* Wlie dien Wolzerlõnię letzte liebe * ltred lerger Aria paudler leo Slezak al Holzschun * Die Wienet nler wpielen der Wiener er tönztf emm u. 9. ler⸗Eildienst: 30 und 8. 30 Uhr 00 und 8. 30 Unt ag Suf ins LA* Kapelle ane ist dà ung u. Humor! Alichsplat: fri ——◻ heute den fbend“ K 7T. 7 ie bene jer bombiger — —— ſerung 2nd: 4 durchgelaſſen worden war. Verlag und„Schriftleitung: Mann Ame 3 n 354 21. Das„Haken⸗ kreuzbanner“ Ausgabe à erſcheint 12mal(.20 zmal(.70 RM u. 30 Pfg. owie die Poſtämter ſtEne hindert, beſteht kein Anſpruch auf Entſ⸗ ͤdign iſſensgebieten. Für unverlangt eingeſandte Sonnkag⸗Ausgabe Trã———*+ Aineh 10 Pfa. Beſtellungen nehmen die Träger tung am Erſcheinen(auch du e Bel— erſcheinen Beiträge wird ke g. Trägerlohn), Ausgabe B erſcheint höhere Gewalt) ver⸗ e——* auf allen ne Verantwortung übernommen. 6. Jahrgeinng MANNHEIM An im Textteil 45 Pfg. Schwetzin Schluß der— me: Mannheim, R NLLEL Anzelrgenz; Geſamtauflage: Die 12geſpalt. Millimeterzeile xtt nger und Weinheimer Ausgabe: B Die 4geſpalt. melgen⸗Ranaß im Textteil 18 Pfg. Bei Wiederholung —.——— 18 5—.——— Fernſprech⸗Sammel⸗N Anzeigen⸗Annahme: Auungsort Mannheim. „ 5. Zahlu Ausſchließl. Gerichtsnand⸗ Mannheim. Woliſcheukonto: Lübwigs afen N Verlagsort Mannheim. A/ Nr.79 5/ Nr. 47 Mannheim, 16. Februar 1936. Der Sührer eröffnet uto· Weltſchau das broßereignis am ſaiſerdamm/ fufſchwung des firaftfahrweſens im dritten Reich 1,2 Milliarden 1935 umgeſetzt Berlin, 15. Februar. Mit einer großangelegten, für die ganze In⸗ duſtrie richtungweiſenden Rede eröffnete heute mittag der Führer und Reichskanzler in der Halle 1 des Ausſtellungsgeländes am Kaiſer⸗ damm die Internationale Automobil⸗ und Mo⸗ torradausſtellung Berlin 1936. Der Feier wohn⸗ ten die Reichsregierung, faſt das geſamte Diplo⸗ 4 matiſche Korps, die Reichs⸗ und Gauleiter, zahlreiche Staatsſekretäre, namhafte Vertreter der SA, der SsS und des NSKͤ ſowie anderer Gliederungen der Partei, viele Offiziere der Wehrmacht und Vertreter der Induſtrie, der Wirtſchaft und des Handels bei. Die ganze Umgebung des Ausſtellunigsgelän⸗ des ſteht ſeit den frühen Morgenſtunden im Zeichen dieſes großen Ereigniſſes. Tauſende von Kraftwagen haben die Hallen am Funk⸗ lurm zum Ziel. Zeitweilig ſind die Zufahrts⸗ ſtraßen verſtopft, bis endlich die Parkplätze die Fahrzeuge, die nach ihren Nummernſchildern nicht nur aus ganz Deutſchland, ſondern auch aus verſchiedenen ausländiſchen Staaten kom⸗ men, aufnehmen. Vor den Hallen 1 und 1I flattern zwiſchen Hakenkreuzbannern die Far⸗ ben der Staaten, die ſich an der Schau be⸗ teiligen. Das größte Intereſſe gilt der Halle I, in der in einem rieſigen, von der Perſonenwagenaus⸗ ſtellung abgegrenzten Verſammlungsraum die Eröffnungsfeier ſtattfindet. Große Bilder, die den Führer bei geſchichtlichen Ereig⸗ niſſen zeigen, und Ausſprüche des Führers über die Bedeutung des Kraftwagens ſchmücken die Wände. Zwölf Säulen, mit dem Hoheitszeichen ge⸗ ſchmückt, tragen einen rieſigen Baldachin, von dem ein künſtleriſch geformtes Hakenkreuz grüßt. An der Stirnſeite iſt das Podium für die Ehrengäſte aufgebaut. Zur Rechten und Linken haben das Philharmoniſche Orcheſter und die Kapelle der Panzertruppen Platz ge⸗ nommen. Das NSͤ marſchiert ſtaffelweiſe auf. An⸗ nähernd 100 Stander des NSKK runden vor dem großen trennenden Vorhain nach der Auto⸗ halle hin das Bild des Eröffnungsortes ab. Die flnunſt des Führers Während ſich der Ehrenraum immer mehr mit den Gäſten füllt, waren inzwiſchen Män⸗ ner der Motorenabteilung des NSͤ mit den Sturzhelmen aufmarſchiert, um vom Kaiſer⸗ damm ab Spalier zu bilden und zugleich die Zehntauſende zählenden Zuſchauer zurückzu⸗ halten. Ein Kraftſchützenzug hat vor der Halle 1 mit Fahnen Aufſtellung genommen. Lange vor der angeſetzten Zeit künden Heilrufe vom Kaiſerdamm aus die Ankunft des Füh⸗ rers. Vor der Halle wird der Führer von Korpsführer Hühnlein und dem Präſidenten des Reichsverbandes der deutſchen Automobil⸗ induſtrie, Allmers, begrüßt. Unter den Klängen des Präſentiermarſches ſchreitet der Führer in Begleitung des Korps⸗ führers Hühnlein die Front der angetretenen NSgͤ⸗Formationen ab. Kurze Zeit verweilt der Führer vor der Halle. Er winkt dann ein kleines Mädchen heran, das ein Blumen⸗ ſträußlein für den Führer bereit⸗ gehalten hatte und durch die Sperre nicht Unmittelbar am Eingang übergeben einige BDM⸗Mädchen dem Führer ebenfalls einige Blumenſträuße. In der Vorhalle waren Werksangehörige zahlreicher an der Ausſtellung beteiligter Fir⸗ men in ihren blauen Arbeitskitteln angetreten. Jeden einzelnen in der erſten Reihe begrüßt der Führer mit Hanoſchlag und geht dann mit⸗ ten in die blaue Schar der Werksangehörigen hinein, um ſich kurz mit dieſem und jenem zu unterhalten. Dann wendet er ſich nach der anderen Seite der Halle und begrüßt hier ebenfalls die angetretenen Werksangehörigen. Ein brauſendes„Heil!“ folgte ihm nach, als er den Ehrenraum betritt und nochmals donnert ihm ein„Heil!“ nach, als der perſönliche Adjutant des Führers, Obergruppenführer Brückner, ſämtlichen angetretenen Werksangehörigen die Einladung des Führers zu einem Beſuch in der Reichskanzlei über⸗ mittelt. Der Badenweiler Marſch klingt auf, die 3000 Ehrengäſte erheben ſich von ihren Plätzen, als der Führer erſcheint und ſeinen Platz ein⸗ nimmt. Das Philharmoniſche Orcheſter into⸗ niert den Huldigungsmarſch von Liſzt und leitet über zur Begrüßungsanſprache des Prä⸗ ſidenten der deutſchen Automobilinduſtrie, Ge⸗ heimrat Allmers. Dank, mein Führer, ſo ſagte Dr. Allmers, für alles, was Sie für uns und die deutſche Wirtſchaft getan, Dank auch den Mitgliedern der Regierung! Dank allen, die dieſe unſere Aus⸗ ſtellung gefördert, ganz beſonders dem Herrn Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda. Dank endlich meinen braven Mitarbei⸗ tern, die es in den letzten Monaten wahrlich nicht leicht gehabt haben. Eine Erſolgsrechnung der flutoinduſtrie Den würdigſten Dank aber, mein Führer. kann ich Ihnen durch die Vorlegung einer wahrhaften Erfolgsrechnung erſtat⸗ ten. Der Jahresabſatz von Kraftwagen betrug 1932: 44 000, 1933: 93 000, 1934: 157 000, 1935: 215 000. Der Abſatz der Krafträder ſtieg im gleichen Zeitraum von 46 000 auf 116 000. Die Geſamt⸗ zahl der abgeſetzten Kraftwagen und Krafträder iſt für 1935: 331 000. Wertmäßig iſt der Geſamtinlandsabſatz der Automobil⸗ und Zubehörinduſtrie im Jahre 1935 mit 1,2 Milliarden anzunehmen. Das, mein Führer, iſt unſere Gegenleiſtung! Ab und zu ſeien Stimmen zu vernehmen: Das kann ja nicht ſo weitergehen, der Sätti⸗ gungsgrad muß nahe ſein. Unkenrufe! Man überſehe, daß in Deutſchland erſt auf 63 Ein⸗ wohner ein Automobil komme und daß trotz aller Steigerung im Verhältnis zur Be⸗ völkerungszahl und zum Wirtſchaftsvolumen der Kraftwagenbeſtand in England und Frank⸗ reich noch das Zweieinhalb⸗ bzw. Dreifache des deutſchen Beſtandes trage. In ſeinen weiteren Ausführungen wies Ge⸗ heimrat Allmers auf die großangelegte Organi⸗ ſation der Exportgemeinſchaft der deutſchen Automobilinduſtrie hin, die dahin ſtrebe, die Exportziffern noch in ganz anderem Maße zu ſteigern Präſident Allmers verzichtete auf die Behand⸗ lung wichtiger Fragen, unterließ es aber nicht, auf die allerneueſte Errungenſchaft der Automo⸗ bilinduſtrie hinzuweiſen: den Perſonen⸗ kraftwagen mit dem Dieſelmotor. Im letzten Teil erinnerte Dr. Allmers an die Bedeutung von Daimler und Benz für die Entwicklung der deutſchen Automobilindu⸗ ſtrie vor fünfzig Jahren. Der Dank der Schaffenden Nachdem der Präſident des Reichsverbandes der deutſchen Automobilinduſtrie, ein drei⸗ faches„Sieg Heil!“ auf den Führer ausgebracht hat, in das die 3000 Ehren⸗ gäſte, unter ihnen zahlreiche Werksangehörige, begeiſtert einſtimmten, richtete der Werksange⸗ (Fortſetzung ſiehe Seite 2) Zur Eröffnung der Internationalen Auto- und Motor rad-Ausstellung 1936 Blick in- die große Halle, welche die Nutzfahrzeuge auigenommen hat Fressebildzentrale fiB-Olumpia-Berichte Alle Medaillen im 50-Km-Ski-Dauerlauf für Schweden Gold- und bronzene Medaille fjür USA :-Eishockey-Sieg der Kanadier Das Rennen vorbildlichen Kameradschafts- geistes Die wertvollsten Skimedaillen der Welt Verkehrspolizist in Garmisch Internationaler Bobverband tagte Klassement der Nationen Etwas bleibt doch hängen Von Or. zohann v. Leers In den Spalten dieſes Blattes(A Nr. 67/ B Nr. 40 vom 9. Februar 1936) iſt mit vollem Recht Stellung genommen worden gegen das Denunzianten⸗, Materialſammler⸗ und In⸗ trigantentum, den ſogenannten„neuen Mate⸗ rialismus“. Daß hier die Hand auf einen wah⸗ ren Krebsſchaden unſeres Lebens gelegt wor⸗ den iſt, bedarf keines beſonderen Hinweiſes. Der Materialſammler gehört zum großen Fuß⸗ volk der„Querſchützen“ des Papierkrieges, ja er iſt der eigentliche„Querartilleriſt“ und „Querminenwerfer“. Die Frage erhebt ſich nun, was gegen ihn praktiſch zu machen iſt. Daß die⸗ ſes Uebel überhaupt ſo ins Kraut ſchießen konnte, wie es vielfach geſchoſſen iſt, iſt eine Folge einer Geſetzeslücke. Dieſe liegt weniger in unſerm Strafrecht, als in unſerm Zivil⸗ vecht. Wie wickelt ſich denn praktiſch ein ſolcher Fall ab? Da ſitzt in irgend einer Organiſation oder Behörde ein anſtändiger Mann. Er hat ſeine Neider. Der eine möchte ſelber ſeinen Poſten haben, der andere möchte einen Freund hinein⸗ ſchieben, vielleicht kann der anſtändige Mann auch zu viel und hat ſich ſchuldig gemacht, gar klüger zu ſein als ſein Vorgeſetzter oder die Kollegen. Unter den Kollegen beginnt alſo der eine oder der andere„Material zu ſammeln“, Perſönliche Aeußerungen werden aufgeſchrie⸗ ben, am beſten noch ein ins Komplott gezogener Zeuge dazugebracht, die Familie wird von vorne bis hinten unterſucht. Da hat die Groß⸗ mutter eine Schweſter gehabt, die mit einem Freimaurer verheiratet war— ha!; ſein Sohn hat ein Verhältnis mit einem Mädchen gehabt, deren Vater Sozialdemokrat war— alſo in der Familie herrſchen marxiſtiſche Einflüſſe! Er hat früher in einem Hauſe gewohnt, wo lauter Ju⸗ den wohnten— wie es ſich häuftl, dann hat er auch mal etwas verkehrt gemacht— welch ge⸗ fundenes Freſſen! Außerdem„liegt er welt⸗ anſchaulich nicht richtig“— denn das kann man immer ſehr bequem behaupten, ohne es bewei⸗ ſen zu müſſen. Der Intrigant flüſtert alſo erſt einmal unter dem Siegel der Verſchwiegenheit ſeine Erkenntniſſe herum. Dann denkt er ſich auch noch einiges dazu aus— und wartet den Urlaub ſeines Opfers ab. Und dann„ſchießt er“. Dann gelingt es ihm, wenn er mit ſeinem Anſchlag Glück hat, durchzuſetzen, daß der Ah⸗ nungsloſe plötzlich ſeines Poſtens enthoben wird. Er hat eine doppelte Freude— erſtens ſeinem Feinde den Urlaub verdorben zu haben, zweitens deſſen Poſten für ſich oder einen Spießgeſellen ergattern zu können. Ehe das Opfer heimkehrt, ſorgt er noch raſch für die nö⸗ tige Stimmung. Das Opfer fährt nun eiligſt heim und rennt vielfach zuerſt gegen eine Wand der Ableh⸗ nung, denn der Brunnenvergifter und Mate⸗ rialſammler hat volle Arbeit getan. Er er⸗ leidet Einbuße an ſeinen Bezügen und ſeinem öffentlichen Anſehen und quält ſich, um end⸗ lich„ſeinen Fall, klären zu können. Eine Unter⸗ ſuchung erreicht dann, daß das ganze Mate⸗ rial nachgeprüft wird. So eine Unterſuchung iſt nervenzerreißend und kann auch bei durch⸗ aus gutem Willen der Unterſuchungsführen⸗ den ziemlich lange dauern, Dann ſtellt ſich her⸗ aus, daß das ganze Material teils völlig un⸗ beweislich, teils boshafte Kleinigkeiiskrämerei, teils ſogar eine kraſſe Erfindung iſt Das Opfer wird alſo gerechtfertigt und im beſten Falle auch in ſeine Stelle wieder eingeſetzt. Der Intrigant aber beteuert, daß er alles nur aus edelſten Motiven und im Intereſſe der Sache und der weltanſchaulichen Reinheit, der Par⸗ tei, des Staats uſw. getan habe. Er läßt da⸗ bei ſtill durchblicken, daß es nur„leider dies⸗ mal nicht ausgereicht habe“, reibt ſich im ſtil⸗ len die Hände, lacht ſich ins Fäuſtchen und denkt„etwas bleibt doch hängen!“ Das nächſte Mal legt er es nur noch geriſſener an und verweiſt jetzt mit neuem, auch nicht beſſerem Material darauf, daß er es ja immer ſchon geſagt habe und daß gegen den Mann ja ſchon einmal eine Unterſuchung geſchwebt habe. Was kann man dagegen machen? Die Ver⸗ ordnung zum Schutz von Volk und Staat vom 4. 2. 1933 hat den Tatbeſtand der ſtrafbaren falſchen Anſchuldigung erfreulich weiter ge⸗ ſaßt, als es bisher der Fall war. Früher mußte es ſich um eine Anzeige bei einer Be⸗ hörde handeln und der zu Unrecht Angeſchul⸗ digte einer ſtrafbaren Handlung beſchuldigt ſein oder ihm eine Verletzung einer Dienſt⸗ pflicht vorgeworfen werden. Heute kann auch die Aufſtellung jeder ſonſtigen Behauptung tatſächlicher Art, die geeignet iſt, ein behörd⸗ liches Verfahren oder behördliche Maßnah⸗ men gegen jemanden herbeizuführen oder fort⸗ dauern zu laſſen, beſtraft werden, wenn die Anſchuldigung falſch iſt. Die Strafe richtet ſich danach, ob die Anſchuldigung wider beſſeres Wiſſen oder nur leichtfertig erfolgt iſt. Das iſt unzweifelhaft bereits ein Fortſchritt gegen⸗ über den bisherigen reichlich eng gefaßten Tatbeſtänden unſeres Strafgeſetzbuches über „Wiſſentlich falſche Anſchuldigung“,„Ver⸗ leumdung“ und„üble Nachrede“. Immer aber iſt das Strafrecht eine ſchwere und nicht allezeit befriedigende Waffe. Dazu kommt, daß es oft dem Denunzianten ſehr ſchwer zu beweiſen iſt, daß er aus Bosheit benunziert hat. Er beruft ſich auf ſeine edle Abſicht, ja gelegentlich ſogar auf ſeine Pflicht als Mitglied der Organiſation uſw., auf ſeine heilige Pflicht, die er vor ſeinem Gewiſſen fühle, alles anzugeben, wodurch eine Schädi⸗ gung des Staates, der Partei, der Organiſa⸗ tion uſw. eintreten könne. Heimlich ſpottet er Harüber, wie geſchickt es ihm gelingt, ſeine Schlechtigkeit mit idealen Phraſen zu verbrä⸗ —men. Leider iſt ihm dieſes aber durchaus nicht immer nachzuweiſen. Man kommt in ſolchen Fällen mit dem Strafrecht darum nicht immer weiter. Das Bürgerliche Geſetzbuch bietet in 8 826 eine gewiſſe Möglichkeit.§ 826 beſtimmt:„Wer in einer gegen die guten Sitten verſtoßenden Weiſe einem anderen vorſätzlich Schaden zu⸗ fügt, iſt dem anderen zum Erſatze des Scha⸗ dens verpflichtet.“ Dieſe Generalklauſel zieht aber deswegen vielſach nicht durch, weil ja der Intrigant gerade behauptet, er habe der ſitt⸗ lichen Pflicht einer Anzeige ihm zu Ohren ge⸗ kommener Verfehlungen genügt. Ebenſowenig ſchlägt 5 824 durch. Hier wird ſchadenerſatz⸗ pflichtig gemacht,„wer der Wahrheit zuwider eine Tatſache behauptet oder verbreitet, die ge⸗ eignet iſt, den Kredit eines andern zu gefährden oder ſonſtige Nachteile für deſſen Erwerb oder Fortkommen herbeizuführen... wenn er die Un⸗ wahrheit zwar nicht kennt, aber kennen muß.“ Dieſer Paragraph wendet ſich in erſter Linie gegen kaufmänniſche Kreditſchädigung. Vor al⸗ lem aber iſt in unſerem Falle dem Intriganten ſehr ſchlecht nachzuweiſen, daß er die Unwahr⸗ heit ſeiner Behauptungen„kennen mußte“. Hier iſt alſo unzweifelhaft eine Lücke im Ge⸗ ſetz, und es wäre wünſchenswert, daß dieſe Lücke möglichſt bald ausgefüllt werde. Die Aus⸗ füllung müßte auf zivilrechtlichem Gebiete liegen und ungefähr ſo ausſehen:„Wer gegen einen anderen Beſchuldigungen oder Verdäch⸗ tigungen in der Oeffentlichkeit oder auch inner⸗ halb einer Behörde oder Organiſation erhebt, auf Grund deren der Beſchuldigte oder Verdäch⸗ tigte Nachteile im Dienſt, Einkommen oder öffentlichen Anſehen erleidet, iſt im Falle, daß dieſe Beſchuldigungen oder Verdächtigungen ſich als unwahr erweiſen, dem Geſchädigten gegen⸗ über zum Schadenerſatz und zu einer Buße ver⸗ pflichtet.