„Kampf vem füu⸗ ben von Dr. jur. Karl Lu dwig, Sanſtalt.m. b.., tte Band in der Sammlung hat ſich ige, geſetzgeberiſche Allgemeinheit zu reiten hierbei neue icht auf alles Pa⸗ habetiſcher Anord⸗ Rechtsfälle, wie 43 ch für das tägliche So ſind in dem 7 500 Urteile deut⸗ mangeführt. Ihre chen es auch dem zen Fälle mühelos upf dem ſäumigen mten Mahn⸗ und rundlegende Fragen verſteigerung, des alle andern Bände s der Praxis her⸗ rechtlichen Fragen Ratgeber. ort kauftl verken u. über⸗- e bei uns kaufen. 8 p7.9 inge Unkosten) ** ——— Verlorenn Gold. Damen⸗ Armbanduhr auf d. Planken z. Kunſtſtraße, Abzu⸗ geb. gea. Belohn. 0 75 24, III, r. (1339%)% Verschiedenes Funggeſellenl Fhre Wüſche und Gtrümpfe z. Ausbeſſ. übern, b. ſaub. Ausführ, u. billigſt. Berechn. Zuſchr. u. 38 528 K an d. Verlag d. B. 444444444 llein- Anæeigen in jedem fols 0 9 (&„I8 dos Blott fũt Alle VVVVVVVVVV n CCCT———ÄZ noͤer kalender rau Reichs nſchaft. ber 100 efdruck⸗ 0 hhandlung 5 5 IIIII— 11414411444441ʃ r¹ Veriag und Schriftleitung: Mannheim, k 3, 39 Fern u. .70 RM u. 30 Pfg. 3 fe Einzelpreis 10 — Ausgabe à erſcheint 12mal(.20 ma ſowie die Poſtämter entgegen. indert, beſteht kein Anſpruch auf Entſchädigung. iſſensgebieten Für unverlanat eingeſandte Beiträge wird keine Verantwortung Jrüh⸗Ausgabe A die Zeitung am Erſcheinen(auch dur Regelmäßi ch⸗Sammel⸗Nr. 354 21. Das„Haken⸗ . Trägerlohn), Ausgabe B erſcheint G. Beſtellungen nehmen die Träger höhere Gewalt) ver⸗ erſcheinende Beilagen auf allen bernommen. 5. Jehrgeng MANNMHEINM Anzergen; Geſamtaufla im Textteil 45 Pfg. Schweh ſge r und Schluß der Anzeigen⸗Annahme: Die 12geſpalt. Millimeterzeile 10 Pf P einheimer Ausgabe: Die 1 Die Ageſpalt. Millimeterzeile im Textteil 18 Pfg. Bei Wiederholung Rabatt nach aufliegendem Tarif. rühausgabe 18 Uhr, Abendausgabe 13 Uhr. Anzeigen⸗Annahme: Mannheim, 3, 14/15. Fernſprech⸗Sammel⸗Nr. 354 21. Zahlun Die 4geſpalt. Millimeterzeile eſpalt. Millimeterzeile 4 Pfg. 5 ⸗ und Erfüllungsort Mannheim. Ausſchlietzl. Gerichtsſtand: Mannheim. Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen 4960. Verlagsort Mannheim. Nummer 524 Citauens fatechismus: Gewalt geht vor Rechtl neue fjerausſorderung: Candfremder bildet ſtatutwidrig memeldirektorium Der politiſche Tag Der Vatikan hat ſich bisher einer Partei⸗ nahme im italieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt enthalten. Jedenfalls wurde bisher jedes Gerücht, das von einer Aenderung in die⸗ ſer Haltung des Papſtes wiſſen wollte, ſofort kategoriſch dementiert.— Wenn dennoch in dieſen Tagen Aeußerungen des Papſtes oder Verlautbarungen des Vatikans bekannt gewor⸗ den ſind, die von dem Ausdehnungsbedürfnis beſtimmter bisher benachteiligter Völker ſpre⸗ chen, dann ſind wir wohl zu der Annahme be⸗ rechtigt, daß ſie für die Geſamtheit der Völker beſtimmt ſind, die unter Raumnot leiden und ſich nicht etwa in dieſer etwas unbeſtimmten Form auf ſehr begrenzte Fälle beziehen. In einer Anſprache an die katholiſchen Kran⸗ kenſchweſtern ſprach Papft Pius XI. kürzlich davon,„daß man dem Ausdehnungsbedürfnis beſtimmter Völker Rechnung tragen müſſe“. Die„Civilta Cattolica“ iſt das Organ der italieniſchen Jeſuiten und ſteht dem Heiligen Stuhl ſehr nahe. Dies Blatt ſchrieb:„Vom Standpunkt der chriſtlichen Nächſtenliebe, be⸗ ſonders aber auch von dem der Vorſicht und Zweckmäßigkeit aus iſt es notwendig, das Verſtändnis für die vitalen Ausdehnungsbe⸗ dürfniſſe der Völker zu fördern. Bei der Be⸗ urteilung der Frage der Notwendigkeit des Ausdehnungsbedürfniſſes kann man mit gutem Willen mehr erreichen als mit ſtrengen juriſti⸗ ſchen Formeln. Allzu formal⸗juriſtiſche Behand⸗ lung von Rechtsfragen kann oft üble Folgen haben: summum jus, summa injuria. Man kann durch allzu ſtrenge Juſtiz ein Volk zur Ver⸗ zweiflung bringen und dadurch Kataſtrophen verurſachen...“ Wir leſen aus dieſer Stellung⸗ nahme eines Blattes, das dem Vatikan nahe⸗ ſteht, ein erfreuliches Verſtändnis für die Lage Deutſchlands heraus und hoffen, daß man es auch von dieſer Seite an einer entſprechenden Propaganda bei denen, die bisher die Lage Deutſchlands nicht begriffen haben, nicht fehlen laſſen wird. Wenn am Schluß dieſes Artikels dennoch für Italiens Kolonialanſprüche gewor⸗ ben wird, ſo ſoll uns das nicht weiter irritie⸗ ren, denn Deutſchland befindet ſich ja in noch ungünſtigerer Lage als Italien und könnte ſeine Anſprüche mit noch ſtärkerem Nachdruck auf Grund dieſer Ausführungen anmelden. * Es iſt auffallend, daß jetzt ohne einen erkenn⸗ baren äußeren Grund Muſſolini noch einmal an die Sanktionsſtaaten eine Pro⸗ teſtnote gerichtet hat, in der er gegen die „Schwere und Ungerechtigkeit“ der Sühnemaß⸗ nahmen entſchieden Einſpruch einlegt. Der Sinn dieſes Schrittes iſt auch deshalb nicht ohne weiteres klar, weil er wohl kaum direkte Folgen haben wird. In Frankreich werden allerdings von der Preſſe allerlei Kombinationen angeſtellt; es iſt von Handelsvertrags⸗Kündigungen in rieſigem Ausmaße und gar von kriegeriſchen Maßnah⸗ men Italiens gegen die Sanktionsländer die Rede. Das»ürfte alles kurz und bündig als Unſinn zu kennzeichnen ſein, denn, wenn Ita⸗ lien irgend eine Konſequenz aus der Enwick⸗ lung zu ziehen hätte, dann doch wohl die daß (Fortſetzung ſiehe Seite 2) Memel, 12. Nov. Geſtern wurde berichtet, daß die litauiſche Regierung entgegen den klaren Beſtimmungen des Statuts im Memelgebiet eine Polizei⸗ truppe eingeſetzt habe, die ihr direkt unterſteht. Heute kommt die Meldung von einem weiteren, ungeheuerlichen Rechtsbruch der litauiſchen Machthaber. Durch den litauiſchen Gouverneur des Memelgebietes wurde einer der 5 litauiſchen Abgeordneten des memelländiſchen Landtages, der frühere Hafendirektor Borchertas, mit der Bildung des Direktoriums beauftragt. Trotzdem die Wahlen eine klare Mehrheit für die deutſche Einheitsliſte ergaben, hat man mit voller Abſicht einen Großlitauer mit der Bil⸗ dung der führenden politiſchen Behörde beauf⸗ tragt. Das iſt eine ungeheuerliche Provokation der deutſchbewußten Bevölkerung und ange⸗ ſichts dieſes ungeheuerlichen Bruchs des Status wird ein Appell an die Signatarmächte, die ſich bisher noch immer auffallend im Hinter⸗ grund gehalten haben, ſeine Wirkung hoffent⸗ lich nicht verfehlen. Ueber die Beauftragung Borchertas ver⸗ öffentlicht die Litauiſche Telegraphenagentur folgende Meldung: Schon ſeit der Vorſtellung des Präſidiums beim Gouverneur wurde die Frage der Bil⸗ dung des Direktoriums berührt. Darauf hat der Gouverneur das Mitglied des Landtages, Borchertas, beauftragt, mit den Fraktionen wegen der Bildung eines Direktoriums Ver⸗ handlungen aufzunehmen. Borchertas hat ſeine Fühlungnahme bereits aufgenommen. Maßgebend für die Ernennung des Präſi⸗ denten des Direktoriums iſt nach dem Statut nichts anderes als das Wahlergebnis. Die fünf litauiſchen Abgeordneten, alſo auch der litauiſche Abgeordnete Borchertas, ſind nur auf den Krücken der aus Großlitauen zum größten Teil widerrechtlich eingebürgerten Elemente in den Landtag hineingekommen. Ihnen gegen⸗ über ſteht die geſchloſſene Einheitsliſte mit 24 Abgeordneten. Es iſt ſonderbar, daß der litauiſche Gouverneur in dieſer unvergleichlich größeren Anzahl keinen Präſidenten finden will. Die Beauftragung eines Vertreters der klei⸗ nen litauiſchen Minderheit iſt wiederum eine Herausforderung der geſamten Bevölkerung des Memelgebietes und ſteht in kraſſeſtem Gegenſatz zu den Beſtimmungen des Statuts, zum Haager Urteil vom 11. Auguſt 1932 und vor allem den in jüngſter Zeit wiederholt ab⸗ gegebenen feierlichen Verſprechungen der litau⸗ iſchen Regierung gegenüber den Signatar⸗ mächten und ſogar vor dem Völkerbund. Ebenſogut wie Borchertas hätte man auch den zurückgetretenen Bruwelaitis wieder beauftragen können. Man hat den Signatar⸗ mächten der Memelkonvention ſelbſt ſchriftlich verſprochen, ein Direktorium nach den Beſtimmungen des Statuts zu bilden, d. h. alſo ein ſolches Direktorium, das das Ver⸗ trauen des Landtages erhält. Ein fanatiſcher Dertreter Titauens Borchertas, der früher Borchert hieß, gehört ſeit jeher zu den extremſten und fanatiſchſten Vertretern der litauiſchen Parteien im Memel⸗ gebiet und hat ſtets in einem unüberbrück⸗ baren Gegenſatz zu der autonomietreuen gro⸗ ßen Mehrheit der memelländiſchen Bevölkerung geſtanden. Er war bereits Mitglied des erſten litauiſchen Direktoriums Gailius, das nach dem litauiſchen Einfall ins Memelgebiet ge⸗ bildet wurde. Später wurde er Präſident des Direktoriums und erhielt am 23. November 1925 vom erſten memelländiſchen Landtag das Mißtrauensvotum. Ende 1926 wurde er jedoch wieder Mitglied des litauiſchen Direktoriums Falk, das ebenfalls das Mißtrauen des Land⸗ tages erhielt. Borchertas gehörte auch dem dar⸗ auffolgenden litauiſchen Direktorium Schwell⸗ nius an, das im Januar 1927 den Landtag ſtatutwidrig auflöſte und ihn neun Monate ausſchaltete, um ſchon damals nach dem Wil⸗ len der kleinen litauiſchen Minderheit gegen die große Mehrheit der Bevölkerung regieren zu können. Aus dieſem Auftrag des litauiſchen Gouver⸗ neurs iſt zu erſehen, daß die litauiſche Regie⸗ rung nach wie vor nicht daran denkt, die Auto⸗ nomie entſprechend den Beſtimmungen des Sta⸗ tuts durchführen zu laſſen. Dor der Entſcheidungsſchlacht Abessinier stellen sich zum Kampf Rätselraten um Nakalle London, 12. November. Vom Kriegsſchauplatz in Abeſſinien kommen aufſehenerregende Meldungen. Selbſt die Ita⸗ liener ſprechen davon, daß alle Anzeichen darauf hindeuten, daß die Abeſſinier ſich in den nächſten Tagen zur Schlacht ſtellen werden. Die italieniſchen Flieger wollen an zahlreichen Stellen in der Gegend des Ge⸗ birgsſtocks Amba⸗Alatſchi umfangreiche Befeſtigungsarbeiten der Abeſſinier wahrge⸗ nommen haben. Von italieniſcher Seite wird auch die Meldung verbreitet, daß der abeſſi⸗ niſche Befehlshaber an der Somalifront, Maſ⸗ ſi bu, bei Harrar Verteidigungsſtellungen be⸗ zogen habe und Verſtärkungen erwarte. Italien nimmt an, daß demnächſt um den Amba⸗Alatſchi und in der Gegend von Harrar das Schickſal Abeſſiniens entſchieden wird. In einem gewiſſen Gegenſatz hierzu ſtehen abeſſiniſche Meldungen, die behaupten, daß um den Beſitz der Stadt Makalle immer noch Kämpfe im Gange ſeien. Die Abeſſinier ver⸗ ſuchten, Makalle ſeitlich zu umgehen, um den Ras Gugſa und ſeine Truppen abzuſchneiden. Abeſſiniſche Meldungen von der Südfront be⸗ haupten, daß die Italiener nur langſam vor⸗ rücken könnten, da ſie große Geländeſchwierig⸗ kriten hätten. Die Tanks blieben meiſtens im Wüſtenſand ſtecken. Im italieniſchen Hauptquartier vergleicht man die augenblickliche Lage an der Nordfront mit der Ruhe vor dem Sturm. Wann der er⸗ wartete Zuſammenſtoß mit den abeſſiniſchen Truppen ſtattfinden wird, iſt vorläufig noch unbekannt. Sicher iſt jedoch mit einer Friſt von zwei Wochen zu rechnen, da die italieniſche Heeresleitung einen offenen Kampf erſt dann annehmen wird, wenn nicht nur ſämtliche Ver⸗ bindungen mit der Etappe, ſondern auch mit den benachbarten Frontabſchnitten geſichert ſind. Nach hier vorliegenden Meldungen ſoll Ras Seyoum mit nicht unbeträchtlichen Truppen ſüdlich von Tembien ſtehen, während ſich Ras Kaſſa immer noch in Godjam aufhalten ſoll. Mittwoch, 13. November 1935% Weltbild(M) Geländeübungen des Deutschen Roten Kreuzes Transport eines Verletzten auf einer selbst hersestell- ten Behelisstange. Eine Aufnahme von der groben Geländeübung des Deutschen Roten Kreuzes. die in Anwesenheit des Inspekteurs. Generaloberstabsarzt a. D. Dr. Hornemann. in der Mark stattfand. neue mMächtegruppierung am mMittelmeer Zwiſchen den Kabinetten von London und Madrid ſchweben ſeit einiger Zeit Verhandlun⸗ gen, über die die Oeffentlichkeit nur wenig er⸗ fährt, da ſie hinter verſchloſſenen Türen geführt werden. Die Welt iſt zu ſehr mit dem Abeſſi⸗ nienkonflikt und mit den internationalen Ver⸗ wicklungen, die durch ihn verurſacht wurden, beſchäftigt, um dieſen Vorgängen eine beſondere Aufmerkſamkeit zu widmen. Und doch handelt es ſich dabei vielleicht um Dinge, die bis zum Rande einer Neuorientierung der europäiſchen Politik führen müſſen. Die Liſſaboner und Madrider Zeitungen ſpre⸗ chen von der Anbahnung eines neuen Dreibun⸗ des„England, Portugal, Spanien“. Vermutun⸗ gen über eine„Neutraliſierung“ des Mittelmeeres werden dabei ausgeſprochen und das Tangerproblem ſoll eine Neuordnung erfahren. Der portugieſiſche General Joao de Almeida, Kommandeur der Kriegsakademie, der der Regierung ſehr naheſteht, verlangt für Portugal ein Mandat über Tanger, da ja Por⸗ tugal bereits 200 Jahre über Tanger geherrſcht habe. Der portugieſiſche Außenminiſter weilte nun vor zwei Wochen in Madrid und hatte mit den ſpaniſchen Staatsmännern lange Konferen⸗ zen, über deren Inhalt nur Vermutungen in die Oeffentlichkeit drangen. Der„El Debate“ ſtellte dabei die Behauptung auf, daß es ſich um den Abſchluß eines ſpaniſch⸗portugieſiſchen Freundſchaftspaktes und um die Einbeziehung Spaniens in das britiſch⸗portugieſiſche Bündnis gehandelt habe. Liſſaboner Zeitungen beſtätig⸗ ten dieſe Auffaſſung. Der ſpaniſche Miniſter⸗ präſident und Außenminiſter Lerroux ſollte den portugieſiſchen Beſuch ſofort erwidern, aber eine Miniſterkriſe, die unerwartet wegen einer Korruptionsaffäre in Madrid ausbrach, und den Rücktritt von Lerroux zur Folge hatte, ver⸗ zögerte den ſpaniſchen Gegenbeſuch in Liſſabon. Obwohl Spanien und Portugal im ſelben geographiſchen Raum liegen und ſich auch die ſpaniſche und portugieſiſche Sprache nicht mehr als das Deutſche und Holländiſche voneinander unterſcheiden, ſo hat ſich doch im Laufe der Jahrhunderte zwiſchen beiden Ländern ein pſy⸗ chologiſcher Wall gebildet, der nur ein kühles Verhältnis zwiſchen ihnen aufkommen ließ. Spanier und Portugieſen liebten ſich nicht und kamen auch verhältnismäßig wenig miteinander in Berührung. Unter der Diktatur General Primo de Riveras wurden aber ſchon ernſte Verſuchꝛ gemacht, ein engeres Verhältnis herzuſtellen, die diplomatiſchen Vertretungen wurden zum Rang von Botſchaften erhoben, der Duerover⸗ trag wurde abgeſchloſſen, der den endloſen Fi⸗ ſchereiſtreitigkeiten ein Ende machte. Zunächſt machte dann die ſpaniſche Revolution der An⸗ näherung ein Ende, da die portugieſiſche Re⸗ volutionäre von Barcelona aus Aufſtände in Liſſabon und Oporto organiſierten, während die ſpaniſchen Granden und Monarchiſten, die nach Kap Cisneros, an der Rio de Oro⸗Küſte ver⸗ bannt waren, bei ihrer Flucht ein gern gewähr⸗ tes Aſyl in Portugal fanden. Seitdem nun die Linksradikalen in Spanien mit ihren ſozialdemokratiſchen und antikirch⸗ lichen Experimenten abgewirtſchaftet und die blutigen roten Putſche vom Vorjahre nieder⸗ geſchlagen wurden, liegen die Verhältniſſe für den Abſchluß eines ſpaniſch⸗portugieſiſchen Pak⸗ tes wieder günſtig. Ein Vertrag, der von wirk⸗ lich hervorragender Bedeutung ſein würde, wenn er, wie angedeutet, in der Form einer Ausdehnung des engliſch⸗-portugieſiſchen Bünd⸗ niſſes auf Spanien abgeſchloſſen würde. Die genaue Tragweite des bereits ſeit Jahr⸗ zehnten zwiſchen London und Liſſabon beſtehen⸗ den Bundes iſt nicht bekannt Der Staatspräſident, General Carmona, und ſein erſter Miniſter, Dr. Oliveira⸗Sa⸗ lazar, haben noch in letzter Zeit betont, daß die Verträge mit England die Grundlage der portugieſiſchen Politik bildeten Nun iſt gerade jetzt das Tangerproblem beſonders akut geworden. Am 15. November dieſes Jahres läuft das internationale Statut der Tangerverwaltung vom Jahre 1923 ab. Es würde ſich automatiſch auf weitere zwölf Jahre erneuern, wenn nicht eine der Garantie⸗ mächte, d. h. England, Spanien oder Frankreich, das Statut bis zum 15. November kündigen würde. Sir John Simon hat bereits im Frühjahr in ſeiner Eigenſchaft als britiſcher Außenminiſter vor dem Unterhauſe erklärt, daß England— da die britiſchen Intereſſen nicht genügend berückſichtigt ſeien— das Tanger⸗ ſtatut kündige. Spanien hat ſich dem eng⸗ liſchen Standpunkt angeſchloſſen und verlangt eine durchgreifende Reviſion des Statuts zu ſeinen Gunſten, womöglich die Uebertragung eines alleinigen Mandates auf Spanien, da ſich die Zone wie ein Keil in das ſpaniſche Pro⸗ tektionsgebiet hineinſchiebe, und da von den etwa 14000 europäiſchen Bewohnern Tangers 10000 Spanier ſind. Nur Frankreich allein iſt mit den beſtehenden Verhältniſſen zufrieden und will von einer Re⸗ viſion nichts wiſſen. Zwiſchen Madrid und Pa⸗ ris konnte bis heute keine Einigung in dieſem Punkte erzielt werden. Die Angelegenheit kompliziert ſich dadurch, daß Italien im Jahre 1928 ſeinen Beitritt in die Tangerverwaltung erzwang, und nun hin⸗ ſichtlich der Spannungen im Mittelmeer er⸗ höhte Anſprüche auf Beachtung auch in der Tangerfrage ſtellt. Es wird ſich keinesfalls aus Tanger hinauskomplimentieren laſſen. Bis zum 15. November, dem Kündigungs⸗ termin des Tangerſtatutes, fehlen nur wenige Tage. Erſt dann werden die inter⸗ eſſierten Mächte im komplizierten diplomati⸗ ſchen Spiel ihre Karten aufdecken müſſen. Kommt ein ſpaniſch-portugieſiſch⸗engliſcher Drei⸗ bund zuſtande? Werden die portugieſiſchen Wünſche auf Tanger berückſichtigt, und tritt da⸗ mit Portugal wieder auf der Weltbühne poli⸗ tiſch hervor? Alles das ſind Fragen, auf die in dieſen Tagen eine Antwort erfolgen wird. Tſchechiſch⸗polniſcher zwiſchenfall Pole unter sdyw]erer Anłklage vor einem tschechischen Gericht Mähriſch⸗Oſtrau, 12. November. Bezeichnend für die tſchechiſch⸗polniſchen Be⸗ ziehungen iſt ein Prozeß, der ſoeben in Mähriſch⸗Oſtrau vor dem Kreisgericht gegen einen polniſchen Staatsangehörigen begann. Es handelt ſich um einen Teilnehmer an den ver⸗ ſchiedenen tſchechenfeindlichen Kundgebungen im Grenzgebiet, der durch einen Zufall den tſchechi⸗ ſchen Behörden in die Hände geriet. Unter der Anklage ſteht der 20 Jahre alte Abſolvent der Poſtſchule in Polniſch⸗Teſchen, Jan Delong. Ihm wird vorgeworfen, ſich nach dem Geſetz zum Schutze der Tſchechoflowa⸗ kiſchen Republik eines Anſchlages gegen den Staat, ferner der Bedrohung des Le⸗ bens und der Beſchädigung fremden Eigentums ſchuldig gemacht zu haben. Im beſonderen wird ihm vorgeworfen, er habe am 28. Juli 1934 an einer tſchechenfeindlichen Kundgebung in Pol⸗ niſch⸗Teſchen teilgenommen, wobei er ſich zu ſcharfen Aeußerungen gegen die Tſchechoſlowakei habe hinreißen laſſen. Die Anklageſchrift behauptet, daß er in Verbin⸗ dung mit vielen polniſchen Vereinen ſtand, dar⸗ unter mit der ſogenannten Legion Mlodych, die polniſch-nationale Ziele verfolge und von der Anklagebehörde als eine Vereinigung be⸗ zeichnet wurde, die die Abtrennung des Te⸗ ſchener Gebietes von der Tſchechoſlowakei an⸗ ſtrebe. Delong wird ferner beſchuldigt, nach der erwähnten Kundgebung mehrere Steine gegen tſchechoflowakiſche Grenzbeamte geworfen zu haben, ohne daß aber dadurch jemanden Schaden zugefügt wurde. Caval bemüht Der erſten Verhandlung wohnten nicht we⸗ niger als 15 Berichterſtatter der größten pol⸗ niſchen Blätter bei, außerdem zwei Warſchauer Rechtsanwälte und der Profeſſor der Krakauer Univerſität, Dr. Wladislaus Wolter. Im dicht⸗ gefüllten Zuſchauerraum hatten der polniſche Konſul und der Vizekonſul aus Mähriſch⸗ Oſtrau Platz genommen. »Auf die einleitende Frage des Vorſitzenden, ob ſich Delong ſchuldig bekenne, antwortete die⸗ ſer mit„Nein“ und ſetzte hinzu, er ſei polniſcher Staatsbürger, fühle ſich einem tſchechoſlowa⸗ kiſchen Gericht nicht verantwortlich und werde ſich nicht verteidigen. Hierauf wurde die Gendarmerie vernommen, die an dem erwähnten Tage den Dienſt an der tſchechoſlowakiſch⸗polniſchen Grenze verſah. Der Angeklagte wurde durch die Ausſagen dieſer Zeugen im Sinne der Anklage belaſtet. Ueber die Behauptung der Zeugen, daß Delong Steine geworfen habe, entſpann ſich eine ſcharfe Auseinanderſetzung zwiſchen dem Staatsanwalt und dem Verteidiger. Ein Gendarm entnahm daraufhin ſeiner Aktentaſche fünf Steine, die er damals vom Boden aufgehoben hatte, und von denen er mit Beſtimmtheit angab, ſie ſeien von polniſcher Seite aus geworfen worden. Delong, der bis dahin geſchwiegen hatte, ſtellte nun entſchieden in Abrede, Steine über die Olſa auf tſchechoſlowakiſches Gebiet geworfen zu haben. Die Verhandlung wurde zur Herbeiſchaffung neuen Beweismaterials auf den 13. November vertagt. ſich vergeblich Keine Verhandlunqsgrundlage im Abhessinienstreit gefunden London, 12. Nov.(HB⸗Funk) In London wird, Preß Aſſociation zufolge, amtlich in Abrede geſtellt, daß eine neue Ver⸗ handlungsgrundlage für die Regelung des Streites zwiſchen Italien und Abeſſinien prak⸗ tiſch erreicht worden ſei. Dieſes Dementi bezieht ſich auf das Inter⸗ view einer Brüſſeler Zeitung mit einer„diplo⸗ matiſchen Perſönlichkeit, die beſonders gut über die Ereigniſſe in Genf unterrichtet iſt.“ Dieſe Perſönlichkeit ſoll dem Blatt zufolge behauptet haben, die britiſche und die franzöſiſche Regie⸗ rung hätten ſich dahin geeinigt, zwiſchen den amhariſchen und den nicht⸗amhar:⸗ ſchen Provinzen Abeſſiniens zu unterſcheiden, letztere ſollten unter ein Italien zu übertragen⸗ des Völkerbundsmandat geſtellt werden. Dieſe Aeußerung wird in London als völlig unzutref⸗ fend bezeichnet. Der engliſche Außenminiſter, ſo wird erklärt, habe ſelbſt in Genf mitgeteilt, daß keine neue Grundlage gefunden worden ſei und daß zwiſchen der britiſchen und der fran⸗ zöſiſchen Regierung keine neuen Vorſchläge ver⸗ einbart worden ſeien. Bei dieſer Gelegenheit wird in London erneut betont, daß alle etwai⸗ gen diplomatiſchen Verhandlungen über dieſe Frage als Teil des Völkerbundsver⸗ fahrens angeſehen werden müßten. Proteſtnote Italiens in Waſhington Waſhington, 12. Nov.(HB⸗Funk.) Der italieniſche Botſchafter überreichte am Dienstag im Staatsdepartement eine Abſchrift der Proteſtnote, die die italieniſche Regierung an die an den Sanktionen teilnehmenden Mächte gerichtet hat. Die Note wurde hier lediglich zur Kenntnis genommen und alsbald zu den Akten gelegt. In flürze Der Funk⸗Fachausſchuß der„Interna⸗ tionalen Polizei⸗Funk⸗Kommiſ⸗ ſion“ trat am Dienstagvormittag in Berlin unter Teilnahme zahlreicher internationaler Fachleute zu ſeiner Arbeitstagung zuſammen. Die Tagung wurde durch den Befehlshaber der deutſchen Polizei, Generalleutnant Daluege, im Namen des Reichs⸗ und preußiſchen Mini⸗ ſters des Innern mit einer Rede über die Be⸗ deutung des Polizeifunks bei der Verbrecher⸗ bekämpfung eröffnet. Staatsminiſter Riecke wurde zum Leiter der Reichsſtellen für Landbeſchaffung und Umſied⸗ lung berufen. — In dem franzöſiſchen Miniſterrat, der am Dienstagvormittag unter dem Vorſitz des Präſidenten Lebrun ſtattfand, hat Laval einen Bericht über die innerpoliti⸗ ſche Lage gegeben, die angeſichts der Haltung des Finanzausſchuſſes der Kammer gegenüber den Notverowdnungen der Regierung Laval die Gefahr einer Kabinettskriſe in ſich trägt. Die Fachwerk Ler zoſmn. Der Gauleiter 2 Dienstag n⸗ ruppenführer garten, die ein i Weingarter Seit 1925 ſtan als Mitbegrün des BoM in geblieben iſt. ner iſt gekom Weltbild(M: Heldengedüchtnisfeler der deutschen Kolonlalkrieger feier für die gefallenen und verstorbenen Kolonial- krieger und Marineangehörigen, die der Bezirk Berli Brandenburg im Berliner Dom veranstaltete. Der politiſche Tag Fortſetzung von Seite 1 es ſich aus dem Völkerbund zurückzieht. Aber nicht einmal dieſe Konſequenz wird gezogen, ehren, geſchweige denn irgendeine andere. Standartenführ Es iſt bezeichnend, daß keine grundſätzliche Obergauführeri Abſage an den Völkerbund in der ganzen Note Bintermar enthalten iſt. Aber es wird ausdrücklich be⸗ tont,„daß der Völkerbundspakt nicht in ſeinen, Hitlerjungen fer Klang der der Herzen wie Zug, SA, SS und faſt die g ſprache des Or: den Bekenntni⸗ jungen geſpro— Wagner das Nationalſoziali ſfenen Gräber üſſen, doch di derer Schmerz. hörigen ein Tr hingeſchiedenen iſt, daß dieſes hohen Sinn in erfüllt hat. Unt zeit an ihr ein Dankbarkeit. der gegenwärtigen Lage entſprechenden Beſtim⸗ mungen angewendet“ worden ſei. Das heißt alſo, daß Italien nichts gegen den Völkerbund an ſich, ſondern nur gegen die Anwendung ſeiner Grundſätze in dieſem Falle einzuwenden habe. Der Sinn dieſer Note kann alſo nur ſein, daß mit dieſen Ausführungen die aus taktiſchen Gründen beibehaltene Völkerbundsmitglied⸗ ſchaft vor Land und Volk gerechtfertigt werden ſoll, oder daß man doch noch glaubt, daß ang ſichts der gekennzeichneten Fehler des Verfah⸗ rens der Fall noch einmal vor dem Völkerbund aufgerollt wird. Man wird ſich bei der Gelegenheit daran e innern, daß Muſſolini vor etlichen Wochen er⸗ klärte:„Blokade bedeutet den Krieg“, In der Proteſtnote werden die gegenwärtigen Maßnahmen als Blockade gekennzeichnet, aber an der Schlußfolgerung wird es in dieſem Falle doch fehlen. Als eine Drohung, die nicht ſehr ernſt gemeint iſt, wird man es auch auffaſſen müſſen, wenn die italieniſche Regierung an die Sanktionsſtaaten die naive Anfrage richtet, wie ſie ſich in Zukunft gegenüber Italien verhalten werden. „Erna Meier Deinem Führer wir nie vergeſſ Mit dieſen W Kranz nieder. Gebietsführers änze nied Die Polizei verhaftete am Dienstag in Bu⸗* 55 kareſt drei angeſehene Mitglieder der Volks⸗. wemen. Die einzʒigartige Geſchichte des größten Orcheſterwerkes „Die bedauerliche Verirrung eines kranken Gehirns“ iſt ſie einmal genannt worden: Beet⸗ hovens große Neunte Sinfonie! Ri⸗ chard Wagner dagegen erkannte von ihr: „Die letzte Sinfonie Beethovens iſt das menſch⸗ liche Evangelium der Zukunft“. Sie iſt das Evangelium der deutſchen Gegenwart! Des heldiſchen Menſchen! Denn ſo kennzeichnete Beethoven ſich ſelbſt:„Kraft iſt die Moral aller großen Menſchen, ſie iſt auch die meinige“. In ſeinem Werke reißen alle Tiefen menſchlicher Seelennot auf: aber nichts iſt da von Jam⸗ mertalſtimmung, denn immer führt der Weg der Tat aus den Gründen empor zu lichten menſchlichen Höhen. Damit iſt dieſe Sinfonie in ihrem Weſen ſchon gedeutet. Welch einen Schickſalsweg hat ſie von jenem ahnungsloſen Urteil an gehen müſſen! Mendelsſohn hatte ſie im Leipziger Gewand⸗ hauſe ſchier zu Tode taktiert, und als dann 1846 Wagner ſie in Dresden zur Auffüh⸗ rung für ein Konzert der Hofopernkapelle be⸗ ſtimmte, gab es beinahe eine Meuterei des Orcheſters, das befürchtete, der für ſeine Pen⸗ ſionskaſſe beſtimmte Ertrag dieſes Konzertes könnte angeſichts der„Verrufenheit“ dieſer Sin⸗ fonie am Nullpunkte bleiben. Es kam anders. Denn hier war der für die⸗ ſes Werk allerdings unentbehrliche ſelbſtſchöpfe⸗ riſch Nachgeſtaltende, der alle Erhabenheiten offenbar machte. Und abermals war es Wa g⸗ ner, der am 22. Mai 1872 im alten markgräf⸗ lichen Opernhauſe in Bayreuth die Geſchichte des Feſtſpielhauſes mit einer Darbietung der Neunten einleitete. In der Berliner Philharmonie erklang ſie 1889 unter dem Stabe Hans von Bülows, und da ſich die Zuhörerſchaft noch immer teil⸗ weiſe ſtörriſch verhielt, führte dieſer willens⸗ ſtarke geniale Dirigent im folgenden Jahre das Werk gleich zweimal hintereinander am gleichen Abend mit der gleichen Künſtlerſchar vor der gleichen Zuhörerſchaft auf. Und nie⸗ mand ging! Humboldt⸗Medaille der Deutſchen Akademie Zum 100. Todestag Wilhelm von Humboldts am 8. April 1935 wurde durch die Deutſche Akademie, um das Andenken an ſeine ſchöp⸗ feriſchen Leiſtungen und wiſſenſchaftlichen Ver⸗ dienſte im Bereich der Sprache zu ehren, eine Humboldt⸗Medaille geſtiftet. Sie wird:ünftig jährlich einmal an Ausländer verliehen, die ſich um die Erlernung des Deutſchen beſonders be⸗ müht und ſich außerdem an einer von der Deut⸗ ſchen Akademie geſtellten Preisaufgabe mit Er⸗ folg verſucht haben. Der Vexfaſſer der beſten Arbeit erhält zudem einen halben Freiplatz bei den vierwöchentlichen an des Goethe-Inſtitutes der Deutſchen Akademie in München. 4 Für die erſtmalige Verteilung des Preiſes (ſpäteſter Zeitpunkt der Einſendung: 15. März, Bekanntgabe der Ergebniſſe: 8. April 1936) ſetzte der Präſident der Deutſchen Akademie folgende Preisarbeiten feſt: 5 1. Was bedeutet die Volkslehre Herders für die Entwicklung meiner Nation? 