chmerꝛan, Mi schmerzen, U erzzustãnde. zich Citrov 10 3 oschen und m mlich unsch 5ie zollten de lle immer zur allen Apolh 5 * ˖ Hausmiltel g% 4 en-pckg. R M Anng IN rung igerungslol rüber dem n folgenden⸗ erſteigerung gen Barzah Uhren, Bri tt zeſtece u. 6. Rovbr. jotographennong intel, Weif 13. Novbr. er Pfandſe phendbez hamt. ber 1935: lellſchaft min annheim. Schulz iſt ſeſellſchaft min annheim, Zu⸗ insheim. Gein s über die von Geſellſchg II rühterſtatter namens d Schriftleitung: Mannheim, k 3, 14/½15. Fernſprech⸗Sammel⸗Nr. 354 21. Das„Haken⸗ r- Ausgabe„ erſcheint 12mal(.20 RM u. 50 Pfg. Trägerlohn), Ausgabe B erſcheint RM u. 30 Pfg. Trägerlohn), Einzelpreis 10 Pfg. Beſtellungen nehmen die Träger Poſtämter entgegen. Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch durch höhere Gewalt) ver⸗ voſteht kein Anſpruch auf Entſchädigung. Regelmäßig erſcheinende Beilagen auf allen ſieten. Für unverlangt eingeſandte Beiträge wird keine Verantwortung üdernommen. Ausgabe A 5. Jahrgang Volverattentat Linas. Minilternräſidenten —— 2— 8 im Textteil 45 Pfg. NMummer 505 Tüter ſofort verhaftet/ Japanfreundlichkeit die Urſache Nanking, 1. November. en chineſiſchen Miniſterpräſidenten ugwai wurde am Donnerstagvormit⸗ ming ein Revolverattentat verübt, bei Niniſterpräſident ſchwere Verletzun⸗ enfrug. Der Attentäter, ein chineſiſcher Sun Ming ul Mitglied der Kuomintang⸗Pariei ach Bekanntwerden des Anſchlags ner deutſche Botſchafter dem Chef des im Außenminiſterium einen Beſuch er ſeine beſten Wünſche für eine bal⸗ enſung des Miniſterprüſidenten aus⸗ Bn3 1 Zufammenhang mit dieſem Anſchlag Nanking das Standrecht verhängt. natſchingwai totꝰ chineſiſche Miniſterpräſident Wang⸗ moll, einer Reutermeldung aus Tolio nen ſchweren Verletzungen ſein, die er bei dem in Nanking rübten Mordanſchlag erlitten hat. i Beſtätigung dieſer Nachricht aus iegt bisher jedoch noch nicht vor. de Meldungen beſagen, daß der f Wangtſchingwai in dem Augen⸗ ingen wurde, als ſich die Teilnehmer eichstagung der Kuomingtang anläß⸗ Fröffnungsſitzung photographieren lich habe ein Mann einen Revol⸗ und mehrere Schüſſe abgegeben. rpräſident wurde von drei Kugeln von denen eine die Lunge durch⸗ zurch die weiteren Schüſſe ſoll auch der politiſchen Schulung im Haupt⸗ —chiangkaiſcheks, Kanlai Kuan, altes Mitglied der Kuomintang —chang Tſchi verletzt worden ſein. äſident Wangtſchingwai wurde ſo⸗ fort in ein Krankenhaus gebracht und einer Operation unterzogen. Der Attentäter, ein chi⸗ neſiſcher Preſſeberichterſtatter, konnte feſtge⸗ nommen werden. Der Beweggrund ſeiner Tat ſoll, ſo wird in der Reutermeldung behauptet, Erbitterung über die angebliche japan⸗ freundliche Politik des Miniſterpräſi⸗ denten geweſen ſein. Zwei Helfershelfer konn⸗ ten zunächſt in das Kongreßgebäude flüchten, von wo aus ſie auf die Poliziſten und Solda⸗ ten, die ſie zu verhaften ſuchten, aus ihren Re⸗ volvern das Feuer eröffneten. Erſt nachdem ihr Munitionsvorrat erſchöpft war, ergaben ſie ſich der Polizei. General Tſchiangkaiſchek, der ſich an der Gruppenaufnahme des Kongreſſes nicht betei⸗ ligt hatte, ſondern im Gebänude geblieben war, entging ſomit der Gefahr. Blauhemden in hHaft Peiping, 1. November.(HB⸗Funk.) Nachdem die japaniſchen Behörden 131 An⸗ gehörige der Blauhemdenorganiſation nament⸗ lich den zuſtändigen chineſiſchen Stellen bezeich⸗ net haben, begannen die chineſiſchen Behörden am Donnerstagabend mit umfangreichen Ver⸗ haftungen. Unter den bisher Verhafteten befinden ſich der Direktor der Kriminalabteilung der Pei⸗ pinger Polizei, ferner ein Vetter des Peipin⸗ ger Bürgermeiſters und der Direktor ſowie der Vizedirektor der Peipinger Zenſurbehörde. Im Laufe des Donnerstag verhafteten, wie hier weiter verlautet, japaniſche Gendarmen den Direktor des Wohlfahrtsamtes in Tientſin auf chineſiſchem Boden. Blutiger fingriff der Naliener Größere Kampfihandlungen bei Makalle gemeldet Addis Abeba, 1. Nov.(HB⸗Funk.) Während bisher in den von der Nordfront einlaufenden Meldungen nur von nächtlichen Ueberfällen und Verfolgungskämpfen die Rede war, verlautet nunmehr gerüchtweiſe, daß ſich nördlich von Makalle große Kampfhandlungen entwickelten. Unter Einſatz von Tanks und Flugzeugen ſollen die italieniſchen Truppen den Verſuch machen, weiter vorzuſtoßen. Die Abeſ⸗ ſinier, die ſich in guten Verteidigungsſtellungen im Gebirge verſchanzt haben, laſſen die Italie⸗ ner anrennen und bringen ihnen, nach abeſſi⸗ niſcher Darſtellung, ſtarke Verluſte bei. Nähere Einzelheiten über die Gefechtslage liegen noch nicht vor. Die Abeſſinier ſagen, die Italiener hätten durch das ſchwierige Gelände, die Waſſerarmut in der dortigen Gegend und durch ihre nächt⸗ lichen Ueberfälle mehr als normale Verluſte. Jubiläumsaufführung des Bruno Kittelſchen Chors Weltbild(I des Philharmoniſchen Orcheſiers in der Berliner Philharmonie, in dem Beethovens Neunte nter Furtwänglers Leitung aufgeführt wurde, war zugleich ein bedeutſames Jubiläum für 1 Chor, der zum 100. Male bei einer Wiedergabe dieſes Werkes mitwirkte. Unſer Bild nach der ꝛigt von lints Staatsſekretär Funk; den Führer; Frau Goebbels u. Reichsminiſter Dr. Goebbels Nach hier verbreiteten Gerüchten ſollen die italieniſchen Verluſte ſeit Beginn der Feind⸗ ſeligkeiten einige tauſend Mann be⸗ tragen, zu denen noch Ausfälle infolge von Krankheiten in faſt gleicher Höhe kommen ſollen. Die Tätigkeit der Flieger im Danakil⸗Gebiet hat ſich verſtärkt. Man rechnet hier mit der Er⸗ richtung eines neuen italieniſchen Flugzeug⸗ ſtützpunktes in der Gegend von Alaghera, einem Wüſtenfleck etwa 80 Kilometer von der Grenzlinie, die im Jahre 1908 im Danakil⸗ Gebiet feſtgelegt wurde. Von der Südfront ſind bisher keine neuen italieniſchen Angriffe gemeldet worden. Anzeichen deuten jedoch darauf hin, daß auch dort eine größere Tätigkeit beginnen wird, wenn an der Nordfront die Operationen in größerem Umfang aufgenommen werden. kngland„taent“ in Rom Rom, 1. November.(HB⸗Funk.) Nach den englandfeindlichen Studentenkund⸗ gebungen am Donnerstag ſind im Straßenbild Roms einige kleine Veränderungen vorgenom⸗ men worden. Ein zu Ehren des engliſchen Thronfolgers Prinz of Wales benanntes Herrenmodegeſchäft führt heute ein nagelneues Schild„Principe di Piemonte“. Es nennt ſich ſomit ab heute nach dem italieniſchen Kronprinzen. An einer Apotheke, an der ſich die Wappen des engliſchen und des italieniſchen Königshauſes befanden, wurde das eng⸗ liſſcche Wappen überklebt. Eine ſehr be⸗ kannte engliſche Konditorei ſollte zum Schlie⸗ ßen gezwungen werden. Als ſie jedoch die italieniſche Fahne hißte, beruhigte ſich die Menge einigermaßen. Zwei bekannte Gaſt⸗ ſtätten mit engliſchen Namen„Golden Gaten“ und„Sodat Parlour“, werden ebenfalls ſchleu⸗ nigſt ihre Namen zu ändern haben. Seit geſtern iſt die engliſche Botſchaft von einem dichten Doppelgürtel⸗Kordon von Karabinieri bewacht. In Paris ſcheint man keine Hoffnung mebhr auf eine ſchnelle Beilegung des abeſſiniſchen Streitfalles zu haben. Dieſe Stimmung kommt auch in Betrachtungen des„Ordre“ und der „Republique“ zum Ausdruck. banner MANMöFSIAT NöRDWZTBA5EN Anzergen: Geſamtauflage: Die 12geſpalt. Millimeterzeile 10 Pfg. Die ageſpalt. Millimeterzelle Schwetzinger und Weinheimer Ausgabe: Die 12geſpalt. Millimeterzeile 4 Pfg. Die Igeſpalt. Millimeterzeile im Textteil 18 Pfg. Bei Wiederholung Rabatt nach aufliegendem Tarif. Schluß der Anzeigen⸗Annahme: Frühausgäbe 18 Uhr, Abendausgabe 13 Uhr, Anzeigen⸗Annahme; Mannheim, g 3, 14/15. Fernſprech⸗Sammel⸗Nr. 354 21. Ausſchließl. Gerichtsſtand: Mannheim. Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 4960. Verlagsort Mannheim. Freitag, 1. November 1935% Zahlungs⸗ und Erfüllungsort Mannheim. Der neue tſchechiſche Miniſterprüſident Der jetzige Landwirtſchaftsminiſter Dr. Milan Hodza, der im Rahmen der Umbildung der tſchech. Regierung den Poſten des Miniſterpräſidenten übernehmen wird Weltbild(M) Diſtan⁊ Von Dr. K. A. Frhr. v. Gregory Je ernſter die Ausſichten auf eine zunehmende Verſchärfung der außenpolitiſchen Lage aller an dem Abeſſinienkonflitt mehr oder weniger be⸗ teiligten Staaten zu werden drohen— wenn auch im Augenblick eine ſcheinbare Entſpan⸗ nung gemeldet wird— um ſo größer iſt das Intereſſe Deutſchlands, die abſolnt eindeutige Haltung ſeines Unbeteiligtſeins wie⸗ derholt zu betonen. Die Weltöffentlichkeit wird ſich daran gewöhnen müſſen, daß wir nicht ge⸗ willt ſind, in dem gegenwärtigen Kräfteſpiel der Mächte irgendeinen anderen Faktor ihrer Kombinationen darzuſtellen, als den der Ruhe im Herzen Europas. Mit aller Klarheit iſt dies von den für Deutſchlands Schickſal Ver⸗ antwortlichen immer wieder unterſtrichen wor⸗ den, und nichts kann uns veranlaſſen, dieſe Stellung aufzugeben. Der Führer hat durch ſeine unerſchütterliche Friedenspolitik den Beweis erbracht, daß die unmittelbare Verſtändigung von Volk zu Volt nach unſerer Ueberzeugung die einzig mögliche Form einer dauerhaften Grundlage guter inter⸗ nationaler Beziehungen bildet und die unge⸗ ſtörte Entwicklung der Länder ſichert. Im Ge⸗ genſatz hierzu ſtehen die bisher ſtets erfolgloſen Beſtrebungen anderer, durch mehrſeitige Bin⸗ dungen die Rechte der einzelnen zu garantie⸗ ren. Derartige Verpflichtungen bergen überdies die Gefahr in ſich, daß die Lolaliſierung auftau⸗ chender Konflitte von vornherein in Frage ge⸗ ſtellt iſt. Zudem aber, und dies iſt gerade im gegenwärtigen Stadium der Verwicklungen von ungeheurer Bedeutung, laſſen ſie die Möglichkeit offen, daß nicht allein Teile einer Mächtegruppe von der Notwendigkeit der Erhaltung des Welt⸗ friedens— wenn auch mit untauglichen Mit⸗ teln— beſeelt ſind, ſondern ein Teil aus eigen⸗ ſüchtigen Intereſſen heraus, die wenig oder gar nichts mit dem Geſamtziel der anderen Partner zu tun haben, die Dinge auf die Spitze treiben, um ein Chaos in Europa zu ſtiften. Es iſt augenfällig, daß von dieſer Seite die An⸗ häufung des Zündſtoffes unter ganz anderen Geſichtspunkten betrachtet wird, als bei denen, die nach ihrer Meinung den Frieden mit Hilfe ihrer„Freunde“ erhalten wollen, weil ſie davon eine Wiederherſtellung des Anſehens des Vöil⸗ kerbundes und nicht zuletzt die Sicherung ihrer eigenen Intereſſen erwarten. Daher kann die bolſche wiſtiſche Gefahr für Europa und damit für die ganze Welt gerade jetzt nicht ernſt genug eingeſchätzt werden. Kommt es zur Aus⸗ einanderſetzung militäriſcher Art zwiſchen euro⸗ päiſchen Großmächten, dann bedeutet dies zwei⸗ fellos eine Chance für den Weltbolſchewismus, die ſich dieſer kaum entgehen laſſen dürfte; dies um ſo mehr, als er ſeine Kraftreſerven ſicher⸗ lich nicht für den Völkerbund einſetzen, ſon⸗ dern für die Erreichung ſeiner kommuniſtiſchen Endziele aufſparen dürfte.“ Wenn es ein Land gibt, das ſtets und ſtän⸗ dig ſeinen Willen bekundete, mit allen Völkern in Frieden leben zu wollen, dann iſt es wahr⸗ haftig das nationalſozialiſtiſche Deutſchland, das endgültig mit jenen undurchſichtigen For⸗ men und Bindungen früherer Politik Schluß gemacht hat und jederzeit bereit iſt, eine ehrliche und offene Verſtändigung von Land zu Land zu ſuchen. Nehmen wir den Freund⸗ ſchaftsvertrag mit Polen, an deſſen Möglich⸗ keit vorher kaum ein Staatsmann glaubte, denken wir an den Flottenvertrag mi: Eng⸗ land, ſo haben wir hier poſitive Ergebniſſe einer friedlichen Aufbaupolitik in Europa, und nichts wird uns davon abbringen können, ge⸗ rade mit dieſen Ländern ehrliche Freundſchaft zu halten. Hinter ſolchen Verträgen und allem, was wir in ähnlicher Richtung tun, ſteht auf unſerer Seite nicht die Regierung einer zufälligen Parlamentsmehrheit, ſorhern ein einmütiges Volk, das auf einem einmal ein⸗ geſchlagenen Wege unbeirrbar weiterſchreiten wird. Bei dieſer klaren Auffaſſung über die Notwendigkeit der Verſtändigung zwiſchen den einzelnen Völkern iſt es ſelbſtverſtändlich, daß wir die Stärke der verſchiehenen Staaten nicht allein in ihren verfügbaren äußeren Macht⸗ mitteln, als vielmehr zumindeſt gleichzeitig in ihrer inneren einheitlichen Geſchloſſenheit und in der mannhaften Tatkraft ihrer Staats⸗ männer erblicken. Und ſo werden wir auch jederzeit Achtung vor den Völkern haben, die für die Freiheit und Größe ihres Landes ihren geraden Kurs verfolgen, wie es auch andere getan haben. Vir betrachten dieſe Dinge mit ganz nüchternem und ſachlichem Blick, die nichts mit den Lebensintereſſen unſeres Volkes zu tun haben. Und gerade, weil wir unſere geſamten Kräfte einzig und allein auf unſer Volk und Land ansoerichtet haben, können wir auch verſtehen, daß Letztes darein ſetzen, ihren Lebensraum zu ſichern. Niemals jedoch weiden wir uns zum Spiel⸗ ball fremder Belange machen laſſen, ſordern einzig und allein auf der vom Führer gege⸗ benen Linie beharren. Unter Einſatz des gan⸗ zen Volkes iſt es gelungen, Deutſchland vor dem Abgrund zu bewahren und im ſtetigen Aufbau zu ſeiner heutigen Stellung zu führen, faſt Uebermenſchliches iſt geleiſtet worden, und viele große Aufgaben harren noch der Löſung, an der ein ganzes Volk arbeitet und das dazu ſeine Ruhe braucht. Wir betrachten daher die Entwicklung der internationalen Schwierig⸗ keiten anderer Länder mit wachſender Beſorg⸗ nis, weil wir darin eine Erſchütterung des Weltfriedens von nicht auszudenkenden Fol⸗ gen erblicken. Wir haben jedoch keinerlei Ver⸗ anlaſſung, in irgendeiner Form Parte: für die eine oder die andere Seite zu ergreifen, ſondern haben lebiglich ein Inter⸗ eſſe daran, zu warnen und Diſtanz zu halten. Mögen die Verantwortlichen noch in letzter Stunde erkennen, welche unüberſehbaren Ge⸗ fahren als Folgen einer ernſten Verwicklung in Europa von ſeiten des Bolſchewismus dro⸗ hen Wenn wir uns in dieſer eindeungen Weiſe von dieſem Konflikt fernhalten, dann liegt darin auch zugleich die Feſtſtellung be⸗ gründet, daß wir uns von keiner Seite vor⸗ ſchreiben laſſen werden, wie wir uns in poli⸗ tiſcher oder wirtſchaftspolitiſcher Beziehung zu veyhalten haben. Die Richtſchnur unſeres Handelns iſt einzig und allein das Lebensinter⸗ eſſe unſeres Volkes und dies läßt ſich in dem einen Wort zuſammenfaſſen: Diſtanz. Dg. Berndt im Propagandaminiſterium Berlin, 1. November.(HB⸗Funk.) Der Reichsminiſter für Voltsaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, hat den Haupt⸗ ſchriftleiter des Deutſchen Nachrichtenbüros, Alfred⸗Ingemar Berndt, unter Be ibehal⸗ tung ſeiner bisherigen Stellung zur kommiſ⸗ ſariſchen Beſchäftigung zur Preſſeabteilung der Reichsregierung berufen. Parteigenoſſe Berndt hat ſeinen Dienſt heute angetreten. arhere ihr⸗ Ein Kümſtler, den ſein Feitalter verkannte der Beamte iſt kein thronender Bonzel Ein flammender Appell Dr. frides an die Beamtenschaft„Ilmmer erst Deuischer sein!“ Berlin, 1. November. „Erſt Deutſcher— dann Beamter“— ſo lau⸗ tete die Forderung, die Dr. Frick am Donners⸗ tagabend in einem Generalappell der Berliner Gemeindebeamten im Sportpalaſt an die ganze Beamtenſchaft richtete. Der Beamte, der unnah⸗ bar hinter ſeinem Schalter oder Schreibtiſch thront, hat im neuen Reich ſeine Daſeinsberech⸗ tigung verloren. Der neue Beamtentyp muß volksverbunden ſein. Je mehr er mit ſeinem Volke ſühlt, und je mehr er vom nationalſozia⸗ liſtiſchen Geiſte erfüllt iſt, deſto mehr und deſto ſchneller werden die Vorwürfe gegen die Büro⸗ kratie verſchwinden. Ein Freund und Berater des Volksgenoſſen ſoll er ſein, der ſich mit ir⸗ gendeinem Anliegen an ihn wendet. um allenthalben aber auch dieſes Erfordernis in die Tat umſetzen zu können, iſt es nötig, daß gerade die höheren Beamten eine gewiſſe Zeit an Außenſtellen beſchäftigt werden, damit die dort Gelegenheit haben, das Volk und ſeine Nöte und Wünſche richtig kennenzulernen. Dr. Frick hob hier beſonders auf ſeine eigene Tü⸗ tigteit als Beamter in einem bayeriſchen Land⸗ ratsamt ab, die für ihn ſich ſehr ſegensreich ausgewirkt habe. Katholiſch oder evangeliſchꝰ Das waren in kurzen Zügen die Hauptge⸗ danken ſeiner Rede. In weiteren Ausführun⸗ gen kam er auch auf die Konfeſſionaliſierung des öffentlichen Lebens zu ſprechen. „Wir ſind der Anſicht,“ ſo erklärte er unter lebhafteſter Zuſtimmung,„daß Religion und Konfeſſion die Gewiſſensfrage eines jeden ein⸗ zelnen ſind. Ich habe deshalb die Entkonfeſſio⸗ naliſierung des geſamten öffentlichen Lebens verlangt. Wir wollen nicht katholiſche und pro⸗ teſtantiſche Beamte, ſondern wir wollen Kur deutſche Beamte!“ Der Miniſter ſprach die Hoffnung aus, daß etwa noch beſtehende ——— „srontobſchnitt ßenf im ſiampf Entscheidende Verhandlungen- Die Sanktionsſront (Von unſerem Genfer Vertreter) Genf, 1. November. Die Entſcheidungen in dem großen Ringen um Oſtafrika ſind wieder vollkommen in den diplomatiſchen Frontabſchnitt übergeleitet. Genf erlebt ſeit heute wieder ſeine„großen Tage“ und es kann in der Tat kein Zmeifel daran ſein, daß die Entſcheidungen, die ſich hier hin⸗ ter verſchloſſenen Türen, in angeſtrengten Ver⸗ handlungen vorbereiten, von größter Tragweite ſein werden. 14 Außenminiſter der verſchieden⸗ ſten Länder, darunter die beiden Außenminiſter Englands und der franzöſiſche Miniſterpräſident, befinden ſich ſeit heute morgen in der Völler⸗ bundsſtadt. Selten war der Stab von Fach⸗ referenten und ⸗ſpezialiſten ſo groß, wie in die⸗ ſen Tagen. Die engliſche Delegation umfaßt allein 16 Köpfe und die franzöſiſche iſt beinahe ebenſo ſtark. Selbſt die Sowjets ſind mit einem Stab von 9 Leuten erſchienen. Auch dieſe, rein äußce⸗ ren Begleitumſtände ſcheinen darauf hinzudeu⸗ ten, daß die materiellen und techniſchen Erörte⸗ rungen dieſes Mal einen beſonders breiten Raum einnehmen werden. Gewiſſe Rückſchlüſſe laſſen ſich zweifellos auch ſchon daraus ableiten, daß bekanntlich ein neues,„letztes“ An⸗ gebotan Muſſolini— wie eine bekannte franzöſiſche Zeitung den neuen Vermittlunzs⸗ vorſchlag bezeichnete— in Vorbereitung iſt. Sanktionsſchwierigkeiten Nicht minder große Bedeutung muß bei den in Gang befindlichen„techniſchen Er örte⸗ rungen“ natürlich auch den weiteren Vorbe⸗ reitungen für die Durchführung der Sanktionen beigemeſſen werden, denen ſich ebenfalls ein rieſiger Stab von Fachbearbeitern, der ſich ſchon ſeit einigen Wochen ſtändig in Genf befindet, widmet. Als ein Maßſtab für das Funktionie⸗ ren der Sanktionsmaſchinerie kann es genom⸗ men werden, daß die Zahl der von den ein⸗ zelnen Regierungen auf die Vorſchläge des Sanktionsausſchuſſes eingegangenen Antwor⸗ ten, die nun vom Sekretariat veröffentlicht wurde, eine recht erhebliche iſt. Nach dieſem Bericht haben ſich bisher insgeſamt 41 Länder für das Waffenembargo, 38 für die Kredit⸗ ſperre und 36 für die vollkommene Handels⸗ ſperre ausgeſprochen. Wenn man berückſichtigt, daß ſich unter den Ländern, die einen poſitiven Beſcheid bisher nicht erteilt haben, oder über⸗ haupt nicht erteilen werden, vor allem die klei⸗ neren Staaten, ſo u. a. Ungarn und Oeſterreich und einige ſüdamerikaniſche Staaten, befinden, ſo kann immerhin von einer erſtaunli⸗ chen Einheitlichkeit der Sanktionsfront geſprochen werden. Der negative Teil des ent⸗ ſchiedenen engliſchen Entweder-Oder hat alſo inzwiſchen einen zweifellos recht erheblichen Nachdruck erhalten. Cavals neues Mühen Man mißt allerdings vorläufig den heute be⸗ gonnenen, neuen„Vermittlungsver⸗ ſuchen“, bei denen Herr Laval außerordentlich aktiv ſein dürfte, während die Engländer wahr⸗ ſcheinlich ihre ſtarke Reſerve, wie bisher, be⸗ wahren werden, die größere Bedeutung bei. Es iſt auch anzunehmen, daß die Arbeit des Sank⸗ tionsausſchuſſes ganz dem Stand der diploma⸗ tiſchen Verhandlungen angepaßt wird. Natür⸗ lich bedeutet das ebenfalls, daß im Falle einer Unnachgiebigkeit Italiens damit zu rechnen iſt, daß der in Gang befindliche, diplomatiſche Groß⸗ kampf in mehr oder minder ſtarkem Maße von entſprechenden Vorſtößen des Sank⸗ tionsausſchuſſes unterſtützt werden wird. Aloiſi wird alſo kaum einen leich'en Stand hHaben, obgleich man in„verſöhnungs⸗ bereiten“ Völkerbunds⸗, vor allem aber in fran⸗ zöſiſchen Kreiſen, ſein Erſcheinen mit einem gewiſſen Aufatmen begrüßt hat. Man nimmt hier an, daß bis zur erſten, entſcheidenden Füh⸗ lungnahme noch eine ganze Reihe von Schwie⸗ rigkeiten aus dem Wege zu räumen ſein wird, ſo daß mit irgendwelchen Ergebniſ⸗ ſen kaum vor Anfang kommender Woche gerechnet werden kann. —— Am Vorabend der diplomatiſchen Beſprechun⸗ gen in Genf ſchweigt ſich die Pariſer Preſſe faſt völlig über Inhalt und Möglichteiten der Ver⸗ handlungen aus. Andreas Schlüter, wie wir ihn heute ſehen/ Ein Vortrag in der Kunſthalle Der Name Andreas Schlüter iſt untrenn⸗ bar verknüpft mit den herrlichen Barockſchöp⸗ fungen des Zeughauſes, des Schloſſe⸗s und des Dentmals des Großen Kur⸗ fürſten auf der Langen Brücke in Berlin. Schlüter war, wie Profeſſor Dr. Th. Demm⸗ ſer ausführte, nicht etwa nur ein Berhiner, ſondern auch ebenſo ein deutſcher und euro⸗ päiſcher Bildhauer. Er ſchuf durch ſeine Werke die künſtleriſchen Ausdrucksformen des preußi⸗ ſchen Staates und zugleich auch das einzige, was das Norddeutſchland jener Zeit dem rei⸗ cheren Süden entgegenſtellen konnte. Er gab der großen Stilbewegung des 17. Jahrhunderts ihren letzten aber auch tieſſten Ausdruck. Schlüters Unglück war es, daß er mehr ge⸗ nialer Künſtler als vollendeter Techniker war. Die Technit brach ihm 1706 in Berlin, als der Münzturm ſeine einzige Schwäche verriet, das Rückgrat. Nach ſeiner Entlaſſung als Ober⸗ ſchloßbaudirettor ſchuf Schlüter nur noch das Landhaus von Kamete in Berlin. und die Prachtſarkophage König Friedrichs I. und der Königin Sophie Charlotte im Berliner Dom. 1713 iſt er als Baumeiſter des Zaren in Pe⸗ tersburg geſtorben. Sein Zeitalter hat ihn verkannt. Seine Werke aber leden und werden dereinſt, wenn die Menſchheit die Größe des Barocks nicht ganz vergeſſen hat, noch Generationen befruchten. Denn Schlüter war der Künſtler, der die Ar⸗ chitektur durch naturaliſtiſche Plaſtit beſiegte. Seine Plaſtik iſt nicht Schmuck und Schwulſt, ſie iſt Ausdruck leidenſchaftlichen Lebens. Sie will den Bau erſt lebendig machen. Dieſem Zweck dienen die Dachgrup pen, die Helme And die Masken der ſterbenden Krie⸗ ger im Lichthof des Zeughauſes. Starke, kraftgeladene Geſtalten treten uns hier ent⸗ gegen. Großen Ausdruck, Schmerz und Tod weiſen die Kriegerköpfe auf. Sie ſind eine mäch⸗ tige Sinfonie des Sterbens, keine Dekoration. ſondern Unterlage für den Geiſt des Baues. Auch in der Kanzel der Marienkirche wird das Leugnen jeglicher Architektur des Plaſtikers Schlüter deutlich.