ig von 1Schnack in die Däm⸗ lnde Gewöllk de der Turm inwerfer ihre ner ſprach ein sbliebe, was ary den Ver⸗ i dem Orkan t worden, in ſteinert ſpäh⸗ Arbeit. Durch n Licht. Wie ichtlichen See, mmelte Hop⸗ Hand. In idiger Schein, Leuchtfeuers iſames Mäd⸗ npenturm die och das Werk ige Aufflam⸗ verfer veran⸗ zelang es ihr, s der Leucht⸗ n können, zu ſtolz. Dann, tem Umkreis rang, ließ ſie )auszuruhen zeg hinunter, Tod. langt, aß ſie ig zu Bett— r, ſo kam der ig des Hun⸗ s für Mary. et, an Kohlen n im Kaſten. Fenſter über g der Inſel. ſenkbar auch, z nicht nach. ren ſchweren 1. Hungernd nd. Vachſtube die zur See ver⸗ ſeine Frau, en. Und auch en Zeit ſeine das tollge⸗ eitſchte Land. e für Mary. Nacht nieder⸗ öf um Leiter erbraucht, im ie Kälte, die chter um die r aber hatte Solange ſie ſie ſich, von lbend machte - ſie war nun norgen beim r brauchte ſie eſtern. eten ihre El⸗ idern Aben⸗ ten an. Die ts befürchtet, vorden. Da — und das dauer. Und chrieb es in s beunruhig⸗ ann!“ meinte flüſterte die war, der ihr „der andern⸗ ier über die und er flößte ele, der nun Fahrt zum e die Eltern, den zu erlan⸗ n. Während nter großer Eltern nach r Schlafkam⸗ ett. gerührt an „die Tochter Wie haſt du 'rtete mutig: Heute abend das Werk in ſehr ſchwach. Sorge ſein!“ m Glücksge⸗ ſei unten auf gleich wieder en, doch die „Beſtelle ihm n, wenn das r, hinausge⸗ oß, gebot er Richte Eſſen! Grog. Wir Ruf hinun⸗ Innern des breite helle Treppe, kreuzbanner“ Ausgabe 4 erſcheint 12mal(.20 RM Imal(.70 RM u. jowie die Poſtämter enigegen. Dindert, beſteht kein Anſpruch au Montag⸗Ausgabe paris hört ein Beriag und Schriftleitung: Mannheim, k 3, 14/15. 3 1 5 n ee ein! 8. Beſt i t die Zeitung am Er Entſchädigung. Rege u. 30 Pfa. Einzelpreis 10 Wiſſensgeb eten. Für unverlangt eingeſandte Beiträge wird keine Verantwortung übernommen. —73——(auch durch höhere Gewalt) ver⸗ ech⸗Sammel⸗Nr. 354 21. Das„Haken⸗ Beſtellungen nehmen die Träger mäßig erſcheinende Beilagen auf allen 6. Jahrgeng —3 etgen: Geſamtauflage: Die m Schluß der Anzeigen⸗Annahme: Mannheim, ꝑ 3, 14/15. Fernſpr extteil 45 Pfg. Schwetzinger und We Die Ageſpalt. Millimeterzeile im Textteil 18 Pfg. rühausgal ⸗Sammel⸗Nr. 354 Ageſpalt. Nillimeterzelle nbe At. Millimeterzeile 4 Pfg. nach aufliegendem Tarif. 43 Uhr, Anzeigen⸗Annahme: d Erfüllungsort Mannheim. 5. Zahlun Ausſchlietßl. Gerichtsſtand: Mannheim. Poſtſcheckkonto: Lüdwiashad 4960. Verlagsort Mannheim. A/ Nr. 44 5 /MNr. 27 Mannheim, 27. Januar 1936 ührerwort eine Unterredung des Führers mit einer feanzöſiſchen Journaliſtin Paris, 25. Januar. Der Führer gewährte der Vertreterin des „Paris Soir“, Madame Titayna, eine Unterredung, über die ſie ihrem Blatt folgendes berichtet: „Gleichgültig, welche politiſche Meinung wir auch vertreten, immer wird die Perſönlichkeit der Männer, die in die Geſchichte ihres Volkes und damit in die Welt eintreten, wie in dieſem Falle Adolf Hitler, unſere Anteilnahme erwecken. Keiner wird ihr entgehen können. Sobald ich wußte, daß der deutſche Reichs⸗ kanzler mich empfangen und mir ein Interview für die Leſer des„Paris Soir“ geben würde, wurde meine Freude darüber, die ich ſchon rein beruflich empfand, ſofort von dem Gefühl be⸗ herrſcht, daß ich nun endlich wiſſen würde, wie „Er“ iſt, wie„Er“ ſpricht. Vielleicht würde ich dann auch die Urſache ſeiner außergewöhnlichen Macht über die Maſſen verſtehen, und auch ge⸗ nau die Gedankengänge kennen lernen, die den Führer in den Fragen bewegen, die für uns Franzoſen und für Europa überhaupt von vita⸗ lem Intereſſe ſind. Der Beſuch in der Reichskanzlei Das Palais in der Wilhelmſtraße, in dem der Führer arbeitet und wohnt, iſt von einer Ein⸗ fachheit der Linie in der Architektur und der Ausſtattung, die mit der völkiſchen Geradheit des neuen Deutſchland übereinſtimmt: eine eine Galerie, ſchlichte Räume und dann das Arbeitszimmer des Führers. Ich brauchte nicht lange zu warten. Fünf Mi⸗ nuten vor elf Uhr kam ich an. Ich war für elf Uhr angeſagt. Staatsſekretär Funk holte mich aus dem Vorzimmer, das mit modernen beque⸗ men Seſſeln ausgeſtattet iſt. In dem Augen⸗ blick, als ich mich in einen von ihnen hineinge⸗ ſetzt hatte, mußte ich an den Empfang denken, den ich einige Monate früher bei Muſſolini gehabt hatte. Damals hatte ich den Duce in einem Zimmer erwarten müſſen, das reich ausgeſtattet war mit harten gotiſchen Holzſtühlen. Als ich bei dem Diktator Italiens eintrat, ſtand er etwa dreißig Meter von mir entfernt und durch ein endloſes Parkett von mir getrennt zwiſchen einem Fenſter und ſei⸗ nem Schreibtiſch. Heute iſt der Haupteindruck des Empfanges durch Hitler der einer gro⸗ ßen Einfachheit. Der Führer kommt mir mit ausgeſtreckter Hand entgegen. Ich bin er⸗ ſtaunt und überraſcht von dem Blau ſeiner Augen, die auf den Fotografien ſo ausſehen, als ob ſie braun wären. Ich bemerke, daß er überhaupt ganz anders ausſieht als auf den Bildern, und ich ziehe die Wirtlichkeit vor, die⸗ ſes Geſicht, das angefüllt iſt von Intelligenz und Energie und das aufleuchtet, wenn er ſpricht. Ich begreife in dieſem Augenblick den magiſchen Einfluß, den dieſer Menſchenführer ausübt und ſeine Macht über die Maſſen. Heine Winkelzüge, ſondern Offenheit Als ich telegrafiſch nach Berlin gerufen wurde, machte ich mir nachts im Zuge etwa ein Dut⸗ zend Fragen zurecht, die ich entſchloſſen war, unter allen Umſtänden zu ſtellen. Uebrigens könnten nur die Antworten indiskret ſein. Aber ſchon bei den erſten Worten ſehe ich, daß der Führer ſich nicht hinter diplomatiſche Formeln verſchanzt, ſondern mit völliger Offen⸗ heit zum franzöſiſchen Volk ſpricht. In dem Zimmer ohne Nachhall ſcheint mir meine Stimme, die deutſche Worte ſpricht, un⸗ ſicher. Ich verſuche mich und damit uns zu er⸗ klären: „Der Franzoſe fürchtet mehr als alles an⸗ dere den Krieg, und weil er ihn fürchtet und haßt, glaubt er leicht an ſeine Möglichkeit. Ich möchte gern aus Ihrem Munde hören, daß Deutſchland ſeine äußere Politik auf pazi⸗ fiſtiſcher Grundlage aufbaut.“ Der Mann, der mir gegenüberſitzt und den ich eindringlich anſehe, denkt einen einzigen Augenblick nach, nicht länger, dann ſpricht der Führer: „Das Wort Pazifismus hat zwei Bedeu⸗ tungen und hat in Frankreich nicht dieſelbe Bedeutung wie bei uns. Wir können einen Pazifismus nicht anerkennen, der den Verzicht auf eigene Lebensrechte bedeutet.“ Er hält einen Augenblick inne, um ſeine Worte noch beſſer zu formulieren: „Für uns kann ſich der Pazifismus nur ver⸗ wirklichen, wenn er auf der allgemein menſchlichen Grundlage aufgebaut iſt, daß ein jedes Volk das Recht hat zu leben. Ich ſage zu leben und nicht zu vegetieren. Wer den Frieden aufrichten will, muß zuerſt dieſes Recht der Völker anerkennen. Mit anderen Worten:„Es gibt keinen einzigen Deutſchen, der den Krieg wünſcht. Der letzte hat uns 2 Millionen Tote und 7½5 Millionen Verwundete gekoſtet. Selbſt wenn wir Sieger geweſen wären, ſo wäre doch kein Sieg es wert gewe⸗ ſen, dieſen Preis dafür zu bezahlen. Hitler ſchweigt und ich denke an ein Wort, das ich in Berlin gehört habe: Unſere Politik wird nicht von Gefühlen, ſondern vom logi⸗ ſchen Verſtande gemacht. Da ſpricht der Kanzler ſchon weiter: „Welcher europäiſche Staatsmann könnte denn heute durch einen Krieg eine gebiets⸗ mäßige Eroberung erreichen. Muß man denn zwei Millionen Menſchen töten, um ein Gebiet von zwei Millionen Einwohnern zu erobern? Das würde im übrigen für uns heißen: zwei Millionen beſter Deutſcher opfern, zwei Mil⸗ lionen in ihrer beſten Kraft, die Elite der Nation, um dafür eine gemiſchte Bevöl⸗ kerung zu bekommen, die nicht in vollem Um⸗ fange deutſch iſt und deutſch fühlt. Die menſch⸗ liche Logik iſt gegen einen territorialen Krieg.“ Jwei Folgen des verſailler Dertrages „Ich weiß, wie ſich der deutſche Geiſt gegen den Vertrag von Verſailles aufge⸗ lehnt hat. Aber ſelbſt zugegeben, daß jeder Menſch ſich einig iſt in der Notwendigkeit, daß dieſer Vertrag revidiert werden muß— wie könnte das geſchehen., ohne die Intereſ⸗ ſen anderer Völker zu verletzen.“ „Der Vertrag von Verſailles hat zwei Fol⸗ gen gehabt. Er bekräftigt einen territorialen Sieg und er ſtellt einen moraliſchen Sieg her. Jede territoriale Löſung hat ihre Schwächen. Bei Gebietsfragen ſollte allein die Stimme des Volkes entſcheiden und ſeine wirtſchaftlichen Bedürfniſſe Aber unter dem Geſichtswinkel der Moral iſt es unmöglich und unzuläſſig, ein Volk zu diskriminieren und es zu demütigen. 1870 hat der Friedens⸗ vertrag ſich mit einem materiellen und terri⸗ torialen Siege begnügt, ohne die Ehre Frankreichs anzutaſten. Jeder Be⸗ ſchluß, der die Verſöhnlichkeit eines Volkes herabmindert, ſchafft nur Bitterkeit und Haß bei den Unterdrückten und Mißtrauen bei den anderen. Der Menſch hat das Recht zu leben, ſei es als Nation, ſei es als einzelner!“ —„Was alſo ſoll man nun im Falle des Verſailler Vertrages tun?“ —„Das menſchliche Gewiſſen ſollte die Ge⸗ rechtigkeit über Intereſſen und Parteien ſtellen. Jedes Volk hat das Recht, auf ſeinem Boden zu leben, mit ſeinem Glauben, ſeiner Geſchichte, ſeinen Gewohnheiten und ſeinen wirtſchaftlichen Möglichkeiten. Die einen zum Schaden der anderen zu bevorzugen, iſt ab⸗ ſurd, weil das das Gleichgewicht der menſch⸗ lichen Geſellſchaft zerſtört. Ich will Ihnen einen Vergleich geben: Ein Geſetz, das die Ar⸗ beiter auf Koſten der Bauern bevorzugt, iſt ebenſo falſch wie eines, das die Bauern auf Koſten der Arbeiter bevorzugt. Man darf Trefien der Pour-le-mérite-Ritter in Berlin Pressebildzentrale Die Pour-le-mérite-Ritter begeben sich zur Kranznlederlegung nach dem Denkmal Friedrichs des Großen. In der Mitte Generalieldmarschall von Mackensen, weder Stellung nehmen zugunſten der Ver⸗ braucher, noch zugunſten der Händler, weder für die Arbeiter, noch für die Unternehmer, ſondern man muß das Gleichgewicht aufrechterhalten zwiſchen den wider⸗ ſtrebenden Intereſſen aller. Auch der Friede kann nur aus dem Gleich⸗ gewicht geboren werden, alſo aus der Gerechtigkeit. Was die einzelnen Maß⸗ nahmen angeht, um dieſen Frieden aufzu⸗ richten, ſo ſind ſie leicht zu finden, wenn jeder mit menſchlichem Gefühl, Verſtändnis und Klugheit an ſie herangeht.“ Talentierte bölker brauchen Lebensraum Hitler wartet einen Augenblick, um mir Zeit zu laſſen, mir meine Notizen zu machen. Als ich wieder aufblicke, trifft mich die Stärke ſeines Blickes, die keine Legende iſt. Er lächelt: —„Wir haben in Deutſchland 68 Millionen Einwohner, 68 Millionen Weſen, die eſſen, ſich kleiden, wohnen und leben wollen. Kein Vertrag der Welt kann daran etwas ändern. Das Kind, das zur Welt kommt, weint, um Milch zu bekommen. Und es hat ein Recht auf Milch. Auch ein Staatsmann muß ſeinem Volk das geben, was es braucht.“ „Sicherlich. Wir berühren eine ſehr ernſte Frage. Die Bevölkerungspolitik, die in Deutſchland propagiert wird, ſchafft notwen⸗ digerweiſe einen Expanſionsdrang aus dem Bevölkerungszuwachs, alſo Krieg. Sie be⸗ klagen ſich, nicht genug Brot zu haben und wollen doch noch mehr Menſchen!“ —„Es gibt talentierte und nicht talentierte Völker auf der Welt. Die erſteren haben vor⸗ miegend einen Mangel an Lebensraum, wäh⸗ rend den anderen eine große und vielfach un⸗ ausgenützte Lebensflüche zur Verfügung ſteht. Die europäiſchen Staaten gehören zur erſteren Kategorie. Man muß ſich bewußt werden, daß ſie in dieſer Hinſicht eine Völkergemeinſchaft darſtellen, wenn ſie auch manchmal eine ſtreit⸗ ſüchtige Familie ſind. Die Kolonialfrage Ich ſchweige einen Augenblick, weil ich genau ſo denke, und weil mich meine Reiſen die Un⸗ gleichheit der Raſſe und den Sinn des Wortes Europäer gelehrt haben. Unglücklicherweiſe iſt das Wort Europäer noch ein Begriff der Zu⸗ kunft. Eingeſpannt in unſere Nationalismen, muß man an heute denken. Ich fahre alſo fort: —„Sie brauchen alſo wegen der wachſenden Volkskraft Deutſchlands Kolonien?“ —„Meinen Sie das nicht auch?“ —„Wie wollen Sie dieſes Ziel in der Praxis erreichen?“ —„Wenn das Gewiſſen der übrigen Völker den Gedanken des Ausgleiches und der Gerech⸗ tigkeit zuließe, dann würden die materiellen Einzelheiten leicht zu regeln ſein. Was mich augenblicklich am meiſten beſchäftigt, iſt das Er⸗ wachen der Einſicht der Welt, daß der gute Wille der Völker eine Zuſammenarbeit ohne Hintergedanken ſchaffen muß, um jedem einzelnen Volk ein beſſeres Leben zu ge⸗ ſtalten. Im übrigen, ich wiederhole es, iſt es für das Leben Deutſchlands und Frunkreichs. und für das Wohl der Menſchheit notwendig, daß der Wohlſtand Europas ge⸗ ſichert wird. Fernoſt und Kommunismus „Ich reiſe in den nächſten Tagen gerade nach China, weil der Ferne Oſten...“ „Was für ein Glück“, unterbricht mich Hitler, „ich kann leider keine Reiſen machen.— Sie werden Japan ſehen, wo man zu ganz anderen Arbeitsbedingungen die Waren herſtellt, die — den Weltmarkt überfluten. Das wird elnes Ta⸗ ges auch auf Rußland zutreffen. Die Macht⸗ haber Moskaus werden notfalls einen Teil der Bevölkerungſterben laſſen, um den Export zu ſichern. Der Kommunismus hält ſich in Rußland, weil er ſich über einer bedürfnisloſen Bevölkerung und auf einem ungeheuren und unaufgeſchloſ⸗ ſenen Gebiet eingerichtet hat. Aber wenn der Kommunismus nach Deutſchland gekommen wäre, dann hätte es eine Kataſtrophe gegeben, die gar nicht abzuſehen geweſen wäre, weil in Deutſchland nur 25 v. H. auf die Landbevölke⸗ rung und 75 v. H. auf die Stadtbevölkerung entfallen, während in Rußland 92 auf dem Lande und 8 v. H. in den Städten leben und weil ein viel komplizierterer und größerer Ap⸗ parat der Zerſtörung anheimgefallen wäre.“ Da wir über politiſche Dinge geſprochen ha⸗ ben, wage ich noch eine delikate Frage: „Was denken Sie über den Anſchluß?“ „Das iſt eine Frage, über die ſich hier nie⸗ mand aufregt. Dieſes Schreckgeſpenſt benötigt man in Wien aus innerpolitiſchen Gründen. Die Anſchlußfrage iſt in Berlin nicht akut.“ Die pflicht der Frau Auf meiner Uhr ſehe ich die Zeit vorrücken, und ich fürchte, nicht mehr alle Fragen ſtellen und alle Antworten hören zu können. Ich frage raſch: „Und die Rolle der Frauen? Glauben Sie, daß ſie wirklich nur dazu da ſind, um von den Män⸗ nern Kinder zu bekommen?“ Diesmal lacht der Führer. —„Wer hat Ihnen das geſagt?“ —„Die Preſſe!“ —„Ich gebe den Frauen das gleiche Recht wie den Männern, aber ich glaube nicht, daß ſie ihnen ähnlich ſind. Die Frau iſt die Lebens⸗ gefährtin des Mannes. Man ſoll ihr nicht eine Arbeit aufbürden, für die der Mann geſchaffen iſt. Ich ſtelle mir keine Frauenbataillone vor; ich glaube, daß ſie beſſer auf die ſoziale Arbeit eingeſtellt ſind. Aber in jedem Falle hat eine Frau, die nicht heiratet, und wir haben viele in Deutſchland, da wir nicht genug Männer haben, das Recht, ihren Lebensunter⸗ halt zu verdienen wie der Mann. Ich erinnere Sie übrigens daran, daß es eine Frau war, die den großen Parteitagsfilm gemacht hat, und daß eine Frau den Olympiafilm drehen wird. Der Kusländer ſoll Deutſchland ſehen Ein Wort noch zu den Olympia⸗Spielen. Wir ſind glücklich, wir freuen uns, hier Franzoſen und möglichſt viele begrüßen zu können. Wir werden alles tun, um ihnen zu zeigen, daß ſte willkommen ſind, und daß das deutſche Volt ihnen mit voller Herzlichkeit gegen⸗ überſteht. Ich wünſche ſehr, daß Ihre Rei⸗ ſenden nicht nur zu den ſportlichen Ereigniſſen kommen, ſondern daß ſie auch unſer Land be⸗ ſuchen werden, das ganze Land. Sie werden hier keine Propagandareiſen herge⸗ richtet finden, die ihnen die Wahrheit verber⸗ gen. Wir werden ihnen nicht ſagen, daß Deutſch⸗ land das Paradies iſt, denn ſo etwas gibt es auf dieſer Erde nicht. Aber ſie können in voller Freiheit hier herumgehen und ſelbſt ſehen, daß Deutſchland in Ruhe und Ordnung und in der Arbeit lebt. Sie werden unſeren Aufſchwung, unſere Anſtrengungen, unſeren Friedenswillen ſehen.“ Der Führer erhebt ſich. Ich habe feſtſtellen können, daß er bei beſter Geſundheit iſt und daß alle Gerüchte über ſeine Krankheit falſch ſind. Ich ziehe mich zurück, glücklich, ſeine Ge⸗ danken dem franzöſiſchen Volt vermitteln zu können. Die Unterhaltung hat 50 Minuten ge⸗ dauert. Kampf: Berlin-Provinz um Die Berliner ſind böſe. Die Provinz hat ſich erlaubt, unaufgefordert„Hier!“ zu rufen, Das „Berliner Tageblatt“ macht ſich zum Wortführer der Gekränkten. Was iſt nun eigentlich vor⸗ gefallen? rank Wysbar hat ſeinen Film„Fährmann Maria' in der alten, ſchönen Zundt Hildesheim uraufgeführt. Wenige Tage danach kam der deutſch⸗polniſche Gemeinſchaftsfilm„Auguſt der Starke“ in großem geſellſchaftlichen Rahmen in Dresden heraus. Am Samstag hat, um das Unglück voll zu machen, der neue Skalden⸗ ilm „Junges Blut“ in Königsberg ſeine Urauffüh⸗ rung erlebt. Welches Vergehen! Das„Tageblatt“ ruft klagend„womit haben wir das verdient? Warum flüchtet die Filminduſtrie in die Pro⸗ vinz?“— Die Aufregung iſt ſo groß, daß ſich die Herren der Filmredaktion dazu hinreißen laſſen, den häßlichen Satz 010 ſchreiben: man wolle wohl mit zurechtgemachten Feſtvorſtellun⸗ gen die Gemüter rühren. Der Fall iſt wichtig genug, daß wir als Pro⸗ vinz, oder im Lande, wie man heute ſchöner agt, dazu einiges ſagen wollen. Was hat die ilminduſtrie eigentlich verbrochen? Es wurde ein Film, der einen weſentlichen Teil ſeiner Wirkung aus der Landſchaft ſchöpft, in dex er edreht wurde, in Hildesheim uraufgeführt. icht etwa um die Gemüter zu rühren, ſondern weil er dort einen würdigeren und ſinnvolleren Start finden würde und auch fand, als in der Großſtadt.„Auguſt der Starke“ fand ſeine Feſtaufführung aus hiſtoriſch⸗politiſchen Erwä⸗ gungen in Dresden. Beide Aufführungen waren überaus feſtlich und würdig und ſollten alles andere wie eine Beeinfluſſung des Kri⸗ tikers darſtellen. Wo ſteht denn geſchrieben, daß alle Film, rnern in Berlin ſtattfinden müſſen? Iſt es nicht ſchon vore ekommen, daß ein Ta in Berlin drei, vier Uraufführungen brachte? deutſche studenten unter dem fjakenkreuz Die Zehnjahresfeier des NSD-Stiudentenbundes/ Morgenfeĩer und Bannerweihe im Odeon München, 26. Jan.(HB⸗Funk) Der zweite Tag der Zehnjahresfeier des NSDꝰD⸗Studentenbundes wurde am Sonntag mit einer eindrucksvollen Morgenfeier ein⸗ geleitet. Der durch ſeine klaſſiſchen Linien an ſich wirkende große Odeon⸗Saal war für dieſe Feier durch Studierende der Alademie der bildenden Künſte beſonders feſtlich geſtaltet worden. Schon hatte das Reichsſinfonieorcheſter mit weihevollen Klängen eingeſetzt, als der Stell⸗ vertreter des Führers, Rudolf Heß, und mit ihm der Reichsſtudentenbundsführer De⸗ richsweiler, der Reichsjugendführer Bal⸗ dur von Schirach und der Sonderbeauf⸗ tragte des Führers für Hochſchulfragen, Reichs⸗ ärzteführer Dr. Wagner, eintraten. Auf der Bühne hatten die Fahnenabordnungen der SA und der Politiſchen Leiter Aufſtellung genom⸗ men. Tiefen Eindruck machten die wirkungs⸗ vollen Sprechchöre mit Gerhard Schumanns „Heldiſche Feier“. Nach dem zweiten Teil erfolgte unter feierlichen Klängen der Ein⸗ marſch von 33 neuen Studentenbundsfahnen. Nachdem ſie auf der Bühne Aufſtellung genom⸗ men hatten, trat Reichsſtudentenbundsführor Albert Derichsweiler vor und meldete dem Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, als erſtem Führer des ſeinerzeitigen Studenten⸗ bataillons, daß am 10. Jahrestag der Grün⸗ dung des NS Deutſchen Studentenbundes 33 Gau⸗Studentenbundsfahnen zur Weihe ange⸗ treten ſeien. Er bat den Stellvertreter des Füh⸗ rers im Namen der Nationalſozialiſtiſchen Stu⸗ dentenſchaft, das jüngſte Banner der Bewegung zu treuen Händen zu übernehmen. Rudolf Heß begab ſich an das Rednerpult und nahm mit einer Anſprache die Weihe vor. unſer Bekennermut aber hat geſiegt Die heutige Feier, ſo führte Rudolf Heß aus, iſt für mich eine beſonders ſchöne Erinnerung. Eine Erinnerung an das Werden der erſten Keimzelle des nationalſozialiſtiſchen Studenten⸗ bundes. Sie erinnert mich an die national⸗ ſozialiſtiſche Studentengruppe, die ſich 1922 an der Münchener Univerſität zuſammenſchloß und die mit aus der Taufe zu heben ich die Ehre hatte. Ein paar Mann waren es, die ſich zu⸗ ſammenfanden mit mehr Bekennermut als Abgeklärtheit und Erkenntnis ihres Wollens im einzelnen. Und Bekennermut blieb die weſentliche Tugend der Angehörigen des Nationalſozialiſtiſchen Studentenbundes noch auf lange Zeit. Wir wußten damals ſchon, daß die in Ver⸗ bänden mit alter Tradition zuſammengeſchloſſe⸗ nen Studenten wohl in beſtem Wollen ihren alten Ueberlieferungen lebten, den Wahlſpruch „Für Freiheit, Ehre, Vaterland“ vor Augen. Wir wußten aber auch, daß neue revo⸗ lutionäre Wege beſchritten werden mußten, um wieder Freiheit, Ehre und ein würdiges Vater⸗ land Wirklichkeit werden zu laſſen— Wege, auf denen die Verbände aus ihrer gealterten Form heraus uns nicht zu folgen vermochten Wir wiſſen, daß viele dieſer Verbände einſt auch revolutionär entſtanden, daß ſie revolu⸗ tionären Zielen anhingen und daß ſie dabei weſentlich mithalfen, Neues und Gutes für Volk und Vaterland zu erringen. Wir ver⸗ kennen nicht, daß ſie für ihre Zeit eine gute Erziehungsſchule waren. Sie waren es für Menſchen in einem Volk, das ohnehin in Klaſſenſtände aufgeſpalten war. Sie wirkten damals im Rahmen des allgemeinen„Stan⸗ des“⸗ und Klaſſenbewußtſeins, und ſelbſt teil⸗ weiſe Erziehung zum Standesdünkel lag in der Linie der damaligen Zeit. Nach Ueberwindung dieſer Epoche durch den Nationalſozialismus müſſen die überlebten Formen ſtudentiſchen Gemeinſchaftslebens neuen weichen, die aufgebaut ſind auf den Grundſätzen einer neuen Zeit. Sie werden auf die Dauer ſelbſt dann weichen müſſen, wenn ver⸗ ſucht würde, ſie der neuen Zeit etwas anzu⸗ Schüſſe im fjafen von Port 5aid ltalienische Soldaten feuern grundlos auf ein Ruderboot apd. Kairo, 26. Januar, Großes Aufſehen erregt hier eine Meldung, wonach italieniſche Soldaten von Bord des italieniſchen Transportſchiffes„Sardinia“ in Port Said ein Ruderboot beſchoſſen haben. In dem Ruderboot befand ſich ein malteſiſcher Zigarettenhändler. Anſcheinend wurde bei der Veſchießung niemand getroffen. Die Polizei in Port Said hat eine Unterſuchung eingeleitet. bangſter auch in kngland London, 26. Januar. Die Methoden der amerikaniſchen Unterwelt haben nun anſcheinend auch in England Ein⸗ gang gefunden. Auf einer abgelegenen Land⸗ ſtraße in der Nähe von London fand die Voli⸗ zei am Samstagmorgen die Leiche eines Man⸗ nes, der augenſcheinlich von Gangſtern in einem Auto entführt und dann nach dem Muſter von Neuyork und Chikago auf offener Landſtraße erſchoſſen und liegen gelaſſen wurde. Bisher iſt es noch nicht gelmigen, die die Araufführung von Filmen Und wer will beſtreiten, daß das dem wirklich künſtleriſchen Werk unter ihnen geſchadet hat, ſchon deshalb, weil die Beſprechung als eine unter vielen häufig weſentlich gekürzt werden mußte. Soll es der Aufnahme eines Films in Berlin ſchaden, daß er zuvor vor einem verſtändnisvollen, erlebnishungrigen Publikum aufgeführt wurde, das dieſem Film aus irgend⸗ welchen Gründen beſonders naheſtand? Iſt dieſes Publikum nicht ebenſo hoch einzu⸗ ſchaben wie gewohnheitsmäßige Premieren⸗ tiger? Nichts gegen Berlin und nichts gegen eine große feſtliche Uraufführung im Berliner Fülmvpierzel. Dann aber auch nichts gegen eine wirklich ſtilvolle feſtliche Aufführung in irgend⸗ einer traditionsreichen, kunſtfreudigen Klein⸗ ſtadt! Eine geſunde künſtleriſche Konkurrenz kann hier ebenſowenig ſchaden wie auf dem Gebiete des Theaters. Bringt eine üddeutſche Bühne ein wirklich wertvolles Theaterſtück heraus, ſo iſt das keine böswillige Konkurrenz erlin, ſondern eine Tat und ein nſporn. Man ſollte auch die Gefühlswerte nicht unter⸗ ſchätzen. Man muß ja nicht gleich eine rührende Stimmungsmache darin ſehen. Es liegt doch auf der Hand, daß ein Film wie„Liſelotte von der Pfalz“ keinen ſchöneren Start finden kann, als eben in Heidelberg. Sicherlich wird auch wie hier neulich ſchon geſchrieben wurde, ein deutſch⸗franzöſiſcher Film bei uns im Grenzland eine wirkungsvollere, weithin wir⸗ kende Aufführung erleben als anderswo. Zum mindeſten ſollte man bei derartigen Filmen eine gleichzeitige Uraufführung einrichten. Um der anderen Seite den Wind aus den Segeln zu nehmen, ſei feſtgeſtellt, daß wir natürlich nicht ſo beſchränkt ſind, nun für jeden Film, in dem eine Sennerin vorkommt, die Uraufführung in Oberbayern zu verlan⸗ gen. Darum geht es ja nun wirklich nicht. Aber es iſt doch nichts dagegen zu ſagen, daß ein weſentlicher, künſtleriſcher Film, der zu Nürn⸗ Perſönlichkeit des Toten zu ermitteln, doch deu⸗ tet alles darauf hin, daß er ebenfalls der Unter⸗ welt angehört.* Das Verbrechen hat in ganz England unge⸗ heures Aufſehen erregt. Ganz Scotſand Dard iſt aufgeboten worden, um an der Aufklärung der Mordtat mitzuarbeiten. Schwere krxploſion in amburg Hamburg, 26. Januar. In den Norddeutſchen Kohlen⸗ und Koks⸗ Werken am Veddeler Damm erfolgte am Sams⸗ tagmittag in einem Kondenſationsraum eine Exploſion, durch die das ganze Dach des Ge⸗ bäudes abgedeckt wurde. Auch die im Keller des Gebäudes untergebrachten Behälter mit Teeröl gerieten in Brand. Die Feuerwehr rückte ſofort mit drei Löſchzügen aus und bekämpfte den Brand mit Waſſer⸗ und Schaumleitungen erfolgreich. Etwa acht Perſonen— die genaue Zahl ſteht noch nicht feſt— erlitten Ver⸗ letzungen. berg oder Heidelberg, zur Lüneburger Heide, oder zu Oſtpreußen eine ſtarke innere Be⸗ ziehung hat, auch dort in einer feſtlichen Rah⸗ men uraufgeführt wird. Das„Berliner Tageblatt“ fürchtet„den Ueberblick über das deutſche Filmſchaffen zu verlieren“.— Das ſollte doch für eine lebendige Zeitung kein unüberwindliches Hindernis ſein. Müſſen wir denn hier in Südweſtdeutſchland dieſen Ueberblick nicht auch haben? Was die Provinz kann, wird wohl auch Berlin können, denn ſchließlich handelt es ſich doch höchſtens um ein Dutzend Filme im Jahr. Und noch etwas ſpricht in dieſem Falle egen die Berliner Argumente. In Berlin aufen zur Zeit eine Reihe amerilaniſcher die ſeit Monaten im Spielplan ſind. in ſo gewaltiger Film wie„Frieſennot“ dagegen war um Weihnachten ſelbſt im klein⸗ ſten Vorortkino nicht mehr zu entdecken. In der Provinz brachte er überall überfüllte Häuſer und mußte mehrfach verlängert werden. Eine feſtliche Aufführung eines hochkünſtleri⸗ ſchen Filmes außerhalb Berlins iſt oft geradezu „Selbſterhaltungstrieb“, ſoll er in Berlin nicht unter die Räder einiger gutgehender amerika⸗ niſcher Durchſchnittsfilme kommen. Robert Oberhauser. Schuricht dirigiert in Athen. Das erſte Kon⸗ zert, das Generalmuſikdirektor Carl Schu⸗ richt in Athen dirigierte, ergab einen ganz großen künſtleriſchen Erfolg bei Publikum und Preſſe. Das Programm enthielt Tſchajkowſkijs 6. Sinfonie„Pathetique“, die Egmont⸗Ouver⸗ türe von Beethoven und das-moll⸗Klavier⸗ konzert von Johannes Brahms, das der grie⸗ chiſche Pianiſt Farandatos mit ſicherem Ein⸗ fühlungsvermögen ſpielte. Der große Saal des Olympia⸗Theaters, der nahezu zweitauſend Hörer faßt, war ausverkauft. Die Beifalls⸗ ſtürme, die nach der Wiedergabe der Tſchaj⸗ kowſkij⸗Sinfonie losbrachen, waren ein ehr⸗ liches Zeichen überſtrömender Begeiſterung ſei⸗ tens des griechiſchen Muſikpublikums. Das Odeon⸗Orcheſter applaudierte ſtehend minuten⸗ gleichen, weil man im Volk zu ſtark die Erin⸗ nerung an Vergangenes anpaßte. Ich weiß, daß es für diejenigen, welche darin aufgewachſen ſind, an einer ihnen lieb geworde. nen Erinnerung hängen, ſchwer iſt, ſich davon zu trennen. Aber höher als Ueberlieferungen und Formen ſtehen die Ideale, die durch dieſe For. men und durch dieſe Ueberlieferungen hochge⸗ halten werden ſollten. Die alten, ewig gültigen Ideale„Freiheit, Ehre, Vaterland“ aber waren verloren in langen ſchweren Jahren unſerer Ge⸗ ſchichte, verloren auch deshalb, weil der Geiſt, der in alten Verbänden herrſchte, beitrug, das Volk innerlich zu zerreißen. Ueber kurz oder lang wären auch die For⸗ men und Traditionen geſtorben, weil ſie ohne ihren Inhalt nicht leben können und weil ſie nicht leben können, wenn das Volk vergeht, das ihre Träger hewovbringt. Mögen auch die neuen ſtudentiſchen Lebensformen noch nicht endgültig ſein,— noch nicht vollkommen ſein— was bedeutet das gegenüber dem, was im Geiſte dieſes Neuen wurde. Auf daß Neues wird, müſſen Wehen ertragen werden. Aus dem unvollkommenen Kind wird einſt doch der lebenskräftige Mann. Wie die alten Formen durch neue Formen verdrängt wurden, ſo ſind an die Stelle alter Symbole neue Symbole getreten. Die Fahne des Studenten der neuen Zeit trägt in ſich das Zeichen des neuen Deutſchland— trägt in ſich das Zeichen, das zum Symbol aller deutſchen Menſchen wurde. Es dokumen⸗ tiert ſo die Verbundenheit auch des Studen⸗ ten mit dem ganzen Volk. der Weiheſpruch der neuen Fahnen In der Erinnerung an dieſem Kampf weihe ich euch, Fahnen. Auch ihr werdet einſt eine alte Ueberlieferung tragen, eine große und ſtolze Ueberlieferung. Nach Menſchenaltern wird man noch von euch ſagen, daß ihr geweiht ſeid nur drei Jahre nach Beginn der deutſchen Revolution, geweiht ſeid noch unter Adolf Hitler, in der Zeit, da er für Fahrhunderte gültige Geſetze und Werke ſchuf. Man wird von euch ſagen, daß ihr um den Führer ſtandet, als er zu den deutſchen Studenten ſprach. Eingedenk alles deſſen, wer⸗ det ihr in Ehrfurcht gegrüßt von kommenden Generationen deutſcher Studenten. Verbundenheit mit ihrem Volk alles Wiſſen letztlich in ſich aufnimmt, Volk zu dienen, um Wiſſen und Können ein⸗ zuſetzen für die Größe dieſes Volkes. Weht voran einer ſtudentiſchen Jugend, die ihren Körper ſchuf und die in männlichen Tugen⸗ den: Willen, Mut und Opferbereitſchaft pflegt, auf daß Körper und Geiſt ſtets einſatzbereit ſind für das Ganze. tiſchen Jugend, von Langemarck. Fahnen!. Hitler,„Sieg Heil!