er . 30 u..30 neater Im⸗ ktober 1935: .37 nderm. D Nr. 3 ung: H jael) Aufzügen von yner. etwa 22.30 Uhr tober 1935: r. ieinde Mannheim 62, 321—335, . Gruppe B rtauf! llexfly Akten von 2. Deutſch von von — Mu cini. Streifen nöner grund- -Muster 2= Mk. ., grau u. höher 5. Mk. .0 Mk. .5 Mk. nach 22.15 u. — 4 * 3 — — und Schriftleitung: Mannheim, N3, 14/15. Fer u. kreyzbanner“ Ausgabe„ erſcheint 12mal(.20 RM Awit die Woftämier enigegen. Ift die e die Poſtä der beſteht kein Anſpruch— Entſ Abend⸗Ausgabe A u. 30 Pfg. Trägerlohn), Einzelpreis 10 Pf6. Beſtellungen nehmen die Träger eitung am Erſcheinen(au ädigung. Regelmäßig erſ iſiensgebieten. Für unverlangt eingeſandte Beiträge wird keine Verantwortung re e Pfg. Trägerlohn), Ausgabe B erſcheint durch höhere Gewalt) ver⸗ inende Beilagen auf allen bernommen. 5. Jahrgang * 4 * * —= LCCLLC——.4 205 ch⸗Sammel⸗Nr. 354 21. Das„Haken⸗ G AMMHEIN N 2 —4 — Anzeigen: Geſamtauflage: Die 1 Schluß der Anzeigen⸗Annahme: Mannheim, R 3, 14/15. Fernſpr Nummer 503 Recht und Dolk Eine Unterredung des„fjakenkreuzbanner“ mit Wie wir bereits berichteten, iſt der Staatsſekretär im Reichsjuſtizminiſterium, Dr. S chle⸗ gelberger, mit einigen Miniſterialreferenten zu einem mehrtägigen Beſuch der Juſtizbe⸗ hörden im Bezirk des Oberlandesgerichts Karlsruhe in Baden eingetroffen. Der Staatsſekretär hatte zunächſt die Juſtizbehörden in Karlsruhe aufgeſucht und beſichtigte dann am Mittwoch⸗ vormittag die Gerichte in Heidelberg und am Mittwochnachmittag die Juſtizbehörden in Mannheim. Am Mittwochabend fand im Friedrichspark ein Kameradſchaftsabend ſtatt, bei dem der Staatsſekretär im Kreiſe der Juſtizbeamten aus dem Bezirk der Landgerichte Mannheim und Heidelberg weilte. In Begleitung des Staatsſekretärs befindet ſich u. a. der Preſſereferent des Reichsjuſtiz⸗ miniſteriums, Oberregierungsrat Dr. Doerner. Aus dieſer Tatſache geht hervor, welch großen Wert man an leitender Stelle des Reichsjuſtizminiſteriums gerade auf die Zuſammen⸗ arbeit mit der Preſſe legt. Ein Mitglied unſerer Schriftleitung nahm Gelegenheit, Herrn Ober⸗ regierungsrat Dr. Doerner über den Sinn und das Ziel dieſer Reiſe zu befragen. Fon fii ſich Frage: Wie ich höre, ſind Sie Preſſereferent des Reichsjuſtizminiſteriums? Darf ich fragen, welche Aufgaben Ihnen der Staatsſekre⸗ tär während der Reiſe übertragen hat? Antwort: Die Juſtiz will nicht abgeſchloſſen für ſich leben, ſondern ſie will— im Gegenſatz zum früheren Syſtem— mit der Preſſe und durch die Preſſe die Verbindung mit der Volksgemeinſchaft haben. Den großen Unterſchied gegenüber früher ſehen Sie auch in dieſem Kameradſchaftsabend, der innerhalb der Juſtizverwaltung früher wohl kaum möglich geweſen wäre. Dieſe Verbindung zwiſchen der Juſtizverwaltung und der Preſſe zu pflegen, iſt meine Aufgabe als Preſſewart des Herrn Reichsjuftizminiſters Dr. Gürtner und mein beſonderer Auftrag als Begleiter des Herrn Staatsſekretärs. Wir wollen durch dieſe Beſuchsreiſe nicht nur Verbindung aufnehmen zu unſeren nachgeordneten Behörden, ſondern auch zum badiſchen Volk, dem ja unſere Juſtiz letzten Endes zu dienen hat. Darüber hinaus freue ich mich, daß ich gerade als Badener und früherer badiſcher Richter in meine Heimat komme und dem Staatsſekretär als Kenner der badiſchen Juſtizverhältniſſe Berater ſein kann. Die Preſſe als Mitkämpferin für das deutſche Recht Frage: Wir haben nicht nur eine Vereinheit⸗ lichung der deutſchen Juſtizverwaltung an⸗ geſtrebt, ſondern wollen auch eine neue Ausrichtung des deutſchen Rechts, wie ſie u. a. auch in den Beratungen der Strafrechtskommiſſion uſw. vorbereitet wird. Haben Sie in der Preſſe, insbeſondere in der Parteipreſſe, eine Helferin bei der Vorberei⸗ tung des kommenden deutſchen Rechts? Wie und wo kann die Preſſe eingreifen. um für das neuerweckte deutſche Recht, dort wo das Verſtändnis im Volke verloren ſei, dieſes Verſtändnis wieder wachzurufen? Antwort: Bei dieſer großen Aufgabe, ein deutſches Volksrecht und eine wirkliche deutſche Volksjuſtiz zu ſchaffen, iſt uns die deutſche Preſſe ein wertvoller Mitkämpfer, insbeſondere die nationalſozialiſtiſche deutſche Preſſe, auf deren Mitarbeit wir ganz beſon⸗ deren Wert legen. Sie kann uns einerſeits ſagen, wie das Volk die Juſtiz und ihre Ur⸗ teile bewertet, ob ſie den Wahrſpruch des Rich⸗ ters als volkstümlich begrüßt oder ihn als nicht der geſunden Volksauffaſſung entſprechend ablehnt, und ſie kann uns darüber hinaus bei der Löſung der großen Fragen der Rechtsreform durch kritiſche Stellung⸗ nahme wertvolle Hilfe leiſten. Die Preſſe ſoll — auch für unſere Rechtspflege— das Sprach⸗ rohr der öffentlichen Meinung ſein. Jede ſach⸗ liche, aufbauende Kritik— auch an Urteilen deutſcher Gerichte— iſt uns jederzeit willkom⸗ * men und wird nan uns entſprechend gewürdigt werden. Auf der anderen Seite hat die deuit⸗ ſche Preſſe die verantwortungsvolle Aufgabe, das neue Recht, wie es der Führer und ſeine Regierung in ihren Geſetzen ſchaffen, dem Volke nahe zu bringen, das Volk in die Grund⸗ gedanken dieſes Rechts einzuführen und in ihm das Bewußtſein der Verpflichtung an die⸗ ſes Recht zu erhalten und zu ſtärken. Sinn und Zweck der Reiſe Frage: Können Sie, Herr Oberregierungs⸗ rat, mir den beſonderen Sinn und Zweck der Reiſe des Staatsſekretärs Dr. Schlegel⸗ berger in kurzen Worten zuſammenfaſſen? Antwort: Der Herr Staatsſekretär als der dem preſſereſerenten des Reichsjuſtizminiſteriums in ihnen das Bewußtſein zu ſtärken, daß ſie zur großen deutſchen Reichsjuſtiz gehören und von der Zentrale in Berlin nicht nur regiert, ſondern auch betreut werden. Der Herr Staatsſekretär will ſich aber andererſeits auf dieſer Reiſe auch davon überzeugen, daß die nationalſozialiſtiſche deutſche Reichsjuſtiz im Volk verwurzelt iſt, daß ihre Beamten mit dem Volk verbunden ſind und die Nöte und Sorgen des Volkes zu würdigen wiſſen. Badens Treue zum Reich Frage: Können Sie mir heute ſchon ſagen, welchen Eindruck der Staatsſekretär, der, wie ich erfahre, Oſtpreuße iſt, auf ſeiner Reiſe vom Lande Baden und ſpeziell auch von der jetzt auf das Reich übergegangenen früheren ba⸗ diſchen Juſtiz erhalten hat? Antwort: Der Staatsſekretär hat dieſe Dienſtreiſe mit beſonderer Freude angetreten, weil ſie ihn gerade nach Baden führt, ein Land, deſſen Natur und deſſen Bewohner er ſchon lange kennt und liebt und in dem er ſchon manche Ferientage nach anſtrengender Arbeit verbracht hat. Was den Herrn Staatsſekretär be⸗ ſonders beeindruckt hat, das iſt die gerade im Grenzland Baden tief verwurzelte Treue der badiſchen Juſtiz zur Reichsjuſtiz und darüber hinaus des ganzen badiſchen Volkes Die Schulungsleiter des Reichsarbeitsdienſtes bei Reichsminiſter Dr. Goebbels Reichsminiſter Dr. Goebbels begrüßt im Propagandaminiſterium die Schulungsleiter des Reichsarbeits⸗ dienſtes, die ihm durch den Reichsarbeitsführer Staatsſekretär Hierl(ganz links) vorgeſtellt wurden. In der Mitte Dr. Decker, Inſpekteur der Führerſchule des Reichsarbeitsdienſtes Vertreter und nächſte Berater des Reichs⸗ miniſters der Juſtiz will durch dieſe Reiſe perſönlich mit allen Beamten und Angeſtellten der Juſtizbehörden Fühlung nehmen. Er hat kein Opfer an Zeit geſcheut, um bei den ein⸗ zelnen Behörden ſo viele Beamte und An⸗ geſtellte als möglich perſönlich in ihren Ar⸗ beitszimmern aufzuſuchen und ſich über ihre tägliche Arbeit unterrichten zu laſſen. Er hat für den Juſtizſekretär genau ſo wie für den Gerichtsvollzieher und den Landgerichtsrat in gleicher Weiſe lameradſchaftliche Worte ge⸗ funden. Gerade jetzt, nach der Verreichlichung der Juſtiz legen wir beſonderen Wert darauf, mit den zum Teil räumlich weit entfernten Behörden perſönliche Fühlung zu halten und Heinrich Hoffmann(M) zum Reich Adolf Hitlers, die in Wort und Tat ſchon mehr als einmal ſinnfällig zum Ausdruck gekommen iſt. Der Herr Staatsſekretär iſt überzeugt, daß die badiſchen Richter, Staats⸗ anwälte und ſonſtige Angehörigen der Juſtiz, die ja jetzt Reichsbeamte ſind, ſich auch in Zu⸗ kunft von keinem anderen deutſchen Stamm an Opferbereitſchaft und Einſatzwillen für un⸗ ſer großes ſtolzes Vaterland übertreffen laſſen. Die Derbindung zwiſchen partei und Juſtizbe hörden Frage: Die Partei hat in vielen Fällen die Rechtsbetreuung der Volksgenoſſen über⸗ (Fortſetzung ſiehe Seite) im Textteil 45 Pfg. Schwetzinger und Weinheimer Ausgabe: Die 13 3 Millimeterzeile 4 Die Ageſpalt. Millimeterzeile im Textteil 18 Pfg. Bei Wiederholung Ra rühausgabe 18 Uhr, Abendausgabe 13 Uhr. Anzeigen⸗Annahme? prech⸗Sammel⸗Nr. 354 21. m. Ausſchließl. Gerichtsſtand: Mannheim. Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 4960. Verlagsort Mannheim. Donnerskag, 31. Oktober 1935 banner alt. Millimeterzeile 10 Pfg. Die Ageſpalt.——— f. att nach aufliegendem Tarif. Zahlungs⸗ und Erfüllungsort Mannhei Das Hochzeitsgeſchenk der Wehrmacht für Miniſter⸗ prüſident Göring Der Reichskriegsminiſter Generaloberſt von Blomberg überreichte Miniſterpräſident General der Flieger Hermann Göring das Hochzeitsgeſchenk des Offiziers⸗ korps der Wehrmacht in Geſtalt eines Bronze⸗Stand⸗ bildes des preußiſchen Soldatenkönigs Friedrich Wil⸗ helm 1. Dieſes Standbild iſt der erſte Abguß nach einem Gipsmodell von Heinrich Bettkober, der erſt jetzt fertiggeſtellt wurde Wweltbild(]) SA ſammelt für das vonlo „Die SA iſt der aktive Kern, der Stoßtrupp der Bewegung“. Dieſer Ausſpruch des Stabs⸗ chefs wird am Sonntag, dem er ſten Reichs⸗ ſammeltag für das Winterhilfs⸗ werk des deutſchen Volkes, beſonders augen⸗ fällig in Erſcheinung treten. An dieſem Tage werden ſämtliche Einheiten der SA in ganz Deutſchland, vom Stabs chef bis zum letzten SA⸗Mann zuſammen mit den Kameraden der SS und des NSag den erſten Angriff im Kampf gegen Hunger und Kälte ſiegreich vortragen. In jeder Stadt, im kleinſten Dorf, werden die Führer und Män⸗ ner der SA ihre Einſatzbereitſchaft und ihre Einſatzfähigkeit zur Tat werden laſſen. Und das Volk wird den Ruf der Sa hören! Denn die Männer im braunen Ehrenkleid der Bewegung, die Männer, denen Opſfer und höchſte Hingabe zur heiligen Lebensgewohnheit geworden iſt, ſie kommen ja aus dieſem Voll⸗ ſie leben in und mit ihm, ſie ſind ein Teil jener großen Gemeinſchaft, der ihr Einſatz gilt. Keiner ſoll hungern, keiner ſoll frieren. Hin⸗ ter der Not der Zeit ſteht der eiſerne Wille, dieſe Not zu brechen. Und als Träger dieſes Willens ſteht die Bewegung, an der Spitze die SA. Es iſt keine Wohltätigkeitsveranſtaltung im „exkluſiven“ Sinne, die hier geſtartet wird, kein rauſchendes Feſt, das man in Ermange⸗ lung eines anderen Grundes zum Feiern mit den leicht greifbaren Kuliſſen der Barmherzig⸗ keit umgibt, es iſt keine Aktion irgendeiner längſt durch die Zeit überholten Clique, die die Pflege der Nächſtenliebe einmal jährlich als „zum guten Ton gehörig“ betrachtet, nein: Hierſtehtder aktivſte Teil des Vol⸗ kes im Kampf für das Volk. Hier ſtehen Schulter an Schulter, wie in den langen Jahren des Kampfes, der Arbeiter neben eem Akademiker, der Bauer neben dem Beamten. Hier fallen alle Unterſchiede der Herkunft, des Standes und des Wiſſens. Hier ſpricht die Stimme des Blutes, der Glaube an die Nation, der Wille zur Gemeinſchaft. So werden die Männer der SA dem deut⸗ ſchen Volk wiederum ein leuchtendes Beiſpiel vorbildlicher Pflichterfüllung geben. Sie wer⸗ den zeigen, daß die Not des Volkes ihre Not iſt. Und darum werden ſie auch nicht um Almoſen bitten, ſondern ſie werden Opfer fordern! Opfer! Wer in Deutſchland hätte wohl ein größeres Recht ſie zu fordern, als cie SA. Wer hätte hierzu ein größeres Recht, als die Männer, deren Opfer Deutſchland zum Leben zurückführten, deren ſelbſt⸗ ——.—— —————————————————— loſer Einſatz die Nation vor dem Unkergang bewahrte. Der Maßſtab, den der SA⸗Mann on das von ihm geforderte Opfer legen wird, iſt kein zahlenmäßiger, er läßt ſich nicht ausdrücken in Münzen oder Scheinen. Der Wertneſſer der SA iſt ein anderer. Mit jedem Manne wird eine Formation matſchieren, deren höchſte Hingabe, deren Opfertod Ver⸗ pflichtung für das ganze Volk iſt: die Stan⸗ * darte Horſt Weſſel. Hinter jedem Mann im Braunhemod werden die Toten vom 9 No⸗ vember, werden Hunderte gefallener Helden der Bewegung ſtehen und das Volk ermahnen, ſich ihrer Opfer würdig zu erweiſen. Sie, die für Deutſchlands Leben ihr eigenes einſetzten und hingaben, haben das Recht, Opfer zu for⸗ dern, und das Volk hat die Pflicht, dieſe zu bringen. Der SA⸗Mann ſelbſt wird beiſpieigebend vorangehen. Er wird zeigen, daß das Opfer⸗ tum der SaA nicht erſtarrt und verſteiert iſt. ſondern daß es lebt, daß er es in ſich rägt und Tat werden läßt zu jeder Zeit, in jeder Stunde. Deutſches Volk. SA marſchiert! Für dich. Marſchiere mit! necht und Voln Fortſetzung von Seite 1 „amen, die Partei kann außerdem gewiſſer⸗ wohen ls Sammelſtelle deslebendi⸗ gen Wictsgefühls des Volkes angeſehen enn zu ihr kommen Tag für Tag die Woltenenaſſen mit ihren Nöten und Sorgen. Hofteht jetzt— nachdem die Länderminiſterien lsſtelle nicht mehr vorhanden ſind— nerung dafür, daß eine enge für beide liche Verbindung zwiſchen den Par⸗ terenationen und den leitenden Juſtiz⸗ evorhanden iſt? wntwort: Zur Beantwortung dieſer Frage keun ieh auf die Ausführungen hinweiſen, die sſekretär in Karlsruhe gemacht hat. Atgeſtellt, daß die Zuſammenarbeit der uftizbehörden mit den politiſchen und mtzigen Repräſentanten im Lande im „oich verkrauensvoll uns kameradſchaft⸗ nn Die Juſtizbehörden hätten mit den en olitiſchen Stellen des Staates und en Dienſtſtellen der Partei rege un d rfohzreiche Verbindung unter⸗ Wenn ſich dabei auch hin und wie⸗ ingaverſchiedenheiten ergeben hätten, ganz natürlich und beweiſe nur, daß bero e von dem ehrlichen Willen, nur das Beſte fur unſer Volk zu erreichen, getragen feien. Die Reichsjuſtizverwaltung lege beſon⸗ deren Wert darauf, daß dieſe Zufammenarbeit erhalten und noch weiter vertieft werde. Auch dieſem Ziel diene ſein Beſuch in Baden. Wir wollen gerade auch in Baden mit den für die politiſche Führung des Gaues verant⸗ wortlichen Perſonen engſte Fühlung unterhal⸗ ten. Wir verlangen auch von unſeren nachge⸗ ordneten Juſtizbehörden draußen im Lande, daß ſie Verbindung mit den örtlichen Partei⸗ ſtellen halten. Die Pariſer Preſſe richtet ihre Blicke wie⸗ der nach Genf.„Le Jour“ meint, Aloiſis An⸗ weſenheit könne höchſtens als Höflichteitsgeſte gewertet werden. Das Ergebnis der Beratun⸗ gen der franzöſiſchen und engliſchen Sachver⸗ ſtändigen in dieſer Frage iſt noch immer in Dunkel gehüllt. Präſident Rooſevelt warnte erneut vor Han⸗ delsbeziehungen mit den kriegführenden Staa⸗ ten. ——. In Gegenwart einer großen Anzahl von Ver⸗ tretern deutſchen Zuendent von hervor⸗ ragenden Künſtlern, von ertretern der in der Reichskulturkammer zuſammengeſchloſſenen Kammern und von Behörden, insbeſondere des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda, darunter des Geſchäftsführers der Reichskulturkammer, ans Hinckel, fand Dienstag abend in den Räumen der Kamerad⸗ ſchaft der deutſchen Künſtler die feierliche Amts⸗ einführung des neuen Präſidenten dex Reichs⸗ filmkammer, Staatsminiſters Prof. Dr. Leh⸗ nich, und die Uebergabe dieſes Amtes durch bisherigen Präſidenten Dr. Scheuermann den ſtatt. ſident und Präſidialrat der Reichsfilmkammer 5 Dr. Scheuermann einen Rückblick auf die bisher von der Reichsfilmkammer. geleiſtete Ar⸗ beit von ihren erſten Anfängen bis zur Gegen⸗ wart. Er erinnerte an die verſchiedenen Ge⸗ jetze und Anordnungen, die erlaſſen wurden, um dem deutſchen Filmſchaffen wieder eine ndig Grundlage zu geben, und gab der usdruck, daß unter der neuen Lei⸗ ftung der Reichsfilmkammer der deutſche Fim felt weiterentwickeln und die Reichsfilmkamiler felbſt unter der Schirmherrſchaft des Reichs⸗ miniſters Dr. Goebbels zur Bannerträgerin des deutſchen Films werde. Staatsminiſter Dr. Lehnich meinte in ei⸗ ner launigen Entgegnung, unwillkürlich müſſe er bei der Uebernahme ſeines neuen Amtes an dDie zeit denken, zu der er das württembergiſche Wirtſchaftsminiſterium übernahm. Inzwiſchen habe ſich freili“ vieles geändert, aber dennoch werde man auch heute fragen, was ein national⸗ ſozialiſtiſcher Wirtſchaftsminiſter wohl als Präſident der Reichsfilmkammer tun wolle. fimtseinführung des neuen Präſidenten der Reichsfilmkammer Kein Staatsfilmmonopol/ Der öilm als flusdruck neuen Willens In ſeiner Eigenſchaft als bisheriger Prä⸗ die Trauerſeier für otto caubinger 0 Eine Feierstunde im Theater am fHorsi-Wessel-Platz/ Absdied von einem echfen Kämpfe- Berlin, 31. Oktober.(OB⸗Funt.) In einer zu Herzen gehenden Trauerfeier nahmen heute im Theater am Horſt⸗Weſſel⸗ Platz alle Mitarbeiter, Kameraden und Künſt⸗ ler Abſchied von dem mitten aus ſeinem ſegen⸗ bringenden Wirken geriſſenen Präſidenten der Reichstheaterkammer, Miniſterialrat Otto Lanubinger. Das Theater hatte für die Feier eine würdige Ausſchmückung erhalten. Aus dem Halbdunkel der Bühne leuchtet das Hakenkreuzbanner, das den Sarg deckt. Reicher Blatt⸗ und Blumen⸗ ſchmuck ziert die Bühne. Aus der Fülle der Kranzſpenden hebt ſich der Kranz des Führers hervor. Sechs SA⸗Männer wechſeln ſich mit fechs Schauſpielern in der Ehrenwache am Sarge ab. Inzwiſchen haben ſich die Trauergäſte ver⸗ ſammelt. Punkt 11 Uhr betritt die Gattin des Verſtorbenen, geführt vom Präſidenten der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels, begleitet von ihrem Bruder und ihren beiden Schweſtern, von Staatsſekretar Funk und vom ſtellvertretenden Präſidenten der Reichstheaterkammer, Dr. Schlöſſer, den Saal. Die Trauergemeinde erhebt ſich und grüßt mit erhobenem Arm die nächſten Verwandten der Leidtragenden. Ein großer Lorbeerkranz mit weißen Chryſanthemen wird zu Füßen des Sarges niedergelegt, auf deſſen Schleife die Worte„Meinem unvergeßlichen Kameraden und Mitarbeiter, Reichsminiſter Dr. Goebbels“ ſtehen. die stunde ſchweren Scheidens Das Myſtiſche des Trauermarſches aus der „Götterdämmerung“ von Richard Wagner, vom Berliner Philharmoniſchen Orcheſter unter Lei⸗ tung von Generalmuſikdirektor Peter Raabe ge⸗ ſpielt, klingt auf und wird abgelöſt von der von Laubinger ſo geliebten Hymne„Die Him⸗ mel rühmen des Ewigen Ehre“, die Kammer⸗ ſänger Heinrich Schlusnuß zu Gehör bringt. Dann ergreift Generalintendant Oskar Walleck das Wort. Er ſpricht im Namen der deutſchen Theaterleiter. Laubinger habe als erſter der Zukunft des Theaters im neuen Deutſchland Richtung und Ziel geben dürfen. In leidenſchaftlichem Fanatismus habe er dieſe Aufgabe übernommen und aus Niederbruch und Verſumpfung den reinen Schild deutſcher Kunſt wieder hoch erhoben. Staatsſchauſpieler Eugen Klöp fer wid⸗ met ſeinem toten Kameraden einen warm emp⸗ fundenen Nachruf. Otto Laubinger ſei ein Vor⸗ bild im großen und ſchönen Reich deutſcher Schauſpielkunſt, ein Menſch und Kamerad, ein Kämpfer der deutſchen Schauſpieler. Reichsdramaturg Oberregierungsrat Dr. Rai⸗ ner Schlöſſer, der ſtellvertretende Präſident der Reichstheaterkammer, ſprach dann: Lau⸗ binger ſei der geborene Künſtler und politiſche Menſch geweſen. Das Wort von der Bühne als moraliſcher Anſtalt ſei die Sturm fahne ſeines Idealismus geweſen. Der Drang, ſich einer Sache bis zur Aufopferung zu yver⸗ ſchreiben, habe ihn zum Nationalſozislismus geführt, Hilfsbereitſchaft und Fleiß, das ſeie! die Kennworte, ſen rie, mit denen man das We Otto Laubing rs heraufbeſchwöre. Dr. Goebbels Uachruf Dann nimmt Reichsminiſter Dr. Goebbels das Wort zu ſeiner Gedenkrede. Mit erariffener Stimme führte er u. a. aus: In der Arbeit des Alltags, der uns verſchlingt und unſere Herzen und Hirne verbraucht, der von uns das Spfer der ganzen Hingabe an die Größe des Werkes fordert, dem wir willenlos untertan ſind, kommen wir nur ſelten dazu, Dankbarkeit an den einzelnen zu verwenden. Gerade unſere Klügſten und Wertwollſten ſind meiſtens auch der gemeinſamen Aufgabe ſo ganz und gar ver⸗ haftet, daß wir ſie kaum noch als beſonders und auffällig empfinden. Das, was ſie uns aber ſind und was ſie für die große Aufgabe be⸗ deuten, das bemerken wir meiſtens dann, wenn der Tod ſie mit grauſamer Hand mitten aus Wenn manchem nicht ganz klar ſei, was der Nationalſozialismus auf dieſem Gebiet wolle, dann vielleicht deshalb, weil hier Kultur und Wirtſchaft zuſammenſtoßen, und oft der Wirt⸗ ſchaftler die Dinge zu ſtark nur vom wirtſchaft⸗ lichen Standpunkt ſehe, und derjenige, der mit⸗ ten im Kulturſchaffen ſtehe, nur mit einer ge⸗ wiſſen Skepſis die wirtſchaftliche Seite vetrachte. Auch er müſſe betonen, daß der National⸗ ſozialismus kein Staatsfilmmonopol und keine ſtaatliche Filmwirtſchaft wolle; er verlange Verantwortung von jedem Filmſchaffenden— und deshalb ſolle auch der rivatinitigtive freier Lauf gelaſſen werden. Seine Stellung als Präſident der Reichsfilmkammer bitte er nicht als eine Art Polizeiaufſicht zu betrachten, ſondern er werde ſtets aufs engſte mit denen n die er zu betreuen habe. r werde ſich immer bemühen, wirklich. lt⸗ kundige und verantwortungsbewußte arbeiter heranzuziehen. Sein Streben ver⸗ einige ſich mit dem derjenigen, die guten Wil⸗ lens ſeien, den deutſchen Film zu ſchaffen, zwar nicht einen Film, der im Ausland Propaganda für den Nationalſozialismus machen wolle, eines Nationalſozialismus, der nach den Wor⸗ ten des Führers keine Exportware ſei, ſondern einen Film, der charakteriſtiſch deutſch ſei. Das brauche nicht mit hiſtoriſchen Filmen identiſch zu ſein. Er ſei ſich bewußt, daß eine Reihe der in der Filmwirtſchaft beſtehenden wirt⸗ ſchaftlichen Schwierigkeiten fortdauern werde. Er habe aber die Zuverſicht, daß bei ver⸗ trauensvoller Zufammenarbeit mit allen Stel⸗ len die einzelnen Fragen zu löſen ſein werden. Wichtig ſei, daß alles ausgerichtet ſei nach dem einen hohen Ziel der Willensbildun der Na⸗ tion, und dem anderen Ziel, dem Film den Ausdruck des heutigen Deutſchland zu geben. Zum Schluß richtete der Geſchäftsführer der Scbenstraumes gekemnten n Pläne in die unſerem Kreiſe nimmt. Dann empfinden wir plötzlich die ungeheuere Leere, die ſich auftut an der Stelle, an der der Freund und Kamerad ſtand. Dann überfällt uns die grauſame Er⸗ innerung an all die Freuden und kleinen Be⸗ gebenheiten des Alltags, bei denen wir, ver⸗ braucht und aufgerieben im Dienſt und in der Arbeit, es hier und da an der Liebe und Sorg⸗ falt fehlen ließen, mit der wir dem Kameraden mehr noch als üblich ſein Werk und ſein Leben hätten erleichtern können. An uns allen ſind die Jahre des Kampfes nicht ſpurlos vorüber⸗ gegangen. Sie haben ihre harten Zeiten in unſere Geſichter geſchrieben. Viele mußten von uns gehen, die Genoſſen und Kameraden des gemeinſamen Sieges waren. Jeder von ihnen hat ein Andenken und eine Erinnerung bei uns zurückgelaſſen, die ſich wie ein Schleier der Wehmut über die Arbeit des Alltags legen. Es gibt unter ihnen Menſchen, die uns wie Brüder waren. So nah ſie uns im Leben ge⸗ ſtanden, ſo eng bleiben ſie mit uns im Tode verbunden. Zu dieſen Menſchen gehört Otto Laubinger, dem wir heute dieſe letzte Feier⸗ ſtunde bereiten, um ihn dann in den Schoß der mütterlichen Erde zurückzulegen. Für ihn war das Theater nicht Stätte des Luxus oder des Amüſements; er ſah in ihm eine Erziehungsanſtalt für das ganze Volk. Sein Leben und Wirken dienten der Erreichung dieſes Zieles. Es ſchien, als ſei mit dem Durchbruch der nationalſozialiſti⸗ ſchen Revolution nun auch die Erfüllung ſeines Jetzt hatte er die Röog 3 Wirfchleik zu überfezen. Schöpfer der⸗Heidelberger Feſtſpiele Gedanken, wie der der Reichstheater⸗ feſtwoche oder der Heidelberger Na⸗ tionalfeſtſpiele entſprangen ſeiner uner⸗ müdlichen Phantaſie. Die Zuſammenfaſſung aller am Theater ſchaffenden Kräfte in einer einheitlichen Organiſation war ſein Lebens⸗ werk. Im Aufbau des Deutſchen National⸗ theaters im Schillerſchen Sinne wollte er ihm die letzte Krönung geben. Mitten im Werk und kurz vor ſeiner Vollendung iſt er nun in den Sielen geſtorben. Ein Uationalſozialiſt ſtarh In dieſer Stunde, da wir nun Abſchied von ihm nehmen müſſen, iſt es mir ein