„Die Plaſtit ſpielt hier die erſte Geige, die Architektur iſt nur Be⸗ gleitung.“ Kraftgeladen und voller Energie iſt auch die Geſtalt des Großen Kurfürſten, anz im Gegenſatz zu Girardons Reiter⸗ andbild Ludwigs XIV. in Paris. Der Fran⸗ zoſe ſchuf eine römiſche Prunkgeſtalt, Schlüter legte in Blick und Haltung des Kurfürſten ein gewaltiges Vorwärtswollen, Leidenſchaft und Größe. Der weite, mächtig ſtrömende Zug des über den Küraß geworſenen Tuches iſt leben⸗ ſprühende Bewegung. Wenn Schlüter wirklich das Wert Girardons vor ſeiner Zerſtörung 1792 gefehen hat, dann iſt ſein Denkmal nur der Be⸗ weis für ſein Genie, das es verſtand, aus toter Materie lebendigen Geiſt erſtehen zu laſſen. Die beiden Prachtſärge im Berliner Dom ſind wieder Ausdruck eines ſeltſamen Le⸗ bens, diesmal aber eines Lebens, das ſcheinbar eben gerade in dieſem Augenblick vorüberging. Die Figuren zeigen das, und die Decke liegt da, wie wenn ſie eben erſt in dieſem Augenblick hingelegt worden ſei. Der Tod vor dem Sarg der Königin in ſeinem gewaltig ſtrömenden Faltenrock iſt kein klappernder Knochenmann, ſondern ein von lebendigem Blut durchpulſter magerer Muskelmenſch. Die Stellung Schlüters am Ausgang des Ba⸗ rocks und gleichzeitig im Uebergang zur ewigen Heiterkeit des folgenden Rokoko, zeigt das zum größten Teil von ihm geſchaffene Schloß. Mächtig und groß iſt die Vorderſeite des Ge⸗ bäudes, die überraſchend durch das hervortre⸗ tende Portal ſenkrecht durchbrochen iſt— uim Gegenſatz zum Linteren Tor, das ein plötzliches Lichtwerden de. ganzen Baues hervorruft. Zum erſtenmal tauchen hier die großen Fenſter auf, die die Säulen weit zur Seite drängen und die ganze Front dem heiteren Charakter des Partes anſchließen. Auch im Ritter⸗ und Marmorſaal ſind neben den wuch⸗ tigen Formen des Barocks bereits heitere, ins Rokoko überzielende, vorhanden. So iſt Schlüter der Künſtler am Ende des deutſchen Barock, der dieſem ſeine tiefſten Werte verlieh und zugleich aber auch der, der auf ein neues, heiteres Land, das des Rokokos, hin⸗ ausſah. E8. —— Muſikpädagogen als Konzertſoliſten Der zweite interne Abend der Städt. Hochſchule Wer es noch nicht ſelbſt erlebt hat, wird es ſchwerlich verſtehen können, wie ſchwierig es iſt, als hauptamtlicher, vollbeſchäf⸗ tigter Muſikpädagoge genügend Nerven⸗ kapital zu reſervieren, um damit eigene Abende vorzubereiten und durchzuführen. Wenn daher Karl Oehler, der Klavierpädagoge und Wilhelm Fenten, der Geſangslehrer, einen Abend von achtbarem Nipeau veranſtalten konnten, ver⸗ dient dies ehrliche Anerkennung. Denn die Darbietungen ließen durchweg hohes Maß künſtleriſchen Fleißes erkennen, der in weit⸗ gehender Beherrſchung der ſchwierigen Werke zutage trat. Dies gilt namentlich für Karl Oehler, deſſen Programmanteil mit Schumanns-Dur⸗ Tantaſie(Liſzt gewidmet) und Liſzts h⸗Moll⸗ Sonate(Schumann gewidmet) dem Abend das Gepräge gab. Hier hinterließ Liſzts große So⸗ nate— der man faſt ein Programm unter⸗ legen möchte— den günſtigſten Eindruck. Karl Oehler verfügt über eine auffallende techniſche Schulung des anatomiſchen Spielappaxates, der von zurückhaltender, vornehmer Geſtaltungs⸗ intention geleitet wird. Dabei wird ſein(laus⸗ wendiges) Spiel von enormen, kaum je ver⸗ ſagenden Gedächtniskräften getragen. Rein anſchlagstechniſch gelingen dem Spieler Epi⸗ ſoden von überzeugender Feinheit. Die ein⸗ wandfreie Meiſterung, namentlich der Liſztſchen Sonate, fordert uneingeſchränktes Lob. Viel⸗ —————————————————————— konfeſſionelle Beamtenvereine von ſelbſt endlich den Entſchluß finden, ſich aufzulöſen. Reichsminiſter Dr. Frick griff dann auf das Geſetz zur Wiederherſtellung des Berufsbeam⸗ tentums zurück. In dieſem Geſetz ſei zum erſtenmal der Arierbegriff eingeführt und ver⸗ langt worden, daß der deutſche Beamte ariſcher Abſtammung ſein müſſe, da das deutſche Volk — wie er unter dem ſtürmiſchen Beifall der Verſammlung feſtſtellte— ein Recht darauf habe, von Deutſchen regiert zu wer⸗ den. Nun ſtehe man vor den großen Aufgaben eines neuen Beamtengeſetzes, das im Entwurf bereits fertig ſei. In dieſem neuen Beamtengeſetz kenne man keinen Unterſchied mehr zwiſchen den Beamten der Länder, des Reiches und der Gemeinden(Stürmiſcher, an⸗ haltender Beifall), denn für das einheitliche Reich ſolle es nur noch ein Beamtenrecht geben. Schweinefleiſch iſt nicht ſo wichtig. Die lebhafteſte Zuſtimmung der Verſammel⸗ ten fand der Miniſter, als er betonte, daß die Beamten ſich nicht durch ihre eigenen kleinen Sorgen den Blick für das große Ganze trüben laſſen dürften. Die Nachwelt werde uns nicht danach beurteilen, wieviel Butter oder Schweinefleiſch einmal verzehrt werden konnten, ſondern ſie werde uns nach den heroiſchen Taten beurteilen. Dieſes Urteil werde aber nur günſtig ausfallen können, denn wenn man rückblickend überſehe, was in den vergan⸗ genen zweidreiviertel Jahren geſchaffen worden ſei, ſo könne man wirklich nicht ſagen, daß die Zeit vertrödelt wurde. Dank des heroiſchen Entſchluſſes des Führers, der immer ſo kühn die Situation zu ergreiſen verſtehe, und der dann die darauf paſſende Tat vollbringe, ſeien wir wieder ein freies Volk ge⸗ worden. Unter ſich immer erneuerndem Beifall ſtreifte Dr. Frick die einzelnen Etappen, die hierzu führten: die Erlangung der Wehrfrei⸗ heit und die Verwirklichung des Austritts aus dem Völterbund. Dant der Politit des Führers könnten wir ſtolz auf unſere Kraft vertrauen und allen kommenden Dingen mit Ruhe ent⸗ gegenſehen. Bergbauverein Essen(M) Golvenes Bergmannsjubiläum Generaldirektor Dr.⸗Ing. e. h. Hold⸗Eſſen, der als 14jähriger Bergmannsſohn am 31. Oktober 1885 ſeine erſte Schicht verſuhr, iſt einer der führenden Männer des Ruhrbergbaues, die noch von der Pieke auf durch Tatkraft und Fähigkeit zu den höchſten Stellen aufſtiegen leicht wäre— bei Schumann insbeſonders— eine etwas ſparſamere Pedalanwendung an⸗ gebracht geweſen, denn auch Pauſen müſſen „hörbar“ ſein... Kammerſänger Wilhelm Fenten, Ge⸗ ſangslehrer der Hochſchule, wartete mit je drei Liedern von Schubert und Schumann auf. Er ſetzte dabei— von Karl Oehler am Klavier begleitet— ſeine immer noch füllige und na⸗ mentlich in der Mittellage ſonvre Baßſtimme mit vorſichtiger Verwendung ſeiner Mittel ein, Da, wo tiefer Ernſt(„Die alten böſen Lieder“ oder„Der Wegweiſer“) oder dunkle Schmerz⸗ lichkeit nach Ausdruck verlangt, gelingen ihm die überzeugendſten Geſtaltungen. Der reiche Beifall forderte eine Schumannzugabe. H. E. —— Getanzte Pantomimen Senta Maria bei der„Gedok“ Der gute Ruf, der der Münchener Tänzerin Senta Maria vorangeht, wurde durch die⸗ ſen Abend nicht ganz gerechtfertigt. Die kleinen Szenen und Begebenheiten, die ſie auf der Bühne vorführte, bleiben oft zu ſehr im Lite⸗ rariſchen verhaftet, zu ſehr auf grob verſinn⸗ lichende Mimik und Geſtik abgeſtellt, um noch viel mit Tanzkunſtt gemein zu haben. Einzelne Programmnummern wie etwa die„Deutſchen Tänze“ müßten doch unbedingt verpflichtend wirken. In der Hauptſache zeigte Senta Maria kurze Pantomimen, bei denen ſie— wie in „Aufbruch“,„Tod und Mädchen“ und„Schiff⸗ brüchig“— Gelegenheit hat, mit weitausholen⸗ den Armbewegungen zu winken, zu rudern und zu drohen. Einen nachhaltigeren Publikums⸗ erfolg hatte ſie mit ihren kabarettiſtiſchen Sa⸗ chen. Originell waren die Szenen„Duett“ und „Rendezvous“, in denen ſie Mann und Frau zugleich angedeutet, ſowie„Münchner Faſching“ und„Herr und Hund“, die zum Teil recht aut gelungene Parodien zeigten. Die muſikaliſche Begleitung der einzelnen Nummern ſowie die Ausfüllung der Pauſen lagen bei Alfred Wa⸗ nek in guten Händen. W. P. el sein!“ ſelbſt endlich ſen. ann auf das Berufsbeam⸗ ſetz ſei zum hrt und ver⸗ amte ariſcher deutſche Volt Beifall der Recht darauf t zu wer⸗ 'n Aufgaben es, das im ieſem neuen Unterſchied Länder, des rmiſcher, an⸗ einheitliche »nrecht geben. Verſammel⸗ onte, daß die zenen kleinen Fanze trüben de uns nicht zutter oder rden konnten, heroiſchen Urteil werde „ denn wenn den vergan⸗ affen worden agen, daß die des Führers, zu ergreiſen paſſende Tat eies Volk ge⸗ ndem Beifall Stappen, die der Wehrfrei⸗ Austritts aus des Führers aft vertrauen it Ruhe ent⸗ erein Essen(M) um Eſſen, der als tober 1885 ſeine renden Männer Pieke auf durch tellen aufſtiegen sbeſonders— wendung an⸗ auſen müſſen enten, Ge⸗ te mit je drei nann auf. Er r am Klavier illige und na⸗ re Baßſtimme er-Mittel ein. böſen Lieder“ nkle Schmerz⸗ gelingen ihm 1. Der veiche igabe. H. E. ten zedol“ ener Tänzerin rde durch die⸗ t. Die kleinen ſie auf der ſehr im Lite⸗ grob verſinn⸗ ſtellt, um noch uben. Einzelne die„Deutſchen verpflichtend Senta Maria ſie— wie in und„Schiff⸗ weitausholen⸗ zu rudern und n Publikums⸗ ꝛttiſtiſchen Sa⸗ n„Duett“ und inn und Frau hner Faſching“ Teil recht gut ie muſikaliſche tern ſowie die i Alfred Wa⸗ W. P 0 anik auf einem Bosporusdampfer Iſtanbul, 1. November. hrend der letzten beiden Tage hatte die ei unter einem unerwarteten Kälteeinbruch zenn orkanartigem Sturm zu leiden. Auf dem armarameer ſanken im Sturm acht große rſegelbvote und Motorboote. nSchwarzen Meer, in der Nähe der Ein⸗ ahn zum Bosporus, ſtrandete in der Nacht der turtiſche Dampfer„Gebze“ mit 220 Fahr⸗ güten, darunter zahlreiche Frauen und Kinder. Alsz ſich der Dampfer zwiſchen die Klippen in den Rähe der Küſte legte, entſtand unter den enden eine Panik. Der Kapitän verſuchte. Rettungsboote zu Waſſer zu laſſen, jedoch rheinderte der hohe Seegang das Abkommen Boote vom Schiff, ſo daß auf dieſe Ret⸗ ungs⸗art verzichtet werden mußte. Da die Lage Dampfers, der zwiſchen den Klippen ein⸗ getemmt war und von den Wellen hin⸗ und erhorfen wurde, immer bedrohlicher wurde, 828 —* —— ndurch Raketenſchüſſe eine Förder⸗ orn-Verbindung mit der Küſte herge⸗ welin Es hatten ſich inzwiſchen am Ufer Men⸗ en eingefunden, die den geſtrandeten Damp⸗ vobachteten, ihm aber mit Booten nicht zu kommen konnten. Nachdem die Verbin⸗ mit Förderkörben gelungen war, wurden die Fahrgäſte und 25 Mann Beſatzung an un befördert, eine Arbeit, die nur unter gro⸗ „Anſtrengungen bei ſchwerſtem Sturm, mit nem Regen und Schnee, gelang. In Iſtanbul war die Gewalt des Orkans ſo daß die in der tiefen Bucht des Goldenen rnes vor Anker liegenden Schiffe abge⸗ oben wurden. Zwei Dampfer wurden durch den Sturm mit ſolcher Wucht gegen die wer das Goldene Horn führende alte Brücke zehhrückt, ſo das der bewegliche mittlere Teil ſer Pontonbrücke ſchwer beſchädigt wurde. Hrücke iſt dadurch für den Straßenverkehr unhutüchbar geworden. In der Stadt wurden wienſach die Dächer der Häuſer abgedeckt, Tele⸗ mahhenmaſte umgeriſſen, die Telephonleitungen ganzer Stadtteile waren zwei Tage lang unter⸗ nchen und mehrere Triumphbögen, die aus Amlaß des Republikfeſtes errichtet worden wa⸗ n, fürzten um. Linie 68 verunglückt Berlin, 1. November. ſchwerer Verkehrsunfall, bei dem ins⸗ geſamt 21 Perſonen verletzt wurden, ereignete ih am Donnerstagnachmittag an der Kreu⸗ zung Leipziger- und Jeruſalemer Straße. Von einem Straßenbahnzug der Linie 88, der in ong Potsdamer Platz fuhr, löſte ſich an cke der Jeruſalemer Straße beim Ueber⸗ der Weiche der Anhänger und bog auf nle Gleis ab. Im ſelben Augenblick kam tiebſyügen der Linie 13 aus der Richtung amer Platz und fuhr auf den Anhänger „nie 88 auf, der aus den Schienen nehnben und ſtark beſchädigt wurde. den heftigen Anprall und durch Glas⸗ in wurden insgeſamt 21 Perſonen ver⸗ Glücklicherweiſe waren die Verletzungen H einen Fall ungefährlicher Art, ſo daß ihrgäſte- in ihre Wohnungen entlaſſen n konnten. Lediglich ein Fahrgaſt wurde veiteren Behandlung ins Krankenhaus ucht. Londoner Berichterſtatter des„Echo de beſchäftigt ſich mit der Unterbrechung Berhandlungen der franzöſiſchen und der lſehen Flottenſachverſtändigen über„tech⸗ ihe Einzelheiten“ für einen etwaigen ſofor⸗ gegenſeitigen Beiſtand im Mittelmeer. Die ſiſchen Sachverſtändigen würden am Frei⸗ uis London nach Paris zurückkehren. Ten 12 „Wir sind die leizien dieser Weli:“ Bei dem slerbenden Volke der Hanaken-„Hier essen Wir den groſben Geist“ Geheimnisse des liannibalismus über die Neuen Hebriden im Umlauf ſind. Sidney, Ende Oktober. Acht Monate hat der franzöſiſche Forſcher E. Aubert de la Rue auf den Hebriden zuge⸗ bracht und in dieſer Zeit eine Völkertragödie enthüllt, die ſich im Leben der Kanaken mit Rieſenſchritten der Erfüllung nähert: ein ganzes Volk iſt zum Ausſterben verurteilt. Südſee-Inſeln des Schreckens Das Archipel der Neuen Hebriden liegt in jenem Teile des Pazifik, den man mit dem Namen Melaneſien zuſammenfaßt. Während man von vielen Teilen der Süsdſee paradie⸗ ſiſche Geſchichten erzählt, hüten ſich die See⸗ leute ſelbſt auf der Vorbeifahrt, auch nur den Namen der Neuen Hebriden auszuſprechen. In Schifferkreiſen gibt es ein altes melaneſi⸗ ſches Sprichwort:„Wenn du deinen Hund los ſein willſt, dann ſchick' ihn auf die Neuen Hebriden!“ Woher dieſe Inſeln ihren furchtbaren Ruf haben?— Einmal wegen des hier wütenden Fiebers, ſodann wegen des unheilvollen Kli⸗ mas, und nicht zuletzt wegen der Wildheit der Eingeborenen. Warum die Kanaken— Kanaken heißen Der Forſcher Aubert de la Rue verſtand es nach ſeiner Landung auf den Neuen Hebriden ſehr geſchickt, alsbald mit den Eingeborenen jener unerforſchten Inſelgebiete in enge Füh⸗ lung zu kommen. Er erfuhr hier, weshalb die Kanaken ſich ſelbſt Kanaken nennen: Kanaka bedeutet nämlich„der Menſch“,— denn die Kanaken halten ſich tatſächlich für die einzigen und letzten Menſchen dieſer Welt! Aehnlich übrigens wie die Eskimos, die ſich ebenfalls „Menſchen“ nennen, und wie gewiſſe ſibiriſche Völkerſchaften, die niemand anders als ſich allein den Ehrentitel des Menſchen zuerkennen. Trotz aller Raſſenmiſchungen iſt den Ka⸗ naken dieſer unerſchütterliche Glaube an das ausſchließlich eigene Menſchſein geblieben. Alle ſcheinbaren Segnungen weißer Kultur konnten nicht an ihrer Ueberzeugung rütteln, daß ſie in Wirklichkeit doch die Beſſeren und die Heiligeren ſeien. Tabuzeichen und Kannibalismus Entgegen vielen blutrünſtigen Legenden, die Das Theater Molidres wieder neu Weltbild(M) Blick in die Vorhalle der„Comédie Frangaiſe“, das tlaſſiſche franzöſiſche Staatstheater in Paris, krdſtöße in nordan erika Schrecken im ganzen Nordosten/ Hnũhersehharer Schaden Neuyork, 1. November. Am Donnerstag wurden die nordweſtlichen Staaten Montana und Waſhington ſowie der kanadiſche Diſtrikt Alberta von Erdſtößen heim⸗ geſucht, die ſchweren Schaden verurſachten. Der Bevölkerung der Stadt Helena in Montana, die ſeit etwa zwei Wochen durch Erdſtöße beun⸗ ruhigt wird, bemächtigte ſich eine Panik. Ein umſtürzender Schornſtein einer Brauerei tötete einen Mann und verletzte einen zweiten ſchwer. Das bei einem früheren Erdbeben beſchädigte Rathaus ſtürzte vollends in ſich zu⸗ ſammen. Viele Gebäude erlitten Beſchädi⸗ gungen. Die ſchreckerfüllten Bewohner waren En intereſſantes Volksſtück wurde aus der Taufe gehoben Geiſenheyners„Petra und Hlla“ im Nationaltheater Es gibt ſelten Werke, die einem mit einer en Fülle von Anregungen zu geiſtiger Aus⸗ nonherſetzung entlaſten wie das am Donners⸗ anhend uraufgeführte, vom Autor beſcheiden sſtück genannte Kampf⸗Spiel um„Petra“ und„„ ein man einen Blick in die Bühnenblätter ſo findet man folgende Inhaltsangabe: De herriſche Graf von Zaſchwitz iſt nach dem Michtseſpruch verpflichtet, dem Obriſt Michael ene beiden Pferde Petra und Alla zurückzu⸗ 'n, die er beſchlagnahmt hatte, weil Mi⸗ hon den Zoll für ſeine Waren nicht zahlen — Dieſe Niederlage treibt den Grafen zu un anmaßenderer, in jähe Willkür aus⸗ ne Rückſichtsloſigkeit gegen Michael. Hinzu ſein Haß gegen den Andersgläubigen, utheraner. Alle dieſe Momente platzen r großen Gerichtsſitzung aufeinander, in Michael wegen Widerſtandes gegen des richterliche Gewalt zu verantworten hat. er gufrühreriſche Einbruch der Anhänger des erpredigers von Zwickau, Hans Storch, er aus übelſtem Landſtraßenvolk beſtehen⸗ Horde— bereitet der Sitzung ein plötzliches Michael ſteht in ſeinem Kampf um das einſamer als zuvor. Zwei Edelknaben, diene ſich zur Pflege ſeiner in des Grafen Ob⸗ aunt Herwahrloſten Pferde gefangen hat, vergif⸗ dieſe. Mit Hilfe der Storchenleute, deren nd er ſich jetzt in ſeinem raſenden Zorne ſe macht, gelingt es dem Obriſten, den Bitz zu ſeinem Gefangenen zu machen. ſeine aufrechte Kriegernatur will nichis mi der Mordbrennerbande des Wunderpredi⸗ ſemein haben. Er eilt— vergebens— tadt vor der Einäſcherung zu bewahren. amen des Kurfürſten nimmt man ihn feſt. ——— Nartinus Luther erkennt Obriſt Michael Inrecht, ebenſo wie Graf Zaſchwitz.„Der ne, er hat ſich einzuordnen...“ Obriſt Michael folgt, zu büßen, als Landsknecht dem Grafen in den Krieg, der drohend vor den To⸗ ren ſteht. Manchem unſerer Leſer wird hierbei eine Parallele zu Kleiſts„Michael Kohlhaas“ bewußt werden. Hier wie dort wird aus der Liebe zum Tier, zum Pferd ein Kampf ums Recht, der ſich zum Schluß zur Forderung des Rechts um des Rechts willen ſteigert. Seien wir ehrlich: Den„Michael Kohlhaas“ ſo einfach zu dramatiſieren geht ja nun nicht. Wie hätte ſonſt Kleiſt, der größte Dra⸗ matiker der Romantik, zur novelliſti⸗ ſchen Form gegriffen! Dieſer Gefahr war ſich der Frankfurter Autor Max Geiſenheyner zweifellos auch bewußt. Denn er verzichtete auf eine mehr oder weniger gekonnte Ueber⸗ ſetzung des Kleiſtſchen„Kohlhaas“ ins Drama⸗ tiſche und fand in ernſthaftem Suchen einen ungemein gangbaren Weg, der ihm unſere erſte Anerkennung einträgt. Mancher könnte vielleicht die Notwendigkeit einer ſolchen dramatiſchen Arbeit mit dem Hin⸗ weis auf die meiſterliche Geſtaltung des Rechts⸗ gedankens in der Novelle Kleiſts leugnen. Wir aber unterſtreichen ſie, weil wir den Stand⸗ punkt vertreten, daß es verdienſtlich iſt, volks⸗ tümliche Stoffe, die man allgemein vorgibt zu „wiſſen“, aber eben doch nicht kennt, in die⸗ jenige Form neu zu gießen, die die Möglich⸗ keit eines nachhaltigen Eindrucks am ſtärkſten in ſich trägt. Das Volksſtück von Geiſenheyner erfüllt die hierzu notwendigen Vorausſetzungen in faſt muſterhafter Weiſe. Was uns an dieſem Stück ſo begeiſterte, iſt die tiefe Menſchlichkeit, iſt die Kraft der Gläubigkeit und Liebe, die mit ehr⸗ lichem Wollen und nicht minderem Können ver⸗ ſtrömt wird. Geiſenheyner verſteht wie ſelten ———— lange Zeit nicht zu bewegen, in ihre Häuſer zurückzukehren. Nach den Erdſtößen in den nordweſtlichen Staaten Montana und Waſhington iſt im Laufe des Freitag morgen auch der ganze Nordoſten der Vereinigten Staaten von einem Erdbeben heimgeſucht worden. Die Er⸗ ſchütterungen der Erde erſtreckten ſich von St. Lorenztal bis nach Waſhington und waren ſelbſt noch in Chicago zu ſpüren. Beſonders ſchwer ſcheinen die Neuenglandſtaaten betroffen worden zu ſein, wo das Beben beinahe eine volle Minute angedauert haben ſoll. Der Scha⸗ den iſt bisher noch nicht zu überſehen, muß aber nach den hier vorliegenden Meldungen groß ſein. meint Aubert de la Rue aus eigener Erfah⸗ rung, daß im Durchſchnitt der Weiße ohne Gefährdung ſeines Lebens durch die Kanaken ſich auf den verſchiedenen Inſeln und im Buſch bewegen könnte. Eines muß er allerdings beachten: nie darf er eines der heiligen Zeichen berühren oder beſchädigen, die überall— bald im Buſch, bald in den Lichtungen— zu finden ſind. Allent⸗ halben tauchen Tabuzeichen auf, die für den Eingeborenen heiliger ſind, als irgend etwas auf dieſer Welt. ſen Tabuzeichen und den Gerüchten vom Kan⸗ nibalismus der Kanaken zu erforſchen. Eine grauenvolle Warnung Er weilte Sakau⸗Leuten. Da ließ ihm der Häuptling dieſes Stammes eine Warnung zugehen, er möge zwei beſtimmte Wälder nie betreten, auch gewiſſe Wege wurden ihm angegeben, die er zu meiden hätte. Das gleiche Erlebnis hatte er auf der Inſel Malekula bei den Dirak⸗Leu⸗ ten, wo ihm eine rieſige Lichtung als tabu er⸗ klärt wurde. 5 Erſt viel ſpäter erfuhr Aubert de la Rue von einem ſeiner eingeborenen Führer, daß jene, für tabu erklärten Gegenden in Wirklich⸗ keit Schädelſtätten waren, wo ſich die unheim⸗ lichen Zeremonien des Menſchenfraßes ab⸗ ſpielten:„Hier eſſen wir den Großen Geiſt, wenn der Größere Geiſt es uns befiehlt. Hier⸗ hin darf niemand kommen, der nicht durch die Bande des Blutes an uns geknüpft iſt!“— Erſt nach dieſem Geſtändnis erfaßte Aubert de la Rue, welch grauenvolle Warnung ihm zu⸗ teil wurde, als man ihm verbot, dieſe Stätten des Tabu zu betreten. Ein Dolk ſtirbt an der Ziviliſation Die Zahl dieſes Kanakenvolkes, das heute noch getreu den unheimlichen Sitten der Ur⸗ väter lebt, nimmt ſtändig ab. Aubert de la Rue hat eine möglichſt umfaſſende Zählung vorgenommen. Er ſtellt ſie einer Schätzung aus früherer Zeit gegenüber, jener des Ka⸗ pitän Cook, der auf ſeiner Reiſe im Jahre 1774 mindeſtens 200 000 Kanaken auf den ver⸗ ſchiedenen Inſeln feſtgeſtellt haben will. Der franzöſiſche Forſcher hat jetzt eine Höchſtziffer von 39 250 errechnet, eingeſchloſſen 2000 Fremde und ſpäter Zugewanderte. Und worin liegt die Urſache dieſes furcht⸗ baren Völkerſterbens?— Man hat bisher viel⸗ fach den Alkohol beſchuldigt, aber Aubert de la Rue lehnt dieſe Verſion ab, zumal die un⸗ ziviliſierten Eingeborenen keinen Alkohol ge⸗ nießen. Aber die Europäer haben die Grippe, den Scharlach, die Diphtherie und die Tu⸗ berkuloſe eingeſchleppt. Doch Krankheiten würden den Volksſtamm der Ka⸗ naken nicht in ſo ſtarkem Maße vernichten, wenn man nicht— nach und nach— den Ka⸗ naken das Tragen von Kleidern als höchſte Kulturerrungenſchaft hätte. Aubert de la Rue ſtellt feſt:„Sie ſchlafen und leben, jagen und baden in dieſen Kleidern, erkälten ſich und ſterben zu Hunderten— an der Lungenentzündung.