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Beſtellungen nehmen die Träger eitung am Erſcheinen(auch dur Entſchädigung. Regelmäßi iffensgebieten Für unverlangt eingeſandte Beiträge wird keine Verantwortung übernommen. kreuzbanner“ Ausgabe à erſcheint 12mal ſowie die Poſtämter entgegen. die indert, beſteht kein Anſpruch au Früh⸗Ausgabe A höhere Gewalt) ver⸗ erſcheinende Beilagen auf allen 5. Jahrgong — — hanne im Textteil 45 Schluß der Anzeigen⸗Annahme: Mannheim, R NMummer 526 LLIIIIITLIL Anzergen; Geſamtauflage: Die 12geſpalt. Millimeterzeile 10 Pfg. Die ageſpalt. Millimeterzeile g. Schwetzinger und Weinheimer Ausgabe: Die 12geſpalt. Millimeterzeile 4 Pf Die 4geſpalt. Millimeterzeile im Textteil 18 Pfg. Bei Wiederholung Rabatt nach aufliegendem Tarif. rühausgabe 18 Uhr, Abendausgabe 13 Uhr. Anzeigen⸗Annahme: 3, 14/15. Fernſprech⸗Sammel⸗Nr. 354 Ausſchließl. Gerichtsſtand: Mannheim. Poſtſcheckkonto: Ludwias A1055- und Erfüllungsort Mannheim. afen 4960. Verlagsort Mannheim. Donnerskag, 14. November 1935 fufruhr tobt in gKegupten Der politiſche Tag Es iſt auffallend, daß die erſte Meldung über die Unruhen in Aegypten aus London vom Reuterſchen Büro kam. Souſt iſt England im allgemeinen nicht ſo ſchnell bereit, kritiſche Mel⸗ dungen über Gebiete zu veröffentlichen, an de⸗ nen es ſelbſt ſtark intereſſiert iſt. Wenn man in dieſem Falle mit dem alten Brauch der Ver⸗ tuſchung gebrochen hat, dann läßt das den Ver⸗ dacht aufkommen, daß hier außenpolitiſche Gründe vorliegen, die es geraten erſcheinen laſ⸗ ſen, die Vorgänge ins volle Licht der Oeffent⸗ lichkeit zu rücken. Wir wiſſen wohl, daß die außerordentlichen Rüſtungen Englands auf ägyptiſchem Hoheitsgebiet in Kairo— nament⸗ lich bei den Gruppen, die auf die Autonomie ſtets großes Gewicht legten— Beunruhigung hervorgerufen haben. Aber da die ägyptiſche Oef⸗ fentlichkeit in der abeſſiniſchen Frage offenſicht⸗ lich bis heute noch immer den gleichen Stand⸗ punkt einnimmt wie England, muß es etwas eigenartig anmuten, daß man England einen Vorwurf daraus macht, wenn es Vorbereitun⸗ gen trifft, um dieſen Standpunkt mit dem Mii⸗ tel der bewaffneten Gewalt zu verteidigen. Man kann alſo den Verdacht nicht los werden, daß im Hintergrund irgendwelche andere Kräfte am Werke ſind, die das größte Intereſſe daran haben, an der zur Zeit ſchwächſten Stelle des britiſchen Weltreiches eine kritiſche Situation zu ſchaffen. Sollte das wirklich der Fall ſein, dann könnte es eintreten, daß diejenigen, die in die⸗ ſem Spiel die Fäden gezogen haben, doch eine andere Wirkung auslöſten, als ſie wünſchten. Denn die Tatſache, daß von engliſcher Seite in offener Weiſe Meldungen über die Vorgänge veröffentlicht wurden, läßt darauf ſchließen, daß das britiſche Weltreich gewillt iſt, an dieſer Stelle, wo man ſeinen Lebensnerv trifft, ſeine geſamten Machtmittel einzuſetzen. * Aus dem Fernen Oſten kommen wieder ſehrver worrene und beunruhigende Nachdem China bereits vor mehreren Monaten die ſehr demütigenden Be⸗ dingungen für die Schaffung einer neutralen Zone zwiſchen der Mandſchurei und dem eigent⸗ lichen China auf ſich genommen hatte, ſchien eine weitere Ausdehnung der japaniſchen Ein⸗ flußſphäre zweckmäßig. Vor einigen Tagen kam es dann zu der in ſolchen Situationen leicht aus der Spannung zu erklärenden— diplomatiſch⸗taktiſch auswertbaren— Ermor⸗ dung eines japaniſchen Soldaten, die den An⸗ laß zu einer neuen antichineſiſchen Aktion Ja⸗ Es ſcheint ſo, als ob China, das mehr und mehr auf einige Kernprovinzen zu⸗ rückgedrängt wird, ſich doch allmählich darauf beſinnt, daß es nur eine letzte große Kraft⸗ anſpannung vor dem endgültigen Zerfall be⸗ wahren kann. Japan hat den Verdacht, daß Be⸗ ſtrebungen dieſer Art im Gange ſind, und die japaniſche Preſſe bringt in größter Aufmachung die Behauptung, daß der chineſiſche Botſchafter in Moskau ein Geheimabkommen mit Sowjet⸗ Rußland und den Vereinigten Staaten betreibe, das der Bekämpfung des japaniſchen Einfluſſes in China und im ganzen Fernen Oſten dienen ſoll. Es wird von japaniſcher Seite behauptet, daß ein Militärvertrag mit Moskau ſchon fertig ſei. Wieweit dieſe Meldungen den Tatſachen entſprechen, iſt von hier nicht zu erkennen, jeden⸗ falls aber ſieht Japan die Gefahren für ſich mit Recht aus dieſer Richtung kommen. Es wirft bei der gleichen Gelegenheit auch England vor, daß es die japanfeindliche Agitation unterſtütze. Auch in dieſem Falle ſteht nicht feſt, ob Japan greifbare Beweife für ſeine Behauptungen an⸗ führen kann. Jedenfalls aber wird von Tokio der Umſtand, daß England zur Zeit die Hände gebunden ſind, benutzt, um durch eine deutliche Warnung Großbritannien von allzu ſtarker Intereſſennahme im Fernen Oſten abzuſchrecken. London, 13. Nov. Schneller als gedacht, hat die Spannung, die in Aegypten herrſcht und die in erſter Linie dadurch ausgelöſt wurde, daß England in Alexandria Vorbereitungen trifft, den Hafen zu einem zweiten Malta auszubauen, zu einer Exploſion geführt. Am Mittwochmittag kam es in Kairo zu blutigen Unruhen, bei denen es 3 Tote gab und 39 Perſonen, darunter 19 Po⸗ liziſten, verletzt wurden. Es heißt, daß die An⸗ griffe auf die Polizei durch die allzuſtarke Nach⸗ giebigkeit der gegenwärtigen Regierung gegenüber England hervorgerufen worden ſeien; es iſt in erſter Linie die Wafd⸗Partei, die die Ver⸗ anlaſſerin dieſer Unruhen iſt.— Aehnliche Mel⸗ dungen kommen aus der äguyptiſchen Stadt Tantah. Auch hier kam es zu Straßenkämpfen, bei denen zahlreiche Poliziſten verletzt und ein Angreifer getötet wurde.— Sämtliche Geſand⸗ ſchaften in Kairo ſind durch Polizeiketten ab⸗ geſperrt worden. Es geht gegen England Aegyptiſche Studenten, die den Unabhängig⸗ keitstag feierten, veranſtalteten große eng⸗ landfeindliche Kundgebungen. Da⸗ bei wurde der engliſche Außenminiſter Sir Samuel Hoare angegriffen und der Führer der nationaliſtiſchen Wafd⸗Partei, Nahas Paſcha, verherrlicht. Nach kurzer Zeit kam es zu Zuſammenſtößen mit der Polizei. Die De⸗ monſtranten zogen zum engliſchen Generalkon⸗ ſulat und zertrümmerten dort die Fenſterſchei⸗ ben. Ein großes griechiſches Kaufhaus in der Nähe des Konſulats wurde ebenfalls angegrif⸗ fen und beſchädigt. Aegyptiſche Infanterie löſte die Polizei ab, die in verſchiedenen Stadtteilen Sperrketten ge⸗ bildet hatte. Auch die ausländiſchen Geſandt⸗ ſchaften wurden von Infanterie bewacht. Nach den letzten Meldungen ſoll ſich die Lage etwas beruhigt haben, jedoch ſeien weitere Un⸗ ruhen am Mittwochabend nach der großen Maſſenkundgebung der Wafd⸗Partei zu erwar⸗ ten, auf der der Oppoſitionsführer Nahas Paſcha ſpricht. Eine Meldung, die aus Kairo datiert iſt, beſagt: Die außerordentliche Erregung der Be⸗ völkerung, die ausgelöſt wurde durch die Ab⸗ ſage des Vertrauens der Wafd⸗-Partei an die Regierung wegen allzugroßer Nachgiebigkeit gegenüber den Engländern, führte Mittwoch⸗ mittag zu Zuſammenſtößen. Ein Trupp von etwa 100 Studenten wurde von der Polizei unter Verwendung des Gummiknüppels zum Auseinandergehen aufgefordert. Die Menge griff darauf, erbittert über die Verletzung eines Studenten, die Polizei an und entwaffnete ſie. Mehrere Polizeibeamte wurden über die Straßenmauer in den etwa ſechs Meter tiefer liegenden Hof der engliſchen Kaſerne gewor⸗ fen. Der Polizeioffizier, der ebenfalls ſchwer verwundet wurde, rief engliſche Soldaten um Hilfe an. Die Engländer griffen aber nicht ein. Die Studenten zerſtreuten ſich, bevor Po⸗ lizeiverſtärkungen eintrafen. Die Unruhen in Taniah Nach Meldungen aus Kairo ſind auch in der ägyptiſchen Stadt Tantah ſchwere Unruhen ausgebrochen. In einem blutigen Strafßen⸗ kampf zwiſchen Polizei und einer feindſeligen Menge wurden 45 Poliziſten verletzt, davon 13 ſchwer. Die Poliziſten eröffneten das Feuer auf die Angreifer, wobei ein Mann getötet und drei ſchwer verwundet wurden. Die Kundgeber ſteckten einen Polizeikraftwagen und ein Mo⸗ torrad in Brand. Amtlich wird erklärt, daß es außer in Tantah und Kairo zu keinen ernſten Unruhen in Aegyp⸗ ten gekommen ſei. Die ägyptiſche Regierung fordert das Volk auf, Ruhe zu bewahren. (Siehe auch Seite 2) Der Ehrenmag der Berliner Frĩiedrich⸗Wilhelm-Uniĩiversitãt Weltbild(M) Der Beginn des Festaktes in der neuen Aula, der den Höhepunkt der 125-Jahrfeier der Berliner Universität bildete. Unser Bild zeigt den Einzug des Lehrkörpers der Alma Mater, geführt von dem Rektor Prof. Dr. Krüger. Unter den Ehrengästen von rechts: der Berliner Stadtkommandant General Schaumburg; Reichssportführer v. Tschammer und Osten; Reichsminister Dr. Frank; der Rektor der TH., Professor Dr. v. Arnim; Generalarzt Siögren(Stockholm). der große Dichter der Republik Blasco Iba⸗ Straßenkämpfe, Militäreinſatz, Tote, beerwundete/ Tagesparole: Cos von England Ein Strauß verblühte in Spanien Von Dr zohann v Leers Die Völker werden leider nicht klug. Als Judko Barmat bei uns hinausgeworfen wurde, tat er ſich in Herrlichkein in Amſterdam auf und es bedurfte eines ungeheuren Börſenſkandals, um das niederländiſche Volt auf ihn aufmerk⸗ ſam zu machen. Er hatte damals zuſammen mit einer Klique von jüdiſchen Spekulanten, der ſogenannten„Karpathenecke“ einen Groß⸗ angriff auf den niederländiſchen Gulden zum beſten gegeben. Als ihn die Zeitung„Tele⸗ graaf“ des Herrn Goudemans deswegen angriff, hatte er noch die Unverfrorenheit, eine Klage gegen die Zeitung loszulaſſen und von dem niederländiſchen Gericht zu verlangen. es ſolle ihm beſcheinigen, daß er ein anſtändiger Menſch ſei. Dieſe Beſcheinigung allerdings hat er nicht bekommen. In Spanien waren bekanntlich ſeit 1494 die Juden ausgetrieben, die ſpaniſche Regierung hatte den ſehr geſunden Grundſatz, keine Juden einzubürgern. Noch der letzte Dik⸗ tator unter dem König, General Marques Primo de Rivera, der übrigens aus einer der wenigen kaſtiliſchen Adelsfamilien ſtammte, die noch direkt auf die Goten zurückgehen, hatte dieſen Grundſatz durchaus aufrecht erhalten. Als er geſtürzt wurde und eines unaufgeklär⸗ ten Logentodes zu Paris ſtarb, als das Königs⸗ haus geſtürzt wurde, kehrten die Juden wieder. Ihnen wurden ſogar Synagogen wiedergege⸗ ben, die ihnen damals entzogen worden waren, und in Toledo wurden ſie von den Behörden feierlich begrüßt. Mit den Juden kam auch ins Land der hol⸗ ländiſche Jude Strauß mit mexikaniſcher Staatsangehörigkeit. Er ließ ſich in Barcelona nieder und begann hier das Leben eines gro⸗ ßen Lebemannes und Sportfreundes, befreun⸗ dete ſich mit dem Boxer Paolino, wurde Freund des kataloniſchen ſeparatiſtiſchen Prä⸗ ſidenten Companys und kam auf einen ge⸗ nialen Gedanken— von ſeinem Standpunkt aus! Was fehlte Spanien am meiſten? Landſtra⸗ ßen, Bewäſſerungen, Schulen, landwirtſchaft⸗ liche Lehranſtalten— kurz alles, was ernſthafte Spanier mit Eifer zu ſchaffen trachten? Keine Rede davon— eine Spielbank mußte es haben! Da ſind die herrlichen Balearen⸗Inſeln, ſeit langem ein Treffpunkt des Touriſtenverkehrs. Da iſt das Seebad San Sebaſtian an der Bis⸗ kayabucht, das in Konkurrenz zu dem franzöſi⸗ ſchen Biarritz ſteht. Hier wollte er Spielban⸗ ken gründen. In der ſpaniſchen Regierung gab es Män⸗ ner, die dieſem Gedanken nicht ablehnend ge⸗ genüberſtanden. Warum ſollten reiche Ameri⸗ kaner und Engländer nicht in San Sebaſtian oder in Las Palmas auf den Balearen ihre Pfunde und ihre Dollars verſpielen und der Staat daraus eine nützliche Einnahme ziehen? Herrn Strauß aber ging die Bewilligung der Konzeſſion zu langſam. So begann er ſie zu beſchleunigen. Damit die Akten eiwas raſcher umliefen, wandte er die altbewährten„Hano⸗ ſalben“ an. Er ſchenkte dem Innenminiſter Salazar eine prächtige, vollgewichtige gol⸗ dene Uhr— der Miniſter nahm ſie. Er ver⸗ ſprach dem Miniſterpräſidenten, Rechtsanwalt Samper, 400 000 Peſetas. Auch mit der Poli⸗ zei wußte er ſich zu ſtellen— dem General⸗ direktor der ſpaniſchen Polizei ſagte er vertrag⸗ lich 5 Prozent von ſeinem Gewinn zu, wenn er die Konzeſſion bekommen könnte. Der General⸗ gouverneur von Barcelona wurde gleichfalls mit 5 Prozent intereſſiert. Dann war da noch nez— Dichter ſind in Gelbſachen meiſtens nicht ſehr erfahren. Dann iſt es gut, wenn ſie geſchäftstüchtige Söhne haben. Seinem Sohn ſtellte Herr Strauß 400 000 Peſetas in Ausſicht. Und ſchließlich war noch da der linksrepublika⸗ niſche Miniſterpräſident Lerroux. Dieſer Herr war im Nebenberuf Onkel und hatte einen Nefſen, der es offenbar mit Wilhelm Buſch hielt—„Hrum ſei höflich und beſcheiden, denn das mag der Onkel leiden“. Der Neffe hätte ſo gern dem guten Onkel eine Freude gemacht. Aus eigenen Mitteln war Don Aurelio, der Neffe, dazu nicht in der Lage. Da kam Strauß — wie Strauß immer kam. Er übergab dis⸗ kret dem Don Aurelio einen goldenen Chrono⸗ meter. Don Aurelio ſchenkte ihn dem Onkel und flüſterte dazu einige freundliche Worte von der Konzeſſion der Spielbank und vom golde⸗ nen Herzen des Herrn Strauß. Herr Strauß wartete auf die Konzeſſion. Aber die Konzeſſion kam nicht. Es waren noch andere Herren in der Regierung, und außerdem tat die Regierung das, was demokratiſche Regierungen gerne zu tun pflegen— ſie bildete ſich wieder einmal ein wenig um. Herr Strauß wurde ungeduldig. Er begann vor den verſchiedenen Empfängern ſeiner Wohl⸗ taten zuerſt einen tragiſchen hebräiſchen Tempel⸗ tanz mit dem altſpaniſchen Text:„No me olvides, ninia, no me olvides, no“—„Vergiß mich nicht, mein Mädchen, vergiß mich nicht, nein“. Man war ſo eifrig mit anderen Dingen be⸗ ſchäftigt, daß man auf den Tanz des David vor der Bundeslade nicht achtete. Da ergrimmte Jehowa das Herz des neuen David. Der Tanz der Sehnſucht wurde zu einer Tarantella der Enttäuſchung mit dem Untertext:„Rabia le dé, mi madre, rabia, due pueda matar“!—„Haß ſchulde ich ihm Mutter, Haß, daß ich ihn töten könnte.“ Und David zückte ſeine Schleuder gegen den ungetreuen Goliath. Seine Schleuder war eine Schreibmaſchine, und ſein Geſchoß ein Brief an den Staatspräſidenten Alcala Zamora. In dieſem Brief ſchilderte er alle die Wohltaten, die er ſo reichlich ausgeſchüttet habe, einſchließ⸗ lich des goldenen Chronometers, der täglich daran mahnen ſollte, daß man die rechte Zeit nützen möge, ihm ſeine Konzeſſion zu erteilen. Der Staatspräſident war einige Zeit ſtarr vor Verwunderung. Aber ſchon wußte man in den Cafés an der Plaza del Sol zu Madrid, wußte in den Hitungsbüros und wußte bei den letzten Ziegenhirten im fernſten Dorfe, welche Stunde die verſchenkte goldene Uhr des Herrn Innen⸗ miniſters und der goldene Chronometer des Herrn Min ſterpräſidenten geſchlagen hatten. Die Sache wurde ruchbar, ſie wurde laut, ſie wurde ganz laut. In jedem Dorf, in jeder Stadt fand ſich ein ehrenwerter Senor, der ſich in den dunklen Mantel tragiſcher Entrüſtung hüllte und zu predigen begann. Das Parlament miſchte ſich ein. Die radikale Partei, deren Leute belaſtet waren, ſpaltete ſich. Mit tragiſcher Geſte wurden Mitgliedskaxten zerriſſen und öffentliche Erklärungen des Ab⸗ ſcheues gegeben. Im letzten Augenblick gelang es, die Regie⸗ rung umzubilden und die offenkundig gewor⸗ denen Liebhaber von goldenen Uhren und der⸗ gleichen auszuſchiffen. Ein ehrenwerter Mann, Herr Chapaprieta, wurde eiligſt zum Miniſter⸗ präſidenten gemacht, während Herr Lerroux, der Onkel mit dem gebefreudigen Neffen, aus dem öffentlichen Leben verſchwand. Wird man in Spanien durch den üblen Ge⸗ ruch des erſten jüdiſchen„Strauß“ gewarnt ſein? Im Augenblick hält ſich das ganze an⸗ ſtändige Spanien die Naſe zu wegen des Ge⸗ ſtanks der jüdiſchen Korruption. Wird man —————— Englands ahnung an ſowno Das Nemelstatut muß eingehalten werden London, 13. November. Halbamtlich verlautet, daß die britiſche Re⸗ gierung die Entwicklung in Memel in Zuſam⸗ menhang mit der Bildung eines neuen Direk⸗ toriums verfolge. Das einzige Intereſſe Eng⸗ lands ſei die Aufrechterhaltung des Memelſtatuts, deſſen Bürge die engliſche Regierung zuſammen mit Frankreich und Italien ſei. Die litauiſche Regierung, mit der London in dieſer Angelegenheit in Fühlung ſtehe, habe erklärt, daß ſie durchaus die Abſicht habe, das Statut zu erfüllen. Die Tatſache je⸗ doch, daß die litauiſche Regierung einen Präſi⸗ denten des Direktoriums ernannt habe, der nicht dieſelbe politiſche Einſtellung wie die Mehrheit des frei gewählten Landtages habe, habe einige Zweifel und Beſorgniſſe in Deutſchland und anderswo hervorgerufen. Im Memelſtatut ſei feſtgelegt, daß das Direk⸗ torium für den Landtag annehmbar ſein müſſe. a* Wir begrüßen das Intereſſe Englands an der memelländiſchen Frage und wir hoffen, daß die „Zweifel und Beſorgniſſe“ auch einen praktiſchen Nutzen für das unterdrückte Volkstum des Memellandes haben. Wir ſind geſpannt, welche Folgerungen die litauiſche Regierung aus die⸗ ſer eindeutigen engliſchen Stellungnahme zieht. Ein dchlacht entwickelt ſich Beginnender Widerstand der Abessinier an der Nordfront apd. Asmara, 13. November. Wie aus dem italieniſchen Hauptquartier ge⸗ meldet wird, beginnt der abeſſiniſche Widerſtand an der Nordfront zu erwachen. Verſchiedene Anzeichen deuten darauf hin, daß ſich der Wider⸗ ſtand der Abeſſinier gegen den weiteren italieni⸗ ſchen Vormarſch vorbereitet. Die Flieger haben gegneriſche Truppenan⸗ ſammlungen nördlich von Amba Alaſchi feſtge⸗ ſtellt. Außerdem häufen ſich die Vorſtöße abeſſi⸗ niſcher Truppenabteilungen in das Nachſchub⸗ gebiet. um die Verpflegung der italieniſchen Streitkräfte zu ſtören und die methodiſche Siche⸗ rung zu verhindern. Ein Unterführer des Ras Seyoum hat die italieniſche Nachſchublinie bei Makalle mit einer ſtarken Abteilung Bewaffne⸗ ter angegriffen, die jedoch von den Italienern zurückgeſchlagen werden konnten. In dem Geralta⸗Maſſiv ſind nach dem Ueberfall von Amba Gundi weitere abeſſiniſche Frei⸗ ſchärler aufgetaucht und haben italie⸗ niſche Nachſchubkolonnen überfallen. Dabei iſt es zu blutigen Kämpfen gekommen. Die Truppen des Ras Seyoum ſollen ſich im Gebiet von Gheralta in der Nähe des Ber⸗ ges Gundt befinden. Bei Togora, in der Ge⸗ gend der Amba Alaſchi, wurden zahlreiche abeſ⸗ ſiniſche Truppenabteilungen feſtgeſtellt. Es hat den Anſchein, als wenn ſich die Abeſſinier in dieſer Gegend auf einen ernſteren Widerſtand vorbereiten. »Nach abeſſiniſchen Meldungen ſoll ſich weſtlich von Makalle eine Schlacht entwik⸗ keln. Das Hauptgebiet der Kämpfe liege am Gheva⸗Fluß, einem Nebenfluß des Takaſſe zwi⸗ ſchen Makalle und Antalo. Die angreifenden abeſſiniſchen Truppen gehörten zur Armee des. Ras Seyoum und hätten gute Fortſchritte zu verzeichnen. Von der Südfront wird berichtet, daß die ita⸗ lieniſchen Truppen nördlich von Gorahai wei⸗ ter langſam vorrückten. Der Vormarſch werde faſt ausſchließlich von Tanks und motoriſierten Truppen durchgeführt Kollektivantwort auf die italieniſche proteſtnote? London, 13. Nov.(HB⸗Funk). Wie verlautet, werden England und die anderen Mächte, denen die italieniſche Proteſt⸗ note gegen die Sühnemaßnahmen zugeſtellt worden iſt, wahrſcheinlich eine gemeinſame Antwort an Italien abfaſſen. Mög⸗ licherweiſe werde die Antwort durch den Völ⸗ kerbund erfolgen. Die engliſche Regierung habe dieſen Vorſchlag zwar noch nicht offiziell ge⸗ macht, aber in den nächſten Tagen werde vor⸗ ausſichtlich ein Meinungsaustauſch darüber zwiſchen den betreffenden Mächten ſtattfinden. Deutſches Opernhaus neu eröffnet Zündende Ansprache von Reichsminister Dr. Goebhhels Berlin, 13. November Bevor das Deutſche Opernhaus nach dem nunmehr vollendeten Umbau am Freitag aus Anlaß der Jahrestagung der Reichskulturkam⸗ mer mit einer großen Feſtaufführung eröffnet wird, waren am Mittwochabend bereits alle an dem Umbau beteiligt geweſenen Arbei⸗ ter der Hand und der Stirn mit ihren Ange⸗ hörigen eingeladen, um einer Aufführung der Meiſterſinger beizuwohnen. Sie waren die erſten Gäſte, die das Haus in vollem Glanze ſahen. Sie waren Ehrengäſte im wahr⸗ ſten Sinne des Wortes. Neben dem lei⸗ tenden Architekten, Profeſſor Baum ga r te n und ſeinen Helfern ſah man alle Handwerker, Maurer und Zimmerleute, Hilfsarbeiter und Lehrlinge, die bei dem Umbau mitgewirkt hatten. Bereits vor Beginn der Vorſtellung hatten ſie die Freude, daß Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels ſelbſt zu ihnen ſprach, um ihnen Dank zu ſagen für die geleiſtete Arbeit.— Er ſchloß ſeine Anſprache mit folgenden Worten: „Ihnen allen, meine deutſchen Arbeiter, zu danken, iſt mir ein wahres Herzensbedürfnis. Das Haus iſt jetzt wieder in einem Zuſtand, daß aber daraus die Schlußfolgerung ziehen, daß jene Könige, die einſt die Juden vertrieben und im ſteinernen Schweigen der Kathedrale zu Burgos liegen, gar keine rückſtändigen, mittel⸗ Regie vom Buch bis zur flufführung Ein Beitrag zu einem oft mißverſtandenen Kapitel/ Von Hans Carl Müller Der Begriff„Regie“ bedeutet für die weite⸗ ſten Kreiſe etwas, von dem man ſich nur eine höchſt unklare Vorſtellung macht. Man ſieht am Abend der Aufführung den Schauſpieler, man ſieht das Bühnenbild, aber der Regiſſeur bleibt unſichtbar und ſelbſt Menſchen, die das Theater kennen und lieben, können meiſt nicht entſcheiden, was nun der große oder kleine Anonymus dazu getan hat, daß die Auffüh⸗ rung dieſe und keine andere Atmoſphäre hat. Man vergleiche den Regiſſeur mit dem Dirigenten des Orcheſters, um ſeine Arbeit ſinnfällig zu machen. Aber der Dirigent hat es leichter, richtig beurteilt zu werden, weil er am Abend vor ſeinem Klangkörper erſcheint, dem Publikum ſeine Rückſeite zeigt und dann auf⸗ eregt mit Taktſtock und Händen herumfuchtelt, o daß ſelbſt der blutigſte Laie ahnt, es müſſe doch zwiſchen dem, was er hört und wie er es hört, und dieſem Fuchteln irgendein tieferer Zuſammenhang beſtehen. Ein Orcheſter, das die Paſtorale unter großen Dirigenten oft ge⸗ ſpielt hat, wird— und es gibt Beiſpiele dafür! — auch unter einem hilfloſen Taktierer dieſes Werk einigermaßen zu Gehör bringen und es gibt auch Regiſſeure, deren ſchwache Einfälle gute Schauſpieler nicht an gewiſſen Wirkungen zu hindern vermögen. Weichert hat es einmal ſo ausgedrückt:„Selbſt der ſchlechteſte Regiſſeur kann es nicht verhindern, daß vier bis fünf ute Schauſpieler gut Theater ſpielen.“ Und hat mit Selbſtironie von der Regiearbeit geſagt: „Alles was gut wird am Theater, ſtammt vom Schauſpieler, alles was ſchlecht wird, vom Re⸗ giſſeur.“ Das iſt eine Schauſpieleranſicht von Regie. Aber da ich ſelbſt Schauſpieler war, kann ich ruhig zugeben, daß verſchiedene Kör⸗ ner Wahrheit über dieſe Ironie verſtreut ſind. ꝙlaſtiſch leſen! Ein auter Regiſſeur muß Schau⸗ ſpieler ſein, das iſt meine feſte Ueberzeugung, die ſich in meiner langjährigen ſchauſpieleri⸗ ſchen Praxis erhärtet hat. Theoretiker des Theaters, die mit dem reichſten Wiſſen und beſten Willen vom Schrenbtiſch kamen, haben mich ſtets gehemmt und nur Kollegen, die das Handwerkszeug beherrſchten und vor allem wußten, wie der Schaffungsprozeß des Schauſpielers bei der Konzeption einer Rolle vor ſich geht, konnten mir helfen. Und außer⸗ dem muß der Regiſſeur kultur⸗ und literarhiſto⸗ riſch gebildet ſein, um die jeweilige Atmoſphäre der Dichtung zu verſtehen. Wenn er zur Vor⸗ bereitung einer Aufführung an ein Buch heran⸗ geht, ſo wird er bei der Lektüre„plaſtiſch ſehen“, das heißt, er wird den Dialog auf Bühnen⸗ wirkung leſen und die Aufführung viſionär er⸗ leben. Wenn ſich ſeine Kunſtaufführung nicht mit dem Buch deckt, wird er ſtarke innere Wider⸗ ſtände haben und es wird eine Qual ſein, wenn man trotzdem eine Inſzenierung dieſes Stückes von ihm verlangt. Hat der Regiſſeur aber ein Stück in den Fingern, das ihn reizt und an⸗ regt, und hat er die Bühnenwirkung feſtgeſtellt, dann lieſt er es zum zweiten Male auf Be⸗ ſetzungsmöglichkeiten. Nichts iſt ſchwerer als unter den vorhandenen Schauſpielern die rich⸗ tigen Vertreter herauszufinden! Es gibt Fälle, die ſonnenklar liegen, wo man ſpontan ſagt: Dieſe Rolle iſt Herrn Eta oder Frl. Theta direkt auf den vorhandenen Leib geſchrieben! Aber öfter kommt es vor, daß man zwei bis drei Vertreter für eine Rolle hat, von denen jeder gewiſſe Züge für die Figur mitbringt, deren Einheit aber erſt die richtige Wirkung ergäbe. Tauſend Vorausſetzungen ſind zu erſüllen Da heißt es dann hin und her überlegen und die Schwierigkeiten erhöhen ſich, wenn man Herrn Gamma haben möchte, aber der Inten⸗ dant ſagt, Herr Delta habe in dieſer Saiſon noch nichts geſpielt und müſſe in dem betref⸗ fenden Stück unbedingt beſchäftigt werden. Und Frl. Epſilon ſei jetzt in vier Stücken nach⸗ einander in großen Rollen herausgekommen, alterlichen Finſterlinge waren, ſondern ſehr kluge Menſchen, die alle jene Erfahrungen mit den Juden ſchon gemacht hatten, die die mo⸗ dernen Spanier offenbar erſt machen müſſen? ee wodm r D während Frau Zeta nur Wurzen geſpielt habe und ſich bereits die Augen ausweine. Wenn z. B. immer von den herrlichen Berliner Auf⸗ führungen geſprochen wird, ſo liegt das letzte Geheimnis ihrer Erfolge in der Möglichkeit, nach dem Muſter der für jede einzelne Rolle einen Schauſpieler zu fin⸗ den, der ſeeliſch und körperlich genau dem Vorbild entſpricht. Es gibt in Berlin kaum ein Theater, das reſtlos aus dem eigenen En⸗ ſemble ſeine Stücke beſetzt, ſondern es exiſtiert ein„Enſemble Groß-Berlin“, das an allen Theatern der Reichshauptſtadt ſpielt und Au⸗ toren und Direktoren die allerletzten Wirkungen ermöglicht. Beſte Schauſpieler in Berlin ſitzen ohne feſtes Engagement herum und warten auf die Rollen, die ihrer Eigenart entſprechen, und wenn ein Berliner Regiſſeur ſeine Stücke beſetzt, hat er für die Hauptrollen zwei bis drei erſte Beſetzungen zum mindeſten theoretiſch zur Verfügung und für alle übrigen Rollen eine Reihe ſehr guter Schauſpieler, die nach beſter Eignung und Fähigkeit ausgeſucht wer⸗ 3 Das iſt Vorteil und Mangel zu⸗ aleich! Streichen! Denn die eigentlichen Erfolge ſollten im Enſemble⸗Spiel liegen und nicht in der Einzelwirkung, und ich habe lieber mit einem Kunſttörper zu tun, deſſen Glieder ſich kennen und miteinander arbeiten, als mit einer immer wieder neu zuſammengeſtellten Elitebeſetzung. Nehmen wir aber an, das Stück iſt nach Hin⸗ und Herüberlegen endlich mit den zur Verfügung ſtehenden Schau⸗ ſpielern richtig beſetzt(im Büro denkt man allerdings immer anders darüber als in den Garderoben), dann kommt die dramaturgiſche Bearbeitung des Stückes an die Reihe. Zwi⸗ ſchen dem Buchdrama und dem aufgeführten Drama beſteht nämlich ein großer Unterſchied. Vieles lieſt ſich herrlich und wirkt geſpielt breit und überflüſſig. Da heißt es Striche machen, die den Extrakt des Ganzen bringen müſſen. Natürlich fallen dabei oft ſchöne Gedanken und Bilder fort, aher der Schauſpieler hat ſeinen Beruf noch nicht begriffen, der ſich gegen Striche ſträubt, und der Kritiker oder Autor Der Herzog von Pistorla, Kommandeur in Ostafrika Der Herzog von Pistoria wurde zum Kommandeur der 1. Schwarzhemdendivision„23. März“ ernannt und hat sich nach Ostafrika begeben, um das Kommando zu übernehmen. Weltbild() es ſich den ſchönſten Opernhäuſern der Welt ruhig zur Seite ſtellen kann. Das iſt auf die Tatſache zurückzuführen, daß an der Spitze des Staates eine weitſichtige Kulturführung ſteht, daß ſich ein hervorragender Baumeiſter gefun⸗ den hat, und daß ſich in den Dienſt dieſes Pla⸗ nes eine große Zahl von Arbeitern und Hand⸗ werkern geſtellt hat.