Bedürfnis, ihm das zu ſagen, was ich ihm zeitlebens nur Reichskulturkammer, Hans Hinckel, noch einige kurze Worte an den neuen Präſidenten. Der Führer beim Konzert des Philharmoniſchen Orcheſters— Die Ehrung des Kittel'ſchen Chors Das Konzert des Berliner Philharmoniſchen Orcheſters am Mittwoch, in dem Beethovens 9. Symphonie unter Leitung Furtwäng⸗ lers aufgeführt wurde, war zugleich ein be⸗ deutſames Jubiläum für den Kittel'ſchen Chor, der an dieſem Tage zum, 100. Male bei einer Wiedergabe des Beethoven'ſchen Werkes mit wirkte. Zur Ehrung dieſes Ereigniſſes waren der Führer, Reichsminiſter Dr. Goebbels, der Reichspreff echef der NSDAN Dr. Dietri ch, Staatsfekretär Funk, Botſchafter v. Ribben⸗ g5f und die Adjutanten des Führers, Bri⸗ gadeführer Schaub und Hauptmann a. D. Wiedemann, erſchienen. Am Schluß des Abends überreichte Dr. Goebbels dem Dirigen⸗ ten des Chors, Bruno Kittel, die Goethe⸗Me⸗ daille für Kunſt und Wiſſenſchaft, indem er in einer kurzen Anſprache darauf hinwies, daß der Kittel'ſche Chor in den Berliner Aufführungen des Beethoven⸗Werkes immer einen weſentlichen künſtleriſchen Beſtandteil gebildet habe. Der bis auf den letzten Platz gefüllte Saal der Philhar⸗ monie nahm diefe Auszeichnung Kittels mit ſtürmiſchen Kundgebungen auf. Badiſche Autorenſtunde in der Buchwoche im Rundfunk. Anlößlich der Woche des deutſchen Buches bringt die Sendeſtelle Karlsruhe am 3, November(Sonntag), abends 21—21.55 Uhr, eine Stunde badiſcher Lyriker. Sprecher ſind 405 Graeber, Liſelotte Körfer und Arthur oger. Es gelangen zum Vortrag Dichtungen Heinrich Vierordt, von Emanuel v. Bodmann, Wilhelm Al⸗ Emil Gött, Wilhelm von Scholz, brecht, Hans Herbert Reeder, Max Rieple, Oscar Biſchoff, Seyp Schirpf. Die Sendung wird umrahmt und durchwoben von Sätzen aus den kleinen Mozart⸗Quartetten, geſpielt vom Ochſenkiel⸗Quartett, Karlsruhe. Im An⸗ ſelten ſagen konnte: wie menſchlich nah un vertraut er mir als Freund und Mitarbei! ſtand, wie rührend und erhebend mir ſeine ſte Hilfsbereitſchaft ſchien, wie wärmend und wo tuend ſeine perſönliche Nähe auf uns wirkte. Wenn ich ihm aus tief ergriffenem un ſchmerzerfülltem Herzen meine Dankbark zum Ausdruck bringe für die Arbeit, die dem großen Werke widmete und in der er aufbrauchte und verzehrte, ſo weiß ich, daß auf den deutſchen Bühnen nicht einen gibt, von Intendanten bis zum letzten Maſchimſten, ſich dieſem Bekenntnis nicht anſchlöſſe. Nun lebe wohl, du guter Kamerad. Alle ſteher y. um dich verſammelt, da du von uns gahen mußteſt. Ich aber, dem du die Kraft he Stärke, den Glauben und den Idealismus, Treue und Anhänglichkeit deiner beſten Mann jahre geſchenkt haſt, möchte über dem Hün der nun in einigen Stunden deine ſterblah Hülle bedecken wird, die Worte der ergreifennen Totenklage ſchreiben, mit der Mathi⸗ Claudius von ſeinem Vater Abſchied nahn Friede ſei um dieſen Grabſtein her Sanfter Friede Gottes. Denn ſie haben einen guten Mann begral Und mir war er mehr. Dann nimmt der Schauſpieler Fried ch Kayßler mit den eindrucksvollen Worten S phan Georges„Erhebung“ Abſchi von ſeinem Kollegen und Kameraden. Die Her⸗ zen aller Trauergäſte ſchwingen mit, als Has Berliner Philharmoniſche Orcheſter zum Schl⸗ Griegs Weiſen von Aaſes Tod aus„N. Gynt“ intoniert. Von den Brettern, die Anfang der Laufbahn Otto Laubingers den Inhalt ſeines Lebens bis zuletzt bilde beginnt dann die letzte Fahrt nach Stahnss wo er inmitten des ſchönen Waldfriedhh ſeine letzte Ruheſtätte finden wird. Lette Arbeiten am Königsplatz für den 9. Nove Herrichtung einer der Opferſchalen zwiſchen den bh Ehrentempeln am Königsplatz in München. Die Blutopfer der Bewegung werden am 9. November der Ueberführung von der Feldherrnhalle in den beiben Ehrentempeln beigeſetzt Weltbilg eeeeentre ſchluß an dieſe Sendung wird die Abſchluß des Präſidenten der Reichsſchrifttumskam Hanns Johſt, zur Buchwoche übertragen. Wer war Andreas Schlüterd Am Do nerstag, 31. Oktober, und Freitag, 1. vember, pünktlich 20.15 Uhr, Pricht Dr. h Demmler, Direktor bei den Staatlichen feen, Berlin, in der Mannheimer Kunſteae über Andreas Schlüter.— In einſamer Größe ragt in Norddeutſchland die Geſtalt dreas Schlüters über alle Künſtler ſeiner Zeit empor. Im Bexliner Schloß, in der Genn des Großen Kurfürſten, im Schmuck des Zenh hauſes ſchuf er dem jungen preußiſchen K tum die Symbole ſeiner Macht. Aber er. nicht bloß ſeiner Zeit genug: bis heute ſeine Werke ohnegleichen in der ſchöpferit zen Fülle der Erfindung, in der dramatiſchen Mht ihrer bewegten Form. Uraufführung. Arno Landmanns ne. Kompoſition, Variationen über ein Thema en Robert Schumann(„Fröhlicher Landmann.,. der Arbeit zurückkehrend“), für Kammerorch und Klavier kommt im Rahmen der„Pfäl; h⸗ Saarländiſchen Muſiktage“ am kommennen Sonntag, 3. November, 17 Uhr, im Verein⸗⸗ haus der IG⸗Farben(Ludwigshafen) me Leitung des Komponiſten durch das,.. orcheſter und Elſe Landmann⸗Drieſcher am Klavier zur Uraufführung. Berufung. Max Adam, der hekanm Mannheimer Chormeiſter, wurde zum Diri enten des„Liederkranz“ E. V. Heidelberg al⸗ achfolger des Ehren⸗Bundeschormeiſters d Badiſchen Sängerbundes, Muſikdirektor Kan! Weidt, berufen. Heinrich Lerſch lieſt in Mannheim Wie uns die NS⸗Kulturgemeinde, Orte nen⸗ band Mannheim, mitteilt, lieſt Heinrich Lerch der ſoeben den Rheiniſchen Literaturpreis„ hielt, am 15. Januar 1936 in Mannheim in der „Harmonie“ in einem 12 Kulturgemeinde. Dichterabend der Mit Pr abeſſini kin Die mn weiteren geſchloſſe Von d Unternel der Geg der Näh Fort wu t. 2 verfolgt. Reuter ſtadt der ria: Der habe am niſche V Jahres 1 tigen Fr terbreitet angehörit von Libe Regierun Vertrag ſei jede rungen u Im Fli flugzeug den fünf vier getöt Gro Bei ein fen von gerichtet. men an d ———————— Muſik 2 In der! des Reichs „aus Mant Trauben u bunte Volt ernte in? darbietung ſo ſelten, d die Sendu gen, zuma hin bekann Zunächſt ſtammte, f ſchwiegen Volksmuſit ſelbſt bei Wenn eine ſpielen zu ſie einigern zutragen, ſprüche bef Chöre, die Lieder ſan tonationsfe Volkslied, zuhören. Sendung k her und ündern. C würzigen Rachſagt. D krkennung mit ſeinen Wir erw— ————— —— —— ————————————— In dieſen die„Egerli ders Leip impfe nah un utarbeit: ſeine ſte und wo uns alle fenem un hankbarl⸗ it, die der er ſich ch, daß gibt, von miſten, öſſe. Nun ſtehen y uns gaßen Rraft s ismus, n Mann em Hün e ſterbl greifenn Nathin hied nahn 5 begral Fried h rten Ste Abſchiei . Die Her⸗ t, als pdas um Sch⸗ us„N E , die den ngers zt bilde ödtahnsd dfriedh⸗ 9. Nove en den b⸗ hen. Die 16 ovember in den bennn Weltbild reneeeeen, Abſchluß imskam ragen. Am Do t a g, 1. No⸗ ht Dr. kh itlichen“ Kunſthae In einſemer Geſtalt An⸗ ſeiner Zein der Genen k des Zeng ſchen Ki Aber er. bofer ſind p eri hen ijchen N ins nen Thema en idmann, imerorch .„Pfälz ſch⸗ kommennen im Verein⸗ afen) unten das P ſrieſcher am er bekanm zum Diri⸗ idelberg al“ meiſters de ektor Kar! mnheim de, Ortsver⸗ rich Let ſch, aturpreis nheim in d. nd der. Auf dem Wege zur Nordfront weltbild(M) Mit Proviant und Munition beladene Kamele der abeſſiniſchen Bauernarmee, die ſich in Addis Abeba ſammelte, ziehen zur Nordfront kin abeſſiniſches Fort beſetzt Asmara, 31. Oktober. Die militäriſchen Vorbereitungen für den weiteren Vormarſch an der Nordfront ſind ab⸗ geſchloſſen worden. Von der Somali-Front werden Patrouillen⸗ Unternehmungen von Eingeborenentruppen in der Gegend von Schiwale gemeldet. Ein in der Nähe dieſes Ortes liegendes abeſſiniſches Fort wurde überraſchend angegriffen und be⸗ ſetzt. Die abziehende Beſatzung wurde weit verfolgt. Rom zürnt mit Ciberia London, 31. Oktober. Reuter meldet aus Monrovia, der Haupt⸗ ſtadt der weſtafrikaniſchen Negerrepublik Libe⸗ ria: Der Außenminiſter von Liberia, Simpſon, habe am Mittwoch behauptet, daß der italie⸗ niſche Vertreter Tomaſe im März dieſes Jahres der Regierung von Liberia einen fer⸗ tigen Freundſchafts⸗ und Handelsvertrag un⸗ terbreitet habe, durch den italieniſchen Staats⸗ angehörigen gleiche Rechte wie den Bürgern von Liberia gewährt werden ſollten. Als die Regierung von Liberia ſich geweigert habe, den Vertrag zu unterzeichnen, habe Tomaſe ſofort d a S ita lieniſche Ko nſulat geſchloſ⸗ ſen und ſei nach Rom zurückgekehrt. Seitdem ſei jede Verbindung zwiſchen beiden Regie⸗ rungen unterbrochen. Abſturz eines italieniſchen Waſſerflugzeuges „Pola, 31. Oktober. Im Flughafen Puntiſella ſtürzte ein Marine⸗ flugzeug kurz nach dem Start ins Meer. Von den fünf Mitgliedern der Beſatzung wurden vier getötet und einer verletzt. Großfeuer im hafen von Dublin London, 31. Oktober. Bei einem Brand von Lagerhäuſern im Ha⸗ fen von Dublin wurde ſchwerer Schaden an⸗ gerichtet. Alle Feuerwehrzüge der Stadt neh⸗ men an der Bekämpfung des Feuers teil. kmen „Rkkord“-Jauber in Condon Um Lavals Denłkschrift/ Bislang noch kein Erfolg London, 31. Oktober. Das große internationale Zwiſchenſpiel geht weiter. Im Vordergrund des Intereſſes ſteht vorläufig die franzöſiſche Denkſchrift an Eng⸗ land, die ſich mit der Zuſammenarbeit der fran⸗ zöſiſchen und engliſchen Flotte im Mittelmeer befaßt und die dieſen„Akkord“ auch, auf die Luftwaffe ausdehnen will.„Times“ iſt es, die eine anſcheinend beeinflußte Mitteilung über den Inhalt und die Tragweite der franzöſiſchen Denkſchrift gibt. Aus ihr geht hervor, daß die franzöſiſche Denkſchrift durch ein Erſuchen der bri⸗ tiſchen Regierung veranlaßt worden war, verſchiedene Punkte der langen Antwort Lavals vom 18. Oktober über die Mittelmeerfrage zu erläutern. Die franzöſiſche Denkſchrift vom 26. enthalte eine Anzahl Anregungen für die franzöſiſch⸗britiſche Zuſammenarbeit im Mittel⸗ meer. Dieſe Anregungen würden gegenwärtig von den britiſchen Marineſachverſtändigen ge⸗ prüft und von ihnen und den beiden franzö⸗ ſiſchen Marineſachverſtändigen, Admiral De⸗ coux und Kommandant Deleuze, erörtert. Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Telegraph“ ſagt, die Frage der Zuſammen⸗ arbeit der beiden Luftwaffen werde keine be⸗ deutende Rolle bei dem gegenwärtigen Stand der Beſprechungen bilden, doch werde berichtet, daß bereits eine vorbereitende Erör⸗ terung über die Frage der Bereitſtellung fran⸗ zöſiſcher Luftſtützvuntte im Notfalle geführt worden ſei. In einem Leitaufſatz warnt die„Times“ vor der Anſicht, daß die unermüdlichen Anſtrengun⸗ gen Lavals, Muſſolini zu einer Vereinbarung zu veranlaſſen und Frankreich aus einer pein⸗ lichen Lage herauszuhelfen, in kurzer Zeit zu greifbaren Ergebniſſen führen könnten. Es handele ſich um einen langen und voraus⸗ ſichtlich ununterbrochenen Vorgang. Gegenwär⸗ tig habe man noch keinen Punkt erreicht, wo die Regierungen zweckmäßigerweiſe einhaken könn⸗ ten. Noch weniger gebe es etwas, was dem Völkerbund berichtet werden könnte, ohne deſ⸗ ſen Zuſtimmung es keine Regelung geben könne Caval gegen„Derſchwendung“ Er droht dem Finanzausschuß/ Neue Spannungen entstehen apd. Paris, 31. Oktober. Zwiſchen Miniſterpräſident Laval und der Finanzkommiſſion der Kammer iſt es zu einem Konflikt gelommen. Die Kommiſſion, die eine Linksmehrheit aufweiſt, hat mit den Beratun⸗ gen des Haushalts für 1936 begonnen und be⸗ reits in den beiden erſten Sitzungen derartige Abänderungen vorgenommen, daß das Budget, auf deſſen Ausgleich die Regierung bedacht war, ſchon nach dieſen erſten Veränderungen einen Fehlbetrag von 2,4 Milliarden Franken auf⸗ weiſt. Laval, der durch die diplomatiſchen Beſpre⸗ chungen vollauf beſchäftigt iſt und heute nach Genf fährt, hat daraufhin dem Vorſitzenden des Finanzausſchuſſes, Malvy, mitgeteilt, daß, 4 Der 13. Jahrestag des Marſches auf Rom Muſſolini verläßt den neuen Poſt⸗ und Telegraphenpalaſt, den er am 13. Jahrestag des Marſches auf Rom einweihte falls der Ausſchuß ſeine Sabotage fortſetze, dies allerlei Rückwirkungen könne. Die lintsgerichteten Mitglieder des Ausſchuſſes ſahen in dieſer Mitteilung Lavals eine Dro⸗ hung; ſie proteſtierten gegen die„Erpreſ⸗ ſung“, die Laval an ihnen verübe. Die politiſche Atmoſphäre war ſomit am Mittwochabend wieder ſehr geladen, und es nimmt nicht wunder, daß in den Wandelgän⸗ gen der Kammer erneut Kriſengerüchte um⸗ liefen. 19 Hoteditkte des franzöſiſchen feeres apd. Paris, 31. Oktober. Unter den neuen Verordnungen der Regie⸗ rung befinden ſich auch ſolche, die vom Kriegs⸗ Weltbild(I) miniſterium ausgearbeitet worden ſind. Es ſind insgeſamt 19 an der Zahl. Eine dieſer Notverordnungen betrifft die wiſſentliche Verbreitung falſcher Nachrichten, durch die die Diſziplin und die Moral in der Armee erſchüttert werden könnten. Die Be⸗ hörden ſollen mit ſchärfſten Mitteln durch⸗ greifen, um die Veröffentlichung ſolcher Nach⸗ richten zu verhüten.— Eine ſehr bedeutende Maßnahme betrifft die Aburteilung von Spionen. Sämtliche Spionagefälle wer⸗ den von nun an von Militärgerichten verhan⸗ delt werden.— Das Kriegsminiſterium be⸗ gründet dieſe beiden Maßnahmen mit der Not⸗ wendigkeit,„ſich mit allen Mitteln gegen die Manöver, durch die die nationale Verteidigung geſchwächt werden könne, zu wenden.“ Durch ein weiteres Dekret wird eine Kontrolle über die Fabriken, die für die nationale Verteidi⸗ gung arbeiten, ausgeübt, teils um übermäßige Gewinne der Kriegslieferanten zu verhüten, teils um die Tätigkeit dieſer Fabriken beſon⸗ ders zu überwachen. Malypetr gent⸗ ſiodza kommt Regierungswechſel in der Tſchechoflowakei apd. Prag, 31. Oktober. Der Tod des Kammerpräſidenten Bradatſch hat große innerpolitiſche Veränderungen her⸗ vorgerufen, die mit dem für die nächſten Stun⸗ den zu erwartenden Rücktritt der Regierung Malypetr noch nicht ihren Abſchluß finden wer⸗ den. Am Mittwochnachmittag erſchien Miniſter⸗ präſident Malypetr beim Präſidenten der Republik, Maſaryf, und brachte ihm die von der geſamten Regierungskoalition gebilligten Vorſchläge der Tſchechiſchen Agrarpartei zur Kenntnis, die darin beſtehen, daß das gegen⸗ wärtige Kabinett zurücktreten und vorläufig ohne weſentliche perſonelle Veränderungen un⸗ ter Vorſitz des Landwirtſchaftsminiſters Dr. Hodza neugebildet werden ſoll. Miniſterpräſident Malypetr wird zum Präſi⸗ denten des Abgeordnetenhauſes gewählt wer⸗ den. An Stelle des Landwirtſchaftsminiſters Dr. Hodza tritt der agrariſche Abgeordnete Dr. Joſeph Zadina. Der formelle Rücktrittsbe⸗ ſchluß und die Ernennung des neuen Kabi⸗ netts werden für die heutigen Abendſtunden erwartet. Das Kabinett Hodza wird als Uebergangskabinett betrachtet. Dr. Hodza wird der erſte Slowake ſein, der in der Tſchechoſlowakei Miniſterpräſident wird. Er war bereits im ungariſchen Abgeord⸗ netenhaus Abgeordneter und Vorſitzender des Nationalitäten⸗Klubs. Während des Krieges war er eine Zeitlang interniert. Nach dem Zu⸗ ſammenbruch der öſterreichiſch⸗ungariſchen Mon⸗ archie wurde Hodza zum erſten Geſandten der Tſchechoſlowakei in Budapeſt beſtellt. In den folgenden Jahren bekleidete er wiederholt Mi⸗ niſterpoſten. Der neue Miniſterpräſident Dr. Hodza wird in dem Organ des Bundes der Landwirte, der „Deutſchen Landfront“, wie folgt cha⸗ rakteriſiert: Dr. Hodza ſei nicht nur ein Freund der Nationen im Staat, ſondern auch auf in⸗ ternationalem Gebiet.„Wir wiſſen, daß nicht nur ſein Verhältnis zu den Sudetendeutſchen, ſondern auch zum Deutſchtum überhaupt durch⸗ aus korrekt und freundſchaftlich iſt.“ Im übrigen gilt Dr. Hodza, der der Schöpfer des Getreidemonopols iſt, als einer der hervor⸗ ragendſten Vertreter der Planwirtſchaft. Auf handelspolitiſchem Gebiet tritt er dafür ein, daß Weſteuropa ſeinen Getreidebedarf nicht in Ueberſee, ſondern in Mitteleuropa decken müßte, während die mitteleuropäiſchen Staaten ihren induſtriellen Bedarf in Weſteuropa decken ſollen. ———————————— Muſik im Rundfunk/ Darbietungen von verſchiedenem Wert And wieder: Wo bleibt Mannheim?/ Es fehlt an Menge und Güte In der letzten Woche kündigte das Programm des Reichsſenders Stuttgart auch eine Sendung aus Mannheim an unter dem Motto:„Bei Trauben und Wein laßt uns fröhlich ſein! Eine bunte Voltsmuſitſtunde aus der Pfalz zur Wein⸗ ernte in Baden“. Die Gelegenheit, Rundfunt⸗ darbietungen aus, unſerer Stadt zu hören, iſt ſo ſelten, daß man billigerweiſe erwarten durfte, die Sendung würde etwas Hörenswertes brin⸗ gen, zumal ja Mannheim als Muſikſtadt weit⸗ hin bekannt iſt. Doch was wurde geboten? Zunächſt gab eine Bauerntapelle— woher ſie ſtammte, ſei in ihrem eigenen Intereſſe ver⸗ ſchwiegen— ihre Weiſen von ſich. War das Volksmuſit?— Nein! Dazu war das Spiel ſelbſt bei mildeſter Beurteilung zu ſchlecht! Wenn eine Kapelle die Ehre hat, im Rundfunt ſpielen zu dürfen, ſo ſollte man erwarten, daß ſie einigermaßen befähigt iſt, ihre Stücke ſo vor⸗ zutragen, daß wenigſtens beſcheidenſte An⸗ ſprüche befriedigt werden. Das gilt auch für die Chöre, die„bei Trauben und Wein“ allerlei Lieder ſangen und ſich dabei die gröbſten In⸗ tonationsfehler leiſteten. So war das ſchöne Volkslied„Roſeſtock, Holderblüh'“ kaum mitan⸗ zuhören. An dem zweifelloſen Mißerfolg der Sendung konnten auch E. Zettler, K. Meh⸗ Ker und die Aufnahmen aus Durbach nichts ündern. Es fehlte durchweg an dem nötigen. würzigen Humor, den man ſonſt den Pfälzern hachſagt. Die beſte Leiſtung— dies ſei mit An⸗ krkennung feſtgeſtellt— erbrachte L. Schmidt mit ſeinen Handharmonika-Vorträgen. Wir erwarten in Zukunft von den Mannhei⸗ mer Sendungen, daß ſie dem Ruf unſerer Stadt Us Kulturzentrum Südweſt⸗Deutſchlands ge⸗ kecht werden. Gerade echte Volksmuſik bedarf beſonders liebevoller Pflege und deshalb auch entſprechender Ausführung. In dieſer Hinſicht befriedigte im allgemeinen die„Egerländer Heimatſtunde“ des Reichsſen⸗ ders Leipzig. Der Volksliederchor M. E. Thamm des Männergeſangvereins Sänger⸗ bund, Franzensbad, trug nach dem beſeelten Adagio aus der Symphonie-Moll von Veit drei Lieder von Egerländer Komponiſten vor. Die Wiedergabe war zunächſt zwar ſehr unrein und fehlerhaft, nachdem aber das Leipziger Symphonieorcheſter die farbenprächtige Suite über Volksweiſen„Aus dem Egerland“ von R. Sander geſpielt hatte, vollbrachte der Chor mit einigen Volksliedern in Mundart beachtliche Lei⸗ ſtungen. Die Reinheit der Intonation ließ nichts zu wünſchen übrig, auch der Vortrag ſelbſt zeichnete ſich durch Friſche und Tempera⸗ ment aus. Mit dem Liederreigen:„Kirchweih' iſt“ in Egerländer Volkston für Chor und Or⸗ cheſter fand die Heimatſtunde ihren friſch⸗fröh⸗ lichen Abſchluß. Sehr bemerkenswert war eine Volksmuſik⸗ ſtunde des Reichsſenders München, welche die „Paartaler Volksſänger“ beſtritten. Sie trugen Lieder in Mundart vor, wie:„J hob a kloanes Häuſerl am Roa“,„Ja, wenn i Geld gnua hätt'“ u. a. und legten eindrucksvolle Proben ihres Könnens ab. Dabei offenbarten ſie ſchö⸗ nes ſtimmliches Material und eine erfreuliche Unbefangenheit vor dem Mikrophon. Gleich⸗ ſam als Einlagen brachten die Paartaler zwi⸗ ſchen den einzelnen Geſangsſtücken Ländler und andere Volkstänze auf dem„Nationalinſtru⸗ ment“ der Bayern, der Zither, zu Gehör. Neben dieſen mehr oder minder gelungenen Volksmuſitſtunden kam in der letzten Woche auch manch wertvolles Konzertprogramm zur Sen⸗ dung: So übertrug der Reichsſender Leipzig zur Eröffnung des Programmaustauſches mit Oeſterreich den erſten Teil des„Europäiſchen Konzerts“ aus Wien. Unter Leitung von O. Kabaſta ſpielten die Wiener Philharmoniker mit Elan die Haffner⸗Symphonie von Mozart: A. Konetzni(Sopran) ſang mit Orcheſter: „Die Allmacht“ von Schubert/ Mottl,„Er iſt's“ von Wolf und die Arie„Abſcheulicher, wo eilſt du hin?“ aus Beethovens„Fidelio“, Leider kamen die Geſänge im Radio nicht voll zur Geltung, woran teils techniſche Störungen, teils vielleicht auch eine ungünſtige Stellung der Sängerin zum Mikrophon ſchuld geweſen ſein mögen. Um ſo ungetrübter war der Genuß der „Italieniſchen Serenade“ von Wolf in der Be⸗ arbeitung von Max Reger. In der großange⸗ legten Leonorenouvertüre Nr. 3 von Beethoven endlich zeigten Dirigent und Orcheſter ihre Fähigkeiten. Die Tempi waren richtig gewählt, das Orcheſter ſpielte mit äußerſter Diſziplin, So vermochte auch das gefürchtete Preſto höch⸗ ſten Anſprüchen zu genügen. In den Zeitmaßen liegt auch eine der Haupt⸗ ſchwierigteiten der gewaltigen Symphonie in a⸗Moll von L. Windsperger, dem der Deutſche Rundfunt eine Reichsſendung aus Frankfurt wiodmete. Harns Rosbaud und das Rund⸗ funkorcheſter löſten ihre Aufgabe zufriedenſtel⸗ lend. Das Werk zeichnet ſich aus durch wechſel⸗ vollen Rhythmus und großartige Dramatik. Daß es ſich beim erſtmaligen Hören in allen Kreiſen viel Freunde erworben hat, darf kaum erwartet werden. Die Klangwelt Windspergers, der erſt vor kurzem geſtorben iſt, iſt dazu noch zu fremd und ungewohnt. Auf allgemeineres Verſtändnis für ihn darf man erſt hoffen, wenn jein geſamtes Schaffen dem Volke näher ge⸗ bracht wird. Dieſes Verſtändnis zu wecken, iſt eine dankbare Aufgabe für den deutſchen Rund⸗ funk..LB.B. Konzerterfolg in Ludwigshafen Prof. Pembaur mit dem Pfalzorcheſter Ein ſehr umfangreiches aber intereſſantes Programm. Beginn als feſtlicher Auftakt: We⸗ bers Euryanthe⸗Ouvertüre, von Generalmuſik⸗ direktor Boehe mit behutſamer Ausbreitung der Lyrismen aber auch kraftvoller Unterſtrei⸗ chung der punktierten Marſchrhythmik darge⸗ boten. Später als Seltenheit Alexander Ritters(des Bayreuthers) Walzerfantaſie über die ſkaldiſch⸗ſchaurige Sage von Olafs und der Königstochter Liebestod. Als Abſchluß und Krone zugleich Beethovens„Fünfte“. Der Diri⸗ gent hält ſich mit der Bevorzugung mäßiger Allegrotempi an beſte Tradition, ohne Scha⸗ blone zu geben. Boehe zeigte ſich(er dirigiert auswendig) als ein energiſcher Rhythmiker von mitreißendem Schwung und erſtaunlicher Elaſti⸗ zität. Das tapfere Orcheſter folgte ſeiner be⸗ ſeuernden Leitung ſehr genau. Profeſſor Joſef Pembaur war Soliſt des Abends; ſpielte Franz Liſzts-Dur⸗Konzert mit ungemein poetiſierender Anſchlagsabſtufung und bewältigte in hervorragendem Stil die vielzweigigen techniſchen Virtuoſenformen der Pianiſtik dieſer Improviſatomuſik. Hervor⸗ ragende Zuſammenarbeit mit dem Orcheſter! Als Soloſtücke bot er ſpäter As-Dur⸗Ballade und cis-Moll⸗Scherzo von Chopin. Ein Spieler, der, wenn der Rubatik nicht durch ein Orcheſter Grenzen geſetzt wird, in auffallend eigenwilli⸗ ger Ausdeutung bis an die Grenzen der Kon⸗ trollmöglichkeit vorſtößt. Namentlich bei der Ballade darf der thematiſche Fluß der Anfangs⸗ ſteigerungen nicht durch zu ſtarke Epiſodenzer⸗ dehnung gehemmt werden. Als Zugabe Prälu⸗ dium in Des⸗Dur mit zarteſter Traumſtimmung dargeboten. H. E. Nationaltheater. Max Geiſenheyner, der Autor des Volksſtückes„Petra und Alla“(Obriſt Michael) wird der heutigen Uraufführung im Mannheimer Nationaltheater beiwohnen. Das Werk wurde bekanntlich beim Dietrich⸗Eckar⸗Wettbewerb preisgekroͤnt, deſ⸗ ſen oberſter Preisrichter Reihsdrama⸗ tura Dr. Schlöſſer war. Die Uraufführung inſzeniert H. C. Müller. Die Hauptrolle ſpielt Hans Finohr. Leitung der Bühnenmuſit/ Guſtav Semmelbeck. Beginn: 19.30 Uhr. Der neue Denkmalpfleger für den Amts⸗ bezirk Mannheim. Der Kuſtos und Leiter des Städt. Schloßmuſeums, Dr. Gu ſt af Jacob, iſt vom Miniſterium des Kultus und Unter⸗ richts als Nachfolger des Prof. Dr. Joſef Aug. Berinager zum Bezirkspfleger der Kunſt⸗ und Altertumsdenkmäler für den Amtsbezirk Mann⸗ heim beſtellt worden. Die ur⸗ und frühageſchicht⸗ lichen Denkmäler dieſes Amtsbezirkes werden wie bisher von Prof. Dr. Hermann Gro⸗ pengießer betreut. ———————————— ———— „Hakenkreuzbanner“— Seite 4 An die badiſchen Jäger! Der Reichsjägermeiſter Hermann Gö⸗ ring hat die Deutſche Jägerſchaft aufgerufen, ſich mit aller Kraft für das Winterhilfswerk 1935—36 einzuſetzen. Die Landesgruppe Baden der Deutſchen Jü⸗ gerſchaft hat im letzten Jahr gezeigt, daß ſie ſich ihrer Verantwortung gegenüber den notleiden⸗ den Volksgenoſſen wohl bewußt iſt und den nationalſozialiſtiſchen Grundſatz die Not der Aermſten zu lindern, in die praktiſche Tat um⸗ zuſetzen verſteht. Ich weiß, daß die badiſchen Jäger auch in dieſem Jahre dem Ruf des Führers willig fol⸗ gen und in ihrer Opferwilligkeit nicht