“ Vor dem Odeon fand nach der Feier ein Vorbeimarſch der neuen Fahnen und der Sm⸗ dentenbundskameradſchaften ſtatt. Am Mahn⸗ mal an der Feldherrnhalle und an der Ewigen Wache am Königsplatz wurden aus Anlaß der Zehnjahresfeier des NS⸗Deutſchen Studenten⸗ bundes Kränze niedergelegt. lang dem Dirigenten. Voraufführung des erſten Schuricht⸗Konzeries ließ erkennen, daß der große Kontakt zwiſchen Publitam kide Dirigentez ſotert hergeen war. Ein Schwarm von Griechen und Deut⸗ ſchen umdrängte bereits in der Pauſe den ge⸗ feierten Dirigenten. Die geſamten griechiſchen Interpreta⸗ Preſſeſtimmen betonen, daß die tionskunſt Schurichts unvergleichlich ſei und daß man deutſche Sinfonik noch nie in einer ſolchen Vollendung gehört habe. Das zweite Konzert brachte die erſte Sinfonie von Brahms und das Violinkonzert von Mozart, das der griechiſche Geiger Schuricht wurde als Brahmsdirigent immer wieder gerufen und durch langanhaltende, tane Ovationen geehrt. Deutſcher Film als Vorbild. Der bekannte engliſche Filmkritiker Atkinſon ſtellte in der Londoner Fachzeitung„The Era“ die Forde⸗ rung auf nach typiſch nationaler engliſcher Produktion. Dabei wies der bekannte Fach⸗ mann auf Deutſchland hin, das gerade in der letzten Saiſon einige ſehr gute Beiſpiele typiſch deutſchen Filmſchaffens gegeben habe. Nicht der Film mit internationalem Milieu finde Inter⸗ eſſe und Anerkennung im Auslande, ſondern der typiſch⸗nationale Film, der unverkennbar die Eigenaxt ſeines Urſprungslandes und den Charakter ſeiner Menſchen offenbare. Italiens Film und Olympia. Die italieniſche Regierung rüſtet für die Olympiade eine große Filmorganiſation aus, die unter Leitung von Major Manari ſteht, der die erſten Filme vom afrikaniſchen Kriegsſchauplatz gemacht hat. Der Filmorganiſation werden acht Aufnahmeopera⸗ teure und ebenſoviel Regiſſeure mit den not⸗ wendigen Dolmetſchern angehören, ſo daß es möglich ſein wird, die ſportlichen Wettkämpfe von verſchiedenen Punkten aus gleichzei aufzunehmen. Jeder Operateur wird mitte Radio⸗Telefonie mit einer Zentralſtelle verbun⸗ den ſein, bei der ſich Major Manari befind der von da aus fortwährend ſeine Anweiſu gen geben wird. Weht voran einer neuen ſtudentiſchen Jugend. Weht voran einer ſtudentiſchen Jugend, die in tiefer Weht voran einer ſtuden⸗ die, wenn es das Schickſal fordern ſollte, würdig iſt der Jugend ihr ſeid dem Manne ge⸗ weiht, in dem wir Deutſchland grüßen: Adolf Schon die öffentliche oloninis tonſchön ſpielte. Die amtli italieniſchen die blutige o ſchildert. Der von 9 bericht laut ſich die Tri AKas Sey von ihren ii Sammelplät einen Angri Gebiet zwiſ 4 ſuchen. Wä Angriff im eingeſetzt, 1 vereiteln. 2 Armeekorps die Dörfer hinderte ſo, vor Antalo konnten. Ar Eritrea⸗Tru. vormarſchier an, der auf dem Lataber die zweite 2 den nach Si aus entſchlo Die Kan Erfolg. 9 die Eritreae: Gegner zum 22. Januar die in Richti beträchtlichen hemdendiviſi gang über d damit die v Erfolge rück hemdendiviſi während de⸗ lichen Kräfte Eritreatrupp anzugreifen pbie Ein Ausschnitt a der ———— Fünft Im fünfter theater⸗Orche wir Tſchaj die ſogenann laſſen, muß decken, die ſi der einen Se kowſkij lebte derſelben Ger und Brahms, er im Bannk zu einer uner neuromantiſch dern Seite:? ſiſche Dichtu ewſkij über! len beginnt, einer nation man auch bei Die Pathet „Eugen Onee der Oper„E Richard Stra Schließlich ei iſche bon Szyman Pflicht unſer genten, auch Rom, 26. Januar. Die amtliche Mitteilung Nr. 106 enthält den iialieniſchen Heeresbericht vom Samstag, der 1 die blutigen Kämpfe im Tembien⸗Gebiet ſchildert. Der von Marſchall Badoglio erſtattete Heeres⸗ bericht lautet:„In den letzten Tagen hatten ſich die Truppen des Ras Kaſſa und des Ras Seyoum im ſüdlichen Tembien⸗Gebiet von ihren in der Gegend von Andino liegenden Sammelplätzen aus in Bewegung geſetzt, um einen Angriff gegen unſere Linien im Enderta⸗ Gebiet zwiſchen Makalle und Hauſien zu ver⸗ ſuchen. Während die Vorbereitungen für den t unſerer Ge⸗ eil der Geiſt, beitrug, das ich die For⸗ Angriff im Gange waren, hat unſer Gegenſtoß veil ſie ohne eingeſetzt, um den Plan der Abeſſinier zu und weil ſie vereiteln. Am 19. Januar rückte das dritte zolk vergeht, Armeekorps ſüdöſtlich von Makalle vor, beſetzte gen auch die die Dörfer Debri und Negaida und ver⸗ i noch nicht hinderte ſo, daß die gegneriſchen Streitkräfte imen ſein— vor Antalo weiter in Tembien vorrücken n, was im konnten. Am 21. griff dann eine Abteilung daß Neues Eritrea⸗Truppen, die von Weſten nach Oſten ſerden. Aus vormarſchierte, in Tembien den Feind ſcharf einſt doch an, der auf den Höhen von Zeban Kerkata und dem Lataberg Stellung bezogen hatte, während die zweite Diviſion Schwarzhemden, von Nor⸗ den nach Süden vorrückend, vom Warien⸗Paß aus entſchloſſen den Feind anfaßte. Die Kampfhandlung hatte vollen Erfolg. Nach erbitterten Gefechten eroberten eue Formen Stelle alter treten. Die Zeit trägt in utſchland— um Symbol die Eritreaer Zeban Kerkata und zwangen den 5s dokumen⸗ Gegner zum Rückzug auf den Lataberg. Am des Studen⸗ 22. Januar griff die abeſſiniſche Hauptmacht, die in Richtung auf Warien vormarſchierte, mit beträchtlichen Kräften die zweite Schwarz⸗ n Fahnen bemdendiviſion an, in der Abſicht, den Ueber⸗ gang über den Warieu⸗Paß zu erzwingen und damit die von uns am Tage vorher erzielten Erfolge rückgängig zu machen. Die Schwarz⸗ hemdendiviſion leiſtete unbeugſamen Mutes während des ganzen 22. Januar den feind⸗ lichen Kräften Widerſtand und gab damit den Eritreatruppen die Möglichkeit, den Lataberg anzugreifen und zu erobern. Am 23. Januar kampf weihe et einſt eine ße und ſtolze ioch von euch drei Jahre ion, geweiht der Zeit, da e und Werke daß ihr um en deutſchen deſſen, wer⸗ kommenden nten. Weht gend. Weht die in tiefer ules Wiſſen amit dieſem Können ein⸗ kes. Weht die ihren chen Tugen⸗ ſchaft pflegt, einſatzbereit einer ſtuden⸗ as Schickſal r Jugend Manne ge⸗ üßen: Adolf r Feier ein nd der Stu⸗ Am Mahn⸗ der Ewigen Anlaß der Studenten⸗ Pressebild Die„Grüne Woche“ ist eröfinet Ein Ausschnitt aus der vielseitigen und umfassenden Schau der landwirtschaftlichen Maschinen. e öffentliche ht⸗Konzertes 5 takt zwiſchen Im fünften Akademie⸗Konzert des National⸗ t hergeſtellt theater⸗Orcheſters am 3. und 4. Februar hören mund Deut⸗ wir Tſchajkowſkijs 6. Sinfonie in.moll, auſe den ge⸗ die ſogenannte„Pathetiſche“. Um die Geſtal⸗ griechiſchen tung dieſes Komponiſten deutlich werden zu Interpreta⸗ laſſen, muß man zwei Entwicklungszüge auf⸗ ich ſei und decken, die ſich bei ihm kreuzen. Er muß auf nie in einer der einen Seite aus der Generationenfolge der Das zweite romantiſchen Muſikentwicklung heraus begriffen von Brahms werden, auf der anderen aber als Glied der rt, das der damals dem europäiſchen Ausland ſichtbar chön ſpielte. gent immer iltende, ſ werdenden national⸗ruſſiſchen Schule. Tſchaj⸗ kowfkij lebte von 1840 bis 1893, gehört alſo derſelben Generation an wie Bruckner, der 1896 und Brahms, der 1897 ſtarb. Gleich dieſen ſteht er im Bannkreis der durch Wagner und Liſzt zu einer unerhörten Ausdruckskraft geſteigerten )her bekannte ellte in der neuromantiſchen Tonſprache. Und auf der an⸗ die Forde⸗ dern Seite: In dieſe Zeit, in der auch die ruſ⸗ r engliſcher ſiſche Dichtung mit Turgeniew und Doſto⸗ annte Fach⸗ ewftij über die Landesgrenzen hinaus zu wir⸗ piele typiſch be. Nicht der finde Inter⸗ ide, ſondern inverkennbar des und den ꝛre. en beginnt, wird auch die ruſſiſche Muſik zu einer national geſchloſſenen Macht, mit der man auch bei uns zu rechnen hat. Die Pathetiſche Sinfonie war Tſchajkowſkijs Schwanengeſang. Neun Tage nach ihrer erſten Aufführung in Petersburg unter des Meiſters Leitung rief dieſen der Tod ab. Generalmuſikdirektor Philipp Wüſt, der das mächſte Akademiekonzert leitet, hatte im vorigen Jahre mit der 5. Sinfonie in-moll von e italieniſ s eine große Tſchajkowſkij einen großen Erfolg. Filme* Als Soliſt iſt der Heldentenor Franz Völker cht hat. Der von der Staatsoper Berlin verpflichtet, Er ſingt nahmeopera⸗ Arie des Lenſki aus Tſchajkowſkijs Oper üt den not ugen Onegin“, dann den Schlußgeſang aus Oper„Guntram“ und„Verführung“ von Richard Strauß. Schließlich enthält die Spielfolge noch ein itgenöſſiſches Werk: die„Konzertouvertüre“ in Szymanowſky. Es iſt eine unabweisbare Pflicht unſerer ausübenden Künſtler und Diri⸗ genten, auch für die ſchaffende Generation der „ſo daß es Wettkämpfe gleichzeiti vird mitte ſtellte eine andere Eritreatruppe die Verbin⸗ dung mit der zweiten Schwarzhemdendiviſion her. Der Feind war ſo überall ge⸗ ſchlagen. Auf unſerer Seite ſind 25 Offiziere gefallen und 19 verwundet, 389 Angehörige der Heimat⸗ armee ſind tot und verwundet; die Namen der Gefallenen werden in der monatlichen Liſte veröffentlicht werden. Die Eritreger haben an Toten und Verwundeten 310 Mann verloren. broßer italieniſcher Sieg an der nordfeont Blutige Kämpfe im Tembien-Gebiet/ Der amtliche Heeresberidif Badoglios Die abeſſiniſchen Verluſte, wenngleich ſie noch nicht endgültig feſtgeſtellt ſind, werden auf ſchöt 5000 Tote und Verwundete ge⸗ ä tzt. Die Luftwaffe hat zu unſerem Erfolge in hohem Grade beigetragen, indem ſie un⸗ ermüdlich den Gegner mit Bomben belegte und durch ihre ſehr gute Erkundungstätigkeit die Bewegungen der verſchiedenen Abteilungen zur Kenntnis brachte. . Was fbeſſinien beſtreitet Addis Abebha meldei sogar starke italienische Verluste Addis Abeba, 26. Januar. Ueber die große Schlacht, die in den letz:en Tagen im Tembien⸗Gebiet und um Malkalle im Gange war, liegt jetzt ein ausführlicher Bericht von der abeſſiniſchen Nordfront vor. Die drei Tage dauernde Schlacht war faſt ausſchließlich ein Kampf Mann gegen Mann, bei dem Hand⸗ waffen, wie Säbel und Meſſer, bevorzugt ver⸗ wendet wurden. Selbſt des Nachts wurden die Kämpfe nicht abgebrochen. Abeſſiniſche Frei⸗ willigenſtoßtrupps ſtürmten zwei zur Sicherung der Straße angelegte italieniſche Befeſtigungen, die mit Maſchinengewehren ſtark beſtückt wa⸗ ren. Die Beſatzung fand faſt reſtlos den Tod. Die Kampfhandlungen ſollen nach dieſem Bericht am 23. Januar, gegen 21 Uhr, mit einem Siege der Abeſſinier ihren Abſchluß gefunden haben. Die Verluſte der Italiener ſollen die abeſſiniſchen Verluſte um ein Vielfaches übertreffen. Man ſpricht von einigen Tauſend Toten und Die Eroberung von zehn Verwundeten. Feldgeſchützen und 100 Maſchinengewehren durch die Abeſſinier wird beſtätigt. Die Anzahl der erbeuteten Tanks und ſonſtigen Fahrzeuge ſowie der Munitionsbeſtände iſt noch nicht ge⸗ nau bekannt. Die Schlacht bei Makalle iſt nach hieſiger Auf⸗ faſſung als die größte Gefechtshand⸗ lung anzuſehen, die ſich bisher während des ganzen abeſſiniſch⸗italieniſchen Krieges abge⸗ ſpielt hat. An der Südfront haben ſich die Truppen Ras Deſtas, abeſſiniſchen Frontberichten zufolge, auf die Höhenzüge am Ganale Doria zurückgezogen und ſich dort verſchanzt. Die Einnahme Neghel⸗ lis durch die Italiener wird jetzt von abeſ⸗ ſiniſcher Seite beſtätigt. In fiürze Der Führer und Reichskanzler empfing am 24. Januar den zum Geſandten in Prag er⸗ nannten bisherigen Geſandten in Athen, Dr. Eiſenlohr, zur Abmeldung auf ſeinen neuen Poſten 4 Der polniſche Miniſter des Auswärtigen, Ex⸗ zellenz Beck, hat auf der Reiſe von Genf nach Warſchau heute in Berlin einige Stunden Auf⸗ enthalt genommen und dieſe Gelegenheit be⸗ nutzt, um dem Reichsminiſter des Auswärti⸗ gen, Freiherrn v. Neurath, und in den Abend⸗ ſtunden dem Miniſterpräſidenten Reichsmini⸗ ſter Göring einen Beſuch zu machen. . Reichsminiſter Dr. Goebbels weilte am Samstag in ſeiner Heimatſtadt Rheydt. In der Volksgartenhalle hielt er vor etwa 6000 Perſonen eine beſonders eindrucksvolle Rede. 1 Die polniſche Preſſe erinnert in längeren Artikeln an den zweiten Jahrestag des deutſch⸗ polniſchen Vertrages. Die Ausſichten des Kabinetts Sarraut auf eine Kammermehrheit werden in der Pariſer Sonntagspreſſe im allgemeinen günſtig be⸗ urteilt. *. Die kommuniſtiſche Partei Frankreichs ſchloß ihre Tagung mit einem Manifeſt, in dem es heißt, das Endziel bleibe die franzöſiſche Sowjetrepublik. 4* In der letzten Woche haben 13 italieniſche Truppentransportſchiffe mit 17341 Soldaten in Richtung Oſtafrika den Suezkanal paſſierr. 245 Die amerikaniſche Ausfuhr nach Italien hat im Monat Dezember eine ſtarke Steigerung erfahren. beorgs V. Bild in allen Condoner straßen Die Vorhereitungen fũr das Staatsbegräbnis des Königs/ Uleberall wehr schwarzer Flor London, 26. Januar. König Eduard VIII. hat ſich am Samstag nach Sunningdale zurückgezogen. Er wird vor⸗ ausſichtlich am Montag nach London zurück⸗ kehren und am Abend einen Empfang im Buckinghampalaſt für die in London anweſen⸗ den Könige und Königinnen ſowie für die Spre⸗ cher der auswärtigen Abordnungen geben. Im übrigen werden in der Stadt die Vor⸗ bereitungen für das Staatsbegräbnis getroffen. An freien Wlätzen werden Tribünen mit Sitz⸗ plätzen errichtet. Außerdem wurden mehr als 20 000 Fenſterplätze vermietet. Die Geſchäfte haben die Auslagen ihrer Schaufenſter gewechſelt. Kein Geſchäft, das nicht ein Bild des verſtorbenen Königs, umrahmt von ſchwarzer oder purpurner Seide enthält. Eine beſonders geſchmackvolle Ausſtellung die⸗ ſer Art weiſt die deutſche Reichsbahn⸗ zentrale auf, die in würdiger Form die deutſche Anteilnahme an dem Ableben des Kö⸗ nigs bezeugt. Die Häuſerfronten der Straßen, an denen ſich der Trauerzug entlang bewegen wird, werden mit ſchwarzem Flor und purpur⸗ nen Girlanden geſchmückt. Die Anteilnahme der Londoner Bevölkerung an dem Tod des Königs iſt nach wie vor ſehr groß. Trotz Regen und Nebel haben Hundert⸗ tauſende von Menſchen durch einen Beſuch am Hüünftes flkademiekonzert des Nationaltheater⸗Orcheſters Lebenden da zu ſein, doppelt erfreulich alſo, daß es ſich bei dieſem Werk um eine für Mann⸗ heim geſicherte Erſtaufführung handelt. Wie immer findet eine Einführungsſtunde in die Spielfolge ſtatt, und zwar am Sonntag, 2. Februar, vorm. 11.30 Uhr, in der Städt. Hochſchule für Muſik und Theater, A 1, 3. Vor⸗ tragender: Dr. Friedrich Eckert; am Kla⸗ vier: Friedrich Schery. Theater in Stuttgart Das große Ereignis am Jahresbeginn war die Neuinſzenierung der„Götterdämmerung“ durch Prof. Otto Krauß, in der die heroiſch⸗ tragiſche Gipfelhöhe des Zyklus durch Muſik, Darſtellung, Bild und Koſtüm in zwingender Einheit bewußt und mit Erfolg nachgeſtaltet wurde. Der Geiſt der Partitur, die Germanen als Menſchen hoher Kultur aufzufaſſen, hat in der bahnbrechenden neuen Koſtümierung auf Grund wiſſenſchaftlicher Forſchungen ſtilecht ſeinen Ausdruck und ſeine weſensnahe Inter⸗ pretation gefunden. Prof. Leonhardt hat die heroiſche Haltuna des Werkes in der muſi⸗ kaliſchen Geſtaltung meiſterhaft gefaßt und er⸗ läutert. Gotthelf Piſtor von der Staatsoper Berlin vermochte neben guter Darſtellung ſeiner Stimme das Lyriſche wie auch das Hel⸗ diſche zu geben, und Paula Buchner vom Nationaltheater Mannheim geſtal⸗ tete die Schlußſzene in ſicherem Können zu einem wirkungsvollen Höhepunkt, war jedoch vor allem im zweiten Aufzug etwas zurück⸗ getreten. In Zerkaulens„Sprung aus dem Alltag“ haben die Württ. Staatstheater)re Komödie gefunden. Rheiniſcher Uebermut, Weisheit des Lebens und der Schwung des Augenblicks, Liebe und Feſttag feiern Triumphe. Es iſt der Sieg des Lebens und des Humors ſchlechthin. Die Inſzenierung von Kurt Junker iſt aus⸗ geglichen und läßt den Humor ſpielen. Manche Katafalk in der Weſtminſter Abtei dem toten König die letzte Ehre erwieſen. Am Sonntag fanden in ganz Großbritannien neuerliche Gedenkgottesdienſte für König Georg ſtatt. fjalbmaſt auch in Deutſchland Berlin, 26. Januar. Aus Anlaß der Beiſetzung des Königs Georg V. von Großbritannien flaggen am Dienstag, 28. Januar 1936, die Gebäude der Präſidialkanzlei, der Reichskanzlei, des Reichs⸗ tages und ſämtlicher Reichsminiſterien ſowie ſämtliche Dienſtgebüude der Wehrmacht halb⸗ maſt. Die im Dienſt befindlichen Kriegsſchiffe legen an dieſem Tage große Flaggentrauer an, mit der engliſchen Kriegsflagge im Großtopp. Für die Kriegsſchiffe im Ausland ergeht Sonderanordnung. 2——— der letzte beuß der Fußballſpieler Große Ehrenspiele fanden gestern in ganz England statt London, 26. Januar. Eine Ehrung, die man wohl in ganz beſon⸗ derem Sinne als nationalengliſch bezeichnen kann, wurde dem verſtorbenen König Georg V. am Samstag durch den Fußballſport zuteil. Der König war bekanntlich der Schutzherr des Fußballverbandes. Auf Tauſenden von Fuß⸗ ballplätzen wurden zu ſeinen Ehren Feiern abgehalten, zu denen die Fußballſpieler in voller Sportbekleidung erſchienen waren. Auf dem Fußballplatz von Tottenham, auf dem be⸗ Redewendung, die auf billige Wirkung ab⸗ geſtellt iſt, hat er, von einem guten Enſemble unterſtützt, klug und mit Takt gezügelt und ſprühende Heiterkeit geſchaffen. In der Regie und Darſtellung bleibt dagegen die an ſich anerkennenswerte Neuinſzenierung von Shakeſpeares„König Lear“ durch Richard Revy als Gaſt zurück, vor allem im erſten Teil. Das Unheimliche, Dämonenhafte, Unter⸗ ——— und Gewaltige des Shakeſpeareſchen erkes, das grelle Licht über dem abgründigen Wahnſinn und die Grauſamkeit der Rache und Tyrannei, die unerbittliche Gerechtigkeit des Schickſals zu guter Letzt haben in der Regie und zu einem Teil auch in der Darſtellung nur blaß und in Anſätzen Nachfolge, Deutung und Wiederhall gefunden. Dennoch war der Lear von Emil Heß mit Hingabe und menſchlicher Wärme gegeben. Araufführung in Nürnberg Anton Hamik:„Der Pflaumenkrieg“ Auch dieſes neue Luſtſpiel Anton Hamiks iſt anz und gar aus dem Volkstümlichen der Ramalichen Berge hervorgegangen. Es han⸗ delt ſich um die Frage, ob der liebe Gott die Pflaumen auf dem Friedhof zum Genuß für die Menſchenkinder oder zur Verunreinigung des Gottesackers wachſen läßt,— eine Vo e, die dadurch Antwort findet, daß der ohl⸗ geſchmack der fraglichen Pflaumen entſcheidend vom Pfarrer und Kirchenpatron bejaht wird. Natürlich iſt in dieſen Streit, der viele über⸗ raſchende Wendungen nimmt, eine Liebes⸗ geſchichte verwoben, doch dieſe läuft ziemlich nebenher. Vor allem der Humor des Stückes ſicherte ihm von Anfang an eine günſtige Auf⸗ nahme. Wahrſcheinlich wäre der Erfolg ganz groß geworden, wenn ſich der Verfaſſer hätte entſchließen können, einige ungemütliche Län⸗ gen zu beſeitigen und——* Ablauf des Streites zu beſchleunigen. Die Charakteriſie⸗ rung der bäuerlichen Menſchen iſt aut gelun⸗ gen; eine große Einfühlung und glückliche Ge⸗ — 11— 1 kanntlich ſeinerzeit der engliſch⸗deutſche Fuß⸗ ballkampf ausgetragen wurde, hatten ſich über 50 000 Menſchen verſammelt. Zunächſt wurde der Trauermarſch von Chopin geſpielt und dann gemeinſam die Lieblingshymne des Kö⸗ nigs geſungen. Hierauf ſtellten ſich die Mann⸗ ſchaften zum Spiel auf. Zwei Minuten lang verharrten ſie und die rieſige Menſchenmenge in ehrfürchtigem Schweigen. Nach dem Ab⸗ ſingen der Nationalhymne begann das eigeni⸗ liche Spiel. Aehnliche Szenen ſpielten ſich auf ſämtlichen engliſchen Fußballplätzen ab. ſtaltung machen ſich bemerkbar, ſo er, dem noch manche Aufführung beſchieden ein wird. „Rundfunk und Volk vereint. Zwei große mu⸗ ſikaliſche Abende— am 14. und 26. Januar— ſetzte der Deutſchlandſender an, die er aus⸗ ſchließlich zugunſten des Winterhilfswerks ver⸗ anſtaltete. Im Kampfe gegen Hunger und Kälte fanden ſich Hörer, Sender und alle Mit⸗ wirkenden zu einer„Rundfunkgemeinſchaft“ zu⸗ ſammen, wie ſie beſſer nicht gedacht werden kann. Der erſte Abend brachte bereits einen —— finanziellen Erfolg; an Geld⸗ und Sach⸗ penden liefen Werte von über 6000 Mark ein. Städtiſche Hochſchule für Muſik und Theater. ie Kammermuſikklaſſe von Konzertmeiſter Carl Müller veranſtaltet am Mittwoch, den 29. Januar, den 1. Kammermuſikabend im Mauriſchen Saal der Hochſchule, A 1, 3. Es kommen dabei Werke für Klavierkammermyſik de Gehör. Die Vortragsfolge umfaßt außer dem bekannten Es-dur⸗Klaviertrio von Franz Schubert und dem Klavierquartett in-moli von Richard Strauß noch ein Werk des im Vorjahre verſtorbenen bekannten Münchener Komponiſten Auguſt Reuß, das bei dieſer Ge⸗ legenheit erſtmalig in Mannheim geſpielt wird.— Der Kartenvorverkauf hat in den Muſikalienhandlungen und im Sekretariat der Hochſchule, A 1, 3, Telefon 340 51, bereits be⸗ gonnen. Nationaltheater Mannheim. Heute, Montag, 19.30 Uhr„Arabella“ von Richard Strauß. Den„Mandryka“ ſingt Wolf Höfermeyer vom Stadttheater Zürich als Gaſt auf Anſtellung für das Fach des lyriſchen Bariton. Die Vakanz hat ſich ergeben, da Arbff Daniel an die Städt. Bühnen Nürnberg verpflichtet wurde.— Heute beginnt der Vorverkauf für die beiden Gaſt⸗ ſpiele von Roſalind von Schirach. Die Künſt⸗ lerin ſingt am Donnerstag, 30. Januar, das „Evchen“ in„Meiſterſinger von Nürnberg“ und am Sonntag, 2. Februar, die„Eliſabeth“ in „Tannhäuſer“, 3 55 J — „Hakenkreuzbanner“— Seite 4 Blick übers Cand A Nr. 44/ B Nr. 27— 27. Januar 1936 Einwanderer(Gruppe vom deutschen Einwanderer- denkmal in Amerlka) Führertagung der badiſchen 953 Karlsruhe, 26. Jan. Die Hitlerjugend, Gebiet 21, Baden, hält am Sonntag, den 2. Fe⸗ bruar, in der Städtiſchen Feſthalle zu Karls⸗ ruhe eine Führertagung ab, auf der Reichs⸗ jugendführer Baldur von Schirach ſprechen wird. Voraus geht ein Vorbeimarſch der Hit⸗ lerjugend und des Jungvolks vor dem Reichs⸗ jugendführer auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz. Nächtliches Schadenfeuer forzheim, 26. Jan. Nachts brach in Büchenbronn in der Scheune des Bäckermeiſters Wilhelm Heinz ein Brand aus, der ſich ſehr raſch verbreitete, ſo daß von dem Feuer auch das' Wohnhaus erfaßt wurde. Die Feuerwehr wurde von SA und Hz, die gerade Dienſt hat⸗ ten, eifrig unterſttzt. ünter ſehr ſchwierigen Umſtänden wurde die Rettung einer ſchlaftrun⸗ kenen älteren Frau durchgeführt. Das Feuer war ſehr ſtartk, weil in der Scheuer große Heu⸗ und Strohvorräte lagerten. Benachbarte Häuler mußten dauernd unter Waſſer gehalten werden, um ein Uebergreifen des Brandes zu verhüten. Bis gegen Mitternacht waren Wohnhaus und Scheune mit einem erheblichen Teil von Zube⸗ hör, außerdem Geflügel, ein Raub der Flam⸗ men geworden. Emil⸗Strauß⸗Ehrung in Freiburg Am 31. Januar vollendet der in Freihurg an⸗ ſäſſige Dichter Dr. h. c. Emil Strauß, Mit⸗ glied der Preußiſchen Dichterakademie, ſein 70. Lebensjahr. Aus dieſem Anlaß ſind dem in der Stille gereiften Schöpfer hervorragender Kunſt⸗ werke allerlei Ehren zugedacht. Im Mittelpunkt des in Freiburg geplanten Feſtaktes im Stadt⸗ theater, deſſen Leitung ſeit 1. Jannar Pg. Dr. Nufe'r⸗Dresden innehat, wird die Feſtrede des Präſidenten der Reichstheaterkammer, Dr. Rainer Schlöſſer, tehen. Von der Univerſität Heidelberg Heidelberg, 26. Jan. Die Preſſeſtelle der Univerſität Heidelberg teilt mit: Der Ge⸗ heime Rat Profeſſor Dr. Ludolf von Krehl wurde zum Ehrenmitglied der„Academia Nacional de Medicina de Buenos Aires“, der älteſten und angeſehenſten Mediziniſchen Geſellſchaft Argen⸗ tiniens, ernannt. Motorrad gegen Straßenbahn Heidelberg, 26. Jan. Im Stadtteil Kirchheim, an der Straßenkreuzung Untere See⸗ gaſſe—Odenwaldſtraße rannte ein Motorrad⸗ fahrer, ein 22jähriger Metzger aus Kirchheim, in voller Fahrt gegen einen Straßenbahn⸗ wagen. Er erlitt dabei eine ſchwere——*— verletzung und wurde ſofort in die Klinik ver⸗ bracht. Es beſteht Lebensgefahr. Verkehrsunfall mit Todesfolge Karlsruhe, 26. Jan. In der Raſtatter Straße in Rüppur wurde ein 58jähriger Rao⸗ fahrer von einem Perſonenkraftwagen von hin⸗ ten angefahren und zu Boden geſchleudert. Der Radfahrer erlitt einen Schädelbruch und ſtarb auf dem Transport ins Krankenhaus. Der Kraftwagenführer wurde wegen fahrläſſiger Tötung feſtgenommen. Ehrung alter Bauerngeſchlechter Villingen, 26. Jan. Wie auf einer Kund⸗ gebung der Kreisbauernſchaft Villingen, welche mit Reichstagsabgeordneten Joſef Rot als Hauptrebner in Si. Georgen i. Sch. abgehalten wurde, von Kreisbauernführer Fichter mitgeteilt werden konnte, wird in dieſem Frühjahr der Reichsbauernführer die alten Bauern eſchlechter des Landes Baden, welche ſchon mehr als 200 Jahre auf ihren Bauernhöfen ſitzen, in beſon⸗ derer Weiſe ehren. Gewohnheitstrinker kommt nach Dachau Limburgerhof, 26. Jan. Wilh. Schlind⸗ wein von hier iſt durch Beſchluß des Bezirks⸗ amts Ludwigshafen auf die Dauer eines halben Jahres in das Konzentrationslager Dachau ein⸗ ewieſen worden. Schlindwein vernachläſſigte ſortgeſetzt den Unterhalt ſeiner Familie, indem er ſeine Möeiteuoſenmmrbeifgiof öfter in Alko⸗ hol umſetzte. Einem Arbeitsloſen unterſchlug er die Unterſtützung, die ihm dieſer zur Ab⸗ lieferung an ſeine Frau mitgegeben hatte und fetzte ſie in Alkohol um. Wegen dieſes Vergehens wird er ſich noch vor Gericht zu verantworten haben. Badener Landsleute in aller Welt Geſchichte der badiſchen Auswanderung nach den überſeeiſchen Ländern von J. Häßler, Varnhalt Die Geſchichte der badiſchen Auswanderung nach Ueberſee/ Von ZJ. Hüßler Varnhalt Weit mehr als der Fortzug innerhalb Euro⸗ pas iſt die deutſche Auswanderung nach Amerita bekannt. Zum Teil lebt ſie noch recht friſch im Gedächtnis unſerer heutigen Generation. In den harten Zeiten nach dem großen Kriege ver⸗ ſuchte mancher Volksgenoſſe in fremden Landen ein beſſeres Fortkommen, und alljährlich lande⸗ ten Zehntaufende jenſeits des Ozeans. Allein von 1926 bis 1931 wanderten noch etwa 250 000 Deutſche nach Amerika. Und doch ſind dieſe Bah⸗ len noch als niedrig zu bezeichnen, wenn wir vergleichen, wieviel unſerer Volksgenoſſen im 18. und beſonders im 19. Jahrhundert ihr Glück in der neuen Welt zu machen glaubten. So ſeien in dieſem Zuſammenhang einige ſtati⸗ ſtiſche Zahlen angegeben. 1 Die erſten Auswandererſchiffe Im Jahre 1749 legten in Philadelphia 25 Segelſchiffe an mit über 7000 Einwanderern aus Deutſchland. Zehn Jahre ſpäter kamen in der gleichen Stadt 22 000 Deutſche an. Als nach den Befreiungskriegen in unſerem Vaterlande Teuerung und Not herrſchten, wanderten eben⸗ falls viele unſerer Volksgenoſſen fort. Von ihnen laadeten allein etwa 4000 in dem kanadi⸗ ſchen Hafen Quebeck Anno 1817. Damit begann der große Zug nach Amerita ins Ungeheure an⸗ zuſchwellen. Von 1821 bis 1890 nahmen die Vereinigten Staaten etwa 5 300 000 Deutſche auf. Von dieſen waren von 1840 bis 1860 ins⸗ geſamt 1 386 329 Perſonen dort eingewandert. Die höchſte Auswanderungszahl weiſt das Jahr 1854 auf, in dem 215 000 Deutſche ihr Heimat⸗ land verließen. Dieſe Zahlen ſprechen eindeutig und klar dafür, daß das deutſche Element in den Vereinigten Staaten eine weſentliche Rolle ſpielt. Die Liſte der Kämpfer im amerikaniſchen Bürgertrieg gibt darüber noch weiteren Auf⸗ ſchluß. So kämpften von 1861 bis 1865 in den Reihen der Nordſtaaten 216 000 deutſche Solda⸗ ten und zahlreiche der tüchtigſten Führer waren Einwanderer aus unſerem Vaterland. Es ei nur erwähnt unſer badiſcher Achtundvierziger, Leutnant Sigel. Ihm war es gelungen, den erſten Sieg für die Nordſtaaten zu erfechten, und General Sigel war eine der voltstümlich⸗ ſten Perſönlichkeiten der Union. Für uns aber reden dieſe Zahlen eine erſchreckende Sprache. So viele wertvolle Volkstumstraft ließen die einſtigen Regierungen wertlos untergehen. Was wäre mit dieſen unternehmungsluſtigen, ar⸗ beitsfrohen Menſchen nicht alles zu bewertſtel⸗ ligen geweſen durch zielbewußte Siedlung in Landen, wo es deutſche Intereſſen zu wahren galt, oder durch planmäßige Anſiedelung in Kolonien?— Durch den großen Fortzug nach Amerika hat auch unſere badiſche Heimat unerſetzliche Ver⸗ luſte erlitten. Baden ſteht im Vergleich zur ge⸗ ſamten deutſchen Auswanderung in den vor⸗ derſten Reihen. Seit über 200 Jahren war der Strom der badiſchen Amerikawanderer nie mehr verſiegt. Er wurde eingeleitet durch einen Maſ⸗ ſenfortzug aus der Pfalz. Ein Rückblick in den Verlauf der deutſchen Geſchichte vermag jene Erſcheinung zu erhellen. Warum ſie die Heimat verließen?