—9 BWenag und Schriftleitung: Mannheim, u 3, 14/19. Fernſprech⸗Sammel⸗Nr. 354 21. Das„Haten ⸗ —— hanner“ Ausgade à erſcheint al(.20 RM u. 50 Trägerlohn), Ausgabe B Afceini 4 170 RM u. 30 Pfg. Trägerlohn), Einzelpreis 10 Pfg. Beſtelungen nehmen die Träger owie die Poſtämter entgegen. Iſt die Sabigi am Erſcheinen(auch durch höhere Gewalt) ver⸗ e3 beſteht kein Anſpruch auf Entſchädi Regelmäßig er nende Beilagen auf allen Anzergen: Geſamtauſlage: Die 12geſpalt. Milimeterzeile 10 195 Die Ageſpalt. Millimeterzeile im Textteil 45 Pfg. Schwepinger und Weinheimer Ausgabe: Die 12geſpalt. Millimeterzeile 4 Pfg. Die Ageſpalt. Millimeterzeile im Textteil 18 Pfg. Bei Wiederholung Rabatt nach aufliegendem Taärif. Schluß der Anzeigen⸗Annahme: Frühausgabe 18 Uhr, Abendausgabe 13 Uhr, Anzeigen⸗Annahme: Nannheim, 8 3, 14/15. Fernſprech⸗Sammel⸗Nr. 354 21. Zahlungs⸗ und Erfüuungsort Mannheim. Ausſchlietßl. Gerichtsttand: Mannheim. Poftſchegkonto: Ludwigshafen 4960. Verlagsort Mannheim ommen. Dühandlungen 1 letn. Für unverlangt eingeſandte 1 Batrage wird kelne—— 4 Jrüh⸗Ausgabe A Mannheim icdel ſl..b. u 7, 23 ernruf Nr. 22% er, L ,1 Skörper u. Clss ng. Tel. 21985 leyer elektrot. Artikel -Heckel-Straße I sprecher 209 67 eger -Lanz-Str. 37•0 -Nr. 416 41 üdgen adio-Großhandlg. rnsprecher 220 40 enner und Der politiſche Tag D 7, I1 2714 G 10 Der Unter⸗Tage⸗Streik in den Gru⸗ muuh ben von Süo⸗Wales hat ſich immer wei⸗ R ut 3 ter ausgedehnt. Es heißt, daß ſich etwa 10 000 engliſche Bergarbeiter im Streik befinden; die Hälfte von ihnen iſt unter Tage und weigert ſich energiſch, die Stollen zu verlaſſen. Es iſt ſogar unter Tage zu Kämpfen gekommen. Im An⸗ inistraße Nr. 25 mel-Nr. 24455 ifer& Prellei ſchluß an dieſe Feſtſtellung wird in der eng⸗ 9 liſchen Oeffentlichkeit ſtark Stimmung für die Bergarbeiter und gegen die Bergwerksbeſitzer —— in Slo⸗Wales gemacht. Die Situation ſol ſe — ſein, daß mit einem allgemeinen Bergarbeiter⸗ rdt& Co. ausſtand gerechnet werden muß. Wir verweiſen 17. 8 an dieſer Stelle auf dieſe Meldung, um den AKontraſt darzulegen, der zwiſchen den inneren ernrut 241 58½5 iid äußeren Formen des Lebens in zwei hweizer beſteht, die beide in nht allzu weit entfernt von einander— lie⸗ u. Industriebedafſ gen. Man ſtelle ſich vor: In England eine Fan 2810% erregte öffentliche Auseinanderſetzung die zu Verunglimpfung beider Beteiligter führt, denen man Verrat der öffentlichen Intereſſen, amora⸗ ſche Haltung und ähnliches vorwirft. Dabei handelt es ſich um eine Frage, die in erſter inie eine Angelegenheit der Nation iſt, denn die Kohlen der Gruben braucht das ganze Volk; die Frage, wie ſich die Beteiligten über die Entlohnung einigen, kommt, wenn ſie auch für die direkt Beteiligten weſentlich ſcheint, hier in zweiter Linie. mandlungen Bie,, Embll, r Art ꝛernruf 523 36%½% riken hrusier ilenfabriß⸗ Zinger Str. recher Nr. 40 rungen aus den bitteren Erfahrungen der Ver⸗ gongenheit gezogen: Gemeinnutz geht vor Ei⸗ nnutz! Das iſt die Parole, die über allem ſteht. Ein Streik ſtört das Leben der Gemein⸗ ſchaft. Dieſe Gemeinſchaft, hat alſo ihre beſten s ch, 8 6 üfte darauf konzentriert, daß Auseinander⸗ m. b. H. 1 ſezungen dieſer Art von Männern geſchlichtet uckerware werden, bei denen beide Teile gewiß ſein kön⸗ hen, daß ſie gerecht behandelt werden. Denn das erfordert das Intereſſe der Volksgemein⸗ ſchaft, in deren Rahmen beide zu leben gezwun⸗ gen ſind. So werden keine Kräfte, die für das Ganze wichtig ſind, in überflüſſigen, ja ſchäd⸗ lichen Auseinanderſetzungen verzettelt. Bellensird art. in all. Aus nöb. U. Ha SUl rernrui Nr. 246 rbar ekarauer Stt. 120 nsprecher 480% 7* Wir begrüßen es, daß die Juſtiz in Polen im Gegenſatz zur Staatsgewalt und Rechtſprechung einiger weſteuropäiſcher Länder Verſtändnis 8 Cie bafür hat, daß ein Staatsoberhaupt auch außer⸗ m 5 halo der Grenzen ſeines Landes Anſpruch aschinenbau. Schutz ſeines Anſehens hat. Das lschaft m. b. H äfertaler Str. 1 öblatt des uns zur Genüge bekannten Kor⸗ anthy„Polonia“ hatte wieder einmal nichts eſferes zu tun gewußt, als eine Karikatur zu l...ll. 1 peröffentlichen, die eine ſchamloſe Verunglimp⸗ rik iſong des Führers und Reichskanz⸗ 6- Cheliusstr. lers darſtellte. Der verantwortliche Schrift⸗ eiter des Blattes, Puſtelnit, hatte es immer 3 pieder verſtanden, leere Ausflüchte zu finden und ſo ſtand er jetzt zum dritten Male wegen elee ees gleichen Deliktes vor dem Bezirtsgericht in — Fernr. Shh gattowitz. Das polniſche Gericht ließ ſich jedoch nor nasführen und verurteilte den würdeloſen ik Just hetzer zu einem Monat Gefüngnis ohne Be⸗ währungsfriſt. Ein gutes Einvernehmen der H- Tel. 50 beter untereinander ſetzt voraus, daß man straße Nr. 2- gegenfsitige Achtung vor dem hat, was für die —aion Inhalt und Ausdruck des Staates und briklager ver Zdee iſt. Wir freuen uns, daß Polen hier⸗ 31 für das richtige Verſtändnis gefunden hat. ernruf Nr. 2196 ſoziuliſtiſchen Idee-— In Deutſchland hat man die Schlußfolge⸗ 5. Dahrgang Nummer 478 Berlin, 16. Okt.(HB⸗Funk) Der Wirtſchaftsrat der Deutſchen Akademie veranſtaltete Mittwochnachmittag im Hotel Kaiſerhof einen Empfang, dem zahlreiche füh⸗ rende Vertreter des Diplomatiſchen Korps ſo⸗ mie des politiſchen, wirtſchaftlichen und kul⸗ turellen Lebens beiwohnten. Im Mittelpunkt des Empfanges ſtand eine große Rede des Neichsminiſters Kerrl über„National⸗ ſozialismus und Glauben“. In ſeinen von gläubiger Leidenſchaft durchpulſten Aus⸗ führungen zeichnete der Redner ein eindrucks⸗ volles Bild von der revolutionären Idee Adolf Hitlers und dem Gottglauben der national⸗ weitgeſpanntem Rahmen war es ſomit kein Wunder, daß die Teilnehmer, zu deren Auf⸗ nahme der große Saal des„Kaiſerhof“ kaum ausreichte, faſt alle politiſchen, wirtſchaftlichen und kulturellen Ausſtrahlungen des neuen Deutſchland vertraten. Auch das Diplomatiſche Korps hatte ſein Intereſſe durch zahlreiches Erſcheinen bekundet. Der Präſident der Deutſchen Akademie, Ge⸗ neralmajor a. D. Profeſſor Dr. Haushofer, Akademie 1924 in einer Zeit tiefſten Nieder⸗ ganges geſchaffen wurde, um der kulturellen Weltgeltung eines wiederauferſtehenden deut⸗ ſchen Volkes zu dienen. Die Deutſche Akademie wolle bei allen Völkern der Erde Liebe und Verſtändnis für deutſche Kultur wecken. Er wies darauf hin, daß ähnliche Inſtitute in anderen Ländern zum Teil ſchon ſeit mehreren hundert Jahren beſtünden, und betonte abſchlie⸗ ßend, daß auch die Deutſche Akademie für die Jahrhunderte wirken wolle. Der Wirtſchaftsrat der Deutſchen Akademie, der ſich aus hervorragenden Vertretern und Unternehmungen der deutſchen Wirtſchaft zu⸗ ſammenſetzt, hat die Aufgabe, die ideelle und materielle Mitarbeit deutſcher Wiriſchaftsſüh⸗ rer an den Aufgaben der Deutſchen Akademie zu organiſieren und ihre Auslandserfahrun⸗ gen der Weltgeltung deutſcher Kultur nutzlar zu machen. Bei dieſem hochgeſteckten Ziel und nationalſozialismus und Glaube gelungen iſt, Kommunismus und Gott⸗ loſenbewegung niederzuſchlagen und völlig auszurotten. In Deutſchland herrſcht die„nationalſozia⸗ liſtiſche Idee“, wie ſie der Führer ſelbſt bezeich⸗ net. Ueber Ideen zu ſtreiten iſt zwecklos. Ideen kommen aus dem Glauben. Erfolg oder Miß⸗ erfolg entſcheiden über ihre Gültigkeit. Die von Gott gegebene Gemeinſchaft Uns hat die Not zur Beſinnung gezwungen, hat unſere Blicke in eine andere Richtung ge⸗ lenkt. In der Stunde der größten Gefahr er⸗ klang die Stimme eines einſamen, unbekannten Mannes. In dem Chaos der Nachkriegszeit rief der Führer zur neuen Beſinnung, forderte —Dann nahm, von lebhaftem Beifall begrüßt. Reichsminiſter Kerrl das Wort. Der Reichsminiſter für die kirchlichen An⸗ gelegenheiten, Kerrl, beſchäftigte ſich zu Be⸗ ginn ſeiner Ausführungen vor dem Wirtſchafts⸗ rat der Deutſchen Akademie eingehend mit den Stimmen aus dem Auslande, die öfters die Behauptung aufſtellen, das neue Deutſchland ſei chriſtentum⸗ bzw. kirchenfeindlich geworden. Hier liegen Mißverſtändniſſe vor, die durch ver⸗ ſönliche Ausſprache am allerbeſten geklärt wer⸗ den könnten. Denn in ſeltſamem Kontraſt zu ſolchen Stimmen aus dem Auslande ſtehe doch die Tatſache, daß es dem Nationalſozialismus Die letzte Fahrt eines Ozeanrieſen Der 46 439 Tonnen große engliſche Ozeandampfer„Olympic“, der verſchrottet werden ſoll, verläßt Southampton zu ſeiner letzten Ausreiſe Weltbild(M) erinnert in ſeiner Anſprache daran, daß die Donnerskag, 17. Oktober 1935 hörte das deutſche Dolk auf uns! Reichsminiſter ſerrl über õottglauben und nationalſozialismus neue Menſchen, einen Glauben, der Berge ver⸗ ſetzen kann. Dieſer Glaube iſt da geweſen, iſt das Geheimnis unſeres Kampfes und unſeres Sieges, dieſer Glaube, der keine Sache eines Dogmas oder der Geſchichte iſt, ſondern der die neue Botſchaft geboren hat und verbreitete: Nationalſozialismus und Sozialismus ſind in Wahrheit dasſelbe. Das neue Werden liegt in uns, in unſerem Blute.— Das haben wir er⸗ kannt und erlebt, ſo fuhr der Miniſter fort, daß hier die uns von Gott gegebene Gemein⸗ ſchaft liegt, in die er uns hineingeſtellt hat, das Volk, das aus Familie, Sippe und Stamm geworden iſt. Organiſch aus Gottes Willen gewachſen und nicht entſtanden durch irgendwelche Kriege um Grenzen oder Landſtriche. Sinn und Zweck des einzelnen iſt die Na⸗ tion, die Erhaltung ihres Beſtandes, für unz alſo die der deutſchen Raſſe. Nach dieſem Grundſatz geſtalten wir heute das Gemein⸗ ſchaftsleben unſerer Nation. War es nicht faſt ſelbſtverſtändlich, daß wir heute dasſelbe hörten wie Kopernikus vor 400 Jahren: Anathema! Das iſt die Vergottung der Raſſe und unchriſtlich. Aber mit Gott wollen ſie alle zu tun haben und ſie ſtreiten ſich nur um die Form ihres Glaubens. Das geht uns als Staat aber nichts an. Wir greifen in die Majeſtät des Glaubens des einzelnen nicht ein. Die chriſtliche Reli⸗ gion braucht keine Furcht zu haben, wenn ſie ſich in praktiſcher Liebe betütigt. Auf dieſem Boden werden wir uns in einer ideellen Kon⸗ kurrenz immer treffen und im edlen Wetteifer begegnen. Was habt ihr gegen dieſe Lehreꝰ Man kann die Konfeſſionen fragen: was habt ihr gegen dieſe Lehre? Wo kränkt ſie euch? In Wahrheit kränkt ſie die Religion nirgendwo. Wartet doch ab! Ihr könnt ja doch abwarten und ihr werdet es erleben, daß unſere Idee in keiner Weiſe in das Gebiet der Religion kränkend eingreift. Aber ihr werdet gleichzeitig erleben, daß alle Wiſſensgebiete unter der Idee Adolf Hitlers neu erſtrahlen, und von der Er⸗ kenntnis der Raſſenfrage ebenſo ſelbſtverſtänd⸗ lich befruchtet werden wie vor 400 Jahren von der Erkenntnis der Umdrehung der Erde. Kir⸗ chen und Konfeſſionen haben nichts mit den praktiſchen Dingen des Lebens zu tun, ſondern mit denen des Glaubens. Wir überlaſſen es der Religion, das Weſen der Dinge zu erahnen und dogmatiſch zu faſſen. Der NUationalſozialismus ſteht zum poſitiven Chriſtentum Wir verlangen aber, daß ſie nicht gottlos ſind. Denn der Nationalſozialismus be⸗ dingt Gottesglauben. Jeder National⸗ ſozialiſt muß religiös ſein, nur die Form ſei⸗ nes Glaubens iſt ſeine Sache. Der Artikel 24 des Programmes iſt unumſtößlich, der Natio⸗ nalſozialismus ſteht zum poſitiven Chriſten⸗ tum. Ich kenne die Lehre Jeſu und bekenne mich zu ihr als evangeliſcher Chriſt. Ich be⸗ kenne aber gleichzeitig, dag mir die wahre Lehre Chriſti erſt im nationalſozialiſtiſchen Kampf aufgegangen iſt, denn da habe ich er⸗ lebt, was es heißt: Der Glaube kann Berge verſetzen. Weil wir den Glauben hatten, haben wir erreicht, was wir erreicht haben. Nicht weil wir redeten, ſondern weil wir poſitives Chriſtentum lebten, hörte Deutſch⸗ land auf uns. Die Liebe dem Nächſten ge⸗ genüber ſetzten wir in die Tat um, als prak⸗ tiſche Liebe zum Nächſten, den Gott uns ge⸗ geben hat, dem Volksgenoſſen der deutſchen Nation. 4 Mußten die Konfeſſionen nicht einen ſolchen Staat mit Freuden begrüßen? Was aus der Lehre des Chriſtentums herausgewachſen iſt, das fordern wir vom Menſchen. Nicht unſere Taten widerſprechen Gott, wohl aber hat es viele Taten von chriſtlichen Predi⸗ gern gegeben, die ſich zu Gott in Widerſpruch ſetzten. Es gibt allerdings Verbände in Deutſch⸗ land, die mit der Kirche nichts zu tun haben wollen. Wir ſind gar nicht weit auseinander! Das ſind die Geſichtspunkte, erklärte der Mi⸗ niſter, unter denen ich an meine Aufgabe heran⸗ gegangen bin. Als ich mit einzelnen Pfarrern erſt zuſammenſaß, habe ich gemerkt, daß wir gar nicht weit auseinander ſind. Ich habe den katholiſchen Prieſtern geſagt, daß ich nicht daran denke, irgendwie in Glaubensdinge einzugrei⸗ fen. Ich habe den evangeliſchen Pfarrern ge⸗ ſagt, daß ich keinen Wert auf eine Staatskirche lege. Denn ich wünſche mir eine evangeliſche Kirche, die aus innerſter Ueber⸗ zeugung und freiwillig zu unſerem Staate kommt. Und ſie muß dahin kommen, wenn ſie leben will, denn ſie hat mit den gleichen Volksge⸗ noſſen zu tun, mit denen wir zu tun haben, mit der Blutsgemeinſchaft, in die Gott uns hinein⸗ geſtellt hat. Nicht ich, ſondern das Schickſal hat ſie vor dieſe Frage geſtellt, ſie möge ſich in Frei⸗ heit unter dieſe Tatſache beugen. Die Spitze un⸗ ſerer Nation marſchiert, das Gros hat ſich for⸗ miert. Dahinter herrſcht noch Lärm und Streit und das hat man für eine entſcheidende Realität gehalten. Die wahre Realität iſt aber eine in⸗ dere: Dieſes Volk marſchiert mit dem Führer. Ich zwinge niemanden da⸗ zu, mitzumarſchieren. Wenn ihr eure Aufgabe erfüllen wollt, dann müßt ihr mit dem Volke ſein und ihm aufſeinem Wege Stärke geben. Entweder die Kirche marſchiert mit, oder ſie bleibt allein in ihrer abſoluten Kirche und wird eines Tages die Nachhut unſeres Vol⸗ kes am Horizont verſchwinden ſehen. Die neue Leitung der evangeliſchen Kirche Ich habe nach Uebernahme meines neuen Amtes drei Monate nach den Männern ge⸗ ſucht, die geeignet ſind, die Leitung der evan⸗ geliſchen Kirche zu übernehmen. Es war einer der glücklichſten Tage meines Lebens, als dieſe 13 Männer des Reichskirchen⸗ ausſchuſſes und des Ausſchuſſes der altpreu⸗ ßiſchen Union mir eine einſtimmige und ein⸗ mütige Erklärung übergaben. Als ich dieſe Erklärung geleſen habe, habe ich ſie mit der Leitung der evangeliſchen Kirche beauftragt, Männer, die aus allen Lagern der in ſich im⸗ mer noch uneinigen evangeliſchen Kirche kommen. Ich ſage nicht zu viel, wenn ich glaube, daß ſich damit eine Wendung im deutſchen Volke vorbereitet, und daß das deutſche Volk auf die⸗ ſem Wege auch anderen Völkern noch viel zu ſagen haben wird. Die proteſtantiſche Welt ſtand immer unter der Führung Deutſchlands. Die Befürchtung, die im Ausland laut geworden iſt, daß Deutſchland aus der proteſtantiſchen Welt ausſcheiden wird, iſt unbegründet. Noch nie iſt das religiöſe Leben in unſerem Lande ſo lebendig geweſen wie heute, aber wir wiſſen, daß das alles langſam und organiſch wachſen muß. Und ich weiß, daß es wachſen wird, und daß gerade die vergangene Zeit in dieſem Wachstum ihre Frucht tragen wird. Hafurwars anuf weiſs der 9. november 1925 Im zeichen der deutſchen Freiheit/ Der 12. Jahrestag des Ichicklalsmarſches München, 16. Okt. Der Traditionsgau München⸗Oberbayern, der vom Führer beauftragt wurde, die Vorarbeiten zur Durchführung der Feiern anläßlich des 12. Jahrestages des Schickſalsmarſches der Be⸗ wegung vom Bürgerbräukeller zur Feldherrn⸗ halle in Angriff zu nehmen, hat bereits ſeine Arbeiten begonnen. Der 12. Jahrestag des Schickſalsmarſches der Bewegung ſteht im Zeichen der vom Führer für alle Zeiten wiedereroberten Freiheit des deutſchen Volkes. Der 9. November 1935 gilt darum der Auferſtehung der Helden im neuen freien Deutſchland. Deshalb wird im Anſchluß an den Marſch der alten Kämpſer vom Bürgerbräukeller zur Felvherrnhalle am 9. November 1935 die Ueber⸗ führung der 16 Gefallenen in Ehrentempel am Königsplatz erfolgen. Der Weg von der Feld⸗ herrnhalle bis zu den Ehrentempeln ſoll ver⸗ ſinnbildlichen den Sieg und die Auferſtehung der Gefallenen vom 9. November 1923 im Jahre der Freiheit. Auf dem Königsplatz findet zuſammen mit dem letzten Appell die Auferſtehungsfeier der Gefallenen ſtatt. Das neue ſjaus des deutſchen fiandwerks Betriebsappell/ kine nede des Reichsorganiſationsleiters dr. Cey Berlin, 16. Oktober. Am Vottage der feierlichen Einweihung des Hauſes des Deutſchen Handwerks in Berlin hielt Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley in der Ehrenhalle des neuen Hauſes einen Betriebs⸗ appell ab, zu dem die Gefolgſchaften des Reichs⸗ ſtandes des Deutſchen Handwerks und der Reichsbetriebsgemeinſchaft Handwerk angetreten waren. In einer großen grundſätzlichen Rede über Sinn und Bedeutung des Handwerks in der neuen Zeit betonte Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, daß für uns Deutſche das Wort Hand⸗ werk ein jahrhundertealter Begriff geworden ſei. ja, daß es kaum ein anderes Volk gebe, das ein Handwerk in unſerem Sinne habe. Der deutſche Menſch trage den ſchöpferiſchen Gedanken, das fauſtiſche Weſen, das ewig Suchende und Grü⸗ belnde in ſich und von hier ſei der Begriff Handwerk auch gekommen. Würden wir den Begriff des Handwerks aufgeben, dann würden wir uns ſelbſt aufgeben, denn ſtets und immer ſind noch die Erfindungen aus dem Handwerk gekommen, hat die ſchöpferiſche Tätigkeit des Handwerks das deutſche Volk vor anderen hin⸗ ausgehoben. Wir werden, ſo ſagte Dr. Ley wei⸗ ter, die beiden heute beſtehenden Formen der Betriebsgemeinſchaft und der Innungen ſo ver⸗ binden, daß ein Höchſtmaß von Leiſtung heraus⸗ kommt. Der Reichshandwerksmeiſter Schmidt dankte dem Reichsorganiſationsleiter für ſeine Worte und gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß ſie in den Herzen der Gefolgſchaftsmitglie⸗ der Freude und Begeiſterung ausgelöſt hätten. Als äußeres Zeichen des Dankes überreichte er Dr. Ley ein Album mit Bildern vom Reichs⸗ handwerkertag 1935 und ſchloß mit dem Gelöb⸗ nis unwandelbarer Treue zum Führer Adolf Hitler, deſſen Fürſorge nur durch raſtloſe Ar⸗ beit jedes einzelnen gelohnt werden könne. An den Betriebsappell ſchloß ſich eine Beſich⸗ tigung des neuen Hauſes an. JIwei neue ſiaftbefehle Die Unterſuchung des-Bahn-kinſturzunglücks in Berlin Berlin, 16. Okt. Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin teilt mit: Die Ermittlungen in dem Vorverfahren gegen Hoffmann und Genoſſen wegen des Ein⸗ ſturzunglücks beim Bau der Nordſüd⸗S⸗Bahn in der Hermann⸗Göring⸗Straße ſind inzwiſchen mit allem Nachdruck gefördert worden. Nachdem ein Gutachten des von der Staats⸗ anwaltſchaft hinzugezogenen Sachverſtändigen⸗ gremiums ſchwerwiegende Baufehler als Ur⸗ ſache der Kataſtrophe feſtgeſtellt hatte, war die Frage zu klären, wer von den am Bau Betei⸗ ligten im einzelnen die Verantwortung für dieſe Mißſtände zu tragen hat. Mit der Durch⸗ führung dieſer ſchwierigen und zeitraubenden Arbeit wurde Kriminalkommiſſar Moritz vom Poölizeipräſidium Berlin ſeitens der Staats⸗ anwaltſchaft betraut. Es hat ſich inzwiſchen weiter herausgeſtellt, wie eine derartige Häu⸗ fung der verſchiedenſten Fehler über⸗ haupt möglich war: Das Kontrollſyſtem der Reichsbahn über die vergebenen Arbeiten er⸗ wies ſich an dieſer Stelle als unzulänglich. Dies war um ſo verhängnisvoller, als die Or⸗ ganiſation der Berliniſchen Baugeſellſchaft in keiner Weiſe den Anforderungen entſprach, die bei derartigen Spezialarbeiten an ein Unter⸗ nehmen geſtellt werden müſſe. Da ſich inzwiſchen ergeben hat, daß der ſei⸗ Aus der Mottenkijte einer untergegangenen Zeit Vorwort Tauſend Meinungen ſtießen in den Jahren vor der Machtergreifung auſeinander. Und ſo gab es, da der ſorgfältige Deutſche eine beſon⸗ dere Vorliebe für das gedruckte Wort beſitzt, auch tauſend Zeitungen. Alles, was ein Menſchenherz bewegen kann, alles fand ſeinen Ausdruck in den Maſſen der Zeitungen und Druckſchriften. O wie mancher wünſchte heute, daß das Zei⸗ tungspapier, das vor 1933 bedruckt wurde, ber⸗ modert, zerfallen, von Käfern gefreſſen oder verbrannt wäre. Mordhetze der marxiſtiſchen Blätter, vornehme Ueberlegenheit der bürgerlichen, verlogener Kampf im Namen Gottes der tirchlich⸗politi⸗ ſchen, zweideutige, aber zeitgemäße Voraus⸗ ſagungen der aſtrologiſchen, unmögliche Vor⸗ ſchläge in lächerlicher Selbſtgefälligkeit der eigen⸗ brötleriſchen. Dem gegenüber die zielbewußte, uneigennützige, verlachte, oft verbotene, ſchwer um ihren Beſtand ringende, aber erfolggekrönte NS⸗Preſſe. In kurzen Angaben werden wir einiges aus diefem Wirrwarr, der wohl das beſte Spiegel⸗ bild jener Zeit iſt, wieder ans Tageslicht ziehen. Deswegen: damit der heutigen Zeit noch größeres Verſtändnis entge⸗ gengebracht wird; um bei allen Volksge⸗ noſſen Dankbarkeit dafür zu erwecken, daß dieſer Schmutz fortgeräumt worden iſt: um die heute hetzenden und wühlenden Feinde des Volkes auf Grund ihrer früheren Arbeit leichter erken⸗ nen und verfolgen zu können. Es wird manchmal luſtig und manchmal ernſt werden. Leſt, unterhaltet euch und— lernt! 21• Die Silbergäule In den Wirrjahren nach dem Kriege entſtan⸗ den eine Menge Kunſtrichtungen. Und mit ihnen ein großes Gefolge von Zeitungen, Zeitſchriften und Büchern. Nun, dieſer Spuk verſchwand ebenſo ſchnell, wie er gekommen war. Die mei⸗ ſten dieſer oft ſehr jungen Größen meinten, das Chaos jener Zeit könne nur oder wenigſtens am beſten durch ein Chaos der Wörter gekenn⸗ zeichnet werden. Aus der rieſigen Fülle von Richtungen(natürlich ⸗zsmen) wollen wir nur eine herausgreifen, den Dadaismus. Und aus der Menge der verſchiedenen Erſcheinungen nur eine Gruppe, die Silbergäule. Es gab ſo⸗ gar eine Geſchichte des Dadaismus, es gab Ab⸗ handlungen über ſeinen Wert, ſeine Bedeutung und ſeine Notwendigkeit. Darüber zu ſchreiben, wä⸗e die Zeit und das Papier zu ſchade. Das einzige, was uns heute der Dadaismus bieten kann, ſind ein paar luſtige Minuten. Und die wollen wir uns auch nicht entgehen laſſen. Da erſchien alſo damals eine, wie ſie ſich nannte: radikale Bücherreihe, betitelt:„Die Silbergäule“. Wir treffen dort bekannte Namen wi, Kaſimir Edſchmid, Heinr. Mann, Mynona(Landsberger), Paul Verlaine. Eigenartigerweiſe auch der kath. Dichter Franz Johannes Weinrich. Einige dieſer Hefte und Bücher ſind ausacſprochen dadriſtiſch. So zum Beiſpiel das von einem gewiſſen Wagaer: „Jungfrauen platzen männertoll“. Immerhin kein alltäglicher Titel. Ein anderes Erzeugnis heißt:„Die Wolkenpumpe“, oder: „Die Satanspuppe“, erotiſche Verſe uſw.- Den Vogel ſchießt Herr Kurt Schwitters mit ſeiner Anna Blume ab. Ein Buch mit einer Auflage von 13 000, mit einem eigenen Kom⸗ mentarbuch von Paul Steegemann:„Das enthüllte Geheimnis der Anna Blume“. Das Buch hatte einen ſolchen Erfolg, daß ſich Herr Schwitters hinſetzte und einen Anna⸗Blume⸗ Roman ſchrieb: Franz Müllers Draht⸗ frühling. Daß dieſe Dichtungen ernſt genommen wur⸗ den, oder wenigſtens ſollten, zeigen einige Ur⸗ nerzeit in Haft genommene Bauingenieur Joſef Karl Rath innerhalb der Berliniſchen Bau⸗ geſellſchaft nicht, wie auf Grund der erſten Ver⸗ nehmungen angenommen werden mußte, tech⸗ niſcher Oberbauleiter war, ſondern, daß ſeine Tätigkeit einen mehr kaufmänniſchen Charakter hatte, iſt er inzwiſchen auf Betreiben der Staatsanwaltſchaft aus der Haft entlaſſen worden. Gleichzeitig wurde heute Haftbefehl gegen den Reichsbahnoberrat Curt Kellberg und den Reichsbahnbauführer Wilhelm Schmitt erlaſſen und vollſtreckt. Da die Verteidigung bereits jetzt ein umfang⸗ reiches Gegengutachten angekündigt hat, mit deſſen Fertigſtellung früheſtens in etwa drei Wochen zu rechnen iſt, wird ſich der Abſchluß des Vorverfahrens trotz aller gebotenen Be⸗ ſchleunigung noch um einige Zeit verzögern. fierkerſtrafen gegen zudetendeutſche Brünn, 16. Okt.(HB⸗Funk.) In dem Brünner Prozeß gegen vier ehe⸗ malige Mitglieder der Kreisleitung der auf⸗ gelöſten Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Ar⸗ beiterpartei in der Tſchechoſlowakei wurde am 16. Oktober das Urteil gefällt. Die drei Angeklagten Gröger, Richter teile, die Schwitters ſeinem Buch voranſetzt. „Berliner Börſen⸗ Courier“:„Kurt Schwitters iſt einer der ſtärkſten Künſtler....“ „Hannoverſcher Courier“:„ wirken die Leiſtungen Kurt Schwitters mit einem Ernſt und einer Reife, die höchſt angenehm abſticht. Dieſer Künſtler, ohne oberflächliche Gefälligkeit, ſteht ganz auf dem ſicheren Voden eines ehr⸗ lichen und hingehenden Naturſtudiums... Und ſo wirkt er hier als Charakter...“ Und nun einige Proben. Rin ins Vergnügen! An Anna Blume O du, Geliebte meiner ſiebenundzwanzig Sinne, ich —— dir!— Du deiner dich dir, ich dir, du mir,— ir? Das gehört(beiläufig) nicht hierher. Wer biſt du, ungezähltes Frauenzimmer? Du biſt— biſt du?— Die Leute ſagen, du wäreſt,— laß ſie ſagen, ſie wiſſen nicht, wie der Kirchturm ſteht. Du trägſt den Hut auf deinen Füßen und wanderſt auf die Hände, auf den Händen wanderſt du. Hallo, deine roten Kleider, in weiße Falten zerſägt. Rot liebe ich Anna Blume, rot liebe ich dir!— Du deiner dich dir, ich dir, du mir.— Wir? Das gehört(beiläufig) in die kalte Glut. Preisfrage:.) Anna Blume hat ein Vogel. .) Anna Blume iſt rot. .) Welche Farbe hat der Vogel? Das gehört(beiläufig) in die Glutenkiſte. Rindertalg träufelt ſtreichelnd über meinen Rücken. Anna Blume, du tropfes Tier, ich liebe dir! Eine andere Roſtprobe: Der Gefangene Hier darf nicht geſchoſſen werden ſaure Soße gipfelt in ſich ſelbſt. Das Veilchen hat ein Auge, mit dem es grüne Fiſche wimmern rundum ſich eine Leiche von gelben Möven zuſammengebacken. Denn meine Frau hat eine ſehr ſalzige Zunge hinten am Zopf wedelt Schwanz ſaure Sahne... Links zwei eins. Links zwei ein. Zwei eins. Eins. ACHT. Eimer Heute ſtarb ſanft nach langer geduldigem Leiden, plötzlich(Hundeknochen das Gehirn überwälzt 4⸗tau⸗ ſend) mein lieber Mann, unſer guter Vater, Mutter, Großmutter, Urgroßmutter, Sohn und Tochter: Herr Lageriſt Wilhelm, Maria Chriſtine Glotzauge.(Klam⸗ und Judex wurden vom Gericht für ſchu erkannt,„ſich zu Anſchlägen gegen die iſcheth ſlowakiſche Republik vereinigt und ſich daher im Sinne des 82 des Republikſchutzgeſetzes vergangen zu haben“. Gröger als der Haupt⸗ beſchuldigte erhielt 13 Monate, Judex und Richter je ein Jahr ſchweren Kerker mit Strafverſchärfungen. Außerdem wurde den genannten Angeklagten eine Geldſtraſe von ſe ie k kngliſch Aus engliſchen 1000 Kronen auferlegt. Sie verlieren die m bürgerlichen Ehrenrechte und müſſen die ge⸗ mehr klar, welche ſamten Prozeßkoſten tragen. Der vierte Ang prechungen n klagte, Klug, wurde freigeſprochen. Das G richt erklärte, in ſeinem Falle ſei der Tatbe⸗ ſtand des 82 des Republikſchutzgeſetzes nie gegeben. lnregungen Staatsanwalt und Verteidiger werden die imaushehen, daf Nichtigkeitsbeſchwerde und Berufung gegen. n vermindert das Urteil einlegen, ſo daß es erſt nach dem Spruch des Oberſten Gerichtes rechtskrüſtig wird. In fürze Die vier zum Tode verurteilten Me⸗ melländer waren im großen Memellände prozeß verurteilt worden, an die Witwe deſ litauiſchen Spitzels Jeſuttis eine größ Summe zu zahlen. Die oberſte Gerichtsinſte verwies den Einſpruch der Angeklagten an d Kriegsgericht, das ſie von der Zahlung ft on der britiſche mofnahmen beſt beſondere Beglei prach. anzunehm N ſieht, denn de Wegen fortgeſetzten Sittlichkeitsver⸗ ers als der brechens an ſeiner jetzt 13½ Jahre alten ariſchen Pflegetochter verurteilte die A Strafkammer des Berliner Landgerichts den 69jährigen Juden Adolf Oberſky aus Berlin zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. 08 Die Botſchafter Englands und Italiens bei Taval Paris, 16. Oktober(OB⸗Funt). Miniſterpräſident und Außenminiſter Lava hatte am Mittwoch Unterredungen mit dem italieniſchen Botſchafter Cerruti und dem engliſchen Botſchafter Sir George Clerk. den der Miniſte heiten, Eden, Stand nenhang erörter die im Parlamet hinett mit de lanzöſiſche Mi habe. der Flotten regungen beg arakter jedoch weltbild() Addis Abeba ſchützt ſich gegen Bombenangriſſe In kreisrunden Löchern am Stadtgürtel der niſchen Hauptſtadt werden Flugzeugabwehrgeſchit aufgeſtellt, um mögliche Angriffe italieniſcher Bomben⸗ flugzeuge abzuwehren meraffe). Sie war Ein treuer BEAMTeEr und bemüßct, ſeine geſchäfte zu unSeren Zufrie de zufühRen.(Das iſt D36 Zwiébel.)—. Behauptungen, wie die, daß ich nur mit ein 9 9. Hemde bekleidet in den Baum geſtiegen ſei und lich iſt in den Taifunf geleſen habe, habe, ſind unwahr. 4 Nun wird wohl jeder Leſer ſen, was Kulturbolſchewismus if Wir fahren fort! et worden, Im Elſaß will man keine Neger Ein Brief des franzöſiſchen Generals The⸗ veney wirft ein recht eigenartiges Licht auf! „Begeiſterung“, die man auch in manchen ei⸗ en Frankreichs den ſchwarzen Truppen en egenbringt. Er ſchreibt:„Es ſei für jede Staht rankreichs eine Ehre(h, die ſchwarzen un farbigen Truppen in ihren Kaſernen beherher⸗ gen zu dürfen. Viele Städte Frankreichs fi len ſich als ſogar in jeder Wei bevorzugt(). Vor allem aber ſei es befre lich, daß die Bevölkerung der franzö⸗ ſiſchen Oſtgrenze ſich über die farbigen Reaimenter beunruhige.“— Wir meinen, daß es erfreulich iſt, wenn ſich einzelne Teile Frar reichs der immer mehr fortſchreitenden Verne⸗ gerung entgegenſetzen. Gerade hier ſcheint noch das intuitive und urſprüngliche Empfinden von Raſſe und Raſſeeinheit beim Volke vorhanden zu ſein, das den Führern der franzöſiſchen Re⸗ publik verloren gegangen iſt. ** + niſſchen und Kinderzahl. Nach neueſte ſtatiſtiſchen Feſtſtellungen hängt die Zahl de Kinder bei allen Ständen mit dem Bodenh auf das engſte zuſammen. Bei den Induſtri arbeitern waren nach der Volkszählung die milien ohne Garten und ohne Bodenbeſitz dop⸗ pelt ſo häufig kinderlos wie die Familien, die ein kleines Stück Land ihr eigen nennen konn⸗ ten. Ebenſo iſt der Anteil der Familien d Induſtriearbeiter mit vier und mehr Kinder ohne eigenes Land nur halb ſo groß wie b denen mit Bodenbeſitz. Aehnliche, wenn auch nicht ganz ſo kraſſe Gegenſätze ſind auch bei den Landarbeitern feſtzuſtellen. 4 Der Prinz De bon⸗Neapel ve Spanien, wär⸗ Thronfolger. Links Prinz u ſich dahe ſchutzgeſetzes der Haupt⸗ Judex und Kerker mit wurde den trafe von je erlieren die London, 16. Okt. Aus engliſchen Veröffentlichungen wird nun⸗ klar, welches die Vorſchläge Lavals in den echungen waren, die er in dieſen Tagen Entſpannung der Lage führte. Das eng⸗ Kabinett hat ſich am Mittwoch mit den nregungen Lavals befaßt, die darauf sgehen, daß die britiſche Flotte im Mittel⸗ meer vermindert werden ſoll, wenn ſich Italien kinerſeits bereit erklärt, ſeine Truppen in ibyen zahlenmäßig auf ein normales Maß der Taib 3 eſetzes nicht Es liegt bereits eine kurze Meldung vor, wo⸗ gach der britiſche Botſchafter in Paris von ſeiner Regierung angewieſen ſei, dem franzöſi⸗ ſhen Miniſterpräſidenten mitzuteilen, daß die lwendigkeit für die Aufrechterhaltung der der britiſchen Flotte ergriffenen Vorſichts⸗ ahmen beſtehen bleibe. Wenn nicht ganz beſondere Begleitvorſchläge vorliegen, iſt auch kum anzunehmen, daß die Antwort anders usſieht, denn der Vorſchlag Lavals lautet nicht landers als der Vorſchlag, den Muſſolini kürz⸗ lich durch den italieniſchen Botſchafer in London eilte die? machen ließ und der eine glatte Ablehnung er⸗ gerichts den y aus Berlin fünf Aag gas engliſche Kabinett beſchäftigte ſich am iwoch im weſentlichen mit außenpolitiſchen Fragen. Auf der Tagesordnung ſtand zunächſt ds die Verleſung eines umfangreichen Berichtes, al den 75 für llen, Eden, aus Genf über den augenblick⸗ B⸗Funh. n Stand der Sühnemaßnahmen iſter Laval guch London geſchickt hatte. In dieſem Zuſam⸗ en mit dem genhang erörterte das Kabinett die Schritte, ti und dem die im Parlament notwendig werden, um die⸗ e Clertg en Maßnahmen Geſetzeskraft zu verleihen. Wie ferner verlautet, befaßte ſich das Ka⸗ eit mit den Anregungen, die der zöſiſche Miniſterpräſident Laval zum ſſiniſch⸗ttalieniſchen Streitfall am Montag⸗ kbend in einer Unterredung mit dem britiſchen after in Paris gemacht hat. 5 euter zufolge liegt bereits eine Entſchei⸗ des Kabinetts über die Antwort auf den lag Lavals vor, die Stärke der briti⸗ bern. Der britiſche Botſchafter in Pa⸗ id die Antwort noch am Mittwochabend anzöſiſchen Regierung mitteilen. Man ümmt an, daß der Beſuch des franzöſiſchen otſchafters in London am Mittwochnachmii⸗ m engliſchen Außenamt hiermit zuſam⸗ ng. Gewiſſe Schlüſſe über den Inhalt ntwort glaubt Reuter aus der in Lon⸗ amtlichen Kreiſen vertretenen Anſicht zu können, wonach ſich die Lage die Entſendung weiterer kalieniſcher Truppen nach Libyen ih den letzten Tagen nicht gebeſ⸗ ert habe. Man habe Grund, anzunehmen, der Flottenvorſchlag Lavals von anderen kegungen begleitet geweſen ſei, über deren harakter jedoch nichts verlaute. abal hat, wie Reuter weiter meldet, dem kitiſchen Botſchafter gegenüber nichts von einer ltteilung der italieniſchen Regierung an die Weltbild() nbenangriſſe riel der abe gabwehrgeſ niſcher Bom ——..