2. Was nützt mir die Kenntnis der deutſchen —10 innerhalb und außerhalb meines Be⸗ rufs? 3. Mein Vater hat mir RM 200.— für einen Aufenthalt im neuen Deutſchland geſchenkt. Wie führe ich meine Deutſchlandreiſe durch? Wilh.⸗Raabe⸗Gedenkfeier in Braunſchweig In Braunſchweig wird am 14. November, einen Tag vor dem 55. Todestage des Dichters Wilhelm Raabe, eine Wilhelm-Raabe⸗Gedenk⸗ feier ſtattfinden, die gemeinſam von der Raabe⸗ Stiftung in der NS⸗Kulturgemeinde und der Stadt Braunſchweig vevanſtaltet wird. Die Feier wird durch den Miniſterpräſidenten Klagges eröffnet werden. Die Feſtrede wird der Präſident der Reichsſchrifttumskammer, Staatsrat Hanns Johſt, halten. Mit der Feier verbunden iſt die öffentliche Bekanntgabe der diesjährigen Träger des„Volkspreiſes für deutſche Dichtung“(Raabe⸗Preis) durch den Amtsleiter der NS⸗Kulturgemeinde, Dr. Walter Stang. Verleihung des Hamburgiſchen Eckart⸗Preiſes“ an Edwin Erich Dwinger und Thomas Weſterich. Der Hamburgiſche Sengt hat zum 9. November den diesjährigen„Diet⸗ rich⸗Eckari⸗Preis der Freien und Hanſeſtadt Hamburg“ in Höhe von 5000 RM. auf Vor⸗ ſchlag des aus Staatsrat Dr. Becker, Landes⸗ ſtellenleiter Schmidt vom Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda und Landesſchulrat Schulz beſtehenden Vertrauens⸗ männerkollegiums zu gleichen Teilen an Edwin Erich Dwinger und Thomas Weſterich ver⸗ liehen. Das Vertrauensmännerkollegium hat den Vorſchlag bezüglich Dwingers u. a. damit begründet, daß deſſen Werke beachtenswerte Beiträge 5 Geſchichte der Volkwerdung der deutſchen Nation darſtellen. Thomas Weſterich wurde vorgeſchlagen, weil er frühzeitig wie kaum ein anderer die Forderungen Blut und Boden und Glaube an Art und Volk erkannt und ſie in neuer, weihevoller Form geſtaltet abe. Eine Reuter⸗Gedenktafel in Jena. Anläßlich des 125. Geburtstages des plattdeutſchen Dich⸗ ters und einſtigen Jenaer Burſchenſchafters Fritz Reuter hat die Stadt Jena an dem Hauſe Markt 8, wo Reuter als Student gewohnt hat, eine neue Gedenktafel anbringen laſſen. Die Gedenktafel und das auf dem Fürſtengraben ſtehende Reuter⸗Denkmal, das erſte in Deutſch⸗ land, wurden mit friſchem Grün geſchmückt. 2* Reorganiſierung des türkiſchen Geſangs⸗ weſens berufen. Die türkiſche Regierung hat Profeſſor Paul Lohmann berufen, das Ge⸗ ſangsweſen an der neu gegründeten Staats⸗ hochſchule für Muſik in Ankara zu organiſieren. Profeſſor Lohmann, der außerdem auch zu Kon⸗ zerten eingeladen wurde, iſt bereits nach der Türkei abgereiſt und wird ſich bis zum 1. Ja⸗ nnar 1936 dort aufhalten. Auch 1936 Römerberg⸗Feſtſpiele in Frankfurt. Die Römerberg⸗Feſtſpiele in Frankfurt a. M. werden auch im Jahre 1936 wieder durchgeführt werden, und zwar in der Zeit von Mitte Juni bis Ende Auguſt. Das künſtleriſche Programm ſteht zur Zeit noch nicht feſt. partei des Marſchalls Averescu.——————. eres We mmnkun— ———— GShakeſpeare über alles Badiſche Den Namen Shakeſpeare haben die meiſten„Zum Abſchlu „Dietrich⸗ Amerikaner bisher noch nicht ſo oft gehört wie 3. November beiſpielsweiſe den Namen Greta Garbo oder„Badiſiche A Clark Gable. Jetzt iſt er aber Mittelpunkt des zuhe. Man h Lyrik ausgewä mungsgehalt d ſtatten, daß er übergleiten un! riſchen„Feinſc manches altver ger reizvoll an alemanniſches der einmal geh war mit einer Verskunſt ver— ann und de Tagesgeſpräches der Großſtädte Nordamerikas, nachdem die Filmfirma Warner Brothers in Neuyork mit einer phantaſtiſch aufgezogenen Reklame die Welturaufführung des Filmes „Sommernachtstraum“ geſtartet hat, der unter der Leitung von Wilhelm Dieterle und Max Reinhardt in Hollywood gedreht worden iſt. Den ganzen Abend war durch Radio und andere Werbemittel die Rede von Shakeſpeare. Die Sendung der Reklame ſoll allein eine halbe Million Dollar gekoſtet haben. Der Film hat 1,3 Millionen Dollar verſchluckt, Reinhardt er⸗ hielt 200 000 Dollar— Summen, die wirklich unerhört ſind! Nero der Dritte. Die Amerikaner haben aus⸗ rechnen laſſen, daß es in der ganzen Welt⸗ literatur nur 1180 Liebesgeſchichten und 390 Heldenſagen gibt, die ſich für die Verſilmun eignen. Als dieſe Zahlen feſtgeſtellt waren, konnte gleich nachgewieſen werden, daß man be⸗ reits mehr Liebesgeſchichten und Heldenſagen verfilmt hatte, als es eigentlich gibt. Infolge⸗ deſſen hielt man es in Amerika für das beſte, wieder von vorn anzufangen.— Einer der Stoffe, die offenbar immer wieder drankommen ſollen, iſt der Roman„Quo vadis?“ Es gab einmal einen Nero, den ſpielte Charles Laugh⸗ ton, das war Nero der Erſte. Emil Jannings war Nero der Zweite, und zwar im Jahre 1924. Jetzt kommt Nero der Dritte dran, Name noch unbekannt, aber als Programm bereits finan⸗ ziert von der amerikaniſchen Univerſal, die das Verfilmungsrecht von der Pittaluga⸗Geſellſchaft erworben hat.„3000 Mitwirkende“ heißt es in dem Programm. Das letztemal waren es nur 2000. Der Fortſchritt fällt ins Auge! Heute abend lieſt Hermann Burte bei der NS⸗Kulturgemeinde aus eigenen Werken! und Hans Herb Verſen„Wallfa beim Hörer di Gebirgslandſche zwiſchen Lyrik les Beitrag: het“. Trotzden ueren„Baue it all des N. und Erdigen, d lann man den ſtehen, daß er und von innen Von Oskar B rf man das n uns bekant ngen Mannh uernweſen. en“, das in edicht auftaue chaffenden, pf äbiſchen 2 enommen. (Gebrigens Zum Reichsbauerntag HB- Areniv Die Fachwerkhäuser der Münzstrabe in Goslar der zöm⸗Fünrerin lebier bang Der Gauleiter bei der Beiſetzung Erna Meiers Weingarten, 12. November. Dienstag nachmittag fand Erna Meier, ruppenführerin der Jungmädel in Wein⸗ arten, die ein Opfer des furchtbaren Unfalls bei Weingarten geworden iſt, ihre letzte Ruhe. Weltbild(M) er Bezirk Berlin⸗ fansfalig Seit 1925 ſtand ſie im Dienſte der Bewegung als Mitbegründerin der NS⸗Frauenſchaft und Tag des BoM in Weingarten, deſſen Führerin ſie geblieben iſt. Gauleiter Robert Wag⸗ 351 ner iſt gekommen, die tote Kameradin zu“ ückzieht. Aber ehren, außerdem Gebietsführer Standartenführer Ancel, Kreisleiter Worch, Obergauführerin Elſe Walter und Landrat Vintermantel. wird gezogen, aamheinz re. grundſätzliche ir ganzen Note usdrücklich be⸗ nicht in ſeinen, Hitlerjungen tragen den Sarg. Leiſer, dump⸗ zenden Beſtim. ſer Klang der Trommel gibt den Trauerſchlag ei. Das heißt der Herzen wieder. Alle ſchreiten ſie in langem en Völkerbund Zug, SaA, SS, Pe, HJ, BdM, Jungmädels e Anwendung und faſt die ganze Gemeinde. Nach der An⸗ e einzuwenden ſprache des Ortsgeiſtlichen und einem ergreifen⸗ den Bekenntnis der Treue, von einem Hitler⸗ jungen geſprochen, nimmt Gauleiter Robert Wagner das Wort. Er ſagte u..: Es iſt uns Nationalſozialiſten nichts Ungewohntes, vor ſſenen Gräbern unſerer Kämpfer ſtehen zu üſſen, doch dieſes Mal erfüllt uns ein beſon⸗ derer Schmerz. Mag es den Eltern und Ange⸗ hörigen ein Troſt ſein, daß das Leben der Da⸗ hingeſchiedenen ein tapferes und großes geweſen iſt, daß dieſes Leben, ſo kurz es war, einen hohen Sinn innerhalb der Volksgemeinſchaft rfüllt hat. Und es mag ſich die Jugend jeder⸗ gegenwärtigen zeit an ihr ein Vorbild nehmen in Treue und izeichnet, aber Dankbarkeit. ndieſem Jale„eErna Meier, Du haſt nie vergeſſen, was Du 9435 aufe deinem Führer ſchuldig warſt, deshalb werden ierung an die wir nie vergeſſen, was wir Dir ſchuldig ſind.“ ge richtet, wie Mit dieſen Worten legt der Gauleiter einen lien verhalten gKranz nieder. Nach einer kurzen Anſprache des Gebietsführers Kemper legten alle die Vie⸗ uen Kränze nieder, die der toten Kameradin ge⸗ denlen. alſo nur ſein, aus taktiſchen hundsmitglied⸗ fertigt werden ubt, daß ange⸗ r des Verfah⸗ m Völkerbund heit daran er⸗ en Wochen er⸗ den Krieß nstag in Bu⸗ Athen, 12. November. In der Abordnung, die den wiederein⸗ geſetzten griechiſchen König von Lon⸗ don in ſein Land zurückholt, fehlt Stefa⸗ nos Pappas. Vom Leben dieſes Aben⸗ teurers, der unterirdiſch ſeit einem Jahr⸗ zehnt für die Monarchie arbeitete, erzählt der folgende Bericht. Nur wenige hundert Meter entfernt von den ſchlanken Marmorſäulen des Niketempels in Athen drängen ſich die ſchmutzigen Baracken des Flüchtlingsviertels. Aus Kiſtenholz, wie man es an den Lagerhäuſern des Piräus findet, Wellblech, Benzinkaniſtern und getrockne⸗ ten Tabakſtauden bauten ſich die aus Anatolien vertriebenen Griechen ihre baufälligen Unter⸗ ſchlupfe unter der gleichen glühenden Sonne, die die Ruinen der Akropolis weiß aufleuchten läßt. Eine dieſer armſeligen Wohnſtätten ſcheint um einige Grade beſſer, die Fenſterhöhlen ſind verglaſt, die Faſſade iſt geſtrichen, über der brei⸗ ten Eingangstür weht die Fahne der Mon⸗ archiſten. Hier wohnt— oder vielmehr wohnte — Stefanos Pappas, der ungekrönte König dieſer kleinen Elendskolonie. Einſt Offizier Beinah zur gleichen Zeit, da Smyrna geplün⸗ dert wurde und die Türken Blutbäder unter den in Kleinaſien lebenden Griechen anrichteten, mußte auch Pappas den Dienſt quittieren. Er war Offizier der königlichen Leib⸗ garde und nach dem Sturz des Königshauſes aus der Armee entlaſſen worden. Seine Wein⸗ güter in Meſſenien wurden durch öffentliches Dekret beſchlagnahmt. Da er trotzdem ſeine Propaganda für die Monarchie fortſetzte, wurde Pappas verbannt. Er floh hinauf in die Berge Mazedoniens. Bei den Tababbauern fand er Unterſchlupf. Noch immer zogen damals Banden Bewaffneter durch die Berge, obwohl der Frieden ſchon längſt geſchloſſen war. Sie drohten den Bauern die Felder anzuſtecken. Stefanos rief alle Bauern zuſammen. In einer nächtlichen Zuſammenkunft an den Ufern der Viſtrica beſchloſſen ſie, Widerſtand bis zum letz⸗ ten Mann zu leiſten. Pappas verſtand es, ſich an die Mitglieder der Anarchiſten⸗Bande heranzumachen, und da er ſelbſt ja nicht Mazedonier war, niemand alſo ſeine Beziehungen zu den Bauern ahnen konnte, wurde er bei den Plünderern aufgenommen. Er führte ſie in die Scheunen eines Großbauern, deſſen Knechte er ſelbſt mit überfallen half. Dann aber ſchlich er ſich hinaus und gab der verſteckken Bauernwehr ein Zeichen. Auf einen Ernährung des ſchafſenden VDolkes Driiter Reichsbauerntag in Goslar/ Die Ssonderiagungen Goslar, 12. November. Nachdem der dritte Reichsbauerntag am Sonntagabend feierlich eröffnet morden war, begannen am Montagfrüh die Sondertagungen der verſchiedenen Abteilungen des Reichsnähr⸗ ſtandes. Es handelt ſich bei dieſen geſchloſſenen Sitzungen um die ſachliche Beratung der ver⸗ ſchiedenen Einzelheiten, wobei gleichzeitig alle Sonderfragen als Vorbereitung auf die ab⸗ ſchließende öffentliche Haupttagung durchgear⸗ beitet werden. So erfolgt in den Sonder⸗ tagungen eine beſonders ins einzelne gehende Schulung der Bauernführer und der Sachbearbeiter. Die Bedeutung dieſer Schu⸗ lungsarbeit ergibt ſich ſchon daraus, daß hier die Grundlage für die Durchführung der Richt⸗ linien des Reichsbauernführers für ein ganzes Jahr gegeben wird. Den Anfang machte Montagfrüh eine Son⸗ dertagung der Reichshauptabteilung II für die Kreisbauernführer und die Kreishauptabtei⸗ lungsleiter II unter Leitung des Reichshaupt⸗ abteilungsleiters Dr. Brummenbaum, der ſich ebenſo wie ſein Stabsletier Dr. Krohn mit den Hauptgeſichtspunkten des zweiten Abſchnitts der Erzeugungsſchlacht beſchäftigte. Es komme darauf an, bis in die letzten Ortsbauernſchaften hinein ſelbſtändige Träger der Erzeugungsſchlacht zu haben, die auch nach den Ortsverhältniſſen für die richtige Zielſetzung der Erzeugungsſteigerung ſorgen. Unter keinen Umſtänden Lebensmittel⸗ karten! Staatsrat Meinberg benutzte die Gelegen⸗ heit, beſondere Geſichtspunkte für die künftige planvolle Lenkung der Erzeugung heraus⸗ zuſtellen. Beim Eingehen auf die Frage der Fettwirtſchaft betonte er ausdrücklich, daß die Verlegenheitslöſung der Einführung von Le⸗ bensmittelkarten unter keinen Umſtänden in Betracht käme. Es handele ſich auch hier angeſichts der Lage, die bei der Machtübernahme vorgefunden wurde, umeine Rohſtoffrage, die ihr beſonderes Geſicht dadurch bekommen habe, daß die Ein⸗ ſchaltung von 5 Millionen Arbeitsloſen in den Arbeitsprozeß einen natürlichen Zu wachs des Ernährungsbedarfs gebracht habe, der ſich ſtark auf dem Gebiet der Fett⸗ und Fleiſchverſorgung bemerkbar mache. Gerade des⸗ halb komme es darauf an, nicht mit Redens⸗ arten die Lage zu erörtern, ſondern die Geſtal⸗ tung der Erzeugung ſo zu lenken, daß das nun wieder in vollem Umfang in der Arbeit ſtehende deutſche Volk auch die angemeſſene Ernährung finde. So erſcheine gegenwärtig die Erzeu⸗ gungsſchlacht als die vordring⸗ lichſt'e der vielſeitigen Aufgaben des Reichs⸗ nährſtandes. Dabei werde darauf Rückſicht zu nehmen ſein, daß die Leiſtungsſteigerung auf bodenſtändiger Grundlage erfolge. 9½% Millionen Grbeitsloſe in USd apd. Neuyork, 12. November. Die Zahl der Arbeitsloſen in den Vereinig⸗ ten Staaten beträgt gegenwärtig nach einer Mitteilung der Nationalen Induſtrie⸗Konferenz 9 466 000. Seit dem 31. Auguſt iſt die Arbeits⸗ loſenziffer um 386 000 zurückgegangen und ge⸗ genüber dem gleichen Zeitpunkt des Vorjahres hat ſich die Zahl der Arbeitsloſen um 927000 vermindert. Abgeſehen von der Bergwerksindu⸗ ſtrie haben ſämtliche Induſtriezweige ihre Be⸗ legſchaften erhöhen können. 5A—————— Vom Gardeoffizier Zzum Lumpenkönis Slelanos Dappas, Vorhämpier iur Griechenlands fiönigium— Eine Beiilerarmee seine Hampnruppe Wink waren Teerfackeln angezündet, eine Mi⸗ nute ſpäter leckten die Flammen am Holz der Scheune. Die Banditen waren in der Falle. Krieg der Schuhputzer Als allmählich wieder ruhigere Zeiten über Griechenland kamen, wagte ſich Pappas nach Athen zurück. Doch noch getraute er es ſich nicht, wieder öffentlich aufzutreten. Der ehe⸗ malige Offizier, der Mann, deſſen Eleganz in den Kreiſen der Armee beiſpielhaft geweſen war, baute ſichſeine Baracke im neuerſtande⸗ nen Flüchtlingslager an der Akropolis. Als Zeitungsverkäufer, Schuhputzer, Dockarbeiter verdiente er ſich ſeinen Hammelreis und etwas ſüßen Roſinenwein. Dabei vergaß er nie ſeine politiſche Vergangenheit. Schwer gelang es ihm anfänglich, mit den Bettlern, Gelegenheitsarbeitern, all den Men⸗ ſchen undefinierbarer Berufe, die im Hafen⸗ viertel der griechiſchen Hauptſtadt herumlun⸗ gern, Kontakt zu finden. Es geſchah, daß die Schuhputzer ihn überfielen, ihm die Kleider vom Leibe riſſen und ihn von Kopf bis Fuß mit ſchwarzer Tinktur begoſſen, um ihn dann in das ölige Dockwaſſer zu ſtoßen, wo er ein unfreiwilliges Bad nehmen mußte. Am Tage darauf wurden die drei Anführer mit einem großen Tau zuſammengefeſſelt und hinaufge⸗ ſchleppt ins Flüchtlingsdorf. Nun begann ein wahrer Kleinkrieg zwiſchen den Stie⸗ felputzern und den Bewohnern des Barackendorfes, der damit endete, daß die gefangenen Schuhputzer freigelaſſen wurden, nachdem ſie allen Inſaſſen des Lagers gratis die Stiefel blankgewichſt und bei Stefanos Pap⸗ pas feierlich Abbitte geleiſtet hatten. Dann ſchloß man gute Freundſchaft. Der„König“ kämpft für den König Immer größer wurde die Autorität des Ex⸗ offiziers in der Unterwelt Athens. Er orga⸗ niſierte den Bettel und gab gute Ratſchläge, wie man am erfolgreichſten Almoſen erzwinge. Er war Berater der Dockarbeiter und teilte den Zeitungsausrufern Reviere zu. Als ſich das Blatt wandte und der monarchiſtenfreundliche Metaxas ans Ruder kam, hätte Pappas in die Armee zurückkehren können. Er zog es vor, „Lumpenkönig der Akropolis“ zu bleiben. Erſt nach Rückkehr des Königs wollte er ſeine Auf⸗ gabe als gelöſt betrachten. Indeſſen verehrten ſie ihn im Barackendorf wie den wirklichen König. An ſeinem Geburts⸗ tage wurde geflaggt, um den armſeligen Markt⸗ platz verſammelten ſich die Buckligen, Einäugi⸗ gen, Breſthaften, die Rauſchgiftſchmuggler, die Hafenarbeiter und natürlich auch die Stiefel⸗ putzer. Bei der letzten Volksbefragung ſtellten ſie ihn als Kandidaten auf, er wurde faſt ein⸗ ſtimmig gewählt, aber Pappas ging nicht ins Parlament. Nun aber, wenn im Piräus das Kriegsſchiff liegt, auf dem König Georg ins Land zurückkehrt, wird ihm der„Lumpen⸗ könig“ an der Spitze ſeiner kleinen Armee ent⸗ gegenziehen und— abdanken. Jetzt erſt will er wieder zurückkehren in das Heer, jetzt wird er ſeinen Platz einnehmen im Parlament und wenn er ſeine Abſichten wahrmachen kann, ſteht in Jahresfriſt ein freundliches, helles Wohn⸗ viertel dort, wo einſt das Flüchtlingslager und die Baracke des„Lumpenkönigs“ a. D. war.. ——— er der Volks⸗ ————— n Badiſche Luriker im Rundfunk Zum Abſchluß der Buchwoche brachte am n die meiſten. 3. Rovember der Stuttgarter Sender eine oft gehört wie „Badiſche Autorenſtunde“ aus Karls⸗ Garbo ittelpunt kuhe. Man hatte zu dem Programm nur Nordamerikas, hrit ausgewählt und es kam dem Stim⸗ Brothers in mungsgehalt der einzelnen Gedichte ſehr zu⸗ aufgezogenen flatten, daß er jeweils in Mozartſche Melodien des Filmes übergleiten und ausklingen konnte. Dem ly⸗ zat, der unter kiſchen„Feinſchmecker“ und Kenner drang rle und Max manches altvertraut, aber deshalb nicht weni⸗ ger reizvoll ans Ohr. Emil Götts liebes, glemanniſches„Brünneli“⸗Gedicht wurde wie⸗ der einmal gehört. Wilhelm von Scholz war mit einer Probe ſeiner gedankenſchweren Verskunſt vertreten. Emanuel von Bod⸗ mann und der uns Mannheimern jüngſt per⸗ inlich bekannt gewordene Heinrich Vier⸗ rdt durften natürlich auch nicht fehlen. Aus er Reihe der jüngeren Kräfte fielen auf: ilhelm Albrecht mit einem farbenſatten, ſehr plaſtiſchen Naturbild„Fließender Bach“ und Hans Herbert Reeder mit den wuchtigen Verſen„Wallfahrt“, die beſonders im Anfang beim Hörer die Vorſtellung einer Hodlerſchen — worden iſt. dio und andere eſpeare. Die n eine halbe der Film hat Reinhardt er⸗ „ die wirklich er haben aus⸗ zanzen Welt⸗ ten und e Verfilmung eſtellt waren „daß man be⸗ beim Die. ig K 4 5 Gebirgslandſchaft wachriefen. Schwantend b Sſ 1 iſchen Lyrik und Ballade war Max Riep⸗ ür das beſte, fes Beitrag:„Eine alte Bauernchronit mel⸗ — Einer der det“, Trotzdem man gut tut, gerade bei der drankommen eueren„Bauerndichtung“ genau auf die Echt⸗ 32“ Es gab eit all des Natürlichen, Knorrigen, Markigen und Erdigen, das da geboten wird, aufzupaſſen, ann man dem Donaueſchinger Dichter zuge⸗ ſtehen, daß er ſeinen Stoff urſprünglich erfaßt und von innen her mit Sicherheit geformt hat. on Oskar Biſchoffs„Ehre dem Bauer“ rf man das gleiche leider nicht ſagen. Ir den uns bekannt gewordenen Proſaſkizzen des jungen Mannheimers lebt etwas vom wahren Hauernweſen. Aber das„Lied auf den Lip⸗ pen“, das in dem zum Vortrag gebrachten Gedicht auftaucht, iſt ſicher weniger vom ſchwer chaffenden, pflügenden Ackersmann als vom Atbiſchen Dichter Cäſar Flaiſchlen her⸗ enommen. (lebrigens— dies ſei im Anſchluß an Bi⸗ ſarles Laugh⸗ nil Jannings n Jahre 192ʃ. i,„ Name noch ſereits finan⸗ erſal, die das a⸗Geſellſchaft “heißt es in varen es nur ige! us eigenen ſchoffs Gedicht ganz allgemein geſagt— emp⸗ Affe ſeine SOs⸗Rufe ſchreit, bis er in das fiehlt es ſich, den jetzt ſo beliebt gewordenen ländlichen Fachausdruck„Sterz“ nur in drin⸗ gendſten Fällen zu verwenden. Er iſt nun ein⸗ mal— viele Städter wiſſen es gar nicht!— der Handgriff am Pflug. Die Tatſache, daß der Bauer ſein Leitſeil an ihm feſtmacht, zwingt jedoch die Pegaſusritter noch lange nicht dazu, nun auch die Zügel ihres Flügel⸗ tiers bei jeder Gelegenheit dort einzuhängen.) Den Ausklang der Autorenſtunde bildete ein Gedicht des Karlsruhers Sepp Schirpf: nicht ohne eigene Note, aber im ganzen doch, ſelbſt wenn man den Titel„Heroiſcher Früh⸗ 3 berückſichtigt, etwas zu donnernd und zu grell. Für lyriſche Vortragsfolgen iſt es, ſofern die Hörer aufnahmebereit und erlebnisfreudig blei⸗ ben ſollen, eine Grundbedingung, daß die ein⸗ zelnen Stücke ſich gegeneinander abheben, daß ſie eine beſondere Prägung und ein unver⸗ wechſelbares Geſicht zeigen. Trotz der eywähn⸗ ten kleinen Schönheitsfehler war dies bei der badiſchen Autorenſtunde der Fall. „Der gerechte Wang“ hieß ein Hörſpiel von Otto Lautenſchlager, das der Stutt⸗ garter Sender unter der Leitung von Karl Köſtlin zur Aufführung brachte. Wie man ſieht, haben ſich die Schwaben hier wieder ein⸗ mal weit in die Welt hinausgemagt. Und mit Erfolg, das muß gleich geſagt ſein!— In Oſt⸗ aſien— wer weiß wo— liegt das Dorf Lung Nang! Sein„Lokalkolorit“ wurde durch muſika⸗ liſche Hinweiſe und durch die ganze feinglie⸗ drige Anlage des Spiels ſo beängſtigend echt vermittelt, daß wir tatſächlich aufatmeten, als im Geſpräch der Chineſen ein bißchen geſchwä⸗ belt wurde. Es war ſo recht eine Sache für die beſchaulichen ſtillen Genießer abends vor dem Lautſprecher. Eine Sintflut verſchlingt zwar das Dorf Lung Yang. Aber was tut's! Die Waſſer plätſchern dann ſo traulich um die Arche des alten, geretteten Wang, daß wir uns mit ihm vom Schickſal auserwählt und gebor⸗ gen fühlen. Die Szene, in der die Raben um Rettung krächzend zur Arche fliegen und der ſchwimmende Haus des Gerechten hineinſchlüp⸗ fen darf, war ein Muſterbeiſpiel akuſtiſcher Illuſionskunſt. HEi. H. v. Wolzogen, der Freund Richard Wagners 87 zahre alt In ſeltener Rüſtigkeit und Arbeitsfriſche vollendet am Mittwoch, 13. November d.., der ſeit mehr als einem halben Jahrhundert als Herausgeber der„Bayreuther Blätter“ be⸗ kannte Erläuterer der Werke und Welt⸗ anſchauung Richard Wagners, Hans Freiherr 0 in Bayreuth ſein 87. Lebens⸗ jahr. Im Revolutionsjahr 1848 in Potsdam als Sohn des vormals Schweriner Hoftheater⸗ intendanten Alfred v. Wolzogen geboren und ſchon als Student ſchriftſtelleriſch tätig, wurde Hans v. Wolzogen von Richard Wagner im Jahre 1878 mit der Herausgabe der damals gegründeten„Bayreuther Blätter“ betraut, an deren erſten Jahrgängen der Meiſter noch per⸗ ſönlich mitgewirkt hat. Darüber hinaus ver⸗ öffentlichte Freiherr v. Wolzogen zahlreiche Bü⸗ cher und Schriften zur Einführung in die Werke Richard Wagners, ſo die„Thematiſchen Leit⸗ fäden“ zum„Ring“, zu„Triſtan“ und zu„Par⸗ ſifal“, über„Richard Wagners Heldengeſtalten“, über„Wagner und ſeine Werke“,„Aus Richard Wagners Geiſteswelt“ und„Erinnerungen an Richard Wagner“. Er entkräftete das Vorurteil gegen die dichteriſche Sprache Richard Wagners durch den Nachweis ihrer Ebenbürtigkeit mit der Ausdrucksform der Weimarer Klaſſiker. Er ſchrieb einen„Sagenſchatz aus germaniſcher Vorzeit“ ſowie„Ueberſetzungen aus der Edda“, beide illuſtriert mit Steinzeichnungen des in jüngſter Zeit oft genannten Künſtlers Franz Staſſen, und trat ſchon zu Anfang unſeres Jahrhunderts für die Idee eines germaniſchen Chriſtentums ein, wodurch er zum Verkünder und Wegebahner der kulturellen Umbruchbeſtre⸗ bungen der Gegenwart wurde. Als letzter noch lebender perſönlicher Freund Richard Wagners und als ein mit der heutigen deutſchen Jugend eng verbundener geiſtiger Mitgeſtalter des neuen Deutſchlands iſt Hans von Wolzogen gleichzeitig eine Verkörperung altüberlieferten und neudeutſchen Bayreuther Geiſtes. Aus dem Wagnerkreiſe, von der Gauleitung Bayeriſche Oſtmark und der Stadt Bayreuth ſowie aus dem ganzen Reich werden dem hoch⸗ betagten Vorkämpfer deutſcher Kunſt und Kul⸗ tur zahlreiche Glückwünſche und Ehrungen zuteil. Neugeſtaltung der Gruft Heinrichs des Löwen. Gegenwärtig wird im Braunſchweiger Dom an der Neugeſtaltung der Gruft Heinrichs des Lö⸗ wen gearbeitet, die durch Jahrhunderte hin⸗ durch vernachläſſigt worden iſt. Die künſtleriſche Geſtaltung hat der Führer in die Hände der Brüder Walter und Johannes Krüger gelegt, die ihr künſtleriſches Können im Sinne der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung durch die Schöpfung des Tannenbergdenkmals bereits unter Beweis geſtellt haben. Maſſenuraufführungen zu Beginn der neuen Spielzeit. Der Beginn der Spielzeit 1935/½36 ſtand im Zeichen der Uraufführungen. Nach einer Aufſtellung des Deutſchen Bühnenſpiel⸗ planes haben allein im September nicht weniger als 25 Uraufführungen ſtattgefunden, davon 20 auf reichsdeutſchen Bühnen und 5 auf deutſch⸗ ſprachigen Bühnen des Auslandes. Die Höchſt⸗ zahl mit ſieben Uraufführungen erreichte das Luſtſpiel, während das Schauſpiel mit fünf Ur⸗ aufführungen an zweiter Stelle ſteht. Im wei⸗ teren folgen dann Operette, Schwank, Oper, Komödie, Märchen, Volksſtück, Tragikomödie und Poſſe. Gedenke ein jeder, was er für die Ehre des deutſchen Namens zu tun habe, um ſich gegen ſein eigenes Blut und ſein Vaterland nicht zu verſündigen. Gedenke, daß du ein Deutſcher biſt! Der Große Kurfürſt. * „Hakenkreuzbanner“— Seite 4 Karlsruhe, 13. Nov. Schon ſeit Juhren iſt bekannt, daß oberhalb des Rheinſtrandbades Rappenwörth ein ſchwunghafter Schmuggel⸗ verkehr über den Rhein ſich abſpielte. Zeit⸗ weiſe nahm das lichtſcheue Gewerbe Ausmaße an, die nicht weit hinter denen an anderen Tei⸗ len der Reichsgrenze, etwa an der hollän⸗ diſchen, zurückblieben. Da und dort begannen ſich die Schmuggler gleichfalls bandenmäßig zu organiſieren, bis man ihren Schleichwegen energiſch nachſpürte. Das Jollhaus am Rheinſtrand Das früher in Maxau ſtationierte Zollamt ſiedelte um, und zwar gerade an die Stelle bei Neuburgweier, wo der Schmuggelverkehr am lebhafteſten war. Dicht am Rhein wurde das neue Zollamt errichtet, ein ſtattliches, hell ge⸗ ſtrichenes Gebäude, deſſen lange Fenſterreihe weit den Rhein hinauf und hinab ſchaut. Bei Nacht hört man auf Kilometer jedes verdäch⸗ tige Geräuſch auf dem Waſſer, jeden Ruder⸗ ſchlag. Im Nu erleuchten ſtarke Scheinwerfer taghell den Strom, die die überſetzenden Boote nicht mehr loslaſſen, bis ſie eines der im nahe⸗ gelegenen Hafen, einem ausgebauten Altrhein⸗ arm, bereitliegenden Schiffe ſtellt. Die Leitung des Zollamtes Neuburgweier wurde dem Oberinſpektor Pg. Seitz, einem ebenſo erfahrenen wie energiſchen Mann über⸗ tragen, der mit ſeinen Beamten hier draußen auf vorgeſchobenem Poſten ſteht. Nach dem Vorbild ihres Oberinſpektors halten ſie gute Kameradſchaft untereinander. Er hat erreicht, daß jeder eine gute Wohnung erhält. Am Aus⸗ gang von Neuburgweier gegen den Rhein ent⸗ ſteht eine kleine Siedlung für Zollbeamte. Sechs Häuſer mit zwölf Wohnungen, jede mit —50 Bad, ſind bereits fertig; ſechs weitere olgen. Der neue Jollkreuzer Die Unterbindung des Schmuggels in der näheren Umgebung iſt aber nur der kleinere Teil der Aufgaben des Zollamtes. Den gan⸗ zen Tag, Sommers und Winters, ziehen die Rheinſchiffe mit den Flaggen aller Rheinufer⸗ ſtaaten am Maſt ſtromauf⸗ und abwäris mit ganzen Güterzügen voll Ladung— aber auch oft mit allen möglichen Schmuggelwaren, Ta⸗ bak, Zigaretten, Zigarettenpapier, Zucker, Kaf⸗ fee, Kakao, Tee, Fett, Butter an Bord verſteckt. Millionenwerte gingen dem Reich verloren, wenn nicht auf den Schmuggel ein wachſames Auge geworfen würde. Alle Rheinuferſtaaten tun das, die ausländiſchen womöglich noch ſtrenger als wir. Die Kontrolle der vielen Schleppkähne kann nur wirkſam erfolgen, wenn ein leiſtungs⸗ fähiges Schiff zur Verfügung ſteht, um ſo mehr als das nächſte Zollamt am Rhein erſt in Emmerich ſtationiert iſt. Neuburgweier hat den ganzen Oberrhein bis etwa Mainz zu überwachen. Da die alten Schiffe nicht mehr genügen, wurde ein neuer Zollkreuzer in Mannheim in Auftrag gegeben, der eigens für die Verhältniſſe am Oberrhein gebaut wurde, der erſte ſeiner Art. Er erhielt den Namen„Oberrhein“ und entwickelt mit ſeinem Dieſel⸗Lanz⸗Motor eine Geſchwindigkeit von 24 Stkm. berg⸗ und 36 talwärts. Das Schiff iſt 23 Meter lang und ziemlich flach gebaut, ſo daß es auch bei Niedrigwaſſer über Untie⸗ fen aut hinwegkommt. In Emmerich wird ein ſolches Boot nicht benötigt, denn dort müſſen alle Schiffe auſdrehen, was bei der ſtarken Strömung bei Neuburgweier nicht möglich iſt. Fahrk auf dem Strom Durch Vermittlung der Landesſtelle des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda hatte unſer Mitarbeiter mit Preſſereferent Pg. Voßler Gelegenheit, eine Schmugglerrazzia mit dem neuen Zollkreuzer mitzumachen. Er berichtet uns über die Fahrt: Wir gehen mit Oberzollinſpektor Seitz vom Zollamt zu dem einige hundert Schritt„ent⸗ fernten Hafen. Die letzten Frühnebel weichen, ſtromauf und ⸗ab bietet ſich leidliche Sicht. Am Landungsſteg lieat neben den alten Booten das neue Schiff, arau