: Geſamtauflage: Die 12geſpalt. Minimeterzeile 10 Wig. Die A4geſpalt. Millimeterzeile im Zeriielt 45 514. Echwetlnger und 4— eimer Ausgabe: Die 123 eſpalt. Millimeterzeile 250 Die 4geſpalt. Dafilfmetzzelie im Textteil 18 Pfg. Bei Wiederholung Rabatt nach aufliegendem Torif. Schluß der Anzeigen⸗Annahme: Frühausgäbe 18 Uhr, Abendausgabe 13 Uhr Anzeigen⸗Annahme: Mannheim. R 3, 14/15. Fernſprech⸗Sammel⸗Nr. ahlungs⸗ und Erfüuungsort Mannheim. 5 riftleitung: Mannheim, k 3, 14/19. Fernſprech⸗Sammeil⸗Nr. 354 21. Das„Haren. Zenzbunner⸗ Mubgade 4 Liſcheint 12mal(.20 RMu. 50· Pfg. Trägerlohn), Ausgabe g erſchein Jmal(.70 RM u. 30 Pfg. Trägerlohn), Einzelpreis 10 Pfg. Beſtellungen nehmen die Träger owie die Poſtämter enigegen. Iſt die Zeitung am Erſcheinen(auch durch höhere. Gewalt) ver⸗ Unden“ deſteht kein Anſpruch anſ:Entschädigneng. Monktag⸗Ausgabe ezember 1935: Nachm.⸗Vorſtell, Alleliebſt apd. Paris, 30. Dezember. Noch einmal hat die Regierung Laval dem 3 Sturm der Oppoſition ſtandhalten können. Der e Regenſchirm franzöſiſche Außenminiſter hat wieder geſiegt. r arnbs Dichtuu] Die Mehrheit der Regierung bei der Abſtim⸗ reich“ von Wald:) mung über die im Zuſammenhang mit einem k: Norb. Schultze Ende 17 Uhr Entſchließungsentwurf der radikalſozialiſtiſchen Abgeordneten Delbos, Campinchi und Cot geſtellte Vertrauensfrage betrun 20 Stim · men. 276 Abgeordnete hatten gegen und 296 für ſie geſtimmt. Die Vertrauensentſchließung, die der Abge ⸗ ordnete Chappedelaine eingebracht hatte, wurde ſogar mit 304 gegen 261 Stimmen an⸗ genommen, mit einer Mehrheit alſo von 43 Stimmen. Dieſe Vertrauensentſchließung hatte folgen · den Wortlaut:„Die Kammer iſt den engliſch⸗ ezember 1935: Nr. 136 Sonderm. G Nr. 5 nde Mannheim 390—393. oll drei Akten. Tert „deutſch von Th. Maria v. Weber, nde nach 22.30 Uhr Regelmäßig erſcheinende Beilagen auf allen iffensgebieten. Für unverlangt eingeſandte Beiträge wird keine Verantwortung übernommen. 5. Jahrgong werde die franzöſiſche Kammer ſich über den Ruſſenpakt ausſprechen. Der franzöſiſche Mi⸗ niſterpräſident beauftragte ihn, den Botſchafter, zu erklären, daß dieſer Pakt nicht gegen Deutſchland gerichtet ſei, und daß er kein An⸗ griffsinſtrument gegen Deutſchland darſtelle. Er bedaure weiter. daß Deutſchland nicht in ein regionales Nichtangriffs⸗Syſtem eintreten wolle. Laval habe mit Genugtuung die Worte Adolf Hitlers aufgenommen, daß Deutſchland keinerlei Angriffsabſichten gegen Frankreich hege und mit Frankreich gute Beziehungen unterhalten wolle. Sowohl der Führer als auch der franzöſiſche Botſchafter feien ſich einig geweſen in dem Wunſch, daß gutnachbarliche Beziehungen in gegenſeitiger Achtung zwiſchen den beiden Län⸗ dern hergeſtellt werden müßten. Der Reichs⸗ kanzler habe in ſeiner Ertlärung an Fransois⸗ Poncet die friedlichen Verſicherungen beſtätigt, die er wiederholt öffentlich abgegeben habe. A/Mr. 597 5/Mr. 360 der noch trennen, aus dem Wege geräumt wer⸗ den können. Der Miniſterpräſident kam dann auf den franzöſiſch⸗ruſſiſchen Pakt zu ſprechen und be⸗ tonte, daß der Ruſſenpakt nicht als ein Militär⸗ bündnis zwiſchen Frankreich und Rußland be⸗ trachtet werden dürfe. beſetz gegen fiampfbünde angenommen Paris, 29. Dezember. Die Kammer trat am Samstagabend gegen 10 Uhr wieder zuſammen, um die zweite Leſung der Geſetzesvorlagen über die Kampfbünde, uüͤber die Regelung des Waffentragens und über die Aufforderung zu Gewalttaten in der Preſſe vorzunehmen. Zu dem Geſetz über die ſogenannten Bünde lag ein Antrag des rechtsgerichteten Abgeord⸗ neten Dommange vor, die Auflöſung der Bünde auch auf die geheimen Geſellſchaften 21. Zah üusſchließi. Gerichtsſtand: Mannbeim. Voſtſcheckronto: Lüdwigsbafen 4960. Verlaasort Mannheim. Mannheim, 30. Dezember 1935. Zwanzig stimmen eetteten Caval die mehrheit der fammer für ſeine politik/ Eine Rede über deutſchland-5rankreich Der Anwalt als Rechtswahrer Die berufspolitiſche Zielſetzung innerhalb der deutſchen Anwaltſchaft vor ihren berufenen Trägern der ſtändiſchen Organiſation feſt⸗ zulegen und gleichzeitig das immer oringender werdende Problem der Beſeitigung des Not⸗ ſtandes der Anwaltſchaf: im Intereſſe der deutſchen Rechtspflege einer endlichen Löſung zuzuführen, waren der Anlaß für den Reichs⸗ juriſtenführer, Reichsminiſter Dr. Frank, die Mitglieder des Reichsfacharuppenrates und ſämtliche Gaufachberater-Rechtsanwälte ces NS⸗Juriſtenbundes zu verſammeln Es ſtan⸗ den Maßnahmen zur Erörterung, die— von der nationalſozialiſtiſchen Führung des deut⸗ ſchen Rechtswahrerſtandes und insbeſondere der deutſchen Anwaltſchaft bisher getroffen und in Vorſchlag gebracht— einerſeits der deutſchen Anwaltſchaft eine neue Grundlage für die freudige Erfüllung der ihr obliegenden Aufgaben geben und andererſeité die wirt⸗ gute Die Unterredung mit Göring und Vereinigungen auszudehnen. Dieſer An⸗ mg 0 kanzöſiſchen. Ueberlieferungen treu, ſie billigt Weiter erinnerte der Miniſterpräſident an trag wurde mit 417 gegen 104 Stimmen abge⸗— Notlage der Anwälte behe⸗ -Hafee die Ertlärungen ver Regierunn und vertraut ſeine Unterredung mit General Göring in lehnt.(Freimaurergeflüſter im Hintergrund. en ſolen. ag d. at Tmea, I ihr, daß ſie in der Achtung der Bölterbunds. Kratau, eine Unterredung, die über drei Die Schriftl.) Nach Annahme der einzelnen Geiſtige Not der Anwaltſchaft?! Immer Gegr. 1785 ſotung ihr Wert der Ausſöhnung, der inter⸗ Stunden gedauert habe und in der die beiden vier Artikel der Geſetzesvorlage wurde dann wieder muß der Anwal: Sturm rennen gegen nat.-ieaten nationalen Verſtändigung und des Friedens Staatsmänner geprüft hätten, in welcher Weiſe das Geſetz im ganzen mit 403 gegen 104 Stim⸗ die von der vergangenen Zeit her überkom⸗ — 3 es ermöglicht werden könne, daß zwei Länden men angenommen, ohne daß die Regie⸗ mene landläufige Anſchauung, die mit dem fortſetzt. Sie lehnt jeden weiteren Zuſatz ab und geht zur Tagesordnung über.“ LTavals große Schlußrede Vor der Abſtimmung kam es gegen 16 Uhr noch einmal zu einer recht bedeutſamen Rede Lavals, die für Deutſchland von um ſo grö⸗ intechaus berem Intereſſe iſt, da ſie gerade das Verhält⸗ ei Akten von nis Paris⸗Berlin einer Betrachtung unterzog. Böticher Wir bringen hier mehrere Einzelheiten aus de ewa 22.30 Uhr dem Inhalt der Lavalſchen Erklärung — Der erſte Teil der Rede war ausgefüllt mit einem ſehr eingehenden Bericht über die Ver⸗ -Zusscli handlungen, die Laval noch vor Ausbruch der chmal neater elm ezember 1935: Nr. 28 Feindſeligkeiten in Oſtafrika mit Italien und England zur Verhinderung des Krieges ge⸗ führt hat. Der Bericht führte bis zu den jüngſten Pariſer Verhandlungen. Dieſer Teil der Rede brachte kaum etwas Neues. Mit größter Aufmerkſamkeit verfolgte das neinem schönen! Haus dagegen die Erklärungen, die der Mi⸗ ſich die Hände reichen und wie die Hinderniſſe und die Schwierigkeiten, die dieſe beiden Län⸗ rung die Vertrauensfrage zu ſtel⸗ len brauchte. An der Stãſte des furchharen Eisenbhahnunglũdes in Thũringen Anwaltsberuf die übelwollende Vorſtellung verbindet, wie ſie dem Begriff des„Advo⸗ katen“ anhaftet: die geſchäftsmäßige Ausnutzung von Streitigkeiren. Immer wieder hat der Anwalt ſich zu wehren gegen dieſe fortwährende Verkennung ſeines Berufs. Hier gilt es, den in vielen Kreiſen des Vol⸗ kes noch beſtehenden falſchen Vorſtellungen über die Bedeutung und die Aufgabe des An⸗ waltsberufes entgegenzutreten,„im deu'ſchen Rechtsanwalt nicht den geſchäftstüchtigen Ad⸗ vokaten der verklungenen liberaliſtiſchen Epoche ſehen zu wollen, ſondern den treuen unermüd⸗ lichen Kämpfer für die Rechtsſicherheit, Rechis⸗ wahrheit und Rechtsklarheit in Deutſchland“ (Frank). Nich' der Erwerbstrieb iſt es, der das Handeln des Anwalits beſtimmt, ſondern ſein Dienſt am Recht. Das aber iſt freier Beruf und kein Gewerbe Und enl niſterpräſident darauf über die deutſch⸗ will die neue Rechtsanwaltsordnung dieſe ge⸗ franzöſiſchen und die ſranzöſiſch⸗ſowjet⸗ wandelte Wirklichkeit anerkennen, ſo muß ſie h bei lhnen tuſſiſchen Beziehungen abgab. Laval rief mit ihr durch Aufnahme einer dvahin gerichteten erhobener Stimme aus: „Solange die Annäherung zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich nicht verwirklicht iſt, wird es leine wirkſame Friedensgarantie in Europa geben!“(Großer Beifall auf der Rechten, in der Mitte und auf verſchiedenen Bänken der Lin⸗ Wein-, Liæòr- und den Sie bei uns densten Formen, preislẽgen— ige, so dob lnnen Beſtimmung Ausoruck verleihen. Dieſe Betätigung des deutſchen Rechts⸗ anwalts im Intereſſe des Rechisfriedens und der Rechtsſicherheit bedarf weiterhin dann auch der geſetzlichen Sicherung in all ihren mög⸗ lichen Auswirkungen Der Anwalt iſt ſeinen verdotbenvird, ten.) nmunę RMeiter erklärte der Miniſterpräſident, daß er Volksgenoſſen Helfer in Rechtsnot; als Oraan 1 iein getrenntes Ablommen zwiſchen der Rechtspflege an der Findung des Rechis Frankrerh und Deutſchland wünſche. Er faſſe berufen, iſt er daher bei der Austragung Sie ꝛu uns! die deutſchzranzöſiſche Annäherung ſo auf, daß aller Rechtsangelegenheiten als Verireter ſe im Rahmen der kollektiven Si⸗ cherheit Europa zuſtatten kommen müſſe. ** 0 3 im Geſpräch mit Sir Samuel bHoare ausgerufen, wenn dieſe Verſöhnun ammerer⸗ zwiſchen Frankreich und 1. 15716 1 üchewerden tkönne, welche glänzende Zukunfts⸗ ausſichten würde es dann für Europa geben! lollektive Sicherheit hineinzubringen. Kollektive Sicherheit Wieiter erinnerte der Miniſterpräſident an die uUnterredung, die der franzöſiſche Botſchafter in Berlin, Francois⸗Poncet, mit dem Führer ge⸗ habt hat. Man habe nach dieſer Unterredung n Frankreich vielfach behauptet, daß ein ge⸗ f01 ſchieden ſolche Behauptungen Francois⸗Poncet habe in ſeinem. Lavals, Auf⸗ krag dem Führer erklärt, in einigen Tagen Dann könne man verſuchen, Deutſchland in die Oben: Taucher auf der Saale bei der Suche nach vermibten Opfern. sammenstoßes von der Saalebrücke hinabgeschleudert wurden. Unten: Trümmer, die durch die Wucht des Zu- Heinrich Hoffmann(M) zuzulaſſen. Jeder deutſche Rechtsanwalt— das muß die neue Rechtsanwaltsordnung klar⸗ ſtelien— iſt berechtigt, vor allen Gerichten, auch Ehren⸗ und Schiedsgerichten, Spruchſtel⸗ len, Behörden und Selbſtverwaltungskörper⸗ ſchaften die ihm anvertrauten Rechte wahr⸗ zunehmen, ſoweit natürlich nicht perſönliche, d. h. in ſeiner Perſon liegende Gründe eine Zurückweiſung bedingen. Eine Ausnahme gilt weiterhin für gewiſſe Sondergerichte der NS DAp,, die dieſe als Hoheitsträgerin aus eigener Machtbefugnis näher zu regeln hat. Dieſer grundſätzlichen Sicherung, wie ſie für die Betätigung des Anwalis aus ſeiner aner⸗ kannten Berufsauffaſſung ſich ergib', entſpricht es nicht, wenn das Auftreten eines deutſchen tenntes Abkommen zwiſchen Deutſchland und Rechtsanw i walts vor dem Arbeitsagerich: 3 auf Koſten irgend einer dritten— Genehmigung abhängig leibt KW acht geplant worden ſei. Er beſtrittent⸗ bisher das Arbeitsgerichtsgeſetz oorſchreibt. Mit dem Blick auf das Ganze wird er die ihm anvertrauien Rechte im Sinne eines nanonal⸗ ſozialiſtiſchen Ausgleichs zwiſchen den Belan⸗ gen des„Arbeitnehmers“ und des„Arbeit⸗ gebers“ und im engſten Einverneh⸗ men mit dem zuſtändigen Rechts⸗ berater der Deutſchen Arbeits⸗ front vertreten. Dieſer umfaſſenden Berufung des deutſchen Anwalts entſpricht andererſeits der Schutz des Volkes gegen unzuverläſſige Rechtsberatung. Es wird jeder von irgendwelcher Rechtsberatung ausgeſchloſſen werden müſſen, der hierzu nicht durch beſon⸗ dere Vorbildung geeignet iſt, ſo daß Mißbräuche auf dieſe Weiſe unterbunden werden(Schwarz⸗ arbeitsgeſetz). Zur fachlichen Eignung und perſönlichen Zuverläſſigkeit wird auch die der Bedürfnisfrage treten müſ⸗ en. Dem Grundprinzip einer auf Leiſtung begründeten fachlichen Ausleſe ent⸗ ſprechend, ſoll auch die Zulaſſung zur Anwalt⸗ ſchaft überhaupt in der neuen Rechtsanwalts⸗ ordnung eine Aenderung erfahren in An⸗ lehnung etwa an die neuen Beſtimmungen über die Zulaſſung von Gerichtsaſſeſſoren zum Staatsdienſt. Die unbedingt gebotene Durchführung der Nürnberger Geſetzgebung auch im Bereiche der Anwaltſchaft in einem dem Be⸗ dürfnis der deutſchen Rechtspflege entſprechen⸗ den Umfang wird eine weitere Senkung der bisherigen Anwaltszahl herbeiführen. Zwecks Sicherung des Erfolges der zur Ge⸗ ſundung des Rechtsanwaltsberufes durchzu⸗ führenden Maßnahmen geht das Beſtreben weiter dahin, die landgerichtliche Zuſtändig⸗ keitsgrenze auf 500 RM herabzuſetzen, die Um⸗ gehung geſetzlich feſtgelegter Zuſtändigkeiten durch Vereinbarung anderer Gerichtsſtände (Prorogation) zu verbieten und den Anwalts⸗ zwang für Schiedsgerichtsſachen bei ſolchen Streitigkeiten einzuführen, welche die Streit⸗ wertgrenze der Amtsgerichte überſchreiten. In Verfolg des Grundſatzes vom freien Be⸗ ruf der Anwaltſchaft wird auch jede Ver⸗ beamtung abzulehnen ſein. In dieſer Linie liegt es, wenn an der Spitze der Kammerver⸗ tretung ein freier Anwalt ſteht, nicht aber die Anwaltsorganiſation durch allzu ſtarke autoritäre Ueberwachung ſeitens beamte⸗ ter, halbbeamteter oder ehrenbeamteter Per⸗ ſönlichkeiten beengt wird... guch„news Thronitle“ lügt London, 29. Dezember. Das liberale Blatt„Kews Chronicle“ hat in großer Aufmachung vollkommen haltloſe Enthüllungen über den angeblichen Verlauf der letzten Unterhaltung zwiſchen dem Führer und dem Berliner engliſchen Botſchafter aus der„Neuyork Times“ übernommen. In Londoner maßgeblichen Kreiſen rückt man von dieſen Enthüllungen mit aller Deutlich⸗ keit ab. Es wird erklärt, daß die Darſtellung des Blattes den Tatſachen nicht entſpreche und irreführend ſei. Der Bericht ſei offenbar nichts anderes als eine vergröbernde Wiederholung gewiſſer Falſchmeldungen, die ſeinerzeit nach der Unterredung in einem Teil der Preſſe ver⸗ öffentlicht worden ſeien. Gleiche Brüder— gleiche Rappen Wien, 29. Dezember. Die polizeilichen Erhebungen haben ergeben, daß der am Samstag verhaftete jüdiſche Jour⸗ naliſt und Schriftſteller Heinrich Eduard Jacob mit dem kürzlich ebenfalls verhafteten Agenten der amerikaniſchen Dollarfälſcherbande Jacob⸗ ſen, recte Kohl, in Verbindung geſtanden hat. Die Pariſer Preſſe orakelt Die Opposition redet von Paris, 29. Dezember. Die Pariſer Preſſe bringt in großer Auf⸗ machung die Berichte über den Kammerſieg Lavals und ebenſo Kommentare, die den Er⸗ folg von irgend einer Seite her, je nach der Einſtellung der Blätter, beleuchten. Die regierungsfreundlichen Zeitungen be⸗ haupten, daß Laval ein Meiſterſtück vollbracht und ſich den Namen eines wahren Staatsman⸗ nes verdient habe. So iſt vor allem das„Pe⸗ tit Journal“ über ſeine Rede geradezu be⸗ geiſtert und bezeichnet ſie als die größte außen⸗ politiſche Erklärung, die ſeit dem Tode Briands von der Tribüne der Kammer abgegeben wor— den ſei. Die Oppoſitionspreſſe allerdings ſieht den Sieg mit anderen Augen an. Als maßgebend für die Haltung der Kammer wird von ihr nicht das letzte Abſtimmungsverhältnis von 304:261 angeſehen, ſondern das Stimmen⸗ einem Kuhhandel Lavals verhältnis von 296:276, mit dem die Kammer die bevorzugte Behandlung des Mißtrauens⸗ antrages ablehnte. Von dieſen 20 Stimmen Mehrheit, erklärt man, müßten noch ſämtliche Miniſter abgezogen werden, ſoweit ſie Ab⸗ geordnete und nicht Senatoren ſind, ſo daß ſchließlich nur noch eine kleine Mehr⸗ von ganzen 5 Stimmen übrig eibe. „Cavals Schickſal dennoch beſiegelt“ Außerdem wirft man dem Miniſterpräſiden⸗ ten vor, er habe einen wahren Kuhhandel ge⸗ trieben und ſich die Mehrheit nur dadurch ver⸗ ſchafft, daß er die zögernden oder ſogar feind⸗ lich geſinnten Abgeordneten perſönlich über⸗ redete, für ihn zu ſtimmen. Trotz des Sieges ſei das Schickſal des Kabinetts Laval beſiegelt. Er habe lediglich noch eine Bewährungsfriſt. Bei der nächſten Gelegenheit, die ſich wahr⸗ ſcheinlich ſchon im Januar bieten werde, werde Laval doch abtreten müſſen. Es floß viel Blut um flbbi flddi Eine abhessinische Verlautharung üũber die Schladrt apd. Addis Abeba, 29. Dezember. Die Kämpfe, die ſich in der vergangenen Woche um den Beſitz des Ortes Abbi Addi im Tembion⸗Gebiet abſpielten, ſind Gegenſtand einer ausführlichen amtlichen Darſtellung von abeſſiniſcher Seite, die erſt jentveröffent⸗ licht wird. Nach dieſer Darſtellung wäre Abbi Addi im Beſitz der Abeſſinier geblieben, wäh⸗ rend die italieniſchen Berichte unter Anführung zahlreicher Einzelheiten die beſtimmte Behaup⸗ tung aufgeſtellt haben, daß der Ort in der Hand der italieniſchen Truppen geblieben ſei, nachdem er vorübergehend in die Hände der Abeſſinier gefallen war. Die abeſſiniſche Dar⸗ ſtellung lautet: Eine echte Ueberrumpelung Die Schlacht hat 18 Stunden gedauert und auf beiden Seiten zu ſchweren Verluſten ge⸗ führt. Die die Stadt verteidigenden italieniſchen Eingeborenentruppen ſeien von dem Angriff völlig überraſcht worden. Sie faßten ſich aber ſehr ſchnell und überſchütteten die abeſſini⸗ ſchen Angreifer mit Maſchinengewehr⸗ und Ar⸗ tilleriefeuer, das auch durch Fliegerbomben un⸗ terſtützt wurde. Doch gelang es den Abeſſiniern, die Italiener aus ihren Stellungen hinauszu⸗ werfen und die Stadt einzunehmen, obgleich die Italiener Reſerve-Maſchinengewehre und ſo⸗ gar Tanks eingeſetzt hätten. Die abeſſiniſche Artillerie habe ſich dieſen modernen Kriegsmit⸗ teln gegenüber durchaus gewachſen gezeigt. 220 Italiener gefallen Die Schlacht wurde am Freitag fortgeſetzt. Auf ſeiten der Italiener ſeien 20 weiße Offi⸗ ziere ſowie 200 Soldaten gefallen. Den Abeſſi⸗ niern fielen 100 eingeborene italieniſche Solda⸗ ten als Gefangene in die Hände. Weiter wur⸗ den 12 Maſchinengewehre, 3 Feldgeſchütze und zahlreiche Munition erbeutet. Gegenwärtig ſeien die abeſſiniſchen Truppen mit dem Ausbau der von ihnen eingenomme⸗ nen Stellungen beſchäftigt, da die Italiener anſcheinend zu einer Gegenoffenſive aus⸗ holen, bei der in größerem Maße als bisher weiße Truppen eingeſetzt werden ſollen. Im Schire⸗Gebiet, auf dem rechten Flügel der zweiten italieniſchen Armee, ſollen ſich die italieniſchen Vorpoſten unter dem abeſſiniſchen Druck langſam auf Atſum zurückziehen. moskau weiß natürlich von nichts Uruguay soll sogar vom Völkerbund vernommen werden Moslkau, 29. Dezember. Nun liegt auch die erſte Stellungnahme der Sowjetunion zu dem Abbruch der diplomati⸗ ſchen Beziehungen Urnguays vor. Wie immer leugnet man natürlich im Kreml jede kommu⸗ niſtiſche Propaganda und erklärt, daß die von Uruguay vorgebrachten Anklagen vollkommen unbegründet ſeien! Ja, man geht ſogar ſo weit, die Frage zu erörtern, ob man mit Hilfe des Völkerbundes von Uruguay nicht die Vorlage von Beweiſen für dieſe Be⸗ ſchuldigungen verlangen ſoll. dilme im Brennſpiegel nationalſozialiſtiſcher Kritik Capitol:„Mazurka“ Willi Forſt iſt mit dem Film groß gewor⸗ den und wie wenige Filmſchaffende mit ſeiner künſtleriſchen Eigenart vertraut. Es gelingt ihm, in der„Mazurka“ jeden Einfluß der Bühne abzuſtreifen, und einen Film zu ſchaffen, der nicht mehr Theater iſt, ſondern reſtlos aus den filmiſchen Bedingungen heraus erwächſt. Der Stoff iſt freilich durchaus abſeitig, menſch⸗ lich und rechtlich ein wenn auch intereſſanter, ſo doch ſehr vereinzelter Fall, den nur die Kunſt davor bewahrt, zur Senſation zu werden. ber er iſt geſchickt und im weſentlichen ge⸗ ſchmackvoll geſtaltet. Die Spannung bleibt vom erſten bis zum letzten Bild auf gleicher Höhe, ohne jemals ins Senſationelle oder Sentimen⸗ tale abzuſinken. Die filmiſche Kunſt ringt noch um den ihr eigenen Ausdruck. Dieſer Film Forſts mit der wertvollen Muſik Peter Kreu⸗ ders bedeutet einen großen Fortſchritt auf dem Wege zum echten filmiſchen Kunſtwerk. Er erreicht z. B. in den Schlußbildern eine bisher unerhörte filmiſche Ausdrucksſtärke. Pola Negri weiß die hohe Vielſeitigkeit erfordernde Hauptrolle ebenſo glaubhaft wie er⸗ greifend zu geſtalten und zeigt im Laufe des Spiels wahrhaft tragiſche Größe. Um ſie grup⸗ pieren ſich vor allem Albrecht Schoenhals, Ingeborg Theek, Franziska Kinz, Paul Hartmann, Friedrich Kayßler und Hans Her⸗ mann Schaufuß. intereſſfante Kulturfilme:„Das Buch und„Schleswig“ ſowie die Wochenſchau vervoll⸗ das diesjährige Neujahrsprogram es„Capitols“..