“ Ein ſolches Geſetz würde auf einen Schlag die ganze Intrigiererei und Material⸗ ſammelei lahmlegen. Ausdrücklich müßte es den Zuſatz erhalten:„Niemand lkann ſich gegen⸗ über dieſer Schadenerſatzpflicht darauf berufen, daß er die Beſchuldigungen oder Verdächti⸗ gungen im allgemeinen Intereſſe oder im dienſt⸗ lichen Intereſſe erhoben habe“, Auf dieſe Weiſe wird es für den Denunzianten und Material⸗ ſammler ein ſehr ſchweres Riſiko, ſeine Tätig⸗ ieit als„Querſchütze“ auszuüben. Er muß jedesmal, wenn er ſolches Material vorbringt, mit der Gefahr rechnen, unter Umſtänden einige Monate lang an einem dicken Schadenerſatz zahlen zu müſſen, und ſich wohl in acht nehmen, mit derartigen Methoden zu arbeiten. Man könnte dagegen einwenden, daß auf dieſe Weiſe gelegentlich auch wirkliche Verfeh⸗ lungen nicht zur Kenntnis der zuſtändigen Stel⸗ len kommen würden. Dieſes Bedenken iſt grundlos. Wo ſolche wirklich vorliegen, findet ſich immer ein charaktervoller Mann, der der Sache nachgeht und ſie ans Tageslicht zieht. Derjenige, der unbeweisliche, unwahre, verlo⸗ nungsloſigkeit. (Fortſetzung von Seite 1) hörige Senftleben im Namen der Werks⸗ angehörigen aller Betriebe der Automobil⸗ induſtrie das Wort an den Führer. Er ſagte u..: Mein Führer! Ich bin glücklich darüber Ihnen Gruß und Dank meiner vielen tauſend Arbeitskameraden überbringen zu dürfen. Es iſt nicht unſere Art, viele Worte zu machen. Dafür kommt unſer Dank aus vollem Herzen. Viele von uns waren noch vor wenigen Jahren zur Arbeits⸗ loſigkeit verdammt. Das bebeutete Hunger und Entbehrung für uns, unſere Frauen, un⸗ ſere Kinder. Dabei lähmte uns unter dem Syſtem der November⸗Republik graue Hoff⸗ Heute dürfen wir wieder am Arbeitsplatz ſtehen und dafür gilt Ihnen, mein Führer, nicht nur unſer eigener Dank, ſondern auch der unſerer Frauen und Kinder. Aber auch unſere Arbeit ſelbſt hat ſich ſeit Ihrer Führung verändert. Jüdiſche Intellek⸗ tüelle und marxiſtiſche Bonzen hatten uns früher einreden wollten, daß unſere Arbeit nur den einen Zweck haben könne, von proſit⸗ gierigen Klaſſenfeinden ausgebeutet zu wer⸗ den. Heute haben wir alle, gerade auch in der Automobilinduſtrie, den tiefen Sinn unſerer Arbeit erkannt. Unter Ihrer Aufſicht und Führung arbeitet die ganze Automobilinduſtrie, Unternehmer, Ingenieure und Arbeiter für die Geſamtheit des deutſchen Volkes. Wir ſind ſtolz darauf, heute unſeren Volksgenoſſen angeſichts dieſer Ausſtellung zurufen zu⸗können: Alle dieſe Ar⸗ beit tun wir für euch. Die Arbeiterſchaft der deutſchen Automobil⸗ induſtrie wird ſtets das tun, was Adolf Hitler von ihr erwartet. Des Rennfahrers Gelöbnis Dann ſprach der Rennfahrer von Buauchitſch. Er führte folgendes aus: „Als Vertreter der deutſchen Rennfahrer danke ich Ihnen, mein Führer, für alles, was Sie uns gegeben haben. Wenn in den letzten Jahren die deutſchen Rennwagen von Sieg zu Sieg geeilt ſind, wenn wir im Kraftfahrſport heute an der Spitze aller Nationen ſtehen, ſo iſt das nicht ſo ſehr unſer Verdienſt oder das Verdienſt der Induſtrie, ſondern in erſter Linie Ihr Werk. Sie haben uns durch Ihre Maßnahmen die techniſchen Vorausſetzun⸗ gen für unſere Erfolge geſchaffen, Sie haben das Intereſſe des deutſchen Volkes auf die Kraftfahrt, den Kraftfahrſport gelenkt. Doch dies allein hätte uns den Sieg nicht erringen laſſen, etwas anderes war entſcheidend: Sie haben uns den Glauben an die deutſche Zukunft, an uns ſelbſt, wiedergegeben, und Sie haben uns ſo mit dem leidenſchaftlichen Ehrgeiz beſeelt, unſerem Vaterlande Ehre zu machen. Dieſer Ehrgeiz aber und dieſer Glaube an den Sieg ſind, wie überall, auch in unſerem harten Handwerk Vorausſetzung für den Erfolg. Im Namen meiner Kameraden danke ich daher Ihnen, mein Führer. Ihr Vorbild und Ihr Werk verpflichten uns, unſer ganzes Kön⸗ nen, ja unſer Leben für unſer deutſches Volk einzufetzen. Wir geloben Ihnen, auch in dieſem Jahre alles daranzuſetzen, um wieder die ſtolzen Fahnen des Dritten Reiches auf den Renn⸗ bahnen Europas wehen zu laſſen. Mit lebhaftem Beifall empfangen, betrat der Führer und Reichskanzler das Rednerpodium zu ſeiner Eröffnungsanſprache. fldolf fiitler zieht Bilanz Männer und Frauen! Als ich zum erſten Male die Ehre hatte— damals noch im Auftrage des verewigten Herrn Reichsprüſidenten— die deutſche Internationale Automobilausſtellung zu eröffnen ſind drei Jahre vergangen. Am 11. Februar 1933 ſprach ich die Hoffnung aus, daß es dem Zuſammenwirken aller ver⸗ antwortlichen Stellen gelingen würde, gerade auf dem Gebiet unſeres nationalen wirtſchaft⸗ lichen Lebens eine Befruchtung zu erreichen, auf dem wir— gemeſſen an dem Stande der übri⸗ gen Welt— am meiſten zurückgeblieben waren. In dem heute überblickbaren Zeitraume der wirtſchaftlichen Entwicklung der Menſchheit be⸗ merken wir fortgeſetzt das abwechſelnde Vor⸗ herrſchen beſtimmter Produktionen, die ihrer Zeit einen beſonderen und bemerkenswerten Charakter verleihen. Bedürfniſſe entſtehen, ſuchen und finden ihre Befriedigung, um neuen Bedürfniſſen und ihrer Er⸗ füllung Platz zu machen. Es gab Zeit⸗ alter, in denen die menſchlichen Arbeitskräfte vorwiegend in einem übergroßen Ausmaß für gewaltige Bauwerke angeſetzt wurden, in ande⸗ ren wieder beſchäftigte ſie die Wirtſchaft in der handwerklichen Herſtellung von beſtimmten Gü⸗ tern des Friedens oder den Waffen des Krieges. Neu erſchloſſene Gebiete wieder verlagern die nötigen Arbeitskräfte auf die Bewältigung des Handels und damit des Verkehrs. Seit vor nunmehr 50 Jahren ein Deutſcher einen weſentlichen, weil erfolgreichen Anſtoß zur Befriedigung der alten Sehnſucht nach einem ſelbſtbeweglichen Wagen durch ſeine Erfindung gegeben hat, erobert ſich die Moto⸗ renfabrikation in einem ungeahnten und kaum vorſtellbaren Ausmaß ihre dominierende Stel⸗ lung in der heutigen Weltwirtſchaft. Das Pferd, das ſeit vielen Jahrtauſenden der menſchlichen Entwicklung ſeine animaliſche Zügkraft lieh, wird abgelöſt durch die Ma⸗ ſchine. Im Motor erhielt die Menſchheit die bewegliche und überall einſetzbare Kraft, die zu einer der entſcheidendſten Umwälzungen ge⸗ führt hat, wie wir ſeit Beginn des menſch⸗ lichen Kulturlebens feſtſtellen können. Auf wie vielen Gebieten die Motoriſierung anregend, befruchtend oder wohl auch revolutionär umge⸗ ſtaltend gewirkt hat, vermag man kaum auf den erſten Blick zu ermeſſen. Die Entwicklung des Kraftwagens und die dadurch inſpi⸗ rierte, ja überhaupt erſt ermöglichte Erfindung des Flugzeuges, haben dem menſchlichen Ver⸗ kehr nach der Einführung der Giſenbahnen einen im Geſamtausmaß noch gar nicht abſeh⸗ baren Impuls gegeben. Ungeheure neue Induſteĩen ſind entſtanden Phyſik und Chemie arbeiten Hand in Hand, techniſche Forderungen aufzuſtellen und ihrer Erfüllung die materialmäßige Voraus⸗ ſetzung zu geben. Der Motor erfordert nicht nur neue Metalle und Legierungen infolge der beſonderen Bedingungen ſeiner Konſtruktion, ſondern neue Kraftquellen für ſeinen Betrieb, und wie immer, beginnt ſich damit die Sorge der Menſchheit mit den Fragen der notwen⸗ digen Rohſtoffe zu beſchäftigen. Heute ſind es Kohle und Oel, die als unerſetzbare Lebens⸗ güter die Richtungen unſeres politiſchen und wirtſchaftlichen Denkens beſtimmend beein⸗ fluſſen, Wie beſchämend war es da für uns alle, daß das deutſche Volk, das ſeinem ganzen Weſen, ſeiner Eniwicklung und ſeinen Lebensnowen⸗ digkeiten nach zu den erſten wirtſchaftlichen Faktoren der Welt gerechnet werden muß, ge⸗ rade auf dem ſo ausſchlaggebenden Gebiet der Motoriſierung gegenüber der anderen Welt in einen großen, ja geradezu ſchmählichen Rückſtand gekommen war. Es lag in der At⸗ moſphäre der hinter uns liegenden traurigen Zeit des korrupten Zerfalls, ein ſolches Ge⸗ ſchehen als etwas Gottgegebenes und Natür⸗ liches hinzunehmen oder womöglich mit dem Hinweis auf eine eben gerade auf dieſem Ge⸗ biet vorhandene mindere Veranlagung und gerne Beſchuldigungen ausſtreut, der eigentliche „Materialſammler“, wird auf dieſe Weiſe allein wirkſam getroffen, während der bisherige Rechtsſchutz, wie wir ihn aus dem bürgerlichen Zeitalter überkommen haben, zur Sicherung von Ehre und Arbeitsplatz des ſchaffenden Men⸗ ſchen gegen Hintertreppenhelden, Vorzimmer⸗ hyänen,„neue Materialiſten“ und Cliquenpoli⸗ tik tatſächlich nicht ausreicht und einer Ergän⸗ zung im obengenannten Sinne bedarf. Eine in gleicher Richtung liegende Anregung hat auch die„Deutſche Juriſtenzeitung“ in letzter Zeit aufgegriffen und dringend empfohlen. Das engliſche Recht kennt einen ſolchen Schutz ſeit langem und hat gerade mit dem Mittel der Schapenerſatzpflicht für derartige Anſchul⸗ digungen mit der offenen Durchführung des Prinzips der Gefährdungshaftung beim Vor⸗ bringen von Verdächtigungen und Beſchuldigun⸗ gen ausgezeichnete Erfolge erzielt. Vielleicht hat ſogar dieſe Rechtſprechung, die ſo ſcharf die Ehre und ſoziale Stellung ſchützt, viel zur Bil⸗ dung des vorbildlichen Typs des britiſchen Gentleman beigetragen. Wer dort drüben An⸗ ſchuldigungen gegen einen anderen erhebt, muß in jedem Falle zahlen, wenn die Anſchuldigun⸗ gen ſich als unwahr erweiſen, ganz gleich, ob er gutgläubig war oder im allgemeinen Intereſſe zu handeln behauptet. In beſonderen Fällen, wo das moraliſche Recht auf ſeiten des Beſchul⸗ digers lag, hat dann der Richter in England die Schadenerſatzpflicht auf„einen farthins“, d. h. einen Viertelpfennig bemeſſen— eine mo⸗ raliſche Verurteilung des Klägers. Wir haben aber auch Fälle, wo ſolch ein Schadenerſatz für „slander“,(das Wort deckt ziemlich alles, was wir unter falſcher Anſchuldigung, Verleum⸗ dung, Materialſammelei, Intrigiererei uſw. verſtehen) viele tauſend Pfund betragen hat und beträgt, wenn der Beſchuldiger beſonders unanſtändig gehandelt hat.„An dieſen kann er dann zahlen, daß die Schwarte knackt. Und das iſt dem Hund geſund.“ derSührer eröffnet fluto · Weltſcha fertigen. ſchen Freizügigkeit. Es iſt ſo wenig alt⸗ zial, ſich einen Kraftwagen zu kaufen, als Glas in ſein Fenſter einzuſetzen. zzwangsläufig auf den praktiſchen Gebrauch von ſchaftliche Einſicht bereits verſagte. und Staatsführungen, von ſolchen Vorſtellu rung keine Verſtändnis aufbrachten, dann wot es aber mindeſtens ebenſo ſchlimm, daß die wußt, ganz ähnlich verſagte. Ihr wurde nn ſie in tdem G Befähigung des deutſchen Volkes zu faſſend Es gibt zwar nichts einfacheres, als die M derwertigkeit eines Regimes in einen M derwertigkeitskomplex der Regierten zu 1 wandeln. Nicht einmal, ſondern leider ſehr oft iſt es gar möglich, daß dieſer kleine Kreis von d ben kollektiven Mitmenſchheit ſogar noch als verrückt angeſehen wird, wie dies bei u großen Erfindern Benz und Daiml auch tatſächlich der Fall war. Es iſt dahe wirklich fortſchrittliche Entwicklung nur m unter der Vorausſetzung der Reſpet rung der individuellen Schöp kraft, wie der ebenſo individuellen ge gen Aufnahme⸗ bzw. materiellen Abnahmefühig⸗ leit. Es iſt tein Beweis für die Unrichtigkeit, ſondern nur der Beweis für die Richtigkeit die⸗ ſer Behauptung, wenn ſich der marxiſti Staat, um auf ſeinen geiſtigen Kollektiv⸗Kriü der Menſchheit nachhinten zu können, prakti von den individuell organiſierten Volkswirt⸗ ſchaften, die einzelnen Ingenieure, Konſteut⸗ teure, Betriebsleiter und Inſpektoren, Chemſter uſw. ausborgt, um mit ihrer gütigen Beſh ſeine original⸗marxiſtiſche Wirtſchaft auf ziehen. Die Urſachen des Derfalls Verantwortlich für dieſen Verfall war Staffelung ſeiten des Verbrauchers die aus der ſozi der drei od demokratiſchen Gleichheitstheorie ſtammen Frage komme Auffaſſung von einer nolwendigen Entwich— npfehle der lung der Menſchheit zum Primitiven, um auf ch einmal v dieſem Wege über die Proletariſierung des Lebensniveaus aller die einheitliche Ebene fin⸗ den zu können. Dieſe mehr als primitive Ten⸗ denz ging von der beſchränkten Auffaſſung aus, daß der menſchliche Fortſchritt ſeine Wurzel in der kollektiven Maſſe beſitze und damit als kol⸗ lektive Erſcheinung zu werten oder abzulehnen ſei. Tatſache iſt aber, daß jeder menſchliche Fort⸗ ſchritt, geiſtig und ſachlich geſehen, den Auz⸗ gang nimmt von wenigen einzelnen. Dieſe Erkenntnis iſt wichtig, weil die inten⸗ ſive Förderung gerade unſerer modernſten Ver⸗ kehrswirtſchaft abhängig iſt von der vollen Freizügigkeit eines Volkes, ſich ihrer zu he⸗ dienen, und zwar nicht nur von der geſetzlichen ſondern vor allem auch⸗von der pſychologi⸗ toberflächl der 24 Mi einſt aſozial geweſen war, ſich ſtatt der hen⸗ kömmlichen geölten Haut ein Stück modernes 3 Der tſch Die Entwicklung einer ſolchen Erfindung geht** einigen Wenigen aus, um dann immer gröſſete Kreiſe zu ziehen und allmählich doch alle erfaſſen. Es war daher kein Zufall, daß den niederſten Prozentſatz an Kraftwagen neben dem kommm⸗ niſtiſch⸗marxiſtiſchen Sowjetrußland das eben⸗ falls damals marxiſtiſch regierte Deutſchland aufwies. Kapitale marxiſtiſche Denkfehler Da auf die Dauer die Ideologie der Maſſe nicht ewig im Gegenſatz ſtehen kann und wird zu Ideologie der Regierenden und umgekeh war es nur zu verſtändlich, wenn aus dieſer gemeinſamen Wurzel der Unkenntnis und Un⸗ vernunft heraus die Regierenden entſprechend der marxiſtiſchen Primitivitätstheorie auch ihrer ſeits das Automobil als etwas nicht Rot⸗ wendiges und damit als etwas Überflüſſiges anſahen und demgemäß beſteuerten. Ein k taler Denkfehler übrigens, aus dem zu erſehen war, wie ſehr auch unſere bürgerliche wirt Finanzamt und Polizeidirektion arbeite gemeinſam an der möglichſt friedlichen E droſſelung und Ausrottung det deutſchen Kraftverkehrsentwich⸗ lung und damit der Kraftverkehrswirtſchaſt und es iſt ihnen— dieſes Kompliment 1 den marxiſtiſch⸗zentrümlichen Regierungen n vorenthalten werden— der gemeinſam griff wunderbar gelungen.(Heiterkeit.) Auch die Wirtſchaft verſagte en M Wenn es ſchon ſchlimm war, daß die beherrſcht, für die Entwicklung der Motorſfie⸗ deutſche Wirtſchaft, wenn auch vielleicht unhe⸗ nicht ganz klar, daß der Kraftwagen ein 3 ment der Allgemeinheit werden mußte, daß ſonſt die in ihm ſchlummernde allge Pflege unſer Entwicklungsmöglichkeit ausbleibt.— hat Wüſt in Der Kraftwagen iſt entweder ein koſtſpie bu⸗ Luzusobjekt für einzelne wenige und dam eier Herre hr er beſtr eit einzulö Mit ſeinen rage:„Wer Man die geſamte Volkswirtſchaft auf die Dauer nithl ſehr belangvoll, oder er ſoll der Volkswirtſ wirklich den gewaltigen Auftrieb geben, zu er ſeinem ganzen Weſen nach befähigt iſt, und dann muß er vom Luxusobjekt einze weniger zum Allgemeingebrauchs⸗Gege werden.(Lebhafter Beifall.) Hier iſt ſi deutſche Kraftwirtſchaft— und ich befürchte hau zolkes zu rechh 3, als die Min⸗ in einen Min⸗ zierten zu ver⸗ ehr oft iſt es ſo, reis von der lie⸗ ſogar noch als ies bei unſeren Daimler h s iſt daher eine ing nur möglich Reſpettie⸗ n Schöpfer⸗ viduellen geiſti⸗ Abnahmefähig⸗ ie Unrichtigkeit, Richtigteit di der marxiſtiſche Kollektiv⸗Krücken können, praktiſch rten Volkswirt⸗ ieure, Konſtrut⸗ 1 ktoren, Chemfter zütigen Beſhilſe irtſchaft aufzu⸗ zerfall war euf aus der ſozial⸗ rie Auffaſſung aus, ſeine Wurzel in damit als u ſtammende idigen Entwick⸗ nitiven, um auf tariſierung des liche Ebene fin⸗ primitive Ten⸗ oder abzulehnen nenſchliche Fort⸗ ehen, den Auz⸗ anen. weil die inten⸗ modernſten Ver⸗ bon der vollen h ihrer zu he⸗ der geſetzlichen pſychologi⸗ iſt ſo wenig aſo⸗ kaufen, als ez ) ſtatt der her⸗ Stück modernes Erfindung geht n Gebrauch von immer gröſſere ich doch alle zu den niederſen en dem kommu⸗ land das eben⸗ rte Deutſchland hler logie der Maſſe kann und wird und umgekehr, henn aus dieſer nntnis und Un⸗ zen entſprechend heorie auch ihrer s nicht Ro as Überflüſſiges rten. Ein kapi⸗ dem zu erſehen ürgerliche wir te. ktion arbeiteten friedlichen Ex⸗ ottung derß hrͤentwick⸗ erkehrswirtſchaſt ompliment kam egierungen nicht ſemeinſame An⸗ iterkeit.) daß die Volls⸗ en Vorſtellungen der Motorſſie⸗ chten, dann war — euke noch nicht allgemein— nicht ganz im Haren geweſen darüber, daß die Geſamtentwick⸗ ang der deutſchen Kraftwagenfabrikation nur dann wirklicherfolgreichſein kann, wenn ſie in ihrer Preisgeſtaltung gleich läuft mit dem Einkommen der von ihr zu erfaſſenden Käuferſchichten.