hinter anderen Volksgenoſſen zurückſtehen werden. Ich erwarte daher, daß jeder badiſche Jäger ſeine Pflicht tut und in der Zeit vom 1. Novem⸗ ber bis 20. Dezember aus jedem Revier eine Wildmenge dem Winterhilfswerk zuführt, die mindeſtens 5 vom Hundert der Nutzwildjahres⸗ ſtrecke des betreffenden Reviers beträgt. Die näheren Einzelheiten ſind bei den Kreis⸗ jägermeiſtern zu erfahren. Mit Weidmannsheil und Heil Hitler! Hug, Landesjägermeiſter. menenenzeing gewerblich vorgebildeter Lehrer skuhe, 31. Okt. Es beſteh: die Mög⸗ einigen Gewerbeſchulen des Lan⸗ wenhlich vorgebildete Lehrer zu verwen⸗ eror, die zur Zeit in allgemeinen Fori⸗ „angsſchulen unterrichten, können ſich durch ung des zuſtändigen Kreisſchulamis vier Wochen beim Miniſterium des d Unterrichts melden. Dabei iſt an⸗ einihb turneriſche Ausbildung vorlert ber zehrer befähigt iſt, Unterricht im 2 und Sport zu geben. Sennecke(M) Erfurt und der Martinstag Am Martinstag, der alljährlich zu Luthers Geburts⸗ tag am 10. November in Erfurt gefeiert wird, ziehen Zehntauſende von Kindern mit den ſogenannten Mar⸗ tinslaternen durch Straßen und Gaſſen der aliten Lutherſtadt zum Friedrich⸗Wilhelmplatz mit ſeinem ge⸗ waltigen Wahrzeichen Dom und Severinkirche. —————————————————————— Endlich wieder ein Film, Blick übers Cand Jagd und Fiſcherei im November Das herbſtliche Jagen beginnt/ Die Zeit d er Waldtreibjagden/ Sorgt für Futterplätze Kahl werden die Felder und kahl die Wal⸗ der. Die ſchöne Zeit des herbſtlichen Jagens iſt da. Enten und Faſanen gibts zu ſchießen, die Haſenjagden ſetzen ein, der Abſchuß des weib⸗ lichen Wildes iſt vorzunehmen und das Raub⸗ wild kann jetzt ſchon vorteilhaft bejagt werden, wenn auch der Balg noch nicht ganz vollwertig iſt. Das Sorgentind des Jägers wird ewig der Wahlabſchuß des weiblichen Wildes ſein. Wie wir durch den„Deutſchen Jäger“, München, erfahren, ſoll dieſer Abſchuß nur auf Pirſch und Anſitz vorgenommen werden, nicht aber bei Gelegenheit des Riegelns, weil hier ein ge⸗ naues Anſprechen meiſt nicht möglich iſt. Das Schwarzwild iſt im Monat November feiſt, beſonders in ſolchen Revieren, die Eichel⸗ und Buchelmaſt aufweiſen. Jetzt iſt auch die Zeit der Waldtreibjagden gekommen, die oft eine bunte Strecke liefern. Außer Haſen, Kanin⸗ chen und Faſanen zieren Füchſe und Wals⸗ ſchnepfen die Strecke. Die Fütterungen ſind im November ausgiebi⸗ ger mit Futter zu verſehen, damit ſich das Wild daran gewöhnt; denn frühe Schneefälle können plötzlich die Notzeit bringen. Fütterungen für Rebhühner ſind anzulegen und ebenſo wie die Faſanenſchütten regelmäßig zu beſchicken. Hei⸗ ken, Dickungen und vor allem ſie durchziehende Wechſel ſind fleißig und öfter nach Schlingen abzuſuchen, wie überhaupt dem Wildererun⸗ weſen dauernd Aufmerkſamteit zu ſchenken iſt. Vom 1. November ab genießen die See⸗ ſaiblinge und die Renkenarten mit Ausnahme des Kilches Schonzeit, die ſich für Bachforellen, Bachſaiblinge, Seeforellen und Lachſe noch wei⸗ ter erſtreckt. Die Hauptfangzeit des Huchens nimmt ihren Anfang. Der Zanderfang gelingt jetzt, wenn die Witterung nicht mit Eis und Schnee aufwartet, gut, Auch der Hecht beißt noch gut, ſolange nicht Schnee gefallen iſt oder ſich Eis gebildet hat. Die Aeſche ſteigt an war⸗ men Tagen noch immer nach der Fliege, Regen⸗ bogenforelle, Aitel, Nerfling, Haſel, Barſch, Rotauge beißen ebenfalls noch. See⸗ und Bach⸗ ſaibling ſowie See⸗- und Bachforellen leichen. Rhein⸗ und Kinzigvorland überflutet Aeberſchwemmungen im Hanauerland/ Starkes Anſteigen des Bodenſees Kehl, 31. Okt. Durch die ſtarken Nieder⸗ ſchläge der, letzten Tage ſind die Waſſerläufe des Rheines und der Kinzig ſo ſtark geſtiegen, daß ſie das Vorland überflutet haben. Der Verkehr zwiſchen Willſtätt—Heſſelhurſt— Ek⸗ kartsweier iſt unterbunden; die Kraftpoſt Kehl—Offenburg mußte umgeleitet werden. wiſchen Muckenſchopf und Scherzheim iſt die Straße überflutet, ein großer See hat ſich zwiſchen beiden Ortſchaften gebildet. Acher und Schwarzach führen Hochwaſſer, ebenſo der Holchenbach. Bei Lichtenau ſteht der Münz⸗ wald unter Waſſer, ebenſo die Engelmatten. Bei Hausgereut, Rheinbiſchofsheim ſtehen die Fluren ebenfalls unter Waſſer. Man be⸗ fürchtet, daß das Hochwaſſer an den Winter⸗ ſaaten empfindlichen Schaden anrichtet. Konſtanz, 31. Okt. Der Spiegel des Bodenſees iſt von 3,59 Meter am Montag⸗ mittag auf 3,81 Meter am Dienstagabend ge⸗ ſtiegen- und gegenwärtig noch weiter im Stei⸗ gen begriffen. Der Waſſerſtand iſt gegenüber dem Vorjahr erheblich höher. Bereitſchaft 10 der DAc in Edingen Edinagen, 30. Okt. Im kleinen Zaal der Schloßwirtſchaft in Edingen fand der Kame⸗ radſchaftsabend der Bereitſchaft 10 der DA ſtatt, wozu die Kameraden aus Friedrichsſfeld, Seckenheim und Edingen nebſt Angehörtgen zahlreich erſchienen waren. Bereitſchaftsleiter Pa. Treiber aus Esdingen verſtand's,'nen gemütlichen Abend aufzuziehen. In duntem Proaramm wechſelten die flotten Weiſen der Hauskapelle mit Geſanasvorträgen von Frl. Quick, Lieder zur Laute und Rezitationen von Va. Otto Grabinger ab. Beſonderen Zeifall erntete Grabinger mit ſeinem Xylophon⸗Vor⸗ trag. Im Mittelpunkt des Abends ſtanden die weltanſchaulichen Ausführunaen von Kreisausbildunaswalter Pa Matt und Pa Ackermann aus Friedrichsfeld. Beide Red⸗ ner verſtanden es in packender Weiſe, vie Not⸗ wendiakeit und Vielſeitigkeit der Arbeit der DAß für den ſchaffenden deutſchen Menſchen zu ſchildern. Segelflieger über dem Königſtuhl Heidelberg, 31. Okt. Zwei Segelflieger der Ortsgr. Mannheim unternahmen geſtern Luft. nachmittag Flüge über dem Königſtuhlgebiet und dem Waldgelände bei den Drei Eichen. Segelflieger-Hauptlehrer Fuchs wurde von einem Motorflieger von Mannheim bis zum Königſtuhl geſchleppt und blieb dort 27 Stunden mit ſeinem Grunau⸗Baby in der Er landete dann glatt im ſog. Bagger⸗ loch bei Heidelberg. Segelſlieger Siemens erſchien bald darauf und blieb ſogar 57 Stunden über dem Königſtuhlmaſſiv, wobei er, weil die anderen Vorausſetzungen erfüllt wur⸗ den, ſein Leiſtungsabzeichen errang. Er lan⸗ dete mit ſeinem Rhönadler glatt in der Nähe von Nußloch. Das Gelände über dem König⸗ ſtuhl erwies ſich auch diesmal wieder als aus⸗ gezeichnet geeignet für Segelflüge. Wie die RNekruten empfangen wurden Donaueſchingen, 31. Okt. Der Einzug der Rekruten war für Donaueſchingen ein Feſt⸗ tag. Die Kaſernen waren mit Blumen und Gir⸗ landen reich geſchmückt und als die jungen Leute, 800 an der Zahl, in zwei Sonderzügen von Freiburg und Karlsruhe her, hier ankamen, wurden ſie von den ſchneidigen Marſchklängen der Bataillonskapelle begrüßt. Auch auf dem Marſch zu den Kaſernen konnte man feſtſtellen, daß die Rekruten in der Bevölkerung freudige Aufnahme, gefunden haben. Reichsſtatthalter Robert Wagner, der am Dienstag bei einer Kreisleiterbeſprechung in Donaueſchingen weilte, wohnte in Begleitung des Regimentskomman⸗ deurs Oberſt Richter dem Einzug der Rekruten in die Kaſerne des 2. Bataillons des Jäger⸗ infanterieregiments bei. Auch in den Garniſon⸗ ſtädten Villingen und Konſtanz wurde den Rekruten aus allen Teilen des Reiches ein überaus herzlicher Empfang bereitet. Todesopfer eines Verkehrsunfalls Mosbach, 31. Okt. Der frühere Lehrer Georg Lohrer, der vor einigen Wochen mit einem Motorrad zuſammenſtieß und dabei einen Beinbruch erlitt, iſt geſtern früh im Krankenhaus geſtorben. Auf der Treppe tödlich verunglückt Lahr, 31. Okt. Der 73 Jahre alte Privat⸗ mann Leo Greißer erlitt auf der Treppe einen Schwächeanfall und ſtürzte kopfüber hinunter. An den erlittenen Verletzungen ſtarb er eine halbe Stunde ſpäter. der zum Erlebnis wurde Der neue Waſchneck⸗Film„Liebesleute“ in der Alhambra Das„Ueberſitzen“ eines Programms in den Lichtſpielhäuſern iſt bekanntlich unſtatthaft. Wenn bei dieſem Film der Verſuch dennoch emacht wird, ſo wird dies verſtändlich. Denn ier iſt Erich Waſchneck einen entſcheidenden Schritt auf beſten deutſchen künſtleriſchen We⸗ gen gegangen. Wir ſelbſt mußten, nachdem wir das Er⸗ lebnis dieſes Films in uns aufgenommen hat⸗ ten, bei uns Abbitte tun für das etwas ſchwarz⸗ ſeheriſche Vorurteil, das wir— ſicherlich nicht zu Unrecht!— dieſem Film urſprünglich ent⸗ gegenbrachten. Was konnte man ſchon von einer(wie wir heute wiſſen: zu Unrecht!) an⸗ gekündigten Verfilmung von Goethes„Her⸗ mann und Dorothea“ erwarten? Heute macht es uns glücklich, zu ſehen, daß man Goethe aus dem Spiel gelaſſen. Das einzige was an ihn erinnert. ſind die letzte Tendenz und die Ramen der beiden Hauptperſonen. Und das iſt gut ſo, denn eine Verfilmung von„Her⸗ mann und Dorothea“— Nein! Keinen Zweifel hegen wir aber darin, daß der alte Geheimrat Goethe an dieſem Film mit uns eine faſt ungetrübte Freude hätte. Was macht uns dieſes Filmwerk nun ſo wertvoll? Da iſt zunächſt einmal das Gefühl, daß hier etwas mehr als eine Unterhaltung iſt, daß in dieſem gewaltigen Gemälde von ſo her⸗ per, realiſtiſcher Eindringlichkeit echte Men⸗ ſch'en ſtehen, ſo wunderbar groß, ſo urſprüng⸗ lich leidend und kämpfend. Und dann iſt da der Eindruck: Ein Film ohne Aufwand, ohne Kuliſſe, ohne Koſtüme. Richt Riviera, nicht Rolls⸗Royce, nicht De⸗ kollete, nicht Modejournal! Ein Film, der eine feſte Brücke zur Weli der deutſchen Wirklichkeit darſtellt! Jawohl: So war es! Welcher Film hat Probleme von ſo großer Zeitnähe angeſchnitten, wie ſie dieſer Streifen in vielen Teilen aufweiſt. Hier wird ein Thema voll tiefer Bedeutung mit ſtarker Hand und einer erſtaunlichen Kunſt angepackt. Es gibt wohl auch kaum einen Film, der ſo ſehr aus der Landſchaft herauswächſt. Eine monumental ſehende Kamera hat hier Groß⸗ artiges und Wertvolles geleiſtet. Unvergeßlich prägen ſich viele Bilder ein. Wenn man bis hierher unſeren Betrachtun⸗ gen über dieſen Film gefolgt iſt dann könnte man den Eindruck erhalten, daß hier ein feh⸗ lerfreies Werk geſtaltet ſei. Dem iſt nicht ganz ſo. Selbſtverſtändlich hat auch dieſer Film Schwächen. Aber ſelten noch ſind dieſe Män⸗ gel in der beiſpielhaften Anſtändigkeit und Sauberkeit ſo untergegangen wie hier. Wir bedauern z.., daß man einem ſo ern⸗ ſten, gewiſſenhaft und künſtleriſch geformten Wert den reichlich banalen, von der bisherigen Filmproduktion ſelbſt zur Banalität geſtempel⸗ ten Titel„Liebesleute“ gegeben hat. Seien wir ehrlich: Wir hatten dem Film nicht zugetraut, ein ſo oft mißgeſtaltetes Thema in ſo ergreifend ſchlichte und edle Formen bringen zu können. Dieſer Film verdient den Namen Groß⸗ film. Denn er bedeutet uns nach all den Irr⸗ fahrten amerikaniſcher Regiſſeure ein tiefes und großes Erlebnis. Nicht nur die ſzeniſche Geſtaltung, auch die künſtleriſche Darſtellung glückt der zielbewuß⸗ ten Führung Waſchnecks. Auch hier ergänzt und erhöht eine Leiſtung die andere. Guſtav Fröhlich und Renate Müller, zwei Künſtler, die man zu ihren Leiſtungen be⸗ glückwünſchen kann. Er kein eleganter Char⸗ meur und Herzensbrecher; ſie keine ſüßliche Amonreuſe. Beider Naturtalent offenbart ſich hier ſchlicht und zwingend. Man hört ge⸗ radezu ihre Herzen ſchlagen. Da ſind dieſe bei⸗ den prachtvollen Geſtalten endlich einmal in eine Handlung geſtellt, die die Sentimentalität überwindet und nur Menſchentum verlangt. Eine neue Renate Müller, ein neuer Guſtav ümn. verkörpern hier Rollen, die Schickſale ind. Wird hier nicht eine deutſche Allegorie von Liebe und Treue gültig gezeichnet! Auch alle übrigen Darſteller geben in Minu⸗ ten und Epiſoden das Geheimnis und die Kraft ihrer Kunſt. Die Muſik iſt mehr als Begleittechnik. Dafür bürgt ſchon der Name Profeſſor Clemens Schmalſtich. Eine Schaffensgemeinſchaft hat hier einen erfolgreichen künſtleriſchen Ehrgeiz und Willen höhergeſtellt als die ausgetretene Bahn zu einem bequemen„Publikumserfolg“. Dieſer im tiefſten deutſche Film wird ein Werk von internationaler Bedeutung und Durchſchlagskraft ſein. Es iſt eigenartig aber durchaus verſtändlich, daß Kritiken über beſte oder aber über ſchlech⸗ teſte Filme immer lang ſind. Faſſen wir unſer Urteil nochmals zuſammen: Ein urſprünglicher und ſtarker Film, dem ein etwas überraſchendes happy end und das Ueber⸗ ſehen einiger brachliegender filmiſcher Energien faſt keinen Abbruch tut! Hm. GLoRIA:„Alles weg'n dem Hund“ Verrückte Teſtamentsbeſtimmungen haben ſchon manchem Luſtſpielfilm zum Erfolg ver⸗ holfen. Auch hier geht es wieder einmal um den reichlich verſchrobenen letzten Willen einer ver⸗ ſchiedenen Erbtante, die ihre Batzen nur dem vermachen will, zu dem ihr vierbeiniger Lieb⸗ ling, die Terrierhündin Oſſi, die größte Zunei⸗ gung faßt. Daß es da um dieſes Erbhündchen Weltbild(MM) Zum Reformationsfeſt Blick in die Schloßkirche zu Wittenberg mit der Luther⸗ kanzel und dem Grab des großen Reformators Von der Lokomotive erfaßt Gutach, 31. Okt. Der 60jährige Gütler Jakob Hildbrand aus der„Einöde“ ſam⸗ melte am Montagvormittag am Kinzig⸗Ujfer Holz. Beim Ueberſchreiten des Bahngleiſes lief er in eine Lokomotive hinein, die ihn eine Strecke weit mitſchleifte. Die Verletzungen, die er dabei erlitt, hatten den Tod zur Folge. Internationaler Zoblogenkongreß 1936 Freiburg, 31. Okt. Der Nobelpreisträger Profeſſor Spemann wird, obwohl er die Altersgrenze erreicht hat, ſeinen Lehrſtuhl auch weiterhin vertreten und im Herbſt nächſten Jah⸗ res die Leitung des in Freiburg ſtattfindenden Internationalen Zoologenkongreſſes überneh— men. Pfalz/ Saar um einen halben Meter geſtiegen Speyer, 31. Okt. Der Rhein ſteigt weiter Vergangene Nacht wuchs der Waſſerſtand am hieſigen Pegel von 4,80 auf 5,30 Meter an Vom Oberrhein wird noch weiteres Zunehmen aemeldet. Selbſtmord nach Unterſchlagungen Imsweiler, 31. Okt. Der Dienſtſtellen⸗ leiter und Kaſſenverwalter Auguſt Würz von der hieſigen Bahnſtation brachte ſich am Mon⸗ taag mit einem Flobert in ſelbſtmörderiſcher Alhſicht eine ſchwere Schußverletzung an der Schläfe bei. Die Sanitätskolonne Rockenhau⸗ ſen brachte den Schwerverletzten ins Bezirks⸗ krankenhaus Rockenhauſen, wo er am Diens⸗ taa früh ſeinen ſchweren Verletzungen'rlag. Eine am Montag durchgeführte Reviſion der Kaſſe ſtellte Unterſchlagungen in beträchtlicher Höhe feſt. Dies dürfte auch der Grund ſein, der Würz veranlaßte, ſich ſelbſt zu richten. Würz ſtand im 40. Lebensiahre und hinterläßt eine Frau und zwei unverſorate Kinder. Aeee große und kleine Aufregungen gibt, liegt auf der Hand. Selbſtändig, wie Oſſi nun einmal iſt, wählt ſie unter den zahlreichen erbſchleichenden Verwandten völlig unerwartet den biederen Poſtaſſiſtenten Neumeyer als Erben aus, bringt ihn aber im Verlaufe der Handlung durch wie⸗ derholtes plötzliches Verſchwinden in arge Nöte, bis dann zum Schluß doch noch alles in die vorbeſtimmten glücklichen Bahnen gelenkt wird. »Das Erfreulichſte iſt an dieſem Streifen zwei⸗ fellos Weiß⸗Ferdl, der mit ſeinem trocke⸗ nen bajuvariſchen Humor geſchickt über manche Längen hinweghilft. Daneben weiß ſich vor allem der vierbeinige„Star“, um den ſich ja alles dreht, die Sympathie der Zuſchauer zu erwerben. 2 Schaffung eines Annette⸗von⸗Droſte⸗Hüls⸗ hoff⸗Muſeums. Auf der kürzlich in Paderborn ſtattgefundenen Jahresverſammlung der An⸗ nette-von⸗Droſte⸗Geſellſchaft gab der bekannte Droſte⸗Forſcher Profeſſor Dr. Schulte⸗Kem⸗ minghauſen bekannt, daß der ſeit einiger Zeit in Ausſicht genommene Plan der Schaffung eines Annette-von⸗Droſte⸗Hülshoff⸗Muſeums jetzt verwirklicht werden ſoll. Das unweit von Münſter gelegene idylliſche Haus Rüſchhaus, ein Meiſterwerk Schlauns, in dem die große deutſche Dichterin viele Jahre hindurch in länd⸗ licher Zurückgezogenheit gelebt und geſchaffen wird zu einem Muſeum umgeſtaltet werden. Rätſelhafte Madonna. Eine ſpätgotiſche Ma⸗ donna mit Kind, deren Herkunft völlig rätſel⸗ haft iſt, ſteht ſeit kurzem in der St.⸗Joſefs⸗ kirche zu Neuſtadt a. d. Hdt., und man hat aber⸗ mals begonnen, das Rätſel dieſer Skulptur zu löſen. Die Kenner wollen in ihr ein mittel⸗ rheiniſches Kunſtwerk aus der Zeit 1470 erken⸗ nen, das ehemals in Königsbach in Baden ge⸗ ſtanden hat. Dort wurden im vorigen Jahr⸗ hundert mehrere gotiſche Figuren fortgegeben, und es iſt anzunehmen, daß die Madonna zu dieſen gehört. Ihr künſtleriſcher Wert wird als außerordentlich bezeichnet. „Hakenkre Eine Jedes 3 Wege, frif Es war i ihnen für Ruhe zu gehen ſehe ſie zu hör Menſchen. Moragen. kam mane verträumte danken hii murmelte. der Rockta den Finge Bank und frieden wi chen lieger Bank leſer Jeden 9 mit Bera ihrem roſa ſich ausge daß das Roman w das kleine das Kindck und an der erſten Sch Wenn al mit ermun ſtürzten un terte ſie me hatte ſie 2 über Kopf. tens war( genehm fü⸗ Sie konn und außer' bald zerkr⸗ ärgerlich ü Buben aeh— lieben Näck ihren Fine kſapperten. fütr die arn Mann kan brauchte. D auf die Kn fon aina.( können du— nehmen. 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Viele hat ſie kommen und gehen ſehen, die kleine Bank, und vieles hat ſie zu hören bekommen aus dem Leben der Menſchen. Morgens war es meiſt noch recht ſtill. Da kam manchmal ein Menſch mit merkwürdig verträumten Augen und ſetzte ſich ganz in Ge⸗ danken hin, während er unverſtändliche Worte murmelte. Dann nahm er ein Büchlein aus der Rocktaſche, ſchrieb etwas hinein, ſchlug mit den Fingern einen beſtimmten Takt auf der Bank und ſtrich dann das Geſchriebene unzu⸗ frieden wieder aus. Einmal hatte er ein Kärt⸗ chen liegen gelaſſen, und darauf konnte die Bank leſen:„Sebaldus Himperling, Dichter“. JFeden Nachmittag rollte der Kinderwagen mit Bergers Jüngſter an, die veranügt in ihrem roſa überzogenen Kiſſen ſtrampelte und ſich ausgezeichnet mit ſich ſelber unterh'elt, ſo daß das Kinderfräulein ganz unbeſorat ihren Roman weiterleſen konnte. Die Bank hatte das kleine Weſen lieb und war entzückt, wenn das Kindchen aus dem Wagen gehoben wurde und an dem ſchneeweißen Geländer entlang die erſten Schritte verſuchte. Wenn aber die wilden Buben anrückten. ſich mit ermunternden Zurufen auf die Bank ſtürzten und auf ihr herumkletterten, dann zit⸗ terte ſie merklich in allen Fugen. Denn erſtens hatte ſie Anaſt, daß die Lauſejungens Hals über Kopf herunterfallen könnten, und zwei⸗ tens war die wilde Turnerei nicht gerade an⸗ genehm für ſie, nicht wahr? Sie konnte doch mal aus dem Leim gehen, und außerdem wurde ihre ſchöne weiße Farbe bald zerkratzt. Nein, wirklich, die Bank war ärgerlich über die beiden Mamas, die zu den Buben gehörten, und die ſich allzuviel über die lieben Nächſten zu erzählen hatten, während in ihren Fingern unaufhörlich die Stricknadeln klapperten. Es war eine richtige Erholung für die arme Bank, wenn geaen Abend der alte Mann kam, der zwei Stöcke zum Geben brauchte. Der ſetzte ſich ſtill hin, leate die Hände auf die Knie und ſah zu, wie die Sonne ſchla⸗ fen aina. Er blieb nicht lange, denn alte Leute können durch die kühle Luft leicht Schaden nehmen. Die Bank aber mußte noch wach blei⸗ hon und auf die beiden warten, die ſie an jehem Abend beſuchen kamen. Rieles hat die Bank im Laufe des Jahres erlebt, nun iſt ſie zerkratzt, müde und abae⸗ ſyannt, zwei Nägel ſind auch locker aeworhen, ung ſie findet, ſie könnte jetzt auf Urlaub gehen. Da kommen auch ſchon Männer mit arünen Facken, lehen die Bank auf den Rücken, krie⸗ gen ſie an den Hinterbeinen zu faſſen und tra⸗ gen ſie fort— in den Schuppen. Gauleiter Bürckel beim Rekrutenabſchied Wie wir bereits in unſerer Mittwoch⸗Abend⸗ ausgabe berichten konnten, fand am Mittwoch⸗ vormittag im Roſengarten eine Abſchieds⸗ feier der jungen Rekruten aus dem Gau Pfalz⸗Saar ſtatt. Zu dieſer Feier war Gauleiter Bürckel eigens im Auto nach Mannheim ge⸗ kommen, um ſich von ſeinen Landsleuten zu verabſchieden. ee eee-ee Ans der NS⸗Kulturgemeinde. Wir brachten im Sportteil unſerer Frühausgabe vom 31. Ok⸗ tober einen intereſſanten Ausſchnitt aus dem Buche des Münchener Raſſehygienikers Prof. Dr. Lothar Gottlieb Tirala:„Raſſe, Geiſt und Seele“. Wie wir erfahren, hat die NS⸗ Kulturgemeinde Mannheim den Verfaſſer zu einem Lichtbildervortrag in der Har⸗ monie gewonnen, der unter dem Motto:„Nor⸗ diſche Raſſe und Kultur“ am 28. November 1935 veranſtaltet wird. Herbſtautofahrt nach Heidelberg. Die Be⸗ treuerin der Kriegerhinterbliebenen der NS⸗ KOV, Ogru. Käfertal, veranſtaltete für die Witwen der im Felde gefallenen' Kameraden eine„Herbſt⸗Autofahrt“, die den Genuß einer herrlichen Fahrt auf der Straße des Führers upd den Beſuch der Thingſtätte und des Ehrenfriedhofs in Heidelberg vermittelte. Sechs Stunden frohen Beiſammenſeins der Frauen, die ſich in ihrem Witwendaſein tapfer mit den Alltagsſorgen herumſchlagen und in ihrem arbeitsreichen Leben ihren Kindern den Verluſt des Vaters zu erſetzen beſtrebt ſind. Ein ergreifender Anblick war die unbeſchreib⸗ lich ſchöne Lage des Ehrenfriedhofs, der in ſeinem grenzenlos anmutenden Aufgang gleich⸗ ſam ſymboliſch die Liebe und Zahl derjenigen verſinnbildlichte, die ihr Leben für das Vater⸗ land gaben. In dankbarer Erinnerung an die gefallenen Väter und Söhne des großen Krieges, legten die Hinterbliebenen ihre Blu⸗ men am Katafalk nieder. K. H. Carl Fritz& Cie., Breiteſtraße, Mannheims führendes Schuhwarenhaus Ein Kameradſchaftsabend der Juriſten Zum Beſuch des Staatsſekretärs Dr. Schlegelberger vom Reichsjuſtizminiſterium in Mannheim und Heidelberg Der Präſident des Landgerichts Mannheim hatte für Mittwochabend die geſamten Juſtiz⸗ beamten aus dem Bereich der Landgerichte Mannheim und Heidelberg zu einem Kameradſchaftsabend eingeladen. Man war er⸗ ſtaunt, wenn man den großen Saal des Fried⸗ richspartes betrat, den Raum bis auf den letz⸗ ten Platz beſetzt zu finden. Bei dieſer Gelegen⸗ heit wurde uns einmal vor Augen geführt, wie groß der Bereich der Juſtiz Staatsbehörden iſt. Die beiden Landgerichte Mannheim und Heidelberg, ſämtliche Amtsge⸗ richte des Bezirks, die Notariate, die Staatsan⸗ waltſchaften und die Gefängnisverwaltungen waren durch ihre Beamten und Angeſtellten vertreten. Faſt der ganze Abend wurde auch mit ſeinen künſtleriſchen Darbietungen von der Be⸗ amtenſchaft ſelbſt beſtritten, ein Beweis dafür, KRurz vor Allerheiligen Seit einigen Tagen haben hieſige Blumengeſchäfte auf dem Marktplatz Herbſtblumen und Kränze zum Verkauf ausgeſtellt. Morgen werden ſie die Gräber auf den Friedhöfen ſchmücken Was wiſſen wir vom November? Ein Monat der Erhebung und Beſinnlichkeit/ Die wichtigſten Gedenktage,. Nunmehr tritt der elfte Monat des Jahres, der November,, ſeine Herrſchaft an. Er be⸗ ginnt mit dem großen Doppelgedenken Aller⸗ heiligen⸗Allerſeelen, dem Tag unſerer Toten, die in den Friedhöfen ſchlummern. Gräber und Krenze ſchmücken ſich mit den letzten Blumen, die die Jahreszeit zu verſchenken hat, es bren⸗ nen Kerzen und Lampen auf den Grabhügeln. Und ſo iſt die Trauer um unſere Verſtorbenen, auch wenn der erſte Novembertag mit dem Grau ſeines Himmels ihr einen düſteren Rah⸗ men gibt, doch erhellt von jenem Licht, das aus dem Glauben, aus der Liebe und aus dem Unvergeſſenſein bricht. In der Reihe der Novembertage beſonders ausgezeichnet iſt der 11. November, an dem wir das Feſt des Heiligen Martin begehen Sankt Martin, ein bäuerlicher Zins⸗ und Terminstag von jeher, verpflichtet— ebenfalls nach alter ländlicher Sitte— dazu, daß man an dieſem Tag ſeine Martinsgans knuſperig gebraten auf dem Tiſch haben ſollte. In einigen Gegenden iſt es Brauch, am Martinstag den Pelzmärtel den Kindern zu ſchicken. Von kirchlichen Gedenk⸗ tagen des November hat ferner noch der 25. No⸗ vember, der Tag St. Kathrein, beſondere Be⸗ Bedeutng. weil es an dieſem Tag nochmals auf dem Tanzboden hoch hergeht, bevor die Adventszeit mit ihrer Stille einſetzt. Alle dieſe Tage überragt aber an Wucht und Inhalt' der 9. November, der große Gedenktag des na⸗ tionalſozialiſtiſchen Deutſchland, an dem der Gefallenen an der Feldherrnhalle in München, dieſer 16 erſten Blutopfer des Dritten Reiches, ein ganzes Volk gedenkt. November— die Zeit des Oedherbſtes naht. Die Natur legt ſich zur Ruhe. Freund Winter ſendet ſchon ſeine erſten Vorboten aus. In langen Nächten wehen die Stürme durch die Lande und bereiten ſie