— palast u. Glorla:„Es flüſtert die Liebe“ Zum Jahreswechſel ein Luſtſpiel; aber leider eines, das ſich auf ziemlich ausgefahrenen Pfa⸗ den bewegt und nirgends mit einem neuen Ein⸗ all aufwarten kann. Darüber kann auch die im allgemeinen gute Darſtellung und Geza von Bolvarys geſchickte Spielleitung nicht hinweghelfen. Der junge Gutsbeſitzer Peter fährt alljährlich einige Wochen über Land zum Pferdeeinkauf, ſo glaubt wenigſtens ſeine Mutter. In Wirk⸗ lichkeit aber reiſt er mit ſeinem Freunde Robert nach Venedig, wo er ein leichtes Leben mit ſchönen Frauen führt. Einmal jedoch lernt er eine Frau kennen, die er bald ſchätzen lernt und heiraten möchte. Jetzt aber kommt ihm die Freundin des vergangenen Jahres dazwiſchen, der er die Ehe verſprochen hat und die jetzt ihre Anſprüche geltend macht. Nach einigem Hin und Her aber fügt ſich, wie nicht anders zu erwarten war, alles zu einem glücklichen Ende. Von den Darſtellern ſeien nur Guſtav Fröhlich, der in der ihm eigenen friſchen Weiſe ſeine Rolle meiſterte, und ſeine Partnerin Elma Bulla genannt, die wir noch nicht auf der Leinwand ſahen und die liebenswürdig und nett eine von Flirt und mondänem Leben völlig unberührte Frau gibt. Die übrigen Schauſpieler fügten ſich geſchickt in das En⸗ ſemble ein. Dazu das übliche Beiprogramm. mix. Universum:„Winterzauber in den Dolomiten“ Wenn der eingefleiſchte Bergſteiger und Win⸗ terſportler das Wort„Dolomiten“ hört, dann denkt er ohne weiteres an die Wahrzeichen die⸗ ſer Tiroler Alpenwelt, die„Drei Zinnen“ und die Marmolata. In dieſe herrliche Welt führt uns der in der Sonntagmorgenveranſtaltung des„Univerſum“ vorgeführte Film. Dem Win⸗ terſportfreund geht dabei das Herz auf und alle Sehnſüchte, die ſich mit den Brettlu ver⸗ binden, gehen ihm auf. Zackige Felsmaſſive wachſen aus dem Weiß des Pulverſchnees, herr⸗ liche Schußfahrten wechſeln mit mühſamen, aber mit köſtlichen Bildern bezahlten Aufſtiegen. Die erſtmals von einer deutſchen Skiläufer⸗ In dieſem Sinne verhält ſich auch der ſowjetruſſiſche Geſandte Minkin, der nun gegen ſeine Ausweiſung in Montevideo Ein⸗ ſpruch erhoben hat. Er beſtreitet in einer Note an den Außenminiſter die gegen ihn vor⸗ gebrachten Beſchuldigungen und betont, daß er die Weiſungen ſeiner Regierung abwarten müſſe. Die Haltung der Sowjetunion iſt bekannt. Sie hetzt und ſchürt, ſoweit es irgendwie geht, und ſcheut dabei keine Mittel und Koſten. Iſt ſie aber auf ihrer finſteren Tätigkeit einma! Expedition nach dem Kriege unternommene Tour führt uns zunächſt durch das Fiſchleintal in ſtundenlangem Aufſtieg zur Muſſolini⸗Hütte. Von da zur Hochbrunnerſcheide mit grandioſen Abfahrten durch die Sextner Dolomiten.„Drei Zinnen“, Oberbachernſpitze, Giralbajoch und Monte Criſtallo ſind nächſte Etappen. Mitten im Zauber dieſer einzigartigen Gebirgswelt ſtumme Zeugen aus dem blutigen Ringen des Weltkrieges, Kavernen und Unterſtände der kämpfenden Truppen. Hinunter geht es an den Miſfurina⸗See und wieder Aufſtiege und Ab⸗ fahrten teilweiſe über verharſchte Hänge. Der Blutberg des Weltkrieges, Col di Lana, taucht auf. Die Marmolata iſt das nächſte Ziel. In raſender Abfahrt von hier ſtäubt der Pulver⸗ ſchnee. Corvara, Campolongo⸗Paß, Grödner Joch, das Sella⸗Haus mit einzigartigem Rund⸗ blick, die Geislergruppe und Fünffingerſpitze ziehen am Auge des Beſchauers vorüber. Nun noch das idylliſche Pordoi, eine letzte Schuß⸗ fahrt bis zur Schneegrenze und wir kommen aus dem Winterzauber der Dolomiten in den Südtiroler Frühling. Der Streifen iſt ein einzigartiges Erlebnis und Geſchenk an die große Gemeinde der Berg⸗ freunde. Wiederholen bitte.—1. Weihnachtsandacht in der zeſuitenkirche Als die Glocken der Jeſuitenkirche am Spät⸗ nachmittag des letzten Jahresſonntags zur An⸗ dacht riefen, war in dem weihnachtlich geſchmück⸗ ten, gewaltigen Raum kaum noch ein Platz zu erhalten, übte doch die Aufführung des Volks⸗ oratoriums„Ein Weihnachtsſingen“ ſcheinbar große Anziehungskraft aus. Die Herren Albert Greiner und Otto Jochum hatten unter Heranziehung von gemiſchtem Chor, Männer⸗, Frauen⸗ und Knabenchor, Kammerorcheſter und Orgel alle Weihnachtslieder, welche die katho⸗ liſche Kirche kennt, geſchickt zu einem Oratorium zuſammengeſtellt. Die Aufführung durch den Cäcilienchor und Knabenchor der Jeſuitenkirche ſowie durch Mit⸗ ertappt, dann weiß ſie nichts und iſt Ler und den Völkerbundsabmachungen hun prozentig getreue Staat, dem nichts verheer iſt als die Störung des Friedens. Nur daß den roten Machthabern von Zeit zun die Maske vom Geſicht geriſſen wird, wi dieſes Mal in Uruguay geſchah. kin italieniſcher Darnungsr Rom, 29. Dezember.(HB⸗Fun Unter dem Stichwort„Der Bolſchewis erhebt ſein Haupt“, weiſt das halbam Sonntagsblatt„Voce'Italia“ anlä des Abbruchs der diplomatiſchen Beziehun Uruguays mit Sowjetrußland auf dass wachſen der ſowjetruſſiſchen Weltpropageenn hin, die ſich in den letzten Wochen wiedern lich rege und nicht nur in Südamerikaa dern auch in Aſien und Afrika und nicht wen⸗ ger in Europa arbeite. Ihre erſte Nahn finde ſie in der täglich deutlicher werdenn Unzulänglichkeit mancher par mentariſcher Regierungen. Das Vorgehen Japans in China ſei vor allem dernch den Willen gerechtfertigt, die fünf Provi vor dem Kommunismus zu retten. Es höchſt verwunderlich, daß die europäiſ Staaten für die Größe der Gefahr, die Moskau ausgeht, keinen Blick haben. Das Blatt erinnert zum Schluß an die Moskau an alle Länder gegebenen Weiſun für eine Wiederaufnahme des antifaſchiſtiſt und antinationalſozialiſtiſchen Propagandaf zuges zu ſorgen. Punsch— Feuerwerk SCcherz arfKel und die lustigen Neuheiten für die Silvesternacht!“ Springmenn's Dogerie, h 1, 6(Stadtmitt fjolländiſches Bootshaus eingeüſche 32 Jachten, 125 Boote vernichtet Amſterdam, 29. Dezembe Ein großes Schadenfeuer vernichtete in Nacht zum Sonntag in Ooſter Ringd ein großes Bootshaus ſamt 32 Motorbooten Segeljachten ſowie 125 Bodoten. Das Fe wurde erſt bemerkt, als die hellen Flammen dem Dachſtuhl ſchlugen. Die Feuerwehr kon nur noch ein zweites Bootshaus retten, ha leicht ein Opfer der Flammen hätte werden k nen. Der Sachſchaden beläuft ſich auf et 50 000 Gulden. Hauptſchriftleiter: Dr. Wilhelm Katlermann. 4 tellvertreier: Karl M. Hageneier; Chei vom 1 üdel Weller.— Verantworilich für Polne⸗ 43 5. Koliermann. inr vauniche Ageteten, Frat W. Kienen für-Wirtſchaftspolittt u. Handel: Wirn. Ratzel; für em munales und Bewegung: Friedrich Karl Haas:; Kulturpolitik. Feuilleion und Beilagen: W Körbet Unpolitiſches: Fritz Haas; für Lokales: Erwin.. für Sport: Julius Etz: ſämtliche in Mannheii Berliner Schriftleimung: Hans Graf Reiſchach. Ln eW 68. Cbarlottenfir 15 MNachdruck ſamtlͤcher Orühn berichte verboten. 4 Ständiger Berliner Mitarberter: Dr. Johann v. Berlin⸗Dabtem. Sprechſtunden der Schriftleituna: Täglich 16 bis 17 (außer Mittwoch Samstaa und Sonntaa). Verlagsdirektor: Kurt Schönwitz, Mann Druck und Verlag: Hatenkreuzbanner⸗Verlag u. Drir Gmbc. Syprechſtunden der Verlagsdirektron: 10.30 12.00 Uhr(außer Samstag und Sonntag) Fernf Nr für Verlaa und Schriftieittuna: Sammel-Nr. 3 Für den Anzeſgenten verantw: Arnold Schmid. Zurzeit if: Wreisliſte Nr 5 für Geſamtauflage(ein Weinheimer und Schwetzinger⸗Ausaabe aültig Durchſchnitts⸗Auflage November 1935: Rusg. A Mannheim u. Ausg h Mannheim 3 Ausg. 4 Schwetzingen u. Ausg h Schwetzingen Nusg. 4 Weinheim und Ausa ß Weinheim. Geſamt⸗DA November 1935: 4% 3 1„ 10 1 lieder des Philharmoniſchen Orcheſters unt eitung von K. Fr. Boeres war gut, wen auch mitunter den Chören mehr Kraft und Pr ziſion hätte gewünſcht werden können. An d Orgel waltete A. Bachſtein ſeines Amte der die Brücken vom Chor zu den Inſtrume taliſten mit Geſchick ſchlug. Fand die Aufführung des Oratoriums au nach den Weihnachtsfeiertagen ſtatt, ſo vermſ telte ſie doch den Hörern noch einmal weihnach liche Stimmung, die durch die damit verbunden Andacht noch vertieft wurde, allerdings dam noch mehr das Intereſſe der Veranſtaltung h tonend und hervorhebend. Der Komponiſt Alban Berg geſtorben. In Wien ſtarb im Alter von noch nicht 51 Zahren der Komponiſt Alban Berg. Das Maſikſcha. fen Alban Bergs, ganz beſonders Kine Op „Wozzeck“, iſt immer ſtark umſtricken geweſen Königsberg ladet drei deutſche Dichter ein Die Stadt Königsberg i. Pr. hat drei nicht ar⸗ Oſtpreußen ſtammeyde Dichter, und zwar Joſ Ponten, Jakob Schaffner und Hans Ky- 4 4 ſer, auf drei Monate nach Oſtpreußen ein⸗ geladen, damit ſie über ihre Eindrücke ſchreibh oder in' der ihnen fremden Landſchaft neue G. lebniſſe geſtalten können.— Nationaltheater. Heute, Montag,„De Sprung aus dem Alltag., die erfolg reiche Komödie von Zerkaulen, in der Inſzenit⸗ rung von Becker. Beginn 20 Uhr.— Morger, Dienstag(Silveſter)„Die Fledermaus. Regie: Friedrich Brandenburg. Muſikaliſchk Leitung: Karl Klauß. Beginn 19 Uhr.— Frie Schmiedel ſpielt den Sand, Willy Birgel den Kotzebue in Sigmund Graffs Schauſpie „Die einſame Tat“, das die bekannte Vorgänge der Ermordung Kotzebues in Mann. heim zum Vorwurf hat. Die Mannheimer Erſtt. zufführung findet in der Inſzenierung von In⸗ tendant Brandenburg am 4. Januar ſtat „Bakenk. Der Fi 45. Gebu nichtet. fandte telegramt Der fre 268 gegen Die Ve ſehen ein des der? 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Muſikaliſchk ihr.— Fri ly Birge Schauſpie e bekannte s in Mann⸗ heimer Erſt ung von In 7anuar ſtat torben. — Nein, lieber Michel! vakenkrenzbanner“— Seite 3 Blick übers Cand A Nr. 597/ B Nr. 360— 30. Dezember 1935 In fiürze Der Führer hat an Stabschef Lutze zu ſeinem 45. Geburtstag ein Glückwunſchtelegramm ge⸗ zichtet. Auch Reichsminiſter Dr. Goebbels fandte Stabschef Lutze ein Glückwunſch⸗ telegramm. . Der franzöſiſche Senat hat den Haushalt mit 268 gegen 17 Stimmen verabſchiedet. 23* Die Voranſchläge der engliſchen Admiralität ſehen eine Vermehrung des Mannſchaftsbeſtan⸗ des der Marine um 3000 Mann vor. * In der am 28. Dezember zu Ende gegangenen Woche haben einer Meldung aus Port Said zufolge die italieniſchen Truppentransporte durch den Suezkanal erheblich zugenommen. Die Liſten der Kanalbehörden enthalten fol⸗ gende Aufzeichnungen: 10 346 Offiziere und Mannſchaften, 2966 Arbeiter, 17116 Tonnen Material, 388 Tonnen Benzin, 5750 Tonnen Zement und 222 Mauleſel. 1˙ Der griechiſch⸗orthodoxe Patriarch Photios II. iſt nach längerem Leiden am Sonntagvormittag im Alter von 63 Jahren geſtorben. Der Ver⸗ ſtorbene wurde 1929 zum Oberhaupt der ortho⸗ doxen Chriſtenheit gewählt und hatte ſeinen Sitz in Konſtantinopel. Der Abwurf von insgeſamt 20 600⸗Pfund⸗ Bomben auf den Krater des Mauna Loa und den Lavaſtrom iſt anſcheinend erfolglos geblie⸗ ben. Der Lavaſtrom iſt in der Zwiſchenzeit unter lautem Getöſe um weitere 1“ Meilen in Richtung auf die Stadt Hilo vorgerückt. 1* Nach den jetzt vorliegenden Berichten aus Manila hat der vor einigen Tagen über den Philippinnen wütende Taifun 39 Todesopfer gefordert. 3 Wegen Raſſenſchande verurteilte eine Straf⸗ kammer des Berliner Landgerichts den 38jäh⸗ rigen Alfred Klaffke zu 1½ Jahren Gefängnis. Der Angeklagte, ein Arier, hatte nach ſeinem eigenen Geſtändnis intimen Verkehr mit einer jüdiſchen Witwe. * In der Nähe von Verſailles ereignete ſich am Samstagnachmittag ein ſchwerer Kraftwagen⸗ unfall. Ein ſchwer beladener Laſtkraftwagen fuhr infolge Steuerbruches auf dem Marktplatz des Ortes Magny⸗en⸗Vexin in mehrere Markt⸗ buden. Etwa hner dz Menſchen gerieten dabei unter die Räber des Wagens. Zwei von ihnen wurden auf der Stelle getötet und acht mußten in ein Krankenhaus übergeführt werden. * Der ſchwediſche Arbeitgeberverband der me⸗ chaniſchen Werkſtätten, Eiſenhütten und Gruben hat Samstagmittag den beteiligten Gewerkſchaf⸗ ten und der Schiedskommiſſion mitgeteilt, daß er eine Ausſperrung der Arbeitnehmer beſchloſ⸗ ſen habe. Von dem Konflikt ſind 90 000 Arbei⸗ ter betroffen. * Samstagfrüh wurde von den württembergi⸗ ſchen Erdbebenwarten Stuttgart, Ravensburg und Meßſtetten ein ſehr ſtarkes Fernbeben auf⸗ gezeichnet. Die berechnete Herdentfernung be⸗ trägt dem Großkreis entlang gemeſſen rund 9500 Kilometer. Der Bebenherd liegt in der Gegend von Weſtſumatra. Odenwälder Dreikönigsbuben gehen um Ein ſchöner alter odenwaldbrauch„Wir treien ein in dieſes haus— Und treiben alle böſen Geiſter aus“ Zu den wenigen Orten des Frankenlandes, in denen nach altem Brauch die„Dreikönigs⸗ buben“ noch umgehen, zählt das am Oſtrand des Odenwaldes gelegene Hainſtadt. Letzten Winter ſind die Hainſtadter„Drei Könige“, die auch die Nachbarorte beſuchen, in meine Stube gekommen. Sie waren angetan mit weißen Mänteln und trugen vergoldete Papier⸗ kronen auf ihren Häuptern. Doch ſpielten ſie zu meiner Verwunderung nicht Kaſpar, Mel⸗ chior und Balthaſar, ſondern Kaſpar, Melchior und Herodes. Melchior führte auf einem lan⸗ den Stock den„Goldenen Stern“ mit ſich. Herodes und der rußgeſchwärzte Kaſpar trugen Schwerter, dargeſtellt durch hölzerne„Schwing⸗ meſſer“, wie man ſolche im Frankenland einſt zum„Schwingen“ des Flachſes verwendete. Kaſpar trug um den Leib einen Ledergurt, an welchem eine eiſerne Kaſſette befeſtigt war, in die er die Gaben ſammelte. Mit ſchweren Tritten ſtampften die drei die Treppe herauf. Da ich die Tör öffnete, ſprachen ſie zum Gruß in pathetiſcher Weiſe die Worte: Wir treten ein in dieſes Haus Und treiben alle böſen Geiſter aus! Wenn man in London Schlittschuh laufen will. So sichern sich, besonders in den Morgenstunden, die Londoner Eisläufer. Weltbild(M) Sie tragen des dichten Nebels wegen Fackeln mit sich, um Zusammenstöße zu vermeiden. Zuchthaus für kommuniſtiſche Wühler Zahlreiche Familien ins Anglück gebracht/ Hochverräteriſches Treiben Karlsruhe, 30.—— Der Strafſenat des Oberlandesgerichts Karlsruhe verurteilte die Kommuniſten Adolf Schuler, Oskar Burg⸗ ſtahler und Otto Schneider aus Karls⸗ ruhe zu Zuchthausſtrafen von 67 und 5 Jah⸗ ren, erkannte den Genannten die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren ab und erklärte Polizeiaufſicht für zuläſſig. Schuler, Burgſtahler und Schneider 3 ſich in den Jahren 1933 und 1934 in erheblichem Umfange für den Wiederaufbau der illegalen KPd betätigt, hochverräteriſche Druckſchriften hergeſtellt, und bei der Verbreitung von Hetz⸗ ſchriften, die aus dem Auslande kamen, mitge⸗ wirkt. Die Strafen mußten, wie bei der Ur⸗ teilsverkündung zum Ausdruck kam, deshalb ſo ſchwer ausfallen, weil ſich die Angeklagten in ührender Weiſe betätigt hatten und weil ſie urch ihr verbrecheriſches Tun zahlreiche Per⸗ ſonen aus Karlsruhe und Umgebung verführt und ſie damit zuſammen mit ihren Familien ins Unglück gebracht haben. Verzweiflungstat eines Schwermütigen Ueberlingen, 30. Dez. Beim Weſtbahn⸗ hof hat ſich am Dienstagmorgen der 50jährige verwitwete Leopold Nagler aus Stockach von einem Güterzug überfahren laſſen. Der Un⸗ glückliche, der noch tags zuvor bis 11 Uhr abends bei ſeinen Schwiegereltern in Ueberlin⸗ gen zu Beſuch weilte, war ſofort tot. Die Ver⸗ zweiflungstat dürfte in einem Anfall hoch⸗ gradiger Schwermut geſchehen ſein. Ein gefährlicher Gewohnheitsverbrecher Heidelberg, 30. Dez. Der Umſtand, daß es ſich nur um kleine Beträge handelte, die er ſich erſchwindelte, rettete den wegen Betrugs und Unterſchlagung im wiederholten Rückfall angeklagten 65 Zahre alten Ferdinand Kap⸗ pes vor der Sicherungsverwahrung. Seit 1909 iſt Kappes 14mal rechtskräftig verurteilt wor⸗ den. Der Staatsanwalt betonte, daß der An⸗ eklagte aus ſeinen Vorſtrafen nichts gelernt Abe und als gefährlicher Gewohnheitsverbre⸗ cher zu betrachten ſei. Er beantragte 14 Mo⸗ nate Zuchthaus und Aberkennung der bürger⸗ lichen Ehrenrechte auf 3 Jahre. Das Gericht ging noch über dieſen Antrag hinaus und ver⸗ urteilte Kappes zu einer Geſamtzuchthaus⸗ ſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten und 3 Jahren Ehrverluſt. Die Unterſuchungshaft wurde nicht angerechnet, weil ſie der Angeklagte durch ſein Leugnen ſelbſt verurſacht hatte. Ich geleitete die„Könige“ in meine Stube. Sie ſtellten ſich in einer Reihe auf, der Schwarze in der Mitte. Der zur Rechten be⸗ gann: Ich bin der Engel von Gott geſandt Und habe das Schwert in meiner rechten Hand! Der zur Linken fuhr fort: Ich habe das Schwert an meiner linken Seite, Mit dem König Herodes will ich ſtreiten! Dann ſangen die drei in eigenartiger, mono⸗ toner Melodie ihr uraltes Dreikönigslied: Ihr heil'gen Dreikönige von der göttlichen Hand, Mit eurem Stern aus dem Morgenland. Wir gingen alle dreie den Berg hinauf, Da ſchaute Herodes zum Fenſter heraus. „Ihr liebe drei Herre, wo wollt ihr denn hin?“ „Nach Bethlehem ſteht unſer Sinn!“ „Ihr liebe drei Herren, bleibt heute bei mir; Ich will euch geben gut Wein und Bier!“ „Ach nein, ach nein, das kann ja nicht ſein; In dreizehn Tagen vierhundert Meil'.“ „Warum iſt denn der in der Mitte ſo ſchwarz? „Das iſt der König aus Mohrenland.“ „Biſt du der König aus Mohrenland, So reiche du mir deine rechte Hand!“ „Meine rechte Hand, die reich' ich dir nicht, Du biſt der Herodes, wir trauen dir nicht!“ Wir gingen alle dreie den Berg hinauf, Und ſahen den Stern wohl über dem Haus. Wir gingen alle drei in den Stall hinein Und fanden die Mutter und's Kindelein. Wir fanden das Kindlein nackt und bloß Und legten es auf Maria ihr'n Schoß. Wir wünſchen der Hausmutter eine goldene Kron Und über's Jahr einen jungen Sohn. mi dem Hausvater einen goldenen iſch, An allen vier Ecken einen gebratenen Fiſch, Und in der Mitte eine Kanne voll Wein. Das ſoll heute Abend unſere Mahlzeit ſein! Zweimal haben mir die Könige das Lied, deſſen Melodie ich mir aufzeichnete, vorgeſungen. Wer dieſes Dreikönigslied einmal gehört hat, wird es nie vergeſſen. Außer in Hainſtadt gehen Dreikönigsbuben auch in dem benachbarten Hornbach um. Doch ſpielen dort ſtets nur die ärmſten Buben des Dorfes. Sie beſuchen die reichen Bauern und bringen außer Geld anſehnliche Vorräte an Dörrfleiſch und andere Lebensmittel mit nach Hauſe. Während die Hornbacher Dreikönige nur in ihrem Heimatdorf ſingen, beſuchen die Hainſtadter die ganze Umgebung, insbeſondere die Amtsſtadt Buchen. Das Hainſtadter Spiel dürfte der Ueberreſt eines größeren mittelalter⸗ lichen Spieles ſein, wie ſolche einſt in Kirchen und Klöſtern aufgeführt wurden. In Kirchzell bei Amorbach iſt das Spiel, wie Max Walter zu berichten weiß, in anderer Form üblich. »Dort kommt es zum Kampf zwiſchen Herodes und Kaſpar. Da Kaſpar den Ausſpruch tut: Meine rechte Hand, die reich ich dir nicht, weil du der falſche Herodes biſt, wird Herodes wütend, dringt auf Kaſpar ein und tötet ihn mit den Worten: So ſteche ich dir auf deine Bruſt, Daß du vor mir ſterben mußt! Nachdem Kaſpar umgefallen iſt, wird er von Melchior wieder aufgehoben mit den Worten: „Steh' auf, mein Bruder!“ Hierauf. die drei Könige gemeinſam das Lied:„Zu Bethlehem geboren!“ Neben dem„Spiel vom Chriſtkind“ ſtellt das „Odenwälder Dreikönigsſpiel“ gewiß einen der ſchönſten Odenwälder Volksbräuche dar. Die ganze Woche wunderlich· des öͤreitags ganz abſunderlich Bäuerliche Naturbeobachtungen/ Wetterregeln, die meiſtens ſtimmen/ Von Hans Reinſch Gewiß hat jeder Ort ſeine eigenen Wetter⸗ regeln und Wetterpropheten. So gibt es Re⸗ geln, die an anderen Orten als da, wo ſie ge⸗ funden wurden, einfach nicht ſtimmen. Das geht jedoch den Herren Meteorologen genau ſo, die ſpöttiſch vom Bauern„Atmoſphärenbändiger“ genannt werden. Dafür muß der Bauer ſich die ſarkaſtiſche Regel unterſchieben laſſen:„Wenn der Hahn kräht auf dem Miſt, ändert ſich das Wetter oder es bleibt wie es iſt!“ In der Hauptſache kommt es auf Beobachtungen an, welche zum Prüfen und Vergleichen anregen können und ſollen. Es ſteht feſt, daß ſich Wetter⸗ veränderungen lange vorher durch eine Verän⸗ derung des Luftdruckes und der Luftelektrizität ankünden, Umſtände, auf die Pflanzen und Tiere oft eher reagieren, als ſie der Menſch bemerkt. Michel rückt bei dieſem Vorhalt ſicher die Zipfelmütze und fragt:„Was hilft das nun?“ Es hilft wenigſtens mehr, als das dümmerliche Rücken der Zipfel⸗ mütze, das zu gar nichts nütze iſt! Eine allgemeine Regel, die immer ſtimmt, beſagt:„Der Morgen grau, der Abend rot, iſt ein guter Wetterbot“, oder:„Abendrot gut Wet⸗ ter bot, Morgenrot aber bringt Wind und Kot!“ „Grauer Morgen— ſchöner Tag!“ Auch die Nacht kündet ſchon das Wetter des kommenden Tages:„Je ſchwärzer die Nacht, deſto angeneh⸗ mer der Tag!“ Ferner iſt der Morgen wichtig: „Früh⸗Regen und frühe Bettelleut', die bleiben nicht bis man zwölfe läut“, oder„Frühe Regen und frühe Gäſte bleiben ſelten über Nacht“. Nehmen wir uns einmal eine ſehr alte Schäfer⸗ Regel vor:„Regenbogen am Morgen macht dem Schäfer Sorgen; Regenbogen am Abend iſt dem Schäfer labend!“ Im erſteren Fall ſtehen nämlich die Wolken im Weſten, von wo bekanntlich meiſtens die Winde wehen. Sie brin⸗ een alſo die Wolken herüber und es kann Re⸗ gen geben. Stehen ſie dagegen, wie im letzteren Fall, im Oſten und die Sonne dagegen im Weſten, alſo abends, dann ſind die Wolten be⸗ reits vorübergezogen. So iſt es auch mit vielen anderen Regeln. Da lautet eine:„Staubregen pflegt ein ſicherer Vorbote guten trockenen Wetters zu ſein“. Auch das läßt ſich oft feſtſtellen und als richtig er⸗ kennen.„Tau, häufig und ſtark, verkündet hei⸗ teres Wetter, beſonders, wenn er lange liegen bleibt“.„Wenn Strohdächer nach einem Gewit⸗ terregen ſtark dampfen, ſo kommt noch mehr Re⸗ gen mit Gewitter,“ ſagt eine andere Bauern⸗ regel. Dieſe beiden laſſen ſich ſehr leicht mit phyſitaliſchen Geſetzen erklären und belegen. Nicht immer ſtimmt dagegen die Regel, daß „wie der Wind am 3. und beſonders am 4. und 5. Tage nach dem Neumonde iſt, er den ganzen Monat wehe“. Aehnlich wie eine der vorgenannten Regeln iſt die folgende:„Wind vom Niedergang iſt Regens Aufgang; Wind vom Aufgang, ſchönen Wetters Anfang“, oder „Großer Wind iſt ſelten ohne Regen!