geſtrichen, ſchlank und ſchnittig wie ein Rennboot. Auf dem Verdeck zwei ſtarke Scheinwerfer. Alles iſt fertig zur Abfahrt. In der Kabine ſitzen mehrere Be⸗ amte um den kleinen Tiſch. Vom Nebenraum brodelt der Morgenkaffee auf einem Herd. Die braune Holztäfelung, die Metallteile, alles blitzt vor Sauberkeit. Der Schiffsverkehr läßt heute ziemlich lange auf ſich warten. Enolich erſcheint am Horizont eine Rauchfahne. Wir fahren los. Wir fah⸗ ren erſt nach Maximiliansau hinunter, wo einige Mann Rheinpolizei an Bord oehen. Raſch gleiten die Pappelreihen, die der Strom⸗ landſchaft ihr Gepräge geben, vorüber. Sie ſtehen ſchon beinahe kahl. Selten leuchtet drin⸗ nen in den Rheinwäldern unter einem durch⸗ brechenden Sonnenſtrahl noch einmal Laub⸗ werk in herbſtlicher Farbenpracht auf. Der erſte Schleppzug kommt aygeſtampft, das Waſſer mit ſeinen großen Schaufelrädern meterhoch aufwühlend. Er führt die hollän⸗ diſche Flagge. Unſer Zollkreuzer gibt ein Hu⸗ penſignal. Die Maſchinen des Holländers ſtop⸗ pen. Auf Deck hängt eine junge Frau Wäſche auf. Vorne ſteht der Schiffer, eine hagere See⸗ mannsgeſtalt. Wir legen uns längsſeits, ein baar Mann ſpringen hinüber, ein kleiner Hund bellt ihnen wütend entgegen. Nach kurzer Zeit iſt die Kontrolle beendet. Alles in Ordnung. Buüich übers cand Eine Schmuggelrazzia auf dem Rhein FJahrt mit dem neuen Zollkreuzer„Oberrhein“— Raffinierte Methoden der Schmugglerbanden (Gigener Bericht des„Hakenkreuz banner“.) Auf der„Normandie“ „Der nächſte iſt ein Franzoſe, die„Norman⸗ die“. Wir gehen an Bord, um uns einen Rheinkahn einmal genauer anzuſehen. Der Kapitän iſt ein kleiner lebhafter Belgier, die flache Sportmütze, die alle franzöſiſchen und belgiſchen Arbeitsmänner tragen, auf dem Struwelkopf, eine kurze Pfeife zwiſchen den Zähnen. Auf die Fragen: wohin, woher, was geladen, wie groß iſt das Schiff?, antwortet er in einem ganz leidlichen Deutſch. Die Rheinſchiffer ſprechen alle Sprachen der Län⸗ der längs des Stroms. Unſer Belgier zeigt bereitwillig ſeine Pa⸗ piere und Vorräte. Man iſt überraſcht, wie wohnlich ein äußerlich ſo unanſehnlicher arauer Kahn eingerichtet iſt und wieviel Räume er enthält. Zwar ſind die Zimmer klein, aber wenn aut aufgeräumt iſt, iſt immer noch einigermaßen Platz. Wir gehen von der Küche ein kleines Treppchen hinab, ins Wohn⸗ und Schlafzimmer. Die Betten ſind in einem ſchrankartigen Verſchlag. Der Hausrat iſt offenbar nacheinander in allen Ländern länas des Rheins erſtanden und wurde ſicher⸗ lich arößtenteils ſchon von der vorigen Schif⸗ fergeneration gebraucht. Von der Decke pen⸗ delt eine Petroleumlampe, ein Prunkſtück aus Großvaters Zeiten. Es fehlt aber nicht ein neuer Radioapparat. Der Hausherr hat in ſeinen Mußeſtunden— und deren gibt es ge⸗ nug, wenn der Kahn bei Einbruch der Dun⸗ kelheit vor Anker geht und auf der Fahrt ſtun⸗ denlang Aufenthalt an Schiffsbrücken hat— einen Vogelbauer, ein kleines Schiffmodell, das kunſtvoll in eine Flaſche hineinpraktiziert wurde, gefertigt. Faſt das ganze Leben hat die Familie auf dem Waſſer zugebracht. Die Kinder werden auf dem Schiff geboren und verleben ihre erſten Jahre auf dem Waſſer. Dann müſſen ſie einige Jahre in die Schule, die deutſchen in beſondere Schifferheime, Internate, in denen ſie die vollen acht Schuljahre mitmachen. Die Hol⸗ länder begnügen ſich mit drei Jahren, in denen ſie leſen, ſchreiben und— Geld zählen lernen, was, wie ein alter holländiſcher Kapitän meinte, vollkommen fürs Leben reicht. Wenn die Kin⸗ der auch durch halb Europa kommen, ihre Spiel⸗ gelegenheiten ſind ſehr begrenzt, die Schiffs⸗ planken ſind ihre Heimat. Aber die Schiffer ſcheinen mit ihrem Los ganz zufrieden zu ſein, ſie machen ſich allerhand Zerſtreuungen. Unterdeſſen kommen die Beamten aus dem Innern des Kahns wieder zum Vorſchein. Es wurde nichts gefunden, die Papiere ſind auch in Ordnung. Mit einigen freundlich crwider⸗ ten Worten verabſchieden wir uns. Jetzt kom⸗ men ganze Züge von neuen Schleppern den Rhein herunter. Bis zu 150 Schiffe ſind durch den neuen Kreuzer an einem Tag abzufertigen. Wir nähern uns einem Schleppzug, die ein⸗ i11 Kähne tragen verſchiedene Flaggen. Die heinſchiffahrt iſt international. International iſt auch das Schiffervolk. Die meiſten Schiffs⸗ beſatzungen ſind aber Deutſche, auch hauptſäch⸗ lich in Deutſchland zu Hauſe. Da hört man alle Dialekte längs des Rheines, die klangvollen rheinländiſchen Laute, rauhes Schwizerdütſch, Piatt⸗ vom Neckar und derbes weſtfäliſches att. Teure Waren.. Wieder gibt unſer Zollkreuzer ein Hupen⸗ ſignal, mit einer ganz knappen Wendung wie bei einem ſchneidigen Telemark legt er ſich ſchräg in die Kurve, daß es nur ſo ſpritzt. Neben dem hinterſten Kahn legt er an, ein paar Mann kommen an Bord und gehen den ſchmalen Bordgang entlang, der mit geriffelten Eiſenplatten belegt iſt. Im Winter, wenn ſich darauf Eis bildet, iſt es ſehr klitſchig hier. Vorigen Winter, am kälteſten Tag, glitt ein Beamter aus und nahm ein eiſigkaltes Bad. Weiter geht es zum nächſten Kahn; wieder ſpringen einige Beamte hinüber, und am vor⸗ derſten Kahn der Reſt. Der Zollkreuzer macht feſt und treibt mit dem Schleppzug ſtrom⸗ abwärts. So gibt es keine langen Aufenthalte. Schon erreichen wir die Germersheimer Brücke. Wir ſind offenbar nicht überall willkommene Gäſte; man ſieht finſtere Geſichter, Hafenvolk aus aller Herren Länder, manche Phyſiognomie könnte einen Kriminaliſten ſehr intereſſieren. Da kommen auch eine ganze Anzahl Sünder zum Vorſchein, einige beſitzen keine Päſſe, andere haben verſchiedenes geſchmuggelt. Bei einem findet ſich eine Menge Zigarettenpapier im Spind, von dem er— die alte Ausrede— nicht weiß, wie es hereingekommen iſt. Aus einem Salzfaß in der Küche wird ein Paket Kakao herausgeangelt, eine durſtige Seele hat irgendwo eine Batterie Flaſchen verſtaut, unter Abfällen und Lumpen finden ſich etliche Pfund Fett. All die Ertappten ſchlürfen in ihren ſchweren Holzpantinen, die Hände tief in den Hoſen⸗ Ser Im Mannheimer Mühlauhafen HB-Bildarchiv Inſtitut für Rohſtoff⸗ und Warenkunde Die warenkundliche Sammlung der Mannheimer Handelshochſchule neu aufgebaut Heidelberg, 12. Nov. Am Montag wurde das neue Inſtitut für Rohſtoff⸗ und Waren⸗ kunde der Heidelberger Univerſität eröffnet, das in den Räumen des„Prinz Max“ untergebracht iſt, und mit deſſen Leitung der Direktor des Phyſikaliſch⸗Chemiſchen Inſtituts Prof. Eiſch⸗ beck beauftragt wurde. Nicht nur die Univerſität und im beſonderen die Staats⸗ und Wirtſchaftswiſſenſchaftliche Fa⸗ kultät erfährt durch dies neue Inſtitut eine Be⸗ reicherung, ſondern hier iſt eine Einrichtung ins Leben gerufen worden, die über den Rahmen der Univerſität hinaus weiten Kreiſen die wert⸗ vollſten Anregungen vermitteln kann. Das In⸗ ſtitut baut ſich auf der warenkundlichen Samm⸗ lung der früheren Mannheimer Han⸗ delshochſchule auf, die eine Fülle der auf⸗ ſchlußreichſten Zuſammenſtellungen von Rohſtof⸗ enthalt Erzeugniſſen und Naturſtoffen enthält. Es handelt ſich nicht um ein Muſeum von eindrucksvoll aufgemachten Schauobjekten, ſon⸗ dern um eine ſyſtematiſche, rein praktiſches Wiſ⸗ ſen vermittelnde Sammlung der wichtigſten Er⸗ zeugniſſe. Das Inſtitut führt dem Studieren⸗ den der Wirtſchaftswiſſenſchaft die in⸗ und aus⸗ ländiſchen Rohſtoffe vor Augen. Die Mediziner, Pharmazeuten und Drogiſten intereſſieren ſich ſür die bedeutende Drogenſammlung, Botaniker, Forſtmänner werden nicht an einer Sammlung der verſchiedenen Holzarten vorübergehen und die Zuſammenſtellung der Holzverarbeitungs⸗ produkte eines Blickes würdigen. Eine Sammlung von Textilien und Faſer⸗ ſtoffen vom Rohſtoff bis zur Fertigware geſehen zu haben, iſt für den Kaufmann wie für den Techniker von Wichtigkeit. Der Chemiker wird die anorganiſchen und organiſchen Farbſtoffe beachten. Es könnte noch manches erzählt wer⸗ den: moderne Kunſtſtoffe, Kautſchuk, Seife, Teerfarben, Düngermittel, Metalle, Erze. Kurz⸗ um, es iſt für jedes Wiſſensbedürfnis geſorgt. Das Inſtitut veranſtaltet außer den eigent⸗ lichen für die Studenten beſtimmten Vorleſun⸗ gen von Dr. Mühlhäußer eine laufende Vortragsreihe über wichtige Erzeugniſſe unſerer deutſchen Induſtrie. Dieſe Vorträge mit Licht⸗ bildern ſind der Allgemeinheit koſtenlos zugäng⸗ lich. Es wird in der nächſten Zeit über die Ge⸗ winnung und Bedeutung von Zement, Glas, Erz, Leichtmetall, Stahl uſw. von Fachmännern ſowohl aus der Induſtrie als auch von der Univerſiität vorgetragen werden. A Nr. 524— 13. November 18 taſchen vergraben, auf das Zollboot. Der Ober⸗ ollinſpektor nimmt ſie nacheinander vor, Stück für Stück der Schmuggelwaren wird eingetra⸗ gen, auf eine Waage gelegt, der Zolltarif feſt⸗ geſtellt, Steuerbanderolen auf Zigarettenpapi 11 gelegt, der Stempel auf einige Blatt einer nicht verſteuerten Spielkarte gedrückt. Dann wi kaſſiert und eine Quittung ausgeſtellt. Ne Waren kommen herein, eine Binſenmatte, in Straßburg erſtanden wurde, neu gekaufte“ Kragen uſw. Der eine berappt 50 Pfennig, der andere.20 Mark, der nächſte 80 Pfennig, je nach Menge und Steuerwert. 4 Wenn es heute auch nur Kleinigkeiten ſind, manchmal glückt ein ganz großer Fang, w möglich wird ein hoher Deviſenbetrag entde Der Schmuggel wird immer mehr zu einem ſchlechten Handel, und den Leuten, die ſich bis⸗ her noch damit befaßt haben, iſt zu raten, iht Geld ehrlicher und gewinnbringender an⸗ zulegen. Gegen Mittag nähern wir uns Speyeß Faſt alle zu Tal fahrenden Schiffe ſind kontrol⸗ liert. Es geht wieder aufwärts, unter der Germersheimer Brücke durch. Da kommen wie⸗ der neue Kähne, die ſich unſere Begleitung ge⸗ Wir fahren wieder guf⸗ fallen laſſen müſſen. viede wärts, noch ein paarmal paſſieren wir die Ger⸗ mersheimer Brücke, dann wird es dunkel, di Schiffe gehen vor Anker. Kognak im Radioapparat In guter Fahrt geht es heimwärts. Di Zollbeamten kommen ins Erzählen. Im Laufe der Jahre haben ſie ſo mancherlei erlebt. Die Schmuggler ſorgen für Abwechſlung. Iſt m auf ihre Schliche gekommen, ſchnell verſuch ſie es mit einem neuen Trick. Eine richti Spürnaſe weiß aber die Verſtecke immer au zuſtöbern. So fand ein⸗Beamter, der in einem Jahre allein über 70 Schmuggelfälle, darunter vecht beträchtliche, aufdeckte, im Gehäuſe ein Radioapparates zwei Flaſchen Kognak. E andermal findet ſich etwas unter der Tiſchplat -oder im Kohlenkaſten, im kalten Ofen, unt einem Stapel Bettücher, in der Kaffeemühle, unter dem Fußteppich, unter dem Tiſchtuch. Aus einem alten, verſchimmelten Stiefel wur⸗ den mit einem glücklichen Griff für etliche hun⸗ dert Mark Deviſen herausgezogen. Manche ſuchen am Körper die Gegenſtände zu verbergen in den Hoſentaſchen, im Strumpf, unter Hemd. Voriges Jahr glückte die Aushebun einer regelrechten Bierbrauerei im Maſchine raum, in der ohne Wiſſen des Kapitäns der „Schmelzer“, der Matroſe, der die Lebens⸗ mittel einzukaufen und zu kochen hat, au Malzkaffee, Gerſte und Hopfen Bier herſtell und auf Flaſchen zog. Dieſen„Haustrunk wie er ihn nannte, verkaufte er an ſeine Kam raden und trieb damit einen einträgliche Handel. Die Beamten könnten inzwiſchen bei ſtockdunkler Nacht in Maxau an Fen ichne wo wir abgeſetzt werden, um m em ſchwerfällig über die alte Holzbrücke rum⸗ pelnden Zug nach Hauſe zu fahren. Pfalz/ Saar Kochſalz als Kckain „Saarbrücken, 13. Nov. Der Polizeip ſident teilt mit: Einen guten Fang machte di hieſige Kriminalpolizei am Samstagabend dur die Feſtnahme ei Bekanntſchaft eines jungen Mannes, von de ſie erfahren hatten, daß er über eine größe Summe Bargeld verfüge und ſich für eine g winnbringende Betätigung intereſſiere. Ei ſolches Geſchäft war bald gefunden. Man ver ſprach ihm Kokain zu liefern, bei deſſen Weiter verkauf er 100 Prozent verdienen könnte. Der junge Mann wurde nach Saarbrücken beſtellt, wo er am Samstagabend in einem hieſigen Café mit 2000 Reichsmark erſcheinen ſollte. De Polizei blieb das betrügeriſche Unternehmen nicht unbekannt; ſie erſchien ebenfalls in de Kaffeehaus und nahm die beiden Uebeltäter un die Geliebte des einen, die bei der Abwicklung des Geſchäftes tätig ſein ſollte, feſt. Die Betrü ger hatten es lediglich auf die 2000 Reichsmark 4 des jungen Mannes abgeſehen. Das Kolai beabſichtigte man ihm nach Zahlung der 200 Reichsmark in Form von zwei mit Kochſal gefüllten Flaſchen auszuhändigen. Vom Laſtauto erdrückt Ebertsheim, 13. Nov. tagabend der Beifahrer eines Gönnheimer Laſt kraftwagens einen ſchrecklichen Tod. Jahre alte Stricker wollte wä ſchwere Fahrzeug. Kopf und Bruſtkorb wurde ihm durch die Räder eingedrückt. unglückte war auf der Stelle tot. Die Leich und das Fahrzeug wurden beſchlagnahmt Ein Gerichtskommiſſion nahm an der Unglücksſtell bereits Erhebungen vor. Vom Zug überfahren Ottweiler(Saar), 12. Nov. Am Sonn⸗ tagmorgen wurde auf dem Bahnhof Ottweile die von einem Zuge vollkommen zerſtückelte Leiche des 58jährigen verheirateten Reichsbahn⸗ ſekretärs Einig aus Ottweiler aufgefunden. Einig war am Samstagabend von Neunkirchen. wo er tätig war, mit dem Perſonenzug 38 nach Ottweiler gefahren. Wahrſcheinlich wollt er hier, um gleich nach Hauſe zu gelangen, nach Abfahrt des Perſonenzuges über den im näch⸗ ſten Gleis ſtehenden Güterzug ſteigen. Hierbe muß er von dem im gleichen Augenblick abfah renden Zug, an dem man auch Fleiſchteile un Blutſpuren fand, überfahren und auf de Stelle getötet worden ſein. Die beſchädigte un ſtehengebliebene Uhr des Toten zeigte den — Zeitpunkt der Abfahrt des Güterzu⸗ ges an. 75 noch viel ſolcher E 3 lebniſſe und Schwänke erzählen. Wir ſind aber einer Betrügerbande. Zwei junge Leute, Friedrich L. und Robert., mach⸗ ten vor einiger Zeit in der Rheinprovinz die An der Straßen⸗ 4 kreuzung Kerzenheim—Eiſ enberg erlitt am Mon⸗ Der Ver⸗ leitung des At Mannh Großbe nachſtel Eindrũ werden nämlich der vergeſſen. V lſozialisn vie die von allenfalls n ſie zur Tag Für ſie all⸗ ſtehenden Z winn zu ſch Lauf zu laf Wir Nati Schäden de⸗ nen Körper 5 eitsfront a! Deutſch⸗ chönhe November 1935 3 boot. Der Ober⸗ ander vor, Stück n wird eingetra⸗ ſer Zolltarif feſt⸗ Zigarettenpapier Blatt einer nicht kt. Dann wird usgeſtellt. Neue Binſenmatte, dich de, neu gekauften“ 50 Pfennig, der 80 Pfennig, je leinigkeiten ſind, oßer Fang, wo⸗ nbetrag entdeckt. mehr zu einem ten, die ſich bis⸗ iſt zu raten, ihr bringender an⸗ uns Speyer iffe ſind kontrol⸗ ärts, unter der Dda kommen wie⸗ e Begleitung ge⸗ ren wieder auf⸗ ten wir die Ger⸗ d es dunkel, die rat eimwärts. Die zlen. Im Laufe rlei erlebt. Die ſlung. Iſt man ſchnell verſuchen Eine 4 ecke immer auf⸗ in einem Jahre „darunter vecht Gehäuſe Kognak. Ein r der Tiſchplatte ſen Ofen, unter er Kaffeemühle, dem Tiſchtuch. en Stiefel wur⸗ für etliche hun⸗ zogen. Manche de zu verbergen, trumpf, unterm die Aushebung im Maſchinen⸗ 3 Kapitäns der ir die Lebens⸗ ochen hat, aus Bier herſtellte n„Haustrunk“, an ſeine Kame⸗ n einträglichen viel ſolcher Er⸗ Wir ſind aber eines — t in Maxau an⸗ ſerden, um mit Holzbrücke rum⸗ ten. kain der Polizeiprä⸗ ang machte die stagabend durch rbande. Zwei obert., mach⸗ heinprovinz die nnes, von dem er eine größere ich für eine ge⸗ tereſſiere. Ein iden. Man ver⸗ i deſſen Weiter⸗ en könnte. Der brücken beſtellt, einem hieſigen inen ſollte. Der e Unternehmen enfalls in dem Uebeltäter und der Abwicklung feſt. Die Betrü⸗ 000 Reichsmark Das Kokain Aung der 2000 i mit Kochſalz n. ückt n der Straßen⸗ erlitt am Mon⸗ nnheimer Laſt⸗ Tod. Der 30 hrend der Fahrt bſteigen, geriet iche unter das uſtkorb wurden ckt. Der Ver⸗ ot. Die Leiche agnahmt. Eine r Unglücksſtelle en v. Am Sonn⸗ nhof Ottweiler ien zerſtückelte en Reichsbahn⸗ r aufgefunden. in Neunkirchen, rſonenzug 389 cheinlich wollte gelangen, nach den im näch⸗ eigen. Hierbei genblick abfah⸗ Fleiſchteile und und auf der heſchädigte und 'n zeigte den des Güterzu⸗ „Hakenkreuzbanner“— Seite 5 fjauptſtadt mannheim A Nr. 524— 13. November 1938 „Schönheit der Arbeit“ in Mannheims Betrieben/ daun weh n fen ehr lre Dieſer Tage hatte ein Mitglied unſerer Schrift⸗ leitung Gelegenheit. zuſammen mit dem Leiter des Amtes„Schönheit der Arbert“ im Kreiſe Mannheim, Pg. Lettow, einige Mannheimer Großbetriebe zu beſichtigen. Wir verö fentlichen nachſtehend eine Schilderung der allgemeinen Eindrücke, die bei dieſer Gelegenheit gewonnen werden konnten. Warum„Schönheit der Arbeit“? Daran hat man früher nie gedacht, daß das Sehnen des deutſchen Arbeitsmenſchen einem menſchenwürdigen und anſtändi⸗ gen Arbeitsplatz gelten könnte. Man hat in der Frühzeit der Induſtrialiſierung Fabriken gebaut und Arbeitsſtätten errichtet, man hat immer wieder neue und modernere Maſchinen erfunden und neuzeitlichere Bearbeitungsmetho⸗ den erdacht und bei all dem das Wichtigſte— nämlich den Arbeitsmenſchen ſelbſt— vergeſſen. Bis zur Machtergreifung des Natio⸗ nalſozialismus hätte man über eine Parole wie die von der„Schönheit der Arbeit“ allenfalls mildtätig gelächelt und wäre über ſie zur Tagesordnung übergegangen. Die mar⸗ xiſtiſchen Klaſſenkämpfer kannten ſie ebenſo wenig wie die liberaliſtiſchen Geldſackpatrioten. Für ſie alle gab es nur eines: Aus dem be⸗ ſtehenden Zuſtande der kraſſen Gegenſätze Ge⸗ winn zu ſchlagen und im übrigen allem ſeinen Lauf zu laſſen. Wir Nationalſozialiſten wußten, warum wir an den Anfang unſerer Aufbauarbeit ſogleich auch die Parole von der„Schönheit der Arbeit“ ſtellten. Denn wir ſelbſt haben alle einmal die Schäden des kapitaliſtiſchen Syſtems am eige⸗ nen Körper verſpürt, haben ſelbſt gelitten unter dem, was viele der Beſten unſeres Volkes einſt in die offenen Arme der Vaterlandsverräter und Kriegsdienſtverweigerer getrieben hat. Mit dieſem Syſtem haben wir gebrochen, wo immer auch ſein unheilvolles Wirken im Le⸗ ben unſeres Volkes in Erſcheinung trat. So ſehen, daß die nationalſozialiſtiſche Aufbau⸗ und Aufklärungsarbeit erſt ſehr kurze Zeit ſich auf dieſem Gebiete auszuwirken beginnt, ſo daß man natürlich von einem Enderfolg in kei⸗ nem Falle reden kann. Viele Betriebsführer mußten ſich erſt langſam mit dem Gedanken vertraut machen, daß die Geſundheit ihrer Gefolgſchaft eine wichtige Vorausſetzung für Auswärtsentwicklung ihres Betriebes iſt. Dank der unermüdlichen nationalſozialiſtiſchen Auf⸗ klärungsarbeit kann heute geſagt werden, daß man in dieſer Hinſicht kaum mehr auf irgend⸗ welche Widerſtände ſtößt. Während der Frühſtückspauſe treten wir in eine weite Fabrikhalle. Was ſich hier unſeren Augen bietet, iſt wert, einer kurzen Betrachtung unterzogen zu werden. In der Nähe eines Gießofens ſitzen die Ar⸗ beiter teils auf dem Boden, teils auf Guß⸗ brocken herum und ſind gerade im Begriffe, ihr Frühſtück zu verzehren. Das iſt— um nur ein Beiſpiel zu nennen— ein Zuſtand, der drin⸗ gend einer gründlichen Korrektur be⸗ darf. Ganz zu ſchweigen von dem Anblick, der ſich beim Betreten der Umkleide- und Waſch⸗ räume bot. Hoffnungsvolle Anſätze Auf dem Fabrikhof desſelben Betriebes iſt man daran, altés Gerümpel beiſeite zu ſchaffen, um im kommenden Frühjahr die erſte, wenn auch kleine Grünanlage herrichten zu können. In einem anderen Gebäude iſt der erſte Auf⸗ enthaltsraum im Entſtehen begriffen. Freudig blicken wir auf die erſten Anſätze, bevor wir uns einem anderen Betriebe zuwenden. Wie ganz anders aber war hier das Bild. Freudige, helle Fabrikriume, mit Blumen ge⸗ ſchmückt, wirken anziehend und ermunternd. Sie fördern die Arbeitsfreude ungemein und laſſen den Arbeiter ſtolz ſein auf ſeinen Betrieb. Ein vorbildlicher Aufenthaltsraum Hier schmeckt das Frühstück noch einmal so zut „Letzter Akt“ der Apollo⸗Bühne Die Abbrucharbeiten ſchreiten rüſtig vorwärts/ Jetzt fällt der große Schornſtein wurde auch beim Aufbau der Deutſchen Ar⸗ beitsfront als der Organiſation aller ſchaffen⸗ den Deutſchen durch Schaffung des Amtes „Schönheit der Arbeit“ an die Verbeſ⸗ ſerung des Arbeitsplatzes jedes einzelnen Ar⸗ beitsmenſchen gedacht. , Gang durch Mannheims Großbetriebe Vor wenigen Tagen endete eine vom Amt „Schönheit der Arbeit“ durchgeführte große Aufklärungs⸗ und Werbeaktion, deren Früchte bereits landauf und landab in Erſcheinung zu treten beginnen. Es war daher nicht unintereſſant, auch einmal ſeine Naſe in einige Mannheimer Großbetriebe zu ſtecken, um unter berufener Führung die Ergebniſſe dieſer Aktion feſtzuſtellen. Es ſei jedoch vorausgeſchickt, daß das Geſami⸗ bild, das man hierbei gewinnen konnte, keines⸗ falls als abgerundet bezeichnet werden kann, da der Beſuch zunächſt nur einigen wenigen und völlig wahllos herausgegriffenen Betrie⸗ ben galt. Zuſtände, die verſchwinden müſſen Wir wollen mit der Kritik beginnen, weil wir der Anſicht ſind, daß lobens⸗ und begrüßens⸗ werte Zuſtände für ſich ſelbſt ſprechen und nicht der werbenden Trommel bedürfen. Wir ſchreiten über einen Fabrikhof, der alles andere als vorbildlich iſt. Zu deutlich treten hier die Spuren einer Zeit in Erſcheinung, der es nur auf Profit ankam, als daß man darüber hinwegſchreiten könnte. Wir haben zwar nicht überſehen, daß hier und dort bereits erfreuliche Anſätze einer Neuordnung zu erkennen ſind, aber der Weg bis zum Ziel ſcheint uns noch ein recht weiter zu ſein. Man darf dabei ſelbſtverſtändlich nicht über⸗ Auf der Abbruchſtelle Apollo⸗Theater hat ſich in den letzten Wochen gar vieles verändert, denn nachdem dieſes Gebiet bei der großen Luftſchutzübung als willkommene Uebungs⸗ ſtelle gedient hatte, ging man mit Hochoruck an die weiteren Niederlegungsarbeiten. Mauer um Mauer wurde abgetragen und es wurde immer ſchwerer, ſich vorzuſtellen, wie es früher einmal hier ausſah. Mit Ausnahme eines kleinen Stückes in der weſtlichen Ecke ſind nun alle Vordergebäude niedergelegt und man hat hier einen freien Platz gewonnen, der viel Licht in das enge Stadtviertel bringt. Der frühere Zugang zum Apollo⸗Theater iſt vollkommen niedergelegt und ſo iſt an dieſer Stelle der erſte Durchgang durch das ganze Quadrat erreicht. Von dem großen Theater⸗ ſaal ſieht man ſo aut wie nichts mehr, ſeit man daran gegangen iſt, das Bühnenhaus von rück⸗ wärts einzureißen und auch die Bühne ſelbſt zu zertrümmern. Die aroßen Eiſenkonſtruk⸗ tionen, die die Decke trugen und die man in die Tiefe ſtürzen ließ, ſind faſt reſtlos ausein⸗ andergeſchweißt und abtransportiert. Gegenwärtig iſt man damit beſchäftigt, die beiden Galerien abzutragen und hierbei kann man deutlich ſehen, wie ſolide einſt dieſes Theater gebaut wurde. Eiſengeflechte und Drahtaitter hielten den Verputz zuſammen und gaben ihm eine koloſſale Feſtigkeit. Wenn man jetzt die Arbeiter beobachtet, wie ſie die Pfeiler über der Galerie abtragen, dann kann man ſehen, daß dieſe Mauerſtücke im Innern ſtarke Eiſengerüſte trugen, die dem ganzen Bau die nötige Feſtigkeit verliehen. Nachbem her Verputz und die Vermauerung entfernt ſind, werden dieſe Eiſenträger ausein⸗ andergenommen, um anderweitig Verwendung zu finden. Intereſſant iſt gegenwärtig der Abbruch Wie es nicht sein soll Frühstückspause in der schmutzigen Fabrikhalle. wenigen Mitteln kann ein sauberer und einfacher Aufenthaltsraum geschaffen werden. in schaffende Mensch seine freien Minuten verbringen kann. Aufn.: Francke(2) Vorbildliche Arbeit Auch hier will es der Zufall, daß wir wäh⸗ rend einer Pauſe den Betrieb beſichtigen. Alle Fabrikräume ſind leer. Kein Arbeiter, keine Ar⸗ beiterin iſt zu ſehen. Da öffnet ſich eine Tür und wir ſehen in einen Aufenthaltsraum, der geradezu als vorbildlich bezeichnet zu werden verdient. Die großen, ſauberen Fenſter ſind mit Vorhängen umrahmt, Tiſche, Bänke und Stühle laden zum längeren Verweilen ein, kurzum ein Raum, in dem das Frühſtück oder das Mittageſſen noch einmal ſo gut mundet. Und wenn man in demſelben Betrieb weiter Umſchau hält, bleibt das Auge an einer gro⸗ ßen Grünanlage mit vielen Bänken und Zier⸗ ſträuchern haften, die bereits im letzten Som⸗ mer ihrer Beſtimmung übergeben werden konnte. In einem weiteren Betriebe entſteht auf direktes Einwirken des Amtes„Schönheit der Arbeit“ ein großer Aufenthaltsraum mit an⸗ ſchließenden Umkleide- und Waſchräumen. In wenigen Wochen wird man dort den erſten Ge⸗ folgſchaftsabend abhalten können. Weitere we⸗ ſentliche Verbeſſerungen ſind zum Teil durchge⸗ führt, zum Teil ſind ſie noch in Vorbereitung. Wir laſſen nicht locker! Der Geſamteindruck unſerer Beſichtigung: Manches Schöne und Vorbildliche wurde zu⸗ tage befördert, vieles Unſchöne aber auch feſt⸗ geſtellt und— was das wichtigſte iſt— auch als ſolches gekennzeichnet. Es genügt nicht, daß man unhaltbare Zuſtände anprangert. Man muß gleichzeitig poſitive Vorſchläge machen, die ſich auch in die Tat umſetzen laſ⸗ ſen. Und daß dies geſchieht, dafür wird das Amt„Schönheit der Arbeit“ beſorgt ſein. Wir laſſen nicht locker! Mit dieſer Gewißheit im Herzen können alle freudig mit⸗ arbeiten an der Neugeſtaltung der Arbeits⸗ plätze für den ſchaffenden deutſchen Menſchen .. der Bühne. Vor wenigen Tagen noch um⸗ gab die Bühne der ſilberne Kranz mit den vielerlei Verzierungen. Jetzt aber wütet die Spitzhacke und läßt ein Stück des Mauerwerks nach dem anderen zu Staub werden. Wäh⸗ rend polternd die Stücke in die Tiefe ſtürzen, kommt Meter um Meter auch hier die Eiſen⸗ hervor, die dem ganzen den Halt aab. Noch ſteht auch der hohe Schornſtein, für den ſelbſtverſtändlich ebenfalls keine Verwen⸗ dunasmöalichkeit mehr beſteht. Urſprünglich wollte man dieſen durch Sprengung umlegen, um ihn ſo auf die raſcheſte und einfachſte Weiſe „klein zu bekommen“. Dieſe Vernichtungsart kommt neuerdings aber nicht mehr in Frage, nachdem beſchloſſen wurde, die rieſigen Kellergewölbe des Apollo⸗ Theaters zu erhalten und ſie in Verbindung mit den Kellern der neu zu erſtellenden Häuſer auszubauen. Man befürchtet, daß durch den einſtürzenden Schornſtein, der ſo geſprengt werden müßte, daß er auf das Kellergewölbe fällt, das Gewölbe Schaden erleihen und für ſeine künftigen Zwecke nur unter größeren Aufwendungen wieder hergerichtet werden könnte. Neuer Laufkran auf der Rheinbrücke. Die Umbauarbeiten an der alten Rheinbrücke füh⸗ ren jetzt wohl noch zu den letzten Verbeſſerun⸗ gen. Auf Ludwigshafener Seite wird zur Zeit auf die obere Tragkonſtruktion noch ein neuer Laufkran aufmontiert, der für die leichtere Bewerkſtelligung von ſpäteren Repara⸗ turen vonnöten iſt. Der neue Laufkran dehnt ſich auf die ganze Breite der alten Brückenkon⸗ ſtruktion aus. Die Montagearbeiten desſelben ſind nahezu fertiggeſtellt. Ein Zustand, der auf die Dauer unhaltbar ist. Mit dem der HB-Bildstock(2) SEichtet eure Keiderſchränke Ein Appell an unſere Hausfrauen In den nächſten Tagen findet in den einzel⸗ nen Orten unſeres Kreisgebieis ſeitens der WHW⸗Ortsgruppen eine große Kleiderſammlung zugunſten des Winterhilfswerks ſtatt, um alle noch brauchbaren Kleidungsſtücke, die irgendwo entbehrlich werden, für unſere hilfs⸗ Volksgenoſſen nutzbringend zu er⸗ faſſen. Alle Volksgenoſſen, die hierzu in der Lage ſind, werden Haher gebeten, ihre Kleider, Schuh⸗ und Wäſchebeſtände einer genauen Durchſicht und kritiſchen Beurteilung unter⸗ ziehen zu wollen, damit das Winterhilfswerk auch in der Frage der Bekleidung in die Lage verſetzt wird, dem bedrängten Volksgenoſſen weitgehende Hilfe angedeihen zu laſſen. Bei dieſer Gelegenheit ſei jedoch gleichzeitig darauf hingewieſen, daß das WHW nur für ſolche Kleidungsſtücke Intereſſe hat, mit denen einem anderen Volksgenoſſen auch wirklich noch geholfen werden kann. Das eventl. Aus⸗ Flic musilcallsche reinsclimeclæet Körting-BRadio beſſern und Herrichten der Bekleidungsſtücke wird vom WHW gerne übernommen. Und nun, deutſche Hausfrauen, öffnet eure Schubladen, Schränke und Truhen! Spendet mit warmem Herzen wiederum Wärme, indem ihr das richtige wählt, um einen vom Schickſal hart bedrängten Volksge⸗ noſſen oder eines ſeiner Kinder vor Kälte zu ſchützen. Die Freude darüber, am richtigen Ort geholfen zu haben, wird euch ſelbſt jene Seelenwärme geben, die euch zum eifrigſten und verſtändnisvollſten Förderer der Ideale unſeres Führers werden läßt. R. B Kundgebung der Ortsgruppe Oſtſtadt Die Ortsgruppe Oſtſtadt der NSDaApP veran⸗ ſtaltet heute Mittwoch, 13. Nov., 20.30 Uhr, in der Aula des Adolf⸗Hitler⸗Reälgymnaſiums (Tullaſtraße 4) eine öffentliche Kundgebung. Es ſpricht der Bürgermeiſter von Schwetzingen, Pg. Stober, über das Thema:„Der Führer iſt die Partei, die Partei iſt Deutſchland.