Fneee e 2X rl* * DASMATIGNAIZGZIaLITIRNKHE Veriag und Schriftleitung: Mannheim, k 3, 14/15.— 5 354 21. Ausgabe à erſcheint al(.20 RM u ma ſowie ſt d ie Poſtämter entgegen. hindert, veſteht kein Anſpruch auf Entſchädigung. Rege krong ieten. Für unverlangt eingeſandte Beiträge wird keine Verantwortung Wiſſensageb Früh⸗Ausgabe A .70 RM u, 30 Pfg. Trägerlohn), Einzelpreis 10 3 e Zeitung am Erſcheinen(auch du Das„„ g. Trägerlohn), Ausgabe B er 6. Beſtellungen nehmen die Träger höhere Gewalt) ver⸗ erſcheinende Beilagen auf allen ernommen. 7 15 Annh.* liannbheim Günchn MmannnEim Anzeigen; Geſamtau: Die 12 in Zertten 25 Gg. Schweghhger Die 4 Schluß der Anzeigen⸗Annahme: F eim, K4 14/15. Fernſprech⸗ NMummer 504 alt. Milimeterzeile 10 Pfg. Die Ageſpalt. 12 51 Ausgäbe: Die 18 e———3 und Wein Pfa. Bei Wiederholung Rabatt nach aufliegendem 1˙45 Schwetzing ſpalt. Miflmeteelke im Textteil 18 rühausga Sammel⸗Nr. 354 21. üusſchließl. Gerichtsſtand: Mannheim. Woſtſcheckonto: Ludwigshafen 4960. Verlagsort Man Ireikag, 1. November 1935 ſpalt. Millimeterzeile 4 e 18 Uhr 13 Uhr. Anzeigen⸗Annahme: Zahlun und Erfüllungsort Mann— Exploſion tõtet 2000 chineſen fommuniſtiſche fttentäter ſprengen ein munitionslager in die Luft Der politiſche Tag Man muß die Entſchloſſenheit und die ſonſt in dieſem Lande ungewohnte Ruhe bewundern, mit der Jtalien den Widerſtand gegen die wirtſchaftlichen Sanktionen or⸗ ganiſiert. In den italieniſchen Preſſeſtimmen kommt ein gewiſſer Stolz darüber zum Aus⸗ druck, daß man der Ruhe, mit der England die Sanktionspolitik verfolgt, jetzt ebenfalls mit überlegener Beſonnenheit entgegentritt. Was man über die Organiſation des italieniſchen Widerſtandes erfährt, iſt von großem Intereſſe: Für Kohlen, Nickel, Zinn und Kupfer ſind Staatsmonopole vorgeſehen, für Baumwolle wird ein ſtaatliches Inſtitut eingerichtet, das den Einkauf aus dem Ausland regelt: die Ein⸗ fuhr der Wolle ſoll auf gleiche Weiſe in gere⸗ gelte Bahnen gelenkt werden. Für Mineral⸗ öte wird ebenfalls eine Organiſation geſchaf⸗ fen, die die Einfuhr kontrolliert. In den Blät⸗ terſtimmen kehrt die Drohung immer wieder, daß man nicht vergeſſen werde, wer ſich bei den Sanktionen gegen Italien geſtellt habe. So wird England angedroht, es brauche ſich nicht ein⸗ zubilden, daß es in der Zukunft noch weiter. Kohle an Italien verkaufen könne. Frankreich ſolle ſich nicht einbilden, daß Italien ſeine Weine und Luxusartikel abnimmt, wenn es nicht als Gegenleiſtung Franes durch Kauf italieniſcher Waren gebe. Die Maßnahmen, die gegen Italien ergriffen werden und andererſeits die Abwehrmaßnah⸗ men Italiens erinnern uns allzu deutlich an die ſchrecklichen Erlebniſſe, die wir während des Krieges hatten. Wir können ſagen, daß das, was hier geſchieht, eine verdammte Aehnlichkeit mit⸗ dem hat, was wir erduldeten. Muſſolini hat geſtern bei der Eröffnung der Univerſitätsſtadt Rom geſagt, daß hier von Italien ein unerhör⸗ tes Experiment erſtmalig ausprobiert werde. Die wirtſchaftliche Belagerung, die man Italien androhe, müſſe alle ziviliſierten Kreiſe Euro⸗ pas vor Scham erröten laſſen. Wir verſtehen und würdigen Italiens Abwehrwillen, aber die⸗ ſer Behauptung gegenüber ſind wir nach den Blockadeerlebniſſen des Weltkrieges doch wohl berechtigt feſtzuſtellen, daß dieſes Mittel zum erſten Male und in der ſchmachvollſten Weiſe gegen Deutſchland angewen⸗ det wurde. Gewiß ſind wir gewillt, zu ver⸗ geſſen, aber die Wunden, die damals in unſerem Volke geſchlagen wurden, brennen noch heute tief. Wenn jetzt geſagt wird, daß alle ziviliſier⸗ ten Völker Europas vor Scham erröten müßten, die dieſe Blockade dulden, ſo müſſen wir dazu feſtſtellen, daß ſchon damals von einem Errö⸗ ten der Weltöffentlichkeit, geſchweige denn von irgendeiner menſchlichen Reaktion nirgendwo etwas zu verſpüren war.— Das ſei hier ganz ohne Bitterkeit feſtgeſtellt. * Die Sanktionsbeſchlüſſe des Völ⸗ kerbundes haben Folgen gehabt, die man nicht voraus berechnete. Es iſt faſt ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß privatwirtſchaftliche Intereſſen ſich ſofort meldeten und daß dementſprechend dieſe und jene Ausnahme für den Exporthandel zu⸗ geſtanden werden mußte. Wenn nicht alles täuſcht, wird England, das ja auch der Haupt⸗ treiber in dieſer Sache geweſen iſt, das Land ſein, das die Hauptlaſt der Nachteile aus den Beſchlüſſen tragen muß. Es heißt, daß die Län⸗ der, die bei der Befolgung der Sanktionsbe⸗ ſchlüſſe wirtſchaftliche Nachteile erleiden, durch Zuteilung engliſcher Abſatzgebiete entſchädigt werden ſollen. Geſtern ſind nunmehr weitere Ausnahmen von den Sanktionsbeſchlüſſen zugelaſſen worden. Verträge, die bis zum 19. ober abgeſchloſſen wurden und bereits voll Alt worden ſind, werden noch zugelaſſen. nnicht ausbleiben, daß ſich auch diejeni⸗ Schanghai, 31. Oktober. Ueber ein furchtbares Exploſionsunglück, das ſich am 20. Oktober in Lantſchau(Provinz Kanſu) ereignete, liegen nunmehr eingehende Berichte vor. Danach iſt ein in der Mitte der Stadt gelegenes Munitionslager, beſtehend aus zahlreichen Fliegerbomben und großen Mengen alter Gewehr⸗ und Geſchützmunition, unter ohrenbetäubendem Donner und erdbebengleicher Erſchütterung in die Luft geflogen. Von der ſich über einen weiten Umkreis erſtreckenden Trüm⸗ merſtätte ſtiegen dichte Rauchwolken bis zu einer Höhe von 400 Meter auf. Die Zahl der der Exploſion zum Opfer gefallenen Perſonen wird auf annähernd 2000 geſchätzt. Einige hundert Verſchüttete wurden noch nicht geborgen. Die etwa 300 Meter vom Exploſtonsherd ent⸗ fernt liegende deutſche Steyler⸗Miſſionsanſtalt wurde zerſtört. Ihre Schule und das Kranken⸗ haus liegen in Trümmern. Zahlteiche Kranke wurden bei dem Einſturz unter den Trümmern In der Miſſionskirche wurde das rechte Schiff zerſtört, nachdem kurz vorher der Sämtliche begraben. Gottesdienſt beendet worden war. Miſſionare und Schweſtern wurden verletzt. Der Biſchof Buddenbroek hat ſchwere Kopf⸗ wunden davongetragen. An dem Rettungswerk waren die deutſchen Miſſionare und Schweſtern trotz ihrer Verletzungen hervorragend beteiligt. In öffentlichen Bekanntmachungen werden die Kommuniſten als Urheber des Ex⸗ ploſionsunglücks bezeichnet. Der Gou⸗ verneur der Provinz hat einige in der Nähe ider Stadt gelegene Tempel für die Unterbrin⸗ gung der Obdachloſen, deren Zahl mit über 10 000 angegeben wird, freimachen laſſen. Alle Berichte heben das vorbildliche Rettungswert der chineſiſchen Behörden hervor. „Lantſchau, die Stadt in der ſich die Explo⸗ ſion ereignete, iſt die Hauptſtadt der chineſi⸗ ſchen Provinz Kanſu. Sie hat rund 500 000 Einwohner, die in der Mehrzahl mohammeda⸗ niſche Chineſen ſind. Die Stadt liegt am rech⸗ ten Ufer des Huangho und iſt Knotenpunkt der Straßen aus Oſtchina, der Mongolei, Oſtturke⸗ ſtan und Tibet. Es handelt ſich um eine bedeu⸗ tende Handelsſtadt, in der ſich zahlreiche We⸗ bereien, aber auch eine bekannte größere Kano⸗ nengießerei befindet.— Kanſu war von jeher eine der unruhigſten Provinzen Chinas; vor allem wollten die Reibereien zwiſchen den Mo⸗ hammedanern und dem übrigen Teil der Be⸗ völkerung niemals ein Ende nehmen. Kommunismus fand auf dieſem unruhigen Bo⸗ den leicht Eingang. Schwere Schießerei zwiſchen Italienern Danzig, 31. Ottober. Vor dem Ufa⸗Palaſt in Danzig, in einer der belebteſten Straßen in der Nähe des Bahnhofs, kam es am Donnerstagmittag zu einem Streit zwiſchen fünf Italienern. auf die anderen, die das Feuer erwiderten. Bei der Schießerei wurden zwei Italiener ſo ſchwer verletzt, daß ſie auf dem Wege ins Krankenhausſtarben. Ein unbeteiligter Paſſant wurde mit einem Bauchſchuß ins Krankenhaus eingeliefert. Die anderen drei Ita⸗ liener wurden von der Polizei verhaftet. Die Kriminalpolizei hat ſofort die nähere Unter⸗ ſuchung eingeleitet. Die Ludvoigsbrücke in münchen Presse-Bild-Zentrale HB-Bildstock Am Sonntag, 3. November, werden in München eine Reihe von Bauten vom Führer der Oeffentlichkeit übergeben werden und das Richtfeſt am Führer⸗ und Verwaltungsbau der Partei wird den Höhepunkt des Tages bilden. Die Eröffnung der Ludwigsbrücke wird am Vormittag die feſtlichen Ereigniſſe einleiten. — Blick auf die Ludwigsbrücke, die am Sonntag durch den Führer dem Verkehr freigegeben wird. gen Im⸗ und Export⸗Intereſſenten meldeten, deren Verträge mit Italien ſchon zum Teil be⸗ zahlt worden ſind. Es ſcheint, daß aus der Sanktionsfrage Schwierigkeiten für die engliſche Herrſchaft in Aegypten entſtehen ſol⸗ len. Bekanntlich beſtehen für die europäiſchen Mächte in Aegypten noch Sonderrechte. Es erhebt ſich nun die Frage, wie die Sanktionen gegen Italien und die italieniſchen Sonder⸗ rechte in Aegypten in Einklang gebracht wer⸗ den können. Von ſeiten beſtimmter ägyptiſcher Parteien werden dieſe jetzt auftauchenden Schwierigkeiten dazu benutzt, um gegen Eng⸗ land vorzuſtoßen und eine Neuregelung des Verhältniſſes zu England zu fordern. Ob gier und dort hinter den Beſtrebungen, ſich von der engliſchen Vormundſchaft zu löſen, italieniſche Einflüſſe ſtehen, muß allerdings dahingeſtellt bleiben. Der Plötzlich zog, einer der Italiener einen Revolver und ſchoß Der Ring: Technik/ Mirtſchatt Es gibt kaum ein Gebiet des Schaffens und des Lebens, das ſo innig mit der Wirtſchaft verbunden iſt, wie die Technik. In allem, was wir zur Hand nehmen, ſteckt Geiſt und Schöpfer⸗ kraft des Technikers oder Ingenieurs. Aus der Pioniertat einzelner Techniker ſchuf die Wirtſchaft gewaltige Induſtrien, und damit Brot und Arbeitsſtätten für unzählige Men⸗ ſchen. So wurde der Techniker allezeit der Schöpfer einer Vorausſetzung, auf der die Wirtſchaft ihre eigentliche Funktion— Schaf⸗ fung von Arbeitsplätzen— aufbauen konnte. Wo wäre der Fortſchritt geblieben, wenn nicht der forſchende Techniker immer wieder neue Gebiete erdacht, erkämpft und erſchloſſen hätte? Wer kann ſich heute in eine Zeit zurück⸗ verſetzen, als es noch keine Elektrizität, kein Radib, kein Auto, kein Flugzeug und keine Eiſenbahn gab? Und wer kann daran ermeſſen, welch ungeheures Maß von Zuſammenarbeit und Technik notwendig war, um dieſe Schöp⸗ fungen irgendeines Geiſtes zu ihrer heutigen Bedeutun, zu bringen? Wirtſchaftlich denkende Männer erzwangen über alle Widerſtände hin⸗ weg den Siegeslauf der Technik. Betrachten wir nur die heutige Zeit. Die Welt ſieht ſcheel auf Deutſchland, ſchließt ſich ab gegen uns und macht ſich anheiſchig, uns in gewiſſen Rohſtoffen aushungern zu wollen. Da ſind es wiederum Techniker, die in den Labora⸗ torien der induſtriellen Wirtſchaft die Natur übertrumpfen und aus oft unſcheinbaren Ur⸗ ſtoffen Rohſtoffe ſchaffen, die nicht ſelten die natürlichen an Wert weit übertreffen. Kein Wunder, wenn auch hier wieder ein Wirt⸗ ſchaften begann und der deutſchen Außenhan⸗ delskaufmann mit dem Erzeugnis deutſchen Geiſtes und Fleißes in die Welt ging und da⸗ durch dem Volke notwendige Mittel einheimſte. So ſehen wir aus all dem: die Technikiſt Grundlage, die Wirtſchaft iſt Auf⸗ bau auf dieſer Grundlage. Die ſchöp⸗ feriſche Kraft des Technikers bleibt ungenutzt, wenn nicht der Wirtſchaftler ſie fördert und ſchließlich in Waren und Werte umſetzt. Die Zeiten des Liberalismus ſind vorbei, da der Techniker nur einem beſtimmten Profit⸗ intereſſe opfern mußte und daher nicht frei⸗ ſchaffend dem Ganzen dienen konnte. Deutſch⸗ land und ſeine Wirtſchaft wiſſen wieder, was ſie der Technik zu verdanken haben. Aus der Verbundenheit von Technik und Wirtſchaft wuchs jene Kraft, die den Willen des Führers in die Tat umſetzen ließ: Millionen Volks⸗ genoſſen haben wieder Arbeit und Brot. Die Straßen des Führers wurden faſt aus dem Nichts. Gewaltige Bauten künden vom Geiſt der neuen Zeit. Aber mächtig und gewaltig, als Ergebnis einer gemeinſamen Anſtrengung wurde das Stolzeſte, der Garant unſerer Frei⸗ heit und Ehre: des Deutſchen Reiches Wehr⸗ macht. Wenn nun am heutigen Tage in der Landes⸗ hauptſtadt die Techniker des Gaues Baden zu einer gemeinſamen Tagung zuſammentreten, dann werden dort nicht nur die Probleme der Technik behandelt, ſondern auch die Um⸗ ſetzung der techniſchen Kräfte in wirtſchaftliche Macht. Das geht allein ſchon aus den zur Behandlung auf der Gau⸗ tagung vorgeſehenen Themen hervor. Sie ſind faſt alle im Zeichen des hier kurz umriſſenen Ringes„Technik— Wirtſchaft“ geſtellt, und werden— im Gegenſatz zu früheren ahnlichen Tagungen— die Unlösbarkeit der Technik von der Wirtſchaft klar her⸗ ausſtellen. Die Tagung wird zweifellos mit dazu beitragen, das Zuſammengehörigkeitsgefühl von Techniker und Wirtſchaftler zu ſtärken, und ſo eine breite Front zu ſchaffen, auf der der nationalſozialiſtiſche Aufbau weiter vorwärts⸗ getrieben werden kann. Wilnelm Ratze muſſolini über den Weg des jungen Italien Die neue Universifätsstadt Rom— Kampf gegen die Sühnemaßnahmen Rom, 31. Okt. Unter großer Feierlichkeit wurde am Don⸗ nerstag in Anweſenheit Muſſolinis die Uni⸗ verſitätsſtadt Rom ihrer Beſtimmung über⸗ geben. Die Anlage, die vor genau drei Jahren begonnen wurde, nimmt eine Fläche von 215 000 Quadratmetern ein und umfaßt insgeſamt 7 700 000 Kubikmeter Gebäude. In verſchiedenen Häuſern, die überall mit modernſten Hör⸗ und Verſuchsſälen ausgeſtattet ſind, ſind die einzel⸗ nen Fakultäten untergebracht. Muſſolini benutzte die Gelegenheit, um noch einmal einen geharniſchten Proteſt nach Genf zu ſenden, wo eine„Koalition von Egoiſten und Plutokraten“ dem jungen Italien den Weg zu verſperren ſuche. Gegen die wirtſchaftliche Be⸗ lagerung, die man Italien androhe, gebrauchte er die ſchürfſten Worte. In der Aula der Univerſität hatte ſich ei ne große Zahl von geladenen Gäſten verſammelt, vor allem Univerſitätsprofeſſoren aus allen Teilen des Landes und Abordnungen aus anderen Ländern. Deutſchland war eben⸗ falls durch eine Abordnung, geführt von Pro⸗ feſſor Pietruski⸗Bonn und Profeſſor Eugen Fiſcher⸗Berlin, vertreten. Um 10 Uhr betrat Muſſolini, gefolgt von zahlreichen Miniſtern, Staatsſekretären und Univerſitätsprofeſſoren, die Aula und nahm in der Mitte des erhöhten Rektoratstiſches Platz. Der Rektor der Univerſität, Francisci, hielt die Eröffnungsanſprache. Der Erziehungsmini⸗ ſter de Vecchi, einer der vier Quadrumviren, wies in ſeiner Rede auf die überragende Rolle hin, die Italien in den vergangenen 30 Jahr⸗ hunderten ſeiner Kultur geſpielt habe, und hob beſonders hervor, daß es einſt auch ein geiſtiges Der durch die Konzeſſionsvergebung in Abeſſinien bekannt gewordene engliſche Finanzmann Rickett traf aus Malta in Paris ein, von wo er im Flugzeug nnach London weiterflog. ünſer Bild zeigt Rickett beim Beſteigen des Flugzeuges. Presse-Bild-Zentrale HB-Bildstock Reich beherrſcht habe, in dem die Sonne nie⸗ mals untergegangen ſei. Von ſtürmiſchem Beifall begrüßt, hielt ſodann Muſſolini eine Rede, in der er beſonders auf die enge Verknüpfung der gegenwärtigen Ge⸗ burtsſtunde der neuen italieniſchen Univerſität mit dem für Italien geſchichtlichen Augenblick hinwies, wo italieniſche Soldaten als Feſti⸗ ger der Ziviliſation in Oſtafrila kämpften. Eindringlich erinnerte Muſſolini daran, nicht zu vergeſſen, daß die Univerſität von Rom an demſelben 31. Oktober eingeweiht werde, an dem in Genf eine„Koalition von Egoiſten und Plutokraten“ vergeblich verſuchte, den Weg des jungen Italien zu verſperren. Die wirtſchaftliche Belagerung, die man Ita⸗ lien androhe, müſſe alle ziviliſierten Kreiſe Europas vor Scham erröten laſſen. Dem un⸗ erhörten Experiment, das man heute erſtmalig ausprobiere, werde ganz Italien ſeinen un⸗ erſchütterlichen Widerſtand entgegenſetzen, ſ e i⸗ nen entſchloſſenſten Willen und ſeine tiefſte Verachtung. Muſſolini richtete ganz beſonders an die geiſtigen Schichten Italiens die Aufforderung, mit in der Front zu ſtehen und gemeinſam mit dem militäriſchen Widerſtand ein Bollwerk zu bilden, um dann zuſammen den Sieg zu er⸗ leben. Mit der Rede Muſſolinis fand die Feier in der Aula ihren Abſchluß. Der Duce beſichtigte anſchließend die einzelnen Gebäude der Uni⸗ verſität. Italieniſcher Teilangeiff abgeſchlagen Das Gros der Truppen rũdi auf NMiakalle vor London, 31. Okt. Die zur Zeit vorliegenden Meldungen aus Abeſſinien ſind wieder etwas widerſpruchsvoll. Es ſcheint feſtzuſtehen, daß italieniſche Kräfte auf dem Wege nach Malalle ſchon ziemlich weit vorgeſtoßen ſind. Feſtzuſtehen ſcheint außerdem, daß die abeſſiniſchen Haupttruppen aus dem Gebiet um Makalle zurückgezogen worden ſind. Weitere Meldungen beſagen, daß die Italiener, um die Aufmerkſamkeit der Abeſſinier von ihrem Hauptangriffsziel Makalle abzulenken, einen Vorſtoß in das Gebiet nordweſtlich des Muſſa⸗ Ali unternommen haben. Hier hätten ſie nach anfänglichen Erfolgen eine Niederlage erlitten. Der italieniſche Angriff ſei unter angeblichen Verluſten zurückgeſchlagen worden. Der italieniſche heeresbericht Ur. 35 Rom, 31. Okt Die Verlautbarung Nr. 33 des Miniſteriums für Preſſe und Propaganda hat folgenden Wortlaut: „General de Bono telegrafiert von der Eri⸗ trea⸗Front, daß Abteilungen von Schwarz⸗ hemden des erſten Armeekorps am Morgen des 30. Oktober das Brunnengebiet auf dem Wege zwiſchen Adbaga Hamus und Makalle beſetzt haben. In den vom zweiten Arme⸗ſorps und vom Eingeborenen⸗Armeekorps beſetzten Gebieten iſt die Zählung der in Anwendung des Erlaſſes des Oberkommiſſars befreiten Sklaven beendet. Es handelt ſich insgeſamt um 16 000 Perſonen. An der Somali⸗Front haben einzgeborene Soldaten unſeres Poſtens Malkarie bewaff⸗ nete abeſſiniſche Abteilungen nordweſtlich vom Daua⸗Fluß angegriffen Der Feind ergriff die Flucht und ließ elf Tote zurück. Auf unſerer Seite wurden drei eingeborene Soldaten ge⸗ tötet und zwei verwundet.“ Italieniſcher Angriff am Muſſa Ali zurückgeſchlagen Addis Abeba, 31. Oktober. Die Italiener haben, um die Aufmerkſamkeit der Abeſſinier von ihrem Hauptangriffsziel Makalle abzulenken, einen Vorſtoß in dem Gebiet nordweſtlich des Muſſa Ali, im Verfolg der Straße von Ela nach dem Tiradud⸗See eingeleitet. Nach anfänglichen Erfolgen, die unter ſtarker Beteiligung von Kavallerie, Tanks und größeren Infanterieabteilungen erzielt werden konnten, wurde der italieniſche Angriff zurückgeſchlagen, wobei die italieniſchen Trup⸗ pen, abeſſiniſchen Berichten zufolge, bis zum Muſſa Ali zurückgeworfen wurden. Einzelhei⸗ ten über dieſe Kämpfe fehlen noch. Baldwin wirbt für den bölkerbund Von Versprechen, Vorbehalte London, 31. Okt. Baldwin hat am Donnerstag auf einer Ta⸗ gung der internationalen Friedensgeſellſchaft eine außenpolitiſche Rede gehalten, die in mehr als einer Beziehung wichtig iſt. Der Völkerbund Riſt immer wieder als ein Inſtrument der eng⸗ liſchen Außenpolitik behandelt worden und ſo iſt ſeine Rede in erſter Linie eine Verteidigung der engliſchen Völkerbundspolitik und gleich⸗ zeitig auch eine Propagandarede für den Völ⸗ kerbund. Auffallend iſt, daß von Baldwin ſehr nachdrücklich betont wurde: Der Völkerbund ſolle nicht ein Inſtrument ſein, um die Dinge Eine kleine Feder wird wieder einmal zu fünf Hennen Genſation um den lieben Märchendichter H. C. Anderſen Der liebe, alte Märchendichter Hans Chri⸗ ſtian Anderſen ſteht wieder einmal im Mittel⸗ pounkt des Tagesgeſpräches von Kopenhagen und ganz Dänemark. Nicht wegen ſeiner be⸗ rühmten Märchen. Sie ſind ja längſt klaſſiſch und ſtehen in Luxusbänden in den Bücher⸗ ſchränken. Ob ſie auch noch geleſen und ge⸗ noſſen werden, wie ſie es verdienen, iſt nicht anz einwandfrei feſtgeſtellt. Aber jedenfalls ind ſie über jede Auseinanderſetzung erhaben. Die Tagesſenſation bildet vielmehr die Per⸗ ſon des Dichters, allerdings ohne eigene Schuld und Würde. Denn genau geſagt, es geht um die Elternſchaft des leben Märchendichters. In der Literaturgeſchichte ſteht, daß H. C. Ander⸗ en der Sohn eines einfachen Schuſters in der rovinzſtadt Odenſe war. Darin liegt ja nichts Herabſetzendes, ganz beſonders in Dänemark nicht, wo die Handwerker großes Anſehen genießen und ſogar zu Hofe eingela⸗ den werden. H. C. Anderſen hat ſich ſeines Vaters auch nicht geſchämt. Ganz im Gegen⸗ teil. In feiner Selbſtbiographie„Das Mär⸗ chen meines Lebens“ ſchreibt er ſehr ſtolz von ſeinem Vater, dem armen Schuſter, und be⸗ eichnet ihn als einen„wunderbar begabten Menſchen, eine echt prophetiſche Natur“. Aber jetzt kommt einer von den vielen.⸗C.⸗ Anderſen⸗Forſchern, einer dieſer Literaturhiſto⸗ riker, die mit ſolcher Vorliebe in dem von gro⸗ ßen Menſchen ſtammenden Abfallhaufen wüh⸗ len, und ſtellt die ſenſationelle Behauptung auf, daß dieſer ehrliche Handwerksmann nicht der Vater des Märchendichters war. Der natürliche Vater H. C. Anderſens ſoll vielmehr ein fran⸗ A0 5 Emigrant namens Gomard ſein, der nno dazumal in Odenſe als Gefängniswärter lebte und in dem Ruf eines großen Frauen⸗ verehrers ſtand. Er ſoll angeblich ein? erhält⸗ nis mit der Braut des Schuſters gehabt haben und dieſer Verbindung ſoll der nachträglich ſo berühmte däniſche Märchendichter entſtammen. „Ja, das iſt wohl eine richtige Geſchichte“, würde der liebe H. C. Anderſen ſelbſt geſagt haben, wenn er ſie gehört hätte und hätte ſich vielleicht hingeſetzt und ein gutes Märchen dar⸗ aus gemacht. Denn der liebe H. C. Anderſen war ein unverbeſſerlicher Romantiker, der alles, auch ſich ſelbſt und ſeine Eltern, durch die blaue Brille der Romantik ſah. Bekanntlich hat er ern durchblicken laſſen, daß fremdes Blut in a Adern floß. Seine Großmutter war nach Anſicht eine adelige Dame aus Kaſſel, ie mit einem„Comediantenſpieler“ durch⸗ gegangen war. Dieſe Anſicht des Dichters war, wie die Literaturgeſchichtler nachträglich ein⸗ wandfrei feſtgeſtellt haben, irrig. Vielleicht hätte er den Frauenbetörer Gomard als natürlichen Vater gutgeheißen, denn dieſer war auch eine romantiſche Figur. Er ſoll angeblich der Sohn eines Franzoſen geweſen ſein, der von Ma⸗ dame de Barry, der Geliebten Ludwigs XV., ſtammte. Ob gar bourboniſches Blut in ſeinen Adern rollte, iſt wegen der vielen Liebes⸗ verirrungen der Dame, des Königs und der ganzen Ranzüfiichen Nation nicht leicht feſt⸗ zuſtellen. Aber möglich iſt es immerhin. H. C. Anderſen als Sprößling des. ehemaligen fran⸗ zicidieh Königshauſes, das iſt eben etwas für ie biederen Landsleute des Dichters. Leider ſcheint die romantiſche Behauptung vor der Kritik der Wirklichkeit nicht ſtandhalten u können. Gomard hat zwar in Odenſe ge⸗ lebt, war auch mit der Familie Anderſen be⸗ — und hat ſogar bei dem Märchendichter ate geſtanden. H. C. Anderſen erzählt in ſeiner Selbſtbiographie von ihm, daß er die Mutter tröſtete, als der Junge bei der Taufe zu ſchreien anfing, und zwar mit den Worten n und„alten Freundschaften“ in ihrem gegenwärtigen Zuſtande zu halten, ſondern er müſſe ſich fähig zeigen, ſich als leben⸗ diger Organismus weiter zu entwickeln. Er wies in dieſem Zuſammenhang auf eine Rede Hoares hin, in der von der Notwendigkeit die Rede war, den Völkern, die zu kurz gekom⸗ men ſind, den Zugang zu den Rohmaterialien uſw. zu ermöglichen. Er ſagte:„Dieſe Worte waren nicht leicht hingeſprochen, wir wiſſen, was ſie für uns bedeuten und wir ſchrecken nicht vor ihnen zurück.“ Bemerkenswert iſt jedoch der Nachſatz, daß jede Aenderung innerhalb des Völkerbundes getroffen werde und die Billi⸗ „ije mehr er jetzt ſchreit, je ſchöner wird er ſpäter ſingen“. Das iſt aber auch alles Tatſächliche, was man über ſein„Verhältnis“ zu der Mut⸗ ter ſagen kann. Der Streit für und gegen ſeine Vaterſchaft geht aber gegenwärtig in hohen Wellen durch Dänemark. Die Anhänger der neuen Theorie meinen, daß H. C. Anderſen un⸗ möglich ſeine geniale Begabung von dem Schu⸗ ſter haben kann, wohl aber, daß einem Sprößling der franzöſiſchen Königsgeliebten dieſes Genie zuzutrauen iſt. Die weniger Romantiſchen ant⸗ worten aber trocken, daß die ganze Geſchichte nur eine neue Variation von einem der be⸗ rühmten Märchen 85 C. Anderſens iſt, nämlich von der„kleinen Feder, aus der fünf große wurden“, Und ſie haben ohne Zweifel recht. Entfeſſelte Muſikkritik Ein ergötzliches Stückchen ungehemmter Mu⸗ ſiktritik entnehmen wir einem Zeitungsbericht des vorigen Jahrhunderts. Der wortgewandte Kunſtrichter ſchildert das Auftreten einer Pia⸗ niſtin folgendermaßen:„Es war eine junge Dame, mit ſo viel weißen Volants rings um ſich, daß ſie ausſah wie der Planet Saturn mit einen Ringen. Sie gab dem runden Muſik⸗ ſtuhl ein oder zwei Umdrehungen und flaumte darauf nieder wie ein mit Seifenſchaum ge⸗ ülltes Lavoir. Dann ſtülpte ſie ihre Man⸗ ſchetten auf, als ob ſie daran ginge, den Preis n einem Ringkampf zu gewinnen. Dann be⸗ arbeitete ſie ihre Handgelenke und Finger, um ſie geſchmeidig zu machen, wie ich denke, und breikete endlich ihre Finger aus, bis ſie aus⸗ fahen, als ob ſie die ganze Klaviatur von dem brummenden bis zu dem quiekenden Ende um⸗ ſpannen wollten. Dann machten dieſe beiden Hände einen Sprung über die Taſten, als ob ein paar Tiger über eine Herde weißer und ſchwarzer Schafe berſtürzten, und das Piano ließ ein Geheul vernehmen, als ob ihm jemand auf den Schwanz getreten wäre. Plötziich Toten⸗ ſtilte— man konnte das Haar auf dem Kopfe wachſen hören. Dann ein ſtärkeres Geheul, als gung des Völkerbundes erhalten ſoll. Zum Schluß folgte eine Beteuerung der Freundſchaft zu Italien und ſozuſagen ein Bedauern darüber, daß man ſeine Pflichten gegenüber dem Völkerbund erfüllen müſſe, trotz alter Freundſchaften. Baldwin führte u. a. aus: Der Frieden, den wir wünſchen, iſt der Frie⸗ den der Welt, und allein können wir ihn nicht finden. Man braucht zwei, um einen Streit zu haben; wir brauchen alle, um den Frieden herzuſtellen. Wir ſind treue Mitglieder des Völkerbundes und glauben, daß wir damit unſere Pflicht erfüllen, und daß wir nur ſo den Fortſchritt von Recht und Ordnung ſichern können. Wir erreichen nichts durch den Völkerbund, wenn wir nicht bereit ſind, ſein Urteil zu er⸗ zwingen. Das Urteil der Welt iſt, wenn es mu⸗ tig in offener Verſammlung und nach längerer Ausſprache feſtgeſtellt wird, kein leicht zu nehmendes und oberflächliches Ding. Es wird behauptet, daß der Völkerbund kein Völkerbund ſei, weil einige Großmächte außer⸗ halb des Völterbundes ſtehen. Ich wünſchte, ſie wären im Völkerbund. Ich hoffe, daß es nicht lange dauern wird, bis ſie ihm angehören. Die Vereinigten Staaten ſind niemals Mit⸗ glied des Völkerbundes geweſen. Deutſch⸗ land hat den Völkerbund verlaſſen. Wir be⸗ dauern dieſe Entſcheidung, aber die Zukunft iſt noch offen. Ich habe die Zuverſicht, daß eine Löſung nicht unmöͤglich ſein wird. Wenn der Völkerbund nur exiſtiert, um die Dinge in ihrem gegenwärtigen Zuſtand zu hal⸗ ten, ſo wird er austrocknen und zu Staub ver⸗ fallen. In Wahrheit iſt er ein lebendiger Organismus, und wie jeder andere leben⸗ dige Organismus muß er ſich fähig zeigen, ſich zu entwickeln und abzuändern. Aber dieſer Wechſel muß von innen heraus kommen, er muß innerhalb des Rahmens des Völkerbundes ge⸗ ſchaffen werden. Sir Samuel Hoare hat in ſeiner Rede in Genf anerkannt, daß es bei der gegenwärtigen Ordnung der Welt eine Vorkehrung gibt, die anderen Nationen diejenigen Möglichkeiten gebe, die ſie als Mitglied der Weltgeſellſchaft haben ſollten. Hoare wies auf die Notwendig⸗ keit des Zugangs zu den Rohmaterialien hin, und auf die wirtſchaftliche Entwicklung und Selbſtändigkeit der Länder. Dieſe Worte waren nicht leicht hingeſprochen. Wir wiſſen, was ſie für uns bedeu⸗ ten, und wir ſchrecken nicht vor ihnen zurück. Aber wir beſtehen darauf und wir werden fortfahren, darauf zu beſtehen, daß jede Aenderung innerhalb des Völkerbun⸗ des getroffen wird, die Billigung des Völker⸗ bundes erhält und friedlich unter den Auſpizien des Völkerbundes durchgeführt wird. Der Völkerbund verſucht eine gemeinſame und wirkfſame Handlung, um den Krieg zu be⸗ enden. Was Genfj jetzt macht, iſt ohne Beiſpiel in ſeiner Größe und Schwierigkeit. In dieſen Schwierigkeiten werden alte Be⸗ ziehungen und alte Freunde einer Belaſtungs⸗ probe unterworfen. Er kam dann kurz auf das Verhältnis zu Frankreich und zu Italien zu ſprechen. Einberufung des Memeler Landtages zum 6. Uovember Memel, 31. Oktober. Die Einberufung des neuen Memelländiſchen Landtages wird nunmehr auch amtlich beſtätigt. Durch Akt vom 31. Ottober 1935 hat der Gou⸗ verneur des Memelgebietes die erſte Sitzung des neuen memelländiſchen Landtages für Mitt⸗ woch, 6. November, vormittags 10 Uhr, in den Räumen der Memeler Stadtverordentenver⸗ ſammlung anberaumt. Krgin rn oirewdabt: Vohehengerxkafr vrthienirifrevrofrr eknlgrenwenhinrh ob das Piano zwei Schwänze hätte und man ihm auf beide zugleich wäre, und dann d ein großes Geklapper, Gequieke und eine Reihe von Sprüngen auf un ab, rückwärts und vor⸗ wärts, eine Hand über die andere, mehr wie eine allgemeine Flucht von Ratten und? äuſen, als das— was ich Muſik nenne.“ Muſik und Sprachpflege. In den Mitteilungs⸗ blättern des Deutſchen Sprachvereins ſpricht ſich der Präſident der Reichsmuſiktammer, Profeſ⸗ ſor Dr. Raabe, für eine enge Zuſammenarbeit der Kammer mit dem Deutſchen Sprachverein aus. Auch auf dem Gebiet der Muſit erwachſen der Sprachreinigung und der Aufga der Mut⸗ terſprache noch umfangreiche Aufgaben. Pro⸗ feſſor Raabe ſtellt hierzu feſt, daß es nicht das Ziel dieſer Arbeit ſein kann, allgemein ge⸗ dräuchliche muſikaliſche Bezeichnungen fremd⸗ ſprachlichen Urſprungs, wie etwa die Benen⸗ nungen von Stärkegraden(piano, forte uſw.), Namen für Kunſtformen(Operette, Symphonie) und Inſtrumente rückſichtlos auszumerzen. Eine ſolche Maßnahme würde nur Verwirrung ſchaf⸗ fen. Dagegen ſollte bei Benennungen von Muſik⸗ ſtücken alles Fremde vermieden werden. Die Namen von Werken verſtorbener Meiſter(Noc- turno, Impromptu, Capriccio u..) werden erhalten bleiben müſſen. Lebende Komponiſten aber ſol⸗ len ihren Schöpfungen deutſche Namen geben. —— Der deutſche Arbeiter iſt mit dem deutſchen Buch aufs innigſte verbunden. Er genießt in der weihen Welt Hochachtung und Anerkennung, weil er ſtrebſam und fleißig ſtets auf die Er⸗ weiterung ſeines Geſichtskreiſes und die Ver⸗ tiefung ſeines Wiſſens bedacht iſt. Kein Volk der Welt verfügt über ein ſo umfangreiches Fachſchrifttum wie das deutſche, kein Arbeiter der Welt bedient ſich der Möglichkeiten fachlicher Fortbildung ſo eifrig wie der deutſche. Das ganze in Adolf Hitler geeinte Arbeiter⸗ tum der Fauſt und der Stirn wird in dieſen Tagen für das deutſche Buch eintreten und ſich im freiwilligen, entſchloſſenen— zu ihm bekennen! Dr. R. Ley. Wie dent( Scha gebiet zen Ar mittag gung d im W. liche K präſide Am Weihe Neuwi Kreuz Der morgen eingela Der fing D nigreic und d Gelm glaubit Fern den ne kamme⸗ zur M. Die Landge weisau fahre Schro hauſen voraus In verbrei ſterium gewieſe Juden tafeln; Geget feſtgeſte gangen ene Wir Ozeanri Bordmi Meer fe das erl Augen widert dort ol 3 im Zu Schickſa böſe. 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Die Expedition will in erſter Linie farbenphoto⸗ graphiſche Aufnahmen machen, ſich außerdem aber auch der Werbung für den deutſchen Kraft⸗ wagenexport, der Werbung für die Olympiade 1936 und ſchließlich im Auftrag der Bayeriſchen Akademie der Wiſſenſchaften naturwiſſenſchaft⸗ lichen Sammlungen widmen. Den fünf taten⸗ frohen Forſchern, die ſich mit zwei tropenfeſten DaW⸗Frontwagen und einem zu einem Aus⸗ rüſtungswagen umgebauten Lieferwagen auf den Weg machen, wurde in München ein feſt⸗ licher Abſchied bereitet. Miniſterpräſident Göring und Dr. Schacht im Saargebiet Berlin, 31. Okt. Wie wir erfahren, werden Miniſterpräſi⸗ dent Göring und Reichsbankpräſident Dr. Schacht am kommenden Samstag dem Saar⸗ gebiet einen Beſuch abſtatten. Nach einem kur⸗ zen Aufenthalt in Saarbrücken fahren die Gäſte mittags zur Grube Reden, wo eine Beſichti⸗ gung der Anlagen ſtattfindet. Für 18 Uhr iſt im Wartburgſaal zu Saarbrücken eine öffent⸗ liche Kundgebung vorgeſehen, bei der Miniſter⸗ präſident Göring das Wort ergreifen wird. Am Sonntag wird der Miniſterpräſident die Weihe der neuen Hermann⸗Göring⸗Brücke bei Neuwied vornehmen. Kreuzer,, Emden“ hat die Azoren angelaufen Kiel, 31. Oktober. Der Kreuzer„Emden“ iſt am Donnerstag⸗ morgen in Angra do Heroismo auf den Azoren eingelaufen. In fürze Der Führer und Reichskanzler emp⸗ fing Donnerstag mittag den Geſandten des Kö⸗ nigreichs Jark, Emir Zeid⸗el⸗Huſſein, und den neuernannten lettiſchen Geſandten Gelmins zur Entgegennahme ihrer Be⸗ glaubigungsſchreiben. Ferner empfing der Führer und Reichskanzler den neuernannten Präſidenten der Reichsfilm⸗ kammer, Staatsminiſter Prof. Dr. Lehnich, zur Meldung. Die Vierte Große Strafkammer des Berliner Landgerichts beendete am Donnerstag die Be⸗ weisaufnahme in dem Deviſenſtrafver⸗ fahren gegen die Generalprokuratorin Anna Schroers vom Liebfrauen⸗Orden in Mühl⸗ hauſen a. Rh. Mit der Urteilsverkündung iſt vorausſichtlich erſt am Samstag zu rechnen. 