“ Wenn der Wind der Sonne folgt, mit ihrer Wande⸗ rung alſo wechſelt, ſo iſt das auch von Bedeu⸗ tung, denn es bleibt einige Tage gutes Wetter. Die Beobachtung des Viehes vor dem Gewit⸗ ter führte zu dem folgenden Regelſpruch:„Ge⸗ witter ſteht bevor, wenn das Vieh am Mittag nach Luft ſchnappt, mit offenen Nüſtern über ſich riecht und mit aufgerecktem Schwanz auf die Weide ſpringt“. Auf phyſikaliſchen Geſetzen beruht dagegen wieder die Regel, daß„Wenn der Rauch nicht aus dem Schornſtein will, ſo iſt vorhanden Regens vill“. Wenn der„Fuchs brauſt“, d. h. wenn nach Sonnenuntergang ein dicker Nebel über den Flüſſen, Bächen und Wie⸗ ſen liegt, ſo deutet das auf ſchönes, anhalten⸗ des Wetter hin. Iſt es kurz vor Vollmond oder vor Sonnenaufgang neblig auf den Bergen und in Tälern, dann iſt das Wetter am folgenden Tage ſehr ſchön. Im Winter deuten Nebel bei Oſtwind und Kälte auf Tauwetter, bei Weſt⸗ wind auf Kälte. Höhenrauch im Sommer iſt der Vorbote eines ſtrengen Winters. Auch die Hausfrau kann etwas beobachten, was auf das Wetter ſchließen Läßt.„Bleiben die Kohlen(Rußflocken) am Kochtopf hangen, wird ein Regen bald anfangen.“ Gleiches gilt, wenn der gemahlene Kaffee am Holzkäſtchen der Kaffeemühle ſtark haften bleibt, oder wenn die Franſen des Lampenſchirmes ſich zu Strähnen ballen. Doch auch die Pflanzen ſind gute Wetterpro⸗ pheten! Davon zeugen eine Reihe der folgen⸗ den Regeln: Finden ſich noch ſpät im Herbſt Baumblüten, ſo deutet das auf kein günſtiges Jahr. Wenn die Eichen ſchon vor dem Mai Blätter haben, darf man einen ſchönen fruchtbaren Sommer und gute Weinleſe erwarten. Wenn die Kirſchen gut verblühen, wird der Regen gut aufblühen. Wenn Birken und Weiden ihr Laub oben im Wipfel lange grün behalten, während ſie es munten früh fallen laſſen, ſo zeugt das von einem frühen Winter und einem guten Frühjahr. Viel Eicheln und Buchnüſſe laſſen einen ſtren⸗ gen Winter erwarten. Späte Roſen im Garten deuten auf einen ſchönen Herbſt und einen gelinden Winter. Blüht der Schleedorn vor dem erſten Mai, ſo wird der Roggen vor oder zu Jakobi reif und es gibt ſchönes Wetter zur Heuernte. Je ſpäter er nach dem erſten Mai blüht, deſto ſchlechter ſteht es mit der Heu⸗ und Kornernte. Wenn der Häderich häufig in der Roggen⸗ Stoppel blüht, pflegt das einen geſtrengen Win⸗ ter anzukünden. Viel Hopfen— viel Roggen! Doch auch die Tiere werden beobachtet und beſondere Merkmale ihres Verhaltens ſind be⸗ — So muß in erſter Linie der Froſch her⸗ alten: Wenn die Laubfröſch knarren, magſt du auf Regen harren. Liegt der Froſchlaich im Frühjahr im tiefen Waſſer, ſo folgt ein trockener und heißer Som⸗ mer; liegt er am Ufer oder flach im Waſſer, ſo kommt ein naſſer Sommer. Wenn die Johanniswürmchen ungewöhnlich leuchten und glänzen, kann man auf ſchönes Wetter rechnen. Laſſen ſie ſich bis JFohanni nicht ſehen, ſo wird kaltes, unfreundliches Wetter ſeinen Einzug halten. Wenn die Spinnen fleißig im Freien weben, wird das Wetter beſtändig bleiben. Arbeiten ſie bei Regen, dauert er nicht lange. Wenn die Gartenſchnecken ſich häufig auf Beet und Wegen finden, deutet dies auf Gewitter⸗ „kregen. Iſt die Hechtsleber nach den Gallenbläschen zu breit, nach vorn aber ſpitzig, ſo gibt es einen harten und langen Winter. Wenn die Forellen früh laichen, gibt es im Winter viel Schnee. Eine Elſter allein iſt immer ein Zeichen be⸗ vorſtehenden ungünſtigen Wetters, denn bei gutem Wetter verlaſſen beide das Neſt. Wird die Rohrdommel zeitig gehört, hoffe man auf gute Ernte. Wenn die Grasmücke ſingt, ehe der Weinſtock ſproßt, verkündet ſie ein gutes Jährchen! Laſſen ſich Fink und Buchfink früh vor Son⸗ nenaufgang hören, verkünden ſie nahen Regen. Auch die Wochentage ſind wichtig und die Regel kündet, daß gewöhnlich der Sonntag die wenigſten ſchlechten, der Mittwoch die meiſten ſchönen und leidlichen Tage ausmache. Der Freitag ſei am veränderlichſten und habe die meiſten ſchlechten Tage, wie auch der Samstag. Iſt es„die ganze Woche wunderlich, dann iſt's des Freitags ganz abſunderlich!“ Und nun beobachten wir einmal, wie weit dieſe Regeln noch Recht haben! „Hakenkreuzbanner“— Seite 1 Die bunte Seite ANr. 597/ B Nr. 360— 30. Dezember 1935 44 Die Melden von„Forf Hessen Die Geschtichete eimer deufachen Molonie im brasiltantschen Urwalc— Von Erwin Heh Sleg 7! Nach Mitternacht wird man aufbrechen, das Lager einkreiſen und im Morgendämmern den arſten Angriff wagen.„Es iſt ſehr wichtig, daß Du dieſe Banditen töteſt. Du mußt daher alles ſo einrichten, daß wir den Feind andauernd verfolgen und bis auf den letzten Mann aus⸗ zotten können.“ Köhler iſt mit allem einverſtan⸗ den. Kurz nach Mitternacht beginnt der Vor⸗ marſch gegen den Feind. Mühſam arbeitet man ſich in der Dunkelheit vorwärts. Das ſpaniſche Lagerfeuer glimmt nur mehr, es iſt kaum zu ſehen, und oft verliert man es ganz aus den Augen. Endlich, um drei Uhr morgens, iſt der kleine Hügel von einer dichten Schützenkette umſtellt. Verabredungsge⸗ mäß wird man im Süden im gegebenen Augen⸗ blick den fliehenden Feind durchlaſſen, dem dann nur der Weg zum Paraupeba offen bliebe. Dieſer Fluß, der jetzt nach der Regenzeit wild und reißend iſt, würde die Bewegungen des Feindes teilweiſe behindern, und man könnte, den Fliehenden immer langſam folgend, dieſe ganz vernichten. Alles iſt wohl durchdacht. In wenigen Minuten muß es hell werden. Man hat ſich dem Lager ſo weit genähert, daß man die Geſtalten der Spanier ausnehmen kann, die, in ihre Ponchos gehüllt, auf dem Boden liegen und ſchlafen. Köhlers Leute ſind glänzend aus⸗ gerüſtet, jeder hat drei doppelläufige Piſtolen im Gürtel und einen guten amerikaniſchen Ka⸗ rabiner. Die ſpaniſchen Banditen haben eine Wache aufgeſtellt, einen einzigen Mann. Er ſitzt an einen Baum gelehnt, das Gewehr auf den Knien, und ſchläft. So rückt man immer näher, ſoweit es das Gehölz und die ſchützenden Büſche ermöglichen. Dann tritt eine große Stille ein. Man wartet, bis Rovera im Oſten mit ſeinen Schützen herankommt. Ein dreimaliger Eulenruf wird das Signal zum Angriff geben. Gebannt ſehen die Leute auf die Spanier, ſehen, wie ſich ihre atmenden Körper unter der Decke bewegen. Endlich— die Eule ruft.— Ein raſendes Gewehrfeuer, Geſchrei, Flüche. Die Spanier taumeln empor, greifen nach ihren Waffen, Köhlers Leute ziehen die Piſtolen. Faſt jeder Schuß trifft. Die Gewehre der Banditen töten niemand, nur zwei heſſiſche Bauern wer⸗ den verwundet. Der Ring ſchließt ſich wie eine Schlinge um die Räuber, und bald hat der letzte ſein Leben ausgehaucht. Sieg! Erhitzt, ge⸗ ſchwärzt vom Pulverdampf, jubelt man ſich be⸗ geiſtert zu. Rovera, immer beſonnen, ruft Köh⸗ ler beiſeite.„Es ſind nicht alle,“ ſagt er,„wir haben umſonſt gekämpft.“ Der junqe Neslize Man beſichtigt die Walſtatt. Wirklich, man hatte wenigſtens hundert Räuber vor ſich zu ſehen erwartet, aber nur 46 Leichen bedecken den Kampſplatz. Rovera geht, Flüche murmelnd, von einem zum andern. Endlich findet er einen jungen, kaum zwanzigjährigen Meſtizen, der leiſe ſtöhnt. Man flößt dem Schwerverletzien Branntwein ein, verbindet ſeine Wunde und ebenſo ſehr, wie man früher begehrte, die Räu⸗ ber in die Hölle zu ſchicken, wünſcht man jetzt, dieſen einen am Leben zu erhalten, um ſo zu erfahren, was aus den übrigen geworden. Man gibt ſich jede erdenkliche Mühe. Ein Trapper ſucht Kräuter und kocht nach uraltem, von In⸗ dianern ererbtem Rezept einen Heiltrunk. Man darf keine Zeit verlieren, dieſer Mann muß zu ſich kommen und muß ſprechen. Stunden ver⸗ gehen. Der Räuber, der zwei Kugeln in der Bruſt hat, öffnet wohl einmal die Augen, aber gleich ſinken die ſchweren Lider wieder herab. Er atmet, er lebt, aber er kann nicht ſprechen. Die Sonne ſteht ſchon ſehr hoch, und noch immer iſt keine Wendung im Befinden des Kranken eingetreten. Die Maultiere der Räuber, die, erſchreckt vom Kampfgeſchrei, ſich in den Buſch verlaufen haben, hat man zuſammenge⸗ fangen, das Gepäck der Spanier iſt durchſucht. Man findet wohl einige goldene Geräte, aber — deſſen wird man ſich ſofort bewußt— das kann nicht alles ſein, was die Räuber den In⸗ dios abgenommen. Ein Geständnis Die Toten werden beſtattet, der Nachmittag vergeht, und die Nacht beginnt. Nach indiani⸗ ſchem Brauch legen die Meſtizen den Kranken ſo, daß das Mondlicht ſeine Augen treffen muß. Er atmet ſchwer und röchelnd. Sein Geſicht iſt mit Schweiß bedeckt und im Mondlicht weiß wie Kalk. Da— endlich beginnt er mit faſt bre⸗ chender Stimme zu beten. Rovera kniet neben ihm nieder und beugt ſich über ihn. Alle deine Sünden werden dir vergeben werden, wir wol⸗ len für dich beten, aber ſage uns, wo ſich deine Kameraden verſteckt haben. Du könnteſt ſo noch ein gutes Werk tun und verhindern, daß die Indios uns alle töten.“ Der Kranke, ſichtlich bewegt durch dieſe Worte, beginnt mit zitternder Stimme und von Huſten unterbrochen, zu berichten: Vor zwei Tagen war zwiſchen dem ſpaniſchen Kaufmann und André Cartara ein Streit ausgebrochen, an dem ſich die Mannſchaft beteiligte. Cartara und ein Teil der Räuber hatten den Hauptteil der Beute für ſich verlangt, aus dem Streit war ein regelrechter Kampf entſtanden, in deſſen Verlauf man den ſpaniſchen Kaufmann getötet und alle, die ſeine Partei ergriffen hatten, nie⸗ dergemetzelt oder in die Flucht geſchlagen wor⸗ den waren. Jene, welche heute morgen den Ku⸗ geln der Siedler zum Opfer gefallen waren— ſo ſagte der Sterbende— ſeien eigentlich die Beſſeren und Redlicheren geweſen, welche den Kaufmann, der die Expedition ja ausgerüſtet habe, nicht hatten um ſeinen Anteil bringen wollen. Die anderen aber, die jetzt wohl ſchon zwei Tagmärſche entfernt ſein müßten, ſeien ſelbſt unter den Räubern unehrliche Leute, welche ſich weder an Verträge noch an Ab⸗ machungen hielten.„Mich,“ ſagte der Sterbende kläglich,„hat die Sucht nach dem Gold ins Un⸗ glück geſtürzt. Ich werde hier ſterben und meine Heimat nicht wiederſehen. Darum bitte ich euch, Sopyright by Verlag Presse-Tagesdienst, Berlin W 35 verzeiht mir meine Taten, die ich aufrichtig be⸗ reue, und betet mit mir.“ Rovera beginnt ſpaniſch das Vaterunſer zu ſprechen, die Siedler beten deutſch mit. Der Ster⸗ bende hat noch Kraft genug, um Amen zu ſagen. Dann fällt ſein Kiefer herab. Er hört auf zu atmen. Man begräbt ihn und berät, was nun geſchehen ſoll. Aus den unklaren Worten des Sterbenden war weder die Richtung zu entneh⸗ men, die die Räuber eingeſchlagen, noch etwas darüber zu erfahren, ob ſie überhaupt nach Para zurückzukehren beabſichtigten. Es war nichts zu nachen. Weder konnte man im Urwald nach ihnen zu ſuchen beginnen, noch irgend einer beſtimmten Spur folgen. Köhler beſchloß, die Beute, die man den Räubern abgejagt, an die Indios zurückzuerſtatten, ebenſo wie die Waf⸗ fen und Maultiere der ſpaniſchen Räuber. Vielleicht, daß es ſo gelang, die Indios zu be⸗ ſchwichtigen und das Unheil eines drohenden Krieges abzuwenden. Die beiden verwundeten Heſſen befanden ſich verhältnismäßig wohl, die Kugeln hatten zwar das Fleiſch, aber teine Knochen verletzt. Einige Siedler begeben ſich auf die Jagd und erbeuten einen Jaguar und ſeltene Vögel. Das iſt gut ſo, wegen der in Fort Heſſen zurückgebliebenen Spanier. Man geht zeitig ſchlafen und bricht im Morgengrauen auf. Der Rückmarſch beginnt. Den Weg, den man in drei Tagen zurückgelegt hatte, teilt Ro⸗ vera in viereinhalb Tagmärſche ein. Trotz der vorangegangenen Erholung fällt es den Leuten ſchwer, in dieſer Zeit die rieſige Strecke zu be⸗ wältigen. Daraus iſt zu erſehen, welche Anfor⸗ derungen der dreitägige Gewaltmarſch an die Koloniſten geſtellt haben mag. Am vierten Tag erreicht man Fort Heſſen. Die Sonne ſteht ſchon ſehr tief. Raſch bringt man die erbeuteten Maultiere in die Pferche, verbirgt die zurückeroberten Geſchirre und läßt die Spanier nur die Decke des Jaguars be⸗ wundern. Die Spanier bleiben noch einen Tag. Der Abſchied iſt herzlich, der Hauptmann ſchenkt Köhler zwei Piſtolen mit koſtbar verſilbertem Schaft. Fortſetzung ſolgt. Der Soldat Seſchichtliche Skiöze von peter Hart Im Hauſe des Färbermeiſters Ritter zu Bückeburg herrſchte gedrückte Stimmung. Der alte Färber konnte mit ſeiner Tochter Karoline nicht mehr fertig werden; das Mädchen wollte von der Ehe mit dem Kandidaten der Theologie Stock nichts wiſſen und hören. Und weshalb? Weil ſie ſich Grillen in den Kopf geſetzt hatte. Eine Liebſchaft mit einem Unteroffizier, mit einem Kriegsſchüler vom Wil⸗ helmſtein. Konnte man ſich etwas Beſſeres vor⸗ ſtellen als dieſen Kandidaten, der ſehr bald die „Herder“, meinte er verdroſſen,„möglich, daß der Aemterkauf ein Uebel iſt, aber er iſt nun einmal ein notwendiges Uebel. Meine Kaſſen ſind nicht ſehr voll, der Bau des Wilhelmsſteins f01 Tauſende verſchlungen, und der Kandidat oll fünfzehntauſend Taler in der hannoverſchen Lotterie gewonnen haben, davon hat er viertau⸗ ſend Taler in meine Schatulle eingezahlt. Ich kann daher dieſe Ordination nicht entbehren. Im übrigen: Ihr habt Euch verſchiedentlich für einen meiner Kriegsſchüler eingeſetzt. Für So lernt man die Verkehrsregeln Einige Schulkinder in Miami lernen auf diese Art und Weise die Verkehrsregeln kennen auskömmliche Pfarrſtelle in Stadthagen erhal⸗ ten würde! Was war dagegen ein ſolcher Wind⸗ —— wie der Kriegsſchüler Scharnhorſt aus ordenau?— Ein unglücklicher Zufall brachte es mit ſich, daß bei einem ſonntäglichen Beſuch zum Kaffee der Kriegsſchüler und der Kandidat zuſammen⸗ ſtießen. Der Färber hatte den Kandidaten, Ka⸗ roline den Unteroffizier eingeladen. Zuerſt war es noch ganz gut gegangen, aber wie der Kan⸗ didat in ſeiner hochnäſigen Art zu ſchwadronie⸗ ren ebie da mußte dem Unteroffizier Scharn⸗ horſt die Galle hochſteigen. Es war die Rede auf den Konſiſtorialrat Her⸗ der, den berühmten Dichter, gekommen, den der Graf Wilhelm nach Bückeburg berufen hatte. Der Kandidat war nicht gerade freundlich mit dieſem Herrn verfahren. Wenn er ſelber erſt in Stadthagen im Amt ſäße, ſo prahlte er, dann würde alle Welt von ihm, Stock, Größeres er⸗ fahren. Ueberhaupt: der hoöchwohlgeborene Graf mache nicht wenig Fehler. Vieles müßte ſich im Lande ändern. Da wolle der Graf ein Geſetz ins Leben rufen, nach dem jeglicher Einwohner zum Kriegsdienſt verpflichtet ſei. Das Hand⸗ werk des Soldaten aber ſei für ſolch kleines Land ganz überflüſſig, zumal die Kriegsleute vom Chriſtentum nichts verſtänden. Als der Kandidat das ſagte, ſprang der Kriegsſchüler, der bis jetzt an ſich gehalten hatte, auf. Er ſchüttelte den Herrn Stock gewaltig hin und her, öffnete ſchließlich die Haustür und gab ihm einen ſolch kräftigen Stoß, daß der Kan⸗ didat der Länge nach auf die Gaſſe fiel. Als Scharnhorſt heftig die Tür von innen zuſchlug, ſtand der alte Färber vor ihm, grau im Geſicht vor Aerger. Er reichte dem Kriegsſchüler deſſen 5„Laßt Euch in meinem Hauſe nicht wie⸗ der ſehen!“ * Es war drei Tage ſpäter. Der Graf Wilhelm ſaß hinter dem Schreibtiſch. Ihm gegenüber beim Vortrag, der Konſiſtorialrat Herder, ein noch junger Mann. „Die Zeugniſſe des Kandidaten Stock, Eure Durchlaucht“, ſagte Herder,„ſind wohl einiger⸗ maßen, aber ich möchte doch nicht verhehlen, daß ich ſie andererſeits recht lückenhaft finde.“ Aergerlich ſchob der Graf die Papiere zurück. Scherlbild den Unteroffizier Scharnhorſt; Ihr wolltet wiſ⸗ ſen, er wäre ein Geiſt, ja, ein Genie. Nun, die⸗ ſer Kriegsſchüler ſitzt in Arreſt— und weswe⸗ en? Wegen eines Angriffs auf dieſen Kandi⸗ Stock. Es ſcheint eine üble Sache geweſen zu ſein..“ „Eure Durchlaucht!“ verſuchte Herder einen Einwand—— „Laßt mich zu Ende reden, Herder“, fuhr der Graf immer erregter fort und nahm aus einer Tiſchlade einen Haufen eng beſchriebener Bo⸗ gen.„Ich bin auch unter die Schreiber ge⸗ gangen. Seht her: mein Schriftwerk heißt: „Ueber Religion und über die militäriſche Ver⸗ teidigungskunſt“. Ich bin der Anſicht, daß der Staat am ſtärkſten iſt, in dem wahre Frömmig⸗ keit herrſcht. Denn nicht für den Ruhm wirft der Soldat das Leben in die Waagſchale. Der Kriegsſchüler Scharnhorſt aber... Das iſt keine Geiſtesfreiheit, was er treibt, das iſt Gottloſig⸗ laff Ich werde ihn einſperren und dann ent⸗ aſſen!“ Herder war aufgeſprungen. Seine Augen funkelten.„Nein, Eure Durchlaucht“, rief er, „das werden Sie nicht tun, das dürfen Sie nicht, ebenſowenig, wie ich dieſen Kandidaten ordinieren werde!“ „Herr Konſiſtorialrat!“ antwortete der Graf ſchneidend.„Sie werden den Kandidaten ordi⸗ nieren. Und was ich mit meinen Kriegsſchülern anfange, das iſt meine Sache. Dieſer Scharn⸗ horſt iſt ohnehin ein verſtockter Burſche, er wei⸗ gert ſich ſeit Wochen, zur Kriegsſchule zurückzu⸗ kehren. Er will nur ſeinen Dienſt tun, ohne Ausſicht auf Avancement. Warum, war aus ihm nicht herauszubringen. Und jetzt redet Ihr noch für dieſen verrückten Menſchen!“ Herder verbeugte ſich ſteif:„Eure Durch⸗ laucht“, ſagte er mit feſter Stimme.„Ich werde nach meiner Pflicht verfahren. Verfahren Sie nach Ihrem Gewiſſen.“ Damit verließ er das Zimmer. 24* Die ſchöne Karoline Ritter ſtand hilfeſuchend vor Herder. Aber ſie traf es nicht günſtig bei dem Konſiſtorialrat.„Nein, beſte Jungfer, wenn es ſich um den Kriegsſchüler Scharnhorſt—525 delt, da werde ich nichts tun können! Ich habe mir meine Finger dabei ſchon verbrannt.— Und was Ihren Kandidaten anbetrifft, heiraten Sie ihn doch! Er wird ſeine Pfarrſtelle ſchon bekommen, wenn auch nicht durch mich. Denn meine Koffer werden ſchon gepackt.— Nein, ich will von alledem nichts mehr wiſſen. Weshalb iſt Ihr Freund auch ſo verſtockt?“ „Ach, Herr Herder“, ſchluchzte das Mädchen. „Das iſt ja ſein Fehler! Hat er ſich etwas in den Kopf Sheor o iſt mit ihm nicht mehr zu reden. Ich wollte ihm ſagen, er ſollte doch endlich geſtehen, weshalb er von der Kriegs⸗ ſchule weg will und nur noch Dienſte als Unter⸗ offizier machen. Nur weil eine Anzahl ſeiner Kameraden auf dem Wilhelmſtein ſo ungläubi iſt. Wie oft habe ich ihm geſagt, er ſolle es mel⸗ den. Aber er wollte nicht den Angeber ſpielen. Und jetzt laſſen ſie mich nicht zu ihm. Nur des⸗ halb hatte er auch den Streit mit dem Kandida⸗ ten. Weil dieſer meinte, Soldaten wären nie fromm!“ „Jungfer!“ fiel Herder überraſcht in die Rede. „Geht nach Hauſe. Ich glaube, alles wird noch gut werden! Es war eine lange Unterredung zwiſchen Her⸗ der und dem Grafen Wilhelm. Der Graf war zuerſt nicht wenig verlegen. Vor einer Stunde — 05— ſein Kammerdirektor die neueſten uskünfte über den Kandidaten Stock vorgelegt. Demnach war dieſer nicht ſehr weit entfernt von einem Schwindler. Durch gefälſchte Zeugniſſe hatte er ſich im Heſſiſchen eine Patronatsſtelle erſchleichen wollen. Eine Stunde ſpäter ſtand Scharnhorſt vor dem Grafen.„Unteroffizier Scharnhorſt!“ fragte dieſer mit gemacht ſtrenger Miene.„Warum habt Ihr mir nichts davon berichtet, daß es auf dem Wilhelmſtein ſo wild hergeht?“ Verlegen kam die Antwort:„Eure Durch⸗ laucht! Durfte ich es wagen, eine Meinung zu unterbreiten, die in meinen beſcheidenen Ge⸗ dankengängen entſtanden iſt? Und der Kandi⸗ dat hat etwas geſagt, was ich ähnliches ſchon mit Bangen und Wehmut in mancher Geſchichts⸗ chronik geleſen habe. Freund und Feind haben zu oft den Soldaten verabſcheut, ſie ſahen in ihm nichts als ein notwendiges Uebel. Aber, Eure Durchlaucht, ich denke, es müſſe ein ſtolzes Gefühl ſein, Soldat ſein zu dürfen, und dem⸗ nach müſſe ſich jeder Soldat auch betragen!“ Minutenlang herrſchte tiefſtes Schweigen. Dann nahm der Graf von der Tiſchplatte die Blätter ſeines Schriftwerkes hoch und gab ſie Scharnhorſt.„Leſen Sie das, bevor es in Druck gegeben wird! Im übrigen werden Sie ſofort auf die Inſel zurückkehren, Herr— Leutnant Scharnhorſt!“ Der umſtrittene Zahn Mr.., ein reicher Bibliophile, zahlte zehn Pfund Sterling für einen Zahn Shakeſpeares. Als er die Reliquie bereits zehn Jahre beſaß, zeigte er ſie ſeinem Hausarzt, der zu lachen begann und meinte:„Sonderbar, daß es auch ein— Kalb namens Shakeſpeare gegeben hat, bisher kannte ich nur einen Dichter, der ſo hieß.“ Tante Amalie, hochbetagt, aber mißtrauiſch, kam nach Jahrzehnten wieder einmal in die Großſtadt und wollte dort in einem Hotel woh⸗ nen. Anfangs ging alles gut, aber plötzlich hörte man ſie ſchreien:„Wie kommen Sie da⸗ zu, mir für mein gutes Geld ein ſo elendes Zimmer anzubieten? Da ſteht ja nicht einmal ein Bett, ſondern nur eine ſchmale Bank drin! Keinen Fuß ſetze ich da hinein!“ „Kommen Sie nur herein!“ hörte man die Stimme des Hotelportiers,„das iſt nicht Ihr Zimmer, das iſt der Lift!“ Ehre Es kann die Ehre dieſer Welt Dir keine Ehre geben; 3 Was dich in Wahrheit hebt und hält, Muß in dir ſelber leben. Wenn's deinem Innerſten gebricht An echten Stolzes Stütze, Ob dann die Welt dir Beifall ſpricht, Iſt all dir wenig nütze. Das flüchtge Lob, des Tages Ruhm, Magſt du den Eitlen gönnen; Das aber ſei dein Heiligtum: Vor dir beſtehen können! Theodor Fontane. „Hakenkr mneeeen v —5 l Das alt Der Sil letzte einer manchmal Tage den ehr al Tag den fröhgeftine die Laſt d ſten ſchwe⸗ blickt man Nicht jed Jahreswen heitere Leb len ſchlägt ſam an. 1 Wendepun! veſtertages. 