“ Die Partei⸗ genoſſen, die Mitglieder der SA, SS, NSK, DAß, NSF, NiSKOV, der HJ und des BiM, ſowie die Hausleiter ſind dazu beſonders ein⸗ geladen. Aeberführung von BdM⸗Mädel in die NS⸗Frauenſchaft Am Donnerstag, 15. November, werden in der Aula, A4, 1, die 21jährigen Bo M⸗ Mädel in die NS-Frauenſchaft überführt. Dieſe Mädel werden dort in einer Jugend⸗ aruppe zuſammengefaßt, die Führung über⸗ nimmt eine ehemalige Bd-Führerin. Alle Vd M⸗Mädel, die ihr 21. Lebensjahr ſchon vollendet haben, oder in 1 bis 2 Mona⸗ ten vollenden werden, kommen deshalb am Donnerstagabend 20 Uhr nach A4, 11 Arbeitsſchule der DAc Im Rahmen unſerer Vortragsreihe„Natio⸗ nalſozialiſtiſche Betriebswirtſchaft“ ſpricht heute Mittwoch. 13. November, in der Aula der ehe⸗ maligen Handelshochſchule in A 4, 1, um 19.30 Uhr, Kreiswirtſchaftsberater Pga. Dr. Thoms, Heidelberg über„Form und Inhalt betriebs⸗ wirtſchaftlicher Erfolgsrechnungen“. Vorträge der Städtiſchen Kunſthalle Mann⸗ heim. Donnerstag, 14. November: Dr. E. Hol⸗ zinger(München):„Anſelm Feuerbach“(mit Lichtbildern). Beginn 20.15 Uhr. Abteilung I(A bis).— Freitag, 15. November: Dr. E. Holzinger(München):„Anſelm Feuer⸗ bach“(mit Lichtbildern). Beginn 20.15 Uhr. Abteilung II(L bis). „Planetarium. Der Planetariumsabend für die vom Winterhilfswerk betreuten Volksgenoſ⸗ ſen, der für den 2. November vorgeſehen war, findet nunmehr am Samstag, den 16. Novem⸗ ber, um 20 Uhr, ſtatt. Die bereits ausgegehenen Einlaßkarten behalten ihre Gültigkeit. ———————— Prüfung von Wohlfahrtsämtern Eine größere Anzahl von Gemeinden und Gemeindeverbänden hat in den vergangenen drei Jahren ihre Wohlfahrtsämter einer Wirtſchaftlichkeits⸗ und Organiſationsprüfung durch Sachverſtändige, die der Deutſche Ge⸗ meindetag benannt hatte, unterzogen. Aus zahlreichen Anfragen iſt jedoch zu erſehen, daß vielen Kommunen dieſe Möglichkeit noch nicht bekannt iſt. Der Deutſche Gemeindetag nimmt daher Veranlaſſung, erneut auf die Prüfungen hinzuweiſen. Die Wirtſchaftlichkeits⸗ und Or⸗ ganiſationsprüfungen erſtrecken ſich auf den geſamten Aufbau des Wohlfahrtsamts, die Perſonalbeſetzung, die Geſchäftsverteilung, die Bildung von Arbeitsgruppen, den geſamten Innen⸗ und Außendienſt und vor allem auf die materielle andhabung der Fürſorge. Die Richtſatzgeſtaltung, die Richtlinien für die Be⸗ meſſung der Leiſtungen der Fürſorge, die Ver⸗ meidung nicht notwendiger Unterſtützungen, die änztliche Verſorgung der Hilfsbedürftigen, die Wiedereinziehung der Koſten uſw. bilden den Gegenſtand eingehender Unterſuchungen. In großen Städten kommen vor allem die Bil⸗ dung von Kreisſtellen, die Abgrenzung der Zu⸗ ſtändigkeiten u. a. m. hinzu. Der Gemeindetag iſt auf Anfrage bereit, den Gemeinden und Gemeindeverbänden geeig⸗ nete Sachverſtändige, die auf dem Ge⸗ biet der gemeindlichen Wohlfahrtspflege be⸗ ſondere Erfahrungen beſitzen, namhaft zu ma⸗ chen. Die Koſten, die durch die Prüfungen ent⸗ ſtohen, ſind verhältnismäßig gering und wer⸗ den regelmäßig durch die auf Grund der Prü⸗ fungen zu erwartenden Erſparniſſe weit aufge⸗ wogen. Wanderfahrt nach Deidesheim Vier Omnibuſſe brachten am die Koſß⸗Wanderer in das ſchöne Pfälzer Land. Das alte Weinſtädtchen Deidesheim war Aus⸗ gangspunkt der Wanderung. Die Sonne lachte vom herbſtlichen Himmel und ließ die Reb⸗ hänge golden aufleuchten. Der Weinturm⸗bot einen Blick über das ganze Rebgelände, das vor kurzem noch luſtiges Winzertreiben gezeigt hatte, ietzt er einſam dalag, geduldig ſich dem großen Sterben ergebend. Auch im Tod iſt die Natur ſchön, ja ſie holt das herrlichſte Kleid des Jahres hervor und ſchmückt ſich in allen Farben. Die frohe Stimmung in der Natur übertrug ſich auch auf die Menſchen. Wander⸗ lieder erklangen und rüſtig ſchritten die Wan⸗ derer vorwärts. Durch lichten Föhrenwald ging es zum Eckkopf, der den wandernden Volksge⸗ noſſen eine ſchöne Ausſicht auf die umliegenden Pfälzer Berge von Kalmit bis Donnersberg Kla-.dritel Hit AMullEg u2. 12 bot. Wohin der Blick ſchweifte, war grüner Kiefernwald, aus dem gleich lodernden Fak⸗ keln einzelne herbſtlich gefärbte Birken und Bu⸗ chen leuchteten. Nach zwei Stunden Mittags⸗ raſt ging es über den Weißen Stich nach Dei⸗ desheim. Dort vereinten ſich die Wanderer in froher Geſelligkeit im Saal der Winzergenoſ⸗ ſenſchaft. Verſchiedene Wanderfreunde ſorgten durch Stegreifdarbietungen für die Unterhal⸗ tung der Wanderer. Bald war die Zeit der Rückfahrt da. Mit einem„Sieg Heil!“ auf den Führer beſchloß der Kreiswanderwart die ſchöne Wanderung. Wanderer u. Obdachloſe werden unterſucht Reichsinnenminiſter Dr. Frick hat durch Runderlaß an die Landesregierungen im Rah⸗ men der Seuchenbekämpfung eine beſondere Aktion zur Bekämpfung der Krätze bei Wan⸗ derern und Obdachloſen verfügt. Die Krätze, ſo ſagt der Miniſter, in unſerem Volk, iſt in den letzten Jahren erheblich zurückgegangen und faſt ausſchließlich nur noch bei Wanderern und Obdachloſen feſtgeſtellt worden. Um eine möglichſt vollſtändige Ausrottung dieſer Krankheit zu erreichen, erſucht der Mi⸗ niſter, Anordnungen zu treffen, daß in der Zeit vom 18. bis 23. November 1935 ſämtliche Wan⸗ derer und Obdachloſen darauf unterſucht wer⸗ den, ob ſie an Krätze leiden. Die ermittelten Krätzekranken ſind unverzüg⸗ lich der ärztlichen Behandlung zuzuführen; ihre Wäſche und Kleider ſind zu reinigen, die Zettwäſche in den Herbergen und Obdachloſen⸗ aſylen iſt gleichzeitig auszuwechſeln. Damit die Betroffenen ſich der Unterſuchung nicht ent⸗ ziehen können, iſt eine ſcharfe Kontrolle vor⸗ geſehen. Der Miniſter erſucht, zu veranlaſſen, daß jedem unterſuchten geſunden oder ſanierten Wanderer und Obdachloſen ein kurzer polizei⸗ licher Ausweis über die erfolgte Unterſuchung ausgehändigt wird. Er wünſcht Bericht über die Zahl der feſtgeſtellten Kranken und der durchgeführten ärztlichen Behandlungen. Daten für den 13. November 1935 Sonnenaufgang.43 Uhr, Sonnenuntergang 16.36 Uhr.— Mondaufgang 18.38 Uhr; Mond⸗ untergang 11.03 Uhr. 1504 Landgraf Philipp der Großmütige von Heſſen in Marburg geboren. 1862 Der Dichter Ludwig Uhland in Tübingen geſtorben. 1868 Der italieniſche Komponiſt G. Roſſini in Ruelle bei Paris geſtorben. 1880 Der preußiſche General Auauſt Karl von Goeben in Koblenz geſtorben. 1882 Der Dichter Gottfried Kinkel in Zürich geſtonben. Mannheimer Wirtſchaftszahlen bekommen Leben Erfreuliche Vierteljahres⸗Bilanz/ Nur das Sorgenkind„Straßenbahn“ fährt ſchlecht hierbei mögen Anſporn dafür ſein, die Arbeitsſchlacht 4 Zahlen bedeuten gewiß nicht die Welt. Aber ſie geben mitunter intereſſanten Ueberblick und Aufſchluß über die uns fördernden oder hem⸗ menden Kräfte, daß wir gerade den zahlen⸗ mäßigen Vergleich nicht gerne miſſen möchten. Auch dann, wenn die Schlüſſe, die ſich daraus ziehen laſſen, nicht immer tröſtlich ſind. Im vorliegenden Falle ſind ſie geeignet, jeden Mannheimer zufrieden zu ſtimmen. Grund mehr, uns mit den Mannheimer Wirtſchafts⸗ zahlen im 3. Vierteljahre eingehender zu be⸗ faſſen. Warum ſollte es auch nicht angebracht ſein oder nicht in Ordnung gehen, ſich über einen Umſtand ausgiebiger zu verbreiten, der unſeren Glauben an einen Wiederanſtieg aus eigener Kraft ſtärken hilft und uns froh werden läßt. Aemter berichten: Wir erinnern uns mit Genugtuung daran, daß die monatlichen Ueberſichten des erſten Halbjahres eine ſtetig aufwärtsweiſende Linie aufzeigten. Die Gunſt der Lage und der Ent⸗ wicklung iſt geblieben. So war der Mitglieder⸗ ſtand der Krankenkaſſen in Mannheim in den Monaten Juli bis September durchweg höher als im Vorjahre. Vergleichsweiſe ſeien die jeweiligen Zahlen von 1934 in Klammern beigefügt. Ende September wurden insgeſamt 93 747 (91995) Krankenkaſſenmitglieder gezählt. Der Krankenſtand war in jedem der drei Monate merklich niedriger als im Vorjahre. Er ſtellte ſich im Juli auf 3,44(3,56) v.., im Auguſt auf 2,88(3,58) v. H. und im September auf 2,93(3,34) v. H. In der Tat ein gutes Zeichen! Die Zahlen des Arbeitsamtes enthüller daneben gleichfalls ein weit günſtigeres Bild. Bei den Männern betrug die Zahl der offenen Stellen im Berichtsvierteljahr 8320. Das ſind genau 2328 mehr. Der wirtſchaftliche Auftrieb machte ſich vor allem hier überaus wohltuend fühlbar. Auf dem weiblichen Arbeitsmarkt kam dieſer Umſtand naturgemäß weniger zum Ausdruck, obgleich auch die Zahl der offenen Stellen bei den Frauen 4363 erreichte, was. einer Erhöhung um 304 entſpricht. Bei den Männern konnten gegenüber den 5779 vermit⸗ telten Stellen des Vorjahres 7964 Arbeitsplätze vergeben werden. Die entſprechende Zahl be⸗ trug bei den Frauen 3469(3264). Der zielbewußte Kampf gegen die Arbeits⸗ loſigkeit hat wiederum gute Früchte gerragen. Die Zahlen beweiſen dies ſehr eindrucksvoll. Sie Der Mannheimer hilft verſchönern Wie der einzelne die Beſtrebungen der Stadtverwaltung unterſtützen kann Immer wieder müſſen wir an die Narole erinnern, die unſer Oberbürgermeiſter Pg. Ren⸗ ninger ausgegeben hat, und in der er mit voller Berechtigung darauf hinweiſt, daß Mannheim mit Recht den Namen„Die ſchöne Stadt“ ver⸗ dient. Wir Mannheimer haben ſomit die un⸗ bedingte Pflicht, nicht nur für„das ſchöne Mannheim“ zu werben, ſondern vor allem auch dafür zu ſorgen, daß Mannheim in allen Teilen dieſe Bezeichnung zu Recht verdient, daß es überhaupt keine dunklen Puntte mehr gibt, die auch nur den leiſeſten Schatten zuf den Ehrennamen der ſchönen Stadt werfen könnten. Es gibt ja noch ſo viel zu tun, und es kommt nur darauf an, daß man überall begriffen hat, um was es geht. Was von der Stadt aus zur Verſchönerung des Stadtbildes getan werden kann, iſt überall geſchehen, und die einzelnen Aemter bürgen dafür, daß neu auftauchende Ge⸗ ſichtspunkte, die zur weiteren Verſchönerung der Stadt dienen können, ſofort in Erwägung ge⸗ zogen werden und gegebenenfalls auch raſcheſtens zur Ausführung gelangen. Ob es ſich um einen nicht ganz einwandfreien Gehweg in der Unterſtadt handelt, der mit neuen Platten belegt wird, ob man an einem Mietshaus in einer Vorſtadt die Faſſade ver⸗ putzen läßt, oder ob man an einer Villa in der Oſtſtadt größere Arbeiten ausführen läßt, die dem Haus ein freundlicheres Ausſehen ver⸗ leihen: Alles dient nicht nur zur Erhaltung der Werte, ſondern geſchieht auch im Intereſſe der Stadt. Aus den verſchiedenartigen Arbeiten kann man erſehen, daß unendlich viel von der Privat⸗ initiative abhängt, und bei etwas mehr Ueber⸗ legung wird man auf manche Dinge ommen, die einer Umgeſtaltung bedürfen, um noch dunkle Punkte im Geſamtbild der ſchönen Stadt auszumerzen. 3 Da gibt es z. B. noch manche Firmenſchilder, die ſeit Jahren nicht mehr erneuert worden ſind und deren Aufſchrift kaum noch zu ent⸗ ziffern iſt. auch hier zur Arbeitsbeſchaffung beitragen und daneben noch die Forderung erfüllen, unſere Stadt auszuſchmücken. Von Behördenſeite aus iſt man jetzt wieder einen Schritt vorwärts gekommen, und zwar hat man ſämtliche Verkehrszeichen, die auf Grund der neuen Reichsſtraßenverkehrsordnung in den letzten Monaten in Mannheim aufgeſtellt wurden, einheitlich geſtrichen. Man wählte ein helles Grün, das ſich ſehr gut ausnimmt und beſonders Farbe in das Stadtbild bringt. Der Anſtrich der Verkehrszeichen iſt faſt reſt⸗ los ſchon Nene e und nur noch an den letzten Maſten, die noch nicht ganz getrocknet ſind, baumeln die Schilder:„Friſch geſtrichen!“, die jetzt auch bald abgehängt werden können, worauf dann eine Einheitlichkeit auf der ganzen Linie feſtzuſtellen iſt. Anſere Stadt im Kampf gegen die Not Höchſter Einſatz im Mannheimer Winterhilfswerk/ Aeberraſchende Erfolge Es kann nicht anders geſagt werden, als daß das diesjährige WHW unter einem beſonders günſtigen Stern zu ſtehen ſcheint, denn alle ſeine Aktionen haben ſeit Beginn bis heute ſowohl im Sinne der Spender als auch der Empfänger einen höchſt befriedigenden Verlauf genommen. Mögen die bis jetzt angelaufenen Zifſern des WoHW ihre eigene Sprache reden, denn einen überzeugenderen Beweis wie dieſe können ſelbſt die ſchönſten Worte nicht führen. In den bei⸗ den Monaten Oktober und November gelangen bzw. gelangten zur Ausgabe an die Hilfs⸗ bedürftigen: 16 623 Kilogramm Fleiſchkonſerven; 60 640 Pfund Lebensmittel verſchiedener Art, 133 780 Pfund Mehl, 8500 Laibe Brot mit insgeſamt 25 500 Pfund, 70 000 Zentner Kartoffeln, 53 449 Zentner Kohlen und Brikett. Außerdem wurden noch zirka 45 000 Eſſen à 20 Pfg. an die WHW⸗Betreuten vorausgabt. Dieſe Zuwendungen werden im Dezember in Anbetracht einer großen Weihnachtsausgabe noch eine weitere und vielſeitigere Steigerung erfahren. Demgegenüber iſt in ebenſo erfreulicher Weiſe auch ſeitens der Spender ein erhöhter Einſatz zu verzeichnen, der ſich dahingehend auswirkte, aß die bis jetzt zur Abwicklung Ein⸗ topfſonntage einen weit höheren Ertrag zu ver⸗ zeichnen hatten als die der beiden Vorjahre. Einen beſonders überraſchenden Er⸗ folg brachte jedoch die erſte Reichs⸗ geldſammlung, die von den Forma⸗ tionen der SA, der SS und des NSKK durchgeführt wurde. Alle dieſe Erfolge berechtigen zu weiteren hoffnungsfrohen Erwartungen und zwingen einem unwillkürlich den Ausruf auf die Lippen: „Die Idee Adolf Hitlers marſchiert überzeugend im Kreiſe Mann⸗ heim!“ Weitere Einzahlungen für das WHW werden erbeten auf das Konto Nr. 6800 bei der Städt. Sparkaſſe Mannheim, Poſtſcheckkonto Karls⸗ ruhe 2216 oder an die Kaſſe der Kreisführung des WHW, L 5, 6, täglich von—13 und 15—18 Uhr. Ferner nehmen auch alle übrigen Banken Einzahlungen für das WHW Das Turnier im Mannheimer Schachklub Die zweite Runde/ Spannende, an Aeberraſchungen reiche Kämpfe Um die Klubmeiſterſchaft: Heinrich landete gegen Süß einen eleganten Sieg. Einen unentſchiedenen Poſitionskampf, der zu mehre⸗ ren intereſſanten Verwicklungen Amaß gab, lieferten ſich Müller und Moſter. Fleißner brachte gegen Knörzer ein inkorrektes Opfer, ſetzte aber taktiſch ſehr geſchickt fort und münzte verſchiedene ſchwächere Züge zu entſcheidendem Angriff um. Huſſong gelangte gegen Bähk ebenfalls zu Angriffen, opferte ſeinen Läufer, wonach die ungenügend gedeckte Königsſtellung nicht mehr zu reparieren war. Kölſch und Kühner ſah man als gewiegte Poſitionsſpieler. 7 Ein dramatiſches Damenendſpiel wurde aber unentſchieden. Aehnlich erging es Rabeneik ge⸗ gen Gayer. Ueberlegenheit auf verſchiedenen Flügeln ließ ſchärfere Angriffe nicht zu. Schließlich führten die Sorgen beider zu fried⸗ licher Geſinnung. Remis! Hönig ſiegte über Weinacht. Nach der zweiten Runde führt Fleiß⸗ ner mit zwei Punkten, Heinrich, Huſſong, Küh⸗ ner und Rabeneick 1. In der 2. Klaſſe gewann Wirges gegen Zettelmeyer, Lützenbürger gegen Walter, Albert über Wiederhold, Schrodt über Dr. Müller, während Grimmer und Laufer ſich zu Unent⸗ ſchieden einigten. Frei war Riebel. Nun ſtehen an der Spitze Lützenbürger mit 2, Laufer und Albert 17, Riebel 1(aus). 3. Klaſſe: In der Abteilung A erlangten Kempf und Krauſe die Führung, indem ſie ihre Partien gegen von Szomogyi und Rall für ſich entſcheiden konnten. Weiter war erfolg⸗ reich Fuchs über Mutſchler, Bommarius gab ſich gegen Storz mit Remis zufrieden, obwohl noch Gewinnchancen vorhanden waren. Hager — Harter und Schmidt— Tomſon brachen ab. — Hängepartien müſſen innerhalb 8 Tagen zu Ende geführt werden! In der Abt. B ſchlug Lay Weſtphal, Pfeiſer Köhler, Staab Grobe, Hacker Hegele. Noch nicht erledigt ſind die Partien Dr. Andrees— Egger, Schnepf— Mayer. Lay führt die Spit⸗ zengruppe an mit 2 Punkten, gefolgt von Hak⸗ ker und Pfeifer je 1. 4. Klaſſe: Fünf Herren an der Spitze! Barz ſiegte über Sahm, Friedrich über v. Oet⸗ zen, Prager über Röchner, Engel über A. Wie⸗ land, Sonneck über Maurer. Dieſe Spieler haben bisher ſämtliche Partien gewonnen. Die anderen Ergebniſſe: Scholl gewann gegen Debach, Diſcherl gegen Wild, H. Wieland gegen Bartel, Ehrler gegen Steffe blieb unbeendet. Wie bei allen Arbeiten könnte man zu einem raſchen Siege zu führen und nicht in der Bemühung locker zu laſſen, jedem Volks⸗ genoſſen Arbeitsmöglichkeit zu ſchaffen. Laſſen wir Zahlen ſprechen! Danach gab es im Juli nur noch 12 676 Arbeitsloſe gegenüber 18 192 im Juli 1934. Die Zahl der Arbeitsloſen war im Auguſt mit 12 283(18 161) und im Sep⸗ tember mit 12 846(17 705) um ein Beträchtliches niedriger als im Vergleichsjahr. Die kleine Zu⸗ nahme vom Auguſt auf September läßt ſich auf Beendigung der Arbeiten bei der Reichsauto⸗ bahn zurückführen. Es war klar, daß die Fer⸗ tigſtellung der Bahn des Führers nicht ohne Rückwirkung auf den Arbeitsmarkt bleiben würde. Wir hoffen alle, daß die Volksgenoſſen, die an dem gigantiſchen Werke, über das ge⸗ rade die Mannheimer mit Recht ſtolz ſind, mit Hand anlegten, in Bälde wieder unterkommen. Der ſparſame Mannheimer Auch über den Sparbetrieb der Rhein⸗Neckar⸗ ſtädter, der ja vor einer Woche neuen Anſtoß erhalten hat, geben die Zahlen eindeutig Auf⸗ ſchluß. Begreiflich, daß der in Arbeit und Brot Befindliche ſein Augenmerk auf die Tage rich⸗ tet, die ihm weniger hold ſind. Schickſalsſchlä⸗ gen iſt jedermann ausgeſetzt. Er tut daher klug daran, in guten Zeiten vorzuſorgen. Da in den Berichtsmonaten erheblich mehr Volksgenoſſen in den Arbeitsprozeß eingeglie⸗ dert werden konnten, mußte ſich demgemäß auch ein höherer Betrag der Einzahlungen bei den Sparkaſſen ergeben. So wies die Sparkaſſen⸗ ſtatiſtik 25.69 Millionen RM an Einzahlungen innerhalb der drei Monate auf gegenüber 22.47 Millionen RM im Vorjahre. Der Betrag der Rückzahlungen belief ſich auf 26.18 Millionen (23.36) RM. Wie der aufmerkſame Leſer ſchon errechnet haben wird, wurden die drei Monate über 400 000 RM weniger abgehoben als im Vorjahre, wo dazu noch 3,22 Millionen RM weniger zur Einzahlung gelangten. Der Ge⸗ ſchäftsumſatz der Reichsbankhauptſtelle ging al⸗ lerdings mit 1209 Millionen RM etwas zurück. Er übertrifft aber dennoch den des Jahres 1933 um volle 78 Millionen. Was gebaut wurde Die Bautätigkeit hielt ſich ganz auf der vorjährigen Höhe. Wegen fünf Wohnungen mehr oder weniger wird kein Streit ausbrechen. Insgeſamt konnten wieder 317 Wohnungen auf den Markt gebracht werden. 1933 waren es noch 285 und 1932 nur 115. Der Auftrieb, der vor allem auch privater Initiative zu ver⸗ danken iſt, tritt unverkennbar zutage. Die aus⸗ geſprochenen Sommermonate ſind allerdings kein Maßſtab für das Tempo des Bauens. Man darf in dieſem Zuſammenhange nur darauf verweiſen, daß allein im Oktobermonat 203 neue Wohnungen als Reinzugang von uns gemeldet wurden. Das erklärt ſich aus der jahreszeitlichen Bedingtheit heraus. Die im Frühjahr aufgeſtockten Häuſer ſind eben bis Herbſt bezugsfertig. Das nur nebenbei. Weſentlicher iſt die Raum⸗ einteilung. Es dürfte von Intereſſe ſein, zu erfahren, daß ſich unter den 317 neuen Woh⸗ nungen 258 Kleinwohnungen mit ein bis drei Zimmern befanden, nach denen immer noch größte Nachfrage herrſcht. Es iſt erfreulich, die Feſtſtellung machen zu können, daß ſich der Bau⸗ markt in den letzten Jahren in ſteigendem Maße den Bedürfniſſen anpaßt. Der kleine Mieter hört davon mit Freuden. Er ſehnt ſich nach einer Zeit, wo es ihm möglich iſt, ohne große Schwierigkeiten die Wohnung zu finden, die ihm entſpricht und die auch— das iſt ſehr we⸗ ſentlich— wirtſchaftlich für ihn tragbar iſt. And der Straßenbahnverkehr? Er blieb zurück. Trotz allen Erwartungen und fördernden Maßnahmen, die in der Zwi⸗ ſchenzeit getroffen wurden. Die Zahl der be⸗ förderten Perſonen erreichte mit 6 116 475 nicht einmal den Stand des Vorjahres, der 6 160 966 ausmachte. Die Einnahmen ſind auch entſpre⸗ chend geringer. Bei dem vermehrten Arbeits⸗ einſatz hätte auch vorſichtiger Berechnung nach die vorjährige Zahl der Fahrgäſte ohne weite⸗ res erreicht werden müſſen. Die Mannheimer taten aber der Straßenbahn leider dieſen Ge⸗ fallen nicht. Wir werden uns in der Folge noch darum zu kümmern haben. In einer Zeit wirt⸗ ſchaftlichen Aufſtieges darf es nicht vorkommen, daß ausgerechnet die Straßenbahn an letzter Stelle liegt. Spaß macht es begreiflicherweiſe, zu hören, daß die Rhein⸗Haardt⸗Bahn dem Vor⸗ jahre gegenüber um über 5000 RM beſſer ab⸗ ſchnitt. Ja, der„Derkemer Worſchtmarkt!“ Die Mehr⸗ einnahme im September half dieſer Verkehrs⸗ einrichtung mächtig auf die Beine. Das hätten wir gerne auch unſerer Straßenbahn gewünſcht. Was nicht iſt, kann noch werden! Schließlich ſind wir ja uch noch da, die tatkräftig für eine beſſere Bilanz gerade ſtehen können. Der reich⸗ lich trübe Herbſthimmel wird ein übriges dazu beitragen, die Einnahmen der Straßenbahn aufwerten zu helfen. Wer möchte ſchon mit einem Dauerſchnupfen durchs Leben walzen? Alſo! Klopfen wir beſcheiden an unſere Bruſt und geſtehen wir, daß wir mit daran ſchuld ſind, daß es bei unſerer Elektriſchen nicht klappte, deren Leitung fachkundig ausgebaut iſt und ausgezeichnet klappt. hli e Be Die Förde eine ſozial⸗ u erſten Range⸗ Regierung v⸗ Einſetzung f genommen n dem Umfang ſtarken Anrei den zu geben beſitzer geſcha noch in weit Hlarheit vorhe eine kurze Ue ien Beſtimmi Nach Maße Steuergeſetze älteren N Zeit vom 1. 9 bezugsfertig umfaßt, dem li der die is zum 31. nen Wohnur neueſten 9 wohnungen 1 dem 1. April und noch wer Während fü lich Befreiun⸗ Maßgabe vo sieb- rote „Origingl⸗ EEAE 5 51ck 35 RM50 Landesre men, erſtreckt beſitz die Ste lich geregelt ſteuer, ſond und Körp Vermögen gungsum! Einkommen⸗ bis zum End nungsjahres gen genannte Hilfe für K Unter Beri eim Mangel a beſteht, betre die ſich auf de grundſätzlich Cigenheir hier im Vor Auflockerung inébeſondere rung ausreich hältniſſe zu ſ Die Steuer Einkomm Wint deut ſet Kartof Alle WHW 4. F der obenge Mittwoch, WW⸗Geſchä gegen Entri. von 30 Pfen ſcheine. Am nen ebendann toffelgutſchein Die Kartof bis einſchließ delhalle, der Zeit von Mi Nationaltheate: von Schiller 19.30 Uhr. Roſengarten: ſchaft: Kund Planetarium: jettors. Kleinkunſtbühn ſtellung. 20 Charlie Iu Tanz: Palaſtl Wintergarter eben tbeitsſchlacht mund nicht edem Volks⸗ fen. nach gab es e gegenüber Arbeitsloſen und im Sep⸗ zeträchtliches e kleine Zu⸗ läßt ſich auf Reichsauto⸗ ſaß die Fer⸗ nicht ohne rkt bleiben ksgenoſſen, ber das ge⸗ olz ſind, mit nterkommen. hein⸗Neckar⸗ uen Anſtoß deutig Auf⸗ it und Brot e Tage rich⸗ hickſalsſchlä⸗ t daher klug eblich mehr ß eingeglie⸗ igemäß auch zen bei den Sparkaſſen⸗ inzahlungen nüber 22.47 Betrag der Millionen Leſer ſchon ſrei Monate ben als im lionen RM . Der Ge⸗ lle ging al⸗ was zurück. des Jahres anz auf der Wohnungen ausbrechen. nungen auf ren es noch eb, der vor ve zu ver⸗ e. Die aus⸗ allerdings auens. ihange nur tobermonat ng von uns h aus der 3. Die im deben bis t die Raum⸗ ſſe ſein, zu ſeuen Woh⸗ in bis drei mmer noch freulich, die ich der Bau⸗ ndem Maße ine Mieter it ſich nach ohne große finden, die iſt ſehr we⸗ agbar iſt. rwartungen n der Zwi⸗ ahl der be⸗ 16 475 nicht er 6 160 966 uch entſpre⸗ n Arbeits⸗ hnung nach ohne weite⸗ Nannheimer dieſen Ge⸗ Folge noch r Zeit wirt⸗ vorkommen, an letzter „zu hören, idem Vor⸗ beſſer ab⸗ Die Mehr⸗ r Verkehrs⸗ Das hätten gewünſcht. Schließlich ig für eine Der reich⸗ hriges dazu traßenbahn ſchon mit walzen? nſere Bruſt zran ſchuld icht klappte, it iſt und hli 33 . 4 3 4 3 dem Umfange ſind, um gungsumlage. „Auflockerung“ der Großſtädte mit dem Die Förderung des Wohnungsneubaus als eine ſozial⸗ und wirtſchaftspolitiſche Maßnahme 4 1 erſten Ranges iſt von der nationalſozialiſtiſchen Regierung von Anfang an unter großzügiger Einſetzung ſtaatlicher Hilfsmittel in Angriff henommen worden. In beſonders weitgehen⸗ der Privatinitiative ſtarken Anreiz zur Errichtung von Wohngebäu⸗ den zu geben, Steuerbefreiungen für Neuhaus⸗ beſitzer geſchaffen worden, über die allerdings noch in weiten Kreiſen Unkenntnis und Un⸗ klarheit vorhanden iſt. Im folgenden ſoll daher eine kurze Ueberſicht über die zur Zeit gelten⸗ ten Beſtimmungen gegeben werden. Nach Maßgabe der in Betracht kommenden Steuergeſetze iſt zu unterſcheiden zwiſchen dem älteren Neuhausbeſitz, der die in der Zeit vom 1. April 1924 bis zum 31. März 1931 bezugsfertig gewordenen Wohnungsneubauten umfaßt, dem mittleren Neuhausbe⸗ li der die in der Zeit vom 1. April 1931 is zum 31. März 1934 bezugsfertig geworde⸗ nen Wohnungsneubauten umfaßt, und dem neueſten Neuhausbeſitz, der die Klein⸗ wohnungen und Eigenheime umfaßt, die nach dem 1. April 1934 bezugsfertig geworden ſind und noch werden. Während für den älteren Neuhausbeſitz ledig⸗ lich Befreiungen von der Grundſteuer nach 3 Maßgabe von Beſtimmungen der einzelnen sie- rote „Origingl⸗ packUng 5 51ck 35 RM50 db Mox R⁰7 SAEI Krinoe ECRA DYVN Landesregierungen in Betracht kom⸗ men, erſtreckt ſich bei dem mittleren Neuhaus⸗ beſitz die Steuerbefreiung, die reichsrecht⸗ lich geregelt iſt, nicht nur auf die Grund⸗ ſteuer, ſondern auch auf die Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer ſowie die Vermögensſteuer und Aufbrin⸗ Die Befreiung von der Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer läuft hier bis zum Ende des Kalenderjahres bzw. Rech⸗ nungsjahres 1938, die Befreiung von den übri⸗ gen genannten Steuern bis zum 31. März 1939. Hilfe für Kleinwohnungen Unter Berückſichtigung des Umſtandes, daß ein Mangel an großen Wohnungen kaum mehr beſteht, betreffen die Steuervergünſtigungen, die ſich auf den neueſten Neuhausbeſitz beziehen, grundſätzlich nur Kleinwohnungen und Eigenheime. Für den Geſetzgeber ſtand hier im Vordergrund der Geſichtspunkt iel, insbeſondere für die breite Maſſe der Bevölke⸗ rung ausreichende und geſunde Wohnungsver⸗ hältniſſe zu ſchaffen. Die Steuerbefreiung erſtreckt ſich hier auf die Einkommen⸗ und Vermögensſteuer Kartoffelausgabe der Ortsgruppe Schwetzingerſtadt Alle WHW⸗Betreuten der Gruppen E und F der obengenannten Ortsgruppe erhalten am Mittwoch, den 13. November, auf der GhW⸗Geſchäftsſtelle, Schwetzinger Straße 116, gegen Entrichtung der Anerkennungsgebühr von 30 Pfennig je Zentner ihre Kartoffelgut⸗ ſcheine. Am Donnerstag, 14. ds. Mt., kön⸗ nen ebenda noch Nachzügler aller Gruppen Kar⸗ toffelgutſcheine in Empfang nehmen. Die Kartoffelausgabe findet ſodann ab 13. bis einſchließlich 16. ds. Monats in der Fen⸗ delhalle, Werfthallenſtraße 31/3 in der Zeit von 8 Uhr bis 16 Uhr ſtatt. Was iſt los? Mittwoch, 13. November: Nationaltheater:„Wilhelm Tell“. Schauſpiel von Schiller. Miete M 7, Sondermiete M 4.— 19.30 Uhr. Roſengarten: 20.15 Uhr NS-⸗Hago Kreishandwerker⸗ ſchaft: Kundgebung im Nibelungenſaal. Pianetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternpro⸗ ektors. ravne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Vor⸗ ſtellung. 