1*. In ausländiſchen Blättern ſind Meldungen verbreitet, denen zufolge das Propagandamini⸗ ſterium ſeine nachgeordneten Dienſtſtellen an⸗ gewieſen habe, die Namen im Kriege gefallener Juden von Kriegerdenkmälern und Gedenk⸗ tafeln zu entfernen. Gegenüber dieſen Meldungen wird amtlich feſtgeſtellt, daß eine ſolche Anweiſung nicht er⸗ gangen iſt. 40 Jahre Teufelsinsel- aus Bruderliebe! Unschuldig veruriein- aus eigener Scmuld/ Ein einzigartiger fall der Hriminalgesdndne Nizza, im Oktober. Auf Veranlaſſung des zuſtändigen Miniſteri⸗ ums in Paris haben die Juſtizbehörden von Nizza ſoeben die ſofortige Freilaſſung des lebenslänglichen Guayana⸗Sträflings Henri Rigaud verfügt. 40 Jahre hat er auf der Teufelsinſel verbüßt, wie ſich heute heraus⸗ ſtellt— unſchuldig! Der Mord vom 14. Auguſt Am Abend des 14. Auguſt des Jahres 1894 wurde die Engländerin Emily Roß in ihrer Wohnung in Nizza ſterbend aufgefunden. Offen⸗ bar ein Raubüberfall. Mit einem Gewicht hatte man ſie niedergeſchlagen. Unter den Händen der Polizeibeamten ſtarb ſie, bevor ſie nähere An⸗ gaben über den Täter machen konnte. Die Schränke waren erbrochen, Banknoten und Schmuck in ſehr hohem Werte verſchwun⸗ den. Aber Genaues wußte man über die Höhe der Banknoten und die Art des Schmuk⸗ kes nicht. So ſtand die Polizei von Nizza ohne ieden Fingerzeig vor einem völligen Rätſel. Ein Kronzeuge Da meldete ſich in der nächſten Nacht ein junger Mann bei der Polizei mit der Behaup⸗ tung, er habe in unmittelbarer Nähe des Tat⸗ ortes und genau um die Zeit, zu der vermut⸗ lich das Verbrechen geſchah, einen der Brüder Rigaud in verdächtiger Eile geſehen. Welchen allerdings, könne er ſo genau nicht ſagen, da ſich ja beide außerordentlich ähnelten. Nun ſetzten die polizeilichen Ermittlungen ein, die alsbald ergaben, daß der eine der bei⸗ den Brüder— Raoul Rigaud— ſeit längerer Zeit ſich in übelſter Geſellſchaft bewegte. Man ſtellte feſt, daß er in den letzten Tagen ſich in arger Geldklemme befunden hatte,— aber dann ſeltſamerweiſe in der Tatnacht ein Paket mit Banknoten in Freundeskreiſen vorgezeigt habe. „Ich bin der Täter!“ Am nächſten vormittag wurde Raoul Rigaud verhaftet. Mit Entſetzen wies er den furcht⸗ baren Verdacht zurück: er habe jene Englände⸗ Jurückziehung einer diviſion genügt nicht Der 5Sinn der Unterredunꝗ Drummond— Nussolini London, 31. Okt.(HB⸗Funk). Zu den geſtrigen Beſprechungen des britiſchen Botſchafters in Rom mit Muſſolini wird er⸗ gänzend berichtet, daß die Beſprechungen der Aufklärung von Miſwerſtändniſſen gedient hät⸗ ten. Die Zurückziehung einer italieniſchen Divi⸗ ſion aus Lybien werde in London als befrie⸗ digend angeſehen. Die Tatſache bleibt jedoch beſtehen, daß die britiſche Handlungsweiſe, und zwar gemäß den Völkerbundsſatzungen, noch immer in Italien falſch dargeſtellt werde, und daß in Libyen immer nochein Ueber⸗ ſchuß italieniſcher Truppen über die normale Stärke hinaus vorhanden ſei. Es ſei mehrfach darauf hingewieſen worden, daß von einer allgemeinen Entſpannung und Beſſerung der Lage ſo lange nicht die Rede ſein könne, als Italien ſich Großbritannien und die britiſchen Intereſſen geſondert herausſuche; daher könnten auch die Mindeſtvorſichtsmaß⸗ nahmen nicht abgemildert werden, die Groß⸗ britannien im Mittelmeer für notwendig halte. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Eve⸗ ning News“ führt aus, daß die Unterredung des britiſchen Botſchafters in Rom darauf zu⸗ rückzuführen geweſen ſei, daß es gewiſſe Er⸗ wartungen gegeben habe, wonach eine Vermin⸗ derung der britiſchen Flottenſtreitkräfte im Mittelmeer erfolgen würde, nachdem die italie⸗ niſchen Streitkräfte an der ägyptiſchen Grenze verringert worden ſeien. Demgegenüber habe Drummond darauf hingewieſen, daß dre ita⸗ lieniſchen Streitkräfte in Libyen auch nach der Zurückziehung einer Diviſion in Stärke von 20 000 Mann immer noch wvier⸗ bis fünf⸗ mal ſoſtark ſeien wie die britiſchen Truppen in Aegypten. Presse-Bild-Zentrale Ein dug fähet in die Nacht/ von Ludwig deſſel Wir wiſſen es alle. Abfahrende Dampfer, Ozeanrieſen, die mit Geſtampf und luſtiger Bordmuſik aus dem ſicheren Hafen ins weite Meer fahren, entſcheiden Schickſale. Jeder, der das erlebt, ſteht am Kai und folgt mit den Augen dem Schiff, bis es entſchwindet, er⸗ widert mit ſeinem Tuch den Gruß, der von dort oben hundertfach kommt und der ver⸗ ſinkenden Heimat gilt. Ein Gedanke iſt dann im Zuſchauenden lebendig: Nun ſind wieder böfe. entſchieden, Loſe gefallen, gute und öſe. Kaum jemanden kommen ſolche Gedanken bei der alltäglichen Erſcheinung der Abfahrt eines Fernzuges. Es iſt Nacht. Die Strahlenbündel der Lo⸗ komotive ſtechen in das Schwarze. Die Men⸗ ſchen ſtehen auf den Bahnſteigen, ſprechen zum Zuge herein, halten ſich die Hände, durch⸗ wühlen ihre Gedanken nach Ungeſagtem. Auf den plaudernden Lippen liegt dennoch die un⸗ ausgeſprochene Frage:„Werden wir uns wie⸗ derſehen?“ Doch ſie bleibt ſtumm. Der Mund formt ſich nicht zum hörbaren Wort. Nur im Druck der Hand wird ſie leiſe zugeraunt. Ob ſie der andere verſteht? Neue Menſchen ſtürzen heran, reißen die Abteiltüren auf, ſchieben ſchwitzend und keu⸗ chend Handgepäck herein, ſchließen die Tür und ſprechen haſtig den Abſchied. Hier und da iſt ein Einſamer dazwiſchen. Er ſchaut wehmütig aus dem Fenſter, letzte Bilder der Heimat in ſich aufnehmend. Andere ſchließen, ins Abteil⸗ eck gekauert, die Augen. Raſt in ihnen die Un⸗ A das neue Unbekannte zu erleben oder ie nahe Erfüllung langer Sehnſucht? Wer weiß es? Aber man iſt verſucht, zu fragen. Geſchäftig ſchreiten Händler, Erfriſchungen und Zeitungen ausrufend, die lange Front des uges ab. Hände winken, um noch Exquicken⸗ des oder Zerſtreuendes in die lange Nacht zu nehmen. Fürſorgliche Schweſtern, Gatten und Bräute reichen kleine Gaben durch die Fenſter: „Für dich auf die Reiſe!“ Währenddeſſen ſitzt in ſeinem Abteil ein Kaufmann, ſchlägt das Beſtellbuch auf und rechnet. Sein Geſicht lacht. Die Reiſe hat ſeine Mühe gelohnt. Nebenan ſieht ein Grauhaariger K drein:„Diesmal war's nichts. Aber in „wird es beſſer ſein!“ Das iſt ſeine Hoff⸗ nung. „Zurücktreten!“ Der Ruf der Schaffner er⸗ tönt. Jetzt erſcheint auch der Fahrdienſtleiter Ein Opfer der ſchweren Stürme Bei Katwiik an der holländiſchen Küſte iſt bei dem letzten ſchweren Sturm das polniſche Schiff„Gdynia“ 5 geſtrandet. Die Mannſchaft wurde gerettet. HB-Bildstock rin nie geſehen! Doch die Polizei trug ſorgſam Indizien auf Indizien zuſammen, ſo daß ſeine Schuld den zuſtändigen Inſtanzen als erwieſen ſchien.— Bis die Ueberraſchung in dieſem Mordfalle Emily Roß kam. Zwei Tage nach der Verhaftung des Raoul Rigaud ſtellte ſich bei der Polizei ſein Bruder, Henri Rigaud, ein angeſehener ärztlicher Aſſi⸗ ſtent. In einem umfaſſenden Geſtändnis be⸗ kannte er, daß er die Tat begangen habe, um in den Beſitz genügender Geldmittel zu kom⸗ men, die ſeinem Bruder Raoul die Gründung einer anſtändigen Exiſtenz ermöglichen ſollten. Die Szene im Gerichtsſaal Schon damals gab es in Nizza viele Leute, die an die Schuld des Henri Rigaud nicht glau⸗ ben wollten. Aber ſeine Darſtellung der Tat und ſeine Selbſtbezichtigung waren ſo über⸗ zeugend, daß das Gericht zu einer Verurteilung kommen mußte. Es war eine entſetzliche Szene: Im Gerichts⸗ ſaal riß die Braut des Henri Rigaud den Ver⸗ lobungsring von ihrem Finger und warf ihn dem zu lebenslänglichem Zuchthaus auf Guayana Verurteilten vor die Füße... Henri Rigaud ſagte kein Wort, zuckte nicht mit der Wimper. Und nun— nach 40 Jahren!. Von Reè aus trat er die tragiſchſte Fahrt ſei⸗ nes Lebens an— es war genau vor 40 Jahren. Nach und nach wuchs Gras über die Affäre, Henri Rigaud wurde vergeſſen, zumal ſein Bruder Raoul die Heimat gleichfalls eines Tages verließ. Erſt jetzt— nach 40 Jahren Teufelsinſel— mußten im Juſtizpalaſt die Akten Roß/ Rigaud aus dem Keller hervorgeſucht werden. Was war geſchehen?— Ein Prieſter war von einem alten Zuchthäusler in ſeiner letzten Stunde beauftragt worden, an Hand ein⸗ deutigen Materials die Unſchuld des Henri Ri⸗ gaud zu beweiſen. Auf dem Sterbebett hatte dieſer Verbrecher bekannt, daß er der Mörder war— er, der damals in Nizza die Brüder Rigaud verdächtigt hatte, als Kronzeuge gegen ſie auftrat— und in Wirklichkeit ſelbſt der Täter war. Schadenerſatz— ausgeſchloſſen! Man hat in Guayana Henri Rigaud verhört. Jetzt erzählte er die Wahrheit über die Tra⸗ gödie ſeines zerbrochenen Lebens: Nein, er war nicht der Täter, aber er hatte den Indizien⸗ beweis gegen ſeinen zuvor verhafteten Bruder Raoul für ſo zwingend gehalten, daß er in ihm Sie schlafen schlecht? . Guf Kaffee Hag umstellenl den Mörder vermutete. Nun hatte er ſeiner Mutter einſtmals das heilige Wort gegeben, ſich immer ſchützend vor den ſchon von Jugend an leichtſinnigen Raoul zu ſtellen. Und er hielt es für ſeine Pflicht, dieſes Verſprechen auch mit ſeinem Tode zu beſiegeln. So hat er 40 Jahre unſchuldig auf Guayana verbüßt. Ob er jetzt heimkehrt?— Man glaubt es kaum, denn wovon ſollte er leben in Europa? Eine Entſchädigung zahlt ihm das Juſtiz⸗ miniſterium nicht, denn er wurde zwar unſchul⸗ dig verurteilt— aber fraglos durch ſeine eigene Schuld — mit der roten Mütze, er hebt den Stab, es leuchtet grün auf. Die Maſchine ſtampft. Langſam und ſchwer ſetzen ſich die Räder in Bewegung. Schwarzer Rauch ſteigt aus dem Schornſtein. Ein letztes Händeſchütteln noch an den Türen und Fenſtern, Rufe, Wiken— der Zug fährt in den Rachen der Nacht. Gleichſam als letzter Abſchiedsgruß lugen noch die roten Laternen, bis auch ſie verſchwin⸗ den im fernen Gewirr der Lichtzeichen. „Am Fenſter des Zuges ſtehen nun Einſame, die, den Blick rückwärts gewendet, das letzte Leuchten der heimatlichen Stadt im Geſichtsfeld verlöſchen ſehen. Um ſie iſt nur noch das ein⸗ tönige Rattern und Stampfen des Zuges. Schickſale haben ſich entſchieden. eee nur 20 Jahre Kulturfilm Es dürfte überraſchen, die Anſicht zu hören, daß der Weltkrieg eigentlich der Geburtshelfer des deutſchen Kulturfilms geweſen iſt. Im Jahre 1915, nach den großen Herbſtſchlachten im Oſten, erſchien eine längere Dauer der Kriegshandlungen ziemlich ſicher, und ſo war auch das Filmſchaffen gezwungen, ſich beſon⸗ ders einzuſtellen. Die Firma Eiko ging ſogleich den richtigen Weg mit ihren Wochenſchauen, die bald als richtige Kulturfilme gedreht wurden und namentlich in den Kinos der Kriegsſchau⸗ plätze reißenden Abſatz fanden. Zwei Jahre ſpäter gründete die Deutſche Bank, veranlaßt durch den Generalquartier⸗ meiſter v. Ludendorff, mit Hilfe von Reichs⸗ mitteln die Ufa, und dieſe Firma hat von An⸗ fang an mit allem Nachdruck den Kulturfilm ge⸗ fördert. Zunächſt unter Leitung von Major Krieger, dann unter Dr. Cürlis wurde der deutſche Kulturfilm eine Spitzenleiſtung, die in der Nachkriegszeit auch von den Amerikanern nicht mehr übertroffen werden konnte. Vielleicht hätte aber dieſes Filmſchaffen in der letzten Zeit eine andere Entwicklung nehmen müſſen, wäre nicht der nationalſozialiſtiſche Staat durch das Geſetz, in jedem Beiprogramm einen Kulturfilm zu führen, und durch die Einführung von Mindeſtpreiſen als Retter auf⸗ getreten. Durch dieſe geſetzgebenden Maßnah⸗ men iſt der deutſche Kulturfilm auf lange Sicht in ſeiner Entwicklung geſichert, und es iſt leicht vorauszuſagen, daß ihm in Zukunft ein ——5 viel größerer Spielraum gegönnt ſein wird. Der Neubau des deutſchen Kulturlebens In Mainz fand eine von der Stadt Mainz und der NSDAP veranſtaltete Kulturkund⸗ gebung 4— auf der auch Staatskommiſſar Hinkel ſprach. Nach ſcharfer Kennzeichnung des beſeitigten jüdiſchen Einfluſſes in Kunſt und Literatur gab der Vortragende dann be⸗ kannt, daß als Reichsunterſtützung jetzt 12 Mil⸗ lionen RM. im Jahre für Theaterzwecke ein⸗ geſtellt würden. Zum Vergleich ſei erwähnt, daß bei der Machtübernahme nur 220 000 RM von Preußen für die Unterſtützung der Grenz⸗ landtheater zur Verfügung geſtanden hätten. Dieſer Betrag ſei ſofort auf 1,2 Millionen RM. erhöht worden. Der Nationalſozialismus habe das Beſtreben, das Theater nicht nur einer be⸗ ſtimmten Schicht, ſondern dem ganzen Volk zu⸗ gänglich zu machen. Die Kriſe im Theater⸗ leben habe ihre Urſache nur darin gehabt, daß der geſund gebliebene Volksteil in der Kunſt nicht mehr ſeine Kraftquelle gefunden habe. 1. Orcheſterkonzert der Städt. Hochſchule für Muſik und Theater. Die Städt. Hochſchule für Muſik und Theater veranſtaltet am 12. Novem⸗ ber um 20 Uhr das erſte Orcheſterkonzert des neuen Studienjahres im Ritterſaal des Schloſ⸗ ſes. Als Vortragsfolge gelangen ausſchließ⸗ lich Werke von Ludwig van Beethoven zu Ge⸗ hör und zwar: Die Ouvertüre Coriolan. zweite Symphonie in D⸗Dur. Soliſt des Konzertes iſt Friedrich Schery, Lehrer für Klavier an der Städt. Hochſchule für Muſik und Theater. Er ſpielt Beethovens ſelten gehörtes Klavier⸗ konzert, Opus 15, C⸗Dur. Kartenvorbeſtellun⸗ gen nimmt bereits jetzt das Sekretariat der Hochſchule, A 1, 3(Tel. 340 51), entgegen. „Alla und Petra“ Ein intereſſantes Volksſtück aus der Taufe gehoben Das Mannheimer Nationaltheater eröffnete den Reigen ſeiner diesjährigen Uraufführungen mit einem Volksſtück des Frankfurters Ma 3 Geiſenheyner. Ein über 10 Jahre alte Stück wurde aus der Schublade geholt, gut ent⸗ ſtaubt und faſt allzu farbig neu aufgeputzt. Geiſenheyner weiß ums Theater; er weifß;, wie mans macht, erfolgreich macht! Ohne in den unverzeihlichen Fehler zu ver⸗ fallen,„Michael Kohlhaas“ zu dramatiſieren, fenl. er die Idee vom Kampf ums Recht auf, tellt ſie ins Zeitalter der Reformation, gibt ihr zeitgemäße Perſpektiven und wirft tauſend Probleme auf: ſoziologiſche, rechtliche, ethiſche, üglich ank eines vorzüglichen Einſatzes unſerer Schauſpiel⸗Gemeinſchaft ſicherte ſich das zweifel⸗ Erf—5 intereſſante Werk einen ſtürmiſchen rfolg. 5 Wir werden uns in der nächſten Folge näher mit ihm befaſſen. Hm. „Hakenkreuzbanner⸗— Seite 4 Blick ũbers Cand X Nr. 504— 1. November 1938 Aeberall vorwärts im Kreis Villingen Der Reichsſtalthalter bei der Kreisbeſprechung— Villingen frei von Erwerbsloſen (Eigener Bericht des„Hakenkreuzbanner“) Villingen, 1. Nov. Villingen hat von altersher am Schnittpunkt der Verkehrsſtraßen auf dem mittleren Hochſchwarzwald und der benachbarten Baar gelegen; die Einfahrten in die Stadt ſind heute noch von trotzigen Tor⸗ türmen bezeichnet. Zwar brachte in den Nach⸗ kriegsjahren die nach Verſailles verbliebene kleine Garniſon immer noch etwas Leben in das ſchöne Städtchen. Im übrigen ſtagnierten aber Handel und Wandel vollkommen. Es bedurfte einer außerordentlichen Ent⸗ ſchlußkraft, die brachliegenden Kräfte zu neuer Entfaltung zu bringen. Den Bemühungen der derantwortlichen Männer iſt dies tatſächlich in überraſchend kurzer Zeit gelungen. Die Land⸗ hat ſich trotz der Trockenheit der iden letzten Sommer erholt. Tatkräftigen Un⸗ ternehmern war es möglich, das angeborene Geſchick der Schwarzwälder für Handwerk und Baſtelarbeit, dem die Schwarzwälder Uhr ihren Weltruf verdankte, neu ins Leben gerufenen Induſtriezweigen, insbeſondere der Radioindu⸗ ſtrie, dienſtbar zu machen. Ganz neue Mög⸗ lichkeiten wurden erſchloſſen, als Villingen Kur⸗ 5 t wurde, die dank der ausgezeichneten land⸗ chaftlichen Lage und dem fachkundigen Aus⸗ bau der Kneipp⸗Bäder die höchſten Beſuchs⸗ iffern ſerzielte. So entſteht gewiſſermaßen aus em Nichts ein ganzes Kurviertel, dem ſich ein Garniſonsviertel anſchließt. Das Induſtrievier⸗ tel, Kleinſiedlungen, der Landwirtſchaft neu er⸗ ſchloſſenes Gelände, Wald und der erweiterte Grüngürtel ergänzen den Ring, der nach groß⸗ zügiger Planung, die vom Reichsheimſtätten⸗ amt als vorbildlich erklärt worden iſt, die Stadt umgeben wird. 415 Erbhöfe im Kreis So war es ein ſehr erfreuliches Bild, das Landrat Müller und Kreisleiter Schnei⸗ der dem badiſchen Reichsſtatthalter am Mitt⸗ woch in der Kreisbeſprechung im Bezirkamt Villingen zeigen konnten. Landrat Müller ſchilderte die Entwicklung im Kreis, der nach der letzten Volkszählung 48 900 Einwohner zählt. Der Bezirk iſt überwiegend landwirtſchaftlich. Von den 3780 bäuerlichen Betrieben ſind 415 Erbhöfe. Die kataſtrophale Trockenheit des vorigen Jahres brachte in der Viehhaltung große Ver⸗ luſte. Es wurde alles verſucht, der Not zu ſteuern, indem mit Spendenrüben aus dem Un⸗ terland und mit Erſatzfuttermitteln ausgeholfen wurde. -sFrotz der Notſtände im Jahre 1984 gingen idte Bauern nicht mutlos in die Erzeugungs⸗ ſchlacht, als deren Ergebnis eine Intenſivierung der ganzen Bewirtſchaftung feſtgeſtellt werden kann. Trotz der erneuten Trockenheit im Jahre 1935 war die Ernte doch weſentlich beſſer als im Vorjahr. Durch Waldrodungen iſt neues Acker⸗ land gewonnen worden. Eine Hauptaufnahme⸗ quelle ſtellt die Viehzucht dar. Nicht unbeträcht⸗ lich iſt trotz der hohen Lage der Wert des Obſt⸗ baues. Der Wald bildet das Rückgrat vieler Bauernhöfe. Zuſammenfaſſend kann geſagt werden, daß in der Landwirtſchaft eine günſtige Wendung zum Beſſeren eingetreten iſt, wenn auch nicht über⸗ ſehen werden darf, daß die Bauern die Not⸗ jahre noch nicht überwunden haben. Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit Einen wichtigen Faktor ſtellt die Induſtrie dar, in der rund 4000 bis 5000 Arbeiter be⸗ ſchäftigt ſind. Gerade hier war die wirtſchaft⸗ liche Lage vor der Machtübernahme troſtlos. Heute iſt die Arbeitsloſigkeit ſogar geringer als vor dem Krieg. Seit der Machtübernahme ha⸗ ben ſich die Erwerbsloſenziffern von 2550 auf 200 vermindert. Die Erwerbsloſigkeit iſt damit praktiſch beſeitigt. Von größeren Arbeitsbeſchaffungsmaßnah⸗ men ſeien genannt: der Ausbau der Waſſer⸗ verſorgung, die Herſtellung von Brandweihern, Kulturverdeſſerungen, Straßenbauten und der Ausbau der Gasfernverſorgung Villingen— Bad Dürrheim. Das Handwerk zeigt eine ſtei⸗ gende Tendenz zur Beſſerung. Der Fremdenverkehr hat einen ſehr ſtarken Aufſchwung genommen. So zählte Triberg in dieſem Jahr 71 600 Uebernachtungen gegenüber 36 000 im Jahre 1932. Kreisleiter Schneider berichtete in ſeiner Ei⸗ genſchaft als Bürgermeiſter von Villingen über die glänzende Aufwärtsentwicklung der Stadt. Die neue Stadtverwaltung ging von der Er⸗ wägung aus, daß ſowohl Garniſon als auch Induſtrie⸗ und Fremdenſtadt bei richtiger Ab⸗ wägung der einzelnen Bedürfniſſe gut neben⸗ einander beſtehen können. Dank des Neuaus⸗ baues der Waſſerverſorgung iſt es möglich, die noch in der Stadt befindlichen bäuerlichen Be⸗ triebe außerhalb der Stadt anzuſiedeln. Außer⸗ dem wurde Wald ausgeſtockt und Meliorations⸗ arbeiten ausgeführt, wodurch ungefähr 140 Hektar Gelände insgeſamt gewonnen wurden. Die übrigen meiſt kleinen bäuerlichen Betriebe ſollen ſich im Laufe der Jahre dem Obſt⸗ und Gemüſebau zuwenden, der früher ziemliche Be⸗ deutung hatte und durchaus ausbaufähig iſt. Die Stadt hat das Erwerbsloſenproblem ſo gelöſt, daß ſogar Erwerbsloſe aus ordbaden herangezogen werden konnten. Villingen— eine wachſende Stadt Villingen iſt eine ſtark wachſende Stadt. Die Einwohnerzahl hat ſich von 14 500 im Jahre 1933 auf 15 900 am 1. Oktober dieſes Jahres vermehrt— die Garniſon nicht eingerechnet. In welchem Maße das Bauhandwerk 9 er⸗ holen konnte, geht daraus hervor, daß heute 1061 Perſonen in ihm beſchäftigt ſind gegen⸗ über 80 im Jahre 1933. In der Nähe der Ka⸗ ſernen iſt ein ganz neues Wohnviertel im Ent⸗ ſchaffe In kurzer Zeit ſind 450 Wohnungen ge⸗ chaffen worden, trotzdem iſt die Wohnungs⸗ not immer noch ſehr fühlbar. Ganz Außerordentliches wurde mit dem Aus⸗ bau Villingens als Kurſtadt geleiſtet. Neben dem ſeiner ganzen Anlage nach vorbildlichen Kurpark wurde das neuzeitliche Kneipp⸗Bad errichtet. Villingen zählte in dieſem Jahre weit über 100 000 Uebernachtungen; viele Gäſte konn⸗ ten wegen Ueberfüllung keine Aufnahme mehr finden. Für die verſchiedenſten Arten von Sport ſind Gelegenheiten geſchaffen worden. Sehr begrüßt wurde die Einrichtung eines Der Fremdenzuſtrom hat ein reges kulturelles Leben im Gefolge gehabt. Der Reichsſtatthalter dankte für die Nach einem Gemälde von Leo Faeler So wird die Maxauer Rheinbrücke nach der Vollendung ausſehen Aufn.: Archiv der Reichsbahndirektion außerordentlich erfolgreiche Arbeit im Kreiſe. Er ſtellte einige allgemeine Richtlinien heraus: Wenn 1 Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen einen wirklich höheren Sinn erlangen ſollen, dann muß das Ziel ſein, neues Volksvermögen zu ſchaffen. Dazu iſt notwendig, den Grund⸗ und Hausbeſitz, den Kern unſeres Nationalver⸗ mögens, zu vergrößern. 3 uf dieſer Linie 1179 die Förderung der Vieh⸗ und Pferdezucht. Nur mit Spitzenleiſtun⸗ gen iſt hier etwas zu erreichen. Gerade die noch vollkommen darniederliegende Pferdezucht er⸗ öffnet den Landwirten einen lohnenden Er⸗ werbszweig. Nicht zu überſehen iſt der Wert der Schaf⸗ und der Kleintierzucht. Es iſt nicht gleichgültig, ob eine Million Bauern und Ar⸗ beiter Kleintiere halien oder nicht. In der Summierung ergeben ſich Hunderte von Mil⸗ lionen an Wertzuwachs. Was die Induſtrie anbelangt, ſo muß ge⸗ rade im Schwarzwald mit ſeinem frühen ſtar⸗ ken Export eine weitere Steigerung erreicht werden. Eines iſt ſicher: Wir werden mit un⸗ ſeren Spitzenleiſtungen immer am Weltmarkt bleiben. Der Unternehmer muß möglichſt ſelbſt hinausgehen und um den Kunden ringen. Schriesheimer Winzerfeſt in Sichk! Schriesheim, 1. Nov. Wenn alljährlich die Herbſtarbeit der Bauern zu Ende iſt, dann beſchließt die arbeitsreichen Tage ein fröhliches Winzerfeſt, das die geſamte Bevölkerung in rechter Weife zu feiern verſteht. Da freuen ſich nicht nur die Schriesheimer auf den guten Tropfen, der ſchon in den Fäſſern brodelt, ſon⸗ dern auch die ganze Umgegend, die das bunte Treiben des Bergſtraßdorfes liebt, nicht zuletzt die Mannheimer, die auch in den Sommertagen das nachbarliche Idyll gern beſuchen. Der Schriesheimer Wein hat überall ſeine Freunde und die Weinſchänken ſind gern beſucht. Ge⸗ rade in den letzten Jahren iſt das Winzerfeſt zu einem wahren Volksfeſt geworden. Mancherorts ſprach man in dieſem Jahre von allzu früher Leſe und niedrigen Moſtgewichten. Doch das hat ſich als unrichtig herausgeſtellt, denn man hat nach Abſchluß der Leſe feſtge⸗ ſtellt, daß 80—90 Proz. nach Oechsle im Durch⸗ ſchnitt gemeſſen wurden, teilweilſe ſogar noch darüber. Wie in den vergangenen Jahren wird auch der 1935er Schriesheimer ein guter Trop⸗ fen werden, der ſeine Vorgänger ſicher noch über⸗ treffen wird, denn die Winzergenoſſenſchaft iſt ſtets für Qualitätsweinbau beſorgt und hegt und pflegt die Ernte. Der Verkehrsverein und die übrigen Orts⸗ vereine ſind eifrig mit Vorbereitungen zu einem ng Feſt beſchäftigt, Weinkeller und Feſt⸗ einer Vorbeſichtigung, zu der die Veranſtalter gebeten hatten, konnte man ſich von dem guten 35er überzeugen, der in den Kellern der Win⸗ zergenoſſenſchaft lagert. Schon ein größeres Quantum der diesjährigen Ernte iſt abgeſetzt, doch lagern immerhin noch 85 000 Liter in den Fäſſern. Die Proben bewieſen, daß der„Neue“ wirklich ſtandhält und einen vorzüglichen Ge⸗ ſchmack aufweiſt, beſonders die Lagen: Kuh⸗ berg, Vohbach, Mönch, Rittersberg. Auch die übrigen Weine zeugen von fachge⸗ mäßem Weinbau. „Im Zehntkeller, auf dem Feſtplatz und den übrigen Weinlokalen Schriesheims wird das Winzerfeſt die vielen Freunde des edlen Trop⸗ fens unſerer Bergſtraße vereinen, das gaſtliche Dorf verſteht, Fröhlichkeit in ſeinen Mauern zu krieft Darum auf zum Schriesheimer Win⸗ zerfeſt! *— Die neue flpypel kine ſo friſch wie die anderel Jeder, der die AppEILI probiert, wird es zu schötzen wissen, doſ diese Zigoreftfe gleich- mößig frisch ond desholb voll- wertig im Geschmock ist. Doför sorgt die Stonniol- Frischpockung, sie verbörgt dem Roucher krhol- tung des ungeschmölerten Aro- mas der echf bulgorisch- macedonischen Mischung. eſüllt 3 Zadche/ · Kliclie: ikcht dulgorischmocedonisch MRundes Gobformot olme fidt zvol· Aomo durch Stonniol- frischpockung Manrmte aenxMANι A. G. OARFTNTWHALI Nl MRRIνν· 5 —— Minezengesesgs9 fün Zaaeeeeeee 11 4 —— atz ſind für dieſe Tage ſchon hergerichtet. Bei ——— De En wäh ichk! hrlich dann liches erung reuen guten „ ſon⸗ bunte zuletzt tagen er eunde „Ge⸗ zerfeſt e von ichten. eſtellt, feſtge⸗ durch⸗ noch wird Trop⸗ über⸗ aft iſt hegt Orts⸗ einem Feſt⸗ „Bei ſtalter guten Win⸗ ißeres eſetzt, n den Neue“ n Ge⸗ kuh⸗ herg. achge⸗ d den das Trop⸗ ſtliche rn zu Win⸗ 5 * ——— „Hakenkreuzbanner“— Seite 5 fjauptſtadt mannheim X Nr. 504— 1. November 1935 Der neue Weg ins Herz der Stadt- An Stelle verkehrsstõörender Enge— zulũnftiꝗ ũ bersichtlicie hreite Straßenflucht Am heutigen Tage beginnt bekanntlich die große Gautagung des Amtes für Technik in Karlsruhe, wobei in allgemeinverſtändlicher Weiſe bedeutende Fragen der Technik und der Wirt⸗ ſchaft in Baden behandelt werden. In dieſem Zuſammenhange iſt es intereſſant, unſeren Leſern noch einmal das gewaltige ſtädtebauliche Projekt— den Plankendurchbruch in Mann⸗ heim— vor Augen zu führen. Die Stadtver⸗ waltung Mannheim ſtellt uns hierzu den nach⸗ ſtehenden Beitrag zur Verfügung: Jetzt, wo die bisher in den Quadraten F 5 und'6 begonnenen Bauten im Rohbau fer⸗ tiggeſtellt und auf der Seite der O⸗Quadrate auch der Gehweg und der hälftige Teil der ahrbahn neu angelegt ſind, läßt ſich die räum⸗ iche Ausweitung der früheren Engen Planken und ihre Beziehung zum Verkehr klar erken⸗ nen. Aber nur, wer die großen Zuſammenhänge ſieht, die Reichsautobahn, die über den Fried⸗ richsplatz hinweg unmittelbar ins Herz der Stadt hineinführt, und die dadurch bedingte Zunahme des Verkehrs auch im Innern der Altſtadt, wer die ſtändig zunehmende Ueber⸗ laſtung ſelbſt der Einbahnſtraßen zwiſchen den Q- und P⸗Quadraten einerſeits und der Kunſt⸗ ſtraße andererſeits beobachtet, wird die Bedeu⸗ tung der neuen Straßenverbreiterung für die Abwicklung des Innenſtadwerkehrs erſt recht er⸗ meſſen und nicht mehr daran zweifeln können, daß der Plankendurchbruch notwendig war. Vielleicht aber nicht jedermann verſtändlich iſt die der neuen Plan⸗ ken⸗Bauflucht. Sie liegt gegenüber der Bauflucht von P 7 um etwa drei Meter zurück, während ſie gegenüber der Flucht von P 4 um vier Meter vorragt. Das hat ſeinen Grund in der eigenartigen Verſetzung der Baufluchten, die auf den Alt⸗Mannheimer Bebauungsplan zurückgeht. Beſonders in die Augen falend ſind heute noch die Verſetzung der Plankenbau⸗ flucht in O 6, die die ſüdliche Fluchtlinie der Heidelberger Straße um zehn Meter überſchrei⸗ tet und jene des Quadrats E 5, das gegenüber der Bauflucht der weſtlichen Planken, alſo der Börſe, ſogar um 19 Meter vorragt. Die Straße hätte ſich alſo in der vorhandenen Breite(rund 30 Meter) nur dann fortführen laſſen, wenn gleichzeitig auch die Baufluchten der Quadrate O 5 und Q0 6 zurückverlegt worden wären. Aber das wäre nicht bloß unwirtſchaftlich, ſondern auch ſinnlos geweſen, weil dasſelbe Bild der Straßenverſet⸗ zung, die jetzt die neuen Planken bei der Hei⸗ delberger Straße zeigen, in noch ungünſtigerer Weiſe bei b 4 und G 4 wiedergekehrt wäre. Und nur wenn man auch die Fluchten aller -⸗Quadrate vom Paradeplatz bis zur Heidel⸗ berger Straße hätte zurücklegen können, wäre der Idealzuſtand erreicht worden, den ſich viel⸗ leicht manche geträumt hatten. Allein der Städtebauer iſt froh um die Straßenverſetzun⸗ gen, die ihm vom Alt⸗Mannheimer Bebauungs⸗ plan überliefert wurden. Denn nichts iſt lang⸗ weiliger als die endlos in gleicher Breite ſich hinziehende Großſtadtſtraße. Das neue Breitenmaß Was das Breitenm aß der neuen Planken anbelangt, ſo wird oft gefragt, warum die Geh⸗ wege, die auf jeder Seite ein Maß von.60 Wie es einſt war HB-Bildarchiv Zeichnung: Hochbauamt Meter haben, nicht in größerer Breite vorge⸗ ſehen worden ſind. Aber ſchon der einfache Augenſchein an Ort und Stelle zeigt klar, daß dann die neue Plankenbauflucht noch weiter hinter die Flucht von P 7 hätte zurückgelegt werden müſſen, und daß Straßenbahn und Autoverkehr von der Heidelberger Straße in die neue Plankenſtraße in einer S⸗Kurve hätte eingeführt werden müſſen, die für die flotte Ab⸗ wicklung des Verkehrs hinderlich geweſen wäre. Aber auch ein ſehr bedeutſamer wirtſchaftlicher Grund beſtand, das Gehwegmaß von 4,60 Me⸗ ter als äußerſtes anzunehmen. Hätte man die Gehwege auf jeder Seite auch nur gerade um 50 Zentimeter breiter anlegen wollen, ſo hätte auch noch das Haus P 5, 13 erworben und ab⸗ gebrochen werden müſſen. Die architektoniſche Haltung der neuen Plan⸗ kenfront iſt heute, da noch alle Gerüſte ſtehen, noch kaum zu erkennen, zumal der Eckbau O 5 und P4, der jetzt erſt, nach⸗ em die Verkaufsverhandlungen abgeſchloſſen ſind, begonnen werden kann, beſtimmend ſein wird für das ſtädtebauliche Bild der neuen Planken. Der Eckbau überbaut den Gehweg und wird demnach die Flucht der neuen Planken, wie ſie heute ſchon zu erkennen iſt, um etwa 4 Meter überſchreiten. Zugleich wird er die Neubauten in der Höhe um etwa 5 Meter überragen, ſo⸗ daß dadurch die ruhig abfließende Front der neuen Bauten nicht nur eine ſtarke Gliederung erfahren, ſondern auch eine weithin ſichtbare Betonung erhalten wird. Die ſtädtebauliche Bedeutung dieſes Eckbaues liegt für den klar auf der Hand, der ſich des Bildes der abge⸗ brochenen Mitteldeutſchen Kreditbank erinnert. Stãdtebauliche Aeberlieferung Die ſtarke Einengung, die hier vorhanden war, war ſtädtebaulich intereſſant und hat den Planken vor den Quadraten P 4 bzw. O 4 etwas Platz⸗ artiges gegeben.(Strohmarkt!) Dieſes Bild, das in ſeinen ſtädtebaulichen Grundgedanken So ſehen die neuen Planken aus. HB-Bildstock ſchon auf die allererſten Bebauungspläne von Alt⸗Mannheim zurückgeht, vollſtändi 51 zer⸗ ſtören, wäre eine Sünde gegen die 13 tebau⸗ liche Ueberlieferung an einem der bedeutſam⸗ ſten Punkte der Stadt geweſen. So hat alſo der geplante Eckbau, der für den Blick vom Paradeplatz her die Flucht von P 4 um 8 Meter überſchreiten wird, die Aufgabe, das alte Motiv des Strohmarktabſchluſſes wei⸗ ter klingen zu laſſen, wenn es ſich auch in einer grundſätzlichen neuen Form zeigen wird. Da die hier geplante Ueberbauung des Geh⸗ wegs erfordert, daß der vorragende Eckbau auf Pfeiler geſtellt wird, war die Frage akut, ob eine ſolche Ueberbauung des Gehwegs an der Kreuzung zweier Straßen nicht verkehrs⸗ ſtörend ſei. Um hier allen Bedenken zu begeg⸗ nen, wird der Gehweg durch Anordnung von Arkaden auf eine Länge von etwa 40 Meter auf 8 Meter verbreitert, ſo daß jeder Fahrer, der in der Richtung Waſſerturm—Paradeplatz Fammeltle nonderhübsch.Volkslieger. Alfdernvon polorTEE Dievorzügl. Ceylon-indien-Darſeelüng-Mischungen die Straße zwiſchen P4 und P5 kreuzt, eine ſo weite Ueberſicht hat, wie es bei keiner anderen Straßenkreuzung der Innenſtadt der Fall iſt. Das Eckanweſen gegenüber Engelhorn 4& Sturm wird im Erdgeſchoß ein Tagescafé auf⸗ nehmen. Das Hauptafé wird im erſten Obergeſchoß eingerichtet ur? erhält entlang den Planken eine Freiſitz⸗Terraſſe mit Blick auf den Waſſer⸗ turm. Im übrigen ſind im Anweſen Geſchäfts⸗ räume vorgeſehen. Wenn auch das Eckanweſen fertiggeſtellt ſein wird, dann wird erſt die Größe der Aufgabe, die hier ze Durchführung gekommen iſt, in ihrer verkehrstechniſchen und ſtädtebaulichen Bedeutung voll erkannt werden können. GUtjst def Sehun, . Seièe schöne form he“ 70 K A L A N A K 5 3 der meisfgefragene deufsche sSchuh, MANNTIExM, O 5,-11 und 1 1, 5 —— —— —— ———— —————————— —— Daten für den 1. November 1935 1500 Der italieniſche Goldſchmied und Bild⸗ auer Benvenuto Cellini in Florenz ge⸗ boren(geſt. 1571). 1865 Der Philoſoph Arthur Drews in Unterſen geboren. 1880 Der Grönlandforſcher Alfred Wegener i — Berlin geboren(geſt. 1931). 1914 Deutſcher Seeſieg unter Vizeadmiral Graf von Spee bei Coronel(Küſte von Chile) über die Engländer. 1926 Dr. Goebbels übernimmt die Leitung des Gaues Berlin der NSDAP. Sonnenaufgang.20 Uhr, Sonnenuntergang 16.56 Uhr.— Mondaufgang 12.42 Uhr, Mond⸗ untergang 20.06 Uhr. Erxfolg eines Mannheimer Architekten Bei dem von der Stadt Eberbach ausgeſchrie⸗ benen Wettbewerb zur Erlangung von Ideen⸗ Skizzen für einen Knaben⸗ und Mädchen⸗Schul⸗ ausneubau war als einziger Mannheimer rchitekt Emil Serini erfolgreich. Unter 92 eingelaufenen Entwürfen wurde neben einigen preisgekrönten Arbeiten auch ſeine Ar⸗ beit angekauft. Pilzwanderungen— Pilzberatung! Die Pilzwanderung in Maxdorf hatte ein gutes Ergebnis, aber die Wanderungen am vergangenen Sonntag mußten leider wegen des andauernden Regens ausfallen. Am kommen⸗ den Wochenende iſt die nne Wanderungen geplant: Sonntag⸗Vormit⸗ t a 95 Treffpunkt am Bahnhof Maxdorf um .15 Uhr. Mannheim⸗Friedrichsbrücke ab.35 Uhr, Ludwigshafen⸗Ludwigsplatz ab.50 Uhr. Nachmittags iſt eine Wanderung von Blumenau aus. Treffpunkt am——— Sandtorf um 13.50 Uhr. Mannheim⸗Hauptbahn⸗ 514 ab 13.10 Uhr oder mit der Straßenbahn is Waldhof und von dort ab mit der Staats⸗ bahn um 13.26 Uhr.