E ach Höß. litötenl häfte itung XUuSW/ZHI Preisel * LA n für pelze dradeplatz 191 5, Sie ſuchen! alten jetzt bei der jed. Volls⸗ lbzahlungsrate bei 100% Schlaf-, Wohn: e Polſtermöbel Art ohne Teil⸗ ntereſſent. bitt. inſchr. Beratg. d. nächſt. Tag. idl. Reine Fi⸗ eckſparfaſſe A. dwigshaf./ Rh. hoch, rechts. 44 *7— eleganle“ ie es bei nster liegt Unter uns- ich schon jer, El, 17 65- daß es das- was lund'ẽ weil 117 39960K belner ige, schöne uche- ukzimmer elseummer mterzimm. EInzelmöhel es nichtwiederl tz schönster, neuester Alelle! e, erst unver⸗ dl. ansehen bei Höbel- finmemann 4, 20 h f. Ehestandsd. 39667 K otorräder gepfl., in ein⸗ noöfr. Zuſtd., m. ohne Original⸗ halSeitenwagen verkaufen. ylſtr. 6, Laden. (10 988 K) Motorrad bis 600 cem, ſerfrei, m. Bei⸗ gen, zu kaufen ſucht.(2049“) „Michelfelder, o⸗Beck⸗Str. 23. hebrauchte äde 300cem terfr., verchrom. tteltank, in ſehr ſem Zuſtand.— z◻ 200cem ter⸗ und führer⸗ infr., wen. gef. 5ul 200 cem ngeſtrt, ſteuer⸗ führerſcheinfrei, neuwert. Zuſt., Rad 500cem it Lichtanlage, ut erhalten, lker 5öccm ſehr gut Zuſt iswert abzudeb KW-Vertretg. luto⸗Moſer udwiashafen Rh., Munden: imerſtraße 25 (38 816 9) —— Veriag und Schriftleitung: Mannheim, R 3, 14/15. kreuzbanner“ Ausgabe à4 erſcheint 12mal(.20 RM 7mal(.70 RM u. 30 ſowie die Poſtämter entgegen. indert, beſteht kein Anſpruch au iffensgebieten. Für unverlanat eingeſandt Früh⸗Ausgabe A ſt die Deufscilund umnd der Haum ffionsfrieg ————————— nENUILJ—“HEIII g methr 354 21. Das„Haken⸗ u eitung am Erſcheinen(auch du Entſ⸗—+—— Regelmäßi e Beiträge wird keine Verantwortung übernommen. Pfg. 5 Einzelpreis 10 g. Trägerlohn), Ausgabe B erſcheint g. Beſtellungen nehmen die Träger höhere Gewalt) ver⸗ erſcheinende Beilagen auf allen 5. Jahrgeng MAMMMEIM Anzelrgen: Geſamtauflage: Die 12 im Textteil 45 Schwetzinger und Schluß der Anzeigen⸗Ann Mannheim un einheimer Ausgabe: Die WWeſpalt Millimeterzeile 4 Pfg. Die ageſpalt. Millimeterzeile im Textteil 18 Pfg. Bei Wiederholung Rabatt nach aufliegendem Tarif. e:——— 18 Uhr, Abendausgabe 13 Uhr. Anzeigen⸗Annahme: prech⸗Sammel⸗Nr. 354 21. 3 alt. Millimeterzeile 10 Pfg. Die ageſpalt. Milimeterzeile ahlungs⸗ und Erfüllungsort Mannheim. „ R 3, 14/15.— Ausſchließl. Gerichtamand Mannheim. Poſtſcheckonto: Ludwigshafen 4960. Verlagsort Mannheim. Nummer 516 firiegsgewinne- nein fjandelsfreiheit— Jal Unſere neutralität: feine Seſtlegung auf beſtimmte Richtungen Der politiſche Tag Hurra! Der„böſe“ Eintopf iſt beſiegt! Neben dem berühmten Huhn⸗mit⸗Reis⸗Gericht, das ja ſchon den eigentlichen Zweck des Eintopfes prächtig umging, hat man jetzt ein neues Mit⸗ telchen gefunden, den empfindlichen Gaumen eines verwöhnten Gourmands auch an dem kommenden 10. November zu kitzeln. Und einer Mannheimer Zeitung bleibt es vorbehalten, es in ihrer Frauenbeilage in großer Aufmachung zu propagieren.„Paſtete als Eintopf⸗ gericht!“ knallt es zweiſpaltig dem Leſer ins Geſicht und läßt ihm das Waſſer im ge⸗ nießeriſchen Munde zuſammenlaufen. Es wird darin mit Begeiſterung von den Frauen geſchrieben, die ihre Kochkunſt am Ein⸗ lopf auslaſſen und deren„Könnerinnen“ jetzt die Paſteten geſchaffen haben,„bei denen“— wir zitieren wörtlich—„ſich die Zutaten vor⸗ ſchriftsmäßig in einer Form zuſammen⸗ finden.“— Das iſt die Hauptſache. Wenn nur die Vorſchrift gewahrt iſt! Ob der beabſichtigte Zweck aber erfüllt wurde, das bleibt eben man⸗ chen bürgerlichen Seelen vollkommen gleichgül⸗ tig. Hauptſache, die böſen Nazi, die ſogar ihre Eſſensvorſchriften erlaſſen, können mir nichts anhaben, und ich habe doch meinen Wanſt mit allerlei Köſtlichem gefüllt.— So denken ſie! Das aber, ihr verehrten Herrſchaften, wollte der Führer nicht! Als er vor wenigen Wochen in der Krolloper das Winterhilfswerk des Deutſchen Volkes 1935/36 eröffnete, da hat er gerade dem Eintopfſonntag ſtarke und deut⸗ liche Worte gewidmet. Aus ihnen ging klar hervor, daß es an dieſem einen Sonntag im Monat nicht nur darauf ankomme, ob der Volksgenoſſe ſoundſoviel Geld für das WHW abführe, ſondern ob er tatſächlich opfern wolle und könne. Jeder, und ſei er noch ſo vermö⸗ gend, ſoll an dieſem einen Tage mit der kärg⸗ lichen Koſt eines notleidenden Volksgenoſſen zufrieden ſein, er ſoll bei ſeinem Eintopf daran denken, daß es noch viele Deutſche gibt, denen tagaus tagein kein„feineres“ Mahl zur Ver⸗ fügung ſteht. So ſoll— und das iſt der Wille des Führers— der Eintopf zum Liebesmahl des ganzen Volkes werden. Wir fragen: Hat die Paſtete mit ihrem Mürbeteig und ihrer duftigen Fleiſch- oder Ge⸗ müſefüllung noch etwas mit dem Gebot des Führers zu tun? Jeder Nationalſozialiſt wird dieſe Frage glattweg verneinen. Und wir fra⸗ gen weiter: Darf eine Zeitung, die ſich„auch⸗ nationalſozialiſtiſch“ nennt, weiterhin den Eh⸗ rentitel Erzieher des deutſchen Volkes zum Nationalſozialismus tragen, den nach dem Willen des Führers jede Zeitung mit Leben erfüllen ſoll? Wir denken, die Beantwortung dieſer Frage können wir getroſt dem Leſer überlaſſen. Er wird daran nicht lange herum⸗ zuraten haben! Ein im Reichsgeſetzblatt veröffentlichtes Ge⸗ ſetz faßt die geſamte Arbeitsvermittlung, Be⸗ rufsberatung und Lehrſtellenvermittlung außer⸗ halb der Reichsanſtalt unter die Aufſicht und Leitung des Präſidenten der Reichsanſtalt ſtraff zuſammen. Das Geſetz tritt am 1. Dezem⸗ ber 1935 in Kraft. Berlin, 7. November. Seit Beginn der Sanktions⸗Konferenz iſt in der ausländiſchen Preſſe von Woche zu Woche ſteigend die Frage aufgeworfen worden, welche Haltung Deutſchland im italieniſch⸗abeſſini⸗ ſchen Kriege einnehmen und ob es ſich den Sanktionen anſchließen oder Geſchäfte mit dem Krieg machen wird. Es hat ſowohl in der Londoner wie in der Pariſer Preſſe nicht an den übelſten Verdächtigungen gefehlt. Man hat immer wieder die Charakterloſigkeit gehabt, Deutſchland als den Kriegsgewinnler darzu⸗ ſtellen, der blitzenden Mammon gewinnen will aus den blutigen Opfern der weißen und ſchwarzen Soldaten in Afrika. Ja, die Ver⸗ dächtigungen der Preſſe ſind nun ſoweit gegan · gen, daß man dem deutſchen Konſul in Genf eine Demarche bei einem hohen Völkerbunds⸗ beamten angedichtet hat. Deutſchland kann es nicht zulaſſen, daß wei⸗ terhin über ſeine klare und vollkommen neu⸗ trale Politik in einer Weiſe geſchrieben wird, die ſeine Ehre und ſein Anſehen in der Welt aufs ſchwerſte ſchädigen kann. Aus dieſem Grunde nimmt die„Deutſche diploma⸗ tiſch⸗politiſche Korreſpondenz“ die Gelegenheit wahr, noch einmal in einem Artikel unter der Ueberſchrift„Deutſchland und die Sanktionen“ die Einſtellung der Reichs⸗ regierung zum Abeſſinien⸗Streit, zum Vor⸗ gehen des Völkerbundes und zu den Sanktio⸗ nen klarzulegen. Es heißt dort: Im nierkwürdigen Gegenſatz zu der ein⸗ wandfreien neutralen Haltung, die Deutſchland gegenüber dem italieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt eingenommen hat, iſt die deutſche Politik in dieſem Punkt im Ausland vielfach das Objekt eines Rätſelratens, ja ſogar von Verdäch⸗ tigungen geweſen, die ebenſo überflüſſig wie unverſtändlich waren. Denn ſeit Beginn dieſes Deutſchland nicht berührenden und von ihm nicht zu verant⸗ wortenden Streitfalls hat die deutſche Politik in ihrer Logik und Untadeligkeit abſolut klar dageſtanden, und gegenüber dieſer aller Welt bekannten, wohltuenden Klarheit der deutſchen Politik war es deshalb ganz gewiß nicht an⸗ gebracht, dahinter ein Fragezeichen zu ſetzen. Deutſchland iſt kein ſriegsgewinnler Die Haltung Deutſchlands in dieſer kriti⸗ ſchen Stunde ergibt ſich folgerichtig aus ſei⸗ ner völkerrechtlichen Sonderlage ebenſo wie aus den Grundſätzen der deutſchen Friedenspolitik und der pflichtgemäßen Verantwortung gegen⸗ über dem eigenen Volk. Daß Deutſch⸗ land keine Veranlaſſung hat, ſich dem in Genf beſchloſſenen Verfahren anzuſchließen, iſt nur die Konſequenz aus ſeiner Nichtzugehörigkeit zu dem Genfer Gremium. In Uebereinſtim⸗ mung mit den Grunoſätzen ſeiner Friedens⸗ politik muß Deutſchland andererſeits aber auch alles ablehnen, was es in Widerſpruch zu ſeinem unbedingten Friedenswillen bringen und zur Erſchwerung der Situmion beitragen könnte. Aus dieſen Erwägungen heraus lehnt Deutſchland für ſeinen Teil auch die Rolle des Kriegsgewinnlers als unverein⸗ bar mit einer verantwortungsbewußten und von der Sorge um den Frieden beſtimmten Politik ab. Es lann andererſeits aber auch nicht zulaſſen, das Opfer mittelbarer oder un⸗ mittelbarer Rückwirkungen zu werden. mit denen es nichts zu tun hat und die außerhalb ſeiner Verantwortung liegen. Unſere wahre Friedenspolitik Wie die Vereinigten Staaten von Amerika aus ihrer völkerrechtlichen, politiſchen und geographiſchen Sonderlage und gemäß ihren Grundſätzen vom Weſen der zwiſchenſtaatlichen Politik die Konſequenz für ihr Verhalten ge⸗ zogen haben, ſo hat auch Deutſchland die indibiduelle Poſition eingenommen, die ihm im Hinblick auf ſeine beſondere recht⸗ liche, politiſche und geographiſche Lage zu⸗ kommt und die ſeiner Friedenspolitik ent⸗ ſpricht. Dieſe Friedenspolitik iſt beſtrebt, alles zu vermeiden, was zu Störungen innerhalb der zwiſchenſtaatlichen Verhältniſfe führen oder zur Ausdehnung bereits beſtehender Kon⸗ flikte beitragen könnte. Daß Deutſchland dar⸗ auf bedacht ſein muß, ſeine normale Wirt⸗ ſchaftsbetätigung nach allen Seiten aufrechtzu⸗ erhalten und andererſeits den eigenen Bedarf an Verbrauchsgütern ſicherzuſtellen, iſt ein Beſtreben, das dieſen Grundſätzen keinerlei Abbruch tut und mit Rückſicht auf die Sicher⸗ ſtellung der deutſchen Lebensbedürfniſſe und Lebensnotwendigkeiten unumgänglich iſt. Die deutſche Politik muß dieſem Punkt um ſo ſorg⸗ fältigere Aufmerkſamkeit widmen. als die mittelbare Auswirkung der Sanktionsmaß⸗ nahmen bereits zu einer Verknappung lebenswichtiger Bedarfsgüter im zwiſchenſtaatlichen Handel geführt hat und der deutſchen Staatsführung die Sicherſtellung der Verſorgung des deutſchen Binnenmarktes zur Pflicht macht. Strenge Ueẽntralität Deutſchland hat in dem gegenwärtigen Streit⸗ fall von Anfang an eine ſtrikt unbetei⸗ ligte Haltung eingenommen und fühlt ſich in jeder Weiſe außerhalb eines Konfliltes, an dem es weder verantwortlich iſt noch irgendeine Verantwortung übernommen hat. Indem die deutſche Politik im Intereſſe des allgemeinen Friedens darüber wacht, nicht das Objekt oder gar Opfer irgendwelcher Maßnahmen zu wer⸗ den, indem es zu ſeinem Teil alles vermeidet, was zur Verſchärfung der Lage beitragen könnte, befindet es ſich in voller Uebereinſtim⸗ mung mit den Grundſätzen einer verantwor⸗ tungsbewußten Politik und leiſtet damit in kri⸗ tiſcher Zeit den ihm möglichen Beitrag zur Ge⸗ währleiſtung des allgemeinen Friedens. Freitag, 8. November 1935 HB-Bildstock Hodza wurde doch Miniſterpräſident Die neue Aufnahme des tſchechiſchen Staatsmannes Schwarze Spaltpilze am Volkstum Da liegt in Rumänien ein großes Dorf mit Namen Dorna Candrelinor. In dieſem Dorf befindet ſich ſeit langem eine deutſche Bauerngemeinde katholiſcher Bauern ſchwäbi⸗ ſcher Herkunft. Die Gemeinde iſt nicht reich, für eine deutſche Schule reicht es nicht aus,— ſo ſind die Kinder der Gefahr ausgeſetzt, ihre deutſche Mutterſprache zu verlernen und durch die Schule und den Umgang mit den rumäni⸗ ſchen Nachbarskindern ſprachlich zu Rumänen zu werden. Das Schickfal ſo mancher deutſchen Gemeinden in der Fremde, langſam im Meer des fremden Volkstums aufzugehen, ſteht auch dieſen Deutſchen bevor. Mit Recht hat darum der Deutſche Kultur⸗ verein, der von allen Deutſchen Rumäniens ge⸗ tragen wird, ſich auch um dieſe arme Gemeinde gekümmert. Er hat hier im Jahre 1932 und 33 deutſche Sprachkurſe abgehalten, um die deutſche Sprache bei dieſen Bauern und ihren Kindern wieder zu verwurzeln. In dieſem Jahre haben keine Sprachkurſe mehr ſtattgefunden. Und das iſt ſo gekommen. Da iſt der Pater Göbel, der auch ſonſt viel⸗ fach in deutſchen Gemeinden Rumäniens pre⸗ digt, gekommen und hat eine Predigt gehalten. In dieſer Predigt ſagte er:„Wir können es nicht dulden, daß ein Sprachkurs in einer katho⸗ liſchen Gemeinde von einem Proteſtan⸗ ten abgehalten wird. Außerdem darf man den Leuten vom Deutſchen Kulturverein auch nicht trauen. Denn die Herren vom Kulturverein haben 45 000 Lei unterſchlagen und ich werde dafür ſorgen, daß ſie in kurzer Zeit vor der Staatsanwaltſchaft ſtehen.“ Mit ſolchen Leuten wollten natürlich die Bauern, die dem Wort des Geiſtlichen trauten, nichts zu tun haben. Die Sprachkurſe ſind eingegangen. Niemand aber hat davon gehört, daß der Pater ſeine Drohung mit der Strafanzeige wahrgemacht hätte. Dafür hat er Religionskurſe eingerichtet, die von einem Fräulein gegeben werden, deſſen Vater nationalbewußter Rumäne iſt. Einmal iſt deutſche Jugend aus dem Reich in das Dorf gekommen. Da hat dieſes Fräulein ſo funktioniert, wie der Herr Pater es wünſchte. Sie hat die Bauern zuſammengerufen und ihnen geſagt, dieſe deutſchen Jungen ſeien Anti⸗ ch ri ſten und Kirchenfeinde, ſie dürften unter keinen Umſtänden im Dorfe aufgenom⸗ men werden. Dieſes Ziel hat ſie dann auch er⸗ reicht. In dieſem Herbſt war in Beſſarabien eine ſchwere Mißernte. Den ganzen Sommer hin⸗ durch hatte Dürre geherrſcht, das Futter auf den Feldern und Wieſen war verdorrt, die Korn⸗ ernte ſehr gering, allgemeine Not war im Land eingekehrt. Sie hatte gleichmäßig alle Bewoh⸗ ner des Landes, die rumäniſchen, ukrainiſchen, bulgariſchen und tatariſchen Dörfer ergriffen. Auch die Deutſchen waren nicht verſchont ge⸗ blieben. In einzelnen der deutſchen Dörfer war offene Hungersnot eingekehrt. Dieſe Deutſchen ſind Nachfahren der rußlanddeutſchen Koloniſten an der Wolga und in Wolhynien. Religiös ſind ſie Proteſtanten und zum Teil Mennoniten. Das ganze Deutſchtum Rumäniens hat für ſie eine Hilfsaktion eingeleitet. Als man aber nach Dorna Candrelinor kam und auch dort für die armen, hungernden Dörfer geſammelt werden ſollte, hatte die Saat des Pater Göbel bereits Frucht getragen. Deutſche Bauern des Dorfes wieſen jede Hilfe ab und ſagten:„Die Beſ⸗ ſaraber ſind ja keine Katholiken und die Proteſtanten gehen uns nichts an.“ So iſt dieſes Dorf künſtlich herausgelöſt wor⸗ den aus der Hilfsgemeinſchaft aller Deutſchen. Es gibt keine gegenſeitige nachbarliche Hilfe, keine genoſſenſchaftliche Viehverſicherung- nichts dergleichen. Der Zuſammenhang mit dem Deutſchtum des Landes iſt künſtlich gelöſt. Da ſtarb im Dorf ein armer deutſcher Mann, hinterließ eine alte, kränkliche Frau und zehn, zum großen Teile unverſorgte Kinder. Ueberall wo anders iſt der Zuſammenhang des Deutſchtums doch ſo ſtark, daß, wenn das eine Dorf einer ſolchen Familie nicht helfen kann, die Maſſe der Volksgenoſſen einſpringt. Hier aber hatte man ſich von aller Gemeinſchaft des Volkes künſtlich losgelöſt. So mußten ſelbſt die Beerdigungskoſten zuſammengebettelt werden. Die als„Kirchenfeinde“ verſchrienen volksbe⸗ wußten Deutſchen, die wenigen, die im Dorfe unter der feindſeligen Hetze ſich gehalten hatten, gaben mehr als die vom Geiſt des Herrn Pater Göbel und ſeiner von Nächſtenliebe überfließen⸗ den Actio Catholica ergriffenen Nachbarn. Ein paar große rumäniſche Bauern erklärten ſich bereit, das eine oder andere der unverſorgten Kinder aufzunehmen, gutherzig, wie der Ru⸗ mäne ſeiner Art nach im allgemeinen iſt. Aber ſicher iſt das nicht gerade ehrenvoll für die Volksgemeinſchaft der Deutſchen in einem ſol⸗ chen Dorf, wenn die Fremden mehr Herz für Waiſenkinder aus dem deutſchen Volkstum zei⸗ gen, als die eigenen, vonchriſtlicher Lie be triefenden Volksgenoſſen. Solche Dinge kommen draußen im Deutſch⸗ tum immer wieder vor. Selbſt noch dort, wo die Deutſchen in der Minderheit ſind und zu⸗ ſammenhalten ſollten, wird künſtlich durch kon⸗ feſſionelle Spaltung der Zuſammenhang zer⸗ ftört. Eine ſolche Gemeinde, losgelöſt von der Geſamtheit der deutſchen Nation und ihrem eigenen Volke innerlich immer fremder gewor⸗ den, erſtarrt. Das iſt vielleicht nicht ganz ſo be⸗ denklich, wenn ſie, wie in dieſem Falle, als römiſch⸗katholiſche deutſche Gemeinde zwiſchen den Rumänen mit ihrer eigenen orthodoxen Nationalkirche ſitzt. Aber auch dann führt die Erſtarrung und Abſpaltung eines Tages zum Untergang des deutſchen Bewußtſeins— wie bereits weitgehend geſchehen—, dann zum Un⸗ tergang der deutſchen Sprache in der jungen Generation— und endlich iſt nur noch an Stelle einer deutſchen Gemeinde eine zufällig rö⸗ miſch⸗kathol. Rumänengemeinde da. Der Volkskundler wundert ſich dann, warum hier ein paar Familien von Rumänen römiſch⸗ katholiſch ſind, ſtellt vielleicht noch feſt, daß ein paar alte Frauen noch etwas Deutſch können— und ſteht an den Trümmern einer einſt leben⸗ digen deutſchen Gemeinde. Gerade weil auf einigen Stellen unſeres Volkstums, ſo in Südtirol, zum mindeſten ein Teil der katholiſchen Prieſter ſehr anerkennens⸗ wert für die Erhaltung der deutſchen Sprache und des deutſchen Volksbewußtſeins eintritt, ſind ſolche Fälle um ſo ſchmerzlicher und bedauer⸗ Seitdem es den Film gibt, gibt es auch eine ilmreklame, denn früher war ja der Film um etwas anderes als eine Ware, die eben an den Mann gebracht werden mußte. Seitdem es aber dieſe Filmrellame gibt, gibt es auch den„größten“,„bedeutendſten“ und„berühm⸗ teſten“ Filmſchauſpieler der Welt. Gegen das „berühmt“ läßt ſich dabei kaum etwas ſagen, denn tatſächlich erreicht der Filmkünſtler eine Popularität, die ins Phantaſtiſche geht, wenn man denkt, daß etwa Henny Porten, Harry Liedtte und andere Namen vergangener Jahre heute noch in der Mandſchurei, im fernſten Sibirien und in der Südſee ſelbſt bei Völkern belannt ſind, die wahrſcheinlich von Hinden⸗ burg niemals etwas gehört haben. Pſylander, die Nielſen, Bruno' Kaſtner, Fern Anora, Wanda Treumann uſw. waren zu ihrer Zeir zweifellos berühmt. Aber waren ſie nun auch die„größten“,„bedeutendſten“ Filmkünſtler der Weli!— Wir wiſſen heute, wie wenig Künſt⸗ lertum hinter einigen dieſer Namen ſtand, und daß ihre Beliebtheit häufig nur eine Reklame⸗ ſuggeſtion war. Darüber hinaus aber iſt es eigentlich ein Unding, irgendeinen großen Darſteller nun als den„bedeutendſten“ gegen andere auszuſpielen, weil ſchließlich jedes Rollenſach ſeine Vertreter t. Unter den vielen hundert guten Film⸗ künſtlern, die heute auf der Welt exiſtieren, eine Rangordnung herſtellen zu wollen, iſt ein ſinn⸗ loſes Unterfangen, weil ſie alle in ihrer Art ut ſein mögen. Wir beurteilen eine ſchauſpie⸗ feriſche Leiſtung ja gewöhnlich danach, wieweit 3 Ueberzeugungstraft beſitzt und wieweit die argeſtellte Figur uns über das Private des Einzelſchickſals hinaus zu intereſſieren vermag. Dieſen Forderungen aber kommen heute ſehr viele Filmkünſtler nach, ſo daß man mit dem Reklame⸗Unfug des„beſten“ und„bedeutend⸗ ſten“ jetzt langſam aufränmen ſollte. Einer engliſchen Zeitſchriſt blieb es dieſer Tage vorbehalten, dennoch wieder einmal die münchen im Trauergewand Rüstungen zum 9. November/ Ein Gang durch die Siraßen (Drahtbericht unſeres nach Münchenentſandten Redaktionsmitgliedes.) München, 7. November. Die Katafalke der erſten Blutzeugen der nationalſozialiſtiſchen deutſchen Freiheitsbewe⸗ gung ſind nach der Hauptſtadt der Bewegung überführt. Deutſchland hat in Ehrfurcht und Dankbarkeit ſeine Blicke dorthin gerichtet. In Münchens Straßen liegt eine verhaltene Be⸗ triebſamkeit, die Stadt kleidet ſich in ein ernſtes und feierliches Gewand. Gewaltige Fahnen⸗ tücher mit goldenen Runen überziehen den langen Weg des 9. November 1923. Ueber die Straße am Denkmal der 16 Blutopfer ſchwebt eine große ſchwarze Fahne. Die trotzigen Worte am Denkmal ſind bereits volle Wahrheit ge⸗ worden. Noch ſind die Toten auf drei Münchener Friedhöfen aufgebahrt. Noch ſind die Pylonen nicht entzündet. Sie ſtehen auf hohen, mit dunkelrotem Tuch umſpannten Obelisken unter dem Säulendach der Feldherrnhalle. In golde⸗ nen Buchſtaben leuchten an der Stirnſeite die⸗ ſer Totentürme die Worte:„Letzter Ap⸗ pell“ und darunter die Namen der gefallenen Freiheitskämpfer. Arbeiter ſchleppen ſchwere Stahlflaſchen mit Prophangas die Stufen der Feldherrnhalle empor. Flammen werden unſe⸗ ren toten Helden leuchten. Horſt Weſſel und Herbert Horkus Neben dem SS⸗Poſten am Denkmal ſteht der Obelisk von Horſt Weſſel, ihm gegenüber der des Hitlerjungen Norkus. Das Auge ſchaut die Reſidenzſtraße hinauf; wir ſehen Totenturm an Totenturm. Jeder trägt eine ſchwarze Opferſchale. Und nun ſchreiten wir durch die Mahnmalzeilen, links. und rechts von uns leſen wir die Namen der Gefallenen der Bewegung, die wir alle ken⸗ nen, um die wir in Schmerz und Erbitterung trauern mußten. Wir gehen durch die Stra⸗ ßen des 9. Novembers 1923. Keiner der Namen entgeht uns. Wir ſehen nicht das Gewühl der Straße, wir ſehen nur unſere toten Kameraden. Ihren Kampf, ihren Glau⸗ ben, ihren Hunger nach Freiheit und Brot. Eine ſchier endloſe Kette iſt es, links und rechts mit 15 Schritten Abſtand ſtehen ſie. Ihr letzter Appell iſt es. Die Toten unſerer ſjeimat Ich ſuche unſere Toten aus dem Gau Baden. Ein langer Weg war es zu ihnen. Von der Reſidenz⸗, zur Peruſa⸗, Theatiner⸗ und Wein⸗ ſtraße über den Marienplatz zum Tal⸗ und Iſartorplatz, durch die Zweibrückenſtraße uͤber die neue Ludwigbrücke. Da, ganz in der Nähe des Bürgerbräukellers, wo einſt der Auf⸗ bruch begann, finde ich ſie. Am Straßenrand vor der Steilwand des Gaſteig⸗Spitals grüßt der Totenturm von Karl Guwang von Sinzheim bei Bühl, den blinde Zentrumswut erſchoſſen hat. Ihm gegenüber an der Roſen⸗ heimer Straße 4a, Paul Billet aus Lahr, den das kommuniſtiſche Untermenſchentum in Karlsruhe beſtialiſch totgeſchlagen hat. Und dann die anderen Namen, die im Gau Baden unvergeſſen ſind: Karl Winter, Guſtav Kammerer, Fritz Kröber, Karl Schelshorn, Johann Baptiſt Weber, Jakob Ihrig. Ihnen gilt mein ſtummer Gruß. Es iſt ſchon dunkel, als die letzten Toten⸗ türme aufgeſtellt werden. Im Lichterglanz flak⸗ kert die Parole unſerer Toten für den 9. No⸗ vember 1935:„Letzter Appell“. Sie werden in der Nacht vom./9. November durch das Sie⸗ gestor an die Feldherrnhalle auf Lafetten ge⸗ fahren, wo das Volk Abſchied von ihnen nimmt. Von dort geht ihr letzter Weg durch endloſe Fahnenbänke zu den Ehrentempeln am Königsplatz. An der Feldherrnhalle, wo ſie unter den mörderiſchen Kugeln des Verrats zu⸗ ſammenbrachen, ſtieg heute die neue Reichs⸗ Ariegsflagge hoch, bei der Vereidigung der jungen Rekruten der neu entſtandenen Wehr⸗ macht aus dem Standorte München. Die Saat iſt aufgegangen: Und ihr habt doch geſiegt! München iſt Sperrgebiet Berlin, 7. November. Das Reichsluftfahrtminiſterium teilt mit: 1. Zur Vermeidung von Störungen der Re⸗ den, Aufmärſche und Verſammlungen der Feierlichkeiten am 9. November in München wird der Luftraum über der Stadt München in einem Umkreis von 30 Kilometer um den Marienplatz für den 9. November 1935 in der Zeit von.00 bis 18.00 Uhr als Luftſperrgebiet erklärt. 2. Der An⸗ und Abflug vom Flughafen Mün⸗ * licher. Sie bleiben nicht ohne Rückwirkung auf das Empfinden des Geſamtdeutſchtums. Wir Deutſche ſind nun einmal ein Volk, in dem es zahlreiche Kirchen und religiöſe Auffaſ⸗ ſungen gibt. Jede von ihnen ſollte mit der an⸗ deren wetteifern in der Pflege des Deutſch⸗ bewußtſeins ihrer Gemeinden. Sie würde da⸗ mit im Geſamtdeutſchtum ſich ein hohes Anſehen erwerben. Von dem alten ſüdtiroler Dorfpfar⸗ rer, der dafür ſorgt, daß die Kinder des Dor⸗ fes deutſch beten, deutſch ſingen und deutſch bleiben, zieht auch der Andersgläubige in Ehr⸗ furcht feinen Hut. Ein ſolcher Mann trägt auf ſorgenden Händen ein Stück der Seele unſeres Volkes und ſetzt auf ſeinem beſcheidenen Gebiet die große Tradition des braven Pater Haſpin⸗ ger fort, der einſt mit Andreas Hofer und mit Speckbacher zuſammen ſein deutſches Volk in Wer iſt die„größte Filmſchauſpielerin der Welt?“ „größte Filmſchauſpielerin der Welt“ entdeckt zu haben, denn ſie ſchreibt:„Ich war lange der Garbo in Bewunderung ergeben, aber dem Vergleich mit der Darſtellungskraft der Berg⸗ ner iſt ſie nicht gewachſen. Die Bergner ſtellt ſie ſofort in den Schatten; ſie iſt derzeit die größte Filmſchauſpielerin der Welt“.