(Leb⸗ hafte Zuſtimmung.) Vwieviel Wagen braucht Deutſchlandꝰ Die Frage nach der Zahl der Kraftwagen. die Deutſchland vertragen kann, iſt ſehr ein⸗ ſach zu beantworten. Das deutſche Volk hat genau dasſelbe Be⸗ 4 dürfnis, ſich des Kraftwagens zu bedienen, wie, ſagen wir, das amerikaniſche. Es iſt oberflächlich, für Amerika die Zahl von 23 oder 24 Millionen Kraftwagen als natürlich und verſtändlich anzuſehen und für Deutſch⸗ land die Zahl von 500 000 oder 600 000, wobei das deutſche Volk zahlenmäßig etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung der Nordame⸗ kikaniſchen Union ausmacht. Nein, die volk⸗ liche Bedingung iſt auch in Deutſchland ge⸗ ben. heie Vorausſetzung für die Erfüllung dieſes Wunſches kann aber keine andere ſein als in der übrigen Welt: d.., der Preis des einzel⸗ nen Wagens muß dem Einkommen ſeines möglichen Käufers entſprechen. Was das Auto koſten darf Wenn ich in Deutſchland auf einen Kraft⸗ wagenbeſtand von 3 oder 4 Millionen zu kom⸗ men hoffe, dann müſſen der Preis und die Er⸗ haltungskoſten dieſer Kraftwagen eine ähnliche Staffelung aufweiſen wie die Einkommen der drei oder vier Millionen der dafür in Frage kommenden Käufer.(Starker Beifall.) Ich empfehle der deutſchen Kraftverkehrswirtſchaft, ſich einmal von dieſen Geſichtspunkten aus ein Bild über das Einkommensverhältnis der vier oder fünf Millionen beſtgeſtellten Deutſchen zu verſchaffen und Sie werden dann verſtehen, weshalb ich mit rückſichtsloſer Entſchloſſenheit die Vorarbeiten für die Schaffung des deut⸗ ſchen Volkswagens durchführen laſſe und zum Abſchluß bringen will, und zwar, meine Herren, zum erfolgreichen Abſchluß. (Stürmiſcher Beifall.) —eeeen, In fiürze Nach einer Meldung des Londoner„Daily Telegraph“ aus Paris ſind die franzöſiſch⸗briti⸗ ſchen Anleiheverhandlungen in Paris 10 hlimm, daß de vielleicht unbe Ihr wurde guch agen ein Inſtrn rnde allgemeine ibt. ein koſtſpieligeh e und damit für die Dauer nichl Vollswirtſchaſt b geben, zu der h befühigt iſt, zobjekt einzelner uchs⸗Gegenſtand hier iſt ſich die ich befürchte faſ en mußte böchaft ſchöpferiſchen, erfolgreich abgeſchloſſen worden. * Der tſchechoſlowakiſche Miniſterpräſident Hod za iſt aus Paris abgereiſt. * Die Zahl der von der franzöſiſchen Statiſtit erfaßten Arbeitsloſen iſt in der letzten Berichtswoche um faſt 6000 auf insgeſamt 477 000 geſtiegen. Die Stadt Paris zählte allein 116 000 Arbeitsloſe, die übrigen Gemeinden des Seine⸗ Departements 101 000. z* Heute iſt in Bonn der 1916 geborene Her⸗ mann Eupen aus Witterſchlick hingerichtet worden. Er hatte einen 17jährigen Arbeiter in einen Wald gelockt, ihn beraubt und dann ermordet. ** Der Orient⸗Expreß, der am Donnerstag um 18.30 Uhr fahrplanmäßig in Mailand einlau⸗ fen ſollte, kam infolge des in Oſteuropa herr⸗ ſchenden Unwetters erſt mit 13ſtündiger Verſpätung am Freitagmorgen um .30 Uhr in Mailand an. fümpfende Fronten in Frankreich rufen zu Kundgebungen gegen die Action Francaise auf Die marxistischen Parfeien Paris, 15. Februar. Wie nicht anders zu erwarten, zögern die franzöſiſchen marxiſtiſchen Parteien nicht, den Ueberfall auf den Sozialiſtenführer Leon Blum nach jeder Richtung politiſch und wahltaktiſch auszuwerten. Sie geben ſich nicht mit der Auf⸗ löſung der Gliederungen der„Action Francalse“ zufrieden, ſondern veranſtalten am Sonntag⸗ nachmittag eine große Kundgebung vor dem Panthéon und auf dem Platz der Nationen. Zu dieſer Kundgebung werden aber nicht nur die Anhänger der Sozialiſtiſchen und der Kom⸗ muniſtiſchen Partei und der Gewerkſchaften auf⸗ gerufen, ſondern ſämtliche Anhänger der Volks⸗ front einſchließlich der Radikalſozialiſten. Wie⸗ weit dieſe allerdings den Aufrufen Folge leiſten werden, iſt noch nicht bekannt. Auf jeden Fall iſt bemerkenswert, daß von den radikalſozia⸗ liſtiſchen Zeitungen weder die„Ere Novelle“ noch die Republique“ zur Teilnahme an der Kundgebung auffordern. Ergebnisloſe Hausſuchungen Die Hausſuchungen bei den Führern der „Action Francalse“ zur Ermittlung des Urhebers des Angriffs auf den Sozialiſtenführer Leon Blum haben den ganzen Freitag nachmittag und abend über angedauert. Nicht weniger als 13 Unterſuchungsrichter wurden mit der Lei⸗ tung dieſer Hausſuchungen beauftragt. Im ganzen wurden die Wohnungen von elf leiten⸗ den Perſönlichkeiten des royaliſtiſchen Bundes durchſucht. Zahlreiche Schriftſtücke, die einer eingehenden Nachprüfung unterzogen werden ſollen, wurden beſchlagnahmt. In der Woh⸗ Reichsminister Dr. Frank in Warschau Reichsminister Dr. Frank hielt vor dem Zwischenstaatlichen Ausschuß im Palais Stasci einen Vortrag über„Rechts- politik und Justiz im nationalsozialistischen Deutschland“. In der 1. Reihe von links nach rechts: der polnische Justizminister Michalowski, Vizemarschall Makowski, Präs. Helczyniski, Vizeminister Sie c 2- kowski und Vizeminister Grodynski. Pressebildzentrale schwere Unruhen in venezuela Bisher sechs Hersonen getöõtef/ Gouverneure abgeseizt apd Neuyork, 15. Februar Blutige Unruhen werden aus der Hauptſtadt von Venezuela, Caracas, gemeldet. Nach Ausrufung des Generalausſtandes zog eine große Menſchenmenge vor den Regierungs⸗ palaſt und nahm eine ſo drohende Haltung ein, daß die Truppen von ihrer Schußwaffe Ge⸗ brauch machen mußten. Dabei wurden ſechs Perſonen getötet und 35 verletzt. Der. Gouverneur der Stadt, Galavios Pe⸗ rez, gegen den ſich in erſter Linie die Volks⸗ wut gerichtet zu haben ſcheint, wurde vom Präſidenten der Republik ſeines Amtes ent⸗ hoben, desgleichen der Präſident des Staates Lara, Soto und der Präſident des Staates Zulia, Jurado. General Nibelli wurde zum Gouverneur von Caracas ernannt.— Zahlreiche Häuſer wurden von der Menge ge⸗ plündert. Die Einrichtungsgegenſtände wur⸗ den auf die Straße geworfen und dort ver⸗ brannt. Die Lage iſt noch ungeklärt. Nach den letzten Berichten durchziehen Hunderte von Studenten die Straßen unter Mitführung von Fahnen auf denen der ſüdamerikaniſche Frei⸗ heitskämpfer Bolivar abgebildet iſt. Ein pa⸗ triotiſcher Rat ſoll die Führung der Volks⸗ bewegung übernommen haben. mame nung eines Führers der Camelots du Roi wus⸗ den drei Revolver mit 150 Patronen und zwei Dolche ſowie ein Votſchläger gefunden. Die„Action Francaise“ wehrt ſich Paris, 15. Februar. Die Zeitung„Action Francaise“, die ſich am Freitagmorgen auf Tatſachenmeldungen über den Zwiſchenfall Blum und über die Auflöſung der Gliederungen der„Action Française“ be⸗ ſchränkt hatte, hat ſchnell ihre Sprache wieder⸗ gefunden. In ihrer Samstagausgabe veröffent⸗ licht Admiral Schwerer, einer der Führer der aufgelöſten Liga, einen ſcharfen Brief an alle Anhänger und Freunde der„Action Française“. Die Regierung, ſo ſchreibt er, habe einen neuen Beweis ihrer Kopfloſigkeit und ihrer Un⸗ gerechtigkeit gegeben. Die Liga der„Action Francaise“ ſei weder ein militärähnlicher Ver⸗ band noch ein Kampfverband. Ihre Auflöſung ſei nicht nur eine Ungerechtigkeit, ſondern auch eine Dummheit. Nie⸗ mand könne die Anhänger der„Action Française“ hindern, den reichen Herrn Blum als den ſchlimmſten Feind des Volkes zu betrachten, deſſen Handlungen darauf abzielten, einen Krieg zu entfeſſeln und einige Generationen jenes Frankreich niederzumetzeln, das er haſſe. Nie⸗ mand, ſo erklärt Schwerer, könne ſie hindern, zu denken, daß Cachin und die Kommuniſten im Dienſte und Sold von Moskau, Flandin, Herriot, Reynaud und Konſorten im Dienſte Englands ſtünden und daß die franzöſiſche Republik vom Auslande regiert werde. Niemand könne ſie hindern, daran zu erinnern, daß Caillaux und Malvy während des Krieges die Inter⸗ eſſen ihres Vaterlandes verraten hätten. Deutſchland als Schrechgeſpenſt Es ſei augenſcheinlich, daß die Sühnemaß⸗ nahmen gegen die italieniſchen Freunde dem franzöſiſchen Handel und der Induſtrie bereits ſchweren Schaden zugefügt hätten und daß ein Oelausfuhrverbot einen ſchrecklichen Krieg ent⸗ feſſeln würde. Es ſei augenſcheinlich, daß das Bündnis mit den Sowjets ſchickſalhaft zu einem Kriege mit Deutſchland führen würde, das, wie der franzöſiſche Admiral glaubt be⸗ haupten zu können, erfreut ſei, einen Vorwand zu finden, um ſich mit ſeiner wiederhergeſtellten Militärmacht auf das zum Teil materiell und moraliſch abgerüſtete Frankreich zu werfen. Selbſt wenn man zugeben wollte, daß Sowjet⸗ rußland den ernſthaften Wunſch habe, an den Kämpfen teilzunehmen, was könne es nützen, da es über 600 Kilometer von Deutſchland ent⸗ fernt ſei. Die Anhänger der„Action Francçaise“ müßten mit Wort und Schrift das Volk über alle Dinge aufklären. Allein die Beſeitigung des gegenwärtigen Regimes und die Rückkehr des Königs könnten das Heil Frankreichs ſichern. An einer anderen Stelle des Blattes heißt es, das lächerliche und widerwärtige Manöver der Regierung habe der„Action Francaise“ nur Fort⸗ ſchritte gebracht. Die Auflage der Zeitung der „Action Francaise“ ſei ſeit Donnerstag beträcht⸗ lich geſtiegen und zahlreiche neue Freunde hät⸗ ten ſich der Bewegung angeſchloſſen. Nach jeder Nauserbeit Acreme 30 hig. ————————————————————————— Mannheim ſucht ſeinen neuen Generalmuſikdirektor um die Nachfolge Philipp Wüſts— Was wir von unſerem„General“ verlangen Die Muſikfreunde Mannheims haben mit großem Bedauern hören müſſen, daß General⸗ muſildirektor Philipp Wü ſt mit Ablauf dieſer Spielzeit ſeine Arbeit in Mannheim aufgibt, um die Leitung der Oper und der„Schleſiſchen Philharmonie“ in Breslau zu übernehmen. Seit 1933 wirkt er am Mannheimer National⸗ theater, an dem er auch 1921/1922 ſeine Mu⸗ ſiterlaufbahn als Chorrepetitor begonnen hatte. Als Leiter der Oper wie auch als Kon⸗ zertdirigent hat er Mannheims Muſikleben drei Jahre lang ſicher geführt, und er wird unter den Muſikfreunden wie unter den Künſt⸗ lern, mit denen er als echter Kamerad zuſam⸗ menwirkte, viele Freunde zurücklaſſen, die ſeine weitere, aufwärtsführende Laufbahn mit den beſten Wünſchen begleiten. Er begann ſein Mannheimer Amt in einer Zeit, in der es galt, alle künſtleriſchen Kräfte zum Kampf um die Erneuerung und Sicherung unſerer unſterb⸗ lichen muſikaliſchen Güter im Bewußtſein des Volles und die Weckung und Förderung aller deutſchen Geiſter zu ſammeln. Der Kampf um die Erhaltung und Pflege unſerer großen muſikaliſchen Tradition hat Wüſt immer in der vorderſten Linie ge⸗ fehen. Die in Kürze erwartete Uraufführung bon Arthur Kuſterers neuer Oper„Diener zweier Herren“ wird von neuem beweiſen, wie ſehr er beſtrebt iſt, die Verpflichtungen unſerer Zeit einzulöſen. Mit ſeinem Fortgange erhebt ſich die ernſte Wer 325 in Zukunft die muſikaliſchen Kräfte Mannheims nutzen und die Pflichten aus einer großartigen muſikaliſchen Tradition erfüllen.“ Es gibt nur wenige Städte in der Welt, die auf eine gleich große und reiche Ver⸗ angenheit des muſikaliſchen Lebens zurückblit⸗ en können. Der Chroniſt des Ludwigshafener Muſiklebens, Prof. Arthur Berg, rief weh⸗ mütig ſcherzhaft aus:„Wie hatteſt insbeſondere du es gut, glückliche Schweſter überm Rhein, der dir die einſichtige Freigebigkeit eines Fürſten das damals erſte Orcheſter der Welt ſchenkte und eine der glänzendſten Opern und ein bedeutendes Schauſpiel! Welcher Genius der Zeit ſchritt nicht ſegenſpendend über deine gaſtliche Schwelle!“ Seitdem die Komponiſten der Mannheimer Schule, Stamitz, Holz⸗ bauer, F. X. Richter, Cannabich und Filtz die neue Orcheſtertechnik ſchufen und⸗ Mannheim damit zum Ausgangspunkt der modernen ſinfoniſchen Muſik machten, hat es eine führende Rolle unter allen Städten im deutſchen Muſikleben geführt. Mozart und Weber verdankten ihm reichſte Anregungen und bewahrten ihm immer ein liebevolles Anden⸗ ken. Eine ſo ruhmvolle Vergangenheit aber ergibt für alle folgenden Zeiten die heilige Verpflichtung z u tatkräftigem Schaffen, zur Erhaltung des Ge⸗ wonnenen und zu neuem Aufbau. Die Enkel müſſen ſich der ruhmreichen Ahnen würdig zeigen, dieſer Gedanke iſt nicht nur Beſitz aller am muſikaliſchen Leben Beteiligten, er iſt Gemeingut der ganzen Mannheimer Be⸗ völkerung, die der Frage nach dem neuen Füh⸗ rer des muſikaliſchen Lebens unſerer Stadt allgemeines, tiefſtes Intereſſe entgegenbringt. Die hohen Aufgaben, die Mannheims Ver⸗ gangenheit und die zu erkämpfende Zukunft der Muſik, die Mannheim wieder an führender Stelle ſehen muß, an den kommenden General⸗ muſikdirektor ſtellen, verlangen nach dem ein⸗ ſtimmigen Urteil der geſamten Bevölkerung eine hervorragende Muſikerper⸗ ſönlichkeit. Nur ein reifer Künſtler von vornehmer, ſelbſtſicherer Führer⸗ natur kann dieſen Aufgaben gewachſen ſein. So verlangt die Wahl des„Neuen“ ganz be⸗ ſondere Sorgfalt, wenn das Mannheimer Mu⸗ ſikleben erfolgreich in die Zukunft wachſen ſoll. Wenn wir uns die Frage der Nachſolge vor⸗ legen, tritt die Geſtalt eines Muſikers, der durch mehrere Konzerte, die er als Gaſt der Akademie leitete, uns nahegekommen iſt, vor Augen. Wir denken da an Hans Weisbach (Leipzig), der ſich bereits eine gewiß nicht kleine Gemeinde von Anhängern in Mannheim ge⸗ ſchaffen hat, deſſen reife, von tiefer Ehrfurcht getragene Deutung der„Kunſt der Fuge“ ihm die Herzen und das Vertrauen aller Muſik⸗ reunde gewonnen hat. Solch einen Mann wie eisbach wünſchen wir uns. Denn der Leiter des Nationaltheater⸗Orcheſters muß eine reife und vornehme Künſtlerperſönlichkeit ſein, er muß aber ⸗gleichzeitig auch eine ſelbſtſichere kraftvolle Führernatur ſein, wenn er den hohen, durch Tradition verpflichtenden Aufgaben, die das Mannheimer Muſikleben an ihn ſtellt, gewachſen ſein ſoll. Mannheim braucht eine ausgeſprochene Muſikernatur von Begeiſterungsfähigkeit, der aber auch der Wille und die Fähigkeit zur Tat eigen ſein müſſen. Er muß ſich ſelbſt und die Kunſtwerke, die er als groß oder in die Zukunft weiſend erkennt, durchſetzen können, wie Hans Weisbach die „Kunſt der Fuge“. Die Höhe der Aufgaben und der Ernſt der Stunde verbieten heute alle Experimente. Nur eine Perſönlichkeit, von der wir ſicher ſind, daß ſie das Mannheimer Muſikleben zielſicher auf⸗ wärts führen wird und zu der wir dasſelbe Vertrauen wie zu Hans Weisbach haben, darf unſer„General“ werden. Gaſtſpiel im Nationaltheater Schon einmal ſang ein Gaſt die Rolle des Osmin in Mozarts„Entführung aus dem Serail“. Es iſt eine der beliebteſten Partien für den Baßbuffo, nicht ſo volkstümlich und charakteriſtiſch wie manche Rollen in Lortzings Opern, dafür hat ſie aber den Vorteil für einen Sänger, der ſein Können unter Beweis ſtellen will, daß ſie große Vielſeitigkeit ver⸗ lanat und eine der ſchwerſten Partien iſt, die dem Baßbuffo überhaupt geſtellt werden. Die Anforderungen an die Tieſe der Stimme ſind ungewöhnlich und waren von Mozart für den erſten Osmin, Ludwig Fiſcher beſtimmt, der ein Phänomen ſeiner Zeit war. Hans Scherer vom Stasttheater Stettin, der den Osmin als Gaſt auf Anſtellung ſang, wußte die Partie weſentlich wunſchgerecht zu geſtalten. Er ſpielte mit viel natürlichem Humor und fein nuancierter Komik, die nie garob übertrieben wirkte. Bei der Rolle eines polternden Türken iſt das gewiß eine ſehr ſchöne Leiſtung. Er mußte ſich anſcheinend erſt an die fremde Umgebung gewöhnen. Zu An⸗ fang des Abends war die Tonbildung nicht immer einwandfrei, die Stimme klang dann geradezu hart und mühſam. Aber er ſang ſich raſch ein und kam zu ſchönem, klarem Ton von großer Weichheit und Biegſamkeit. Die Stimme iſt ziemlich umfangreich und über⸗ raſcht durch die Klarheit in den tiefen Lagen. Auch ſeine Geſangstechnik erwies ſich als aus⸗ reichend. Wenn er hier und da vom Orcheſter zugedeckt wurde, ſo trifft die Verantwortung den Dirigenten, der gelegentlich die nötige Zu⸗ rückhaltung außer acht ließ. Das Publikum fand offenſichtlich Gefallen an dieſem Osmin und ſpendete ihm reichen Beifall. B. Johann⸗Strauß⸗Abend. Das 3. Orcheſter⸗ konzert der Städtiſchen Hochſchule für Muſik und Theater bringt am heutigen Sonntag außer »den bekannteſten Walzern und Tänzen des Mei⸗ ſters noch einzelne Stücke aus„Zigeunerbaron“, „Fledermaus“ und„Eine Nacht in Venedig“ mit den Soliſten Ernſt Geiger(Tenor) und Friedel