— Gleichzeitig iſt eine Wanderung in Weinheim. Treffpunkt am Oberen Tot in Weinheim um 14.15 Uhr. Mann⸗ heim ab mit der Staatsbahn um 13.1 Uhr, mit der Oeéc an der Friedrichsbrücke um 13.15 Uhr. Außerdem wird die Pilzberatung um 17 Uhr am Karlſtern durchgeführt. Zur Zeit iſt der Grünling in großen Mengen in den Wäl⸗ dern der Ebene anzutreffen und wird auch reich⸗ lich auf den Markt gebracht. Der Pilz iſt als Gemüſe ausgezeichnet, und eignet ſich nament⸗ llich zur Bereitung ſchmackhafter Suppen. 80. Geburtstag. Karl Reimling, Gärtner⸗ ſtr ze 30, begeht heute in voller Frifche ſeinen 80. Geburstag. Wir gratulieren! Doppeljubiläum. Bäckermeiſter Chriſtian Sinn und deſſen Ehefrau Mina, geb. 4 U 5, 4, begehen heute ihr 40jähriges 3* und gleichzeitig das 40jährige Be⸗ tehen ihres Geſchäftes. Wir gratulieren! Odenwaldklub fährt in die wialz Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß die monatliche Planwanderung am 3. November an die Rugem aus dringlichen Gründen nicht ſtattfinden kann. Es wird dafür eine n Neuſtadt—Dürkheim einge⸗ egt. Abfahrt des Sonderzuges ab Ludwigs⸗ hafen.04 Uhr. Die Wanderung beginnt in Neuſtadt, führt auf ausſichtsreichen Wegen über nemel Karlsruher Weg, Kaiſer⸗ weg, Kaiſerdenkmal, Weinbiet nach den Forſt⸗ häuſern Silbertal und Rotſteig und weiter über drei Eichen, Kloſter Limburg nach Dürk⸗ heim. Für gute Einkehrmöglichkeiten iſt durch die Führung beſtens geſorgt. Kameradſchaft⸗ liches Beiſammenſein bei der Schlußraſt in der Winzergenoſſenſchaft Dürtheim. Gäſte will⸗ kommen. Planetarium. Am Samstag, 2. November, um 20 Uhr, findet der erſte Planetariumsabend für die vom Winterhilfswerk betreuten Volks⸗ enoſſen ſtatt. Die muſikaliſchen Darbietungen er Veranſtaltung werden vom Flora⸗Quartett Mannheim ausgeführt. Einlaßkarten ſind im Planetarium erhältlich. Niĩe in Verlegen- heit mit Vorrat von L 5 0 HorsSrEINER MIUCH in det rot-weiſzen Dose Das iſt los? Freitag, den 1. November 1935 Nationaltheater:„Xerxes“, Oper von G. F. Händel. Miete F. NS⸗Kulturgemeinde. Anfang 20 Uhr. Planetarium: 16.00 Uhr Vorführung des Stern⸗ proektors. Städtiſche Kunſthaule: 20.15 Uhr Prof. Dr. Th. Demm⸗ mer, Berlin;„Andreas Schlüter“ mit Lichtbildern. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Gaſtſpiel Hulings Seelöwe Charlie ll und 9 Klaſſe⸗Nummern. Tanz: Palaſthotel, Kabarett Libelle, Cafe Kurpfalz, Wintergarten, Clou, Corſo. Ständige Darbietungen Stüvtiſches Schloßmufeum: 10—13 und 15—17 Uhr geöffnet. Sonderausſtellung: Vom Wildpfad zur Reichsautobahn. Städtiſche Kunſthalle: 10—13 und 14—16 Uhr geöffnet. Nusſtellung: Entwürfe von Wandbildern für ein Haus der Arbeit. Mannheimer Kunſtverein L 1, 1: 10—13 und 15—17 Uhr geöffnet. Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: 17—19 Uhr geöffnet. Stüd'iſche Schloßbücherei: 11—13 und 17—19 Uhr Aus⸗ leihe;—13 und 15—19 Uhr Leſehalle. Städtiſche Muſikbücherei: 11—13 und 16—19 Uhr ge⸗ öffnet. Mannheims Fernlaſtverkehr an zweiter Stelle Mannheim nach Hamburg zweitgrößter Güterbahnhof Deutſchlands für Laſtwagenzüge/ Verlehrszahlen ſprechen! Sie ſind alſo davon überzeugt, daß der Mann⸗ heimer genau wüßte, welche führende Rolle ſeine Vaterſtadt im Kranze der bedeutungsvoll⸗ ſten deutſchen Verkehrsknotenpunkte für Fern⸗ laſtzüge einnimmt? Mir ſcheint es, als ob Sie doch ganz entſchieden danebengetipt hätten.— Aus welchem Grunde, fragen Sie? Weil ich es peinlich und durchaus irrig finde, Köln, Stutt⸗ gart oder Hannover und Leipzig vor Mannheim zu nennen. Die Bevölkerungszahl ſpielt in die⸗ ſem Zuſammenhange keine Rolle. Weſentlich und entſcheidend iſt doch, wieviel Fernlaſt⸗ wagenzüge eine Stadt anſteuern oder von ihr abrollen. Und da ſteht Mannheim an zweiter Stelle. Nicht wahr, das haben Sie bislang doch noch nicht gewußt? Wir blättern durch Erſtaunlich, was mitunter die ſtarren Zahlen⸗ reihen einer Statiſtik offenbaren! Flatterte mir da geſtern die vierteljährliche Zuſammenſtel⸗ lung der Verkehrszahlen der Laderaumvertei⸗ lungsſtellen auf den Arbeitstiſch. Drei Gruppen wieſen die Blätter auf. Die erſte Gruppe führte die Städte an, deren Ver⸗ kehrszahlen zweihundert nicht überſteigen. Sie begann mit Kiel und ſchloß mit Magdeburg ab. Eſſen, Chemnitz, Roſtock und Stettin befanden ſich in dieſer Reihe. Die Durchſchnittsziffern gaben Kenntnis davon, daß in Kiel beiſpiels⸗ weiſe nur alle vierzehn Tage ein Fernlaſtzug den Bannkreis der Stadt verläßt, während es Magdeburg ſchon auf 178 im Monat bringt. Mannheim befand ſich nicht in dieſer und auch nicht in der zweiten Gruppe, die mit Ver⸗ kehrszahlen bis 400 monatlich aufwartete. Ein Grund mehr zum Aufatmen. Wer genötigt iſt, ſich die ganze Nacht über mit dem knattern⸗ den Schlummerlied der ſchweren Laſt⸗ wagen, die über das Mannheimer Pflaſter rol⸗ Wilde Waſſer rauſchen zu Tal ... Aber keine Hochwaſſergefahr in Mannheim/ Raſches Abfließen zu erwarten „Hochwaſſer!“...„Die Ufer unterſpült“. „Von den s weggeriſſen!“.., ſo lauten die vielen Meldungen, die überſtürzt einlau⸗ fen und die zeigen, welchen Schaden der Wet⸗ terſturz angerichtet hatte, der um die Wochen⸗ wende eintrat. Auf den Gipfeln der hohen Berge lagen be⸗ reits ſtattliche Schneekappen, als der warme Wind kam und nicht nur die Schneekappen zu Waſſer werden ließ, ſondern auch noch Regen mitbrachte, der in Strömen vom Himmel ſchoß. Kein Wunder, daß bald die Bäche das viele Waſſer nicht mehr aufnehmen konnten, und daß auch bald darauf die Flüſſe nicht mehr in der Lage waren, die Waſſermengen zu Tal zu be⸗ fördern. Niederſchlagsmengen, wie ſchon lange nicht mehr wurden allenthalben feſtgeſtellt und ſelbſt in der Ebene regnete es ſo viel, daß die⸗ ſes Waſſer allein ſchon genügt hätte, ein Anſtei⸗ gen der Flüſſe zu erreichen. Glücklicherweiſe war ſeit den heißen Som⸗ merwochen der Waſſerſtand unſerer Flüſſe ziem⸗ lich niedrig, daß gerade in unſerer Gegend die von den Oberläufen kommenden Waſſermaſſen ſehr gut aufgenommen werden konnten. Als aber immer neuer Nachſchub kam, konnte es nicht ausbleiben, daß der Rhein gewaltig an⸗ ſchwoll und der Neckar ſtellenweiſe über die Ufer trat. Um allen falſchen Meinungen die Spitze ab⸗ zubiegen, ſoll geſagt werden, daß für Mann⸗ eim keine Hochwaſſergefahr beſtand, und daß der Waſſerſtand keine ſolche e erfahren hatte, um zu Beunruhigungen Anlaß zu eben. Wenn wir in Mannheim Hochwaſſergefahr ha⸗ ben, dann müſſen die Pegel ſchon noch etwas in die Höhe ſchnellen,— allerdings wird eine wei⸗ tere Erhöhung kaum noch eintreten, denn der Schnee in den Bergen iſt reſtlos abgeſchmol⸗ zen und die Niederſchläge haben ebenfalls auf⸗ gehört. Die Folge iſt bereits an den Oberläufen der Flüſſe zu erkennen, von wo aus geſtern früh ſchon fallende Waſſerſtände gemeldet wurden. In Mannheim trat trotz des Fallens an den Oberläufen ein weiteres Steigen ein, das da⸗ mit zuſammenhing, daß die Hochwaſſerwelle noch nicht Mannheim erreicht hatte. Am Neckar konnte man deutlich beobachten, wie der Waſſer⸗ ſtand eine weitere Erhöhung erfuhr und geſtern war oberhalb der Adolf⸗Hitler⸗Brücke das linksſeitige Neckarvorland zur Hälfte und das rechtsſeitige Neckarvorland vollſtändig bis zum hohen Damm vor dem Städtiſchen Krankenhaus überſpült. Unterhalb der Adolf⸗Hitler⸗Brücke reichte am rechten Ufer in der Nähe der Friedrichbrücke das Waſſer bis zum Materiallagerplatz, wäh⸗ rend auf der linken Seite lediglich bis zur Höhe des Straßenbahndepots ein Teil des Reckarvorlandes unter Waſſer ſtand. Wenn jetzt keine weiteren Niederſchläge hinzukommen, iſt 104 einem raſchen Abfließen des Waſſers zu rechnen. Hamburg, das Tor in die Welt Filmvortrag der DAßf/ Modernſte Hafenanlagen geſtatten rieſigen Amſchlagsverkehr Uns Mannheimern, die wir ſelbſt eine der prächtigſten Binnenhafenanlagen der Welt be⸗ ſitzen, iſt ja das Bild eines Hafenumſchlagver⸗ kehrs nicht ſo ganz unbekannt. Aber die wenig⸗ ſten von uns Landratten haben einen Begriff davon, von welch rieſigem Umfang der Um⸗ ſchlagsverkehr iſt, der in Deutſchlands größtem und modernſtem Seehafen, Hamburg, tag⸗ täglich bewältigt werden muß. Es war deshalb begrüßenswert, daß die DAß, Abtlg. für Ar⸗ beitsführung und Berufserziehung in der Kreis⸗ verwaltung Mannheim, Fachgruppe Verkehr, ihren Mitgliedern Gelegenheit bot, ſich durch einen Filmvortrag des Direktors der Hamburg⸗ Amerika⸗Linie Dr. H. Botſch über dieſe, ſie in erſter Linie intereſſierende Sache, zu unter⸗ richten. Ausländer haben den Hamburger Hafen als den am luxuriöſeſten eingerichteten Hafen der Welt bezeichnet. Tatſächlich gibt es wohl kaum einen Hafen in der Welt, der eine derartige Ueberfülle an techniſchen Mitteln aufzuweiſen hat, wie der Hafen Hamburgs. Dieſe aber ſind es, die in erſter Linie entſcheidend ſind für die raſcheſte Erledigung des Umſchlagsverkehrs. Das iſt natürlich von höchſter Wichtigkeit, denn für den Reeder iſt Zeiterſparnis gleichbedeutend mit Rentabilität feiner Schiffe, gerade heute, wo der Stückgutverkehr den Charterverkehr faſt völlig verdrängt hat. Es ſind nicht weniger als ſechs techniſche Faktoren, die für die Schnelligkeit des Umſchlag⸗ verkehrs ausſchlaggebend ſind: 1. Umſchlags⸗ gerät, 2. Schuten, 3. Hilfsmittel(ſog. Fuhr⸗ beförderung), 4. Eiſenbahn, 5. Spezialgeräte für Maſſenumſchlag, 6. Lagerung. Milliarden von Mark ſind da in dieſen Anlagen inveſtiert. Schwimmende Kräne, Halbportal⸗, Vollportal⸗ Doppel⸗ und Dreifachkräne und auch zahlreiche ältere Rollkräne heben die Laſten aus dem tiefen Bauch der Ueberſeeſchiffe und befördern dieſe auf den Kai oder in Leichterſchifſe, in die Eiſenbahnwaggons oder verrichten dieſe Arbeit in umgelehrter Weiſe. Eine Eigenart des Ham⸗ burger Hafens ſind die Schuten, die offenen Pontons gleichen und deren drei oder vier von lleinen, flinken Schleppern zur Beladung oder Entladung an die Schiffe herangebracht werden. Sie, wie auch die andern Leichterſchiffe werden da eingeſetzt, wo der Ozeanrieſe nicht am Kai anlegen kann und gezwungen iſt, an den Pfäh⸗ len im Fluß feſtzumachen. Der Fuhrförderung liegt es ob, die Güter vom Kai in die Schuppen oder Speicher zu bringen. Früher beſorgten das die Schauerleute, die zu einem„Gang“ (25—30 Mann hoch) vereinigt, dieſe Arbeit auf den Schultern oder mit Stechkarren verrichteten. Die Technik hat den Elektrokarren hervor⸗ Rresan die in kleinen Zügen von zwei und rei aneinandergekuppelt, die Sache noch ſchnel⸗ ler abwickeln. Der Stechkarren aber hat auch heute noch ſeine Rolle daneben behauptet. Eine ſehr wichtige Rolle ſpielt auh die Eifenbahn, die anlagetechniſch ſo eingeglie⸗ „dert iſt, daß ſie die Schiffe ſowohl von der Landſeite als auch von der eeſeite umfaßt. Da es ſich als erwieſen hat, auf der Seeſeite dieſe nur eing eiſig zu führen, wie das heute noch in den meiſten Häfen der Fall iſt, wurde 1932 der Hamburger Hafen zwei⸗ gleiſig ausgeſtattet, da nur dadurch eine direkte Umladung vom Waggon zum Schiff gewähr⸗ leiſtet iſt. Spezialgeräte ſorgen dafür, daß be⸗ ſondere Güter wie Getreide uſw. ſo loſe, wie ſie das Schiff bringt, umgeladen werden. Es ſind das Saugheber, wie wir ſie in Mannheim ja auch kennen. Dieſe ſind entweder ſtationär oder, wenn die F1. auf Leichterboote um⸗ geladen werden ſoll, ſchwimmend. Nicht un⸗ wichtig iſt auch die Frage der Lagerung. Die Umſchlagſchuppen, in der die Güter nur kurze Zeit lagern ſollen und die einſtöckig ge⸗ baut ſind, müſſen die ganze Länge des vom Schiffsraum beſtrichenen Kais einnehmen, um den Weg vom und zum Schiff ſo kurz als mög⸗ lich zu geſtalten. Daß man dem im Hamburger Hafen in glänzendſter Weiſe Rechnung getragen hat, iſt ſelbſtverſtändlich. Aber geradezu über⸗ wältigend ſind die Speicheranlagen, in denen die Güter längere Zeit lagern. Sie bil⸗ den eine Stadt für ſich und niemand der je dieſe tatſächlich auch äußerlich ſehr hübſchen Bauten geſehen hat, wird je den Eindruck ver⸗ geſſen, den ſie in ihrer Eigenart auf ihn machen, ſo wenig wie das Geſamtbild des Hamburger Hafens, das in ſeiner Unraſt und ſeinem Getriebe Kunde gibt von der Schaffens⸗ freudigkeit deutſcher Menſchen, aber auch von dem hohen Stand deutſcher Ingenieurkunſt auf allen techniſchen Gebieten. Eck. Beſonderer Schutz des Führers und Reichs⸗ kanzlers für die Beamten. Die neuen Ausfüh⸗ rungs⸗ und Uebergangsbeſtimmungen des Reichs⸗ innen⸗ und Reichsfinan miniſters zu den Er⸗ laſſen des Führers und Reichskanzlers über die Ernennung und Entlaſſung der Reichs⸗ und Landesbeamten enthalten u. a. auch Muſter für die Ernennungen der Beamten des Reiches und der Länder. In den Ernennungsurkunden auch der nichtplanmäßigen Beamten lautet ein beſonderer Paſſus:„Zugleich darf er des be⸗ ſonderes Schutzes des Führers und Reichskanz⸗ lers ſicher ſein.“ Weiter wird beſtimmt, daß in den Entlaſſungsurkunden, und zwar auch den⸗ jenigen Beamten, die im Dienſt eines Landes geſtanden haben, der Dank für die dem Reiche ——— treuen Dienſte auszuſprechen iſt, in er Regel jedoch nur dann, wenn der Beamte eine mindeſtens 25jährige Dienſtzeit hat. Der Dank iſt nicht auszuſprechen, wenn er aus be⸗ ſonderen Gründen nicht angebracht erſcheint. Die Entlaſſungen von Staatsſekretären, Bot⸗ ſchafter, Geſandten erſter Klaſſe ſowie des Ober⸗ reichsanwaltes erfolgen durch den Führer und Reichskanzler, auch wenn es ſich um Warte⸗ ſtandsbeamte handelt. len, wohl oder übel abzufinden, hätte ſich mit einer mittelmäßigen Zahl auch nicht ſo leicht zufrieden gegeben. Wenn man lieſt, daß von Dortmund aus jeden Monat nur 211 Fernlaſt⸗ züge anderen deutſchen Städten zuſtreben, wäh⸗ rend von Nürnberg nicht mehr als 262, von Köln 393 und von Stuttgart runde 400 auf die Reiſe geſchickt werden, kann man ſich eines mit⸗ leidigen Lächelns kaum erwehren. Den Mannheimer erfüllt es mit Stolz, dieſe Konkurrenten überflügelt zu haben. Denn ſo viel iſt ihm nach Kenntnis der bisher angeführ⸗ ten Zahlen klar, daß hier täglich eine Kleinig⸗ keit mehr als ein Dutzend Laſtwagenzüge ge⸗ laden werden und nach allen deutſchen Gauen unterwegs ſind. Wie könnte es auch ſonſt vor⸗ kommen, daß er alle paar Schritte, die er in der Quadratſtadt macht, einem dieſer Giganten der Landſtraße begegnet. And Mannheim? Oberflächlich ſtreift der Blick die Reihe der Namen der Gruppe III, die von Bremen eröffnet wird. Braunſchweig mit 430 abgehenden Fern⸗ laſtzügen folgt dicht dahinter, dann ſchließt ſich Frankfurt a. M. mit der Verkehrszahl 482, dem monatlichen Durchſchnitt, an. Leipzig bringt es demgegenüber ſchon auf 570, Berlin auf 632 und München auf 719. Donnerwetter, denkt man, iſt denn Mannheim — wie ſchon ſo oft— übergangen worden? Ueber Hannover und Düſſeldorf hinaus wagt man ſchon gar nicht zu ſuchen. Und doch— iſt ja faſt nicht zu glauben!— da ſteht ja Mann⸗ heim. 1240 Laſtwagenzüge rollen monatlich von hier beladen ab. Das ſind aber ausſchließlich Züge, die bei der Laderaumverteilungsſtelle ge⸗ meldet ſind. Die Hunderte von Wagen mit An⸗ hängern eingerechnet, die außerdem noch Fracht⸗ fahrten bewältigen, würde die Zahl noch erheb⸗ lich höher treiben. Den Mannheimer erfüllt es jedenfalls mit Stolz und Genugtuung, die zweit⸗ höchſte Verkehrszahl in Deutſchland zu erreichen. Kein Wunder, daß die Straßen von Wagen⸗ zügen nur ſo wimmeln. Man denke ſich, daß der Zahl der abgehenden Züge die gleiche Zahl anrollender entſpricht. Von den Durchfahvern, die hier nur Zwiſchenſtation machen, ganz zu ſchweigen. Eine Menge Ladearbeit gibt es täglich zu be⸗ wältigen. Hunderte von Volksgenoſſen verdan⸗ ken dem Umſtand, daß es Mannheim zum zweitgrößten Güterbahnhof Deutſchlands für Fernlaſtzüge gebracht hat, ihr Brot. Leider kann groß des krylang-- lesin dec llang! Körting-Radio an dieſer Stelle nichts über die Art des Lade⸗ gutes geſagt werden, da hierüber nicht Buch ge⸗ führt wird. Vielleicht läßt ſich dieſe Lücke noch füllen. Die Statiſtik würde dadurch zweifellos noch aufſchlußreicher und intereſſanter werden. Wohin die meiſten Fernlaſtzüge abgehen? Zu 40 Prozent nach ſüddeutſchen Städten, nach München, Nürnberg, Freiburg und Stuttgart in der Hauptſache. 30 Prozent der Züge rollen nach Sachſen und allein etwa 15 Prozent nach Ber⸗ lin. Der Reſt verteilt ſich auf Fahrtziele im Rheinland, in Schleſien und Oſtpreußen. Vierzehn Tage und mehr ſind oft die Fahrer unterwegs, bis ſie wieder zu ihrem Ausgangs⸗ punkt zurückkehren. 5000 Wagenzüge jährlich, die hier Ladungen aufnehmen und ſie in ganz Deutſchland abſetzen! Eine erfreuliche Zahl! Sie ſpiegelt klar die Geſchäftigkeit und das Ver⸗ lehrsleben Mannheims wider. Nur noch Ham⸗ burg liegt eine Naſenlänge voraus. Der Ab⸗ ſtand dieſer Hafen⸗ und Millionenſtadt uns ge⸗ genüber beträgt genau ſo viel wie der zu Düſ⸗ feldorf, das an dritter Stelle liegt. Selbſt Berlin kommt nicht mit Die Laſtwagenzüge, die von Mannheim ab⸗ rollen, ſind allerdings nicht alle hier ſtationiert. Den Mannheimern gehören nur etwa vierzig Fernlaſtzüge. Die Kuppenheimer im Murgtal beſitzen deren allein über dreißig. Dieſer Um⸗ ſtand braucht aber die Freude darüber nicht' zu mindern, daß wir in bezug auf die Ferntrans⸗ porte eine führende Stellung einnehmen, die uns ſelbſt die Weltſtadt Berlin nicht ſtreitig machen kann. Der aufgeklärte Rhein⸗Neckar⸗Städter, der jetzt gründlich über die Verkehrsverhältniſſe Beſcheid weiß, wird ſich von nun an nicht mehr ärgern, wenn ihn der lärmende Motor eines Fernlaſt⸗ zuges aus dem erſten Schlafe weckt. Er wird ſich die Hände reiben, die Bettdecke, die ja ge⸗ rade jetzt wieder vorzügliche Dienſte leiſtet, über die Ohren ziehen und davon träumen, daß in Bälde auch die Spitzenſtellung Hamburgs von uns erſchüttert werden wird. Mannem vorne! Berlin? Wir lächeln be⸗ glückt, daß es uns gelang, die Hauptſtadt auf halber Strecke hinter uns zu laſſen. Und der Verkehrsverein hat einen weiteren Trumpf in der Hand: Mannheim, die ſchöne Stadt der Kunſt, der Arbeit und des zweitgrößten Güter⸗ bahnhofs Deutſchlands für Fernlaſtzügen hk. Sonnkag: Dein Opfer dem Winterhilfswerk und dafür die Segelſchiff⸗Plakette als ſicht⸗ baren Beweis deiner Spendel ——— Die letzten nes C Gräbe gewin zahlre dur Zeu⸗ ein Jug on ſt⸗ ih⸗ on ie it⸗ eſe hr- ig⸗ ge⸗ en or⸗ der der der net un⸗ on lich ge⸗ An⸗ cht⸗ eb⸗ eit⸗ en. en⸗ aß ahl rn, be⸗ an⸗ für mn de⸗ ge⸗ och los en. lach t in ach zer⸗ jrer igs⸗ die anz Sie Zer⸗ am⸗ Ab⸗ düſ⸗ ab⸗ iert. rzig gtal Um⸗ “ zu ins⸗ die itig jetzt heid ern, laſt⸗ vird ge⸗ über in von be⸗ auf der in der iter⸗ und cht ⸗ ——— Ernſter wochenmarkt Die Nähe des Allerheiligenfeſtes gab dem letzten Markttag des Monats Ottober ein eige⸗ nes Gepräge. Es waren nicht allein die für den Gräberſchmuck beſtimmten Blumenſträuße, Tann⸗ gewinde und Kränze, die an den Blumenſtänden neben den letzten Blumen des Herbſtes verkauft wurden, ſondern auch die vielen Aſtern, die an zahlreichen Ständen zu haben waren. So kam dem Blumenverkauf auf dem Hauptmarkt eine beſondere Bedeutung zu und ſoweit man feſt⸗ ſtellen konnte, war man mit dem Umſatz recht zufrieden. Ueberhaupt ließ das Marktgeſchäft nur wenig Wünſche offen, denn es zeigte ſich, daß am Mo⸗ natsletzten die Geldbeutel vielfach ſchon friſch aufgefüllt worden waren und dadurch die in der zweiten Hälfte jeden Monats nachlaſſende —. eine erfreuliche Steigerung erfahren hatte. Die Beſchichung des Marktes war ebenfalls ganz ausgezeichnet. Neben größeren Mengen Rotkraut, Weißkraut und Blumenkohl ſah man den erſten Roſenkohl, der jetzt bald in größeren Mengen zu haben ſein wird. Das Angebot an Kopfſfalat hatte, wie man bei der vorgeſchritte⸗ zen Jahreszeit auch gar nicht anders erwarten Zarf, nachgelaſſen. Dafür kommt immer mehr zarter Feldſalat herein. Am Obſtmarkt beherrſchen die Aepfel, die Bir⸗ nen und die Trauben das Feld. Die Pfälzer Trauben waren diesmal in der Minderheit und wurden mengenmäßig von den ausländiſchen Trauben übertroffen, die auch hinſichtlich der Größe der einzelnen Beeren die einheimiſchen Trauben übertrumpften. Sehr groß war auch das Angebot an Preißelbeeren. An den Geflügelſtänden konnte man erken⸗ nen, daß man ſehr vielen jungen Hahnen den Garaus gemacht hatte. Auch feiſte Martinsgänſe tauchten bereits auf, während das eigentliche Wild in erſter Linie durch Faſanen vertreten war Auch einige Wildenten baumelten am Galgen und warteten auf Käufer. Nundfunk im Dienſt der Berufsberatung Wie der Präſident der Reichsanſtalt für Ar⸗ beitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung in einem Erlaß mitteilt, iſt die Einſchaltung des deutſchen Rundfunks in die Aufgaben der Berufsberatung und Lehrſtellenvermittlung ge⸗ ſichert worden. Mit der Reichsſendeleitung und dem Rundfunkamt der Reichsjugendführung iſt vereinbart worden, daß Rundfunkſendungen aller Sender über Berufsberatung und Lehr⸗ ſtellenvermittlung nach einem reichseinheitlichen Plan ſtattfinden ſollen. Erfolgreiche Werbeaktion der HS Ein nachahmenswertes Beiſpiel Die Werbeaktion der Hitler⸗Jugend hat überallgroße Erfolge zu verzeichnen. Aus allen Teilen des Standortes Mannheim laufen Meldungen ein über Neueintritte in die Ju⸗ gend unſeres Führers. In allen Schulen ſind mindeſtens 80 Prozent der Schüler und Schü⸗ lerinnen, zum Teil ſogar 100 Prozent, in Hitler⸗Jugend, Jungvolk, BdM und Jung⸗ mädel organiſiert. Auch die Jungarbeiterſchaft ſteht nun zum größten Teil in den Reihen der Staatsjugend. So melden die Daimler⸗Benz⸗ Werke 30 Neueintritte von Jungarbeitern. Die Gefolgſchaft der Firmaſtellte die⸗ ſen nun die Summe von 750 RM. für Anſchaffung von Dienſtklei⸗ dung zur Verfügung. Es iſt dies ein Zeugnis von wahrem Sozialismus der Tat, ein Beiſpiel für den Willen, die Einheit der Jugend zu gewährleiſten. Kein deutſcher Junge, kein deutſches Mädel ſoll mehr fern der großen Gemeinſchaft ſtehen. Das deutſche Volk muß mithelfen an dem Auf⸗ bau dieſer Jugend, einer Jugend, die einſt Träger des Staates ſein wird. Die Ein⸗ heit der Jugend iſt die Einheit des Reiches! Einheit der Jugend. Die im Ottober ab⸗ Hügender Werbeaktion für die Einheit der ugend erzielte in der Höheren rivatlehr⸗ anſtalt Inſtitut Sigmund, annheim, einen bemerkenswerten Erfolg: 97 Prozent der Schüler und Schülerinnen der Anſtalt gehören der Hitler⸗Jugend bzw. dem BdM an. In drei Monaten 254 wirtſchaftskundliche Fahrten. Im Rahmen der weiteren fachlichen Schulung der deutſchen Jungarbeiter veran⸗ ſtaltet das Reichsamt für Jugend in der DAß auch wirtſchaftskundliche Fahrten. Wie ſtark die Beteiligung daran iſt, ergibt ſich daraus, daß in den Monaten Juli,—— und Septem⸗ ber 1935 insgeſamt 254 wirtſchaftskundliche Fahrten durchgeführt werden konnten, davon 167 Jungarbeiter und 87 für Mädel. Ob⸗ wohl die Einrichtung der wirtſchaftskundlichen Fahrten noch verhältnismäßig jung iſt, konnten doch ſchon faſt alle Gaue und faſt alle Reichs⸗ betriebsgemeinſchaften daran teilnehmen. Winteiz 5 14“% f 5 4 deutſchen AIIIAl LAn Neckarſtadt⸗Oſt Lebensmittelausgabe für die Gruppen A, B und C, Montag, 4. November, vormittags 9 bis 11 Uhr. Laufend bis 5. November bringen!!— Pfundſammlung für das WHWi1935/1936 3 der Zeit vom 1. bis 5. November findet der Einzug der für den Monat Novem⸗ fiatt gezeichneten Pfunde zur Pfundſammlung att. Es wird daher gebeten, die Pfunde mit nhalt zur Abho⸗ ung bereit halten wollen. Kreisbeauftragter des WHW. Wir haben hinter die Kuliſſen geſchaut! Eine Führung durch das Nationaltheater mit der Ortsgruppe Friedrichspark Das Mannheimer Nationaltheater iſt in eigent⸗ lichem Sinne im Volk, in der Mannheimer Be⸗ völkerung verwurzelt. Wer der Führung der Ortsgruppe Friedrichspark durch die Räume der Schillerbühne beigewohnt hat, der konnte ſich leicht davon überzeugen, denn es waren eine große Anzahl Volksgenoſſen erſchienen, die einen Blick hinter die Geheimniſſe der Welt des Scheins tun wollten. Der„Techniſche Direktor“ des Nationalthea⸗ ters, Hoffmann, leitete die Führung, die von der früheren Konzertbühne ausgehend, über die einzelnen Garderobezimmer, das Kleider⸗ magazin und den Ballettſaal auf die Haupt⸗ bühne führte. Alle Beſucher waren hier zu⸗ nächſt erſtaunt über die Größe des Bühnen⸗ raumes. Hier fanden auch eine ganze Reihe von optiſchen uid akuſtiſchen Bühnengeheim⸗ niſſen ihre einfache Erklärung. Die Regieloge mit ihrer verwirrenden Fülle von Lichtſchaltern und Zeichenübermittlungsſignalen wurde, eben⸗ ſo der Souffleurkaſten, einer eingehenden Be⸗ ſichtigung unterzogen. Manchen wird es über⸗ raſcht haben, in welcher Weiſe das National⸗ theater für die Sicherheit ſeiner Beſucher im Falle einer Brandgefahr ſorgt. Da gibt es eine mit peinlicher Genauigteit funktionierende auto⸗ matiſche Signalanlage, die bei einem beſtimm⸗ ten Erhitzungsgrad der Luft in Tätigkeit tritt. Ebenſo erhöht die großzügige Berieſelungs⸗ maſchinerie das abſoluter Sicherheit im Falle der Gefahr. Dabei erfuhr man auch eini⸗ ges über die Aufgaben des techniſchen Perſo⸗ nals, das in ſteter Pflichterfüllung und meiſt unter erſchwerenden Umſtänden ſeine Arbeit vollbringt. Nachdem dann noch zum Schluſſe die Schnellauslöſung des eiſernen Vorhanges, der Bühne und Zuſchauerraum trennt, vorge⸗ führt worden war, ſtattete Ortsgruppenleiter Pg. Quatfaſel der Leitung des Theaters den Dank aller Erſchienenen für die faſt zwei⸗ ſtündige Führung ab. Dieſe Beſichtigung wird, ſo hoffen wir, ihren Zweck: den engen Kontakt zwiſchen Theater und Bevölkerung zu erhalten, nicht verfehlt haben. Sie wollte doch nur treu ſein Opfer eines Heiratsſchwindlers/ Zehn Monate Gefängnis für den„Kavalier“ Die Frauen werden ſtets verkannt, das ſtehr feſt. Einmal heißt es, ſie könnten nicht treu ſein, ein anderer behauptet. Verſchwiegenheit ſei ihre ſchwache Seite, wieder ein anderer, hie ſeien nachtragend, und ſo fort. Total falſch! All dieſe Eigenſchaften mögen ja bei dem einen oder anderen weiblichen Weſen mal verireten ſein, aber Maria Maadalena, um die es ſich im vorliegenden Falle gehandelt hat. war eni⸗ ſchieden anders. In ihr findet man verſchiedene, auch ſar die Männerwelt zweifellos angenehme weibliche Tugenden, und doch, oder vielleicht gerade des⸗ 5 mußte ſie eine ſo aroße Enttäuſchuna er⸗ elben. Schön war das auch gerade nicht von dem Harry, was er da gemacht hat Net'er Namie wenn es tatſächlich ſein Name wäre. Harry war ſich jedenfalls im klaren daß die Mäd⸗ chen ganz allagemein„Chriſtof“, wie ihn die Eltern taufen ließen, nicht ſo anziehend fän⸗ den, wie z. B. Harry. Im Mai 1935— dieſer Monat ſoll für Schließung neuer Bekanntſchaften beſonders geeianet ſein— lernte Maria, die aus dem badiſchen Oberland ſtammt und in Mannheim arbeitet, den beſaaten Harry kennen. Er ugt: bei ſtrömendem Regen hatte er ſich in der Brei⸗ ten Straße unteraeſtellt. Maria ſei danebengeſtanden und habe ihn angeſprochen. Sie ſagt: Er habe ſie und ihre Schweſter auf der Straße angeſprochen. Aber das wäre ja heute alles nicht mehr ſo wichrig. Wichtiger iſt die Fortſetzung und das Ende der Bekanntſchaft; man traf ſich bereits am Abend und aing zuſammen aus. Als Kava⸗ 15 10 man über ſeine Verhältniſſe Auf⸗ uß. Harry heißt Radowicz, arbeitete an der Bahn, Gehalt monatlich ſoundſoviel. Das war ſeine Erzählung. Und warum Maria auf ihn reinfiel und was eigentlich ausſchlaggebend für ſie war, die Bekanntſchaft fortzuſetzen, Aß er ein„treues“ Mädchen ſuche. Sowus habe auf ſie Eindruck gemacht.() Wer Treue ſchätzt, muß ſelbſt ein anſtändiger Kerl ſein. meinte ſie. Harry plauderte auch aleich etwas von finanziellen Schwieriakeiten, in die er wegen eines Motorradkaufs geraten ſei. Für Maria war es eine Selbſtverſtändlichkeit, hier helfend einzuſpringen. Sie verdient als Hausange⸗ Anordnungen An die Kulturwarte der Stadt⸗ und Landortsgruppen! Die Kulturwarte haben ſofort die Kulturbrieſe für Monat Oktober auf der Kreisteitung abzuholen. Kreispropagandaleitung. Politiſche Leiter Wallſtadt⸗Straßenheim. 1. Nov., 20.30 Uhr, im ——*+◻=„Zum Deutſchen Kaiſer“ Zellenabend der elle 2. Deutſches Eck. 1. Nov., 19 Uhr, Beſprechung der Zellenleiter. Seckenheim. 1. Nov., 20.15 Uhr, Beſprechung ſämt⸗ licher Politiſcher Leiter im„Pfälzer Hof“. NS⸗Frauenſchaft Am 1. Nov. iſt die Bücherei der NS⸗Fr. geſchloſſen. BꝰdM Gruppe Schwetzingerſtadt. Die für Samstag ge⸗ plante Fahrt findet nücht ſtatt. Untergau 171. Alle Gruppen⸗Preſſereferentinnen kommen am 2. Nov., 13.45 Uhr, nach N 2, 4 zur Beſichtigung des„Hakenkreuzbanner“. Sport. 2. Nov., 14.30 Uhr, Abnahme des Leiſtungs⸗ abzeichens. Sport. 3. Nov., 9 Uhr vorm., Abnahme des Lei⸗ ſtungsabzeichens auf dem Stadion. Der 25⸗Kilometer⸗ Marſch iſt auf den 10. Nov. verlegt. Sport. 7. Nov. Kartenkunde. Wichtig für Lei⸗ ſtungsabzeichen. Feudenheim und Wallſtadt. Wir gehen auf Fahrt! Treffpunkt 2. Nov., 15 Uhr, an der Halteſtelle der SEch Seckenheim(Marktplatz). Uniform, Torniſter, Verpflegung für 1½ Tag, 80 Pfg. Uebernachten: Kohlhof. Mädel, die erſt Sonntag frei haben, treffen ſich um 7 Uhr an der Endſtation(Feu). Ausrüſtung: Uniform, Brotbeutelverpflegung, 60 Pfg. IJM 2. Nov., 14.30 Uhr, Abnahme des Leiſtungsabzei⸗ chens auf dem Stadion. 9˖3 Feldſcher vom Unterbann 1/171. Der auf 1. Nov. angeſetzte Dienſt fällt aus. Derſelbe findet in einer Woche ſtatt. Diejenigen, welche noch eine Sa⸗ nitätstaſche beſitzen, müſſen ſie bis ſpäteſtens Sams⸗ tagabend bei Klein, Luiſenring 18, abgeben. DAð Edingen. 1. Nov., 20 Uhr, Generalmitgliederver⸗ ſammlung im Saale der„Schloßwirtſchaft“. Redner: Pg. Henſchel. Die Eintrittskarten mitbringen. ſtellte 25 Mark monatlich, was ſie nicht hin⸗ dert, zwei Monate hintereinander je 20 Mark an Harry abzutreten weitere 80 Mark hebt ſie von ihrem Sparkaſſenkonto ab, dazwiſchen wurden gelegentlich noch kleinere Beträze ae⸗ aeben. Maria ſchätzt die ganze Summe auf rund 170 Mark, die auf dieſe Weiſe in die Hände des Herrn Radowicz gefloſſen ſind Die Beichte, wie die Verhältniſſe in Wirklichkeit lagen, er⸗ folgte ſeitens des Harry etappenweiſe. Alles war anders. Er hieß weder Harrv noch Ra⸗ dowicz, arbeitete auch nicht an der Bahn, ſon⸗ der bezog Erwerbsloſenunterſtützung, hatte Frau und Kind, von Motorrgo keine Spur. Er faſelte dann noch etwos von Scheidung und ſo, aber auch das war Schwindel, denn er — 5 bis heute nicht daran, ſich ſcheiden zu ſſen. Als Maria auf der Polizei Erkundigungen einziehen wollte, verwies man ſie an die Kri⸗ minalpolizei, und die Sache wurde von dort weiter verfolgt. Nach der erſten Vorladung, die natürlich auch Harry erhielt, wurde von Maria im Beiſein des Kavaliers ein Schreiben verfaßt, worin ſie beteuerte, ſie habe ſeine Verhältniſſe gekannt und die 170 Mark ſchenke ſie ihm Wie dieſes Schreiben zuſtande kam, konnte nicht ganz ge⸗ klärt werden. Harry ſagte, beeinflußt habe er Maria auf keinen Fall. Schon vorher hatte er ſich eine Quittung aus⸗ ſtellen laſſen, wonach es ſich bei der Geldſumme um ein Geſchenk handeln ſolle. Auch in der Hauptverhandlung blieb ſie dabei: nie hätte ſie eine Anzeige erſtattet, das habe die Kriminal⸗ polizei rein aus ſich getan, und von dem Geld wolle ſie nichts mehr haben. Harry iſt ſchon mehrmals wegen verſchiedener Delikte vorbeſtraft, und was er hier tat, kann wohl als glatter Heiratsſchwindel bezeichnet werden. Es ſpielt hier für das Geſetz wirklich keine Rolle, wie die Geſchädigte ſelbſt ſich zu der Sache ſtellt. Der Einzelrichter(Amtsgerichtsrat Schmitt) ſprach wegen Betrugs eine Gefängnisſtrafe von 10 Monaten aus. Unterſuchungshaft(ſeit 16. Auguſt 1935) wurde nicht angerechnet. „Man konnte der kleinen Maria anmerken, daß ihr das Gericht mit dem Urteilsſpruch mitten ins Herz gegriffen hatte, ſie konnte es nicht be⸗ greifen. So ſind die Frauen! der NSDAꝰ Achtung, Ortsgruppen! Die Eintrittskarten für die Kundgebung zur Woche des deutſchen Buches für den 1. November ſind ſofort auf der Kreiswaltung ab⸗ zurechnen. Arbeitsſchule. Die Lehrgänge in der Ingenieur⸗ ſchule Nr. 46 Algebra, Nr. 70—73 Elektrotechnik und elektr. Maſchinen, Nr. 27—29 Drehen, Bohren, Fräſen, Schleifen fallen morgen aus. Hausgehilfen. 3. Nov. iſt das Heim, I. 13, 12 a von 19—22 Uhr zur geſelligen Unterhaltung geöffnet. Hausgehilſen. Die Sprechſtunden der Jugendrefe⸗ rentin finden Montag und Donnerstag von 17—19 Uhr in L 4, 15, 1. Stock, Zimmer 1, ſtatt. Arbeitsſchule der DAỹð Am Freitag, 1. Nov., beginnen in I. 7, 1 um 19 Uhr folgende Kurſe: Kurs 163 a und p: Deutſche Kurzſchrift, f. Anf.— Kurs 180: Uebungen im ſchrift⸗ lichen und mündlichen Gebrauch der Mutterſprache.— Kurſe 194/½5: Spaniſch, Stufe'und II1.— Kurs 208: Mahn⸗ und Klageweſen.— Kurs 196: Italieniſch, f. Anf.— Kurs 154: Kauf. Rechnen. Um 20.30 Uhr beginnen in L 7, 1: Kurs 131: De⸗ viſenbewirtſchaftung.— Kurs 141 àa und b: Doppelte Buchhaltung, f. Anf.— Kurs 146: Abſchluß⸗ und Bilanzierung.— Kurs 185 a und d: Engliſch, f. Anf. Kurs 193: Spaniſch, f. Anf.— Kurs 207: Das neue Wechſel⸗ und Scheckrecht.— Kurs 164 a und p: Deutſche Kurzſchrift, f. Fortg.