— Ein ſolches Urteil richtet ſich eigentlich von ſelbſt, denn die Garbo unterſcheidet ſich von der Bergner nicht nur in ihrem Darſtellungsſtil wie Tag und Nacht. Wir wollen das Tamtam um Greta Garbo nicht noch größer machen, als es ohnehin ſchon iſt, aber man muß zugeben, daß es ihr gelungen iſt, ihre Figuren mit einer gewiſſen heroiſchen Größe zu füllen, die ſie gerade zur Darſtellung königlicher Rollen geeignet macht. Dagegen wird die Bergner— auch wenn ſie eine Königin ſpielt— ſtets das„Weibchen“ bleiben und ein privates Leid in den Vorder⸗ grund ſtellen. Sie ſpielt immer und immer den Typ des leidenden Judenmädchens, ſpielt ein angekränkeltes Geſchöpf, das um Mitleid bet⸗ telt und iſt von jeder wahren Größe weit ent⸗ fernt. Es iſt möglich, daß ihre Leiſtung für ihre Raſſegenoſſen einen großen Eindruck be⸗ deutet, wie ja auch die japaniſche Schauſpiele⸗ rin, die uns völlig kalt läßt mit ihrer Kunſt, auf den Japaner ungeheuer wirkt, ſo daß ernſte Männer vor der Leinwand in Tränen ausbre⸗ chen. Wir jedenfalls können die„Größe“ der Bergner nicht anerkennen und finden es gera⸗ dezu grotesk ſie gegen die Kunſt einer raſſiſch, ſeeliſch und kulturell ganz anders gearteten Künſtlerin auszuſpielen. Wir ſind uns heute klar darüber, daß der Ruhm Eliſabeth Berg⸗ ners in Deutſchland einer geſchickt aufgezogenen jüdiſchen Geſchäftsreklame zu verdanken war, und daß dabei die Bergner ſelbſt ſich virtuos auf die Rolle des Reklamechefs verſtand. Aber es iſt an der Zeit, daß wir uns in Zukunft vor ſolchen Reinfällen hüten und mit den Prä⸗ ditaten„groß“ und„bedeutend“ ſehr vorſichtig umgehen. Tirol vor den Welſchen ſchützte. Jener andere Typ aber, wie der Pater Göbel von Dorna Candrelinor— undleider iſt er keine Einzelerſcheinung— ſchadet un⸗ ſerem Volke ebenſoſehr wie ſeiner Kirche, die er vertritt. Wäre es nicht an der Zeit, daß ſeine kirchlichen Oberen ihm das Handwerk legten, ihm und ſeinesgleichen? Manches auch im Reich im Verhältnis von Volk, Staat und Kirche wäre dann leichter, wenn man nicht bei ihm und ſeinen Geſinnungsfreunden im Reich— die gottlob nicht den ganzen Klerus ausmachen,— immer wieder an das Wort von den Katzen denken müßte,„die vorne lecken und hinten krat⸗ zen“, die hier arme unterdrückte Märtyrer dar⸗ ſtellen wollen und draußen das deutſche Volks⸗ tum ſpalten und ſchwächen. Dr. Johann von Leers. Deutſche Filme für gtalien Nach Beginn der Feindſeligkeiten gegen Abeſ⸗ ſinien ſperrte Italien die Einfuhr engliſcher Filme, etwas ſpäter ſogar derjenigen Filme, in denen England eine gewiſſe Rolle ſpielt, beiſpielsweiſe„Bengali“,— neuerdings ſteht das Verbot ſämtlicher Filme bevor, die aus den Ländern ſtammen, die ſich an den„Sant⸗ tionen“ beteiligen. Dieſes Verbot ſoll bereits in den nächſten Ta⸗ gen in Kraft geſetzt werden, und es entſteyt nun die Frage, auf welche Weiſe Italien ſeinen Bedarf an Filmen decken will. In erſter Linie kommt die Einfuhr von Filmen aus denjenigen Ländern in Betracht, die nicht an den„Sant⸗ tionen“ teilnehmen, alſo aus Deutſchland, Ame⸗ rika, Oeſterreich und Ungarn. Nach den Beſtimmungen des Kontingents dürften im kommenden Monat aus Deutſchland nur etwa fünf abendfüllende Filme nach Ita⸗ lien gebracht werden,— dieſe Zahl wird ſich erheblich verbeſſern, wenn das genannte Geſetz herausgetommen iſt. Es beſtehen noch einige Schwierigkeiten hinſichtlich der Verrechnung die⸗ ſer nach Italien gehenden Filme, doch wir zweifeln nicht, daß eine befriedigende Regelung getroffen wird, um zu ermöglichen, deutſches Kulturgut in einer wichtigen Stunde umfang⸗ reich auszuführen. „Das größtr Filmerlebnis“ Die Schriftleitung einer großen Hamburger Tageszeitung hat an ihre Leſer eine Umfrage gerichtet, um das„größte Filmerlebnis“ dieſes Jahres feſtzuſtellen, ein Unternehmen, deſſen Verdienſtlichkeit ins Auge fällt. Es geht ja bei den Filmherſtellern immer noch die Sage, das Publikum habe einen Geſchmack, dem man Rechnung tragen müſſe, einen Geſchmack, der ſich in den geſchmackloſeſten Spielfilmen un⸗ gefähr ausgedrückt haben ſoll. Wer die Ehre und das Glück hat, zum Volke zu gehören, weiß nun längſt, daß die Atelierkünſte des Spielfilms, der dem Publikum zu ſchmeicheln ſucht, für das Volk Verirrungen ſind, von denen es ſich abwendet. Nunmehr hat aber dieſe Um⸗ Antwort auf die Sanltionen Die Ankündigung der Sanktionen hat in Italien zu Maßnahmen geführt, die ſich vor allem gegen England richten. In Rom änderte der Beſitzer eines Herren⸗ artitelgeſchäftes ſein Firmenſchild„Prineipe di Galles“ (Prinz von Wales) in„Principe di Piemonte“ um (oben). Die Aufſchrift an dem Hotel(unten) hieß ur⸗ ſprünglich„Tea room“. Weltbilc(M) chen⸗Oberwieſenfeld hat ſo zu erfolgen, daß⸗das Luftſperrgebiet nicht durchflogen wird. 3. Zuwiderhandlungen werden nach dem Luftverkehrsgeſetz mit einer Geldſtrafe bis zu 150 Reichsmark oder mit Haft beſtraft, ſoweit nicht nach anderen Strafgeſetzen eine höhere Strafe verwirkt iſt. 4. Die an den Feierlichkeiten beteiligten Flug⸗ zeuge der Luftwaffe werden von dieſer Verord⸗ nung nicht betroffen. 5. Ausnahmen kann das Luftamt München zulaſſen. Flaggen heraus! Berlin, 7. November. Der Reichsminiſter des Innern gibt folgendes bekannt: Aus Anlaß der Ueberführung der Helden des 9. November 1923 in die Feldherrnhalle und Ehrentempel in München flaggen die ſtaat⸗ lichen und kommunalen Verwaltungen, Anſtul⸗ ten und Betriebe, die ſonſtigen Körperſchaften, Anſtalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts und die öffentlichen Schulen im ganzen Reich am 9. November, in München außerdem am 8. November, und zwar vollmaſt. Die Bevölkerung wird gebeten, in gleicher Weiſe zu flaggen. Verbrechen eines jüdiſchen UGrztes Kaſſel, 7. November.(HB-⸗Funk.) Die Große Strafkammer in Kaſſel verurteilte den 1893 in Bingen geborenen jüdiſchen Arzt Dr. Paul Richard Brueck, der ſeit 1920 in Karlshafen ſeine Praxis ausübte, wegen un⸗ ſittlicher Handlung an ſchulpflichtigen Mädchen und wegen des Verbrechens der verſuchten Not⸗ zucht an Frauen, die er durch Hypnoſe einzuſchläfern ſuchte, zu neun Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrenrechtsverluſt. frage einwandfrei ergeben, daß die Vorſtellun⸗ gen vom Geſchmack des Publikums korrigiert werden müſſen. Die Ergebniſſe ſind ſchlagend. Der unbe⸗ kannte Kinobeſucher kam zu Wort und ſollte frei von der Leber weg ſein größtes Film⸗ erlebnis des Jahres zur Kenntnis geben, ſollte— unbeirrt durch Fachkritik und andere Stellungnahmen— mitteilen, welcher Film den nachhaltigſten Eindruck auf ihn gemacht hat. An weitaus erſter Stelle ſteht der Film Leni Riefenſtahls vom Reichsparteitag„Triumph des Willens“. Ihm folgt an zweiter Stelle„Der alte und der junge König“, dann folgen„Epi⸗ ſode“,„Liſelotte von der Pfalz“,„Maskerade“, „Das Mädchen Johanna“ und„Bengali“. Nach„Pygmalion“,„Hohe Schule“ und„Die ſcharlachrote Blume“ erſcheint in der Auszäh⸗ lung des Umfrage⸗Ergebniſſes an 14. Stelle der Luſtſpiel⸗Film„Eheſtrei“ und— erſt an 22. Stelle„Ich liebe alle Frauen“. Dazwiſchen finden ſich Filme wie„Muſik im Blut“,„Sin⸗ fonie der Liebe“,„Männer von Aran“,„Maria Chapdelaine“ und„Junge Liebe“. Das Gerede, dem Volke dürfe man nach des Tages Laſt und Mühe nichts Ernſtes bieten, iſt hiermit völlig widerlegt. Händel⸗ und Liſzt⸗Aufführungen in Japan. Das Orcheſter der Kaiſerlichen Muſikakademie in Tokio wird in dieſem Winter den„Meſſias“ von Händel und die„Dante⸗Sinfonie“ von Liſzt ur japaniſchen Erſtaufführung bringen. Die hor⸗ und Solopartien des Oratoriums wer⸗ den von japaniſchen Sängern geſungen. Deutſcher Filmerfolg in Brüſſel. Der Emil⸗ Jannings⸗Film„Der alte und der junge Kö⸗ nig“ läuft bereits in der 13. Woche bei ſtändig ausgezeichnetem Beſuch in Brüſſel, Die bel⸗ giſche Preſſe ſowie das belgiſche Filmpublikum haben dieſen deutſchen Spitzenfilm begeiſtert aufgenommen. Nur das Preisgericht der Inter⸗ nationglen Filmfeſtſpiele hat von dieſem Film keine Notiz genommen; er lief„außerhalb des Wettbewerbes“. Auch dieſer Film iſt ein Bei⸗ ſpiel für die Zugkraft guter Drehbücher. — Am kage an al den k. kalle Nachn fähr Dolo dort a fluß. fälle kam. ten d keiten Sor Takaz Gebie Trupf Abeſſi Dag render den 2 men. gere, den& fein iſt.— der J ſie es vor N ſtand Die Tages wurde beobac in der abeſſir Flugz unmöt Zur Londo engliſe ſpreche Zuhör gefund mange ſchlecht nersta ſchlug anſtalt Stund die Fi land widert Staats ſpiele len, w könne. Der tonio niſchen und von J niſchen aus di ſtücke allen rens l ſeine 1 Die Es i Aber diener Range⸗ Publik lebnis einer 5 Armeſt zunächf Mitme Ich Mein Die Langſa fel., 3 Ich ſte weiblie ſpäter päter. Wie 0 hin erner Wo höͤme? Richt Dort talien zu England Herren⸗ i Galles“ nte“ um hieß ur⸗ hild(M) daß⸗das ch dem bis zu „ ſoweit höhere n Flug⸗ Verord⸗ München ember. olgendes lden des alle und ſe ſtaat⸗ Anſtul⸗ ſchaften, entlichen ganzen ußerdem . gleicher ztes Funk.) rurteilte zen Arzt 1920 in igen un⸗ Mädchen ten Not⸗ pnoſe Jahren tsverluſt. orſtellun⸗ orrigiert r unbe⸗ nd ſollte s Film⸗ geben, d andere Film den acht hat. ilm Leni Triumph elle„Der en„Epi⸗ skerade“, li ind„Die Auszäh⸗ ztelle der erſt an izwiſchen “,„Sin⸗ „Maria nach des s bieten, Japan. akademie Meſſias“ von Liſzt en. Die ms wer⸗ n. er Emil⸗ inge Kö⸗ i ſtändig Die bel⸗ publikum begeiſtert er Inter⸗ em Film halb des ein Bei⸗ vuerillakrieg hinter der Front apd. Asmara,* November. Am Donnerstagmorgen hatte ſich die Wetter⸗ rage ſoweit gebeſſert, daß der Vormarſch wieder an allen Teilen der Front aufgenommen wer⸗ den konnte. Der linke Flügel erreichte den Ma⸗ kalle und Dolo beherrſchenden Höhenzug. Am Nachmittag verlief die italieniſche Front unge⸗ fähr von Deſſa 15 Kilometer nordöſtlich von Dolo bis an den oberen Ghewa⸗Fluß und von dort am Ghewa⸗Fluß entlang bis zum Takazze⸗ fluß. An dieſem Zeitpunkt ſetzten erneut Regen⸗ fälle ein, ſo daß der Vormarſch zum Stillſtand kam. An verſchiedenen Stellen der Front muß⸗ ten die Vorpoſten wegen Transportſchwierig⸗ keiten wieder zurückgezogen werden. Somit iſt nunmehr das geſamte nördlich des Takazze⸗ und Ghewafluſſes gelegene abeſſiniſche Gebiet in italieniſchen Händen. Die italieniſchen Truppen trafen auf keinen Widerſtand. Die Abeſſinier gehen überall zurück. Dagegen iſt es im Rücken der vormarſchie⸗ renden Truppen wiederholt zu Gefechten mit in den Bergen verſteckten Guerillabanden gekom⸗ men. Man muß damit rechnen, daß noch län⸗ gere Zeit vergehen wird, ehe das bereits von den Italienern beſetzte Gebiet von allen feindlichen Streitkräften geſäubert iſt.— Makalle iſt praktiſch bereits in der Hand der Italiener. Die Abeſſinier ſind, ſelbſt wenn ſie es wollten, nicht in der Lage, in der Ebene vor Makalle dem italieniſchen Vormarſch Wider⸗ ſtand entgegenzuſetzen. Die italieniſchen Flieger waren im Lauf des Tages wieder ſehr tätig. Südlich von Makalle wurden große berittene abeſſiniſche Streitkräfte beobachtet. Auch nördlich der Stadt operieren in dem gebirgigen Gelände noch bewaffnete abeſſiniſche Banden, die aber beim Nahen der Flugzeuge ſofort in Deckung gehen, ſo daß es unmöglich iſt, ſie mit Bomben zu belegen. Hoare hält„Plauderſtündchen“ London, 7. November. Zur Teilnahme an einer Wahlkundgebung im Londoner Stadtteil Chelſea, auf der der engliſche Außenminiſter Sir Samuel Hoare ſprechen ſollte, hatte ſich am Donnerstag eine Zuhörerſchaft von insgeſamt 26 Perſonen ein⸗ gefunden: 24 Frauen und 2 Männer. Der mangelhafte Beſuch war teilweiſe auf das ſchlechte Wetter zurückzuführen, das am Don⸗ nerstag in London herrſchte. Der Außenminiſter ſchlug daher vor, eine„Plauderſtunde“ zu ver⸗ anſtalten. Bei der Unterhaltung, die über eine Stunde dauerte, ſtellten mehrere Frauen u. a. die Frage, wie hoch die Koſten für Eng⸗ land in Genf ſeien. Sir Samuel Hoare er⸗ widerte, daß Englands Mitgliedsbeitrag im Staatshaushalt nur eine geringfügige Rolle ſpiele und daß es ſich ſchon lohne, ihn zu zah⸗ len, wenn dadurch ein Krieg verhindert werden könne. Muſſolini probiert Kunſtwolle Rom, 7. November. Der Erfinder der ſynthetiſchen Wolle, An⸗ tonio Feretti, iſt in Begleitung des italie⸗ niſchen Induſtriellen und Senators Borletti und des Vertreters der Snia⸗Viscoſa⸗Werke von Muſſolini empfangen worden. Dem italie⸗ niſchen Regierungschef wurden verſchiedene aus dieſer Kunſtwolle hergeſtellte Bekleidungs⸗ ſtücke vorgelegt. Er hat dem Erfinder und allen an der Induſtrialiſierung dieſes Verfah⸗ rens beteiligten Arbeitern und Angeſtellten ſeine volle Anerkennung ausgeſprochen. ————————————————————————————————— Ein mörder erzünlt mürchen/ r Erfurt, 7. November. Vor dem Schwurgericht in Rudolſtadt begann am Donnerstag der Prozeß gegen den des Mor⸗ des und Verſicherungsbetruges angeklagten 43jährigen verheirateten Heinriſch Alber⸗ ding aus Fulda. Alberding ſoll der Mörder eines etwa 21 bis 30 Jahre alten Mannes ſein, deſſen zerſtückelte Leiche, wie berichtet, am 23. Auguſt 1928 in einem dichten Unterholz in der Umgebung von Saalfeld gefunden wurde. Nach den bei der Leiche gefundenen halbver⸗ kohlten Papieren mußte man damals anneh⸗ men, daß Alberding, der ſeit Anfang 1928 ſpur⸗ los verſchwunden war, tatſächlich das Opfer eines beſtialiſchen Mordes geworden ſei. Die Kriminalpolizei in Fulda hatte übrigens im Februar 1928 von Alberding einen Brief erhal⸗ ten mit der Mitteilung, daß er von zwei ehe⸗ maligen Prozeßgegnern gefangengehalten werde und ſich auf ſeinen letzten Gang gefaßt machen müßte. Auch hatte man in einem Aermel des angeblich toten Alberding einen Brief gefun⸗ den, in dem Alberding„ſich auf ſeinen bevor⸗ ſtehenden gewaltſamen Tod“ vorzubereiten gab. Bald jedoch richtete ſich der Verdacht der Täter⸗ ſchaft gegen den verſchwundenen Alberding. Man hatte ermittelt, daß der Vermißte kurz vor ſeinem Verſchwinden ſeine Familie im Falle ſeines Todes mit 60 000 R M. bei zwei Gothaer Geſellſchaften verſichert hatte. Das Geld iſt jedoch nicht ausgezahlt worden. Der nunmehr ſteckbrieflich geſuchte Al⸗ berding blieb jahrelang verſchwunden. Am 18. Juni 1934 endlich konnte man ihn in Fulda auf der Straße feſtnehmen, als er im Begriff war, nach mehr als ſechs Jahren wieder zu ſei⸗ ner Familie zurückzukehren. Zu Beginn der Beweiserhebung überraſchte Vom Kriege unberührt Dieſes im Innern Abeſſiniens aufgenommene Bild zeigt das Leben in einem Hirtenhaushalt. Vor dem„Hauſe“ die Frau des zum Kriegsdienſt eingezogenen Mannes, ihre Mutter hilft beim Zu⸗ bereiten der Speiſen. Weltbild(M) sroßfeuer bei Waldshut Bãuerliches Anwesen vollstãndig niedergebrannt Karlsruhe, 7. November.(Eig. Drahtber.) Am Donnerstagabend gegen 8 Uhr brach in dem Anweſen des Landwirts Bernhard Pfeiffer in Unteralpfen ein Großbrand aus. Der Bauernhof iſt einer der größten Schwarz⸗ waldhöfe in der Umgebung von Unteralpfen. Die Motorſpritze von Waldshut konnte den Brandplatz innerhalb 25 Minuten erreichen, mußte ſich jedoch darauf beſchränken, ein Ueber⸗ greifen des Feuers auf andere Gehöfte zu ver⸗ hindern. Das Anweſen brannte vollſtändig nieder. Sämtliches Groß⸗ und Kleinvieh ſowie das Federvieh konnten gerettet werden, desgleichen auch ein Teil des Inventars. Der Geſamt⸗ ſchaden beträgt ca. 60 000 RM. Wie verlautet, iſt der Bauernhof zum Teil verſichert. Das Feuer fand in den großen Futter⸗ und Erntevorräten reiche Nahrung. Die geſamte diesjährige Ernte wurde ein Raub der Flam⸗ men. Etwa 3000 Liter Moſt wurden ebenfalls vernichtet. Da der Bauernhof ziemlich frei ſteht und außerdem kein Wind ging, wurden die Nachbargebäude nicht in Mitleidenſchaft gezo⸗ gen. Die Urſache des Brandes iſt noch nicht auf⸗ geklärt. Auffallend iſt jedoch, daß erſt vor eini⸗ gen Wochen drei Bauernhöfe in der Umgebung niedergebrannt ſind. 55 000 Reichsmark ſollten über die Grenze geſchmuggelt werden! Osnabrück, 7. November Eine Dienſtfrau des FD⸗Zuges Berlin— Amſterdam fand auf der Strecke Löhne—Osna⸗ brück in einem Toilettenraum verſteckt einen Betrag von 56 000 Reichsmark, der offenbar über die Grenze geſchmuggelt werden ſollte. Das Geld wurde beſchlagnahmt. der Angeklagte, der aus der Unterſuchungshaft vorgeführt wurde, das Gericht mit heftigen An⸗ griffen auf die Verhandlungsführung, die er als ungeſetzlich und erpreſſeriſch bezeichnete. Er ver⸗ langte ſeine ſofortige Freilaſſung und Ausſetzung der Verhandlung, da er den Mord nicht begangen habe. Die wirklichen Mörder kenne er, ihre Namen könne er jedoch nur dann mitteilen, wenn man ihm und ſeiner Familie die nötige Sicherheit gegen die ihn bedrohenden Mörder gebe. Als das Gericht den Antrag des Angeklagten unter Zurückweiſung ſeiner unbe⸗ rechtigten Angriffe mit der Begründung ab⸗ lehnte, daß er unter dem ſchweren Verdacht des Raubmordes ſtehe und ſeine Erzählungen wohl ſelbſt nicht glaube, behauptete der Ange⸗ klagte, die Mörder ſeien drei Geſchwiſter na⸗ mens Goſſow aus Dropatſchow, die entweder ins Ausland gegangen ſeien oder unter falſchen Namen noch in Deutſchland leben müßten. Wo dieſer Ort liegt, konnte ſelbſt der Angeklagte nicht angeben, und auch in keinem Atlas findet man dieſen Namen. Ausführlich äußerte ſich dann der Angeklagte über die Dinge, die ihn in die Mordgeſchichte verwickelt hätten. Auf der Bahnfahrt zwiſchen Fulda und Frankfurt a. M. habe er ein junges Mädchen kennen gelernt, das ſeinen Bräutigam, der es treulos verlaſſen hatte, erſchoſſen habe. Dieſem jungen Mädchen habe er zur Vertuſchung des Verbrechens,„da er ſo⸗ wieſo auswandern wollte“, angeboten, ſeine, Alberdings Kleider, mit denen des toten Bräu⸗ tigams auszutauſchen. Nach anfänglichem Sträu⸗ ben wäre das Mädchen, nachdem Alberding ihr 300 Mark angeboten habe, darauf eingegangen und zuſammen mit dem Bruder des Mädchens ſei der Kleideraustauſch vorgenommen worden, wobei Alberding den bewußten Brief ausge⸗ händigt habe. Alberding iſt ſchon früher häufig mit den Ge⸗ ſetzen in Streit geraten. So hat er nach einem verlorenen Prozeß zwei ſeiner Arbeitgeber des Mordes an dem bei Saalfeld gefundenen Toten beſchuldigt. Um ſich das für ſeine Auswanderung nach Amerika notwendige Geld zu verſchaffen, hat er Wechſel gefälſcht. Auf die Frage des Ge⸗ richtsvorſitzenden, der ihn übrigens als eine abſolute Verbrechernatur bezeichnete, wo Alberding ſich denn ſo lange verborgen Kie liõten es am llang— Körting-Kadio hätte, gab der Angeklagte an, daß er in ſeiner Fuldaer Wohnung geweſen ſei. Wenn die Po⸗ lizei kam, habe er ſich immer hinter dem Küchen⸗ herd verſteckt. Wilddieb und vierfacher Mörder Paris, 7. November(HB⸗Funk) Ein vierfacher Mörder, der Wilddieb Saſia, iſt vom Schwurgericht Draguignan zum Tode verurteilt worden. Die Opfer des Mörders wa⸗ ren vier Schäfer. Vor Gericht erklärte der ärzt⸗ liche Sachverſtändige, der Angeklagte ſei kein Irrer, er gleiche aber mehr einem vor⸗ zeitlichen Höhlenbewohner als einem ziviliſierten Menſchen. Der Richter lehnte es ab, ein Gnadengeſuch für den Mörder zu unter⸗ zeichnen. ————— Theaterabend in Bern 1 Ein heiteres Reiſeerlebnis/ Von Hanns Zohſt Von liebenswürdiger Anmut und erfriſchen⸗ dem Humor iſt das Buch„Maske und Ge⸗ ſicht“, das jüngſte— die„Reiſe eines Natio⸗ nalſozialiſten von Deutſchland nach Deutſchland“ ſchildernde— Werk Hanns Johſts, der ſo⸗ eben zum Präſidenten der Reichsſchrifttumskam⸗ mer ernannt wurde. Dem Entgegenkommen des Verlages Albert Langen/ Georg Müller in Mün⸗ chen verdanken wir die Veröffentlichung des folgenden Abſchnitts. Die Bohéme! Es iſt eine geſchloſſene Aufführung. Aber ſchließlich ſtellt ein liſtenreicher Logen⸗ diener einen Stuhl in ein Ahteil des erſten Ranges, und während die Ouvertüre das Publikum des Abends zu gemeinſamem Er⸗ lebnis verſtrickt, ſtolpere ich in die Finſternis einer Höhle. Ich ſetze mich ängſtlich auf meine Armeſünderbant und zähle, da ich die Bühne zunächſt noch nicht ſehe, die Häupter der lieben Mitmenſchen, die der Zufall vor mir aufbaute. Ich bin der böſe Siebente. Mein Kommen iſt nicht beachtet worden. Die Geſichter ſchauen angeſtrengt nach vorn. Langſam gewöhnt ſich mein Auge an das Dun⸗ kel. Ich vermag die einzelnen zu unterſcheiden. Ich ſtelle drei Männer feſt und drei Perſonen weiblichen Geſchlechts. Wie oberflächlich dieſe meine Feſtſtellung war, merkte ich ein wenig ſpäter. Es handelte ſich um drei Pärchen. Wie ein zu kleiner Käfig für Wellenſittiche, 0 hing unſere Loge im Geheimnis dieſes erner Opernhauſes. 4 Wo ſah ich die letzte Aufführung der Bo⸗ höͤme? Richtig, in Rom... im Teatro Coſtanzi. Dort hatte mon den Zuſchauerraum kaum verdunkelt. Bohéme?... Jeder Anweſende lannte dieſe Muſik, die Arien... die Fabel. Wichtiger als die Szene waren die Brillanten der Herzogin 'Eſte. Die Sänger ſangen ihre Arien ein wenig blaſiert. Mein Gott, Puccini..! Dank⸗ bar... dankbar.. aber es gibt größere Auf⸗ gazen für den Muſikliebhaber. Man ſingt dieſe Sache dem Publikum zuliebe. Das Pu⸗ blikum hat einen Narren an dem kalten Händ⸗ chen gefreſſen, alſo ſchluchzt man dieſe Sen⸗ timentalitäten virtuos in das ausverkaufte Haus. In Rom plauderte das Publikum, ſo⸗ weit es nicht leiſe mitſummte, den ganzen Abend hindurch, nur wenn ein beſonders hoher Ton in Erwartung ſtand, hielt das Haus, wie auf geheimes Kommando, den Atem an. Wir kennen dieſe Stille vom Variets her, wenn die Kapelle ausſetzt und damit der fünffache Salto⸗ mortale ohne Netz, unter Trommelwirbeln, die an Hinrichtungen gemahnen, bevorſteht. Nun, in Bern war ein völlig anderes Pu⸗ blikum zu Gaſte. Ich war der einzige, der dieſe Oper zu ken⸗ nen ſchien. Das ganze Haus empfing Ton um Ton, als fände die Uraufführung ſtatt. Der erſte Akt begann. Schräg vor mir ſaß ein junges Dina aus dem Berner Oberland. Sie war zu Beſuch. Ihr Bräutigam war Metzgergeſelle. Ihm war der Kragen zu eng, aber er vergaß es. In ſeinem Geſangverein gab es bei Gott Stim⸗ men, aber hier... Donner und Doria! Ge⸗ lernt bleibt gelernt. Und ſchließlich hatte der Tenor ſeines Vereins ja auch nicht ſo viel Zeit zum üben... Da vorne ſangen eben Berufs⸗ fänger, die Tag und Nacht ſangen. Und ſeine Braut? Als Mimi auftrat, krampfte ſich ihre Hand ln mein Knie. Sie hielt es für eine Seſſel⸗ ehne. Als die Kerze erloſch, war mein Bein ſchon reſtlos abgedroſſelt, und beim Duett vom kal⸗ ten Händchen gab ich für die Wiederbelebungs⸗ chance meiner Wade keinen Dreier. Den Irrtum aufklären? Wer hätte es gewagt, dieſe Mädchenſeele, die in der tiefſten Erregung zitterte, zu der ein Menſchenherz fähig iſt, wer hätte es gewagt. dießen Traum mit einem„Pardon“ zu zertrüm⸗ mern? Ich dachte über Sparta nach und gab mein Bein auf. — reſtlos ehrlich zu ſein... ich bin kein eld. Ich wollte eben... da hörte ich, wie ihre ver⸗ fieberte, gutturale Stimme im ſpröden Dialekt ihren Freund fragte:„Iſt das alles wahr?“ Deſſen Geſicht glühte wie ein Lampion über einem buddhiſtiſchen Altar. Ihm hatte es längſt die Stimme verſchlagen. Er nickte in ihre Augen. Dieſer Blick dieſer zwei Augenpaare... Ich warf mein Bein von mir wie ein Müh⸗ lenrad. So ſchleudern heilige Märtyrer ihre breſthaften Glieder wie läſtige Todſünden von ſich. Ich hätte immer über das blonde, ſtrenge, ſchlicht angebürſtete Haar des Mädels ſtreichen mögen. Ich hätte immer nur„du“ flüſtern kön⸗ nen vor lauter Glück, daß es noch ſo eine Ge⸗ fühlsreinheit in der Welt gibt. Aber das nahm mir der Bräutigam ab. Er fuhr mit ſchwerer Hand zu ſeinem Mädel und legte ſie in ihren frommen Schoß. Da löſte ſich die Feſſel von meinem Knie, und zu dem Liebeslied von Ru⸗ dolf und Mimi geſellte ſich der Lobgeſang mei⸗ ner Kniekehle. Links von dieſen zwei Menſchenkindern ſaß ein Paar, deſſen Verſunkenheit den zweiten Akt adelte. Es waren Leutchen, die ſich mit dieſem Thea⸗ terbeſuch einen großen Luxus gönnten. Er war kleinerer Beamter, ſie mochten acht Monate ver⸗ heiratet ſein, denn ſpäteſtens in vier Wochen er⸗ warteten ſie ihr erſtes Baby. Die Untreue, die nun in der Bohöéme ihr verwildertes Spiel begann, erſchreckte die kleine Mutter tief. Herrrgott, ſo flehte ihr ängſtlicher Atem, daß ihr Joſeph nur kein Rudolf würde! Mochte er eine viel häßlichere Stimme haben als der Betörer da vor uns, die Hauptſache war: die Treue. Sollten ſeine Beine ein wenig krummer ſein als die leichtſinnigen ſchönen Beine des Tenors... die Hauptſache war: die Treuel!! Lieſel, ſo hieß die kleine Frau, hängte ſich bei Joſeph ein.. beſſer iſt beſſer... Und Joſeph blähte ſich ein wenig unter dieſer Seelenangſt. Ja, ja, Lieſel, ſo flüſtert ſeine ſtolze Bruta⸗ lität, wir Männer ſind begehrte Artikel.. Aber dann erſchrak er gleich ſelber über ſeine Schlechtigkeit, und als Mimi das erſtemal hü⸗ ſtelte, legte er ſeiner Lieſel ein wollenes Tuch, das gute Stück ſeiner Erſparniſſe, ſein Weih⸗ nachtsgeſchenk, fürſorglich um die breiten Schul⸗ tern, hinter denen pralle Berner Lungen atme⸗ ten, aber: beſſer iſt beſſer... Vorn an der Brüſtung ſaß ein Teufelskerl mit einem Spitzbart und einem Kneifer auf der fleiſchigen Naſe. Er begrüßte alle Anweſenden. Er ſchien der Schriftführer der Geſellſchaft, die für dieſen Abend das Theater gemietet. Dieſe Oper war ſein Werk. Jeden Beifall quittierte er mit geſchmeichel⸗ tem Kopfnicken nach allen Seiten. Er kannte die Sänger und er kannte die Sängerinnen.. Die Muſette war nicht nach ſeinem Geſchmack. 