20.15 Uhr Gaſtſpiel Hulings Seelöwe Charlie nn und 9 Klaſſe⸗Nummern. Tanz: Palaſthotel, Kabarett Libelle, Cafe Kurpfalz, Wintergarten, Clou, Corſo. ſowie auf die Grundſteuer, ſoweit dieſe von den Ländern erhoben wird, in vol⸗ lem Umfange und auf die Grundſteuer, ſoweit ſie von den Gemeinden und Gemeinde⸗ verbänden erhoben wird, in halber Höhe. Die Befreiung von der Einkommenſteuer läuft bei Kleinwohnungen bis zum Schluß des im Jahre 1938, bei Eigenheimen bis zum Schluß des im Jahre 1943 endenden Steuerabſchnitts. Die Befreiung von der Vermögensſteuer und Grundſteuer läuft bei Kleinwohnungen bis zum 31. März 1939, bei Eigenheimen bis zum 31. März 1944. Als Kleinwohnungen gelten Wohnun⸗ gen mit einer nutzbaren Wohnfläche von höch⸗ ſtens 75 Quadratmeter. Gehören mehr als drei Kinder zur Haushaltung des Wohnungsin⸗ habers, ſo darf ſich die nutzbare Wohnfläche um je 75 Quadratmeter für das vierte und jedes weitere Kind erhöhen. Unter Wohnfläche ſind die für Wohnzwecke geeigneten Räumlich⸗ keiten zu verſtehen, wie Wohn⸗ und Schlafzim⸗ mer, Küche, dagegen nicht die Nebenräume (Flur, Balkon, Bad, Abort, Waſchküche, Ga⸗ rage), ſoweit letztere die ortsübliche Größe nicht überſchreiten. Teilweiſe Steuerbefreiung Beſteht ein Gebäude nur zum Teil aus Kleinwohnungen und zum Teil aus anderen Wohnungen bzw. gewerblichen Räumen, ſo kommt die Steuerbefreiung nur für einen den vorhandenen Kleinwohnungen entſprechenden Teil des Gebäudes in Betracht. Auch als Klein⸗ wohnungen benutzte Anbauten und Auf⸗ bauten(Aufſtockhungen) genießen die Steuervergünſtigung, nicht jedoch Umbau⸗ ten, es ſei denn, daß durch ſie ein bisher un⸗ Steuerbefreiungen für Neuhausbeſitzer Beitrag zu aktuellen Tagesfragen/ Eine Ueberſicht über die zur Jeit gellenden Beſtimmungen bewohnter Gebäudeteil in einen bewohnbaren verändert wird. 4 Als Eigenheime gelten Wohngebäude, deren nutzbare Wohnfläche 150 Quadratmeter nicht überſteigt und die ganz oder mindeſtens zur Hälfte vom Eigentümer ſelbſt bewohnt werden. Für das vierte und jedes weitere zur Haushaltung gehörige Kind erhöht ſich die nutzbare Wohnfläche um je 15 Quadratmeter. Auch gewerbliche Räume rechnen hier zur nutzbaren Wohnfläche; Vorausſetzung iſt jedoch, daß dieſe nicht mehr als höchſtens die Hälfte der geſamten nutzbaren Fläche aus⸗ machen, daß ferner der Gewerbetreibende ſelbſt in dem Gebäude wohnt und daß die Eigenart des Gebäudes als Eigenheim nicht beeinträch⸗ tigt wird. Ein Wohngebäude, das mehr als 1— Wohnungen enthält, gilt nicht als Eigen⸗ heim. Es iſt zu beachten, daß ſich die Steuerbe⸗ freiungen nicht nur auf die Wohnge⸗ bäude als ſolche, ſondern auch auf die bebaute Grundfläche ſowie auf die zugehörigen Hofräume und Haus⸗ gärten beziehen; hier iſt jedoch als Höchſt⸗ grenze das Zwölffache der bebauten Grund⸗ fläche feſtgeſetzt. Die vorſtehende Ueberſicht gibt die ſteuerliche Rechtslage für den Neuhausbeſitz in ſeiner rundſätzlichen Regelung wieder; es fei bemerkt, daß auch gewiſſe Ausnahmebeſtim⸗ mungen getroffen ſind und daß in ausgeſpro⸗ chenen Härtefällen auch aus Billigkeitsgründen Steuererleichterungen gewährt werden können. Zwecks Herbeiführung der Steuervergünſti⸗ gung bedarf es in jedem Falle eines Antra⸗ ges bei dem Finanzamt, in deſſen Bezirk das Baugrundſtück gelegen iſt. Dr. H. M. Werkvorträge von Mannheimer Firmen Pionierarbeit von Brown, Boveri auf dem Gebiet elektriſcher Hebezeugantriebe „In anerkennenswerter Weiſe iſt die Betriebs⸗ führung der Firma Brown, Boveri& Cie., AG, Mannheim-Käfertal, dazu übergegangen, den Gedanken der Werksgemeinſchaft zu verwirk⸗ lichen. In regelmäßiger Folge veranſtaltet ſie neuerdings Werksvorträge, die jedem Ge⸗ folgſchaftsmitglied über den Kreis ſeiner alltäg⸗ lichen Arbeit hinaus einen Einblick in die Ar⸗ beit ſeiner Kameraden und die Geſamtarbeit der verſchiedenen Werke gewinnen laſſen oll. So veranſtaltete dieſer Mannheimer Groß⸗ betrieb geſtern nachmittag im großen Saal des BBC-⸗Saalbaues den erſten Werksvortrag. In einführenden Worten erläuterte Betriebsführer Oberbaurat Schlemmer den Zweck dieſer Vorträge, denn„Werksgemeinſchaft bedarf be⸗ ſonderer Pflege“, wie er treffend ſagte. Der Beſuch iſt freiwüllig, und mit dem, was der Vortragende ſeinen Werkskameraden ſchenkt, gewährt er ihm Einblick in das Beſte, was ein Mann ſchenken kann: nämlich Einblick in ſeine Lebensarbeit. Feſſelnd war der Vortrag von Oberingenieur Ferdinand Jungblut über:„Die Pionier⸗ arbeit von BBC auf dem Gebiete der elek⸗ triſchen Hebezeugantriebe.“ Anſchaulich gab er im erſten Teil ſeines Vortrages einen Rückblick auf die geſchichtliche Entwicklung der Hebezeug⸗ antriebe innerhalb des BBC⸗Unternehmens. Bexeits anfangs der 1900er Jahre wurde Vor⸗ bildliches auf dieſem Gebiet geleiſtet Die tatkräftige Forſchungs⸗ und Aufbauarbeit be⸗ faßte ſich damit, durch neue Steuerungen und Konſtruktionen von Motoren und Steuergeräten die Entwicklung auf obengenanntem Gebiet weiterzutreiben. Sprichwörtliche Pioniertätig⸗ keit und maßloſes Aufſehen erregten die inzwi⸗ ſchen geſchaffenen neuen Einphaſen⸗Steuerun⸗ gen, die in den bedeutendſten Umſchlagsanlagen Europas von der wertvollen Arbeit der deut⸗ ſchen elektrotechniſchen Induſtrie zeugen. Da⸗ mit kam der Stein weiter ins Rollen. Un⸗ erhörte Anforderungen wurden an Konſtruk⸗ teur und Projekteur geſtellt. Wenn auch an einen Zentralkran oder an einen Montagekran keine ſonderlichen Bedinaungen geſtellt werden, ſo iſt doch ein großer Teil der Hebezeuge in Hütten⸗ und Walzwerken ſowie bei faſt allen Umſchlagseinrichtungen in Binnen⸗ und See⸗ häfen den ſchärfſten Betriebsbedingungen un⸗ terworfen. Für dieſe Anlagen müſſen Motore und Steuergeräte, da ſie in der Stunde viele hundert Schaltungen und große Ueberbelaſtun⸗ en auszuhalten haben, mit der größten Sorg⸗ falt berechnet und konſtruiert werden. Der zweite Teil des Vortrages befaßte ſich mit den Motoren und Steuergeräten. An Hand von Lichtbildern wurde die Entwicklung der Motoren erläutert, wobei der Vortragende ins⸗ beſondere den Einfluß der Wärmeabgabefähig⸗ keit auf die Belaſtbarkeit der Motoren ſchilderte. Beſonders intereſſant waren die Ausführungen über den elektro⸗hydraulichen Drük⸗ ker, dem die Aufgabe zufällt, nach Abſchalten der Antriebe die Bewegung abzuſtoppen und die Laſt in der Schwebe zu halten. uletzt behandelte der Vortragende die wich⸗ tigſten Senkbremsſteuerungen, die gerade BBC in größter Vollkommenheit entwickelt hat. Bil⸗ der, bei denen man wahre Wunder der Technik beſtaunen konnte, zeigten Hebezeugantriebe und Steuerungen in großen Umſchlagseinrichtungen in See⸗ und Binnenhäfen. Laſten von 15 bis 45 Tonnen müſſen ſpielend mit größter Ge⸗ ſchwindigkeit gehoben und geſenkt werden. Sicherheit von Betrieb und Werkſtoff ſowie das Leben der Menſchen hängen hierbei in hohem Maße von der Zuverläſſigkeit der Steuerungen ab. Brown, Boveri& Cie. gebührt das Ver⸗ dienſt, auf dieſem Gebiet in enger Zuſammen⸗ arbeit mit den Maſchinenfabriken Muſter⸗ gültiges geleiſtet zu haben. Ein kleiner Abichniit aus dem vielſeitigen Betrieb eines Weltunternehmens, der dankbar aufgenommen wurde, der Anfang weiterer Schritte zur Feſtigung des Gedankens der Werksgemeinſchaft iſt. K. r. Würdige Totenehrung. Die ehemaligen Zoer Feldartilleriſten der Kameradſchaft Mannheim beſuchten am vergangenen Sonntag das Ehren⸗ mal der gefallenen Kanoniere in der Garni⸗ ſonsſtadt Raſtatt, um ihrer toten Kameraden zu gedenken. Die Feier war ſchlicht und würdig, ein Kranz wurde niedergelegt und Komerad Pg. Liefhold ſprach einen erhebenden Geidenkſpruch 80. Geburtstag. Ihren 80. Geburtstag feiert am 14 November Frau Eliſatbeth Walter Ww., Mannheim⸗Friedrichsfeld, Hirtenbrunnenſtr. ga, bei auter Rüſtigkeit. Wir gratulieren. Anordnungen der NSDAꝰ Anordnung der Kreisleitung Sämtliche Stadt⸗ und Landorts⸗ gruppen holen ihre Fahnen ſofort auf dem Kreis⸗ organiſationsamt ab. Die noch in Beſitz befindlichen Trauerflore ſind umgehend auf dem Kreisorganiſa⸗ tionsamt abzuliefern. Das Kreisorganiſationsamt. Betr. Kreisrednerſchule 13. Nov., 20.30 Uhr, im Hanſaſaal der„Harmonie“, D 2, Tagung der Kreisrednerſchule. Das Kreisſchulungsamt. An alle Stadtortsgruppen! Die Karten für die 3. Feierſtunde ſind ſofort abzurechnen. Kreispropagandaleitung. Politiſche Leiter Käfertal. 15. Nov., 20.30 Uhr, öffentliche Verſamm⸗ lung im„Schwarzen Adler“. Die geſamte Bevölkerung von Käfertal wird hierzu eingeladen. Jungbuſch. Zelle 3. 13. Nov., 20.30 Uhr, Block 10 bis 106 Blockverſammlung. Lokal Schulz, H 4. 8. Neckarſtadt⸗Oſt. 13. Nov., 20 Uhr, Beſprechung der Amts⸗ und Zellenleiter in der Renſch⸗Garage. Friedrichsfeld. Bereitſchaft 9 tritt am 17. Nov., morgens 9 Uhr, auf dem Platz des Vereinshauſes Friedrichsfeld im Marſchanzug vollzählig und pünkt⸗ lich zum Ausmarſch an. Dienſtende gegen 12 Uhr. Wallſtadt⸗Straßenheim. 14. Nov., 20.15 Uhr, Gaſt⸗ haus„Zur Krone“ Zellenabend der Zelle 3. Oſtſtadt. 13. Nov., von 19.30 Uhr an Gymnaſtik⸗ kurſus der Pe. Friedrichspark. 15. Nov., 18.15 Uhr, im unteren „Saal des„Ballhauſes“ Zellenabend der Zelle in. Lindenhof. 15. Nov., 20.30 Uhr, Appell der Pe in der„Harmonie“, Lindenhof, Tunnelſtr. 2. Es neh⸗ men teil die Polit. Leiter, die Walter und Warte der DAß und NSp, die Führer der HJ und BdM. Oſtſtadt. 13, Nov., 20.30 Uhr, in der Aula des Adolf⸗Hitler⸗Realaymnaſiums öffentliche Verſamm⸗ lung. Redner: Pg. Stober, Schwetzingen. NS⸗Frauenſchaft Sandhofen. 13. Nov., 20 Uhr, Schulungsabend im Frauenſchaftsheim. Neckarſtadt⸗Oſt. 13. Nov., 20 Uhr, Heimabend im „Tivoli“, Käfertaler Straße. Waldhof. 14. Nov., 20 Uhr, bei Brückl Lichtbilder⸗ Vortrag. Humboldt. 13. Nov., 20 Uhr, Heimabend in der „Conkordia“, Langſtraße. Neckarau. 14. Nov., 20 Uhr, Heimabend im evang. Gemeindehaus. Wallſtadt. 14. Nov., 20 Uhr, Heimabend im Schulſaal. Neuoſtheim. 14. Nov., 20.30 Uhr, Heimabend im evang. Gemeindehaus. Schwetzingerſtadt. 15. Nov., 20.30 Uhr, Pflichtabend im Reſtaurant„Schlachthof“. Friedrichsfeld. 13. Nov., Punkt 20 Uhr, iſt Heim⸗ abend im„Adler“. Anſchließend Volksliederſingen. 9˖5 Bann 171. Stelle ws(Bannorcheſter). Die Ge⸗ neralprobe für Samstag findet am 14. Nov., um 20.15 Uhr in 6 7, 25, ſtatt. Geliehene Noten ſind mitzubringen. Notenſtänder nicht vergeſſen. Fluggefolgſchaft 171. Am 13. November tritt die Gefolgſchaft einſchl. ſämtlicher Modellbauſcharen pünkt⸗ lich um 19.45 Uhr an der Ortstrankenkaſſe an. Für alle Einheiten. Die Bilder vom Bannaufmarſch liegen zur Einſicht und Beſtellung im Schlageterhaus, M 4 a, Zimmer 66, ein Woche lang auf. An fümtliche Einheiten(I, BoM, Di, JM) Zu dem heute, 20.15 Uhr, in der„Harmonie“, 2, 6, ſtattfindenden Dichterabend mit Hermann Burte haben ſämtliche Einheiten oder Angehörige der HI, die den Abend beſuchen, um 20 Uhr in der „Harmonie“ zu erſcheinen. Eintrittspreis 30 Pfg. Karten an der Abendkaſſe. Deutſches Jungvolk Ilvesheim. Alle Eltern und Freunde werden zu unſerem Elternabend am 17. Nov., 20 Uhr, in der Turnhalle der Blindenanſtalt eingeladen. BdM Untergau 171. 13. Nov., 19.30 Uhr, Turnſtunde für Führerinnen und Sportwartinnen. Luiſenſchule. Neckarſtadt⸗Oſt. Heimabend der Schaft 3 iſt jeden Mittwoch in der Fröhlichſtraße. Beiträge mitbringen. Untergau 171. 13. Nov., 19 30 Uhr, Turnſtunde für alle Führerinnen und Sportwartinnen. Luiſen⸗ ſchule. Schwetzingerſtadt. 14. Nov., fällt der Heimabend für die Schar Th. Werner(Schaft Werner, Paul und Bartholt, aus. Oſftſtadt. Statt Heimabend tritt die ganze Gruppe am Heiliggeiſtplatz um 19.45 Uhr in Kluft an. 30 Pfg. mitbringen. 14. Nov., 20 Uhr, werden im Aulaſaal, 4 4, 1, ſämtliche BdM⸗Mädel des Kreiſes, die alters⸗ gemäß in Frage kommen, in die Frauenſchaft über⸗ S führt. Dazu kommen die betr. BdM⸗Gruppen⸗ führerinnen und Ortsgruppenleiterinnen in der Frauenſchaft. Gruppe 8(Waldhof). 14. Nov., 19.30 Uhr, Turnen in der Waldhofſchule. Gruppe 8(Waldhof). 15. Nov., 20.15 Uhr, tritt die ganze Gruppe in Kluft vor dem Gemeindehaus zum gemeinſamen Heimabend an. DAN Lindenhof. 14. Nov., 20.15 Uhr, erſcheinen alle Walter und. Warte, auch von den Betrieben, in der „Harmonie“, Tunnelſtraße 2. Abt. für Arbeitsführung und Berufserziehung Fachgruppe Verſicherung. 13. Nov. Arbeitsgemein⸗ ſchaft„Die Fluß⸗ und Landverſicherung“— Bezirksdir. Hartmann— 1. 7, 1(Zimmer). Beginn 20.30 Uhr. Waldhof. 14. Nov., 20 Uhr, im Geſellſchaftshaus Brückl Lichtbildervortrag„Menſchen in Seenot“. Ein⸗ tritt frei! Strohmarkt. Heute, 20.15 Uhr, im„Haus der deutſchen Arbeit“ Pflichtverſammlung ſämtl. DAß⸗ 13. Nov. beginnen folgende Walter und Kdỹ⸗Warte. N 6 um 19 Uhr: Kurſus 100: Arbeitsſchule. Am Kurſe: Meiſterkandidaten und Gewerbeſchule, Praktiſcher Lehrgang für Meiſter. In C 1, 10 um 19 Uhr: Kurſus 114: Maſchinen⸗ kunde für Buchdrucker. In der Arbeitsſchule, 7, 1 um 19 Uhr: Kur⸗ ſus 120: Das Berechnen von Druckſachen. Aula der ehem. Handelshochſchule, A 4, 1 um 19.30 Uhr: Vortragsreihe„Nationalſozialiſtiſche Be⸗ triebswirtſchaft: Kreiswirtſchaftsberater Pg. Dr. Thoms, Heidelberg, ſpricht über„Form und Inhalt betriebswirtſchaftlicher Erfolgsrechnungen“. Karten am Saaleingang. Kreisbetriebsgemeinſchaft Handwerk. Wir verweiſen ſämtliche Ortsbetriebsgemeinſchafts Ater Handwerk auf die am 13. Nov., 20.15 Ahr, im Nibelungenſaal des Roſengartens ſtattfindende Kundgebung des Mannheimer Handwer⸗s, bei der Reichshandwerks⸗ meiſter Schmidt, Berlin und Miniſter Schmitt⸗ henner, Karlsruhe, ſprechen. Hausgehilfen 14. Nov., 20.30 Uhr, in I. 13, 12 a Arbeitsbe⸗ ſprechung der Ortsfachgruppenwalterinnen. Feudenheim. 14. Nov. Heimabend. Lindenhof. 13. Nov., 20.30 Uhr, in I. 13, 12a Heim⸗ abend. Amt für Erzieher Für die Fachſchaft Handelsſchule ſpricht am 16. Nov. um 15 45 Uhr im Weinzimmer der Roſengarten⸗Gaſt⸗ ſtätte Dr. H. Fauſt über:„Außenhandelsförderung und Deviſenbewirtſchaftung“. NS⸗Hago Kreisamtsleitung Mannheim. Wir machen ſämtl. Ortsamtsleiter auf die am 13. Nov., 20.15 Uhr, im Nibelungenſaal des Roſengartens ſtattfindenden Kund⸗ gebung des Mannheimer Handwerks, bei der Reichs⸗ handwerksmeiſter Schmidt, Berlin und Miniſter Schmitthenner, Karlsruhe, ſprechen werden, aufmerkſam. Amt für Technik und NSBDT 14. Nov., 19 Uhr. Sitzung der Amtsleiter im Parkhotel. NS⸗Volkswohlfahrt Waldhof. 14. Nov., 20 Uhr, im Geſellſchaftshaus Brückl, Oppauer Str. 9, im Rahmen der„Schaden⸗ verhütung“ Lichtbildervortrag„Menſchen in Seenot“. Alle Bewohner eingeladen. Eintritt frei! TeRA RTUDT Ortsgruppe Neckarſtadt⸗Oſt Am kommenden Donnerstag, 14. November, abends 20 Uhr, findet im Nebenzimmer des „Feldſchlößchens“, Käfertaler Straße, ein Pflicht⸗ appell ſämtlicher Betriebswarte, deren ſtändiger Stellvertreter ſowie der Betriebsſportwerbe⸗ warte ſtatt. Anträge auf Jahresſportkarten ſowie Anträge auf Reiſeſparkarten können während der Sprech⸗ ſtunden vorgenommen werden. Reiſeſparmarten ſind ebenfalls während dieſer Zeit erhältlich. Wanderfahrt am 17. November. Die Wande⸗ rung erfolgt: Auerbach, Auerbacher Schloß, Melibokus, Olyturm, Felſenmeer, Reichenbach (Mittagsraſt), Schönberg, Bensheim. Abfahrt ab 7 Uhr mit Omnibus am Paradeplatz. Rück⸗ fahrt gegen 20 Uhr ab Bensheim. Fahrpreis .60 RM. Wanderzeit ca. 6 Stunden. Da die Nachfrage nach Karten ſehr rege iſt, empfiehle es ſich, die Karten ſo ſchnell als möglich auß dem Kreisamt, L 4, 15 abzuholen. Vorſtellung im Planetarium am 14. Novem⸗ ber. 1. Vorführung des Sternprojektors, 2. außerdem Lichtbildervortrag von Prof. Feur⸗ ſtein„Im Flugzeug über den höchſten Berg der Erde“, 3. Kulturfilm:„Was die Iſar rauſcht“. Beginn 20.30 Uhr. Eintritt 20 Pfg. Eintritts⸗ karten ſind nur beim Planetarium erhältlich. Sport füt fſedermann Freitag, 15. November: Allgemeine Körperſchule:(10) 19.30—21.30 Uhr, Peſtalozziſchule, Otto⸗Beck⸗Straße, Frauen u. Männer. — Frühl. Gymnaſtik und Spiele:(33) 19.30—21.30 Uhr, Mädchenberufsſchule, Weberſtraße, Frauen und Mädchen.— Schwediſche Gymnaſtik:(125) 20—21 Uhr, Kurfürſtenſchule, C 6.— Gymnaſtik: Lehrweiſe Loheland:(114) 19—20 Uhr, Mädchenturnhalle, U⸗ Schule.— Schwimmen:(143) 20— 21.30 Uhr, Städt. Hallenbad, Halle 2, Frauen und Mädchen. „Hakenkreuzbanner“— Seite 8 die bunte Seite A Nr. 524— 13. November 1935 IIm SSenme Ger græuen Eminenæ XXXIII. Fturm um den Kaiser Im Oktober 1908 wird das engliſche, ſehr ſchnell auch das deutſche Volt, bald ganz Europa aufgeſchreckt durch eine Veröffentlichung in „Daily Telegraph“. Hier gibt ein engliſcher Oberſt Unterredungen mit dem Kaiſer wieder, die er in den letzten Jahren gehabt hat und deren Veröffentlichung der Kaiſer billigte. Mit Erſtaunen und mit Beſtürzung können die Völ⸗ ker hier ſolche Sätze leſen:„Ihr Engländer ſeid verrückt wie Stiere, die Rot ſehen. Was hat euch eigentlich befallen, daß ihr uns mit Verdacht überſchüttet, der einer großen Nation nicht würdig iſt? Was ſoll ich denn noch tun? Immer habe ich mich als Freund der Englän⸗ der bezeichnet... Habe ich mein Wort jemals gebrochen?“ Dann folgt die Erzählung, daß das deutſche Volk dem britiſchen im Burenkrieg feindlich geſinnt ſei, daß aber er allein, der Kaiſer, es verſtanden habe, dieſe Gefühle ein⸗ zudämmen. Dann wird berichtet, daß während dieſes Krieges Rußland und Frankreich zu einer Aktion geraten hätten, um England zum Frieden zu zwingen. Deutſchland habe„mit ſeinem Schwerte“ eine ſolche Aktion verhindert. Der Kaiſer habe weiter ſeine Freundſchaft zu England dadurch bewieſen, daß er den Feld⸗ zugsplan ausgearbeitet habe, den Lord Roberts auch dann zur Anwendung gebracht habe. Die Flotte ſchließlich ſei gar nicht gegen England, ſondern gegen Japan und China gebaut. Sehr wohlwollende Beurteiler, die die Natur des Kaiſers kennen, können aus dem Artitel nichts anderes herausleſen, als ſeine alte ſtür⸗ miſche Sehnſucht, die Engländer zu verſöhnen, ſie zu Freunden zu machen, ihnen zu zeigen, was man alles für ſie tun wolle. Aber es gibt kaum wohlwollende Beurteiler. Als am Morgen, an dem dieſer Artikel er⸗ ſcheint, der Graf Wolff⸗Metternich, einer der mutigſten, aber auch der klügſten deutſchen Diplomaten, zu dieſer Zeit Botſchafter in Lon⸗ don, in ſein Arbeitszimmer kommt und den Ar⸗ tikel lieſt, wind er blaß und muß ſich in ſeinen Seſſel zurücklehnen. Dann ſagt er hilflos und verzweifelt zu dem wartenden Legationsſetre⸗ tär:„Nun können wir die Bude zumachen.“ Er kennt die Engländer und weiß, welcher Sturm nun losbrechen wird. Er behält recht. Denn die engliſche Nation macht ſich nicht dien große Mühe, zu unterſchei⸗ den, die ehrliche Abſicht des Kaiſers anzuerken⸗ nen und nur die Wahl ſeiner Mittel zu bean⸗ ſtanden, die ja nur dem ſeltſam Kindlichen, Un⸗ ausgereiften entſpringen, das in dieſer proble⸗ matiſchen Natur Deutſchlands ſo dicht neben der großen Begabung und den klaren Inſtinkten liegt. Jetzt bricht die wilde Empörung aus, ſchlimmer als nach der Krügerdepeſche. Man fühlt ſich beleidigt, gedemütigt, lächerlich ze⸗ macht, und man vergilt das nach Kräften mit Beleidigungen, Demütigungen, Verhöhnungen. Vierundzwanzig Stunden ſpäter meldet ſich auch Tokio: die gleiche Aufregung. Die Völker ſtehen gegen den Kaiſer. Auch das deutſche. Zwanzig Jahre hat es ihm zugejubelt, wo er ſich zeigte. Ueberall hat er nur jubelnde Zurufe gehört, nur gebeugte Rücken geſehen auf ſeinen ſchnellen Fahrten durch die beflaggten Städte, in ſeinen Anſprachen vor Induſtriellen und Arbeitern, vor Profeſſoren und Generalen. Höchſtens in kleinen Konven⸗ tikeln hat ſich leidenſchaftliche Kritik ergoſſen. Jetzt iſt das auf einmal verwandelt. Jetzt wird auf einmal das Gefühl wach, das ſo lange im Unterbewußtſein drohte: daß man vor einem Abgrund ſtehe. Der Adel und die Miniſter re⸗ bellieren. Aber auch das Bürgertum, ſonſt Wil⸗ helms II. ſicherſte Stütze, das unter dem Kaiſer reich geworden iſt und zugleich alle ſeine ſtagt⸗ lichen Ideale der Verbindung von Macht und Freiheit verkörpert ſieht, iſt erſchrocken und lehnt ſich auf. Seine Preſſe, die Verſammlungen ſei⸗ ner Parteien, ſeine Witzblätter enthalten immer wieder laute Kritik. In dieſem Monat iſt der Kaiſer der am meiſten angegriffene Mann in Deutſchland. Nan flüstert„Abdankung“ Tief verwundert und beſtürzt hört er, wie ſein Volk über ihn denkt. Er ſchäumt, und dies⸗ mal mit Recht, über die Vorwürfe„gegen das perſönliche Regiment des Kaiſers“. Niemals hat er weniger„perſönlich“ regiert. Denn den Wortlaut des Aufſatzes, den ihm der engliſche Oberſt vorher überſandt hatte, hat er durch einen Geſandten dem Kanzler erſt zur Geneh⸗ migung vorlegen laſſen. Der freilich hat das Schriftſtück erſt gar nicht geleſen, ſondern dem Staatsſekretär weitergegeben. Der iſt damit nicht anders verfahren, und über noch einen Geheimrat iſt das Schriftſtück dann zu einem Beamten gelangt, der es endlich geleſen hat. Er hat Bedenken bekommen, ſich aber ſchließlich damit getröſtet, daß der Kanzler doch auch nichis einzuwenden gehabt habe. So hat er nur einige ſachliche Irrtümer verbeſſert, und dann hat das Dokument denſelben langwierigen Weg wieder zurück angetreten, bis der Kanzler ſein„Gened⸗ migt“ darunter ſchreibt, wieder ohne es geleſen zu haben.(Vom Augenblick dieſer Affäre an erhält ſich freilich das Gerücht, Bülow habe das Dokument doch ſtudiert und es mit Abſicht dann Ein Zeitbild aus der Regierung Wilhelm l. nach England weitergehen laſſen, weil er die Wirkung genau vorausberechnete und ſo dem Kaiſer eine Lektion geben, das heißt, ihn lehren wollte, ſich mehr als bisher dem Willen des Kanzlers zu fügen. Aber das wird niemals zu beweiſen ſein. Wer kann in Bülows Seele blicken?) So fühlt ſich der Kaiſer, in ſeinen beſten Ab— ſichten verkannt, nicht einmal fahrläſſig ſchuldig. Es entſpricht auch nur dem tatſächlichen Her⸗ gang, daß jetzt Staatsſekretär und Kanzler we⸗ gen ihrer Unterlaſſungsſünden um ihren Ab⸗ ſchied bitten. Der Kaiſer, der ja ſchließlich der Urheber des beſehdeten Artikels iſt, iſt darum ritterlich genug, den Abſchied abzulehnen. Er wird es ſpäter bereuen. Inzwiſchen kümmert ſich die Oeffentlichkeit nicht viel um den verzwickten bürotratiſchen Ge⸗ ſchäftsgang im Auswärtigen Amt. Der Kaiſer hat die Unterredung gegeben, der Kaiſer hat den Aufſatz veranlaßt—, der Kaiſer iſt ihr darum allein ſchuldig. Zum erſten Male wird jetzt in breiten Kreiſen das Wort geſprochen, das vor elf Jahren nur in den verſchwiegenen Zirkeln von Dr. PAUL SETHE Mschdrfuck vertboten Franckh'sche Verlagshandlune Stutteart um Holſtein geflüſtert wurde: Abdankuna. Ueberall, wo der preußiſche Adel, wo konſerva⸗ tive Männer zuſammenkommen, wird von der Notwendigkeit der Thronentſagung des Kaiſers geſprochen, damit der Thron gerettet werde. Die Miniſter der deutſchen Einzelſtaaten kommen im Bundesrat zuſammen und beraten über die Möglichkeit, den Kaiſer zu dem Schritt zu ver⸗ anlaſſen, den jeder für unvermeidlich häli. In ſeiner einſamen Wohnung in der Groß⸗ beerenſtraße ſitzt der verabſchiedete Geheimrat von Holſtein und lieſt die Nachrichten, die er empfängt. Seine Schläfen glühen. Er fühlt ſich nicht mehr alt. Noch einmal taucht vor ſeinem geiſtigen Auge die Möglichkeit, die rettende auf, den Mann zu ſtürzen, den er für die größte Ge⸗ fahr für Deutſchland hält. (Fortſetzung folgt.) „Wie ſchön iſt es, eine Heimat zu haben, und eine Heimat, mit der man durch Ge⸗ burt, Erinnerungen und Liebe verwachſen iſt!ꝰ Bismarck. die Scho'ße⸗ E Ba'm, e Ba'm unn noch e Ba'm, E Quetſcheba'm, e Biereba'm, E Biereba'm, e Quetſcheba'm, E Ba'm— e Ba'm— e Ba'm. So ſieht dermeiſcht e Scho'ße aus. Unn was kummt ſunſcht als noch dezu? E Mann, e Fra', e Kind, e Wa'n, E Pärd, e Ochs, e Kuh! *) Chauſſee. Unn noch e Schandarm, wo am Wäg An ſo'me kläne Bämche ſchdeht, Un ſich e Bub erunner langt Wo owwe an die Aeppel geht. So ſieht dermeiſcht e Scho'ße aus: E Biereba'm, e Quetſcheba'm, E Quetſcheba'm, e Biereba'm, E Ba'm— e Ba'm— e Ba'm! Frie drich Schön. Hilfe für Blinde!— Bücher ohne Druckerſchwärze Die größte Blindenbibliothek der Welt in Leipzig Der Leiſgedanke der Gründung „Blinde ſollen nicht allein bemitleidet, ihnen ſoll vielmehr tatkräftig geholfſen werden. Wenn man ihnen die Hilfsmittel in die Hand gibt, die ihnen unſer Augenlicht wenigſtens zu einem Teil erſetzen, können ſie ſich in die Ge⸗ ſellſchaft der Sehenden einreihen. Dann wird das ſtolze Bewußtſein ſie erfüllen, nicht auf die Almoſen der Mitmenſchen, ſondern auf die produktive Arbeit ihrer eigenen Stirn ihrer eigenen Hand, zu bauen... Das waren die Leitgedanken, die mich 1894 zur Gründung der Deutſchen Zentralbücherei für Blinde führten“, erzählt Frau Marie Lomnitz⸗Klamroth, Schöpferin und Leiterin der Leipziger Blin⸗ denbibliothek, der größten in der Welt.„Es war ein Dutzend Bände, das den Grunoſtock zu meiner Sammluna bildete. Und nun, nach einundvierzig Jahren, ſtehen mehr als ſechs⸗ undzwanzigtauſend Bücher auf den Regalen.“ „Nlein Kampf“ in 12 Bänden Als ſie die erſtaunte Bemerkuna hört, es gäbe hier wohl nur ganz aroße, ernſte Werke, da kleine Bücher nirgends auf den Regalen zu ſehen ſeien, lächelt die greiſe Bibliothekarin. „Weit gefehlt“, ſaat ſie.„Wind ein Buch in Blindenſchrift aedruckt, ſo wächſt das Format um das Zwanzigfache. Ein Taſchenband be⸗ ſitzt als Blindenbuch das doppelte Lexikonfor⸗ mat. Das Buch des Führers„Mein Kampf“, bereits 1931 bei mir als Blindenbuch gedruckt, umfaßt nicht weniger als 12 große Bände.“ Sie reicht eine Schrift. Tauſende von Wöl⸗ bungen bedecken wie Narben das Geſicht des Papiers. Ueberall dieſe Warzen, nirgends aber ein Punkt oder ein Strich, den Drucker⸗ ſchwärze hinterlaſſen hat.„Jeder Buchſtabe beſteht aus einem 1,5 Quadratzentimeter gro⸗ ßen Felde, auf dem ſechs kleine Wölbungen Platz haben. Von der Zahl und der Stellung dieſer Punkte hänat die Bedeutung des Buch⸗ ſtabens ab. Die Größe der Buchſtaben iſt im⸗ mer aleich, ob es ſich um die Titelſeite oder eine Anmerkung in einem Buche, um eine Zei⸗ tung oder um ein Uebungsheft handelt, es aibt Deike(M) Jungmädel aus Friesland keine Schriftarade... Der Verſand von Blin⸗ denbüchern wäre überhaupt unmöalich, wenn die Poſtverwaltungen aller Länder nicht ein beachtenswertes Entgegenkommen gezeigt hät⸗ ten. Ein Paket Blindenſchriften bis zu einem Gewicht von zehn Pfund bedarf innerhalb Deutſchlands eines Portos von nur drei Pfen⸗ nia, derſelbe Satz ailt für Auslandsſendungen bis zu einem Gewicht von zwei Pfund. Das Format beſagt alſo wenig über den Inhalt unſerer Bücher. Abgeſehen von Einzelheften von Zeitſchriften, ſtehen Werke der ſchönen Literatur in unſerem Leihverkehr an der erſten Stelle. Dann kommen Muſikalien, Schulbücher und Nachſchlagewerke.“ Versend nach 2500 Orien „Wo ſind denn Ihre Beſucher? Weder im Leſeſaal noch bei der Ausleihe ſieht man einen. Blinden.“ „Nur ein verſchwindend kleiner Teil unſerer „Kunden“ wohnt in Leipzig. In ganz Deutſch⸗ lanph ſimp ſie auf zweieinhalbtauſend Gemein⸗ den verteilt. Auch im Auslande, in Aegypten und in Japan, in Kanada und in Südafrika zählen wir Benutzer. Es ſind täalich zwanzig aroße Poſtſäcke mit Bücherſendungen, die hier aus⸗ und eingehen... Sie ſuchen wohl nach Formularen, nach Beſtellzetteln,— na, ſo was aibt es nicht bei uns, die Blinßen nehmen ein beliebiges Stück Papier unp ſchreiben darauf in Punktſchrift ihre Wünſche. Es iſt ſchon öfters vorgekommen, daß wir gewöhnliches Zeitnnospapier, mit Blindenſchrift bedruckt, als Bücherbeſtellungen erhigten, die wir dann, nach Art der Blinden, mit den Fingern entzif⸗ fern mußten, weil die Druckerſchwärze die Er⸗ kennbarkeit der Wölbungen erſchwerte. Für einen Blinden iſt ja jedes Stück Papier, ob es nun farbia oder bedruckt iſt, aleichwertig als Schreibmaterial, vorausgeſetzt, daß es nicht be⸗ reits mit Punktſchrift verſehen iſt...“ Fraat man nach der Art, wie die Bibliothek ihre Bücher beſchafft, ſo erfährt man daß ſie nur zu einem Teil von auswärts eingehen. Der Bücherei iſt eine bedeutende Druckerei für Blindenſchriften angealiedert. die je nach Be⸗ Harf nene Werke in Blimhenſchrift heraus⸗ brinot. Dabei wird ein aanz beſonders Ver⸗ vielfältiannasverfahren angewandt. Etwa 350 Bänbde werden ferner jährlich mit der Schreib⸗ maſchine in Punktſchrift abgeſchrieben. Die Schreibmaschine mit 6 Tasten Eine beſonders wichtige Abteiluna der Deut⸗ ſchen Zentralbücherei für Blinde iſt die mecha⸗ niſche Werkſtatt, wo Fräulein Tony Mah⸗ ler, Nichte und treue Mitarbeiterin von Frau Lomnitz⸗Hlamroth, ſeit über zwei Jahrzehnten neue Hilfs⸗ urhd Lehrmittel für hie Blinden erſinnt und baut. Mikrometerſchraube und Notenzeichen. Zentimetermaß und Briefwaage — vieſerlei ſolche Mittel ſieht mon hier. Unebßerall, wo der Sehende Zoßſen und Bych⸗ ſtaſhen ſieht ertaſtet ſich her Blinde ſeine Zei— chen. Der Fördernna im Berufäleben Hient vor oſſon Dingen eine Schreihm⸗ſchine mit nur ſechs Taſten(es giht io nur ſech? Puynktſagen und feine oroßen RBuchſtahen), Die nicht mehr ols hdrei Nfiyyß mwiest und mit deren Hiljie eine blirhe Stenotppiſtin ein Stenogramm ae⸗ nau ſo ſchnelſ oufnehmen kann mie ihre ſohenhe Schmeſtey mit Hem Bſeiftift eine Stoyfmoſchine mit der bie hlimde Frau beſſer ſtopft, als es die ſehende ohne Maſchine vermag. Forner aißt es Film-Hachwouchs HB-Bildstoc- Olga Schaub ist eine der jungen Darstellerinnen, die uns zum ersten Male im Film der neuen Gesichter. im„Ehe⸗ streik“ begegneten. Der jungen, frischen Münchnerin lag diese Rolle besonders gut. Im Peter-Ostermayr- Film der Ufa,„Der Klosteriäger“, gibt ihr die Rolle der Josefa abermals Gelegenheit, ihre Begabung unter Beweis Zzu stellen. * „Von überallher erhalten wir Wünſche, An⸗ xeaungen“ erzählt Fräulein Mahler. Da be⸗ darf ein Schüler, der eine Höhere Schule der Sehenden beſucht, geometriſcher Inſtrumente, da wird eine Vorrichtung von einem blinden Komponiſten angefordert, um die Notenſchrift der Sehenden ſelbſt aufſchreiben zu können. Beſonders wichtig iſt es für uns, den Erforder⸗ niſſen des höheren und des Hoch-Schulbetrie⸗ bes zu genügen. Wir ſind nach wie vor der Anſicht, daß, mit den nötigen Hilfsmitteln ausgeſtattet, der intelligente Blinde die Schu⸗ len der Sehenden beſuchen ſoll. Nur ſo wird er ſich richtig für den Kampf ums Daſein vor⸗ bereiten können. Wir laſſen nicht nur die not⸗ wendigen Lehrbücher drucken. Mathematik⸗ und Erdkundeunterricht bieten dem blinden Schüler außergewöhnliche Schwieriakeiten, weil ihm das Raumempfinden des Sehenden fehlt, weil er eine Fläche nicht auf einmal über⸗ ſehen kann...