vor, die weiße Schnee⸗ decke zu tragen. Und in die allerletzten No⸗ vembertage hinein ſchimmert bereits der erſte leiſe Glanz ferner kommender Weihnachts⸗ gedanken. Reichsrechtliche Grund⸗ u. Gewerbeſteuer Finanzämter zur vollen Erfaſſung der Vermögensmaſſen Der Referent im Reichsfinanzminiſterium, Regierungsrat Dr. Martin, machte auf einer Tagung der Reichsſteuerbeamten wichtige Mit⸗ teilungen über die Abgrenzung der Fabrik⸗ grundſtücke von den Betriebsvorrichtungen und die volle Erfaſſung der Vermögensmaſſen. Nach den Richtlinien des Reichsfinanzminiſteriums falle den Finanzämtern die wichtige Aufgabe zu, die richtig abgegrenzten Vermögensmaſſen voll zu erfaſſen. Im Jahre 1936 würden das neue Reichsgrundſteuergeſetz und das Reichs⸗ gewerbeſteuergeſetz erſcheinen, die einheitliches Recht für das ganze Reichsgebiet ſchaffen wür⸗ den. Wie dieſe Geſetze im einzelnen ausge⸗ ſtaltet werden, ſtehe noch nicht feſt. Es ſei alſo noch nicht erkennbar, ob es z. B. vorteilhafter ſei, die Betriebsvorrichtungen und ihre Beſtand⸗ teile zum Grundſtück oder zum gewerblichen Betriebsvermögen zu rechnen. Aufgabe der Reichsfinanzverwaltung ſei es ſelbſtverſtänd⸗ lich, ohne Rückſicht darauf, was für den ein⸗ zelnen vorteilhaft oder unvorteilhaft ſei, ſicher⸗ zuſtellen, daß die Abgrenzung im ganzen deut⸗ ſchen Reichsgebiet nach den gleichen Grund⸗ ſätzen erfolge. Eine im ganzen Reichsgebiet Herren⸗Halbſchuhe Preislage von Mk..90 an gleichmäßig ſteuerliche Behandlung der Be⸗ bei den Realſteuern ſei ſicherzu⸗ ſtellen. Berufsmeiſterſchaft der Großſtädte Unter Aufſicht und Mitwirkung des Ein⸗ heitsverbandes deutſcher Tanzlehrer EV, Ber⸗ lin, Fachverband der Reichstheaterkammer, fin⸗ det am Samstag, 2. November, nachmittags 4 Uhr und abends.30 Uhr beginnend, im Palaſthotel„Mannheimer Hof“ die offizielle Berufsmeiſterſchaft der deutſchen Großſtädte 1935 ſtatt. Das Turnier wird nach den Turnierregeln des EV'ꝰT Ber⸗ lin ausgetragen. Die Geſamt⸗ und Turnierleitung iſt dem Badiſchen Gaureferenten für Berufsturnier⸗ weſen, C. R. Weinlein, übertragen. Ge⸗ meldet ſind bis jetzt die Spitzenpaare aus München, Düſſeldorf, Jena, Leipzig, Berlin, Freiburg, Karlsruhe, Eſſen, Mannheim, Lud⸗ wiashafen u. a. m. Durch die große Anzahl der Nennungen verſpricht das Turnier hochinter⸗ eſſant zu werden. öle fnnen ber uns Aes, vas éieſuhent innerhalb der daß Juriſt zu ſein nicht unbedingt Beſchrän⸗ kung auf den trockenen Amtsſtil bedeutet. Die Darbietungen wurden von Muſikweiſen der Ka⸗ pelle der Fachſchaft umrahmt. Staatsſekretär Dr. Schlegelberger wurde bei ſeinem Eintreffen von den Anweſenden freundlich emp⸗ fangen. Am Ehrentiſch begrüßte er die dort an⸗ weſenden Vertreter der Kreisleitungen Mann⸗ heim und Heidelberg, den Landestommiſſär und die Landräte als Vertreter der Staatsbehör⸗ den, Bürgermeiſter Dr. Walli und Oberbür⸗ germeiſter Dr. Neinhaus, den Gauführer des'SJuriſtenbundes, Herrn Polizeipräſident Dr. Ramsberger und die Spitzen der Ju⸗ ſtizbehörden von Mannheim und Heidelberg. Landgerichtspräſident Dr. Hanemann wies in ſeinen begrüßenden Worten auf den be⸗ ſonderen Anlaß des Abends hin, auf den Be⸗ ſuch des Staatsſekretärs Dr. Schlegelber⸗ ger, der getommen ſei, um ſich die Grundlagen zu ſchaffen für die Beurteilung vieler wichtiger perſönlicher und ſachlicher Fragen. Er ſei auch gekommen, um die Verbindung mit den Stel⸗ len und Aemtern aufzunehmen, und er begrüße es beſonders, daß jetzt auch die Vertreter der benachbarten Aemter anweſend ſeien, Vertreter der Partei, des Staates und der Stadt. Die oberſte Stelle der Reichsverwaltung habe durch den Beſuch in Mannheim nicht nur gezeigt, was ſie unter Zuſammenarbeit in dienſtlichen Angelegenheiten verſtehe, ſondern durch dieſen Abend habe ſie auch Gelegenheit gegeben, die Kameradſchaft noch enger zu ſchließen. Eine Verſammlung in ſolchem Rahmen ſei auch Dienſt am Volk und diene dem Gefühl der Zuſammengehörigkeit. Aus dieſem Gefühl der Zuſammengebhörigteit werde die Kameradſchaft geſchaffen. Der einzelne hat ſich bewußt zu bleiben, daß er ein Glied der Gemeinſchaft iſt. Wer ſich dieſer Gemeinſchaftsverpflichtung ent⸗ ziehe, ſchließe ſich aus. Das Zuſammenleben und Zuſammenarbeiten müſſe beherrſcht ſein von dem Gedanken„Alle für einen und Reparaturen jeder Art an Uhren und Schmuek— Neuanfertigung J. LI6FERNGB„ssa. das Eine!“ Um dieſen Gedanken begreifen zu können, mußte das deutſche Volk den furcht⸗ baren Weg durch Blut und Elend gehen, es mußte warten auf die Erlöſung durch den einen Mann, der das Volk zurückführte zur Beſin⸗ nung auf die völkiſche Kraft und den Gedanken der Gemeinſchaft.— Von dieſem Sinn der Ge⸗ meinſchaft ſeien Kameradſchaftsabende wie die⸗ ſer getragen. Staatsſekretär Dr. Schlegelberger ſpricht Staatsſekretär Dr. Schlegelberger begann ſeine Ausführungen mit einem herzlichen Dank für den freundſchaftlichen Empfang. Vor weni⸗ gen Wochen ſei er bereits einmal in Mannheim geweſen, als er aus der Pfalz kam. Bewußt habe er damals darauf verzichtet, die Mann⸗ heimer Juſtizbehörden aufzuſuchen, denn er wollte erſt bei ſich innerlich, aus dem Erlebnis der badiſchen Landſchaft heraus die Voraus⸗ ſetzungen für die rechte Würdigung der Arbeit in den badiſchen Behörden ſchaffen. In launi⸗ gen Worten ſchilderte er dann, wie er in Hei⸗ delberg beinahe der Verſuchung erlegen ſei, allein auf das Schloß zu wandern, das ein Symbol deutſchen Schickſals ſei. Hier in Mann⸗ heim dürfe man nicht vergeſſen, daß der Name der Stadt mit einem der wichtigſten internatio⸗ nalen Rechtsakte der Mannheimer Rhein⸗ akte von 1868 verbunden ſei. Dieſer Ver⸗ trag betrifft das Rechtsinſtitut der großen Ha⸗ varei, in dem der Grundſatz gilt, daß Schäden, die dem Schiff oder Ladung zur Rettung aus gemeinſamer Gefahr zugefügt werden, von bei⸗ den gemeinſam getragen werden. Dieſen Grund⸗ ſatz wollen wir auch für uns gelten laſſen, denn es gehe für uns alle um ein gemeinſames Leben und Sterben. Sein Vorredner habe bereits dar⸗ auf hingewieſen, daß das Leben jedes einzelnen von uns nur Sinn in der Gemeinſchaft habe. In dieſem Sinne begrüße er Abende wie die⸗ ſen Kameradſchaftsabend, die der Pflege des Gemeinſchaftsgeiſtes gelten. Den Beſchluß des Abends bildeten Darbie⸗ tungen von Angehörigen der Juſtizbehörden. Großen Beifall fand vor allem eine von vier Referendaren vorzüglich geſpielte Humoreske. Werbt für das „Hakenkreuzbanner“ — ———— — Herren⸗Arbeits⸗Stiefel. Preisloge von Mi..50 an 34362K „ ehblichen Beſchränkung Die Polizei meldet: Zuſammenſtoß. Durch Nichtbeachten der Ver⸗ kehrsvorſchriften ſtießen am Mittwochnachmit⸗ tag auf der Kreuzung Schwetzinger⸗ und Trait⸗ teurſtraße ein Perſonenkraftwagen und ein Kraftrad zuſammen. Beide Führer erlitten Hautabſchürfungen und Prellungen. Verkehrskontrolle. Bei einer geſtern vorge⸗ nommenen Verkehrskontrolle wurden 5 Führer von angezeigt und 12 Führer von Fahrzeugen gebührenpflichtig verwarnt. Wegen techniſcher Mängel wurden 19 Fahr⸗ zeuge beanſtandet. Vom Führer als Direktor beſtätigt. Studien⸗ rat Pa. Erwin Freiſinger, der kommiſ⸗ ſariſche Leiter der Nebenius⸗Gewerbeſchule. wurde mit Wirkung vom 1. Juli 1935 vom Führer und Reichskanzler als Direktor in ſei⸗ nem Amt beſtätiat. Oktoberfeſt beim Arbeiterbildungsverein Mannheim. Wieder einmal konnte der Arbeiter⸗ bildungsverein ſein Oktoberfeſt begehen. Die neugebildete Hauskapelle führte ſich vorteilhaft in, Vereinsquartett, Männerchor und der ge⸗ niſchte Chor legten unter der Stabführung es Chormeiſters Hans Forth Proben be⸗ ahtlichen Könnens ab. Franz Ihrig mit nen Liedern zur Laute brachte die zahlreich herſammelten Mitglieder in Schwung. Herr nh Frau Debus ſetzten mit ihren Soli und Znetten der Stimmung die Krone auf. Alles „allem, ein erfolgreicher Beginn der Winter⸗ heit des Vereins. rankenhauseinweiſung nur noch mit Zu⸗ umung des Vertrauensarztes? In dem tralblatt für Reichsverſicherung und Reichs⸗ norgung erörtert Kaſſenleiter Requadt die ngend erforderliche Senkung der Krinken⸗ bauspflegekoſten. Er geht von der Notwendig⸗ tein aus, Beitragserhöhungen auf ieden Fall vermeiden und andererſeits ſogar die ſicherung durch die Krankenkaſſen dadurch in hervollſtändigen, daß überall auch die Fa⸗ miien⸗Krankenhauspflege eingeführt wird. Mutererſeits aber ſeien die Ausgaben der Kaſ⸗ ſen, für Krankenhauspflegekoſten ſtändig im gen begriffen. Der Ausweg liege in einer der Krankenhaus⸗ eiſungen, auf das unbedingt notwendige ng. Das agleiche gelte hinſichtlich der Be⸗ hanhlungsdauer in den Krankenhäuſern. Wenn ſchun bei einer mittleren Kaſſe ſich bei den ngaben an Krankenhauspflegekoſten für zlieder Unterſchiede bis zu 30 000 Mark „lich ergeben, ſo handele es ſich hierbei um ii erhebliche Summen, daß die Frage be⸗ wecigt ſei, worauf dieſe Mehrausgaben zu⸗ ekzuführen ſeien. Der Referent kommt zu der Emhfehlung geſetzlicher Maßnahmen, die eine vertrauensärztliche Tätigkeit in den Kranken⸗ hänſern zulaſſen. Der Vertrauensarzt ſei vor der Einweiſung in ein Krankenhaus zu hören; halbe grundſätzlich jede Krankenhauseinwei⸗ a nachzuprüfen, und er müſſe nach der nkenhauseinweiſung ſich durch perſönlichen uch ein Bild von der voraucſichtlichen uer der Krankenhauspflege machen. Neues aus Sandhofen Einen überaus ſchönen Erfolg konnte die hieſige Tabakpflanzerſchaft bei der auf der letzten Verkaufsſitzung in Schwetzingen zum Aufgebot gekommenen Sandblattmengen erzie⸗ len. Die erzielten Verkaufspreiſe ſchwankten zwiſchen 96 RM und dem erzielten Höchſtpreis von 103 RM für den Zentner. Das ſind Preiſe, die ſeit Fahren nicht mehr erzielt worden ſind. Ein Beweis für die diesjährigen Qualitäts⸗ ernteergebniſſe, die unſeren Bauern und Land⸗ wirten lohnenden Verdienſt einbrachten. Der Ruf des Reichsnährſtandes„Auf je⸗ dem Bauernhof ein Silo“ hat auch in Sandhofen Anklang gefunden. Dadurch wird dem betreffenden Landwirtſchaftsbetrieb, der bisher zum Zukauf von größeren Mengen von Kraftfutter gezwungen war, die innere Unab⸗ ängigkeit wiedergegeben. Wie oft kann auch ſchon in der Oehmdernte der Gärfutterbehälter bei ſchlechter Witterung große Werte retten. Es kommt hinzu, daß ſich in milden Lagen ein ſtärkerer Stoppel⸗ und Zwiſchenfutterbau oft nur mit Hilſe des Gärfutterbehälters ermög⸗ lichen läßt. Wo der Silo vorhanden iſt, ver⸗ ſchwindet der Futtermangel, es wird beſſer und im richtigen Eiweißverhältnis gefüttert. Die Leiſtungen der Tiere ſteigen und Futterreſerven für knappe Jahre ſind gebildet. Mit der Ein⸗ lagerung der anfälligen Ernteergebniſſe haben unſere Bauern bereits begonnen. Nun ſind auch unſere hieſigen Rekruten zum Großteil nach ihrer Garniſon abgereiſt. Manchem von ihnen haben wir noch zum Ab⸗ ſchied die Hand gedrückt und von ihrer Freude Soldat ſein zu dürfen freudigſt Kenntnis ge⸗ nommen. Die Garniſonen, die unſeren Sand⸗ hofern Mannesſchule ſein werden, ſind: Bad Mergentheim, Villingen, Würzburg, Ulm, Heilbronn und Ludwigsburg. W4 Der Sonntag im Zeichen des Kampfes gegen Hunger und Kälte: Jeder deutſche Volksgenoſſe trägt die Segelſchiff⸗Plakette, das Kampfabzeichen So endete eine Weltreiſe Mit Stahlroß und Poſtkarten durch die Lande/ In Mannheim abgeſtoppt.. Mit einer Taſche voll Geld, mit Auto und ſonſtigen Bequemlichkeiten ausgeſtattet, eine Reiſe um die Welt anzutreten, iſt kein Kunſt⸗ ſtück,— und dann auch wieder an den Aus⸗ gangspunkt zurückzukehren, ohne mit dem Staatsanwalt in Berührung gekommen zu ſein, will ebenſalls nichts bedeuten. Viel ſchwerer iſt es da ſchon, ein ſolches Wagnis zu unterneh⸗ men mit nichts in der Taſche— einziges Be⸗ ſitztum den Druckſtock für eine Poſtkarte und als zweites ein ſtabiles Fahrrad. 5 Der 23 Jahre alte holländiſche Staatsangehö⸗ rige Jakobus— er wohnt für gewöhnlich in Amſterdam— hatte gerade in ſeinem Berufe nichts zu tun und beſchloß deshalb, ſich ein⸗ mal die Welt anzuſehen. Alſo los! Lange blieb alles gut. Er ließ ſich Poſtkarten drucken, die er unterwegs verkaufte(davon friſtete er ſeinen Unterhalt), und mit dem Rädchen ſtrampelte er von Ort zu Ort. Der Reiſeweg war: Holland — Belgien— Frankreich— Spanien(der ur⸗ ſprüngliche Plan, nach Afrika zu gehen, wurde aufgegeben)— wieder zurück durch Deutſch⸗ land— Tſchechoſlwakei— Oeſterreich und wieder Deutſchland. Aber in Mannheim iſt nun der Reiſe ein vorläufiges Ende bereitet worden. An allem ſind die Tſchechen ſchuld! Wieder mal ein Beweis, wie durch die Unaufmerkſam⸗ keit eines kleinen Angeſtellten Komplikationen entſtehen, die ſehr unangenehme Folgen haben können,— jedoch nicht für jenen Angeſtellten. In Prag hatte Jakobus ſeine Karten drucken laſſen, fuhr mittlerweile nach Wien weiter, wohin auch der Druckſtock geſchickt werden ſollte. Ja, ſollte! Aber er kam nicht. Warum, weiß man nicht, Tatſache iſt, daß Jakobus ohne Druckſtock nicht mehr in der Lage war, die für ihn ſo notwendigen Karten herſtellen zu laſſen. Kein Menſch unterſtützte ihn, er war vollkom⸗ men ohne Mittel. In dieſer Lage lernte er einen Landsmann kennen, der es vielleicht ſehr gut mit dem jun⸗ gen Weltreiſenden gemeint haben mag, was er aber für ihn tat, war falſch. Er fertigte für Jakobus ein Schreiben aus, das ein Engage⸗ ment als Auslandskorreſpondent beim erſten holländiſchen Touriſten⸗Club darſtellte. Mit dieſem Schreiben in der Hand— das einen vollkommen echten Eindruck machte— waren für Jakobus die Türen der Niederlän⸗ diſchen Konſulate geöffnet, Unterſtützungen in Graz, Wien, München, Stuttgart und Mann⸗ heim waren die Folge. Hier erhielt er nur wenige Mark in bar, dazu aber noch eine Fahr⸗ karte nach Holland in die Hand gedrückt. Jakobus ſcheint aber von der Eiſenbahn nicht viel zu halten, hatte auch vielleicht kein Inter⸗ eſſe, ſo raſch nach Hauſe zu gelangen, er wollte mit ſeinem Stahlroß weiter. Da er dies aber verpfändet hatte, brauchte er klingende Münze, was ſollte er mit der Fahrkarte? Am Mannheimer Hauptbahnhof fiel er auf, als er die Fahrkarte nach Holland zu verkaufen ſuchte und wurde in Haft genommen. Jakobus legte ſofort ein umfaſſendes Ge⸗ ſtändnis ab, bei dem er auch in der Haupt⸗ verhandlung vor dem Mannheimer Schöffen⸗ gericht blieb. Er machte überhaupt gar keinen ungünſtigen Eindruck. In weitgehendem Maße hat das Gericht die Notlage ſowie die Un⸗ beſtraftheit berückſichtigt und ſprach gegen den Angeklagten— nach dem Antrag des Staats⸗ anwaltes— wegen privater Urkundenfälſchung und Betrugs eine Gefängnisſtrafe von ſechs Wochen aus. Unterſuchungshaft wurde ihm angerechnet. Der junge Weltreiſende wird wohl bei An⸗ tritt ſeiner Tour im Oktober 1934 nicht gedacht haben, daß er im Mannheimer Gefängnis Aufenthalt nehmen muß. Berufserziehung der DAx ſchreitet voran Der zweite Vortrag in der Aula der Handelshochſchule/ Pg. Dr. Thoms ſpricht Wenn der Kreiswirtſchaftsberater Pg. Dr. Thoms in ſeinem Vortrag über das Thema: „Das betriebliche Rechnungsweſen i m Dienſte des Leiſtungsnach⸗ weiſes“, den er als zweiten im Rahmen der Vortragsreihe„Nationalſozialiſtiſche Betriebs⸗ wirtſchaft“ am Mittwochabend in der Aula der ehemaligen Handelshochſchule hielt, darauf hinwies, daß es einfach eine Unmöglichkeit wäre, etwa einen Arzt ohne genügende oder überhaupt keine Fachkenntniſſe auf die leidende Menſchheit loszulaſſen, während man im Wirtſchaftsleben dann und wann auf Er⸗ ſcheinungen ſtoße, welche die nötige fachliche Vobildung vermiſſen ließen, ſo gibt das zu denken. Gibt umſo mehr zu denten, als wir es uns heute nicht leiſten wollen, ſelbſt im Privatbetrieb, Experimente zu machen. Wenn nun Pg. Dr. Thoms in ſeinem zwei⸗ ten Vortrag den Verſuch poſitiv unternahm, zu zeigen, wie der Betrieb als Zelle in die Volksgemeinſchaft hineingebaut iſt, ſo ſtellte er auch heraus, wie ein Betrieb von Volks-, Raſſe⸗, Raumgeſetzen ausgehen muß, um ge⸗ ſund zu ſein. Er wiid meiſtens nur ein⸗ ſeitig geſehen, entweder von der rein wirt⸗ ſchaftlichen, techniſchen oder ſoziologiſchen Seite aus. Seine Form iſt im natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staat die Volks⸗ form! Und wenn der Redner im weiteren Verlauf ſeines rund zweiſtündigen Vortrags, der von aufſchlußreichen und verſtändlichen Schematiſierungen unterſtützt war, ausführlich auf das betriebliche Rechnungsweſen einging, ſo vermittelte er nicht etwa Rezepte, die glei⸗ cherweiſe anzuwenden ſind, ſondern er zeigte in intereſſanter Weiſe auf, wie das betriebliche Rechnungsweſen nichts anderes ſein kann, als die Darſtellung der Zuſammenhänge der Ge⸗ ſamtwirtſchaft im kleinen Lebensraum, denn nur aus der Fülle der Geſamtheit kann das Rechnungsweſen verſtanden werden. Im Be⸗ trieb ſchafft das Volk die Güter, die es zu ſeinem Leben braucht, denn es iſt ſchon ſo, daß jeder Menſch eſſen, trinken, ſchlafen uſw. muß, um exiſtieren zu können. Das Leben hat alſo eine„Ich“⸗bezogene Seite, und es iſt notwendig, daß die Wirtſchaft die Werte ſchafft, die wir brauchen. Dabei iſt es ſo, daß der Menſch, alles was er macht, nicht für ſich, ſondern für andere vollbringt. Dieſe Fak⸗ toren werden in die Geldrechnung verbunden. Im Laufe der Zeit ſchob ſich nun das Geld in den Vordergrund, und die Geldrechnung entpuppte ſich als Vampyr, als deſſen typiſch⸗ ſter Vertreter der Jude anzuſprechen iſt. Das Kapital kann keine Arbeit ſchaffen, wohl aber die Arbeit Kapital! Und der Kreislauf geht nun folgendermaßen vor ſich: Die erzeugeriſchen Betriebe erzeugen die Güter, die von den Handelsbetrieben auf⸗ gefangen und verteilt werden und dafür das Geld liefern, und gehen von da weiter zu den Verbraucherbetrieben, die ihr Geld den Han⸗ delsbetrieben zukommen laſſen. Der Ver⸗ braucher⸗ oder Haushaltbetrieb liefert die Ar⸗ beitskraft, die Arbeitskraft erhält Geld. Das alles iſt notwendig, um die Wirtſchaft im Gleichgewicht zu halten. Wenn die Wirtſchaft nur ein Volk umſchließt, hat das Volk die Macht. Wenn ſie aber die ganze Welt um⸗ ſchließt, ſo braucht nur ein Volk auszubrechen, um den Strom zu ſtören. Wie die Geſamt⸗ wirtſchaft ausſieht, ſo ſieht auch die Betriebs⸗ wirtſchaft aus. Und damit kam der Redner zum betrieblichen Rechnungsweſen überhaupt, zeigte auf, wie das Kapital nicht Subſtanz, ſondern nur Hilfs⸗ mittel ſein dürfe, kam zu den vier Stationen des wirtſchaftlichen Verlaufs in jedem Be⸗ triebe: Finanzierung, Inveſtierung, Trans⸗ ferierung und Liquidierung, zu den Kontroll⸗ inſtrumenten, zur Bilanz und zur Verluſt⸗ und Gewinnrechnung, zu den Betriebsleiſtun⸗ gen, über die das Rechnungsweſen wiederum Auskunft geben müſſe, ſtellte verſchiedene falſch angewandte Begriffe richtig ſprach über die verſchiedenen Formen des Kapitals, über die Körperſchaften, die am Leiſtungsprozeß betei⸗ ligt ſind, und über die Buchhaltung, kurz, zeigte in ausführlichen, fachwiſſenſchaftlichen Darſtellungen auf, wie der Betrieb das Spie⸗ gelbild des geſamten Lebens darſtellt, wie ein Rad ins andere greift und wie alles leben⸗ dig zuſammenhängt. Um aber eventuelle Mißverſtändiſſe richtig zu ſtellen, um vielleicht vorhandene Lücken bei der intereſſierten Hörerſchaft auszufüllen, ließ es Pg. Dr. Thoms nicht allein bei ſeinem Vortrag bewenden, ſondern fügte eine Dis⸗ kuſſion an, bei der jeder, der über etwas nicht im klaren war, die nötige Aufklärung erhielt. 5 Weltanſchauliche Schulung für Beamte Winterſemeſter der Zweiganſtalt Mannheim der Verwaltungsakademie wird eröffnet Nicht weniger als 28 deutſche Verwaltungs⸗ akademien mit 39 Zweiganſtalten beginnen in dieſen Tagen ihre Studien⸗-Winterhalbjahre für Beamte, Behördenangeſtellte, Angeſtellte der öffentlich⸗rechtlichen Körperſchaften und Angehörige freier Berufe. Das Winterſemeſter der Zweiganſtalt Mann⸗ heim wird am Montag, 4. November, abends .30 Uhr, in der Aula, A 4, 1, durch Gaukultur⸗ und Kreisleiter Dr. Roth mit dem Vortrag „Der Weg zur Reichseinheit“ eröffnet weiden. Das vielſeitig geſtaltete Vorleſungsverzeich⸗ nis iſt bereits zum Verſand gelanat. Auf allen Wiſſensgebieten beginnt liberali⸗ ſtiſch⸗ndividuelles Denken nationalſozialiſtiſch⸗ volksgemeinſchaftlichem Fühlen und Wollen gegenüber das Feld zu räumen. Der einzelne iſt nichts; das Volk alles. Blutleere Normen und aeiſtestötender Formalismus weichen durchpulſtem Schaffensdrang nationalſozialiſti⸗ ſchen Innenlebens. Der an die liberale Epoch⸗ und ihre Denkunasart gewöhnte Beamte r Anaeſtellie iſt begreiflicherweiſe nur unter h bietung ſchwerſter Entſchlußkraft und Vehnrr⸗ lichkeit imſtande, ſich in die neuen Gedan aänge hineinzuarbeiten. Die Neuordnung muf allen Gebieten, insbeſondere der Geſetzgebn, iſt ſo umfangreich geworden, daß Beamte un Anaeſtellte ohne die ihnen von der Vernen tungsakademie vermittelte Weiterbildung der Erfüllung ihrer Berufspflichten ſo, wie ſie dn Dritte Reich verlangt, ſein können. Schon deshalb hat die Reichsxegieruna arößte Intereſſe daran, daß der“an als mitverantwortlicher Träger der Neugeſtaltung ſich aus den voͤn ins Leben gerufenen Verwaltungsakadenmen ſein Rüſtzeug holt. Im kommenden Winterſemeſter weinen leſen: Prof. Dr. Bötticher von der Un er⸗ ſität Heidelbera an 8 Abenden aus vem biete des Privatrechts über„Recht der Schen— verhältniſſe!? Dr. Pfenning(Heidelhen an 6 Abenden aus dem Gebiete der Stag⸗ wiſſenſchaften über„Staat und Wirtſchaft n Theorie, Geſchichte und Recht“; Kreisym ſchaftsberater Dr. habil. Thoms, Dozen. n der Univerſität Heidelberg, an 6 Abenden n dem Gebiete der Wirtſchaftswiſſenſchaft her „Die Wirtſchaftsführung und das Rechnung weſen der öffentlichen Hand, insbeſondere ve⸗ Gemeinden“; Dr. habil. Wendt, Dozen der Univerſität Heidelberg, an 6 Abenden dem Gebiete der Volkswirtſchaft über„Son! politik und Sozialverwaltung“. Daneben den 6 Einzelvorträge nationalſozialiſti und germaniſch⸗weltanſchaulichen, philoſen ſchen und gegenwartspolitiſchen Inhalts ne— halten werden. Die Fortbildung der Beamten und Angene ten auf wiſſenſchaftlicher und weltanſchaulmer Grundlage iſt neben der fachlichen Ausbilt unabdinabares Erfordernis im no⸗⸗ nationalſozialiſtiſchen Staate. H. B. Rundfunk⸗Programm für Freitag, den 1. November Reichsſender Stuttgart:.45 Choral; 600 Gymnen .30 Frühkonzert;.10 Gymnaſtik;.45 Kathrich⸗ Morgenfeier;.30 Frauenfunk; 10.15 Schwänſche Städtebilder; 11.00 Hammer und Pflug; 12.00 ⸗ Mιν⏑ Posamenten Chintz Fronsen, Brołatborden, Kurzweren Carl Bau- N 2, 9(cunststrabe) ee e e * 4 tagskonzert; 13.00 Nachrichten; 13.15 Mittagskonen 14 00 Allerlei von zwei bis drei; 15.00 Bekanngah⸗ der Termine von Wiederſehensfeiern alter Fron ſoldaten; 15.30 Kinderſtunde; 16.00 Junges Vrden in der Kunſt; 17.00 Nachmittagskonzert; 18.30 Kitle jugendfunk; 19.00 Sing mir das Lied, das„ mich betört; 19.50 Schiffchen, das erſte Wintern ⸗ zeichen für 1935; 20.00 Von deutſcher Kunſt; Nachrichten; 22.30 Abendkonzert; 24,00—2 00 1h. Nachtmuſik. für Samstag, den 2. November Reichsſender Stuttgart:.45 Choral;.00 Gymnati .30 Fröhlich klingts zur Morgenſtunde;.10 Gom⸗ naſtik;.30 Funkwerbungskonzert; 10.15 Das ze Deutſchland; 11.00 Hammer und Pflug; 12 00 un⸗ tes Wochenende; 13.00 Nachrichten; 13.15 Süddenſche Tänze; 14.00 Allerlei von zwei bis drei; 15.0% 95½, lerjugendfunk; 16.00 Hinein; 18.00 Tonberich der Woche; 18.30 Zögernd leiſe; 19.00 Nordiſche 19.30 Ein Buch erzählt ſein Schickſal; 20.00 Wach⸗ richtendienſt; 20.10 Zwei frohe Stunden durch n gebunden; 22.00 Nachrichten; 22.30 Der Himme it mein Baldachin, ein Felſen iſt mein Thron; Wir bitten zum Tanz; 2400—.00 Nachtkonzer Wie wird das Wette 2 Die Ausſichten für Freitag: Veränd doch überwiegend bewölkt und zeitweiſe un Regen, bei lebhaften ſüdweſtlichen Winden n nächſt noch recht mild. ... und für Samstag: Wechſelnd bewene 4 Wetter mit nur vereinzelten Niederſchlägen bei weſtlichen Winden kälter. Rheinwasserstand 30. 10. 351 31. 10. 38 Waldshut 506 Rheinielden 40¹ 4 Breisachh 442 + 448 0 Mazanrnrn.„„„ 613 Meannhelm 483 Kaub„ O OοO 267 Köln e„„g 208 Neckarwasserstand 30. 10. 85 31, 10. 35 Diedeshelm„= en, Maunheimm 48⁴ b7 des Winterhilfswerkes! — —————————————— 42 O 7, Mannheim, S .