vember 1935: r. 62 Nr. 2 Alice Derarli rm um nichts“ el Aufzügen von aergel. zember 1935: Miete C Nr. 6 eller erich Nuß. de 21.45 Uhr. Dnen -Treuhänder ernruf 285 84 *00— ‚% + und uig 9759 K e, Kanten, itzen, Biesen-, irbeiten, Stofſ.- r, Stofi-Dekatur Laden 5 J rei. 232 10 AAA ger du And 16997K lofl e. is ch— düneim ichsplatz 19 Berlag und Schriftleitung: R 3, 14½15. Fernſprech⸗Sammel⸗Nr. 354 21. Das„Haken⸗ 2mal(.20 RM u. 50 Pfa. Trägerlohn), Ausgabe B erſcheint Trägerlohn), Einzelpreis 10 Pfg. Beſtellungen nehmen die Träger eitung am Erſcheinen 8— Entſchädigung. d iſſensgebieten. Für unverlangt eingeſandte Beiträge wird keine Verantwortung übernommen. kreuzbanner“ Ausgabe 4 erſcheint 7mal(.70 RM u. 30 Pfg owie die Poſtämter entgegen. 55 die indert, beſteht kein Anſpruch au Abend⸗Ausgabe A — apd. Asmara, 5. November. Der italieniſche Vormarſch iſt durch im Laufe des Montagnachmittags einſetzende ſchwere Wolkenbrüche zum Stehen gekommen. Die Straßen ſind teilweiſe unpaſſierbar geworden und die Verſorgung der Truppen bereitet augen⸗ ſcheinlich einige Schwierigkeiten. Hinzu kommt, daß auch die Bergpfade teilweiſe durch herab⸗ ſtürzende Schlammlawinen unbrauchbar ge⸗ worden ſind. Wie die Vorpoſten berichten, iſt das Gebiet vor Makalle in einen rieſigen Schlammſee verwandelt. Unter dieſen Umſtän⸗ den iſt kaum damit zu rechnen, daß Makalle vor Ende dieſer Woche beſetzt werden kann. Ehe die rückwärtigen Verbindungen nicht wieder⸗ hergeſtellt ſind, dürfte die italieniſche Heeres⸗ leitung, die vor allem immer auf Sicherheit be⸗ dacht iſt, kaum Befehl zum weiteren Vormarſch erteilen. Dagegen gilt es als möglich, daß im Laufe des Dienstags Eingeborenen⸗Patrouillen aus Agula Makalle erreichen. Auch im Süden haben für dieſe Jahreszeit ungewöhnlich ſchwere Regenfälle den Fortgang der Operationen erſchwert. Vorſichtige Operationen in Mmakalle apd. Rom, 5. November. Der Oberkommandierende der italieniſchen Truppen, General de Bono, verfolgt mit ſei⸗ nem Generalſtab von Adagamus aus den neuen Vormarſch.— Vor der Einnahme von Malalle, die ſich infolge der heftigen Wolkenbrüche noch bis Ende der Woche hinziehen dürfte, werden ſich die einzelnen im Vormarſch begriffenen italieniſchen Abteilungen in Agula, 25 Kilo⸗ meter nordöſtlich von Makalle, vereinigen. Die 1. AApFEIATf NöRN — höhere Gewalt) ver⸗ erſcheinende Beilagen auf allen 5. Jahrgong Staliener treffen für die Einnahme von Makalle alle Vorſichtsmaßnahmen, da man an⸗ nimmt, daß die Abeſſinier die die Stadt um⸗ gebenden Hügel zu ſtarken Verteidigungsſtel⸗ lungen ausgebaut haben und von hier aus ſtarken Widerſtand leiſten werden. MNANXNHEIM Aaliens Vormarſch durch Wolkenbrüche gehemmt Unklarheit über die abeſſiniſchen pläne 77 2 55 im Textteil 45 Pfg. Mannheim, R3, 14/15. Nummer 511 Von dem weſtlichen Flügel berichten die Son⸗ derkorreſpondenten, daß ſich dort in unmittel⸗ barer Nähe der Sudan⸗Grenze eine rege Tätig⸗ keit der Abeſſinier bemerkbar mache. Italieniſche Flieger hätten umfaſſende abeſſiniſche Truppen⸗ bewegungen feſtgeſtellt. peſſimismus im fjauptquartier Wieitere jreiwillige Unterverfungen der Abessinier? Asmara, 5. November. Die hieſigen politiſchen und militäriſchen Kreiſe ſtehen ſtark unter dem Eindruck der hier eingetroffenen Meldungen, wonach Laval und Hoare angeblich die Abſicht haben ſollen, in Rom unmittelbar mit Muſſolini zu verhan⸗ deln. Sollten dieſe Beſprechungen nicht zu einer baldigen Löſung führen, ſo würden, wie man hier erklürt, die Folgen unabſehbar ſein. Von maßgebender militäriſcher Seite wird nament⸗ lich auf die Gefahren aufmerkſam gemacht, die die Anwendung der Sühnemaßnahmen auf die Waffenverſorgung der italieniſchen Truppen haben könnten, dies vor allem angeſichts der Tatſache, daß die abeſſiniſchen Truppen reich⸗ lich mit Waffen und Munition ausgerüſtet wer⸗ den würden. Waffen⸗ und Munitionsmangel würden, ſo befürchtet man in italieniſchen Militärkreiſen, die militäriſchen Maßnahmen, die einen völlig neuartigen Charakter trügen, erheblich erſchwe⸗ ren. Eine weitere große Schwierigteit ſei für die italieniſche Heeresleitung ferner, daß weder die Abſicht noch die Stärke des abeſſiniſchen Heeres genau feſtzuſtellen ſeien, während die italieniſchen Pläne den Abeſſiniern ſehr gut bekannt ſeien. Inzwiſchen ſind hier wieder zahlreiche Ge⸗ Der Führer beim Richtfeſt für die Parteivauten am Königsplatz Reichsſchatzmeiſter Schwarz bei ſeiner Anſprache auf dem Balkon des Führerhauſes. Weiter rechts im Bilde ſind die beiden neu errichteten Ehrentempel und dahinter das Verwaltungsgebäude Presse-Bild-Zentrale der NSDaAp zu erkennen, HB-Bildstock rüchte verbreitet, die von weiteren angeblichen Unterwerfungen von abeſſiniſchen Stammes⸗ häuptlingen zu berichten wiſſen. So ſoll der Sultan von Auſſa im ſüdlichen Danakil⸗Gebiet ſeine Unterwerfung erklärt haben und angeblich mit 20000 Mann zu den Italienernüber⸗ zugehen beabſichtigen. Einige tauſend Mann ſeines Gefolges ſollen bereits Anſchluß an die Kamelreiterkarawane des Oberſten Loren⸗ zini ſuchen. Auch weitere Gruppen von An⸗ hängern des Ras Gugſa rücken, wie behauptet wird, mit weißen Fahnen von Makalle aus nordwärts, um ſich den italieniſchen Behörden zu ſtellen. Schließlich iſt ſogar das Gerücht ver⸗ breitet, daß der Herrſcher der ſüdlich des Tana⸗ ſees gelegenen Landſchaft Godjam Ras Imru und ſein Sohn ſich anſchickten, mit Italien in Verhandlungen zu treten. Dieſe Nachricht iſt je⸗ doch zunächſt mit allergrößtem Vorbehalt aufzu⸗ nehmen. Malieniſcher Proteſt in fairo London, 5. November. Die„Times“ berichtet aus Kairo, es ver⸗ laute, daß der italieniſche Geſandte Ghi gi bei einer Unterredung mit dem Miniſterpräſidenten Neſſim Paſcha nachdrücklichſt Proteſt gegen den Beſchluß der ägyptiſchen Regierung erhoben habe, Sühnemaßnahmen gegen Italien grund⸗ ſätzlich zu unterſtützen. Der Geſandte ſoll auf die früher ſtets guten Beziehungen zwiſchen Aegypten und Italien hingewieſen haben. Fer⸗ ner habe er an die Unterſtützung Aegyptens durch Italien in der Frage der ägyptiſchen öffentlichen Schuld erinnert. Zum Schluß habe der Geſandte angedeutet, daß Italien ſich in Zukunft an das jetzige Verhalten Aegyp⸗ tens erinnern werde.— Ferner meldet die „Times“, der italieniſche Generalkonſul in Alexandrien habe am Sonntag auf einer Ver⸗ ſammlung von Italienern erklärt, es ſei ihre Pflicht, einen nachdrücklichen Boykott gegen eng⸗ liſche Waren durchzuführen. Wie berichtet werde, ſollen bereits Zeichen für einen ſolchen Boykott ſichtbar ſein. flbreiſe engliſcher Familien aus Malien London, 5. November. Reuter meldet aus Rom, daß ſich eine Anzahl engliſcher Familien aus Furcht vor einem Boy⸗ kott und vor Lebensmittelmangel infolge der Sühnemaßnahmen veranlaßt geſehen habe, Ita⸗ lien zu verlaſſen. Andere, die ihre Sommer⸗ ferien außerhalb von Italien verbracht hätten, hätten ihre Rückkehr dorthin aufgeſchoben, um eine Beſſerung der Ausſichten abzuwarten. Der Engliſch⸗amerikaniſche Verein in Rom habe in⸗ folge Mangels an Mitgliedern ſeine Tätigkeit eingeſtellt. + Anzeigen; Geſamtauflage: Die 12geſpalt. Milimeterzeile 70 Schwetzinger und Weinheimer Ausgabe: B 4 Die ageſpalt. Millimeterzeile im Textteil 18 Pfg. Bei Wiederholung Schluß der Anzeigen⸗Annahme: Frühausgabe 18 Uhr, Abendausgas Fernſprech⸗Sammel⸗Nr. 354 21. 4 Ausſchließl. Gerichtsſtand: Mannheim. Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 4 Verlagsort Mann eim. 4 20 .% * 454 25 Millimeterzeile Ameterzeile 4 Pfg. aufliegendem Tarif. Anzeigen⸗Annahme: Nüllungsort Mannheim. Zahlungs⸗ un Dienstag, 5. November 1935 Weltbild(M) Neueſte Aufnahme von der abeſſiniſchen Nordfront Italieniſche Soldaten hiſſen vor ihrem weiteren Vor⸗ marſch in der heiligen Stadt Axum Italiens Flagge. Kampf um die Adria? Ma.⸗Budapeſt, Anfang November 1935. So wie die italieniſche Außenpolitik im Gro⸗ ßen während der letzten Jahre immer wieder neue Wandlungen und überraſchende Schwen⸗ kungen zeigte, ſo iſt auch im einzelnen die ita⸗ lieniſche Politik Albanien gegenüber durchaus nicht gradlinig ausgerichtet, ſondern ſie iſt und war vielmehr immer mehr oder weniger das Ergebnis der jeweiligen europäiſchen Macht⸗ konſtellation. Jahre hindurch gab es in Rom nur eine Parole: gegen Frankreich! Und dann wieder, in den letzten Jahren, als durch die römiſchen Vereinbarungen vom 7. Januar die Verſöhnung zwiſchen Frankreich und Ita⸗ lien Wirklichkeit geworden zu ſein ſchien, be⸗ mühte man ſich in Rom, mit der Kleinen Entente in ein beſſeres Verhältnis zu kom⸗ men. Immer wieder verfolgte die italieniſche Außenpolitik— ſo auch beſonders in ihrer Ein⸗ ſtellung zu Deutſchland, dann aber auch in den Fragen der Mittelmeerpolitik—Augenblicksziele, ohne daß eine wirklich grundlegende Richtlinie jemals zu erkennen geweſen wäre. Mit anderen Worten: die italieniſche Außenpolitik ſuchte Er⸗ folge. Teilerfolge, wo ſie ſich eben irgendwie und irgendwo boten. Aus dieſer Tatſache ergibt ſich auch der Wan⸗ del in der italieniſchen Albanien⸗Politik. Ein Wandel, der vielleicht am beſten auf die knappe Formel gebracht werden kann: Italiens Alba⸗ nienpolitik war anfangs offenſiv, ſeit der Zu⸗ ſpitzung des Abeſſinienkonfliktes aber hat ſie einen rein defenſiven Charakter er⸗ halten. Als Muſſolini im Jahre 1926 einen Freund⸗ ſchaftsvertrag mit Albanien ſchloß, geſchah dies mit einer deutlichen Spitze gegen die franzöſi⸗ ſchen Vaſallenſtaaten im Südoſten, gegen die Kleine Entente. Damals zielte die italieniſche Politik daraufhin, ein ganzes Bündnisſyſtem in Südoſteuropa zu errichten, das ein Gegenge⸗ wicht gegen das franzöſiſche Paktſyſtem im ſelben Raum bilden ſollte. In dieſer Zeit ſtand für Italien in erſter Linie noch immer das Adriaproblem im Vordergrunde des Intereſſes. Zu dieſer Zeit gab es noch keine großzügige Kolonialpolitik. Muſſolini ſuchte vielmehr die italieniſche Miſſion in der endgültigen Italia⸗ niſierung des beſcheideneren„mare nostro“, der Adria. Zu dieſem Zweck mußte ein ſtarker Druck auf Südſlawien ausgeübt werden, womit man ja gleichzeitig auch Frankreich traf. So kam die Heirat der italieniſchen Königstochter mit dem bulgariſchen König zuſtande, deshalb wurde die ungariſch⸗italieniſche Freund⸗ ſchaft ausgebaut und deshalb bemühte ſich Italien, in Albanien feſten Fuß zu faſſen. Ge⸗ lang vor allem dieſes letzte Bem'ven, dann war Südflawien von drel Seiten eingekreiſt, dann war vor allem die ſüd⸗ flawiſche Adriaküſte bedeutend entwertet, denn nun konnte Italien ja jederzeit der ſüdſlawi⸗ ſchen Flotte die Ausfahrt aus der Adria durch die Straße von Otranto ſperren. Dann ſaßen fal ſüdſlawiſchen Kriegsſchiffe in der Mauſe⸗ falle. „Raſch und entſchieden begann damals Ita⸗ lien ſeine Poſition in Albanien auszubauen. Die kleine albaniſche Armee wurde von italieni⸗ ſchen Offizieren ausgebildet und der Hafen von Durazzo ausgebaut. Autoſtraßen wurden ange⸗ legt, die deutlich den ſtrategiſchen Hintergrund zeigten, daß ſie gebaut wurden, um einmal im Ernſtfalle italieniſche Truppen beſſer und leich⸗ ter an die ſüdſlawiſche Grenze werfen zu kön⸗ nen, um ſo einen raſchen Vorſtoß nach Süd⸗ ſerbien oder nach Skoplje durchzuführen, wo⸗ durch dann auch der letzte Zugang Südflawiens zum Meere, zum ſüdflawiſchen Freihafen in Saloniki abgeſchnitten geweſen wäre. Gleich⸗ zeitig war Italien aber bemüht, auch wirtſchaft⸗ lich und finanziell Albanien ganz an ſich zu ketten, einmal durch die Gewährung von lang⸗ friſtigen Anleihen, dann aber auch durch die Intenſivierung des albaniſch⸗italieniſchen Han⸗ delsverkehrs. Gerade dieſes letztere Mittel er⸗ weiſt ſich heute als eine nicht zu unterſchätzende Bindung. Mehr als die Hälfte der albaniſchen Ausfuhr geht nach Italien, während anderer⸗ ſeits Italien der weitaus größte Lieferant für Albanien iſt. Dieſe handelspolitiſche Bindung macht es heute Albanien geradezu unmöglich, ſein Verhältnis zu Italien auch nur zu lockern, wie es ſich jetzt auch in Genf zeigte, wo ſich Albanien weigerte, die wirtſchaftlichen Sanktio⸗ nen gegen Italien mit durchzuführen. Jahre hindurch konnte bis zum heutigen Tage Alba⸗ nien als ein italieniſches Glacis für eine be⸗ waffnete Auseinanderſetzung mit Südſlawien gelten. Dann kam der Richtungswechſel in der itali⸗ eniſchen Außenpolitik. Nun war Frankreich Trumpf und gleichzeitig verſuchte man von Rom aus, den ſüdſlawiſchen Nachbarn freund⸗ licher zu ſtimmen. Beſonders nach dem Mar⸗ ſeiller Königsmord war Italien geneigt, ſeine Abria⸗Aſpirationen zurückzuſtellen und alles zu vermeiden, was in Belgrad als eine Bedro⸗ hung und Gefährdung berechtigter ſüdſlawiſcher Intereſſen in Dalmatien hätte angeſehen wer⸗ den können. Es kam eine kurze Zeit eines plötzlichen Desintereſſements Italiens in Al⸗ banien,— bis jetzt das italieniſche Intereſſe an dieſem kleinen Balkanſtaat wieder ſtark und lebendig wurde. In dem Augenblick nämlich, als der Abeſſinien⸗Konflikt zum offenen Kriege wurde, mußte Albanien eine ganz andere Be⸗ deutung für Italien erhalten. Albanien brauchte jetzt nicht mehr Aufmarſchgebiet gegen eine andere Macht zu ſein, ſondern jetzt wurde der italieniſche Einfluß in Albanien wichtig im Hinblick auf die Möglichkeit eines kriegeriſchen Konflittes im Mittelmeer. Italien braucht einen Stützpunkt jenſeits der Straße von Otranto, um im Ernſtfalle nicht nur die Aus⸗ fahrt ſüdſlawiſcher Schiffe aus der Adria, ſon⸗ dern vielmehr die Einfahrt, fremder, in erſter Linie natürlich engliſcher Schiffe in die Adria verhindern zu können. So erklärt ſich die Tatſache, daß ſeit einiger Zeit Italien wieder eine erhöhte Tätig⸗ keit in Albanien entfaltet und alles daran ſetzt, um vor allem den Hafen von Valona zu befeſtigen und zu einer brauchbaren U⸗Boot⸗ Baſis auszubauen. Durch eine Sperrung der Straße von Otranto für engliſche Kriegsſchiffe würde natürlich die geſamte italieniſche Adria⸗ küſte vor einem Angriff ſicher ſein und Italien englands ning ums mittelmeer Die Bedeutung der Nionardiie in Griechenland (Drahtbericht unſeres Korreſpondenten.) Paris, 5. November. Die Volksabſtimmung in Griechenland über die Wiederherſtellung der Monarchie iſt in Frankreich nicht zuletzt darum mit groſſer Auf⸗ merkſamkeit verfolgt worden, weil man darin eine Epiſode im Kampf Englands um die Er⸗ haltung ſeiner Vorherrſchaft im öſtlichen Mittel⸗ meer erblicken zu können glaubt. Das„Petit Journa!“ ſchreibt heute, die bevorſtehende Rückkehr des Königs Georg II. ſei nicht nur ein ausſchließlich Griechenland angehendes Ereignis, ſondern berühre die ge⸗ ſamte Mittelmeerpolitik, die gegen⸗ wärtig durch die italieniſch⸗engliſche Spannung in den Vordergrund gerückt worden ſei. Die Wiederherſtellung der Monarchie in Griechen⸗ land bilde für Großbritannien einen zuſätzlichen Trumpf ſowohl durch den Einfluß, den es auf den König ausübe, als auch durch die ſtrate⸗ giſche Bedeutung der griechiſchen Flottenſtütz⸗ punkte. Das Blatt ſtreift dann die in letzter Zeit aufgetauchten Meldungen über angeb⸗ liche Verhandlungen zwiſchen Eng⸗ land und Spanien über die Benutzung ſpaniſcher Kriegshäfen durch die engliſche Mit⸗ telmeerflotte. Dieſe Meldungen würden zwar in Madrid dementiert, aber darum ſei es nicht weniger wahr, daß der portugieſiſche Außen⸗ miniſter unter dem Einfluß der britiſchen Diplomatie ſich bemühe, die Beziehungen ſeines Landes zu Spanien zu verbeſſern. Schließlich kommt das„Petit Journal“ auf die Verhandlungen zu ſprechen, die die franzö⸗ ſiſchen Flottenſachverſtändigen in London ge⸗ führt haben. Dabei ſeien die Probleme derengliſch⸗franzöſiſchen Flotten⸗ zuſammenarbeit im Mittelmeer er⸗ örtert worden. Allerdings ſeien die Beſprechun⸗ gen ziemlich ſchnell abgebrochen worden, da die dabei angeſchnittenen Fragen Maßnahmen vor⸗ ausgeſetzt hätten, die einer mindeſtens teil⸗ weiſen Mobiliſierung gleichgekommen wären und in Frankreich im gegenwärtigen Zeitpunkt nicht verſtanden werden können. In Aegyp⸗ ten ſchließlich verſtärke Großbri⸗ tannien ſeine militäriſchen Macht⸗ mittel ganz beträchtlich. Wenn man alle dieſe Dinge mit den Vorgängen in Grie⸗ chenland in Beziehung bringe, dann geſchehe das deshalb, weil ſie bei den weiteren Ver⸗ ſöhnungsbemühungen im abeſſiniſchen Streit⸗ fall eine Rolle ſpielten und man ihnen daher Rechnung tragen müſſe. Athen feiert den Sieg der Monarchie apd. Athen, 5. November. Am Montag wurde auf dem Verfaſſungsplatz in Athen eine große Kundgebung veranſtaltet, an der über 100 000 Menſchen teilnahmen. Zu⸗ rückgekehrte Flüchtlinge, Arbeiter und ein großer Teil der Bevölkerung von Athen feierten das Ergebnis der Volksabſtimmung in Griechen⸗ land. Miniſterpräſident und Regent Kondy⸗ lis hielt eine große Rede, in der er die repu⸗ blikaniſchen Politiker aufforderte, ſich jetzt dem durch die Volksabſtimmung zum Ausdruck ge⸗ brachten Volkswillen zu fügen, da anderenfalls ihre weitere politiſche Tätigkeit unmöglich ſei. Volk und Reich geſchädigt Devisenprozeß gegen Ordensgeisfliche in Oldenburg Oldenburg, 5. November. In dem Prozeß gegen zwei Angehörige des „Dominikanerordens“(Ordensprovinz Deutſch⸗ land), den Provinzial Siemer⸗Köln und den Generalprokurator der„Roſenkranz⸗Miſſion, Dr. Horten⸗Vechta, fällte das Landesſchöffenge⸗ richt am Montag nach viertägiger Verhandlung das Urteil. Es wurde erkannt: Gegen Siemer wegen zweier Deviſenvergehen und eines ver⸗ ſuchten Deviſenverbrechens auf ein Jahr drei Monate Gefängnis und 37000 RM Geloſtrafe und wegen fahrläſſigen Deviſenvergehens auf 16000 RM Geldſtrafe, gegen Dr. Horten wegen Deviſenvergehens in zwei Fällen und eines ver⸗ ſuchten Deviſenverbrechens auf zwei Jahre Ge⸗ fängnis und 70 000 RM Geldſtrafe. Die Unter⸗ ſuchungshaft wird den Angeklagten angerech⸗ net. 55 000 RM gelangen zur Einziehung, wo⸗ bei die Ordensprovinz des„Heiligen Ordens der Predigtbrüder“(Dominikaner) mithaftet. Siemer hat in den Jahren 1932/33 in einem Falle ausländiſche Konten der Ordensprovinz der deutſchen Deviſenſtelle verheimlicht. Dr. Horten hat ſich in zwei Fällen im Jahre 1932 unter Benutzung übertriebener und unrichti⸗ ger Angaben die Genehmigung zur Ueberweiſung von Summen ins Ausland geben laſſen. Beide, Siemer und könnte dann ſeine geſamten Seeſtreitkräfte in der Gegend von Malta und im Tyrrheniſchen Meer ſammeln. Noch ein anderes Moment kommt aber für den Fall eines Mittelmeerkonfliktes hinzu, näm⸗ lich die Notwendigkeit für Italien, ſich einerſeits den Weg nach dem Dodekanes zu ſichern und andererſeits Stützpunkte zu ſchaffen, von denen aus es den Weg nach dem Suezkanal kontrollie⸗ ren kann. In jüngſter Zeit ſchwirren hier wieder Ge⸗ rüche über angebliche Pläne, letzten Endes aller Beteiligten, um die ſtrategiſch außerordentlich wichtige, griechiſche Inſel Korfu, die Italien bekanntlich ſchon einmal beſetzt hat und die es auf engliſchen Druck hin dann wieder räumte. Einerſeits iſt Korfu natürlich für Griechenland eine außerordentlich wichtige Baſis, allerdings mehr defenſiver Natur, da Korfu in den Hän⸗ den eines gegen Griechenland im Kriegszuſtand befindlichen Staates ein Stützpunkt wäre, der den ganzen Seeweg zu den wichtigſten griechi⸗ ſchen Häfen blockieren würde. Auf der ande⸗ ren Seite würde Korfu mit Valona zuſammen die Adria vollends für den, der nicht im Be⸗ ſitz dieſer außerordentlich wichtigen Stützpunkte iſt, ſperren. Das große Spiel der Kräfte kon⸗ zentriert ſich alſo nicht zu unrecht auf dieſe ſtra⸗ tegiſch außerordentlich wichtigen Punkte des Mittelmeeres. Im Dienſte der Winterhilfe Weltbild(u) Motoriſierte SS beim Werbeumzug durch Berlin am Sonntag der erſten Reichsſtraßenſammlung. Horten, haben ſchließlich Anfang 1935 den Ver⸗ ſuch gemacht, durch eine Beſcheinigung falſchen Inhalts, die Siemer ausſtellte, eine Genehmi⸗ gung für Ueberweiſung von 20000 RM zu er⸗ ſchleichen. Die gefährdete Fanktionsfront Auch weiterhin ſowjetruſſiſche Erzlieferungen? Paris, 5. November. Die„Journee Induſtrielle“ weiſt auf die immer mehr zunehmenden Klagen franzöſi⸗ ſcher Induſtriezweige hin, die beſonders ſtark durch die wirtſchaftlichen Sühnemaßnahmen ge⸗ gen Italien betroffen werden. Dieſe Induſtrien, deren ganze Tätigkeit auf die Ausfuhr nach Italien eingeſtellt ſei, lägen praktiſch lahm. An⸗ dererſeits werde aber auch Beſchwerde darüber geführt, daß gewiſſe Staaten trotz Zuſtimmung zu den Sühnemaßnahmen verſuchten, das Han⸗ delsverbot mit Italien zu umgehen. In dieſem Zuſammenhang weiſe man beſonders auf die Anweſenheit einer ſowjetruſſiſchen Wirtſchafts⸗ abordnung in Mailand hin, die angeblich ihren italieniſchen Abnehmern die Einfuhr von Erzen garantiert habe, vorausgeſetzt, daß die Liefe⸗ rung nicht mehr wie bisher frei Genua, ſon⸗ dern frei Poti(Schwarzes Meer) erfolge. In flürze Im neuen Haus der deutſchen Aerzte eröffnete am Montag der Reichsärzteführer und Hauptamtsleiter des Amtes für Volks⸗ geſundheit, Pg. Dr. Wagner, die gemeinſame Arbeitstagung der Gauamtsleiter des. NS⸗ Aerztebundes und des Hauptamtes für Volks⸗ geſundheit. * Der Deutſchlandſender übernimmt am Mitt⸗ woch, den 6. November, 19.45 Uhr, aus Mün⸗ chen einen Vortrag des ſtellvertretenden Gau⸗ leiters des Traditionsgaues München⸗Ober⸗ bayern, Pg. Nippold, über die Vor⸗ bereitungen zum 9. November. Die Jugend feiert das Ewige in der Mannſchaft Kampf prägt neue fusdrucksformen/ Ueberwindung des Begriffs„Publikum“ Die junge Mannſchaft, die Lebensform un⸗ ſerer Jugend, iſt nicht nur marſchierende oder ſoldatenſpielende Mannſchaft, ſo wenig ſie auch das Marſchieren als Ausdruck ihrer ſoldatiſchen Haltung entbehren kann und will. Sie wäre arm, wenn ſie ſich darin erſchöpfte. Sie iſt auch nicht irgendein Zweckverband, ſondern „elementare Lebensmacht der Volksordnung“. Sie lebt in ihrem Innerſten aus dem Gött⸗ lichen ſelbſt. 