Gruber(Sopran) zum Vortrag. Der Abend begegnet großem Intereſſe. Reſtliche Eintrittskarten an der Abendkaſſe im Fried⸗ richspark. — —————— — ————————————————————— „Hakenkreuzbanner“— Seite 1 Blick übers Cand A Nr. 79/ B Nr. 47— 16. Februar 1930 Beſtrafter Landesverrat Freibu 6 15. Febr. Der zur Zeit in Frei⸗ burg tagende III. Senat des Volksgerichtshofes verurteikte in ſeiner Sitzung am Freitag den 19jährigen Emil Will aus Schwaningen(Amt Waldshut) wegen landesverräteriſcher Auslaſ⸗ fungen zu einer Zuchthausſtrafe von 15 Jahren und Aberkennung der bürgerlichen Chrenrechte auf die Dauer von zehn Jahren. Warnung vor Einbrechern Karlsruhe, 15. Febr. Das Badiſche Lan⸗ deskriminalpolizeiamt teilt mit: „In letzter Zeit treten allenthalben wieder Einbrecher auf, die es insbeſondere auf Ge⸗ ſchäftshäuſer, Büros uſw. abgeſehen haben. Ihre nächſten Angriffsobjekte ſind Schreibtiſche, Kaffen und Geldſchubladen. Sie erkennen es dankbar an, bei dieſer Gelegenheit auch den Schlüſſel zum Kaſſenſchrank zu finden, um auf dieſe bequeme Weiſe auch zum Kaſſenſchrank⸗ vorrat zu gelangen. In letzter Zeit wiederhol⸗ ten ſich die Fälle, in denen ſich der Einbruch durch das Vorfinden des Kaſſenſchrankſchlüſſels in irgendeinem offenen oder verſchloſſenen Fach oder Behältnis gut lohnte. Für den Einbrecher iſt es eine einfache Sache, verſchloſſene Behält⸗ niſſe zu öffnen oder aufzuſprengen. Mit Rück⸗ ſicht hierauf iſt eine derartige Verwahrung des Kaſſenſchrankſchlüſſels keine Vorbeugungsmaß⸗ nahme, eher denn für den Dieb eine willkom⸗ mene Angelegenheit. Intereſſe für die Hundeausſtellung Karlsruhe, 15. Febr. Noch ſelten hat eine Hundeausſtellung ſo großes Intereſſe gefunden wie die am 29. Februar und 1. März d. J. in der Städtiſchen Ausſtellungshalle in Karlsruhe ſtattfindende 5. Gauausſtellung für Hunde aller Raſſen des Gaues Südweſt im Reichsverband für das deutſche Hundeweſen(RDy). So wird aus der Schweiß und dem Elſaß eine rege Teilnahme gemeldet, desgleichen ſind Einſen⸗ dungen aus Holland, aus Belgien und aus Frankreich zu erwarten. Württemberg ſendet fine beſten Tiere, die im vorigen Jahre auf der Welthundeausſtellung mit dem„Weltſiegertitel“ ausgezeichnet worden ſind. Auch Bayern iſt zut vertreten. Der Gau Südweſt wirft Preiſe in Höhe von nahezu 10000 RM aus. Daneben aufen täglich Ehrenpreiſe von der Karlsruher Induſtrie ein. Karlsruhe wird alſo demnächſt ein großes Raſſenhundetreffen erleben. Der Meldeſchluß für die Annahme der Hunde iſt auf den 19. Februar feſtgeſetzt. Funde beim Reichsautobahnbau St. Leon bei Wiesloch, 15, Febr. In letzter Zeit konnte öfters von frühgeſchichtlichen Fun⸗ den im Bauabſchnitt Heidelberg—Karlsruhe der Reichsautobahn berichtet werden. Vor kurzem erſt kam eine Radnadel der Bronzezeit bei Karlsdorf(Bezirk Bruchſal) zum Vorſchein. Wo die Autobahn die Straße St. Leon—Kronau unter einer mächtigen Ueberführung hindurch⸗ läßt, wird der Kraichbach nach Weſten verlagert, damit er mit der Straße unter dieſer Ueber⸗ Azbut hindurchgeleitet werden kann. Beim Aushub des neuen Kraichbachbettes ſtießen die Arbeiter Ende Januar 1936 auf menſchliche Grabſtätten. Hauptlehrer Eckert nahm ſich ſo⸗ fort der Sache an und ſo konnten mit tatkräf⸗ tiger Unterſtützung der Reichsautobahndirektion im ganzen neun Gräber feſtgeſtellt werden. Die Toten lagen etwa 1,25 Mtr. tief in Rücken⸗ lage, den Blick nach Oſten gewandt. Während das erſte Grab durch die Arbeiter ſchon ent⸗ fernt worden war, konnten die übrigen genauer unterfucht werden. Es waren Frauen⸗ und Männergräber, bei denen durch frühere Ein⸗ griffe manche Störung zu beobachten war. Der Schädel eines Mannes zeigte auf der linken Seite vom Stirnbein bis zur Hinterhauptnaht eine klaffende Wunde, von einem Schwert oder Beil herrührend. Ein einziges Grab enthielt als eine eiſerne rechteckige Gürtel⸗ ſchließe. Unter dieſen Umſtänden dürfte es ſich bei den Gräbern im Gewann„Hahnäcker“ um einen mittelalterlichen Friedhof handeln. wirtſchaft hat au Der Karlsruher Haushalt ausgeglichen Eine mehrſtündige Beratung der Ratsherren/ Erfreuliche Aufwärtsentwickſung Karlsruhe, 15. Febr. Der Haushaltsplan der Stadt Karlsruhe für das Jahr 1936 wurde wie folgt feſtgeſetzt: Im ordentlichen Haushaltsplan in Einnah⸗ men und Ausgaben mit 49 976 460 RM, im außerordentlichen Haushaltsplan in Einnahmen und Ausgaben mit 2262 870 RM. Die Umlagen betragen: Grundſteuer für be⸗ baute Grundſtücke 70 Pfennig. für umbebante Grundſtücke 90 Pfg., Wald 60 Pfg., die Ge⸗ werbeſteuer aus Betriebsvermögen 34 Pfg., aus dem Gewerbeertrag bis zu 10 000 RM 450 Pfennig, über 10000 RM 195 Pfg., die Filial⸗ fleuer aus Betriebsvermögen 14 Pfg., aus dem Gewerbeertrag bis zu 10000 RM 180 Pfg., über 10 000 RM 198 Pfa., die Warenhausſteuer aus Betriebsvermögen 34 Pfg., aus dem Ge⸗ werbeertrag über 10000 RM 495 Pfg. Oberbürgermeiſter Fäger konnte in der mehrſtündigen Beratung der Ratsherren am Donnerstag feſtſtellen, daß ſeit der Machtergrei⸗ fung eine recht erfreuliche Aufwärtsentwicklung zu verzeichnen iſt. Die Finanzen der Landes⸗ auptſtadt beruhen auf ſolider, geſunder Grund⸗ age. Das Wohlfahrtsweſen erfordert bereits 495 000 RM weniger als im Vorjahre. Allein 18 Millionen RM floſſen durch Arbeitsbeſchaf⸗ fungsmaßnahmen der Stadt der Wirtſchaft zu, davon 7 Millionen für den Wohnungsbau. Durch die Verbreiterung des Stichkanals am Rheinhafen wurden 90000 Quadratmeter Ge⸗ lände neu gewonnen, wovon heute bereits die Hälfte verpachtet iſt. Die Einlagen bei der Städtiſchen Sparkaſſe haben ſich binnen Jahres⸗ friſt von 54,7 auf 58 Millionen RM geſteigert. Die Zahl der Arbeitsloſen iſt von 14 497 am 1. April 1933 auf 6528 am 1. Februar 1936 zu⸗ rückgegangen. Den Schulden der Stadt mit 58,2 Millionen Reichsmark ſtehen rund 106 Millionen RM Vermögen gegenüber. Die oben mitgeteilten Steuerſätze ſind die gleichen wie bisher. Verbilligung krebsfeſter Pflanzkartoffeln Großzügige Anterſtützungsmaßnahmen des Reichsernährungsminiſters Der Reichsminiſter für Ernährung und Land⸗ für die laufende Pflanz⸗ periode zur Verbilligung des krebsfeſten Kar⸗ toffelpflanzgutes erhebliche Mittel zur Verfü⸗ gung geſtellt, um dadurch die Umſtellung des deutſchen Kartoffelbaues auf krebsfeſte Kartof⸗ feln zu fördern. Die Mittel ſollen in erſter Linie dazu dienen, die Krebsherde in den Pflanzguterzeugungsgebieten(insbeſondere in der Umgegend von Zuchtſiätten und Vermeh⸗ rungsſtellen), ſowie in denjenigen Pflanzgut⸗ erzeugungsbezirken, in denen ſich das Auftreten des Kartoffelkrebſes für die Ausfuhr beſonders erſchwerend auswirkt, zu beſeitigen. Außerdem ſollen die Beihilfen zur ausreichenden Erzeu⸗ werd krebsfeſten Kartoffelpflanzgutes verwendet werden. Verbilligtes krebsfeſtes Pflanzgut ſoll in der Regel nur dem klein⸗ und mittelbäuer⸗ lichen Beſitz zugeleitet werden. Die 135 der Beihilfe bei unmittelbarer Zuteilung darf höch⸗ ſtens 4 RM je Dopelzentner betragen. Die Ver⸗ billigung darf ſich nur auf anerkannte Pflanz⸗ kartoffeln derjenigen Sorten erſtrek⸗ ken, die in der Reichsſortenliſte enthalten ſind. Sämtliche Kartoffellieferungen, für die eine Verbilligung gewährt wird, werden auf Ge⸗ ſundheitszuſtand, Sortenechtheit und Reinheit überprüft. Geldgierige„Geiſter“ eines Mediums Hellſehr, die ihr Geſchäſt allzugut verſtanden/ Ernennung zum Erzengel Würzburg, 15. Febr. Vor dem Würzbur⸗ ger Gericht hatten ſich die„Hellſeherin“ Eliſa⸗ beth Dalk und ihr Ehemann Georg von Gnodſtadt wegen Betrugs zu verantworten. Die beiden gehörten— wie die„Mainfränkiſche Zei⸗ tung“ berichtet— einem ſpiritiſtiſchen Zirkel in Gnodſtadt an, deſſen Medium Frau Dalk war. In dieſen Kreis kam im Jahre 1930 eine, Frau aus Würzburg, von der die Dalk bald heraus⸗ gebracht hatte, daß ſie nicht unvermögend war. Sie ließ ihre erſchienenen Geiſter auf die Frau einwirken, um ſie möglichſt freigebig zu machen. So ließ ſie unter dem Geiſtnamen„Fredo“ den verſtorbenen Mann der Frau kommen, der in⸗ zwiſchen eine Ernennung als„Erzengel“ erhal⸗ ten hatte. Dieſer erzählte ſeiner einſtigen Ehe⸗ Reien die wunderbare Mär, daß er mit ihr bereits im 14. Jahrhundert verheiratet war und ihrer Verbindung damals ein Kind entſproſ⸗ ſen ſei, und dieſes Kind ſei niemand anders als die heutige Frau Dalk. Auf Grund dieſer Situation ließ ſich die leichtgläubige und be⸗ törte Frau nicht nur zu erhoblichen Darlehen an ihre„Tochter“ verleiten, ſondern vermachte ihr am Ende ihr ganzes Vermögen. Erſt als der Geiſt„Fredo“ immer zudringlicher wurde und darauf drang, daß das Teſtament beim Notar hinterlegt werde, ging der Frau ein Talglicht auf und ſie lehnte die Erfüllung die⸗ ſes Wunſches ab. Daraufhin war ſie natürlich nicht mehr würdig, mit den hohen Geiſtern zu verkehren. Das Ehepaar war in der erſten Verhandlung zu je vier Monaten Gefängnis verurteilt wor⸗ den. Gegen dieſes Urteil erhoben ſowohl beide Angeklagte wie auch der Staatsanwalt Beru⸗ fung, es wurde jedoch nur der des Staatsan⸗ walts ſtattgegeben. In der neuerlichen Ver⸗ wurde die Strafe der beiden Ange⸗ 95002 nun von je vier auf je acht Monate er⸗ öht. An die„Ernſten Bibelforſcher“ Karlsruhe, 15. Febr. Der Miniſter des Innern gibt im„Staatsanzeiger“ bekannt: Die durch Bekanntmachung vom 4. Juni 1934 in ihrer urſprünglichen Faſſung wiederherge⸗ ſtellte Anordnung vom 15. Mai 1933 erhält in Ziffer 3 folgende Faſſung: „3. Wer ſich an einer der nach Ziffer 1 aufge⸗ löften als Mitglied beteiligt oder den von der Sekte der„Ernſten Bibelforſcher“ erſtrebten Zweck durch Einführen, Verbreiten oder Vorrätighalten von Druckſchriften irgend⸗ welcher Artweiterverfolgt oder die Organiſa⸗ tion auf andere Weiſe unterſtützt oder aufrecht erhält, wird, ſofern nicht die Tat nach anderen Vorſchriften mit einer ſchwereren Strafe be⸗ droht iſt, nach 5 4 der eingangs genannten Ver⸗ ordnung mit S nicht unter einem Mo⸗ nat oder mit Geldſtrafe von 150 bis 15 000 RM beſtraft. Ebenſo werden beſtraft Perſonen, welche im Zeitpunkt der Auflöſung oder ſpäter der Organſſation angehört haben, wenn ſie reli⸗ giöſe Schriften irgendwelcher Art verbreiten.“ Der unbeſchrankte Bahnübergang Seckach, 15. Febr. Auf dem unbeſchrankten Bahnübergang zwiſchen Bödigheim und Seckach fuhr am Mittwoch der fahrplanmäßig 15.53 Uhr von Miltenberg hier eintrefſende Perſonenzug 'n das Laſtauto der Firma Gimber, Mudau, hinein. Der Lokomotivführer hatte zwar das Hindernis bemerkt, konnte aber den Zug nicht mehr rechtzeitig zum Stehen bringen. Der Wagen wurde noch etwa 20 Meter mitgeſchleiſt und nur dem Umſtand, daß der Anhänger ange⸗ kuppelt blieb und auf der anderen Seite der Zugmaſchine mitgeſchleift wurde, iſt es zu ver⸗ danken, daß der Laſtwagen nicht die Böſchung hinabgeſchleudert wurde. Die drei Fahrer wur⸗ den durch Glasſplitter und Stöße verletzt und wurden nach Anlegung eines Notverbandes in das Krankenhaus Buchen verbracht. Der An⸗ hänger, der die Telegrafenleitung umriß, wurde weniger, der Laſtwagen ſehr ſchwer be⸗ ſchädigt. Der Zug konnte die Fahrt nicht mehr fortſetzen. Die Reiſenden mußten die etwa zwei Kilometer lange Strecke nach Seckach zu Fuß zurücklegen, bis ſpäter Kraftwagen den Verkehr zwiſchen dem Bahnhof Seckach und der Unfall⸗ ſtelle vermittelten. Nach Eintreffen eines Hilfßs⸗ zuges wurden die Trümmer beſeitigt. Am Abend konnte der Bahnverkehr wieder aufge⸗ nommen werden. Ungetreuer Angeſtellter Emmendingen, 15. Febr. Ein in einer hieſigen Großfirma beſchäftigter Angeſtellter hat nach und nach den Betrag von 7000 RM unter⸗ ſchlagen und iſt in die Schweiz geflüchter. Der Mann fiel ſchon früher durch große Ausgaben auf, die ſeinem Einkommen nicht entſprachen, Durch Zufall wurden nunmehr die Veruntreu⸗ ungen feſtgeſtellt. Von einer fallenden Buche erſchlagen „Freiamt⸗Reichenbach(Amt Emmen⸗ dingen), 15. Febr. Hier ereignete ſich beim Holzfällen ein tödlicher Unglücksfall. Der A Jahre alte Robert Nanzler wurde von einer fallenden Buche erſchlagen. Tödlicher Motorradunfall Ulm b. Oberkirch, 15. Febr. Tödlich verun⸗ lückt iſt am Donnerstag gegen 20.30 Uhr der etzgermeiſter Karl Höfele aus Baden⸗üWeſt. Er fuhr auf der Rheinſtraße bei Grefſern mit dem Motorrad gegen einen Baum und exlitt einen Schädelbruch, an deſſen Folgen er kur 24393 ſtarb. Höfele hinterlaßt Frau und dut inder. Schaum beim Waſchen ſoviel man will. lan muß nur vorher das Baſſer meichmochen. das iſt ganz einfach, indem man etwa 15Ulinuten por bereitung der Waſchlauge einige hjandͤvoll Henko bleich⸗Soda im Vaſſer verrührt. NA..32 f Hakenkreuzb Oie ⁊7 Zum erſten in Mannheim einer feierlich den Samstag Kommando:, gend einleiten knechtstromme nen der Ju Ueber ihnen um Lehrſteller Der Reichs Kameraden de die Nachwuch⸗ keit, ihre Kräf zuſetzen, aber ſtellen gibt il ſteht vor der werden wiede meradinnen Lehrſtelle find Eingegliede lauf der W ſoll einen Pl. leit hat, ſein⸗ zu einer wirk! ſo kann die nur ſo die Ve leiſtung geſch⸗ Die deutſche der Arbeit g einzuſetzen, u kampfbereites alteten Anſich Haufen zu re lein ziehen lämpferiſche zum Sammel „Mit der Fal Brot!“ Veränderun, Fieberhaft 5 der Rh ſie bei der B im neuen, a Bekanntlich n zu Wirtſchaft da eine Konz betrieb nicht rend der Aus der Halle ſtat ſchaftsbetrieb heimelnd wir Vorführungs: halbkreisförm legenen Vor hat, die einer ſtraße geſtatte getäfelt, die Beſtuhlung g eine äußerſt ſtellungsraum vorbehalten. „Bu Die Gedok! bunten Aber fämtlicher K. Die Veranſta im Silberſaa auch Gäſten 7 ———————— 55 iber, Mudau, te zwar das ſen Zug nicht hringen. Der r mitgeſchleiſt thänger ange⸗ en Seite der iſt es zu ver⸗ die Böſchung Fahrer wur⸗ e verletzt und werbandes in cht. Der An⸗ tung umriß, hr ſchwer be⸗ rt nicht mehr die etwa zwei ckach zu Fuß iden Verkehr id der Unfall⸗ eines Hilfs⸗ beſeitigt. um wieder aufge⸗ Ein in einer ngeſtellter hat )0 RM unter⸗ zeflüchtet. Der oße Ausgaben 4 t entſprachen. ie Veruntreu⸗ rſchlagen Amt Emmen⸗ ete ſich beim sfall. Der M irde von einer 4 fall rödlich verun⸗ 20.30 Uhr der s Baden⸗Weſt. Grefſern mit im und erlitt olgen er kur frau und dril —* 12. U 4 Oꝛe Trommel drõhint bakenkreuzbanner“ Seite 5 fjauptſtadt Mannheim A Nr. 79/ B Nr. 47— 16. Februar 1936 Willy Eritsch Werkbild Zum erſtenmal wurde der Staatsjugendtag in Mannheim auf allen Plätzen der Stadt mit einer feierlichen Flaggenhiſſung eröffnet. Je⸗ den Samstag in der Morgenſtunde wird das Kommando:„Heiß' Flagge!“ den Tag der Ju⸗ gend einleiten. Und dann brummen die Lands⸗ imechtstrommeln durch die Stadt, die Kolon⸗ nen der Jungen und Mädel marſchieren. heber ihnen die Transparente, mit denen ſie um Lehrſtellen für ihre Kameraden werben. Der Reichsberufswettkampf vereinigte Gie Kameraden der HJ im Marſch zur Leiſtung, die Nachwuchsgeneration im Jungvolk iſt be⸗ keit, ihre Kräfte ebenfalls an allen Stellen ein⸗ zuſetzen, aber erſt die Bereitſtellung von Lehr⸗ ſtellen gibt ihr die Möglichkeit dazu. Oſtern ſteht vor der Tür und zu dieſem Zeitpunkt werden wieder tauſende Kameraden und Ka⸗ meradinnen die Schule verlaſſen und eine Lehrſtelle finden müſſen. Eingegliedert ſollen alle Kräfte in den Kreis⸗ lauf der Wirtſchaft werden. Jeder Junge ſoll einen Platz finden, wo er eine Möglich⸗ leit hat, ſeine Fähigkeiten mit ſeinem Fleiß zu einer wirklichen Leiſtung zu verbinden. Nur ſo kann die Arbeit zur Freude werden, und nur ſo die Vorausſetzung für berufliche Höchſt⸗ leiſtung geſchaffen werden. Die deutſche Jugend hat ſich ein neues Ethos der Arbeit geſchaffen, ſie iſt bereit ſich dafür tun einzuſetzen, und dieſer Einſatz iſt zugleich ein lampfbereites Signal, alle einſeitigen und ver⸗ alteten Anſichten und Widerſtände über den Haufen zu rennen. Die Trommeln der Fähn⸗ lein ziehen durch die Straßen, und das lämpferiſche Lied der Jugend iſt das Signal zum Sammel der einſatzbereiten Mannſchaft. Mit der Fahne der Zukunft für Freiheit und rot!