„% g. 2 scHUHE Vvon ——————— 13(eidelbergerstraße) nicht mehr gewachh „äket r t puhele gel ört alte Li rat * ſche einf ſchon ir nenlern Is iſ begabte Hans S 5 bhen ey e, wie gehenker ſchnüren ſuchen. herum, lrieben, des Lel derſch rohuſte weifellt ihm dar Rheiniſc wäre ſie achlos Winter berurteil friſten. mnadete falit, hat ſen. Er mde kenfgekel mat anheren der Frer in Wien heiße Se darum, gehhen u zu zimm Her Di. Heinri der Fre hatte Reifer„ lle ſei nem Her war ein en Har eee e ———————————— ALans 46, Fortſf Schlag Stelle!“ „Auf igt un Her Artil außer eil non einer chlt ein Schlage wütze: 8 ſchwere 2 Wo jed mögliche hateskanf wird mar zen könn⸗ aher die vor den Faſt di ſteht aus ſeder Ma ben. In eine verh Nännern vor Auge Schlage erſten St wmie er w wompani⸗ Herzen e erale Epoch⸗ zeamte urd unter Auf⸗ nd Veharr⸗ Gedun rdnung euf eſetzgebun, Beamte und er Verwa! ildunz der wie ſie das gewachſen ierung 9dos Bsamte 4 Träger den voͤn r sakademien r werben der Univer⸗ S vem e der Schuld⸗ Heidelhen der Staats⸗ zirtſchaf! Kreiswirt⸗ Dozent a benden nſchaft Rechnungs ſondete ve Dozen benden on⸗ er„Sgzial⸗ mneben ozialiſti ch. philoſen Inhalts ne⸗ — — D⏑—=— —— d Angeen inſchauller Ausbiltung im nanio⸗ H. B. m 0 Gymemt:, 5 Kathruſch⸗ ) Schwän He g: 12.00 Mit⸗ 3 ——— UMUu⸗ abe) * ——.— e ee. ittagskonzenn: ) Bekanngabe alter From⸗ unges Arden 18.30 Hitler d, das e Winterhes⸗ Kunſt; 22./0 00—2 00 Uhr goft nber 00 Gymnmen de;.10 Gym⸗ g: 12 00 Bun⸗ 1 15 Süddentſche rei; 15.00 Hit⸗ 4 1 4 4 3 3 Tonberich! der irdiſche ; 20.00 Nach⸗ 'n durch n er Himn iſt Thron; 33.00 chtkonzer etten Veränd itweiſe auch Winden n id bewöles rſchlägen, —— ——— nd— 4 35 91. 10. 38 —— —.— —————— ind „35f 31. 10, 35 557 „Läkenkreuzbanner“— Seite 7 - Unterhaltung und Wiſſen X Nr. 503— 31. Oktober 1935 her preisgekrönte Rejſelſchmied/ Der bekannte deutſche Arbeiterdichter Hein⸗ rich Lerſch hat für ſeinen Gedichtband„Mit brüderlicher Stimme“ den Rheiniſchen Litera⸗ turpreis 1935 erhalten. uneloses Herumzigeunern Ler deutſche Arbeiterdichter Heinrich Lerſch gehört zu jenen echten und zeitloſen Dichter⸗ alten, wie wir ſie nur ſelten in der deutſchen eraturgeſchichte der neueſten Zeit in ſolcher zſche und Urſprünglichkeit finden. Er war „macher Handwerker gleich ſeinem berühmten Vorgänger und klaſſiſchen Vorbild Hans Sachs, ein Arbeiter von echteſtem Schrot und Korn, der, gänzlich unverbildet, friſch von der Leber weg 15— Lieder ſang, wie ihm der Schnabel gewachſen war. Alle dieſe Lieder haben einen nsgeſprochen originellen und erlebten Klang. Es ſind nicht die Lieder eines bleichſüchtigen unmasketiſchen Stubenhockers, ſondern die Ge— Zichte eines kernigen und unverbrauchten Men⸗ chen, der alle Not und alles Elend der Welt ſchon in frühen Jahren am eigenen Leibe ken⸗ nenlernte. 9 Es iſt keine Uebertreibung, wenn man dieſen begabten Sohn eines Keſſelſchmiedes einen Haus Sachs des Schmiedehammers nennt. Sein ben war alles eher als roſig— er hatte eine hante und entbehrungsreiche Jugend, wie er lhſt in ſeiner Dichtung„Deutſchland“ ſagt: „Ein Kind noch, mich die Arbeit nahm und 4 reßte mich in ihre Arme— der Mutter Zucht, den Jugend Scham— verlor ich bald im Men⸗ ſchenſchwarme.“ Wie jeder jugendliche Drauf⸗ gänger, der in ſeiner Bruſt den göttlichen Fun⸗ en ſpürt, hatte auch Heinrich Lerſch ſeine rm⸗ und Drangjahre, die ihn mit magiſcher heſwpalt in die weite Welt zogen. So beſchloß e, wie es die Handwerksburſchen ſeligen An⸗ gehenkens gewohnt waren, ſein Ränzl zu chnüren und in der Fremde ſein Glück zu ver⸗ ſuchen. Ruhelos zigeunerte er in der zelt Herum, von einer namenloſen Sehnſucht ge⸗ ieben, ein unbekannter Arbeiter im Strudel des Lebens. Ein Glück, daß dieſer Heinrich zerſch eine widerſtandsfähige und äußerſt rohuſte Natur beſaß. Die Not hätte ihn fonſt weifellos für immer zu Boden geworfen. Wer im damals geſagt hätte, daß er einmal den Mheiniſchen Literaturpreis bekommen werde, der wre ſicher von ihm ausgelacht worden. Ob⸗ achlos und hungernd war er in einem ſtrengen Wnter von einem grauſamen Schickſal dazu eurteilt, in Wien notdürftig ſein Leben zu ſſten. Jene rätſelhafte Unruhe der jeder be⸗ dete Künſtler einmal im Leben zum Opfer falit, hatte auch von ſeiner Seele Beſitz ergrif⸗ en, Er hatte die Heimat verlaſſen, um in der umde ſein Glück zu finden. Nun aber mußte erkennen, daß dieſe Heimat, der er im Ueber⸗ wang eines jugendlichen Dranges den Rük⸗ ken gekehrt hatte, der einzige Hort war, in dem er ſich geborgen fühlte. Den tiefſten Wert dieſer mat erlebte Heinrich Lerſch gleich vielen anderen im harten und erbarmungsloſen Leben der Fremde. Er war in der Schweiz geweſen, n Wien, in Italien, aber ſchließlich ſiegte ſeine heiße Sehnſucht nach Deutſchland. Er beſchloß varum, das unruhige Herumzigeunern aufzu⸗ gehen und ſich in der Heimat ein neues Leben zu zimmern. Der Dichter in der Kesselschmiede Heinrich Lerſch hatte alles Schickſal eines in ne Fremde heimatlos Herumirrenden erlebt, hatte Erfahrungen geſammelt, er war ein Meifer geworden. Nun begann er aus der lle ſeiner reichen Erlebniſſe, die ſich in ſei⸗ nem Herzen angeſtaut hatten, zu dichten. Er war ein echter deutſcher Arbeiter, einer, der zen Handwerk und ſein Vaterland mit auf⸗ Ankündigungen vorbei, ohne ——i———————————— richtigem Herzen liebte und es aus einem ge⸗ ſunden und anſtändigen Inſtinkt heraus ab⸗ lehnte, in das internationale kommuniſtiſche Horn zu blaſen. Er war Sozialiſt, aber ein durch und durch deutſcher und national emp⸗ findender. Sein Lied„Soldatenabſchied“ machte ſeinen Namen mit einem Schlage in ganz Deutſchland bekannt. Der Refrain wurde be⸗ rühmt:„Deutſchland muß leben und wenn wir ſterben müſſen!“ Auch die Gedichtſammlungen „Herz— aufalühet dein Blut“ und„Deutſch⸗ land“ ſind vom Erlebnis des Krieges erfüllt. Der Mann, der dieſe Gedichte geſchrieben haite, war alles eher als ein blaſſer, theoretiſcher Pazifiſt. Wohl gab es eine Zeit, da er einen leidenſchaftlichen Kampf für das„Proletariat“ führte, wie ſein Roman„Die Keſſelſchmiede“ beweiſt, aber dieſer Kampf hatte nicht die blut⸗ rünſtige und einſeitige Klaſſentendenz einer bolſchewiſtiſchen Arbeiterinternationale. Heen⸗ rich Lerſch hat ſich immer von den ſogenann⸗ ten Arbeiterorganiſationen fern gehalten, als ein echter deutſcher Idealiſt und eine aufrechte Kämpfernatur. Frei von jeder Tendenz ſind ſeine Geſänge.„Der Menſch in Eiſen“, eine Heiliaſprechung der Arbeit. Der Hans Sachs des Schmiedehammers hat noch viele andere Bücher geſchrieben, in denen ſich eine ungewöhnliche Geſtaltungskraft echt Heinrich Lerſch, ein Hans Gachs des Gchmiedehandwerks deutſcher Prägung offenbart. Ungemein reiz⸗ voll ſind die Geſchichten von ſeinem Jungen, die von ſeinem Familienglück erzählen, wäh⸗ rend er in einem anderen Buch ſeiner Mutter ein dankbares Denkmal geſetzt hat, einer Mut⸗ ter, die von 14 Geſchwiſtern einer Arbeiter⸗ familie die älteſte war. Beſonders erwähnens⸗ wert iſt ſeine Gedichtſammlung„Mit brüder⸗ licher Stimme“, für die er jetzt den Rheiniſchen Literaturpreis erhalten hat. Sein Roman„Die Pioniere von Eilenburg“ ſpielt in der Früh⸗ zeit der deutſchen Arbeiterbewegunag, um das Jahr 1850, und enthält erſchütternde Szenen aus dem damaligen Kampf der Arbeiter und Handwerker um ihre Lebensrechte. Heinrich Lerſch, der ſich nach dem Kriege ſelbſtändig gemacht hatte, und in ſeiner eioge⸗ nen Keſſelſchmiede arbeitete, iſt eine jener ſel— tenen dichteriſchen Perſönlichkeiten, denen es vergönnt war, ſich aus eigener Kraft und aus der Tiefe ihres perſönlichen Erlebens in eine höhere Sphäre der Gedanken und Empfinonn⸗ gen emporzuarbeiten. Er wird darum allen deutſchen Arbeitern, die aleich ihm vom Ethos ihres verantwortungsvollen und ſchweren Berufes erfüllt ſind, ein alänzendes Vorbild bleiben. denn ſeine Kunſt, die aus inem arunddeutſchen Charakter erwuchs, iſt in ihrem Weſen aufbauend und idealiſtiſch. Predigt im Oſten Von Mar Geiſenhagner Max Geiſenheyner, deſſen preisgekröntes Volks⸗ ſtück„Petra und Alla“ bekanntlich heute abend im Nationaltheater zur Uraufführung gelangt, hat uns folgenden Beitrag aus ſeiner Feder zur Verfügung geſtellt: Es war an einem Sonntagvormittag, in einem der Dörfer an der Memelküſte. Die Li⸗ tauer, die ſich die Herrſchaft im Lande anmaß⸗ ten, hatten bekanntgegeben, daß ſie aus der Hauptſtadt kommen würden, um bei einem gro⸗ ßen Feſt die deutſchen Fiſcher für ſich zu ge⸗ winnen. An allen Telegraphenmaſten, an den Zäunen, an den Wänden der Fiſcherhäuſer kleb⸗ ten die Plakate. Spiele ſollten veranſtaltet wer⸗ den, Wettrennen. Ja, in einer Lotterie konnte man ein großes Segelboot gewinnen. Die Fi⸗ ſcher waren aber auch aufgefordert worden, die Litauer am Vormittag in den Wald zu den Elchen ſpazierenzufahren. Eine Zeitung, die in Memel in deutſcher Sprache erſchien, aber den Litauern diente, hatte mit vielen huntert Exem⸗ plaren voll lockender Anzeigen und Anreizun⸗ gen die ganze Küſte überſchwemmt. Und die Fiſcher? Sie gingen an den bunten ſie zu beachten. Sie ſahen nicht einmal hin. Man ſprach über⸗ haupt kein Wort von dem Feſt. Obwohl es ſeit Jahren keine rechte Feierlichkeit mehr im Orte gegeben. Keinen Ringelreihen für die Kinder. Die Zeiten waren zu ſchlecht geworden. Dazu kamen täglich neue Meldungen über Entlaſſun⸗ gen treuer deutſcher Beamter, Lehrer, Geiſt⸗ licher, über Verſuche, die deutſche Sprache aus den Herzen der memelländiſchen Kinder zu reißen. Wer ſollte da noch feiern? Die Geſichter der Fiſcher, denen man die⸗ ſem Sonntagmorgen begegnete, waren von alle⸗ dem ernſt und bedrückt. Wie lange wird es noch dauern, dachten ſie, und wir kommen an die Reihe. Vielleicht morgen ſchon, vielleicht übermorgen, und eines Tages wird der Reiſe⸗ verkehr aus der deutſchen Heimat, von dem der ganze Küſtenſtrich lebt, aufhören. Was dann? —. Allmählich würden ſie hier an der fernen Küſte ganz verlaſſen ſein. Die Häuſer würden verfallen. Bei ſo manchem bröckelte das Mauer⸗ gewand ſchon jetzt. Ja, früher, als die Grenze noch nicht wie ein Meſſerſchnitt trennte, als man noch Herr über die Gewäſſer war, da ſtanden die vielen Fiſch⸗ händler ſchon in früheſter Morgenſtunde am Ufer, um jedes volle Netz aufzukaufen. Da prangten die Fiſche ſchon andern Tages friſch gebraten auf den Tiſchen der Großſtädte. Da wurden Breſen, Zander, Aale in gewaltigen Kiſten nach Polen und Rußland geſchickt. Da war der Fiſchfang noch eine Sache, die ihren Mann ernährte. Man konnte vom Erſparten an den alten Häuſern liebevoll herumflicken, das Holz beizen, die Fenſterrahmen ſtreichen. Jetzt aber ſtand kein Händler mehr am Ufer. Der Bedarf blieb gering. Die Grenzen waren geſperrt. Die Fiſcher überlegten: Sollte man den Fremdlingen wirklich weiter trotzen? Würde es da nicht noch ärger werden? Würden ſie nicht die Schlinge noch feſter zuziehen, daß der Atem knapp wurde und man das Land ſeiner Väter verlaſſen mußte? Sollte man die Fremd⸗ linge nicht doch, um ſich gut mit ihnen zu ſtellen, auf den kleinen ſchnellen Kutſchwagen, die faſt jeder Fiſcher beſaß, in die Wälder zu den Elchen fahren? Ueber alle dieſe Dinge wurde auf dem Wege zur Kirche geſprochen. Es wurde auch geſchwie⸗ gen. Man nickte oft nur einander zu. Man wußte auch wortlos um die zwiefältigen Fra⸗ gen, die durch aller Herzen gingen. Der Pfarrer ſtand vor der Tür der kleinen hölzernen Kirche in weitem, ſchwarzem Talar. Der flatterte im Wind wie eine Trauerfahne. Nun kamen auch die Frauen in ihren gebauſch⸗ ten Röcken, mit den weißen und bunten Tüchern über dem geſcheitelten Haar. Die Kirche war bis auf den letzten Platz ge⸗ füllt. Jetzt ſah man die Geſichter der Fiſcher deutlicher, da ſie ihre Mützen abgenommen hat⸗ ten und ihre braunen Köpfe ſich von der weiß geſtrichenen Wand abhoben. In ihren Blicken war etwas Unbürgerliches, Herriſches, Starkes, das nur gewillt war, hier in dem heiligen Raum den Kopf zu ſenken. Ein Choral wurde ange⸗ ſtimmt. Rauh, heiſer, ſchwer tönten die Stim⸗ men, als wollten ſie etwas Ungeſagtes, Unſag⸗ bares ausſtoßen! Wie eine gewaltige Brandung bei Sturm ſchäumte der Geſang dieſer Menſchen gegen die Wände und Harmonium empor. Nun ſtand der Pfarrer vor dem Altar. Er hob die Bibel. Er las als Text ſeiner Predigt die Worte:„Laſſet Euch nicht mit mancherlei und fremden Lehren umhertreiben, denn es iſt ein köſtlich Ding, daß das Herz feſt werde!“! Männer und Frauen ſchauten auf. Da war in der Predigt kein Wort der Klage. Da fiel keine Wendung, die nicht vom Geiſte her die Köſt⸗ lichkeit des feſten Herzens geprieſen hätte. Aber jeder wußte, was der Geiſtliche meinte. Und ſo war in dieſer kleinen, armſeligen Kirche, dem Rande Aſiens faſt näher als dem Herzen von Deutſchland, eine winzige, entſchloſſene Ge⸗ meinde gläubig um ihren Hirten verſammelt. Keine Bewegung erhob ſich in ihren Reihen, als die Predigt endete. Eher war es eine unheim⸗ liche Stille. Kein Räuſpern, kein Rücken. Als aber dann vom Altar her das Vater⸗ unſer geſprochen wurde, ja— da glitten die Männer von ihren Sitzen in die Knie! Schwer ſenkten ſich die Stirnen auf die Bretter der Bänke, wo die Geſangbücher lagen. Da fielen graue und weiße Stirnhaare in Büſcheln üb⸗ die gefalteten Hände. Das Geſangbuch w ihnen wie ein Rettungsſeil, in Sturmesnot griffen von harten, braunen, ineinondenge, ſchlungenen Fingern. Ein Stöhnen gin⸗ den gemeinſam geſprochenen Worten dinch Reihen der Betenden. Die Brüſte der nnen hoben ſich. Schwer und langſam. We agen des Meeres. Als dann der Pfarrer vor die Gemeinn n und ſie ſegnete, da ſtand er in ſeiner münn⸗ lichen Größe, den niedrigen, kleinen Rann bis an die Decke füllend, mit ſchräg erhobenen Händen lange, lange tiefernſt und doch wie ven innen erhellt, da... Als die Männer die Kirche verließen, dröhnne draußen die Dorfſtraße etnlang die werhenne Muſik der Litauer. Sie zogen, mit einer hene voran, in ihren bunten Uniformen durch en Ort. Am Haus des Vorſtehers blieben ſie hen. Sie warteten dort, bis er mit den andern nern von der Kirche her angekommen wa. beeilten ſich nicht ſonderlich. Sie ſchritten mn ihm an der Spitze, ſchwer und ernſt fürben i eine Abteilung Soldaten, die kampferprohnemnm die Schlacht ziehen. Der Ortsvorſteher, ein langer, weißh⸗ ger Fiſcher, ging auf die Tür ſeines Garter nnesz zu. Machte ſie auf, ohne ſich umzuſehe riefen ihn die Litauer an und fragten, eine Wagenfahrt in den Wald übernehnmen wolle. Sie wußten, wenn er ſie übernähnme, würden die anderen folgen. Er aber dree um. Antwortete eine ganze Weile nichh trat hinter die Tür und machte ſie zu.— Seine Augen gingen in die Weite. Al er dort irgendwo die ferne deutſche Heim mn eine unerreichbare paradieſiſche Inſel lieg r⸗ machte eine kurze Bewegung mit beiden und hob ſie bis zur halben Höhe des Kor empor, wie ein Strandender, der noch einm das rettende Ufer ſieht, während ihn die We len weit, weit ab treiben von dem Bilh v ſeinen Augen. Als man den ſtumm Daſtehen. den nach einer kleinen Weile wieder anrief, antwortete er, die Predigt im Herzen, kurz und feſt:„Ich fahre nicht!“— ſpritzte zu⸗ dem kleinen Srac, Der Photograph:„Zu drollig! Jetzt ſehe ich ein ausgelaſſenes kleines Kälbchen im Apparat!“ *-ι A—=— Ein K nans Henning Freilherr Grote Fortſetzung Schlageter ſteht vor dem Kameraden:„Zur Stelle!“ „Auf Sie habe ich gewartet“, Hauenſtein igt unverhohlen ſeine Befriedigung.„Mit er Artillerie wird's zwar ein wenig hapern, ßer ein paar Geſchützteilen habe ich nichts non einer Kanone entdecken können. Aber mir chlt ein Kompanieführer— einverſtanden?“ Schlageter legt die Hand an die Schirm⸗ mütze:„Ich könnte mir nichts Schöneres den⸗ ten!“ Und mit Feuereifer geht er an die ſchwere Arbeit. Wo jeder ſein Beſtes hergibt, wird das Un⸗ mögliche zur Wahrheit, und aus der Sol⸗ vateska formt ſich endlich eine Truppe; zwar wird man mit ihr noch in keiner Parade glän⸗ zen können, wenn es darauf ankommen ſoll, aher die Offiziere wiſſen: man braucht ſich vor den Polen nicht zu fürchten. Faſt die Hälfte der Kompanie Schlageter be⸗ ſteht aus Bergarbeitern, die ſich freiwillig, wie ſeder Mann hier, zur Verfügung geſtellt ha⸗ von. In den harten finſteren Geſichtern, die' der ſchwere Friedensberuf gezeichnet hat, lebt eine verhaltene Entſchloſſenheit, wie ſie nur Nännern zu eigen iſt, die ihr Ziel unbeirrbar vor Augen tragen. Schlageter hat wohl bemerkt, daß in der erſten Stunde, in der er gerade dieſem und. wie er weiß, gewiß zuverläſſigſten Teil ſeiner Vompanie gegenübertritt, ihm noch nicht die Herzen erſchloſſen ſind, ja, daß zwiſchen ihm LEBEN UNO KANHpf AlbEET LEO ScHTAGETEES oeutsche Verlessanstelt Stuttgert-Ber lin und dieſen harten Männern ein ſcheinbar un⸗ überwindlicher Wall gelegt iſt, um ſo ſchwerer zu beſiegen, weil ſeine Art nicht recht begreif⸗ lich wird. Aus wenigen Worten, die er durch Zufall auffängt, weiß er dann auch: das alles ſind Knallrote und gar von jener erbitterten Sorte, die er jüngſt im Ruhrgebiet kennen— gelernt hat. Jene Stunde ſteht plötzlich wieder vor ihm auf, in der er damals mit dem Ma⸗ ſchinengewehrführer hart zuſammenſtieß vor dem Sturm auf Bottrop war es. Mit einem gewiſſen Glücksgefühl erinnert er ſich daran, Nun wo der Feind ins Land rückt, iſt es doch dahin gekommen: die von ganz links und die von ganz rechts, die einzigen»in Deutſchland, welche für ihre Ueberzeugung noch zu ſterben wiſſen, haben ſich vereint, um das Reich im Oſten zu retten. Iſt das nicht ſchon Beginn des Neuen, heute noch ſcheinbar ein Zufall und gewiß nur für den Tag ge⸗ fügt, und doch der Keim zu einer Verheißung? Er hat keine Zeit, länger darüber nachzudenken. Aber das wird Tatſache: jene Kluft zwiſchen — ihm und den andern, darunter ſo mancher alte Soldat wieder ſein Gewehr ſchultert und dem Offizier nachfolgt, verſchwindet ganz ſacht und iſt eines Tages nicht mehr da, als ſei ſie nie⸗ mals geweſen. Da erſt erhält die Kompanie Schlageter jene unwiderſtehliche Kraft, die ſie bald in den nächſten Wochen beweiſen wird. Als die infanteriſtiſche Bewaffnung ſeiner Leute einigermaßen Fortſchritte gemacht hat und die erſten Maſchinengewehrübungen zu⸗ friedenſtellend ausfallen, beſinnt ſich Schla⸗ geter auf ſeine Unterhaltung mit Heinz. Unter den Bergarbeitern ſind mehrere alte Artille⸗ riſten, und mit Feuereifer helfen ſie ihrem Oberleutnant— ſeit ſeinem formellen Ab⸗ ſchied aus der Armee iſt Schlageter dieſer Titel zuteil geworden—, um jene Geſchützteile aufzuſpüren, von denen Hauenſtein geſprochen hat. Ihre Mühe wird auch belohnt, und jetzt erblicken die Freunde Schlageter, wie er mit ſeiner blauen Schürze und aufgekrempelten Hemosärmeln emſig beſchäftigt iſt, ein Geſchütz erſtehen zu laſſen. Die Uebermütigen ſparen nicht mit Scherzworten, denn bislang ſieht das Ding, das unter ſeinen Händen geboren wirod, noch nicht gerade nach einer Kanone aus,„Be⸗ ruhigt euch nur, Kinder“, erwidert Schla⸗ geter verzeihend.„Auch Rom iſt nicht an einem Tage erbaut. Schließlich ſchufte ich hier für euch!“ So ganz allmählich entſteht aus altem verroſteten Eiſen dank der Zähigkeit, die ſein Erbauer dahinterſetzt, eine 10,5⸗Gebirgs⸗ haubitze. Schlageter hat ſeinen Schatz gerade in Sicher⸗ gebracht, denn man weiß hier nie, ob ein ſolch koſtbarer Gegenſtand nicht ſchnell Liebhaber findet, als die Hupe eines Autos anmaßend über den Platz ſchrillt. Das klingt faſt wie „Tatü Tata“ ſtaunt der Leutnant Vohwinkel, der Schlageters erſten Zug führt. Aus allen Barackentüren laufen Neugierige hinzu, und der Offizier, der ſich jetzt in tadelloſer Uni⸗ form aus dem Wagen hebt, iſt bald von allen Seiten umringt.„Nu guck bloß mal an, die Etappe melbdet ſich“, ſtellt ein Vorlauter feſt. Der Offizier, ein Kapitänleutnant, wie man erkennt, hat die freche Bemerkung nicht gehört oder gibt ſich wenigſtens ſo den Anſchein:„Ich möchte den Führer dieſer Abteilung ſprechen!“ wendet er ſich ſchnarrend an den zunächſt⸗ ſtehenden Offizier. richtig verſtanden hätte. Der Kapitänleutnant runzelt die Stirn und wiederholt ungeduldig ſeinen Befehl. Aus dem Hintergrunde ſchiebt ſich Schlageters hochauf⸗ gewachſene Geſtalt langſam gegen die Gruppe vor.„Heinz iſt in der Baracke drei“, ſagt er dann.„Zeig dem Herrn Kapitänleutnant den Weg, Vohwinkel!“ Der Leutnant folgt nicht gerade gern der Weiſung; man lieſt es deutlich aus ſeinem mißmutigen Geſicht. Als die beiden Männer ſich entfernt haben, bleibt hinter ihnen Gemurmel und Getuſchel, „Was mag der Kerl bloß wollen?“ fragt einer den andern, und die verſchiedenſten Vermutun⸗ gen werden laut. Schlageter iſt ſchon wieder mit ſeinem Geſchütz beſchäftigt und hat gerade ſeinen Getreuen Auftrag gegeben, nach irgend wie geeigneter Munition Umſchau zu halte als ihn eine Ordonannz aufſucht:„Die Herren Kompanieführer werden gebeten!“ Zuſammen mit den andern trifft Schlagete Heinz Hauenſtein in Anweſenheit des fremden Offiziers in der Baracke drei. Der Kapitän⸗ leumant hat ſoeben eine ſehr erregte Unte haltung geführt, bei der er zumeiſt der allei⸗ nige Wortführer geweſen iſt. Jetzt ſteht er in fordernder Haltung vor dem Freikorpsführer und erwarter offenſichtlich eine Antwort. „Nun ſeid ihr ja alle da, Kinder“, begrüßt Hauenſtein gemütlich ſeine Unterführer. Sehr höflich nennt er dem Kapitänleutnant die ein⸗ zelnen Namen, und pieſer läßt ſich herbei, mit einem kurzen Kopfnicken für die Vorſtellung zu danken.„Alsdann nehmt nur Platz, ſoweit es euch bei der Engigkeit gelingt“, Hauenſtein ſchiebt dem Kapitänleumant einen Schemel herbei„Wir ſind hier nicht eben verwöhnt“, entſchuldigt er mit einem breiten Grinſen über dem Mund,„haben uns auch nicht auf langes Verweilen eingerichtet.“(Fortſ. folgt.) „Hakenkreuzbanner“— Seite 8 5 fjitler⸗Jugend X Nr. 503— 31. Oktober 1935 Pid kämpft um den roten Band Pids Gedächtnis war vielleicht elf Jahre alt, ſein Köpfchen zwei Jahre mehr. In dieſem Gedächtnis ſtand ſeit Jahren ſchon eine gleich⸗ mäßige, buntfarbene Schlachtreihe, mit der ſich Pid, ſeit er laufen konnte, auf zwei wackeligen Beinchen, herumbalgte. Erſt war es ein heim⸗ licher Kampf, wenn der Vater oder die Mutter nicht da waren, ſchlich er zu dem hohen Ge⸗ ſtell mit den farbigen, vergoldeten Dingern, die ſeine kleinen Finger unbeholfen an einer Ecke anfaßten, um ſie dann hinter ſich herzu⸗ ſchleifen. Aber das tat den armen Bänden weh, und Pid auch, als der Vater ihn bei ſeinem Kampf mit den Büchern überraſchte. Seitdem haßte Pid Bücher. Nur wenn kein Vater im Hinterhatt lauerte, blätterte er nach Bildern darin herum. Als Pid in die Schule kam, mußte er ſich mit Büchern anfreunden, mußte aus ihnen lernen, und das vergrößerte ſeine Abneigung. Bücher waren etwas Unaus⸗ ſtehliches. An einem Ferien-Regentag, Vater war weg, ſiegte die Langeweile über die Ab⸗ neigung. Pid ging ſtöbern. Pid ſchmökerte bis in die Nacht, er konnte ſchon ſeit drei Jah⸗ ren Gedrucktes leſen. An dieſem Tag hatte er Freundſchaft geſchloſſen und jede freie Mi⸗ nute ſchlich er ſich in Vaters Zimmer. In die buntfarbene Schlachtreihe der Bücherrücken wurden Breſchen geſchlagen, Pid ſiegte auf der ganzen Linie. Zwar blieben noch einzelne Fe⸗ ſtungen unerobert. Selbſt Vater mußte immer mit ſeiner Pfeife das ganze Zimmer vernebeln, wenn er ſich mit dieſen ſturmfeſten ‚geſcheiten“ Büchern plagte. Ganz oben, im letzten Fach, leuchtete ein roter Lederrücken. Pid war oft ſchon an die Er⸗ ſtürmung dieſer letzten Feſtung gegangen, aber ſeine kurzen Arme reichten trotz des unterge⸗ ſtellten Stuhles nicht hinauf. 1 An einem Sonntagnachmittag donnerte ein fürchterlicher Krach durch das Haus. Mutter ſtürzte herbei, ſah die Beſcheerung: Pid hatte aus zwei Stühlen und einem Pack Bücher eine Leiter gebaut. Hoch hinauf hatte er ſich geſtreckt, eben wollte es reichen, der rote Band, nun würde er ihn erobern, da.„ rumpelte ſein kunſtvoller Aufbau ein, Pid war jämmerlich abgeſtürzt. Des roten Bandes Hartnäckigkeit imponierte Pid,„ich werd dich doch noch krie⸗ gen!