13 In den Pauſen ihres Kampfes und Einſatzes tärkt und erhebt ſich die Mannſchaft durch eier⸗ und Weiheſtunden. In dieſen Augen⸗ blicken ſpricht ſie das aus und ſpricht es an, was ſie bewegt und was ſie iſt. Sie kündet es ſich ſelbſt und andern. Sie kündet es durch das dichteriſche Wort, wenn ſie einen Dichter fand, der aus ihrem Geiſte ſprach. Sie ſpricht im Lied oder im Sprechchor; ſie läßt einen ein⸗ zelnen, den ſie herausſtellt, in ihrem Namen ——4 ſie ſpricht auch in ihrem Laienſpiel. Aber nicht nur Feierſtunden, ſondern auch der Feierabend der Mannſchaft wird ge⸗ taltet, hat in Lied und Wort eine Form, die nie erſtarren darf, ſondern immer wieder neu entſtehen muß. An ſolchen Abenden wird er⸗ zählt. Eigenes, aus dem Augenblick Geſchaffe⸗ nes oder auch vom Dichter Vorgeformtes. Der Dichtung iſt in den Mannſchaften ein anz neuer Boden entſtanden: Hier ſind Mög⸗ lichteiten der Wirkung, die bei weitem jebe buchmäßige Einzelwirkung übertreffen. Dich⸗ tung iſt der Mannſchaft nie geſchriebener Buch⸗ ſtabe, ſondern immer geſprochenes Wort. Die Worte des Dichters dringen hier unmittelbar an das Ohr. Und es ſind nicht beliebig zu⸗ ſammengewürfelte Menſchen, die ſich hier einer Dichtung öffnen, ſondern es iſt ein ganz feſt geſchloſſener Kreis, der eine viel größere Auf⸗ nahmebereitſchaft für das Dargebotene mit⸗ bringt, als ein einzelner ſie aufbringen kann. Jene eigenartige Atmoſphäre, die über jeder Gemeinſchaft in den Stunden ihres Zuſammen⸗ ſeins liegt, iſt für Dichtung ein fruchtbarer Boden und läßt ſie zu einem viel ſtärkeren Er⸗ lebnis werden, als es ſonſt möglich iſt. Aller⸗ dings auch zu einem etwas andern Erlebnis, denn eine Gemeinſchaft erlebt alle Dinge an⸗ ders, als der einzelne, und jede Gemeinſchaft wieder beſonders. Die Dichter ſollen ſich über⸗ haupt deſſen mehr bewußt werden, daß ihnen überall dort, wo wirkliche Mannſchaften ſtehen, im Arbeitsdienſt, in der nationalſozialiſtiſchen Jugendbewegung vor allem, eine unmittelbare irkung möglich iſt, die dem Dichter eine ganz neue und hohe Bedeutung aber auch Verant⸗ wortung gibt. Der Dichter kann hier, wenn er ſeine Aufgabe ſieht, zum Prieſter werden, noch viel mehr, als er es ſchon geworden iſt. Hier kann er erziehen zum wirklich tiefen Verſtändnis der Dichtung, kann der deut⸗ ſchen Dichtung einen breiten Boden im ganzen Volk ſchaffen und ſo an einer wahren deutſchen Volkskultur mitarbeiten. Denn in den Mannſchaften wachſen die kommenden Generationen unſeres Volkes heran. Sicherlich ſind es vor allem die Dichtungen, die von dem ſprechen, was auch die Mannſchaft in ihrem Innerſten bewegt, von denen ſie ge⸗ packt wird und die ſie Der Kampf unſerer Mannſchaften iſt aber ein politiſcher, und ſo ſind es auch Dichtungen mit politiſchem Gehalt am liebſten und häufigſten geſprochen. Die Kriegsdichtungen ſind unſeren Mannſchaf⸗ ten am tiefſten eingedrungen. Das Erlebnis des Aufbruchs, des Kampfes, der Kamerap⸗ ſchaft und des Einſatzes für den andern bis zum letzten, das Erlebnis der Mannſchaft und das Erlebnis des Volks: Das verbindet die Kriegsgeneration mit uns, das haben jene Kameraden noch viel eindringlicher mit dem Tod ganz nahe vor den Augen erlebt, und deshalb haben ſie uns ſo viel zu ſagen, ganz beſonders unſern Mannſchaften. Sie können ſchon ruhiger davon ſprechen als wir, da wir noch ſo mitten im Umbruch, im Erlebnis ſelbſt, ſtehen. Der Sprechchor entſtand mit der jungen Mannſchaft. Er wurde zum ſtärkſten Ausdrucks⸗ mittel der Mannſchaft überhaupt, weil hier eine Form, eine Weiſe zu reden geſchaffen war, die ibrem Weſen am meiſten entſprach. als im Lied konnte ſie hier das offenbaren, was ſie bewegte; ganz unmittelbar konnte ſie ſich ausſprechen und andere anſprechen. Und hier war die Möglichkeit gegeben, als Mann⸗ ſchaft ſelbſt zu ſprechen. Der Sprechchor wurde ſogar zum Mittel, zur Waffe im Kampf: Im Sprechchor wurden die Parolen des Kampfes hinausgeworfen, zunächſt natürlich nicht dich⸗ teriſch geformt, ſondern ganz einfach in Tak⸗ ten gegliedert. Aber es waren auch Dichter unter den Kämpfern, die dieſe Parolen form⸗ ten, und dann ſtand die Mannſchaft vor der Maſſenverſammlung und rief im Sprechchor zum Kampf für ihre Sache auf. Die Theſen des Kampfes und des Aufrufs müſſen dem Hörer ganz unmittelbar und leicht eingehen, ſie müſ⸗ ſen einfach und klar ſein. Die Stimmung und der Zweck einer politiſchen Kampfverſammlung iſt ein anderer als der einer Weiheſtunde, und ſo wurden nicht die hymniſchen Dichtungen von Hölderlin oder George geſprochen. Hier wird der Sinn unter Bildung und Symbolen zu ſehr verhüllt, er iſt zu ſchwer verſtändlich. Dichtungen gewinnen im Chor geſprochen, ganz neue Töne und hinterlaſſen einen viel ſtärkeren Eindruck. Viel größere Möglichkeiten der laut⸗ lichen und tempomäßigen Abtönung ſind vor⸗ handen, eine viel ſtärkere rhythmiſche Durch⸗ bildung iſt möglich und notwendiger als beim Einzelſprecher. Dann kann man verſchiedene Chöre gegeneinander abſtufen, einzelne aus dem Chor herausſprechen laſſen; das alles führt zu ganz neuen Wirkungen. Für die Mannſchaft iſt der Sprechchor zu⸗ gleich ein gutes Mittel der Selbſterziehung, er iſt ein Prüfſtein für die Diſziplin der geſam⸗ ten Mannſchaft und die Selbſtdiſziplin jedes einzelnen. Kaum irgendwo ſonſt iſt eine ſo unbedingte Einordnung nötig, wie im Sprech⸗ chor; jeder muß ſich zuſammenreißen und ſein Temperament bändigen und keiner darf einen eigenen Triumph feiern wollen. Wenn ein ein⸗ ziger herausfällt aus dem Ganzen, ſo iſt der Sprechchor geſcheitert. Das ſchwierigſte und auch gefährlichſte Ge⸗ Mehr noch biet der Dichtung, aber auch das fruchtbarſte, das in der Mannſchaft dargeſtellt werden kann, iſt das Laienſpiel. Es haben ſich gegen das Laienſpiel in der Mannſchaft mancherlei Bedenken erhoben. Man glaubte, es ſei nicht hart und männlich genug und mit der ſoldati⸗ ſchen Haltung nicht vereinbar. Es kommt immer auf die Haltung an, aus der heraus man zum Laienſpiel kommt und auf diejenigen, die ſpie⸗ len. Wenn die meiſten, die ſich mit Laienſpiel beſchäftigen, weich waren, nicht der von uns erſtrebten Haltung entſprachen, ſo liegt das eben darin begründet, daß man es dieſen über⸗ ließ und ſelbſt nicht Halenhet⸗ Das hat die Erfahrung gezeigt: Laienſpiel kann durchaus eine männliche Angelegenheit ſein, tut der ſol⸗ datiſchen Haltung keinen Abbruch und läßt ſich ſehr gut mit ihr vereinigen. Laienſpiel hat mit Weichheit und mit Komödiantentum über⸗ haupt nichts zu tun. Von einer Gefahr für die Diſziplin kann überhaupt nicht die Rede ſein. Eine Mannſchaft ſpielt mit einem inneren Ernſt, der von einem Theater nie erreicht oder gar übertroffen werden kann. Am liebſten und am beſten ſpielt die Mannſchaft ſich ſelbſt, trägt im Spiel ihre heiligſten und eigenſten Dinge vor. Eine Mannſchaft braucht für ihr Spiel einen engen Zuſammenhang zwiſchen den Spie⸗ lenden und den Zuhörern: ſie kennt nicht jene Trennung zwiſchen Publikum und Bühne, die das Theater braucht. Sie ſpielt am liebſten im Kreis und mit möglichſt wenig Kuliſſe und Koſtüm.— Ihre Spiele wählt die Mannſchaft ehr ſorgfältig aus. Sie verabſcheut den Kitſch, en uns Dilettanten aus Kegelklubs und andere Vereine boten und noch oft bieten. Sie erkennt nur das an, was echt iſt, und dafür hat ſie ein feines Empfinden. Leider gibt es ſehr wenige gute Laienſpiele, die wirklich als Mannſchafts⸗ ſpiele brauchbar ſind, die aus dem Geiſt der Mannſchaft ſprechen und geſpielt werden kön⸗ nen. Aber ſie müſſen und werden aus unſern Mannſchaften heraus kommen. Aus dieſen Feierſtunden der Mannſchaft, aus Lied, Sprechchor, Gedicht, aus dem ſymbolhaf⸗ ten, geformten Dichterwort und aus dem ern⸗ ſten Laienſpiel wird ſich unſere Geſinnung in einer kommenden Zeit entwickeln. Dr. Hans Lorenzen. Der iſt am ben m angen Geſchi toriun Der warer lage b lichkei. ſchen! ohneh rung gegeni dem 2 Bevöll nunm, Schw Im verhee größte können fahren kiſchen mit ti beſetzt beſtim ſuchte die Re Verſuc fahrt e der B werder zeugen geſucht reſti“ offener mühſa Die Fi unverſt ſowjeti „Prinz Kilome Sandb Der vier Ein n Aus amerik der La⸗ Bluff Neger ſchuldi ſchlage Poliziſ den. 2 Gefäng Jedo Wagen gehalte Männe geſtellt dem T Gehölz Haufen förmlic Graben maeee Eine, deutſche Volke Farbſto Imm deutſche teer en Zahl d. Naturfe lig ver Schoꝛ wertvol mit im ſchaften aung g werden ſchaftlic erhielt ſtes jed ſyntheti Zwiſche kunde e deutſam Schor gegen 6 krankhei Im Baumw wurde e jetzt bel Schlafkr zuch ge eltbild(Muͤ) Berlin am ung. den Ver⸗ falſchen zenehmi⸗ N zu er⸗ ont rungen? ember. weiſt auf franzöſi⸗ ers ſtark zmen ge⸗ duſtrien, ihr nach hm. An⸗ darüber immung as Han⸗ n dieſem auf die rtſchafts⸗ ich ihren n Erzen e Liefe⸗ ua, ſon⸗ lge. Lerzte teführer Volks⸗ ſeinſame s. NS⸗ Volks⸗ m Mitt⸗ s Mün⸗ 'n Gau⸗ 1⸗Ober⸗ Vor⸗ 4 Snee htbarſte, en kann, h gegen incherlei ſei nicht ſoldati⸗ t immer an zum die ſpie⸗ ienſpiel on uns egt das n über⸗ hat die urchaus der ſol⸗ läßt ſich iel hat m über⸗ ahr für ie Rede inneren cht oder ten und ſt, trägt Dinge r Spiel n Spie⸗ cht jene hne, die ſten im ſſe und nnſchaft Kitſch, andere erkennt ſie ein wenige iſchafts⸗ eiſt der en kön⸗ unſern ift, aus bolhaf⸗ m ern⸗ ung in 2Z e n. kine Folge der ſemelwahl! Das Direktorium Bruvelaitis zurückgetreten Memel, 5. November. Der Rücktritt des Direktoriums Bruvelaitis iſt am Dienstagvormittag amtlich bekanntgege⸗ ben worden. Der Gouverneur hat den Rücktritt angenommen und Bruvelaitis beauftragt, die Geſchäfte bis zur Bildung eines neuen Direk⸗ toriums weiter zu führen. * Der Rücktritt des Direktoriums Bruvelaitis war nach der vernichtenden litauiſchen Nieder⸗ lage bei den Memelwahlen eine Selbſtverſtänd⸗ lichkeit. Bruvelaitis wäre vom Memelländi⸗ ſchen Landtag, der am Mittwoch zuſammentritt, ohnehin geſtürzt worden. Die litauiſche Regie⸗ rung hat ſich auch den Unterzeichnermächten gegenüber verpflichtet, ein Direktorium nach dem Willen der Mehrheit der Memelländiſchen Bevölkerung zu bilden. Dieſes Verſprechen wird nunmehr eingelöſt werden müſſen. Schwere Stürme im Schwarzen meer Bukareſt, 5. November. Im Schwarzen Meer herrſchen ſeit Tagen verheerende Stürme. Die Schiffahrt iſt zum größten Teil unterbunden. Die meiſten Dampfer können aus den rumäniſchen Häfen nicht aus⸗ fahren. Beſonders kritiſch iſt die Lage eines tür⸗ kiſchen Dampfers, der bis auf den letzten Platz mit türkiſchen Auswanderern aus Rumänien beſetzt iſt. Da die Auswanderer nur für eine beſtimmte Zahl von Tagen verpflegt ſind, ver⸗ ſuchte der Dampfer trotz aller Schwierigkeiten die Reiſe anzutreten, wurde aber bei den erſten Verſuchen gegen die Steinwand der Hafenaus⸗ fahrt geworfen. Nur dank der Geiſtesgegenwart der Beſatzung konnte ein Unglück vermieden werden. Der Hafen Conſtanta iſt voll von Fahr⸗ zeugen aller Art, die Zuflucht vor dem Sturm geſucht haben. Der rumäniſche Dampfer„Buenu⸗ reſti“ kämpft nach den letzten Nachrichten auf offenem Meer gegen den Sturm und kommt mühſam kaum eine Meile ſtündlich vorwärts. Die Funkſtation von Conſtanta hat verſchiedene unverſtändliche SOS⸗Rufe aufgefangen.— Der ſowjetruſſiſche Dampfer„Cicerin“, die frühere „Prinzeſſin Eugenie von Oldenburg“, iſt 18 Kilometer nördlich von Conſtanta auf einer Sandbank geſtrandet. . Der Wirbelſturm, der Miami heimſuchte, hat vier Todesopfer gefordert. Ein neuer Fall amerikaniſcher Lunchjuſtiz Neuyork, 5. November. Aus den Südſtaaten wird ein neuer Fall amerikaniſcher Lynchjuſtiz gemeldet, der ſich auf der Landſtraße in der Nähe der Ortſchaft White Bluff in Tenneſſee ereignet hat. Der 35jährige Neger Baxter⸗Bell wanr hier unter der Be⸗ ſchuldigung, eine weiße Frau beleidigt und ge⸗ ſchlagen zu haben, verhaftet und von zwei Poliziſten in einen Kraftwagen gebracht wor⸗ den. Die Poliziſten wollten den Neger in das Gefängnis bringen. Jedoch mitten auf der Landſtraße wurde der Wagen von einer Gruppe weißer Männer an⸗ gehalten und die Poliziſten entwaffnet. Die Männer, die ſich dem Kraftwagen entgegen⸗ geſtellt hatten, fuhren mit dem Neger in raſen⸗ dem Tempo davon, hielten in der Nähe eines Gehölzes und ſchoſſen Baxter⸗Bell über den Amerilaa annelfierf 5 Insein Die leizien Sprungbreiier zum pazliim-Flugaienst— Schlußsteine iür eine neue Verhenrsepodie Honolulu, Ende Oktober. Für alle am Pazifik intereſſierten Mächte überraſchend haben die Vereinigten Staaten plötzlich drei Inſeln beſetzt und als amerikani⸗ ſches Eigentum ertlärt. Dieſe drei Inſeln ſind die letzten Sprungbretter, die für die Ein⸗ richtung eines Flugdienſtes über den Pazifi⸗ ſchen Ozean notwendig waren. Ueber Uacht Amerikaner geworden Als die beiden Dampfer, die im Auftrage des amerikaniſchen Handels⸗Departements weiter ſüdlich Kurs genommen hatten, nach ein paar Tagen nach Honolulu kamen, wurden jene Paſſagiere, die man auf den Jarvis⸗ und Baker⸗ Inſeln aufgenommen hatte, gar nicht mehr von den Zollbehörden kontrolliert: „Sie tommen ja aus Amerika!“, ſagte man ihnen mit einem vieldeutigen Lächeln. Wirklich war an jenem Tag die große Annektion vorge⸗ nommen worden. Amerika war um drei Inſeln reicher, ohne daß Kriegsſchiffe ausgefahren wa⸗ ren, oder die Welt deswegen auch nur gemuckt hätte. Drei einſame Kleinigkeiten Es iſt nicht der Rede wert, daß man ſich nach⸗ her mit den übrigen am Pazifik intereſſierten Mächten auseinanderſetzt. Man wird wegen die⸗ ſer bis heute teils unbewohnten, teils von Koprajägern nur ab und zu benutzten rauhen Eilande keinen Krieg anfangen,— ganz abge⸗ ſehen davon, daß niemand mehr Recht auf dieſe Die Kriegsakademie, die höchſte militäriſche Ausbildungsanſtalt Deutſchlands In der neuen deutſchen Kriegsakademie ſind auch wieder Offiziere ausländiſcher Mächte, um hier die deutſche Kriegskunſt zu erlernen. Unſer Bild zeigt deutſche und chineſiſche Offiziere im Geſpräch Presse-Bild-Zentrale während der Frühſtückspauſe in der Offizierskantine. HB-Bildstock Usn unter moskaus fjammer Jüdische Kommunisten als Urheber von Bombenanschlägen Milwaukee, 5. November. Der Zeitung„Ny American“ zufolge, iſt es gelungen, die Urheber der verſchiedenen Bom— benanſchläge in den letzten Tagen zu ermitteln. Es handelt ſich um die beiden jüdiſchen Kom⸗ muniſten Idzy Rutkowſki und Paul Cha⸗ vanek, die bei dem letzten Anſchlag in einer Garage zuſammen mit einem Kinde ums Le⸗ ben kamen. Die beiden Kommuniſten hatten innerhalb einer Woche zwei Polizeiſtationen, ein Rathaus in einer Vorſtadt und zwei Bank⸗ gebäude in die Luft geſprengt. Der letzte An⸗ ſchlag galt vermutlich dem Gebäude der„Wis⸗ conſin News“, die auf die Ergreifung der Bombenwerfer 5000 Dollar Belohnung aus⸗ geſetzt hatte. In der Hearſt⸗-Preſſe wird erneut auf die zu⸗ nehmende kommuniſtiſche Propaganda in der Poſtverwaltung und der Erwerbsloſenfürſorge ſowie in den Schulen hingewieſen. In engliſchen Kreiſen wird erwartet, daß die Vorbereitungen für die Anwendung wirt⸗ ſchaftlicher Sühnemaßnahmen gegen Italien am Mittwoch beendet ſein werden. An dieſem Tage tritt der 18er⸗Ausſchuß zuſammen. Felſen im Pazifit hätte als die uS A. Die USaA aber verſichern, daß hier nichts anderes ent⸗ ſtehen werde als Sprungbretter, Zwiſchenlande⸗ plätze für jene großen Maſchinen, die jetzt be⸗ reits über dem Pazifit erprobt werden und zum erſten Male brummend ihre Bahn hinüber nach Auſtralien oder Manila zogen. Wer weiß ſchon etwas von der Jarvis⸗Inſelꝰ Man muß in uralten Schiffsregiſtern nach⸗ ſchlagen, um jene nur auf den beſten Schiff⸗ fahrtskarten verzeichnete Inſel genannt zu fin⸗ den, die dadurch einmal von ſich reden machte, daß hier der Dampfer„Amaranth“ auf die Klip⸗ pen lief und dann von einem wilden Pazifik⸗ ſturm zerſchlagen wurde. Damals kamen 35 Menſchen in einer Nacht auf Jarvis zu Tode. Heute noch ſieht man auf den hohen Felſen die Trümmer jenes Wracks. Jarvis liegt 1400 Meilen ſüdlich von Hono⸗ lulu. Die bei der gleichen Gelegenheit beſetzten Inſeln Baker und Howland liegen 1600 Meilen ſüdweſtlich von Hawais Hauptſtadt. Zwiſchen ihnen iſt nur eine Entfernung von etwa 60 Mei⸗ len. Aber offenbar haben die Flugſpezialiſten es für notwendig erachtet, daß hier das Netz enger gezogen werde, ehe man nach Neu⸗Guinea oder hinauf nach Guam oder Manila weiter vorſtoße. Der fliegende„Clipper“ Ein fliegendes Rieſenboot, das unter dem Kommando des Kapitäns Sullivan ſteht, un⸗ ternimmt jetzt, kontrolliert von kritiſchen Stopp⸗ uhren, von einem Sprungbrett zum anderen die großen Probeflüge, die den Beweis dafür erbringen ſollen, daß man ohne jede Schwierig⸗ keit die Philippinen nahe an die USA heran⸗ rücken kann, und daß auch Kanton nicht uner⸗ reichbar iſt. Ein wenig im Zickzack führen die Sprünge des„Clipper“ von den Midway⸗Inſeln zur Wake⸗Inſel hinüber. Von hier aus ſcharf nach Süden, um die neuen Eilande zu beſuchen, dann hinüber nach Guam, nach Manila und ſchließlich hinein nach China, wo ſich der Weg nach Hongkong oder Kanton teilt. Ein Brief raſt um die Welt. Während man hier alſo alles vorbereitet, um ſchon in zwei oder drei Monaten die mächtigſte Luftverbindung der Erde erſtehen zu laſſen, gehen auch im Atlantik intereſſante Vorberei⸗ tungen vor ſich. So hat man für eine Luftbaſis auf den Bermudas die Summe von 28000 Pfund als erſte Rate bewilligt. Noch ſpricht man zaghaft davon, daß erſt in zwei Jahren, anfangs auf der Südroute und ſpäter auf der Nordlinie, über die Faröer und Island die Verbindung zwiſchen Europa und Amerika im täglichen Flugbootdienſt eingerichtet werden ſoll. Doch die Porto⸗Fachleute der Luftfahrt⸗ geſellſchaften kalkulieren bereits die Anteile aus und berechnen die Wege, die die Briefe zurück⸗ zulegen haben, wenn ſie ganz oder teilweiſe mit dem zur Zeit ſchnellſten Mittel über die Ozeane gejagt werden ſollen. Es iſt alles ein Rechenexempel, bei dem frei⸗ lich ganz im Hintergrund die Politik ein ern⸗ ſtes Wort mitzuſprechen hat. Das wird man im Pazifik in dem Augenblick genauer erfahren, wenn die Eroberung der letzten Sprungbretter zum Gegenſtand ernſthafter Auseinanderſetzun⸗ gen werden könnte. eeeeegemen duemörhathurnemrurrur- urne Rirnn rhrerir eultl mvnverrEahläschbrgrTEEu · Haufen. Die Leiche des Negers, von Kugeln förmlich durchlöchert, wurde dann in einen Graben geworfen. ehmeurguarikarnenrasaganemsf aaiuane, Heilende Farben Eines der wertvollſten Geſchenke, das die deutſche chemiſche Wiſſenſchaft dem deutſchen Volke gab, iſt die Schöpfung der ſynthetiſchen Farbſtoffe. Immer neue, leuchtende Farben ließ der deutſche Chemiker aus ſchwarzem Steinkohlen⸗ teer entſtehen, Kunſtfarben, die die beſchränkte Zahl der koſtſpieligen und oft wenia haltbaren Naturfarbſtoffe im Färbereigewerbe bald völ⸗ lig verdrängten. Schon die Tatſache, daß eine wachſende Zahl wertvollſter Färbemittel aller Farbtönungen mit immer beſſeren Echtheits⸗ und Färbeeigen⸗ ſchaften der deutſchen Erzeugung zur Verſü⸗ aung geſtellt und in das Ausland ausgeführt