“ 4 Veränderungen in der Rhein⸗Neckar⸗Halle Fieberhaft wird jetzt an der Innenausſtat⸗ der Rhein⸗Neckar⸗Halle gearbeitet, damit ſie bei der Bäckerausſtellung ſich den Beſuchern im neuen, anſprechenden Gewande darbietet. Bekanntlich wird der vordere Teil dieſer Halle — Wirtſchaftszwecken umgebaut, in denen— eine Konzeſſion für dauernden Wirtſchafts⸗ betrieb nicht erteilt wurde— wenigſtens wäh⸗ rend der Ausſtellungen und bei beſonderen, in der Halle ſtattfindenden Veranſtaltungen Wirt⸗ ſchaftsbetrieb ſtattfindet. Angenehm und an⸗ eimelnd wirken die zwei Räume, der frühere orführungsraum und ein kleinerer, in dem albkreisförmigen, nach der Autobahn zu ge⸗ legenen Vorbau, der ringsum Fenſter hat, die einen ſchönen Ausblick auf die Auto⸗ ſtraße geſtatten. Die Wände werden mit Holz getäfelt, die ganze Inneneinrichtung und die Beſtuhlung geben den neugeſchaffenen Räumen eine äußerſt gemütliche Note, Der große Aus⸗ ſtellungsraum bleibt natürlich ſeinem Zweck vorbehalten. „Bunter Abend der Gedotk“ Die Gedok veranſtaltet auch dieſes Jahr einen bunten Abend, bei welchem Künſtlerinnen fämtlicher Kunſtgattungen mitwirken werden. Hie Veranſtaltung findet Freitag, 21. Februar, in Silberſaal des„Walaſthotels“ ftatt und ift auch Gäſten zugänglich. Oi%ιι, Fritsehn- ganz yrivat Wir berichteten bereits, daß Willy Fritsch mit vielen anderen Filmkünstlern heute am großen Uia-Film-Maskenball teilnehmen wird. Wenn wir in den nachfiolgenden Ausführungen einige Ausschnitte aus der Unterhaltung wiedergeben, die ein Mitglied unserer Schriftleitung mit Willy Fritsch hatte, so geschieht das nicht, um dem mancher⸗ orts ins Kraut geschossenen Starunwesen. Vorschub zu leisten. Vielmehr soll damit die Arbeit von Männern aufgezeigt werden, die mit ihrem Können ihrem Volk dienen und die dadurch die Forderung— die Kunst dem Volk— wahrmachen, daß sie wirklich auch ins Volk gehen. Nur verschwärmte Backfischlein und überkandidelte Modepuppen mögen weiterhin annehmen, daß sich das Leben von Filmkünstlern in sesellschaftlichen Veranstaltungen, in Tanz und Sport und Flirt erschöpft. Er kam, ſah und— ſchlief So war es nun wirklich, der Zug, mit dem Willy Fritſch kommen ſollte, langte an, der Fotomann ſtand knipsbereit, einige andere Volksgenoſſen warfen ſich in Poſitur, doch er kam nicht. Er war nicht da, oder noch nicht da. Der Bahnhofsvorſtand wurde in Bewegung geſetzt, und dann erfuhr man: Jawohl, ein Mi⸗ tropa⸗Schlafwagen ſteht auf einem Nebengleis, und vielleicht ſteckt er noch drin. Feſtgeſtellt wurde: Er war wirklich noch im Schlafwagen, der nun ſchon ſeit einer guten halben Stunde auf totem Schienenſtrang ſtand. Und Willy Fritſch ſchlief, pennte, um es aanz richtig zu ſagen, und wenn nicht derbe Männer⸗ fäuſte ſeine Abteiltür bearbeitet hätten, dann wäre das vielleicht auch jetzt noch der Fall. So aber rappelte er ſich hoch, ſtand am Waggon⸗ ausgang, wurde vom Fotomann belichtet, lä⸗ chelte, nein, lachte und entſchuldigte ſich, daß er zur Winterszeit treudeutſche Männer warten ließ. „Endlich mal in Mannheim“ „Ja,“ ſagte Willy Fritſch,„ich bin froh, daß ich endlich mal hier für einige Tage ausſpannen kann. Ich fahre jedes Jahr nach Baden⸗Baden, komme ſtets durch Ihre Heimatſtadt, aber noch nie langte es zu einem Aufenthalt. Und deshalb freue ich mich, daß ich jetzt hier bin, ich weiß, daß hier eigentlich das Ausfallstor zu Deutſch⸗ lands ſchönſten Gegenden zu finden iſt. Natürlich gondle ich zwiſchendurch ein wenig nach Heidelberg, will auch ſonſt die Gegend kennenlernen, und Samstagabend machen wir dann den Mannheimer Karneval mit. Von mir aus ſoll alles geſchehen, daß die Sache klappt, es ſoll daran nichts fehlen.“ . 5, e — * Der Künstler ũbermittelte uns àn- läblich seines Aufenthöltes in Nannheim aàm Söõmstägmorgen, als besonderen Grußb die neben- stehenden Zeilen: 4⁰3 e, ——— MAleiner Glsteeſiei ind Beruſlieſie „Augenblicklich arbeite ich am Film„Boc⸗ eaccio“, herauskommen wird, Sie werden ihn ja wohl auch hier in Mannheim zu ſehen bekommen. Wir arbeiten wirklich, und eigentlich iſt es überflüſſig, zu betonen, daß die romanhaften Filmgeſtalten eben nur hier, nir⸗ gendwo anders anzutreffſen ſind. Da kann es leicht vorkommen, daß man in der Frühe um 8 Uhr beginnt und um 22 Uhr auch noch nicht Feierabend hat, und wenn man dann wirklich den Bau verläßt, iſt man froh, daß man ſich aufs Ohr legen kann. Das gilt nicht nur für mich, ſondern auch vor allem für meine Mitſpieler, die Harvey bei⸗ ſpielshalber iſt— ſo zart ſie auch ausſieht— ſtändig auf Poſten, und es macht ihr nicht das geringſte aus, wenn ſie nachts um 11 Uhr noch — laut Drehbuch— in eiskaltes Waſſer zu fallen hat. Wenn wir dann aber— wie in die⸗ ſen Tagen— wirklich ein wenig ausſpannen können, dann iſt das beſonders ſchön und be⸗ ſonders genußreich.“ Freundſchaft zu Willy Birgel Im Film„Schwarze Roſen“ ſpielte Fritſch bekanntlich mit unſerem Willy Birgel zuſam⸗ men. Gerade von ihm ſpricht er in einer Weiſe, die kennzeichnend für die Charaktereigenſchaf⸗ ten des Erzählers iſt. „Er iſt der netteſte Menſch und der beſte Ka⸗ merad, den ich bisher getroffen habe“, ſagt Willy Fritſch,„und ich habe ſelten einen Part⸗ ner gehabt, mit dem zuſammen ich ſoviel innere Befriedigung bei meiner Berufsarbeit hatte wie mit ihm. Ich brauche Ihnen weiterhin wohl kaum zu erzählen, daß ich ihn für einen Gro⸗ ßen im Reich der Kunſt halte, das werden Sie hier in Mannheim mindeſtens ſo gut wiſſen wie ich.“ Das muß ja nun jeden Einheimiſchen beſon⸗ ders erfreuen, nd es tut gut, zu erfahren, daß auch hier der Gedanke kameradſchafrlicher Ar⸗ beitsgemeinſchaft ſeine Wurzeln geſchlagen hat. And dann—„unſer Doktor“ „Miniſter Dr. Goebels nimmt—“ ſo erzählt Willy Fritſch weiter—„den denkbar größten Anteil am geſamten deutſchen Filmſchaffen. Gerade von ihm erhalten wir Künſtler ſo man⸗ chen Wink, deſſen Befolgung Erfolg verſpricht, er iſt es auch, der ſich in außerordentlich ſtarkem Maß für alle Fragen einſetzt, die mit unſerem Beruf vor allem nach der volksbildenden Seite zuſammenhängen. Hier wird die ausgeſprochen kulturelle Miſſion der Lichtſpielkunſt lebendig, hier liegen, mehr als auf irgendeinem anderen Gebiet der Kunſt, die Zukunftsaufgaben, die ihrer Löſung entgegengeführt werden müſſen. Das aber iſt wirklich nicht ſo einfach, wie es auf den erſten Blick ſcheinen könnte, denn es geht nicht an, den Film nur volksbildneriſch in ausgeſprochenem Sinne des Wortes zu geſtalten, er darf in den meiſten Fällen nicht ſeines unter⸗ haltenden Charakters entkleidet werden. Sie werden ſelbſt wiſſen: Die Volksgenoſſen, die abends in ein Kinotheater gehen, wollen ſich entſpannen, wollen ſich nach des Tages Müh⸗ ſalen einige Stunden erholen und erfreuen, und gerade darum iſt es für alle Beteiligten ſo ſchwer, die richtige Mittellinie zu finden. Aber auch hier geht es vorwärts, und wir haben heute einen Rückhalt bei unſeren Regierungs⸗ vertretern, wie das früher nie der Fall war. Sehr oft werden unſere Filme vor ihrer Ur⸗ aufführung im privaten Kreis bei Dr. Goebbels gezeigt, oft iſt dann auch der Führer anweſend, und die künſtleriſche Befruchtung, die gerade bei dieſen Anläſſen übermittelt wird, iſt ſtark und nachhaltig, iſt für das praktiſche Leben zu⸗ geſchnitten. Oft ſchon hat da unſer Doktor ſelbſt eingegriffen, ſogar Dialoge, die vorher wenig taugten, wurden von ihm umgearbeitet und das nicht zu ihrem Schaden. Auslandswerbung für das Deutſchtum „Ein Gebiet, das nicht zu unterſchätzen iſt/, ſagt Willy Fritſch.„Wenn Sie den Jubel mit⸗ gemacht hätten, den die Leute beiſpielshalber in Stockholm aufgeführt haben, Sie wären platt geweſen. Ich war es nämlich auch“, lacht er,„ſie haben ſich vor lauter Begeiſterung wirk⸗ lich“ bald umgebracht. Tauſende ſtanden vor meinem Hotel, ſie jubelten und tobten, und als die deutſchen Nationalhymnen geſpielt wurden, da ſangen ſie fleißig mit. Der propagandaſtiſche Wert iſt unbeſtreitbar. So können wir durch die Auslandsaufführung guter deutſcher Filme am eindeutigſten bewei⸗ ſen, daß unſer Vaterland auch in künſtleriſcher Hinſicht einer neuen Blüte entgegengeht, daß es auf dieſem Gebiet keinen Stillſtand für uns gibt. Nicht anders war es in Griechenland, in Bulgarien; auch hier traf ich eine Begeiſterung an, die keine Grenzen kannte. „Nur in Budapeſt“, lacht der Erzähler,„war es ein wenig anders, aber auch das hatte ſeinen guten Grund, ſintemalen ein Rabbiner und ſeine Sippſchaft hier an dieſem ganzen Ge⸗ ſchehen nicht unbeteiligt waren.“ „Willy, perſönlich geſehen“ Zum auten Schluß einige perſönliche Feſt⸗ ſtellungen: Willy Fritſch enttäuſchte nach der angenehmſten Seite. Wenn ſich mancher vor⸗ geſtellt hatte: ein wenig eingebildet wird er ſein, ſo mit Starfimmel und Hochmutsfalten im keſſen Geſicht, ein wenig blaſiert und von oben herab zu den gewöhnlichen Sterblichen — Fehlanzeige. Wirklich: Fehlanzeige, großgeſchrieben. Nichts von dem. Sondern er iſt ein patenter Kerl, der auch anderer Leute Meinung gelten läßt, ſelbſt in ſeinen beruf⸗ lichen Fragen. Und wenn er ſagt—„ich habe zwar mancherlei Angebote von Theatern, aber ich verklemme da kleine Angſtgefühle und außerdem habe ich da mehr zu verlieren als zu gewinnen—“ dann ſpricht das für ihn. Es ſpricht für den Mann, der zuſammen mit Willy Birgel und einigen anderen Darſtellern uns im Film„Schwarze Roſen“ ein Erlebnis vermittelte. Wenn Sie, lieber Leſer, nun wiſſen möchten, was er ſonſt privat treibt und macht— danach wurde nicht gefragt. Auch nicht, ob er bei⸗ ſpielshalber Rumſteaks mit oder ohne Zwie⸗ beln liebt. Laſſen Sie ſich mit der Tatſache genügen, daß er ſein Morgenfrühſtück mit Eiswaſſer be⸗ ginnt und gern Rinakämpfe ſieht. Uns ge⸗ nüate das auch, und ein auter Ringkampf iſt ſein Geld wert. Ahoi, Willy Fritſch! Mach' heute abend un⸗ ſeren Mannheimern viel Spaß. T. W. Zuchtſchau Deutſcher Schäferhunde Nur noch Stunden trennen von dem Ereig⸗ nis der großen Jahres⸗Zuchtſchau die auf dem „Turnplatz Jahn“, Mannheim⸗Neckarau, ſteigen wird. Bis zehn Uhr morgens werden die Hunde der Ausſteller eingeliefert werden kön⸗ nen. Eine halbe Stunde ſpäter wird bereits das Richten beginnen. Der Zuchtgruppenwett⸗ ſtreit beginnt erſt um 15 Uhr. Anſchließend be⸗ ginnen auch die großen Ausſcheidungskämpfe. Prämiiert wird der ſchönſte Mannheimer Schä⸗ ferhund, der ſchönſte vom Kreis Groß⸗Mann⸗ heim(Heidelberg, Weinheim und Viernheim). Die Propagandavorführungen für Polizei⸗ hunde dürfte weit über den engeren Kreis hin⸗ aus intereſſieren. Wie wir erfahren, wird die Schau ſehr gut beſchickt werden. Die Bedeu⸗ tung der Jahres⸗Zuchtſchau für Schäferhunde tritt immer mehr zutage. Durch Veranſtaltun⸗ gen dieſer Art ſoll ein Anreiz für die Züchter gegeben werden, die Form der Gebrauchshunde immer mehr zu veredeln. Der Schau dürfte aller Vorausſicht nach ein voller Erfolg beſchie⸗ den ſein. Was Menſchen vergeſſen Die Süddeutſche Bewachungsgeſellſchaft mbh. berichtet: Im Monat Januar 1936 wurden 3377 Haus⸗, 36 Kirchen⸗, 36 Garage⸗, 66 Geſchäfts⸗, 8 Stall⸗, 15 Werkſtatt⸗, 9 Lager⸗, 7 Keller⸗ 9 Büro⸗, 2 Waſchküchtüren, 17 Tankſtellen, 56 Schutzgitter,7 Schaukäſten, 77 Schaufenſter⸗Rol⸗ läden und 42 Fenſter offen angetroffen und ge⸗ ſchloſſen. Gelöſcht wurden 803 brennende Lich⸗ ter. Nachſtehende gefundene Gegenſtände konn⸗ ten ſofort den Eigentümern wiedergegeben wer⸗ den: 26 Schlüſſelbunde, 9 Preistafeln, 1 Motor⸗ radauspuff, 1 Kinderfahrrad und 1 Sack. An die nächſten Polizeireviere konnte folgendes ab⸗ gegeben werden: 6 Fahrräder, 1 Hemd und 1 Unterhoſe. 1 Radio und 1 Waſſerleitung wur⸗ den abgeſtellt und 1 elektriſcher Kochherd aus⸗ geſchaltet. Ferner konnten 2 Pferde wieder an⸗ gebunden werden. Bei ſämtlichen Unregel⸗ mäßigkeiten wurde durch unſere Wachleute für Abhilfe geſorgt. —— Shron ſiir Km. 215. erholten Sie einen echten MENOfF vnd noch dozu den modernen, leistungsstorken im Klong vollkommen noturwohren-Kreis · Empfönger gezugscduellen weist nach: Generalvertreiung Dr. ———— ———————————— —————— Wir ſchaffen die Kultur der jungen Bewegung Die kulturelle Bedeutung der H3⸗Jugendfilmſtunden/ Mannheim an der Spitze/ Rund 30 000 Befucher Kultur⸗ und Kunſtgeſtaltung im Sinne der Zugend, Erziehung zu ſelbſtändiger Kultur⸗ und Kunſtbetrachtung, ſowie zu eigener Einſtellung und Kritik auf nationalſozialiſtiſcher Grundlage ſind die weſentlichen Gründe, die zur Schaf⸗ fung und Durchführung von Jugendfilm⸗ ſtunden der HIgeführt haben. Der Bann 171 Mannheim veranſtaltet dieſen Sonntag wiederum eine ſolche Film⸗Feierſtunde für alle Gliederungen der Jugend in vier Licht⸗ ſpielhäuſern der Stadt ſowie in verſchiedenen Vororten. Zur Aufführung gelangt der Film: „Ein Mann will nach Deutſchland“. Die Filmdarbietung wird durch Orcheſter⸗ und Liedvorträge ſinngemäß eingeleitet. Unſer Mitarbeiter in der Preſſe⸗ und Propa⸗ gandaſtelle des Bannes 171 berichtet über die rganiſation der Jugendfilmſtunden auf Grund einer Preſſebeſprechung. ie Zahl der in ihrer Haltung oder ihrem Stoffkreis wirklich für die Jugend wertvollen Filme iſt ſehr gering. Es genügt nicht etwa, aus einem vorhandenen Filmwerk ungeeignete oder„anſtößige“ Stellen herauszuſchneiden, um dann das Prädikat„geeignet“ zu erlangen, ſon⸗ dern wir müſſen aus den Reihen der Jugend ſelber einen noch ſtrengeren Maßſtab, als ſonſt wohl für die allgemeine Filmproduktion üblich iſt, anlegen. Einmal deshalb, weil in den weit⸗ aus meiſten Fällen erſt durch die H̊ Jungen und Mädel in ein Lichtſpielhaus kommen und mit der Kunſtform Film bekannt werden. Die Eindrücke, eines ſolchen erſten Beſuchs ſind für den Jugendlichen bedeutungsvoll und beſtimmend für ſeine Entwicklung und ſeine Einſtellung zu der ſchon rein techniſch über⸗ raſchenden Erſcheinung Film. um anderen iſt die ſchärfſte Ausleſe des⸗ halb gerechtfertigt, weil wir ja nicht eine ange⸗ nehme Unterhaltungsſtunde im„Erwachſenen⸗ ſtil“ veranſtalten, ſondern allein ſchon durch den feſtlichen Rahmen von nur Jugendlichen im einheitlichen Kleid eine Vorbedingung zu einer Feierſtunde geſchaffen haben. Schließlich rollt der Film nicht unperſönlich vor uns ab, durch irgend einen Spalt im Mauerwerk auf eine Leinwand geworfen, ſondern Kameraden und Kameradinnen im gleichen Kleid wie wir be⸗ reiten durch Lied und Spruch und Wort die innerliche Vorausſetzung vor, die uns ein Kunſtwerk zum Erlebnis werden läßt. Und wehe der geſamten Kulturarbeit und ⸗erziehung der H, wenn dann die Handlungen und Ge⸗ ſchehniſſe auf der Leinwand dem Geiſt der Ju⸗ gend geradezu widerſprechen; wir benutzen den Film als Hilfsmittel unſerer Erziehung nicht etwa aus Begeiſterung für ein techniſches Wun⸗ derwerk, ſondern weil wir in ihm das Mittel vermuten, jugendliche Begeiſterung für die großen Dinge unſeres Volkes und unſerer Ge⸗ ſchichte auszudrücken und zu wecken. Bann 171 führend im Reich Längſt vor der Feſtlegung einer regelmäßigen Vorführung von Filmen ausſchließlich vor der Jugend, führte der Bann 171 in Mannheim Jugendfilmſtunden durch. Grundſätzlich iſt jeder Film ſechs Monate nach ſeiner Uraufführung für uns freigegeben. Vorausſetzung für einen geſchloſſenen, aber ſtets vollkommen freiwilligen Beſuch, iſt der billige Preis. Eine Schädigung der Kinobeſitzer iſt deshalb ausgeſchloſſen, weil jeder Film, der in Berlin aufgeführt wurde, ſpäteſtens ein Vierteljahr ſpäter auch bei uns, als der Film„provinz“ ge⸗ laufen iſt,— wir demnach mit keiner Auffüh⸗ rung den örtlichen Unternehmern vorgreifen können. Eine von uns geführte Statiſtik hat ergeben, daß jugendwichtige Filme durchſchnittlich nur von 10 v. H. aller Jugendlichen beſucht werden, während wir durch die HJ⸗Organiſationen etwa 70 v. H. in das Filmtheater bringen können. (Von dem Beſuch wichtiger Filme durch Schu⸗ len iſt hier deshalb abgeſehen, weil hier für die Auswahl und den Beſuch des Filmes an⸗ dere Geſichtspunkte maßgebend ſind.) Daß eine Ueberſchneidung von Hi und Schule in Bezug auf Filmbeſuch nicht ſtattfindet, iſt durch die Kreisfilmſtelle der NSDAp, als der übergeord⸗ neten, für die Filmarbeit zuſtändigen Stelle, ge⸗ währleiſtet. Mannheim ſtand im Winter 1934/5 mit 30000 Beſuchern an der Spitze des ganzen Reiches. In den Jugendfilmſtunden der HJ Mannheim waren ein Achtel der geſamten Be⸗ Modistinnen im RBW Auin.: Banzhaf Der hieſige RB W ein voller Erfolg Erfreuliche Steigerung der Teilnehmerzahlen in allen Berufsgruppen Die Zahl der Teilnehmer am dritten RBW in Mannheim iſt gegenüber dem Vorjahre um 80 v. H. geſtiegen. Während 1935 im Bereiche des Kreiſes Mannheim 4800 Jungarbeiter und ⸗angeſtellte ſich an dem Wettſtreit der Jugend beteiligt hatten, iſt ihre Zahl in dieſem Jahre auf 9070 angewachſen. Baden hat im Verhält⸗ nis zum Vorjahre eine bedeutend größere Zahl Meldungen abgegeben. In Nahrung und Genuß, mit den ſchmack⸗ haften Gewerben der Bäcker, Konditoren, Metz⸗ ger und Brauer ſind 233 Wettkämpfer angetre⸗ ten(gegen 168 im Vorjahre), hierzu kommen 74 Tabakarbeiterinnen, deren Zahl ſich um 28 vermehrte. Textil war diesmal mit 130 und Bekleidung mit 350 vertreten. Ihre Anzahl hat ſich nur wenig vergrößert. Auch die Hausgehil⸗ finnen haben ihre Beteiligung mit 171 um etwa 32 Stellen erweitert. 