— Kurs 137: Werbung im Dienſte der Wirtſchaft. In C1, 10 findet um 20.30 Uhr ſtatt: Kurſe 175 und 176: Maſchinenſchreiben, f. Fortg. Verlegt werden folgende Kurſe: Kurſe 152 und 213: Maſchinenbuchhaltung auf Mittwochs.— Kurs 196: Italieniſch, f. Anf. auf Dienstags. DV Wanderfahrt nach Schriesheim am Sonntag, dem 3. November Sämtliche uns zur Verfügung ſtehenden Plätze ſind ausverkauft. Wir haben uns jedoch entſchloſſen, weitere Omnibuſſe einzuſetzen, und können Volksgenoſſen, die ſich ſofort auf dem Kreisamt, L 4, 15, melden, noch Berückſichtigung finden. Ein weiterer Meldetermin kann nicht bekanntgegeben werden, da ja die Platzanzahl beſchränkt iſt. Eile iſt daher dringend geboten!—— . —— E* ** * —— — — 3 —— ——— —— — — 2 +. Z,, 4 ,, — ——— — — — 13 — ———————— S. ——— ——— — ** 3 —◻ 2 2 — — — —* — — ——— —— Worme Obergongs⸗ tage— plötzlicher frosteinbroch— da- fõr muß lhr Wogen ge⸗ růöstet sein. Nehmen Sie jetzt Arctic, das Win- teroel fõör groſe Tem- peroturschwonkungen: leichtflõössĩg för sĩcheren Stort bei Frost— voll schmierfähig bei störk- ster Motor- Erhitzung. ——————— 7 ..e? 22 971 2 A2432 355————— DEEBe 28 —— * „Guh'n in Frieden alle Seelen“ Tage des Gedenlens/ Wallfabrt zur Totenſtadt „Still, ſtill!'s iſt nur ein Traum, 's geht alles vorbei, was es auch ſei. Spüreſt es kaum,'s iſt nur ein Hauch, wie du auch.“ Novemberſtimmung! Wer vermöchte ſich ihr entziehen? Wenn ſich die Kurve des Jahres immer fühlbarer ihrem Tiefpunkt zuneigt, die Natur nach letztem Aufleuchten in ihrem herbſt⸗ lichen Farbenſchmuck ſich anſchickt, ihren winter⸗ lichen Schlaf zu tun, ergreift auch uns ein Ge⸗ fühl der Wehmut, der Trauer über Geweſenes, in bunter Fülle Erlebtes, das mit einem Male weit hinter uns zu liegen ſcheint. Viel zu raſch, ſo dünkt uns, verblaßten die Bilder, die uns noch vor Wochen gegenwärtig waren. Es iſt, als weite ſich die Kluft, die Gegenwärtiges von Vergangenem ſcheidet. Zu keiner Zeit wird uns die Vergänglichkeit alles Irdiſchen eindrucks⸗ voller vor Augen geführt, ſind wir ſchmerzlicher gebannt vom geiſtigen Beſchauen eigenen Ver⸗ ſtrömens, eigenen Welkens, das unabwendbar iſt. In ſolchen Augenblicken entſpricht es uns nur zu ſehr, uns des Ausgangspunktes zu erinnern, von dem wir, einer lebendigen Brücke gleich, in eine hoffnungsvolle Zukunft hinüberſchreiten Wie ein beſcheidener Schritt erſcheint uns eige⸗ nes Wirken angeſichts des zielhaften Schreitens der Generationen, die vor uns waren und nach uns ſein und unſer Erbe übernehmen werden. Dieſe tiefe Erkenntnis geleitet uns auf dem Wege zu den Gräbern unſerer Lieben, deren Werk wir runden und vollenden helfen. Was der Herbſt noch an blühendem Leben bietet, tragen wir auf den ſtillen Hügeln und den eingefaßten Beeten zuſammen. Wie ſchön iſt dieſer Zug. Wer möchte nicht an die⸗ ſen Tagen beweiſen, wie viel ihm die Heim⸗ gegangenen waren, wie hart der Verluſt ihn traf. Die Novemberſtimmung könnte wahrlich keinen würdigeren und ſinnvolleren Ausdruck finden. Das Gedenken an die Toten iſt die Kraft⸗ und Troſtquelle, aus der wir alle ſchöpfen können. Jwiſchen blühenden Graͤbern Seit Tagen ebbte der Strom ernſtgeſtimmter Menſchen nicht ab, die zur Stadt der Toten hinauswallten. Abertauſende von Kränzen und Blumengebinden wurden an die Stätten des Friedens getragen. Auch der Aermſte wollte nicht zurückſtehen, gab ſein letztes Scherflein, um dem lieben Toten eine Ehre zu erweiſen und einen Gruß zu entbieten. Allerheiligen und Allerſeelen! Feſttage der Beſinnung und der Erinnerung ſind es, die auch ohne Mahnung durch den Kalender kein Menſch vergißt. So ſehr entſprechen ſie unſerer ſeeli⸗ ſchen Haltung. Wen zöge es nicht mit geheim⸗ nisvoller und unwiderſtehlicher Gewalt zu den vertrauten Gräbern hin? Schon der Weg neckar⸗ aufwärts entbehrt nicht des Hinweiſes auf Steinkreuz im alten Hauptfriedhof innere Sammlung. Wandern die Gedanken, die ſonſt kraftvoll vorwärtsdrängen gleich den zu Tal ſchießenden Waſſermaſſen des heimatlichen Stromes, nicht ebenfalls eine bedeutungsvolle Strecke Weges zurück? Hinter dem Krankenhaus weitet ſich der Blick. Feierlich grüßt das hohe Portal des alten Hauptfriedhofes den ſchweigſamen Beſucher. „Selig ſind die Toten, die in dem Herrn ſter⸗ ben, denn ſie ruhen von ihrer Arbeit und ihre Werke folgen ihnen nach“, künden die weithin ſichtbaren Steinlettern. Ein leuchtendes Blumenmeer bietet ſich dem Auge dar. Unabläſſig regnen die roſtbraunen Blätter von Bäumen und Büſchen nieder, decken ſpieleriſch über die Pfade einen bunten raſcheln⸗ den Teppich. Hinter den Baumrieſen, die den Hauptweg ſäumen, gemahnt das große Stein⸗ kreuz an die Weihe des Ortes. Unwillkürlich fällt alles Haſten vom Großſtadtmenſchen ab, überkommt ihn tröſtliche Ruhe. Durch die Reihen ſchreiten in endloſen Zügen ſchwarzgekleidete Menſchen, ſuchen nach bekann⸗ ten Toten, halten mitunter inne, um ſtumme Zwieſprache mit einem alten Bekannten zu hal⸗ ten, den jetzt ſeit Jahren ſchon der kühle Raſen deckt. Von einem Willen ſind alle getragen: derer nicht zu vergeſſen, die ihre Wanderſchaft vor uns beſchloſſen. Der Hauch des Todes iſt hier nicht mehr fühlbar. Nur Gewißheit bleibt von einer Heimat, in die alle unſere Schritte einmal einmünden werden. Der kleine Spruch beunruhigt nicht, der da ſchlicht in Stein ge⸗ hauen ſteht: „Gehſt du vorbei, ſo denk' an mich und denk: die Reih' kommt auch an dich!“ Stadtgeſchichte wird kebendig Den Beſucher feſſelt bei einem Rundgang durch die Gräberreihen vor allem die Fülle hiſtoriſcher Grabdenkmäler, auf die wir trotz der Jugend unſerer Stadt und des Friedhofes, der erſt vor 93 Jahren ſeiner Be⸗ ſtimmung übergeben wurde, verweiſen können. Bemerkenswert die Grabmalarbeiten, die noch aus Pozzis Händen ſtammen. So das Grab des 1798 verſtorbenen Freiherrn v. Stengel, der zu den einflußreichſten Ratgebern Karl Theodors zählte. Dann das Grabmal für den hier 1819 ermordeten Ferdinand v. Kotzebue. Der mit der Kante auf einem Steinſockel ruhende Würfel trägt auf der einen Seitenfläche die ſzeniſche Maske und auf der anderen folgenden Spruch: „Die Welt verfolgt ihn ohn' Erbarmen, Verleumdung war ſein trübes Los, Glück fand er nur in ſeines Weibes Armen Und Ruhe in der Erde Schoß. HB-Aufnahme und-Bildstock Zeichnung: E. John Der Neid war immer wach, ihm Dornen hinzuſtreuen. Die Liebe ließ ihm Roſen blüh'n, Ihm wolle Gott und Welt verzeih'n, Er hat der Welt verzieh'.“ Nicht weit von ihm liegt auch ſein Wider⸗ ſacher Karl Ludwig Sand begraben, der am 20. Mai 1820 vor dem Heidelberger Tor, fünfundzwanzigjährig, mit dem Schwert hin⸗ gerichtet wurde.„Alles Irdiſche iſt vollendet und das Himmliſche geht auf,“ ſteht auf dem Stein zu leſen. Gegenüber der erſten Quer⸗ mauer befindet ſich auch die Grabſtätte des Intendanten v. Dalberg, der Schillers„Räuber“ uraufführen ließ. Mit beſonderem Stolz ſtehen wir an ſeinem Grabe. Die Stadt ließ ihn vor 62 Jahren umbetten. Am Märtyrer⸗Denkmal vorbei, das von Freunden der 1849 ſtandrechtlich Erſchoſſenen errichtet wurde, ſtehen wir einige Schritte weiter vor dem Kriegerdenkmal von 1870/71, das die trauernde Mannheimia dar⸗ ſtellt, die einen Dankeskranz am Sarkophag der Gefallenen niederlegt. Eine Fülle von Namen drängten ſich auf, die unmittelbar mit der Geſchichte Mannheims und dem beiſpielloſen Aufſtieg unſerer Stadt gerade im vergangenen Jahrhundert verknüpft ſind. Unſere Aufmerkſamkeit gilt auch dem Ehren⸗ HB-Bfldstock friedhof, der durch die Einheitlichkeit der Aus⸗ ſchmückung und durch ſeine geſchmackvolle Glie⸗ derung einen würdigen Eindruck macht. Viele Väter und Mütter zieht es an dieſen Tagen wieder nach dem Grabe des unbekannten Sol⸗ daten. Im Geiſte eilen ihre Gedanken an die Grabſtätte ihres Sohnes, dem es nicht beſchie⸗ den war, in heimatlicher Erde gebettet zu ſein. Sie bleiben in unſeren Herzen geborgen durch das Opfer ihres Lebens. Novemberſtimmung! Es gibt keine Feſttage, die ihr beſſer eignen als Allerheiligen⸗ Allerſeelen! Wie ſeltſam gedämpft die Stimmen der Beſucher der Stadt der Toten klingen! Unmerklich vermiſchen ſich Erinnerun⸗ gen an vergangene Tage mit dem Denken an Gegenwärtiges und noch zu Erſtrebendem. Der Gang durch die Gräberreihen verſöhnt, ſtellt das„Und“ dar zwiſchen Ewigem und Zeit⸗ lichem. Keiner, der nicht ſeeliſche Kraft und neue Lebensgläubigkeit aus dieſer Gedenkſtunde ſchöpfen könnte. Wir erinnern uns beim Heim⸗ gang des Dichterwortes: „Noch köſtlicheren Samen bergen Wir trauernd in der Erde Schoß, Und hoffen, daß er aus den Särgen Erblühen ſoll zu ſchönerm Los.“ hk. rieneeern And jetzt: Hinein in den Winter Stille und nachdenkliche Stunden/ Verborgene Naturſchönheiten Der Farbenrauſch des Herbſtes iſt bald ver⸗ blaßt, eine andere, ſtillere Weiſe ſchwingt jetzt durch die Natur. Hat es einen Sinn, ihr zu lauſchen? Was mag da draußen jetzt vorgehen, wo doch ſchon die letzten Kartoffeln eingebracht ſind und vor Tagen und Wochen ſchon die Feuer auf allen Feldern flammten und die L uft weithin erfüllt war von dem ſäuerlichen Geruche des verbrannten Krautes? Wo der Bauer ſchon Pflug und Egge in den Schuppen geſtellt hat, daß ſie von der Herbſtarbeit aus⸗ ruhen ſollen? Jetzt, ſo meint ihr, fangen die langweiligen, regneriſchen Wochen an, in denen man ein Recht darauf hat, daheim zu ſitzen und Trübſal zu blaſen und die dumme häßliche Uebergangszeit zu ſchelten. Uebergangszeit— das iſt kein tatenloſes Dahindämmern, kein müßiges Warten auf das, was kommen ſoll. Uebergangszeit— das iſt ein ſtilles, emſiges Schaffen, ein Vorbereiten, ein Klären. Da ſcheidet ſich das Allzuvergäng⸗ liche von dem, was des Lebens wahrer Träger iſt. Herbſt bedeutet ja nicht Tod, und wenn wir auch mit unſeren menſchlichen Augen nur ein wenig hinter die Geſchehniſſe der Natur ſehen können, ſo wiſſen wir doch, daß das Leben fort⸗ dauert über den Winter hinweg. Es kapſelt ſich Ueichſam nur ein, es zieht ſich nur zuſammen zuf kleinſten Raum. Was in Stiel und Blatt und Blütenkelch pulſierte, iſt jetzt eingedrängt in ein winziges Samenkorn, und was präch⸗ ige, ſtolze Pflanzen zum hohen Wachstum trieb, ſchlummert jetzt unſichtbar im Wurzelſtock inter dem Boden. Es iſt, als habe ſich im Frühjahr eine große Hand aufgetan, die ſich ſetzt wieder ſchließt. Ich meine, wir ſollten den November nicht nur als den traurigſten Monat, als den Regen⸗ hringer und ſtürmiſchen Geſellen anſehen. Er zat ſo viele ſtille und nachdenkliche Stunden und verborgene Schönheiten. Gehen wir doch in dieſen Wochen einmal hinaus, gegen Abend, in der Schummerſtunde. Groß und weit ſind die Linien der Felder gezeichnet. In ſanftem Wellenſchwung ſteigen und fallen ſie bis zum Horizont, und mit ihnen hebt und ſenkt ſich blaſſes Wintergrün, von der Dämmerung bläu⸗ lich eingeſchattet— die erſte Saat. Kleine, un⸗ endlich zarte Hälmchen ſind aufgegangen, und tief neigt ſich der grauverhangene November⸗ himmel herab, als ſei er ſchon ſchwer von Schnee und wolle die ſchwachen Pflänzchen ein⸗ hüllen in eine warme Decke. Dieſes Sichneigen und Umſchließen, dieſes Zudecken und Einſchla⸗ fen, ſtimmt das wirklich ſo trübſinnig? Wir dürfen uns nicht bange machen, nicht niederdrücken laſſen. Wir brauchen alle geiſti⸗ gen und ſeeliſchen Kräfte, um über den ſchweren Winter hinwegzukommen. Wir können uns nicht einkapſeln wie die Blume; es iſt uns nicht möglich, einen Winterſchlaf zu tun wie die Tiere; wir müſſen weiter unſere Pflicht tun. Aber dieſe Stille, dieſe Bereitſchaft zum Aus⸗ ruhen in der Natur kann dennoch nicht ohne Antwort in uns bleiben. Hier und da eine kurze Pauſe, in der Dämmerſtunde vielleicht, ein Sinnen und Inunshineinhorchen, das iſt die Forderung, die die Zeit des Uebergangs uns ſtellt, und deren Erfüllung in uns das beruhi⸗ gende Bewußtſein weckt, daß wir nicht ganz ausgeſchloſſen ſind aus dem Kreislauf des Jahres. Gebl dem WyW Bücher! Sammlung vom 1. bis 5. November Vom 27. Oktober bis 3. November findet in ganz Deutſchland die Woche des deut⸗ ſchen Buches ſtatt. Da ſich das Winterhilfswerk nicht nur die materielle, ſondern auch die ſee⸗ liſche Betreuung der hilfsbedürftigen Volksge⸗ noſſen angelegen ſein läßt, nimmt es hiermit Veranlaſſung, alle Volksgenoſſen, die dazu in der Lage ſind, zur Buchſpende aufzurufen. Gelegentlich der nächſten Pfundſammlung, die im Kreis Mannheim in der Zeit vom 1. bis 5. November durchgeführt wird, werden daher auch alte und neue Bücher für die WHW⸗Betreuten entgegengenommen. Volksgenoſſen, denkt daran, wertvolles deut⸗ ſches Volksgut wurde einmal durch fremd⸗ raſſige Schreiberlinge mit Büchern und Zeit⸗ ſchriften vergiftet! Dies darf ſich nie mehr wie⸗ derholen. Helft deshalb alle mit, durch eine Buchſpende dieſen ernſten Vorſatz zur unum⸗ ſtößlichen Tatſache werden zu laſſen. Das gute deutſche Buch auch den minder⸗ bemittelten Volksgenoſſen! R. B. 25 De ſer, Kai dief er Sie gez rad von ſeh. mifß ſche Net lan nick ent wö ſeri als rüh dig wã gab kaif wo us⸗ lie⸗ iele gen 5ol⸗ die ein. irch age, n⸗ die ten Un⸗ an Der ellt eit⸗ und nde im⸗ von in⸗ gen la⸗ icht 15 ren uns icht die us⸗ hne irze ein die ins thi⸗ anz des er ut⸗ erk ſee⸗ ge⸗ mit in ng, om ird, 33 ut⸗ nd⸗ eit⸗ zie⸗ ine im⸗ er- B. „Hakenkreuzbanner“— Seite 9 X Nr. 504— 1. November 1935 lrm Banne GSer SFSUMUEHN Eminene XXIII. Der reizbare Nioneich Bülow antwortet ſehr kühl:„Alſo um ſo beſ⸗ ſer, wenn auch Sie die hohe Begabung des Kaiſers anertennen. Natürlich iſt er wie alle dieſe Naturen zugleich ſehr nervös und reizbar, er braucht immer neue Unterhaltung— und Sie wiſſen ja, daß die Kaiſerin zwar eine aus⸗ gezeichnete Frau, aber doch auch eine ſchlichte ce Natur iſt, als das ſie dem Kaiſer immer ne⸗ rade das geben könnte, was er in Geſellſchaft von Menſchen ſucht. Er ſchätzt ſeine Gemahlin ſehr und er tut gewiß recht daran, aber er ver⸗ mißt eben auch manches. Das Verhältnis zwi⸗ ſchen den beiden iſt langſam ſtumpf geworden. Neulich klagte er, daß es immer für ihn ſo langweilig ſei, wenn er allein bei ſeiner Frau zu Hauſe bleiben müſſe. Aus dieſem Gefühl, nicht immer die richtige Ergänzung zu finden, entſtehen dann mancherlei Reibungen, die ge⸗ wöhnlich um ſo ſchlimmer werden, als die Kai⸗ ſerin ihren Mann wirklich und aufrichtig liebt, als ſie immer ſorgend um ihn bemüht iſt in rührender Aufopferung, und als die ſelbſtän⸗ dige Natur des Kaiſers nun doch dieſes immer⸗ währende Bemuttertwerden nicht erträgt. Es gab da kürzlich ſo einen bezeichnenden Zug: das kaiſerliche Paar war in Metz und der Kaiſer wollte bei ſtrömendem Regen ein paar Foris beſichtigen. Die Kaiſerin beſtand unbedingt dar⸗ auf, ihn zu begleiten. Der Kaiſer konnte ſchließ⸗ lich nicht widerſprechen, aber es iſt ſeiner Um⸗ gebung dann aufgefallen, wie ſehr er bemüht war, durch den ſchlimmſten Regen und durch den größten Schmutz zu gehen. Ihnen mag das lächerlich vorkommen, daß ich Ihnen ſo kleine Dinge erzähle, aber jeder von uns hat ſie eben ſo verſtanden, daß der Kaiſer darin zeigen wollte, wie ſehr er ſich inſtinktiv gegen ein Uebermaß von weiblicher Fürſorge wehrt. Er iſt eben bei manchen Seltſamteiten doch eine ausgeſprochen männliche Natur, und mit im⸗ merwährendem Bemuttertwerden wird er nicht glücklich. Im Gegenteil, dagegen rebelliert er. Andere Dinge kommen hinzu. Das reizbare Empfinden des Kaiſers reagiert natürlich auch auf äſthetiſche Eindrücke ſehr ſtart— für oder gegen. Es ſcheint, als ob die Kaiſerin hier wohl manchmal, aber nicht immer, eine glückliche Hand habe. Die Fürſtin Pleß erzählte kürzlich noch, daß ſie einige Zimmer geſehen habe, die die Kaiſerin für ihren Gatten ausgeſtattet habe, und ſie ſei erſchrocken über ſoviel Nüchternheit und Geſchmackloſigkeit geweſen. Holſiein hat bisher ſehr ruhig zugehört, aber jetzt bricht er doch los.„Die hat gerade noch gefehlt in dieſer Auseinanderſetzung. Dieſe gute engliſche Lady kommt nach Deutſchland, heiratet einen deutſchen Fürſten, verſteht weder von Deutſchland noch von Preußen das geringſte und rümpft jetzt über alles die Naſe. Der guten Daiſy fehlt es am elementarſten Talt, das iſt alles. Sie verſucht aller Welt begreiflich zu ma⸗ chen, um wieviel herrlicher doch eigentlich Eng⸗ land wäre als dieſes ſchreckliche Preußen. Warum iſt ſie denn nicht in England geblie⸗ ben? Es iſt ein Jammer, daß unſere hohen Herrſchaften immer Ausländerinnen heiraten. Aber der größte Jammer iſt doch, daß unſere Leute hier ſich noch immer vom Urteil dieſer Ausländerinnen beeinfluſſen laſſen. Nein, lie⸗ ber Bülow, Sie müſſen mir doch eine andere Kronzeugin gegen die Kaiſerin bringen als Daiſy Pleß.“ So ist die Kaiserin Der Reichskanzler verbeugt ſich ein wenig ſteif.„Sie mißverſtehen mich gründlich, wenn Sie annehmen, ich ſei gegen die Kaiſerin. Im Gegenteil, ich verehre ſie, aber ich nahm an, Ihnen liege etwas daran, deutlich gemacht zu ſehen, woher die Stimmungen kommen, aus denen heraus jetzt erſt die politiſchen Vorſtöße möglich ſind. Um es kurz zu machen, die Kin⸗ der des kaiſerlichen Paares werden ja alle nach⸗ einander weggegeben, damit ſie draußen in hätr⸗ terer Luft als zu Hauſe erzogen werden. Viel⸗ leicht ein geſunder Grundſatz, aber begreiflich auch, wenn eine ſo zärtliche Mutter wie die Kaiſerin jedesmal todunglücklich iſt, wenn ſie ſich von einem ihrer Kinder trennen muß. Und als vor kurzem der jüngſte Sohn— Sie wiſſen, Joachim, der ſehr zart und ſchwächlich iſt— von ihr Abſchied nahm, da hat ſie einen wah⸗ ren Weinkrampf bekommen und hat tagelang geſchluchzt und geweint. Jede Mutter wird das verſtehen, aber die Kaiſerin müßte auch wiſſen, daß ſie nicht nur Mutter, ſondern auch Herr⸗ ſcherin iſt. Den Kaiſer, der doch gewiß ſeine Kinder liebt, haben dieſe Szenen furchtbar ner⸗ vös gemacht, und er hat im engen Kreiſe wohl auch ein wenig laut über dieſe Dinge geſeufzt.“ „.. und das weitere kann ich mir jetzt nach den Erklärungen von Lucanus denken. Poili Eulenburg wird die Gelegenheit benutzt haben, um dem Kaiſer zu ſagen, daß ſeine Frau ge⸗ mütskrank ſei, und daß ſie daher für eine lange Zeit Erholung ſuchen und ſich vom kaiſerlichen Haushalt trennen müſſe, damit der„geliebte Kaiſer“ nicht durch ſolche häuslichen Szenen ge⸗ ſtört werde, damit ſich auch die Kaiſerin ſelber ſchonen könne— und ſo weiter und ſo weiter. Nur damit Herr Eulenburg in der Umgebuna Baiſers keinen Rivalen hat, damit er un⸗ * Die bunte Seite Ein Zeitbild aus der Regierung Withelm l. geſtört den kaiſerlichen Freund lenken kann. Der Herr ſpürt wohl, daß er in der Politit nicht mehr viel Erfolge erben kann. Da verſucht er es auf dieſe Weiſe. Ach, ich kenne Philipp Eulenburg doch, ich kann mir alles vorſtellen, wie er geſprochen hat. Aber Sie, Bülow, was denken Sie darüber?“ „Ich brauche Ihnen kaum noch zu ſagen, daß ich gegen Eulenburgs Vorſchläge bin. Schon aus menſchlicher Rückſicht für die Kaiſerin. Sie iſt jetzt ſchon zuſammengebrochen, als ſie ſich von Joachim trennen mußte. Wenn ſie nun wirklich für längere Zeit von Mann und Kin⸗ dern entfernt würde, dann freilich würde ſie wahrſcheinlich wirklich nervenkrank werden, was Eulenburg jetzt ſchon von ihr behauptet. Was ich tun kann, um gegen Eulenburgs Vorſchläge zu ſprechen, wird getan werden.“ „Sie müſſen, Bülow, Sie müſſen. Nicht nur aus menſchlichen, vor allem aus politiſchen Gründen. Gut, die Karſerin mag unbegabt ſein, gut, ſie mag leine ſo geiſtreiche Geſellſchafterin ſein, wie es der Kaiſer gewöhnt iſt. Aber ſie hat gerade die Dinge, die ihrem Mann feblen: Takt, Nüchternheim des Blicks, Selbſtbeſchei⸗ dung, geſunden Menſchenverſtand. Was braucht ein Herrſcher Intelligenz? Die ſollen ſeine Raie haben. Für ihn ſind die Gaben des Charakters am wichtigſten, und die hat die Kaiſerin. Sie wiſſen, daß ich Tirpitz nicht ſchätze. Der will von Dr. PAUL SETHE Nöchdtuck vefboten Franckh'sche Verlagshanchluno Stuttoart bloß immer Geld für ſeine Flotte, und er nimmt es dadurch der Armee, die es viel not⸗ wendiger braucht, und außerdem brouilliert er uns mit England. Aber er war mir neulich faſt ſympathiſch, als er von ſeinem Beſuch bei der Kaiſerin erzählte und dabei berichtete, einen wie tiefen Eindruck die Vornehmheit ihres We⸗ ſens auf ihn gemacht habe. Das iſt es, was wir oben brauchen. Die Kaiſerin hat ihren Gat⸗ ten ſchon in manchen Dingen ausgezeichnet be⸗ raten, und das Reich wird ihren Rat noch wei⸗ ter brauchen. Es iſt nur ein Jammer, daß der Kaiſer nicht noch mehr auf ſie hört. Aber darum müſſen Sie mir auch verſprechen, Bülow, um des Reiches willen, daß Sie alles tun werden, um eine Trennung der beiden zu verhindern.“ Mit warmer Stimme ſagt Bülow:„Das ver⸗ ſpreche ich Ihnen aus ganzem Herzen. Im übri⸗ gen glaube ich nicht einmal, daß hier mein Ein⸗ wirken notrwendig ſein wird. Der Kaiſer hat ſich gegenüber Eulenburg noch nicht gebunden, aber es ſcheint mir nicht ſo, als wenn er zuſtimmen würde. Eulenburg ſieht ſein Weſen da wohl nicht richtig, wenn er hofft, er könne den Kaiſer überreden. Der Kaiſer mag manche Schatten⸗ ſeiten haben, aber er bleibt perſönlich immer ein Ehrenmann und ein Ritter, und er wird nie etwas tun, was eine Frau, und gar ſeine eigene Frau, ernſthaft kränken könnte. Dafür kenne ich ihn doch beſſer.“ Fortſetzung folgt. 40 Jahre lebendes Bild zum zubiläum der Kinematographie— Die Verdienſte des Deutſchen Skladanowſky 0 Den Ruhm, Erfinder der Kinematographie zu ſein, einem einzelnen zuzuſprechen, iſt un⸗ möglich. Es gibt Erfindungen, die in der Luft liegen, weil ſie von anderen bereits vorhande⸗ nen Erfindungen geradezu herausgefordert werden. Das Prinzip der Wundertrommel und des photographiſchen Apparates kombiniert, mußte eines Tages die Kinematographie er⸗ geben. Viele tüchtige Köpfe hat dieſer Gedanke unabhängig von einander beſchäftigt und es laſſen ſich kaum noch alle nennen, die hier oder da einen Schritt auf dem Wege zum Ziel getan haben, das dann eines Tages wie von ſelbſt erreicht war. Die Vorkämpfer Um 1890 ſtellt der Amerikaner Muy⸗ bridge mit 30 hintereinander geſchalteten Photoapparaten Reihenaufnahmen her und projiziert ſie. Etwa in denſelben Jahren tritt der Franzoſe Marey, der Vorläufer Lu⸗ mieres, mit ähnlichen Serienphotographien hervor. 1891 meldet der Oeſterreicher von Reitzner eine Kinokamera mit allen weſent⸗ Max Skladanowſky HB-Archiv lichen Merkmalen an und im ſelben Jahre läßt Ediſon in Amerika ſein„Cinethoſkope“ patentieren. Dieſes enthält eigentlich ſämtliche Beſtandteile der 5 insbeſondere den Normalfilm, wie er heute noch verwendet wird, nur— es iſt kein Bildwerfer, ſondern ein Guckkaſten, in dem jeweils nur ein einzel⸗ ner„lebende Photographien“ betrachten kann. Sonderbarerweiſe hat Ediſon ſeine Erfindung, die als Ergänzung zum Grammophon gedacht war, nicht weiter entwickelt. Mit einem weſentlich anders gearteten Appa⸗ rat führt der Deutſche Ottomar Anſchütz Reihenaufnahmen in ausgezeichneter Wieder⸗ gabe auf einer großen Leinwand 1894 öffentlich vor. Er benutzt einen Doppelprojektions⸗ apparat, bei dem die einzelnen Photographien ſorgfältig ausgerichtet, auf rotierenden Schei⸗ ben angeordnet ſind. Am 22. März 1895 zeigt dann der Franzoſe Louis Lumieère, von ſeinem Bruder Auguſte unterſtützt, in Paris in einer geſchloſſenen wiſſenſchaftlichen Geſellſchaft Filme auf einer Apparatur, die im weſentlichen der von Ediſon entſpricht, jedoch mit dem ent⸗ ſcheidenden Fortſchritt zur Projektion. Für ſein Gerät, urſprünglich„Cinethoskope en Proſection“ genannt, gebraucht er ſpäter die ſeit 1892 be⸗ kannte Bezeichnung„Cinematographe“, die ſich mit der Zeit einbürgert. Erste õfentliche Vorführung Der Mann, der den Sprung in die Wirllich⸗ keit tut und das„Kino“ erſtehen läßt, dieſen aus unſerem Leben nicht mehr fortzudenkenden Begriff, iſt wiederum ein Deutſcher: Max Skladanowſky. Am 1. November 1905 ſteht er mit ſeinem Bruder Emil auf der Bühne des„Wintergarten“ in Berlin und führt mit ſeinem ſelbſt geſchaffenen Gerät, das die We⸗ ſensmerkmale der Kinematographie trägt, eigene Filme öffentlich vor. Skladanowſkys Apparat,„Bioſkop“ geheißen (welche Bezeichnung ſich z. B. in Holland er⸗ halten hat), beſaß nicht gerade Vollkommenheit. Es war ein Doppelprojektor; zwei an den En⸗ den zuſammengeklebte und ſich daher wieder⸗ holende Filmbänder liefen nebeneinander und wurden wechſelweiſe projiziert. Die Bilder, die Tänzer, Turner und Ringer wiedergaben, flimmerten, daß Gott erbarm, und der Apparat knatterte dazu wie ein Maſchinengewehr. Was aber beſagen dieſe Mängel angeſichts der Tat⸗ ſache, daß durch Skladanowſkys Wintergarten⸗ Vorführungen der Entwicklung der entſchei⸗ dende Anſtoß gegeben worden iſt. Denn:„Der erſte Schritt iſt die Hälfte des ganzen Weges“. 185 Dezember desſelben Jahres noch ſollte Skladanowſty mit ſeinem Apparat in Paris auftreten, wurde aber daran gehindert. Am 28. Dezember 1895 veranſtaltete dann Lumiere im Keller des„Grand Café“ in Paris ſeine erſte öffentliche Filmvorführung. Erfindungen haben oft eigenartige Schickſale. Ebiſon hat ſpäter bedauert, daß er ſich zu ſeinen Filmverſuchen habe„verleiten“ laſſen. Sklada⸗ nowſky hat mit ſeinem Gerät, deſſen Konſtruk⸗ tionsprinzipien nicht weiter entwickelt worden ſind, nur knapp ein Jahr gearbeitet. Auch Lu⸗ mieère, der ſeinen Apparat bis 1897 völlig unter Verſchluß hielt, hat ſich nach wenigen Jahren von ſeiner Arbeit abgewandt. Sie wurde in Frankreich von Pathé übernommen, der die franzöſiſche Filminduſtrie ſchuf. Das Filmwesen entstehl In Deutſchland war es Oskar Meßter, der unabhängig von Skladanowſky und Lu⸗ miere aus Eigenem die deutſche Filminduſtrie gründete. Durch die Einführung des Mal⸗ teſerkreuzes— heute die Seele jeder Kino⸗ apparatur— und eine lange Reihe weſent⸗ licher Vervollkommnungen, machte Meßter in der Praxis das Kino zu dem was es iſt. So darf Deutſchland mit Stolz die 40jährige Jubelfeier der Kinematographie begehen, denn wenn die Frage geſtellt wird, wer der Welt das Filmweſen geſchenkt hat, muß die Antwort die Namen von Deutſchen ſtets in erſter Reihe ent⸗ halten. Heinz Tackmann, Berlin Geſchäftsführer des Geſamtverbandes der Filmherſtellung und Filmverwertung, Abt. Inl. Filmvertrieb. *.** Gedenktafel für die Brüder Skladanowſty. Am 1. November wird in Berlin, und zwar am Eingang zum„Wintergarten“ in der Dorotheenſtraße, eine Gedenktafel enthüllt, die an die erſten öffentlichen Filmvorführungen in Europa durch die Brüder Skladanowſky am 1. November 1895 in dieſem Hauſe erinnern ſoll. Am Nachmittag des 1 November, wird die Reichsfilmkammer Gelegenheit nehmen, Max Skladanowſey in den Räumen der Reichsfilmkammer beſonders zu ehren. ———— Wir predigten von Anbeginn an den neuen Glauben— das Deutſchland der Zu⸗ kunft! Wir haben von Anfang an gefordert: ein Deutſchland muß geſchmiedet werden von denen, die nicht Bürger noch Proletarier ſein wollen, ſondern nur Deutſche! Adolf Hitler. Der erſte Ausgang Mit dem mütterlichen Rat verſehen, erblickt das im Londoner Zoo geborene Lama zum erſten Male die Außenwelt. Eine Bibliother der Kochbücher Das Menü des Kaiſers von gapan Eine der eigenartigſten Buchſammlungen un⸗ ſerer Zeit iſt ſicherlich die Bibliothek der 10 000 Kochbücher in der Neuyorter Academy of Medicine. In jahrelanger Arbeit ſind dieſe„Bücher des guten Geſchmacks“ zu⸗ Weltbild(M) ſammengetragen und nun der Oeffentlichkeit übergeben worden. Mrs. Margaret Wilſon, Profeſſorin für Phyſiologie und Hygiene am Hunter College, intereſſierte ſich ſo ſehr für die Einrichtung eines Kochbuchmuſeums, daß es ihr elang, allein 4000 Bände aus allen Teilen der elt zu beſchaffen. Jetzt kann man alſo in Neuyork ſtudieren, wie ein Eskimo frühſtückt und ein Zuluneger am Abend ſpeiſt. Die Hotelkochs werden, wenn ſie ausländiſchen Beſuch erhalten, in dieſes Schulzimmer des alten Lucullus flüchten und dickleibige Lexika wälzen, wie in Vorderiwdien eine Schafsſuppe gekocht oder in Java ein Sud⸗ ſeekuchen gebacken wird. Man hat ſich bemüht, ſämtliche literariſch wertvollen Werke, die je über das Eſſen geſchrieben wurden, dieſer Bi⸗ bliothek einzuverleiben. Und es zeigt ſich, daß nicht wenige unſerer großen Dichter und Den⸗ ker ein großes Gewicht auf ein gut zubereitetes Eſſen gelegt haben. Damit die hiſtoriſche Seite der Angelegenheit nicht vergeſſen wird— denn die Kochkunſt hat eine große Vergngenheit— wurde eine geſchicht⸗ licher Speiſekarten angelegt. Hier kann man das Menü beſtaunen, das Wil⸗ hehn II. als Hochzeitsdiner für ſeine Tochrer Viktoria Luiſe bereiten ließ. Sämtliche fürſt⸗ lichen Gaſtmähler der Neuzeit werden hier pro⸗ tokolliert. Wenn Rockefeller oder irgendein anderer Milliardär zu einem Galaeſſen einlädt, entſendet die Bibliothek der Speiſekarten ihre Geſandten, um ſich die einzelnen Gänge zu notieren. Iſt es nicht intereſſant, einmal einen Blick auf die Speiſekarte RNapoleons I. zu werfen? Hätten Sie Luſt gehabt, mit dem gro⸗ ßen Korſen bei dieſem Diner mitzueſſen? Italieniſche Suppe(mit Makkaroni, Fiſch und äfe Ochſe am Spieß— Gemüſe in weißer Eier⸗ ſauce. 3 Kalbskoteletts in Oportozwiebeln— Enten⸗ brüſte mit bitteren Orangen. Truthahn mit Sellerie— Hirſchkeule mit Jo⸗ hannisbeergelee. Likörereme mit Sahne— Kuchen— Obſt— Mokka. Oder belieben Sie, an der täglichen Mahlzeit 51 Kaiſers von Japan teilzunehmen? Dort gibt es: Sechs Sorten getrocknete Früchtte— Sechs Sorten Früchte in Zucker. 3 Sechs Sorten Eierſpeiſen— Drei Sorten ge⸗ backenen Kohl. Drei Sorten gedämpfte Fiſche in Oel— Hai⸗ fiſchfloſſen in Krabbenſauce. Lilienwurzeln, Bambusſchößlinge, Seetang und W Mandelſchleim mit fettem Schweinefleiſch— Schinken in Honig— Grüner Tee. 14 Ob uns dieſe hochherrſchaftlichen Menüs aller⸗ dings gut bekommen würden, muß dahingeſtellt bleiben. Darum wollen wir lieber an unſerer einfachen Hausmannskoſt feſthalten und auf ſnobiſtiſche Gaſtereien oder kaiſerliche Lecker⸗ f biſſen aus Geſundheitsrückſichten verzichten. Das Kleine Lerikon Wieviel Kilometer hat eine engliſche Meile? Lemoehn Wieviel Kinder wurden im vergangenen Jahr in Deutſchland lebend geboren? Seit wann gibt 0 73 eeeeric aun gvjch 82 qvb 12 uslngaug-Wingelba z00% ur ua⸗ Welches ſind Deutſchlands beſte Nachwuchs⸗ männer im 100⸗Meterlauf? 5 uuvurzopozt dun wncpie8 Wieviel Prozent der geſamten Erdoberfläche nimmt Europa ein? 3 Muskolch ö5 vans zn Wie tief iſt der Bodenſee? 1 bielunhrdaungiszate uoa usſen 0 J ſpnv ꝛzqv 191 e ofezcß biefunhzzaung mnuclcan 000 18f 1 aung „Hakenkreuzbanner“— Seite 10 Sport und ſSpiel A Nr. 504— 1. November 1935 Tor haklen Kumpien in der Veirkxiahe. Wird ſich Olympia Neulußheim behaupten?/ Heidelberg hat ſein großes Derby Das abſcheuliche Regenwetter des letzten Sonntages ließ alle Spiele buchſtäblich zu Waſ⸗ 5 werden. Hoffen wir, daß der Wettergott den ußballern nun am kommenden Sonntag gün⸗ ſtiger geſinnt iſt und die zu erwartenden Groß⸗ kämpfe nicht wieder abgeblaſen werden müſſen. Es kämpfen am 3. November: Unterbaden⸗Weſt: Käfertal— Neulußheim Sandhofen— Friedrichsfeld MFC 08— Ilvesbeim Phönix— Hockenheim Seckenheim— Feudenheim Heddesheim— Rheinau Das bedeutendſte Spiel iſt natürlich das Tref⸗ fen in Käfertal. Das hat der Tabellenführer noch nicht gewonnen und es iſt bei der aner⸗ kannten Spielſtärke der Käfertaler gar nicht ausgeſchloſſen, daß die Neulußheimer, die recht ernſte Abſichten auf den Meiſtertitel zu haben nun zum erſten Male die Bitternis er Niederlage koſten müſſen. Ein ſehr ſpannendes Treffen wird auch die Begegnung der anfänglich als Favoriten ange⸗ ſehenen Friedrichsfelder und Sandhofener wer⸗ den. Bei den ſchwankenden Stürmerleiſtungen beider Mannſchaften iſt ein unentſchiedener Ausgang der Sache noch am wahrſcheinlichſten. Die Lindenhöfer werden ſich auch ſehr ſchwer tun gegen die kampfſtarken Ilvesheimer Ale⸗ mannen. Im Lager des MFC 08 erwartet man indeſſen, daß die Elf ſich endlich einmal laa ſammenfindet und mit einem Sieg am Sonntag mit dem Punkteſammeln beginnt. Es wird auch allmählich Zeit, die Lage könnte ſonſt bald be⸗ drohlich werden. Daß der Mannheimer Phönix nicht beide Punkte gewinnen ſollte, iſt nicht gut anzuneh⸗ men. Gewiß ſind die Hockenheimer nicht zu verachtende Gegner, aber der jungen einſatz⸗ bereiten Phönixelf werden ſie doch das längere Ende laſſen müſſen. Mit gemiſchten Gefühlen mögen die Feuden⸗ heimer der kurzen Reiſe nach dem andern Mannheimer Stadtteil am Neckar entgegen⸗ ſehen. Aber da ſie ſtarke Ausſichten auf die Meiſterſchaft haben können, werden ſie ſchon alles aufbieten, um auch über die nicht leichte Seckenheimer Hürde hinwegzukommen. Dies könnte mit einem knappen Reſultat möglich ſein. In Heddesheim ſind die beiden Neulinge unter ſich. Aller Wahrſcheinlichkeit nach werden Mannfchaftseingen der Gauklane Vfͤ Mannheim 1886— Athl.