— kunzöſiſche erwähnt, wonach Italien ſich nicht NTEr und ſtetg der Lage ſehe, den Brenner⸗Paß Zuſfrie denbe ihne franzöſiſche Hilfe gegen et⸗ gige Angriffe zu verteidigen. Be⸗ uuntlich iſt in der franzöſiſchen Preſſe be⸗ mwahr. ptet worden, daß der italieniſche Botſchafter Leſer wiſe is mus iſtt Neger zenerals Whe⸗ Licht auf manchen Te Truppen ent für jede Stadt chwarzen un nen beherber⸗ ankreichs fü in jeder Wei i es befremd⸗ er franzö die farbigen meinen, daße Teile Fränk⸗ tenden Verne er ſcheint noch mpfinden von lke vorhande nzöſiſchen Re⸗ Nach neueſte die Zahl de m Bodenbeſi hen Induſtrie ihlung die Fa⸗ odenbeſitz dop⸗ Familien, die nennen konn⸗ Familien de mehr Kindern groß wie bei ſe, wenn auch d auch bei den bon⸗Neapel verheiratet. Thronfolger. lotte im Mittelmeer unter gewiſſen Hochzeit des ſpaniſchen Thronfolgers in Rom Der Prinz Don Juan von Aſturien hat ſich in Rom mit der Prinzeſſin Maria Mercedes von Bour⸗ Der Prinz iſt der dritte Sohn des ſpaniſchen Exkönigs Alfons XIII. von Spaonien, wäre aber infolge des Thronverzichtes ſeiner beiden älteren Brüder der eigentliche ſpaniſche Unſer Bild zeigt die Trauung in der Baſilika der Heiligen Jungfrau der Engel. Aints Prinz Umberto von Savoyen, rechts Exkönig Alfons XIIl. von Spanien. in Paris dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten am Dienstag eine Mitteilung dieſes Inhaltes gemacht habe. Reuter zufolge beſteht jedoch jetzt kaum ein Zweifel, daß Laval in letzter Stunde ſich ernſtlich bemüht, eine verſöhnliche Regelung des italieniſch⸗abeſſiniſchen Streitfalles zu er⸗ zielen, bevor der Völkerbund draſteriſche wirt⸗ ſchaftliche Maßnahmen ergreift. Reuter erin⸗ nert daran, daß der Vorſchlag Lavals, eine Verringerung der britiſchen Flotte im Mittel⸗ ie fonzentration der engliſchen zeemacht 4 knglilche flbiehnung der Vermittlungsbemünungen cavals/ kine entſcheidende rondoner Rabinensſizung (Drahtmeldung unſeres Londoner Korreſpondenten) meer gleichzeitig mit einer Verringerung der italieniſchen Streitkräfte in Libyen auf ihren normalen Stand durchzuführen, im weſentlichen dem Vorſchlag entſpricht, den der italieniſche Botſchafter in London kürzlich in Geſtalt einer perſönlichen Botſchaft Muſſolinis dem engli⸗ ſchen Außenminiſter gegenüber gemacht habe. Der politiſche Mitarbeiter des„Star“ glaubt, es lägen keine Anzeichen dafür vor, daß eine befriedigende Grundlage zur Beendigung des Krieges gefunden worden ſei. Raſche und wirkſame Maßnahmen kine knich ießung der 5anktionskonferenz/ fletikel 1ö iſt bindend Genf, 16. Okt. Die Sanktionskonferenz hat Mittwoch abend in öffentlicher Sitzung die ergänzte Verbots⸗ liſte für Waffenſendungen nach Italien ange⸗ nommen. Der ungariſche Vertreter enthielt ſich der Stimme. Bundesrat Motta⸗Schweiz erklärte zu dem Verbot der chemiſchen und Brandwaffen, dieſe Kriegsmittel ſeien bereits durch das Völkerrecht verboten und ſoll“en des⸗ halb auch nicht nach Abeſſinien ausgeführt werden dürfen. Die Konferenz nahm dieſe Erklärung lediglich zur Kenntnis. Außerdem wurde eine vom Juriſtenaus⸗ ſchuß der Konferenz ausgearbeitete Entſchlie⸗ ßung angenommen, in der geſagt wird, es ſei wichtig, die Maßnahmen, die die Konferenz vorgeſchlagen habe und noch vorſchlagen werde, raſch und wirkſam durchzuführen. Jeder Mit⸗ gliedſtaat des Völkerbundes müſſe die Durch⸗ führung dieſer Maßnahmen nach den Re⸗ geln ſeines öffentlichen Rechts und entſprechend den Zuſtändigkeiten ſeiner Regierung hinſichtlich der Erfüllung vertrag⸗ licher Verpflichtungen bewirken. Es wird daran erinnert, daß die Völkerbundsſtanten durch Artikel 16 des Paktes gebun⸗ den ſeien. Sie hätten deshalb die Pflicht, die erforderlichen Maßnahmen zu treffen, um mit der gebotenen Beſchleunigung den von ihnen übernommenen Verpflichtungen nach⸗ kommen zu können. Zuſtimmende Erklärungen zur Waffenſperre Genf, 16. Okt.(HB⸗Funk) Die Regierungen Polens, Griechenland und Kubas haben dem Völkerbundsſekretariat mitge⸗ teilt, daß ſie der Entſchließung Nr. 1 der Sant⸗ tionskonferenz über das Waffenembargo Folge leiſten werden. Was General Virgin ſagt! Mombaſa, 16. Oktober. Der ehemalige militäriſche Berater des Ne⸗ gus, der ſchwediſche General Virgin, der am Dienstag an Bord des Woermann⸗Dampfers „Uſſukuma“ hier eintraf, erklärte, daß er einzig und allein Addis Abeba verlaſſen habe, weil er die Höhenluft nicht habe vertragen kön⸗ nen. General Virgin lobte weiter die kriegeri⸗ ſchen Eigenſchaften der Abeſſinier, fügte jedoch hinzu, daß ſie leider keine Vorſtellung von den modernen Kriegswaffen hätten und ſich oft an den Feind heranwagten, wenn erfahrenere Truppen ſich zurückhalten würden. Abſchließend ſagte er, daß man noch mit weiteren italieni⸗ ſchen Erfolgen rechnen müſſe, ehe die Italiener weit genug vorgedrungen wären, um einen er⸗ folgreichen Kleinkrieg der Abeſſinier möglich zu machen. Italien macht Front gegen zranktionen flufruf zur Bildung einer inneren flöwehefront/ WDas erwartet Rom? Rom, 16. Oktober. In Italien gibt man ſich über den Verlauf der Genfer Sanktions⸗Verhandlungen keiner Täuſchung mehr hin. Man iſt auf ernſte und einſchneidende Maßnahmen des Völkerbundes gefaßt und bereitet ſich ſchon auf die kommen⸗ den Ereigniſſe vor. Es werden ernſtlich Er⸗ wägungen darüber angeſtellt, wie man der Sanktionsgefahr, die man als unvermeidlich anſieht, begegnen könne. Der Leitartikel des„Giornale'Italia“ vom Mittwoch ſteht im Zeichen des Aufrufs zur Einheit für ganz Italien. Das Blatt verhehlt ſeinen Leſern nicht, daß engliſche Ten⸗ denzen beſtehen, in der erſten Woche nur ge⸗ mäßigte wirtſchaftliche und finanzielle Sank⸗ tionen anzuwenden, in der zweiten Woche ernſte Wirtſchaftszwangsmaßnahmen zu ergrei⸗ fen und nach drei Wochen zur Wirtſchafts⸗ blockade überzugehen. Die letzte Stufe nennt das Blatt jedoch eine unmißverſtändliche mili⸗ täriſche Sanktion mit Angriffs⸗ charakter. Hierauf macht das Blatt beſonders Laval aufmerkſam, der immer erklärt habe, ein Gegner von militäriſchen Sanktionen zu ſein. Man müſſe, ſo ſagt das Blatt, das Verhalten Frank⸗ reichs und des Völkerbundes auf eine derartige Presse-Bild-Zentrale engliſche Maßnahme hin, die zu den ſchwerſten Verwicklungen führen könnte, abwarten. Fi⸗ nanzſanktionen mißt das Blatt mehr den Wert einer italienfeindlichen Demonſtration bei. Es glaubt nicht, daß ſie von praktiſcher Bedeutung ſeien, da Italien niemals Anleihen und Kre⸗ dite im Ausland habe aufnehmen wollen. Es werde ſcharf ſeine eigene Währung überwachen und gerade in dieſen Zeiten der Spannung ſo⸗ fort bar zahlen. Italien habe jedoch auch Außenſtände und eingefrorene Kredite im Aus⸗ land. Wenn es dieſe flüſſig machen könnte, würden alle Schwierigkeiten überwunden ſein. Mit Beſtimmtheit rechnet das Blatt mit dem Ausfuhrverbot einiger Rohſtoffe, die für die Kriegsinduſtrie und das Wirt⸗ ſchaftsleben Italiens von beſonderer Be⸗ deutung ſeien. Dieſe Ausfuhrverbote wür⸗ den jedoch nur beſchränkt ſein, da zwar gerade einige Sanktionsſtaaten Italien wichtige Rohſtoffe entziehen, gleichzeitig aber auf den Abſatz anderer notwendiger Waren nicht verzichten wollten. Weltbild(M) Londons neues Stadtoberhaupt wurde vereidigt Der kürzlich gewählte neue Lord⸗Mayor von London, Sir Percy Vincent, der jetzt im Oberhaus durch den Lordkanzler vereidigt wurde, vor dem Oberhaus Starke italieniſche Fliegertätigkeit apd. Asmara, 16. Oktober. An der Nordfront herrſchte am Mittwoch voll⸗ ſtändige Ruhe. Ein offizieller italieniſcher Hee⸗ resbericht wurde nicht ausgegeben. Es verlau⸗ tet jedoch, daß die Konſolidierung des eroberten Gebietes weiter vorangeht, und daß von Adua und Axum aus die italieniſchen Vorpoſten wei⸗ ter vorgeſchoben werden konnten, ohne auf nen⸗ nenswerten Widerſtand zu ſtoßen. Bei Axum wurde ein neuer Luftſtützpunkterrich⸗ tet. Nach Meldungen der Flieger iſt nunmehr das Gebiet bis Makalle verhältnismäßig frei von feindlichen Truppen. Dagegen muß nach den Beobachtungen der Flieger damit gerechnet werden, daß die Abeſſinier auf der Linie Amba Alaſchi—Sokota, etwa 180 Kilometer ſüdlich der Adua⸗Linie, ſich auf einen energiſchen Wider⸗ ſtand gegen den italieniſchen Vormarſch vor⸗ bereiten. Wie die Flieger melden, werden auf dieſer Linie von den Abeſſiniern tiefe Gräben angelegt und durch Maſchi⸗ nengewehrneſter verſtärkt. Die abeſſiniſchen Soldaten, die unter Füh⸗ rung Haile Selaſſie Gugſa zu den Italienern übergelaufen waren, ſind in drei Bataillone ein⸗ geteilt worden und wurden am Mittwoch, aus⸗ gerüſtet mit italieniſchen Gewehren, unter Füh⸗ Strengt Ihr Beruf Sie an? duf Kaffee Hag umsfellenl rung italieniſcher Offiziere wieder an die Front geſandt. An der Südfront wurden von den Italienern Luftangriffe auf abeſſiniſche Stellungen bei Dolo, Gerlogubi, Burcodi und Dagnerei ausge⸗ führt. Außerdem wurden die Dörfer Taffara und Khatama mit Bomben aus der Luft belegt. Im ganzen warfen die Flieger 300 Bomben ab. Sie wurden in allen Fällen mit Gewehren und Flugabwehrgeſchützen beſchoſſen, konnten je⸗ doch unbeſchädigt zu ihren Stützpunkten zurück⸗ kehren. In Abeſſinien regnet es wieder Asmara, 16. Oktober. Der Vormarſch der italieniſchen Truppen auf der Somalifront gegen Harrar iſt nach Beſet⸗ zung von Gerlogubi kurz vor Golahai wegen ſtarker Regengüſſe zum Stehen gekommen. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß dieſe Regenfälle bis Ende November anhalten. Erbittertes fjandgemenge unter Tage 10 000 Sreikende in züdwales/ Kümpfe mit den§treikbrechern (Drahtbericht unſeres Korreſpondenten) London, 16. Oktober. Der Bergarbeiterſtreik in England nimmt immer kraſſere Formen an. Nunmehr iſt es bereits zu heftigen Zuſammenſtößen zwiſchen organiſierten und nichtorganiſierten Arbeitern gekommen. Auch Polizeikräfte wurden in die Zuſammenſtöße hineingezogen. 10 000 Bergleute ſollen bis jetzt die Arbeit niedergelegt haben. Im Streikgebiet von Südwales kam es am Mittwoch nachmittag zu blutigen Zuſammen⸗ ſtößen zwiſchen Angehörigen des Bergarbeiter⸗ verbandes und gewerkſchaftlich nicht organiſier⸗ ten Arbeitern. Insgeſamt wurden 40 Per⸗ ſonen mehr oder weniger ſchwer verletzt, von denen ſich die meiſten in ärzt⸗ liche Behandlung begeben mußten. Es dürfte in der Geſchichte der Arbeitskämpfe wohl erſt⸗ malig ſein, daß ſich die Zuſammen⸗ ſtöße unter Tage abſpielten. In die Trelewis⸗Grube waren am Mittwoch 70 Ge⸗ werkſchaftler eingefahren, um ſich ihren bereits in der Grube weilenden Arbeitskameraden bis zur Erfüllung ihrer Forderungen anzuſchlie⸗ ßen. Gleichzeitig hatten ſich 150 gewerkſchaft⸗ lich nicht organiſierte Bergarbeiter entſchloſſen, als Streikbrecher in dieſelbe Grube einzu⸗ fahren. Die Folge war ein erbittertes Handgemenge. Als die erſten Verwunde⸗ ten an die Oberfläche gebracht wurden, ſtrömten Tauſende von Menſchen in der Umgebung der Grubenanlagen zuſammen, wobei ſich eine be⸗ drohliche Lage entwickelte. Den in aller Eile herbeigezogenen Polizeiſtreitkräften, die einem regelrechten Steinhagel ausgeſetzt waren, ge⸗ lang es erſt nach längerer Zeit, die unmittel⸗ bare Umgebung der Grube von der erregten Menge zu ſäubern. In der Nine Mile Point⸗Grube, wo die Aus⸗ einandenſetzungen urſprünglich vor fünf Tagen ausgebrochen waren, erzielten die Gewerkſchaft⸗ ler inſofern einen Erfolg, als es der Gruben⸗ verwaltung nicht gelungen war, die Streikbre⸗ cher an ihre Arbeitsplätze zu bringen, weil ſich die Eiſenbahner geweigert hatten, den hierfür vorgeſehenen Zug abzufertigen. Im geſamten Streikgebiet haben bis Mittwochnachmittag ins⸗ geſamt 10000 Bergleute die Arbeit nie⸗ dergelegt. Nach einer neueren Meldung iſt auf der Taff Merthyr⸗Grube die Polizei am Mittwoch⸗ nachmittag mit dem Gummiknüppel ge⸗ gen die Volksmenge vorgegangen. Hier⸗ bei wurden zwei Polizeibeamte ſchwer verletzt. In der gleichen Gegend wurde ein Eiſenbahn⸗ zug, in dem ſich nicht gewerkſchaftlich organi⸗ ſierte Arbeiter befanden, mit Steinen beworfen, wobei kein Fenſter heil blieb. Aehnliche Be⸗ richte liegen aus anderen Teilen von S ü ddwales vor. „Hakenkreuzbanner“— Seite 4 Blick übers Cand 4 Nr. 478— 17. Oktober Planvolle Neulandgewinnung in Baden Arbeitsbeſchaffung, Siedlung und Schaffung neuen Bauerntums— eine waſſerwirtſchaftliche Aufgabe (Eigener Bericht des„Hakenkreuzbanner“) Daß wir in folgerichtiger Fortſetzung unſerer Karlsruhe, 17. Okt. Eine dauernde Bin⸗ dung ſelbſtändiger Arbeitskräfte kann wirkſam nur auf dem Weg der Siedlung erreicht wer⸗ den. Dieſe Siedluna ſetzt in unſerem ena be⸗ gtenzten Raum faſt durchweg Gewinnuna an Reuland oder Bodenverbeſſerungen voraus. Abgeſehen von Waldrodungen, die bei dieſen Maßnahmen nicht an erſter Stelle ſtehen und ſtehen ſollen, handelt es ſich bei den durchzu⸗ führenden Arbeiten im allgemeinen um waſ⸗ ferwirtſchaftliche Maßnahmen, d. h. um ein, planvolle Ordnung im Waſſerhaushalt des Bodens und der Waſſerläufe ſowie um eine Verbefferuna der atmoſphäriſchen Bedingungen durch Bewäſſeruna und Bereannna⸗ Dieſe waſſerwirtſchafilichen Maßnahmen zu⸗ ſammen tragen aleichzeitig zu einer Aende⸗ runa der klimatiſchen Verhältniſſe in einem für die Landwirtſchaft aünſtigen Sinne bei. Das Ziel der geſamien Arbeiten iſt Er⸗ tragserſchließuna, Ertragsſteiae⸗ rung und Ertragsſicheranz wobel als Ertraa das Optimum der möalichen Lei⸗ ſtunasfähiateit des Bodens anzaſtrehen iſt. Auch die an die waſſerwirtſchaftlichen Arbeiten anſchließenden landwirtſchaftlichen Maßnah. men zur weiteren Vorbereitung des Vodens und ſeine Ueberführuna in den Zuſtand höch⸗ ſter Wirtſamkeit müſſen auf den geſamten waſſerwirtſchaftlichen Grundzuſtand obgeſtimmt werden und ſind ebenfalls in der Hauptiſache techniſcher Art. Wirtſchaftsminiſterium ſtellt Stoßtrupp Dieſe an ſich äußerſt dankbare Aufgabe iſt zur Zeit nun allerdings auch ſchwer und beſonders perantwortungsvoll. Es iſt unbedingt nötig, daß alle Reibungsflächen, aller Leerlauf vermie⸗ den wird, und daß keine Hemmniſſe dem ſchöp⸗ feriſchen Schaffen hindernd im Wege ſtehen. Dieſe Vorbedingung iſt durch die Zuſammen⸗ faſſung der bei dieſen Arbeiten zuſammenwir⸗ kenden techniſchen Behörden unter dem Finanz⸗ und liche Maßn Eine weitere Waſſer⸗ und Straßenbau, der Forſtabteilung ſowie der ebenfalls angegliederten Landesſied⸗ lung ſtellt es für dieſen Kampf den Stoßtrupp, welcher den ſchwierigſten Teil der nämlich die Bereitſtellung der zahlloſen leinen und großen, wie aber auch der ganz großen Unternehmungen zu leiſten hat. Aufgabe, Vereinfachung der Organiſation iſt im Zuge der Verreichlichung dadurch erfolgt, daß die geſamten waſſerwirtſchaftlichen Auf⸗ gaben, Landeskultur, Binnenflußbau, Benützung der Waſſerläufe zur Kraftgewinnung, Benüt⸗ zung des Grundwaſſers, mit Ausnahme des ſo⸗ genannten Verkehrswaſſerbaues(Rhein, Main und Neckar) der Miniſterialabteilung für Land⸗ wirtſchaft und Domänen unterſtellt wurde. Da⸗ mit kommt ſichtbar zum Ausdruck, daß das Ge⸗ wäſſer von der Quelle bis zur Mündung ein unteilbares Ganzes iſt. Der Meliorationshauptausſchuß Ein weiterer, organiſatoriſch wichtiger Schritt Dieſe Arbeit werbsloſe wieder einer geregelten vorübergehenden Arbeit zu. Der 3 Boden dient einmal der Stärkung ſchon vor⸗ wurde in der Schaffung eines Meliorations⸗ hauptausſchuſſes gemacht, der auf Anordnung des Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſters für Er⸗ nährung und Landwirtſchaft durch die Landes⸗ regierungen zu bilden war, und der demnächſt für Baden unter Führung des Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſters ſeine erſte Sitzung ab⸗ hält. Dabei ſind unter Meliorationen in Er⸗ weiterung des bis noch vor kurzem üblichen Begriffes allgemein die Arbeiten ſamt Neben⸗ olgemaßnahmen zu verſtehen, die den natürlichen Amen ze des Waſſers durch künſt⸗ ahmen den Bedürfniſſen des jewei⸗ ligen Kulturzuſtandes entſprechend anzupaſſen verſuchen mit dem 5 liche an Ertrag aus dem Boden her⸗ auszuholen. Ziel, das Beſtmög⸗ en führen zunächſt zahlloſe Er⸗ geſunden, uwachs an und Wirtſchaftsminiſterium geſichert, das auf mögilchteit für dieſe Weiſe ſchon ſeit 1933 im Brennpunkt eines ähen und leidenſchaftlichen Kampfes gegen die rbeitsloſigkeit ſteht. Mit ſeinen Miniſterial⸗ abteilungen für Landwirtſchaft und Domänen, bäuerliche Neuſiedlung geſchaffen. Insgeſamt wird dadurch Bauerntum geſichert und neu⸗ geſchaffen. Bodenkulturarbeiten allmähli ch auch dazu kom⸗ men müſſen, dieſen dem Deutſchen Volk nur einmalig gegebenen Boden vor Mißbrauch jeder Art zu ſchützen, iſt einleuchtend. Ohne das freie Spiel der räfte hemmen zu wollen, hat der Nationalſozialismus immer mehr zur allge⸗ meinen Erkenntnis beigetragen, daß es in unſerem en gen Deutſchland ohne wohlüberlegten Plan nicht geht, daß nicht jeder machen kann, was er will, ſon⸗ dern daß die großen Richtlinien beſtimmt wer⸗ den müſſen. as gilt ganz beſonders für die Arbeit am Boden. Planvolle Bodenkulturarbeiten Auch die waſſerwirtſchaftlichen Aufgaben und die Melioration en bedürfen dieſer Führung, die in Baden in der Hand des Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſters liegt. Das Land Baden hat ſchon im Jahre 1933 angefangen, unter die⸗ ſer Führung die großen Bodenkulturarbeiten planvoll zu fördern oder ſelbſt durchzuführen. Die Erkenntnis bricht ſich immer mehr Bahn, daß die Bodenkulturarbeiten und die damit zu⸗ ſammenhängenden waſſerwirtſchaftlichen Auf⸗ gaben im allgemeinen nicht in Einzelmaßnah⸗ men zerlegt werden dürfen, ſondern im Zu⸗ ſammenhang geſ ehen werden müſſen. Es führt in dieſer Hinſicht ein gerader Weg von den zahlloſen überw iegend Einzelmaßnahmen des Jahres 1933 über die Kultivierung der Kraich⸗ bachniederung und die Erſtellung des Schutter⸗ kanals zu dem Großunternehmen der Pfinz⸗ Saalbachkorrektion, an das ſich vorausſichtlich ſchon dieſes Jahr ein weiteres KulturG⸗ unternehme Acher⸗Rench⸗Korrektion, Ausmaßes, die n größten anſchließen wird. Weitere große zuſammenhängende Arbei⸗ ten, wie die Verlegung der Albmündung mit dem Bau von R heinhochwaſſerdämmen, die Be⸗ endigung der Kinzig⸗Korrektion, die Entwäſſe⸗ rung der Schutterniederung, Elz und Dreiſam, im Bodenſeegebiet, nautal, an Gew Arbeiten an der im Do⸗ äſſern des Unter⸗ und Hinter⸗ landes ſtehen teils vor der Ausführung oder werden zur Inangriffnahme in den nächſten Jahren vorbereitet. Schon wird auch wieder an generellen Unter⸗ ſuchungen für eine Bewäſſerung der ſo fruchtbaren und klimatiſch zu den günſtigſen Gegenden Deutſchlands zählenden badiſchen Rheinebene heſſiſchen Grenze ſeit einiger Zeit gearbeitet. Baden in der Rheinkorrektion führend Bei den geſamten Arbeiten in der Rheige niederung handelt es ſich faſt immer um Reſ arbeiten, die noch ſeit der Tullaſchen Rheſſ lorrektion auf ihre Löſung warten. Das bah ſche Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſterium mit der Art, wie dieſe Fragen in großen Zue ſammenhängen einer Löſung zugefüß führend vorangegangen; weiſen doch Arbei unternehmen faſt nicht unternommen werdew. Auch in geſetzgeberiſcher Hinſicht ging das Lanh Baden in dieſen Fragen bahnbrechend vorn indem es die Durchführung dieſer großen Au beiten zu einer Aufgabe des Landes erklärte damit die finanzielle Durchführung überhauht erſt ſicherte. Dadurch, daß ebenfalls auf geſeh lichem Wege die Unterhaltung der ſo 1 0 fenen großen Anlagen in die Hände der ſthaß lichen Vauämter gelegt wurde, iſt es alel möglich, den Beſtand der Anlagen und ih Wirkfamteit unter allen Umſtänden zu erhalleh „Ein beſonders wichtiger Teil der Aufgahe fällt dem Reichsnährſtand, Landesbauernſchg 4 Baden zu, unter deren unmittelbarer Leitung die landwirtſchaftlichen Folgearbeiten h rden, die den waſſerwirtſchaftlich vorbe⸗ Boden erſt in den landwirtſchaftlich brauchbaren Zuſtand bringen müſſen. Sie miß ßen für die Heilung und Kräftigung des Bodens nach der Operation ſorgen. Die Finanzierung Außer techniſchen Fragen liegen noch weittr Aufgaben vor, die ſich z. B. auf die Finanzie rung der Unternehmungen, den Zeitpunkt iuh die Reihenfolge der Durchführung, auf deg tz von Notſtandsarbeitern oder det Au können, den als notwendig erkannten Maße —*—3— organiſatoriſcher oder geſetzgeberiſcheh von der Schweizer his rt werdel, ſlattfind enden So iſt auch 9Uhr herrſcht i i Regierungsbaurat Dr.