eitliche Be- elheit und mung muß, iren, vom orderlichen ahler 0 kert 570K f 280 34 l ert LIHuun ettänke -Bierl cher 5 164— herrlich gleiche Austrock- lich, es 100 0 18. 18 nen. vom Dienſt: tik: Dr. W. Haas; für Körbel: für win Meſſel: hach, Berlin er Oriaſnal⸗ in v. Leers. 6 bts 17 Uhr ntag). Mannheim u. Druckerei 1: 10.30 bis Fernſprech⸗ ⸗Nr. 354 21. hmid. Mhm. age(einſchl. aültig. 5: im. 34977 ngen 4353 3 935: 42 497 6 einer alten Werkstatt erstand unser Kampfblatt Unſere Zeitungen ſind Kinder des Kampfes und Kinder der Not. Man muß ſich einmal wie⸗ der die Jahre des nationalſozialiſtiſchen Rin⸗ gens um die Macht in das Gedächtnis rufen, um ſich klar zu werden, wie unſere Zeitungen damals entſtanden. Das Schwergewicht der nationalſozialiſtiſchen Agitation lag auf der Straße, in der Verſammlung, vor der Stempel⸗ ſtelle, im Volke. Hier mußten wir uns durch⸗ ſetzen, hier den Gegnern begegnen, hier ſie hin⸗ überziehen. Solange die NSDaApP noch klein war, war dieſes Mittel vielfach beinahe ausrei⸗ chend. Die Preſſe der gegneriſchen Parteien hatte ſich auf die Methode feſtgelegt, uns im all⸗ gemeinen totzuſchweigen und lediglich unter Lo⸗ kalnachrichten mit der Ueberſchrift„Hakenkreuz⸗ banditen überfallen Andersdenkende“ zu brin⸗ gen. Das Zentralblatt der Bewegung und die ſehr wenigen Wochenſchriften, die wir hatten, reichten im allgemeinen noch aus, um der feind⸗ lichen Preſſe zu begegnen und den eigenen An⸗ hängern geiſtigen Stoff zu geben. Außerdem hatten wir einfach nicht mehr Geld und Mög⸗ lichleiten, weitere Blätter ins Leben zu rufen. Dann aber kam die reißende Zunahme des Nationalſozialismus in allen Landen des Deut⸗ ſchen Reiches. Durch den ungeheuren Opfermut unſerer SA und SS und unſerer Redner wurde die Kampffront außerordentlich verbreitert. Hatte noch 1928 die nationalſozialiſtiſche Organiſation höchſtens wie ein ganz dünnes Spinnennetz Deutſchland überzogen, ſo wurde 1930 das Ge⸗ webe immer dichter und dichter, Stützpunkt ent⸗ ſtand neben Stützpunkt, Ortsgruppe neben Orts⸗ gruppe. Es wurde jetzt notwendig, all den vie⸗ len Parteigenoſſen und den zahlreichen Sym⸗ pathiſierenden im Lande dauernd nationalſozia⸗ liſtiſche Betrachtung der Innenpolitik, Außen⸗ politik und Wirtſchaft zu geben, die Kämpfe auf kulturellem Gebiete wurden bedeutungsvoller, die Innenpolitik der einzelnen deutſchen Län⸗ der wurde ganz weſentlich durch das Anwachſen der NSDaAP beſtimmt— vor allem aber än⸗ derte der Gegner die Taktik. Die Methode des Totſchweigens wurde völlig aufgegeben. Eine Flut von Lügen, Entſtellun⸗ gen, Verhetzungen ergoß ſich über uns. Die Tagespreſſe der anderen Parteien, dieſe finan⸗ ziell wohlſituierte, alteingeführte, techniſch oft ſehr gewandt arbeitende Preſſe wurde reſtlos auf Kampf gegen den Nationalſozialismus um⸗ geſtellt. Bis in die kleinſten Ortſchaften hinein wurde der Kampf, zentral durch Korreſpondenz⸗ büros und Preſſebüros geſpeiſt, gegen uns vor⸗ wärts getrieben. Wir kamen in die Lage an⸗ greifender Sturmtrupps, die plötzlich unter das Feuer kombinierter leichter und ſchwerer Feld⸗ artillerie geraten. Genau wie in dieſer Lage im Felde, ſo erhob ſich auch hier der Ruf nach der eigenen Artillerie. Dieſe Artillerie war zum größten Teil einfach nicht da! Was nützte ſchon eine Wochenzeitung, die einmal am Samstag herauskam, gegen das kombinierte Feuer aus 40 großen und kleinen Zeitungen in einem ein⸗ zigen Lande? Eine Zeitung iſt im Wahlkampf wie ein Geſchütz, donnert mit jeder Auflage ihre Kampfparolen, Artikel, Meldungen, Aufrufe her⸗ aus, ſie iſt die ſchwere Waffe der politiſchen Propaganda, und der iſt kein echter Journaliſt und Zeitungsmann, der nicht mit einem wilden Stolz und einer kämpferiſchen Freude die Mi⸗ nuten durchgekoſtet hat, wenn ein großer Schla⸗ ger, ein hinreißender Artikel, eine Nachricht, die den Gegner gründlich treffen ſoll, in Satz geht, wenn die Maſchinen donnern und wenn die erſten naſſen Bogen herauskommen und in den Verkauf geworfen werden. Wir ſtanden gegen ganze Batterien, die gut eingeſchoſſen feuerten. Wir mußten uns eigene Batterien ſchaffen. Und es iſt wohl neben dem Kampf unſerer SA, SS und unſerer Redner, neben dem Kampf der Ortsgruppen und über⸗ laſteten Kreisleitungen und Gauleitungen eines der größten Meiſterwerke, die der Nationalſozia⸗ lismus in ſeiner Kampfzeit fertig bekommen hat, mit ſolcher Schnelligkeit Verlage, Zeitungen, Schriftleitungen und alles, was dazu gehört, aus dem Boden geſtampft zu haben. Wir waren doch nun einmal zum großen Teil ungelernte Leute. Wie mancher hat ſeine Be⸗ gabung zum Zeitungsſchreiben erſt in dieſen Tagen entdeckt, einfach weil es nicht anders ging. Das Jahr 1930 vor und nach der großen Wahlſchlacht des 14. Septembers iſt ſo ein Jahr Mitten in der Schlacht erwuchs aus den Not⸗ behelfen eine ſchneidige Waffe. Unvergeßlich die treue Arbeit der Preſſe⸗ und Propagandawarte zur Durchſetzung der neuen Zeitungen, unver⸗ geßlich der Straßenhändler in der braunen Kluft oder im Verbotshemde, der allem Terror zum Trotz die Zeitung auf der Straße durchſetzte. Unvergeßlich dieſe Unſumme von Glauben, Lei⸗ denſchaft und Idealismus, mit der hier der Be⸗ wegung eine ganz neue Waffe, eine ſchwierige Waffe, eine koſtbare und teure Waffe geſchaf⸗ ſen wurde. Bald genug hatte der Gegner erkannt, wie ge⸗ fährlich dieſe Preſſe ihm wurde. Hatte er Nationalſozialiſtiſche Oeutſche Arbeiterpartei Reichslettung Mänchen, Hriennerſtraße 45 Fernſprecher 54001 u 58344 Herlin, Wilhelmſtraße 64 (Derbindungeſtab) Tel. Jäger 7411 Reichspreſſeſtelle an den Rufnummer für„dringende Preſſogeſpräche“: Mänchen 56081 Herlin Jäger 7411 Berlin, den 20.12.395 Hauptschriftleiter des»Hakenkreuz dDanner“ Haanheis Den Hakenkreuzbanner eende ich zu seinen 5 Jährigen Bestenen die besten Gruse. Gegrundet in einer Leit, 1u der der Kanpf der nat i0nalsozialistischen Bevegung in seinen entscheidenden Adschnitt au treten begann, hat das Hakenkreusbanner in der Kanpfzeit seinen Mann gestanden. Nach der Hachtergretfung hat es nit Erfolg sein Z1ei darin gesehen, durch Steigerung seiner Leistungen der Bevölkerung des dadischen Industriege- dietes die Zeitung zu geben, die sie publizistisch durch unsere große Zeit führt. Das das Hakenkreuzbanner auch an der Gestaltung der deutschen Zukunft se inen desonderen Antell haden vizd, ist der Vunsch, den ich a41t den Grüßen zum 5 jährigen Jubiläun verbinde. geweſen, in dem die nationalſozialiſtiſche Preſſe ſich ganz außerordentlich ſtark vermehrt hat und dieſe Vermehrung hat angehalten und ſich fort⸗ geſetzt, getragen von allen aktiven Kräften der Bewegung, getragen von einem Selbſtvertrauen und einem Siegeswillen, der auch über Rück⸗ ſchläge und Mißerfolge ſich hinwegſetzte. Es waren gewiſſermaßen zuſammengeſtoppelte Feldbatterien, mit denen wir das feindliche Feuer erwiderten, Zeitungen, die von vielfach noch ungeübten Männern geſchrieben und ver⸗ legt und verbreitet wurden. Alles das, was der Gegner hatte: Vertrieb, Organiſation, und die, ach ſo wichtigen, Anzeigen mußten wir uns alles erſt aufbauen. Und doch! Die nationalſozialiſtiſche Preſſe hat im Kampf gelernt. Die Wochenzeitungen der Gaue wurden faſt überall zu Tageszeitungen, Stil, Nachrichtendienſt und Wirkung hoben ſich. —— ſie zuerſt verſpottet, ſo griff er nunmehr zum Mittel des Verbots. Oh, wie geriſſen mußten wir werden, um doch alles zu ſchreiben und zu ſagen, was wir ſagen wollten, ohne den Behör⸗ den die ſo erwünſchte Gelegenheit zum Verbot zu geben! Das dauernde Schwert des Verbots, das über uns hing, erzog uns zur journaliſti⸗ ſchen Feinheit. Wir lernten die große Kunſt, auch zwiſchen den Zeilen leſen zu laſſen, die mühſame Kunſt, Unausgeſprochenes auszuſpre⸗ chen und Ungedrucktes mitzudrucken. Wir ver⸗ feinerten das Inſtrument und wir verbreiterten ſeine Wirkung. Im Jahre vor der Machtübernahme, in dieſen ſchweren, hin und her wogenden Kämpfen des Jahres 1932 über die Reichspräſidentenwahlen bis zum Kampf mit den Regierungen v. Papen und v. Schleicher war die nationalſozialſſtiſche Preſſe gewiß an Wirkung den Gegnern bereits ee Der Beburtstag einer Jeitung überlegen, auch wo ſie an Auflageziffer noch zurückſtand. Aus den zuſammengerafften, zu⸗ ſammengebauten Feldbatterien war eine wirk⸗ liche Artillerie der Propaganda geworden, mit dem ſchwerſten Geſchütz, dem Zentralblatt der Partei, mit einer gut funktionierenden Mittel⸗ artillerie, den gut eingeſpielten Gaublättern, mit Steilfeuergeſchützen, die nur auf beſtimmte Stel⸗ lungen des Feindes, etwa auf die Juden, ein⸗ geſtellt waren, bis herunter zu den ganz kleinen Feldgeſchützen, den ganzen und halben Kopf⸗ blättern in den kleinen Ortſchaften und Städten. Als die ſiegreichen Kolonnen durch das Bran⸗ denburger Tor in Berlin einmarſchierten, als die Hakenkreuzfahnen hochgingen, da hatte auch die Artillerie der Preſſe an dieſem Siege ihren ehrlichen Anteil, und als wir überall die Aus⸗ gaben mit der Ueberſchrift vom Siege des 30. Januar 1933 herausbringen konnten, da hat auch der alte nationalſozialiſtiſche Schriftleiter und Preſſemann, wie die letzten Ausgaben aus der Maſchine glitten und gebündelt zum Verſand kamen, jedenfalls im Herzen die treue Rota⸗ tionsmaſchine geſtreichelt wie ein alter Artil⸗ leriſt ſein Geſchütz. Auch wir haben unſeren Anteil am Siege, wir von den Geſchützen der Propagandal Und dann kam die große zweite Umſtellung zur Preſſe des neuen nationalſozialiſtiſchen Rei⸗ ches. Nun mußte die Arbeit des Führers den Millionen Volksgenoſſen klar gemacht werden, diejenigen, die wir früher nie erreichten, mußten überzeugt werden, die eigenen Kämpfer und Anhänger im Glauben und im Vertrauen be⸗ ſtärkt werden. Eine ſchwere Arbeit erwuchs aufs neue. Der Kampf gegen die Gegner nahm ein völlig anderes Geſicht an— nicht mehr den offenen Feind konnten wir angreifen, ſondern den getarnten mußten wir entlarven. Die Auf⸗ lageziffern ſtiegen, vielfach beſtand die Gefahr der Eintönigkeit, der Verlangweilung. Schauen wir heute zurück, ſo ſind wir auch mit dieſen Aufgaben fertig geworden. Die Zei⸗ tungen haben ein nationalſozialiſtiſches Geſicht, die als Zeitungen der Partei die Idee des Füh⸗ rers zu künden haben, ſie haben einen national⸗ ſozialiſtiſchen Inhalt und ein nationalſozialiſti⸗ ſches Weſen bewahrt wie in der Kampfzeit— aber ſie haben zugleich verſtanden, auch die An⸗ ſprüche des gut geſchulten deutſchen Zeitungs⸗ leſers zu befriedigen, ſie ſind aus der Gefahr der Eintönigkeit vecht gut herausgekommen. Aber loben wir uns nicht in dieſer Stunde⸗ Selbſtzufriedenheit wäre der Anfang von Er⸗ ſtarrung und würde unſerem inneren Weſen widerſprechen. Noch inhaltreicher, weiter, leben⸗ diger, im beſten Sinne nationalſozialiſtiſcher ſol⸗ len unſere Blätter werden, Vielgeſtaltigkeit des Ausdrucks, der Formung und der Darſtellung verbinden mit einheitlicher Linie des Kampfes, landſchaftliche Sonderaufgaben pflegen neben bewußter Einhaltung des großen Zuſammen⸗ hanges. Nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung, verbun⸗ den mit ſachlicher Höchſtleiſtung— das iſt das Ziel, dem ein Blatt der Bewegung zuſtreben ſoll und will. Dieſem Ideal immer näher zu kom⸗ men und damit zugleich eine Erziehungsarbeit, eine Bildungsarbeit und ein vorbildliches Werk deutſcher Fachleiſtung zu ſchaffen— das iſt Vor⸗ ſatz in einer Stunde, wo wir alle, Schriftleitet und Mitarbeiter, kaufmänniſche und techniſche Mitwirkende auf fünf Jahre„Hakenkveuzban⸗ ner“ zurückſchauen, fünf Jahre, in denen wir unſer Beſtes getan haben für den Sieg der Fahne„mit dem Hakenkreuz auf ſchneeweißem Grund“ im roten Felde. bom Winkelblättchen zur groten ageszeitun Kurze Rüdeschau, hoffnungsvoller Ausblick/ Von Nlinisterpräsident Walter Köhler Wenn es ſich in dieſen Tagen zum fünften Male jährt, daß Nationalſozialiſten es unter⸗ nommen haben, in der damaligen marxiſtiſchen Hochburg Mannheim eine Kͤampfzeitung der Bewegung auf die Beine zu ſtellen, ſo iſt dies wohl ein Grund, rückblickend ſich über die Schwere des Kampfes klar zu werden, der in Badens größter Induſtrieſtadt durchge⸗ kämpft werden mußte. Unbeſtritten war die Herrſchaft der marxiſtiſchen Por⸗ teien in dieſer Stadt. Eine glänzend organi⸗ ſierte Sozialdemokratie und ein wild radikali⸗ ſierter Kommunismus hatten ſich auf der einen Seite die politiſche Macht in der Ver⸗ waltung und auf der andern Seite das Recht auf der Straße geſichert. Was dazu ge⸗ hörte, in den Anfangstagen der Bewegung ſich in Mannheim als Nationalſozialiſt zu beken⸗ nen, kann derjenige, der die damalige Zeit nicht als aktiver Kämpfer miterlebt hat, überhaupt nicht mehr beurteilen. Weit entfernt davon, an den erſten Nationalſozialiſten mit einem über⸗ legenen Lächeln vorbeizugehen, hatte der Mar⸗ xismus vom erſten Tage an in dieſer Bewe⸗ gung ſeinen Todfeind erkannt und ſich dem⸗ entſprechend auch gegen dieſe Nationalſozia⸗ liſten benommen. Im Anfang— Kämpfe Ich erinnere mich an die erſte größere natio⸗ nalſozialiſtiſche Kundgebung im Frühjahr 1922 in Mannheim, in der Pg. Eſſer ſprach. Der damalige Durlacherhof⸗Saal war brechend be⸗ ſetzt, und zwar überwiegend von Marxiſten, ſo daß die wenigen Nationalſozialiſten ſofort nach Beginn der Verſammlung dem Terror die⸗ ſer fanatiſierten Maſſe ausgeliefert waren, da die Saaltüren von denſelben geſchloſſen wur⸗ den. Das war der Auftakt. Es war nicht das letztemal, daß Mannheimer und auswärtige Parteigenoſſen in dieſer Weiſe terroriſiert wur⸗ den mit dem Ziele, die verhaßte Bewegung von Mannheim fernzuhalten. Es iſt eines der Wunder der Nachkriegszeit, daß es trotz alledem immer wieder Männer gegeben hat, die den Mut hatten, ſich der roten Welle entgegenzuſtemmen. Der Weg der nationalſo⸗ zialiſtiſchen Bewegung in Mannheim war ein unſagbar ſchwerer. Nicht genug, daß der Geg⸗ ner im offenen Kampf immer wieder verſuchte, die Anfänge der Bewegung zu zerſchlagen, machte er, ſobald die Bewegung nur etwas er⸗ ſtarkt war, immer wieder den Verſuch, durch das Hereinſchicken zerſetzender Ele⸗ mente in die Bewegung, dieſer von innen einen Stoß zu verſetzen. Ungeheure Anfor⸗ derungen wurden an die Nerven der führenden Männer geſtellt. Aber trotz all der Belaſtungs⸗ proben, denen die Bewegung in Mannheim wie in keiner anderen badiſchen Stadt in den Jahren des Kampfes ausgeſetzt war, wuchs die Anhängerſchar und bildete ſich ein feſter Stamm von treuen Mitkämpfern, der über jede Anfechtung erhaben war. Wunſchtraum: eine eigene Zeitung Es war ganz ſelbſtverſtändlich, daß in dieſer wachſenden Anhängerſchaft je länger je mehr der Wunſch lebendig wurde, den verſchiedenſten Zeitungen, die Mannheim im antinationalſo⸗ zialiſtiſchen Sinn bearbeiteten, auch ein natio⸗ nalſozialiſtiſches Kampfblatt entgegenzuſtellen. Niemand verkannte die Notwendigkeit dieſes Wunſches, denn täglich verbreitete die„Volks⸗ ſtimme“ ihre gemeinſten Lügenmeldungen über den Nationalſozialismus, täglich ſchrie die „Arbeiterzeitung“ ihr brutales„ſchlagt die Faſchiſten wo ihr ſie trefft“ in die Bevöl⸗ kerung, täglich ſpie die„Neue Ba diſche Landes⸗Zeitung“ in zwei Ausgaben Gift gegen den Rationalſozialismus aus. Dennoch mußte es lange dauern, bis der Wunſch der Mannheimer Parteigenoſſen erfüllt werden konnte. Mittellos, ohne die berühmten Geldgeber, die man uns anlog, durfte der Zeit⸗ punkt für die Gründung einer Zeitung in Mannheim nicht zu früh gewählt werden. Das HB entſtand und— ſteht Endlich im Jahre 1931 war der Augenblick gekommen. Es war dabei ganz ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß man dieſer Zeitung einen Namen gab, der in dieſer Stadt des Kampfes von vornherein Klarheit darüber brachte, daß nun der Bewegung eine neue Waffe zugewach⸗ ſen war, die im Kampfe um Mannheim von nicht zu unterſchätzender Bedeutung ſein würde. So groß die Freude über die neue Zeitung war, ſo ſchwer waren die Sorgen, die ſie jeden Tag neu bereitete. Mit unzulänglichen Mitteln, wie das in der Natur der Sache. lag, gegründet, mußte ihre weitere Exiſtenz täglich neu erkämpft werden. Das„Hakenkreuzbanner hat ſich durchgepaukt. Mit dem Wachs⸗ tum der Bewegung wuchs die Auflagezahl, und mit der Machtergreifung wurde das„Haken⸗ kreuzbanner“ zur führenden Zeitung Nord⸗ badens. Die rote Fahne, die einſtens in Mannheim allüberall wehte, iſt heruntergeſunken, das Hakenkreuz⸗ banner ſteht. Heimat im Wirtſchaftsaufſchwung Der Nationalſozialismus hat in den letzten Schwerkraft der badiſchen Wirt⸗ ſchaft liegt nach wie vor in Mann⸗ heim. Es wird die ſelbſtverſtändlichſte Sorge aller dazu berufenen Stellen ſein, dieſe hiſtori⸗ ſche Stellung Mannheims in der Südweſtmark zu ſtärken und auszubauen. Mit beſonderer Freude kann daneben aber auch feſtgeſtellt wer⸗ den, daß eine großzügige Stadtverwaltung im nationalſozialiſtiſchen Staat für Mannheim Vorbildliches geleiſtet hat. In anerken⸗ nenswerter Weiſe ſind große Probleme ange⸗ griffen und gelöſt worden, an die eine glück⸗ liche Friedenszeit ſich nicht gewagt hat und die vor der Machtergreifung überhaupt nicht diskutabel waren. Der Plankendurchbruch, die Platzgeſtaltung am Waſſerturm, die Ein⸗ fahrt der Reichsautobahn, ſind ſtädtebauliche Maßnahmen, die der Großſtadt Mannheim ein neues und ſchöneres Geſicht gegeben haben. drei Jahren das Geſicht Mannheims verän⸗ dert. Der Zerfall auf allen Gebieten wurde beendet und die badiſche Induſtriemetropole be⸗ findet ſich in neuem Aufſtieg, der der gro⸗ ßen Tradition dieſer Stadt der Arbeit ent⸗ ſpricht. In die Mehrzahl der großen Unterneh⸗ mungen, die bei der Machtergreifung einem Friedhof glichen, iſt neues Leben eingekehrt. Die ZInitiative der Wirtſchaftsführer, gepaart mit den Leiſtungen einer hochqualifizierten Ar⸗ beiterſchaft, halfen zuſammen, der Mannheimer Wirtſchaft neue Freunde in Deutſchland und in der Welt zu erwerben. Es iſt für mich eine ganz beſondere Freude, als badiſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter, ſowie als Leiter der Wirtſchaftskammer in Baden, dieſe Feſtſtellung treffen zu können. Schon im Badnerlied heißt es, daß in Mannheim die Fabrik iſt, und das iſt bis zum heutigen Tag ſo geblieben. Die Nationalſozialiſtiſche Deuiſche Arbeiterpartei — Reichsſeitung Der Reichsleiter für die Preſſe der NSDAP. Verwaltungsamt Zahlungen nur auf Bankkonto: Oresdner Bank, Dep.⸗Kaſſe 52. Konto⸗Nr. 9270, Berlln W. 9, Vots⸗ damerſtratze oder mittels Bankſcheck EFBEBPBE Dern W..2999. Votsbamerſtraße 13, vorn II.. Sernſprecher B2 Lügow 2741 keg. Nr. 7 Bei Uutwon obige Rummer angeben An das Hakenxreusbanner“ *4 annne ERn„ An Amrang der nat tonaleostaltstischen Beuegung stand das gesprochene Vort. Inn geselite ston als erster, treuer ittstretter die nattonaz- gogtaltetische kangpypresse zu. Das Halcenk reug- danner tet etne ſener Zei tungen, die als be- vusstes, politteches kanpynttte]l der deutschen Fret het tsbevegung ins Leben geruſen vurden. E8 uns pannt darun in setgen Auſoabenbevet oh das Sanse nat tonalsostaltsttsone Progrm. Ot Msst on hat es bis keute vorbiidlich errüllt. Ton deguoxwunαοο e d ͥ Haxenkreuzbanner aun heu- ttoen Neige und uunsche, dass es genqu so ute in den verylossenen run Jahren errolgretoh setn utrd und ein Fort des alten kanpfoetstes bieibt. Wir glauben an unſere flufgabel preſſe aus: In ihr ſteht nicht der Wunſch nach erfreulichen Bilanzen im Vordergrund, ſondern in ihr lebt der Glaube der national⸗ ſozialiſtiſchen Zeitungsmänner an ihre Aufgabe. An die Aufgabe, die heißt: Unſer Volk, um das wir ſo lange gerungen haben, durch die Zeit zu führen, ihm den Weg zu zeigen, den es geht, ihm das Erlebnis der Gegenwart täg⸗ lich zu vermitteln und ihm aus dieſem Erlebnis die Kraft der gemeinſamen Haltung in allen großen Entſcheidungen zu vermitteln. Und ſo werden unſere Zeitungen nicht ge⸗ ſchrieben für die Routiniers der Politik, ſondern für das Volk. Die Zeitung— einſt oft das Werkzeug ſtrupelloſer Volkszerſtörer— iſt heute zumſtärkſt en gerſtigen Bindeglied un⸗ ſeres Gemeinſchaftslebens geworden. Die Zeitung iſt der tägliche Sendbote der Wir wiſſen, was es bedeutet, wenn einem Volk die innere Verbindung zu der Zeit fehlt, in der es lebt, wenn es der Geſtaltung ſeines eigenen Schickſals intereſſelos gegenüberſteht. Tauſend Jahre deutſcher Geſchichte haben uns darüber belehrt, daß nur die Nation, in der zur Tatkraft der Staatsmänner der politi⸗ ſche Wille des ganzen Volkes die treibende Kraft der Ereigniſſe wird, ihr poli⸗ tiſches Schickſal aus eigener Kraft zu meiſtern vermag. Je mehr das deutſche Volk ſich in unſerer Zeit wieder auf ſich ſelbſt beſonnen hat, um ſo ſtär⸗ ker hat es ſich zu einem politiſchen Volk entwickelt. Es hat erkannt, daß jedes Geſchehen in der Welt auch ſein eigenes Werden beein⸗ flußt. Der Deutſche von heute lebt die Zeit ganz anders mit als der Deutſche von einſt, den nur ſein Dorf, ſein Kleinſtaat oder ſeine Intereſſen⸗ gruppe beſchäftigte. Und je ſtärker ſich dieſe innere Haltung des deutſchen Volkes verändert hat, um ſo größer wurde die Aufgabe des Journaliſten. Dem kleinen Reporter von einſt, dem Hintertreppen⸗ redakteur und Revolverblattakrobaten iſt der nationalſozialiſtiſche Journaliſt entgegengetreten und der Zeitung von ehedem, die vor allem die Aufgabe darin ſah, ihrem Nation, der im oberbayriſchen Bauernhaus wie in der Arbeiterwohnung im Ruhrgebiet, im Arbeitslager wie in der Kaſerne ſich täglich ein⸗ findet, um Kunde zu geben von den Fragen, die alle angehen, von den Problemen, die alle intereſſieren, von Freude und von Schwe⸗ rem, das alle gemeinſam teilen. Daß wir dazu beizutragen haben, die ſtärkſten Kräfte, die ein Volk beſeelen können, mit zu Beſitzer Geld zu verdienen, iſt die nation al⸗ ſozialiſtiſche Preſſe entgegengeſetzt wor⸗ den. Sie war einſt die Wegbereiterin unſerer Pro⸗ paganda, mit der wir die Menſchen eroberten. Sie ſtand in der vorderſten Linie als es galt, das Reich zu gewinnen. Ihre Stärke war es, daß ſie immer nur eines kannte: ihre poli⸗ tiſche Aufgabe, daß ſie nur ein Ziel vor ſich ſah, die Menſchen zu gewinnen. Auch heute macht das die Stärte der Partei⸗ wecken— das iſt unſer Glaube, und unſer Wille iſt es, uns der großen Tradition volks⸗ verbundener Zeitungsarbeit, auf die die natio⸗ nalſozialiſtiſche Zeitungsarbeit zurückblicken kann, täglich mit einer Kraft würdig zu zeigen, die durch die Erkenntnis der beſonderen publi⸗ ziſtiſchen Miſſion ſich täglich ſtählt und ſteigert. Helmut Sündermann, Reichsamtsleiter Leiter des Preſſepolitiſchen Amtes des Reichspreſſechefs der NS DAN Als nach! die ne Das Siedlungswerk der Stadt kann nur alg Pren 107 Re vorbildlich bezeichnet werden. 