werden konnte, war von größter volkswirt⸗ ſchaftlicher Bedeutung. Ihre höchſte Krönung erhielt dieſe Schöpfuna deutſchen Forſchergei⸗ ſtes jedoch durch die Entdeckung, daß dieſe ſynthetiſchen Farbſtoffe, ſowie ihre Vor⸗ und Zwiſchenprodukte auch für die Zwecke der Heil⸗ kunde eine vielſeitige und außerordentlich be⸗ deutſame Verwendbarkeit beſitzen. Schon bei den erſten ſynthetiſchen Farbſtof⸗ fen, den Triphenylmetan-Farbſtoffen. fand man eine ſtarke bakterientötende Wirkung, ſo daß z. B. das Methylviolett in der Tierheil⸗ kunde heute noch als Desinfektionsmittel Ver⸗ wendunag findet. Eine bei der Herſtellung des Farbſtoffes„Fuchſin“ als Abfallprodukt ent⸗ fallende oraganiſche Arſenverbindung bildete als„Atoxil“ jahrelang ein wirkſames Heilmit⸗ tel zur Bekämpfung der Schlafkrankbeit. Sie wurde der Ausgangspunkt für neue Syntheſen heilwirkſamer Arſenverbindungen, die ihre Krönuna in der Schaffung des„Salvarſan“ und des„Spirocid“ fand, die wichtige Mittel gegen Syphilis und eimige infektiöſe Tropen⸗ krankheiten darſtellen. Im Anſchluß an Forſchungen über die zur Baumwollfärbung wichtigen Azo⸗Farbſtoffe wurde das Germanin hergeſtellt, das beſte bi⸗ jetzt bekannte Heilmittel gegen die tropiſche Schlafkrankheit, das vorbeugend anagewandt, zuch gegen Anſteckung mit der furchtbaren Krankheit ſchützt. Weiterhin haben die Azo⸗ Farbſtoffe und unter ihnen vor allem das „Kongorot“ die Eigenſchaft, die Gerinnung von Blut zu beſchleunigen, ſo daß letzterer Farb⸗ ſtoff mit Erfolg zur Behandluna von Blutun⸗ gen aller Art benutzt wird. Ein bei der Syntheſe dieſer Farbſtofſe ent⸗ ſtehender Abfallſtoff ergab das hervorragende Fiebermittel„Phenacetin“. Beſonders wich⸗ tige Heilmittel lieferte die Gruppe der Aceidin⸗ Farbſtoffe, ſo daß„Trypaflavin“ als wirk⸗ ſames Mittel gegen bakterielle Infektionen, das die tropiſche Ruhr heilende„Rivanol“ und das vorzügliche Malariaheilmittel„Atebrin“, das bei ſtärkerer Heilwirkung als das bisher verwendete Chinin im Gegenſatz zu dieſem völlig ungefährlich iſt. Eine färbechemiſch wertloſe Verbindung der Antrachinon⸗Farbſtoffgruppe erwies ſich als ein ſehr brauchbares Abführmittel, da ſie chemiſch dem wirkſamen Prinzip der Rhahar⸗ berwurzel und anderer abführend wirkender Drogen naheſteht Ueber ihre wertwwollen Eigenſchaften als Heil⸗ mittel hinaus ſind die ſynthetiſchen Farbſtoffe der Heilkunde unentbehrlich als Hilfsmittel für die Erkennung von Krankheitsvoraängen im menſchlichen Organismus und als Färbe⸗ mittel zum Sichtbarmachen des Zellenaufbaues und von Krankheitserregern So iſt es mög⸗ lich die Arbeitsfähiakeit der Oraane vor allem der Nieren und der Leber, dadurch zu prüfen, daß man Farbſtoffe in die Blutbahnen ſpritzt und ihre Ausſcheidung beobachtet. Auch die Verteilunasvorgänage in den Körperzellen laſ⸗ ſen ſich mit Hilfe von Farbſtoffen die Vitalfärbung wie dieſes Färbeverfahren am lebenden Organismus bezeichnet wird, aibt wertvolle Aufſchlüſſe über das Eindringen der Medikamente in den menſchlichen Körper und damit über ihre Wirkſamkeit. Das Fluoreſzieren mancher Farbſtoffe wird ebenfalls in der Medizin ausgenütz:. Feine Zerſtörungen in der Hornhaut des Auges wer—⸗ den z. B durch Einträufeln fluoreſzierender Löſungen ſichtbar aemacht Da die Löſung von der aeſunden Hornhaut abgeſtoßen, von den beſchädigten Stellen aber ſtark angenommen feſtſtellen wird, läßt ſie bei Beſtrahlung die kleinſten De⸗ fekte klar erkennbar werden. Zuletzt ſind die ſynthetiſchen Farben für die mikroſkopiſche Forſchung von aroßer Wichtig⸗ keit, da ſie den feineren Aufbau der Zellen und Gewebe, ſowie die Krankheitserreger, wie Bazillen, Bakterien uſw., durch kontraſtreiche Färbuna ſichtbar machen. Ohne ſie wäre die moderne Bakterioloagie und Seuchenbekämpfung nicht möalich. So wirken die leuchtenden Farben, die die neuzeitliche Wiſſenſchaft: der Chemie aus ſchwarzem Teer zu zaubern vermag, als mäch⸗ tige Helfer im Kampf gegen Krankheit und Tod. Und noch ſind bei weitem nicht alle Mög⸗ lichkeiten ausgeſchöpft. Manches wertvolle Heilmittel wird in enger Zuſammenarbeit zwiſchen den Wiſſenſchaften Chemie und Heil⸗ kunde noch zu gewinnen ſein. Der deutſchen Forſchung aber wird es obliegen, den hohen Stand und die Weltaeltuna der deutſchen Wiſ⸗ ſenſchaft auf den Gebieten der Farbſtoff⸗ und Heilmittelchemie zu erhalten zum Wohle Deutſchlands und der Leidenden aller Länder. Mehr als für alle anderen Völker ailt ſür uns Deutſche das Wort: Forſchung tut not! Gibt es„Wachstumsſchmerzen“ Wenn Kinder über unbeſtimmte Schmerzen in Gliedern klagen, ſo ſprechen die Eltern oft von „Wachstumsſchmerzen“, die vollkommen unwich⸗ tig ſeien und lediglich mit der Dehnung der Muskulatur zuſammenhingen. Eine ärztliche Behandlung wird als überflüſſig hingeſtellt, da »ſich die Schmerzen mit der Zeit verlieren wür⸗ den. Daß dieſe Anſicht in vielen Fällen ein ſchwerer und verhängnisvoller Irrtum ſein kann, berichtet die„Umſchau in Wiſſenſchaft und Technik“(Frankfurt a. Main). Bei Kin⸗ dern, die an„Wachstumsſchmerzen“ litten, konnte eine Neigung zur Venenentzündung in den Beinen feſtgeſtellt werden. So erklärt es ſich auch, daß die Schmerzen beim Stehen grö⸗ ßer ſind als beim Gehen. Auch die entzünd⸗ lichen Erkrankungen am Herzen, die man häu⸗ fig bei„wachstumskranken“ Kindern findet, ſte⸗ hen mit der Neigung zur Venenentzündung in Zuſammenhang. Auf dem Blutweg gelangen die Bakteriengifte aus den entzündeten Bein⸗ venen ins Herz und verurſachen ſchwere Stö⸗ rungen. Es iſt alſo falſch, die ſogenannten „Wachstumsbeſchwerden“ leichthin zu über⸗ gehen— eine rechtzeitig einſetzende Behandlung vermag die ſich oft gefährlich auswirkende Ent⸗ zündung zu beſeitigen. Vorbildlicher Kulturwille einer Mannheimer Firma Die Betriebszelle der Firma Brown, Boveri & Co. hat vor einigen Tagen ein Rundſchrei⸗ ben an ihre Mitglieder herausgegeben, in dem eine vorbildliche Werbung für das deutſche Buch zum Ausdruck kommt. Die Firma hat zu⸗ nächſt die Sondernummer der Zeitſchrift„Buch und Volk“ koſtenlos an alle ſich intereſſierenden Betriebsangehörigen verteilt und hat außer⸗ dem jedem Arbeiter und Angeſtellten den koſtenloſen Beſuch der Heinrich⸗Vierordt⸗Ver⸗ anſtaltung ermöglicht. Außerdem— und das iſt beſte praktiſche Buchwerbung— vermittelt die Betriebszelle der Firma jeden Buchkauf mit Begleichung des Preiſes in ſechs Monats⸗ raten. Die Firma hält außerdem eine umfangreiche Bücherei zur Verfügung ihrer Belegſchaft. Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater. Im 1. Orcheſterkonzert der Städt. Hochſchule für Muſik und Theater, das in Form eines Beethoven-Abends am 12. November im Ritter⸗ ſaal des Schloſſes ſtattfindet, wird das doch⸗ ſchulorcheſter unter Leitung des Direktors Ras⸗ berger die Ouvertüre Coriolan ſowie die 2. Symphonie in-⸗Dur ſpielen. So⸗ liſt des Abends iſt Friedrich Scherh mit Beet⸗ hovens ſelten gehörtem Klavierkonzert Nr. 1 CDur. Der Kartenverkauf in den verſchie⸗ denen Muſikalienhandlungen und im Sekre⸗ tariat der Hochſchule, A 1, 3(Tel. 340 51), hat bereits begonnen. „Hakenkreuzbanner“— Seite 4 Blick übers Cand A Nr. 511— 5. November 1935 Eine neue Heimat badiſcher Bauern Bauern des Grenzlandes werden in Oſtpreußen angeſiedelt— Beſichtigungsfahrt in das Ordensland (Eigener Bericht des„Hakenkreuzbanner“) Karlsruhe, 5. Nov. Neues Land für den Bauern! Zu Recht wird dieſe Forderung von bäuerlichen Kreiſen immer und immer wieder erhoben. Gerade für die bäuerliche Bevölkerung unſerer dichtbeſiedelten Süweſtmark muß neuer Raum, neuer Boden zur Bewirtſchaftung ge⸗ ſchaffen werden. Während der badiſche Bauer kaum mehr als 10 bis 15 Morgen Land ſein eigen nennt, und ein Dorf hart an das andere ſtößt, dehnen ſich in den dünnbeſiedelten deutſchen Oſtprovinzen rieſige Güter mit Feld, Wieſen und Wald aus, ohne daß das Auge des Beſchauers bäuerliche Dörfer in dem Umfange feſtſtellen kann, wie es im Intereſſe des deutſchen Volkes notwendig wäre. Eine dieſer Provinzen, die die Möglich⸗ keit bietet, badiſchen Bauern eine Exiſtenz zu gründen, iſt Oſtpreußen. Oſtpreußen bietet Raum Von der Geſamtfläche Oſtpreußens, die 3699 193 Hektar beträgt, ſind 2 664 303 Hektar landwirtſchaftlich genutzt, etwa 100 000 Hektar ſind Wald, Unland, Moorfläche uſw. Auf Grund ſeiner ausgeſproche⸗ nen Agrarſtrukturiſt Oſtpreußenin der Lage, über ſeine eigene Ein⸗ wohnerzahl hinaus noch drei Mil⸗ lionen Menſchen zu ernähren. Wäh⸗ rend die Bevölkerungsdichte Badens 160 Men⸗ ſchen auf den Quadratkilometer beträgt, wohnen in Oſtpreußen 63,1 Menſchen auf derſelben Fläche. In dieſer bevölkerungsarmen Provinz des deutſchen Oſtens nun ſoll der bäuerliche Menſchenüberſchuß des dichtbevölkerten Weſtens angeſiedelt werden, um den erforderlichen Aus⸗ gleich zwiſchen dem Volk ohne Raum im Weſten füh dem Raum ohne Volk im Oſten herbeizu⸗ ühren. or längerer Zeit wurde bereits an dieſer Stelle davon berichtet, daß badiſche Bauern in Brandenburg und Schleſien eine neue Heimat efunden haben. Nunmehr ſoll auch Oſtpreu⸗ 34 mit in den Kreis des Siedlungsgebietes für badiſche Bauern einbezogen werden. Um das Land auf ſeine Möglichkeit zur An⸗ ſetzung badiſcher Bauern zu unterſuchen, be⸗ ſichtigten vor einiger Zeit Vertreter der Landes⸗ bauernſchaft Baden des deutſche Ordensland. Sie kamen zu dem Ergebnis, daß es durchaus möglich iſt, in Oſtpreußen auch badiſchen Bau⸗ ern eine Heimat zu gewähren, und daß die dortigen Verhältniſſe in manchen Gebieten ohne für unſere badiſchen Bauern geeignet ind. Landwirtſchaftliche Verhältniſſe Während im weſtlichen Teil des Landes der Boden ziemlich ſchwer iſt und neben einer inten⸗ für Weiterbewirtſchaftung faſt ausſchließlich für den Anbau von Weizen und Zuckerrüben benutzt wird, iſt im Durchſchnitt des Landes guter Mittelboden vorhanden mit Ausnahme einzelner Gebiete im Südoſten, insbeſondere im enden Gebiet, in dem der leichtere Boden vorherrſcht. Insbeſondere fällt neben dem Anbau von ämtlichen Feldfrüchten auf, daß der Boden ehr gut futterwüchſig iſt, wie der ausgezeich⸗ nete Stand der Luzerne und des Rotklees zeigte. Die guten, weit über das Land verteilten Weiden und Wieſenflächen bilden die Grund⸗ lage für die hochſtehende oſtpreußiſche Rindvieh⸗ ucht, die neben der hochwertigen Pferdezucht 730 uten Namen der Provinz als hervor⸗ ragendes Züchterland begründet. Naturgemäß iſt die Vegetationszeit infolge des langen Winters weſentlich kürzer als bei uns. Darauf muß ſich der weſtdeutſche Bauer erſt einſtellen. Wer ſich vorſtellt, daß Oſtpreußen ein Land mit unwirtſchaftlichen Verhältniſſen, großen Wäldern und Sümpfen wäre, der wird an Ort und Stelle angenehm enttäuſcht ſein, wenn er eine ausgedehnte, landwirtſchaftlich genutzte läche vor ſich findet. Im Gegenteil iſt es ſo, aß Oſtpreußen zu den waldärmſten Provinzen des Reiches zählt. Da und dort trifft man ſchleße Bauernhäuſer an, die auf Wohlſtand ließen laſſen. Eine 15 Anzahl von Neubauern aus dem Alte deutſche Bauernkultur iſt in Oſtpreußen heimiſch.— Ein ſchmuckes Bauernhaus. ganzen Reiche hat ſich hier, teils bereits ſeit längeren Jahren ſchon, niedergelaſſen. Seit dem Jahre 1919 bis 1934 ſind in Oſtpreußen 12 000 Neubauernſtellen auf 152 422 Hektar Land ge⸗ ſchaffen worden. Die Landesbauernſchaft Baden hat 5 in Brandenburg 57 und in Schleſien 60 Neubauern angeſetzt; eine neue Heimat fan⸗ den weitere in Pommern und Mecklenburg. Gruppenſiedlungen Es wird unter den beſonders agelagerten Verhältniſſen in Oſtpreußen notwendia ſein, daß der kommende Neubauer zunächſt ein oder zwei Jahre innerhalb der bortigen Lanowirt⸗ ſchaft tätig iſt, um ſich mit den Boden⸗ und klimatiſchen Verhältniſſen vertraut zu machen. Aus dieſem Grunde ſoll das ſogenannte Gruppenſiedlungsverfahren ſtärker zur Durchführung gelangen, das heißt, daß eine Gruppe von etwa 30 bis 40 jungen Bauernſöhnen, die kurz vor der Vollendung des 25. Lebensjahres ſtehen und die ſich ver⸗ heiraten wollen, zuſammengefaßt werden und geſchloſſen als Gruppe auf den zur Aufteilung gelangenden Großbetrieben eingeſetzt werden. Hier wenden ſie unter Führung eines ſachkun⸗ diaen Aufſehers die Wirtſchaft des Großbetrie⸗ bes, der zum Zwecke der Neubilduna deut⸗ ſchen Bauerntums aufgekauft iſt, fortühren und ſpäter in eigene Regie übernehmen. All⸗ mählich werden ſie durch entſprechende Maß⸗ nahmen der maßgeblichen Stellen die Auftei⸗ lung des Gutes vornehmen und, ſo weit es. möalich iſt, die Materialien zum Durchführen des Aufbaues aus den naturgegebenen Be⸗ ſtänden des Großbetriebes heraus verwerten. Die Gruppe iſt ſo zuſammengeſtellt, daß ſie ge⸗ nügend Handwerker und Hilfskräfte beſitzt, um den Aufbau bzw. Umbau der Gehöfte aus eige⸗ ner Kraft vorzunehmen. So entwickelt ſich, ge⸗ tragen von dem geſchloſſenen Geiſt der Kame⸗ radſchaft und dem feſten Willen, ſich eine bäuerliche Exiſtenz zu ſchaffen, allmählich aus dem Großbetrieb das Neubauerndorf. Die Bräute der Junabauern werden auf Hof und Garten aleich ein aroßes Betätigunasfeld finden. Eines iſt bezeichnend: Der Hauptfaktor iſt nicht das Kapital, das Arbeit ſchafft, ſondern am Anfana ſteht der Menſch mit ſeiner Ar⸗ beitskraft, die erſt Kapitalbildung ermöaiicht. Der Menſch, der den Willen hat, ſich durchzu⸗ ſetzen, wird den Weg finden, die erforderliche Anzahluna durch ſeiner Hände Kraft zu er⸗ ſetzen. Vorausſetzuna für die Neuſiedlung iſt natur⸗ gemäß eine vorherige ſorgfältige Prüfung. Es kommen nur Menſchen in Betracht mit einem geſunden Selbſibewußtſein, die nationalpoli⸗ tiſch einwandfrei und erbgeſund ſind. Die erſten fahren. Am kommenden Mittwoch fährt erſtmals eine kleine Gruppe Junabauern und»bäuerin⸗ nen zu einem längeren Aufenthalt nach Oſt⸗ preußen, um ſich dort gründlich umzuſehen und die Verhältniſſe zu prüfen. Wieder zurückgekehrt, weiden ſie in ihrer Heimat von dem fruchtbaren und geſunden Ackerland im deutſchen Oſten erzählen können, um dann im kommenden Jahre wohl als Füh⸗ rer einer Gruppe für immer das neue Bauern⸗ land'in Beſitz zu nehmen. Eine badiſche Theaterakademie Neuer Weg des Staatstheaters zur Bühnenkultur/ Der Gauleiter beſichtigt die Räume Karlsruhe, 5. Nov.(Eigener Bericht des HB). In reizvoller Umgebung des Botani⸗ ſchen Gartens und Schloßparks gelegen, mit dem Schloß, dem Theater und der Kunſthalle gleichſam ein Kulturzentrum bildend, hat die jetzt wieder ſelbſtändige Theaterakademie des Badiſchen Staatstheaters im ehemaligen Tee⸗ Saal und anſchließenden Räumen der Orange⸗ rie eine Stätte von geradezu idealer Beſchaffen⸗ heit gefunden. Vorübergehend der Badiſchen Hochſchule für Muſik angeſchloſſen, ſteht die Theateratademie nun unter der Aufſtcht und Verwaltung der Generaldirektion des Badiſchen Staatstheaters und der Oberleitung von Intendant Hans H. Michels. Mit Hilfe namhafter Lehrkräfte will ſie Schauſpieler und Opernſänger heranbilden, die der deutſchen Bühne nicht nur durch ihr Können, ſondern durch einen hohen künſtleri⸗ ſchen Willen dienen. Ein Blick in den Unter⸗ richtsplan überzeugt von der vielgeſtaltigen, um⸗ faſſenden Ausbildung, die ihre Schüler in zwei⸗ einhalb Jahren erfahren. Der Aufnahme geht eine Eignungsprüfung voran, nach Ablauf der Ausbildung findet eine Reifeprüfung ſtatt, de⸗ ren Beſtehen den Schüler berechtigt, eine Ver⸗ pflichtung an eine deutſche Bühne einzugehen. Eine ſchlichte Feier verſammelte am Montag⸗ vormittag eine Anzahl geladener Gäſte, dar⸗ unter Reichsſtatthalter Robert Wagner, in den neuen Räumen. Ein Muſitvortrag leitete zur Anſprache von Miniſterialrat Aſal über, der dem Reichsſtatt⸗ halter, dem Schirmherrn des Badiſchen Staats⸗ theaters, für ſein warmes Intereſſe um die Entwicklung des künſtleriſchen Lebens und Schaffens in Baden dankte. Der Redner gab einen Ueberblick über die Geſchichte der Theaterakademie, von ihrem Grün⸗ dungsjahr 1927 bis heute. Auch hier eine grund⸗ legende Abkehr von dilettantiſchen, kulturzerſtö⸗ renden Auffaſſungen. Die innere Notwendigkeit einer ſolchen Ausbildungsſtelle liegt in drei Punkten begründet: Einmal verlangen die ge⸗ ſteigerten Anforderungen, die heute an den Bühnenkünſtler geſtellt werden, eine ebenſo in⸗ tenſive wie umfaſſende Ausbildung. Ferner ſteht Deutſchland in der Bühnenkunſt an der Spitze der Nationen, und dieſer Vorſprung muß mit allen Mitteln gehalten und vergrößert werden. Und drittens verlangt die neue Zeit die Heran⸗ bildung eines neuen Schlages von Bühnen⸗ künſtlern. Der Typ des Bohemiens liegt uns ebenſo fern wie der des Darſtellungsbeamten. K1nf min brauchen, ſind friſche, unverdorbene Kräfte! Nach dem Dank an den Führer, der nicht nur dem deutſchen Volk als Ganzem, ſondern auch der deutſchen Kunſt neue Wege gewieſen hat, und einem weiteren Vortrag des Quartetts ſprach Intendant Hans H. Michels, der Lei⸗ ter der Akademie, und legte dann das großar⸗ tige Organiſationswert der Reichskulturkammer und der ihr angeſchloſſenen Reichstheaterkammer dar und kam ſchließlich auf die Frage der Neu⸗ geſtaltung des Theaterweſens zu ſprechen. „Während die Beratungen über allgemeine Richtlinien für den Unterricht und etwaige Schaffung von Reichstheaterſchulen noch nicht abgeſchloſſen ſind, tritt das Badiſche Staatsthea⸗ ter mit ſeiner Theateratademie hervor, deren Lehr⸗ und Unterrichtspläne von der Reichskul⸗ turkammer als vorbildlich bezeichnet werden. Es geht hier um die Geſtaltwerdung eines Zei⸗ chens der gewaltigen Realität, die der ſtarke Wille des Führers aus ſeinen Idealen formt.“ Intendant Michels wandte ſich darauf an ſeine zahlreich anweſenden Schüler und Schüle⸗ rinnen mit zu Herzen gehenden Worten voll tiefer Begeiſterung und reinem Idealismus. Kunſt iſt bekenneriſch, wir ſind nicht auf uns beſchränkt, für uns, wir ſtehen in der Oeffent⸗ lichkeit, vor der wir Bekenner ſein wollen eines neuen edlen Menſchentums, das auf Anſtändig⸗ keit und Vornehmheit begründet iſt. Tödlicher Verkehrsunfall Freiamt(bei Emmendingen), 5. Nov. Auf der Landſtraße nach Emmendingen ereignete ſich am Sonntagnachmittag ein ſchwerer Ver⸗ kehrsunfall. Ein Perſonenkraftwagen ſtieß mit einem Radfahrer zuſammen, wobei der letztere tödlich verletzt wurde. Großbrand in Baden⸗Baden Baden ⸗Baden, 5. Nov. Zu dem Groß⸗ brand im Sägewerk Wahlmann u. Ebert wird eraänzend berichtet: Bemerkt wurde der Brand von Anwohnern und zwar in der vorderen, rechten Ecke des Gebäudes. Der Alarm er⸗ folgte kurz darnach um 10 Uhr und in kürzeſter Zeit waren die Wehren von Geroldsau, Lich⸗ tental und der Altſtadt zur Stelle. Da das Feuer ſich mit unheimlicher Schnelligkeit en:⸗ wickelte, wurden auch noch die Wehren der Weſtſtadt und von Oos eingeſetzt, ſo daß die geſamte Feuerwehr der Stadt Baden⸗Baden mit zirka 500 Mann am Brandplatze tätig war. Ihr zur Seite ſtanden die Sanitäter und die Polizei, ſowie die raſch aus dem aganzen Standort herbeigezogene SA, die bei der Ab⸗ ſperrung mithalf und beim Handpumpendienſt eingeſetzt wurde. Da das Feuer an dem Bal⸗ kenwerk, den Holzvorräten und insbeſondere im Sägemehl reiche Nahrung fand, enwwickelte es ſich ſo raſch, daß bereits beim Eintreffen der Wehren an eine Rettung des Werkes ſelbſt nicht mehr gedacht werden konnte und man ſich auf den Schutz der in der Nähe befindlichen Gebäude beſchränken mußte. Erſt nach dieſen Maßnahmen konnte man auch dem Feuer ſelbſt mit einem Großangrif begeanen, der den Brand bis gegen 12 Uhr ſo⸗ weit niedergekämpft hatte, daß von einer Ge⸗ ſahr nicht mehr geſprochen werden konnte. Die Wehren aingen mit 30 Schlauchleitungen vor, die teils aus Hydranten, teils aus dem vor⸗ überfließenden Bach, der raſch geſtau: worden war, geſpeiſt wurden. Ueber die Urſache dieſes Rieſenfeuers iſt bis jetzt nichts bekannt aeworden. Da das Werk gerade an der Stelle, an der der Brand zuerſt gemerkt wurde, vollkommen heruntergebrannt iſt, dürften ſich die Nachforſchungen ſchwierig geſtalten. Anwohner haben erklärt, den Tag über und auch noch abends keinerlei verdäch⸗ tigen Geruch wahrgenommen zu haben, ſo daß man mit allen Mutmaßungen über die Ent⸗ ſtehunasmöalichkeit einſtweilen auf bloße Theo⸗ rien angewieſen iſt. Der Brand iſt der größte in Baden⸗Baden ſeit 40 Jahren. Damals wütete ein Großfeuer von ähnlicher Ausdeh⸗ nung im Sanatorium Eden. Als Leiche geborgen Riegel(am Kaiſerſtuhl), 5. Nov. Im Dreiſam⸗Kanal wurde die Leiche des am Frei⸗ tag auf der Dreiſam verunglückten 21 Jahre Faltbootfahrers Franz Hauſer ge⸗ ändet. Rotkreuzmänner werden ausgezeichnet Karlsruhe, 5. Nov. Mit Zuſtimmung des Führers und Reichskanzlers wurde dem Lan⸗ desſchriftführer des Badiſchen Männervereins vom Roten Kreuz, Leopold Dahlinger, Stadtoberſekretär hier, in Anerkennung beſon⸗ derer Verdienſte um das Rote Kreuz das Ver⸗ dienſtkreuz des Ehrenzeichens des DRc ver⸗ liehen. 