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Der Silveſtertag naht wieder, der als der letzte einer Reihe teils froher und glücklicher, manchmal auch bitterer und ſchickſalsſchwerer Tage den Lauf eines Jahres beſchließt. ehr als jede andere Zeit gibt gerade dieſer Tag den Menſchen Anlaß, ihre Stunden in föhgeflimmier Geſellſchaft zu verbringen, denn die Laſt des Vergangenen wiegt bei den mei⸗ ſten ſchwer und in das Dunkel der Zukunft blickt man nicht gerne allein. Nicht jedem gelingt es freilich angeſichts der Jahreswende die Saiten ſeiner Seele nur auf heitere Lebensfreude zu ſtimmen; denn bei vie⸗ len ſchlägt eine jede Abſchiedsſtunde empfind⸗ ſam an. Und eine ſolche Abſchiedsſtunde, ein Wendepunkt, iſt auch die letzte Stunde des Sil⸗ veſtertages. „Feierlich klingen am Silveſterabend die voll⸗ tönenden, getragenen Akkorde der Kirchen⸗ glocken, die zu den Jahresbeſchlußfeiern rufen. Harte Arbeit bringt der Uebergang vom alten zum neuen Jahr dem Poſtboten, der emſig treppauf, treppab ſteigen muß, um alle die vie⸗ len Poſtkartengrüße mit Neujahrsglückwünſchen an die damit Bedachten gelangen zu laſſen. Möge der Uebergang vom alten in das Jahr 1936 für alle Menſchen eine Brücke für eine hoffnungsvolle Zukunft bilden und möge der nun beginnende Zeitabſchnitt das bringen, was ſich die Menſchen beim Drücken der Hände und beim Klang der Gläſer zurufen: Ein glückliches neues Jahr! An unſere Leſer! Wegen des Erſcheinens unſerer Neu⸗ jahrsausgabe fällt die morgige Früh⸗ ausgabe vom Dienstag, 31. Dezem⸗ ber, aus. Die Bezieher der B⸗Ausgabe erhalten heute, entgegen der ſonſtigen Gepflo⸗ genheit, auch unſere Nachmittags⸗ ausgabe. Ruhiges, glückliches Mannheim Wir müſſen ſchon ſehr weit zurückdenken, wenn wir uns daran erinnern wollen, daß an einem Sonntag die Polizei der Preſſe nichts mitzuteilen hatte. Vergeblich wartete man geſtern auf eine Unfallchronik, denn die Poli⸗ zei hatte tatſächlich diesmal keine Urſache, einen Polizeibericht herauszugeben. Die Mannheimer waren am Samstag und Sonntag ſo brav geweſen, daß die Polizei⸗ beamten nichts zu beanſtanden hatten, und dann ſcheint auch die Verkehrsdiſziplin be⸗ ſonders gut geweſen zu ſein, weil man auch nichts von Zuſammenſtößen hörte. Sind wir in Mannheim nicht aut daran, eine ſo ruhige und diſziplinierte Einwohner⸗ ſchaft zu haben? Hoffen wir, daß es ſo bleibt und daß wir in Zukunft auch über möglichſt wenig Wochenendereigniſſe berichten brauchen! Immer noch lebhafter Fernverkehr Zwiſchen den Feſten und vor allem über das vergangene Wochenende herrſchte cuf der Reichsbahn immer noch ein ſehr lebhafter Fernverkehr, ſo daß allenthalben vollbeſetzte Züge gefahren werden mußten und es ſogar notwendig war, einen Teil der Züge in dop⸗ peltem Lauf verkehren zu laſſen. Bedingt wurde der ſtarke Fernverkehr haupt⸗ ſächlich durch die Ferienreiſenden und dann durch die Militärurlauber. So kehrten die Weihnachtsurlauber in ihre Garniſonen zu⸗ rück, während die Neujahrsurlauber ihren wohlverdienten Feſttagsurlaub antraten. Um den ſtarken Verkehr glatt abwickeln zu können, wurde ein Militärurlauberzug von Stuttaar: nach Ludwigshafen und ein weirerer Vorzug von Ulm bis Mannheim eingeſchoben. Der Ausflugsverkehr war begreiflicherweiſe ſchwach, weil bei dem ſchlechten Wetter keine Wanderluſt beſtand, und es war auch ganz klar, daß bei dem für die Jahreszeit unge⸗ wöhnlich warmen Wetter in gleichem Maße der Sportverkehr ganz darniederlag. Mit dem Stadtbeſuchsverkehr war es eben⸗ falls nicht weit her. Auf der Größe Gipfel Vergiß nicht, was ein Freund wiegt in der Not! Schiller. Ein Gang durchs letzte Jahres⸗Wochenende Iwiſchen zwei Skühlen/ Triumph der Häuslichkeit/ Die Feiermüdigkeit überwunden/ Die Umtauſchgeſchäfte Den Chroniſten überkommt eine zwiefache Empfindung, wenn er es unternimmt, ſich mit dem letzten Sonntag des Jahres eingehend zu beſchäftigen. Auf der einen Seite kann er ſich eines Unbehagens nicht erwehren, das jeden Sterblichen beſchleicht, wenn er einem Todge⸗ weihten, der ſchon bleich in den Kiſſen liegt und noch an ein erneutes Aufflackern der Lebensgei⸗ ſter glaubt, die Hand zum Abſchied drückt. Und dann leuchtet wiederum ſtrahlende Gewiß⸗ heit in ihm auf an einen verheißungsvollen Neubeginn. Derweil leidet er unter der Unklarheit dar⸗ über, ob er dem letzten Wochenende, das oben⸗ drein noch unwinterlich verwäſſert und ganz aus dem gewohnten Rahmen gefallen iſt, eine Träne nachweinen oder ſich über ſein unauffälliges Vorbeiflüchten mit einem be⸗ dauernden Achſelzucken hinwegſetzen ſoll. Zuletzt entſchließt er ſich doch, der Sache zu dienen und dem letzten Glied in der Kette der Sonntage den verdienten Nachruf zu widmen. Anſere Kurzweil Der Samstag ſchon war nicht wie ſeine Vor⸗ läufer. Familienväter können ein Hohelied dar⸗ über anſtimmen. Nachwehen der ſchönen Feiertage. Es war diesmal nur wenigen ge⸗ geben, pünktlich die Kaffeeſtunde einzuhalten. Einmal hielten geſchäftliche Aufgaben feſt, die ſich gerade vor Toresſchluß unerwartet aufzu⸗ türmen pflegen und dann mußte auf alle Fälle Die graue Glückskolonne in Mannheim Wieder ſind ſie freudig dem ergangenen Rufe gefolgt/ Wir wollen helfen Wenn wir heute die Schritte zu unſerer Ar⸗ beitsſtätte lenken, die erſten Einkäufe machen oder auch nur zu einem Spaziergang unſer Haus verlaſſen, treffen wir ſie, die alten Be⸗ kannten von früher, die grauen Glücksmänner. Auch im Rahmen des diesjährigen, mit ſo gro⸗ ßem Erfolg begonnenen Winterhilfswerkes konn⸗ ten ſie nicht fehlen. Wir alle kennen ſie noch und haben ſie in guter Erinnerung, denn ſie waren nicht nur Glücksmänner, ſondern auch Glücksbringer. Sie ſie ſich als Glied ein in die Schar der Kämpfer und Streiter für das WHW 1935/36. Willkommen deshalb ihr grauen Männer vom Glück. Wir begrüßen euch und wollen alles tun, was in unſeren Kräften ſteht, um euch eure ſchwierige Aufgabe zu erleichtern. Wir wiſ⸗ ſen, ihr ſeid keine Bettler, wir wiſſen, für wen und was ihr euch zweieinhalb Monate ver⸗ pflichtet habt. Kein böſes Wort ſoll euch ent⸗ mutigen, gebefreudigen Herzens ſollt ihr uns alle wieder antreffen, ob arm oder reich. Wir Parade der grauen Glücksmänner haben viel Geld eingenommen, aber ſie haben auch viel verteilt. Mancher wird ſich noch aus den beiden vergangenen Jahren eines großen oder auch kleineren Gewinnes entſinnen. Selbſtverſtändlich iſt es deshalb, daß wir ihr Wiedererſcheinen begrüßen. Nicht nur der ber ihnen zu holenden Gewinne allein wegen— nein, wir ſehen in ihnen auch die tapferſten Soldaten aus den vergangenen Schlachten des Winterhilfswerkes. Sie waren es, die die Reichs⸗ winterhilfe⸗Lotterie ſo ſchnell populär machten, ſie waren es, die auf ſchwierigſten Poſten mit⸗ halfen, Not und Elend zu lindern, die unver⸗ zagt bei Kälte und Schnee Tag und Nacht ar⸗ beiteten, um nicht nur der Lotterie als ſolcher zum Ausverkauf, ſondern auch dem großen Wert ſelbſt zum Gelingen zu verhelfen. Auch dieſes Mal ſind ſie dem an ſie ergange⸗ nen Ruf willig und gern gefolgt. Erneut reihen Aufn.: Reimann alle denken nicht mehr an die Nieten, die wir hin und wieder bei euch gezogen, nachdem wir den Wert eurer ſegensreichen Arbeit zum Wohle ärmſter Volksgenoſſen richtig erkannt haben. Und wir Volksgenoſſen, an die der graue Glücksmann nun auf der Straße und in den Lokalen wieder mit verlockendem Angebot her⸗ antreten wird, wir werden wie jene unſeren Mann ſtehen und uns nicht durch ihren Opfer⸗ ſinn und Idealismus beſchämen laſſen. Noch heute werden wir— ohne es auf ſpäter zu ver⸗ ſchieben— unſer Glück verſuchen, um auch auf dieſe Art unſer Scherflein beizutragen, um die⸗ ſen braven Glücksmännern durch einen guten Anfang den nötigen Anſporn für ihr gewiß nicht leichtes Amt zu geben und ſchließlich um — wenn es Fortuna gut mit uns meint— un⸗ verhoftf als glückliche Gewinner das alte Jahr beſchließen zu können. Glückauf für alle! 4000 beſuchten das große Winterfeſt Anſere ehem. 110er⸗Grenadiere im Roſengarten/ Der Abend ein voller Erfolg Das Winterfeſt der 110er im Roſengarten war ein ganz großer Erfolg. Lange vor Beginn der Veranſtaltung war der mehr als 4000 Perſonen faſſende Nibelungenſaal bis auf den letzten Platz beſetzt. Auf der Bühne nahm die ſchmucke Käpelle der Landes⸗Polizeigruppe unter Muſik⸗ meiſter Schuſter Platz und leitete mit ſchnei⸗ digen Märſchen die Feier ein. Kameradſchafts⸗ führer Haberkorn hielt die Begrüßungs⸗ anſprache. Er gedachte in ehrenden Worten der Gefallenen des Weltkrieges und der Bewegung, ſowie der 33 Todesopfer von Großheringen. In einem Rückblick über die vergangene Zeit ſchilderte er den harten Weg, den unſer Volk gegangen iſt. Anſchließend erinnerte der Red⸗ ner an das Opferſchießen für das Winterhilfs⸗ werk, durch welches von der Kameradſchaft 149 RM eingingen, weiter an die Beſcherung von 370 Kindern erwerbsloſer und hilfsbedürf⸗ tiger Kameraden, die neben Konfekt auch Spiel⸗ waren und zum Teil auch nützliche Kleidungs⸗ ſtücke erhielten. Weiter wurden an Weihnachten 79 erwerbs⸗ loſe und hilfsbedürftige Kameraden und Wit⸗ wen verſtorbener Kameraden mit einem Paket beſchenkt, das durchſchnittlich 10 Pfund Lebens⸗ mittel enthielt. Der alte Soldat gibt freudig in dem Be⸗ wußtſein, daß alles für Deutſchland, für unſer Volk und unſeren Führer geſchieht. Das künſtleriſche und unterhaltende Pro⸗ gramm war ſehr geſchickt zuſammengeſtellt. Wir ſahen Albert Hofele vom Reichsſender Stutt⸗ gart zum erſten Male in Mannheim und er erntete mit ſeinem liebenswürdigen Humor ſtürmiſchen Beifall. Die Mannheimer waren von ihm ſo begeiſtert, daß ſie ihn gar nicht mehr von der Bühne herunterlaſſen wollten. Immer wieder mußte er ſich zu Zugaben ent⸗ ſchließen. Auch unſer Mannheimer Sänger Eugen Schleich war gut in Form. Er ſang, von Trude Leux begleitet, Rheinlieder und Stücke von Strauß und Lehaär und mußte ſich ebenfalls wiederholt zu Zugaben verſtehen. Außerdem traten noch das Quintett der Sängerrunde Mannheim und eine Ballettgruppe auf. Die ganze Skala heiterer Muſik wurde durch⸗ laufen, ſelbſt die unvermeidlichen„Regen⸗ tropfen“ fehlten nicht. Aber auch die Boden⸗ turner vom Turnerbund Germania 1885 zeigten ſehr gute Leiſtungen. Ausgezeichnet war auch unſere Polizeikapelle, beſonders die beiden Fanfarenmärſche waren von nachhaltiger Wirkung. Nachdem die Vortragsfolge durch Dankes⸗ worte des Kameradſchaftsführers, durch ein „Sieg Heil“ auf den Führer, das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied ihren Abſchluß gefunden hatte, wurde im Saal und in der Wandelhalle getanzt und es entwickelte Bierkeller⸗Rnummel. „Die Sterne verblaßten am Himmel, als ſich die letzten Beſucher des Feſtes zum Heimgehen entſchloſſen. VS. ſich ein fröhlicher die am Feiertag explodierte Dampfmaſchine mit fachlich verlötetem Keſſelbauch in die Hände des Lieblings zurückgebracht werden. Mehr denn je nimmt gegenwärtig die Häus⸗ lichkeit gefangen. Kaum iſt die Beſcherung vor⸗ über, muß auch ſchon an die Flickarbeiten an Puppen und ſonſtigen Spielgeräten gedacht wer⸗ den. Damit noch nicht genug: auch die Silveſter⸗ Feier will vorbereitet ſein. Da heißt es Tempo an den Tag zu legen. In den Genuß der war⸗ men Pantoffel, die heute noch wie am erſten Ueberraſchungstage unter dem Lichterbaum ſtehen, kann der Beſchenkte in einer Zeit nicht kommen, die ihm einen Platz zwiſchen zwei Stühlen anweiſt. Mag er ſich abzap⸗ peln und zuſehen, wie er es anſtellt, um den Anforderungen der Stunde vollauf gewachſen zu ſein. Wiederſehen macht Freude Gehetzt und abgemüdet langte man am frohen Samstag⸗Nachmittag zu Hauſe an, gerade noch rechtzeitig, um das köſtliche Zwiegeſpräch zwi⸗ ſchen„Tante Judula und Karl“ auf⸗ ſchnappen zu lönnen. Sie hatten die Sendung nicht eingeſtellt? Schade! Ich hörte zwar auch nur den Schluß, aber er war herzerquickend, kann ich Ihnen ge⸗ ſtehen. Wenn Judula von einem Bummel durch den Junggeſellenhimmel träumt und Karl vom Mädchenhimmel, dann iſt das auf Ehr und Ge⸗ wiſſen„knatſchverrückt“. Wir Mannheimer werden ja das beſondere Glück haben, mit den drei luſtigen Ge⸗ ſellen ins neue Jahr hinüber⸗ ſegeln zu können. Gewähr genug dafür, daß die Stimmung im Roſengarten überſchäumen wird. Wer freute ſich nicht über das frohe Wieder⸗ ſehen nach der kurzen Pauſe der Unterbrechung. Unſer Verkehrsverein hat damit zweifellos einen glücklichen Griff getan. Er hat es auch fertig gebracht, daß der gefeierte Baßbariton Wilhelm Strienz bei uns das Neujahr anſingen wird. Lotte Rauſch, das Mädel vom Rhein, die luſtigen Fünf, die Tanzparodiſten Blak⸗ ker und Bernd Coenen mit ſeiner Muſik⸗ ſchau, werden ein übriges dazu tun, um die Mannheimer glücklich ans andere Ufer zu ver⸗ frachten. Glückliche Fahrt! Nachklänge Bis wir allerdings unſeren Platz auf dem Silveſter⸗Schiff antreten können, gehen noch einige Stunden ins Land. Tröſtlich iſt einſtwei⸗ len die Gewißheit, daß volle Gewähr dafür vor⸗ handen iſt, daß ſich diesmal die Raumverhält⸗ niſſe für die Feier⸗ und Tanzluſtigen im Roſen⸗ garten zur allgemeinen Zufriedenheit geſtalten werden. An anderen Orten, wo ſich die ſilveſterlich Aufgemunterten ein Stelldichein geben, wird der Fall nicht anders liegen. Der Kluge tut demnach gut daran, vorzubauen, und ſich rechtzeitig in einem Saal oder einem angeſtammten Lokal einen Platz zu ſichern. Das iſt übrigens eine Angelegenheit für Männer. Die Frauen ſtecken noch tief in Um⸗ tauſchgeſchäften drin. Sie ſind ſich unter Umſtänden noch gar nicht ſchlüſſig geworden, was ſie für die drei neuen Handtaſchen, die bei⸗ den Füllhalter, für die zehn Selbſtbinder, die ſich in Farbe und Muſterung faft um ein Haar gleichen, eintauſchen ſollen. Keine leichte Aufgabe! Es gehört ſchon viel Selbſtſicherheit und geſunde Nervenverfaſſung dazu, der mit Aufräumen und Neuordnen be⸗ ſchäftigten Verkäuferin ein friſchfröhliches Umkrempeln ihres Lagers zuzumuten. Auch das geht vorüber, wie dieſes Jahr, dem wir nicht ſonderlich böſe darüber ſind, daß es nach ſo viel ſchönen Tagen ein ungaſtliches Ge⸗ ſicht vor ſeinem Scheiden zeigt. Was kümmert ſchon den Winterſportler das Sudelwetter in Mannheims Stra⸗ ßen, wenn er im nördlichen bis zum ſüdlichen Schwarzwald gute Schneeverhältniſſe vorfindet und ihm der Wetterbericht einen durchweg heiteren Himmel verſpricht. Mögen SEAr: Meine beliebten Hausmarken: Weinlackhk Flasche Efl..20 5 Flaschen nur RM. 10.— Goldlacekhk Flosche Efl..50 5 Flaschen nur RM. 11.25 STEMME—— IN-STEMMER“ ſich die Zurückgebliebenen tröſten! Die Queck⸗ ſilberſäule ſinktt auch bei uns einmal auf den Gefrierpunkt herab und wird günſtige Perſpek⸗ tiven für Eisſportfreuden im Weichbild unſerer Stadt eröffnen. Angeſichts unſerer Brennvorräte ſind wir verſöhnt, daß wir nicht gar zu heftig einheizen müſſen. Der letzte Sonntag zog vorüber! Die Uhrzei⸗ ger kümmern ſich nicht um ſentimentale Betrach⸗ tungen, halten nicht im Laufe inne. Der Chro⸗ niſt aber kann die Feder weglegen und ſeelen⸗ ruhig das letzte Albumblatt umdrehen, das den bunten Kranz der Wochenend⸗Freuden und ⸗Leiden beſchließt. Seltſamer Sammeleifer Als Mannheim noch kein Theater hatte Die„Comoedien⸗Hütte“ als Vorläuferin unſerer beliebten Schillerbühne Beſchädigungen an Kraftwagen In den letzten Tagen mehren ſich auffallend die Klagen aus den Kreiſen der Kraftfahrer, denen von den Fahrzeugen allerlei kleinere Dinge abgeſchraubt oder ſonſtwie entfernt wer⸗ den. Es gab ſchon einmal eine Zeit, in der die Jugend beſonders gerne die am' Kühler ange⸗ brachten Martenſchilder der Kraftfahrzeuge ſam⸗ melte und überall mit dem Schraubenzieher und Stemmeiſen daranging, die Schilder von den Kühlern der Kraftfahrzeuge zu löſen. Einige Zeit war dann Ruhe, aber als mit Eintritt der kalten Fahreszeit die Kühlerhau⸗ ben wieder hervorgeholt wurden, dehnte man den„Sammeleifer“ auf die Markenſchilder an den Kühlerhauben aus. Dabei wurde gar manche Kühlerhaube beſchädigt, da die„Sammler“ ent⸗ weder die Schilder aus der Haube ſamt den Nieten herausriſſen oder ganz raffiniert mit Meſſer oder Zange arbeiteten und die Schilder berausſchnitten. Neuerdings iſt dieſer„Sammeleifer“ wieder neu aufgeflammt und man„klaut“ an den in den Straßen parkenden Kraftfahrzeugen alles, was nicht niet⸗ und nagelfeſt iſt. In den letzten Tagen verſchwanden nicht nur die mit Hakenkreuzen und anderen Symbolen verſehenen Kühler⸗Verſchlußſchrauben, ſondern auch einfache Kühler⸗Verſchlußdeckel, die für keinen anderen Zweck Verwendung finden kön⸗ nen. Vielfach findet man auch, daß die Lackie⸗ rung zerkratzt wird und was ähnliche Beſchädi⸗ gungen ſind, die im Vorübergehen gemacht wer⸗ den können, ohne daß es beſonders auffällt. Es wäre dringend an der Zeit, wenn ſich alle diejenigen Elemente, die glauben, mit ihrem Unfug und mit der Verurſachung von Beſchä⸗ digungen eine beſondere Leiſtung zu vollbrin⸗ gen, ſich bewußt wären, daß ſie nicht allein dem Beſitzer des Fahrzeuges einen Schaden zufügen, ſondern daß ſie ſich auch dem Volksvermögen gegenüber als Schädlinge verhalten! Verſtärkter Zugverkehr an Neujahr Wie an Weihnachten, ſo wird auch an Neu⸗ jahr die Reichsbahn wiederum beſtrebt ſein, für eine ausreichende Beförderungsmöglichkeit Sorge tragen. Vor allem wurde angeordnet, daß ie Züge durchweg eine entſprechende Verſtär⸗ kung durch Anhängen von weiteren Wagen über die normale Ausrüſtung hinaus erfahren. Ent⸗ ſprechend den in früheren Jahren geſammelten Erfahrungen werden einige wichtige und ſtark⸗ beanſpruchte Züge doppelt gefahren. So verkehrt der beſchleunigte Perſonenzug 998 Mannheim ab.19 Uhr nach Freiburg und Konſtanz nicht nur am heutigen Montag dop⸗ pelt, ſondern auch am Dienstag, 31. Dezember, am Neujahrstag, am 2. Januar und am 3. Ja⸗ nuar. An den gleichen Tagen wird auch der Gegen⸗ zug 999 von Freiburg und Konſtanz, Mannheim an 20.58 Uhr, doppelt gefahren. Der beſchleunigte Perſonenzug 853, Mann⸗ heim ab.35 Uhr, durch das Neckartal, verkehrt mam Neujahrstag, am 2. Januar, und zum Schulanfang am 5. und 6. Januar doppelt, wie auch der Gegenzug 854 abends 29.31 Uhr dop⸗ pelt nach Raunzess an den gleichen Tagen zu⸗ rückkommt. Weitere Doppelführungen von f84 ſind vorgeſehen: am 2. Januar D 43 Baſel—Berlin, Mannheim an 10.39 Uhr, Mannheim ab 10.47 1 D 370 Wuppertal nach München und Ba⸗ ſel mit Vorzug Köln—Mannheim; D 269 Mün⸗ chen und Baſel nach Wuppertal. Ferner am z. Januar D 44 Berlin—Baſel, Mannheim ab .04 Uhr und die Schnellzüge D 370 und D 269 wie am 2. Januar. „Schließlich werden auch die Rheinlandſchnell⸗ züge D 370 bzw. D 269 noch am 5. Januar zum Schulbeginn doppelt gefahren. Arbeitszeitſchutz für Jugendliche Das Jugendamt der Deutſchen Arbeitsfront hielt im Einvernehmen mit dem Sozialen Amt der Reichsjugendführung, in deſſen Rahmen die ſachlichen Fragen der Betriebsiugend be⸗ arbeitet werden, eine Sitzuna der Jugendwal⸗ ter der Reichsbetriebsgemeinſchaften zur Be⸗ ſprechung des kommenden Arbeitsſchutzes Ju⸗ gendlicher ab. In unmittelbarer Verbindung mit der vom Jugendamt der Deutſchen Arbeitsfront gelei⸗ ſteten Berufsertüchtigung, die gerade in dieſer Zeit wieder im Reichsberufswettkampf ihren beſten Ausdruck findet, ſollen die ſozialpoliti⸗ ſchen Jugendbeſtimmungen, die weſentliche Grundlage der Berufsleiſtuna, ihrer notwen⸗ digen Neuregelung zugeführt werden. Im Vordergrund ſteht die Reſorm des ge⸗ ſamten Arbeitszeitſchutzes, die von den Ju⸗ gendwaltern der Reichsbetriebsgemeinſchaften ſachlich befürwortet und in neuen einheitlichen Arbeitszeitvorſchlägen zuſammengeſaßt wurde. Die vorbereitete Neuordnung dieſes Teil⸗ abſchnittes im geſamten Arbeitsſchutz der Kin⸗ der und Jugendlichen ſtellt im Rahmen der ſozialen Jugendarbeit des neuen Staates eines der wichtiaſten Aufgabengebiete dar Struwwelpeter feiert ſeinen 90. Geburtstag Im Rahmen der Ausſtellung„Aerztebildniſſe aus vier Jahrhunderten“, die von der Sencken⸗ bergiſchen Stiftung veranſtaltet wird, findet auch eine Sonderſchau der Werke des Frank⸗ furter Arztes Dr. Heinrich Hoffmann ſtatt, der allgemein als der„Struwwelpeterhoffmann“ bekannt geworden iſt. Der„Struwwelpeter“, der heute in vielen Millionen Exemplaren ver⸗ breitet und in die meiſten Weltſprachen über⸗ ſetzt iſt, konnte zu Weihnachten ſeinen 90. Ge⸗ burtstag feiern. Die Frankfurter Schau zeigt ein ausgezeichnetes Fafig der Original⸗ zeichnungen der erſten Faſſung, die ſich im Ger⸗ maniſchen Muſeum in Nürnberg befinden. Ferner ſieht man drei Exemplare der ſehr ſel⸗ tenen lithographiſchen Erſtausgabe, ſowie die 1876 erſchienene Jubiläumsausgabe, die mel⸗ det, daß innerhalb von 31 Jahren 100 Auflagen vorangegangen ſind. Schon lange vor Errichtung unſeres National⸗ theaters kamen wandernde Schauſpielertruppen nach Mannheim, um hier ihre mimiſchen Künſte zu zeigen. Da in der Stadt ein geeigneter Saal nicht vorhanden war und die beſtehende Oper den Komödianten nicht überlaſſen wurde, ſpielte man in Wirtſchaften, meiſt aber in Bretter⸗ buden, die jeweils eigens von einem Zimmer⸗ mann errichtet werden mußten. Dieſe Bretterbuden wurden gewöhnlich auf dem Marktplatz aufgeſchlagen. Eine ſolche Bude ließ auch der weithin bekannte Schauſpieler Sebaſtiani errichten, der den Titel„Hof⸗Comö⸗ diant“ führte. Am 3. Juli 1769 ſchloß er mit dem hieſigen Zimmermeiſter H. Lorenz einen Kontrakt, worin dieſer ſich verpflichtete,„eine Comoedien⸗Hütte von 100 Fuß lang, 40 breit und bis an das Dachwert 30 Fuß hoch zu bauen“ und mit Ziegeln zu decken. Das war alſo ſchon eine recht ſtattliche„Hütte“. Sebaſtiani verpflichtete ſich dagegen, für das erſte Jahr 400 Gulden und dann fortlaufend für jedes Jahr weitere 200 Gulden Miete zu bezahlen. Ein Stein des Anſtoßes Als Sebaſtiani ſein Spiel hier beendet hatte und ſein Tournee wieder fortſetzte, blieb die Komödienhütte ſtehen, gewiß nicht zur Verſchö⸗ nerung der Nachbarſchaft. Das ärgerte die An⸗ wohner; aber das ärgerte erſt recht den Markt⸗ geldpächter. Es war nämlich damals Uebung, die Erhebung der Marktgebühren