1 gärkſten 333 pft hatte GWähler ſich Sieg erfochten, Kampf geht weiter ten, erſtrebte Wenn ſo im erſten Jahrfünft des Beſtehens des„Hakenkreuzbanner“ dasſelbe ſeiner Leſer⸗ 3 55 ſchaft berichten konnte von Kampf und Siex beſondere ne der Bewegung, von dem Weg aus der Unfrei, heit in die deutſche Freiheit, von Arbeit und Aufbau in Deutſchland und beſonders auch in Mannheim, ſo wünſche ich dem Geburtstags⸗ beszeitung“, gegen di kind, daß es in den weiteren Jahren ſeines 3 Anſchaun Beſtehens gedeihen und wachſen mög gerfetzen, war, nur mi und daß ſeine Zeilen einer treuen Leſerſchaf* noch oft frohe Kunde bringen können vom wei⸗ fiolge zu halt teren Aufſtieg unſeres Vaterlandes und bauen. Da t. einer ſtetigen Aufwärtsentwicklung der Stadt geſamte Mannheim. Jaalſozialismi 4 Kampfblo erforderl * 99 Ddie jüdiſche Preſſetaktik ſe ber Die Tätigteit der ſogenannten liberalen Kampfblatt Preſſe war Totengräberarbeit am deutſchen gewehr zu ve Volk und Deutſchen Reich. Von den marxi⸗ ſtiſchen Lügenblättern kann man da- und rich bei überhaupt ſchweigen Was aber hat der Staat gegen dieſe Maſſen“ Oer Anfan vergiſtung der Nation unternommen? Nichts. aber rein gar nichts! Ein paar lächerliche Er⸗ 9 laſſe, ein paar Strafen gegen allzu heftige Nie⸗ derträchtigkeit, und damit war Schluß. Dafür aber hoffte man, ſich dieſe Seuche wohlgeneigt zu machen durch Schmeicheleien, durch Aner⸗ kennung des„Wertes“ der Preſſe, ihrer„Be⸗ deutung“, ihrer„erzieheriſchen Miſſion“ und ähnlichen Blödſinns mehr— die Juden aber nahmen es ſchlau lächelnd entgegen und quit⸗ 1 tierten mit verſchmitztem Dank. 9 Der Grund jedoch zu dieſem ſchmählichen Verſagen des Staates lag nicht ſo ſehr im Nichterkennen der Gefahr, als vielmehr in einer zum Himmel ſchreienden Feigheit und der dar⸗ aus geborenen Halbheit aller Entſchlüſſe und Maßnahmen. Es batte niemand den Mut, durchgreifende Radilalmittel anzuwenden, ſon⸗ dern man pfuſchte hier wie überall mit lauter halben Rezepten herum, und, ſtatt den Stoß ins Herz hinein zu führen, reizte man die Viper höchſtens— mit dem Ergebnis, daß nicht 9 nur alles beim alten blieb, ſondern im Gegen⸗ teil die Macht der zu bekämpfenden Inſtitutio- nen von Jahr zu Jahr zunahm. Der Abwehrkampf der damaligen deutſchen Regierungen gegen die die Nation langſam 4 verderbende Preſſe, hauptſächlich jüdiſcher Her⸗ kunft, war ohne jede gerade Linie, ohne Ent⸗ 4 ſchloſſenheit, vor allem aber ohne jedes ſicht- bare Ziel. Hier verſagte der geheimrätliche Verſtand vollſtändig, ſowohl in der Einſchät⸗ zung der Bedeutung dieſes Kampfes, wie auch in der Wahl der Mittel und der Feſtlegung eines klaren Planes. Planlos dokterte man herum, ſperrte manchmal, wenn man zu ſehr 1 gebiſſen wurde, eine ſolche journaliſtiſche Kreuz⸗ otter auf einige Wochen oder auch Monate ein, das Schlangenneſt als ſolches aber ließ man ſchön in Ruhe. 9 (Aus Adolf Hitler:„Mein Kampf“) Leider konr tung den naächſt nicht v erſt einmaller nen werden. ſiuchte hierfür etwa in der, ſen zuſamme geber“ war a llichbeit, höher ordentlich be⸗ teigenoſſ ſinden waren loſen Partei, mehr als ei Kamppfblatte Der Name Der Nam gefunden unk Haß der Nan kreuzbanner“ am beſten zu war es, die g Zahl von fach Bezahlun ſelbſtverſtänd wourde jeder nalſozialiſt h richterſtattune in ſeinem Ke übernahm di gabe, als po! iu werden. llich, zwei ode gen, die dann onnten. Zugkräftige Wir„Schri bis drei, ſetzt auch die zug auszudenken. bam es uns z „Die politiſch konferenz“ he der damalige ſeinerzeit die Liederkra Januarwoche Herein, der politiſchen S Dort wenigſte er wohl in V konnte. Als ei ſchreibt, daß! heim eine Fa um dort an burger Mün Marneſchlacht und dem lieb 5 hatte, war fü Da insbeſond dieſen Vorfal wir die Uebe Die Propa⸗ Insbeſonde viel für die! unſerer Part⸗ Gauleiter vo uus ſprechen den Aufſätzer Oeſterreich hi nalſozialiſtiſch Ein Baustein für die Gründung des„HB“ Won Pg. Baumann zur Verfügung gestellt) Werk ſann nur alz eiter des Beſtehens ſeiner Leſer⸗ pf und Sieg s der Unfrei⸗ Arbeit und uders auch in Geburtstags⸗ Fahren ſeines chſen möge, en Leſerſchaft en vom wei⸗ erlandes und ag der Stadt etantik liberalen am deutſchen den marxi⸗ ann man da⸗ dieſe Maſſen⸗ nen? Nichts, lächerliche Er⸗ u heftige Nie⸗ chluß. Dafür e wohlgeneigt durch Aner⸗ ſe, ihrer„Be⸗ Miſſion“ und Juden aber zen und quit⸗ ſchmählichen ſo ſehr im mehr in einer und der dar⸗ ntſchlüſſe und d den Mut, uwenden, ſon⸗ all mit lauter att den Stoß izte man die nis, daß nicht rn im Gegen⸗ ſen Inſtitutio⸗ gen deutſchen tion langſam jüdiſcher Her⸗ ie, ohne Ent⸗ ie jedes ſicht⸗ geheimrätliche der Einſchät⸗ pfes, wie auch ſer Feſtlegung dokterte man man zu ſehr liſtiſche Kreuz⸗ h Monate ein, ber ließ man in Kampfé) eeeeeeeeeen des„HB“ g gestellt) * Werkblldd 14 * 9 * 8 9 f ing 3 7 * er Start des„fiakenkreuzbanner“ Nadi den Septemberwahlen 1930 wur de unser Kampfblait geboren/ Von Kreisleiter Dr. Roth Als nach den Septemberwahlen des Jahres die nationalſozialiſtiſche Bewegung mit — 107 Reichstagsabgeordneten zum kärkſten politiſchen Machtfaktor ſich durchge⸗ kämpft hatte und auch in Mannheim etwa 18 000 Wähler ſich zum Nationalſozialismus bekann⸗ ten, erſtrebten die Mannheimer Nationalſozia⸗ liſten ſelbſtverſtändlich eine eigene Zeitung. Die gegneriſche Preſſe der damaligen Zeit, ins⸗ beſondere neben der„Volksſtimme“„Mann⸗ heimer Volksblatt“ und die„Neue Badiſche Lan⸗ beszeitung“, verſtanden immer wieder tagtäglich gegen die nationalſozialiſtiſchen Anſchauungen anzukämpfen und ſie zu zerſetzen, ſo daß es ſelbſtverſtändlich ſchwer woar, nur mit Verſammlungen die erzielten Er⸗ folge zu halten oder gar dieſe Erfolge auszu⸗ bauen. Da tagtäglich von unſeren Gegnern die geſamte Bevölkerung gegen den Natio⸗ nalſozialismus aufgehetzt wurde, war hier ein Kampfblatt unſerer Bewegung unbedingt erforderlich. Wohl wußten wir, daß gegen die ſchweren Ge⸗ ſchütze der gegneriſchen Preſſe ein einziges Kampfblatt höchſtens mit einem Maſchinen⸗ gewehr zu vergleichen war, aber auf die Menge und auf die Größe der abgeſchoſſenen Kaliber lam es ja weniger an, als auf das richtige Ziel und die vichtigen Treffer. Der Anfang: Das Wochenblatt Leider konnte der Wunſch, eine Tageszei⸗ tung den Parteianhängern mitzugeben, zu⸗ nächſt nicht verwirklicht werden. Es mußte zu⸗ erſt einmal mit einem Wochenblatt begon⸗ nen werden. Die Parteileitung in Mannheim ſuchte hierfür einmal die Geldgeber, die ſich auch etwa in der Zahl von 400 bis 500 Parteigenoſ⸗ ſen zuſammenfanden. Die Anzahl der„Geld⸗ geber“ war an und für ſich groß, nur die Mög⸗ lichkeit, höhere Beträge zu opfern, war außer⸗ ordentlich begrenzt, da zahlkräftige Par⸗ teigenoſſen in unſeren Reihen nicht zu finden waren. Man konnte von einem arbeits⸗ loſen Parteigenoſſen kaum verlangen, daß er mehr als einige Mark zum Opferſtock ſeines Kamppfblattes brachte. Der Name— unſer Stolz Der Name für unſer Kampfblatt war bald gefunden und man kann wohl mit Recht ſagen, daß der Name unſeres Kampfblattes„Haken⸗ kreuzbanner“ Sinn und Zweck unſeres Kampfes am beſten zum Ausdruck brachte. Schwieriger war es, die geeignete und auch notwendige An⸗ zahl von fachlichen Mitarbeitern zu finden. Die Bezahlung der Schriftleiter war zunächſt ſelbſtverſtändlich nicht möglich. Darum wurde jeder ſich dazu berufen fühlende Natio⸗ nalſozialiſt herangezogen, in Artikeln und Be⸗ richterſtattungen die nationalſozialiſtiſche Idee in ſeinem Kampfblatt voranzutragen. Auch ich übernahm die mir bis dahin unbekannte Auf⸗ gabe, als politiſcher Schriftſteller tätig zu werden. In acht Tagen war es ſchon mög⸗ lich, zwei oder drei Artikel zu Papier zu brin⸗ gen, die dann in der Zeitung verwendet werden konnten. Zugkräftige Aeberſchriften Wir„Schriftſteller“ der Partei, vielleicht zwei bis drei, ſetzten uns dann zuſammen, um nun auch die zugkräftigen Ueberſchriften auszudenken. Auf eine zugkräftige Ueberſchrift kam es uns zunächſt ſehr an. Ueberſchriften wie „Die politiſche Lage“ oder„Neue Völkerbunds⸗ konferenz“ hätten unſerer Kampfeinſtellung in der damaligen Zeit kaum entſprochen. Uns lag ſeinerzeit die Ueberſchrift„Remmele beim Liederkranz“ viel beſſer, als er in einer Januarwoche vor einem rein jüdiſchen Geſang⸗ verein, der Isra⸗„Elite“ von Mannheim, ſeine politiſchen Sorgen auseinanderſetzte. Er fand dort wenigſtens auch den nötigen Beifall, den er wohl in Volksverſammlungen nicht erwarten konnte. Als eines Tages die Straßburger Preſſe Marneſchlacht, 7 3 9 ſchreibt, daß das Reichsbanner von Mann⸗ heim eine Fahrt nach Straßburg gemacht hatte, um dort an einem Dankgottesdienſt im Straß⸗ burger Münſter zu Ehren des Siegers der General Joffre, teilzunehmen und dem lieben Gott dafür zu danken, daß das Wunder der Marneſchlacht Frankreich gerettet hatte, war für uns die Schlagzeile bald fertig. Dia insbeſondere die übrigen Zeitungen ſich über dieſen Vorfall ſchamhaft ausſchwiegen, brachten wir die Ueberſchrift:„Reichs banner als Joffre⸗Legionärel. Die Propagandawaffe Insbeſondere nützte uns auch das Kampfblatt viel für die Bekanntmachung und Propaganda unſerer Parteiveranſtaltungen. Als einmal der Gauleiter von Wien, Pg. Frauenfeld, bei uns ſprechen ſollte, konnten wir in entſprechen⸗ den Aufſätzen auf den ſchwierigen Kampf in Oeſterreich hinweiſen, das Intereſſe der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Bewegung hierfür wecken und, für die damalige Zeit eine Seltenheit, den Par⸗ teigenoſſen Frauenfeld in einem überfüllten Ni⸗ belungenſaal ſprechen laſſen. Gewiß machte uns dieſe Arbeit, alle acht Tage unſer Kampfblatt mit dem nötigen Stoff zu verſehen, Schwierigkeiten, doch wir ver⸗ ſtanden das wiederzugeben, was die National⸗ ſozialiſten in unſerem Kreis bewegte, ſo daß ſich nach vier Wochen die Zeitung ſoweit durch⸗ geſetzt hatte, daß Schriftleiter in der Zeitung angeſtellt werden konnten und damit auch die Zeitungsführung in fachliche Hände kam. Ins⸗ beſondere waren wir froh und glücklich, daß uns der Start des Kampfblattes ge⸗ lungen war, ohne daß das hieſige Polizei⸗ präſidium Gelegenheit fand, unſer Blatt zu ver⸗ bieten. Wir haben ſelten gegen das Republik⸗ ſchutzgeſetz verſtoßen und trotzdem die Träger der Republik in ſchärfſter Form angegriffen und haben uns meiſt an der Verbotswelle hindurch⸗ gewunden. Jeder Parteigenoſſe war damals praktiſch mit der Träger des Blattes, jede Zeile, jeden Satz verfolgte er, gab die Zeitung möglichſt durch zehnoder zwanzig Hände weiter und war ſtolz, daß ſeine Ortsgruppe Mannheim auch ein Kampfblatt als Waffe gegen die Gegner des deutſchen Volkes beſaß. Durch die Mitarbeit des kleinen und unbekannten Par⸗ teigenoſſen war es nach einem halben Jahr bereits möglich, die Zeitung öfters und ſchließ⸗ lich ſogar täglich erſcheinen zu laſſen, und ſie nationalſozialiſtiſchen Schriftleitern anzuver⸗ trauen, die unſer Kampfblatt zur führenden Zei⸗ tung Mannheims ausgebaut haben. In den hinteren Räumen des Hauses P5, 13a beianden sich im Jahre 1931 und 1932 Schriftleitung und Verlag des „Hakenkreuzbanner“. Im Laden war die Völkische Buchhandlung untergebracht. Aufn.: Hodapp Verbote heben die Beliebtheit Schon nach kurzer Zeit wur den wir auf zwei Wochen verboten Der erſte Verlagsleiter des„Hakenkreuz⸗ banner“ war Pg. Heinz Runkel. Er war mit unter denen, die im Jahre 1930 die Spen⸗ den für den Grundſtock der Zeitung ſammelten. Er, der heute Stadtamtmann und Ratsherr iſt, konnte uns ſicher viel erzählen. Aber als wir ihn aufſuchten, winkte er lächelnd ab, als wir eine chronologiſche Darſtellung der Kinderjahre des„HB“ zu Papier bringen wollten. Das würde zu ernſthaft werden, wandte er ein und begann zu erzählen. „Das wäre was Schönes geworden, wenn wir alles, was an Segnungen von oben über uns erging und was wir an Widerwärtigkeiten im täglichen Kampf erlebten, hätten ernſt nehmen wollen. Gegrinſt haben wir, wenn wir merlten, daß das, was wir geſchrieben hatten, den ande⸗ ren ganz und gar nicht paßte und daß ſie uns am liebſten alleſamt gleich in den Kaſten geſperrt hätten. Daß das nicht ſo leicht ging, war wenig⸗ ſtens ein kleiner Sicherheitsfaktor für das Er⸗ ſcheinen des„Hakenkreuzbanner“. Sonſt wäre es oft ſchlecht beſtellt geweſen, gerade dann, wenn wir am meiſten lachten und wenn den anderen die Galle überlief. Je mehr ſich die anderen von der roten und ſchwarzen Fakultät ärgerten, um ſo beſſer ging es uns. Und wenn wir heute eine Liſte der Verbote des erſten Jahres des„Hakenkreuz⸗ banner“ durchleſen, dann können wir mit gutem Grunde ſagen, daß es ein Liſte der Er⸗ folge iſt. Auch heute noch kann man ſich eines Lachens nicht erwehren, wenn man die Ueber⸗ ſchriften der Ausgaben lieſt, die damals in rigo⸗ PPPPP PPPPPPPPPPPPPPTT'TkTͤTk'''TVT'TͤTͤTͤkͤT'ͤFTͥT'vkTͤv'vͥ1jXͤꝑjvͤjvùꝑjuuj'——ꝛüp———e——— ⏑ Y Y ⏑— ⏑—— Jum Sjährigen Beſtehen des„fiakenkreuzbanner“ Das„Hakenkreuzbanner“ war als Kampfblatt vor der Machtergreifung unſere wichtigſte und beſte Waffe. Mit unſerem Kampfblatt iſt es möglich geweſen, die Bewegung in Mannheim aufzubauen, zu ſtärken und zu feſtigen. Der Kampf um die Gewinnung unſerer Volksgenoſſen in den letzten 5 Jahren wäre ohne unſer Kampfblatt nicht möglich geweſen. So betrachten wir Parteigenoſſen unſer„Hakenkreuzbanner“ nicht nur als„Zeitung“ oder„Nachrichtenblatt“, ſondern in erſter Linie als einen Teil und ein Stück unſerer Bewegung ſelbſt. So wie wir an der Bewegung hängen, hängen wir auch anunſerem Kampfblatt. Dieſes Kampfblatt weiter zu fördern, bedeutet die Stärkung der national⸗ ſozialiſtiſchen Anſchauung innerhalb unſeres Kreiſes. Unſere Glückwünſche anläßlich des 5jährigen Beſtehens des„Hakenkreuzbanner“ wollen wir deshalb nicht allein in Worten ausſprechen, ſondern in tatkräftige Unterſtützung auch für die weitere Zukunft mit dem„Hakenkreuzbanner“ zuſammen unſerer Bewegung dienen. Der Kreisleiter R. Roth. rofer Wetſe verdoten wurden. Wir habden ſelbſt⸗ verſtändlich dafür geſorgt, daß gerade die Aus⸗ gaben, die als beſchlagnahmereif befunden wur⸗ den, in die Hände der Leſer kamen, denn ge⸗ rade dieſe Zenſur war der beſte Beweis dafür, daß das„Hakenkreuzbanner“ bei den Marxiſten ins Rote oder bei den Zentrums⸗ brüdern ins Schwarze getroffen hatte. Wie haben Sie denn die Zenſur geprellt? Wie wir das gemacht haben, iſt ſchnell er⸗ zählt. Wir haben ganz einfach dafür geſorgt, daß das Exemplar, das vom Polizeipräſidium zu Zenſurzwecken angefordert wurde, ſo ſpät dorthin gelangte, daß die ganze Auflage aus⸗ gedruckt war bis der Beamte, der ſchweißtriefend und wutgeladen angelaufen kam, um ſeine „Amtspflichten“ zu erfüllen, vielleicht noch ein knappes Dutzend Zeitungen in die Hand ge⸗ drückt bekam. Da wurde er denn noch um eine Schattierung wütender, aber es half ihm alles nichts, denn die anderen Zeitungen waren ſchon längſt draußen in den Händen der Leſer. Die Zeitungsträger der erſten Zeit, von denen viele ein hohes Lob verdienen, haben die Beine unter die Arme genommen, wenn die Parole ausge⸗ geben wurde„Heute wirds nach menſchlicher Berechnung und nach der des Hauptſchriftleiters mulmig!“ Wie ſah denn dieſe Verbotsliſte aus? Schaut man ſich heute die Verbotsnummern an, dann wird auch der lächeln müſſen, der ſonſt nur die Entbehrungen und den ernſten Kampf jener Jahre zu ſehen gewohnt iſt. Das Oberhaupt der Stadt muß ſich gleich über die erſte Ausgabe ſehr geärgert haben. Denn die Ueberſchrift„H/err Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich, wie iſt es Ihnen?“ hatte ſelbſtverſtändlich gleich eine Verwarnung zur Folge. Joſeph Wirth war einer der Heili⸗ gen des Zwiſchenreiches; das merkte man gleich daran, daß unſere Ausgabe vom 30. Mai 1931 mit der Ueberſchrift„Herr Joſeph Wirth erregt öffentliches Aergernis“ be⸗ ſchlagnahmt und eingezogen wurde. Wir hat⸗ ten das heilige Gewand doch offenbar' ſo weit gelüpfet, daß es unangenehm wurde. Aus ihrer Spießbürgerruhe ſchreckten wir die Herrſchaften mit unſerer Ausgabe vom 3. Juli auf. Die Ueberſchrift„Schleichender Bürger⸗ krieg“ genügte für ein zweiwöchiges Verbot. Am 4. Auguſt ſollten wir uns gegen das jäm⸗ merliche Republikſchutzgeſetz vergangen haben. Die damalige„Reichsjammerfahne“ ſollten wir beleidigt haben und der damaligen Stadtverwaltung war unſer Artikel„Partei⸗ buchbeamter als Strandbadord⸗ ner“ doch offenbar ein allzu diskreter Blick hin⸗ ter die Kuliſſen. Die immer und immer wieder⸗ holten Verbote waren für uns ein zuverläſſiges Symptom, daß die Herrſchaften des parlamen⸗ tariſch⸗liberaliſtiſchen Syſtems allmählich die Nerven verloren und ihrer Sache nicht mehr ſicher waren. Anders war es nicht zu erklären, daß ein Aufſatz mit der harmloſen Ueberſchrift „An die deutſchbewußten Schüler“ zu einem Verbot von zwei Wochen führte. Uns war es natürlich ein beſonderes Ver⸗ gnügen, wenn wir die Herrſchaften in der Zange hatten und wenn ſie dann hin⸗ und herzappelten und nicht recht wußten, wohin ſie ſich drehen ſollten. Am 26. November richteten wir eine öffentliche Anfrage an Herrn Dr. h. c. Adam Remmele. Aber die Antwort war eine Verwarnung. Nun, wir hatten es von dieſer Seite nicht anders erwartet. Herrn Brüning, der ſich bei uns ganz beſonderer Be⸗ liebtheit erfreute, knüpften wir uns am 28. Ja⸗ nuar 1932 mit der liebenswürdig⸗fürſorglichen Mitteilung vor:„Herr Brüning iſt über⸗ laſt et“.— Der Dank beſtand in einem Verbot für fünf Tage. In dieſem Stile ging es die zwei harten Jahre hindurch. Aber das iſt ja gerade das Er⸗ heiternde an der Sache, daß mit jedem Verbot die andere Seite ſich um ſo mehr ins Unrecht ſetzte, und ganz ſelbſtverſtändlich war, daß die Auflage ſtieg, wenn erſt einmal die Verbotstage vorüber waren. Wie haben Sie ſich gegen die Schikanen gewehrt? Wir haben die zahlreichen Schikanen, die wir hinnehmen mußten, als die Symptome dafür angeſehen, daß die anderen, die unſere wach⸗ ſende Stärke erkannten, ſich in ihrer Wut nicht mehr zu helfen wußten und haben uns gefreut. Ich will nur daran erinnern, daß es in der erſten Zeit vor unſerer Geſchäftsſtelle in P 5 faſt täglich Schlägereien gab, bei denen es oft genug mulmig ausſah. Da haben wir denn vorſorglich Eiſenſtangen hinter den Ladentiſch geſtellt, um für alle Fälle gerüſtet zu ſein. Un⸗ ſere Boten K. Schöntag und Maffen⸗ baier, die täglich die Zeitungen von der Druckerei abholten, können ein Lied von den Ueberfällen ſingen, die ſie täglich erlebten. Nicht anders haben wir es aufgefaßt, wenn man uns perſönlich an den Wagen fahren wollte. Da mußten wir die lächerlichſten Rüpe⸗ leien erleben, die auf uns nicht den geringſten Eindruck machten. Mir hatte man eines Tages das Vorderrad vom Fahrrad abmontiert; ein anderes Mal hatte man ganze Arbeit gemacht und das ganze Fahrrad mitgenommen. Derjenige, der ſich durch ſolche Mätzchen ent⸗ mutigen ließ, wäre beſtimmt nicht der richtige Mann für uns geweſen. Das Gefühl der Ka⸗ meradſchaft, das unter uns lebendig war, ließ uns mit frohem Mut und mit der Gewißheit des Endſieges durchhalten. ſjier wird aus der Jeitung geplaudert Wie die Neldungen aus aller Welt zu uns kommen Es iſt ein eigen Ding um die Zeitung. Die, die mit ihr verwurzelt und verwachſen ſind, kennen faſt kein Privatleben mehr. Die Frau daheim erklärt, daß es beſſer ſein würde, wenn der Herr Schriftleiter ſein Bett in der Zei⸗ tung aufſchlagen würde. Es paſſe ihr ohnehin ſchon nicht mehr, daß er Nacht für Nacht um 3 Uhr„angeſchlappt“ käme und ſie aus dem beſten Schlummer reiße. Man kann es auch erleben, daß einem eine rechte„Journaliſten⸗ gattin“ vorrechnet, daß man bei zwölf Setz⸗ maſchinen für eine Ausgabe von 16 Seiten eine Satzzeit von ſoundſoviel Stunden Urauche — normale Satzleiſtung gerechnet— und daß es dann doch wohl genügen würde, wenn der Schriftleiter, der zuerſt umbrechen würde, eine Stunde vor dieſer Zeit erſcheint, um ſein Ma⸗ terial fertig zu machen. Wieſo dann aus⸗ gerechnet immer der eigene Mann noch früher anfangen müſſe als der, der den„Blick übers Land“ mache und infolgedeſſen als erſter auf dem Platz ſein müſſe? Gegen ſolch eine Rechnung iſt auch ein Schriftleiter, der ſonſt die heißeſten Nachrichten⸗ ſchlachten erfolgreich überſtanden hat, machtlos. Aber wird er ſich ändern und das anfangen, was andere Menſchen ein Privatleben nennen? — Kaum! Was der Leſer nicht weiß! Alſo, ſo iſt es mit uns Armen beſtellt, die wir dem Dämon Zeitung nicht entrinnen können.