— Das iſt die Vöker⸗ tragödie der Kanaken!“ (Nachdruck, aus auszugsweiſe, verboten) Leen einer, Herzen von Menſchen zu offenbaren und ihre Charakteren plaſtiſch zu formen. Mit breiten Pinſelſtrichen legt er ein ge⸗ waltiges Gemälde an, in dem ein Gutteil von gültiger Geſinnung Form und Farbe erhält. Es iſt nun aber nicht ſo, daß er ſeines eigenen Wollens nicht Herr wird und der Führung der über 20 Perſonen ſeines Stückes nicht mehr ge⸗ wachſen iſt. Das Ergebnis iſt nicht eben hin⸗ gehauene Farbe, ſondern eine in ihrer Viel⸗ farbigkeit kaum zu übertreffende Moſaikarbeit. Seine verſchiedenartigſten Geſtalten ſind voll Aufn.: Tilimann-Matter HB-Bildstock Im Heim des Obriſt Michael Szene aus dem Volksſtück„Petra und Alla“ lebenswahrer Fülle, künſtleriſch geſteigert und doch in ihrem Sein voll praller Gegenwärtig⸗ keit. Man muß dem Verfaſſer einen ſicheren In⸗ ſtinkt für alles Theaterwirkſame beſtätigen. Mit kühnem Zugriff beſchwört Geiſenheyner die Welt des Mittelalters, ohne im Geſchichtlichen zu verſanden. Die Handlung, die in vielen bunten Bildern abrollt, ändert fortwährend ihren Schauplatz. Dies iſt aber bedingt durch die Anführung im⸗ mer neuer Probleme. Die darin liegende Ge⸗ fahr für die Einheitlichkeit und Geſchloſſenheit des Stücks iſt jedoch vielleicht weniger von Autor ſelhſt überwunden worden, als vielmehr durch eine vorbildliche Aufführung an unſerer Bühne. Die durch die immer aufs neue geöff⸗ neten Perſpektiven auf Wio oder religiöſes, auf rechtliches oder ſoziologiſches Gebiet droh⸗ ten, eine gewiſſe Verwirrung in das dramatiſche Gefüge zu bringen. Dennoch bewundern wir bei allem Gegenſatz zwiſchen den verſchiedenen Geſtalten die mit viel Geſchick bewahrte klare Gedrängtheit des Geſamtbildes in ſeiner Grundſätzlichkeit. Auf der anderen Seite aber weiſt das Volks⸗ ſtück eine Reihe entſchiedener Vorzüge auf. Vor⸗ züge, die die Verleihung des Dietrich⸗Eckari⸗ Preiſes an Geiſenheyner vollauf rechtfertigen. Stellt er doch in das mit kraftvollen Tönen ge⸗ malte Zeitkolorit Menſchen mit kämpferiſch deut⸗ ſchen Herzen, die mit zwingender Folgerichtig⸗ keit die Entwicklung durchführen. Immer wie⸗ der loht durch die geſchichtliche Maske des Re⸗ formationszeitalters die gedankliche Wucht einer kraftträchtigen Weltanſchauung.(Schluß folgt) Bekenntnis zum deutſchen Buch. eute abend.15 Uhr im Muſenſaal des 97825 gartens Großveranſtaltung anläßlich der Woche des deutſchen Buches. Es ſprechen: W. E. Schäfer,„Mannheimer Dichter und Schriftſteller, ſowie der Karlsruher Dichter Heinrich Vierordt. Es ſpielt das Rettner⸗ quartett vom Nationaltheater Mannheim. Eintritt 10 Rpf. Der»Mannheimer Kunſtverein ändert ab 1. November ſeine Oeffnungszeiten. Geöffnet iſt: Werktags 10—1 und—4 Uhr; Sonntags 11—1 und—4 Uhr. Montags geſchloſſen. Die Macke⸗Ausſtellung dauert bis Sonntag, 17. November. Aubert de la Rue ging es nun darum, die Zuſammenhänge zwiſchen die⸗ auf der Santo⸗Inſel bei den auch dieſe aufgezwungen „Hakenkreuzbanner“— Seite 4 Blick übers Cand Ambau der Senderäume in Freiburg im Breisgau beendet Freiburg, 1. Nov. Für den Nebenſender in Freiburg i. Br., der im Gleichwellenbetrieb dem Reichsſender Frankfurt a. M. angeſchloſ⸗ ſen iſt, beſtand bisher nur in ſehr unzureichen⸗ dem Maße die Möglichkeit, eigene Sendungen zu verbreiten. Es waren zwar in der techni⸗ ſchen Betriebsſtelle Räume vorhanden, die zur Uebertragung eigener Sendungen vorgeſehen waren; aber dieſe Räume lagen in einem ehe⸗ mals militäriſchen Zwecken dienenden Ge⸗ bäude, in dem die Betriebsſtelle untergebracht iſt, und entſprechen in keiner Weiſe ihren Son⸗ derzwecken. Die Reichsſendeleitunz entſchloß ſich daher, dieſem Uebelſtande abzuhelfen und beauftragie die Zentralbauſtelle der Reichsrundfunkzeſell⸗ ſchaft mit der Neugeſtaltung der Freiburger Senderäume. Dieſer Umbau wurde im Laufe der letzten Monate vorgenommen und iſt nun beendet. Es war vor allen Dingen zunächſt erforder⸗ lich, aus den vorhandenen, niedrigen Räumen mit ihren ungünſtigen akuſtiſchen Eigenſchaften durch Herausnahme der Zwiſchendecke einen großen, ſaalartigen Raum zu ſchaffen, der als Senderaum auszugeſtalten war. Durch Fort⸗ fall der Decke wurde ſo ein Raum von faſt 1000 Kubikmeter Inhalt geſchaffen, der durch zweck⸗ mäßige Innenausgeſtaltung eine möglichſt aute akuſtiſche Wirkung erhalten mußte. Durch dieſe Maßnahmen wurden Räume geſchaffen, die die Uebertragung von Konzerten und Hörſpie⸗ len geſtatten. Alle zum glatten Ablauf der Sendungen nötigen techniſchen Einrichtungen, wie Kommandoanlage, Lichtſignal⸗ und Laut⸗ ſprecheranlage, wurden ebenfalls völlig neu errichtet. Botſchafter Schurman in Heidelberg Heidelberg, 1. Nov. Der Ehrenbürger der Stadt und Ehrendoktor der Univerſität Heidel⸗ berg, Botſchafter Jakob Gould Schurman, befindet ſich betanntlich ſeit einiger Zeit wieder in Deutſchland. Seit Samstag weilt er in un⸗ ſerer Stadt, in der er ſeine Studentenjahre verbracht hat. Am Mittwoch beſichtigte er die Neue Univerſität, deren Bau ſeiner Geldſamm⸗ lung zu verdanken iſt. Für das nächſtjährige 550. Univerſitätsjubiläum iſt bereits eine be⸗ ſondere Einladung an ihn ergangen. Schurman begibt ſich am Samstag über Freiburg in die Schweiz. Tod am Grabe der Frau Heidelberg, 1. Nov. Am Mittwochnach⸗ mittag ereignete ſich auf dem Bergfriedhof ein tragiſcher Vorfall. Dort brach am Grabe ſeiner Frau, das er zum Allerſeelentage mit Blumen ſchmücken wollte, der 78 Jahre alte Lotomotiv⸗ führer a. D. Karl Fuchs von hier plötzlich tot zuſammen. Ein Herzſchlag hatte ſein Leben be⸗ endet. Zwei Krankenſchweſtern angeklagt Karlsruhe, 1. Nov. Vor der Karlsruher Straftammer hatten ſich am Mittwoch die 36jäh⸗ rige Luiſe Heinz aus Frankfurt und die 31jährige Eliſabeth Heinz aus Eſſen wegen fahrläſſiger Tötung zu verantworten. Die Ani⸗ geklagten, die als Schweſtern im Joſephinen⸗ heim in Baden⸗Baden tätig waren, werden beſchuldigt, den Tod einer Patientin durch Ver⸗ blutung dadurch verſchuldet zu haben, daß ſie es unterließen, rechtzeitig den Arzt zu benach⸗ richtigen. Die mehrſtündige Verhandlung, in der drei Sachverſtändige gehört wurden, endete mit der Verurteilung der Luiſe Heinz, gegen die wegen fahrläſſiger Tötung auf eine Geld⸗ ſtrafe von 400 Mark(anſtelle einer Gefängnis⸗ ſtrafe von zwei Monaten) erkannt wurde, wäh⸗ rend die Mitangeklagte Eliſabeth Heinz freige⸗ ſprochen wurde. 320 badiſche Kinder in der Weſtmark Karlsruhe, 1. Nov. Im Zuge der NSV⸗ Kinderverſchichkung von Gau zu Gau kommen am 4. November 320 Kinder aus Baden, die für vier Wochen Erholungsaufenthalt im Gau Koblenz⸗Trier gefunden hatten, wieder nach Hauſe zurück. Die Kinder, die aus verſchiedenen badiſchen Kreiſen ſtammen, treffen mit dem Sonderzug um.29 Uhr in Karlsruhe ein. Verbreiterung der Horſt⸗Weſſel⸗Brücke Konſtanz, 1. Nov. Die ſchwierigen und langwierigen Verhandlungen, die Oberbürger⸗ meiſter Herrmann⸗Konſtanz mit den zuſtändigen Reichs⸗ und Landesſtellen in Berlin bzw. Karls⸗ ruhe geführt hat, ſind dieſer Tage für die Stadt Konſtanz erfolgreich beendet worden. Sie er⸗ gaben eine großzügige Verbreiterung der Horſt⸗ Weſſel⸗Brücke in Konſtanz, die den ſtets an⸗ wachſenden Verkehrsanforderungen genügt, und zwar auf einer finanziellen Grundlage, die für die Stadt Konſtanz durchaus tragbar iſt. Von den 2,41 Millionen RM Baurkoſten hat die Stadt Konſtanz nur 430 000 RM aufzubringen, wäh⸗ rend bei einem Brückenneubau die Stadt Kon⸗ ſtanz die ebenfalls mehrere Millionen betra⸗ gende Laſt allein auf ſich zu nehmen gehabt hätte. Mit den Arbeiten wird zu Beginn des Fahres 1936 begonnen. Die Arbeiten werden faſt zwei Jahre dauern und weſentlich zur Ar⸗ beitsbeſchaffung in Konſtanz beitragen. Sicherungsverwahrung für Verbrecher Karlsruhe, 1. Nov. Am 19. Mai 1932 verurteilte das Karlsruher Schöffengericht den wiederholt vorbeſtraften 33jährigen Joſef Bandel aus Singen wegen ſchweren Raubs zu fünf Jahren Zuchthaus. Er hatte gemein⸗ ſam mit drei Komplicen in der Villa eines 70⸗ jährigen Privatiers in Baden⸗Baden einen Raubüberfall verübt und dabei 600 RM in bar, (Owie eine goldene Uhr erbeutet. Dem als⸗ hald benachrichtigten Notruf gelang es, die Täter feſtzunehmen. Bandel verbüßt zur Zeit ſeine Strafe in Bruchſal. Da er als. unver⸗ beſſerlicher Gewohnheitsverbrecher anzuſehen iſt, ordnete jetzt die Karlsruher Strafkammer auf Antrag der Staatsanwaltſchaft die nach⸗ trägliche Sicherungsverwahrung an. Freiburger Aniverſität feiert Richtfeſt Nach vier Monaten harter Arbeit ſteht der ſtolze Bau wieder Freiburg, 1. Nov.(Eig. Bericht d. HB.) Vom neuen Dachgebälk unſerer Univerſität grüßen der Richtbaum und die Fahne des Rei⸗ ches. Vor vier Monaten erſt wurde das Gerüſt geſetzt, ein Gerüſt, hinter dem unſere Alma Mater kaum noch zu ſehen war,— und am geſtrigen Donnerstag konnte das Richtfeſt ge⸗ feiert werden. Stolzer und größer ſteht nun die Univerſität unter ihrer neuen Haube. Ein neues Stockwerk wurde aufgeſetzt. Faſt genan 24 Jahre, nachdem die Univerſität eingeweiht worden war, fand das erneute Richtfeſt ſtatt. Am unſeligen Brandtag im Juli 1934 ſtarrten Profeſſoren und Studenten mit bangem Blick hinauf zu der furchtbaren Rauchwolke, die in raſender Eile den Dachſtock in Aſche legte,— mit Freude und Zufriedenheit ſtiegen ſie am Donnerstag hinauf in luftige Höhe, um den erſten Abſchnitt des Aufbauwerkes zu feiern, mit ihnen eine ſtattliche Zahl von Gäſten, Freunden, Baumeiſtern und Arbeitern. Mit Freude konnte der Rektor der Univerſi⸗ tät, Profeſſor Dr. Kern, die Vertreter des Staates, der Stadt und der Bewegung begrü⸗ ßen. Beſonderer Gruß galt dem Erbauer der Univerſität, in deſſen bewährte Hände die badi⸗ ſche Regierung auch die Neugeſtaltung der Uni⸗ verſität gelegt hatte, dem Profeſſor Dr. Bil⸗ ling von der Techniſchen Hochſchule in Karls⸗ ruhe.—„Vier Monate Krach und Lärm vom Klopfen und Hämmern war uns Muſik in den Ohren“, ſagte der Rektor,„das heutige Richt⸗ ſeſt aber wird als Feſttag in der Chronik der Univerſität für immer vermerkt bleiben und uns wird dieſer Tag verpflichten zu Dank an all die Männer der. Handarbeit, die das vollen⸗ dete Werk mit aufgebaut haben“.. Für die mit den Arbeiten an dem Neuban bedachten Baumeiſter und Unternehmer brachte Architekt Geiges dem Bauherrn den Dank und für die Fertigſtellung ſeine beſten Glück⸗ und Segenswünſche zum Ausdruck. Mit großer Freude konnte darauf der Er⸗ bauer des Hauſes, Profeſſor Billing, die Feſt⸗ ſtellung machen:„.. die Wände ſind hoch, das Dach iſt»aufgeſchlagen, ein wichtiger Ab⸗ ſchnitt des Neubaues iſt vollendet...“.— Als Miniſterialdirektor Frank ſodann die Grüße des badiſchen Kultusminiſters Dr. Wacker überbracht und davon geſprochen hatte, daß die heutige Univerſität nicht mehr ein ſtille Inſel beziehungsloſer Wiſſenſchaft ſein dürfe, ſon⸗ dern mit der Gemeinſchaft des Volkes gemein⸗ ſam kämpfen müſſe um Größe und Zukunſt des Reiches, daß ſie eingegliedert werden müſſe in die Marſchrichtung und in den Marſchtritt der ganzen Nation, da ſtimmten alle freudig mit ein in das„Sieg Heil“, das er auf Volk und Führer ausbrachte. Mit dem Deutſchland⸗ und mit dem Horſt⸗ Weſſel⸗Lied, das von luftiger Höhe herunter⸗ tönte, fand dieſes frohe Richtfeſt hier oben ſein Ende. Unten aber, im Keller der Univerſität, in der Menſa, wurde anſchließend unter Teil⸗ nahme des Rektors, der Vertreter des Staates, der Arbeiter, der Bauherren und zahlreicher Studenten das Richtfeſt nach altem deutſchen Brauch mit Bier und einem guten Imbiß be⸗ ſchloſſen. Hochwaſſer im Herz Weltbild(M) Die unterſpülte und durchbrochene Eiſenbahnſtrecke zwiſchen Schladen und Boerſſum im Ueberſchwemmungs⸗ gebiet der Oker. Tagelang anhaltende Regenſälle haben die Harzflüſſe in reißende Ströme verwandelt, die weite Flächen überfluteten und bedeutenden Schaden anrichteten Schmalfilmtongeräte für Schulen Neuzeitliche Technik im Dienſte des Anterrichts/ Von der Staatl. Landesbildſtelle Karlsruhe, 1. Nov. Dieſer Tage trat der Verwaltungsrat der Landesbildſtelle Baden zu ſeiner erſten Sitzung unter Vorſitz von Mini⸗ ſterialdirektor Frank zuſammen. Dieſe vor etwa einem Jahr vom badiſchen Unterrichts⸗ miniſterium nach einer Anordnung des Reichs⸗ erziehungsminiſters gebildete Stelle hat ſich zur Aufgabe gemacht, Film und Lichtbild in den Dienſt von Wiſſenſchaft, Erziehung und Volks⸗ bildung zu ſtellen. Sie will vor allem die neu⸗ zeitlichen Mittel der Technik einer anſchaulichen Geſtaltung des Unterrichts dienſtbar machen. Ihr Leiter iſt Haupilehrer Pg. Malzacher, der ſchon Jahre vorher auf dem Gebiet des Unterrichtsfilms mit Erfolg gearbeitet hat. In der Verwaltungsratsſitzung konnte er⸗ freulicherweiſe feſtgeſtellt werden, daß, auf Grund des Lernmittelbeitrags der badiſchen Schüler die Beſchaffung von 300 hoch w erti⸗ gen Schmalfilmgeräten zum Gebrauch in den badiſchen Schulen durch die Reichsſtelle für den Unterrichtsfilm ermöglicht wurde— ein ausgezeichnetes Ergebnis, wenn man be⸗ denkt, daß die Mittel aus dem viermal jährlich von den Schülern erhobenen Beitrag von je 20 Rpfg. aufgebracht wurden. Mit den Schmal⸗ filmgeräten werden für den Schulgebrauch be⸗ ſonders hergeſtellte unterrichtlich wertvolle Schmalfilme im Unterricht vorgeführt, die den Lehrſtoff den Schülern in lebendiger Weiſe nahebringen. Die Landesbildſtelle verfügt auch über z wei Schmalfilmtongeräte. Wie in der Sitzung weiter mitgeteilt wurde, werden in wenigen Jahren faſt alle badiſchen Schulen, auch die entfernt gelegenen Landſchu⸗ len, über ein neuzeitliches Schmalfilmgerät ver⸗ fügen. Ferner beſchäftigt ſich die Landesbild⸗ ſtelle mit der Herſtellung von Unterrichtsbild⸗ reihen(Diapoſitiven) mit der Aufnahme von Schmalfilmen, mit der Anfertigung von Ver⸗ größerungen für Zwecke der Wiſſenſchaft, Er⸗ iehung und Volksbildung. Die hierfür erfor⸗ derliche neuzeitliche techniſche Einrichtung wird im Laufe des Monats November vollendet ſein. Es ſteht ſomit zu erwarten, daß die Stelle auf jedem ihrer Tätigkeitsgebiete allen an ſie Anforderungen gewachſen ſein wird. 5 In der Verwaltungsratsſitzung wurde ſchließlich über die Ausgeſtaltung des Beirates der Landesbildſtelle beraten, dem Vertreter der in Betracht kommenden Parteigliederungen, der Wiſſenſchaft und der badiſchen kommuna⸗ len Verwaltungen beitreten ſollen. Ferner wurde in der Verwaltungsratsſitzung über die Ausgeſtaltung der ſtaatlichen Kreis⸗ bildſtellen, den über das Land verteilten Außenſtellen der Landesbildſtelle, beraten. Dieſe haben vor allem die Aufgabe, die Lehrer ihres Dienſtbezirks techniſch und methodiſch mit den Aufgaben der Landesbildſtelle vertrau zu machen. Pfalz/ Saar Vom Zug überfahren Ottweiler, 1. Nov. Geſtern abend wurde in der Nähe des Bahnhofs 47jährige Frau tot aufgefunden. Man nimmt an, daß die Frau in einem Zuſtand geiſtiger Umnachtung den Tod auf den Schienen ge⸗ ſucht hat. 186 Grad höchſtes Moſtgewicht! Deidesheim 1. Nov. Das bisher höchſte Moſtgewicht, das heuer im pfälziſchen, Wein⸗ baugebier ermittelt wurde, konnte bei Spät⸗ leſen des v. Buhlſchen Weingutes in Deides⸗ heim mit 186 Grad nach Oechsle feſtgeſtellt wer⸗ Andere bekannte Weingüter des Mittelhaardter Edelweinbaugebiets haben gleichfalls ſchon Moſtgewichte von 150 und mehr Grad ermittelt. Es ſtehen ſomit beim 1935er auch erſtklaſſige Spitzenweine in Ausſicht. Sturm legt Kamin um Eiſenberg, 1. Nov. Der in der Nacht auf Montag wütende Sturm legte im hieſigen Eiſen⸗ und Stahlwerk Gebr. Gienanth einen etwa 30 Meter hohen blechernen Kamin um. Im Fallen zerſtörte der Kamin das Dach des Maſchinen⸗ hauſes und beſchädigte die elektriſche Strom⸗ leitung erheblich. Perſonen wurden glücklicher⸗ weiſe nicht verletzt. Der Tod trennt Bobenthal, 1. Nov. Im Alter von 93 Jahren verſtarb die Ehefrau Katharina Wil⸗ lina, die die älteſte weibliche Perſon nicht nur des Ortes, ſondern der ganzen Umgebung geweſen iſt. Der Ehemann der Verſtorbenen iſt noch am Leben, er zählt 95 Jahre. Nächſtes Jahr hätte das Paar das 65. Ehejubiläum feiern können. Rangierbahnhofs Eppelborn eine HB- Bildstock Das ſchöne Rathaus von Bad Tölz Bahnräuber verurteilt Ludwigshafen a. Rh., 1. Nov. Am 27. Februar d. J. bemerkte ein Bahnpoliziſt bei einer nächtlichen Kontrolle im Gelände des Aufn.: Glaser Ludwigshafen einige ver⸗ dächtige Geſtalten, die ſich an einem Güter⸗ wagen zu ſchaffen machten. Als der Beamte näher kam, ſah er, wie ſich eine Geſtgit unter dem Eiſenbahnwagen verſteckte. Der Auffor⸗ derung des Beamten, unter dem Wagen her⸗ vorzukommen, leiſtete der Unbekannte nicht Folge, ſo daß ihn der Beamte aus ſeinem Ver⸗ ſteck hervorholte. Der Veroächtige ſetzte ſich zur Wehr und ver⸗ ſetzte dem Polizeibeamten mit einem Meſſer zwei Stiche in den linken Oberſchenkel und einen weiteren Stich in die linke Achſelhöhle. Unterdeſſen ſprang aus dem bereirs ageöff⸗ neten Wagen ein Helfershelſer und ſchlug mit einem Farrenſchwanz auf den Beamten ein, ſo daß dieſer zu Boden ſtürzte. Die Räuber er⸗ ariffen dann die Flucht, konnten aber nach einer langwierigen Unterſuchung in der Per⸗ ſon des 30jährigen verheirateten Johann Probſt und des 27jährigen ledigen Johann Pfaffenzeller, beide aus Ludwigshafen, ermittelt werden. Bei der Gegenüberſtellung mit dem Beamten, der längere Zeit im Kran⸗ kenhaus in Behandlung war und noch heute unter den Nachwirkungen der Mißhandlungen leidet, wurden die Räuher ſofort erkannt. Auch andere Beweismittel bewieſen einwandfrei, daß nur die beiden Verhafteten als Täier in Frage kommen.———— Vor dem Schöffengericht leugneten ſie hart⸗ näckig, mit der Sache irgend etwas zu tun zu haben. Das Gericht erachtete aber beide für überführt und verurteilte Probſt zu zwer Fah⸗ ren Zuchthaus und Pfaffenzeller zu einem Jahr acht Monaten Zuchthaus. Mildernde Umſtände wurden verſagt und die mehr⸗ wöchige Unterſuchungshaft nicht anzerechnet, weil die Angeklagten bis zum letzten Aunen⸗ blick die Tat leuaneten. Grenzlandboden wird verbeſſert Pirmaſens, 1. Nov. In gleichem Schritt mit den umfangreichen Meliorationsarbeiten im Eppenbrunner Trualbtal läuft die Regulie⸗ rung der Wieslauter. Augenblicklich iſt man zwiſchen Niederſchlettenbach und Bobenthal am arbeiten: 92 Leute ſind eingeſetzt. Die völlige Inſtandſetzung bis zur Grenze wird noch min⸗ deſtens ein Jahr dauern. Das Sauerbachtal wird gleichfalls meliori⸗ ſiert, um einen beſſeren Futterertrag zu errei⸗ Pucingpuner Vmitbutschein. wWon ſrem auſmännverlangen flerepfbuch Kostenlas Beim Einkauf chen Im erſten Bauabſchnitt oberhalb Fiſchbach bis Schönau ſind über hundert Arbeiter ein⸗ geſetzt. Schließlich hat auch die Gemeinde Nieder⸗ ſchlettenbach, um die Erwerbsloſen den Winter über beſchäftigen zu können, in ihren Gemar⸗ kungen größere Bodenverbeſſerungsarbeiten in Angriff genommen. Die Arbeiten ſollen durch eine Anleihe finanziert werden. Wer iſt der Tote? Speyer, 1. Nov. In Mechtersheim wurde geſtern die Leiche eines etwa 20 bis 25 Jahre alten jungen Mannes geländet, die im Paddel⸗ boot angeſchnallt war. Außerdem wurde eine leere Aktentaſche vorgefunden. Der Tote trug braune Sportſchuhe, hellblaue Trainingsbliuſe, hellgrauen Jumper. Der neue Bürgermeiſter von Kandel Kandel, 1. Nov. In einer Gemeinderats⸗ ſitzung wurde der Notariatsſekretär. Ortsgrup⸗ penleiter Fritz Multer in Landau, zum neuen hauptamtlichen Bürgermeiſter gewählt. Am Mittwochabend fand die feierliche Einfüh⸗ rung ſtatt. Eine Hundertjührige Würzweiler, 1. Nov. Die Lehrerswitwe Philippine Hofmann, geb. Engel, feiert heute Freitag als älteſte Einwohnerin von hier, bei völliger körperlicher und geiſtiger Friſche ihren 100 Geburtstag. Auf: Auf a Plaka Eit Tri der auf e imme man doch hätte. Un ſo gr takt à ken py ganze ware⸗ bißche leicht Wa zuwe, dene ſo wi Sin Char auch mit 1 chen zu le uns Ein bei heim Verke Park, unſer Tauſ wund konnt Wi Nove Serie die v — 5 i0 hat a ten 2 lan! Alier 3 Kra Dr. nahez Stad bürge Wol gum von„ der 2 men⸗ amte⸗ war e trale Vorſi beſche Holla 1. De —— mber 1935 HB-Bildstock d Tölz irteilt Nov. Am Bahnpoliziſt Gelände des einige ver⸗ nem Güter⸗ der Beamte zeſtgit unter Der Auffor⸗ Waagen her⸗ annte nicht ſeinem Ver⸗ ahr und ver⸗ nem Meſſer ſchenkel und Achſelhöhle. reits geöff⸗ d ſchlug mit mten ein, ſo Räuber er⸗ aber nach in der Per⸗ 'n Johann gen Johann idwigshafſen, rüberſtellung it im Kran⸗ noch heute zhandlungen rkannt. Auch einwandfrei, ils Täier in en ſie hart⸗ 3 zu tun zu er beide für u zweir Jah⸗ r zu einem Mildernde die mehr⸗ angerechnet, zten Augen⸗ eſſert chem Schritt tionsarbeiten die Regulie⸗ lich iſt man ſobenthal am Die völlige ud noch min⸗ alls meliori⸗ dag zu errei⸗ bntei ostenlos alb Fiſchbach Arbeiter ein⸗ inde Nieder⸗ den Winter hren Gemar⸗ Sarbeiten in ſollen durch zheim wurde zis 25 Jahre im Paoddel⸗ wurde eine er Tote trug ainingsbiuſe, Kandel emeinderats⸗ r. Ortsgrup⸗ andau, zum ſter gewählt. liche Einfüh⸗ zehrerswitwe l, feiert heute don hier, ber Friſche ihren „Hakenkreuzbanner“— Seite 5 fjauptſtadt Mmannheim X Nr. 505— 1. November 1935 Auch Du mußt helfen! HB-Bildstock Auf allen Straßen und Plätzen unſerer Stadt mahnen Plakate zur Erfüllung unſerer ſelbverſtändlichen Pflicht Eine ſonnige Ueberraſchung Trüb,— grau in grau und regenſchwer klang der Monat Ottober aus und die Hoffnungen auf ein paar ſchöne, ſonnige Herbſttage waren Aufn.: Franck immer geringer geworden. Fröſtelnd hüllte man ſich in ſein warmes Winterzeug, das man doch ſo gerne noch einige Wochen lang entbehrt hätte. Und nun brachte uns überraſchend der ſonſt ſo grimmige Geſelle, der NovenLer, als Auf⸗ takt die goldene Sonne wieder. Und jetzt mer⸗ ken wir erſt ſo richtig, was uns eigentlich die ganze letzte