0 Mädel geht nicht genug aus ſich her⸗ aus!“ Aber endlich war er auch mit Muſette zu⸗ frieden. Nun, Mimi kam ans Sterben.„ Wir ſtanden, knieten, ſaßen alle um ihr La⸗ ger herum und heulten wie die Schloßhunde. Unſere Loge trieb wie die Arche Noah in der Sintflut der Tränen. 10 etwas von Weinen habe ich noch nie er⸗ ebt. Ich wollte mich für meine Perſon von dieſem Wettweinen etwas fernhalten... es ging nicht. Es lag eine Suggeſtivkraft in dieſem Ge⸗ meinſchaftsſchluchzen,, es packte mich, und ich heulte mit. Ich weiß nicht, weſſen Taſchentuch ich be⸗ nutzte. Wer noch eine trockene Ecke hatte, gab ſie lautlos dem Nächſten, ohne das erblindete Geſicht von Schmerzenslager der Mimi zu wenden. Wir hörten längſt kein Orcheſter mehr und keine Singſtimmen... Ich glaube, die hatten auch aufgehört und weinten... weinten mit „Hakenkreuzbanner“— Seite 4 Blick übers Cand A Nr. 516— 8. November 1935 Anſere badiſche Propagandawaffe Reichsſtatthaller Robert Wagner beſucht das Gaupropagandaamt im ehemaligen Landlagsgebäude (Eigener Bericht des„Hakenkreuzbanner“) Karlsruhe, 7. Nov. Mittwochvormittag Feſuchte Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner das Gaupropagandaamt, das in den Räumen des früheren Landtagsgebäudes eine ſeinen vielſeitigen Anforderungen in idealer Weiſe entſprechende Unterkunft gefunden hat. Der Weinbrennerbau, der einen guten Teil badiſcher Geſchichte erlebt hat, weckt Erinnerun⸗ lum an die Zeit, in der das überwundene par⸗ amentariſche Syſtem in dieſem Gebäude die ihm gemäße Propaganda machte, indem es ſeine ganze Ohnmacht und Nichtigkeit vor aller Welt demonſtrierte. Die Propaganda iſt eben das Spiegelbild des herrſchenden Syſtems. Schlagkräftig und einſatzbereit Das Kennzeichen der nationalſozialiſtiſchen Propaganda als des ſchlagkräftigen und jeder⸗ zeit einſatzbereiten Inſtrumentes der Bewegung Der Gauleiter im Geſpräch mit Pg. Voßler bei ſeinem Beſuch in der Gaupropagandaabteilung Aufn.: NSpB HB-Bildstock ſind nicht allein die neuzeitlichen techniſchen Mittel, deren ſie ſich bedient, ſondern mehr noch ihre Volksnähe, ihre Echtheit und die einheit⸗ liche politiſche Linie. Darin liegt ihr Geheim⸗ nis, wenn ſie die breiten Maſſen bei uns zu erfaſſen vermag, wie noch nie zuvor in einem anderen Volk. Sie gibt der Partei ihre un⸗ überwindliche Stoßkraft. Die Einheit von Partei und Staat iſt im Gaupropagandaamt reſtlos verwirklicht. So konnte Gaupropagandaleiter Schmid, der gleichzeitig Leiter der Landesſtelle Baden des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda iſt, ſeine engeren Mitarbeiter in der Gaupropagandaleitung gleichzeitig als Re⸗ ferenten der entſprechenden ſtaatlichen Stellen dem Reichsſtatthalter vorſtellen. Er gab anhand von überſichtlichen Tabellen und Statiſtiken einen Begriff von der alle Aeußerungen des öffentlichen Lebens einſchließenden Tätigkeit des Propagandaapparates. Dieſer iſt auf Grund der teilweiſe in die Kampfzeit zurückgehenden, teilweiſe ſich aus den neuen Arbeitsgebieten ergebenden Erfahrungen ſo eingeſpielt, daß er auch in überraſchenden Fällen einſatzbereit iſt. Hier iſt nichts von Bürolratie zu ſpüren. Wie ſorgfältig dabei gearbeitet wird, erſieht man aus Statiſtiken über den jeweiligen Erfolg früherer Propagandaaktionen, die zuverläſſige Schlüſſe geſtatten, in wieweit die Propaganda⸗ mittel richtig 9e worden ſind. Die letzte große erbeaktion, die Oktober⸗ ofſenſive der HJ, dankte ihren durchſchlagenden Erfolg dem erſtmals geſchloſſen erfolgenden Einſatz ſämtlicher Gliederungen der Partei. Eine Welle der Zuſammengehörigkeit durch⸗ flutete alle Organiſationen der Bewegung. Der Hauleiter hob hervor, daß ſich aus dieſer engen Zuſammenarbeit die beſte Organiſationsform ergeben muß. Die Propagandaleitung muß eine Art Hoheitsrecht ausüben. Niemals darf ſich die Arbeit in Ausſchüſſen verzetteln, ſie muß immer draußen im Volk ſtehen. Die Abteilungs⸗ und Unterabteilungsleiter müſſen aktiv in einer Gliederung der Partei arbeiten. Ein Rundgang vermittelte einen Einblick in die einzelnen Arbeitsgebiete und den nach neu⸗ zeitlichſten Geſichtspunkten arbeitenden techni⸗ ſchen Apparat. Der Fernſchreiber In der Aun Fernſtbenb ließ ſich der Reichs⸗ ſtatthalter den Fernſchreiber vorführen, der die Möglichkeit gibt, unmittelbar zwiſchen den ein⸗ zelnen Landesſtellen Texte in Maſchinenſchrift zu ſenden. Der Rundgang führte weiter durch die Räume der Gaurundfunkſtelle, des Verbin⸗ dungsſtabes, der Gaubildſtelle mit Archiv und eigenen Laboratorien, der NS⸗Kulturgemeinde, der Landesſtelle der Reichsſchrifttumskammer, des Kulturamtes und des Inſtituts für Wirt⸗ ſchaftspropaganda. In der Abteilung Aktive Propaganda iſt auf großen Wandtafeln der ganze Rednerſtab verzeichnet, der das Rückgrat aller großen Propagandaaktionen bildet. Den Flur ſchmücken die vom badiſchen Gaupropa⸗ gandaamt herausgebrachten künſtleriſch und techniſch gleich hervorragenden und wirkungs⸗ vollen Plakate. Die Gaufilmſtelle verfügt heute über ein dichtes Netz von Stellen im ganzen Gau, von denen aus wertvolle Filme bis ins hinterſte Dorf gebracht werden können. Der im Hof aufgeſtellte rote Lautſprecherwagen fand das beſondere Intereſſe des Gauleiters, deſſen Apparatur er ſich eingehend erläutern ließ. Als ſich der Bichſedzte, prag nach längerem Aufenthalt verabſchiedete, ſprach er Pg. Schmid ſeine Anerkennung aus und gab beſonders ſei⸗ ner Freude Ausdruck, in den leitenden Stellen überall bewährte Parteigenoſſen aus der Kampfzeit zu ſehen. Luftſchutzpropagandiſten in Karlsruhe „Der Luftſchutzgedanke muß eine Herzensangelegenheit des deutſchen Volkes werden“ Karlsruhe, 8. Nov.(Eig. Bericht des HB.) Im Rahmen einer Arbeitstagung der Landesgruppe Baden⸗Rheinpfalz des Reichs⸗ luftſchutzbundes kamen heute vormitiag die Werbeleiter aller Bezirks⸗ und Ortsgruppen des Bereichs im großen Sitzungsſaal des ehe⸗ maligen Landtagsgebäudes zu einer Kunoge⸗ bung zuſammen. Landesgruppenwerbeleiter Wieber wies auf die Wichtigkeit der Propa⸗ ganda hin, für deren Wirkſamkeit die Partei das Vorbild abgegeben habe. Es gelte des⸗ halb für alle Werbeleiter des RVB, ſich mit fanatiſcher Begeiſterung für die Ziele der gro⸗ ßen Selbſtſchutzorganiſation einzuſetzen. Nach ihm ſprach der Landesgruppenführer Major a. D. Blum⸗delorme, der ſich über die bisherigen Erfolge in der Werbung für den Luftſchutzgedanken verbreitete. Die Mitgliederzahl, die der RB heute bereits auf⸗ weiſen kann, iſt ein Beweis dafür, daß das Verſtändnis für die Ziele des RVB eine allge⸗ meine überaus erfreuliche Steigerung erfah⸗ ren hat. Dann ſprach Gebietsführer Friedhelm Kemper zu den Tagungsteilnehmern. Er zeichnete ein Geſamtbild der Aufgaben, die ſich Partei und Staat für die Erziehung ihrer Jugend geſtellt haben und erwähnte die Frage, die ſich aus der Zuſammenarbeit von Staats⸗ jugend und RB ergeben.„Nach dem Willen des Führers iſt es unſer Ziel, den jungen Kräften der Nation die Grundausrichlung für das ganze Leben zu geben, die weltanſchauliche Erziehung mit der körperlichen Ertüchtigung gewinnbringend zu verſchmelzen. Als letzter Redner trat der Preſſereferent der Landesſtelle Baden, Pa. Voßler, vor die Tagung.„Am Weſen der Propaganda kann man nicht achtlos vorübergehen. Zu allen Zei⸗ ten litt das deutſche Volk darunter, daß die maßgebenden Stellen die Wucht und Eindring⸗ lichkeit der Propaganda nicht erkannten. Erſt bie nationalſozialiſtiſche Propaganda hut mit dem Begriff des beſchränkten Untertanenver⸗ ſtandes gründlich aufgeräumt. Der Propagan⸗ diſt muß von der Idee ſeiner Weltanſchauung beſeſſen ſein, dann wird niemand mehr darauf kommen, dieſe gläubige Propaganda mit Re⸗ klame zu verwechſeln.“ Mit einer Warnung vor Verflachung und Abnützung der Propa⸗ gandamöglichkeiten beſchloß der Redner mit einem ſtraffen Appell, den Luftſchutzgedanken zu einer Herzensangelegenheit des deutſchen Volkes zu machen, ſeine Worte. Goslar vor dem Reichsbauerntag Die Vorbereitungen zur Parole ausgabe des Bauerntums Karlsruhe, 7. Nov. Am 10. November wird in Goslar der 3. Reichsbauerntag er⸗ öffnet. Schon jetzt deuten die Vorbereitungen zu dieſer Veranſtaltung im äußeren Stadtbilde Goslars auf das kommende Ereignis hin. Es iſt das die Woche, in der der Reichsbauern⸗ führer und ſeine Mitarbeiter den Unterführern der bäuerlichen Selbſtverwaltung die Parole für die agrarpolitiſche Arbeit des kommenden Jahres geben werden. Verſchiedene Dienſt⸗ ſtellen haben im Rahmen der Vorbereitungs⸗ ſtelle des Reichsnährſtandes bereits Quartier bezogen, um die letzten Vorbereitungen für die Organiſation zu treffen. Wie immer, ſo nimmt auch diesmal die Bevölkerung Goslars an dem Jahresereignis der kleinen Stadt leb⸗ haften Anteil durch Mitarbeit und Unter⸗ ſtützung. Allerdings iſt der Reichsbauerntag kein Maſſenaufmarſch der Bauern, wie z. B. das Erntedankfeſt auf dem Bückeberg, ſondern die alljährliche Führertagung, die der tief⸗ gründigen ſachlichen Behandlung der vielfälti⸗ gen Probleme auf dem Gebiete der Ernäh⸗ rungs⸗ und Bauernpolitik dient. Neben Anmeldungen führender Perſönlich⸗ keiten des ausländiſchen Bauerntums liegen in dieſem Jahr beſonders zahlreiche Anmel⸗ dungen ausländiſcher Preſſeberichterſtatter vor, die ihren Zeitungen einen Eindruck von dem Weſen der Reichsnährſtandsarbeit zu geben wünſchen. Die Anmeldungen der Gäſte, in⸗ und ausländiſcher Preſſeberichterſtatter und Bauernführer ſind ſo zahlreich, daß auch um⸗ liegende Ortſchaften, wie Bad Harzburg, zur Unterbringung mit herangezogen werden müſſen. Hier wird ein ſtändiger Autobus⸗ pendelverkehr die Verbindung aufrechterhalten. Die großen Veranſtaltungen des Reichs⸗ bauerntages finden diesmal nicht wie im ver⸗ gangenen Jahre in einem Zeltbau ſtatt, ſon⸗ dern in der großen neuen Stadthalle von Goslar, die zu dieſem Zweck zugleich Kongreß⸗ halle iſt. Nach der Eröffnung am Sonntag werden die erſten drei Tage der Woche Sondertagungen der einzelnen Gliederungen des Reichsnähr⸗ ſtandes dienen, vor allem auch zur ſachlichen Beratung und Ausſprache der Bauernführer untereinander. Wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, werden in dieſem Jahre die Probleme der Erzeugungsſchlacht einen beſon⸗ ders breiten Raum einnehmen, deren 2. Etappe ja in Goslar eröffnet wird. Der 3. Reichs⸗ bauerntag dürfte mit beſonderen geſetzlichen Regelungen ſozuſagen die Grundlage zu dieſer zweiten Etappe der Erzeugungsſchlacht dar⸗ ſtellen, deren Bedeutung gerade wirtſchafts⸗ politiſch weit über das rein Landwirtſchaftliche in die Geſamtlage des Volkes hineinragt. Im Hinblick auf die bisherigen Erfolge der Erzeugungsſchlacht und die in Ausſicht ge⸗ nommenen neuen Maßnahmen findet der Reichsbauerntag auch im Ausland ſo ſtarkes Intereſſe. Hier wollen viele lernen, welche neuen Wege der Landbautechnik Deutſchland bisher ſo erfolgreich beſchritten hat. ————— Bunker Herbſt in Schriesheim Schriesheim, 8. Nov. Wenn Feldfrüchte, Obſt und Trauben abgeerntet ſind und der Bauer nach all dem Haſten in Sommer und Erntezeit ſich nach den ruhigen Wintertagen ſehnt, rüſtet auch die Natur zu kurzer Ruhe, nicht ohne uns vorher noch mit verſchwenderi⸗ ſcher Farbenpracht zu erfreuen. Wer in dieſen Tagen auf der ruhig gewor⸗ denen Bergſtraße— ſeit Fertigſtellung der Reichsautobahn hat der Verkehr auf der alten Bergſtraße ganz bedeutend abgenommen— ſich Schriesheim nähert, wird immer wieder ſtehen bleiben müſſen, um ſich an herbſtlicher Schön⸗ heit zu erfreuen. Wie farbenfroh zeigt ſich uns der„Brannig“ mit der auf ſeinem Rücken ſich ausdehnenden Wochenendſiedlung„Neu Mann⸗ heim“, oder der Oelberg mit ſeinen Weinber⸗ gen und bunten Wäldern. Eine Wanderung über die Strahlenburg in den golden flimmern⸗ den Wald, oder ins Ludwigstal— eines unſe⸗ rer ſchönſten Täler— wird für jeden zum Er⸗ lebnis. Man hält begeiſtert Umſchau in die Ebene und über die Wälder hinweg bis tief hinein in den Odenwald mit ſeinen im blau⸗ grauen Dunſt verſchwimmenden Bergrücken. Die h Bergſtraße lädt gerade jetzt zum eſuch. Wegen Beſchimpfung in Schutzhaft Adelshe im, 8. Nov. Das Bezirksamt hat den Signalwerkführer Peter Paul Roth in Oſterburken wegen Beſchimpfung der alten Kämpfer der NSDaAp auf Weiſung des Gehei⸗ men Staatspolizeiamtes in Schutzhaft ge⸗ nommen. Verbeſſerung der Neckartalſtraße Gundelsheim a.., 8. Nov. Zur Ent⸗ laſtung des ſtarken Verkehrs iſt der bereits in Angriff genommene Bau einer Autoumgehungs⸗ ſtraße eine weſentliche Erleichterung. Die Arbei⸗ ten machen gute Fortſchritte. Man hofft, daß die Umgehungsſtraße im Frühjahr, wenn der Hauptverkehr einſetzt, fertig ſein wird. Zum ehrenden Gedächtnis Freiburg i. Br., 7. Nov. Die Polizei⸗ direktion teilt mit: Die bisherige Barbara⸗ Straße führt künftig den Namen„Schelshorn⸗ Weber⸗Straße“. Die Straßenumbenennung er⸗ folgt zur Erinnerung an die im Dienſt für das neue Deutſchland am 17. März 1933 dort gefal⸗ lenen Polizeihauptwachtmeiſter Schelshorn und Kriminalſekretär Weber. ,,, — Die neue pel bleichmäßig gut dank ihrer echten miſchung! Wir verwoandten oof die ApPELIL-Mi- schung besondere Sorgfalt, deren Ergeb- nis in der geschmaocklichen Ausgaglichen- heit echt bulgorisch- mocedonischer Pro- venienzen liegt. Dies e Mischung verleiht der AppEll einen Wert, den jeder Rouche noch dem ersten Zog erkennen wird. MATIN GSRINMKMANNM A. G. ZIGARETTENTABRIK SREMEN — fpp enſalll Vauclen· Mlimucle: ikcht hulgarsch · mocedonisch Rundes Großformat onne ldst 3 Voll· Aromo duich Stonniol- frischpockung. 7 **.¹ —— —- 6, * „Hak Vor quadr⸗ werten Wohn densge Du in Me Eva h. bens. eltern nicht Behau Hier einiges Du anzeig — an ſtändig ſämtlic Schuhf Fußbel bau. J langt 1 Du dunkel weiß n beileib⸗ Nüſteri lerl 2 die Ant Du f nung, gebot. wird d nierbar tesfürck abgegel ſchied Stau ling, Y halden. geſt du Auf da end! gen, di du frat Jude Ja, es läche Du, haſt W Zuge bote au die als iſt. Abe Nachkon ſem Ur das wi A Anläf Schützer Mannh genen verei wurde. Schieße Ständer teidigen meradſc den W nur ſä —— ondern matio des K Intereſſ ber di— deren u des un Adolf Kampfe⸗ im Volk zu vern zuſamm am We unſere? zu erzie der Füh in ſeine Wie ſ örern 1 eifall, Die Anr Ausführ wurden, Boden. —H— her 1935 werden Autobus⸗ terhalten. Reichs⸗ eim ver⸗ ſtatt, ſon⸗ alle von Kongreß⸗ ſerden die tagungen ꝛichsnähr⸗ ſachlichen ernführer r Stelle Fahre die en beſon⸗ 2. Etappe . Reichs⸗ eſetzlichen zu dieſer cht dar⸗ irtſchafts⸗ ſchaftliche ragt. folge der sſicht ge⸗ noet der ſo ſtarkes „ welche utſchland heim ldfrüchte, und der mer und ntertagen er Ruhe, hwenderi⸗ g gewor⸗ ung der der alten en— ſich zer ſtehen r Schön⸗ ſich uns ücken ſich u Mann⸗ Weinber⸗ anderung limmern⸗ nes unſe⸗ zum Er⸗ u in die bis tief im blau⸗ ücken. Die ſetzt zum aft samt hat Toth in er alten s Gehei⸗ haft ge⸗ e Zur Ent⸗ ſereits in gehungs⸗ ie Arbei⸗ offt, daß venn der Polizei⸗ Barbara⸗ helshorn⸗ nung er⸗ für das ort gefal⸗ horn und C „Hakenkreuzbanner“— Seite 5 fjauptſtadt Mmannheim A Nr. 516— 8. November 1935 Alltagsſpritzer Vorausgeſetzt: Du biſt Fremdling in den quadratiſch abgezirkelten Würfeln dieſer ehren⸗ werten Stadt Mannheim, und du ſuchſt eine Wohnung, ſonſt nichts. Es kann dir da, Lei⸗ densgenoſſe, einiges paſſieren. Du ſtellſt feſt, als erſtes— Wohnungen ſuchen in Mannheim gehört zu den ſeit Adam und Eva her verwünſchten Schattenſeiten dieſes Le⸗ bens. Allerdings hatten es dieſe unſere Stamm⸗ eltern leichter als du, ſintemalen man ihnen nicht dreiſtellige Summen für vierzimmerige Behauſungen kaltlächelnd abverlangte. Hiervon abgeſehen: es gibt da ſonſt noch einiges. Du nimmſt deine Angebote auf eine Klein⸗ anzeige in Empfang und trudelſt los. Verlierſt — an einem Tag— fünf Kilo deines wertbe⸗ ſtändig angelegten Körpergewichtes, ſchlägſt ſämtliche Weltrekorde im Treppenſteigen, ſchleifſt Schuhſohlen bis zur innerſten Wandung deiner Fußbekleidung ab, ſtehſt endlich in einem Pracht⸗ bau. In der wehmütigen Vorausſicht: hier ver⸗ langt man 130, wenn nicht 140 Mark. Du ſchellſt. Eine Frau öffnet, ſteht im Halb⸗ dunkel des langen Flures. Ein gewiſſes„man weiß nicht was“ fällt dich an, ein fremder und beileibe nicht angenehmer Ruch kitzelt deine Nüſtern. Du ſagſt— natürlich— Heil Hit⸗ ler! Der Gruß wird nicht erwidert. Sondern die Antwort lautet: Was wolle Sedenn':! Du ſtaunſt, natürlich. Denn von dieſer Woh⸗ nung, von dieſen Leuten aus erhieltſt du ein An⸗ gebot. Und nun ſagſt du das eben, aber die Lage wird dadurch nicht beſſer. Sondern die undefi⸗ nierbare Frau teilt dir, dreiſt und wenig got⸗ tesfürchtig, mit, das Angebot habe ihr Mann abgegeben, nicht ſie, und das ſei ein Unter⸗ ſchied. Staunteſt du ſchon vorher, liebwerter Fremd⸗ ling, Preßkohlen, ſo ſind es jetzt ganze Kohlen⸗ halden. Du machſt kehrt und es iſt dir, als gin⸗ geſt du aus der Wüſte. Auf der Treppe begegnet dir ein Kind. Und da endlich zuckt es durch deine Gehirnwindun⸗ gen, die bekannte Stallaterne geht dir auf und du fragſt: Hör' einmal zu, Kleines, ſind das Juden, die dort in der Wohnung hauſen? Ja, ſagt das Kind, das ſind Juden. Und es lächelt freundlich. Du, Fremdling, lächelſt nicht. Sondern du haſt Wut! Zugegeben— das Bäckerdutzend der Ange⸗ bote auf deine Anzeige kam von der Zeitung, die als einzige„groß in Kleinanzeigen“ iſt. Aber ob ſie nun ſo groß ſein will, daß die Nachkommen der Jordanplätſcherer ſie auf die⸗ ſem Umweg mit Beſchlag zu legen verſuchen, das wird füglich bez weifelt! Flax. Am den Wanderpokal der Stadt Anläßlich des 25jährigen Jubiläums der Schützengeſellſchaft 1909 ſtiftete die Stadt annheim einen Wanderpokal, der im vergan⸗ genen Jahre erſtmals von dem Schützen⸗ verein der Polizeibeamten gewonnen wurde. Dieſer Pokal iſt nun beim zweiten Schießen am kommenden Sonntag auf den Ständen der Schützengeſellſchaft 1909 zu ver⸗ teidigen, und es zeigt von einem ſchönen Ka⸗ meradſchaftsgefühl, daß ſich in dem Kampf um den Wanderpokal der Stadt Manheim nicht nur ſämtliche Schützenvereine und ſchieß⸗ — Syortvereine beteiligen können, ondern auch alle SA⸗ und SS⸗For⸗ mationen ſowie KKS⸗Abteilungen des Kyffhäuſerbundes. Die Partei iſt Deutſchland! Bürgermeiſter Pg. Odenwälder ſpricht Pg. Odenwälder iſt in Mannheim kein Un⸗ bekannter. So iſt es daher auch eine Selbſt⸗ verſtändlichkeit, daß Kundgebungen, in denen dieſer alte und verdienſtvolle Vorkämpfer das Wort ergreift, bis zum letzten Platz beſetzt ſind.“ So war es auch dieſer Tage im Ballhaus, wo nach Eröffnung durch Propagandaleiter Pg. Schmidt der Bürgermeiſter von Diegel⸗ hauſen, Pg. Odenwälder, über das Thema „Der Führer iſt die Partei und die Partei iſt Deutſchland!“ ſprach. In über einſtündiger Rede zeigte Pg. Oden⸗ wälder in einem ſehr intereſſanten Streifzug, wie der Verfall in Deutſchland vor ſich ging. Intereſſant waren auch die Ausführungen ber die ſchwarze und rote Internationale, deren unheilvolles Wirken erſt durch die Tat des unbekannten Soldaten des Weltkrieges, Adolf Hitler, nach Jahren beiſpielloſen Kampfes beendet wurde. Der gute Kern, der im Volke war, ermöglichte es ihm, ſeine Ideale zu verwirklichen. Daher muß auch jetzt alles zuſammenſtehen, um den dunklen Kräften, die am Werke ſind, entgegenzutreten. Es muß unſere Aufgabe ſein, vor allem die Jugend ſo zu erziehen, daß ſie ſpäter das Erbe, das ihnen der Führer einmal hinterläßt, auch richtig und in ſeinem Sinne weiterverwalten kann. Wie ſehr es der Redner verſtand, ſeinen Zu⸗ örern das Thema nahe zu bringen, zeigte der eifall, durch den er öfter unterbrochen wurde. Die Anregungen zum Nachdenken, die durch die Ausführungen des Pg. Odenwälder gegeben wurden, fielen beſtimmt auf fruchtbaren Boden. Mannheim baut die erſte Neckarbrücke Wer kennt noch die alte Kektenbrücke?— Vor 9o Jahren die Vorgängerin der Friedrichsbrücke eingeweihl In dieſen Tagen ſind 90 Jahre verfloſſen, ſeit Mannheim ſeine erſte feſte Brücke bekam, die Kettenbrücke, im Jahr 1845. Damit war ein langgehegter Wunſch der Bürgerſchaft, aber auch der Einwohner der Umgegend, erfüllt. Wohl führte eine Schiffsbrücke über den Neckar, aber Hochwaſſer und Eisgang, Schiffe und Flöße zwangen nur allzu häufig zur Abfahrt der Schiffsbrücke, und wie unangenehm das empfunden worden war, ſagte der Käfertaler Ratſchreiber Sauter, als er bei der Brücken⸗ weihe den Dank der nördlich von Mannheim wohnenden Nachbarn ausſprach:„Unſere Frauen und Töchter ſind nunmehr den Gefah⸗ ren vor mancherlei Krankheiten und Siechtum enthoben, denen ſie bisher in den ſtrengen Wintermonaten ausgeſetzt waren, wenn ſie in⸗ folge der ſchweren Laſten, im Schweiß triefend, hingen und die Laſt des Brückenunterbaus tra⸗ gen mußten. Die Portale der Brückentürme oder Brücken⸗ pfeiler waren ſo enge, daß nur zwei leichte Fuhrwerke aneinander vorbeikommen konnten. Die Fahrbahn ſelbſt war nur 5,3 Meter breit. Ein Wohnzimmer von dieſem Ausmaß iſt heute keine Seltenheit, und einen Meter Breite auf dem Fußgängerſteig dürfte auch niemand als Luxus betrachten. Kleines Mannheim Für die damalige Zeit, das Jahr 1845, reichte die Brücke aus; denn die Stadt zählte nur 22 000 Einwohner; eine Neckar-Vorſtadt wie heute kannte man nicht, dort hatten die Mannheimer ihre Gärten, die ſie nicht jeden Bildarchiv Verkehrsverein HB-Bildstock Unſere Friedrichsbrücke, an deren Stelle ſich früher die Kettenbrücke über den Neckar ſpannte an dem jenſeitigen Ufer harren mußten und dabei der Kälte und dem Sturm preisgegeben waren. Unſeren Kranken kann von nun an zu jeder Stunde des Tages und der Nacht des Arztes rettende und helfende Hand ungehindert zugewendet werden.“ Langſam ſtirbt das Häuflein Menſchen aus, das die Kettenbrücke noch geſehen und über dieſelbe gegangen iſt. Erſtmals bewunderte ich ſie im Jahre 1888, alſo kurz vor ihrer Entfer⸗ nung, denn im Jahr 1891 wurde ſie in den Ruheſtand verſetzt; dann gingen wir über die heutige Friedrichsbrücke. Warum hieß die erſte Brücke„Kettenbrücke?