-Ing. Köhlen ie zah FTrauerkarfen Trauerbriefe Hakenkreuzbanner- Druckerei Heute, 14 Tage nach dem Ableben unserer herzensguten Mutier, jolgte unser lieber Vater, Großvater, Bruder, Onkel und Schwager, Herr Daul Eiie im Alter von 73 Jahren ihr in die Ewigkeit nach. Mannheim(I 5,), Basel, Fiöereld- Barmen, den 15. Oktober 1935 Die fleitrauernden Hinder u. Enhel Die Feuerbestattung findet am 18. Okt. nachmittags 3 Uhr statt. 45030K bie biinge ——— ———— ohnung 1 Schlat- vahrhaft und billig ximmer*—375 ganz mod. ——.—5 Kabeljau —„m. 2pat.-Röste 22.JIIim ganzen Fisch. Pfd. 24 5 2 Schoner 10.— 2 Matratzen 38. 1Wenn- ælmmer Eiche mit Augenesche üfett, Kred. Tisch, 4 Stühle formsch. 1 Küche neuz.einger. m. Büfett. An- richte, Tisch 2 Stünle 1 Hocker 150. lesamipreis 725. Ehestands darlehen A, Baumann 6 1, 7(Breitestr) im Hause Pilz Modell Ab. im Ausschnitt... Pfd. 26% Ferner empfehle: Bratheringe. Literdose 580 gismarcicheringe liter-. 68 5 Rollmops.. Literdose 68 5 fleringe in Gelee Ltr.-D. 723 5% Rabatt. Fernruf 227 48. Tllchlie! Für alle Hdufer Besuchen Sie un⸗ sere Spez.-Abteilg. 21 Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Lokomofivfäührer im Alter von 62 Jahren und 9 Monaten zu sich in keit abzurufen. Frau Sophie Sonns geb. und Ioqmer Gerirud 2 Unr, von der Leichenhalle aus statt. Gott dem Allmãchtigen hat es gelallen, gestern frün.15 Uhr meinen innigsigeliebten Gatten, meinen treusorgenden Vatet, Johann Sohns Mannheim, Meerfeldstr. I3, den 17. Oktober 1935 Die Beerdigung findet am Freitag, den 18. Oktober, nachm. die Ewig- Hölderle Trauer⸗Kleldung Trauer⸗Hüle Reugehanes MANNHI Klchen külin. Wnet säàmtl. Einzelmöbel —— neue le. Uualitãten billigste Preise Tuneman 00 tige Zah L4 — Freibank, Freitag Schlachthoffzz Helfentl. Zahlungserinnerung Monat Oktober 1935 5. 10. Lohnſteuer für September bzw. Kalenderbergah 3058. 10. 10. a) für September bzw. 3. Kalendervierteljahr 1935. b) 1. Eheſtands⸗ 5 15. 10. a) Grund⸗ und Gewerbeſteuer, nebſt—— ſchlag für 3. Rechnungsvier⸗ gern ieg er Zghlungen infolge on⸗ derer Friſtfeſtſe unzen. Richt rechtzei⸗ gahlung hat Aufnahme in die öffentlich aufzulegende Liſte der füumigen Steuerzahler ſowie Zahlung einer in von „ H, des fälli inen e Folge. Außerdem wird der—5 zur 0 8 U Peſen dez Shiwpinen 423404 treibung au eingezogen. ——◻— Mannheim⸗Stadt, Mann⸗ eim⸗Reckarſtavt, Schwetzingen und Weinheim. Zwaängsversteigerungen Donnerstag, den 17. Oktober 1935, nachmittags 2½ Uhr, werde ich im Seenabtſeie Vollſtrecumaswege öffentlich verſteigern: 1 Ausziehtiſch, 1 Korbgarnitur und ſonſtiges. Spreng, Gerichtsvollzieher. Donnerstag, den 17. Oktober 1935, aſgen 6 2½ Uhr, werde ich im Mein lieber Mann, unser guter Vater, Herr duld ertragenem Leiden verschieden. Mannheim(T 3,), den 16. Oktober 1935 in tieier Trauer: hieslgen Friechof statt. Jean Hardunsg ist heute im Alter von 71 Jahren nach langem, mit Ge- Familie Harduns Die Beerdigung findet am Freitag, den 18. Oktober, mittags 1 Unr im 45031K rreiw.feuerwenr MHannheim 18. Oktober, 15 Unr, statt. Unser lieber Kamerad u. langjährig. Mitglied Daul Efie ist im Alter von 73 Jahren gestorben. Die Feuerbestattung findet am— den Es ist Pflicht eines jeden Kameraden, dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen. Sammlung 14 30 Unc an der Lelchenhalle. Das Hommando: Epple. K ieſigen Pfandlokal, u 6, 2, gegen bare tre Swege 40 4. 2⁰ öffent 45 per An 961K- 1 Taſeltlavier, vorausſ. beſtimmt. Boppre, Gerichtsvollzieher. — Freitag, den 18. Oktober 1965, Füllhal. nachmitta•3½ Uhr, werde ich im hieſigen Pfandlokal 6, 2, gegen bare Zabhlung im Bollhreauia ige öffentlch verſteigern: 1 Nühmaſchine 1 Vertilo ferner anb Elie: Belannt⸗ gabe im Pfandlokal: 1 Leit⸗ und m. Kröpfung, 1 Gewindeſchneidemaſch. 1½ BZoll. Endreß, Gerichtsvollzieher. Freitag, den 18. Oktober 1935, nachmittags 2½ Uhr, werde ich im ieſigen Pfandlokal, Zu 6, 2, Arege bare 20 150 im Vollſtrekunaswege öfſentſſch verſteigern: 8 Zimmerbüfeits, 1 Zimmerkreden 1 Bitrine, 1 erſoſeg en(Ope 4 Ferngias, 3 Re⸗ artieé Schaumweine, Stücfüſſer, 2 komb. Eis⸗ üleit, 1 Kuchen⸗ chrank, 1 Klapier(Marke„Joſt“), 1 Schreibmaſchine(„Remington“) u. ſonſtiges. Stephan, Gerichtsvollzieber. Freitag, den 18. Oktober 1955, nachmittags 2½ Ußr, werde ich im ieſigen Pfandlokal, Ou 6, 2, gegen bare Zahlung im Vollſtrecungswege öffentlich verſteigern: ü ſſenſchrank, * 4 Bücherſchrünte, 1 Ka 1 Büfett, 1 Diplomatenſchreibtiſch, uhr, 1 Kinbgärnitur(Leder), Tep. piche, 1 Partie Edelſteine, Möbel aller Art und ſonſtiges. Happle, Gerichtsvollzieher. Sonder- nis ab für vorbildlieh auch lhre Anerkennung en von 16⁰⁰ Kg Mutzlast merkt ma ehen nichts n Am Kkommend W sonnabend Wirag biet—— der Geſamtüb die große Goliatn-—3 15 3 Flugzeuge die benachbarte Gr ein Luftangriff örtliche Luftſchr SSh Su „ 4. ongeordnet. Awsstellonsrarp„ebeſems (n»*„ hatt gearbeitet. eröffnet. bort werden ra ste Zeug- tert. Wo ma sie legt dos be harrt der Ding eignen müſſen. Befehlsſtelle m Menſchen jeder ute Lieferwogen, dde den werden. Sie zigi en gewachſen — fortschritte, 4—— efer- cgemiſchen heura im m 300 bis ic nebenan be und ihre en. Ein ar Im Aebungsg Durch den le Innenſtadt brii das Uebungsgel sführlichen angeben — wir ihnen gern her, sðůnlich gauf der Sondοrschoh Karl Arnold& Co t nandelsgesellte 0 3 3 8 1˙ huſch ſind völli⸗ hat nach erfolg n geräumt, d e Luftſchutzkel Rur hie und de und heraus blic uftſchutzbundes Schuß ſeiner ertreter ſämt Oer Zweck d wie z. B. die Pfinz⸗Saalbach⸗Korrektion u Die Aufgab⸗ die Acher⸗Rench⸗Korrektion einen Umfang aufe dieſem Zuſam wie ſie zur Zeit in Deutſchland in einem Elme onderen Erw⸗ Erfolg der n len Deu liche Pflich bekannt und e fungstriel zes wäre es b griff unmöglic trale einer ſol gungsfahrt in beitsdienſtes beziehen. Die in dem neugebilhen„„„ ten Meliorationshauptausſchuß periodiſch wit Polizeipräſidin dertehrenden Ausſprachen der an Melioralfonen erkehr. Nebe intereſſierten Dienſtſtellen werden auch Aut⸗ fizieren ſieht gungen und Vorſchläge geben und mithelſen eriums, Poliz. als Vertreter d eder als Zuf der Uebun vor, werde fjauptſtadt mannheim A Nr. 478— 17. Oktober 1935 immer um Reß ullaſchen R rten. Das n it in großen Zu⸗ igeführt 1 0 Der Zweck der Aebung n doch Arbeiten Korrektion und Die Aufgaben des Luftſchutzes bedürfen in en Umfan 4 dieſem Zuſammenhang wohl kaum einer be⸗ in einem 4 onderen Erwähnung. Sie ſind— auch ein ommen werden. Erfolg der nationalſozialiſtiſchen Revolution t ging das dun— allen Deutſchen als ſelbſtver ſt än d⸗ ibrechend voran, ieſer großen Me Landes erklärte zrung überhaußt falls auf 75 1 der ſo geſchaf⸗ Hände der ſtaat ſe, iſt es allein lagen und ihne iden zu erhalten, il der Aufgabe ndesban aft telbarer Leitung irbeiten durchge⸗ iche Pflicht der Notwehr hinreichend bekannt und entſpringen dem Selbſterhal⸗ ungstrieb einer vorwärtsſchreitenden Na⸗ ion. Ohne eine Organiſation des Luftſchut⸗ es wäre es bei einem überraſchenden Luftan⸗ Ariff unmöglich, Leib und Leben der Zivilbe⸗ bölterung— vor allem der Frauen und Kin⸗ ber— wirkſam zu ſchützen. Um aber auch praktiſche Erfahrungen für den Schutz gegen Luftgefahr zu ſammeln, wurde von der zuſtändigen Reichsbehörde die Abhaltung einer toßen Luftſchutzübung in Mannheim ange⸗ ownet. 1— or dem Polizeipräſidium nüſſen, Sie muß Das Polizeipräſidium als die für Mann⸗ n ſorgen Aein zuftändige Dienſiſelle ſür den defamten 4 zibilen Luftſchutz iſt natürlich auch die Zen⸗ 4 krale einer ſolchen in einem großen Rahmen flattfindenden Uebung. So iſt auch am Tage einer großen Einſatz⸗ gen noch weiten übung aller Luftſchutzkräfte das Polizeiprä⸗ uf die Finanzie⸗ n Zeitpunkt un hrung, auf den idium Mittelpunkt der geſamten Uebung und Ausgangspunkt für eine Beſich⸗ gungsfahrt in das Uebungsgebiet. Kurz vor n oder des Au hr herrſcht bereits vor den Einzängen des dem neugebilde⸗ zn* 1 z periodiff wir, blizeipräſidiums ein ungewöhnlich lebhafter Verkehr. Neben Polizei⸗ und Gendarmerie⸗ offizieren ſieht man Beamte des Innenmini⸗ eriums, Polizeidirektoren benachbar“er Städte, ertreter ſämtlicher Organiſationen der Par⸗ tei, ſowie zahlreiche Gäſte aus dem Reich, die als Vertreter der zuſtändigen Reichsſtellen ent⸗ weder als Zuſchauer oder als Schiedsrichter nder Uebung teilnehmen. Kraftwagen fah⸗ vor, werden beſonders gekennzeichnet und en in das Uebungsgebiet weiter. ne letzte kurze Informierung der Preſſe⸗ eter, die an Hand des genauen Staodt⸗ les beſonders aufſchlußreich und intereſſant Dann ſteigt man ebenfalls in den bereit⸗ den Kraftwagen, um noch vor Beginn erſten Luftangriffes in das„bedrohte Ge⸗ zu gelangen. uftſchutzrevier unter der Erde uvor werfen wir aber noch raſch einen Blick das für das abgeſperrte Luftſchutzgebiet zu⸗ e Luftſchutzrevier, das ſich bereits in r Alarmbereitſchaft befindet. Am Ein⸗ empfängt uns ein Polizeibeamter, der urch die einzelnen Räume des Luftſchutz⸗ is raſch und ſicher hindurchgeleitet. Denn iſt notwendig. Die zahlreichen Räume des iers gleichen einige Minuten vor 10 Uhr n Bienenhaus. Nach wenigen Augenblicken merkt man ſchon, daß das Kommen und en nichts mit Nervoſität oder Kopfloſigkeit tun hat, ſondern ſich wohlgeordnet planmäßig vollzieht, wie das ja auch Ernſtfalle unbedingt erforderlich wäre. In Räumen der Polizeiwache ſitzt bereits die in Meliorationen rden auch Anie⸗ mund mithelfen erkannten Maß⸗ geſetzgeberiſchek .Ing. Köhlen en nſchaft zur Abfahrt in die gefährdeten Ge⸗ wird ſete bereit. Denn— ſo lautet der Befehl, der liath- Geſamtübung zugrunde liegt— in der Racht vom 15./16. Oktober haben feindliche Flugzeuge die Grenze überflogen. Auf eine kenachbarte Großſtadt iſt bereits vor Stunden An Luftangriff erfolgt. Seitdem iſt für die krtliche Luftſchutzorganiſation Alarmbereitſchaft 1 3 ongeordnet. 100 9˙49 Seit dieſem Zeitpunkt wird hier unten fieber⸗ 5 gaarbeitet. Hier ſchrillt der Fernſprecher, bdort werden raſch Befehle in die Maſchine dik⸗ eug⸗ tert. Wo man hinſieht, alles iſt bereit und bii in der Dinge, die ſich jeden Augenblick er⸗ Wir verlaſſen dieſe wichtige a egnen müſſen. gen, die eblsſtele mit der Gewißheit, daß hier die rennung Menſchen jeder auch noch ſo ſchwierigen Situa⸗ „ Sie zeigt ſion gewachſen ſind. e, die bis Doch zuvor blicken wir noch raſch in den on liefer- bemiſchen Unterſuchungsraum, der S0 0 bis robenan befindet und in dem die Kampf⸗ 31 ſe der abgeworfenen Bomben ſofort unter⸗ utzlast ucht und ihre Beſtandteile feſtgeſtellt werden unen. Ein arbeitsloſer Volksgenoſſe hat hier ltpiel Liebe und Geduld ein Werk geſchaffen, lobend erwähnt zu werden verdient. Im Aebungsgebiet Durch den lebhaften Vormittagsverkehr der Innenſtadt bringt uns unſer Kraftwagen in dos Uebungsgebiet, das völlig ausgeſtor⸗ non angeben ben zu ſein ſcheint. Ganze Straßenzüge der en gern per' weſtlichen Innenſtadt und des Stadtteils Jung⸗ Sonderscho huſch ſind völlig menſchenleer. Die Bevölkerung hat nach erfolgtem Fliegeralarm die Wohnun⸗ old& Co. hen geräumt, die Fenſter geſchloſſen und iſt in h e im ie Luftſchutzkeller und Schutzräume geflüchtet. esellscheft Nur hie und da öffnet ſich leiſe eine Haustüre 5 3 32 20% ud heraus blickt ein Hauswart des Reichs⸗ fiſchutzbundes, der die Verantwortung für den chuß ſeiner Hausbewohner trägt. Blaue 8 Am Mittwochvormittag fand in Mannheim die erſte große Luftſchutzübung ſtatt. Das Uebungsgebiet, das für die Dauer der Uebung polizeilich abgeſperrt war, umfaßte die von k4 bis K4 aus weſtwärts liegenden Qua⸗ drate der Innenſtadt, den Stadtteil Jungbuſch und das geſamte Hafengebiet zwiſchen Neckar und Rhein, in dem insgeſamt etwa 30—40 000 Menſchen wohnen. An der Uebung ſelbſt, deren Geſamtleitung in den Händen des Mannheimer Polizeipräſidenten Dr. Ramſperger lag nahmen ſämtliche Mitglieder der Luftſchutzorga⸗ niſationen, ſowie alle in Sicherheits⸗ und Hilfsdienſt Tätigen, ſowie Polizeikräfte teil. Da das Uebungsgebiet für jeden Verkehr— mit Ausnahme des der lebenswichtigen Betriebe— geſperrt und alle Zugangsſtraßen abgeriegelt waren, lagen alle Straßenzüge völlig menſchen⸗ leer da. Die Bewohner des Sperrgebietes hat⸗ ten ſich während der ganzen Zeit des Alarms — alſo etwa 2 Stunden lang— im Keller auf⸗ zuhalten und die Wohnungen mußten durch Schließen der Fenſterläden verdunkelt werden, ſo daß der Rahmen dieſer Uebung einem Ernſt⸗ falle äußerſtenahe kam. Der Einſatz der einzelnen Sicherheits⸗ und Hilfstrupps vollzog ſich reibungslos und über⸗ raſchend ſchnell und pünktlich, ſo daß die erſte große Luftſchutzübung in unſerer Stadt als ein erfreulicher Erfolg des Reichsluft⸗ ſchutzes und aller beteiligten Organiſationen ge; wertet werden darf. Flaggen, die im erſten Stockwerk zahlreicher Häuſer angebracht ſind, deuten die zahlreichen Luftſchutzkeller an. Unſer Wagen hält vor der Turnhalle in K 6, bei der gleich beim erſten Fliegerangriff wenige Minuten nach 10 Uhr die erſte Fliegerbombe die Straße aufgeriſſen hat. Um den Verkehr in kürzeſter Friſt wieder her⸗ zuſtellen, wird hier die Techniſche Not⸗ hilfe eingeſetzt, der die Aufgabe geſtellt iſt, den Sprengtrichter zu überbrücken. In unmittelbarer Nähe des Einſchlags be⸗ findet ſich eine größere Rettungsſtelle, die wir als erſte beſichtigen. Ein Arzt gibt uns die nötigen Erklärungen. Erſtaunt blickt man um ſich, wenn man durch die ſonſt ſo primi⸗ tiven und einfachen Räume ſchreitet, die in kur⸗ zer Zeit für alle Zwecke der Kranken- und Ver⸗ wundetenpflege hergerichtet wurden. An Ent⸗ giftungsräume ſchließen ſich das Operations⸗ zimmer und weitere Räume zur Behandlung der Gasvergifteten an. Helferinnen des Ro⸗ ten Kreuzes ſtehen neben Mitgliedern der NS-⸗Frauenſchaft, um die erſten Trans⸗ porte in Empfang zu nehmen. Dle ersten Flleserhomnen schlasen ein An der Ecke Dalberg/ Schanzenſtraße, zu der wir uns nun begeben, hat eine Spreng⸗ bombe eine Waſſerleitung beſchä⸗ digt. Hoch ſchießt das Waſſer empor und füllt bald den ganzen Trichter. Ein in der Nähe liegender Schutzraum wird durch das eindrin⸗ gende Waſſer bedroht. Schon ſind Teile des⸗ felben eingeſtürzt, da reißt auch ſchon eine Aufn.: Franck zweite Sprengbombe wenige Meter entfernt das Straßenpflaſter auf und zerfetzt die Gas⸗ leitung. Eine hohe Flamme ſchlägt empor und der eindringende Gasgeruch macht den Aufent⸗ halt in dem in der Nähe befindlichen Schutz⸗ raum unmöglich. Da treffen aber auch ſchon die erſten Sicherheitstrupps auf dem Platze ein und räumen zunächſt die Trümmer der Sprengwirkung weg, um in das Innere des Schutzraumes gelangen zu können. Während die erſten Verletzten und Vergifteten auf Trag⸗ bahren herausgetragen werden, beginnen auch ſchon die kombinierten Gas⸗ und Waſſertrupps mit der Bekämpfung der im Augenblick drohen⸗ den Gefahren. An der Ecke Dalbergſtraße/ Luiſenring ſind zwei Autos zuſammengeſtoßen und in Brand geraten. Die herbeigerufene Feuerwehr, die natürlich bei einer Luftſchutzübung von ſolchem Ausmaß eine ganz bedeutende Rolle ſpielt, behebt raſch und ſicher den Schaden. In⸗ zwiſchen kommen wir wieder in die Innen⸗ ſtadt, wo Gasbomben Dachſtuhlbrände ver⸗ urſacht haben, die von den Hausfeuerwehren in Gemeinſchaft mit dem Reichsluftſchutzbund be⸗ kämpft werden. Das Apollo⸗Theater in Flammen Wenige Meter entfernt bietet ſich unſeren Augen ein Schauſpiel größten Ausmaßes. Die Gunſt der Verhältniſſe hat es ermöglicht, daß an der Stelle, an der früher das Apollo⸗Theater ſtand, ein beſonders gefährdeter Punkt des Luftangriffes angenommen wer⸗ den konnte. An dieſem Platz war es aber auch möglich, alle Organiſationen des Luftſchutzes bei ihrem gemeinſamen Einſatz zu beobachten. Ein Hauseingang wird freigemacht Wenige Minuten zuvor iſt an dieſer Stelle eine Fliegerbombe eingeſchlagen. Es wurde angenommen, daß in Quadrat G 6 ein großer Häuſerblock zuſammengeſtürzt ſei und die eingeſchlagenen Brandbomben ein gro⸗ ßes Feuer verurſacht hätten. Als wir an die Stätte gelangen, dringt bereits beißender Rauch aus den Trümmern und die Flammen lodern empor. Schon ſind aber auch die erſten Löſch⸗ züge von der Feuerwehr zur Stelle und die HB-Bildstock Hilfstrupps ſpüren den Hilferufen vach, die aus den Trümmern dringen. Dann tritt eine moderne Motorſpritze in Tä⸗ tigkeit, die in der Minute über 1000 Liter durch die Schläuche jagt. Hilfsmannſchaften tragen Balken bei, um der drohenden Einſturzgefahr der umliegenden Häuſerfronten vorzubeugen. Dann iſt auch dieſe Gefahr behoben. Im Hafengebiet Wenige Augenblicke ſpäter befinden wir uns ſchon im Hafengebiet, nachdem wir kurz zuvor noch der Kaufmannſchen Mühle einen Beſuch abgeſtattet hatten, bei der ebenfalls ein Brand⸗ herd angenommen worden war. Gegen 11.30 Uhr iſt das Hafengebiet der Mittelpunkt der ge⸗ ſamten Luftſchutzübung. Hier hat der zweite Luftangriff, der wenig nach 12 Uhr erfolgte, den folgenſchwer⸗ ſten Schaden angerichtet. Hier iſt eine Lokomo⸗ tive entgleiſt, dort hat eine Fliegerbombe ein im Hafen liegendes Schiff getroffen. Der Feuer⸗ alarm ruft ſofort die Feuerwehr ſowie das der Hafenverwaltung gehörende moderne Feuer⸗ löſchboot herbei. Vereinter Einſatz aller Kräfte bringt auch in kürzeſter Friſt den er⸗ hofften Erfolg. Nochmals in die Innenſtadt Und dann führt uns der Weg nochmals in die Innenſtadt. Dieſes Mal gilt unſer Beſuch vornehmlich zwei Rettungsſtellen— dem evan⸗ geliſchen Altersheim und dem katholiſchen Bürgerhoſpiz— die ihre Kellerräume für dieſe Zwecke hergerichtet haben. Auch hier zeigt uns der leitende Arzt den Vorgang der Entgiftung und Behandlung der Verletzten und diesmal ThenitSprenefrichtern 135(eohe Luktschurzupung in Hannneim/ Zoel Luftanzriffe/ Zenntausende in kliegerdeckung/ Zusammenarbeit aller Scherheits- und Mikskräkte ſind es ſogar„lebende Beiſpiele“, die er uns zeigen kann. In den Betten liegen bereits die durch Senfgas, Blaukreuz, Gelbkreuz oder andere Kampfſtoffe Vergifteten, um die ſich die zahlreichen Schweſtern und Helferinnen be⸗ mühen. Auch hier verlaſſen wir die Räume mit der Gewißheit, daß dieſe Uebung die Ein⸗ ſatzbereitſchaft aller im Luftſchutz wirkenden Kräfte deutlich unterſtrichen hat. Auf dem Lazarettſchiff Unſer letzter Beſuch galt einem in ein La⸗ zarettſchiff umgewandelten Schleppkahn, der in der Nähe der Hindenburgbrücke auf die Ver⸗ letztentransporte aus den Rettungsſtellen war⸗ tete, um ſie nach dem Hilfskrankenhaus Sandtorf zu bringen. Auch hier zeigt ein Blick in die Lagerräume des Schiffes, daß man in kurzer Zeit und mit wenigen Mitteln aus einem einfachen Kohlenkahn ein brauchbares Lazarettſchiff machen kann. Die wenigen Minu⸗ ten unſeres Aufenthaltes genügen, um uns über alles Klarheit zu verſchaffen. Dann eilt unſer Wagen wieder durch das Uebungsgebiet, das inzwiſchen wieder zum Leben erwacht iſt. Die Luftſchutzübung iſt zu Ende.