3 Das Hauptkontingent aller Wettkämpfer ſtellte die Reichsbetriebsgemeinſchaft Eiſen und Metall, ſie war mit 1650 Teilnehmern am mei⸗ ſten angewachſen, denn 1935 hatten wir nur 345, hierzu kommen noch 26 ungelernte Arbeiterin⸗ nen. Ihre Zahl iſt zwar in Mannheim bedeu⸗ tend größer, da ſie jedoch nicht alle zugleich dem Betrieb fernbleiben können, hat ſich ihre Betei⸗ ligung verhältnismäßig niedrig gehalten. Das Anwachſen der metallverarbeitenden Berufe der männlichen Jugend iſt nicht zuletzt auf eine weiterere Ausdehnung der Produktion aller Mannheimer bedeutenden Fabriken zurückzu⸗ führen. Die Zahl der Teilnehmer in Wett⸗ kampfklaſſe 1, die vor allem die Lehrlinge des erſten Jahres umfaßt, hatte die ſtärkſte Beteili⸗ gung mit 676 angetretenen Kämpfern zu ver⸗ zeichnen. Chemie brachte 397 weibliche und 25 männliche Arbeiter an den Start. Druck und Papier ſind mit 140 Jungen und 64 Mädel angetreten, während Köche und Kell⸗ ner 17 Mann meldeten, eine beſondere Prü⸗ fung erfuhr der einzige Page Mannheims. Ihre Kunſt zeigten elf Blumenbinderinnen. Eine Großmacht beſonderer Art waren die Mä⸗ del der Gruppe Handel, die mit 1165 Bewer⸗ berinnen antraten, ihre männlichen Kollegen waren nur mit 700 vertreten. 76 Drogiſten und 26 Dentiſten, davon je drei weibliche, zeigten ihre Fertigkeiten; in den Ver⸗ waltungsberufen zählten wir 30 Jungen und 16 Mädel. Eine deutliche Steigerung war bei Holz feſt⸗ zuſtellen; hier waren 163 Lehrlinge, gegenüber 90 im Vorjahre, angetreten. Wettkampfgruppe Bau war 245 gegen 160 ſtark, und war alſo auch erheblich am zahlenmäßigen Aufſchwung beteiligt. Aber die Zahl allein gibt gerade im RBW nicht den tatſächlich geſteigerten Erfolg wieder. Die einzelnen Ergebniſſe, die Sorgfalt und Sicherheit bei der Ausführung der geſtellten Arbeiten ſowohl die geſteigerte Reife in der Bexufsauffaſſung, als auch die Rolle, die die zuſätzliche Berufsſchulung ſpielt. Wir ſind auf dem Marſch zur Leiſtung, und werden nicht ruhen, bis der alte Begriff„Ungelernter Ar⸗ beiter“ durch den ſtolzen Namen„Deutſcher Facharbeiter“ verdrängt worden iſt. Lud. B. drl erbnnrBemslr rntimrraft Das Rennen vorbildlichen Kameradſchaftsgeiſtes Gemeinſchaftswille führt zum Erfolg/ Der große Kampf der Militärpatrouillen (Eigener Bericht des„Hakenkreuzbanner“) Garmiſch⸗Partenkirchen, 14. Februar. Goldrot ſchimmernde Bergſpitzen künden einen ſonnigen Tag im Garmiſch⸗Partenkirchener Olympiatal an, aber noch liegt das Stiſtadion zu Füßen des Gudiberges im kalten Schatten, als ſich die neuen zum internationalen Militär⸗ patrouillenlauf gemeldeten Mannſchaften zum Start fertig machen. Es iſt erſt das dritte große Treffen der beſten Militärſkipatrouillen, aber doch hat dieſe Ver⸗ anſtaltung bereits Tradition. Soldaten ſind Frühaufſteher Soldaten ſind e So herrſchte denn ſchon am früheſten Morgen lebhafter Be⸗ trieb im Stiſtadion, wo die Patrouillen in Drei⸗Minutenabſtänden auf den 25 Kilometer langen, beſchwerlichen Weg entlaſſen wurden. Als erſte Patrouille ſtarten die Finnen unter Führung von Oberleutnant Kuvaja, der bereits 1928 in St. Moritz mit dabei geweſen war, dann folgten die graugrün gekleideten Polen und wiederum drei Minuten ſpäter die italieniſchen Alpini unter Führung des 42 Jahre alten Ka⸗ pitäns Silveſtri, der ebenfalls ſchon in St. Mo⸗ ritz die italieniſche Patrouille geführt hatte. Leutnant Leupold und ſeine Leute Bevor die deutſche Patrouille, geführt von Leutnant Herbert Leupold, den Startplatz ver⸗ läßt, tritt ſie noch einmal an und Leutnant Leu⸗ pold meldet dem Reichskriegsminiſter General⸗ oberſt von Blomberg. Ein kameradſchaftlicher Händedruck jedem einzelnen Mann der deut⸗ ſchen Patrouille, dann iſt es ſo weit, und von lauten Heilrufen begleitet geht die deutſche Mannſchaft ins Rennen. Gemäß den Beſtim⸗ mungen dürfte Leutnant Leupold ohne Gepück und Belaſtung als Führer der Mannſchaft lau⸗ fen, aber als Kamerad will er mit ſeinen Leu⸗ ten teilen und ſo nimmt auch er einen Ruckſack und Karabiner, damit die beiden Schwächſten der Patrouille mit halbem Gepäck laufen können. In öſtlicher Richtung führt die Spur zunächſt am Kankerbach entlang nach Kaltenbrunn, wo die finniſche Mannſchaft als erſte paſſiert und hier bereits eine Minute Vorſprung vor den folgenden Italienern hat. Drei Kilometer ſpä⸗ ter an der Kontrolle 2 in Wamberg beträgt der Vorſprung der Finnen bereits zwei Minuten vor Italien. Sehr gut gelaufen iſt die ſchwe⸗ diſche Patrouille, die hier der Zeit nach bereits klar den dritten Platz einnimmt. Dann lautet die weitere Reihenfolge der reinen Zeit nach: Oeſterreich, Schweiz, Frankreich, Tſchechoſlowa⸗ kei. Nach der Hälfte der Strecke wird das Skiſtadion paſſiert und bei Kilometer 13 findet am Kochelberg die vorgeſchriebene Schießübung ſtatt, die von allen Mannſchaften mit Aus⸗ nahme der Schweizer Patrouille fehlerfrei er⸗ ledigt wird. Am ſchnellſten ſind die Deutſchen, die mit fünf Schuß die drei Ballons aus 150 Meter Entfernung abſchießen. Kampf auf vereiſter Abfahrt Vom Schießplatz geht es ſofort in ſteilem Aufſtieg hinauf ins Kreuzeckgelände, wo nach drei Kilometer Anſtieg bei der Tonihütte 400 Meter Höhendifferenz bewältigt ſind. Ein mör⸗ deriſcher Anſtieg. Noch immer hält Finnland die Spitze, aber der Zeit nach iſt an der Kon⸗ trolle Tonihütte die italieniſche Alpini⸗Mann⸗ ſchaft, durchweg geübt Bergſteiger, bereits um eine halbe Minute beſſer. Dreieinhalb Minuten langſamer ſind bis hierher die Schweiz und Oeſterreich. Die nun folgende Abfahrt von der Tonihütte zur Talſtation der Kreuzeckbahn, die zum Teil auf der vollkommen vereiſten Kreuzeckabfahrt zurückgelegt wird, bringt die Entſcheidung. Die im Flachlande beheimateten Finnen können trotz größter Aufopferung ihre Poſition nicht mehr halten, während die Italiener durch den vereiſten Wald ſchneidig zu Tal brauſen. Eine Minute beträgt nunmehr der Zeitvorſprung der Alpini⸗Mannſchaft vor Finnland; auf den näch⸗ ſten Plätzen liegen nach dieſem ſchwerſten Stück der Strecke immer noch Schweden und Oeſter⸗ reich, aber die deutſche Heerespotrouille hat be⸗ trächtlich aufgeholt. Stürze nicht zu vermeiden Es war eine tolle Abfahrt, berichtete ſpäter der Führer unſerer Militärpratrouille. Die Wege waren vollkommen vereiſt und Stürze waren überhaupt nicht zu vermeiden. Wir konn⸗ ten auch keine Rückſicht darauf nehmen, daß wir keine Stahlkanten unter den leichten Lang⸗ laufbrettern hatten. Als wir dann an der Tal⸗ ſtation die drei Minuten vor uns geſtarteten Franzoſen überholten, gingen wir noch einmal mit letzter Kraft los, um auf den letzten in der Ebene verlaufenden Kilometern noch eine gute Zeit herauszuholen. Mörderiſcher Schlußkampf um Sekunden An der Spitze des Feldes lieferten ſich in⸗ zwiſchen die Mannſchaften von Finnland und Italien einen mörderiſchen Schlußkampf Mit letztem Einſatz verſuchten die Finnen, die in⸗ zwiſchen durch an der Strecke ſtehende Kame⸗ raden erfahren hatten, daß die Italiener gegen ſie eine Minute gut hätten, ihre beſſere Lang⸗ lauftechnik auszuſpielen und doch noch den Sieg zu erkämpfen. Aber die italieniſchen Al⸗ pini ſind zäh und immer wieder teißt Kapi⸗ tän Silveſtri ſeine Leute mit. Schließlich nimmt er ſogar ſelbſt Karabiner und Gepäck des ſchwächſten Läufers. So geht es zum Ziel. Um jede Sekunde geht jetzt das Rennen, jeder ieder Sturz kann jetzt den Sieg oſten. Als erſte Mannſchaft paſſieren die Finnen 3 + ſucher, die mit 250 000 im Reich gezühlt worden ſind. Selbſt Berlin hat bei keiner Veranſtaltung eine gleiche Beſucherzahl wie wir erreichen kön⸗ nen. Die Organiſation der Propagandaſtelle in Mannheim iſt derartig ausgebaut worden, daß mit nur zwei Kopien eines Filmes jeweils über Samstag und Sonntag das geſamte Bann⸗ gebiet beſpielt wurde. Der Film:„Gin Mann will nach Deutſch⸗ land“ läuft Samstag, 15. Februar, auf dem Lande in Schwetzingen, Hockenheim, Laden⸗ burg. Die Anfangszeiten der Vorſtellungen ſind zeitlich jeweils um eine halbe Stunde verſcho ⸗ 4 ben, ſo daß ein haargenau feſtgelegter Zubrin⸗ gerdienſt mit Fahr⸗ und Motorrad die jeweils abgeſpielte Filmſpule ſchnellſtens zum Vorflüh⸗ rer des nächſten Kinos bringt. Auch die Muſitan⸗ ten des Orcheſters, die Chöre wandern auf dieſe Art. Nur ſo iſt es möglich geworden, an einem Sonntagvormittag in ſämtlichen Mannheimer Lichtſpielhäuſern für die geſamte Jugend der Stadt den gleichen Film und das gleiche Vor⸗ programm reibungslos durchzuführen. Der Erfolg gab uns recht Die Teilnahme an dieſen Veranſtaltungen iſt freiwillig, es entſpricht aber unſeren Grund⸗ ſätzen der Kameradſchaft, wenn wir Kameraden, die auch den geringen Betrag hierfür nicht trg⸗ gen können, einen Beſuch ermöglichen. Bei einer gemeinſamen Feier ſollen äußerliche Ver⸗ eine untergeordnete Rolle ſpielen. Die Begeiſterung für die Filmſtunden iſt ungeheuer geweſen. Ein Beifall, wie ihn eine übli Filmunterhaltung überhaupt nicht kennt, wie er höchſtens beim Theater möglich iſt, bricht Miterleben der Jugend entſpricht. 433 Wir können mit Stolz ſagen, daß wir daßs anlockende Plakat:„Für Jugendliche verboten“, (und das meiſt nur den Zweck haben kann, „verbotene“ Jugend plötzlich in langen Hoſen an der Kaſſe ſtehen zu ſehen) von uns in das filmſtunden ſtehen allen Jugendlichen unter und über 18 Jahren offen. Wir ſetzen dieſes Mit⸗ tel zielbewußt ein, ohne auch nur einen Augen⸗ na 4 legen könnten. Gemüſe von ar blick im Bewußtſein der Verantwortu zulaſſen. Einer Verantwortung die ſich die Er⸗ ziehung der Jugend zum guten Film, aber auch zur rückſichtsloſen Ablehnung jeglichen Kitſches oder Machwerks zur Aufgabe gemacht hat. Lud. B. Badeeinrichtungen llefeft und montiert in dllen Preislegen Ph. Wagner Unstelletlensmeister 2 Uvor Heiftef der Fe. Fronk à Schendin hier mitten im Film aus, und beweiſt, daß dem Jubel oder dem Mißfallen ein Erleben, ein dieſe 1 Der A Pielſach beg das ſogenannt Stelle errichtet . gürten ſtanden eine Fortſetzun Dieſe Meinung 4 ſich hier vielme nungen außerh gen Mannhein anderlagen. 4 4 1 horchend. RNeu⸗Man Gründung, ſon Auf franzöſiſche Tri fliftung zerſtört heitsgründen n und Feſtung n ſie ſchließlich n daß die zurüch des Neckars a wählte man! weſtlich des jet Das war etn 3 Die Siedlung ꝛ bis zum Jahre Zeit wieder in lehren und ſie Umſtand und a SGiedlung beſtan ſich örtlich kein Gegenteil verkehrt worden iſt. Unſere Jugend: 1 tere Hauptſtra ſchmäleren Qu Ausstellung: Ou 5, 2- Repsraturon wordon prompt aushoführtl Anzeige wegen Ruheſtörung. Wegen Ruheſtö⸗ rung bzw. groben Unfugs wurden im Laufe des Freitag 15 Perſonen angezeigt. Sinnlos betrunken. In ſimnlos betrunkenem Zuſtande wurde in der Nacht zum Samstag ein Mann in in der Waldhofſtraße wohnender einem Gebüſch liegend von einer Polizeiſtreiſe 3 aufgefunden, die ihn in den Notarreſt vei⸗ brachte. Eine gemeine Handlungsweiſe. Zur 19 gelangten drei Männer von hier, die in einem Vorort Leimruten zum Fangen von Singvögeln ausgelegt haben. 4 Die drei Uebeltäter haben ſtrengſte Beſtrafung zu gewärtigen, denn gegen dieſe gemeine Handlungsweiſe wird ſchärfſtens vorgegangen. Zuſammenſtoß. Durch Nichtbeachtung des Vorfahrtsrechtes ſtieß am Freitagmittag auf der Kreuzung Induſtrie⸗ und Hanſaſtraße ein Rad⸗ fahrer mit einem Laſtkraftwagen zuſammen. Der Radfahrer erlitt hierbei Hand⸗ und Fußverlet⸗ zungen und wurde mit dem Sanitätskraftwa⸗ gen nach dem Städt. Krankenhaus gebracht. ——————————————————————————————— geſchloſſen das im Innenraum des Skiſtadions aufgebaute Ziel. Während noch laute Beifalls⸗ an ſie erhalten Aus keiner älteren Neckarg migung zu ihr Karl Ludwig a Klagen der Bi zur Verfügung Anlage ſtellte „Pflügersgrund Nach Quadra Nach dem Vo tengelände ebe und damit zu i auch bis in di Zunächſt ſollter benszeit an di⸗ tet werden, doc Die Polizei meldet: 4 den nötig gew 3 3 zugelaſſen, daß lände verkaufe, über den Necka Gleich von 2 großer Beliebth platz für die Bürger und di unſre jetzige Se hunderts gab e⸗ menen Schilder weſen ſein. J errichteten Gar liche Geſellſchaf zehnt des neun das Bild kaum Eine zeitgen reizenden Ville ſchmack, zahlrei und chineſiſchen die Gärten bei den und es ſol einer, der ſich en lingsplatz trenn nmaſcht die Nach rufe hallen, läßt Oberleutnant Kuvaja ſeine Mannſchaft noch einmal antreten und meldet dem Befehlshaber der Wehrmacht, General der Artillerie von Fritſch. Wenige Minuten darauf erſcheint bereits, ebenfalls geſchloſſen, Alles blickt ge⸗ die italieniſche Mannſchaft. ſpannt auf den Sekundenzeiger und als Kapi⸗ tän Silveſtri dem inzwiſchen am Ziel er⸗ ſchienenen Reichskriegsminiſter Generaloberſt von Blomberg Meldung man bereits, daß es die ſieareiche Mannſchaſt iſt, die der Reichskrieasminiſter nunmehr mit Handſchlag zu ihrer großen Leiſtung beglück⸗ wünſcht. erſtattet, da weiß Als nächſte Patrouille durchlaufen die Schweizer das Ziel und eine halbe Minute ſpäter iſt auch von unbeſchreiblichem Beifal begrüßt die deutſche Mannſchaft zur Stelle, die im mörderiſchen Schlußkampf den fünften Platz belegte, nur ſechs Sekunden hinter Oeſterreich. Aber welchen Platz die Mann⸗ ſchaften in der Reihenfolge auch ſchließlich ein⸗ genommen haben, ſie alle haben gezeigt, daß ſie zu kämpfen verſtehen und daß letzten Endes nicht große Leiſtungen des einzelnen, ſondern der Gemeinſchaftswille zum Erfolg Ga zm. Auch das Auslandsdeutſchtum ſpielt Klaſſiker. Die Neuentdeckung unſerer deutſchen Klafſiker für das Theater der Gegenwart greift weit üher die Landesgrenzen hinüber. Die Spielpläne vieler auslandsdeutſchen Bühnen haben ſich jg ſtets durch einen ſehr geſunden Theaterinſtinkt ausgezeichnet und namentlich oft in glücklicher Weiſe die Pflege der Tradition mit der Weg⸗ bereitung des Neuen verbunden. Ein Beiſpiel dafür, welch ſtarkes Intereſſe auch im Auslande Klaſſikeraufführungen finden, bietet das Deutſche Schauſpielhaus in Riga, das mit der„Marig Stuart“ die höchſte Aufführungsziffer, nämlich 11 Aufführungen, ſeit ſeinem Beſtehen erzielte, hauſes verbrin Abgeſehen v ſchnell vorüber vergeſſen warer ſer Gegend an und vielfach w Die ausgedehn den Neckar rei⸗ ezählt worden Die Entſtehungsgeſchichte der Neckargärten Veranſtaltung erreichen kön⸗ gandaſtelle in worden, daß ilmes jeweils zeſamte Bann⸗ nach Deutſch⸗ tar, auf dem iheim, Laden⸗ tellungen ſind tunde verſcho⸗ egter Zubrin⸗ id die jeweils zum Vorfüh⸗ die Muſikan⸗ dern auf dieſe den, an einem Mannheimer Jugend der gleiche Vor⸗ hren. nſtaltungen iſt ſeren Grund⸗ r Kameraden, rfür nicht tra⸗ öglichen. Bei ußerliche Ver⸗ e ſpielen. Die iſt ungeheuer eine übli zt kennt, wie 3 ich iſt, bricht veiſt, daß den Erleben, ein daß wir das che verboten“ en kann, dieſe langen Hoſen uns in das iſere Jugend⸗ hen unter und i dieſes Mit⸗ einen Augen⸗ vortung nach⸗ ie ſich die Er⸗ Film, aber ung jeglichen gabe gemacht Lud. B. Len ſonsmeister erewee earm u uemee 4 din rompt ausgoführtl ——— ldet: egen Ruheſtö⸗ im Laufe des betrunkenem Samstag ein 4 r Mann in Polizeiſtreiſe Notarreſt ver⸗ Zur 1 die in einem n Singvögeln eltäter haben t, denn gegen rd ſchärfſtens dachtung des nittag auf der aße ein Rad⸗ tſammen. Der id Fußverlet⸗ nitätskraftwa⸗ 3 gebracht. ————— s Skiſtadions zute Beifalls⸗ 1 ſcnell vorübergingen und auch bald wieder Kuvaja ſeine und meldet icht, General nige Minuten s geſchloſſen, es blickt ge⸗ no als Kapi⸗ am Ziel er⸗ Generaloberſt tet, da weiß e Mannſchaft nunmehr mit tung bealück⸗ oDurchlaufen halbe Minute ichem Beiſa ur Stelle, die ben fünften inden hinter die Mann⸗ chließlich ein⸗ gezeigt, daß letzten Endes nen, ſondern örfolg führt, Gm. pielt Klaſſiker. chen Klaſſiker eift weit über e Spielpläne haben ſich ja heaterinſtinkt in glücklicher nit der Weg⸗ Ein Beiſpiel im Auslkande das Deutſche der„Marig iffer, nämlich ehen erzielte, Gemüſe von auswärts zu beziehen. Der Anfang auf dem Pflügersgrund/ Kleine Garkenidylle, die dem zahn der Zeit zum Opfer fielen Vielfach begegnet man der Meinung, daß das ſogenannte Neu⸗Mannheim einſt an der Stelle errichtet wurde, wo ſpäter die Neckar⸗ gürten ſtanden und daß dieſe eigentlich nur eine Fortſetzung von Neu⸗Mannheim ſeien. Dieſe Meinung iſt nicht zutreffend. Es handelt ſich hier vielmehr um zwei ſelbſtändige Erſchei⸗ nungen außerhalb des Weichbildes des damali⸗ gen Mannheims, die räumlich weit ausein⸗ anderlagen. Reu⸗Mannheim war keine freiwillige Gründung, ſondern ſie geſchah nur der Not ge⸗ horchend. Auf Befehl Ludwigs XIV. hatten franzöſiſche Truppen unſre Stadt durch Brand⸗ fliftung zerſtört. Da die Franzoſen aus Sicher⸗ heitsgründen nicht dulden wollten, daß Stadt und Feſtung wieder aufgebaut wurden, ließen ſie ſchließlich nach langen Verhandlungen zu, daß die zurückgebliebenen Bürger ſich rechts des Neckars anſiedeln durften. Als Gelände wählte man die hochwaſſerfreien Sandäcker, weſtlich des jetzigen Friedhofes. Das war etwa da, wo die Brauereien ſtehen. Die Siedlung umfaßte 155 Häuſer und beſtand bis zum Jahre 1699, da die Siedler zu dieſer Zeit wieder in die abgebrannte Stadt zurück⸗ lehren und ſie aufbauen mußten. Aus dieſem Umſtand und aus der nur kurzen Zeit, die dieſe Siedlung beſtand, erklärt es ſich wohl auch, daß ſich örtlich kein Zeichen der Erinnerung mehr an ſie erhalten hat. Aus keiner ſo traurigen Urſache ſind die ilteren Neckargärten entſtanden. Die Geneh⸗ migung zu ihrer Errichtung erteilte Kurfürſt Karl Ludwig am 4. Januar 1679 und zwar auf Alagen der Bürger, daß ihnen kein Gelände zur Verfügung ſtände, auf dem ſie Gärten an⸗ legen könnten. So ſeien ſie gezwungen, das Für ihre Anlage ſtellte die Stadt den Allmend⸗Diſtrikt „Pflügersgrund“ zur Verfügung. Nach Quadraten aufgeteilt Nach dem Vorbild der Stadt wurde das Gar⸗ kengelände ebenfalls in Quadrate auſgeteilt und damit zu ihrem Spiegelbild. Auf die brei⸗ tere Hauptſtraße mündeten beiderſeits die ſchmäleren Querſtraßen, die dieſe Bezeichnung auch bis in die neuere Zeit hinein behielten. Zunächſt ſollten die Gartenplätze nur auf Le⸗ benszeit an die Mannheimer Bürger verpach⸗ tet werden, doch wurde es im Jahre 1680 auch zugelaſſen, daß die Stadt gegebenenfalls Ge⸗ lände verkaufe, um damit Geld zu erhalten für den nötig gewordenen Bau einer Schiffbrücke über den Neckar. Gleich von Anfang erfreuten ſich die Gärten großer Beliebtheit. Sie wurden der Erholungs⸗ platz für die in die Feſtung eingeſchloſſenen Hürger und dienten gleichzeitig als Erſatz für unſre jetzige Sommerfriſche. Ende des 18. Jahr⸗ hunderts gab es 550 Gärten. Nach überkom⸗ menen Schilderungen müſſen ſie ſehr ſchön ge⸗ weſen ſein. In vielen der häufig aus Stein errichteten Gartenhäuſern befanden ſich anſehn⸗ liche Geſellſchaftsräume. Noch im erſten Jahr⸗ zehnt des neunzehnten Jahrhunderts hatte ſich das Bild kaum geändert. Eine zeitgenöſſiſche Schilderung ſpricht von keizenden Villen in feinſtem italieniſchen Ge⸗ ſchmack, zahlreichen Lauben, Sommerhäuschen und chineſiſchen Tempeln. Nachteilig war, daß die Gärten bei Hochwaſſer überſchwemmt wur⸗ den und es ſoll öfters vorgekommen ſein, daß einer, der ſich nicht rechtzeitig von ſeinem Lieb⸗ lingsplatz trennen konnte, vom Hochwaſſer über⸗ kaſcht die Nacht auf dem Dach ſeines Garten⸗ hauſes verbringen mußte. Abgeſehen von dieſen Waſſereinbrüchen, die bergeſſen waren, nahm man das Leben in die⸗ ſer Gegend anſcheinend gern von der heiteren und vielfach wohl auch von der leichten Seite. Die ausgedehnten Gartenanlagen, die bis an den Reckar reichten, was ihnen wohl auch den Namen gegeben hat, mußten ja recht idylliſch geweſen ſein und zu Muſik und Tanz leicht ver⸗ lockt haben. Als es„zu bunt“ wurde Da nahmen denn auch die Wirtſchaften über⸗ hand und manches andere mit dazu. Das gab dem Magiſtrat im Jahre 1767 Veranlaſſung, eine Verwarnung zu erlaſſen, da hier „nichts Gutes geſtiftet werde“. Be⸗ ſonderes Augenmerk wurde dabei auf die in den Seitenſtraßen angeſiedelten ſogenannten Heckenwirte gerichtet, die glaubten,„nach Löſung eines Spielgeldes die ganze Nacht treiben zu dürfen, was ſie wollten“. Von den alten Neckargärten ſind nur noch Reſte übriggeblieben. So ſteht noch, von der Straße aus nicht ſichtbar, in der Gärtnerſtraße Nr. 21 ein gut erhaltenes, von der Zeit vergeſſe⸗ nes zweiſtöckiges ſteinernes Gartenhaus aus dem Jahre 1774, das eine Vorſtellung davon gibt, in welchem Stil dieſe Häuſer gehalten waren. Der in den letzten vier bis fünf Jahr⸗ zehnten aufgeblühte Stadtteil, deſſen Blüten nicht gerade immer ſchön waren, hat ſeine Ver⸗ gangenheit noch nicht ganz abſtreifen können. Es iſt immer noch zu viel Unfertiges, erſt im Werden Begriffenes ſichtbar und es wird wohl noch längere Zeit vergehen, bis der Stadtteil ein geſchloſſenes, ausgeglichenes Gepräge zeigen wird. M. Die Wahrung wertvollen Gedankengutes Verſammlung im Alten Rathaus/ Ehemalige Arbeitsdienſtler im Kameradenkreiſe Die jungen Männer und Mäbdchen, die aus dem Arbeitsdienſt entlaſſen wurden, ſind im Arbeitsdank zu einer Gemeinſchaft zuſammen⸗ geſchloſſen. Hier ſitzen Führer und Arbeits⸗ dienſtmänner kameradſchaftlich nebeneinander und es gilt das Geſetz Hawaß rufg Hilfe und Unterſtützung und der Bewahrung des wert⸗ vollen Gedanken⸗ und Ideengutes, das ſie ſich im angeeignet haben. Unermüblich ſetzen ſich die führenden Männer im Arbeitsdank für dieſe Organiſation ein und werben unter den abgegangenen Arbeitsdienſt⸗ männern für ſie. Leider ſcheinen in Mannheim die— noch im Unklaren darüber zu ſein, was der Ar⸗ beitsdank eigentlich bedeutet und was er will. Sonſt hätte die Verſammlung im Alten Rat⸗ hausſaal am Freitagabend nicht ſo ſchlecht be⸗ ſucht ſein können. Ungefähr 4000 ehemalige Soldaten der Arbeit befinden ſich in Mann⸗ heim, ein knappes hundert war erſchienen, darunter noch faſt die resſe ehemaliger Ar⸗ beitsdienſtlerinnen, die ihrerſeits wieder durch die verhältnismäßig hohe Beteiligung ein er⸗ freuliches Maß von Intereſſe bekundeten. Obmann Lahres eröffnete und leitete die Verſammlung. Als erſter 5525 Kamerad Sannwald. Er wies auf die politiſche Machtergreifung des 30. Januar 1933 hin, die das Mittel dazu war, die Umformung des deut⸗ ſchen Menſchen zu erreichen. Die Erreichung dieſes Zieles hängt nicht allein von der Ar⸗ beit und den Fähigkeiten der Führer ab, ſon⸗ dern von der Mitarbeit jedes Volksgenoſſen. Die nationalſozialiſtiſche Idee iſt mehr als ein Programm,— ſie iſt eine Lebensanſchauung. Kamerad Sannwald kam dann auf die Idee der Volksgemeinſchaft zu ſprechen. Der Menſch iſt ein Teil ſeines Volkes. Er 1f ſich dem Ganzen unterordnen, wenn er ſelbſt, le⸗ bensfähig bleiben will. Dieſe Unterordnung unter die Gemeinſchaft iſt wahrer Sozialis⸗ mus. Die Bekundung des Lebenswillens der Gemeinſchaft nach außen aber iſt echter Natio⸗ eide Begriffe ſind alſo nicht voneinander zu trennen. Man kann nicht das eine 1885 das andere ſein. Kurz und prägnant zeichnete er dann die Begriffe Raſſegedanke, Leiſtungsge⸗ danke und Führergedanke auf. Eindrucksvoll hielt er den jungen Leuten ihre Pflichten vor Augen. Wir dürfen nicht zu den ewig Geſtrigen gehören, ſondern müſſen auf der Seite der Kämpfer Adolf Hitlers ſtehen. Unſere Kindheitstage lagen in der Zeit des blutigen Völkerirngens, wir in Mannheim fer die ſchmachvolle Beſatzungszeit aus näch⸗ ter Nähe lennengelernt. Wir haben oft unſere Mütter Tränen vergießen und unſere Väter mit ernſtem ſorgenvollen Angeſicht geſehen. Wir ſahen, wie deutſche Brüder ihre Fäuſte gegeneinander erhoben, wir kamen aus der Schule und wußten nicht, was wir anfangen ſollten, troſtlos und ohne Hoffnung lag die Zu⸗ kunft vor uns.“ So beſchrieb er den Weg der jungen Generation, der ſeine Zuhörer angehör⸗ ten. Dann führte er den Zuhörern die herrlichen Tage von Deutſchlands Erhebung vor Augen, deren Eindrücke all das Gräßliche der Vergan⸗ genheit in ihren Seelen auswiſchte. Nach dieſer Anſprache unterrichtete Kamerad Waibel(Heidelberg) die Zuhörer über die Organiſation und das Weſen des Arbeitsdan⸗ kes. Er wies darauf hin, daß der Arbeitsdank nun in die„Deutſche Arbeitsfront“ eingeglie⸗ dert iſt und verlas einige auf den Arbeitsdank bezügliche Anordnungen. Obmann Lahres ſchloß mit einem Appell zu eifriger Mitarbeit und beſſexem Beſuch der Verſammlungen, die in Zukunft an jedem erſten Donnerstag im Monat ſtattfinden. Ferner wies er darauf hin, daß Geſchäftsführer Mühl⸗ bauer jeden Tag von 14.30 Uhr bis 18 Uhr in der Geſchäftsſtelle zu ſprechen iſt. Ein„Sieg 33— auf den Führer beſchloß die Verſamm⸗ Uung. vs. Es gibt keine Vetterleswirtſchaft mehr Ausrottung dieſes Krebsſchadens iſt Pflicht aller verantwortlichen Betriebsführer Im Laufe der Jahre hat ſich die Berufs⸗ beratung und Lehrſtellenvermittlung der Ar⸗ beitsämter ohne geſetzlichen Zwang, lediglich durch Qualitätsarbeit das Vertrauen des Handwerkerſtandes und der Induſtrie erwor⸗ ben. Neuerdings wurde dieſer Zuſtand durch Geſetz anerkannt. Künftig iſt alſo die Berufs⸗ beratung in der Lage, eine Lehrlingsſtellung im Handwerk zu verhindern, wenn der Junge nicht geeignet iſt oder beſſere Bewerber den Vorzug verdienen. Aus dieſem Grunde werden die Handwerksmeiſter ſtändig gebeten, die freien Lehrſtellen den Arbeitsämtern über die Innung anzumelden und nicht— wie es bisher oft ge⸗ ſchah— einen bereits vorgemerkten oder bereits im Betrieb tätigen Jungen der Berufsberatung zur„Prüfung“ zuzuſchicken. Die Berufsbe⸗ rater ſind ſchließlich keine Nachtwächter, ſon⸗ dern Treuhänder des Handwerks und als ſolche für die Ausbildung eines geeigneten Nachwuchſes verantwortlich. Obwohl bei Einſtellungen in der Induſtrie an ſich die Genehmigung des Arbeitsamtes für Lehrlinge nicht erforderlich iſt, haben die jahrelang gepflegten Verbindungen zwiſchen Berufsberatung und Induſtrie dazu geführt, daß die meiſten Firmen ihre gewerblichen oder kaufmänniſchen Lehrlinge über die Berufsbe⸗ ratung einſtellen. Im Laufe der Zeit gelang es der Berufsberatung auch, dieſe Beziehungen zu feſtigen und auszubauen. Ein großer Teil der Induſtrie billigt das von der Berufsbera⸗ tung gehandhabte Ausleſeverfahren und ſieht darin eine Garantie für die Ausbil⸗ dung und Hebung geeigneten Nach⸗ wuchſes. Trotzdem gibt es aber Firmen, die noch nach der ſchadhaften alten Methode der Vetterles⸗ wirtſchaft ihre Lehrſtellen beſetzen. Da ſind vor allem die Vorarbeiter, Meiſter, Prokuriſten der Firmen als ſtille Vermittler in ihren Be⸗ kanntenkreiſen tätig. Es ſoll nicht behauptet werden, daß dieſe Vermittlung evtl. durch Ge⸗ währung materieller Vorteile zuſtande kommen; es leuchtet jedoch ein, daß dieſe„mildtätigen“ Vermittler, die weder einen Ueberblick über die Eignung der Jugendlichen noch einen ſol⸗ chen über die Erfordeniſſen der Geſamtwirt⸗ ſchaft des Bezirks beſitzen, mehr Schaden an⸗ richten als ſie Nutzen ſtiften. Das beweiſt ſchlagartig die Statiſtik, die die Berufsbera⸗ tung über jene Lehrlinge führt, die ihre Lehr⸗ ſtellen ohne Vermittlung durch die Berufsbera⸗ tung erhalten hatten und ſpäter aus irgend⸗ welchen Gründen entlaſſen werden mußten. Die Vetterleswirtſchaft, die da und dort groteske Blüten treibt, iſt tatſächlich ein Krebsſchaden, deſſen Ausrottung Pflicht eines jeden um den Nachwuchs ſeines Be⸗ triebes beſorgten nationalſoziaga⸗ liſtiſchen Betriebsführers wäre. Filmſtunde der Jugend Kein Jugendgenoſſe wird fehlen Es iſt eine dringende Notwendigkeit, die Schulung der jungen Generation, die gerade im maiih e einen breiten Raum einnimmt, möglichſt abwechſlungsreich zu geſtalten. Eine rein geiſtige Schulungsarbeit, die ſehr viel mit Begriffen arbeitet, muß gerade beim jungen Menſchen mit der Zeit ermüdend wirken, ſo⸗ f510 ihre Werte auch in konkreter Form, in Bei⸗ pielen, geſehen oder erlebt werden. In dieſer Erbenntnis betreibt der Bann 171 der HI mit beſonderer Aufmerkſamkeit die Veranſtaltung von Filmſtunden, die der Jugend hochwertige Filme zu ganz niedrigen Preiſen zugänglich machen ſollen. In den hier gezeigten Filmen haben große Ideen Geſtalt gewonnen und werden in ein⸗ dringlichem Geſchehen Geiſt und Seele unſerer Jungen und Mädel erfüllen. Sie ſollen die Werte einer neuen Zeit verlebendigen und da⸗ mit zugleich Grundlage und Vervollkommnung unſerer Schulung ſein. Durch eine Umrahmung mit Liedern, Muſik⸗ ſtücken und Gedichten erhalten dieſe Filmſtun⸗ den den Charakter von Feierſtunden und wach⸗ ſen ſchon äußerlich über gewöhnliche Filmvor⸗ fennig in hinaus, um den Eindruck noch we⸗ entlich zu vertiefen. In dieſem Sinne wird auch am Sonntag, den 16. Februar die Vorführung des Filmes„Ein Mann will nach Deutſchland“ die Ju⸗ gend Mannheims in vier Großkinos vereinen. Wintervortrag in der Fliegerortsgruppe. Die Winter⸗Vortragsabende der Mannheim⸗Lud⸗ wigshafener Fliegerortsgruppe nahmen mit einem Vortrag des Kriegsflugzeugführers Sienz am Donnerstag ihren weiteren Verlauf. Das Thema lautete„Trefſſicherheit des Flieger⸗ bombenwurfes im Kriege“. Mit großem Inter⸗ eſſe nahmen die zahlreich anweſenden Mitglie⸗ der die intereſſanten Ausführungen auf. An Hand inſtruktiver Mittel verſtand es der Redner, die Praxis des Bombenfliegers den Zuhörern le⸗ bendig vor Augen zu führen. Vergleiche zwiſchen den Erfahrungen im Kriege und den Beobach⸗ tungen auf dem italieniſch⸗abeſſiniſchen Kriegs⸗ ſchauplatz ergaben recht intereſſante Ausblicke. Mit List Uund leeren Redenscrten erwirbt man sich keine Freunde. UWEL hat soviel freue An- hänger qefunden, weil sie als hervor- raqend qute und bekõömmliche Ziqc- refte am besten für sich selbst sprichi — Z, N u 2 5 2 LV Teilnehmer antwortet nicht Aber es handelt ſich hier nicht um einen auf⸗ regenden Kriminalfall, ſondern um einen Bild⸗ bericht über„Störungen im Fernſprechnetz und ihre Beſeitigung“ im neuen Heft Nr. 4744 der „Illuſtrierten Zeitung“(J. J. Weber, Leipzig). Es iſt intereſſant zu erfahren, in wie kurzer Zeit und mit welchen Mitteln man heute auch bie ſchwierigſten Telefonkabelbrüche und andere Störungen beheben kann.— Filmfreudige Leſer werden es beſonders begrüßen, daß mit dem Beitrag über„Carl Ludwig Diehl“ einer der führenden Darſteller des deutſchen Films aus⸗ führlich berückſichtigt wird. Die Illuſtrationen zu dieſem Artikel zeigen den Schauſpieler in den verſchiedenſten Rollen und auch im Privatleben. — Eine Bildreportage über„Reisernte und Kult auf Bali“ zeigt einen ſchönen Brauch auf der„glücklichen Inſel“ in der Südſee.