr. Joh. v. Leers und Dr. Willy Becker, Schulungsbriefe, herausge⸗ geben vom Ruſtinſchen Lehrinſtitut, jeder Brief .90 RM. Verlag Bonneß& Hachfeld, Potsdam. Mit dem Siege der nationalſozialiſtiſchen Welt⸗ anſchauung iſt der Wirrwarr aller bisherigen Staats⸗ auffaſſungen über den Haufen geworfen. Das neue Reich ruht auf den Pfeilern der Weltanſchauung der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei. Seine Staatsform kennen zu lernen, iſt erſte Pflicht eines jeden Gliedes des neuen Reiches. Da iſt es zu begrüßen, daß der Verlag Bonneß&. Hachfeld, Potsdam, ſich die Aufgabe geſtellt hat, in einer Reihe von Selbſtunterrichtsbriefen die Grund⸗ lagen unſeres nationalſozialiſtiſchen Staates aufzuzei⸗ gen. Als Verfaſſer zeichnen Dr. Johann v. Leers, einer der bekannteſten alten Nationalſozialiſten, und Dr. Willy Becker, ein junger Vorkämpfer des deut⸗ ſchen Sozialismus.— Von den geplanten Heften: 1. Grundlagen des Staates; 2. Träger des national⸗ ſozialiſtiſchen Staates; 3. Volk und Wehrmacht; 4. Wirtſchaft und Geldweſen; 5. Der Staatsaufbau; 6. Außenpolitik; 7. Völkiſche Kultur ſind die erſten drei ſoeben erſchienen. Dr. Becker gibt im erſten Brief mit wenigen, aber klaren Strichen einen Grundriß vom Werden der deutſchen Volksgemeinſchaft durch das Wirken der drei großen Männer: Stein, Bismarck, Hitler. Anſchließend umreißt er Hitlers Grundanſchauung als den Bauplan des Dritten Reiches und deckt dabei auf Grund um⸗ Bücher, die wir beſprechen faſſender Geſchichtskenntniſſe den Unterſchied auf zu den voraufgegangenen Staatsformen. Ueberzeugend wird dabei der Nachweis geführt, daß weder die ab⸗ ſolutiſtiſche noch die nationale oder bürgerlich⸗libevale, noch ihre beſondere Spielart: die imperialiſtiſche Staatsform dem deutſchen Volke echte Gemeinſchaft und Geſchloſſenheit zum Wirken wider unſere Feinde in der Welt hat geben können. Aus dieſer Erkenntnis heraus werden in den letzten beiden Abſchnitten des erſten Briefes über Raſſe und Volr und über Volk und Raum die wichtigſten Aufgaben des nationalſozia⸗ liſtiſchen Staates aufgezeigt, die in der Forderung der Erhaltung, Pflege und Sicherung der beſten vaſſiſchen Beſtandteile unſeres Volkes und des ihnen notwendi⸗ gen Nährbodens gipfeln. Dr. v. Leers bringt im zweiten und dritten Brief eine Geſchichte des deutſchen Bauerntums von der Frühzeit bis zur Gegenwart. Er weiſt auf das Bauerntum als die Grundlage unſerer völkiſchen Kul⸗ tur hin. Er zeigt uns die Höhe der bodenſtändigen Kultur in vorgeſchichtlicher Zeit, beſonders die ſeeliſche Einſtellung des nordiſchen Bauern und ſein Boden⸗ und Familienrecht. Es folgen dann Abſchnitte über den wandernden Bauern und ſeine Zuſammenſtöße mit den Römern. Beſonders eindrucksvoll ſind die Schilderungen der Zerſtörung des arteigenen Glau⸗ bens, des Erb⸗ und Eherechtes und der Raſſereinheit der Germanen durch verrömerte Frankenkönige und der mit ihnen verbundenen Kirche. Alle Ausführungen— und das ſei beſonders betont — ſind in rein deutſchem und klarem Stil, unter Ver⸗ meidung aller Fremdwörter und begrifflichen Unklar⸗ heiten gegeben, mit einer Fülle politiſcher und ge⸗ ſchichtlicher Beiſpiele belegt und durch treffliche Ab⸗ bildungen und Karten anſchaulich und eindrucksvoll erläutert. Was die Briefe beſonders auszeichnet, iſt ihr Zuſchnitt auf die Methode Ruſtin. In dieſem Sinne begnügen ſich die Schulungsbriefe nicht damit, den Wiſſensſtoff einſach vorzutragen, ſondern ſie nöti⸗ gen den Leſer zur kräftigen und ſelbſtändigen Mit⸗ arbeit. Durch Stellung von zahlreichen Uebungsfra⸗ gen und Uebungsaufgaben in den einzelnen Kapiteln erhält der dargebotene Wiſſensſtoff die Form eines Schulungsganges, der in vorbildlicher Weiſe und mit größter Gründlichkeit die äußerſt wertvollen Kenntniſſe vermittelt.— Mit dieſem Werk, das ungefähr 9 bis 10 Briefe umfaſſen wird, iſt allen Volksgenoſſen, die um klare Erkenntnis der nationalſozialiſtiſchen Welt⸗ anſchauung ringen, allen, die als Kämpfer und Redner in großem oder kleinem Kreiſe zu ihrer Ausbreitung beitragen ſollen, das denkbar beſte Rüſtzeug für weni⸗ ges Geld in die Hand gegeben. Sein überaus billiger Preis— jeder Brief koſtet.90 RM.