35 Jahre ſteht der bekannte Rotkreuz⸗ mann Dahlinger im Dienſte dieſer Organiſa⸗ tion. Gleichzeitig erhielt Schneidermeiſter Theo⸗ dor Schach, der nahezu 40 Jahre der Sani⸗ tätskolonne Karlsruhe angehört, das Ehren⸗ zeichen des DRͤ 2. Klaſſe. Leichenfund im Gemeindewald Wilferdingen b. Pforzheim, 5. Nov. Am Sonntagvormittag wurde im hieſigen Ge⸗ meindewald die Leiche eines etwa 45jährigen unbekannten Mannes gefunden, die ſchon län⸗ gere Zeit am Fundort gelegen haben mag. Es ließen ſich keinerlei Verletzungen feſtſtellen. Auch trug der Tote keine Papiere bei ſich. Beim Aufladen von Stammholz verunglückt Völkersbach b. Ettlingen, 5. Nov. Der verheiratete Fuhrmann Bernhard Ochs war im Walde mit dem Aufladen von Stammholz beſchäftigt. Ein dabei ins Rutſchen gekommener Stamm drückte Ochs zu Tode. Schadenfeuer— Brandſtiftung? Hugsweier b. Lahr, 5. Nov. In der Nacht zum Montag zwiſchen 3 und 4 Uhr brannte das Oekonomiegebäude des Arbeiters Karl Neun⸗ ſtöcklin nieder. Die geſamten Heu⸗ und Stroh⸗ vorräte ſowie die Tabakernte eines Nachbarn, wei Fahrräder und landwirtſchaftliche Ma⸗ ſchinen verbrannten. Der Gebäudeſchaden be⸗ trägt etwa 4000 RM. Man vermutet Brand⸗ ſtiftung. Der Bodenſee ſteigt! Konſtanz, 5. Nov. Der Pegelſtand des Bodenſees iſt auf 4,06 Mtr. geſtiegen; eine für dieſe Jahreszeit ungewöhnliche Höhe. Man rechnet mit einem weiteren Steigen des Waſ⸗ ſerſpiegels. Neue Siedlungsſtellen in Oſtpreußen. Aufn.: NSPB(2) „Hake⸗ —, Woh ſo rege tung ſe großzü fend b Alleror Anregu bar. 2 chen de ſamkeit des vei hat ſich ſeits ſte Was: Wie beſchäft der Un an den ohne u ſpiel: fällt de Weg zu den Se ſteinen gänger liches Verkehr Abendſt Fahrzer fahr be den her bei Un ſtolpert. Bahn gerade Einbezi Reichsa im Vor lichkeit. allem d anlaßt auf wel den kön zu tun zu ſtelle Wir Anlage unmaßg Parkpla Anlage lung er leicht er holungs heiten. Ueber es ſich 1 Standp! Stad tve ſehr an die Ver Vorkehr ſerer W Ein R Wie ſ er ſich eignen. ſtück zur für Räd Raum nber 1935 Baden dem Groß⸗ zbert wird der Brand vorderen, Alarm er⸗ n kürzeſter Sau, Lich⸗ Da das akeit en:⸗ ehren der o daß die den⸗Baden tätig war. r und die n aganzen i der Ab⸗ npendienſt oem Bal⸗ zbeſondere entwickelte Eintreffen rkes ſelbſt man ſich findlichen inte man roßangriif 2 Uhr ſo⸗ einer Ge⸗ nnte. Die ngen vor, dem vor⸗ : worden rs iſt bis das Werk ind zuerſt rgebrannt ſchwierig den Tag verdäch⸗ n, ſo daß die Ent⸗ ſße Theo⸗ er größte Damals Ausdeh⸗ ov. Im am Frei⸗ 21 Jahre ſer ge⸗ hnet nung des ſem Lan⸗ ervereins linger, ig beſon⸗ das Ver⸗ Ra ver⸗ Rotkreuz⸗ örganiſa⸗ ſer Theo⸗ er Sani⸗ Ehren⸗ Nov. Am zen Ge⸗ jährigen hon län⸗ mag. Es en. Auch unglückt ov. Der hs war ummholz mmener er Nacht unte das l Neun⸗ Stroh⸗ achbarn, hhe Ma⸗ den be⸗ Brand⸗ ind des eine für — 5 „Hakenkreuzbanner“— Seite 5 fjauptſtadt mannheim Wichtige Mannheimer„Platz“-Fragen Was jeden Rhein⸗Neckarſtädter intereſſiert/ Gedanken am Marktplatz und Gockelsmarkt/ Verkehrsſorgen der Stadt Wohl zu keiner Zeit nahm der Mannheimer ſo regen Anteil an der modernen Ausgeſtal⸗ tung ſeiner Vaterſtadt, wie gerade heute. Die großzügigen Planungen, von denen wir lau⸗ fend berichteten, haben mit Recht begeiſtert. Allerorts werden Wünſche und wohlgemeinte Anregungen laut. Sie ſind nicht immer erfüll⸗ bar. Aber ſie ſind doch ein erfreuliches Zei⸗ chen dafür, mit welcher Liebe und Aufmerk⸗ ſamkeit die künftige Entwicklung des Stadtbil⸗ des verfolgt wird. Der Aus⸗ und Aufbauwille hat ſich jedem mitgeteilt. Keiner möchte ab⸗ ſeits ſtehen und als teilnahmslos gelten. Was uns ſo auffällt. Wie ſehr wir uns mit der Zukunftsmuſik beſchäftigen, beweiſt beſonders eindrucksvoll der Umſtand, daß wir uns abgewöhnt haben, an den Dingen des Alltags vorbei zu gehen, ohne uns damit auseinanderzuſetzen. Ein Bei⸗ ſpiel: Von der Plattform der Straßenbahn aus fällt dem Fahrgaſt der Linie 3 eiwa auſ dem Weg zum Schloß die endloſe Reihe der zu Lei⸗ den Seiten der Breiten Straße an den Rand⸗ ſteinen abgeſtellten Räder auf. Für den Fuß⸗ gänger bildet dieſer Stahlwall ein unerfreu⸗ liches Hindernis. Er fühlt ſich bei ſtarkem Verkehr— hauptſächlich in den Mittaz⸗ und Abendſtunden— zwiſchen Häuſerwand und Fahrzeugen förmlich eingequetſcht. Die Ge⸗ fahr beſteht, daß er ſich mit den Kleidern an den hervorſtehenden Lenkſtangen verfänzt und bei Unachtſamkeit über umgeſtürzte Räder ſtolpert. Bahn frei dem Verkehr! Dieſe Parole ſcheint gerade im Augenblick, wo durch die direkte Einbeziehung Mannheims in das Netz der Reichsautobahn die Verkehrsfragen ohnehin, im Vordergrund ſtehen, von beſonderer Dring⸗ lichkeit. Der oben erwähnte Umſtand, der vor allem dem Fremden ſtark ins Auge fällt, ver⸗ anlaßt mehr denn je zum Nachdenken darüber, auf welchem Wege er am beſten beſeitigt wer⸗ den könnte. Ohne natürlich dem Radler wehe zu tun und allzu hohe Anforderungen an ihn zu ſtellen. Wir denken bei dieſer Gelegenheit an die Anlage vor K1, die ſich— das iſt unſere ganz unmaßgebliche Meinung— ausgezeichner als Parkplatz für Kleinräder eignen würde. Die Anlage würde dadurch kaum eine Verſchande⸗ lung erfahren. Der gute Baumwuchs könnie leicht erhalten bleiben. Desgleichen die von Er⸗ holungsſuchenden ſo beliebten Sitzgelegen⸗ heiten. Ueberhaupt die Parkfrage! Gleichgültig ob es ſich um Abſtellmöglichkeiten für Räder oder Standplätze für Kraftwagen handelt. Der Stadtwerwaltung liegt die Löſung dieſer Frage ſehr am Herzen. Sie hat mit wachem Auge die Verkehrsentwicklung verfolgt und bereits Vorkehrungen getroffen, die der Erfüllung un⸗ ſerer Wünſche nahekommen. Ein Rad greift ins andere Wie ſteht es mit unſerem Marktplatz? Würde er ſich nicht geradezu ideal als Autoparkplatz eignen. Ließe ſich nicht auch dort— ein Gegen⸗ ſtück zur vorgeſchlagenen Aufbewahrungsſtelle für Räder in der Anlage vor K1— genügend Raum ſchaffen, um die bemängelten Uebel⸗ ſtände aus der Welt zu ſchaffen? Der Wo⸗ chenmarkt ſcheint dem entgegenzuſtehen. Wie weit der Plan ſeiner Verlegung vereits gereift iſt, ſteht hier nicht zur Erörterung. Je⸗ denfalls kann aber ſchon heute mit einiger Be— ſtimmtheit geſagt werden, daß die zentrale Lage des Marktplatzes mit ſeinem geſteigerten Verkehr die Aufrechterhaltung des bisherigen Zuſtandes nicht mehr lange rechtfertigen wird. Verſchiedentlich wurde das Projekt eines Großmarktplatzes hinter der Feuer⸗ wache erwogen, wo heute noch die Auffül⸗ lungsarbeiten in vollem Gange ſind. An dieſer Stelle würde auch ein regerer Fußgänger⸗ und Wagenverkehr keine Störung verurſachen kön⸗ nen. Ob dieſe Löſung allerdings als eine glückliche bezeichnet werden kann, läßt ſich nicht ſo ohne weiteres beantworten. Sie wird das Ergebnis einer peinlich genauen Nachprüfung ſein. Wie dieſe Andeutungen aufzeigen, geht die Entwicklung ſtetig auf⸗ und vorwärts. Das Rad iſt im Rollen und hinter den Planungen ſteht ein ſtarker, einmütiger Wille, der keine Mühe ſcheut und auch vor grundlegenden Ver⸗ änderungen nicht zurückſchreckt, ſofern ſie dem Allgemeinwohl dienen. Ganze Arbeit. In dieſem Zuſamenhange bhann auch der be⸗ ſcheidene Parkplatz„Gockelsmartt“ in den Krers der hier gepflogenen Betrachtungen gezogen werden. Der Fahrer lächelt etwas verlegen, wenn von ihm die Rede iſt. Er betrachtet ihn als eine kleine, wohlgemeinte Aufmerkſamkeit der ver⸗ kehrsfördernden Stadt und macht ſich ſeine eige⸗ nen Gedanken darüber. Der nicht gerade mit geſundem Humor Begabte wird allerdings mit einigem Verdruß feſtſtellen, daß er als der zu⸗ erſt Parkende wohl glänzende Einfahrt hatte, aber bei ſtarter Inanſpruchnahme dieſer Autoſtätte keine Möglichteit ſieht, glücklich wie⸗ der auf die Fahrſtraße herunterzukommen. Man braucht ſich nur einmal an der Rheini⸗ ſchen Ingenieurſchule gegenüber aufzuſtellen und den vergeblichen Verſuchen der verzweifelten Fahrer zuzuſehen, um zu ertennen, daß der be⸗ ſtehende Zuſtand dringend einer Verbeſſe⸗ rung bedarf. Sie kommt! Rückſtändigkeit kennt unſere Stadt nicht! Es wird nicht mehr allzu lange dauern, bis hier eine brauchbare Ausfahrt geſchaffen wird, die allen Anforderungen ge⸗ nügt. Das Platzbild würde unſerem Empfinden nach weſentlich gewinnen, wenn aus dieſem Anlaß auch das die Straßenüberſicht ſtörende Blechhäuschen verſchwinden und einer mo⸗ dernen, unterirdiſchen Bedürfnisanſtalt weichen würde. Kleinigkeiten! Aber ſie ſind geeignet, große Er⸗ leichterungen zu bringen und nicht zuletzt zur Verſchönerung des Stadtteils beizutragen. Ganze Arbeit wird geleiſtet werden. Deſſen ſind wir gewiß! Erfolgreiche Arbeit der Berufsberatung Der Arbeitseinſatz der Schulentlaſſenen von 1935/ Die Aufgabe der Arbeitsämter Die vorläufigen Ergebniſſe der Arbeit der öffentlichen Berufsberatung und Lehr⸗ bzw. Anlernſtellenvermittlung in Südweſtdeutſchland im Geſchäftsjahr 1934/35 liegen nunmehr vor. Die Berufsberatung wurde im vergangenen Berichtsjahr in Baden und Württemberg von etwa 43 000 männlichen und 24 000 weiblichen Jugendlichen in Anſpruch genommen. Das be⸗ deutet— gemeſſen an den Ziffern des Vor⸗ jahres— eine Zunahme um 34 Prozent bei den männlichen und um 48 Prozent bei den weiblichen Jugendlichen. Von den männlichen Jugendlichen wurden etwa 18 000, von den weiblichen 5000 in Lehr⸗ und Anlernſtellen ver⸗ mittelt; auch hier iſt gegenüber dem Vorjahre eine Zunahme um 35 Prozent bzw. um 24 Pro⸗ zent zu verzeichnen. Außerdem wurden etwa 3000 männliche Schulentlaſſene ſofort in Arbeit (Induſtriearbeit und Landwirtſchaft) gebracht. Ferner wurden über 4000 weibliche Jugendliche teilweiſe der Induſtrie(insbeſondere der Tex⸗ tilinduſtrie, Schuhinduſtrie uſw.) und der Land⸗ wirtſchaft(Landhilfe), vor allem aber auch der Hauswirtſchaft zugeführt. Von den männlichen Lehrlingen wurden etwa 7300 in der Metallinduſtrie, 2000 im Nahrungs⸗ mittelgewerbe, 13 000 im Baugewerbe und eben⸗ ſoviele in der Holzinduſtrie eingeſetzt; etwa 2500 männliche Jugendliche wurden in kauf⸗ männiſche Lehrſtellen vermittelt. Von den weib⸗ lichen Jugendlichen, die Lehr⸗ bzw. Anlern⸗ ſtellen bekamen, wurden etwa 800 dem Beklei⸗ dungsgewerbe, etwa 500 der Metallinduſtrie und weit über 2500 den kaufmänniſchen Be⸗ rufen zugeführt. Hinter dieſer Berufszuführung unſerer Ju⸗ gend ſteckt tauſendfache verantwor⸗ tungsvolle Kleinarbeit. Die Durch⸗ führung dieſer Arbeit war den Arbeitsämtern im vergangenen Jahre erleichtert, weil die Be⸗ rufsberater und Berufsberaterinnen bei allen beteiligten Kreiſen, insbeſondere auch bei In⸗ duſtrie, Handel und Handwerk, zunehmendem Verſtändnis für ihre bedeutungsvolle Aufgabe „begegnet ſind. Mit Beginn des Herbſtes iſt die Berufsbera⸗ tung in eine neue Arbeitsperiode ein⸗ getreten. Schon hat wieder der Zuſtrom der Jugendlichen, die im Jahre 1936 die Schule verlaſſen, eingeſetzt. Die Arbeitsämter werden ſich mit allen Kräften für die reſtloſſe Un⸗ terbringung all dieſer Jugendlichen ein⸗ ſetzen. Dies wird wiederum nur gelingen, wenn die Betriebsführer in Handwerk, Induſtrie und Handel die Arbeitsämter durch baldige Meldung möglichſt aller offenen Lehr⸗ und Anlernſtellen unterſtützen. Mannheimer Drucker und Verleger von einſt. Die zur Zeit im Gobelinſaal des Mannheimer Schloßmuſeums gezeigte Schau Alt⸗Mann⸗ eimer Drucker und Verleger iſt bis einſchließ⸗ ich Sonntag, 10. November, verlängert. Es iſt alſo noch die ganze laufende Woche Gelegenheit gegeben, die ſehr intereſſante Ausſtellung zu beſichtigen. A Nr. 511— 5. November 1935 * —* rec — Schnnine„ erscen nggns an „ goggn 5 3 * X 4 woddr Begass Feſtzug für das deutſche Buch Ein Buchdrucker im Gewand Gutenbergs verteilt friſch aus der Maſchine Flugblätter. Eine Aufnahme von einem Feſtzug zur Werbung für das deutſche Buch. Weltbild(M) Ein Gigant der Landſtraße Rieſen⸗Tonfilmwagen in Mannheim Am Montag und Dienstag war im Hofe des Städt. Krankenhauſes ein rieſiger Vorfüh⸗ rungswagen zu ſehen, der in ſich einen Zu⸗ ſchauerraum mit 70 Plätzen ſowie die Appa⸗ ratur für Tonfilm⸗Wiedergabe birgt. In dem vorgeführten Film wurde die Herſtellung und die Wirkungsweiſe deutſcher Arzneimittel ge⸗ zeigt, des Aſpirin, deſſen ſchmerzlindernde Wir⸗ kung weltbekannt iſt, der Gegenmittel gegen die verheerende Malaria, der heute noch zwei Drit⸗ tel der Menſchheit zum Opfer fallen, und un⸗ zähliger weiterer Mittel gegen heimtückiſche und gefährliche Krankheiten. Deutſchen Ge⸗ lehrten iſt die Erforſchung dieſer Heilmittel ge⸗ glückt, in deutſchen Werken werden ſie hergeſtellt und tragen den Ruf deutſcher Arbeit weit hinaus in die entfernteſten Erdteile und in die entlegenſten Gegenden. „Der Vorführungswagen ſelbſt iſt ein Mei⸗ ſterſt ück deutſcher Arbeit. Er iſt mit ſeinen 10 Meter Länge, 2,50 Meter Breite, 3,50 Meter Höhe und ſeinem Gewicht von 12 Tonnen ein Gigant der Landſtraße. Eine Seitenwand läßt ſich harmonikaartig ausziehen und zu einem Zuſchauerraum mit 70 bequemen Sitz⸗ plätzen umgeſtalten. Die techniſche Einrichtung der Tonfilmapparatur beſteht neben Film⸗ Projektionsapparaten in Lautſpre Wie⸗ dergabe von Rundfunkempfang, Schallplatten⸗ muſik und Mikrophonvorträgen, die bis auf kilometerweite Entfernung hörbar ſind. Eine eigene Kraftquelle liefert den Strom für dieſe Apparate. Eine große Projektionsleinwand auf dem Wagendach, die von innen angeleuchtet wird, vermag Tauſende bei Freivorführungen in ihren Bann zu ziehen. Wegen ſeiner Schwere kann der Wagen nur durch Vermittlung von Luftdruck geſteuert werden. Es iſt beabſichtigt, dieſen Wagen in nächſter Zeit im Ausland laufen zu laſſen, um dort Propaganda für deutſche Wertarbeit zu machen. vs. Die wirkliche Begabung zeigt ſich erſt in den Wagniſſen und in Wei von Gefahren, die eine geringere Kraft ſicher zu Fall gebracht hätten. Theodor Fontane. Senden Sie mir kostenlos Ihre 323eitige bebilderte Druckschrift „Vom guten Schen bei kdnstlieber Beleuchtung“ on Straßze Zarte Kinderaugen bedunfen des besonderen Schutzes vor Ieranstrengung und Urmudung. Jede Mutter sollte da— für sorgen, daß ihr Kind beim Lesen, beim Schreiben, bei den Schularbeiten und beim Spielen genugend Licht hat. Abends brauchit das Kind eine Sonderleucfite. Die allgemeine Zimmerbeleuchtung genugt meist nicht, denn dabei werden die Augen uberanstrengt. Müudigłeit und hierdureh bedingte Vnaufmerlsamſteit und Arbeitsunlust sind das Ergebnis. VDarum, Mutter, schone die Augen Deines Kindes durch gute und reichliche Beleuchtung. Osram--Lampen geben, je nach Größe, bis 20 4 meh Licht. Sie sind in allen Elektro-Hachgeschäſten erhältlich. e deine ðod Gi e + X +& 75 besseresd — genommenen Verkehrskontrolle Die Polizei meldet: Falſch eingebogen. Infolge falſchen Einbie⸗ gens ſtießen am Montagvormittag auf der reuzung Windeckſtraße—Grenzweg ein Klein⸗ kraftrad und ein Radfahrer zuſammen. Letz⸗ terer brach den rechten Oberſchenkel. Die gefährliche Kreuzung. Eine Gehirner⸗ ſchütterung und eine Quetſchwunde am Kopf erlitt ein Radfahrer, der am Montagnachmittag mit ſeinem Fahrrad auf der Kreuzung Schwet⸗ zinger⸗ und Heinrich-Lanz⸗Straße mit einem Kraftrad zuſammengeſtoßen iſt. Verkehrskontrolle. Bei einer am Montag vor⸗ 5 wurden vier führer von Laſtkraftwagen angezeigt und ſie⸗ ben Führer von Fahrzeugen gebührenpflichtig verwarnt. Wegen techniſcher Mängel wurden zehn Fahrzeuge beanſtandet. Selbſttötungsverſuch. Am Sonntagabend hat ein in der Schwetzingerſtadt wohnender Mann in der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, eine größere Menge Tabletten eingenommen. Der Lebensmüde fand Aufnahme im Städtiſchen Krankenhaus. Grund zur Tat iſt unbekannt. Vermißt. Vermißt wird ſeit 1. November Willi Becker, geboren am 4. November 1916 in Mannheim, zuletzt hier wohnhaft. Be⸗ ſchreibung: 1,60 Meter groß, ſchlank, ſchwarze Haare, dunkle Augen, große ſtumpfe Naſe, aufgeworfene Lippen, vollſtändige Zähne, ſpitzes Kinn, rundes Geſicht, glatt raſſiert, an der linken Kopfſeite bei der Schläfe eine 1 Zentimeter große nach dem Ohr zu gebogene Narbe. Kleidung: Knickerbockerhoſe, grau und weiß, zweireihiger dunkelbrauner Rock mit weißen Streifen, hohe ſchwarze Schnürſchuhe. weiß⸗roter, ärmelloſer Pullover, weiß und rot geſtreiftes Leinenhemd mit angenähtem Kragen. Anhaltspunkte über den Verbleib des Vermiß⸗ ten wollen der Polizei oder der Gendarmerie mitgeteilt werden. Schweineverbrauch wird ſichergeſtellt Im„Haus des Handwerks“ zu Berlin kamen die deutſchen Bezirksinnungsmeiſter des Flei⸗ ſcherhandwerks unter Vorſitz des Reichsin⸗ nungsmeiſters Schmidt zuſammen, um Be⸗ richt über die Fleiſchverſorgung in allen Teilen des Reiches zu erſtatten. Der Vorſitzende der Hauptvereinigung der deutſchen Viehwirtſchaft, Bauer Wilhelm Küper, erklärte im Anſchluß daran, daß, ſoweit noch Schwierigkeiten ent⸗ ſtehen, die entſprechenden Maßnahmen ergrif⸗ fen würden.„Mir iſt“, ſo fügte er hinzu,„der politiſche Auftrag erteilt worden, beſonders die Verſorgung der Großverbraucherplätze ſicherzu⸗ ſtellen, da das flache Land noch mehr Verſor⸗ gungsmöglichkeiten beſitzt.“ Weiter erklärte er, daß unter den heutigen Verhältniſſen man wie⸗ der dazu kommen müſſe, mehr Schweinehälften in den Läden zu ſehen, und daß nicht über⸗ mäßig Fette uſw. zu Wurſt verar⸗ beitet werden. Reichshandwerksmeiſter W. G. Schmidt er⸗ nannte im weiteren Tagungsverlauf den Ober⸗⸗ meiſter Hans Rehm⸗Augsburg zum erſten ſtellvertretenden und den Obermeiſter Jakob Krayer ⸗Berlin zum zweiten ſtellvertretenden Reichsinnungsmeiſter des deutſchen Fleiſcher⸗ handwerks. Woher ſtammen unſere Nahrungsmittel? Die Urheimat unſerer Lebensmittel liegt vielfach in ganz fernen Ländern und ihre züch⸗ teriſche Entwicklung hat elf Jahrtauſende um⸗ faßt. Auf ſeinen Kriegszügen lernte Alexaga⸗ der der Große z. B. die Kirſche am Schwarzen Meer und den Pfirſich kennen, während der Rohrzucker die Kreuzritter in Tripolis entdeck⸗ ten. Dagegen iſt Rübenzucker eine deutſche Er⸗ findung und neueren Datums. Im Jahre 1747 entdeckte der Berliner Andreas Siaismund Markaraf den Zuckergehalt der Runkelrübe. Die techniſche Verwertung dieſer Entdeckung wurde allerdings erſt nach ſeinem Tode 1799 ermöglicht; die erſte Rübenzuckerfabrik wurde auf dem Gute Kunern in Schleſien errichtet. Die Germanen verdanken ihre Bekanntſchaft mit dem Wein den Römern und die Kenntnis der Weinbaukultur chriſtlichen Mönchen des Frankenlandes. Der Kaffee ſtammt nicht etwa aus Braſilien, ſondern aus der abeſſini⸗ ſchen Provinz Kaffa, die noch heute eine der beſten Kaffeeſorten liefert. Der Mais trägt den Namen türkiſcher Weizen zu Un⸗ recht; denn er ſtammt aus Peru und Mexiko. Die Apfelſine ſtammt aus China und wurde erſtmals durch die Portugieſen unter dem Na⸗ men„chineſiſcher Apfel“ in Europa anae⸗ pflanzt. Die Banane iſt ſeit älteſter Zeit als beliebteſte Delikateſſe im ganzen Orient und beſonders in Aegypten bekannt; nach Europa gelanate ſie erſt im Ausgang des Mittelalters unter dem Namen„Adamsfeige“ und galt als Paradiesfrucht wegen ihres einzigartigen Wohlgeſchmackes. Kindererholung auch im Winter Die NS⸗Volkswohlfahrt führt neben dem Winterhilfswerk ihre Aufgaben der national⸗ ſozialiſtiſchen Wohlfahrtspflege weiter durch, wenn auch in beſchränkterem Maße. Die Kin⸗ der⸗Land⸗ und Heimverſchickung der NoSWiweiſt immer noch große Zahlen auf. So kehrten am 4. November 20 Kinder, die im Kindererholungsheim in Heidelberg⸗Schlier⸗ bach Erholung gefunden hatten, wieder nach Hauſe zurück. Am 6. November werden 600 Jungens, die während 4 Wochen Gäſte des NSV⸗Jugenderholungslagers in Immen⸗ dingen waren, in ihre Heimatkreiſe zurück⸗ befördert. 