“ Begeiſterter Beifall dankte dem Miniſter, dankte den Künſtlern und dem Orcheſter des Deutſchen Opernhauſes, das ſich keine wür⸗ digere Eröffnungsvorſtellung hätte wünſchen können. lleue Straßenunruhen in fairo Rücktritt der Regierung gefordert Kairo, 13. Nov.(HB⸗Funk) Nahas Paſcha, der Führer der national⸗ liſtiſchen Wafd⸗Partei, hielt am Mittwochnach⸗ mittag vor 20 000 Anhängern eine flammende Proteſtrede gegen England und die engliſche Einmiſchung in innere Angelegenheiten Aegyp⸗ tens. Die Rede gipfelte in der Bekanntgabe einer Entſchließung, die vier Punkte enthält. Zunächſt wird das ägyptiſche Volk aufge⸗ rufen, jede Zuſammenarbeit mit den Englän⸗ dern einzuſtellen. Weiter wird der Rücktritt der Regierung als Proteſt gegen engliſche Einmiſchung gefordert. Der dritte Punkt der Entſchließung beſagt, daß die Wafd⸗Partei der Regierung jede Unterſtützung verſagen werde, wenn ſie nicht zurücktritt. Schließlich wird jede Regierung abgelehnt, die mit den Engländern zuſammenarbeitet. Die Rede Nahas Paſchas wird in den Krei⸗ ſen, die nicht der Wafd⸗Partei angehören, als Aufruf zur Revolution angeſehen. Am Mittwochnachmittag iſt es in Kairo zu weiteren Straßenunruhen gekommen. Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſind dabei 47 Polizi⸗ ſten und ebenſoviele Ziviliſten verletzt worden. Weiter wurden ein engliſcher Polizeiinſpektor und der Präſident des Oberſten Rates verletzt, Bei letzterem handelt es ſich um den Anhänger der Wafd⸗Partei, Hamdi Bey Sefelnasr.— Bisher ſoll es in Kairo drei Tote gegeben haben. hat noch nicht die Transſuſion mit Theaterblut an ſich vornehmen laſſen, der nötige 3 dem Regiſſeur zum Vorwurf macht. Gü tige Normen für Striche exiſtieren nicht. Jeder Regiſſeur wird nach ſeinem beſonderen Stil⸗ und Sprachgefühl ſtreichen und über jeden Strich läßt ſich diskutieren. Und nur willkürliche Striche, die nicht logiſch erklärt werden können, ſind vom Uebel. Nach den Strichen, die ſich auf den Proben noch erweitern können oder reduziert werden müſſen, weil der Schauſpieler oft einen Uebergang braucht, den man ſelbſt nicht als nötig empfunden hat, kommt die Beſprechung mit dem Bühnen⸗ bildner, der ein eigener Aufſatz gewidmet ſein müßte, um dieſer wichtigſten Stufe, dieſer Treppe vielmehr zur freien Plattform der Ar⸗ beit, gerecht zu werden. Nehmen wir an, un⸗ ſere Raum⸗ und Farbenvorſtellung des Werkes ſei mit der des Bühnenbildners auf gleich gebracht, dann kommt die Ausarbeitung des Regiebuches. Es gibt Regiſſeure, deren durchſchoſſene Bucher blütenweiße Seiten aufweiſen, ohne jede Notiz Reiſſene Niederſchrift überflüſſig iſt. Andere Regiſſeure laſſen ſich erſt allmählich vom Bühnenbildner und Schauſpieler zu ihrer pro⸗ duktiven Arbeit befruchten. Ich ſelbſt kann ſo nicht arbeiten. Mein A und O heißt Präziſion — bewußtes Schaffen, ohne jede Willkürlich⸗ eit. Drill, der keiner iſt! Eine diskutable Aufführung hat einen feſt⸗ gefügten Organismus, der ſo und nicht an⸗ ders ausſehen muß! Jeder Gang des Schau⸗ ſpielers muß feſtgelegt werden und innerlich aus dem Geſchehen motiviert ſein, jede Kopf⸗ bewegung muß etwas Beſtimmtes ausdrücken und ſelbſt willkürliche Handbewegungen ſind oft vom Uebel und können Sinn und Gefüge zerſtören. Das ſchmeckt vielleicht nach Drill, aber dazu darf es nie ausarten. Geſetze müſſen gegeben werden, um innere Freiheit zu ſchaf⸗ fen. Das Regiebuch muß ein Schema der Auf⸗ führung ſein, ein Schlachtplan ſozuſagen, der fertig ausgearbeitet iſt, wenn man zur erſten Probe kommt. Auf dieſer Arrangier⸗ oder ohn und Stellungs⸗ fixierung, die ein Stück aber ſo im Kopf haben, Pressebildzen Der Lordma Der neue Lord. dankt vom Fe. die ihm gebracl 5 „Haltet Parolen England ſte neuwahlen, Königreich du zu früheren gen ohne gre man von eini die Oppoſitio gegen die Ke veranſtaltete. In der Har bild keine gro erinnern led plakate der R die Plakate d letzten Appell ning News“ buntgedruckter tionalregierun ſten fern!“ Mittwoch die ihren Mitarbe geſchloſſenen! gefordert. Die Rhone heftigen Rege gnon hat der 20 Kilome zu vier Fünft der tiefer gel den Bewohne⸗ Das belgiſck Verordnungen Finanzſanktio ſetzt werden, ordnungen w des Genfer Kreditgewähri zweite Veror! Ausfuhr von —————— Stellprobe ſii Maßen markie enauen Plat ſpizient ſitzen giſſeur am R. und die Schaꝛ 1 Hand und zeie lung ein, übe iſſeur natürl hnen einigt. mus des Wer wechſel, Steige Kurve des Sti Die Arbeit Danach begi die Arbeit des Regiſſeur⸗ nicht Schauſpi ler heißen, ſo fang war und und bleiben w die Rolle dem über und lan und perſönlich Bis auf der die Original⸗ den Schauſpie ſtützen, behin; üußere Bild 1 zu eigen mack fein. Abbi ein. Und al Tag der Pre markierend de Stellungen br bei genügende Techniſchem b Beleuchtungsp 4** Ner ets geſonder 4 Dann endlic o oft mit he 2 — E 8 S — — E — ohne Gott ſei ir in Ostafrika ommandeur der nnt und hat sich zu übernehmen. Weltbild(MI) rn der Welt s iſt auf die er Spitze des ührung ſteht, ieiſter gefun⸗ t dieſes Pla⸗ n und Hand⸗ 'm Miniſter, Orcheſter des keine wür⸗ te wünſchen Rairo ſordert HB⸗Funk) r national⸗ tittwochnach⸗ flammende die engliſche eiten Aegyp⸗ Bekanntgabe te enthält. Volk aufge⸗ den Englän⸗ Rücktritt der engliſche dritte Punkt Wafd⸗Partei ig verſagen Schließlich die mit den in den Krei⸗ gehören, als igeſehen. in Kairo zu en. Nach den i 47 Polizi⸗ letzt worden. lizeiinſpektor ates verletzt. 'n Anhänger efelnasr.— ote gegeben Theaterblut tige Striche icht. Gül⸗ ſtieren nicht. mbeſonderen und über „ Und nur giſch erklärt Nach den ch erweitern en, weil der braucht, den funden hat, im Bühnen⸗ widmet ſein tufe, dieſer orm der Ar⸗ wir an, un⸗ des Wertes auf gleich rbeitung Regiſſeure, veiße Seiten Stellungs⸗ Kopf haben, iſt. Andere ählich vom u ihrer pro⸗ Ibſt kann ſo ßt Präziſion Willkürlich⸗ einen feſt⸗ d nicht an⸗ des Schau⸗ nd innerlich jede Kopf⸗ ausdrücken zungen ſind und Gefüge nach Drill, eſetze müſſen eit zu ſchaf⸗ na der Auf⸗ uſagen, der zur erſten ngier⸗ oder Pressebildzentrale HB-Bildstock Der Lordmayor-Umzug durch die Straßen der Londoner City Der neue Lordmayor von London. Sir Perey Vincent. dankt vom Fenster der goldenen Kutsche aus für die ihm gebrachten Ovationen während des Umzuses „Haltet die Sozialiſten fern!“ Parolen des engliſchen Wahlkampfes London, 13. Nov.(HB⸗Fun!) England ſteht im Zeichen der Parlaments⸗ neuwahlen, die am Donnerstag im ganzen Königreich durchgeführt werden. Im Vergleich zu früheren Neuwahlen ſind die Vorbereitun⸗ gen ohne große Aufregung verlaufen, wenn man von einigen Wahlkreiſen abſieht, in denen die Oppoſition handgreifliche Kundgebungen gegen die Kandidaten der Nationalregierung veranſtaltete. In der Hauptſtadt ſelbſt zeigt das Straßen⸗ bild keine große Veränderung. An die Wahlen erinnern lediglich die großen Propaganda⸗ plakate der Regierung und der Oppoſition und die Plakate der Zeitungen, die ihre Leſer zum letzten Appell aufrufen. So bringt die„Eve⸗ ning News“ am Kopf des Blattes die rieſigen buntgedruckten Lettern:„Stimmt für die Na⸗ tionalregierung und haltet die Soziali⸗ ſten fern!“ Zum letztenmal wurden am Mittwoch die Wähler von den Kandidaten und ihren Mitarbeitern allerorts bearbeitet und zur geſchloſſenen Beteiligung an den Wahlen auf⸗ gefordert. In flürze Die Rhone ſteigt infolge der ungewöhnlich heftigen Regenfälle immer weiter. Bei Avi⸗ gnon hat der Strom bereits eine Breite von 20 Kilometer erreicht. Avignon ſelbſt iſt zu vier Fünfteln überſchwemmt. Große Teile der tiefer gelegenen Straßenzüge mußten von den Bewohnern in Booten verlaſſen werden. 2¹² Das belgiſche Kabinett hat den Wortlaut der Verordnungen, wodurch die Wirtſchafts⸗ und Finanzſanktionen gegen Italien in Kraft ge⸗ fetzt werden, feſtgelegt. Durch eine dieſer Ver⸗ erdnungen wird entſprechend den Beſchlüſſen des Genfer Verbindungsausſchuſſes jegliche Kreditgewährung an Italien unterbunden. Die zweite Verordnung enthält das Verbot der Ausfuhr von Kriegsmaterial nach Italien. Ein Maharadsdma-Märchen 1935 „Helne Hunnaut Kommt an Bord!“— Das ersie Brahmanen-Sdmif der Welt stariberelt Kalkutta, im November. In den nächſten Tagen ſtartet das erſte indiſche Schiff, das nur mit Brahmanen an Bord eine Weltreiſe unternehmen will. Selten war für eine Weltfahrt eine größere Vorbe⸗ reitung nötig als für dieſe. Schließlich mußte man nicht nur heilige indiſche Erde mitnehmen, ſondern jenes Waſſer des Ganges, das einen unentbehrlichen Beſtandteil im Leben des from⸗ men Hindu bedeutet. Deltreiſe— ſtreng nach Kaſten Manche der reichen Brahmanen, viele der indiſchen Maharadſchas würden viel häufiger über die Meere reiſen, wenn ſie die Gewiß⸗ heit hätten, daß alle heiligen Vorſchriften der Kaſten auf dieſer Fahrt peinlichſt genau inne⸗ gebalten werden können. Zwar gibt es eine uralte Hinduvorſchrift, die beſagt, daß man, wenn man einer höheren Kaſte angehört, nicht über die Meere fahren ſoll. Aber dieſe Auffaſſung iſt längſt durch neue Auslegungen heiliger Noghis überwun⸗ den. Jedoch mit Angehörigen einer niedrigen Kaſte zu reiſen, wäre eine Unmöglichkeit für jemanden, der auf ſeine ſaubere Inkarnation und folgerichtige Wiedergeburt Wert legt. Das war der Gedanke, aus dem die erſte Kaſten⸗ weltreiſe erwuchs. Irgend jemand hatte die gute Idee: bald ſchwimmt das erſte Brah⸗ manenſchiff im Indiſchen Ozean. Maharadſcha⸗Träume gar nicht ſo teuer Im Frühjahr reiſten ſechs indiſche Maha⸗ radſchas, die allerdings alle der gleichen hohen Kaſte zugehörten, mit einem eigens zu dieſem Zweck gecharterten Dampfer nach England. Das Schiff wurde für ſie und ihr Bedienungs⸗ perſonal hergerichtet. Viele tauſend Pfund Sterling mußten in bar erlegt werden, ganz abgeſehen von den Umbau⸗Koſten, die vor dem Antritt und nach dem Abſchluß der Reiſe notwendig waren. Ein großer firchendiebſtahl ür 200%% RI Fleßgeräte gestohlen Münſter(Weſtfalen), 13. Nov. Ein verwegener, zweifellos von langer Hand vorbereiteter Einbruchsdiebſtahl wurde in der vergangenen Nacht in die Propſteikirche in Telgte bei Münſter i. W. verübt. Die Täter, eine offen⸗ bar gut organiſierte Berufseinbrecherlolonne, erbeuteten zahlreiche koſtbare Kirchen⸗ geräte im Geſamtwert von etwa 200 000 RM und konnten unerkannt entkommen. Unter anderem fielen den Dieben in die Hände: eine gotiſche Monſtranz, drei koſtbare alte Speiſekelche, davon zwei Stück in feinſter Filigranarbeit und mit Bildern geſchmückt, zwei alte hohe Goldkelche, ſechs kleinere Gold⸗ kelche, ein Vortragekreuz, reich mit Edelſteinen beſetzt, ferner der geſamte Schmuck des Gna⸗ denbildes, beſtehend aus der mit Edelſteinen verzierten Goldkrone, ſowie aus zahlreichen Gold⸗ und Silberketten und ⸗plaketten. Die geſamte deutſche Kriminalpolizei iſt in⸗ zwiſchen durch Polizeifunk verſtändigt worden und hat die Ermittlungen aufgenommen. Schwerer Kerker für Jan Delong Mähriſch⸗Oſtrau, 13. November In dem Prozeß gegen den polniſchen Staats⸗ angehörigen Jan Delong wurde am Mittwoch⸗ nachmittag das Urteil gefällt. Auf Grund des Geſetzes zum Schutze der Re⸗ publik und nach dem Strafgeſetz wurde der Angeklagte ſchuldig geſprochen und zu 18 Monaten ſchweren Kerkers ſowie zu Ehrenrechtsverluſt für die Dauer von fünf Jahren verurteil. Delong wurde ferner für immer aus der Tſchechoſlowakei ausgewieſen. Schließlich erhielt er noch eine Geldſtrafe von 2000 Kronen bzw. weitere 20 Tage ſchweren Kerkers. Photo: Presse-Bild-Zentrale Berlin Der Bau des Rügendamms macht Fortschritte Die Ziegelgrabenbrücke verbindet Stralsund mit der Insel Dänhelm, links im Bild eine Blockstelle der Reichsbahn. HB-Bildstock abe ———————————————————————————————— Stellprobe ſind die Dekorationen in ihren Maßen markiert, Erſatzmöbel ſtehen auf ihrem enauen Platz; die Souffleuſe und der In⸗ ſpizient ſitzen auf der Bühne neben dem Re⸗ giſſeur am Regietiſch, richten ihre Bücher ein, und die Schauſpieler haben ihre Rollen in der Hand und zeichnen jeden Gang und jede Stel⸗ lung ein, über die ſich ein verſtändiger Re⸗ giſſeur natürlich im Zweifelsfall gern mit ihnen einigt. Die innere Melodie, der Rhyth⸗ mus des Werkes wird beſprochen und Tempo⸗ wechſel, Steigerung, kurz die innere und äußere Kurve des Stückes wird feſtgelegt. Die Arbeit am Wort Danach beginnen die Stückproben, bei denen die Arbeit am Wort vornehmſte Aufgabe des Regiſſeurs iſt, denn wir ſollten eigentlich nicht Schauſpieler, ſondern Schau⸗ und Hörſpie⸗ ler heißen, ſo wichtig iſt das Wort, das im An⸗ fang war und immer das Wichtigſte iſt und ſein und bleiben wird. Langſam geht auf den Proben die Rolle dem Schauſpieler in Fleiſch und Blut über und langſam wird das Wort geiſtiges und perſönliches Eigentum des Schauſpielers. Bis auf der Hauptprobe Koſtüm, Maske und die Original⸗Dekorationen hinzukommen, die den Schauſpieler zunächſt ſtatt ihn zu unter⸗ ſtützen, behindern und hemmen. Auch das äußere Bild und die Umwelt muß er ſich erſt zu eigen machen. Die Generalprobe ſoll ein enaues Abbild der eigentlichen Aufführung 3 Und als Schlußpunkt kommt dann am Tag der Premiere die Durchſprechprobe, die markierend den Text und alle Pauſen und Stellungen bringt, die aber den Schauſpieler bei genügender Probenzeit nicht mehr mit Techniſchem belaſten darf. Dekorations⸗ und Beleuchtungsproben ſollten, um die ſehr emp⸗ Rerven der Schauſpieler zu ſchonen, ets geſonders ſtat-finden. Dann endlich ſind wir ſoweit, daß der Vor⸗ ng hochgehen kann, vor dem die Zuſchauer mit hochgezogenen Augenbrauen ſitzen, ohne Gott ſei Dank zu wiſſen, was wir für ernſte und ſchwere Arbeit leiſten, die e er⸗ heben und erfreuen ſoll und ohne die niemand von uns leben kann. eriqm Miiſfer: Der Knopfkaſten Ein alter Lebkuchenkaſten aus Holz, innen mit Delfterplättchen ausgelegt, wurde in un⸗ ſerer Familie ſeit jeher als Behälter für alte Knöpfe benutzt. Dahinein wanderten ſeit Menſchengedenken alle Knöpfe, wenn ein Klei⸗ dungsſtück abgelegt wurde, und von Zeit zu Zeit holte ihn meine Mutter hervor, wenn es galt, für etwas Neues paſſende Beknöpfung zu finden. Ganz früher gab uns wohl Mutter auch ein paar zum Spielen, damit wir beſchäftigt Ruhe hielten. Später dann, im Sturm und Drang, war ich in der bekannten Neuerungsſucht jun⸗ ger Menſchen dafür, daß der Kaſten mit dem Plunder in den Mülleimer geworfen würde, denn zu irgendetwas Ordentlichem ſchien mir der alte Kram nicht nutze. 4 Schon längſt hatte ich das Vorhandenſein dieſes Knopfkaſtens vergeſſen, aber neulich zeigte ſichs, daß er noch da war, als für ein altdeutſches Weſtchen Knöpfe geſucht wurden. Da wurde denn der Inhalt auf den Tiſch ge⸗ kippt, ein ganzer, großer Haufen bunt durch⸗ einander und:„manche liebe Schatten ſtiegen auf. Wie ganz anders ſieht nun der reiſe Mann den„Plunder“ an, wie recht hatte die Mutter damals mit ihrem abwehrenden:„du dummer Junge, das verſtehſt du nicht!“ Eine Welt tut ſich auf, wenn man recht zu ſchauen verſteht; was finden ſich da nicht alles für kleine, aber beziehungsreiche Köſtlichkeiten! Sieh' dieſe blanken Talerknöpfe, die trug voller Stolz dein Vorfahr, der im Sächſiſchen auf guter Scholle ſaß. Auch die Perlmutter⸗ knöpfe mit den roten, erhöhten Glasſteinchen in der Mitte, entſtammen dem Lande und kom⸗ men von einer Bauernweſte. Was finden ſich da alles für Knöpfe, ge⸗ diegen in Form, gediegen im Material! Eine Unzahl runder Spitzhütchen mit Rillen, hand⸗ »edreht aus Horn, in allen Schattierungen, helle, braune, dunkle, ſchwarze wie aus Eben⸗ holz. Knöpfe aus Steinnuß, Knochen, Perl⸗ mutter, Glas und gar aus Silber welche, und alle haben ihre Geſchichte, alle könnten er⸗ zählen, von Freude und Leid ihrer einſtigen Träger! Da ſind runde Meſſingknöpfe auf ein Fäd⸗ chen gereiht, ein vergilbtes Kärtchen meldet: Landwehr 1813. Hier ſind welche mit gelbgrün karierter Seide überzogen, ſie entſtammen ge⸗ wiß einem Sonntagsſpenzer der frühen Goethe⸗ zeit. Aber es finden ſich auch richtige kleine Kunſtwerkchen dabei: flache Perlmutterknöpfe mit einem ganz zart geſchnittenen Empire⸗ kränzchen 5 die von Kultur bis in die kleinſten Dinge ſprechen. Da ſind auch gute, große Hirſchhornknöpfe von der Jagdjoppe des Urgroßvaters, der ein grimmiger Nimrod ge⸗ weſen ſein ſoll, und da liegen auch, bewahrt als eine Art Reliquie, die ſchwarzen, glatten Knöpfe, die meiner Mutter Brautkleid ſchmück⸗ ten, wie die Weinbeeren groß, mit einem me⸗ tallenen Henkelchen dran, wie ſie damals Mode waren. Ja, an allen dieſen Knöpfen haftet Geſchichte und darüber hinaus muß auffallen, daß eine gewiſſe Form und Material⸗Echtheit vorwaltet. Nein, der geſtanzte Celluloidknopf mit ſeiner „echten Imitation“ hat keinen Einzug in un⸗ ſeren Knopfkaſten gehalten; nur ein paar Hoſenknöpfe fiſche ich heraus, vornehme Ge⸗ ſellen allerdings, denn„Gentleman“ ſteht auf dem einen, während ſich der andere als„Prince of Wales“ vorſtellt. Freilich die Welt ſchreitet vorwärts und Fortſchritt muß ſein; auch will ich gern glau⸗ ben, daß heute die Knöpfe aus ſolchem Ma⸗ terial nicht zu bezahlen wären. Trotzdem will es mir ſcheinen, als wenn der alte, liebe Leb⸗ kuchenkaſten eine gediegenere Welt umſchlöſſe, als wenn der Geiſt dieſer alten Zeiten in ſei⸗ nem Stil als Ganzes, unſerer Hanowerkskunſt auch auf dieſem abſeitigen Gebiete manches zu ſagen hätte. Uraufführung am Stadttheater Freiburg. Das Stadttheater beging die Feier des 9. No⸗ vember mit einer Uraufführung„Der Hof in Gefahr“ von Dr. Carl Wilhelm Wedel, Chef⸗ Was für ſechs indiſche Maharadſchas eine Stange Gold koſtete, das verteilt ſich, auf 150 Brahmanen umgerechnet, ſehr leicht und iſt gar nicht einmal ſo teuer. So gehen denn Maharadſcha⸗Träume, die Wunſchbilder einer Weltenfahrt, nach echt europäiſchem Reiſeprogramm— nur eben nach Kaſten eingeteilt— unverſehens in Erfüllung. Gangeswaſſer nach Gutſcheinen Sehen wir uns einen ſolchen Proſpekt einer Weltreiſe nach Kaſten ein wenig näher an: „Wir bieten allen, die mit uns um die Welt reiſen, jede Möglichkeit, auch an Bord des Schiffes immer mit heiliger indiſcher Erde in Berührung zu bleiben. Wir verſichern, daß auf dem ganzen Schiff keine Kuhhaut Verwen⸗ duna fand und kein Lederbezug aus dem Fell der heiligen Kuh hergeſtellt wurde. Selbſtverſtändlich beherbergt das Schiff meh⸗ rere Tanks mit Original⸗Gangeswaſſer an Bord. Die Verteiluna erfolgt entſprechend der Kopfzahl der Teilnehmer nach einem ganz be⸗ ſtimmten Schema, das in den Fahrpreis ein⸗ kalkuliert wurde und an Hand von Gutſcheinen entnommen werden kann. Auf dieſe Weiſe iſt jede Sicherheit gegeben, daß auch bis zum Ab⸗ ſchluß der Fahrt kein Hindu ohne das heilige Waſſer des Ganges bleibt!“ Kapellen für alle indiſchen Götter Doch mit den vermiedenen Tierhäuten und dem Waſſer aus dem Ganges allein iſt es nicht getan. Die hundertfältigen indiſchen Riten und Hindu⸗Vorſchriften des Lebens er⸗ fordern noch mancherlei andere Dinge. Da werden z. B. auf den einzelnen Decks Kapellen aufgebaut, Heiligenbilder unterge⸗ bracht. Man ſieht die Götter der Fruchtbar⸗ keit und die Göttin der Vernichtung, man er⸗ blickt den Gott der Meere und den Gott des Feuers. Außerdem wird aber jedem Teilneh⸗ mer zugeſichert, daß er in ſeiner Kabine auch noch einen Privataltar aufbauen kann, für den ſchon im voraus alle Erleichterungen ge⸗ ſchaffen ſind. Abends immer wieder auf indiſcher Erde Die Weltreiſe ſoll durch den Indiſchen Ozean, den Suez⸗Kanal und das Mittelmeer gehen. Als erſter Landungsort war Genua Müde und dabgespanntꝰ . Guf Kaffee Hag umstfellenl vorgeſehen. Man wird jedoch nunmehr Mar⸗ ſeille zuerſt anlaufen. Durch die Straße von Gibraltar wird man nach London oder Ports⸗ mouth gelangen. Von hier aus ſetzt man über den Ozean nach Amerika hinüber. Durch die Straße von Panama, vorbei an Auſtralien, kehrt man dann über Tokio nach Hauſe zurück. Was aber dieſe Fahrt beſonders auszeich⸗ net: Abends werden die Teilnehmer immer wieder auf ihre Schiffe zurückkehren. Hier iſt nämlich überall indiſche Erde verſtreut. Hier haben ſie die Möglichkeit, ſich mit Hilfe einer Handvoll indiſchen Sandes und einer Flaſche Waſſer aus dem Ganges heimawerbunden zu fühlen. Es iſt eben doch nicht ſo leicht, als Hindu eine Weltreiſe zu machen.. Wmermerz uriens nrur acnd Eiseintaiem Anntz.rtücralntt arzt der Kinderheilſtätte in Friedenseiler bei Neuſtadt(Schwarzwald). Das Schauſpiel be⸗ handelt einen Stoff aus der Zeit der Unter⸗ drückung Deutſchlands durch Napoleon., rührt aber ſtark an die Vorgänge unſerer Zeit. Das Erſtlingswerk des Dichters fand ſtarken Bei⸗ fall, der auch der ausgezeichneten Darſtellung unter der Regie von Mathias Stamnitz galt. Paul Becker und Lothar Bühring zeichne⸗ ten die beiden Hauptperſonen, den Hofbeſitzer Schulte zu Nilshauſen bei Eſſen, und den—. zöſiſchen Oberſt Navareins mit eindringlicher Wucht. Das Stück dürfte auch auf anderen Bühnen beifällig aufgenommen werden. Nationaltheater. Heute, Donnerstag, erſcheint nach zweieinhalbjähriger Pauſe Mozarts komi⸗ ſche Oper„Die Entführung aus dem Serail“ neueinſtudiert wieder im National⸗ theater. Muſikaliſche Leitung: Ernſt Cremer. Regie: Heinrich Köhler⸗Helffrich. Im erſten und dritten Akt iſt jeweils eine Tanzeinlage nach Mozartſcher Muſik in die Oper eingefügt. Leitung der Tänze: Erika Köſter. Beginn 20 Uhr.— Morgen, Freitag, kommt Shakeſpeares Komödie„Viel Lärm um Nichts“ in der Inſzenierung von H. C. Müller zur Auffüh⸗ rung.— Am Samstag, 16. November, beginnt die erſte geſchloſſene Darſtellung von Richard Wagners„Ring des Nibelungen“ in dieſer Spielzeit.— Am Montag, 18. November: Vorverkauf für das zweimalige Gaſtſpiel von Curt Goetz mit ſeinem Enſemble in„Towa⸗ riſch“, am Freitag, den 22. und Samstag, den 23. November. Verſteigerung einer berühmten Kunſtſamm⸗ lung. Die Kunſtſammlung Alexander Koch in Darmſtadt, die durch das Buch„Das Haus eines Kunſtfreundes“ in weiten Kreiſen bekannt geworden iſt, wird am 18. und 19. November in Darmſtadt durch Dr. F. Nagel⸗Mannheim verſteigert werden. Die Vorbeſichtigung findet am 15. und 16. November ſtatt. Die Sammlung enthält koſtbare Oſtaſiatika, Porzellane, Skulp⸗ turen, Bronzen und über 100 Gemälde. Wer die Arme ſinken läßt, der iſt überall verloren! Wilhelm Raabe. Reichsautoöbahn. 11 im Oſten und Weſten je einen Weg, die 20 „Hakenkreuzbanner“— Seite Blick übers Cand X Nr. 526— 14. November 1935 Die Autobahn an der Pforte des Schwarzwaldes Autobahnhöfe vermilteln ideale Einfahrt in die Goldſtadt pforzheim— Die Vorarbeiten bereiis begonnen (Eigener Bericht des„Hakenkreuzbanner“) Pforzheim, 14. Nov. Manches Stück Land wird in dieſen Wochen nahe bei Pforz⸗ eim vermeſſen und wird bald dem großen erk des Führers weichen müſſen: der a Nachdem die zenaue Streckenführung zwiſchen Stuttgart und Karls⸗ ruhe längſt bonbiggt iſt, ſind nun auch die zahl⸗ reichen notwendig werdenden Kunſtbauten in die Karten und Baupläne eingezeichnet worden, Täler⸗, Fluß⸗ und Straßenüberbrückungen, Unterführungen und dergleichen. Pforzheim er⸗ „Autobahn⸗ of“, wie man die Ein⸗ und Ausfahrten der eichsautobahnen bezeichnen kann. Die Ein⸗ ahrt Pforzheim⸗Oſt liegt zwiſchen der Garten⸗ adt Eutingen und der Nachbargemeinde Niefern, an einer Stelle, die einen nahezu idealen Blick durchs Enztal auf Pforzheim ge⸗ währt. Die Einfahrt Pforzheim⸗Weſt liegt im alde, an der Wilferdinger Landſtraße, der fernverkehrsſtraße Nr. 10, die gegenwärtig einem gewaltigen Umbau unterzogen wird. Der von Karlsruhe kommende Kraftfahrer, der die Nähe Pforzheims erreicht, ſtößt hier auf eine gewaltige Brücke, die in 35 Meter Höhe über die Bahnlinie zwiſchen Wlerarg und Iſpringen(Hauptſtrecke Stuttgart-Karlsruhe) hinwegführen wird. Von der genannten Stelle aus eröffnen ſich in der Blickrichtung nach Oſten und Südoſten ſchöne landſchaftliche Eindrücke. Die Höhen, die die Goldſtadt umgeben, und die Schwarzwaldvorberge mit dem ausgedehnten Hagenſ—=. werden dem Autobahnfahrer die Tatſache deutlich vor Augen rücken, daß er von.- bis.50 von.30 bis.. von-18 bis 1. 0 In den einschlägigen Geschüften erhältlieh. Silvikrin⸗Vertrieb G. m. h.., Berlin SW 66 55 an der Pforte des Schwarzwaldes befindet. as Pforzheimer Baubüro der Reichsautobahn⸗ Bauabteilung Stuttgart hat ſchon vor geraumer Zeit ſeine Arbeit aufgenommen. Es kann nun mit dem baldigen Beginn der Bauarbeiten für die bei Pforzheim gerechnet werden. Eine Kriegsopferſiedlung Ein weiteres Werk in Pforzheim hat—— tte gemacht und ſteht bereits vor ſeiner Vollendüng. Es iſt die Kriegsopfer⸗Siedlung am 5 äuſer umfaßt. Bauherrin iſt die NS⸗Kriegsopfer⸗G. m. b.., Siedlung, die an jedem Haus 1500 RM. Baukoſten trägt. 2500 RM. werden— Wohnungsbaudarlehen vom Reich und vom Land Baden aufgebracht. Für den Reſt gibt die Städtiſche Sparkaſſe Agem eine Ahvedſer, Die kleineren Häu⸗ ſer koſten 5000 RM., die größeren 3. 