Zeit ſo ſehr gefehlt hatte. Wir waren doch alle ein bißchen griesgrämig— ein bißchen ſchwermütig und im allgemeinen etwas leicht reizbar geweſen, nicht wahr? Was doch ſo ein ſtrahlender Sonnentag alles zuwege bringt— plötzlich haben wir das gol⸗ dene Lachen wiedergeſunden, das uns die Tage ſo wunderbar verſchönt. Sind auch die erſten Novembertage in ihrem Charakter ernſt und würdig,— beſchäftigen ſich auch unſere Gedanken heute und morgen viel mit den ſtillen Schläfern da draußen, ſo brau⸗ chen wir deswegen doch nicht den Kopf hängen zu laſſen ange ſichts der milden Strahlen, die uns mit ihrer Wärme ſo wohltuend beglücken. Eine ganze Stadt lebt auf! Das merken wir bei einem Gang durch die Straßen Mann⸗ heims, die heute einen überraſchend ſtarken Verkehr aufzuweiſen haben. Unſere ſchönen Parks und Anlagen— in erſter Linie aber unſere Friedhöfe— ſind heute das Ziel vieler Tauſender, die ſich dem Zauber eines ſolch wundervollen Sonnentages nicht entziehen konnten. Wir wollen nach dieſem herzerfriſchenden November⸗Auftakt hoffen, daß uns noch eine Serie ſchöner Tage bevorſteht— als Erſatz für die vergangene graue Oktoberzeit. Letzte Ehrung der Stadtverwaltung Zum Tode des früheren 3. Bürgermeiſters Die Stadtverwaltung Mannheim hat anläßlich des Ablebens des früheren drit⸗ ten Bürgermeiſters Dr. Eduard von Hol⸗ lander, der in Damsdorf in der Mark im Alter von 84 Jahren geſtorben iſt, einen Kranz überſandt. * Dr. von Hollander wurde im Jahre 1898 nahezu einſtimmig zum 3. Bürgermeiſter der Stadt Mannheim gewählt. Der damalige Ober— bürgermeiſter Dr. Beck übertrug ihm das Wohlfahrtsdezernat, in dem er bis gum 1. Dezember 1919 wirkte. Die Trennung von offener und geſchloſſener Armenpflege von der Jugendfürſorge und die Gründung des Ar⸗ men⸗ und Fürſorgeamtes ſowie des Jugend⸗ amtes wairen ſein Werk. Während des Krieges war er geſchäftsführender Vorſitzender der Zen⸗ trale für Kriegsfürſorge und ſtellvertretender Vorſitzender des Bezirksausſchuſſes für Kriegs⸗ beſchädigte und Kriegshinterbliebene. Dr. von Hollander, der von Geburt Balte iſt, trat am 1. Dezember 1919 in den Ruheſtand. Nur noch eine Stellenvermittlung in Mannheim Ein bedeutſamer Schritt der Einigung im Arbeitseinſatz/ Das Reich erkennt die Verdienſte der Stellenvermittlung der DAß an Auf Veranlaſſung des Präſidenten der Reichs⸗ anſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits⸗ loſenvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung ging mit dem 1. November die Stellenvermitt⸗ lung und Berufsberatung der Deutſchen Ar⸗ beitsfront auf die Arbeitsämter über. In Mannheim fand dieſer bedeutſame Schritt im ehemaligen Kaufmannsheim in C1 heute vormittag in Anweſenheit von Arbeitsamts⸗ direktor Pg. Nickles und ſeines engeren Mit⸗ arbeiterſtabes und Gauamtsleiters Pg. Wel ſch von der Deutſchen Arbeitsfront, Gau Baden, und der hieſigen Dienſtſtelle der DAß ſtatt. Gauamtsleiter Pg. Welſch gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß die Einigung zwiſchen der Stellenvermittlung und Berufs⸗ beratung der DAß und der Reichsanſtalt nun vollzogen ſei und damit der Dualismus ein Ende habe. Eine nationalſozialiſtiſche Maßnahme Arbeitsamtsdirektor Pg. Hermann Nickles begrüßte dieſe Einigung gleichfalls und führte u. a. aus, daß man bei der Durchführung die⸗ ſes Ueberganges völlig in nationalſo⸗ zialiſtiſchem Sinne handeln würde. So wie die beiden Aemter bisher getrennt ge⸗ arbeitet hätten, ſo arbeite man von nun an mit Wiſſen und auf Befehl der oberſten Stellen zuſammen. Die Stellenvermittlung und Be⸗ rufsberatung ſei eine alte Einrichtung, die auf 50 Jahre Tätigkeit zurückblicken könne Im„Weißen Bären“ am Marktplatz Ein aufſchlußreicher Reiſebericht über Mannheim aus dem 18. Jahrhundert In Johann Bernoullis Sammlung kurzer Reiſebeſchreibungen, Band XIV(Jahrg. 1784) S. 151—154, findet ſich eine intereſſante, Mann⸗ heim betreffende Stelle. Ueber den Verfaſſer orientiert eine auf S. 98 enthaltene Notiz des Herausgebers, worin dieſer bemerkt: „Hier folgt der Beſchluß von dem gelehrten Hru. Paſtor v. d. Hude Reiſe durch Holland, von welcher der erſte Abſchnitt im XIII. Band 191 ff. geliefert worden. Es kommen hier Nach⸗ richten nicht nur von Holland, ſondern auch von Churfürſtenthümern am Rhein vor: Ge⸗ genden, die immer noch zu wenig bekannt ſind, und zu deren näheren Kenntnis jeder Beitrag nur ſchätzbar iſt. Ich hoffe, die Leſer werden mit mir bedauern, daß Herr Paſtor v. d. Hude ſo eilig von Mannheim nach Hauſe zurückge⸗ kehrt iſt.“ Der Bericht ſelbſt lautet: „Mannheim, wo ich den laten Auguſt an⸗ langte und am Markt im weißen Bären lo⸗ girete, iſt eine, obwohl nicht der größten, doch der ſchönſten Städte Deutſchlands; die Gaſſen ſind ſo ſchnurgerade gebauet, daß man, wenn man vor dem ſogenannten Kaufhauſe ſtehet, alle 4 Thore der Stadt ſehen kann.(Mann⸗ heim hatte nur drei Tore: Rheintor, Heidel⸗ berger Tor und Neckartor.) Die Häuſer ſind mehrentheils nur 2 Stockwerke hoch, und ſchei⸗ nen nach einem Modell gebauet zu ſeyn.— Den folgenden Tag war ein ſehr großer Feſt⸗ tag, nämlich das Feſt der Himmelfarth, Mariä. Weil ich hierſelbſt keine Bekanntſchaft hatte, ſo ließ ich mich an dieſem Tage durch einen Miethslaquai in die Schloßkirche führen. Hier ſahe ich nicht nur den ganzen Churfürſtlichen Hof en galla, ſondern hörete auch bey der hohen Meſſe von der Fürſtlichen Capelle die vortreff— lichſte Muſik. Die Predigt aber war für mich nicht ſehr er⸗ baulich. Der gute Mann erzählte uns von der Himmelfahrt der heiligen Jungfrau, wie ſie darauf vorbereitet worden, wie es dabey her⸗ gegangen, von welchen Engeln ſie begleitet, von wem ſie bey ihrem Eintritt in den Himmel empfangen, welche, und wieviel Engel ihr zur Aufwartung und zum Hofſtatt gegeben wor⸗ den, und dergleichen, ſo viel beſonders, daß man ſich über ſeine Nachrichten aus der andern Welir wundern mußte: mir gieng es, wie es allen Un⸗ gläubigen bey Predigten und Erzählungen die⸗ ſer Art zu gehen pflegt. Nach geendigtem Gottesdienſt hatte ich Ge⸗ legenheit, nicht nur die vornehmſten Zimmer des Schloſſes, die Fremden gerne gezeiget wer⸗ den, ſondern auch den ganzen Hofſtaat, und in⸗ ſonderheit die hohe Herrſchaft zu ſehen. Der Churfürſt, der anitzo etwas über 30 Jahre iſt (Kurf. Karl Theodor war 1754 dreißig Jahre alt geworden, der Bericht betrifft demnach den Sommer 1755) iſt ein von Perſon zwar nicht großer, aber wohl gebildeter Herr. Er träget rund abgeſchnittene ſchwarze Haare, hat einen geraden und munteren, doch majeſtätiſchen Gang, ein feuriges und ernſthaftes, und daber zugleich gütiges und leutſeliges Anſehen, wird von ſeinen Unterthanen gefürchtet, und geliebet, und jedermann wünſchet ihm einen Erben. Den folgenden Tag beſahe ich die neu er⸗ bauete Jeſuitertirche, ein zwar nicht ſehr gro⸗ ßes, aber in dem vortrefflichſten Geſchmack auf⸗ geführtes, und mit den herrlichſten Säulen und Statuen der Heiligen von italiäniſchem Mar⸗ mor geziertes Gebäude. Man erzälete mir ſelbſt in Mannheim eine Anetdote, die von der Politit der Herren dieſer Geſellſchaft einen ſehr auffallenden Beweis ab⸗ giebt. Man ſagte mir nämlich, daß der Chur⸗ fürſt ihnen zur Beſtreitung der Koſten bey die⸗ ſem prächtigen Tempelbau die Einnahme von einem gewiſſen Zoll, der jährlich 20 000 Rthlr. einbringet, und zwar ſo lange angewieſen, bis der Bau ganz vollendet ſein würde; daß ſie aber, obgleich alles fertig, und der Gottesdienſt ſchon lange darinnen abgewartet worden, um dieſe ſchöne Einnahme noch länger zu genießen, die ſolenne Einweyhung beſtändig, und viel⸗ leicht noch einige Jahre verzögerten, damit der Bau nie als ganz vollendet angeſehen werden könnte.“ In Mannheimkein brachliegendes Gelände Anbebaute Grundſtücke wurden angepflanzt Im nationalſozialiſtiſchen Staat iſt es aanz undenkbar, daß man irgendwelches Gerände brachliegen läßt, zumal wir gerade mitten in der Erzeuaungsſchlacht ſtehen und alle Kräfte angeſpannt werden ſollen, um unſer Volk in ſeiner Ernährung nnabhänagig zu machen. Ge⸗ rade weil das Gebiet einer Großſtadt kein Be⸗ tätigunasfeld für die Erzenaungsſchlacht iſt und weil auch die Möalichkeiten hierfür unbe⸗ deutend ſind, darf es einen mit um ſo grö⸗ ßerer Genuatuung erfüllen, daß auch in Mann⸗ heim alle Möalichkeiten ausgeſchöpvft worden ſind. Wer im Frühjahr ſeine Schritte durch die Auguſta⸗Anlage lenkte und ein Blick auf die noch nicht bebauten Grunoſtücke zwiſchen Otto⸗Beck⸗Straße und der Seckenheimer Str raße warf, konnte feſtſtellen, daß hier urß auch auf dem Gelände der benachbarten Straßen: züge der Volksdienſt mit landwirtſchaftli⸗ chen Arbeiten beſchäftiat war. Schilder ver boten das Betreten dieſer anagepflanzten Grundſtücke, und gar bald ſah man, daß hier Bauplätze in Kartoffeläcker verwandelt wor⸗ den waren. Nunmehr iſt die Zeit der Ernte gekommen und überall ſieht man wieder die Männer vom Volksdienſt mit dem Ausmachen Kartoffelernte zwiſchen Häuſerlücken.. der Kartoffeln beſchäftigt, die auf einzelnen Flächen recht aut geraten ſind und die jetzt in der Verſoraung unſerer notleidenden Volks⸗ genoſſen eine wertvolle Ergänzung bilden. Aus brachliegendem Gelände hat man hier in Er⸗ füllung einer nationalſozialiſtiſchen Pflicht Werte geſchaffen, an die man früher überhaupt nicht gedacht hatte. Ob im nächſten Jahre die Anbauung der Bauplätze in dem aleichen Umfang erfolgen wird, muß ſehr bezweifelt werden, da die Be⸗ bauung der in der Auguſta⸗Anlage noch vor⸗ handenen Lücken erfolgen ſoll, und wahrſchein⸗ lich recht bald Häuſer in die Höhe wachſen werden. Wenn etwas geſchaffen wird, hat auch der den Vorteil, der nicht mitgearbeitet hat. Auf ſolche Nutznießer wird gerne ver⸗ zichtet. Nur eigene Arbeit erhöht die Freude der Belohnung. Arbeite auch du deshalb mit, damit auch der letzte Arbeits⸗ loſe in Arbeit und Brot kommt! und die nun zum Abſchluß komme. Aber nicht nur auf Tradition könne dieſe im Dienſte der Arbeitsvermittlung bewährte Stelle zurückblik⸗ ken, ſondern ſie beſitze auch gute geſchulte Kräfte, die der Reichsanſtalt zugute kämen. Dieſe Kräfte würden von der Reichsanſtalt mit allen Rechten und Pflichten übernommen werden, wobei die Tatſache Erwähnung verdiene, daß das Reich einen politiſchen Verband übernommen und durch dieſe Uebernahme ſeine Verdienſte anerkannt habe und weiterhin ſeine Tradition auch durch Unterſuchung, ob die geſammelten Erfahrun⸗ gen verwertet werden könnten, anerkenne. Die Umſtellung ſei techniſch wahrſcheinlich nicht ganz leicht, komme durch die Einführung des Arbeitsbuches doch ein gewiſſes Syſtem zur Anwendung. Aber die zur Reichsanſtalt ſtoßenden Kameraden brächten große Perſonal⸗ kenntnis und Erfahrungen im Außendienſt mit, ſo daß ſich ein großes Plus ergeben würde, wenn die Kameraden von der DAß im Ar⸗ beitsamt tätig ſein werden. Partei und Staat ſind eins! Wenn ein Parteiapparat ſo geräuſch⸗ los übergehen kann, ſo iſt die Einheit zwiſchen Staat und Partei unter Beweis geſtellt. Und bei dieſer Uebetnähme ſei es nicht ſo, daß etwa die DAß eine Schlacht verloren hätte, ſondern es ſei vielmehr ſo, daß durch die ge⸗ wonnene Einheit alle Kräfte gemeinſchaft⸗ lich eingeſetzt werden könnten, zum Wohle des großen Ganzen. Nur noch eine Stellenvermittlung Von heute ab ſei alſo die Stellen⸗ vermittlung und Berufsberatung der DAß eine Abteilung des Ar⸗ beitsamtes! Und von heute ab gebe es keine Stellenvermittlung und Berufsberatung in der DAß mehr, ſondern nur noch im Ar⸗ beitsamt. Auch auf dieſem Gebiet haben Staat und Partei den Führungsanſpruch anerkannt, denn auch hier könne nur einer führen. Das Reich hat alſo mit der Uebernahme der Stel⸗ lenvermittlung und Berufsberatung der DAß die Konſequenzen aus der fruchtbaren Tätig⸗ keit dieſer Inſtitution gezogen und auch hier die Einheit im Arbeitseinſatz garantiert. Zum Schluſſe hieß dann Arbeitsamtsdirektor Nickles die neuen Mitarbeiter als Kameraden herzlich willkommen. Pg. Franz von der Stellenvermittlung und Berufsberatung der DAß verſicherte dann für ſich und ſeine Mitarbeiter, alle Kräfte voll ein⸗ ſetzen zu wollen, um durch treueſte Pflichter⸗ füllung Volk und Führer zu dienen. Zum Schluſſe ergriff Gauamtsleiter Pg. Welſch nochmals das Wort, um ſeine eingangs ge⸗ machten Ausführungen zu unterſtreichen und dem Wunſche Ausdruck zu geben, daß die Ueberführung die Möglichkeit gegeben habe, alle Kräfte für das Wohl und Gedeihen der Geſamtheit einzuſetzen. 5 Weltbild(MI) Erſter Tag in der Kaſerne— Der„Spind“ wird erklürt her wenäie 735 Aesrzeunnis unſerer Subeik tüͤstbas Merkmalſſrgfüältater Answahl von Muterial u. beſter Verarbeitung Carl Fritz& Cie., Breiteſtraße, Mannheims führendes Schuhwarenhaus ———— — Briefe, die ſchwer wiegen Briefe ſollen ganz gewiß nicht nur vom Ver⸗ ſtande diktiert weiden. Im Gegenteil, die ſchönſten und charaktervollſten Dokumente ſind die Schreiben, die keinen gekünſtelten und ge⸗ ſchraubten Stil haben, ſondern in natürlicher Sprache zum Herzen reden. Dennoch kann auch dies übertrieben werden, und ſolche Briefe richten dann oft Unheil an. Briefe ſind anders zu werten als ein geſpro⸗ chenes Wort. Sie wirken ſachlicher, ihr Ein⸗ druck iſt endgültiger. Einem böſen Wort kann raſch ein milderndes folgen. Mienenſpiel und Tonfall ſind beim Geſpräch weſentliche Fak⸗ toren. Das beſchriebene Papier erzählt nichts davon, daß es„eigentlich nicht ſo ſchlimm ge⸗ meint“ war, und ehe der zweite, begütigende Brief ankommt, vergehen Stunden oder gar Tage. Ebenſo verhängnisvoll wie ein im Zorn ab⸗ geſchickter Brief kann ein überſchwenglich dank⸗ bares oder freundſchaftliches Schreiben wir⸗ ken. So herzerfreuend ein aus der Bewegung des Augenblicks geborener Dank oder ein Ver⸗ ſprechen ſein kann— man muß ſich bewußt ſein, daß der Dank nicht nur mit Worten ab⸗ geſtattet werden kann und daß einer impulſiv hingeſchriebenen Freundſchaftsbeteuerung die Treue folgen muß. Der Empfänger des Brie⸗ fes will dieſen Zeilen ſchließlich Glauben ſchenken und ſich das Verſprechen ſpäter ein⸗ löſen. Die Polizei meldet: Verkehrsunfall. Auf der Käfertaler Straße wurde am Donnerstagnachmittag ein Fuß⸗ gänger beim Ueberqueren der Fahrbahn von einem Kraftrad angefahren. Der Fußgänger brach das linke Schlüſſelbein und erlitt Prel⸗ lungen und Hautabſchürfungen. Er fand Auf⸗ nahme im Städt. Krankenhaus. Der Kraft⸗ radfahrer erlitt eine Verſtauchung der linken Hand. Mannheimer Wochenmarktpreiſe Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wur⸗ den folgende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Rpf ermittelt: Kartoffeln 4,1, Salatkartoffeln 12, Wirſing—10, Weißkraut—10, Rotkraut —10, Blumenkohl Stück 10—50, Roſenkohl 30 bis 35, Karotten Bſchl.—7, Gelberüben—10, Roterüben—10, Spinat—12, Mangold—15, wiebeln—10, Grüne Bohnen 20—35, Grüne rbſen 30—40, Schwarzwurzeln 28—35, Kopf⸗ ſalat Stck.—12, Endivienſalat Stck.—12, Feldſalat 40—60, Oberkohlraben Stck.—8, Meerrettich Stck. 10—50, Salatgurken(groß) Stck. 10—40, Suppengrünes Bſchl.—7, Peter⸗ ſilie Bſchl.—6, Schnittlauch Bſchl.—5, Pfif⸗ ferlinge 70, Steinpilze 65, Maronenpilze 30—10, Grünreizker 25—30, Aepfel 15—30, Birnen 15 bis 30, Pfirſich 50—60, Zitronen Stck.—7, Bananen Stck.—12, Süßrahmbutter 160, Land⸗ butter 140—145, Weißer Käſe 25—30, Eier Stck. —13,5, Aale 100—120, Hechte 120, Barben 70, Karpfen 90—100, Schleien 120, Breſem 50—60, Backfiſche 35—40, Kabeljau 40—50, Schellfiſche 40—50, Goldbarſch 45, Stockfiſche 35, Hahn ge⸗ ſchlachtet Stck, 120—300, Huhn geſchlachtet Stck. 200—400, Enten geſchlachtet Stck. 350—400, Tauben geſchlachtet Stck. 50—80, Gänſe ge⸗ ſchlachtet Stck. 700—800, Gänſe geſchlachtet 120 bis 125, Rindfleiſch 87, Kalbfleiſch 120, Schweinefleiſch 87. Veranſtaltungen im Planetarium in der Zeit vom 3. bis 10. November Sonntag, 3. Nov.: 15 Uhr und 17.40 Uhr: „Atomzertrümmerung und künſtlicher Aufbau chemiſcher Grundſtoffe“. Kurzvortrag mit an⸗ Vorführung des Ufa⸗Großfilms „Gold“. “ Dienstag, 5. Nov.: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Mittwoch, 6. Nov.: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Donnerstag, 7. Nov.: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Freitag, 8. Nov.: 16 Uhr Vorführung des Sternprojektors. Sonntag, 10. Nov.: 16 Uhr und 17.30 Uhr: „Der Weg des Himmelspols in 26 000 Jahren“ (m. Sternprojektor); Kulturfilm⸗Beiprogramm. Am Sonntag trägt alles das WHW⸗ Abzeichen des Kampfmonats Oktober: Das Segelſchiff! Weltbild(M) Die Feſtplakette des 3. Reichsbauerntages Goslar Die von dem Münchener Künſtler Max Bletſchacher entworfene Feſtplakette des 3. Reichsbauerntages(10. bis 17. November) zeigt die Symbole des unter dem Hakenkreuz geeinten Bauernſtandes. Schwert und Aehre weiſen auf den unerſchütterlichen Lebenswillen des deutſchen Bauerntums hin, das durch den National⸗ ſoztalismus vor dem mtergang bewahrt worden iſt Frontkameraden im„Anterſtand“ Vorbildliche Kameradſchaft der ehem. Reſerve⸗40er/ Die Vierteljahresverſammlung Jede Woche einmal treffen ſich die Kamera⸗ den des ehemaligen Reſerve-Regiments 40 in ihrem gemütlichen„Unterſtand“ im„Habereckl“. In zwangloſer Unterhaltung werden hier ein paar Stunden verbracht. Vorbildlich iſt die Kameradſchaft in dieſem„Unterſtand“. Eine große Anzahl ehemaliger Offiziere des Regi⸗ ments findet ſich regelmäßig ein und bildet zu⸗ ſammen mit den Unteroffizieren und Mann⸗ ſchaften eine Familie. Das Nebenzimmer des„Habereckl“ war am Donnerstagabend beſonders gut beſetzt. Kame⸗ radſchaftsführer Paul Stahl ſprach die Be⸗ grüßungsworte, die insbeſondere dem Ehren⸗ führer der Kameradſchaft, Dr. Gallion aus Freiburg, galten. Er gab das Programm der folgenden Monate bekannt und richtete einen Appell für das Winterhilfswerk an die Kameraden. Eine Sammlung für das WowW hatte ein ſchönes Ergebnis. Dann gab Schießleiter Geiſert die Ergebniſſen des letzten Preisſchießens bekannt.— In Klaſſe A erhielt Kamerad Geiſert den erſten Preis mit 58 Ringen, es folgten Bor⸗ gers(55.), Kloße(55.), Maier⸗ Mack(54.), Clever(53.), Wagner (52.), Gräber(52.), Schmitt(51.), Haag(51.) und Weiß(50.).— In Klaſſe B errang Kamerad Viehl den erſten Preis mit 53 Ringen, zweiter wurde Paul Stahl mit 53 Ringen, es folgten die Kamera⸗ den Baumgärtner(46.), Differt (44.), Tafel(42.) und Gebhard(41 Ringe). Schützentönig wurde Kamerad Haag, der mit 5 Schuß ſtehend freihändig 48 Ringe ſchoß. Außerdem erhielten die Kameraden Gei⸗ ſert und Maier⸗Mack die bronzene Kyff⸗ häuſer⸗Plakette. Die ſilberne Ehrennadel wurde den Kameraden Borgers und Clever ver⸗ liehen. Geiſert und Kloße erhielten außer⸗ dem Ehrendiplome. Nach der Preisverteilung ſprach Dr. Gal⸗ lion über die Kämpfe des Regimentes im Welttrieg. In eindrucksvoller und feſſelnder Weiſe führte er den Kameraden das große Ge⸗ ſchehen jener Tage, an dem das Regiment her⸗ vorragenden Anteil hatte, vor Augen. Namen der großen Schlachten der Weſt⸗ und Oſtfront klangen auf und weckten manche Erinnerung. Der Vortrag war als Werbung für die neu er⸗ ſchienene Regimentsgeſchichte gedacht. In ſeinen Dantesworten gedacht Kamerad Stahl auch der Kämpfe des Regimentes in Litauen, wo unter den 26 000 dort gefallenen Deutſchen auch man⸗ cher Kamerad vom Reſerve-Regiment 40 liegt. VS. Anſere Reihen werden ſauber bleiben! Die Hitlerjugend wird die Kameradſchaft vor üblen Elementen ſchützen Zu der allgemeinen Verfügung des Reichs⸗ juſtizminiſters über die Zuſammenarbeit von Juſtizbehörden und Dienſtſtellen der Hitler⸗ Jugend gibt Gottfried Neeſſe in„Fugend und Recht“ Erläuterungen, aus denen ſich ergibt, daß die Hitler⸗Jugend dieſe neue Ver⸗ fügung vor allem auch zur Sauberhaltung ihrer Reihen benutzen wird. Danach iſt die perſönliche ſtändige Verbindung der Gebiets⸗ rechtsreferenten mit den für ihr Gebiet zu⸗ ſtändigen Oberlandesgerichtspräſidenten und Generalſtaatsanwälten und entſprechend, die Verbindung der weiteren nachgeordneten Stel⸗ len das oberſte Erfordernis, für das die Hitler⸗ Jugend von ſich aus Sorge zu tragen hat. Aus dieſer perſönlichen Verbindung werden ſich ein⸗ zelne Formen der Zuſammenarbeit entwickeln. Die Hz erteilt den Juſtizbehörden auf Er⸗ ſuchen Auskunft über die Perſönlichkeit eines ihrer Angehörigen; ſie gibt den zuſtändigen Strafverfolgungsbehörden alle Verbrechen und erheblicheren Vergehen von HZ⸗Angehörigen, ſowie alle die ſtraſbaren Handlungen bekannt, die im Einzelfall zum Ausſchluß aus der HJ geführt haben. Schließlich ſchlägt ſie den Ju⸗ ſtizbehörden von ſich aus Perſonen vor, die die Schutzaufſicht über HJ⸗Angehörige führen kön⸗ nen und wollen. Die Juſtizbehörden wiederum haben die Pflicht erhalten, bei der erſten ver⸗ antwortlichen Vernehmung eines Minderjähri⸗ gen und eines in Betracht kommenden Voll⸗ jährigen die Frage der Hitler⸗Ju⸗ gend⸗Zugehörigkeit zu erörtern. Die Hi muß bei allen Verbrechen, Vergehen und Uebertretungen beſtimmter Art von der zuſtän⸗ digen Juſtizbehörde Nachricht erhalten. Die Hitler⸗Jugend, ſo ſtellt der Referent feſt, hat ein Intereſſe daran, einen ihr angehörenden ſtraffällig gewordenen Täter genannt zu be⸗ kommen, damit ſie ihre Reihen ſauber halten und die Kameradſchaft vor üblen Elementen ſchützen kann; aber ſie wünſcht darüber hinaus auch zu erfahren, in welchen Fällen einer ihrer Angehörigen durch eine ſtrafbare Handlung körperlich oder ſeeliſch geſchädigt und gefährdet worden iſt, um ihm zur Seite zu ſtehen und ihn der Volksgemein⸗ ſchaft zu erhalten. Am die Eigenerzeugung des Fettbedarfs Ein Nahziel der Erzeugungsſchlacht/ Planvolle Ertragsſteigerung Angeſichts der gegenwärtigen Knappheit an Fetten ſind Darlegungen von beſonderer Be⸗ deutung, die der Stabsleiter der Hauptabtei⸗ lung II des Reichsnährſtandes, Dr. Krohn, in der„NS⸗Landpoſt“ über die deutſchen Leiſtungsreſerven im Milchviehſtall macht. Er geht davon aus, daß das zweite Jahr der Erzeugungsſchlacht bevorſteht, und daß im kommenden Winter die Beratung bis in den letzten Bauernhof hineingetragen werde. Nur