— Aber wie ſteht es mit den Leſern, alſo mit denen, für die wir uns ſchließlich jeden Tag hinſetzen, uns an den Nerven her⸗ umzupfen laſſen, daß es nur ſo eine Luſt iſt und für die wir einen Apparat in Atem halten, der ſich wahrlich ſehen laſſen kann? Haben ſie eine Ahnung davon, wie das Geſchehen hier abrollt? Nun, auf dieſe Frage gibt es im allgemeinen nur ein hoffnungsloſes Zucken mit den Schultern. Nein, keine Ahnung hat der liebe Leſer von all dem, was ſich da in R 3 abſpielt. Nun, es gibt auch Ausnahmen von der Regel. Da ſind all die Braven, die in den vergangenen Monaten einen Mittwoch⸗ oder Samstagnachmittag geopfert haben und ſich unter ſachverſtändiger Führung die Ge⸗ heimniſſe um die„Schwarze Kunſt“ und um die Zeitung im beſonderen anſchauten. Wir hofſen und glauben, daß ſie wenigſtens eine kleine Ahnung von dem mit auf den Weg be⸗ kommen haben, was denn nun das Weſen der Zeitung iſt. Wir wollen hier keine großen Tiraden be⸗ ginnen, was unſere Aufgabe in der Vergangen⸗ heit war und welches ſie in der Zukunft iſt, trotzdem man darüber ſicherlich ſehr lange und vielleicht auch irgendwie nützliche Betrach⸗ tungen anſtellen könnte. Die ewig neue Zeitung Aber daß nur der richtig vom Weſen der Zeitung erfüllt ſein kann, der jeden Tag von Neuem das Werden einer Zeitung erlebt, das ſteht für uns Männer vom Bau feſt. Andere mögen dicke Wälzer ſchreiben vom Weſen der Zeitung und dabei doch immer nur die Zahlen ſehen, die für ſie die Zeitung ſind. Wir leben in und mit der Zeitung, wir ſchreiben jede Zeile ſchon in dem Bewußtſein, daß ſie der Mann, der tagsüber am Schraubſtock ſteht, der hinter dem Pflug über die Felder ſchreitet und daß ſie die Mutter unſerer Kinder, die treue Gefährtin unſerer arbeitsreichen Tage, lieſt. Wir wollen zum Herzen unſeres Volkes ſprechen, wir wollen dem und jenem gern eine frohe Stunde bereiten. Deshalb nehmen wir es auf uns, Tag für Tag und immer wieder den hoffnungslos großen Berg von Manuſkrip⸗ ten zu durchſtöbern und das Schönſte und Beſte herauszuſuchen, damit es an die Setzmaſchine wandere, im Druck erſcheinen und vielleicht ge⸗ leſen, auf dem und jenem müden Geſicht der Schaffenden unſerer Tage ein leiſes Lächeln hervorzaubere. Mit dieſer Hoffnung und mit dieſem Wunſch gehen wir jeden Tag von neuem an die Arbeit. Gewiß, wir ſind Optimiſten, denn wir ſehen dies Lächeln ja doch nicht. Aber wir ſehen in jedem Werk, das aus der Gemeinſchaft zu uns kommt, den Beitrag des anderen, den er viel⸗ leicht aus der frohen Stimmung heraus ge⸗ ſchaffen hat, die wir in ihm weckten. Ein getreues Bild der Welt Wir wiſſen, daß es dies nicht allein iſt, was wir zu geben haben. Ueber allem ſteht Deutſch⸗ land, und wenn wir mit der Idee von dem neuen und ſchöneren Deutſchland in der Ver⸗ gangenheit ſchon oft die Hoffnung in ver⸗ zweifelte Herzen pflanzten, ſo haben wir heute, da dies Deutſchland Wirklichkeit wurde, auch unſeren Beitrag dazu zu leiſten, daß das Dritte Reich geachtet und gefeſtigt in der Welt da⸗ ſteht. Dazu gehört es, daß ſeine Bürger, alle⸗ ſamt von einem klaren politiſchen Willen be⸗ ſeelt, ein getreues Bild der Welt erhalten, wie ſie ſich jeden Tag von neuem im ewig wechſeln⸗ den Spiel der Kräfte ihnen darbietet. Nur der, der weiß, wie der Lauf der Dinge in der großen Umwelt iſt, kann erkennen, daß Volk und Nation— naturnotwendig bedingt— die Garanten alles Lebens ſind, das in die Zu⸗ kunft drängt. Dort, wo verwaſchener Inter⸗ nationalismus ſich die Macht in den Staaten anmaßte, ging es mit den Völtern bergab. Ein weltumſpannendes Netz Wir müſſen die Welt kennen, wenn wir Deutſchland mit in die größere Zukunft leiten wollen. Nach dieſem Grundſatz haben wir ge⸗ handelt als wir in den nun hinter uns liegen⸗ den Jahren den Auslandsnachrichtendienſt des „Hakenkreuzbanner“ ausbauten. Der Leſer, der beim Morgenkafſee oder abends bei der Arbeit die Zeitung in die Hand nimmt, wird ſich kaum darüber Gedanken machen, wie wir denn nun alle die Nachrichten herbeiſchaffen, mit denen wir die politiſchen Seiten füllen. Das Problem allerdings, das alle beſchäftigt, ſcheint zu ſein:„Wie macht ihr es nur, daß alles gerade ſo ſchön ausgeht auf den Seiten?“— Nun, das wollen wir nun gerade nicht ver⸗ raten. Kommt und ſchaut ſelber! Aber das, was man nicht ſehen bann, ſelbſt, wenn man einen Blick in die Räume der Schriftleitung des„Hakenkreuzbanner“ wirft, das wollen wir hier wenigſtens in einer Zeich⸗ nung verraten. 5αe;οe E2s GCus4 291 3* 0*gre Acden drei Jahre preſſepolitik in deutſchland Tag für Tag ſtehen in allen Teilen der Wen Männer bereit, ſich und ihr ganzes journali ſches Können für den Nachrichtendienſt des „Hakenkreuzbanner“ einzuſetzen. Tag und Nacht ſind in der Schriftleitung des„Hakenkreuz⸗ banner“ Männer beſchäftigt, dieſe Nachrichten über Draht und Funk entgegenzunehmen. Die Schreibmaſchinen klappern, der Bleiſtift huſcht 1 aſſeln über das Papier, die Setzmaſchinen ohne Ende, die Prägepreſſe ſetzt mit einem Ruck ein, das Blei ziſcht in die Gießſormen und enolich läuft die Rotationsmaſchine don⸗ nernd an. Zeitung. Ein Dank in die Ferne Draußen an den Fronten der Kriege, in den Das iſt die ewige Sinfonie der Hinterzimmern der großen politiſchen Kon⸗ 4 wo man ſie am wenigſten vermutet, tauchen die Berichterſtatter ferenzen, jedenfalls dort, auf. Sie ſind oft nicht gern geſehen, aber ſie wiſſen, was ihre Pflicht iſt gegenüber ihrem Vaterlande und gegenüber der Zeitung, die ſie vertreten und die von ihnen verlangen muß, daß ihre Leſer ein wahrheitsgemäßes Bild der Umwelt erhalten. Heute, da das„Hakenkreuzbanner“, geſtützt auf eine Leſerſchaft, wie ſie keine Zeitung im weiten Umkreis aufweiſt, ein Auslandsnach⸗ richtennetz aus⸗ und aufbauen konnte, das alle Möglichtkeiten ausnutzt, die die moderne Tech⸗ nik bietet, wollen wir dieſen Männern in der wie es 4 ihre Aufgabe erfordert, unſeren Dank abſtatten. Ferne, die meiſt ungenannt bleiben, Ihre Aufgabe iſt nicht leicht; das mag der Leſer auch manchmal bedenken, wenn er eine Nachricht aus Addis Abeba oder Mexiko lieſt, die da ſo ſelbſtverſtändlich ſchwarz auf weig georuckt iſt. Worte über die preſſe Adolf Hitler am 14. Februar 1933 ... Erziehung der ganzen deutſchen Preſſe zum Gedanken des Dienſtes am Volke als dem oberſten Grundſatz, aus dem die Preſſe als öffentliche Einrichtung ihre Daſeinsberechtigung überhaupt ableite. An die Stelle des Prinzips der unverantwortlichen Senſationsmache und der Popularitätshaſcherei, die ja leider heute noch einen großen Teil der Preſſe in Deutſch. land beherrſchten, müſſe in Zukunft die deutſche Preſſe das Ziel ſetzen, zu einem wirklichen Ausdruck und zu einem getreuen Spiegelbild deutſchen Lebens und Geiſtes zu werden. Zahlen zeigen die gewaltigen Fortschritte der deuisdien Presse 30. Jan. 1933: Machtergreifung Adolf Hitlers 3. Febr. 1933: Der„Vorwärts“ verboten. 4. Febr. 1933: Preſſefreiheit im Sinne der Volksgemeinſchaft. 8. Febr. 1933: Der Reichskanzler ſpricht über die Aufgaben der deutſchen Preſſe. 11. Febr. 1933: Reichsarbeitsgemeinſchaft der deutſchen Preſſe gegen Preſſeordonnanzen. 14. Febr. 1933: Der Führer über die Aufgaben der NS⸗Preſſe. 20. Febr. 1933: Bayern lehnt Zeitungsver⸗ bot ab. 23. Febr. 1933: Goering gegen Preſſeausſchrei⸗ tungen. 2. März 1933: Maßnahmen gegen böswillige Berichterſtatter der Auslandspreſſe. 7. März 1933: Bewährungsfriſt für Auslands⸗ berichterſtatter. 7. März 1933:„Volksſtimme“ Mannheim ver⸗ boten. 10. März 1933: Verbot des„Berliner Tage⸗ blattes“— Umſtellung durch Entfernung der jü⸗ diſchen Schriftleiter— Das gleiche wird bei der „Berliner Volkszeitung“ notwendig. 13. März 1933: Bildung des Reichsminiſte⸗ riums für Volksaufklärung und Propaganda unter Dr. Goebbels— Walter Funk wird Staatsſekretär. 29. März 1933: Goebbels Preſſerede. 6. April 1933: Hitler und Goebbels über die Aufgaben der Preſſe. 8. April 1933: Otto⸗Braun⸗Haus in Königs⸗ berg enteignet— Moſſe tritt zurück— Umgeſtal⸗ tung des Moſſe⸗Verlags und der„Kölniſchen Volkszeitung“— Aufbau des Propagandamini⸗ ſteriums beendet. 12. April 1933: Weiß Landesverbandsvorſit⸗ zender der Berliner Preſſe— Ausſcheiden von 1300 jüdiſchen und marxiſtiſchen Schriftleitern aus der Reichspreſſe. 23. April 1933: Rede Dietrichs über die Preſſe. 24. April 1933: Gleichſchaltung in Linkszei⸗ tungen. 30. April 1933: Reichsverband der Deutſchen Preſſe wählt einſtimmig den Reichspreſſechef der NSDA Dr. Otto Dietrich zum Vorſitzen⸗ den.— Antrag des Landesverbandes Berlin an⸗ genommen, der beſtimmt, daß Juden und Mar⸗ xiſten künftig nicht mehr Mitglied des RDP werden können. 15. Mai 1933: Neuer Vorſtand der deutſchen Die propagandiſtiſche flufgabe In dieſen Tagen kann das„Hakenkreuzbanner“ auf ein fünfjähriges Beſtehen zu⸗ rückblicken. Gegründet in der Zeit des ſchwerſten Kampfes der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung um Deutſchlands Erneuerung hat das„Hakenkreuzbanner“ als Kampfblatt der Bewegung allezeit in vorderſter Front geſtanden, wenn es galt, des Führers Idee zuverbreiten und Angriffe der Gegner abzu⸗ wehren. Wenn unſere Gedanken in die Kampfzeit der Bewegung im Mannheimer Gebiet zu⸗ rückſchweifen, ſo nimmt in dieſem Gedenken die Tätigke it des„Hakenkreuzbanner“ als eine der Waffen des Nationalſozialismus im Ringen um das deutſche Volk einen hervorragenden Platz ein. Auch heute und in Zukunft muß das „Hakenkreuzbanner“ neben ſeiner Aufgabe als Tagespreſſe nach wie vor ein uner⸗ müdlicher Mahner der nationalſozialiſtiſchen Idee ſein. Nicht unerwähnt darf bleiben, daß das„Hakenkreuzbanner“ als größte Mann⸗ heimer Tageszeitung eine bedeutende propagandiſtiſche Aufgabe für unſere Stadt zu erfüllen hat. Mögen auch fernerhin die Volksgenoſſen unſerer Stadt am Ausbau des„Hakenkreuzbanner“ im Sinne unſerer Bewegung mitwirken und ihm ſtets die alte Treue halten! Renninger, Oberbürgermeiſter. Zeitungsverleger: Max Amann vom„VB“ Vor- ſitzender. 10. Mai 1033: Georg Bernhard aus dem ROB wegen vollendeten Landesverrates ausgeſtoßen. 25. Mai 1933: Umſtellung im WIB. 27. Mai 1933:„Hakenkreuzbanner“. 30. Mai 1933: Goebbels ſtudiert in Rom die italieniſche Preſſegeſetzgebung. 14. Juni 1933: 254 ausländiſche Zeitungen verboten. *3 22. Juni 1933: SPD⸗Preſſe endgültig verboten — Verein Berliner Preſſe wählte als Vorſitzen⸗ den Hauptmann a. D. Weiß vom„VB.“. 28. Juni 1933: Priwatinitiative in der Preſſe vom Führer anerkannt. 13. Juli 1933: Moſſe ſtellt Zahlungen ein. 17. Juli 1933: Die„Deutſche Zeitung“ ver, boten. 19. Juli 1933: Bade umreißt Aufgaben des Feuilletons. 4. Oktober 1933: Das Schriftleitergeſetz macht den Journaliſten zum Diener von Volk, Bewe⸗ gung und Staat.— Beſtechlichkeit der Preſſe be⸗ ſeitigt— Verquickung von Geſchäft und Geſin⸗ nung unterbunden. 19. Ottober 1933: Miniſter und Amtsträger der Partei löſen Beziehungen zu Zeitungen Der Führer ſpricht über die Aufgaben der Preſſe 24. November 1933; Dietrich legt die Führung des RDP nieder und wird Vizepräſident der Reichspreſſekammer, Führer des RDP wi nunmehr Hauptmann a. D. Wilhelm Weiß. 28. November 1933: Bildung des Deutſchen Nachrichtenbüros. 11. Januar 1934: Jeder Schriſtleiter entſchel det frei über Aufnahme oder Ablehnung eines Beitrags. 23. Januar 1934: 600 marxiſtiſche Schriftleiter der Spꝰd und KPdD aus der deutſchen Preſſe verſchwunden. 9 24. März 1934: Die„Voſſiſche Zeitung“ ſelt ihr Erſcheinen ein. 30. April 1934: Die„Deutſche Tageszeitung eingegangen. 8. Mai 1934: Dietrich über die Aufgaben Preſſe. 31. Mai 1934: Aus der„Frankfurter Zeitun ſcheiden die jüdiſchen Beſitzer aus Beſitz u Leitung. Verz Und ſo erſe Peier des fün in einer— w wenig aufge ließen hierl ausgetretenen und ſetzten da ernſthafte ſchwerwiegend⸗ nerungen ſchw Leben ernſt, u Zeitungsn freiſchaffe iſt, ſo war bei weshalb man: die erzählte Wi Kampfzeit, in ſpannen ſollte. Iſt es nicht jeder Zeitung aus ihrer Ent der wertvoll ſe es meiſt ſogar mit der Gründ ſektors das im „Am ſoundſovi eine eigene Ze glaublichen Sch die erſte Num Tiſch des Hau geigte ſich dan 4 rüber. Wji in dieſer Beil wenig ander Deshalb kein ſich ſagen— a der Kampfzeit hatten ſie ungle winden, bevor chen, als welck Januar vond und nichten den, zu dem g die geiſtigen B Führers, die Volksgemeinſch lens und Werd Und nochma Schriftleiter, a Zeitungsträger waren in der in den Knoc und den Schäde und Severing u deten ſie Schil eingelocht, höhnt, beſ gibt keinen nicht erlebte. Olaubt irgen Kampfzeit an Ausnahme wir werden ih wir in dieſer A Denn Opfer fers, für den Arbeit, das we len der Weld s journaliſti⸗ endienſt des ig und Nacht „Hakenkreuz⸗ Nachrichten nehmen. Die leiſtift huſcht inen aſſeln t mit einem Gießformen iaſchine don⸗ zinfonie der riege, in den tiſchen Kon⸗ ian ſie am erichterſtatter hen, aber ſie nüber ihrem itung, die ſie langen muß, ßes Bild der ner“, geſtützt Zeitung im uslandsnach⸗ nte, das alle oderne Tech⸗ inern in der hen, wie es ink abſtatten. as mag der henn er eine Mexiko lieſt, rz auf weiß Jreſſe uar 1933 tſchen Preſſe olke als dem Preſſe als berechtigung des Prinzips smache und leider heute in Deutſch⸗ t die deutſche n wirklichen Spiegelbild herden. n„VB“ Vor⸗ us dem RDD ausgeſtoßen. TB. 23 in Rom die he Zeitungen iltig verboten Us Vorſitzen⸗ 40 9 in der Preſſe ngen ein. zeitung“ ver⸗ lufgaben des ergeſetz macht Volk, Bewe⸗ her Preſſe be⸗ t und Geſin⸗ Amtsträger Zeitungen— en der Preſſe die Führung präſident der RDp wird Im Weiß. es Deutſchen eiter entſchei⸗ ehnung eines Schriftleiter tſchen Preſſe eitung“ ſtellt ageszeitung“ lufgaben der rter Zeitung“ 3 Beſitz und —9 1 9* Der„Osat“ mit dem Feldherrnstab, Hauptschriftleiter Dr. Kattermann „Die kleinen Weichenſteller des Führers“ Haupischriftleiter Dr. Kattermann erzählt Fpisoden aus der Kampfzeit Als wir unſeren Rundgang antraten, um bei denen, die in den Kampfjahren des„Haken⸗ kreuzbanner“ treu zur Fahne hielten, anzufra⸗ gen, was ſie uns heute, nachdem das Werk ge⸗ ſichert daſteht, aus ihren Erinnerungen als wert⸗ volles Gut in die Zukunft mitzugeben haben, klopften wir als erſtem bei dem Hauptſchrift⸗ leiter an. Unſerer Bitte, für die Jubiläums⸗ nummer einiges aus dem Schatz ſeiner Erinne⸗ rungen beizuſteuern, begegnete er mit einem Lächeln und meinte, da wüßte er wirklich nicht, wo und womit er beginnen ſolle, denn eigent⸗ lich ſei während der Kampfzeit immer etwas los geweſen, zumal für den, der in der Preſſe⸗ arbeit ſtand. Wir haken ein und fragen: Welches war während der Kampfzeit Ihr größtes Erlebnis? Das größte Erlebnis— das iſt ſehr ſchwer zu ſagen. Faſt alle Tage der zwei Kampfjahre im „Hakenkreuzbanner“ waren Hochzeiten der Ge⸗ fühle und des Erlebens. Eines jagte das an⸗ dere. Das lag an der Hingabe an die Idee. Es ging bei uns immer turbulent zu. Einige Neu⸗ zugänge waren frohes und großes Erlebnis. Dann vor allem die Vorfreude einer kommenden Ausgabe durchpulſte uns mit Hochgefühlen. Wenn wir uns die Geſichter der anderen Seite ausmalten, wenn wir die Syſtemgrößen aufs Aermchen nahmen und ſie entblößt herumreich⸗ ten, wenn wir mit vornehmer Läſſigkeit ihr jämmerliches Gehabe durch die Goſſe ihres eige⸗ nen Drecks ſchleiften. Wenn wir dann die Wir⸗ kung erfuhren und hörten, daß ſie am Erſchei⸗ nungstag auf das„Hakenkreuzbanner“ ſtarrten, wie die Kaninchen auf die Schlange. Das machte uns verteufelt viel Spaß. Das waren herrliche Erlebniſſe. Was empfanden Sie dabei? Mauerblümchen⸗Gefühle kannten wir nicht. Wir waren uns über die Methoden klar, wie man den 32 Parteien und den Novemberlingen die Naſe auf unſere Zeitung ſtoßen kann. Wir kannten ihre Schwächen. Und wir poſaunten ſie naßforſch und kaltſchnäuzig ins Volk. Auf dieſe Weiſe brachten wir ihnen die Flötentöne bei, und wir waren bald recht begehrt. Wir ſcheuten uns auch nicht, aus irgendeiner ſcheinbar be⸗ langloſen Sache einen zünftigen Skandal zu machen. Den Leſer⸗ und Bezieherboykott haben wir mit viel humoriger Strategie beſiegt. And die Angriffe? Das waren jeweils die erwünſchten Stahl⸗ bäder für die notwendige Dickköpfigkeit. Schließ⸗ lich wurden wir auch dann und wann ſo durch den Kakao geſchleift, daß es im erſten Augen⸗ blick den Anſchein hatte, als nehme von uns kein Hund mehr ein Stück Brot. Spott in die⸗ ſem Ausmaß erträgt nur der, der für eine große Sache kämpft und der von dieſer Ebene aus mit einem Trommelfeuer von Grobheiten, Sarkas⸗ mus, Zynismus, Eifer und Glaube dagegen pfeffern kann. Wir vermerken in dieſem„Be⸗ treff“ keine Unterlaſſungsſünde. Wieviel Schriftleiter waren Sie? Im erſten Jahr zwei, der kleine Haas und ich. Zwei bis drei Mitarbeiter hatten wir noch, Jubiläumsausgabe— andersherum Verzicht auf Selbstverständlichkeiten/ Hervorkehrung des humorigen Niomentes Und ſo erſcheint dieſe Ausgabe zur ſtillen Feier des fünfjährigen Beſtehens unſeres HB in einer— wie wir wenigſtens hoffen— ein wenig aufgelockerten Form. Wir ver⸗ ließen hierbei in mancher Hinſicht die oft ausgetretenen Pfade herkömmlichen Brauchtums und ſetzten da humorige und weniger ernſthafte Lichter auf, wo viele andere in ſchwerwiegenden und tiefgründenden Rückerin⸗ nerungen ſchwelgen. Denn immer noch iſt das Leben ernſt, und heiter die Kunſt, und da der Zeitungsmann im Dritten Reich dem freiſchaffenden Künſtler gleichzuſtellen iſt, ſo war beim beſten Willen nicht einzuſehen, weshalb man nicht das leichtgeſchürzte Geſpräch, die erzählte Wiedergabe von Erlebniſſen aus der Kampfzeit, in den Rahmen dieſer Beilage ein⸗ ſpannen ſollte. Iſt es nicht ſo: jede Jubiläumsnummer faſt leder Zeitung ſchleppt urtümlichen Ballaſt aus ihrer Entſtehungsgeſchichte mit ſich, der wertvoll ſein kann und belehrend dazu, der es meiſt ſogar i ſt. Bei dem aber doch immer mit der Gründlichkeit des journaliſtiſchen Vivi⸗ ſektors das immer wiederkehrende zutage tritt: „Am ſoundſovielten keimte in uns der Gedanke, eine eigene Zeitung herauszugeben. Nach un⸗ glaublichen Schwierigkeiten gelang es uns dann, die erſte Nummer am ſoundſovielten auf den Tiſch des Hauſes zu legen. In der Folgezeit zeigte ſich dann, daß wir.“ Schwamm drüber. Wir machten es in vielen der hier in dieſer Beilage veröffentlichten Artikel ein wenig anders. Machten es mit Abſicht ſo. Deshalb keine Täuſchung— ſummariſch läßt ſich ſagen— alle NS⸗Zeitungen haben ſich in der Kampfzeit großgehungert. Alle hatten ſie unglaubliche Schwierigkeiten zu üder⸗ winden, bevor aus den mißachteten Wurſtblätt⸗ chen, als welche ſie vor dem hiſtoriſchen 30. Januar von der gegneriſchen Preſſe, und nicht nur hiervon, betrachtet wur⸗ den, zu dem gelangten, das ſie heute darſtellen: die geiſtigen Bannerträger der Idee des Führers, die Schrittmacher der wahren Volksgemeinſchaft, die Künder des neuen Wol⸗ lens und Werdens im Dritten Reich. Und nochmals keine Täuſchung— alle Schriftleiter, alle Verlagsbeſchäftigten, alle Zeitungsträger nationalſozialiſtiſcher Blätter waren in der Kampfzeit Kerls mit Murr inden Knochen. Solche, die gerade ſtanden und den Schädel oben behielten, trotz Remmele und Severing und Gummiknüttel. Alle erdul⸗ bdeten ſie Schikanen über Schikanen, wurden eingelocht, verwarnt, verlacht, ver⸗ höhnt, beſpottet und beſtraft. Es gibt keinen vor dem 30. Jänner, der das nicht erlebte. Glaubt irgendwer, unſer„HB“ und die zur Kampfzeit an ihm Beſchäftigten hätten eine Ausnahme gemacht? Der ſoll vortreten, wir werden ihm das mündlich erzählen, das wir in dieſer Ausgabe gefliſſentlich unterlieſſen. Denn Opfer bringen für die Idee des Füh⸗ ters, für den ſiegreichen Durchbruch ſeiner Arbeit, das war dazumal für jeden richtigen Razi ſo ſelbſtverſtändlich, daß kein wei⸗ teres Wort darüber fallen ſoll. Und es wäre Selbſtbeweihräucherung dummer Art, wollte man wegen des fünfjährigen Beſtehens unſerer * Zeitung nun heute in chronologiſch geordneter Reihenfolge erzählen: Unſer Schriftleiter X wurde in der Kampfzeit dreim al eingebuchtet. Und unſer Schriftleiter Y hatte zehn Prozeſſe zu überſtehen. Und unſer Schriftleiter Z erhielt nicht weniger als ſiebentauſend Mark Geldſtrafe(von denen er ſiebenmarkfünfzig an Severing und ſeine Helfershelfer abführte). Nochmals— Schwamm drüber. Daß man ſeine Arbeit tat, war ſelbſtverſtändlich. Daß man ſeine Arbeit in gen au der gleichen Richtung weiter tut, iſt ebenſo ſelbſtverſtändlich. Eine Kleinigkeit bleibt nachzutragen.— Unſer „HB“ ſtand in dieſen vergangenen Jahren ſei⸗ nes Werdeganges niemals in der Vertei⸗ digung. Es griff an, hart, unerbittlich. Frech, meinen manche heute noch. Sollen ſie's meinen, wir ſelbſt wollen darüber nicht ent⸗ ſcheiden. Denn uns ſcheint immer noch— da⸗ mals war eine gute Portion Kühnheit, die die anderen Frechheit nennen mögen, ſtark am Platz. Man faßte uns nicht mit Wildleder an, und wir ſchrieben die Sprache des Volkes. Weil wir ſelbſt aus dem Volk kommen, ihm ver⸗ haftet ſind ſeit immer, und weil wir dieſe und nur dieſe Sprache reden mußten, um unſer Volk— auch hier in Mannheim zu exobern. Es gibt da eben— wir beſtätigen das— Unterſchiede. Wir halten nun mal nicht zu dem Bibelwort: ſo dich einer auf die rechte Wange ſchlägt, ſo biete ihm auch die linke dar. Wenn wir geſchlagen wurden— und das wur⸗ den wir, bei Gott— dann knallten wir zurück. Nichts blieben wir ſchuldig. Und wer⸗ den nie etwas ſchuldig bleiben. Denn durch Angriff, nur durch Angriff, kamen wir zum Sieg. Und durch weitere An⸗ griffe, nur durch ſie, werden wir halten und ausbauen das, was wir errungen haben. Selig ſind die, die ihren Mann hier im Diesſeits ſtehen. Denn ihnen fällt der Er⸗ folg zu, und man wird ſie nicht Drückeberger ſchimpfen können. Vorausgeſetzt, daß ihr mann⸗ haftes Auftreten, ihre Arbeit im Dienſt des Volksganzen ſteht. Daß ſie reinen Wil⸗ lens ſind, ihren perſönlichen Vorteil für nichts achten, und einen Führer haben. Einenſolchen Führer, wiewirihn haben. Zeichn.: John(2) Im Arbeitswinkel unseres Hauptschrlitleiters iun der ersten Schrlitleltung im Hinterhaus U 6, 24. treue Seelen! Darunter einen der erſten und eifrigſten Kämpfer aus jener Zeit, mein lieber Pg. Dr. Orth, jetzt Bürgermeiſter in Bretten. Dann nicht zu vergeſſen unſer Daniel Störz, der unermüdlich tätig war in der„Beſchaffung“ von Material. Für Sie als den geiſtigen Leiter der Zei⸗ tung, der oft genug unter Anſpannung aller Nerven arbeiten mußte, werden die primitiven Verhältniſſe der erſten Zeit oft eine Qual geweſen ſein? Qual iſt zuviel geſagt. Ein Vergnügen war es allerdings auch nicht. Die Räume waren denkbar eng. Vier Quadratmeter. Naß waren ſie auch und Schimmel lag zentimeterdick auf den Wänden. Die Putzutenſilien verſperrten auch noch den Raum. Wir machten nämlich abwechſ⸗ lungsweiſe alle acht Tage ſelber den Stuben⸗ dienſt. Hat Sie auch etwas wirklich in Harniſch gebracht? Gewiß! Eine unbeſchreibliche Gemeinheit von Reichsbannerbuben, die uns wiederholt unſeren Aushängekaſten mit menſchlichen Fäkalien voll⸗ warfen und dieſe Exkremente auch an die Tür⸗ klinke unſeres auch tagsüber dunklen Hausgan⸗ Der„ieudale“ Eingang ges ſchmierten, ſo daß uns wie ſo oft in der Kampfzeit kein Korn auf der flachen Hand wuchs ſondern in die Finger geſch... war, Welche Eigenſchaften mußte man haben, um als Schriftleiter der NS⸗Preſſe in der Kampfzeit beſtehen zu können? Klar, daß es nur ein fanatiſcher National⸗ ſozialiſt ſein konnte. Er mußte propagandiſti⸗ ſches Fingerſpitzengefühl haben, die Pſyche des Volkes und die Schwächen des Syſtems und ſeiner Vertreter kennen. Unerſchrocken und hart⸗ köpfig mußte er auch ſein und keine großen finanziellen Anſprüche haben. Wir hatten es dauernd mit den Gerichten und Staatsanwäl⸗ ten zu tun. Wenn ſo ein„Naziſchmierant“ wie ſie uns nannten, noch einen anſtändigen Stil ſchrieb, dann war er geeignet. Durch die Erlebniſſe der Kampfzeit wurden Partei und Parteipreſſe eine Schickſals⸗ gemeinſchaft. Welche großen Aufgaben hat nach Ihrer Anſicht die Parteipreſſe heute, da Staat und Partei eins geworden ſind? Sie muß ſich verantwortungsvoll und diſzipli⸗ niert in den Dienſt der hohen politiſchen Ziele des Führers ſtellen, und die Maßnahmen der Regierung im In⸗ und Ausland klar und ver⸗ ſtändlich machen. Im bevorzugten Maße ſoll ſie dazu beitragen, die Idee des Nationalſozialis⸗ mus in alle Volkskreiſe zu tragen und das geiſtige Band zwiſchen Staatsführung und Volk enger geſtalten. Arbeitete die Leſerſchaft ſtark mit und hörte man auch öfter Worte der Anerken⸗ nung(oder war es ſo wie heute, daß man wohl gelegentlich ein Wort der Kritik, ſelten aber eine Anerkennung hörte)? Natürlich arbeitete damals die Leſerſchaft ſtär⸗ ker mit als heute. Sie war auch kleiner und umfaßte lediglich die Schar der getreuen Natio⸗ nalſozialiſten. Anerkennungen wurden uns da⸗ mals reichlich gezollt. Jeder Schlag gegen die andern löſte diebiſche Freude und volle Zufrie⸗ denheit aus. Wenn die Leſerſchaft heute nicht mehr ſo mitarbeitet, ſo liegt das in der Natur der Sache. Mit ihnen verbindet uns nach wie vor der lebendige Strom der Geſchehniſſe, die Geſchichte ſchreiben. Wir arbeiten ja auch nicht um Anerkennung und um Lob. Wir wollen nur unſere Pflicht tun und wollen das bleiben, was wir immer waren: die kleinen Weichenſteller unſeres Führers. — R Slnieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeen 5 1 9 Glädt. Etcabenbahn Die Sträßenbähn benützen, heißt Zeit und Geld spätenl- Pedeutende Föhf⸗ preisefmäßigung bei Benützung von Moonatskarten und Saheicheinhefichen Die Sträbenbähnfähft schont Gesund— heit und Kleidung und bewähft vor den Verkehtsgefähten der Gtobstädt! Vüloer vrechkoks Gaswerk Seeeene, Maunheim⸗ Geringer Aschegehält Ludenberg Geringer Wöpvergehält Schlackenfreie Verbrennung Leichte Brennbarłeit Sicherer Fortbrand Hervorrdgend zumn Brand in Kuchenherden, Fullöfen und Zentralheizungsöfen —.