an den meiſt⸗ bietenden Privatpächter zu verſteigern. Dieſen Pächtern oblag es, den Marktbeſuchern die Plätze und Stände(„Boutiquen“ genannt), an⸗ zuweiſen. Der neue Pächter, ein gewiſſer Dienes, der ſich nicht gerne etwas entgehen ließ, was ihm nützlich ſchien, hatte auf dieſe Komödienhütte ſein erboſtes Auge gerichtet. Schon volle ſechs⸗ undvierzig Wochen ſtand ſie da auf dem Markt⸗ platz, Sebaſtiani war längſt abgereiſt, aber Marktgebühren für die Hütte hatte er noch nicht bezahlt, während der Pächter Anſpruch darauf erhob. Da gabs natürlich Streit und Klagen, aber der Marktgelderheber hatte kein Glück da⸗ mit, denn mit ſeiner Forderung wurde er ab⸗ gewieſen. Ueber zwei Jahre ſtand ſchließlich die Komd⸗ diantenhütte. Sebaſtiani war inzwiſchen geſtor⸗ ben, und ſein Nachfolger, Theobald Marchand, ſetzte das Spiel der Komödianten fort. Kurfürſt Karl Theodor aber fing an, anderen Sinnes zu werden, denn immer mehr Geſchmack fand er am deutſchen Schauſpiel. Als der Thea⸗ terbau für die Beſucher nicht mehr ſicher genug ſchien, wurde die Errichtung eines feſtſtehenden Schauſpielhauſes immer dringender. Nach eini⸗ gen Jahren erteilte der Kurfürſt dann auch den Befehl, das alte Schütthaus, im Quadrat B., das als Fruchtmagazin und Arſenal diente, zur Nationalbühne umzubauen. Damit begann Mannheims große und ehrenvolle Theatertradi⸗ tion! In der Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde das Theater nach Plänen Mühldorfers in ſeinen jetzigen Zuſtand verſetzt. Die folgen⸗ den Jahrzehnte brachten weitere Verbeſſerun⸗ gen. Ein durchgreifender Umbau der Bühne er⸗ folgte erſt im vorigen Jahr, ſo daß ſie jetzt auch weitgehenden künſtleriſchen Anforderungen zu entſprechen vermag. Das alte Gebäude in ſeinem freundlichen Anſtrich iſt ſo erinnerungs⸗ und traditionsreich, daß der Gedanke, man könnte ſich einmal von ihm trennen müſſen, faſt unmöglich erſcheint. Trotzdem lebt in jedem Mannheimer die ſtille Hoffnung, einſt in unſerer Stadt ein neues, zeitgemäßes großes Opern⸗ und Schauſpielhaus erſtehen zu ſehen. M. „Grundſtückshyäne“ unſchädlich gemacht Die Güteſtelle,— ein Bollwerk gegen unſaubere Geſchäftsmoral/ Ein typiſcher Fall Eine wenig belannte, dafür aber um ſo größere Gefahr für den ahnungsloſen Hauseigentümer, iſt die Grundſtückshyäne. Sie arbeitet im Verborgenen und ſcheut die Oeffentlichkeit. Man weiß nicht, wo ſie iſt, aber plötzlich iſt ſie da, um den ſorgloſen Grundbeſitzer kaltlächelnd zu enteignen. Ein ſeltenes Exemplar dieſer Art war ein tapferes Schneiderlein, von dem die Güte⸗ ſtelle zu berichten weiß. Als Objekt hatte er ſich ein anſehnliches Geſchäfts⸗ und Wohnhaus mit einem Steuerwert von nahezu RM. 200 000 ausgeſucht. Eine Bank, die wegen eines gering⸗ fügigen Zinsrückſtandes das Zwangsverſteige⸗ rungsverfahren beantragt hatte, leiſtete ihm da⸗ durch gute Vorarbeit. So hatte der ſaubere Geſelle nur noch zwei nachſtellige Grundſchulden, die einen Wert von RM. 45 000 hatten, zum lächerlichen Preis von RM. 15 000 aufzukaufen, um dann der Zwangs⸗ verſteigerung mit Ruhe und Gelaſſenheit ent⸗ gegenzuſehen. Der ganze Plan ſchien bis aufs letzte vorbereitet. Der Mann von Zwirn und Faden fühlte ſich ſchon als neugebackener Haus⸗ eigentümer. Dabei hatte er allerdings vergeſſen, einen Faktor in ſeine Rechnung einzuſetzen; und an dieſem Rechenfehler ſollte der ſo vortrefflich ausgeſonnene Plan ſcheitern. Er hatte vergeſ⸗ ſen, daß eine Güteſtelle zur Schulden⸗ regelung ſich derartiger Geſchäfte ganz beſonders liebevoll anzuneh⸗ men und den Geſchäftemachern we⸗ nigverblümtein Kolleg über Volks⸗ gemeinſchaft und Moral zu halten ſorakſe So auch in dieſem Fall, in dem der orgloſe Hauseigentümer erſt nach dem Verſtei⸗ gerungstermin, in dem das Schneiderlein das gankigte abgegeben hatte, die Güteſtelle ver⸗ ändigte. Nachdem auf Antrag der Güteſtelle der Zu⸗ ſchlagstermin wiederholt verlegt worden war, konnte in nicht gerade unkomplizierten Verhand⸗ lungen die betreibende Gläubigerin veranlaßt werden, die Einſtellung der Zwangsverſteige⸗ rung endgültig zu bewilligen. So ſitzt nun der kühne Ritter von der trau⸗ rigen Geſtalt auf ſeinen neu erworbenen Grund⸗ ſchulden, um ſich das ſtattliche Haus als Gläu⸗ biger zu betrachten, anſtatt— es wäre ſo ſchön geweſen— von mühſam erſchaff⸗ tem Eigentum anderer Leute zu ſchmärotzen. Dr. W. Siebler, Mannheim. 85 Jahre Geſangverein„Sängereinheit“ Ehrungen für verdiente Mitglieder/ Ein unterhaltſamer Abend Als einer der älteſten der hieſigen Geſang⸗ vereine hatte die„Sängereinheit“ ihre Mitglie⸗ der, Gönner und Freunde aus Anlaß des 85jährigen Beſtehens zu einem großangelegten Familienabend zuſammengerufen, um zu⸗ gleich verdiente Ehrungen für Sänger⸗ treue vorzunehmen. Im Verlauf der Vortragsfolge ſang der Männerchor Lieder und Volksweiſen von Beethoven, Nagel und Nellius in guter Ausarbeitung unter der bewährten Stab⸗ führung des Muſitdirektors Albert Gug⸗ genbühler. Der von Otto Größle verfaßte und von Horſt Größle vorgetragene Prolog ſchilderte in launiger Art das Sängerleben im Verein. Georg König junior erfreute durch effekt⸗ volle Violinſoli, der lyriſche Tenor G. Eiſen⸗ mann durch Lieder von Joh. Strauß. Die um⸗ fangreiche Ballade Carl Loewes„Archibald Douglas“ ſang mit gutem Gelingen Otto Größle. Dirigent Guggenbühler zeigte ſein pia⸗ niſtiſches Können in einigen Stücken von Ed. Grieg. Dieſer und der vorigen Programmnum⸗ mer ſchickte er erläuternde Worte voraus, indem er Carl Loewe als den deutſchen Balladen⸗ komponiſten feierte und die Bedeutung Esd. Griegs als den hervorragendſten nordiſchen Komponiſten ſchilderte, was viel zum Verſtänd⸗ nis der betreffenden Darbietungen beitrug. Im Mittelpunkt des Abends ſtand die An⸗ ſprache des Vereinsführers Karl Wolf, der zugleich anſchließend folgende Sänger⸗ ehrungen kundgab: Hermann Kohler und Emil Schäfer erhalten den goldenen Sänger⸗ ring für 15jährige Aktivität, Valentin Schwö⸗ bel, Adolf Weiß und Val. Ziemer erhal⸗ ten je ein Ehrendiplom für 25jährige Aktivität und die ſilberne Sängernadel des Badiſchen Sängerbundes. Für 40jährige Sängertreue wurden dem Jubilar Hermann Kloſe durch Bezirksführer Brehm im Auftrag des Badiſchen und des — 0 Sängerbundes Ebrendiplome über⸗ reicht. Gegen Ende der Vortragsfolge ſangen H. Gregan und K. Fleiſchmann ein heite⸗ res Duett, worauf ein einaktiger Schwank zum Tanz überleitete. Sämtlichen Darbietungen ward reicher Beifall zuteil, die gut gelungene Veranſtaltung bot ein erfreuliches Bild echter deutſcher Sängerkameradſchaft und der Rührig⸗ keit des Vereins.. Aufmarſch der Karnevaliſten Aus der„Fröhlich⸗Pfalz“⸗Kanzlei wird uns geſchrieben: Die Mitglieder des Elſerrates verſammeln ſich am Vormittag des Neujahrstages in der „Arche Noah“ zur Abnahme der Ranzengarde⸗ Parade. Bei dem am Nachmittag zum dritten Male ſtattfindenden gemeinſamen glanzvollen Aufmarſch der Mannheimer Karneval⸗Vereine zur Gratulation bei den hieſigen Behörden wird ſich die„Fröhlich Pfalz“ und ihre Ranzengarde einem Aufgebot von 111 Perſonen betei⸗ igen. Zum nächſten Reichsberufswettkampf Der Arbeitskreis des Reichsausſchuſſes für den Reichsberufswettkampf 1936, der aus Ver⸗ tretern des Reichspropagandaminiſteriums, der Reichsjugendführung, der Deutſchen Arbeits⸗ front, des NS⸗Lehrerbundes, der Reichswirt⸗ ſchaftskammer, der Reichsgruppen der Wirtſchaft und anderer Dienſtſtellen beſteht, hielt im Hauſe der Deutſchen Arbeitsfront in Berlin eine neue Sitzung ab, in der mitgeteilt wurde, daß die ietzt im weſentlichen abgeſchloſſen ind. Der Arbeitskreis legte im einzelnen einen Auswertungsbogen feſt, mit dem es möglich ſein wird, nach den verſchiedenſten Richtungen hin genaueſte Unterſuchungen an den Teilneh⸗ mern des dritten Reichsberufswettkampfes an⸗ zuſtellen. Es iſt geplant, jedem Teilnehmer ſpäter ge⸗ naue Auskunft üher den Stand ſeiner Ausbil⸗ dung und beruflichen Leiſtung 4 geben, um ihm damit die Möglichkeit zu verſchaffen, in der Er⸗ kenntnis der bei ihm noch vorhandenen Lücken an ſich ſelbſt zu arbeiten. Henny Porten Die Darstellerin in dem Film„Krach im Hinterhaus“ der in Mannheim aufgeführt wird. Kinderjubel im Planetarium Schon manche frohe, unterhaltende und be⸗ lehrende Stunde konnte im Planetarium den Mannheimer Volksgenoſſen bereitet werden, und nun machte man im Rahmen der Plane⸗ tariumsveranſtaltungen für die vom Winter⸗ hilfswerk betreuten Volksgenoſſen auch den Kindern eine Freude. 1100 Kinder aus den verſchiedenen Orts⸗ aruppen waren von der NS⸗Volkswohlfahrt ausgewählt worden, wobei die Bedürftiakeit ausſchlaagebend war. In zwei Gruppen durf⸗ ten nun die Kinder am Sonntagnachmittag ins. Planetarium, das bei dieſer Gelegenheit wieder einmal ſeine vielſeitige Verwendbarkeit unter Beweis ſtellen konnte. Schülerinnen aller Klaſſen der Liſelotteſchule hatten ſich für die Darbietungen und als Hel⸗ ferinnen zur Verfüguna geſtellt, und ſo ſprach die Jugend zu der Jugend. 550 Augenpaare erwartungsfroher Jugend leuchteten unter der Kuppel des Planetariums, als Profeſſor Feur⸗ ſtein die Kinder bat, recht aufmerkſam zu ſein. Die Vortraasfolge nahm ihren Anfang mit dem Militärmarſch von Schubert und brachte weitere Darbietungen für Klavier, Stücke für Violine und Klavier und Rezitationen. Es fehlte auch nicht das Kaſperletheater des 'DA, das von Gerda Hirmſe mit Schülerin⸗ nen der Liſelotteſchule geſpielt, den Kindern zeigte, wo überall in der Welt deutſche Volks⸗ genoſſen wohnen. Nachdem noch unter der Leitung von Fräu⸗ lein Dr. Wahl ein Krippenſpiel zur Auffüh⸗ rung gebracht worden war, ſprach Profeſſor Feurſtein zu den Kindern einige ermahnende Worte, und dann leuchteten hell die Sterne an der rieſigen Planetariumskuppel der Weih⸗ nachtsbaum mit ſeinen vielen Kerzen alühte auf, feierlich läuteten die Glocken und das Lied von der ſtillen Nacht durchſchwebte den Raum. Nun kam noch der Nikolaus und brachte für jedes Kind eine knuſperige Brezel, die das Winterhilfswerk geſpendet hatte. Hei, das war eine Freude und ein Trubel! Aber bas war noch nicht alles: es gab noch Muſik, und ſchließ⸗ lich liefen noch zwei Kurzfilme. Bealückt ver⸗ ließen nach zwei Stunden die Kinder das Planetarium, und ſchon ſtanden weitere 550 Kinder vor der Türe, um in der zweiten Ver⸗ anſtaltung das Gleiche erleben zu dürfen. Mit dieſen Veranſtaltungen hat das Plane⸗ tarium in Gemeinſchaft mit dem Winterhilfs⸗ werk den bedürftigen Kindern wirklich eine Weihnachtsfreude bereitet. Liſte der ſäumigen Steuerzahler Anſang Januar 1936 beginnen die Finanz⸗ ämter mit der Aufſtellung der Liſte der ſäumi⸗ gen Steuerzahler. Jeder Steuerpflichtige, der dann mit ungeſtundeter Einkommenſteuer(ein⸗ ſchließlich Eheſtandshilfe, Abgabe der Aufſichts⸗ ratsmitglieder⸗ und Kriſenſteuer), Lohnſteuer, Central-Bad Wannen-, Licht- und med. Bäcer— Massagen 52 L Zu allen Krankenkassen zugelassen, 5 d beim Paradeplatz Fernsprecher 24182 Körperſchaftsſteuer, Vermögensſteuer, Aufbrin⸗ aungsumlage oder Umſatzſteuer von mehr als 100 Reichsmark der einzelnen Steuerart aus der Zeit vor dem 1. Jannar 1936 rückſtändig iſt, fin⸗ det Aufnahme in die Liſte. Die Veröffentlichung der Liſte iſt für Anfang April 1936 zu erwarten. Die Steuerpflichtigen werden nochmals daran erinnert, ihre Steuer⸗ rückſtände aus der Zeit vor dem 1. Januar 1936 bis Ende Dezember 1935 zu bezahlen. Daken für den 30. Dezember 1935 1812 Konvention von Tauroggen. 1819 Der Dichter Theodor Fontane in Neu⸗ ruppin geboren. 1832 Der Schauſpieler Ludwig Devrient in Berlin geſtorben. 1857 Der Forſchungsreiſende Joachim Graf Pfeil in Neurode geboren. 1861 Der Ingenieur Max Mannesmann in Bliedinghauſen geboren. 1878 Der Schriftſteller Erwin Guido Kolben⸗ heyer in Budapeſt geboren. Sonnenaufgang.37 Uhr, Sonnenuntergang 16.17 Uhr.— Mondaufgang 10.53 Uhr, Mond⸗ untergang 22.32 Uhr.— Mond in Erdnähe. Gau Bar VfB Vf R Amie Germ Gau Süt FK 9 Gau Wü 1. Se Stutt SV7 SpVe Gau Bay Wacke Unterbad önix 9 FC O8 M Unterbad eidelber FG Kirck —— andhau Mittelbad FVNiefe Vg Wei ittelbad FVg Mü Freiburg⸗ VfR Gut Elgerswe Offen V Lahr enchen Freiburg⸗ SpVg Fr Schopfhei Konſtanz: C Sing C Konſt FC Hana BC Augs Pfalz⸗Oſt: 'hafen 0 Vfe Neuſt FV Spey Kickers F Pfalz Lud FV 08 M Pfalz⸗Wef —5 Land SC Otter SC Kaiſe MTSV g Pirmaſen⸗ Homburg Me Gau Bade SV Wald Gau Süd Polizei D TV Haßlo SV Wiest TV 1846 TV Viern TG Ofter⸗ TV Handf VfR— J Eintr. Dor Meiſt. Oſtpreußen: Städteſpiel Pommern: Hertha Schn Pfeil Lauen Brandenbur Spandauer Berliner S2 Sachſen: Sportfreund BC Hertha Wacker Leip; Polizei Che— Schleſien: Hertha Bres Alemannia Mitte: Deſſau 05— Kricket⸗Vitt. SC 08 Stei Nordmark: In Hambur Weſtfalen: FC Schalke Niederrhein: Fortuna Di Mittelrhein: Tura Bonn VfR Köln— Kölner SC SpVg Köln⸗ Weſtmart T Nordheſſen: Germania 57 Kurheſſen K SV Bad Ne Hinterhaus um ſe und be⸗ arium den werden, der Plane⸗ m Winter⸗ auch den nen Orts⸗ swohlfahrt edürftiakeit ppen durf⸗ nachmittag Kelegenheit bendbarkeit elotteſchule d als Hel⸗ ſo ſprach lugenpaare unter der eſſor Feur⸗ m zu ſein. ifang mit nd brachte Stücke für ien. heater des Schülerin⸗ iKindern che Volks⸗ von Fräu⸗ r Auffüh⸗ Profeſſor mahnende Sierne an ſer Weih⸗ ſen alühte d das Lied ſen Raum. hrachte für „ die das „das war bas war no ſchließ⸗ alückt ver⸗ inder das eitere 550 eiten Ver⸗ irfen. 13 Plane⸗ interhilfs⸗ klich eine hler e Finanz⸗ der ſäumi⸗ chtige, der euer(ein⸗ Aufſichts⸗ ohnſteuer, gelassen, ner 24182 Aufbrin⸗ mehr als rt aus der ig iſt, fin⸗ ir Anfang pflichtigen re Steuer⸗ muar 1936 r 1935 in Neu⸗ vrient in im Graf mann in o Kolben⸗ untergang yr, Mond⸗ ednähe. 4 1 3 Tc6 Oftersheim— Jahn Neckarau. „Hakenkreuzbanner“— Seite 7 Sport und Spiel ANr. 597/ B Nr. 360— 30. Dezember 1935 die Spiele des zonntags Süddeutſchland Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga Gau Baden: VfB Mühlburg—SV Waldhof.. 2 VfR Mannheim—Freiburger FC.. 5 Amicitia Viernheim—1. FC Pforzheim 1 German. Brötzing.—Phönix Karlsruhe 5 Gau Südweſt: Eintracht Frankfurt—Union Niederrad:0 FV Saarbrücken—Opel Rüſſelsheim 4: Fͤ Pirmaſens—Kickers Offenbach ausgef. Gau Württemberg: 1. SSV Ulm— V Wöon 10 Stuttgarter Kickers—Sportfr. Stuttgart:2 SVFeuerbach—SC Stuttgart.. 24 SpVg Cannſtatt-Ulmer FV94.:0 Gau Bayern: Wacker München—1860 München. FC München—FC 05 Schweinfurt 1. FC Nürnberg—Bayern München SpVg Fürth—FC Bayreuth.. Bezirksklaſſe Unterbaden⸗Weſt: SC. Käfertal— VfTuR Feudenheim Phönix Mannheim— Alem. Ilvesheim. FC os Mannheim— SpVg Sandhofen. Unterbaden⸗Oſt: — ausgef. ausgef. ausgef. ausgef. — 2 ◻S02 *e—= 80 Kirch 05— Schwetzingen 99. 355 FG Kirchheim— 803 Eppelheim. 13 B Wiesloch.. 12 andhauſen— Union Heidelberg(26. 12.):0 Mittelbaden(Gruppe): FV Niefern— Sölingenn 31 Vg Weingarten— Frankonia Karlsruhe 11 ittelbaden(Gruppe): FVg Mühlacker— Enzberg„„ O: Freiburg⸗Nord: VfR Gutach— FC6 Waldkirch..„„:1 Elgersweier— FV Kehl.„:2 Offenburg— Oberkirch.„„„ 42 V Lahr— FV Emmendingen..:2 enchen— Ufn Achern„„„138 Freiburg⸗Süd: SpVg Freiburg— Kickers Freiburg.„:1 Schopfheim— FC Rheinfelden.„„:2 Konſtanz: C Singen— FG Mönchweiler..„:0 Konſtanz— Lüßerg„ 91 Freundſchaftsſpiele FC Hanau 93— Wormatia Worms.„ 021 BC Augsburg— Hamburger SB.„ 523 'hafen 04— F6G 03'hafen..:0 Vfe Neuſtadt— AS“ Ludwigshafen..:0 FV Speyer— TSG Rheingönheim..:2 Kickers Frankenthal— FV Frankenthal.:0 Pfalz Ludwigshafen— FG 1914 Oppau.:2 F 08 Mutterſtadt— SpVg Mundenheim 21 Pfalz⸗Weſt: V Landſtuhl— VfR Kaiſerslautern.. 31 SC Otterberg— SC 05 Pirmaſens.. 11 SC Kaiſerslautern— Reichsb. Kaiſersl.:1 MTSW Kaiſerslautern— FC Rodalben 211 Pirmaſens 73— FC Waldfiſchbach.. 21 Homburg— 1. FC Kaiſerslautern..:2 Handball Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga Gau Baden: SV Waldhof— TVSeckenheim... 11:0 Gau Südweſt: Polizei Darmſtadt— TSWHerrnsheim. 54 TV Haßloch— SV 98 Darmſtadt.. 77 SV Wiesbaden— Ingob. St. Ingbert:6 Bezirksklaſſe TV 1846 MTG 0„„„ 0— 0 4 TV Viernheim— Jahn Weinheim.. 1 TV Handſchuhsheim— TG St. Leon.. 7 Freundſchaftsſpiel VfR— Poſt Mannheim.. Eintr. Dortmund— Graßhoppers Zürich 17:12 leiſterſchaftsſpiele im Reich Oſtpreußen: Städteſpiel Danzig— Königsberg„„„ 3ꝛ5 Pommern: Hertha Schneidemühl— Sturm Lauenburg:4 Pfeil Lauenburg— Viktoria Kolberg..:1 Brandenburg: Spandauer SV— Minerva 93 Berlin.„:2 Berliner SV 92— VfB Pankow.„:0 Sachſen: Sportfreunde 01 Dresden— Fortuna Leipzig.:1 Bé Hertha— Dresdner SS.„„11 Wacker Leipzig— Guts Muts Dresden.„:2 Polizei Chemnitz— SC Planitz Schleſien: Hertha Breslau— Preußen Hindenburg.„:2 Alemannia Breslau— Breslauer FV 06„„ 423 Mitte: Deſſau 05— Viktoria 96 Magdeburg.„„:2 Kricket⸗LVitt. Magdeburg— SpVa Erfurt„„:2 SC 08 Steinach— 1. FC Lauſcha.„„:0 Nordmark: In Hamburg: Gauelf— Nachwuchself„„„ 62:4 Weſtfalen: FC Schalke 04— Weſtfalia Herne„„:0 Niederrhein: Fortuna Düſſeldorf— Vfs Benrath„:2 Mittelrhein: Tura Bonn— Kölner CfR.„ 11 VfR Köln— Eintracht Trier. 8 Kölner SC 99— Bonner 7FV2..„„13 SpVg Köln⸗Sülz 07— Tus Neuendorf.„ 221 Weſtmart Trier— Mülheimer SBVW.:0 Nordheſſen: Germania Fulda— VfB Friedberg..„„ 123 Kurheſſen Kaſſel— Boruſſia Fulda.„„:1 So Bad Nauheim— Heffen Hersfeld 1 2:2 Jwölf Tore, drei klfmeter- unmöglicher Schiedsrichter VfR Mannheim—FC Freiburg:7(:3) Ecken:1 Dieſes ſo wichtige Meiſterſchaftsſpiel am letz⸗ ten Sonntag des Jahres 1935 brachte Senſa⸗ tionen in Hülle und Fülle. Die größte Senfa⸗ tion dürfte wohl der Schiedsrichter, Herr Henn aus Karlsruhe, den 4000 Zuſchauern durch ſeine erſchreckende Unfähigkeit als Spielleiter bereitet haben. Was er a es an Fehlentſcheidungen ge⸗ troffen hat, kann hier nicht aufgezählt werden. Wären beide Mannſchaften nicht ſehr gut diſzi⸗ pliniert, ſo hätte der Fußballſport durch dieſen Herrn einen ſeiner ſchwärzeſten Tage erleben können. Eine weitere Senſation muß die voll⸗ kommen neue und unverantwortlich zu bezeich⸗ nende Handlungsweiſe derjenigen erwachſenen Zuſchauer bezeichnet werden, die Kinder im ſchulpflichtigen Alter dazu veranlaſſen, im Sprechchor der unterliegenden Mannſchaft be⸗ leidigende Reime zuzugröhlen. Wenn dieſe und andere für unſer heutiges öf⸗ fentliches Leben geradezu uner⸗ träglichen eimnif nicht bald geſitteteren Formen Platz machen, dann wird wohl oder übel der Polizeipräſidenteines ſchönen Tages eingreifen müſſen. Die ande⸗ ren Senſationen hat das Spiel als ſolches mit ſich gebracht. Der VfR lag in der 20. Spiel⸗ minute mit:1 in Führung, mußte ſich bis zur Halbzeit durch zwei vermeidbare Tore, darunter ein Freiſtoß aus 40 Metern, den Ausgleich ge⸗ fallen laſſen und nach der Pauſe ging Freiburg :3 in Führung, die erſt 20 Minuten ſpäter durch Striebinger aufgeholt wurde. Dann ging Freiburg auf:5,:6, ja ſogar auf:7 davon, bis Langenbein durch Elfmeter das über⸗ raſchende:7⸗Endreſultat herſtellte. Zu Beginn des Spieles dachte wohl niemand an ein derartiges Ende dieſes für den VfR ſo bedeutungsvollen Spieles. Schon die Mann⸗ ſchaftsaufftellung des Gaſtgebers ließ vermuten, daß dieſes Spiel die Wendung zum beſſeren bringen ſollte. Daß es nicht ſo gekommen iſt, iſt einzig und allein der äußerſt ſchwachen Vfgi⸗ Hintermannſchaft, und hier vor allem dem rech⸗ ten Verteidiger Schmoll, zuzuſchreiben. Die Läuferreihe arbeitete recht aufopfernd und be⸗ ſonders Kamenzin wußte durch ſchöne Flü⸗ gelvorlagen und offenſives Spiel zu gefallen. enn dem Sturm in ſeiner heutigen, ohne Zwei⸗ ſel recht guten Aufſtellung, nicht gelang, den Sieg zu erringen, ſo muß ihm doch beſcheinigt werden, daß er beſonders in der erſten Halb⸗ zeit, als er noch nicht ſo ſehr unter Depreſſio⸗ nen zu leiden hatte, ſehr geſchickt agierte. Die Freiburger Gäſte kamen ebenfalls mit ihrer ſtärkſten Aufſtellung. Ihrem Torwart Müller dürften ſie es in— Linie zu ver⸗ danken haben, daß ſie die Punkte mit nach kin glücklicher Sieg Amieitia Viernheim—1. Ein Sieg der Viernheimer über den Tabellen⸗ führer hätte unſerem Mannheimer Meiſter⸗ ſchaftskandidaten Waldhof etwas den Weg zur Erlangung des Titels ebnen können. Den zahlreich auf dem Viernheimer Platz vertrete⸗ nen Mannheimern unter den zirkg 3000 Zu⸗ ſchauern wurden indeſſen ihre Wünſche nicht erfüllt. ie konnte auch von dem ge⸗ fürchteten Viernheimer Gelände beide Punkte mit nach Hauſe nehmen. Aber viel Glück 3* ten ſie doch dabei. Mehr Torgelegenheiten hat⸗ ten die Viernheimer, die auch den größten Teil dieſes Treffens klar überlegen ſpielten. Trotz⸗ dem kann man nicht ſagen, daß der Sieg des Tabellenführers unverdient wäre. Unzweifel⸗ haft zeigten die Pforzheimer die beſſeren Stür⸗ merleiſtungen und auch die beſſere Taktik, und das entſchied das Treffen zu ihren Den Hauptteil an dieſem Sieg tragen Fi⸗ befonde Oberſt und Nonnenmacher, die eſonders hervorragende S zeigten und die beſten Leute auf dem Platze waren. Die Läuferreihe ſowohl wie auch die beiden Außenſtürmer ließen„Wünſche offen. Die Viernheimer ſpielten im Felde recht gut zu⸗ ſammen und zeigten wiederum eine anſpre⸗ chende Mannſchaftsleiſtung. Nur beging man den Fehler, dem gefährlichen Fiſcher zuviel freie Hand zu laſſen, und auch die Verteidi⸗ Kuch beging hin und wieder Stellungsfehler. luch Krug war nicht ſo ganz auf der Höhe ſeines ſonſtigen Könnens und iſt an den beiden ſcaflen nicht ſo ganz ſchuldlos. Die Mann⸗ ſchaften ſtanden: Amiceitia Viernheim: Kiß, Faltermann; Martin, Bauersfeld, Retſch Pfenning Koob, Mandel, Schmitt, Kiß II. 1. C Nonnenmacher; Oberſt, Bleich; Burkhard, Neuweiler, Schmitt; Müller, Fiſcher, Rau, Wünſch, Nonnenmann. Viernheim hatte alſo ſeine gewohnte Elſ zur Stelle, während bei Pforzheim Seidel und Debker erſetzt waren. Der Spielbeginn: Mit ſtärkſtem 7 gingen ſofort beide Mannſchaften in den Kampf. Die erſten An⸗ griffe trug Viernheim vor, wobei der kleine wieſelſlinke Oberſt in der Pforzheimer Ver⸗ teidigung reichlich Gelegenheit hatte, ſein glän⸗ zendes Können erneut zu beweiſen. Die An⸗ griffe der Pforzheimer endeten ſchon bei der Läuferreihe Viernheims. In der fünften Mi⸗ nute wurde die Sache recht brenzlig für den Tabellenführer. Mandel ſetzte einer feinen Steilvorlage nach, doch in ſeiner bekannten Art ſtürzte Nonnenmacher blitzſchnell 20 Meter weit aus dem Tor und ſchlug dem Viernheimer Mittelſtürmer den Ball vom Fuße weg. In der 15. Minute ſchien der Führungstrefſer für Die jüddeutſche Gauliga Gau XIV— Baden Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. Krug; 1. FC. Pforzheim 10 7 2 1 24:9 16 S Waldhof Karlsruher FV n Germ. Brötzingen 11 4 2 5 20:21 10 Vfe Neckarau VfB Mühlburg Freiburger FG VfR Mannheim Phönix Karlsruhe 10— 3 7 16:33 3 Gau XIII— Südweſt Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. Bor. Neuntchen.2 n66 1 03 Pirmaſens 10 7 1 2 23:15 15 intr. Frankkurt 10 6 2 2 18:13 14 Wormatia Worms 10 5 2 3 25:13 12 FSV Frankfurt I Union Niederrad 11 5 1 5 12:23 11 JV Saarbrücken 11 4 1 6 20:25 9 hönix Offenda ickerz Offenbach 10 2 2 6. 