20 Kinder, die Kuraufenthalt in Herrenalb hatten, fahren am 7. November wieder nach Hauſe, und am 9. November erfolgt der Rücktransport von 25 Kindern, die die NSwnach ihrem Heim auf dem Feldberg in Erholung geſchickt hatte. In Erholung kommen am 8. November 20 Kinder aus verſchiedenen badiſchen Kreiſen. Die Fahrt geht nach Heidelberg⸗Schlierbach, wo ſie für 4 Wochen Aufenthalt in dem dortigen Kinder⸗Erholungsheim finden. Mannheims Vororte in ſchwerer Zeit Wallſtadis Zerſtörung und Wiederaufbau/ Bauernkraft und Schollen liebe wehren ſich gegen den Unkergang Wer mit der Heimat und ſeinem Dorf ver⸗ bunden iſt, wird immer mit Freude und inne⸗ rem Anteil von der dörflichen Vergangenheit hören. Denn in den Geſchicken ſeines Dorfes lieſt er die Schickſale ſeiner weiteren Heimat, in dieſen ſchließlich Spuren der Entwicklung des ganzen Volkes. Wechſelvoll ſind die Geſchicke eines Dorfes wie Wallſtadt. Gleich den Nach⸗ bardörfer nahm es teil an Blüte und Größe, aber auch an ſchweren Leidenszeiten der Pfalz. Die Pfalz als Grenzland und Bollwerk gen Weſten war ſchon immer der franzöſiſchen Rhein⸗ politik mit allen ihren Heimſuchungen ausge⸗ ſetzt. Mehr als einmal gingen in ſeiner Ge⸗ ſchichte Dörfer und Städte in Flammen auf. Aber je mehr der Heimatboden mit Blut ver⸗ teidigt und erkämpft werden mußte, je mehr der Bauer um Haus und Hof, um ſeinen Acker zu dulden hatte, um ſo mehr hing er in unerſchüt⸗ terlicher Verbundenheit an der Scholle. Drum finden ſich auch in unſerer pfälziſchen Heimat ſo viele Bauerngeſchlechter, die ſeit mehr als Bild: Archiv Anſer Paradeplatz um die Jahrhundertwende HB-Bildstock 25 Mill. Mark für kinderreiche Familien Auszahlung der wertvollen Anterſtützung für 500 000 Familien noch vor Weihnachten Steuergeſetze, in denen bevölkerungspolitiſche Grundſätze verwirklicht werden, gibt es ſchon ſeit langem. In den meiſten Einkommenſteuer⸗ geſetzen werden kinderreichen Familienvätern Erleichterungen und Ermäßigungen gewährt. Die Begründung hierfür liegt ſchon in der ge⸗ ringeren ſteuerlichen Leiſtungsfähigkeit der Kin⸗ derreichen. Bevölkerungspolitiſche Erfolge darf man aber von ſolchen Steuererleichterungen allein nicht erwarten. Wenn man auf dieſem Gebiete eine unnatürliche und für die natio⸗ nale Zukunft gefährliche Entwicklung zurück⸗ ſchrauben will, ſo muß man dem Kinderreichen durch eine poſitive und wirkungs⸗ volle Verbeſſerung ſeiner wirtſchaft⸗ lichen Lage Hilfe und Förderung gewähren. Der nationalſozialiſtiſche Staat hat als erſter in dieſem Sinne großzügige Bevölkerungspolitik betrieben, als er durch die Verordnung vom 15. September 1935 die Gewährung ſtaatlicher Beihilfen für kinderreiche Familien ankündigte. Inzwiſchen ſind auch die Ausführungsbeſtim⸗ mungen zu dieſer Verordnung bekanntgegeben worden. Sie zeigen, daß ſchon in dieſem Jahre, und zwar noch vor Weihnachten, 25 Mil⸗ lionen Mark an kinderreiche Fami⸗ lien ausgezahlt werden ſollen. Wie umfangreich und von wie großer Trag⸗ weite die bevölkerungspolitiſche Aufgabe iſt, die der nationalſozialiſtiſche Staat mit dieſer Ver⸗ ordnung in Angriff genommen hat, ergibt ſich ſchon aus der Tatſache, daß es nach der Volks⸗ zählung des Jahres 1935 in Deutſchland rund 3½ Millionen Familien mit vier und mehr Kindern gibt. Mag auch ein großer Teil dieſer Familien aus verſchiedenen Gründen für die Gewährung von Kinderbeihilfen nicht in Be⸗ tracht kommen, ſo iſt die Zahl der förderungs⸗ bedürftigen und förderungswürdigen Familien zweifellos ſehr groß. Vorausſetzung für den Bezug der Reichshilfe iſt nach den Ausfüh⸗ rungsbeſtimmungen, daß vier und mehr Kinder im Alter von weniger als 16 Jahren, zum Haushalt der Eltern gehören, daß die Eltern Reichsbürger im Sinne der Nürnberger Geſetze und unbeſcholten ſind, daß ferner Eltern und Kinder erbgeſund ſind und daß endlich der zur Ernährung der Kinder Verpflichtete die zu an⸗ gemeſſener Einrichtung des Haushalts erforder⸗ lichen Gegenſtände nicht aus eigenen Mitteln anzuſchaffen vermag. Wer dieſe Bedingungen erfüllt, kann bei der Gemeinde, in der er wohnt, einen Antrag auf Gewährung von Kinderbei⸗ hilfe ſtellen. Die Gemeinde gibt den Antrag dann nach Prüfung und Stellungnahme an das zuſtändige Finanzamt weiter, das über die Be⸗ willigung entſcheidet. Die Beihilfe beſteht aus Bedarfsdeckungsſcheinen, die zum Be⸗ zuge von Möbeln, Hausgerät und Wäſche be⸗ rechtigen. Der Höchſtbetrag, der gewährt werden kann, iſt auf 100 Mark je Kind und 1000 Mark je Familie feſtgeſetzt. Die Mindeſtbeihilfe ſoll 50 Mark je Kind betragen. Selbſtverſtändlich wird nur ein Teil der kin⸗ derreichen Familien noch in dieſem Jahre in den Beſitz einer Beihilfe gelangen können. Aber wenn die bedürftigſten 50 000 Familien je 400 Mark erhalten, ſo bedeutet das für die Be⸗ dachten eine wertvolle Unterſtützung und zu⸗ gleich eine weitere Stärkung der Kauf⸗ kraft der am wenigſten kaufkräftigſten Volks⸗ ſchichten, die auch für manche Induſtrien Ab⸗ ſatzförderung und Mehrbeſchäftigung erzeugen wird. Zum erſten Male wird hier ein bedeu⸗ tungsvoller Verſuch gemacht, den bedürftigſten Kinderreichen aus Mitteln der Allgemeinheit ihre Laſten zu erleichtern. Anſere Schweſterſtadt am Wochenende Opferbereitſchaft in Ludwigshafen/ Pfälziſch⸗ſaarländiſches Treffen/ Ein Jubiläum Sammlung für das WHW Samstag und Sonntag wigshafen, wie in allen deutſchen Ortſchaf⸗ ten, im Zeichen des Winterhilfswerkes. Uner⸗ müdlich waren die politiſchen Soldaten um den Verkauf der Winterhilfsabzeichen bemüht und Standkonzerte, von verſchiedenen Kapellen am Sonntag auf öffentlichen Plätzen veranſtal⸗ tet, richteten gleichfalls die Aufmerkſamkeit der Bevölkerung auf das große ſoziale Wert des Führers. Pfälziſch⸗ſaarländiſche Muſiktage Unter den zahlreichen Veranſtaltungen, die um das Wochenende in Ludwigshafen ſtatt⸗ fanden, erwähnen wir vor allem die Pfälziſch⸗ faarländiſchen Muſiktage, eingeleitet durch eine muſikaliſche Morgenfeier am Sonntagvormittag. Es kamen hier Werke junger Tonſetzer zum Vortrag, von Karl Schadewitz, Philipp Mohler und Rudi Stephan. Das Konzert am Nachmittag, das unter Mit⸗ wirkung des Geſangvereins der BAScF ſtatt⸗ fand, brachte eine Suite für kleines Orcheſter von Leo Schatt, einen Liederkreis für Ba⸗ riton und Orcheſter, vorgetragen von dem Lud⸗ wigshafener Komponiſten Karl Maria Zwiß⸗ ler, eine Symphonie für großes Orcheſter von Kurt Werner, das Paſſagaglia in c⸗Moll von Albert Jung, Variationen über ein Thema von Robert Schumann von Arno Landmann und einen Eichendorff⸗Zytlus für Männerchor von dem Karlsruher Franz Philipp. Die meiſten Komponiſten dirigierten ihre Werke ſelbſt. ſtanden in Lud⸗ Ludwigshafen war am Sonntag auch der Treffpunkt der pfälziſchen und ſaarländiſchen ehemaligen Kolonialkrieger, die in der„Wai⸗ halla“ ihre Bezirkstagung abhielten. 6 Jahre Pfalzbau Die Feier ſeines ſechsjährigen Beſtehens konnte der Pfalz bau begehen. Bei dieſer Gelegenheit hatten die Räume des Pfalzbau⸗ cafés einen Maſſenbeſuch aufzuweiſen. Das Jubiläumsprogramm beſtritten die zwei„Er⸗ neſtos“ mit luſtigen Balancen und Wilma mit ihrem Partner durch Meiſterſtücke der Equili⸗ briſtik. Auch der Humoriſt Hanley fehlte nicht mit ſeinen beiden gelehrigen Hunden, die, ne⸗ benbei geſagt, bekannte„Filmſchauſpieler“ ſind. Im Film„Varieté“ traten ſie mit Erfolg auf. Für muſikaliſche Unterhaltung ſorgte neben der Kapelle König, die dem Pfalzbau nun ſchon mehrere Monate treu geblieben iſt, auch die Spielgruppe der Berufsmuſiker. Wieder ſchwere Verkehrsunfälle Vier Verlehrsunfälle hat uns das Wochen⸗ ende wieder gebracht. Zwiſchen Oggersheim und Ludwigshafen wurde ein Radfahrer von der Straßenbahn angefahren und ſchwer ver⸗ letzt. Der Radfahrer war betrunken. Trunken⸗ heit war gleichfalls die Urſache eines weiteren Unfalles am Ortsausgang von Oggersheim. Ein Fußgänger lief in die Rhein⸗Haardt⸗Bayn und wurde ebenfalls erheblich verletzt. Im Stadtteil Mundenheim wurde ein Fußgänger von einem Perſonenauto angefahren und in der Nähe der Rheinbrücke ſtieß ein Perſonen⸗ wagen mit einem Poſtwagen zuſammen. vs. dreihundert Jahren anſäſſig ſind. Sie ſind mit dieſem Heimatboden verwurzelt. Wenn feind⸗ liche Heerſcharen Haus und Hof zerſtört hatten, der Beſitz in Flammen aufgegangen und die Felder zerſtört worden waren, ſtand einige Zeit 5 das Dorf leer und verwaiſt. Aber dann fan 4 4 ſich die geflüchteten Bauern wieder zurück. Un iſt ein wertvoller Archivband aus dem Ende des 17. Jahrhunderts erhalten, der von dem Schriesheimer Zentſchreiber Zauhn nach dem orleanſchen Krieg geſchrieben wurde. In ihm ſind alle Ortſchaften der Schrieshei⸗ mer Zent, und dazu gehörten die pfälziſchen Dörfer rechts des Neckars bis Laudenbach und vom Rhein bis Heiligkreuzſteinach, beſchrieben und ihre Rechte und Gerechtſame aufgezeichnet worden. Was darin von Mannheimer Voror⸗ ten zu leſen iſt, das ſoll in einigen Auszügen beſchrieben werden. Und heute beginnen wir mit Wallſtadt. Noch zehn Familien „Das kleine Dörſchen Wallſtadt iſt mehren⸗ teils mit franzöſiſchen Innwohnern beſetzt; es iſt in dem verwichenen 30jährigen Kriegsweſen ganz ödt und unbewohnt geſtanden, ſo gar, daß auch die Zent damahlen in anno 1646 das ge⸗ mein Dorfſiegel, welches einen Löwen führet, in Verwahrung genommen hat.“ So beginnt die Darſtellung und Beſchreibung von Wallſtadt. Und weiter hören wir: am 1. Juli 1687 beſtand die Gemeinde aus 17 Männern, 18 Weibern, 33 Söhnen, 18 Töchtern, 10 Knechten und 8 Mägden. Jetzt aber nach dem orleanſchen Kriege fanden ſich nur 10 bürgerliche Fami⸗ lien im Dorf. Die Gerichtsperſonen hießen Johannes Drechsler, Daniel Eve und Pierre Caille, alſo zwei Franzoſen und ein Einheimiſcher. Dieſe Gerichtsperſonen haben jederzeit die Freiheit gehabt, daß ſie nicht im Dorf, wie die andern Bürger, hüten und Brief tragen brauchen. Wer in die Gemeinde neu aufgenommen wer⸗ den wollte, mußte ſeinen ordentlichen Geburts⸗ brief beibringen, er durfte alſo nicht unehelicher Geburt ſein, und mußte einen Gulden als Bürgerannahmegeld entrichten.„So hat auch bey menſchen gedenken niemahleneiniger Judt allhier gewohnet“, heißt es. Ganz genau ſind die Pflichten und Laſten der Gemeinde aufgezählt. Alljährlich bezahlte Wallſtadt 15 Gulden Bedgeld, 20 Malter Bed⸗ korn, 1 Malter Dienſtkorn und 1300 Gebund Stroh. Alle Vierteljahr mußte jeder Hausbe⸗ ſitzer ein altes Huhn, das Herrenhuhn genannt, oder drei Batzen dem Heidelberger Hühnerfaut abliefern. Ganz intereſſant heißt es weiter: „Hiervon iſt nicht nur der Schultheiß und die ſämtlichen Gerichtsperſonen befreit, ſondern auch dasjenige Haus, in welchem in Zeit der Einſamblung die Frau eine Kindbetterin iſt.“ Starb jemand im Dorf, ſo mußte von der Frau das beſte Kleid und vom Mann die beſte Kuh im Stall dem Kurfürſten abgeliefert wer⸗ den. Doch zog man es damals ſchon vor, dieſes ſogenannte Beſthaupt durch Geld abzulöſen. Kriegshilfspflichten.. In Kriegszeiten war es Pflicht der Wall⸗ ſtädter zuſammen mit den Bauern von Heddes⸗ heim, Feudenheim, Käfertal und Sandhofen einen Kriegswagen, den man Reiswagen nannte, mit Knechten, Pferden und Geſchirr zu ſtellen und zu unterhalten.„Sohſten aber müſſen dieſe Innwohner dis orths das über Rhein herüber oder von Sandhofen und Käfertal hieher kom⸗ mende willprett, wie auch Lämmer und der⸗ gleichen, von hier bis nacher Newenheim führen oder tragen.“ Noch einige andre Frondienſt ſind aufgezeich⸗ net. Die Wallſtädter Bauern mußten herrſchaft⸗ liche Briefe, die ins Dorf kamen, bis zur nächſten Ortſchaft befördern. Außerdem waren ſie ver⸗ pflichtet, ein Stück der Herzogenriedwieſen, das die von Neckarau zu mähen hatten, zu dörren und wegzuführen. Neben den Bemerkungen über Einwohner, Dorfverfaſſung und wirtſchaftliche Verhältniſſe iſt in den Aufzeichnungen auch das kirchliche Leben erwähnt. Zu Ende des 17. Jahrhunderts ſtand in Wallſtadt kein Pfarrhaus und kein Schulhaus mehr. Die Kirche war im 30jährigen Krieg abgebrannt und nicht wieder aufgebaut worden. Zum Kirchgang mußte man nach Feu⸗ denheim gehen. Nach den Zerſtörungen im 17. Jahrhundert konnte erſt im 18. Jahrhundert das heimiſche Bauerntum wieder eine neue Blüte erleben. ko. Wie wird das Wetter? Die Ausſichten für Mittwoch: Viel⸗ fach dunſtig, ſonſt wolkig bis bedeckt und zeit⸗ weiſe auch Regen, bei Winden aus Süden mild. ... und für Donnerstag: Fortdauer der unbeſtändigen milden Witterung mit zeit⸗ weiligen Niederſchlägen. noden aus J Jalirlundecten Beöchten Sie unsef Fenstef und besuchen Sie unsere schöne im 2. sStocé unseres Heuses. Sie zeigt Trõdition und Entv/icklung der NMode an Figuren, Node-Utensilien U. Original-Hodebildern. 15 NOoE: A⏑⁰ jiii. Neugeballer *+◻— 5 ——5 3 5 1 ———————————————— Willy Stellvert: land. Eben g Helſingfo heimliche Marina der Schr tern, die ruſſiſchen wußtſein der weiß ſchmalen ſchattet n hervor. Herr Gor vollen J die Rebe hat viel daß das fehlen, es formt. D der ſeine immer er geblieben Er weiß auf ihr e im ſtiller Arbeiter⸗ Bajonette aber hat — er iſt klirrt die ſtreift der Auge hat wegungen Fangſchni verraten jetzt durc weiches L in ſeinen einen St Händen. eemeen Hans 50. Fortſe Bald if Vohwinke ringt, eir ſchlägt de die Muni Frohſe und öffne über und wenn ſie ſchmerzvo bleiches( bebenden Ueberal und rufer mehr in Truppen gegen ein und in U ſchanzten ſich neigte billig, üb ſtille Schl oder Tod. Schlage Stellung der Feind Gegenang ſchaft von luf kniet „Die 2 ſucht mat wieder de rgang ſind mit in feind⸗ rt hatten, und die nige Zeit n fanden ück. Uns em Ende von dem iach dem chrieshei⸗ fälziſchen bach und ſchrieben zezeichnet Voror⸗ luszügen inen wir mehren⸗ eſetzt; es egsweſen gar, daß das ge⸗ n führet, ginnt die Wallſtadt. 7 beſtand Weibern, n und 8 en Kriege Fami⸗ johannes rille, alſo er. Dieſe Freiheit e andern hen. men wer⸗ Geburts⸗ nehelicher lden als hat auch i niger d Laſten bezahlte lter Bed⸗ Gebund Hausbe⸗ genannt, ihnerfaut weiter: und die ſondern Zeit der rin iſt.“ von der die beſte fert wer⸗ or, dieſes öſen. ſer Wall⸗ Heddes⸗ andhofen n nannte, zu ſtellen ſſen dieſe herüber her kom⸗ und der⸗ m führen ufgezeich⸗ herrſchaft⸗ r nächſten iſie ver⸗ eſen, das u dörren nwohner, rhältniſſe kirchliche hunderts und kein hjährigen ufgebaut nach Feu⸗ zrhundert heimiſche rleben. ko. 7 ter? ch: Viel⸗ und zeit⸗ den mild. Fortdauer mit zeit⸗ re⸗n ter und Chöne 5 Sie zeigt Node an — „Hakenkreuzbanner“— Seite 7 Unterhaltung und Wiſſen A Nr. 511— 5. November 1935 Iir stellen vor: Geſicht eines Schauſpielers: Willy Birgel Aus den Anfängen: 1919 Willy Birgel— Kaiſerlicher Gouverneur und des ruſſiſchen Zaren in Finn⸗ land. Eben geht er die Treppe des Landhauſes in Helſingfors hinauf, um ſeinen Schützling, die heimliche Frau ſeines Herzens, die Tänzerin Marina zu beſuchen. Straff und elaſtiſch iſt der Schritt. Die gerade Haltung der Schul⸗ tern, die die breiten ſilbernen Achſelſtücke der ruſſiſchen Generalität tragen, drückt Selbſtbe⸗ wußtſein und Befehlsgewalt aus. Feſt liegt der weiße Uniformrock um einen jungenhaft ſchmalen Körper. Aber unter dem Mützenrand ſchattet mit grauen Schläfen ſchon das Alter hervor. Er iſt nicht mehr der Jüngſte, dieſer Herr Gouverneur, den der Zar in dem unheil⸗ vollen Jahre 1904 nach Finnland ſandte, um die Rebellen niederzuzwingen. Dieſer Offizier hat viel geſehen. Man ſieht dieſem Kopf an, daß das Leben ihn nicht nur gelehrt hat, zu be⸗ fehlen, es hat ihn zum klugen Diplomaten ge⸗ jormt. Das iſt kein Tyrann, ſondern ein Mann, der ſeinen Befehl kennt, auf welchem Poſten immer er ſteht, aber deſſen Herz und Hirn frei geblieben ſind von jeder ſturen Gewaltsidee. Er weiß im Grunde, daß die Finnen ein Recht auf ihr eigenes Land haben, und er bewundert im ſtillen dieſe jungen Menſchen, Studenten, Arbeiter⸗ und Bauernſöhne, die ihre Leiber den Bajonetten der Bewaffneten entgegenwerfen. Er aber hat hier nur ein Amt und keine Meinung — er iſt Soldat und nur Soldat. Der Säbel klirrt die Treppen herauf. Ein raſcher Blick ſtreift den Poſten, der Haltung einnimmt. Dies Auge hat etwas Kaltes, und die raſchen Be⸗ wegungen, mit denen ſeine Hand die ſilbernen Fangſchnüre und das Ordensband zurechtſchiebt, verraten eine drohende Energie. Aber wie er jetzt durch das geöffnete Portal geht, iſt ein weiches Lächeln um den etwas herben Mund, in ſeinen Augen leuchtet eine Wärme: er trägt einen Strauß dunkel⸗ſchwarzer Roſen in den Händen. Leicht und ſchnell iſt ſein Schritt. Ein Herr und ein Kavalier geht zu der geliebten Frau. Das Dunkel des Vorraums nimmt die hohe Geſtalt auf— ein ſchwerer Teppich dämpft ſeinen Schritt. Nur leiſe klingeln die ſilbernen Sporen—— Das iſt das Geſicht des Schauſpielers Willy Birgel in ſeiner neuen Rolle als ruſſiſcher Gou⸗ verneur in dem Ufa⸗Tonfilm„Schwarze Ro⸗ ſen“. Willy Birgel fügt damit in die Reihe ſei⸗ ner Geſtalten, durch die er dem deutſchen Film⸗ publikum in kurzer Schaffenszeit ſchon ein Be⸗ griff wurde, eine neue Erſcheinung. Es dürfte nach dem, was man bis jetzt bei den Aufnah⸗ men der Szenen mit ihm ſah, eine ſeiner inter⸗ eſſanteſten Geſtaltungen ſein. Langſam wächſt dieſer Schauſpieler immer mehr in die Auf⸗ gaben hinein, die der Film einmal für ihn haben wird. Dieſer Gouverneur, in der Mi⸗ ſchung zwiſchen Charakterrolle und Liebhaber, zwiſchen Gefährlichkeit und Eleganz, zwiſchen Ironie und Liebenswürdigkeit: das wird ſo die Linie ſein, die der Schauſpieler Willy Birgel im Film zu halten hat. (Fortſetzung folgt.) So ſah unſer Willy Birgel 1914 als Junker Bleichen⸗ wang in„Was ihr wollt“ aus Und das war vor faſt acht Jahren: als Hamlet Die guten, alten Film-Zeiten. Kleine öilmgeſchichte, die Regiſſeur Hans Steinhoff erlebt hat Hans Steinhoff, der erfolgreiche Regiſ⸗ ſeur des„Hitlerſungen Quex“ und des„Alten und jungen Königs“ erzählt uns hier ein paar luſtige Erlebniſſe aus den Anfängen ſeiner Tätigkeit. Der Esel und die Filmkunst Steinhoff verfilmte vor vielen Jahren Guſtav Frenſſens„Sandgräfin“. Mit Spannung wurde die Premiere in einem großen Berliner Uraufführungstheater erwartet— wird das an ganz andere Koſt gewöhnte Filmpublikum„mit⸗ gehen“, wird es verſagen...? Die erſte Vor⸗ ſtellung begann, ſchon lief der„Kulturfilm“, da wurde Steinhoff von einem aufgeregten Herrn aus ſeiner Loge herausgeholt. Wild geſtikulie⸗ rend ſuchte der Mann dem erſtaunten Regiſſeur klarzumachen, daß er auf der Stelle ein paar hundert Meter aus dem Film heraus⸗ ſchneiden müſſe. Als Steinhoff endlich zu Worte kommen konnte, wehrte er ſich im berech⸗ tigten Bruſtton der Ueberzeugung mit Mund, Händen und Füßen gegen das Herausſchneiden LEBEN UND KAfHPFf Al bFET LEO ScHlAGFTEES uf eraine Nans Henning Frelherr Grote 50. Fortſetzung Bald iſt Hilfe von allen Seiten heran. Die Vohwinbelſchen haben die Gefangenen um⸗ ringt, ein paar Schüſſe krachen. Langſam ſchlägt der Leutnant die Augen auf.„Wo iſt die Munition?“ kommt ſeine mühſame Frage. Frohſe ſucht den Verwundeten zu beruhigen und öffnet die Uniform über der Bruſt: ſie iſt über und über in Blut getaucht, und jedesmal wenn ſie ein Atemzug hebt und ſenkt, geht ein ſchmerzvolles Zucken über Vohwinkels geiſter⸗ bleiches Geſicht.„Schlageter?“ ſtammeln die bebenden Lippen. Ueberall auf dem gewonnenen Berg rennen und rufen die Deutſchen. Bald iſt kein Pole mehr in der geſamten Baſtion. Ungeübte Truppen haben einen überwältigenden Sieg gegen einen mit beſtem Material ausgerüſte:en und in Uebermacht verſammelten, ſchwer ver— ſchanzten Gegner errungen, ehe noch der Tag ſich neigte. Aber der Pole überließ ihn nicht billig, überall auf dem weiten Plateau liegen ſtille Schläfer, ringen Getroffene mit Wunden oder Tod. Schlageter iſt gerade beſchäftigt, die neue Stellung feſtzulegen, denn keineswegs wird der Feind zögern, ſeine Niederlage durch einen Gegenangriff wettzumachen, als ihn die Bo:⸗ ſchaft von Vohwinkels Fall erreicht. Kurz dar⸗ luf kniet er neben dem ſterbenden Freund. „Die Munition“, ſagt Vohwinkel und ver⸗ ſucht matt die Hand zu heben,„nun kannſt du wieder dazwiſchenhauen, Schlageter... Weißt Deutsche Verlegsanstelt Stuttgert- Bef ln du noch?“ Wirr iſt ſeine Rede, Namen kom⸗ men und gehen, Flandern, Somme, Verdun. Ein harter Zug kerbt ſich tief um die bebenden Lippen des Todwunden, daraus langſam das Rot weicht. Schlageter läßt den Freund reden; er hat ſeine Hand ſanft in die ſeine gelegt und ſpürt, wie der Blutſtrom ſchwächer und ſchwächer wird. Plötzlich ſitzt Vohwinkel hochauf.„Haben wir den Berg?“ ſchreit er mit letzter und höch⸗ ſter Kraft, daß es grell über die Höhe klingt. „Sind die Polen herunter?“ 5 Schlageter ſpürt einen heißen Schmerz bis zur Kehle aufſteigen, der ihm das Wort ab⸗ würgen will. Mit aller Willensanſpannung zwingt er ſich in eine eiſerne Ruhe hinein, ſpricht begütigend zu dem Sterbenden.