— 8 * 33 Huuaus nit der o EE Ind der Rhei⸗Saacdtbahn Billige Fahrgelegenheit mit Sonntegskerten, Zehnerkarten und Gesellschäftsfähften. Fähtpreisermäößigung für qugendpflege- und Schulfahrten. Fahrpläne, Auskünfte usw. durch die vew/altungen der 9 6 1. Aheiu⸗Haardtbahn Maunheim, Colluniftr. ö, Serneuf 2ꝛ568 ———————————————— Gestatt Wenn Jor des Verla das allemal geſchieht ſonk teilung geleg iten Anfra ſicht auf ber der auf fünf und wegen d haltung. wiſſen's Den Stuh — ſiteengel— fre fflIlllliü llitttttHMttäiiffffiäxkiutmittiiititununnitekekrktimntintnitiuuuuununnssttkkkkkkikttttitiimiitiumuuuutnuutuc reicht—* vorn und Alädännunnnunnuuuunoununungnannuuuuuumnaanannununnnmnmmnnnmnnnnannnuuuauuuuuuaaaauuaauauuauouuuun o ſpräch, freur ein, man züch ſpitzt die La ſondert Spre dieſes Bild bereits Geſck „Ihnen br die„Volksſti ſchmutzigſten in deutſchen! Lügenſchl und ekelhafte lichen und Vergeſſen Si Bestellungsannahme: Städt. Wasser-, Gas- und Elektrizitätswerke Annähmestelle K 7(Schêlter), Fernsprecher 55051 Stãdtbüro, Rãthõusbogen 21, Fernsprecher 54051 Gaswerk, Kohlenstelle, Fernsprecher 55820 AieieeeieieieieeieeeieiieeieeirebiiitttstzttzuiististisiiViVpiIsItpztItiitititiIIIuIIiItAiisiWIiiiIsiIiIMIIIiIIIIiAIIBIIIsIbsIItʒilkiiiIiUiiuiIIIIuiiAIisiutuituuuüiuiuluuidtiltAttiülttuiutaluMtutiLtuutu ififtfüffffffffff ffffffffffffffffffffffHffffffHffffffffffffffHHfffffffHHfTHHüfMtHHHfIm Iunn“ E Viel V/SSenSwerteg Tüe furrTag ſüütlfüfffffffffffffffl Es lam alf ſam tarnt Man knallte die Welt, ſo währtem Mi Aus der„Vo geräuſchloſer LI Verrmittelt der Plaatanschlag belannt Wird auch Ihr Firmen-Name durch Strabenbahn- und Licht-Qellae ſüib0flltff Hädaaubäuu fuskünfte erteilt: mannheimer Siadtreklame ömbß. N 3. 13 ſjaus des Verkehrs-VUerein Fernſprecher 223 55-56 1 füsooaca0090000000000ö0ö0060000000ööᷣaaaoaaoaadadaaaadadaadauauusauaaaaaoaauduaduuadaaaaduaaaaaaauuua f Happndoauauauaaauaumwunnaaananaͤnauuuuaunuuaͤaaunauuunnüuouuauüuuunoanau 1 3 Aue UL — 49 M- 0 ——————————— ———— 53 3 MIIIiieeektintititilnen Liiiein Tüütüüfüütütt0ff1605101116fffffffIttiiiiiiitiiitiiiiiitiiiitiiiitiiit — — — — — — — — — 2 E —— — — — —.— Uνι llluuuuce 4 9u 9C —— 5—————3— 1 19 Laudauuuuuuudduuuuuuuuuuauuuuuduauu — — lllut 9 11 U 10 113 — 5 11n Ini des Verlagsleiters das allemal beſondere Bewandtnis. geſchieht ſo bei Anſtellungen, bei der Aus⸗ teilung gelegentlicher Zigarren und bei zar⸗ ten Anfragen, oh er nicht etwa— mit Rück⸗ ſicht auf bewährte Leiſtungen. der auf fünf Köpfe angewachſenen Familie. unnd wegen der verhältnismäßig teuren Lebens⸗ haltung wiſſen's ſchon. losgehen. — E ſam tarnten ſich die rotgefiederten Man knallte nicht mehr ſo fauſtdicke Lügen in Vir erſtürmen die„Volksſtimme“ Unser Verlageleter, Weenne Schönwitz über ein bedeutsames Geschehnis Gestatten Sie: Verlagsleiter Schönwitz Wenn Journaliſten in die geheiligten Räume eintreten, dann hat und wegen und überhaupt und ſo— Sie Den Stuhl herbeigezogen. Einen Glimm⸗ ſtengel— freundlichſt aus der Beſuchskiſte über⸗ reeicht— ins Geſicht, damit man merkt, wo vorn und wo hinten iſt. Und dann känn In lieblichen Kaskaden plätſchert das Ge⸗ ſpräch, freundliche Erinnerungen ſchieben ſich eein, man zückt den Bleiſtift mit Kühlvorrichtung, ſpitzt die Lauſcher, ſagt ſelbſt keinen Ton, und ſondert Spreu vom Weizen. Und ſo rundet ſich Ddieſes Bild aus einer kampfesfrohen Zeit, die bereits Geſchichte wurde.. „Ihnen brauche ich es kaum zu erzählen— die„Volksſtimme“ in Mannheim war eine der ſchmutzigſten zeitungsmäßigen Sudelküchen i n deutſchen Landen. Sie ſuhlte ſich förmlich im Lügenſchlamm, und da, wo er am zäheſten und ekelhafteſten war, da fühlten ſich ihre geld⸗ lichen und geiſtigen Nährväter am wohlſten. Vergeſſen Sie nicht— es gab da mal einen Mann als Verlagsleiter, der hieß Remmele. Der war ja außerdem auch mal„Kulturpapſt“ für unſer ſchönes Badener Land. Es kam alſo der dreißigſte Januar, und lang⸗ Vögel. die Welt, ſondern man machte das, nach be⸗ währtem Muſter, ſo mehr hintenherum. Aus der„Volksſtimme“ wurde eine beſſere, weil geräuſchloſer laufende, Emigrantenmühle. Geduld war vonnöten Wir Nazis hatten die Macht, aber hatten in Baden, in Mannheim, immer noch eine„Volks⸗ Das ſtimme⸗ Wenn wir ſo in die Gegend von P 4 oder R 3 kamen, allwo„Volkshaus“ und „Volksſtimme“ beheimatet waren, dann ſchlu⸗ gen wir züchtig die Augen nieder. Machten eine Fauſt in der Taſche und dachten uns was... nein, es war nichts beſonders Schö⸗ nes, zugegeben. Denn trotzdem wir geſiegt hatten, trotz⸗ dem unſer Vaterland an allen Ecken und Enden gereinigt wurde, mußten wir in Mannheim dieſe ſtinkende Kloate dulden. Konnten nicht hingehen, einige Handgranaten am Koppel, Piſtole in der Fauſt, und dieſe notoriſchen Landesverräter an die friſche Früh⸗ lingsluft befördern...“ „Frühlingsluft...?“ fragt man höflichſt. „Jawohl, Frühlingsluft!“ Denn das war im März 1933, und der Frühling brauſte, in doppelter Ausgabe, über die deutſche Erde. Attacke aus dem Stegreif So kam am 9. März ein beſonderer Tag. Ich marſchierte mit meinem Sturmbann den lieben langen Tag von einer Flaggenparade Wir ſãubern noch Eine kurze Beratung im nahegelegenen Weinhaus Hütte. Einige Teleſongeſpräche, wenige Zeit ſpäter waren etwa zwei Dutzend SA⸗Leute zuſammen. Zwei Dutzend SA⸗ Männer, das genügt, um den Teuſei aus der Hölle zu holen. Kurz vorher nach der Benachrichtigung des Standartenbüros eine kleine Gefechtsberatung: Art des Vorgehens, Feſtnahme der Rädels⸗ führer, oberſter Grundſatz— Diſziplin wie immer. Nichts darf beſchädigt werden. And dann— der Sturm Man pürſcht ſich alſo an den Bau. Man iſt aber noch kaum im Blickfeld, da pfeiſen aus allen Ecken und Fenſtern, aus Kellerlöchern und verſteckten Winkeln, die blauen Bohnen. Einige kernige Flüche von leichtgetroffenen SA⸗Män⸗ nern, dann das Kommando: In Deckung, ran an die Häuſerfronten. So daß die Roten möglichſt ungünſtigen Schußwintel haben, nicht zu Rande kommen e W0 ener ſchaftlichen Empfang, Das geſchieht, und ſo geht der Laden, ſozu⸗ ſagen programmäßig, in Ordnung. Der Rieſen⸗ haufen der roten Bonzen merkt, es wird ernſt. Und da draußen ſtehen Kerlchen, denen auch zur anderen, wir waren hundsmüde. Die letzte Flaggenhiſſung erfolgte an der Polizeikaſerne, und da die Volksſtimme ſich gerade in dieſen Tagen Beſonderes geleiſtet hatte, lag der Ge⸗ danke nahe, auch hier das ſiegreiche Banner unſerer Bewegung aufzuziehen. Aber davon nahm man aus beſonderen Gründen vorerſt offiziell Abſtand, und ſo marſchierten wir, ſechs Mann hoch, zur Rekognoſzierung ein wenig nach R 3, 14/15. Hier war der Teufel los! Die Roten mußten wohl irgend eine Latri⸗ nenparole aufgeſchnappt haben, ſie umlagerten zu Hunderten das große Gebäude, der Bau ſelbſt glich von innen einem Ameiſenhaufen, es hagelte wüſte Beſchimpfungen, ſie ſchrien und tobten wie die Berſerker, Fenſter klirrten, alle möglichen Gegenſtände flogen durch die Gegend, und es war ein Mordsſpektakel. Sie hätten uns halb Dutzend allzu gern in ihrer hundertfachen Uebermacht eingekeſſelt und „Heldentum ihrer Art“ zu zeigen verſacht. Und da ſtand— geboren durch dieſe uner⸗ hörte Herausforderung— der Ent⸗ ſchluß feſt: heute den Caden das Gezwitſcher aus achtundneunziger Mo⸗ dellen nicht allzuviel ausmacht. Im Sturmſchritt vor das Gebäude, dann— Rein durch Fenſter und Türen! Es gab kein Halten mehr, der Bau wurde ausgeräuchert. Und bewährte rote Taktik zeigte ſich: der Rieſenhaufen ſchmolz wie Butter in der Sonne, nach kurzem Handgemenge blieb von den aber hundert von„Verteidigern“ nur ein ſchäbiger Reſt übrig. Allerdings— ſämtliche Türen, alle Zugänge, waren ver⸗ barrikadiert, doch das ſeige Geſindel war ge⸗ flohen. Die roten Vögel hatten das be⸗ ſchmutzte Neſt verlaſſen, gaben ſo, wie ſie das von früher her gewohnt waren, Fernſengeld. Man weiß doch, ähnlich ging das bei der Maſſenplünderung von 1918 auch vor ſich. Bei dieſer Plünderung, die von Witzbolden auch„Revolution“ ben amſt wird. und Anſere SA war wieder mal in Ordnung Unter uns geſagt, es war nicht ſo ganz leicht, ſie alle ſo ganz und gar im Zaum zu halten. Denn immerhin ſtanden ſie nun an der Stelle, von der aus ſeit langen, und oft qualvollen Jahren Dreckkübel auf Dreckkübel Der ſruß der Sf Die Sͤäa der Gruppe Kurpfalz grüßt das„Hakenkreuzbanner“ an ſeinem Jubi⸗ läumstage und ſendet dem Verlags⸗ und Redaktionsſtab ſowie den Mitarbeitern kame⸗ radſchaftliche Glückwünſche. Das Erlebnis der Kampfzeit hat SA und die nationalſozialiſtiſche Preſſe für immer verbunden. Gemeinſam trugen ſie den Weckruf des Führers hinaus ins deutſche Volk. Tobte die Meute der Undeutſchen dagegen, ſo ſtand in echter Kampfgemeinſchaft der Mann unſerer Preſſe für die SA und der SA⸗Mann für dieſen ein. So wie es war, ſoll es bleiben. Das iſt „Hakenkreuzbanner“. der Geburtstagswunſch der SA an das Der Führer der SA⸗Gruppe Kurpfalz: Luyken, SA⸗Gruppenführer. über ſie ausgegoſſen wurde. Waren in ven Bau, in dem die Giftmiſchereien ſeit Jahren ſyſtematiſch betrieben wurden, als deren Folge ſo mancher brave Kämpfer ins Gras beißen mußte. Sie ſtanden an der Stelle und vor manchem der Bonzen, die im heimlichen Dun⸗ kel der Anonymität gehetzt und verleumdet, ver⸗ läſtert und aufgeputſcht hatten, damit Rot⸗ mord freie Bahn hatte. Aber es zeigte ſich auch hier wieder, was Diſziplin heißt. Es erwies ſich, daß das Mit⸗ gefühl für den verführten kleinen Funktionär der SPDD, für den Mitläufer aus Neugier, größer war als irgendein in dieſem Fall ſicher nicht ganz unberechtigter Rachegedanke. Die wirklichen Drahtzieher waren ohnehin ſchnell getürmt, als es brenzlich wurde, oder ſie ſaßen bereits an franzöſiſchen Emi⸗ grantentaminen. And dann— Aufräumen Natürlich, der Stall mußte, im Verein mit der Polizei, ſauber gemacht werden. Die zahl⸗ loſen Bilder von Fritze Ebert, der bei⸗ nahe Staatsmann geworden wäre, und die⸗ jenigen von Remmele, der ſich— wie man munteln hörte— allen Ernſtes einbildete, es wirtlich zu ſein, kamen mitſamt der übrigen in Oel oder Lichtbildern verewigten Fotos der „Kohnſorten“ auf den ſymboliſchen Scheiterhau⸗ fen. Ordnungsgemäße Feſtnahmen, vielſach we⸗ gen krimineller Delikte, rundeten das Bild ab, und mit als erſtes fiel die grüne Farbe der Reichsbananen, die bis in die geheimen und unausſprechlichen Oertchen hinein den ganzen Bau zierte. Nach dem Sturm hielt man eine kleine, ein wenig aufmunternde Anſprache, die Gelegenheit drängte. Stoff gab es genug dazu, ein Altes und Verfaultes war ausgerottet, mit Stumpf und Stiel, und ein Neues und Blühendes war im Werden. Und dann ließ man ſich ein wenig im wirk⸗ lich fürſtlich ausgeſtatteten Zimmer des ehe⸗ maligen Verlagsleiters Remmele nieder, und man fügte auf die Erlebnisſchnur der letzten Zeit, der Kampfzeit überhaupt, ſinnige Gedan⸗ ten. Solche, die man nie vergißt. And endlich— Aebernahme Vorſchriftsmäßig, in Ordnung, ſo, wie das bei einer ſo feſtgefügten Organiſation wie der unſrigen nicht anders ſein kann, verlief der Reſt. Beſtandsaufnahme, Prüfungen, Ausmiſten, im Stillen(dreimal großgeſchrieben), denn was ſich da bot, war keine Korruption mehr. Das war ein ſtinkender Sumpf. Die Regierungsſtelle in Karlsruhe übernahm die oberſte Regie, der letzte SPD⸗Verlagsleiter übergab dem neuen HB.Verlagsleiter ord⸗ nungsmäßig den geſamten Laden, und dann— Stieg im neuen Bau die erſte HB⸗Ausgabe Hauptüberſchrift der erſten Seite: Des Vol⸗ kes Stimme. Es war des Volkes Stimme, die von nun an, hier aus dem Bau R 3, 14/15, ſprach. Denn das Volk hatte ſich freigemacht. Freigemacht vom knechtiſchen Ungeiſt nach außen, freigemacht von der Lüge im Innern. Unc freigemacht auch von Volksſtimmen, die das Volk aufhetzten, es ver⸗ Rlorte Getreu der marxiſtiſchen Klaſſenkampf⸗ eorie..—“ „Sonſt noch was?“ lacht unſer Verlagsleiter. „Soll ich Ihnen die jetzt noch ſichtbaren Kugel⸗ einſchläge zeigen? Oder feſtſtellen, daß es doch ein wenig wichtiger, ſo ein bißchen mit Le⸗ bensgefahr, mit Abſperrung ganzer Wohnvier⸗ tel verbunden war? Ein wenig mehr wohl, als das ſo„humorig“ geſchildert werden wird. Oder Protokolle holen, aus denen heute noch erſicht⸗ lich iſt, wie ſehr das Volk nachweisbar von die⸗ ſer Volksſtimme betrogen wurde...2“ „Nein, dante,“ ſagt man.„Denn darum geht es weder Ihnen noch mir. Sondern es geht nur um die Hervorhebung der Tatſache, daß aus einem Sudelblatt mit internatio⸗ nalen Vorzeichen eine anſtändige deutſche Zeitung wurdel“ 83 die traditionsreiche lebendige Schillerbühne, ſeit mehr als eineinhalb Jahrhunderten im Kultur⸗ leben der Stadt verwurzelt Aluettermüntel das Kabarett-Variete für jedermann bringt 15 tögig wechselnde eltstadt-Nrogcamme gede Abendvorstellung täglich 20.15 Uhr Jede Sportäustüstunge — ¹ Hill Müller Kunststtabe Unsere techn. Abteilung liefert Gummischläuche und endete technische Gummiwaten für alle Industriezweige Nittwochs, Donnerstàgs, Samstägs u. Sonntags NacriMrraGs-VoRsTETLUNG Vorenzeige: 16. bis 25. 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In dieſem wundervollen Artikelchen, der von der Milch der frommen Denkungsart nur ſo trieſte, wurde„unſer hochverehrter Mitbürger Baer“ wegen einer Schenkung herausgeſtrichen, daß dem normalen Mitteleuropäer einfach— um auch mal mit Goebbels zu reden— der Kaffee hochkam. Es hieß da, dem Sinn nach, daß beſagter Zeitgenoſſe eine Porzellanſammlung von unſchätzbarem Wert der Stadt als Schen⸗ kung übereignet habe, und hieran knüpfte man Lobeshymnen, die den Neid der Götter er⸗ wecken mußten. Wir waren platt wie die Tapetenflundern. Daß Baer zu der im Syſtemdeutſchland hoch⸗ angeſehenen Gruppe der Jordanplätſcherer ge⸗ hörte, wußte ganz Mannheim. Und daß ein Jude nichts zu verſchenken pflegt, weiß ein je⸗ des Kind. · Ein Schlachtenplan wird aufgeſtellt Wir ſetzten uns auf die Hinterbeine, der „Oſaf“ gab für dieſe runde Sache höchſte Alarmbereitſchaft. Unſere tiefgründigen Ueber⸗ legungen, die wir in unſerem fürſtlich ausge⸗ ſtatteten Konferenzzimmer(gepumpter Schreib⸗ tiſch, geſchenkter Kaſſenſchrank und drei wack⸗ lige Stühle) abhielten, wurden dauernd durch Beſucher geſtört. Sie hatten alle eine Mords⸗ freude, ehrenwerte Rauſchebärte waren dabei und ſchwuren jeglichem Antiſemitismus ab, ſintemalen der Stein der Weiſen, der weiße Rabe, der ſchenkende Jude ermittelt war. Der Gedankenapparat lief auf Höchſttouren: dieſes einzig daſtehende Beiſpiel hatte es in ſich. Denn— ſo fragte jeder jeden— wann hat jemals einer ſowas vernommen in dieſen Breitengraden? Wann verſchenkte jemals ein Jude ſo mir nichts dir nichts ein Vermögen. Wann ſchenkte überhaupt ein Angehöriger vom Stamme Nimm Weſentliches, ohne dafür ent⸗ ſprechende Gegengabe zu erhalten. Es traten Befürworter auf, ſolche, bei denen ſich innere Wandlung kundtat. Sie ſagten— Parteige⸗ noſſen, wir wollen nicht ungerecht ſein, auch dieſes leuchtende Beiſpiel hat Vorbilder. Denn— ſagte man— ſchenkte nicht ſchon ein Jude dem deutſchen Volk die Verſaſſung von Weimar? Und ſchenkten uns nicht Juden die glorreiche Errungenſchaft der Revolution von Anno achtzehn? Und beſcherten uns nicht Ju⸗ den kurze Zeit ſpäter in Deutſchland bolſche⸗ wiſtiſche Umtriebe mit Geiſelmorden und Plünderungen und damit verbunden eine Ge⸗ neralreinigung verſchiedener Bezirke? Und be⸗ kamen wir nicht von ihnen Ruhe im Beritt— befahl da unſer„Oſaf“. Dieſer Fall iſt ohnegleichen, und wir werden ihn klären. Er wurde, keine Sorge, er wurde! Spür⸗ hunde wurden auf die Fährte geſetzt, Männer, die zu Quellen gelangten, die normalen Men⸗ ſchen unerſchloſſen blieben, Akten wurden ge⸗ wälzt, harmloſe Zeitgenoſſen wurden ausge⸗ fragt und langſam ſchälte ſich der Kern der Sache heraus. Und dieſer Kern war ſüß, für uns. Für andere weniger. Schenkung mit Gänſefüßchen Als wir ermittelten, daß der„Schenker“, der Jude Baer ſelbſt bei der Abgabe der Por⸗ zellanſammlung und auch ſchon bei den Vor⸗ verhandlungen ſtrengſte Verſchwiegenheit aller Beteiligten zur Bedingung gemacht hatte, wußten wir, daß wir wieder mal auf dem rechten Weg waren. Und wenige Tage ſpäter waren wir im Beſitz der Unterlagen, und die ſahen ſo aus: Der Jude erhielt für dieſe merkwürdige Schenkung eine Barzahlung von 100 000(in Worten Hunderttauſend) Mark, dazu eine lebenslängliche Leibesrente von jährlich 20 000 (in Worten Zwanzigtauſend) Mark, beginnend mit dem 1. Oktober 1924, halbiährlich im vor⸗ aus zahlbar, dazu völlige Steuerfreiheit für alle Beträge auf Lebenszeit mit der Bedin⸗ gung, daß die Stadt für dieſe Steuern ebenſo wie für die Verſicherung der Kunſtgegenſtände aufzukommen habe, dazu behielt er aber die Sammlung ſelbſt auch noch bis zum Umzug in eine andere Wohnung. Und das war noch nicht alles, die Stadt verpflichtete ſich auch noch, nach dem Tode dieſes ſeltſamſten aller„Schenker“ eine lebenslängliche Leibesrente für ſeine Haushälterin in Höhe von 9000(in Worten neuntauſend Mark) zu zahlen. So ungefähr ſah der notariell beglaubigte Vertrag aus, der dem Juden Baer die Tren⸗ nung von ſeinen Kunſtgegenſtänden verzuckern ſollte. Ehrlich— wenn man ſich heuie dieſe nackten Tatſachen vor Augen hält, ſaßt man ſich an den Kopf und zweifelt an ſeinem Grips. Denn ſolches geſchah in unſerer ehrenwerten Stadt Mannheim, die damals einen unerreicht wirt⸗ ſchaftlichen Tiefgang mit allen ſeinen entſetz⸗ lichen Folgen für die Bevölkerung mitmachte. Wir faßten uns auch an den Kopf. Und dann an den Federhalter. Und dann ſtieg der erſte Artikel. Ueberſchrift:„Sklareks in Mann⸗ heim“. Der kleſant im Porzellanladen Der Artikel ſchlug ein wie eine Zweizentner⸗ mine. Mannheim ſtand kopf. Mannheim kochte. Es brach eine Revolution aus, es brauſte ein Sturm der Entrüſtung durch unſere Gefilde. Die„Nazizeitung“ lügt, ſagten die einen. Die Nazizeitung hat recht, ſagten die anderen. Die Unterlagen ſind gefälſcht, behaupteten die Dritten. Da könnt ihr ſehen, wie ſie es mit unſeren Steuerpfennigen treibeg, meinten die letzten. Die Nazizeitung log aber nicht. Sie brachte Beweiſe. Sie brachte Zahlen. Sie brachte einen kleinen Schubkarren abſolut unanfechtbaren Materials auf die Beine. Anfrage der Nazifraktion Unſere Parteigenoſſen waren nicht ſaul. Sie ſtellten in der Stadtverordnetenſitzung eine form⸗ und friſtgemäße Anfrage. Eine Antwort kam nicht. Grund: ſie war beleidigend abge⸗ faßt, in ihr wurde der Ausdruck„Jude Baer“ gebraucht. Und das Wort Jude, definierte der Sozi⸗Oberbürgermeiſter, ſei eine Beſchimpfung für die Kinder Iſraels. Jetzt tobten— insgeheim, verſteht ſich— die Kinder Iſraels wegen dieſer wirklichen Belei⸗ digung. Sie ſuchten eine Klagemauer und fanden ſie in der„Volksſtimme“. Unterdeſſen ſpuckte unſere alte Rotation Pakete von„Sklarek⸗Zeitungen“ aus. Sie rauchte im Hochmaß der Ueberbeanſpruchung, ſie barſt faſt. Die Auflage ſtieg für damalige Verhältniſſe hoch wie der hiſtoriſche Waſſer⸗ turm. Unſere braven Zeitungsverkäufer harten goldene Tage, man riß ihnen die Blätter nur ſo aus der Hand. Aber dann Kc raſchungen 1 Die Stadt Mannheim rührt ſich Das heißt, eigentlich die Stadtverwaltung. Alle die Bonzen und Bönzchen waren durch⸗ gedreht, keiner von ihnen ſchlief mehr wie vor⸗ dem. Man konnte den Tatbeſtand ſelbſt nicht ableugnen, alſo legte man ſich— Uebung darin beſaß man— darauf, alles zu vertuſchen. Man widerlegte, was nicht zu widerlegen war, man rieb ſich an Kleinigkeiten, man ſchimpfte und zeterte, und nur eins tat man nicht, weil man es nicht konnte— man beſtritt den Sach⸗ verhalt nicht. Statt deſſen kündete man eine Klage gegen das HB an. Wir behielten die Nerven. Klagen und Verbote gehörten zu unſerem Morgenfrühſtück. Blieben ſie mal eine oder gar zwei Wochen aus, dann fragten wir uns ſelbſt nach bewährter Methode, was wir denn nun verkehrt gemacht hätten. Und dann gab es neue Ueberraſchungen. Polizei greift ein Plötzlich wurden mehrere unſexer Zeitungs⸗ verkäufer an den belebteſten Stellen der Stadt verhaftet. Wurden abgeführt, kamen zu Vater Philipp. Wurden wieder freigelaſſen, wieder feſtgeſetzt, erhielten Geldſtrafen. Grund— ſie hatten die Hauptüberſchrift der Zeitung„Skla⸗ reks in Mannheim“— laut und ſchallend aus⸗ gerufen. Und das wurde ihnen für die Zu⸗ kunft verboten. Aber die Auguren lächelten Nicht nur ſie— auch andere. Denn auf ein⸗ mal ſtolzierte ein HB-Verkäufer über die Plan⸗ ken, der hatte die verhaßte Ueberſchrift aus der Zeitung ausgeſchnitten und ſie an ſeinen Hut geheftet. Und nun zeigte er allen Paſſanten mit erhobenem Zeigefinger dieſe Schlagzeile, und alle kauften— auch ohne Ausrufen— wie nie zuvor, und die Severingſchen Hüter der öffentlichen Sicherheit krümmten ſich, indes der Gummiknüppel zitterte. Aber er konnte nicht in Aktion treten. Wiege auch Mannheim lachte. Und Gelächter tötet de⸗ kanntlich in manchen Fällen. Tötete die, die einen Rieſenſkandal, einen echt talmudiſchen Schwindel mit mittelalterlichen Unterdrückungs⸗ methoden aus der Welt ſchaffen wollten. Wir haben uns, trotz Klage und Verhaftung und anderen Schikanen nicht beirren laſſen. Wir wieſen darauf hin, daß der„amtliche Schätzer“ der Baerſchen Koſtbarkeiten genau ſo gut Jude war wie der„hochherzige Schenker“ ſelbſt, und daß bekanntlich eine Krähe der anderen kein Auge aushackt. Wir wieſen auf die Unverſchämtheit hin, nach der die Stadt für die Haushälterin des Juden eine Leibes⸗ rente berappen mußte. Wir zeigten, daß dieſe ganze Geſchichte nach den Berechnungen unſeres Sachverſtändigen ſo an die Dreiviertelmillionen Mark kommen könne. Und da gab es wieder ein Neues Die Haushälterin in Perſon Eines Tages ſtand ſie im Zimmer unſerer Schriftleitung. Stand vor dem Hauptſchriſt⸗ leiter, flehte zum Steinerbarmen, warf die Arme in die Luft, die Hände zum Himmel, und ſich ſelbſt auf die Knie. Bitte ſehr, buch⸗ ſtäblich, nicht anders. „Was wolle Se denn“, fragte unſer„Oſaf“, ſelbſt mit allen Tinkturen geimpft wie jeder NS⸗Schriftleiter der Kampfzeit. Das Mädchen war wirklich außer ſich. Flehre, man ſolle doch ihren„Vater“, den Juden Baer, in Ruhe laſſen. „Ihren Vater...?