— Der Dreißigjährige Krieg hatte maßloſes Elend über das Deutſche Reich und ganz be⸗ ſonders über die Lande am Rhein gebracht. Noch waren jene Schäden nicht ausgemerzt, die zerſtörten Ortſchaften nicht wieder alle aufge⸗ baut, die verödeten Felder nicht wieder beſtellt, ſo brach noch ſchlimmeres Unheil über nnſere Heimat herein. Frankreichs Sonnenköͤnig hatte ſeine Horden losgelaſſen, deutſches Land zu . Bei den Schii Reichsluftsportführer Oberst Mahncke auf einem sichtigung der praktischen Arbeiten. Bei seinem anstaltungen des Deutschen Luftsports 1936. lern der Reichssegelilug-Bauschule II in Friedrichshagen Rundgang im Lehrsaal der Schule in Berlin-Friedrichshagen zur Be- Besuch sprach der Reichsluftsportführer über die Aufgaben und Ver- S Weltbild(M) Das Kirchlein am Mummelſee Eine kleine Sehenswürdigkeit zwiſchen dunklen Schwarzwaldtannen Wer vom Mummelſee aus ſeine Schritte den Höhenwegpfad hinauflenkt zur Hornisgrinde, oder wer die Schwarzwaldhochſtraße weiterfährt nach der anſteigenden Kurve, ſeinen Blick noch⸗ mals rückwärts ſchweifen läßt über den dunklen See, der, von ſchwarzen Tannen feſtgehalten, feinen ewigen Nixentraum träumt, und weiter in die blauende Ferne mit den wundervoll aufſteigenden Bergketten, deſſen Schauen wird plötzlich von etwas Neuem gefangen genom⸗ men, das da halb ſchüchtern, halb ſelbſthewußt zwiſchen den Waldbäumen hervorlugt: es iſt das neue Kirchlein am Mummelſee, das da ſtill und heimlich aus dem Boden gewachſen iſt, als hätte es ſchon immer in das maleriſche Land⸗ ſchaftsbild am Mummelſee gehört. Das mag der Umſtand ſein, daß man bislang nichts da⸗ von erfuhr, obgleich ein ganzer Sommer lang daran gearbeitet wurde, bis das Kirchlein Ge⸗ ſtalt und Form annahm, Der Bau dieſer Kapelle wurde nicht nur von den Wanderern und Sommergäſten ſehr be⸗ grüßt, auch die Stileute heißen die Idee gut, die Pfarrkurat Fuchs und Herr Bürkle vom Mummelieehotel zur Verwirklichung gebracht haben. Dank zahlreicher Spenden konnte der Bau erſtellt werden und zwar ſo, daß er ſich ausge⸗ zeichnet in die Landſchaft einfügt. Auf breiten Grundmauern iſt der Bau errich⸗ tet: weiß leuchten die Wände zwiſchen den wie Wächter rund herumſtehenden Tannen bervor, und ein dunkles Holzdach mit kleinem, kreuzge⸗ kröntem Turm— und darin ein Glöckchen— paßt ſich dem Bauſtil des Mummelſeehotels und der danebenſtehenden Jugendherberge gut an. Das JInnere der Kapelle erhält durch echs farbige Fenſter Licht. Den Altar, der im Früh⸗ jahr durch einen maſſiven und fahrbaren Altar erſetzt werden wird, ſchmückt ein wertvolles Ge⸗ mälde mit dem Auferſtandenen— ein Geſchenk des verſtorbenen und auf dem nahen Gottes⸗ acker von Seebach, ſeiner Heimat, ruhenden Stadtpfarrers Börſig von Konſtanz. Das Bild hat einſtmals die Notkirche von St. Gebhard in Konſtanz geſchmückt. Der neue Altar wird fahrbar gebaut, damit er im Sommer bis an den Eingang gerollt und dann der Gottesdienſt im Freien abgehalten werden kann. Im Winter wird dafür Sorge getragen, daß der Raum im⸗ mer warm iſt. Trotz ſeiner Schlichtheit iſt das Kirchlein am Mummelſee eine kleine Sehenswürdigkeit, an der man nicht achtlos vorbeigehen ſollte. Es iſt den Wanderern ein ſteter Mahner, beim Schauen der herrlichen Schönheiten der Natur, auch des Ewigen zu gedenken, deſſen Schöpferhände uns dieſe einzigſchöne Schwarzwaldheimat geſchenkt haben. Reviſion im Masbach⸗Prozeß eingelegt Mainz, 26. Jan. Der Oberſtaatsanwalt beim Landgericht Mainz teilt mit, daß er gegen das Urteil der 2. Strafkammer des Landgerichts Mainz vom 18. Januar 1936 gegen Masbach u. a. wegen Betrugs, Sachwuchens und Ver⸗ ehens gegen das Weingeſetz Reviſion eingelegt habe, da er nach wie vor an der in der Anklage vertretenen Rechtsauffaſſung feſthalte. Außer einigen anderen nachzuprüfenden Rechtsfragen habe ein vor der nationalſozialiſtiſchen. Macht⸗ ergreifung geſchaffenes Geſetz eine Auslegung erfahren, zu der das höchſte deutſche Gericht Stellung nehmen müſſe. Todesſturz aus dem Fenſter Deidesheim, 26. Jan. Hier iſt am Frei⸗ tag die 68 Jahre alte und ſeit längerem ſchwer leidende Frau Eliſabeth Steil geb. Fürſt aus ihrer Wohnung vom zweiten Stockwerk auf die Straße geſtürzt. Sie zog ſich ſo ſchwere Ver⸗ 8. zu, daß ſie nach wenigen Minuten arb. verwüſten. Von der Bergſtraße bis an den Bo⸗ denſee gibt es wohl keinen einzigen badiſchen Gau, in dem nicht noch heute Zeugen ſtehen auz dem pfälziſchen Erbfolgetrieg. Kaum drei Jahre hielt der Frieden an. Schon 1701 brach der ſpa⸗ niſche Erbfolgekrieg aus und mehr als dreizehn Jahre waren die Lande am Rhein dazu ber⸗ dammt, Kriegsſchauplatz zu ſein. Dazu geſellten ſich Mißernten und ungünſtige Jahre. So kün⸗ det eine alte Chronit von 1706, daß dermalen Nußbaum und Rebſtock in der Kälte ſtarben und der Wein ſelbſt in den Fäſſern gefror, Ta waren ſchlimme Zeiten für unſere Vorfahren und dazu ſchmachteten viele unter der Unbot⸗ mäßigteit der territorialen Kleinfürſten, die kein Verſtändnis aufbrachten für die Not ihresz Volkes. Um ihren Launen ungeſtört frönen zu können, forderten ſie Steuer über Steuer, Ab⸗ gabe über Abgabe. So Pfalz düſtere Wolken der Not und Sorge. Reli⸗ giöſe Unduldſamteit machten das Maß des Elends noch voll. So verließen ſchon 1706 etliche Pfülzer Sektierer ihre Heimat, um in Amerika, dem Lande der Freibeit, ein beſſeres Los zu erringen. Nach der Pfalz aber ſchickten ſie nür gute Kunde, und mancher Landsmann träumte davon, ſeinen Wohnort zu verlaſſen. „Frohe Botſchaft“ aus Engelland Da kam plötzlich eine frohe Botſchaft aus Engelland. Die Königin Anna forderte auf zur Auswanderung nach ihren großen Kolonien in Amerika. Genügend Land, Freiheit und Unter⸗ ſtützung waren jedem zugeſagt, der ſich ent⸗ ſchließen ſollte, dem Ruf zu folgen. Die Werbe⸗ ſchrift„das goldene Büchlein“ wurde überall gierig geſucht und eifrig geleſen. Und ſchon brach das Unheil über die Pfalz herein. 14000 Bewohner machten ſich ſamt ihrer Habe auf, nach England zu ziehen. Mit Karren und Wa⸗ gen, Booten und Floßen zogen ſie fort aus dem vielgeprüften deutſchen Lande. Wie zur Zeit der Völkerwanderung mag es geweſen fein, als jene Scharen, dem Vater Rhein fol⸗ gend, ihre Heimat verließen. Ueberraſchung und Beſtürzung herrſchten in London. Mit einem ſolchen Maſſenandrang hatte niemand gerechnet. Es reichte die ge⸗ ſamte fFlotte nicht aus, um dieſe Menſchen mit ihrer Habe nach den Kolonien zu befötdern. Kaum war es möcglich, ſie irgendwo unter⸗ zubringen. Noch ehe der Frühling des Jahres 1710 ins Land zog, deckte die kühle Erde ſchon mehr denn 1000 dieſer zugewanderten Pfälzer. Indianerhäuptlinge, welche damals beim eng⸗ lüiſchen König zu Gaſte weilten, hatten Mitleid mit dieſen Armen, und verſprachen ihnen Land bei ihren Stämmen. Allmählich begann auch die Regierung für Abhilfe zu ſorgen. Ueber 3000 Einwohner wurden in die Webereien nach Irland verſchickt, kaum 3000 Einwanderer wurden zur Ueberfahrt nach Amerika zugelaſ⸗ ſen. Von dieſen fanden noch einige hundert den Tod auf der Ueberfahrt. Etwa die Hälfſte der in London Angekommenen iſt jedoch für immer verſchollen. Sie ſollen ſich wieder auf den Heimweg gemacht haben, Verzweiflung'm Herzen; ſind aber nie in der Pfalz angekom⸗ men. So endete die erſte Maſſenauswanderung nach Amerika mit einem entſetzlichen Unglück. Einige Tauſend armer deutſcher Landsleute waren dem Tode zum Opfer gefallen. Gleich einem drohenden Omen ſteht dieſe Kataſtrophe am Anfang der deutſchen Auswanderung nach Amerika. Ungehört verhallte dieſer Mahnruf, und Opfer um Opfer mußte darum unſer Volkstum bringen.(Nortſetzung ſolat,) 8 1 1** ———— 2—ů— —— —— S — —— ——— 35 —— r % 7 55 % 32 92—— 7 W 2 — *—— —— 4 2 I — La So sledelten die ersten Einwanderer.— Blochhaus am Rande des Urwaldes Saarpfalz Zuchthaus für diebiſche Elſter Landau(Pf.), 26. Jan. Die 1911 geborene Maria Kraft aus Landau hatte 5 wegen eines Verbrechens des ſchweren Diebſtahls im Rückfall vor dem Schöffengericht zu verant⸗ worten. Die Angeklagte. 21. November v. J. bei Dunkelheit in das Anweſen des Land⸗ wirts Trauth, bei dem ſie 1934 beſchäftigt war, ein und entwendete aus dem Schlafzimmer eine Geldkaſſette mit 1000 RM Inhalt. Sie ging dann mit der Kaſſe nach Hauſe, im 05 biglich öffnen, was ihr aber nicht gelang; le⸗ diglich einige ausländiſche Münzen i ſie heransbringen, die ſie aber wegwarf. Dann ſtellte ſie die Kaſſette in den Hof ihrer nung. Durch einen Zufall wurde die Kraft als Diebin entlarvt. Die wegen Diebſtahls bereitz achtmal vorbeſtrafte erhielt unter Verſagung mildernder Umſtände ein Jahr Zuchthaus. lagerten auch über der „Hakenk ————— Klein Starke hernnchen errſchen der Fahr langſam nenkraftn wurde d Böſchung beſchädig. kamen 5 letzungen Ein B triebsunf Rheinau, einem li fi chwere 2 kenhaus d „Die Ru richt zeigt Sonntag grobem 1 mußten. Gegen Samstag, ſonen beſ heim⸗Käfe wobei die daß ſie in werden m Vor ein es am Sa ßeren Auf Radfahrer ſtürzte und zuzog. Um giebige De ſich noch ei ges Fahre herein aus Let — 75 Samstag ſtanden die R 250 ange: friſchfröhlie einer unſe Huck, wun Leiſe flat nen am S ſonſt erſcha mit gedäm Abmarſch e Unſere Vol SA vorbe Trauerflor Arm. Hina⸗ Auf dem Dort war der Beweg Sturmführe kleine Kam Mannes, d und Haß u ſcher Abent für ſeinen? und litt. Zu ſeinen der SA des Sarges ſtar Ehrenwache tendes Vor 15 Uhr wur übergeführt, Vertreter de derungen A zählige Krän er Trauerfe nen, Opernſ von Schube ſchilderte St erblichenen „Die Freihe keine Halbhen die wir ihn ertönte die „Morgenrot“ der Sarg vo die Schulter eines Trauen letzten Ruhe —5 ſtanden Sg und Unter den der Gruppe s Kreisleiter 2 dartenführer, der, Sturm Anzahl SA⸗, tiſche Leiter. ſtorbenen ſch angeführt vo Pg. Karl S. Abſchied vo Das Grab ten Fahnen NSa und Der Sarg w letzten Ruhe Worten nahm ſenfelder raden: „Lieber Ke der 20er Jal geliebten Va einer der erſt pfe zur kämpfen und anuar 1936 ———————— elt irnhalt an den Bo⸗ zen badiſchen en ſtehen auz m drei Jahte hrach der ſpa⸗ als dreizehn in dazu ver⸗ dazu geſellten rhre. So kün⸗ haß dermalen Kälte ſtarben en gefror, Da re Vorfahren r der Unbot⸗ ifürſten, die die Not ihres zrt frönen zu Steuer, Ab⸗ iuch über der Sorge. Reli⸗ is Maß des n ſchon 1706 tmat, um in „ein beſſeres aber ſchickten Landsmann u verlaſſen. and Botſchaft aus derte auf zur Kolonien in it und Unter⸗ der ſich ent⸗ n. Die Werbe⸗ hurde überall .Und ſchon herein. 14000 er Habe auf, ren und Wa⸗ ſie fort aus de. Wie zur es geweſen r Rhein fol⸗ herrſchten in aſſenandrang eichte die ge⸗ Menſchen mit zu befötdern. nowvo unter⸗ des Jahres le Erde ſchon rten Pfälzer. ls beim eng⸗ atten Mitleid n ihnen Land begann auch orgen. 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Durch den Anprall wurde der Wagen über die acht Meter hohe Böſchung geſchleudert, an derem Fuße er ſchwer⸗ beſchädigt liegen blieb. Wie durch ein Wunder kamen die Inſaſſen mit geringfügigen Ver⸗ letzungen davon. Ein Bein abgenommen. Ein ſchwerer Be⸗ triebsunfall ereignete ſich in einem Werk in Rheinau, wo ein 32 Jahre alter Arbeiter mit einem linken Fuß durch das Gitter über einer aßwendemaſchine rutſchte und hierbei ſo chwere Verletzungen erlitt, daß ihm im Kran⸗ kenhaus das Bein amputiert werden mußte. Die Ruheſtörer. Ein Blick in den Polizeibe⸗ richt zeigt, daß in der Nacht vom Samstag auf Sonntag acht Perſonen wegen Ruheſtörung und grobem Unfug zur Anzeige gebracht werden mußten. Gegen die geſchloſſene Schranke gefahren. Samstag, gegen 21 Uhr, fuhr ein mit zwei Per⸗ ſonen beſetztes Kraftrad im Bahnhof Mann⸗ heim⸗Käfertal gegen die geſchloſſene Schranke, wobei die beiden Fahrer ſo verletzt wurden, daß ſie in das Städt. Krankenhaus eingeliefert werden mußten. Auto ſtreift Radler Vor einer Wirtſchaft des Quadrates R 6 gab es am Samstagmittag gegen 1 Uhr einen grö⸗ ßeren Auflauf dadurch, daß ein Auto einen Radfahrer ſtreifte, ſo daß dieſer zu Boden ſtürzte und ſich eine Hautabſchürfung am Kinn zuzog. Um die Schuldfrage erhob ſich eine aus⸗ giebige Debatte, an der ſich das Publikum unter ſich noch einige Zeit beteiligte. Vorſchriftsmäßi⸗ ges Fahren ſchließt ſolche Unfälle von vorn⸗ herein aus. Letzter Gang des Sturmführers Auguſt Huck „Im Geiſte marſchierſt du mit uns, Kamerad!“/ Letzte Ehrung eines verdienſtvollen Kämpfers Samstagnachmittag. Vor dem Schlageterhaus ſtanden die Einheiten der Standarte 171 und R 250 angetreten. Dieſes Mal galt es nicht, einen friſchfröhliche Fahrt zu unternehmen. Nein, einer unſerer Beſten, Sturmführer Auguſt Huck, wurde zu Grabe getragen. Leiſe flattern die auf Halbmaſt geſetzten Fah⸗ nen am Schlageterhaus im Wind. Nicht wie ſonſt erſchallt ein zackiges Kommando, ſondern mit gedämpfter Stimme wird der Befehl zum Abmarſch gegeben. Kein Spiel wird gerührt. Unſere Volksgenoſſen in Mannheim ſahen die SA vorbeimarſchieren, ſtill, ohne Geſang, Trauerflor an den Fahnen, Trauerbänder am Arm. Hinaus ging es zum Friedhof. Auf dem Friedhof Dort waren Männer aus allen Gliederungen der Bewegung angetreten, um dem toten Sturmführer die letzte Ehre zu erweiſen. Eine kleine Kammer barg die ſterblichen Reſte des Mannes, der zu einer Zeit, wo Brudermord und Haß unſere Heimat zum Spielfeld politi⸗ ſcher Abenteurer machte, ſchon im Braunhemd für—.—353 Führer und für Deutſchland kampfte und litt. Zu ſeinem letzten Gang trug er die Uniform der SA des Führers. Zu beiden Seiten des Sarges ſtanden zwei Sturmführer als letzte Ehrenwache für den, der uns immer ein leuch⸗ tendes Vorbild war und ſein wird. Gegen 15 Uhr wurde der Sarg in die Friedhofkapelle übergeführt, wo die alte Garde Mannheims, Vertreter der SA, SS und aller übrigen Glie⸗ derungen Aufftellung genommen hatten. Un⸗ . Kränze umgaben den Sarg. Zu Beginn er Trauerfeier trug ein Freund des Verbliche⸗ nen, Opernſänger Gg. Stauf, die„Litanei“ von Schubert vor. In ergreifenden Worten 3— Stadtpfarrer Horch das Leben des erblichenen. Als er mit den Worten ſchloß: „Die Freiheit und das Himmelreich gewinnen keine Halben“, beſtätigte er nur das, was wir die wir ihn gekannt haben, alle wiſſen. Leiſe extönte die Melodie des alten Soldatenliedes „Morgenrot“. Als die Töne verhallten, wurde der Sarg von ſechs Sturmführern der SA auf die Schulter genommen und unter den Klängen eines Trauermarſches trug man den Toten zur letzten Ruheſtätte. Zu beiden Seiten des We⸗ ges ſtanden die Männer der SaA, SsS, des NSac und der anderen Gliederungen. Unter den Trauergäſten ſah man den Führer der Gruppe Kurpfalz, Gruppenführer Luyken, Kreisleiter Pg. Dr. Roth, den ſtellv. Stan⸗ dartenführer, Sturmbannführer Beſenfel⸗ der, Weber, eine große Anzahl SA⸗, SS⸗, NSKK⸗Führer ſowie Poli⸗ tiſche Leiter. Hinter den Angehörigen des Ver⸗ ſtorbenen ſchritt die alte Garde Mannheims, angeführt von dem ſtellvertretenden Kreisleiter Pg. Karl Schnerr. Abſchied vom alten Kameraden Das Grab wurde umſäumt von den umflor⸗ ten Fahnen der SA, SS, den Standern des NSg und der Fahne des Kyffhäuſerbundes. Der Sarg wurde von Stadtpfaxrer Horch der letzten Ruheſtätte übergeben. Mit folgenden Worten nahm der ſtellv. Standartenführer Be⸗ ſenfelder Abſchied von ſeinem toten Kame⸗ raden: „Lieber Kamerad Huck! Als im Anfang der 2her Jahre der furchtbare Zerfall unſeres geliebten Vaterlandes einſetzte, da warſt Du einer der erſten hier in Mannheim, die ſich dem ührer zur Seite ſtellten und gelobten, zu Anpfen und zu arbeiten, um den Wiederauf⸗ Anregende und bunte Wochenend-Parade Vor dem Start der letzten Januarwoche/ Ernſte und heitere Sktationen winken/ Fahrt in den Invenkur⸗Montag Wer es noch nicht gemerkt haben ſollte: die Tage ſind wieder entſchieden länger geworden. Die Endwoche des Januars gehört zu den längſten des ganzen Jahres. Es bedarf ſchon einer anſehnlichen Doſis von Mut und Selbſt⸗ vertrauen, um die letzte Wochenrunde ordent⸗ lich durchzuſtehen. Worauf ſich dieſer Umſtand gründet? Darauf weiß kein Menſch eine be⸗ friedigende Antwort zu geben. Die Hausfrauen verweiſen angeſichts der mahnenden Hinweiſe der Herren der Schöpfung, auf Sparſamkeit bedacht zu ſein, mit Stolz darauf, daß der Gasmann diesmal erheblich kleinere Zahlen in ſein dickes Aufnahmebuch notiert habe, daß die Einſparung ausreiche, bislang rückgeſtellte Kaufwünſche zu befriedigen und daß es vor allem nicht angebracht ſei, den Kopf eines vorübergehenden Taſchengeld⸗ ſchwundes wegen hängen zu laſſen. Leichter geſagt, als getan. Unwilltürlich fallen den Niedergebeugten die treffenden Worte aus„Hamlet“ ein— für den Sonntag⸗ abend im Nationaltheater vorgeſehen— wo bekanntlich davon die Rede iſt, daß im Staate Dänemark etwas faul ſei, daß Sein oder Nichtſein hier die entſcheidende Frage darſtelle. Richtig! Nur in einem werden die Mann⸗ heimer nicht beipflichten. Der Reſt, das lächer⸗ liche Januar⸗Anhängſel, wird nicht Schweigen ſein. Dafür ſorgen ſchon die Karneva⸗ liſten aus nah und fern, lockerte Meiſter Grock die feſtgefahrenen Gemüter genügſam auf. Es gab Gelegenheit genug, die Müh' und Plag' der hinter uns liegenden Tage zu ver⸗ geſſen. Mit dem frohen Samstagnachmittag fing die bunte Erlebnisreihe an, die ſtieg Deutſchlands zu vollbringen und nicht zu raſten, bis dieſes Ziel erreicht ſei. Ungeheuer ſchwer waren die Opfer, die in dieſem Kampf gebracht werden mußten. Allein Du brachteſt ſie, ohne Zögern, ohne Zagen, mit ſtets gleichbleibendem Eifer und ſtets gleich⸗ bleibender Pflichtauffaſſung. Der Führer, die Bewegung, Dein Volk galten Dir mehr als Ge⸗ ſundheit und Leben. Du haſt gegeben, was Du zu geben in der Lage warſt, Du haſt das höchſte Opfer gebracht, das gebracht werden kann, Dein Leben. So biſt Du für uns ein leuchtendes Vorbild der Pflichterfüllung bis zum Aeußerſten. Du biſt für uns nicht tot, Dein Geiſt iſt in uns, im Geiſt marſchierſt Du mit uns, ziehe ein in die Standarte Deines unvergeßlichen Kamera⸗ den Horſt Weſſel.“ Für die„Alte Garde“ Mannheims ſprach Pg. Schnerr und betonte, daß Sturm⸗ führer Huck zu den wenigen Dutzend Männern gehört hat, die als Trommler für das Dritte Reich auf die Straße zogen, zu einer Zeit. wo das Braunhemd noch nicht„ſalonfähig“ war. Sein Leben war ein Opfergang Kreisleiter Dr. Roth wies auf das Leben des Toten hin, das ein Opfer ganz für das Volk war. Er erwähnte, daß die Winter⸗ monate für uns ſeit Jahren ſchon Trauer⸗ monate waren. Ein Horſt Weſſel, Sturmführer Maikowſti und viele andere haben uns um Abschied von Pg. August Huck Oben links: Kreisleiter Dr. Roth spricht am Grabe des toten Sturmführers, rechts: Die Kränze türmen sich.— Unten links: Sturmbannführer Besenfelder nimmt Abschied, rechts: Gruppenführer Luyken hat einen Kranz giederselegt. nicht mehr abriß. Es gehörte kein großer und vor Geſundheit ſtrotzender Geldbeutel dazu, um mit vollen Segeln die glückliche Fahrt in den Montag mitzumachen. örterung des Sportbetriebs in den Hintergrund. Was in einer Hochburg des Fußballſports ſchon etwas heißen will. Bunte Abende gab es in Fülle. Allerorts lockte heiterer Klimbim. Und zu Hauſe übte das Zauberwort„Inventur⸗Verkauſ“ ſeine Wirkung aus. Jungvermählte mögen ſich vorzeitig von der Wirkung unterrichten laſſen, die ſchon die Ankündigung vorteilhafter Kauf⸗ möglichteit auf empfindſame Frauenherzen aus⸗ übt. Keine Lage noch ſo feurigen Tropfens kann die Leidenſchaften und Wunſchträume gründ⸗ licher und nachhaltiger aufwirbeln. Etwas ver⸗ ſtändnislos mag zwar der Gatte den beſchei⸗ denen Andeutungen gelauſcht haben. Den Sonntag über war Zeit genug für die Frau, immer wieder an den Mann zu bringen, was alles im Haushalt fehle oder notwendig einer Erneuerung bedürfe. Hand aufs Herz! Wer könnte ſich darauf be⸗ rufen, vorbildlich eingedeckt zu ſein, keinen Man⸗ gel eingeſtehen zu müſſen? In den meiſten Fällen wird den Herren der Schöpfung ſchon ein Seifenſieder aufgegangen ſein. Und es muß auch von unverbeſſerlichen Rechthabern zuge⸗ geben werden, daß das Kaufen Frauengemüter und Materialbeſtand jung und friſch erhält. Schon das Kaufvorhaben läßt die Kurve froher Stimmung höher ſteigen. Es iſt nicht zu viel geſagt, wenn behauptet wird, daß der Waren⸗ tiſch im modernen Leben die Rolle des paradie⸗ ſiſchen Baumes einnimmt. Den Einzelhändlern muß zuerkannt werden, daß ſie es ausgezeichnet verſtanden, die Schaufenſter⸗Auslagen zu Anziehungspunkten erſter Ord⸗ nung zu machen. Das Wetter war ihnen am Wochenende ein willkommener Bundesgenoſſe. Im geſelligen Kreiſe Die gegenwärtige Zeit iſt wenig dafür ge⸗ ſchaffen, der Abgeſchloſſenheit und Zurückge⸗ zogenheit zu huldigen. Mehr denn je ſchließen ſich die Mannheimer geſellig zuſammen, wollen zeigen, daß ſie willens ſind, mit Macht den Kampf gegen Muckertum und Griesgram auf⸗ zunehmen und ſprichwörtlicher kurpfälzi⸗ ſcher Gemütlichkeit zum Durchbruch zu verhelfen. Nach den Feuerianern meldeten ſich auch die Fröhlich⸗Pfälzer zu Wort, riefen die Ludwigshafener Karnevaliſten begeiſterte Mit⸗ macher auf den Plan. Das größte Ereignis bildete das Winter⸗ feſt der SA⸗Gruppe„Kurpfalz“. Viel zu raſch verflogen im kameradſchaftlichen Kreiſe die frohen Stunden. Wer dabei war, wird die Woche über von den Freuden zehren können, die ihm dieſer Feſtabend vermittelte. Lokales Albumblatt An Unterhaltungsſtoff war diesmal kein Mangel. Es hatte niemand nötig, ſtill und verſonnen vor ſeinem Maß Bock zu ſitzen. Im kleinſten Kreiſe kam heraus, wie ſehr der Mannheimer ſeine Stadt liebt. Im Mittelpunkt ſtand in der Regel das Projekt der Brücken⸗ erweiterung. Demgegenüber trat ſogar die Er⸗ Frei weg! So wird in der Montagfrühe das Kommando lauten, dem die Käuferinnen in der Regel mit Begeiſterung folgen. Die Verkäuferinnen, die bisher einige ruhige Tag nach den Feſtkäufen hatten, werden jetzt ihre guten Nerven und ihre Geſchäftstüchtigkeit in vierzehn weiteren Groß⸗ kampftagen erneut unter Beweis ſtellen müſſen. Peinlich natürlich für viele, daß ſie ſich in Anbetracht ihrer beſchränkten Mittel einiger Zurückhaltung befleißigen müſſen. Sie mögen ſich tröſten! Sie ſtehen nicht allein. Aber die lange Woche wird auch für ſie ein Ende neh⸗ men. Dann brauchen ſie nicht mehr auf der Stelle zu treten, gilt auch für ſie das Kom⸗ mando:„Frei weg!“ Ein buntes und anregendes Wochenende zog vorüber. Im ganzen war es ein munterer Auf⸗ takt Mannheimer Faſchings, der bereits ſeine luſtigen Schatten vorauswirft. hk. dieſe Zeit verlaſſen. Sturmführer Huck habe das eine Glück gehabt, daß er den Aufſtieg des Volkes, für das er kämpfte und litt, miterle⸗ ben durfte. Er habe nicht zu den einflußrei⸗ chen Menſchen gehört, ſondern ſei der ſchlichte, einfache Kämpfer des Führers geweſen und geblieben. Er ſchloß mit den Worten:„Die Alten werden Dich nicht vergeſſen und an Deiner Erinnerung immer wieder Kraft holen.“ In herzlichen Worten gedachte Sturmbann⸗ führer Weber des Verblichenen. Dr. Kohl ſprach den Dank aus für die arbeitsloſen Volksgenoſſen, die Sturmführer Huck in fei⸗ ner Eigenſchaft als Angeſtellter des Arbeits⸗ amtes wieder in Arbeit gebracht hatte. Der Ortsgruppenleiter der Ortsgruppe„Deutſches Eck“, Berufskameraden und Vertreter des „Hakenkreuzbanner“⸗Verlages legten Kränze nieder und gedachten in anerkennenden Wor⸗ ten des toten Kameraden. Dann ſenkten ſich noch einmal die Fahnen, die Muſik ſpielte das Lied vom guten Kameraden. Manch einer ſtand noch lange am Grabe und gedachte des Mannes, der uns in ſeiner gro⸗ ßen Treue zum Führer, in ſeiner großen Her⸗ zensgüte für ſeine Mitmenſchen immer ein ———————————9 Sportſonderzüge ausgefallen Für die Winterſportgemeinde brachte das ver⸗ floſſene Wochenende eine Enttäuſchung, denn der Schnee, der ſo verheißungsvoll um die Wo⸗ chenmitte die Sportwerhäftniffe verbeſſert hatte, wurde wieder zu Waſſer. Und was hatte man für Hoffnungen, als ſogar von den Bergen des Odenwaldes am Freitag der Schnee nach Mann⸗ heim herüberleu htete! Nachdem am Samstag ſelbſt auf den höchſten Gipfeln des Schwarz⸗ waldes Tauwetter herrſchte, ſah die Reichsbahn von einer Durchführung der angeſetzten Winter⸗ ſportſonderzüge ab. Der Ge 0 mtverkehr auf der Reichsbahn war ſowohl am Samstag wie auch am Sonntag ruhig. Vom Sonntag iſt noch erwähnenswert, daß auch der Ausflugs⸗ verkehr und der Stadtbeſuchsverkehr mäßig blieben. Aus dem Saargebiet kamen am Sams⸗ tag mit Sonderwagen, die dem Schnellzug D 115 Del Feſte waren. 220 SA⸗Männer zum Beſuch des Feſtes der kurpfälziſchen SA. Dieſe SA⸗ Männer fuhren am Sonntag früh mit dem Eil⸗ zug E 193 wieder in die Heimat zurück. Vovbild ſein wird. Wollen wir in Zukunft ſo handeln, wie er immer gehandelt hat und ihm ſo einen kleinen Teil des Dankes abſtatten, den er an uns verdient hat. Mannheimer fahren zur Winterolympiade Daß die Mannheimer Sportfreunde und die Schlachtenbummler des Sports großes Intereſſe an den Olympiſchen Winterſpielen haben, geht aus den verſchiedenen Vorbereitungen hervor, die hier und da getroffen werden. Gar viele Mannheimer haben ihren Urlaub in dieſe Zeit verlegt oder richten es ſo ein, daß ſie wenigſtens am 16. Februar in Garmiſch⸗Partenkirchen ſind, wo der Sprunglauf auf der großen Olympia⸗ be 8 mit der Siegerehrung' und Schlußfeier der lympiſchen Winterſpiele ſtattfindet. Daß man ſich rechtzeitig wegen Eintrittskarten und vor allem wegen Unterkünften umſehen muß, darüber iſt man ſich im allgemeinen vollkommen klar. Großes Intereſſe findet auch die fünf⸗ tägige Geſellſchaftsfahrt von Mann⸗ heim zu den Olympiſchen Winterſpielen vom 13. bis 17. Februar. Dieſe Geſellſchaftsfahrt iſt bis auf wenige Plätze ausverkauft. Weitere Karten als über den vorgeſehenen Umfang wer⸗ den nach dem Verkauf der letzten Karten nicht mehr ausgegeben, da es unmöglich iſt, weder weitere Quartiere, noch Eintrittskarten zu den Winterſpielen zu erhalten. Silberne Hochzeit. Arthur Hartmannund ſeine Ehefrau Anna, Traitteurſtr. 59, konnten geſtern das Feſt der Silberhochzeit feiern. Wir gratulieren. Aufnahmen: Jul. Schmidt Blumenau⸗Siedler im Kampf mit der Scholle Nur wer ſeine Pflicht erfüllt, bleibt in der Siedlungsgemeinſchaft/ Rechenſchaftsbericht für das zweite Jahr Ganz an der nördlichen Grenze unſeres Stadtgebietes iſt durch Melioration des Sand⸗ torfer Bruchs aus einem Moorgelände ein fruchtbares Land geſchaffen worden, auf dem man 54 Volksgenoſſen anſiedelte. Zwei Jahre Arbeit liegen nun hinter dieſen Gärtner⸗ ſiedlern, denen alle der Kampf mit der Scholle nicht leicht gemacht wurde. Daß aber ein ziel⸗ bewußt geführter Kampf auch erfolgreich ſein muß, zeigte ſchon das Ergebnis des erſten Jah⸗ res und nach der zweiten Ernte tritt noch deut⸗ licher hervor, wie ungeheuer viel davon ab⸗ hängt, ob der Einzelne begriffen hat, um was es geht und ob er mit beiden Füßen mitten in der Arbeit ſteht. Pflichterfüllung iſt alles Es gibt natürlich zu denken, wenn man hört, daß bei einem Jahres⸗Durchſchnittserlös von 1200 RM. pro Siedlerſtelle der tüchtigſte Siedler 2200 R M. aus ſeinen Er⸗ trägniſſen ausbezahlt bekam, wäh⸗ rend der weinger tüchtige Siedler nur 400 RM. erhielt. Es liegt klar auf der Hand, daß in dem letzten Falle nicht die Pflicht ſo erfüllt wurde, wie das notwendig geweſen wäre, da der An⸗ bau des Landes bekanntlich unter 4675 Vor⸗ ausſetzungen erfolgt. Weiterhin gibt es zu den⸗ ken, wenn ein Siedler mit einer Jahresein⸗ nahme von 1700 RM. und einer Barauszah⸗ lung von noch 180 RM. im Dezember erklärt, keine Miete bezahlen zu können. Hierbei muß noch berückſichtigt werden, daß die meiſten Blu⸗ menau⸗Siedler ein finanzielles Rückgrat hatten und eine Unterſtützung aus öffentlichen Mitteln erhielten, um ihnen den Aufbau ihrer Exiſtenz zu erleichtern. Wenn man auf der einen Seite ſieht, mit welchem Eifer die meiſten Siedler an der Ar⸗ beit ſind und mit welcher Begeiſterung ſie be⸗ ſirebt ſind, die Siedlung zu dem zu machen, was ſie werden ſoll und muß, und wenn dann auf der anderen Seite wieder Siedler ſind, die gleichgültig den Dingen gegenüberſtehen und ſo ihre tüchtigen Kameraden in ein falſches Licht bringen, dann kann man es verſtehen, daß bei der zweiten Generalverſammlung der Gärtner⸗ genoſſenſchaft„Blumenau“ eine d eutliche Sprache geredet wurde und man vor allem die Durchführung ſtrengerer Maßnahmen an⸗ kündigte. Die zweite Generalverſammlung Nach Begrüßungsworten durch den Aufſichts⸗ ratsvorſitzenden ſprach zuerſt Gartendirektor Bußjäger, der die Grüße des Oberbürger⸗ meiſters überbrachte und darlegte, daß Pg. Renninger denen Siedlern Dank ſage, die alle Kraft eingeſetzt hätten, um das ihnen anver⸗ traute Land in gutem Stand zu halten, daß er aber andererſeits erboſt darüber ſei, daß es einige Siedler an vielen Dingen hätten fehlen laſſen. Gartendirektor Bußjäger wies mit Nach⸗ druck darauf hin, daß mit Hereinkommen des nächſten Ernteerträgniſſes die bisher gezahlten Unterſtützungen eingeſtellt würden, da man ge⸗ ſehen habe, daß bei richtiger Bearbeitung ſo viel aus der Scholle herausgewirtſchaftet wer⸗ den könne, daß die Exiſtenz und der Aufbau ge⸗ währleiſtet ſei. Man dürfe nicht vergeſſen, daß gemachte Fehler nicht zu Laſten des Siedlers gehen würden, ſondern der Allgemeinheit zu⸗ fallen. Stets folle der Siedler an den Spruch denken„Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß geſtellt“. ente Illhardt von der Fach⸗ gruppe Gartenbau der Kreisbauernſchaft Mannheim ſprach den Siedlern ſeine Anerken⸗ nung im ſchweren Kampf mit der Scholle aus und wies darauf hin, daß nicht alles auf den erſten Anhieb zu erreichen ſei. Andere Gärt⸗ ner würden ſeit Jahren ſchwer kämpfen und ie Gemeinſchaft in dem Maße hinter ſich, wie auf der Blumenau.„Darüber müſſe man ſich im klaren ſein, daß die Stärke des Gemüſegärtners auf der Blumenau in der Frühtreiberei auf dem Hochufer und im Spätgemüſebau liege. Die Spanne im Som⸗ mer ſei eine Gefahr für jeden Gärtner, doch laſſe ſich in der Gemeinſchaft ſehr leicht der Gefahr entgegentreten. Nicht vergeſſen dürfe man einen von anderen Anbaugebieten ausgeübten Druck, dem man nur durch eine Abſatzregelung entgegentreten könne. Wer das zuerſt erfaßt habe, der habe vieles voraus. Aufſichtsrats⸗Vorſitzender Hi ldebrand ſprach den Wunſch aus, daß es gelingen möge, ein ehrliches und geſundes Verhältnis mit den im Gartenbau tätigen Berufskameraden her⸗ beizuführen. Intereſſante Zahlen Nachdem die Regularien der Generalver⸗ ſammlung ownungasmäßig erledigt waren, der Geſchäftsbericht ſamt der Bilanz die Verkün⸗ digung und Erläuteruna gefunden hatten, wurde durch den Vorſtand der Genoſſenſchaft, Röck, eine Zuſammenſtellung bekanntgegeben, die zeigte, welche Mengen die am meiſten in der Gärtnerſiedlung„Blumenau“ ange⸗ bauten Gemüſe im Jahre 1935 brachten. Bei der Genoſſenſchaft wurden ohne die kleineren Erzeugniſſe wie Peterſilie, Lauch uſw. abge⸗ liefert: Rotkohl 1. Sorte 4105 Ztr.,— 3. S. 104 Ztr., Wirſing 1. S. 793 Ztr.,.8. 