„Nur keine Sorge, mein Junge, der Annaberg iſt feſt in unſerer Hand, auch du wirſt bald ge⸗ ſund werden.“ Mit großen, brennenden Augen, aus denen ſchon der Tod blickt, ſtarrt Vohwinkel dem Freund entgegen. Dann ſchüttelt er ſchwer⸗ fällig den Kopf und ſinkt aufſtöhnend in Schla⸗ geters Arme zurück, Er will etwas ſagen, aber die Kraft verſagt ihm. Nur ein Lächeln kommt in die ſchmerzverzerrten Züge, verſtärkt ſich, wird ſtrahlend, und ſo den Kopf dicht an des Freundes Bruſt geſchmiegt, ſtirbt Leutnant Vohwinkel. Langſam läßt Schlageter den Toten zur Erde, erhebt ſich dann, und voller Staunen blicken die andern in ſein Geſicht. Als ob das auch nur eines einzigen Meters und verlangte Argumente für die geforderten Schnitte. War eine Szene zu lang? Nein! Alſo eine unkünſtleriſche Szene? Nein! Ein techniſch miß⸗ lungenes Bild? Nein! Alſo warum—— „Wiſſen Sie,“ ſagte der Theaterleiter, ſchon ziemlich ärgerlich über die unnötige Verzöge⸗ rung durch Steinhoffs Hartnäckigkeit,„Ihr Film iſt gut. Aber wir haben als Vorprogramm einen dreſſierten Eſel engagiert, eine tolle Nummer, ſag ich Ihnen, der arbeitet genau 30 Minuten— und dafür iſt der Film zu lang!“ Nach Ueberwindung eines Tobſuchtsanfalls, Windſtärke 11, machte Steinhoff dem verdutzten Theaterleiter klar, daß auch nicht ein Milli⸗ meter aus Frenſſens„Sandgräfin“ herausge⸗ ſchnitten würde.„Nur über meine Leiche!“ Und ſo kam es, daß der dreſſierte Eſel ſeine, 30 Mi⸗ nuten arbeitete, und die„Sandgräfin“ trotzdem in voller Länge danach lief. Allerdings dauerte die Vorſtellung bis nach Mitternacht. Lächeln des Sterbenden, das ſie alle in Er⸗ ſchütterung geſehen haben, lebendig geblieben ſei, ſchwebt es jetzt um Schlageter und iſt wie eine Sonne, die Klarheit um ſich breitet. Da treten ſie, vom Banne der Stunde befangen, ehrfurchtsvoll ſchweigend zurück, Schlageter ſchrickt zuſammen, als erwache er aus einem Traum.„Ihr da und ihr“, befiehlt er dann ſachlich.„Jeder ſchleppt Munution bis drüben zur Buſchreihe.“ Mit ſchnellen Schritten wendet er ſich ſeitwärts, wo das Geſchütz der Kompanie, die einzige Kanone der geſamten Sturmregimenter, die den Anna⸗ berg erobert haben, noch immer tatenlos auf ſchmalem Bergſaum hält.„Vorwärts!“ Mit vereinten Kräften rollen ſie die Kanone bis zum jenſeitigen Hang. Die Infanteriſten ſchleppen die erſten Hau⸗ bitzgranaten herbei. Während Schlageter ſchon ein Geſchoß in das Rohr ſchiebt, häufen ſich die Stapel um die Kanone. Drunten in der Ebene erblicken ſie die regelloſen Züge der fliehenden Polen. „Viſier zwölfhundert“, befiehlt Schlageter eiſern,„erſtes Geſchütz Schuß!“ Grimmig brüllt die Kanone auf, ziſchend entfähr: es ihrem Rohre und gräbt ſich wenige Sekunden ſpäter in den Fluchtweg der Polen ein. Und ſo in kurzen Abſtänden hintereinander frißt der donnernde Tod den entſetzten Feind. Langſam wendet Schlageter den Kopf, als ſuche er die traurige Stelle, wo ſein Freund den letzten Schlummer antrat. So wie am Kemmel und bei Péronne, wo ſie gemeinſam manches ſchwere Stück beſtanden haben, dem⸗ gegenüber dieſer Tag trotz ſeines Sieges win⸗ zig klein erſcheint, ſteht der Oberleu:nant Schlageter neben ſeinem feuerſpeienden Ge⸗ ſchütz, die Reitpeitſche in der Rechten und die Linke über die Augen gelegt, die ſorgſam die kreiſenden Einſchläge beobachten. So ſchießt er den Abſchiedsſalut dem letzten „Neacbeth“ oder„Der wohre Jakob“ Steinhoff ging, in der Hochblüte ſeiner Stummfilmzeit in das Büro einiger wohlan⸗ geſehener Filmleute, um ihnen eine neue Film⸗ idee vorzutragen, die ihn ſeit Wochen und Monaten bewegte. Er wollte„Macbeth verfilmen. Die Herren Filmdirektoren hörten ihm begeiſtert zu. Steinhoff baute den ganzen Film in Worten und Geſten vor ihnen auf; ſchilderte die phantaſtiſchen Wirkungsmöglichkei⸗ ten, die etwa die Szene des„wandernden Wal⸗ des“ im Film haben tönnte. Allſeitige Zuſtim⸗ mung. Steinhoff ſteigerte ſie von Minute zu Minute höher. Man blieb Stunden zuſammen. Endlich verließ Steinhoff das Filmbüro mit einem dicken Drehbuch unterm Arm, den Regie⸗ vertrag in der Taſche. Unten auf der Fried⸗ richſtraße traf ihn ein Freund, der von ſeinem Beſuch bei der Film⸗Geſellſchaft und dem„Mac⸗ beth⸗Projekt“ wußte. „Nun,“ fragte er geſpannt Steinhoff,„was ſagten ſie zu deinem Vorſchlag?“—„Ach die waren begeiſtert von Macbeth,“ antwortete Steinhoff etwas knapp. „Na und...?“ Darauf meinte Steinhoff mit dünner Stimme, ſo nebenher:„Drei Stunden haben ſie ſich mit mir an dem Macbeth-Projekt berauſcht, und dann haben ſie mich gebeten (kleine Atempauſe mit kleinem Seufzer)—— die Regie in ihrem nächſten Film⸗ ſchwank„Der wahre Jakob“ zu über⸗ nehmen!“ Ein biſöchen Freude Wie heilt ſich ein verlaſſen Herz, Der dunkeln Schwermut Beute? Mit Becher⸗Rundgeläute? Mit bitterm Spott? Mit frevlem Scherz? Nein. Mit ein bißchen Freude! Wie flicht ſich ein zerriſſ'ner Kranz, Den jach der Sturm zerſtreute? Wie knüpft ſich der erneute? Mit welchem Endchen bunten Bands? Mit nur ein bißchen Freude! Wie ſühnt ſich die verjährte Schuld. Die bitterlich bereute? Mit einem ſtrengen Heute? Mit Büßerhaſt und Ungeduld? Nein. Mit ein bißchen Freude! Conrad Ferdinand Meyer. HB-Archiv(4) Eine köſtliche von Kolb⸗Studie in„Kabale und Liebe“ Offizier ſeiner Batterie, dem Leutnant Voh⸗ winkel, der durch ſein Sterben bewies, was ſeines Geſchlechtes Sinn und Aufgabe iſt. * Nun weiß das Oberkommando des Selbſt⸗ ſchutzes, was dieſer Tag des 21. Mai gebracht hat, und General Höfer, wenn er allein iſt, faltet die Hände und ſpricht:„Es iſt noch ein Deutſchland!“ Aber die Regierung in Berlin hält die fran⸗ zöſiſche Note in Händen und zittert für ihre Exiſtenz. Das Oberkommando erhält die ſtrengſten Anweiſungen, jeden weiteren Vor⸗ marſch zu unterbinden, andernfalls würde ihn Frankreich mit Gewalt zu verhindern wiſſen. Ueberall jetzt tauchen die himmelblauen Uniformen auf. Die von Oberland und von der Sturmabteilung Heinz haben ſich dennoch nicht ſtören laſſen; lockend in greifbarer Nähe winkt neues Ziel: die Befreiung des geſamten Induſtriegebietes bis zur polniſchen Grenze. Seit dem Tage von Annaberg, der ihrem Traum vom ſchnellen Marſch auf Breslau ein ſo ſchlimmes Ende bereitet, ſucht Herr Kor⸗ fanty vergeblich, ſeinen Leuten neuen Mut ein⸗ zuhämmern. Wo die Deutſchen nur auftauchen, ziehen ſich die Polen in Eile zurück. Der Tag der Freiheit iſt gekommen.. Da weiß der polniſche Schleſienführer keine andere Rettung mehr als die franzöſiſchen Bajonette. Wider alles Völkerrecht greifen die franzö⸗ ſiſchen Beſatzungstruppen in die Gefechte han⸗ delnd ein. Wenn die Polen über den Haufen geworfen ſind, ſchieben ſich die Poilus vor, und ihre Offiziere erklären, daß jeder weitere Weg für Bewaffnete geſperrt ſei. Aber die Polen? Die Franzoſen lächeln; ſie haben keine Gewehre bei ihnen entdecken können. Ohn⸗ mächtig muß der deutſche Selbſtſchutz erleben, daß ihm ſein Sieg auf kaltem Wege entrungen wird. Fortſetzung folgt „Hakenkreuzbanner“— Seite 8 — Haldpalivokal⸗zwijcheneunde/ Der vor einigen Tagen veröffentlichte Spiel⸗ plan zur Zwiſchenrunde um den deutſchen Handball⸗Pokal hat einige Aenderungen er⸗ fahren. Einmal wurde das Spiel Niederrhein gegen Weſtfalen nach Bielefeld verlegt, und zum anderen findet die vierte Begegnung in Han⸗ nover ſtatt, ganz gleich, ob nun Baden oder Brandenburg in dem noch rückſtändigen Vor⸗ rundenkampf erfolgreich iſt. Der neue Spiel⸗ plan für die am 17. November ſtattfindenden Spiele lautet: in Breslau(VfB⸗Platz): Schleſien gegen Sachſen(Schiedsrichter: Schwinietzki⸗Potsdam) in Darmſtadt(Polizei⸗Platz): Südweſt gegen Mitte Wopplein⸗Würzourg) in Bielefeld(VfB⸗Platz): gegen Niederrhein(Jülicher⸗Köln) in Hannover(Arminia⸗Platz): Nieder⸗ ſachſen gegen Baden oder Brandenburg(Stüh⸗ mer⸗Hamburg). Länderkampf Luxemburg— Deutſchland Deutſchlands nächſter Länderſpielgegner im Handball iſt bekanntlich Ungarn, gegen das am 24. November in Budapeſt geſpielt wird. Schon acht Tage ſpäter wird ein weiterer Länderkampf gegen Luxemburg ausgetragen. Wie das Fach⸗ amt Handball jetzt mitteilt, iſt als Austra⸗ gungsort Düdelingen(Luxemburg) feſt⸗ Srien worden. In Anbetracht dieſes ſchweren piels für Luxemburg bereitet der Luxem⸗ burgiſche Verband ſeine Elf ſorgfältigſt vor. Badens Handballelf Das rückſtändige Treffen um den Handball⸗ pokal zwiſchen den Gaumannſchaften von Ba⸗ den und Brandenburg wird am kom⸗ menden Sonntag, 10. November, vormittags 11 Uhr, auf dem Platz des TV 1846 in Mann⸗ heim ausgetragen. Die badiſche Elf ſetzt ſich mit einer einzigen Ausnahme aus Spielern des Weſtfalen dport und Spiel Die Austragungsorte Leündert SV Waldhof zuſammen und hat folgendes Ausſehen erhalten: Tor: Weigold; Verteidigung: Müller,— Schmidt; Läuferreihe: Rutſchmann— Kritter (alle SV Waldhof)— Gehr(TVSeckenheim): Sturm: Zimmermann 1— Heiſeck— Spengler — Herzog— Lang(alle SV Waldhof): Erſatz: Zimmermann 2(SV Waldhof) und Azone (Freiburger FcCh). Juternationale Hocker⸗Jagung in Paris Léautey⸗Pokal an Belgien Der Vorſtand des Internationalen Hockey⸗ Verbandes hielt am Wochenende in Paris ſeine Herbſttagung ab, bei der Deutſchland durch W. Joſt(Mannheim) und Frau Galvao (Hamburg), die Präſidentin des internationalen Frauen⸗Hockeyſports, vertreten war. Die Ver⸗ ſammlung beſchäftigte ſich in erſter Linie mit der Ausrichtung des Olympiſchen Hockey⸗ turniers 1936 in Berlin. Die Techniſche »Kommiſſion des IHV, beſtehend aus Demaurex (Schweiz), Ligeois(Belgien), Oberſt Turnbull (Indien), van Ufford(Holland) und Wette (Deutſchland), wird beim Olympia⸗Turnier die Funktion des Schiedsgerichts ausüben, während ſich das„Oberſte Berufungsgericht“ aus den Herren Acquilera(Spanien), Dr. Bellin du Co⸗ teau(Frankreich), Croſet(Schweiz), Dr. Dau⸗ breſſe(Frantreich) und Joſt(Deutſchland) zu⸗ ſammenſetzt. Von den weiteren Beſchlüſſen der Verſamm⸗ lung wäre die Zuerkennung des Léautey⸗Potals an Belgien zu erwähnen. Dieſe Trophäe fällt alljährlich jener Nation zu, die ſich um den Hockeyſport beſondere Verdienſte erworben hat. Das war bei Belgien, als dem Ausrichter des großen Weltausſtellungs⸗Turniers in Brüſſel, in dieſem Jahre der Fall.— Schließlich beſtä⸗ tigte der Vorſtand noch die Aufnahme von Bra⸗ ſilien und Afghaniſtan in den internationalen Verband. Bekanntlich wollen dieſe beiden Län⸗ der zu den Spielen 1936 ebenfalls eine Hockey⸗ manſchaft entſenden. Deulfchands Gew chihever veeteidigen Ländervokal Gewichtheber⸗Europameiſterſchaften/ Acht Nationen in Paris Aus acht Nationen beteiligen ſich an den vom 9. bis 10. November in Paris zum Aus⸗ trag kommenden Europameiſterſchaften der Ge⸗ wichtheber 45 Bewerber. Deutſchland, das den Länderpokal zu verteidigen hat, Oeſterreich, Frankreich ſind mit je zwei Staffeln am ſtärkſten vertreten. Von Italien wurden 5, von Holland 4, von der Tſchechoſlowakei 3, von England 2 und von Belgien eine Meldung abgegeben. Die Titelverteidiger ſind in ſämtlichen Gewichts⸗ klaſſen am Start. Die Teilnehmerliſte hat im einzelnen folgendes Ausſehen: Federgewicht: Bescape(Italien, Verteidiger), Sprayer(England), Vacek(Tſchechoſlowakeih, Presse-Bild-Zentrale(2) Start der Meiſterklaſſe zur Waldlaufmeiſterſchaft HB-Bildstock(2) Am Sonntag, 3. November, kam in Wittenberg die Deutſche Waldlaufmeiſterſchaft 1935 zur Aus⸗ tragung. Vor dem Start der Meiſterklaſſen erfolgte ein Aufmarſch der Teilnehmer, bei welchem nach einer kurzen Begrüßung durch Oberbürgermeiſter Dr. Dr. Raſch die Flagge mit den 5 Olym⸗ piſchen Ringen gehißt wurde. Richter, Zahradka(Oeſterreich), M. Walter, G. Liebſch(Deutſchland), Ch. Duverger, Rioual (Frankreich). Leichtgewicht: Fein(Oeſterreich, Verteidiger), Troppert(Oeſterreich), Davidſon(Belgien), van Kerkhof, Tabak(Holland), Mamprini, Pirini (Stalien), K. Janſen, E. Kolb(Deutſchland), H. Duverger, Rivière(Frankreich). Mittelgewicht: R. Ismayr(Deutſchland, Ver⸗ teidiger), H. Gottſchalk(Deutſchland), Galim⸗ berti, Marcovich(Italien), K. Hipfinger, Herd⸗ 1 75(Oeſterreich), Lepreux, Amanieux(Frank⸗ reich). Halbſchwergewicht: Hala(Oeſterreich, Vertei⸗ diger), Szabados(Oeſterreich), R. Leopold, E. Deutſch(Deutſchland), Walker(England), Mut⸗ ſers, Ouwerling(Holland), Hoſtin, Legleye (Frankreich). Schwergewicht: Pſenicka(Tſchechoſlowakei, Verteidiger), Skobla(Tſchechoſlowakei), J. Man⸗ ger, P. Wahl(Deutſchland), Schilberg, Zemann R. Flerent, Dumoulins(Frank⸗ reich). Für die deutſche Mannſchaft hat Reichsſport⸗ Vorjahrsmeiſter Syring errang auch in dieſem Jahre die Deutſche Waldlaufmeiſterſchaft wart Wolff(Eſſen) die Kruppſtadt Eſſen als Ausgangspunkt der Expedition beſtimmt. Hier wird ſich die Mannſchaft ſchon am 7. November ſammeln und wenig ſpäter in die franzöſiſche Hauptſtadt reiſen.— Aimateur⸗Boxmeiſterjchaften 1956 Der Termin für die Schlußkämpfe der deut⸗ ſchen Amateur⸗Boxmeiſterſchaften 1936 ſteht nunmehr endgültig feſt, nachdem die erſten Ausſcheidungen in den Bezirken und Gauen ſchon vor einiger Zeit für die erſten Monate des neuen Jahres angeſetzt wurden. In der Zeit vom 31. März bis 4. April ſollen voraus⸗ ſichtlich in Berlin die Endkämpfe mit den beſten Boxern aus den 16 Gauen ſteigen, die gleich⸗ zeitig als Grundlage für die Neuzuſammen⸗ ſtellung der Olympia⸗Kernmannſchaft dienen. Rudolf Böcker ohne Lizenz Der Fünferrat des Verbandes Deutſcher Fauſtkämpfer hat dem Berliner Box⸗Veranſtal⸗ ter Rudolf Böcker(„Neue Welt“⸗Ring) die Veranſtalter⸗ und techniſche Leiter⸗Lizenz mit ſoſortiger Wirkung entzogen, nachdem ihm dieſe Maßnahme ſchon im April einmal angedroht worden war. Böcker hat in einem Zeitungsar⸗ tikel die Ausübung der Managertätigkeit für den Bonner Halbſchwergewichtler Adolf Heu— ſer zugegeben, die ihm als Veranſtalter nach den Beſtimmungen im deutſchen Boxſport un⸗ terſagt iſt. Berlin verfügt damit zur Zeit nur über den Spichernring. Deklünex Reitiarnier in der Dentſchlandhalle Während der„Grünen Woche“ vom 24. Januar bis 2. Februar Abermals wechſelt der, Schauplatz des ſchon traditionellen Berliner Reitturniers. Vom Sportpalaſt ging es in die Kaiſerdamm⸗Arena, und nunmehr wird die neue Deutſchlandhalle am Funkturm Austragungsſtätte der inter⸗ nationalen Reiterkämpfe während der„Grünen Woche“ ſein. Vom 24. Januar bis 2. Februar wird die Veranſtaltung abgewickelt, für die der Reichsverband für Zucht und Prüfung deut⸗ ſchen Warmbluts nunmehr die Ausſchreibung veröffentlicht. Insgeſamt umfaßt das Pro⸗ gramm 52 Wettbewerbe, davon 47 öffentliche, für die rund 81 000 Mark an Preiſen zur Ver⸗ fügung ſtehen. Erfreulich iſt, daß auch diesmal wieder die Preisbewerbungen für Wagenpferde im Programm erſcheinen, wenn auch das Hauptgewicht wieder auf den Jagdſpringen liegt, die ſich um den„Preis von Deutſchland“, den ſogenannten„Preis der Nationen“, grup⸗ pieren. Die höchſte Dotierung weiſt mit 10 000 Mark der„Große Preis der Nationalſoziali⸗ ſtiſchen Erhebung“ auf, der als Jagdſpringen Klaſſe Sa ausgeſchrieben iſt. Sonſt ragen noch die„Große Dreſſurprüfung“ im Werte von 5000 Mark und der„Preis von Potsdam“ (Dreſſurprüfung, 4800 Mark) hervor, und Er⸗ wähnung verdienen außerdem die Vielſeitig⸗ keitsprüfungen und die Prüfungen für die Jugend. Seibert, Trainer am Stall Weinberg Der Nachfolger des mit Schluß der Renn⸗ zeit im Stall Weinberg ausgeſchiedenen Trai⸗ ners F. Murray ſteht nunmehr feſt. Die Wahl iſt auf den früheren Hindernisjockey V. Sei⸗ bert gefallen, der ſich in den letzten Jahren mit gutem Erfolg als öffentlicher Trainer in Weſtdeutſchland betätigte. Als Nachfolger J. Unterholzners iſt W. Hau⸗ ſer an das Geſtüt Erlenhof verpflichtet worden. lnemmn fen 7 Geschidie des Ringkampjis von Karl Abs bhis zum Berliner Polizeiverboſ (6. Fortſetzung) Tödliches Gold Wir haben bereits von dem Türken Nourlah berichtet, der ein ungeſchlachter Rieſe war. Er wurde von ſeinem Landsmann Juſſuf noch übertroffen. Juſſuf beſaß die Kraft eines Bären, aber den Verſtand eines Kindes. Er kam als Kohlenträger auf einem Schiff nach Amerika, und jedesmal, wenn er einen Kampf hatte, ließ er ſich die Gage in Goldſtücken aus⸗ 55 Amerikas eiſerner Mann, William Muldoon, der bereits mit Carl Abs auf der Matte geſtanden hatte, mußte vor ihm auf die Schultern, genau wie der ringende Doktor aus Illinois, Benjamin Roller. Als Juſſuf ſogar ein, allerdings angefochtener Sieg über den großen Frank Gotch gelang, hielt er ſich für un⸗ bezwinglich. Die Goldſäulen in ſeiner Stahl⸗ kaſſette vermehrten ſich zuſehends, Juſſuf war lücklich. Bei dem ruſſiſchen Löwen Georg Hnh kam er freilich an den falſchen Gegner. Es war ein mörderiſcher Kampf, aber mit erlaubten Mitteln war Hackenſchmidt eben nicht zu ſtoypen. So geſchah es, daß der Ruſſe nach zwei Stunden einen gewaltigen Schulter⸗ ſchwung anſetzte und den ſchrecklichen Türken Juſſuf am Boden feſtnagelte. Dieſe Niederlage zerbrach Juſſufs Kämpfer⸗ herz. Die Enttäuſchung war zu groß für ihn, er packte ſeine Goldſchätze zuſammen und ſchiffte ſich nach Europa ein. Tag und Nacht hockte Juſſuf auf der Stahlkiſte, die doch außer ihm niemand hätte fortſchleppen können. Täg⸗ lich brachte ihm der Steward rieſige Portionen in ſeine Kabine, und als ob er daran feſt⸗ eſchmiedet ſei, ſaß Juſſuf ſtets bei ſeinem 8 atz. Eines Tages begann das Schiff zu ſchlingern und zu ſtoßen, ſchräg ſah Juſſuf die Decke, Hilfeſchreie dröhnten untermiſcht mit dem Pfeifen der Sirenen an ſein Ohr. Ein Ma⸗ troſe erſchien, ſich krampfhaft feſthaltend an Juſſufs Kabinentür und bedeutete ihm, daß das man kann eine Nähnadel fallen hören, Schiff untergehe und die Paſſagiere in die Rettungsboote müßten. Aber als Juſſuf ſeine zwei Zentner ſchwere Kiſte auf den Buckel ſchwingen wollte, zog der Matroſe einen Revolver und forderte den Rin⸗ ger auf, ſo wie er ſei ins Boot zu gehen oder aber mitſamt ſeinem Golde an Bord zu bleiben. Juſſuf blieb. Die Boote ſtießen ab von dem ſinkenden Dampfer, der Türke konnte ſich nicht von ſeinem Golde trennen. Wimmernd um⸗ ſchlang er ſeine Kiſte, betend fuhr er mit ihr in die Tiefe. Der Schuß in der Manege Conſtant le Boucher, ein prachtvoll gebauter Athlet, ein großer Techniker, den ſeine Lands⸗ leute den„König der Ringer“ nannten, glaubte, auf der Höhe ſeines Ruhms ſtehend, ſeinem Beruf Valet ſagen zu können. Eine ſchöne Frau, eine belgiſche Baronin, hatte ſtets in der erſten Reihe geſeſſen, wenn er kämpfte, und als die beiden bekannt wurden und ihren Lebensbund ſchloſſen, gab Conſtant le Boucher ſein Ehren⸗ wort, daß er nie wieder ringen werde. Ein Jahr verging. Nur ſelten begegneten die früheren Freunde dem„König der Ringer“. Aber eines Tages ſchlich er ſich heimlich von Zirtnz und man ſah ihn in einer Loge des Zirkus ſitzen, glänzenden Auges die Leiber der Kämpfenden unter dem Lichtkegel, der auf die Matte fiel, anſtarrend. Der unvergleichliche Georg Lurich ringt in Brüſſel mit Omer de Boullion. Das Haus iſt ausverkauft, nur eine Loge hat allein einen einzelnen Beſucher. Langſam gewinnt der geriſſene Lurich die Oberhand, de Boullion wehrt ſich verzweifelt. Das Treffen hat ſeinen Höhepunkt 0 o ge⸗ ſpannt und atemlos iſt die Menge. Da zerreißt ein peitſchender Knall die Stille, läßt beide Ringer auseinanderfahren, erzeugt eine Panik unter dem Publikum. Was iſt geſchehen? Aus ſeiner Loge trägt man Conſtant le Boucher, blutüberſtrömt. Er hat feinem Leben durch einen Revolver⸗ ſchuß ein Ende gemacht. Die wilden Männer Obſchon der Ringkampf in Deutſchland, Eng⸗ land, Frankreich und Rußland eine beiſpielloſe Popularität beſaß, verfielen geſchäftstüchtige Unternehmer immer wieder auf neue Ideen, die Kämpfe noch ſenſationeller zu geſtalten. Zuerſt gab es die Monſtreveranſtaltungen, bei denen wie 1907 im Zirkus Schumann 48 Rin⸗ ger aller Nationalitäten antraten. Eine pikante Note hatte das Turnier dadurch, »daß der Amateur⸗Weltmeiſter Albert Hein teil— nehmen wollte, aber zunächſt zurückgewieſen wurde, weil ſein Können angeblich nicht aus⸗ reichte. Hein kam dann doch noch in die Kon⸗ kurrenz und warf eine Reihe von Favoriten⸗ ringern. „Das Programm des Zirkus Schumann ſchien jedenfalls nicht zu überbieten zu ſein. Da verpflichtete der Zirkus Buſch Iwan Paddubny gegen die Gage von 12000 Franks, den langen Jeß Pederſen, den ſtärkſten' deut⸗ ſchen