“ * Der zweite Angriff gelang, wenn auch wieder ein Sturz folgte. Aber es war eine Wonne, mit dem roten Band auf den weichen Teppich hinunterzuſtürzen. Pid lag ſowie ſo ſtets auf dem Bauch, wenn er ſeinen Büchern etwas er⸗ zählte. * Pid iſt längſt groß geworden, iſt Pimpf ge⸗ worden. Pimpfe ſind erfinderiſch und fallen nicht mehr vom Büchergeſtell. Längſt auch kennt er den roten Band, ſeine Geheimniſſe ſind ſchon weiter gedrungen, Pimpf⸗Kameraden träumen von Seeräubern und Abenteuern, Schlachten auf dem Meere und Sklavengalee⸗ ren, ganz ſo wie es in Pids Buch mit dem roten Rücken ſtand.— Und nun begann der zweite Kampf. Pid wollte ſeinen lieben, heiß⸗ erkämpften Band wieder hergeben, alle ſeine Kameraden ſollten ihn leſen, ſo ſtolz war er darauf. Der rote Band ſollte der Anfang von Pids Fähnleinbücherei im Jung⸗ volkheim werden. Aber noch wußte der Va⸗ ter nichts von ſolchen Plänen. . Der Vater hatte ſchon lange die Dauerab⸗ Anſere Bücher Geſchichte des deutſchen Volkes.— F. Stieve. Wir haben es hier nicht mit einem Geſchichts⸗ buch im üblichen, alten Sinne zu tun, das unter einer Unmenge Belangloſigkeiten die gro⸗ ßen Linien der Geſchichte vergräbt. Wie das geſchichtliche Sein und Daſein unſeres Volkes erwuchs, wie es um ſeine ureigenſte geiſtige und politiſche Form im Kampf gegen fremde Ideen ringt, um ſich endlich ſieghaft in unſeren Tagen durchzuringen, wie aus den Kräften von Bluͤt, Raſſe und Raum ein Ganzes geſchaffen wurde, wie aus der Zerſplitterung vergange— ner Jahrhunderte ein Staat wurde, eine Na⸗ tion ſich zuſammenſchloß in einem einzigen Willen, den des Führers, zeigt uns dieſes Buch. Wir forſchen in der Vergangenheit un⸗ ſeres Volkes nach Anſätzen und Zügen, die wir heute ausgeſtaltet oder auch untergegangen ſe⸗ hen, der Fluß des geſchichtlichen Werdens wird uns klar, wir lernen Zuſammenhänge ſehen. Es gibt unzählige Geſchichtsbücher, der Ver⸗ gangenheit und der gegenwärtigen Zeit. Dieſes Buch von Stieve iſt in unſeren Tagen geſchrie⸗ ben, es zeigt uns die Werte auf, die wir in der Geſchichte ſuchen müſſen. Wir forſchen in der Geſchichte um des Deutſchtums willen und darum leſen wir auch nicht nur eine„objektive“ Darſtellung, ſondern eine ihres Deutſchtums in jedem Augenblick bewußte Betrachtung.(Ver⸗ lag Oldenburg.) Das Land der Deutſchen.— Eugen Dieſel. Ein deutſcher Menſch, deſſen Vatersname für immer mit der Technik der Neuzeit verbunden iſt(Dieſelmotor), ſieht Deutſchland in ſeiner geologeſchen Beſchaffenheit und in ſeiner tech⸗ niſchen Entwicklung als etwas Ganzes. Die „Naturlandſchaft“, die„Kulturlandſchaft“ und ſchließlich die„Maſchinenzeit“ ziehen in Wort und(ideal ergänzt) im Bild an uns vorüber. Ein Buch, das ſich einer beſonderen Eigenart rübmen kann, die uns feſſelt und ergreift. Und wir verſtehen plötzlich das Maſchinenzeitalter weſenheit ſeines Buches bemerkt, er hatte ſelbſt einſt ſeine Kameraden mit dieſem roten See⸗ räuberband beglückt. Als nun Pid ein bißchen mutig und ein bißchen ſtockend ſeine Bitte vor⸗ brachte, da ſagte Vater nicht nein, denn wenn Pid ſich von ſeinem geliebten Band trennen Die Geſchichte einer Eroberung Sieger: Pid, der Pimpf dieſe Geſchichte berichtet habe, ihr„großen Pidde und ihr kleinen“?— In jedem Jungen ſteckt ein kleiner Pid, der mit der bunten Reihe eines Bücherſchranks zu⸗ erſt nicht fertig wird, und ſich dann ſpäter ſeine Aufn. Bannpressestelle 171 n dann mußte es ein gewichtigter Grund ein. * Einen ganzen Nachmittag lang ſuchten der große und der kleine Pid die Bücherei durch, und es waren bald ein Dutzend Bände bei⸗ ſammen, die Pid mit ſeinen Kameraden im Heim zur Heimbücherei des Jungvolkfähnleins proklamierte. * —* Und nach dem Sieg?— Und warum ich euch Das gute Buch iſt beider Freund HB-Bildstock Lieblinge davon herausſucht. Bücher ſind ja zum Leſen da, und nicht nur ihrer ſchönen Ein⸗ bände wegen ausgeſtellt. Und wenn zu eunch Eltern, ein kleiner Pid kommt, und möchte für ſeine Fähnleinbücherei auch einen kleinen Bei⸗ trag, dann überlegt, daß ein Band, der bei euch verſtaubt, und den kein Menſch lieſt, an an⸗ derer Stelle ungeheure Freude bereiten kann. Die Woche des deutſchen Buches will euch neue Bände beſcheeren, ſchafft Platz dafür, durch⸗ forſcht eure Bibliotheken, ſchafft euch und alen kleinen Pidden eine große Freude! Lud. B. fliimiemerrrrrktirkzrtzikirzzImzzvizzzIIIzzIIzLIIT ATIkzIIZzALZALxZzztzizziziizziztzzzzizzztizztizvtztzii deulſche Jugend, greiſe zum Buch AeeeeeeertkzzzkztzizzizzzszzsLlzIswizizizzikzztLZzZrtzztiLzIZit nicht als ein„Schickſal“ der Menſchheit, ſondern als der endgültige Triumph über die Kräfte der Natur. Zwiſchen Maſchinentechnik und Handwerkskultur ſteht keine Scheidelinie. Was wir heute als romantiſche Vergangenheit(Waſ⸗ ſermühlen, Windmühlen, Hämmer, Brücken und andere Bauten) beſchauen, war zu ſeiner Zeit etwas völlig Neues, das Erzeugnis eines umwälzenden techniſchen Fortſchritts, über den ſchon damals die Kulturſpießer klagten. Dieſes Buch lehrt uns(mit ſeinen 480 zumeiſt Bil⸗ dern aus Flugzeug, Ballon, Zeppelin) Deutſch⸗ land von einer beſonderen Seite betrachten und beachten. Der geologiſch bedingte Raum und die darin ſchöpferiſch fruchtbar gewordenen Kräfte und ihre Denkmäler werden uns zum politiſchen Verſtändnis und Vermächtnis. Ein wertvolles Buch auch für die Schulung.(Ver⸗ lag Bibliographiſches Inſtitut.) * Drei Krieger.— Gilbert. Ein Buch von drei Frontoffizieren, dem Vater und ſeinen beiden Söhnen, die an allen Frontabſchnitten oft ne⸗ beneinander, ohne es zu wiſſen, eingeſetzt ſind. Ein Buch, das die lange Reihe der Kriegslitera⸗ tur nicht planlos vergrößert hat, ſondern das ganz beſonders das eherne Muß des Offiziers im Felde herausgeſtellt: Das„ſeinen-Leuten⸗ Vorleben⸗und⸗Vorſterben⸗Müſſen“. Drei Män⸗ ner, Vater und zwei Söhne ſtarben für ihr Volk im vorderſten Graben.(Verlag Stalling.) * Das deutſche Land und die deutſche Geſchichte. — A. v. Hofmann. In dieſem Werk lernen wir Geſchichte von einer beſonderen Seite erfaſſen und begreifen, von der geographiſchen For⸗ mung der großen Räume unſeres Vaterlandes. Die Verbindung der geographiſchen und ge⸗ ſchichtlichen Betrachtung zu einer politiſchen Zuſammenſchau führt zur Iſolierung unſerer nationalen Geſchichte von allen hiſtoriſchen Ent⸗ wicklungen, die auf anderem Boden gewachſen ſind. Der Mythos vom Zuſammenklang und Zuſammenwirken von Blut und Boden ſchafft eine nationale Geſchichte, einen nationalen Menſchen und einen nationalen Raum. Dieſe Begriffe ſind die Grundlagen aller nationalen Politik. Die Verbindung von geographiſcher und geſchichtlicher Betrachtung kann auch nicht haltmachen an zufälligen politiſchen Grenzen, ſie erſtreckt ſich notwendig auf den ganzen mit⸗ teleuropäiſchen Raum. Mit der Weckung des Verſtändniſſes für die Geſchichte verbindet ſich die Abkehr von der Verächtlichmachung der Ver⸗ gangenheit.(Deutſche Verlagsanſtalt.) Kampf, Lebensdokument deutſcher Jugend 1914—1934. Dieſes Buch berichtet vom Einſatz der Jugend an allen Fronten der letzten 20 Jahre. Die Erlebniſſe der jungen Frontkämp⸗ fer, der Freikorps, der Jahre: Inflation und Stempelkarte, ſchließlich der Sieg der Solda⸗ ten des Führers ſtehen hier vor uns. Sie ſpre⸗ chen ſelbſt zu uns, dem Gemeinſchaftskampf um das Reich und für das Reich entſpricht hier das Gemeinſchaftswerk eines Buches, in wel⸗ chem Dr. Goebbels und B. v. Schirach neben den unbekannten jungen Soldaten zu Wort kommen und zu dem Dr. Frick in ſeinem Ge⸗ leitwort ſagt:„Dieſes Buch iſt ein Bekenntnis der Jugend zum ewigen Deutſchland. Aus der Not des Krieges, der Schande des Verrats und der Hoffnungsloſigkeit nach dem Zuſammen⸗ bruch erhebt ſich aufs neue die Kraft der Na⸗ tion in Deutſchlands Jugend. Der Glaube an Deutſchland hat das Wunder der Wiedergeburt vollbracht. Von ihm ſpricht dieſes Buch, das vom Ringen der deutſchen Jugend mit ſich ſelbſt und von ihrem Kampf um Freiheit und Recht handelt.“ Dieſes Buch iſt ganz beſonders für unſere Schulung geeignet und gehört zum Bü⸗ jedes Hitlerjſungen.(Reclam-Ver⸗ ag. * Deutſche Reiſe— Bergengruen. Die Schön⸗ heit unſerer Heimat kann man nicht aus Bü⸗ chern lernen, man muß ſie ſich ſelbſt erwandern, nicht an den Heerſtraßen des Fremdenverkehrs, ſondern abſeits, wo die Spuren vergangener Wir Jungen und das Buch Wer ſchreibt für uns und wer kann uns etwas mitgebenꝰ? Es werden in der Welt immer noch zuviel Bücher gedruckt. Man ſollte dieſe Schreiber, die aus Beruf(und nicht aus Berufung) zur Feder greifen, einmal zwingen, nur ein Jahr nichts als ihre eigenen Werke zu leſen, beſtimmt wür⸗ den ſie es aufgeben, ihre Mitmenſchen zu lang⸗ weilen oder zu verſimpeln. Es gibt Schriftſteller, die vor 33 ganz er⸗ träglich ſchrieben. Plötzlich behamen ſie einen auchnationalen oder auchſozialiſtiſchen Krampf in ihre Füllhalterhand, und nun legen ſie eigent⸗ lich erſt richtig los. Wir werden uns ſchon die Mühe machen müſſen, das geſamte Schaffen eines Mannes zu betrachten und nicht nur ſeine letzten 2 Jahre, wenn wir die Weg⸗ bereiter eines ehrlichen und wahrhaften Schrift⸗ tums ſein wollen. * Die deutſche Jugend hat ein Recht auf das politiſche Buch, wir ſind lange genug mit Ter⸗ tianer⸗ und Neſthäkchengeſchichten gelangweilt worden. Wir verwahren uns aber dagegen, daß geiſtig„vergreiſte⸗ Bürger“ das Erlebnis der jungen Generation Deutſchlands in Titeln„ver⸗ werten“, die durchweg vom goldigen, kleinen Pimpf oder dem ſüßen Hitlermädel ſprechen. Solchem Kitſch werden wir die Verbrämung abreißen. * Solche Konjunkturliteraten täten am beſten, ſie nähmen ſich einen hellköpfigen Pimpf, der das Mundſtück am rechten Fleck hat, und wür⸗ den ihm ihr„Gemächte“ zur Korrektur vorlegen, ehe ſie den Verleger damit beglücken. * Wir achten die Kriegsliteratur, weil wir in ihr das Vermächtnis der Front ehren, aber wir werden es nicht dulden, daß irgendwer raſch zehn Kriegsbücher lieſt, um dann ſei eigenes, elftes zu ſchreiben. * »Wir ſind ernſtlich beſorgt um das Schickſal ſolcher Bücher, zwiſchen deren Zeilen der er⸗ hobene Zeigefinger eines jugendlich aufgemach⸗ ten Moraliniſten wackelt. Wir lieben und hö⸗ ren den ehrlichen, jugendverſtändigen, ſelbſt in⸗ nerlich junggebliebenen Dichter, aber der Wolf im Schafspelz wird von uns nur mit„Mäh“ begrüßt. * Das Pathos unſerer Zeit iſt das Pathos der Leiſtung, wir laſſen allen Ueberſchwang dem Beginn dieſes Jahrhunderts. * Eher noch mag ein Verleger zugrunde gehen, als daß wir eine ganze Generation durch ein übles Machwerk von Buch verderben laſſen. * Die Hitlerjugend hat als erſte Organiſation Schmutz und Schund zum Scheiterhaufen ge⸗ ſchleift. Wenn wir die Verfechter des guten, deutſchen Buches ſind, werden wir uns auch ge⸗ ſtatten, dann und wann einen kleinen Scheiter⸗ haufen für den angeſammelten„literariſchen Miſt“ zu entzünden. Es iſt verbrecheriſcher Leichtſinn, ſich ein Buch aufſchwätzen zu laſſen, das für die Jugend„paſ⸗ ſend“ ſei. Du ſchenkſt nicht nur bedrucktes Pa⸗ pier, um etwa einer läſtigen Gebepflicht loszu⸗ ſein, du ſchenkſt ein Bekenntnis zum deutſchen, kulturſchaffenden Geiſt. Ein Buch ſchenken, heißt ſeine Perſönlichkeit offenbaren, heißt die Verpflichtung auf ſich neh⸗ men, einen wirklichen Wert zu vergeben. Mit jeder Mark für ein Buch hilfſt du nicht nur dem Drucker und dem Buchbinder, ſondern du gibſt dem Schriftſteller Grundlage zu neuem Schaf⸗ fen. Sieh dir an, wen du förderſt! ———————————— Zeiten zu uns ſprechen, eine beſchwingte Sprache deutſcher Geſchichte. Wer in Auto oder Bahn durch die Landſchaften raſt, kann wohl ſagen:„Ich war ſchon überall“, aber unſere Heimat beſteht nicht nur aus ſtaubigen Land⸗ ſtraßen und Alleebäumen, ſondern wo wir pfadelos durch die Wälder zu Berg und Burg hinaufſteigen, am lieblichen Flußufer hinträu⸗ men, oder offenen Auges durch die Landſchaf⸗ ten deutſchen Arbeitsfleißes wandern, da iſt unſere Heimat, da iſt Deutſchland. Dieſes Buch führt uns in die heimlichen Schönheiten der Landſchaft, der Sagen des Volksmundes, die ſich an alte Bräuche und Ueberlieferungen an⸗ knüpfen; 114 der ſchönſten Bilder ſind in dieſem Buch zuſammengetragen und der Verfaſſer wandert mit ſeinem Rad durch alle deutſchen Gaue, ſtellt hier und da ſein Gefährt an und ſteigt hinauf auf die Höhen, unſer Land zu ſchauen mit den Augen unſerer Zeit, es zu er⸗ leben mit dem Herzen des Dichters.— Schließ⸗ lich regt uns dieſes Buch an, ſelbſt einmal und mit Bildern ein eigenes Fahrtenbuch unſerer Erlebniſſe zu ſchreiben.(Drei⸗Masken⸗Verlag.) * Der große Freund Deutſchlands, Enver Paſcha — K. Okay. Die Geſtalt Enver Paſchas, des weitblickenden unermüdlichen Kämpfers im Oſten, hat der Führer in ſeinem Buch gekenn⸗ zeichnet:„Wenn es doch anders kam und die Verbündeten nicht wie im zweiten Balkankrieg nun plötzlich untereinander in Fehde gerieten, dann war dies nur dem Umſtand zuzuſchrei⸗ ben, daß Deutſchland eben keinen Enver Paſcha beſaß, ſondern einen Reichskanzler Cuno.“ Hier ſteht eine kühne politiſche Perſönlichkeit vor uns, die ſich bis zum Tode einſetzt für die Einigung und Bewahrung der Türkei vor dem Bolſchewismus. Wenn man Weltgeſchichte in ihren Hintergründen und in ihren führenden Männern verſtehen will, muß man die großen Einzelperſönlichkeiten, die erfolgreich in den Lauf des Geſchehens eingegriffen haben, ken nen lernen.(Verlag für Kulturpolitik.) —————— 4 —————————— —————————— 4 —— N. „Hakenk v—— Aus Wie au, fahrt aus geſperrt. 2 ſchen Stra 17 Uhr ge felden eine Sil Aus den Mannheim und Minif ſchieden. Das Ba tember und ſche Wohn gleichen Ze Die dem ſellſchaften Zeit vom 1 gang von nen Verſich⸗ von 1841. gleichen Ze Bei der Geſchäftsja nicht genüg Durch eit Handel bet 4 des Mo des Vorme Süßwarenn Nachdem heute berei abgaben ke Aktienm nenden Er Eine gute günſtige J gute Geſam burg⸗Nürnl der Degea⸗ dergewinnu dendenerhö! brauerei— f e ſt ver z dete die erſt der Umſtell des angeno mit 112½, errechnet. um ½ bis! aktien ſi lauſitzer mi los und zu und Ter⸗ wannen vo einen Anfa ½ Prozent wieder Kär Recht feſt werte u Licht⸗Kraft 3/ Prozent) in der erſte ſchluß /½8 9 Drahtw 1 Prozent) Beſchäftigm zu erwähne u. Kraft mi je plus 1 P vorzüge markt ſet Aufwärtsbe Zinsver gebeſſert.? obligati an. Dagege Steigerunge buße auf 1 den Aktie gungen Blanko T 3¼ Prozen Dollar mit Gegen ffankturte Festverzinsl. Dt. Reichsanl lnt Dt, Reichs Bavern Staat Anl.-Abl. d D Dt. Schutzgeb Augshurg Stad Heidelbg. Gol Ludwissh. v. Mannhm. Gold Mannheim von PirmasenssStad Mum. Abhlös Hess. Ld. Liuu B. Kom. Goldt »do Goldanl! do Goldanl! Bav. Hvp Wec Frkf. Hyp G0 Frankf. Liou. Frkf Goldyfdb Frkf Goldofbr Mein Hyvp., Mein Hvp LIc Pfälz Hvop G Pfälz Liqu. bPfälz Anteilsch Pfälz Hvp Gol Rhein Hvp Gd do-9. do. 12•13. do Llau. do Gdkom. Südd Boder 1 Großkraftw. MI Lind Akt.-Obl Rhein Main- De Ver Stahlw. Ob 16 Farbenind exik amort do. Auß.». Oesterr Goldt Türk Basdad! Ungarnst Gole lndustrie-Ak Accumulatoren Adt. Gebr. Aschaffhe Zell Bavr Motor Berl. Licht n. Zrauerei Klein ber 1935 Buch ins etwas och zuviel reiber, die zur Feder ahr nichts mmt wür⸗ zu lang⸗ ganz er⸗ ſie einen n Krampff ſie eigent: ſchon die Schaffen icht nur t die Weg⸗ en Schrift⸗ t auf das mit 335 elangwei 4 gegen, daß ebnis der iteln„ver⸗ n, kleinen ſprechen. rbrämung im beſten, zimpf, der und wür⸗ vorlegen, 4 il wir in „aber wir wer raſch i eigenes, Schickſal n⸗der er⸗ ufgemach⸗ tund hö⸗ „ſelbſt in⸗ der Wolf it„Mäh“ zathos der vang dem nde gehen, durch ein laſſen. 4 ganiſation zaufen ge⸗ des guten, s auch ge⸗ Scheiter⸗ terariſchen hein Buch gend„paf⸗ ucktes Pa⸗ 1 icht loszu⸗ deutſchen, rſönlichkeit if ſich neh⸗ eben. 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Süddeutſche Zucker AG, Mannheim Aus dem Aufſichtsrat der Süddeutſchen Zucker Ac Mannheim, ſind Miniſterpräſident Köhler, Karlsruhe und Miniſterialrat Guſtav Ullrich, Karlsruhe, ausge⸗ 4 ſchieden. 4. Kurze Wirtſchaftsnotizen Das Bauhaupt⸗ und Nebengewerbe war im Sep⸗ tember und Ottober durch Siedlungsbauten und ſtädti⸗ ſche Wohnbauten teilweiſe beſſer beſchäftigt als zur ghleichen Zeit des Vorjahres. * Recht feſt lagen auch Elertro⸗ Die dem Verbande deutſcher Lebensverſicherungsge⸗ 9 3 ſellſchaften angehörenden Geſellſchaften halten in der Zeit vom 1. Januar bis 30. September 1935 einen Zu⸗ gang von 2197 Mill. in Deutſchland neu abgeſchloſſe⸗ nen Verſicherungen über eine Geſanntverſicherungsſumme von 1841. Mill. RM. gegenüber 1693 Mill. RM. im gleichen Zeitraum des Vorjahres zu verzeichnen. *. Bei der Cornelius Heyl AG, Worms, hat ſich das Geſchäftsjahr 1934/½35 verhältnismäßig, wenn auch noch nicht genügend, zufriedenſtellend angelaſſen. 4 Durch eine Bekanntmachung ſind die am Rohkakao⸗ Handel beteiligten Kreiſe verpflichtet, jeweils bis zum 4 des Monats den Beſtand und die Warenbewegung des Vormonats in Rohkalao der Wo der deutſchen Süßwarenwirtſchaft zu melden. 4 1 Berliner Börse Aktien und Renten feſter Nachdem die Vorbereitungen zum Monatsſchluß heute bereits praktiſch erledigt ſind und Liquidations⸗ abgaben kaum noch erfolgten, eröffneten die Aktienmärkte nach der ſchon geſtern zu verzeich⸗ nenden Erholung in befeſtigter Haltung. Eine gute Stütze boten zudem wieder vorliegende günſtige Induſtrieabſchlüſſe— man verweiſt auf die gute Geſamtentwicklung bei der Maſchinenfabrik Augs⸗ burg⸗Nürnberg, die 60prozentige Belegſchaftserhöhung der Degea⸗AG, die überdies eine fortſchreitende Wie⸗ dergewinnung der Auslandsmärkte meldet, die Divi⸗ dendenerhöhung bei Wenderoth und der Elbe-Schloß⸗ brauerei— ſowie die weiter feſte Haltung der + feſtverzinslichen Werte. Ein Ereignis bil⸗ dete die erſtmalige Notierung der Harpener Aktie nach f der Umſtellung. Der Kurs wurde mit ca. 105 Proz. des angenommenen Wertes der neuen Obligationen, mit 112½, d. h. 2 Prozent höher als am Vortag, errechnet. Die übrigen Papiere des Marktes waren um ½ bis ½ Prozent feſter. Von Braunkohlen⸗ attien' ſind Eintracht mit plus 1½ und Rieder⸗ lauſitzer mit plus 1 Prozent zu erwähnen. Umſatz⸗ los und zu den erſten Kurſen blieben Kali⸗, Bau⸗ und Texrilwerte. Vonchem. Papieren ge⸗ wannen von Heyden„1½ Prozent, Farben konnten einen Anfangsgewinn von ¼ Prozent ſehr bald um ½ Prozent auf 150½¼ erweitern, angeblich erfolgten wieder Käufe für Rechnung von Sperrmarkkonten. 3 und Tarif⸗ werte unter Führung von Siemens(plus 2¼½, 3 Licht⸗Kraft(plus), RWeE und Deſſauer Gas(je plus % Prozent). Größere Umſätze erfolgten in AéEG, die in der erſten Viertelſtunde im Vergleich zum Vortags⸗ ſchluß/ Prozent gewannen. Auch Kabel⸗ und 1 Drahtwerte, insbeſondere Deutſche Telefon(plus 1 Prozent) waren begehrt unter Hinweis auf die gute Beſchäftigungslage in dieſer Induſtrie. Ferner ſind 4 zu erwähnen Orenſtein mit plus 1½, Allgem. Lokal u. Kraft mit plus 1¼½ Schultheiß und Reichsbank mit je plus 1 Prozent. Däͤgegen büßten Reichsbahn⸗ 4 vorzüge erneut ½ Prozent ein. Am Renten⸗ 15 markt ſetzten kommunale Umſchuldungsanleihe ihre Aufwärtsbewegung um 20 Pfg. auf 88,45 fort. Zinsvergütungsſcheine waren um 10 Pfg. gebeſſert. Die variabel gehandelten Induſtrie⸗ obligationen zogen faſt durchweg um ca. ½ 9% an. Dagegen erfuhren Altbeſitz nach den fortgeſetzten Steigerungen der letzten Tage eine geringfügige Ein⸗ buße auf 113/(113,40). Im Verlauf traten an den Aktienmärkten weiter kleine Befeſti⸗ gungen ein. Blanko Tagesgeld verteuerte ſich um 3½ bis 3% Prozent. Von Valuten errechnete ſich der Dollar mit 2,487, das Pfund mit 12,23½. Gegen Schluß der Börſe waren nennens⸗ Zrauerei Kleinlein die Wietſchaſtsſeite Großkraftwerk Mannheim AG Weiter günſtige Entwicklung des Stromab Die Geſellſchaft, die bekanntlich für 1934—35(31. März) wieder 4 Prozent Dividende verteilt, erzielte im Berichtsjahr einen Reingewinn einſchließlich Vor⸗ trag von 270 677(269 637) RM. Hieraus erhalten weiter die Vorzugsaktien A4 unverändert 10 Prozent Dividende, 15 000(wie i..) RM werden dem geſetz⸗ lichen Reſervefonds, unverändert 30 000 RM der Wohlfahrtsrücklage überwieſen und 7829(6789) RM vorgetragen. Die Betriebserträgniſſe ſtellen ſich auf (alles in Millionen RM) 3,45(3,49), ao. Erträge auf 0,63(1,57). Dagegen beanſpruchten Perſonalauf⸗ wendungen 0,67(0,69), Zinſen und Steuern 0,65 (0,82), der ſonſtige Aufwand 0,64(0, 43), auf An⸗ lagen wurden 1,6(.83, auf kurzlebige Anlageteile), 0,2(—) abgeſchrieben„andere“ Abſchreibungen er⸗ forderten.05(.03). Entſprechend der allgemeinen Beſſerung der Wirtſchaftslage hat ſich der Stromab⸗ ſatz, der im Vorfahre 169 467 874 KWh betrug, weiter aünſtia entwickelt und iſt auf 194 829931 kwiu ge⸗ ſtiegen. Die Zahlen von 1929 ſind allerdinas noch nicht erreicht. Die Eigenerzeugung iſt von 129 068 326 auf 159 745 600 kwWu gebracht worden, was aroßen⸗ teils auf die geringe Erzeugung der mit der Geſell⸗ ſchaft zuſammenarbeitenden Waſſerkraftwerke, die unter der allgemeinen Trockenheit zu leiden hatten, zurückzuführen iſt. Im Berichtsjahre wurden die reſtlichen 10 Prozent des Geſellſchaftskapitals der von der Großkraftwerk Acß gegründeten„Elektro⸗ Siedlung Gemeinnützige Baugeſellſchaft mbo“ über⸗ nommen. Im Laufe des Geſchäftsjahres wurde die i. V. in Auftrag gegebene Hochdruck⸗Vorſchalt⸗Tur⸗ bine fertiggeſtellt. Weiter wurde im Berichtsjahre ein neuer Großkeſſel für Höchſtdruck(112 Atm.) für eine Maximalleiſtung von 140 to/h in Auftrag gegeben. 22750 Zentner — ſatzes/ Steigerung der Eigenerzeugung Aus eigenen Mitteln wurde auch eine Siedlung(34 Eigenheime mit Gärten) fertiggeſtellt, die im Herbſt 1934 von den Gefolgſchaftsangehörigen bezogen wer⸗ den konnte. In der Bilanz(in Millionen RM) werden die rück⸗ ſtändigen Einlagen auf das Grundkapital mit unv. 0,9, die Anlagen mit 21,94(21,45), im Bau be⸗ findliche Anlagen mit 0,09(—), der Eigenbeſitz an Anleihen mit 3,52(•.96), Kohlenbeſtand und Be⸗ triebsmaterialien mit 0,51(0,47), Wertpapiere mit 0,18(i. V. 0,09 Steuergutſcheine), geleiſtete An⸗ zahlungen mit.39(0,44), Forderungen an eine ab⸗ hängige Geſellſchaft mit 0,21(i. V. 0,3 Darlehens⸗ forderungen) und die Bankguthaben mit 0,7(0,37). darunter 0,4 Feſtgelder, die für Neubau⸗ und ſonſtigen Bedarf des Betriebes zur Verfügung ſtehen müſfen, ausgewieſen. Auf der Paſſivſeite ſtehen bei unv. 6,15 An die geſetzlichen Reſerven mit 0,32(0,305), Wohlfahrtsrücklage mit 0,43(0,39), Rückſtellungen mit 26(.28) Wertberichtigungspoſten mit 10 86 (10,2t), Wertberichtigungspoſten für kurzlebige An⸗ lageteile mit 1,15—— 200 000 ſtammen aus der Jahresrechnung 1934—35, 951000 RM ſind dem allgemeinen Wertberichtigungspoſten entnommen— zu Buch. Die Verbindlichkeiten ermäßigten ſich auf 9,11(10,41), darunter die Anleihen auf 8,05(9,12). Die Aufwendungen für den Vorſtand(1) betragen 16 224 RM, der AR übt ſeine Tätigkeit ehrenamt⸗ lich aus. Als eigene Büraſchaften erſcheint die Haf⸗ tung für den am 31. März 1935 noch nicht plan⸗ mäßig getilgten Anteil der Pfalzwerke AG, Ludwigs⸗ hafen an der in 1926 gemeinſchaftlich aufgenommenen Amerika⸗Anleihe mit 4,41(4,62) Millionen RM, Um⸗ rechnungskurs 1 Dollar= 4,20 RM. Tabak abgeſetzt Tabakeinſchreibung in Speyer— Gute Preiſe wurden erzielt Am Mittwoch veranſtaltete der Landesverband Bayeriſcher Tabakpflanzfachſchaften ſeine 3. Verkaufs⸗ ſitzung für Ernte 1935 in Speyer. Angeboten waren aus dem Zigarrenautgebiet Pfalz 22 417 Ztr. Sand⸗ blatt und 7 Ztr. Mittelgut. Anſchließend wurden noch 344 Ztr. Sandblatt und 20Ztr. Mittelgut aus Unter⸗ franken angeboten. Der Verwertungsmöglichkeit ent⸗ ſprechend wurde das Angebot zu angemeſſenen Preiſen abgeſetzt, die gegenüber dem Vorjahr teilweiſe bis 10 RM. höher lagen. Den Höchſtpreis erzielte Büchel⸗ berg mit 86,95 RM., den niederſten Insheim mit 72 RM. Die Verkaufsſitzung war ſehr gut beſucht und die Einſchreibung⸗aing flott vonſtatten. Am Ein⸗ kauf beteiligten ſich neben der Fabrikation auch der Tabakhandel. Im einzelnen wurden für pfälziſchen Tabak folgende Preiſe erzielt: Inoenheim 75 Ztr. 74.10 RM., Her⸗ gersweiler 70 Ztr. 74,30, Berg iu. ſy 130 Ztr. 81,85, Berg Ju. f 200 Ztr. 80,85, Winden 95 Ztr. 80 00, Barbelroth 150 Ztr. 80,15, Steinweiler—V 450 Ztr. 77,90—82,25, Schaidt—iIn 246 Ztr. 82,15—82 25, Herx⸗ heim-xXIV 1505 Ztr. 76.00—77,65. Herxheim XV— XXVII 1484 Ztr. 75,15—76.70, Billigheim—n 139 Ztr. 79,10. Bellbeim 1 100 Ztr. 76.50, Bellheim 200 Ztr. 76,60. Bellheim-VI 190 Ztr. 76.90, Bell⸗ heim vn—Ix 205 Ztr. 76,85, Belheim—xII 207 Ztr. 76,35, Bellheim XII-XV 159 Ztr. 76,15, Bellheim XVI-XVII 165 Ztr. 76,55, Bellbeim xIX—xXXI 215 Ztr. 76.35, Bellbeim xXM-XxXXMV 270 Ztr. 76,35, Dierbach 105 Ztr. 77,00. Minderslachen 140 Ztr. 79,75, Neu⸗ hyfytz—XxIV 698 Ztr. 75,20—76,50, Rheinzabern•4 1280 Ztr. 76,15—78,15, Landau 28 Ztr. 75,10, Queich⸗ heim 35 Ztr. 75,10. Mörlheim Iin 137 Ztr. 75,00, Rülzheim—VII 640 Ztr. 77.65—78,35, Rülzheim Xx— X 470 Ztr. 76,85—78,35, Rülzheim xXVI-XxXI 430 Ztr. 77—77,35, Rohrbach 150 Ztr. 75,10, Pfotz 70 Ztr. 80,00, Bornheim und Niederhochſtadt 46 Ztr. 79,15, Offenbach J u. u 270 Ztr. 74,40, Offenbach inu. ſV 265 Ztr. 74.50, Offenbach y u. VI 123 Ztr. 75,85, Offenbach vVI—-vIn 225 Ztr. 74.30,. Oberhaufen 70 Ztr. 77,05, Herxheimweyher—vI 486 Ztr. 74,45—75,50, Insheim— 120 Ztr. 72.00, Insheim—v 174 Ztr. 75,10, Hördt—vVIf 620 Ztr. 79.15—81,10, Dreihofen 36 Ztr. 81.00, Kuhhardt 1 105 Ztr. 82,15, do. 11 85 Ztr. 82,05. do. In 84 Ztr. 83,15, do. IV 95 Ztr. 83,50, do. V 80 Ztr. 81,40, Kandel 1 131 Ztr. 78,90, do. II 120 Ztr. 79 35, do. II-IV 192 Ztr. 77,40, do. --VI 130 Ztr. 78,65, Kappsweyer 1 u. und Stein⸗ feld 165 Ztr. 75.60, Knittelsheim juu. II 170 Ztr. 79 RM., do. II-IV 150 Ztr. 79,40, do.