“ Betrachten wir die Friedrichsbrücke,— hier wird die Laſt von ſtarken Eiſenteilen getragen, die zuſam⸗ mengenietet ſind. Bei der Kettenbrücke dagegen waren es Ketten,— wie ſchon der Name ſagt— die an den Uferenden in ſtarkem Mauerwerk veran⸗ kert wurden. Von hier liefen dieſe nach zwei viereckigen Türmen als Träger. Zwiſchen bei⸗ den Türmen waren wieder beſondere Ketten geſpannt, die auch teilweiſe ſenkrecht herab⸗ Tag beſuchten. Als Bauaufwand für die Ket⸗ tenbrücke waren 213 000 Gulden einge⸗ ſetzt; ſie koſtete ſchließlich doch 375 000 Gulden, und dieſe Summe war Anno 1874 noch nicht aufgebracht. Nur 180 000 fl. waren durch die Einnahmen von Brückengeldern getilgt; im ge⸗ nannten Jahr übernahm der Staat die Brücke ſamt der Reſtſchuld. Damit hörte auch das Amt des Brückengelderhebers auf. An der Brückeneinweihung nahm alles teil, was Beine hatte. Hinter der Stadtfahne mar⸗ ſchierte die ganze Mannheimer Schuliugend, dann kamen Liedertafel und Singverein, die Bürgerſchaft, Zivil⸗ und Militärbehörden, und endlich der Gemeinderat und Bürgerausſchuß. Wer nicht ſehen konnte, daß eine neue Ketten⸗ brücke, ein Werk des Ingenieurkapi⸗ täns Wendelſtadt aus Hannover, der Weihe harrte, dem ſang es der Singverein vor Da ſteht die Brücke ſtolz und ſchön Und harrt der Weihe, die wir heut begehn. Ein Meiſterwerk, es ſei geweiht Zum Segen für die nah und ferne Zeit. Ein jeder Fußtritt künd es feſt und laut: Zum Segen ſei die Brücke uns gebaut. Der Dank der Bauern Drüben am rechten Ufer ſtanden damals gegen 100 mit allerlei Lebensmitteln beladenen Bauernwagen aus der Ebene und der Berg⸗ ſtraße, ein Geſchenk des Dankes an die Armen der Stadt. Die geſchmückten Wagen ſchloſſen ſich dem Feſtzua an, der ſich nun nach dem Marktplatz bewegte, wo die eigentliche Feier vor ſich aing. Hier beſtritt die Liedertafel den geſanglichen Teil; das Feſteſſen fand im„Europäiſchen Hof“ ſtatt, wobei auch die Reden nicht fehlten. Zeitgenöſſiſche Aufnahmen der Kettenbrücke und des linksſeitigen Ufers geben uns ein Bild zur Gegend aus dem Jahr 1845. Die zwei maſſigen Brückenpfeiler, gekrönt durch Zinnen, zeigen die enge Durchfahrt. Das Ge⸗ lände oberhalb und unterhalb der Kettenbrücke iſt von Spazieranngern reich belebt. Schiffe und Flöße zeigen ſich auf dem Neckar, andere liegen zum Ausladen bereit. Hoch⸗ bepackte Fuhrmannswagen brinagen Kauf⸗ mannsgüter nach und von der Stadt. Die Gegend ſah damals noch ganz anders aus! Die letzten Quadrate an der heutigen Ring⸗ ſtraße waren ſeinerzeit noch ſchöne Gärten. Bald aber kam vom Bahnhof am Tatterſall eine Rundbahn um die Stadt nach dem Hafen. Wenn man auf der Kettenbrücke ging und es fuhren gleichzeitig einige ſchwere Wagen darüber, verſpürte man ein leichtes Schaukeln. Das war ja bei einer von Ketten getragenen Laſtbrücke nicht anders zu erwarten. Die Chronik meldet, daß im Jahr 1865 Verkehrs⸗ vorſchriften auf der Brücke erlaſſen worden waren; dies war bei dem reger gewordenen Verkehr und den engen Durchläſſen der Brük⸗ kenpfeiler nötig. Bedenkliches Schwanken Der ſtärter einſetzende⸗ Laſtwagenverkehr führte ſchließlich zu einer Unterſuchung über die Tragfähigkeit der Brücke. Bei einer Be⸗ laſtung der geſamten Brücke mit 1500 Zentnern verzog ſich die Kette bis zu acht Zentimeter, und beim Ein⸗ rücken der Kavallerie war ein deutliches Schwanken des rechtsſeitigen Pfeilerauſſatzes bis zu zwei Zentimeter zu beobachten. Eine allzu große Belaſtung konnte die Kettenbrücke nicht ertragen; ja man hatte berechnet, daß 1000 Menſchen, auf der Mittelöffnung der Brücke ſtehend, einen Bruch der Brücke herbeiführne könnten! Solche Dinge waren natürlich nicht ange⸗ nehm zu hören; aber ſchließlich iſt eine Brücke nicht auf die Ewigkeit gebaut, und nach 40jäh⸗ riger Dienſtzeit wurde der Brückenveteran ſtich zur heutigen Friedrichsbrücke, unterſucht, ob„tauglich“ oder„nicht tauglich“. Da zeigte ſich bei einer Probebelaſtung im Jahr 1884, daß bei der Mittelöffnung eine Senkung von 15 Zentimeter eintrat, während ſich die Seitenöffnungen nur um 10 Zentimeter ſenkten. An der Kette ſelbſt waren fünf Bar⸗ ren loſe befunden worden, die überhaupt kei⸗ nen Zug aufnahmen, und eine große Zahl von Kettenſtangen bedurfte der Erneuerung oder eingehender Reparaturen. Schließlich hatten Hochwaſſer und Eisgang die Pfeilerfundamente hart mitgenommen, und die Tieferlegung der Neckarſohle, bedingt durch Rheinbauarbeiten, machten an den Fun⸗ damenten ſchwierige Arbeiten notwendig. Han⸗ del und Verkehr hatten auch die Gebiete jen⸗ ſeits des Neckars ergriffen und eine Pferde⸗ bahn ſorgte für raſche Beförderung. Die Ein⸗ wohnerzahl der Stadt war inzwiſchen auf etwa 80 000 im Jahr 1890 geſtiegen. Am anderen Ende der Brücke lud die Heſſi⸗ ſche Ludwigsbahn ihre Güter aus und führte ſie nach der Stadt, die Bauluſt in der Neckar⸗ Vorſtadt machte ſich geltend, die ſchwereren Bierfuhrwerke, Kohlenwagen uſw. rollten über die Kettenbrücke, ſo daß das Schaukeln und Schwanken ſehr deutlich zu verſpüren war. Dem Aufſichtsbeamten auf der Brücke war wohl aufgetragen, ſchwer beladene Fuhrwerke zurückzuweiſen; aber die Fuhrleute kümmerten ſich wenig darum. Schließlich ſah man ein: „Die im Jahre 1845 ſo freudig begrüßte Kettenbrücke,—. an ſtarken Eiſenketten, geſpannt von Turm zu Turm und Mauer, ver⸗ mag der Neuzeit nicht mehr zu dienen, eine neue moderne Brücke iſt vonnöten.“ Bau der Friedrichsbrücke Am 1. April 1889 erfolgte der erſte Spaten⸗ und am 31. Oktober 1890 marſchierte als erſtes das Landwehrbataillon über dieſe Brücke. Die eigentlichen Einweihungsfeierlichkeiten fanden aber erſt nach vollſtändiger Fertig⸗ ſtellung am 29. September 1891 ſtatt. Vor 90 Jahren die erſte feſte Brücke in Mannheim und der ganzen Umgegend! Wie reich an Brücken iſt dagegen das heutige Ge⸗ ſchlecht und wie ſtark, gefällig und dauerhaft ſpannen ſie ſich über die Ströme. Vier Jahre hatte der Bau der Kettenbrücke verlangt, aber wie froh waren die Menſchen geweſen, als ihnen dieſe erſte feſte Brücke den ununterbrochenen Verkehr geſtattete. Wie ſehr die ganze Landſchaft rings um Mannheim dieſen feſten Uebergang erfehnt hatte, bewieſen die ſogar mit Lebensmitteln aus dem heſfiſchen Land erſchienenen Bauernwagen für die Armen. Die Einwohner der Stadt bekamen die Wohl⸗ tat der Kettenbrücke an den Preiſen für Mehl, Brot, Obſt und Gemüſe zu verſpüren, da jetzt die Verkäufer regelmäßig den Wochenmarkt beſuchten und durch reiche Zufuhr, ſelbſt aus der heſſiſchen Landſchaft Starkenburg, die Preiſe ſich ſenkten. Mußte in früheren Zeiten die Schiffsbrücke od Speisen mit wegen Hochwaſſer oder Eisgang auf längere Wochen abgefahren bleiben, ſo war die Zufuhr an Lebensmitteln aus einem der reichſten Ge⸗ biete unterbrochen: die Preiſe ſtiegen. Aber auch den Handwerkern, Kaufleuten, Gaſtwirten brachte die feſte Brücke reichere Einnahmen, da zu jeder Zeit die Käufer aus den Lanod⸗ orten nach Mannheim kommen und ihre Ein⸗ käufe tätigen konnten. Bei unſeren reichſten Verkehrs⸗ und Trans⸗ portmöglichkeiten von heute erſcheinen uns ſolche Sorgen unſerer Vorfahren als kleinlich und unbedeutend; damals aber hing das Wohl und Wehe der Stadt von der rechtzeitigen Be⸗ reitſtellung von Handels⸗ und Verkehrsanlagen ab. Die Bürger hatten unter den Folgen des Wegzugs des kurfürſtlichen Hofes lange zu leiden gehabt. Das Zeitalter der Eiſenbahnen und Dampfſchiffe wies ihnen einen neuen 5 zur gedeihlichen Entwicklung ihrer Vater⸗ ſtadt.— d. Der große WH W⸗Baſar in ſämtlichen Räumen des Roſengartens findet dieſes Zahr am 30. November und 1. Dezember ſtatt. Etelir als EB 3819038 Mannheimer EA marſchiert Standartenführer Hanſel an die Betriebsführer Anläßlich der Totenehrung am 9. November bitte ich die Betriebsführer, die in ihren Be⸗ trieben und Geſchäften beſchäftigten SA⸗Män⸗ ner für den Nachmittag zu beurlauben. Nach der Feier tritt die Mannheimer SA auf dem Meßplatz an und marſchiert— an der Spitze die alten Kümpfer Mannheims— durch folgende Straßen: Langſtraße, Alphornſtraße, Riedfeldſtraße, Bürgermeiſter⸗Fuchsſtraße, Hin⸗ denburgbrücke, Beilſtraße, Jungbuſchſtraße bis H 1, zwiſchen H1 und H 2 nach dem Luiſen⸗ ring, Friedrichsbrücke, Breite Straße, zwiſchen S 1 und R 1, Richtung Lameyſtraße, Roſengar⸗ tenſtraße, Waſſerturm, Enge Planken, dort ein⸗ biegend in die Seitenſtraße zwiſchen O 3 und O 4 zum Schlageterhaus. Die Bevölkerung wird gebeten, anlüßlich des 9. und 10. Novembers zu flaggen. Der Standortführer Mannheim: (gez.): Hanſel, Standartenführer. Was die 953 ſingt Die Lieder der Hitler⸗Jugend ſind die Lie⸗ der des Voltes, das im Nationalſozialismus ſeine völtiſche Wiedergeburt erlebt hat. Darum iſt es die ſelbſtverſtändliche Pflicht eines jeden Volksgenoſſen, bei Kundgebungen und ſonſtigen Veranſtaltungen, bei denen Lieder der HJ ge⸗ ſungen werden, friſch und träftig miteinzu⸗ ſtimmen. Das nachſtehende Lied wird bei einigen Kund⸗ gebungen der HJ, die in der nächſten Zeit ſtatt⸗ finden, geſungen. Wir bitten unſere Leſer, ſich den Text auszuſchneiden: Heilig Vaterland! In Gefahren Deine Söhne ſich um dich ſcharen. Von Gefahr umringt. Heilig Vaterland Alle ſtehen wir Hand in Hand. Bei den Sternen ſteht, was wir ſchwöͤren. Der die Sterne lenkt, wird uns hören. Eh' der Fremde dir deine Kronen raubt, Deutſchland fallen wir Haupt bei Haupt. Heilig Vaterland, heb zur Stunde. Kühn dein Angeſicht in die Runde. Säeh uns all entbrannt, Sohn bei Söhnen ſtehn. Du ſollſt bleiben Land, wir vergehn. *. Vorwärts! Vorwärts! ſchmettern die hellen Fanfaren. Vorwärts! Vorwärts! Jugend kennt keine Ge⸗ fahren. Deutſchland, du wirſt leuchtend ſtehn, mögen wir auch untergehn. Vorwärts! Vorwärts! ſchmettern die hellen Fanfaren. ——— Vorwärts! Jugend kennt keine Ge⸗ fahren. Iſt i auch noch ſo hoch, Jugend zwingt es do Unſre Fahne flattert uns voran. In die Zu⸗ kunft ziehn wir Mann für Mann. Wir marſchieren für Hitler durch Nacht und durch Not Mit der Fahne der Jugend für Freiheit und Brot. Unſre Fahne flattert uns voran, Unſre Fahne iſt die neue Zeit. Und die Fahne führt uns in die Ewigkeit! Ja, die Fahne iſt mehr als der Tod! Jugend! Jugend! Wir ſind der Zukunft Sol⸗ daten. Jugend! Jugend! Träger der kommenden Taten. Ja, durch unſre Fäuſte fällt, wer ſich uns ent⸗ gegenſtellt. Jugend! Jugend! Wir ſind der Zukunft Sol⸗ daten. Jugend! Jugend! Träger der kommenden Taten. Führer, wir gehören dir, wir, Kameraden, dir! Unfre Fahne flattert uns voran. In die Zu⸗ kunft ziehn wir Mann für Mann Wir marſchieren für Hitler durch Nacht und durch Not 3 Fahne der Jugend für Freiheit und rot. Unſre Fahne flattert uns voran, Unſre Fahne iſt die neue Zeit. Und die Fahne führt uns in die Ewigkeit! Ja, die Fahne iſt mehr als der Tod! Mädchenſchule Waldhof reſtlos im BdM Im Induſtriegebiet im Norden unſerer Stadt ſteht das große Gebäude der Walbdhofſchule. Arbeiterkinder ſind es, die Tag für Tag mit frohem Lärm die hohen Schulräume und Gänge beleben, alſo Kinder aus beſcheidenen, oft ſehr beſcheidenen Verhältniſſen. Um ſo größer iſt daher der Erfolg unabläſſiger und unver⸗ droſſener nationalſozialiſtiſcher Schulungsarbeit einzuſchätzen, die hier geleiſtet wurde. Alle Mädels der Waldhofſchule ſind heute im Bde organiſiert, keines ſteht mehr außerhalb der Gemeinſchaft. Dieſe erfreuliche Tatſache iſt ein Beweis für die überzeugende und tatträftige Werbung, mit der ihr Leiter, Rektor Eckert, dem Gedanken der Einheit der Jugend zum Durchbruch verhalf. Bald wird auch am Maſt der Waldhofſchule die Fahne der deutſchen Ju⸗ gend flattern, als Wegweiſer im Kampf um eine große und glückliche Zukunft dieſer Jugend in einem freien Deutſchland. Was iſt los? Freitag, den 8. November 1935 Nationaltheater:„Iphigenie auf Tauris'“. Schauſpiel von Goethe. Miete E. 20 Uhr. Roſengarten: Kreisleitung der NSDAp: Gedenkfeier im Nibelungenſaal. 20.15 Uhr. Städt. Kunſthalle: Vortrag mit Lichtbildern. Dr. H. v. Einem, Hannover:„Friedrich Schinkel“. 20.15 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 20.15 Uhr Gaſtſpiel Hulings Seelöwe Charlie J1. und 9 Klaſſe⸗Nummern. Tanz: Palaſthotel, Kabarett Libelle, Café Kurpfalz, Wintergarten, Clou, Corſo. Nsoap Kreisleitung Mannheim Ns-Kulturgemeinde Mannheim von Korl Rumler MHeute abend.13 Uhr im NMibelungensaal des Rosengartens J. Teierstunde zum Totengedächtnis der Toten des 9. November 1923 Hitwitkende: Metionelthester-Orfchester Genefolmusikdirektor ph. Wost 5 A, 55, pl. DAb, H? mit Sprechchòren und Einzelsprechern im progtemm u..:„Trouermusik“(1917) von Nex Bulling kinleitungsmusił und Orchestetmusił zu„Heilig Vateflend“ ——— Kortenein den Geschöftsstellen der N5· Kulturgemeinde, den Husikollenhoendlungen und on der Abendkesse. preis 50 Pfg. Entſcheidungen des Bezirksrats Am die Entziehung der Wirtſchaftserlaub nis/ Konzeſſionen, die genehmigt wurden Neben den zahlreichen Geſuchen um neue Wirtſchaftskonzeſſionen tauchen hin und wieder auf der Tagesordnung des Bezirksrats auch Fälle auf, bei denen über die Entziehung der Wirtſchaftserlaubnis verhandelt wird. Der Bezirksrat K. ſtreng darauf, daß bei allen Wirtſchaftsbetrieben die geltenden Be⸗ ſtimmungen genau eingehalten werden. Wenn irgendwo Zahlungsſchwierigkeiten auftreten und der Umſatz der Getränke darauf ſchließen läßt, daß der Betrieb nicht mehr rentabel iſt, oder aber wenn eine Wirtſchaft als Unruheherd anzuſehen iſt oder gar einen verſteckten Ani⸗ mierbetrieb unterhält, dann wird entweder ver⸗ ſucht, eine Aenderung der Verhältniſſe herbei⸗ oder aber, wenn dies nicht möglich iſt, er Betrieb ganz einfach geſchloſſen. In dem einen Falle, der zur Verhandlung ſtand, war die Beſitzerin, die erſt vor wenigen Wochen die Konzeſſion erhalten hatte, in fi⸗ nanzielle Schwierigkeiten geraten und mit verſchiedenen Zahlungen im Rückſtand. Die Friſ erhielt noch einmal eine kurz bemeſ⸗ ſene Friſt geſetzt, während der ſie die Unſtim⸗ migkeiten in Ordnung bringen kann. Eine ähn⸗ liche Entſcheidung wurde für den zweiten Fall verkündet. Es drehte ſich hier um eine Wirt⸗ ſchaft, in der ſchon verſchiedentlich ſchwere Streitereien vorgekommen waren. Der Polizei⸗ präſident betonte hier gfal nachdrücklichſt, daß bei dem nächſten Streitfall, der bekannt wird, die Wirtſchaft endgültig geſchloſſen wird. Vor allem dürfe in dieſem Betrieb keine weibliche Bedienung beſchäftigt werden. Bei der Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Heidelberg⸗Land gegen den Bezirksfür⸗ ſorgeverband Wiesloch wegen Erſtattung von Fürſorgekoſten für die Krankenhausbehand⸗ lung eines Kindes wurde entſchieden, daß Wiesloch als die zuſtändige Unterſtützungs⸗ ſtelle für die Koſten aufzukommen habe. Geſuche um Aufnahmebewilligungen zwecks Eintragung in die Handwerker⸗ rolle wurden in ſieben Fällen geneh⸗ migt; außerdem erhielt ein Schuſter in Wald⸗ hof die Befugnis zur Anlernung eines Lehrlings, allerdings unter der Bedingung, daß er bei der nächſten Gelegenheit die Meiſterprüfung nachholt. Die Erlaſſung einer bezirkspolizeilichen Vor⸗ ſchrift über die Anpflanzung von Obſt⸗ bäumen wurde zugeſtimmt. Die näheren Be⸗ ſtimmungen werden noch bekanntgegeben. Genehmigte Konzeſſionen Ludwig Lohner für die Wirtſchaft„Zum Rennershof“, Rennershofſtr. 12; Karl Schmitt für die Wirtſchaft„Zur Kanone“, Meßplatz 4; Heinrich Kreuzer für die Gaſtwirtſchaft „Palaſt⸗Hotel Mannheimer Hof“, Auguſta⸗An⸗ lage—8; Joſef Fiſcher für die Wirtſchaft „Zum Pflug“, Hockenheimer Straße 55 in Ketſch und Friedrich Arnold Ehefrau für die Wirtſchaft„Zum Adler“ in Plankſtadt. Hermann Bauer erhielt die Genehmigung zum Betrieb eines alkoholfreien Caféès in N 3, 13. Die Exlaubnis zum Kleinhan⸗ del mit Flaſchenbier erhielten: Luiſe Kullmann in dem Hauſe Schwanenſtr. 87 in Feudenheim und Georg Probſt in der Siedlung Waldſpitze in Seckenheim. raeihehnuflrenan zerineenegugusaburfb Stumm ſchläft der Sänger Beiſetzung von Heinrich Rhein Wenn es noch eines Beweiſes der Beliebtheit bedurft hätte, derer ſich der nach kurzer Krank⸗ heit unerwartet raſch verſtorbene Heinrich Rhein erfreuen durfte, dann wäre dieſer Beweis bei der Beiſetzung dieſes ſangesfrohen Künſtlers und treuen Kameraden erbracht worden. Die Friedhofkapelle war viel zu klein, um alle die⸗ jenigen die Heinrich Rhein die letzte Ehre erweiſen wollten, und ſo bahrte man den Sarg unter dem Eingang zur Friedhof⸗ kapelle auf, ſo daß das Trauergefolge den wei⸗ ten Platz vor der Kapelle füllte und die Aktivi⸗ tät der„Flora“ in der Kapelle Aufſtellung neh⸗ men konnte. Mitglieder der Flora-Hauskapelle leiteten mit dem Andante antabile aus der „Pathetique“ von Beethoven die Abſchieds⸗ ſtunde ein, und unter Muſikdirektor Friedrich Gellerts Leitung erklang dann von den Sän⸗ gern der„Flora“ Schuberts herrliches„Heilig, heilig“. Dann nahm Stadtpfarrer Frantz⸗ mann die Einſegnung vor und ſpendete den Hinterbliebenen Troſt. Ehe der Geiſtliche die letzten Gebete ſprach, ſang der Tenor Karl Reuther ergreifend das Lied„Ruhe ſanft in Gottes Frieden“. Kaum ein Auge blieb trocken, als man den Sarg zur Ruheſtätte trug und die Weiſen des Wolgaliedes dieſen letzten Gang begleiteten. War dies doch gerade das Lieblingslied des Verſtorbenen, mit dem er auch anderen ſo viele Freude bereitete. Am offenen Grabe gab die„Flora“ durch den Bardengeſang„Stumm ſchlaft der Sänger“ der Abſchiedsſtunde die Weihe. Zuerſt ſprach Vertrauensrat Heitz⸗ mann im Namen des Betriebsführers und der Gefolgſchaft der Motorenwerke Mannheim. 115 die„Flora“ ſprach Vereinsleiter Saffer⸗ ing, der darlegte, welch vorbildlicher Sän⸗ gerkamerad der war, der berufen eweſen iſt, die Seele des Flora⸗Quartetts 3 ein. Unter Dankesworten für die geleiſtete Ar⸗ beit und vor allem für die viele Freude, die Heinrich Rhein durch ſert ſonniges Weſen be⸗ reitete, legte Herr Safferling den Blumengruß der„Flora“ am Sarge nieder. Nachdem noch Vereinsleiter Buſch für den„Feuerio“ tief⸗ empfundenen Abſchied genommen hatte, erfolg⸗ ten noch weitere Kranzniederlegungen durch die „Rheinſchanze“ Ludwigshafen und durch die frühere Fußballgeſellſchaft„Kickers“. Dumpf polterten dann die Schollen auf den Sarg, der einen Menſchen umſchloß, deſſen Andenken in vielen Kreiſen unvergeſſen bleiben wird. Daten für den 8. November 1935 1620 Schlacht am Weißen Berge bei Prag.— riedrich., der Winterkönig, wird von erdinand II. und Maximilian von ayern beſiegt. 1773 Der hreußiſche General Friedrich Wil⸗ helm Freiherr v. Seydlitz in Ohlau geſt. (geb. 1721). 1877 Der Geograph Hugo Haſſinger in Wien geboren. 1923 Ausrufung der nationalen Revolution in München durch Adolf Hitler. Sonnenaufgang.34 Uhr, Sonnenuntergang 16.43 Uhr.— Mondaufgang 15.16 Uhr, Mond⸗ untergang.27 Uhr.— Mond in Erdnähe. 74. Geburtstag. Frau Thereſe Schichin⸗ ger Wiwe, geb. Wittemann, Neckarvorland⸗ ſtraße 20, feiert am Samstag, den 9. November, ihren 74. Geburtstag. Wir gratulieren! Gefolgſchaftsausflug der Firma Eckrich u. Schwarz. Kürzlich veranſtaltete die Firma Eck⸗ rich u. Schwarz einen Gefolgſchaftsausflug in die ſchöne Pfalz. In Neuſtadt angekommen, gings mit Sang und Klang nach dem Forſt⸗ haus Weinbiet. Fröhliche Lieder erklangen, und vom Tale grüßte das wundervolle Bild der ſchönen Heimat, das Auge und Herz erfreute. Weiter Zict auf ſtillen Waldespfaden am orſthaus Silberthal vorbei nach dem Forſthaus otſteig, wo ein gemeinſames Mittagsmahl eingenommen wurde. Nach langem, kamerad⸗ ſchaftlichem Beiſammenſein ging es dem Ziele, Bad Dürkheim Tag'deer wo mit Muſik und Tanz der ſchöne Tag beendet wurde. Anordnungen der NSDAp Anordnung der Kreisleitung Am kommenden Samstag, 9. Nov., ſind ſämtliche Dienſtſtellen der NSDAp in Mannheim geſchloſſen. Kreisorganiſationsamt. Politiſche Leiter Seckenheim. 8. Nov., 20.30 Uhr, Beſprechung ſämt⸗ licher P. L. im„Deutſchen Hof“. Seckenheim. 8. Nov., 20.30 Uhr, Sitzung der Pol. Leiter im Gaſthaus„Zum Deutſchen Hof“. Sandhofen. 9. Nov.,.30 Uhr, Antreten ſämtlicher Pe. am Horſt⸗Weſſel⸗Platz zur Flaggenhiſſung. 19.30 Uhr am„Adler“ alle Pgg. und Sonderorganiſationen antreten.* Deutſches Eck. 12. Nov., 20.15 Uhr, Sitzung der Zellenleiter in der Geſchäftsſtelle. Humboldt. 8. Nov., 20.30 Uhr, Zellenleiterſitzung in der Geſchäftsſtelle. Waldhof. Sämtliche Pol. Leiter, SA, SS, Hzᷓ., BdM und IV treten am 9. Nov., morgens, zur an⸗ gegebenen Zeit an der Geſchäftsſtelle Waldhof, Sand⸗ ſtraße 15, an. Feudenheim. 9. Nov.,.45 Uhr morgens, Antreten der Pol. Leiter, SA und HJ auf dem Kirchplatz (Kranzniederlegung). 19.15 Uhr Antreten am neuen Kriegerdenkmal. 19.30 Uhr Antreten an der Schützen⸗ ſtraße, Spitze Hauptſtraße, der SA, Pol. Leiter und der übrigen benachrichtigten Formationen. H Feldſcher vom Unterbann 1/171 Sämtliche Feldſcher ſtehen am 8. Nov., 19.55 Uhr, in Uniform in M 44a(Schlageterhaus) angetreten. Eben⸗ falls müſſen bis zum Freitag die Zeitungen abgerech⸗ net werden. DI Fähnlein Richthofen. Zum Elternabend am 10. Nov. 20 Uhr, im„Friedrichspark“ ſind Eltern und Freunde eingeladen. Stammſpielmannszug Altſtadt, Stamm 1. 9. Nov. Antreten mit Inſtrumenten und Tagesverpflegung um 8 Uhr morgens auf dem 2⸗Schulplatz. 20 Pfg. für Fahrt mitbringen ſowie 25 Pfg. für Schulter⸗ ſtreifen. BdM Untergau An alle Stadtgruppen! Die Feierſtunde zum Totengedächtnis im Nibelungenſaal heute, 20.15 Uhr, beſuchen die Gruppen möglichſt geſchloſſen. Kar⸗ ten zu 30 Pfg. und 10 Pfg. ſtädt. Einlaſſgebühr auf dem Untergau. unfaudienſt. Alle von der Gruppenführerin gemel⸗ deten U. D. Mädel— von jeder Gruppe 3— kommen Freitag, 20 Uhr, nach N2, 4. untergau 171. 8. Nov., 20 Uhr, kommen alle über 21jährigen BdM⸗Mädel— ausgenommen die Führe⸗ rinnen oder Referentinnen— nach E5, 16 zu einer wichtigen Beſprechung. Die Gruppenführerinnen machen ihre Mädel darauf aufmerkſam. Lindenhof. Sport. 8. Nov., für 1. Abteilung: 19.30—20.30 Uhr, für die 2. Abteilung: 20.30 bis 21.30 Uhr. Oſtſtadt. Die Zuſammenkunft der Führerinnen auf dem Untergau wird auf 12. Nov. verlegt. Donners⸗ tag Turnen. Geſchäftsſtelle. 9. Nov. Untergaubefehle abholen. Die noch fehlenden Meldungen über Berufsgruppen, Sonderausbildung, Studentinnen, Fremdſprachen und über 21jährige Mädel müſſen bis 12. November eingegangen ſein. Sport. Sonntag,.15 Uhr früh, Antreten am Schloß zum 25⸗Km.⸗Marſch. Sozialſtelle. Mütterſchulung vom 8. auf 1 1. Nov. verlegt. Rheintor. 8. Nov., 20 Uhr, Heimabend für Schar 2 (Schupp, Schubert, Reinig, Brandenburger) in E 5,15. Feudenheim. Heute kein Turnen. 9. Nov., 18.45 Uhr, treten alle Mädel in Bundestracht auf dem Kirchplatz zur Totengedenkfeier an. JM untergau 171. Sonntag,.15 Uhr morgens, treten die Mädel in Kluft auf dem Schloßplatz zum 25⸗Km.⸗ Marſch an. Gruppe Neuland. 9. Nov.,.15 Uhr, treten alle Mädel zur Langemarck⸗Feier an der Heilig⸗Geiſt⸗ Kirche an. DAð Reichsbahn. 10. Nov., vorm..30 Uhr, im großen Unterrichtsfaal des Perſonenbahnhofs Sitzung. Alle Block⸗ und Zellenwalter ſowie Betriebszellenobleute erſcheinen. Achtung, DAß⸗Ortsgruppen! Sämtliche Dienſtſtellen der DAß ſind am 9. Nov. geſchloſſen. Feudenheim. 9. Nov., 19.30 Uhr, treten ſämtliche männlichen Mitglieder in der Schützenſtraße zur Teil⸗ nahme an der Gedenkfeier an. Arbeitsſchule Kurzſchriftprüſung der Handelskammer. Wir machen unſere Mitglieder darauf aufmerkſam, daß am 16. Nov. die nächſte Kurzſchriftprüfung in den Abt. 120 bis 200 Silben ſtattfindet. Anmeldungen ſind bis ſpäteſtens 9. Nov., bei der Handelskammer einzureichen. Reichsbetriebsgemeinſchaft 8 u. 9(Druck u. Papier). Für Buchbinder: 8. Nov., 20.15 Uhr, im„Haus der Deutſchen Arbeit“, P4, 4/5: Falzen und Heſten mittels Maſchinen, Falz⸗ und Heftmaſchinen und ihre Herſtellung(Film⸗Vortrag). ByeSDi— Deutſche Rechtsfront Pflichtmitgliederverſammlung der Ortsgruppe 1 am 12. Nov., 20.15 Uhr, im Nebenzimmer der Roſen⸗ gartenwirtſchaft, Friedrichsplatz Ta. NSKOV Geſamtortsgruppe Mannheim. 9. Nov. Totengedenk⸗ feier im Schloßhof. Alle gehfähigen Kameraden be⸗ teiligen ſich an der Feier. Sämtliche Stützpunkte ſtehen um 5 Uhr abends abmarſchbereit am Roſengartenplatz. N FD Urlauberfahrt Nr. 40 Allgäu Am Samstag, 16. November, abends.30 Uhr, treffen ſich die Urlauber, welche in Lech⸗ bruck in der Bahnhofswirtſchaft, im Braunen Haus und im Morgenſtern waren, in der Wirt⸗ ſchaft„Zum Adler“ in Feudenheim, Haupt⸗ ſtraße 36. Achtung, Ortswarte! Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß die Novemberprogramme bis Montag, 11. November, abgerechnet werden müſſen. Vorführung im Planetarium am Donnerstag, 14. November 1. Vorführung des Sternprojektors. 2. Außer⸗ dem Lichtbildervortrag von Prof. Feurſtein: „Im Saughen über den höchſten Berg der Welt“. 3. Kulturfilm;„Was die Iſar rauſcht“. Beginn 20.30 Uhr. Eintritt 20 Pfg. Karten ſind nur beim Planetarium erhältlich. C „Hakent „„ Am! Auck De Aus dem Entrollt Dem To Er folgt Und opf Und lieg Sein Ge Wird un Erhebet ein ſtum Am Tag und die Dann dr Drei Sck Der für Ein re lange vo Erſtarku wärts ſal umh müdes 3 Feldherr ner, in Fahne d Ein u 1875 zu im Schle Eltern( dergemei wurde i Auflehnt gen die ten Zeit laſſen we len zu legte zu mögliche »Oſtens Bielef kaufmän digung fäliſchen pflicht Sanit Körnei ſeldor ſcheinbar dig wackh Selbſtzu Kaufmar Vorherrf mente, d Wirtſcha Er ſah, einheitlie ſichtsloſe aufhaltſe keit der der Erke aller gle derſtand wurde 5 Handlun ben er! arbeiter Bald mit raul Ehe wur der, wo hatte, du Zu Be unddreiß Feld u ſtändig ſchweren Sergean laſſen, f chen, de wählte. Für e verſtändl ſe ehen, zi den verl kaum ei Tages a Pflicht h vorzuber dieſem ner in il wehr, volksver und, na⸗ Deutſ bund. Hitler ſem Tag mit de ſönlicd gung al⸗ Der a ner hatt rer gef Seite; „Cobu Weg, de Gründu Landshi faltete 15 ſämtliche ſchloſſen. ionsamt. zung ſämt⸗ der Pol, ſämtlicher ing. 19.30 miſ ationen itzung der eiterſitzung SS, H3, 8, zur an⸗ hof, Sand⸗ „ Antreten Kirchplatz am neuen r Schützen⸗ Leiter und 19.55 Uhr, ten. Eben⸗ abgerech⸗ m 10. Nov. d Freunde J. 9. Nov. legung um 20 Pfg. Schulter⸗ Feierſtunde eute, 20.15 ſſen. Kar⸗ gebühr auf rin gemel⸗ — kommen t alle über die Führe⸗ 6 zu einer ührerinnen Abteilung: 20.30 bis rinnen auf Donners⸗ e abholen. ifsgruppen, rachen und November itreten am 1 1. Nov. ür Schar 2 in E 5, 15. tov., 18.45 t auf dem jens, treten m 25⸗Km.⸗ treten alle eilig⸗Geiſt⸗ im großen tzung. Alle ellenobleute m 9. Nov. n ſämtliche e zur Teil⸗ Wir machen im 16. Nov. 120 bis 200 ſpäteſtens en. u. Papier). im„Haus und Heften n und ihre ont tuppe am der Roſen⸗ otengedenk⸗ ieraden be⸗ unkte ſtehen gartenplatz. 