“ Rieſenhaftes Staunen. „Sie ſtammen doch gar nicht, man ſieht's an ihrem Geſicht, vom Stamme Ezechiel. Oder Joſua. Wurde etwa ihre hochwohllöbliche in Paläſtina geſchaukelt?— Oder...?“ Der Reſt ſei Schweigen. Nein, ſagte das Mädchen. Aber ſie könne das nicht ertragen. Denn es ſei doch wirklich eine Schenkung... und ſo... und ihre eige⸗ nen neun Mille pro Jahr... und ſo Kurz und klein, es ging aus wie das Horn⸗ berger Schießen. Und wieder mal lächelien die Auguren. Unſer Fritz Haas holt tief Arem.„Ja, ſo ungefähr war das damals“, ſagt er.„So un⸗ gefähr, und Spaß hat es uns gemacht, viel Spaß.“ Kleiner Nachtrag In einem Satz: immerhin liegen die Zeiten, in denen ſolche Schiebungen möglich waren, hinter uns. Aber der Fall kam— insgeſamt betrachtet— hier in dieſer Jubiläumsausgabe zu neuem Leben, weil ſelbſt für das lorrupte Syſtemdeutſchland eine ſolche Gaunerei, eine ſolche Gebarung auf Koſten der Steuerzahler Höhepunkt bedeutet. So war es früher, wirk⸗ lich, ſo war es, bevor Adolf Hitler Großreine⸗ machen abhielt. Wir vergeſſen alle ſo leicht. Dieſe Vergeß⸗ lichkeit iſt des neuen Reiches größter, weil am geſchickteſten getarnter Feind. Wird heuie ein kleiner Pimpf, der ſich irgend etwas zuſchulden kommen ließ, an den Pranger geſtellt, bekommt er ſeine verdiente Strafe, dann ſchreien manche auf im Gefühlsdrang ihrer gerechten Bierſee⸗ len. Vorausgeſetzt, daß er irgendwie, wenn auch nur als Zellenwart oder Blockwalter, mit der Partei zu tun hat. Aber die ſrüheren Mil⸗ lionenſchiebungen decken ſie mit dem Mantel des chriſtlichen Schweigens zu, weil ſie damals ihre eigene fette Suppe aus den Beſtänden der Volksgemeinſchaft kochten. Und darum wurde der Sklarek⸗Skandal Mannheimer Prä⸗ gung nochmals ſerviert zu Nutz und Frommen derer, die heute die Splitter ſuchen, während ſie früher nicht einmal über die dickſten Bal⸗ ken ſtolperten. VoM Haushaltofrät 5 880 8 37231 8 VOIISIAMDIcEN e bis Zzum einfachen Inskallalions- und EEI 0 SROWII, BOVERI 4 cik..-., MNNEII Anlagen, Moschpnen, Gerõte und jegliches Zubehõr für die Erzeugung-Umformung fortleitung u. Anwendung des elektrischen Stromes. ——— 35 der e in Monnheim, Panp in en-KSorial, zwei Werke! in Mannha Neckarau, Werke in Berlin, Dortmund, Frankenthal, Groh-Auheim, Köln-Riehl, Lampertheim, Saarbrücken inseciert seit Bectellen des Halcenlereuabanner Schmitt's Original die Fahrräd-Beleuchtung von unerreichter Uichtfülle u. unvetwüstlichet Hältbötkeit Zu häaben in allen Fachgeschäften! 9 5 §. m. b. Il. OPEIL-GROSSHANDIER nanalibim, 6 7, 5. Feencul 267 26 W ie WOlF KllScHEEs AlSERT WOlF HacHF- CRAPH.CUHSTATSTALT TAhhHETf IſiH· KACSS& UEBERBHEIN TAfTERSAIL STR BIU· TEl: 42878 66 Kohlen- und Brikett- Wwerke Gm--H COHLEN„ANKE S PE 2 1 N:. Eiformbriketts aus eigener Fôbriłk für Dauerbrandòfen, Brechéoks àus eigenem Prechwerk für Zentralheizungen BleEETT5§ 9* Hauptkontor: Industriehafen, Lagerstr. 21. Stadtkontor: Qu 5, 6 Fernsprecher: Sammelnummer 51555 3 Sehbe Schreib- — 5—— * 6. 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Da rettende Ide⸗ wenig Land; ramponierter 4 iſſen.— Di ſtände beſaß⸗ halb, weil u natürlich gei konnten.— dienten daz: Unterlagen 0 Ofen— es u Zeitungen u körbe. Und d e eee Ne Dle die K0 Ef⁊ FO RE trdõ. EC⁊ Sti die den deſt, Ide“ chtigt ein *Ren, eBen, ſehr das Deits- die — * aufgenommen hätten, ——— Pg. Willi Ratzel begann mitten in der Kampf⸗ keit ſeine Tätigkeit beim„Hakenkreuzbanner“. Er dat als der Vetreuer des ſo ſehr umlämpften lokalen Reſſorts in jener Zeit manch einen Strauß mit Juden und Judengenoſſen und den ihnen hörigen Behörden jener Zeit ausfechten müſſen. Wenn ihm mal die Feder„ausrutſchte“, war immer gleich allerlei gefällig, und deshalb oingen wir auch zu ihm, um etwas von den „Faktoren der Unſicherheit“ in jenen Tagen zu erfahren. Willi Natzel erzählte uns: Ihr meint immer, daß wir es ſehr tragiſch wenn nicht alles ſo klappte, wie wir es uns vorgeſtellt hatten. Wenn ich übertreiben wollte, würde ich ſagen, daß es für uns die Regel war, daß es anders kam, als wir dachten. Das war im kleinen ſo wie im großen. So richtig bezeichnend dafür war der Aus⸗ Rene meines erſten Tages beim„Ha⸗ enkreuzbanner“. Ich war von auswärts gekommen, ſo wie es damals üblich war, auf einen plötzlichen Entſchluß hin. Ich ſtand am Morgen da, und dann ging es gleich mitten hinein in die Arbeit. Das gab es bei uns nicht, daß jemand daſtand und Maulaffen feilhielt. Für ihn wäre ſchnell eine nützliche Beſchäfti⸗ gung beſchafft worden, und wenn es nur Keh⸗ ren oder Ofenheizen geweſen wäre. Alſo, ich hatte mich auch gleich mitten in die Arbeit ge⸗ —35 und überhaupt nicht daran gedacht, daß ch ſchließlich abends irgendwo meine müden Glieder ausſtrecken wollte. Zwar war davon geſprochen worden, daß mich ein Parteigenoſſe rgendwo unterbringen wollte, aber als ſich die Schatten der Nacht ſchon ſehr tief hinabgeſenkt hatten, da war von dem guten Mann nichts 4 mehr zu hören und zu ſehen; hinterlaſſen hatte er, der vielleicht auch noch andere Sorgen im Kopfe hatte, auch nichts, und da ſtand ich denn 3 da mit meinen Talenten, mit meiner Müdigkeit in den Knochen und 40 Pfennigen in der Taſche. 3 Mit der Barſchaft konnte ich es natürlich nicht wagen, ein Hotel aufzuſuchen, ohne Gefahr zu laufen, wegen Logisſchwindels verhaftet zu werden. Da kam unſerem Hauptſchriftleiter die Rrettende Idee. Ich mußte halt wie im Krieg ein wenig Landsknecht ſpielen. Vier von unſeren 1 ramponierten und wackeligen Stühlen wurden uſammengeſtellt. Darauf legte ich die Sitz⸗ jiſten.— Dieſe luxuriöſen Einrichtungsgegen⸗ ſtände beſaßen wir tatſächlich, aber nur des⸗ halb, weil wir uns mangels Maſſe nicht die natürlich gewachſenen Sitz⸗Fettpolſter zulegen konnten.— Ein paar zerſchl iſſene Bürojacketts dienten dazu, um die Unebenheiten dieſer Unterlagen auszugleichen. Dann heizte ich den 4 Ofen— es war mitten im Januar— mit alten Zeitungen und mit dem Inhalt der Papier⸗ körbe. Und dann ſchlief ich auf dieſer primiti⸗ eeneeeeeeee den Singer drauf: So war es doch damals! Der Kampf gegen das System/ Adit Tage auf Zwangsurlaub ven Bettſtatt ſo gut wie noch ſelten, denn ich war redlich müde. Das war ein etwas unbequemer, aber für mich, der ich ſchon damals mit allem Unge⸗ Aaſ zu rechnen gewohnt war, ganz luſtiger uftakt. Was Sie ſchrieben, führte doch ſicher auch manchmal zu Aeberraſchungen, die von außen kamen? Ja und ob! Die erſte Ueberraſchung dieſer Art gab es gleich am nächſten Morgen. Denn mein erſtes Elaborat im„Hakenkreuzbanner“ hatte gleich das Mißfallen der Polizeigewaltigen er⸗ regt. Die Kriminalpolizei bezeigte ein größeres Intereſſe an unſerer Aufgabe, als uns lieb war. Für mich war dieſer Erfolg meiner erſten Ar⸗ beit doch etwas überraſchend und ich begann leiſe Zweifel an meiner journaliſtiſchen Be⸗ gabung zu äußern. Aber von alterfahrenen Parteigenoſſen wurde ich ſchnell belehrt. Und als ich drei Wochen ſpäter infolge eines Ver⸗ botes der Zeitung in einen Zwangsurlaub von acht Tagen gehen mußte, da empfand ich das ſchon gar nicht mehr ſo ſehr ſtörend. Das ge⸗ hörte nun mal dazu in jener Zeit, und wer ſich an dieſe kleinen„Unregelmäßigkeiten“ nicht ge⸗ wöhnen konnte, der hatte den beſonderen Geiſt und Charakter dieſes Kampfes nicht begriffen. Das gab für die Ceſer manchmal Ueberraſchungen? Ja, als wir einmal eine verflucht lange Zeit verboten waren, da hielten unſere Leſer eines Morgens höchſt verdutzt ein Blättchen in der Hand, das nicht anders ausſah als ein kirch⸗ liches Wochenblatt und das den ſinnigen Titel „Familienfreund“ trug. Aber im Innern, da ſtrotzte das Blättchen von ſaftigen Kampf⸗ artikeln gegen das Syſtem. Bis man auf den Schwindel kam, da war die Verbotszeit herum und die Zeitung erſchien wieder. Von den Be⸗ ſchlagnahmen erfuhren unſere Leſer oft erſt am anderen Tag durch die Zeitung ſelbſt, ein Be⸗ weis, daß ſie die beſchlagnahmten Ausgaben doch erhalten hatten. Wie wir es drehten, daß der Kriminalpolizei, wenn ſie ſchließlich er⸗ ſchien, nur ein paar klägliche Belegexemplare in die Finger fielen, wurde Ihnen wohl ſchon er⸗ zählt. Wir baben die neugierigen Herren nach * eue) Hukuchex f Deutſche Reichspoſt 23/ 20 2 1230- Herzensluſt im Schalterraum herumſchnüffeln laſſen. Am Hinterausgang waren während⸗ deſſen brave SA⸗Männer fleißig dabei, die eben fertige Auflage aus dem Hauſe zu ſchaffen. And perſönlich waren Sie auch wohl an Aeberraſchungen und Anregelmäßigkeiten gewöhnt? Vom Setzerſtift bis zum Hauptſchriftleiter und Verlagsleiter hatten wir keine Verſiche⸗ rung auf pünktliches Gehalt und Lohn. Dafür fällt mir eine für die damalige Zeit charakte⸗ riſtiſche Epiſode ein. Es war wieder einmal Samstag und ein jeder wartete auf ein Wun⸗ der, das es ermöglichte, jedem einen kleinen Vorſchuß zu geben. Wir waren faſt alle verhei⸗ 25 Auſgenemmen 8 N e SLesbRSCToR schoEU112 65 Iin I, HAKE MREUZBAMM R MAMMHEIW- 4 Amt Mannheim 95 2U FUENFJAEHRIGEN BESTEHEN SENDE HERZLIcHE GUUECEWUENScuE velreg FUER FUEHRER UND geicuM= veE REUCHSAMTSUEHTER MDg A,, W,, Schriftleiter Ratzel bei der Ankurbelung der Wirtschaft ratet und hatten Frau und Kinder daheim— und keiner hatte einen Pfennig im Haus, der Sonntag ſtand vor der Türe. Es war nicht ge⸗ rade die roſigſte Stimmung und wir waren ſchon beim Galgenhumor angelangt. „Da geht die Türe auf und herein kam mit einem mieſen Geſicht Leiſter, unſer Anzei⸗ genvertreter und Kaſſier zugleich.„Haſt du Geld?“ kam es wie aus einem Munde. Das Kopfſchütteln Leiſters ließ die Stimmung bis auf den Gefrierpunkt ſinken. Lange Zeit ſprach keiner ein Wort und Leiſter verſchwand faſt un⸗ bemerkt. Nach einiger Zeit erſchien er mit einem weſentlich freundlicheren Geſicht. Er hatte einfach bei einigen ihm bekannten Ge⸗ ſchäftsleuten mit aller Gewalt Anzeigen ge⸗ ſchnorrt und ſie ſich obendrein im voraus be⸗ zahlen laſſen. Wo er kein Bargeld bekam, ließ er ſich Ware geben und ſo konnte der Verlags⸗ leiter jedem einige Mark und irgend etwas Eß⸗ bares in die Hand drücken. Da war die Stim⸗ mung wieder gerettet und die, die eben noch verzagen wollten, waren jetzt mit Uebermut geladen. So ging es Tag für Tag und wer nicht den Mut und die Freudigkeit mitbrachte das mitzu⸗ machen, der konnte auch nicht den Glauben au den Führer und Deutſchland haben, der uns alle beſeelen mußte, wollten wir auch in unſe⸗ rer Arbeit den Schwung haben, der ſchließlich ganz Deutſchland mitriß. Nahezu ein halbes Jahrhundert Plonier- und Fntwicklungserbeſt im Automobil- und Notorenbau verkörpern die Narle NERCFDES-BENZ. Dle belden groben deutschen Erfinder Gottlieb Dalmler und Carl Benz bauten vor fünfzis Jahren im Kreise unsérer engeren Heimat de elsten Kkraftfahtzeuge der Welt, sie schufen demit zugleich unvergängliche Neremale deutscher Geistes- und Wertärbeit. Die Konzern-Werke der Daimler-Benz A. G. in Stuttgaft-Untertürcheim, Nannheim, Gaggenau, Berlin-Narienfelde und Sindelfingen sind Efzeugungsstätten der àuf der ganzen Weſt verbreiteten NFRCFDFES-BENZ-personen-, Nutz- und Spezidlfdhrzeuge sowie Notoren. 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Die Kritiken in den Fi ten genug ſonſt wur Briefe git in den 2 Machtkam die Grup. angetaſtet, wir, die! dem Will mit Sinn Und da Llichtſpielb rin hieß e „Sie ſtets di⸗ Nach At der iſt d wie vor Filme Anſicht führen, demokra trum uf tung he⸗ würden, doch par beſitzer f chend be Lieber? das aufme mals, als hielten, ne ren. Und ttierten Ab „Die inſtitute — und holung.“ 60 9 9 8 G. m. b. H. Zingerstf. 22 cerstrabe 10 Tattersall esiter Es gibt Großtaten, die eine Welt erſchüttern können, die ſchon im Augenblick ihrer Ent⸗ ſtehung Geſchichte werden. Und es gibt Ereig⸗ niſſe, die im Umkreis des Geſchehens Kleinig⸗ keiten bedeuten. Kleinigkeiten jedoch, die wie mit einer Fackel hineinleuchten in den Alltag, und die deshalb ſymptomatiſche Bedeutung tragen, weil in unſeren Heimatbezirken die hieſigen Volksgenoſſen ſelbſt beteiligt waren. Weil jeder aus früherem Miterleben ſieht: ſo war es früher, vor einigen Jahren. Der nach⸗ folgende Umblick zeigt, daß wir auch in Mann⸗ heim zur Abkehr und Umkehr, zu beſſeren kul⸗ turpolitiſchen Verhältniſſen kamen. Die Schriftleitung. „Krach in den Kinos“ „Das alſo war ſo“, erzählt unſer Parteige⸗ noſſe Körbel,„man ging von Berufs wegen in ein Mannheimer Kino, ſah ſich das Programm an. Und ſtellte feſt: Syſtemblüte erſter Ordnung. Auf gut Deutſch geſagt— Schweinerei erſten Ranges. Was tut man, in der Kampfzeit? Was hat man zu tun, als Nationalſozialiſt? Verreißen, ſelbſtverſtändlich. Von oben bis unten, ſo, daß lein Auge trocken und keine Fauſt ungeballt blieb. Was ſagt man hierbei? Nun, eben, daß das kein Film für deutſche Menſchen iſt, daß unſere zweifelhaften Freunde von Jordan bei ſeiner Herſtellung, und nicht nur hierbei, ausgiebig Gevatter geſtanden haben, kurz und klein— runter mit ihm. Er gehörte wirklich„in den Senkel geſtellt“, und er wurde es. Und dann„die andere Seite“. Nein, nicht das Bühnenſtück, das von Sheriff, ſondern die „Kinoſeite“. Die ſchlugen einen Krach, der im Hinterhaus war nichts dagegen. Die ſperrten— o traute liberaliſtiſche Auffaſſung, wohin biſt du ent⸗ ſchwunden— zuerſt einmal alle Inſerate für das HB. Die ſagten ſich damals, damals— lang, lang iſts her— verreißt du mir meinen Film, dann entziehe ich dir die Inſerate. Und nun tanzten alle Puppen, es gab ein Mordsgaudi und es ſah etwas duſter aus für unſer Blättchen, das die Kinoinſerate ſogut gebrauchen konnte wie der Spargel den Kom⸗ poſt. Aber es ging hier ums Grundſätzliche, und dabei verſtand auch unſer Oſaf(lies Haupt⸗ ſchriftleiter) keinen Spaß. Auf ſeine Veranlaſ⸗ ſung wurden auf einen Schelmen anderthalbe geſetzt, die Dauerfreikarte ging poſtwendend zu⸗ rück mit dem höflichen Beſcheid, daß wir lieber darauf verzichten wollten, um ſo die Ellen⸗ bogenfreiheit hinſichtlich der Kritiken einzu⸗ tauſchen. Und das war gut ſo, und es lag nur in der Linie der Nazipolitik, die immer in Prinzi⸗ pienfragen ein hartes„Nein“ ſagte, wenn an⸗ dere tauſend gummiweiche Kompromiſſe fan⸗ den. Die Freikarte ging alſo zurück, aber die Kritiken gingen weiter. Wenn wir was Gutes in den Filmen fanden— es geſchah leider ſel⸗ ten genug—, dann erkannten wir das an, und ſonſt wurde Fraktur geredet und geſchrieben. Briefe gingen hin und her, Aufregung niſtete in den Büros der Kinobeſitzer, es war ein Machtkampf im Kleinen. Auf der einen Seite die Gruppe derer, die durch uns ihr Geſchäft angetaſtet, bedroht ſahen, auf der anderen Seite wir, die wir das Wort„Kulturpolitik“ getreu dem Willen des Führers auch in Mannheim mit Sinn und Gehalt erfüllen wollten. Und dann kam ein Brief des Vereins der Lichtſpielbeſitzer Mannheim⸗Ludwigshafen. Da⸗ rin hieß es, kurz und ſchmerzvoll: „Sie behaupten, daß Sie bei den Kritiken ſtets die größte Objektivität walten laſſen. Nach Anſicht der Mehrzahl unſerer Mitglie⸗ der iſt das nicht zutreffend. Wir ſtehen nach wie vor auf dem Standpunkt, daß Sie die Filme ſpeziell von Ihrer parteipolitiſchen Anſicht aus kritiſieren. Wo würde das hin⸗ führen, wenn die Kommuniſten, die Sozial⸗ demokraten, die Deutſchnationalen, das Zen⸗ trum uſw., welche ebenfalls eine eigene Zei⸗ tung herausbringen, die Filme ſo kritiſieren würden, wie Ihre Zeitung? Der Film ſoll doch parteilos ſein, und dürfen die Kpeskr. beſitzer ſchon verlangen, 475 er auch entſpre⸗ chend behandelt wird.. Lieber Volksgenoſſe, lieber Kinobeſitzer, lies das aufmerkſam durch. Denn ſo war es da⸗ mals, als Adolf Hitler und die, die zu ihm hielten, noch bekämpft, verlacht, verhöhnt wa⸗ ren. Und lies auch den folgenden, wörtlich zi⸗ tierten Abſatz aus dem eben angezogenen Brief: „Die Kinos ſind lediglich Unterhaltungs⸗ inſtitute und dienen vielen nach des Tages —5 und Mühe in den Abendſtunden zur Er⸗ holung.“ Do lachſch dich kaputt, ſagt man in Mann⸗ heim. Denn die Unterhaltungsinſtitute, das waren damals die Brutſtätten des lendenlah⸗ men Pazifismus, waren die„Erziehungsſtät⸗ ten“ des geiſtloſen Liberalismus, war die Suhle der Remarque und Genoſſen, die Ehre und Oeffentliche Meinung wird gemacht, und wer an der Bildung dieſer öffentlichen Meinung mitwirkt, übernimmt damit vor der Nation und vor dem ganzen Volke eine ungeheuer große Verantwortung. Die nationale Diſziplin iſt um ſo verpflichtender, je aufgewühlter und geſpannter die Zeitläufte ſind. Dr. Goebbels am 7. 4. 1933. Mannheimer fiulturpolitik i in der flampfzeit Unser kulturpolitischer Schriſtleiter Körbel erzählt aus der Entstehungsgeschichte des 1HB“ Vaterlandsliebe und Heldentum als des Deut⸗ ſchen dümmſtes Ideal bezeichneten. Herr Rem⸗ mele unſeligen Angedenkens ſchwang auch über ihnen ſein Szepter, und der Kulturbolſchewis⸗ mus blühte wie nie zuvor. Und ein Papier⸗ krieg entſtand, weil wir dagegen Front mach⸗ ten. Front machen mußten. Zugegeben: die Lichtſpielbeſitzer ſelbſt hatten es nicht leicht. Wenn ſie in ihrem Brief weiter ſagten, daß national eingeſtellte Filme direkt als Verſager bezeichnet werden müßten, dann deutet das in die für ſie damals einzig maß⸗ gebliche Richtung, und die hieß— Geſchäft. parteipolitiſche Einſtellung ſoweit als möglich ausſchalten ſollten“, dann haben wir uns in unſerem kümmerlichen Redaktionsraum hin⸗ geſetzt und gegrinſt. Und gedacht— Kinder Gottes, habt ihr eine merkwürdige Vor⸗ ſtellung von Nationalſozialiſten. Und eine noch merkwürdigere von nationalſozialiſtiſcher Kul⸗ turpolitik!— Unſer„Kulturpolitiſcher“ lacht auch jetzt. Und fragt: „Sonſt noch Wünſche, Berufskamerad?“ „Nein“, ſagt man,„Danke! Genügt. Genügt als Ausſchnitt einer Zeit, die hinter uns liegt. Im dienſt für Sührer, Volk und Vaterland Dem„Hakenkreuzbanner“ wünſche ich zu ſeinem 5jährigen Beſtehen eine erfolg⸗ reiche und gedeihliche Weiterentwicklung im Dienſte für Führer, Volk und Vaterland. Steinig war der Weg der erſten fünf Jahre, Opfer über Opfer mußte von den Männern gebracht werden, die das„Hakenkreuzbanner“— das wie alle badiſchen Kampfblätter aus dem Nichts heraus geſchaffen wurde— bis zu ſeiner Größe und Bedeutung entwickelten. Heute iſt das„Halenkreuzbanner“ größte und maßgeblichſte Tageszeitung Mann⸗ heims und Nordbadens. Das iſt für jeden, der an der Zeitung mitſchaffen die und beſte Anerkennung. Heil Hitler! Munz, Gaupreſſeamtsleiter. Geſchäft. Und nochmals— Geſchäft. Und es zeigt, wie weit es mit den Bürgern, mit die⸗ ſem ganzen anonymen Miſchmaſch, mit dieſem Intereſſenhaufen, gekommen war. Wenn es aber zum Schluß hieß, daß wir„in Zukunft die Genügt als Symptom, das die deutſche Krank⸗ heit der Nachkriegszeit wieder erhellt. Dieſe Krankheit, die Verluderung auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens bedeutete. Vorgemacht von den„Staatsführern“, übernommen von der Körbel heißt er, Habsheim schreibt— er Bürgerſchaft. Genügt, um die Verdienſte des Mannes im Brennſpiegel des Geſchehens auf⸗ zufangen, der alle Verluderung ausmiſtete. Und der— ſo ganz nebenher— dieſe Nur⸗Unterhal⸗ tungsſtätten zu Volksbildungsſtätten machte. Wir kamen ein Stück auf dieſem Weg weiter. Und der vorbeſchriebene Fall wird als einer der unglaublich vielen anderen nicht heraus⸗ geſtellt, um den hieſigen Lichtſpielbeſitzern eines auszuwiſchen. Sondern nur, um das Signal zur beſſeren Zeitenwende, das am hiſtoriſchen 30. Januar gegeben wurde, noch einmal er⸗ tönen zu laſſen. Denn heute wird Kulturpolitik gemacht, deutſche Kulturpolitit. Und unſer Kampf, unſere Arbeit, wird immer dahin zielen, daß das in möglichſt vollem Umfang auch in den Lichtſpieltheatern geſchieht. §Srauen im Rufbau unſerer Jeitung Das,sdwW/ adie Geschledit“ in der Kampfzeit/ Frauen, die das Werden und Wachsen miterlehten Im Auf und Ab der jungen, aber wechſel⸗ vollen Geſchichte unſerer Zeitung hat es nicht an tapferen Frauen gefehlt, die mit kluger Ein⸗ ſicht die Notwendigkeit eines ſo ſchlagkräftigen Propagandamittels, wie es das„Haken⸗ kreuzbanner“ in dem rotverſeuchten Mann⸗ heim für die nationalſozialiſtiſche Bewegung b er war, frühzeitig erkannten und ſich mit nicht ge⸗ ringem Aufwand an perſönlichem Mut für das politiſche Blatt einſetzten. Es iſt deshalb nicht mehr als recht und billig, am Jubiläumstage des„Hakenkreuzbanner“ dieſer wackeren Pionierinnen zu gedenken. Wir ſind uns klar darüber: Ohne ihr emſiges Wirken und Wer⸗ ben, ohne ihr tapferes Opfern und furchtloſes Aushalten wäre die harte Zeit des Kampfes noch um vieles härter geweſen. Gleich wo ſie ſtanden— ob ſie im Trommelfeuer der Oeffent⸗ lichkeit als Fanal des Kampfes die Zeitung der Bewegung unerſchrocken vertrieben, ob ſie im Kreis der Bekannten für das verpönte„Ha⸗ kenkreuzbanner“warben, ob ſie das kämp⸗ feriſche Blatt verſtohlen unter die Türen ſchoben, ob ſie ihr journaliſtiſches Talent in die Schran⸗ ken warfen, ob ſie als Schriftleiterfrauen Schul⸗ ter an Schulter mit ihren Männern darbten und litten, oder trotz nachbarlicher Mißachtung das „Hakenkreuzbanner“ in ihr Haus kom⸗ men ließen— die Summe aller dieſer kleinen und großen einſatzfreudigen Taten hat ein gut Teil dazu beigetragen, der NS⸗-Preſſe und da⸗ mit dem Nationalſozialismus in Mannheim einen feſten Boden zu bereiten. Neben der chronologiſchen Bedeutung der fraulichen Mitarbeit am Aufbau unſerer Zei⸗ tung iſt es für unſere Leſer ſicher nicht uninter⸗ eſſant, zu erfahren, wie dieſe Frauen dazu kamen, ihre Perſon in den Dienſt eines doch immerhin männlichen Aufgabengebietes zu ſtel⸗ len. Horcht man dieſerhalb in der Gegend her⸗ um, wird die vorgefaßte Meinung beſtätigt: Das A und O bei dem tapferen Streit um die NS⸗Preſſe war der Streit um die Bewegung, der ſich die Frauen verſchworen hatten. Daß ihnen darüber die Zeitung als ſolche ans Herz gewachſen iſt, beweiſt der klaſſiſche Ausſpeuch, den unſere älteſte Mitarbeiterin anläßlich eines unverfänglichen Interviews am Schluſſe ihrer humorigen Beichte tut:... aber ſchlecht gehts dem, der über mein„Blätt'l“ etwas ſagen will! Rückert war ſchuld! Gefragt darüber, wie ſie den Weg zum„Ha⸗ fand, kommt die über⸗ raſchende Erklärung, daß die direkte Veranlaſ⸗ ſung dazu Staatsrat Rückert gab.