6⁰⁰⁰ RM. Die Stadtverwaltung hat das Baugelände und 10 Ar Gartenfläche in Erbpacht dazu⸗ 90 eben. Die Siedler erhalten die Häuſer als ehen und werden ſpäter Eigentümer; ſie haben lediglich Mietzins mit Tilgungsrate aufzubrin⸗ gen. Fünfzehn Häuſer werden an Kriegsopfer und fünf an alte Kämpfer der Bewegung, auch wiederum Frontkämpfer, abgegeben. Das Pforzheimer Stadttheater bringt nach der erfolgreichen Neueinſtudierung von Sanpien n Komödie„Was hr wollt“ im Schauſpiel und Pucecinis„Tosca“ in der Oper 2 zwei neue Sachen in dieſem Monat, und zwar als Erſtaufführung„Die Inſel“, Schauſpiel von Harald Bratt, und als Uraufführung„Die Eule aus Athen“, eine Abyn ſcht Komödie aus dem klaſſiſchen Altertum van Dietrich Loder, Haupt⸗ ſchriftleiter der„Brenneſſel“. Als Gäſte ſah man unlängſt in den Aufführungen des Stadt⸗ theaters Wilhelm Nentwig, Tenor vom Ba⸗ diſchen Staatstheater, in„Tosca“, und Carl Grell von der Bayeriſchen Landesbühne Mün⸗ chen als Junker Tobias in„Was Ihr wollt“. Das Sinfonie⸗Theaterorcheſter brachte in den letzten Oktobertagen einen ſinfoniſchen Lieder⸗ zyklus ſeines Dirigenten, Kapellmeiſter Hans Leger, erſtmals in Pforzheim zu Gehör, nach⸗ dem das Werk im Sommer in Bad Ems ur⸗ aufgeführt worden war. Der Komponiſt hat Verſe einer Pforzheimer Dichterin, die gleich⸗ ſinb dem Stadttheater naheſteht, vertont. Es ind lyriſche Gedanken einer von Sehnſucht er⸗ füllten Welt⸗ und Ewigkeitsanſchauung, denen Hans Leger als feinfühliger Inſtrumentaliſt ſeine Töne geliehen hat, indem er das allzu zart veranlagte Gedankengut mit pathosfreudiger und bisweilen heroiſch aufklingender Muſtk wir⸗ kungsvoll untermalte. Die fünf Geſänge ſind „Von Ewigkeit zu Ewigkeit“ benannt. Zu⸗ ſammen mit Komponiſt, Textdichterin und Or⸗ cheſter hatte bei der Aufführung auch Fräulein Baumann vom Staatstheater Karlsruhe, die ſich mit ihrer Altſtimme einſetzte, einen beacht⸗ lichen Erfolg. „Frauenbildnis mit Schmuck“ Der Kunſtgewerbeverein, der das kulturelle Leben Pforzheims ſeit Jahrzehnten betreut, eigt ſeit einigen Tagen in ſeinen Räumen im Induſtriehaus die Ausſtellung„Frauenbildnis mit Schmuck“, die vordem nur in Berlin, Bre⸗ men und Magdeburg zu ſehen war, ſowie eine Gemäldeſchau des Berliner Malers Prof. Hell⸗ wag mit Berliner Motiven und ſüddeutſchen Landſchaften. Die Frauenbildniſſe mit Schmuck ſind das Ergebnis eines Wettbewerbes der Deutſchen Geſellſchaft für Goldſchmiedekunſt. Unter den 800 Einſendungen befanden ſich die Arbeiten der bedeutendſten lebenden Maler. Die beſten preisgekrönten Gemälde ſind in dieſet Ausſtellung vereinigt, die gerade in der Stadt des Schmuckes am rechten Platze iſt. Mitte Dezember erwartet auch Pforzheim den Beſuch des ſchwediſchen Aſienforſchers Sven Hedin, der in dieſen Tagen in zahlreichen deutſchen Städten als Forſcher wie als be⸗ währter Freund der Deutſchen in der Welt be⸗ geiſtert empfangen und als Vortragsredner über ſeine Zentralaſien⸗Expedition gehört wurde. Nützliche Lehrkurſe über Obſtbaumpflege Vorträge über Obſtbaumbehandlung in den Kreiſen Mannheim und Weinheim Die Inſpektion für Obſt⸗, Gemüſe⸗ und Weinbau des Kreiſes Mannheim in La⸗ denburg teilt mit, daß die koſtenloſen Lehr⸗ kurſe über Auslichten und Ausputzen ſowie über die Winterſpritzung der Obſthbäume im vorausſichtlich wie folgt ſtatt⸗ inden: Dienstag, 26. November, in Hockenheim für die Gemeinden Hockenheim und Reilingen. Treffpunkt vorm. 8 Uhr am Rathaus Hocken⸗ eim. Donnerstag, 28. November, in Ketſch für die Gemeinden Altlußheim, Neulußheim, Kerſch und Brühl. Treffpunkt vorm. 8 Uhr am Rat⸗ haus in Ketſch. Dienstaag, 3. Dezember, in Vlankſtadt Aufn.: Gläser, Landau Der Weg zur Dorfgemeinſchaft Ein großes Fiel der jungen Mannſchaft des Landvolks Seitdem es Ferdinand Tönnies mit 22 Werk„Gemeinſchaft und Geſellſchaft“ gelungen iſt, das Wort Gemeinſchaft für die wiſſenſchaft⸗ liche Sprache zu einem feſten Begriff zu machen, iſt es uns nicht mehr erlaubt, von Gemein⸗ ſchaft zu reden, ohne dieſen vertieften Sinn an⸗ klingen zu laſſen. Die lebendige Umgangs⸗ ſprache läßt ſich darum das Recht auf Viel⸗ deutigkeit nicht nehmen. So iſt uns ja auch die „Volksgemeinſchaft“ nichtein wiſſenſchaftlicher Hegriff ſondern eine politiſche Forderung. Die Volksgemeinſchaft fällt uns nicht eines Tages beſeeligend in den Schoß, ſondern ſie will alle Tage neu erkämpft werden. So iſt auch die Dorfgemeinſchaft heute mehr Aufgabe als vorgefundene Wirklichkeit. Urſprünglich iſt Dorf gleichbedeutend mit Bauerndorf. Das Urbild des Bauerntums iſt der bäuerliche Einzelhof als geſchloſſener Le⸗ bens⸗ und Schickſalsraum einer bäuerlichen Fa⸗ milie. Schon in den früheſten Zeiten gab es aber in Deutſchland neben den königlichen Ein⸗ zelhöfen den Dorfverband, der eine Mehrzahl von Bauernhöfen in irgendeiner Weiſe zu einem Gemeinweſen verband. Die innere Glie⸗ derung der altgermaniſchen Markgenoſſenſchaft des i iſt ein ſo reifes und viel⸗ gliedriges Gebilde, daß man in ihm mit Recht die Grundzüge mittelalterlicher Volksordnung und Staatlichkeit vorgebildet gefunden hat. Auch als die fam⸗„enhafte Blutsgemeinſchaft des Dorfes als eines Sippenverbandes längſt aufgegeben war, blieben doch die Geſchloſſenheit der Dorfgemarkung und der dörflichen Sied⸗ lung, die Gleichartigkeit der täglichen Sorge für Acker und Vieh und die Abgeſchiedenheit gegen die Umwelt in weiten Landſtrichen Deutſchlands 7o gemeinſchaftsbildend, daß bis weit in das vergangene Jahrhundert hinein von urſprüng⸗ lichen Dorfgemeinſchaften geſprochen werden kann. Bauernbefreiung, Beweglichkeit des Eigen⸗ tums und des Volkes ſelbſt, Verkehrserſchlie⸗ ßung, Induſtrialiſierung und Rationaliſierung der Landwirtſchaft haben die Grundlage des dörflichen Gemeinſchaftslebens in vielen Orten bis an die Wurzel angegriffen. Das von Reichsbauernführer Walter Darré geſchaffene bäuerliche Bodenrecht bedeutet da eine entſcheidende Wendung. Wer unſern Bauern kennt, eih daß es eine Maßnahme auf weite Sicht iſt, deren ſeeliſche Rückwirkungen nicht nach Jahresfriſt zu erwarten ſind. „Die Forderung der Dorfgemeinſchaft bezieht ſich heute keineswegs allein auf den Bauern, ſondern auch auf zahlreiche Handwerker, Be⸗ amte, Angeſtellte und Arbeiter, die aus den heutigen Dorfſchaften nicht wegzudenken ſind. Wir haben, abgeſehen von Induſtriedörfern und halbinduſtrialiſierten Dörfern, viele Dorf⸗ 5117 ausgeſprochen ländlichen Gepräges, in enen nur die Hälfte der Bevölkerung oder gar noch weniger unmittelbar vom Boden lebt. Wenn die andere Hälfte auch ſicherlich durch kleinen Grundbeſitz und ländliche Lebensweiſe dem Bauerntum naheſteht, ſo können wir ſie doch unmöglich zum Bauerntum rechnen. Sie gehören aber mit zur Dorfgemeinſchaft. Ein idyllischer Ort in Landau Am Kreuzgang des ehemaligen Augustinerklosters HB-Bildstock Die Verwirklichung echten dörflichen Gemein⸗ ſchaftslebens iſt eine Frage des dörflichen Führertums— eine ſehr ſchwere Frage, wie jeder weiß, der das Dorfleben kennt. Hier liegt auch die der— en Mannſchaft des Landvolks. Im Horf liegt alles viel näher beiſammen als in ſtädti⸗ ſchen Gliederungen. Ständiſche und alters⸗ mäßige Untergliederungen, die in größeren Le⸗ bensräumen poſitiv wirken, reißen im Dorf leicht nachbarſchaftliche und organiſche Verbin⸗ dungen auseinander, die im Intereſſe der Dorj⸗ gemeinſchaft zuſammenzufaſſen wären. Die überlegenen Führerperſönlichkeiten, die das Ver⸗ bindende über das Trennende ſtellen, ſind auch im Dorf ſelten und brauchen eine verſtändnis⸗ volle e die ſie immer wieder er⸗ mutigt. Arbeitsdienſtgruppen, Land⸗ hilſe und Landdienſtgruppen, die ſich zeitweilig in die Dorfgemeinſchaft eingliedern, können hierbei viel helfen; ſie können aber auch mit dem beſten Willen viel verderben. Erfah⸗ rung, Takt und ein geſchulter Blick für dörf⸗ liche ſind nötig, um den rechten Weg zu finden. In der Dorfgemeinſchaft erlebt der Bauer die Volksgemeinſchaft. Darum iſt auch gerade für den Bauern nicht nur der Hof, ſondern das Dorf in der Vielfalt ſeiner Zuſammenſetzung eine unausweichliche Aufgabe! Heinz Beutler. Berufung des Reichskulturſenats zahrestagung der Reichskulturkammer— Eine große Feier am öreitag Am Freitag, 15. November, mittags 12 Uhr, wird in der Philharmonie die Jahres⸗ tagung der Reichskulturkammer ſtattfinden. Bei dieſer Tagung handelt es ſich um das bedeutendſte kulturpolitiſche Ereignis ſeit Beſtehen des nationalſozialiſtiſchen Staa⸗ tes, da auf dieſer Tagung die Mitalieder des Reichskulturſenats durch den Präſiden⸗ ten der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels, berufen werden. An dieſer Tagung werden neben der ge⸗ ſamten Reichsregierung das diplomatiſche Korps ſowie alle maßgebenden Perſönlichkei⸗ ten der Einzelkammern und der Parteiforma⸗ tionen teilnehmen. Eingeleitet wird die Kundgebung mit Fan⸗ farenklängen. Danach wird der Staatsſchau⸗ für die Gemeinden Plankſtadt, Schwetzingen und Oftersheim. Treffpunkt vorm. 8 Uhr am Rathaus in Plankſtadt. Donnerstag, 5. Dezember, in Hemsbach für die Gemeinden Hemsbach und Laudenbach. vorm. 8 Uhr am Rathaus in Hems⸗ Dienstag, 10. Dezember, in Weinheim für die Gemeinden Weinheim und Sulzbach. Treffpunkt vorm. 8 Uhr am Obſtgroßmarkt. Donnerstag, 12. Dezember, in Großſach⸗ ſen für die Gemeinden Großſachſen, Lützel⸗ ſachſen und Hohenſachſen. Treffpunkt vorm. 8 Uhr am Rathaus in Großſachſen. Dienstaa, 17. Dezember, in Leutershau⸗ ſen für die Gemeinden Leutershauſen und Schriesheim. Treffpunkt vorm. 8 Uhr am Kleinbahnhof. Donnerstag, 19. Dezember, in Laden⸗ bura für die Gemeinden Ladenburg, Neckar⸗ hauſen, Edingen, Heddesheim und Mann⸗ Stemmer-Deine Lhile Wachenneimer Ane 10 Wachstum Winzergenossenscha 35561K kiterflasche ohne Glas Mk. Wein-Stemmer, 0 2, 10 C7 heim⸗Friedrichsfeld. Treffpunkt vorm. 8 Uhr im Kreis⸗Lehr⸗ und Verſuchsgarten Laden⸗ bura. Donnerstag, 2. Januar 1936, in Urſen⸗ bach für die Gemeinden Urſenbach, Ober⸗ flockenbach, Rippenweier und Ritſchweier. Treffpyunkt vorm. 8 Uhr am Rathaus in Urſenbach. Dienstag, 7. Januar 1936, in Mannhein⸗ Seckenheim für die Gemeinden Mannheim, Seckenheim, Feudenheim, Ilvesheim und Wallſtadt. Treffpunkt vorm. 8 Uhr am Rat⸗ haus(Gemeindeſekretariat) in Seckenheim. Donnerstag, 9. Januar 1936, in Neckarau für die Gemeindebezirke bzw. Vororte Mann⸗ heim⸗Neckarau, Rheinau, Käfertal, Sandhofen, Scharhof und den inneren Stadtbezirk Mann⸗ heim. Treffpunkt vorm. 8 Uhr am Gemeinde⸗ ſekretariat. Die Kurſe für die Kleingartenvereine des Stadtgebietes Mannheim finden in den Gartengebieten ſelbſt ſtatt. Einzelheiten wer⸗ den durch die Vereinsleiter bekanntgegeben. Die Kurſe dauern jeweils ein Tag. Zur Teil⸗ nahme werden zunächſt die von den Ge⸗ meindeverwaltungen angemeldeten Perſonen (Kolonnen⸗ und Spritzenführer) zugelaſſen. Jedoch ſind darüber hinaus alle Intereſſenten der betr. Gemeinden eingeladen. Die Teilneh⸗ mer haben die notwendigen Geräte: Baum⸗ ſäae, Baumbürſte, Baumkratzer mitzubringen und ſich mit entſprechender Schutzkleidung für die praktiſche Arbeit zu verſehen. 5 Die Gemeindeverwaltungen, Bauernſchaften und Vereine werden gebeten, dieſe Kurfe zu unterſtützen. Der Gauleiter bei den alten Kämpfern Durlachs Karlsruhe, 14. Nov. Auf Freitag, den 15 November, abends, hat der Gauleiter die alten Paxteigenoſſen Durlachs, die Inhaber des Reichse ſind, zu einem kamerad⸗ ſchaftlichen Zufammenſein im Café„Lugins⸗ land“ e ngeladen. Wie berichtet, war der Gau⸗ leiter Anen3 in Pforzheim, wo er im Jahre 192⁴ ſeinen ampf um die Eroberung Badens —1 im Kreis——+◻— Parteigenoſſen. on dort ging er zunächſt nach Durlach und dann nach Karlsruhe. 2 ſpieler Kayßler einen von Herbert Böhme verfaßten orſpruch ſprechen. Der Präſident der Reichsmuſiktammer, Profeſſor Dr. Petet Raabe, dirigiert das Philharmoniſche Or⸗ cheſter, das zunächſt ein Muſikſtück des jungen nationalſozialiſtiſchen Komponiſten Hoyer zum Vortraa bringt. Danach ſpricht Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels als Präſident der Reichskulturkammer. Er beruft die Mitglieder des Reichskulturſenats, in den außer den Prä⸗ ſidialräten der ſieben Einzelkammern noch zahlreiche Perſönlichkeiten des kulturellen und künſtleriſchen Lebens, insgeſamt etwa 105 Per⸗ ſonen berufen werden. An die Rede des Miniſters ſchließt ſich die von Eugen Fochum dirigierte„Eroica“ an. „Abends 18 Uhr findet dann die feierliche Er⸗ öffnung des umgebauten Deutſchen Opernhau⸗ ſes mit den„Meiſterſingern von Nürnberg“ unter Leitung von Generalmuſikdirektor Dr. Karl Böhme ſtatt. Auch an dieſem Feſt⸗ akt werden die Mitglieder der Reichsregie⸗ runa, des Diplomatiſchen Korps und zahl⸗ reiche ausländiſche Künſtler teilnehmen. Am Samstag, 16. November, vormittags 11 Uhr, tritt der Reichskulturſenat zu einer erſten Arbeitstagung zuſammen. Reichsmini⸗ ſter Dr. Goebbels wird eine Anſprache halten. Außerdem werden die Präſidenten der ſieben Kammern über das Ergebnis der bis⸗ herigen Arbeit und über die zukünftigen Ab⸗ ſichten ſprechen. Miniſterialrat Schmidt⸗ Leonhardt hält einen Vortrag über die ſtaatsrechtlichen Grundlagen der Reichskultur⸗ kammer. Anſchließend gibt Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels im Hotel„Kaiſerhof“ für die Mitalie⸗ der des Reichskulturſenats ein Frühſtück. Am Abend findet im Staatlichen Schauſpielhaus die feſtliche Erſtaufführung von„Thomas Payne“ von Hanns Johſt ſtatt. Auf Ein⸗ laduna des Reichsminiſters Dr. Goebbels und der Geſchäftsführer der Reichskulturkam⸗ mer findet danach noch im Hauſe der Kame⸗ radſchaft der deutſchen Künſtler ein zwang⸗ loſes kameradſchaftliches Beiſammenſein ſtatt „Hakenkre M Vor ein kurze Mel jungen Schwar ſie von A vember hi oder ihnen nur eine k der viellei wenig anz Wenn S Da iſt ei Der Vater noch zur S aus der Se ſich nicht. beginnen? lungern, ſ. Herrgott d halbe Stur ter um ein nicht liebe legenheit b Die Stel ſich alle M aus dem 3 konnte, tat Jungen, aufs La gen los ha ten, damit kamen in wo ſie ſehe wo ſie in ſchaft eing ihren Kräf kamen 250 Land, in Schwarzwa und des B rückgekomm 170 Hüteju gekommen, 50 Bubenen ſind. Der Arbe Die Ver Stellenvern nannte„Hi im Inte: baut ſich a durch gegen Die Jugent häusliche G Statt zu be wandel anz —5 und; andwirtſck lichen Entr werden. I gen durch irgendwelch machten Er Hütejungen enem A ter Beibeha früheren V Die Arbe Mai bis An Ein Mannheime einem Bauernh. nach freier So ſind eini demſelben A geringen B geldes erhal in guter, o: wandfreien Schrank und Inſtandhalt Arbeitgebers der Beiträge verſicherung. Hütejunger Vor uns Hütejungen. Forschungser, ovember 1935 t, Schwetzingen orm. 8 Uhr am in Hemsbach ind Laudenbach. thaus in Hems⸗- Weinheim un Sulzbach. öſtgroßmarkt. n Großſach⸗ ſachſen, Lützel⸗ reffpunkt vorm. hſen. eutershau⸗ ershauſen und 1. 8 Uhr am in Laden⸗ enburg, Neckar⸗ und Mann⸗ Beine — 7 1 0 Mk. in 10 vorm. 8 Uhr garten Laden⸗ „ in Urſen⸗ ſenbach, Ober⸗ Ritſchweier. Rathaus in Mannhein⸗ den Mannheim, lvesheim und Uhr am Raät⸗ Seckenheim. in Neckarau Vororte Mann⸗ al, Sandhofen, dtbezirk Mann⸗ am Gemeinde⸗ tenvereine des finden in den nzelheiten wer⸗ bekanntgegeben. rag. Zur Teil⸗ von den Ge⸗ eten Perſonen er) zugelaſſen. e Intereſſenten Die Teilneh⸗ Beräte: Baum⸗ mitzubringen utzkleidung für Bauernſchaften ieſe Kurſe zu n Kämpfern Freitag, den 15. leiter die alten Inhaber des nem kamerad⸗ Caféè„Lugins⸗ war der Gau⸗ er im Jahre derung Badens Parteigenoſſen. ) Durlach und ——— rbert Böhme Der Präſident or Dr. Peter rmoniſche Or⸗ ück des iungen iſten Hoyer ſpricht Reichs⸗ Präſident der die Mitglieder ußer den Prä⸗ ammern noch ulturellen und etwa 105 Per⸗ chließt ſich die „Eroica“ an. e feierliche Er⸗ hen Opernhau⸗ on Nürnberg“ ſikdirektor Dr. dieſem Feſt⸗ r Reichsregie⸗ ps und zahl⸗ lehmen. r. vormittags enat zu einer Reichsmini⸗ ine Anſprache zräſidenten der bnis der bis⸗ künftigen Ab⸗ Schmidt⸗ trag über die Reichskultur⸗ er Dr. Goeb⸗ die Mitalie⸗ Frühſtück. Am Schauſpielhaus on„Thomas Itt. Auf Ein⸗ Goebbels ichskulturkam⸗ ſe der Kame⸗ r ein zwang⸗ menfein ſlatt. A 5„Hakenkreuzbanner“— Seite 5 fjauptſtadt Mmannheim A Nr. 526— 14. November 1935 Mannheimer Hütejungen im Schwarzwald Verachken wir den Geißbub' nicht— Hütejungen als ſtille Mittler zwiſchen Sladt und Land Vor einigen Tagen veröffentlichten wir die kurze Meldung, daß Mannheimer Hüte⸗ jungen aus dem Allgäu und dem Schwarzwald zurückgekommen ſeien, wo ſie von Anfang Mai bis in den frühen No⸗ vember hinein den Bauern das Vieh hüteten oder ihnen bei der Feldarbeit halfen. Gewiß, nur eine kleine, an ſich unſcheinbare Notiz, mit der vielleicht manche gar nichts, andere nur wenig anzufangen wußten. Wenn Schmalhans Küchenmeiſter iſt.. Da iſt eine Familie irgendwo in Mannheim. Der Vater iſt arbeitslos. Vier Kinder gehen noch zur Schule. Der fünfte Bub iſt an Oſtern aus der Schule gekommen. Eine Lehrſtelle fand ſich nicht. Was ſollte man mit dem Jungen beginnen? Sollte er auf der Straße herum⸗ lungern, ſollte er faulenzen und dem lieben Herrgott den Tag wegſtehlen? Sollte er jede halbe Stunde anrücken und ſeine geplagte Mut⸗ ter um ein Stück Brot bitten? Oder ſollte er nicht lieber arbeiten, wenn ſich ihm die Ge⸗ legenheit bieten ſollte? Die Stellenvermittlung des Arbeitsamtes gab ſich alle Mühe, aber ſie konnte keine Lehrſtellen aus dem Boden ſtampfen. Aber was ſie tun konnte, tat ſie: Sie vermittelte den Jungen, und mit ihm viele andere, aufs Land. Nicht etwa, daß man die Jun⸗ gen los hatte, ſondern damit ſie arbeiten konn⸗ ten, damit ſie ſatt zu eſſen hatten und hinaus⸗ kamen in andere Gaue der deutſchen Heimat, wo ſie ſehen konnten, wie es dort zugeht, und wo ſie in einem Teil der deutſchen Volkswirt⸗ ſchaft eingeſetzt werden konnten, da man ſie ihren Kräften entſprechend gebrauchte. Und ſo kamen 250 Mannheimer Buben aufs Land, in die Berge des Allgäus und des Schwarzwaldes, in die Dörfer des Kaiſerſtuhls und des Bodenſees. Außer 30, die vorher zu⸗ rückgekommen waren, ſind nun in dieſen Tagen 170 Hütejungen wieder in ihre Heimat zurück⸗ gekommen, geſund und munter, während etwa i* noch bei ihren Bauern zurückgeblieben ind. Der Arbeitsvertrag Die Vermittlung der Jungen durch die Stellenvermittlung des Arbeitsamtes als ſoge⸗ nannte„Hütejungen“ erfolgt in erſter Linie im Intereſſe ihrer Geſundheit. Sie haut ſich auf folgenden Bedingungen auf, die durch gegenſeitige Unterſchrift beſtätigt werden: Die Jugendlichen ſind vom Arbeitgeber in die häusliche Gemeinſchaft aufzunehmen, an Eltern Statt zu betreuen und zu geordnetem Lebens⸗ wandel anzuhalten; ſie dürfen nur zum Vieh⸗ —5 und zu leichteren Arbeiten in der andwirtſchaft, denen ſie nach ihrer körper⸗ lichen Entwicklung gewachſen ſind, verwendet werden. In früheren Jahren wurden die Jun⸗ gen durch Pflegevertrag untergebracht, ohne irgendwelche Entlohnung. Auf Grund der ge⸗ machten Erfahrungen werden heute aber die Hütejungen nur noch mit ausgeſpro⸗ chenem Arbeitsvertrag vermittelt, un⸗ ter Beibehaltung des familiären Charakters der früheren Vermittlungsart. Die Arbeit dauert gewöhnlich von Anfang Mai bis Anfang November. Eine Verlängerung Sommermonate auf der die einem Bauernhof in der Nähe des Schuchsees verbrachte. Ein Mannheimer Hüteiunge, nach freier Vereinbarung iſt jederzeit möglich. So ſind einige Jungen zwei bis drei Jahre bei demſelben Arbeitgeber geblieben. Außer einem geringen Barlohn in Form eines Taſchen⸗ geldes erhalten die Jungen ausreichende Koſt in guter, ortsüblicher Zubereitung, einen ein⸗ wandfreien Schlafraum mit ordentlichem Bett, Schrank und Waſchgelegenheit. Reinigung und Inſtandhaltung der Wäſche geht auf Koſten des Arbeitgebers, wie auch die volle Uebernahme der Beiträge für Krankenkaſſen- und Invaliden⸗ verſicherung. Hütejungen erzählen. Vor uns ſteht eine Schar zurückgekehrter Hütejungen. Glänzend ſehen ſie aus! Einer von ihnen hat allein 12 Pfund zu⸗ genommen und iſt 6 Zentimeter gewachſen. Das läßt ſich hören! Und ſelbſt wenn einer nicht zugenommen hat, geſund ſehen ſie alle aus, und es ſteht in ihren blanken Augen geſchrieben, daß es ihnen gut gefallen hat. Manche wären auch noch länger geblieben. Hell ſchwirren die Stimmen durcheinander. Je⸗ der weiß mehr als der andere, jeder hat andere Erlebniſſe aufzutiſchen. Sie ſind im Schwarz⸗ wald geweſen, der eine am Kaiſerſtuhl, der andere im Hochſchwarzwald, am Wiedener Eck, am Gieshübel uſw. Einer war dabei, dem am erſten Tag gleich der Rechen ins Kreuz flog. Aber das Verhält⸗ ſelbe war ſtets fleißig und zuverläſſig. Er war auch ehrlich und folgſam, ſo daß ich ihm ein Zeugnis mit ſehr auter Führung aus⸗ ſtellen kann. Eichſtetten, den 8. November 1935. Albert Wiedemann, Landwirt.“ Und ſo wie dieſer Bauer mit ſeinem Jungen zufrieden war, ſo war es meiſtens. Wohl war es für die Stadtjungen am Anfang nicht leicht, ſich an die anderen Verhältniſſe zu gewöhnen. Wie oft mag ihnen die Kuh oder die Geiß in den Hafer oder ins Kartoffelfeld gelaufen ſein! Aber alles lernt ſich mit der Zeit, ſogar das Viehhüten und das Melken, das Stallausmiſten Aufn.: Schumm(2) nis zwiſchen Bauer und Hütejunge wurde da⸗ durch keineswegs getrübt, im Gegenteil, die Freundſchaft ſchien ſich dadurch erſt recht an⸗ ubahnen, denn das Scheiden wurde beiden —— Aber ſo iſt es nicht allen ergangen. Die Buben berichteten faſt alle ohne Ausnahme, daß ſie es bei den Bauern gut gehabt hätten, daß ſie genug und gut zu eſſen erhielten und auch ihre Arbeit gerne verrichteten. Kurz und gut, unſeren Mannheimer Hütejungen hat es ausgezeichnet gefallen, und viele ſind darunter, die, wenn ſie unterdeſſen keine Stelle erhalten, wieder zu ihren Bauern in den Schwarzwald ziehen. Da beſagt: „Der unterzeichnete hat am 25. Mai 1935 den F. H. als Landhelfer eingeſtellt. Der⸗ liegt ein Zeugnis, das folgendes Duftendes Heu wird heimgebracht HB-Bildstock(2) Ein Bild, das bei allen Hüteiungen frohe Erinnerungen an die schönen Sommermonate wachruft. und das Putzen der Tiere, Kartoffelhacken und Heuen und was es im bäuerlichen Betrieb noch alles gibt! Der Tag des Hütejungen Morgens um 4 oder 5 Uhr ging es heraus aus den Federn, oder beſſer geſagt, herunter vom Strohſack und hinein in den Stall. Dieſer wurde ausgemiſtet, das Vieh geputzt und ge⸗ molken. Dann Waſchen am Trog, in den kriſches Quellwaſſer rann, und dann gings zum Früh⸗ kaffee. Kaffee gab es und„Geprägelte“(ge⸗ röſtete Kartoffeln), oder auch Brotſuppe. Dann wurde das Vieh auf die Weide getrieben. Das war nicht immer leicht, denn die Tiere waren übermütig, ſchlugen aus und rannten mit hoch⸗ geſtelltem Schwanz davon, nicht immer auf die Weide, dafür oft in den Kartoffelacker. Beim Der Gemeinſchaft gilt unſer Mühen Kundgebung auf dem Lindenhof mit Pg. Welſch Zu einer herzerfriſchenden Kundgebuna ge⸗ ſtaltete ſich die von der Ortsgruppe Lindenhof der NSDAp im Rheinparkſaal angeſetzte öffentliche Verſammlung. Pg. Welſch verſtand es, die Verſammlungsbeſucher zu feſſeln und zu begeiſtern. An niemand kann das unge⸗ heuerliche Geſchehen der letzten zweieinhalb Jahre ſpurlos vorübergegangen ſein. So ſollte man meinen. Und doch lebt zwiſchen uns immer noch jener unerfreuliche Zeitgenoſſe, der in ſeinem geiſtigen Hochmut von der aroßen Aufgabe der Volkwerdung unberührt geblie⸗ ben iſt. Unſere ganze Verachtung muß ihn treffen, ihn, der am Stammtiſch alles beſſer gemacht hätte, der geheimnisvoll wiſpernd Mißerfolge und Skandälchen zu berichten weiß und der, will man ihn faſſen, einem ſchleimig durch die Finger quillt. Er, der Kleinmütige will uns zu ſich herabziehen und das in den Tagen, wo wir jener 16 toten Hel⸗ den vom 9. November 1923 gedenken, die nun für das aanze deutſche Volk die ewige Wache halten. Ihr Opfergang wird für uns Anſporn ſein, wird Aufaabe ſein, uns würdig der Zeit und des Führers zu zeigen. Denn wir müſſen es wiſſen, daß wir nicht für uns leben und arbeiten, nicht für uns Erfolge einheimſen. Wir heute Lebenden können doch nur am Fundament jenes ſtolzen Bauwerkes, das uns der Führer gezeichnet hat, arbeiten. Aber Ar⸗ beit und Opfer ſind uns ſelbſtwverſtändlich, weil wir wiſſen, daß wir die Vollendung des Drit⸗ ten Reiches in jüngere Hände legen und ihnen damit die Aufaabe erleichtern können. Wie klein und erbärmlich iſt doch jener Volksge⸗ noſſe, der über vorübergehendem Butter⸗ und Fleiſchmangel nun an der Aufaabe verzweifeln will. E. Sch Treue um Treue Verpflichtung in der Ortsgruppe Strohmarkt Der Augenblick, in dem der Ortsgruppen⸗ leiter dem Parteigenoſſen das Mitgliedsbuch aushändigt, iſt immer ein feierlicher. Der Tag aber, an dem die Ueberreichung und Verpflich⸗ tung vorgenommen wird, wird für alle Zeiten in der Geſchichte der Ortsgruppe eine beſondere Bedeutung beſitzen. So hatte dieſer Tage auch die Ortsgruppe Strohmarkt der NDAp im feſtlich geſchmück⸗ ten Saale des„Kinzinger Hof“ die Parteige⸗ noſſen verſammelt, die das Mitgliedsbuch er⸗ hielten. Nach dem Einmarſch der Ortsgruppen⸗ fahne gruppierten ſich die Politiſchen Leiter im Halbkreis um das Podium. Der Vorſpruch „Treue“ von Heinrich Annacker leitete in wür⸗ diger Form die Feier ein. Hierauf ergriff Orts⸗ gruppenleiter Pg. Keller das Wort zu einer kurzen Anſprache. In eindringlichen Worten ermahnte er die Parteigenoſſen, die jetzt die Freude hatten, das Mitgliedsbuch in Empfang zu nehmen, ihre Pflicht der Partei gegenüber zu tun. So wie der Führer uns ſtets die Treue hält, ſo müſſen auch wir ihm bis zum letzten Blutstropfen die Treue halten. Darauf erfolgte die feierliche Verpflichtung jedes ein⸗ zelnen Parteigenoſſen durch Handſchlag. Mit dem Vortrag„Bekenntnis“ von Carl Clauſewitz (1812), das einer der neu vereidigten Partei⸗ genoſſen vortrug, und dem Horſt⸗Weſſel⸗Lied ſchloß die eindrucksvolle Feier. Man konnte aus jedem Geſicht leſen, wie ernſt dieſe Verpflichtung genommen wurde und wie ſtolz jeder iſt, der Partei anzugehören. Auch die neuen Parteigenoſſen werden ihre Pflicht voll⸗ auf tun und ſtets dem Führer die Treue halten. —— Der Welt gegenüber wollen wir, die Opfer des Krieges von einſt ermeſſend, aufrichtige Freunde ſein eines Friedens, der endlich die Wunden heilen ſoll, unter denen alle leiden. Der Führer. Austreiben wurde dann ordentlich„geklöpft“, d. h. mit der Peitſche geknallt, bis man auf der Weide war. Dort verblieb der Bub und be⸗ treute ſeine Tiere: Kühe, Geißen, Schafe, aber auch Pferde, wie ſie der Bauer eben hatte. Und da ſaß dann der Mannemer Großſtadt⸗ junge, der zum Geißbub geworden war, droben am„Hörnle“ auf einem Felſen, und über ihm ſpannte ſich der weite, blaue Himmel, während der Wind leiſe in den Blättern der alten Stein⸗ buchen rauſchte. Die Glocken der Kühe läuteten, und der Blick des Buben ging über die Berge, hinüber zum Belchen, hinunter zum Wiedener Eck, oder fort zum Kandel, oder hinüber zum Feldberg, das Tal der Wieſe entlang, bis zur „Hohen Möhr“, deren Turm ſilbrig aus weiter Ferne aufleuchtete. Wilde Immlein ſummten um den Herrgottsſchuh, während ein Buſſard wie ein Punkt am Himmel ſtand und ſeinen Jagdſchrei hören ließ. Und um den armen Bub aus der Großſtadt lachte die Sonne, und lachte ſich ihm ins Herz und in die Augen, daß er aufwachte aus dem Traum der vielen Häuſer und Straßen und mit offenen Augen die Schön⸗ heit ſeiner Heimat ſah. Und dieſes Leuchten iſt in den Augen der Jungen haften geblieben, und wir wünſchen ihnen, daß es immer mit ihnen und um ſie ſein möge, das frohe, innige Leuchten der Heimat!—— Zwiſchen 11 und 12 Uhr wurde zu Mittag gegeſſen. Entweder aß der Junge im Freien draußen, oder er ging ſchnell heim zu ſeinem Bauern. Und auch da lernte der ehemalige Großſtädter um. Da lag im Teller das Fleiſch, während die Kartoffeln rund darum herum lagen. In der Schüſſel war das„Krut“, und daraus holten ſich alle ihr Teil, ſo lange ſie Luſt und Hunger hatten.