8* 1 ſends.30 in Lech⸗ Braunen der Wirt⸗ i„ Haupt⸗ fmerkſam, ontag, 11. n. nnerstag, 2. Außer⸗ Feurſtein: Berg der rauſcht“. Karten . „Hakenkreuzbanner“— Seite 7 die Bewegungsſeite A Nr. 516— 8. November 1935 „ Am 9. November 1923 fielen an der feldhernhalle in Hünchen 16 Männer im Glauben an Hitlers Mission Auch diese ersten Toten eines neuen Deutschland marschieren heute im Geist in unseren Reihen mit Dem toten Kameraden Aus dem Buch„Die Trommel“ von Heinrich Anacker Entrollt die Fahne und ſenket ſie tief, Dem Toten die Ehre zu geben! Er folgte dem Führer, der flammend ihn rief, Und opferte willig ſein Leben. Und liegt er—von Schurken gemordet—im Sand, Sein Geiſt, der dem Grabe ſich ſieghaft entwand, Wird uns heilig befeuernd umſchweben! Erhebet zum Gruße die Hand, und es ſei ein ſtummes Gelöbnis uns allen: Am Tag, wo die Heimat von Ketten frei, und die Siegesfanfaren erſchallen, Dann dröhnen— wie man uns heute verwehrt— Drei Schüſſe wohl über des Bruders Erd',— Der für Deutſchlands Erwachen gefallen! Gefallen am 9. Movembe r 1923 Ein raſtloſer nationaler Vorkämpfer, der ſchon lange vor dem Kriege an Deutſchlands völkiſcher Erſtarkung arbeitete, ein lebendiger, vor⸗ wärtsſtürmender Geiſt, ein vom Schick⸗ ſal umhergejagtes, doch unbeugſames, nimmer⸗ müdes Leben fand vor zwölf Jahren an der Feldherrnhalle ſein Ende, als Oskar Kör⸗ ner, in den Kopf geſchoſſen, dort unter der Fahne der Freiheit tot zu Boden ſank. Ein umhergejagtes Leben— am 4. Februar 1875 zu Oberpeilau im Kreis Reichenbach im Schleſien geboren, in früheſter Jugend der Eltern beraubt und im Waiſenhaus der Brü⸗ dergemeinde lieb⸗ und freudlos herangewachſen, wurde in ihm ſchon frühzeitig der Keim der Auflehnung gegen das Schickſal ſelbſt und ge⸗ gen die träge Ordnung einer in ſich verſumpf⸗ ten Zeit gelegt. Sobald er aus der Schule ent⸗ laſſen war, bekundete er ſchon erſtmals den Wil⸗ len zu einem eigenen und neuen Leben. Er legte zwiſchen ſich und dem alten die größt⸗ mögliche Entfernung, ging von der Grenze des »Oſtens an den Weſtrand des Reiches, nach Bielefeld, wo er ſich als Lehrling für ſeinen kaufmänniſchen Berxuf ausbildete. Nach Been⸗ digung der Lehrzeit genügte er beim 2. weſt⸗ fäliſchen Infanterie⸗Regiment ſeiner Dienſt⸗ pflicht und wurde im September 1900 als Sanitätsgefreiter entlaſſen. Körner nahm nun ſeinen Wohnſitz in Düſ⸗ ſeldorf, verheiratete ſich 1903 und war nun ſcheinbar zur Ruhe gekommen. Aber ſein ſtän⸗ dig wacher, beweglicher Geiſt verſank nicht in Selbſtzufriedenheit. Gerade in ſeinem Beruf als Kaufmann ſah er tagtäglich die diktatoriſche Vorherrſchaft, die ſich art⸗ und raſſenfremde Ele⸗ mente, die— das Judentum im deutſchen Wirtſchaftsleben angemaßt und an ſich geriſſen. Er ſah, wie die beſten Kräfte des Volkes, einer einheitlichen Führung ermangelnd, in aus⸗ ſichtsloſem Kampf dagegen lagen, wie ſie un⸗ aufhaltſam mehr und mehr unter die Botmäßig⸗ keit der Macht fremden Kapitals gerieten. In der Erkenntnis, daß nur der Zufammenſchluß aller gleichgerichteten Kräfte erfolgreichen Wi⸗ derſtand leiſten und Wandel ſchaffen könne, wurde Körner Mitglied des Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverbandes, für deſſen Aufga⸗ ben er bis zu ſeinem Tode ein eifriger Mit⸗ arbeiter war. Bald faßte das Leben nach ihm ſelbſt wieder mit rauher Hand: nach neunjähriger glücklicher Ehe wurde ihm ſeine Frau, die ihm vier Kin⸗ der, wovon zwei frühzeitig ſtarben, geſchenkt hatte, durch den Tod entriſſen. Zu Beginn des Krieges meldete ſich der Neun⸗ unddreißigjährige ſofort freiwillig ins Feld und verſah über vier Jahre lang, faſt ſtändig bei der kämpfenden Truppe, ſeinen ſchweren Dienſt als Sanitäter. Als Sanitäts⸗ Sergeant, mit Auszeichnung zu Kriegsende ent⸗ laſſen, führte ihn ſein Schickſal nach Mün⸗ chen, das er ſich zum künftigen Wohnort er⸗ wählte. Für einen Mann wie Körner war es ſelbſt⸗ verſtändlich, daß der Friede von Verſailles kein ſein konnte; zuviel Blut hatte er fließen ehen, zuviel Leben hatte er unter ſeinen Hän⸗ den verlöſchen laſſen müſſen—— er wußte wie kaum ein anderer, daß dieſe edle Saat eines Tages aufgehen würde und jeder Lebende die Pflicht habe, ſie zu hüten und die einſtige Ernte vorzubereiten. Wo überall ſich Gleichgeſinnte zu dieſem Zweck zuſammenſchloſſen, war auch Kör⸗ ner in ihren Reihen, ſo bei der Einwohner⸗ wehr, die ſich als erſte Organiſation dem volksvernichtenden roten Terror entgegenſtellte und, nach deren erzwungener Auflöſung, beim Deutſchvölkiſchen Schutz⸗ und Trutz⸗ bund. Dann hörte er das erſtemal Adolf Hitler im„Sternecker“ ſprechen und von die⸗ ſem Tage, dem 5. Februar 1920 an, gehörte er mit dem ganzen Einſatz ſeiner Per⸗ ſönlichkeit der nationalſozialiſtiſchen Bewe⸗ gung als Mitglied 743 an. Der alte nationale Revolutionär Oskar Kör⸗ ner hatte endlich den längſt erſehnten Füh⸗ rer gefunden. Er wich nicht mehr von ſeiner Seite;„Hofbräuhaus⸗Schlacht“ und „Coburg“ ſind glänzende Markſteine auf dem Weg, den er mit ihm ſchritt, er half bei der Gründung vieler Ortsgruppen, ſo in Augsburg, Landshut, Tölz, Starnberg und anderen, er ent⸗ faltete eine unermüdliche und zielbewußte Werbetätigkeit, nahm damit verbundene ſchwere Schädigungen achtlos hin und be⸗ leidete bereits im Jahre 1922 das verantwor⸗ tungsreiche Amt eines 2. Vorſitzenden der Partei. So fand ihn auch der 9. November 1923 auf ſeinem Poſten, ſo marſchierte er in der Spitzen⸗ gruppe des Zuges der Freiheitskämpfer zur Feldherrnhalle, wo ihn die tödliche Kugel traf, als er in der erſten Salve ſchützend vor den Führer ſprang. Wohl, ſein Leben konnte ſie beendigen, aber ſein Geiſt, der Geiſt dieſes Mannes, wird ewig mit dem Hakenkreuzzeichen verbunden und damit unſterblich ſein. Sie fielen im Kampf für die Bewegung an der Feldherrnhalle Klaus von pape Gefallen am 9. Movember 1923 „Ein Junker auch, ein Knabe noch, der hier das erſte Pulver roch,— er mußte dahin—.“ Klaus von Pape, der Jüngſten einer, Sinnbild deutſcher Jugend für alle Zeiten, er riß die Fahne hoch, als der Kornett an der Feldherrnhalle getroffen niederſank, und ließ ſie flattern über dem Opfertod der Freiheitskämp⸗ fer. Wenn er auch ſelbſt dabei dahin mußte, wenn ihm auch der„Heil“⸗Ruf in der Kehle er⸗ ſtarb, als die Kugel ihm die vor Begeiſterung geweitete Bruſt zerriß. Die Fahne flattert immer noch, flattert der Jugend im neuen Deutſchland voran. Klaus Maximilian von Pape ſtammte aus einer Soldatenfamilie. Er wurde am 16. Au⸗ Sot 1904 zu Oſchatz in Sachſen als älteſter ohn des Rittmeiſters im 17. Huſarenregiment Klaus von Pape geboren. 1910 begann er dort ſeine Schulzeit, die er 1912 zu Celle am Gym⸗ naſium fortſetzte. Als im Dezember 1917 ſein Vater im Feld gefallen war, zog die Mutter mit dem kleinen Klaus und ſeinen Geſchwiſtern zuerſt nach Doberan in Mecklenburg und ſpäter, im Jahre 1920, nach Herrſching am Ammerſee, von wo aus Klaus das Gymnaſium in Mün⸗ chen zu Ende beſuchte. Nach abgelegter Reife⸗ prüfung trat er in Herrſching bei einer Bau⸗ und Holzfirma in die Lehre, um ſich auf dem Gebiet der Holzverarbeitung auszubilden, lernte auch noch nebenbei Kunſttiſchlerei und in Mün⸗ chen Kunſtdrechſlerei. Er wollte alles Hand⸗ werksmäßige dieſes Berufszweiges kennenler⸗ nen, bevor er ſich deſſen kaufmänniſcher Seite zuwandte. Dieſe praktiſche Lehrzeit vermittelte aber auch dem Jungen ſehr umfaſſende Einblicke in das politiſche Getriebe dieſer Zeit, ſeine Anteil⸗ nahme an den Geſchehniſſen in Deutſchland wurde übermächtig wachgerüttelt und das Sol⸗ datenblut in ihm lehnte ſich auf gegen die Schmach, die täglich aufs neue erduldet werden mußte. In ſolcher Verfaſſung wurde für ihn der Beſuch der erſten großen Hitlerkundgebung in München entſcheidend. Er ſah und hörte zum erſtenmal den Führer und begriff die Ziele, die hier gewieſen wurden und die Aufgabe, die ihm ſelbſt, dem jungen Klaus von Pape, dabei zugedacht war. Sofort meldete er ſich beim Freikorps Oberland und wurde dort der Gruppe Oberalting zugeteilt, die unter Führung von Rittmeiſter Rickmers ſtand. Die hohe Aufgabe hatte das ganze Denken und Handeln des damals Siebzehnjährigen gefan⸗ gen genommen, er ſetzte ſich reſtlos ein im Dienſt für die Bewegung Adolf Hitlers. Der große Aufmarſch des Freikorps Ober⸗ land in Tölz ſah Klaus von Pape zum erſten⸗ mal im Stahlhelm und als Träger der Fahne. 24 dieſem Marſch wohl, umſpielt von den Falten des heiligen Tuches, iſt ihm ſchon der inn des Wortes brennend in die Adern ge⸗ elltia worden, das jetzt Bekenntnis der ganzen deutſchen Jugend geworden iſt: Die Fahne iſt mehr als der Tod! In der Nacht zum 9. November wurde die Gruppe Oberalting alarmiert, unter Führung von Rittmeiſter Rick⸗ mers ging es auf Laſtkraftwagen in berauſchen⸗ der Fahrt nach München,— der große Tag war angebrochen. Für den Reſt der Nacht übernahm Klaus mit ſeinem Fahnenträger noch die Torwache vor dem Bürgerbräukeller, ſtand mit ſeiner Jugend ſchützend vor dem erwachten Deutſchland, das ſich hinter ihm in ununterbrochenem Strom ſammelte. Als am Morgen der Befehl kam, daß ſeine Gruppe die Spitze des Zuges zu bilden habe, der den großen Marſch in die Stadt unternimmt, war der erhebendſte Augen⸗ blick im Leben des jungen Freiheitskämpfers gekommen. Mit ſeinen beiden Kameraden Gareis und Gugglberger, von denen letzterer die Fahne trug, marſchierte er mit an⸗ deren Fahnenabordnungen, hinter ſich die Be⸗ geiſterung der beſten Söhne des deutſchen Vol⸗ kes, an der Spitze der ſingenden Kolonnen. Als die erſten Schüſſe an der Feldherrnhalle krachten, als die Fahne zu ſinken drohte, da er⸗ füllte Klaus von Pape an ihr ſein Gelöbnis. Mit beiden Händen hielt er ſie hoch, mitten im mörderiſchen Blei— und ſie deckte ihn dafür mit ihrem rauſchenden Tuch behutſam zu, als er ſelbſt die Todeswunde empfangen hatte. Alle Kunſt der Aerzte, alle Aufopferung der Mutter, die ihm nochmals ihr Blut zur Ver⸗ fügung ſtellte, war umſonſt; er mußte dahin. Seine letzten Worte waren ein Gruß an den Führer und die troſtvolle, ihn ſelbſt befreiende Prophezeiung: Es wird noch alles gut! Im unsere Augen/ Um unſere Augen war es wie ein Dämmern, Als uns die Kunde kam von unſrer Pflicht, Und unſer heißes Herz begann zu hämmern. Und plötzlich ſtanden wir im grellen Licht! Aus dem Buch„Der unbekannte SA⸗Mann“ Fern lag uns nun der Kindheit dunkle Pforte. Es dröhnten Trommeln, leuchteten Standarten. Kampf um die Straße und Kommandoworte Dann Augen, die zum grauen Himmel ſtarrten. Iſt auch der Mut umſäumt mit tauſend Bahren, So ſterben wir, wie jene es gekonnt, Die Helden waren ſchon mit achtzehn Jahren. Und nennen das: die Feier unſrer Front! Ja, Klaus von Pape, es iſt alles gut ge⸗ worden, denn ein Volk, das ſolche Jugend her⸗ vorbringt, kann niemals und mit ihm, mit ſeiner unvergängli Jugend wirſt du ewig leben! iw. Tneodor von der Pfordten Gefallen am 9. Movember 1923 Das war das Großartige und Symbolhafte dieſes denkwürdigen Marſches zur Feldherrn⸗ halle: Sie waren gekommen in allen Lebens⸗ altern, aus allen Gegenden des Reiches, und der Arbeiter der Fauſt marſchierte Schulter an Schulter mit dem Arbeiter der Stirne—, ein Bildſchrankenloſer deutſcher Einig⸗ keit, zehn Jahre vor der allgemeinen Verwirk⸗ lichung voraus in die Zeit der größten deut⸗ ſchen Zerriſſenheit hineingeſtellt. Das Bild er⸗ trank in dem Blut, das hier gemeinſchaftlich vergoſſen wurde und ineinanderfloß zu einem Opferſtrom. Und Schulter an Schulter mit den Kämpfern der Fauſt war auch mitmarſchiert ein Kämpfer des Geiſtes, einer, der den„Welt⸗ geſchichtlichen Sinn der Deutſchvöl⸗ kiſchen Bewegung“ in ſeiner letzten Arbeit in flammenden Worten verkündet hatte, der „Die Tragik des Idealismus“ ſchrieb die er am 9. November 1923 mit ſeinem Blut unterſtreichen ſollt:: Theodor von der Pfordten, der Fünfzigjährige, mit dem von jugendlicher Begeiſterung übervollen Herzen. Im geiſtigen Mittelpunkt der Oſtmark, in Bayreuth, am 14. Mai 1873, als Sohn des I. Staatsanwaltes German von der Pfordten geboren, hatte er ſeine Jugendzeit in Augs⸗ burg verbracht, wo er das Gymnaſium be⸗ ſuchte. Sein Leben war ſchon ſehr früh durch eiſernen Fleiß und Geradlinigkeit gekennzeichnet. Nachdem er in München das Gymnaſium abſolviert hatte, diente er hier ſeine Einjährigenzeit von 1891 bis 1892 beim 1. bayr. Infanterie⸗Regiment und wandte ſich dann an der Münchener Univerſität dem Studium der Rechte zu, das er im Maximilianeum beendete. Nach mehrjährigem Vorbereitungsdienſt als Rechtspraktikant in Nürnberg, Miesbach und München, zwiſchen dem er anläßlich einer Re⸗ ſerveübung im Jahre 1896 zum Reſerveoffizier ernannt wurde, unterzog ſich von der Pfordten 1899 der Staatsprüfung, deren glänzendes Er⸗ dem jungen Juriſten eine ſeltene Lauf⸗ bahn eröffnete. Nach kurzer Tätigkeit als Amtsrichter wurde er unter Beförderung zum lI. Staatsanwalt in das Juſtizminiſterium berufen, wo er bis zum Kriegsausbruch tätig war. Während 10 neun⸗ jährigen Dienſtes beim Miniſterium hatte ſich von der Pfordten zu einem erſten Vorkäm p⸗ fer für die Erneuerung der Rechts⸗ en trutzigen pflege entwickelt, in mehr als 70 juriſtiſchen Büchern, Schriften und Abhandlungen wandte er ſich ſcharf gegen die gültigen römiſchen Rechts⸗ begriffe. Bei Kriegsbeginn ſofort eingezogen, rückte von der Pfordten ſchon am 5. Auguſt 1914 als Oberleutnant mit dem 15. Landwehr⸗Infan⸗ terie⸗Kegiment ins Feld. Am 22. November 1914 wurde er durch einen Schuß in den linken Oberſchenkel ſchwer verwundet und frontdienſt⸗ untauglich; ausgezeichnet mit dem E. K. Ul und dem Bayeriſchen Militärverdienſtkreuz, nahm er Abſchied von der kämpfenden Truppe und über⸗ nahm das Kommando eines rea in Traunſtein. Hier, wo ſehr viele Oſtjuden als Zivilgefangene interniert waren, wurde von der Pfordten Antiſemit aus eigenſter Anſchau⸗ ung. Nach Beendigung des Krieges bekam er ſeine Ernennung zum Rat am Oberſten Landesge⸗ richt und wurde Mitglied der Staatsprüfungs⸗ kommiſſion. Abſichtlich hatte man ihn jetzt dem Juſtizminiſterium ferngehalten, da die umſtürz⸗ leriſchen und freizügigen Beſtrebungen von der Pfortens hier einigen hohen Herren ſehr unbequem waren. Aber der alte Vor⸗ kämpfer für eine neue Geiſtesrichtung ließ ſich durch ſolcherlei Maßregelungen nicht beirren. Er hielt ſeinen Gegnern durch ſeine Schriften blankgeſchliffene Spiegel vor, ſo in der Abhand⸗ lung über„Das Beamtenideal Platos und ſeine Bedeutung für die Gegenwart“ oder im „Bürokrat und Streber“. Er bekämpfte von ſeiner Warte aus den ſtaatlichen Zerfall und ſtieß damit von ſelbſt zur völkiſchen Be⸗ wegung, deren verſchworener Anhänger er wurde. Sein„Aufruf an die Gebilde⸗ ten deutſchen Blutes“ war ein Aufrüt⸗ teln jener Kreiſe, die ſich, immer noch ſtark um⸗ zirkelt, abſeits von allem politiſchen Geſchehen hielten und die überall aufkeimenden geſunden Lebenstriebe des Volkes noch nicht ſehen wollten. Das vielſeitige peiche Wiſſen dieſes Mannes und ſeine ungetrübte Weltanſchauung beſtimm⸗ ten ihn noch zu höheren Aufgaben im Dienſt der Bewegung: Er arbeitete in ſeinem kleinen Schriftleiterzimmer an der Ottoſtraße an der Seite Adolf Hitlers an den Grund⸗ lagen der Verfaſſung des neuen Reiches, deſſen Kommen für von der Pford⸗ ten außer Zweifel ſtand. Der bedeutende Juriſt und tiefſchürfende Phi⸗ loſoph war aber auch ein begeiſte 5 r Sol⸗ dat, ſofort entſchloſſen, ſich mit ganzer Per⸗ ſon für die gerechte Sache einzuſetzen; dieſe Eigenſchaft überglänzt ſeinen Tod. Als er in den Morgenſtunden des 9. November 1923 von dem Wortbruch Kahrs erfuhr, da wußte er, wo ſein Platz in dieſer Stunde war. Er eilte zum Bürgerbräukeller und reihte ſich unbewaffnet in den Zug ein, der ein Opfergang der Bewegung wurde. Von einem Querſchläger tödlich getrof⸗ fen, beſtätigte der alte Kämpfer Theodor von der Pfordten ſeine eigenen Lebensſätze durch dil unſterbliche Tat eines Opfertodes. tw. Photos: Presse-Illustrationen Hoffmann „Hakenkreuzbanner“ 5 Seite 8 Die bunte Seite A Nr. 516— 8. November 1935 IF Bohne- GSr SrSMuen Exminen XXIX. Offene Kampfansage Noch hat Eulenburg den Schlag nicht ver⸗ wunden, als in der„Zukunft“ die erſten An⸗ ſätze eines Feldzuges beginnen, der dann einen ganzen Winter lang die Oeffentlichkeit in Deutſchland erregen wird. Unter dem drohen⸗ den Titel„Vorſpiel“ läßt hier Harden die ſcharfe Kampfanſage drucken: Heute weiſe ich offen auf Philipp Friedrich Karl Alexander Botho Fürſten zu Eulenburg und Hertefeld, Grafen von Sandels, als auf den Mann, der mit unermüdlichem Eifer Wilhelm II. zuge⸗ raunt hat und noch zuraunt, er ſei berufen, allein zu regieren, und dürfe, als unvergleich⸗ lich Begnadeter, nur von dem Wolkenſitz, von deſſen Höhe herab ihm die Krone verliehen war, Licht und Beiſtand erhoffen, erflehen, nur ihm ſich verantwortlich fühlen. Das unheilvolle Wirken dieſes Mannes ſoll wenigſtens nicht im Dunkel fortwähren.“ Ein Schuß nur in ein po⸗ litiſches Kraftfeld, aber der Herr von Lie⸗ benberg fühlt erblaſſend, wieviel düſterer Zu⸗ kunftsangriff ſich dahinter verbirgt. Und acht Tage ſpäter ballt ſich das Gewitter zuſammen. An dieſem Tage lieſt das ganze politiſche Deutſchland erſchreckt, verſtört, erbittert in der „Zukunft“, ſcheinbar harmlos verſtreut zwiſchen anderen„Momentaufnahmen“, jenen diaboli⸗ ſchen Anklang an die Szene aus dem erſten Teil des„Fauſt“: „Nacht, offenes Feld in der Ucker⸗ mark— Der Harfner: Haſt du's geſehen? Der Süße: Schon Freitag. Der Harfner: Meinſt du, daß noch mehr kommt? Der Süße: Wir müſſen mit der Möglichkeit rechnen, er ſcheint orientiert, und wenn er Briefe kennt, in dem vom Liebchen die Rede iſt—— Der Harfner: Undenkbar! Aber ſie laſſen's überall abdrucken. Sie wollen uns mit Gewalt an den Hals. Der Süße: Eine Hexenzunft! Vorbei! Vorbei! Der Harfner: Wenn Er nur nichts erfährt.“ Wie ein wirrer Traum erſcheint dieſes kurze Zwiegeſpräch dem deutſchen Volk, aber bald genug ſchält es ſich heraus, was hier gemeint iſt. Der Harfner aus der Uckermark: Fürſt Philipp Eulenburg iſt aus der Uckermark, und jeder kennt ſeine Liebe zu der Muſik. Und daß „Er“, der nichts erfahren darf, nur der Kaiſer ſein kann, iſt auch ſchnell deutlich. Freilich: wer iſt der Süße, wer das Liebchen? Ueberall iſt ein Wiſpern und Raunen, und in dem Ge⸗ tuſchel, das entſteht, geht manches Stück der Autorität des Kreiſes um den Hof verloren. Der Fürſt zu Eulenburg verbringt den Win⸗ ter im Süden. So lange ſchweigen Harden und ſein Inſpirator, weil ſie glauben, er habe freiwillig auf die politiſche Macht verzichtet, betrachte ſich bereits als geſtürzt. Aber im Früh⸗ jahr bringt Eulenburg es nicht übers Herz, den Ruf des kaiſerlichen Freundes abzulehnen und fährt zu ihm nach Wiesbaden. Jetzt läßt Harden auch die letzte Rückſicht fal⸗ len, jetzt erſcheinen in der„Zukunft“ alle die Namen der Angegriffenen, angefangen vom Fürſten Eulenburg über den Stadtkommandan⸗ ten von Berlin bis zu Prinzen und Grafen, gebrandmarkt als gefährliche Mitglieder eines ſüßlich⸗romantiſchen Kreiſes, der mit falſchen Ratſchlägen dem Kaiſer zum Verhängnis werde. Jetzt gibt es bald keinen Tiſch eines Adligen, eines Bürgers oder Arbeiters, an dem nicht für Monate immer wieder dieſe Namen mit geheimnisvollem Raunen genannt werden. Noch freilich iſt alles nur ein Tuſcheln— aber wenn die Angriffe weitergehen, kann dar⸗ aus leicht ein Schrei nach Aufklärung und nach Rechenſchaft werden, unter deſſen Wucht man⸗ ches zerbrechen mag. Es stand nicit unter dem Goldgedruckten Nur einer in Deutſchland weiß von alle⸗ dem nichts: der Kaiſer. Er lieſt die„Zu⸗ kunft“ nicht, und keine ſeiner goldgedruckten Ausſchnittzeitungen meldet ihm davon, keiner ſeiner Höflinge wagt ihm die Wahrheit zu ſagen. Denn, ſo kalkulieren ſie alle: wer von dieſen böſen Dingen ſpricht, kann leicht in Ge⸗ fahr kommen, die Gnade des Herrſchers zu ver⸗ lieren. Es wäre nicht das erſte Beiſpiel, daß der Ueberbringer einer ſchlimmen Botſchaft für die Botſchaft ſelbſt verantwortlich gemacht würde. Und was lhann einem Höflingsgehirn ſchlimmer dünken, als in Ungnade zu fallen? Mag das Land ſich erregen, mag Harden ſeine anklägeri⸗ ſchen Pfeile weiter verſenden— noch immer beugen ſich ſchweigend die Rücken von Kammer⸗ herren und Flügeladjutanten, noch immer blei⸗ ben die Münder im kaiſerlichen Schloſſe ſtumm. Da betritt ein neuer Mann den Schauplatz: Kronprinz Wilhelm greift zum erſten Male in die Geſchicke ſeines Landes ein. Ball beim Ninister Die Fenſter des weiten Gebäudes, in dem der Miniſter des königlichen Hauſes wohnt, leuchten taghell in den Abend. Innen ſtrahlen Wände und Parkett wider von dem Schein der Lichter. Die Säle ſind erfüllt von dem feſtlichen Bilde der geladenen Gäſte; überall ſchimmert der Ein Zeitbild aus der Regierung Wilhelm ll. Glanz der großen Toiletten, der Uniformen und Fracks, der Orden und Epauletten. Aus dem Tanzſaal klingt heitere Muſit. Dennoch fühlt jeder, daß die Aufmerkſamkeit der Gäſte nicht allein dem Feſte gilt. Eine be⸗ ſondere Spannung liegt heute abend über ihnen. Immer wieder wenden ſich die Blicke auf die ſchlanke Geſtalt in der Uniform eines Rittmei⸗ ſters der 2. Küraſſiere, die in eifrigem Geſpräch mit einem Herrn im geſtickten Frack mit dem Kammerherrnſchlüſſel in einer Ecke des Saals ſteht. Unerwartet und, wie man flüſtert, ohne Erlaubnis ſeines Vaters, iſt heute Kronprinz Wilhelm von Potsdam herüber zum Feſt ge⸗ kommen. Der Kronprinz iſt zu dieſer Zeit vecht beliebt in Deutſchland. Vielleicht nicht beim eigent⸗ lichen Hofe, den er oft durch renitentes Betragen verärgert hat, aber dafür um ſo ſtärker in an⸗ deren Kreiſen. Das Bürgertum hat er gewon⸗ nen durch eine moderne Aufgeſchloſſenheit ge⸗ genüber geſellſchaftlichen Fragen und durch eine betonte Abkehr von gewiſſen Weſenseigenarten ſeines Vaters, die als„Gottesgnadentum“ von Jahr zu Jahr peinlicher in Deutſchland emp⸗ funden werden. Die Diplomatie hat ihn bereits öfter und immer mit Erfolg zu kleinen Aufträ⸗ gen bei befreundeten Höfen verwandt, wo er mit ſeinem liebenswürdigen Auftreten überall von Dr. PAUL SETHE — Nochdruck verboten Franckh'sche Verlagshandlung Stuttgart Sympathien errungen hat. Der Adel und die Alldeutſchen ſchätzen an ihm ſeine Forderung nach einer entſchiedeneren Außenpolitik. Durch ſeine Siege in Dutzenden von Sportwettbewer⸗ ben wird er auch bei der Jugend populär. Daß er anders als ſein Vater kein rechtes Verhältnis zu den Künſten und Wiſſenſchaften zu gewin⸗ nen weiß— freilich wird das auch beim Vater oft genug mißgeleitet— vermag man ihm am wenigſten übelzunehmen in einer Zeit, in der Beſchäftigung mit geiſtigen Dingen langſam den Begriff des Zurückgebliebenen und Unernſten enthält.(Erſt zwölf Jahre ſpäter, auf einer ein⸗ ſamen Inſel in Holland, wird der Kronprinz begreifen lernen, wieviel ſtärkende und aufrich⸗ tende Kraft in Büchern liegen kann.) Allerdings erzählt man ſich überall, daß der Kronprinz beim Kaiſer oft genug in leichter Ungnade iſt. Gerade hat man den augenfälligen Beweis vor Augen: der Kronprinz führt ſeit einem halben Jahr die erſte Eskadron der Garde du Corps; doch er darf nicht die ſchöne Uniform des Regi⸗ ments tragen, ſondern muß ſich mit der eines Linienregiments begnügen. Aber ſchließlich: ſo⸗ lange die Hohenzollern regieren, haben Vater und Sohn im Kampfe miteinander gelegen. Der gegenwärtig regierende Herr hat es auch nicht anders gemacht; warum ſoll gerade Kron⸗ prinz Wilhelm hier eine Aenderung herbeifüh⸗ ren?