(Wir wollen nicht verſäumen, dieſe Tatſache auf dem reich⸗ lich bemeſſenen Schuldkonto dieſes Herrn gut⸗ zuſchreiben.) Auf Grund ſeines Verbotes unſe⸗ rer Zeitung nämlich ſchrieb ſie einen Brief auf gut Mannheimer Art an die Schriftleitung. Man nahm Kenntnis, freute ſich, ſchmunzelte, gab Antwort auf ähnlich derb-vergnügliche Weiſe und als ſich die ſympathiſche Schreiberin bei näherem Zuſehen als aufrechter Kamerad entpuppte, nahm man die angebotene Mithilfe mit Dank und Handſchlag an. Nin ins Vergnügen Was ſoviel beſagte als: Leicht angeröteten Veranſtaltungsleitern mit weiblicher Schläue ein Schnippchen ſchlagen, ſpöttiſch lächelnden Kollegen von der anderen Seite ein herzhaft überlegenes Lachen entgegenſetzen, ſich mit un⸗ ſchuldigem Geſicht aus politiſchen Redeabenden aller Form und Farbe ſcharfgeſchliffene Waffen holen und ſchließlich ſchreiben und wettern, meiſt beides zuſammen. Ob's ſchön war? Gemiſcht, ſehr gemiſcht. Einerſeits nämlich... andererſeits wieder. Doch ſo oder ſo: Der Erfolg hat uns recht ge⸗ geben. Und das iſt die Hauptſache. * Wir drehen die Blende weiter. Die Frau eines Schriftleiters erſcheint im Blickfeld. Be⸗ fragt, was ihr die Kampfzeit brachte: Die paſ⸗ ſive Rolle einer Hausfrau, die jeden Schlag gegen die Zeitung miterlebte, miterfühlte, ohne tätig in den Streit eingreifen zu können. Eine wenig dankbare Rolle, die in der Hauptſache aus bangem Warten und ſtillen Sorgen be⸗ ſtand. Ein typiſches Beiſpiel: der verſchwundene Mann Finſter wars, der Mond ſchien helle, als die Klingel im Vororthaus in eine der kargen Muſe⸗ ſtunden des Schriftleiters bellte. Beſuch? Na⸗ türlich Beſuch. Hemdärmelig ging der Vielge⸗ plagte öffnen. Ging, und kam nicht wieder. Die nie raſtende Sorge um den Gatten, um den Vater der Kinder erwachte. Wo bleibt der Mann? Schaut: Licht im Vorhaus, die Tür ſteht offen. Wo iſt der Mann? Vielleicht die Kom⸗ mune? Suchen. Man lacht darüber. Damals: Der ge⸗ rade von einer Treibjagd zurückgekehrte, leicht angeheiterte Hausbeſitzer wird geholt. Er ſchickt ſeinen Hund auf die Fährte. Und tröſtet der⸗ weilen väterlich die junge Frau: Wenn ich, huck, ein Mädel wäre, huck, hätte ich einen ſolchen Mann überhaupt nicht genommen, huck! Zwei Stunden ſpäter Die ſeeliſchen Kraftreſerven ſind erſchöpft. Endlich der bekannte Schritt: Er kommt! Halle⸗ luja, er lebt! Er kommt, geſund und unverblutet. Die Löſung: Ein Parteigenoſſe hatte den Vertreter der NS⸗Preſſe zur Diskuſſion in eine politiſche Verſammlung geholt. Verſponnen in die ewige Unraſt des Berufes und der Berufung, vor der alles andere zum Schweigen kam, war er ſtur dorthin geraſt, woher der Ruf kam: Man braucht dich. Und die Frau wartete. So war es einmal, ähnlich tauſendmal. Auch dies— Kampfzeit! * Als letzte Vertreterin jener Frauen, die gläubig das„Hakenkreuzbanner“ zum Erfolg führen halfen, gewährt uns die erſte Trägerin eine kurze Unterredung. Aufſchluß⸗ reiche Antworten ketten ſich an unſere Fragen. Heimlich, ſtill und leiſe Was das Austragen des„Hakenkreuz⸗ banner“ damals an Erlebniſſen brachte? Man kann wohl ſagen: Sie deckten den Vorrat für lange Zeit. Erſtes Gebot war, die Zeitung ſo verſchwiegen als möglich an ihren Beſtim⸗ mungsort zu bringen. Was natürlich meiſt da⸗ neben gelang. Der Erfolg: Eine Horde halb⸗ wüchſiger, fanatiſierender Kinder heftete ſich an unſere Ferſen, gröhlte und ſchrie die übelſten Schimpfnamen über die Gaſſe, mobiliſierte die Straßen, erwachſene Schreier miſchten ſich ein — wir machten groß in tauben Ohren. Trotz⸗ dem: Ein reines Vergnügen bedeutete das Aus⸗ tragen nicht. Nächtliche Geheimniſſe Die Nacht deckt vieles zu. Auch verſtohlene Beſuche bei„guten“ Bekannten, denen als kräf⸗ tige Mahnung an das verſtockte Gewiſſen Exem⸗ plare unſerer Zeitung in die Briefkäſten geſteckt wurden. Unſere Parole: Der Zweck heiligt das Mittel. Nur: Erwiſchen laſſen durfte man ſich nicht. Dann wars aus, von wegen„heiligem Zweck“! Putzfrau geſucht! Oft ging das Theater ſchon morgens los. Komme ahnungslos zur Zeitung, ſehe eine An⸗ zahl empörter Männer, die fluchenderweiſe im Hof am Waſſerkranen ſtehen und muß hören, riechem vor allem, daß man wieder einmal Aushängekaſten ſamt Türklinge mit dem nicht näher zu bezeichnenden Produkt menſchlicher Rührung ſchön appetitlich beſtrichen hatte. Da konnte man denn ſein weibliches Wiſſen um Seife und Schrubber ſegensreich anwenden. Dies genügt? Schön. Wir hätten aber noch mehr gewußt. Gruppenführer Weiß am 10. Juni 1934 Die Aufgabe der deutſchen Preſſe im natio⸗ nalſozialiſtiſchen Reich iſt nicht gering; denn ſie muß aus dem Nichts heraus etwas Neues an⸗ fangen Wir haben den Ehrgeiz, eine neue deutſche Preſſe aufzubauen, und wenn wir dieſen Ehr⸗ geiz haben, dann haben wir als Nationalſozia⸗ liſten auch die Kraft, das Ziel zu erreichen. Im direkten Gegenſatz zu den Zuſtänden in der deutſchen Preſſe vor der nationalſozialiſti⸗ ſchen Revolution legen wir den entſcheidendſten Wert auf die perſönlichen und politiſchen des en iſten. Wir haben die Firma Friedmann & Häusler und A. Nauen senſor in Mannheim käuflich erworben anee eeee en. fluguſt Warnecke fiommanditgeſellſchaſt Eisen-u. Flachglasgroßhandlung Mannheim ⸗ d 7, 23 Fernsprecher 20060-G1 und 20181 Posti. 204-Drahtanschriſt: Eisenglas gcHCHE Von ———————— Alle Maſchinen für Buchdruckereien und Zeitungsbetriebe liefert Khellg& Baler f. E. Düraburg ScHUHE VOH G f— Ge, ſſerimann—— FFC———————————— Mannhelm 0 7, Osramhaus — SCRBVELLPRESSENMVEABRIL& Trinkt das vorzügliche Eichbaum⸗ Edel⸗Bier Johann Walcherr Apparate bauu e Metallvaren Mannheim Alphornstr. 46 Fernrut 522 38 u. 508 65 Beschläge zu hölzernen Transportkasten e Stanztelle zu verpackungsgeräten e Luftdichte NMetallbehälter und Einsftze Pennsylvania“ Mineralöl- und Kkraftstoff-Vertrieb G. m. h. H. E Zu tung eine den nicht das ringe ſeren zeige hafte gen Fuße zeiger kreuz Mita etwa⸗ Fritz Lei „Eine 2 „Geſchäft“ beſten, we der Verlag der Frage teſt du ni Gegengeſck Meiſt han um Kohlen Betrieb ei wendig de zockelt un' Meiſt hab ſchließlich Was hab Auf dieſ wir auch 1 U6 erwo ſeltene Sti Schreibtiſck verſehen w keit, denn wirkung m zeugt war, Saiſon“ ni auch ſo ar Tauſch ode uns ſelbſt mußten, w Wo iſt X Im Stot In der Kaſ ten. Und und unſere mit dem L gerieten, d leiſen Win Weg gemace NANNHFIN, Otto-Beck-Straße 52-34/ Fernsptechef 45281 Ringfrele Treibstoffe(Benzin, Benzoh auto-Oel- Maschinen-Oel- Eette Speziälität: Pennsylvania-Auto-Oel ien rt LX * tung gehört die Anzeige. Ohne Anzeigen würde eine moderne Zeitung mit all dem Auſwand, den der Nachrichtenapparat uſw. verlangen, nicht denkbar ſein. Um dieſe Anzeigen mußte das„Hakenkreuzbanner“ in der Kampfzeit hart ringen, denn für die Geſchäftsleute, die als Jn⸗ ſerenten in Frage kamen, war damals eine An⸗ zeige im„Halenkreuzbanner“ eine ſehr zweifel⸗ hafte Sache, oft genug folgten Boykottdrohun⸗ gen und noch greifbarere Schäden auf dem Fuße.— Wir ſuchten einen der rührigſten An⸗ zeigenwerber aus der erſten Zeit des„Halen⸗ kreuzbanner“, der heute noch einer der eifrigſten Mitarbeiter iſt, Fritz Leiſter, auf, damit er uns etwas von den Erlebniſſen dieſer Zeit erzähle. Fritz Leiſter plauderte: „Eine Vorſtellung davon, wie das Inſeraten⸗ „Geſchäft“ bei uns ausſah, bekommen Sie am beſten, wenn ich Ihnen erzähle, daß oft genug der Verlagsleiter oder der Hauptſchriftleiter mit der Frage zu mir kam„Wie wär's, Fritz, könn⸗ teſt du nicht dies oder jenes ſozuſagen als Gegengeſchäft gegen ein Inſerat einhandeln?“. Meiſt handelte es ſich um ſehr greifbare Dinge, um Kohlen, Tinte, Bleiſtifte oder was ſonſt zum Betrieb einer Zeitung nun einmal naturnot⸗ wendig dazugehört. Da bin ich dann losge⸗ zockelt und habe die Geſchäfte abgeklappert. Meiſt habe ich bei dieſem„Naturalienhandel“ ſchließlich doch das bekommen, was ich ſuchte. Was haben Sie denn alles eingehandelt? Auf dieſe etwas ungewöhnliche Weiſe haben wir auch unſere Büroeinrichtungen in P5 und U6 erworben. Das waren dementſprechend ſeltene Stücke. Daß die Tiſche wackelig und die Schreibtiſche mit den urälteſten Geheimſchlöſſern verſehen waren, war faſt eine Selbſtverſtändlich⸗ keit, denn für die Inſerate, von deren Werbe— wirkung man damals noch nicht ſo recht über⸗ zeugt war, wollte man die letzten„Schlager der Saiſon“ nicht herausgeben. Vielfach waren es auch ſo ausgeſprochene Wracks, die wir im Tauſch oder auch leihweiſe bekamen, daß wir uns ſelbſt erſt etwas daraus zuſammenbaſteln mußten, was wie ein Stück Möbel ausſah. Wo iſt Bargeld? Im Stottern waren wir überhaupt Meiſter. In der Kaſſe war ſtets Matthäi am Letz⸗ ten. Und wenn es denn gar zu arg wurde und unſere Mitarbeiter mit ihren Mieten und mit dem Lebensnotwendigſten in Bedrängnis gerieten, da gab mir der Verlagsleiter einen leiſen Wink. Da habe ich mich denn auf den Weg gemacht und ging zu den Getreueſten der Zu den wirtſchaſtlichen Grundlagen der Zei⸗ Eine Inſeratenwerbung mit finderniſſen Vom Tauschhandel zum Inserat Der hoykottierte Geschãfismann Treuen unter den Inſerenten, denen es um der Sache willen nicht darauf ankam, wenn ſie auch ſechs Inſerate bezahlten, die noch gar nicht er⸗ chienen waren. Nun haperte es gerade bei enen auch oft genug mit dem Bargeld, und mehr als einmal habe ich die in Verlag und Schriftleitung Harrenden mit einer Mettwurſt oder ſonſt etwas Eßbarem tröſten müſſen. Einer dieſer Getreuen, bei denen wir uns oft genug den Magen auf Vorſchuß füllten, war der Wirt des früheren„Durlacher Hofs“. Womit haben Sie denn die Geſchäftsleute zum„HB“ bekehrt? Das war eine Sache, die nicht allzu leicht war, denn, wenn ich mir auch den Mund fuſſelig redete, die Leute waren im Anfang nicht von dem Wert einer Anzeige im„HB“ zu über⸗ zeugen. Ehrlich geſtanden, brauchte man ſich da⸗ mals darüber auch nicht zu wundern, denn die erſte Folge eines Inſerates im„Hakenkreuz⸗ banner“ war in der Regel eine Veröffentlichung in der roten„Volksſtimme“ oder in der noch röteren„Arbeiterzeitung“ mit der Ueberſchrift „Wieder ein neuer Naziladen!“ Und dann kamen die Gevatter Schneider und Handſchuh⸗ macher angelaufen und erzählten dem mutigen Inſerenten, daß es nun bald nichts mehr mit ſeinem Geſchäft ſein werde, wenn die Juden nicht mehr bei ihm kaufen würden. Nun, ſie haben es alle überſtanden. Aber es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß wir dieſe Inſerate in der Anfangszeit in erſter Linie als eine idelle Unterſtützung anſahen. Jeder, der bei uns in⸗ ſerierte, legte damit ein politiſches Bekennt⸗ nis ab. So mußten wir denn auch unſere Aufgabe in der Inſeratenabteilung auffaſſen. Auch wir mußten immer und immer wieder hämmern. Es iſt nicht übertrieben, wenn ich ſage, daß ich manche Geſchäftsleute 30⸗, 40⸗ und 50mal auf⸗ ſuchte, ehe ich ſie für ein Inſerat gewann. Jedesmal wenn mich der Weg vorbeiführte, bin ich hineingegangen. Wie behandelten Sie dieſe ängſtlichen Inſerenten? Ich machte oft die Erfahrung, daß viele Ge⸗ werbetreibende wohl innerlich zu unſerer Sache ſtanden, aber ſie befürchteten, daß die Boykott⸗ maßnahmen der marxiſtiſchen Parteien ihnen zu ſchwere Verluſte verurſachen würden. Ganz be⸗ ſonders fürchteten ſie, daß die Behörden, die hier beſondere Heldentaten leiſteten, ihnen die Aufträge entziehen würden. Nun, da mußte man eben ein gewiſſes Verſtändnis dafür be⸗ zeigen, daß das Geſchäft eben auch eine lebens⸗ notwendige Angelegenheit iſt und erſt auf Um⸗ wegen konnte man dieſen allzuſehr auf wirt⸗ ſchaftliche Sicherung Bedachten beibiegen, daß ohne Einſatz nichts zu gewinnen iſt. Dann gab es da noch die Neunmalklugen, denen wir am liebſten jedesmal die Hammel⸗ beine langgezogen hätten, die hatten immer die eine faule Ausrede bereit: Ach, Ihr Nazis, was ſeid Ihr denn, Ihr ſeid ja alles arme Schlucker und kommt als Käufer doch gar nicht in Frage! Aber dieſe Herrſchaften waren eines Tages doch plötzlich da, wenn ſich eine der führenden Firmen entſchloſſen hatte, zu inſerieren. Dann folgten ſie wie eine Herde Schafe dem Leit⸗ hammel. Das waren auch die gleichen, denen es peinlich war, wenn ich vorne im Laden ſtand. Herausſetzen konnten ſie mich nicht gut, dazu war ich mit ihnen in den meiſten Fällen zu gut bekannt. Aber mit ſüß⸗ſaurer beſorgter Miene wurde ich in das Hinterzimmer gebeten, da ließe ſich in Anbetracht des Straßenlärms doch beſſer verhandeln. Was für Funktionen hatten Sie ſonſt noch im Verlag? Sie werden lachen, aber es war in der Tat ſo, daß ich mich mehr als einmal noch am ſpäten Abend aufs Rad geſchwungen habe und nach Heidelberg gefahren bin, damit ein Inſerat, das ich einem dickfelligen Geſchäftsmann im Schweiße meines Angeſichts abgerungen hatte, noch in die Zeitung kam. Zu einer Eiſenbahn⸗ fahrkarte hat es nie gelangt, denn abgeſehen davon, daß ich das Fahrgeld nicht in der Taſche hatte, hätte ſich das bei den„enormen“ An⸗ zeigenpreiſen nicht rentiert. Kennzeichnend dafür, daß wir— auch als Anzeigenwerber— eine politiſche Aufgabe er⸗ füllten, war die Tatſache, daß wir daneben alle noch wichtige politiſche Aemter verſahen. Ich hatte eine Sektion zu betreuen, hielt Verſamm⸗ lungen ab und, wenn ich unterwegs war, um Anzeigen zu werben, habe ich auch Karten ver⸗ kauft und andere Propagandaarbeit für die Partei geleiſtet. Leister seißt— er, in Anzeigen reist— er Worte über die preſſe Ich liebe die Preſſe. Ich habe meinem Be⸗ ruf als Preſſemann mit Leidenſchaft gedient und mit innerer Hingabe. Denn ich halte es für etwas Wunderbares, ſeinen Willen und ſeine Meinung auderen Menſchen aufzuzwin⸗ gen durch die Klarheit des Stiles und durch die Logik der Beweisführung. Ich glaube, auf die Dauer kann kein Preſſemann Freude an ſeinem Beruf empfinden, wenn er feſtſtellen muß, daß ſeine Politik dem Wohle des Volles zuwiderläuft. Ich kann Ihnen von dieſer Stelle aus erklären: Ich habe die natürliche Abſicht, der warmherzige Beſchützer der deut⸗ ſchen Preſſe zu ſein und zu bleiben. Reichsminiſter Dr. Goebbels (Aus der Rede des Miniſters bei der Ver⸗ kündigung des Schriftleitergeſetzes.) — Wirkſame fjelſer⸗ in der Erzeugungsschlacht ſind gute Landmagchinen] Nicht eine unũberlegte Nechonisierung nicht planloses Anschaffen von Naschinen und Geräten, Sondern ein bewußter, orgföltig über— legter Nachineneinsatz führt Zur Steigerung des Frtrages, zut Sicherung der Etnte as chinen empfehlen sich durch preis und Quàlſtét. Ihr in der gönzen Welt velbteſteter uf liegt begründet in der vew'endung bester Weikstoffe, in der konstruł.- tiven Durchbildung und in der Fertigung durch tüchtige Fachätbeiter Wir bauen und liefern: Grasmäher, Heurechen, Heuwender, Gespannbinder, Schlepperbinder, Getreidemäher, Kartoffelroder, Groß-, Nittel- und Klein-Oreschmaschinen Strohpressen, Acker · Bulidogs, Bulldog- Raupen, verkehrs- Bulldogs. 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August 1936 Nationales Motorrad-Rennen die Stadt der Motorrad-Rennen bietet Zigarren mit Strazenmeisterschaftslauf Tabak und Spargel — „Haken das mit Kind geta es Banne: weil es revolutior ſchen Ber mals auß verſeucht der Tauf nunmehr überkomm dieſer 5 J ſem Kind Rieſe Go! Wieviel ſchlafloſ e ren, wiev ſame aber Manche K krankheiter immer kre dieſes erſt mehr Fre rauhen al gen Zeitu— Freude i Auch in Schwetz endlich ne vom Opfe ten, der 9 genoſſen ſchen Bew in den H was faul Feinde d erſten Tac Zeitung. wegung ſe rückten N. kommen h machten u nach die verfolgte verfügbare ſuchungen mächtigen die Wahrl das Gegen in der R ſchen Fluch und dem wurde mi und als e war ſie ge gepropft u Der Leſe Ja, dieſ kleine Hell anderes a ihren bür waren. A fand man Leſerkreis ja gar nie liche“ Zeit niert zu ſ ihre jewei ſchäftsſtelle Taſche na⸗ — etaàll- Maschine mit kontrolle der en Zahlen. Nesultatwerk, chreibend raktion, ge · ngewicht,— liermaschine, ebsgeräusch. jeb KM 550.— -Motor 750.— rb. durch den ertreter uf 40 900 N Babrhof) jedlerzelt gen lerzatz bens- wert inſere den und a us ben. d uS Hier schreibt unser „Hakenkreuzbanner“ hat man vor 5 Jahren das mit großen Wehen zur Welt gekommene Kind getauft, Hakenkreuzbanner deswegen, weil es Bannerträgerin des Hakenkreuzes ſein ſollte, weil es als Kampforgan in einen Bezirk die revolutionären Ideen der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung hineintragen mußte, der da⸗ mals außerordentlich ſtark vom Marxismus verſeucht war. All diejenigen, die damals bei der Taufe Pate ſtanden, all diejenigen, die nunmehr 5 Jahre lang dieſes Kind betreuten, überkommt beim Rückblick in die Ereigniſſe dieſer 5 Jahre Stolz und Freude, daß aus die⸗ ſem Kind im wahrſten Sinne des Wortes ein Rieſe Goliath wurde. Wieviel Kummer und Sorgen, wieviel ſchlafloſe Nächte ſtecken doch in dieſen 5 Jah⸗ ren, wieviel Stolz und Freude über die lang⸗ ſame aber ſtetige Entwicklung des Säuglings. Manche Krankheiten, einſchließlich der Kinder— krankheiten, mußten überſtanden werden, aber immer kräftiger und widerſtandsfähiger wurde dieſes erſt ſo kleine„Hakenkreuzbanner“, immer mehr Freunde wurden gewonnen, die an dem rauhen aber herzlich friſchen Ton dieſer jun⸗ gen Zeitung Gefallen fanden. Freude in Schwetzingen Auch im Bezirk Mannheim, beſonders in Schwetzingen, war die Freude groß, als endlich nach den gezeichneten Bauſteinen, die vom Opferſinn der damaligen Kämpfer zeug⸗ ten, der Augenblick da war, und die Partei⸗ genoſſen und Freunde der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung die erſte eigene Kampfnummer in den Händen hielten. Kampf gegen alles, was faul und hohl war, Kampf gegen alle Feinde dees Nationalſozialismus ſtand vom erſten Tage an auf dem Banner der jungen Zeitung. Ihr ging es nicht beſſer wie der Be⸗ wegung ſelbſt. Erſt lachte man über die ver⸗ rückten Nazis, die den Größenwahnſinn be⸗ kommen hatten und eine eigene Zeitung auf⸗ machten und dann, als man doch ſo nach und nach die Zugkraft des Organs feſtſtellte, da verfolgte man das Nazibanner mit allen verfügbaren Mitteln. Verwarnungen, Haus⸗ ſuchungen und Verbote zeugten von der ohn⸗ mächtigen Wut der damaligen Machthaber, die die Wahrheit nicht ertragen konnten. Gerade das Gegenteil wurde jedoch erreicht. Erſt gabs in der Redaktionsſtube einen kräftigen deut⸗ ſchen Fluch, der ein Echo in allen Ortsgruppen und dem geſamten Leſerkreis fand, dann aber wurde mit um ſo größerer angepackt, und als endlich die erſte Nummer wieder kam, war ſie geladen mit neuer Kraft und voll⸗ gepropft mit noch größeren„Skandalen“. Der Leſerkreis wächſt Ja, dieſe Männer der Feder, ſie waren kleine Helden, ihre Artikel atmeten ſo etwas anderes aus, wie die Spießer es ſo von ihren bürgerlichen Schreiberlingen gewohnt waren. Auch bei uns in Schwetzingen fand man dies bald heraus und ſo wuchs der Leſerkreis immer mehr. Für manche war es ja gar nicht ſo einfach, eine ſo„ſtaatsgefähr⸗ liche“ Zeitung zu leſen oder gar darauf abon⸗ niert zu ſein. Gar ängſtliche Gemüter holten ihre jeweilige Nummer ſelbſt auf der Ge⸗ ſchäftsſtelle ab, um ſie wohlverwahrt in der Taſche nach der heimatlichen Behauſung zu 5 510 8 fiampfblatt im fireis Mannhei erster NMitarbeiter aus Scwetzingen, der unter„rebo“ jedem Leser bekannt ist bringen. Marche ließen ſie ſich nur heimlich burch den Zeitungsträger beſorgen. Es ſoll ihnen verziehen werden, denn ſie hatten ja immerhin den Mut, ihr Geld dafür auszuge⸗ ben und die„verrufene“ Zeitung zu leſen. Für die Parteigenoſſen und Anhänger war es ein Freudentag, als endlich nach viel Mühe und noch größeren Sorgen die ſo lang erſehnte tägliche Ausgabe erſchien und auch das Geſicht der Zeitung vollkommener wurde. Die damaligen Verantwortlichen können aus jener Zeit ein Lied ſingen von Opſergeiſt, von Ar⸗ beit, die im umgekehrten Verhältnis zum Lohn ſtand, wenn es überhaupt welchen gab, von Selbſtaufopferung und Verzicht auf alle per⸗ ſönliche Freiheit und Annehmlichkeit. Wer von Das waren noch Zeiten, an die man heute noch gerne zurückdenkt. Neue Zeitungen als Probenummern bekam man grundſätzlich keine, die koſteten Geld, und das hatte man nicht, aber dankbar nahm man liegengeblie⸗ bene alte Nummern zur Werbung mit. Jeder Bezieher ein Schritt vorwärts So wurde in allen Verſammlungen und Beſprechungen für die eigene Zeitung ge⸗ trommelt, ſtolz brachte man immer wieder neue Bezugszettel zur Zeitung, ebenſo freudig brachte man Artikel, um dann als Zeilen⸗ honorar einen dankbaren Händedruck des Ver⸗ antwortlichen mit nach Hauſe zu nehmen. Unsere Geschäitsstelle in Schwetzingen Aufn.: Marchesi den alten Mitarbeitern kennt nicht das Hinter⸗ haus im U⸗Quadrat, wo man in Gefahr lief, beim Aufklinken des Tores in„Anxüchiges“ zu greiſen, wo man dann ſcheltend die Tür zur Schriftleitung und Expedition ſuchte, um zuletzt mit einem rieſigen Krach oben runter mittenmang in den Redaktionsbetrieb hinein⸗ zufallen, weil man in der Aufregung das Schild„Vorſicht Stufe“ überſehen hatte. Ja, dieſe Stätte der Nazi⸗Zeitungsſchreiber hatte ſeine Tücken. Im Hintergrund war ein Vorhang zu ſehen, hinter dem wütenden Blickes der gerade in ſeinen Geiſtesblitzen ge⸗ ſtörte Hauptſchriftleiter, der ſo oft Mädchen ſür alles ſein mußte, hervorblickte. War aber der Störenfried ein Mitarbeiter und erſt recht einer vom Bezirk, dann glätteten ſich die Mie⸗ nen des geſtörten Geſtrengen und bald war man ins Allerheiligſte geleitet, wo man mit möglichſt nicht allzu lauter Stimme, um wie⸗ derum die Redaktion draußen vor dem Vor⸗ hang nicht zu ſtören, über Erfolg oder Miß⸗ erfolg berichtete. Berlio Hamburg Frankfurr Mannn— 3 8* Karlsruhe Stutrgerr München von 25 Kk 0 Eipwohner * * Heilbronn Immer mehr wuchs der Leſerkreis. Die Zei⸗ tungskäſten brachten einen weitexen Auftrieb. Mit beſonderer Sorgfalt wurde jeden Mor⸗ gen der Zeitungskaſten hergerichtet, um ihn dann ſo manchmal unter dem Gejohle der Kommune oder unter den biſſigen Bemerkun⸗ gen der Spießer an ſeinen Platz zu hängen, der am Hauſe eines alten Kämpſers zur Ver⸗ fügung ſtand. Jeden Abend mußte der Kaſten in Sicherheit gebracht werden, da andernfalls am andern Morgen nicht mehr viel da geweſen wäre. Dankbare Leſer belohnten all die Mühen dieſer Kleinarbeit für die Zeitung, die von ein paar Kämpfern der Bewegung mit Freuden verrichtet wurden. Zäh und verbiſſen wurde um den kleinſten Erfolg gekämpft. jeder neue Abonnent bedeutete damals einen Schritt vor⸗ wärts. Wie mancher ſcharfe und treffliche Artikel entſtand gegen die bürgerlichen und marxiſti⸗ ſchen Schmierer und die gegneriſchen Zeitun⸗ gen, angeſangen von der„Bürgerzeitung“ bis zur„kommuniſtiſchen Arbeiterzeitung“. Wir Mannheim 4 Hetæ ſind ihnen in den Jahren 1930 bis 1933 nichts ſchuldig geblieben. Hätte man ſich die Wahl⸗ arbeit des Jahres 1932, des entſcheidenden Kampfjahres der Bewegung, in unſerem Be⸗ zirk denken können, ohne eine zielklare. lei⸗ ſtungsfähige mationalſozialiſtiſche Preſſe? Nein und dreimal nein; deswegen Hut ab ihr Schreiberlinge, ihr Zeilenhonorarſchinder von heute, die ihr vielleicht damals das Haken⸗ kreuzbanner noch gar nicht geleſen habt, vor jenen Männern, angefangen vom zähen und zielbewußten Hauptſchriftleiter bis zum klein⸗ ſten ſtillen Mitarbeiter. Schwer war der Weg, hart und ſteinig ſein Belag, der Marſch⸗ tritt der Kämpfer für die nationalſozialiſtiſche Preſſe, für unſer Hakenkreuzbanner, hat ihn glatt getreten. Der alte Kampfgeiſt iſt geblieben Voll innerer Genugtuung nimmt der natio⸗ nalſozialiſtiſche Kämpfer morgens und obends ſeine Zeitung, die er aus der Taufe hob, für die er darbte, kämpfte und arbeitete, deren Aufſtieg er ſtolz miterlebte in Empfang. Ge⸗ danken an die erſten Ausgaben kommen un⸗ willkürlich auf, Vergleiche werden gezogen, und zuletzt ſtellt man voll Genugtuung feſt, daß der alte revolutionäre Kampfgeiſt der erſten Jahre geblieben iſt, daß nun aber das Baby zum Rieſen heranwuchs, nicht nur in der Auflagenziffer, ſondern auch in Größe und Inhalt. Der Vorhang, hinter den die Ver⸗ antwortlichen arbeiten, hat ſoliden Türen Platz gemacht, doch die Menſchen, die dahinter ſitzen, ſind dieſelben einfachen Kämpfer geblie⸗ ben. Sie begrüßen die alten und die reuen Mitarbeiter mit derſelben Freude wie dazumal. Halten wir auch weiter unſerer Zeitung, die wir innerlich erlebten, deren Schickſal unſer eigenes iſt, die Treue. Sie war uns Begleiterin in den ſchlechten Jahren, ſie ſoll uns auch in kommenden Zeiten von nationalſozialiſtiſchem Wollen, von zielklarer Arbeit und Erfolgen berichten, ſoll unſerem Handeln die notwen⸗ digen Richtlinien geben, unſere Aufbauarbeit unterſtützen, um ſo wiederum der Allgemein⸗ heit, dem Volksganzen zu dienen. Dr. Dietrich am 23. April 1933 Wir ſind bereit, dafür zu ſorgen, daßß die geiſtige Waſſe, die die Preſſe darſtelli, in Dienſte unſeres Volksganzen jederzeit freüldig und vorbehaltlos und mit Tatkraft eingeſetzt wird. Wir wollen die deutſche Preſſe in Zu⸗ kunft zu einer ſcharf geführten Waffe deutſcher Politik werden laſſen. Wir ſind überzeugt, daß die Regierung der nationalen Revolution, ebenſo wie ſie den deutſchen Journalismus von deſtruktiven und das deutſche Volkstum bewußt zerſetzenden Elementen ſäubert, dafür Sorge tragen wird, daß die geiſtige Freiheit und Unabhängigkeit des deutſchen Redakteurs aus der Klammer kapitaliſtiſcher Intereſſen und verlegeriſcher Intereſſengruppen wieder⸗ hergeſtellt und für die Zukunft geſichert wird. Wir haben den Wunſch und den Willen, nun⸗ mehr Vergangenes ruhen zu laſſen und allen deutſchen Volksgenoſſen, die mithelſen wollen am Aufbauwerk, die Hand zur Verſöhnung zu reichen. Neiclcautobalin MANNIIEINA net die großzügigste und schönste Städteinfehrt. MANNTEIN vorderster Linie. Steht im Löstkräftwy/agenumschläg der Großstädte MANNHMEINA ist ideslet Knotenpunkt des Gtoßverkehts: Wasserstraben, Eisenbahn, Reichssutobehn, Fluglinien. v. Die Fabrik für Eisen-—**— Den bahnbedarf liefert in 0 2 bewährter Ausführung: Dao geoſte Sheæialgeccliciſt högele-Welchen[OFENBACHER LEDERU/AREN* für Notmal- Heſitzen, die d und Schmalspur ir Nationalſt ftüberen Parte meOfFER-OOERR· eitung im ga CGchlebebünnen 3 Casino-Ecke am Nerkt E 1,1 BREITE STRASSE in nationalſo Preſſe der T 2 nationalſoziali W 5—— Was unterſch Die Grundve anſchauung ſol 8 ſei Dank haber den, daß die unnheim Dr r—* 9 9* 1³ 4 93 ſchärfſte geiſtige ter und damit Fernruf 432 41 Segr. 1836 brantwort: Bahnfabrik reinkost- U. Konserven-Peprlken 15 Richt jedem ge unſeres„Schi iktenéstrase 4 6 Fernruf 52051/52„Hölzerlip ſielen, wiſſen gebracht. Wir konnten 55 keinkosterzeugnisse: lichen Preſſe n lange vertrete. et2 m Sse nen ayonneise, Fleischselat, Heringssalet, Krabbensalet usw. ſtiſch eingeſtellt Geleeportionen gatnſett, feine NMorinaden. 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Nühere Unterlagen durch die ſchwerer war d Hakenkreuzbann Ruf- Buchhaltung G m b H. Angriffen einer der Qualitäts-Werkstoff Berlin 80 16, Köpenicketsttoße 74 Jwaren. fernsptech-Sammel-Nr. F. 7, Jonowitz 6656. Das„Haten! fandlich auch de Kreis Wein ein kleiner Stam ten wir unſere? ter Stelle leſen. 2 Mannhe Mm Ne ka 2 Herſtellung der Anton Roil 6 m bE 0 r 1 555 n e Uustragen in? isenbeton-Bau/ Schlüsselfertige Bauten dem Lindwurm * büto: Rheinseldsttebe 4/ kernspfechet 48177* Abteilung Ziegelwerk: HMaschinensteine (stammfiema sesründet 1796 won Seefs PBII. Nolh flluauuuauauoasuuuananuaaaauanauaaana Jeer mittes haft, wurde Au Seneralvertretung für Baden: Karl Heilmann, Korlsrohe in Baden, Nowackanlage Nr. 6- Rof Nr. 1520 Pfaudler-Werkte.6. Schwetzingen U5w. 5Eſl. n seine mehr, ꝛitet er fahren ann er Shr als ch die rlsruhe weameuueen,nene oeeee eeeeeeeeeeeee, und uten eine * Vom„Führer“ und„Hakenkreuzbanner“ zum„Bergsträßler Beobaditer“ So alt wie die Ortsgruppe Weinheim der MNedoop, iſt ihr Verlangen, eine Zeitung zu beſitzen, die die Belange der Partei vertritt. Wir Nationalſozialiſten wiſſen es beſſer als alle früheren Parteien, daß zum Kampfe eine unab⸗ Hhängige, eigene Preſſe gehört. Wir wiſſen es aus der Zeit, als wir noch keine oder nur eine Beitung im ganzen Reiche beſaßen, wir wiſſen es aus der Zeit, als wir uns die erſte partei⸗ eigene Gauzeitung ſchufen und auch heute kann im nationalſozialiſtiſchen Staate nur unſere Preſſe der Träger und Verkünder wahren Rnationalſozialiſtiſchen Gedankengutes ſein. Was unterſcheidet uns von den andern? Die Grundverſchiedenheit der politiſchen Welt⸗ anſchauung ſoll hier nicht erörtert werden. Gott ſei Dank haben wir die Auffaſſung überwun⸗ den, daß die Zeitung ein geſchäftliches Unter⸗ nehmen ſei. Die NS⸗Zeitung iſt vielmehr das ſchärfſte geiſtige Schwert, das wir für den Füh⸗ ter und damit für Deutſchland führen dürfen. Nicht jedem gefiel unſer Ton. Daß die Artikel unſeres„Schinnerhannes“ und unſeres „Hölzerlips“ in manchen Kreiſen nicht ge⸗ ſielen, wiſſen wir. Darum haben wir ſie ja gebracht. Wir konnten von der ſogenannten bürger⸗ lichen Preſſe nicht verlangen, daß ſie unſere Be⸗ longe vertrete. Sie war durch die Bant kapitali⸗ fliſch eingeſtellt. Wir ſchafften uns eine eigene Preſſe Mit großen Mitteln waren wir nicht geſeg⸗ net. Kapitaliſten mieden uns. Wir ſammelten KHleine Beträge und beſtellten dafür Sendungen des Völkiſchen Beobachter“, um die einzige Parteizeitung in Verſammlungen und auf Pro⸗ pagaeidafahrten zu verteilen. Mancher er⸗ werbsloſe Parteigenoſſe ſpendete hierzu ſeinen letzten Groſchen. 3 Jede entbehrliche Mark ein Bauſtein Der politiſche Kampf nahm ſchärfere Formen an. Es kam die Zeit, in der nur der Trotz und der Glaube uns aufrecht hielt. Wir waren ufrieden mit dem Errungenen. Die neue Zei⸗ tung erſchien vorerſt wöchentlich. Sie war das Werkbild Geschäftsstelle Weinhelm Eprachrohr des Gauleiters, der ob ſeiner unge⸗ heuren Aufgabe nicht mehr wie ehedem mit Pder einzelnen Ortsgruppe perſönlich Fühlung gehmen konnte. Die Partei wurde größer. Wir Unten es kaum erwarten, bis die nächſte Aus⸗ gabe des„Führers“ kam, uns neue Erfolge kündend. Verbittert nahmen wir gar ſo oft ein Peres Blatt in Empfang, darüber der Titel, barunter die Worte:„Nach Paragraph ſo⸗ une ſoviel verboten!“ Doch der Kampf ging weiter. And dann erſtand das„HB“ Mitten im ſchärfſten politiſchen Kampf. Die Rotoweſtecke Badens mit dem„roten Mann⸗ heim“ brauchte ein eigenes Organ. Es fanden ſich Leute, die ſich nicht vor die Höhle des Dra⸗ chen ſtellten, ſondern in ſie hineingingen. Wie hangten ſtets die Zurückgebliebenen, wenn wir als SA⸗Männer nach Mannheim zu irgendeiner Veranſtaltung befohlen wurden. Um wie viel ſchwerer war die Tätigteit der Männer vom Hakenkreuzbanner, die täglich und ſtündlich den 5 ugriffen einer verhetzten Volksſeele ausgeſetzt waren. Das„Hatenkreuzbanner“ wurde ſelbſtver⸗ ändlich auch das zuſtändige Parteiblatt für den Rreis Weinheim. Es bildete ſich ſofort ein kleiner Stamm von Abonnenten. Stets konn⸗ ten wir unſere Weinheimer Gloſſen an beſtimm⸗ ker Stelle leſen. Nicht minder gefährlich wie die Herſtellung der Zeitung in Mannheim war das Kustragen in Weinheim. Auch hier wurde hem Lindwurm auf den Kopf getreten. Partei⸗ und Su⸗Mann Ludwig Heinzel⸗ r, mitten in der röteſten„Kolonie“ wohn⸗ urde Austräder. Mit dem Anwachſen der Partei ging auch der Abonnentenſtand im Kreis Weinheim in die Höhe. Für den Stadtbezirk Weinheim mußten neue Zeitungsträger beſtellt werden. Der Kreis Weinheim bekam eine eigene Aus⸗ gabe des Halenkreuzbanners mit dem Untertitel „Bergſträßler Beobachter“. Und wei⸗ ter ging der Siegeslauf, trotz aller Widerſtände. Die Geſchäftsſtelle Weinheim Am 1. April 1934 gründete die Verlagslei⸗ tung des Hakenkreuzbanners im Einvernehmen mit Kreisleiter Friedrich in Weinheim, Haupt⸗ ſtraße 77, eine Geſchäftsſtelle für den„Bergſträß⸗ ler Beobachter“. Man ſchuf damit eine Stelle, die alle Geſchehniſſe des Kreiſes Weinheim wahrzunehmen hatte und als Mittler zwiſchen Leſerſchaft und Parteiorganiſationen einerſeits und Verlag und Hauptſchriftleitung anderet⸗ ſeits fungierte. Mag die Geſchäftsſtelle in Hauptſtraße 77 nicht allen genehm geweſen ſein. Sie iſt heute nicht mehr wegzudenken. in a e̊̃. 10 Ee αι à vr. Jur Beherzigung! Weichheit iſt gut an ihrem Ort, Aber ſie iſt kein Loſungswort, kein Schild, keine Klinge und kein Griff, lein Panzer, kein Steuer für dein Schiff, Du ruderſt mit ihr vergebens. Kraft iſt die Parole des Lebens! Kraft im Zuge deines Strebens, Kraft im Schlagen, Kraft im Behagen, Kraft im Entſagen, Kraft im Ertragen, 6 Kraft in des Bruders Not und Leid, Im ſtillen Werke der Menſchlichkeit. Friedrich Theodor Vischer, Uon 300 auf 42697 Stück Jeitungen täglich Die Entwidelung des„Hakenkreuzbanner“ von 1931 bis 1935 in Zahlen Aufſtieg: 300 1800 2 700 23 750 36 700 10 400 42 497 Januar 1931 Januar 1932 Januar 1933 Juni 1933. Januar 1934 Januar 1935 Januar 1936 176 Mal um den Aequator reicht der Say„h S8056 Seiten beträgt der Geſamtumfang des respapierverbrauch des HB, wenn man die einzelnen Bogen nebeneinander legt * Der Jahrespapierbedarf des HBebe⸗ trägt etwa 10 Güterzüge zu je 12 Waggons 2 10 Tonnen. * Der Tagespapierbedarf des HB er⸗ gibt gefalzt— alſo ſo, wie die Zeitung dem Leſer zugeſtellt wird, aufeinander geſchichtet, eine Säule, die ſo hoch iſt wie der Waſſer⸗ turm. * Am Geſamtanzeigenumſatz aller Mannheimer Tageszeitungen war das„Hakenkreuzbanner“ 1935 mit insgeſamt 45 v. H.(genau 44,814) be⸗ teiligt. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß bei den übrigen Mannheimer Zeitungen noch die Ju⸗ deninſerate inbegriffen ſind, die wir ſeit Grün⸗ dung ablehnen. * — Jahresbandes 1935 des HB. Wie verbunden das HB mit allen Volksſchich⸗ ten iſt, zeigen mehr als Worte folgende Tat⸗ ſachen: In der Weihnachtsausga be 1935 konnte das HB über 50 Weihnachtsver⸗ lobungen bekanntgeben— das iſt faſt genau zehnmal ſo viel wie bei allen anderen Mann⸗ heimer Zeitungen zuſammen. bewinnung der deutſchen Seele In den Jahren des Kampfes um die Macht iſt uns SA⸗Männern die nationalſozia⸗ liſtiſche Preſſe ein hervorragender Helſer geweſen. Möge in alter Kampfgemeinſchaft das„Hakenkreuzbanner“ weiter mit uns Seite an Seite marſchieren, dann werden wir auch die zweite Epoche unſeres Kampfes, die Gewinnung der deutſchen Seele, ſiegreich beenden. Beſenfelder, Sturmbannführer und Führer der Standarte 171 i. V. ¹ LEI. 77 —EE 0 — I ( ſU 5 1 1 E 1 0 WI Eat * ſul An Neujahrsglückwünſchen veröffentlichte das „Hakenkreuzbanner“ 760 Glückwunſchanzeigen. Niemals zuvor- ſeit es in Mannheim Zeitungen gibt— hat eine Zeitung es fertig⸗ gebracht, ſo viel Leſer um ſich zu ſcharen, wie das HB. * Mit ſeiner Auflage von 42 497 Stück hat das HB mehr Leſer als alle anderen Mannheimer Zeitungen zuſammen. * Niemals, ſeit Mannheim beſteht, war es einer Mannheimer Zeitung möglich, ſo viel Beſucher zu einer eigenen Veranſtaltung zuſammenzu⸗ bringen— ſo wie dies das HB von ſich be⸗ haupten kann. Die enge Verbundenheit der Jugend mit dem„HB.“ beweiſen die Beſucherzahlen unſerer Kinderveranſtaltungen. So waren auf dem Kinder-Sommerfeſt auf'der Rennwieſe faſt 20 000 und beim Kindermaskenball im Roſen⸗ garen 5000 Gäſte zu verzeichnen. * 223 Seiten„HB“⸗Kleinanzeigen wurden 1935 veröffentlicht— das würde einem 22 Millimeter breiten Papierband von ins⸗ geſamt 1000 Kilometer Länge entſprechen— dem Weg alſo von Mannheim nach Ber⸗ lin und zurück. * Rund 400 Anfragen bekommt die Reiſe⸗ dienſtſtelle des„HB“ im Durchſchnitt an einem einzigen Tage vor Wochenende. Ueberhaupt unſere Reiſedienſtſtelle— ſie iſt eine hiel⸗ beſchäftigte, raſch beliebt gewordene Einrich⸗ tung, die ſich des Zuſpruchs aller Volksſchichten erfreut. Von weit über 300 Orten aller deut⸗ ſchen Gaue liegen Proſpekte und Zimmer⸗ verzeichniſſe bereit. * Welch reges Intereſſe innerhalb aller Schich⸗ ten der Bevölkerung für das„Hakenkteuz⸗ banner“ vorhanden iſt, zeigt klar und deutlich die Zahl der Volksgenoſſen, die ſich zu den Betriebsbeſichtigungen des„Huen⸗ kreuzbanner“ gemeldet haben. 1935 waren es insgeſamt 3600. Gewiß eine ſtattliche Zahl.— Dieſes Jahr nun wird ſich Gelegenheit bieten, noch mehr Volksgenoſſen Einblick zu geben in die Arbeit des„Hakenkreuzbanner“. ** Die Offerten— die durch die Poſt bei der Anzeigenabteilung eingehen— füllen morgens und abends in der Regel die Taſche eines Briefträgers. Das aber iſt nur ein Teil— ein weit größerer Teil wird direkt am Schalter bei uns und unſeren Geſchäftsſtellen abgegeben. * Im Verlag des„HB“ ſind nach dem Stand vom 31. Dezember 1935 insgeſamt 471 Per⸗ ſonen beſchäftigt, davon 254 Arbeiter und Angeſtellte und 217 Zeitungs⸗ träger. Verantwortlich für die Sonderbeilage„5 Jahre Haken⸗ kreuzbanner“: Hauptſchriftleiter Dr. Kattermann. NANNHEINER Amalucen und hneſgecdte LEISTENFABRIK—— und Sonstige Flüssigłeiten, Dampf- und Prebluft, Tempetétut-, Druck- und Zzugmesser Mannheim-Industriehsfen Komplette Lesselübetwechungs-Zenträlen iieeeeeee kekeeecrtkBEerBenxxct xxxnnt eeeeeceexᷣr Gegründet 1903 Fabrikation und Großhandel von Nolilecclen, Tanelenleicten Harclinenleioten Bopp& Reuther Gegründet 18 2 G. m. b. H. Nannheim-Waldhof Süddeutſche Fachtiſchlerei DHoch-, Eiſenbeton', für das graphiſche Gewerbe 23 Tief⸗, Straßen⸗ und G. Txautwein K Gohn Spezialität: Schriftkaſten Jojej Hofimann e Söhne Eiſenbahnbau-Pfahl⸗ Möhkingen⸗Elullnagrt arnd Regale fl. G. Maunhein grandungen D. R. P. FRITZ HaRTrIANN SEE chobolade, Koffee, Pralinen, Gebäcke eee— S cqCholatee Seckenheimerstraße— Fernruf 403 16 N1 1,2 K 1,9% P2,3a/ R4, 24 283 Neben dem Standardwert der nationcloozialiotisellon Bewegung Adolf Hitler, Mein Kampf Geheftete Ausgabe Seschenkausgàbe, Leinen, 2 Bände... 21. 16.00 Elnheſtsdusgabe, gebunden.. 21..20 Geschenkausgabe, Halbleder, 2 Bände.. 2l. 24.00 voran dlie Seſuiſten der ſũſiuenden Nationaloozialioten l Alfred Roſenberg, Mythos des zwanzigſten Jahrhunderts (Das Buch der Deutschen Ehre.„Völkischer Beobachter““) Dr. Foſeph Goebbels, Vom Kaiſerhof zur Reichskanzlei Der Kamyf um Verlin-Der Angriff„, oocn Sebencen eecnmee A. 50 9 4 — ——— 8 7————BPP S——————————————————— ————————————— ——— ——— 3 2 8 9 * 9 * 4 9 1 94 F 7 * 9 5 5 19 1 9 4 R½ SS! ————— 2— 55 — ———————— . — Aus den großen Grundgedanken des Nationelsoziélismus entständ unsere Buchhandlung- die nun streng nach den Näs- stäben der NSDAP ihre Kulturaufsaben in der Pflege nätionalsoziälistischer Weltanschauung erfülſt! Die Bestrebungen der NS-Kulturgemeinde in Verbindung ſnit der Tätigkeit der Nordischen Gesellschaft und des Reichsbundes für Deutsche Vorgeschichte sind auch für uns die Garenten einer neuanbrechenden Deutschen Kulſtur! 80 6 0 1 E U an un Nationalsozlalistische Buchhandlung des„Haken⸗ Kreuzbenner“ Nannheim, P 4, 12, am Strohmatkt SSSSSS 0 2— — E 2— S5 2 E**— — 8 *. 9 222 7 —— 22 — 9 9 ————— ——————— 8 — 22 2 ate *Iwei Jahre fiampf in Schlagzeilen — Jeitungs- flusſchnitte, die beſchichte darſtellen/ dokumente vergangener Jeiten ———————2—* ————5 — er die Lüge— unſer der Sieg! ——————————————————————————— ————— Wenn wir ſchwiegen, müßten die Oteine reden! —— * —. Nur BaGar— 2— Dicd⸗ Deinirg Aalionaſſosiolſ.? ee 1— 9256 angsve ei— en in 3 Non———— arvubs der roten Nordheher — Jentrum, das Oammelbe — Redensorten aber keine Kredi—*— - Ober Reoſſioen dorf aich oeloteched werded Zwe Pauntde enrentlk. pg 4, Locbon lähe Bülkn Li Sundespoſtzeiaml Karlerubel“ ———————— bieibe die BeihetSabee— Srgchige Sade u80 Pobnessocheee Mrnng ers Pelhe e- 9————————————— Gllareks in Ein hiſtoriſches Nein Adolf Hieler ar Lag ——— Der Stillhalteſtrick gedreht de⸗ Borbexeltungen zum dritten cributylar Verbot des„Halenkreuz · Banner“ anst überraſchend aufgehoben R* a 1H an W 8—rrr——— 23—— Prrazes rrter Miniferriſbent Keütt I 9 Pas. 5 FRr S Beſchleunigte Regierungsbildung in Preutzen———— Oie Geſchäftsorduungsſchiebung rächt ſich am Zeutrum!———————————— * 8— + 943 7 —— i eee — —— 9 — —— —— Das marionatsoziaeswsctis ——— ch ——— —————— Sis tessees die süssaes de Aeent Sutee Sabniſfent— Scubniſlonr 3lir— 800 8 Die namenloſen ſjelſer erzählen Die heiteren Erlebnisse der Unbekannten/ Audi sie hielten die Treue Als das erſtemal unſer„Banner“ das Licht der Welt erblickte, da ſtand auch eine ganze Reihe namenloſer Mitkämpfer beiſeite, die ſelbſt⸗ los dort halfen, wo eben der Zufall ſie hinge⸗ ſtellt hatte. Der eine trug die nicht gerade hove Auflage in Paketen nach dem„Verlag“, wo ſie in einer Ecke verſtaut wurden, um nach Beſchaf⸗ fung des notwendigen Packpapiers hinaus ge⸗ tragen oder geſchickt zu werden. Und ſchon dieſe erſten Paketträger mußten allerlei erleben, oft verteidigten ſie das ihnen heilige Gut. Einer davon war ſogar ein tüchtiger Boxer, Maf⸗ fenbeier, teilte ſeine Schläge aus, um ſo ruhiger dann ſeinen Transport fortzuſetzen. Mit der Zeit aber ſtieg die Auflage und der Drucker brachte ſie uns per„Auto“. Kaum ſtan⸗ den die Blätter auf dem Tiſche, da gings flugs Ios. Ohne ein Wort zu reden, denn wer weiß. ob die„Popo“ nicht angeſchneit kommt und durch Beſchlagnahme die Arbeit ſabotiert. Da hieß es nicht nur ſchnell packen, da brauchten wir Kerle, die im Notfalle die ganze Auflage unſichtbar verſchwinden ließen, wenns ſein muß, ſogar vor den Augen des Geſetzes. Das Paket vor dem Fenſter Daß die Polizei die erſten noch naſſen Exem⸗ plare voll Eifer ſtudierte, verſteht ſich von ſelbſt. Es war immer für den eine Freude, der die Exemplare nach dem„hohen“ Präſidium brin⸗ gen mußte. Nicht raſch genug hatte jeder„Popo“ eine Nummer erwiſcht, dann ſaßen ſie wie die ſieben Weiſen da und ſuchten, ſuchten, ob nichts Geſetzwidriges drinnen iſt. Das muß man ihnen laſſen, faſt genau ſo ſchnell wie unſer Bote wie⸗ der im Verlag war, kam ſchon die Polizei an⸗ gebrauſt und verkündete gelaſſen„Beſchlag⸗ nahmt“. Aber das iſt nur einmal paſſiert, er⸗ zählen uns die erſten Helfer. Das zweitemal waren wir ſchneller. Wie ſpürten eines Tages, daß vielleicht Beſuch kommen ſollte. Und tatſäch⸗ lich vernahm man die bekannten Schritte. „Fenſter auf!“— und wie Bälle flogen die Pakete hinaus auf ebene Erde. Und bieder notierten die Herren auf einem Stückchen Papier„Beſchlagnahme ergebnislos verlaufen“. Der Verlagsleiter beſcheinigte das mit würdiger Miene und die drei zogen ein⸗ geſchnappt von dannen. So wußten die kleinen Helfer das„Banner“ vor Schaden zu behüten. Ausrufen verboten Unſer erſter Verkäufer vor der Hauptpoſt, Funſer Seitz, lächelte nur, als wir ihn nach ſeinen Erlebniſſen fragen, er meint, ein gan⸗ eudes Buch gäbe es aus ſeiner Zeit vor der Hauptpoſt mit dem„Hakenkreuzbanner“. Wenn er auf ſeinem Platz ſtand und das Blatt aus⸗ rief, da hieß es„weitergehen“. Ging er wei⸗ ter, hieß es, bleiben Sie auf Ihrem Platz. Er war ihnen ein Dorn im Auge. Dann hatte er noch ſo einen kleinen Nebenberuf: Er zeichnete in ſeinen paar ſtillen Stunden, ſogar im Stehen an der Hauptpoſt, wenn kaum ein Paſſant kam. Da hat er für die erſten Ausga⸗ ben Karikaturen geliefert, die unſere Feinde im richtigen Lichte zeigten. Wie oſt mußte er ſeinen Kram packen und„mitkommen“(ver⸗ ſteht ſich zur Polizeil). Auch die„Sklareks⸗in⸗ Mannheim!-⸗Geſchichte ging an ihm nicht ſpur⸗ los vorüber. Als man den gar zu guten Ge⸗ ſchäftsgang beobachtete, hat man ſich entſchloſ⸗ ſen, den„Laden“ zu beſchlagnahmen. Unter ſtarkem Gefolge von Freund und Feind gings in den Arreſt der-Wache. Als man aus⸗ gerechnet hatte, daß der Verkäufer um 23.30 Uhr nichts mehr anſtellen kann, ließ man ihn wieder auf freien Fuß. Lächelnd zog er ab. So gab es am Brennpunkt der Stadt für ihn allerlei zu ſehen. Unſere Gegner lachten ihn aus, Parteigenoſſen kamen oft nur, ihn zu be⸗ ſuchen und beizuſtehen. Sie ſelbſt hatten in den Kampfjahren oft nur wenige Groſchen, die nicht reichten, jeden Tag ſich eine Zeitung zu erſtehen. Unſer Seitz hat ſein Verſprechen eingelöſt, das er im Jahre 1929 gegeben hatte: Bis wir die Macht im Staate haben, verkauſe ich die nationalſozialiſtiſche Preſſe dort, wo niemand den Mut hatte, ſich Tag für Tag hinzuſtellen. „Hier dürfen Sie nicht verkaufen“ Der Rundgang durch die Mannheimer Lokale mit der Zeitung war nicht minder intereſſant. Da ſaßen Spießer, die zuckten die Achſeln, dort Gegner, die geiferten. Ab und zu ein feſter Volksgenoſſe, der kaufte ſich ein„HB“. Sein Gruß war die Stärkung für den Verkäufer. Da gab es aber auch ganz ſchlaue Wirte, die ſich auf ihr Panier geſchrieben hatten,„in meinem Lokal wird nicht politiſiert“— aus reiner Ge⸗ ſchäftstaktik— und wieſen dem nationalſozia⸗ liſtiſchen Zeitungsverkäufer die Türe. So glatt war der Verkauf nicht, wie viele heute glauhen. Unſer Verkäufer war kein Geſchäfts⸗ mann, ſondern ein Propagandiſt der Bewegung. Das war der Unterſchied. Und wenn damals in einem Lokal unſer Blatt hing, war es bald vergriffen. Alle wollten doch ſo„geheim“ mal ſehen, was eigentlich los Am Arbeitsplatz unsrer ersten Verlagsleitung in U 6. 