Ringer Ernſt Siegfried, den Paddubny⸗ Beſieger Pengal, den Neger Anglio und den brutalen Südfranzoſen Caraup de la Baſteux. Beide Unternehmungen wurden große Ge⸗ ſchäfte mit ausverkauften Häuſern. Bei Buſch ging es um einen von Profeſſor Begas ge⸗ ſtifteten Goldpokal. Neben dem Franzoſen Caraup ſpielte hier der Tſcheche Joſef Smeykal die Rolle des wil⸗ den Mannes. Immer, wenn ſie auf die Matte kamen, gab es wahre Tumulte. Die Manager ſpekulierten darauf, daß die Menge ſich aus⸗ toben wolle und deshalb mußten die„wilden Männer“ mit ausgeſuchten Brutalitäten auf⸗ warten. Es kam ſo weit, daß die Polizei ein⸗ ſchritt. Der Franzoſe Caraup de la Baſteux wurde als läſtiger Ausländer ausgewieſen. Es war klar, daß binnen kurzem jede Kon⸗ kurrenz ihren wilden Mann haben mußte, und weil Unſitten ſich leider ſehr raſch ausbreiten und ſchwer zu bekämpfen ſind, gibt es ſogar heute noch Ringer, die dazu engagiert werden, daß ſich der Unmut des Publikums auf ſie ent⸗ lade. Die„Wilden“, die„Männer mit der Maske“, das Truppenringen, waren der Beginn des Untergangs einer blühenden Sportart. Wir werden das im folgenden noch leſen. Der Männertöter Paddubnys Berliner Auftreten geſtaltete ſich K einem phantaſtiſchen Erfolge. Obwohl der Ruſſe in den fünf Jahren ſeiner Laufbahn kaum gelernt hatte und ſein Stil abſolut pri⸗ mitiv war, bezwang er das Publikum durch die Zweckmäßigkeit, mit der er ſich ſeiner Geg⸗ ner entledigte, mit der er ſie Minute für Mi⸗ nute deutlicher zermürbte. Paddubny kannte nichts als Krawatte und Untergriffe, am Boden Nackenhebel und Ueberſtürzer. Egal, wie ſchwach oder wie ſtark der Gegner war, er ging vom Anpfiff weg rauh und verbiſſen ans Werk, Paddubny kannte keine Ermüdung. Auch in anderer Beziehung iſt er ein Ueber⸗ menſch geweſen. Paddubny trank nicht, rauchte nie und Leidenſchaften waren ihm fremd. Er beherrſchte die deutſche und franzöſiſche Sprache und war im übrigen zurückhaltenden Weſens. Er hatte zwei Schüler, Wachturow und Alex⸗ ander Saikin, die ſeinen einzigen Umgang bil⸗ deten. Freundſchaft verband ihn nur mit Ernſt Siegfried und dem luſtigen Berliner Georg Strenge. In Berlin verkehrte Paddubny meiſtens in der Athletenkneipe des alten Wuthe am Stet⸗ tiner Bahnhof. Das Lokal war ſtets brechend voll, ſchon allein der Senſation wegen, die Paddubnys Mahlzeiten bildeten. Der„Koſak“ verſpeiſte zum Mittagbrot eine ganze Gans, einen halben Schinken und dazu gehäufte Teller voll Eier und gebratenem Ochſenfleiſch. Tagelang bildete eine Differenz, die Pad⸗ dubny mit Jakob Koch gehabt hatte, das Stadt⸗ geſpräch Berlins. Als die Konkurrenz bei Buſch, die Paddubny natürlich vor Siegfried und Jeß Pederſen gewann, beendet war, ging der Ruſſe in Begleitung ſeines deutſchen Freun⸗ des zu Schumann hinüber und forderte Koch, den ſtärkſten Mann des Turniers, heraus. Es kam zu großen Tumultſzenen, und ſchließlich wurde Paddubny aus dem Hauſe komplimen⸗ ohne daß er mit Koch zuſammengetroffen äre. Fortſetzung folgt. „Haker Wirtſ liche R Strafen ſich ſell mer ur jeder V freiwill! Notwen politiſch man ſich kann:, ſtimmu kannſt.“ Praxis immer! partner daß er gungen önnen, det. D tionalſtr friſten d auf eine kurze L der vor Unterſch deswege bemüht zu beſck alſo ſeir tet man ferfriſten durchau; Zeit, we ſtrie faſt faſt aus auch he einnimn gen zuf eines ar duſtrie ſtellte. weiſe m arbeiten vor alle meiſtern zeiten v den, wä Auftrage ten. Je verloren der übe nicht au Großhän nichts p tionalſtr Gemein Die 3 Lieferfri erkennen noch im Leute gi Gewinne Gemeinn guten S als erſte Konvent lehnt(ſe fung des ſchaft ein dem es ihr wirt Aehnli Gebiet ffankta Festverzins Dt. Reichsai lnt Dt. Rei. Bayern Sta Anl.-Abl. d Dt. Schutz Augsburg S Heidelbg.( Ludwigsh. Mannhm. G Mannheim v Pirmasenss Mhm. Ablö Hess.Ld. Lie B. Kom. Ge do Goldat do Golda. Bay. Hvo.V Frkf. Hyv. Erankf. Lia Frkf Goldp Frkf Goldv Mein Hvp. Mein Hvp. Pfälz Hvp. Pfälz Liqu. Pfälz. Antei Pfälz. Hvp. Rhein Hvp. do.-9 do. 12-1. do. Liqu do. Gak. Südd. Bode Grohkraftv Lind Akt.- Rhein-Main Ver. Stahlw 16 Farbeni Mexik amo do. Auß. Oesterr. Gæ Türk Bagd Unsarnst( Industrie Accumulato Adt. Gebr. Aschaffbg Bavr Moto Berl. Licht Brauerel K iber 1935 ſeſem Jahre ft Eſſen als mmt. Hier November franzöſiſche 1950 der deut⸗ 936 ſteht die erſten nd Gauen n Monate In der n voraus⸗ den beſten die gleich⸗ uſammen⸗ ft dienen. 15 Deutſcher Veranſtal⸗ Ring) die izenz mit ihm dieſe angedroht eitungsar⸗ igkeit für dolf Heu⸗ alter nach ſport un⸗ Zeit nur e alſoziali⸗ dſpringen agen noch erte von Potsdam“ und Er⸗ Vielſeitig⸗ für die inberg er Renn⸗ ien Trai⸗ die Wahl V. Sei⸗ Jahren rainer in W. Hau⸗ worden. r Beginn altete ſich wohl der Laufbahn olut pri⸗ im durch ner Geg⸗ für Mi⸗ ) kannte m Boden e ſchwach ing vom 15 Werk, n Ueber⸗ t, rauchte md. Er Sprache Weſens. nd Alex⸗ zang bil⸗ nit Ernſt Georg iſtens in im Stet⸗ brechend gen, die rot eine nd dazu ratenem ie Pad⸗ s Stadt⸗ enz bei 5iegfried ar, ging Freun⸗ te Koch, us. Es hließlich plimen⸗ ſetroffen „Hakenkreuzbanner“— Seite 9 die Wirtſchaſtsſeite A Nr. 511— 5. November 1935⁵ Wirtſchaftsſtrafen ſind nicht mehr zeitgemäß Konventionalſtrafen⸗Spekulanten/ Verſtöße gegen das Gemeinwohl/ Eine Aeberprüfung erforderlich Wirtſchaftsſtrafen ſpielen eine nicht unerheb⸗ liche Rolle im Wirtſchaftsleben. Bei ſolchen Strafen handelt es ſich, da die Wirtſchaft an ſich ſelbſtverſtändlich kein Strafrecht hat, im⸗ mer um Vertragsſtrafen, d. h. Strafen, die jeder Vertragspartner durch ſeine Unterſchrift freiwillig anerkennt. Das ſollte eigentlich die Notwendigkeit einer Kritik vom wirtſchafts⸗ politiſchem Blickwinkel aus ausſchließen, da man ſich ja mit Recht auf den Standpunkt ſtellen kann:„Ertenne keinen Vertrag mit Strafbe⸗ ſtimmungen an, den du nicht ſicher einhalten kannſt.“ So iſt es in der Theorie. In der Praxis iſt es oftmals anders. Es kommt immer wieder vor, daß ſich einer der Vertrags⸗ partner in einer gewiſſen Notlage befindet, ſo daß er ſich trotz der Gefahr, die Vertragsbedin⸗ gungen nicht in allen Punkten einhalten zu können, zum Abſchluß des Vertrages bereit fin⸗ det. Das iſt beſonders oft bei den Konven⸗ tionalſtrafen für Nichteinhaltung der Liefer⸗ friſten der Fall. In dem Zwieſpalt, entweder auf einen Auftrag zu verzichten oder eine ſehr kurze Lieferfriſt anzuerkennen, wird ſich auch der vorſichtigſte Betriebsführer oftmals zur Unterſchrift verleiten laſſen und man wird ihn deswegen nicht einmal tadeln können, da er ja bemüht ſein muß, Arbeit für ſeine Gefolgſchaft zu beſchaffen, im nationalſozialiſtiſchen Sinn alſo ſeine Pflicht erfüllt. Andererſeits beobach⸗ tet man auf der Gegenſeite ſehr oft, daß Lie⸗ ferfriſten ausgemacht werden, die wirtſchaftlich durchaus nicht notwendig ſind. Es gab eine Zeit, wo dies beiſpielsweiſe in der Textilindu⸗ ſtrie faſt die Regel war. Der Handel, der hier faſt ausſchließlich in jüdiſchen Händen lag(und auch heute noch eine dominierende Stellung einnimmt) entzog ſich der ihm von Rechts we⸗ gen zufallenden Verpflichtung zur Haltung eines ausreichenden Lagers, indem er der In⸗ duſtrie geradezu widerſinnig kurze Lieferfriſten ſtellte. Die Folge war, daß die Fabriken zeit⸗ weiſe mit Ueberſtunden und Doppelſchichten arbeiten mußten, bei denen den Arbeitern und vor allem den techniſchen Angeſtellten, Stuhl⸗ meiſtern, Werkmeiſtern uſw. teilweiſe Arbeits⸗ zeiten von 12 bis 16 Stunden zugemutet wur⸗ den, während ſie nach Erledigung dieſes einen Auftrages dann wieder verkürzt arbeiten muß⸗ ten. Jede Stetigkeit der Arbeit ging damit verloren und ſehr oft kam der Betrieb infolge der überſtürzten Kalkulation auch preismäßig nicht auf ſeine Rechnung. Der auftraggebende Großhändler ſah dem ruhig zu. Ihm konnte nichts paſſieren, da er ja durch die Konven⸗ tionalſtrafe geſichert war. Gemeinſchaftsfeindliche Verträge Die zahlreichen Klagen über ungenügende Lieferfriſten, die immer noch laut werden, laſſen erkennen, daß dieſe Geſchäftspolitik auch heute noch im Schwunge iſt und daß es noch immer Leute gibt, die in der Konventionalſtrafe eine Gewinnchance ſehen. Damit muß endlich ein⸗ mal Schluß gemacht werden. Verträge mit Lieferfriſten, die nur durch übertriebene Ueberſtundenarbett erfüllt werden können, verſtoßen gegen die wirtſchaftspolitiſch aus⸗ gegebene Parole der Arbeitsbe⸗ ſchaffung für möglichſt viele Volks⸗ genoſſen. Sie verſtoßen damit gegen die jedem Volksgenoſſen im nationalſozialiſtiſchen Staat auferlegte Pflicht zur Förderung des Gemeinwohles und verſtoßen damit gegen die guten Sitten. Das deutſche Gericht, das als erſtes einen Anſpruch auf Zahlung der Konventionalſtrafe mit dieſer Begründung ab⸗ lehnt(ſelbſtverſtändlich nach ſorgfältigſter Prü⸗ fung des Einzelfalles) wird der geſunden Wirt⸗ ſchaft einen großen Dienſt erwieſen haben, in⸗ dem es den Konventionalſtrafen⸗Spekulanten ihr wirtſchaftsſtörendes Handwerk legt. Aehnliche Erſcheinungen findet man auf dem Gebiet der Kartellſtrafen. Hier liegen 4. 11 5. 11. die Dinge inſofern noch weſentlich härter, als die Anerkennung des Kartellvertrages oftmals erzwungen wird, und die Strafen zum Teil geradezu exiſtenzvernichtend ſind. Wenn bei⸗ ſpielsweiſe einem Zigarettengroßhändler Funk⸗ tionsrabatte und Umſatzprämien einbehalten werden, weil einer ſeiner Vertreter irgendwo einmal gegen die Kartellbeſtimmungen ver⸗ ſtoßen haben ſoll, dann iſt dadurch ſeine Exi⸗ ſtenz gefährdet, denn dieſe Rabatte und Prä⸗ mien, oftmals erhebliche Summen, ſtellen ſeinen eigentlichen Verdienſt dar, den ihm die Verrechnungsſtelle ſowieſo ſchon völlig unge⸗ rechtfertigt ein volles Vierteljahr lang vorent⸗ hält. Aber ganz abgeſehen davon; mit wel⸗ chem Recht beanſprucht die Induſtrie dieſe „Strafen“ für ſich? In einem Quartal ſind von der Zigaretteninduſtrie, wie„Der Angriff“ kürzlich ſchrieb, nicht weniger als 500 Strafen verhängt worden. Dabei handelt es ſich um Tauſende von Mark, die der Induſtrie zugute kommen. Es liegt uns abſolut fern, der In⸗ duſtrie eine Spekulation auf dieſe Strafgelder zu unterſtellen. Daß das nicht der Fall iſt, wiſſen wir. Aber niemand wird leugnen kön⸗ nen, daß ſolche Strafen praktiſch der Induſtrie doch zugute kommen. Auch hier bedarf alſo das Syſtem der Wirtſchaftsſtrafen einer Ueber⸗ e damit aus Strafen nicht ertigt Gewinne werden. In Belgien kommt auf fünf Beſchäftigte ein Erwerbsloſer 4 Einführung einer Arbeitskarte für Ausländer Eine mit der Frage der Beſchäftigung aus⸗ b Arbeiter in Belgien beſchäftigte mini⸗ ſterielle Kommiſſion hat ſich in ihrer Sitzung vom 29. Oktober 1935 mit dem Plan über die Einführung einer Arbeitskarte für ausländiſche Arbeiter befaßt. Die Arbeitskarte ſoll für die⸗ jenigen ausländiſchen Arbeiter obligatoriſch werden, die ſeit weniger als zehn Jahren in Belgien anſäſſig ſind. Vielleicht wird der Erfolg dieſer Maßnahme ein ähnlicher wie das fran⸗ zöſiſche Vorgehen in der Frage der Beſchäfti⸗ gung polniſcher Arbeiter ſein. Während Frank⸗ reich die polniſchen Arbeiter einfach zum Ver⸗ laſſen des franzöſiſchen Gebietes zwang und ſie ſo vor den wirtſchaftlichen Ruin ſtellte, iſt allerdings nicht damit zu rechnen, daß Belgien rigoroſer Maßnahmen bedienen wird. In Anbetracht der ſteigenden Arbeitsloſen⸗ zahlen in Belgien erhält die Einführung der Arbeitskarte für Ausländer ihre beſondere BVe⸗ deutung. Im Auguſt 1933 zählte Belgien 142 000, alſo rund 13,7 Prozent, im Auguſt 1934 168 000 Erwerbsloſe, alſo rund 17,4 Prozent aller Be⸗ ſchäftigten. Nach den neueſten Berechnungen wird die Zahl der ausländiſchen Arbeiter mit rund 140 000 Mann angegeben, eine Zahl, die — mit der Arbeitsloſenziffer verglichen— außerordentlich hoch iſt. Die belgiſchen Arbeitgeber werden nach dem Projekt auch noch in Zukunft ausländiſche Ar⸗ beiter beſchäftigen können, doch ſoll die Ein⸗ ſtellung nur proviſoriſchen Charakter tragen. Falls in dem betreffenden Wirtſchaftszweig ſich noch belgiſche Erwerbsloſe befinden, ſoll dem ausländiſchen Arbeiter die Aushändigung der Arbeitskarte verweigert werden, der daraufhin verſuchen muß, innerhalb von dreißig Tagen eine andere Beſchäftigung zu finden, oder aber 75 iſt, Belgien zu verlaſſen. Immerhin ürfte die Anwendung der beabſichtigten Rege⸗ lung nur in beſchränktem Maße möglich ſein, da Belgien in dieſer Hinſicht durch Verträge mit anderen Ländern verſchiedentlich gebunden iſt. Weiterhin dürfte die Frage der Facharbeiter, von denen die Ausländer einen gewiſſen Pro⸗ zentſatz ſtellen, eine erhebliche Rolle ſpielen. ————— Berliner Börse Stimmung: Aktien nach ſchwächerem Beginn erholt, Renten ſtill. An der Zurückhaltung der Bankenkundſchaft und des berufsmäßigen Börſenhandels hat ſich auch zu Beginn des heutigen Verkehrs nichts geändert. Die wirtſchaftspolitiſche Einigung mit Polen wird zwar allgemein mit Befriedigung aufgenommen, vermochte aber nicht eine Belebung des außerordentlich ſtillen Geſchäfts herbeizuführen, Kleinſte Abgaben bewirk⸗ ten bereits Kursrückgänge von durchſchnittlich /½ Pro⸗ zent. Erſt im Verlauf ſetzten auf Grund des er⸗ mäßigten Niveaus vereinzelt Rücktäufe ein, wodurch die Geſamttendenz ein etwas freundlicheres Ausſehen erhielt. Recht ſchwach lagen Montane, da der er⸗ neute Rückgang der Klöckner⸗Aktie, die heute erſtmals ausſchließlich Dividende gehandelt wurde, auf 84½ Prozent verſtimmte. Buderus gaben um 2, Harpener und Stolberger Zink um je 1 Prozent nach. Mans⸗ felder konnten dagegen bei kleinem Bedarf um ½ Pro⸗ zent anziehen. Vielfach geſtrichen blieben Braun⸗ kohlenaktien; Niederlauſitzer und Ilſe Genußſcheine waren mit je minus 1 Prozent ſtärker gedrückt. Völlig umſatzlos blieben Kaliaktien. Von chemiſchen Papie⸗ ren konnten Farben den anfänglich um ½ Prozent höheren Kurs im Verlauf auf 148/ erhöhen. Rüt⸗ gers waren um ½ Prozent feſter. Von Gummi⸗ und Linoleumwerten büßten Conti⸗Gummi 1, Conti⸗Lino⸗ leum ½/ Prozent ein. Recht widerſtandsfähig blieben Elektrowerte; Siemens verzeichneten einen Anfangs⸗ gewinn von 2 Prozent. Auch Kabel⸗ und Drahtaktien lagen eher freundlich. So konnten Vogel⸗Draht um 1½ Prozent über Vortagsſchluß angeſchrieben wer⸗ den. Am Automarkt holten Daimler eine anfängliche Einbuße von 1 Prozent wieder auf. Maſchinenwerte blieben weiter unter Druck, insbeſondere Muag mit minus/ und Berlin⸗Karlsruher mit minus ¼ Pro⸗ zent. Als ſtärker abgeſchwächt ſind noch hervorzu⸗ heben Julius Berger(minus 1½), Bremer Wolle (minus 2½¼), Stöhr(minus 2½). Auch Verkehrs⸗ werte gaben mäßig nach, Eiſenbahnverkehr verloren ½ Prozent. Von den variabel gehandelten Bahn⸗ aktien erhöhten Reichsbankanteile einen Anfangsge⸗ winn von ½ Proz. bei verhältnismäßig reger Nach⸗ frage, bald nochmals um ¼ Prozent. Am Rentenmarkt blieb es zunächſt ſtitl. umſchul⸗ dungsanleihe gaben um ½, Wiederaufbauzuſchläge um ca. ½ Prozent nach. Dagegen wurden Reichs⸗ ſchuldbuchforderungen mittlerer Fälligkeiten 1/ Pro⸗ zent höher bewertet. unverändert 112.70. Blanko⸗Tagesgeld erforderte unverändert 3 bis 3½ Prozent. Von Valuten errechnete ſich der Dollar etwas leich⸗ ter mit.487, während ſich däs Pfund auf 12.245 befeſtigte. Reichsſchuldbuchforderungen: Ausg..: 1936er 101.12 Br.; 1937er 101.25.; 1938er 98.87.; 1939er 98.62.; 1940er 98.12., 99 Br.; 1941er 97.75., 98.50 Br.; 1942—45er 96.87.; 1946—48er 96.75., 97.50 Br.— Ausgabe II: 1941er 97.37., 98.12 Br.; 1946er 96.62., 97.37 Br.— Wieder⸗ aufbauanleihe: 1944—45er 67.25., 68 Br.; 1946—48er 67., 67.87 Br. 4% Umſchuld.⸗vVerband 87.62., 88.37 Br. Rhein-Matnische Mittagbörse Uneinheitlich Der Abſchluß des deutſch⸗polniſchen Wirtſchaftsver⸗ trages gab der heutigen Börſe etwas Anregung, grö⸗ ßeren Einfluß auf die Entwicklung der Kurſe vermochte er aber nicht auszuüben. Vielmehr lagen die erſten No⸗ tierungen am Aktienmarkt uneinheitlich, wobei Ab⸗ ſchwächungen überwogen. Nur wenige Spezialwerte lagen etwas feſter. Nach den erſten Kurſen trat jedoch meiſt eine leichte Befeſtigung ein, wenngleich die an⸗ fänglichen Rückgänge nicht ausgeglichen wurden. Feſter und ewtas lebhafter lagen JG Farben mit 14776 bis eeeeneeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeneeeee een eeeeeeeeee 4. 11. 5. 11. Reichsaltbeſitz eröffneten mit 148¼(147¼½), höher lagen ferner Siemens mit 163½ (162), Reichsbank mit 175(174½), Kunſtſeide Aku mit 53¼(5236) und Stahlverein mit 78¼(78¼½). Anderer⸗ ſeits lagen Buderus Eiſen mit 98¼ bis 99(101½), Kloeckner unter Berückſichtigung des Dividendenab⸗ ſchlags von netto 2,7 Prozent mit 849%(88/½), Elek⸗ triſche Lieferungen mit 108(109¼½), Felten mit 102 (103½) noch recht matt. Am Rentenmarkt bröckelten die Kurſe eher noch ab. Altbeſitz lag mit 11256 be⸗ hauptet, während Schuldbuchforderungen, Kommunal⸗ umſchuldung und Zinsvergütungsſcheine je/ Prozent verloren. Von Auslandsrenten eröffneten öproz. innere Mexikaner mit 4,85(4,75), dagegen 5proz. äußere Gold mit 10,20(1036). Im Verlaufe blieb das Geſchäft ſehr klein, die Kurſe erfuhren nur wenig Veränderung, lagen aber gegen den Anfang nicht ganz behauptet. Etwas feſter lagen Scheideanſtalt mit 216(215), andererſeits gingen Chade a bis o auf 287(290) zurück. Der Rentenmarkt lag ſtill. Etwas ſchwächer notierten 5% Stahlvereinobli⸗ gationen mit 97(97¼), Pfandbriefe lagen ruhig und unyerändert, auch Stadtanleihen notierten zumeiſt be⸗ hauptet. Am Auslandsrentenmarkt bröckelten Ungarn Gold auf.30(9,70) und 4% Goldmexikaner von 1904 auf 6,75(7,.00) ab. Tagesgeld war weiter erleichtert auf 2/(3) Prog. Baumwaoale Bremen, 5. Nov. Dez. 1252 Br., 1249.; Jan. 1249 Br., 1247.; März 1247 Br., 1244.; Mai 1249 Br., 1247.; Juli 1249 Br., 1246 G. Tendenz: ruhig— ſtetig. GGetre'lde Rotterdam, 5. Nov.(Anfana.) Weizen: Nov .45, Jan. 4,45, März 4,27½, Mai.27½. Maisz Nov. 50/, Jan. 52, März 54, Mai 54½. Maotalo Berlin, 5. Nov.(Freiverkehr.) RM für 100 Kiſo: Elektrolytkupfer,(wirebars) prompt, eif Hamburg, Bre⸗ men oder Rotterdam 51: Standard⸗Kupfer, loco 45.25; Original⸗Hütten⸗Weichblei 22.50: Standard⸗Blei 22.50; Original⸗Hütten⸗Rohzink ab Nordd. Stat. 21: Stan⸗ dard⸗Zink 21: Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99 Pro⸗ zent, in Blöcken 144: desgl. in Walz⸗ oder Drahtbar⸗ ren 148; Reinnickef, 98—99 Proz. 269: Silber i. Barr. ca. 1000 fein per Kilogr. 54.25—57.25 RM. Amtl. Preisfeſtſetzung für Kupfer, Blei u. Zink Berlin, 5. Nov. Alles unverändert. Märkte Pfälziſche Obſt⸗ und Gemüſegroßmärkte Weiſenheim: Tomaten 1—8, u—5, Birnen 10—14, Aepfel 10 Pfa. Anfuhr 180 Ztr. Freinsheim: Aepfel 15—16, Birnen 11—15, Tomaten 1—8,—5. Anfuhr 500 Ztr. Die dies⸗ jährigen Anfuhren haben heute 100 000 Ztr. über⸗ ſchritten, mit einem Werte von 1 270 000 RM. Maxdorf: Blumenkohl 15—32, Weißkraut.5 bis 3, Rotkraut—6, Wirſing—6, Tomaten—7, Feldſalat 10—20, Endivienſalat—7. Erbſen 20—25, Bohnen 18, Karotten.—3, Spinat 3. Holzpreisbericht aus Baden In der Zeit vom 24. bis 30. Oktober 1935 wurden verkauft: 1. Nadelſtammholz. Fichten und Tannen: Preisbezirk: Südlicher Schwarzwald: F. A. Todtmoos 260 Fm zu 55 pCt: F. A. Schluchſee 2410 Fm zu 57 pot: F. A. Bonndorf 768 Fm zu 57 pot: F. A. Neuſtadt 1116 Pm zu 58 pct: F. A. St. Märgen 155 Pm zu 60 pct; F. A. Todtnau aus Gde. Präg 139 Pm zu 44 pct: F. A. Bonndorf aus Gde. Bonndorf 466 Pm zu 56 pct: F. A. Tri⸗ berg aus Gde. Prechtal 1088 FEm zu 50 pct:(Fuhr⸗ lohn—8 RM).— Preisgebiet uf: Nördlicher Schwarzwald: F. A. Wolfach ans Gde. Schapbach 452 Fm zu 70 pct: F. A. Zell a. H. aus Gde. Nordrach 583 Fm zu 61 pct; F. A. Bühl aus Gde. Lauf 340 Fm zu 59 pct: F. A. Gernsbach aus Gde. Bermersbach 755 Pm zu 66 pct; F. A. Gernsbach aus Gde. Langenbrand 220 Pm zu 61 pot; F. A. Pforzheim aus Stadtgde. Pforzheim 309 Fm zu 65 pCt.— Preisbezirk ſy: Markgräflerland: F. A. Kandern 229 FPm(gering) zu 52 pct: F. A. Schopf⸗ heim aus Gde. Eichen 130 Fm zu 44 pct; F. A. Schopfheim aus Gde. Schopfheim 233 Pm zu 54 pet. Preisbezirk y: Oberes Rheintal: F. A. Offenburg 474 FEm zu 64 pCt.— Preisbezirk ynn: Odenwald und Bauland: F. A. Walldürn aus Gde. Walldürn 1230 Fm zu 65 pct. 2. Buchennutzrollen: F. A. Eberbach aus Stadtgde. Eberbach 110 Ster zu 9 RM; F. A. Eber⸗ bach aus Privatwaldungen 180 Ster zu 9 RM; F. A. Buchen aus Privatwaldungen 150 Ster zu 9 RM je Ster. ffankturter Effektenbörse Festverzinsl. Werte 4. 11. 5. 11. Dt. Reichsanl. v. 1927 100,37 100,37 lnt Dt. Reichsanl. 