(Fortſetzung folgt) Aufn.: Ufa HB-Bildstock Und hier Willy Birgel in ſeinem neueſten, noch nicht vorgeführten Film„Schwarze Roſen“, in dem Lilian Harvey und Willy Fritſch mit ihm die tragenden Rollen verkörpern. Ein Beſuch beim Freund aller Deutſchen Ein Leben im Dienſte der Wiſſenſchaft/ das Heim des Weltreiſenden Gven Hedin Sven Hedin, der am Sonntag, 10. Nov., im Ufa⸗Palaſt„Univerſum“ über ſeine letzte zentral⸗ aſiatiſche Forſchungsreiſe ſpricht, hat ſchon im Oktober in Berlin, Köln, Dresden, Leipzig und München geſprochen. Dieſe erſte deutſche Vortrags⸗ reiſe nach ſeiner Rückkehr von einer achtjährigen Forſchungsreiſe war ein Triumphzug für den be⸗ rühmten Gelehrten. Gleich bei ſeiner Ankunft in Berlin nahm Sven Hedin an der Eröffnungsfeier für das Winterhilfswerk 1935/36 teil und wurde noch am gleichen Tage vom Führer und Reichs⸗ kanzler, ſowie von Reichsminiſter General Herm. Göring empfangen. In allen Städten, die er auf dieſer Reiſe beſuchte, wurde er von den Spitzen der Behörden begrüßt und in herzlicher Weiſe ge⸗ ehrt. Unvergeſſen iſt dabei, daß dieſer Mann ſich ſchon im Weltkriege trotz aller Anfeindungen als einer der wenigen aufrichtigen Freunde des deut⸗ ſchen Volkes bekannte. Da Spen Hedin aus allen deutſchen Gauen Einladungen für Vorträge in ſolcher Zahl erhalten hat, daß er unmöglich allen folgen kann, iſt es um ſo erfreulicher, daß es dem hieſigen Ufa⸗Leiter, Herrn Lutz, gelungen iſt, den Forſcher für einen einmaligen Vortrag mit Licht⸗ bildern in Mannheim zu gewinnen. Ende September traf ich wieder einmal Spven Hedin. Es war in Stockholm in ſeiner neuen Wohnung. Sven Hedin perſönlich zu treffen, iſt immer ein Erlebnis. Noch ſtärker war es diesmal als vor acht Jahren, 360 bevor er ſeinen letzten großen Forſchungsfeldzug nach Aſien an⸗ getreten hat. Dieſe acht Jahre wechſlungsreich. Einmal bangte man um ſein Leben, weil ihn eine ſchwere innere Krankheit befallen hatte. Ein andermal ging er einem ungewiſſen Schickſal entgegen, als er von einer Räuber⸗ bande gefangengehalten wurde. Und ſo wech⸗ ſelte es ab. Sein NMuseum Um ſo freudiger erregt iſt man, ihm wieder die Hand drücken 3 dürfen. Und alle ſeine Fe waren wirklich ab⸗ Freunde freuen ſich, ihn und ſeine Schätze in einer ganz neuen Faſſung in dem neuen Heim im nordiſchen Venedig wiederzufinden. Eigentlich könnte man faſt von einem leben⸗ digen Hedin⸗Muſeum ſprechen. Einen ſehr großen Anteil an der Schaffung dieſes Forſcher⸗Heimes hat ſeine Schweſter Alma Hedin, die aus den verſchiedenſten Wohltätigkeitsaktionen der Schweden in der Nachkriegszeit bekannt iſt. Ein modernes und helles Heim iſt es geworden, ſo richtig dem neuen Forſchergeiſt angepaßt. An der Tür ſteht in alter ſchwediſcher Ausdrucksweiſe die weiſe Erkenntnis:„Baut ihr ein Haus mit jeder⸗ manns Rat, ſo wird es niemals ein Dach be⸗ kommen“. Schon im Treppenaufgang merkt man, daß man zu Sven Hedin gekommen iſt. Auf der einen Seite eine Reliefkarte Aſiens, auf der anderen auf dem Putz aufgemalt in lebendigen Farben ein chineſiſcher Tempel und eine Karawane. Dieſe immer ziehende Ka⸗ rawane iſt wohl auch das eigenartige Symbol, das Sven Hedins Leben begleitet. Oben im achten Stock(Stockholm iſt eine ſehr moderne Stadt) iſt Sven Hedins Zufluchtsort, ſeine Bibliothek, ſein Arbeitszimmer und die Emp⸗ fangsräume. Von dieſen Fenſtern aus iſt die Ausſicht auf Stockholm und den Mälar⸗See geradezu bezaubernd, und immer wechſelt das Bild, wie gerade der Himmel ſich färbt und im Waſſer widerſpiegelt. Es iſt eine eigen⸗ artige Verquickung von altſchwediſcher Pa⸗ trizier⸗Gediegenheit und orientaliſcher Pracht in dieſen Räumen, die man wohl nie wieder in. ſolchen Zuſammenſtellung antreffen wird. Fein Land Asien Ganz ungezwungen und im plaudernden Ton erzählend zeigt er mir wieder die koſtbaren Dinge, die ich ſchon aus ſeinem altenHeim an demBlaſie⸗ holmshafen kenne.Koſtbare chineſiſche Einzelſtücke ſind da und dort aufgeſtellt, Erinnerungen an die verſchiedenſten Reiſen ſind es, Geſchenke von hoch⸗ ſtehenden Perſönlichkeiten in Tibet und China. Auf einer prachtvoll verzierten Kiſte aus Korea ſteht eine Buddha⸗Statue, die in ihrer Ab⸗ geſchloſſenheit und dem unergründlichen Lä⸗ cheln, mit der nach innen gerichteten Gedanken⸗ konzentration eine leiſe Ahnung gibt von der Macht des aſiatiſchen Glaubens. Außen herum ſtehen Opferſchalen und Opferlampen, in denen eigentlich exotiſche Hölzer durch Verbrennen Wohlgerüche verbreiten ſollten, und in den Opferſchalen müßte Honig aufgeſtellt ſein. So ſehr alt iſt das Ganze gar nicht, wie man etwa annimmt, aber immerhin ſtammt der Buddha aus der Ming⸗Zeit, aus der Epoche, wo hier bei uns in Europa der Dreißigjährige Krieg Dr. Spen He din HB-Archiv Eine Aufnahme vom Fahre 1910 tobte. An der Wand iſt eine hervorragende Seidenſtickerei mit den milden chineſiſchen Far⸗ ben aufgehängt, ein koſtbares Stück, das ehe⸗ mals dem letzten Mandſchu⸗Kaiſer gehört hat. Am Fenſter ein reich verzierter orientaliſcher Rauchtiſch, an den Wänden Regale mit Bü⸗ chern. Ueber 100 Kiſten Bücher waren es als Sven Hedin von ſeiner alten Wohnung in dieſes neue Heim überſiedelte. Gegenüber dem Buddha⸗Bilde ſteht auf einem Piedeſtal ein Gong, ein Kupfergefäß mit ſtarken Wänden, das eher einer Bowle gleicht als einem Gong. Dieſes Gefäß iſt nicht etwa in Kupfer ge⸗ goſſen, ſondern von innen heraus gehämmert. Der leiſeſte Schlag mit dem Klöppel löſt einen wundervollen Klang aus, der mehrere Mi⸗ nuten anhält. Nebenan ſtehen auf einem alten ſchwediſchen halbhohen Schränkchen einige Ge⸗ genſtände in ſchwarzer Bronze. Sie ſtammen aus Liang⸗Chou und Dr. Hedin erzählt in ſeiner uns durch das Radio bereits bekannten ruhigen und klaren Stimme, wie er dieſe Koſt⸗ barkeiten auf ſeiner erſten Reiſe eingehandelt hat. In einem ganz kleinen, unanſehnlichen Geſchäft hat er ſie erſtanden, und wenn man es ſich recht überlegt, haben ſie faſt gar nichts ge⸗ koſtet. Die Wand iſt geſchmückt mit einem altertümlichen Porträt, es iſt der Großvater Sven Hedins, der Leibmedikus Guſtav III. von Schweden. Mehrere Räume haben als Wandſchmuck reich gefüllte Büchergeſtelle, und auf dem einen oder anderen ſteht noch als beſonderer Ab⸗ ſchluß ein aſiatiſches Gefäß oder etwas Aehn⸗ liches. Da ſind ganze Reihen von dickleibigen Bänden. Es ſind Zeitungsausſchnitte, drei⸗ ſpaltig, jede Seite ſauber geordnet, Rezenſionen über Sven Hedins Arbeiten und ſeine Bücher. Sein Vater hat ſchon dieſe Sammlung begon⸗ nen und ſeine Schweſtern führen ſie jetzt noch fort. Gerade ſeine Schweſter Alma iſt es, die während der acht Jahre ſeines Aufenthalts in Aſien die Geſchäfte in Stockholm für ihn er⸗ ledigte. Und jetzt folgt ſie ihm auch auf ſeine Vortragsreiſe durch Deutſchland. Das Nilieu eines Weltreisenden In anderen umfangreichen Folianten ſind ſeine Handzeichnungen aufbewahrt, Skizzen, wie wir ſie aus ſeinen Büchern kennen, und dieſe zeugen von der—— Hand eines künſt⸗ leriſch begabten Menſchen und von einem un⸗ erhörten Fleiß. Abends, wenn der Lärm ver⸗ ebbt, beginnt Spen Hedins eigentliche Arbeits⸗ eit. Eine halbe oder eine ganze Stunde nach ſem„Middag“— man ißt in Stockholm um 6 Uhr Mittag,— das er mit ſeinen Schweſtern in ihrer Wohnung einnimmt, und während welcher er ſich mit ihnen oder ſeinem Beſuch unterhält, zieht er ſich zurück. Auf ſeinem Schreibtiſch häufen ſich Papiere, Zeitungen, Landkarten und die vielen, vielen Notizen und Beobachtungen, die unterwegs auf den Reiſen entſtanden ſind. Und wie ſchnell zeigt die kleine Golduhr, ein Weihnachtsgeſchenk der verſtor⸗ benen Königin von Schweden, daß es bald Morgen wird. Auf dem Schreibtiſch ſtehen auch die Photos von Männern, deren Name eng mit der Geſchichte unſerer Tage verknüpft iſt, Pius., Kitchener, Hindenburg und viele ehe⸗ mals gekrönte Häupter. Den Boden bedecken dichte, moosweiche Tep⸗ piche, mit Muſtern, an denen man ſich über⸗ aupt nicht ſatt ſehen kann. Die Wände haben einen Platz für ſolchen Wandſchmuck, aber vor den Türen hängen dann um ſo mehr koſtbare Stücke, in den ausgeſuchteſten Farben, die intenſiv warm und doch ſo eigenartig myſtiſch anmuten. 8 Es iſt noch friſch in aller Erinnerung, daß Dr. Sven Hedin ſeinen 70. Geburtstag Eigentlich hatte er vor, ſein Jubiläum in Stock⸗ holm zu feiern, aber eine große Aufgabe hatte ihn längere Zeit in Aſien aufgehalten. Die chineſiſche Regierung hatte ihn gebeten, die alten Karawanenwege Innerchinas auf ihre heutige Brauchbarkeit für den Verkehr mit Automobilen zu unterſuchen. Und je mehr er dieſe Aufgabe bearbeitete, um ſo größeres Intereſſe fand er an ihr. In Ruhe und Gründ⸗ lichkeit wollte er ſie zu Ende führen— und das iſt wieder das Unglaubliche und Große an ihm — ohne Rückſicht auf ſeine eigene Perſon. Er iſt immer noch derſelbe geblieben, tem⸗ peramentvoll und freundlich, immer voll neuer Pläne, arbeitet er augenblicklich raſtlos in Stockholm mit einem ganzen Stab weiter an der Verwendung ſeiner neueſten Beobachtungen. Wenn er jetzt ſeine Vortragsreiſe in Deutſch⸗ land machen wird, werden wir Deutſche es ihm zu danken wiſſen, daß er immer einer der treue⸗ ſten Freunde unſeres Vaterlandes geweſen iſt. A. von Schencek. Das Quartett mit den vier Heigen... Von Spohrs ausgezeichnetem Quartettſpiel hat auch ein reicher jüdiſcher Bankier in Ham⸗ burg gehört und will ihn nun ſeinen Gäſten als Sehenswürdigkeit vorſetzen. Spohr ſagt zu, ſtellt jedoch die Bedingung, daß zum Quar⸗ tett neben ihm die beſten Künſtler Hamburgs geladen werden. Der Abend ſteigt. Spohr kommt in das Bankierhaus und findet dort den berühmten Geiger Andreas Homberg. Dann kommt noch. ein dritter Geiger von Qualität. Und ſchließ⸗ lich öffnet ſich die Tür, und ein vierter Geiger erſcheint... „Ja, warum fangen Sie denn nicht an?“, fragt der ungeduldige Hausherr. Spohr erzählt dem erſtaunten Mann etwas von der fehlenden Bratſche und dem fehlenden Cello. Worauf er zur Antwort erhält: „Sie wollen der berühmte Spohr ſein und können mit drei andern Geigen nicht mal ein Quartett ſpielen?!“ „Haken 12² 2 Die 5 halt, au deutſcher wegzude deutſchen erſt iſt heimiſch; hältnism epochemo wie ſonſt für die 65⸗Millic genutzten den Kar tigſten Starke f Induſtri ſtoffe un für die ſtrien ſpe Eine landwirt Nebenwi haupt de vermerkt verbunde Schrittm den übri, treide. D treide, i Deutſchla gen Bo ſchreiben. Auf de deutſchlan nerv der dem We, auch die wertigen großen 9 gewonner Viehhaltt beſtand n wiederun Fruchtba Aecker die ein unen Fruchtbar Erzeugun Die Geſ Betrach wendung, len Ackerf toffel als ſchnittlich Ackerfläch gibt im 2 toffeln. 2 nen in de werden v gelangen 4 Million Verderb; mäßig ge werden, 1 die kartoff die Bren Stärkeher Tonnen 1 viel aufn. In der wir bis! auf das weile Wo Frühkarto jetzt auch weiſe ein entſteht. verfahren deutſchen vorverlegt Der W bis zum händler i händler i und ſchli Glieder ſ ſorgung( rung une der Feſtf preiſe ge trachtet m Erzeuger die der 2 muß, ſo k ſcheinen. bei der 5 in Abzug jährigen für die 7 0,50 RM bis 25 Pi ausgezahl Den w baues beſ einerſeits da die F Schweinet hinſichtlich toffeln e Konkurrei beziehung und dem einer M werden. Induſtri Ueberar aus dem wendung als Treibſ zol, fernen kosmetiſch meinen be ein der l kanntes? Kartoffelſ auch chen ber 1935 IB-Bildstock uheſten, noch Roſen'“, rit ſſch mit pern. auf ſeine nden inten ſind Skizzen, nnen, und ines künſt⸗ einem un⸗ Lärm ver⸗ e Arbeits⸗ unde nach kholm um Schweſtern während em Beſuch if ſeinem Zeitungen, odtizen und en Reiſen die kleine er verſtor⸗ es bald tehen auch Name eng knüpft iſt, viele ehe⸗ eiche Tep⸗ ſich über⸗ nde haben „aber vor jr koſtbare irben, die myſtiſch rung, daß ag iin Stock⸗ — hatte lten. Die beten, die auf ihre rkehr mit ſe mehr er größeres nd Gründ⸗ — und das ße an ihm erſon. eben, tem⸗ voll neuer aſtlos in weiter an achtungen. n Deutſch⸗ che es ihm der treue⸗ eweſen iſt. henck. lartettſpiel in Ham⸗ en Gäſten pohr ſagt um Quar⸗ Hamburgs it in das berühmten mmt noch. nd ſchließ⸗ ter Geiger icht an?“, inn etwas fehlenden 4 ſein und t mal ein „Hakenkreuzbanner“— Seite 9 Die Wirtſchaſtsſeite A Nr. 516— 8. November 1935 12 Mill. Tonnen Kartoffeln wandern in den Kochtopf Die Wunderłknolle, eine der hedeutendsten nationalen Rohstoffquellen der Wirischaft Die Kartoffel wäre heute aus dem Haus⸗ halt, aus der Landwirtſchaft, aus der ganzen deutſchen Wirtſchaft überhaupt, nicht mehr wegzudenten. Und doch iſt ſie eine der jüngſten deutſchen Ackerfrüchte. Seit tnapp 200 Jahren erſt iſt die Kartoffel im deutſchen Lanovau heimiſch; wurde jedoch in dieſer geſchichtlich ver⸗ hältnismäßig knappen Zeitſpanne von faſt io epochemachenoer Bedeutung für den Ackervau wie ſonſt techniſche Großtaten und Erfindungen für die Inouſtrie. Wie ſollten wir heute ein 65⸗Millionen⸗Volt auf einer lanowirtſchaftlich genutzten Fläche von rund 30 Miu. Hettar ohne den Kartoffelbau ernähren, der eine der wich⸗ tigſten Grundlagen der Viehwirtſchaft iſt, der Starte für die menſchliche Ernährung und für Induſtriezwecke liefert, der Brenn⸗ und Treib⸗ ſtoffe und viele andere unentbehrliche Rohſtoffe für die Lebensmittel⸗ und für andere Indu⸗ ſtrien ſpendet? Eine für die Ertragsfähigteit der geſamten landwirtſchaftlichen Erzeugung entſcheidende Nebenwirkung des Kartoffelbaues wie über⸗ haupt des Hackfruchtbaues, muß noch beſonders vermerkt werden: Die mit dem Hackfruchtbau verbundene intenſive Bodenbearbeitung iſt der Schrittmacher für die Ertragsſteigerungen bei den übrigen Feldfrüchten, insbeſondere beim Ge⸗ treide. Die Erhöhung der Hettarerträge ber Ge⸗ treide, insbeſondere auf den ärmeren Böden Deutſchlands iſt zum großen Teil der ſorgfälti⸗ gen Bodenkultur des Kartoffelbaues zuzu⸗ ſchreiben. Auf den mageren Böden Nordoſt⸗ und Oſt⸗ deutſchlands iſt der Kartoffelbau der Lebens⸗ nerv der landwirtſchaftlichen Erzeugung. Auf dem Wege über die Spiritusbrennerei oder auch die Stärtefabrit werden neben den hoch⸗ wertigen Rohſtoffen für die Induſtrie auch die großen Mengen an Futtermitteln(Schlempe) gewonnen, die überhaupt erſt eine größere Viehhaltung ermöglichen. Der größere Vieh⸗ beſtand mit dem entſprechenden Dunganfall iſt wiederum die Vorausſetzung für eine größere Fruchtbarkeit der von Natur aus dürftigen Aecker dieſer Gebiete. So iſt die Kartoffel heute ein unentbehrliches Glied in dem Kräfte⸗ und Fruchtbarkeitskreislauf der landwirtſchaftlichen Erzeugung. Die Geſamternte Betrachtet man die äußerſt vielſeitige Ver⸗ wendungs⸗ und Nutzungsfähigkeit dieſer ſimp⸗ len Ackerfrucht, ſo kann man ſchon von der Kar⸗ toffel als einer„Wunderknolle“ reden. Durch⸗ ſchnittlich faſt 3 Millionen Hektar der deutſchen Ackerfläche werden mit Kartoffeln bebaut. Das gibt im Durchſchnitt 40 Millionen Tonnen Kar⸗ toffeln. Davon gehen rund 12 Millionen Ton⸗ nen in den Kochtopf, rund 16 Millionen Tonnen werden verfüttert, etwa 5,5 Millionen Tonnen gelangen wieder zur Ausſaat, und ungefähr 4 Millionen Tonnen ſind auf Schwund und Verderb zu rechnen. Daneben ſtehen von zahlen⸗ mäßig geringerer, aber, wie wir ſpäter ſehen werden, wirtſchaftlich doch erheblicher Bedeutung die kartoffelverarbeitenden Induſtrien, von denen die Brennereien 1,5 Millionen Tonnen, die Stärkeherſtellung etwas mehr als 0,5 Millionen Tonnen und die Kartoffeltrocknung faſt ebenſo viel aufnehmen. In der Verſorgung mit Frühkartoffeln waren wir bis vor wenigen Jahren noch ſehr ſtart auf das Ausland angewieſen. Hier iſt mittler⸗ weile Wandel geſchaffen worden. Der deutſche Frühtartoffelbau liefert uns größere Erträge jetzt auch ſchon zu einer Zeit, wo normaler⸗ weiſe ein größerer Bedarf an Frühtartoffeln entſteht. Die Anwendung beſonderer Treib⸗ verfahren beim Saatgut hat die erſte Ernte an deutſchen Frühlartoffeln bis etwa Mitte Juni vorverlegi. Der Weg der Speiſekartoffel in die Stadt bis zum Kochtopf geht über den Verſandgroß⸗ händler in der Provinz zum Empfangsgroß⸗ händler in den Großſtädten, zum Kleinhändler und ſchließlich zum Verbraucher. Alle dieſe Glieder ſind für eine geordnete Kartoffelver⸗ ſorgung beſonders der großſtädtiſchen Bevölke⸗ rung unentbehrlich und ihre Arbeit muß be: der Feſtſetzung der Speiſekartoffel⸗Erzeuger⸗ preiſe gebührend berückſichtigt werden. Be⸗ trachtet man ſo obenhin die Preiſe, die der Erzeuger ausgezahlt erhält, neben den Preiſen, die der Verbraucher im Kleinhandel bezahlen muß, ſo könnte die Spanne erſtaunlich hoch er⸗ ſcheinen. Tatſächlich aber muß man hier die bei der Kartoffel relativ hohen Transportkoſten in Abzug bringen. Bei der Feſtſetzung der dies⸗ jährigen Kartoffel⸗Erzeugerpreiſe wurde z. B. für die Fracht eine höchſtzuläſſige Grenze von 0,50 RM geſetzt. Das ſind allein ſchon 20 bis 25 Prozent des Preiſes, der dem Erzeuger ausgezahlt wird. Den wirtſchaftlichen Erfolg des Kartoffel⸗ baues beſtimmen der Preis der Speiſetartoffein einerſeits und der Schweinepreis andererſeits, da die Futterkartoffeln in erſter Linie in den Schweinetrog gelangen. Das Schwein iſt alſo hinſichtlich der Beſchaffung der für Speiſekar⸗ toffeln erforderlichen Mengen unſer größter Konkurrent. Dieſe ſtets wirkſamen Wechſel⸗ beziehungen zwiſchen dem Speiſekartoffelmarkt und dem Schweinemarkt müſſen im Rahmen einer Marktordnung ſorgfältig berüchkſichtigt werden. Induſtrie⸗Rohſtoff„Kartoffel“ Ueberaus intereſſant iſt, was die Induſtrie aus dem Rohſtoff„Kartoffel“ macht. Die Ver⸗ wendung des Kartoffelſpiritus als Brennſtoff, als Treibſtoff in Miſchung mit Benzin und Ben⸗ zol, ferner zur Herſtellung von Spirituoſen, für kosmetiſche Zwecke uſw. uſw. dürfte im allge⸗ meinen bekannt ſein. Dagegen erſchließt ſich uns ein der breiten Oeffentlichteit noch wenig be⸗ kanntes Wunderland in der Verarbeitung der Kartoffelſtärte. Durch teils mechaniſche, teils auch chemiſche Bearbeitung wird die Stärke weiterverarbeitet zu: Stärkemehl, lösliche Stärte, Quellſtärte, Glutoſe, Deſtoſe, Kartoffel⸗ ſago, Puddingpulver, Backhilfsmittel. Wie man ſieht, hat die Familie„Stärte“ eine ſtattliche Kinderzahl, die Abnehmer dieſer Erzeugniſſe ſind: Haushalt, Backgewerbe, Nahrungsmittel⸗ induſtrie, Marmeladeinduſtrie, Litörherſtellung, Textilinduſtrie, Seifeninduſtrie, Lederinduſtrie. Dieſer vielſeitigen Verwendungs⸗ und Nutzungs⸗ fähigkeit der Kartoffel und ihrer Verarbei⸗ tungsprodukte kommt vielleicht nur noch der Rohſtoff Kohle gleich. Die Auswertung der Stärke iſt noch bei wei⸗ tem nicht erſchöpft. Unter Anwendung der neueſten Erkenntniſſe und Möglichkeiten der shyſik und Chemie wird uns die deutſche Wiſ⸗ ſenſchaft in Zukunft noch die größten Ueber⸗ raſchungen auch auf dieſem Gebiet beſcheren können. Es klingt zwar etwas phantaſtiſch, wenn gelegentlich aus dem Ausland Meldun⸗ gen kommen, daß nach raffinierten Methoden, unter Zuhilfenahme der Einwirkung kleinſter Lebeweſen aus Kartoffelſtärke ſogar ſchon ſyn⸗ thetiſcher Kautſchuk gewonnen werden könnte. Immerhin ſollten auch hier Ueberraſchungen nicht unmöglich weit liegen. So rundet ſich das Bild vom Kartoffelbau zu einem weitreichenden, äußerſt vielſeitigen und gewichtigen Wirtſchaftsgebiet. Die Kartoffel iſt eine der bedeutendſten nationalen Rohſtoff⸗ quellen und Lebensadern der deutſchen Wirt⸗ ſchaft. h. d. Kapitalhöhe-Reingewinne-Dividenden der deutſchen Aktiengeſellſchaften Die verſchiedene Struktur der ein⸗ zelnen deutſchen Aktiengeſellſchaft wird durch ihre Kapitalgröße charakteriſiert; von der größten deutſchen Aktiengeſellſchaft mit einem Kapital von 800 Millionen RM.(J. G. Farben⸗ induſtrie A..) gibt es zahlreiche Abſtufungen in der Größe der Aktiengeſellſchaften bis zu den 178 ganz kleinen Geſellſchaften, deren Kapital nur 5000 RM. beträgt. Die großen Aktiengeſellſchaften, die nur 7,5 Prozent der Geſamtzahl ausmachen, verfügten über nahe drei Viertel des geſamten Aktien⸗ kapitals; nahezu drei Fünftel aller Aktiengeſell⸗ ſchaften hatten dagegen ein Kapital von weniger als 500 000 RM., zuſammen beſaßen ſie jedoch nur 4 Prozent des Geſamtkapitals. Von Ende 1932 bis Ende 1934 hat ſich die Zahl dieſer klei⸗ nen Aktiengeſellſchaften um 544 vermindert; be⸗ felſchaf ſtark aber iſt die Zahl derjenigen Ge⸗ ellſchaften zurückgegangen, deren Kapital noch nicht einmal den derzeitigen Mindeſtanforderun⸗ gen für Neugründungen entſpricht(mindeſtens 50 000 RM.) Ihre Zahl hat ſich von 1252 auf 965 vermindert. Aktienkapital durchſchnittlich erhöht Die Entwicklung ſeit Ende 1932 hat zur Folge gehabt, daß ſich das durchſchnittliche Aktienkapi⸗ tal je Geſellſchaft wieder zu heben beginnt, und zwar von 2,31 Mill. RM. auf 2,44 Mill. RM. Ende September 1935. Die Gründungen zahlreicher kleiner und klein⸗ ſter Geſellſchaften in der Inflationszeit hatten das durchſchnittliche Nominalkapital in der Nach⸗ kriegszeit ſtark heruntergedrückt. In dem fol⸗ genden Zeitabſchnitt ſtieg es vor allem durch die Auflöſungen dieſer Inflationsgründungen bis Ende 1931 dauernd an; die hohen Kapital⸗ herabſetzungen in den nun folgenden Jahren brachten den Rückſchlag. 1934 iſt die Ausmer⸗ zung kleiner Aktiengeſellſchaften ſo ſtark gewe⸗ ſen, daß das durchſchnittliche Kapital wieder zu ſteigen begann. Zurzeit hat das Durchſchnitts⸗ kapital bereits einen Stand erreicht, der über 1— höchſten Durchſchnitt ſeit der Inflationszeit iegt. Der Reingewinn Der Beſtand der Aktiengeſellſchaften iſt alſo hauptfächlich durch geſetzgeberiſche Maßnahmen und die Durchdringung des Wirtſchaftslebens mit nationalſozialiſtiſchem Gedankengut berei⸗ nigt worden. In den Bilanzen und Geſchäfts⸗ ergebniſſen der Aktiengeſellſchaften dagegen ſpie⸗ geln ſich die Auftriebstendenzen der Wirtſchaft im Dritten Reich deutlich wider(die folgenden Zahlenangaben beziehen ſich nur auf den im großen und ganzen geſunden Kern der deutſchen Aktiengeſellſchaften, nämlich auf die Geſellſchaften, die ein Kapital von mindeſtens 0,5 Mill. RM. haben). Der Saldo aus Jahres⸗ reingewinn und»verluſt hat ſich folgendermaßen entwickelt: in Prozent In den Bilanzen mit dem Stichtag des Eigenkap. vom 1. 7. 1931— 30. 6. 1932— 8,7 vom 1. 7. 1932— 30. 6. 1933— 2,7 vom 1. 7. 1933— 30. 6. 1934— 0,4 vom 1. 7. 1934— 30. 9. 1934—+ 2,8 vom 1. 10. 1934— 31. 12. 1934— 4,1 Verluste durch Reingewinne üherdeci Bereits in den Bilanzen, die für Ende 1932 oder Anfang 1933 wurden, macht ſich eine gewiſſe Aufwärtsentwicklung bemerkbar, die zum Teil wohl durch die vorübergehende Wirt⸗ ſchaftsbelebung im Herbſt 1932 hervorgerufen war, andererſeits aber auch dadurch entſtand, daß die Betriebsführer der Aktiengeſellſchaften nach dem 30. Januar 1933 glaubten, im Hin⸗ blick auf die zukünftige Entwicklung bei der Bi⸗ lanzaufſtellung eine optimiſtiſchere Haltung ein⸗ nehmen zu können. Die ſpätere Entwicklung hat dieſer Auffaſſung recht gegeben. Zwar waren im Bilanzjahr 1933/34 durch einzelne größere Sa⸗ nierungen noch recht hohe Verluſte entſtanden; jedoch wurden dieſe Verluſte durch Reingewinne bei anderen Geſellſchaften überdeckt. In den Bilanzen des vierten Vierteljahres 1934 ſind die Verluſte auf ein Sechſtel des Vorjahrs⸗ betrages zurückgegangen, ſo daß ein beträcht⸗ licher Gewinnüberſchuß zu beobachten iſt. Dividendenſteigerung Im Einklang mit nationalſozialiſtiſchen For⸗ derungen einerſeits und andererſeits aus dem Wunſch der Betriebsführer heraus, im erſten Wiederanſtieg die Gewinne zur Reſervebildung zu benutzen, iſt die durchſchnittliche Dividende nicht in gleichem Umfange geſtiegen wie die Reingewinne. In früheren Jahren wurden etwa 85 Prozent des geſamten Jahresgewinns als Dividende ausgeſchüttet, 1933/34 dagegen nur noch etwa 75 Prozent. Sie ſtieg allerdings von 2,6 Prozent 1931/32 auf 3,7 Prozent Ende 1934 des dividendenberechtigten Aktienkapitals. Neben der geringen Zunahme der Dividende wirkt ſich auch das Anleiheſtockgeſetz vom 4. Dezember 1934 dahin aus, daß der durch die Wirtſchaftsbelebung erhöhte Reingewinn nicht in falſche Kanäle gelenkt wurde. So muß⸗ ten zum Beiſpiel im vierten Vierteljahr 1934 von der Dividendenſteigerung um 44 Millionen RM. rund 8 Mill. RM. an den Anleiheſtock abgeführt werden. Zunehmende Konſolidierung der Bilanzen Der Wirtſchaftsauftrieb machte ſich jedoch nicht nur in einer Beſſerung der Geſchäftsergebniſſe und Dividenden, ſondern auch in einer zuneh⸗ menden Konfolidierung und Umgeſtaltung der Bilanzen bemerkbar. Zunächſt hörte die fort⸗ dauernde Schrumpfung der Aktiv⸗ und Paſſw⸗ konten auf, die in den vorangegangenen Jah. ren einen klaren Ueberblick über die Lage der Unternehmungen außerordentlich erſchwert hatte. Allmählich würden aber auch die aktiven Kräfte der Wirtſchaftsbelebung in den Bilanzen er⸗ kennbar: die Vorräte ſowie die Debitoren und Kreditoren aus dem laufenden Geſchäftsbe.eieb begannen nach und nach zuzunehmen. Die Vor räte an Rohſtoffen und Halbfabrikaten haben ſich mit ſteigendem Auftragsbeſtand immer ſtär⸗ ker erhöht; gleichzeitig führte die erhöhte Nach⸗ frage zu einer Verringerung der Vorräte an Fertigwaren. Aber auch auf den Anlagekonten undurchführbar zeigte ſich— wenn auch zögernd— eine zuneh⸗ mende Inveſtitionstätigkeit. Das zunehmende Vertrauen auf die Wirtſchaftsbelebung äußerte ſich ferner in einer Erhöhung der Effekten⸗ beſtände, da die in der Kriſis angeſammelten flüſſigen Mittel nun in Wertpapieren angelegt wurden. Wenn der Nationalſozialismus in ſeinem mit Erfolg durchgeführten Kampf gegen die Wirt⸗ ſchuftsnot des deutſchen Volkes zunüchſt alle vor⸗ handenen Mittel einſetzte, ſo bedeutet das nicht, daß auf die Durchführung der nationalſozialiſti⸗ ſchen Wirtſchaftsgrundſätze für immer verzichtet werden ſoll. Nach und nach wurden vielmehr dieſe Grundſätze immer ſtärker im Wirtſchafts⸗ leben zum Ausdruck gebracht; in Zukunft wer⸗ den ſie noch mehr angewendet werden. Die Re⸗ formbeſtrebungen— wie z. B. die beabſichtigte Aktienrechtsreform— werden dank der voran⸗ gegangenen nationalſozialiſtiſchen Wirtſchafts⸗ politik durch die Tatſache unterſtützt werden, daß ſie nicht Halbinvaliden der Wirtſchaft vorfinden, ſondern in ihrem Aufbau und ihren Ertrags⸗ verhältniſſen geſundete Unternehmungen und Betriebe. Dr.J. Heinsch. Rumäniſche Ausfuhrordnung undurchführbar Die unter ſoviel Schmerzen zuſtande gekom⸗ mene rumäniſche Ausfuhrordnung, die zu end⸗ loſen und ſchwierigen Verhandlungen mit den Regierungen von faſt ganz Europa führte, und ihrem Verfaſſer, dem ehemalizen Han⸗ delsminiſter Manolescu⸗Strunga die Stelle koſtete, ſoll nun ſchon wieder abgeändert wer⸗ den. Der Grund dafür iſt, daß ſie ſich als erwieſen hat. Man wartete im Anfang geduldig und hofſte, daß die Zeit allmählich ihre Fehler beſeitigen würde. Nun aber zeigt ſich in ſteigendem Maße, daß die Schwierigkeiten der Ausſuhr⸗ ordnung nicht nur nicht behoben werden kön⸗ nen, ſondern immer größer werden. In Kreiſen der Ausfuhrhändler macht ſich daher eine wachſende Bewegung zur Einführung einer neuen Ausfuhrordnung bemerkbar, der die Regierung angeſichts der Stichhaltigkeit der von den Ausfuhrhändlern vorgebrachten Gründe aller Wahrſcheinlichkeit nachgeben wird. Kriſe im franzöſiſchen Stahlwerksverband Der franzöſiſche Stahlwerksverband und die Stahlkontore ſind heute noch einmal kurz⸗ friſtig bis zum nächſten Samstag verlängert worden. Es iſt bisher nicht gelungen, den Widerſtand einzelner Werke zu beheben, Die Schwierigkeiten bei der Erneuerung her abgelaufenen Verträge in der franzöſiſchen Eiſeninduſtrie haben wir bereits mehrfach be⸗ leuchtet. Sie liegen im weſentlichen darin, einen Ausaleich der Quotenanſprüche»u er⸗ zielen, da jedes Werk infolge der allgemeinen Abſatzſchrumpfung bemüht iſt, ſeinen bisheri⸗ gen Anteil zu erhalten. Der Verſuch, durch Ein⸗ fetzung eines unparteiiſchen Schiedsgerichtes zu einer Löſung zu gelangen, ſcheiterte daran, daß zwei Werke ſich nicht damit einverſtanden erklärten. Die Regierung erklärte darauf, daß ſie die Bildung von Zwangskartellen anord⸗ nen werde, wenn keine freiwillige Einigung zuſtande komme. Die nochmalige kurzfriſtige Verlängerung der Verträge ſoll alſo offen⸗ ſichtlich zu letzten Verhandlungen mit den widerſtrebenden Werken benutzt werden. Eine Einigung iſt im Intereſſe Frankreichs ſelbſt, wie auch im Intereſſe der internationa⸗ len Abmachungen(Iregverträge) dringend zu wünſchen. Der Stickſtoffmarkt im Oktober Der Bezug von Stickſtoff hat im Oktober der Jah⸗ reszeit entſprechend nachgelaſſen. Er zeigt aber ſowohl im Oktober als auch in den Monaten Juli/ Oktober ein Mehr gegenüber den gleichen Zeitſpannen des Vor⸗ jahres. Neben den aus der laufenden Erzeugung an⸗ gebotenen Sorten wird aus größeren Lagerbeſtänden noch Nitrophoska IG B(kalthaltig) geliefert. Getreide Mannheimer Getreidegroßmarkt Weizen 76/77 Kilo: Per Nov. 1935 Preisgebiet W 14 20.00, w/15 20.10,)16 20.20, W 17 20.30, W 19 20.60, wW20 20.80 RM., Ausgleich plus 40 Pfg.