—VI 120 Bir 79 RM., Minfeld 85 Ztr. 78,15, Mühlhofen 58 Ztr. 75.35, Freckenfeld 110 Ztr. 72,85. Leimersheim 1 140 Ztr. 77,35, do.—im 170 Ztr. 78,80, do. v 90 Ztr. 77.80, Ottersheim 1 150 Ztr. 75,40, do. 1 130 Bir. 73 40, do. II-IV 230 Ztr. 74.15, do.-VI 240 Ztr. 73,70, Schweighofen 95 Ztr. 73,50, Neuburg ſ60 Ztr. 80 35, do. UH—in 62 Ztr. 80,35, Jockarim—v 750 Ztr. 77.20 bis 79,15, Hagenbach—w 880 Ztr. 78,75—80,65, Hatzenbühl—xwW 2038 Ztr. 80,65—82.85, Erlenbach —II 200 Ztr. 79,50. do. IIIIIV 170 Ztr. 78,40. do. Vu. VI 210 Ztr. 76,40, Wörth—In 80 Ztr. 75.50, do. I 75 Ztr. 75,15, Scheibenhardt 130 Ztr. 83,85, Büchelherg 1 230 Ztr. 86 85, do. II 86,95, Hayna—Ix 1245 Ztr. 81,40—83,65 RM. mmnn——eern werte Umſätze nicht mehr zu bemerken. Das Kurs⸗ niveau vermochte ſich aut zu behaupten. Farben waren nach einem im Verlauf ſchwächeren Kurs wieder auf 149½ erholt. Bekula ſchloſſen zum Höchſtkurs von 142, d. h. ½ Prozent über Eröffnung. Reichsbahn⸗ Vorzüge waren auf 112¼ erholt Reichshankanteile galten 174½¼½ Geld nach 173¼ im Verlauf. Nur Daim⸗ ler büßten)/ Prozent ein. Nachbörslich nannte man Farben 149½ Geld, Reichsbahnvorzüge 112¼½ Geld. Am Kaſſamarkt kamen nür kleinſte Umſätze zuſtande. Erhebliche Schwankungen gegen den Vortag waren nicht zu verzeichnen. Nennenswert verändert gelangten zur Notiz Schulz jun. mit plus 2¼, Stock & Co. mit plus 2¼½, Stettiner Elektrowerke mit minus 2 und Gebr. Stollwerck mit minus 2¼ Prozent. Bankaktien lagen meiſt etwas feſter, ſo Com⸗ merzbant um ½, DD⸗Bank um ½ und Dresdner Bank um/ Prozent, während Berliner Handels⸗ geſellſchaft ¼½ Prozent einbüßten. Auch Hypothe⸗ kenbanken wieſen meiſt Kursgewinne auf, wobei Deutſche Centralhoden mit plus 1½ und Rheiniſche Hypotheken mit plus 1 Prozent die Führung hatten. Hamburger Hypotheken büßten/ Prozent ein. Steuergutſcheine waren wieder lebhafter ge⸗ fragt, die Fälligkeiten 1936 und 37 um je 10 Pfg., 1938er um ½ Prozent feſter. Auch heute war zum Teil ſtärkere Repartierung erforderlich. Reichsſchuldbuchforderungen. Ausg.: 1936er 100.37., 1937er 101.37., 1938er 99., 1939er 98.62—99.50, 1940er 99.12 Br., 1941er 97.62— 98.50, 1942er 97.25—98, 1943er 97—97.87, 1944er 97— 97.87, 1945er 97—97.87, 1946/48er 97 G. Ausg. n: 1937er 101.12—101.87, 1939er 98.62—99.37, 1947er 96.87 —97.62. Wiederaufbauanleihe: 1944/5er 67.62—68.50, 1946/48er 67.62—68.50, 4proz. Umſchuld.⸗ Verband 88,075—88,825. ———————————————————————————————————————————————————————————— 5—————— 36: 46.75 Geld. Rhein · Mainische Mittagbörse feſter Bei im Geſamtausmaß noch lleinen, gegen die Vor⸗ tage aber etwas lebhafteren Umſätzen ſetzte die Börſe ihre in den letzten Tagen begonnene Feſtigung ſort. Die anhaltende Nachfrage der Kundſchaft nach Renten hat auch den Aktienmarkt günſtig beeinflußt. Für die feſtere Haltung waren nicht nur die täglich ſich meh⸗ renden vorteilhaften Wirtſchaftsnachrichten maßgebend, man wollte auch in der außenpolitiſchen Lage eine beſ⸗ ſere Stimmung erkennen. Die erſten Kurſe zeigten zu⸗ meiſt Erhöhungen von durchſchnittlich—½ Prozent und im Verlaufe waren vielfach weitere Befeſtigungen im gleichen Ausmaß feſtzuſtellen. Lebhaftes Geſchä't hatten IG Farben mit 149¼½ bis 150(14956). Von Elektroaktien waren Siemens mit plus 1½ Prozent, Licht und Kraft und Geſfürel mit je plus 1 Prozent über den Durchſchnitt erhöht. Etwas niedriger lagen nur Lahmeyer(minus 36 Prozent), Montanwerte zogen durchweg ½ bis ½ Prozent an, Stahlverein ſtiegen auf 81—81½¼(80½). Sonſt eröffneten Reichs⸗ bank 1, Zement Heidelberg, Zellſtoff Waldhof und Dt. Linoleum je ¼/ Prozent höher. Von Schiffahrtsaktien gaben Nordd. Lloyd ½ Prozent nach. Am Renten⸗ markt entwickelte ſich beſonders in der Kommunal⸗Um⸗ ſchuldungsanleihe mit plus/ Prozent größeres Ge⸗ ſchäft, ferner gewannen Späte Schuldbuchforderungen Prozent auf 97¼, Zinsvergütungsſchei 0 158 90.90 und Altbeſitz erhöhte ſich auf 113 Lel tere Umſätze verzeichneten außerdem zertif. und Guldenobligationen bei Erhöhungen ½ bzw. ½ bis 1 Prozent. Metalle Berlin, 31. Okt. Amtlich u. Freiverl kupfer,(wirebars) prompt, eif Hamburg,“ emen oder Rotterdam 50.50; Standardkupfer, loſro 4 nalhüttenweichblei 22.75; Standardblei pen 22.755 Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen n an⸗ dardzink 21; Original⸗Hütten⸗Aluminium,.—99 Pro⸗ zent, in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder amhen— ren 148; Reinnickel, 98—99 Prozent 269; oen M für 100 Kilo. Silber in Barren, zirka 160% ein 1 Kilo 54—57 RM. Amtl. Preisfeſtſetzung für Kupfer, B. Berlin, 31. Oktober. Kupfer, Tendenz ſteiſg November, Dezember 44.75 n. Brief, 44.7— nuar 36: 45.50 Geld; Februar 366: 46.75 Blei, Tendenz ſtetig Dezember 22.50 n. Brief, 22.50 Geld; ann 22.75 Geld; Februar 36: 23 Geld; März Zink, Tendenz ſtetig. November, Dezemen Brief, 21 Geld; Januar 36: 21.25 Geld: 21.50 Geld; März 36: 21.75 Geld; alles 100 Kilo. Getre ide Rotter dam, 31. Okt.(Anfang.)?: in Hfl. p. 100 Kilo): Per Nov. 4,42½, an März 4,25, Mai 4,27/2. Mais(in Hit, per 2000 Kilo): Per Nov. 51½, Jan. 53½¼, Mai 542¼. Baumwolle Bremen, 31. Okt. Amtlich. Dezember Gelb 1235 Abr.; Januar 36: 1240 Brief, 11238 heln Abr.: März 36: 1240 Brief, 1238 Geld, 1239 Abr.; Mai 36: 1244 Brief, 1243 Gel 1244 Abr.: Juli 36: 1244 Brief, 1250 Gel. Tendenz: ſtetig. Märkte Mannheimer Kleinviehmarkt Zufuhren: 8 Kälber, 36 Schafe, 23 Schweine, 137 Ferkel, 300 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 10—15, über ſechs Wochen 16—22, Läufer 23 Marktverlauf lebhaft. Badiſche Obſigroßmärkte Weinheim. Aepfel—22, Birnen—24, Nüff 36—41, Kaſtanien—10, Quitten Tomaten—9. Anfuhr: 200 Zentner. Nachfrage: gut. 9 94 d ſch 20 sheim. Kaſtanien 10—12, Quitten 22, Birnen 10—15. Aepfel 12—19,—11, Stangenboh⸗ nen 20—23, Tomaten—8, 4. Anfuhr: gut. Nach⸗ frage: mittel. Pfälziſche Obſt⸗ und Gemüſegroßmärkte Mardorf. Blumenkohl 10—27, Tomaten—8, Weißkraut 3, Rotkraut—5, Wirſing 4,5—6, Spinat —5, Karotten 2,5, Feldſalat 20. Freinsheim. Birnen 10—14, Aepfel 1. S. 10 bis 15, 2. S.—8, Quitten 25, Tomaten 1. S.—8, 2. S.—5. Schifferſtadter Gemüſezentrale Wirſing—5, Weißkohl 2,30—.75, 1,80—2,10, Rot⸗ kohl 3,75—4,50,.00—3,50, Karotten 2,.00—2,50, Spinat —5, Möhren 1,50, Blumenkohl 1a 35—50, 1. S. 18 bis 30,—15,—6, Sellerie—8, Endivienſalat—3, Kopfſalat—4, Feldſalat 20. f f ft ff Ktenbörse 30. 10. 21. 10—— 10. 31. 10 Verkehrs-Ak tien 30. 10. 31. 10. 30. 10.—— 30. 10. 31. 10. 10. hremen Besieh, Oel 100,— 100,— Sudd Zucłk.. 211,— 210.— 7,87 Guano Wetke— Tnür. Gas.—— ner Metall 25.— 11 fülkunter Llie Srorn Boveff Mur, d8.5 190,50[der“ ör“ ei.. i04.25 104.25 ffe Hpis, e, 18·75(25] Kselemaffren 113.— 133[öTrans Fauſo— e Leiiston Walahon 11556 111,50 Festverzinsl. Werte 30. 10. 31. 10. Cement teidelbere 116.37 117,20 Westeregeln.** Alie Lok o Kraftw 117,— 116,5, flambuf Elektt. 129,— 1* ver Di Nickelwerke 125,— 124,75] versicher.-Aktien 10* 5 00.37[ Baimier Benz.„½½ 94.— elilet Waldh Stamm 110,50 110.75 Upg Amer Paketfn 16.12 16,— flarb Gummi Pnhön. 115,— 115,.— fverl Gianzst Elberf—— zachen München. 1140,0 1135,0 fei Pt. Keichszni 30 10,— 103,—[ Heuische Hraßn 123¼% 4 Bank · Abtien kind, Sodern Dofach, 1555 fegvenehgtzerdao 10-62 112— fder gurn foei Ci. zo f Aiſianz allsem.. 335—% mime Di, Reic 9725 97 Deutschel-inoleumw, 142,62 142,25 gadische Bank..— 121,— J VJorddeutschetl. lovo 17.75 17,75 fledwieshütte 32˙12 11 ver Stahlwerkee. 90,50 31, Ailians ebeee—— 4 Aa-Abi d br keb 113,60 113˙45 in Baver flvo Wechsef 84.— 84.25[ Snad Fisenbahn——— W———2 12 31, 70. 13 132,52 Mannh. Versfcherone—— 33. 8 · 471 as 3*—2⁰ 5 50 bt. Schutzgeblet 08 10,20 10,30 87 49.— 30.25 Privatbł 82.55 15 kaiaserte- Ab tios 2. 93.37 95ᷣ62 n 12 0 noloniei. paoiere Aussburs Stadt v. 26 93.75 15 El, Licht& Kraft 130,— 131.——* Bank 55.— 65.20[Lecumulatoren- Fbr 169,25— Hohenlohe Werke 50— Westd Kaufnof 40. 24,25 25,37[Ot-Ostafrika. 5 3 Heidelbs. Gold v. 26 39,25 65 Enzineer Unien 104.— 104.— f prankft 11 Bn Allgem Bau Lenz 60,— 30,—[hiſiyo Holzmann 20,25 20,50[Westeresein Alkaif 124,.— 123,87 Jeu Guinea.. 159, 159, 3— 55 3280 SW 0 bfalz Hvvöth- Bant 85.— 64.50 Le.. 84,——55 Wf Hrahtind Hamm——[otavi Min u. Eisenb 18,75 16,87 . annhm. 7 arbenindustrie 105 2— 1 Aku 54˙12 84. ehf lunshans.— ee e, e hry, i—.— ziße zahzon ff fn Fifbrie 1 1 Wihm. Ahiös Altpes, sg fcso Tu“ Goloschmiat. 105.25 105,—] verkonrs. Autlen Luesbure wüenpere 34..— f Lalte, Aseherslebev 120.— 12,— Berliner Devisenkurse 4 1 3 Gritzner fapier 26,25— g20—*— Rheinsch 12².50 122775 B Motoren(BMWY 120.12 Klöcknetwerke 5— 55 91.87 e e. B. Kom. Goldhvo Großkraft Mum Ve—— t Reichsb Vz 9 Baver Fhiegelslas 0,.— C Knort——— Geld rie e d0 88 v— 34.——— Crün& Bilfinget 187,— 185,5 Verslcher.-Aktlen linß gBemhers 104 90 Kok s U Chem Fb 114,75 1153— erhed⸗ Gol.—— 33,50 Herbener Rereden 149.17 110.— Süc enen n en n e, du Oiohet V. 5 afpener Rerehau 12— J Bad Ass—— erlin aflst In 8„ 1 Fße doſanvo ,5 100 ö5 Hocimler Fesen 10f.50 108,.— Lisnobefcereheien——— Zeaunn 9 Beimett- 200.—— Kraobrine Merail 375 13— LersonAlza, tev,ufEeb FeJ 187835180873 13835 Frankf. Lioun. 100,75„Hol-mann pPhil 91.— 89.50 f Württ Transportver 36,— 36,—[Kraunschweie 4 6 122,50 122,50 Lavmevef& Co 133,75 133,.— Argentin.(Buenos Aires) IPap 5 7840 Erkf Goſdpfdbr VIII 0——4* 8,.— 159.———[Caufahütie.20.12— Beis(B/üss o Anto,) 100 Belga 1 443 9140 Eckt Coldpfbr Liau 19,82 109, do Genußscheine 125,75 126,75 f f Rremer Wolle 150,— 150,.— Leopold Grobe 583,) 86.57] Brasiien(Rio de ſan) I hlilreis Mein Hvop. ·—4 funghans Gebr. 82.—.— 4 e dosd lſse Brawn. Boveri 73 81,— lindes Eismasch 125,50 125.75 Bulgarien(Soffa) 100 lewa 11 28 2258 Mein Hvp Llau. 100, 75 100,87 Kali Chemie 127,25 127.— gost ie Wörs Zuderus Eisenwerke 101.)5 102.25 Mannesmannröhren 63.— 363,25 Canada(Montreal) lkanad Doll 54•300J 54.705J 54570 Pfälz Hvo Gdoſbr————— do Aschersſeben— 129,— 5% 100,30 100.50 J Conti Caoutschue 156,22 15/,.— Mansfeider Berebav 116,.— 116,.50 Danemarh(Konenhar.) 100*..— 43,30 1305 Pfälz Lidqu. 97 0 KleinsSchanlin Beck 31,25 61 20% 10 9 1034 95.— 97.7 Fonti Uinaſeum 135.25— Markt u Kühlhalle—.75 Danzie(Danzig) 100 Gulden 1222512.255 12.220 Pfälz Anteilscheine 9,20 9, 2 Klöcknerwerke 92,.—— 5*— 51 1 113.7 113.25[baimief Ben⸗.— 93.87 Masch'bau Untern B 71.— Ensland(London) Pfund 570 33•30 pfälz Hvp Goldkom 34,50 94,50 Knorr Heilhronn— 139.— 8¹ Son Al 5 os 10.20 Deutsch Alt-Tel 04,25— Masch Buckau Wolf 110,50 111.— Estland(Kev, Tal) 100 estn Kr 67,930 68, 25 knein tivo Gdpfdbr 38,25 38 25 f Konservenfhr Braun 71,50 72.— Sehntzvehiete 20 Heutsch Konti Gas 126,50 127,25] Maxſmliansnütte— 165,— Finnland(Helsinef.) 100 finn! Mf 5,395 5,405*27 „„„25 33— nio Plandbrieie Deutsche Ftdöh 104.37 104.— Nüineimer Berew*— Frankreich(Paris) 100 Franes 133 1355 13³3³ 233 do 12.13.. 96 25 36,25 udwiesh Aktienbr—— 6² Pr Ld bfdhriefe Heutsche Kabelwok 118.12 117,75 Nordd Eiswerke—„„ 103,50] Sriechenid.(Atnen) 100 Drachmen 4— 69˙0?0 J 168,710 J169,030% do Lldu. 100.87 100.87 de Waiemünte 122 55 Anst GR 10—.— beutsche Iinoleum 144,12 141.— Orenstein& Koppef 79,87 30,56 Holand(Amsterd u Kott ſ 100 8 166,650 1 330 f189,380 do Gchom. 1. 13.25—— Mannesmannröhten 33,— 33.— 4— do do k 21 Deutsche Steinzeue— 5 katheeber Wasgon 48,.—— Island(Keykiavik) 100 isl Kronen Xu.— 323— Südd Boder Llau 100,50 100,2 Metallgesellschaf-— 101,50 f“ do do Komm. Dürener Metall—— Khein Main Donau— 114,50[ltanen(Komu Mafland) 100 Lire 2⁰⁰ 110 714 Grohkraftw.Müm 23—— as— B 94.75 94,75 Dyckernh Widmanp 122,75 122 50 Kneinfelden Kraft 115,50 116.— lapan(Totzio und Kobe) venſ O0, 712—— 9333 3 Eind Akt.-Obl v 20 102,25 102,25 bark-u Bürebt pirm 113,50 113,50 f Preuß Ctrbd. Dvnamit Nobel 47.—(6,72] Khein Braunkohlen 215,75 216.— ſugoslav.(Belgr u Zaer) 100 Din 33——1 Bbeſg Main Hanauz? 750 107˙50 ltai: Müpienoerhe—— Gdpt loe88. 33,25 35,25 fff Uieferuneen 109.— 103 75 Ehein Elektt 131,50 f Lettiand(Riaa) 100 Latts] 30,320 f 81, Ver Stahfw. Gbl v 27 102,50 102,50 pfälz Preßhefe Sprit——»* do komm 1. 93,— 93,—[epf Senlesien.9,.— 149.75 Khein Stahlwerke 106,25 106,12.itauen(Kowno/ kaunas) 100% Lit 41,630 4318 4383 1, 16 Farbenind v 23 121 25 122,—[ Shein Braunkohle 216,— 2ʃ6,50 Bank-Ak tlen Ei Licht und Kraf 129,75 13½5 kh Wiesti Kalk v—— Norwenen(0sI% 100 Kronen 4— 43 338 9 exik amort innere— 555 hheinelektra sStamm 129,50 129,5% adca 3,50 13,50[ Foingerlinionwerke 104,25 104,25] kiebeck Montan A6 99,— 100,— Oesterreich(Wien) 100 Schillüns 46•830 930J 16-820 82 40. auß. 5 0 10,50 do Vorzuesaktien 119,50 119,50 J Bank für Brauind 115,50— Farbenindustrie 16 149,31 149.8, Kütgerswerke 115,50 113,12 polze Warzchautfos) g Zots 11. 0 11.110 1,050J 11,110 dDeestort Coldrento Ta, 29,50] Khein M Ponav V2 113,75 113,5⸗ f fivo u W Hant 84˙12 84.25 geldmühle Papier 112,62 113,12 Sachsenwerk 500 bottaral(zlasabon), 100 fFendo 4— 25 92 486 2,452 Türk Bagdad! 9,.6„ gheinstahl.. 106,— 106,— gerliner Hyo Bank 131,— 132,— Fehen& Guifleaume 104,— 104,3/ Sachtleben A8 3 822 105 Kr 3040 3. 160 3 3,13 Ungarnst Goldrente 9,90 10,— bentgefswerke—— Comm.- u Privathk 385,— 35,50[Sord Mator—— Salzdetfurth Kall— 179.— Schweden(Stockh a G) 10% Kt 63,040 J 63,1 3— 62,130 lndustrie-Aktien Salzwerk Heilbronn—— Ot Bank u Disconto 35.50 65,.25 Zebhard& Co.—— Schubert& Safzer 184.J5 138,75 f Sehwels(Z2 Basel. Beri) 3 38— Accumulatorern.—— JSehlinel„„ 101,— 101,50 f Ot Colddiskonthank 100,.-— Cerm Port! Cement 91,25 91,75 Sehuckert& Co. 75 108,50] Sypanien(Madr u Barcel.) 100 Pes 10.270J 10,290J 10,/270J 10290 Adt. Gebt 2,50 39,— Sehuekert el... 116,.—— Ot Uebersee. Bank 30.50 30,50 J Zerresheim Gias 85.— 655,50 Schulth Patzenbofe, 102,— 103.75[ Tschechosiowahel(Pras) 1% Kr 220 Aschafibe Zeilstoff J5.— 18,50[ Schwartz Storchen— Dresdner Bank 65,——2 Jes f El Unterneh——.—— Halske.5—00———.—.978 1,98/] 1,978 1,982 0 20.50 J 8 74,.— 14,.— J Meinf BK— Joldschmidt Th Stoehr kammearn Inearn(Hudape———— Giontevigeo) 1 Ca. Pes I114] Tue] 511 Berl. Licht u. Kraft jemens- Halske„ ank 4 136 88,— 36,— 1 Sinner-Grünwinkel 97,.— 35,— I Khein Hvooth-Bank 181,— 132.— J Gruschwitz. Textil 113,62 113,50 1 Südd. Zucker.. 210,25 210,.— J.Si. v. Amerika(dewy 1 Dollarl 2,486 1 2,490 2, „Hakenkreuzbanner“— Seite 10 Sport und Spiel X Pr. 503— 31. Oktober 1935 Iſt es eigentlich ſchon ſo lange her, ſeit Wal⸗ ter Neuſel, der aus Wanne⸗Eickel ſtammt und nicht, wie man meiſtens lieſt, aus Bochum, Deutſcher Schwergewichtsmeiſter bei den Ama⸗ teuren war. Wir erinnern uns noch gut der 282875 Ueberraſchung, die ſich unſeren Augen ot, damals Oſtern 1929 in Dortmund, als Neuſel, Mitglied eines Bochumer Vereins, ſich den Titel holte. Ein Wunder faſt nach dem ſchweren Vorkampf, den er beſtreiten mußte, gegen Adolf Heuſer, der ein paar Liter Waſſer getrunken hatte, um überhaupt als Schwer⸗ gewichtler antreten zu dürfen. Erſt die Zuſatz⸗ Rher entſchieden, nachdem bis dahin jeder ſchwer am Boden geweſen war. So ſetzte ſich ein Talent durch. Neuſels Auf⸗ ſtieg unter den Berufsboxern kennen wir. Er war zu vergleichen mit einem rapiden Durch⸗ bruch, denn ſchon 1931 bedeutete Rudi Wagener lediglich eine Station auf dem Wege des Er⸗ folges, und als ſich Neuſel von dem jederzeit gefährlichen Schönrath„nur“ unentſchieden titrennte, verſpürte man faſt ſchon Enttäuſchung. ach ſieben Siegen in Paris nach London Aber die Kampfesweiſe und das Draufgän⸗ gertum Neuſels wirkten auf die Zuſchauer der⸗ art bezwingend, daß es möglich wurde, dieſen deutſchen Boxer ſiebenmal hintereinander in Paris herauszubringen. Und als es dort, nach⸗ 330 unſer Landsmann im Velodrom'Hiver ogar den gefürchteten Larry Gains nieder⸗ gerungen hatte, keine Gegner mehr für ihn gab, ging Neuſel nach England und wurde im Mut⸗ ierland des Boxſports Liebling der Maſſen. Durch die Veranſtalter vorſichtig lanciert, ver⸗ vollkommnete er ſich boxeriſch mehr und mehr. Neuſel entwickelte ſich zu einem Serienſchläger, der jeden Gegner langſam aber ſtetig aus⸗ pumpte. Seine Siegesſerie wurde nur einmal unterbrochen, 1933 in Brüſſel, als ein ſchlecht vorbereiteter Neuſel von dem auf der Höhe ſeiner Form ſtehenden Pierre Charles eine Punktniederlage hinnehmen mußte. Warum wir das alles noch einmal ſchildern? Um den Nachweis zu erbringen, daß auch ein Boxer, der von Natur aus nicht eiſenhart iſt und keineswegs mit vernichtender Schlagkraft begabt, durch Stärkung ſeines Selbſtvertrauens nach vorne gebracht werden kann. Wir wollen hier nicht unterſuchen, ob es rich⸗ tig war, daß Neuſel ſich vom deutſchen Box⸗ in allen Ausfilhrungen vom fachgeschüft 8 test ſportbetrieb abwandte. Wer die internatio⸗ nale Veranſtalterclique kannte, die bis zum Jahre 1933 in Deutſchland tonangebend war, bis ein neues Reich auch dieſen Spuk auffliegen ließ, kann für den Boxer Verſtändnis auf⸗ bringen. „Jung Siegfried“ für Amerika Der Weſtfale fuhr nach Amerikg. Hier traf er eine günſtige Situation an. Jack Sharkey die Weltmeiſterſchaft an Carnera ver⸗ loren. Max Schmeling war von Baer k. o. ge⸗ ſchlagen worden. Man ſuchte nach jungen Schwergewichtlern. Da kletterte Neuſel im klei⸗ nen Ridgewood Groves Club zwiſchen die Seile, ſtand da wie Jung Siegfried und häm⸗ oGum uén gupannt am maler nenſel Amerikas Sportpreſſe meint: Der blonde Tiger wird Carnera den Reſt geben merte ſeinen erſten amerikaniſchen Gegner, Les Kennedy, in ſechs Runden nieder. Die Amerikaner rühmen ſich, den Begriff des Tempos erfunden zu haben. Aber einen Schwer⸗ gewichtler, der ſeine Serien ſo ſchnell herunter⸗ wirbelte wie Walter Neuſel, hatten ſie noch nie geſehen. Dann ging der Deutſche hin und ſchlug Stanley Poreda k.., einen Mann, der Siege über Ernie Schaaf, Prima Carnera und. Tommy Loughran im Rekord hatte. Ray Im⸗ pelletiere folgte. Dieſer rieſenhafte Amerikaner italieniſcher Herkunft erklärte ſich nur unter der Bedingung bereit, im Madiſon Square Garden anzutreten, wenn Neuſel ihm 5000 Dollar Börſe garantiere. Da beide auf prozentualer Baſis verpflichtet waren, blieb dem Deutſchen neben ſeinem Sieg ein Betrag von etwa 4 Dollar übrig. Er focht alſo nur für die Ehre und trug ſeine Trainingsſpeſen noch ſelbſt. Daß er dagegen, wie die Amerikaner ſagten, „eine Chance genommen“ hatte, gefiel ihnen an Neufel. Und als er im Kampf mit King Le⸗ vinſky, dem Fiſchkönig von Chicago, der hinter⸗ einander mit Retzlaff, Griffith, Sharkey und MocCorcindale fertig geworden war, in der zweiten Runde nach einem ſchweren Rechten, der ſein Kinn getroffen hatte, bei neun wieder aufſtand, mutig zurückſchlug und ſchließlich noch gewann, konnte ſeine Populaxität mit der der Größten des amerikaniſchen Ringes verglichen werden. Und dann türmte Neuſel noch einen großen Sieg auf ſeine Erfolge, als er den alten Fuchs Tommy Loughran, der vom Boxen mehr vergeſſen hat, als die meiſten heute lebenden Schwergewichtler je lernen werden, in zehn Runden auspunktete. Anter ſeinem Wert geſchlagen Hätte Neuſel nun den gewonnenen Boden verteidigt, er wäre bis zu einem Kampf um HB-Bildstock Neuſel, wie ihn Amerika ſieht die Weltmeiſterſchaft gekommen, denn er hatte das Publitum auf ſeiner Seite und beſaß den Vorzug, als Boxer einen ganz neuen Typ dar⸗ zuſtellen. Aber er war ein Deutſcher, er betam Heimweh und kehrte plötzlich, amerikamüde, in die Heimat zurück. Wie kam das dann? Neuſel, vom Klimawech⸗ ſel mitgenommen, in Paris falſch trainiert, müde unter der ſchweren Seeluft Hamburgs. wurde im Auguſt vorigen Jahres von Marx Schmeling weit unter ſeinem Wert geſchlagen. Er konnte in keiner Runde überzeugen, das Rundgang durch Vadens Gchwekalhieti Volles Programm in der erſten Ringerklaſſe am Wochenende In der badiſchen Gauklaſſe, die am erſten Kampftag durchweg Favoritenſiege brachte, gibt es am kommenden Wochenende in allen vier Bezirken intereſſante Begegnungen. Mit Aus⸗ nahme des Bezirks Freiburg treffen noch keine Spitzenmannſchaften zuſammen, doch dürften dieſe Treffen einigen Aufſchluß über die der⸗ zeitige Kampfſtärke der Mannſchaften bringen. Im Bezirk Mannheim kämpft der Ti⸗ telverteidiger Ring⸗ und Stemm⸗Club Eiche Sandhofen zum erſtenmal auf eigener Matte. Er hat die Mannſchaft der Turngemeinde 1878 Heidelberg zum Gegner, die am vergangenen Samstag eine ſelbſtverſchuldete Niederlage hin⸗ nehmen mußte. Sie wird diesmal ohne Ueber⸗ gewicht kommen und wird dem Meiſter ein hartes Treffen liefern. Die Kraftſportabteilung des Verein für Turn⸗ und Raſenſport Feuden⸗ heim, die ihr Debut in der Gauklaſſe zu einem Sieg über die kampfſtarke Staffel des VfK 86 Mannheim geſtalten konnte, empfängt die Sportvereinigung 1884 Mannheim. Die Mann⸗ heimer müſſen mit beſſeren Leiſtungen auf⸗ warten, wenn ſie die Feudenheimer auf ihrem Platz ſchlagen wollen. Der Verein für Körper⸗ pflege 1886 Mannheim hat den Athletik⸗Sport⸗ verein Ladenburg zu Gaſt und ſollte hierbei zu ſeinem erſten Punkt kommen. Allerdings wollen die Römerſtädter beſiegt ſein, haben ſie doch in ihrem erſten Kampf der Sandhöfer Mannſchaft einen unerwartet harten Widerſtand entgegen⸗ geſetzt. 