ſo werde es gelingen, in kurzer Zeit die ge⸗ waltigen Erttagsreſerven zum Fließen zu bringen, die in etwa 60 bis 70 Prozent aller deutſchen Betriebe noch ruhten. Eine der Hauptaufgaben der Erzeugungsſchlacht ſei die baldige Schließung der Eiweiß⸗, Fett⸗ und Faſerlücken. Die ausreichende Gewinnung von Milch⸗ und Milcherzeugniſſen ſei dabei bedeut⸗ ſam. Trotzdem der Wert der heimiſchen Er⸗ zeugung auf dieſen Gebieten rund drei Mil⸗ liarden Reichsmark betrage, hätten wir noch immer einen jährlichen Einfuhrbedarf von etwa 120 Millionen Reichsmark an Butter und Käſe. Aufgabe der deutſchen Rinderhaltung ſei es daher, in den nächſten Jahren durch planvolle Ertragsſteigerung die noch fehlenden Mengen zu gewinnen. Der Durchſchnittsertrag der heute in Deutſchland vorhandenen etwa 10 Millionen Kühe betrage rund 2400 Kilo Milch im Jahr. Bei den 1,1 Millionen Kühen aber, die zur Zeit unter Leiſtungsprüfung ſtehen, ſtelle ſich die Jahres⸗ leiſtung auf rund 3700 Kilo Milch, alſo 1300 Kilo mehr als der Durchſchnitt aller Kühe. Gelinge es uns, durch Aufklärung und geeig⸗ nete organiſatoriſche Maßnahmen den Durch⸗ ſchnittsertrag nur um etwa ein Kilo je Tag und Kuh zu ſteigern, ſo würde das einen jähr⸗ lichen Mehrertrag von 2,7 Milliarden Kilo Milch oder rund 2 Millionen Zentner Butter im Werte von etwa 240 Millionen Reichsmark, alſo doppelt ſoviel bedeuten, als wir heute an Deviſen* Butter und Käſe benötigen. Dieſe Zahlen bedeuteten keine theoretiſche Spielerei, ſondern zeigten ein Nahziel. Aus unſerem Vorort Seckenheim Mitgliederverſammlung der Ortsgruppe Das Leben einer Gemeinſchaft bedarf immer gewiſſer Sammelpunkte. Wenn ſie in einer Ausſprache aller zu allen neue Kraft ſpendeten für ein geſundes Weiterleben, wenn ſie die Stärke aufzeigten die aus der Gemeinſchaft wächſt, ſind es Höhepunkte. Solche Markſteine in der Geſchichte einer Ortsgruppe ſind eben⸗ ſowenig entbehrlich wie ſie es in der Geſchichte der großen Bewegung, der Geſchichte unſeres Volkes ſind. Der Sprecher des Abends hat klar erkannt, daß es eine Gefahr bedeuten kann, ſich bei der⸗ artigen Verſammlungen nach rückwärts in ſchö⸗ nen Betrachtungen zu verlieren. Seine War⸗ nung galt denen, die ſich an der Vergangenheit Genüge ſein laſſen und nunmehr in ein ſattes Bürgertum verſinken. Rückſchau iſt notwendig, meinte Pg. Welſch, und die Zufriedenen werden beſchämt, wenn ſie ſich den Kampf, der zur Eroberung des Staates führte, vor Augen führen. Nicht gleichgültig iſt die Frage, ob man in Jahrzehnten oder in Jahrhunderten noch nach einem deutſchen Volke fragt. An ſeinem Weiterbeſtand hat jeder mitzuarbeiten. Zu dem Erhaltungskampfe brauchen wir einen jeden deutſchen Mann, eine jede deutſche Frau. Wenn eine Mitgliederverſammlung das Bewußtſein der Kräfte in dieſem Sinne weckt, war ſie wert⸗ voll. Die Maßnahmen der Regierung werden verſtändlich, und der Redner braucht ſie eigent⸗ lich nur noch zu ſtreifen. Wer hätte aus dem Vortrag des Redners nicht die Notwendigkeit des Kampfes gegen das Indentum erkannt? Nicht Theorien einzelner Männer treten hier an uns heran, ſondern der Kampf eines Vol⸗ kes, das ſich ſelbſt gefunden hat, und ſich da⸗ Planvolle, energiegeladene Mitarbeit durch in bewußte Abwehr ſtellt gegen die uns fremde Raſſe. Gedanten, die verſuchten, Leben zu wecken, ſollen nicht verfliegen. Sie ſollen Anſporn ſein zu neuer Arbeit. Zu Taten ſollen ſie uns treiben. Dann erlebt das deutſche Volk einen Wiederaufſtieg, der keinen Anfechtungen mehr unterworfen ſein wird. Nach einem Rechenſchaftsbericht des Pg. Bauer, Ortsamtsleiter für die NSV und. des WHW und der Erledigung einiger geſchäſt⸗ lichen Angelegenheiten, ſchloß der ſtellvertretende Ortsgruppenleiter Marzenell die Ver⸗ ſammlung mit einem„Sieg Heil“ auf den Führer. Deutſcher Wille zerbricht die Härten des Winters im WHWl Der Pfalzwein⸗Zug bis Freinsheim durch⸗ geführt. Die Reichsbahndirektion Ludwigshaſen teilt mit: Ab Sonntag, 3. November 1935, wird der von Karlsruhe nach Neuſtadt(Haardt) mit bedeutender Fahrpreisermäßigung verkeh⸗ rende Verwaltungsſonderzug(Pfalzwein⸗Zug) bis Freinsbeim durchgeführt(Karlsruhe ab.23, Neuſtadt(Haardt) ab.52, Freinsheim an.28 Uhr). Für die Rückfahrt wird ein neuer ſchnell⸗ fahrender Perſonenzug P 590 F von Neuſtadt (Haardt) nach Karlsruhe gefahren: Neuftadt (Haardt) 19,18, Landau(Pfalz) an 19,39 mit Anſchluß aus P 349 von Zweibrücken, Landau ab 19,41, Wörth(Pfalz) an 20,10 mit Anſchluß nach Lauterburg und Germersheim, Maximi⸗ liansau ab 20,18, Karlsruhe an 20,43. Nähere Auskunft erteilen die Bahnhöfe. „ Strußenſammlun l. bis 3z. November Der Kampf für das Winterhilfswerk 1935/36 iſt eröffnet. Die Anker unſeres Schiffleins „Nationale Solidarität“, das gegen Hunger und Kälte anſteuert, ſind gelichtet. Voll brau⸗ ſen die Winde in die Segel unſeres Schiffleins, das mutig ſeinen Kampf gegen die Schickſals⸗ wellen unſeres Volkes austrägt. Einen neuen Kampfesabſchnitt A15 der Ka⸗ lender an: den Tag des 3. November 1935. Ein neuer Appell an die Opferfreudig⸗ keit unſeres Volkes iſt das WHW⸗Kampfabzei⸗ chen für den Monat Oktober, das Segel⸗ ſchifſchen, das bei der erſten Straßenſammlung an dieſem Tage als ſichtbarer Ausdruck des Opferwillens den Spendern gegeben wird. Schafft Vogel⸗Futterſtellen Wer mit wachen Augen durch Fluren und Felder geht, wird feſtſtellen, daß es hohe Zeit iſt, unſeren gefiederten Sängern Fut⸗ terplätze einzurichten. Es wäre ver⸗ fehlt, damit zu warten, bis der Winter ſein ſtrenges Regiment angetreten hat. Man be⸗ obachte einmal die Meiſen. Schon lange fin⸗ den ſie nicht mehr genügend Inſekten, und mit Vorliebe hocken ſie auf den großen Samen⸗ tellern der Sonnenroſen, wo ſie ein Samen⸗ kernchen nach dem andern herausſuchen. Die Rotkehlchen haben das Umherſtreifen in den Wäldern aufgeſteckt. Sie ſind in die Dörfer gekommen. Anfangs flogen ſie freilich ſchleu⸗ nigſt davon, wenn ein Menſch in ihre Nähe kam, aber nach den erſten Froſtnächten ſind ſie ſchon zutraulich geworden. Sonnenblumenkerne und Hanf ſind noch immer das gegebene Futter für urſere freund⸗ lichen Sänger. Es iſt immer gut, wenn man den Hanf teilweiſe quetſcht, denn kleineren Vögeln wie Zaunkönigen uſw. iſt es nicht möglich, die ganzen Kerne zu ſich zu nehmen. Talg darf auch nicht vergeſſen werden. Es iſt angebracht, den feſten Talg zu erhitzen und Sonnenblumenkerne und Hanf dazu zu ſetzen. Man gießt dieſe Miſchung am beſn in Blu⸗ mentöpfe oder ſonſtige kleine Gefäße, die mög⸗ lichſt mit dem Boden nach oben— um das Futter vor Schnee zu ſchützen— aufgehängt werden. Die in den Geſchäften feilgehaltenen Futterringe erfüllen ebenſo gut ihren Zweck und ſind für wenige Pfennige zu erſtehen. Die kleinen Futterhäuſer finden immer mehr Liebhaber, und es iſt gut, wenn man die Anflugſtellen mit grünen Zweigen verſieht, weil die Vögel dadurch bald angelockt werden. Falſch iſt es immer, mit der Fütte⸗ rung erſt dann zu beginnen, wenn Zweige und Aeſte verſchneit und vereiſt ſind. Schon jetzt muß man den Vögeln Futter bereitſtellen, da⸗ mit ſie ſich frühzeitig an die Futterplätze ge⸗ wöhnen, und ſpäter nicht nach dem erſehnten Futter ſuchen müſſen. Meiſen, Grünfinken, Rotkehlchen, Spechte uſw. werden ſich regel⸗ mäßig an den Futterplätzen einfinden und den Menſchen durch ihr poſſierliches Weſen Aus⸗ gaben und Mühen lohnen. Bei Sckneefall iſt es überflüſſig, für ein Trinken der Vögel zu ſorgen. Die Tiere begnügen ſich mit den Schneekriſtallen und ſtillen auf dieſe Weiſe ihren Durſt. Ledigli bei trockerem Froſt⸗ wetter iſt es ratſam, etwas Eis zu zerſchlagen. Die Vögel picken gern die winzigen Eisſtück⸗ chen und werden dann nicht mehr vom Durſt geplagt. Es iſt Pflicht des Menſchen, den Vögeln im Winter beizuſtehen. Sie haben während des Sommers Millionen von In⸗ ſekten vertilgt und ſich dadurch zie Futter⸗ ſpenden hundertfach verdient. Wie wird das Wetter? Die Ausſichten für Samstag. Abgeſehen von Nebelbildung, freundliches und mitags recht mildes Wetter, nachts jedoch ſtärkere Abküh⸗ lung, ſüdliche Winde. ... und für Sonntag: In den Nederungen vielfach Frühnebelbildung, ſonſt im weſent⸗ lichen freundliches und trockenes Wetter. Rheinwasserstand 31. 10. 35 1. 11. 35 Waldshut„„ O„„ 415 389 Rheinfelden„„„„„* 408 379 Breisacechg 37⁰ 318 Kehl..„„„„„„„„ 517 482 Max au„„„„„„„„„„„„„„„— 5⁵ 3 705 Mananhelm 5⁴² 579 Kaub„%„O 0— 336 386 Köln„ e‚„ 28⁰ 347 Neckarwasserstand 31. 10. 35 1. 11 353 Dledesheim„„„„ 22285— 537 566 Haunheim 6 im ſtel Der Es iſt trag ein Artikel Schlage ſpannen man di Augenbl glauben. greift ſie Der Sck dieſer re deutend trag auf unſere e Gedanke volle Se und nac ſpielt di Niema Makaua Krieg ar Staub u in der 3 ſehr bed beſonder Makaua Götter. gewöhnl Schädel gehoben. Komõö⸗ Wenn Komödie iſt, er w Die Kon folgende der ſorg Makaua, heiliges verehrt 1 los verf daran h eines Ne in welche afrikaniſ Da kame Krieg ar ken. Um men, er Schauerr darüber Schädel Ueberred ſtämme da dieſe heilige fielen in falt auf Ihre fei⸗ als gew ſprenater Deutſcher tiert wo ————— Hans 47. Fortſ Dem „Vielleich keit, me ſcharf. Sie nock führen 1 ſachen n ſolche M heit zug Durch es wie e ein Wo⸗ ſuchen e ſelig auf Heinz Ruhe nie Kapitänl auf aufn lung un langt, zr richtet h Schuld. ſtein“, er Herrn a allein d1 Sie hier und ben Oberleit noch ke— ſchinenge hätten z nicht wi werk 1935/36 Schiffleins zen Hunger Voll brau⸗ Schiffleins, e Schickſals⸗ eigt der Ka⸗ ovember pferfreudig⸗ Kampfabzei⸗ das Segel⸗ enſammlung usdruck des n wird. ſtellen Fluren und es hohe igern Fut⸗ wäre ver⸗ Winter ſein Man be⸗ ilange fin⸗ en, und mit zen Samen⸗ ein Samen⸗ ſuchen. Die ifen in den die Dörfer eilich ſchleu⸗ ihre Nähe hten ſind ſie ſind noch ſere freund⸗ wenn man tkleineren t es nicht zu nehmen. den. 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Die politiſche Geſchichte dieſes Negerſchädels iſt ſo grotesk, daß ſie gerade heute, da Afrika wieder im Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerkſamkeit ſteht, aufgezeichnet zu werden verdient. Der geheimnisvolle Arlikel 246 Es iſt wenig bekannt, daß der Verſailler Ver⸗ trag einen höchſt eigenartigen und ſonderbaren Artikel enthält, aus dem ein Schriftſteller vom Schlage eines Edgar Wallace zweifellos einen ſpannenden Schauerroman machen könnte. Wenn man dieſen Artikel lieſt, iſt man im erſten Augenblick verſucht, an einen Aprilſcherz zu glauben. Aber hier ſteht es ſchwarz auf weiß: „Der Schädel des Sultans Makaua, der aus Deutſchoſtafrika weggenommen und nach Deutſch⸗ land gebracht worden iſt, wird innerhalb von ſechs Monaten von Deutſchland der britiſchen Regierung übergeben.“ Der ahnungsloſe Leſer greift ſich entſetzt und verwundert an den Kopf. Der Schädel des Sultans Makaua? Wer iſt dieſer rätſelhafte Sultan, deſſen Schädel ſo be⸗ deutend iſt, daß er ſogar in den Verſailler Ver⸗ trag aufgenommen wurde? Und wie kommen unſere ehemaligen Gegner auf den verrückten Gedanken, zu behaupten, daß dieſer geheimnis⸗ volle Schädel aus Deutſch⸗Oſtafrika entwendet und nach Deutſchland gebracht wurde? Was ſpielt dieſer Schädel überhaupt für eine Rolle? Niemand hatte das Vergnügen, den Sultan Makaua perſönlich kennen zu lernen. Als der Krieg ausbrach war Makaua ſchon längſt in Staub und Aſche zerfallen. Man ſagt, daß er in der Zeit um 1500 gelebt haben ſoll und ein ſehr bedeutender Herrſcher geweſen ſei. Welche beſonderen Gaben dieſer ſagenhafte Herrſcher Makaua beſaß, das wiſſen allerdings nur die Götter. Auf jeden Fall muß er aber ein außer⸗ gewöhnlicher Menſch geweſen ſein, denn ſein Schädel wurde von den Negern ſorgfältig auf⸗ gehoben. Komödie um einen Tofenkopf Wenn der ſelige Makaua wüßte, was für eine Komödie mit ſeinem Totenkopf geſpielt worden iſt, er würde ſich beſtimmt im Grabe umdrehen. Die Komödie mit ſeinem Schädel wurde etwa folgendermaßen inſzeniert: Eines Tages war der ſorgfältig aufgehobene Schädel des Sultans Makaua, der von gewiſſen Negerſtämmen als heiliges Symbol einer afrikaniſchen Renaiſſance verehrt wurde, auf eine rätſelhafte Weiſe ſpur⸗ los verſchwunden. Wer hätte ein Intereſſe daran haben können, den wertloſen Schädel eines Negers zu entwenden? Niemand wußte, in welchem Schlupfwinkel das knöcherne Symbol afrikaniſcher Negerherrlichkeit verborgen war. Da kamen unſere ehemaligen Feinde, als der Krieg ausbrach, auf einen raffinierten Gedan⸗ ken. Um die Neger auf ihre Seite zu bekom⸗ men, erzählten ſie ihnen eine romantiſche Schauermär. Sie deuteten an, daß ſie genau darüber unterrichtet ſeien, wo ſich der ſagenhafte Schädel befinde und gingen in ihrer politiſchen Ueberredungstaktik ſogar ſo weit, die Neger⸗ ſtämme vor dem Deutſchen Kaiſer zu warnen, da dieſer die frevle Abſicht habe, ihnen das heilige Schädelſymbol zu rauben. Die Neger fielen in ihrer grenzenloſen Naivität und Ein⸗ falt auf dieſen politiſchen Aprilſcherz herein. Ihre feindſelige Haltung wurde um ſo größer, als gewiſſe Leute plötzlich das Gerücht aus⸗ ſprengten, daß der Schädel bereits von den Deutſchen geſtohlen und nach Berlin transpor⸗ tiert worden ſei. Man. erzählte den Negern, daß der Deutſche Kaiſer die Abſicht habe, ganz Afrika zu erobern. Um die moraliſche Wider⸗ ſtandskraft der Neger zu brechen, habe er den Schädel Makaus entwenden laſſen! Die Regierung sucht und sucht. Alſo war Deutſchland für die Neger Deutſch⸗ Oſtafrikas der böſe Mann, der ihr heiligſtes Gut an ſich geriſſen hatte, um ſie ſo zu vernich⸗ ten. Als der Verſailler Vertrag konſtruiert wurde, wurde Chamberlain von den wütenden Negern beſtürmt, in den Vertrag jenen Art. 246 aufzunehmen, der von der deutſchen Regierung die Rückgabe des Schädels verlangte. Die deutſche Regierung hat ſich tatſächlich getreulich an den Buchſtaben des Artikels gehalten und ſich ſo benommen, als ob ſie ihn für bare Münze nehmen würde. Drei Spezialiſten für afrikaniſche Skelettfunde hatten die ehrenvolle Aufgabe, den verſchollenen Negerſchädel Ma⸗ kauas zu ſuchen. Sie ſuchten und ſuchten, ſie ſteckten ihre Naſen in ſämtliche Muſeen, ſie ver⸗ anſtalteten eine wahre Hetzjagd nach dem Schä⸗ del. Aber ihr Suchen war und blieb ohne greif⸗ baren Erfolg: der Schädel, der angeblich vom Deutſchen Kaiſer aus Deutſch⸗Oſtafrika entwen⸗ det worden war, ließ ſich nirgends auftreiben. Deutſchland hätte zweifellos keine Sekunde ge⸗ zögert, ihn an die Neger herauszugeben, wenn er gefunden worden wäre. So aber kann man nur vermuten, daß dieſer Schädel entweder überhaupt nicht eriſtiert oder ſchon länaſt in irgendeinem Winkel Afrikas vermodert iſt, Wiegenlied Von Martin Damß, Danzig Der Abend geht, die Nacht beginnt. Nun ſchlafe, du geliebtes Kind. Der kalte Herbſt pocht an die Tür, Doch deine Mutter iſt bei dir— Draußen wandert der Wind. Nun ſchlafe, deine Mutter wacht, Bis du die Augen zugemacht. Sie ſingt ein Lied für deinen Traum, Das blüht wie ein Holunderbaum Mitten in Herbſt und Nacht. Die Zeit iſt tief, die Zeit iſt groß. Du liegſt in ihr ganz nackt und bloß Und hörſt das alte Wiegenlied, Mit dem dich deine Mutter müd Einwiegt in ihrem Schoß. So ſingt das Leben dir ins Blut, Das ſtill in deinem Herzen ruht, Sie ſingt von einer fernen Zeit, Sie ſingt dein Glück, ſie ſingt dein Leid— Deine Mutter iſt dir gut. Deine Mutter iſt der ewige Stern, Du biſt darin der goldne Kern. Nun ſchlafe, Kind, geliebtes, ein. Deine Mutter ſingt im Kerzenſchein Ein Lied zu Gott dem Herrn. Aufnahme: Uia, ——————— LEBEN UND KAHPF AlBEET LEO ScHlAGETEES Hans Henning Freiherr Grote 47. Fortſetzung Dem Kapitänleutnant reißt die Geduld. „Vielleicht beſitzen Sie jetzt die Liebenswürdig⸗ keit, meinen Befehl auszuführen“, ſagt er ſcharf.„Es iſt ſchon ungebräuchlich genug, daß Sie noch die Meinung Ihrer Herren herbei⸗ führen müſſen, die im übrigen an den Tat⸗ ſachen nichts zu ändern vermag. Ich kann ſolche Methode allein Ihrer Dienſtunerfahren⸗ heit zugute halten.“ Durch die anweſenden Kompanieführer geht es wie ein Ruck. Noch ſpricht keiner von ihnen ein Wort, nur ihre Augen fliegen umher, ſuchen einander und richten ſich dann feind⸗ ſelig auf den Eindringling. Heinz Hauenſtein verläßt auch jetzt ſeine Ruhe nicht.„Was die Gebräuche betrifft, Herr Kapitänleutnant, ſo mache ich gehorſamſt dar⸗ auf aufmerkſam, daß alles, was die Aufſtel⸗ lung und Bewaffnung meiner Abteilung an⸗ langt, zum mindeſten ſich nicht nach ihnen ge⸗ richtet hat— und dieſes nicht durch meine Schuld. Die Sturmabteilung Heinz Hauen⸗ ſtein“, er hat den Kopf erhoben und blickt dem Herrn aus Breslau frei ins Geſicht,„iſt ganz allein durch mich und meine Kameraden, die Sie hier verſammelt ſehen, zuſammengerufen und bewaffnet worden. Wenn ich auf die Oberleitung gewartet hätte, beſäßen wir heute noch kein einziges Gewehr, von den Ma⸗ ſchinengewehren gar nicht zu reden. Und wir hätten zum andern höchſtens Mannſchaften, die nicht wie die meinen ſchon einen gewiſſen oeutsche Verlegsenstolt Stuttgort-Ber lin Stamm gebildet haben, der ſich im Ernſtfalle bewähren wird.“ „Das wird ſich noch herausſtellen müſſen“, entgegnet der Kapitänleutnant hochmütig. „Vorläufig macht Ihre Truppe den Eindruck einer wilden Soldateska, in die ich laut Wei⸗ ſung der Oberleitung Diſziplin hineinzutragen habe.“ Einer der Kompanieführer meiſtert ſeine Er⸗ regung nicht mehr und begehrt ungeduldig Auskunft:„Was ſoll das eigentlich bedeuten, Heinz?“ „Sehr einfach, Wandesleben“, gibt Hauen⸗ ſtein lächelnd zurück.„Der Herr Kapitänleut⸗ nant behauptet, von der Zentralſtelle des Selbſtſchutzes beauftragt zu ſein, das Batail⸗ lon zu übernehmen.“ Der Offizier aus Breslau wirft ſcharf ein: „Ich behaupte nicht nur, ſondern es iſt ſo. Wenn es Ihnen Vergnügen macht, werde ich Ihnen zum Ueberfluß auch noch den ſchrift⸗ lichen Befehl vorweiſen. Im übrigen dürfte meine Charge genügen.“ „Sehr richtig, Herr Kapitänleutnant“, ent⸗ gegnet Heinz Hauenſtein und hebt zum erſten Male ſeine Stimme.„Unter gebräuchlichen Verhältniſſen!“ Und ſetzt hinzu, als der andere heftig auffahren will:„Verzeihung, Sie ge⸗ brauchten vorhin ſelbſt dieſes Wort, Meine Truppe hat nichts mit Formationen zu tun, wie Ihre Dienſterfahrung ſie vorſieht und wie ſie auch mir nicht unbekannt ſind. Man mag das bedauern, aber man kann es nicht ändern. So ſieht's auf einem Ozeandampfer aus Blick auf den Hamburger Hafen HB-Bildstock Auf.: Pressebild HB-Bildstock Eine Buch⸗Feierſtunde in der Werkſtatt Aufmerkſam lauſchen die jungen Zuhörer, Lehrlinge der Lehrwerkſtätte der AE6, den Worten des Dichters Wolfram Brockmeyer. Warum bringt Meerwaſſer den Tod? Man hat ſich neuerdings mit der Frage des Durſttodes mitten im Ozean, wo mehr Waſſer vorhanden iſt als ſonſt irgendwo auf der Erde, eingehender befaßt und durch praktiſche Ver⸗ ſuche und Studien zu ermitteln verſucht, wes⸗ halb und unter welchen Umſtänden der Menſch und auch Landtiere am Meerwaſſer zugrunde müſſen. Die grundſätzliche Vorbedingung für die Tra⸗ gödie des Durſttodes Schiffbrüchiger iſt darin zu ſuchen, das ſowohl im atlantiſchen wie auch im pazifiſchen Ozean der Salzgehalt des Meer⸗ waſſers durchſchnittlich 3 Prozent beträgt. Der Salzgehalt des Blutſerums beträgt jedoch höch⸗ ſtens 1 Prozent. Wären die Nieren des Men⸗ ſchen größer oder leiſtungsfähiger, ſo könnte vielleicht der Salzüberſchuß, der durch Genuß von Meerwaſſer im Körper hervorgerufen wird, durch die Nieren aus dem Blute wieder entfernt werden. Dazu aber braucht man Waſ⸗ ſer, und das Waſſer muß wohl oder übel dem Blutſerum entnommen werden. So kommt es, daß der Menſch, der Meerwaſſer trinkt, immer mehr Durſt bekommt. Seinem Blute und ſeinen Geweben wird in verſtärktem Maße Waſſer ent⸗ zogen, wenn die Nieren ſich bemühen, das Salz wieder auszuſcheiden. Das furchtbare Durſtgefühl der Schiffbrüchi⸗ gen wird aber noch durch einen anderen Um⸗ ſtand bis zur Unerträglichkeit geſteigert: das im Meerwaſſer enthaltene Magneſiumſulfat wird nämlich vom Darm gar nicht oder nur in ſehr geringem Umfange aufgeſaugt. Jedenfalls wird die Darmtätigkeit außerordentlich im Sinne einer Steigerung des Durſtgefühls beeinflußt. Seeleute, die mehrmals ſolche Durſttragödien miterlebten, behaupten, man ertrage das Leben ohne jede Waſſeraufnahme länger, wenn man kein Meerwaſſer trinke. Man komme auch noch länger durch, wenn man ſich überdies jeder Nahrungsaufnahme enthalte; denn die Ver⸗ arbeitung der Nahrung benötigt wieder in einem gewiſſen Umfange Waſſer, wodurch die Gefahr des Verdurſtens noch erhöht wird. —.— Anämie „Ich habe Künſtlerblut in den Adern!“ „Dann laſſen Sie ſich vom Arzt etwas gegen Blutarmut verſchreiben!“ Meine Sturmabteilung“, Hauenſtein lächelt froh, als er es ausſpricht,„beſteht aus einer Schar von Männern, von denen die meiſten ſchon einmal gezeigt haben, daß ſie das Leben noch jederzeit unbedenklich einſetzen, nicht weil es ſo Brauch iſt, ſondern es iſt Sache, die ihnen höher ſteht als jeder Befehl. Endlich und gottlob formiert ſich jetzt in Schleſien auch ſo eiwas wie eine militäriſche Leitung — nun, das wiſſen Sie ſelbſt ja am beſten. Aber meine Leute, fragen Sie die Kompanie⸗ führer“, Hauenſtein deutet reihum,„kämpften ſchon lange vordem ungenannt, ohne Ruhm, ſtets mit einem Schritt im Gefängnis oder den polniſchen Dolch vor Augen. Damals, Herr Kapitänleutnant, gab es keinen, der an unſere Stelle getreten wäre...“ Der Herr aus Breslau ſchlägt mit der Fauſt auf den Tiſch:„Das ſoll heißen: Sie wider⸗ ſetzen ſich einem ausdrücklichen Befehl?“ Heinz Hauenſtein ſchüttelt den Kopf.„Ich ſehe, wir werden uns nie verſtehen. Wenn ich jetzt ſo täte, wie Sie es wünſchen, Herr Kapi⸗ tänleutnant, dann hätte ich ſelbſt den erſten Riß in unſere Kampfgemeinſchaf: gebracht, ich, der ich ihr erkorener Führer bin, wahrhaftig für keine Feier und kein Spiel, ſondern einem blutigen Ernſt geweiht. Ich kann alſo nicht mehr tun, als gar meine Leute ſelbſt, wenn Sie wünſchen, oder zunächſt erſt dieſe Herren hier zu fragen, ob ſie damit einverſtanden ſind, daß ich die Führung der Abteilung nie⸗ derlege. Ihr Wille iſt auch der meinige, und mögen Sie verſichert ſein: der Entſchluß, den wir treffen werden, gehört nur dem Wohle der uns anvertrauten und von uns ſelbſt gewor⸗ benen Truppe.