— wird ihm weiteſte Verbreitung ſichern. „Der blinde Seher.“ Von Guſtav Kohne. Verlag Gg. Weſtermann, Braunſchweig⸗ 275 Seeiten. Preis.50 RM. Ludwig Beerwirth, der begabte Bauernſprößling, wird, ohne daß es ihm recht zum Bewußtſein kommt, Führer in der großſtädtiſchen Gymnaſtalklaſſe und dann einſtimmig zum erſten Chargierten der geheimen Primanerverbindung gewählt. Durch ſeine fuſtiſche Natur, die an Göſta Berling erinnert, erleidet er aber im ſpäteren Leben Schiffbruch, verliert Stellung und Brot und wird mit 30 Jahren blind. Völlig los kehrt er in ſein Geburtsdorf in und hier wird er durch ſein Wiſſen zum wiriſch lichen Führer ſeiner Heimat. „Herzog Sterngucker“ von Hjalmar Georg Weſtermann, Braunſchweig. 272 6, .80 RM. Der Dichter ſchildert in dieſem Roman die Geſchich Der Held iſt ein kleiz Fürſt des ausgehenden 18. Jahrhunderts, Seine ihn Herzog Sterngucker. De Bernhard von Waltersburg muß als junger f ſeine Hoffnung auf ein zurückgezogenes Gelehrtg daſein aufgeben; der Tod des Thronfolgers Krankheit ſeines Vaters ſtellen ihn früh an die ſeines Ländchens. Er nimmt ſeine Aufgabe ermſt zichtet auf eigene Wünſche, verheiratet ſich nach z Gebote der Staatsräſon und bemüht ſich, nicht das Selbſtverſtändliche zu leiſten, ſondern ſeine h tanen zu beſſeren Menſchen zu machen. Er erleht Schmerz der Enttäuſchung und auch die Freude Erfüllung. Der große Göttinger Gelehrte Lichtenbeg wird ſein Freund, Ekhof, der Vater der deuffeh einer Selbſtüberwindung. tertanen nennen Schauſpielkunſt, der junge Iffland, Hofe. Karl Auguſt von Weimar un Heyne, ſpäter Forſters Gattin, un Magier ſtreifen vorüber. Ties iſt in großen Zügen der Umriß. Ohwohl Roman in der Geſchichte ſpielt und gänge verarbeitet, geht es um zeitloſes Schichſal zeitloſe Wahrheit. Sinnbild dieſes Zeitloſen ſind Herzog Sterngucker die Sterne, denen ſeine ereknnent Liebe gilt und die ihm auf geheime Weiſe Hal Kompaß des Daſeins werden. der Heide zur Kutzleb. wirken an ſeineg d Goethe, Ther d ein bäuerlich L* Veriag und e kreuzbanner- FJmal(.70 Re jowie die Pof 1 Ker beſteh iſfensgebiete Früh⸗Aus geſchichtliche vol lun ämig aan Martemser 73 I Das gut bürgerliche Familienlokal. Auswahlreichen Mittag- u. Abend- tisch von 60 Pfennig an. 45271 K Nebenzimmer noch zu vergeben! inhaber: L. Meister — f 1— 2 44—2 E2— 8 Alle Billards neu bezogen und hergerichtet Buschs Billard-Akademie, N 7, 8 Schöner Sòêl(150 Pers.) noch einige Tôge frei. Theater-Kaffee goid. deden Hlontsg, Donnerstsg Sömstog und Ssonnteg VERIANGERUNG 12. 21775 dadecwellen zulon ennabel meine Speziälitöt ladenhurg- Telef. 358 2 gluückliche Geburt unseres dritten Kindes 4 gicli immer- durch die Kunststr. ⁊u gehen.sich dort recht lange.techt grùndl. die Zu vermieten u Schöne, geräumige 5⸗Zimmer⸗Wohnung m. 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Ständiger Berliner Mitarbeiter: Dr. Johann v. Leers. Berlin⸗Dahlem. Sprechſtunden der Schriftleitung: Täglich 16—17 Uhr (außer Mittwoch. Samstag und Sonntag). Verlagsdirektor: Kurt Schönwitz, Mannheim Druck und Verlag: Hakenkrenzvanner ⸗Verlag und Druckerei.m. b. H. Sprechfmnden der Verlagsdirektion: 14½30 bis 12.00 Uhr(außer Samstag und Sonntaa). Fernſprech⸗Nr tür Verlag u. Schriftleitung: Sammel⸗ nummer 354 21. Für den Anzeigenteil verantwortlich: Arnold Schmid, Mannheim. ZBurzeit iſt Preisliſte Nr. 5 für Geſamtauflage(einſchi achaker⸗ und Schwetzinger⸗Ausgaben aültig. Durchſchnittsauflage September 1935: feppftne zu übernehmen.— Kloſett ſof. zu ver⸗ Angebote u. 6002“ Rt. 1 an den Verl. d..ſtraße 35. 1 Treppe repariert 7²²2 K reinigst Vpotheken entmottet In Großſachſen f10 an der Bergſtraße herrlich gelegene * zu den günſtigſten 4 —— 5 Mmer⸗ ungsſätzen, au Bausback laut Verbaiten ⸗ wie zu Ablöſungs⸗1. 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Teutsch nebsti 10 Enkelhinder Die Beerdigung ſindet am Mittwochnachmittag 3½ Uhr von der Leichen- halle Mannheim aus statt. d Briand ſel guch im italien àa ſelbſt mit a bamals europä unſeligen Folge Am Sonntac r. Er war laßte, dem trüb Landesgrenzen