2. Fortſetzung Die Epigonen Von den Nachfolgern des Carl Abs war John Pohl, der ſpäter nach Rußland ging, einer der beſten. Die anderen beſaßen alle gutes Können, ohne allerdings ihren Sport ſo ſou⸗ verän zu beherrſchen wie es Abs getan hatte. Erſt etwa acht Jahre nach dem Tode des Ham⸗ burgers kamen Leute nach vorne, die in ihrem Können mit Abs zu vergleichen waren. Der Rinakampf erlebte hier eine Blütezeit ſonder⸗ gleichen, Hochkonjunktur brach für die ſtarken Männer herein. Ringer von Klaſſe verdienten Summen, gegen die die Einnahmen der meiſten heute legenden Boxer lächerlich erſcheinen. Nach dem Tode von Abs erlebte der Ring⸗ kampf inſofern eine Wandlung. als ſich Die Technit dieſes Sports ſtändig verfeinerte. Da war beiſpielsweife Michael Hitzler, der als Leichtgewichtler gegen die ſchwerſten Ringer antrat. Auch Heinrich Weber und Albert turm begannen als Leichtgewichtler. Um ſo ertvoller waren ihre Erfolge. Wintergarten als Ringkampfſtätte 3 internationale Konkurrenz von rößerem Ausmaß veranſtaltete in Berlin im Fahre 1900 der„Wintergarten“. Da ſah m den ſinſteren Franzoſen Paul Pons, der ſich, ie bereits viele andere, Weltmeiſter nannte, den Holländer Dirk van den Bergh, früher als Rennfahrer Steuermann des berühmten fünf⸗ itzigen Mulder⸗Teams, den drei Zentner Türken Kara Ahmed, den Techniker Heinrich Eberle und den kleinen Bayern Mi⸗ chael Hitzler. Eberle war ein ſtattlicher Mann mit einem Haby⸗Schnurrbart und vollendeter Figur. Seine frappante Aehnlichkeit mit dem deutſchen Kaiſer war nicht zu leugnen. Er galt als ein —————————————— Geschichſe des Ringkamps von Karl Ahs his zum Berliner Polizeiverbol Meiſter des Untergriffs, ſeine Beliebtheit wuchs mit jedem Kampf, den er beſtritt. Der eigentliche Held jenes Turniers war aber Michael Hitzler. Es mutet heute geradezu ſagenhaft an, wenn uns berichtet wird, wie er mit ſeinem„Ueberſtürzer“ den rieſigen Kara Ahmed beſiegte. Eine halbe Stunde lang hielt er den Angriffen des Koloſſes ſtand, um ihn dann über ſeinen Kopf hinweg auf beide Schultern zu knallen. Zu Ehren des Siegers wurde ſein Spezialgriff von Stund ab „Hitzler⸗Griff“ genannt. Der Bayer, einer der erſten Ringer, die von den Franzoſen die Technik des Kampfes in der Bodenlage über⸗ nahmen, war nur 1,68 Meter groß. Unter die⸗ ſen Umſtänden ſind auch ſeine ſpäteren Lei⸗ ſtungen als großartig zu bezeichnen, und man kann verſtehen, daß die Schulterſiege über be⸗ deutend größere und ſchwerere Gegner dazu fuͤhrten, daß ihm der Volksmund die Bezeich⸗ nung„der Rieſentöter“ beilegte. Aller Orten tauchten nun neue Talente auf, viele Amateure traten in das Lager der Be⸗ rufsſportler über. Unter ihnen war auch der Prenzlauer Georg Strenge, der bereits als Mitglied des Berliner Athletenclubs„Ger⸗ mania“ eine Reihe von Preiſen errungen hatte. Als er in Aachen debutierte, gab es eine große Ueberraſchung, denn Strenge warf alle bis auf den berühmten Jacob Koch, von dem ſich nach zwei Stunden unentſchieden rennte. Der ruſſiſche Löwe Georg Hackenſchmidt begann ſeine Laufbahn als Radfahrer. Als Sohn deutſcher Eltern in Reval geboren, trat er erſtmalig im Jahre 1890 in das Rampenlicht, in St. Petersburg den Franzoſen Pons beſiegend. Der vorjährige Meiſter des B e zirks Karlsruhe, die Sportvereinigung Germania Karlsruhe, tritt erſtmals in Aktion. Die Karls⸗ ruher empfangen ihren alten Rivalen, den Alt⸗ meiſter Sportverein Germania Weingarten. Der Neuling Kraftſportverein Wieſental, der am Sonntag mit einem überraſchenden Sieg über Weingarten aufwartete, muß zum Kraft⸗ ſportverein Oeſtringen. Oeſtringen iſt auf eige⸗ nem Platz ein ſchwer zu nehmendes Hindernis, ſo daß der Ausgang ofſen iſt. Im Freiburger Bezirk konzentriert ſich das Hauptintereſſe auf die Begegnung der beiden kampfſtärkſten Vereine, dem Sportverein Alemannia Kuhbach und dem Sportverein Freiburg⸗Haslach. Man iſt geſpannt, ob es Kuhbach wieder gelingt, den Altmeiſter zu ſchlagen. Die weiteren Begegnungen ſind Sportverein Germania Freiburg gegen Kraft⸗ ſportverein Alemannia Emmendingen und Kraftſportverein Waldkirch gegen Athletik⸗ Sportverein Kollnau. Der Kraftſportverein„Rheinſtrom“ Konſtanz dürfte im Bezirk Konſtanz in Schiltach gegen den dortigen Sportverein Deutſche Eiche u ſeinem zweiten Sieg kommen. Auch der Titeiverteidiger Athleten⸗Verein Germania Hornberg, der den Sportverein St. Georgen empfängt, wird ſeinem Gegner die Punkte ab⸗ nehmen. Der Kampf Sportverein Germania Villingen gegen Kraftſportverein Gottmadingen iſt offen. 2 war nicht der Mann, den Amerika bewunderte. Nach der achten Runde gab Neuſel auf, er hatte mit der Kampfgage ſeine geſamten amerikani⸗ ſchen Siege an Max Schmeling verkauft. Viele hielten ihn für erledigt, er trat für eine Weile vollkommen in den Hintergrund. Der Engländer Jack Peterſen, ſo dachte man, würde dem Weſtfalen den Reſt geben. Nicht wahr, Peterſen ſchlug doch eine vernichtende Rechie und ſo hart war Neuſel ja auch nicht. Er war hart genug. Er hatte Schmelings Rechte verdaut. Er ſchlug Peterſen in 11 Runden vollſtändig zuſammen. Eine Revanche wurde in Szene geſetzt. Die Eingeweihten in Paris und London flüſterten ſich zu, daß Neuſel diesmal ſchon aus dem Grunde verlieren müſſe, weil eine zweite Nie⸗ derlage Peterſens für Englands Borſport un⸗ erträglich ſei. Englands Borſport hat auch dieſe zweite Niederlage ertragen. Neuſel zerhackte Peterſen ein zweites Mal. Er hatte eben doch ſeinen Ehrgeiz und ſeine Ehre. Günſtige Gelegenheit Daß es zwiſchenzeitlich im amerikaniſchen Boxſport drunter und drüber ging, wiſſen wir. Der Carnera⸗Beſieger Baer, ein Komödiant, wurde von Braddock geſchlagen. Carnera unter⸗ lag in ſechs Runden gegen Joe Louis, ſtand alſo noch einmal ſo lange wie Baer, den das 4 „ſchwarze Wunder“ vor einigen Wochen völlig erledigte. Es gibt zur Zeit nur drei Schwerge wichtsboxer in der Welt, die alles Intereſſe auf ſich vereinen: Joe Louis, Max Schmeling und Jimmy Braddock. Dieſen dreien will ſich Wal⸗ ter Neuſel zugeſellen. Er hält den Augenblick für günſtig. Am 1. November trifft der Deutſche im Neu⸗ vorker Madiſon Square Garden auf Primo Carnera. Als er in Amerika wieder anlangte, ſchrieb ein Neuyorker Blatt über Neuſel: „Der blonde Tiger iſt hier unvergeſſen. Er hat in Amerika zahlloſe Freunde, die lieber einem weißen Schwergewichtler einen Aufſtieg gönnen, ſelbſt wenn er Ausländer iſt, als einem Neger. Neuſel muß ſich im Kampf gegen Carnera für eine Begegnung mit Joe 4 „Louis qualifizieren. Ter blonde Tiger wird dem Fleiſchkoloß den Reſt geben.“ Soweit die Amerikaner. Alle unſere Wünſche ſind naturgemäß bei Neuſel. Carnera befindet ſich tatſächlich auf dem Abſtieg. Der Weſtfale kann ihn ſchlagen. Was dann wird, wiſſen wir nicht. Aber wir wiffen, daß Neuſel immer noch die Zukunft für 4 ſich hat. Er wird am 5. November 26 Jahre alt. Bayerns Pokalelf Bayern beſtreitet das Bundespokaltreffen ge⸗ gen den Gau Mittelrhein am kommenden Sonn⸗ tag, 3. November, in Nürnberg in folgen⸗ der Beſetzung: Köhl (1. FC Nürnberg) Billmann Munkert (beide 1. Ié Nürnbergg Hecht Carolin Oehm (SpVg Fürth)(beide 1. FC Nürnberg) Lehner Eiberger Marquardt Schmitt Spieß (Schw. Augsb.)(Nürnberg)(BC Augsb.)(b. Nürnberg) Erſatz: Leupold II(Spielvereinigung Fürth), Wenz(Spielvereinigung Fürth) und Luber(1. Fé Nürnberg). Schreiber⸗Blerſch, die deutſchen Radball⸗Welt⸗ meiſter, und die ausgezeichneten Chemnitzer Schulz⸗Haaſe nehmen am kommenden Sonntag an einem Radballturnier in Zürich teil, wo ſie auf eine ſtarke Gegnerſchaft ſtoßen. * Die deutſche Hallen⸗Springmeiſterſchaft vom 1⸗Meter⸗Brett wurde dem Bezirk 4 des Gaues Sachſen übertragen. Austragungstermin iſt der 26. Januar, der Austragungsort wurde noch nicht beſtimmt. Georg Hackenſchmidt revolutionierte den Ringkampf. Er beſaß den Körperbau eines Herkules, er faßte ſeinen Sport als eine Kunſt auf. Als der Deutſch⸗Ruſſe nach Berlin kam, bat ihn Profeſſor Reinhold Begas, der Meiſter der modernen Monumentalplaſtik, ihm Modell zu ſtehen. Das war 1901 und Hackenſchmid: hatte neben vielen Klaſſeleuten wie Aberg, Lurich, de la Calmette, le Beaucairois und van den Bergh geworfen. An der Spitze von 52 Konkurrenten zog er in die Arena am Kurfürſtendamm ein. Aber die Veranſtaltung geriet in eine Regen⸗ periode, mußte abgebrochen und ins Metropol verlegt werden. Im Finale ſtand Hackenſchmidt dem Hamburger John Paul gegenüber. Der ruſſiſche Löwe rechtfertigte ſeinen großen Ruf und erfocht einen eindrucksvollen Erfolg. So begann ſein Siegeszug, der ihn um die ganze Welt führte. In England lernte er das Freiſtilringen, ging dann nach Auſtra⸗ lien, warf einige rieſige Hindus an einem Abend und verſuchte nun, Amerika für ſich zu entdecken. Er blieb auch in der neuen Welt zu⸗ nächſt ungeſchlagen, kehrte nach England zurück, erzielte Rieſengagen und ſpielte in Europa die — Rolle wie ehemals der Deutſche Carl In der Zwiſchenzeit hatten die Amerikaner herausgefunden, daß das„catch⸗as⸗catch⸗can“ viel aufregender ſei als der griechiſch⸗romiſche Ringkampf, Der größte Freiſtilſpezialiſt dieſer Zeit war Frank Gotch, deſſen Eltern zus der Gegend von Halle a. d. Saale ſtammten, der alſo wie alle bedeutenden Ringer Amerikas deutſcher Abſtammung war. Frank Gotchs Trick Die Tragik Georg Hackenſchmidts war, daß er, ein Produkt der europäiſchen Schule, den rauhen amerikaniſchen Sitten, die ſich auch auf der Matte manifeſtierten, nicht gewachſen ſein konnte. Als der Deutſch⸗Ruſſe im April 1908 gegen den mit allen Waſſern gewaſchenen Frank Gotch die Weltmeiſterſ. aft gewinnen wollte, mußte er feſtſtellen, daß der Amerikaner in des Wortes wahrſter Bedeutung nicht zu faſſen war. Man hatte auch den Freiſtilkampf bereits in ſtrenge Regeln gekleidet, worunter eine Be⸗ ſtimmung war, daß die Athleten ſich vor dem Start nicht einölen durften. Das Gefecht dauerte bereits zehn Minuten, als Hackenſchmidt ſich an den Unparteiiſchen wandte und Beſchwerde erhob. Gotchs Haut war glatt und fettig.„Hack“ konnte keinen Griff ziehen. Der Ringrichter erklärte dem Ruſſen, daß Gotch ordnungsgemäß unterſucht worden ſei und keine Gelegenheit gehabt habe, vor dem 4 Treffen Oel zu verwenden. Später erſt erfuhr Hackenſchmidt von dem Trick, deſſen ſich Gotch bedient hatte und den auch heute noch ameri⸗ laniſche Ringer und Boxer anwenden. Nach dem letzten Training vor einem Kampf laſſen ſie große Mengen Oel in die Haut einziehen, das dann, wenn ſie auf der Matte oder im Ring ſtehen, mit zunehmender Tranſpiration wieder ausgeſchieden wird. Durch die Anwendung dieſes Mittels ſeitens 4 Gotchs war Hackenſchmidts Chance bereits ſtark herabgemindert. Hinzu kam, daß der Ameri⸗ kaner eine Kampfesweiſe bevorzugte, die in Europa unzweifelhaft zu ſeiner Disqualifika⸗ 4 tion geführt hätte. Gotch ſtieß dem Gegner mehrfach die Fingerſpitzen in die Augen und 4 ſchließlich mußte Hackenſchmidt, der auch noch 4 den Schiedsrichter gegen ſich hatte, den Kampf 4 Es währte drei Jahre, bis es zu einem Revanche-Treffen kam. Ueber dieſe Be⸗ gegnung, die am 4. September 1911 ſtattfand, auf dem großen Baſe-Ball⸗Platz von Chicago, Wenn wir in dem ter Jack Curley, einen objektiven Zeugen ſehen wollen, dann hatte Hackenſchmidt großes Unglück, als er in aufgeben. iſt viel geredet worden. Veranſtalter dieſer Revanche, zwei Gängen unterlag. Zwei Tage vorher ven ſtauchte ſich der Ruſſe im Schlußtraining den linken Fuß und war ſo ein leichtes Opfer für Gotch. Daß Hackenſchmidt überhaupt antrat, war ein Freundſchaftsdienſt, den er Jack Cur⸗ ley erwies, der bei einer Kampfverſchiebung den größten Teil ſeines Vermögens verloren hätte. Fortſetzung folgt. ja aucch ſchaht. Inmer „Johann f7 4 Lugg. 8 Werlag winſe Er der Weiſe 3 lätzt unz 3 ihrer en ih hactes gehör Vauch ſcher ger * und Auser peitet er it tei Lrober ſchon viel in Indnun menſche Als ein ew en mitten Welt nach von Leben, wührend d ſich falbſt u mehr zum das Mlück; rhaftes ann fü 2 ummerte 1 bei aller G ſchentz das er Schi ne chweife einer inne aies Zeu gemillt iſt, indem ſite n hreß, Volke Treuk. 14— Heinrich beiten ſeit ener des buchblö Jamitten d tur über d chlehenheit große Frag ——..—— 4 Werung eine al efort e dem tägl. natsein chtbid —— ern ee- „nkurre ikel ſof ronchenkenn marbe 0 3 S— —2 E 1 1, ein⸗ iche einige d Wadharm Eblele ein uernd ſig erofenſt. Vor ſtellen—11, 3- 1. a, bei Hi 1081) h,, gegrü anſprecher — 5 5 Ae 2 Zim pvermie Harage F7, orszuvermiet ungſtraße 14 (1018 —— und Güch ber 1935** ihm erſcheinen. Denn an ſeinen Veröffentlichungen männlicher Ton, deſſen ſtarkem Zwang ſich niemand Bũcher die Wir beſprechen iſt wohl der ſachliche Inhalt und der Stil reizvoll, zu entziehen vermag. * das Gefühl, eine Perſönlichkeit ken⸗ Bunt und abenteuerlich ſind die vor A --pp. en Schi ewöhnlich die enſchen un wunderte.„Johann Wegmacher“ von Willi Steinborn. Erzäh⸗ Tod?“ Heinrich Koitz beweiſt, daß der polniſche Staat Lanbſchaft d ſo 012 1 18 ihnen f, er hatte ung. In Leinen geb. 3,80 RM., karton. 2,50 RM. in allen ſeinen Lebensäußerungen eine reiche Strah⸗ Erwin Wittſtoc:„Die Freundſchaft von Kockelburg“. eigene Atmoſphäre hineingeſtellt ſind, daß man ſie mit merikani⸗ Werlaz Alb. Langen/ Georg Müller, München, 1935. lungskraft beſitzt und ſo als Bollwerk am Rande Die Erlebniſſe der Sieben. In Leinen gebunden feinen Sinnen unmittelbar wahrzunehmen glaubt. uft wiſe Erzählung hält in herzhafter und erfriſchen⸗ Europas gegen den aſtatiſchen und.50 RM. Verlag Albert Langen/ Georg Müler, Kräftig klingend iſt die Sprache, behaglich der Humor, ner zeiſe Zwieſprache mit dem Geiſt unſerer Zeit und dem weſtleriſchen Liberalismus wirkt. Die polniſche München, 1935. beherrſcht die Leidenſchaft und feurig die ganze Art t füs ahr unz zuinnerſt Unteil nehmen an den Schichſalen. Wietichtelt zund(hre geiltigen, wiriſchaftlichen Hintern War Witiſtocks erſter Roman„Bruder nimm die dieſes prächtigen Buches, deſſen ſeltſame Geſchehniffe ind. Der iK 70 Nenſchen, die mit Ehrlichkeit und Tüchtigkeit gründe werden in dieſem Buche eines Deutſchen ge⸗ Brüder mit“ nicht nur ſeines Stoffes wegen, ſondern den ganzen Reichtum des Lebens erſchließen und die an, würde cktes Daſein zu meiſtern verſuchen. Zu ihnen zeigt, der nicht nur die Menſchen um Pilſudfti kennt, auch als erzähleriſche Leiſtung künſtleriſch ſehr be⸗ Tiefen und Grenzen unſeres Seins in immer neuer cht wahr, heherßauch dieſer Johann Wegmacher, der in ſtürmi⸗ dem auch das einfache volniſche Lole in ſeinem ulltag deutſam, ſo zeigt das neue Buch, obwohl es keines- Verwandlung vor uns auftun. de Rechre Zugend dem Irrtum verfallen war, ein Führer und in ſeiner Sehnſucht voll vertraut iſt. Die bange b 57 5 bür⸗ fluserwöblter zu ſein, und der ſich dann, je Frage nicht weniger ernſthafter Deutſcher Was wird in noch ftürkerem Maße Erwin Tines Fahrt ins Blaue“. Eine Sommergeſchichte und, 4 51 23 4 5„ 5 S ja auch welter er in das Leben hineinwächſt und die Wirtlich⸗ an r—— Wittſtock als reinen Erzähler großen Formats, von Sofie Schierke⸗Ebe. Verlag Silberburg, tein Lrobert, mit der Einſicht beſcheiden lernt, daß Von der Freundſchaft handelt dieſes Buch, von der Stuttgart. Peterſen ſchen viel getan iſt, wenn er eine Straße bauen und in Indnung halten kann, auf der ſeine Brüder und den werdenden Kräften eines jungen Staates und einer lebenskräftigen Nation mit beſonderer Aufmerk⸗ menſchlichen Verbundenheit ſieben ehemaliger Schul⸗ kameraden, die nach Jahren der Trennung in einem Das kleine, 14ſeitige Buch behandelt die mannig⸗ faltigen Erlebniſſe, die ein junges Mädchen als Be⸗ eſetzt. Die Wimwenſchen ungefährdet durchs Leben gehen können. ſamteit nachgeht. einſamen Waldgaſthaus ein frohes Wiederſehen tigen 5 Mi l 5 1 in, e 5 de er mi en ſeine 15 ihrer frühen Jugend Inhalt und Richtung gaben und 1 4 veite Nie⸗ nach und fragt nach dem unerforſchlichen Sinn 5 e 333 ihnen zum Schickſal wurden. Abwechſlungsreich und— die Su rſport Un⸗ Leben, Tod und göttlicher Auferſtehung. Und rofeſſor der 9 mannigfaltig ſind die berichteten Ereigniſſe, die dem ute und weniger ute Reifebekanntſchaften erlebt 8 zhre d ſtändigen Auseinanderſetzungen mit manns Verlag, München, 1935. i 4,50 RM., 0 9 9 nd dieſer 9 ebunden 6 RM. Leſer ſchier den Atem verſetzen und ihn vom erſten mit den Kindern einen Sturm auf See und hat ſe zweite lbſt und ſeinen Weggefährten reift er 485 und 9 e Satz an unrettbar in ihren Bann ſchlagen. Neben ſchließlich ſeine Freude an der tapſeren, kleinen Tine⸗ Peterſen mehr zum Manne, dem ſchliezlich nach— 5 Es gidt Berufe, die etwas Geheimnisvolles an ſich kurzen, von beſinnlicher Heiterkeit erfülten Anekdoten baſe, die ſich als rechter Kerl erweiſt. Ein friſch⸗ och ſeinen vaß Flück zuteil wird, ein im Grunde ſeine 83 haben. Zu dieſen gehört inspeſondere der Beruf eines ſtehen die Schilderungen einiger düſterer und leiden⸗ frohes Buch für junge Mädchen, das ſeinen Leſerin⸗ och Arhaftes und natürliches Mädchen zu finden, da Irrenarztes. Wer erinnert ſich nicht an die Geſchichte ſchaftlicher Begebenheiten, die hart an die letzte ge⸗ nen ſicher viel Unterhaltung bietet, ohne ſie mit enn für immer als Frau in ſein einſames Haus des bavyerſſchen Königs Lupwig l. und ſeines Arztes fährliche Grenze zwiſchen Gut und Böſe heranruücken allzuviel Nachdenken zu belaſten. L. E — Das Schöne an dieſem Buch iſt die unden Dr. Gudden? Die dem Laien zugängliche Literatunr und nur mit ſpürbarem Schaudern noch einmal aus erte Friſche des Erzählens, die bei alem Ernſt, auf dem Gebiete der Pfychiatrie iſt etwas ſpärlich. der Erinnerung heraufbeſchworen werden. Der Kreis„Vorarbeiter Cryz“, von Ferdinand Goetel und rilaniſchen er Granonechfeit den Bpahntfamee Zunterhantung Es iſt daher zu begrußen, daß der Freiburger Pro⸗ dieſer Geſchichten beginnt mit dem„Viehmarrt von zGott ſtellt die Zeiger⸗, von Friedrich Farſch. —455; das Schönſte— die behutſame Zurückhaltung feſſor Dr. Hoche aus ſeiner reichen Erfahrung nicht Wängertsthuel“ und endet mit der„Freundſchaft von Verlag Paul Kupfer, Breslau. viſſen 5 r Schilderung der Liebesbegegnung, aus der erſt nur ſeinen akademiſchen Hörern, fondern auch der Kockelburg“— zwei großen, tragiſch umwitterten Dieſe beiden kleinen Bände aus den Reihen der zomödian chweifende Jüngling als Mann hervorgeht. 1 Mitwelt etwas geben will. Im Vorjahr erſchienen Erlebniſſen. und zwar läßt der„Viehmarkt“, der Brückenbücherei haben, trotz ihrer großen Verſchieden⸗ era unter⸗ neren Haltmng iſt dieled Buchnein dedene, die Jabresringe, die Selbſwiographie des Autors, zugleich eine herrlich bewegte Darſiellung des land⸗ heit in Form, Stil und Ausdruck doch eiwas io⸗ 5 ſtand ames Zeugnis der heranwachſenden Generation, die pieſes Jahr brachte eine Sammlung von Auffätzen lichen Voltslebens enthält, einen Knaben zum erſten meinſames und zwar einen tiefen Ernſt, den das eilt iſt, durch ſich ſelbſt dem Ganzen zu aus früheren Jahren unter dem zufammenfaffenden Male bei anderen Menſchen, in deren Einſhiß er durchklingt. In der Novelle über den polni 400 völlig oenmn ſie über ihr n 0 4 Titel: Aus der Werkſtatt. Für den Nichtfachmann gerät, die ſchickſalhafte Verſtrichung des Lebens arbeiter Cryz, der in einem Gefangenen Schwerge⸗ 4 Wuies wub im tätiger Viede und opſerndes ſind die„Jahresringe“ ſicher intereſſanter. Aber auch ſpüren. In der„Freundſchaft“ hingegen werden ſeiner zähen Kraft beinahe Schickfal wird Lreug. der gebildete Laie wird ſich beim Studium des neuen einige Schulkameraden unverſehens zum erſten ent⸗ tückiſchen Sumpf beſiegte und im Augenblic' itereſſe auf ieling und un Rande Europas“ von Heinrich Koitz. In Leinen Buches darüber freuen, daß beiſpielsweiſe Aufſätze wie: Vom Sterben, vom Schlaf, die Schlußſzene der ſcheidungsvollen Handeln getrieben, auf ihre Bewäh⸗ rung geprüft und aus dem leichten Daſein der Träume loſigkeit und Revolte mit einem Hammer Spannung und Unruhe löſt, in dieſer Nonen * 1 lKupfer, ſich Wal⸗ Z Starnberger Tragödie nicht der Vergeſſenheit anheim⸗ eenuhz in die härtere Welt der Wirklichkeit. alles hart und ſchwer. Und hart und ſcwer Augenblick Heinrich Koitz, der durch ſeine publiziſtiſchen Ar⸗ fallen. Was in wiſſenſchaftlichen Zeitſchriften ſteht—„Die große Verheißung“ ſchließlich, die in einer ganz auch die Gedichte des Friedrich Jakſch in ſeinen henten ſeit langem in die erſte Reihe der deutſchen um Auffätze aus ſolchen handelt es ſich—, erſcheint anderen Umgebung, nämlich in einem wilden und Buch„Gott ſtellt die Zeiger“. Er ſpricht von der e im Neu⸗ wenner des Oſtens gerückt iſt, gibt hier in Form von leider beinahe unter Ausſchluß der Oeffentlichteit— naturhaften Volksſtamm nahe dem Schwarzen Meere Erde und von Bauerngebeten, er ſpricht von ern— rimo hebuchblättern eine tiefgründige Darſtellung Polens. Es gibt ſoviele ſeichte Schwätzer, die ſich berufen füh⸗ ſpielt, zeigt einen mythiſchen Vorgang von unerhör⸗ ſein und Heimkehr, von Jugend, Kraft ztten dieſer Darſtellung über Kultur und Litera⸗ len, den Büchermarkt zu vermehren. Die Zahl der ter Größe ſo meiſterhaft geſtaltet, daß dieſe Novelle Und die Schwere ſeiner Gedanken bändi⸗ in anlangte, zun über das Werden dieſes Staates auf die Ver⸗ Auserwählten, die wirklich etwas zu ſagen haben, iſt zu den beſten Werken der neueren deutſchen Dichtung ſchwere Worte und wer ſie lieſt kann nich her— euſel: ſchtehenheit ſeiner Landſchaften und Städte ſteht die gering. Hoche gehört zu dieſen und es iſt zu hoffen, überhaupt zu rechnen iſt. In ihr ſchwingt wie in als lange nachdenken über ihren Sinn. En grnße Frage:„Was wird ſein wohl nach Pilſudſtis daß auch in kommenden Jahren weitere Bücher von allen Erzählungen Wittſtocks ein ganz unnachahmlicher wenn Worte Nachdenken ſchenken. nem weißen lbſt wenn er muß ſich im ng mit Joe wird dem W An. 257 N »i ein 5 42 Wünſche 0 8 Golenkstönen 9 ta befindet— 9 r Weſtfale zukunft für 55 ere 15 15 1 Der preiswerte Markenschuh für den nſo inc enksfbtze f 1 e Hannheim, J l,7, am Strchmatt ludvigshaien, Iud- ltreffen ge⸗ iden Sonn⸗ 1 75 ee n Möbl. Zimmer———— 4 50 zu vermieten Was bꝛaueſt eer Vinger. Zinder⸗Heenf.. Aht klegant Mmöbl.f ſofort zu vermieten Kartoffeln mmer⸗ eſen Inb. iuger Jmnmer C e. M. galangeaogane Aalt? b. gum.4. 3 funft. mu verlgufen Gchwee dehm mit voller engen Seit 18 5, P% 15, 3. Stock Fluß⸗ u. Seeſiſche Peng Gergen 2 iberg) zu v. 1 4 en. Möhl. Zimmer Einen feschen Mantel 2˙•K) 44⁵ 014 K)—— A titt Spieß 655 1 u v evt. einen eleganten Anzu t beſten Qualität. b. Nürnberg) lür leichte 1. vornehme propagan- 3. 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Schatt, Zwissler, Werner, Jung, Landmant, Philip Sonntag Eintritt frei Samstag Nül..- Rechtz. Tischbestellung etbeten unter Fernruf 451 41 Musik- Ansprache- Filmvorführung IIInmmmmmmmummamnnnm Einlafkarten sind gegen Ausweis von—12 u. 15—18 Uhr im Planetarium erhältlich. 7869K ſmeater- Koffee gold. Jeden Honteg, Donnersteg SsSöämstäg und SsSonntäag VERLXANGERUNG 3 2 14, Tel. 217 T2 Sonntag, den 3. Nouvember: 2ume SOnderfahrten Vormittags 10 Uhr, ab Para depla tz, auf der autobahn nach Frankfurt à. M. Fahrpreis: Hin- und Rückfahrt Mk..60 Nachmittags 2 Uhr, ab Paradeplatz zur deutschen Weinstraße nech der pfal Fahrpreis: Mk..—. Näheres u. Vorbestellungen 2 Mannheimer omnibus-Verk.-Ges. m. b. H. Fernsprecher 214 20 D 4, 57 Unser Name bürst dafür, dab sSie gut bedient sindl 4 Unser Hens lother het ein Schwesterchen bekommen. Ernst Nöltner u. Frau Emma geb. Hepp 10891K Nannheim- Friedrichsfeld, den 50. Oltober 1955 L* Amn 1. 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Schütz& Polle Mittels tr.1 Meßplatz ecke Kohlen Rehberger P4 6 Fernruf 215 15 (49 659&) menneiten gen auch Sie fkaber Iserrasente Marletplatz II bilng abzugeben 1, 14 m annns Doppler Führrüder fabrikneu „ sowie ——————— ——— 2 — — Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann. bertreter: Karl M. Hageneier; Chef vom Dienſt: Julius Eh.— Vepantwortlich für Politit: Dr. W. „ermann; für politiſche Nachrichten: Dr. W. Kicherer; Wirtſchaftsxundſchau: Wiihelm Ratel; . und Bewegung: Friedrich Karl Haas. lwolitik, a und Beilagen: W. Körbel: llitiſches: Fritz Haas; für Lokales: Erwin Meſſel: ir Sport: Julius Etz: ſämtliche in Mannheim. ner Schoitenfkrnh Hans Graf Reiſchach, Berlin 5, Charlottenſtr. 15 b. Nachdruck fämtlicher Original⸗ berichte verboten. 3 iger Berliner Mitarbeiter: Dr. Johann v. Leers,— Berlin⸗Dahlem. khrechſtunden der Schriftleitung: Täglich 16 bis 17 Uhr (außer Mittwoch. Samstag und Sonntag). enagsdirettor: Kurt Schönwitz, Mannheimf en und Verlag: Hatenkreuzbanner⸗Verlag u. 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Hannheimer Schinerverein e. V. Der Vereinsvorstand: Peter Kühnle Beerdigung: Freitag, den 1. Novemb. 1985, mit ags 12 Unf. Sämiliche Mitglieder erscheinen mit Vereinsmütze. 39752K unen-Aempieck iaben. Awhan Lertiedern-Heinigung Kepplerstr. 29 ferntuf 52250 (16 969 K) Bürtten Besen uli-Aiel zus dem älten Sperialgeschält artin Boniter 3, 4 — Seit 1850. Fernruf 233 44 »Hitler, Mein Kkamptftftftttt Wer rechnen muß, lauft dieſ. peise zimmer Eiche m. Nußb. 1 Büfett m. Sil⸗ berkäſt., 1 Kre⸗ denz, 1 Auszug⸗ f1 4 Stühle, fabrikneu nur RM. 2⁴⁰ Eheſtandsdarlh. H. Baumann, I 1, 7, Brei/ſtr. im Hauſe Pilz. (39 837 K) jeder Form erhältlich. Besichtigen Sie diesen Schronk(in sechs ver- schiedenen Fforben) vnverbindlich. Die Zuͤcher: Srondsötzlich noch lhrer Wahl, aber im Wert nach folgender Zusommenstellung: .20 RM. Goebbels, Vom Koiserhof zur Reichs- kamlell 3 Gönther, Kleine Rassenkunde.—„ bas Buch vom Deutschen Wald. 360 Treml-Eggert, Barb, Ein frouenromon 75 der Große Douden— 26.05 jni Unsere Bochhondlung ist, wie alle Buchhond- longen, am Sonntag. den 3. Movember 1935, — nachmittags von 1 bis 6 Uhr geöflnel.— Völkische Buchhandlung MANNHEIM p 4, 12 planken