—— Die Lehre Was aber nicht zu Ende iſt und niemals zu Ende gehen darf, iſt unſere unermüdliche Werbung für den Gedanken des Luftſchutzes. Die Uebung am geſtrigen Tage, die die größte dieſer Art in unſerer Südweſtmart darſtellt, hat gezeigt, daß Mannheim auf dem Gebiete des Luftſchutzes vorbildlich iſt. Das ver⸗ danken wir neben den amtlichen Stellen in erſter Linie dem Reichsluftſchutzbund, deſſen Arbeit durch dieſe Uebung in das helle Licht der Oeffentlichkeit gerückt wurde. Drei Dinge ſind es, die uns bei der geſtri⸗ gen großen Uebung beſonders angenehm be⸗ rührt haben: Der raſche und zielſichere Einſatz aller im Luftſchutz wirkenden Orga⸗ niſationen und Kräfte, die vorbildliche Zuſammenarbeit aller Dienſtſtellen und die hervorragende Diſziplin der Zivilbevölkerung, die dadurch bewieſen hat, daß ſie den Aufgaben des Luftſchutzes volles Verſtändnis und lebhaftes Intereſſe entgegenbringt. Diejenigen aber, die heute immer noch klagen, meckern und nörgeln, mögen ſich ein Beiſpiel nehmen an jenem Hauswart des Reichs⸗ luftſchutzes, der uns auf Befragen ſagte, er glaube durch ſeine Tätigkeit dem Führer und dem Reich mehr helfen zu können, als mit großen Worten. Dieſer Ausſpruch eines kleinen Mannes aus dem Volk ſagt mehr als tauſend Worte. Luftſchutz tut not! Immer wieder müſſen wir dieſes Wort ins Volk tragen, immer wieder für dieſen Gedanken werben, bis auch der Letzte erkannt hat, um was es geht. Denn das leuchtende Ziel aller im Luftſchutz tätigen Volksgenoſſen heißt: Deutſchland, nichts als Deutſchland!—a— Dieſe Fliegerbombe ſchlug beim„erſten Luftangriff“ in der Dalberaſtraße ein. Aujin.: Franck HB-Bildstock Die ſchwere Bluttat in der Anterſtadt Das Mannheimer Schwurgericht tagt Alles drehl ſich um die eine Frage: Mord oder Tokſchlag? Mord und Totſchlag kommen in unſerer Stadt erfreulicherweiſe nicht allzuhäufig vor, weshalb es begreiflich erſcheint, daß die geſamte Bevöl⸗ kerung Anteil nimmt, wenn einmal ein der⸗ artiger Fall vorkommt. Wie ein Lauffeuer ging es am Morgen des 6. Oktober 1934 durch ganz Mannheim, im Hauſe I 3, 18 ſei in der ver⸗ gangenen Nacht ein Mädchen ermordet, und der Mörder ſei— ebenfalls ſchwer verletzt— ins Krankenhaus eingeliefert worden. So lautete ſeinerzeit die Nachricht, Einzelheiten bekannt, nur Vermutungen wur⸗ en laut. Darüber iſt nun ein ganzes Jahr vergangen. Der Täter, der m Erwin Boch, hat ſich jetzt vor dem Mannheimer Schwurgericht wegen Tötung der 20 Jahre alten Irma zu verantworten. Den Vorſitz führt andgerichtsrat Dr. Petters, Vertreter der Anklage iſt Erſter Staatsanwalt Dr. Rud⸗ mann. Die Anklage Die Anklage lautet zunächſt auf Totſchlag nach 8 212, der beſagt: „Wer vorſätzlich einen Menſchen tötet, wird, wenn er die Tötung nicht mit Ueberlegung ausgeführt hat, wegen Totſchlags nicht unter 5 Jahren beſtraft. .... Die vorſätzliche Tötung eines Men⸗ ſchen, für die man Ueberlegung nicht nach⸗ weiſen kann, fällt unter die Strafbeſtimmung des Totſchlags.“ Nach dem Geſetz unterſcheidet ſich Mord vom Totſchlag dadurch, daß bei erſterem die Tötung mit Ueberlegung nicht nur vorbereitet, ſondern auch ausgeführt wird. Der Andrang des Publitums zu Beginn der Sitzung war außerordentlich groß, doch wurde für die Dauer der Verhandlung die Oeffent⸗ lichkeit ausgeſchloſſen, da zur völligen Klärung der Zuſammenhänge die Erörterung verſchiedener intimer Dinge notwendig erſcheint. Boch, der ſtets Wert auf ein gutes Aeußere gelegt haben ſoll, erſchien auch vor dem Schwur⸗ gericht in tadelloſer Kleidung, er macht im gro⸗ ßen und ganzen einen harmloſen Eindruck. Verſtellungskunſt des Angeklagten? Der Angeklagte, der nach der Tat infolge ſei⸗ ner eigenen Verletzungen zunächſt im hieſigen Krantenhaus untergebracht war, mußte— da er angeblich vollkommen die Erinnerung verloren haben wollte in die Heidelberger Klinik über⸗ geführt werden, wo er längere Zeit unter Beobachtung des Pſychiaters Dr. Reichner kimne Jonderleisftung Stemmer-Kaffee vnn.20 Bitte machen Sie einen Versuch, dieser nocharomal., sehr bekömmliche Kaffee wird aueh Sie betriedigen 0% aualſität viel höher wie der Preis 80 stemmer, 0 2, 10 Kunststraße Kut 23624 ſtand. Außer dieſem Sachverſtändigen wohnen der Verhandlung bei: Profeſſor D. Schwarz⸗ acher, Medizinalrat Dr. Götzmann, Ober⸗ arzt Dr. Funke und Dr. Thiemann. Boch wird beſchuldigt, der Irma Haas eine Anzahl Stiche in ſeinem Zimmer mit einem Dolchmeſſer beigebracht zu häben, die ihren Tod herbeiführten. Die an ihm ſelbſt feſtgeſtellten Verletzungen ſoll er ſich nach dieſer Tat ſelbſt zugefügt haben. Das Erinnerungsvermögen— wenn es über⸗ haupt entſchwunden war, darüber werden ſich die Sachverſtändigen noch zu äußern haben—, foll inzwiſchen wieder, wenn auch nicht voll⸗ kommen, zurückgekehrt ſein, ſo daß B. über die Vorgänge berichten kann. Seine Vernehmung nahm lange Zeit in Anſpruch, da alle Einzel⸗ heiten zur Sprache kommen mußten, die ein charakteriſtiſches Bild von dem Zu⸗ ſammenleben der getöteten Haas und dem An⸗ geklagten geben. Wer hat angegriffen? Die Tat ſelbſt und die vorausgegangenen Vorgänge werden von B. eingehend geſchildert. Danach haben ſich die beiden im Spätjahr 1933 kennengelernt, es wurde bald eine intime Freundſchaft daraus, doch beſtanden von An⸗ Aufn.: Franck HB-Bildstock Auf dem Heck des Lazarettſchiffes werden die Augen eines Gasvergifteten ausgewaſchen. fang an große Spannungen da die Haas eht eiferſüchtig geweſen ſein ſoll. Auch am Oktober 1934 gab es wegen eines anderen Mädchens Streitigkeiten. Die Haas hatte keine Luſt, abends auszugehen, man ging zuſammen in die Wohnung des Angeklagten in T 3, 18. Nach weiteren Plänkeleien ergriff die Haas einen Aktenſtecher und brachte damit dem Boch zwei Stiche in die rechte Bruſtſeite bei. Er wehrte ab, riß aus dem Nachttiſch das Dolch⸗ meſſer heraus. Daß er damit auf die Haas blindlings eingeſtochen hat, davon hat er nur einen„ſchwachen Schimmer“. Er verlor das Bewußtſein vorübergehend, ſah aber dann das Mädchen blutüberſtrömt neben ſich. dabei ein blutiges Meſſer, da habe er aus vor dem Gefängnis ſeinem Leben ein Ende machen wollen. Er mußte zwei oder drei Verſuche ma⸗ chen, brachte ſich Stiche in die Bruſt und den Hals bei, öffnete ſich mit einer Raſierklinge die Pulsadern an beiden Armen, bis er endgültig beſinnungslos wurde. An die Unterhaltung durch die Tür mit dem Sohne der Vermieterin, die gegen ½10 Uhr aus ſeinem Zimmer einen langanhaltenden ſchrillen Schrei vernahmen, kann er ſich„nur ganz dunkel erinnern“. So lautet die Darſtellung des Angeklagten. Die Verletzung des Angeklagten Danach wurden zunächſt die beiden Aerzte Dr. Funke und Dr. Thiemann vernommen, die den Verletzten ſofort in Behandlung bekamen und die Verſorgung der Wunden vornahmen. (Irma Haas war auf dem Transport geſtor⸗ ben.)„habe an der linken Halsſeite zwei dicht nebeneinander liegende oberflächliche Schnittwunden gehabt, die von einem ſcharfen Gegenſtand(Raſierklinge) herrühren können, außerdem eine Wunde in der linken Bruſt⸗ ſeite, die aber nach ihrer Breite von einem Meffer und nicht von einem runden Aktenſtecher herſtammen müßte. Auffallend ſei das eigenartige Beneh⸗ men des Angeklagten geweſen. Er rea⸗ ierte auf nichts, die Wunden wurden ohne arkoſe vernäht, ohne daß B. irgendwelche Schmerzäußerungen zeigte, was auf den großen pſychiſchen Schock zurückzuführen ſei. Erſt nach fünf Tagen fing er wieder an zu ſprechen, bis dahin verſtändigte er ſich ſchriftlich mit ſeiner Umgebung. Im Krankenblatt iſt nur von einer Wunde die Rede, ſo daß es auf alle Fälle zwei⸗ felhaft erſcheint, daß der Angeklagte zwei Stiche von der Haas erhalten haben ſoll, wenn er auch behauptete, er habe mit dem Dolch in die gleiche Wunde geſtochen. Belaſtende Zeugenausſagen Die Vernehmung der 22 Zeugen nahmen den ganzen Nachmittag in Anſpruch. Die Vermie⸗ terin mit ihrem Sohn machen ihre präziſen Angaben. Es treten Bekannte auf, die den Boch in einem hieſigen Café kennen gelernt hatten, wo er als„Kavalier“ auftrat. Das Verhältnis zwiſchen Irma und ihm wird immer gleich geſchildert, die Zuneigung, die heute ſehr groß war, konnte ſich morgen in Haß verwandeln. Die Tote wurde als ziem⸗ lich leichtfertig Kitenn wenn ſie auch nach Ausſagen von Arbeitskameradinnen im Geſchäft geſchätzt und beliebt war. Sie war auffallend hübſch und B. äußerte ſich verſchie⸗ dene Male, er würde ſie ſo zurichten, daß ſie kein anderer Mann mehr will. Wenn auch kein Grund zur Eiferſucht vorlang, ſo verſtand ſie doch den Mann dazu zu reizen, das wurde auch von früheren Liebhabern beſtätigt. Anderer⸗ ſeits wollte die Mutter der Haas das Ver⸗ hälinis mit B. nicht dulden, da er auf ſie einen Einfluß ausübe. Ein Zeuge, er ihr auch kurze Zeit naheſtand, 35 dieſe Darſtellung: Sie habe keinen feſten Charakter gehabt, es ſei darauf angekommen, ob ſie in guter oder ſchlechter Geſellſchaft war. Verſchie⸗ denen Zeugen gegenüber habe ſie geäußert, ſie würde ſehr gerne von Boch weggehen, aber er habe in dieſem Falle mit Totſchlagen gedroht. Alle Aeußerungen, die der Angeklagte nach Ausſagen der Getöteten Bekannten gegenüber gemacht haben ſoll und die ihn heute ſchwer be⸗ laſten und ſeine Tat als lang geplant erſcheinen ließen, ſtritt er mit den Worten ab:„Ich kann mich nicht daran erinnern“. Ein ſonderbares Licht auf die Beziehungen zwiſchen der Haas und dem Angeklagten wirft auch die Tatſache, daß die Haas ihn im Auguſt 1934 wegen Diebſtahls anzeigte. Er war vier Tage in Haft, nach ſeiner Entlaſſung drohte er ihr mit Totſchlag, er würde ſie hinbringen, wo ſie hingehöre und erſtattete Anzeige wegen eines Verbrechens nach§ 218. Nach ihrer Am⸗ neſtierung kam man Häliniffe wieder zuſammen. Im Laufe des Verhältniſſes ſollen nach An⸗ ſicht verſchiedener Zeugen„(allerhand Be⸗ merkungen“ gefallen ſein, die auf eine große Spannung zwiſchen den beiden ſchließen ließen, doch will keiner dem Boch die Tat zu⸗ getraut haben, und daß die Irma mit dem Aktenſtecher angeblich zuerſt angriff, dazu hätte ihr der Mut gefehlt. Die Donnerstag⸗Sitzung wird mit den Gut⸗ achten der Mediziner beginnen. Aufin.: Franck Das Apollo⸗Theater brennt.. HB-Bildstock .., aber nur während der großen Luftſchutzübung Jugend unter Hitlers Fahnen Große Jugendkundgebung in Neckarau/ Kreisamtsleiter Pg. Böttcher ſpricht Dieſer Tage hallten die Straßen Neckaraus wider vom Marſchtritt brauner Kolonnen— Lieder der jungen Bewegung klangen auf, Landsknechtstrommeln ertönten mit dumpfem Klang: Im Schein der Fackeln marſchierte die deutſche Jugend Neckaraus, marſchierten HJ, DI, BdM, BdMJ. Schon vor Beginn der Kundgebung war der Marktplatz von den am Aufmarſch unbeteiligten Volksgenoſſen dicht umſäumt. Nach der Flaggenhiſſung erklangen in bunter Folge Sprechchöre, Worte der Einzel⸗ ſprecher, Lieder der HJ und des BdM, die vom Glauben, vom Wollen und vom Kampf der un⸗ ter Adolf Hitler geeinten und für Adolf Hitler marſchierenden Jugend zeugten. Der Gefolg⸗ ſchaftsführer der Hᷓ Neckarau ſprach Jierauf vom Sinn und Zweck dieſer Kundgebung. Kreis⸗ amtsleiter Pg. Böttcher ſtellte in ſeinen Aus⸗ führungen feſt, daß die Hᷓ in der ganzen Welt ein Begriff geworden ſei und es deshalb töricht wäre, noch immer abſeits zu ſtehen. Vielmehr könne jeder deutſche Junge und jedes deutſche Mädel ſich mit Stolz zu dieſer Jugend Deutſch⸗ lands bekennen. Eltern und Erzieher ſollten froh ſein, daß die Organiſation der H3 ihre Kinder zu geſunden, kräftigen, mutigen und wi⸗ derſtandsfähigen Deutſchen im Sinne des Na⸗ tionalſozialismus erziehe. Und weil ſie das wolle und leiſte, habe ſie auch ein Recht auf die deutſche Jugend als Geſamtheit. Er richte daher an die Eltern den Appell, ihren Kindern den Weg in die HJ nicht mehr länger zu ver⸗ ſperren, damit dieſe ihre Aufgabe an der ge⸗ ſamten deutſchen Jugend erfüllen könne. Nicht beſſer könne man den Dank an Adoljf Hitler abſtatten, als der Auforderxung zu gehorchen: Für die Einheit der Jugend, hinein in die HIJ! Nach dem Gefang des Horſt⸗ Weſſel⸗Kiedes und des Liedes der Jugend wurde die Flagge eingeholt und die machtvolle Kundgebung durch den Gefolgſchaftsführer ge⸗ ſchloſſen. 70 Jahre alt Ihren 70. Geburtstag feiert am 17. ds. Mis. bei guter Rüſtigkeit Frau Chriſtine Rahm, geb. Feiſt,] 3, 2. Wir gratulieren! Goldene Hochzeit. Georg Adam Fleck und ſeine Ehefrau Chriſtina, geb. Böhl, Ratſchrei⸗ bergaſſe 9, feiern am heutigen Tage das Feſt der goldenen Hochzeit. Wir gratulieren! Anordnungen der NSTAP Anordnungen der Kreisleitung An alle Stadt⸗ und Landortsgruppen! Die Ortsgruppen haben ſofort„Wille und Weg“, Monat Otktober, im Zimmer 2 der Kreispropagandao⸗ leitung abzuholen. Kreispropagandaleitung. An alle Stadt⸗ und Landortsgruppen! Die Ortsgruppen haben ſofort den Schulungsbrief für Monat Oktober auf der Kreisleitung, Zimmer Nr. 2, abzuholen. Kreisſchulungsamt. Politiſche Leiter Friedrichspark. 17. Oktober, 20.30 Uhr,„Fliegen ⸗ den Holländer“, C 3, 20, Zellenabend der Zellen 1.. Deutſches Eck. 17. Oktober, 20.15 Uhr, Sitzung ſämtlicher Politiſchen Leiter in der Geſchäftsſtelle. Waldhof. 17. Oktober, 20 Uhr, Sitzung fümtlicher Politiſchen Leiter und Blockhelfer im Lokale„Reuen Bahnhof“(Krafft). Dienſtanzug. Rheinau. 17. Oktober, 20.30 Uhr, Sitzung der Bloc und Zellenleiter der Zelle 3 ſowie fämtl. Rheinauer Betriebszellenobleute bei. Stein. Strohmarkt. 18. Oktoher, 20.30 Uhr, Lichthilder⸗ vortrag von Pg. Marſch„Der Weg des W 3 kreuzes“ im großen Saale des„Siechenbräu“,.. Kein Wirtſchaftsbetrieb! Eintritt 20 Pfg. Alle Volls⸗ genoſſen ſind eingeladen. 5 Humboldt. 18. Ottoper Zellen⸗ und Blocleiterſhmg in der Geſchäftsſtelle, Zimmer 4. Zelle—54 um 19.45 Uhr; Zelle—10a um 20.30 Uhr; Zelle i— um 21.15 Uhr. Mitgliederliſten mitbringen. Jungbuſch(Zelle 11). 18. Oktober, 20.30 Uhr, Lioa. verſammlung der Quadrate M 4, 5, 6 und zin Lokal Schulz, H 4, 8. Jungbuſch(Zeue 7 und). 18. Oktober, 20.30 Zellenverſammlung aller Pag. und Hausleiter im kal Volz, Holzſtraße 19.— Feudenheim. 17. Oktober, 20.30 Uhr, in der T halle„Badenia“ Lichtbildervortrag„Der Weg d Hakenkreuzes.(Schulungsabend Pflicht).. An alle Einheiten! M 4 a, Zimmer 73, BdM untergau 171. Das Ausſtelungsmaterial muß b 19. Oktober auf dem Untergau abgegeben werden. 17. Oktober, Mütterſchulung für die Sozialreſeren⸗ 4 tinnen in der Mütterſchule, L 2, 9. Rheintor. 18. Oktober, 19.25 Uhr, Antreten Zeug hausplatz. untergau 171(Muſtk⸗, Sing⸗ und Sprechchor), Ge⸗ ſamtprobe aller Gruppen am 18. Oktober, 20 Uhr. Antreten: Muſik auf dem Untergau, N 2, 4; Grußhe Lindenhof am Gontardplatz(19.15 Uhr); Sprechchot 4 an der Heilig⸗Geiſt⸗Kirche(19.45 Uhr). Mütterſchulung der Sozlalreferentinnen I. 2, 9. 19. Oktober, 16 Uhr, in F 6, 4 Beſichtigung für den in 42 31 BdM. 3 Die zum Nühen Weſtſtadt und Almenhof 65/171). beſtimmten Mädel kommen nicht nach E 6, ſonden in den Heimabend nach L. 2, 9. 3 Feudenheim. 18. Oktober, 20.15 Uhr, Beſpr im Heim. Es erſcheinen alle Führerinnen und Gelh verwalterinnen. Für alle anderen iſt um 20 Uhr Turnen. 180 DAð Waldhof. 18. Ortober, 20 Uhr, Sitzung ſümtlichet Straßenzellen⸗ und Blockwalter im Lokal„Freiſchüt', 44 Luzenberg, Untere Riedſtr. 