“ Der Kapitänleutnant ſieht ſich in der Enge. Solche Lage iſt ihm ungewohnt, und er blickt ratlos umher. Schließlich grollt er beiſeite: „Das iſt eine Soldatenrawirtſchaft.“ Er ſoll ſein Wort ſchnell bereuen. Schla⸗ geter, der bislang unbewegt den ganzen Auf⸗ tritt verfolgt hatte, begehrt heftig das Wort. In dem Geſicht des Jungen iſt eine Röte auf⸗ geſtiegen und ſeine Augen brennen in verhal⸗ tener Leidenſchaft. „Ich ſpreche hier als dienſtälteſter Kompanie⸗ führer Herr Kapitänleutnant“, beginnt Schla⸗ geter und muſtert feindſelig den Herrn aus Breslau.„Um das Wichtigſte ſofort klar⸗ zuſtellen: wir denken gar nicht daran, das Kommando der Sturmabteilung, die ſich zu⸗ meiſt aus Angehörigen der bewährten Spezial⸗ polizei Hauenſteins zuſammenſetzt, Ihnen, wie überhaupt irgendeinem zu überlaſſen. Für einen ſolchen Fall, das ſtelle ich hiermit aus⸗ drücklich feſt, legen ich und meine Kameraden ſofort das Kommando nieder. Jawohl, Herr Kapitänleutnant“, fährt Schlageter ſicher fort, „ſo ſehen die Dinge aus. Es bedeutet unter den gegebenen Umſtänden einfach eine Selbſt⸗ hilfe, wenn wir die Truppe, die eine beſondere Art beſitzt, niemandem anders anvertrauen; denn in dem gleichen Augenblick würde ſie auseinanderlaufen. Wir beſitzen zur Zeit keine aktive Armee mehr, die die Regierung ein⸗ ſetzen könnte— das wiſſen Sie ſelbſt am beſten. Wir haben ja dieſe Armee nicht zuletzt gerade durch Soldatenräte— ſo ſagten Sie doch eben? — zerſchlagen, die wir nicht gewünſcht haben, ſondern die erſt das oberſte Kommando ein⸗ ſetzen ließ. Wir hier“, der Sprecher richtet ſich hoch auf,„bilden eine Schar von Freiheits⸗ kämpfern, die weder für Orden, Chargen, oder was ſonſt an ſogenannten Ehren verſchenkt wird, ihre Pflicht tun, ſondern die ſich dem Lande verſchworen haben, das in Not lebt. Dieſes arme Land aber, Herr Kapitänleutnant, wird nicht durch Dienſtalter und Paragraphen gerettet werden, ſondern allein durch die Tat ſeiner Jugend.“ „Hakenkreuzbanner“— Seite 8 poet und spiel ANr. 505— 1. November 1935 Vadens voriiaßel ümpet gegen Würtenberg Der zweite Großkampftag im Mannheimer Borſport Die Arbeitsgemeinſchaft Mannheimer Bor⸗ vereine wird durch die Gauführung im DAsw in ihrem Beſtreben, erſtklaſſige Kampf⸗ abende in unſerer Rhein⸗Neckarmetropole auf⸗ zuziehen, tatkräftig unterſtützt. Noch in beſter Erinnerung lebt das Treffen gegen die deut⸗ ſche Länderſtaffel, das einen glanzvollen Ver⸗ lauf genommen hat und ſchon wieder ſteht ein Großereignis im einheimiſchen Boxſport vor der Tür. Am Abend des 2. November wird im Kolpinghaus Badens Staffel der kampf⸗ erprobten Mannſchaft des Gaues 15 entgegen⸗ treten. Württemberg ſpielt ſeit Jahren eine bedeu⸗ tende Rolle im deutſchen Boxſport. Seine Kämpfer, deren Auswahl belanntlich ſehr groß iſt, gehören zu den führenden Vertretern des deutſchen Fauſtkampfes. Auch mit den badi⸗ ſchen Repräſentanten haben ſie im Laufe der Jahre ſchon manchen heißen Kampf beſtritten, und mußten unſere Leute alles aufbieten, gegen die Schlagkraft der körperlich außer⸗ ordentlich leiſtungsfähigen Schwaben ehren⸗ voll zu beſtehen. Am Samstag wird Würt⸗ temberg mit dem ſtärkſten Aufgebot anrücken. Die Badener ſtehen vor einer ſehr ſchweren Aufgabe, zumal mehrere Gaumeiſter durch Verletzung und berufliche Verhinderung vom Start fernbleiben. Trotzdem hat die techniſche Leitung des Gaues eine vielverſprechende Mannſchaft herausgebracht, die unter Einſatz — Kraftreſerve den Gäſten begegnen ird. Die einzelnen Kämpfe Im Fliegengewicht wird der junge Stet⸗ ter(Poſt Mannheim), der gegen den Deutſchen Meiſter Färber kürzlich den großen Kampf be⸗ ſtritt, mit Häußler ein Treffen auf Biegen und Brechen liefern und wird dem württem⸗ bergiſchen Gaumeiſter mit ſeinen 54 Kämpfen der Sieg keinesfalls leicht fallen. Im Ban⸗ tamgewicht trifft Gaumeiſter Baiker(Poſt Mannheim) auf Möſch(Stuttgart), der zur beſten Klaſſe im ſüddeutſchen Boxſport zu rechnen iſt. Möſch ſchlug vor einiger Zeit den Gaumeiſter Bartels(Eſſen) in blendender Verfaſſung. Im Federgewicht wird der bril⸗ lante Schläger Hoffmann(UfR Mann⸗ heim) ſich Häußer an Kraft und Tempo eben⸗ Weltbild(M) Der neue Reichsluftſportführer Oberſt Mahnke, der bisherige Kommandeur der Fähnrichſchule Eiche, übernimmt mit dem 1. No⸗ vember als Nachfolger von Oberſt Loerzer, der in das Reichsluftfahrtminiſterium übertritt, den Poſten des Reichsluftſportführers bürtig zeigen. Häußer iſt dem diesjährigen Gaumeiſter Dreher(Stuttgart) vollkommen gleichwertig. Im Leichtgewicht tritt der alte Ringfuchs Hettel(Karlsruhe) gegen Gau⸗ meiſter Wagner(Heilbronn) an. Wagner ge⸗ wann von ſeinen 34 Kämpfen 24 und beſiegte unter anderem de Sutter(Antwerpen), Uhrle (Ulm), Pfanner(Stuttgart), Apfelbach(Luo⸗ wigshafen). Zweifellos wird ſeine Begegnung mit Hettel einer der Höhepunkte des Abends darſtellen. Im Weltergewicht wird Stolz (Poſt Mannheim) der Beſieger von Mutſch (Trier) in den Ring ſteigen und gegen Tafel⸗ meier(Stuttgart) die Handſchuhe kreuzen. Tafelmeier gilt als Fighter großen Formats, der ſogar Leidner(Stuttgart) durch k. o. er⸗ ledigen konnte. Im Mittelgewicht erſcheint Bolz(Poſt Mannheim), der am Samstag in Ludwigshafen in hervorragender Verfaſſung ſtartete. Er iſt mit dem württembergiſchen Meiſter Guray gepaart, der ſchon gegen Mu⸗ rach(Schalke) und Adomſki erfolgreich ge⸗ weſen iſt. Im Halbſchwergewicht hat ſich Keller(Vfn Mannheim) mit dem zwei⸗ maligen DASV-Meiſter Glaſer(Oberndorf) abzufinden. Glaſer iſt ein gleich guter Tech⸗ niker und Taktiker. Stiegler(Ludwigshafen) wurde von ihm bezwungen, und Hölz(Stutt⸗ gart) mußte mit ihm die Punkte teilen. Im Schwergewicht ſtellt Singen einen Vertreter. Es iſt Schmid, der ſeiner Zeit einen tadel⸗ loſen Kampf mit Steinmüller austrug uno ſich inzwiſchen noch weiter verbeſſert haben ſoll. Sein Gegner iſt der bewegliche Kugler(Stutt⸗ gart), der zu den großen Hoffnungen unter den ſüddeutſchen Schwergewichtlern zählt. Er verlor nur knapp gegen Steinmüller, und be⸗ ſiegte Huſſer(Karlsruhe), Raff(Stuttgart), Lehmann(Ulm) uſw. Hoffnungsvoller Nach⸗ wuchs wird die Einleitungskämpfe beſtreiten. Mannhe'ms großes Wintexhinsjpiel im Handval S3 Waldhof— Mannheim(Stadtmannſchaft) Unter den für den 3. November angeſetzten Handball⸗Winterhilfsſpielen im Bezirk Unter⸗ baden nimmt zweifelsohne der Kampf des badiſchen Meiſters gegen eine Mannheimer Städtemannſchaft die erſte Stelle ein. Unver⸗ ſtändlich bleibt für uns jedoch, weshalb die Spielbehörde acht Tage vor dem ſchweren Po— kalkampf gegen Brandenburg die Gelegenheit nicht wahrnimmt, zwei badiſche Auswahlmann⸗ ſchaften gegeneinander oder eine ſtarke badiſche Vertretung gegen den SV Waldhof ſpielen zu laſſen. Selbſt die vorgeſehene Begegnung könnte noch für das Pokalſpiel aufbauend wirken, wenn wirklich die ſtärkſte Mannheimer Ver⸗ tretung aufgeboten worden wäre. Für Mann⸗ heim ſpielen: Mäntele (VfR) Marquet Buſch (Poſt)(VfR) Schmitt Müller Hauß (MTG)(TV 46)(Jahn) A. Weber Grumer Kemeter Sornberger Fiſcher (TV 1846)(alle VfR) Erſatz: Scheidegger(Poſt), Schuch(VfR), Franz(TV 46). Dieſe Mannſchaft hätte in der Verteidigung bedeutend verſtärkt werden können. Mäntele dürfte wohl kaum erſetzt werden können, er iſt ſchließlich der Mann, der ſich mit den gewal⸗ Glndhriens ertze Bervandskamof anß etgener maue tigen Waldhof⸗Werfern noch am beſten abfin⸗ det; aber die Verteidigung ſtellt nicht das Stärkſte dar. In der Läuferreihe vermißt man vor allem Gehr(Seckenheim), der wohl der geeignete Mann wäre, Spengler wirkungsvoll abzudecken. Der Sturm ſelbſt hätte in anderer Formation bedeutend an Lebendigkeit gewon⸗ nen. Dieſe Mannſchaft wird den Blau⸗Schwar⸗ zen kaum den entſprechenden Widerſtand ent⸗ gegenſetzen können; denn der SV Waldhof kommt nächſten Sonntag mit einer außerordent⸗ lich ſtarken Mannſchaft heraus, wird doch der veranlagte Halbrechte von Jahn Weinheim, Heiſeck, zum erſten Male in der Meiſter⸗ mannſchaft ſtehen, die wahrſcheinlich in folgen⸗ der Aufſtellung ſich dem Gegner ſtellt: Weigold Schmitt Müller Rutſchmann Kritter Zimmermann 2 Zimmermann 1 Heiſeck Spengler Herzog Lang Bis auf die Läuferreihe entſpricht dieſe Mannſchaft der Aufſtellung des letzten Sonn⸗ tags gegen Brandenburg, und ſelbſt die Läufer⸗ reihe kann in Baden nur ſchwer übertroffen wer⸗ den. Ein hoher Sieg des Meiſters dürfte er⸗ wartet werden, wobei die Qualität der Spieler aber trotzdem für einen hochſtehenden Kampf ſorgen wird. Das Spiel findet vormittags 11 Uhr auf dem Waldhof ſtatt. ral. „Eiche“ SandhofenTurn⸗ und Sportgemeinde Heidelberg Nachdem das erſte Treffen in Ladenburg am letzten Sonntag ausgetragen wurde und Sand⸗ hofen die Punkte mit nach Hauſe nehmen konnte, folgt am kommenden Samstagabend der zweite Kampf in Sandhofen. Als Gegner aibt Turn⸗ und Sportgemeinde Heidelberg ihre Karte ab. Wenn Heidelbera komplett antritt, darf man die Mannſchaft nicht unterſchätzen, ſie hat nämlich heute Ringer in der Siaffel, die über eine aute Technik verfügen. Da es hier für beide Teile um zwei wichtige Vunkte geht, die auf keiner Seite verſcherzt werden dürfen, wird beſtimmt intereſſanter Sport ge⸗ boten. Leichtathletik⸗Elite 1936 in Stuttgart Im Hinblick auf die Olympiſchen Spiele 1936 —— 8— 2 Geschichte des Ringkampſs von Karl Abs his zum Berliner Polizeiverbot 3. Fortſetzung Hackenſchmidts Abgang Dieſer Tatſache verdankte Gotch eines ungeſchlagen zurückgetretenen Welt⸗ meiſters Hackenſchmidt war der einzige, der Gotch hätte ſtoppen können. Nicht einmal der herkuliſche Pole Zhyſzko, der mit richtigem Na⸗ men Stanislaus Cyganiewicz hieß, vermochte Gotch zu gefährden. Gotch war der erſte mo⸗ derne Freiſtilweltmeiſter, und er hatte für dieſe Bewegung in Amerika eine ähnliche Bedeutung wie Jack Dempſey für das Boxen. Die Kämpfe Hackenſchmidt— Gotch waren eine Kraftprobe zwiſchen den beiden hervorragendſten Vertre⸗ tern der europäiſchen und amerikaniſchen Me⸗ thode. Die amerikaniſche blieb deshalb erfolg⸗ reich, weil ſie ihre Mittel ſkrupelloſer anwandte. Als Hackenſchmidt das Feld in Europa an⸗ deren Ringern überließ, fehlte es wiederum für eine ganze Weile an überragenden Spitzen⸗ könnern. Seine von ihm beſiegten Landsleute Alexander Aberg und Georg Lurich können das Verdienſt für ſich in Anſpruch nehmen, viel zur Verbeſſerung von Taktik und Feinheit des Ringens beigetragen zu haben. Die Moderni⸗ ſierung dieſes Sports wurde den Ruhm ja in erſter Linie durch die leichteren, beweglicheren Athleten her⸗ beigeführt. Da war beiſpielsweiſe Heinrich Weber aus Köln, der bei der Leichtgewichts⸗ weltmeiſterſchaft in Paris einen Titel gewann, der mehr zählte als der allzu oft verliehene in der ſchweren Klaſſe. Weber ſchlug dort die Franzoſen Vervet und Gambier. Er trug auch in ſpäteren Jahren durch ſeine vorbildliche Kampfesweiſe, ſeinen Lebenswandel und ſein pädagogiſches Talent dazu bei, die Bedeutung des Ringkampfes zu ſteigern, wenn er auch ſein Lebensziel, aus dem Ringen einen Volksſport auf breiteſter Grundlage zu machen, bis heute nicht erreichen konnte. JIwan Paddubny wird entdeckt Es war im Jahre 1903, als in Lodz ein Ringkampfturnier ſtattfand, an dem auch der Baske Peyrouſe teilnahm, den man den„Lö⸗ wen von Valencia“ nannte. Er war ein affen⸗ häßlicher Ringer und beſaß eine unheilvolle Liebe zu ſtarken geiſtigen Getränken. Wieder einmal ſtark angeheitert, ſuchte Peyrouſe einen Schneider auf, um ſich einen Anzug machen zu laſſen. Er war erſtaunt, in dem„Meiſter vom Zwirn“ einen äußerſt athletiſch gebauten Mann vorzufinden. Die rieſige Figur des Schneiders konnte ihn jedoch nicht abhalten, in dem Augen⸗ blick, in dem er aufgefordert wurde in nüch⸗ ternem Zuſtand noch einmal wiederzukommen. zu einer mächtigen Ohrfeige auszuholen. Peyrouſe hatte Glück, daß ſich das Schneider⸗ atelier im Erdgeſchoß befand. Er wurde näm⸗ lich Hals über Kopf zum Fenſter hinausgewor⸗ fen. Fluchend humpelte Peyrouſe davon und erzählte Stanislaus Cyganiewicz von dieſer ſeltſamen Geſchichte.„Zbyſzko“ war ein gebil⸗ deter Menſch, am Gymnaſium in Krakau zur Schule gegangen und hatte ſpäter in Warſchau ſtudiert. Zyganiewicz überſah ſofort die Mög⸗ lichkeiten, die ſich für den neuen Mann, der Iwan Paddubny hieß, ergeben konnten. Man ließ ihn zunächſt von dem ſtarken Berliner Georg Strenge ausprobieren, der aber konnte nichts mit Paddubny anfangen. Trotzdem ſollte der Koloß in die Lodzer Konkurrenz eintreten. aber Paddubny war plötzlich verſchwunden. Er tauchte in St. Petersburg wieder auf. Sein ferneres Schickſal war romantiſch ge⸗ nug. Ein Zufall brachte ihn mit dem Grafen Ribuvier zuſammen, der ein Günſtling des Zaren war. Graf Ribuvier ließ ſofort einen der bekann⸗ teſten Ringkampftrainer, Eugen de Paris, nach St. Petersburg kommen, damit der talentierte in Berlin trägt Deutſchland im kommenden Jahr keine Leichtathletik-Länderkämpfe aus. Anſtelle dieſer Länderkämpfe plant das Fach⸗ amt Leichtathletik im DRfe jedoch, unmittel⸗ bar im Anſchluß an die Spiele in verſchiedenen deutſchen Städten internationale Veranſtaltun⸗ gen aufzuziehen, an denen die beſten Ver⸗ treter der beim Olympia in Berlin ſtartenten Nationen teilnehmen ſollen. In erſter Linie bevorzugt das Fachamt ſolche Städte, die ſich um die deutſche Leichtathletik verdient gemacht haben, und hat ſich bisher für Stuttgart, München, Köln und Hamburg ent⸗ ſchieden. Es ſteht zu erwarten, daß es in die⸗ zu Olympia⸗Revanchen kommen wird. Schneider eine möglichſt gewiſſenhafte Ausbil⸗ dung erfahre. Als er dann zum erſtenmal auf der Matte ſtand, waren die wenigen Griffe, die der neue Mann erlernt hatte, vergeſſen. Nichts⸗ deſtoweniger hatte der Franzoſe Paul Pons trotz ſeiner großen Erfahrung keine Chancee gegen den Bullen aus Lodz. Nach einer halben Stunde hatte Pons erkannt, daß die Krawatten, die er anſetzte, niemals zum Erfolge führen würden, denn der Koloß ſprengte jeden dieſer Griffe, indem er den Gegner mit einer ein⸗ fachen Bewegung des Kopfes beiſeiteſchleuderte. Pons verlegte ſich auf die Verteidigung, aber nach einer Stunde und 26 Minuten konnte er einen Untergriff nicht vermeiden und wurde auf beide Schultern gelegt. Das war der erſte größere Sieg des Iwan Paddubny. Eine Todfeindſchaft Bald darauf nahm Paddubny an der Welt⸗ meiſterſchaft in Paris teil. Es war der Be⸗ ginn einer Todfeindſchaft, die zwei Jahrzehnte dauerte. Der Pole Cyganiewicz hatte Lodz noch nicht vergeſſen, er fühlte ſich als Entdecker des Ruſſen und wollte Paddubny zeigen, wie gerungen wird. Als ſich die beiden gegenüber⸗ ſtanden, warfen ſie alle Fairneß über Bord, nur beſtrebt, einander die Knochen zu brechen. Die Rivalität zwiſchen den Großen dieſes Sports bedeutete um dieſe Zeit noch einen Vorteil für den Ringkampf. Später, als die führenden Ringer gleichzeitig Truppenchefs wurden, war der Keim zum Untergang des Wettſtreits auf der Matte gelegt. Daß aber auch Paddubny zu ſchlagen ſei, bewies der junge Franzoſe Raoul Le Boucher. Freilich war er ein wenig mit dem Schiedsrichter im Bunde. In der Entſcheidung des Pariſer Tur⸗ niers erklärte der Unparteiiſche nach einer Stunde Kampfdauer, daß nun nach Punktwer⸗ tung gerungen werde. Eine angeſetzte Kra⸗ watte zählte ebenſoviel wie ein Niederwurf— einen Punkt. Nun war zwar Le Boucher dem Rieſen Paddubny, der ihn in zweieinhalb Stunden ſechzehnmal zu Boden brachte, körper⸗ lich nicht gewachſen. Dafür beſaß er mehr Tech⸗ nik, und ſo konnte er Paddubny bis zum Ab⸗ Bochumer Verein(M) Weltrekordler vor der Olympia⸗Glocke Die Weltrekordlagenſtaffel des Lale Shore Athletik⸗ Club Chicago beſichtigt während ihrer Deutſchland⸗ fahrt die im Bochumer Verein fertiggeſtellte Olympia⸗ Glocke. Von links nach rechts: Max Brydenthal, Welt⸗ rekordinhaber im 100⸗Hard⸗Bruſtſchwimmen; Stanley Brauninger, Trainer, Adolph Kiefer, Inhaber meh⸗ rerer Weltrekorde im Rückenſchwimmen; Arthur Highland, USA⸗Freiſtilmeiſter 1934 Anſere Handball⸗Länderelf in Budapeſt Das bereits zum 6. Oktober nach Budapeſt vereinbarte Handball⸗Länderſpiel zwiſchen Un⸗ garn und Deutſchland ſoll nun am 24. ovember ſtattfinden. Das Fachamt Handball hat die Abſicht, die gleichen Spieler nach Buda⸗ peſt zu ſchicken, die ſchon für das ſeinerzeitige Spiel vorgeſehen waren. Die deutſche Elf würde alſo wie folgt ſtehen: Kockrichk (Sportfreunde Leipzig) Müller Pfeiffer (SV Waldhof)(Polizei Darmſtadt) Keiter Daſcher Stahl (Polizei Mülheim)(beide Polizei Darmſtadt) Reinhardt Theilig Berthold Braſelmann Spalt (Mülheim)(Hamburg)(Leipzig)(Barmen)(Darmſtadt) Ein Schiedsrichter geſtrichen Im Zuſammenhang mit den Strafmaß⸗ nahmen gegen Phönix Ludwigshafen wurde auch Schiedsrichter Keßler(Mainz), der am vergangenen Sonntag das Gauligatreffen FSV Frankfurt— Union Niederrad leitete, wegen zu großer Nachſichtigkeit von der Liſte der Unparteiiſchen für Gauligaſpiele geſtrichen. * Die Handball⸗Pokal⸗Zwiſchenrunde am 17. November bringt folgende Begegnungen: Süd⸗ weſt— Mitte in Darmſtadt, Weſtfalen— Nie⸗ derrhein in Hagen und Schleſien— Sachſen in Breslau. Der Sieger der rückſtändigen Begeg⸗ nung Baden— Brandenburg(10. November) in Berlin oder Hannover gegen Nieder⸗ ſachſen. bruch des Kampfes zwanzig Halsſcheren an⸗ legen, ſo daß er zum Punktſieger ausgerufen wurde. Paddubny ſchäumte vor Wut und ver⸗ langte nach einer Revanche. Sie kam nicht zuſtande. Raoul Le Boucher war ein leidenſchaftlicher Automobiliſt. Als er einmal, direkt vom Ringkampf kommend, in ſeinen Wagen ſprang, holte er ſich eine Lungen⸗ entzündung, die nach wenigen Tagen zu ſeinem Tode führte. Schiebung!.. In Deutſchland hatte ſich der Freiburger Heinrich Eberle mehr und mehr in den Vorder⸗ grund geſchoben. Seine elegante Kampfesweiſe, ſein weltmänniſches Auftreten ſtempelten ihn zu einer einmaligen Erſcheinung. Eberles Lieb⸗ lingszug war der Untergriff von vorn, dem die meiſten Gegner widerſtandslos zum Opfer fielen. Zu ſeinen größten Erfolgen zählte der in Riga erfochtene Sieg über den ausgezeich⸗ neten Ruſſen Alexander Aberg. Eberles großer Gegenſpieler, der aus Neuß am Rhein ſtammende Jakob Koch, ein ehema⸗ liger Turner, der mit 18 Jahren bereits in Düſſeldorf einen großen nationalen Sechs⸗ kampf gewann, hatte im Jahre 1902 in London einen der zahlreichen Weltmeiſtertitel errungen. Seine Art, ſich auf der Matte zu bewegen, war unauffällig, er bevorzugte Armfallgriffe, die naturgemäß nicht ſo beſtechend wirkten wie Eberles brillante Untergriffe und Schulter⸗ ſchwünge. Es war nicht leicht, die beiden um dieſe Zeit einwandfrei beſten deutſchen Ringer zuſammen⸗ zubringen. Das unmöglich Geglaubte gelang 1904 dem Zirkus Buſch. Dieſes Ereignis erweckte in der Oeffentlich⸗ keit ein außerordentliches Echo. Für und wider nahmen die Sportkreiſe Partei. In den Zei⸗ tungen wurden Maße, Gewichte und Erfolge der beiden Gegner mehr als hinreichend be⸗ ſprochen. Die Ringkampfbegeiſterten tätigten große Wetten. Eberle war großer Favorit. „Direktor Buſch hatte allein 3000 Mark auf ſeinen Sieg angelegt. Fortſetzung folgt. ) Rei 4 Vom Eſtätte Hohenlyc In den Tage det in Potsdan wartes Kurt? Gaudietwarte der Deutſchen dient in erſter politiſchen Sch Ferner iſt der gen und die B fachliche Beſpr Weitere Die Beſtands ſchaft wies nac 1935 1 747 409 tragsermäßigun iſt, wurde ei durchgeführt, d prüfung der E wieder ein Zuf und Turnerint noch nicht alle ſchiert alſo auf Weltre Bei den Oef Gewichtheben 1 ter mit zwei Den bisherigen im beidarmiger Pfund auf 25 Dreikampf ſtellt zweite Höchſtle kord hielt ſein Pfund. Major Wer auf inte pen, in der Hi Skandinaviens in der Haltung Mann, einfach Buckel und ei Kopf, geſehen ben, daß dies len Skiverbar N. R. Oeſtge Dieſer Majo nur der norwe⸗ dern der eure 30. Oktober ſei ſöttene Stellen Welch.ült. arbeitsw. u, alleinſth. Witwe od. Frl. übern. d. Führ. ein. bürgerl. aushaltes b. alleinſt. Witwer Kleinrentner)?— Bed. vertrauensw., ehrl. u. verträglich. Char. Ang. Fam.⸗ Heim gebot. Klein⸗ rentnerin w. bev. Angeb. u. 39 816 K an den Verl. d. B. 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Da eine Bei⸗ tragsermäßigung in Erwägung gezogen worden iſt, wurde eine Zwiſchen⸗Beſtandserhebung durchgeführt, die nach einer flüchtigen Ueber⸗ prüfung der Ergebniſſe nachwies, daß ſchon wieder ein Zuwachs von rund 40 000 Turnern und Turnerinnen zu verzeichnen iſt, obwohl noch nicht alle Zahlen vorliegen. Die DT mar⸗ ſchiert alſo auf die 1,8 Millionen zu. Weltrelord im Gewichtheben Bei den Oeſterreichiſchen Meiſterſchaften im Gewichtheben in Wien wartete Anton Rich⸗ ter mit zwei neuen Weltbeſtleiſtungen auf. Den bisherigen Rekord des Stuttgarters Schäfer im beidarmigen Stoßen verbeſſerte er von 250 Pfund auf 252 Pfund und im Olympiſche Dreikampf ſtellte der Wiener mit 590 Pfund die zweite Höchſtleiſtung auf. Den bisherigen Re⸗ kord hielt ſein Landsmann Amdryſet mit 575 Pfund. Major Oeſtgaard 50 Jahre alt Wer auf internationalen Stirennen in den Al⸗ pen, in der Hohen Tatra oder in den Bergen Skandinaviens einen hochaufgeſchoſſenen und in der Haltung militäriſche Schule verratenden Mann, einfach gekleidet, mit Ruckſack auf dem Buckel und einer blauen Skimütze auf dem Kopf, geſehen hat, der wird kaum erraten ha⸗ ben, daß dies der Präſident des Internationa⸗ len Skiverbandes, der norwegiſche Malor N. R. Oeſt gaard, iſt. 7 Dieſer Major Oeſtgaard, ein Vorbild nicht nur der norwegiſchen ſkilaufenden Jugend, ſon⸗ dern der europäiſchen überhaupt, feierte am 30. Oktober ſeinen 50. Geburtstag. Damit fällt alchstaaung der Gardielwarte des Dals Vom 1. bis 3. November in Potsdam unter Leitung von Kurt Münch zuſammen, wenigſtens was das Jahr 1935 be⸗ trifft, noch ein Jubiläum: 1910 nämlich leitete er erſtmalig einen Internationalen Skitongreß in Oslo— 25 Jahre ſpäter, im Februar dieſes Jahres, in Alt⸗Schmecks in der Hohen Tatra, ſaß er dem FIs⸗Kongreß vor. Nicht ſehr oft findet man zwei Talente— ein guter Skiläuſer zu ſein und ein guter Organiſator dazu— ver⸗ eint. Bei Major Oeſtgaard iſt dies der Fall. Die geſamte deutſche Skiſportgemeinde ſteht in der Reihe der Gratulanten und wünſcht dem Skiſportführer und Adjutanten des norwegi⸗ ſchen Kronprinzen noch viele Jahre weiterer völkerverbindenden Tätigkeit. Ein talentierter Jungſchütze Bei den Mannſchaftsmeiſterſchaften des Deut⸗ ſchen Schützenbundes ſchoſſen die Jungſchützen auf ihren vereinseigenen Ständen. Jeder Schütze hatte insgeſamt 60 Schüſſe in den drei Anſchlagsarten liegend, kniend und ſtehend mit der Kleinkaliberbüchſe abzugeben. K. Steigel⸗ mann(Hauptſchützengeſellſchaft Nürnberg), einer unſerer talentierteſten Jungſchützen, ſchoß von 720 möglichen Ringen nicht weniger als 688 und erzielte ſomit bei einer 12er⸗Ringſcheibe einen Durchſchnitt von 11.5 Ringen. Seine 20er⸗ Serie mit kniendem Anſchlag waren 234 von 240 möglichen Ringen. 