— Roggen 71/73 Kilo: per Nov. Preisgebiet R 14 16.40, K 15 16.50, k 18 16.90, Kk 19 17.10 RM., Aus⸗ gleich plus 40 Pfg.— Gerſte Braugerſte inl.(Aus⸗ ſtichware über Notiz) 21—23, Induſtriegerſte je nach Hektolitergewicht 20.50—21.50.— Futtergerſte 59/60 Kilo: per Nov. 1935 Preisgebiet G 7 16.30, 6 8 16.60, 6 9 16.80, 6 11 17.10 RM., Ausgleich plus 40 Pfg. Qualitätszuſchläge für jedes Kilo je Hekto⸗ liter über Durchſchnitt bis 68 Kilo einſchl. 10 Pfg. per 100 Kilo, über 68 Kilo 15 Pfg. per 100 Kilo.— Futterhafer: per Nov. Preisgebiet H 11 15.70, H 14 16.20, H 17 16.50 RM., Ausgleich plus 40 Pfg. Qualitätszuſchläge für jedes Kilo je Hektoliter über Durchſchnitt 10 Pfg. Induſtriehafer 19—20, Raps inl. ab Station 32 RM.— Mühlennachprodukte: Weizenkleie Preisgebiet W 14 10.30, v/ 15 10.35, W 16 10.40, W 17 10.45, w19 10.60, w20 10.70 RM.— Roggenkleie Preisgebiet k 14 10.10, K 17 10.40, R 19 10.50 RM. Weizenfuttermehl 13.50 RM., Weizennach⸗ mehl 17.00 RM., Roggenfuttermehl 13.50 RM., Ger⸗ ſtenfuttermehl 17.00 RM.; Ausgleich plus 30 Pfg., dazu 5 Pfg. Vermittlergebühr.— Sonſtige Futter⸗ artikel: Erdnußkuchen, prompt Feſtpreis ab Fabrik mit Waſſeranſchluß 16,.90, Soyaſchrot, prompt 15.70, Rapskuchen, inl. 13.70, ausl. 14.20, Palmkuchen 15.40, Ausgleich plus 40 Pfg.; Kokoskuchen 17.40, Seſam⸗ kuchen 16.10; ohne Waſſeranſchluß. Leinkuchen 17.30, Ausgleich plus 20 Pfg. Biertreber mit Sack 17—17.50, Malzkeime 16—16.50, Trockenſchnitzel, Fabrikpreiſe loſe, per Nov..40, Rohmelaſſe loſe per Nov..00, Steffen⸗ ſchnitzel loſe per Nov. 10 RM., Ausgleich plus 35 115. — Rauhfutter: Wieſenheu loſe neues.75—.25, Rotkleehen.00—.50, Luzernkleeheu.75—.25 RM. — Stroh: Preßſtroh Roggen⸗Weizen.50—.80, Hafer⸗Gerſte.75—.00, geb. Stroh Roggen⸗Weizen .50—.00, Hafer⸗Gerſte.40—.80 RM. Für Weizen und Roggen gelten die Zu⸗ und Abſchläge auf Grund der reichsgeſetzlichen Regelung. Die Preiſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim ohne Sack. Zahlung netto Kaſſe in Reichsmark bei Waggon⸗ bezug. Mehlnotierungen: Weizenmehl per Nov. Preis⸗ gebiet Baden 14, 15, 16, 17, Type 790 aus Inlands⸗ weizen 28.20, Preisgebiet 19 28.55, Preisgebiet 20 28.55. Preisgebiet Pfalz⸗Saar per Nov. 19 28.55, 20 28.55. Roggenmehl: Preisgebiet Baden Type 997 per Nov. 14 22.70, 15 22.80, 18 23.35, 19 23.60 RM. — Preisgebiet Pfalz⸗Saar per Nov. 18 23.30, 19 23.50 RM.— Preisgebiet Baden Type 815 per Nov. 14 23.20, 15 23.30, 18 23.85, 19 24.10.— Preisgebiet Pfalz⸗Saar per Nov. 18 23.80, 19 24.— RM. Zuzüg⸗ lich 50 Pfg. Frachtausgleich frei Empfangsſtation ge⸗ mäß Anordnung der WV. Für Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 10 Prozent Auslandsweizen Auf⸗ ſchlag.50 RM. per 100 Kilo. Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Roggen⸗ und Weizenmühlen bzw. der neue Reichs⸗ mühlenſchlußſchein maßgebend. Rotterdam, 7. Nov. Schluß. Weizen(ein Hfl. p. 100 Kilo) per Nopember.47½; per Jan. 36: .47½; per März 36:.50; per Mai 36:.27½ k. Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kilo) per November 590½; per Jan. 36: 53; per März 36: 54; per Mai 36: 54¼. Metalle Londoner Metallbörſe London, 7. Nov. Amtl. Schluß. Kupfer(& p. To.) Tendenz: ſtetig; Standard per Kaſſe 35½10 bis 35½; Standard 3 Monate 3513/½16—76; Standard Settl. Preis 35½; Elektrolyt 40—40½(ſichtig); beſt ſelected 38¼—40; Elektrowirebars 40/½6. Zinn(& p. To.) Tendenz: ſtetig; Standard per Kaſſe 226—227; Standard 3 Monate 213½—½; Standard Settl. Preis 226½; Banka 231; Straits 231. Blei(& p. To.) Tendenz: feſt; ausld. prompt offz. Preis 18¼; ausld. prompt inoffz. Preis 183¼10—¼; ausld. entf. Sicht. offz. Preis 18¼; ausld. entf. Sicht. inoffz. Preis 183/16—½; ausld. Settl. Preis 18½. Zink(&p. To.) Tendenz: ſtetig; gewl. prompt offz. Preis 16½; gewl. prompt inoffz. Preis 167/16—½; gewl. entf. Sicht. offz. Preis 163¾; gewl. entf. Sicht. inoffz. Preis 16¾ bis 1613/16; gewl. Settl. Preis 16½.— Amtl. Ber⸗ liner Mittelkurs für das engliſche Pfund 12.23½. Rhein-Mainische Abendbörse Ruhig Die Abendbörſe zeigte im Anſchluß an den Mittags⸗ ſchlußverkehr eine durchaus freundliche Haltung, das Geſchäft bewegte ſich indes in ſehr ruhigen Bahnen. Aufträge lagen kaum vor, während die Kuliſſe wieder Zurückhaltung bekundete. Etwas größere Nachfrage hatten am Montanmarkt Stahlverein zu 79½(79), wo⸗ gegen andere Montanwerte ruhig lagen. IG Farben kamen mit 148½(14856) zur Notiz, ſonſt nannte man die Berliner Schlußlurſe gutgehalten. Am Renten⸗ markt blieben Zinsvergütungsſcheine zu 90.70 lebhaft gefragt, auch Kommunalumſchuldung fanden Beach⸗ tung. Späte Schuldbuchforderungen lagen mit 97½ ebenſo wie Altbeſitzanleihe mit 112.70 unverändert. Der Verlauf brachte keine Belebung des Geſchäftes, die freundliche Stimmung hielt aber bis zum Schluß an Die Kurſe ſchloſſen zumeiſt/ Prozent über dem Berliner Schluß. IG Farben waren wieder auf 148½ nach 148½ erhöht, andererſeits bröckelten Scheidean⸗ ſtalt noch leicht ab auf 212½(213). Am Rentenmarkt ergaben ſich ſpäterhin keine Veränderungen mehr. IG⸗ Farben⸗Bonds notierten feſter mit 122½¼(122½), von Auslandswerten erhöhten ſich Iprozentige Schweiz auf 189½(189) und 3½prozentige dto, auf 180(179). Nachbörſe: Stahlverein 7996, IG Farben 14898. Amſterdamer Deviſenkurſe Amſterdam, 7. Nov. Berlin 592t1; London 724½; Neuyork 1475/16; Paris 970½; Belgien 2489; Schweiz 4788; Italien 1200; Madrid 2015; Oslo 3640; Kopenhagen 3235; Stockholm 3735; Prag 610. Privat⸗ diskontſatz: 36. Tägl. Geld: 3. 1⸗Monats⸗Geld: 3½. „Hakenkreuzbanner“— Seite 10 Sport und Spiel A Nr. 516— 8. November 1935⁵ Zwei ſportliche Großveranſtaltungen und das zahlende Sportpublikum Dank der hervorragenden Leiſtungen ſeiner Sportvereine iſt die Stadt Mannheim ſeit lan⸗ gem ſchon in die erſte Reihe der Sportſtädte Deutſchlands eingerückt und genießt im Reich faſt in allen Sparten einen hervorragenden Ruf. Oft ſchon war es der Fall und das vor⸗ nehmlich in früheren Zeiten, daß in Mannheim zwei Großveranſtaltungen auf einen Tag fielen und die damalige Zerriſſenheit und das Gegen⸗ einanderarbeiten der Verbände es nicht zu⸗ ließen, dieſe beiden Veranſtaltungen zu einer einzigen Großveranſtaltung zuſammenzulegen. Den wo der geſamte deutſche Sport im Deut⸗ ſchen Reichsbund für Leibesübungen geeint iſt, ſollte man etwas Derartiges für unmöglich hal⸗ ten. Aber trotzdem trifft es zu, daß am kom⸗ menden Sonntag das Handball⸗Bundespokal⸗ ſpiel der Gaue Baden und Brandenburg und das für den Mannheimer Sport ebenſo wich⸗ tige Spiel um den Fußball⸗Vereinspokal zwi⸗ ſchen Waldhof und Dresden hier in Mannheim auf zwei verſchiedenen Plätzen ſtattfinden. Die Handballer ſpielen vormittags im Luiſenpark auf dem Platz des Turnvereins von 1846 und die Fußballer nachmittags im Stadion. Wie uns von beteiligten Kreiſen mitgeteilt wird. hat man ſich bereits vor einigen Tagen bei den ſpielleitenden Behörden um eine Zuſammen⸗ legung dieſer beiden wichtigen Spiele bemüht, aber leider ohne Erfolg. Wir geben zu, daß das finanzielle Intereſſe der beiden Fachämter Handball und Fußball an dieſen Spielen ein ſehr großes iſt und die Eini⸗ gung über die finanzielle Beteiligung der bei⸗ den Fachämter an den Einnahmen bei einer Zuſammenlegung der Spiele einiges Kopfzer⸗ brechen bereitet hätte. Wie die Praxis lehrt, iſt dieſe Frage aber kein Hindernis, das als un⸗ überbrückbar bezeichnet werden kann. Im Ge⸗ genteil, es ſprechen ſoviele Momente für eine Zuſammenlegung, daß es wirklich erſtaunlich iſt, daß man an führender Stelle dieſen faſt zwingenden Gründen nicht Rechnung trägt. 1. Der Handball iſt eine Sportart, die die rühmliche Ausnahme macht, rein deutſchen Ur⸗ ſprungs zu ſein. Außerdem kann der Handball für ſich in Anſpruch nehmen, innerhalb weni⸗ ger Jahre internationale Geltung erreicht zu haben. Trotzdem mangelt es dem Handball in ſeinem eigenen Heimatland und das wird wogl niemand ernſtlich beſtreiten wollen, noch recht ſehr am allgemeinen Publikumsintereſſe. Was liegt alſo näher, als eine Gelegenheit wahrzu⸗ nehmen, dieſen unſeren Handballſport vor grö⸗ ßeren Zuſchauermengen und bei jeder ſich bie⸗ tenden Gelegenheit immer und immer wieder zu propagieren? 2. Es wäre recht gut geweſen, hätte man ſich in maßgeblichen Kreiſen einmal die Frage vor⸗ gelegt, wieviel Fußballintereſſenten am Hand⸗ ball und wieviel Handballintereſſenten am Fuß⸗ ball gleichſtark intereſſiert ſind. 3. Das wichtigſte Argument, das für eine Zu⸗ ſammenlegung der beiden Großkämpfe ſpricht, iſt die Rückſichtnahme auf den zahlenden Zu⸗ ſchauer, der ja in erſter Linie gerade dieſen beiden Sportarten die Lebensmöglichkeiten bie⸗ tet, deren ſie ſo dringend bedürfen. Es iſt eine alte Tatſache, daß der weitaus größte Teil un⸗ ſeres Sportpublitums den Kreiſen entſtammt, die nicht gerade auf Roſen gebettet ſind und es ſich nicht leiſten können, die Eintrittsgelder für zwei Sportveranſtaltungen aufzubringen. Dazu kommt noch, daß dem Beſucher beider Spiele, alſo dem Treueſten der Treuen für ſei⸗ nen Sonntagsbraten oder den Eintopf eine —— kurz bemeſſene Zeit zur Verfügung ſteht. Die Stichhaltigkeit der vorſtehend aufgezähl⸗ ten Gründe iſt ſo zwingend, daß man ſich in den führenden Handball⸗ und Fußballkreiſen endlich einmal ernſtlich damit befaſſen ſollte, um neben dem rein ſportlichen in erſter Linie dem Intereſſe des unterſtützenden Publikums gerecht zu werden. Zum Schluß laſſen wir noch die Frage of⸗ fen, in welchem Falle die Fachſchaften, die als Veranſtalter unbedingt auf ihren finanziellen Vorteil bedacht ſein müſſen, beſſer abgeſchnit⸗ ten hätten. E. Gedanken eines Mannheimer Sportlers zum Conntag Ginn und Unnnn der Rangiſten im éport Manche Sportart kann eine Rangliſte wohl vermiſſen Die Tennisrangliſten, die alljährlich im Herbſt allenthalben aufgeſtellt werden, geben wieder einmal zu der Frage Veranlaſſung, welche Be⸗ deutung ſolchen ſportlichen Rangliſten über⸗ haupt beizumeſſen iſt. Die Rangliſten, die in verſchiedenen Sportzweigen jährlich aufgeſtellt werden, ſetzen, und zwar meiſt nach Anzahl von erreichten Gutpunkten, die Reihenfolge der Lei⸗ ſtungen ſowohl einzelner, als auch ganzer Ver⸗ eine feſt. Die Aufſtellung von Rangliſten berei⸗ tet in jenen Sportarten keine großen Schwie⸗ rigkeiten, in denen die Leiſtung abſolut uns meßbar iſt. Deshalb ſtellen zum Beiſpiel die Zehnbeſtenliſten, wie ſie in der Leichtathletik üblich ſind, das Ideal einer Rangliſte dar. In dieſem Falle bieten die Rangliſten auch die Möglichkeit, aufſchlußreiche Vergleiche anzuſtel⸗ ien, ſo zum Beiſpiel darüber, in welchen Diſzi⸗ plinen die Leiſtungen gegenüber dem Vorjahr oder gegenüber dem Ausland eine Verbeſſerung oder Verſchlechterung erfahren haben. Dasſelbe gilt natürlich auch vom Schwimmſport. Viel ſchwieriger iſt die Aufſtellung von Rangliſten aber dort, wo unter Wegfall meß⸗ barer Leiſtungen Siege und Niederlagen für Doller 6hielbetrieb in der Bandval⸗Vesirkskzane Neun ſpannende Verbandsſpiele in beiden Staffeln Wegen des angeſetzten Polalſpieles fallen natürlich die Treffen in der Gauklaſſe aus, dagegen können die Spiele der Bezirksklaſſe reſtlos durchgeführt werden. Die Mannheimer Staffel TV Viernheim— TV Leutershauſen TG Oftersheim— TV 1846 TV Friedrichsfeld— Poſtſportverein TG Laudenbach— Jahn Weinheim TW Neckarau— MTG Der Tabellenführer Leutershauſen dürfte nach ſeinem Punktverluſt in Neckarau und nach ſeiner Niederlage in Edingen zu urteilen eine kleine Kriſe durchmachen. Er wird aus dieſem Grunde in Viernheim ſehr auf der Hut ſein müſſen, um nicht weitere Punkte einzubüßen. Aber auch der TV 1846 dürfte auf dem Gange nach Oftersheim in der dortigen Turngeſellſchaft keinen leichten Gegner finden. Trotzdem müß⸗ ten die Mannheimer zu einem Sieg kommen, die bei ihrer derzeitigen ausgezeichneten Ver⸗ faſſung mit größerer Entſchloſſenheit des Stur⸗ mes vor dem Torraume in ihrer Staffel nur ſchwer einen ebenbürtigen Gegner hätten. Der dritte ernſte Anwärter auf den Meiſtertitel, der Poſtſportverein, iſt ebenfalls auswärts und gibt in Friedrichsfeld die Karte ab. Hier werden die Turner mit ihrem zweckmäßigen Spiel ſich die Punkte nicht leicht entführen laſſen. Einem Zniershante Epiele in der Vezirksrape Wird Feudenheim ſeine Titelausſichten wahren? Unterbaden⸗Weſt — Feudenheim Rheinau— Phönix Mannheim Hockenheim— Käfertal. Heddesheim— Seckenheim. Die guten Ausſichten auf den Meiſtertitel werden der Feudenheimer Elf ohne Zweifel ſtärkſten Anſporn geben, auch in Friedrichsfeld gut zu beſtehen. Unlösbar iſt die Aufgabe nicht, wenn man an die recht ſchwankenden Leiſtungen der Friedrichsfelder denkt. Aber die riedrichsfelder waren auf ihrem eigenen Ge⸗ ände doch noch immer ein ſchwer zu ſchlagen⸗ der Gegner und es iſt auch durchaus möglich, daß ſie es ſind, die die Punkte kaſſieren. Auch die junge Phönixelf, die ſich ſo brav nach vorn geſchafft hat, ſteht vor keiner leichten Aufgabe. Ob es ihr gelingt, den Neuling Rheinau zu ſchlagen, muß abgewartet werden. Man kann eher mit einer Teilung der Punkte rechnen. Die eiſerne Elf der Käfertaler hat nach ihren überraſchenden Erfolgen in den erſten beiden Spielen raſch auch zwei Niederlagen in Kauf nehmen müſſen und wenn nicht alles täuſcht, wird ſich in Hockenheim die dritte hinzugeſel⸗ len. Jedenfalls geht Hockenheim als klarer Fa⸗ vorit in den Kampf. Heddesheim iſt der einzige Verein, dem bis⸗ her noch kein Sieg gelungen iſt. Vielleicht wer⸗ den am Sonntag die der Fortuna mit dem erſten Siege des Kreismeiſters er⸗ freut; aber da haben allerdings die Seckenhei⸗ mer auch noch ein Wort mitzureden und ſie ſind ſchließlich imſtande, die Hoffnungen der Heddesheimer doch wieder zunichte zu machen. Unterbaden⸗Oſt Schwetzingen— Sandhauſen Walldürn— Kirchheim Eberbach— Weinheim Wiesloch— Union Heidelberg Handſchuhsheim— Eppelheim Plankſtadt— SC 05 Heidelberg. Durch ihren famoſen Sieg in Weinheim und die gleichzeitig erfolgte Niederlage der Kirch⸗ heimer in Eberbach iſt Schwetzingen mit einem Schlag in die Poſition des ernſteſten Rivalen der Kirchheimer gerückt. Jedenfalls kann man ſchon mit der Möglichkeit rechnen, die Schwet⸗ zinger am Sonntagabend an der Spitze der Tabelle zu ſehen. Ueber Sandhauſen ſollte doch auch ein Sieg möglich ſein, um ſo mehr, als der Gegner durch Heereseinberufungen wert⸗ volle Kräfte hat abgeben müſſen. Kirchheim müßte allerdings dann erſt in Walldürn geſchlagen werden. Aber das iſt ja 0 ſo unmöglich nicht. Man weiß zur Genüge, daß im Wallfahrtsort die Punkte recht ſchwer zu erlangen ſind. Zieht man das Unentſchieden der Walldürner in Sandhauſen in Betracht und die Niederlage der Kirchheimer in Eber⸗ bach, dann kann man ſchon an einen Sieg der Walldürner glauben. Mit nicht gerade großen Hoffnungen werden ſicherlich auch die Weinheimer nach Umahtich fahren. Es ſcheint, daß Eberbach ſich allmähli in die Rolle des Favoritenſchrecks hineinzuſpie⸗ len beginnt. Deshalb kann es ſein, daß auch die Weinheimer nicht ungerupft in ihre Zwei⸗ burgenſtadt heimkehren. Wiesloch, das ſich auch in der Spitzengruppe befindet, dürfte mit Union Heidelberg leichtes Spiel haben und auch bei den andern beiden Spielen werden wohl die Platzmannſchaften zu ſicheren Siegen kommen. Eck. ſicheren Sieg ſollten die Leute von Jahn Wein⸗ heim in Laudenbach entgegengehen. Zwar iſt ihr bewährter Heiseck nicht mehr dabei, was aber die Siegesausſichten beſtimmt nicht ſchmä⸗ lert. Ganz offen iſt das Neckarauer Treffen zwiſchen Jahn und MTG. Die letzteren ſchei⸗ nen dieſes Jahr nicht richtig auf die Beine zu kommen, während Jahn Neckarau gerade gegen Leutershauſen ſeine Gefährlichkeit bewieſen hatte. Ein zweiter Sieg des Gaſtgebers iſt deshalb ſehr möglich. Die Weinheimer Staffel: TV Schönau— TG Ziegelhauſen TV Hockenheim— TB Neulußheim Polizei Heidelberg— TG St. Leon SV St. Leon— TV Rot Sonntag für Sonntag bringen die Kämpfe in dieſer Staffel überraſchende Spielausgänge, und auch die Spiele des nächſten Sonntags werden in dieſer Richtung enden. Lediglich Ziegelhauſen müßte in Schönau zu einem ſiche⸗ ren Sieg kommen. Dagegen ſind die übrigen drei Begegnungen mit recht gleichwertigen Geg⸗ nern beſetzt. Wenn bei dieſen unberechenbaren »Mannſchaften der Platzvorteil zählen würde, könnte man die Gaſtgeber in Front erwarten, ſo aber bleiben die Kämpfe vollkommen offen. Schwediſche Fußballer im Weſten Durch Vermittlung von Dr. Bauwens(Köln) wird Ende November in Weſtdeutſchland die ſchwediſche Fußballelf von Sleipner Norrköping Stockholm einige Spiele austragen. Die Schwe⸗ den gaſtieren zuerſt am 17. November bei For⸗ tuna Düſſeldorf, dann geht die Reiſe weiter nach Dortmund, wo am 24. November eine Dortmunder Kreisauswahl der Gegner iſt. Das letzte Spiel der Skandinavier ſieigt am 1. Dezember in Hannover gegen Arminia. die Einreihung in eine Leiſtungsliſte ausſchließ⸗ lich beſtimmend und maßgeblich ſind. An die Stelle der Objektivität der Zahlen tritt vielfach der Subjektivismus derjenigen Perſonen, die die Rangliſten aufſtellen. Beſtimmte Eindrücke und beſtimmte Urteilsbildungen und auch Vor⸗ urteile, die die verſchiedenen Rangliſtenverfaſ⸗ ſer von beſtimmten Sportsleuten haben, ſpielen hier eine keineswegs untergeordnete Rolle. Den beſten Beweis für dieſe Behauptung liefern be⸗ kanntlich die verſchiedenen Tennisrangliſten, die jährlich nach Schluß der Spielzeit erſcheinen und die ſich zum geringſten Teil durch vornehme Objektivität, ſondern meiſtens durch auffallen⸗ des Wohlwollen denjenigen Spielern gegenüber auszeichnen, die die Nationalität des Verfaſſers beſitzen. Wie ſehr ſich gerade die Tennisrang⸗ liſten zu einer vielleicht intereſſanten, aber doch mehr ſpieleriſchen Beſchäftigung entwickelt haben, beweiſt die Tatſache, daß neben den ſo⸗ genannten amtlichen Liſten ſolche von privaten Sachverſtändigen auftauchen, von denen jeder ſeine Liſte als die allein richtige und maßgeb⸗ liche anſieht. Wie ſtark die internationalen Rangliſten von einem Preſtigeverluſt bedroht ſind, zeigt die Tatſache, daß ſelbſt der Begrün⸗ der der Rangliſten im Tennis, der engliſche „Tennispapft“ Wallis Myers, in dieſem Jahr mit der Verteilung ſeiner Rangliſtenplätze auf ſtarken Widerſpruch geſtoßen iſt. Auch der Deutſche Tennisbund(ebenſo die einzelnen Gaue) hat bisher jährlich eine Rang⸗ liſte für Damen und Herren herausgegeben. Wir glauben nicht, daß der Bund eine rechte Freude an ſeiner Rangliſte gehabt hat und die Stimmen, die ihr Verſchwinden forderten, ſind nie verſtummt. Die deutſche Tennisrangliſte ſollte für die Spielerinnen und Spieler ein An⸗ ſporn ſein, ihre Leiſtungen zu verbeſſern. Das war, theoretiſch geſehen, ein guter Grundge⸗ danke. Aber in der Praxis führte das Rangliſtenſyſtem zu einer ungeſun⸗ den Rivalität unter den Spielern. Es war in den letzten Jahren nicht ſelten der Fall, daß Spieler manche taktiſche Kniffe, ſo u. a. das Ausweichen vor ſtarken Gegnern, an⸗ wandten, um ſich ihren Platz in der Rangliſte zu erhalten. Wie ſchwer der Rangliſtenkommiſ⸗ ſion ſelbſt die Aufſtellung der Spieler fiel, zeigt ſich auch darin, daß vielfach Spieler zu einer Gruppe zuſammen gezogen wurden, was wie⸗ derum zu Unzufriedenheiten der Spieler führte. Der Verfaſſer einer Gaurangliſte äußerte ſich in ſeinem Kommentar zu ſeiner Rangliſte ſehr richtig, als er ſagte: Jedem, der ſich mit der Aufſtellung einer Rangliſte befaßt, drängt ſich zunächſt die viel umſtrittene Frage auf, ob eine Rangliſte überhaupt wünſchenswert iſt oder nicht. Je tiefer man in die Materie eindringt, deſto mehr verſtärken ſich in dieſer Richtung die Zweifel und Bedenken, denn je genauer man vorgeht, deſto mehr entfernt man ſich von der Baſis zahlenmäßiger Unterlagen und iſt auf Schätzungen, ſubjektive Betrachtungsweiſe, ge⸗ fühlsmäßig bedingte Momente angewieſen, die ſelbſtverſtändlich zahlreiche Fehlerquellen in ſich bergen. Bejaht man trotzdem, wie das heute faſt allgemein geſchieht, die Notwendigkeit und Berechtigung derartiger Zuſammenſtellungen, ſo muß man ſich gerade über dieſe Problematik einer Rangliſte gemeinhin im klaren ſein. Eine objektive Rangliſte iſt eben eine Unmöglichkeit. Die Rangliſte wird immer durch ihren Verfaſ⸗ ſer ſubjektiv beeinflußt ſein. Rennjahrer emi Lewanow Einer der bekannteſten deutſchen Rennfahrer, Emil Lewanow, iſt durch einen Unglücks⸗ fall auf tragiſche Weiſe ums Leben gekommen. Lewanow begann ſeine Rennfahrer⸗Laufbahn im Jahre 1914 als Flieger, ſattelte aber ſchon ein Jahr ſpäter um und wurde Dauerfahrer. Hinter Geppert, Meichsner, vor allem aber Werner Krüger errang er zahlloſe Erſolge im In⸗ und Ausland. Auf der Bahn in Leipzig, wo er im Jahre 1927 mit einem ſchweren Sturz, bei dem ſein Landsmann Krupkat den Das Reichsſportfeld, vom 76 Meter hohen Führerturm geſehen Schwierige Montage auf dem 76 Meter hohen Fü hrerturm mit einem Blick auf das Stadion, das demnächſt fertig wird. Weltbild(M) Tod fand, ſeine eigentliche Rennfahrer⸗Lauf⸗ bahn beendete, hatte Lewanow ſeine größten Erfolge unod erfreute ſich hier einer Beliebtheit wie ſelten ein Rennfahrer zuvor. Nach ſeinem Rücktritt vom aktiven Sport hatte ſich Lewanow eine bürgerliche Exiſtenz geſchaffen, bis ihn im Alter von 36 Jahren der Tod ereilte. 