1118 6 Opel Rüſſelsheim 11— 5 6 17:25 5 des Tabellenführers FCE Pforzheim:2(:1) die Platzherren zur Tatſache zu werden. Vor dem leeren Tor bekam Kiß II, völlig frei⸗ ſtehend, den Ball, doch in der Aufregung vergab der Viernheimer Linksaußen die hundertprozen⸗ tige Chance. Die Pforzheimer Stürmer kamen durch die ſchlechte Bedienung ihrer Läuferreihe bei weitem weniger oft zu Angriffen. Wenn ſie aber vorſtürmten, dann wurde es für die Viern⸗ gefährlich. Der kleine ſchnelle Fiſcher ieß wieder alle Künſte ſeiner glänzenden Tech⸗ nik ſpielen und führte ſeinen Sturm glänzend. Wundervoll in ihrer Klarheit und Zielſicherheit waren die Kombinationen des Pforzheimer Sturmes, der auch entſchloſſener die wenigen Schußgelegenheiten wahrnahm. Und was Viern⸗ heim trotz allen Drängens verſagt blieb, erreich⸗ ten die Pforzheimer mit etwas Glück. Ein ſchwacher Kopfball von Müller vor dem Tore verfehlte Krug und da ſtand Wünſch gerade bei dem herabkommenden Ball und konnte mühelos einlenken. Das Spiel ſtand:1 und damit ging man auch in die Pauſe. Die Halbzeit gab kein verändertes Bild. Wieder waren es die Viernheimer, die ſtürmiſch angriffen. In der dritten Minute ſchon erzielten ſie den Ausgleich. Ein Straf⸗ ſtoß, von Fetſch ſauber hoch vors Tor ge⸗ geben, verlängerte Mandel mit wunder⸗ vollem Kopfſtoß und unhaltbar ſpritzte das Leder in die Ecke. In ſtürmiſchen An⸗ feuerungsrufen machte ſich die Begeiſterung des Viernheimer Anhangs Luft. Die Pforzheimer aber verloren die Nerven nicht. Eiſern über⸗ ſtanden ſie die neuerliche ſchwere Drangperiode der Platzherren. Gegen die maſſierte Verteidi⸗ gung der Gäſte kamen die Heſſen zu keinem weiteren Erfolg. Und auf einmal gingen die Pforzheimer mit einem wuchtigen Zwiſchen⸗ ſpurt zur Offenſive über. Die Läuferreihe rückte aus ihrer Verteidigungsſtellung vor, unterband die Angriffe der Viernheimer ſchon im Mittel⸗ jeld und baute vorzüglich auf. Nach kurzem Drängen konnten denn auch die Pforzheimer neuerdings in gehen. In der elften Minute war es, als Rau dem Viernheimer Torhüter zum zweiten Male, hinter ſich“ lan⸗ gen ließ. Weiterhin blieben die Pforzheimer Stürmer eine ſtete Gefahr. Großartig war es, wie Fiſcher ſeine Partner freiſpielte und mit genauen Vorlagen ihnen immer wieder Schuß⸗ gelegenheiten verſchaffte. Etlich gut gemeinte Schüſſe verfehlten indeſſen das Ziel. Den Reſt hielt Krug. Dann aber übernahmen die Viernheimer wieder das Kommando und ſpiel⸗ ten bis zum Schlußpfiff klar überlegen. Schiedsrichter Fries(Baden⸗Baden) war dem temperamentvollen, ſpannungsgeladenen Kampf ein ausgezeichneter Leiter. ck. im Fpiegel der Tabellen Gau XKV— Württemberg Sp. gew. un. verl. Tore Pekt. Stuttgarter SC 12 8 2 2 33:15 18 Stuttgarter Kickers 11 5 4 2 30:17 14 Spfr. Stuttgart i VfB Stuttgart Hinn 1. SSV Ulm 13 6 6 2 SpVg Cannſtatt 11 4 4 3 18:20 12 Spfr. Eßlingen n0 FV Zuffenhauſen 11 3 3 5 12:21 9 Ulmer FV 94 rn SV Feuerbach 11— 2 9 12:35 2 Gau XVI— Bayern Sp. gew. un. verl. Tore Pet. SpVg Fürth nn ch Rürnberg 9 8 1— 19.5 17 Bayern München 10 8— 2 23:10 16 Wacker München 5 2 4 18:18 12 BC Augsburg n 48 Schweinfurt 11 4 1 6 14:15 9 ASV Nürnberg 11 3 2 6 14:21 8 1860 München n 1. FC Bayreuth 18 8ii gaach? FC München — Freiburg nehmen konnten. Außer dieſem war der rechte Läufer Keller und die drei Männer des Innenſturmes, voran der ehemalige Fried⸗ richsfelder Seßler in einer ganz ausgezeich⸗ neten Verfaſſung. Dem Schiedsrichter ſtellten ſich die Mann⸗ ſchaften in folgender Aufſtellung: Vf R: Schneider; Schmoll, Hoßfelder; Wil⸗ lier, Kamenzin, Fürſt; Simon, Spindler, Lan⸗ genbein, Striebinger, Adam. F C Freiburg: Müller; Kaſſel, Mandler; Zeltner, Heck, Keller; Koßmann, Eberhardt, Peters, Seßler, Büchner. Schon in der 6. Minute 3 der VfR ſein erſtes Tor buchen müſſen, als Striebinger eine bedachte Vorlage an Spindler gab. Deſſen Schuß landete jedoch knapp neben dem Pfoſten. Der Offenſivgeiſt beider Mannſchaften brachte es mit ſich, daß ſich ein ſehr ſpannendes und for⸗ ſches Spiel abwickelte. Im Gegenzug ſchon hätte Seßler ebenfalls erfolgreich ſein müſſen, doch in der Eile hatte er die Ballkontrolle ver⸗ loren. Wenig ſpäter war Langenbein durchge⸗ kommen und hatte auch eingeſchoſſen, wurde aber beim Schuß unfair gelegt. Den Elfmeter verwandelte Kamenzin. Das war in der 8. Minute. Einen weiteren Scharfſchuß von Langenbein fing Müller ab und 2 Minuten ſpä⸗ ter ſtand die Partie durch Kopfball von Seß⸗ ler ſchon wieder:1. Dann 8 Langen⸗ bein einen Strafſtoß an die Querlatte und in der 12. Minute gelang ihm auf Vorlage von Striebinger wiederum das Führungstor. Acht Minuten ſpäter war Striebinger mit dem Ball am Fuß an Mandler vorbeigekommen und ſchon hieß es:1. Jedoch nur Sekunden ſollte dieſe Freude dauern, denn Keller konnte einen 40⸗Meter⸗Strafſtoß zum zweiten Tor aus⸗ nutzen. Schneider war bei der Abwehr durch zwei Freiburger Stürmer behindert. Wo aber blieben die VfR⸗Verteidiger, um ihren Tor⸗ wächter zu ſchützen? Noch vor der Halbzeit ſollte der Ausgleich fallen, als Schmoll im Mittelfeld ein Fehltritt unterlief, Seßler voll⸗ kommen freiſtehend den Ball in Empfang nahm, an dem herauslaufenden Schneider Zuerſt an einbar moll den Pfoſten und dann ins Tor trat. ſich ſeiner Schuld bewußt, beging nun zwei ganz unverſtändliche grobe Fouls, die ihm beinahe den Platzverweis eingebracht hätten. In den letzten 10 Minuten biich es zeitweiſe recht aufreibend her. Einmal ſchoß Peters in freier Stellung knapp darüber, Striebinger köpfte eine Simon⸗Flanke neben den Pfoſten und in einem undurchſichtigen Gedränge kann Freiburgs Verteidigung das drohende Füh⸗ rungstor des VfR gerade noch verhindern. Gleich nach Wiederanſpiel wäre Freiburg beinahe in Führung gegangen. Der VfR er⸗ zielte dann ſeine 4. Ecke und bereits in der 50. Minute hieß es:4 für Freiburg, als Koß⸗ mann mit Leichtigkeit Schmoll paſſiert hatte und für Schneider unhaltbar einſchoß. Dann zeichnete ſich der alles überragende Freiburger Torwart drei⸗ bis viermal hintereinander durch kraftvolle Abwehr aus, konnte jedoch nicht ver⸗ hindern, daß Striebinger auf eine Flanke von Simon in der 70. Minute das:4 erzielte. Doch der VfR war vom Pech verfolgt. Fünf Minu⸗ ten ſpäter ſchon gelang aus einem ſtarken Ge⸗ dränge Eberhardt das 5. Tor und eine Mi⸗ nute ſpäter wiederum durch Seßler gar das ſechſte, dem durch Elfmeter(von Seßler) das ſiebente folgte. Ebenfalls durch Elfmeter gelang dann Langenbein das 5. Tor. Nun hat der VfR ſein drittes Spiel in der Reihenfolge verloren. Zwei Niederlagen mußte er ſogar auf eigenem Platze einſtecken. Es iſt für keine Mannſchaft und auch für keinen Ver⸗ ein leicht, einen derartigen Rückſchlag gut zu überſtehen. Nach dem ſonntäglichen Spiele aber glauben wir all denen, die ſchon die Flinte ins Korn geworſen haben, ſagen zu müſſen, daß dieſe VfR⸗Mannſchaft vielleicht mit der einen oder anderen Verſtärtung in den rückwärtigen Lmien ſehr wohl in der Lage iſt, ſelbſt nach dieſen drei Niederlagen in der Gauliga wieder gute Figur zu machen. Schließlich hat es der Sturm auch fertig gebracht, gegen eine ſo gute Hintermannſchaft, wie die der Freiburger, in⸗ nerhalb 20 Minuten eine 321⸗Führung ſo her⸗ auszuſpielen, daß man ſeine wahre Freude daran haben konnte. Wenn dann innerhalb kür⸗ zeſter Friſt der Gegner durch grobe Fehler zum Gleichſtand kommt, dann wird ſelbſt der hart⸗ geſottenſte Ligaſpieler zumindeſt ſtart beein⸗ druckt und in ſeiner Spielweiſe gehemmt. Kurz, es waren ſchon recht viele unglücklichen Um⸗ ſtände, die mit dazu beitrugen, daß der VfR dieſes Spiel gegen den Freiburger Elub verlor. Es iſt jedoch kein Grund vorhanden, dieſerhalb Spielern und Funktionären ungerechte Vor⸗ würfe zu machen. Es iſt das Schickſal jeden Sportvereins, Höhen und Tiefen zu durchwan⸗ dern. In der Tiefenwanderung je⸗ doch zeigt ſich erſt ſeine innere Stärke. E. Bayern München in Straßburg Die Fußball⸗Elf der Münchner Bayern wird am 1. Januar beim Raeing⸗Club Straßburg zu Gaſt ſein und damit eine alte Rückſpielver⸗ pflichtung einlöſen. Bei den Straßburgern ſpielt bekanntlich der frühere Bayern⸗Mittel⸗ ſtürmer Oskar Rohr. Sindelar und Nauſch werden Trainer Zwei der berühmteſten Wiener Fußballſpieler und Mitglieder der einſtigen Wundermann⸗ ſchaft, Sindelar und Nauſch, werden ab 1. Jannar bei ihrem Verein, Auſtria Wien, 43 Trainer tätig ſein. Nauſch wird die Aktiven, in erſter Linie die Liga⸗Mannſchaft, betreuen, und Sindelar beſchäftigt ſich mit der Ausbildung der Jugendlichen. Die Gerüchte, nach denen die bei⸗ den öſterreichiſchen Internationalen in die Schweiz abwandern ſollten, erweiſen ſich dem⸗ nach als unzutreffend. —————— ————— ———————————————— Pressebild Capadrutt, der Schwelzer Boblahrer Der bewährte Bobfahrer Reto Capadrutt wird einen Vierer- sowie einen Zweier-Bob steuern. 50 98 Schwetzingen ſiegt weiter 05 Heidelberg—S2 93 Schwetzingen:5 Das Erſcheinen des Tabellenführers hatte ſeine Anziehungskraft nicht verfehlt. Die Schwet⸗ zinger kamen mit großem Anhang und bildeten ſomit einen ſtarken Rückhalt ihrer Mannſchaft. Das Treſfen gegen den Meiſterſchaftsanwärter geſtaltete ſich zu einem großen Erlebnis, nicht nur deshalb, weil es ſich um den Meiſterſchafts⸗ favoriten handelte, ſondern auch darum, weil es ſich zeigen ſollte, ob es den ſich vom Abſtieg bedrohten Heidelbergern gelingen würde, dem Spitzenreiter die erſte Niederlage beizubringen. Dabei waren die Ausſichten für die Gäſte doch günſtiger als für die Platzherren. Es waren auch nur wenige, die auf einen Erfolg des Gaſt⸗ gebers tippten. Man war jedoch von dem heu⸗ tigen Kampf überraſcht, denn von einem Unter⸗ ſchied in der Spielſtärke war nicht viel zu be⸗ merken. Der Heidelberger Klub vollbrachte eine tadelloſe Leiſtung, die ein Unentſchieden ver⸗ dient gehabt hätte. Das Ergebnis entſpricht nicht ganz dem Spiel⸗ verlauf. Wenn die Schwetzinger trotz der guten Leiſtungen der Heidelberger doch zum Siege kamen, ſo iſt der Grund darin zu ſuchen, daß die Fünferreihe der Gäſte vor dem Tore eine große Schußkraft zeigte und jede ſich bietende Gelegenheit zum Erfolg ausnützte. Die Heidel⸗ berger hatten ihre Hauptſtütze im Torwart Seiter, der eine ganz überragende Leiſtung vollbrachte. Außerdem gefiel der Halblinle Ziegler, deſſen fineſſenreiches Spiel in der zweiten Halbzeit große Verwirrung in den hin⸗ ieren Reihen der Gäſte hervorrief. Schiedsrich⸗ ter Penning(Waldhof) leitete recht aufmerk⸗ ſa und ſicher. Dies ändert an der Tatſache nichts, daß er die Abſeitsſtellung des Mittelſtür⸗ mers Schneider überſah, der dabei bereits nach drei Minuten den Führungstreffer ſchoß. Der Spielleiter hatte aber doch einen großen Anteil daran, daß der Kampf in ruhigen und fairen Bahnen abgewickelt wurde. Nach dem erſten Treffer Schwetzingens gelingt dem Klub durch ſeinen Linksaußen der Aus⸗ gleich. Nach wie vor iſt im weiteren Spielver⸗ lauf der Platzbeſitzer in ſeine eigene Spielhälfte zurückgedrängt, wo der Schwetzinger Sturm Ge⸗ legenheit hat, ſich durch ſaftige Schüſſe auf des Gegners Tor auszuzeichnen, die aber immer das Ziel knapp verfehlen. Es dauert jedoch nicht lange, bis Mittelſtürmer Schneider mit dem zweiten Treffer noch vor der Pauſe die Füh⸗ rung erringt. Nach Wiederbeginn legen die Heidelberger mächtig los und es entwickelt ſich ein ſpannen⸗ der Kampf. Während Schwetzingen die erſte Spielhälfte beherrſchte, war nunmehr der Klub— zonangebend. Aber die beſtgemeinteſten Angriffe, die der Klub immer und immer wieder vor das gegneriſche Tor trägt, werden von der Schwet⸗ zinger Hintermannſchaft zerſtört. Die Gäſte zei⸗ gen aber ſchneidige Attacken, die immer wieder das Tor des Platzbeſitzers gefährden. Durch einen überraſchenden Durchbruch kommt Schwet⸗ zingen zum dritten Treffer. Die Freude aller⸗ dings währte nicht lange. Heidelberg greift un⸗ entwegt an und erzielt bald darauf durch ſeinen Rechtsaußen das zweite Gegentor. In der Folge laſſen die Heidelberger in ihrer Kampfkraft etwas nach und dieſe Gelegenheit benützen die Schwetzinger zum vierten und fünften Treffer, womit der Sieg ſichergeſtellt wird. Kurz vor Schluß kann der Klub das dritte Tor erzielen und zwar durch einen direkten Freiſtoß des Linksaußen. Ebh. Unterbaden-Oſt Sp „gew. un. verl. Tore Pkt. 98 Schwetzingen n VfB Wiesloch SV Sandhauſen 10 6 2 2 20:15 14 Vgg Eppelheim 10 5 2 3 19:16 12 V Weinheim FG Kirchheim nn Kickers Walldürn 10 3 2 5 10:20 8 andſchuhsheim 1 Sihn berbach 1nn Plankſtadt 2nnh Union Heidelberg 9 3— 6 10:31 6 FC 05 Heidelberg 8 1 1 6 10:22 3 Höhenweltrekord anerkannt Der Internationale Luftſportverband hat jetzt den am 11. November dieſes Jahres in Rapid City von den Amerikanern Orvil, Anderſen und Stevens aufgeſtellten Höhenweltrekord von 22 066 Meter offiziell anerkannt. Es handelt ſich dabei um einen abſoluten Weltrekord für alle Klaſſen, den die Amerikaner mit ihrem beſon⸗ ders konſtruierten Stratoſphärenballon erzielten. Juſchauerrekord in Mühlburg Vf B Mühlburg— SV Waldhof:4(:2) SV Waldhof: Edelmann; Leiſt, Model; Mo⸗ lenda, Heermann, Maier; Weidinger, Bihl⸗ maier, Schneider, Siffling, Günterroth. Mühlburg: Becker; Batſchauer, Rink; Joram, Hüber, Gruber; Hoppenheuſer, Schwörer, Fach, Moſer, Minges. Schiedsrichter: Klotz(Brötzingen). „Das Erſcheinen Waldhofs rief in Karlsruhe ein begreifliches Intereſſe hervor, nachdem am vorigen Sonntag der KfV ſo böſe unter die Räder gekommen war. Mühlburg hatte alſo von vornherein den Gewinn eines ausgezeich⸗ neten Publikumszuſpruchs, wie dieſer dann auch in Geſtalt von 7000 Zuſchauern eintraf, eine Zahl, die man in Karlsruhe heuer erſt⸗ mals erlebte. Die Meinungen über den Aus⸗ gang des Kampfes waren nicht gerade ſehr verſchieden. Man rechnete allgemein mit einem Siege Waldhofs, wenn man auch zugab, daß der Sieg erſt nach Kampf errungen werden müßte. Mühlburg iſt bekanntlich auf eigenem Platze ein von niemand zu unterſchätzender Gegner. Das Spiel ließ aber dann doch Wald⸗ hof die Sache etwas leichter werden, als man es ſich gedacht hatte, denn ſie waren in der ganzen erſten Spielhälfte vermöge ihrer aus⸗ gezeichneten Spielweiſe deutlich überlegen und ließen eigentlich erſt beim Stande:0 nach der Pauſe etwas nach. In dieſer erſten Hälfte jedoch zeigte Waldhof, daß es unſtreitig unſere weitaus beſte Mannſchaft in Baden iſt. Ihr Spiel war wiederum in allen Reihen fehler⸗ los. Die Hintermannſchaft, in der erſtmals wieder Leiſt ſpielte, der allerdings gleich das Pech hatte, in der 20. Minute nach der Pauſe infolge einer neuerlichen Verletzung ausſchei⸗ den zu müſſen, zeigte ſich ihrer Aufgabe voll gewachſen. Edelmann im Tor war ein ſehr aufmerkſamer Hüter. Und Leiſt und Model waren beide ſichere und wendige Verteidiger. In der Läuferreihe war Heermann wiederum das Paradeſtück der Waldhofmannſchaft. Er wurde von Molenda gut unterſtützt und ebenſo von dem auf ungewohntem Läuferpoſten ſehr guten Maier. Der Sturm ſelbſt beſaß in Wei⸗ dinger und Günterroth zwei recht ſchnelle und famos flankende Flügelſtürmer, die von Bihl⸗ maier und Siffling abwechſelnd ins Gefecht geſchickt wurden. Siffling, der erkrankt aufs Spielfeld kam, legte ſich etwas Reſerve auf, zeigte aber doch in vielen Augenblicken ſeine hohe Fußballkunſt. Lediglich Schneider in der Mitte fiel etwas ab. Mühlburg hielt ſich dieſem großen Geg⸗ ner gegenüber recht tapfer. Vor allem die Hin⸗ termannſchaft machte dem Waldhofſturm das Leben recht ſauer. Der katzengewandte kleine Torwart Becker verrichtete eine glänzende Arbeit. Auch die Verteidigung hielt ſich ſehr tapfer und die Läuferreihe leiſtete in der Zer⸗ ſtörungsarbeit ebenfalls ſehr brauchbare Arbeit. Der Sturm der Mühlbuger arbeitete im Felde recht flüſſig zuſammen und unternahm viele ſchöne Angriffe. Aber in Toresnähe ſelbſt ver⸗ ſagte der Angriff in puncto Schußkraft. Schiedsrichter Klotz⸗Brötzingen amtierte— von einer Viertelſtunde in der zweiten Hälfte abgeſehen, wo er durch dummes Geſchrei von Publikum und Spielern ſich irre machen ließ und einige kopfloſe Entſcheidungen fällte— recht gut. Der Spielverlauf: Nach anfänglich verteiltem Spiel übernimmt ſerechtes Unentſchieden auf dem Phönixplatz Phönix— Al. Ilvesheim:4 Nicht immer hat der Phönixplatz eine ſo ſtatt⸗ liche Zuſchauermenge geſehen und nicht immer ſind Publikum und Spieler den Ereigniſſen auf dem Raſen ſo temperamentvoll gefolgt wie an dieſem Sonntag. Zwei alte Gegner lieferten ſich einen Kampf, der an Spannung nichts zu wün⸗ ſchen übrig ließ und auch in techniſcher Hinſicht ſehr ſchöne Momente bot. Mit der ihnen eigenen Schnelligkeit eröffneten die Gäſte das Spiel und ehe ſich noch die Phö⸗ nixſpieler gefunden hatten, führten ſie:0— durch Verwandlung eines Strafſtoßes. Aber ebenſo ſchnell kam Phönix durch einen Allein⸗ gang von Rasmus zum Ausgleich. Die Schnelligkeit, mit der dieſer Kampf dann ge⸗ führt wurde, ließ bei der Schußfreudigkeit bei⸗ der Stürmerreihen noch manchen Erfolg erhof⸗ fen. Phönix ſpielte wie zu ſeiner beſten Zeit. Aber auch die Gäſte waren ſehr gut. Wechſel⸗ ſeitig erfolgten zahlreiche gefährliche Angriffe und Rasmus, der ſich diesmal als aktipſter Stürmer betätigte, erzielte nach mehrfacher Ab⸗ wehr der Gäſteverteidigung mit wunderbarem Schrägſchuß das Führungstor. Mit unverminderter Heftigkeit wurde der Kampf weitergeführt. Phönix ſetzte vornehm⸗ lich ſeine Flügel ein. Aber auch die Gäſte hat⸗ ten hierin ihre Stärke. Zweimal vergab We⸗ ber eine günſtige Chance. Bei einem neuer⸗ lichen Angriff erzielte der Rechtsaußen über⸗ raſchend den Ausgleich für Ilvesheim. Wenn auch Phönix ſtets im Angriff war, blieben ihm doch vorerſt weitere Erfolge verſagt. Der kleine Rößler konnte ſich auf dem lin⸗ ken Flügel gegen die ſtabile Gäſtehintermann⸗ ſchaft nicht immer durchſetzen. Seel auf dem rechten Flügel war nicht ganz auf der Höhe. Um ſo größer war die Leiſtung von Rasmus und Klüh im Innenſturm. Die Gäſteverteidi⸗ gung zeigte ſich aber auf dem Poſten. Auch gute Angriffe wurden vorgetragen. Torerfolge waren längſt reif. Infolge eines Mißverſtändniſſes der Phönixverteidigung kamen die Gäſte noch vor der Pauſe zu einem dritten Tor. Phö⸗ nix hatte dann noch eine Ausgleichschance, aber die Stürmer verſchoſſen. Mit:2 für Ilves⸗ heim gings in die Pauſe. Der Wiederbeginn zeigte das gleiche Bild wie zu Anfang. Diesmal war es Phönix, der mit ſeinen Angriffen mehr Erfolg hatte. Und wie⸗ der war es Rasmus, der eine Vorlage von Klüh in den erſten Minuten zum:3 ver⸗ wandelte. Im Feldſpiel hatte Phönix auch ſpä⸗ terhin mehr vom Spiel. Bei den zahlreichen Gegenangriffen der Gäſte zeigte ſich der Phönix⸗ hüter nicht ſo ganz ſicher, aber das Glück war auf ſeiner Seite. Die Spannung ſteigerte ſich, als Löſch einen Handelfer verwandeln ſollte. Der Ball prallte aber an der Querlatte ab. Nacheinander verſchoſſen darauf Rasmus und Rößler. Aber auch die Gäſte kamen mit ihren Angriffen nicht weit. Der Kampf wurde all⸗ mählich hart, was nicht zur Beruhigung der aufgeregten Gemüter beitrug. Breiner legte den Rechtsaußen der Gäſte unfair. Entſchloſſe⸗ ner denn je ſtürmten dieſe und der Schiedsrich⸗ ter hatte reichlich Mühe, die zahlreichen Fouls zu unterbinden. In den letzten Minuten lebte der Kampf noch einmal mit aller Heftigkeit auf und in dieſen Minuten ſchoß Klüh das vierte Tor für Phönix. Obwohl wenig ſpäter der Torhüter der Gäſte wegen Bedrohung des Schiedsrichters des Platzes verwieſen wurde und Ilvesheim mit zehn Leuten das Spiel be⸗ enden mußte, vermochte Phönix nicht dieſen knappen Vorſprung zu halten. Ilvesheim er⸗ zielte in der letzten Minute nochmals den Aus⸗ gleich. Ein zweifelhaftes Tor, das aber vom Schiedsrichter anerkannt wurde. Nach den bei⸗ derſeitig gezeigten Leiſtungen darf man dieſes torreiche Unentſchieden, in dem Schiedsrichter Kurz(Oftersheim) ſich nur zeitweilig Autori⸗ tät verſchaffen konnte, als beſte Löſung betrach⸗ ten.