239 Ztr., 3. S. 54 Ztr., Weißkohl 1. S. 941 Ztr., .8 123 Zir, 3. S. 11 Ztr., Blumenkohl 1. S. 1906 Stück, 2. S. 3141 Stück, 3. S. 4244 Stück, Rofenkohl 66 Ztr., Karotten 589 Ztr., Einmach⸗ gurken 410 548 Stück, Oberkohlrabi 1. S. 10 734 Stück, 2. S. 2378 Stück, 3. Sorte 2340 Stück, Tomaten 1. S. 113 Ztr., 2. S. 53 Ztr., 3. S. 28 Ztr., Kaſtengurken 1. S. 3589 Stück, 2. S. 3520 Stück, 3. S. 2543 Stück und außerdem hätten nicht 6308 Ztr., Stangenbohnen 1. S. 280 Ztr., 2. S. 99. Ztr., 3. S. 13 Ztr., Konſervenbohnen 453 Ztr. Waſſerverſorgung fehlt Wie in Ergänzung der Zahlen ausgeführ: wurde, hätte nach dem Anbauplan jede Sied⸗ lerſtelle nicht 80 Zentner Rotkohl erbringen müſſen, ſondern mindeſtens 200 Zentner. Der Ausfall ſei auf das Fehlen der Waſſerverſor⸗ gung zurückzuführen, und wenn man allein den Ausfall an Rotkohl, Blumenkohl und Stangen⸗ bohnen errechne, dann komme man für das Jahr 1935 auf einen Betrag von 49000 RM. Dieſe Tatſache allein ſei Grund genug zur raſcheſten Erſtellung einer Waſſerverſorgung. Sehr begrüßen würden es die Siedler, wenn Oberbürgermeiſter Renninger als nachträgliches Weihnachtsgeſchenk die Waſſerleitung bewilligte. Baurat Enders vom Tiefbauamt, der auf⸗ gefordert wurde, ſich über die Waſſerverſor⸗ gung zu äußern, wies darauf hin, daß die tech⸗ niſche Frage des Projekts gelöſt ſei, daß aber die Entſchließung über die Ausführung in den Händen des Herrn Oberbürgermeiſters liege. Unter dem Hinweis, daß die Genoſſenſchaft im Vertrauen auf eine volle Bewirtſchaftungsmög⸗ lichkeit und Ausnützungsmöglichkeit des Ge⸗ ländes erhebliche Kredite aufgenommen habe, gab Hildebrand dem Wunſche Ausdruck, daß die Waſſerverſorgung bald kommen möge.“ Letzter Einſatz notwendig! In längeren Ausführungen ſprach Obſtbau⸗ inſpektor Martin den Siedlern ins Gewiſſen, die es bisher an dem nötigen Verſtändnis für ihre Verpflichtungen hatten fehlen laſſen. Er ſagte u.., daß man es im Hinblick auf das Verhalten einiger Siedler verſtehen könne, wenn der Oberbürgermeiſter nicht ſo ohne weiteres die 100 000 Mart bewillige, die für die Einrich⸗ tung der Waſſerverſorgung notwendig ſeien. Es komme bei dem Erfolg nicht ausſchließlich auf die Waſſerverſorgung an, ſondern auch auf den Menſchen. Bedauerlich ſei nur, daß die ſtrebſamen Siedler durch das Verhalten der Autounglück auf der Reichsautobahn Ein Fernlaſtzug ſtürzte die Böſchung hinunter/ Noch gut abgegangen Es war am Samstag gegen 16 Uhr, als die Berufsfeuerwehr mit ihrem Gerätewagen in ſchärfſter Fahrt die Auguſta⸗Anlage entlang fuhr, hinaus zur Reichsautobahn, wo ein Fern⸗ laſtzug die Böſchung hinuntergeſtürzt ſein ſollte. Wie ein Lauffeuer ha:te ſich die Nachricht verbreitet, und wer bald nach dem Unfall zur Unglücksſtelle kurz nach der Einſahrt kam, ſah ſchon eine Menge Menſchen herumſtehen, die lebhaft die Umſtände beſprachen und bereits auch ſchon Schwerverletzte geſehen haben woll⸗ ten. Daß das ſchwere Unalück nur mit Sach⸗ ſchaden abging, iſt tatſächlich ein aroßes Wun⸗ der. Denn der Vorgang verhielt ſich folgender⸗ maßen: Kurz hinter dem Einagang zur Reichsauto⸗ bahn in Fahrtrichtung Heidelberg parkte ein Perſonenwagen, deſſen Beſitzer, wie uns er⸗ zählt wurde, an dem Motor ſeines Fahrzeuges herumhantierte. Da kam aus Richtung Auauſta⸗ Anlage der Fernlaſtzug einer Dresdener Zi⸗ garettenfirma mit ſeinen beiden großen roten Wagen in üblichem Tempo herangefahren. Der Fahrer ſah den parkenden Wagen, bog ihm aus, um gut an ihm vorbeizukommen. In die⸗ ſem Augenblick kam aleichfalls aus Richtung Auaguſta⸗Anlage ein weiterer Perſonenwagen, der ſcheinbar nicht raſch genua vorwärts kam und deshalb den Fernlaſtzug, der ſchon auf die Seite gefahren war, um ſelbſt zu überholen, auch noch zu überholen. Um nun nicht mit dem überholenden Perſonenwagen zuſammenzu⸗ prallen, mußte der Laſtzug wieder weiter nach rechts fahren, ſtreifte ſo den parkenden Per⸗ ſonenwagen, dem ſo Schutzblech und Vorder⸗ teil eingedruckt wurden. Dem überholenden Perſonenwagen ſchien aber trotzdem der Platz nicht auszureichen, denn er fuhr dem Laſtzug in dieſem Augenblick mit voller Kraft in die Steuerung, ſo daß dieſer nach rechts geriſſen wurde und die Böſchung hinunterſtürzte, wo er nicht wenia beſchädiat liegen blieb, während ſich der Anhänger noch auf der Straße halten konnte. Der Fahrer des Fernlaſtzuges, ein biederer Sachſe, der von dem ausgeſtandenen Schreck noch etwas blaß ausſah, und der uns den Voragang erklärte, erzählte, wie ſie— ſie waren zu zweien— nur noch die Augen zu⸗ drücken konnten und dann Kopf ſtanden. Mit Mühe konnten ſie ſich aus ihrem Führerſtand befreien und froh ſein, daß ſie mit heiler Haut davongekommen waren. Den überholenden Perſonenwagen hatte es dabei auch ſo erwiſcht, daß er ſpäter abgeſchleppt werden mußte, wie der parkende Wagen und der Fernlaſtzug. Feuerwehr und Polizei waren nach dem Un⸗ fall ſofort zur Stelle, und es iſt nur einem anädigen Geſchick zu verdanken, daß Menſchen⸗ leben bei dieſem dreifachen Zuſammenſtoß nicht zu beklagen ſind. r. 2. S. 628 Ztr., Mer Leden zehreilt an daò ftuß Ein Volk feier jubilsen Leistungen der Reicisbahn und der Lufthonse in Zohlen Wohl ſelten iſt ein ganzes Volk beteiligt, wenn es heißt, ein Jubiläum wird geſeiert. Aber auch ebenſo ſelten mag der Gegenſtand dieſer Feier ein ſolches Intereſſe beim einzel⸗ nen erwecken oder iſt umgekehrt der einzelne ſo ſehr mit dem Gegenſtand des Jubiläums ver⸗ bunden, wie dies bei der Feier des hundert⸗ jährigen Beſtehen der Deutſchen Eiſenbahn und beim zehnjährigen Beſtehen der Deutſchen Luft⸗ hanſa der Fall war. Kein Wunder, wenn heute nicht weniger als 650 000 Menſchen bei der Deutſchen Reichsbahn in Brot und Lohn ſtehen, d. h. jeder hundertſte Deutſche iſt Eiſenbahner oder eine vierköpfige Familie als Grundlage genommen, 4 Prozent der Bevölkerung leben von der Reichsbahn. Mit einem Anlagekapital von mehr als 27 Milliarden RM. iſt die Deutſche Reichsbahn heute das größte Unternehmen unſerer Wirt⸗ ſchaft. 27 Milliarden, das bedeutet ungefähr den zehnten Teil des geſamten deutſchen Volks⸗ vermögens. Verfolgen wir bis heute die Enwicklung der Deutſchen Eiſenbahn ſeit jener Zeit, wo aus den offenen Perſonenwagen die Fahrgäſte der damaligen Zeit mit hellgrauen und lila Zylin⸗ derhüten winkten, ſeit jener Zeit, wo die Ge⸗ lehrten das ſchreckenerregende Gutachten abga⸗ ben, die Lokomotive werde durch ihre hölliſche Ausdünſtung die Aecker verſeuchen und durch ihre raſende Geſchwindigſeit die unglücklichen Anwohner geiſteskrank machen, ſo können wir ſagen, daß die deutſche Volkswirtſchaft durch den Ausbau des deutſchen Eiſenbahnnetzes in groß⸗ artiger Weiſe angekurbelt wurde. Was möchten wir wohl ſagen, wenn heute von maßgebender Stelle derſelbe Ausſpruch ge⸗ tan würde, wie ihn der Preußenkönig Friedrich Wilhelm III., als er die Konzeſſionsurkunde für die dritte zu eröffnende Linie Berlin—-Potsdam im Jahre 1838, tat:„Sehe keinen Vorteil, wenn eine Stunde früher in Potsdam.“ Anders dachte Friedrich Wilhelm IV., der bei einer Fahrt auf der Lokomotive ausrief:„Die⸗ ſen Wagen kann nichts in der Welt mehr auf⸗ halten“ Und ſtehen wir heute nicht vor dieſer vollendeten Tatſachee Leſen wir den Fahrplan! Hören wir nicht von jenem„fliegenden Hamburger“ oder„fliegenden Frankfurter“ oder„fliegenden Kölner“? Das ſind jene dieſel⸗elektriſchen Schnell⸗ triebwagen mit 175 Kilometer Höchſtge⸗ ſchwindigkeit, jene augenblicklich ſchnellſten Züge der Welt, mit denen ſchon das Ausland zu kon⸗ kurrieren beginnt. Deutſche Arbeit voran! Ja, es iſt intereſſant zu hören, wie angenehm bei⸗ ſpielsweiſe heute eine Fahrt nach Konſtanti⸗ nopel iſt. Man bekommt alles beſorgt, was für dieſe zweieinhalb Tage dauernde Fahrt not⸗ wendig iſt. Zunächſt mal einen ſicheren Platz, dann„Unterkunft und Verpflegung“. Ja, den⸗ ken wir da nicht an ein fahrendes Hotel? Und in der Tat, das iſt heute der Orient⸗Expreß! Einen Fahrplan? Faſt unnötig, Sie bleiben ja ſitzen von Karlsruhe bis Konſtantinopel. Doch nicht nur ſolche große Reiſen bekom⸗ men wir vermittelt, die verſchiedenen Büros ſind auch Berater und Helfer bei jeder Fahrt im eigenen Land, ſei es auch nur von Mannheim nach Heidelberg. Ja, man ſieht, es macht den Beamten Spaß, Dienſt am Kunden zu tun, Dienſt fürs ganze Volk, zuſammen mit jenen 650 000 Volksgenoſſen, jeder auf ſeinem Poſten. Und das zweite Jubiläum, das zehnjährige Beſtehen der Deutſchen Lufthanſa. In der zweiten Woche dieſes Monats konnte man in der Heidelberger Straße, im Mann⸗ heimer Reiſebüro des Norddeutſchen Lloyd ein Werbefenſter der Deutſchen Lufthanſa ſehen. Es war intereſſant. Modernſte Maſchinen, eine überſichtliche Darſtellung der Hauptflughäfen Europas, Zahlenmaterial, die Aufſchluß gaben über die gewaltige Entwicklung und Steigerung des Verkehrs der Deutſchen Lufthanſa. Von be⸗ ſonderem Intereſſe war die Darſtellung der Navigationstafel, die dem Beſchauer ein unge⸗ fähres Bild von der Bedienung der Maſchine und auch zugleich große Kenntniſſe unſerer Pi⸗ loten verriet. Denn neben einem ausgezeich⸗ neten Flugzeugmaterial ſind es die Piloten, unter dieſen wieder die Funker, die uns vor allem im Langſtreckenverkehr einen ſicheren Flug gewährleiſten. Einige Zahlen mögen genügen, um die rie⸗ ſenhafte Leiſtung der Deutſchen Lufthanſa nach zehnjährigem Beſtehen darzulegen. Reiht man die während des Jahres 1935 von den Flugzeugen der Deutſchen Lufthanſa im europäiſchen Verkehr zurückgelegten Flugkilo⸗ meter aneinander, ſo erhält man eine Strecke, die rund 306mal am Aequator um den Erdball reicht. Die Zahl der beförderten Gäſte veläuft ſich auf 175 000. Nicht vergeſſen darf man die im Europa⸗Flug⸗ dienſt im Jahre 1935 von der Deutſchen Luft⸗ hanſa beförderten Luftpoſt⸗ und Luftexpreßgut⸗ ſendungen. Würde man dieſe Sendungen in Eiſenbahngüterwagen verladen, ſo brauchte man 240 Wagen mit einer Ladefähigkeit von 15 Ton⸗ nen, das wären nicht weniger als 24 Eilgüter⸗ züge. Der Staatsſekretär der Luftfahrt, General⸗ leutnant Milch, prägte anläßlich des zehn⸗ jährigen Beſtehens der Deutſchen Lufthanſa den Satz:„Der Name Lufthanſa' hat heute den gleichen Klang in der Welt wie die Namen der großen Träger des deutſchen Erd⸗ und See⸗ verkehrs.“ anderen zu leiden hätten. Man werde in Zu⸗ kunft aber verhindern, daß mit öffentlichen Mit⸗ teln Schindluder getrieben werde und die Sied⸗ ler, die es angehe, dürften davon überzeugt ſein, daß man ſie auf dem ſchnellſten Wege aus der Siedlung bringe, wenn ſie nicht ihr Letztes daranſetzen würden. Man brauche den letzten Einfatz und vieles hinge davon ab, ob die Siedler ihr Beſtes leiſten würden. Wenn von aufſtrebenden auswärtigen Kulturen berichtet würde, dann könne das nicht ſchrecken, ſoſern man auf der Höhe iſt. Nie dürſe man vergeſſen, daß die Siedlungsſache keine Privatſache iſt, ſondern eine Angelegenheit der Allgemeinheit. Grundbedingung bleibe die Lieferung einer Dann tadelloſen und gleichmäßigen Ware. brauche es einem auch um den Abſatz nicht bange zu ſein, da die Abſatzregelung ſchon da⸗ für ſorge. Kreisfachberater Illhardt erinnerte an das Wort des Führers„Der Wille iſt alles“ und forderte die Gärtnerſiedler auf, alles da.. ranzuſetzen, um das geſteckte Ziel zu erreichen. Auch ermahnte er ſie, nie zu vergeſſen, daß ſie die wichtige Aufgabe haben, das Erbe der deut⸗ ſchen Scholle zu verwalten. Die Beſprechung einer Reihe von Einzelfra⸗ gen ergänzte die Tagesordnung der General⸗ verſammlung, die zweiſellos ein Markſtein in der Geſchichte der aufſtrebenden Blumenauſiedlung ſein wird, nachdem deutlich der Weg aufgezeichnet wurde, der in Zukunft gegangen wird. Eine Sitzung der„Fröhlich Pfalz/ Die am Samstagabend im farbenfroh ge⸗ ſchmückten Saal des Geſellſchaftshauſes abge⸗ haltene erſte karnevaliſtiſche Sitzung der Ver⸗ einigung für heimatlichen Humor„Fröhlich Pfalz“ war, wie ein kleiner, weiblicher Jockei ſich am Schluſſe treffend auf Mannemer Hoch⸗ deutſch ausdrückte,„einfach kloor“. Klängen des Mainzer Narrhalleſenmarſches und kräftigem„Aha!“ der großen Narrengemeinde hielt der Elſerrat ſeinen närriſchen Einzug. Präſident Baumüller begrüßte in launiger Weiſe ſeine Getreuen und kalauerte luſtig dar⸗ auf los, wie das Narrenſchiff im Mannemer Hafen vor Anker ging. Aber wie immer bei der „Fröhlich Pfalz“— der Steuermann war gut, die Beſatzung hielt ſich wacker und die reiche Fracht, die ſie mitbrachte, war echt pfälziſches Gewächs. Laune und Witz Vize Fritz Appel das Nar⸗ renſzepter. Den Sprung in die Bütte wagte als erſter Narr Spindler ſen., der den ausſterbenden Beruf des Dienſtmannes in ori⸗ gineller Weiſe verkörperte und mit echtem Pfäl⸗ zer Humor ſich und ſeine Kundſchaft durch⸗ hechelte. Ebenfalls eine bekannte Büttenkgnone war Frau Mina Schwöbler, die mit ihrer Mannemer Goſch ihre Reminiſzenzen als „Wäſchfraa“ ſehr humorig zum beſten gab. Als Neuling ſtieg in die Bütte Peter Kohl. Herzerfriſchend war die luſtige, Lokalkolorit auf⸗ weiſende Büttenrede von Spindler jr., der als lauſiger Apothekerlehrling ſtürmiſch be⸗ klatſcht wurde und bald ſein karnevaliſtiſches Meiſterſtück machen wird. Als letzter Büttenred⸗ ner verſuchte ſich„mit durchfallendem Erſolg“ Heinrich Ott. Wie es ſcheint, hat die„Fröhlich Pfalz“ im Männerquartett des„Arion“— Iſemannſcher Männerchor— nun ihre dauernden Haus⸗ und Hofſänger getürt. Der erſte Eindruck dieſes ſein gegeneinander abgeſtimmten, eine ausgezeich⸗ nete Geſangskultur auſweiſenden Quartetts (Klavierbegleitung Alb. Bälzer), war der denkbar beſte. Beſonderen Anklang ſand der Chor„Fröhlich Pfalz“ von Iſemann und„Ab⸗ marſch“ von Heinrichs, deſſen letzte Stropye wiederholt werden mußte. Herr Keſtle wußte ſeinen wohlklingenden Bariton mit mehreren Rheinliedern uſw. wirkſam zur Geltung zu bringen. Ein Terzett eigener Prägung waren die„drei Mauerblümchen“(Frau Gregan, Frl. Gregan und Frl. Eggers), die mit ihren mannstollen Tiraden wahre Lachſalven hervorriefen. Als Expanter⸗Artiſt, der mit ſei⸗ nen Kraftleiſtungen acht Ranzengardiſten ſchlug, bewunderte man Herrn Heyer. Den ſchönen Abſchluß des Abends bildete das Geſangsſolo des Quartettmitgliedes Fritz Stoffel„Ich bin nur ein armer Wanbdergeſell“. Auch Frauen im Vertrauensrat Anläßlich der bevorſtehenden Vertrauensrats⸗ wahlen richtet die Reichsreferentin der RGB. „Stein und Erde“, Hildegard Rauter, in „Informationsdienſt“ einen Appell an die Be⸗ triebsführer, Zellenobleute und Betriebswalter, bei Aufſtellung der Liſte der Vertrauensmänner die Frauen nicht zu vergeſſen. Wenn bisher nur wenige Betriebe eine Frau im Vertrauens⸗ rat hätten, ſo deshalb, weil das Arbeitsord⸗ nungsgeſetz nur von Vertrauensmännern ſpreche. Dabei ſei aber das Wort„Mann“ nicht wörtlich zu nehmen. Es könne vielmehr jeder Arbeitskamerad, gleich ob er weiblichen oder männlichen Geſchlechtes ſei, Mitglied des Ver⸗ trauensrates ſein. In den Betrieben alſo, wo Frauen in großer Zahl vertreten ſind, ſei es nicht nur zuläſſig, ſondern für die Frauen von größter Wichtigkeit, daß ſie im künftigen Ver⸗ trauensrat durch eine ihrer Arbeitskameradin⸗ nen vertreten werden. Es gebe Dinge, die eine Frau nie einem Mann anvertrauen werde und Nöte und Sorgen, über die ſich die Frau nur zur Frau ausſprechen könne. Neuerrichtung von Apotheken In einem Rundſchreiben erklärt der Reichs⸗ und Preußiſche Innenminiſter, daß die Sicher⸗ ſtellung einer ausreichenden und geordneten Arzneiverſorgung der Bevölkerung eine ſtändige Nachprüfung notwendig mache, ob die Zahl der vorhandenen Apotheken dem tatſächlichen Be⸗ dürfnis entſpreche. Sollte dies nicht der Fall ſein, ſo ſei die Neuerrichtung von Apotheken zu erwägen. Eine ſolche Neuerrichtung ſoll jedoch im allgemeinen nur dort erfolgen, wo ihre Le⸗ bensfähigkeit durch einen entſprechenden Umſatz gewährleiſtet iſt. Unter den Im erſten Teil ſchwang mit viel ————— —————— Cho Der Nil die große faſſen. Wi SA⸗Männ voraus w aber end Abend mußte ſich das ſtörte den Anfan vergangen geführte nd ei Bahn“ v Zahlreic derungen Verbunden den Gauſte des ſtellve Röhn, G vertreter L Gaue Pfal. 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Januar 1936 Großes Winterfeſt der kurpfälziſchen SA Chorſpiel der ſaarländiſchen SA/ Großer SA-Zapfenſtreich„Der Ruf der SA“/ Frohe Kameradſchaft Der Nibelungenſaal des Roſengartens wollte die große Zahl der Erſchienenen kaum noch faſſen. Wie immer, waren die Angehörigen der SA-⸗Männer gern gekommen, weil ſie ſiher im voraus wußten, daß ihnen ein erlebnisreicher, aber endlich beſtimmt auch fröhlrcher Abend bevorſtand. Wer ziemlich ſpät kam, mußte ſich förmlich einen Platz erobern, aber das ſtörte nicht, denn jeder erwartete geſpannt den Anfang, den das in Saarbrücken ſchon im vergangenen Monat mit großem Erfolg urauf⸗ geführte Chorſpiel der ſaarländiſchen SA: „Und ein neuer Stern ziehl ſeine Bahn“ von Adolf Weber bilden ſollſe. Zahlreiche Führer der Partei und ihrer Glie⸗ derungen bewieſen durch ihre Anweſenheit ihre Verbundenheit mit der SA. So ſah man u. a. den Gauſtab des Gaues Baden unter Führung des ſtellvertretenden Gauleiters Pa. Hermann Röhn, Gauleiter Bürckel und ſeinen Stell⸗ vertreter Leyſer, Vertreter des Gauſtabes der Gaue Pfalz⸗Saar und Heſſen⸗Naſſau, ſowie viele Führer ſämtlicher Gliederungen der Bewegung. Gleichzeitig bemerkte man auch eine Anzahl höherer Offiziere der Landespolizei, ſowie Ver⸗ treter des Staates und der Stadt. Der Auftakt „Unter den Klängen des Badenweiler Mar⸗ ſches, den der auch das Weiheſpiel begleitende Muſikzug der Standarte 70 ſchneidig ſpielte, zogen die Standarten und Fahnen ein. Auf der Bühne bauten ſie ſich auf, alles überragend die Fahnen, vor ihnen die Standarte 70 als Chor, im ſtrahlenden Scheinwerferlicht ein ge⸗ waltiger, feſtgefügter brauner Block unter dem leuchtenden Rot der Haken⸗ kreuzfahnen. Trompeten ſchmetterten und dann erklangen verhalten bewegt die erſten Rufe des Chorſpieles, die in geſtrafften, knappen, aber inhaltsſchweren Sätzen die Kampf⸗ und Notzeit der S A, aber auch ihren unbeug⸗ ſamen, ſieghaften Willen zur Tat eindrucksvoll erleben ließ. Wie gebannt folgten die Zuhörer vom erſten Augenblick an dem ernſten Spiel. Friſch und echt SA⸗mäßig erklangen die Lieder Erich Wintermeiers herein. Und weiter ging das Spiel, vorwärtsdrängend und zielbe⸗ wußt, bis in gewaltiger Steigerung die Geſtalt Horſt Weſſels und immer klarer das Bild des Führers erſtand. Wie überwältigt ſchloß das Chorſpiel mit der Botſchaft des Sieges: „Aus dem lichten Strahl ward helles Sonnenlicht. Und ein neuer Stern zieht ſeine Bahn...“ Der Komponiſt der Lieder, Erich Winter⸗ meier, ſetzte ſich mit geradezu fanatiſcher Be⸗ geiſterung für das Werk ein, das bis in die letzte Einzelheit einſtudiert war. Seinen beſon⸗ deren Wert hat es durch die Lieder Winter⸗ meiers, die dem Erleben des SA⸗Mannes ent⸗ ſprungen ſind und weite Verbreitung verdienen. SA— Glaubensträger des Führers Die weihevolle Stimmung, die das Chorſpiel hervorgerufen hatte, benutzte Gruppenführer Luyken, um einige Worte der Begrüßung und der Mahnung an alle zu richten. Der Abend ſoll der Dank an die Angehörigen der SA⸗ Männer ſein, die der SA ſehr große Opfer bringen müſſen. Der Geiſt, dem der SaA⸗Mann folgt, macht alle Opfer notwendig, aber auch lohnend. Das Weiheſpiel zeigt, welcher Geiſt es iſt, dem der SA⸗Mann dient, es iſt der neue Stern, der Geiſt unſeres Führers. Das iſt der tiefſte Sinn der Sä: Glaubens⸗ träger des Führers zu ſein und für alle Generationen zu bleiben! Im Geiſte des Führers machte die SA den Weg frei für die Freiheit der Wehr, der ſreiwillig ſich opfernde, politiſche Soldat ſiegte ohne Waffen gegen eine Welt in Waffen. Die SA, ihr Wollen, ihr Kampf und die Todesopfer ihrer Kameraden ſicherten den kommenden Ge⸗ nerationen den Geiſt, der Deutſchland vom Abgrund zurückriß. Alles iſt umſonſt, wenn nicht über allem der Deutſchland hochreißende Wille des Führers und die Trꝛeue des einfachſten SA⸗Mannes ſteht. Ebenſo wie der SA⸗Mann ſeinen Dienſt zus dieſem Bewußtſein heraus frei und fröhlich verſieht, hat er auch das Recht, mit ſeiner Familie unter dem Banner der SA zu feiern. Vor der Freude aber ſoll der Gedanke an den Oberſten Führer der SA ſtehen. Begeiſtert erklang das„Sieg Heil!“ auf den Führer. Nachdem die Standarten, Fahnen und der Chor unter dem„Badenweiler“ wieder ab⸗ gezogen waren, führte SA der Standarten 171 und 22 unter der Leitung von Obertruppführer Müller die Körperſchule der SA vor. Sie begann mit einfachen Uebungen und führte über Boxen, Jiu⸗Jitſu und luſtige Mannſchafts⸗ übungen zu den Bodenübungen und den hohen Leiſtungen am Sprungtiſch. Eine Menge tüch⸗ tiger ſportlicher Arbeit und echten Kamerad⸗ ſchaftsgeiſtes zeigte ſich in dieſen Uebungen, die reichſten Beifall fanden. Im folgenden SA-Groß⸗Konzert kam die SA⸗Muſik ausgiebig zu ihrem Recht. Unter der unbedingt ſicheren Führung von Sturm⸗ führer Holzapfel ſpielten die vereinigten Muſikzüge der Standarten 110, R 117 und 118 mit dem Spielmannszug der Standarte 171 den „Parademarſch der langen Kerls“ von Rolind. Der„Nibelungenmarſch“ von Wagner⸗Sonntag ſchloß ſich an. Das folgende Große SA-Lieder⸗ Potpourri von Schmidt⸗Hagen brachte eine Reihe von alten Soldaten⸗ und Wanderliedern, von denen einige bei der SA tatſächlich einige Zeit beliebt waren. Andere, ſehr häufig ge⸗ ſungene und heute noch allgemein beliebte Lie⸗ der wie„Durch Pfälzer Land“,„Märkiſche Heide“, fehlten. Das Potpourri bewies, wie notwendig uns ſolche echt SA-mäßigen Lieder, wie ſie Wintermeier in dem Weiheſpiel gegeben hat, ſind. Der große Zapfenſtreich:„Ruf der SA“ Dann machte Sturmführer Holzapfel dem Gruppenführer Meldung zum Zapfenſtreich. Der neue Zapfenſtreich„Kuf der S A“ iſt hier ſchon beſprochen worden. Er iſt ſehr begrü⸗ ßenswert als Verſuch einer Ueberwindung hi⸗ ſtoriſcher Abhängigkeit unter Wahrung der Tra⸗ dition. Er will eine neue, aus dem Leben und Erleben der SA hervorgehende ausgeſpro⸗ chen SA⸗mäßige Faſſung des Zapfen⸗ ſtreiches finden. Der Aufbau nach geſchichtlichen Grundſätzen in Kampf und Sieg der SA kam klar zum Ausdruck. Auch die Verwendung der menſch⸗ lichen Stimme erſcheint an ſich ohne weiteres möglich, ja ſogar im SA⸗mäßigen Charakter des Ganzen begründet, aber ein einzelner Sprecher macht nicht genügend Eindruck, man würde die Rufe lieber im Chor geſprochen hören. Vielleicht müſſen auch die einzelnen Partien noch enger ineinandergearbeitet werden, um dem Zapfen⸗ ſtreich der Wehr ein an Wert entſprechendes, SA⸗mäßiges Ganzes an die Seite ſtellen zu können. Die Zuhörer ſchienen teilweiſe gerade⸗ zu verblüfft über das überraſchend Neuartige »dieſes Zapfenſtreiches. Sie nahmen ihn nur mit achtungsvollem Beifall auf. Der Ausklang Die vereinigten Muſikzüge gaben noch die „Alten Kameraden“ von Teike zu, dann mar⸗ ſchierten ſie ab. Im Saale begann ein großes Räumen. Unter lebensgefährlichem Gedränge wurde der Saal für den Kameradſchaftsabend hergerichtet. Aber je größer der Betrieb, um ſo größer die Freude; im Geiſte echt froher Ka⸗ meradſchaft fand man ſich bald zu gemütlicher Sitzung oder zu deutſchem Tanz zuſammen. Nicht nur in ſämtlichen Sälen des Roſengartens wurde getanzt, auch die Gänge mußten noch herhalten. Und einige freundliche SA⸗Muſiker, die für die nötige Muſik ſorgten, waren immer And iſt der Kampf auch noch ſo ſchwer. Zur Sammlung der SA, SS, NSͤͤ und NSdSeStB am 2. Februar 1936 Eine ſtürmiſche Oktobernacht. Man ſchreibt das Jahr 1929. Eben ſchlägt die Uhr von der nahen Kirche elf. Der Wind ſauſt durch die Straßen, die Gaslaternen flackern unruhig, ſo daß man glaubt, ſie könnten jeden Augenblick verlöſchen. Aus dem Dunkel taucht eine ein⸗ ſame Männergeſtalt auf und nähert ſich lang⸗ ſam der Straßenecke. Ein ſpärlich beleuchtetes Schild, das im Winde hin und her ſchaukelt, fde daß in dieſem Hauſe ſich eine Kneipe be⸗ indet. Der Zufall will es. Die Türe öffnet ſich, und ein Haufen gröhlender und betrunke⸗ ner Männer ſchiebt ſich heraus. Plötzlich haben ſie die Geſtalt bemerkt und mit dem Inſtinkt des Verbrechers als SA⸗Mann erkannt. Ein tieriſches Geheul ertönte, und wie losgelaſſene Bluthunde ſtürzen ſie ſich auf den einzelnen Mann. Zwei bis drei endloſe Minuten dauert dieſer ungleiche Kampf. Und dann verſchwinden dieſe Verbrecher. Ein SA⸗Mann aber liegt in ſeinem Blute. Er hat ſeine Treue mit dem Tode beſiegelt—— Zwei Jahre ſpäter. Im benachbarten HJ⸗Führer ſein, heißt vorleben Führerſchulung bei der HF/ Jugendſührer von heute ſind Volksführer von morgen Die HJ wird nicht„geleitet“, ſondern führt ich ſelbſt nach dem Grundſatz: Jugend ſoll von ugend geführt werden. So laſtet heute auf den jungen Führern früh eine große Verant⸗ wortung. Allen mißtrauiſchen Zweiflern zum Trotz, beweiſt die Jugend immer wieder ihre Fähigkeit, ſich ſelbſt zu führen. Führertagungen zeigen Weg und Ziel der HI⸗Arbeit. Am 25. und 26. Januar weilten die Führer des Unterbannes 1II/171 nter⸗ bannführer Leier hatte alles aufs beſte vor⸗ bereitet. Die Verpflegung übernahm die NS⸗ Frauenſchaft und der B5M. Ein Heimabend am Samstag ſtellte ſchnell die Kameradſchaft zwiſchen den Führern her. Der Sonntag galt in gleicher Weiſe der politiſchen und geländeſportlichen Schulung. Oberbannführer Kowarik und ſein Stab ga⸗ ben Richtlinien für die Arbeit der nächſten Zeit. Der Nachmittag diente der körperlichen Ertüch⸗ tigung im Gelände. Die Hz erzieht keine Sol⸗ daͤten— ſie verfällt aber auch nicht in den Feh⸗ ler einer t Gait arn Ausbildung. Cha⸗ rakter, Körper und Geiſt muß der junge Menſch leichermaßen beherrſchen. Unſer Ziel gibt der Ausſpruch des Führers:„Der deutſche Junge der Zukunft muß ſein: flink wie ein Windhund, 55 wie Leder, hart wie Kruppſtahl“. Ueber den inn der politiſchen Führerſchulung ſprach der Schulungsleiter des nnes 171. Im Kampf des Alltags dürfen wir nie unſete großen Ziele vergeſſen.“ Unſeren Kameraden in den Ein⸗ heiten müſſen wir andauernd vor Augen halten, worum unſer Kampf geht, und was wir wollen. Bei der der jungen Nation müſſen Elternhaus, Schule und Staatsju⸗ gend zuſammenarbeiten. Beſonders bittet die HI die Eltern um ihr Vertrauen. Der Bann⸗ geldverwalter ſprach über Sparſamkeit und Sauberkeit in der Verwaltung. Auch der Ver⸗ walter⸗Nachwuchs muß aus der HJI hervorgehen. Der Bannvertriebswart warb für die Verbrei⸗ tung der„Volksjugend“. Nur dann kann die Staatsjugend propa⸗ gandiſtiſch arbeiten, wenn die HJ ſelbſt tadel⸗ loſe und vorbildliche Erziehungsarbeit leiſtet. Oberbannführer Kowarik legte beſonderen Wert auf die Charaktererziehung der Führer des Bannes. Früher betonte man einſeitig das Wiſſen. Aber nicht Alleswiſſer wollen wir heranzüchten, ſondern vor allem ein ſtarkes und geſundes Volk. Drei Eigenſchaften forderte Oberbannführer Kowarik von den Führern der HIF: Diſziplin, Kameradſchaft und Willensſtärke. Das muß die Hitler⸗ jugend als feſte Lebensgrundlage ihren Ka⸗ meraden mügeben. Das iſt dann die beſte Vorbildung für Arbeitsdienſt und Wehrmacht. Andauernd muß der HI⸗Führer ſeinen Jungen predigen, daß die Größe unſeres Volkes auf dieſen Tugenden beruht. Mehr aber als alles Reden nützt das Vorleben. Seinen Kame⸗ raden in der Tat zeigen, was man von ihnen verlangt, das hat den größten Erfolg. Für den 9855 ührer gilt das Wort des gefallenen jungen Kriegsdichters Walter Flex:„Leut⸗ nantsdienſt tun heißt ſeinen Leu⸗ ten vorleben“.*. 0 Orte iſt Wahlverſammlung angeſetzt. Trupp 2 hat Saalſchutz. Als der Truppführer kurz vor acht Uhr mit ſeinen ſiebzehn Mann eintrifft, findet er den Saal von mindeſtens 150 bis 200 Kommuniſten und Sozialdemokraten be⸗ ſetzt. Jeder weiß daß es zur Schlacht kommen wird, und dennoch gehen dieſe ſiebzehn Mann mit ihrem Führer in den Saal hinein, Kein Wort iſt zu verſtehen. Geleerte Bierkrüge, die in rauhen Mengen auf den Tiſchen liegen, zeigen, daß der Gegner bereits eifrig Munition ſammelt. Der Ortsgruppenleiter will die Ver⸗ ſammlung eröffnen, ſie geht in einem ohren⸗ betäubenden Lärm unter. Die Roten ſtimmen die Internationale an. Ein Bierglas fliegt durch die Luft und zerſchellt am Kopfe eines SA⸗Mannes. Blutüberſtrömt bricht er zuſam⸗ men. Die Schlacht beginnt. Die reſtlichen Sieb⸗ zehn ſtürzen ſich wie Löwen auf das Geſindel. Und das Unglaubliche geſchieht:„die rote Brut wird zum Saale hinausgeſchlagen. Von den achtzehn Tapferen iſt jeder verwundet. Der rote Terror aber iſt geb rochen. Adolf Hitler iſt Reichskanzler. Das geeinte Volk marſchiert. Freudenfeuer künden von den Höhen das Nahen einer neuen Zeit. Von den Türmen läuten die Glocken, und auf allen Ge⸗ bäuden wehen die Fahnen des Dritten Reiches. Die Sturmabteilungen des Führers marſchie⸗ ren mit lodernden Fackeln durch die Stadt. Der Tag der Freiheit iſt gekommen. Frohen Mutes ziehen ſie nach Hauſe. Mit der Ge⸗ wißheit im Herzen, daß ihr Kampf nicht um⸗ ſonſt war. Und da krachen Schüſſe aus dem Dunkel der Straße. Zwei deutſche Männer ſin⸗ ken tödlich getroffen zu Boden. Durch feige Mörderhand getroffen, iſt es ihnen nicht mehr vergönnt, im Dritten Reich weiter für ihren Führer zu kämpfen. Der Geiſt dieſer Männer lebt aber weiter. Ihre Taten bleiben unver⸗ geßlich. Sie ſind mit goldenen Lettern in das Buch der Bewegung, das Ehrenbuch der Na⸗ tion geworden iſt, eingetragen. Dieſen Hel⸗ den iſt das Volk zu Dank verpflichtet. Zu ungeheurem Danke. Denn durch ihren un⸗ beugſamen Willen, durch ihren Kampfgeiſt und Opfermut wurde der rote Terror gebrochen, und damit der Weg zur Machtergreifung frei⸗ gemacht. * In den nächſten Tagen werden nun die Kämp⸗ fer Adolf Hitlers mit der Sammelbüchſe in der Hand an euch herantreten. Sie werden um eine Spende für das Winterhilfswerk bitten. Früher kämpften ſie gegen roten Terror, heute gilt der Kampf Hunger und Kälte. Dieſe Männer im braunen Ehrenkleide haben euern Dank wahrhaftig verdient. Ihr könnt ihn an dieſem Tage durch euer Opfer, zu einem Teil weni Zeigt euch als echte Na⸗ tionalſozialiſten! Die Trommeln und Fanfaren rufen, die Fah⸗ nen und Standarten mahnen euch:„Seid Sozialiſten der Tat! N . 