30 102,— 102,— Bayern Staat v. 1927 97,25 97,50 Anl.-Abl. d. DOt. Reh. 112,87 112,87 Dt. Schutzgebiet 08 10,25 10,25 Bremen-Besigh Oel 100,50 100,50 Brown Boveri Mhm. 31,50— Cement Heidelbere 117.— 116,50 Oaimler-Benz:. 92,50 91.25 Deutsche Erdöl. 102,50 102,— DOeutscheLinoleumw. 138,50 137.25 Ot. Steinzeuge'felcd— 115, Durlacher Hof 75,— 15.— Eichb.⸗Werser-Br. 90,.— 39,50 Augsburg Stadt v. 26 93,75 93.75 El. 130.— 129.— kieldelbr. Gola v. 20 69.75 28.)5 Eneimrer Umen“ 109.— 103.— Ludwigsh. v. 26 S. 1 92,62 92,61 Gebr Fahr.-G 120.50 Mannhm. Gold v. 26 92,75 92,75 Mannheim von 27— PirmasenssStadt v. 26 92,50 92.50 Mum. Ablös. Altbes.— 1038, 50 Hess.Ld.Lidu. R-24 100,50 100,0 B. Kom. Goldhvo 20 96,50—2 Grobkraft Mum Vz. 92˙75 IG Farbenindustrie 147,87 148.— „ Feldmühle Papier 113,12 112,50 Gesfürel Loewe Th. Goldschmidt. 103.—— Gritzner- Kavser 28,75 28,50 do Goldanl. v. 30 94,.— 6 do Goldanl. v. 26 94,— 94,.— 100 0, Bay. Hvb. Wechs. Gyf—— ee me Frkf. Hyp. Goldhvp. 96,25.25[ fHochtief A6 Essen—**—— Frankf. Liduu.. 100,62 100.62 Hofzmann Pün. 39,25 69.— Erkt Goldpfdbr. VIII 96,25 98,25 J fise Berndan. 155.— 153.7 Frkf Goldofbr. Liau 100,75 100,62 do, Genubsebeins 127.— 125380 Mein Hyp. 96,50 Junghans Gebr. 32,25 61,.— Mein Hvp. Liau. 100,87 100.75 Pfälz Hvp. Gdofb Pilz Liei Meine 930 70 fälz. Anteilscheine 4 pfäiz Hvp. Goldkom 94,50 95.— Kkali Chemie 1— 100˙82 100·82„do.“ Aschersleben 126,.— 128,— Kleinschanzlin Beck 81,.— 61.— Klöcknerwerke. 653,25 64,25 Knorr-Heilbronn 189,— 189.— Lnein- fvp. Gdofdor 38,28 38.25] Kooserwenfe Braun 11.— 11.— do. 5. 335 9625 Lahmever.. 131,50 131,50 do. Kon.. 100,67 100,37 Cudwigen, Attiendr— do. Gdkom.-in 98,75 95.7 do. Walzmünle Suüdd. Boder. Llau Grohkraftw. Mum. 23 100,37 100,62 Mannesmannröhren 32,— 31.50 Metallgesellschaft— 103, 75 e Kind Akt.-Odi. v. 25 102,25 102,25 Parku. Bürzbr. Pirin 113,75 113,75 Rhein-Main-Donau22:— Ver. Stahlw. Obl. v. 27 102,62 18 Farbenind. v 28 122 25 122.12 Mexik amort. innere do. Auß. v. 99 10,37 Oesterr. Goldrente 30,— Türk Bagdad1— Ungarnst Goldrente 9, 70 10³. pfälz. Mühlenwerke—— 0 74— 1 7 ein Braunkohle 5*— *◻ 4,35 J Pheineſektra Stamm 120,.— 129,75 do. Vorzugsaktien 119,50 119,50 7˙12 Rhein-.-Donau Vz 113,87 113,75 Kheinstahll.. 104,50 104.— e 5 112,50 112,50 lndustrie-Aktien alzwerk Heilbronn— 5 Accumulatoren—— Schlincek. 101,50 101,50 Adt. Gebr. Schuckert el. 117,25 117,75 Aschaffbg Zellstofl 718,50 77,50 Bavr Motor-Werke 120.— 119.— Berl. Licht u. Kraft 141,62 141,25 Brauerel Kleinlein 86,.— 66,— Schwartz Storehen— W Seilnnd Wolff Müm 14,— 173,50 Siemens-Halske. 162,37 162,75 Sinner⸗Grünwinkel 90,50— 121.75 122.— 53.—1 Sudd Zucker. 210,— 210,— W Dt. 8⁰⁰ 1 19 104,25 esteregeln Zellst Waldh Stamm 110,50 110,50 Bank-Aktien Badische Bank 123,.—— Baver Hvp. Wechsel 84.— 64.— Commerz- Privatbe 65,.— 64.50 D- Bank... 35,— 634, 50 Dresdner Bank. 35.— 34.50 Frankft. Hvp.⸗Bank 91,50 91,50 Pfälz Hvpoth.-Bank 84.— 84.— Reichsbank 172,25 175,.— Rhein Hvvoth-Bank 133,— 133.— Verkehrs-Aktien Bad AG f. Rheinsch. Ot Reichsb Vz Versicher.-Aktien Allianz Leben 197.— 195,.— Bad Assecuranzges 40,.—— MannheimerVersich.—— Württ Transportver 36,.— 36,— Herliner Kassakurse Festverzinsl. Werte 5% Dt keichsanl 27 100, 50 100, 50 4% do do. v. 1034 97,75 97.75 Ot Anl Abl. 1 112.87 112.62 Dt SchutzLehiete 08 10,30 10, 30 Pfandbriefe 6% Pr Ld-Pfdbriefe Anst-R. 19 97.— 92,— 6% do do R. 21 97,.— 97.— 6% do do Komm. Nn e 6% preuß Ctrbd. Gdpf 1928„„ 95,25 95,25 60% do komm 1. 93,— 93.— -Aktlen 3 7575 7/3.50 Adca 23 Bank für Brauind 115,75 114,75 B Hvp.- u.-Bank 84.50 64,50 Berliner Hyp.⸗Bank 133,— 133,.—9 Comm.- u Privatbk 85,— 684.50 Ot Bank u Disconto 85,.— 34.50 Ot Golddiskontbank 100,— 100,— Ot Uebersee Bank 60,50 34, 50 Oresdner Bank. 355.— Meininger Hvp Bk 95,25 95.— Keichsbank. 173.25 175,.— khein. Hypoth.-Bank 133,— 133,.— 122,37 122725 Verkehrs-Aktlen 4. 11. 5. 11. 5 343 4. 11. 5. 11. 4. 11. 5. 11. Bal„„ 186,.—— Guano Werke—Tnar. Gas. 125,50 125,.—[ Witzner Metall, 105,— 1056,— 48. Vededrasssen Js%t Wiz] Hacheidef rer.— 1 Tras Kaaio— eitaton Waibe.— 1855 Alis Lolt. u. Kraftw.— 118,25 fHlamborg Elektt,, 128, 128,25 Ver Dt.Nickelwerie 121,25 120,75 versleher.-Aktlen übs.-Amer.⸗Paketn 15,62 15,52 Harb Gummf Phön. 115,59 115,— veri. Gianzst Eberf—— Agee 1140.0— libd.-Südam. Dofsch 28,50— Harpenet Bereban 108,50 108,25 f ver. Harz Porti. Ct 107.—— Norddeutscheri- jovo 17,.25 17,.— lledleshütte, 5435 5s Ver Stahlwerke 79,62 73,25 J ajfi Leben Södd Elsenbahn—— elimanné Littmano 30,75 31.25 Ver Uitramarintabt—— Wan- Aene * Hiwert Maschinen 31.50 Vogeſ Feſegr.-Br. 123,62 124,50 annh. Versicherung— lndustrie-Aktlen lHloesch Eis à Stahl 91,37 91, Wanderer-Werke 136,50 135,50 Kolonlal-Paplere Accumulatoren- Fhr 172,.——]fohenlohe-Werke 50.25 50,75] Westd. Kaufnof 48. 24,25 24,12 oOt.-Ostafriha. 96,75 96,25 ziisem han Lenz.— 79,— Philigo Holamann 69,25 99,55 Westeregein Aſkaii 121,62 121,50] Jen-Guinea...— 155,— Allgem. Kunstsivde Hotelbetrieb— 63,25] Wfbraminc Hamm—— ſotavi Min. u. Eisenbd 18,62 16,50 (Aku)... 32,87 52.62 Gebr lunghans. 32,50— Allg——— 4 7 33 f7 58755.37 277.— Aschaflenb Zellsto 2„ a emie——— Kussburs- Nürnbergs 92,12 91.62 Kaliw Aschersleben— 127,.— Berliner Devisenkurse B Motoren(BNMW 3 118,87 5 87,.75 64.12 Baver Spieselslas„* norr 2 F 5 p Bembers 105.— 105.— foſſe 4 Cen pb 133.0 133·80 Geld Brief Geld Brief Bergma Eiektr W ollmar ourdan Berfin- Katisr jng 117 75 114,37 Fotir Leo o. Wachs 105.25 105,50*enn Braunk. u Briketts 197.——]Kronprinz Metall 0,— 130,— Aeavot.(Alex. Kalro) 1 AgVbt. Pid 12,530 J 12,560 12,540 1 12,570 Braunschweig-G 122,.—— Lavmever& Co— 131,12] Arsentln.(Buenos Alres) IPap. P 0,677.681 f 9,676 9,680 Bremer Vulkan 2 5 Laurahütte—— Bels,(Brüss u. Antw,) 100 Belga] 41, 930 f 42,010 42,010 J 42,090 Bremer Wolle— fLeopold. Grube 90,25— Brasillen(Rio de lan.) 1 Mitreisf 0, 141 0,143] 0,141 0,143 Brown. Boverf 81.— 31,— ULindes. Eismasch 125,37 124,.—] Bulgarien(Sofia) 100 Lewa] 3, 047 248 11˙3 Buderus Eisenwerke 100,59 99.25f Mannesmannröhren 61,75 61,— Canads(Montreah) 1 kanad Boll 2,459 2,463 Conti Caoutschue 155,59 155,— Mansfeldef Berabas 118,25 115,50] Dünemarh(Kopenhag.) 100 Kronen] 54,620 f 54,720 Conti-Linoleum 134,12— Markt- u Kühthalle 105,50— Danzis(Danzig) 100 Gulden] 46,810 J 46,910 Haimler-Benz 92, 91.62 Masch'bau Uytern 69,50 65,75 Enaland(London) Ipfund] 12,230 J 12.260 Deutsch Kit.-Tei. 101,75—, Masch, Buckau Wolf 111,50 112,25 Estiand(Kev.- Tal.) 100 estn Kr 67,530 55,070 Deutsch Kontl Gas 125,50 125,25] Mazimhianshütte—— Finnland(Helsinsf.) 100 fnn! Mu 5395] 5, Heutsche Erdöl. 102, 02.— Müineimer Bergw 132,— 131,75 Frankrelch(Paris) 100 Franes] 16,370 J 16,410 Heutsche Kabeſwi 121,— 122,.— Nordd Eiswerke* 18 Griechenld.(Athen) 100 Drachmen 5353 2,357 Heutsche Linoleum 136,25 138,— Orenstein& Koopel 11,87 77,50 Hofland(Amsterd u Kott) 100 6 f168,790 165.130 Deutsche Steinzeus—— Katheeber Wasson 46,.—— lsland(Revk iavik) 100 fsl Kronen 5890 f 54.970 Dürener Metall 134,— 133,— Rnein Main Donau—— Italien(Romeu Malland) 100 Lire] 20, 200 J 20,240 Dvekern Widmann 121,, 121½ Kheinteiden Kraft 116,— 115,— J laoan(Foklo und Kobe) 1 Fenf 0,715 9,117 Ovnamit Nobei 18.59 75,12 Khein Braunkobien 214,87 215,50 jusoslav.(Beigr u Zagr) 100 in 5,654 5,660 El Lieferungen 107,75 107,75 Ehein Elektr 129,.50— Lettland(Risa) 100 Latts] 380,920 J 81,080 El Schlesien—— Khein Stahlwerke 104,50 104,251 Litauen(Kowno/ Kaunas) 100 Lit 41,630 41,710 EI Licht und Kraft 129,25 128,50 Kh Westi Kalk o— 117.50 Norwenen(0slo) 100 Kronen] 61,410 J 61,.530 Enzingerlnionwerke 103,— 103,— J Riebeck Montan AG— 33,25 Oesterreien Wien) 100 Schifſine„950 f 49.050 Farbenindustrie 16 141,75 148.— J Kütgerswerke 112,— 113,.— polen(Warschaufpos) 100 Ziotvf 46,310 f 46,910 ßeldmühle Papier 12,62 112,37 Sachsenwerk—— bortugal(Lissabon) 100 Escudo] 11,095 11,115 Felten& Guilleaume 103,25 103,— Sachtleben A8.—— Rumänien(Bukarest) 100 Lei 488 2, Ford Motor—— ISaladetfurtb Kal 178,75 178,50 Sehweden(Stockb u..) 10% Kr 63,040 f 63,160 Gebhard& Co.—. 116,.— Schubert& Salzer 133,— 133,75 Schweiz(Zur Basel. Berm 100 Fr 60,790 30,950 Cerm. Portl Cement 36,50 90,—] Schuckert& Co. 11“,25 117,22 Spanien(Madt u Barcei.) 100 pes] 33,950 J 33,010 Cerreshelm Glas 384,— 32,— Sehulth Patzenhofer 102,— 102,12 Tschechoslowakef(Pras) 100 Kr 10,265 J 10,285 Ges. f El Unterneh 122,— 122,— J Siemens& Halske 62,.— 163,50 Türkel(Istanbul) törk Pfund 977.981 Coldschmidt Tb. 105,25 104,50 Stoehr Kammaarn„50 98,—] Ungarn(Budapest) pengö]—— Gritzner. Maschinen 28,12 28,25 Stolberger Zinkbütte 74,25 72,50 Uruguay(Montevideo) 1 Gd.-Pes. 119 1 1,121 Gruschwltz. Textil 112,87 113,.— 1 Südd. Zucker... 210,.— 210,.— 1 V. St. v. Amerlka(Newy.) 1 Dollar! 2,466 2,90 er. sind hochstehend in der Qualität Die Möbel der Lüngen& Batzden Grosse Ausstellung in 6 Stockwerken 6. in. h.., Mammlzeinmm, Qu 7, 29 Sind überaus preiswert 39925 K vornehmer und eleganter pabform- c5. 200 Dessins direkt ab Fabrik. Die Prei de 200 aben. Verlengen Sie unverb. Vorloge der Bezirksvertreter C. O. Iungklaus,'heim, E 7, Drei-Zack A. Fischef& Söhae- Oberkotzau, Maſs-Olerhemden (keine Nossenfabtikation- sondem diffizile Hoßerbeit) in in grober Ausv/ehl von für sömti. Größen ohne Aulschleg næch den angegeberen Mech. Wäschefabrik P. Nödel hervorgegong. ↄus Se verstehen sich Nuster durch den 24, Fernruf 21675 Bayr. Ostmark 60 Sunoꝗ! Interessenten für Erstellung eines Eigenheimes durch monatl. für jeden erschwing iche Rück- zahlung, stets billiges, augelände an der Bahnlinie Mannheim(Iweslheim) z. Verfügung. Ohne Vorkosten, keine Wartezeit, sichere Finanzierung! Näheres durch Werbeleitung: Lütze'sachsen, sommergasse 11 Am Donnerstag, den 7. November, findet in Hvesheim im Gasthaus zum Deotschen Haus um 8 Uhr abends eine Aufklärungsversammlung statt. 5980K Mannheim Lanut H Laurentiusstr. 17 a Kursbeginn: Mittwoch 6. November 1935, abends.15 Unr Anmeldungen erbeten. Privatstunden zu jeder Tageszeit. BBade- Heinrich Ingenener à Lonn Schy/ 8·⁊ Lossen Se ich zwu/anęlo: vorführen on Pfeiffer *2◻ Einricfafenmeen Gas- und Kohlen-Badeöfen in aͤllen preislagen, liefert und montiert P. Waener,. installationsmeister Lesichtigen Sie bikte meinen Ausstellungsraum Reparaturen Jjegliener Art Detektĩv- Auskunftei Auskünfte ſed Art ſow. Ermitting.'n Früher NHeister der Firma Fronk à Schendin 4—— Qu 3, 3 Fernruf 23179 Sfllwiſſeno u. dlsttei Argus 06 6. Fernruf 273 05. (39 244 K5 Riesenauswahl in**— 9 Flanelle 6 Führräder tür warme Schl.-Anzüge u. Sp.-Hemden gebrauehte 5SE SßE.S 2 1—— lndanthren-Wäsche-Spezialhaus ftilfelæ bei Störungen der Seele und des üemüts wie Angstzuständen, Schüchternheit, Erröten, Menschenscheu, Depressio- nen, Minderwertigkeitsgefühl, Schlaf- losigkeit, Stottern und Sprachstörungen. 9— Worms'sches Institut für Psycha-Pädagogik Mum., prinz-Wilhelm-Str. 8, Ruf 433 30 Urheiter-Unzüge blau und grau Adam Ammann Qu 3, 1 Spezialhaus für Berutskleiduno Fernruf 23789 39019K nune-———— l ſ ffür zu nur RMA. 135.— eingetrotfen! Vorführ. deh. Sehr. e.17/ Tel 20568 billig abzugeben Donne Adler, Kayser alte deutsch. Mark. b. günst. Zahlungsb. Henn, G 4. 7 (39 920 K) Mittwoch, den 6. hieſigen Pfandlokal, oͤffentlich verſteigern: 1 1 1 Klavier, 1 Wanduhr, 1 Zwängsversteigerungen nachmittags 2½ Uhr, November 1935, 17 5 im Qu 6, gen bare Zahlung im Vollftrecuntaliwegt 1 Wurſtſchneide⸗ Käſeſchneidemaſchine, Zuckerwaren,— 1 Lieferwagen, 1 ſeiganvaf Rf 2 Teppi Muchtnölcheie, Mö⸗ bel verſchiedener Art und ſonſtiges. lügel e, 5700/ K Holzbaur, Gerichtsvollzieher. Hauptſchriftleiter: Hanatam Dr. Wilhelm Karl M. Hageneier; vom Dienſt: Julius Etz.— Verantwortlich ür olitit: Dr. W. für politiſche Nachrichten; Dr. W. Kicherer: für Wirtſchaftsrundſchau: Wilhelm Ratzel; für Kom⸗ munales und Bewegung: Friedrich Haas; für Kulturpolitik, Feuilleton und Beilagen: Körbel: für Unpolitiſches: Fritz Haas: für Lokales: Meſſel: für Spori: Julius Etz: fämtliche in Mannheim. ———— Schriftleitung: 8 Graf Reiſchach, Berlin W 68. 1 1 Nachdruck ſämtlicher Sriginal⸗ berichie verboten. Ständiger Berliner Mitarbeiter: Dr. Johann v. Leers, Berlin⸗Dahlem. Laer pelze Sprechſtunden der Schriftleitung: Täglich 16 bis 17 Uhr 2 —— Mittwoch. Samstag und Sonntaa). Seit Verlagsdirektor: Kurt Schönwitz, Mannheim 1886 ruck und Verlag: Verlag u. Druckerei mbch. Sprechſtunden der Verlagsdirektion: 10.30 bis 0 00 Uhr(außer Samstag und Sonntag). In der Nr. für Verlag und Schriftleitung: Sammel⸗Nr. 3542 Für den Anzeigenteil verantw.: Arnold Schmid, Breiĩten Zurzeit iſt Preisliſte Nr, 5 für Geſamtauflage(einſchl Weinheimer⸗ und Schwetzinger⸗Ausgabe) gültig. Straße Durchſchnittsauflage Oktober 1935: Ausg. A Mannheim u. Ausg. B Mannheim.. 34 526 Ausg. A Schwetzingen u. Ausg. B Schwetzingen. 4160 H 1, 6 Ausg. A Weinheim u. Ausg. B Weinheim. 3 163 Geſamt⸗DA. Oktober 1935: 41 849 31271K Ottene Stellen Wir suchen sofort: erber für den amtl. RundfunlchörerVerband bei sehr gutem Verdienst. Adressenmòtefial steht zur Verfũgung. Einorbeitung erfolgtl Vofstellen: Vormittegs—10 Uhr in der Kreis- gruppe T 15, 1. 39799K Jüngere Tüchtige Beteiligung 1 Stellengesuche Rüdel, 21 Jahre, möchte gern zu .——— unter erlag dieſes B btütze im Haushalt. guten Leuten als Nr. 2053“ an den lattes erbeten. Tüchtiger Elektro⸗ ſchweißer mit 15jh. Erfahrung ſucht ſofort Arbeit. Zuſchr. unt. 2106“ an d. Verlag d. B. Alleinſt. ig. Frau Zucht Zeschätigung im Nähen u. Haus⸗ halt für vormitt. 3 bis 5 Stunden. Angeb. unt. 2020“ an den Verlag Blattes erbeten. Geldverkehr Wer hilft A Kaufm. durch ein Darlehen von 50.— RM. ¹ gebr. guterhlt. Laſtwagenſe .1½ bis 2 Tonnen. Möbelfabr. Luſt ZuverKkaufen Winter⸗ Kartoffeln 8e974 1 92. Automarkt. Kleinwagen ſteuer⸗ und führer⸗ billi 4 —673110 5 6, 3 „verkaufen. Feuerbachſtr. 28. Polierter 6piegelſchrank U. öchreibtiſch mit Seſſel billig z (1180⸗% Suche zu kaufen: Lampertheim. (4715⁵ K) „/0 Dwel Kabrolett, guterh. Umſtd. hälb. für Mehrere (7825 K Patentröſte — wie neu, Gr. 15•2 tr., St. 5 u. 7% 1 Füllofen, guterh. ausnahmsw. billig zu verk. J. Schnei⸗ der, Groß. Merzel⸗ ſtraße 41, 3. Stock. Waſchtoilette aus weiß. Marm. mit Spiegel billig abzugeben. Koch, Lederjacken prima Qualitäten, Preis 28.50 RM. Loderweſten Preis 22.50 RM. Karl Popp. Trait⸗ teurſtr. 2, 2. Stock und Waldhof, Speckweg Nr. 39. (48 755 K) Glasabſchluß 3,304 4,00 Mir. zu verkaufen. Möbel⸗ ſchreinerei Wei ß, Qu 5, 16. 39 926 K) In der fleckarſtadt lauft man Rohmöbel Tuchterzimme. 13150 nur bei an den Verl. d. B. Zuſchr. unt. 2035“280 zu verkauf. B 1,.a, parterre. Tiickrat Haus⸗ Tüchtigem lan d. Verlaa d. B——— ll. Catherde U1, 7 Greitestraße tr. 62.(2050“ henf Bücherſchrant im Hause pil Echreibmaſch⸗ a fr gehi ſin Kalimaan—— p Ki in ſof—— ſr. wiwehe iſt Gelegenb gebot. feie f. Uller 1 ebaltsanſpr. ſowie im. m i En Genſndern d Saor-ei Motorrad Kaiti. Auto bire 4oeb. ene 2 Verlag d.„erb. iſt, per ſof. geſu ſteuer⸗ und führer⸗ lte Herde werden —.— Vert—3 Zittel, Damen un ſeeinftzz b bälli.1 4 34 1—34 Kaiſer& Heck. in Zahl. genomm. : tüchti ‚dD. D. e abzugeben. E Geſucht: tüchtige Wep 5 343105⸗) 3 den' Vevlan d. Wl. damenmantel Eheſtandsdarlehen öchneiberin Offerten n gefutt. ſchw.(49). Graàb- Nr. 5711K Angeb. 2 — +— nn n Wer Arbeit gibt. ig Kirk, lis. kreuze Nr. 100 4St ls nie Uriginai- Blatt. einreichen. 2107˙) Aanm (424350 lzeugnine bellegen m. gibt Brot ei et ——— n no 10 rbeit, k ndi 13. Fa. 338 by-———.———53 1 1. vorteilhaft in ——.— Dadewannen——— Mertedes⸗-veanmüllbn, k i. oo FJe 5* C 5 wo öchreibmaſch. Spezialhau N S zede e et orz en gia Pen Aeicenun S..b. El. 0 7, 2 Wes, z Carl Friedmann e. ze C ed Kunststraße eLe e e en des Auguſta⸗Anlage 5. r. (se 8 Fernſprech. 409 00./J emall. m. Gestell § 8 e 9 Ne. 8 S xe. 2 u. Hahn RM 48.- ded o ⁰ ve Me⸗ Guterhalt. draune 2 eeeee, o ſle, fifie MPruck- e wen. getr 9 e 080 N———.—— zu——— Unole o⁰ Jed 3 2*l 5710 K im Verlag. lm 2 3 E 4 9 1 qm . 4 3 4 Radie auch regulär Röl..05 e neu i 25 GM 1.— E10 45 pet. Jieihweise ſſiregulür Rul..90 — 9* v 3 bei 0 5* wh W5 Erika⸗ Loleis 11 Schreib⸗— maſchine Modell 5, faſt neu, Umſt. hub. C 1. 3Tel. 23118.—i 5 zu verkauf. 165 /.— en M J fffſfnmmmm S⸗erl L 12, 2, öchöne ö⸗Zimmer⸗Wohnung mit Mädchenz. a. d. Stock, m. Bad u. Zubeh. ab 1. Dez. bill. Stock.— Näher. pei Siebenec⸗ Keil, parterre. u verm. Mietgesuche Kleinerer Weinkeller N. Paradepl. geſ. Ang. u. 2103“ V. 10985 K) 1 Zinner und Küche in 3⸗Famil.⸗Haus, 55* e i e La 9 e, im Umenboige iet an pünktlich. Mieter u vermieten. „Derr, Karl⸗ Blind Straße Nr. 2 „»(2055“) Zimmer, Küche per ſof. od. 15. 11. zu verm. Adreſſe z. erfrag. u. 1189“ i Verlag d. Blattes. O ſt ſt a dt. ſchöne usſicht: 4 Zimmerwhg. 55 ., auf 1. April 36 zu verm. Andreas Mayer. Tel. 407 15 (1109“% 150 am helle Lagerräume beſt. Stadtlg., 60./ pro Monat zu 775 mieten.(39927 K Schreinerei Weiß, Ou 5, 16. Großer Laden m. Nebenr.,——1 ſtraße 18, f. Zwecke geeign. ſof. zu vermiet. Näher. Gachſtatter, verſch. Brfst. Dame ſucht Trocken. Lager Alleinſteh. g Zuſchr. unt Frau Lzimm Küche n gut. 14.2 1553 an den Verl. d. B. od. Werhſtatt 4 Einſt, von Möbeln, zu verm. F 4, 15, 1 Treppe. 7813 f) leere Zimmer zu vermieten Leer. Zimmer mit Keller, vermieten.(2026% .4, 4, 3 T leere Zimmer zu mĩeten gezucht Alt. Frau ſucht ſof. leeres Zimmer Angeb. unt. 2052“ an den Verl. d. B. Suche leer. Zimm. m. Heizg., in der Innenſt. Prelsang. unt. Nr. 2060“ an den Verlag d. Bl. Möbl. Zimmer zu mieten geiucht 1 bis 2 gut Möbl. Zimmer i. d. Oſtſtadt geſucht Angeb. mit Preis⸗ angabe u. 2051“ an den Verlag d. Bl. Möbl. Zimmer in gt. Hauſe, Ang. c arlottenſtraße 2 42022•) fů m. Preis u. 2104“ an den Verl. d. B. möglichſt mit Bad, auf 1. März 36 zuf; -3⸗Zimmer⸗ Wohnung mieten geſucht Angeb. u. 39 651K Blattes erbeten. an den Verlag d. Ar Geschäfte pPachtgesuche, verkäufe usw. Fume leſchäft in ſehr guter Ver⸗ kehrsl. der Innen⸗ ſtadt zu verkaufen. Erforderl, oa. 5000 Offerten u. 1“ an den ———— Verlag d. Bl. erb. Möbl. Zimmer f zu mieten gesucht Akademiker gerüum glut möbiiert. Zimner Nähe Mannheimer Zentralheizung Bedingung. mit Preisangabe an den Verlag dieſes Blattes erb. auf 15. November Schloß bevorzgt.] möal. mit pach ngeb.] Zügen, geſuch unter Nr. 5712 KſAngeb. mit—5 angabe u. 2024“ an He Aüaen! Eilige Kleinanzeigen gibt man telefonisch auf Rufnummer: 35421 den Verlag d. Bl. für Wirtſchaftstüre zu kaufen geſucht. Z Se E I Laden⸗ th ilasauff. gd.2,70Mtr. kauf. gej., oder Hiaenuſ 2⁰⁰ ⁰ 2⁵⁴ an d a lll. Mibel bichſineken Meiſel, 3, 9. Tel. 225 17. 18 45 141 f) n Gebyauchter Kinder Sportwagen zu kaufen geſucht. Zerrſpreh, 350 73 ernſprech. (2028“½ Guterh.Gchuh⸗ Klebepreſſe zu kf. geſ. Fr. Hut 71 Mehr. 1⸗ u. 2tür. Hleiderschränke zu Höchſtpreiſ. in kaufen ge cht. Günther, R 18. (39 851 95 Groß. öchrank für Leitzordner, Lafit „Barba⸗ roſſa“, Riedfeldſt.44 (2101) nn Es Haſ sici allmäßhlicg GHerumoesprochen: Kleinanaeigen im„IB“ kosfen nur wenig docß nugen sie viel? Eine Quittung vom polizeipràsidĩum über 1, 2, 3 oder 5 Mark Strafe füör verkehrswidriges Verholten be- reitet wenig Freude. es ober nicht zu kommen brauchen, v/enn die Stratenpolizeiordnung So wieit hätte Angeb. u. .Verl. einmol durchgeblättert worden wäre uvnd der Verkehrssünder Kenntnis von den nevben Verkehrsbesfimmungen gehabt hätte. Für 15 pig. ist das ausföhrliche Heftchen bei ollen Zei- tungs- und Zeitschriftenhändlern er- hältlich, ferner im Hokenkreuzbonner- Verlag, R 3, 14, und der Völkischen Buchhondlung, p 4, 12. —— .— Die auf den Keme Beina hat, bi Herrſch ankert gum A datiſche Bospoi hat we Es i und tĩ Leben ſchen F geben, alliierte hatten, vertrag zuraffer Muſtafe kurzen ſein tre Arif! den Sch Und war, a Schlacht übermã Frankre Rebell, Führer deln, de um viel Freund auf ihn vorberei der Plaꝛ richter dem gre Gerichts kündete ſpäter 1 Antlitzes richtung ganze N Und n mann u Jugend ſes Volk in der Volk füh loniki in gen Fein die Sieg dem Lan bis zum Er verja heulender Feze der Frauen, ihm dure die Geleg Kampf u Mann ſt Kämpfe role. Nie ab unden ſeinen Di Perſon, a dererſtark Wer heut wer die Koſtüme tigen Mä zierskorp⸗ träumte geſchichten „angehört. ſind um, „kleinſte V den, verw Wenn gen noch