⸗Sp. Ladenburg Der erſte Kampftag der Gauligaklaſſe brachte ſowohl dem VfK als auch den Ladenburgern eine Niederlage, doch haben beide Vereine ehrenvoll abgeſchnitten und erſt dieſer zweite Kampftag wird Klarheit darüber bringen, wer zur Spitzengruppe zählt und wer ſich mit der unteren Hälfte der Tabelle begnügen muß. Der Vf ſcheiterte an Feudenheim, doch hätte der Kampf genau ſo gut zuungunſten von Feu⸗ denheim ausgehen können; denn der entſchei⸗ dende Kampf im Mittelgewicht war Sache des Glücks. Ladenburg ſtand gegen Sandhofen ja von vornherein auf verlorenem Poſten. Das Punkt⸗ verhältnis iſt für Ladenburg ſehr günſtig, ein Zeichen dafür, daß die Mannſchaft zu kämpfen verſteht, auch wenn der Sieg nicht zu erringen iſt. Beim Turnierkampf in Rimbach mußte Ladenburg vom PVfͤ eine hohe Niederlage ein⸗ ſtecken; das Reſultat iſt jedoch inſofern nicht ganz einwandfrei, als Ladenburg Erſatz aus⸗ probierte. Das Treffen f65„30 in der traditio⸗ nellen Kampfſtätte des Vfg„Zähringer Löwen“, am Samstagabend um.30 Uhr ſtatt. Den Mannſchaftskampf umrahmen Schüler⸗ und Ein⸗ lagekämpfe, ſo daß die des Ring⸗ —— ſicher voll auf ihre Rechnung kommen werden. Deutſche Ringer in Finnland Europameiſter Hornfiſcher und Welterae⸗ wichtsmeiſter Schäfer mußten ihre Teilnahme am internationalen Turnier in Helſingfors wegen Verletzung abſagen. Statt deſſen fahren Ehrl(München) und Schweikert(Ber⸗ lin) nach Finnland und nehmen an einer 14⸗ tägigen Wettkampfreiſe teil. dabei wohl die Platzherren die Punkte behalten, wenn auch erſt nach hartem Kampf. Unterbaden⸗Oſt: 1. FC 05 Heidelberg— Union Heidelberg Sandhauſen— Walldürn Weinheim— Schwetzingen Eberbach— Kirchheim Eppelheim— Plankſtadt Das Ereignis für das fußballſportlich einge⸗ ſtellte Heidelberg bildet entſchieden die Begeg⸗ nung der alten Lokalrivalen auf dem 05⸗Platz. Beide Mannſchaften ſind ſich ziemlich gleich⸗ wertig und es iſt ſchwer vorauszuſagen, wem die Punkte bleiben werden. Traditionsgemäß ſollte Union die Sache für ſich entſcheiden. Aber die Unionleute haben bisher mit ſo ſchlechten Leiſtungen aufgewartet, daß diesmal eher mit einem Sieg der Platzbeſitzer zu rechnen ſein wird. „Die andern Spiele werden wohl mit ziemlich ſicheren Siegen der Platzmannſchaften enden, mit Ausnahme des Treffens in Eberbach, von wo der Tabellenführer Kirchheim ſicherlich nicht ohne beide Punkte heimkehren wird. Eck. Phönix Ludwigshafen und in⸗ tracht Frankfurt gab es am letzten Sonn⸗ tag in Ludwigshafen einige recht unliebſame Vorfälle, die jetzt eine vorläufige Sühne ge⸗ funden haben. Der Platz des FC Phönix Lud⸗ wigshafen wurde mit ſofortiger Wirkung vor⸗ läufig für alle Spiele der erſten Mannſchaft geſperrt. Neben dem bereits vom Schiedsrichter vom Felde geſtellten und automatiſch geſperrten Spieler Lindemann von Ludwigshafen wurde auch der Phönix⸗ Spieler Ullrich wegen Tätlichkteiten gegen den Eintracht⸗Verteidiger Conrad ab ſofort geſperrt. Schiedsrichter Wengrizyk(Worms), dem Lei⸗ ter des Treffens, wurde mit ſofortiger Wirkung die Ausübung jeglicher Schiedsrichter⸗Tätigkein verboten. Die Wertung des Spiels, das von Ludwigshafen mit:2 gewonnen wurde, wird vorläufig bis zum endgültigen Urteilsſpruch ausgeſetzt. Das endgültige Urteil wird durch den Führer des Bezirks Saar, Dr. Dillmann (Saarbrücken) erlaſſen. Ein Hockey⸗Gauſpiel in Mannheim Die Gaugruppe Baden/ Württemberg hat einen Hockeykampf mit dem Gau Südweſt ver⸗ Oberſt Loerzers Abſchied vom DV Oberſt Loerzer inmitten der Führer der Luftſport⸗Landesgruppen während der Abſchiedstagung im Luftſport⸗ verbandshaus Berlin. Der Reichsluftſportführer tritt am 1. November auf Beſehl des Reichsminiſters der Luftfahrt in das Reichsluftfahrtminiſterium über, um hier an einer höheren Stelle Verwendung zu finden. Sein Nachfolger iſt Oberſt Mahnke, bisher Kommandeur der Fähnrichſchule Eiche Klefers Abſchied von dentfchland Die amerikaniſchen Schwimmer Kiefer, High⸗ land und Brydenthal beendeten am Mittwoch⸗ abend im Leipziger Weſtbad vor 1400 Zu⸗ ſchauern ihre ſo erfolgreich verlaufene Deutſch⸗ landreiſe. Kiefer, der in Deutſchland verſchie⸗ dene neue Weltbeſtleiſtungen aufſtellte, begei⸗ ſterte auch die Bewohner der Meſſeſtadt, ohne daß er Rekord ſchwamm. Er gewann die 100⸗ Meter⸗Rücken in:07.4 Minuten gegen Hans Schwarz(Wünsdorf) und Schlauch(Gera). Zu dem erwarteten Zweikampf zwiſchen dem neuen deutſchen Rekordmann Gerſtenberg und Kiefer kam es allerdings nicht, da der Magdeburger verhindert war. Die Ergebniſſe waren: 160⸗Meter⸗Rücken: 1. Kiefer(USA):07.4 Minuten; 2. Hans Schwarz(Wünsdorf):09.1 Min.; 3. Schlauch(Gera):10.3 Min.; 4. Schu⸗ mann(Leipzig):15.1 Min.— 100⸗Meter⸗Frei⸗ ſtil: 1. Highland(USA) 59.9 Sek.; 2. Heiko Schwarz(Magdeburg):00.9 Min.; 3. Baudiſch (Leipzig):05.2 Min.; 4. Lehmann(Leipzig) :06.4 Min.— 100⸗Meter⸗Bruſt: 1. Brydenthal (USa):13.7 Min.; 2. Sietas(Hamburg) :15.8 Min.; 3. Stürze(Leipzig).23.5 Min. —%¼100⸗Meter⸗Lagenſtaffel: 1. USA:23.5 Min.; 2. Deutſchland:28.2 Min.; 3. Leipzig :48.9 Min. Eine begrüßenswerte Verfügung Der Bezirk Pfalz im Fußballgau Südweſt durfte bisher zu den Gauliga⸗Aufſtiegsſpielen nur einen Vertreter ſtellen, obwohl er zwei zahlenmäßig und auch in bezug auf die Spiel⸗ ſtärke recht ſtarke Staffeln aufzuweiſen hat. Auf Befürwortung des Gaues hat nun der Bundes⸗ führer entſchieden, daß in Zukunft die bei⸗ den Abteilungsmeiſter der Bezirks⸗ klaſſe Pfalz an den Aufſtiegsſpielen zur Gau⸗ liga teilnehmen können. Welthild(M) einbart, der am Sonntag, 24. November, in Mannheim ausgetragen wird. Ein öim vom vadiſchen Hauien Erſtaufführung in Kehl am 2. November Seit Jahren ſchon hat die Deutſche Turner⸗ ſchaft den Film als ein wichtiges Werbemittel in ihren Arbeitsbereich aufgenommen und ge⸗ fördert. Bekannt geworden ſind eine Reihe aus⸗ ezeichneter Lehrfilme, aber auch jene großen ilme vom Deutſchen Turnfeſt in Stuttgart oder von der Saarland⸗Treueſiaffel. Naturge⸗ mäß hat man auch immer große Ereigniſſe der Turnerſchaft im Bild feſtgehalten und ſo hat die DT als Fachamt I im Reichsbund für Lei⸗ besübungen auch beim erſten Gaufeſt des Reichsbundes in Karlsruhe einen Film herſtel⸗ len laſſen. Dieſer Film iſt ausgezeichnet aus⸗ gefallen und wird am Samstag, 2. November, in Kehl während des Begrüßungsabends an⸗ läßlich der 2. Badiſchen Meiſterſchaften im Ge⸗ räteturnen zur Uraufführung gelangen. Gau⸗ führer Dr. Fiſcher wird die einleitenden Worte ſprechen. Der Termin für dieſe Aufführung iſt beſonders gut gewählt, da in Kehl zahlreiche Turner und Turnerinen aus ganz Baden ver⸗ ſammelt ſind. un die Olmopichen Epiele 1940 Rom hat nicht verzichtet Japaniſchen Meldungen zufolge ſollte bekannt⸗ lich Rom die Bewerbung auf Ausrichtung der Olympiſchen Spiele 1940 zugunſten Japans, d. h. alſo Tokios, verzichtet haben. Ueber Brüſſel erfahren wir allerdings vom Präſidenten des Internationalen Olympiſchen Komitees, Graf Baillet⸗Latour, daß ein offizieller Verzicht vom Italieniſchen Olympiſchen Komitee noch nicht eingegangen iſt. Auch beim Büro des ICC in Lauſanne iſt eine italieniſche Erklärung in die⸗ ſer Richtung noch nicht abgegeben worden. Graf Baillet⸗Latour erklärte außerdem, daß bei einem Verzicht Roms Tokio noch keineswegs Ausrichter der Olympiſchen Spiele 1940 ſei. Die finniſche Hauptſtadt Helſingfors bleibe ein eben⸗ ſo ausſichtsreicher Anwärter. — Mit der goldenen Ehrenadel des Deutſchen Leichtathletikverbandes wurde Kreisfachamts⸗ leiter Karl Haas(Kort) ausgezeichnet. Karl Haas hat ſich um die badiſche Leichtathletik im allgemeinen und um die Durchführung der Of⸗ fenburger Hallenſportfeſte im beſonderen ſehr verdient gemacht. * Um rund 40 000 Mitglieder iſt die DT ſeit dem 1. Januar 1935 weiter angewachſen, ſo daß ſie jetzt nahezu 1,8 Millionen Mitglieder zählt. Haudball im Dientke der Voiksgemeimschot Die Winterhilfsſpiele im Bezirk Anterbaden Der kommende Sonntag, der 3. November, ſteht für das ganze Deutſche Reich im Hand⸗ ballager im Zeichen der Winterhilfe. Für die⸗ ſen Tag wird der Vereinsgedanke, der Kampf um die Punkte, ausgeſchaltet. In möglichſt zug⸗ träftigen Repräſentationskämpfen wirten die Spieler nur für die große deutſche Volksge⸗ meinſchaft. Auch im Bezirk Unterbaden ſind eine ganze Reihe intereſſanter Spiele angeſetzt, denen bei recht ſchönem Wetter ein ſehr guter Beſuch zu wünſchen iſt. Alle Spiele finden mittags 3 Uhr ſtatt und liegen räumlich ſo, daß ſie ſich gegenſeitig nicht ſtören. Nachſtehende Spiele ſind angeſetzt: In Mannheim(Platz des TV von 1846): VfR⸗ Jugend— Polizei Darmſtadt. In Viernheim: 13.45 Uhr: Jugendkomb. Ami⸗ citia/ TV— Käfertal/ TV Waldhof. 15.00 Uhr: Komb. Amicitia/ TV— Komb. Kä⸗ fertal/ Waldhof und Sandhofen. In Seckenheim: 13.45 Uhr: Komb. Germania/ Reichsbahn/ Vfe— Tbd. Seckenheim Rheinau/ Germania Friedrichsfeld. 15.00 Uhr: TV Seckenheim— Komb. TV eFried⸗ richsfeld/ Neckarau. In Ladenburg: 13.45 Uhr: TSp Ladenburg Neckarhauſen— Wieblingen(Jug.). 15.00 Uhr: TSp Ladenburg/ Neckarhauſen— Edingen/ Wieblingen. In Schwetzingen oder Ketſch: 13.45 Uhr: Ju⸗ gend Keiſch— SpV Schwetzingen. 15.00 Uhr: Tgde Ketſch— Komb. SpV und TV'Schwet⸗ zingen/ TV Eppelheim. In Hockenheim: 13.45 Uhr: Jugend komb.⸗Hok⸗ kenheim— Komb. Oftersheim. 15.00 Uhr: Komb Hockenheim— Komb. Oftersheim. In St. Leon: 13.45 Uhr: Jug. komb. St. Leon — Komb. Neulußheim/ Reiling. 15.00 Uhr: Komb. St. Leon— Komb. Rot/ Neulußheim. In Nußloch: 13.§45 Uhr: Jugend komb. Nußloch — Rohrbach/ Wiesloch. 15.00 Uhr: TSV Nußloch— Komb. Wiesloch/ Rohrbach/ St. Ilgen/ Kirchheim. In Ziegelhauſen: 13.45 Uhr: Komb. Tbd. Tg. Heidelberg— Neckarſteinach Ziegelhauſen 2. 15.00 Uhr: Komb. Ziegelhauſen/ Schönau— Komb. Handſchuhsheim/ PSW Heidelberg. In Weinheim: 13.45 Uhr: Jugend komb. Wein⸗ heim— Komb. Leutershauſen/ Großſachſen. 15.00 Uhr: Komb. Weinheim— Komb. Leu⸗ tershauſen/ Laudenbach. Am beſten kommt dabei Mannheim weg. Der badiſche Meiſter SV Waldhof wird auf dem VfR⸗ oder 46er⸗Platz auf eine ſtarke Mann⸗ heimer Städtemannſchaft treffen, die augen⸗ blicklich noch nicht feſtſteht. Vorgeſehen iſt eine Zuſammenſtellung aus dem VfR, dem TV1846 und dem Poſtſportverein. Unſeres Erachtens wäre der kommende Sonntag eine hervorra⸗ gende Gelegenheit, der Städtemannſchaft die Gaumannſchaft gegenüberzuſtellen, um ſo für den Kampf gegen Brandenburg acht Tage ſpä⸗ ter gerüſtet zu ſein. Recht ſpannende Kämpfe werden ſchließlich auch in Weinheim, Secken⸗ heim und Ziegelhauſen ſteigen. Man kann je⸗ denfalls feſtſtellen, daß das Programm des näch⸗ ſten Sonntag in jeder Hinſicht erſtklaſſig iſt. Forkx“ otUrscue sENZZINUNd PEROtEUM- SESEILscHAfT M. b. E. Zeclien- acclinen Schmitt a Wagner NHonnheim, E 7. 2- Tel. 24817 werbt alle fürs MB Zwangsverſteigerung Samstag, den 2. November 1935, vorm. 10 Uhr, werde ich in Qu 6, 2, Pfandlokal, gegen bare Zahlung imſgrün, entfl. 1 Küchen 3 Neudeck, Gemeindevollzieher. (1749“% — Natheusbogenl? ——— Valeasifia Mitt. ollſtreckungswege öffentl. verſteigern: od. abz. g. gt. Bel. büfell Lg. Rölterſtt 1, I, 2 Es Hai sici allmäßhlic5 Herumoesprochen- Kleinanæeligen im„HB“ kosfen nur wenig docßſ nugen sie viel 1I as——— wir ſind im groͤßten Eroberungsfeloͤzug der weltgeſchichte begeiffen, nämlich, wir erobern uns unſer deutſches volk. Aodolf hitler, o. Ortober 1033. abne Můmi n 7 au 6 l ab, 7 zn Rͤͤlla —— 41. een e e en 2+ raiſhee, Votenb Jumu i Anu, villun, Mour ſiſinenun, zue Vnnonqůnoy ůᷣnNι“ aobιιν Dn, fia, nun, vun, hi Toroyn, qum, cbnůlſinn Volba, Zomnmu, zm ain Ogfar ere, lilun. Joqo lm golſve ſas l0b Shzlor Sin Aenz Kaiu, n cho Kfaf dob Noibos dos dol: en Frib fahenn dx chnee Koryb fahenn zum Tage der erſten Reichsſtraßenſammlung ergeht an alle Angehörigen unſerer großen deutſchen Schickſalsgemeinſchaft ger Ruf zu größter Einſatzbereitſchaft. An dieſem Tage kommen zu Dir, deutſche bolksgenoſſin, und zu Dir, deutſcher Jolksgenoſſe, mit der Büchſe in der hand die S⸗Männer und SZ⸗Führer, die SS⸗Männer und SS⸗Führer ſowie die NShgl⸗Männer und NSKlR⸗Führer. ie haben in den harten jahren des Rampfes unter Beweis geſtellt, daß ſie ſtets auch ungerufen ihre Pflicht im Dienſte an der Holksgemeinſchaft vorbildlich erfüllt haben. Jede deutſche bolksgenoſſin und jeder deutſche bolksgenoſſe ſollte es daher am 3. KNovember 1035 Ar ſeine pflicht erachten, durch Opferfreucdigkeit die berbundenheit mit dieſen treuen fämpfern Adolf hitlers unter Zeweis zu ſtellen. Freucigen herzens ſoll die Gabe fließen. 50, wie für jeden Nationalſozialiſten das Winterhilfswerk eine ſtolze herzensangelegenheit t, ſo muß jeder deutſche Mann und jede deutſche Frau durch die Tat beweiſen, daß ſie ſich in die Schickſals⸗ gemeinſchaft unſeres bolkes ſelbſtlos eingliedern und es ſich zur Ehre anrechnen, bewußt ein Opfer bringen zu dürfen. ſeder ſoll ſo zu ſeinem Teil wenigſtens in beſcheicenem ſſlaße den Männern den Dank abſtatten, die die Garanten waren, ſind und bleiben werden für · die Durchdringung des ganzen Deutſchen bolkes mit der nationalſozialiſtiſchen jdee. Jo kuch die Männer im braunen und ſchwarzen Ehrenkleid begegnen, da legt freudig unc gern kEuer kleines Opfer guf den Altar des baterlandes nieder. Wie fagte doch der§ührer bei der Eröffnung des Winterhilfswerkes? „Du ſollſt Opfer bringen, du ſollſt geben“ ◻ 2 7 Du haſt nie den funger 2 Das nationalſozialiſfiſche Jdeal i In/ ——— 2 77 der Dolksgemeinſchaſt iſt eine Du wiſſen, wie läſtig erſt der 8 ee 7 567 —— A gewaltige Realität! das erſte Sammelabzeichen des wom 5 5 ——— 5 3 —————————————————. ——————————————————————————————————————————————————————————— ——————————— — ——— 5——— — ——— —— ———— * MunWin „Hakenkreuzbanner“— Seite 12 die Wirtſchaftsſeite X Nr. 504— 1. November 1935 Banken ſind Betreuer des Volksvermögens Wachſende Aufgaben und Verantwortung des Bankgewerbes/ Kapitallenkung für die Arbeitsbeſchaffung Eine maßgebende Perſönlichkeit im Bank⸗ weſen ſtellte uns nachſtehenden Aufſatz zur Verfügung, in dem Anſchauungen über das Bankgewerbe aus früherer Zeit entgegenge⸗ treten werden. Gleichzeitig gibt der Aufſatz Aufſchluß über die große Bedeutung der Ban⸗ ken als Mittel des Aufbaues. Die Schriftleitung. a˙ Die treibende Kraft allen Wirtſchaftens iſt der Menſch— eine Ertenntnis, der erſt der Natio⸗ nalſozialismus wieder volle Geltung verſchafft hat. Nicht die Materie, die Maſchine, das Kapi⸗ tal oder die Organiſationen, ſo bedeutungsvoll jedes einzelne für einen guten Zuſammentlang im Geſamtwirtſchaftsprozeß auch ſein mag, ſind ausſchlaggebend, ſondern der denkende Menſch, der allem dieſem Leben einhaucht, der ſie zweck⸗ mäßig nutzt, der Form und Materie geſtaltet! Dieſe Erkennmis hat in der Nachtriegszeit viel⸗ fach falſchen Anſchauungen weichen müſſen, die in der Materie, dem„Unternehmen an ſich“, der„Organiſation“ die treibenden Kräfte allen Geſchehens ſahen. Man war der Auffaſ⸗ ſung, daß die Wirtſchaft eine Ausdehnung und einen inneren Grad der Sättigung erreicht hatte, daß es keinerlei von kaufmänniſchem Wagemut und kühner privater Initiative ge⸗ tragenen Handelns mehr bedurfte, ſondern daß eine rein verwaltungsmäßige, die Dinge weni⸗ ger mehrende, ſondern vor allem zuſammenhal⸗ tende Tätigkeit genüge. Von dieſer Meinung war es nur ein Schritt weiter bis zu der Auf⸗ faſſung, daß der Sektor der geſamten deutſchen Wirtſchaft, welcher für die Betreuung durch die kaufmänniſch geleiteten Banken in Frage komme, allmählich immer kleiner werde, während der Einfluß der mehr verwaltungsmäßig orientier⸗ ten Inſtitute der öffentlichen Hand wie der un⸗ ter öffentlicher Kontrolle ſtehenden Sparkaſſen und ähnlicher Inſtitute nach und nach größer werden würde. Die Bemühungen der Banken, ſich das Vertrauen ihrer Kundſchaft zu erhalten und dasjenige neuer Kreiſe zu erwerben, ſeien ein ausſichtsloſer Verſuch, gegen den Strom zu ſchwimmen. Die wichtige Rolle der Banken Die wirtſchaftlichen Tatſachen und beſonders die Aufgaben, die der nationalſozialiſtiſche Staat gerade dem Bankweſen zur Durchführung der im Intereſſe des deutſchen Wiederaufbau⸗ werts notwendigen Maßnahmen zugewieſen hat, beweiſen, wie ſchief und einſeitig obige Ge⸗ dankengänge ſind. Produktion und Handel, Her⸗ ſtellung, Vertrieb und Abſatz der Waren haben immer Hand in Hand gearbeitet, ſie waren die tragenden Säulen jeder Wirtſchaftsepoche, früher und auch heute noch. Ebenſo unzweifelhaft ſteht aber auch die Rolle feſt, die das Bankweſen im Wirtſchaftsablauf ſpielt. Früher wie heute iſt eine Wirtſchaft undenkbar, die auf die Mithilfe der Banken verzichtet, denn deren Exiſtenzberech⸗ tigung liegt ja gerade in der Finanzie⸗ rung des Güterumlaufs, in der Zur⸗ verfügungſtellung von Krediten, die vielfach erſt Beginn, Ablauf und Abſchluß der Produktion ſowie die vielſeitige Tätigkeit des Handels bis zum Abſatz der Ware an den letzten Verbrau⸗ cher ermöglichen. Nur— und hier iſt der Grund für die häufige falſche Beurteilung der Dinge zu ſuchen— von dieſer ſo wichtigen Tätigkeit der Banken, die keineswegs nur„Verwaltungs⸗ kunſt“, ſondern ſchöpferiſche Initiative bedingt, hört und ſieht man wenig. Es iſt doch wirklich ſo: Wenn die Induſtrie eine Ausſtellung oder Meſſen umfaſſender Art und dergleichen eröff⸗ net, ſo zeigt ſie den zuſammenſtrömenden Zehn⸗ tauſenden von Intereſſierten das imponierende, gewaltige Bild ihrer Leiſtungen eben anhand ihrer Ausſtellungsobjekte. Da iſt ſelbſt der blu⸗ tigſte Laie zu überzeugen und in ſtaunende Ehrfurcht zu verſetzen und das mit vollem Recht, denn die Erzeugniſſe unſerer Induſtrie ſind Meiſterwerke der Technik, des denkenden Geiſtes und der ſchaffenden, formenden Hand. Oder aber: ein Ozeanrieſe verläßt den Helgen, gleitet zu Waſſer; Tauſende ſind Zeuge, nehmen das Wunderwerk in Augenſchein und loben die Herſtellerfirma. Das iſt recht und billig ſo: aber wer ſpricht davon und denkt auch nur darüber nach, welchen Anteil das Bankweſen an dem Gelingen des Wunderwerkes hat? Wer würdigt die Arbeit, die notwendig iſt, die früher als alles Planen, Berechnen, Konſtruieren und Her⸗ ſtellen zu erfolgen hat, nämlich diejenige der Bereitſtellung der nötigen Mittel, der Kredite, ohne die kaum eine Arbeit ange⸗ fangen, kaum ein Werk vollendet werden kann? Ja, iſt es nicht häufig ſo, daß die Induſtrie we⸗ gen ihrer Erzeugniſſe gelobt wird, für deren Finanzierung man die Banken tadelt? Die Oel der Wirtſchaft Keine moderne Wirtſchaft kann der Kredite entbehren; dieſer Satz gilt immer und überall. Die Formen ſeiner Gewährung, ſeiner Auf⸗ bringung, ſind dem Wandel der Zeiten, den Strukturänderungen der Wirtſchaft unterwor⸗ fen. Vor 1914, vor der großen Kapitalvernich⸗ tung durch den Krieg und Inflation, vollzog ſich der Ausgleich zwiſchen Kapitalnachfrage und Kapitalangebot reibungslos über die Börſe und die Finanzinſtitute. Man brauchte ſich über die Deckung des Kreditbedarfs der Wirtſchaft keine allzugroßen Sorgen zu machen, denn jedes kreditwürdige Unternehmen konnte ſo bedient werden, wie es ſeine Finanzlage erforderte. Es ſei nur daran erinnert, daß z. B. von 1907 bis 1913 in Deutſchland im Durchſchnitt jährlich 732 Millionen Mark Aktien, rund 400 Millionen Induſtrie⸗Obligationen und etwa 900 Millionen Mark Pfandbriefe auf den Markt und unter⸗ gebracht werden konnten. Wie allbekannt, haben ſich infolge der Ver⸗ engung der Kapitaldecke andere Formen der Aufbringung und Gewährung von Krediten herausgebildet. Hingewieſen ſei hier nur auf die Finanzierung der Arbeitsbeſchaffung durch den Staat, an die Vorfinanzierung des Wirtſchafts⸗ aufſchwungs, wobei den Banken die außer⸗ ordentlich wichtige Aufgabe zufällt, dieſe Vor⸗ finanzierung allmählich in eine endgültige Kon⸗ ſolidierung zu überführen. Das der Wirtſchaft anfanas vom Staat zur Verfüguna geſtellte Geld zirkuliert, bewegt Räder und Arme, ſetzt ſich in Kaufkraft um, erhöht den Güterumlauf und ſtrömt letzten Endes in Form von Kredit⸗ rückzahlungen, Spareinlagen und dergl. wieder bei den Finanzinſtituten zuſammen. Von dieſem Sammelbecken aus pumpen dieſe es wieder in die Wirtſchaft hinein, beleben ſie, regen ſie an und ſchließen ſo den Kreislauf mit dem Ergeb⸗ nis, daß der Wirtſchaftsmotor auf immer höhere Touren kommt, immer mehr Köpfe und Hände beſchäftigt werden können. Dies alles bedeutet nun keineswegs, wie die zu Anfang wiedergegebene Meinungsäußerung annimmt, daß das Betätigungsfeld der Banken immer mehr eingeengt, daß die Arbeitsweiſe „weniger kaufmänniſch als verwaltungsmäßig korrekt“ wird. Insgeſamt geſehen, muß man feſtſtellen, daß gerade heute, da das Kreditvolu⸗ men begrenzt, die Finanzierungsmöglichkeit eingeengt iſt, im Bankgewerbe weitaus größte Initiative und kaufmänniſch exakte Kalkulation erforderlicher iſt als je zuvor. Die Bedeutung des ſchößferiſchen Menſchen rückt auch hier wie⸗ der in den ihm gebührenden Vordergrund. Im Bewußtſein ihrer großen Verantwortung dem Staat, als„dem Befehlshaber in der Ar⸗ beitsſchlacht“ gegenüber, laſſen es ſich die Ban⸗ ken als Betreuer großer Teile unſeres Volks⸗ vermögens deshalb auch ganz beſonders ange⸗ legen ſein, durch weiteſtgehende Ausbildung und Schulung ihrer leitenden und ausführenden Mitarbeiter ein Höchſtmaß an Leiſtungsfähigkeit zu erreichen. 1 Million Tonnen Getreide warten auf die Ernte Hochzuchtſaat als Mittel des Mehrertrags/ Aufgaben des Nährſtandes In Goslar fand die diesjährihe Tagung des Reichsverbandes der Deutſchen Pflan⸗ zenzuchtbetriebe ſtatt, auf der der Verbands⸗ vorſitzende, der Stabsleiter der Reichs⸗ hauptabteilung II des Reichsnährſtandes, Dr. Krohn, einen Bericht über das erſte Ge⸗ ſchäftsjahr gab. Im Hinblick auf die Be⸗ deutung, die der Arbeit des Verbandes im Rahmen der Erzeugungsſchlacht zukommt, veröffentlichen wir nachſtehenden Aufſatz aus ſachverſtändiger Feder. Die Schriftleitung. Die deutſche Pflanzenzucht hat ſich in den Nachkriegsjahren im weſentlichen in die Breite entwickelt, d. h. ſie ſah ihre Hauptaufgabe mehr darin, immer mehr neue Sorten mit hoch⸗ klingenden Namen auf den Markt zu bringen, anſtatt die alten bewährten Sorten weiterzu⸗ entwickeln und nur dann neue Sorten heraus⸗ zubringen, wenn ſie die alten ſowohl an Er⸗ trägen als auch an Güte übertrafen. Daraus mußte ſich zwangsläufig innerhalb von wenigen Jahren eine ungeheure Sortenviel⸗ heit entwickeln, die viele Bauern und Land⸗ wirte, trotz beſter Erkenntnis, davon abhielt, hochwertiges Saatgut zu verwenden. Ehe der Reichsnährſtand daher daran gehen konnte, nur noch den Vertrieb von Hochzuchtſaatgut zuzu⸗ laſſen, war es unbedingt notwendig, auf dem Sortengebiet zu einer Bereinigung zu kommen. Dieſe Bereinigung, in der Gefolge Tauſende von Sorten von der Bildfläche verſchwunden ſind, iſt jetzt bei den landwirtſchaftlichen Kul⸗ turen im weſentlichen beendet, während ſie bei den gärtneriſchen Kulturen noch mitten in der Entwicklung begriffen iſt. Aufgaben der Saatgutwirtſchaft Mit der Sortenbereinigung allein wäre jedoch noch nicht viel erreicht. Es kommt nun davauf an, den fünf Millionen landwirtſchaftlichen Betrieben das Saatgut von den nach der Be⸗ reinigung übrig gebliebenen Sorten in beſter äußeren Beſchaffenheit und zu einem tragbaren Preiſe zur Verfügung zu ſtellen. Hier liegt eine der Hauptaufgaben des nach der Gründung des Reichsnährſtandes ins Leben gerufenen Reichs⸗ verbandes der Deutſchen Pflanzenzuchtbetriebe, dem alle Pflanzenzüchter ohne Ausnahme an⸗ gehören. Insbeſondere gehört zu den Aufgaben des Reichsverbandes die Ausarbeitung ſämtli⸗ cher Güte⸗ und Lieferungsvorſchrif⸗ ten für Saatgut, die für alle Mitglieder bindend ſind. Auf Grund dieſer Vorſchriften iſt in Zukunft auch die äußere Güte, wie Sortie⸗ rung, Reinheit, Keimfähigkeit uſw. bei Hoch⸗ zuchtſaatgut in jeder Weiſe gewährleiſtet. Lie⸗ ferungen, die den Anſprüchen, die man an Hoch⸗ zuchtſaatgut billigerweiſe ſtellen muß, nicht ent⸗ ſprechen, führen zum Ausſchluß des Züchters aus dem Reichsverband, wodurch die Anerken⸗ nung und weitere Erzeugung von Saatgut ausageſchloſſen ſind. Nachdem die Sortenbereinigung durchgeführt und durch die Gründung des Reichsverbandes Vorſorge getroffen iſt, daß der Bauer und Land⸗ wirt nur hochwertiges Sgatgut zu angemeſſenen Preiſen erhält, kam es darauf an, durch einen letzten Schritt auch noch zu erreichen, daß dieſes beſte Saataut allgemein angebaut wird. Dieſem Zwecke dient die Verordnung über Saataut vom 26. März 1934. Sie beſtimmt u.., daß z um Handel als Saatgut nur noch die vom Reichsnährſtand anerkann⸗ ten Sorten vertrieben werden dürfen. Da⸗ mit ſind ſämtliche Vorausſetzungen dafür ge⸗ ſchaffen, um auf dem ſchnellſten Wege zu einer Erhöhung unſerer Erzeugung, ſoweit ſie vom Saatgut abhängt, auf der geſamten zum An⸗ bau zur Verfügung ſtehenden Fläche zu kom⸗ men. Angenützte Reſerven Welche Mehrerträge ſich allein durch die Ver⸗ wendung von Hochzuchtſaatgut im großen Durch⸗ ſchnitt erzielen laſſen, ſoll nun an einigen kleinen Beiſpielen gezeigt werden. Auf Grund zahlreicher Verſuche kann man damit rechnen, daß es durch die Verwendung von Hoch⸗ zuchtſaatgut möglich iſt, je Hektar et wa drei Doppelzentner Getreide mehr zu ernten. Bei einer Geſamtanbau⸗ fläche von etwa zwölf Millionen Hektar Ge⸗ treide im Jahre 1934 dürfte es demnach allein durch die ausſchließliche Verwendung von Hoch⸗ zuchtſaatgut möglich ſein, 36 Millionen Doppel⸗ zentner, gleich 3,6 Millionen Tonnen Getreide im Jahre, mehr zu ernten. Selbſtverſtändlich wird ſich dieſer Mehrertrag ſo gut wie nie er⸗ zielen laſſen, da ja im günſtigſten Fall ſtets nur ein beſtimmter Teil der Anbaufläche, et wa 25 bis 30 Prozent, mit Hochzuchtſaatgut aus fremden Saatzuchtbetrieben bebaut werden dürfte, Trotzdem alſo von dieſer Zahl ein gewaltiger Abſtrich zu machen iſt, iſt es einmal gut, ſich zu vergegenwärtigen, welche ungenützten Reſerven noch in unſerem deutſchen Boden ruhen und daß es nur einer intenſiven Aufklärung bedarf, ſie langſam, aber fortlaufend zum Fließen zu bringen. Zum anderen würde aber auch die Verwendung von Hochzuchtſaatgut auf nur 75 Prozent der Ge⸗ treideanbaubflächen bereits einen Mehrertrag —— rund 900000 Tonnen Getreide im Jahre edeuten. Auch Kartoffelanbau ſteigerungsfähig Aehnlich liegen die Dinge bei den Hackfrüch⸗ ten, den Hülſenfrüchten, den Futterpflanzen, den Oel⸗ und Gemüſepflanzen uſw. So iſt es z. B. durch die Verwendung von anerkanntem Kar⸗ toffelpflanzgut auf Grund von zahlreichen Kar⸗ toffelanbauverſuchen durchaus möglich, etwa 25 Doppelzentner je Hektar mehr zu ernten. Bei einer Geſamtanbaufläche von etwa drei Millio⸗ nen Hektar Kartoffeln im Jahre 1984 würde dies einen Mehrertrag von rund 75 Millionen Doppelzentner, gleich 7,5 Millionen Tonnen, Kartoffeln im Jahre bedeuten. Selbſtverſtänd⸗ lich unterliegen auch dieſe Zahlen den gleichen Einſchränkungen wie beim Getreide. Aus den wenigen genannten Zahlen dürfte auch zugleich die gewaltige Bedeutung des Saatgutes für die Erzeugungsſchlacht hervor⸗ gehen. Gelingt es, den deutſchen Bauern und Landwirt immer mehr von der Bedeutung ein⸗ wandfreien Saatgutes für die Ertragsſteigerung zu überzeugen und ihn dazu zu bringen, weit⸗ gehend Hochzuchtſaatgut zu verwenden, dann ſind wir wieder einen erheblichen Schritt zur Nahrungsfreiheit des deutſchen Volkes und da⸗ mit dem Endziel der Erzeugungsſchlacht näher Die Maßnahmen des Reichsnährſtandes und die Arbeiten des Reichsverbandes haben die Grund⸗ lagen dafür geſchaffen, daß es in abſehbarer Zeit gelingen muß, das geſteckte Ziel zu er⸗ reichen. Wir alle ſetzen das Vertrauen in den deutſchen erfest nach Schriesheim Ssonntag, den 3. November 1 Weinausschank im historischen Zehntkeller Kegelbahn E Schießbude Hehnenstechen Glũcłsbuden Volkstönze Bauern, daß er, nachdem ihm die Handhaben zur Erreichung des Zieles gegeben ſind, die Waffen auch gebrauchen wird, um dadurch dem endgül⸗ tigen Siege näher zu kommen. Daß dieſes Ver⸗ trauen nicht getäuſcht wird, beweiſen die dies⸗ jährigen Abſatzzahlen für Hochzuchtſaatgut be“ der Wintergerſte. Während in früheren Jahren nur etwa 2 bis 3 Prozent anerkanntes Saat⸗ gut verwendet wurden, konnten in dieſem Jahre nach Beginn der Erzeugungsſchlacht bereits 16 Prozent des geſamten Saatgutbedarfes mit anerkanntem Hochzuchtſaatgut gedeckt werden. Wahrlich ein ermutigender Erfolg, Kürze weitere folgen werden. Dr. E. Schneider. Getreide Mannheimer Getreidegroßmarkt Weizen: 76—77 Kilo, Preisgeb. w14 p. Ort. 1935 19.80, w/ 15 19.90, w16 20.00, wi17 20.10, w19 20.40, w 20 20.60 RM. Ausgleich plus 40 Pfg.— Roggen: 71—73 Kilo, Preisgeb. 14 p. Oktober 1935 16.20, K 15 16.30, K 18 16.70, K 19 16.90 RM. Ausgleich plus 40 Pfg.— Gerſte: Braugerſte, inl. (Ausſtichware über Notiz) 21—23; Induſtriegerſte, je nach Hektolitergewicht 20.50—21.50.— Futter⸗ gerſtee: 59—60 Kilo, Preisgeb. G 7 p. Okt. 1935 16.10, 68 16.40, G 9 16.60, G 11 16.90 RM. Aus⸗ gleich plus 40 Pfg. Qualitätszuſchläge für jedes Kilo je Hektoliter über Durchſchnitt bis 68 Kilo einſchl. .10 p. 100 Kilo, über 68 Kilo.15 RM p. 100 Kilo. Futterhafer: Preisgeb. U 11 p. Okt. 1935 15.50, H 14 16.00, H 17 16.50 RM. Ausgleich plus 40 Pfg. Qualitätszuſchläge für jedes Kilo je Hektoliter über Durchſchnitt.10 RM. Induſtriehafer 19—20; Raps, inl., ab Station 32 RM.— Mühlennachpro⸗ dukte: Weizenkleie, Preisgeb. w14 10.30, w 15 10.35, wW 16 10.40, w17 10.45, w 19 10.60, w 20 10.70 RM. Roggenkleie, Preisgeb. R 14 10.10, K 17 10.40, R 19 10.50 RM. Weizenfuttermehl 13.50 RM. Weizennachmehl 17.00 RM. Ausgleich plus 30 Pfg., dazu 5 Pfg. Vermittlergebühr.— Sonſtige Futterartikel: Erdnußkuchen, prompt, Feſtpr. ab Fabrik mit Waſſeranſchluß 16.90; Soyaſchrot, prompt 15.70; Rapskuchen, inl. 13.70, do. Ausl. 14.20; Palmkuchen 15.40 RM. Ausgleich plus 40 Pfg. Ko⸗ koskuchen 17.40; Seſamkuchen 16.10 RM; ohne Waſſer⸗ anſchluß Leinkuchen 17.30, Ausgleich plus 20 Pfg.: Biertreber, mit Sack 17.00—17.50; Malzkeime 16.00 bis 16.50; Trockenſchnitzel, Fabrikpr., loſe, Okt..40; Rohmelaſſe, loſe, Okt..00; Steffenſchnitzel, loſe, Okt. 10 RM. Ausgleich plus 35 Pfg.— Rauhfutter: Wieſenheu, loſe, neues.25—.25; Rotkleeheu.00 bis.50; Luzernkleeheu.25—.25 RM. Stroh: Preß⸗ ſtroh, Roggen⸗Weizen.50—.80, Hafer⸗Gerſte.75 bis .00; geb. Stroh, Roggen⸗Weizen.50—.00, Hafer⸗ Gerſte.40—.830 RM. Für Weizen und Roggen gelten die Zu⸗ und Abſchläge auf Grund der reichs⸗ geſetzlichen Regelung. Die Preiſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim ohne Sack, Zahlung netto Kaſſe in Reichsmark bei Waggonbezug. Mehlnotierungen; Weizenmeht: Preis⸗ gebiet Baden 14, 15, 16, 17, Type 790 aus Inlands⸗ weizen per Oktober 28.10, per November 28.20, Preis⸗ gebiet 19 per Oktober 28.45, per Nov. 28.55, Preis⸗ gebiet 20 28.45, per November 28.55. Preisgebiet Pfalz⸗ Saar 19 per Oktober 28.45, per November 28.55, Preis⸗ Reh e ener . Baden 14 Type er November 22.70, 15 22.80, 18 23.35, 19 2350 KM⸗ gebet Pfalz⸗Saar 18 per November 23.30, 19 23.50 RM. Preisgebiet Baden 14 Type 815 per November 23.20, 15 23.30, 18 23.85, 19 24.10. Preisgebiet Pfal⸗⸗Saar per November 18 23.80, 19 24.— RM.— Zu⸗üglich .50 RM Frachtausgleich frei Empfangsſtation gemäß Anordnung der WV. Für Weizenmehl mit einer Bei⸗ miſchung von 10 Prozent Auslandsweizen Aufechlag .50 RM per 100 Kilogramm. Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Roggen⸗ und Weizenmühlen bzw. der neue Reichs⸗ mühlenſchlußſchein maßgebend. Rotterdam, 31. Okt.(Schluß.) Weizen: Nov. 4,.47½, Jan. 4,47½, März 4,30, Mai 430. Mais: Nov. 51½, Jan. 53½, März 54½, Mai 55. Metalle Neue Metallkurspreiſe Nach der Kurspreisfeſtſetzung KP 51 ergeben ſich mit Wirkung ab 31. Oktober folgende Veränderungen: Blei, nicht legiert 21.50—22.50(22—23), Hartblei (Antimonblei) 24—25(24.50—25.50), Feinzink 24—25 (24.25—25.25), Rohzint 20—21(20.25—21.25) RM. Baumwolle Bremen, 31. Okt. Loco 1360. Rhein-Mainische Abendbörse Ruhig An der Abendbörſe herrſchte allgemein ſtarbe Zu⸗ rückhaltung und Geſchäftsſtille. An den Aktienmärkten ergaben ſich verſchiedentlich noch leichte Rückgänge, doch lagen ſichere Bewertungen zunächſt nicht vor. Lediglich IG Farben kamen mit unv. 149½ zur Notiz. Der Rentenmarkt lag ebenfalls völlig ohne Umſatz. Die letzten Mittagskurſe waren behauptet, ſo Altbeſitz mit 113½, Späte Schuldbuchforderungen mit 9½¼½—97½ und Zinsvergütungsſcheine mit 90,85. Auslandsrenten lagen gleichfalls ſehr ſtill. Die Geſchäftsſtille hielt bis zum Schluß in vollem Umfange an und die Kurſe bröckelten überwiegend etwas ab, da allgemein leichte Abneigung beſtand. Etwas feſter lagen nur von Lokalwerten Scheideanſtalt mit 214¼(213). Auch am Rentenmarkt blieben die Kurſe angeſichts der Geſchäftsſtille nicht immer voll be⸗ hauptet, etwas freundlicher lagen jedoch Altbeſitz mit 11336(113½). Auslandsrenten lagen ebenfalls ſtill. Nachbörſe: IG Farben 149—149½, Stahlverein 80)½ bis 81, Schuckert 117/—118/. Amſterdamer Deviſenkurſe Amſterdam, 31. Okt. Berlin 5926, London 724½, Neuyork 14736, Paris 971, Belgien 2481, Schweiz 4788, Italien 1200, Madrid 2015, Oslo 3640, Kopenhagen 3235, Stockholm 3737½, Prag 610. Privatdislontſat 3½—366. Tägl. Geld 3. 