50 Ralionen 193ö in veklin „Bisherige Höchſtbeteiligung Aus Bolivien kommt die Meldung, daß das dortige Olympiſche Komitee den Beſchluß ge⸗ faßt habe, ſich an den XI. Olympiſchen Spielen zu beteiligen, und zwar an den Wettkämpfen in der Leichtathletik und im Reiten. Die offizielle Meldung dieſer Nation beim Organiſations⸗ komitee in Berlin wird erwartet. Damit iſt das halbe Hundert der nationalen olympiſchen Ko⸗ mitees voll, die ſich zu der deutſchen Einladung in zuſtimmendem Sinne geäußert haben. Dieſe Beteiligung übertrifft diejenigen aller bis⸗ herigen Staaten bedeutend. Folgende Nationen werden an den Spielen in Berlin teilnehmen: Aegypten Großbritannien Norwegen Afghaniſtan Haiti Oeſterreich Argentinien Holland Peru Auſtralien Honduras Philippinen Belgien Indien Polen Bolivien Island Portugal Braſilien Irland Rumänien Bulgarien Italien Schweden Chile Japan Schweiz China Jugoſlawien Spanien Columbien Kanada Südafrika Dänemark Lettland Tſchechoſlowakei Deutſchland Luxemburg Türkei Eſtland Liechtenſtein Ungarn Finnland Mexiko USA. Frankreich Monaco Uruguay Griechenland Neuſeeland Bücher, die wir beſprechen „Die unterbrochene Rheinfahrt“ von Wilhelm Schäfer. Erzählung. Biegſam geb. 2,50 RM. Verlag Albert Langen/ Georg Müller, München. 1935. In dieſer kunſtvollen Novelle erzählt Wilhelm Schäfer von einem wohlbehüteten jungen Menſchen, der die entſcheidende Kraft⸗ und Bewährungsprobe ſeiner Ju⸗ gend beſteht, indem er aus einer bedrohlichen Gefühls⸗ verwirrung den Weg findet zur klaren Erkenntnis ſeines Weſens und zur Löſung ſeiner ſittlichen Auf⸗ gaben. Dieſes Erwachen eines Menſchen aus dem träumeriſchen Daſein des Jünglings zur wirklichen Welt des Mannestums vollzieht ſich mit einer tiefen ſchickſalhaften Notwendigkeit. Ein junger, unerfahre⸗ ner Student entflieht auf der Fahrt zur Univerſität ſeinem Hauslehrer, deſſen Aufſicht ihm läſtig gewor⸗ den iſt, weil er ſich von ihm in ſeiner Freiheit be⸗ hindert glaubt. Wie er nun durch eine ſeltſame Ver⸗ kettung von unvorhergeſehenen erregenden Abenteuern im Zeitraum weniger Tage ſeiner Einſamkeit ent⸗ riſſen wird und das große Geheimnis der„Lebens⸗ und Weltangehörigkeit“ zu ahnen beginnt— das weiß Wilhelm Schäfer mit der reifen Sicherheit des Ge⸗ ſtaltens und mit ſeltenem Einblick in die inneren Zuſammenhänge des Lebens zu einem ſpannenden und gleichwohl erſchütternden Erlebnis zu machen. Die Eroberung der Wirklichkeit mit ihrem Geheimnis der Liebesverflechtung und ihren Wundern und Schrecken von Zeugung und Tod offenbart ihm mit einem Male die Grenzen des Ich und öffnet ihm die Sinne für den allgegenwärtigen Gott, deſſen Walten er in den ſcheinbaren Zufälligkeiten wie niemals zu⸗ vor an ſich ſelber verſpürt. Er hat ſich nun durch⸗ gerungen zu den Wahrheiten der wirklichen Welt und wächſt hinein in eine reine, geläuterte Menſchlichkeit. Wilhelm Schäfer ſchuf mit dieſer Novelle ein voll⸗ endetes Meiſterwerk herrlicher Erzählerkunſt. Alles hat Leben, Fleiſch und Blut und einen ganz feinen Humor, der aller Härte und Schwere mit weiſer Güte begegnet. Bewundernswert iſt die adlige Kunſt der Sprache, die die kaum überſehbare Fülle der Vor⸗ gänge zu einer anſchaulichen Einheit zuſammen⸗ ſchließt und das Bild dieſer jugendlichen Entfaltung verklärt zu einem hohen und bleibenden Sinnbild des menſchlichen Daſeins. Und darum wohl auch iſt in Wahrheit dieſe„Unterbrochene Rheinfahrt“ ein Buch, das im engſten Rahmen eine ganze Welt Pöttene stellen Welch.ült. arveitsw. u. alleinſth. Witwe od. Frl. übern. d. Führ. ein. burgerl. Haushaltes b. alleinſt. Witwer (Kleinrentner)?— Bed. vertrauensw., ehrl. u. verträglich. Char. Ang. Fam.⸗ Heim gebot. Klein⸗ rentnerin w. bev. Angeb. u. 39 816 K an den Verl. d. B. Suche einige diat. Handharmo⸗ Hlka⸗Spieler. bei dauernd ſicher. Verdienſt. Vorzu⸗ ſtellen—11,—6. P 1, 7 a, bei Kopp (39 814 K) Selbſtändiges Müdchen evgl., über 25., in größ. Haushalt lofort geſucht. Frau Krummacher Waldhof, Sam f8f 104. (12 786 K) zunges, ſauberes, 5 ehrliches Tauemäamen von Geſchäftshaus geſucht. Adreſſe u. 1101“ imVerlag Renlengeruche Frl., aus gut.., 22.alt, perf. in Schneid. u. Weiß⸗ näh., ſucht Stelle a. Iinmemäumen Zuſchrift. u. 1031“ an den Verl. d. B. Aaagua olenbeag am ägulür. AM..33 Meguläür. I..20 hai ————————————— — IZimm.,Küche an alleinſth. 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Keine Proteſte im Nugby Ein Sonderfall gibt dem Rugby⸗Verbands⸗ führer Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß die Entſcheidungen des Schiedsrichters in allen Spielen endgültig ſind und nicht umgeſtoßen werden können. Proteſte gegen die Entſchei⸗ dungen ſind unſtatthaft und die Anſetzung von Wiederholungsſpielen kommt nicht 405 in Frage. Ein im Gau Niederſachſen angeſetztes Liederholungsſpſel wurde vom Verbands⸗ führer wieder rückgängig gemacht. 19. April 1936: Opfertag der Ruderer Da die Ruderer im Winter keine Möglichkeit zu gemeinſamen ſportlichen Kundgebungen ha⸗ ben, iſt als Opfertag des deutſchen Ruderſports für das Winterhilfswerk der 19. April vom Fachamtsleiter beſtimmt und vom Reichsſport⸗ führer genehmigt worden. Dieſer Tag wird zugleich der ſeit zwei Jah⸗ ren mit großem Erfolg durchgeführte„Tag des deutſchen Ruderſports“ für das Olympia⸗Jahr 1936 ſein. Er wird die traditionellen Anruder⸗ feiern und die Trainingsverpflichtungen für das 100. Jahr des Ruderſports bringen. Jugendführer für die Ruderer Der Leiter des Fachamtes Rudern, Pauli, hat Dr. Karl Krollmann(Berlin) zum Jugendführer des deutſchen Ruderſports er⸗ nannt. Der neue Jugendführer, der vom Reichsſportführer beſtätigt wurde, iſt 35 Jahre alt und ſteht ſeit zwei Jahrzehnten im Jugend⸗ ruderbetrieb, der unter ſeiner Leitung beſonders in der Mark Brandenburg und Berlin einen großen Aufſchwung nahm. ——.— Badens Waldlaufmeiſterſchaft für die Deut⸗ ſchen Waldlaufmeierſchaften in Wittenberg (3. November) beſteht aus den Freiburgern Stadler, Krapf, Berg und Bühler, die in dieſer Beſetzung auch am Mannſchaftswettbewerb teil⸗ nehmen, ſowie dem Mannheimer Lauſer. fiermart hannnn Achtung! Seltene Gelegenheit! Ca. 50 la engl. Angora⸗ in hunten farben Kaninchenn lackiert .—— Ki K.40..70, 3-.40 ganz od. get., ſehr— preisw. zu verkauf.O Q mannpeig, 1 3, 3 (7810 K) L heitiuntr-ad mit öchreibmaſch. u kaufen geſucht Ingeb. m. Pr. u. 1206“ an Verlag. E I1 Hmüa Haus in Atſtadt od. 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Die nun vorliegende Bilanz über die erſten neun Monate dieſes Jahres zeigt, daß der Kohlenaußenhandel gegenüber dem aleichen Zeitraum des Vor⸗ jahres bedeutſam geſteigert werden konnte. Dieſer Erfolg iſt um ſo erfreulicher, weil zu⸗ gleich eine Senkung der Einfuhr feſtzuſtellen iſt. In dem genannten Dreivierteljahr iſt die Geſamtausfuhr auf 25 Millionen Tonnen ge⸗ ſtiegen, gegenüber 21,8 Millionen Tonnen im aleichen Zeitraum des Vorjahres. Das bedeu⸗ tet eine Steigefung von nicht weniger als 14 Prozent. Die Einfuhr iſt auf 5,2 Millionen Tonnen gegenüber 5,7 Millionen Tonnen im aleichen Zeitraum des Vorjahres zurückgegan⸗ gen. Entſprechend der geſteigerten Ausfuhr⸗ menge hat ſich auch das finanzielle Ergebnis erhöht, was bedeutet, daß ſich der Preisverfall auf dem Weltkohlenmarkt nicht weiter fortge⸗ ſetzt hat. Insgeſamt erbrachte die ausgeführte Kohlen⸗, Koks⸗ und Brikettmenge 295,1 Mil⸗ lionen RM gegen 238,7 Millionen RM im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Am meiſten hat ſich die Steinkohlenausfuhr gehoben. Die Ausfuhr von Braunkohlenbriketts iſt dem⸗ gegenüber in dieſem Jahre ſogar leicht rück⸗ läufig. Sie hat ſich von 918 000 Tonnen im Vorjahre auf 912 000 Tonnen geſenkt, wobei auch das finanzielle Ergebnis von 15,4 auf 14,6 Millionen RM gefallen iſt. Arbeitsaufkommen bei den Reichsautobahnen Bei den Reichsautobahnen wurden im September 57 Km. neu in Bau genommen, ſo daß nunmehr ins: geſamt 1700 Km. in Bau ſind. Bei den Unterneh⸗ mern wurden im September 106 431 Klopfer beſchäf⸗ tigt gegen 110772 im Vormonat. Die Zahl der ge⸗ leiſteten Tagewerke ſtellte ſich auf 2 682 873 und ſeit Baubeginn insgeſamt auf 30 562 125. An Ausgaben für den Bau der Kraftfahrbahnen ſind im September 1935 44,6 Mill. RM. verrechnet worden. Davon ent⸗ fallen 0,7 Mill. RM. auf Grunderwerbskoſten, 5,6 Mill. RM. auf Verwaltungskoſten, Frachten und Bau⸗ zinſen und 38,5 Mill. RM. auf Unternehmerarbeiten. Insgeſamt ſind an Ausgaben ſeit Baubeginn bis Ende September 547,6 Mill. RM. verrechnet worden, davon 437,6 Mill. RM. für Unternehmerarbeiten, 67,7 Mill. RM. für Verwaltungskoſten, Frachten und Bauzinſen und 42,3 Mill. RM. für Grunderwerbs⸗ koſten. Vertraglich vergeben, aber noch nicht ausge⸗ führt, ſind Leiſtungen und Lieferungen(Bindungen nach dem Stand von Ende September 1935) im Ge⸗ ſamtwerte von 207,6 Mill. RM. Insgeſamt ſind Un⸗ ternehmerarbeiten ſeit Baubeginn im Werte von 645,2 Mill. RM. vergeben worden. Unter Berückſichtigung von 4,8 Mill. RM. Einnahmen ſeit Baubeginn iſt bis Ende September über 750,4 Mill. RM. verfügt wor⸗ den. Der Perſonalſtand bei den Geſchäftsſtellen der Reichsautobahnen betrug im September insgeſamt 6090(Auguſt 5892) Köpfe. Unmittelbar wurden im September 112 521(vorm. 116 664) Köpfe beſchäftigt. Die Abnahme um 3,55 iſt auf den Abſchluß der Ar⸗ beiten in einigen Teilabſchnitten zurückzuführen. Die deutſche Bleierzeugung ſteigt Die deutſche Erzeugung von Original⸗Hüttenweichblei einſchließlich kleinerer Mengen Hartblei ſtellte ſich, wie uns die Wirtſchaftsgruppe Nichteiſenmetall⸗Induſtrie, Berlin, auf Grund der Berechnungen des ſtatiſtiſchen Büros der Metallgeſellſchaft AG, Franlfurt a.., mit⸗ teilt, im September 1935 auf 11 503 To. gegen 10 271 To im Auguſt 1935. 1934 betrug die Erzeugung 9835 To. im September und im Auguſt 9355 To. Karlsruher Immobilien⸗ und Hypothekenbörſe Angeboten ſind einige gute Mietwohnungen, Ein⸗ familienhäuſer, Landwirtſchaftsanweſen uſw. Geſucht werden u. a. ein größeres rentables Objekt in Mannheim für eine Verſicherungsgeſellſchaft bis zu 250 000 RM., ferner ein größeres Waldgut in Süd⸗ deutſchland bei ca. 300 000 RM. Anzahlung, Renten⸗ häuſer uſw. Rheinſchiffahrt nur bis Breiſach Das Hochwaſſer des Rheins iſt wieder ſtärker ge⸗ ſunken, ſo daß es möglich war, am Donnerstag⸗ morgen von Baſel aus den Schiffsverkehr über den Hüninger Kanal wieder aufzunehmen, gleichzeitig konnten die Schiffsbrücken bis Breiſach hinunter wie⸗ der geöffnet werden. Der Schiffsverkehr auf dem offe⸗ nen Rheinſtrom iſt, da unterhalb Breiſachs der Waſ⸗ ſerſtand noch zu hoch iſt, wodurch die Brücken noch nicht aufgezogen werden konnten, deshalb nur bis Breiſach möglich. 58.50 bis 77.15 RM. für den Zentner Tabak 4. Tabakverkaufsſitzung in Speyer/ Aeber 14 000 Zentner abgeſetzt Am Donnerstag hielt der Landesverband Bayer. Tabakpflanzerfachſchaften in Speyer ſeine vierte Ver⸗ kaufsſitzung ab. Angeboten wurde 1935 aus dem Schneidegutgebiet der Pfalz. Der Ver⸗ lauf der Einſchreibung geſtaltete ſich anfangs etwas zögernd, belebte ſich jedoch ſehr raſch beim Ausgebot der guten Qualitätsſorte. Die Preisentwicklung kam im allgemeinen dem vorjährigen Preiſe gleich, was der Beſchaffenheit des Materials entſprach. Induſtrie und Handel beteiligten ſich lebhaft. Vom Geſamt⸗ angebot wurden 1200 Ztr. zurückgezogen, weil die Vertreter der Tabakpflanzerfachſchaften an einen höhe⸗ ren Preis gedacht hatten. Abgeſetzt wurden 14 675 Ztr. Frühtabak. Den höchſten Preis bekam Hanhofen mit 77.15 RM., den niederſten Zeiskam mit 58.50 RM. Im einzelnen wurden folgende Preiſe erzielt: Mech⸗ tersheim 1 220 Ztr. 61.90, Mechtersheim II 190 Ztr. 61.50, do. III 180 Ztr. 41.65, Geinsheim 1 220 Ztr. 61.50, do. II 205 Ztr. 41.50, do. II 160 Ztr. 61.90, do. IV 160 Ztr. 62.10, Weingarten 140 Ztr. 61.85, Niederluſtadt 1 180 Ztr. u1 200 Ztr. 62.95, Hanhofen 1 120 Ztr. a) 77.15, b) 62.15, do. II 100 Ztr. a) 45.00, b) 70 Ztr. 61.10, do. III 25 Ztr. a) 70.55, b) 35 Ztr. 55.00, Dudenhofen 1 220 Ztr. 61.10, do. II 270 Ztr. 62.35, do. II 100 Ztr. 61.55, Freisbach 80 Ztr. 60.85, Zeiskam 110 Ztr. 58.50, Oberluſtadt 80 Ztr. 60.85, Lingenfeld 80 Ztr. 62 50, 8 Ztr. Sand⸗ blatt 75.00, Neuhofen J 270 Ztr. 69.85, do. IV 240 Ztr. 59.50, Waldſee 1 460 Ztr. 60.50, do. I1 500 Ztr. 60.50, do. III 380 Ztr. 59.50, do. IV 400 Ztr. 58.50, do. V 280 Ztr. 58.50, do. VI 270 Ztr. 59.00, do. vII 400 Ztr. 58.35, do. VIII 240 Ztr. 58.85, Schifferſtadt 175 Ztr. 62.15, Schwegenheim 260 Ztr. a) 73.25, b) 150 Ztr. 58.00, do. 11 200 Ztr. a) 72.25, b) 120 Ztr. 58.00, do. III 90 Ztr. a) 73.15, b) 70 Ztr. 60.65, Gommers⸗ Frühtabakernte heim 1 150 Ztr. 65.10, do.—In 180 Ztr. 62.85, Haß⸗ loch 1 320 Ztr. 66.35, do. II 320 Ztr. 65.50, do. III 320 Ztr. 65.75, do. IV 330 Ztr. 65.00, do. V 336 Ztr. 64.80, do. VI 340 Ztr. 65.15, do. VII 280 Ztr. 64.50, do. VIII 280 Ztr. 64.50, do. IX 220 Ztr. 63.90, Heili⸗ genſtein 200 Ztr. 60.65, Jggelheim 1 200 Ztr. 66.50, do. II 180 Ztr. 66.85, do. III 240 Ztr. 66.50, do. IV 180 Ztr. 67.85, do. V 230 Ztr. 66.50, do. VI 140 Ztr. 66.50, Weſtheim 550 Ztr. 66.90, Harthauſen 1 300 Ztr. 73.85, do. II 320 Ztr. 70.55, do. III 350 Ztr. 69.50, do. IV 110 Ztr. 70.50, do. V u. VI 200 Ztr. 70.55. Kurze Wirtſchaftsnotizen Zur Vereinheitlichung der geſamten bei der DAß durchzuführenden Berufserziehung im gewerbe iſt in der Reichsbetriebsgemeinſchaft Handel eine von der Fachgruppe Gaſtſtättengewerbe einerſeits und von der Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten⸗ und Be⸗ herbergungsgewerbe andrerſeits paritätiſch beſetzte Ar⸗ beitsgemeinſchaft von ſechs Männern gebildet worden, die unter der Leitung des Reichsbetriebsgemeinſchafts⸗ leiters Handel ſteht. 2* Der Reichsbauernführer hat eine zweite Anordnung für den Vertrieb von Feldhülſenfrüchten zu Saat⸗ zwecken erlaſſen. 23 Der Verbrauch von Nahrungs⸗ und Genußmitteln hat ſich in den erſten acht Monaten des lfd. Jahres, ſoweit er durch den Einzelhandel vermittelt wird, gegenüber dem Vorjahre dem Werte nach um rund 6 Prozent und der Menge nach unter Zugrundelegung der Entwicklung der Indexziffer für Ernährung um rund 4 Prozent erhöht. Berliner Börse Still und etwas nachgebend Nach den lebhafteren Börſen der letzten Tage heute wieder weitegeh Geſchäftsſtille, die einmal dadurch bedingt Mürd, daß, wie immer am Monatserſten, noch keine Limiterneuerungen vorgenommen wurden, anderer⸗ ſeits aber auch infolge des hohen katholiſchen Feier⸗ tages die Kundſchaft aus den ſüdlichen Gauen des Reiches völlig mit Aufträgen fehlt. Infolgedeſſen unterſchritten an den Aktienmärkten die meiſten Kurſe den Vortagsſchluß, wobei die Einbußen jedoch nur ſelten über ½ Prozent hinausgingen. Am Montanmarkt war die Ent⸗ wicklung nicht ganz einheitlich: während Klöckner um „, Harpener um ½ und Stahlverein um ½ Prozent nachgaben, ſetzten Hoeſch und Laurahütte um je 1/4, Rheinſtahl um ½ Prozent höher ein. Faſt völlig umſatzlos blieben Braunkohlenaktien, Li⸗ noleum⸗ und Gummi⸗ ſowie Kaliwerte. Auch am Markt der chem. Papiere erfolgten nur vereinzelt Kursfeſtſetzungen. Farben gaben um/ auf 149% nach. Von Elektrowerten waren Sie⸗ mens auf ein Angebot von rund 17000 Mk. um 2/ Prozent gedrückt. Geſfürel gaben um 7/8, Lah⸗ mever um ½ Prozent nach. Von Tarifwerten büßten Bekula 1½, RME ½ Prozent ein, während die übrigen Notierungen auf Vortagsbaſis gehalten blie⸗ ben. Um ¼ Prozent gebeſſert Aut oaktien gaben Daimler um ¼ Prozent nach. Von Maſchinenbauunternehmungen wa⸗ ren Muag erneut ½ Prozent feſter, während Oren⸗ ſtein/ Prozent ihres geſtrigen Gewinns abgaben. Sonſt ſind als auffällig verändert nur noch hervor⸗ zuheben: Deutſcher Eiſenhandel und Schultheiß mit je minus 1 Prozent, Aſchaffenburger mit plus 1¼½%. Von Verkehrswerten büßten Reichsbahnvor⸗ züge wieder /½ Prozent ein, etwa im gleichen Ausmaß waren auch Schiffahrtsaktien ſchwächer. Reichsbankanteile unverändert 174½/½. Von un⸗ notierten Papieren fielen Ufafilm mit minus 2 Prozent auf. Auch am Rentenmarkt herrſchte Geſchäftsſtille. Reichsaltbeſitz gaben zunächſt um ½ auf 112⅛ Prozent nach, waren dann aber wieder um ½ Prozent erhöht. Zinsvergütungs⸗ ſcheine gaben 5 Pfg. her. Kommunale Umſchul⸗ dungsanleihe blieben unverändert. Induſtrie⸗ obligationen waren meiſt bis ½ Prozent ge⸗ drückt. Die Sätze für Blanko⸗Tagesgeld konnten in⸗ folge der eingetretenen Entſpannung um ½ auf 3/ bis 35/ Prozent ermäßigt werden. Von Valuten errechnete ſich das Pfund mit 12,23, der Dollar mit 2,488. Die Börſe ſchloß ſtill und umſatzlos. Ufa⸗Film verloren gegen den Vortag 33/ Prozent, was angeblich mit herabgeminderten Dividenden⸗ erwartungen zuſammenhängen ſoll. eröffneten Deutſche Kabel unter Hinweis auf die ſchon früher ganregenden günſtigen Meldungen aus dieſem Indüſtriegebiet. Von Nachbörslich hörte man Reichsbahnvorzüge mit 122½ Geld. Umſätze kamen nicht zuſtande. Die per Kaſſe gehandelten Induſtriepa hatten nur vereinzelt größere Kursabweichungen zu verzeichnen. Stock& Co. gewannen 3½ Prozent, da⸗ gegen waren Eutin⸗Lübecker Eiſenbahn und Ammen⸗ dorfer Papier um je 2½, Sachtleben um 3½/ Prozent ſchwächer. Am Bankaktienmar kt büßten Han⸗ delsgeſellſchaft/ und Commerzbank ½ Prozent ein, dagegen zogen Adea um 1 Prozent an. Durchweg feſter lagen auch Hyppothekenban ken unter Führung von Rhein. Hypotheken mit plus 1 Prozent. Meininger Hypotheken ſowie Deutſche Hypotheken mit je plus/ Prozent. Steuergutſcheine zogen mit anhaltender Nachfrage, die zum Teil wieder Repartierung erforder⸗ lich machte, weiter an, 1936er um 15 Pfg., 1937er um 2½ Pfg. und 1938er um/ Prozent. Reichsſchuldbuchforderungen. Ausg. 1: 1936er 100.37—101.12, 1937er 101.25., 1938er 99— 99.87, 1939er 98.62—99.37, 1940er 98.12—99, 1941er 97.75—98.50, 1942er 97.12—97.87, 1943er 97—97.75, 1944er 97—97.75, 1945er 97—97.75, 1946er 96,87—97.75. Ausg. II: 1936er 100.37., 1939er 98.62—99.37, 1941er 97.37—98.12, 1943er 96.87—97 62, 1944er 96.87., 1945er 96.87., 1948er 96.87—97.62. Wieder⸗ aufbauanleihe: 1944/45er 67.62—68.50, 1946⸗ 48er 68.50 Br., Aproz. Umſchuld.⸗Verband 88,025— 88,775. nnein- Mainische Mittagbörse Sehr ſtill Die Börſe lag auf allen Gebieten ſehr ſtill. Zum Monatsanfang lagen die Limite nicht vor, daneben wirkte ſich der katholiſche Feiertag aus, da Aufträge aus dem Rheinland fehlten. Die Grundſtimmung war nicht unfreundlich, trotzdem bröckelten die Kurſe über⸗ wiegend etwas ab. Etwas Verſtimmung und über⸗ raſchend kamen die leichten Abſchwächungen am Ren⸗ tenmarkt, an dem die Geſchäftsſtille ſehr ausgeprägt war. Altbeſitz verloren/ Prozent, Kommunalum⸗ ſchuldung und ſpäte Reichsſchuldbuchforderungen je 1/ Prozent. Zinsvergütungsſcheine konnten ſich be⸗ haupten. Einiges Geſchäft hatten bei weiter leicht erhöhten Kurſen Certif. Dollarbonds und Gulden⸗ Obligationen. Am Aktienmarkt verſtimmte der Rück⸗ gang der Siemens⸗Aktie auf 163(166½). Auch die übrigen Elektroaktien gaben bis!?/ Prozent nach, wo⸗ bei die neuerliche Inſolvenz in der Radioinduſtrie von Einfluß geweſen ſein dürfte. Montanwerte lagen nahezu geſchäftslos, aber gut gehalten, nur Harpener gaben /½ Prozent auf 109½ Prozent nach, die Frank⸗ furter Notiz verſteht ſich noch für die alten Aktien. Im einzelnen eröffneten u. a. Cement Heidelberg weiter etwas feſter mit 118½(117½), Reichsbank mit 174½(174), Weſtd. Kaufhof mit unv. 251/. Am Auslandsrentenmarkt bröckelten Ungarn Gold auf 9,95(10), 4proz. Rumänen auf 4,85(4,90), 5proz. Gaſtſtätten⸗ Rumänen auf 5,90(6) und 4proz. Goldmexikaner von 1904 auf 7(7,20) ab. Im Freiverkehr lagen Ufa⸗ Aktien weiter ſehr ſchwach und mit 61 Brief nach 65 Brief. In der zweiten Börſenſtunde hielt die Geſchäftsſtille an. Die Kursgeſtaltung war uneinheitlich, wobei leichte Rückgänge überwogen, insbeſondere am Mon⸗ tanmarkt. Schwächer lagen ferner Deutſche Linoleum mit 140½¼(142), etwas feſter notierten Scheideanſtalt mit 216(214¼). Siemens konnten ſich um ½ Prozent auf 163½ erholen. Am Rentenmarkt bröckelten Kommunalumſchuldung noch leicht ab, ſonſt blieben die Kurſe bei ſehr kleinen Umſätzen unverändert. Der Pfandbriefmarkt lag gut behauptet. Stadtanleihen notierten teilweiſe etwas feſter, ſo 4½proz. Darmſtadt von 26 mit 903/(90), und 4½proz. Mainz von 26 und 28 mit 92¼(913/). Von Certif. Dollarbonds erhöhten ſich 6proz. Preußen auf 59¼%—60(59½). Tagesgeld unverändert 3¼%. Metalle Amtl. Preisfeſtſetzung für Kupfer, Blei u. Zink Berlin, 1. Nov. Kupfer, Tendenz ſtetig. Rovember, Dezember 44.75 nom. Brief, 44.75 Geld; Januar 36: 44.75 Brief, 44.75 Geld; Februar 36: 45.50 Geld; März 36: 46.25 Geld; April 36: 46.75 Geld. Blei, Tendenz ſtetig. November, Dezember 22.50 nom. Brief, 22.50 Geld; Januar 36: 22.50 nom. Brief, 22.50 Geld; Februar 36: 22.75 Geld; März 36: 23 Geld; April 36: 23.25 Geld. Zink, Tendenz ſtetig. November, Dezember 21 nom. Brief, 21 Geld; Ja⸗ nuar 36: 21 nom. Brief, 21 Geld; Februar 36: 21.25 Geld; März 36: 21.50 Geld; April 36: 21.75 Geld; alles in RM. für 100 Kilo. Berliner Metallnotierungen Berlin, 1. Nov. Amtl. u. Freiverk. Elektrolyt⸗ kupfer,(wirebars) prompt, ceif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 50.50; Standardkupfer, loco 44.75; Originalhüttenweichblei 22.50; Standardblei per No⸗ vember 22.50; Originalhüttenrohzink ab nordd. Sta⸗ tionen 21; Original⸗Hütten⸗Aluminium, 98—99 Proz., in Blöcken 144; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 148; Reinnickel, 98—99 Prozent 269; alles in RM. für 100 Kilo. Silber in Barren, zirka 1000 fein, per Kilo 53.75—56.75 RM. Kurspreiſe für unedle Metalle Nr. 52 Mit Wirkung vom 1. November ergeben ſich fol⸗ gende Veränderungen: Rotgußlegierungen 51,75 bis 53,75(52,25—54,25); Bronzelegierungen 76,25—79,25 (77,25—80,25); Zinn, nicht legiert 260—280(264—284); Bankazinn in Blöcken 286—296(290—300); Miſchzinn und Lötzinn 260—280(264—284) RM. je 100 Kilo Sn⸗Inhalt; 21,50—22,50(22,25—23,25) RM. je 100 Kilo Reſtinhalt. Londoner Metallbörſe London, 31. Okt.