„Ja“, ſagte einer der Bu⸗ ben,„das war uns neu. Aber wir haben zuerſt dem Bauern zugeſehen, und dann haben wir es ihm nachgemacht!“ Bauern, bei denen es viel Speck gab, waren die„Speckbure“. Nach ge⸗ taner„Arbeit“ ging es wieder auf die Weide, oder je nachdem auch ins Feld zum Heuen, zum Oehmden, zum Kartoffelhacken, zum Holz⸗ machen, Holzſchleifen uſw., bis zum Abend. Der Hütejunge trieb dann heim, machte die Streu im Stall zurecht, ſchnitt Futter, wuſch ſich dann und ging zum Abendeſſen. Das war einfacher und beſtand aus„Schwellmännern“ mit Milch, oder aus Sauermilch und„Geprägelten“ oder aus Mehlſuppe und Kartoffeln. War dann ſonſt nichts mehr zu tun, dann ſetzten ſich die Buben aus der Großſtadt zu den Bauern auf die„Kunſt“(Ofenbank) und erzählten oder er⸗ lernten das Zegoſpielen, ein beliebtes Karten⸗ ſpiel im Oberland. Stadt und Land kommen ſich näher Und auf der„Kunſt“ kamen ſich der Bauer und der kleine Großſtädter menſchlich näher und einer verſtand langſam des anderen Den⸗ ken und Fühlen und ſo war es kein Wunder, wenn freundſchaftliche Bande geſchloſ⸗ ſen wurden, die über das Dienſtverhältnis und ſeine kurze Zeit hinausgingen. Was vermochten ſchlechtere Tage daran zu ändern? Sie waren raſch m4 und das Schöne blieb übrig als Erlebnis, als Erinnerung... Vieles wäre noch zu erzählen, hatte doch jeder andere Eindrücke, jeder andere Erlebniſſe. Der eine hatte es ſchöner und beſſer wie der andere, der einen weniger guten Platz gefunden hatte. Aber zufrieden waren ſie doch alle, unſere Mannheimer Hütejungen, die draußen gelernt hatten, was arbeiten heißt und was arbeiten iſt! * So iſt ihnen der Aufenthalt im Schwarzwald oder im Allgäu zum Segen geworden. Sie waren von der Straße weg, hatten ihren ge⸗ regelten Tagesverlauf und konnten ſchaffen und wirken in Gottes ſchöner, freier Natur. Sie hat⸗ ten eine geſunde Koſt und gutes Unterkommen und lernten den Begriff der Pflicht kennen. Sie lernten Verſtändnis haben für den Bauern und umgetehrt ſah der Bauer, daß unſere Mannhei⸗ mer Buben tüchtige Kerle ſind, die man brau⸗ chen kann und die das Herz, und wenn es ſein muß, auch den Mund, an der rechten Stelle haben. Wenn ſich ſo Bande aus der Großſtadt zum einſamen Bauernhof und vom Dorf zur Groß⸗ ſtadt gebildet haben, ſo können wir nur wün⸗ ſchen, daß dieſe Bande noch ſtärker und kräftiger werden, zum Wohle unſeres Volkes und Vater⸗ landes. Denn Stadt und Land müſſen Hand in Hand miteinander gehen und Achtung vor der Notwendigkeit eines jeden Standes haben. Da⸗ rum verachten wir unſere Geisbuben nicht, die ihr junges Leben tapfer in die Hand genommen haben und tüchtig arbeiteten, um ihren Fami⸗ lien eine Laſt leichter zu machen! Und wenn das Arbeitsamt in richtiger Er⸗ kenntnis den zurückgekehrten Hütejungen bevor⸗ zugt Lehr⸗ und Arbeitsſtellen vermittelt, ſo kann ſich jeder rechtlich denkende Menſch nur darüber freuen, denn die jungen Kerle haben ſich die erſten Sporen des Lebens verdient. Es iſt ſo: Arbeit gibt nicht nur die Mitteldes Lebens, ſie gibt ihm auch ſeinen alleinigen Wert! w. r. Hinweis (Außer Verantwortuna der Schriftleitung.) „Die Lochende Maske“ im Palat⸗Kafee Rheiniſcher Karneval mit Humor, Geſang und Tanz bringt Krölls Große Karneval-Koſtüm⸗ ſchau. Die erſten Vorführungen am Mittwoch waren ein großer Erfolg. Die Schau wird bis einſchließlich Freitagabend im Palaſt⸗Kaffee „Rheingold“ gaſtieren. eilcoaſſer rorschungsergebnisse durch das rachinger Zentralnüro Berlin 8, Wilnelmstr. 55. Erhältl. in Mineralwasserhandl., Apotheken, Drogerien usw., sowie b. d. Peter fixius Gmbll., Tel. 267 96 u. b. Wiln. Mütler jr., U 4, 25, Tel. 216 36 75 4 Zugelassen bei Krankenkassen. Aufgenommen im Arzneiverord- nungsbuch der Deutschen Arzneimitteſhommission Das Geſicht der Gchwetzingerſtadt „Die private Bautätigkeit wendet ſich erfreu⸗ licherweiſe weit ſtärker als im vergangenen Jahre der Schwetzingerſtadt zu. Burg⸗ und Rheinhäuſerſtraße profitieren von dieſer Hal⸗ tung. Bemerkenswert, daß wiederum eine moderne Garage in dieſem vernachläſſigten Stadtviertel fertiggeſtellt werden konnte. Die 32 Boxen werden eine willkommene Bereiche⸗ rung des bereits vorhandenen Unterſtellraumes darſtellen. Die Fortſchritte der Wohnbauten auf dem Gelände der früheren Rheinguß⸗Werke ver⸗ dienen beſondere Beachtung. Nach dem Gabels⸗ berger Platz zu iſt die Baulücke bereits ge⸗ worden. Nach Fertigſtellung des Häu⸗ erkomplexes wird ein Durchgang den erho⸗ lungſuchenden Volksgenoſſen von dieſer Seite aus geſtatten, der dahinter erſtehenden Grün⸗ anlage einen Beſuch abzuſtatten. Wir freuen uns jedenfalls, darüber berichten zu können, daß die Arbeiten wacker fortſchreiten und die Schwetzingerſtadt in Bälde ein neues Geſicht zeigen wird. 2800 RM ſteuerpflichtiges Vermögen entfallen auf jeden Mannheimer Bürger Mannheim iſt nach der Vermögensveran⸗ lagung der Reichsfinanzverwaltung nicht arm zu nennen. Zwar hat Mannheim nur 4390 Ver⸗ mögensſteuerpflichtige aufzuweiſen. Das ſteuer⸗ liche Vermögen beträgt rund eine dreiviertel Milliarde. Auf den Kopf der Bevölkerung um⸗ gerechnet, würde es ſich um eine Summe von genau 2863 RM handeln. Vergleichen wir den Durchſchnitt des ſteuer⸗ pelichtigen Vermögens anderer Städte in dieſer Hinſicht, dann ergibt ſich, daß wir Mannheimer überaus vorteilhaft abſchneiden. In Stettin kämen beiſpielsweiſe nur 1755 auf den Kopf der Bevölkerung, in Altona 2203 und in Magde⸗ burg nur etwas über 1600 RM. Von Armut läßt ſich demnach nicht ſprechen, wenn von Mannheim die Rede iſt. Von Intereſſe dürfte es noch ſein, zu er⸗ wähnen, daß die Jahresſteuerſchuld der Mann⸗ heimer rund 3,7 Millionen RM betrug. Wir haben alſo auch in dieſem Falle vie Freude, nicht„hinne“ zu ſtehen. Mit dem Schwarzwaldverein in die Pfalz Die Eiſenbahn brachte dieſer Tage Mitglie⸗ der des Schwarzwaldvereins bis Erfenſtein, das an der Stelle des ſchönen Elmſteiner Tals lieat, wo ſich die beiden Burgruinen Erfenſtein und Spangenberg gegenüberliegen. Ein kur⸗ zer Anſtiea führte zu der Ruine Spangenberg, von wo man einen wunderbaren Rundblick über das ſchöne Elmſteiner Tal hat. Vereins⸗ vorſitzender Kuklinſki gab einige Erklärun⸗ gen über die Gegend und insbeſondere über die Geſchichte der beiden Ruinen. Unter Füh⸗ runa von Otto Mayer aing es dann auf bier⸗ naſch und Bergrandwegen mit chönſten Ausſichtspunkten über den Kropfs⸗ berch zum Totenkopf, In der reizend gelegenen und gemütlichen Totenkopfhütte wurde Mit⸗ taasraſt gehalten. Ueber Hüttenhohl, Hütten⸗ tol. Wappenſchmiede, Kropsbura wurde St. Martin erreicht, wo vor dem Abmarſch nach Maikammer, von wo aus die Heimfahrt er⸗ kotate, bei froher Unterhaltuna, bei Wein und Geſang eine oemütliche Stunde verbracht wurhe. Am 8. Dezember findet eine Oden⸗ waldwanderunaga ſtatt. * Betriebsausflug der Rhein. Treuhand⸗Ge⸗ ſellſchaft. Anläßlich des 25fährigen Be⸗ ſtehens der Rheiniſchen Treuhand⸗Geſell⸗ ſchaft AG unternahmen Führuna und Gefolg⸗ ſchaft einen Betriebsausflug, an dem auch Mitalieder des Aufſichtsrats teilnahmen. Ueber die Autoſtraße, der bis Lorſch gefolat wurde, führte der Weg über Bensheim auf die Höhe nach Lindenfels und von dort über Erbach nach Miltenberg a. M. Die Schönheiten der Fahrt, beſonders die durch den Herbſtwald führende Autoſtraße, werden den Teilnehmern ein unveraeßliches Erlebnis bleiben. Im älteſten Gaſthaus Deutſchlands. im„Rieſen“ in Miltenbera, wurde zu Mittaa gegeſſen. Bei dieſer Gelegenheit ergriff der Betriebsführer. Pa. Dr. Michalowſky, das Wort um Ge⸗ folnfchaftsmitalicher bei denen beſonderer An⸗ laß zu perſönlichem Gedenken vorlag, zu feiern und durch die Ueberreichuno einer Mecdaille für treue Dienſte und einer Ehrenurkunde des Nerbhandes Badiſcher Inhuſtrieller zu ehren. Nach dem Wenheſſen und einem anſchließen⸗ den frohen Beifommenſein, bei dem einige An⸗ ſy-achen gehalten wurden, trat man die Heim⸗ fahrt an. Was iſt ſos? Donnerstag. 14 Nypemher: Nationaltheagter:„Die Entführung aus dem Serail“. Komiſche Oper von W. A. Mozart. Miete E, 20 Uhr Plonetarium: 16 Unr Vorführuna des Sternproiektors 20.30 Uhr Veranſtaltung für die NS⸗Gemeinſchaft Kraft durch Freude: Lichthildervortrag, Vorfüb⸗ runa des Sternprofektors. Tonfilm Städt. Kunſthalle: 20.15 Uhr Dr. E. Holzinger, Mün⸗ chen:„Anſelm Feuerbach“, mit Lichtbildern Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Tanz⸗Kabarett, 20.15 Uhr Gaſtſpiel Hulings Seelöwe Charlie UI und 9 Klaſſe⸗Nummern Tanz: Palaſthotel, Kabarett Libelle, Cafe Kurpfalz, Wintergarten, Clou, Corſo Ständige Darbietungen: Städt. Schloßmnſeum: 11—13 und 14—16 Uhr ge⸗ öffnet. Sonderausſtellung: Vom Wildpfad zur Reichsautobahn Städt. Kunſthalle: 10—13 und 14—16 Uhr geöffnet Mannheimer Kunſtverein, I 1, 1: 10—13 und 15—17 Uhr geöffnet Städt. Schloßhücherei: 11—13 und 17—19 Uhr Aus⸗ leihe: 9. 13 und 15—19 Uhr Leſeſäle Stäpt. B' hen„yr Lrrehalle: 10.30—.12 und 16.“7 Uhr, Buchausgave; 10.30—13 und 16.30—21.00 Uhr, Leſehalle 3 Der Plankendurchbruch ſchreitet vorwärts Immer noch wird mit Hochdruck gearbeitet/ Vorbereitungen zum Durchbruch E 5— E 6/ Arbeiten, von denen man nichts ſieht Ueber die Bedeutung des Plankendurchbruchs braucht man wirklich keine Worte mehr zu ver⸗ lieren, zumal nicht nur wir Mannheimer in wirklich berechtigtem Stolz auf dieſes grandioſe Werk einer nationalſozialiſtiſchen Stadtverwal⸗ tung blicken dürfen, ſondern auch in allen Teilen unſeres deutſchen Vaterlandes und weit über die Grenzen hinaus von dieſer Pioniertat ge⸗ ſprochen wird. Für viele Mannheimer iſt der Plankendurchbruch ſchon zu einer gewiſſen Selbſtverſtändlichkeit geworden, nachdem es keine auffälligen Veränderungen mehr zu ſehen gibt. Wer aber genau die Dinge verfolgt, wird ohne weiteres erkennen können, daß immer noch mit Hochdruck gearbeitet wird. Neues von hüben und drüben Sind wir doch ſchon ſo weit, daß man von dem Plankendurchbruch„hüben und drüben“ Die früheren Engen Planken werden asphaltiert Rüstig schreiten die Straßenarbeiten vorwärts und bald wird eine spiegelglatte Fahrbahn das Herz des Kraftfahrers erfreuen. reden kann, nämlich von der Verbreiterung der Planken jenſeits und diesſeits des Parade⸗ platzes. Wir wiſſen jetzt genau, daß am 1. April der Durchbruch E 5/ E 6in An⸗ griffn genommen wird, und daß dort die Mauern fallen, die die Planken bisher auf die Länge von zwei Quadraten einengten. Wer es nicht glauben will, daß in den-Quadraten Ernſt mit dem Abbruch gemacht wird, der braucht nur an dem Quadrat E 5 vorbeizugehen und er wird dann ſofort feſtſtellen können, daß eine ganze Reihe von Geſchäftsleuten bereits ausgezogen ſind. An den herabgelaſſenen Roll⸗ läden ſind Plakate angebracht, mit denen die Kundſchaft von dem vollzogenen Lokalwechſel in Kenntnis geſetzt wird und durch die ſie erfährt, wo ſich jetzt das Geſchäft befindet. Nach dieſen ſchon vollzogenen Räumungen kann nun kein Zweifel mehr darüber heſtehen, HB-Bildstock Die Geſchichte unſeres Luiſenparkes Der beliebte Mannheimer Park im Wandel dreier Jahrhunderte Auch im herbſtlichen Hinſterben der Blätten hat unſer Luiſenpart nichts von ſeiner, Schön⸗ heit verloren. Noch in ihrom hinenkenden Glänz ſpiegelt ſich das bunte Harbenbilo in unſerem Auge. Eine kurze Spanne noch und dann träumt das ſchweigende ſchwarze Geäſt wieder einem neuen grünenden Frühling entgegen. Schreitet man beſinnlich durch den letzt Jo ruhig gewordenen Part, dann kann es wohl ſein, daß die unſterbliche Neugier einem die Frage ins Ohr raunt, was wohl in hundert Jahren aus dieſem Part geworden ſein magr »Werden dann urwaldähnliche Baumrieſen her⸗ angewachſen ſein, deren Blätterdickicht hier dem Luſtwandelnden die Sonne verbergen? Oder was wird ſonſt werden? Was wird ſonſt ge⸗ worden ſein? Da uns die Zukunft weiſe verſchloſſen iſt, werden dieſe Fragen unbeantwortet bleiben müſſen. Dagegen iſt es nicht ohne Reiz, ein wenig die Schleier der Vergangenheit hinweg⸗ zuziehen und zu fragen, wie es hier auf dieiem Boden einſt ausgeſehen hat? Jahrhundertelang war er gewiß ſehr waſſer⸗ reich. In zahlloſen Windungen und Schleifen hat der Neckar das Gelände durchwühlt und ihm Furche über Furche eingegraben. Aus älte⸗ ren Karten läßt ſich erſehen, daß in dem Raum zwiſchen Neckar und Rhein, der begrenzt wird durch die Linie Seckenheim—Altrip, nicht weni⸗ ger als 35 Kilometer Neckarläufe vorhanden waren. Nach einem Stadtplan aus dem Jahre 1622 umſchloß das Gelände, das jetzt den vorderen Luiſenpark bildet, ein wenig breiter Neckarlauf eine Inſel, den ſogenannten Bellenwört(Bel⸗ len— Pappeln), von dem aus einſt Tillys Truppen die Stadt beſchoſſen. An den öſtlichen Feſtungswall ſchloß ſich das Hornwerk an, ein rechteckiger, umwallter Plaßtz, der mit zahlreichen Bäumen beſtanden war und bis in die unmittelbare Nähe der erwähnten Inſel ſich erſtreckte. Dieſer Platz, der außerhalb der eigentlichen Feſtung lag, aber doch mit ihr in Verbindung ſtand, diente in erſter Linie für größere mili⸗ täriſche Sammlungen und Uebungen. Die„Neuwieſe“ Weiter draußen, im Gebiet des Rennplatzes und des hinteren Luiſenparts, machte der Nerk⸗ kar eine große Schleife die ſich vorſchob bis in die Nähe der jetzigen Seckenheimer Straße Das dieſe Schleife ausfüllende Gerände führte den Namen„Neuwieſe“, der darauf ſchließen läßt, daß dieſes Land einſt ſumpfig geweſen ſein muß. Lag es damals noch links des Ner⸗ kars, ſo kam es durch die ſpäter erfolgte Neckar korrektion, die die Schleiſe durch eine gerad: Linie abgeſtochen hat, auf die rechte Neckarſein zu liegen. Auf einer Karte aus dem Jahre 1780 iſt das erwähnte Hornwerk verſchwunden, aber die In— ſel, die inzwiſchen zur Halbinſel geworden wa und die Schleife ſind noch vorhanden. Die Halbinſel heißt jetzt nicht mehr Bellen— wört(auch die Bellenbäume waren verſchwun⸗ den), ſondern hatte den Gemarkungsnamen Ro⸗ ſengarten angenommen. Da unſere Feſthalle auf Hieſem Gemarkungsteil erbaut wurde, hat may ihr den Namen„Roſengarten“ gegeben. Eine Karte aus dem Jahre 1794 weiſt aus, daß die Geraderichtung des Neckars etwa von der jetzigen Friedrichsbrücke bis zur Eiſenbahn⸗ brücke im weſentlichen vollzogen war, wodurch auf dem heutigen Partgelände zwei Altläufe ſich befanden, die im Laufe des vorigen Jahr⸗ hunders durch Auffüllung nach und nach ver⸗ ſchwanden. Das weite ebene Gelände wurde jetzt alles zu Wieſen, nur durchzogen vom ſogenannten Haſengraben, der das aus den Wieſen abflie⸗ ßende Grundwaſſer in den Neckar leitete Ein Kaſtanienhain Bäume ſtanden auf dem weiten Gelände nur vereinzelt. Eine Ausnahme machte der Ka ſt a⸗ nienhain am Zugang zum vorderen Luiſen⸗ park. Ganz in der Nähe der Treppe, die zum mittleren Hauptweg führt, erhob ſich inmitten dieſes Haines das ehemalige Schützenhaus der Mannheimer Schützengeſellſchaft. Im Sommer ſaßen hier die Mannheimer auf einfachen Holz⸗ bänken im Freien, tranken aus hohen Gläſern Bier und aßen dazu die köſtlichen Speyerer „Faſtenbrezeln“. Dieſe Idylle auf der weiten Flur mußte ver⸗ ſchwinden, als der Aufbruch nach dem Oſten kam. Große Teile des Geländes wurden zur Anlage des Luiſenparks verwendet, auf dem übrigen Teil erhebt ſich die heutige Oſtſtadt. Dieſer kleine Rückblick, der uns etwas mit den Wandlungen dieſes Geländes in dret Jahr⸗ hunderten vertraut gemacht hat und aus deſſen naturhaftem Zuſtand ſich die heutigen präch⸗ tigen Anlagen entwickelt haben, läßt am Ende die Neugierde wieder die Frage ſtellen: wie maa es hier in hundermoder gar in drei Jahr⸗ hunderten ausſehen? M. Ausſchnitte gebrauchter Briefmarken für Sammler, Aufono Dezember 1935 nerkauſt die RNerfandſtyſle für Zammlermarken in Ber⸗ lin W 30. Geisberaſtraße 7, Ausſchnitte mit ge⸗ brauchten in⸗ und ausländiſchen Marken. Sie wewen in Näckchen in 1ſh Gramm zum Preiſe von 2 Wark einſchließſich der Verſendunas⸗ koſten innerßaſſh Deutſchlonds ahgegehen Der Inhalt beſteht aue erwa 300 his 400 Noſtwert⸗ zeichen von 20 his 25 enronäiſchen Noſwwerwal⸗ tungen Der Inhalt und Wert Her Päckchen iſt nerſchichen Niele Näckchen enthalten eine ganze Anzahl„eicher Merte Ein Feiſ der Marken wird nich ichleriys fein BReſteſlundon'önnen nur ichyiftlich bis ſpäreſtens 30 Novem⸗ ber 1935 an die Verſondſtelle für Zammſer⸗ marken in Berlin W 30 Geisberaſtraße 7 ae⸗ richtet werden Später eingehende Auftröge hſoihon unhovſickſſchrig Monn mohnr Boſtoſ⸗ ungen vorlieden als Näckchen vorhanden ſind enfſcheidet dos Los Die Bezugshedinaungen ſinn bei her Verſanoſtelle erhältlich Erhebungen für die motoriſierte Straßenpoli⸗ zei. Der Reichs⸗ und preußtiſche Innenminiſter gat neue Ermittlungen angeordnet, um den Um fang der im kommenden Frühjahr für das ganze Reich zu ſchaffenden Reichsſtraßenverkehrspoli⸗ zei feſtzulegen. Die Erhebungen erſtrecken ſich auf die Feſtſtellung, welche Hauptverkehrsſtraßen einer ſtändigen Ueberwochung durch die motori⸗ ſierte Stroaßenver“““»lizei bedürfen und welche Straßen darus. hinaus für eine bevor⸗ zugte Ueberwachung in Frage kommen. daß man ganze Arbeit in der Verbreiterung der Planken leiſtet. Am Innenausbau der neuen Plankenhäuſer Beim Vorübergehen an den neuen Planken⸗ häuſern in den P 5⸗ und P 6⸗Quadraten könnte man gegenwärtig ſehr leicht auf den Gedanken kommen, daß die Arbeiten zu einem gewiſſen Stillſtand gekommen ſeien. Das trifft aber kei⸗ nesfalls zu, denn das Schwergewicht der Ar⸗ beiten iſt jetzt mehr in das Innere der Häu⸗ ſer verlegt worden, nachdem die Häuſer glücklich alle unter Dach und Fach ſind und es an den Faſſaden nicht mehr viel zu tun gibt. Hier und da hat man ſogar ſchon mit dem Abbau der Baugerüſte begonnen, ſo daß die Faſſaden ſichtbar werden. Dafür wirken mit größter Em⸗ ſigkeit im Innern die Handwerker und geben den Wohnungen und Läden die endgültige Geſtaltung. Wenig zu ſehen iſt auch von den umfangrei⸗ chen Arbeiten, die zur Herſtellung des großen Plankendurchganges in der Mitte des P 6⸗Qua⸗ drates die Planken mit der„Freßgaſſe“ verbinden wird. Für dieſen Durchgang ſind in den letzten Wochen umfangreiche Erdar⸗ beiten ausgeführt worden, ſo daß man jetzt mit dem Aufbau weiterfahren kann. Zunächſt iſt noch der große Hof voll ſichtbar, der ſpäter einmal von den Gebäuden des Durchgangs durchſchnitten wird. Sofern der neugierige Mannheimer nicht vom Schutzmann weggeſchickt wird, kann er auch an der P5⸗Ecke am Strohmarkt feſtſtellen, daß es mit dem Eckhaus vorwärts geht, das in dem Wiederaufbau aus mancherlei Gründen nicht mit den übrigen neuen Plankenhäuſern Schritt halten konnte. Die Fundamente ſtehen jetzt und nachdem ſo die wichtigſten Vorarbeiten ihrem Abſchluß entgegengehen, wird es nicht mehr allzu lange dauern, bis man auch hier die Häuſermauer in die Höhe ſtreben ſieht. Vor allem iſt an den Fundamenten der Vorbau an der Strohmarktecke zu erkennen, der aus der langen Reihe der neuen Häuſerfront allein her⸗ vorſtehen wird und der zugleich die Aufgabe hat, den durch Verbreiterung der Planken ſchein⸗ bar aus derPlankenachſe gekommenen Waſſerturm wieder in die Achſe zu bringen und den ſymme⸗ triſchen Blick vom Paradeplatz her zu erzielen, der für das Städtebild ſehr werwoll iſt. Noch ein Fortſchritt Wie weit man mit den Arbeiten am Planken⸗ durchbruch ſchon gekommen iſt, kann man jetzt auch an der Straße zwiſchen P 5 und P 6 er⸗ Zringt der Houembec Aber auch wenns nicht regnet, iſt ein Rundgang durch dieſes große Textil⸗ Spezialhaus ſehr zu empfehlen. Die tändig wechſelnden Dekorationen und usſtellungen machen einen Bummel durch Neugebauer immer intereſſant. Augenblicklich finden wir im oberſten Geſchoß eine Ausſtellung ſchöner Gar⸗ dinen, Dekorationsſtoffe und Teppiche. Eine Treppe tiefer feſſelt uns eine inter⸗ eſſante Ausſtellung:„Moden aus drei Jahrhunderten““ Im 2 Geſchoß ent⸗ uns eine umfaſſende, lehrreiche usſtellung:„Das Abe der Handarbei⸗ ten“. Das Zwiſchengeſchoß zeigt ele⸗ gante Damenwäſche und Babykleidung in großen Glasvitrinen und einer gro⸗ ßen Spezialdekoration Und das Erd⸗ geſchoß? Das will natürlich auch nicht zurückſtehen. Dort iſt augenblicklich eine intereſſante Ausſtellung:„Der ge⸗ deckte Tiſch“ in Vorbereitung. Die übrigen Abteilungen bringen Spezial⸗ dekorationen, ſo daß man ſagen kann: Vilrat rieltig du im dirde cein 50 geli æn Neugebauer cein. kennen die kurz nach Beginn des Plankendurch⸗ bruchs„mit Brettern vernagelt“ wurde. Um die Bauarbeiten ungehindert vornehmen zu kön⸗ nen, riegelte man bekanntlich dieſe Straße ab und ſchuf lediglich einen mit Holz verkleideten ſchmalen Durchgang, der ſo ſchmal war, daß nur zwer Perſonen aneinander vorüberkamen, Dieſer Engpaß war ſchon notwendig, um die Geſchäfte in der Straße zwiſchen P5 und P 6 nicht von den Planken her abzuriegeln. Dieſe Holzgaſſe iſt nun reſtlos verſchwunden und da⸗ für iſt die frühere breite Straße mit ihrem Pflaſter wieder da. Nun können die Pärchen wieder Arm in Arm von den Planken in die Freßgaſſe hinüberwandeln, ohne mit Entgegen⸗ kommenden anzuſtoßen. Ledialich die Fahrzeuge müſſen immer noch einen Bion um dieſe Straße machen, weil ſie für den Fahrzeugver⸗ lehr noch nicht freigegeben iſt. Reichshe der geſter benutzte d handlunge der Stadt meinſchaft und Hand war von v Am Nac meiſter vo Obermeiſte Weinhe heim über Fragen de⸗ zweiſtündi lebhaftem Offiziere Reichsha dabei u. a. Jeder m werden un Löſung der Obermeiſte werksen ſein. Mit deutſche K ſchweren Z lichkeit nic auch dann, Zuſammen für dieſe werksführu ſondern ve unbedingte zelnen. Di Politik des Ganze abge führung w natürlich d kurz komme Das Han Das Har als überlel der Natior des Handr tigt mit 2 eingeſchalte des Handw gen Zahlen die Zahl d ſchäftigten ten deutſche Beſchäftigte der geſamt Reichspoſt, —— Die Jahr ſchaft ehem. nicht beſſer Rückblick au ber. Kamer in der Erin Schmach des volution un. brauſten, de dastat der ſchen Volksg rung jener 1 9. November Nach Ein— Abends erſte den Jahresb halb der Ka ſenverhältni Kaſſenwart Ueber eine lung konnte In den M bandes konn ſchaft mit 56 Für beſonde konnte den! Braun, Beck Röſinger, H Czerwenka d den. Nachden und Fechtwe biete berichte Hieke der den Dank al einer Reihe ſonders noch tag an Pfin den. Ein ge ſammenſein lung. „Der Iw S DGOG irts nichts ſieht euen Planken⸗ adraten könnte den Gedanken inem gewiſſen trifft aber kei⸗ wicht der Ar⸗ iere der Häu⸗ zäuſer glücklich 4 4 ind es an den ibt. 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Seine zweiſtündige große Rede wurde wiederholt von lebhaftem Beifall unterbrochen. Offiziere des Handwerks Reichshandwerksmeiſter Pg. Schmidt führte dabei u. a. aus: Jeder muß ſich bemühen, Nationalſozialiſt zu werden und ehrlich und kameradſchaftlich an die Löſung der großen Aufgaben heranzugehen. Die Obermeiſter als die Offiziere des Hand⸗ werks müſſen in jeder Weiſe Vorbild ſein. Mit Freude darf man feſtſtellen, daß das deutſche Handwerk ſich in einer ungeheuer ſchweren Zeit unter vollem Einſatz der Perſön⸗ lichkeit nicht geſcheut hat, Opfer zu bringen, auch dann, wenn es in Unkenntnis der großen Zuſammenhänge nicht immer gewußt hat, wo⸗ für dieſe Opfer notwendig ſind. Die Hand⸗ werksführung ſtrebt nicht nach billigem Lorbeer, 1 ſondern verlangt eiſerne Pflichterfüllung und unbedingten Gemeinſchaftsgeiſt von jedem ein⸗ zelnen. Die geſamte Handwerkspolitik iſt keine Politik des Egoismus, ſondern auf das große Ganze abgeſtellt, und die Arbeit der Handwerks⸗ führung wird auf weite Sicht geleiſtet, wobei natürlich die aktuellen Tagesfragen nicht zu kurz kommen, geſchweige denn vergeſſen werden. Das Handwerk iſt gleichberechtigt eingeſchaltet iſt. des Handwerks geht am deutlichſten aus eini⸗ Das Handwerk gilt im Dritten Reiche nicht als überlebte Wirtſchaftsorganiſation, ſondern der Nationalſozialismus bejaht die Exiſtenz des Handwerks, das heute gleichberech⸗ tigt mit Induſtrie und Handel in den Aufbau Die wirtſchaftliche Bedeutung gen Zahlenbeiſpielen hervor. So entſpricht z. B. die Zahl der 440 000 im Bäckerhandwerk Be⸗ ſchäftigten der Beſchäftigungszahl des geſam⸗ ten deutſchen Bergbaues, die Zahl der 322 000 Beſchäftigten im Fleiſcherhandwerk der Zahl der geſamten Beſchäftigten bei der deutſchen Reichspoſt, die Zahl der im Bäcker⸗ und Flei⸗ —— 2 2 4 —————— * 43 Ehem. 113er halten Jahresrückſchau Die Jahreshauptverſammlung der Kamerad⸗ ſchaft ehem. 113er im„Friedrichshof“ tonnte nicht beſſer eingeleitet werden, als mit einem Rückblick auf deutſches Geſchehen am 9. Novem⸗ ber. Kameradſchaftsführer xaver Ebert ließ in der Erinnerung nochmals den Tag deutſcher Schmach des 9. November 1918 erſtehen, da Re⸗ volution und Brudermord durch deutſche Lande brauſten, den 9. November 1923 mit ſeiner Ju⸗ dastat der Kahr, Loſſow und Seiſſer an deut⸗ ſchen Volksgenoſſen und würdigte die letzte Eo⸗ kung jener 16 Opfer vor der Feldherrnhalle am 9. November 1935. Nach Eintritt in den geſchäftlichen Teil des Abends erſtattete Schriftwart Birtenmeier den Jahresbericht, der eine rege Tätigteit inner⸗ halb der Kameradſchaft erkennen ließ. Die Kaſ⸗ ſenverhältniſſe ſind in Ordnung, ſo daß dem Kaſſenwart Entlaſtung erteilt werden konnte. Ueber eine gute Entwicklung der KKS⸗Abtei⸗ lung konnte Schießwart Schnitzer berichten. In den Mannſchaftstämpfen des Bezirtsver⸗ bandes konnte ſich in Klaſſe II die erſte Mann⸗ ſchaft mit 565 Ringen den zweiten Platz ſichern. Für beſondere Verdienſte um den Schießſport konnte den Kameraden Fritz, Ad. Birkenmayer, Braun, Beckenbach, Volz, Baſtian, Friedmann, Röſinger, Heckmann, Höflinger, Konrath und Czerwenka die Förderungsnadel überreicht wer⸗ den. Nachdem Propagandaobmany Röſinger und Fechtwart Fritz über ihre Tätigteitsge⸗ biete berichtet hatten, ſtattete Bezirksführer Dr. Hieke der Kameradſchaft und ihrem Führer den Dant ab für ihre vorbildliche Arbeit. In einer Reihe ſonſtiger Mitteilungen konnte be⸗ ſonders noch auf den nächſtjährigen Regiments⸗ tag an Pfingſten in Freiburg hingewieſen wer⸗ den. Ein gemütliches kameradſchaftliches Bei⸗ ſammenſein beſchloß die Jahreshauptverſamm⸗ lung. Armin. „Der Zwiekracht mitten ins Herz“ heißt unſere neue Reportage, mit deren Abdruck wir in den nächſten Tagen beginnen. Der Verfaſſer, Kurt Neher, geſtaltete mit ihr ein ergreifendes Schickſal aus dem Leben des Hohenſtoffels im He⸗ gau, der„Krone des Reiches“, zur Zeit des 30jährigen konfeſſio⸗ nellen Haßkrieges. ſcherhandwerk Beſchäftigten der Zahl der ge⸗ ſamten in der Deutſchen Reichsbahn, den Pri⸗ vatbahnen, Straßenbahnen, Hoch⸗ und Unter⸗ grundbahnen Beſchäftigten, die Zahl der 198 000 im Malerhanowerk Beſchäftigten der Zahl der geſamten Beſchäftigten