32. Arbeitsſchule der DAß. Meldeſchluß für Lehrgünge Anmeldungen dos liebt der und Vortragsreihen am 18. Oktober. in C 1, 10, Zimmer 8. Strohmarkt. Siehe unter Politiſche Leiter. Friedrichspark. Die zum Marſchblock gehörenden Walter und Warte treten 20. Oktober, 7 Uhr vorm, auf dem Zeughausplatz an. Mundvorrat iſt 4 nehmen. Anzug: Soweit vorhanden, Dienſtanzug mit Brotbeutel und Feldflaſche, ſonſt Zivilanzug mit Armbinde und DAF⸗Mütze. 4 NS⸗Frauenſchaft Strohmarkt. Siehe unter Politiſche Leiter. Rheinau. 17. Oktober, 20.30 Uhr, Zellenſitzung h Stein. Mitarbeiter nehmen vollzählig teil. NAT Urlaubertreffen am Samstag, den 19. Ottober 1 Wie ſchon bekanntgegeben, müſſen 1 Del kung der Unkoſten für Saal und Muſik(Tan muſik von.30 bis 3 Uhr) 30 Rpf. erhoben wet den. Eintrittskarten ſind unbedingt im Vot verkauf, und zwar bis ſpäteſtens Frei tag abend, bei folgenden Vorverkaufsſtelle 8 reisamt, L 4, 15, Völkiſche Buchhandlun DAß⸗Ortsgruppendienſtſtellen. Der A n termin iſt einzuhalten. Eintriſts karten an der Abendkaſſe werden nur beſchrä verausgabt. Bezüglich der Verteilung der eit zelnen Urlauber und deren Verwandten un Bekannten verweiſen wir auf unſere Bekann machung vom 16. Oktober. Die Bergführer Bernhard und G. Kimberger, Lechbruck, ſin im Friedrichspark anweſend. Volksmuſikabend am 27. Oktober Am Sonntag, den 27. Oktober, findet Nibelungenſaal unſere erſte Großveranſtaltu und zwar ein Volksmuſikabend, ſtaft Mitwirkende ſind: Das Luiſe⸗Heuber⸗Quarteitz Ludwigshafen, mit Zither⸗ und Gitarren⸗Be gleitung, das Landſchaftsorcheſter der Fach gruppe VII des Reichsverbandes für Vollz mufik e.., Pfalz⸗Saar, Mandolinen⸗ und Gi tarrenvereine, zirka 100 Spieler, Zafew nika⸗Orcheſter Mannheim⸗Ludwigshafen, zürnn 60 Spieler, Zither⸗Club 1914, Ludwigshafen Soliſten: Ehriſtian Kilgus, Zither, und Schm kenbecher, chromatiſche Harmonika. Der Eiſ trittspreis iſt ſehr niedrig gehalten und betn 30 Rpf Sämtliche i i Außerdem werden unnumerierte 15 Rpf. ausgegeben. Karten ſind im Vorverka erhältlich: Kreisamt, L 4, 15, Völkiſche andlung, DAF⸗Ortsgruppendienſtſtellen, aut, Wäſche⸗Speck und Lutz, R 3. Ortswarte Die Abrechnung der Monatsprogramm hat unverzüglich zu erfolgen. Programmhe werden nicht mehr zurückgenommen. „ Achtung, Kdỹ⸗Wanderer! 53 KoF⸗Wanderer treffen ſich am Samst 19. Oktober, abends 20.30 Uhr, im Friedrich park. Wichtig für die Teilnehmerinnen des Kurſes 20 „Fröhliche Gymnaſtik und Spielee“ Donnerstag in der Liſelotte-Schule. Die Teil“ nehmerinnen des Kurſes„Fröhliche Gymnaftil und Spiele“ jeweils Donnerstags in der Liſen lotte⸗Schule wollen davon Kenntnis nehmen, daß der Kurſus bereits um 17.30 Uhr beginnt, und nicht wie im Wochenprogramm angegeben um 19.30 Uhr. Sämtliches vorhandene Auz⸗ ſtellungsmaterial iſt am 17. und 18. Oktober jewells von 18—20 Uhr auf dem Bann, Schlageterhaus, abzuliefern bzw. bei umfang⸗ reicheren Ausſtellungsgegenſtänden anzumelden. Bannorcheſter. Das geſamte Bannorcheſter iſt an 17. Oktober, 20.15 Uhr, im Heim, 6 7, 25. 185 3 nun den mor bet und ſich e moriſtiſch mit auch jetzt noch —5 Salon flöpfe zuſamn ziſchelnden St helm den Zn würde, wenn Iſt nieman würdigen Ge dem Kaiſer n freimütigem 2 3 ſich habe und gleich der beſt Der Monarch nem Uebermu untenntnis de geber? Ach, ur ahrenen Män u ſolchem W. Gefahr, die kai von ihnen mac ſchenden Gnad zder Unabhängi Rüchen ihres Der Kaiſer getreten, wo der es ſich nic nicht“ kaiſerlich gel Wagner ſp ghend neben der weiterſpielt. F. auf dem Kaiſer obachtet hätte. mungen. Dann klungen. Leiſe Hireundes, und an den Tiſch z Während au men, während den Tiſch gru ſeinem letzten Württemberg; Der König hat fohlen, die Na⸗ Verſahren. Ich erfahren und k. ganz auf michen nen in kurzer, bigen Sammet und grünſeiden ſchuhen. Stellen Hberjägermeiſte Kladderadatſchg und ſeinen grar tief erſchüttert, blick und den außerdem noch etwas von aber och nie. ein eleganter S ſchreckend abweſ Der Kaiſer ſt. nichts, wie er ſie iſt vergnügt, ur wie immer auf Abends iſt gr ner Mitglieder r ſierten Kamerad hoch, bei jeden ehr Witz verſ Kiderlen, immer legen, ſpielt mit ſiſchen Zwillinge üwurſt zuſamn gemeine Gaudiu Aicht aus. In d Aachen des Kaiſe Rur einer füh Münnern, die w Philipp Eulenbr er lächelt, wenn aber er beteiligt Scherzen. Er lie aber liebt es au flokratiſches Gefi ben. Dies kindl Weit, ſcheint ihn fammelten Män zur kaiſerlichen Schmerz blickt er Prinz noch, den wunderte! Wie teit, wie ſchwer burchzuſprechen. propheten Langfam geht Kabine ſchreibt e * uhr,„Fli, akenkreuzbanner“— Seite 7 er Zellen 1 U. Die bunte zeite X Nr. 478— 17. Oktober 1939 5 Uhr, Sitzung zeſchäftsſtelle. tzung ſämtlicher Lokale„Neuen ———— 1 . itzung der Bloa⸗ 7 ämtl. Rheinauer 4 Pfg. Alle Volls⸗ aiſerliches Spielzeug Blockleiterſthm Zelle 4 Der Kaiſer iſt ausgezeichneter Laune, als er hr; Zelle 11—14 nun den morgendlichen„Turnunterricht“ veen⸗ ringen. bet und ſich entfernt, den Zurückbleibenden hu⸗ Moriſtiſch mit dem Finger drohend. Die lächeln 5 auch jetzt noch, und erſt, als er in dem Zugang um Salon verſchwunden iſt, ſtecken ſie die Röpfe zuſammen, und nun hört man aus den ſchelnden Stimmen eine Erbitterung, die Wil⸗ elm den Zweiten wohl machdenklich ſtimmen würde, wenn er ſie hörte. Iſt niemand da unter den erfahrenen und wWürdigen Geſandten und Generälen, der ſich dem Kaiſer nahte und ihm mit offenem und ſteimütigem Worte ſagte, daß er Männer vor tober, 20.30 ausleiter im hr, in der Tun „Der Weg ht). orhandene Aus· 4 Oktober jewells Schlageterhaus, w. dels unſ 4 ich habe und keine Marionetten? Iſt niemand izumelden. da, der ſich überlegte, daß ſolch ein Wort zu⸗ 7 2 eich der beſte Dienſt am Kaifer ſelber würe. Der Monarch iſt noch jung und handeit in ſei⸗ em Uebermut, ohne trän/ ende Abſicht und in Untenntnis der Folgen. Wozu hat er ſeine Rat⸗ geber? Ach, unter all dieſen würdigen und er⸗ hrenen Männern iſt niemand, der den Mut in ſolchem Wagnis hätte. Alle fürchten ſie die Gefahr, die kaiſerliche Gunſt zu verlieren, leiner hon ihnen mag leben ohne den Strahl der herr⸗ ſchenden Gnade, und ſo erſchöpft ſich ihr gan⸗ Unabhängigteitsſinn im Tuſcheln hinter dem ücken ihres Herrn. Der Kaiſer iſt währenddeſſen in den Salon getreten, wo Graf Eulenburg— der einzige, ber es ſich nicht gefallen läßt, im„Turnunter⸗ Aicht“ kaiſerliches Spielzeug zu ſein— am Flü⸗ ger Wagner ſpielt. Der Kaiſer ſetzt ſich ſchwei⸗ hend neben den Freund, der, ohne aufzublicken, Weiterſpielt. Für eine Viertelſtunde lang liegt üf dem Kaiſer eine Ergriffenheit, die niemand ahnen würde, der ihn vorhin auf dem Deck be⸗ hhachtet hätte. So ſchnell wechſeln ſeine Stim⸗ uüngen. Dann hat auch dieſes Gefühl ausge⸗ lüngen. Leiſe berührt er jetzt die Schulter des Aeundes, und als dieſer aufblickt, bittet er ihn, un den Tiſch zu kommen und zu erzählen. das liebt der Kaiſer Während auch die übrigen nun hereinkom⸗ „während man ſich zwanglos um den run⸗ u Tiſch gruppiert, erzählt Eulenburg von em letzten Jagdaufenthalt beim König von lrttemberg; er berichtet mit jenem Sinn für das Heitere, der den Kaiſer ſo entzückt:„Abends ren wir beim König zum Souper befohlen. König hatte einen neuen Jagdanzug be⸗ ſohlen, die Nachbildung eines Koſtüms ſeiner Uerſahren. Ich hatte von der Anordnung nichts erfahren und konnte darum die Ueberraſchung hanz auf mich wirten laſſen. Die Herren erſchie⸗ len in kurzer, ſpinatgrüner Facke mit gleichfar⸗ ligen Sammetaufſchlägen, gelben Kniehoſen taterial muß b ſeben werden. ie Sozialreſeren⸗ 4 Antreten Zeut · Sprechchor). Ge⸗ oktober, 20 Uhr. N. 2, 4; Gruphe Uhr); Sprechchor r ). zialreferentinnen ichtigung für Die zum Nähen ich E 6, ſonden tor, Veſpregung 1 innen und Geld⸗ iſt um 20 uhr itzung ſümtlicher okal„Freiſchüt“ W5 iß für Lehrgünge 1 r. Anmeldungen je Leiter. block gehörenden r, 7 Uhr vorm,, vhorrat iſt mit Dienſtanzug mit Zivilanzug mit he Leiter. Zellenſitzung b ihlig teil. lnd grünſeidenen Strümpfen und Schnallen⸗ en 19. Oktober ſchuhen. Stellen Sie ſich zu dieſen Farben den üſſen 1 Del⸗ Hherjägermeiſter von Plato vor mit ſeinem lila feroßen Kladderadatſchgeſicht, ſeinem hellblauen Kneifer und ſeinen graumelierten Igelhaaren. Ich war tief erſchüttert, meine Herren, von dieſem An⸗ blick und den der Sieben Schwaben, die ſich außerdem noch in dieſer Tracht befanden— ſo etwas von abenteuerlichen Beinformen ſah ich er Ahhei noch nie. Ich habe einmal ſüdameritaniche ten. Eintrit Wellenſittiche mit geſtutzten Schweifen geſehen eihiß 9 die ſahen ungeſähr ſo aus. Der Gedante ar ja nicht übel, aber zu einem ſogewählten Kofküm gehört auch ein elegantes Aeußere und in eleganter Schneider. Beides war hier er⸗ reckend abweſend.“ Der Kaiſer ſtrahlt. Das iſt die Art des Be⸗ ichts, wie er ſie liebt. Er lacht und ſcherzt und Oktober i vergnügt, und»die Hofgeſellſchaft mit ihm, ober, findet wie immer auf dieſen Fahrten. dhen nieends iſt große Galavorſtellung verſchiede⸗ une ner Mitglieder der Hofgeſellſchaft vor den amü⸗ ſterten Kameraden. Das Niveau iſt eben nicht er der Fach hoch, bei jedem beſſeren Studentenult wird s für Vollz⸗ mehr Witz verſchwendet, der dicke Geheimrat Aöerlen, immer luſtig, nie um Einzelfälle ver⸗ lgen, ſpielt mit dem Grafen Görtz die ſiame⸗ ſchen Zwillinge, die mit einer großen Zerve⸗ latwurſt zuſammengewachſen ſind. Um das all⸗ emeine Gaudium zu erhöhen, macht einer das icht aus. In das Dunkel tönt das dröhnende Lochen des Kaiſers. Rur einer fühlt ſich in dieſer Geſellſchaft von 30 Minnern, die wie Kinder ſpielen, unfrei. Graf Völkiſche Bu Pöflipp Eulenburg ſteht am Kamin in der Ecke, ienſtſtellen, e ſähelt, wenn die anderen ihm zutrinten, 3. aber er beteiligt ſich nicht an den gemeinſamen Schenzen. Er liebt das Leben und die Freude, gher liebt es auch, Grenzen zu wiſſen, die ari⸗ Sroara fokratiſches Gefühl und Geſchmack zu ziehen ha⸗ en ih Dies kindliche Amüſterſpiel geht ihm zu Peit, ſcheint ihm zu der Würde der hier ver⸗ rer! ſammelten Männer, ſcheint ihm erſt recht nicht am Samste Fur kaiſerlichen Würde zu paſſen. Nicht ohne im Friebrich, Schmerz blickt er auf ſeinen Kaiſer. Iſt das der Prinz noch, den er vor fünf Jahren ſo heiß be⸗ wundertet Wie ſprunghaft iſt deſſen Fröhlich⸗ keit, wie ſchwer iſt es, mit ihm ein ernſtes Wort burchzuſprechen. des Kurſes Spiele“ Langtam geht er aus dem Salon. In ſeiner Kabine ſchreibt er einen Brief an ſeinen Freund m Sanne der grsue Ein Zeitbild aus der Regierung Wilhelm ll. Bernhard von Bülow, der in dieſen Tagen fern in Rom weilt:„Es ſcheint mir doch notwen⸗ dig, Dich auf die Veränderung im geiſtigen und ſeeliſchen Zuſtand unſeres lieben Herrn binzuweiſen.. Es wird mir⸗ ſchwer, Dir dieſe Beobachtung mitzuteilen, aver Du begreifſt, was ich meine. Wir ſteuern der Zeit entgegen, in der ſich zeigen wird, ob der Kaiſer oder die Epoche ſtärter iſt... ich fürchte, daß er unter⸗ liegt. Ich möchte ihm ſoviel ſagen, aber dann ichnürt mir ſein Kalifentum die Kehle zu, wenn ich im Augenblick noch glaubte, Harun al Ra⸗ ſchid vor mir gütig im Volte zu ſehen...“ Noch immer liebt Philipp den Kaiſer, aber jetzt iſt eine Art von mütterlichem Mitleid, das helfen will, dieſem Mitleid beigemiſcht. Vorbei ſind die Zeiten, in denen der Untertan dem Herrſcher rückhaltloſe Bewunderung entgegen⸗ brachte. Philipp Eulenburg iſt enttäuſcht. Er iſt es nicht allein. Als er dem anderen Freunde, Fritz von Holſtein, ſeine ſorgenvollen Beobachtungen mitteilt, erwidert der mit einem Zynismus, der weit über das hinausgeht, was N EMIiHEn von Dr. PAUL SETHE — Nochdruck vertboten⸗ branckh'sche Verlagshandlung Stuttgart Eulenburg ſich einzugeſtehen wagt:„Sie viel⸗ beleſener Freund der Muſen kennen ja den Kaiſer aus dem Zweiten Teil des Fauſt, dem unſerer ſo ſehr ähnelt: So ſei die Zeit in Fröhlichteit vertan, Und ganz erwünſcht kommt Aſchermittwoch an, Indeſſen feiern wir, auf jeden Fall, Nur luſtiger das wilde Karneval. Glauben Sie mir, auch auf die Fröhlichkeit und die Feſte dieſer Tage folgt gewiß eines Tages der Aſchermittwoch. Unſer Kaiſer behan⸗ delt das Regieren auch als Sport. Ob er wohl auf dem Thron ſtirbt? Aber das iſt alles nicht ſo wichtig wie die Zutunft des Reiches. Ich glaube eher an die ſchon von Bismarck vorbe⸗ reitete Republit als an den Zerfall des Rei⸗ ches.“ Mit ſolcher Propheterie, durch die Ereigniſſe dreißig Jahre ſpäter erhärtet, beweiſt ſich Hol⸗ ſtein als Prophet und rettet damit auch vor der Welt den Nachruhm eines hervorragenden In⸗ tellekts. (Fortſetzung folgt.) Der, Mlinneſänger“ des 19. Jahrhunderts Zum 120. Geburtstag von Emanuel Geibel am 17. Oktober Mit heimlichem Staunen leſen wir, wie im vorigen Jahrhundert die Wogen der Begeiſte⸗ rung um Emanuel Geibel hochgegangen ſind, wie der„Minneſänger“, der zweite„Frauen⸗ lob“, vor allem von weiblichen Herzen um⸗ ſchwärmt wurde, aber auch die Achtung und Freundſchaft ſeiner Dichterkameraden und die Gunſt von Königen erfuhr. Einige wenige form⸗ Weltbild(MI) Der Dichter Emanuel Geibel ſchöne Gedichte, klingende Verſe, die uns von der Schulzeit her im Ohr liegen und uns lieb geworden ſind— das bedeutet uns heute Geibel. Wir müſſen die erſtaunliche Bellebtheit des Dichters aus ſeiner Zeit heraus verſtehen. Die Kunſt kämpfte zwiſchen einer neu auflebenden Romantik und dem beginnenden Realismus. Man verſuchte, an die— falſchverſtandenen— Geſetze einer vergangenen Zeit anzutnüpfen, und die neue Dichtkunſt konnte ſich noch nicht durchſetzen. Dieſer Stilverwilderung und Ver⸗ ſchwommenheit des Gefühls ſtellte Geibel ſeine klaſſiſch reinen Verſe entgegen, ſeinen melodi⸗ ſchen Schwung und ſein ſtreng geſittetes Füh⸗ len. Das erſte Geſetz ſeiner Dichtkunſt war die Schönheit der Form, die er meiſterhaft be⸗ herrſchte, und der er den inneren Gehalt har⸗ moniſch anzugleichen beſtrebt war. So mußte Geibel ſeinen Zeitgenoſſen als ruhender Pol in der unklaren Gärung des 19. Jahrhunderts er⸗ ſcheinen, und für die fehlende Kraft der Perſön⸗ lichkeit hielt man ſich an die Ausgeglichenheit und das edle Maß. Es iß bezeichnend, daß ſich Geibel in Grie⸗ chenland, an den klaſſiſchen Städten der Schön⸗ heit, ſeines Dichterberufs ganz bewußt wurde. Der Lübecker nnn der eine Stellung als Hauslehrer bei dem ruſſiſchen Geſandten in Athen hatte, nahm mit ſuchendem Herzen die heitere Natur des Südens, die blühende Land⸗ ſchaft, das maleriſche Leben auf, vertiefte ſich in die marmornen Wunder der Antike und las den Homer. Aber ſchon hier kam zum Ausdruck, daß ſeine Kunſt mehr nachempfindend als ſelbſtſchöpferiſch war, ohne daß Geibel in ſeinen Gefühlen unwahrhaftig wurde. Die Ueber⸗ ſetzungen neugriechiſcher Poeſie, denen ſpäter ſpaniſche und nordiſche Nachdichtungen folgten, ſind mit Schwung und Formſchönheit aus⸗ geführt. Im übrigen fehlt Geibel die Kraft des Erlebens. Sehnſucht und Erinnerung ſind die treibenden Elemente ſeines Schaffens, die nahe Wirklichkeit befruchtet ſein Dichtergemüt ſelten. Notwendig müſſen ſeine Gedichte darum weich und melodiös ſein, liedhaft klingend, und tatfächlich ſind ſehr viele Geibelſchen Verſe vertont worden. Bei aller r Gefahn und Melodik entgeht Gei⸗ bel doch der Gefahr, ſentimental zu werden. Ja, die Heiterkeit des griechiſchen Himmels ſpie⸗ gelt ſich noch Jahrzehnte ſpäter in vielen mun⸗ teren und ſchelmifchen Geſängen. Die unbe⸗ ſchwerten Wanderlieder ſind es denn auch vor allem, die ſich bis heute erhalten haben. Sein hoffnungsfrohes„Es muß doch Frühling wer⸗ den!“ findet auch in unſeren Herzen einen Wi⸗ derhall, und der perſönliche Aee des Dichters wäre kaum ſo groß geweſen, wenn Geibel nicht häufig bei Geſelligkeiten und Fe⸗ ſten ſeine Stegreifdichtungen vorgebracht hätte, die von guter Laune und witzigen Einfällen ſprühten und nur in einem klaren und heiteren Gemüt geboren werden konnten. Berühmt war der Münchener Dichterkreis mit dem abſonder⸗ lichen Namen„Krokodil“, in dem Geibel den Ton angab, viel enzählte man ſich auch von den „Sympoſien“ bei 15 Maximilian von Bayern, deſſen erklärter Günſtling Geibel war, und die Zuhörer an der Univerſität, wohin ihn Maximilian als Profeſſor der deutſchen Litera⸗ tur berufen hatte, drängten ſich in den Bänken. Als Geibel ſein erſtes Kolleg über Poetik hielt, fand er ſein Katheder bekränzt und mit einem Lorbeerkranz geſchmückt. Es iſt ein Wunder, daß Geibel dieſe Beweiſe der allgemeinen Beliebtheit und die vielen Ehrungen— er wurde von Maximilian auch in den Adelsſtand erhoben— nicht zu Kopf -ſtiegen. Aber⸗ der Formſchönheit ſeiner Verſe entſprach die Harmonie ſeines inneren Weſens. Geibel blieb beſcheiden und ſetzte ſich ſelbſtlos für die junge Dichtergeneration ein. Dieſelbe⸗ innere Ausgeglichenheit half ihm über ſein jahrzehntelanges Siechtum und über den ſchmerzlichen Verluſt ſeiner jungen Gattin Ada inweg, mit der er nur vier überaus glückliche Jahre verheiratet geweſen war. Geibel war für ſeine Zeitgenoſſen aber nicht nur der„Minneſänger“, faahn auch der „Herold“, der von jeher die Einheit des Reiches erſehnte. „Eins nach außen, ſchwertgewaltig, Um ein hoch Panier geſchart, Innen reich und vielgeſtaltig, Jeder Stamm nach ſeiner Art!