“ Unermüdlich iſt Frau Lomnitz⸗Klamroth troß ihrer ſiebzig Fahre für ihr Werk tätig. Erſt kürzlich ließ ihr der Führer und Reichskanzler mit beſten Wünſchen ſeine Unterſchrift ſenden. 1925 verlieh ihr die Univerſität Leipzig die Würde eines Ehrendoktors und ernannte ſie zur Ehrenſenatorin. Der ſchönſte Lohn aber für dieſe Frauen iſt es, wenn ſie von einem neuen Erfola ihrer Pfleglinge hören, die dank ihren Büchern, dank ihren Hilfsmitteln ſich ein Stück des Lebens erobert haben, das ihnen ihr Leiden ſo weit wegrückte. Schnüffelei Von Geno Ohliſchlaeger Manchmal ſtrömt einem, wenn man durch die Straßen geht, plötzlich ein köſtlicher Kaffeege⸗ ruch entgegen: man iſt in die Nähe einer Kaffeeröſterei gelangt, und der Wind trägt einem den verlockenden Duft friſch gebrannten Kaffees zu. Und wenn man das ſtarke Aroma ſchnuppernd in die Naſe zieht, erinnert man ſich daran, daß es einmal eine Zeit gab, in der das Kaffeeröſten nicht jedermann erlaubt war. 1721 war das erſte Kaffeehaus in Berlin er⸗ 1 öffnet worden. Friedrich II. ließ Staats⸗ kaffeebrennereien errichten, in denen man den Kaffee ſechsmal ſo teuer bezahlen mußte wie beim Kaufmann; er machte den Kaffeehandel zum Monopol, und nur der Adel, Geiſtliche, und höhere Beamten erhielten ſogenannte Brennſcheine und durften den Kaffee ſelbſt bren⸗ nen; der Kaffee ſollte nicht zu einem Volks⸗ getränk werden, damit nicht ſo viel Geld für ſeine Einfuhr aus dem Lande gehe. Wer von den behördlichen Organen dabei er⸗ wiſcht wurde, daß er heimlich Kaffee brannte, der wurde— verdientermaßen, denn er hatte gegen ein Geſetz verſtoßen— beſtraft. Leute von jenem Schlage aber, die auch ſonſt gern ihre Naſe in anderer Leute Angelegenheiten ſtecken, gingen damals aufs„Kaffeeſchnüffeln“ aus: ſie zeigten einen Mißliebigen an, wenn ſie ſeine„Sünde“ gerochen hatten. So hatte in Brandenburg einmal ein Händ⸗ ler einen Apotheker vor Gericht gebracht, mit dem er in Unfrieden lebte. Der Apotheker wurde freigeſprochen; denn er konnte den Brennſchein vorweiſen. Der Händler aber wurde zu dreißig Taler Geldſtrafe verurteilt, „,Bweil er Kaffeeduft in ſeine Naſe gezogen hatte, von dem er glauben mußte, daß er bei verbo⸗ tenem Röſten entſtanden ſei.“ Nach dieſem Urteil ſoll es in Brandenburg keine Schnüffeleien mehr gegeben haben... * Ecce femina George Selwyn behauptete einmal, daß noch keine Frau jemals einen Brief ohne Poſtſkrip⸗ tum geſchrieben habe.—„Mein nächſter Brief wird Sie Lügen ſtrafen!“ rief Lady G. Tags darauf erhielt Selwyn einen Brief von Ihrer Ladyſhip. Hinter der Unterſchrift ſtand: „P S. Wer hatte nun recht, Sie oder ich?“ * Die Lieblingsgeſchichte Dieſes war Rogers Lieblingsgeſchichte:— Ein Engländer und ein Franzoſe duellierten ſich auf Piſtolen in einem ſtockdunklen Zimmer. Der Engländer tappte ſich großmütig bis an den Kamin und ſchoß den Schornſtein hinauf— und brachte den Franzoſen herunter. „Wenn ich dieſe Geſchichte in Frankreich er⸗ zähle“, ſetzte Rogers hinzu:„ſo pflege ich den Engländer runterkommen zu laſſen.“ E (Drahtbe Die W ch— wi⸗ n der f „Viertelj feſtſtellt— Zwar iſt Her raſch des Jahr geſtiegen. ten hat vergrößer Beſchäftie lionen M ſchäftigt ber des Septembe Die Be ginn des gen und ſich inzwi die geg Inveſt. wirtſch Verbrau Die Ve im Aufſch 1934 ſtoß Verbrauck wirkunger völlig übe bände ſin Schließlich höhungen preiſen ei Gebieten Steigerun wenn aue Im ein rungs⸗ ur ſtand. Die etwas ger nung vor nach der! Schuhin den zu( Hausra den Vorja tritt der in den 2 Im gan niger Ve als vor e Produktio wunden 3 gung, wir lebung, m Bangew⸗ Stärker lebung de Die umfaf der Jahre erfüllt. A die Aufga erringung men einze ſung 63. die Invefſ miſchen 9 die Unter tionsgüter aufgeſchob⸗ Von der das Bar manchen( kein arbei zum Teil termangel. Inderziffe werbe im von 108. in den ei Jahres me bauten jahr; dabe Aus ſt Berlir 12. Noven Reichsregi die Ausful induſtrielle Lebensmit fette und⸗ duſtriellen Rohſtoffe und Metal ſtrie, ſowie Nicht in de und Kupfe fuhrkontro Die neu lich den Z1 keiten Der den letzten die Tendei um Deutſc ten Leben. land ausg Margarine Bei Karto ſicht, daß gewohnte nannten nahme vo Ausfuhrla land gewe widrig, we Deutſchlan daß die 2 vember 1035 ————————————— HB-Bildstoc- ſen Münchnerin ter-Ostermayr- t ihr die Rolle hre Begabung wünſche, un. ler, Da be⸗ e Schule der Inftrumente, nem blinden Notenſchrift zu können. zen Erforder⸗ ⸗Schulbetrie⸗ wie vor der Hilfsmitteln de die Schu⸗ Nur ſo wird Daſein vor⸗ nur die not⸗ Mathematik⸗ dem blinden iakeiten, weil zſenden fehlt, inmal über⸗ lamroth trotz tätig. Erſt Reichskanzler hrift ſenden. Leipzig die ernannte ſie Lohn aber von einem en, die dank tteln ſich ein as ihnen ihr ger an durch die er Kaffeege⸗ Nähe einer Wind trägt gebrannten tarke Aroma tert man ſich „ in der das bt war. n Berlin er⸗ ieß Staats⸗ en man den mußte wie Kaffeehandel l, Geiſtliche, ſogenannte e ſelbſt bren⸗ inem Volks⸗ el Geld für en dabei er⸗ fee brannte, nn er hatte traft. Leute )ſonſt gern ſelegenheiten eeſchnüffeln! n an, wenn lein Händ⸗ ebracht, mit r Apotheker konnte den ändler aber e verurteilt, zogen hatte, r bei verbo⸗ zrandenburg haben.. al, daß noch ie Poſtſkrip:⸗ ichſter Brief y G. Tags von Ihrer ſtand: eſchichte:— en Zimmer. itig bis an n hinauf— nahme von Eiſen) „Hakenkreuzbanner“— Seite 9 Die Wirtſchaſtsſeite 4 Nr. 524— 13. November 1935 (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) Berlin, 11. November 1935. Die Wirtſchaftstätigteit in Deutſchland hält ſich— wie das Inſtitut für Konjunkturforſchung n der ſoeben erſchienenen neuen Folge der „Vierteljahrshefte zur Konjunkturforſchung“ feſtſtellt— nach wie vor auf einem hohen Stand. Zwar iſt die induſtrielle Produktion— nach der raſchen Zunahme in den erſten Monaten des Jahres— ſeit Mai im ganzen nicht mehr geſtiegen. Die Zahl der insgeſamt Beſchäftig⸗ ten hat ſich aber bis in den Auguſt hinein vergrößert. Im September waren, obwohl die Beſchäftigung leicht geſunken iſt, rund 17 Mil⸗ lionen Menſchen„regulär“ und„zuſätzlich“ be⸗ ſchäftigt gegenüber 15,9 Millionen im Septem⸗ ber des Vorjahres und 13,1 Millionen im September 1932. Die Bewegungsunterſchiede, die ſchon zu Be⸗ ginn des Fahres zwiſchen den einzelnen Zwei⸗ gen und Gruppen zu beobachten waren, haben ſich inzwiſchen verſtärkt. Das gilt vor allem für die gegenſätzliche Entwicklung der Inveſtitions⸗ und der Verbrauchs⸗ wirtſchaft. Verbrauchswirtſchaft Die Verbrauchswirtſchaft iſt ſeit längerer Zeit im Aufſchwung zurückgeblieben: Die im Jahre 1934 ſtoßweiſe einſetzenden Hamſterkäufe der Verbraucher ſind in ihren ungünſtigen Nach⸗ wirkungen für Induſtrie und Handel noch nicht völlig überwunden. Die Beſchaffungen der Ver⸗ bände ſind zu einem gewiſſen Abſchluß gelangt. Schließlich ſpielen Verſchiebungen und Er⸗ höhungen bei einer Reihe von Verbraucher⸗ preiſen eine Rolle; dadurch wird auf manchen Gebieten der Mengenabſatz gehemmt. Die Steigerung der Einkommen hat ſich im ganzen, wenn auch verlangſamt, fortgeſetzt. Im einzelnen hält die Erzeugung von Nah⸗ rungs⸗ und Genußmitteln etwa den Vorjahrs⸗ ſtand. Die Textilproduktion iſt zur Zeit etwas geringer, als nach der Faſerſtoffverord⸗ nung vorgeſehen war und auch geringer, als nach der Rohſtofſverſorgung möglich wäre. Die“ Schuhinduſtrie leidet noch immer unter den zu hohen Beſtänden des Handels. Die Hausratinduſtrien haben mengenmäßig den Vorjahrsumſatz wieder erreicht; neuerdings tritt der Abſatz von kleinerem Hausrat mehr in den Vordergrund. Im ganzen werden zur Zeit noch etwas we⸗ niger Verbrauchsgüter erzeugt und abgeſetzt als vor einem Jahr. Die Zeit der ſchärferen Produktionseinſchränkungen ſcheint aber über⸗ wunden zu ſein; ſeit Juni nimmt die Erzeu⸗ gung, wirkſam unterſtützt durch die Saiſonbe⸗ lebung, wieder zu. Bangewerbe kräftig angekurbelt Stärker denn je konzentriert ſich die Be⸗ lebung der Wirtſchaft auf die Anlagetätigteit Die umfaſſenden Arbeitsbeſchaffungsprogramme der Jahre 1933 und 1934 ſind zwar ſo gut wie erfüllt. An ihre Stelle ſind aber namentlich die Aufgaben getreten, die ſich aus der Wieder⸗ erringung der Wehrhoheit ergeben. Hinzu kom⸗ men einzelne Maßnahmen zur Arbeitsbeſchaf⸗ ſung 6. B. auf dem Wohnungsmarkt) ſowie die Inveſtitionen zur Verbreiterung der hei⸗ miſchen Rohſtoffbaſis. Schließlich holen auch die Unternehmer, vor allem in den Produk⸗ tionsgüterinduſtrien, manche der lange Zeit aufgeſchobenen Erſatzinveſtitionen nach. Von den Anlageinduſtrien hat ſich vor allem das Baugewerbe kräftig belebt. In manchen Gebieten war in den letzten Monaten kein arbeitsloſer Bauarbeiter mehr verfügbar; zum Teil herrſchte ausgeſprochener Facharbei⸗ termangel. Verglichen mit 1928 erreichte die Inderziffer des Geſchäftsganges im Bauge⸗ werbe im Auguſt dieſes Jahres einen Stand von 108. Auf den deutſchen Werften wurden in den erſten neun Monaten des laufenden Jahres mehr als doppelt ſoviel Schiffs neu⸗ bauten in Angriff genommen wie im Vor⸗ jahr; dabei handelt es ſich z. T. auch um Han⸗ delsſchiffe für ausländiſche Rechnung. Die Kraftfahrzeuginduſtrie hat bis Ende Auguſt 1935 bereits die volle Jahresproduttion von 1934 erreicht. Die arbeitstägliche Roh⸗ eiſengewinnung iſt von 32.300 Tonnen im März auf 37.100 Tonnen im September ge⸗ ſtiegen. Die Maſchineninduſtrie hat im erſten Halbjahr 1935 ihren Umſatz gegenüber dem Vorjahr um mehr als die Hälfte erhöht. Alles in allem wurden im dritten Viertel⸗ jahr mengenmäßig rund ein Drittel In⸗ veſtitionsgüter mehr hergeſtellt als zur gleichen Zeit des Jahres 1934. Wenn auch in anderer Zuſammenſetzung und mit verän⸗ dertem warenwirtſchaftlichen Verwendungs⸗ zweck, dürften im laufenden Jahr mengemäßig doch annähernd ebenſoviel Inveſtitionsgüter auf dem Binnenmarkt zur Verfügung ſtehen wie zur Zeit der letzten Hochkonjunktur. Verkehr und Außenhandel Der Verkehr ordnet ſich in das Bild der all⸗ gemeinen Wirtſchaftsentwicklung ein: In allen Zweigen hat vor allem die Beförderung von „Anlagegütern zugenommen: z. B. iſt der Ver⸗ ſand von Bauſtoffen auf der Reichsbaon ſtark geſtiegen. Umgekehrt ſind die Verkehrsan⸗ Erfreuliches Bild der deutſchen Wirtſchaftslage Starker Aufſchwung im Baugewerbe/ Sprunghafter Anſtieg der Kraftfahrzeug⸗Erzeugungsziffer ſorderungen aus der Verbrauchswirtſchaft gegenüber dem Vorjahr eher zurückgegangen; das gilt z. B. für den Paketvertehr der Reichs⸗ poſt. Der Einfluß der wachſenden Inveſtitions⸗ tätigkeit war aber ſtart genug, um das Ver⸗ kehrsvolumen im ganzen zu erhöhen. Der Außenhandel bleibt zwar noch immer von der allgemeinen Belebung ausgenommen. Seit Mürz dieſes Jahres iſt aber die Han⸗ delsbilanz leicht aktiv. Die auf Teilge⸗ bieten errungenen Ausfuhrerfolge— ſo iſt z. B. die Ausfuhr von Kohle, Papier, Eiſen, Kraftfahrzeugen, Hausrat gegenüber 1934 ge⸗ ſtiegen— reichten aber nicht aus, um die Roh⸗ ſtoffeinfuhr auf dem Stande des Vorjahres zu halten. Solange die Ausfuhr nicht fühlbar ſteigt, iſt die Induſtrie neben den noch vor⸗ handene Lagerbeſtänden auf die raſche Steige⸗ rung der inländiſchen Rohſtofſproduktion an⸗ gewieſen. Die Zahl der Arbeitsloſen wird in den kom⸗ menden Monaten wegen des Eintritts der kal⸗ ten Witterung und der dadurch bedingten Ein⸗ ſtellung der Außenarbeiten zunehmen. Die deut⸗ ſche Wirtſchaft ſteht aber 1935 mit weniger Ar⸗ beitsloſen an der Schwelle des Winters als jemals in den letzten fünf Jahren. Das Weihnachtsgeſchäft wird gut Große Amſatzſteigerung in faſt allen Geſchäftszweigen Große Feſte, wie Weihnachten, Oſtern und Pfingſten, ſind für alle Zweige der Volkswirt⸗ ſchaft immer von beſonderer Bedeutung. Den Weſbna Einfluß hat hierbei naturgemäß das eihnachtsfeſt, das nicht nur größere Umſätze zu bringen pflegt, ſondern auch wegen ſeiner kalendariſchen Regelmäßigkeit mehr ins Gewicht fällt. Die Frage, wie ſich wohl in dieſem Jahr das Weihnachtsgeſchäft geſtalten wird, kann ſelbſtverſtändlich beute noch nicht einwandfrei beantwortet werden. An der Spitze des letztjährigen Weihnachts⸗ geſchäftes ſtanden die Uhrengeſchäfte, die im Dezember ihre Umſätze verdoppeln konnten. Während in der zweiten Jahreshälfte die mo⸗ natlichen Durchſchnittsumſätze etwa 60 Prozent des Jahres 1929 betrugen, erreichten ſie im Dezember 177 Prozent. Ein beſonderer Auf⸗ trieb iſt auch für die Schokoladenge⸗ ſchäfte zu erwarten, deren Umſätze 1934 nahe⸗ zu anderthalbmal höher waren. Bei den Dro⸗ gerien ſpielen gleichfalls die Geſchenkartikel (Parfüms) eine größere Rolle. Bei den Photo⸗ geſchäften konnte im Dezember des Vorjah⸗ res eine Umſatzſteigerung von etwa 50 Prozent verzeichnet werden. Bei Sportartikeln und Sportbekleidung iſt zwar die Witterung von ausſchlaggebender Bedeutung. Umſatzerhöhungen um das Zwei⸗ einhalb⸗- bis Dreifache ſind hier jedoch keine Sel⸗ tenheit. Bei Textilwaren ergab ſich ein Umſatz von 117 Prozent gegenüber 1925. Aehn⸗ lich liegen die Dinge beim Schuhhandel. Geſchenke aus Glas, Porzellan, Kera⸗ miken und dergleichen führten bei den betref⸗ fenden Geſchäften voriges Jahr zu einer Be⸗ lebung um das Zweieinhalbfache. Der Blumen⸗ handel ſchloß mit 160 Prozent des durchſchnitt⸗ lichen Jahresumſatzes ab. So manche Dinge, die— abgeſehen von den Geſchenken— zu Weihnachten gehören, z. B. beſſere Gerichte, Kuchen, Süßigkeiten uſw., brin⸗ gen dem Lebensmittelhandel ein er⸗ freuliches Geſchäft. Im Dezember 1934 lagen daher ſeine Umſätze um bis über dem Durchſchnitt der anderen Monate. Nur manche Zweige des Einzelhandels, wie Tapetenhandel, Landmaſchinen, Büromaſchinen und dergleichen werden von dieſem belebenden Moment nicht erfaßt. Der größte Teil der anderen Branchen aber wird und kann ſich vom bevorſtehenden Weihnachtsfeſt erheblich größere Umſätze ver⸗ ſprechen. Fortſchreitende Motoriſierung Deutſchlands Steigender Erſatzbedarf/ 116 000 Krafträder zugelaſſen/ Aufſchwung der Nutzfahrzeuge (Drahtbericht unſerer Berliner Schriftleitung) Berlin, 10. November. Die Saiſon in der Kraftfahrzeuginduſtrie be⸗ gann— übrigens nach einem außergewöhnlich auten Wintergeſchäft— mit einem ſteilen Anſtie g. Schon im April wurden im ar⸗ beitstäglichen Durchſchnitt faſt 700 Wagen in den Verkehr geſtellt. Dieſer hohe Stand wurde bis Ende Juli aut gehalten. In dieſen vier Monaten wurden rund 71 500 fabrik⸗ neue Perſonenkraftwagen zugelaſ⸗ ſen, aegen rund 57 000 in den vier Hauptmona⸗ ten der vorjährigen Saiſon und rund 36 000 in den Monaten April bis Juli des Jahres 1933. Bei dem ſehr verſchieden hohen Stand des Saiſongeſchäfts in den letzten drei Jahren kann ein aleichmäßiges Auslaufen der Haupt⸗ geſchäftsperiode nicht ohne weiteres erwartet werden. Vereinzelt iauchte in letzter Zeit die Ausfuhr wichtiger Lebensmittel u. Noh⸗ ſtoffe verboten/ Berlin, 12. Nov. Im Reichsanzeiger vom 12. November 1935 iſt eine Verordnung der Reichsregierung veröffentlicht worden, durch die die Ausfuhr gewiſſer wichtiger Lebensmittel und induſtrieller Rohſtoffe verboten wird. Bei den Lebensmitteln handelt es ſich um alle Speiſe⸗ fette und ⸗öle ſowie um Kartoffeln; bei den in⸗ duſtriellen Rohſtoffen in der Hauptſache um die Rohſtoffe für die Textilinduſtrie, für die Eiſen⸗ und Metallinduſtrie und für die Kautſchukindu⸗ ſtrie, ſowie um Häute, Felle und Oele aller Art. Nicht in der Verordnung aufgeführt ſind Kohle und Kupfer, für die ſchon ſeit langem eine Aus⸗ fuhrkontrolle beſteht. Die neuen Ausfuhrverbote haben ausſchließ⸗ lich den Zweck, innerwirtſchaftlichen Notwendig⸗ keiten Deutſchlands Rechnung zu tragen. In den letzten Wochen hat ſich nämlich zunehmend die Tendenz bemerkbar gemacht, daß von den um Deutſchland li⸗genden Ländern die genann⸗ ten Lebensmittel und Rohſtoffe aus Deutſch⸗ land ausgeführt werden. Unter anderem iſt Margarine aufgekauft und ausgeführt worden. Bei Kartoffeln veranlaßt die Tatſache zur Vor⸗ ſicht, daß Deutſchland in dieſem Jahr nicht die gewohnte reichliche Ernte hat. Für die ge⸗ nannten induſtriellen Rohſtoffef(mit Aus⸗ iſt Deutſchland niemals Ausfuhrrand, ſondern im Gegenteil Einfuhr⸗ land geweſen. Es iſt daher ganz wirtſchafts⸗ widrig, wenn jetzt plötzlich dieſe Rohſtoffe aus Deutſchland ausgeführt werden. Dazu kommt, daß die Weltmarktpreiſe für die meiſten der Wirtſchaftliches Allgemeinintereſſe im Vordergrund/ Keine Dauermaßnahmen genannten Erzeugniſſe eine ſteigende Richtung haben. Einen Erſatz für etwa ausgeführte Rohſtoffef könnte Deutſchland daher wahrſcheinlich nur zu höheren Preiſen und unter erhöhten Deviſen⸗ aufwendungen beſchaffen. Bei der gegenwärti⸗ gen Rohſtoff⸗ und Deviſenlage Deutſchlands iſt es klar, daß ſolche Ausfuhren mit dem wirt⸗ ſchaftlichen Allgemeinintereſſe in Widerſpruch ſtehen. Andererſeits konnten ſie mangels ge⸗ ſetzlicher Vorſchriften von den Verwaltungsbe⸗ hörden bisher nicht verhindert werden. Daher iſt es notwendig, die zur Verhinderung oder zur Kontrolle ſolcher Ausfuhren erforderliche rechtliche Grundlage zu ſchaffen. Dies ſoll durch die neue Verordnung geſchehen. Aus Vorſtehendem ergibt ſich zugleich, daß die Ausfuhrüberwachung für die genannten Waren nicht als Dauermaßnahmen der deut⸗ ſchen Handelspolitik gedacht iſt, ſondern nur ſo⸗ lange gelten ſoll, al sdie beſonderen Umſtände andauern, die zu der Maßnahme Anlaß gege⸗ ben haben. Einen beſonderen Zweck verfolgt das Ausfuhrverbot für Eiſenhalbzeug und Walzwerkserzeugniſſe, das dazu dienen ſoll, die Durchführung der internationalen Induſtrie⸗ Vereinbarungen der Privatwirtſchaft zu ſichern. Der Lager⸗ und der Freihafenverkehr werden durch die Ausfuhrverbote nicht berührt. Die Ausfuhrverbote treten am 16. November 1935 in Kraft, mit Ausnahme des Ausfuhrverbots für Eiſen. Dieſes Ausfuhrverbot tritt aus tech⸗ 13 Gründen erſt am 25. November 1935 in raft. Befürchtung auf, daß nach einem dreijährigen ſehr lebhaften Automobilgeſchäft der in den Jahren der Kriſis geſtaute Erſatzbedarf ſchon weitgeherd gedeckt ſein könnte. Ein Vergleich der in den letzten Jahren getätigten Umſätze mit dem ungefähren Erſatzbedarf, der in dieſen Jahren herangereift ſein dürfte, ſoll zur Klä⸗ rung des Problems beitragen. Der Erſatzbedarf Abgeſetzt wurden in den Jahren 1932, 1933 und 1934 zuſammen etwa 255 000 fabrikneue Perſonenkraftwagen, während aleichzeitig die Beſtände um rund 155000 Fahrzeuge geſtiegen ſind. Hieraus folat, daß in dieſen drei Jahren kaum mehr als 100 000 Fahrzeuge ausgeſchie⸗ den und verſchrottet ſein können. Der notwen⸗ diage Erſatz dieſer drei Jahre kann aber— unter Zugrundelegung einer ſieben⸗ bis acht⸗ jährigen Lebensdauer der Fahrzeuge— auf etwa 200 000 Einheiten veranſchlagt werden. Dieſe Berechnung kann und will ſelbſtverſtänd⸗ lich nicht beweiſen, daß in das Jahr 1935 aus den Jahren 1932 bis 1934 ein Er⸗ ſatzbedarf von genau 100000 Wagen hin⸗ übergenommen wurde. Sie zeigt aber, daß Ende 1934 noch ein ſehr hoher Erſatzbedarf verhlieb und aibt die ungefähre Größenord⸗ nuna an. Wenn nun im laufenden Jahre ebenfalls ſchätzunasweiſe 180000 Perſonen⸗ kraftwagen neu in den Verkehr geſtellt werden, ſo wird aber auch 1935 ein verhältnismäßig aut beſetzter Fahrgana von Fahrzeugen erſatz⸗ reif, ſo daß der übernommene und der im Laufe dieſes Jahres angefallene Erſatz⸗ bedarf ſicher arößer ſein wird als die Neueinſtellungen. Auch Ende 1935 wird ſonach ein erheblicher Reſt von erſatzreifen, aber nicht erſetzten Wagen verbleiben. Zu dem aleichen Ergebnis führt eine Unter⸗ ſuchung des derzeitigen„Altersaufbaus“ der Perſonenkraftwagenbeſtände. Ihr Hauptergeb⸗ nis iſt, daß heute und in der näheren Zukunft beſonders viel Wagen aus den Jahren 1927, 1928 und bald auch 1929 erſatzreif werden müſ⸗ ſen. Die Nachfrage nach Perſonensraftwagen, beſonders nach alten und neuen Kleinwagen, wird deshalb, ſoweit ſie vom Erſatzbedarf be⸗ ſtimmt iſt, eher noch ſteigen. Auftrieb im Kraftradabſatz Der Kraftradabſatz, der nach Ueberwindung der Kriſis im Jahre 1933 zunächſt mit der Zu⸗ nahme der Lohn⸗ und Gehaltseinkommen zu ſteigen begann, hat in der diesjährigen Saiſon — wie erwartet— einen ſchnellen Auftrieb ge⸗ nommen. Damit holte er den Vorſprung, den das Perſonenkraftwagengeſchäft ſeit 1933 hatte, zum Teil wieder auf. Für ein Anhalten der günſtigen Entwicklung ſprechen die gleichen Tatſachen, die oben bei der Betrachtung des Abſatzes der Perſonenkraftwagen aufgeführt wurden. In den Monaten Januar bis Sep⸗ tember 1935 wurden 116 214 Krafträder zugelaſ⸗ ſen gegenüber 77980 in den gleichen Monaten des Vorjahres und 49 764 im Jahre 1933. Nicht unwichtig für die Kraftradkonfunktur dürfte auch geweſen ſein, daß im Zuge der Ar⸗ beitsbeſchaffung vor allem die Beſchäftigung in den Außenberufen— Bauarbeiter und Bau⸗ handwerker— ſtärker zugenommen hat. Für dieſe Berufe kommt das Kraftrad in erſter Linie in Betracht. Steigerung des Laſtwagengeſchäfts Auf dem Laſtkraftwagenmarkt war im Spät⸗ ſommer und Herbſt noch kein Saiſonrückaang zu erwarten. Die Neueinſtellungen von Nutz⸗ fahrzeugen ließen zwar im Auguſt etwas nach, ſtiegen aber im September wieder auf den Höchſtſtand des Juli. Im ganzen wurden bis Ende September rund 27200 Nutzfahrzeuge — einſchließlich der Omnibuſſe und Dreirad⸗ fahrzeuge über 200 cem. Hubraum— in den Verkehr gebracht. Damit hat ſich der Abſatz gegenüber dem Kriſenjahr 1932 mehr als ver⸗ fünffacht. Auch hier zeigt ein Vergleich der Abſatzzahlen in den letzten Jahren mit der Be⸗ ſtandsentwickluna, daß von dem in der Kriſis aufgeſtauten Erſatzbedarf bisher nur ein ge⸗ ringer Teil nachgeholt worden iſt. Für die Beurteilung der weiteren Entwick⸗ luna iſt entſcheidend, daß die Motoriſierung unter allen Umſtänden weiter getrieben wer⸗ den ſoll. Das Problem der beſtmöglichen Ein⸗ aliederung des Güterkraftwagens in das ge⸗ ſamte Transportſyſtem wurde in dieſem Som⸗ mer erneut in Anariff genommen. Der erſte Schritt zu einer endgültigen Befriedung, zu einem planmäßigen Einſatz aller Verkehrsmit⸗ tel iſt durch das Geſetz vom 26 Juni dieſes Jahres über den Güter⸗ fernverkehr mit Kraftfahrzenugen getan. Das Geſetz hält dem Unternehmerfern⸗ verkehr mit Laſtkraftwagen den Weg offen, aber es ſchafft auch die Vorausſetzungen für die Ueberwindung des anarchiſchen Konkurrenz⸗ kampfes im Bereich des Güterverkehrs. Die zweite und nicht leichte Aufgabe wird nun die Feſtſetzung eines Tariſes für den Güterkraft⸗ verkehr ſein, der„den gerechten Leiſtungswett⸗ bewerb zwiſchen Eiſenbahnen und Kraftfahr⸗ zeugen ſicherſtellt“. Berlin trank 800 563 Liter Patenwein Der Anteil der Pfalz Dem Schirmherr des Berliner„Feſtes der deutſchen Traube und des deutſchen Weines“, Staatskommiſſar Dr. Lippert, wurde jetzt von dem engeren Arbeitsaus⸗ ſchuß unter Führung des Beauftragten der Landes⸗ bauernſchaft Kurmark, Nuppnau, dem die Geſamt⸗ organiſation oblag, der Abſchlußbericht über die Wein⸗ werbewoche in der Reichshauptſtadt erſtattet, die ſich dank der muſtergültigen und zielbewußten Gemein⸗ ſchaftsarbeit aller beteiligten Dienſtſtellen und Wirt⸗ ſchaftsgruppen zu einem über Erwarten großen Erfolg geſtaltet hat. Nachdem zunächſt mit einem Abſatz von 250 000 Liter gerechnet worden war, ſteigerte ſich im Laufe der Werbewoche der Bedarf auf 500 000 Liter. Heute kann feſtgeſtellt werden, daß insgeſamt nicht weniger als 800 563 Liter Patenwein bezogen worden ſind, davon 421 604 Liter von der Moſel(Trittenheim, Clüſſerath, Mehning), 62 338 Liter von der Nahe (Monzingen) und 316 621 Liter von der Pfalz(Oberhaardt). Dieſe mehr als 800 000 Liter ſtellen lediglich einen zuſätzlichen Weinverbrauch dar. Gleichzeitig hat nämlich der Berliner Weinhandel von anderen deutſchen Weinorten noch weſentlich grö⸗ ßere Mengen bezogen und abgeſetzt, als ſonſt zu dieſer Zeit üblich. Noch eine erfreuliche Tatſache iſt feſtzu⸗ halten: die großzügige Organiſation der Weinwerbe⸗ woche konnte durch Plakettenverkauf, Spenden uſw. nicht nur aus ſich ſelbſt heraus finanziert werden, ſondern hat ſogar einen erheblichen Ueberſchuß ge⸗ bracht. Für dieſen Betrag ſind weitere 4000 halbe Flaſchen Patenwein gekauft und dem Staatskommiſ⸗ ſar zur Verfügung geſtellt worden, der ſie als freudige Weihnachtsüberraſchung für die Berliner Altersheime und Krankenhäuſer geſtiftet hat. Vom Inventurverkauf 1936 ausgeſchloſſene Textilwaren Der Reichswirtſchaftsminiſter hat von dem Ende Januar beginnenden Inventurverkauf folgende Textil⸗ waren ausgenommen: Glatte, weiße Wäſcheſtoffe jeder Art einſchließlich Rohneſſel, Handtücher, Küchenhand⸗ tücher, Frottierhandtücher, Frottierbadelaken, glatte, ungarnierte Bettwäſche, Bettſatins und Bettziechen, Inletts. Rhein-Mainis-he Abendbörse Ruhig Vorbörslich zeigte ſich an der Abendbörſe auf der ermäßigten Baſis ſeitens der Kuliſſe eiwas Kaufinter⸗ eſſe. Zum amtlichen Beginn lag aber verſchiedentlich wieder etwas Angebot vor, ſo daß die Kurſe im Ver⸗ gleich zum Berliner Schluß unerhoft blieben und nur geringſte Veränderungen aufwieſen. IG Farben kamen mit unverändert 144½¼ zur Notiz. Stahlvereimn aingen im freien Markt mit 73%¼(74½) um. Am Rentenmarkt war das Geſchäft bei unveränderten Kurſen ſehr ruhig. Man nannte Altbeſitz mit 113 bis 113½, Kommunalumſchuldung mit 88,55 bis 88 65. Zinsvergütungsſcheine mit 90,70—90,80, Späte Schuld⸗ buchforderungen mit 97½—97368. Der Verlauf blieb ſehr ruhig und war ohne beſon⸗ dere Veränderungen. Stahlverein notierten mit 7376 bis 74(74½%), im übrigen blieben die Kurſe gegen den Berliner Schluß knavp gehalten. Am Rentenmarkt ergaben ſich keine Abweichungen von Belang, nur zert. Guldenobligationen waren etwas angeboten und etwa Prozent niedriger, ſo Moung⸗Gulden mit 85½(86). JG Fraben 144½—144½, Stahlverein 74. MWotallo Berlin, 12. Nov. In Rm für 100 Kilogramm: upfer: Tend.: ſtetig; Nov., Dez., Jan. 45 n. Br., 29 .; Febr. 35,75.; März 46,50.; April 47 G. let: Tend.: ſtetig; Nov. Dez., Jan. 23,25 n. Br., 3,25.; Febr. 23,50.; März 23,75.; April 24 C. Zink: Tend.: ſteiig; Nov., Dez., Jan. 21,25 n. Br., 1,25.; Febr. 21,50.; März 21,75.; April 22 G. Geire de Rotterdam, 12. Nov.