in der öffentlichen und privaten Geld⸗ und Bankwirtſchaft, die Zahl der 203 000 Beſchäftigten im Friſeurhandwerk der Zahl der in der geſamten Baumwolle⸗Induſtrie Beſchäftigten. Dieſe Zahlen ſind ein Beweis dafür, daß Handwerk und Wirtſchaft in inni⸗ ger Wechſelbeziehung ſtehen, aber auch ein Beweis dafür, daß das Handwert, wenn es ſeine Pflicht erfüllt, auch den Anſpruch auf Gleichberechtigung erheben kann. Wie ſehr der Nationalſozialismus dieſem Geſichtspunkt Rech⸗ nung trägt, geht aus der Geſetzgebung her⸗ vor, die einerſeits vom Handwerk die unbe⸗ dingte Bejahung des Leiſtungsprinzips fordert, andererſeits aber ſeine Geſundung herbeizu⸗ führen in der Lage iſt. Selbſtverſtändlich muß das Handwerk die ihm von Adolf Hitler gege⸗ benen Verordnungen klug und richtig anwenden; das gilt ſowohl für die Ehrengerichtsbarkeit wie auch für den großen Befähigungsnachweis. Wert der Privatinitiative Wir haben den Wunſch und die Bitte, daß das Handwerk auf Gedeih und Verderben zu⸗ ſammenarbeitet und durch bewußte Herausſtel⸗ lung des Qualitätsgedankens Volk und Staat dient. Es iſt Ehrenpflicht eines jeden Handwer⸗ kers, durch aktive Mitarbeit zur wirtſchaftlichen Erneuerung beizutragen und das Aufbauwerk des Führers zu fördern. Dann ging der Reichshandwerksmeiſter auf einige Spezialfragen ein, vor allem auf die der Meiſterprüfungsordnung, der Arbeitsbeſchaffung und der Genoſſenſchaftsfrage im Handwerk, wo⸗ bei er nachdrücklich den Wert der Privat⸗ initiative hervorhob und die Leiſtung des einzelnen als das Primäre hinſtellte. Er ſchloß ſeine Ausführungen:„Möge jeder unter Ihnen erkennen, daß es uns ernſt iſt mit unſerer Ar⸗ beit, möge jeder deutſche Handwerker die Ueber⸗ zeugung haben, daß er dem Staat ſein Ver⸗ trauen ſchenken kann und möge er auch die Gewißheit mit nach Hauſe nehmen, daß im Rahmen der Volksgemeinſchaft auch die Ent⸗ wicklung des Handwerks aufwärts geht. Wenn es manchem nicht ſchnell genug geht und er da⸗ bei müde wird, dann möge er an einen denken, der ſich Tag und Nacht um uns alle ſorgt und müht und der niemals müde wird— an Adolf Hitler. Das Handwerk ſoll ſeine Dankbarkeit nicht in einem Lippenbekenntnis zum Ausdruck bringen, ſondern dem Führer durch ſeine Ar⸗ beit und Treue danken. Anmeldezwang der Dienſtpflichtigen Aenderung der Beſtimmungen über das Erfaſſungsweſen für die Wehrmacht Durch Verordnung des Reichsinnen⸗ und Reichskriegsminiſters ſind die Beſtimmungen über das Erfaſſungsweſen für die Wehrmacht in wichtigen Punkten geändert und ergänzt wor⸗ den. In einem neuen Kapitel über die An⸗ meldepflicht wird beſtimmt, daß ſich der Dienſtpflichtige entſprechend' der durch die Kreispolizeibehörde erlaſſenen öffentlichen Bekanntmachungen bei der polizeilichen Melde⸗ behörde perſönlich zur Anlegung des Wehrſtammblattes zwecks Ableiſtung des Reichsarbeitsdienſtes und des aktiven Wehr⸗ dienſtes anzumelden hat. Zur Anmeldung ſind mitzubringen der Ge⸗ burtsſchein, Abſtammungsnachweiſe, Schulzeug⸗ niſſe und Nachweiſe über die Berufsausbil⸗ dung, Ausweiſe über Zugehörigkeit zu den nationalſozialiſtiſchen Gliederungen, zum Luft⸗ ſportverband, zum Amateurſende⸗ und Emp⸗ fangsdienſt, zur Freiwilligen Sanitätstolonne, ferner Nachweiſe über Teilnahme am Wehr⸗ ſport, über geleiſteten Arbeitsdienſt oder akti⸗ ven Dienſt in der Wehrmacht oder Landespoli⸗ zei, über den Beſuch von Seefahrtsſchulen, den Beſitz des Reichsſportabzeichens oder des SA⸗ Sportabzeichens, ferner Führerſcheine für Kraftfahrzeuge, Flugzeuge oder des Deutſchen Seglerverbandes. Beabſichtigte Anträge auf Zurückſtellung ſind tunlichſt bereits bei der An⸗ meldung zu ſtellen. Wer freiwillig in den Reichsarbeitsdienſt oder aktiven Dienſt eintreten will, muß ſich perſönlich zur Anlegung des Wehr⸗ ſtammblattes bei der Polizei anmelden. Der Freiwilligenſchein darf nur ausgeſtellt wewden beim Arbeitsdienſt mit Vollendung des 17. Le⸗ bensjahres, beim Wehrdienſt mit Vollendung des 18. Lebensjahres; ferner für Minderjährige mit amtlich beglaubigter Einwilligungserklä⸗ rung des geſetzlichen Vertreters. Nachdem die polizeiliche Meldebhörde für jeden Dienſtpflich⸗ tigen ein Wehrſtammblatt angelegt hat, wird die Wehrſtammrolle über die erfaßten Dienſt⸗ pflichtigen eingerichtet. Nur vorübergehender Schweinemangel Die Knappheit wird überwunden Auf einer Sondertagung der Haupwereini⸗ aung der deutſchen Viehwirtſchaft in Goslar machte der neue Vorſitzende der Hauptvereini⸗ aung, Bauer Küper, bedeutſame Mitteilun⸗ aen über die Maßnahmen für Deckung des Fleiſchbedarfs. Die Enwicklung der Schweinebeſtandsziffer zeige eindeutig, daß die Knappheit in zuneh⸗ mendem Maße überwunden werde. Die ein⸗ ſchneidenden Maßnahmen der Hauptvereini⸗ auna ſeien notwendig geweſen, um während der vorübergehenden Mangelperiode eine an⸗ gemeſſene und gleichmäßige Verteilung der an⸗ fallenden Schlachtſchweine zu erreichen. Die Grundlage der Neuregelung bilde die Kontin⸗ gentierung der Schlachtungen und Umſätze. Die vor wenigen Tagen durchgeführte Herab⸗ ſetzung des Kontingentſatzes von 70 auf 60 Prozent bedeute keineswegs, daß er⸗ neute oder verſtärkte Mangelerſcheinungen vor⸗ handen ſeien. Die Herabſetzung erſolgte viel⸗ mehr, um die in den letzten Wochen noch auf⸗ getretenen Störungen auf den Großmärkten zu beſeitigen und die gewerblichen Schweine⸗ ſchlachtungen auf dem Lande zu verhindern. Eine beſondere Behandlung hätten die Haus⸗ ſchlachtungen erſordert. Mit der Geneh⸗ migungspflicht ſei keineswegs beabſichtigt, dem Bauer in ſeinen Kochtopf hineinzuregieren. Getroffen ſollten nur diejenigen Kreiſe wer⸗ den, die alaubten, ſich den Mangelerſcheinun⸗ aen dank ihres Geldbeutels daourch entziehen zu können, daß ſie übermäßige Vorratswirt⸗ ſchaft trieben. 0 Neue Schießauszeichnungen Wie eifrig und erfolgreich die Mannheimer KS⸗Abteilungen dem Schießſport huldigen, ergibt ſich aus der Tatſache, daß kaum noch eine Woche vergeht, in der nicht weitere Schießaus⸗ zeichnungen im Bezirksverband errungen wer⸗ den. So konnten ſich wieder drei Kameraden die ſilberne Kyffhäuſer⸗Ehrennadel erſchießen, und zwar: 1. Anton Abele, Vete⸗ ranenkameradſchaft(161.), 2. Karl Ziegler, ehem. bad. Leibgren.(135.), 3. Karl Weber, Edingen(140.). Außerdem erſchoſſen ſich folgende 22 Schützen⸗ kameraden die bronzene Kyffhäuſer⸗ Ehrennadel: 1. Anton Grasberger(159 .), 2. Edm. Bleſch(137), 3. Max Merker(123), ſämtlich Veteranenkameradſchaft; 4. Joſef Funi (140), 5. Mappes(12)), 6. Karl Popp(129), ſämtlich ehem. Luftſchiffer und Flieger; 7. Fr. Heckenauer(135), 8. Wilhelm Michel(127), 9. Theob. Bader(123), 10. Fritz Peiſter(123), ſämtlich ehem. bad. Leibgren.; 11. Adam Siefert (126), 12. Jakob Heuert(über 50 Jahre alt; 119), beide ehem. akt. 40er; 13. K. Oßwald,(133) — 113er; 14. Wilhelm Hoffmeiſter,(124) ehem. 249er; 15. Nik. Keil,(124) ehem. Kriegs⸗ freiw.; 16. Karl Ritſchel, Mil.⸗Kameradſchaft Mannheim(123); 17. Jak. Weisſchuh(über 50 Jahre alt; 118) ehem. Fuß.⸗Artl.(30); 18. W. Kuhn, Kriegerkameradſchaft Edingen(135); 19. Auguft Klein(139), 20. Anton Briegel(123), 21. Edm. Kaufmann(über 50 Jahre alt; 115), ſämtlich Krieger⸗ und Militärkameradſchaft Planſtadt; 22. Fr. Ottenbacher, Kriegerkamerad⸗ ſchaft Oftersheim(134). Armin. Anordnungen Politiſche Leiter Strohmarkt. Die auf heute, Donnerstag, ange⸗ ſetzte Dienſtſtunde der Politiſchen Leiter fällt aus. Käfertal. 15. Nov., 2½30 Uhr, öffentliche Verſamm⸗ lung im„Schwarzen Adler“. Die geſamte Bevölkerung von Käfertal wird hierzu eingeladen. Friedrichspark. 15. Nov., 18.15 Uhr, im unteren Saal des„Ballhauſes“ Zellenabend der Zelle im. Lindenhof. 15. Nov., 20.30 Uhr, Appell der Pe in der„Harmonie“, Lindenhof, Tunnelſtr. 2. Es neh⸗ men teil die Polit. Leiter, die Walter und Warie der DAß und NSV. die Führer der H3 und BdM. Friedrichsfeld. Bereitſchaft 9 tritt am 17. Nov., morgens 9 Uhr, auf dem Platz des Vereinshauſes Friedrichsfeld im Marſchanzug vollzählig und pünkt⸗ lich zum Ausmarſch an. Dienſtende gegen 12 Uhr. Wallſtadt⸗Straßenheim. 14. Nov., 20.15 Uhr, Gaſt⸗ haus„Zur Krone“ Zellenabend der Zelle 3. Jungbuſch, Zelle 1. 15. Nov., 20.15 Uhr, Zellen⸗ abend im Lokal„Arche Noah“, F 5, 2. Jungbuſch, Zelle 8. 15. Nov., 20.30 Uhr, Zellen⸗ verſammlung für Pgg.⸗Hauswarte ſowie Walter und Warte der Gliederungen im Lokal„Stadt Heilbronn“, Holzſtraße 19. Waldhof. 14. Nov., 20 Uhr, Lichtbildervortrag der NSV„Menſchen in Seenot“. Eintritt frei! Kein Trinkzwang. Lokal: Brückl, Waldhof. der NSDAꝰ Waldhof. 15. Nov., 20 Uhr, Lotal„Zum Frei⸗ ſchütz“, Luzenberg, Antreten ſämtlicher Polit. Leiter und Amtswalter. Dienſtkleidung. Seckenheim. 15. Nov., 20.30 Uhr, Beſprechung der und Amtswalter der DAß im Nebenzimmer der „Schloßwittſchaft“. NS⸗Frauenſchaft Jungbuſch. 15. Nov., 20 Uhr, Zellen⸗ und Block⸗ leiterinnenſitzung bei Knochl, Kk 4, 13. Abt. Bolks⸗ und Hauswirtſchaft. 15. Nov., um 15.30 Uhr Beſprechung der Referentinnen der Abt. Volks⸗ und Hauswirtſchaft in L 9,—8. Käfertal. 14. Nov., 20 Uhr, Heimabend der Zellen 5 und 6 im„Adler“. Seckenheim. 14. Nov., 20.30 Uhr, Heimabend im „Schloß“, Nebenzimmer. Neckarau. 14. Nov., 20 Uhr, Heimabend im evang. Gemeindehaus. Wallſtavt. 14. Nov., Schulſaal. Neuoſtheim. 14. Nov., 20.30 Uhr, Heimabend im evang. Gemeindehaus. Schwetzingerſtadt. 15. Nov., 20.30 Uhr, Pflichtabend im Reſtaurant„Schlachthof“. Waldhof. 14. Nov., 20 Uhr, bei Brückl Lichtbilder⸗ Vortrag. 20 Uhr, Heimabend im §J Bann 171. Stelle ws(Bannorcheſter). Die Ge⸗ 20.15 Uhr in 6 7, 25, ſtatt. Geliehene Noten ſind mitzubringen. Notenſtänder nicht vergeſſen. Schar„Horſt Weſſel“, Gef. 18. 14. Nov. Antreten auf dem Meßplatz zum Heimabend. Deutſches Jungvolk Ilvesheim. Alle Eltern und Freunde werden zu unſerem Elternabend am 17. Nov., 20 Uhr, in der Turnhalle der Blindenanſtalt eingeladen. BdM 14. Nov., 20 Uhr, werden im Aulaſaal, 4 4, 1, ſämtliche BdM⸗Mädel des Kreiſes, die alters⸗ gemäß in Frage kommen, in die Frauenſchaft über⸗ führt. Dazu kommen die betr. BdM⸗Gruppen⸗ führerinnen und Ortsgruppenleiterinnen in der Frauenſchaft. Schwetzingerſtadt und Almenhof. 14. Nov. kom⸗ men ſämtliche Führerinnen und Inſtrumentenſpieler der Gruppe um 20.15 Uhr ins Heim, I. 2, 9(nicht zu Fügen, Rheinhäuſerſtr.!). Liederbücher mitbringen. Schwetzingerſtadt. 14. Nov., fällt der Heimabend für die Schar Th. Werner(Schaft Werner, Paul und Bartholt, aus. Gruppe 8(Waldhof). 14. Nov., 19.30 Uhr, Turnen in der Waldhofſchule. Gruppe 8(Waldhof). 15. Nov., 20.15 Uhr, tritt die ganze Gruppe in Kluft vor dem Gemeindehaus zum gemeinſamen Heimabend an. DAxð Lindenhof. 14. Nov., 20.15 Uhr, erſcheinen alle Walter und Warte, auch von den Betrieben, in der „Harmonie“, Tunnelſtraße 2. Waldhof. Sitzung ſämtlicher Betriebszellenobleute am 15. Nov., 20 Uhr, im„Europäiſchen Hof“, Alt⸗ rheinſtraße 14. Lindenhof. Angeordnete Zuſammenkunft der Wal⸗ ter und Warte ſtatt 14. Nov. am 15. Nov., 20.15 Uhr. Hausgehilfen 14. Nov., 20.30 Uhr, in 1 13, 12 4 Arbeitsbe⸗ ſprechung der Ortsfachgruppenwalterinnen. Feudenheim. 14. Nov. Heimabend. Amt für Erzieher Für die Fachſchaft Handelsſchule ſpricht am 16, Nov. um 15 45 Uhr im Weinzimmer der Roſengarten⸗Gaſt⸗ ſtätte Dr. H. Faufſt über:„Außenhandelsförderung und Deviſenbewirtſchaftung“. Reichsbetriebsgemeinſchaft 6„Druck“. Die Arbeits⸗ kameraden, die ſeit der Umſtellung in der Zuſendung des Korreſpondenten denſelben noch nicht erhalten haben, müſſen, ſofern ſie die Beſtellung des Kor⸗ reſpondenten über die Poſt gegen Entrichtung einer Gebühr von 30 Pfg. vorgenommen haben, bei der Poſt Beſchwerde führen. Amt für Technik und NSBDT 14. Nov., 19 Uhr, Sitzung der Amtsleiter im Parkhotel. NS⸗Volkswohlfahrt Waldhof. 14. Nov., 20 Uhr, im Geſellſchaftshaus Brückl, Oppauer Str. 9, im Rahmen der„Schaden⸗ verhütung“ Lichtbildervortrag„Menſchen in Seenot“. Alle Bewohner eingeladen. Eintritt frei! Urlauberfahrt Nr. 40 Allgäu 3 Am 16. November, abends.30 Uhr, treffen ſich die Urlauber obiger Fahrt, welche in LK. bruck in den Gaſthäuſern„Braunes Haus“, „Zum Morgenſtern“ und Bahnhofswirtſchaft untergebracht waren, in Feudenheim, Wirtſchaft „Zum Adler“, Hauptſtraße 36. Wanderfahrt nach Auerbach am Sonntag, den 17. November Die Wanderung erſolgt: Auerbach— Auer⸗ bacher Schloß— Melibokus— Olyturm— Fel⸗ ſenmeer— Reichenbach(Mittagsraſt)— Schön⸗ berg— Bensheim. Abfahrt ab 7 Uhr mit Om⸗ nibus ab Paradeplatz. Rückfahrt gegen 20 Uhr ab Bensheim. Fahrpreis RM.60. Wanderzeit etwa 6 Stunden. Da die Nachfrage nach Karten ſehr rege iſt, empfiehlt es ſich, die Karten ſo ſchnell als möglich auf dem Kreisamt, L 4, 15, zu löſen. Ortsgruppe Jungbuſch. Die Betriebs⸗ und Sportwerbewarte, die den Monatsbericht für Oktober, betr. Köß⸗Sport, noch nicht abgelie⸗ fert haben, holen dies bis ſpäteſtens Frei⸗ tag, 15. November, unter allen Umſtänden nach. Fehlanzeige iſt ebenfalls zu erſtatten. Achtung Wanderwarte! Am 19. November, abends 20.30 Uhr, findet in der„Kloſterglocke“, Tatterſallſtraße 9, eine Pflichtſitzung der Wanderwarte ſtatt. Lobedachor Die Singſtunden des Lobedachors finden je⸗ weils Dienstags von 20.30 bis 22 Uhr in l. 3, 3 ſtatt. Anmeldungen werden vor der Singſtunde angenommen. ** Sport für jedermann Samstag, 16. November: Fröhliche Morgenſtunde:(62) 10—11 Uhr, Stadion, Gymnaſtikhalle, Frauen und Männer.— Leichtath⸗ letik:(79) 15.30—17.30 Uhr, Stadion, Spielfeld 1. — Reichsſportabzeichen:(79a) 15.30—17.30 Uhr, wie vor.— SA⸗Sportabzeichen(leichtathl. Uebungen): 15.30—17.30 Uhr, wie vor.— Schießen.(82) 15—17 Uhr, Schützenhaus der Schützengeſellſchaft 09, Fahrlach⸗ ſtraße, Frauen und Männer;(83a) 15—17 Uhr, Schützenhaus der Polizeibeamten a. d. Riedbahnbrücke. — Schwimmen:(151) 20.30—22 Uhr, Städt. Hallen⸗ bad, Halle 3. Sonntag, 17. November: Leichtathletik:(80)—11 Uhr, Stadion, Spielfeld 2, Frauen und Männer.— Reichsſportabzeichen:(73) —11 Uhr, wie vor, für Männer.— Boxen:(88).3 bis 11.30 Uhr, Stadion, Gymnaſtithalle, für Männer. Neue Kurſe bei„Kraft durch Freude“ Allgemeine Körperſchule: Donnerstag, 14. November, von 19.30 bis 21.30 Uhr Mädchenturnhalle Schillerſchule(Neckar⸗ auer Uebergang), Freitag, 15. November, von 19.30 bis 21.30 Uhr Knabenturnhalle Waldhofſchule, Montag, 18. November, von 19.30 bis 21.30 Uhr Mädchenturnhalle Wohlgelegenſchule. Boxen: Sonntag, 17. November von.30 bis 11.30 Uhr Stadion, Gymnaſtikhalle, Montag, 18. November, von 19.00 bis 20.30 Uhr für Anfänger, Stadion, Gymnaſtithalle. Montag, 18. November, von 20.00 bis 22.00 Uhr für Fortgeſchrittene, Stadion, Gymnaſtikhalle. 9 —2* „Hakenkreuzbanner“— Seite 8 Die bunte Seite Irn Bẽnmne Cer Srsuen Eminenæ XXXIV. Die schwerste Niederlaqe Noch einmal, wie vor zehn Jahren, ſitzt der Geheimrat Fritz von Holſtein einem Staats⸗ mnann gegenüber, der zugleich Freund des Kai⸗ ſers iſt, noch einmal verwendet er alle Mittel ſeiner Beredſamteit dazu, den anderen zu über⸗ geugen. daß der Weg zu Deutſchlands Rettung Rmur über den Monarchen hinweg führen kann. Sie befinden ſich in Bülows Arbeitszimmer. Es iſt, wie immer bei dieſen Beſuchen, duntkle NMacht. Von der Straße glühte der ſchwache Schein einer Laterne, der Schritt eines Schutz⸗ mannes verhallt in der Ferne. Auch in dem hellerleuchteten Zimmer herrſcht tiefe Stille. Der Reichskanzler hat ſich erhoben und geht lang⸗ ſam im Zimmer auf und ab, die Ratſchläge des Freundes erwägend. Sie ſind nicht ohne Ein⸗ bruck auf ihn geblieben. Er hat ähnliches ſelbſt ſchon immer, freilich nie zu Ende gedacht. Er iſt unruhig und erregt. Er ſieht große Möglich⸗ keiten für den Staat, für ſich, aber er ſieht auch große Gefahren. Er fürchtet ſich. Er ſchwankt. „Sie haben recht, Holſtein. Die Unterredung mit dem engliſchen Oberſten eröffnet erneut Ausblicke auf das Walten Seiner Majeſtät, die gerade uns Royaliſten mit Beſorgnis erfüllen müſſen. Und dabei wiſſen Sie nicht einmal alles. Vor einigen Tagen habe ich nur mit Mühe die Veröffentlichung einer Unterredung mit einem amerikaniſchen Induſtriellen verhin⸗ dern können. Wir haben frühzeitig davon ge⸗ hört, und Gott ſei Dank war der Verleger die⸗ ſer amerikaniſchen Zeitung ein vernünftiger Mann, der auf unſere Bitten hörte. Sonſt frei⸗ lich... In dieſer Unterredung ſtand ſo ziemlich das Gegenteil von der im„Daily Telegraph“. Deutſchland und das amerikaniſche Volk müßten gemeinſam zuſammenſtehen gegen das perfide Albion, und ſo weiter und ſo weiter. Es wäre ziemlich ſcheußlich geworden, wenn die Welt auch das noch geleſen hätte. Aber ſagen Sie ſelbſt, Holſtein— ſind alle dieſe Vorfälle nicht ſehr ſeltſam bei einem Mann, deſſen Begabuna ganz außer allem Zweifel ſteht? Ich war neu⸗ lich in einer Geſellſaft bei Seiner Majeſtät wieder überraſcht von der Fülle ſeines Wiſſens und ſeiner treffenden Bemerkungen, und noch mehr von der glänzenden Liebenswürdigkeit, mit der er alle Anweſenden zu bezaubern wußte. Ich ſprach hinterher einige franzöſiſche Schriftſteller und Profeſſoren— wohlgemerkt, Franzoſen, Holſtein— und die waren ganz Sie halten den Kaiſer für einen der entzückt. klügſten Menſchen Europas.“ ⸗Ungeduldig unterbricht ihn der Alte.„Ich verſtehe nur„begabt“ und„klug“. Muß ich Ihnen von neuem ſagen, daß es für einen Herr⸗ ſcher wünſchenswertere Eigenſchaften gibt als Begabung? Vielleicht der klügſte Diplomat Eu⸗ ropas— wenn ich Eure Exzellenz ausnehme, fügt er mit malitiöſem Lächeln hinzu— iſt der König Eduard von England. Er erreicht alles, was er will, und er will nie mehr erreichen, als ſeine und ſeines Landes Kräfte auch rei⸗ chen. Aber er iſt ſicher nicht ſo begabt wie der Kaiſer, und der iſt wohl der ſchlechteſte Diplo⸗ mat Europas. Eigentlich iſt er überhaupt kein Politiker. Er erreicht immer das genaue Gegen⸗ teil von dem, was er will. Jetzt wollte er die Engländer glücklich machen, und nun ſind ſie böſe gegen uns wie noch nie. Ich wiederhole Ihnen, der Kaiſer kennt kein Maß und keinen Takt, er wird ſich immer vergreifen in ſeinen Mitteln, und das Land wird darunter leiden. Sollen wir mit ſehenden Augen dabei zuſchauen, ohne uns zu rühren? Sind wir Preußen, oder ſind wir es nicht? Heißt das dem Königshauſe dienen, wenn wir ſchweigend zuſehen, wie das Anſehen der Monarchie untergraben wird?“ Bülow hält in ſeinem raſtloſen Gang inne und wirft ſich in den Seſſel am Schreibtiſch. „Alle dieſe Dinge habe ich tauſendmal erwogen, hin und her, und nie bin ich zu einem endgül⸗ tigen Schluß gekommen. Was hilft es, die Laae feſtzuſtellen, die wir kennen. Was ſollen wir tun?“ Meſſerſcharf kommt Holſteins Antwort: „Handeln!“ Endlich das tun, was Ihre Vorgänger ver⸗ ſäumten. Die Gelegenheit iſt nie günſtiger als jetzt. Durch das Volk, durch den Adel und durch die Fürſten geht ein tiefes Gefühl der Auflehnung gegen den Kaiſer. Sie, Bülow, ſind in Deutſchland der mächtigſte Mann neben dem Kaiſer. Nicht durch Ihre Stellung, aber durch Ihr Anſehen, durch Ihr Geſchick, durch Ihre Kunſt der Menſchenbehandlung. Auf Ihren Schultern ruht jetzt eine geſchichtliche Aufgabe. Stellen Sie ſich an die Spitze der Bewegung, die die Abdankung des Kaiſers verlangt, und Sie werden Deutſchland retten. Der Erfo g kann Ihnen nicht fehlen. Der Kaiſer iſt eine nervöſe labile Natur. Ich weiß, wie ſehr er erſchüttert iſt durch die letzten Vorgänge und durch die Kritik des Volkes. Wenn Sie in die⸗ ſer Stunde vor ihn hintreten, wenn Sie mit aller Wucht ihm das Notwendige ſagen, wenn Sie in Preſſe, Reichstag und Bundesrat den Sturm gegen ihn noch mehr entfachen— ich müßte mich ſchlecht auskennen in der Natur Seiner Majeſtät, wenn er dann nicht nachgäbe und auf den Thron verzichtete, um ihn wenig⸗ ſtens der Dynaſtie zu retten. Aber viel Zeit darf nicht verloren gehen. Die Stunde iſt günſtig wie ſchulen und weiterzubilden. Ein Zeitbild aus der Regierung Wilthelm ll. nie, aber in einigen Wochen wird alles vorbei ſein. Hüten Sie ſich, Bülow, daß dann die Ge⸗ ſchichte nicht dasſelbe Urteil über Sie fällen wird, das ich einſt über Philipp Eulenburg ausſprechen mußte: daß eine weltgeſchichtliche Stunde nur einen halben Mann getroffen habe.“ Nicht ohne Gereiztheit erwiderte Bülow: „Sie haben leicht kritiſieren. Sie ſitzen außer⸗ halb der Verantwortung. Ich aber bin ſchließ⸗ lich verpflichtet, ein wenig weiter zu denken. Können Sie mir mit Gewißheit ſagen, was ſich in Deutſchland ereignet, wenn der Kaiſer wirk⸗ lich abgedankt hat? Kennen Sie den Kronprin⸗ zen genau?“ Holſtein zuckt die Achſeln.„Sie kennen ja den Hof beſſer als ich. Ich weiß nicht mit abſo⸗ luter Gewißheit, wie der Kronprinz einmal re⸗ gieren wird. Die Hauptſache aber iſt zunächſt, daß der ſchädliche Einfluß aufhört, der jetzt vom Thron ausgeht. Vor einigen Monaten habe ich in einem Anfall lyriſcher Verklärung— Sie ſehen, ich werde alt, lieber Bülow— ein Ge⸗ dicht auf den älteſten Kronprinzenſohn gemacht, ein ganz anſpruchsloſes Ding, aber es iſt ver⸗ öffentlicht worden. Der Kronprinz hat ſich da⸗ von Dr. PAUL SETHE — MNöchdruck verboten Franckh'sche Verlagshandlung Stuttgart für bedankt und mir geſchrieben, er hoffe, ſein Sohn werde einmal ein Mann ſein, der die Wahrheit vertragen könne. Sehen Sie, das iſt es, was heute ein Herrſcher in Deutſchland vor allem braucht. Der Kaiſer hat dieſe Eigenſchaft einmal beſeſſen, aber mir ſcheint, als hätten die Schmeichler und allzu ergebene Diener ihm je⸗ den Blick für die Wirklichkeit genommen. Er iſt ein gefährlicher Illuſioniſt, und er verliert dieſe ſeltſame Neigung zu Phantaſien auch jetzt nicht, wo er doch älter wird. Hier liegt die große Ge⸗ fahr für Königtum und Land, und Sie allein können uns jetzt noch davon retten.“ Der Kanzler ſieht einen Augenblick vor ſich hin, aber dann ſagt er mit müder Stimme: „Ich kann nicht, Holſtein, ich kann einfach nicht. Schließlich bin ich doch auch ein Menich und nicht einfach eine Staatsmaſchine. Ich hab; dem Kaiſer den Eid geleiſtet, ich bin ſein Freund, ich kann ihn doch nicht ſtürzen. Mein Gott, was würden die Menſchen von mir den⸗ ken, wenn ich ſo handelte.“ „Das heißt alſo“, kommt es ſehr ſchneidend von der anderen Seite,„Sie haben Angſt, Sie fürchten für Ihre Poſition.“ (Fortſetzung folat) A Nr. 526— 14. November 1935 kilm- Hachwouchs Aumahme: Ufa Kurt Jürgens ein auffallend begabter Schauspielschüler. wurde von dem Produktionsleiter Karl Ritter für die Rolle des jungen Kaisers Franz Joseph im Ufa-Torfilm„Königs⸗ walzer“ ausgesucht. Die ihm gestellte Aufgabe löste er mit bemerkenswertem Geschick. Wenn er die Schauspielschule, auf die er jetzt wieder zurückge⸗ kehrt ist, absolviert hat. wird man mit diesem jungen Künstler als wertvollem Zuwachs zu rechnen haben, Hlickymaus— mitten durchgeriſſen Filmleute auf der Schulbank- Geheimniſſe des Vorführraumes— Was ein Kinobeſitzer von heute können muß Es gibt in Deutſchland rund 10 000 Männer, die Tag für Tag von Schlag 15 Uhr bis eine Stunde vor Mitternacht unſichtbar auf ihrem Poſten ſtehen, damit Millionen anderer unge— ſtört und einwandfrei ihren Kino-Abend ver⸗ leben können: die Filmvorführer. Um nun dieſe Vorführer und auch die Kinobeſitzer in allen Dingen, die hinter den Kuliſſen des Kinos vor ſich gehen, fachlich zu ſchulen und weiterzubilden, hat der Reichsverband deut⸗ ſcher Filmtheaterbeſitzer eine beſondere Fach⸗ ſchule ins Leben gerufen, die jetzt ſtaatlich an⸗ erkannt worden iſt. n 182 Lehrstunden Der Reichsverband hat dieſe Fachſchule ge⸗ ſchaffen, um das techniſche Perſonal und— nach neueſten Anordnungen der Reichsfilm⸗ kammer— auch die Lichtſpieltheaterbeſitzer in ihrempraktiſchen und theoretiſchen Wiſſen zu 1 Man geht hier noch über die Erforderniſſe der polizeilichen Prüfung hinaus: ohne dieſes„Examen“ erhält kein Vorführer den Erlaubnisſchein. Mitten im Berliner Filmviertel der unte⸗ ren Friedrichſtraße hat die Fachſchule ihr Quar⸗ tier aufgeſchlagen. Bis zur letzten Kleinigkeit, bis zu der ſtattlichen Kompanie von Kaffee⸗ taſſen und Kannen, die nicht gerade zum un⸗ wichtigſten Inventar der Schule gehören, iſt alles aus Spenden und Stiftungen der inter⸗ eſſierten Filmtreiſe zuſammengekommen. Im Unterrichtsraum der Vorführerſchule hängt ein rieſiger Stundenplan für die 182 Lehrſtunden des Kurſus. Mit grauer Theorie beginnt die Schulung. Ein Polizeirat ſpricht z. B. über die Sicherungsmaßnahmen oder über das Lichtſpielgeſetz und ſeine praktiſchen Auswirkungen. Einem anderen der vier Lehrer unterſteht der Unterricht über die Ent⸗ wicklung des Tonfilms und über theoretiſche Entſtehungsmöglichkeiten von Störungen und ihre Behebung. Auch die Grundzüge der Elektrolechnik muß man beherrſchen, um im Vorführungsraum in allen Situationen ſeinen Mann ſtehen zu können. frommélſeuer setzi Lauisprecier alußer Gelecht Der wichtigſte Mann im Unterricht iſt un⸗ bedingt der Lehrer für die praktiſchen Uebun⸗ gen. Es gibt vier Vorführapparate verſchie⸗ dener Typen, an denen man üben kann. Gerade läuft ein Mickyhmaus⸗Film. Mit raſchem Griff Galante Briete vor viertauſend Jahren Ein ſenſationeller Fund: 61 babyloniſche Briefe entziffert örl. Tariſh⸗matum braucht Geld Dem Archäologen Dr. John B. Alexander iſt ſoeben mit Unterſtützung orientaliſcher Wiſſen⸗ ſchaftler die Entzifferung von 61 babyloniſchen Privatbriefen gelungen. Dieſe Briefe geben uns erſtmalig ein aufſchlußreiches Bild von dem Pri⸗ vat⸗ und Seelenleben der Menſchen vor vier⸗ tauſend Jahren. Sa'S mir mi Ziegelsleinen...“ Bis vor einiger Zeit behaupteien die Wiſſen⸗ ſchaftler, daß eigentlich die perſiſche Königin Atoſſa, die Gattin des Darius, den Privatbrief in emſiger Arbeit erfunden habe. Dieſer Auf⸗ faſſung waren auch die griechiſchen Forſcher älterer und jüngerer Zeit. Ehe man die babyloniſchen Keilſchrifttafeln tief im Erdengrund fand, konnte man ſchließ⸗ lich auch kaum annehmen, daß jemand ſich die Mühe machte, einen Privatbrief auf eine An⸗ zahl von Tontafeln zu ſchreiben, um ſo ſeine Liebesſchwüre regelrecht— mit dem Ochſenkar⸗ ren zum Hauſe der Geliebten zu ſchaffen. Und noch ſchwieriger war die Vorſtellung, daß ie⸗ mand ſeiner Braut ein paar ſchöngeſchriebene Ziegelſteine zuſammen mit einem duftigen Blumenſtrauß ins Haus ſchickte oder gar ſeine Liebesbotſchaft mit ſtarkem Gepolter durchs Fenſter ins Zimmer warf. Zarte Frauenhand— unklarer FSfil Es war dem Archäologen Dr. Alexander vor⸗ behalten, ſich in mühevoller Arbeit jetzt ſeinen Weg durch das Geſtrüpp babyloniſcher Privat⸗ briefe— geſchrieben vor 4000 Jahren— zn bahnen. Er ging ſyſtematiſch zu Werke und entzifferte von den ihm vorliegenden 61 mehr oder weniger umfangreichen Briefen erſt die leichteſten, um dann zu den ſchwereren fort⸗ zuſchreiten. Zunächſt ſtellte er feſt, daß ſchon vor 4000 Jah⸗ ren die zarten oder groben Briefe von ſchöner Frauenhand im Stil und Ausdruck bedeutend unklarer waren, als die kräftiger Männer. Süße Worle mit metollischem Beiqeschmad Ungalanterweiſe führt Dr. Alexander jenes Fräulein Tariſh⸗matum als Muſterbeiſpiel an. die ſich an ihren Bräutigam mit einer recht eindeutigen Bitte wendet: „Lieber Kubutum— bitte, ſchicke mir einen Scheffel Silber. Ich ſchreibe Dir ietzt ſchon zum zehntenmal, aber ich habe noch immer nichts von Dir gehört. Wenn Du auch jetzt nicht antworteſt, dann wende ich mich an Deinen Bruder. Ich denke, dann werde ich ſchon zu meinem Rechte kommen...