“ Das kann auch unſerer Zeit geſagt ſein. Sein Begräbnis geſtaltete ſich zu einer er⸗ greifenden Kundgebung für den Dichter, den Patrioten und den Menſchen Geibel, deſſen Volkstümlichkeit bis zuletzt ungetrübt war. Kurz vor ſeinem Abſcheiden erlebte er noch die 100. Auflage ſeiner erſten Gedichte. Seine Dramen fanden nur vorübergehend Intereſſe, und auch ſeine Epen haben uns heute nichis mehr zu ſagen. Aber unſere Jugend ſingt noch mit Begeiſterung das Geibelſche Lied: »Wer recht in Freuden wandern will, der geh' der Sonn' entgegen! F. Kern. Die Feinheit des Taſtſinns Die genaue Erforſchung der Lerſtangen des Taſtſinnes hat manche Fälle aufzedeckt, in denen das Taſtorgan aanz ungewöhnlich kleine räumliche Unterſchiede noch aufzufaſſen ver⸗ maa und dabei den Leiſtungen des Auges ſo⸗ gar überlegen iſt. Kleinſte Niveauunterſchiede zweier aufeinanderſtoßender Flächen nehmen wir mit dem Taſtſinn bei genauer Prüfung noch wahr bis herab zu etwa einem Tauſend⸗ ſtel Millimeter! Wir können alſo einen für dieſen Zweck beſonders gebauten Apparat mit Hilfe des Taſtſinnes ſo fein einſtellen, daß der Niveauunterſchied der beiden Flächen unter einem Tauſendſtel Millimeter bleibt. Das Auge dagegen vermag ſchon ſehr viel arößere Unter⸗ ſchiede nicht mehr wahrzunehmen! Noch merk⸗ würdiger iſt die Fähigkeit des Taſtſinnes, die Rauhigkeit von Flächen zu erkennen, bei denen die Größe der einzelnen Unebenheiten noch weit unter der Grenze von einem Tauſendſtel Millimeter liegt. Man hat ſolche allerfeinſte rauhe Flächen in exakter Weiſe durch Aetzung von Glasplatten hervorgebracht: das Taſt⸗ organ vermag ſie noch zu erkennen und von anderen zu unterſcheiden. Die Entdeckuna die⸗ ſer überraſchenden Leiſtungen hat manche For⸗ ſcher veranlaßt, von einem eigenen Vibrations⸗ ſinn zu ſprechen, der zu den Druckempf'ndun⸗ gen des Taſtſinnes mit ſeinen beſonderen Vibrationsempfindungen(wie ſie ſich beim Ab⸗ —38 ſolcher rauher Flächen ergeben) hinzu⸗ ritt. Der Rurvenhund Eine Parabel von Max Hayek Ich fuhr einmal in einem Limited, das heißt in einem amerikaniſchen Schnellzuge, der weite Gegenden durchquerte, in denen es viele Far⸗ men gab. Und da war eine Farm, die unweit vom Ge⸗ leiſe ſtand— und der Farmer, der auf dieſer Farm lebte, hatte einen Hund, einen unmög⸗ lichen Hund, wie ich feſtſtellen konnte. Ich nannte ihn ſpäter nur noch den Kurvenhund. Denn dieſer Hund rannte jedem Zug, der daherkam, wütend entgegen, ja, er rannte ihm nicht nur entgegen, ſondern er rannte ihm auch noch eine Strecke lang nach und bellte dabei einfach fürch⸗ terlich. Und dann lief dieſer Hund mit hängen⸗ der Zunge, keuchend und völlig erſchöpft, wieder zu ſeiner Farm zurück und ruhte ſich aus. Die Züge nahmen von dem Gezeter dieſes nervöſen Vierfüßlers, wie ſich von ſelbſt ver⸗ ſteht, keine Notiz und blieben bei ihrer Schnel⸗ ligkeit. Dieſer Hund ſchien etwas zu ſpät auf die Welt gekommen zu fein, denn er gebärdete ſich als ausgebellter— weil man doch bei einem —. nicht gut ſagen kann: ausgeſprochener— egner des Maſchinenzeitalters. „Wenn die Züge anrollten und dieſer Hund ihnen entgegentobte, nahm er immer eine große paraboliſche Kurve. Und an dieſer Kurve gab es einen Graben. Und in dieſen Graben purzelte der Hund jedesmal hinunter, überkugelte ſich, rappelte ſich dann wieder auf, ſtand eine Weile auf allen Vieren, ſchüttelte ſich, keifte dem Zug einen Fluch nach— und trottete mit hängender Zunge und außer Atem wieder heim. Ich bin dieſe Strecke oft gefahren. Und ſo oft ich an der Farm vorüberkam, tobte der Hund daher und fiel in den Graben. Es war immer dasſelbe Schauſpiel. Er fiel in den Gra⸗ ben. Er lernte nichts. Er blieb derſelbe Idiot, als den ich ihn beim erſten Mal erkannt hatte. Da war nichts zu machen. Und ſo erzähle ich hier dieſes kleine Erlebnis von der Reiſe, weil ich glaube, daß es auch in der Menſchenwelt etliche Exemplare gibt, die mit einer Beharrlichkeit das Sinnloſe tun, die ſchon an die Narrheit des Kurvenhundes erin⸗ nert, und für die zeitlebens gilt:„Nichts ge⸗ lernt und nichts vergeſſen.“ 3 Im übrigen eine ſchlichte Frage: was würde denn der Kurvenhund mit dem Zuge getan Ra wenn er ihn endlich einmal erwiſcht hätte? Die Kirſchen „Mein Sohn, wo ſind die Kirſchen, die hier geſtanden haben?“ fragte eines Tages Preu⸗ ßens größter König ſeinen Pagen. „Die haben Ihre Majeſtät aufgegeſſen.“ „Nicht wahr!“ „Ich hab es doch geſehen!“ 4. 906 0 behaupteſt, daß du mehr weißt als 1?!“ Der Page zittert—: „Nein— aber——“ Der König erinnert ſich—: er hat die Kir⸗ ſchen tatſächlich ſelbſt gegeſſen. Und dennoch: „Du darfſt das nicht tun, mein Sohn: dei⸗ nem König zu widerſprechen!“ Der hahe reckt ſich. „Ich hab es nur meiner Ehre wegen getan. Ihre Majeſtät— Sie hätten ja glauben kön⸗ nen, daß ich die Kirſchen geſtohlen hätte...!“ Da nahm ſich der große Friedrich ſeinen Pagen beim Hals und meinie: „Haſt recht, Junge!— Wenn es um die Ehre geht, wird einem verziehen, ſelbſt wenn man ſeinem König widerſpricht!“ Deſerteur Als die Schlacht von Leuthen begann, nahm man einen preußiſchen Deſerteur gefangen, der während der für Friedrich unglücklichen Schlacht bei Kolin zu den Oeſterreichern über⸗ gelaufen war. Der König ließ ſich ihn vor⸗ führen. „Warum biſt du mir davongelaufen?“ „Majeſtät“, ſagte der Deſerteur,„es ſtand bdamals zu jämmerlich mit Ihnen.“ „Das ſtimmt ſchon“, antwortete Friedrich. „Laß uns aber heut noch mal unſer Glück ver⸗ ſuchen— geht es wieder ſchief, dann laufen wir am beſten morgen beide davon...“ Herbſtfrieden Eine Aufnahme vom Bückeberg, der vor kurzem noch der Schauplatz deutſcher Volksgemeinſchaft zum Erntedanktag war Weltbild(M) — „Hakenkreuzbanner“— Seite 8 Sport und Spiel A Nr. 478— 17. Oktober 1880 Deutjchland Natiomalſtafe lin der Rhein⸗Neckarhaue Badens Vertretung unterliegt nach heftigem Widerſtand:14 Vor einer in Mannheim ungewöhnlichen Zu⸗ ſchauerzahl von etwa 4000 ſtartete 158 Miitt⸗ wochabend in der Rhein⸗Neckar⸗ĩHalle die auf der Rückreiſe von der Schweiz befindliche deutſche Nationalmannſchaft gegen eine Aus⸗ wahlſtaffel von Baden. Die Arbeitsgemein⸗ ſchaft der boxſporttreibenden Vereine Mann⸗ heims mit tatkräftiger Unterſtützung des Gau⸗ fachamtsleiters Crezeli hatte dieſen Abend veranſtaltet und einen vollen Erfolg zu ver⸗ zeichnen. Unter den vielen Beſuchern aus nah und fern, von Staat, Stadt und Behörde, ſah man neben dem badiſchen Miniſterpräſidenten Köhler erſtmals auch den Mannheimer Ober⸗ bürgermeiſter Renninger. „Die deutſche Nationalvertretung repräſen⸗ tierte ſich trotz der harten Kämpfe am Montag gegen die Schweiz, trotz Erſatzgeſtellung im Mittel⸗ und Halbſchwergewicht und der Um⸗ beſetzung des Weltergewichts in einer ausge⸗ zeichneten Verfaſſung. Ihr Gegner, eine Aus⸗ wahlelf von Baden, lieferte verbiſſen und heroiſch geführte Kämpfe mit letztem Einſatz und voller Hingabe. Aber gegen eine ſolche Aus⸗ leſe mußten unſere einheimiſchen, noch viel zu wenig erfahrenen und allzu weichen Vertreter Rappſfilber(Frankfurt a..), Deutſcher Meiſter im Bantamgewicht. unterliegen. Tapfer waren ſie zwar wohl alle, aber gegen dieſe große Routine und variierten Schlagvermögen zogen ſie ſtets den Kürzeren. Den unſtreitbar beſten Eindruck der National⸗ ſtaffel machte neben Murach(Schalke), Schmedes(Dortmund) der Europameiſter Käſtner(Erfurt). Was dieſer Boxkünſtler zeigte, war wirklich allererſte Klaſſe und wurde bisher in Mann⸗ heim noch ſelten geſehen. 5— Bei unſeren einheimiſchen Kämpfern über⸗ raſchte vor allem das große Stehvermögen— trotz überall vernachläſſigter Deckung. Alle un⸗ ſere Kämpfer zeigten gegen dieſe vielerprobten Partner, daß ſie bei weiteren ſolchen Kraft⸗ proben ſicherlich noch weiter vorwärts kommen werden. Anlagen hierzu ſind mit einer Aus⸗ nahme(Schwergewicht, Döring) vorhanden. Von unſeren Mannheimer Vertretern konnte Köhler(VfR) gegen den deutſchen Meiſter Schmedes in kämpferiſcher Hinſicht am beſten gefallen. Eine fabelhafte Leiſtung vollbrachte Stolz vom Poſt⸗Sport⸗ verein, der als einziger gegen den Erſatz⸗ mann im Weltergewicht, Mutſch⸗Trier, einen verdienten, aber auch den einzigen Punkt⸗ ſieg für Baden zu verzeichnen hatte. Ergebniſſe: Jugend⸗Fliegengewicht: Geißler(VfR) und L. Gottmann(PoſtSV) trennen ſich hi iegengewicht: Färber(Augsburg) ſchlägt Stetter(Mannbeim) nach Punkten. Bantamgewicht; Rapp ſilber(Frankfurt) beſiegt Baiker(Mannheim) nach Punkten. Federgewicht: Käſtner(Erfurt) ſchlägt Dietrich(Singen) durch techn. K. o. in der dritten Runde. Leichtgewicht: Schmedes(Dortmund) ſiegt über Köhler(Mannheim) nach Punkten. Jugend⸗Mittelgewicht: Schwalbach(Poſt⸗ SV) beſiegt Weiß(VfK 86) knapp nach Punkten. Weltergewicht: Mutſch(Trier) unterliegt Stolz(Mannheim) nach Punkten. Mittelgewicht: Murach(Schalke) ſiegt über Kiepfer(Ludwigshafen) nach Punkten. Halbſchwergewicht: Jo ſt(Frankfurt) beſiegt Keller(Mannheim) nach Punkten. Schwergewicht: Schnarre(Recklinghauſen) Hunde Döring(Mannheim) in der dritten unde zur Aufgabe.(Ausführl. Bericht folgt.) Murach(Schalke), HB-Archiv(2) Deutſcher Meiſter im Mittelgewicht. de kroße Seneralprobe für Sondon in Lerig Erſter Fußball⸗Länderkampf Oeutſchland— Bulgarien Schon eine Woche nach dem Königsberger Länderkampf gegen Lettland tritt eine deutſche Nationalmannſchaft erneut auf den Plan, dies⸗ mal in Leipzig zum erſten Länderkampf ge⸗ gen Bulgarien. Jnoffiziell wurde ſchon einmal gegen Bulgarien geſpielt, und zwar im Mai dieſes Jahres in Sofia, wo eine deutſche Nachwuchsmannſchaft überraſchend mit:2 ver⸗ jor. Die Bulgarien zeigten in dieſem Spiel recht gutes Können und ſie ſiegten, wenn auch erſt in den letzten fünf Minuten, durchaus ver⸗ dient über den deutſchen Nachwuchs. Die Ein⸗ ladung der Bulgaren nach Sofia mußte natür⸗ lich vom Deutſchen Fußball⸗Bund erwidert werden und ſo kam das erſte offizielle Länder⸗ ſpiel zwiſchen beiden Nationen zuſtande, das am Sonntag in der Meſſeſtadt Leipzig vor ſich gehen wird. Die deutſche Elf wurde vom Bundes⸗Sportwart bereits nam⸗ haft gemacht; ſie wird in folgender Beſetzung ſpielen: Buchloh (VfB Speldorf) Münzenberg Haringer (Alemannia Aachen)(Bayern München) Gramlich Goldbrunner Warnken (Eintr. Frankfurt)(Bay. München)(Komet Bremen) Lehner Siffling Pörtgen Szepan Siemetsreiter (Augsburg)(Waldhof)(beide Schalke 04)(München) Das iſt eine Elf, die ſich ſehen laſſen kann. Zwei Neulinge, der Bremer Warnken und der Schalker Pörtgen, alles andere bewährte Nationalſpieler. Die Mannſchaft gilt als aus⸗ geſprochen ſtark, trotz dem Fehlen von Conen, Fath, Kobierſki, Hohmann, Raſ⸗ felnberg, Zielinſti, Bender und Ja⸗ nes. Gegen Bulgarien mußte zwangsläufig eine ſtarke Elf aufgeboten werden, einmal, weil die Bulgaren nicht zu unterſchätzen ſind, aber dann auch im Hinblick auf den großen Kampf gegen England am 4. Dezember in London. Leipzig— die letzte Gelegenheit und ſie wird wahrgenommen. Sicher können nicht alle Spieler, die in Leipzig ſpielen, damit nnnn »Das Gleiche gilt auch rechnen, auch in London dabei zu ſein, aber einige werden ſich beſtimmt die Fahrkarte„ver⸗ dienen“. Wir denken da in erſter Linie an Buchloh, Münzenberg, Haringer, Gramlich, Lehner und Siffling. Buch⸗ loh hat natürlich in Jakob einen ernſten Mit⸗ bewerber für London, aber wahrſcheinlich wer⸗ den beide mitfahren und erſt an Ort und Stelle entſchieden werden, wer das Tor hüten wird. Münzenberg hat nun ſchon wiederholt in der Nationalelf Verteidiger geſpielt, aber unſere allererſte Wahl für London ſollte doch Janes ſein, der augenblicklich verletzt iſt. Haringer iſt natürlich auch da, aber er ſoll auf der linken Seite erprobt werden, denn an Zanz erſtklaſ⸗ ſigen linken Verteidigern mangelt es uns, ſo gut auch Tiefel, Buſch und Gramlich (Villingen) ſein mögen. Wir könnten uns für London ein Schlußdreieck Jakob⸗Janes⸗ Haringer ſehr gut denken. Münzenberg würde dann für die Läuferreihe bzw. als drit⸗ ter Verteidiger frei. Gramlich(Frankfurt), Lehner und Siffling ſcheinen für London ziemlich feſtzuſtehen, ſie ſollen in Leipzig ihre Wahl lediglich beſtätigen. Warnken erhält in Leipzig Gelegenheit, in erſtklaſſiger Umgebung ſeine internationale Feuertaufe zu beſtehen. für Pörtgen. Der Bremer wird aber wohl kaum vorläufig einen Bender oder Zielinſki verdrängen kön⸗ nen, eher könnte ſich ſchon der Schalker in die England⸗Elf ſpielen. Vorläufig bleibt aber für den Sturmführerpoſten Conen unſere erſte Wahl, außerdem ſind auch noch der Dortmun⸗ der Lenz und der Benrather Ho hmann da. Um Pörtgen ſeine Aufgabe zu erleichtern, hat man ihm ſeinen Klubkameraden Szepan beigegeben, über deſſen Klaſſe ja keine Worte zu verlieren ſind. Auf dem linken Flügel er⸗ hält der junge Münchner Siemetsreiter erneut die Gelegenheit, Kobierſki und Fath„auszuſtechen“. Die bulgariſche Elf iſt nämlich höher einzuſchätzen als die rumäni⸗ iche, die ſeinerzeit in Erfurt erſt nach hartem Kampf(von einer allerdings etwas ſchwächeren deutſchen Mannſchaft!) niedergerungen werden konnte. Beim diesjährigen Wettbewerb um den Balkan⸗Pokal ſchlugen die Bulgaren die Rumä⸗ eee lkeran, Jatem Iilden: æelinmat . Ein berühmter Gast der deuischen Reichsheupistedf Berlin iſt weiß der Himmel nicht arm an be⸗ rühmten Gäſten: mal iſt es ein hoher Siaats⸗ mann mal iſt es der Kameradſchaftsbeſuch der Frontkämpfer aus dem einſtigen Gegenlager, mal iſt es ein Maharadſcha, mal ein ſo hoch⸗ berühmter Forſcher und getreuer Deutſchen⸗ freund wie Spen Hedin— und doch geht auch der Beſuch der ehemals weltgefürchteten„Ten⸗ niskanone“, des William Tatem Tilden, nicht ſpurlos an der Reichshauptſtadt vorüber. Es drängen ſich vor allem die Gäſte und Sport, ler ſchon auf den Plätzen des Tennis⸗Clubs „Rot⸗Weiß“, wo ſoeben das öffentliche Trai⸗ ning begonnen hat, und wo man„Bill den Großen“, wie ihn ſeine Landsleute lange iubelnd nannten, als Lehrmeiſter beobachten und beſtaunen kann, wie er unſern talentier⸗ ten deutſchen Tennisnachwuchs ſchult und ſo⸗ gar mal einen Gang mit unſerm Gottfried von Cramm und mit Heiner Henkel wagen wird—: Grund aenug, ein Sportlecherz höher ſchlagen zu laſſen anläßlich ſolch einer wirk⸗ lichen Senſation! Ein Stern taucht auf am Tennis⸗Himmel! Das war im Jahre 1920. Da zählte zum erſtenmal zu der amerikaniſchen Dav'spokal⸗ mannſchaft ein gewiſſer Bill Tilden— und der feuerte mit eiſernem Handaelenk ſeine Bälle übers Netz, daß ſie kaum noch dem beſten Geg⸗ ner erreichbar waren, während er ſelbſt auch die tückiſchſten Gegenbälle mit tödlicher Sicher⸗ heit und Gelaſſenheit abfing und zurückgab. Damals wurde Bill, dem Amerika für dies Fahr den Beſitz des Davispokals zu danken hatte, aleich amerikaniſcher Tennismeiſter— und dieſen Titel hat er ununterbrochen im Be⸗ ſitz gehabt, bis er ſeinen Abſchied als Ama teurſpieler vom grünen Raſen nahm. Aber genug war nicht genug—: dieſer vollendete Spieler Tilden hat noch einen an⸗ dern Titel an ſich raffen können—; zehn⸗ mal ſtand er auf der Weltrang⸗ Tennisliſte an erſter Stelle!— eme Leiſtung, die vor und nach ihm bislana nie wie⸗ der jemand erreicht hat. Allerdinas iſt die Laufbahn dieſes Cham⸗ pions keinesweas ſehr eben und alatt geweſen. Alles aing aut bis zum Jahre 1927— da tauchte in Frankreich der Tennisſtern Lacoſte auf, und der ſchlua ihn überraſchend, wodurch zum erſtenmal Tildens Titel eines Weltmei⸗ ſters ernſthaft in Gefahr geriet. Im Jahr dar⸗ auf mußte er von dem aleichen Gegner in Wimbledon nach unerhört hartem Kampf noch eine zweite Niederlage einſtecken— eine Nie⸗ derlage, für die ſich„Bill der Groß“ in eigen⸗ artiger Form rächte—: er ſchrieb eine Ar⸗ tikelreihe über die ganzen Wettkämpfe dieſes Jahres zu Wimbledon— und da ariff der amerikaniſche Tennisverband ein: Tilden ward disqualifiziert, Er wurde ſeiner Eigenſchaft als Amateurſpie⸗ ler für verluſtig erklärt und durſte an den Da⸗ vispokalkämpfen des Jahres 1928 ſchon nicht mehr teilnehmen. Aber der Kelch aing noch einmal an ihm vorüber: dank der Bemühun⸗ gen ſeiner Freunde in aller Welt und vor allem des amerikaniſchen Botſchafters in Pa⸗ ris wurde die Disqualifikation wieder aufge⸗ hoben, ſo daß er noch im gleichen Jahr in der franzöſiſchen Hauptſtadt in die Pokal⸗Schluß⸗ runde eingreifen— und dabei an ſeinem har⸗ ten Geaner Lacoſte Revanche nehmen konnte, indem er ihn im Fünfſatz überlegen ſchlua. Danach allerdings aing es kunterbunt durch⸗ einander um und mit Tilden— raus— rein— raus— rein— nämlich raus und rein und raus und rein aus der und wieder in die Ten⸗ nisverbände und die Amateurſchaft. Sein letz⸗ tes aroßes JFahr war dann das Jahr 1930—: in den Riviera⸗Tenniskämpfen ſiegte er im Einzelſpiel, wie immer er wollte. ganz über⸗ legen, aleichſam im Katze⸗ und Maus⸗Spiel mit jedwedem Gegner, holte ſich mit ſeiner Partnerin, der Deutſchen Cilly Außem, auch die Doppel⸗Spiele— gewann nachher die ita⸗ lienifche Doppelmeiſterſchaft, in Wien die Ein⸗ zel⸗ und die Doppelmeiſterſchaft— — um bereits zu Anfana 1931 die Welr vor die Tatſache zu ſtellen: „Tilden iſt Profeſſional!