-ergo-. filarer zieg des Sportklubs fäfertal Käfertal—Feudenheim:0 Käfertal: Vetter; Rutz, Rihm; Jene, Ki⸗ lian, Kuhn; Pauels, Maier. Singler, Fuchs, Hering. Feudenheim: Müller; Sohn, Fuchs; Pflock, Ueberrhein 3, Ripp; Berroth, Klemmer, Bock, Edelmann, Bohrmann. Schiedsrichter: Lauer(Plankſtadt). Käfertal hat ſofort zwei gute Gelegenheiten; eine davon kann Müller ſchön vereiteln, wäh⸗ rend die andere Maier vergibt. In zügigen Angriffen bedroht Feudenheim des Gegners Tor; einen wuchtigen Schuß Edelmanns lenkt Vetter glänzend zur Ecke. Auch Käfer⸗ tal kommt zu zwei Eckbällen, die jedoch, ebenſo wie zwei gute Flanken des Links⸗ und Rechts⸗ außen, von der Feudenheimer Abwehr zunichte gemacht werden. Nach wechſelvollem Kampf geht der Gaſtgeber in Führung. Fuchs erwiſcht in der Feldmitte den Ball und gibt ihn nach kurzem Dribbling zu Hering, deſſen Vorlage Singler einſchießt. Immer wieder ſpielt Edelmann ſeinen Linksaußen frei, doch außer zwei Ecken kann nichts erreicht werden. Die 32. Minute bringt einen Foulelfmeter für Käfertal: aber Fuchs knallt an den Pfoſten. Ein weiterer Strafſtoß Pflocks kommt ſchön vors Tor. Vetter vereitelt auch dieſe Chance. Der Angriff des linken Flügels der Feuden⸗ heimer wird durch den Pauſenpfiff unter⸗ bunden. Nach Wiederanſpiel ſchießt Ueberrhein einen Strafſtoß daneben. Bohrmann tritt ſeinen dritten Eckball hinter das Tor. Der Gaſt ſpielt jetzt überlegen. Berroths ſchön ge⸗ tretene Ecke wehrt Vetter prächtig. Ein ſchöner Nachſchuß von Pflock geht knapp darüber. Mit einer Steilvorlage geht Bock durch und kann nur noch durch unfaires Spiel am Schuß ver⸗ hindert werden. Den Elfmeter ſchießt Ueber⸗ rhein daneben. Feudenheims Verteidigung iſt weit aufgerückt, Hering kommt bis an den Torraum und ſchiebt gut zur Mitte, doch kann Müller mit Beiſtand des zurückgeeilten Fuchs mit viel Glück klären. Eine Einzelleiſtung von Fuchs führt zum zweiten Tore für Käfertal; aus ſpitzem Winkel lenkt er an dem zu früh ſtartenden Müller vorbei ein. Mächtig kämpfen die Feudenheimer, um den Vorſprung zu ver⸗ ringern, ſie vernachläſſigen die Tordeckung, ſo daß der Gaſtgeber durch ſchnelle Vorſtöße im⸗ mer wieder gefährliche Augenblicke vor dem Feudenheimer Tor heraufbeſchwören kann. Während nun Feudenheim ſtark drängt, geht Hering wieder durch und erzielt mit präch⸗ tigem Schuß das:0. Auch die letzten Angriffe des Gaſtes ſind vergebens; ſie haben heute gar kein Glück und können nicht einmal das Ehren⸗ tor erzielen. Dem Spielverlauf nach iſt der Sieg für Käfer⸗ tal etwas zu hoch ausgefallen. Käfertals ge⸗ ſamte Mannſchaft war gut, hervorragend der Torwächter Vetter, dem vieles zu verdanken iſt. Im Sturm überragte Fuchs, der ſeine Nebenleute durch gute Vorlagen bediente und der gegneriſchen Hintermannſchaft durch ſein Angriffsſpiel viel zu ſchaffen machte. Auch die Feudenheimer ſpielten gut und hat⸗ ten ſogar im Feldſpiel einen kleinen Vorteil. Der Kampf war hart und jederzeit fair und hatte in Lauer einen hervorragenden Leiter. Zuſchauer ungefähr 1000. Pressebild Ernst von Delius bei Auto-Union Diese Firma wird sich damit auf die folgenden Fahrer stützen: Stuck, Rosemeyer, Varzi, von Delius und Hasse-Mittweida. Waldhof bald das Kommando. Schon jetzt hat Mühlburgs Torwart verſchiedentlich Gelegen⸗ heit, ſein glänzendes Können zu zeigen. Wald⸗ hof drückt weiter, wundervoll iſt ſeine Zuſam⸗ menarbeit. Die erſte ſchöne Chance hat der Mühlburger Mittelſtürmer Fach, deſſen wunder⸗ voll ſcharf getretener Schuß von Edelmann nur mit letzter Mühe zur Ecke gewehrt werden kann. Dann iſt es auf der Gegenſeite wiederum Mühl⸗ burgs Torwart, der eine unheimliche Strafſtoß⸗ bombe Schneiders hervorragend abwehrt; aber in der 31. Minute muß er ſich doch zum erſten Male geſchlagen bekennen, als Weidinger eine Flanke Günteroths prachtvoll mit dem linken Fuß direkt aus der Luft verwandelt.:0. Wie⸗ derum iſt Mühlburgs Mittelſtürmer durchge⸗ kommen, ſteht allein vor Edelmann, ſchießt die⸗ Dann rettet wieder ſem aber in die Beine. Becker einen blendenden Schuß Bihlmaiers. Aber die im Anſchluß hieran erfolgende Ecke vermag Schneider zum:0 einzuköpfen. Sofort nach Wiederanſpiel hat Schneider eine erneute große Chance. Er ſteht frei vor Mühlburgs Torwart, ſchießt aber hoch über das Tor. Mühlburg hat nun mehr vom Spiel. Die Waldhöfer zeigen ſich zurückhaltend. Mühlburgs Mittelſtürmer vergibt die dritte große Gelegen⸗ heit. Dann fällt in der 15. Minute durch Elf⸗ meter das dritte Tor für Waldhof. Mühlburg drängt weiterhin ſtark. Ein von Heermann —. Foulelfmeter wird von Hoppen⸗ heuſer zum erſten Gegentreffer verwandelt. Waldhof hat nun bange Minuten zu überſtehen, zumal in der zwanzigſten Minute noch der Ver⸗ teidiger Leiſt verletzt für die Dauer des wei⸗ teren Spieles ausſcheidet. In der 34. Minute flankt Wei dinger fein zur Mitte und Gün⸗ teroth verwandelt durch eine elegante tech⸗ niſche Leiſtung zum vierten Treffer. Das Spiel iſt dann wieder verteilt. Fünf Minuten vor Spielende verwirkt Waldhof einen neuerlichen Elfmeter, der abermals von Hoppenheuſer verwandelt wird. W. E phönie bleibt ohne sieg Germania Brötzingen— Phönix Karlsruhe:2 Die Brötzinger Germanen ſchlugen auch im Rückſpiel den Karlsruher Phönix zahlenmäßig recht deutlich, obwohl die Gäſte im Feld nicht ſchlecht waren. Beim Phönix gab es aber in der Abwehr viele Schwächen, vor allem wurde Lorenzer als Mittelläufer ſeiner Aufgabe nicht ganz gerecht. Gut war der Außenläufer Heiſer, während im Sturm die beiden Außen Biehle und Föry gute Arbeit verrichteten, aber am Unvermögen ihrer Nebenleute ſcheiter⸗ ten. Brötzingens Geſamtleiſtung war wieder — ſelbſt der Erſatzverteidiger Kratochville and ſich gut zurecht. „Den Torreigen eröffnete Brötzingens Sturm⸗ führer Heinz, dann hatte Phönix eine große Ausgleichschance, aber Graß ſchoß einen Elf⸗ meterball ſo ſchwach, daß Burger im Bröt⸗ zinger Tor ſicher abwehren konnte. Heinz und Dettling ſtellten die Partie auf:0, dann verringerte Schoſer auf:1. In der zweiten Halbzeit waren zwei weitere Elfmeter für Brötzingen fällig, den erſten verſchoß Ha a 8, den zweiten verwandelte Torwart Burger! Heinz erhöhte auf:1, erſt dann kamen die durch Föry zum zweiten Gegen⸗ 3000 Beſucher; Schiedsrichter Schmidt, Of⸗ fenburg. Unterbaden-Veſt Der Stand der Tabelle Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. Ol. Neulußheim 11 8 1 2 35:22 17 Käfertal 11.%%½% Phönĩx 11 6 Sandhofen 11„% 2A Feudenheim 11555.%3 3n Friedrichsfeld 11 5 2 Hockenheim 3ls2 Ans Ilvesheim 10 3. 4 3 160 8 Mannheim Heddesheim 10 Seckenheim 10 Rheinau 11 3 Frankfurter Eishockeyer in der Schweiz Mit wechſelndem Erfolg ſpielte die Eishockey⸗ Mannſchaft des SC Forſthausſtraße Frankfurt in Kanderſteg(Schweiz). Gegen die Reſerve⸗ mannſchaft der engliſchen Univerſität Cambridge waren die Mainſtädter:1(11, 00,:0) erfolg⸗ reich, mußten dann aber im Spiel gegen den Akademiſchen SCZürich eine:2(:0, 02,:)⸗ Niederlage hinnehmen. fſoori Eine g Der Ver Schifferſta! eeiner Gri 0 ſchauer ha . 1 begeiſtert. ſtanden ein tersheimer Den Haup ſammentre Hern den Der prächti er Sieg eiſterung eilnehme ger von Kl noch der Werner ve ſtadt ſich konnte, mu 3 Punkte a gern kam wurf von ten Rapp Sturm⸗Sch ſchönſten 9 Kolb⸗Schif eiden (Schifferſta warteten. Kampfleite ſicher und 1 B a n t a gegen 5. 1 nach Kamf Sturm in ten Aushe Feder gen O. 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Die kühlburgs Gelegen⸗ durch Elf⸗ Mühlburg rmann oppen⸗ rwandelt. berſtehen, der Ver⸗ des wei⸗ .Minute nd Gün⸗ ante tech⸗ das Spiel uuten vor euerlichen heuſer W. E. Sruhe:2 auch im lenmäßig Feld nicht aber in m wurde Aufgabe ßenläufer en Außen rrichteten, e ſcheiter⸗ r wieder chville 3 Sturm⸗ ne große inen Elf⸗ im Bröt⸗ Heinz auf:0, In der Elfmeter Haas, urger! mmen die Gegen⸗ idt, Of⸗ hweiz ishockey⸗ rankfurt Reſerve⸗ mbridge )erfolg⸗ gen den :2,:)⸗ ſioenfilcher in Schifferſtadt Eine gut gelungene große kraftſportliche Veranſtaltung Der Verein für Kraftſport und Körperpflege Schifferſtadt wartete am Samstagabend mit einer Großveranſtaltung, ba beiwohnte, auf. Mehr als 1000 Zu⸗ der Europameiſter chauer hatten ſich im Saal des„Ochſen“ ein⸗ geleiden und waren von dem Gebotenen reſtlos egeiſtert. Die Ringer des Vfa Schifferſtadt ſtanden einer kombinierten Mannſchaft aus Of⸗ tersheimer und Nürnberger Ringern gegenüber. Den Hauptkampf des Abends bildete das Zu⸗ ſammentreffen von Europameiſter Hornfiſcher Der v den Einheimiſchen Schwergewichtler Kolb. er prächtig gebaute Nürnberger ließ dem Schif⸗ keine Chance und ſiegte nach Belieben. er Sieg Hornfiſchers wurde mit großer Be⸗ eiſterung aufgenommen. Auch die übrigen Teilnehmer der Meiſtermannſchaft waren Rin⸗ ger von Klaſſe. An Nürnberger Ringern waren noch der Deutſche Heeresmeiſter Lieder und Werner vertreten. Während Schuſter⸗Schiffer⸗ ſtadt ſich einen Punktſieg gegen Lieder holen konnte, mußte Kamb⸗Schifferſtadt durch Aufgabe 3 Punkte abgeben. Von den Oftersheimer Rin⸗ gern kam nur der junge Waibel durch Selbſt⸗ 4 wurf von Maurer zum Erfolg, dagegen erhiel⸗ ten Rapp und H. Uhrig durch Schäfer und Sturm⸗Schifferſtadt Schulterniederlagen. Den ſchönſten Kampf des Abends lieferten ſich R. Kolb⸗Schifferſtadt und O, Uhrig⸗Oftersheim. Etwas beſonderes bildete die Einlage der beiden Parterre⸗Akrobaten Kolb und Schmitt (Schifferſtadt), die mit guten Leiſtungen auf⸗ warteten. Das Treffen lag in den Händen des Kampfleiters Freund(Ludwigshafen), der ſicher und korrekt leitete. Die Ergebniſſe: Bantam gewicht: K. Sturm, Schifferſtadt gegen H. Uhrig, Oftersheim. Uhrig wird gleich nach Kampfbeginn zu Boden gebracht und von Sturm in der zweiten Minute durch verſchränk⸗ ten Ausheber platt auf die Schultern gelegt. Federgewicht: R. Kolb, Schifferſtadt ge⸗ gen O. Uhrig, Oftersheim. Sofort ſetzt ein leb⸗ hafter Standkampf ein. Beiderſeits werden Un⸗ terzüge und Hüftzüge verſucht, jedoch gelingt es keinem, bei der durchdachten Abwehr zum Zug za kommen. Bei Halbzeit muß Uhrig zuerſt darterre. Kolb führt einen Ueberwurf aus, und zrhöht durch weitere Ueberwürfe ſeine Führung. Nach dem Wechſel vereitelt Kolb alle Angriffe Uhrigs und auch im reſtlichen Standkampf bleibt Kolb tonangebend. Kolb wird verdienter Punktſieger. Leichtgewicht: Maurer, Schifferſtadt, ge⸗ gen Waibel, Oftersheim. Maurer zwingt den Gaſt in die Hocke und verſucht durch Ausheber zum Ziele zu kommen. Bei Ausführung ſtützt Waibel gut ab, ſo daß Maurer ſelbſt auf die Schultern fällt. Weltergewicht: Schuſter, Schifferſtadt, gegen Lieder, Nürnberg. Heftiger Standkampf; alle Griffe werden angeſetzt, ohne daß bei der guten Abwehr ein einziger zur Ausführung kommt. Der Nürnberger muß durch das Los zuerſt zu Boden. Schuſter holt ſich einen Punkt durch Ueberwurf und läßt von da an dem Gaſt keine Chancen mehr. Schuſter wird knapper Punktſieger. Mittelgewicht: Schäfer, gegen Rapp, Oftersheim. Schäfer wirft ſeinen Geaner ſchon in der erſten Minute durch Schul⸗ terſchwuna auf die Schultern. Halbſchwergewicht: Kamb, Schiffer⸗ ſtadt— Werner, Nürnberg. Kamb verletzt ſich bei Ausführung eines Schleudergriffs und muß in der vierten Minute aufgeben. Schwergewicht: W. Kolb, Schifferſtadt, gegen Hornfiſcher, Nürnberg. Kolb ſtellt ſich aut auf den Meiſter ein, muß aber bald die Ueber⸗ legenheit Hornfiſchers verſpüren. Der Eurova⸗ meiſter ſiegt nach fünf Minuten durch Nacken⸗ hebel. +. Sieben Nationen in Angerburg bei der Eisſegel⸗Woche Zur 10. Internationalen und 8. Deutſchen Eisſegel⸗Woche, die vom 1. bis 8. März unter der Schirmherrſchaft von Reichsſportführer v Tſchammer und Oſten auf dem Schwentzait⸗ ſee bei Angerburg veranſtaltet wird, haben ſechs Nationen ihre Meldungen abgegeben, und zwar Lettland, Polen, Schweden, Ungarn, Oeſterreich und Deutſchland. Mit der Teil⸗ nahme von Eſtland, das bisher noch bei keiner Europameiſterſchaft gefehlt hat, wird gerechnet, ſo daß ſich die Zahl der teilnehmenden Natio⸗ nen auf ſieben erhöhen würde. — 5 7 Schirner(M) Josef Straßbergers neuer Weltrekord 1 Josef Straßberger-München brachte im beidarmigen Drücken 2771 Piund zur Hochstrecke und verbesserte mit dieser zlän- renden Leistung den bisherigen Weltrekord von Manger- Freising um 4 Pfund. Schifferſtadt, Fondhofen behauptet ſeinen Tabellenſtand Mannheim 08—Spogg Sandhofen:3(:0) Trotz nicht gerade einladenden Wetters fand doch eine ſtattliche Anzahl Fußballbegeiſterter den Weg nach dem Neckarauer Waldweg, wo die Lindenhöfler anfangs durch ihre Mannen angenehm überraſcht wurden. So vielverhei⸗ ßend die ſtark umſtrittene Partie für die Platz⸗ herren während der erſten Halbzeit durchge⸗ führt wurde, ſo wendete ſich in den letzten 45 Minuten das Blättchen zugunſten der Leute vom Mannheimer Norden, die ſchließlich auch verdient die Punkte mit nach Hauſe nahmen. Dadurch haben die Sandhofener ihren hoff⸗ nungsvollen Tabellenplatz behauptet und voller Zuverſicht können ſie nun in die Rückrunde hin⸗ ein„ſegeln“, wobei ſie noch manche harte Nuß zu knacken haben werden. Die Leute ſind mit Eifer und Ueberlegung bei der Sache und mit dem jungen, wieſelflinken Fluder hat Sand⸗ 54 heute ſchon ein ſtahlhartes Eiſen im Feuer, der bei größerer Spielerfahrung für ſeine Farben noch manchen Punkt holen dürfte. Doch auch das übrige Mannſchaftsgefüge verrät Tradition und dieſe Ueberlieferung kommt im Syſtem zum Ausdruck, wobei allerdings der übrigen Stürmerreihe ein placierteres Schuß⸗ vermögen vonnöten iſt. Lindenhof 0s dagegen, das immer wieder Erſatz ſtellen muß, zeigt wohl aufopferungsvolles Spiel, doch fehlt allen wohlgemeinten Anariffsverſuchen die Kopf⸗ arbeit, während man im übrigen von hinten heraus nicht nur einen Flügel mit Vorlagen überfüttern, vielmehr auch der anderen, da⸗ durch friſcheren Seite etwas zukommen laſſen muß. So machte ſich heute ein ganz gehöriger Unterſchied in der Spielweiſe bemerkbar als wie er z. B. gegen Neulußheim erkenntlich war. In folgender Aufſtellung traten die Mann⸗ ſchaften an: Sandhofen: Wittemann: Michel, Schen⸗ kel; Wehe, Matyſek, Müller; Weickel, Kurkow⸗ ſki, Vogel, Baier, Fluder. Mannheim 08: Stahl; Staſſen, Dubernell; Heckmann, Schiefer, Dubronner: Dorſt, Rott⸗ mann, Bodenmüller, Zöllner, Notſtein. Spielverlauf. o8 hat Anſpiel. Nach kurzem Fühlen findet ſich die Platzelf zuerſt, drängt und ſchon kommt Bodenmüller ſchön durch, aber Schentel unter⸗ bindet eben noch rechtzeitig. Ein Händeſtrafſtoß für O8 kommt ſchön zu Zöllner, doch jagt er das Leder daneben. Inzwiſchen ſcheidet Baier⸗Sand⸗ hofen verletzt kurze Zeit aus, wechſelt aber nach ſeinem Wiedererſcheinen mit Michel, der nach hinten geht. 08 drängt mitunter beängſtigend, doch zerſchellen alle Angriffe an der ſtabilen gegneriſchen Abwehr. Weickel kommt gut durch, jagt aber den Ball daneben. Notſtein ſchafft ſich gleichfalls raffiniert durch, doch iſt ſein entſchei⸗ dender Schuß zu ſchwach. Etwa in der 35. Mi⸗ nute belagern die Lindenhöfler wieder das geg⸗ neriſche Tor. Es gibt ein ſtartes Gedränge, aus dem Zöllner zum:0 für 08 einſendet. Sand⸗ hofen, das inzwiſchen mehrere Ecken erzwingt, erzielt daraus nichts Zählbares. Nach weiter wechſelvollem Spiel geht es mit:0 in die Pauſe. Flottes Tempo trotz des einem Moorbad aleichenden Feldes adelt die letzten 15 Minu⸗ ten. Sandhofen gibt den Ton an, und ſchon in der zweiten Minute heißt es auf eine ſchöne Vorlage Matyſek⸗Fluder:1, eine prachtvolle Leiſtung des kleinen Fluder. 08 läßt ſich auf das Tempo ein, kann aber mit zwei ihm zu⸗ erkannten Ecken nichts beginnen. Beide Tor⸗ wächter, beſonders aber Stahi 08, müſſen wie⸗ derholt eingreifen und zeigen ſchöne Paraden. Vogel jagt einen Strafſtoß hoch darüber, wie es ihm ſpäter noch öfters ergeht. Bereits in der 9 Minute erhält Fluder eine weite Vor⸗ lage, erwiſcht alücklich das Leder und ſchießt aus einem ſchier unmöalichen Winkel aanz flach zum:2 für Sandhofen ein, doch hätte die 08⸗Verteidigung dieſes Tor unterbinden können. Auch auf der Gegenſeite gibt es ver⸗ ſchiedene gefährliche Augenblicke, doch Vertei⸗ digung und Torwächter ſind auf der Hut. Sandhofen behält weiter die Oberhand, zumal die Platzherren durch kopfloſe Handlungen ihnen die Aktionen weſentlich erleichtern. Stahl hat alle Hände voll zu tun und muß unbedinat gefallen. In der 26 Minute faßt Dubernell im Fallen Weickel am Fuß, das koſtet einen Elfmeter, den Vogel unhaltbar verwandelt. Es aibt noch beiderſeits verſchiedene Ecken, doch bringt der folgende wechſelvolle Spielverlauf keine aufregenden Momente mehr, da Sano⸗ hofen immer mehr drückt. So verlaſſen die Mannſchaften:3 für Sandhofen verdient ge⸗ wonnen das Spielfeld Schiedsrichter Köhler(Sandhauſen) wal⸗ tete ſeines Amtes wohl mit Eiſer, doch überſah er manche unbedinat zu ahnende Fehler. Bei Sandhofen gefielen Schlußtrio ſowie die Läuferreihe aut, Fluder im Sturm war der beſte Mann. Bei 08 war neben Stahl im Tor und der Verteidigung Schiefer der ruhende Pol, während Bodenmüller, Zöllner⸗Notſtein noch gefallen konnten. Dorſt war leider unbegreif⸗ licherweiſe kalt geſtellt. kr. Stellung des fandballmeiſters unerſchüttert SV Waldhof—TV Seckenheim 11:0 Das bedeutungsvollſte Treffen dieſes Jahres im badiſchen Handball zwiſchen den beiden un⸗ geſchlagenen Mannſchaften von Waldhof und Seckenheim fand zwar ganz in einem Groß⸗ kampfrahmen ſtatt, denn es hatten ſich tauſend Zuſchauer eingefunden, aber wirklich große Lei⸗ ſtungen wurden nicht geboten. Namentlich die Turner ließen in bezug auf Ballbehandlung, Zuſammenſpiel und Wurfgeſchick viele Wünſche offen. Nur eine Mannſchaft zeigte auf dem Felde wirklich etwas: der SL Waldhof. Dabei brauchten die Blauſchwarzen während der gan⸗ zen Spieldauer auch nicht im geringſten ganz aus ſich herauszugehen. Vielmehr machte es die Gäſtehintermannſchaft den einheimiſchen Stür⸗ mern ſehr leicht, zu Erfolgen zu kommen, indem ſie meiſt viel zu weit aufrückte und dem blitz⸗ ſchnellen Stürmerwechſel der Waldhöfer in ihrem Deckungsſpiel nicht folgen konnte. So hatten Spengler und Zimmermann, je zweimal, bereits in den erſten fünfzehn Minu⸗ ten vier Tore vorgelegt, denen Zimmer⸗ mann und Herzog bis zum Seitenwechſel zwei weitere Zähler folgen ließen. Nach dem Wechſel verſuchten die Gäſte ener⸗ giſcher als bisher zu einem Gegentreffer zu kommen. Es reichte aber nur zu Freiwürfen, und dieſe gingen meiſt daneben oder landeten in den Händen der aufmerkſamen Mauer. Da⸗ für wartete Spengler mit einigen Pracht⸗ leiſtungen auf, die er mit begeiſternden Tor⸗ würfen abſchloß Erfreulich war bei dieſem Treffen die äußerſt anſtändige Kampfesweiſe, die Müller(Wiesbaden) vor keine allzu ſchwere Aufgabe ſtellte Dem geringen körper⸗ lichen Einſatz dürften es die Gäſte in erſter Linie zu danken haben, daß ſie nicht einmal zum Ehrentreffer kamen. Die Beweglichkeit der Waldhöfer iſt zu aroß, ihre Körperbeherrſchung zu ausgefeilt, als daß man mit einer ſo lang⸗ ſamen und teilweiſe recht einfachen Spielweiſe, wie Seckenheim ſie zeigte einem ſolchen Gegner ernſtlich gefährlich werden könnte. Die Mannſchaften ſtanden: Seckenheim: Bühler, Rat, Schmidt, Mer⸗ tens, Gehr, Krauter, Kreuzer, Schmidt, Greulich, Rauhfelder, Hufnagel. Waldhof: Weigold, Mülle „Rutſchmann, Kritter, Zimmermann, Herzog, Lang. 5 Nenninger, Schmidt n Heiſeck, Spengler, Der Stand der Tabelle Spiele gew un. verl. Tore Pkt SV Waldhof 6 5 1— 89415 11 TV Seckenheim TG Ketſch 3. TV 62 Weinheim 6 2 1 3 38:45 5 TuSV Nußloch 6Z VfR Mannheim S TV Ettlingen rn Ueberraſchungen in der Bezieksklaſſe TV 1846— MTG.6 Ganz herkommensgemäß ſiegte auch diesmal wieder die MTG über die Mannſchaft des TV 1846. Merkwürdig bleibt nur dabei, daß ſich die Turner die Niederlage auf eigenem Platze holen mußten. Sonſt verlief der Kampf unter wenig ſchönen Umſtänden, ſo daß man ſchon von Handballrugby ſprechen konnte, was ſchließlich gegen Schluß den Schiedsrichter ver⸗ anlaßte, drei Mann, darunter einen vom Gaft⸗ eber, vom Platze zu ſtellen. Der Sieg der Bäſte wurde erſt in der zweiten Spielhälfte ſichergeſtellt, nachdem bei ausgeglichenem erſten Teile die Seiten bei einem:-Spielſtand ge⸗ wechſelt wurden. T Viernheim— Jahn Weinheim:3 Das iſt die zweite Ueberraſchung in dieſer Gruppe. Anſcheinend entwickelt ſich der Platz der Viernheimer Turner immer mehr für die Spitzenvereine zu einem recht gefährlichen Ge⸗ lände. Zwar lag anfangs Weinheim leicht im Vorteil und führte bei Halbzeit mit:2, danach kamen aber die Einheimiſchen mehr und mehr auf und landeten ſchließlich einen knappen Sieg. TG Oftersheim— Jahn Neckarau 43 Die Neckarauer werden von Spiel zu Spiel beſſer. So konnten ſie den Oftersheimer Tur⸗ nern auf deren Platze eine recht gleichmäßige Leiſtung bieten, die faſt zu einem Gäſteſieg ge⸗ führt hätte. Aber die Gaſtgeber waren ſoſort mit drei Treffern in Führung gegangen, von denen bis zum Wechſel Jahn nur zwei auf⸗ holen konnte. Immerhin genügten den Ein⸗ heimiſchen die im erſten Spielteil erreichten Erfolge für den Sieg. Bezirksklaſſe, Staffel 1 Sp. gew. un. verl. Tore Pekt. Poſtſportverein Jahn Weinheim TV 1846 TV Leutershaufſen 9 5 1 3 53.51 11 TV Viernheim 9 5— 4 46:48 10 TG Oftersheim MTG 8 4— 4 46:60 8 TG Laudenbach TV Friedrichsfeld 8 2— 6 36:53 4 Jahn Neckarau Bezirksklaſſe, Staffel 2 Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. TV Rot i SV St. Leon r TV Hockenheim nhn TG Ziegelhaufſen 8 4 1 3 65·54 9 TG St. Leon Tb Neulußheim 8. 