35, enieinſam in den lampk gegen Winternot Reichsſtraß enſaommlung des U. f. U..febr. 4, zur Stelle. Da blieb der einzige Programm⸗ punkt, der ſich nicht reſtlos pünktlich abwickelte, der letzte Punkt: Schluß 2 Uhr morgens! * Mit dieſem Winterfeſt hat die SA der Gruppe Kurpfalz erneut gezeigt, daß ſie im Kampfe des deutſchen Volkes gegen Hunger und Kälte im⸗ mer in der vorderſten Front ſteht. Der erfolg⸗ reiche Verlauf des Abends hat die enge Ver⸗ bundenheit der nationalſozialiſtiſchen SA mit allen Kreiſen der Bevölkerung eindrucksvoll unter Beweis geſtellt. Wenn Stabschef Lutze vor wenigen Tagen beim Empfangsabend des Außenpolitiſchen Am⸗ tes beſonderen Wert auf die Feſtſtellung legte, daß die SA nicht nur ſelbſtändig neben der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Bewegung, ſondern nur in ihr ſtehen könne, dann war dieſes Winterfeſt der kurpfälziſchen SA die klarſte Beweisfüh⸗ rung für dieſen Ausſpruch. Wenn in den Jah⸗ ren des Kampfes um die Macht von intereſſier⸗ ter Seite immer wieder die Behauptung auf⸗ geſtellt wurde, Partei und SA würden getrennt marſchieren und ſich gegenſeitig bekämpfen, ſo hat der alte, im Kampfe erprobte SA⸗Mann darüber gelacht und um ſo freudiger und fana⸗ tiſcher für Führer und Bewegung gekämpft. An dieſer Einſtellung hat ſich bis zum heutigen Tage auch nicht das geringſte geändert. Der Führers Wille iſt der SA noch immer Befehl geweſen. Und ſo wird es auch in aller Zukunft bleiben. Der Kehrreim eines im Chor⸗ ſpiel der ſaarländiſchen SA vorkommenden Lie⸗ des ſpricht das beſſer aus als tauſend Worte: „Der Führer ruft. SͤäA voran! Den Feind zu ſchlagen Mann für Mann!“ SS im Familienkreiſe Einmal im Jahr nimmt der politiſche Soldat auch ſeine Frau oder ſeine Braut mit zum Dienſt. Das iſt der Fall bei den Familien⸗ abenden, wie wir am Samstagabend einen bei Sturm 2/13 der SS⸗Reiterſtandarte im gro⸗ ßen Siechenſaal erleben konnten. Der Führer des Sturmes, Oberſcharführer Berckel, begrüßte die Kameraden mit ihren Angehörigen— auch Standartenführer Floto weilte im Kreiſe der SS⸗Männer— und wünſchte dem Feſt einen guten Verlauf. Es folgten nun ernſte und hei⸗ tere Vorträge im bunten Wechſel. Ein Sturm⸗ kamerad ſprach ernſte Dichtungen. Die Fähig⸗ keiten des Kameraden v. d. Heyde lagen mehr auf der humoriſtiſchen Seite. Er ſchilderte den Traum eines SS⸗Mannes und die ſtillen und — Wünſche, die in ſeinem Herzen chlummern. Der Humoriſt Baſtian war eine ganz gelungene Nummer. Er half wirkungs⸗ voll an der Belebung der Stimmung mit. Auch Truppführer Wagner zeigte als Anſager und Humoriſt gute Fertigkeiten. Hedwig Erl, die „Nachtigall vom Lindenhof“, ſang ſich mit ver⸗ ſchiedenen ſehr ſchön und ausdrucksvoll vorge⸗ tragenen Liedern in die Herzen der Zuhörer inein. Sie erntete reichen Beifall. Auch die Tanzgruppe Kurpfalz und die Kapelle Frank verdienen lobend erwähnt zu werden. Nach dieſem ſchönen und reichhaltigen Programm folgte noch ein gemütlicher Teil mit Tanz, der die SS⸗Männer noch lange beiſammenhielt. vs. Schnellſtatiſtik über Straßenverkehrsunfülle. „Laut Runderlaß des Reichsverkehrsminiſters iſt eine wöchentliche Schnellſtatiſtik über Todes⸗ fälle und Verletzungen bei Straßenverkehrs⸗ unfällen eingeführt worden. Die Ausfüllung und Einſendung der Meldekarte an das Stati⸗ ſtiſche Reichsamt muß binnen 24 Stunden nach dem Eintritt des Straßenverkehrsunfalles oder nach ſeinem Bekanntwerden erfolgen. Die Zu⸗ ſammenſtellung der Ergebniſſe geſchieht gleich⸗ falls im Statiſtiſchen Reichsamt. T öD Omnibusfahrt Nr. 3 vom 5. bis 16. Februar zur Eckalm b. Sonthofen. Preis für Fahrt Ver⸗ Unterkunft(ohne Skikurs) zirka Urlauberfahrt Nr. 3 nach Füſſen(Allgäu vom 8. bis 16. Februar. Preis fu Fabrt—9 pflegung und Unterkunft(ohne Skikurs) zirka 33.— RM. Meldeſchluß Dienstag, 28. Januar. „Hakenkreuzbanner“— Seite 8 Sport und Spiel A Nr. 44/ B Nr. 27— 27. Januar 1936 Die Spiele des donntags Jußzball Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga Gau Baden: 1. FC Pforzheim— Phönix Karlsruhe 24 Amicitia Viernheim— Freiburger FC.:3 VfR Mannheim— Germ. Brötzingen—:2 Karlsruher FV— VfB Mühlburg. 11 Gau Südweſt: Eintr. Frankfurt— Phönix Ludwigshafen:0 SV Frankfurt— Union Niederrad. 2. ickers Offenbach— FV Saarbrücken.:1 Wormatia Worms— Bor. Neunkirchen:0 FK 03 Pirmaſens— Opel Rüſſelsheim:2 Gau Württemberg: Sportfr. Eßlingen— SC Stuttgart.. 61 VfB Stuttgart— FV Zuffenhauſen.. 41 Stuttgarter Kickers— SpVg. Cannſtatt.:0 Gau Bayern: Bayern München— 1. FC Nürnberg. 222² Wacker München— FC 05 Schweinfurt:4 ASV Nürnberg— BC Augsburg:2 88 5 Fürth— 1860 München..:0 ayreuth— FC München 41 Freundſchaftsſpiel Sportfr. Stuttgart— FV Nürtingen•2 Bezirksklaſſe Baden, Abt. 1: Seckenheim 98— 08 Mannheim SpVg. Sandhofen— VfTuR Feudenheim Germ. Friedrichsf.— Phönix Mannheim SC 08 Käfertal— FV 08 Hockenheim Alem. Ilvesheim— Alem. Rheinau Ol. Neulußheim— Fort. Heddesheim Baden, Abt. 2: ——————— d id iꝰ d D SpVg. e.— Union Heidelberg..:3 Schwetzingen 98— SpVg. Plankſtadt:0 SV Sandhauſen— F6G Kirchheim:3 Kickers Walldürn— FV 09 Weinheim 2⁰⁰ VfB Wiesloch— FVg. Eppelheim..:1 Handſchuhsheim 86— FC 05 Heidelberg.:0 Pfalz⸗Oſt: V Speyer— Kickers Frankenthal..:2 pv. Mundenheim— 03 Ludwigshafen 2⁰ ASL Ludwigshafen— Ludwigshafen 04.:3 V 08 Mutterſtadt— FG 1914 Oppau. 31 V Frankenthal— TSG Rheingönheim:0 Pfalz⸗Weſt: 1. FC Kaiſersl.— MTS Kaiſersl.:0 Reichsbahn Kaiſersl.— FC Waldfiſchbach:1 Pirmaſens 05— FC Rodalben.:0 omburg— VfR Kaiſerslautern:1 tterberg— Pirmaſens 73.. 41 FV 5—⁰ Hhandball Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga Gau Südweſt: VfR Kaiſersl.— SWWiesbaden(kampfl. f..) TSoV Herrnsheim— Ing. St. Ingbert 10:6 Gau Bayern: 1. FC Bamberg— 1860 München..4 1. FC Nürnberg— Bamberger Reiter:6 Polizei Nürnberg— SpVg. Fürth. 710 Leonhard⸗Sündersbühl— BC Augsbg.:4 Anterbaden⸗Oſt Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. 98 Schwetzingen 14 11 44:15 24 VfB Wiesloch 14 11 47:20 24 Sandhauſen 13 31:24 19 32:24 13 30:28 13 V Weinheim 14 24:24 13 FG Kirchheim 13 15 Eppelheim 13 dꝰ do οOᷓOο dꝰ do do do—- οο-- ⏑ο οοο OoOο Oοοοο OS οe.— berbach 14— Union Heidelberg 14 19:42 11 Kickers Walldürn 11 12:20 10 SpVg. Plankſtadt 13 05 Heidelberg 12 Handſchuhsheim 13 11:26 6 Anterbaden⸗Weſt Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. SpVg. Sandhofen 15 8 5 2 31:21 21 Käfertal 8nnn eudenheim nnsn riedrichsfeld 1s mn l. Neulußheim 14 8 1 5 39:31 17 5 3224 16 lvesheim 14 6 16 Phönix Mannheim 13 6 3 4 23:19 15 Heddesheim n 8 Mannheim n Seckenheim nhn Rheinau rnn Der Club bleibt ungeſchlagen FC Bayern München— 1. FC Nürn⸗ berg:2 Das zweite Spiel in München begann mit einem Höllentempo auf dem etwas glatten Schnee. In der 13. Minute konnte der Nürnberger Sturm eine ſchlechte Deckung der Bayern⸗Abwehr durch Friedel zum Füh⸗ rungstrefſer ausnutzen. Immer wieder mußte Fink im BVayern⸗Tor eingreifen. In der 22. Minute erhielt dann Bäumler den Ball, er flankte von der Linie aus auf das Tor und über Köhls Hände himwbeg ſenkte ſich der Ball ins Netz. In der erſten Viertelſtunde hatten die Gäſte mehr vom Spiel. Dann drängten die Bayern und ſchließlich wurde der Kampf oſſener Ueberraſchend gehen die Nürnberger in Führung: Ein Strafſtoß von Oehm geht aus 20 Meter Entfernung an die Querlatte und ſpringt ins Tor. Nach der Pauſe wurde Bergmaier verſchiedene Male gefährlich, ſeine vor züglichen Flanken werden jedoch nicht ausgenutzt Auch als in der 25. Minute vor dem Nürnberger Tor der Ball zwiſchen den Bayern⸗Spielern hin und ber wanderte, konnte/ der Ausgleich nicht erzielt werden, der dann aber in der 36. Minute doch noch durch einen Strafſtoß fiel. Bäumler jagte den Ball von der 16⸗Meter⸗Grenze auf das Tor, Munkert berührte ihn und von ſeinem Bein ſprang der Ball ins Nürnberger Tor. kin hart erkämpfler Punktgewinn des Ufft VfR Mannheim— Germania Brötzingen:2(:2) Ecken::0 Da der SV Waldhof und auch Vfs Neckarau ſpielfrei waren, hatte ſich wiederum eine ſtatt⸗ liche Zuſchauerzahl zu dieſem Meiſterſchafts⸗ ſpiel eingefunden. Es mögen 5000 geweſen ſein, die wiederum einen äußerſt ſpannenden, in manchen Phaſen ſogar aufregenden Kampf zweier guter, und im großen und ganzen auch fair kämpfender, Mannſchaften ſahen. Aller⸗ dings kann man ſich des Gefühls nicht erweh⸗ ren, als kämen bei ſolchen Anläſſen einige Hun⸗ dert Zuſchauer allein nur deshalb, um in kaum beſchreiblicher Unſportlichkeit den Verein für Raſenſpiele verlieren zu ſehen. Dieſes allſonn⸗ tägliche Getue dieſer Sportsleute mit dem nie⸗ deren Inſtinkt kann allmählich Ekel erregen und dürfte auf die Dauer den guten ſportlichen Ruf des Mannheimer Publikums beträchtlichen Schaden zufügen. Es macht uns wirklich keine Freude, immer und immer wieder auf dieſen Mißſtand hinweiſen zu müſſen, wir tun es aber, weil wir ſehen, wie ſich bei gleichbleiben⸗ der Tendenz die Dinge zwangslaͤufig entwik⸗ keln müſſen. Der VfR⸗Mannſchaft gebührt größte Aner⸗ kennung, daß ſie trotz dieſer Gegnerſchaft auf eigenem Platze und ohne ihre Hauptſtützen Kamenzin und Langenbein dieſen Kampf ſieg⸗ reich durchgeſtanden hat. Recht weſentlichen Anteil an dieſem Erfolg hat der alte Kämpe Max Berg, der, obwohl er vor des Gegners Tor nur ſelten in Er⸗ ſcheinung trat, durch ſeine aufbauende und kaltblütig berechnende Spielweiſe ſeinen Sturm immer wieder in gute Poſitionen Neben ihm iſt Striebinger zu nennen der, wie ſo oft, durch ſein äußerſt eifriges Spiel beſonders auffiel. Adam und Spindler haben ſich jetzt gut in der Mannſchaft einge⸗ funden und verſprechen für die Zukunft noch manches. Simon auf Rechtsaußen handelte nicht immer glücklich und vergab manche gute Gelegenheit. Läuferreihe ſamt Verteidigung arbeitete ein gewaltiges Penſum herunter, ließ jedoch im Eifer des Gefechts recht oft kluges Stellungsſpiel und richtige Ballabgabe vermiſſen. Bartat arbeitete fehlerfrei. Die Gäſte aus dem Brötzinger Tal ſtellten eine äußerſt gefährliche Mannſchaft, die es in der Hauptſache ihrem Torwart Burger zu verdanken hat, daß ſie an den Brauereien ſo Meiſterleiſtung von„flmicitia“ bieenheim Amieitia Viernheim— Freiburger Fußball⸗Club:3(:)! Nach den beiden letzten Siegen der Frei⸗ burger, die als ein deutlicher Beweis für ihr Wiedererſtarken gedeutet werden mußten, mögen die„Bobbele“ nicht ohne Siegeshoff⸗ nung die Reiſe nach Viernheim angetreten haben. Tatſächlich ſchien auch der Spielverlauf zu Anfang ihre Hoffnungen voll und ganz in Erfüllung gehen zu laſſen. In zügigen, ener⸗ giſchen Kombinationsangriffen erzielte der ſchnelle Freiburger Sturm drei Tore, während die ſtabile Hintermannſchaft alle Verſuche der Platzherren, zu Gegentreffern zu kommen, zu⸗ nichte machen konnte. So ging es mit:3 in die Halbzeit. In dieſer erſten Halbzeit zeigte die Frei⸗ burger Mannſchaft eine ſehr gediegene Mannſchaftsarbeit. Auf keinem Poſten waren irgendwelche Schwächen bemerkbar. Ganz her⸗ vorragend waren im Angriff der Ex⸗Friedrichs⸗ felder Seßler und Peters und hervor⸗ ragend auch ſchlugen ſich die beiden Verteidiger und der bekannte Freiburger Torhüter Mül⸗ ler, obwohl er die rechte Hand im Verband trug. Auch die Läuferreihe war durchaus auf der Höhe, baute gut auf und zeigte ein wirt⸗ ſames Zerſtörungsſpiel. „Die Viernheimer kamen nicht ſo recht in Schwung. Insbeſondere die Hintermann⸗ ſchaft konnte ſich gegen die raſanten Vorſtöße der Freiburger gar nicht zurechtfinden und ſo⸗ gar der ſonſt ſo hervorragende Kiß in der ſtand den Freiburger Angreifern mehrfach hilflos gegenüber. Krug konnte die Tore nicht verhindern, er war gut, wie immer. Nach der Pauſe allerdings änderte ſich das Bild gewaltig. Da klappte es auf einmal wöhre in der Viernheimer Mannſchaft und während Freiburg mehr und mehr nachließ, ſpielten die Heſſen faſt die ganze zweite Halb⸗ zeit durch haushoch überlegen und konnten dank ihres begeiſternden Kampfeifers und Siegeswillens zuletzt doch noch mit:3 den Sieg an ſich reißen und zwei ſchwerwiegende Punkte an ſich bringen. Es war fürwahr eine Glanzleiſtung der Heſſen, dieſes (Fortſetzung ſiehe nächſte Seite) ieeerletesreeeeer Phönie ſiegt in Pforzheim 1. FC Karlsruhe Ein Sieg der Karlsruher Phönix⸗ Elf war zwar ſchon lange fällig, aber daß er ſich ausgerechnet auf dem Platz des Tabellen⸗ führers einſtellen würde, konnte man nicht er⸗ warten. Aber dieſer Sieg in Pforzheim kam durchaus verdient zuſtande. Die Phönix⸗ Elf bot eine feine Mannſchaftsleiſtung und hatte dazu noch in dem Torhüter Martin und dem defenſiv ſpielenden Sturmführer Heiſer überragende Kräfte. Bei Pforzheim leiſtete die ſich ſonſt ſo aute Hintermannſchaft verſchiedene Schnitzer, aber auch die Läufer⸗ reihe war nicht auf gewohnter Höhe, während man mit dem Sturm, alles in allem, doch zu⸗ frieden ſein konnte. Er ſcheiterte letzten Endes an der Ueberform des Karlsruher Hüters Martin. Nach einer Viertelſtunde aingen die Gäſte durch ihren Linksinnen Schoſer in Führung und drei Minuten ſpäter ſchoß der gleiche Spie⸗ ler von der Strafraumgrenze aus einen Frei⸗ ſtoß ein. Erſt kurz vor der Pauſe konnten die nun drängenden Pforzheimer durch Wünſch einen Treffer aufholen.— In der zweiten Hälfte ſtand das Spiel volle 30 Minuten lang im Zeichen der Einheimiſchen, aber Karlsruhe überſtand dieſe Drangperiode Pforzheims glänzend. Ein ſchneller Durchbruch brachte dem Phönir durch den Rechtsaußen Cuntz den dritten Treffer, womit die Entſcheidung gefallen war. Wünſch brachte noch einen zweiten Gegentreffer an, aber Cun tz war auch Die ſüddeutſche Gauliga Gau XIV— Baden Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. 1. FC Pforzheim 12 7 2 3 27:15 16 SV Waldhof Karlsruher FV VfR Mannheim 12 6 3 3 29:30 15 Germ. Brötzingen 13 5 2 6 26:25 12 Freiburger FC 3 5% Amic. Viernheim 14 4 4 6 22:31 12 VfB Mühlburg Vfe Neckarau 10% h Phönix Karlsruhe 13 1 3 9 21:41 5 Gau XIII— Südweſt Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. K 03 Pirmaſens 13 9 2 2 23:20 20 intr. Frankfurt 13 8 3 2 2513 19 Wormatia Worms 13 8 2 3 3415 18 Por. Reunkirchen 15 7 3 5 222 17 FSV Frankfurt 1 1 6 Union Niederrad 14 5 3 6 14:26 13 Kickers Offenbach 13 5 2 6 19:22 12 V Saarbrücken 14 5 2 7 24:29 12 pel Rüſſelsheim 15 1 5 9 27:39 7 Phönix Ludwigsh. 15 2 2 11 13:31 6 noch einmal erfolgreich, ſo daß has Spiel mit :2 für Karlsruhe ſchloß. 3000 Zuſchauer; Schiedsrichter Strein(Sandhofen). fiarlsruherdeeby unentſchieden Karlsruher FV— VfB Mühlburg nn Auch bei dieſem Meiſterſchaftskampf zwiſchen dem Karlsruher FV und dem VfB Mühlburg verließ die VfB⸗Elf— wie in früheren Be⸗ ſchon ſo oft— ungeſchlagen den zlatz. In der KyV⸗Elf vermißte man auch diesmal noch Huber und Schneider. Man ſah die Fünferreihe in neuer Formation, aber das Feldſpiel war trotzdem recht gut, nur im gegneriſchen Strafraum konnte man ſich nicht entſprechend zur Geltung bringen. Mühlburg, in kompletter Beſetzung, mußte ſich in der erſten Hälfte auf, allerdings ſehr gefährliche, Vor⸗ ſtöße beſchränken und konnte einen davon be⸗ reits in der 6. Minute durch Schwörer zu einem Treffer auswerten. Die KFV⸗Ueber⸗ legenheit hielt bis zur Pauſe an und der dies⸗ mal Mittelſtürmer ſpielende Brecht holte auch den verdienten Ausgleich heraus. Nach der Pauſe ſah man Brecht wieder auf dem rvechten Flügel, auch Mühlburg hatte Umſtellungen vor⸗ genommen. Ueberraſchend wurde in der nächſten Viertelſtunde das Spiel von Mühlburg diktiert, erſt zum Schluß kam der KF wieder auf, ohne aber den entſcheidenden Treffer anbrin⸗ gen zu können. Ein knapper KFV⸗Sieg wäre diesmal gerechtfertigt geweſen.— Schiedsrichter Duchardt(Heidelberg) leitete vor 5000 Be⸗ ſuchern ausgezeichnet. im Fpiegel der Tabellen Gau XV— Württemberg Sp. gew. un. verl. Tore Stuttgarter Kickers 11 8 4 2 42:19 20 Stuttgarter SC VfB Stuttgart Spfr. Stuttgart 1. SSV Ulm SpVg. Cannſtatt 14 4 5 5 19:28 13 Spfr. Eßlingen FV Zuffenhauſen 13 4 3 6 14:25 11 Ulmer FV 94 FV Feuerbach 1— nn Gau XVI— Bayern Sp. gew. un. verl. Tore Wekt. 1. FC Nürnberg 12 10 2— 35:7 22 SpVg Fürih Bayern München 13 10 1 2 33:14 21 BC Augsburg 16 FC Schweinfurt 13 5 2 6 21:18 12 Wacker München 14 5 2 7 209:27 12 1860 München ASV Nürnberg 13 3 3 7 16:24 2 1. FC Bayreuth 14 4 1 9 14:24 9 FC München brachte. glimpflich davon kam. Merz und Zimmer⸗ mann allein wären der Aufgabe, den VfR⸗ Sturm in Schach zu halten, ohne ſeine glück⸗ liche Hand nicht gewachſen geweſen. In der Brötzinger Läuferreihe überragte Joſt ſeine Nebenleute Haas und Reuter bedeutend. Seine Strafſtöße aus großen Entfernungen kann man in dieſer Ausführung nicht oft ſehen. Der Brötzinger Sturm entlaſtete ſeine hinteren Reihen durch aufopferndes und jederzeit ge⸗ fährlich⸗offenſives Spiel. Klittich auf Linksaußen und Dettlin auf Halbrechts. Mit dem Torſchuß iſt es bei dieſer Fünferreihe nicht ſehr gut beſtellt. Ein Umſtand, der dem UfR in ſo manch heikler Situation ſehr zu ſtatten kam. Schiedsrichter Lauer(Plantſtadt) ſtand die⸗ ſem Kampfe vor und löſte ſeine Aufgabe zu⸗ friedenſtellend, jedenfalls um Klaſſen beſſer, als die Herren, die an den Sonntagen vorher an den Brauereien tätig waren. Die Mannſchaften ſtanden in folgender Auf⸗ ſtellung: VfR:. Bartak; Au, Schmoll; Fürſt, Schalt, Willier; Simon, Berk, Spindler, Striebinger, Adam. Germania Brötzin gen: Burger; Merz, Zimmermann; Haas, Joſt, Reuther; Birken⸗ meyer, Dettling, Heinz, Höhrmann, Klittich. Bei recht guten Witterungs⸗ und Bodenver⸗ hältniſſen ſpielte ſich von Anfang bis Ende ein hartnäckiges Ringen ab. Der VfR erzielte vom Anſtoß weg ſeine erſte Ecke und ſchon in der 5. Minute hieß es:0 für Brötzingen. Joſt hatte einen Strafſtoß aus der Mitte ſcharf aufs Tor gegeben und aus nächſter Nähe konnte Klittich ins Schwarze treffen. Ein Treffer, der unbedingt hätte unterblieben werden müſ⸗ ſen. Als es gleich darauf beinahe:0 für Bröt⸗ zingen geheißen hätte, Birkenmeyers Scharfſchuß ging aber an die Querlatte, da gab man für den VfR nicht mehr ſehr viel. Die Brötzinger ſpielten unbekümmert friſch drauf los und fühlten der VfR⸗Verteidigung gehörig auf den Zahn. Zwei tolle Situationen vor Brötzingens Tor können vom VfR wegen zu ſtarker Verteidigung nicht verwertet werden. Nach 20 Miguten Spielzeit hieß es dann:0 für die Gäſte. Einen Strafſtoß, von Birkenmeyer getreten, kommt zu Dettling, der ſich nicht lange beſinnt und aus 10 Meter einſchießt. Kaum eine Minute ſpäter jedoch hieß es ſchon: :2, denn Striebinger war vom Anſtoß weg durchgebrochen und gegen ſein Geſchoß war Burger machtlos. 5 Minuten ſpäter hatte der VfR dann den Ausgleich geſchaffen. Einen ab⸗ geprallten Ball nahm Spindler gut auf und wiederum unhaltbar ſaß ſein Schuß. Das gab der VfR⸗Mannſchaft merklichen Auftrieb. Wer weiß, wie es gekommen wäre, hätte man mit Torverluſt in die Pauſe gehen müſſen. Die reſtlichen 20 Minuten der erſten Halb⸗ zeit ſahen beide Parteien aleicherweiſe im Vor⸗ teil. Vor Brötzingens Tor gab es mitunter ganz verwickelte Situationen, die aber in der Hauptſache von Burger immer wieder ge⸗ klärt werden konnten. Auf der anderen Seite hielt Bartak einen Pfundſtrafſtoß von Joſt, dann ſetzte Berk, in günſtiger Schußpoſition ſtehend, zwei Bälle knapp über das Gehäuſe. Nach der Pauſe wartete man vergebens auf die berühmte ſchwache Viertelſtunde der Platz⸗ herren. Zum Glück blieb ſie diesmal aus. Es waren ſogar gerade in dieſer Spielphaſe zwei Gelegenheiten herausgearbeitet worden, die den Siegestreffer hätten ergeben müſſen, wenn nicht wiederum Burger ganz famos ſeinen Mann geſtanden hätte. Einmal war Klittich an Fürſt vorbeigegangen, flankte ſchulgerecht zu Heinz, deſſen Kopfball von Bartak ange⸗ nommen wurde. Das Ergebnis einer zehn⸗ minütigen Drangperiode des VfR iſt nur eine Ecke. Ueber eine halbe Stunde lang ſtanden beide Mannſchaften unter dem Eindruck des unentſchiedenen Reſultates. Wohl machte Bröt⸗ zingen gegen Schluß kurze Zeit den Verſuch, auf Halten zu ſpielen, doch die gerade in dieſe Zeit fallende Schwäche des VfR ermunterte die Gäſte wieder zum Angriff überzugehen. Auf —— Weiſe blieb das Spiel auch weiterhin offen. „Dann aber ging VfR zum Generalangriff über. Torgelegenheit auf Torgelegenheit wurde herausgearbeitet, doch Simon, Spindler, Adam und auch Striebinger hatten gro⸗ ßes Pech mit ihren Schüſſen und Kopfbällen. Und beinahe wäre es in dieſer Offenſivphaſe der Gaſtgeber den Gäſten gelungen, doch noch den Siegestreffer zu erzielen. Doch der Un⸗ — Heinz ſchoß kurz vor dem Tor napp neben den Pfoſten. Damit war auch das Schickſal der Brötzinger beſiegelt. Berks Dirigentenfähigkeit ſetzte nun nach kurzer Ruhepauſe erneut ein und einem ſeiner guten Schachzüge ſollte es vorbehalten bleiben, zum ſiegbringenden Tor zu führen. Zum x⸗ten Male ſchickte er Simon auf die Reiſe, deſſen Flanke ſpritzte durch die gegneriſche Verteidi⸗ indurch, kam zu dem kleinen Adam, gegen deſſen Schrägſchuß auch Burger machtlos war. Die reſtlichen Minuten gehörten ganz dem gung h VfR, dem man eine ſolche ſpieleriſche Leiſtung nach all dem Vorangegangenen nicht mehr zu⸗ getraut hätte. Unter dem Jubel des Großteils der Zuſchauer beendete Lauer, Plankſtadt, einen wirklich ſchönen Fußballkampf, den der Beſſere .% verdient gewonnen hat. kintracht gegen Phönix cudwigshafen :0(:0) Die Frankfurter„Eintracht“ kam im Rückſpiel gegen Phönix Ludwigshafen zu dem erwarteten klaren Sieg. Die Pfälzer kämpften mit großer Hingabe. Die„Rie⸗ derwälder“ beherrſchten in der erſten Hälfte eindeutig den Kampf und ſtellten hier bereits ihren Sieg ſicher. — In der ſiegreichen Eintrachtelf zeichneten ſich vor allem Tiefel, Mantel, Groß und Weigand aus, wäh⸗ rend Gramlich, Schmitt und Trumpler Wünſche offen ließen.— Bei war die Abwehr ſehr ſtark. Torhüter Zettel und der Außenläufer Klett zeichneten ſich beſonders aus. Erfreulich wurde die von Ketterer(Hanau) geleitete Partie von beiden Seiten in freundſchaftlichem Geiſt geführt. 7 Nach viertelſtündigem 30. Minute ſetzte Groß den Ball flach und unhalt bar in die Maſchen. Das dritte Eintracht⸗Tor Mitte der zweiten Hälfte durch Schmitt. In ihm überragten Spiel verwandelte Möbs einen Handelfmeter zum Führungstreffer und in der diesmll Lud wigshafen Meiſterl cheinbar ren Gun Die Ma— ſtellung de Amic lterman er, Koob, Freib: el; Keller, ler, Peter, Monnſchaf annſchaf erſten Min mer diesm Könnens ſt läßt ſehr z termannſch nationen ſch gut v ſich kaum mer Sturn Freiburger den wuchti ihrer Arbe! telläufer L den, räum Schüſſe, di kannte Mi —— en ſich auc ſonders vi igentor d alterm 0. Minute ſchon ſchien mit einer Linksaußen 8 einen u Fallen wel febd Ger el den B herein, Kr verwehrte linie ſtehen Viernhei werden die De egenheit de keinen Tre mer verſteh zen, die ſich Kombinatic Minute mi 1 langen ieſen kurz ebens ſtre chlagen, g Eberhar aus fünf J Riederlage meidbar. Minute dei auf:0 erl zur Mitte wachenden den herau— ruhig und 1 Die Vier Platzwechſe keine Beſſe es in die J Den Wie gewohnter einen Platz und dem 2 ungeſtümen mer den und tatſächl ſie den erf einem wah reiburger abelhaften entgegen; a deſe Mäch Heſſen durck toben vor Temporufe Leiſtung a alles, aber bleibt dieſe energiſchem dem erſten Flügel here wuchtigem mal das Le nach Wiede⸗ Das hätte men laſſen. mehr und 3180 die efters ſche es ſollte an der 30. Mir den Ball h hielt der F. her einen den der Vi Ecke placier nur noch zu den 01 nun in vo Hintermann Dramatiſche vorrufend, Freiburger 33. Minute Schuß des Pfoſten, doch in die Maſch geiſterung a ken Orkan ſt Minute Vie ielt. Wiede Schuß aufs Kopf des zt fers ab un! entſchieden.« Platzherren zu Ende un und die ge feld. Schiedsric den ſo drar einwandfrei mar 1936 Zimmer⸗ den VfR⸗ eine glück⸗ In oſt ſeine bedeutend. 4 tfernungen toft ſehen. e hinteren derzeit ge⸗ überragten dettling iſt es bei ſtellt. Ein nch heikler ſtand die⸗ ufgabe zu⸗ beſſer, als vorher an ender Auf⸗ rſt 7 S ch alt, triebinger, ger; Merz, ; Birken⸗ Klittich. Bodenver⸗ Ende ein zielte vom zon in der gen. Joſt ſcharf aufs ihe konnte in Treffer, erden müſ⸗ für Bröt⸗ imeyers tte, da gab viel. Die tiſch drauf ng gehörig tionen vor wegen zu t werden. inn:0 für irkenmeyer ſich nicht einſchießt. z es ſchon: om Anſtoß eſchoß war hatte der Einen ab⸗ t auf und „Das gab rieb. Wer man mit n. ſten Halb⸗ ſe im Vor⸗ mitunter ber in der wieder ge⸗ eren Seite von FJoſt, hußpoſition Gehäuſe. zebens auf der Platz⸗ laus. 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Die Mannſchaften betraten in folgender Auf⸗ ſtellung das Spielfeld: Amicitia Viernheim: Krug; Kiß, ltermann; Martin, Bauersfeld, Fetſch; Mül⸗ er, Koob, Georgi, Schmitt, Kiß.7 Freiburger FC: Müller; Mandler, Kaſ⸗ el; Keller, Lehmann, Däſchner; Büchner, Seß⸗ ler, Peters, Eberhard, Koßmann Mit einem unheimlichen Tempo beginnen die Mannſchaften den Kampf. Aber ſchon in den erſten Minuten zeigt es ſich, daß die Viernhei⸗ mer diesmal nicht auf der vollen Haßt ihres Könnens ſich befinden. Ihre Mannſchaftsarbeit läßt ſehr zu wünſchen übrig. Während die Hin⸗ termannſchaft gegen die genauen flüſſigen Kombi⸗ nationen der gegneriſchen Angriffsveihe, die 5 gut von ihrer Läuferreihe bedient wird, ich kaum zurecht findet, vermag der Viernhei⸗ mer Sturm zunächſt nicht ein einziges Mal das Freiburger Tor ernſtlich zu gefährden. Die bei⸗ den wuchtigen Freiburger Verteidiger, die in ihrer Arbeit noch von dem ebenfalls guten Mit⸗ telläufer Lehmann wirkſam unterſtützt wer⸗ den, räumen gewaltig auf und die wenigen Schüſſe, die aufs Tor kommen, macht der be⸗ kannte Müller im Freiburger Tor in ſeiner — Spielweiſe zunichte. Immerhin bie⸗ en ſich auch den Freiburger Stürmern nicht be⸗ ſonders viele klare Fierntlimer erg Ein Eigentor des linken Viernheimer Verteidigers ältermann bringt die Freiburger in der 10. Minute in Führung. Aud Minuten ſpäter ſchon ſchien der 0718 ällig, als Schmitt mit einer feinen 4 8 dem Viernheimer Linksaußen Kiß 2 freie Bahn ſchaffte und die⸗ er einen wuchtigen Schuß aufs Tor jagte. Im allen wehrte der Torhüter ab, aber bevor der unge Georgi noch am Ball iſt, ſchlägt Kaſ⸗ fel den Ball zur Ecke. Gefährlich kommt dieſer herein, Koob köpft wunderbar, doch wieder verwehrte Kaſſel den Erfolg. Auf der Tor⸗ linie ſtehend köpfte er das Lederins Feld. Viernheim kibungek n hde Minutenlang werden die Freiburger in ihrer Hälfte feſtge⸗ —3 Doch die ganze Ausbeute der Uober⸗ egenheit der Heſſen ſind fünf Eckbälle, die jedoch keinen Treffer ergeben. Die Freiburger Stür⸗ mer verſtehen es beſſer, die Chancen auszunüt⸗ zen, die ſich bei ihren immerwährenden rafanzen Kombinationsvorſtößen ergeben. In der 20. Minute muß Krug zum zweitenmal„hinter 1 langen“. Peters, der am Ball iſt, gibt ieſen kurz vor 34 zu Eberhard. Ver⸗ ebens ſtreckte ſich Kiß, um den Ball abzu⸗ een, gerade noch berühren kann er ihn Eberhard erwiſcht das Leder und ſendel aus fünf Meter Entfernung unhaltbar ein. Die Riederlage der——— erſcheint unver⸗ meidbar. Und ſicher erſcheint fi als in der 30. Minute der Freiburger FC ſeinen Vorſprung auf:0 erhöht. Peters umſpielt Kiß, gibt zur Mitte an Seßler, der vor dem ihn be⸗ wachenden Faltermann an den Ball kommt, den herausſtürzenden Krug überſpielt und ruhig und überlegt das Leder ins Retz dirigiert. Die Viernheimer bleiben Auch der Platzwechſel zwiſchen Fetſch und Kiß 2bringt keine Beſſerung der Leiſtungen. Mit:3 geht es in die Pauſe. Den Wiederbeginn eröffnet Viernheimin gewohnter Aufſtellung, während Freiburg nun einen Platzwechſel zwiſchen dem linken Läufer und dem Linksaußen vorgenommen hat. Mit ungeſtümen Angriffen Leifychen die Viernhei⸗ mer den Vorſprung des Gegners aufzuholen, und tatſächlich, ſchon in der 2. Minute vermögen ſie den erſten Gegentreffer zu erzielen. Mit einem wahren Pantherſprung ſchnellt ſich der nen Torhüter groß in die Ecke, dem abelhaften Schuß des Viernheimers Schmitt entgegen; aber vergebens, der Ball landet im deſe Mächtig Auftrieb bekommt das Spiel der Heſſen durch dieſes Tor. Zweitauſend Zuſchauer toben vor Begeiſterung. Stürmiſch ſchallen Temporufe über den Platz, und zur höchſten Leiſtung angeſtachelt, geben die Viernheimer alles, aber auch alles her. Nicht unbelohnt bleibt dieſer ſtärkſte Einſatz an Kampfgeiſt und energiſchem Siegeswillen. Drei Minuten nach dem erſten Treffer umſpielt Kiß 2 vom linken Flügel hereinlaufend zwei Gegner und jagt mit wuchtigem Effetſchuß Müller zum zweiten⸗ mal das Leder in den Kaſten. Drei Minuten nnach Wiederbeginn ſteht die Partie ſchon:3. Das hätten ich die Freiburger doch nicht träu⸗ men laſſen. Sichtlich ſind ſie beſtürzt und fallen mehr und mehr zurück. Haushoch überlegen 3180 die Viernheimer. Aber ſie haben Pech. efters ſcheint das Ausgleichstor zu fallen, aber es ſollte anſcheinend nicht ſein. So landete in der 30. Minute ein Ball am Pfoſten und gleich darauf ſchießt Koob frei vor dem Tor ſtehend den Ball haushoch übers Tor.— Ue rigens hielt der Freiburger Torhüter auch lange vor⸗ her einen Elfmeterball in glänzender Weiſe, den der Viernheimer Müller genau in die Ecke placiert hatte.