“ Für Europa bedeutete das noch eine Ueber⸗ raſchung, für die Vereinigten Staaten aber ſchon längſt nicht mehr—: hier nämlich kannte man Tilden bereits als: den Mann mit den drei Berufen! Dieſer erſtaunliche Tilden hatte nämlich, nachdem er den Weltkrieg bei einem Sanitäts⸗ korps mitgemacht, drüben in USa als ſlei⸗ ßiger Student den Grad eines„Bachelors oſ Art“ erworben und war danach nicht nur Ten⸗ nischampion, ſondern auch— Schriftſteller ge⸗ worden. Das hat er lange als ſeinen eigent⸗ lichen Beruf angeſehen, tauchte bald als gern⸗ aeleſener Autor in den amerikaniſchen Maga⸗ zinen und Zeitungen mit Reportagen auf, ver⸗ öffentlichte ſpäter auch eine ganze Reihe von Büchern: dieſe allerdinas immer über ſein ur⸗ eigenſtes Sportgebiet—: die edle Kunſt des Tennisſpiels. Bis er ſeinen dritten Beruf entdeckte. Filmſchauſpieler Tilden Dieſer Beruf iſt es geweſen, der ihn der Amateurſchaft in ſeinem Sport entfremdete. Infolge eines Filmvertrages mit der Metro⸗ Goldwyn⸗Maver⸗Film⸗Corperation, die ihm ein faſzinierendes Gegenangebot machte, trat er ———————— nen mit:0. Gegen Griechenland gewannen ſie:2 und gegen das ſtarke Jugoſlawien ſpiel⸗ ten ſie:3. Dabei muß allerdings werden, daß dieſe Ergebniſſe von den Bul garen auf heimiſchem Boden, in Sofia, erzielt wurden. Trotzdem beſteht keine Veranlaſſung, unſeren ſonntäglichen Gaſt zu unterſchätzen. Die Bulgaren werden in Leipzig beſtrebt ſein, gegen Deutſchland gut abzuſchneiden und es 4 nauszuſchieb⸗ dieſem Beſtreben am nötigen Kampfgeiſt nicht noch in der 47 laſſen. Namentlich iſt die bulgarif 5 Die anfangs b f noch nicht bekannt, aber Namen würden aben ſich alſo 35 1935er r lönnen, da wir vom bulgariſchen Fußballſpo Die, am allgemein nicht viel wiſſen. Wenn wir trotzde den Bulgaren in Leipzig eine Niederlage, gar eine deutliche, vorausſagen, ſo deshalb, w wir wiſſen, was unſere Spieler können und weil wir erwarten, daß ſie gut ſpielen— und kämpfen werden. Die Waldlänier in Gchwezinoen Badiſche Waldlaufmeiſterſchaft Die Badiſche Waldlaufmeiſterſchaft wird am kommenden Sonntag in Schwetzingen entſch den. Das vorläufige Meldeergebnis bringt ein kleines, aber auserleſenes Feld an den Sta Im Einzellauf ſind in erſter Linie zu nenne Stadler(FC Freiburg), Blöſch(bisher Eppin⸗ gen), der badiſche Rekordmann über 10 Kilo⸗ meter, Lauſer(MTG Mannheim) und Hö mit Syl An den fol h 84 bis 86 n 90 bis 94 der Qualität Herbſtes befi ge Ergebnis fü ung, denn die cht oft bis zu e Die Winze Moſt gekeltert, hen noch in kein etzt rund 15, t zwiſchen 32 frage ſeitens d an kann heu (SpVgg Baden⸗Baden). Im Wannſchaftsla treffen per Freiburger FC, KFV un Pöont g des deut Karlsruhe aufeinander. der Reichsverband smittelhande ſtdeutſchen 2 ßen, beim KFV angemeldet. Der KFV hat i merhin eine große olympiſche Tradition, ging von 100 Kn doch aus ſeinen Reihen Lina Batſchauer geth n Frau Radke) hervor, der es vergönnt war, in i. Amſterdam eine goldene Medaille für Deutf der land in der Leichtathletik zu erringen, bis jetzt die einzige Goldmedaille, die Deutſchland in der Leichtathletik erhielt. i ihrt nur Gültig ſtellungsleitung. Kurze 2 der Aufſichtsrat de „ für das am 30. Ausſchüttung ein oͤhten Dividende v agen insgeſamt 40 Fechter wollen aufſteigen Der Fechtelub 32 Viernheim wurde mit de Ausrichtung des Kreisklaſſenfechtens für den Bezirt Unterbaden am 20. Oktober betraut. Nach den bis jetzt eingegangenen Meldungen ver⸗ ſpricht dieſes Turnier ein Großkampf der Kreis⸗ klaſſe zu werden, wie er erſtmalig in Viernheim ausgetragen wird. Die Aufſtiegskämpfe, die ſich in drei Waffen im Saale des„Ratskellers“ Viernheim abſpielen werden, dürften Kämpfe bringen und werden ſich von vormitt 9 Uhr bis in den Spätnachmittag hinziehen. Frauen⸗Florett wie auch im Männer⸗Flo ſind mehrere Vorrunden notwendig. Die dieſem Tage„ſtreitbaren“ Frauen und Mädche werden wohl wieder, wie immer, die ehrgeizt ſten Gefechte liefern. Die Siegerin im vorra ſchon zu tippen, iſt nicht leicht, da viele Fechte rinnen erſtmalig antreten. Wir rechnen mit eine Vertreterin des MFC 84 oder Ty 46 Mann⸗ heim. Bei den Männern ſind Weinheims Fech ter ſchon immer ſtark geweſen. Hier hat jedoch auch Viernheim einen guten Vertreter un dürfte der Sieger aus einem der Vereine kom⸗ men. Im Degen und Säbel der Männer hat Viern⸗ heim gute Siegesausſichten. Im Säbel treten nur 7 Fechter an. Hier ſtel Viernheim allein 4 Fechter und dürfte der 8 ger auch Viernheim heißen. Dieſer Tag wird nicht nur den Fechtern, ſon⸗ dern auch dem Kampfgericht harte Stund bringen. Unter der Leitung des Bezirksfach⸗ amtsleiters P. Höfler(Mannheim)»ürfte die Kämpfe reibungslos abgewickelt werden. Fub. nämlich endgültig zum Profeſſionalismu über. Damals verſchwor ſich Tilden, niemal Tennislehrer werden, ſondern fortan mut noch filmen zu wollen. Aber was eine mi tige„Tenniskanone“ iſt, ſoll nie etwas ve ſchwören. —— NRun iſt„Bill der Große“ wieder d als Lehrer— in Berlin—!— e. ehr ſoöne 9 Lohnung Zur Ripvrtfüh des Segelfluges hat der Reichslu tſportführer für die beſte Segelflu Leiſtung vom 1. Januar 1935 bis zum 31. Mürz 1936 den„Adolf⸗Hitler⸗Pokal“ ausgeſchrieben, der mit einer Zuſatzprämie von 4000 Mark geben wird. Bewerber können nur Segelflieg ſein, die ſich im Beſitz einer gültigen Sport Die 5 befinden und Mitglieder des Den ſind. Die Flüge ſollen auf einem in Deutſchland bauten Segelflugzeug als Strecken⸗, Hö oder Dauerflug durchgeführt ſein und eine b ſondere fliegeriſche Leiſtung darſtellen. Die od. ſpät. p t zu vermieten. heres bei: 4 lahprämie ſaut dem Eigznturtendengeg 0 zeuges zu. Bei gleich zu bewertenden Leiſtuß⸗ 6 gen können auch die Erfolge der Bewerber 11 M den letzten Jahren mit berückſichtigt wer Wird bis zum 31. März keine Leiſtung ange det, die einer Zuerkennung des Preiſes dig erſcheint, kann der Reichsluftſportführerde Preis verlängern oder neu ausſchreiben. Caraceiola vor der engliſchen Preſe Die Daimler⸗Benz⸗Werke eröffneten in Lon⸗ don, wo ſie ſeit 30 Jahren vertreten ſind, eine Olympiaſchau, in deren Mittelpunkt der Men cedes⸗Rennwagen ſteht, der in acht Renneg ſiegreich war. Europameiſter Rudolf Carae⸗ ciola berichtete den 50 engliſchen Preſſevertr tern und zahlreichen geladenen Gäſten über ſeine Erlebniſſe während der diesjähri zelneſ zu Rennſaiſon. Caracciola erhielt überaus ſia derm. Beifall. e Zimmer vermieten ttober 1930 lreuzbanner/— Seite 9 Die Wirtſchaſtsſeite X Nr. 478— 17. Oktober 1935 d gewannen lawien ſpiel⸗ lhöder Bergſträßlerwein vorzüglich 14. kwartungen auch mengenmäßig übertroffen zoiin ef r ve 2. r zun e eranlaſſung, its von der Edelfäule befallenen Sorten. An⸗ unterſchätzen. der um die Monatswende herrſchenden reg⸗ beſtrebt ſein, Witterung ſchien es nicht geraten, die Leſe en und es in himauszuſchieben; indes kamen die ſpäteren Sor⸗ npfgeiſt nicht ch noch in den Genuß einiger warmer Sonnen⸗ bulgariſche Die anfangs berechtigt erſcheinenden Befürchtun⸗ er Beſchaffen⸗ viel beſagen kn. Die am zweiten Leſetag vorgenommene Fußballſ ort che Weinkontrolle hatte bei drei Proben folgen⸗ wir trotzdem khebnis: Gemiſchter Satz 84 Grad nach Oechfle, ing mit Sylvaner 82 Grad und Riesiing Grad. An den folgenden Herbſttagen wurden durch⸗ litlich 84 bis 86 Grad gemeſſen und Spitzenergeb⸗ e pon 90 bis 94 Grad feſtgeſtellt. War ſchon hin⸗ flich der Qualität das Geſamtergebnis des Schries⸗ e Herbſtes befriedigend, ſo brachte das mengen⸗ Mizige Ergebnis für die Winzer ſogar eine Ueber⸗ roſchung, denn die Erwartungen wurden in dieſer imſic oft bis zu einem Viertel der Annahme über⸗ koffen. Die Winzergenoſſenſchaft hat ungefähr 300 h Moſt gekeltert, eine Menge, wie ſie ſeit ihrem kſtehen noch in keinem Herbſt aufzunehmen war. Es hern jetzt rund 150 000 Liter des neuen Jahrgangs den Kellern der Winzergenoſſenſchaft, etwa 25 000 Aſind bereits verkauft. Die Preiſe bewegten ſich zwiſchen 32 und 50 RM. je 100 Liter. Die ige ſeitens des Weinhandels hält weiter an, man kann heute ſchon damit rechnen, daß bis iederlage, ſo⸗ deshalb, weil können und ielen— und e zu nennen: i i un nächſten Herbſt der 1935er vollſtändig ausverkauft ber 10 Mr khenſo wie auch der 1934er reſtlos abgeſetzt werden ) 5 a und Pühn ans des deutſchen Bürsmaſchinenhandels Reichsverband des Büromaſchinen⸗ und Orga⸗ üsmittelhandels veranſtaltet aus Anlaß der heſtdeutſchen Büroausſtellung“ ſeine diesjährige herſammlung auf dem Feſthallengelände zu Urt a. M. am Samstag, 19. Oktober,.30 Uhr. Deutſche Reichsbahn gibt von allen Bahnhöfen im s von 100 Km. um Frankfurt a. M. ſowie von größeren weiter entfernt liegenden Orten knntagsfahrkarten mit der Gültigkeit von Samstag, ober, 0 Uhr, bis Montag, 21. Oktober, 12 Uhr der Rückfahrt) aus. Die Karten haben zur fahrt nur Gültigkeit nach Abſtempelung durch die ſtellungsleitung. Kurze Wirtſchaftsnotizen er Aufſichtsrat der Klöckner⸗Werke AG hat beſchloſ⸗ ſten deutſchen nſch des Fach ⸗ in anzuſchlie⸗ KFV hat im⸗ adition, ging tſchauer(jetzt önnt war, in für Deut gen, bis jetzt ſchland in der — igen für das am 30. Juni abgelaufene Geſchäftsjahr die Ausſchüttung einer um ½ Prozent auf 3 Prozent urde mit der Ahöhten Dividende vorzuſchlagen. Die Abſchreibungen tens für de agen insgeſamt 11,07 gegen 9,37 Mill. RM. i. V. betraut. Nach ldungen ver⸗ ipf der Kreis⸗ in Viernheim nuch die Humpoldt⸗Deutzmotoren Ach in Köln bringt das verfloſſene Geſchäftsjahr 3 Prozent(2½%) ldende zur Ausſchüttung. Eine aktienrechtliche Neichsgerichtsentſcheidung Gegen das Sonderintereſſe des Aktionärs/ Aufgaben der Aktienrechtsreform WPb Das Reichsgericht hat in einem Streit⸗ fall eine wichtige Entſcheidung(Reichsgerichts⸗ briefe II 39/35) in der Frage der Stimmrechts⸗ übertragung gefällt, die verſchiedentlich als Mittel zur Umgehung des 5 252 des Handels⸗ geſetzbuches benutzt wurde. Nach dieſem Para⸗ graphen hat der zu Entlaſtende oder ſonſtwie von einer Verpflichtung zu Befreiende bei der Beſchlußfaſſung in der Hauptverſammlung kein Stimmrecht. Dasſelbe gilt für einen Aktionär bei der Beſchlußfaſſung über Rechtsgeſchäfte, die die Geſellſchaft mit dieſem Aktionär ein⸗ leiten oder erledigen will. Der Paragraph be⸗ zweckt alſo die Ausſchaltung eines Sonderin⸗ tereſſes bei der Beſchlußfaſſüng und entſpricht damit dem allgemeinen Rechtsempfinden, daß der, der Partei iſt, bei der Beſchlußfaſſung nicht mitzuſprechen hat. Dieſer Paragraph ſtand der Intereſſenpolitik der Großaktionäre, wie ſie in der Vergangenheit nur allzu oft zu beobachten war und auch heute keineswegs ausgeſchaltet iſt, oftmals hinderlich im Wege. Man half ſich damit, daß man das Stimmrecht durch einen Scheinverkauf auf einen anderen übertrug, der nun in der Generalverſammlung im Sinne des Großaktionärs ſtimmte. Dies war auch der Sachperhalt in dem dem Reichsgericht vorlie⸗ genden Fall. Der Sachverhalt Die Gewerkſchaft Reichsland hatte als Aktio⸗ närin in der Generalverſammlung der Iduna Holding A. G. Anträge geſtellt, die auf die Ein⸗ leitung eines Rechtsſtreits gegen die Großaktio⸗ närin der Iduna die Roſſia International Corp.(.S. A) hinausliefen. Dieſe Anträge wurden abgelehnt, wobei der Rechtsanwalt., der Rechtsberater der Roſſia, im eigenen Na⸗ men mit den Stimmen des Aktienbeſitzes der Roſſia(1/ Millionen RM) ebenfalls gegen die Anträge ſtimmte. Die Gewerkſchaft Reichsland beſchritt darauf den Klageweg. Die Roſſia be⸗ ſtritt eine Aktienübertragung zur Umgehung des Geſetzes. Das Reichsgericht ſtellte aber endgültig feſt, daß bei einer an ſich geſtatteten Stimmrechtsübertragung der Beauftragte die⸗ ſelben Grenzen einzuhalten habe wie ſein Auf⸗ traggeber. Er dürfe alſo ebenfalls nicht mit⸗ ſtimmen, wenn nach§ 252 H..B. der Auftrag⸗ geber ſein Stimmrecht nicht ausüben»ürfe. Gegen den Einwand, daß es ſich um einen Verkauf der Aktien gehandelt habe, ſtellte das Reichsgericht feſt, daß es kein ernſtgemeinter Verkauf war, da das Eigentum an den Rechts⸗ anwalt D. ohne Gegenleiſtung und unter Si⸗ cherung eines Rückkaufsrechts übertragen wurde. Die Abſicht, daß D. nur das Stimmrecht im Sinne der Roſſia ausüben ſollte, iſt damit er⸗ wieſen. Im Intereſſe der Geſundung unſeres Aktienweſens iſt dieſe Entſcheidung außeror⸗ dentlich zu begrüßen. Sie zeigt aber auch, wie ſchwierig es unter Umſtänden ſein kann, die Intereſſenpolitik gewiſſer Großaktionäre nach⸗ zuweiſen. Die Aktienrechtsreform hat hier noch eine große Aufgabe. Zwar iſt nach den bisherigen Ver⸗ lautbarungen darüber ja damit zu rechnen, daß der Weg über die Mehrheit der Generalver⸗ ſammlung bei deren Machtbeſchneidung zugun⸗ ſten des Vorſtandes nicht mehr ſo leicht gang⸗ bar iſt, aber man wird auch Mittel und Wege finden müſſen, um zu verhindern, daß die In⸗ tereſſenpolitik der Großaktionäre zu einer Per⸗ ſonal⸗Vorſtandspolitik führt, die ebenſo uner⸗ wünſchte Folgen haben kann. eeeee Getre ide Rotterdam, 16. Okt.(Schluß.) Weizen: Nov. 4,77½, Jan. 4,75, März 4,65, Mai 4,67½. Mais: Nov, 55½, Jan. 56½, März 58½¼.,, Mai 58 ½. Metalle Berlin, 16. Okt.(Freiverkehr.) RM für 100 Kilo: Elektrolytkupfer,(wirebars) prompt, cif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 51.75; Standard⸗Kupfer, loco 46; Original⸗Hütten⸗Weichblei 24.25: Standard⸗Blei 24.25; Original⸗Hütten⸗nohzink ab Nordd. Stationen 21.50: Standard⸗Zink 21.50; Original⸗Hütten⸗Alumi⸗ nium 98—99 Proz., in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 148; Reinnickel, 98—99 Proz. 269; Silber i. Barr. ca. 1000 fein per Kilogr. 53.75—56.75. London, 16. Okt.(Amtl. Schluß.) Kupfer(4 p. To.) Tendenz: flau; Standard p. Kaſſe 347% bis 341/½16, do. 3 Monate 356—353/18, do. Settl. Preis 3476; Electrolyt 39—40; beſt ſelected 381/—491½; Elek⸗ trowirebars 40. Zinn(& p. To.) Tendenz: unbe⸗ ſtimmt: Standard p. Kaſſe 228—229, do. 3 Monate 217—217½,q do. Settl. Preis 228.½; Straits 230.— Blei(X& p. To.) Tendenz: flau; ausld. prompt offz. Preis 18½, do. inoffz. Preis 181/156—181/; ausld. entf. Sicht. offz. Preis 18½, do. inoffz. Preis 181½10 bis 18/; ausld. Settl. Preis 18%5. Zink(& p. To.) Tendenz: willig; gewl. prompt offz. Preis 167%, do. inoffz. Preis 16½ Geld; gewl. entf. Sicht. offz. Preis 167/13, do. inoffi. Preis 1633—167/½1e; gewl. Settl. Preis 61½/½.— Amtl. Berliner Mittelkurs für das engl. Pfund 12,215. nnein-Mainische Abendbörse Sehr ſtill Die Abendbörſe lag auf allen Gebieten weiteſt⸗ gehend geſchäftslos, da die Zurückhaltung allgemein anhielt. Am Aktienmarkt war die Stimmung im An⸗ ſchluß an den Mittagsverkehr eher noch ſchwächer, ob⸗ gleich kaum Angebot vorlag. Die JG. Farben⸗Aktie kam mit 148¼½(149½) zur Erſtnotiz. Auch im übrigen nannte man etwa ½ bis ½ Prozent niedriger liegende Kurſe als am Berliner Schluß. Am deutſchen Rentenmarkt blieb es ſtill und Kursveränderungen von Belang waren vorerſi nicht zu beobachten. Am Aus⸗ landsrentenmarkt zeigte ſich erhöhtes Intereſſe für Ungarn. Ungarn Gold 9¼(9½g6), 1913er und 1914er ſowie 1910er Ungarn galten ca. 9 Prozent. Die Abendbörſe blieb bis zum Schluß ſehr ſtill und die Haltung war infolge vorliegenden kleinen Ange⸗ bots zumeiſt etwas ſchwächer. Die Kurſe lagen über⸗ wiegend ½ bis ½ Prozent unter Berlin. IG. Farben vermochten ſich wieder etwas zu erholen auf 148¼ nach 148½, waren aber nachbörslich zu 148½ eher an⸗ geboten. Am Rentenmarkt blieb es ruhig zu unver⸗ änderten Kurſen. In Ungarn war das Geſchäft ſpäter⸗ hin nur gering, die Kurſe waren an der Nachbörſe nicht voll behauptet. Von Schweizer Bundesbahn⸗ Obligationen ſchwächten ſich 3½prozentige auf 178 (80) ab. Märkte Marktbericht des Obſt⸗ und Gemüſegroßmarktes Weinheim vom 16. Oktober Birnen—23, Aepfel—22, Nüſſe 28—35, To⸗ maten—8, Quitten 18—20, Kaſtanien—11, Rotlohl 3, Gelbe Rüben 2½. Anfuhr 200 Zent⸗ ner, Nachfrage gut. Nächſte Verſteigerung: Frei⸗ tag, 14 Uhr. Pfälziſche Obſt⸗ und Gemüſegroßmärkte Weiſenheim: Tomaten 1. S.—8½, do. 2. S. —5, Aepfel—14, Birnen 10—18, Trauben 15. An⸗ fuhr: 175 Ztr. „ Maxdorf: Tomaten—8, Blumenkohl 10—20, Bohnen 12—16, Weißkraut 2, Rotkraut 4½—5, Salat —6, Gurken 2½—3. Schifferſtadter Gemüſeauktion Tomaten 1. S. 8, do. 2. S. 5, Wirſing 31½.—5, Weißkohl 1. S. 1,80—2,50, do. 2. S. 1,50—1,75, Rot⸗ kohl 1. S. 3,50—4,25, do. 2. S. 2,75—3,25, Blumen⸗ kohl la 18—22, do. 1. S. 13—16, do. 2. S.—12, do. 3 S.—6, Endivienſalat 1,75—3, Kopfſalat 3 bis 4, Feldſalat 20. impfe, die ſich atskellers“ i n hinziehen. änner⸗Flore dig. Die die ehrgeizig⸗ im vorrau Zuvermieten auch als Wert⸗ lge ł k ll U m ſtãtte geßgne vermieten. Näher,(9611K) Tv 46 Mann⸗ Mietgesuche TlaiAnmemoanung Seibig tüchtig. Mädchen 0 Fh.) ſucht ſich auf 1. Nov. od. inheims 0 umſtraße Nr. 5, bei Engel.— ft küvech. Ai 4al483945 5 1 13—— mit Bad von jung. Ehepaar auf ertreter m. Küche ELE5. Dez. od. 1. Jan. in guter Lage, Vereine kom⸗ Fufen in pen n Kaufmann 4 Vermieten reis unt. 12 3 4 33 an den Werlag dieſes Mlattes erbel. welcher küngere Zeit in der Zigar⸗ ren⸗Branche 3 ier hat Viern⸗ Separates gut . 22.—2 2 2 Herrn ſof. zu vm. Küche geſucht 4, 14, 2 Tr. ꝛ. 7 3380„Hod. ſpät. vo 40 334——— an. Hier ſtellt ürfte der Sie⸗ e ee n be Wen b. S. s Bezirksf a Partr. 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Neu bearbeitet von E. Otto Anfang 19.30, Ende etwa 22.30 Uhr. Zucl.-. Zilauæ- Neris. . Hoffmann, Wirtscheft--Treuhönder dlannheim, G 5, 7- Fernruf 283 ò4 3333333 37794K Kιοονοοοοοοοοοοοιοοοοο Sitte, deutliel belieiben bel allen Anzelgen· Nanuskripten. Sie verhindern dadurch unlieb- Same Reklamationen! IIL Brigitte Horneyf und Kari LTudw. Hieni im spannenden Uts.fim Tagl Z*—◻◻⏑◻ „Me%οον⏑ι⏑ε ⏑ ι ⏑ οοοι aut Weitgehende Ralenzahlungen h Teleion 21222/3. Matratzen⸗ Aul Ludwigshafen Rh., Hagenſr Halteſtelle Schlachthofſtraße, — bösegras⸗Matratzen, Zteilig, mit Keil. bis 42 M Kapok⸗Matratzen Zteilig, mit Keil AlFdeal⸗Matratzen Drahtroſt, Schonerdecke, Kapokmatz, und Keil kombiniert 70 bis 85 N. öchlaraffia⸗Matratzen Porneh 1 1 orſtehende 1* erſtehen Größe o Ia Pin 5 Kinder⸗pSeegras⸗Matratzen 554100 bis 70& 140 6 bis.50 R öchonerdecken„—ois nun Drahtmatratzen — Ia Ausführ., mit 2 nach Maß 8 14 Kinder⸗olzbetitelen z—4 Metallbettſtellen o 26 KMn. 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