(Schluß.) Weizen: Nov. 4,35, Jan. 4,35, März 4,12½, Mai 4,15. Mais: N 51½, Jan. 52½, März 53, Mai 54¼. WMärkie Meckesheimer Schmeinemarkt Auftrieb: 29 Läufer, 6 Milchſchweine. Läufer 45—60, Milchſchweine 36 RM. Se Preiſe: „Hakenkreuzbonner“— Seite 10 5port und Spiel A Nr. 524— 13. November 1935 Kblysführer Hühnleen iber Mo'oefpor⸗Geftalkung Einſchränkung der Wagen⸗ und Kraftradrennen/ Brauchbare Sportwagen geſucht Der Führer des deutſchen Kraftfahrſports, Korpsführer Hühnlein, beſichtigte am Montag im Beiſein von Generalleumant von Rei⸗ chenau, des DDaAC⸗Präſidenten von Eg⸗ loffſtein ſowie der Führer der Motorgrup⸗ pen und Motorbrigaden die neugegründete techniſche Führerſchule des NSͤg in Mün⸗ chen, auf der die Führer für die inzwiſchen er⸗ ſtandenen 24 Motorſportſchulen herangebildet werden ſollen. Korpsführer Hühnlein gab bei dieſer Ge⸗ legenheit einen Ueberblick über die Ereianiſſe und Ergebniſſe des nunmehr abgeſchloſſenen Sportjahres 1935. Er führte u. a. aus, Gaß die deutſchen Werke im Bau von Rennwagen großartige Leiſtungen vollbracht hätten, ſo daß deutſche Fahrer mit dieſem Material im Aus⸗ lande Sieg auf Sieg erringen konnten. Unter dem Geſichtspunkte der Werbung für das deutſche Erzeugnis im Auslande bei ſolchen Gelegenheiten ſei ein noch engerer Zuſammen⸗ ſchluß zwiſchen der deutſchen Induſtrie und dem NSäK wünſchenswert. Den deutſchen Werken müſſe die Bitte unterbreitet werden, ihre Bemühungen um die Herſtellung eines preiswerten und doch brauchbaren Sport⸗ wagens nicht erlahmen zu laſſen. Im kommenden Jahre ſollen die Wagen⸗ und Kraftrodrennen in Deutſchland einge⸗ ſchränkt weiden, ſo habe man ſchweren Her⸗ zens das Avusrennen fallen laſſen müſſen, an ſeine Stelle trete aber die internationale Sternfahrt zur Olympiade. Für den Gelände⸗ ſport ſeien vier Veranſtaltungen vorageſehen. Die Vertreter der Induſtrie dankten dem Korpsführer und wieſen darauf hin, daß der deutſche Kraftfahrzeuabau ſeine Pflicht zur Förberung der Aufwärtsentwicklung der Mo⸗ toriſieruna auch in der Zukunft mit Freuden erfüllen werde. Korpsführer Hühnlein ſchloß mit einem dreifachen„Sieg Heil“ auf den Führer, der durch ſeinen perſönlichen Einſatz erſt die Grunſbbedingungen für den Auf⸗ ſchwung der Motoriſierung Deutſchlands ge⸗ geben habe. Turnberen 1846 Mannpeim im Rheinzand Trotz zweier Erſatzleute ſchöne Hockeykämpfe gegen beachtliche Gegner Die erſte Hockey⸗Elf des Turnvereins Mann⸗ 5 1846 erzielte in Weſtdeutſchland zwei ſehr eachtliche Reſultate, nämlich gegen den Düſſel⸗ dorfer Hockey⸗Club:2 und THC München⸗ Gladbach:3. Dieſe Reſultate gewinnen noch an Wert, wenn man berückſichtigt, daß zwei Er⸗ Kundige eingeſtellt werden mußten. Nach fünf⸗ tündiger froher Fahrt traf die Mannſchaft in Düſſeldorf ein. In Düſſeldorf Vor wenig erſchienenen Zuſchauern präſen⸗ tierten ſich zwei Mannſchaften, die ſich, was techniſches und taktiſches Können anbelangt, in nichts nachſtanden und einen Kampf lieferten, der jedem Hockey⸗Freund das Herz höher ſchla⸗ gen ließ. Die erſte Hälfte verlief bei leichter Ueberlegenheit der Mannheimer, über deren Können die Düſſeldorfer erſtaunt waren, ohne daß eine Partei einen Erfolg erringen konnte. In dieſer Phaſe des Kampfes hätten die Mann⸗ heimer mit etwas mehr Glück zwei Tore vorle⸗ gen können; aber bei der Verteidigung Hüt⸗ tenes—Schmitz gab es verdammt wenig Erfolg⸗ möglichkeiten. Die zweite Hälfte brachte ſofort ſchnelle Angriffe des DHC und im Anſchluß an eine Strafecke gelang der erſte Erfolg. Mit un⸗ —** Kraft ſtieß der deni nzend aufgelegten Läuferreihe auf das beſte unterſtützt. Ein Gedränge vor dem Düßf⸗ ſeldorfer Tor wurde von dem Mannheimer Sturm geſchickt ausgenützt und von Seidel auf Vorlage von Hottenſtein zum Ausgleich einge⸗ ſchoben. Sofort nach Anſpiel kam Mannheim in raſchen Zügen vor das Düſſeldorfer Tor, wo der Mittelſtürmer eine wunderſchöne Flanke von rechts einſchoß. Leider konnte dieſer Erfolg wegen Fußfehlers nicht gewertet werden. Ge⸗ gen Ende des ſpannenden Kampfes kam die Düſſeldorfer Mannſchaft voll auf Touren. Hier zeigte ſich die Mannheimer Hintermannſchaft von der beſten Seite. Auch die beſtgemeinten Angriffe der Düſſeldorfer verpufften ſchließlich bei der aufmerkſamen Läuferreihe oder der ſich gut ſtellenden Verteidigung und, wenn trotzdem ein ſcharfer Schuß auf das Mannheimer Tor kam, zeigte ſich Höhl im Tor als Meiſter ſeines Faches. Kurz vor Schluß gelang Düſſeldorf doch noch ein Durchbruch, der zum:1⸗Sieg führte. In Gladbach Am nächſten Morgen ſtieg dann die Begeg⸗ Mannheimer nd wi:der vor und wurde dabei von nung gegen den Gladbacher Tennis⸗ und Hockey⸗Club. Für den am Vortage ver⸗ letzten Keller trat Baltz ein. Trotz dieſem Han⸗ dikap ſpielte die Mannſchaft ein techniſch rei⸗ fes Hockey und hätte in dieſem Spiel einen knappen Sieg gut und gerne verdient. Glad⸗ bachs Angriff, der unter Führung des beſtens bekannten Menke ſtand, brachte durch ſeine ra⸗ ſanten Angriffe die Mannheimer Hintermann⸗ ſchaft ins Schwitzen und nur die volle Konzen⸗ tration derſelben und das konſequente Abdecken des Gegners verhüteten einige Male greifbare Erfolge. Auf der anderen Seite hatte die Glad⸗ Pressebild Feierliche Eröffnung des Olympia-Eisstadions HB-Bildstock Die Mannschaften der Bayern und des Berliner Schlittschuh-Club, die am Eröffnungstage:1 svpielten bacher Verteidigung Mühe, den gut arbeitenden Mannheimer Sturm oft mit Hilfe von viel Glück zu bremſen. Alles in allem hatte auch dieſes zweite Spiel ein beachtliches Niveau. Der beſtändigſte Teil der Manheimer Mannſchaft war die Läuferreihe: Lutz., Schwab, Mintrop. Beſonders letzterer erntete oft Sonderbeifall. Die Verteidigung Schleenvoigt-Kermas(Er⸗ ſatz für Greulich) zog ſich glanzvoll aus der Affäre. Der Sturm Weber, Keller(Baltz), Hottenſtein, Seidel, Lutz 2. profitierte von der guten Form der Hintermannſchaft viel, apbei⸗ tete geſchickt und hätte mit etwas Glück den Sieg erringen können. Die Mannheimer Ex⸗ pedition ſtand unter der vorzüglichen Führung des verdienten Mitgliedes Weber und nahm einen ſehr ſchönen Verlauf. 75 Dee ekſten Kartenbetellungen ur O vmpa 1036 Aus aller Herren Länder kommen die Anforderungen Wer einmal einen Blick hinter die Kuliſſen der Organiſationsarbeit für die Olympiſchen Spele 1936 in Berlin werfen durfte, wer ge⸗ ſehen hat, wie in dieſer Rieſenmaſchine eine Unſumme der verſchiedenſten Arbeiten zu ver⸗ richten iſt, der wird von beinahe ehrfürchtigem ſanteſten Aufgaben Kartenſtellezu erledigen. Hier laufen in Berlin⸗ Charlottenburg ſämtliche Beſtellungen auf Karten für die Spiele ein, kommen ſie nun aus China oder England, den ſüdamerikaniſchen Staaten oder aus Auſtralien(für Briefmarken⸗ ſammler übrigens eine wahre Fundgrube!). Der genaue Sitzplan für die Hauptkampf⸗ bahn und das Schwimmſtadion iſt ſeit langem feſtgelegt. Für jedes Land wurde außerdem nach maßgeblichen Geſichtspunkten eine Quote feſtgeſetzt, die die Zahl der für die betreffende Nation zurückgelegten Stadion⸗Päſſe und ſon⸗ ſtigen Karten beſtimmt. Jetzt iſt nun die er⸗ freuliche Tatſache zu vermerken, daß bereits zwei Nationen mit ihren Kartenanforderungen über das ihnen zugedachte Maß hinausgehen, wobei ſelbſtverſtändlich nach Möglichkeit auch dieſe Wünſche berückſichtigt werden. Es han⸗ delt ſich bei dieſen Nationen um Finnland und Ungarn. Bemerkenswert iſt, daß gerade in Oſteuropa das Intereſſe für Stadionkarten beſonders groß iſt, ſo in Rumänien, Jugofla⸗ wien und Bulgarien. In den letzten Tagen häufen ſich auch die Beſtellungen aus Holland, Schweden, Norwegen, Dänemark, der Tſchecho⸗ ſlowakei und Oeſterreich. Einen beſſeren Beweis für den Zuſammenbruch der füdiſchen Hetze in den Staaten als die Tatſache, daß auch von den USA die Aufträge der Reiſebüros un⸗ Staunen ergriſſen Aab Eine der intereſ⸗ geahnte Ausmaße annehmen, gibt es wohl dabei unzweifelhaft die Zahlreiche in den und hol⸗ ländiſchen Kolonien ſowie in Indien und China lebenden Europäer legen ihren Heimatur⸗ laub auch ſo, daß ſie 1936 Zeugen der Kämpfe im Berliner Olympia⸗Stadion ſein können. Daß die Kartenſtelle ſich bei der Deviſen⸗Be⸗ wirtſchaftungsſtelle der Reichsbank größter Be⸗ liebtheit erfreut, iſt erklärlich, denn ſämtliche Karten müſſen ja bar in Deviſen bezahlt werden. Klrxbials u. Neckarhaujen ungeſchlagen Die Kreisklaſſe 1 brachte in der Abteilung Weſt folgende Ergebniſſe: Kurpfalz— Spielvereinigung 07.. 20⁰ Brühl— Gartenſtadt 1˙1 Poſtſportverein— Neckarſtadt.:3 Türverein 1846— Alttißßß„3J31 Auch 07 konnte den Siegeszug der Kurpfälzer nicht unterbrechen und mußte eine weitere Niederlage ein⸗ ſtecken. Mit der Meiſterſchaft wird es nun für 07 vorbei ſein. Der Verlauf des Spieles war ein ſehr ſpannender und wurde ſtets anſtändig durchgeführt. 07 konnte das Spiel bis weit in die zweite Halbzeit:0 Es fehlt an guter ſportlicher Anterhaltungslektüre Es iſt eigentlich eine erſtaunliche Tatſache, daß eine ſo gewaltige Millionen⸗Bewegung, wie die deutſche Turn⸗ und Sportfront ſie dar⸗ ſtellt, ſo verhältnismäßig wenig in der Litera⸗ tur unſerer Zeit in Erſcheinung tritt. Wohl⸗/ gibt es eine Reihe von guten ſporttechniſchen Lehrbüchern, die Trainingsanleitungen, tech⸗ niſche Ratſchläge und eine Geſchichte des Sports vermitteln, doch iſt dies eine Gattung Buch, die im Augenblick nicht betrachtet werden ſoll. Es fehlen unterhaltende literariſche Darſtellungen des Sportlebens und des Typus Sportsmann, von einigen mehr oder minder mißlungenen Verſuchen abgeſehen, was zum Teil ſicher ſeinen Grund darin hat, daß es an der Kenntnis der ſporttechniſchen Vorausſet⸗ zungen fehlt. Gerade in dieſem Zuſammenhang muß an die Rede von Reichsminiſter Dr. Goebbels er⸗ innert werden, die er in Weimar zur Eröff⸗ nuna der Woche des deutſchen Buches gehalten hat und worin der Miniſter die Forderunga nach dem auten deutſchen Unterhaltunasbuch für das Volk aufgeſtellt hat. Dieſes Buch, ſagte Dr. Goebbels, muß erſt geſchaffen werden und dann mit den Mitteln der modernen Propa⸗ ganda ins Volk gebracht werden. In dieſen Bereich des auten Unterhaltungsbuches gehört auch das noch nicht vorhandene„Sportbuch“. Erſtaunlicher Zuſtand Man überlege ſich doch einen Augenblick den überraſchenden Zuſtand, daß Hunderttauſende ihr Erleben auf den Sportplätzen ſuchen und finden, daß der Sport auf allen Gebieten Be⸗ geiſterung auslöſt und für die Jugend in man⸗ cher Weiſe Lebensinhalt iſt. Man denke an Schwimmen, Tennis, Boxen, Fußball, Zelt⸗ lager, was man auch wolle, wirklich bedeu⸗ tende Unterhaltungsbücher ſind von dieſen Ge⸗ bieten bisher nicht bekannt geworden. Ent⸗ weder kommt das Leben zu kurz und die ſport⸗ liche Reportage überwiegt, die farblos, ſchwach und unkünſtleriſch wirkt, oder aber ein ſport⸗ liches Ereignis iſt nur eine„Epiſode“. Es gibt in manchen Büchern, die der Weltliteratur an⸗ gehören, Schilderungen von Pferderennen, vom Beraſteigen. Skilaufen, vom Segeln und der Jaad, aber dieſe Dinge bleiben in der Kompoſition des Werkes eben„Epiſode“, ſo daß alle dieſe Bücher natürlich nicht als„Sportliteratur“ ange⸗ ſprochen werden dürfen. Gewiß ſind dann in den letzten Jahren einige Bücher erſchienen— insbeſondere auf dem Gebiet des Winterſports und des Waſ⸗ ſerſports— die nicht mehr der ſporttechniſchen Literatur zuzurechnen ſind. Meiſtens gibt es dann aber nur noch den von Dr. Goebbels ſcharf abgelehnten Kolportageroman mit ſeiner inneren Verlogenheit und die billigen Groſchen⸗ hefte, die mit dem Sport als Vorder- oder Hintergrund ein Geſchäft machen wollen. Im Ausland die aleiche Lage Eine echte, geſunde und dichteriſch geformte Sportliteratur hat bisher in Deutſchland noch keinen feſten Fuß gefaßt. Im Ausland hat man ähnliche Feſtſtellungen getroffen. Es iſt faſt ſo, als ſei eines der größten Lebensge⸗ biete des modernen Menſchen einfach nicht vor⸗ handen— wenn man die Literatur als Spiegel des modernen Lebens nehmen würde. Vor kurzem wurde auch in England auf dieſen Um⸗ ſtand hingewieſen. Ungefähr alles ſei in der Literatur vorhanden, wurde geſagt, nur gute Sportbücher gäbe es nicht— von verſchwin⸗ denden Ausnahmen natürlich abgeſehen—, und das ſei doch eigentlich ſehr unverſtändlich. Niemals vorher gab es eine Zeit, da der Sport OSentoelieo Syortbueli- eine Foꝛrderung des Tages ſo viele Leute intereſſierte, niemals gab es aber auch eine Zeit, da Verſuche bekannt geworden ſind, gute, literariſche Sportbücher zu ſchreiben. Was dann für England feſtgeſtellt wird, dürfte auch in gewiſſem Maße für Deutſchland zu⸗ treffen: daß nämlich unſere führenden Schrift⸗ ſteller dem Sport keineswegs fremd gegenüber⸗ ſtehen. Aber es iſt faſt ſo, als ſei hier noch viel unentdecktes Land, obgleich es zum Greifen nah jedem vor Augen liegt. Themen in Hüll und Füll Und dann wird die Frage aufgeworfen, ob denn nichts Romantiſches im Aufſtieg eines Boxers ſei, der aus völliger Dunkelheit zum Ruhm emporklimmt? Boxen iſt doch ſchließlich nicht nur ein Geſchäft, ſondern menſchlicher Lebensbereich, der Intereſſen, ja Leidenſchaften ausfüllt. Was tut beiſpielsweiſe ein Boxer, wenn er nicht in einer Kampfvorbereitung ſteht, wie lebt er, wie denkt er, was denkt er? Das alles ſind Dinge, welche die Phantaſie des Schriftſtellers mächtig erregen müßten. Wie kommt es beiſpielsweiſe, daß noch kein„Fuß⸗ ball⸗Roman“ von Bedeutung geſchrieben wurde? Wie verbringt ein großer Fußballſpie⸗ ler, ein Tennisſpieler, ein Olympiaſchwimmer ſein Leben. Denn alle dieſe Leute ſind doch keine„Sportmaſchinen“, ſondern lebendige Menſchen! Das alles ſind Fragen, die zur Ge⸗ ſtaltung drängen ſollten! Es darf nur nicht wie bisher ſo oft in dieſen Schilderungen der Bo⸗ xer, der Fußballſpieler uſw. eine getünchte Faſ⸗ ſade ſein, hinter der gar nichts iſt als eben der„Boxer“, der„Fußballſpieler“, wie über⸗ haupt nicht der vom Leben abſtrahierte Sports⸗ mann an ſich, ſondern der Menſch als Sports⸗ mann mit ſeinen Gefühlen, Gedanken, mit ſei⸗ nen kleinen und großen Schickfalen gezeichnet werden müßte! Hier liegt für unſere Schriftſteller zweifellos noch eine große Aufgabe, etwas Neues zu ſchaf⸗ fen, das auch das Volk bewegt. Dies iſt ein Arbeitsfeld, das nicht dem Ausbeutertum von Konjunkturrittern überlaſſen bleiben darf. halten, um dann durch zwei Fehler der Hintermann⸗ ſchaft zu verlieren. Wider Erwarten gab Brühl auf eigenem Platze einen Punkt an Gartenſtadt ab. Gartenſtadt hat ſich auf dem Brühler Gelände ſehr gut gehalten. Brühl hat ſcheinbar den Gegner zu leicht genommen, denn Gartenſtadt hat bewieſen, daß es auch auswärts nicht ohne weiteres gewillt iſt, den Kampf vorher ſchon als verloren zu geben. Am Planetarium gab es Punkteteilung. Neckar⸗ ſtadt kann ſich dieſen Punktgewinn doppelt anrechnen, da es immer ſchwerer wird, auf fremden Gelände zu beſtehen. Im letzten Spiel gab es eine kleine Ueberraſchung, denn es hat ſicherlich niemand erwartet, daß die Turner gegen Altrip nur:1 gewinnen würden. Die Turner haben die Sache auch ſcheinbar zu leicht genommen, oder ſollte ſich Altrip endlich gefunden haben und nun einen Auftrieb bekommen? Die Tabelle iſt folgende: »Kurpfalz 5. ih 2 Brühl 4 1 1 18:10 9 TV 1846 6 4 1 1 14:12 9 SpVag 07 7 3 1 3 13:10 7 Poſtſportverein 5 2 1 2:10 Gartenſtadt 5 1 3 2 22211 4 Neckarſtadt 5 1 1— 17:19 3 Rohrhof 6 4 1 4 11:20 3 Altrip 5 0 0 5 231 0 In der Abteilung Oſt gab es nur 3 Spiele, die folgende Reſultate brachten: Wallſtadt— Weinheimm:0 Hemsbach— Leutershauſen.:0 Edingen— Ladenburg.:0 Den erwarteten Sieg gab es in Wallſtadt, daß aber der Sieg ſo deutlich ausfallen würde, hat niemand er⸗ wartet. Wallſtadt konnte durch dieſen Sieg zur Spit⸗ zengruppe aufſchließen und wird bei der Vergebung der Meiſterſchaft noch ein ernſtliches Wort mitſprechen. Weinheim liegt am Tabellenende und muß ernſtliche Anſtrengungen machen, ſoll die Kreisklaſſe nicht wieder verloren gehen. Einen einwandfreien Sieg gab es auch in Hems⸗ bach, wo Leutershauſen mit nicht weniger als:0 geſchlagen wurde. Leutershauſen kommt in dieſem Jahre gar nicht zum Zug. Da ſind die Hemsbacher andere Kerle. Sie haben ſich tüchtig ins Zeug gelegt und einen eindeutigen Sieg errungen. Im letzten Spiel Edingen— Ladenburg gab es ein verhältnismäßig ſehr mageres Ergebnis. Edingen wird den Gegner auch unterſchätzt haben und anderer⸗ ſeits wird Ladenburg alle erdenkliche Anſtrengungen gemacht haben, um ehrenvoll abzuſchneiden. Neckarhauſen und Viernheim waren ſpielfrei, ſo daß in der Tabelle einige Veränderungen ergeben aben. Edingen 5 4 0 1 18:3 8 Noeckhrhauſen 4 3 1 0 14:5 7 Wallſtadt 5 0 2 137 6 Viernheim 5 2 2 1 13 6 Hemsbach 5 3 0 2:8 6 Leutershauſen 5• 0 3 10:15 4 Ladenburg 6 1 0— 6221 Weinheim 5 0 1 4 6219 Schließlich hat man auch in England gefor⸗ dert: Das Sportbuch, das im Volke Eingang finden ſoll, muß neben ſeinen literariſchen Qua⸗ litäten eine andere Vorausſetzung erfüllen; es muß billig ſein! Es muß von den breiten Maſ⸗ ſen gekauft werden können— und dann wird man nicht nur den Fußballſpieler auf dem grü⸗ nen Raſen feiern, ſondern auch für den Spie⸗ ler im Roman Begeiſterung aufbringen und vielleicht gar ihre Leiſtungen mit einander ver⸗ gleichen, dskutieren, leſen! Auch dem Sport ſtower gehit na el igentinien Der deutſche Schwergewichtsmeiſter Vinzenz Hower(Köln), der am Montagabend in Ber⸗ lin ſeinen Titel gegen den Krefelder Hans Schönrath mit Erfolg verteidigte, hat nun am Dienstag die ſchon lange geplante Südamerita⸗ reiſe angetreten, und zwar zuſammen mit dem Münchner Joſef Schleintofer. Die beiden Berufsboxer haben ſich auf der„Cap Arcona“ nach Buenos⸗Aires eingeſchifft, wo ſie Ende Dezember ihre erſten Kämpfe beſtreiten werden. Während Schleinkofers Gegner noch nicht be⸗ kannt ſind, trifft Hower in ſeinem erſten Kampf auf den Argentinier Lovell, der 1932 in Los Angeles Olympiaſieger wurde. Der zweite Geg⸗ ner ſoll kein Geringerer als der Rieſe Vittorio Campolo, einſt ein Anwärter auf die Welt⸗ meiſterſchaft, ſein und als dritten Gegner nennt man den Argentinier Goday, der vor einigen Monaten einen Punktſieg über Tommy Lou g h⸗ ran davontragen konnte. Es iſt damit zu rech⸗ nen, daß man Schleinkofer vor ähnlich ſchwere Aufgaben ſtellt, die hoffentlich von den beiden Deutſchen erfolgreich gelöſt werden. In den Organiſationsausſchuß berufen Der bayeriſche Staatsminiſter des Innern, Gauleiter Adolf Wagner, und der Komman⸗ dierende General des 7. Armeekorps in Mün⸗ chen, Generalleutnant von Reichenau, ſind dem Präßdium des Organiſations⸗Ausſchuſſes der Olympiſchen Winterſpiele Partenkirchen beigetreten. in Garmiſch⸗ 4 lo. Ein Waſſe⸗ Mit 423 Seiten Verlag Ludwig martin Luſerke omentlich ſpannen Anteil deutſch Gaſergeuſen. Erf die Gründe dar, holländiſchen Befre letzte Gelegenheit v telalterliche Seeher der unzerſtörbaren ſchichtliches Denkm⸗ unſeres Schickſals, Bruder gegen Br gemeißelt ſtehen di uns auf. Einpräg der ſpaniſchen Sei der heftige und h Gruppen auf hohe Inquiſttion feſſelt von ſtarker Eindri ſchienen im Beuern(Heſſen Leinen gebunde Noch keine Zeit! Volksgenoſſen ſo anſchaulich und po Revetzlow der einſchlägigen L genoſſen einen aus „ in die Fritſchs„Handbuch tichtet, ſo unterrich Leſer in eine objek Auswirkungen ein. Das Bi „Markgraf und Mi SEeilacher. Scho 280 RM. Die neuen Geſch rers gehören mit die die Verganger Hei allen ſeinen E ſtreng an die Urki des Dichters, umzu Verzicht mag ihm, erwieſen hat, nicht das Opfer der Wa wußt hinter den H als Mangel angekr Stürke.— Die Ge Rovellen, ſondern erſtemal, daß Seil⸗ Dutzende Male hat den Kurgäſten Kl Offe Für unſere K heim⸗Ludwig⸗ Vaorwärtsſtrel wollen und und organif finden ein Wir biet Speſen, Abſe Bewerbungen Karlsruher lctörene Jer ſof. geſucht Zu erfragen unter Rr. 0 Ki. Ver⸗ iag dieſ. Blattes. od, ig. Frau zur Führg, d. Haush. bei alleinſt. Herrn geſuch t. Offert. ünt. Nr. 1362“ an den Verlag d. Bl. —— aubere, ehrliche halbe Tage au „ Nov. geſucht. Vopzuſt. ab 2 Uhr hachm. b. Pfeifer, Waldvarkdamm 1. . Hal. von Lelolges, ge gen g icherht ſeihen gef Pffert. u. 39 7278 Vert. d. Bi „ bei ſeh ins u Sicher it aus Privath geſucht. Angeb. unt. 1417 3 Verlag d. V nber 1935 -Bildstock 1 spielten Hintermann⸗ ſenem Platze rtenſtadt hat alten. Brühl mmen, denn swärts nicht ſer ſchon als Neckar⸗ lt anrechnen, Gelände zu berraſchung, et, daß die nen würden. har zu leicht ch gefunden — — S SSοοιοι-%⏑⏑ SD= dt, daß aber niemand er⸗ a zur Spit⸗ Vergebung mitſprechen. iß ernſtliche nicht wieder )in Hems⸗ ſer als:0 in dieſem Hemsbacher Zeug gelegt urg gab es is. Edingen nd anderer⸗ ſtrengungen frei, ſo daß en ergeben 18:3 8 14:5 7 137 6 131 1 :8 6 10:15. 621 2 6219 ind gefor⸗ Eingang chen Qua⸗ füllen; es iten Maſ⸗ ann wird dem grü⸗ den Spie⸗ ngen und inder ver⸗ 'm Sport 2 tinien r Vinzenz d in Ber⸗ der Hans t nun am id amerita⸗ mit dem die beiden Arcona“ ſie Ende n werden. nicht be⸗ en Kampf 32 in Los beite Geg⸗ Vittorio die Welt⸗ ner nennt or einigen Lougpy⸗ t zu rech⸗ ch ſchwere en beiden ſerufen Innern, Komman⸗ in Mün⸗ a u, ſind usſchuſſes Garmiſch⸗ 1. pe ſof. geſucht Bücher, die wir beſprechen basko, Ein Waſſergeuſenroman von Martin Luſerke. Mit 423 Seiten und mehreren Karten und Skizzen. Verlag Ludwig Voggenreiter, Potsdam. Martin Luſerke ſchildert in dieſem Werk außer⸗ ordentlich ſpannend und mit ſtarker Geſtaltungskraft den Anteil deutſcher Kämpfer an der Erhebung der Waſſergeuſen. Erſchütternd und überzeugend ſtellt er die Gründe dar, warum Deutſchland zur Zeit des holländiſchen Befreiungskrieges gegen die Spanier die letzte Gelegenheit vorübergehen ließ, endgültig die mit⸗ ielalterliche Seeherrſchaft zu erobern. Er ſetzt damit der unzerſtörbaren Volkskraft der Deutſchen ein ge⸗ ſchichtliches Denkmal und entrollt zugleich die Tragit unſeres Schickſals, das oft in Stunden der Not den Bruder gegen Bruder ſtellte. Scharfkantig heraus⸗ gemeißelt ſtehen die Helden dieſer Volkserhebung vor uns auf. Einprägſam treten auch ihre Gegenſpieler der ſpaniſchen Seite auf die geſchichtliche Bühne und der heftige und hartnäckige Kampf zwiſchen beiden Gruppen auf hoher See wie auch im Ränkeſpiel der Inquiſition feſſelt bis zur letzten Seite. Ein Buch von ſtarker Eindringlichkeit. bHandbuch der Romfrage. Von Karl Revetzlow. Er⸗ ſchienen im Edelgarten⸗Verlag Horſt Poſern, Beuern(Heſſen). Preis: Geheſtet.50 RM., in Leinen gebunden.— RM. Noch keine Zeit hat, wie die unſere, jeden deutſchen Volksgenoſſen ſo durchgreifend und umfaſſend welt⸗ anſchaulich und politiſch geſchult. Noch keine Staats⸗ führung hat auf eine allgemeine objektive Kenntnis der deutſchen Belange ſoviel Wert gelegt, wie die nationalſozialiſtiſche. In Verſammlungen und Schu⸗ lungsabenden rollt deutſche Geſchichte und deutſches Schickal auf, um dem Volk den Blick zu klären für das, was in Zukunft anders und beſſer gemacht wer⸗ den muß. Im Zuge dieſer Aufklärung iſt die Schaf⸗ ſung eines Handbuches der Romfrage ſehr zu be⸗ grüßen. Revetzlow hat damit eine fühlbare Lücke in der einſchlägigen Literatur ausgefüllt und allen Volks⸗ genoſſen einen ausgezeichneten Führer durch römiſches Papſttum in die Hand gegeben. So wie Theodor Fritſchs„Handbuch der Judenfrage“ über Juda unter⸗ lichtet, ſo unterrichtet Revetzlows„Handbuch der Rom⸗ frage“ umfaſſend und überſichtlich über alle mit Rom zufammenhängenden Fragen. Es ſind in ihm alle Vorausſetzungen zu einer gründlichen Schulung ge⸗ geben. Seine über 200 Abhandlungen führen den Leſer in eine objektiv geſtaltete Romgeſchichte und ihre Auswirkungen ein. Tatſachen ſprechen und— über⸗ i Das Buch läßt ſeine Leſer nachdenklich werden „Markgraf und Märtyrer.“ Erzählte Hiſtorie von Carl Seilacher. Schön kartoniert 1,80 RM., Leinenband 2,80 RM. Die neuen Geſchichten des ſchwäbiſchen Dichterpfar⸗ kers gehören mit in die Reihe der Gegenwartsbücher, die die Vergangenheit in neuem Licht ſehen laſſen. Hei allen ſeinen Schilderungen hält ſich der Verfaſſer ſreng an die Urkunden. Er verzichtet auf das Recht des Dichters, umzubiegen und zurechtzumachen. Dieſer Verzicht mag ihm, der ſeine Fabulierfähigkeit bereits erwieſen hat, nicht leicht gefallen ſein. Aber er bringt das Opfer der Wahrheit zulieb. Der Dichter tritt be⸗ wußt hinter den Hiſtoriker zurück. Das kann dem Buch als Mangel angekreidet werden. Vielleicht iſt es ſeine Zlärke.— Die Geſchichten ſind alſo keine hiſtoriſchen fovellen, ſondern erzählte Hiſtorie. Es iſt nicht das erſtemal, daß Seilacher ſich auf dieſem Gebiet verſucht. Dutzende Male hat er in der Herrenalber Kloſterkirche den Kurgäſten Kloſtergeſchichte erzählt. Auch ſein „Sonderbarer Abt“ iſt nichts anderes als erzählte Reformationsgeſchichte. Der Beifall, den er dabei fand, hat ihn ermuntert, nochmals erzählte Heimat⸗ geſchichte darzubieten. Die fünf Geſchichten ſind be⸗ titelt:„Markgraf und Märtyrer“,„Eberhard im Bart beichtet“,„Der Eberſteiner“,„Biſchof Georg“ und „Abt Brenneiſen“. Der geniale„Narr“ von Wolfgang Loeff. Ein Zeppe⸗ lin⸗Roman. 285 Seiten. In Ganzleinen mit mehr⸗ farbigem Umſchlag.50 RM. Es iſt kein Zufall und läßt ſchon die ſpäter in ſo herrlicher Form ſich bahnbrechende, ungewöhnliche Fülle an Energie und Kühnheit ahnen, wenn es an jenem heißen Juli⸗Sonntag des Jahres 1870 dem jungen Generalſtäbler Ferdinand Graf von Zeppelin als einzigem gelang, nach einem beiſpielloſen kühnen Aufklärungsritt mitten durch Feindesland wohlbehal⸗ ten zurückzukehren. Und er hielt, was er damals ver⸗ ſprach, wenn er auch ein Meer an Enttäuſchungen durchwaten und in ſeiner ſchwerſten Zeit gegen eine ganze Welt, gegen Wiſſenſchaft und hämiſche Gut⸗ achter, gegen Geldnot, Lug, Trug, Verzweiflung und Aechtung ankämpfen mußte. Er behielt recht, wurde „unſer“ Zeppelin, deſſen Werk ein Menſchheitsgeſchenk bedeutet von gigantiſcher Größe und Eigenart. Sein Kampf war der Kampf des Idealiſten mit dem reinen Herzen und großen Sinn, der das Unmögliche möglich machte gegen alle Intrigen des Berliner Hofes, der Sachverſtändigen⸗Kommiſſion und der militäriſchen Stellen. Seine ringende Seele fand ſchließlich, wun⸗ derbare Kraft daraus ſchöpfend, doch einen Kreis von Menſchen, die an ihn glaubten: ſeine Frau, ſeine Tochter, Theodor Kober, Ludwig Dürr, den König von Württemberg und endlich auch Hugo Eckener. Deſſen Geſinnung iſt das Drama des Saulus, aus dem Paulus wurde: der Apoſtel und Zeuge für den neuen Glauben. Dem Verfaſſer haben zum Teil un⸗ bekannte und ungedruckte Quellen zur Verfügung ge⸗ ſtanden. Wie das ineinandergreift, ſich ergänzt, aus⸗ einanderſtrebt, aufklingt und dann harmoniſch in höch⸗ ſtem Triumph gipfelt, das iſt Einſatz, Aufgabe und Vollendung dieſes einzigartigen Lebens eines großen Deutſchen, das in wirklichkeitsechten, hiſtoriſchen Bil⸗ dern voller Spannung und Dramatik in der Form eines Romans in meiſterhafter Art entrollt wird. „Heimkehr“, von Auguſt Winnig. 409 Seiten. Preis Leinen RM.80. Hanſeatiſche Verlagsanſtalt, Hamburg 1935. Mit dem neuen Band führt Auguſt Winnig ſeine Lebensgeſchichte, deren Darſtellung er mit ſeinem Werk„Frührot“ begann, um ſie dann mit dem „Weiten Weg“ fortzuſetzen, um fünf ſchickſalsreiche und erlebnisſchwere Jahre weiter. Barg„Frührot“ den Glanz einer ſchweren aber von innerer Schön⸗ beit erfüllten Jugendzeit, waren im„Weiten Weg“ jene harten Jahre männlichen Ringens um die Ein⸗ ordnung des deutſchen Arbeiters geſchildert und der ſchwierige Weg ſeines eigenen Lebens zur Nation erzählt, ſo lebt in dem neuen Buch jene Zeit auf, in der das Gewonnene ſich behaupten und bewähren mußte. Das Gewonnene, das iſt der Dienſt an Deutſchland, an der Nation, in einer Zeit geübt, da alle ethiſchen Bindungen im Wirbel einer verbrecheri⸗ ſchen Revolte ſich auflöſten. In jenen Monaten 1918, da verhetzte Elemente die Ordnungen zerſtörten, die ihnen ſelbſt keinen Widerſtand mehr entgegenſetzen konnten, iſt Winnig gerade auf einer Reiſe nach dem Baltiſchen Land. Er wird zum Reichskommiſſar er⸗ nannt, um den drohenden Zuſammenbruch der deut⸗ ſchen Verwaltung zu verhüten. In ſchwerer Stunde iſt er zu entſcheidender Tat beruſen. Die Rettung des Baltenlandes vor den andrängenden kommuniſtiſchen Horden, die Sorge für eine geordnete Heimführung der Truppen ſind faſt unmögliche Aufgaben; Winnig gelingt es in zähem Kampf. Die Macht der Soldaten⸗ räte wird gebrochen, die allmählich geſicherte Rückkehr der Truppen vollzogen, das Freikorps„Die eiſerne Diviſion“ geſchaffen, das ſich der Roten Armee ent⸗ gegenwirft und damit wieder Oſtpreußen rettet. Es iſt nicht Zufall, daß am Ausgang deutſcher Oſtpolitik, die einſt von Rittern, Bürgern und Bauern begonnen und in ſieben Jahrhunderten zäh verteidigt worden war, ein Arbeiter ſteht— ein Menſch jener eben erſt aufkommenden jungen Volkstumsſchicht—, der aus geſchichtlicher Verantwortung die Aufgabe übernimmt und bewältigt. Bald iſt Winnig in Oſtpreußen als Reichskommiſſar und Oberpräſtdent, um die zügel⸗ loſen Kräfte zu bändigen. Wieder beginnt der Kampf mit Soldatenräten, mit der berüchtigten Volks⸗ Marine⸗Diviſion, die von Königsberg das Land ter⸗ roriſiert und bereit iſt, es den Bolſchewiſten zu öffnen. Winnig ringt ſie nieder; er wird zum Verteidiger der deutſchen Oſtprovinz und muß— als ſie durch das Verſailler Diktat losgeriſſen wird vom Reich— unter beſonderen Schwierigkeiten eine zähe, unermüdliche Aufbauarbeit beginnen. Ihr ſetzt der Kapp⸗Wutſch ein Ende. Wennig, ſchon lange im Gegenſatz zur tatenloſen und entſchlußarmen Reichsregierung, in⸗ nerlich bereits gelöſt von ſeiner Partei, die an Stelle Deutſchlands ihre leeren Doktrinen ſetzt, erkennt die Größe der Gefahr, die in dieſer Stunde Oſtpreußen, das in wenigen Wochen zur Abſtimmung ſchreiten muß, droht und ſtellt ſich der neuen Regierung zur Verfügung. Mit dem Scheitern des Putſches iſt auch dem Wirken Winnigs in Oſtpreußen ein Ende ge⸗ ſetzt.