— Die nur noch zu wenigen Angriffen und 317 wer⸗ den nunmehr ſo energielos vorgetvagen, daß die nun in voller Form befindliche Viernheimer — ſie glatt abſtoppen konnte. ramatiſche Szenen, die ſtärkſte Spannung her⸗ vorrufend, ſpielen ſich nacheinander vor dem Freiburger Tor ab. Und endlich gelingt in der 33. Minute doch der Ausgleich. Der wuchtige Schuß des kleinen Koob trifft zwar nur den Pfoſten, doch den abſpritzenden Ball jagt Kiß 2 in die Maſchen. Hoch gehen die Wogen der Be⸗ geiſterung auf den Rängen. Und zu einem wah⸗ zen Orkan ſteigert ſich der Beifall, als in der 41. Minute Vierndeim ſogar den Siegestreffer er⸗ ielt. Wieder iſt es Koob, der einen wuchtigen 1 aufs Tor jagt, da prallt das Leder am opf des zurückgeeilten Freiburger Mittelläu⸗ fers ab und von da ins Netz. Das Spiel iſt entſchieden. Bei andauernder Ueberlegenheit der Platzherren gehen die reſtlichen vier Minuten zu Ende und lebhaft gefeiert verläßt der Sieger die geſchlagenen Freiburger das Spiel⸗ feld. Schiedsrichter Strößner⸗Heidelberg leitete den ſo dramatiſchen und ſpannenden Kampf einwandfrei. Eck. füferial ſiegt ſicher gegen fjockenheim Sportelub Käfertal— Fußballverein 08 Hockenheim:1(:0) Die Spiele der unterbadiſchen Bezirtstlaſſe ſind dieſes Jahr wirklich an Spannung nicht zu überbieten. Schon iſt man in der Rückrunde, ohne jedoch ſagen zu können, wer als Meiſter durchs Ziel geht, Auch dieſe Begegnung brachte 0 ausſichtsreiche Meiſterſchaftsanwärter zu⸗ ammen, wobei der verlierende Teil vorläufig den Anſchluß an die Spitze aufgeben muß. Käfertal: Vetter; Rutz, Rihm; Jenne, Ki⸗ lian, Kuhn; Pauels, Maier, Hörr, Fuchs, Hering. Hockenheim: Eppel; Weibel, Hoffmann.; Böhm, Birtenmaier, Simon; Bechtel, Klaus, Hoffmann., Walz, Kühnle. Schiedsrichter: Schmitt, Heidelberg. Ueberraſchend gut fangen die Gäſte an und erzielen durch wuchtige Angriffe gleich drei Eck⸗ bälle, die Vetter unter Aufbietung ſeines guten Könnens zunichte machen kann. Die kurze Drangperiode der Hockenheimer geht vorüber und Käfertal kann das Spiel ausgeglichener ge⸗ ſtalten und ebenfalls zu drei ergebnisloſfen Ecken kommen. Pauels hat dann eine gute Chance, doch ſchießt er daneben, anſtatt den Ball in die Mitte vorzulegen. Hering er⸗ wiſcht einen ſchlecht zurückgeſpielten Ball, den ſcharfen Schuß hält Eppel. Ein langer Schuß von Maier bringt die Führung für Käfertal. Mit viel Effet getreten, geht der Ball an dem verdutzten Torwart vorbei in die Ecke. Einen Strafſtoß von Kilian kann Fuchs aus ſpitzem Wintel wunderbar ins Tor verlängern. Einige unnötige Fouls verunſchönen das Kampfbild. Eine gute Gelegenheit vergibt der Rechtsaußen der Gäſte durch zu haſtigen Schuß übers Tor. Bis zur Pauſe iſt Käfertal durch beſſeres Zuſammenſpiel leicht überlegen; ins⸗ beſondere das gute Feldſpiel von Fuchs bringt ſeinem Sturm immer wieder Angriffs⸗ möglichkeiten, doch kann nichts mehr erreicht werden. Lebhaft iſt auch die zweite Halbzeit. Eine Flante von Pauels dreht Kuhn gut ab, doch geht der Ball knapp daneben. Nach zwei⸗ maligem großen Pech kann Hockenheim das Re⸗ ſultat verringern. Eine ſcharfe Flanke lenkt ein Käfertaler ins eigene Tor. Vom Anſpiel weg kommt Käfertal gut vor. Herings harter Schuß ſauſt daneben. Ungemein eifrig iſt Hot⸗ kenheim bei der Sache, dreimal verfehlen gute Schüſſe knapp das Ziel. Eine herrliche Steil⸗ vorlage von Bechtel verpaßt Hoffmann ., die ſichere Ausgleichschance iſt dahin. Jetzt kommen die Gaſtgeber wieder zu Wort. He⸗ ring erhält den Ball, umſpielt zwei Gegner und ſchießt ſchön ein. Gleich darauf fällt durch Hörr das vierte Tor. Nach einem bombigen Strafſtoß von Hering, den Eppel gut mei⸗ ſtert, iſt das Spiel zu Ende. Der Verlauf des Kampfes zeigte erneut, daß Käfertal einen guten Sturm beſitzt. Beſon⸗ ders der linke Flügel arbeitet ſehr produktiv und iſt mit dem techniſch hochveranlagten Fuchs und dem ſchnellen und ſchußfreudigen Hering Käfertals Stärke. Läuferreihe und Verteidigung ſind guter Durchſchnitt und Vet⸗ ter im Tor ſehr aufmertſam und erfolgreich. Auch die Hockenheimer haben einige gute Könner. So vor allen Dingen den Rechts⸗ außen Bechtel, deſſen gute Flanken jedoch von ſeinen Mitſtürmern nicht verwertet wur⸗ den. Dann ragten noch der linke Läufer und der Torwächter hervor. Letzterer hätte aller⸗ dings das erſte Tor verhüten müſſen. Schmitt(Heidelberg) leitete ſehr gut. . Phönie holt in Friedrichsſeld einen Punkt Germania Friedrichsfeld— Phönix Mannheim:2 Mit Recht war man nach dem ſchwarzen Sonntag der Friedrichsfelder geſpannt, wie ſie diesmal abſchneiden würden, denn Phönix war ein keineswegs zu unterſchätzender Gegner. Beide Mannſchaften hatten je drei Mann Er⸗ ſatz, der ſich gut anließ. Aag genen Aön hat ſich für ſeine erſte Niederlage gegen Phönix nicht revanchieren können, obſchon die Mann⸗ ſchaft trotz Erſatz gegenüber dem Vorſonntag weſentlich heſſer war. Kaum, daß der Schiedsrichter das Spiel an⸗ hehen hatte, übernahm Phönix die Führung des Kampfes und namentlich der Linksaußen Rößler war es, der ſeine vielen Flanken glatt vors Tor brachte. Aber hier zeigten die Stürmer nur ſchwache Leiſtungen. Friedrichs⸗ feld, das nicht geſonnen war, ein zweites De⸗ hakel mitzumachen, beſann ſich bald und aing zu Angriffen über, die Phönix ſtark in die Defen⸗ +. zwangen. Diesmal arbeitete der Friedrichs⸗ elder Sturm beſſer zuſammen. Die Ausbeute zahlreicher Angriffe waren einige Ecken, die je⸗ doch alle abgewehrt wurden. Nach etwa halb⸗ ſtuündigem Spiel wurde der Eifer der Rot⸗ weißen doch belohnt. Im Anſchluß an eine weitere Ecke erzielt Jung das erſte Tor für Friedrichsfeld. Wenig ſpäter ſchoß Rößler aus fünf Meter neben das Tor. Das Spiel wurde allmählich offener. Burckhart ſchoß aus zehn Meter frei vor dem Tor hoch drüber. Bei wechſelſeitigen Angriffen hatte der Phö⸗ nixerſatzhüter einmal großes Glück, als er einen Ball verlor, der aber ſtatt ins Netz zur Ecke ging. Im Gegenſatz zur Phönixverteidigung er⸗ laubten ſich die Friedrichsfelder hedenkliche Schnitzer. Phönix kam allmählich wieder ſtark auf. Als Greiner noch vor der Pauſe einen Strafſtoß aus 25 Meter glatt zum Auägleich verwandelte, hatten die Gäſte neue Sieges⸗ hoffnungen. Mit demſelben ſcharfen Tempo der erſten Hälfte wurde auch die zweite fortgeſetzt. Grei⸗ ner war infolge Verletzung auf Rechtsaußen ge⸗ gangen. Die Läuferreihe wurde dadurch bedenk⸗ lich geſchwächt. Friedrichsfeld belagerte ſtark das Phönixtor. Rockſitz ſchoß zwei Meter frei vor dem Tor daneben. Rößler brachte ſeinen Sturm immer wieder vor. Auf eine Flanke von ihm ſchoß Burckhart das zweite Tor. Phö⸗ nix blieb weiter im Angriff, aber auch Fried⸗ richsſeld blieb nicht faul. Es„roch“ nach Tor, aber durch die Härte, mit der das Spiel durch⸗ geſührt wurde, brachte manchem ſchönen Erfolg ein vorzeitiges Ende. Röckſitz verwandelte einen Foulelfmeter zum Ausgleich. Bis zum Schlußpfiff lagen beide Mannſchaften gefährlich im Angriff, aber die Hintermanuſchaften ver⸗ ſtanden es, immer wieder zu klären. Das Un⸗ entſchieden wird den beiderſeitigen Leiſtungen gerecht. Schiedsrichter Gaa(Plankſtadt) brachte das Spiel glänzend über die Diſtanz. — ergo— Feudenheim erzwingt ein Unentſchieden SpV Sandhofen— SpuTV Feudenheim:3(:1) Der Poſitionskampf in Sandhofen brachte Ueberraſchungen. Bei prächtigem Fußballwet⸗ ter und eiwa 1500 Zuſchauern kreuzten die bei⸗ den großen Gegner ſehr wechſelvoll die, Klinge. Sanobofen ließ ſich von dem friſchen Angriffs⸗ geiſt der ſchwarz⸗roten verblüffen und konnte die 90 Minuten hindurch faſt nie richtig in Fahrt kommen. Schiedsrichter Meiſel(Doſ⸗ ſenheim) trug durch ſein allzu nachſichtiges Pfeifen ſehr viel zu den unfairen Begleit⸗ erſcheinungen mit bei. Feudenheim hat Anſpiel und ergreift ſofort die Offenſive. Gleich merkt man dem An⸗ riffsgeiſt von Feudenheim an, daß es ſich ehr viel vorgenommen hat, doch mit Ueber⸗ legung werden zunächſt alle Vorſtöße und Auf⸗ bauarbeiten von Sandhofen zunichte gemacht. Auch Sandhofens Sturm macht ſich durch wohldurchdachte Vorlagen der Läuferreihe wiederholt vor dem enlcen Tor bemerk⸗ bar, beſonders die Außenſtürmer. In der 7. Minute wird von Feudenheim die erſte Ecke etreten, Wittemann ſpringt zu früh aus dem or, verfehlt den hohen Ball, Edelmann 1 trotz zahlreicher Deckung zur Stelle und lenkt zum:0 ein. Sofort nach Wiederanſpiel iſt Back wieder frei durch, aber ſein Schuß geht Wittemann in die Hände. Nun beſinnt ſich auch Sandhofen, und Feudenheim wird in die eigene Spielhälfte zurückgedrängt. Ein Straf⸗ ſtoß von Matyſek kommt weit vor das Tor, Krukowſki ſchießt kurz entſchloſſen, aber knapp geht der Ball daneben. Auf der Gegen⸗ ſeite iſt Neu, der aus vollem Lauf ſchießt, jedoch auch ſein Ball geht am Tor vorbei. Dohrmann ſchießt haushoch über das Tor und vergibt dadurch eine weitere Chance für eudenheim. In der 29. Minute fällt für Sandhofen der Ausgleich. Weickel geht ſei⸗ ner Deckung durch, ſchießt aus dem Laufe, Müller hält, der Ball ſpringt aus ſeinen Hän⸗ den und ſchon iſt WVogel zur Stelle, der un⸗ deee, eeene fllemannia Nvesheim ſiegt unerwartet hoch Alemannia Ilvesheim— Alemannia Rheinau:2(:2) Ein für die Geſtaltung des Tabellenendes ſehr wichtiges Treffen ſah man in Ilvesheim vom Stapel gehen. Die Rheinauer, die bisher ſehr unglücklich gekämpft hatten, zeigten auch heute, daß ſie ganz gut zu ſpielen verſtehen, nur fehlt es ihnen noch an der notwendigen Durchſtehkraft, um einen einmal erzielten Vor⸗ ſprung auch halten zu können. Unter der aufmerkſamen Leitung von Kirch⸗ gäßner entwickelte ſich ſofort ein tempera⸗ mentvoller Kampf, der vorerſt Rheinau leicht im Vorteil ſah. Bereits in der 4. Minute ge⸗ lingt es Kutterer, einen Deckungsfehler der Ilvesheimer Hintermannſchaft zu:0 auszu⸗ nützen, und gleich darnach erhöhte der Halb⸗ rechte Hechmann auf:0. Die Ilvesheimer ließen ſich keineswegs entmutigen, ſondern konn⸗ ten für die Folge des Spiel leicht überlegen ge⸗ ſtalten. Rraft konnte im Alleingang ein Tor aufholen, während gleich darauf Schwarz A Schuß aus dem Hinterhalt den Ausgleich erzielte. Nach der Pauſe drückten die Ilvesheimer gewaltig auf Tempo, dem dann die Rheinauer nach tapferer Gegenwehr allmählich zum Opfer fielen. Weber gelang es, in der 20. Minute durch Schuß aus dem Lauf den Führungstref⸗ fer zu erzielen, dem kurz darnach Kraft noch einen weiteren anreiht. Die Rheinauer ließen nun immer mehr nach, während die Ilveshei⸗ mer durch zwei weitere Tore von Weber und Kraft bis zum Schluß die Torſkala auf:2 hinaufſchrauben konnten. Die Rheinauer hatten in Benz einen zuverläſſigen Torhüter, von der Verteidigung Vetterrolf und Geißler beſtens unter⸗ ſtützt. Die Läuferreihe arbeitete aufmerkſam; hier gefiel beſonders Roth in der Mitte. Der Sturm hatte in Kutterer und in den bei⸗ den Außen die rationellſten Angreifer. Bei Ilvesheim war ebenfalls der Tormann voll auf der Höhe. Die Verteidigung konnte durch ſaubere Abſchläge gefallen, während die Läuferreihe mit größter Hingabe arbeitete. Der Angriff war diesmal voll auf der Höhe und hatie jeder Spieler ſeinen Teil zu dieſem hohen Sieg beigetragen. Vorlagen an die Außenſtürmer. haltbar zum:1 einſchießt. Ein weiterer Vorſtoß von Sandhofen, mit nachfolgendem Schuß von Michel, bleibt ungenutzt. Eine Vorlage von Matyſek kommt zu dem frei⸗ ſtehenden Fluder, dieſer ſchießt, aber Mül⸗ ler wehrt zur zweiten Ecke ab. Sofort beginnt der Kampf mit unverminder⸗ tem Tempo. Feudenheim hat zunächſt wieder ein kleines Plus. In der 10. Minute vergibt Feudenheim eine totſichere Sache. Frei vor dem Tor ſchießt Bohrmann den Ball knapp daneben. Ein 16⸗Meter⸗Strafſtoß, von Neu getreten, geht ungehindert, jedoch ſcharf pla⸗ ciert, an Wittemann vorbei ins Tor. Ein weiterer Vorſtoß von Bohrmann wehrt Bayer zur dritten Ecke für Feudenheim. Sie wird abgewehrt. Der Ball kommt zu Fluder, der mit Weickel den Platz gewechſelt hat, Fluder legt den Ball Weickel vor, dieſer ſpurtet nach vorn, ſein Schuß wird von Müller etwas ſchwach abgewehrt, Fluder iſt zur Stelle und ſchießt zum zweiten Ausgleich ein. :2. Beide Tore fielen innerhalb zwei Minu⸗ ten. Feudenheim ſpielt dann etwas härter. ꝓVogel muß verletzt ausſcheiden. In unver⸗ mindertem Tempo geht der Kampf weiter. Das Spiel nimmt unſchöne Formen an, wozu die ſchwachen Leiſtungen des allzunachſichtigen Schiedsrichters viel beitrugen. Eine ſchlechte Abwehr Schenkels erwiſcht Edelmann, dieſer gibt zu Bohrmann, der frei durchkommt, ſein Schuß ſitzt unhaltbar im Netz. Es ſind nur noch 15 Minuten zu ſpielen. Sandhofen ſtellt um, die Läuferreihe ſpielt im Sturm, die Ver⸗ teidigung geht in die Läuferreihe. Dadurch gibt es etwas mehr Druck nach vorn, ſo daß Feudenheim, das zahlreich verteidigt, nur noch zu verſchiedenen Ecken abwehren kann. Einen dieſer Eckbälle erwiſcht Bayer und köpft zum Ausgleichstor ein.:3. In letzter Minute gewonnen Seckenheim— 08 Mannheim 32 Das Vorſpiel auf dem Sportplatz am Wald⸗ weg gehörte nicht gerade zu den angenehmſten Erinnerungen. Um ſo erfreulicher 1 die Tat⸗ ſache, daß in Seckenheim ein Spiel vorgeführt wurde, das, wenn man berückſichtigt, daß beide Mannſchaften um das Verbleiben in der Be⸗ zirksklaſſe kämpfen, ſehr gut war. Die Boden⸗ verhältniſſe waren denkbar ſchlecht und ſtellten an die Spieler die größten Anforderungen. Daß dadurch auch der Grad der Leiſtung eiwas emindert wurde, iſt eine Selbſtverſtändlichkeit. Der Bedeutung des Spieles entſprechend war auch ein guter Schiedsrichter mit der Leitung beauftragt. Herr Kurz aus Oſftersheim machte ſeine Sache ſehr gut. Aufgeregt beginnt der Kampf. Seckenheim übernimmt gleich die Initiative und ſpielt Chance auf Chance heraus, aber die gute Tor⸗ deckung der Gäſte verhindert zunächſt jeden Er⸗ folg. In dieſer Periode gefällt der Torhüter von(8 beſonders. Allmählich laſſen die Leute der Schlußreihen von 08 nach. Ein raſcher Durchbruch bringt für die Seckenheimer das erſte Tor. Eine ſchöne Flanke nehmen zu glei⸗ cher Zeit drei Spieler Auf und drücken den Ball ins Tor. Aber kurz vor Halbzeit gibt es im Seckenheimer Strafraum eine Fehlabwehr und der Ausgleich iſt fertig. Bei einem unfairen — wird Seckenheims Torwart tätlich und muß vom Felde. Die zehn Mann ſpielen aber nur noch auf Sieg. Kurz nach Wiederbeginn macht ein 08er Verteidiger im Strafraum Hand. Elfmeter! Gropp, der eingeſprungene Erſatz⸗ mann der Seckenheimer, verwandelt ſicher. Man war ſchon gewillt, der Seckenheimer Mannſchaft den Sieg zuzuſprechen, als ein Strafſtoß noch zum Ausgleich führt. Mit Macht wollen die Platzherren noch retten, was zu retten iſt. Berny war der gute Verteidiger, geht in den Sturm, und buchſtäblich in der letzten Minute gelingt ihm auch der vielumjubelte Siegestref⸗ fer. Einen Eckball drückt er mit dem Kopf ein. Gleich darauf Schlußpfiff. Zuſchauer zirka 1500. Schwetzingen gewinnt in ſeinem Stil SVSchwetzingen— SpVg. Plankſtadt:0(:0 Das mit großer Spannung erwartete Lokal⸗ derby der beiden Rivalen endete mit einem ein⸗ deutigen Sieg der Sportvereinself. Schwetzin⸗ gen hatte heute in vorſichtiger Weiſe Benkler aus der Mannſchaft herausgenommen und ihn durch den noch jugendlichen Kahmann er⸗ ſetzt, der ſich gut einführte. Auch wirkte zum erſtenmal Martin mit, ſo daß die Mannſchaft komplett gegen ihren Nachbarn auf dem Felde erſchien. Plankſtadt trat in etwas veränderter Aufſtellung an. In beiden Lagern herrſchte Hochſpannung, zumal der Tabellenführer am vergangenen Sonntag in Kirchheim die erſte Niederlage einſtechen mußte. Andererſeits hatte Plankſtadt nach den letzten Spielen, insbeſon⸗ dere am vergangenen Sonntag gegen Eberbach, ſehr viel von ſich veden gemacht. Es mögen etwa 1600 Zuſchauer geweſen ſein, die dieſes harte, aber faire Treffen, das unter der ſicheren Leitung von Pennig(Waldhof) durchgeführt wurde, verfolgten. Gleich zu Be⸗ ginn zogen die Einheimiſchen los und ſchon mußte die Gäſte⸗Hintermannſchaft eingreifen. Die Platzelf dirigierte vorerſt das Spiel, wobei beſonders das unheimliche Tempo auf beiden Seiten zutage trat. Beſonders der Sturm der Platzherren wurde dauernd eingeſetzt, und ſo — die Gäſtehintermannſchaft vorerſt alle ände voll 1 tun, um ihr Tor frei zu halten. Was die P atzherren an Technik an den Tag legten, erſetzten die Gäſte durch großen Eifer. Es währte ziemlich lange, bis ſich der ſehr be⸗ wachte Schwetzinger Sturm aus 0 Umklam⸗ merung frei machte. In der 20. Minute war es Scholl, der im Anſchluß an einen Eckball durch eleganten Kopfball die Führung holte. Auf beiden Seiten ſah man für die Folge ein ſchnel⸗ les und verteiltes Feldſpiel. Insbeſondere wa⸗ ren es die Platzherren, die dem Gegner immer noch ſchwer zu ſchaffen machten. Läuferreihe und Hintermannſchaft bewachten den Schwet⸗ zinger Sturm gut. Aber die Schwetzinger Läuferreihe gab weite So konnte Badenbach durchbrechen und unhaltbar zum ——5 brauchbare Grundlage abgeben konnte. 4 ls wahrſcheinlicher neuer Termin gilt der 16. Februar. — zweiten Treffer einſchießen. Plankſtadt hatte zuvor zwei todſichere Sachen ausgelaſſen und —3 a l So e⸗ die 7 Halb⸗ zeit einem klaren Vorſprung der Platz⸗ —— ſprung der Platz „Die zweite Halbzeit brachte während der erſten Vierlelſtunde das gleiche In der ten Minute wurde Haas bei einem hoch abge⸗ wehrten Ball vor dem Gäſtetor unfair gelegt. Der etwas harte, aber gerechte Elfmeter wurde durch Badenbach ſcharf und haltbar verwan⸗ delt. Das Spiel wurde dann ziemlich läſſig, insbeſondere machte ſich bei der Gäſtemann⸗ ſchaft das unheimliche Tempo der erſten Halb⸗ zeit bemerkbar. Der Sturm kann zeitweiſe nicht aus ſeiner Hälfte heraus, aber Plankſtadt wehrt glücklich ab. Dann war auch die Torlatte zwei⸗ mal im Wege. Das Spiel brachte dann bis zum Schluß nichts mehr von Bedeutung. Schwetzingen hatte in der Läuferreihe und im Sturm die beſten Leute, während die Verteidi⸗ ung trotz guter und ſicherer Abwehr etwas ver⸗ halten ſpielte. Bei Plankſtadt war die Hinter⸗ mannſchaft mit Fingerle im Tor der veſte Mannſchaftsteil, die Läuferreihe hatte gegen den flinhen Sturm der Platzbeſitzer einen ſchweren Stand. Im Sturm konnten beide Außenſtürmer am beſten gefallen. Die beiden Halbſtürmer hielten ſich viel zu viel in der Läuferreihe auf. Das Spiel wurde von beiden Mannſchaften an⸗ ſtändig und fair durchgeführt. Die Entſcheidun⸗ gen des Unparteiiſchen waren ſtets gerecht. Rokũ. henkel unkerliegt Ellmer Deutſche Hallentennis⸗Meiſterſchaften Bei den internationalen Hallentennis⸗ Meiſterſchaften von Deutſchland wurden am Samstagabend in der Bremer Tennishalle die letzten Teilnehmer an den Enoſpielen in ſämtlichen Wettbewerben feſtgeſtellt. Die deut⸗ ſchen Hoffnungen haben ſich keineswegs er⸗ füllt, denn im Männer⸗Einzel wurde nun auch Heinrich Henkel geſchlagen. Wohl konnte ſich Marieluiſe Horn für das Schlußſpiel des rauen⸗Einzels qualifizieren, aber dort wird ie kaum Ausſichten haben, gegen Hilde Sper⸗ ling zu beſtehen. Heinrich Henkel ſpielte gegen den Schweizer Ellmer ſehr unbeſtändig. Nach hartem Kampf verlor er in fünf Sätzen:3,:6,:7,:5,:6. Der Schlußrundengegner des Schweizers wird der Jugoſlawe Pallada ſein, der den fran⸗ zöſiſchen Nachwuchsſpieler Jamain:4,:3,:1 beſiegte. Bei den Frauen ſiegte Frau Sper⸗ ling mühelos über die belgiſche Meiſterin Nelly Adamſon:2,:2. Marieluiſe Horn beherrſchte egen die Polin Jedrzejowſka überlegen das eld.:1,:3 gewann die Deutſche. Sehr guten Tennis gab es im Gemiſchten Doppel wiſchen Adamſon/ Henkel und Horn/ Bouſſus. eide Paare waren ſich durchaus gleichwertig. Das belgiſch⸗deutſche Paar gewann:4,:2. n der anderen Hälfte ſchalteten Frau Sper⸗ ling/ Stedoman das franzöſiſche Paar JIri⸗ barne/ Gentien:4,:1 aus. Ergebniſſe: Einzel: Ellmer— Henkel :7,:3; Pallada— Jamain 64, ien⸗Einzel: Sperling— Adam⸗ on:2,:2; Horn— Jedrzejowſla:1,:3. Gemiſchtes Doppel: Adamſon/ Hen⸗ kel— Horn/ Bouſſus:4,:2; Sperling/ Sted⸗ man— Iribarne/ Gentien:4,:1. Dom verliner Reittuenier Gute Ritte in der Vielſeitigkeitsprüfung Die Samstagnachmittage zeichneten ſich beim Berliner Reitturnier ſchon immer durch große Publikumserfolge aus. Auch diesmal war es nicht anders. Viele Tauſende von Turnierſport⸗ freunden waren am Samstagnachmittag in die „Deutſchlandhalle“ gekommen, u. a. auch Reichs⸗ kriegsminiſter v. Blomberg, in deſſen Be⸗ gleitung man den Oberbefehlshaber des Heeres, General Frhr. v. Fritſch, und Reichsſport⸗ führer von Tſchammer und Oſten ſah. Auch Generalfeldmarſchall v. Mackenſen be⸗ fand ſich unter den Zuſchauern. Im Mittelpunkt der Ereigniſſe ſtand diesmal die Olympiſche Vielſeitigkeitsprü⸗ fung, die mit den beiden Jagdſpringen über die Bahn mit langen Linien und den Kurs mit kurzen Wendungen begann. Die Dreſſurprü⸗ fung, die noch alle Ergebniſſe umſtoßen kann, folgt erſt in der nächſten Woche. Vier Pferde —„Herrſcher“(Major von Jena),„For⸗ tuna“(Hpt. v. Langsdorff),„Guntram“ (Oblt. Brinkmann) und der Pole„Dunca n“ (Major Lewicki)— blieben fehlerfrei und leg⸗ ten zwiſchen ſich und die Mitbewerber einen gewiſſen Abſtand. Man ſah eine ganze Reihe von guten Ritten, ſo beſonders von Major Le⸗ wicki und dem ſchwediſchen Leutnant Benſtroem auf„Krumelur“. Frau Käthe Franke gewann die Eignungs⸗ prüfung für Reitpferde im Damenſattel(Preis vom Hippodrom) auf„Chriſtian“ und ſicherte ſich damit bereits die dritte goldene Schleife. Die Plätze belegten Frau v. Gortberg auf„Erilo“ und Frau Schumacher auf„Oda“. — Die Dreſſurprüfung der Klaſſe M um den „Preis von Potsdam“(Abt. A) wurde von Oblt. Redecker auf„Ritter“ knapp vor Hauptſturmführer Begelein auf„Plakat“ und „Gauner“ gewonnen. Den Beſchluß des Programms bildete wieder das recht beifällig aufgenommene Schaubild „Reiterlieder und Märſche aus deutſcher Ge⸗ 3 74 Nordſchwarzwald⸗Skimeiſterſchaft verlegt Die Wettläufe des Bezirkes Nord im Gau 14 des Fachamtes für Skilauf, die am Sonntag im Zuflucht⸗Gebiet ausgetragen werden ſoll⸗ ten, mußten wegen der ſchlechten Schneever⸗ abgeſagt werden. Auf den lockeren 5 Zentimeter hohen Neuſchnee iſt am letzten Tag vor den Läufen Regen gefallen, ſo daß er bei der fehlenden feſten Altſchneeunterlage keine „onja“ bleibt unerreicht- Schäfer zum g. mal kuropameiſter/ Am zweiten Tag der Kämpfe um die Europameiſterſchaften im Eis⸗ kunſtlaufen hatten die Frauen das Wort, die ſich dem internationalen Kampfgericht zur Ablegung der vorgeſchriebenen Pflicht⸗ übungen ſtellten. 17 Läuferinnen aus elf Na⸗ tionen nahmen den Kampf auf, darunter auch diesmal als Favoritin die neunmalige Welt⸗ meiſterin Sonja Henie(Norwegen). Wer geglaubt hatte, die norwegiſche Eis⸗ prinzeſſin würde in der Pflicht von einer der Mitbewerberinnen übertroffen werden, wurde von„Sonja“ eines anderen belehrt. Sie war auch in der Pflicht unübertrefflich und mit einem Durchſchnitt von 5,7 Punkten war ſie allen anderen Läuferinnen glatt überlegen. Von den übrigen Teilnehmerinnen zeichneten ſich erwartungsgemäß die Engländerinnen Ce⸗ eilia Colledge und Megan Taylor aus, die die Pflichtfiguren ganz ausgezeichnet be⸗ herrſchten und einen Durchſchnitt von 5,4 bzw. 5% erreichten. Ebenfalls auf 5,3 kamen die Schwedin Vivianne Hulten und die Bel⸗ gierin Lieſelotte Landbeck, denen dichtauf unſere deutſche Meiſterin Viktoria Lind⸗ paintner folgte. Vor allem die Engländerin Colledge machte einen überaus ſicheren Eindruck und ihre Landesſchweſter Taylor, die über ein Jahr ausgeſetzt hatte, überraſchte nach der an⸗ genehmen Seite. Mit Abſtand hinter Viktoria Lindpaintner folgten Maxie Herber und die vierzehnjäh⸗ rige Oeſterreicherin Hedy Stenuf, die gegen das Vorjahr auch ſtarke Verbeſſerungen auf⸗ zuweiſen hat. Geſpannt war man auf das japaniſche„Wunderkind“ Netſuko Inada. Die Elfjährige iſt zweifellos ein großes Talent, aber diesmal wird ſie noch nicht entſcheidend in den Gang der Ereigniſſe eingreifen können. Dem Publikum gefiel die kleine Japanerin übrigens weit beſſer als den Kampfrichtern, überhaupt war das Publikum nicht immer mit den Noten, die angezeigt wurden, einverſtanden. Schäfers Meiſterleiſtung Wie nach den Ergedniſſen des Pflichtlaufens nicht anders zu erwarten war, ſicherte ſich Welt⸗ meiſter Karl Schäfer(Oeſterreich) erneut den Titel eines Europameiſters. Er zeigte eine un⸗ gemein flüſſige und ſichere Kür, die viele Schwie⸗ rigkeitsgrade hatte. Dieſe beherrſchte er aber ſo ausgezeichnet, daß er für ſeine nicht zu über⸗ treffende Leiſtung wiederholt großen Beifall er⸗ hielt. Seit 1929 errang er in ununterbrochener Reihenfolge jetzt zum neunten Male den Titel eines Europameiſters. Die große Ueberraſchung des Abends war aber der Ungar von Tertak, Die Eiskunſtlaufmeiſterſchaften von Europa gehen vor gefüllten Rängen vonſtatten der eine hervorragende Kür mit vielen Pirouet⸗ en zeigte und als würdiger Nachfolger des un⸗ gariſchen„Pirouettenkönigs“ Patacky angeſehen werden darf. Die Meinungen der ſieben inter⸗ nationalen Schiedsrichter gingen natürlich auch an dieſem Abend wiederholt weit auseinander. So wurde der Oeſterreicher Kaſper, deſſen Uebung allerdings gleichfalls recht geſchickt auf⸗ gebaut war, wohl zu gut bewertet. Der Deut⸗ ſche Meiſter Ernſt Baier gefiel ganz ausge⸗ zeichnet. Er führte ein wirkungsvolles Pro⸗ gramm mit vielen Sprüngen, Wechſelſchritten und Pirouetten vor. Aber man hatte den Ein⸗ druck, als wäre er in der Bewertung nicht im⸗ mer ſo gut weggekommen wie andere Meiſter⸗ ſchaftsteilnehmer. Immerhin gelang es ihm doch noch, den Oeſterreicher Kaſper vom dritten auf den vierten Platz zu verdrängen. Hervorragend ſchnitt auch der Engländer Shar p ab, der ſchon bei der Pflicht eine gewaltige Verbeſſerung er⸗ kennen ließ. Hinter Karl Schäfer wurde er dann auch noch Zweiter. Die übrigen Teilnehmer ſchnitten nicht ſo gut ab, aber dennoch ſah man kaum eine ausgeſprochene ſchwache Leiſtung.— Die Ergebniſſe: Europameiſterſchaft im Eiskunſt⸗ laufen(Männer): 1. Karl Schäfer(Oeſter⸗ reich) Platzziffer 7(432,2 Punkte); 2. Graham Sharp(England) 20(413,7); 3. Ernſt Baier (Deutſchland) 23(403,2); 4. Felix Kaſper(Oeſter⸗ reich) 26(407,7); 5. Elemer von Tertak(Un⸗ garn) 30(396,4); 6. Nikkanen(Finnland) 45 (370,3); 7. Katayama(Jap.) 54(366,1); 8. Tom⸗ lins(England) 57(364,4); 9. Oimatſu(Japan) 59(361,5); 10. Zeebroeck(Belgien) 77(346,1); 11. Henrion(Frankreich) 86(340,2); 12. Lorenz (Deutſchland) 88(333,8; 13. Härtel(Deutſch⸗ land) 89(331,6); 14. Grobert(Polen) 105(272,2) Offizieller Stand der Meiſterſchaften CEeuropa⸗Kunſtlaufmeiſterſchaften In den Abendſtunden des Samstag wurde der offizielle Stand in der Europameiſterſchaft im Eiskunſtlaufen für Frauen nach den Pflicht⸗ übungen bekannt. Der Stand war folgender: 1. Sonja Henie(Norwegen) 259,1.; 2. Ce⸗ cilia Colledge(England) 249.; 3. Megan O. Taylor(England) 245,9.; 4. Liſelotte Landbeck(Belgien) 242,5.; 5. Vivi⸗Anne 3(Schweden) 242,3.; 6. Viktoria indpaintner(Deutſchland) 237.3.; 7. Maxie Herber(Deutſchland) 230,8.; 8. Hedy Stenuf(Oeſterreich) 228,1.; 9. Mia L. Macklin(England) 220,3.; 10. Pamela zrior(England) 219,6.; 11. Petſuko Inada Japan) 217,7.; 12. Vaudecrane(Frank⸗ reich) 209,2.; 13. Gladys Jaegger(Eng⸗ land) 207,6 P. Deulſcher Nadſieg über Belgien in Stuttgart Fünf Weltmeiſter waren am Start/ 7000 Zuſchauer in der Stadthalle Wieder wartete die Stuttgarter Stadthalle am Samstagabend mit einem erſtklaſſigen Radſport⸗ programm auf. Mit rund 7000 Beſuchern war die große Halle bis auf den letzten Platz be⸗ ſetzt. Es gab diesmal einen Länderkampf zwi⸗ ſchen Deutſchland und Belgien, der ſich aus fünf Wettbewerben zuſammenſetzte, und zwar aus Fliegerkampf, Punktefahren, Omnium und Steherrennen für Berufsfahrer und aus einem Fliegerkampf für Amateure. Die Belgier konnten zwar drei der fünf Wettbewerbe für ſich entſcheiden, aber Deutſchland hatte 25 ge⸗ gen 21 Punkte der Belgier aufzuweiſen und wurde damit Geſamtſieger. Ausſchlaggebend für den deutſchen Sieg waren die vorzüglichen Leiſtungen von Amateur⸗-Weltmeiſter Mer⸗ kens und den Stehern Metze und Loh⸗ mann. Dabei wurde im Amateurtreffen noch auf zwei Punkte verzichtet, als der Belgier Col⸗ lard infolge Verletzung nicht mehr antreten konnte. Beim letzten Lauf des Steherrennens ſtand der Kampf noch 20: 20, aber Metze und Lohmann belegten dann die beiden erſten Plätze fiche ſtellten damit Deutſchlands Geſamtſieg ſicher. Den Belgiern war erwartungsgemäß das Omnium nicht zu nehmen. Weltmeiſter Kaers war in großer Form und fuhr im 1000⸗Meter⸗ Zeitfahren mit 1,11 Min.(bisher Bühler⸗ Schweiz.11,9) einen neuen Bahnrekord her⸗ aus.— Ebenſo überlegen war Weltmeiſter Scherens bei den Berufsfliegern, immerhin mußte er in einem Lauf dem Kölner Engel den Vortritt laſſen. Im Rundenrekordfahren ſtellte Scherens mit 9,6 Sek.(bisher Richter 9,8) ebenfalls einen neuen Rekord auf.— Das Punktefahren fiel wieder an Kaers vor Eh⸗ mer, während im Steherkampf Metze erfolg⸗ reichſter Fahrer war. Lohmann war dabei ein⸗ mal geſtürzt. Bei den Amateuren ließ Toni Merkens ſeinen Gegner Collard in allen Wettbewerben hinter ſich.— Ein 200⸗Runden⸗ Manſchaftsrennen für Amateure, das nicht zum Länderkampf zählte, vervollſtändigte das Pro⸗ gramm. Die Ergebniſſe: Deutſchland— Belgien 25:21 Pkt. — Amateurtreffen: 1000⸗Meter⸗Malfah⸗ ren, 1. Lauf: 1. Merkens(D) 11,1, 2. Collard (); 2. Lauf: 1. Merkens 10,4, 2. Collard; 500⸗ Meter⸗Zeitfahren: 1. Merkens 31,6; Collard verzichtet;:0 Punkte für Deutſchland; Ste⸗ herrennen(4 mal 15 km): 1. Lauf: 1. Loh⸗ mann 15.23,9; 2. Meulemann 60 Meter, 3. Sey⸗ naeve 660 Meter; 2. Lauf: 1. Metze 16.13,4; 2. Seynaeve 1250 Meter, 3. Lohmann(geſtürzt) 2580 Meter; 3. Lauf: 1. Metze 14.52,4(Bahn⸗ rekord!), 2. Seynaeve 840 Meter, 3. Meulemann 1360 Meter; 4. Lauf: 1. Lohmann 15.18,1, 2. Metze 20 Meter, 3. Meulemann 150 Meter; 15:9 Punkte für Deutſchland;— Omnium: Malfahren: 1. Ehmer 10.2; 2. Maers; 1000⸗Mtr.