“ Aus der weiteren Korreſpondenz dieſes zar⸗ ten Mädchens glaubt Dr. Alexander ſchließen zu können, daß es ſich um eine der galanten Da⸗ men Babylons gehandelt haben muß. Laß mich wenigstens begraben..“ Das Jammern und Betteln ſcheint überhaupt eine hervorragende Fähigkeit der Mädchen von Babylon geweſen zu ſein. So berichtet Di. Alexander von einem anderen Brief, in welchem eine Jungfrau ſchmerzvoll berichtet, daß ſie ihres Vaters Haus verkaufen müſſe. Für ſich wolle ſie ja nichts mehr auf dieſer Welt. Aber der ungetreue Liebhaber möge ihr wenigſtens noch ein anſtändiges Begräbnis bezahlen,— eventuell aber könne er ſie auch am nächſten Abend noch einmal treffen... Babylonische Geschã fsbrie e— rduber und Korrektl Unter der Korreſpondenz befinden ſich auch regelrechte Geſchäftsbriefe, die ſich ebenfalls kaum von heutigen unterſcheiden. Die Babylo⸗ nier ſchrieben ſauber erſt einmal links in die Ecke ihren eigenen Namen und maliten dann in ihren Keilſchriftzeichen die Adreſſe des Emp⸗ fängers in den Ziegel. Die Worte ſind knapp und klar. Hier war man anſcheinend im Ge⸗ genſatz zu den Liebesbriefen nicht für unnütze Redensarten. Um die Briefe vor unbefugten Augen zu ſchützen, wurden Lehmumſchläge darum gepackt und dann das Ganze mit eilen⸗ den Boten auf den Weg gebracht Uns kann nidits passieren. So wühlen wir hier in Privatbriefen längſt verſtorbener Menſchen herum. Wir können uns dabei mit dem Gedanken tröſten, daß unſere Liebes- und Privatbriefe nach 4000 Jah⸗ ren keinen Menſchen mehr beluſtigen werden. Denn unſer Papier dürfte dieſe Zeit nicht über⸗ ſtehen. Selbſt jene dicken Pergamentbogen, die man in Japan in Bleiflaſchen und Kriſtall⸗ krüge einſchließt, werden zu Staub zerfallen, wenn man ſie nach ein paar tanſend Jahren der Vergeſſenheit entreißen will Man wird alſo vermutlich in 4000 Jahren im Dunkeln tappen über die Art und Weiſe, wie man etwa im Jahre 1935 Liebesbriefe Ton abſchwächt. zerreißt der Lehrer den Filmſtreifen. Das kann ſchließlich im beſten Kino einmal vorkommen. Ja, was nun? Der Vorführer weiß genau, daß er jetzt im Augenblick den Film nicht kleben kann, das würde zu zeitraubend ſein. Alſo angelt er ſich geſchickt den abgeriſſenen Film⸗ ſtreifen und fügt ihn blitzſchnell wieder in die Trommel ein. Höchſtens 60 Sekunden darf das dauern, und bevor noch die Zuſchauer zur Be⸗⸗ ſinnung gekommen ſind, was eigentlich ge⸗ ſchieht, läuft der Film ſchon wieder an. Häufiger allerdings ſind Fehler an der Ton⸗ 4 übertragung. Der Vorführer, der keinen Au⸗ genblick von der Seite ſeiner Apparaturen wei⸗ chen darf, hat eine beſondere Vorrichtung, um den Ton zu„ſteuern“. gabe nicht zum Ausdruck bringen. men—, daß der Lautſprecher dem Trommel⸗ feuer nicht ſtand hält. Eine einſtündige Unter⸗ brechung, bis der Bereitsſchaftsdienſt der Fa⸗ brikvertretung, falls überhaupt einer am Ort iſt, im Feuerwehrtempo einen Erſatzlautſprecher 4 geliefert und montiert hatte, war die nicht wie⸗ der gutzumachende Folge. Tücken des„quten Tons“ Ueberhaupt, die Möglichkeit, daß der Ton plötzlich fortbleibt, hängt allabendlich wie ein Damoklesſchwert über dem Kopf des Vorfüh⸗ rers. Dann heißt es blitzſchnell erkennen, was die Urſache geweſen ſein kann. Iſt eine der vielen kleinen und großen Lampen, die für die Tonübertragung notwendig ſind, durchge⸗ brannt? Iſt gleich eine Erſatzlampe zur Hand? Jedenfalls hat der Vorführer zur Erleichterung ſeiner Arbeit einen Kontroll-Lautſprecher in ſeiner Zelle, damit er Unregelmäßigkeiten mög⸗ lichſt noch vor ihrer folgenſchweren Auswir⸗ kung unbemerkt beheben kann. In manchen modernen Kinos läßt ſich die Tonwiedergabe je nach Art und Stimmung der gerade laufenden bis auf 20 verſchiedene Lautſtärken Szene nuancieren. Die Vorführer— das iſt die eine Gattung von Sorgenkindern der Fachſchule, die andere ſind die Lichtſpieltheaterbeſitzer ſelbſt. Der Zu⸗ ſtand etwa, daß jemand durch einen glücklichen Zufall ausreichend Geld in die Hände bekommt, um ſich ein Lichtſpieltheater zu kaufen und nun gedenkt, daraus auf Anhieb eine„Goldgrube“ zu machen, wäre heute undenkbar. Genau ſo, wie auf allen anderen Gebieten des öffentlichen fachlicher und weltanſchaulicher Schulung verwirklicht wird, Lebens die Idee eingehender iſt es auch bei den Kinobeſitzern. „Dienst am Kinobesucher“ Die Reichsfilmkammer gab Anordnungen heraus, daß jeder Lichtſpieltheaterbeſitzer künf⸗ 3 tig in der Filmvorführung ſo geſchult ſein ſoll, daß er im Notfall ſelbſtändig den Vor⸗ führer vertreten kann. ſten Schüler der Vorführſchule heute ſchon Film⸗ theaterbeſitzer. Nebenher läuft die ſtaatspolitiſche und kul⸗ turelle Schulung der Theaterbeſitzer, um auch hier im Sinne des Nationalſozialismus eine Standeshebung zu erreichen. Im Winterſeme⸗ ſter 1935/1936, das ſoeben begonnen hat, ſind 32 grundlegende Vorträge mit anſchließendet Ausſprache vorgeſehen. Die begriffliche Klar⸗ legung,„was denn eigentlich Film iſt“, ſteht genau ſo im Vordergrund wie die Bemühnn⸗ zen, die Theaterbeſitzer dahingehend zu ſchylen, daß ſie künftig bei der Programmwahl mehr als bisher Filme von Wert und Nivean gegen⸗ über den ſeichten und inhaltloſen„Reißern“ bevorzugen und dadurch bewußt mithelfen, das Kino zu einem Erziehunasfaktor und nicht nur zu einem moychmal gnügen zu machen. Das ſind die unſichtbaren und unbekannten recht weifelhaften Ver⸗ Bemühungen der Leute vom Film um den „Dienſt am Kinobeſucher“. HB-Bildstock Der Vorführungsappa⸗ rat ſelbſt kann die Feinheiten der Tonwieder⸗ Und man muß ſehr vorſichtig ſein, daß man in einem Kriegsfilm z. B. bei Trommelſeuer auch ja den Sonſt könnte es paſſieren— und das iſt vor kurzem tatſächlich vorgekom⸗ Deshalb ſind die mei⸗ Seltat Weſtbu prunkvollen näre dar; a dieſe exki i ſonſtigen 7 ausgebroche Der Geiſt' hara ging „whöniz, runkvollen tät“ leer u ieſen weif der Terraſſe Und des N. 5 Gelächt mächer. Nei der Teufel lüſtete keine millionär! vor ſechzeh Kaiſer der der Kaiſeri und nun ſp Der Geiſt Bis der P Jagdklubs, beſaß, beſor Kriminalbe⸗ das Rätſel den Kellern Schnaps ebung der allonen S Die„Bootle u können, ahara auf ſpuken laſſe Wer war Jaques Le ſich ſel bſt aus dem E Millionenve Jaques Leb liebten Mar rettendiva, ſeille nach ahara, hat ling ein In dies E Herr vor m ——— ich mit gro hara, Jaq: Die Erlaſſ In große Mit zwei 7 men— als barer Sta gerammt wi laſt zu Troß Seiner Maf laſt wehte Bienen im Orden verli alsbald die regiert, wa⸗ habenen Zi „Wir, Kaiſe nach Gold f Wüſte einer Reich des 7 In Berlii Rom erſchie Herren, die der Länder — en Ver ara. Die 2 lich und hat bogen vor ſeiner Gelie hatte, keine⸗ verlegte er mas— un ſammenl Eine„Arn Während ein Wüſten kurzerhand er“, beſt ewehren, Kaiſer ſchw. Die bvember 1935 5 HB-Bildstock üler. wurde von ir die Rolle des Torfilm„Köniss- te Aufgabe löste Wenn er die ieder zurückge- it diesem jungen rechnen haben. nuß fen. Das kann il vorkommen. eiß genau, daß n nicht kleben d ſein. Alſo riſſenen Film⸗ wieder in die nden darf das hauer zur Be⸗ eigentlich ge⸗ der an. ran der Ton⸗ er keinen Au⸗ zaraturen wei⸗ 'rrichtung, um führungsappa⸗ er Tonwieder⸗ n. Und man nan in einem er auch ja den s paſſieren— lich vorgekom⸗ em Trommel⸗ ündige Unter⸗ dienſt der Fa⸗ einer am Ort atzlautſprecher die nicht wie⸗ daß der Ton idlich wie ein des Vorfüh⸗ erkennen, was Iſt eine der n, die für die nd, durchge⸗ ipe zur Hand? Erleichterung zutſprecher in zigkeiten mög⸗ eren Auswir⸗ In manchen wiedergabe je ade laufenden e Lautſtärken eine Gattung le, die andere lbſt. Der Zu⸗ ien⸗ glücklichen inde bekommt, ufen und nun „Goldgrube“ ar. Genau ſo, es öffentlichen achlicher und ſirklicht wird, Anordnungen rbeſitzer künf⸗ chult ſein ſoll, den Vor⸗ ſind die mei⸗ te ſchon Film⸗ ſche und kul⸗ tzer, um auch alismus eine Winterſeme⸗ nen hat, ſind anſchließendet tiffliche Klar⸗ m iſt“, ſteht ie Bemüßnn⸗ nd zu ſchulen, imwahl mehr Niveau gegen⸗ en„Reißern“ nithelfen, das und nicht nun elhaften Ver⸗ unbekannten ilm um den — Der Geiſterſpuk des Kaiſers der Sahara Selt, amkeiten um das größte Original unſeres Jahrhunderts/ Schloß„Phöuix“ auf Cong JIsland Weſtbur auf Long Island ſtellt den prunkvollen ommerſitz der Neuyorker Millio⸗ näre dar; aber in den letzten Monaten ſah ſich dieſe exklu ive Anſiedlung gemieden von ihren ſonſtigen Bewohnern, geradezu eine Panik war ausgebrochen— es ſpukte zu Weſtbury! Der Geiſt des weiland Kaiſers der Sa⸗ hara ging um in ſeinem einſtigen Schloß „Phönix“, das mit ſeinen fünfundzwanzig runkvollen ſeit dem Tode der„Maje⸗ tät“ leer und verwaiſt ſtand. Viele behaupten ieſen weißgewandeten Geiſt ſtatuenhaft auf der Terraſſe ſeines Beſitzers geſehen zu haben. Und des Nachts blinkerte ſo manches Mal um Mitternacht geſpenſtiſcher Flammenſchein im Schloß auf. Sphärenklänge einer unterwelt⸗ lichen Orcheſtermuſik Pinfehtan auf; kreiſchen⸗ des Gelächter ſtob durch die verlaſſenen Ge⸗ mächer. Nein, hier war nicht mehr gut hauſen, der Teufel war los, und dem zu begegnen ge⸗ —55 keinem ſommerträgen Neuyorker Multi⸗ millionär! In dieſem Schloß„Phönix“ war vor ſechzehn Jahren„Seiner Majeſtät dem Kaiſer der Sahara“ durch einen Revolverſchuß der Kaiſerin der Garaus gemacht worden— und nun ſpukte der Geiſt des Ermordeten. Der Geiſt in der Schnapsbrennerei Bis der Praſident eines vornehmen Neuyorker Jagdklubs, der in Weſtbury ein Klub⸗Heim beſaß, beſorgt um den guten Ruf des Ortes, Kriminalbeamte mobiliſieren ließ. Da wurde das Rätſel des Geiſterſpuks endlich gelöſt: in den Kellern ſtieß man auf eine geheime Schnapsbrennerei, wo ſeit der Auf⸗ ebung der Prohibition täglich etwa tauſend allonen Sprit gebrannt worden ſein dürften. Die„Bootlegger“ hatten, um ungeſtört arbeiten u können, den Geiſt des weiland Kaiſers der ahara auf die Beine geſtellt und meiſterhaft ſpuken laſſen. Wer war dieſer ſeltſame Kaiſer der Sahara? Jaques Lebaudh, ein Zucker bäcker, der ſich ſelbſt zum Kaiſer machte! Er 18 aus dem Geſchäft ſeines Vaters ein rieſiges Millionenvermögen geerbt. Im Jahre 1903 fuhr Jaques Lebaudy, Arm in Arm mit ſeiner Ge⸗ liebten Marguerite Pellière, einer Pariſer Ope⸗ rettendiva, auf einer eigenen Jacht von Mar⸗ ſeille nach Afrika. Hier, mitten in der Wüſte Sahara, hatte er von irgendeinem Negerhäupt⸗ ling ein Stück Sandboden gekauft. In dies Eigentum ſtieß der unternehmende Herr vor mit ſiebenundzwanzig Getreuen und ſiebenundzwanzig Gewehren und— ernannte ſich mit großer Geſte zum Kaiſer der Sa⸗ hara, Jaques I. Die Erlaſſe„Seiner Majeſtät“ In großem Stil begann er zu organiſieren. Mit zwei Zelten war er in die Wüſfte gekom⸗ men— alsbald folgte aus London ein zerleg⸗ barer Stahlpalaſt nach, der in den Sand gerammt wurde: das war der„Kaiſerliche Pa⸗ laſt zu Troja“, von wo aus fortan die Erlaſſe Seiner Majeſtät datiert waren. Ueber dem Pa⸗ laſt wehte die en die drei goldene Bienen im weißen Feld zeigte. Hier wurden Orden verliehen, Staatsſchriften hergeſtellt, die alsbald die Welt überſchwemmten, hier wurde regiert, was das Zeug hielt, wurden die er⸗ habenen Ziele der neuen Majeſtät verkündet: „Wir, Kaiſer Jaques., wollen in der Sahara nach Gold ſuchen! Wir wollen alle Stämme der Wüſte einen zu einem glorreichen Volk und Reich des Friedens!“ In Berlin, Paris, London, Waſhington und Rom erſchienen eines Tages ſeltſam befrackte Herren, die ſich feierlich bei den Regierungen der Länder auswieſen als die diplomati⸗ * Vertreter des Kaiſerreichs der Sa⸗ ara. Die Weltöffentlichkeit amüſierte ſich köſt⸗ lich und hat ſich faſt zwei Jahre lang ſchier ge⸗ bogen vor Gelächter. Jaques regierte mit ſeiner Geliebten, die er zur Kaiſerin ernannt hatte, keineswegs nur in der Wüſte. Alsbald verlegte er ſein Hauptquartier nach Las Pal⸗ mas— und das gab den Anſtoß zum Zu⸗ ſammenbruch des Kaiſerreichs. Eine„Armee“ von 60 Boys Während ſeiner Abweſenheit nämlich brach ein Wüſtenſcheich in ſein Land ein und nahm kurzerhand das zu Troja ſtationierte ſaharaiſche Heer“, beſtehend aus zehn Mann mit zehn ewehren, gefangen. Der Kaiſer tobt— der Kaiſer ſchwört Rache— der Kaiſer rüſtet zum Krieg und trommelt eine Strafexpedition gegen den rabiaten Scheich zuſammen. Da wird es der Pariſer Regierung zu dumm, Sie beſchlag⸗ nahmt kurzerhand die„Flotte“ des Kaiſer⸗ reichs(zwei Schiffel), da ſowohl Jaques Le⸗ baudy als auch ſeine Getreuen und Kriegs⸗ mannen de jure immer noch franzöſiſche Unter⸗ tanen ſind und als ſolche Frankreichs Geſetzen unterſtehen. Matroſen,„Miniſter“,„Diploma⸗ ten“ und Soldaten des Kaiſers werden ver⸗ haftet und Jaques I. ſelbſt geht notgedrungen ins Exil, rettet ſich auf ein deutſches Schiff, das ihn mit der„Kaiſerin“ und der„Prin⸗ helhint nach Hamburg und von da nach Amerika ringt.— Aber Jaques iſt nicht gewillt, ſeinen Ehrgeiz de begraben. Er wendet ſich proteſtierend an en Haager Schiedsgerichtshof macht weiter die Welt verrückt mit ſeinen grö⸗ ßenwahnſinnigen Ambitionen— und läßt im übrigen zu Weſtbury auf Long Island jenen Palaſt von fünfundzwanzig Zimmern erbauen, darinnen er munter weiter, wenn auch aus be⸗ trächtlicher Ferne, ſein Land Sahara regiert.. Die Vereinigten Staaten laſſen das Original lange in Frieden— immerhin hat der Mann ein rieſiges Vermögen mitgebracht und ver⸗ pulvert es auf reizvolle Art, ſo zum Beiſpiel, indem er ſich eine neue„Armee“, beſtehend aus ſechzig Meſſengerboys in phantaſti⸗ ſchen Uniformen, hält. Schließlich packte man den Exkaiſer und ſetzte ihn in ein Irrenhaus. Dort hat Jaques nicht lange geweilt. Als er wieder frei war, ſteigerten ſich ſeine Tollheiten derart, daß ſich im Jahre 1919 ſeine Geliebte von dem gänzlich Verworrenen erlöſte durch einen Revolverſchuß. Die Frau iſt frei⸗ geſprochen worden. Um das immer noch auf über hundert Millionen Goldfranken ſich be⸗ laufende Vermögen des toten„Kaiſers“ ent⸗ brannten wilde Prozeſſe— ſie wurden ge⸗ wonnen von der Tochter, der„Prinzeſſin von Troja“, die nachmals— einen Privat⸗ detektiv heiratete.. Bei den Leufelsprieſtern im Geheimbuſch Der heimgekehrte korſchungsreiſende Dr. Eberl-Elber erzählt Soeben kehrte der berühmte Forſchungsreiſende Dr. Ralph Eberl⸗Elber von ſeiner hochinter⸗ eſſanten Studienreiſe ins Innerſte des dunklen Erdteils zurück, wohin die Wiener Atademie der Wiſſenſchaften den hervorragenden Anthropolo⸗ gen und Raſſenforſcher entſandt hatte. Auf ſeiner Durchreiſe durch Hamburg gewährte er unſerm dortigen Chr..⸗Mitarbeiter ein Interv'ew. Naſſeſtudien im afrikaniſchen Buſch „Herr Dottor, was hat Sie diesmal vor⸗ nehmlich nach Afrika gezogen?“ „Meine raffenkundlichen Studien, die mich im Rahmen des europäiſchen Raſſenproblems bis in den afrikaniſchen Buſch führten. Die Einſtel⸗ lung der Menſchen auf den Gebieten der Reli⸗ gion und der Myſtik iſt ſehr wichtig zur Be⸗ uürteilung ihrer raſſiſchen Eigenart. So inter⸗ eſſierten mich beſonders die religiöſen und ſozio⸗ logiſchen Sitten der Eingeborenenſtämme des dunkelſten Afrikas. Meine Reiſe führte mich nach Weſtafrika zu den Temne⸗Negern. Hier habe ich Seltſames erlebt. Ich wollte den Häuptling des Stammes ſprechen, wie es allgemein üblich iſt, wenn ein weißer Mann in Afrika mit ſchwarzen Stäm⸗ men näher bekannt werden will. Nach vielen geheimnisvollen Beratungen wurde ich zum allerhöchſten Würdenträger und Richter des Stammes, dem Häuptling, zugelaſſen. Mato⸗ take empfing mich. Ich konnte allein mit ihm reden, und ſo habe ich als erſter Europäer in eine afrikaniſche Geſellſchaftsordnung Einblick genommen, die einzig auf der Welt ſein dürfte. Jeder Häuptling wird getötet! Der ſoziale Inſtinkt dieſer Wulchenger ſcheint ſehr entwickelt zu ſein. Jahrtauſende hat ja das Menſchengeſchlecht zwiſchen autoritären und demokratiſchen Staatsformen hin und her S Eine ſeltſame Löſung haben die emne⸗Neger gefunden: Dort ſehen wir näm⸗ lich die Diktatur eines Oberhäuptlings, der wieder unter der Diktatur der Gemeinſchaft ſteht. Der Oberhäuptling entſcheidet in allen Dingen autoritativ. Zwar er nicht mit dem Verſtand, ſondern auf myſtiſche Art. Eine mit Fett beſchmierte Hand wird in einen aufen Steine gedrückt. Die zufällige Zahl der teine entſcheidet. Der Oberhäuptling wird gewählt. Dann muß er mit verbundenen Augen die Hand in Steine drücken. Was er hält, ſind —* Regierungsjahre. Am letzten Tag ſeiner egierung aber ſchneidet der Miniſterpräſident, genannt Kunrabai, dem Staatsoberhaupt die Kehle durch. Weshalb dieſe grauſame Sitte? Der Herrſcher ſoll erſtens einmal ſein hohes Amt und ſeine außerordentlichen Vollmachten als eine von der Gemeinſchaft erteilte Gnade anſehen, für die er zu opfern hat. Dann aber hat dieſe Maß⸗ nahme auch einen ſozialen Charakter: es ſoll keinen Sinn für ihn haben, ſich während ſeiner Regierungszeit zu bereichern oder auch irgend⸗ etwas für ſich zu tun. Der Häuptling hat ſein aufgegeben, er iſt nur noch für die meinſchaft da. In der Tat, eine ſeltſame und noch nie ge⸗ eines ſozialen Problems, nicht wahr Erfurt feiert den Martinstag Die Feier am Martin-Luther-Denkmal. zu der sich am Geburtstag des zroßen Reformators Erfurts Bevölkerung zahlreich einfand. weltbild Als Zeichen fa außerordentlichen Würde trägt der Oberhäuptling ein dreieckiges Gold⸗ blättchen im unteren Naſenbein, das er aber ſelbſt nie ſehen darf. Seine Würde ſoll nur auf andere wirken, nicht auf ihn ſelbſt. So iſt er gezwungen, ſtändig geradeaus zu ſehen, er darf ſich nie ſpiegeln, auch nicht im Waſſer. Des⸗ halb muß er z. B. Flüſſe und Seen mit ver⸗ bundenen Augen überqueren. Auch hat er in ſeiner Reſidenzhütte ſtändig den abgeſchnitte⸗ nen Kopf ſeines Vorgängers vor ſich auf einem ſpitzen Pfahl ſtehen. Dieſes Zeichen ſoll ihn ſtets an die Vergänglichkeit ſeiner Herrſchaft er⸗ innern. Der„Porro⸗Teufel“ Die mächtigſte Sekte iſt die der Porro⸗Teufel. Je nach Herkunft, d. h. Stand, kommen aus⸗ erwählte Knaben von drei Monaten bis zu zwei Jahren zur Aufnahme in den Bund in den „Geheimbuſch“. Vor einem hohen Turm aus Flechtwerk muß der Knabe alles, was er trägt, ablegen. Es wird verbrannt. Für die Zeit, die er im Geheimbuſch iſt, gilt er als geſtorben. Die Eltern ſagen:„Der Porro⸗Teufel hat unſer Kind gefreſſen!“ Im Bach findet die Rein⸗ waſchung von allem Sündigen ſymboliſch ſtatt. Ein Gebiet in der Nähe des Baches iſt durch heklige Pflöcke abgeſteckt. Darauf wird der jugendliche Kandidat dem Porro⸗Teufel höchſt⸗ perſönlich vorgeführt. Der Porro⸗Teufel wird überaus„geheim“ gehalten, er iſt nur dem innerſten Ring des Bundes bekannt und trägt ſtändig eine Maske. Der Porro⸗Bund hat 15 Ringe. Ich ſehn einmal einen Porro⸗Teufel geikgez, d. h. ſein eigentliches Geſicht habe auch ich nicht zu ſehen bekommen, denn er trug einen Krokodilrachen als Maske. In dieſen Rachen werden geweihte Kandidaten hineingelegt, und 57. Zeichen der endgültigen Aufnahme in den und biß der Rachen leicht zu. Eine kleine Schmucknarbe, das Porro⸗Zeichen, gibt ihnen im Stamme etwa jene Vorrechte, die die indi⸗ ſche Prieſterkaſte beſitzt: ſie finden überall Auf⸗ nahme, Gaſtfreundſchaft, freie Wohnung und freie Verpflegung. Während der Zeit im Buſch werden dieſe jungen Teufelsprieſter zu geiſtig regen und körperlich wehrhaften Männern her⸗ angezogen. Jeder bekommt einen Porro⸗Na⸗ men, den aber nur Porro⸗Männer wiſſen und nennen dürfen. Der Porro⸗Bund hat die Stammesgeſetze, die Moral des Stammes, zu ſchützen und auf ſtrenge Einhaltung der religiöſen Sitten zu achten. Ueberall wird den„Teufeln“ ehrfürch⸗ tiger Reſpekt entgegengebracht. Aehnliches weiß man von den Homoybünden in engliſchen Diſtrikten zu berichten. Engliſche Beamte laſſen bei Zwiſchenfällen die Neger einfach auf ihre Teufel ſchwören, dann halten ſie ihre Verſprechen, denn vor ihren Teufeln haben ſie Angſt. Intereſſante Ergebniſſe, nicht wahr? Viel ſeltene Feſiſtellungen. Dicke Bände von No⸗ tizen habe ich mitgebracht. Die langwierige, wiſſenſchaftliche Bearbeitung des werde ich jetzt zu Hauſe in aller Ruhe in An⸗ 50 nehmen. Sie wiwd der— ſo offe ich mit Sicherheit, ſehr dienlich ſein.“ (Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten.) Hijtörchen Von Arndt, Voltaire und Händel Der Dichter Ernſt Moritz Arndt kam eines ſchönen Sommertages von einer Wanderung zu⸗ rück. Er ſtieg den Berg hinab und betrat bie Talſohle. Hier lagen, ins Gras geſtreckt, zwei halbwüchſige Burſchen. Als dieſe den alten Mann ſahen, den ſie nicht kannten, und ſein ſchneeweißes Haupt— Arndt biagt ſtets den Hut in der Hand zu tragen—, glaubten ſie einen Witz machen zu können. „Sieh doch mal,“ rief der eine dem anderen zu und deutet auf Arndts weiße Locken,„auf den Bergen muß es ſchon geſchneit haben!“ „Freilich,“ verſetzte Arndt,„das Rindvieh hat ſich ja auch ſchon im Tale gelagert!“ 1* In der Schlacht bei Keſſelsdorf war der Oberſt von Schöning durch einen Schuß am Unterleib gefährlich geſtreift worden. Schöning wurde geheilt, und als ihn der alte Fürſt von Deſſau zum erſtenmal wiederſah, wünſchte er ihm Glück, wobei er zu dem ſehr mageren Oberſt ſagte: „Ich dachte mir ja gleich, daß Ihre Wunde nichts auf ſich hat, denn der muß erſt geboren werden, der Ihnen den Bauch und mir die Waden wegſchießt!“ Ein Dichter, der in dem Ruf ſtand, nicht ge⸗ xade die beſten Verſe zu machen, richtete unſt Weltbild(.) Die Thoma-Bühne in der Reichshauptstadt Die auf Einladung der NS-Kulturgemeinde im Theater Unter den Linden gastierende„Thoma-Bühne“ bringt nach der erfolgreichen Aufführung von Anzengrubers„'wissens- wurm“ jetzt das alte Volksstück„Die Kreuzelschreiber“ zur Aufführung. Unser Bild zeigt eine Szene aus dem Volksstück. an Molieère die Bitte, ein Epigramm zu einem Buche, das er herausgeben wollte, abzufaſſen. „Welche Idee ſoll ich dem Vers zugrunde le⸗ gen?“ erkundigte ſich Molieére. „Ach, was Sie wollen,“ war die Antwort. „Zerbrechen Sie ſich nicht allzuſehr den Kopf— es braucht nur etwas Gewöhnliches zu ſein.“ „Etwas Gewöhnliches?“ fragte Molière.— „Nun, warum machen Sie es dann nicht ſelbſt?* Als Voltaire einmal im Zorn einer ſeiner Geliebten mit der Veröffentlichung ihrer Lie⸗ besbriefe drohte, erwiderte die junge Dame ſchlaafertig: „Meiner Briefe brauche ich mich nicht zu ſchämen— wohl aber der Adreſſe!“ Als Händel Operndirektor im Haymarket⸗ Theater zu London geweſen, ſaß er an der Harfe und dirigierte— wie es damals Brauch war— gleichzeitig. Sein Spiel war ſo ſchön und ergreifend, daß ſich die Aufmerkſamkeit des Publikums vom Geſang ab und der Begleitung zuwandte. Seneſio, ein italieniſcher Sänger, erboſte ſich eines Tages hierüber derart, daß er Händel androhte, er wolle von der Bühne herunter in das Harfeninſtrument ſpringen, falls der Kom⸗ poniſt ihm wiederum den Rang ſtreitig machen würde. „Sie wollen alſo von der Bühne herunter⸗ ſpringen? fragte Händel den Erzürnten. „Gewiß! Gewiß!“ ſchrie jener und rollte in⸗ grimmig mit den Augen. „Großartig!“ meinte Händel gelaſſen.„Das werden wir von jetzt ab auf dem Theaterzettel bekanntgeben und mit IFhrem Springen mehr Geld verdienen als durch Ihren Geſang!“ FP. Von diesem Tag, an dem die 1 CEEALIENEN DEN FELDIHIERRNIIXLLXE in den neuerrichteten Ehrentempeln in der Hauptstadt der Bewegung bei- gesetzt wurden, erscheinen die besten Aufnahmen im ILLuSsTRIERTEN BEOBACHTEN 20 Pfennig. Uberall 2¹ haben! 