1⸗Monats⸗Geld 3½—./. ieeeeeeeeeeee Ece de, üeit heimatverbunden trinkt Schriesheimer Weinl — 27802K Auschõnł der Winzergenosemchòft: im Zehntkeller „Deutscher Kaiser“ und Ratskeller „Goldener Pflug“ 1 ans 7 dem in — —1 —4 Da: duſt. dieſe gabi als wäh kohle nune terſc nicht wiſſe gleic danr daß Ind: 19. l ſenſc Die der wurd land indu wo Holz verw Maſſ fig d mor Lorſch ühn Steil 5 18⁵6 ſiſten Prof herge gani an E ware Verf luſtig dort Der In ſche id techn Fabr geme wurd ſtung Ani ſtellu volle gann von Deut dem nicht ſchrär hatte behag welch desve Geleg benu— zu v Stick All gerſte duſtr aufge ſchutz gand. Maj führe Buch abrüſ Farb⸗ verzi⸗ arbei ſo w wirtſe Selbf Weltf Die dieſen land, Weltr 1929 Es fi aus, Verei Wiſſ Wie deutſc erſtes beſon treffe ſetzt! bauen ſo in und ſpezie chemi nur d ſtem organ haben So p was Ausſt zuwa di e füt heben r 1935 ben zur Waffen endgül⸗ es Ver⸗ ie dies⸗ gut be Jahren Saat⸗ n Jahre bereits fes mit werden. dem in ider. p. Okt. 10, w 19 Pfg.— Oktober 90 RM. rſte, inl. gerſte, je utter⸗ t. 1935 t. Aus⸗ des Kilo einſchl. 00 Kilo. 35 15.50, 40 Pfg. ter über ); Raps, ch pro⸗ 0, W 15 0, W 20 10, R 17 50 RM. 30 Pfa., n ſt i ge Feſtpr. vaſchrot, l. 14.20; zfg. Ko⸗ Waſſer⸗ 0 Pfg.; ne 16.00 kt..40; oſe, Okt. utter: jeu.00 ): Preß⸗ .75 bis „Hafer⸗ Roggen r reichs⸗ ſich per te Sack, onbezug. : Preis⸗ znlands⸗ „Preis⸗ Preis⸗ et Pfalz⸗ „ Preis⸗ ggen⸗ onember disgebiet 50 RM. r 23.20, le⸗Saar uüglich t gemäß ter Bei⸗ luf'chlag ifte ſind ung der Reichs⸗ n: Nov. Mais: ſich mit rungen: Hartblei 24—25 örse rle Zu⸗ märkten ge, doch ediglich iz. Der itz. Die ſitz mit —97½ Srenten vollem viegend beſtand. eanſtalt ben die voll be⸗ ſitz mit 18 ſtill. in 80½ 724½%½, iz 4788, nhagen lontſatz 1/. 278 K —————————— 25 —4 — * Das Tor zur organiſchen Chemie Deutſchland beſitzt die größte chemiſche In⸗ buſtrie der Welt. Man iſt bei uns gewohnt, dieſe Tatſache auf eine beſondere deutſche Be⸗ gabung für chemiſche Dinge zurückzuführen, die als Naturanlage ſomit auch für die Zutunft ge⸗ währleiſtet ſei, ſo wie das etwa bei den Stein⸗ kohlenlagern der Fall iſt. Sicher iſt dieſe Mei⸗ nung nur zum Teil richtig. Denn einmal un⸗ terſcheidet ſich die chemiſche Forſchungsweiſe nicht ſo grundſätzlich von der anderer natur⸗ wiſſenſchaftlicher Gebiete, wo wir nicht die gleiche techniſche Ueberlegenheit beſitzen, und dann iſt es durchaus nicht immer ſo geweſen, daß Deutſchland auf dem Gebiete der chemiſchen Induſtrie den Vorrang hatte. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts und in der erſten Hälfte des 19. lag das Schwergewicht der chemiſchen Wiſ⸗ ſenſchaft und Technit bei anderen Ländern. Die grundlegenden Verfahren zur Fabrikation der Schwefelſäure, der Soda und des Chlors wurden in Frankreich und vor allem in Eng⸗ land erfunden und ausgeübt. Die Steinkohlen⸗ induſtrien nehmen ihren Augang in England, wo man um 1740 zum erſten Male Koks ſtatt Holzkohle bei der Verhüttung der Eiſenerze verwandte. Mit der daraufhin einſetzenden Maſſenproduktion von Koks fielen zwangsläu⸗ fig der Teer, das Leuchtgas und das Am⸗ moniak an, die man in der Folge zu durch⸗ zorſchen begann. 1825 gewann Faradey, der be⸗ zühmte engliſche Phyſiker, das Benzol aus dem Steinkohlenteer, das nachher zum Grundtörper für die ganze Farbſtoffinduſtrie werden ſollte. 1856 endlich wurde von Pedkin, der damals Aſ⸗ ſiſtent bei dem in London Profeſſor Hofmann war, der erſte Teerfarbſtoff hergeſtellt. Das Tor in das weite Land der or⸗ ganiſchen Chemie war geöffnet, und es lag nur an England, es zu durchſchreiten. Die Umſtände waren denkbar günſtig. Geld ſtand in Fülle zur Verfügung und an fähigen unternehmungs⸗ luſtigen Köpfen fehlte es nicht. Trotzdem ſtockte dort die Entwicklung. Der Anfang in Deutſchland In Deutſchland hatte man inzwiſchen im be⸗ ſcheidenen Maße begonnen, ſich ebenfalls der techniſchen Chamie⸗zuzuwenden. Mehrere kleine Fabriten waxen entſtanden, in denen die all⸗ tätigen deutſchen Blick über die Technik Forscherdrano und Leistunqswille führten Zil wunderbaren Endeduinqen Während andere um Oel und Baumwolle Krieg führen, erzeugen wir diese Schötze im eigenen Londe Die Bedeufungꝗ der ciemischen lndustrie für Deutschland/ von Dr. Friedrich Ebel zierten und gefährlichen Verfahren aus dem Laboratorium in die großen Maßſtäbe der Tech⸗ nit überzuführen, wo von der unbedingten Zu⸗ verläſſigkeit der Arbeiter nicht nur das Gelin⸗ gen der Operation, ſondern auch die Sicher⸗ heit des ganzen Betriebes abhängt. Noch andere Gründe allgemeinmenſchlicher Art mögen mit⸗ ſpielen. Man kann jedoch ſagen, daß ſie alle zwar doch die unerläßliche Vorausſetzung, nicht aber der letztlich entſcheidende Grund für das mächtige Gedeihen der chemiſchen Induſtrie in Deutſchland ſind. Der iſt wo anders zu ſuchen, nämlich in der Rohſtoffarmutdes deut⸗ ſchen Bodens, in unſerer Abgeſchnittenheit von allen wichtigen Boden⸗ und Klimaſchätzen der Welt, und in dem Drang unſeres zuſam⸗ mengepferchten Volkes, ſich zu ernähren. Neuland durch Farbſtoffſyntheſen Die wichtigſten Farben der Textilinduſtrie des vorigen Jahrhunderts waren das Krapprot und das Indigoblau. Beide entſtammten Pflanzen, gemein üblichen einfachen Artikel hergeſtellt wurden. Die erſte ſelbſtändige und größere Lei⸗ ſtung gelang im Jahre 1868 der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik mit der Her⸗ ſtellung von künſtlichem Alizarin, dem wert⸗ vollen roten Krappfarbſtoff. Dann be⸗ gann eine Periode wunderbarer Entdeckungen, von denen eine die andere überbot und die es in ihrer Geſamtheit ſo weit brachten, daß Deutſchland beim Ausbruch des Weltkrieges auf dem Gebiet der organiſch⸗chemiſchen Induſtrie nicht nur die Uebermacht, ſondern ein unbe⸗ ſchränktes Weltmonopol beſaß. Das Ausland hatte dieſe Entwicklung mit wachſendem Miß⸗ behagen verfolgt. Als gar der Krieg noch zeigte, welche ungeheure Rolle die Chemie in der Lan⸗ desverteidigung ſpielt, da ſollte die Gelegenheit der Niederlage Deutſchlands dazu benutzt werden, ſeiner Chemie den Todesſtoß zu verſetzen. Stickſtoff als Kriegsgrund Alle chemiſchen Patente wurden von den Sie⸗ gerſtaaten beſchlagnahmt. Gewaltige eigene In⸗ duſtrien wurden mit ſtaatlicher Unterſtützung aufgebaut und mit Einfuhrverboten und Hoch⸗ ſchutzzöllen umgeben. Eine abſcheuliche Propa⸗ ganda ſollte den Reſt vollenden. So ſchrieb der Major Viktor Lefebure, der Geſchäfts⸗ führer der britiſchen Teerinduſtrie, in ſeinem Buch„Das Rätſel vom Rhein“, die Welt⸗ abrüſtung ſei erſt geſichert, wenn die deutſche Farbeninduſtrie freiwillig auf ihr Monopol verzichtet, nur noch für den deutſchen Bedarf arbeite, und vor allem die Stickſtofferzeugung, ſo weit ſie die Nachfrage der deutſchen Land⸗ wirtſchaft überſchreite, aufgebe. So lange dieſe Selbſtbeſcheidung nicht geübt werde, ſei der Weltfriede ſtändig bedroht.“ Die Geſchichte verlief jedoch anders, als es dieſem frommen Wunſche entſprach. Deurſch⸗ land, das im Jahre 1913 28,5 Prozent des Weltmarktes mit Chemitalien verſorgte, hat ſeit 1929 dieſen Platz wieder völlig zurückerobert. Es führt gegenwärtig ungefähr doppelt ſoviel aus, als der nächſt ſtarte Wettbewerber, die Vereinigten Staaten. Wiſſenſchaft, Technik und Arbeiter Wie iſt nun dieſe erſtaunliche Lebenstraft der deutſchen chemiſchen Induſtrie zu erklären? Als erſtes kann man aufführen, daß eine Reihe von beſonderen Charattereigenſchaften zuſammen⸗ treffen muſſen, damit ein Volk in die Lage ver⸗ ſetzt werde, ſich eine chemiſche Induſtrie aufzu⸗ bauen.„Keine Induſtrie der Welt verlangt ein ſo intenſives Hand⸗in⸗Hand⸗gehen von Denken und Handeln, von Wiſſenſchaft und Praxis, wie ſpeziell die organiſche Chemie und die organiſch⸗ chemiſche Induſtrie. Bei uns hat ſich daher nicht nur die chemiſche Wiſſenſchaft in hervorragend⸗ ſtem Maße entwickelt, ſondern gleichzeitig iſt die organiſch⸗chemiſche Technit aufgeblüht. Beide haben ſich gegenſeitig belebt und befruchtet. So praktiſch die Engländer ſind, ihnen fehlt, was uns Deutſche auszeichnet, nicht etwa die Ausſteuer, ſondern die Geduld, den Erfolg ab⸗ zuwarten“.(Duisberg). Als zweites muß man die hohe durchſchnittliche Quali⸗ tät des deutſchen Arbeiters hervor⸗ heben. Denn nur ſie ermöglicht es, die kompli⸗ 1 günſtige die nur in wärmeren Ländern gedeihen, und deren Anbau in engliſchen, franzöſiſchen, ita⸗ lieniſchen und holländiſchen Händen lag. Für dieſe Länder hätte es keinen Sinn gehabt, ſich ſelbſt Konkurrenz zu machen. Deutſchland dage⸗ gen konnte ſich durch die Farbſtoffſyntheſen Neuland erſchließen. Stickſtoff in gebundener Form gab es nur in den chileniſchen und indi⸗ ſchen Salpeterlagern. Jene wurden vom ameri⸗ kaniſchen, dieſe vom engliſchen Kapital ausge⸗ beutet. Die Ammoniakſyntheſe vernichtete dieſe Vormachtſtellung, und verlegte den Schwer⸗ punkt der Weltſtickſtofferzeugung nach Deutſchlan d. Es war, als ob wir ein ſo großes Land wie Chile, zur Kolonie ge⸗ wonnen hätten. Von den in neuerer und neue⸗ ſter Zeit laufenden Bemühungen der gleichen Richtung iſt jedermann wohlbekannt die Ver⸗ flüſſigung der Kohle, welche ein dem Natur⸗ benzin gleichwertiges Produkt liefert, die Her⸗ ſtellung von Kunſtfaſern, was uns weitgehend unabhängig von den überſeeiſchen Woll⸗ und Baumwollquellen macht. Dazu kommen noch zahlreiche weitere, dem Außenſtehenden nicht ſo ſehr in die Augen fallende Erfolge, ſo der Erſatz ausländiſcher Harze, Wachſe, Seifen, Arznei⸗ mittel durch einheimiſche. Weit weniger gut ſind die Ausſichten, bei den für die Pflanzenernäh⸗ rung wichtigen Phosphorverbindungen und ber den Metallen. Hier kann man vorerſt nicht an eine künſtliche Nachahmung denken, wenn auch bei den Metallen durch Verbeſſerung von Erz⸗ aufbereitung, oder wo es angeht, durch Erſatz metalliſcher Bauſtoffe durch Kunſtharze ſicher viel erreicht werden kann. Rohſtoffarmut und Forſchungserfolg Die durch Rohſtoffarmut in Deutſchland her⸗ vorgerufene Entfaltung der techniſchen Chemie bewirkte ganz allgemein eine ſehr eingehende Durchforſchung aller chemiſchen Zuſammen⸗ hänge, auch ſolcher, die in der Natur kein Vor⸗ bild hatten. Dadurch wurden wir mit vielen Verbindungen bekannt, bei denen gewiſſe tech⸗ niſche Eigenſchaften in viel höherem Maße aus⸗ geprägt waren, als bei irgendeinem Naturſtoff. Bei den Indanthrenfarbſtoffen z. B. iſt kein einziger Vertreter, der in der Natur vortommt, oder deſſen Echtheiten von einem Naturfarbſtoff auch nur annähernd erreicht wurden. Das ſyn⸗ thetiſche wunderbare Herzmittel Cardia⸗ zol gehört einer ganz ausgefallenen Körper⸗ klaſſe an, für die früher kaum theoretiſches, ge⸗ ſchweige praktiſches Intereſſe beſtand. Künſtliche Gerbſtoffe und Waſchmittel wurden anläßlich von Unterſuchungen auf dem Farbſtoffgebiet entdeckt. In dieſen und zahlreichen anderen Fällen wurde die zuerſt angeſtrebte Nachahmung der Natur hinfällig durch den techniſchen Fort⸗ ſchritt, der über die Natur hinausführt. Wir wurden nicht nur in die Lage verſetzt, uns unab⸗ hängig vom Weltmartt ſelbſt zu verſorgenkund den Rohſtoffländern durch Preisunterbietung Konkurrenz zu machen, ſondern es entſtand un⸗ ſere weit wirkungsvollere Konkurrenz durch Qualitätsüberbietung. Die chemiſche Induſtrie wurde auf dieſe Weiſe aus einer Erſatzerſchaffungsinduſtrie zu einer Ausfuhrinduſtrie. Dieſe Ausfuhr hat ſich als derartig fruchtbar erwieſen, daß ſich ſelbſt in der heutigen Zeit der Hochſchutzzölle die andern Induſtrieſtaaten nicht völlig gegen uns abſchließen können. Je höher entwickelt die Be⸗ dürfniſſe eines Landes ſind und je ſicherer ſeine Bewohner, deſto größer iſt ſein Verlangen nach unſeren hochwertigen und zum Teil unerſetz⸗ lichen Erzeugniſſen. Die chemiſche Induſtrie iſt das wichtigſte und kriſenfeſteſte Ausfuhrgewerbe des Reiches. Sie beſorgt gegenwärtig ungefähr ein Drittel des geſamten deutſchen Deviſen⸗ erlöſes, obwohl die Zahl der in ihr Beſchäftig⸗ ten nur rund ein Dreißigſtel der in der übrigen Induſtrie Tätigen ausmacht. Mögen andere Krieg führen——— Freilich hat es mit dieſer Deviſenbeſchaffung ſeine beſondere Bewandtnis. Je weiter die all⸗ (Fortſetzung ſiehe nächſte Seite) Technik und Weltanschduung Von Dipl.⸗Ing. Alexander Fehrmann Wir leben in einem Zeitalter der Technik. Wenigſtens behauptet das die ſogenannte zivi⸗ liſierte Welt. Man ſpricht von der„Technik als Helferin der„Technik als Wundertäterin“, der„Technit als Schrittmacher der Ziviliſation“, von den „kulturellen Aufgaben der Technik“. Man redet von der Technik des Ingenieurs, des Architekten und Chemikers, aber auch von der Technik des Arztes und des Landwirtes, des Bäckers und der Schneiderin. Man philo⸗ ſophiert über die Technik des Sportlers und der Sängerin. Und ſogar der uns Technikern etwas fremde Verwaltungsjuriſt ſpricht manchmal be⸗ deutungsvoll vom„techniſchen Teil“ ſeiner Ar⸗ beit(ſelbſt wenn wir Techniker gerade dieſen Teil am allerwenigſten verſtehen ſollten!). Was iſt denn überhaupt Technik? Die einfachſte und deswegen wohl richtigſte Definition brachte unſer alter Vorkämpfer, Ge⸗ neralinſpektor Pg. Dr. Ing. Todt, indem er bei der letzten Tagung des Amtes für Technik anläßlich des Reichsparteitages ausſprach: „Technikiſt die Kunſt des Menſchen, ſich die Kräfte der Natur dienſtbar zu machen.“ Damit aber ſtehen wir ſchon unmittelbar vor dem gewaltigen weltanſchaulichen Problem der „Technik“. Aus der angeführten Formulierung ſind zwei beſonders wichtige Merkmale zu erkennen: 1. Technik iſt eine„Kunſt“, im wahr⸗ ſten Sinne dieſes Wortes.„Kunſt“, die man letz⸗ ten Endes auch nicht erlernen kann, ſondern zu deren höchſter Entfaltung man genau ſo, wie zu jeder anderen Kunſt, geboren ſein muß. Große Geſtalten der Technik auch unſeres deutſchen Volkes, etwa ein Alfred Krupp, ein Karl Benz ſach unzählige andere beweiſen uns dieſe Tat⸗ ache. 2. Technik iſt die Kunſt, ſich dienen zu laſſen! Und das iſt das Allerweſentlichſte! Wem dient die Technik und ihr Träger— der Techniker? Das vergangene Jahrhundert war durch einen bis dahin ungeahnten Aufſchwung des tech⸗ niſchen Schaffens gekennzeichnet. Dieſe Entwick⸗ lung ſetzt ſich fort bis in unſere Tage. Was ein Jules Verne in ſeinen kühnſten Gedanken noch vor wenigen Jahrzehnten erſchaut hatte, iſt heute zum großen Teil Wirklichkeit geworden! Wer hennt die Tragik eines ingeniöſen Schöp⸗ fers, der ſeine„noch ungeborenen Kinder“ mit ſeiner Unterſchrift unter dem erſten Dienſtver⸗ trag verkaufen mußte, ohne auch nur das Recht zu erhalten, ſich um das weitere Schickſal ſeiner Geiſteskinder jemals zu intereſſieren! Wer begreift den ſtets gehemmten, ewig un⸗ befriedigten Forſcherdrang eines unermüdlichen Suchers nach neuen Erkenntniſſen, wenn er auf Schritt und Tritt auf Widerſtände ſtößt, die engſtirniges Profitintereſſe, ſturer Eigenſinn oder behördlicher Bürokratismus vor ihm auf⸗ richten! Sie alle, die„Künſtler und Schöpfer der Tech⸗ nik“, waren im Zeichen des hemmungs⸗ loſen Liberalismus zum Sklaven des Geldes geworden. Unter den Klängen der„Internationale“, die das„Menſchenrecht erkämpfen“ ſoll, wird auf einem Gebiet, das den ſechſten Teil der Erd⸗ oberfläche umfaßt, und rund 150 Millionen Menſchen beherbergt, ſeit 18 Jahren ein„neues“ Experiment vorgeführt! Dieſes Experiment räumte zunächſt gründlichſt mit den primitiv⸗ ſten Menſchenrechte auf! Mindeſtens 25 Mil⸗ lionen Menſchenleben ſind bereits dem Moloch Bolſchewismus zum Opfer gebracht! Ganz ab⸗ geſehen von all den Scheußlichkeiten, die im Zei⸗ chen der„Freiheit, Gleichheit und Brüderlich⸗ keit“ ſelbſt die finſterſten Zeiten der Inquiſition in den Schatten ſtellen! Und der Techniker, der früher ſo bekannte, ge⸗ lehrte und begabte ruſſiſche Ingenieur,— er wurde„Spez“—„Fachmann“ beim„Aufbau des proletariſchen Weltreiches“! In ſteter Angſt um das nackte Leben ſeiner Familie mußte er ſich für alle und jede Handlung dem Judomar⸗ rismus zur Verfügung ſtellen. Der Künſt⸗ ler der Technik wurde zum Proſti⸗ tuierten des bolſchewiſtiſchen Ver⸗ nichtungswillens! Erſt als die Fahnen Adolf Hitlers auf deut⸗ ſchen Straßen wehten, erhielt auch die Technik eine neue Sinngebung. Dem deutſchen Techniker blieb das Glück vorbehalten, unter dem Haken⸗ kreuz eine neue Weltanſchauung und ſomit auch eine vollſtändig neue Wertung der Technik zu finden. In dieſer Weltanſchauung ſteht unſere herr⸗ liche, uns als„Kunſt“ und„Beruf“ ans Herz gewachſene Technik in der vorderſten Front der Kräfte, die nach dem Willen unſeres Führers berufen ſind, den Ewigkeitswert des deutſchen Volkes neu zu formen und zu geſtalten! In vorderſter Front ſoll der deutſche Tech⸗ niker ſeinem Volk aus Not und Unfreiheit zu den Gütern einer hohen Kultur und Ziviliſa⸗ tion, zu Freiheit und Unabhängigkeit helfen! Das gewaltige„Wir“ übertönt das kleinliche, hilfloſe„Ich“ und fügt auch unſere Arbeit, das Lebenswerk jedes einzelnen, als unentbehr⸗ lichen Akkord in die große Symphonie unſeres Volkwerdens ein! Somit aber wird aleichzeitig auch der Technik ihr urſprünglicher Sinn und Zweck wiederge⸗ geben: Die Technikiſt wieder zur Die⸗ nerin an der Menſchheit im beſten Sinne geworden! Der Techniker ſteht als Soldat an einem unendlich wichtigen Front⸗ abſchnitt, der ihm und nur ihm von ſeinem Volk zugewieſen wurde! Hier leiſtet er Pionierarbeit nicht nur als „Könner“. wie er ſich ſchon früher in der Welt tauſendfach bewährt hat. Jetzt tritt mit dem „Könner“ gleichzeitig der„Kämpfer“ für eine neue Weltanſchauung und ſomit auch für eine neue Geltung und Anerkennung der Technik und ihrer Träger auf! Die Ware, Elektrizitãt“ und ihre Bedeinun Vor dem Geseiz über die Energiewirtscheſt/ Von Heinridi Schöberl, Mannheim „Mit dem„Geſetz zur Vorbereitung des orga⸗ niſchen Aufbaues der deutſchen Wirtſchaft“ entſtand die„Reichsgruppe Energiewirtſchaft“ und deren Unterabteilung die„Wirtſchafts⸗ ruppe Elektrizität“. In ihr ſind 16 000 Elek⸗ rizitätswerke zuſammengeſchloſſen mit einem Anlagewert von mehr als acht Milliarden Mark und einer jährlichen nutzbaren Strom⸗ abgabe von rund 17 Milliarden Kilowattſtun⸗ den. Die Größe dieſer Ziffern zeigt die wirt⸗ Bedeutung der Elektrizitätswerke innerhalb der deutſchen Geſamtwirtſchaft. Die Wichtigkeit, ja Unentbehrlichkeit der Elettrizi⸗ tät für jeden einzelnen gewerblichen oder land⸗ wirtſchaftlichen Betrieb, für jede Familie iſt heute ſo allgemein bekannt, daß es nicht mehr notwendig iſt, ſie näher zu erklären. Aus der unmittelbaren Beziehung eines jeden deutſchen Menſchen zu dem immer wertvoller werdenden — Licht, Kraft und Wärme ſpendenden— Stoffe„Elektrizität“ erklärt ſich das Intereſſe, das alle Schichten unſeres Volkes an der wei⸗ teren Entwicklung der Elektrizitätswirtſchaft, an der Exrichtung der Anlagen, an der Sicher⸗ heit der Verſorgung und nicht zum mindeſten an der Geſtaltung der Stromtarife, nehmen. Wie müſſen wir den gegenwärtigen Zuſtand beurteilenꝰ Die Elektrizitätsverſorgung Deutſchlands iſt eine geradezu totale; ſie iſt im Vergleich mit allen großen Kulturländern in ihren Anlagen vorbildlich. Die Sicherheit der Stromlieferung iſt ſehr groß geworden, denn Stromunterbre⸗ chungen treten nur noch äußerſt ſelten ein. Die Sirompreiſe ſind bei allen Werken mit ſteigen⸗ Stromumſatz in ſtändigem Rückgang be⸗ griffen. Wofür ſetzen ſich nun die Reform⸗ vorſchläge in den letzten Jahren ein? Die einen gingen von der Annahme aus, daß die Großabnehmer⸗Tarife zu niedrig, die Kleinabnehmer⸗Tarife dagegen zu hoch ſeien; ſie forderten daher einen Ausgleich. Die ande⸗ ren verlangten einen allgemeinen, alſo einheit⸗ lichen Reichstarif, nach dem überall eine Kilo⸗ wattſtunde zum gleichen Preis geliefert werden —3 etwa nach dem Vorbild des Briefes und der Poſtkarte. Die Dritten ſchlugen vor, daß die ganze Elektrizitätserzeugung durch den Staat, die Verteilung durch die Städte und Gemeindeverbände durchgeführt werden ſoll. Schließlich wurde ein Generalinſpekteur der Energiewirtſchaft gefordert, der alle Fragen löſen und entſcheiden ſollte, die mit der Errich⸗ tung neuer Kraftwerte und Hochſpannnungs⸗ linien, mit der Verbundwirtſchaft, der Abgren⸗ zung der Verſorgungsgebiete und der Ord⸗ nung der Tarife entſtehen. Mit dieſen Ideen ſind mancherlei unerfüll⸗ bare Hoffnungen geweckt worden. Sie ſind 3 alle geſcheitert— zum Teil, weil ie ohne genügende Fachkenntniſſe und Erfah⸗ rungen aufgeſtellt und vertreten wurden, zum anderen Teil, weil ſie im Gegenſatz zu den nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftsgrundſätzen ſtanden, die beſagen, daß der Staat die Wirt⸗ ſchaft lenken, aber nicht ſelbſt betreiben ſoll. Nun beſteht Klarheit darüber, daß ein„Energiewirtſchaftsgeſetz“ die notwendige Unterordnung der Energiewirtſchaft unter ie Reichsführung bringen ſoll. Der ſtellvertretende Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schacht verkündete in einer Rede zu Saar⸗ brücken, daß der Erlaß des Geſetzes in den nächſten Wochen zu erwarten iſt. Dieſes Ge⸗ ſetz wird nach den Worten Dr. Schachts keine Notverordnung ſein, ſondern eine Regelung auf lange Dauer. Die Ausführungen Dr. Schachts laſſen den Inhalt des Geſetzes in großen Zügen bereits erkennen. Das nationalſozialiſtiſche Leiſtungsprinzip und die Initiative der Betriebsführung blei⸗ ben gewahrt. Es wird kein Behördenauf⸗ bau mit der unvermeidlich damit zuſammen⸗ hängenden Bürokratiſierung geſchaffen wer⸗ den, vielmehr wird die Selbſtverwaltung der Wirtſchaft erhalten, die allein dem Fortſchritt der Technik und der wirtſchaftlichen Erkennt⸗ nis freien Raum geben kann. Freier Wettbewerb Gemiſchtwirtſchaftliche, kommunale und pri⸗ vatwirtſchaftliche Werke ſollen nebeneinander beſtehen bleiben. Die elektrotechniſche Induſtrie hat ſich durch erfolgreiche Pionierarbeit in der Stromverſorgung bewährt. Der von ihr aus⸗ — Antrieb ſoll erhalten bleiben. Im ettbewerb der Werke untereinander ſollen ſie ſich emporarbeiten in dem Beſtreben, der All⸗ emeinheit, dem Volke und der Geſamtwirt⸗ chaft beſtens zu dienen. Auch der Wettbewerb zwiſchen Gas und Elektrizität wird nicht abgedroſſelt werden. Der Wettbewerb, der auf dem Ge⸗ biete des Lichtes und der Kraft entſchieden iſt, wird auf unabſehbare Zeit auf dem großen Gebiet der Wärme beſtehen bleiben. Das mehr oder minder ſtarke Vordringen der einen oder anderen Energieart wind durch den Fortſchritt der wiſſenſchaftlichen Technik und durch die praktiſchen Bedürfniſſe der Wirtſchaft und des Haushaltes beſtimmt werden. In der Hervor⸗ hebung der Vorzüge und der Mängel der bei⸗ den Energiearten werden ſich vielleicht die Kämpfer hüben und drüben eine gewiſſe Be⸗ ſchränkung aufzuerlegen haben. Vorausſichtlich wird hier eine Schlichtungsſtelle für Wettbe⸗ werbsſtreitigkeiten geſchaffen. Kein Monopol Die Freiheit zur Errichtung eigener Kraft⸗ anlagen in hanowerklichen, landwirtſchaftlichen oder induſtriellen Betrieben wird nicht angeta⸗ ſtet werden. Es ſoll alſo auch in Zukunft jeder⸗ mann ſich frei darüber entſcheiden können, ob er die Energie für ſeinen Betrieb ſelbſt erzen⸗ gen oder von einem Elektrizitätswerk bezie⸗ hen will. Dieſe Freiheit beweiſt, wie es um das ſogenannte„Monopol“ der Elektrizitäts⸗ werke beſtellt iſt. Nur Wenige wiſſen, daß die Elektrizitätswerke heute mehr als drei Viertel ihres Stromabſatzes in fortwährender Konkurrenz gegen andere Energiequellen ab⸗ geben. Wer ſich jedoch eine Eigenanlage ein⸗ richtet, darf nicht damit rechnen, daß ihm das Elektrizitätswerk als Lückenbüßer dient. Stellt er ſich auf eigene Füße, ſo muß er das mit allen Konſequenzen kun. Wünſcht er einen Re⸗ aus anderen Gründen nicht einig wird. Manche erwarten ſich hier einen Vorteil durch das neue Geſetz. Es iſt jedoch anzunehmen, daß die Ge⸗ fährlichkeit einer Außerkraftſetzung der Verträge in dieſem Punkt erkannt wird, denn es würden ſich durch die gewünſchte„Auflockerung“ große Verwicklungen ergeben. Die Tariffrage Vom Abnehmer aus geſehen iſt der wichtigſte Punkt die Tariffrage. Er iſt aber auch einer der wichtigſten Punkte vom Standpunkt des Werkes aus, denn hier liegt ein ſtändiges riis Hadarchiv Ueber hohe Maſten geſpannte Drähte leiten die Wohltat der Technik„Elektrizität“ in die Haushalte und Stätten der Arbeit. ſerveanſchluß, ſo wird eine angemeſſene Be⸗ reitſtellungsgebühr zu entrichten ſein. Wer hoffte, ſich hier einſeitigen Vorteil zum Scha⸗ den des Elektrizitätswerkes und damit der Allgemeinheit verſchaffen zu können, wird durch das Geſetz eine Enttäuſchung erleben. Erhaltung der Vertragsgrenzen Die Werke haben ſich gegeneinander durch Verträge abgegrenzt. Es iſt das geſchehen, um Streit und unwirtſchaftliche Kapitalinveſtierung zu vermeiden. Die ſtaatlichen Behörden haben dieſe Abgrenzungen gutgeheißen und unter⸗ ſtützt. Nun wird von manchen Seiten die For⸗ derung vertreten, die Grenzen aufzulockern, ſo daß es einem Werk möglich werden ſoll, die vertragliche Grenze zu überſchreiten und einen Großabnehmer oder eine Stadt im Gebiet des anderen Werkes zu beliefern, wenn dieſes mit dem Abnehmer bezüglich der Strompreiſe oder Ringen zwiſchen der Abnehmerſchaft und der Werksleitung vor. Beide Faktoren wollen zwar, daß die Strompreiſe ermäßigt werden; aber es liegt nahe, daß die Wünſche der Ver⸗ braucher vorauseilen und daß die Werks⸗ leitungen— die für die Geſunderhaltung und Wirtſchaftlichkeit der Betriebe verantwortlich ſind— nur inſoweit Zugeſtändniſſe machen können, als ſie konſumfördernd wirken und mit der Geſamtlage des Werkes in Einklang zu bringen ſind. Es hat ſich im Laufe des letzten Jahrzehntes mehr und mehr eine einheitliche Erkenntnis herausgebildet, die in der Form des ſogenann⸗ ten„Grundgebühren⸗Tarifes“ ihren Ausdruck fand. Zuerſt wurde dieſe Tarifform für Kraftabnehmer gewählt, dann in immer ſteigendem Maße auch für den Stromverbrauch im Haushalt. Es entſtanden die Haushaltungs⸗ Tarife, bei denen der geſamte Stromverbrauch für alle Zwecke des Haushaltes mit nur ——— Forscherdronꝗ und Leistungswille fũhrten zu wunderboren Enideckungen (Fortſetzung von der vorhergehenden Seite) gemeine gegenſeitige Abſchnürung der Länder fortſchreitet und je gewaltiger der Druck der Induſtrieſtaaten auf den nöch verbleibenden engen Ausfuhrraum wird, um ſo mehr treten die billigen und von aller Welt herſtellbaren Maſſenwaren in den Hintergrund und die hoch⸗ wertigen Produkte in den Vordergrund. Damit ſcheiden zwangsläufig eine Reihe von Rohſtoff⸗ ländern, vor allem ackerbautreibende, als Ab⸗ nehmer für uns aus, weil ihre Bevölterung nicht wohlhabend genug iſt, unſere Qualitäts⸗ waren aufzunehmen. Umgetehrt ſind wir damit bei dem heute noch herrſchenden Syſtem der Gegenſeitigkeit auch nicht in der Lage, Waren jener Länder, alſo z. B. Nahrungsmittel zu kaufen, obwohl wir ſie notwendig brauchen könnten. Es iſt klar, daß ein Ausweg aus die⸗ ſen ſehr ernſten Schwierigkeiten von der Pri⸗ vatinduſtrie allein nicht mehr gefunden werden kann Nur eine zentrale Stelle hat den nötigen Ueberblick über die geſamte Volkswirtſchaft, um durch kluges Ab⸗ und Zugeben einem vernünf⸗ tigen Ausgleich nahe zu kommen und nur eine autoritäre Regierung hat die Macht, den da⸗ durch veranlaßten Maßnahmen Nachdruck zu verleihen. Der Staat in ſeiner Geſamtheit ſchließlich muß kräftig genug ſein, um erfolgver⸗ ſprechend in der Welt dafür eintreten zu kön⸗ nen, daß nicht weite Reiche mit ihren Gütern nur dem einen Teil der Menſchheit zur Ver⸗ fügung ſtehen, während ſie dem andern ver⸗ ſchloſſen bleiben. Dieſer Drang in die Außen⸗ politit ſteckt in allen rohſtoffarmen Ländern, in dem einen mehr, in dem andern weniger. Wir in Deutſchland ſind in der glücklichen Lage, durch unſere chemiſche Induſtrie einen großen Teil der Rohſtoffſorgen abgenommen zu bekom⸗ men. Mögen andere Krieg führen um Oel oder Baumwolle, wir erzeugen dieſe Schätze imeigenen Lande. Im. Gegenſatz zu der gehäſſigen Meinung unſerer früheren Feinde iſt alſo die chemiſche Induſtrie Deutſchlands kein kriegförderndes, ſondern ein friedenerhaltendes Wertzeug. Es liegt an uns, daß wir dieſes koſtbare in generationslanger Arbeit geſchmiedete Werkzeug inſtand halten. Dann haben wir mehr als Kolonien, die ir⸗ gendwo in der Welt zerſtreut, jeder Störung der Völkerordnung zum Opfer fallen können Darum ſagt Friedrich Liſt:„Die Kraft, Reichtümer zu ſchaffen, iſt unendlich wichtiger als der Reichtum ſelbſt, ſie verbürgt nicht nur den Beſitz und die Vermehrung des Erworbe⸗ nen, ſondern auch den Erſatz des Verlorenen.“ 33 ——— einem Zähler gemeſſen wird. Hierbei verein · facht ſich die Inſtallation, indem für die ver⸗ ſchiedenen Zwecke keine beſonderen Leitungen notwendig ſind. Neben einer monatlichen feſten Grundgebühr, geſtaffelt nach der Zimmerzah oder der Zahl der Brennſtellen, wird eine nie drige Stromgebühr erhoben, die dem Abnehme eine möglichſt großzügige Benutzung des Stro⸗ mes für die verſchledenſten Zwecke geſtattet, Dieſer Tarif iſt der ſozialſte, der ſich denken läßt, denn er ermöglicht es dem Inhaber der klein⸗ ſten Wohnung, denſelben niederen durchſchnitt lichen Bezugspreis zu erzielen, wie dem In⸗ haber eines vornehmen Hauſes. Gerade dieſer Geſichtspunkt iſt außerordentlich wichtig, denn nirgenos hat die elektriſche Beleuchtung und das elektriſche Kochen eine größere Bedeutung als in der kleinen Wohnung, insbeſondere in Siedlungen, die man ſich ohne Elektrizität gay nicht denken kann. Das neue Geſetz wird im ſchen Geiſte vorſchreiben, daß jedes Elektrizi⸗ tätswerk einen ſolchen Grundgebühren⸗Tari oder einen in der gleichen Richtung wirkenden ſogenannten Regelverbrauchs⸗Tarif für die Zwecke des Haushaltes einführt, und zwar ent weder obligatoriſch oder wahlweiſe. Di⸗ obligatoriſche Einführung hätte für die Werk⸗ den Vorzug, daß ſie die Geſchäftsführung ver⸗ einfacht; ſie wäre auch für die Abnehmerſchaf: vorteilhaft, weil ſie bei einer einheitlichen, all; Haushalte umfaſſenden Anwendung lichen würde, den Tarif billiger zu geſtalten al bei der wahlweiſen Einführung. Es werden ſich aber manche Elettrizitätswerke wegen ver traglicher Bindungen entſchließen müſſen, di⸗ neuen Tarife nur wahlweiſe einzuführen, alſt laff alten Tarife zunächſt nebenbei beſtehen zi aſſen. Sicherſtellung der Verſorgung Die„Reichsgruppe Energiewirtſchaft“ mußte ſich zunächſt darauf beſchränken, beratend einzu⸗ reifen, wo ſie um ihren Rat gefragt wurde⸗ Erſt die Verordnung über die Mitteilungs⸗ pflicht bei der Errichtung, Erweiterung oder Stillegung von Werken ſowie bei der Erſtellung neuer Hochſpannungslinien brachte der Reichs gruppe einen größeren Einfluß. Es hat ſich jedoch bean dieſer Einfluß nicht aus⸗ reicht, ſofern ein Werk den Ratſchlägen, die im allgemeinen Intereſſe erteilt werden, keine Folge leiſtet. Weitere wichtige Heſichtspunkte ſind dazu gekommen. Welche geführlirt tuation iſt in den letzten Wochen in E entſtanden? Kein Land will mehr den Frieden als Deutſchland; aber es iſt doch not⸗ wendig, daran zu denken, daß wir gegen un, ſeren Willen in irgendwelche Verwicklungen hineingezogen werden könnten. Für dieſen Fall müſſen Ueberlegungen angeſtellt werden, um die Verſorgung der Bevölkerung und der Betriebe mit Licht, Kraft und Wärme möhlichf ſicherzuſtellen. Das Energiegeſetz wird dieſe Aufgabe erfüllen und genügende Vollmachte für die Durchführung ſchaffen. Die Elektrizitätswirtſchaft iſt mehr wie jede andere Wirtſchaftsgruppe berufen, Diene⸗ rin des Voltes zu ſein und Dienerin der Geſamtwirtſchaft, denn die Intereſſen des gan⸗ zen Volkes und alle wirtſchaftlichen Intereſſen ſind heute mit ihr verknüpft. Die Betriebs führer werden ſich dieſer hohen Aufgabe immer bewußt ſein müſſen. Sie werden daher das Energiewirtſchaftsgeſetz— das zum Nutzen der Geſamtheit und auch zur Förderung der Be⸗ triebe erlaſſen wird— begrüßen. Die zu er⸗ wartende Betrauung der„Reichsgruppe Ener⸗ giewirtſchaft“ mit der Durchführung des Ge⸗ ſetzes bürgt dafür, daß das Geſetz vom elektro⸗ wirtſchaftlichen Standpunkt aus und in Wah⸗ rung des Geſamtintereſſes der Nation ſachlich und gerecht angewandt wird. + Vedse-Hild-Lentrate His-Bildstock, Eine techniſche Großleiſtung: Luftſchiffhalle im Bau Soeben ſind die erſten Eiſengerippe der neuen Zepp⸗⸗ linhalle des Weltluftſchiffhafens Rhein⸗Main bei Fran furt errichtet worden. Von einem Kran von 60 m Höhs, die größte Konſtruktion dieſer Art in Deutſchland, werden die ſchweren Laſten für den Hallenbau auſ gerichtet. Bei einer Länge von 275 Metern und ein Höhe von 50 Metern wird hier„L7 129“ im Frühzal nächſten Jahres ausreichenden Platz finden, denn bi⸗ dahin ſoll ſchon die gigantiſche Anlage fertiggeſtel ſein. Auch mit dem Bau der Verwaltungsgebäud Werkſtätten uſw. iſt bereits begonnen worden. —— HB-Bil Gewifſ Die d In dreierl Auf nation legen, Notwe nati! finden. ſpreche bereich werder entſpr⸗ Techni verein⸗ dhie ver⸗ itungen n feſter nerzah ne nie nehme⸗ Stro⸗ eſtattet. en läßt, r klein⸗ ſchnitt m In, dieſen „ denn und eutung dere in tät gan ektrizi ⸗Tari kenden ir die ar ent Die Werk⸗ ig ver⸗ erſchaf! n, allt — 7 ten al? verden n ver⸗ n, di⸗ n, alſr hen z1 stock Bau Zeppe⸗ Fran⸗ Höh⸗, —— ——— ——— ——— Das Gouomi für Technik. ſeine Arbeit und ſeine Aufqaben Von Fritz Klingler, Gauamisleiter des Amtes für Technik der NSDAD Im Adolf⸗Hitler⸗Haus zu Karlsruhe iſt ein Zimmer, einfach und nur mit wenigen gediege⸗ nen Bildern der Bewegung geſchmückt. Es be⸗ herbergt eines der wichtigſten Aemter der Par⸗ tei, das Amt für Technik der NSDApP, Gau Baden. Eine große Wandtafel zeigt die in mühſeliger Kleinarbeit aufgebaute Organiſation des Amtes für Technik, die ſich fein veräſtelt über ganz Baden erſtreckt und deren Befehls⸗ und Verbindungsſtelle ſich in eben dieſem Raum befindet. Im Zuge der politiſchen Erneuerung Deutſchlands ſchuf ſich die nationalſozialiſtiſche Bewegung alle die Einrichtungen, kraft derer es ihr möglich iſt, auf alles, was zum Wohl und Nutzen des deutſchen Volkes dienlich iſt, beſtimmenden Einfluß zu nehmen. Zu dieſen Einrichtungen gehört auch das Amt für Technik. Dem Amt für Technik, als der parteiamtlichen Dienſtſtelle in allen techniſchen Fragen und Belangen, obliegt es, die ſchöpferiſchen und ſchaffenden Kräfte der Nation im Sinne der nationalſozialiſtiſchen einzu⸗ ſetzen und auszuwerten. Die Tätigkeit des „Amtes für Technik“ wendet ſich einem Höchſt⸗ ziel zu: Herausarbeitung der geiſtigen Ziele, die in Zukunft alleinige Richtſchnur des tech⸗ niſchen Schaffens ſein dürfen. Die geiſtigen Ziele Dieſe Ziele laſſen ſich wie folgt umreißen: 1. Geſtaltung der nationalen Tech⸗ nik: deren Aufgabe es iſt, daß alles tech⸗ niſche Schaffen— ſei es in der Forſchun. oder in der praktiſchen Geſtaltung— na den Grundſätzen vorgenommen wird, die der Geſtaltung und Sicherheit der Nation nach außen dienen. 