4% 4 3837 8 Polizei Heidelberg 7 3— 4 61:41 6 TV Handſchuhsheim 8 1 1 6 35:67 3 TuSV Schönau Weltbild(M) Der Sieger des Weihnachtsschwimmens dureh die Seine Der Rekordschwimmer Cartonnet mit dem Pokal des fran- zösischen Staatspräsidenten. Cartonnet wurde Sieger des traditionellen Pariser Wettschwimmens durch die Seine. Aogemann entthront Seisler deutſcher Leichtgewichtsmeiſter Die für den Tag nach Weihnachten traditio⸗ nellen Berufsboxkämpfe im Berliner Kleinring in den Spichernſälen brachten den Veranſtaltern ein ausverkauftes Haus. Die Berliner Box⸗ ſportfreunde kamen voll und ganz auf ihre Ko⸗ ſten, gab es doch im Hauptkampf des vends zwiſchen den beiden Berlinern Willi.sSler und Richard Stegemann um den Titel im Leichtgewicht ein dramatiſches Gefecht und ein vollkommen unerwartetes Ende. Bis zur Hälfte der Diſtanz(6 Runden) verlief der Kampf aus⸗ geglichen. Die beiden erſten Runden holte ſich Seisler als ſchnellerer Starter, dann holte der Titelverteidiger Stegemann auf und in der ſechſten Runde hatte keiner Vorteile. In der ſiebten Runde wurde das dramatiſche Ende vor⸗ bereitet. Stegemann wurde auf dem„ſolar⸗ plexus“ getroffen und wand ſich in der Pauſe zur Runde ſchmerzverkrümmt in ſeiner Ecke. Zur achten Runde trat er zwar noch ein⸗ mal an, ſtreckte aber ſchon nach einer halben Minute die Waffen. Seislers Sieg, der damit nach längerer Unterbrechung wieder in den Be⸗ ſitz des Titels kam, wurde ſtark gefeiert.— In den Rahmenkämpfen beſorgten die beiden Ber⸗ liner Halbſchwergewichte Karrſch und Franz die Einleitung des Abends. Ueber vier Runden ſiegte Franz nach Punkten.— Der Mannheimer Kreimes trat im Schwergewicht gegen den Berliner Hartkopp an. Nach ſechs Runden hatte der Reichshauptſtädter leichte Vorteile für y, verdarb aber viel durch ſeine unſaubere Kampfesweiſe. Das Urteil lautete„Unentſchie⸗ den“. Auch im zweiten Schweraewichtstreffen zwiſchen Arno Kölblin(Plauen) und Erwin kKlein(Solingen) gab es ein Unen“Kieden. un knavder Punktſieg Kleins wäre vielſeicht eher am Platze geweſen.— Im abſchließenden Mittelgewichtskampf ſchlug der erfahrenere Ber⸗ liner Paul Vogel den Potsdamer PVrzy⸗ über acht Runden überlegen nach Punk⸗ en. Richter vor Scherens „Deutſchland iſt auf dem beſten Wege, ſich im internationalen Radſport, mit Ausnahme des Berufs⸗Straßenſports vielleicht, die alleinige Führung zu ſichern. Wir beſitzen nicht nur in Merkens den Weltmeiſter der Amateurflieger, ſondern auch bei den Berufsfliegern und Dauer⸗ fahrern ſtellte Deutſchland in der verfloſſenen Rennzeit auf offenen Bahnen die erfolgreichſten Fahrer. Der Deutſche Meiſter Albert Richter fährt keineswegs im Schatten des Weltmeiſters Scherens; wohl wurde er in den vielen Begeg⸗ nungen häufig ganz knapp von dem Belgier geſchlagen, aber in den Rennen auf Sommer⸗ bahnen, ſchnitt er, zahlenmäßig geſehen, beſſer ab als der Träger des Weltmeiſtertrikots. 23 Siege erfocht Richter und gewann dabei als bedeutendſten Wettbewerb in Paris den„Gro⸗ ßen Oſterpreis“ und den„Großen Preis des Franzöſiſchen Radſport⸗Verbandes“, 24 mal war der Kölner placiert und kam ſo, ſtatiſtiſch errechnet, auf 146 Punkte. Scherens erran 22 erſte und 12 zweite Plätze und nimmt mi 138 Punkten den zweiten Platz in der Rang⸗ liſte von Gérardin und Falck⸗Hanſen ein, die ebenfalls 20 bzw. 21 Siege aufzuweiſen haben. Auch Richters Vorgänger Engel und Steffes ſtehen trotz ihrer wenigen Starts noch mit in der vorderen Reihe, und ebenſo ſcheint in dem jungen Schweizer Kaufmann ein erſtklaſſiger fiher zu ſtecken, der erſt im Herbſt Weuft. fahrer wurde und ſchon drei ſchöne Erfolge 5 Die Liſte der Erfolge zeigt folgen⸗ es Bild: Name: 2. 3 Richter(Deutſchland) 23 1 Scherens(Belgien) 22 12 5 Gérardin(Frankreich) 20 9 Falck⸗Hanſen(Dänemark) 21 6 5 5 117 Michard(Frankreich) 15 10 7 2 106 Anderſen.(Dänemärk) 1. 8 6 1 835 Pelizzari(Italien) 4 15%½% 5„ Steffes(Deutſchland) Engel(Deutſchland) 5— ergamini(Stalien) 4 5 1 3 ⏑ inkelkamp 1„ 1 Rieger(Deutſchland) 2 6 4 „v. Egmond(Holland) 6 3 2— Faucheux(Frankreich) 33 Beaufrand(Frankreich).2 Arlet(Belgien) 2% 1„ v. d. Linden(Holland) 1 v. d. Heuwel(Belgien) I1 — —— Billard⸗Länderkampf in Köln Frankreich führt 14:10 Die franzöſiſche Mannſchaft konnte am zwei⸗ ten Tage des Billard⸗Länderkampfes in Köln egen Deutſchland die erkämpfte Führung be⸗ aupten. Jede Nation gewann von den ſechs rtien drei, ſo daß Frankreich nach dem zwei⸗ ten Tage mit 14:10 Punkten führt. Am Nach⸗ mittag war Förſter von Cote nicht ganz einwandfrei geſchlagen worden, und auch der Zñjährige Düſſeldorfer Tiedtke verlor gegen den franzöſiſchen Dreibanden⸗Weltmeiſter La⸗ gache. Joachim konnte gegen Albert, der wiederum ein unerhört reines Spiel zeigte, nicht beſtehen. Er führte zwar, aber als Albert eine Schlußſerie von 475 Punkten hinlegte, war alles entſchieden. Glänzend aufgelegt war der Frank⸗ furter Lütgeh etmann, der gegen Davin auf Cadre 45/ die wirklich ſeltene Serie von 180 Punkten fertigbrachte. Am Abend konnte ſich Tiedtke an Lagache überlegen revanchie⸗ xen. Der Deutſche erhielt ſtarken Beifall für ſein Spiel, zumal ihm acht Punkte hinterein⸗ ander gelangen. Sehr ſpannend war dann der Endkampf in der letzten Partie zwiſchen För⸗ 55 und Cote auf Cadre 71½/½, die Förſter ſchließ⸗ ich 300:298 gewann. Nochen Blauweiß Speyer— Germania Mannheim:1 Die Hockeyabteilung des TB Germania weilte am Sonntagmorgen in Speyer, wo ſie das Rück⸗ ſpiel gegen Blauweiß beſtritt und verhält⸗ nismäßig gut abſchneiden konnte. Die erſten Herrenmannſchaften lieferten ſich wieder ein üußerſt ſchnelles und techniſch beachtliches Tref⸗ fen, in dem Germania einen knappen Sieg ver⸗ dient hätte. Nach Beginn legten die Blauweißen ein un⸗ heimliches Tempo vor, in dem die Germanen mit derſelben Schnelligkeit antworteten. Spa⸗ nier, der bekannte Mittelſtürmer der Dom⸗ ſtädter, kam nach einem Sturz des linten Ger⸗ maniaverteidigers gut durch und erzielte den Führungstreffer. Kurz danach kam auf der Ge⸗ genſeite Hochadel 1 mit wunderbarem Schuß zum Ausgleich. Germania ſpielte mit leichter Ueberlegenheit einige gefährliche Situationen beraus, die jedoch im letzten Augenblick immer wieder von der Speyerer Hintermaanſchaft ver⸗ eitelt wurden. Nach der Pauſe kam Germania zu mehreren Strafecken, die erfolglos blieben. Auch ließen bie Mannheimer Flügelleute etwas nach, da einige wertvolle Flankenbälle glatt verſiebt wur⸗ den. Aber auch die Speyerer hatten Pech, gin⸗ gen doch zwei Bälle knapp am Gäſtetor vorbei, ſo daß die Begegnung unentſchieden endete. Bei Germania lieferte Hochadel 1 im Sturm eine ausgezeichnete Partie, die Läufer⸗ veihe war unermüdlich in Zerſtörung und Auf⸗ bau. In der Verteidigung vereitelten Schoos und Hochadel lI ſicher die gefährlichen An⸗ griffe des Gegners. Hüber im Tor mußte wenig eingreifen. Blauweiß hatte ſeine beſten Kräfte im Sturm und in der Verteidigung. Das ſtarke Tempo konnte nicht durchgehalten werden. 2. Mannſchaften:0 für Germania. Die Damen von Germania kamen trotz ſtar⸗ ker Erſatzeinſtellung zu einem ſchönen:0⸗Sieg, der in der zweiten Halbzeit durch einige ſchöne Schüſſe von Frl. Stür mer ſichergeſtellt wurde. —0— CTC Prag Turnier⸗Sieger Berliner Eishockey⸗Turnier Wie nach den bisherigen Ergebniſſen nicht anders zu erwarten war, trug der L TC Prag, der die wirklich beſte Mannſchaft ſtellte, im Ge⸗ ———— des Berliner Eishockey⸗Turniers m Sportpalaſt den Sieg davon. Die Prager ewannen ihr letztes Spiel gegen den Ber⸗ inder SC allerdings nur knapp mit•0 Toren. Dieſer Schlußkampf verlief nicht ſo tem⸗ peramentvoll wie die ſchwediſch⸗polniſche Be⸗ gegnung. Wohl 175 es guten Eishockey, allein es fehlte beiden Mannſchaften am letzten Druck auf das Tor. Der entſcheidende Treffer fiel im sweiten Drittel durch Malacek. Die Tabelle: Spiele Tore Punkte 1. LTC Prag 3 17:6:0 2. Polen 3:14:4 3. Berliner SC 3 3²⁵:4 4. Götz Stockholm 3•10:4 neujahrsglückwunſch Dr. Fricks Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des Innern, Dr. Frick, überſandte dem Reichsſport⸗ führer und dem Reichsbund für Leibesübungen folgende Neujahrswünſche: „Sehr geehrter Herr Reichsſportführer! Am 1. Januar 1936 tritt die neue Satzung des Reichsbundes für Leibesübungen in Kraft, die eine ſtraffe Zuſammenfaſſung der vielen tauſende deutſcher Vor der Machtübernahme zerfielen die deutſchen Leibesübungen in zahlloſe währleiſtet. urn⸗ und Sportvereine ge⸗ Verbände und Intereſſengruppen. Politiſche und konfeſſionelle Intereſſen hatten leß in einer Weiſe des Sportes bemächtigt, daß auf Jahr deutſchen Turn⸗ und Sportbewegung verbaut und mir erteilten Auftrages haben Sie dieſe nationalſozialiſtiſchen Aufbaues beſeitigt und errichtet. ehnte hinaus der Weg zu einer geſchloſſenen chien. In Ausführung des Ihnen vom Führer erſplitterung in den erſten beiden Jahren des en einheitlichen Reichsbund für Leibesübungen Mit beſonderer Genugtuung mag es Sie erfüllen, daß auch die Deutſche Turner⸗ ſchaft am 23. November d. J. den denkwürdigen Entſchluß faßte, ſich vorbehaltlos in den einzigen großen Bund einzugliedern. Damit iſt die organiſatoriſche Grundlage dafür geſchaffen, die Millionen deutſcher Volks⸗ genoſſen, die den Leibesübungen ſich widmen, einheitlich zu führen und ſie im Geiſte des Nationalſozialismus zu formen. Sie haben demgemäß in der nunmehr in Kraft tretenden neuen e in ih des Reichsbundes der deutſchen Turn⸗ und Sportbewegung die Aufgabe ge⸗ * ſtellt, die in i en Mitgliedsorganiſationen zu ammengeſchloſſenen Deutſchen durch planvoll betriebene Leibesübungen und Pflege des Vol'sbewußtſeins im Geiſte des nationalſozialiſti⸗ ſchen Staates zu erziehen. Ich freue mich darüber, daß Sie dieſe wichtigſte Aufgabe des Reichsbundes für Leibesübungen gerade zu Beginn des Olympiſchen Jahres beſonders her⸗ vorgehoben haben. Im Zuge der von Deutſch and vorbereiteten Olympiſchen Spiele 1936 flammt die Begeiſterung für die Leibesübungen durch unſer ganzes Volk. Ihre klar erkannte Aufgabe, ffan Reichsſportführer, iſt es, dieſe Begeiſterung nicht nur für die Erzielung von Spitzenlei übungen nutzbar zu machen. fen Sie ſicher ſein. Mit den beſten Wünſchen für das kommende Jahr und Euglands Leichtathletik⸗Kernmannſchaft Der Engliſche Amateur⸗Athletik⸗Verband hat im Einvernehmen mit den Athletik⸗Verbänden von Nord⸗Irland und Schottland 162 veicht⸗ athleten namhaft gemacht, die als Mitglieder der Olympia⸗Kernmannſchaft zu gelten haben. Den Athleten iſt in einem perſönlichen Schrei⸗ ben mitgeteilt worden, daß ſie ſich zu bemühen haben, gewiſſe Mindeſtleiſtungen zu erreichen, die etwa den Leiſtungen entſprechen ſollen, die genügten, um ſich bei den Olympiſchen Spielen 1928 in Amſterdem zu placieren. Wird dies er⸗ reicht, ſo beabſichtigt England, in Berlin in allen Wettbewerben mit der höchſtmöglichen Teilnehmerzahl(drei in jedem Wettbewerb) an den Start zu gehen. Die endgültige Auswahl der Olympia⸗Mannſchaft erfolgt bei den engli⸗ ſchen Meiſterſchaften am 10. und 11. Juli in London. Vorher werden die Mitglieder der Kernmann⸗ ſchaft ziemlich geſchloſſen an einigen beſtimmten Veranſtaltungen teilnehmen, ſo am 21 März erſtmalig an den engliſchen Hallen⸗Meiſterſchaf⸗ ten in der Londoner Wembley⸗Halle. Die Ab⸗ reiſe der Olympia⸗Mannſchaft nach Berlin er⸗ folgt am 29 Juli, die Rückkunft iſt zum 10 Auguſt vorgeſehen Am 15. Auguſt findet dann in London der Länderkampf mit den Vereinig⸗ ten Staaten ſtatt. Die Schweizer Militär⸗Patrouille Die ſchweizeriſche Mannſchaft für den Mili⸗ tungen, ſondern für die dauernde Stärkung und Vertiefung der deutſchen Leibes⸗ Meiner rückhaltloſen Unterſtützung in dieſer Aufbauarbeit dür⸗ Heil Hitler hr (gez.): Frick.“ tär⸗Patrouillenlauf bei den Olympiſchen Win⸗ terſpielen in Garmiſch⸗Partenkirchen iſt jetzt ausgewählt und namhaft gemacht worden. Die Patrouille wird von Oblt. Hauswirth von der Mitrailleur⸗Kompanie des Gebirgs⸗Bat. 35 angeführt, weiter gehören ihr Wachtmeiſter Jauch(Geb.⸗Bat. 87), Gefreiter Waſer(Ge⸗ birgs⸗Bat. 47) und Füſelier Regli(Geb.⸗ Bat. 87) an. Als Erſatzleute ſtehen Lt. Matter (Engelberg), Korporal Anderegg(Herisau) und Telephonſoldat Lindauer(Schwyz) bereit. Die Mannſchaft trifft bereits am 6. Februar in Garmiſch⸗Partenkirchen ein, um unter Leitung von Oblt Ackermann(Luzern) das Schluß⸗ training zu erledigen. Die Prüfung ſelbſt fin⸗ f bekanntlich erſt am Freitag, 14. Februar, tatt. Startfolge bei den Skiwettkämpfen Der Vorſtand des Internationalen Ski⸗Ver⸗ bandes hat beſchloſſen, die Startreihenfolge bei den Skiwettbewerben nicht, wie bisher üblich, unter ſämtlichen Teilnehmern auszuloſen, ſon⸗ dern die Reihenfolge nationenweiſe zu beſtim⸗ men bzw. auszuloſen. Die Ausloſung wird alſo unter den 27 gemeldeten Ländern erfolgen und erſt eine zweite Ausloſung innerhalb der Mann⸗ ſchaften ſorgt für die genaue Reihenfolge der einzelnen Teilnehmer. Die Läufer der einzel⸗ nen Nationen werden alſo jeweils dicht beiſam⸗ men liegen und ſie haben die Möalichkeit, ſich gegenſeitig zu unterſtützen, ſoweit dies er⸗ laubt iſt. Süddeutſche meiſterſchaftsſpiele Stuttgarter Kickers Sᷓẽr Stuttgart:2 Das Stuttgarter Lokaltreffen hatte zwei grund⸗ verſchiedene Halbzeiten. Waren in der erſten Halb⸗ zeit die Kickers tonangebend, ſo fielen ſie nach dem Wechſel ſtark ab und mußten den Sportfreunden das Feld überlaſſen. In der 26. Minute kamen die Kickers durch Merz zum:0, in der 40. Minute durch den Rechtsaußen Baier zum zweiten Treffer. In der zweiten Spielhälfte machte ſich bei den Kickers der ſchwere Boden ſehr ſpürbar, und beſonders den hinteren Reihen ging die Puſte aus, ſo daß die Sportfreunde durch ein energiegeladenes Spiel den Ausgleich und damit die Teilung der Punkte erzwin⸗ gen konnten. In der 15. Minute kamen ſie durch Kronenbitter, der einen Foulelfmeter verwan⸗ delte, zum erſten Gegentreffer, in der 29. Minute ſtellte Zwicker die Partie auf:2. In der letz⸗ ten Viertelſtunde artete das an und für ſich anſtän⸗ dige Spiel aus, als Merz eine grobe Unſportlichkeit beging und von Schiedsrichter Zum ersten Male Steherrennenn der Deutschlandhalle innachtspreis Über 40 Kilometer, de vor 10 000 Zuschauern in der Deutschlandhalle in Berlin — e von links: Schön; der ranzose Lemoine; Möller und Ehmer. Die Fahrer im Gro ausgei Weltbild(M) Stadelmaier (Stuttgart) vom Platz geſtellt wurde. Dem inter⸗ eſſanten Treffen wohnten 8000 Zuſchauer bei. SV Feuerbach—SC Stuttgart:4 Mit beſonderem Intereſſe ſah man der Begegnung in Feuerbach entgegen, galt es doch für den Tabel⸗ lenführer einerſeits, ſeine Poſition durch einen neuen Erfolg weiterhin zu feſtigen, andererſeits für die Feuerbacher, die immer noch den Schluß der Tabelle zieren, durch einen Sieg endlich vom Tabellenende wegzukommen. Schon in der erſten Hälfte erwies ſich, daß der SC über die techniſch reifere Mannſchaft verfügte. Trotz des ſchweren Bodens ſah man ein Spiel, das ſehr raſch durchgeführt wurde. In der 30. Minute ging Feuerbach durch Blumenſtock in Führung. Doch kaum war der Beifall verrauſcht, da erzwang Eyße⸗ le durch einen Prachtſchuß vom Anſpiel weg den Ausgleich. Ein Foulelfmeter in der 41. Minute wurde wiederum von Eyßele im Nachſchuß zur :1⸗Führung verwandelt. Mit großer Aufregung ging der Kampf in der zweiten Hälfte weiter. Die Feuerbacher hatten dabei großes Pech; drei Schüſſe ſetzten ſie auf die Latte. Der SC dagegen kam in der 7. und 17. Minute durch Eyßele und Stauden⸗ maier zu zwei weiteren Toren. Erſt in der 25. Minute kam Feuerbach noch einmal zum Zug und durch Dürr zum zweiten Gegentreffer. Schiedsrichter Haag(Stuttgart) leitete das Spiel vor 2500 Zuſchauern. 1. SSꝰ Ulm— FWZuffenhauſen:0(:0) Der durch Regen und Schnee aufgeweichte Boden ſtellte recht große Anforderungen an beide Mannſchaften, die aber dennoch ein be⸗ merkenswert ſchnelles Spiel zeigten. Zuffen⸗ hauſens Verteidigung und die Läuferreihe, die faſt nur defenſiv ſpielte, brachte es zuſammen mit dem hervorragenden Können des Torwarts JFäckle fertig, den Erfolg der Ulmer bis kurz vor Spielſchluß hinauszuſchieben. Mohn 2 hatte einen halbhohen Ball hereingegeben, den Steck durch überraſchenden Kopfball für Jäckle unhaltbar einſchoß. So fiel 10 Mi⸗ nuten vor Spielende der einzige Treffer, der den Ulmern die Punkte brachte. Schiedsrichter Heß(Stuttgart) leitete das Treffen vor 1500 Zuſchauern. SpVg. Cannſtatt— Ulmer 7V 94:0(:0) Ungefähr 2500 Zuſchauer ſahen einen inter⸗ eſſanten Kampf um die Punkte, aus dem als knapper, aber nicht verdienter Sieger eie Sp Vag. Cannſtatt hervorging. Die Ulmer, die heute zum erſten Male wieder ſeit langer Zeit ihre komplette Mannſchaft zur Stelle hatten, waren zwei Drittel des Spiels tonangebend. Nur durch die Schußunſicherheit ihrer Stür⸗ mer im Strafraum aingen die Punkte ver⸗ loren. Die Ulmer kommen durch dieſen neuer⸗ lichen Punktverluſt ſtark in Abſtiegsgefahr. Cannſtatt hatte in dem linken Läufer Kreder den beſten Mann, während bei Ulm der rechte Läufer Wurzer am erfolgreichſten war. Abgeſehen von der erſten Viertelſtunde führ⸗ ten die Ulmer das ganze Spiei. Die Einhei⸗ miſchen kamen im Anſchluß an die erſte Ecke durch den Rechtsaußen Pfeil 2e zum Führungs⸗ treffer. Rackl, Ulms Linksaußen, hatte es mehrmals in der Hand, auszugleichen, aber ſeine Schußunſicherheit verhinderte ieden Er⸗ folg. Nach dem Wechſel drückte Ulm ſtärker, konnte den Ausaleich aber nicht erzwingen, ob⸗ wohl Cannſtatt kaum noch aus ſeinem Straf⸗ raum herauskam. Das Spiel wurde von Schiedsrichter Bauer (Heilbronn) geleitet. Eintracht in Form Eintracht Frankfurt—Union Niederrad:0 Das Frankfurter Lokaltreffen zwiſchen Eintracht und Union endete mit einem überraſchend klaren Sieg der Riederwälder. Man hatte ihnen zwar nach Kampf einen Sieg zugetraut aber doch nicht einen Erfolg in dieſer Höhe. Die Eintracht⸗Elf wies diesmal keinen ſchwachen Punkt auf. Beſonders gut waren Gramiich. Mittelläufer Tiefel und Möbs im Sturm. Bei den Niederrädern konnte eigentlich nur der alte Roſenber⸗ ger reſtlos gefallen, nach ihm wären noch Pflug und Allermann zu nennen. Zum Schluß wurde das Spiel leider etwas zu körperlich. Trumpler mußte ſchließlich verletzt abtreten, während Niederrad ſeinen Außen⸗ laufer Rink durch Platzverweis verlor.— Möbs ſchoß nach halbſtündigem Spiel einen Hand⸗Elfmeter zum Führungstrefſer ein.— Gleich nach der Pauſe brachte der Eintracht⸗Mittelſtürmer Schmitt einen zweiten Treffer an und als Allermann in höchſter Not ins eigene Tor lenkte, war die Partie entſchieden. In der 33. Minute beſchloß Schmitt mit einem vierten Treffer den Torreigen.— Schiedsrichter Rock(Pir⸗ maſens); 6000 Zuſchauer. ziehung aui. 2. Juli 1936 bei unseren Kassen in Zahlung gegen Reichsbanknoten umtauschen. Bet 2 Greyer Auf Grund der Verordnung des Reichs- und Preubi- schen Wirtschaitsministers über den Aufruf, hung und die Vernichtung von Noten der Privatnoten- banken vom 21. Dezember 1935(veröffentlicht im Reichs- anzeiger Nr. 298 vom 21. Dezember 1935) rufen wir sSämtliche von uns ausgegebenen Noten hiermit zur Ein- Mit dem Ablauf des 2. April 1936 verlieren die auf- gerufenen Noten ihre Eigenschaft als Zahlungsmittel. Die Besitzer der Noten können sie noch bis zum Mit diesem Zeit- punkt werden die aufgerufenen Noten kraftlos; es erlischt Ferialhaus fir damit auch unsere Einlösungspilicht. 449188) Lulo- und Karlsruhe, den 30. Dezember 1935. f 10 punsche Der Vorstand der Badischen Bank lomadveua Burgunder die Einzie- Massiv. Billig Einzelbexen- Garagenhõfe Wasserdicht. Zementverputz, unlösbar. Hohe Wärmehalt., kein Scnwitzwasser Keine Rissebildung- Beste Referenzen V. Schäter- Mannheim, L 14. 11-Tel. 270 41 geben oder Das Silvester- Rum Arrak 20 AU1I0 Ihre Wüſche Gardinen uſw. in d. Wäſcherei Müller eulußheim. — Achaumweine „Lausmarke“ lheinberg )½1 Flòsche 250⁰ Senlafter p 3, 4 Blusen Hemden Buſm- Blulen Frauendester für Off Berfafſegzg⸗ der R3M Llam Ammann Qu 3. 1 Fernruf 237 89. ffkilsheime (Eot) Liter 75. Schlatter p 3, 4 Freilufttrockn..14 Pfg. an. Raſenblch Behandl wie zu H. Bitte, Poſtkarte! 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Sie verlieg ihren verantwortungsvollen, so lange inne⸗ 0 gehabten Arbeitsplatz erst, als sichtlich unerträgliche Schmerzen sie dazu zwan⸗ Zeugniſſe Ma nnheim den 30. Dezember 1935. gen. Wir werden ihr Andenken in Ehren halten. Wertſtücke, Mannheim, den 30. Dezember 1935. man nicht 3 4 Die trauernden Hinterpnenenen Belriebsiünrer und Geiolgschan e ⸗ auch zur Die Beerdigung findet heute Montag,.30 Uhr statt. der firma H. Geberin mffe en. Eler-, Butier-q Häse-Gr obbhandlung er nur Ab⸗ ften beizu⸗ ee Heute Nontag , — nenny porten- Eke 2* Hans Albers Kenker,ffaren and oldaten Letzte 3 Vorstellungen:.00,.35,.15 .. such Sie wollen aàm Silvester-Abend veręgnũgt ſeinl Zeginnen Sis iän bet uns) Siluvestex-Stimmungl Silvester-Atmosphäre! — 4 — 2 — 4 — 4 — Die tolle höchst ergötzliche Volkskomõdie jetzt auch als Ton-Groſlustspiel mit d. Bomben-Besetzung: Berth. Ehhecke. Rotr. Nichter, Hilde Sessak Uu. Georgio Rolf Wonko —— Originol Pot.. Potochon 1 E. 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