5 0 „Hakenkreuzbanner“— Seite 10 Sport und Spiel X Nr. 526— 14. November 1935 der Glandpunkt der amerikantzchen 6portler Sie wollen alle zu den Olympiſchen Spielen in Berlin Wie ja eigentlich gar nicht anders zu erwar⸗ ten war, treten die ameritaniſchen Leichtathle⸗ ten, die nach ihrer Anſicht befragt wurden, nach⸗ drücklichſt für die Teilnahme der Vereinigten Staaten an den Olympiſchen Spielen 1936 in Berlin ein. Das Ameritaniſche Olympiſche Komitee hat jetzt eine Flugſchriſt herausgegeben, in der unter der Ueberſchrift„Ehrliches Spiel gegen amerikaniſche Athleten“ Stellung gegen Hetzpropaganda gewiſſer Kreiſe um Richter Ma⸗ honey, den Präſidenten der Ameritaniſchen Aty⸗ letit⸗Union, nimmt. Betannte Athleten äußern in dieſer Schrift ihre Anſichten: Bill Bonthron, der Inhaber des Welt⸗ rekordes über 1500 Meter, ſieht abſolut keinen Grund für die Vereinigten Staaten, nicht an den Olympiſchen Spielen 1936 in Berlin teilzu⸗ nehmen. Wenn die Amerikaner es unterließen, in Berlin vertreten zu ſein, ſo wäre das eine ewige Schande in den Annalen des ameritani⸗ ſchen Sports. Glenn Cunningham, der Weltrekordläufer über eine Meile, hat das Empfinden, daß durc ein Fernbleiben mehr Schaden als Gutes eni⸗ ſtehen würde. Die Zuſtände in Deutſchland könnten dadurch keineswegs geändert werden und dem amerikaniſchen Sport würde es zum Schaden gereichen. Joe MeaCluskey, der hervorragende ame⸗ rikaniſche Langſtreckenläufer, äußert ſich: Ich habe den Ehrgeiz, an der Mannſchaft teilneh⸗ men zu können, die Amerika bei den Olympi⸗ ſchen Spielen 1936 vertritt und blicke der Er⸗ füllung dieſes Wunſches entgegen wie andere Athleten auch. Ralf Metcalfe, ameritaniſcher Kurzſtrek⸗ ken⸗Rekordläufer, vertritt die Anſicht, daß man ſich, ſolange alle Nationen die Olympiſchen Vor⸗ ſchriften erfüllen, nicht in innerpolitiſche Dinge anderer Länder einmiſchen ſolle. Johnſon, ein ausgezeichneter Hochſpringer der Staaten, ſagt: Ich meine, Richter Mahoney ſollte erſt einmal im Süden Ordnung ſchaffen, wo den Negern die Teilnahme an der Athletit⸗ Union verwehrt wird. Ferner beſtreitet er die Zweckmäßigkeit der Unterſtützung des Boykotts zur Teilnahme der Vereinigten Staaten an den Spielen 1936. Das Ameritaniſche Olympiſche Komitee kommt daher zu dem Entſchluß, was auch immer ge⸗ ſchehen möge, eine Teilnahme der Vereinigten Staaten zu fordern und zu unterſtützen. Man iſt der Auffaſſung, daß die Olympiſchen Spiele eine internationale Veranſtaltung ſeien, in die ſich die Politik nicht einmiſchen darf. Man ſieht alſo, daß das unſinnige Bemühen Jeremiah Mahoneys zu keinem anderen Ziele kommen kann, als daß die ganze Hetze zuſam⸗ menbricht und die amerikaniſchen Athleten doch in Berlin antreten werden. Hundert Jahre dentſcher Xuderfpoet Am 19. April 1936 Tag des deutſchen Nuderſports In Anweſenheit des Fachamtsleiters, Regie⸗ rungspräſident Pauli, fand am Sonntag in Hamburg eine Sitzung zur Beſprechung der Einzelheiten der im kommenden Jahre ſtattfin⸗ denden 100⸗Jahrfeier des„Der Hamburger und Germania⸗Ruder⸗Club“ ſtatt, die gleichzeitig das Jubiläum des deutſchen Ruderſports iſt. Der Führer des Allgemeinen Alſter-Clubs teilte über das Programm der Jubiläumsfeier nach⸗ ſtehende Einzelheiten mit: 4 Zu Ehren der Hamburger Feier wird das Startkommando zum„Tag des deutſchen Ru⸗ derſports“, das bekanntlich im letzten Jahre von Saarbrücken erfolgte, am 19. April 1936 von Hamburg aus gegeben. Die Jubiläumsregatta ſteigt am 4. und 5. Juli 1936. Sie wird unge⸗ fähr den Umfang der letztjährigen Regatten haben und ſoll in der Beſetzung ſo gut geſtaltet werden, wie es mit Rüchſicht auf die bevor⸗ ſtehende Olympiade zu machen iſt. Es iſt vorge⸗ ſehen, am Samstag als abſchließendes Rennen einen zweiten erſtklaſſigen Achter ausziktragen, für den der jubilierende Verein einen Ehren⸗ preis ſtiften will. Am Freitagabend ſoll ein großer Kommers der Ruderer ſtattfinden, an dem nach Möglich⸗ keit die Vertreter der Gaue und Vereine des Reiches teilnehmen. Für den Samstagabend iſt ein großes gemeinſames Eſſen an Bord eines Ozeandampfers vorgeſehen. Der Sonntagvor⸗ mittag wird eine große Auffahrt der Damen⸗, Schüler⸗ und Jugendruderer ſehen. Als beſon⸗ dere Anziehung werden Rennen, an denen die beſten Jungmanen und Junioren aus dem Reich teilnehmen, veranſtaltet. Weiter wird die Jubiläumsregatta als Olym⸗ pia⸗Vorprüfung propagiert wer⸗ den Internationaler Beſuch wird mit Rüchſicht auf die Olympiſchen Spiele in nennenswertem Umfange nicht zu verzeichnen ſein. Die Regatta⸗ ſtrecke wird 1936 vorausſichtlich umgelegt wer⸗ den und das Ziel ſich vor den Bootshäuſern der Vereine am Ferdinandstor befinden, wäh⸗ der Start am Uhlenhorſter Fährhaus er⸗ folgt. Fachamtsleiter Pauli verſprach größtmögliche Unterſtützung der Hamburger Tage. Es könne z war nicht zugeſichert werden, daß alle Olympia⸗Anwärter in Ham⸗ burg vertreten ſeien, aber daß gute Mannſchaften geſchickt würden, da⸗ für werde geſorgt. Von den Junioren und Jungmannen ſollen nach Möglichkeit die Siegermannſchaften der voraufgehenden Regat⸗ ten(Mainz 14. Juni, Grunau 26. Juni) nach Hamburg beordert werden. In einem umfaſſenden Vortrag erläuterte der Ruderer⸗Führer dann den Aufbau des Reichsbundes für Leibesübungen und die be⸗ Pressebild ſonderen Beziehungen der Ruderer hierzu. Nach⸗ dem Regierungspräſident Pauli dann die Frage der Jugend⸗ und Schüler⸗Ruderei geſtreift hatte, gab er Einzelheiten der deutſchen Olympia⸗ Vorbereitungen der Ruderer bekannt, die er⸗ kennen ließen, daß mit großer Sorgfalt den Er⸗ eigniſſen der Olympiſchen Spiele entgegenge⸗ ſehen werden kann. Neben den drei Verbandszellen der Achter in Berlin, Mainz und Würzburg ſind die beſten Skuller in Dresden zuſammenae⸗ zogen. Weiter beſtehen Viererzellen an den Or⸗ ten der 1935 erfolgreichen Vereine und ebenſo haben die ausſichtsreichen Achtermannſchaften des letzten Jahres, ſoweit ſie nicht in der Ver⸗ bandszelle vertreten ſind, beſondere Aufgaben erhalten. Am 22. November wird in Form eines wiegeſprächs zwiſchen Pauli und dem Ber⸗ iner Wiking⸗Trainer Carl Heinz Schultz eine Rundfunk⸗Uebertragung über alle möglichen Sport⸗Stilarten erfolgen, alſo nicht allein über Ruderſtile. Ruabb⸗Länderkamof Deufchand-Volland Die dritte Begegnung findet in Köln ſtatt Im Köln⸗Müngersdorfer Stadion wird am kommenden Sonntag der dritte Rugbyländer⸗ kampf zwiſchen Deutſchland und Holland aus⸗ getragen. Die beiden vorausgegangenen Spiele 1933 in Düſſeldorf und 1934 in Maaſtricht wur⸗ den von Deutſchland mit 23:0 und 21:0 über⸗ legen gewonnen, obwohl von deutſcher Seite jeweils nur eine B⸗Mannſchaft ins Feld geſtellt wurde. Auch bei der dritten Begegnung in Köln wird nicht die allerbeſte deutſche Fünfzehn aufgeboten, aber doch eine recht ſpielſtarke Mannſchaft mit vielen Spielern, die ſchon internationale Erfah⸗ rung haben und von denen einige in abſehbarer Zeit in der deutſchen-Mannſchaft erſcheinen werden. Das gilt vor allem für die beteiligten Frankfurter und Heidelberger Spieler, die den Stamm der Fünfzehn gegen Holland bilden. Man muß natürlich auch diesmal wieder mit einem deutſchen Sieg rechnen, aber man wird ſich auch auf einige Gegenpunkte der Holländer gefaßt machen müſſen, denn unſere Gäſte haben im letzten Jahr Fortſchritte gemacht. Zehn der in der holländiſchen Mannſchaft ſtehenden Spie⸗ ler waren ſchon im vergangenen Jahr in Maa⸗ ſtricht dabei, drei weitere haben ſchon gegen Frankreich geſpielt. Recht ſtark ſcheint vor allem der holländiſche Sturm zu ſein, dagegen wird die mit der unſrigen keinen Vergleich aushalten können. Die ſtarke deutſche Dreiviertelreihe ſollte in dieſem Spiel von aus⸗ ſchlaggebender Bedeutung ſein.— Dem fran⸗ zöſiſchen Schiedsrichter Rocga(Paris) werden ſich beide Mannſchaften wie folgt ſtellen: Deutſchland: Schluß: Protzmann(For⸗ tuna Düſſeldorf: Dreiviertel: Schaller⸗ Hübſch(beide Heidelberger Rͤ), Flinſch, Kief⸗ fer(beide SC Frankfurt 1880); Halbs: Frie⸗ S HB-Bildstock Exmeister Franz Diener erhält vom Reichssportführer eine Spende für das Winterhilfswerk. del(RG Heidelberg), Kohlweiler II(Sé Neuenheim); Stürmer: Gilbert(Heidelber⸗ ger Rͤ), Preſſer I, von Artus(beide Eintracht Frankfurt); Thieſis(Tennis/ Boruſſia Berlin), Hebben(Fortuna Düſſeldorf): Kochem(Blau/ Rot Bonn), Schlotterbeck(Stuttgarter Rch), Kings(1. RC Köln). Holland: Schluß: van Beuſekom(RRg 35); Dreiviertel: Pabbruwe, de Laive, Berenſchot(alle Delftſche SRC); ter Poorten (Haagſche RC); Halbs: Bieger, v. Vught (beide RVC Amſterdam); Stürmer: v. d. Beek, v. Swol(beide RVC Amſterdam), v. d. Meulen(Delftſche SRC), Alofs(RVC Amſter⸗ dam), Gooſſen(RC Eindhoven), Aanholt(RR 35 Rotterdam), Hobbelmann(RVC Amſter⸗ dam), Hellenberg(Haagſche RC). Sport in Kürze Schwediſche Ruderer nehmen an den Olym⸗ piſchen Ruderwettbewerben teil, wie es auf der in Göteborg ſtattgefundenen Jahresverſamm⸗ lung beſchloſſen wurde. Schweden ſchickt einen Vierer m. St., der bei den Meiſterſchaften am 28. Juni ermittelt werden ſoll. 1* Polizei⸗ŚV Magdeburg, der deutſche Hand⸗ ballmeiſter, wird am Bußtag(20. November) beim MSo Hindenburg Minden zu Gaſt wei⸗ len. Im Meiſterſchafts⸗Endſpiel ſiegten die Poliziſten mit 10:8 glücklich. . Beim Feſt der Sportpreſſe, das am 14. De⸗ ember in der Deutſchlandhalle zu Berlin ſtatt⸗ fündet, wird wieder ein Querſchnitt durch alle Sportarten gezeigt. Im Mittelpunkt ſteht der Tenniskampf zwiſchen Gottfried v. Cramm/ H. Henkel und Lund/ Göpfert. 15 Vor den Olympiſchen Spielen werden im Jahre 1936 internationale Großveranſtaltungen in der Leichtathletik nicht genehmigt. Während der Spiele ſind in Deutſchland Großveranſtal⸗ tungen überhaupt vollſtändig unterſagt. Das Wort„Olympia“ darf bei Veranſtaltungen vor und nach den Spielen in Verbindung mit leicht⸗ athletiſchen Sportfeſten nicht verwendet werden. —— Oie eroten Boxweltmeiotersehaſten Figg, Broughton und der Herzog von Cumberland Wie nur wenigen bekannt ſein dürfte, wurden die erſten Boxweltmeiſterſchaften bereits im 18. Jahrhundert ausgetragen, ſelbſtverſtändlich im „Mutterlande des Sports“, in England. Wäh⸗ rend die Fauſtkämpfe der alten Griechen bei der Olympiade noch als rein amateuriſtiſch ange⸗ ſehen werden müſſen— man kämpfte um ein Ideal, um das Lorbeerreis— wurde im Jahre 1727 die erſte Profiweltmeiſterſchaft ausgefoch⸗ ten. Entdeckung des Grafen Peterboroughs James Figg, der Sohn einer alten Bauern⸗ familie aus Oxfordſhire wurde eines Tages von dem Grafen Peterborough„enideckt“ und nach London geſchickt, wo ihm eine Fechtſchule einge⸗ richtet wurde. Figgs ſportliche Begabung war derart groß, daß er binnen kurzer Zeit ſich zu einem der bekannteſten Säbelfechter und Lehrer ausbilden konnte. Seine Kurſe waren überlau⸗ fen und James Figg mußte ſich entſchließen, ſeine Sportſchule zu vergrößern. Er ſchuf mit einem Holzbau, der 1200 Perſonen faßte, den erſten„Sportpalaſt“, der als Schauplatz der er⸗ ſten offiziellen Boxweltmeiſterſchaft angeſehen werden kann. Der Fechter, der nebenbei auch ein ſehr ge⸗ wandter Fauſtkämpfer war, hörte von den Fühigleiten Ned Suttons, des„Champions von Kent“. Er forderte ihn zu einem eigenarticen Kampfe heraus. Erſt mußte mit dem Säbel ge⸗ fochten werden, dann mit den bloßen Fäuſten und zuletzt noch mit Stöcken, wie es damals Mode war. Wie ſpäter in Amerita, ging der Boxtampf natürlich nicht nach Punkten, ſondern bis einer der Gegner kampfunfähig war. Wer glaubt, daß dieſer Kampf in der dama ligen Geſellſchaft als verpönt angeſehen wurde, täuſcht ſich; unter den Zuſchauern befand ſich der Miniſterpräſident Georgs., Horace War⸗ pole, mehrere Parlamentarier waren anweſend, ferner die bekannteſten Londoner Schauſpieler und Schauſpielerinnen. Sogar Swift, der Ver⸗ faſſer der weltberühmten„Gullivers Reiſen“ und ſein berühmter Kollege Pope, der Lieb⸗ lingsſchriftſteller Kants, waren erſchienen, um Figg und Sutton kämpfen zu ſehen. Der Säbelkampf dauerte fünf Gänge. Figg markierte bei ſeinem Gegner einen Stich in die Schulter und wurde von dem Unparteiiſchen zum Sieger erklärt. Bei dem Boxkampf ging der größere Sutton zu energiſchen Angriffen über, während ſich Figg auf die Verteidigung beſchränkte. Auch hier war die fünfte Runde entſcheidend. Sutton wollte ſeinen Gegner an den Haaren ziehen— es waren noch rauhe, ehr⸗ liche Gebräuche, wie heute etwa beim Catch⸗as⸗ catch⸗can— doch hatte der Herausforderer einen glatt raſierten Kopf. Das Publikum lachte, und Sutton wurde nervös. Er verlor alle Vorſicht und der kaltblütige Figg ſchloß ihm beide Augen.„It's enough“(iſt es genug?) fragte er, und Sutton nickte. Anſchließend gewann dann Figg auch noch das Stockfechten und errang ſo den erſten Weltmeiſtertitel. Broughton das Boxgenie Ein noch größerer Boxer als Figg wurde ſein Schüler Jack Broughton, der mit elf Jahren ſeinem Vater entlaufen und nach Briſtol ge⸗ wandert war, um dort Beſchäftigung als Fähr⸗ mann im Hafen zu finden. Figg weilte gerade mit ſeinen Schülern in dem Ort zu Gaſt. Broughton wohnte einer Veranſtaltung Figgs als Zuſchauer bei und verhöhnte einen der Figgſchen Boxer wegen ſeiner Kampfesweiſe. Es kam zu einem Handgemenge, das Figg ſchließlich zu ſchlichten vermochte. Er forderte den jungen Broughton aber auf, als Genug⸗ tuung einen regelrechten Fauſtkampf gegen ſei⸗ nen Schüler auszutragen. Broughton zögerte nicht lange, trat in den Ring und ſchlug ſeinen Gegner kurzerhand nieder. Später wurde Broughton der Lieblingsſchüler Figgs. Stevenſon der Herausforderer Auch damals gab es ſchon Mäzene und Ma⸗ nager. Broughtons Betreuer wurde der penſio⸗ nierte, alte Kapitän Godfrey, der gemeinſam mit dem Herzog von Cumberland dem Boxer 500 Pfund Sterling zur Errichtung eines Sport⸗ palaſtes lieh. Der Eröffnungsabend brachte die für damalige Zeiten ungewöhnlich hohe Summe von 300 Pfund ein. Ganz London ſtaunte; man ahnte die Möglichkeiten, die ſich wirtſchaftlich für geſchickte Manager und Kämpfer eröffneten. Zweihundert Jahre ſpäter wurden ja beim Jack Dempſey— Tunney Millionen ver⸗ ir Broughton bildete ſich zu einem derartig her⸗ vorragenden Boxer aus, daß bald niemand mehr mit ihm kämpfen wollte. Er geriet ein wenig in Vergeſſenheit dadurch— es gab ja keine Kämpfer mehr— und ſein Sportpalaſt drohte in Konkurs zu gehen. Da kam Broughton auf einen Jahrmarktseinfall. Er ließ am Neu⸗ jahrstage 1741 Flugblätter drucken, in denen er ſich bereit ertlärte, gegen jeden, wer es auch ſei, zum Meiſterſchaftskampf anzutreten. Niemand meldete ſich zunächſt, bis endlich ein kürzlich in London aufgetauchter Boxer, Georg Stevenſon, die Herausforderung annahm. Broughton erhielt folgenden Brief:„Miſter Broughton, Ihr haltet Euch für einen großen Kämpfer. Vielleicht ſeid Ihr es; aber hier in Clarkenwell gibt es Leute, die ſagen, daß die Tage Eurer Kämpfe vorüber ſind, und daß Ihr nur noch für Schaukämpfe gut ſeid. Ich will mit Euch in vier Wochen kämpfen. Tretet Ihr nicht an, ſeid Ihr ein Feigling. Schlagt Ihr mich nicht, ſeid Ihr eine Null. Schlag ich Euch, ſeid Ihr ein toter Mann.“ Die Reklametrommel wurde gerührt. In den Londoner Kaffeehäuſern wurden eifrig die Chancen der Heiden Gegner diskutiert. Es war ganz ſo wie heute. Als gar der Prince of Wa⸗ lſes Stevenſon einlud, in ſeinem Palaſt ſein Trainingscamp aufzuſchlagen, da fand das Gerede über die Begegnung kein Ende mehr. Am 17. Februar 1741 fand dann der denk⸗ würdige Kampf im„Tottenham Garden“ ſtatt. Die erſten Boxregeln Stevenſon war ein äußerſt wendiger Boxer, der ſeinen Gegner einige Male in Bedrängnis brachte. In der dritten Runde mußte Brough⸗ ton den Boden aufſuchen, konnte ſich aber wie⸗ der mühevoll aufraffen und Stevenſon gegen den Pflock in der Ringecke drücken, bis ſeinem Gegner die Luft ausging. Dann ſprang Brougy⸗ ton zurück und landete einen rechten Haken un⸗ ter das Herz ſeines Konkurrenten, der zuſam⸗ menbrach und nach vierwöchigem Krankenlager ſtarb. Broughton war tief erſchüttert von dieſer Tatſache und ſchwor, nie mehr zu kämpfen. Neun Jahre blieb er tatſächlich dem Ring fern, bis er endlich auf die glückliche Idee kam, Bor⸗ regeln aufzuſtellen, die ähnliche Zwiſchenfälle in Zukunft vermeiden konnten. Unter dem Vorſitz des Herzogs von Cumberland hielten die Lon⸗ doner Sportsleute eine Verſammlung ab, welche die Boxregeln Broughtons einmütig akzeptierte. Dieſe Regeln ſtimmen mit den heutigen im we⸗ ſentlichen überein, nur kannte man eine feſtge⸗ ſetzte Rundenzahl und den Sieg nach Punkten noch nicht.— Boxkämpfe vor zweihundert Jah⸗ ren, mit bloßen Fäuſten und allen erlaubten Griffen. Seien wir froh, daß wir im 20. Jahr⸗ hundert leben.. Argentiniens Olympiahoffnung geſtorben Der ſchnellſte Sprinter Südamerikas, der be⸗ kannte argentiniſche Kurzſtreckenläufer Bianchi Lutti iſt im Alter von nur 23 Jahren in Cor⸗ doba(Argentinien) geſtorben. Schon 1932 in Los Angeles fiel er durch ſeine große Schnellig⸗ keit auf. Im 200⸗Meter⸗Endlauf belegte er hin⸗ ter Tolan, Simpſon, Metcalfe und Jonath den fünften Platz. Für die Olympiſchen Spiele 1936 in Berlin galten ihm große Hofnungen. „Hakenkre Die Di WPD S dener Nan zen Grauſ⸗ Männer d⸗ zwei Mona geſamte einigten S ſeichen S onaten b Regierung, ſendungen, tionen“ der ſchließlich d Bauer im hämmern: ſonſt biſt d boteur“ ab ſorgt word Blut aus ihm ſofort! Leiden und dem dieſe wird. Akkord⸗Ar Die„Sta äußerſten? dem Leiſtur ganz beſor können. En⸗ hauer Stach in einem 5 Tonnen Ko Leiſtung du 310 Tonnen blick für d Kreml, die maligen Re Arbeitsweiſ Die von il werke, ſoger jeher imme wurde erkl' techniſche E ſeien Arbei— wären. Das ches durch gemeldete 6 wurde, hätt ein klaſſenk alle mmi mus hinwee Nach bew Betrieben den Belegſch einſtimmige— Erzielung v verſtändlich Die Regier: dem ganzen geiſterten Verordn Induſtriezw der Landwi methode ei verdoppe ſeien. Ein furchtl Nun fühlt den Terror denen Arbei großen Schl im Kreml worden wa— gingen Meli beſchäd igten falſchgeſtellte liegengebliel auf dieſes l wie auf ein ten Preſſe, „freudig beſ. jetaufbaus“ Sabotag⸗ Diesmal immerhin w voneiner ober! das Regiſter am erſten erſte Tod ingenieur de öffentlicht: Widerſtands weiſe, dem 1 rer Schrecken Die au Die deutſe ders in Idan Pfalz zu He Jahren in gungsloſigkei die immer en liche Not v: rechterhaltun induſtrie, ſo dieſer Induf Entfaltung g kottmaßnahm legenheit wa nen Diaman dieſe Art un zu verleihen wille der de der Zeit die ſcher Betrieb in Weg zu ntwicklung ſu Anzeicher em Ausbau hervor, die „Hakenkreuzbanner“— Seite 11 A Nr. 526— 14. November 1935 WpD Stachanoff— ein zum Begriff gewor⸗ dener Name— verſinnbildlicht in ſeiner gan⸗ zen Grauſamteit den Weg, den die führenden Männer der UÜdSSR gehen. Im Lauſe von zwei Monaten haben die roten Machthaber dem geſamten Produktionsprozeß in den ver⸗ einigten Sowjetrepubliten den Stempel„im Zeichen Stachanoffs“ aufgeprägt. Seit zweir konaten befaſſen ſich alle Verlautbarungen der Regierung, die geſamte Preſſe, alle Radio⸗ ſendungen, Hunderte von„ſpontanen Reſolu⸗ tionen“ der Belegſchaften aller Induſtrien aus⸗ ſchließlich damit, auch dem letzten Arbeiter und Bauer im äußerſten Winkel der Union einzu⸗ hämmern:„Du mußt wie Stachanoff arbeiten, ſonſt biſt du ein Saboteur!“ Das Wort„Sa⸗ boteur“ aber, dafür iſt in den 18 Jahren ge⸗ ſorgt worden, läßt jedem Sowjetbürger das Blut aus den Wangen weichen; es vermittelt ihm ſofort die Vorſtellung aller nur erdentlichen Leiden und Qualen, die denjenigen erwarten, dem dieſe gefürchteiſte Bezeichnung angehängt wird. Akkord⸗Ausbeutung Die„Stachanoff⸗Bewegung“ iſt ein bis zur äußerſten Potenz geſteigertes Attordſyſtem, in dem Leiſtungen verlangt werden, die nur unter ganz beſonderen Umſtänden erzielt werden können. Ende Auguſt d. J. förderte der Kohlen⸗ hauer Stachanoff im Laufe von ſechs Stunden in einem Kohlenſchacht des Donezgebietes 102 Tonnen Kohle; einige Tage darauf wurde dieſe Leiſtung durch Kollegen des Stachanoff bis auf 310 Tonnen geſteigert. Jetzt war der Augen⸗ blick für die roten Dittatoren im Mostauer Kreml, die zweifellos die Initiatoren der ein⸗ maligen Retordleiſtung waren, getommen, dieſe Arbeitsweiſe für verbindlich zu erklären. Die von ihnen errichteten rieſigen Induſtrie⸗ werke, ſogenannte„Giganten“, erforderten von jeher immer ſteigende ſtaatliche Zuſchüſſe. Es wurde erktlärt, daß daran nur die durch die techniſche Entwicklung als„rückſtändig“ erwie⸗ ſeien Arbeitsmethoden der Belegſchaften ſchuld wären. Das Beiſpiel der Stachanoffleute, wel⸗ ches durch plötzlich aus allen Induſtriezweigen gemeldete ähnliche Rekorde ergänzend„belegt wurde, hätte erwieſen, zu welchen Leiſtungen ein klaſſenbewußter Proletarier, der ſich über alle Hemmungen des bourgeoiſen Bürokratis⸗ mus hinwegſetzt, fähig ſei. en Olym: Nach bewährtem Muſter wurden in allen E 4 Betrieben und Kollettiv⸗Bauernwirtſchaften hresverſamm: den Belegſchaften„ſpontane Reſolutionen“ zur n ſchickt einen einſtimmigen Annahme vorgelegt, welche die terſchaften am Erzielung von„Stachanoffleiſtungen“ als ſelbſt⸗ verſtändlich empfundene Pflicht bezeichneten. Die Regierung erließ auf Grund dieſer„aus dem ganzen Lande an ſie herangetragenen be⸗ geiſterten„Leiſtungswünſche“, Befehle und Verordnungen, daß nunmehr in allen Induſtriezweigen, im Transportweſen, und in der Landwirtſchaft die Stachanoffſche Arbeits⸗ methode einzuführen ſei, die Leiſtungen zu verdoppeln und zu verdreifachen ſeien. Ein furchtbares Wort: Sabotagel Nun fühlten die durch jahrelange Leiden und den Terror faſt willenlos und ſtumpf gewor⸗ benen Arbeiter und Bauern das Anziehen der großen Schlinge, welche von ihren Peinigern HB-Bildstock verk. iler II(S6 rt(Heidelber⸗ eide Eintracht tuſſia Berlin), 3 ochem(Blau/ ttgarter RC), uſekom(RRK ve, de Laive, ; ter Poorten zer, v. Vught rmer: v. terdam), v. d. RVcC Amſter⸗ Aanholt(nR. RVC Amſter⸗ —— 2———— ———————————— ſeutſche Hand⸗ 0. November) zu Gaſt wei⸗ lſiegten die s am 14. De⸗ 1 Berlin ſtatt⸗ itt durch alle unkt ſteht der v. Cramm/ H. nwerden im im Kreml über das weite Land geworfen gt. Währen worden war. Aus allen Teilen der Union Froßveranſtal⸗ gingen Meldungen von paſſiver Reſiſtenz, von terſagt. Das heſchädigten Maſchinen und Wertzeugen, von falſchgeſtellten Weichen und auf den Feldern liegengebliebenem Getreide ein. Die Antwort aauf dieſes letzte Aufbäumen blieb nicht aus: wie auf ein Kommando tauchte in der geſam⸗ ten Preſſe, die vier Wochen lang von der „freudig beſchrittenen neuen Etappe des Sow⸗ jetaufbaus“ ſtaltungen vor ung mit leicht⸗ hendet werden. zrince of Wa⸗ n„ Waa widerklang, das Wort von der zen, da jand Sabotage an der Stachanoff⸗Bewegung auf. ng kein Ende. Diesmal glaubte man aber nicht mehr die immerhin weitläufige und veraltete Zeitſpanne ivoneinem Monat nötig zu haben. Mitte ottober wurde auf der Sowjetpreſſe⸗Orgel das Regiſter— Sabotage— gezogen, und am erſten November bereits wurde das erſte Todesurteil gegen einen Berg⸗ ingenieur des Tſcheljabinſker Kohlentruſts ver⸗ öffentlicht: das Urteil wurde gefällt wegen Widerſtands gegen die Stachanoffſche Arbeits⸗ weiſe, dem nun täglich die Bekanntgabe weite⸗ ter Schreckensurteile folgen. ſann der denk⸗ arden“ ſtatt. ndiger Boxer, n Bedrängnis ußte Brough⸗ ſich aber wie⸗ venſon gegen n, bis ſeinem rang Brougy⸗ ſen Haken un⸗ n, der zuſam⸗ Krankenlager ert von dieſer zu kämpfen. em Ring fern, dee kam, Box⸗ viſchenfälle in r dem Vorſitz Aten die Lon⸗ ing ab, welche tig akzeptierte. utigen im we⸗ in eine feſtge: nach Punkten hundert Jah⸗ len erlaubten im 20. Jahr⸗ Die deutſche Diamanteninduſtrie, die beſon⸗ ders in n und Teile—5 alz zu Hauſe iſt, hatte in den vergangene in ſteigendem Maße über Beſchäfti⸗ ungsloſigkeit zu klagen. Verhinderte einerſeits ie immer weitere Kreiſe erfaſſende wirtſchaft⸗ liche Not vor der Machtübernahme die Auf⸗ rechterhaltung einer umfangreichen Diamanten⸗ induſtrie, ſo war in den Jahren 1933 und 1934 dieſer Induſtriezweig ebenfalls noch in ſeiner Entfaltung gehindert, und zwar durch die Boy⸗ kottmaßnahmen weſtlicher Nachbarn, die die Ge⸗ legenheit wahrnehmen wollten, um ihren eige⸗ nen Diamantſchleifereien und ⸗induſtrien auf dieſe Art und Weiſe eine Aufwärtsentwicklung zu verleihen. Aber der geſchloſſene Abwehr⸗ wille der deutſchen Diamantſchleifer ließ mit der Zeit die unſinnigen Gegenzüge ausländi⸗ 5 Betriebe zur Ruhe kommen, ſo daß wieder i —— ig geſtorben rikas, der be⸗ iufer Bianchi ahren in Cor⸗ ſchon 1932 in oße Schnellig⸗ elegte er hin⸗ d Jonath den n Spiele 1936 ungen. n Weg zu einer ruhigen und hoffnungsvollen ntwicklung geebnet werden konnte. Und daß ſie Anzeichen dazu gegeben ſind, das geht aus lem Ausbau der deutſchen Diamanteninduſtrie hervor, die jetzt in Kuſel(Nordpfalz) vorge⸗ Der Rieſenbetrug In dieſen Tagen rollen in der ÜUdSSR die großen Feiern der vor 18 Jahren erfolgten Gründung der Sowjetherrſchaft ab. Dieſe Feiern werden ganz im Zeichen der Verherr⸗ lichung der Stachanoff⸗Bewegung ſtehen. Gleich⸗ zeitig wird aber die überrumpelte Bevölkerung nicht im Untlaren darüber gelaſſen werden, was ſie erwartet, wenn dieſe raſende Arbeits⸗ weiſe, die ſich ſkrupellos über alle Fragen der Sicherheit und Qualität hinwegſetzt, nicht Wirt⸗ lichkeit wird. Am Abend vor den Feſttagen überſchreibt das Regierungsblatt„Iſweſtija“ ſeinen Leitartikel: „Die Sabotage iſt reſtlos zu vernichten!“ und es heißt darin:„„.. Der wilde Widerſtand, der den neuen Arbeitsmetho⸗ den entgegengeſetzt wird, verlangt, daß die Bolſchewiſten ihr klaſſenbewußtes Wachſein ver⸗ ſtärken. Der volle Sieg im Kampf zur Er⸗ füllung des Programms wird nur unter der Vorausſetzung des allerrückſichtsloſe⸗ ſtein Vorgehens gegen die Saboteure und ibre bürokratiſchen Handlanger errungen werden...