(Amtl. Schluß.) Kupfer(+ p. To.) Tendenz: gut behauptet; Standard p. Kaſſe 3415/16—351½16, do. 3 Monate 355/16—3536, do. Settl. Preis 35; Electrolyt 39/½—39¼; beſt ſelected 381/ bis 39½; Elektrowirebars 39/½. Zinn(& p. To.) Tendenz: feſt; Standard p. Kaſſe 223—224, do. 3 Mo⸗ nate 212½—213, do. Settl. Preis 223; Straits 226. Blei(& p. To.) Tendenz: ſtetig; ausld. prompt offz. Preis 1736; ausld. entf. Sicht. offz. Preis 173/e, do. inoffz. Preis 17/½—17/½,ẽ; ausld. Settl. Preis 1736. Zink(4 b. To.) Tendenz: gut behauptet; gewl. prompt offz. Preis 1636; gewl. entf. Sicht. offz. Preis 16/, do. inoffz. Preis 165/½10—1633; gewl. Settl. Preis 1635; Wolframerz c. i. f.(Sn p. Einhert) 33—34. Amtl. Berliner Mittelkurs für d. engl. Pfund 12,23½. Getreĩde Rotterdam, 1. Nov. Anfang. Weizen(in Hfl. p. 100 Kilo) per November.47½; per Jan. 36: .47½; per März 36:.30; per Mai 36:.30. Mais (in Hfl. p. Laſt 2000 Kilo) per November 52; per JFan. 36: 53/; per März 36: 54¼; per Mai 36: 55%¼ Baumwolle »Notierungen der Bremer Baumwollterminbörſe Bremen, 1. Nov. Amtlich. Loco: 1366. November 1257 Abr.; Dezember 1259 Brief, 1255 Geld, 1257 Abr.; Januar 36: 1251 Brief, 1245 Geld, 1249 Abr.; März 36: 1249 Brief, 1246 Geld, 1248 Abr.; Mai 36: 1249 Brief, 1246 Geld, 1248 Abr.; Juli 36: 1245 Br., 1246 Geld, 1247 bezahlt, 1248 Abr. Tendenz: ruhig. Märkte Obſtgroßmarkt Handſchuhsheim Kaſtanien 11—13, Birnen 12—15, Aepfel 12—20, —11, Buſchbohnen 16, Stangenbohnen 23, Tomaten —7, Kopfſalat 4, Endivienſalat 4, Spinat 5, Wir⸗ ſing 5, Sellerie 5, Lauch 5, Anfuhr gut, Nachfrage ſehr gut. ——————————————— ——————————————————————— ee 21.10. 141 een: verkehrs-Aktien 31. 10. 411. i n 31. 10. 1. 11 81•10.. funtiune klzziutinz zrrrisreg 3 ze 3. i5, m. „„„ 525 f 7— 3— 7* e 10. 1. 1[Cement Heideibere 117,50 118.—[Westeregelin 122,50 Afie 118,50 116,5% Hamdure Elektt. 128,75 128,50 ver. Dt. Nickelwerke 124,75 123,— versicher.-Aktien —— 2——„ 4027 10037 10057 94 335 Zellst Waldh Stamm 110.75 112,25 f Hpg-Amer.-Pakeifh 16,.— 16.———5 4— 2 1 W—— Aachen- München. 1135,0 1136,0 „ eutsche Er— 3 2———— 7 4 — Bank-Ak ti Hbd.-Süds sch— 28, arbener Beræbau 1 er. Harz. Portl. Ct..„233.— 233.— —*—— Deutschel-inoleum, 142,25 140,75 Saise Zan 121.— 122,50 175 17,62 Hedwisshütte 4112 + ver Stahlwerke 81,.— 60, 50——7— ef Dt. Schutzgebiet 08, 19.59 455 Eichb.-Werger Br 90,25 90,.— 58 Binnebe 5 lndustrie-Aktien Hoesch Eis o Stahl 98,62 93.50 eee— 137.—] Koloniai- Papiere Augsburs Stadt v 3—100—4 El, Licht& Kraft 131,.—— Bresdur.5 85.25[Kecumulatoren- Fhr. 0 Hohenlohe Werke— 109,25 westd Kaufhof A46. 25,37 25,12 Ot.-Ostafrika. 102.— 101,37 Heidelbe. Gola 5 1 92.62 92.75 Enzinger Union 104,.— 104,.— J Prankft kvp.. Bank— 92,25[ Illsem Bau Lenz 30,.—— hhilipp Holzmano 90,50 90,—] Westereseln Alkali 123,87 122,75 Jeu-Guinea. 158,— 160.— Hannhen Coid,: 25 92,50 92,15 Cbrabem Hgirie 149 8) 143.25 Pialz Mopoth-Pani.— 154.— M 835 d4 drahting tawm.—— otavi Min- u. Eisend 16,87 19.— 1. arhenindustrie 11* 541— u 3 zehr lunghans Mennee as 2150 f— fn 130 15730föWhe enoe doy 1— 163— zitz Flert, ts„ j67 f55(Faſbeme 1— Mhm“ Ahios Auhes, e re n Colcrehmier. 105.— ihe- ze vesrenftannen Lorspurgd Menherg 95.— 327. haller Aschersieben 130, Berliner Devisenkurse Hess.Ld. Liau R 124 193.89 3 Eritzner Kavser— 29,50 f Zas 40 1 Kneinseh 22.75 12275 J B, Motgren(BMVWO 120.— 119,87 Klöcknerwerke.. 91.87 91.50 4 94. 3—— vVꝛ*— t Reichsb vz* 2— Syieselslas—75 108.. 2 0 11762 11737 Geld bnier Geld Brief 455 Grün Bilünger— versicher.-Aktien P Bemhers„— Koksw u. Chem do Soldan!— 5 3355 94.— Hanfwerke Füssen— 2 Allianz Leten 195.— 195,— Bergmann Eiektt 92,.—— Kollmaf& lourdan 61.50— 31. Oktober 1. November Bay Hvp Wechs. G 96˙25 96.25 Harpener Berebau 110.— 109,— Bad Assecuranzees 44,.— 40,.—[Berlin. Karlsr ing 115,50— Vötiz Led, u Wachs 93.— 107.— 12,510 J 12,540 Erkf. Hvp Goldhvv 100·87 100˙75 Hochtief A6 Essen 108,.— 108,50 MannheimerVersich—— Braunk u Briketts W0 Kronorinz Metall 30.—— Aegyot.(Alex. Kalro) 1asvot. Pid] 12,520 670J 0560 Frankf. Liau. Vin 96.25 9625 Holzmann Phil 90.50 90,— Württ Transportver 36,— 36,—[Braunschweie A4.6 122,50 122,.— Lavmever& Co 133,— 132,75 Argentin.(Buenos- Aires) lPap.P 0,675] 0,67—— 4 aldstor- as 1 n 1, Pebehzeben 175 4½— f F er Feasnien(o. 45140J 0142] 140“132 rK1 U o. enußscheine 5 remer Wolle 3 eovold-Grube 0 rasilien(Rio de lan. 5 1 Mein HVvoo. 1378 funghans Gebr. 84,— 63.50 Derliner flassahurze Brown. Boveri 8— 82.— Lindes· Eismasch 125,75 125,50 Bulgarien(Sofia) 100 Lewa] 3,047 3,053 3,047.057 Mein Hvp. Liau. 97˙2⁵ Kali Chemie 127.— 127.— Festverzinsl. Werte BZuderus Eisenwerke 102.25 102,12 Mannesmannröhren 83,.25 83.— Canada(Montreal) 1kanad. Doll 2,456 2,460 25 58 2,462 pPfälz Hvr Gdyfbr 97.25 do Aschersleben 129,— 128,75 3 Conti Caoutschue 157,.——„ Mansfelder Berabav 1158,50 116,50] bänemark(Kopenhas.) 100 Kronen 54,570 54,670] 54.529 54,620 biälz Liau.. 100,62* Kleinschanzlin Beck 51.25 51.— 3 7 1—8 Conti⸗Linoleum— 135,25] Markt- 0 Kahthalle 105.75 Danzis(Danzig) 100 Guldenf 46,820 J 46,920 46,800 f 46.900 pi 9½30 94/50[ Cibeknerwere. nn i— nre 143 57.33068·050 670 687070 2 Hvy G 3 Knorr Heiſpronn— 169.— 1 Deutsch Alt-Tel.——Masch. Buckau Wo— 111.— stland(Rev.-Tal. estn Kr „ Lahmever— andbr Deutsche Erdöl.—** ülheimer Bergw ank reich(Paris rancs 5 do. 12-13.„ 95,25 33—— Aktienbet—— 5 PrLd hfdbriefe Deutsche Kabelor 117,75 120,62 Nordd Eiswerke 103,50— Criechenid.(Athem 100 Drachmen]. 2,353.2,357 2,355 2,357 —1 355.in 33·75 93.75 do Walzmühle 63. 62•75„ 42 Beuzzan*— 41.— 140,.— Ienn 80,50 19,87—+ e 133—.——.— 0 om. I- f h— 8 Stei— t*„— i isl Kronen„„„ Sudd Boder,-iav 100,20 100,25 104,50— 5% do do Kkomm.—.— neeß——3 Ebein Maln W 114,50 114,.— ltsiien(Kom 9 Manand) 100 Lire] 20,200 f 20,240 20,200 f 20.240 Großkraftv, Mm 7*—— 20. 94.75 94,70 pyckern Widmann 122.50 121,73] Kheintelden Kraft 116,.— 116,.— lapan(Tokio und Kobe) 1 Nen 0,714 0,716] 0,711 9,716 Lind Akt.-Obi. v 25 102.25 102,25 f Hark-u Bürebr Pirm 113,50 113,75 5% breuß Etrbd. Dvnamit Nobeſ 76.75 76,50 Khein Braunkohiev 216,— 215,.— junoslav.,(Belgr u Zaær) 100% bin] 5,654 5,666 5,654 5,66 e er Stahlw. 0„ 1 pfälz PreßhefeSprit—— d% komm—— Fi Schlesien 9,„— RKhein Stahlwerke 5„— Liiauen(Kowno/Kaunas) 1 it„„ 16 Farbenind v 28 122,.— 122*5 enein Hfauntone 216,50 217,.— Bank-Ak tien ſl Ffeht ung Kraf 130,25 130,25f ſh Westt Kallo,—— Norwegen(Osl0) 100 Kronen] 61,360 f 63,80 43310 61.430 Mexik amort innere 45 Kheinelektra Stamm 129,50— Adca 13,50 74,50[Enzingerlnionwerke 103,25 103, Riebeck Montan A6 100.—— Oesterreich(Wien) 100 Schillins] 40,950 49,950 48,950 49.050 do àuß v 00 9,f50 10,05 do, Vorzuesaktien 119.50 119,50 Bang für Brauind 115,50[ Farbenindustrie 16 149.37 149,37] Kütserswerke 113,12 113,.—] polen(Warschau/ Pos.) 100 Ziotv 46,820 46,920] 46,800 f 46,900 oesterr Goidrento 29,50 30,25 Phein z Donau v: 113,62 113,75 f6 üvo.- o W) Bang 33.25 64˙•50[ Feldmühle Papier 113,12 112,62 Sachsenwerk—— portugal(Lissabon) 100 Escudof 11,090 11,140 13,080 13,190 Türk Bagdad„ Fafeinstant 106,.— 105.75[Gerlüner Hvp.-Bani 132,— 134,— Feiten& Cuilleaume 104,37 104,87 Sachtleben A6— 6g3,50] Rumänien(Bukarest) 100.ei] 2,486 2,492] 2,488 2·92 Unearnst Goldrente 10,.— 9,90 fPütgerswerke.——5 Comm.- u Privatbk 35,50 85,—[Ford Motor—— Salzdetfurth Kall 179,.— 175,50 Schweden(Stockh u..) 100 Kr 65,010 63,130 62,969 f 68,980 industrle-Aktien Salzwerk Heilbronn—— öt Bank u Disconto 65,25 85,25 J Zebhard& Co.—— Schubert& Salzer 138,75 134,15 Sehwelz(Zur. Basel. Bern) 100 Er f 50,760 50,920 30,760 60.920 Accumulatoren—— Sehlinck„ 101,50 101.50 J t Golddiskonthank— 100,— Germ Porti Cement 91,15— Schuckert& Co. 105,50 118,25 Soanien(Madt u Barcel) 100 Pes 33,950 34,010[ 33,930 f 23.990 Geb'r.„ heenend— 11775 fot Uebersee Bank 80,50 30.— Jerresheim Glas 65,50— Schulth Patzenhote- 103,75 103,37 Tschechoslowahel(ras) 100 Kr 10,270 f 10,290 10,265 10,285 Aschaffbg Zeilstoſt 16,50 12,.— JSchwartz Storchen—— Hresdner Bank 85.50 35,.25 Ses f Ei Unterneb 123,— 122,37] Siemens& Halske 165,75 163,37 Türkei stanbul) itürk. Piundſ g 1,978.98?.977.981 Bavr Motor Werke 120,50 120.—[ Seiind wolff Afhm 74.— 74,.—[ Meininger flvo Bi 93.25 94,— Joldschmicdt Tn. 105,50 105,75 Stoehr Knammsarn 9,25 99,.— Unsarn(Budapest) 1pengöl———— Berl. Licht u. Kraft 141,50 111,37 J Siemens-Halske, 163,50 Keichsbank... 173,87 174.— J Critzner., Maschinen 29,37 29,75] Stolberzer Zinkhütte 75,—„15,.—] Uruguav(Montevideo) 1 Gd.-Pes 1,114] 1,116] 31121 1131 Brauerel Kleinlein. 46,— 66,.— 1 Sinner- Grünwinkel 95,.—— U Rhein. Hiypoth.-Bank 182,— 132,.— J Gruschwitz. Textil- 113,50 113,.— 1 Südd. Zucker.... 210.— 210,.—1.St. v. Amerika(Newy.) 1 Dollar.466 1 2,490] 2,486 2,490 Gerhard Geſemann nen geb. 4,80? Müller, Münche JIn dieſem Tage der 1914 als Lehre Krieg überraſcht w zurückkehren konnt⸗ ner Flucht mit der gangbaren Gebirge zum Adriatiſchen 2 gelangt und den Dieſer Rückzug 1 (hwächten ſerbiſch ällen Seiten umzin erwehrt, wird nach deutſchen Truppen deſſen Schickſal un: einer der ſerbiſche Leid und Mühſal: ſich nehmen; und d drohenden Unterga fühlenden Verſtand zweiflung angeſicht den Landes und f Schickſal des Krie kameraden ſind B Studenten, Frauer er in Ställen, Se weilen wird er al edlen ſerbiſchen 8 danern. Je weiter nung getrieben in deutlicher gewahrt ſeiner beſchwerlich oft mißverſtanden⸗ Größe erſchließt.( dieſes umkämpfter vollen Geſchichte Die billigen und guten lrauringe nur von L K i Amerrirhartn —0 Glüchl Jawohl durc esnDiei f gitte genau au ———— ffagag Textilw gut und! esDuge. in der Ne Mitte Ecke G an dehön Lst el 3 ELEIMS 9 2. 6 Dippe Gb Lleferant aàlle erun ei* mber 1935 mexikaner von zr lagen Ufa⸗ 1 Brief nach Geſchäftsſtille eitlich, wobei ſere am Mon⸗ ſche Linoleum Scheideanſtalt im ½ Prozent alumſchuldung ei ſehr kleinen markt lag gut ilweiſe etwas nit 90¼(90), it 92½(913½¼). proz. Preußen ändert 3½%. Blei u. Zink endenz ſtetig. „ 44.75 Geld; Februar 356: pril 36: 46.75 ber, Dezember 6: 22.50 nom. eld; März 36: Tendenz ſtetig. 21 Geld; Ja⸗ ruar 36: 21.25 : 21.75 Geld; jen rk. Elektrolyt⸗ hurg, Bremen r, loco 44.75; dblei per No⸗ b nordd. Sta⸗ 98—99 Proz., + *¹ — Bücher, die woir beſprechen Gerhard Geſemann:„Die Flucht“. Roman. In Lei⸗ nen geb. 4,80 RM. Verlag Albert Langen/ Georg Müller, München, 1935. In dieſem Tagebuch⸗Roman erzählt ein Deutſcher, der 1914 als Lehrer am Gymnaſium in Belgrad vom Krieg überraſcht wurde und nicht mehr in die Heimat zurückkehren konnte, die abenteuerliche Geſchichte ſei⸗ ner Flucht mit dem ſerbiſchen Heer über die faſt un⸗ gangbaren Gebirge Montenegros und Albaniens hinab zum Adriatiſchen Meer, wo er ſchließlich in Sicherheit gelangt und den Weg zur erhofften Rettung findet. Dieſer Rückzug des durch Hunger und Seuchen ge⸗ Ihwächten ſerbiſchen Heeres, das ſich, nahezu von allen Seiten umzingelt, nur mühſam ſeiner Verfolger erwehrt, wird nach der Eroberung Belgrads durch die deutſchen Truppen zur Flucht eines ganzen Volkes, deſſen Schickſal unrettbar beſiegelt zu ſein ſcheint. Als einer der ſerbiſchen Gefangenen muß dieſer Deutſche Leid und Mühſal und alles Elend der Flüchtlinge auf ſich nehmen; und dennoch bewahrt er ſich inmitten des drohenden Untergangs ſein wiſſendes Herz und ſeinen fühlenden Verſtand und überwindet alle tödliche Ver⸗ zweiflung angeſichts der ſeltſamen Schönheit des frem⸗ den Landes und ſeiner Menſchen, mit denen ihn das Schickſal des Krieges zuſammenführt. Seine Flucht⸗ kameraden ſind Bauern und Hirten, Profeſſoren und Studenten, Frauen und Kinder. Mit ihnen kampiert er in Ställen, Scheunen und auf freiem Felde, zu⸗ weilen wird er aber auch gaſtlich aufgenommen von edlen ſerbiſchen Familien und froͤmmen Mohamme⸗ danern. Je weiter man ſich von zunehmender Span⸗ nung getrieben in dieſes Tagebuch hineinlieſt, um ſo deutlicher gewahrt man, daß ſich dieſem Manne auf ſeiner beſchwerlichen Flucht das wahre Weſen jenes oft mißverſtandenen Volkes erſt in ſeiner ganzen Größe erſchließt. Er geht in den Städten und Dörfern dieſes umkämpften Landes ſeiner uralten, wechſel⸗ vollen Geſchichte nach, erfährt von den noch immer herrſchenden patriarchaliſchen Sitten und Bräuchen und lernt die Sagen und Heldenlieder eines tapferen, ehrliebenden Volkes kennen, deſſen ſtolzer Freiheits⸗ wille Achtung verdient und Bewunderung. All das wird, nicht ohne grimmigen Humor, in jener natürlich beweglichen Sorache erzählt, die ein Zeichen höchſter Bildung und ſtärkſten Könnens iſt. Aus Aufzeichnungen des vergänglichen Augenblicks iſt ein Buch geworden, das uns mit bildhafter Kraft in fernes Land und Volk, in fremde Schickſale und in vergangene Zeiten verſetzt, und das nicht zuletzt für die deutſchen Teilnehmer am ſerbiſchen Feldzug von höchſtem Reiz und Wert iſt, weil es ihnen tiefen Ein⸗ blick gewährt in die bisher noch viel zu wenig be⸗ kannten Vorgänge auf der anderen Seite. „Die große Mutter vom Main“, von A. Arthur Kühnert. Verlag Paul Liſt, Leipzig. Der junge Dichter ſchenkt uns allen im tiefſten Sinne des Wortes mit ſeinem neuen Roman die liebliche fränkiſche Landſchaft um den Main, ſo daß wir noch mitten im Leſen Sehnſucht verſpüren nach den glücklichen Sommernächten und den goldenen Herbſttagen an den Rebhängen der Mainufer, daß mit unbeſchreiblicher Wärme in uns Weite und Wiſſen um das geſegnete deutſche Weinland in Franken wach wird.„Die große Mutter vom Main“, ein Mädchen, eine Frau, die von Weinbauern und Main⸗ ſchiffern faſt als Heilige verehrt wird, obgleich ſie in herrlicher Geſundheit mit beiden auf dieſer Erde ſtieht, iſt wohl Mittelpunkt der Erzählung. Um ſie kreiſt alles Geſchehen, alle Wirrnis, Schmerz und Heiterkeit. Aber Anna Kiliane Volk geht lediglich ein in ihre geliebte Landſchaft, ſie vermählt ſich mit Fluß und Hügel und entſchwindet nach einem erfüll⸗ „ten reichen Leben wie eine Geſtalt der Sage, hier und dort noch einmal auftauchend im Umſchwung der Jahre, beim Duft der Sommerwieſen und beim Brechen der Eisſchollen auf dem Fluß: Sie wird zur Patronin von Franken, zum Sinnbild des frucht⸗ baren Stromes ſelbſt. Frievrich Klingler:„Darſſt du töten?“ J. G. Gota'ſche Buchhandlung Nachf., Stuttgart. Preis.80 RM, 255 Seiten. Ein berühmter Irrenarzt, voll Liebe zu den Kran⸗ ken und den Geſunden, kämpft leidenſchaftlich dafür, unheilbare Geiſteskranke von ihrer Qual zu erlöſen und den Angehörigen, den Pflegern, dem Volk unge⸗ heuere ſinnloſe Opfer zu erſparen. Und er handelt auch nach ſeiner Ueberzeugung. Seine Aſſiſtentin, die ihn liebt, entdeckt ſein Geheimnis und gerät in bittere Gewiſſenspein, entſcheidet ſich jedoch zugunſten ihres Meiſters. Dieſer wird aber doch verraten, vor Gericht geſtellt, und ſtirbt für ſein Werk.— Das Buch be⸗ deutet eine Beſonderheit. Es behandelt im Rahmen eines ſpannenden Romans, der die Hölle des Irren⸗ hauſes ergreifend ſchildert und Szenen von ſtärkſter Wirkung bietet, ein gewaltiges kämpferiſches Problem. Alle dieſem zu Grunde liegenden Tatſachen ſind mit umfaſſender Sachkenntnis in die Handlung hineinver⸗ woben, und auch dem Gegner wird der Verfaſſer gerecht. So iſt das Werk die Tragödie einer Idee: es verbindet mit einem unvergänglichen Wahrheits⸗ gehalt einen erzieheriſchen Wert. Es will aufrütteln, den Charakter bilden, das Volk zu antiker Härte erziehen. Das Buch iſt eine Tat, ein Weckruf an das Gewiſſen des heutigen Menſchen. Es ſteht im Brenn⸗ punkt der Kämpfe um die Frage der Steriliſation, und wird alle erſchüttern, die an dieſen teilnehmen. „Wolfgang Graeſer“ von Hans Zurlinden. Mit zwei Bildbeigaben. H. C. Beck'ſche Verlagsbuchhandlung München. Dem Fachmuſiker iſt Wolfgang Graeſer, der geniale Jüngling als Wiederentdecker eines der höchſtragenden Denkmäler abendländiſchen Geiſtes bekannt. Er war es, der, kaum dem Knabenalter entwachſen, mit intui⸗ tivem Blick Fohann Sebaſtian Bachs„Kunſt der Fuge“ an das Licht der Gegenwart hob; er war es, der den Kern dieſes Werkes in ſolcher Klarheit er⸗ blickte, daß ſeine Zuſammenſtellung der Teile bisher das Vorrecht unumſchärnkter Autorität genießt. Nam⸗ hafteſte Dirigenten haben ſeither die„Kunſt der Fuge“ in vielen Städten aufgeführt und haben ſo das Ver⸗ mächtnis Wolfgang Graeſers gehütet. Hans Zurlinden iſt mit Wolfgang befreundet geweſen. Aus dieſer Perſpektive heraus geſtaltet er ein ergreifendes Bild des Jungen, das bis zur Darſtellung ſeines tragi⸗ ſchen Selbſtmordes im Alter von 20 Jahren alles Weſentliche in gedrängtem Abriß darbietet. Nament⸗ lich intereſſtert auch eine längere Einführung zu Graeſers philoſophiſchem Werk„Körperſinn“. H. E. „Deutſche Mutter in Sibirien“ von Erna Leibfried⸗ v. Kügelgen. Leipzig 1935. Koehler& Amelang, Verlag. 230 Seiten.. 80. 17 Abbildungen. Ganz⸗ leinen.80 RM. „Auch in Sibirien leben Menſchen“, tröſtete der Polizeiwachtmeiſter in Petersburg die Verfaſſerin, als er ihr die Weiſung brachte, ſich im Januar 1915, im ſtrengſten Winter, innerhalb dreier Tage mit ihren drei Mädels zwiſchen 4 Jahren und 6 Monaten nach Orenburg in Sibirien zu begeben. Ein Schickſal von vielen im großen Weltkrieg, wert, beſchrieben und geleſen zu werden, weil ſich die Darſtellung von jeder Ueberſteigerung, von jeder Wehleidigkeit fernhält. Mehr als 4 Jahre lebt die Verfaſſerin mit Mann und Kindern in den Hütten der Baſchkiren, ſtrahlt in die⸗ ſem kärglichen Leben auf ihre Umgebung Sonnen⸗ ſchein aus und verzweifelt auch nicht, als ſie zu guter Letzt, hineingeriſſen in den Strudel zwiſchen„Weiß und Rot“, mit ihrer Familie faſt verkommt. Sie bleibt deutſche Frau, deutſche Mutter, Vorbild und Halt für viele, dabei wird ſie ſich deſſen— und das iſt das Schönſte an dieſem Buche— ſelbſt kaum bewußt. Elektromonteur Karl Kälble e. S. Karl Fritz Günter Getraute Oktober 1935 Drahtbarren alles in RM. Schreiner Konvad Wiederhold e. T. Chriſtg Marta Eiſendreher Rudolf Köhler e. S. Günter Rudolf d i e AIfes Die billigen 1000 fein, per mütetnten Sberingeni Schlofſer Karl Val. Bohnenberger e. S. Hans Adolf 2 3 genieur Dr. ing. Gerhard Heiber u. Ruth Götz oſſer Karl Val. Bohnenberger e. S. frauringe Former Wilhelm Haas u. Maria Eberle Arbeiier Karl Kuppinger e. S. Günter —— Kraftwagenführer Paul Zenger u. Paula Lorenz Vorarbeiter Alſons Grimm e. S. Reiner Joſef Alois e Nr. 52 Arbeiter Albert Beck u. Mathilde Müller Kfm. Alb. Wilh. Wißner e. T. Ingeborg Hilda Amalia Spengler Karl Schüßler u. Hilda Kühnelt Zimmermann' u. Emilie Karcher geb. ackfi Bantbeamter Val. Kunkelmann u. Roſa Hamburger Modellſchrein. Paul Weber u. 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Verlagsdirektor: Kurt S ch önn witz, Mannheim Druck und Verlag: Hakenkreuzbanner⸗Verlag u. bch. Sprechſtunden der Verlagsdirektion: 10.3 00 Mor 75 Samstag und Sonntag). Fernſprech⸗ Rr. für Verlag und Schriftleitung: Sammel⸗Nr. 354 21. Fur den Anzeigenteit verantw.: Arnold Schmid, Mhm zireit iſt Preisliſte Nr. 5 für Geſamtauflage leinſchl. bngzeinheimer⸗ und Schwetzinger⸗Ausgabe) aültig. Durchſchnittsauflage September 1935: 3g. A Mannheim und Ausg. B Mannheim. 3 —— 4 Schwetzingen und Ausg. B Schwetzingen Ausg. 4 Weinheim und Ausg. B Weinheim— Geſamt⸗DA. Sevtember 1935: 41 3¹4 3 0, sonntag-Abend, 3. November 1955 von 19.50 bis 24.50 Uhr Klein Tonz-Orfchesterf Zudi Eintritt: 50 pfennig 39815K 223 3 W W Robert u. Juliane Hollerbach Z2. Zt. Kreiskrankenhaus Tuttlingen geb. 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Danksasuns Allen Verwandten, Freunden und Bekannten, die meinem lieben Gatten, unseren guten Vater(1102 Heinridi Scmcmann das letzte Geleit gaben, sowie für die vielen Kranz- und Blumen- spenden sagen wir unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Zahn für seine trostreichen Worte, der Ortsgruppe Oststadt der NSDAP, besonders den Kame- raden der Zelle 5, der NS-Frauenschaft, dem Keichstreubund, der Fachschaft Reichsbahn, vor allem den Berufskameraden vom Haupt- bahnhof und den Hausbewohnern. Mannheim, den 1. November 1935. krau Beria Schucmann u. Hinder sagen wir allen herzlichen Dank. Schäfer. Mannheim-Käfertal, für seine trostreichen Worte. Ebenso für die reiche Fülle von Blumen und Kränzen, sowie allen denen, die unserer Entschlafenen in so großer Zahl die letzte Ehre er- wiesen haben. Danksasgung Für die vielen Beweise inniger Teilnahme bei dem Heimgang unserer ieben Entschlafenen. Frau Emma Güniher. nruaener Besonderen Dank Herrn Pfarrer (1050˙0 Mum.-Käfertal,(Weinheimer Str.), den 1. November 1935. Im Namen der Trauernden: Wäülnelm Güntiher S ag und e kreuzbanner⸗ 7mal 14. R ie Po —— beſte iſfensgebiei Jrüh-Aus De Wir haben betont, daß 1 litiſchen zu einer a Grund dieſe Macht hat, Selbſtverſtär Regierung„ ſches Syſtem ren. „Wenn wir größten Ska Jahren in zu verzeichn ein lehrreich noch immer ſes Syſtem der politiſche Am kommen Schwurgerie werden. 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