⸗ Zeitfahren: 1. Kaers.11(Bahnrekord); 2. Eh⸗ mer.13,1; Verfolgungsrennen: 1. Kaers holt Ehmer in.15 Min.;:2 Punkte für Belgien; Fliegerkampf: Hauptfahren 1000 Meter: 1. Lauf: Scherens 10,6; 2. Engel; 2. Lauf: 1. Engel 10,9, 2. Scherens; Rundenzeitfahren: 1. Scherens 9,6(Bahnrekord), 2. Engel 10,0; :2 Punkte für Belgien; 4⸗Km⸗Punkte⸗ fahren: 1. Kaers 21., 2. Ehmer 14 Pkt., 3. Scherens 14., 4. Engel 6 P. 5: 2 Punkte für Belgien. 200⸗Runden⸗Mannſchaftsrennen (Amateure): 1. Bühler⸗Götz(Stuttgart) 23 Pkt., 43.06 Min.; 2. Kimmig⸗Weiſchedel(Stuttgart) 13.; 3. Haſſelberg⸗Wengler(Bochum⸗Bielefeld) 10.; 4. Wiemer⸗Matyſiak(Berlin) 7 Pkt.; 5. Clement⸗Pappert(Stuttgart) 5 Punkte. kinweihung des Oumpia-flerztehauſes in bormilch Es dient ſpäter als Ausbildungsſtätte der jungen Sportärzteſchaft In Anweſenheit des Leiters der Deutſchen Arbeitsfront, Reichsleiter Robert Ley, wurde am Freitagmittag das für die Olghmpiſchen Winterſpiele errichtete Aerztehaus neben dem Olympia⸗Sti⸗Stadion in Garmiſch⸗Partenkir⸗ chen feierlich ſeiner Beſtimmung übergeben. Die mit dem„Gläſernen Zug“ aus Mün⸗ chen gekommenen Göſte, unter denen man auch den Reichsärzteführer Dr. Waaner, Miniſte⸗ rialdirektor Dr. Schultze vom Bayriſchen Innenminiſterium, Geh. Rat Lexer, den Chef der Chirurgiſchen Klinik der Univerſität München ſowie ſämtliche Ratsherren der Stadt München bemerkte, wurden am Babnhof vom Vräſidenten des Organiſationskomitees Dr Ritter von Halt und Sanitäts⸗Gruppen. führer Dr. Ketterer empfangen. In drei Sonderzügen der Deutſchen Alpenpoſt ging es dann zum Olympiahaus, neben dem in kürze⸗ ſter Zeit das völlig aus Stahl errichtetc Olym⸗ pia⸗Aerztehaus erbaut wurde. Dr. Ketterer begrüßte in der Vorhalle die Gäſte. In ſeiner Anſprache führte er aus, daß das Olympia⸗Aerztehaus nicht nur der ſport⸗ ärztlichen Betreuung während der Olympiſchen Winterſpiele diene, ſondern nach den Spielen erſt ſeinem eigentlichen Zwecke zugeführt wer⸗ den ſoll. Es ſoll in Berlin wieder aufgerichtet und dort als Ausbildungsſtätte für die junge Sportärzteſchaft dienen, ſowie der ſportärzt⸗ lichen Forſchung. Der Redner dankie allen be⸗ teiligten Stellen, beſonders denen, die ſich für das Zuſtandekommen dieſer Anlage eingeſetzt haben. Sein Dank gilt auch dem Hauptamt für Volksgeſundheit in der Deutſchen Arbeitsfront. Er hob bei dieſer Gelegenheit das rußerordentliche Entgegenlom⸗ nen der Deutſchen Arbeitsfront bei der Schaffung dieſes Werkes hervor. Dann übernahm Miniſterialdirektor Dr. Schultzee als Vertreter des Bayriſchen In⸗ nenminiſteriums das Haus und bat Sanitäts⸗ gruppenführer Dr. Ketterer, es auch weiterhin in Obhut zu behalten. In einer längeren Rede wies dann Reichsleiter Dr. Robert Ley auf die Bedeutung der neuen Einrichtung hin, die er als ein wichtiges Denkmal unſerer Aufbauent⸗ wicklung bezeichnete. Anſchließend hatten die Gäſte Gelegenheit, unter Führung der mit der Leitung des Olympia⸗Aerztehauſes betrauten Aerzte Dr. Bauer und Dr. v. Seemen die mit allermodernſten Einrichtungen ausgeſtatte⸗ ten Laboratorien und Krankenräume zu be⸗ fichtigen. Beſonderes Intereſſe erweckten die neuzeitlichen Röntgenapparate und die Kurz⸗ wellenapparate für die Hitzebehandlung. flrſenal bleibt weiterhin Pokalfavorit Das ſcheußliche Wetter, das am Wochenende auf dem Inſelreich herrſchte, ſtörte den Fuß⸗ ballbetrieb ganz erheblich, aber trotz Regen, Nebel und Sturm begegneten die Kämpfe um Meiſterſchaft und Pokal einem Rieſenintereſſe. Im Vordergrund der Ereigniſſe ſtand die 4. Haupt⸗Pokalrunde Englands, die 16 Begegnungen bringen ſollte. Drei davon, eine in Sheffield und zwei in Bradford— wurden aber ein Opfer des dichten Nebels und das Treffen in Leeds zwiſchen Leeds United und Bury wurde nach 75 Minuten, als die mannſchaft:1 führte, abgebrochen, ſo daß alſo insgeſamt nur 12 Pokalkämpfe unter Dach und Fach gebracht werden konnten. Das Hauptin⸗ tereſſe konzentrierte ſich auf den Kampf zwi.. ſchen Liverpool und dem Meiſter Arſe⸗ nal auf Liverpools Gelände. Viele hatten ein Straucheln der Meiſterelf erwartet, aber dieſe ſpielte ſo gut, daß den Einheimiſchen keine Chance blieb. Mit:0 zog Arſenal in die nächſte Runde ein, die in 14 Tagen geſpielt wird. In den übrigen Polalbegegnungen hat⸗ ten es die Mannſchaften der erſten Liga mit unterklaſſigen Gegnern zu tun. Spiel um die Meiſterſchaft In der Meiſterſchaft gab es lediglich die Be⸗ gegnung zwiſchen Aſton Villa und Brentford, die:2 endete.— In Schottland ſtanden ebenfalls Pokalſpiele auf der Tages⸗ordnung, aber ſtrömender Regen hatte die meiſten Plätze unter Waſſer geſetzt und ſo mußten die Spiele zum überwiegenden Teil abgeſagt werden.— die genauen Ergebniſſe: England. Pokalſpiele: 1. Liga gegen 1. Liga: Liverpool— Arſenal:2; 1. Liga gegen 2. Liga: Bradford City— Blackburn Rovers ausgef.; Chelſea— Plymouth 411; Derby County— Nottingham Foreſt:0; Bradford— Weſtbromwich Albion ausgef.; Stoke City— Mancheſter United.0; Totten⸗ ham Hotſpurs— Huddersfield Town:0; Shefſield Wednesday— Neweaſtle United aus⸗ gefallen; Port Vale— Grimsby Town 04; Leeds United— Bury:1 abgebrochen; Preſton Northend— Sheffield United:0; 1. Liga gegen 3. Liga: Mancheſter City— Luton Town :1: Middlesbrough— Clapton Orient 30; 2. Liga gegen 2. Liga: Fulham— Blackpool :2; 2. Liga gegen 3. Liga: Tranmere Rovers gegen Barnsley:4; Leiceſter City— Watford :3. Punkteſpiele: 1. Liga: Aſton Villa gegen Brentford:2. 2. Liga: Doncaſter Ro⸗ vers— Weſtham United:2. fjeidelberger fockengäſte ſiegen TB Germania— TV 46 Heidelberg :3(:2) Erfreulicherweiſe löſte ſich im Stadion nach Spielbeginn die hindernde Nebeldecke, ſo daß das fällige Rückſpiel reibungslos abgewickelt werden konnte. Die Gäſte holten ſich auch dies⸗ mal wieder einen verdienten Sieg, obwohl die Germanen mindeſtens einen bis zwei Treffer verdient hätten. Der T V 1846 Heidelberg war durchweg aleich gut beſetzt und wies deshalb kaum einen ſchwachen Punkt auf. Der von der Läuferreihe gut unterſtützte Sturm war vor dem Tor immer gefährlich; beſonders gefiel wieder der Halbrechte Reinemuth, der auch alle drei Tore ſchoß. Gbenſo hinterließ die Verteidigung mit dem ausgezeichneten Dörner im Tor und den beiden ſicheren Vorderleuten Stek⸗ 4 kert und Müller den beſten Eindruck. Germania beſaß ourchweg eine ſchwache linke Seite. Im Sturm konnte ſich nur der rechte Flügel mit Wöber, Hocha del 1 und Windirſch durchſetzen, während Böttcher und Hochadel 2 abfielen. In der Läufer⸗ reihe erwies ſich der junge Kenngott als beſter Spieler der Germanigelf. Sein Stel⸗ lungs⸗ und Zuſpiel war vorbildlich. In der Verteidigung war Schoß eiwas beſſer. Maier im Tor griff ſicher ein, war aber machtlos gegen die unhaltbaren Schüſſe Reinemuths. In der erſten Halbzeit hatte Heidelberg mehr vom Spiel und konnte durch zwei Tore den Sieg ziemlich ſicher ſtellen. Wohl kam der Ger⸗ maniaſturm mehrmals zum Schuß, aber der Gäſtetorwart wehrte glänzend. Nach Wiederbeginn ſtand das Spiel eine im Zeichen Ger⸗ manias. Der Mannheimer Sturm kam aber an der ſtabilen Gäſtehintermannſchaft nicht Da brachen die Heidelberger plötzlich ſchor unhaltbar das dritte und letzte Tor.— 2. Mannſchaften 111. Viertelſtunde lang ganz vorbei.? durch und Reinemuth Neuſel wieder in Europa Der beſonders in London und Paris ſehr be⸗ liebte weſtdeutſche Schwergewichtsboxer Walier Neuſel iſt aus Amerita wieder nach Europa zu⸗ rückgetehrt, wo er ſich in der nächſten Zeit zu betätigen gedenkt. Neuſel wird aller Wahrſchein⸗ lichkeit nach mit dem Gewinner der Schwerge⸗ wichts⸗Meiſterſchaft des Britiſchen Weltreiches boxen, um die am 29. Januar im Londoner Wembley⸗Sportpalaſt der Titelhalter Jack Pe⸗ terſen und Len Harvey kämpfen. Noch größeren Wert legt der Bochumer jedoch auf einen Re⸗ vanchekampf mit Carnera, von dem er Ende des vorigen Jahres in Neuyork entſcheidend be⸗ iegt wurde. Dieſe Begegnung dürfte vorläufig aber kaum zuſtande kommen, denn Carnera, vom Kriegsdienſt in Abeſſinien befreit, iſt am gleichen Tage, an dem Neuſel in England an Land ging, wieder in Neuyort eingetroffen. mei AS Ein recht felten erleb Platz in Ni die ſich geg ten, als die erſt von eir Plätze geb Schiedsricht läre Tore auf beiden und ahndete überlegenem berger dure rungstrefſer dem Wechſe ten Szenen. einwandfrei aber der S. unmittelbar für die Aug In der 22. legt, den E für Augsbu Spiel bei. FCBay In Bayre nendes und leitetes Spi dem aufgew den Linksau der 10. Mi Tor durch die Bayreut Sieg der 2 kurz darauf SpVg. 8 Im Ronh eingefunden, zu ſehen bek Stehvermög⸗ ihrer Angrif verlief nach ziemlich aus Pauſe. Nach Kommando meterball) u ſtänden drei Wacker Das Mün wieder ſeine die mit dem dem„Club“ gegnung zw Schweinfurt früher Stun eine Rieſent dem ſchneebe ten viel prot bei denen m gingen in d außen Kreile Mittelſtürme Hälfte verlo⸗ infolge Verle Meiſter Stutte Die Kicke SpVg. Canr ſturm war i das Spiel ke giſch wehrte den Torreig :0. In de von drei Eck erbrachte ein 75. und 84. womit das Schiedsric Sportft Das Erſch rers S6 St punkt der S ſterhafte Le geſchwächten Zoller in 2 Halbrechte G des Platzes Bereits in fer für Eßlin verwandelte. Zoner ſtellte Nach dem zum einzige während Eß! auf 4: 1, Ze 6: 1 erhöhte VfB S 3500 Zuſch die Punkte, richter Wiege den rechten wegen Nachſe verloren die rechten Läufe erſten Hälfte 22. Minute wandlung ei er bald dar In der gleic Halbrechten 7 ſel kam der 2 :1, kurz vor Guſta Der Deu— Guſtav Ed Titelkampf Weltmeiſter rem Europ bot unterbr Kubaner K hat dieſes? iſt, ihn im ſtellen. De 3. Februar i abſchluß be in Europa Jana Im Pari Mittelgewi⸗ Sanitäts⸗ weiterhin eren Rede ey auf die un, die er lufbauent⸗ hatten die er mit der betrauten emen die usgeſtatte⸗ e zu be⸗ heckten die die Kurz⸗ ng.— alfavorit Bochenende den Fuß⸗ otz Regen, ämpfe um eintereſſe. ſtand die ds, die 16 avon, eine — wurden und das nited und die o daß alſo Dach und 4 Hauptin⸗ ampf zwi⸗ er Arſe⸗ hatten ein aber dieſe hen keine al in die n geſpielt ingen hat⸗ Liga mit ch die Be⸗ Brentford, d ſtanden Hordnung, ſten Plätze die Spiele verden.— iga gegen Aaa Blackburn outh:1; oreſt:0; ausgef.; 0; Totten⸗ own:0; nited aus⸗ own:4; n; Preſton 1. V ton Town rient Blackpool re Rovers — Watford lſton Villa caſter Ro⸗ iegen delberg wion nach ke, ſo daß abgewickelt auch dies⸗ bwohl die bis zwei durchweg aum einen zäuferreihe dem Tor wieder der )alle drei rteidigung im en Stek⸗ druck. e ſchwache h nur der del 1 und Böttcher er Läufer⸗ gott als Sein Stel⸗ ). In der r. 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Graf ſah zwei regu⸗ läre Tore für den ASV nicht, ließ drei oder vier auf beiden Seiten fällige Elfmeterbälle nicht ausführen und ahndete viele Vergehen nicht.— Nach anfänglich überlogenem Spiel von Augsburg erzielten die Nürn⸗ berger durch Schmidt in der 39. Minute den Füh⸗ rungstreffſer. Mit:0 ging es in die Pauſe. Nach dem Wechſel ereigneten ſich dann die bereits erwähn⸗ ten Szenen. Den Anlaß gab ein in der dritten Minute einwandfrei erzieltes Tor für die Nürnberger, das aber der Schiedsrichter nicht gab. Ein Straſſtoß, der unmittelbar dem Vergehen an Ritter folgte, führte für für die Augsburger zum Ausgleich durch Steinmüller. In der 22. Minate wurde Ritter wieder unfair ge⸗ legt, den Elſmeterball verwandelte Klein zum:1 für Augsburg. Rund 5000 Zuſchauer wohnten dem Spiel bei. FC Bayreuth— FC München:1(:0) In Bayreuth erlebten 1500 Zuſchauer ein recht ſpan⸗ nendes und von Kreichauf(Nürnbeng) recht gut ge⸗ leitetes Spiel. Bayreuths Stürmer fanden ſich auf dem aufgeweichten Boden ausgezeichnet zurecht. Durch den Linksaußen Henfling kamen die Einheimiſchen in der 10. Minute zum erſten Tor. Ehe München ein Tor durch den Halbrechten aufholen konnte, hatten die Bayreuther durch Hoeſch mit:0 geführt. Den Sieg der Bayreuther ſtellte der Mittelſtürmer und kurz darauf noch ein verwandelter Elfmeterball ſicher. SpVg. Fürth— 1860 München:0(:0) Im Ronhof hatten ſich am Sonntag 3000 Zuſchamer eingeſunden, die einen recht abwechflungsreichen Kampf zu ſehen bekamen, den die Fürther dank ihres beſſeren Stehvermögens und der größeren Durchſchlagskraft ihrer Angriffsreihe gewinnen konnten. Die erſte Hälfte verlief nach anfänglicher Ueberlegenheit der Fürther ziemlich ausgeglichen. Mit 0: 0 ging man auich in die Pauſe. Nach dem Wechſel übernahmen die Fürther das Kommando und erzielten durch Frank, Leupold 1(Elf⸗ meterball) und Becher in ziemlich gleichmäßigen Ab⸗ ſtänden drei Tore. Schiedsrichter Wiefel(Ingolſtadt). Wacker München— FC Schweinfurt :4(:2) Das Münchner 1860er⸗Stadion hatte am Sonntag wieder ſeinen großen Tag. Die Doppelveranſtaltung, die mit dem wichtigen Treffen zwiſchen Bayern und dem„Club“ ihre Krönung erfuhr, wurde mit der Be⸗ gegnung zwiſchen FC Wacker München und FG 05 Schweinfurt eingeleitet. Die 15 000 Zuſchauer, die zu früher Stunde bereits den Platz umſäumten, erlebten eine Rieſenüberraſchung. Die Gäſte fanden ſich auf dem ſchneebedeckten Boden ſehr gut zurecht. Sie ſpiel⸗ ten viel produktiver als die Einheimiſchen. Die Gäſte, bei denen man den Nationalſpieler Kitzinger vermißte, gingen in der 38. Minute durch ihren Erſatz⸗Rechts⸗ außen Kreile in Führung und gleich darauf ſchoß der Mittelſtürmer ein zweites Tor.— In der zweiten Hälfte verloren die Münchner ihren Torhüter Fiſcher infolge Verletzung. Schiedsrichter war Reichel(Fürth). Meiſterſchaſtsſpiele in Wür'temberg Stuttg. Kickers— SpVg Cannſtatt Die Kickers zeigten in ihrem Kampf gegen die SpVg. Cannſtatt ein ganz großes Spiel. Der Kickers⸗ ſturm war in der beſten Schußlaune. Trotzdem war das Spiel keineswegs einſeitig, da ſich die Gäſte ener⸗ giſch wehrten. In der 17. Minute eröffnete Meiſter den Torreigen, in der 21. erhöhte Euchenhofer auf :0. In der 46. Minute verwandelte Frey die dritte von drei Ecken zum dritten Tor. In der 57. Minute erbrachte ein Weitſchuß von Ribke das:0, in der 75. und 84. Minute erhöhte der Linksaußen auf:0, womit das Spiel endete. Schiedsrichter war Kühn(Ulm),— 4000 Zuſchauer. Sportfr. Eßlingen— SC Stuttgart :1(:0) Das Erſcheinen des württembergiſchen Tabellenfüh⸗ rers Sé Stuttgart bedeutete für Eßlingen den Höhe⸗ punkt der Spielſaiſon. 3000 Zuſchauer ſahen eine mei⸗ ſterhafte Leiſtung der Platzherren über den erſatz⸗ geſchwächten SC. Beim Sieger befand ſich vor allem Zoller in Form. Wegen Nachſchlagnes wurde der Halbrechte Götz von Schiedsrichter Bauer(Heilbronn) des Platzes verwieſen. Bereits in der erſten Minute fiel der Führungstref⸗ ſer für Eßlingen durch Kratochvil, der einen Strafſtot verwandelte. Schrode erhöhte kurz darauf auf:0. Zoller ſtellte noch vor der Pauſe die Partie auf 3: 0. Nach dem Wechſel verwandelte Eyßele einen Elfmeter zum einzigen Gegentreffer für den Tabellenführer, während Eßlingen bis zum Schluß durch Hermann II auf 4: 1, Zoller auf 5: 1 und wiederum Schrode auf 6: 1 erhöhten. VfB Stuttgart— FV Zuffenhauſen .1(:1 3500 Zuſchauer ſahen einen erbitterten Kampf um die Punkte, der bald ausartete, ſo daß ſich Schieds⸗ richter Wiegand(Stuttgarter Kickers) gezwungen ſah, den rechten Verteidiger von Zuffenhauſen, Eckert J, wegen Nachſchlagens vom Platz zu ſtellen. Außerdem verloren die Gäſte ſchon nach wenigen Minuten ihren rechten Läufer Großmann durch Verletzung.— In der erſten Hälfte war der VfB meiſt im Angriff. In der 22. Minute kam der Rechtsaußen Bökle durch Ver⸗ wandlung eines Eckballs zum Führungstreffer, dem er bald darauf einen zweiten Treffer folgen ließ. In der gleichen Minute konnten die Gäſte durch den Halbrechten Feyler ein Tor aufholen. Nach dem Wech⸗ ſel kam der VfB durch verwandelten Foulelfmeter zum 311, kurz vor Schluß durch Schäfer zum:1. Boxſpoet-fotizen Guſtav Eder gegen Kid Tunero Der Deutſche Europameiſter im Weltergewicht, Guſtav Eder(Köln), ſucht ſchon lange einen Titelkampf mit Frankreichs Mittelgewichts⸗ Weltmeiſter Marcel Thil. Nun hat man unſe⸗ rem Europameiſter von Paris aus ein Ange⸗ bot unterbreitet, zunächſt gegen den ſehr ſtarten Kubaner Kid Tunero zu kämpfen, und Eder hat dieſes Angebot angenommen, da vorgeſehen iſt, ihn im Falle eines Sieges gegen Dhil zu ſtellen. Der Kampf Eder—Tunero wird am 3. Februar in Paris ausgetragen. Der Kampf⸗ abſchluß beſagt gleichzeitig, daß Eder vorläufig in Europa bleibt. 0* Janas— Bonetiti unentſchieden Im Pariſer Wagramſaal traf der franzöſiiche Mittelgewichtler Kid Janas auf den Italiener Bonetti. Nach zehn Runden wurde die Be⸗ gegnung unentſchieden gegeben. Um die öaumeiſterſchaft im bewichtheben menerſhanshiele in keig Sportvereinigung 1884 Mannheim erreicht 3135— der Vfè Neckarau 2950 Pfund Nachdem die Bezirksmeiſterſchaften im Ge⸗ wichtheben entſchieden ſind, ſtanden ſich am Samstag und Sonntag die beiden Beſten in jedem Bezirk zur Leiſtungsabnahme um die Meiſterſchaft des aues gegenüber. Wer von den 8 Teilnahmeberechtigten in den 4 Bezirken die höchſte Pfundzahl erreicht, iſt Gaumeiſter. Mit dem Gaumeiſter iſt die zweit⸗ beſte Mannſchaft an den Gruppenkämpfen um die Süddeutſche Meiſterſchaft ſtartberechtigt. In Unterbaden ſtellten ſich die Bezirks⸗ beſten Spgg. 84 Mannheim und Vfe Neckarau am Samstag im Rahmen der Winterfeier des VfL im Vereinshaus zur Lei⸗ ſtungsabnahme gegenüber. Der Gaumeiſter, SpVgg. 84, blieb auch diesmal mit klarem Vor⸗ SpV 84 Mannheim: ſprung Sieger. Er konnte ſeine Leiſtung von den Bezirksmeiſterſchaften von 3155 Pfund nicht erreichen, und kam nur auf 3135 Pfund. Die Neckarauer Staffel, die im Bezirk 2945 Pfund zur Hochſtrecke brachte, überbot dieſe Lei⸗ ſtung um 5 Pfund. Die einzelnen Leiſtungen waren teilweiſe ausgezeichnet. Mit einer ganz hervorragenden Leiſtung war⸗ tete der erſt 16jährige Groh(Reckarau) im Leichtgewicht auf, kam er doch auf 140 Pfund im Drücken, 175 Pfund im Reißen und 225 Pfd. im Stoßen. Die beſte Geſamtleiſtung erzielte der Schwergewichtler Kieſer(84 Mannheim), der 630 Pfund im olympiſchen Dreikampf zur Hochſtrecke brachte. Die Abnahme erfolgte durch Kampfleiter Haier vom RTuSpV Mannheim. Die Ergebniſſe: Reißen Drücken Stoßen Summe Pfd. Pfd. Pfd. Pfd. Bantamgewicht: A dam 140 130 170 440 Federgewicht: Zimmermann 150 110 170 430 Leichtgewicht: Hammer Al. 160 160 20 520 Mittelgewicht: Keſtler 180 160 280 570 Halbſchwergewicht: Hammer Art. 16⁵ 165 215 545 Schwergewicht: Kieſer 19⁵ 175 260 630 Vfe Neckarau: 335 Bantamgewicht: Laier 130 120 175 42⁵ Federgewicht: Harant 19 49 Leichtgewicht: Groh 175 140 5 510 Mittelgewicht: Runz 150 155 190 495 Halbſchwergewicht: Finkenberger 150 160 215 525 Schwergewicht: Roßnagel 170 2950 +. Badens Leichtathletik-Machwuchs marſchiert Ausgezeichnete Erfolge im Jahre 1935/ TV 46 Mannheim und FV 04 Raſtatt führen Den aroßen Leiſtungen der badiſchen Senio⸗ ren ſtehen die Erfolge der Jugendlichen im vergangenen Jahre nicht nach. Neben Mann⸗ heim hat ſich vor allem Raſtatt in den Vordergrund geſchoben. Und doch ſcheint es kein Zufall zu ſein, daß die beiden erfolgreichen Vereine TV 46 Mannheim und F V 04 Raſtatt von dem badiſchen Olympiganwär⸗ ter Walter Nehb betreut werden bzw. wurden. Die Kurzſtrechen über 100 und 200 Meter beherrſchte Killmaier(TV 46 Mannheim) mit 11,3 und 24,4 Sek. Auch bei der 4⸗-mal⸗100⸗ Meter⸗Siaffel iſt der TV 46 Mannheim in Front und iſt mit 46,6 die zwölftbeſte Staffel im Reich. Ueber 400 Meter hat ſich Braun (FV 04 Raſtatt) mit 53,6 Sek. die Spitze er⸗ obert, in der Reichsliſte ſteht er an zweiter Stelle. Höhl(TV. 46 Mannheim) kam auf 54,5 Sek. Die 800 Meter ſahen Rünkle(TV 46 Mannheim) in Front.:06,9 Min. waren ſeine beſte Zeit. Ueber 1500 Meter ſtellte der RC Pforzheim Keller mit der guten Zeit von:20 Min. an die Spitze. In der Reichs⸗ liſte erhielt er dafür den fünften Platz. Riſt (TV 46 Mannheim) war mit:24,4 Min. der zweitbeſte badiſche 1500⸗Meter⸗Läufer. Ein guter Weitſpringer war Kirrſtein (FV 04 Raſtatt), der auf 6,44 Meter kam. Er war auch im Stabhochſprung der beſte. Mit 3 Meter konnte er ſich in der Reichswertung noch den dritten Platz erobekn. Waibel (TuSG Oftersheim) überſprang 2,90 Meter, Gebhardt(MTV Karlsruhe) und Höhl (TV 46 Mannheim) kamen beide über 2,80 Meter. Einen überragenden Mann hatten die Wurfübungen in Zenker(TV Raſtatt). Das Kugelſtoßen beherrſchte er unumſtritten. Seine 15,68 Meter wurde von keinem anderen im ganzen Reich erreicht, ſo daß er bei der Ju⸗ gend hier in Front liegt. Kübler(TV Gernsbach) mit 14,75 Meter und Himmel (Reichsbahn TS Karlsruhe) mit 14,65 Meter wurden in der Reichswertung noch auf den achten und neunten Platz geſetzt. Im Speer⸗ werfen hält wieder Zenker die Spitze. Sein 51,60⸗Meter⸗Wurf war für die Reichswertung nur aut für den 12. Platz, ſeine Leiſtung wird damit aber nicht richtig wiedergegeben, denn dieſer Wurf wurde mit dem Seniorenſpeer er⸗ zielt. Mit dem gleichen Speer warf E. Neck (Karlsruhe) 48,43 Meter. Die beſte Leiſtung im Diskuswerfen vollbrachte Kirrſtein (FV 04 Raſtatt). 42,09 Meter weit warf er die Scheibe und ſicherte ſich damit den ſechſten Platz in der Reichsliſte. Zenkers Wurf von 40,70 Meter, mit dem Seniorendiskus auf⸗ geſtellt, iſt vielleicht doch noch etwas höher zu bewerten. Zenker erreichte damit in der badi⸗ ſchen Seniorenliſte den dritten Platz, während er unter den Jugendlichen im Reiche Achter wurde, wobei zu berückſichtigen iſt, daß die Würfe der übrigen mit einer leichteren Scheibe erzielt wurden. Aus dieſer kurzen Aufzählung geht ſchon klar hervor, daß die auten Leinungen des badi⸗ ſchen Nachwuchſes— Iin beſten Hoffnungen berechtigen, denn die Jugend ſchiebt ſich ſchon jetzt dicht an die Spitze heran, ſo daß das Aus⸗ ſcheiden guter Senioren in der Kampffront keine Lücke mehr hinterlaſſen wird. Es iſt ge⸗ plant, die beſten Jugendlichen zu einem Ferienlager auf der Führerſchule Wil⸗ helmshöhe⸗Ettlingen zuſammenzuniehen, was für ſie Anerkennung, Auszeichnung und Anſporn zugleich ſein ſoll. fampf dem Unweſen der ammul-schanzen 7 deutſche Schanzen wurden vom Internationalen Verband genehmigt Um dem Unweſen der Mammutſchanzen zu ſteuern, hat der Internationale Sli⸗Verband (FIS) die Ueberwachung ſämtlicher Anlagen übernommen und jetzt eine Liſte der Schanzen herausgegeben, die von ihm im Laufe der Jahre 1934 und 1935 überprüft worden ſind. 37 An⸗ lagen wurden in die Kategorie I,„Genehmigte internationale Sprunghügel“, aufgenommen. Unter ihnen befinden ſich ſieben deutſche Schan⸗ zen, und zwar die alte Gudibergſchanze in Garmiſch⸗Partenkirchen(jetzt Kleine Olym⸗ piaſchanze genannt!), die Zolleralb⸗ ſchanze in Oſtmettingen, die Gletſcher⸗ ſchliffſchanze in Mittenwald, die Him⸗ melsgrundſchanze in Schreiberhau, die Kahlangerſchanze in Oberaudorf, die Brotterodeſchanze und die Sterken⸗ bergſchanze. Auch Norwegen erhielt ſieben Schanzen genehmigt. Die bekannteſten von ihnen ſind die Holmenkolſchanze bei Oslo und die Hannibalſchanze von Kongsberg. In der Schweiz wurden die Mettenbergſchanze von Grindelwald, die St.⸗Moritzer Olympiaſchanze, die Mattenſchanze von Gſtaad, die Davoſer Bolgenſchanze und ie eine Anlage in Montreux und Langenbruck genehmigt. Weiter wurden ſechs tſchechoſlowakiſche Anlagen in die Liſte aufgenommen, zwei in der Hohen Tatra, dar⸗ unter die Jarolimekſchanze, zwei im Erzgebirge, die von Harrachsdorf und Rochlitz. Den Oeſter⸗ reichern wurde nur die Bera⸗Iſel⸗Schanze bei Innsbruck genehmigt. Die übrigen Anlagen verteilen ſich auf Bulgarien(), Finnland(), Schweden(5) und Ungarn(). Auf allen die⸗ ſen Sprunghügelanlagen können offizielle Ver⸗ anſtaltungen für FIS abgehalten werden. ie Kategorie II umfaßt ſechs Sprunghügel⸗ anlagen, die mit den Normen der 7385 über⸗ einſtimmen, aber nicht genehmigt worden ſind. Es handelt ſich dabei durchweg um Schanzen, deren kritiſcher Punkt jenſeits der 70⸗Meter⸗ Grenze liegt. Zu ihnen gehört auch die Große Olpmpiaſchanze in Garmiſch⸗Partenkirchen. Norwegen und die Tſchechoſlowakei weiſen zwei ſolcher Anlagen auf, Deutſchland und Finnland ie eine. Avery Brundage nach Garmiſch unterwegs Drei offizielle Vertreter des Amerikaniſchen Olympiſchen Komitees, der Präſident Avery Brundage, der Schatzmeiſter Curby und der bekannte deutſchamerikaniſche Sportführer Dietrich Wortmann haben in der Nacht zum Samstag mit dem Dampfer des Nord⸗ deutſchen Lloyd„Bremen“ von Neuyork aus die Ueberreiſe nach Deutſchland angetreten, um ſich nach Garmiſch⸗Partenkirchen zu begeben und dort den Olympiſchen Winterſpielen bei⸗ zuwohnen. Avery Brundage erklärte vor ſeiner Abfahrt amerikaniſchen Preſſevertretern, daß er überzeugt ſei, daß das deutſche Organiſations⸗ Komitee für die Olympiſchen Spiele ſeinen Gäſten Muſterhaftes zeigen werde. Meiſterſchaften der Jägerſchaft Am Samstag begannen in der Deutſchen Ver⸗ ſuchsanſtalt für Handfeuerwaffen in Berlin⸗ Wannſee die zweiten Meiſterſchaften im Schie⸗ ßen des Reichsbundes der deutſchen Jägerſchaft. Die Titelkämpfe nahmen mit dem Büchſen⸗, Flinten⸗ und Piſtolenſchießen, an dem ſich 37 Bewerber beteiligten, ihren Anfang. Greim(Berlin) war im Büchſenſchießen mit 190 Ringen von 200 möglichen Beſter. Bei den Piſtolenſchützen ſetzte ſich Dauſel(Salzwedel) mit 157 Ringen von 200 und mit 28 Treffern bei 30 Wurftauben an die erſte Stelle, während Scherell(Berlin) beſter Flintenſchütze war und in der— nach dem erſten Tage mit 495•0 Punkten vor Kreft(Kleinwieblis) mit 473½% Punkten, fhiss(Berlin) und Greim Gerlin) 3 Oſtpreußen: Preußen Danzig— Pruſſia Samland. 1 Hindenburg Allenſtein— Porck Inſterburg 4 v. d. Goltz Tilſit— Maſovia Lych„ 4 3 Pommern: Preußen Stettin— Greifswalder SG. 023 Germania Stolp— Hertha Schneidemühl Sturm Lauenburg— Viktoria Stolp.„ 4 1 128 Brandenburg: * — —2 »*— Minerva 93 Berlin— Blau⸗Weiß Berlin„:0 Viktoria 89 Berlin— Tennis⸗Bor. Berlin„:8 Wacker 04 Berlin— Hertha⸗Berliner SC 021 Spandauer SV— Nowawes 03..„ 1 120 Schleſien: VfR Gleiwitz— Deichſel Hindenburg„„ 821 Preußen Hindenburg— Ratibor 03.„„„ 221 Beuthen 09— VfB Breslan. 5 122 Vorwärts Breslau— SpVa. 02 Breslau 1 FV 06 Breslau— VfB Gleiwittz„ 00 Sachſen: Guts Muts Dresden— Sportfr. 01 Dresden•1 Dresdner SC— Wacker Leipzieg 320 Polizei Chemnitz— Dresdenſia Dresden„ 10:0 VfB Leipzig— Bé Hartgaga :1 Fortuna Leipzig— SC Planittz„ Mitte: Wacker Halle— VfB Zwenckanun„ 1. SV Jena— Sportfreunde Halle SC Erfurt— 1. FC Lauſche SC 08 Steinach— Viktoria 96 Magdeburg Kricket⸗Vikt. Magdeburg— SV 05 Deſſau. Nordmark: ——*— do do do do -— 2828%0 —— Tvd. Eimsbüttel— Sperber Hamburg ⸗„:0 Hamburger SV— Altona 93.„„ 32:0 Holſtein Kiel— Viktoria Hamburg„ Phönix Lübeck— MSo Hanſa Hamburg.„:0 Niederſachſen: VfB Komet Bremen— Boruſſia Harburg Arminia Hannover— Eintr. Braunſchweig„71 VfB Peine— Hannover 909.„22 Hildesheim 06— Raſenſport Harburg.„ 322 VfL Osnabrück— Werder Bremen„ 023 Weſtfalen: Schalke O04— TuS Bochuum Union Recklinghauſen— Weſtfalia Herne Preußen 06 Münſter— SpVag. Herten SV Höntrop— Germania Bochum Erle a8— Sus Hüſten 9„ Niederrhein: Turu. Düſſeldorf— Fortuna Düſſeldorf. VfL Benrath— Boruſſia Gladbach Rot/ Weiß Oberhauſen— Hamborn 07.. Schwarz/ Weiß Eſſen— FV 08 Duisburg. Union Hamborn— Vfe Preußen Krefeld Mittelrhein: Kölner CfR— VfR Kölnn. Mülheimer SV— SpVg. Sülz 07. Bonner FV— Weſtmark Trier.. TSoe Neuendorf— Kölner SC 99, Eintracht Trier— Tura Bonn„ Nordheſſen: — „„„„„„„„„„ s 9— — 0— —————— ————⏑— 28e2— „„„„„„„ „——2 ——2 »»„„ „„ 0 ——— SpV Kaſſel— VfB Friedberg.„„„„„ 220 Boruſſia Fulda— SC 03 Kaſſel Hanau 93— Germania Fulda. 521 Kurheſſen Marburg— Heſſen Hersfeld..