“ Die Arbeiter und Bauern aber, die vor 18 Jahren glaubten gegen ausbeuteriſche Arbeits⸗ die wietſchaftsſeite Die letzte Etappe der bolſchewiſtiſchen Freibeuterei Die Stachanoff⸗Bewegung: Das neueſte Ankreiberſyſtem der Sowjels— Akkorderfüllung oder Tod methoden, gegen Aktord⸗ und Taylorſyſtem, für Arbeiterſchutz und Arbeiterwohlfahrt anzutreten und den jüdiſch⸗marxiſtiſchen Führern die Macht in die Hände legten, werden wiſſen, daß, wenn ſie von den Feiern an ihre Arbeitsplätze zurück⸗ kehren, an denen ſie nun nach der Stachanoff⸗ Methode zu arbeiten haben, überall neben dieſen Arbeitsplätzen mit entſicherten Revolvern die Agenten jener Inſtitution ſtehen werden, die früher Tſcheka, dann GPu hieß und ſich heute harmlos„Volkskommiſſariat des Inner“ nennt, und die noch immer für die reſtloſe Durchfüh⸗ rung des Willens der roten Machthaber ge⸗ ſorgt haben. Seit Jahren weiß der Arbeiter und Bauer in Rußland, daß er jedes offene Wort, welches die Politik ſeiner Verſklavung kennzeichnet, bei Todesgefahr herunterwürgen muß. Stumm und reſigniert ſchafft er ſein Tageswerk für einen Lohn, welcher ihm nur einen kläglichen Lebensſtandard gewährte. Von morgen ab wird ſelbſt ſein ſtummes Tageswerk umlauert ſein und wenn er es nicht verdreifacht, wird er ein Saboteur der arauenhaften Ausbeutung ſer⸗ ner Lebenskraft. Snuſtem Stachanoff— das iſt die letzte Etanpe der holſchewiſtiſchen Freibeuterei! Gaswerke und chemiſche Fabriken auf Beſtellung/ Im allgemeinen wird unter den Arbeits⸗ beſchaffungsmaßnahmen der Regierung am we⸗ nigſten jenes Anſtoßes gedacht, den der Führer der Wirtſchaft durch den Appell an die Erfinder und Forſcher gegeben hat. Daß er keineswegs gering iſt, zeigt der Geſchäftsbericht der Bamag⸗ Meguin⸗Ac, Berlin. Dieſe Geſellſchaft ſtellt alle möglichen Fabrikationsanlagen her. Sie liefert vollſtändige Gaswerke und die kompli⸗ zierteſten Großapparaturen für die chemiſche Induſtrie. Ihr Geſchäftsgang bietet alſo ein gutes Bild für das rege Leben, das ſich unter der nationalſozialiſtiſchen Initiative in unſerer Großchemie entwickelt hat inſofern, als hier die der chemiſchen Induſtrie zum Ausdruck kommt. Der Bericht ſagt, daß die wertmäßig von 14 Mill. RM auf 26 Mill. RM geſtiegen ſind. Der Auftragsbeſtand ging darüber noch hinaus und ſtieg um nahezu 50 Prozent. Der Aufſchwung, ſo heißt es weiter in dem Bericht, ſtand in engem Zuſammenhang mit den Beſtrebungen, möglichſt viel Rohſtoffe im eigenen Land herzu⸗ ſtellen und die Induſtrien dafür zu ſchaffen. Die langjährige Betätigung im Bau von Gaserzeu⸗ gungs⸗ und chemiſchen Anlagen hat das Werk in enge Berührung mit Problemen gebracht, deren Löſung es der deutſchen chemiſchen Indu⸗ ſtrie ermöglichte, eine Reihe der wichtigſten Rohſtoffe und Schlüſſelprodukte aus den Urſtof⸗ fen der Natur auf ſynthetiſchem Wege zu ge⸗ winnen. Wie ſchon die Herſtellung von Waſſerſtoff nach verſchiedenen Verfahren die Geſellſchaft in den Stand geſetzt hatte, bei der Entwicklung der Stickſtoffinduſtrie mitzuwirken, ſo kamen ihr dieſe Erfahrungen jetzt bei der in großem Um⸗ ftelen in Angriff genommenen ſynthetiſchen Her⸗ ſtellung von Treibſtoffen zugute. Auf dieſem Gebiete wurden erhebliche Aufträge hereinge⸗ nommen, ſo für die Herſtellung von Waſſergas in den ſogenannten Winkler⸗Generatoren, für die Konvertierung von Waſſergas zur Herſtel⸗ lung von Waſſerſtoff, für die Schwefelreinigung nach dem Turm⸗Syſtem, für die Gewinnung von Benzin und Gaſolin mittels des-Kohle⸗ Verfahrens, für Waſſeraufbereitung, ferner Auf⸗ träge auf Gasbehälter, Tanks und andere An⸗ lageteile. Mit maßgebenden ausländiſchen Ge⸗ ſellſchaften eine Zuſammenarbeit auf dem Gebiete ſynthetiſcher Treibſtoffe vereinbart, wo⸗ von ſich die Verwaltung Aufträge auf den Bau von Anlagen für das Ausland erhofft. Neben der Treibſtofferzeugung ſind auch Verfahren zur Gewinnung anderer wichtiger Rohſtoffe mit Erfolg entwickelt worden, und die Geſellſchaft hat dabei u. a. Aufträge auf Einrichtungen für die Faſerſtoffabrikation und für die Erweite⸗ rung der Aluminiumgewinnung erhalten. Der Bau von kompletten Anlagen für che miſche Fabriken hat ſich weiterhin gut Die deutſche Diamanteninduſtrie ſoll ausgebaut werden/ Erfreulicher Auftragseingang für bedrängte Wirtſchaftskreiſe nommen wurde. Man ſchuf dort eine weitere Arbeitsſtätte mit dem Größenumfang, daß für den etwa 100 Diamantſchleifer einer lohnenden Beſchäftigung nachgehen können. Mit Recht mag man von der Ueberlegung aus⸗ gegangen ſein, daß man dem ausländiſchen Wettbewerb nur mittels moderner und neuarti⸗ ger Maſchinenanlagen begegnen kann, und daß in dieſer Hinſicht nichts unverſucht gelaſſen wer⸗ den darf, allein ſchon hinſichtlich unſerer devi⸗ ſenwirtſchaftlichen Situation. Denn Berechnun⸗ gen haben ergeben, daß im Augenblick etwa knapp eine Million RM. an Diamanterzeugniſ⸗ ſen jährlich über die Grenze wandert, wovon etwa 60 Prozent der deutſchen Finanzwirtſchaft zur Verfügung geſtellt werden und der Reſt dem Bezug neuer Rohprodukte gilt. Das Er⸗ 10 iſt, daß ſich die deutſche Diamanten⸗ nduſtrie zurzeit eines ſtetigen Auftragseingan⸗ ſhr erfreut, und daß ſich in gleichem Maße bei hr auch die deviſenwirtſchaftliche Lage beſſert, beſonders in einer Zeit, wo jeder freiwerdende Deviſenbetrag ſehr benötigt wird. Wirtſchaft und. im Geſchäfts⸗ bericht der Bamag⸗ eguin⸗AG. Berlin entwickelt. Namentlich das Ausland hat noch dauernden Bedarf an neuen Einrichtungen für Stickſtoffdüngerfabriken und für Salpeterſäure⸗ herſtellung. Bamag⸗Meguin erhielt, zum Teil gegen ſtarke ausländiſche Konkurrenz, Aufträge aus Frankreich, Italien, der Tſchechoſlowakei, Rumänien und Japan; es werden weiterhin Projekte für viele Länder bearbeitet. Die Spe⸗ zialerfahrungen in der Verarbeitung von vege⸗ tabilen Fetten wurden in verſchiedenen An⸗ lagen ſowohl in Deutſchland als auch im Aus⸗ land mit Erfolg verwertet. Hierbei fand der Waſſerſtoffelektrolyſeur weitgehende Anerkennung. Der damit erzeugte Waſſerſtoff wird in Anbetracht ſeiner großen Reinheit auch für den Betrieb von Luftſchiffen verwandt. Es beſteht Ausſicht, daß er in beſonders gelagerten Fällen auch für die Ben⸗ zinſyntheſe nutzbar gemacht werden kann. Auf dem Gebiet des Gasanſtaltsbaues hat die Zu⸗ rüchhaltung der Gemeinden nur wenig nachge⸗ laſſen, immerhin haben mehr als 20 deutſche Städte ſich bereits zur Anſchaffung von An⸗ lagen für die Gewinnung von Benzol mittels aktiver Kohle(Benzorbonverfahren) entſchloſ⸗ ſen. Die erwähnten-Kohle⸗Anlagen ſind auch an Fabriken der verſchiedenſten Art zur Rück⸗ gewinnung wertvoller Löſungsmittel(Benzin u. dal.) geliefert worden. Die Kapazität der im Berichtsjahr beſtellten Anlagen beträgt über 22000 Tonnen Löſungsmittel jährlich. Auf dem Gebiet der Kohlenaufbereitungs⸗ und Stahl⸗ werksanlagen erhofft die Verwaltung eine wei⸗ tere Beſſerung. Entſprechend dieſer vielgeſtaltigen Fabrika⸗ tion iſt der Fabrikationserlös von 8,53 Mill. RM auf 12.55 Mill. RM geſtiegen, die Auf⸗ wendungen für Löhne und Gehälter ſtiegen von 5,71 Mill. RM auf 7,.95 Mill. RM. Der Rein⸗ gewinn betrug 200 094 RM, nach Abzug des Verluſtwortrages des Vorjahres 24 842 RM, und wird auf neue Rechnung vorgetragen. Die Belegſchaft konnte von 2300 Mitgliedern Ende 1933 auf 4100 Köpfe im Oktober 1935 erhöht werden. Die Verwaltung hofft auf weitere Fortſchritte. Klein, Schanzlin& Becker AG, Frankenthal/ Pf. Vortrag des Reingewinns Der Betriebsertrag dieſer Geſellſchaft ſtieg im Ge⸗ ſchäftsjahr 1934/35(30. Juni) auf.4(.76) Mill. RM neben.07(.12) ao. Erträgen. Perſonalauf⸗ wendungen beanſpruchten.62(.67), Zinſen und Steuern.16(i. V. nur.11 Steuern), die ſonſt. Aufwendungen.25(.92), ſo daß nach weſentlich erhöhten Abſchreibungen von.42(0. 11) Mill. RM einſchl. Vortrag ein Reingewinn von 149 057 (125 803) RM verbleibt, der wie derum vorge⸗ tragen wird. Der Vorſtandsbericht betont als weſentlichſtes Merkmal eine weitere ſtarke Inlands⸗ geſchäftsbelebung dank der energiſchen und erfolg⸗ reichen arbeitsbeſchaffenden Maßnahmen der Reichs⸗ regierung. Zur Belebung des Abſatzes war eine weitere Preis-Abſenkung unerläßlich, auch die allge⸗ mein geforderten kurzen Lieferfriſten machten ſich ver⸗ tenernd bemerkbar. Die letzten Monate vor der Rück⸗ gliederung des Saarlandes hatten die Pumpen AG. in Homburg nochmals vor ſchwierige Aufgaben ge⸗ ſtellt. Für Neueinſtellungen, Inſtandſetzungsarbeiten und Ausbau der Fabrikationseinrichtungen wurden erhebliche Beträge ausgegeben, ebenſo für Forſchung, Entwicklung und Planung. Das Arbeitsprogramm auf dem Gebiet der Fertigung von Pumpen, Kom⸗ preſſoren und Armaturen wurde auch im Berichts⸗ jahre weiter ausgebaut. Die Arbeiten auf dem Spe⸗ malgebiet des Flüſſigkeitsgetriebes ſchreiten voran. Die Haftung aus begebenen Wechſeln(ohne Arbeits⸗ beſchaffungswechſel) beläuft ſich auf 205 125 RM. Die Vergütungen für den Vorſtand(3) betrugen 34010, an den AR(4) 10 778 RM. Die Bilanz zeigt bei unv..56 Mill. RM Ak, den Reſervefonds mit unv..49, desgl. Rückſtellungen und Wertberichtigun⸗ gen mit unv..63, die Verbindlichkeiten erhöht auf .0(.22), darunter.13(.65) Warenſchulden und .09(.84) Bankſchulden, andererſeits erſcheinen die Anlagen mit.2(.33), Beteiligungen mit.23(unv.), das geſamte Umlaufvermögen infolge der Auswei⸗ tung des Geſchäftsumfanges mit.4(.46), darunter .35(.78) Waren,.34(.9) Warenforderungen und .51(.54) Forderungen an abhängige Geſellſchaften. Die oc, in der acht Aktionäre mit.24 Mill. RM Ac vertreten waren, erledigte ohne Ausſprache die Regularien fär 1934/35. Der turnusmäßig aus dem AR ausgeſchiedene Geheimrat Dr. J. Klein(Fran⸗ kenthal) wurde wieder⸗, Generaldirektor W. Tengel⸗ mann(Herne) und Dir. Carl Krecke(Bewag Berlin) dem AR neu zugewählt. Zum Bilanzprüfer für das Geſchäftsjahr 1935/36 wurde wiederum Dr. Hans Hermann(Mannheim) beſtellt. Im laufenden Ge⸗ 3 ſchäftsjahr ſind Umſatz und Beſchäftigung ſtetig ge⸗ blieben. An der Zugehörigkeit zu preis⸗ und abſatzregelnden Verbänden hat ſich nichts geändert. Kurze Wirtſchaftsnotizen Auf der Berliner Verbandsführerbeſprechung des Hauptverbandes deutſcher Wohnungsunternehmer (Baugenoſſenſchaften und ⸗geſellſchaften) verkündete der Hauptverbandsführer Pg. Doetſch ein großzügiges Wohnungsbauproaramm der deutſchen Baugenoſſen⸗ ſchaften und ⸗geſellſchaften, das im Jahre 1936 durch⸗ geführt werden ſoll. nuein-Mainische abendbürse Freundlich An der Abendbörſe zeigte ſich weiteres Rück'aufs⸗ bedüfrnis, während Angebot kaum mehr vorlag. Die Grundſtimmung kann man als freundlich bezeichnen, wenngleich kursmäßig gegen den Berliner Schluß zu⸗ nächſt keine ſtärkeren Veränderungen eintraten. Mon⸗ tanwerte erhielten etwas Anregung von der Mittei⸗ lung der Mannesmann Röhrenwerke AG über die Beſchäftigungslage und lagen überwiegend ½ bis ½ Prozent freundlicher. IG Farben kamen mit 145½ (14536) zur Notiz. Auf den übrigen Marktgebieten waren die letzten Mittagskurſe Geld. Am Rentenmarkt ergaben ſich keine Veränderungen. Altbeſitz notierten unv. 113, ſonſt hielten Kommunalumſchuldung 88,50, Zinsvergütungsſcheine bei 90,65 und Späte Schu'd⸗ buchforderungen bei 97½. Bei freundlicher Tendenz war das Geſchäft im Verlaufe geringer. Montanwerte notierten allgemein feſter, beſonders Mannesmann mit 7(76) und Stahlverein mit 7536——75½(7456), nur ZIlſe Genuß lagen mit 124½—125 knapp gehalten. Auch auf den übrigen Marttgebieten ergaben ſich zu⸗ meiſt leichte Befeſtigungen, lediglich Elektrowerte ver⸗ mochten ſich nicht immer ganz zu behaupten, feſt aber Lahmeyer mit 120(119). Am Nentenmarkt traten keine Veränderungen mehr ein. Von fremden Werten wur⸗ den Ungarn etwas höher bewertet. IG Farben 145½ Amſterdamer Deviſenkurſe Amſterdam, 13. Nov. Berlin 5925, London 724½¼, Neuvort 147½¼, Paris 970½, Belgien 2489, Schweiz 4789. Italien 1200, Madrid 2015. Osto 3642½, Kopenhagen 3235, Stockholm 3735, Prag 610, 3½¼½8. Tägl. Geld 2½. 1⸗Monats⸗⸗ eld 3. Metalle Londoner Metallbörſe London, 13. Nov.(Amtl. Sch uß.) Kupfer(2 p. To.) Tendenz: ſtetig; Standard p. Kaſſe 35 biz 35½6, do. 3 Monate 3536—357½1, do. Settl. Preis 35; Electrolyt 39—39½; beſt ſelected 38/— 39½; Clettro⸗ wirebars 39%. Zinn(& p. To.) Tendenz: ſtetig; Standard p. Kaſſe 237½¼½—238, do; 3 Monate 215½ bis 215½, do. Settl. Preis 238; Straits 244. Blei ( p. To.) Tendenz: laum ſtetig; ausid. prompt offz Preis 171/18, do. inoffz. Preis 1776—18; ausld. entf. Sicht. offz. Preis 177/16, do. inoffz Preis 1776 bis 1715/16; ausld. Settl. Preis 18. Zink( p. To.) Tendenz: unruhig; gewl. prompt offz. Preis 16½, do. inoffz. Preis 16¼—165/18; gewl. entf. Sicht. offz Preis 16½, do. inoffz. Preis 16/½8—16½; gewl. Settl Preis 16¼½.— Amtl. Berliner Mittelkurs für das engl. Pfund 12,23½. Getreide id Rotterdam, 13. Nov.(Schluß.) Weizen: Nov. 4,22½, März 4,03, Mai 4,07½. Mais: Nov. 51 Verk., Jan. 52 Verk., März 52½¼ Verk., Mai 54½ Verk. Märkte Häute⸗Zentral⸗Auktion in Mannheim Die 82. Häuteauktion war gut beſucht. Zur Ver⸗ ſteigerung ſtanden folgende Mengen: 17 993 Groß⸗ viehhäute, 21892 Kalbfelle und 1925 Hammelfelle. Die Auktionsleitung begann mit dem Ausbieten der Rinderhäute, 30—49 Pfd., die bisher immer noch notleidend waren, in der heutigen Verſteigerung aber ſchlankweg aufgenommen wurden und zwar zum Höchſtpreis, der 59—64 Pfg. beträgt. Alle übrigen ſüddeutſchen Gattungen und Gewichtsklaſſen konnten zum Höchſtpreis an die Fabrikanten durch die Kom⸗ miſſionäre und Einkaufsagenten zugeteilt werden. Die norddeutſchen Häute fanden alle zum Höchſtpreis ihre Abnehmer. Auch die Kalbfelle wurden zum Höchſt⸗ preis an die einzelnen Intereſſenten quotenmäßig aufgeteilt. Die Verkaufsſtimmung war flott. Im einzelnen notierten: Kuhhäute: rote ohne Kopf, rein und beſchädigt, bis 29 Pfd. 25, von 30—49 Pfd. 41—46, 50—59 Pfd. 41—44, 60—79 Pfd. 44—48, 80—99 Pfd. 46—47.5, nordd.(bunte ohne Kopf) alle Gewichte 25—28.— Ochſenhäute: rote ohne Kopf, bis 29 Pfd. 29—33, 30—49 Pfd. 38—40.5, 50—59 Pfd. 39—42.5, 60—79 Pfd. 48—52, 80—99 Pfd. 42—46, 100—119 Pfd. 39.—42, nordd. (bunte ohne Kopf) 25—30, Schuß 20—30.— Rin⸗ derhäute: rote ohne Kopf(Gewicht wie oben) 33—43, 59—64, 48—52, 47—50., 46—49, nordd.(bunte ohne Kopf 35—45.— Bullenhäute: rote ohne Kopf(Gewicht wie oben) 32—33, 40—44, 39—42, 38—40.5, 36—38, 34—36, 120 und mehr Pfd. 31—34, nordd.(bunte ohne Kopf) 24.— Kalbfelle: rote ohne Kopf, rein und beſchädigt, bis 9 Pfd. 59—64, .—15 Pfd. 51—55, 15.1 und mehr Pfd. 48—52, nordd.(bunte ohne Kopf) bis 9 Pfd. 44—48,.1 bis 15 Pfd. 42—45, 15.1 und mehr Pfd. 40—42.— Schaffelle: vollwollige 45, halbwollige 36, Blößen 28. Schwetzinger Schweinemarkt Zufuhr: 68 Milchſchweine, 80 Läufer. Preiſe: Milchſchweine 20—35, Läufer 40—100 RM das Paar. Handel lebhaft. Landauer Viehmarkt Auftrieb: 52 Stück Großvieh, 18 Kälber, 187 Läufer⸗ ſchweine und 233 Milchſchweine. Marktverlauf: ruhig. Preiſe: Großvieh unverändert, Kälber 56—60 Pfg. das Pfd., Läuferſchweine 40—65, Milchſchweine W bis 45 RM das Paar. Schifferſtadter Gemüſeauktion Wirſing—5, Weißkohl.50—.85, Dänenkohl.50, Rotkohl.50, Spinat 5, Roſenkohl 20, Karotten.5, Möhren.40, Blumenkohl Ja 25—35, 1 15—23,—12, 2, Sellerie—13,—5, Endivienſalat—4, Kopf⸗ ſalat.—3, Feldſalat 20—25. Weinverſteigerung in Bad Dürkheim Die Vereinigten Weinbergbeſitzer Weiſenheim am Berg verſteigerten heute in der Winzergenoſſenſchaft Bad Dürkheim 30 000 Liter 1934er Naturweißweine. Bei ſehr gutem Beſuch und großer Kaufluſt fanden ſämtliche Weine bis auf 3 Nummern zu ſehr guten W m einzelnen wurden bewertet pro 1 Liter: 560— 550— 520— 550— 570— 570— 300— 490— 460 zur.— 650.— 570— 570— 570— 470— 450 zur.— 450 zur.— 570— 570— 570— 610— 510— 550— 550— 670— 630— 820 Steinfeld Spätleſe, 820 Stein⸗ feld Spätleſe, 680. Unser vorzũüglicher Kaffee Morke„Kaffeekonne“. pfd. M.408 Morke„Kaffeekonne extra““„ M.80 Weitere beſiebte Sorten Pfd. M.—,.—,.203 Alle Artikel zum Bocken/ Gemöse- und Obstkonserven/ Kaĩser's Weine in guter Qualitãt zu nĩiedrĩgen Preisenl Koiser's Schokoloden nicht vergessenl Sĩe koufen vorfeilhoft, alles ist gut und billigl 30% Rabaft in Marken ouf olle Artikel mit wenigen Ausnohmen Bis zum 16. 11. erhalten Kinder in Begleitung 5 5 Erwachsener unseren 9 5 eeelve Lulthallon (olange Vorret) KalskRS. 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Herr Adam Baumann im Alter von 76½ Jahren, nach knapp 4 Monaten unserer lieben Mutter in den Tod nach. MANNHEIM(Rupprechtstr.), 13. November 1935.(1376˙“ Im Namen der Hinterbliebenen: Harun Baumann Die Einäscherung findet in Stille statt. Wir bitten von Bei⸗- leidsbesuchen abzusehen. 0116 ne sStelle n. Tüuchtiger tür größeres Werk gesucht. Bewerber, weſche die Elliot-Hisher-Buchhaltungs- maschine bedienen können, erhaſten den Vorzug. Bewerbungen unter 38576 KS an den Verlag dieses Blattes. Gröhgere Maschinenfabrik am Platze sucht zum Eintritt am 1. Januar 1936 zweĩ tũüchtige Stenotypistinnen mit guten Kenntnissen in der Kurzschriit, die an flottes Arbeiten gewöhnt sind. Bevorzugt werden Bewerberinnen, die schon in techni- schen Betrieben gearbeitet haben. Bewerbungen mit ausführlichem Lebenslauf, Licht- bild, Zeugnisabschriften und Gehaltsansprüchen sind zu richten unter Nr. 39 561 K an die Exped. ds. Bl. neuen patent. A! Bezirksvertreter z. Beſuch der Schneidermeiſter fürfk pparat. 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November 1935, nachmittägs 2½¼ Uhr, werde ich im hieſigen Pfandlokat, Qu 6, 2, gegen bare Zahlung im Vollſtrecuiigswege öffentlich verſteigern: 1 Teigmaſchine, 1 Motorrad(Horex) Ferner an Ort und Stelle, Bekannt⸗ gabe im Pfandlokal: 1 große u. kl. Drehbank, 1 Hobel⸗ maſchine, 1 Bohrmaſchine, 2 elektr. Motoren. Zuber, Gerichtsvollzieher⸗Stellv. Freitag, den 15. November 1935, nachmitta 8 2½ Uhr, werde ich im hieſigen Pfandlokal, eu 6, 2. gegen bare Zahlung im Vollſtreäungswege öfſentlich verſteigern: 1 Schreibmaſchine, Gein. 0 etwa 470 Liter Weiß⸗ wei 94 Flaſchen Schaumwein, 115 Flaſchen Weißwein, 1 Laden⸗ thete, 1 komb. Eisſchrank, 6 Stück⸗ fü ſſer und ſonſtiges. Stephan, Gerichtsvollzieher. Freitag, den 15. November 1935, nachmittags 2½ Uhr, werde ich im hieſigen Pfandlokal, Ou 6, 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Dipl.⸗Schreibtiſch, 1 Kaſſenſchrank, 1 2 Klubſofas, Büfett, 1 Kredenz, 1 Standuhr, 1 Klavier(M. 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Ehrenſachei umt abl rille: 5 genüb. d. post) 7 A. assen, Bücher, die wir beſprechen „Die keine Bücherei“ Während ihres kaum dreijährigen Beſtehens hat ſich die im Albert Langen/ Georg Müller Verlag in München erſcheinende„Kleine Bücherei“ unter den zahlreichen wohlfeilen Buchreihen einem mit Ruhm und Ehren ausgezeichneten Platz erobert, der ihr nie und nimmer beſchieden geweſen wäre, wenn ſie nicht von Anfang an, ihrer kulturellen Verpflichtung be⸗ wußt, den Auftrag beherzigt hätte, unſerem Volke endlich wieder diee Dichtung zu geben, die ihm zum ſeeliſchen Aufvau und zur Stärkung ſeiner innerſten Weſensart unentbehrlich iſt. Aus dieſem Geiſte her⸗ aus iſt die heute bereits in über einer Million Exemplaren verbreitete Sammlung zeitgenöſſiſcher deutſcher und nordiſcher Dichtung entſtanden und von eben dieſem Geiſte erfüllt ſind auch die neuen drei Bändchen von Hermann Claudius, Wilhelm Schäfer und Emil Strauß, die wert ſind, ge⸗ ſchätzt und geliebt zu werden als echte Zeugniſſe 3* und unbeirrbaren dichteriſchen Geiſtes. Hahrbuch 1936 der deutſchen Frontſoldaten und Kriegsopfer. Herausgeber: Reichskriegsopferführer Hanns Oberlindober, M. d.., Berlin. Preis 50 Pfg. „Wenn wir auf die wichtigſten Ereigniſſe des Jah⸗ tes 1935 zurückblicken und das ganze Jahr wieder erneut erleben, ſo treten im Jahre 1935 zwei Dinge beſonders augenfällig in Erſcheinung. Für uns alte Soldaten als wichtigſtes die am 16. März prokla⸗ mierte Wehrfreiheit der deutſchen Nation und als weites die große Friedensproklamation des Führers am 21. Mai.„Mit dieſen Worten beginnt der Reichs⸗ kriegsopferführer das Jahrbuch 1936 der deutſchen Frontſoldaten und Kriegsopfer. Und dieſe beiden Er⸗ eigniſſe, die für den Frieden der Welt, für die Ver⸗ ſtändigung der Völker, vor allem aber für das Ver⸗ ſtändnis des neuen Deutſchlands grundlegende Pro⸗ klamation des Führers, gibt mit den Ereigniſſen des Weltkriegs und ſeinen Folgen den Rahmen, in den ſich der ganze Inhalt des Jahrbuchs eingliedert. Abrüſtung, das Erleben der Front und ſeine nie ver⸗ löſchende Kameradſchaft, das neue Deutſchland erſtehen in packenden Bildern und Schilderungen vor unſeren Augen. Die bekannteſten deutſchen Schriftſteller ergrei⸗ fen das Wort und ſprechen zu uns. Der Reichspartei⸗ tag 1935 iſt in 24 der ſchönſten Bilder feſtgehalten. Die Olympiade 1936 iſt nicht vergeſſen. Das Kalendarium gibt einen geſchloſſenen Ueberblick über die wichtigſten Ereigniſſe des Weltkriegs und der Geſchichte der NS⸗ DAP. Das Siedlungswerk der NSaoOr mit einſchlä⸗ gigen Aufſätzen bildet den Abſchluß des empfehlens⸗ werten Jahrbuchs, das mit 107 Bildern in Kupfertief⸗ druck und ſeinem feſſelnden Inhalt zu dem außer⸗ ordentlich geringen Preis von 50 Pfg. auch vom letzten Volksgenoſſen erſtanden werden kann. „Wehr⸗Illuſtrierte für das Deutſche Volk“ Soeben erſcheint die erſte Kupfertiefdruckausgabe der neuen„Wehr⸗Illuſtrierten für das Deutſche Volk“. Dieſe äußerſt reichhaltige Bilderzeitung bringt neben einem umfaſſenden Bildbericht über die Vereidigung unſerer jungen Rekruten weitere aktuelle Bilder über das Entſtehen unſerer jungen Wehrmacht durch den Kampf der NSDaAp und über die Verwurzelung un⸗ ſeres jungen Volksheeres in allen Schichten der Be⸗ völkerung. Die„Wehr⸗Iluſtrierte für das Deutſche Volk“ iſt für 20 Pfg. in jedem Kiosk wie auch vom Verlag der„Wehr⸗Illuſtrierten“, Berlin Sw 11, Deſſauer Straße 37/½8 erhältlich. Altgermaniſche Kultur in Wort und Bild. Von Wolf⸗ ang Schultz. 3. ſtark vermehrte Auflage, 1935. .—13. Tauſend, mit 234 Bildern auf 112 Tafeln und 6 Karten. Kart..—, Lwd..50 RM. J. F. Lehmanns Verlag, München. Wir ſuchen wiſſensgeſicherte und zugleich volks⸗ tümliche Werke aus erſter Hand, die uns umfaſſend einführen und doch auch Triebkräfte für die Zukunft, Richtungsziel und innere Kraft geben: hier liegt ſolch ein Buch vor uns, das auf 117 Seiten eine der beſten Geſamtdarſtellungen altgermaniſcher Kultur vermittelt, die man ſich ſchlechterdings wünſchen kann. Der überraſchend ſchöͤne und in ſteter innerer Entwicklung befindliche Bildatlas wird durch das Textwort ſtän⸗ dig unterbaut. Wir erkennen im Einzelwerk den ge⸗ waltigen Schöpferernſt, der hinter allem ſchafft. Das politiſche Außenereignis eröffnet den jeweiligen Zeit⸗ raum, dann kommt die kulturelle Entwicklung, ſtoff⸗ lich wie geiſtig geſehen. Kunſt⸗ und Literaturgeſchichte erfahren reiche Erkenntniſſe aus dieſem einzigartig ausgerichteten Buch. Man würde ohne dieſen groß⸗ zügigen Forſcherkopf zu keiner Geſamtanſchauung kommen können. Wer ſich aus der Flut gelegentlicher Fragenbehandlung und aus der Kargheit kleiner Artikel' retten will zur Sicherheit einer monumenta⸗ len Kulturſchau, der laſſe ſich von Wolfgang Schultz führen. Das 5. Kapitel„Und wir“ ſtellt einen der knappſten und doch aufhauwichtigſten ethiſchen Rufe an Deutſchbewußte dar. Es ſteckt die Kraft eines wiſſenſchaftlich erarbeiteten Volksprogramms dahinter: Deutſchtum als Aufgabe! Dieſes Buch iſt eines der beſten Kampfdokumente, um der Verketzerung unſerer Ahnenkultur den Mund zu ſchließen. Hier kehren wir wahrlich zu uns zurück. Het Mardner:„Ich und du und noch ein Bu“. Verlag Holle& Co., Berlin⸗Charlottenburg, 64 Seiten, RM 1,20. Ein entzückendes Büchlein, das die deutſchen Land⸗ ſchaften in bunten Bildern und in herrlichen kleinen Verſen illuſtriert und charakteriſiert. Reime volks⸗ tümlicher Art aller deutſchen Volksſtämme beſchließen das reizvolle Büchlein. „Deutſches Ahnenerbe“, Leſeſtoffe für den Deutſch⸗ und Geſchichtsunterricht. Herausgegeben von Dr. Georg Uſadel(Verlag B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1935). Die uns bis jetzt vorliegenden Bändchen„Am flie⸗ ßenden Sande“(vorgeſchichtliche Erzählung);„Wiking im Endfand. i„Ewiges Bauerntum“;„Das Dorf ohne Jugend“;„Die Front des grauen Stahlhelms“;;„Deut⸗ ſche Flieger in Krieg und Frieden“ und„Deutſche Volksnot in der Nachkriegszeit“, durch die der Verlag beſonders der Jugend ein lebendiges Bild von den großen Grundgedanken des Nationalſozialismus geben will, ſtellen eine kulturelle Tat dar. In anſchaulicher, unterhaltender Weiſe führen ſie in die Geſchichte un⸗ ſeres Vaterlandes ein und zeigen die beſonders jede Epoche bewegenden Hauptprobleme von der national⸗ ſozialiſtiſchen Weltanſchauung aus geſehen, auf. Nam⸗ hafte Autoren haben Beiträge dazu geliefert. Ein geſchmackvoller Bildſchmuck vergrößert ihren Wert. Er⸗ läuterungen helfen zum letzten Verſtändnis. Man lieſt die Erzählungen mit Spannung und merkt plötz⸗ lich am Ende, daß man unendlich viel durch ſie gelernt hat. Man darf auf die nächſten Erſcheinungen ge⸗ ſpannt ſein. Sch. Heidelberg: kin Montel, der die große linie hat! Sehwarzer oder farbiger Crewil mit dekoretivem Schalleragen aus Alas ke ocdler Naturfuchs. Das durehgehende kunstseidene Marocciĩnfurter ist zur Hälfte ge⸗ steppt. 35 5 9— ber Herren- ulster, guf den ſeder Herr stolz zein leennl Aus cc. 900 gr schwerer Winterware mit angewebter Ab- zeite voll und weit geschnitten, innen mir Kkunstseide gusgestertet, mit löckengurt. KM 59— 60 gibt's hundertfoch in der OEFAK A. Bestimmt ist olso ouch der Montel dobei, den Sie sich schon immer gewönscht haben. Abf welchen lhre Wahl couch fällt— in einer Be- ziehung gleichen sie sich olle: in der Göte des Moteriols und der Verorbeiiung und der niedtigen pPreisloge. 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Samstag und Sonntag). Verlagsdirektor: Kurt Schönwitz, Mannheim Druck und Verlag: Hakenkre—* ⸗Verlag u. Druckerei Gmbc. Sprechſtunden der Verlagsdirektion: 10.30 bis 12.00 Uhr(außer Samstag und Sonntag). Fernſprech⸗ Nr. für Verlag und Schriftleitung: Sammel⸗Nr. 354 21. Mhm. Preisliſte Nr. 5 für Geſamtauflage(einſchl. eimer⸗ und Schwetzinger⸗Ausgabe) gültig. Durchſchnittsauflage Oktober 1935: Für den Anzeigenteil verantw.: Arnold Schmid, Zurzeit inhel ein Ausg. A Mannheim u. Ausg. B Mannheim, 34 526 Ausg. A Schwetzingen u, Ausg. B San 4 160 Ausg. 4 Weinheim u. Ausg. B Weinheim 3 163 Geſamt⸗DA. Oktober 1935: 4 4 ¹⁰ Pid. 15. 20 u. 253 AT Ninr Aii — Sdmstag Ieeeee 1 Inrn , Ai/ 1751 eK 8 8711½% Allein in Erstaufführung! Heute Donnerstag zur premiere des neuesten, hochsensationellen Paul-Wegener Großfilmes, einer Gesellschatts- und Kriminal-Affüre, von der man Lul————— +4 Heute letzter Tagl Nur.00,.00,.00,.30 Unr Käthe von Nagy „Die pompadour“ and moꝛgen oͤingt der weltberühmte italienische Tenor -gefeiertster Sänger der Gegenwart · in seinem ersten Fllim ladenburg/„BSahnhofs-Hotel· 4 Aundiini Abend verònstaàitet vom eichverbond Deutscher LAundfunleilnehmer in verbinduns mit 2243 den Ortsfunkstellen der NSDApb. 55 desinn abend- 8 Uhr, Seelöffnung 7 Uhr Lein Gorderobe- u. kein Getrönezu/ong Eintrittspreise: 70 pfg., EDR-Nitgl. 40 pfg. SSSln. Sonntag 1 7. Sonntss ein meisterwerkz Frisch ein etroffen: Echte Kieler von kEwgheitswertll Bismarck⸗ Drehbuch: Thea von Harbou In einer rafſiniert aufgebauten Handiung fcustan frönüchff harilotte Susa Immmmmmmm Der unvergeßliche Groß-Tonfilm 55 nach dem weltberühmten Roman von nienano vossg Regie: Erich Waschneckß 5 3 Sonder-Vorstellungen: heringe wundervoll weißfſeischig sehr zart u. mild stück 10 ois. Rollmöͤpse besonders Stück umöppe in reicul Mayonnaise Stũck 12 Pfg. fleimandbaa Fein.2 3 Frauen von Format: Rose Stradner/ Hilde Weinner õrete Weiser eanz neuen Palull Wegener mit lohs. Memann- curt Vespe mann · Otto Stöckel u..m. Unerhörte Spannung! Uationa⸗Theater Mannyeim Donnerstag, 14. November 1935: Vor offteguna„Brt a 7⁴ Is5 Prachtvolle Ausstattung! Norgen Freitag, vebermorgen Samstag, e 10.s0 abes., Sonntag vorm. 11.30 Unr QZu letzterer Jugend Zutritt) 45 0 35, 2 38580K fll bhaiselongue 32 Eedern mod.Bezug 22.—•— Matratzen 20.—•1 aus dem Cerail Große Erstaufführung täglich:.00,.30,.10 Uhr Komiſche Oper in drei Akten von ———I— -Gü ci 5 er erete münt—————— Die Elljüheung nn 3 wochenschau— Dine. li.2) Heute letater Tag! Das außergewöhnliche Filmwerk Oberarzt Dr. M0N EI 3 teilig mit Keil Els. Betten 3 Rost 1 3⁵⁰ pat.-föste Want 11. Couoh mit 40 Federn 36.— Ehestandsdarlel. H. Baumann U 1, 7, Breitestr. im Hause Pilz — LllllllfiLifitstiLttwItttöt4ts14114tan terzter Tag! Heute Der glenzende, neue Ufs-Film mt NHarika Röõkk- Fritz Kampers Karl Hellmer- Heinz v. Cleve Husik: Hens-Otto Horgmeyn Begin heute.00,.00,.30 Uhr INIVEASUA unmensUn Märchenfilm-Festspiele Heute letztmals um ½3 Uhr M aͤrchen- Grosstonfilm Getreu nach Brũder ãrimm Mus ik von Karl Blume Komponlst von„Grun ist diè fleide/ Kinder 30, 50, 70 Pfg.- Erw. ab 50 Pig. + reite PALAST 34 der Heister- Carl Froelich geglsseut schuf mit den besten deutschen Dorstellern l leule 4 beiden Iieatern! Tüglich.00,.00,.58 und.20 Uhr. Sonntags.00 Unr. fsmiesmmi Adolf Wonibrück lanense dzudus] Hilde Hildebrand kugen Klöpfer, Max Gülstorff einen Kriminalfiim von auflerordentlichem Format Fernruf 227 48. Der Radfahrer, d. lan Mittwoch früh 1 ubr einenMann mer 5, zu melden. 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Nan sòh sie erstmalig in,, Ehestreiłkꝰ und wird von iht baid im ganꝛen ꝑeich reden.- Dieses einzigottige und einmälige 4 0 4 4 erleben sie morgen bei der mit gröbter Spönnung erwoörteten Sickdeukschen Irauffülrune des neuesten Ufa-Großfilms noͤch dem herrlichen, vielgelesenen goman von LUDVI6G GANGHOEER „Der Klostefjöger“ ist die neue, grobe Schöpfung Heter Ostermayrs, dessen Neme unlösber mit den großhen Ufe-Effolgen„Schloß Hubertus“ und„Die Heilige und ihrNerfr“ verknüpft ist. Verlag und Se kreuzbanner“ 2 7mal(.70 R9 owie die Poſt Kes beſteht iſſensgebieten Abend⸗Au De R Mit dem he der ununt Kraft. lichen Betrie halben Stun ſchon ſetzt ma Regelung zur Einſti vate Unternel In Turin triebe beſchloſ nehmen. Der ſich nicht nun lichen Büroko wirken, ſond kehrserſp Beamten un! mehr der zw⸗ wird auch Be⸗ und Vorortbe ſpart. 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