2. Geſtaltung der Technik— der So⸗ zialtechnik—, als ein der Fachtechnik über⸗ geordneter Begriff, deren Aufgabe es iſt, dafür Sorge zu tragen, daß die Arbeit als Umfaſſung des völkiſchen Willens auf den deutſchen Raum und die Summe der Ar⸗ beiter richtig verteilt wird. Die Sozial⸗ technik hat dafür zu ſorgen, daß die tech⸗ Aufn.: Gauamt für Technik Gauamtsleiter Pg. Klingler HB-Bildstocłk niſchen Möglichkeiten in Forſchung und praktiſcher Anwendung der Sicherung der 0 nach innen dienſtbar gemacht wer⸗ en. Dieſe Aufgaben kennzeichnen das„Amt für Technik“ als Wahrer und Geſtalter der ſozialen Sicherheit des deutſchen Volkes. Das„Amt für Technik“ kann dieſe Aufgabe am beſten erfüllen, weil es keine amtliche Verwaltungsfunktion hat; hätte es dieſe, ſo wäre es in den Streit der Intereſſenten mit hineingezogen und 7 da⸗ mit ſeiner vornehmſten Aufgabe— rufendes Gewiſſen zu ſein— verluſtig. Die drei Leiſtungsgebiete In Verfolg deſſen ergeben ſich praktiſch dreierlei Notwendigkeiten: 1. Herausarbeitung von Richtlinien für die Belange der nationalen und ſozialen Tech⸗ nik in derartiger Form, daß jeder Tech⸗ niker ſeine Arbeit als Forſcher, Konſtruk⸗ teur oder Betriebsführer dem großen Ziele dienlich machen kann. 2. Beobachtung alles techniſchen Schaffens, ob es in ſeinen Zielen und Wirkungen mit dieſen Richtlinien übereinſtimmt. 3. Beratung aller amtlichen techniſchen Stel⸗ len im Sinne dieſer Richtlinien bei der Neuordnung des Arbeits⸗ und Wirtſchafts⸗ Aufbaues. Auf dieſen drei Leiſtungsgebieten ſind die nationalen und ſozialen Ziele zugrunde zu legen, um dann im Abwägen dieſer beiden Notwendigkeiten jeweils eine umfaſſende nationalſozialiſtiſche Löſun zu finden. Dieſe Arbeiten ſetzen voraus, daß eni⸗ ſprechende Maßſtäbe, nach denen die Einfluß⸗ bereiche der Technik zu werten ſind, geſchaffen werden. Solche Maßſtäbe können durch eine entſprechende Aufgabenſtellung an die deutſche Technikerſchaft gewonnen werden. Ausführen⸗ des Organ für dieſe Aufgebenſtellung und Sammlung des erforderlichen Materials iſt der NS⸗Bund deutſcher Techniker. Die⸗ ſem obliegt es, die nationalſozialiſtiſche Bilanz der Einwirkungen der Technik auf Volk, Raum und Arbeit aufzuſtellen. Das„Amt für Tech⸗ nik“ arbeitet das Material auf, wertet die Bi⸗ lanz aus und formt die vorſtehend wieder⸗ Begriff charakteriſiert: der deutſchen Technik. Hierzu geſellen ſich noch die großen Aufgaben, die entſtanden ſind aus der Not des deutſchen Volkes und der Mißwirtſchaft des vergangenen Syſtems. In dieſen Aufgabenkreis fallen alle Fragen, die ſich auf die Erſchließung von Bodenſchätzen, Gewinnung einheimiſcher Treib⸗ Sachbetreuung Foto: Archiv egebenen Richtlinien. Somit iſt das„Amt für Technik“ dazu berufen, alle dieſe Maß⸗ nahmen in Vorſchlag zu bringen, die der ſozialen und nationalen Sicherheit und damit der Geſundung und dem Wohle des deutſchen Volkes dienen. Solche Maßnahmen ſind in großen Zügen folgende: 1. Planvolle Pflege und Bewirtſchaftung der Rohſtoffe des deutſchen Rau⸗ mes. 2. Förderung der Entwicklung von techniſchen Arbeiten, die eine Verbreiterung der ein⸗ heimiſchen Rohſtoffbaſis verbürgen. 3. Neuordnung der(im An⸗ ſchluß an eine Umſtellung des Aktienrechts, Erſatz der formalen Pflichtprüfung der Aktiengeſellſchaften durch materielle techno⸗ wirtſchaftliche Prüfung) in laufender Zu⸗ mit dem„Rechtspolitiſchen m Im Geſamten geſehen iſt der Aufgabenkreis des„Amtes für Technik“ am beſten durch den Gliederung des Amtes für Technik im Gau Baden HB-Bildstock und Textilſtoffe, Neugeſtaltung der Energie⸗ wirtſchaft u. a. m. beziehen. Löſung von Sozialfragen Die Mitwirkung bei der Löſung beſtimmter Sozialfragen läßt ſich das„Amt für Technit“ ſehr angelegen ſein. Hierher gehört vor allem das Problem der Beratung und Betreuung der Erfinder, das im engſten Einvernehmen mit der deutſchen Arbeitsfront behandelt wird, wobei in dieſem Zuſammenhang auch die er⸗ forderliche Neuordnung der Patent⸗ geſetze erkenntlich wird. Nicht minder wert⸗ voll iſt die Ueberwachung und Betreuung der Ingenieurarbeit in Ueberſee. Hier werden grundſätzlich neue Wege gegangen, alle darauf⸗ hin gerichtet, dem Anſehen der deutſchen Tech⸗ nik wieder ſeinen alten Platz zu ſichern. Daneben ſtehen all die tönlichen Einzelauf⸗ gaben, die im Rahmen d Wiederaufbaues Deutſchlands auftreten und orgſame Bearbei⸗ tung und Pflege erfordern. Mit dem Wahlſpruch„Alles für Deutſch⸗ land“ und mit dem ernſten Willen, die Belange des Volkes zu wahren, bleibt kein Gebiet un⸗ berührt, das für die Wohlfahrt unſeres Volkes beſſer ausgeſtaltet werden kann. Die geiſtige Grundeinſtellung, mit der das „Amt für Technik“ an ſeine Arbeit geht iſt die, Vorſchläge zu machen und Rat zu erteilen, ohne ſich hierbei auf die Ebene der amtlichen Ver⸗ waltung oder des ausführenden Organs zu begeben. Geiſtige Vorausſetzung iſt, daß Regelloſigkeit techniſcher Initiative erſetzt wird durch die entſprechend der nationalen und ſo⸗ zialen Notwendigkeit geformte Regel, die allein Richtſchnur alles Handelns ſein kann. Natürliche Führerausleſe In Erkenntnis dieſer Vorausſetzung ergibt ſich die organiſatoriſche und geiſtige Baſis der erforderlichen Zuſammenarbeit mit den beſten techniſchen Kräften Deutſchlands mnerhalb und außerhalb der beſtehenden techniſchen Organi⸗ ſationen. Im Zuſammenhang damit ergibt ſich die natürliche Führerausleſe, denn die tätigen Mitarbeiter werden ſich, abgeſehen von der charakterlichen Wertung, auszeichnen auf Grund eines umfaſſenden Wiſſens über Anwendung und Wirkung der Technik auf allen Gebieten der Arbeit und Wirtſchaft. Sie werden er⸗ gänzt durch Ingenieure, die den Bereich der Technik innerhalb einer gewerblichen Arbeits⸗ gliederung der Technik überſehen, auf keinen Fall aber durch Spezialiſten, die ſich darauf be⸗ ſchränken, ein Teilgebiet beherrſchen zu wollen, denn je raſcher die Technik über das Spezia⸗ liſtentum hinaus und in die Aufgabenſtellung für univerſelle Technik hineinwächſt, deſto eher wird ſie in die Führung der Wirtſchaft ein⸗ treten. Das„Amt für Technik“ iſt ſich der Größe ſeiner ihm von Partei und Staat geſtellten Auf⸗ gaben wohl bewußt und wird trotz vieler Schwierigkeiten bei der Erledigung dieſer Auf⸗ gaben die gerade Linie bewahren. Der Kampf geht um Volk und Staat, für ein Deutſchland mit einem beſſeren Wirtſchaftsgütegrad, für ein Deutſchland, das der Welt auf den verſchieden⸗ ſten Gebieten der Technik, Kunſt und Wiſſen⸗ ſchaft Kulturwerte allererſten Ranges geſchenkt, das im friedlichen Wettbewerb nach aufwärts ſtrebt, das aber nicht gewillt iſt, ſich zum Spiel⸗ ball des internationalen Großkapitals ſtempeln zu laſſen. In dieſem mit geiſtigen Waffen und verſchiedenſten Angriffsmöglichkeiten geführten Kampf wird die deutſche Technik die beſten ihres Faches herausſtellen. Dieſe Männer werden ſich ſehr wohl dieſer Tatſache und der Größe ihrer Verantwortung bewußt ſein müſſen, denn nur der ſelbſtbewußte National⸗ ſozialiſt als Träger des Staates mit ſeinem Führerprinzip kann es ermöglichen, daß die Technik zum Nutzen von Volk und Staat ein⸗ geſetzt wird. Nur in dieſem Geiſte ſind die Aufgaben, die der Staat der deutſchen Technik geſtellt hat und deren Ueberwindung das deutſche Volk von ihr erwartet, zu löſen, getreu der Loſung: „Nichts für uns, alles für Deutſchland!“ Von der Quelle zur Hausw/asserversorqung Aus der Gesciichte der Wosserleitung— Der Wasserarmaturenbau/ Vvon pbg. W. Heubling, Oberingenieur, Vdl Die Beſchaffung von gutem Trink⸗ und Brauchwaſſer, als eines der koſtbarſten Güter, hat ſeit undenklichen Zeiten den menſchlichen Geiſt beſchäftigt. Einfache Nomadenvölker be⸗ gnügten ſich mit dem Waſſer, wie die Natur dasſelbe in der Quelle darbot. Der mit Stein ausgekleidete Brunnen war bereits eine fort⸗ geſchrittene Form der Befriedigung des Be⸗ dürfniſſes nach Waſſer. Dort, wo der Menſch in örtlichen Gemein⸗ ſchaften ſich zuſammenſchloß, wurden in der Frage der Waſſerbeſchaffung neue Wege be⸗ ſchritten, die ſchließlich zu den zentralen Waſ⸗ ſerverſorgungen führten. Die alten Kulturvölker haben zur Verſorgung ihrer Städte mit Waſſer bereits ausgedehnte — erſtellt. Bekannt ſind die römiſchen Aquadukte, in denen das Waſſer in offenen Ge⸗ rinnen den Verbrauchsorten zugeführt wurde. Auch geſchloſſene Rohrleitungen aus Holz, Me⸗ tall, Ton, Blei und Bronze ſind uns aus dieſen früheren Zeiten bekanntgeworden Die Weltſtadt Rom hatte zu Anfang unſerer Zeitrechnung eine Waſſerverſorgungsanlage mit Hunderten von Laufbrunnen und Springbrun⸗ nen. An Abſperrarmaturen ſind uns aus dieſen früheren Zeiten eine Anzahl einfacher Küken⸗ hahnausführungen bekanntgeworden. Die bei⸗ ſtehende Abbildung 1 zeigt uns einen Küken⸗ hahn mit dem ehrfürchtigen Alter von etwa 2000 Jahren; dieſer Hahn ſtammt von den Ausgrabungen aus dem Nemiſee. Der Kü⸗ kenhahn blieb bis in die neuere Zeit hinein das einzige Abſperrorgan, das eine nennenswerte Verbreitung gefunden hat. Die Anwendung des unter höherem Leitungsdruck aus einem Mund⸗ ſtück im Anſchluß an eine zentrale Waſſerlei⸗ tungsanlage austretenden Waſſerſtrahles zu Feuerlöſchzwecken iſt uns aus dieſen älteren Zeiten nicht bekannt geworden. Foto: Archiv HB-Bildstock Abbild. 1 Ein Abſperrhahn aus der Zeit v. Chr., gefunden bei den Ausgrabungen im Nemiſee Im Jahre 1672 wurden in Verſailles zum erſten Male gußeiſerne Waſſerleitungsrohre her⸗ geſtellt. Mit dieſem Zeitpunkt konnte ſich auch erſt ein größeres Bedürfnis für die Herſtellung von Rohrleitungsarmaturen entwickeln. Nach einer Studie von F. M. Feldhaus muß London im Jahre 1762 eine zentrale Waſſerver⸗ ſorgung beſeſſen haben. Dem engliſchen Stecher „Hogarth verdanken wir ein politiſches Spott⸗ bild, in welchem ein Straßenhydrant im An⸗ ſchluß an eine zentrale Waſſerverſorgungsanlage der Stadt London erſichtlich iſt. Der Hydrant dient hier zum Speiſen der Feuerſpritze durch Schläuche und zum Faſſen des Waſſers in Brandeimer. Der Waſſerarmaturenbau, der auch in Mann⸗ heim hervorragend vertreten iſt, hat in Deutſch⸗ land nach dem glücklich beendeten Kriege von 1870—1871 einen ganz beſonderen Aufſchwung erfahren und die Erzeugniſſe der deutſchen Ar⸗ matureninduſtrie haben in der ganzen Welt Aufnahme und Anerkennung gefunden. Querſchnitt durch die Straße An Hand der Abbildung 2 wollen wir nun einen Spaziergang unternehmen und dabei uns veranſchaulichen, wie durch eine zentrale Waſ⸗ ſerverſorgung das hygieniſche Wohlbefinden des Volksgenoſſen und die Sicherheit gegen Feuers⸗ gefahr in einem gut geleiteten Gemeinweſen gefördert wird. Die Abbildung ſtellt einen Quer⸗ ſchnitt durch die Straße dar, mit dem Rohr⸗ ſtrang in froſtfreier Tiefe liegend. Linksſeitig ſehen wir einen froſtfreien Ventilſtraßenbrun⸗ nen, der mittels Anbohrſchelle mit dem Rohr⸗ ſtrang verbunden iſt. Solche Brunnen ſehen wir in unſerer Stadt Mannheim auf verſchiedenen Plätzen; ſie dienen der öffentlichen Waſſer⸗ entnahme. Bei Fortſetzung unſeres Spazierganges be⸗ merken wir in der Straßendecke vielfach ovale Schachtkaſtendeckel mit der Aufſchrift„Hydrant“. Unter dieſem Deckel befindet ſich der Unter⸗ flurhydrant, der der Waſſerentnahme mittels Standrohr dient, derſelbe wird von der Feuerwehr zum Anſchluß des Syritzſchlaunches ————— ——— ———————— ————— —— —— ——— ———— 5 ——— V 4 4 0 0 f 1 1 13 3 24 4 3 berſoege Oeffentlichen Gegründet 1872 Derhangen Seinaleneinſcläggen gecheſten Re abelkate der Fhen 5iebe Inſtallatlonen die berwendung von AE GAumlnh-Muend AllGEMEIN E EiEKRICHHS- GESEIIScHAFr SURO MANNHEIM, KüuNSTSTRASSE N. 7. 5 Besuchen Sie unsere neuerõffneten Ausstellungs-.Vorfũhrungs-Rüãume eeeeeenee A neſigerãt fuür Kõſt- und Heibw]asSer, Oel, Benzin, léugen und sonstige Flùssigkeiten, Dampf und preßluft Karl Bün ——————— Bahn- und Tiefbauunternehmer IANNHEINI Fernsprecher-Anschluß: 48817 Nengen-, Temperàtu-, Drucłk- und Zugmesser Komplette Kesseluübefwächungs-Zentftälen B0OpD& REUTHER Armaturen- und Meſgerãte-Fabrik G. m. h. H. NANNHEINH-WALDHOF beine Familie für den kall beines früh⸗ zeitigen Todes halte für Deine Kinder die Mittel für Be- rufsausbildung und Kusſteuer bereit, eine Pflicht, die dem Bauer durch das Erbhofgeſetz auferlegt iſt. Fichere Dir ein ſorgenkreies Alter Schaffe Dir im Verſicherungsſchein ein wertvolles Kreditpapier durch flöſchluß einer Lebensverſicherung bei der Cebensverſicherungsanſtalt Baden, Mannheim Ruguſt-Knlage Ur. 55⸗341 der Gründung des Badiſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes, deren Tarite aner⸗ kannt billig und deren pBedingungen günſtig ſind. RKuskunkt erteilt jede öfkent⸗ liche Sparkaſſe des Landes und die Direktion in mannheim eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee 23 Il Aae ffie 1 hoͤndel ſnit in- und àus- jöndischemn Holz Sow/ie mit Edelhòölzern, ferner Hobeh/erke und Kehl- leisten-Industrie in ind noͤch Lõge und Lei- StungHföhigleit Cie nãtił- ichen Lieferanten fur Suᷣd- und Westdeutschlendl nfaaaaaaasaaaaaaaaaaaasaasasasaaavasaasaas Aiffffftftfffffmmmtrmtmimfnfffimfäfitiffiffiifamffſſſſſſſfſſſfff 817 aanavaamwaa 7 ffhälaaasaaaaanaaasaaanaaanaasmaaaasaamaaawanaramasanaranaaawarnanmaaemariaece .—————— —— — — —.—. —— ——— —— — ——— ——— — — Sñ—ůł——— ——— verwendet zum unmittelbaren Spritzen, oder zur Zuleitung des Waſſers für die Kraftſpritze. Die Hauswaſſerverſorgung wird vermittelt durch die Ventilanbohrſchelle, von welcher die weigleitung nach dem Hauſe abgeführt wird. in im Hauſe ſelbſt eingebauter Waſſermeſſer dient der Berechnung des Waſſerzinſes dem Verbrauch entſprechend. Die Annehmlichkeiten der Hauswaſſerverſorgung finden ihren Aus⸗ druck in der Verwendung des Waſſers für den Küchengebrauch, Bad, Kloſettſpülung, Warm⸗ waſſerbereitung, Gartenſprengung uſw. Die junge Generation kann ſich heute wohl kaum einen Begriff davon machen, daß man vor Foto: Archiv Abbild. 2 Querſchnitt durch eine Straße Waſſerarmaturen von links nach rechts: Ventilſtraßenbrunnen, Unterflurhydrant, Ventilanbohr⸗ ſchelle,(im Hintergrund) Trinkſpringbrunnen, Abſperrſchieber, Ueberflurhydrant. 60—70 Jahren auf ſolche Annehmlichkeiten meiſt verzichten mußte. In manchen Parkanlagen finden wir ferner für Trinkwaſſerzwecke die ſogenannten Trink⸗ ſpringbrunnen aufgeſtellt, welche ebenfalls mit⸗ tels Rohrſchelle an die Waſſerleitung angeſchloſ⸗ ſen ſind. Bei dieſen wird das Waſſer an der Strahlkuppe unmittelbar abgetrunken, unter Vermeidung des appetitlichen, an einer Kette befeſtigten öffentlichen Bechers. Der Abſperrſchieber mit Einbaugarnitur und in der Straßendecke eingebauter Kappe dient da⸗ zu, das Waſſerleitungsnetz in eine größere An⸗ zahl Strecken zu unterteilen, um bei einem HB-Bildstock Nach einem Stich von Hogarth Nachſehen der Leitungen und ihrer Armaturen nur Teilſtrecken außer Betrieb ſetzen zu müſſen. Der Sicherheit des Volksgenoſſen gegen Feuersgefahr dient ferner der ganz rechtsſeitig dargeſtellte Ueberflurhydrant, der in den Stra⸗ ßen Mannheims in einer ganzen Anzahl zur Aufſtellung gelangt iſt; derſelbe iſt mit zwei Schlauchſtutzen zum unmittelbaren Anſchluß der Feuerſchläuche verſehen. Der Ueberflurhydrant wird von der Feuer⸗ wehr ganz beſonders bevorzugt, da er gegen⸗ über dem Unterflurhydrant bei Schnee und bei Nacht leichter auffindbar iſt, außerdem keines Straßenhydrant in London 1762 HB-Bildstock beſonderen Standrohres für den Schlauch⸗ anſchluß bedarf. Aus dem großen Gebiete der Armaturen⸗ erzeugung, zu welch letzterer vor allen Dingen auch die vielſeitigen Dampfarmaturen⸗Ausfüh⸗ rungen gehören, vermiteln die obigen Ausfüh⸗ rungen nur einen kurzen Ausſchnitt. Die vor⸗ geführten Armaturen ſtellen nur einige haupt⸗ ſächliche Vertreter dieſer Induſtrie dar. Wie auf allen Gebieten des Lebens, iſt auch in der Armaturenerzeugung alles im Fluß. Das Gute wird auch in Zukunft durch das Beſſere erſetzt werden. l Mauptstrecken. die łũglich mehrmals befahren werden Strecken. die lũglien oder mehrmals mõchenilich bejahren merden Stũate mit Caderaumrerieilimgastellen(Güterbhahnhůfen Unterstũtzen Sĩie das Lastkraftwagen⸗- Speditionsgewerbe Baden und Pfalz: Gustav Brunner, Mannheim Lagerstraße 7- Ffernsprecher 53167 ötZz& Ehrmann, Mannheim J 3, 9- fernsprecher 263 72 Karl Graeff. Mannheim Dalbergstraße 13 Fernsprecher 352 11 Karl Lenz. Hannheim Zehntstraße 41- fernsprecher 502 06 Mannheimer Transport-Gesellschaft Rieger& Co. Mannheim, C 2, 19, Fernspr. 28213-14 Ludwigshafen-fh. Ober. Rheinufer 6, Fernspr. 625 32 S. Moser, Mannheim pumpwerkstraße 26- Fernsprecher 518 84 Oberrh. lagerhaus- und Speditions-G. m. b.., Mannheim Werfthallenstraſle 29- Fernsprecher 204 04-05 neinisches Transport-Kontor L. Rössinger, Mannheim Hafenstraße 13- fernsprecher 200 31 und 200 71 Süddeutsche Transport- Gesellschaft m. h.., Mannneim B 6, 19-Fernsprecher 246 31 11 45 „Südkraft“ sudd. Kratwagen⸗ Speditions-Gesellschaft, m. h. M. Ludwigshafen-fth., Ludwigstr. 54 c, fernspr. 629 21 Schmuck& FMüller 4. m. b. M. Mannheim, I 6,-4-fernsprecher 274 68 Friedr. Winkler, MHannheim C 8, 20- Fernsprecher 233 51 und 233 52 Fritz Vetter, spedition Karlsruhe(Bd.) Gottesauerstraſle 6 Ffernsprecher 57 08 „Sildkraft“ Südd. Kraftwagen- Speditions-Gesellschaft m. b. H. Karlsrune(nd.) Karl- Wilhelm- Strafe 31 Fernsprecher 5150 Kurt Atfred Lowack Spedition, Ettlingen(Bd.) Schöllbronner Straſle 53 Fernsprecher Mr. 21 Offenburg(Bd.) Gaswerkstrafle 23 Fernsprecher 1444 Wiln. Schnell speuition Laible speanion Singen(Htupl.) im Gilterbahnhof Fernsprecher 20185 7 ———— ———— Die lndustriestadt Niannheim „Die Geſchichte von Induſtrie und Technit läßt ſich nicht ſchreiben, ohne die Stadt Mann⸗ heim dabei zu erwähnen. Von hier aus trat ſo manche bedeutende Erfindung ihren Weg in die ganze Welt an und noch heute tragen die Er⸗ zeugniſſe unſerer heimiſchen Induſtrie den Na⸗ men unſerer Stadt in die fernſten Länder. Seine Lage an der völkerverbindenden Waſ⸗ 50 traße des Rheins hatte Mannheim zum Aus⸗ allstor Südweſtdeutſchlands in die Welt wer⸗ den laſſen. Handel und Verkehr blüten hier und es kann nicht wundernehmen, daß der Unternehmergeiſt ſich auch bald der Möglich⸗ keiten annahm, die er in der im zweiten Drittel firi* Jahrhunderts entſtehenden Indu⸗ rie ſah. Die Perſönlichkeit war es, die Technik und Induſtrie in ihren Anfängen den Stempel auf⸗ drückte und ihnen Richtung gab. Und in faſt allen größeren Werken der vielfältigen Indu⸗ ſtrie Mannheims lebt heute noch der Schöpfer⸗ eiſt der Männer, die ſie einſt aus winzigen lnfängen ſchufen. Einige Beiſpiele ſollen für viele gelten. Wo in der Welt landwirtſchaftliche Maſchinen gebraucht werden, da wird der Name Lanz nicht zuletzt genannt. Heinrich Lanz, der Grün⸗ der der Firma gleichen Namens, iſt ein klaſ⸗ ſiſches Beiſpiel für das Werden der Induſtrie. Aufgewachſen in einem Handelsunternehmen, das ſich vor allem mit dem Austauſch landwirt⸗ ſchaftlicher Produkte zwiſchen dem Binnenland und dem Ausland befaßte, erkannte er mit ſcharfem Blick die Notwendigkeit der Einfüh⸗ rung der Maſchine in den landwirtſchaftlichen Betrieb zur Steigerung des Ertrages. Seinem mergein war die kleine Reparatur⸗ werkſtatt mit zwei Schloſſern, die er ſeinem Handelsbetrieb angeſchloſſen hatte, bald zu klein, und er ging dazu über, kleinere handbetriebene Maſchinen ſelbſt zu bauen. Ueber den Bau von Dreſchmaſchinen bis zum Bau von Lokomobilen war kein weiter Weg. Lanz ging ihn. Sein Erfolg auf der Pariſer Weltausſtellung 1900, wo die damals größte Lokomobile der Welt aus ſeiner Fabrik als höchſte Ehrung außer Wett⸗ bewerb geſtellt wurde, war nicht nur für ihn eine perſönliche Genugtuung und Ehrung ſeines Lebenswerkes, ſondern zeigte der geſamten Welt, bis zu welcher Vollkommenheit die Mannheimer Induſtrie es durch den Unternehmergeiſt ihrer Gründer und die Wertarbeit der in ihr Tätigen gebracht hatte. Wie der Name Lanz mit dem Bau landwirt⸗ ſchaftlicher Maſchinen, ſo iſt der Rame Benz auf immer unlöslich verbunden mit der deut⸗ ſchen Automobilinduſtrie. Hier in Mannheim war es, wo Carl Benz im Jahre 1886 die erſte Fahrt mit ſeinemBenzinmotorwagen machte, der eine von 4 Ps aufwies. Es war ein weiter und beſchwerlicher Weg, der von dieſem beſcheidenen Anfang bis zu den modernen Wa⸗ en führte, die heute das Mannheimer Werk Daimler⸗Benz verlaſſen. Mit einem Dutzend Arbeiter begann im Jahr 1872 Carl Reuther in einer kleinen Werk⸗ ſtatt mit der Herſtellung von Armaturen für Waſſerleitungen uſw., und legte damit den Grundſtein zur Firma Bopp& Reuther, deren Armaturen und Meßapparate heute im In⸗ und Ausland als Präziſionserzeugniſſe geſchätzt und begehrt ſind. Bei dem Handel mit Maſſengütern, der in Mannheim blühte, ſpielten Transport⸗ und Hebevorrichtungen eine wichtige Rolle. Ihrer Herſtellung und Verbeſſerung widmete ſich der Zirkelſchmied Schweizer, der ſo bereits im OE FRITZ REUTHER Prusldont der Industrie- u. Hendelskammer Jahr 1801 den Grundſtock zu der Firma Mohr & Federhaff legte, die alſo zu den älteſten Mannheimer Unternehmen zu zählen iſt. Sie iſt führend im Bau von Aufzügen, ſowie von Materialprüfmaſchinen, die ebenfalls ihren Weg in die ganze Welt fanden. Von vielen anderen Maſchinenfabriken ſeien noch die Motorenwere Mannnheim ge⸗ nannt, die nach dem Patent von Benz Dieſel⸗ motoren bis zu einer Leiſtung von 1200 PS bauen. In der Mannheimer Elektroinduſtrie begeg⸗ nen wir vor allen Dingen den Firmen Brown, Boverie& Cie. und Stotz. Während ſich die Firma Stotz, deren Gründer erſt vor weni⸗ Aii, 1m Oktober 1935. Worderstr. 42 „ Geleitwort zur Gauta gunz der Technik. In einer Stadt wie Hannhein, die Mitte Ipunkt eines der wichtigsten Industrie- und Handelsgebiete sSüd- 7 deubschlands äst, hat die Technik von jeher eine vorwärts- weisende Pflegestätte gefunden. Das seigt sich am besten, wenn nan die Struktur der MHannhe iner Industrie betrachtet wo neben der vielgestaltigen Hetallindustrie die chemnische und andere Industrien veit über die Grenze Deutschlands hinaus Bedeutung erlangt heben. Venn s ich daher anzésslich der Gautagung der Technik die badischen Techniker in der DTandeshauptstadt versanne in, dann werden dort auch aus den wi chtigsten badisghen Industriegebiet rund um Mannhe in dâ e MHänner der Technik vertreten sein, um die Richt Iinien für die weitere Arbeit in Dienste des Utrs und gleich-/ gen Wochen die Augen ſchloß, ſich beſonders mit der Fabrikation von elektriſchen Kleingeräten beſchäftigt, liegt das Schwergewicht des Werbes Brown, Boveri& Cie. in der Herſtellung von Starkſtrommaſchinen aller Art. Auch die Chemiſche Induſtrie hat in Mann⸗ heim eine Heimat gefunden. Die Zellſtoff⸗ fabrik Mannheim⸗Waldhof erzeugt neben jährlich erwa 100 000 Tonnen Zellſto das wichtigſte Ausgangsprodukt für Kunſtſeide, ſowie Papier, Spiritus und Rohprodukte für die Gerberei⸗Induſtrie. Jährlich werden etwa 600 000 Rundmeter Fichtenholz verarbeitet und es iſt intereſſant, daß die Zellſtofffabrik an Waſ⸗ ſer jährlich die dreifache Menge des Bedarfes der Stadt Mannheim an Trinkwaſſer benötigt, nämlich etwa 46 000 000 chm. Ihren Weg in aller Herren Länder finden die Erzeugniſſe der Firma Boehringer& Soehne, von denen beſonders das Chinin bekannt iſt. Wo die Induſtrie blüht, da findet auch die Forſchung Anregung und Förderung. Von der Deutſchen Bergin AG., dem Werk des Erfinders Dr. Bergius in Mannheim⸗Rheinau, hat das Verfahren zur Verflüſſigung der Kohle ſeinen Ausgang genommen. Mannheims Namen iſt auch durch die Firma Grün& Bilfinger in alle Welt getragen worden. Dieſes Unternehmen, das ſich insbe⸗ ſondere mit der Erſtellung von Waſſerbauten befaßt und darin führend iſt, hat Ingenieur⸗ bauten erſtellt, die wir auf allen Kontinenten finden und die auch ſpäteren Geſchlechtern noch Zeugnis geben werden für die Vollkommenheit deutſcher Bautechnik. Von ihr ſtammen allein über 100 der bekannteſten Brückenbauten, dar⸗ unter allein 15 Rhein⸗ und 4 Neckarbrücken. Erſt vor kurzer Zeit wurde ein Wunderwerk der Brückenbautechnik eingeweiht, an dem Grün& Bilfinger maßgebend beteiligt war: die Brücke über den Kleinen Belt in Dänemark. Die Brücke, über die die Reichsautobahn bei Seckenheim ihren Weg nimmt und die ebenfalls von Grün & Bilfinger erbaut wurde, dürfte zu den ſchön⸗ ſten Bauten dieſer Art zählen. Die Nachkriegszeit hatte ihre Schäden in Mannheim beſonders fühlbar werden laſſen. Fiel doch durch die Grenzverſchiebung im Weſten weſentliches Hinterland aus, das für den Mann⸗ heimer Handel von Bedeutung war. Auch der mit dem Verſailler Vertrag verbundene Aus⸗ bau oberrheiniſcher Häfen tat dem Verkehr Mannheims Abbruch und es kann nicht wunder nehmen, daß auch die Mannheimer Induſtrie unter dieſen Schickſalsſchlägen hart zu leiden hatte. Ebenſo fühlbar machte ſich aber die Ini⸗ tiative, die von der Regierung des neuen Rei⸗ ches zur Belebung der Wirtſchaft ausging, ſo daß auch Mannheims Induſtrie an dem Auf⸗ ſchwung der letzten beiden Jahre teilnehmen konnte. Der Unternehmer⸗ und Schöpfergeiſt, der ſie gründete und der in ihr fortlebt, iſt die Gewähr dafür, daß die Mannheimer Induſtrie ihren Platz im deutſchen Wirtſchaftsleben, wie ihre Weltbedeutung beibehalten wird. prüfung der Werkstoffe Sorgföltige fertigung durch geüöbte focherbeiter Ständige Kontrolle wührend der fertigung gewährleisten Göte und Befriebszuverlössigkeit unserer krzeugnisse lm jn- und Ausland weit verbreiter Heinrich Lanz Aletiengesellschaff Mannheim —— — E4 — —* —— — Das Bauen, ein Spieqel des Zeiiqeistes Von der Niielskaserne zurũck zum gesunden Wohnungsviertel/ Von Ardhiiekt W. Pleten Die Feder des Geſchichtsſchreibers vermittelt uns, oft mit anſchaulicher Lebendigkeit, Cha⸗ rakterzüge längſt vergangener Zeitabſchnitte. Zuverläfſiger jedoch, ja faſt untrüglich, ſpiegelt ſich der Geiſt, der ein Volk in einer beſtimmten Zeitſpanne beſeelte, in den uns aus dieſer Zeit überkommenen Bauwerken wider. Die Einſtel⸗ lung des Geſamtvolkes zu den großen Proble. men ſeiner Zeit ſchafft die Baugeſinnung. Die allgemeine Baugeſinnung iſt wieder Voraus⸗ ſetzung guter Allgemeinleiſtungen, bei denen Spitzenleiſtungen befruchtend wirken. Eine neue Formenſprache kann ſich nur als Ergebnis einer allgemeinen geiſtigen Bewegung entwik⸗ keln. Sie kann nicht von einem einzelnen erfun⸗ den werden. Vom Bauernſohn zum Großſtadtnomaden Betrachten wir die wenigen uns in ihrer Geſchloſſenheit unverſehrt erhalten gebliebenen Städte und Dörfer des Mittelalters und Re⸗ naiſſancezeit. Der klare Wille zur Einordnung in das Geſamtbild iſt überall erkennbar, ſelbſt dort, wo die Formenſprachen verſchieden ſind. Bei den oft ſehr freien künſtleriſchen Auffaſſun⸗ gen der Baugeſtaltung wurden die für die Er⸗ haltung und zichelſeng eines harmoniſchen Geſamtbildes unerläßlichen Rückſichtnahmen nie außer acht gelaſſen. Dieſe Harmonie kann nur aus der auf die Wahrung des Gemeingutes gerichteten der dämaligen Bauherren und Baumeiſter erklärt werden. Leider ging dieſe Geſinnung dem Volke im Zeitalter der In⸗ duſtrialiſierung völlig verloren. Mit der Ent⸗ tehung der Fabriken beginnt ein unerhört chnelles, ungeſundes Wachſen vieler einſt klei⸗ ner Orte zu Städten. Scheinbar hohe Löhne lockten jahrzehntelang Millionen Menſchen in die entſtehenden Großſtädte. Der überaus große Bedarf an Wohnungen gab den Anlaß zu Bo⸗ denſpekulationen größten Ausmaßes. Seit je⸗ ner Zeit haben wir als Schandmal die Miets⸗ kaſernen, die alles, was in den Zugewan⸗ derten an Heimatſinn noch vorhanden war, tötete. Aus dem mit der Heimatſcholle verwach⸗ ſenen Landarbeiter und Bauernſohn wurde ein Großſtadtnomade, der oft mehrmals im Jahre ſeine Wohnung wechſelte. Sinnlos wurden die Menſchen zuſammengepfercht. Als geſchickteſter Architekt galt derjenige, der bei geringſtem Bo⸗ denbedarf die Die egb von Wohnungen zu bauen verſtand. Die Behörden, die dem für das Volksganze heranwachſenden Unheil hätten ſteu⸗ ern können, ſahen nur ein und Blühen, ſie überſahen jedoch die unheilvollen Auswir⸗ kungen der ſich vollziehenden Entwurzelung des Menſchen. Freudlos, einem gefangenen Tier Foto: Archiv Steinerne Zeugen des Mittelalters Foto: Archiv Spiegel des Zeitgeiſtes HB-Bildstock Dieſer herrliche Winkel im alten Rothenburg o. T. iſt ein Beiſpiel von dem Zuſammenwirken„Volks⸗ geſinnung— Baugeſinnung“ im Mittelalter. Hier fehlt ganz der Zug zur Ueberheblichkeit, wie er ſich in ſpäteren Zeiten ſo oft bemerkbar machte. gleich, verbrachte der Großſtädter ſein Leben teils an übel beſchaffenen Arbeitsplätzen, teils in Elendsquartieren, die den Namen Woh. nung nicht verdienen. Unfähig, ſein Los ſelbſt zu beſſern, wurde er allzugleich ein Opfer einer anderen Art von Spekulanten, die den Klaſſen⸗ kampf predigten. Dieſe Entwicklung vollzog ſich legal. Das verderbliche Treiben der Spekula⸗ tion ſtand unter dem Schutze der Geſetze. Die Bauordnungen der Städte ließen den Boden⸗ wucher und eine ſinnloſe Ausnützung der ſtädti⸗ ſchen Grundſtücke zu. Baugeſinnung— Volksgeſinnung Der entwurzelte, nur auf den Erwerb einge⸗ ſtellte Großſtadtmenſch verlor jeden Sinn für HB-Bildstock Das Hegereiterhaus mit Spitalhof in Rothenburg o. T. verleugnet nicht ſeine Entſtehung im Mittel⸗ alter. Spitzgiebel und Türmchen künden von der Freude unſerer Vorfahren an arteigener Form. VO VOII5STA 3580 0%½26% MoiCEN KBAETWERI bis zum eĩnfachen ſefafone.: and Haushalfgerät SROWIA, BOVERI& ClE..-., MA die Volksgemeinſchaft. Dieſe Zerriſſenheit ſpie⸗ gelt ſich an keiner Stelle klarer wider, als in dem Bilde unſerer Straßen, die in jener Zeit entſtanden ſind. Wir ſehen dort ein Gemiſch aller bekannten alten Bauformen— Hausfron⸗ ten mit Palaſtarchitekturen wechſeln mit un⸗ ſchönen, aber abwaſchbaren Blendſteinfaſſaden ab. Iſt irgendwo ein Doppelhaus mit gleichen Architekturformen, aber verſchiedenen Beſitzern entſtanden, ſo hat ſich ſicher jeder dieſer Beſitzer bemüht, ſein Eigentum durch Farben ſcharf ge⸗ gen den Nachbarn abzugrenzen, ohne Rückſicht auf die Störungen, die das Geſamtbild hier⸗ durch erleidet. Man hat in den letzten Jahr⸗ öͤnten wiederholt ernſthafte Verſuche ange⸗ ſiellt, die Zerriſſenheit zu beſeitigen, und eine anſtändige Baugeſinnung zu fördern. Alle dieſe Verſuche waren zum⸗ Scheitern verurteilt, weil die entſprechende Grundhaltung der Volksge⸗ ſinnung, als erſte Vorausſetzung für jede volks⸗ verbundene, und daher künſtleriſche Schöpfung fehlte. Es ſei hier auf einen Verſuch hingewie⸗ ſen, der als das„ſachliche Bauen“ bekannt iſt. Jede geſunde Baukunſt iſt zugleich ſachlich, und zwar im——3 Sinne, nicht nur dem Namen nach. Unſachlich iſt dagegen ein Geſtalten, das durch die Ablehnung jeden Details roh, öde, papieren oder klobig erſcheint, weil das liebe⸗ voll bearbeitete Detail dem Charakter eines Bauwerkes erſt volle Geltung verſchafft. Wandlung im Dritten Reich Das Verlangen nach feſten, geſunden und wahrhaft künſtleriſchen Ausdrucksformen iſt, wie oben ſchon geſagt, nur dann erfüllbar, wenn ein gleichgerichtetes Streben nach dem Beſitze von Gemeingut nicht nur bei den Architekten, ſondern beim ganzen Volte vorhanden und feſt verankert iſt. Die nationalſozialiſtiſche Revolu⸗ tion hat dieſe Grundhaltung fundiert. Sie hat keine neue Formenſprache geſchaffen, die meines Erachtens auch gar nicht erforderlich iſt, dage⸗ gen hat ſie dem Volke eine feſte Zielrichtung auf den Dienſt am Volksganzen gegeben. Gi⸗ gantiſch in ſeinen Ausmaßen, von vielen in ſeiner Bedeutung noch nicht erkannt, ſteht das Werk des Führers, die Reichsautobahn, vor unſeren Augen. Von einem Willen belebt, von vielen Köpfen und Fäuſten bearbeitet und vom ganzen Volke getragen. entſteht ein Werk, das ſeinesgleichen in der Baugeſchichte nicht hat. Fortgewiſcht ſind alle Hinderniſſe und Hemmungen, die ſich in gewaltigem Ausmaß einem ſolchen Werk noch vor wenigen Jahren entgegengeſtellt hätten. Alle Kräfte des Volkes ſind von ſtarker Hand zum Dienſte an der Ge⸗ ſamtheit zuſammengefaßt. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung hat auch die Bedeutung des Wohnungsproblems für die Wiedergeſundung unſeres Volkes ſofort er ⸗ kannt. Die Gi werden aufgelockert und neue, geſunde Wohnviertel entſtehen an den Peripherien der Städte. Mit Nachdruck wer⸗ den die Siedlungen vor der Stadt und auf dem Lande gefördert. Bodenſpekulationen werden durch eine ſtraffe Handhabung der Bau⸗ ordnungen unterbunden. Hiermit ſind die wichtigſten Vorausſetzungen für das kommende künſtleriſche Baugeſtalten geſchaffen. Dieſes kann nicht mehr zur Mode oder Eintagskunſt herabſinken, denn es iſt das Ergebnis einer allgemeinen geiſtigen Entwicklung. Ein Aus⸗ druck der neuen Zeit formt ſich aus der richtigen Wahrnehmung erweiterter Konſtruktionsmüg⸗ lichkeiten, und aus der Anpaſſung an die für die Lebenshaltung eines geſunden Volkes zu erfüllenden Forderungen. Gautaguns der Technik Programm für Freitag, den 1. November 1935 Felerliche Eröffnung der Gautagung der Technił 12.00 Ahr im großen Sitzungsſaal des ehemal. Landtagsgebäudes, Ritterſtr. 22 Muſikſtück Begrüßung: Gauamtsleiter Pg. Fritz Klingler Anſprache: Miniſterpräſident Pg. Walter Köhler Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied. Arbeiĩtstagung des Amtes für Technik der NSDAP und des NS- Bundes Deutscher Techniker 15.00 Ahr im großen Sitzungsſaal der Gauleitung, Adolf⸗Hitler⸗Haus, Es ſprechen: Ritterſtraße 28 Gauamtsleiter des Amtes für Technik: Pg. Klingler Gaureferent für Arbeitsbeſchaffung: Pg. Nickles Gauſachbearbeiter des Amtes für Technik: Pg. Rößler Tagunsen der RNTA-Vereine 0 38 f N 2 3 IIIA — — NtiEIA 7 0 7 Sitz der Hauptverwaltung in Ronaheln Hauptwerk in Mannheim-Käfertal, zwei Wor MNeckarau, Werke in Berlin, Dortmund, Frankenthal, Groh-Auheim, Köln-kiehl, Lamper 100 S. 5— Anlogen, Moschinen, Gerätfe und jegliches Zubehõ- för die Erzeugung- Umformung fortleitung o. Anwẽendung des elektrischen Stromes. 14 114½% 70% f% /% LVT. I M LAet — be in Mannizaim theim, Saarbrücken — ———————— Vom Kiel bis ⁊ur Vasspitze auf Flekĩriʒitãt eingestelit Das schwimmende Elektrizitätswerk auf der„Scharnhorst“, dem neuen deutischen Ostasien-Dampfer Die moderne Technik hat unter dem Zwang, auch in der Schiffahrt die größtmögliche Wirt⸗ erforderlich ſind, da die Maſchinenanlage aus Gründen der günſtigen Gewichtsverteilung in ſtellen alſo zuſammen bereits ein mittleres Kraftwerk dar, das eine Großſtadt mit elektri⸗ Für die Kühlung von Ladung und Mund⸗ vorrat ſorgt eine umfangreiche elektri⸗ ſche Kühlanlagei ſie dient gleichzeitig zur Klareiserzeugung, Trinkwaſſerkühlung un für die Kältever g der zum Wirtſchaftsbetrieb erforderlichen Kühlſchränke. Um auch hier bei etwaigem Ausfall einer Maſchine den Betrieb iſt die Kühlmaſchinenanlage in rei Einheiten aufgeteilt, von jedem Maſchinen⸗ chaftlichkeit zu erreichen, Vorbildliches geleiſtet. der Mitte des Schiffskörpers ſtehen muß, wäh⸗ ſcher Energie verſorgen könnte. ſatz kann im Bedarfsfalle Kühlmittel an jeden Zn verhältnismäßig kurzer Zeit wurde 75 An⸗ 385 trieb der Schiffe mehrfachen Aenderungen un⸗ r 156 5—5— 2 einer ſtoßenden und ſtampfenden Kolben⸗ ions⸗ 10 20 11 Navigations und Funkanlage 1 endampfer. ieſelmotoren un ampfturbi⸗ Bei einem Fahrgaſt⸗Großſchiff, wie es der 85 neben die normale Dampfmaſchine. Schmelldane Whgenhon Fanfel wird 10 —— e— Nachteile aller dieſer Antriebs⸗ naturgemäß die Navigations⸗ und Funkanlage it eiſen glichen ſich aus. Nun kam in letzter beſonders ſorgfältig ausgebaut, denn von dem n Zeit eine neue Antriebsweiſe der Schiffsſchrau⸗ ſicheren Funktionieren dieſer beiden Anlagen a ben zur Anwendung— der turbo⸗elektriſche hängt in hohem Maße die Sicherheit des Schif⸗ 1 Antrieb. fes und ſeiner Paſſagiere ab. Das Schiff hat 9 fe 08 en eine Krei⸗ ſt elkompaßanlage; es handelt ſich hier um eine n Der turboelektriſche Antrieb ſogenannte Anſchütz⸗Feinmeß⸗Kompaßanlage, die— Ae Auenuiche amphenale zwes rbgele e —— angetriebenen Schiffes iſt ein Elektrizi⸗ licht. Zur Erhöhung der Sicherheit wird die 2 — in welchem eine oder mehrere Dampf⸗ Waſſertiefe unter dem Schiffskiel ſtändig kon⸗ n ſtehen, die mit Stromerzeugern(Gene⸗ trolliert; zu dieſem Zweck iſt ein 835 fre⸗ ratoren) gekuppelt ſind. Die Kraftzentrale iſt quenz-Radiolot Bauart Debeg, ein⸗ in der Mitte des Schiffskörpers angeordnet, gebaut, das einen Tiefenmeßbereich von—300 5 von hier wird der Strom über geeignete Schalt⸗ Meter hat; in der Sekunde wird zehnmal ge⸗ v ——5 durch Kabel nach dem Heck des Schif⸗ lotet. Die Funkanlage umfaßt ſowohl einen 9 es geleitet, wo ein oder mehrere Elektromoto⸗ Langwellen⸗ als auch einen Kurzwellenſender; 8 * ſtehen, die die Schrauben antreiben. Die ein weiterer Sender iſt für den Funkſprech⸗ rehzahl dieſer Elektromotoren iſt ſo gewählt, betrieb auf kurze Entfernungen beſtimmt. Ein daß ſie für den Schraubenantrieb günſtig iſt, Notfender, der auf Welle 600 Meter arbeitet, 4 Ueberſetzungsgetriebe ſind alſo nicht mehr er⸗ vervollſtändigt die Sendeanlage, er wird aus 5 forderlich. einer beſonderen Batterie geſpeiſt, iſt alſo un⸗ 9 Dieſe Antriebsart bringt nun mancherlei Vor abhängig von den verſchiedenen Kraftzentralen teile mit ſich; ſo fallen erſtens ſchon die langen Foto: Archiv HB- Bildstock des Schiffes. Auch von den zehn Rettungs⸗ Wellentunnel fort, die bei direktem Antrieb Der erſt kürzlich in Dienſt geſtellte OftaſtenSchnelldampfer„Scharnhorſt“, der mit ſeinem ſchwimmenden booten haben zwei je eine Funkanlage an Bord; 8 Eleketrizitätswerk und turbo⸗elektriſchen Antrieb eine Spitzenleiſtung der deutſchen Technik darſtellt. dieſe beiden Rettungsboote ſind mit Benzin⸗ n motoren ausgerüſtet, ſie haben auch je einen le rend die Schrauben natürlich am Heck ſitzen Auf Elektrizität eingeſtellt Shefn malſen Deignaberkunaſendie lanm nen⸗ Meben den Hauptmaſchinen ſind eine ganze Die Funtempfangsankage umſaßt, nopen n nenswerten Raum beanſpruchen. Das Manö- Anzahl elektriſcher Hilfsmaſchinen vorhanden; einem Telefunkenpeiler, der zur Unterſtützung. vrieren iſt bei einem turbovelektriſch angetriebenen überhaupt iſt der geſarmte Beirieb des Schiſſes der Navigation auf der Prücte fingebafe ik. Schiff denkbar einfach Die meopefemgoren auf Elektrizität eingeſtellt. Der für die Er⸗ Empfänger für kurze und lange Wellen, ferner 8 können durch einfache Schaltvorgänge angelaſſen regung der Turbogeneratoren und für das elek⸗ einen Ueberwachungsempfänger mit durchgehen⸗ L und ſtillgeſetzt, ebenſo vorwürts und rückwärts triſche Verſorgungsnetz des Schiffes erforder⸗ dem Wellenbereich von 15 dis 20000 Meter, Zur angetrieben werden, dabei laufen die Turbinen liche Gleichſtrom wird von vier kleineren Gene⸗ Unterhaltung der Fahrgäſte iſt eine umfang⸗ 4 underändert weiter. Soll z. B. ein Zweiſchrau⸗ ratoren erzeugt, die mit Hochdruck⸗Getriebetur⸗ reiche Schallanlage vorgeſehen, ſie beſteht neben L bendampfer, der von de onen direkt an⸗ binen gekuppelt ſind. Für den Betrieb im den notwendigen Empfängergeräten und Ver⸗ 5 getrieben wird, mit halber Kraft fahren, ſo Hafen ſind zwei weitere Gleichſtrom⸗Genera⸗ ſtärkern aus 16 Lautſprechern und iſt die größte 1 müſſen, da man mit einer Schraube nicht zern toren vorgeſehen, die durch Dieſelmotoren an⸗ bisher in ein Schiff eingebaute Anlage. Die 3 d längere Zeit fährt, beide Turbinen mit halber getrieben werden. Schließlich iſt noch eine Rot⸗ Anlage kann durch Mikrophone beſprochen wer⸗ 1 Kraft arbeiten, ſie haben dabei einen ſchlech⸗ dynamo von 75 Kilowatt Leiſtung vorhanden, den(Sprach⸗ und Muſikübertragung), ebenſo iſt b ten Wirkungsgrad. Wenn dagegen ein turbo⸗ ſie wird ebenfalls durch einen Dieſelmotor an⸗ aber auch Schallplattenübertragung und Rund⸗ f elektriſch an⸗ Zweiſchraubenſchiff mit getrieben. Als Reſerve dienen noch 3 Akkumu⸗ funkempfang möglich. Ergänzt wird die Schall⸗ halber Maft hren ſoll, ſo kann beim Vorhan⸗ latorenbatterien, die im Notfall eine ausrei⸗ anlage durch eine Apparatur zur Vorführung 1 2 denſein von zwei n die eine ſtillgeſetzt chende Beleuchtung aller beſonders wichtigen von ſtummen Filmen und Tonſilmen; ſo iſt werden wähtend vollbelaſtet und Räume ermöglichen. Um den Rettungsdienſt alſo auch für die Unterhaltung der Fahrgäſte te bei Nacht zu erleichtern, iſt für gute Außenbord⸗ bei ſchlechtem Wetter in jeder Weiſe geſorgt. 2 mit gutem Wirkungsgrad arbeitet. Die von dieſer einen Turbine erzeugte elektriſche Energie und Bootsdeckhelcuchtung durch Flutlichtſtrahler 5 verteilt ſich dann auf die beiden Propellermoto⸗ und hochkerzige Lampen geſorgt. Zwei Gleich⸗ Zuſammenfaſſend kann geſagt werden, daß u1 ren, die je mit halber Kraft arbeiten ſtrom⸗Wechſelſtrom⸗Umformer liefern den für auf dem Dampfer„Scharnhorſt“ alles getan iſt, 9 die Kommando⸗ und Fernmeldeanlagen erfor⸗ was nach menſchlichem Ermeſſen für die Sicher⸗ 5 Eines der neueſten Beiſpiele für turboelek⸗ derlichen Gleich⸗ und Wechſelſtrom; einer von heit der Fahrgäſte und des Schiffsbetriebes A triſchen Schiffsantrieb iſt der Dampfer„Scharn⸗ ihnen iſt immer in Betrieb, der andere dient als überhaupt getan werden kann. Alle wichtigen ti Moſchinengiganten Hb-hnastoekk horſt“, der für den Schnelldampferdienſt des Erſatz. Für die Synchronuhranlage ſind zwei Maſchinen und Hilfsanlagen ſind doppelt bzw. n G 5 1 tors dem Oſt⸗ Norddeutſchen Lloyd nach Oſtaſien gebaut beſondere Umformer vorgeſehen, ſie werden ſo dreifach vorhanden, überall iſt dafür geſorgt, ——————— Be. wurde. Jeder der beiden Hauptturbogenerato⸗ reguliert, daß alle Schiffsuhren ſtets die rich⸗ daß beim Ausfallen einer Maſchine die anderen 0 griff der Rieſenausmaße des—.— ren leiſtet 10 000 Kilowatt und iſt bis 12 500 tige Ortszeit anzeigen, alſo nicht nach⸗ oder den Betrieb übernehmen bzw. aufrechterhalten, turbo⸗elektriſchen Schiffsantriebs. Kilowatt überlaſtbar, dieſe beiden Maſchinen vorgeſtellt zu werden brauchen. ſo daß der Geſamtbetrieb nicht geſtört wird. d 9 6 . DS DAS OUAIITATS-ERZEUGMIS Lich Giboi gutes Lient, gute Urbeit Unser lichttechnisch geschultes personẽl steht ihnen zur Ermittlunę der für lre Arbeittume erforderlichen 9 richtigen u. guten Beleuchtung unverb. ZulVelfugung 3 d 3 L Rheinel eltra 45 ferruf 28087 und 45211 p 7, 25(Heſdelbergerstt. 0 uIIIm T 3 2 te Gute Beleuchtung erleichtert die Arbeit, erhöht die Sehkreft, fördert die n Gesundheit und steigert die lebensffeude. 8 ) bA d Wärme für alle Zwecke 590 liefe ſn Gos und sStrom durch einfschen Hendsriff schnell, d Voſt Af bequem und zuverlössig. 9 Brechkoks asus dem Gaswerł luzenberg sichert einen gleichmöbigen, 5 — 15—— schlsckenfreien und'lligen Winterbrẽnd e. Wasser-, Gas- und 2 4 4 332—*. 4 1 2—— VORM.BEMZ ABI. SIA. MOIORENBAL Elekkfrizifatswerke 0 5 5 AENT BENMZ Avskunft und Tariberatung: K7 und Natneusbogen 21 bedenle: Wer im Hełenłreuzbanner ineriert ldõſt Bestellungsennahme: Goswert, Kohlenstelle, Tel. 55820 Sachnles. 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Immer neue Schwierigtei⸗ ten bereiten uns jene, die unſere Arbeit und ihren Wert nicht verſtehen oder nicht verſtehen wollen, jene ewigen Nörgler, die jedes Gerücht aufnehmen, um dann unſere Gemeinſchaft zu unterwühlen. Wir glauben aber an unſere Auf⸗ gab. und gehen unſeren Weg unbeirrt! Wir ſtehen in unſerer Gemeinſchaft und werden nicht ruhen und raſten, bis es eine innere Ka⸗ 1 auf Gedeih und Verderb gewor⸗ en iſt Die Schulungsreferentin ſpricht: In unſeren Mädel muß das Wiſſen um deur⸗ ſche Geſchichte und deutſche Art lebendig ſein. Ihr müßt Volt und Land kennen, ihr ſollt völkiſche Fragen aus Vergangenheit und Ge⸗ genwart hören. Die Schulung hat die Aufgabe, all das deutſche Gedankengut tief in jedem Mä⸗ del zu verwurzeln. Dazu ſind regelmäßig un⸗ ſere Schnlungsabende, dazu geben Schulunas⸗ briefe und Mappen zur Heimabendgeſtaltung Stoff und Anregung. Die Arbeit der BdM⸗Sozialſtelle: Unſer Untergau umfaßt nahezu 6000 Mädel. In Zuſammenarbeit mit dem Arbeitsamt ver⸗ mitteln wir unſeren arbeitsloſen Mädel Stel⸗ len, richten wir die Freizeitlager für un⸗ ſere Jungarbeiterinnen ein, damit ſie einmal fern von den Betrieben ſich neue Kraft zu neuer Arbeit holen können. In unſeren Um⸗ ſchulungslagern, wir haben ja ein herr⸗ liches in Laufenburg an der Schweizer Gienze, lernen unſere Mädel mit Luſt und Liebe die Haus⸗, Garten⸗, Küchen⸗ und Feld⸗ arbeit Der Umgang und die Pflege von Klein⸗ tieren und Geflügel weckt ihre Freude an der Lundarbeit, und manches unſerer Mädel, das blaß und müde aus Mannheim wegging, kehrt froh und ſtark wieder zurück. Sie werden durch dieſe Schulung für ſpätere Siedlungsarbeit vorbereitet. Die Ueberwachung und tätige Hilfe bei unſeren hilfsbedürftigen Mädel iſt eben⸗ falls ein Hauptarbeitsgebiet der ſozialen Stelle. Der Sport im BdM Leibesühungen ſind ein weſentlicher Beſtand⸗ teil der weltanſchaulichen Erziehung im Bom. Durch Körperbeherrſchung zur Selbſt⸗ zucht, zur inneren Freiheit! Das iſt die Deviſe unſerer Arbeit an der Bildung eines neuen Mädeltyps. Deutſche Mädell Erkennt die Volkspflicht zum Volksſport!(B. v. Schirach.) Anmutige Gymnaſtik und ſtraffe Körperertüch⸗ tigung, frohes Spiel und übermütiges Tollen machen unſere Mädel zu tüchtigen Kerlen! Werkarbeit Sie iſt gerade in den langen Wintermonaten eine Hauptbeſchäftigung unſerer Mädel. Mit den einfachſten Mitteln ſchaffen wir aus Altem Neues, weben und wirken wir nach eigenem Geſchmack und perſönlichem Entwurf unſere Stoffe, Teppiche, Baſtarbeiten, geſtalten wir un⸗ ſere Heimräume hell und freundlich, ſchulen wir den guten Geſchmack unſerer Mädel. Volkstumsarbeit Sie umfaßt die Zuſammenfaſſung der muſi⸗ kaliſch geſchulten Mädel und aller, die Luſt und Freude an muſikaliſcher Betätigung haben. Wir wollen unſere Veranſtaltungen durch Darbie⸗ tungen aus unſeren Reihen zu Vermittlern deutſchen Voltsguts werden laſſen. Deutſches Lied und deutiche Muſit werden bei uns wie⸗ der zu Ehren kommen. Grenz⸗ und Auslandsarbeit: Die Schulung unſerer Mädel in auslands⸗ deutſchen Fragen iſt bitter notwendig. Durch Bildvorträge wecken wir in unſeren Mädel das Verſtändnis für die Grenzlandnot, Grenzfahr⸗ ten aſſen unſere Mädel die Verbundenheit er⸗ leben und die harte Verpflichtung erkennen die wir unteren Brüdern jenſeits der Grenze ge⸗ genüber bhaben Die Kolonialarbeit gilt der Wachhal⸗ tung des kolonialen Gedankens und der prak⸗ tiſchen Arbeit für die deutſchen Siedlerfamilien draußen in den Kolonien. Preſſearbeit: Sie ſoll der breiten Oeffentlichkeit einen Ein⸗ blick in unſer Schaffen vermitteln, ſoll das Er⸗ lebnis der Fahrt in Bild und Wort an die Oeffentlichken weitergeben, wirbt für die Ar⸗ beit im Bund Wanderſtelle: Unſere Wanderſtene hilft unſeren Mädel auf ihyre: Fahrten zum Uebernachten in den Ju⸗ gendherbergen, ruft die Mädel zu Wanderun⸗ gen durch die Heimat auf. Unſer Landheim in Wa dwimmersbach im Odenwald ſteht unferen Mäadel immer zur Verfügung. Verlebt deshalb dort eure Freizeiten, und raſtet dort auf Fahrten! Unſer Landheim bildet ein Bindeglied zwiſchen uns Stadtmenſchen und dem Bauern auf dem Land draußen. Zeigt des⸗ halb eur⸗ Verbundenheit und kommt nach Waldwimmersbach. Luftſchutzarbeit Das iſt Pflicht einer jeden deutſchen Frau. Wir BVdch⸗Mädel ſtellen uns freudig in dieſen Ehrendrenſt Luftſchutzſchulung ſteht in unſeret Arbeit mit an erſter Stelle. Feldſcherweſen Sanitär' Ausbildung ſorgt dafür, daß jedes einzelne Mädel auf Fahrt oder beim Marſch felbſt die einfachſten Handgriffe anwenden kann und damit ſchlimmen Auswirkungen einer Ver⸗ letzung vorgebeugt wird. Wir haben damit einen Ausſchnitt unſerer Arbeit vor euren Augen entrollt. Die Arbeit in unſerem Bund iſt vielgeſtaltig, alle aber tragen wir»inen Bauſtein zu einem großen Werte heran: Zu Erzichung einer Jugend, die Garant da⸗ für iſt, daß das Dritte Reich in der Zutunft beſteht! Spülen, ſchruppen, zimmern... Ein Jungmädel erzählt/ Ein Landheim wird eingerichtet Was iſt denn heute nur los? Männer, Frauen und Kinder ſtecken verwundert die Köpfe aus den Fenſtern. Unten ziehen wir Jungmädel mit großen und kleinen, wackligen und ſtabilen Handwagen über das holprige Straßenpflaſter. Jedesmal, wenn ſich ein leerer und ein hoch⸗ bepackter Wagen treffen, gibt es ein haſtiges Hin⸗ und Herrufen, und jedesmal fährt dann der leere Wagen in noch größerer Eile als bis⸗ her davon. 50 Es iſt aber auch eine wichtige Aufgabe, die uns Jungmädeln übertragen worden iſt. Faſt aus jedem zweiten Haus kehren wir mit„er⸗ oberten“ Dingen zurück: Alte Bänke, Tiſche, drei halbe Küchenſchränke, dazu alte Kaffeekan⸗ nen, Taſſen, Teller, Gabeln und Meſſer... „Wohin wollt ihr denn nur damit?“ Und wohl ſchon zum hundertſten Mal an dieſem Tag geben wir bereitwilligſt Auskunft:„Wir wollen unſer neues Landheim draußen im Landgeſtüt, eine halbe Stunde vor der Stadt, einrichten!“ „Nein, was wollt ihr? Ein ganzes Landheim einrichten?“ Ein wenig ungläubig ſchütteln die Alten die Köpfe, aber dann holen ſie doch ein Stück nach dem anderen vom Boden und aus den alten braunen Schränken. Für uns wird das Landheim ein richtiges Märchenſchloß. Seit einem Jahr hat das große Fachwerkhaus leergeſtanden, bis wir es ent⸗ deckt haben. Nach langen Verhandlungen und mühſamen Schreibereien iſt es uns jetzt zur Benutzung überlaſſen worden. Vorläufig ſind dort nur Räume mit häß⸗ lichen, in Fetzen herabhängenden Tapeten, mit grauſchwarzen Decken und ſchmutzigen Fuß⸗ böden, auf denen der Kehricht ſich bereits in allen Ecken geſammelt hat. Wir Jungmädel haben eine andere Vorſtellung von unſerem Landheim. Sauber, hell und licht muß es ſein, vor den Fenſtern müſſen bunte Vorhänge hän⸗ gen, in der Ecke muß ein runder Tiſch ſtehen, um den wir uns zum Heimabend verſammeln. Nur das Material, Bretter in allen Längen und Breiten, Kiſten und Käſten, Farbe und Leim, Nägel und Hammer, Stoff für Vorhänge und Tiſchdecken müſſen wir erſt beſchaffen, um uns daraus unſere Heimeinrichtung zu zimmern, ganz ſo, wie ſie unſerer Art entſpricht. Jede hat ſich ſchon einen beſtimmten Gegenſtand vor⸗ den ſie für„unſer“ Heim herſtellen will. Dieſe Gedanken und Pläne begleiten uns ſchon den ganzen Tag, während wir uns die nötigen Sachen„organiſieren“. Jedesmal, wenn wir mit unſeren neuen Errungenſchaften in den Hof einbiegen, kommen uns die Zurückgeblie⸗ benen entgegen und laſſen Aufwiſcheimer, Beſen und Farbtopf im Stich. Exſt müſſen wir zu⸗ ſammen kritiſch ans Auspacken gehen. Zwei Zimmer und die Küche haben wir nun eim Laufe der Zeit fertig bekommen. Die Wände der Räume ſind bis zur Hälfte mit braunem und blauem Rupfen beſpannt. Als Abſchluß dient ein Strohzopf oder eine naturfarbene Leiſte, die uns der Tiſchler geſchenkt hat. Decke und Fußboden erſtrahlen in ihren urſprüng⸗ lichen Farben, Haken und Bänke ſind friſch ge⸗ ſtrichen, und in der Küche ſind Leiſten für Handtücher, Wiſchtücher und Abwaſchtücher an⸗ gebracht. Wir ſind alle mächtig ſtolz auf unſer neues Heim. Das ſchönſte aber iſt doch, daß wir alles ſelbſt zurechtgezimmert und gekleiſtert haben. Doch das verſtehen Außenſtehende wohl nicht, das muß man ſelbſt erlebt haben.— Am nächſten Sonntag wollen wir zum erſten⸗ mal unſere Eltern und Bekannten einladen, uns hier draußen zu beſuchen. Sie ſollen ſich ſelbſt davon überzeugen, daß wir alle unſere Pläne wirklich durchgeführt haben, obgleich viele von ihnen uns nur lächelnd zuhörten, als wir zum erſtenmal davon erzählten. Freizeiflager... Meersburgk! Noch eine halbe Stunde Wandern hügelan, und vor uns erhebt ſich unſere Jugendherberge auf einem der Bergkegel, die die Bodenſeegegend kennzeich⸗ nen. Weit ins Land hinaus weht grüßend die Fahne der Hitlerjugend ſie ſteht als ſtolzes Zeichen über den Tagen, in denen wir Mädel uns hier zum Freizeitlager zuſammengefunden haben. Alle Mädel hier oben ſind Arbeiterinnen. Alle ſind die Kameradinnen in der großen Ge⸗ meinſchaft des Bundes deutſcher Mädel.— Hier, im Freizeitlager, wollen ſie ſich geiſtige und körperliche Kraft holen, die ſie draußen im Alltag ihren Kameradinnen im Betrieb weitergeben wollen. Unſer höchſtes Ziel in dieſen Lagern iſt die Erziehung eines jeden Mädel zum bewußt deutſchen Menſchen. In jedem Mädel ſollen die Werte geweckt werden und zur Gel⸗ tung kommen, die es kraft ſeiner Angehörig⸗ keit zum deutſchen Volke beſitzt.— Eigenes Weſen muß die letzten Reſte fremder Art, die Geradeaus! Ueber die Zäune und über die Mauern, Ueber die Gräben! So war es uns Spiel Ueber die Zäune und über die Mauern Setzen wir weiter! Uns leuchtet das Ziel! Jugend iſt ſtürmiſch, und Jugend umgeht nicht, Was ſich ihr hindernd entgegenſtellt! Jugend will eignen Weg, Jugend verſteht nicht Altes Verwehren in maigrüner Welt. Ueber die Zäune und über die Mauern! Fahne will Wind, und der Mut ſucht Gefahr. Wir haben Schwung, und wir wollen nicht ver trauern Hinter den Gittern„Noch nicht“ und„Nicht w ahr“. Euer das Geſtern, doch unſer das Morgen, Jugend kann fliegen, da ihr noch hinkt! Jugend kann lachen, ſo lacht ſie der Sorge Da doch die hellere Zukunft ſchon winkt. noch in unſerem Volke leben, überwinden. Wir Frauen ſind Hüterinnen des Volksgutes. Wir kennen das Ziel und wiſſen auch, daß wir es nur in zähem, uner⸗ müdlichem Kampfe erreichen können. Unſere Mädel müſſen innerlich und äußerlich ſo nach den Grundſätzen des Nationalſozialismus er⸗ zogen werden, daß ſie allein durch ihr Weſen auf ihre Umgebung wirken. Wer einmal ein paar Stunden in unſerem Lager verlebt hat, ſieht, daß die Mädel tat⸗ ſächlich erzogen und geſchult werden. Bren⸗ nende Fragen der Gegenwart werden gemein⸗ ſam beſprochen, von Kameradin zur Kame⸗ radin, und das Mädel ſieht dann nicht nur die Löſung, ſondern es ſpürt auch den Geiſt, aus dem heraus es handeln muß. In dieſem Geiſte erlehen wir unſere Lager⸗ gemeinſchaft, treiben wir Leibesübungen: frei und losgelöſt tummeln ſich die Mädel draußen auf den Wieſen oder im Waſſer. Freude am Spiel, an der Bewegung, an der eigenen Kraft treibt ſie. Gewiß gibt es darunter auch ſolche, die es ſchwer haben, mitmachen zu können. aber auch für ſie iſt das Freizeitlager die rechte Schule Selbſterzrehung tut not! In den bunten Plan des Tages ſind oft Singſtunden eingeflochten. Mit neuen Liedern. die aus unſerer Generation er⸗ wuchſen, aber auch mit alten Volksliedern wird das Liedergut eines jeden Mädels bereichert. Eine tiefe, gemeinſchafsbildende Kraft liegt in unſerem Singen, deshalb ſingen wir auch ſo gern. Manchmal machen wir auch eine Fahrt ins Land. denn die Mädel ſollen ja ihr Deutſchland, ihre Heimat, kennen lernen, ſie ſollen Deutſchland erleben in ſeinen Menſchen. ſeiner Landſchaft in ſeiner Kultux und ſeiner Schönheit. So vergeht ein Tag nach dem andern in froher Arbeit, ernſter Gemeinſchaft. Friſch ge⸗ ſtärkt an Leib und Seele, mit klaren auf das Gejund und kroh— deutſche mädels Ziel gerichteten Augen, ſammeln ſich die Mädel jeden Abend auf dem Hügel und holen ihre ein.— Ohne Kommando ſtrafft ſich ihre altung, und wenn ſie die Hände heben be⸗ deutet es allen Gruß und ſchweigendes Ge⸗ löbnis, dem zu dienen, was ſie alle eint: „Deutſchland!“ Anna S. Unſer Ziel Trude Mohr, Reichsreferentin des BdM: „... Wie die Männer ſtehen für die Freiheit 4 nach außen, ſollen die Frauen ſtehen für eine Freiheit nach innen, in klarer und ge. rader Lebenshaltung. Geſund wollen wir ſein an Körper und Geiſt, zielſicher unterſcheidend und ſtolz und ſelbſtverſtändlich wollen wir un⸗ ſeren Weg gehen, prüfend und feſt im Alltags⸗ leben ſtehen und den hellen Blick vorwärts ge⸗ richtet in die Zukunft! Der Bekehl Die Schaftsführerin Friedel und Ruth ſtehen vor dem Zeitungsaushang und ſtudieren die „Parole⸗Ausgabe“. Ruth iſt noch nicht lange im Bund; das merkt man vor allem daran, daß ſie ſich ſchwer unterordnet und ihre eigene kleine Perſon gern in den Vordergrund ſtellt. „Da ſteht's! Morgen früh 8 Uhr antreten zum Ausmarſch. Brotbeutelverpflegung mit⸗ bringen, Rückkehr gegen ſieben Uhr abends. Bums, Schluß, nun haſte den Salat! Das iſt ja allerhand, da wird man einfach vor vollendete Tatſachen geſtellt. Kein Menſch fragt einem, ob man überhaupt will. Ich weiß noch nicht, ob ich da mitgehe!“ „Natürlich gehſt du mit, es iſt doch ein Be⸗ fehl. Und beſtimmt wirds auch ſchön. Du kannſt doch nicht ſo einfach ohne Entſchuldigung weg⸗ bleiben!“ 1323 „Befehl, Befehl, was ihr nur immer habt mit eurem„Befehl“. Was iſt denn da ſchon dran? Wenn ich nicht will, dann komme ich einfach morgen früh nicht!“ „Na, das wäre ja noch ſchöner. Du haſt mal verrückte Anſichten! Ich habe ja leider jetzt keine Zeit, um dir einen Vortrag über Befehl und Befehlsverweigerung zu halten, das hätte ja auch bei dir noch keinen Zweck, aber das kann ich dir ſagen: Du biſt noch nicht lange bei uns, ſollſt alſo unſer Wollen und unſere Art erſt kennen lernen. Mit deinen jetzigen Anſichten wirſt du dabei nicht weit kommen: Leg alles ab, was du an Dünkelhaftigkeit und Egoismus mitgebracht haſt, und lerne an unſerer Kame⸗ radſchaft. Du wirſt dann von ſelbſt auf den richtigen Weg kommen. Ich kann dir nur raten, richte dich nach dem, was ich dir eben geſagt habe, ſonſt werden dir unſre Mädels auf eine ganz andre, unangenehmere Art zeigen, daß Hochmut und Eingebildheit nichts in unſeren Reihen zu ſuchen haben. Und noch eins: Frag mal deinen Vater, ob er im Feld, wenn ein Befehl kam, lange gefragt und geſchwankt hat? Er wird dir ſicher die richtige Antwort geben. — Und morgen früh alſo biſt du pünktlich! Heil Hitler!— Heil Hitler! Ruths Vater muß ihr doch die richtige Ant⸗ wort gegeben haben, denn von dieſer Zeit ab war Ruth immer eine von den erſten am Sam⸗ melplatz und ſtrengte ſich auch an, eine echte Kameradin zu werden. K. V. Wir Wir tragen das Feuer in reiner Hand Wir tragen den Glauben in dieſer Glut und heiligen Willen durch deutſches Land. an Freiheit und Ehre, an deutſches Blut. Wir tragen die Fahne, wir tragen die Kraft, die aus der Not uns Wege ſchafft. Wir ſind das Hoffen, das Wagen, die Tat: Wir tragen den Sieg der jungen Saat. Irmgard Stoffers. 4 3 der schönste liebesroman durch das wunderbare und beseelte etste Zusammenspiel von t I— Müller Gust. Fröhlich „Liebeoleaite Ein Füm von zwei Menschen, die nicht voneinandet lassen können Regie: Erich Waschneek— Musik: Prof. Clemens Schmalstich Abessinien ⸗Der Krieg geht weier Meueste Bildberiente 0 ehüsse aut denWolken Kulturfilm: Vulkan-Ausb füche auf Javs Zeginn:.00,.00,.00 und.35 Unr Al.HANVMBRA- i 56 ffrulrreet nHeute letzter Tasl Tolle Marietta IllAiaiastime Große bezaubernde Operette Beginn:.00,.30 und.10 Uhr . AUBUnd Voranzeigel Morgen! Die neue große Lustspiel-Sensation In der Titelrolle: Herm. Speelmans mit der Devise„Mir kann he ener!“ Original- liemälcde Stets Neu- eingang Große Auswahl HECKEl. Kunsthandlung Kunststraße UNIVERSUIN Sonmnfac, 3. Mov. 35, vormittad 11.50 Unr Das große Kulturlilm-Dokument: Eine märchen- haft schöne Au enreise in das Land, das jetzt mit im Mttelpunkt des Weltinteresses steht: 0 3, 10 11107K liernt man in den Clublokalen: Eichbaum, p 5. 9. Lutz, Dammſtr. 10. Schützen, Meerfeld⸗ ſtraße 34. 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LAkes Der verliebte König Muſik von Georg Friedrich Händel. Bearbeitet von Oskar Hagen. Anfang 20 Uhr. Ende gegen 22.15 Uhr Henerberafung N. Hoffmenn, Wirtscheft-Treuhönder Hannheim, G 5, 7- Fernruf 285 84 20%⏑ ⏑ ⏑ ⏑⏑ι⏑ι⏑οι⏑ιοιι⏑ιιονιινιι 37794K 12411K Ueinnaus Hutte Qu 3. 4———— Jeden Samstag und Sonntag der Taſchenallas für-Mk. wWohl des billigste Buch des Jshres! Wiklüche Zuchandlana, 94,12 Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann. Stellvertreter: Karl M. Hageneier: Chef vom Dienſt: i, V. Julius Etz.— Verantwortlich für Politit: Dr. W. Kattermann; für politiſche Nachrichten: Dr. W. Kicherer: für Wirtſchaftsrundſchau: Wiihelm Ratzel; für Kom⸗ munales und Bewegung: Friedrich Karl Haas; für Kultuwolitik, Feuillekon und Beilagen: W. Körbel: für ünpolitiſches: Fritz Haas: für Lokales: Exwin Meſſel; für Sport: Julius Etz: ſämtliche in Mannheim. Berliner 7 Hans Graf Reiſchach, Berlin SW 68, Charlottenſtr. 15 b. Nachdruck ſämtlicher Original⸗ berichte verboten. Ständiger Berliner Mitarbeiter: Dr. Johann v. Leers, Berlin⸗Dahlem. Sprechſtunden der Schriftleitung: Täglich 16 bis 17 Uhr (außer Mittwoch. Samstag und Sonntag). Verl nasdirektor: Kurt Schönwitz, Mannheim Druck und Verlag: Hakenkreuzbanner⸗Verlag u. Druckerei Gmbc. Sprechſtunden der Verlagsdirektion: 10.30 bis 12.00 Uhr(außer Samstag und Sonntag). Fernſprech⸗ Rr. für Verlag und Schriftleitung: Sammel⸗Nr. 354 21. Für den Anzeigenteil verantw.: Arnold Schmid. Mhm. Zurzeit iſt Preisliſte Nr. 5 für Geſamtauflage Leinſchl. Weinheimer⸗ und Schwetzinger⸗Ausgabe) aültig. Durchſchnittsauflage September 1935: Ausg. 4 Wannheim und Ausg. B Mannheim... 34 273 Ausg 4 Schwetzingen und Ausg. B Schwetzingen 3973 Ausg. 4 Weinheim und Ausg. B Weinheim 3 068 Konzer! Geſamt⸗DA. 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Tornister 08 zelthannen 5 Brotbeutel Würde man das Feit herausziehen, das die Woche 5 1 reld flasehen über an einem Küchenhandtuch von Händen un! für 1 Schl afcddecken Geſchirr abgewiſcht wird— es würde oft einn 15 Der Parteitag der Freiheit Schlafsschke Klumpen ergeben, der ſo groß iſt wie ein Stac 5-Signalpfeifen 9 Butter. ODarum machen Küchenhandtücher bei der Wäſche auch ſo viel Arbeit. Ein Tip: Das vom 10.—16. Sept. 1935. Offizieller Bericht über Mäntel Fett geht doppelt ſo raſch heraus, wenn man 1s, 1 den Berlauf des Reichsparteitages in Rürnberg mit 1 u. a. n.— 54— vr—n5 bben 0 4 3 3 mit ſeinen Drüſenpräparaten das Eiwe r ſãmtlichen Reden und über 50 zum Teil ganzſeitigen Trainings anzũuge und das Fett intenſtv auf, man braucht halb ſo⸗ eim Abbildungen. Amfang 300 Seiten. Preis in Leinen Alle partel-Kleidungen nach Vor. I. viel Seife und Waſchmittel als biaher. Die großo 73 Mmm.60. Zu beziehen durch jede Vuchhanolung. schtitt der RZ M ſünrt in jed. 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Novbr., vormittags 11 Uhr, statt. 1025* Todesanzeise Teilnehmenden, Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß heute nacht mein lieber, unvergeß- licher Mann, unser guter Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder und Onkel, Herr Adam Herrmann Kolonnenführer i. R. im Alter von 72 Jahren plötzlich und unerwartet entschlaien ist. MANNHEIM(Meerackerplatz Y, 31. Oktober 1935.(1098˙ In tiefer Trauer: Katharina Herrmann geb. Baust Karl Roth und Frau Johanna geb. Herrmann Frledrich Hauer und Frau Marg. Waiblinger Ww. und Kinder sowie zwel Enkelkinder. Die Beerdigung findet Samstag. 2. November. /2 Uhr. von der Leichenhalle aus statt. 13Zimm., Küche alleinfid. Perſ. zu vermieten. Bauer, Koben(1032 Nr. 1 Zinner und Küche f. allnſt. Frau od. ält. Ehep. ſof, zu 26 Näheres(109 Alphornſtraſte 17. auf 1. 12. mgl. anff 15 mit zwei öbl. Zimmer Z2u vermĩeten 3Gutmöbl. Zim. Nh. Schloß an ſol. B vermiet. 3, 5, 3. Stock (12 2⁴⁰9 K) S 2, 1, 2 Tr. r. gutmöbl. 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Oktober 1935 Nach kurzer, schwerer Krankheit verschied heute frũh unsere Maria fictiner Wir verlieren in der Entschlafenen, welche über 16 Jahre in unserer Fltma tätig war, eine außerordentlich bewährte und von Durch ihren Fleiß und ihre treue Pflichterfüllung hat sie sich ein ehrendes Andenken bei uns fünrer und GeiolsScamt der Dnheinischen Gummi- u. Celluloid-Tabril 12780 K K1,.14. 4 Zim⸗3 23.—— uſw.) Hſ. Gutmöbl. Zim. vermieten. Käfertalerſtraße 48 1 Treppe., Nähe ein Möbliert. Zimmer m. od. ohne Penſ. ſofort zu vermiet. Fü 54, e,. Näh. Bahnh. Frol. möbl. Zimmer ſofort zu vermiet. Kepplerſtraße 27, 3. Stuck, Kechts. (1095“% S ch õ m n 951. Zimmer m. Schreibt. in gt. ſof. zu verm. Eiuim f4 FTr. r EIn. müöbl. Zimmer zu vermieten. (1740“% Freundlich(1034“ möbl. Zimmer zu vermiet. Ehert. Laurentiusſtr. 6, II im Fartao mind. 3 Zimm. m. Koſt u. Logis v. 4 Perſon., mal. mit Bad v. ſofort geſucht. Angeb. u. 1743“ an Verlag. leere Zimmer zu vermieten Leer. 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