„:4 meiſterſchaſtsſpiele in 5üdweſt FeSw Frankfurt— Anion Niederrad :1(:1) Am Bornheimer Hang hatten ſich 8000 Zuſchauer eingefunden, die einen recht ſpannenden und harten, aber doch fairen Kampf erlebten. Die Bornheimer mußten der Union den Führungstrefſer überlaſſen, den Sack in der 20. Minute im Alleingang ſchoß. Nach dem Wechſel war das Spiel ausgeglichener. In der 6. Minute bereits fiel durch Emmerich, der eine Willert⸗Flanke mit dem Kopf ins Union⸗Tor lenkte, der Ausgleich. Beide Mannſchaften hatten noch zahl⸗ reiche Chancen, es dauerte jedoch bis zur 40. Min., bis Armbruſter im Anſchluß an eine Ecke den Sieges⸗ treffer erzielen konnte. Fint(Seckbach) leitete hervor⸗ ragend. Kickers Offenbach— FV Saarbrücken :1(:0 Die Offenbacher hatten Mühe, das ſchöne und ſpan⸗ nende Treffen für ſich zu entſcheiden. Die Gaſtgeber bamen in der 39. Minute durch ihren Rechtsaußen Keck zum Führungstreffer. Nach dem Wechſel wurde der Saarbrücker Rechtsaußen Müller verletzt. In der 12. Minute erhöhte Fleck auf Vorlage Kecks auf 2: 0. Wenig ſpäter brachte Heimer im ſchönen Alleingang die Gäſte auf 2: 1 heran. Kurz vor Schluß(40. Min.) gab es Eckball, den der ſonſt gute Gäſte⸗Hüter ins eigene Netz lenkte. Welſch(Landau) amtierte gut. Wormatia Worms— Bor. Neunkirchen :0(:0) Die Wormatia errang vor 5000 Zuſchauern einen verdienten Sieg. Das Spiel verlief zumeiſt ausge⸗ glichen. Schon in der 3. Minute fiel durch Winkler, der einen von Hütt(Neunkirchen) ſchlecht abgewehrten Ball einſchoß, die Entſcheidung. Im weiteren Verlauf des Spieles waren beiden Parteien noch zahlreiche Torgelegenheiten beſchieden, von denen jedoch keine mehr ausgenutzt werden konnte. Multer(Landau) amtierte zufriedenſtellend. FͤK Pirmaſens— Opel Rüſſelsheim •2(:) Opel ſtellte eine tapfere Mannſchaft, die den Pir⸗ maſenſern jedoch niemals gefährlich werden konnte. Wohl konnten die Gäſte nach dem durch Lutz erziel⸗ ten Führungstor in der 20. Minute einen Fehler des Pirmaſenſer Hüters zum Ausgleich ausnutzen und in der letzten Spielminute auf die gleiche Weiſe zum zweiten Gegentreffer kommen, aber dazwiſchen lag doch eine dauernde und drückende Ueberlegenheit der Pirmaſenſer. Durch ein zweites Tor von Flohr (39. Minute) ſicherte ſich der Klub die Halbzeitfüh⸗ rung. Inzwiſchen aber war Lutz verletzt worden. Wagner erzielte in der 6. Minute nach der Pauſe das., Flohr zehn Minuten ſpäter das vierte Tor. Neuner kann durch entſchloſſenes Nachſetzen zum fünf⸗ ten Treffer einſchießen. In der 39. Minute aber kann Flohr doch noch ein 6. Tor erzielen. Störner (Frankfurt) leitete gut. 4000 Zuſchauer. Genug Parkplätze in Garmiſch An den einzelnen Kampfſtätten im Werden⸗ felſer Land, ſo beim Skiſtadion, Eisſtadion, Hausberg, Rießer See und der Bobbahn ſowie am Kreuzeck ſind neue Parkplätze vorge⸗ ſehen, von denen einzelne ein Friit gen bis zu 10000 Perſonen raftwagen aufweiſen. An ſind fe Stellen in Garmiſch⸗ Partenkirchen ſind„Reſerveparkplätze angelegt worden. Es iſt alſo für genügend Park⸗ plätze weitgehend Vorſorge getroffen. „„* 0⏑ — „Hakenkreuzbanner“— Seite 12 Die bunte Seite A Nr. 43/ B Nr. 26— 26. Januar 1936 Panama, der Welfskandal Die follste Korrupftonskomòödie alfler Zeiten Ein Tatsachenheridit von Bodo i. Vogel 1. Fortſetzung Das geſũüqiqe Parlameni Nach langwierigen Verhandlungen kam die Angebegenheit endlich im April 1886 vor den Parlamenten zur Sprache. Obwohl ein Teil der Abgeordneten und Senatoren der Bewilli⸗ gung weiterer Gelder widerſprach, nahm die Kammer mit 284 gegen 128 Stimmen ein Ge⸗ ſetz an, das ſich für den Weiterbau des Panama⸗ kanals ausſprach. Zwei Jahre ſpäter ratifizierte der Staat mit 158 gegen 50 Stimmen das Geſetz. Daraufhin wurden für über eine Mil⸗ lHiarde Goldfranken neue Aktien aufgelegt. Aber die Sparer machten nicht mehr mit. Nur zum Teil fanden die Aktien Abnehmer. Eine koloſ⸗ ſale Preſſekampagne wurde eingeleitet. In dieſes Geſchrei platzte als zweite Bombe am 15. Dezember 1888 die Nachricht: Die Pa⸗ nama⸗Kompanie hat ihre Zahlungen eingeſtellt! Faſt anderthalb Milliarden Goldfranken ver⸗ ſchwunden! Wohin? Das wußte niemand. Unter den Aktionären brach eine Panik aus. Sehr viele geſchädigte Sparer verübten Selbſt⸗ mord. Unerhörte Szenen ſpielten ſich ab. Der alte Joſef Bavoux, ein in St. Denis bei Paris bekannter Rentner, vergiftete ſich mit Leuchtgas und ſteckte ſich einen Zettel auf ſeinem Anzug feſt, auf dem ſtand: „Ich hatte mein ganzes Vermögen in Pa⸗ nama angelegt. Der Kanal bricht zuſammen und zieht mich in den Abgrund. Adieu Euch allen! Benachrichtigt die Polizei!“ Ein anderer Selbſtmörder ſchrieb an ſeinen Sohn:„Meine letzten Gedanken ſind an Dich: hoffen wir, daß hilfreiche Menſchen ſich Deiner annehmen. Ich beſaß ein kleines Vermögen von 12 000 Francs, die verſchwunden ſind. Adien, mein Sohn, adien für immer...“ Täglich berichteten die Pariſer Zeitungen über ähnliche Fälle. Und dabei war zu bedenken, daß die Zenſur nur einen Teil der Tragödien, die der Panamakanal heraufbeſchwor, zur Veröf⸗ fentlichung freigab. Anklage wird erhoben! Die Geſchädigten hatten Anzeige erſtattet. Nach längeren Vertuſchungsverſuchen wurde Anklage erhoben gegen Leſſeps und einen Teil ſeiner Mitſchuldigen. 5 Die Hauptperſönlichkeit unter den Mitſchul⸗ digen war der Baron de Reinach, eine Perſön⸗ lichteit, über die ſich allein ein Roman ſchreiben ließ. Reinach ſtammte aus dem Frankfurter Ghetto. Im Jahre 1871 war er Sekretär jeines Raſſegenoſſen Gambetta geworden. Reinachs Geſchäftigkeit kannte keine Grenzen. Mit Län⸗ derſpekulationen verdiente er ſich Millionen. Um die Aktien des Panamakanals einzuführen, war er daher der gegebene Mann. Als Mitarbeiter hatte er anfänglich einen ge⸗ wiſſen Levy, der ſeinerzeit die Gewiſſensbiſſe des Journaliſten Girardin durch einen Scheck beruhigt hatte. Levy war der„Propagandiſt“ der Panama⸗Geſellſchaft. Er zahlte die hohen Beſtechungsgelder aus, die man benötigte, um unliebſame Kritiker mundtot zu machen. Nach dem Abſcheiden Levys im Jahre 1886 über⸗ nahm Baron de Reinach die Rolle des Propa⸗ gandachefs der Panama⸗Geſellſchaft. Unter dem Druck der öffentlichen Meinung wurde am 4. November 1892 die Verhaftung des Barons beſchloſſen. Die Ereigniſſe, die ſich nun abſpielten, ge⸗ hören zu den ſonderbarſten und geheimnisvoll⸗ ſten der franzöſiſchen Kriminalgeſchichte. Verhaſtunq unmöglich Am 8. November erſchien der Kriminalbeamte Clement im Hauſe des Barons de Reinach, um den ſchuldigen Bankier feſtzunehmen. Leider hatte der Herr Baron Kopfweh. Die Verhaf⸗ tung konnte nicht erfolgen. Der Kriminalbeamte zog ſich mit den Worten des Bedauerns zurück und verſprach, in einigen Tagen wieder zu kommen. Seine kleine Indispoſition hinderte Baron de Reinach aber nicht, ſchon am nãächſten Tage den Riviera⸗Expreß zu beſteigen, nach Monte⸗Carlo zu fahren und ſich dort beſtens zu amüſieren. Einige Tage ſpäter veröffentlichte die Zeitung „Cocarde“ die Nachricht, daß zwiſchen dem Ab⸗ geordneten Clemenceau und dem Bankie: Reinach die beſten Beziehungen beſtanden oät⸗ ten. Der Dritte im Bunde ſei Cornelius Herz, den man nur zu fragen brauche, denn er, Herz, ſei wohl derjenige, der die beſten Informatio⸗ nen über die Hintergründe des Panamaſtan⸗ dals beſäße. Dieſe Nachricht der gutinformierten Zeitung „Cocarde“ hatte in vielfacher Hinſicht Wirkun⸗ gen, mit denen niemand gerechnet hatte. Baron de Reinach kam aus Monte⸗Carlo nach Paris zurück. Am Sonntag, den 20. November 1892, ver. öffentlichten alle Pariſer Zeitungen folgende oſ⸗ fizielle Havas⸗Depeſche: „Der Herr Baron de Reinach, der Samstag abend gegen elf Uhr nach Hauſe zurückgekom⸗ men war, wollte heute früh wieder abreiſen, um an einer Jagd teilzunehmen. Als ſein Kammer⸗ diener um 3½7 Uhr in ſein Zimmer kam, um ihn zu wecken, bemerkte er, daß ſein Herr kein Lebenszeichen mehr von ſich gab. Der Hausarzt, der ſofort gerufen wurde, ſtellte feſt, daß der Tod um ein Uhr nachts ein⸗ getreten war.“ Gehiraſchlag— ſo lautete die offizielle Ver⸗ ſion..— Noch in der gleichen Nacht flüchtete Re'nachs Freund, Cornelius Herz, nach London. Der Mann, der— wie die Zeitung„Cocarde“ be⸗ hauptet hatte— am beſten über den Panama⸗ ſtandal unterrichtet war, war in das Ausland entkommen. Baron de Reinach war tot. Die Toten ſprechen nicht mehr. Clemenceau kompromittierl Der rechtsſtehende Abgeordnete Derouleède machte Clemenceau auf offener Kammertribüne bittere Vorwürfe wegen ſeiner Bekanntſchaften. Beſonders mit Cornelius Herz war Clemen⸗ ceaus Freundſchaft ſehr groß geweſen. Der ſpä⸗ tere„Tiger“ ſetzte ſich kräftig zur Wehr. Man konnte ihm nichts nachweiſen. Wenigſtens nichts, was zu einer Strafanzeige berechtigte. Das aller⸗ neueſte Kapitel in der Geſchichte des Panama⸗ ſkandals war das Duell Clemenceau— Derou⸗ lede. Sechs Kugeln wurden gewechſelt. Die Duellanten kamen beide mit dem Leben davon. Keine Kugel hatte getroffen. Clemenceau aber war doch auf viele Jahre ein toter Mann. Unterdeſſen wurde unterſucht, debattiert und — vertuſcht. Hunderte und aber Hunderte von Schecks der Panama⸗Geſellſchaft tauchten auf, die Zah⸗ lungsanweiſungen an alle möglichen politiſchen Würdenträger enthielten. Am 9. Februar 1893 fand eine Gerichtsver⸗ handlung gegen die Hauptſchuldigen ſtatt. Fer⸗ dinand de Leſſeps und ſein Sohn Charles wur⸗ den zu je fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Der Ingenieur Eiffel, der Erbauer des Eif⸗ felturms, der ebenfalls in den Skandal ver⸗ wickelt war, erbielt zwei Jahre Gefängnis. Zwei Direktoren oer Panama⸗Geſellſchaf: be⸗ kamen die gleiche Strafe von zwei Jahren Ge⸗ fängnis. Gegen zehn Parlamentarier war weiterhin Strafantrag geſtellt. Die öffentliche Meinung verlangte das große Aufräumen ohne Rückſicht auf die Perſon. Unterdeſſen lief das Unterſuchungsverfahren gegen den flüchtigen Cornelius Herz ergebnis⸗ los weiter. Bekanntlich hatte ſich Herz beim Tode Reinachs nach England geflüchtet. Frank⸗ reich ſtellte Auslieferungsantrag. Die Ehren⸗ legion ſtrich Herz unter ihren Rittern. Herz brachte ein ärztliches Zeugnis bei, nach deſſen Wortlaut er nicht transportfähig ſein ſollte. Drei Jahre dauerte der Schacher um die Aus⸗ lieferung.— Endlich, im Jahre 1896, wurde entſchieden, daß Herz in England bleiben durfte. In der Zwiſchenzeit war er ſchon wegen Be⸗ trug, Erpreſſung u. a. in Paris in Abweſen⸗ heit verurteilt worden. Aber was machte er ſich daraus? Er war in Sicherheit. Sein Vermögen hatte er ſeiner Frau überſchrieben. (Fortſetzung folgt.) Nach erfolgreicher Arbeit in den Gebirgen und Hochsteppen Südwest-Asiens fand in der Reichshauptstadt der erste Vortrag der Deutschen Hindukusch-Expedition 1935 statt. Der Führer der Expedition, Dr. Scheibe, erklärt an Hand einer Landkarte die Forschungsarbeit der Expedition. Weltbild( Das Panoptikum des 20. Jahrhunderts Glanz und Elend der ölimmerkiſte/ Vorkriegsgeſchichte am laufenden Band In 15jähriger, mühevoller Sammeltätigkeit hat der ehemalige Journaliſt Walter Jerven alle erreichbaren, kultur⸗ oder zeit zeſchichtlich irgendwie bedeutſamen alten Filmſtreifen der Nachwelt erhalten und zu einem großen Archiv der Vorkriegsgeſchichte vereinigt, das heute be; reits nicht weniger als 120 000 Fih'nmeler um⸗ faßt. Jerven gewährte einem unſerer Mitarbeiter in einer Unterredung intereſſante Einblicke in den Aufbau und die Bedeutung dieſer in der ganzen Welt einzig daſtehenden Sammlung. Anter Karl Gabriels Bett. „Es war wirklich nicht leicht“, erzählt Walter Jerven,„alle dieſe alten Filme vor der Ver⸗ nichtung zu retten. Zuſammenbrüche von Film⸗ geſellſchaften waren früher bekanntlich an der Tagesordnung. Die Bildſtreifen kamen dann mit in die Konkursmaſſe und wurden gewöhn⸗ lich eingeſtampft. Auch gab es in der Vor⸗ kriegszeit noch keinen Verleih. Die Filme mußten daher einzeln gekauft werden, kamen in Privatbeſitz und wanderten, nachdem ſie ihre Schuldigkeit getan hatten, entweder auf den Dachboden, in die Rumpelkammer, zum Tröd⸗ ler oder auf den Müllhaufen. An allen dieſen Orten habe ich ſchon die wertvollſten Ent⸗ deckungen gemacht. Die Filme aber, die nicht vernichtet wurden, waren chemiſchen Zerſet⸗ zungserſcheinungen unterworfen und mußten erſt wieder gebrauchsfähig gemacht werden— Die erſten Streifen meines beutigen Archivs ent⸗ deckte ich vor anderthalb Jahrzehnten in Mün⸗ chen unter den Betten des alter Karl Gabriel, eines der erſten Wanderkino⸗Pioniere. In der⸗ felben Stadt führten mich im Schaufenſter eines Trödlers ausgehängte bunte„Filmbildln“ zum Durchſchauen für große und kleine Kinder auf die Spur eines ganzen Sackes voll koſt⸗ barer, alter Filmſtreifen, der wohl nur durch Zufall der Vernichtung entgangen war. Die meiſten und beſten Entdeckungen machte ich indeſſen in den Kleinſtädten, wo noch nicht ſo gründlich aufgeräumt' war.“ Verjüngungsmaſchine für Filme Die aus allen Ecken und Enden Deutſch⸗ lands zuſammengeholten und unter aroͤßten Opfern erworbenen Filmſtreifen waren iedoch nicht etwa ſofort vorführungsbereit. Erſt muß⸗ ten ſie ſorgfältig von allem Schmutz, den ſie im Laufe der Jahrzehnte angeſetzt hatten, befreit und ſodann entfärbt werden. Jerven erſand zum Zwecke ihrer Wiederherſtellung eine eigene Spezialmaſchine, die in einem Berliner Kopier⸗ werk ſteht. Bild um Bild muß auf neues Ne⸗ ativmaterial fotografiert werden, uimd zwar jedes zweimal, um die raſenden Bewegungen, in die unſere modernen Vorführungsapparate die alten Filmſtreifen verſetzen würden, aus⸗ zugleichen. Kommende Generationen werden es leichter haben. Ein Einſtampfverbot der Reichsregierung ſorgt dafür, daß alle Film⸗ negative, unter denen viele unſchätzbare Kultur⸗ dokumente ſind, der Nachwelt erhalten bleiben. Dieſe Beſtrebungen genießen übrigens nach⸗ drückliche Förderung durch den Führer und Reichskanzler, der ſchon ſeit zehn Jahren an dem Schaffen Walter Jervens perſönlichen Anteil nimmt und in dieſem Jahre bereits zweimal ſeinen hiſtoriſchen Filmvorführungen beigewohnt hat. Auch Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels hat mehrfach die kulturgeſchichtliche Be⸗ deutung der Arbeit Jervens anerkannt. „Hochzeitsfreuden“ u.„Champagner⸗Elſe“ „Glanz und Elend der Flimmerkiſte hat Walter Jerven die einzigartige Film⸗Revue betitelt, die er aus den Schätzen ſeines großen zeitgeſchichtlichen Archivs zuſammengeſtellt hat. Schon die Filmtitel geben einen bezeichnenden Vorgeſchmack von den Genüſſen, die unſere Väter zu Tränen echter Rührung oder nicht minder aufrichtigen Lachſtürmen hinriſſen. „Drama an der Riviera“, ein herzergreifendes Lebensbild,„Verlorene Ehe“, ein tieferſchüt⸗ terndes Sittendrama,„Grauſame Ehe“, hoch⸗ ſpannend,„Hochzeitsfreuden“, ein echtes Le⸗ bensbild,„Frühlings⸗Erwachen“, Original⸗Lie⸗ besdrama,„Champagner⸗Elſe“, ein Lebensbild in höchſter Vollendung,— das ſind ſo einige Filmtitel aus der Zeit der hohen Angſtröhren, fiſchbeinernen Schnürleibchen und des Jugend⸗ ſtilgemütes. Liebesſzenen von„atemraubender Sinnlichkeit“, die in ihrer Unnatürlichkeit und ungewollten Komik uns heute höchſtens noch ein Lächeln ablocken können, wechſeln ab mit kulturhiſtoriſch beſonders aufſchlußreichen Dar⸗ ſtellungen. Da ſieht man z. B. ein„vornehmes Automobil“ aus dem Jahre 1900, deſſen vor⸗ weltbild(M) Zum 150. Todestag des Reitergenerals Zieten Der Reitergeneral Friedrichs des Großen Hans Joachim von Zieten(1699—1786), starb am 27. Januar vor 150 Jahren. ſintflutliches, offenes Verdeck mit einem ma⸗ leriſch drapierten— Tigerfell„geſchmückt“ iſt, wobei der Tigerkopf mit den großen Glasaugen bis auf das Trittbrett herabhängt. Kurz— aber billig! Doch Spaß beiſeite, unſere Väter inter⸗ eſſierten ſich im Film auch für anderes! So veranſchaulicht Jervens Archiv die allererſten Anfänge von Sport, Technik, Mode, Flugweſen und vielen anderen Kulturerſcheinungen im heutigen Sinne. Einer der älteſten Film⸗ ſtreifen der Welt aus dem Jahre 1898 zeigt eine Sonntagspromenade im Wiener Prater, ein anderer die Geretteten der„Titanic“⸗Kata⸗ ſtrophe, ein dritter Graf Zeppelin im Geſpräch mit Kaiſer Wilhelm II. Auch ſämtliche Film⸗ ſchauſpieler der Gegenwart, darunter Willi Forſt, Adele Sandrock, Rudolf Forſter, Eugen löpfer, Anny Ondra, Otto Gebühr, Marlene Dietrich, Conrad Veidt, Aſta Nielſen, Henny Porten, Hans Albers, Martha Eggerth, Greta Garbo und viele andere ſind in ihren aller⸗ erſten Anfängen in Jervens Sammlung ver⸗ treten. Nicht minder aufſchlußreich als dieſe Bildſtreifen ſind die Verkaufskataloge von Filmgeſellſchaften aus jener Zeit. Da nennt ein Pathé⸗Kataloa der Wiener Filiale der be⸗ kannten franzöſiſchen Produktionsfirma aus dem Jahre 1907 die„Kaiaſtrophe von St. Fran⸗ zisko“, einen Film von nur 40 Meter, zum Preiſe von 50 öſterreichiſchen Kronen. Wer hin⸗ gegen die„Hochzeit König Alfons XIII.“, einen Kurzfilm von 165 Meter Länge, erwerben wollte, mußte damals immerhin bereits 198 Kronen dafür anlegen. Wiederſehen mit Toten Natürlich kommt es bei Vorführungen der⸗ artiger uralter Filmſtreifen oft genug zu eigen⸗ artigen Zwiſchenfällen. So entdeckte unlängſt ein Kinobeſucher in einem Kurzfilm aus dem Gefangenenlager Ruhleben ſeinen bereits vor 20 Jahren dort verſtorbenen eigenen Vater, den er als 10jähriger Junge zum letztenmal geſehen hatte, da er als engliſcher Staats⸗ angehöriger während des Weltkrieges in dem Gefangenenlager Ruhleben bei Berlin inter⸗ niert wurde.— Erſt dieſer Tage wurde außer⸗ dem Walter Jerven von der Witwe eines be⸗ kannten deutſchen Heerführers im Weltkrieg um die Ueberlaſſung eines Filmſtreifens gebeten, auf dem ihr längſt verſtorbener Gatte bei einer Truppeninſpektion zu ſehen iſt. So kommt es immer wieder vor, daß Tote plötzlich auferſtehen und mit ihren Angehörigen oder Bekannten im Zuſchauerraum ein erſchüt⸗ terndes Wiederſehen feiern können. Man er⸗ kennt nicht zuletzt an dieſer Feſtſtellung, wie ungeheuer ſich die Welt in den letzten drei Jahrzehnten verändert hat, und wie viel die Gegenwart Walter Jerven zu verdanken hat, der die Vergangenheit aufs neue zum Leben erweckte. J. (Nachdruck, auch auszugsweiſe, verboten.) Nlakkaroni Einmal gaſtierte Enrico Caruſo, der große Tenor, in London, wird in ein vornehmes Pri⸗ vathaus eingeladen und bekommt dort unter andern Genüſſen fabelhaft zubereitete Makka⸗ roni vorgeſetzt, die er über alles liebt. Da iſt er hingeriſſen— er läßt es ſich nicht nehmen, er muß der Köchin, der Erzeugerin danken, bevor er das Haus verläßt. Alſo ſteigt er abwärts in die Küche und drückt der Be⸗ herrſcherin dieſes Raumes ſeine tiefſtgefühlte Bewunderung aus, gibt ihr ein Trinkgeld— und verſpricht ihr außerdem noch eine Freikarte für ſeine nächſte Vorſtellung. Aber die Köchin zuckt indigniert die Achſeln: „Ich hab weiß der Himmel keine Zeit, ins Theater zu gehen! Wenns ſein ſoll, daß ich Sie überhaupt ſchon höre, dann muß es ſofort und hier ſein!“ Und Caruſo?— tritt zurück, öffnet den Hemdkragen, legt ſich an den Herd und ſchmet⸗ tert los: „La donna e mobile Na, der Erfolg war denn auch wirklich— ¹ einſtimmig.. e 05 r Kasi Lei zum ſofort von einer Vaden ge einr. u. 169 K Hausmüädchen I Pirtſch gei 1 2,14.(406 4 Freun meine liet im Alter von uns g Mannheim Secken Nach llebter. Vate Onkel, Herr fex im Alter von eingegangen. Mannh Die Fe 12.45 Uhr au N treusorge im 67. Le M D Leichenh. ar 1936 ————— tbild(M) Zieten Joachim von 150 Jahren. nem ma⸗ nückt“ iſt, zlasaugen er inter⸗ res! So allererſten Flugweſen ingen im 'n Film⸗ 898 zeigt r Prater, nic“Kata⸗ Geſpräch che Film⸗ ter Willi er, Eugen Marlene n, Henny rth, Greta ren aller⸗ lung ver⸗ als dieſe loge von Da nennt le der be⸗ a aus dem St. Fran⸗ eter, zum Wer hin⸗ II.“, einen erwerben ereits 198 ngen der⸗ zu eigen⸗ unlängſt aus dem ereits vor en Vater, letztenmal r Staats⸗ s in dem lin inter⸗ rde außer⸗ eines be⸗ eltkrieg um s gebeten, e bei einer daß Tote ngehörigen in erſchüt⸗ Man er⸗ llung, wie etzten drei e viel die anken hat, um Leben J. e, verboten.) der große hmes Pri⸗ dort unter ꝛte Makka⸗ bt. s ſich nicht Erzeugerin Alſo ſteigt kt der Be⸗ efſtgefühlte tinkgeld— e Freikarte ie Achſeln: Zeit, ins zaß ich Sie ſofort und öffnet den ind ſchmet⸗ wirklich— Geräumige Das sind leistungen im inventur-Verkauf! Plũsch-Teppich ca 25 m.. EII 53.- Tournay-Teppich c 2• m. 2 80. ten geſucht. •Ul. FimerAchmang mit Bad evt. kleines Einfam.⸗Haus zum 1. März oder 1. April Eilangebote unter Nr. 1137 K an den Verlag ds. 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Die Gemeinde benötigt für das Faſelvieh 200 Zentner Dickrüben. Angebote ſind verſchloſſen, mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen, bis Dienstag, den 28. Janmar 1936, vor⸗ mittags 10 Uhr, hier einzureichen. Viernheim, den 35. Januar 1936. Der Bürgermeiſter: Bechtel. 4 sdingen Durchführung der Wegepolizeiordnung hier: Freihaltung der öffentlichen Straßen. Die Aeſte der entlang den Straßen ſtehenden Bäume müſſen den Stra⸗ ßzenraum bis zu einer Höhe von 4,50 Meter über der Straße frei laſſen. Weſte, welche weiter in den Straßen⸗ vaum hereinragen, ſind bis zum 1. März 1936 durch die Eigentümer zu entfernen. Sofern dieſe Anordnung bis zu dem genannten Zeitpunkt nicht erfüllt iſt, werden die Aeſte, welche nicht den vorgeſchriebenen Abſtand haben, durch das Straßenverwal⸗ tungsperſonal entfſernt. Zuwiderhan⸗ delnde haben außerdem Beſtrafung zu gewärtigen Edingen(RNeckar), 23.—— 1936. Der Bürgermeiſter: K. Heffentliche Aufforderung zur Abgabe von Steuererklärun⸗ gen für die Veranlagung 1936. Die Steueverklärungen für die Ver⸗ anlaguna 1936 zur Einkommenſteuer, Kövperſchaftſteuer und für das Kalenderfahr 1935 ſind in der Zeit vom 1. bis 29. Februgr 1936 unter Benutzung der vorgeſchriebenen Vordrucke abzugeben. Dieſelbe Friſt Filt für die Wbaabe der ausgefüllten Fragebogen wegen des Gewerbe⸗Er⸗ traas. Steuexpflichtige, bei denen ver⸗ mutet wird, daß ſie zur Abgabe einer Frklämimng oder eines Fragebogens verpflichtet ſind, erhalten vom Finanz⸗ amt einen Vordruck zugeſandt. Die durch das Einkrommenſtenergeſetz, Kör⸗ perſchaftſteuergeſetz, Umſatzſteuergeſetz, Grund⸗ und Gewerbeſtenengeſetz und die Durchführungsbeſtimmmungen 1 dieſen Geſetzen beavündete Verpflich⸗ tung, eine Steuererkläxung abmgeben, guch wenn kein Vordruck überſandt iſt, bleibt unberührt: erforderlichen⸗ falls haben die Pflichtigen Vordrucke vom Finanzamt anzufordern. Es wird insbeſondere darauf hin⸗ gewieſen, daß folgende Steuerpflich⸗ tige auch ohne beſondere Auffofde⸗ ming zur Abhgabe von Stemererkſä⸗ rungen(Fragebogen) verpflichtet ſind: A. Bei der Einkommenſteuer: I. Unbeſchränkt Einkommenſtemer⸗ pflichtige, d. h. natürliche Perſo⸗ nen, die im Inland einen Wohn⸗ ſitz oder ihren gewöhnlichen Auf⸗ enthalt haben, haben eine Steuer⸗ erklärung über ihr geſamtes Ein⸗ kommen abzugeben, 1. wenn ihr Einkomanen den Be⸗ trag von 8000 RM überſtiegen hat oder 2. wenn ihr Einkommen weniger als 8000 RM, aber mehr als 4000 RM. betragen hat und darin Einkünfte von mehr als 300 RM. enthaften ſind, die weder der Lohnſteuer noch der Kapitalertyagſteuer unterlegen haben, oder 3. ohne Rückſicht auf die Höhe des Einkommens, wenn 6 gomz oder teilweiſe aus Ge⸗ winn aus dem Betrieb von Land⸗ und Forſtwirtſchaft, aus Gewerbebetrieb oder ams ſelb⸗ ſtändiger Apbeit beſtanden hat und der Gewinn auf Grund 35 Buchabſchluſſes ermittelt II. — Beſchränkt Steuerpflichtige, d, h. natürliche Perſonen, die im In⸗ land weder einen Wohnſitz noc) ihren gewöhnlichen Aufenthalt haben, und zwar über die im Ka⸗ lenderjahr 1935 bezogenen inlän⸗ diſchen Einkünfte 1. wenn ihrve geſamten inſändi⸗ ſchen Einkünfte, nach Abzug der Einkünfte, die der Lohn⸗ ſteuer oder der Kapitalertrag⸗B ſteuer unterlegen haben. 4000 RM. überſtiegen haben oder 2. ohne Rückſicht auf die Höhe ihrer inländiſchen Einkünfte, wenn dieſe ganz oder teilweiſe aus Gewinn aus dem Betrieb von Land⸗ und Forſtmirhehaf, Gewerbebetrieb, oder ſelbſtän⸗ diger Arbeit beſtanden haben und der Gewinn, auf Grund Buchabſchluſſes ermittelt II. Bei Geſellſchaften(Gemeinſchaf⸗ ten), bei denen die Einkünfte der Beteiliaten nach§ 215 Abſatz 2 OA einheitlich feſtzuſtellen ſind, ſind die zur Geſchäftsführmna oder Vertretung befhaten Perſonen zur zbgabe einer Erklärung über die Einkünfte der Beteiligten ohne Rückſicht auf deren Höhe ver⸗ pflichtet. IV. Ueber die in den Ziffern! bis III erwähnten Fälle hinaus iſt nach § 19 Abſatz 1 Zifſer 4 und Ab⸗ ſatz 2 Ziffer 3 der Erſten ESt.⸗ DVO. zur Abgabe einer Steuer⸗ erklärung jeder verpflichtet, der hienzu vom Finanzamt beſonders aufgefordert wird. B. Bei der Körperſchaftſteuer „Nach 33 der Erſten KStVoO ſind zur Abgabe einer Körper⸗ ſchaftſteuererklärung verpflichtet: ) Unbeſchränkt ſteuerpflichtige 1. Kapitalgeſellſchaften(Aktien⸗ geſellſchaften, Kommandit⸗ fellſch chaften anuf Aktien, Ge⸗ ellſchaften mit beſchrämkter Haftung, Kolonialgeſellſchaf⸗ — — Umſatzſteuer 5. nichtrechtsfähige Vereſne, Anſtalten, Stiftungen und andere Zweckvermögen, 6. Betriebe gewerblicher Art von Körperſchaften des öf⸗ Rechts. ieſe Steuerpflichtigen ha⸗ ben eine Steuererklärung über ſämtliche Einkünfte ab⸗ zugeben. b) Beſchränkt ſteuerpflichtige Kör⸗ perſchaften. Perſonendereini⸗ gungen und r Sn die weder ihre Geſchäftsleitun noch ihren Sitz im Inland haben. Dieſe Steuerpflichtigen ha⸗ ben eine Steuererklävung über die inländiſchen Einkünfte ab⸗ zugeben. II. Nach§ 34 der Erſten KStDVd ſind zur Abgabe einer Erklärung verpflichtet: Bei Geſellſchaften 8 Bezz bei denen die Einkünfte dex Beteiligten nach 4 215 Abſatz 2 OA einhetilich aft tzuſtellen ſind, die zur Geſchäftsführung oder . befugten Perſonen. Dieſe Pflichtigen haben eine Ertläpung über die Einkünfte der Beteiligten abzugeben. erwähnten Fälle hinaus ſind na .33 Abf. 4 der Erſten KSt zur Abgabe einer Sieuererklärung alle Körperſchaften, Perſonenver⸗ einigungen und Vermögensmaf⸗ ſen verpflichtet, die hierzu vom Finanzamt beſonders aufgeſordert werden. C. Bei der Gewerbeertragſteuer Ohne Rückſicht auf Staatsgngehö⸗ rigkeit, Wohnſitz, Aufenthalt, Sitz' oder Ort der Leitung die natürlichen Per⸗ ſonen, die juriſtiſchen Perfonen des öffentlichen und des bürgerlichen Rechts. die nicht rechtsfähigen Vereine, Geſellſchaften des bürgerlichen Rechts, offenen. Handelsgeſellſchaften und Hommanditgeſellſchaften, ſowie die Zweckvermögen ohne eigene Rechts⸗ perſönlichkeit, die am 1. Januar 1036 (Stichtag) ein ſteuerpflichtiges Ge⸗ werbe im Sinne des Gpund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes in Baden aus⸗ geübt und einen ſteuerbaren Gewerbe⸗ ertrag von mindeſtens 2600 RM., lagte Gewerbeertrag ſich um minde⸗ ſtens 100 RM. gehabt haben. Steuerpflichtige, die bereits zur Steuer vom Gewevbebetrieb veranlagt ſind, haben einen ausgefüllten Frage⸗ bogen über den Gewerbeertnrag nür abzugeben, wenn der bisher veran⸗ lagte Gewerbeertvag ſich um minde ſtens 500 RM. erhöht hat. Der Gewerbeſteuer unterliegt der Betrieb des Bergbaues und des ſtehenden Gewerbes. Als Gewerbe⸗ betrieb im Sinne des Grund⸗ und Gewerbeſtenevgeſetzes gilt auch die ge⸗ werbliche Bodenbewirtſchaftung(3. B. Gewinnung von Torf, Steinen und die Ausübung eines freien erufes. Steuerpflichtig iſt der Unternehmer, d. h. derjenige, auf deſſen Rechnung derx Betrieb geht. Zur Abgabe eines ausgefülten Fragebogens über den Gewepbeertrag ſind auch Perſonen verpflichtet, für welche die Vorausſetzungen der ge⸗ werblichen Beſteuerung zwiſchen dem 1,„Fanuar 1935 und dem 1. Januar 1535 entſtanden ſind und geendet ha⸗ ben. Maßgebend iſt in dieſen Füllen der Stand der Verhältniſſe am Erſten des Monats, der auf den Beginn des Gewerbebetriebs folgt. Bisher ſteuerpflichtige Perſonen, die zur Abgabe eines Fragebogens über den Gewerbeertrag keine Verpflſchtung haben, ſind befugt, einen ſolchen in⸗ nerhalb der oben genanmten Friſft abzugeben. wenn ſie glauben, eine Berichtigung ihrer Steuerveranlagung beanſpruchen zu können, gegebenen⸗ zalls um ihre gänzliche Befreiumg von der Gewerbeertragſteuer nachzufüchen. Die Erklärungen über das der Ge⸗ werbeſteuer unterliegende Betriebs⸗ vermögen ſind erſt während der vom bad. Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter gemäß 5 51 des Grund⸗ und Ge⸗ werbeſtenergeſetzes noch feſtzuſetzen⸗ den Friſt, die vorausſichtlich in! die Monate Mai oder Juni dieſes Jah⸗ res gelegt wird, abzugeben. Mannheim, den 25. Januar 1936. Die Finanzämter Mannheim⸗Neckar⸗ ſtadt, Mannheim⸗Stadt, Schwetzingen und Weinheim. W (1174 fK Die Pfünder vom on 1935, und zwar: Gruppe 4 Nr. 85 671 bis 89 236 Gruppe B Nr. 39 544 bis 44 612 Gruppe 0 Nr. 36 018 bis 40 961 müſſen bis ſpäteſtens Ende uat 936 ausger5f werden, andeynfalls ſie ten, bergrechtliche Gewerk⸗ ſchaften), 2. Erwepbs⸗ und Wirtſchafts⸗ genoſſenſchaften, 3. Verſiche rungsvereine au Gegenſeitigkeit, 4. Sonſtige juriſtiſche Perſo⸗ nen des privaten Riechts. 1 Anfang Februar 1936 verſteigert wer⸗ den. dt. Le amt. III. Ueber die in den Ziffern 1 und il⸗ Ganz ſberragend der neueste einzige, diesjährige Emil HEUTE zum letzten Mal!l Lunninesfum Hilde von 510lz Harald Pauisen Hiide Weinner Hannes Stelzer U. V. à. Regie: Carl Froelich Hochaktuell: „Die Glocke ruft“ Olympiade- Auftakt 1936 Beginn.00, 5. 40 und.20 Uhr AdolfWonlbrück Dorothea Wieck Theodor L008 Cine-Allianz-Film dei„Euopa“ von Hans Heinz Ewers Dazu im überaus lustigen Teil: Ida, die Perle Heimatfilm und Woche Anfang:.00.10,.20 Unr IANZ nrnnbuse, Zirkel u. 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Beruner n Hans Graf Reiſcach, Berlin SW 68 Coarlottenſir ib' Machdruck ſämtlicher Oriainal berichte verboten Ständiger Berliner Miarverter: Dr Johann v. Veers Berlin⸗Dablem. Sprechſtunden der Schrritleitung: Täglich. 16 bis 17 Ub (außer Mitwoch Samsiaa und Sonntaa). Verlagsdirektor: Kurt Schönwitz. Mannhein Druc und Verlaa: Hatentteuzbanner⸗Verlag u Drucere Emböc. Syrechfrinden der Verlagsdirektion: 10.30 bis 12.%%0 üor(außer Samstag und Sonntaa) Fernſprech Nr für Verlag und Schriftleimna⸗ Sammei⸗Nr 354 21 Für den Anzeigenten veramw.: Arnold Schmd Mhm Zurzeit iſt Vreisliſte Nr 5 für Geſamiauflage leinich Weinbeimer. und Schwetzinger⸗Ausaabe amimna Durchſchnitisauflage Dezember 1935: Mannheim und Ausg. Mannheim Schwetzingen und Ausg. z Schwetzingen 4353 Weinheim und Ausg. B Weinheim 3 167 Gelami⸗Duͤl. 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Januar 1936: 4 indert 20 Wiffenzgeb Abend⸗A Der Den Abſe der Zehnja des bildete gebung im der Jugend ſtimmt ſein deutſchen V neuen Anſch tionalſoziali eines Vollke Der Führer Auffaſſung ſchauung geg Vergangenh Zukunft.“ Das Zirki ginn überf Schmuck an Bühne ſchlo dem das Ho Im Mitte genommen, Leiter und r Wenige 2 Einmarſch d nen des Ne Banner der den Stellver Weihe empfe Nun tritt der Füh ans Mikrofe treter des 7 an; dann ſp richtung dentenbu dem neuen( Die Ankü rers, daß in ſcheinen wer! Brauſende, tönen, als d Klänge des? in dem Stur Nachdem 1 ſich Obergru preſſechef D Himmler 3 finden, nebe hat, tritt no führer ans! nalſozialiſtiſc mein Führe Heil!“ Vielt⸗ das Haus; d den Führer um aus Ihr zu ſchöpfen zi des deutſchen Nochmals weiten Raur einer erwartt vor das Mik: Des Der Führe Prozeß der 1 fung, die ein⸗ wälzung vor darſtellt. „Wer nicht ſtellen, was er erreichenen Dieſe Feſtſt lung der E Staatenbildun Mit zwinge mer wieder 1 brochen, in ſe telſtündigen? bürgerliche