2* Württembergs Amateurboxer, die in den letz⸗ ten Monaten ſo erfolgreich kämpften, werden am 25. November im Frankfurter„Zoo“ gegen die ſtarke Südweſt⸗Staffel kämpfen. Auf bei⸗ den Seiten werden vorausſichtlich auch die der Olympia⸗Kernmannſchaft angehörenden Boxer mitwirken. Mochen TG 78 Heidelberg bei der MTG Für den kommenden Sonntag hat die Hockey⸗Ab⸗ teilung der Mannheimer Turngeſellſchaft von 1899 die Turngemeinde v. 1878 Heidelberg zu einem Klubkampf verpflichtet. Man darf geſpannt ſein, wie ſich die Mannheimer gegen die Heidelberger ſchlagen, zumal die Elf der MTG im Sturm und in der Verteidigung durch Abgang der Spieler E. Junge und O. Laukötter, die ihrer Wehrpflicht genügen, geſchwächt iſt. Die Spiele finden morgens auf dem Sportplatz der MTG an der Sellweide ſtatt. Rheinlandreiſe des TV 46 Mannheim Die erſte Hockeyelf des TV 1846 Mannheim unter⸗ nimmt am kommenden Samstag und Sonntag eine Rheinlandreiſe, um gegen bekannte und ſtarke Gegner wie Düſſeldorfer Hockeyelub und Tennis⸗ und Hockey⸗ club München⸗Gladbach Freundſchaftsſpiele auszutra⸗ gen. Die Spielſtärle der Weſtdeutſchen iſt hinreichend belkannt. Den TV 1846 begleiten deshalb die beſten Wünſche für ein gutes Abſchneiden auf dieſer Reiſe. H. Der Berliner Sportelub in Heidelberg Das Olympia⸗Vorbereitungsſpiel zwiſchen HC Heidelberg und dem Berliner Sportclub findet am kommenden Samstag, 9. November, nachmittags 3 Uhr, in Heidel⸗ berg ſtatt. Eine frühere Notiz, nach welcher das Spiel am Sonntag ſtattfindet, iſt damit hinfällig. Den Heidelbergern wurde für dieſes Spiel von zuſtändiger Seite ausdrückliche Genehmi⸗ gung erteilt. — Verlengen 5 Cum! in STER Fernruf 23 ——— Lun — iſt bei ſta⸗ Katarrh u. — Palet 4 Bayr. Mal btolchen ———..— Aparte Fußbot geſchmac Wandvert Rich. Auſtg Fle. Hautjucken. uſw. behan Leupin⸗Crei über 20 Ja Michgelis⸗Dro Storchen Drog i. Schwetzing.: Adler⸗Dro⸗ in W (11 17 ers. Für ausu volle p ſrenger A Zuſchr..? Gutkoch Speise- verwend Iin dose Knorrs Maggis Eier-Sch Eier ſem 3% Ral Stellvertreter: i. V. Julius( Kattermann: f für Wirtſchaft munales und Kulturpolitik, für Sport: Berliner Schr SW 68, Charlo Ständiger Ber Sprechſtunden (außer Verlagsdirek Druck und Ver Gmb Nr. für Verle Für den Anze Zurzeit iſt Pr Weinheime Du Ausg. 4 Man Auss. A Schw lusg. A Wein mber 1935 ——————— l e ausſchließ⸗ nd. An die tritt vielfach erſonen, die te Eindrücke id auch Vor⸗ gliſtenverfaſ⸗ aben, ſpielen e Rolle. Den g liefern be⸗ ingliſten, die it erſcheinen ich vornehme ch auffallen⸗ en gegenüber s Verfaſſers Tennisrang⸗ en, aber doch entwickelt eben den ſo⸗ von privaten denen jeder ind maßgeb⸗ ernationalen luſt bedroht der Begrün⸗ der engliſche in dieſem t. (ebenſo die eine Rang⸗ rausgegeben. eine rechte hat und die rderten, ſind nnisrangliſte ieler ein An⸗ beſſern. Das er Grundge⸗ ührte das ungeſun⸗ Spielern. ht ſelten der e Kniffe, ſo Segnern, an⸗ er Rangliſte iſtenkommiſ⸗ ler fiel, zeigt ler zu einer n, was wie⸗ pieler führte. ußerte ſich in ungliſte ſehr ſich mit der „drängt ſich auf, ob eine ert iſt oder ie eindringt, Richtung die enauer man ſich von der und iſt auf gsweiſe, ge⸗ zewieſen, die uellen in ſich e das heute ndigkeit und enſtellungen, Problematik n ſein. Eine nmöglichkeit. hren Verfaſ⸗ fahrer⸗Lauf⸗ eine größten r Beliebtheit tiven Sport che Exiſtenz Jahren der in den letz⸗ ten, werden „Zoo“ gegen 1i. Auf bei⸗ auch die der enden Boxer MTG die Hockey⸗Ab⸗ t von 1899 die em Klubkampf wie ſich die hlagen, zumal »Verteidigung O. Laukötter, t iſt. Sportplatz der Nannheim nnheim unter⸗ Sonntag eine ſtarke Gegner ⸗und Hockey⸗ iele auszutra⸗ iſt hinreichend alb die beſten dieſer Reiſe. H. eidelberg iel zwiſchen Berliner 'n Samstag, in Heidel⸗ iach welcher t, iſt damit zieſes Spiel e Genehmi⸗ Auen fie können s0 wohnen! Besuchen Sie deshòlb die Eigenheim Schau der Bausparkasse Mainz Aletlengeselscnoft Durchgehend von•1% Unr geoftnet. kintritt frei. Kkostenlose undunverbindliche Hetatungl deden itt/och abdend 20 Uhr Aufel⸗runSvortrẽg Verlongen sle die wichtige Boumoppe mit 50 kigenheimen für.— 2t. bei Voreinze ſ dungen durch die post.40 l. 7978 K Mannneim RI. 7 in leleinen Pockungen STEMMER o2,0 Fernruf 236 24 Kunstatraße Brust- und lungentee iſt bei ſtarker Erkältung, Huſten, Katarrh u. Verſchleimung das Beſte. — Palet 45 Pfennig.— Bayr. Malzzucker/ Pfp. 30 4 f Miasktpfah, btorchen⸗rogerie H 1, 16. (34 370 K) Aparte(38 834 K) Fußbodenbelüge geſchmackvolle Wandvertäfelungen Rich. Auſtgen, Mhm., R7, 29 45151 K .93..33,.95 .50..73, 6. 00 .30..00,.80 Ferner: Berko, Bosch, Radsonne Scheinwerker v. 75 Datterieblend..25 ollen J 1, 7 Breitestraße N 4, 18 Heine Eckläden * ———————— 5 uchste woche Getruffel uprema-- 3 pastete Geld-Lolterie mit Ganseleber/ im Auss chnitt Uamos Zienung lõ. Nov. cumberlandsauee 36¹1 Gew. zus.- 15000 5000 3000 50 4 horto u. liste 25 Ku. n mel Jubu A u. alle Verkautsst. oftene Stellen Gut eingeführte Kaffee⸗Großhandl. n fücht'lüchiigen Lalreer Zuſchr. u. 4725 K an den Veri. d. B. Rellengeruche Fahrer mit eigenem Goliathwagen ſucht einige Tage in d. Woche zu fah⸗ 4524 44444A4444 Groß. Inkaſſo⸗ Inſtitut ſucht z. mögl. baldigen Eintritt einen ge⸗ eigneten asgee für Mannheim u. Umgeb. Kautions⸗ fäh. Bewerber, w. Fahrrad bei., w. Angebote einreich. unter Nr. 38 825 K an d. Verlag d. B vvvvvVvVvVvvv Müdchen 23 Ih., in allen Hausarbeiten bew. ſucht ſof. Stellg. in gutem Hauſe, Zuſchrift. u. 2179“ an d. Verlaa d. B. Müͤdche 15., kinderliebd., ſucht ötelle. Zuſchrift. u. 2185“ an d. Verl, d. Bl. zel Merleſ nie driginal · zeugniſſe bheilegen lernt man in den Clublokalen: Eichbaum, p 5, 9, Lutz, Dammſtr, 10. Schützen, Meerfeld. ſtraße 34. Blank, Schwetzinaerſtr. 103 Flechte Hautjucen. Ausſchlag. Wundſein uſw. behandeln Sie Selgrereich mit Leupin⸗Creme und Seiſe.— Seit über 20 Jahren bewährt. Michgelis⸗Drogerie Fr. Becker, 6 2, 2. Storchen Drog. A. Goßmann, Marktpl. i. Schwetzing.: Med. Drog.„Treiber Adler⸗Drogerie M. Binkele, in tn Drogerie Eichhorn. (11 170 K— B. 1070) Verschiedenes Heealaldeudꝰ hann HofratV.hinιο Herzkraft., bel Herz- lelopfen, Schyindelge- fühl, Schwyache, Atem- not, Angstzuständen Auskunft: Nägeli, N3 9, od. Muſik⸗ Blatz,'hafen. loschen · ußeosier Messerſz lo Guofitöt I 4 Ll — Rathausbogeni? Für auswärtige öchüler holle Penſion nit ſtrenger Aufſicht geſucht. Zuſchr. u. 39 677 K an den Verlag. usw. Flosche Rm..70 Fährräder 5 in allen Apotheken. Vorlongen Sie gratis prospolet A von Hfosto HoFRAT V. MAyAIR Bad Canns tatt 7 3 clas Fur das Eintopfeerieht: Sauerkraut.. pfund 12 Erbsen nalbe, gelbbe... Pfund 26 Weine BZohnnen pfund 16 u. 19 Gutkochende Linsen 51. 24, 28, 22, 34 Speise-Reis.. Pfund 19, 23, 26. 30⸗ verwendbar als Fleischgericht, für zum KaltVerbrauch 1 g Dose nefto Inhalt o. Mnochen, 350 gr. Nindfieisci in eigenen zaff Suppen und u..50 Knorrs Eintopfgericht.. Wärfer 10% Maggis Eintopfgericht.. Würfel 15, Eier-Schnittnudelnn ., Pfund ab 40 Eier-Makkaroni und Spaghetti Reichhaltiges Lager in ſõemüse- und Oust-Monsewwen 2% Rabatt mit Ausnahme we niger Artikel Harkenfahnad biſlig u. gin be⸗ Pister. U. 2/ 6⸗Zylinver⸗ Linousne billig zu verkaufen. Angeb, u 38 041 K an d Geſchäftsſtelle d. HB. Weinheim., Gut erhaltenes Molarad ſteuer⸗ u. führſch,⸗ zu verkf. adio od. ſonſtig. Nützliches wird in Keilbach, Ketſch, Schwetzingerſtr. 31 (30 904 K) Teilnehmer geſ. 3 gem, Kauf u. abwechſ. Benütz. einer hochwertigen Schmalfilm⸗ kamera Zuſchrift. u. 2072“ an d. Verl, d. B. Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Katter Stellvertreter: Karl M. Hageneier; i. V. Julius Che Etz.— Verantwortlich für Kattermann: für politiſche Nachrichten; Dr. W. Kicherer: mann. olitik: Dr. W vom Dienſt: In Latein, Griech., Engk., Franz., ſo⸗ wie fämtl. Schulf. erteilt Student 4— Nachhilfe, Infrag. u. 2189“ an den Verl. d. B für e n— 17 5 munales un ewegung: riedr Ux S; Kulturpolitik, Feuilleton und Beilagen: W. Körbel; für bchülern Unpolitiſches: r Lo für Sport: Julius Etz: ſämtliche Berliner Schriftleitung: Hans Graf Reiſchach, Berlinſu. SW 68, Charlottenſtr. 10 b. Nachdruck ſämtlicher Original, berichte verboten. Ständiger Berliner Mitarbeiter: Dr. Johann v. Leers, Berlin⸗Dahlem. Sprechſtunden der Schriftleitung: Täglich 16 bis 17 Uhr (außer Mittwoch, Samstag und Verlagsdirektor: Kurt Schöünwitz, Mannheim Druck und Verlag: Hakenkreuzbanner⸗Verlag u. Druckerei Gmbh. der Verlagsdirektion: 1 onntag), 12.00 Uhr(außer Samstag und ritz Haas: für Lokales: Exwin Meſſel: in Mannheim, Sonntaa), Nr. für Verlag und Schriftleitung: Sammel⸗Nr. 3 Für den Anzeigenteil verantw.: Arno ld Schmid. Mhm Zurzeit iſt Preisliſte Nr. 5 für Geſamtauflage leinſchl Weinheimer⸗ und Schwetzinger⸗Ausgabe) aültia. Durchſchnittsauflage Oktober 1935: Ausg. 4 Mannheim u. Ausg. B Mannheim 153 3. B Schwetzingen, usg. A Weinheim u. Ausg. 5B Weinheim Geſamt⸗DA. Oktober 1935: 118ʃ0 75 A Schwetzingen u. Au —— 4 ernſprech · 542 34 526 4160 3 163 von Sexta-—Unter⸗ tertia w. in Franz. Latein m. eig. Methode erfolgrch. Nachhilfe in Ein⸗ zelunterricht b. ge⸗ ring. Honorar ert. Anfr. u. 38 841 K an d. Verlaa d. B Klein- in jedem fFalle in„1¹3“* dꝰꝝ hlꝭàtt fur Alle Zahlung genomm. behr gut möbl. Wohn⸗ und mit Schreibtiſch, Nh. Waſſerturm⸗Bahnh., vorh., um ſich 20 jähr. Müdchen fucht ölellung als austochter in größ. 8 Dienſtmädch, m Ko vollkommnen. Zuſchriften erb, an: Frau Röſch, Harxheim bei Mainz. chen zu ver⸗ Zu vefmieten 1 Zimmer und Küche ſofort zu vermieten Zu erfr. J2., 15 b, lim Laden.(4723 N IZimm.,Küche ſofort zu vermieten an 2 ug, Leute. / 173* Vangſtr. 79, pt. (2) 2Zimm., Küche 5. Stock, z. 1. Dez. zu vermieten. Näh.: Burgſtr. 3, 2. Stog, rechts. (2176“) InGroßſachſen an der Bergſtraße ſonnig gelegene Zimmer Wohnung m. Küche, Speiſek., ſofort zu vermieten Preis: 33.— RM. Zuſchr. u, 38 840 K an den Verl. d. B. bchöne 4⸗Zim⸗ mer⸗Wohnung m. Bad u. Zubeh. zu vermieten, * 1* Hietgesuche F 5, 18, 4. Stodſh Wonnungs- aͤnzeigen F. Zimm. m. 2 Bett, und Küche, ſeparat ſofort 1 permieten (2178“) Ig. Ehep. m. Kind (10 Mt.) ſucht ſof. ſonnige möbl. 2 Zimmerwhg. m. Küche in gt. Hſ. Sreit m. äußexſt. Preisang. u. 2177/“ an d. Verlag d. B, Zu vermieten Möbl. Zimmer zu vermieten. K 7, 9, 5. St. lks. (2167“%) (2089“%) Balkonzimmer u. mbl. Zim., ſep., ſofort zu veymieten 1 4, 16, 1 Treppe. Möbl. -5⸗Zimmer⸗ Wohnung 3. 1. 4. 1936 geſucht (Waldpark bevzgt., kein oie n 91— ungebote u. 2165“ Näh. bei Knörzer. an den Vert. d. B. öchlalzimmer auf 1. Dez. von Drei⸗ oder Vier⸗ Zimmerwohnung mögl. mit Badezimmer u. Zentral⸗ 9f im Zentrüm der Städt, für ofort geſucht. Angebote unt. Nr. 39 676 K an den Verlag ds. Bl. Möbl. Zimmer zu mieten gesucht Angebote u. 2172“ an den Verlag. errn geſucht. leere Zimmer Zu vermieten Leeres Zimmer ſepar. zu vermieten. UFn. 2187½) vVVVVVVVVV Baumwolldrell farbig gemuſtert grau⸗weiß geſtr. indanthrenfarbig Erzeugniſſe erſt. der Matratze wird nen Zu verkaufen 50 Kapokmatratzen kann ich anfertigen aus vorrätigem Ia Javakapok und Drell: Zteil, mit Almengraskeil 9054 190, la Halbleinendrell drell farbig gemuſtert, aus Reſten die nur einzekne Matr. geb. 40.— 4 la Halbleinendrell Andere Maße entſpre ausgeſtellt., Um genauen Preis nen⸗ zu können, bitte ich genaues Bettſtelleninnenmaß mitzubringen. Matratzen⸗Burk der Pfalz größtes Fachgeſchäft, das nur Matratzen herſtellt. Ludwigshafen, Hagenſtraße Halteſtelle Schlachthofſtraße.— Fernſprecher er. 62755.(108058 leere Zimmer zu mieten geiucht Groſßes leeres Zimmer Fn An ſebote u. A18 an den Verl, d. B. „„„„ 45.— 4 oder Halbleinen⸗ be ſt e ebereien 56.— 4 nd. Zu je⸗ ein Garantieſchein Eine chromatiſche Handharmonika 120 Bäſſe, 105 Ta⸗ ſten, f. 120.“ zu v. Schuhm, Kölmel, Mittelſtraße 3. (39 659 K) Jileine 7..-Anzeigen Kompl. BVett Patentroſt m. Ma⸗ tratze, faſt neu, wegen Platzmang. reisw. zu verkauf. truveſtr. 14, part. Almengeb. 174•½) 1 großer Küchenſchrank 1 Radio Netzanſchl.,— 90 Grammophonplat⸗ ten und ſonſtiges hillig zu verkaufen. F3,—3, 2. St. von 18—20 Uhr u. Sonntag 10—12 U. (39 671 K) Praktiſche, neue die ich billig a bgebe: Bücherſchr. e r 15 8„ 95.— rrenzimmer⸗ 10 Szugtiſchz5.— uszug.— Diſch o 80 1 Couch.. 36.— Radiotiſch.— Speiſebüfett 105 Wohnzimmer⸗ Stühle.„.50 Küchenbüfett Einzel.. 72.— H. Baumann, U 1, 7, Breiteſtr. im Hauſe Pilz. Ann Sehr gut erhaltene ſchöne Hikmasdine verſenkbar, äußerſt billig abzugeben. Nähm.⸗Vertr. K. Michel, F4, 3 (39 680 K) 2 Briefküſt. Stahl⸗ blech, a, f. Du u. Brötchen⸗Einw. 5 Einmauern per t, 6 rkf Druchſ. ſtr. 35/½37.(2166“) Gebrauchte Kastenmaschine Pfaff, zu 20 RM. 4 zuügeben. Phoenix⸗Nüh⸗ maſchin. Gmbh. N 4, 13. (10 808 K) Winter⸗ Kartoffeln .Kumpf, K 4. 3 Seit 138839. Fernruf 224 92. (27 492 K) — 1 31 verkf. J. Erboach, Riedfeld⸗ Modernes aiseummen formſchön, neuzeit⸗ liches Modell, echt Eiche mit Nußhm., Büfett Ztür., Kre⸗ denz, Ausziehtiſch, 4 Polſterſtühle für nur 320.— Mk abzugeben. Möbellauf Herm. öchmidt E 3, 2. 638 827 4 Gebr. Herren⸗ U1 damen⸗Rad 18 u. 20%, Foto⸗ app. wie neu, 30%4 zu v. H 4, 24, Löſch. (2188“7) Gasbackofen verſentb. Schrank⸗ N maſchine verk, bill. Müller, Emil⸗Heckelſtr. 5 am Waſdpark. (38 831 K) 1 Vordwagen Zweiſyänner, ſchw. neu, Gew. 22.5 Ztr ſpottbill., zu verkf. in Brühl, Mannheimerſtr. 14 (38 835 K) Kaufgesuche Zu kaufen geſucht gebrauchte, ſelbſt⸗ anſaug. Iſtufige Haus⸗Waſſer⸗ verſorgung mit*—— 5 .qꝗ v, Hand geſch. Angeb. u, 39 670 K an den Verl. d. B. Anziũ flerren-mantes ehuhe kau!t hell. Verkautzentrale 11.20. fel. 2573ʃ — 3% am(2088“) Füßbodenbretter gut erh., ſof. zu kf. Aaftes Qu 2, 9, affee Schlupp. Kontrollgaſſe m. Tagesſummen⸗ druck geſucht unter R..1701 a. BAV Berlin SwW 19. 7996 K, BAV 3112 Honcbe neu und gebraucht, owie: Kllſſenſchrank — Seel Nühmaſchinen auf Teilzahlung b. Raten von.50 1 wöchentlich an. K. Michel, F 4, 3. (4998 K) damen⸗Rad für 18 zu verk, Luzenberg, Sand⸗ hoferſtr. 25, II. (2162 Hdndharmonika Hohner Club Mo⸗ dell II, zu verkauf. Elfenſtraße 19. (2087) Llkiccen zum Selbſt⸗ lackieren 1 Büfett „Stargard“ ca, 130 em 62.— * ca. 180 em, mit prakt. Innen⸗ Einricht. 120.— 1 Tiſch. 10.— 1 Stuhl..50 H. Baumann, U1, 7, Breiteſtr. im Hauſe Pilz. Gebrauchter, gut erh. Kinder⸗ Kaſtenwagen billig zu verkaufen. Käfertal⸗Süd, Litte Leuflicm schreiben bei allen Anzeigen- Manuskripten. Sie verhindern da- durch unliebsame Reklamationen! Von das ganze Alphabet der Druckſachen: Aufklebeadreſſen Briefbogen Kuverts Dankſagekarten Etiketten Frachtbriefe Geſchüftskarten Handzettel Journale Karteikarten Lieferſcheine Mitteilungen Nachnahmekarten Offertformulare Plakate Quittungen Rechnungen Speiſekarten Trauerkarten Urkunden Viſitenkarten Werbeblütter Zeitſchriften fertiat ſauber, raſch und preiswert die Auckekel „Amtl. Bekanntmachungen Handelsregiſtereinträge vom 6. November 1935: Der eilige Leſer, Geſellſchaft mit beſchrünkter Haftung, Männheim. Die Firma iſt erloſchen. Volktswirtſchaftlicher Verlag Mann⸗ eim, Geſellſchaft mit beſchränkter aftung, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Wilhelm Knapp. Mannheim. Das Geſchäft ſamt der Firma iſt durch Erbſolge übergegangen auf die Er⸗ bengemeinſchaft wiſchen. Wilbelm Anapp Ingenieur Witwe Frieda, ge! otz, Wilhelm Karl Philipp, genannt illy Knapp. Ingenieur, Schloſſer⸗ meiſter Karl Stoll Ehefrau Gertrude, geb. Knapp, Walter Helmut Knapp, geb. am 6. September 1916, alle in Mannheim wohnhaft. Die Prokura des Wilhelm Knapp jr. iſt erloſchen Amtsgericht 76 3 b. Mannheim. Güterrechtsregiſtereintrag vom 5. November 1935: Herbert Otto Joachim Bauer, Konditor in Mannheim, und Thekla, eb. Kram. Durch Vertrag vom 12. ktober 1935 wurde die Verwaltung und Nutznießung des Mannes am ge⸗ ſamten gegenwärtigen und zukünfti⸗ einꝛĩgorlige Hausmiltol gegen kKopischmerzon, Migrino und Nervon: chmorzen, Unbo- hogen und Schmerzzuslönde. 5oit Johrzehnien behaupief zich Citrovanille donł zeĩner onerkennt foschen und milden Wirkung. Steis bekömmlich · unschödlich ſör Herz und Mogen, Sie zollten desholb das bewůhrle Citrovanille immetr zur Hond hoben. Erhölflich in sllen Apoſheken. 6 Pulvet- oder 12 Oblefen- cg. RN/I.10. Zwangsversteigerungen Freitag, den 8. November 1935, nachmittags 2½ Uhr, werde ich mi hieſigen* bare Zahlung im Vollſtreckungswege Pfandlokal, u 6, 2 öffentlich verſteigern: 1 Schreibmaſchine, 1 Schreibtiſch, 1 Rollſchinkchen, 1 Büfett, 1 Ver⸗ vielfültigungsapparat, 1 Globus, 5 Oelgemülde. Lindenmeier, Obergerichtsvollz. gen Vermögen der Frau ausgeſchloſ⸗ ſen, ſo daß Gütertrennung beſteht. Amtsgericht 56 3b. Mannheim. Lebensrettung Dem 6 Jahre alten Voltsſchüfer einz Heß in Mannheim⸗Sandhofen Halthorſtſtraße 10, welcher am 4. Ok⸗ tober 1935 den 6 Jahre alten Volks⸗ ſchüler Manfred Schwinn aus Mann⸗ heim⸗Sandhofen durch entſchloſſenes Handeln vom Tode des Ertrinkens im Altrhein bei Sandhofen gerettet hat, ſpreche ich hiermit eine öffentliche Velobigung aus.(38 832 K Mannheim, den 4. November 1935. Der Landeskommiſſär für die Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mosbach: Dr. Scheffelmeier. vormittags 10 Uhr, Qu 6, 2, Pfandlokal, gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: Samstag, den 9. November 1935 werde ich in 1 Standuhr, 1 Bücherſchrank, 1 Aus⸗ zugtiſch(Eiche, braun), 6 Stühle mit Lederbezug, 1 Standlampe. Fuhr, Gemeindevollzieher. SGeschätte hachtgesuche · VerKkũufe ua. 4 Fremdenvenſion im Hochſchwarzwald— Titiſee⸗Feld⸗ berg⸗Gebiet— ſofort zu ver pach⸗ ten oder zu verkaufen. Zu⸗ ſchriften unt, 2184“ an den Verlag. Heddesheim Verpachtung von Gemeindegrundſtücken In dieſem Jahre iſt bei einer grö⸗ ßeren Anzabl von Gemeindegrund⸗ ſtücken die Pachtzeit abgelaufen. Von einer öffentlichen Verſteigerung der Grundſtücke wird abgeſehen. Die Grundſtücke werden vielmehr aus der Hand vergeben. Diejenigen Pächter, die ſolche Grund⸗ ſtücke weiterbin pachten wollen, wer⸗ den aufgefordert, ſich bis ſpäteſtens 11. November ds. Is. im Rathaus, Zimmer 8, zu melden. Nuch ſonſtige Nachtliebhaber können ihren Bedarf bis zu dieſem Zeitpunkt anmelden. Heddesheim, den 6. November 1935 Der Bürgermeiſter: H. Linſing. Freiwillige Grundſtücksverſteigerung Auf Antrag der Eigentümerin läßt die Gemeinde am Samstag, 16. No⸗ vember 19•5, vormittags 11 Uhr, im Rathaus, Zimmer 2, die Grundſtücke Lab.⸗Nr. 432 und 432/1 der Gemar⸗ kung Heddesheim(Hofreiten mit Ge⸗ häulichteiten der Jakob Peter Schagff Ebefrau, Hindenburgſtr. 23) freiwil⸗ lig an die Meiſtbietenden verſteigern.] Die Verſteigerungsbedingungen wer⸗ den im Termin bekannt gegeben. .llas aaaaaaaaa Ausgeſtattet mit allen Möglich⸗ keiten des ſchnellen und ſicheren Zurechtfindens, verleiht er eine kartographiſch klare Ueberſicht. Damit ſind nunmehr die von uns eingeführten„VB“⸗Karten in einem auten, handlichen Bande erſchienen! Preis..80 RM. Umfang: 53 doppelſeit Karten 400 Seiten. Mit Auszug der Reichsſtraßen⸗ verkehrsord., Durchfahrtsplänen der Städte, Verkehrszeichen. Völk. Buchhandlung, 4 12 Nationalſozialiſt. Buchhandlung des„Hakenkrenzbanner“ Verlags Am Strohmarft. aaanmmana große Gratis b 47201 methoden. Ungſteiner Str. 18 (2175% 4 des„95“ Unterſchrift: Zweimal Einweichwaſſer— und ſo verſchieden? Sie ſehen hier zweĩmal die gleiche Wãſche in der gleichen Menge Einweichwaſſer. Warum iſt das Waſſer in der linken Wanne dunk⸗ ler? Während man in der rechten Wanno wie ſonſt einweichte, tat man in die linke Wanne eine Doſe Burnus, die den Schmutz mit ihren organiſchen Drüſenpräparaten doppelt bis dreifach ſo ſtark aus der Wãſche herauszog. Deshalb iſt das Waſſer ſo ſchwarz. So braucht man halb ſoviel Waſch⸗ zeit, Seife und Waſchmittel. Burnus, die Doſe 49 Pfennig, überall zu haben. An Auguſt Jacobi.⸗G. Darmſtadt Senden Sie mir koſtenlos inter⸗ eſſante Aufklärung über neue und ſparſamere Einweich⸗ und Waſch⸗ Miemi b 3,8 Hussuge, Uannen-u. med. Zäder Iu allen Krankenk. zugel Heute freitag premiere eines neuen Terra-Spitzenfilmes von ungewöhnlicher Pracht u. Spannung! Käthe rvon Nagy in der Parade- und Titelrolle als ungekrönte Herrscherin v. Frankreich urzil. gepr. Masseur 3 4 Geoftnet 4 werlet. V.-20 Uhr 4 * om f U Sonnt. V. S. 12 Unr Marika Rökk Veria 40286K kreuzb Fritz Kampers ſabe IlIlikifIAMAeeeeeen K 1 H 11 hinder Ein Ausstattungsstũck ar ellmer allererster Klasse mit: Heinz v. Cleve Aben wonmen Warum ist Frankreich z0 blamĩert:? HA Schlefton Osxkar Sima N Cill/ Feindt 1 5 in Unton Edthofer -TLudwig XV. WinvEichherger — Maler Boucher- leo Slezak -Barbanelle- Regie und Musik: win/ Sehmidt- Gentner well es ein Welherrock regiert Scharfe Kritik an der Regierung Ludwig XV. ganz und zerlegt! Keulen und Rücken in jeder Größe!l Martini-Gänse Suppen-Hühner Alle Sorten frische See- U. lebende * Der König trägt die Krone nur, Das Zepterschwingtdiepompadourl Bereits eine Beleidigung Das Hofleben zu Versailles Die Bohème des Montmartre Behůbiskeit der Bourgeolsie Fluß-Fische — Zauber des Rokoko— f Qu 1, 14 —„Hnan v, 25265 — 2 1 39599K Ein filmisches Prachtwerk 2 der Seit 1866 Bundes mit der großen, reinen Darstellungskunst der 285 9 gendes, Käthe von Na 89 A Mit — lnteressantes neues Vorprogramm:— 5 K4 der deu 4 Ein F. D..-Film der Uf:-Musik: Hans-Otto Borgmann des ein Spanische Bilder und Klänge Produktionsleitung: Hans v. Volzogen auf das Abessiniens Ffreiheitskampf aus neuester Mochenschau 0 Herstellungsgruppe der Ufs: Teisler-Produktion worden. und Flügeltabril Spielleitung: Werner Hochbaum der für Erstaufführung heute:.00,.00,.00 und.30 Unr Schart&. Hauk Waffe 1 Mannheim ſtaltende 0 4, 4 Der Film der groffen Uberraschungenl Macht i Erstklassige MAKIK A Rökk, die neue Entdeckung der Ufa, steht im Mittelpunket einer unter Fabrikate hinreißenden Handlung aus der bunten Zirkuswelt. Faszinierend das Milieu ſetzungen (40 103.. von der klassischen Reitkunst bis zum Dressurakt wilder Tiere, von der helm“ a 9 E S8824k„Hohen Schule“ bis zur foenhaften Tanz- und——— des„Si LL———— Det große Lacherlols!*.* 9 m. teerspihs Vorher: Ufa-Kulturfiln„Eine Talsperre wird gebaut“ Streben kin Lunzer Rert— das Kkabarett-Varlet fur ledermann— Lustspiel: Unter vier AugenNeueste Ufa-Ton-Woche ken Reich 4 eigene 10 Hesse- Mummern 10 ieRia geginn: Wo..00.30.30- 30..00.00.00.30 Jugend Zutritt!.00,.30,.10* eeee* 5 4 1 ſi n mit Rulings Seelöwe charlie lI1* Nun, nondzut* 2 3 4 Heute freitug arsamemen--„„ ,nbenn, ine sumstag L. ufich alsermirpel 2 Siegfrieds usw. 1 ee großen 5— Kassenöffnung 1. r dieſes Ii Jeden Sameſtaßz 16 Unr: Tanztee mit— — Kabarett. Eintritt frei Die zwel letzten — Jeden auß Woilenz 16— Mick Maus n5d mit Vollprogramm, Eintr re 5 1 15 V Mov.⸗Tanzkurse für Anfänger:2. M0. um de on vor Sonder-Vorstellungen HHSONNTAG zonderkurze füür Ehepaare 15..— keit zu ge leizter Tag! Speꝛialkurze flir furmierpaare:: u. 1 10 en Rei Qenate Sell. Anmeldungen erbsten!—- Fernruf 21208 dieſe die Sprechzeiten: 11· 12 Unr und 14 22 Uhr in A 2, 3 ſperre der RIüller Elnzel-Unterricht zà Jeder gerunschten Zeit! 41 Michael Bohnen lam ade senule ur uüür dies ... dönneimmer-wieder otto Gesellschaftstanz 40 1 22 1 40 Liselotte notwendie 5 bzw. mit Guido Pfelfer von der pfalz———— 4 1,1 inh. Auęust Stafl 4 1,1 Frauen um den Sonnenkönig) 7 Herbstrelse! Die letz Les. 4 00, 6. 10,.20 Unr in die N der neuesten, herrlich-bunten 50 2 Weehenmn im Einve: 6 nntas 2 Uhr Zugend- ſno al irägern d ——————— 3 Autofahrt m. bequemem 5 Micky- Maus · Flime Ber 8511 A he leiter uſw 22. 2 Vom 1. his b. Lez. 193⁵ Omnibus durch die 2 lustspiele · 1 lehrfilm 2X0 TEK Pens. ab.25. Prosp. Woch.-Ende. Zentr.-Hzg. Zi. fl. W. Tel. 204 Ueber frunzösischen Schlachtfelder Zzum— 1205 der SA. K ff me 1 Ueber Der neue Ufa- Großfilm Fußhall Lünderspiel Hach London 10 Fil E 41 Käterfal 38836K helmer⸗ ilIy E 3 Die Fahrt beginnt in Offenburg und iſt Einſteige⸗ in einem Programm! Mational-Th eater 0r inal- führer der Ern ertteezen,ererme f en.Roſtatt. Etlingen„Kartöruhe, Bruchſal Hei⸗ eeese 30 Pig, 30 Pig, 70 Pig. Ueber e e Gemäldel W, er arimne zelmer“ 1 Haui Hoõrbiger Dülfkirchen roder Ealelg.-Zondon 2 Puge Mment⸗ Vorſtellung Nr. 66. Miete E Nr. 6 +7 E führer des A eme Sen-aeiins— Gerbin— Saor⸗ Jphigene aut Tauris stets Neu AmE-Kurs Dieſe n —St. O 55—— ücken—Off entſcheiden Schau Urg 5 15. Nov. bei untenſtehen⸗ Schauſpiel in 5 Aufzügen von Goethe Tanzschule Lamade 5 1e8 den Stellen. Deutſcher Reifepaß bei Anfang 20 Uhr Ende 22 Uhrſſ Große Auswahl A 2, 3 Fernruf 217 05 Anmeldung abgeben.— Die Fahrt RM. 126 9 Geinnaus Huütte nicht den 5 koſtet inkl. ganzer Verpflegung nur 3 Stenerberafung HECKEL Mitarbeit -masclinen Auskunft und Anmeldeſtellen: Qu 3. 4——— 73* einer Fort Neclien Mannneim, im„ rankeneck“, 1 2, 12(Häuser) ens i. Hoffmonn, Wirtschoft-Treuhönderſſ Kunsthandlung Oer Führer Will es: itt Wagner naruensai, bei Bhotogr. aummel, Bannhofo. Iede 8 8 fennneim, G 3, 7- fernruf 285 84 Kunststratze 3 Se mitt a 8 und direkt beim 39 665R K 0 15 zert 0 3. 10 Gebt Auft 22 tritt in de fonnneim, E.2- Tel. 248 17 aeiseburo Naus er, KubDenneim UVμ‘jHZ)=I hi%⏑οοοοοοοοι 22οοοοο—— räge! Die Lia und ſeiner Unternehm oder dere Besuclit das Hirehweiltes! 1 935 in fermmkeim A10. 1I. Ad Reichsſcha IZ. Hevember Eür Unterhaltung, prima Speise und Trank ist in allen Lokalen hestens gesorgt! Wirtevereinigung Viernheim