24 Für das fiampfblatt unterwegs Von NMarxisten überfallen— 50 Nark Geldsirafe Eine Unterhaltung mit dem Pg. Karl Link (Oftersheim), der einer der erſten Verkäufer unſeres„Hakenkreuzbanner“ iſt, ließ die Kampf⸗ tage reſtloſer Einſatzbereitſchaft in unſerer Er⸗ innerung lebendig werden. Sie veranſchaulichen das Geſchehen vergangener Tage ſo treffend. Dankbar erinnere ich mich an das Jahr 1928, das mich dem Nationalſozialismus zuführte. Da ich mit ganzem Herzen bei der Sache war, gab es für mich keine Halbheiten. So konnte nur Kampf meine Parole ſein. Mein Eintreten für die Ideen Adolf Hitlers führte 1929 zu meiner Entlaſſung aus der Fabrik. Jetzt erſt recht Meine ganze Kraft gehörte nun dem Kampf für den Nationalſozialismus. Ich ſah meine Aufgabe im Werben für die nationalſoziali⸗ ſtiſche Preſſe und im Vertrieb völkiſcher Litera⸗ tur. Meine Tätigkeit galt dem„Völliſchen Be⸗ obachter“ und dem„Führer“. Davon konnten mich weder Schikanen noch haßvolle Blicke oder Drohungen abbringen. Als zu Beginn des Jahres 1931 das„Ha⸗ kenkreuzbanner“ gegründet wurde, berei⸗ tete es mir viel Freude, daß der neuen Kampf⸗ zeitung des Bezirks gleich 75 Abonnenten zu⸗ gewieſen werden konnten. Das Hauptkontingent dieſer Leſer ſtellte Schwetzingen, dann kamen Oftersheim, Plankſtadt und Brühl. Die Zuſtellung der Zeitungen bereitete oft große Schwierigkeiten. Je größer ſie waren, deſto größer die Energie, ſie zu überwinden. beziehen Sie vorteilhaft durch igene Selrippalret Handelte es ſich um eine beſchlagnahmte Aus⸗ gabe, ſo erhielt ich die Zeitungen dennoch, aller⸗ dings unter falſcher Adreſſe. Das freute mich ungemein. Zunächſt mußte ich ſie ſtets in Schwetzingen verſtecken, da in dieſen Fällen mich ſtets die Gendarmerie mit ihrem prüfen⸗ den Beſuch beehrte. Als Verſtecke dienten u. a. ein Motorenkaſten, Spargelkörbe, ein Haſenſtall uſw., in einem Speicher mußten mitunter ſogar Bretter gelockert werden, um die begehrten Zei⸗ tungen darunter verſchwinden zu laſſen. Trotz Aeberfall beſtraft Ueberall war ich ein gekannter Mann, um ſo mehr, als man mich in der radikalen Preſſe in warnender Weiſe bekanntgemacht hatte. Dieſes Wiſſen verdoppelte meine Kampfesfreude. 1931 befand ich mich mit 17 SA⸗Kameraden auf dem Rückweg von Friedrichsfeld, wo ich wieder Zeitungen und Literatur vertrieben hatte. Nahe bei Schwetzingen(an der Tankſtelle vor dem Friedhof) wurde uns von Kommuni⸗ ſten, die gerade einen Schießſtand eingeweiht hatten, aufgelauert. Etwa 20—25 Mann fielen über mich her. Ich wehrte mich ſo gut ich konnte. Ein Vierteljahr lang hatte ich mit einer ſchweren Kopfverletzung zu tun. Dennoch wurde ich wegen ſchwerer Körperverletzung zu 50 Mark Geldſtrafe und den Koſten verurteilt. Trotz all dem Unangenehmen denke ich immer noch gerne an dieſe Tage zurück und bin frohen Herzens dankbar, für mein Kampfblatt— das „Hakenkreuzbanner“— geworben zu haben. iſt. Den Spießerblättern trauten viele ſchon nicht mehr. 4 Abonnenten im Kinderwagen Ein anderer Zeitungsverkäufer und Aus⸗ träger, Fabian, weiß uns voll Humor von ſeinen erſten Gängen zu berichten. Er belieferte ſeine Abonnenten— ganze zehn— in der Neckarſtadt gratis und franko. Doch bald hatte er eine größere Zahl zuſammen, ganz verſtreut in Mannheims rotem Viertel. Da gab's eing Dutzend Momente beim Austragen zu berück⸗ ſichtigen. Alle, einſchließlich der Leſer, waren gefährdet, wenn ſie in dieſem Viertel als Nozis erkannt waren. Als gar die Zeitung verboten war und jedermanns Augen kriminaliſtiſh in Briefkäſten, Aktentaſchen und anderen Winkeln nach dem verbotenen Objekt ſpürten, da galt's, an alle ſtillen Winkel zu denken, wo keines Menſchen Auge eine Zeitung ſuchte. Da ſtand ich“, ſo erzählt uns Fabian,„gerade im Ver⸗ lag, als die Polizei hereinſpazierte, um die Auflage zu„kaſſieren“. Glücklicherweiſe varen meine Abonnenten Sekunden zuvor verſtaut. Im Kinderwagen wurden die verbotenen Zei⸗ tungen zu den Abonnenten gefahren. Dort ver⸗ muteten die Herren nicht, daß verbotene Früchte aufbewahrt ſind.“ Irgendwo verbrannt Unſer, auch an Jahren älteſter Austräger, Wetzel, teilte das Schickſal mit den übrigen. Unentgeltlich wurden die erſten Abonnenten belieſert, kaum zwölf an der Zahl. In der Stadt waren die vielen Geſchäfte ſeine erſten Leſer, die aber auch von Gegnern verſpottet wurden. Da erzählt er uns, daß einmal ein Marxiſt ihn dauernd auf ſeinen Wegen beglei⸗ tete, wenn er die Zeitung in den Geſchäften auf den Ladentiſch legte. Kaum war er aus dem Laden, riß der Burſche die Ladentüre auf und ſchrie hinein:„Da habt ihr euer Käs⸗ blättel wieder“. Einmal überfielen ihn un die 20 Reichsbananen, nahmen die Zeitungen ab, nachdem ſie ihn mit Schlägen traktiert hat⸗ ten. Und während die Burſchen in einem ge⸗ wiſſen Häuschen am Gockelsmarkt die Zeitungen verbrannten, war aber ſchon ein anderer unter⸗ wegs, der Erſatz für die Leſer beſchaffte. So mußte jeder unſerer Austräger ein Kri⸗ minaliſt in der Weſtentaſche ſein, mußte wiſſen, wo die Gegner ſitzen und mußte aber auch ver⸗ ſtehen, wie man die Zeitung in die Briefkäſten verſtaute. Von den erſten Inſerenten plaudert an an⸗ derer Stelle der Fachmann. Sie gehören auch zu der großen Zahl der unbekannten Helfer, denn es war damals kein Geſchäft zu in⸗ ſerieren, es war auch ein Bekenntnis. 3 Sie hielten uns die Treue Heute nach fünf Jahren ſehen wir die frohen Geſichter all dieſer Kämpfer aus den ſturm⸗ bewegten Tagen. Sie ſind uns treu geblieben, wie wir ihnen die Treue halten. 90 Unsere ersten Träger Lalilen o Cales e Brilcetto für lndusttie und Häusbtänd Fernsprecher 3558 11 Franz Haniel& Cie. õmbri. Nannhe Hauptbüro: E 7, 21 Stãdtbüro für Hausbrändkohlen: P 3, 15 Fernsprecher 211 85 fer und Aus⸗ oll Humor von n. Er belieferte hn— in der doch bald hatte „ganz verſtreut Da gab's ei igen zu berück⸗ r Leſer, waren ertel als Nozis itung verboten iminaliſtiſh in ideren Winkeln rten, da galt's, ken, wo keines chte. Da ſtand gerade im Ver⸗ ierte, um die herweiſe waren zuvor verſtaut. serbotenen Zei⸗ hren. Dort ver⸗ daß verbotene ſter Austräger, it den übrigen. en Abonnenten Zahl. 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Vewaltungssonderzüge 8 Netzkamten, Bezirkskarten.. bis 75% uſm 33/.500/ 0 um 50-60% bcte Bäbübblen Inb amtüien Aülebüb— Indonifren EIEMINnoR . e, 3 —— eeee METAll N. EKA BFR R Bal bel Reſden Ar Slußfüat Mulstube. uIt den Mugen des Mannbelnets geleben— Let mittigatlue Auftien der„Fäcerkant“ Alter Stadtplan der„Fächerstadt“ Die beiden jungen Großſtädte Mannheim und Karlsruhe unterhielten noch zu allen Zeiten ein freundnachbarliches Verhältnis miteinan⸗ der. Es bedurfte nicht erſt der bequemen und zeiterſparenden„Blitzverbin dungen“ von hu und Flugzeug, um„Bloomäu⸗ ler“ und„Briganten“ einander näherzu⸗ bringen. Zwar trugen gerade ſie ein Weſent⸗ liches dazu bei, die gegenſeitigen Beziehungen zu vertiefen. Aber ſie beſtanden ſchon auf er⸗ ſeeuich breiter Grundlage, als die Sonntags⸗ arten noch nicht ſo reichhaltig angeboten wur⸗ den und eine Rheinfahrt nach Karlsruhe noch nicht zu den beliebten eee ee keiten zählte, wie heutigen Tages. Wenn erſt die neue Autobahnſtrecke dem Verkehr über⸗ eben werden kann, die den„gelegentlichen zprung“ zum Nachbar erleichtern hilft, dann dürfte ſich dieſer Umſtand für beide Teile noch nutzbringender auswirken. Den Spitznamen nach, mit denen der Volks⸗ mund die beiden Nachbarn bedachte, könnte leicht der Gedanke an eine Unausgeglichenheit der gepflegten Beziehungen aufkom⸗ men. Sie beſteht indeſſen nicht. Der Karls⸗ ruher nimmt es dem Mannheimer nicht krumm, wenn er von ihm mit„Spätzle“ geuzt wird. Er weiß zu gut, daß ihn der humorbegabte Gaſt aus der Stadt der Quadrate nur ſpaßes⸗ halber den Schwaben zurechnet. Beluſtigend iſt in dieſem Zuſammenhange, zu erfahren, welche Redensart die Runde macht, um das verſchiedene Maß an Beſcheidenheit zwiſchen beiden Nachbarn klar zu verdeutlichen. „Wenn ein Karlsruher ein ſaftiges Schnitzel verzehrt hat, dann tut er ſo, als ſei ihm nur Kartoffelbrei gereicht worden. Der Mannheimer dagegen— ſo hört man ſagen— ſtochert ſich auch dann die Zähne, wenn es ihm nicht zu einem ordentlichen Happen reichte und er ſich mit einem kräftigen Brei begnügen mußte.“ Es ſoll hier nicht unterſucht werden, ob der Volksmund recht hat oder ob er ſich in dieſem Falle wieder einer für den Kurpfälzer bezeich⸗ nenden Uebertreibung ſchuldig machte. Der waſchechte Mannheimer nimmt es mit der Freundſchaft ernſt und unterzieht ſich mit Ver⸗ nügen der Mühe, einmal perſönlich feſtzuſtel⸗ en, wie es um ſeinen Nachbax und die viel⸗ gerühmte Fächerſtadt zwiſchen Rhein und Schwarzwald in Wirklichkeit beſtellt iſt. Am Mühlburger Tor Traumgeborene etadt „Jede Stadt hat ihre mehr oder weniger ori⸗ jinelle Geſchichte, ihr beſonderes bauliches Ge⸗ icht. Einzigartig iſt der quadratiſche Aufbau Mannheims, das fächerförmige Stadtbild der Grenzlandhauptſtadt. Dem Fremden fällt es anfänglich ſchwer, ſich an die ſtreng mathema⸗ tiſch ausgerichtete Ordnung zu gewöhnen, dann aber findet er ſich in beiden Städten mit Leich⸗ tigkeit zurecht. Vom Karlsruher Schloß aus ſtrahlen die Straßenlinien in Form eines Fächers aus⸗Ein Blick auf den achteckigen Schloßturm genügt in jedem Falle zur Orientierung. Er iſt der Pol, der Kopf des im Laufe der 220 Jahre ſtark in die Breite gewachſenen und vielgliedrig geratenen Stadtkörpers. Das Herz ſtellt der vom großſtädtiſchen Ver⸗ kehr umbrandete Adolf⸗Hitler⸗Platz dar, dem noch Friedrich Weinbrenner das klaſſiſche Ant⸗ litz gab. Die monumental wirkenden Bauten des Rathauſes und der Stadtkirche, des Mark⸗ gräflichen Palais am Rondellplatz löſen bei jedem Beſucher Bewunderung aus. Unter der Pyramide, die den Platz der Kaiſer⸗Straße gegenüber abſchließt, ruht er Stadtgründer Markgraf Karl Wilhelm von Ha⸗ den. Mitte 1715 brach er— angeregt von einem Rathaus von der Stadtkirche aus Lesehen Traume, den er nach ermüdender Jagd im Hardtwald hatte— von ſeiner damaligen Reſi⸗ denz Durlach auf, um den Grundſtein zurt heutigen Schloßturm zu legen. Als er ſich mitten im Eichen⸗ und Kiefern⸗ wald eine neue Heimſtätte ſchuf und ſich mit der Abſicht trug, eine Stadtſiedlung 3˙ errichten, die ſeinem Geſchmack entſprach, konnte er nicht entfernt ahnen, daß ſich die traumge⸗ borene und recht eigenwillige Schöp⸗ fung binnen zwei Jahrhunderten zu einer be⸗ deutenden Großſtadt mit rund 160 000 Einwoh⸗ nern entwickeln würde. Heute iſt Karlsruhe nicht mehr die„Stadt im Walde“. Nur vereinzelte Kieferngruppen im weſtlichen Stadtteil zeugen von einer Ver⸗ gangenheit, die noch nichts von tobendem Ver⸗ kehrslärm, dem Stampfen der Maſchinen und den ratternden Kranen im Rheinhafen wußte. Und doch iſt es ſo leicht für den Karlsruher, der Haſt des Tages zu entrinnen, wenn er hinter die ſchützende Stirnfront des Schloſſes rettet und im Schloßgarten Entſpannung ſucht, der nicht nur ein geſchichtlicher Boden iſt, ſon⸗ dern auch landſchaftlich⸗gärtneriſche Reize auf⸗ weiſt. Der Stadttraum iſt Wirklichkeit geworden. Standen drei 9 10 nach der Gründung erſt ſechzig Häuſer, ſo handelt es ſich heute um üler 12 000. Es dauerte zwar lange, ehe die Stadt die ihr von ihrem Schöpfer aufgezwungene Form ſprengte. Aber die natürliche Entwicklu! ließ ſich nicht aufhalten. Zögernd nur griff die Stadt über die Kaiſer⸗Straße hinaus, die der Bedeutung unſerer Breiten Straße etwa ent⸗ ſpricht. Dann aber ſchoben ſich die Häuſerreihen zwangsläufig immer weiter nach allen Seiten vor, wuchſen neue Vorſtädte und Siedlungen aus dem Boden. Sie vermochten den Grund⸗ charakter der Stadt Karlsruhe nicht zu ver⸗ ändern, die im Herzen eine reizende Reſidenz⸗ ſtadt geblieben iſt. De wirtſchaſtliche seite Der induſtrielle Unterbau reicht weit ins 19. Jahrhundert zurück. Wohl iſt vornehmlich von Karlsruhe als einer ausgeſprochenen Beamtenſtadt die Rede. Aber dieſe Kenn⸗ zeichnung entſpricht den tatſächlichen Verhält⸗ niſſen nur oberflächlich. Es ſei nur daran er⸗ innert, daß vier Fünftel der Geſamteinwohner, die beruflich tätig ſind, auf Induſtrie, Hand⸗ werk, Handel, Verkehr und Landwirtſchaft ent⸗ fallen. Der Anteil der Beamtenſchaft von Stant und Stadt tritt demnach nicht übermäßig her⸗ vor. Lediglich ein Siebentel kommt auf die im öffentlichen Dienſt Stehenden. Der Fremde— und das mag für ſein Urteil mitbeſtimmend ſein— bemerkt nur verhält⸗ nismäßig wenig von den Induſtrieanlagen, von den Werkſtätten und Lagerhäuſern, weil ſie zu⸗ meiſt außerhalb des ſtädtiſchen Wohnkreiſes liegen. Wenn er nicht den Waſſerweg nach der Landeshauptſtadt gewählt Int der ihm einen Ueberblick über die ausgedehnten Hafenanlagen ſewährt, die in erſter Linie dazu beitrugen, arlsruhe ſeine wirtſchaftliche Vor⸗ machtſtellung zu ſichern, dann nimmt er ſich nur in Ausnahmefällen die Mühe, ſeine Schritte zum Rheinhafen hinauszulenken. — , Rondellplatz Er wurde erſt im Jahre 1901 eröffnet. Wie ein Rieſenarm reckt ſich der Stichkanal mit ſei⸗ nen fünf Hafenbecken—ausgeſtreckten Fingern gleich— in das Land. Faſt zwei Kilometer wurde der Rhein durch den Kanal der Stadt nähergerückt, die verhältnismäßig raſch zu einem bedeutenden aufſtieg. Vor dem Weltkrieg hatte der Umſchlagsver⸗ kehr 1,5 Millionen Tonnen erreicht. Zwanzig Jahre ſpäter. waren es bereits eine Million Tonnen mehr. Die erfreuliche Auſwärtsent⸗ wicklung iſt zum großen Teil auf die neuzeit⸗ lichen Einrichtungen zurückzuführen. Das Städt. Hafenamt unterließ nichts, was geeignet ge⸗ weſen wäre, bedeutende Induſtrie- und Han⸗ delsfirmen im Hafengebiet anzuſiedeln. Kein Wunder daher, daß die bislang vorhandenen vier Becken mit ihren acht Kilometer nutzbarer Uferlänge den Anforderungen nicht mehr ge⸗ nügten. Die Entwicklung iſt noch nicht abge⸗ ſchloſſen. Bereits heute kann von Karlsruhe als der wirtſchaftlichen Zentrale Mit⸗ telbadens geſprochen werden. Die führende ferstben. im badiſchen Holzhandel iſt unum⸗ ritten. Eine Reihe Karlsruher Induſtrieunternehmen haben ſich über die Landesgrenzen hinaus Gel⸗ tung verſchafft. Viele von ihnen können auf ein fünfzig⸗ bis hundertjähriges Beſtehen zu⸗ rückblicken. Zahlreiche Unternehmen in der Me⸗ tallverarbeitung ſind auf dem Weltmarkt füh⸗ rend. Daneben verdienen die Fabrikationsſtät⸗ ten für Parfümerie, Teigwaren und Biere, für pneumatiſche Gummireifen, Nähmaſchinen und Maſchinenſpezialteile noch beſondere Erwäh⸗ nung. Die Staatliche Majolikamanufaktur hat ſich auf dem Gebiete des Kunſtgewerbes eine ſtarke Stellung geſichert. In der bunten Reihe der Karlsruher Unternehmen kommt eindrucks⸗ voll die wirtſchaftliche und kulturelle Regſamkeit der Stadt zum Ausdruck, die ein Bollwerk in der ſüdweſtdeut⸗ ſchen Grenzmark darſtellt. Stütte der Kultur An Bildungsmöglichkeiten iſt nach keiner Seite hin ein Mangel. Karlsruhe hat es ver⸗ ſtanden, ſeine Bedeutung auf kulturellem Ge⸗ ———— — 2 biete nicht nur zu bewahren, ſondern darüber hinaus zu feſtigen. So iſt die Techniſche ochſchule„Fridericiana“ eine weltbekannte Stätte wiſſenſchaftlichen Forſchens. Einzig⸗ artig das Lichttechniſche Inſtitut in Europa, das Flußbaulaboratorium mit einer Reihe von Verſuchsanlagen. Im Landesmuſeum, das im ehemaligen Re⸗ ſidenzſchloß ſeine Heimat gefunden hat, in der Kunſthalle, die das Hans-Thoma-Muſeum birgt ſowie in den zahlreichen Muſeen ſind die rei⸗ chen Kulturſchätze aus Vergangenheit und Ge⸗ genwart zuſammengetragen. Auf dem Gebiet des Kunſtlebens ſpielt das Badiſche Landestheater, das ſchon Schloß vom Park aus 1811 entſtand, eine bevorzugte Rolle. Die Glanz⸗ periode unter Eduard Devrient und Felix Mottl bildet ein Blatt in der ruhm⸗ vollen Geſchichte der Bühne, die ſich ſpäter den Ruf eines„Klein⸗Bayreuth“ erwarb. Die Landesſammlungen aller Art, von den Schauſammlungen über die Verbreitung der Tierwelt der Gegenwart und vergangener Erd⸗ erioden angefangen bis zu dem auf Veranlaſ⸗ ung unſeres Reichsſtatthalters Robert Wagner eingerichteten'und eröffneten Badiſchen Ax⸗ mee⸗ und Weltkriegsmuſeums, zie⸗ hen zahlreiche Fremden aus nah und fern in die intereſſante Weinbrennerſtadt. Auregender spazlergang Der Mannheimer iſt zwar anfänglich etwas enttäuſcht, wenn er den geräumigen Bahnhof, um den die Karlsruher zu beneiden ſind, ver⸗ läßt, und ſeine Schritte der Stadt zu lenkt. Et iſt daran gewöhnt, großſtädtiſchem Betrieb zu begegnen und möglichſt raſch im Trubel des Straßenlebens unterzutauchen. Statt deſſen ge⸗ mahnt ihn hier die räumliche Ausgeſtaltung des Bahnhof⸗Platzes an vornehme Geruh⸗ ſamkeit. aſt zu feierlich grüßt das künſtleriſch ge⸗ ſtaltete Eingangstor zum Stadtgarten her⸗ über, der ein Lieblingsaufenthalt der Karls⸗ ruher iſt. Wer nicht gerade von der Haſt des Arbeitstages ergriffen iſt, wird kaum der Ein⸗ ladung widerſtehen, ſich in 8 gepflegten und abwechſlungsreich geſtalteten Garten⸗ und Park⸗ anlage zu ergehen und vom Lauterberg aus einen Blick auf die Stadt zu werfen, der ſein Beſuch gilt. Bis zum Feſtplatz läßt ſich hier an echt japaniſchem Tempel, an Gar⸗ tenſee und Zoologiſchem Garten vorbei, ein Spaziergang ausdehnen. Das jedem Erholungſuchenden willkommene Gegenſtück hierzu bildet im Norden der Schloßpark, Wildpark und Botaniſcher Garten. Es fehlt nicht an Grünanlagen und ſchönen Gärten. Wie lange wird es dauern, dann herrſcht wieder reger Betrieb im Rhein⸗ ſtrandbad, das mit Recht der ſchönſte Bade⸗ platz am Rheinſtrom genannt wird. Karlsruhe ſteht in Bezug auf Erholungs⸗ möglichleiten der Rhein⸗Neckar⸗Stadt nicht nach, iſt auch in dieſer Hinſicht ein hochwertiger Nachbar, der auch einem Mannheimer noch eine Fülle bewundernswerter Dinge zu bieten hat, Die zahlreichen Anregungen, die der aufmerk⸗ ſame Beſucher hier empfangen kann, wiegen viel von dem buntbewegten Treiben auf, das unſere Stadt Mannheim als eine„lebendige“ Stadt kennzeichnet. hk. Südlicher Stadtgarteneingang Werköbild(66) Benut: Pfalz D Die fi der ti Oper neten landt selbständige bende, sowie sonstiger Beru aus Not und S Jahre 19 Huankenunters Auskunft ertei Zum Wintersport 1936 fUhrt die Reichsbahn beigunst. Schnewerhältnissen nachstehende Hinfahrt Rückfahrt Samstg. Sonntgs. f d h P ꝗ Sonntags Spo rt- ——3— RR 16.10.26[Kotlstuhe 19.41 19.47 5§ 0 22 —— 16.39.55[Bden-Bder-West] 19.12 19.22 0 E E 16.51.07[Böhl 19800 19.10 1 rʒug 17.30.58[Oberböhlertal 18.29— udern darüb 17.02.18 Achern 18.44 19.00 Techniſche 17.498.56[Ottenhöfen— 18.21 3 W6 ESEE 18.31—bas Verkehten wird jeweils beson 17.25.39[Oftenbor 18.22 18.34 ders durch Aushang gof den Bahn- hens. Einzig⸗ 9 höfen bekonntgegeben. Inſtitut in Doratorium Uagen. Außerdem gewohrt die Reichsbahn hachstehende Fahrpreisermäßigungen: Urlaobskarten, gesioffelt. 20-60 90% SGesellschaftsfohrten: *— 0 foi bolt decnene RP Muſeum birgt Sonntogsröckfahrkorten„„„ 33½ 9— See b Ge⸗ Benutzt zu Eueren Ausflügen in das Neckattal, in den Odenwald und in die angestelltenwochentatte. 60% 100 Teflneſuer 99 50 9 Zefnerkorten ob Stödten m. bbet bei Schol- Und Jogendiohrien 400 50 70 ens ſpielt das pfälz die bequemen und betriebssichefen Kräftwegen der 100 O00 kinw hren... 35/% Seselischoftssoncderzüge: r, das ſchon Fahtpfeisetmäßigung för kinder. bei 300-600 Teilnehmer 50 9⁵ reiche Familien, Netzkarten, ferhebl. bei mehr ais 600 Teilnehmer oder 0 Bezirks-, Bezitksanschluß- v. Be- fErmägßig bel Hin- u. Röckfahrt innethalb El SC S 4 5 O05 zitksteilmonatskorten eines Kolendettages, 60% Auskuntft erteilen die Bahnhöfe. Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft. Reichsbahndirektlon Karlsruhe. Badiſches Staatstheater- Karisruhe einrichtungen 8 äUtw/ ein à Plachner wie innen und sàußen Porzellan emaill. Bade- wänne, 1,70 m lanę von RM. 102.* Frank& Schandin Ausstellung: Prinz-Wünelmstr. 10 gegenüber dem Nosengarten Jei bedeutende Mauführangen: Installationsarbeiten und Repa- lünren ui aus. Samstäg, den 18. Januer 1936 mm ümm Buchdruckwalzengießäànstält und Walzenmässe-Fäbrik BADEN-BADEN 18 olle. Die Glanz⸗ ind Felix Motil in der ruhm⸗— 22 Friedx. Bürkle Art, von den Mannheim/ U2. 1a erbreitung de 9 S nerecner 21976 fFelnschmecker bevorzugen rgangener Erd⸗ 0 1 60 9 Scheuspiel von Weiter Gottftied Klucke Schrulnordbotartaffka 0 M 8 35 f enK. gesie: fellx Beumbech ulevaren- beschläge O GHer-Bräu U1 ſe ums, zie⸗ 4 h und ſern in iee und Drechslerwaren, Laub- aus OGGERSHEIM r ſt adt. sägenholz, Sägen u. Vorlagen Sämstög, den 1. Februet 1936 Dealkice Nur das Gute bricht sleh Bahn Foto-Labo- fänglich 10 iigen Bahnhofj, ziden ſind, ven⸗ dt zu lenkt. Er em Betrieb zu m Trubel des Statt deſſen ge⸗ mc oper von Hetmenn fentich ZurIusSeHAINr 8 gegle: Dt. Thur Himmishoffen 0 5 4— Bruchbänder N 2, 2 am Rathaus Fernruf 266 97 1 der Patc Gummistrümpfe eb 13 DOie führende Staetsbühne der Südw'estmere bringt neben. 9ante der traditionellen Pflege der Klasser in Schauspiel und Krankenpfiege · 5 P 5 Oper einen vom Reichsdramàturgen àbb ,vorbildlich“ bezeich- artikel usw. mpel, an Ga. neten Quetschnitt dufch das Schäffen der Gegenw'att — Cari Morié 8 Friedrich Dröll ve es Norden der Wäsche-Sgezialgeschäft- Petten- Federn d Botaniſcher— imanlagen d Mannheim au 2, 1 au 1, 17.16 ird es dauern, anineieieieieieieeieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeen E eb im Rheinn + Bade⸗ deutscher Landwirte, selb- Liefetent aller Krenkenkessen 75 19 19 Laus im Unter eichsaufsicht Karl-Ludwigstr.14-Hannheim-Telefon 42083 er aufmerk⸗ ahre ie ————— für die Familie laut kann, wiegen G St 2 Hehl übernimmt krd-, Beton-, Eisenbeton- und Naurer- eiben auf, das Mankenunterstützungkasze R 5 Tarit pro Woche.25 RM. 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