— Das ganze verhängnisvolle Schickſal des deutſchen Oſtens iſt in dieſem Werk ſeſtgehalten; ver⸗ bunden mit dem Leben eines deutſchen Menſchen, der nach einem weiten Weg Deutſchland findet und in tatfordernder Stunde den Einſatz ſeiner Perſon nicht verweigert hat. Zugleich aber auch treten viele Er⸗ eigniſſe und Geſtalten der Nachkriegszeit in den Kreis der Darſtellung. Wir erfahren von ihren Handlun⸗ gen, von ihren Anſichten und Taten. Mancher neue Zug, der für die Geſchichtsſchreibung der Nachkriegs⸗ zeit von größter Bedeutung iſt, gewinnt hier erſten Ausdruck. Damit beſitzt dieſes Werk über das Bio⸗ graphiſche hinaus dokumentariſchen Wert und wird zu einem aufſchlußreichen Quellenwerk. Ueber allem aber ſteht die Lauterkeit des Menſchen Auguſt Winnig, der in ſchlichter anſchaulicher Weiſe von ſeinem Leben berichtet. Jene Eigenſchaften, die die Perſönlichkeit Winnigs ausmachen, ſeine Menſchlichkeit, ſeine Ehr⸗ lichkeit, ſeine politiſche Befähigung, ſeine innerliche kämpferiſche Haltung heben dieſes Werk auf eine hohe Stufe biographiſcher Darſtellungskunſt. Der Erzäh⸗ lung dieſes Lebens dürfte ſchwerlich in der Gegen⸗ wart etwas Gleichwertiges an die Seite geſtellt wer⸗ den können. „Der Sieg der Melodie“. Ein Puccini⸗Caruſo⸗Roman von Max Kronberg. Verlag Koehler und Amelung in Leipzig. 269 Seiten, Ganzleinen .80 RM. Kronberg ſchrieb dieſes Buch, wie er ſelber im Vorwort betont, für den muſikfreundlichen Volks⸗ genoſſen, weniger für den ſchürfenden Fachmuſiker. So wird auch der Laie unter den Muſikfreunden be⸗ ſonderen Gewinn aus dieſem Buche ſchöpfen. Wer intereſſierte ſich nicht für das Leben des Schöpfers der„Boheme“, der„Madame Butterfly“, der„Tosca“? Und auch für das tragiſche Leben des berühmten Enrico Caruſo, deſſen Tod dem amerikaniſchen Mam⸗ monismus zur Laſt fällt. Das Buch Kronbergs, der den Wagner⸗Roman„Feuerzauber“ geſchrieben hat, ſpricht ebenſo unmittelbar zu dem Leſer wie Puccinis Muſik zum Hörer. Man nimmt, und das iſt gerade bei denen wichtig, für die dieſes Buch geſchrieben wurde, wieder einmal die Erkenntnis aus den Buch⸗ zeilen, daß das Kunſtwerk in innigen Wechſelbeziehun⸗ gen zum Leben ſteht. Dabei zerſtört Kronbergs Ro⸗ man den immer noch verbreiteten Irrglauben, als mache Berühmtheit glückliche Menſchen. Das Werk iſt eine unbeſtreitbare Bereicherung der volkstümlichen Muſikliteratur. H. E. „Jahrhundertwende“. Von Max Halbe. A. Kafemann.m. b.., Danzig. Max Halbe zeichnet in dieſem Buch das Stück ſeiner Lebensgeſchichte in der Zeitſpanne von 1893 bis 1914. Mit dieſer Lebensgeſchichte verbindet er zugleich, weit über das Perſönliche hinaus, die ver⸗ ſchiedenen oft wirren und verwirrenden Strömun⸗ gen der literariſchen Kampfzeit gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Er gibt damit, gewiſſermaßen aus der Perſpektive des etwa mit⸗ beteiligten Zuſchauers heraus, Einblick in das geiſtige Ringen der Vorkriegszeit. Nicht ohne für dieſe oder jene Anſchauung auch manchmal eine Lanze zu brechen. Gerade durch dieſe, ſeine objektive Stellung⸗ nahme zu den Dingen, liefert er uns eine anſchau⸗ liche Selbſtbiographie. Max Halbe erweiſt ſich in dieſem Buch wiederum als ein ſtarker, temperament⸗ voller Schilderer von Verhältniſſen und Perſonen, wobei er bei beiden das Weſentliche mit wenigen Strichen treffend zu umreißen vermag. Und doch ſpüren wir, bei aller Achtung vor dem Werk des Siebzigjährigen, deutlich den ſchmalen Trennungs⸗ ſtrich, der uns Heutige von der Denkweiſe einer ver⸗ floſſenen Epoche trennt. Manches, was wir längſt als verderblich für das deutſche Volt erkannt und dementſprechend bekämpft haben, tut Max Halbe mit einem verzeihlichen Lächeln ab. Er verſucht nach⸗ ſichtig dies und jenes zu erklären und vergißt darüber, daß eine neue Zeit dieſen Halbheiten in Kunſt und Literatur längſt das Urteil geſprochen hat. Anderer⸗ ſeits wieder begegnet man in dem Buch einer er⸗ freulichen Friſche, zum größten Teil auch geſunden Anſchauungen über Wert und Unwert, ſo daß man ſich nicht ohne nennenswerten Gewinn ſeiner Lek⸗ türe ergibt. So wird uns das Buch zu dem, was Max Halbe wohl auch zu ſeiner Veröffentlichung be⸗ wogen haben mag: Das bunte Bild einer vergan⸗ genen Zeit mit ihren Schwächen, mit ihren Stärken. gl. „Gefangen in England“ von Dr. J. Machmann. Druck und Verlag Franz Borgmeyer, Hildesheim. In dieſem Buch wird mit friſchen Farben Leben und Treiben von deutſchen Offizieren in einem eng⸗ liſchen Gefangenenlager geſchildert. Der Verfaſſer ver⸗ ſtand es ganz meiſterhaft, die ſeeliſche Verfaſſung der Gefangenen, wie ſie ſich aus dem Gefangenſein heraus entwickelte, darzutun. Das Leben in einem Lager, Schmerz und Freuden des Alltags, kurzum, die ge⸗ ſamte Weſenheit eines Kriegsgefangenen iſt in dieſem Buche plaſtiſch geformt. Intereſſant ſind auch die Schilderungen von der ſportlichen Tätigkeit im Lager, über das Verhältnis der deutſchen zu den engliſchen Offizieren und auch zu dem engliſchen Volk. Einzig⸗ artig die Geſtaltungskraft der Gefangenen, die es ver⸗ mochten, in dieſer ſchweren Zeit Theateraufführungen und hervorragende Konzerte durchzuführen. Atem⸗ raubend ſind die Fluchtverſuche geſchildert. Es gibt viele Bücher, die über Gefangenenlager und das Le⸗ ben in dieſen berichten. Wenige aber ſind ſo ſtark vom Eigenerleben durchpulſt, wie gerade das Werk von Joſef Machmann. Verlag Offtene Stellen Für unſere Kleinlebensorganiſation in Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen ſuchen wir einen tüchtigen und zuverläſſigen Derbe⸗ und organiatonsſachmaun Vorwürtsſtrebende Herren, die ſich verbeſſern wollen und die über ausgeprägte werberiſche und organifatoriſche Befähigung verfügen, finden ein entwicklungsfähiges und 4— Arbeitsfeld.(38 911 K Wir bieten: Direktionsvertrag, Gehalt, Speſen, Abſchluß⸗ und Anteilproviſionen.— Bewerbungen ſind unmittlebar zu richten an die Karlsruher Lebensverſicherungsbank.⸗G. Karlsruhe i. B. ligt. Frileie 6tüubſauger⸗Verküufer Ar erfragen unter r. 45786K i. Ver⸗ „lag dieſ. Blattes. Ftinlein od, ig. Frau zur 531 d. Haush. alleinſt. Herrn geſucht. Offert. ünt. Nr. 1362“ an den Verlag d. Bl. innerh. der Arbe fung Offerten unter Nr. 141 Verlag dieſes Blattes erbeten. Saubere, ehrliche Monatsfrau halbe Tage auf 15. Nov. geſucht. Vorzuſt. ab 2 Uhr nachm. b. Pfeifer, Waldvar'damm 1. (38 886 K) 7 H fba. von Selbſtgeb. ge⸗ gen gute Sicherht. leihen geſ. Offert, u. 39 727K an d. Verl. d. Bl. IE. hae⸗ bei ſehr ſt. Zins u Kllmann Geschätte pachtgesuche VerKkaufe ua. ſuchen baldig ſt Wirtſchaft immobilien „Sicher⸗ heit aus Privath. geſucht. Angeb. unt. 1417“ an d. Verlag d. B. Einige wirkl. Könner, mögl. für das aktuelle Verkaufsgeſchäft itsbeſchaf⸗ bei gutem Verdienſt u. prompter Auszahlung geſucht. 5“ an den SE techniſch gebildet, langjähriger Reiſender und Fabrikleiter, ſucht entſprechd. ötellung. evtl. Beteiligung. Zuſchr. u. 1414“ an den Verlag dieſes Blatt. erbet. Tücht. kautionsf. Wirtsleute od. Klein. Hotel zu pachten. Zuſchriften u. 1410“ an d. Verlag. Izwiſchen 9 u. 12 U. Zirha 700 am Filenbauplätze O ſt ſtad t, zu verkf. dch.(38920K F Zilles Immobil.⸗ u. Hypothek.⸗ Geſchäft(gegründ. 1877) N 5, 1— Fernſprecher 208 76. Bitte Offertenziffern deutlich schreibenl ſfe verkauf Hkrnonnieres daszas mit Realrecht in Stadt an der Bergſtraße, Wirtszimmer, zwei Nebenzimmer, div. Fremdenzimmer, Saal, Autounterkunft, mit reichl. Zubehör preiswert zu günſtigen Bedingungen beziehbar.— Offerten unter Nr. 38 536 K 8 an den Verlag dieſes Blattes. en. Sofort für Berufszw. g Zu vermicten 8⸗Zimmer⸗Wohnung 1 It. hoch, Heidelberherl. jahr zu vermieten durch: 1 Imm F. Zilles Geſchäft(gegründ. 1877) N 5, 1— Fernſprecher 208 76. eeignet, per Früh⸗ (38821K obil.⸗ u. Hypothek.⸗ 2 Zinner und Küche im Hauſe K 4, 25 3. Stock, ſofort zu vermieten. Näher. A. Mayer,(38545K F 4, 17. Un Kluche Speiſekamm., Bad Balk., fr. Lage, weg. Verſetzg. ſof. zu vermieten. E. Fromme Küfertal⸗ Süd Rüdesheimerſtr. 2. (1336“% E Ie j⸗Zimmer⸗ Wohnung Bade zimm., Manf. u. übrig. Zubehör 2 Stock, zu ver⸗ mieten. Zu erfrag. Kirchenſtr. 12,., Fernruf 261 73. L 5⸗ bis 6⸗3Zim⸗ mer⸗Wohnung in ruh. Oſtſtadilg. Warmwaſſerheizg., er 1. Jan., eytl. rüher, zu vermiet. Zu erfragen: Richard⸗Wagner⸗ Straße 49 parterre 2 Zinner Laden 3 Zimmer mit Küche u. Vad per ſofort od. ſpä⸗ ter zu vermieten. 6 7, 17. Hermann.(1363“ mit 2 Zimmer u. Küche(Verkehrs⸗ lage) für jed. Ge⸗ ſchäft geeignet, für ſofort zu vermiet. Offert. unt. 1418“ an d. Verlag d. B. leere Zimmer zu vermieten Leer. Manſ. Zimm. 3 Unterſt. v. Mö⸗ eln geeign., evtl. einf. möbl. zu vm. Adreſſe unt. 1347“ im Verlag d. Bl. Leer. Zimmer evt. mbl., el. Licht wöch../. Wagner Bgm. Fuchsſtr. 31. (1346“) Leer. Zimmer an alleinſt. Perſon ſofort zu vermiet, Da u th, Riedfeld⸗ ſtraße 38, 2. Stock. 0(1361“) Klaviete ſtimmt u. repariert erſtkl. u, preiswert Möbl. Zimmer zu vermieten Schön mbl. Zimm. Schreibt., Cha ſel. ſofort zu vermiet. C8, 16, 1 Treppe. (1408“) Luiſenringl Groß. und kleines möbl. Zimm. bill. ſofort zu vermiet. Näh. J 7, 18, VI. (1350“ Schön möbl. heizb. Zinnet per ſof. an Herrn od. Dame zu vm. T 2, 13, 1 Treppe. (1416“) Möbl. Zimmer 8 vermieten. onlardſtraße 18, 3. Stock, links. (1368“%) Schön(45730K mit od. ohne Pen⸗ hon preiswert ſof. zu vermieten. C 4, 10,.6t. (45 730 K) große Auswahl neuester Modeſle Kermas àManke Au 3, 3 Fernruf 227 02 Ehestands datlehen Teilzahlung (34 476 K) Herrmann, Kaiſer⸗ ring 24. 7760 K) Radiosiemens Möbl. Zimmerſe Obermatratzen, Maälratzen⸗Burk Ludwigshafen, Hagenſtraße 19. — Halteſtelle Schlachthofſtraſſe.— Drahtmatraten, Schonerdecken, Metallbettſtellen, Kinderholzbettſtellen. Der weitere Weg lohnt ſich beſtimmt. Sie kaufſen an der Bei Anfragen Betzſtellenmaß angeben. (38 542 K) Quelle. Faſt neue(1333“) Wüſchemangel billia zu verkaufen. Anzuſeh. vormitt. Weylftr.27,.St. 1 Damenfriſſertoil. m. Stuhl u. Warm⸗ waſſerber., 1vaden⸗ ſheke m. Glasaufſ. 1 Schaufenſterkaſt. u verkt. Neckarau, dlerſtr. 68,.St. Anzeſehen von bis 2 Uhr.(1349“ — dꝰ Ein eichen. öchlafzimmer m. Friſterkommod. neu, 260.— RM., eine Küche nat. laſ., ſchönes Modell, 148.— 4, 4 verkaufen. erſteiger.⸗Büro U 1, 1, „Grünes Haus“ (38 980 K) Batterieempf. Netzanode bill. zu 1364- i, Veri. d. B. 3 wenig getragene rren⸗Xnter⸗ üntel, Gr. 1,67m ſchlanke Figur,— 1 Frack m. Weſt billig zu verkaufen. Lameyſtraße 28. parterre.(1365“ Edelreben! Empf. .eee 1⸗ u. 2ſhy. Wurzel⸗ reben 1. Qual.(in erlaubt. Sort.) Hch. Rebſchule, 0 0 m. W. Küchenherd Kabinenkoffer gut erhalten, bill. zu verkaufen. 8, 19. Servos.(1413“ Mlaseie gebraucht, zu verkaufen. Zu erfr.: Knüdler Max⸗Joſeſ⸗Str. 11 Fernſhrech. 529 43. (39 729 K) Winter⸗ Kartoffeln umvyf, K 4. 3 e 889 mitſf verk, Adreſſe unt. K efH 4, 21, 3. Stock .⸗Kliſtenwan. ür 12.— zu verkaufen.(1412“) 2, 17, partr. r. Kinderwagen tadellos erhalten, zu verkaufen. (1335“%) Einige berſenkbare u. bchrank⸗ Häbmashnza nur kurze Zeit in Gebrauch, geg. ſo⸗ fortige Kaſſe billig zu verkaufen. Nühmaſch. Vertrieb K. Michel, F 4, 3 38944K, Mh. 8834 Tel. 21055 0 1. 13 zwischen O l u. D 2 Cofiieb Rinole Autotedern- Fobrił Holzstraße 93 8375 K Tele fon 22948 Lwoanen wenn? it gewon nen. Innen fehlt ein Zubehörteil an lhrem Auto oder Motorrad. Mit einem Grift legen wir lhnen fadt jede erdenł · lich. Zubehörteil vor. Stel en Sie uns auf die Probe Fuhrendes Spexial-· haus für Auto- 31089K Zubohör Haetele N 7,2 (am Universum) ffans-ab 300 cem 4Aad ſteuerfrei, in aut. Zuſtand zu vertf. H. Schüle, Oſthofen a. Rh. (1419) Kleln- Cagen BRHanomap Li mousine mit Rolldach in sehr gutem Zustand ⁊au verkaufen Angebote un. tet 38 883 K5 an den Verlag dies. Blattes, Helegenheit! Eintonner⸗ Lieferwagen Framo⸗DaW⸗Mot. mit großer Lade⸗ fläche, in neuwert. Zuſtand günſtig abzugeb.(45787K) DKW-Vertretg. Auto⸗Moſer Ludwigshaſen/ Rh. Mundenheime Straße Nr. 252. Hotorräder HSU 250 cem ſteuer⸗ und fuhrer⸗ ſcheinfrei, neuwert. Modell, billig abzugeben.(1348“ Käfertal, Reiherſtr. 28 part. Gebrauchte olaräde DEKIU Z0Ocem ſteuerſr., verchrom. Satteltank, in ſehr gutem Zuſtande, DKIU ꝛ00cem ſteuer⸗ und führer⸗ ſcheinfr,, wen. gef. -Rad oöoOcem mit Lichtanlage, gut erhalten, Hecker zö0cem in ſehr gut, Zuſt. preiswert abzugeb. DKW⸗Vertretg. Auto⸗Moſer Ludwigshafen a. Rh. Munden⸗ heimerſtraße 252 (45 788 K) Kinderſtühlch. nur guterh., zu kf. geſucht. Angeh m. Preis unt. 1367“ ausgew. ötorchen⸗Mogerie (34 371 K) Lursth-vekenran Das reich vitaminhaltige Nähr⸗ u. in Flaſchen und ebertran⸗Emulſ. Fl..60. Marktplatz, H 1, 16. Gebild. kinderloſe Witwe in guten Verhält⸗ niſſen(50 Jahre) wünſcht An⸗ ſchluß a. ebenſ. Angeb. unt. 1366“ an den Verlag d. Blattes erbeten. Kahlmatranen von 11 bis 14 RM. Kapok- Matratzen im Qualität undſf 36.— 75.— 90.— Preis einzia. u. viel. and. m. Aufarheit.billigst H Buumann 1˙255 5 atratven-Pranerſf 1, SanzeW5 Fernruf 223 98. 45 291 85 Gelegenheit! ichränke gebr. u. nachgeſ. ltürig ab 12.— 2türig ab 21.— Ztürig ab 65.— Waschkom. 10.— 14.— 20.— Betten einzel .—,.—.—. Küchen — Heirat 4 ſchwere neue Vettſtellen Machttiſche neu, 2 Friſier⸗ kommoden mit zteil. Spiegeln (aus kompletten Schlafzim.) echt * m. Nußb. u jd. annehmb. reis abzugeb. Möbelhaus Binzenhöfer Schwetzinger Straße Nr. 53 Suchst du dein Lebensęlück d. Inst. Fr. R. Morasch Karlsruhe, Kaiser- straße 64, Tel. 4239 Gegt. 1911 Fllr Herren und Deamen stets gule Kleinanzeigen Sind z Uver- läfzige, flinke billige Helfer Partien vorgemerkt 3854³K an d. Verlag d. B. Inserieren bringet Gewinn Norgen letzter Tagl von WIIIV EIKAMSLEitg ANrοι”οοοfeEA tro Srezal ada rscnHαιφEuW FNA ScnA HD.⸗X avoort gagt atot Urohnosi mi Henhre Die? Der große Prunkfilm Dazu: Schönes Vorprogrammi Beginn:.00,.00,.00 und.30 Unr IIMAMZRBA AIAMSR Heute Mittwoch unwiderruflich letzter Tag! Königswalzer mit Wi11 Forst Beginn:.00, Nach langer II ———— Merken zie sich jeden Donnerstãg und Sdmstꝭg Konzert im 155 Biirg. kellet 3 5, 75 8 Für Nov.-Anföänger-TANZKUSE Anmeldungen erbeten Kurt Nudolf V/einlein P 1, 3 a Rufnummer 244 11 + famschule Stündebeen N 7, 8 Fefnsprechet, 250.00 Anlängerkurs beeinnt Nittu/ och, den 1 3. NMovembef 1935, 20.30 Uht Kurs für Ehepaare, einzelne Domen und Herren in Vorbereitung. Getällige An mel dung erbeten. Einzeluntertricht ledefzelt Abbdgr Stãdt. Planetarium Donnerstag, 14. Nov., 20. 30 Unr Veranstaltung für die MS- õemeinschaf̃t „Kraft durch freude“ Lichtbild rvorttas: lm Flugzeug Über den höchsten Berg der Erde- Vorführung des Sternprojektors. Tontfilm: Was die Isar rauscht- Eintritt 20 Pig. Samstag, den 16. November, 20 Uhr Planetarlumsabend für die vom a Winterhilfswerk betreuten Volksgenossen? Ien clas Kartenzatrras billig u. gui be paul Cegener Ein ganz neuer Nalił lhegener eriactet Sie · Schauburg .30,.10 Uhr Karnevals-Kostüm-Schau 5 Pause weder —— Nittu/ och, den 13. Nov. Donnerstag, 14. Nov. Freitag, den 15. Nov. Piner. J1,2 rrrrrryfldtdataaa lewells nochmittegs u. obends Ein'ritt frel! EMlt Knolls Köiner National-Theater Mannhelm Mittwoch, den 13. November 1935 Vorſtellung Nr. 73 Miete M Nr. 7 Lilhelm Ten Schauſpiel von Schiller. Anfg. 19.30 Uhr Sonderm. MNr. 4 Ende nach 22.30 Uhr Fernbmeſiſaltnng %%ον⏑Aepee ⏑⏑ ⏑ ⏑eι. 37794K Bronckitis Aſthma, Lungenverſchleimung, ſchwache Lunge, quälender Huſten wurden ſelbſt bei Br. Boeißer a u. chroniſchen Leiden mit Dr. Boether Tabletten erfolgr. bekämpft. Wieder gute Nachtruhe, Beſſerung d. All⸗ ——— ragen Sie Ihren Arzt. er 800 ſchriftl. Arzie⸗Anerkennungen, darunter von Profeſſoren, Medizinalräten uſw. Packungen zu M..43 u. M..50 i. d. uApothete. Intereſſante Broſchüre u. Apo⸗ t koſtenlos! Gchreiben Sie an: Boeiher GmbH., München 16 /07 . Hoffmann, Wirtschêft--Treuhönder Fonnheim, G 5, 7- Fernruf 285 84 Morgen letzter Tag! Der gloͤnzende, neue Ufs- Film mit NMarika Rökk- Fritz Kampers Kerl Hellmer- Heinz v. Cleve Nusik: Hens-Otto Borgmonn Begi n heute und morgen: .00,.30,.30 Unr Handelsregiſtereinträge vom 9. November 1935: Hanſa Aktiengeſellſchaft Zweignie⸗ derlaſſung Mannheim, Mannheim, Haupiſitz: Frankfurt a. M. Kaufmann Hans Fechner, Frankfurt a. M. iſt zum ſtellvertretenden Vorſtandsmit⸗ glied beſtellt. Rhein⸗Speicher Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Mannheim. Der Meister Am Hittwoch, den 15. November 1935 fipdet abends um.15 Uhr im Nibelungen- sddl des E0SENGAETENS eine &rſiehbung mit einer Semeinscſiafts- Mamndgebnng des Nann- ſneimer Mandmerhs staft. Bei der Togung sprechen Porfteigenosse NMinister Soſmmifiſienner und die Führer des Hendwerks. Wir loden deos Hannheimer Hendwerk hierzu ein. lreislandieclecocliatt Inannlieim Eintritt freil Sdòlöffnung 7 Unr tungen. Es steckt totsdchlich was dohinte v/enn gesògt wird:„ Klein · Anzeigen im fib lkosten nur wenig · doch nũtzen sie viel.“ Der Erfolg beweist es alle Tege. ANMK AFFEE ein Kattee, wie er sein soll: coffeintrei, unschädlich. dazu sehr preiswert pPakete 50 Pig. und Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Kattermann. telvertreter: Karl M. Hageneier; Chef vom Dienſt: Küdel Weller.— Verantwortlich für Politik: Dr. W. Kattermann; für politiſche Nachrichten; Dr. W. Kicherer; für Wirtſchaftsrundſchau: Wilhelm Ratel; für Kom⸗ munales und Bewegung: Friedrich Karl Haas: für Kulturpolitik, Feuilleton und Beilagen: W. Körbel: für Unpolitiſches: Fritz Haas: für Lokales: Exwin Meſſel: für Sport: Julius Etz: ſämtliche in Mannheim. rliner Schriftleitung: Hans Graf Reiſchach, Berlin Sr.baftotlenftt. 15 b. Nachdruck ſämtlicher Sriginal⸗ berichte verboten. 4 ändiger Berliner Mitarbeiter: Dr. Johann v. Leers., Berlin⸗Dahlem. rechſtunden der Schriftleitung: Täglich 16 bis 17 Uhr 97* Mittwoch. Samstag und Sonntag). Verlagsdirektor: Kurt Schönwitz, Mannheim d Verlag: Hakenkreuzbanner⸗Verlag u. Druckerei Sate, Vyre der Verlagsdirektion: 10.30 bis 12.00 Uhr(außer Samstag und Sonntag). Fernſprech⸗ Rr. für Verlag und Schriftleitung: Sammel⸗Nr. 354 21. Für den Anzeigenteil verantw.: Arnold Schmid, Mhm. zurzeit iſt Preisliſte Nr. 5 für Geſamtauflage leinſchl. Weinheimer⸗ und Schwetzinger⸗Ausaabe) gültig. Durchſchnittsauflage Oktober 1935: 4 usg. A Mannheim u. Ausg. B Mannheim.„ 34526 55 A Schwetzingen u Anzz. B Schwetzingen. 3 159 usg. A4 Weinheim u. Ausg. B Weinheim. 16³ Geſamt⸗DA. Oktober 1935: 41 849 —————— Juwelen Modernes lager — ιi⅜W””use--eee El Kt Gold- Sliwer eig. u. and. FrZeugnie ekkro- unren Neuantertigsuns Umarbeitung 0 e Hermann Reparaturen chnell, gev/inenh., b illię 14.——. 84.5 APEI.r 1 piannen neben d. ſhomæebrõu MEIISIIII ananeim zeit 190? releton 276 38 174,/A4K Danksasun Füf die überaus große Anteilnahme anläßlich des Hinscheidens meines lieben Mannes spreche ich hiermit allen Freunden und Bekannten meinen herzlichsten Dank aus. Ganz besonderen Dank dem Herrn Stadtpfarrer Frantzmann für seine trost- spendenden Worte, der Betriebsführung und Ge⸗ folgschaft der Firma Motoren-Werke Mannheim AG., vorm. Benz, dem Gesangverein„Flora“ und seinem Quartett, den Karneval-Gesellschaften „Feuerio“,'hm und„Rheinschanze“.'hafen. sowie der ehem. Kickerskameradschaft für ihre Kranzspenden ung trostreichen Worte am Grabe. Mannheim(Lortzingstr. 39), 12. Nov. 35.(37 623 K Frau Magdalena Rhein geb. Seegner u. Kinder Fur Zuckerkrunke Bewalrte, Arztlich empiohlene Hahrmittel wie Luftbrötchen, Dia- „bet.-Mehle, Teigwaren, Schokolade, Marmelade, Soja-Mehl, Sbia-Brot usv LAümägäàscättnen.04.3 und Filiale Friedrichsplatz 19 3961.K — bUeht praktischen — 5ozialismus- — Werdet hlitglied —er M. 5. V. Todesanzeige Infolge eines Unfalles ist unser Mit- arbeiter Eryin Prandner im Alter von 18 Jahren plötzlich von uns gegangen. Wir verlieren in ihm einen treuen Arbeitskameraden und Angestellten. MANNHEIM, 10. Nov. 1935.(38 546 K künrer und Geiolgscait Uer Stadigarage 1 6. 13/11 Georg H. Liebl, Dipl.-Ing. Die Beerdigung findet am Donnerstag, nachm. 3½ Uhr, von der hiesigen Leichen- halle aus statt. Geſellſchaftswertrag iſt am 30. Oktober 1935 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Un⸗ ternehmens iſt: Die Bewirtſchaftung des im Hafen Mannheim, Rheinkai⸗ ſtraße 19 gelegenen und im Eigen⸗ tum des Badiſchen Staates ſtehenden Getreideſpeichers, ſowie der vor dem⸗ ſelben befindlichen Umſchlagseinrich⸗ Andere Geſchäfte als Um⸗ ſchlag, Lagerung, Bearbeitung und ähnliche mit der Bewirtſchaftung des Speichers zuſammenhängende Arbei⸗ ten dürfen nicht betrieben werden. Das Stammrlapital beträgt 60000 RM. Geſchäftsführer iſt Jakob Frank, Kauf⸗ mann, Mannheim. Sind mehrere Ge⸗ ſchäftsführer beſtellt, ſo wird die Ge⸗ ſellſchaft entweder durch zwei ſchäftsſührer zuſammen mit einem Prokuriſten vertreten. Geſchäftslolal: Rheinbaiſtraße 19. Als nicht einge⸗ tragen wird veröffentlicht: Die öffent⸗ lichen Betanntmachungen der Geſell⸗ ſchaft erfolgen im Deutſchen Reichs⸗ anzeiger. Lagerraum⸗Verwertungs⸗Geſellſchaft mit beſchrünkter Haftung, Mannheim. Durch notariell beurkundeten Geſell⸗ ſchafterbeſchluß vom 14. Oktober 19 iſt die Geſellſchaft auf Grund des Reichsgeſetzes vom 5. Juli 1934 über die Umwandlung von Kapitalgeſell⸗ ſchaften in der Weiſe umgewandelt worden, daß ihr geſamtes Vermögen unter Ausſchlu die alleinige Geſellſchafterin, die Eich⸗ baum⸗Werger⸗Brauereien Aktiengeſell⸗ geſellſchaft in Worms übertragen wurde. Als nicht eingetragen wird verüffentlicht: Gläubigern der Geſell⸗ ſchaft m. b.., die ſich binnen ſechs Monaten ſeit dieſer Bekanntmachung zu dieſem Zweck melden, iſt Sicher⸗ heit zu leiſten, ſoweit ſie nicht das 355 haben, Befriedigung zu ver⸗ ugen. SüddeutſcheBottina⸗Schuhgeſellſchaft mit beſchrünkter Haftung, Mannheim. Gemäß Beſchluß der Geſellſchafterver⸗ ſammlung vom 29, Oktober 1935 iſt das Stammkapital in erleichterter Form um 50 000 Reichsmark herab⸗ geſetzt, es beträgt jetzt 50 000 Reichs⸗ mark. Durch den gleichen Geſellſchaf⸗ terbeſchluß iſt der Geſellſchaftsvertrag in 5 4 entſprechend der Kapitalherab⸗ ſetzung geändert worden. Süddeutſche Bechem& Poſt Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung, Mann⸗ heim, Zweigniederlaſſung. Hauptſitz: Karlsruhe. Die Zweigniederlaſſung Mannheim iſt aufgehoben. A. Schwabe& Co., Mannheim. Die offene Handelsgeſellſchaft iſt aufge⸗ löſt, die Firma erloſchen. Groſtbäckerei Karl Eiſinger, Mann⸗ heim. Inhaber iſt Karl Eiſinger, Bäckermeiſter, Mannheim. Julius Ei⸗ unger, Kaufmann, Mannheim iſt als Prokuriſt beſtellt. Reinhard Fuchs Iſidor Kahn Nach⸗ folger, Mannheim. Die Firma iſt ge⸗ ändert in: Reinhard Fuchs. Kar Fuchs, Mannheim iſt als Prokuriſ beſtellt. Mannheimer Eiergroßhandel Peter Rommeiß, Mannheim. Die Firma iſt geändert in Peter Rommeiß, Ge⸗ ſchäftszweig jetzt: Großhandel in Lan⸗ desprodukten(Eier, Bytter, Käſe, Ge⸗ müſe. Südfrüchte, Obſt). Wilnelm Wegert, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Amtsgericht 76G 3 b. Mannheim. Güterrechtsregiſtereintrag vom 9. November 1935: Ludwig Götzelmann, Stadtbaurat i. e. R. in Mannheim⸗Feudenheim und Frieda geb. Nürminger. Durch Ver⸗ trag vom 24. Oktober 1935 iſt die Ver⸗ Kilblliche Bekannimachungen Ge⸗ Gla der Liquidation auf 400⁰ nes am geſamten gegenwärtigen und zukünftigen Vermögen der Frau aus⸗ gehghen, ſo daß Gütertrennung be⸗ ebt. Amtsgericht 76 3 b. Mannheim. Zwangsverſteigerung Im Zwangsweg verſteigert das No⸗ tariat am Donnerstag, den 12. De⸗ ———5 1935, vormittags 9 Uhr— in einen Dienſträumen— in Mann⸗ heim, XN 6, 5/, das Grundſtück des agdhüters Jakob Hönig III und der einrich Nagel Ehefrau Katharina geb. Hönig, beide in Mannheim⸗ Sandhofen, auf Gemarkung Mann⸗ heim⸗Sandhofen. Die Verſteigerungsanordnung wurde am 9. Februar 1935 im Grundbuch vermerkt. Rechte, die zur ſelben Zeit noch nicht im Grundbuch eingetragen waren. ſind ſpäteſtens in der Ver⸗ ſteigerung vor der Aufforderung zum Bieten anzumelden und bei Wibder⸗ ſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen; ſie werden ſonſt im gering⸗ ſten Gebot nicht und bei der Erlös⸗ verteilung erſt nach dem Anſpruch des ubigers und nach den übrigen Rechten berückſichtigt. Wer ein Recht Kerha die Verſteigeruna hat, muß das zerfahren vor dem Zuſchlag auf⸗ heben oder einſtweilen einſtellen laf⸗ en; ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtands. Die Nachweiſe über das Grundſtück amt Schätzung kann jedermann ein⸗ Grundſtlüdsbeſchrieb Lgb. Nr. 30 115: 3 Ar 62 qm 35fſeben. veite und Hausgarten. Auf der Hof⸗ reite ſteht: 1 einſtöckiges Wohnhaus, 1 e 1 Abort. Schätzung: Mannheim, den 8. November 1935, Notariat Mannheim 6 als Vollſtreckungsgericht. (38 530 K ) Twangsversteigerungen Mittwoch, den 13. November 1935, 2½ Uhr, werde ich im hieſigen Pfandlokal, Zu 6, 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öfſentlich verſteigern: 1 Flügel(Zimmermann), 1 Har monium, 1 Rügmaſchine, 6 Schreib tiſche, Büfetts, 2 Lederſeſſel, 1 Kaſſenſchrank, verſchiedene Hel⸗ gemäülde u. and. mehr. Spieß, Gerichtsvollzieher. Donnerstag, den 14. November 1905, nachmittags 2½ Uhr, werde ich im hieſigen Pfandlokal, Qu 6, 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 2 Zimmerbüfetts, 2 Bücherſchränke, 1 Grammophontruhe mit 10 Platt., 1 Standuhr, 1 reſſe u.— 1 große Furnierpreſſe u. fonſtiges, Wagner, Gerichtsvollzieher⸗Stellb. Donnerstag, den 14. November 1935, nachmittags 2½' Uhr, werde ich im hieſigen Pfandlokal, Qu 6, 2, Aote bare Zablung im Vollſtrectungstwege öffentlich verſteigern: 2 Schreibmaſchinen, 1 Fuhrrolle, 1 elektr. Heilapparat, 1Bücherſchrank 1 OHOelgemälde, 1 Derſaie (Batterie), Möbel verſchied. Servatius, Gerichtsvollzieher. Donnerstag, den 14. November 1935, Fiehen mihn 82 ich ini ieſigen andloka u 6, 2, gegen bare Zahlung im Vollftreäunigvkge öffentlich verſteigern: 1 Sofa, 1 Ruhebett, 1 halbfertiger Klubſeſſel; 1 ferner nachm. 3 Uhr, an Ort und Stelle, Neckarvorlandſtraße 23: 1 auseinandergelegter Laſtwagen „N. A. G. Büſſing“. 0 waltung und Nutznießung des Man⸗ Keller, Gerichtsvollzieher. daß meine liebe Frau, unsere Frau Rheindammstraße 27. In Iodesanzeige Verwandten, Freunden u. Bekannten die Trauernachricht, gute Schwägerin und Tanie Fophie Nei cn scn nach kurzer, schwerer Krankheit verschieden ist. Mannheim, 12. November 1935. Vintor Nei nehst Angenörigen Die Feuerbestattung findet am Donnerstag, 14. November, um 11.30 Uhr im hiesigen Krematorium statt. tiefer Trauer: 1359“ — DA² Verlag und e kreuzbanner“ 7mal(.70 R owie die Po indert, beſte iffensgebien Abend⸗A er milit Seit einig die Zeichen Englands 9 Konflikt. M Beſtrebungen Friedens he gen. Und z ſächlich um d Flottenſtützp in Alexandri Hoare erſt 1 rung abgege Befeſtigunge ſind, ſo hat arabiſchen§ ſchränküng! verſtärkt als Unſer Ko Frage folgen Runcimans Vor einige ciman, Pr London eine ſagte:„Wir k gefunden, de Malta ſtatio Mittelmeer punkt der W ſein, ſondern Damit iſt Kommentar Maßnahmen der in Alex treffen. Den ſeit einiger bereitungen nicht improv rechnet ware fang, ihrer S eines gr⸗ waren, der d wird mit de der ſtrategiſc ſichere Baſis feſtigung der ſich heute nic drias, auf d mehr wird verlegt, in d Badeſtädtchen Rieſenmeng Hier ſprin, Meer und vi und die weit lich beherrſc Badegäſten botenem mil Hierhin war engliſchen e Folge löſe werke allergr Dieſes um Zuſammenhe tens bedeute der militäriſ ſen auch die Bedeutung d merkſam we der militäriſ ten mit der Grenzen Ae, griff ſchützen arabiſcher N der Tag kom