— Aus dem literariſchen Teil ſei außer der Fortſetzung von Lili v. Baumgartens Roman„Die Gene⸗ ralſche“, der im beſten Sinne kultivierten Dar⸗ ſtellung eines Frauenlebens aus dem alten Rußland, noch eine reizende Novelle„Die Ohr⸗ feige des Apoſtels“ erwähnt. Der aktuelle Teil, in deſſen Rahmen die Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen eine beſondere Be⸗ rückſichtigung finden, iſt in dieſem Heft außer⸗ ordentlich reichhaltig. Daneben iſt auch noch Mode, Kunſt und Buchkritik zu nennen und man wird feſtſtellen können, daß hier wieder ein vielſeitiges und anregendes Heft entſtanden iſt. Wie wir den Silm ſehen UNIVERSUM:„Unſterbliche Melodien“ Wie viele Filme um Johann Strauß mag es wohl ſchon gegeben haben? Man ſah ihn ſchon in allen Lebenslagen über die Leinwand laufen, als verliebten Jüngling und als reifen Mann, als Privatmann und als Künſtler, als einfachen Muſiker und als k. und k. Hofball⸗ kapellmeiſter— nichts, auch nicht die kleinſte Epiſode ließ ſich der Film entgehen. Und immer waren die Streifen begleitet von den „unſterblichen Melodien“, die wirklich unſterb⸗ * das heißt von keinem Film totzukriegen ind. Diesmal iſt es alſo„des Walzerkönigs letzte Liebe“, die man ſich ausgewählt hat. Wieder erſteht Alt⸗Wien vor den Augen des Zuſchauers, jenes leichtlebige und auch ein biſſerl leichtſinnigge„Wean“, das immer wieder mit beſonderer Vorliebe für Operetten und Filme verwendet wird. Da ſind die be⸗ kannten ſüßen Maderln, ein wenig„mollet“ und immer blond, da ſind die ſtimmungsvollen Gartenfeſte in Grinzing, die gemütlichen Fiaker, die Watſchenmänner und Ringelſpiele im Wur⸗ ſtelprater und was ſonſt noch alles dazu ge⸗ hören mag. Und wieder ſingt und klingt es in dem ganzen Melodienreichtum, den die fröh⸗ liche Donauſtadt zu bieten hat, und tauſend Herzen ſchwingen im Dreivierteltakt, wenn der große Magier und Walzerkönig Johann Strauß mit dem Fidelbogen dirigiert. Das iſt es ja auch, was einen letzten Endes doch in den Bann dieſes Filmes zieht: daß er nicht zu ſparen braucht an Melodien und Liedern, daß er mitten hineingreifen kann in die uner⸗ ſchöpfliche Fülle unſterblicher Walzerklänge. Donauwellen⸗, Künſtlerleben⸗ und Kaiſerwalzer, „Fledermaus“,„Karneval in Rom“,„Prinz Methuſalem“ und„Der luſtige Krieg“— jede dieſer unvergeßlichen Schöpfungen des Mei⸗ ſters erleben durch die Wiener Philharmoniker eine bezwingende Wiedergabe. Und zwiſchen all dem der liebesſelige und liebeskranke Johann Strauß, von Kammer⸗ ſänger Alfred Jerger mit Zurückhaltung und fie Vwumlate innerer Vornehmheit dargeſtellt. Die kleine Ballettratte, in die er ſich mit Leib und Seel' verliebt, die er heiratet und von der er zum Schluß ſo ſchmerzlich enttäuſcht wird, ſpielt Lizzi Holzſchuh mit der nötigen Koketterie und oberflächlichen Herzigkeit. Recht erfreulich fällt die ſo lange vermißte Maria Paudler auf, die der Geſtalt der Sängerin Maria Gei⸗ ſtinger, der troſtvollen letzten Liebe des Wal⸗ zerkönigs, ihre ganze innige und immer natür⸗ lich wirkende Darſtellungskunſt leiht. Im Beiprogramm eine freie Verfilmung von Storms Novelle„Pole Poppenſpäler“ und— als beſonderer Anziehungspunkt— wieder die neuen Bildtonberichte von der Win⸗ ter⸗Olympiade in Garmiſch⸗Partenkirchen. P. Goldene Hochzeit. Das Feſt der goldenen Hoch⸗ zeit feiern am Sonntag Johann Hoffmann, Penſionär, und ſeine Ehefrau Maria geb. Haas, Mannheim⸗Luzenberg, Glasſtraße 21. Wir gra⸗ tulieren! 74. Geburtstag. Leonhard Wagner, D 2, 2, feiert am Sonntag, 16. Februar, ſeinen 74. Ge⸗ burtstag. Gleichzeitig kann er ſein 45jähriges Ehejubiläum begehen. Wir gratulieren! 70. Geburtstag. Frau Johanna Hauſchild Witwe, J 2, 1, feiert am Montag in körperlicher und geiſtiger Friſche ihren 70. Geburtstag. Wir gratulieren! 70. Geburtstag. Am Samstag konnte Frau Margarete Remlinger, Witwe, Richard⸗Wagner⸗ Straße 93, ihren 70. Geburtstag feiern. Wir gratulieren. An alle ehem. 111er! Am Samstag, den 15. 7Februar, um 20 Uhr, im oberen Saal des Eichbaumſtammhauſes, P6, Antreten aller 111er⸗Kameraden aus Raſtatt und dem Felde zum Generalappell. Kunſtverein. Der Mannheimer Kunſtverein eröffnet am heutigen Sonntag, 16. Februar, eine neue Ausſtellung:„Fritz Heidings⸗ eld und Franz Domſcheit, zwei Künſtler des deutſchen Oſtens“. Frl. Dr. Bartſch wird einführend über die Bedeutung des Bauernbildes in der modernen deutſchen Kunſt ſprechen. Beginn 11.30 Uhr. derrätſel bietet ihrem Scharf⸗ Wieder Feierabendſtunde mit Eine Einrichtung, die großen Anklang findet/ Wieder ſtarker Beſuch Wie beliebt die allmonatlichen Feierabend⸗ ſtunden der NSG„Kraft durch Freude“ bei den Mannheimer Volksgenoſſen geworden ſind, das bewies wiederum der gute Beſuch der 5. Veranſtaltung dieſer Art im Planetarium. Der große Wert dieſer volkstümlich gehaltenen Feierſtunden liegt darin begründet, daß ſie f belehrend und bildend zugleich ind. Kreiswart Edam gedachte in ſeinen Ein⸗ leitungsworten ehrend des Landesgruppenfüh⸗ rers Pg. Wilhelm Guſtloff, der durch jüdiſchen Haß und Meuchelmord ſein Leben hingeben mußte, und der nun im Sturm Horſt Weſſels weiter mit uns marſchiert. Weil wir wiſſen, daß Blut kittet, mahnt uns dieſes vergoſſene Blut zugleich, treu zuſammenzuſtehen für Deutſchland und ſeinen Führer und damit für unſere Zukunft. Zum ehrenden Gedenken des An erhoben ſich die Hände zum Deutſchen ruß. Mitten in das pulſierende Leben führte die nun folgende Vortragsfolge. Frl. Erika Sei⸗ ler, die auch in anpaſſungsfähiger Weiſe die Klavierbegleitung der übrigen muſikaliſchen Darbietungen übernommen hatte, brachte auf dem Klavier mit viel Empfindung Rob. Schu⸗ manns„Novelette“ zu Gehör, ferner in flüſſiger Geläufigkeit das„Impromptu cis-moll“ von Rhein⸗ hold. Ihr klares Spiel konnte ſehr gefallen. Als aufſtrebender Tenor zeigte ſich Richard Giegrich mit der Wiedergabe des Liedes „Winterſtürme wichen dem Wonnemond“ aus Rich. Wagners„Walküre“. Beſonderen An⸗ klang fand Friedrich Karle mit ſeinem Xylo⸗ phon⸗Solo„Valse Caprice“(Guſtav Peter). Trotz des ſtürmiſchen Beifalls blieb aber die erhoffte Zugabe aus. Nach einem empfehlen⸗ den Hinweis auf die neueröffnete Volksbil⸗ dungsſtätte hielt Profeſſor Feurſtein an Hand von Lichtbildern einen Kurzvortrag„Von der Eiszeit bis zur Gegenwart“, in dem er in volkstümlicher Form näheren Aufſchluß gab über die Urſachen und Entſtehung der Eiszeit ſowie über die Menſchen jener Zeit und ihren Kampf mit dem Eiſe. Die Vorführung des Unser neues Sternenprojektors rief bei vielen der Anwe⸗ ſenden Staunen und Bewunderung hervor. Im zweiten Teil des Abends wartete Erika Seiler mit einem temperamentvoll geſpielten „Mazurka“ von Godard auf, während Rich. Giegrich mit Ausdruck das bekannte Höſerſche „Deutſchland erwache“ zum Vortrag brachte. Der„Bravour⸗Galopp“ für Xylophon(Peter), mit wirklicher Bravour und Routine von Fr. Karle geſpielt, leitete über zu der abſchließen⸗ den Filmvorführung„Der ewige Traum“, einem Ufa⸗Großfilm von der Erſtbeſteigung des Mont Blanc, in dem die Liebe ſchließlich über die Gier nach Gold ſiegt. Mit kurzen Schluß⸗ und Dankesworten an die Mitwirkenden durch Kreiswart Edam erreichte auch der diesmalige erfolgreiche Abend ſein Ende. Die anweſenden Volksgenoſſen folgten mit Intereſſe und Spannung den Dar⸗ bietungen und der überaus reiche Beifall be⸗ wies, daß der Abend wirklich allen einige rechte Erbauungs⸗ und Freudenſtunden mit„Kraft durch Freude“ gebracht hatte. Beſſerung der Handwerksumſätze Aus den beim, Reichsſtand des deutſchen Handwerks eingegangenen Berichten der Hand⸗ werkskammern und Reichsinnungsverbände er⸗ aibt ſich, daß die Weihnachtsumſätze des Hand⸗ werks im Jahre 1935 im allgemeinen ebenſo hoch wie 1934, ſtellenweiſe aber auch höher wa⸗ ren. Handwerker mit Ladengeſchäften in Städ⸗ ten konnten vielfach eine Umſatzſteigerung feſt⸗ ſtellen. Ueberwiegend wurden praktiſche Ge⸗ brauchsgegenſtände in den mittleren und un⸗ teren Preislagen bevorzugt. Aber auch aute Erzeugniſſe wurden gefraat, ſo handwerklich gefertigte Schmuckgegenſtände. Im ganzen iſt ein ſtärkeres Intereſſe an handwerklichen Er⸗ zeugniſſen beobachtet worden. Die Gemein⸗ ſchaftswerbung des Handwerks, die zum letz⸗ ten Weihnachtsfeſt etwas Erſtmaliges dar⸗ ſtellte, ſoll in dieſem Jahr mit größerem Er⸗ folg betrieben werden. Bilderräſisel Von dem Intereſſe an den Bilderrätſeln, die wir an die⸗ ſer Stelle jeden Sonntag ver⸗ öffentlichen, zeugen die zahl⸗ reichen Löſungen, die uns zu⸗ gingen. Wir danken den Zu⸗ ſendern und wünſchen ihnen viel Glück zur neuen Rätſel⸗ raterei. Auch das zweite Bil⸗ W ſinn wenig Schwierigkeiten. 4 Immerhin: Dahinter muß b man kommen! An die Arbeit! ◻CL. St Yu Enen Auflöſung von Nr. 1. Was auch immer dein Begehr, Kleinanzeigen ſchaffens her. Anordnungen der NSDAꝰP Anordnung der Kreisleitung Mannheim Am kommenden Montag, 17. Februar, findet um 19 Uhr im Schlageterraum der Kreisleitung eine Be⸗ ſprechung der Ueberwachungsleiter fämtlicher Stadt⸗ und Landortsgruppen des Kreiſes Mannheim ſtatt. Dienſtanzug. Kreisorganiſationsamt. An alle Ortsgruppen des Kreiſes Mannheim Die Kulturbriefe für Februar können auf der Kreisleitung(Zimmer 2) abgeholt werden. Letzter Termin: 18. Februar. Der Kreiskulturwart. Politiſche Leiter Strohmarkt. Am 18.., 20.15 Uhr, findet in der L⸗Schule(großer Saal) Eingang zwiſchen L1 und 2 die monatliche Mitgliederverſammlung ſtatt. Redner Pg. Stober(Schwetzingen). Hierzu haben ſämtliche Pag. zu erſcheinen. Neckarſtadt⸗Oſt. SA⸗Sportabzeichen⸗Kurs: 16. Febr., 8 Uhr, Antreten ſämtlicher Kursteilnehmer vor der Geſchäftsſtelle. Marſchanzug. Humboldt. Am 16. Febr. Formaldienſt für ſämt⸗ liche Pol. Leiter und Anwärter, auch in Zivil. Uni⸗ formträger: Marſchanzug. Antreten 9 Uhr Marktplatz Neckarſtadt. Neckarau. Am 18.., 20.15 Uhr, im Gaſthaus„Zur Krone“ Mitgliederverſammlung. Waldhof. Am 18.., 20 Uhr, im„Bopp und Reuther⸗Kaſino“ Pflichtmitgliederverſammlung. Sandhofen. Am 17. Febr., 20.30 Uhr, Pflichtmit⸗ gliederverſammlung für alle Pg. Redner: Pg. Pfaff. NS⸗Frauenſchaft Strohmarkt. Am 17. Febr., 20.15 Uhr, Heimabend im„Mannheimer Hof“. Käfertal. Am 17. Febr., 20 Uhr, Pflichtheimabend im„Adler“. Achtung! Am 18. Febr., 15.30 Uhr, Beſprechung der Ortsgruppenfrauenſchaftsleiterinnen in. 14, 4. 9 Bann 171(Bannorcheſter). Das Bannorcheſter tritt am 16. Febr., um 9 Uhr, vor dem„Univerſum“ an. Keine Uniform. HJ/ Bann 171 Sämtliche Gefolgſchaften und Sonderformationen haben ſich weitgehendſt für den Dichterabend mit Wal⸗ ter Erich Schäfer einzuſetzen. Außer durch den Bann 171 können noch Karten zum ermäßigten Preis von 30 Pfg. im Hanſa⸗Haus, Mannheim, b 1, oder NS⸗Kulturgemeinde, Geſchäftsſtelle Rathausbogen 37, bezogen werden. Der Abend findet am Donnerstag, 20. Februar, um 20.15 Uhr, in der„Harmonie“ ſtatt. D Jugendfilmſtunde. Sämtliche Kameraden, die Karten für den Film„Ein Mann will nach Deutſchland“ beſitzen, ireten am Sonntag, 16. Febr.,.40 Uhr, auf dem Platz vor der Heilig⸗Geiſt⸗Kirche an. BDM Schwetzingerſtadt und Almenhof. Am 17.., 20 Uhr, kommen ſämtliche Führerinnen zu einer Beſprechung ins Heim, L 2, 9. Untergau 171. Dichterabend von W. E. Schäfer am Donnerstag, 20. Febr., in der„Har⸗ monie“. Die Gruppen beſuchen nach Möglichkeit ge⸗ ſchloſſen dieſen Abend und nehmen die Karten an der Abendkaſſe(30 Pf.) Unfalldienſtſtelle. Am 19. Febr. beginnt ein neuer Kurs für die Leiſtungsbücher. Alle Meldungen hierzu Kn bis ſpäteſtens 18. Februar auf dem Untergau ein. Am 16. Febr. iſt wieder von 15—19 Uhr BDM⸗ Winterſtube auf dem Untergau in N2, 4. Wer einen frohen Sonntagnachmittag erleben will, kommt zu uns und bringt ſeine Kameradinnen mit. Deutſches Eck. Am 16. Febr.,.15 Uhr, in Kluft auf dem 0⸗2⸗Schulplatz antreten zur Jugendfilm⸗ ſtunde. Humboldt. Am 16. Febr., 10.20 Uhr, in Kluft am Marktplatz zur Jugendfilmſtunde antreten.— Sonn⸗ tag von 16—20 Uhr Luſtiger Nachmittag in der Karl⸗ Benz⸗Straße 1. Untergau 171. Muſikgruppe. Am 17. Febr., 20 Uhr, Probe auf dem Untergau. IJM Deutſches Eck. Alle Mädel, die mit in die Jugend⸗ filmſtunde gehen, treten am 16. Febr., um 9 Uhr, auf dem U⸗Schulplatz an. DAð Edingen. Am 19. Febr., 20 Uhr, im Schulhaus Sitzung ſämtlicher Walter und Warte. Humboldt. Am 16. Febr., 9 Uhr, treten ſämtliche DAF⸗Walter und Warte der Betriebe ſowie der Stra⸗ ßenzellen zum Ausbildungdienſt auf dem Marktplatz Neckarſtadt an. Hausgehilfen Am 16. Febr. iſt das Heim I. 13, 12a von 19 bis 22 Uhr zur geſelligen Unterhaltung geöffnet. Humboldt und Neckarſtadt⸗Oſt. Am 17. Februar, 20.30 Uhr, Heimabend in der Lortzingſtraße 35. NSKOVB Am 16. Febr., 15 Uhr, Stadthalle Heidelberg öffentl. Kriegsopfer⸗Großkundgebung. Redner: Kreis⸗ leiter Pg. Seiler, Gebietsinſpekteur Standartenführer Pg. Geß, Gauamtsleiter Pg. Weber, Oberbürgermeiſter Pg. Dr. Neinhaus. Anſchließend kameradſchaftliches Beiſammenſein. Einlaßgebühr: Programm für 40 Pf. zu den üblichen Sprechſtunden auf der Kreisamts⸗ leitung, L4, 15 erhältlich. BNSD Am 18. Febr., 20.15, Ubr, im Roſengartenreſtaurant, Friedrichsplatz 7a, Mitgliederverſammlung der Orts gruppe I1 Mannheim. Der Gauführer ſpricht. Rheinwasserstanect 14. 2. 36 J 15..90 Waldshut„„ O 0 0 O— 251 246 5 Rheinfelden 244 238 h 151 Kehl„„ O O Oο O 26⁵ 431 Mannheim 3⁵⁴ Kauh„% eee 253 Kölm 282 Neckarwasserstand 4, 2. f Diedesheim e e 5 358 NSV-Bildarchiv, Gau Baden Auin.: Wickertsheimer Schwarzwälder Heimarbeit* und WHW-Gausammlung am 15. und 16. Februar Das Winterhilfswerk, Gau Baden, hat zur Belebung der Schwarzwälder Heimindustrie an die Holzschnefler und Drechsler Aufträge zur Herstellung von 200 000 Stüeck Speckbrettchen und 200 000 Stopfeiern gegeben. Der Keichsluftschutzbund wird dieselben anläßlich der Causammlung des WiW im Straben- und Hausverkauf für je 20 Pfennig unseren Volksgenossen anbieten, die durch 4 Erwerb des einen oder anderen Gebrauchsgegenstandes dem Winterhilfswerk bei seiner Betreuung der Bedürftigen Unterstützung leihen und gleichzeitig dazu beitragen, daß die Schwarzwälder Heimindustrie nicht verkümmert, Auf unserem Bild sehen wir einen Holzschnefler aus Bernau Rundfunk⸗-Programm Sonntag, 16. Februar Reichsſender Stuttgart:.00 Hafenkonzert;.05 Gym⸗ naſtik;.25 Bauer, hör zu;.00 Fröhliche muſita⸗ liſche Winterreiſe; 10.00 Vom Orden unſerer Bi derſchaft; 10 30 Violinmuſik nordiſcher Meiſterz 11.00 Unterhaltungsmuſik; 16.30 Schlußfeier der 4. Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗Partenlir⸗ chen; 18.00. Schwäbiſch⸗alemanniſche Welt; 1890 Tanzmuſik; 19.11 Der Möbelwagen rollt; 20.00 Uhr Goldene Hochzeit; 21.00 Joſeph Haas dirigiemt eigene Werte; 22.00 Nachrichlen: 22.30 Tanzmuſitß 2400—.00 Das Paradies und Peri. 4 Wie wird das Wetter? Die Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt be⸗ richtet: 44 Durch einen nach Oſten abziehenden kräfti⸗ gen Tiefdruckwirbel waren zum der Wochenende große Mengen arktiſcher Kaltli 4 in Bewegung geraten, die über Skandinavien auf das europäiſche Feſtland vorſtießen. Da es am Sonntag in Deutſchland zu einer zwar dünnen, aber verbreitet liegenden Schneedeche gekommen war, wurde mit der einſetzenden Aufheiterung beſonders ſtarke Abkühlung be⸗ günſtigt, ſo daß vor allem in der Nacht zum Dienstag ſehr ſtarke Fröſte auftraten., 4 Während Nord⸗ und Mitteldeutſchland am Mittwoch und Donnerstag bei bedecktem Him⸗ mel und verbreiteten leichten Niederſchlägen (teils Schnee, teils Regen) raſche Froſtmilde rung, zum Teil bis zu vollem Tauwetter er⸗ fuhren, ſetzen ſich in Weſt⸗ und Süddeutſchland auch weiterhin ſtarke nächtliche Strahlungs⸗ fröſte fort. 43 Es handelt ſich dabei aber nur um eine flache Kaltluftſchicht, die ſich durch die kräftige Son⸗ neneinſtrahlung tagsüber wieder raſch durch⸗ wärmte, ſo daß z. B. am Donnerstag ein Tem⸗ peraturgang von 10 bis 12 Grad ſich ein⸗ J. H. icht, die er ge Anmeldung ie iſt die Ad guter Pat hspatentam 97—10 efjorderlich. 2 die erforde üblicher We Schiffahrts ya aue 9 wenden ſich am das Polizeipräf Freimaurerlo er bis zur M Freimaurerloge ren Stahlhelm men werden? ren Stahlhelms Antwort: D maurers in die ag. M. Wer ſchaftliche Unfal Pächter eines G den Nutzen von Pferdekauf. Zeugen zugeſich halb Jahre alt es in Wirklichke lt iſt, iſt das wort: Betrug äufer von dem richtet war. U doch rückgängig Vorausſetzungen . W. Bin und ſeit Ortobe⸗ karte. Darf ich wort: Nicht o Amtswalter un! „.., Leuter Handelszeitungen Antwort: Gi Telegraph Amſt dam, Nieuwe R . F. Wo wenden, wenn 1 L verloren hat oder Württ archivzweigſtelle nachweiſeamt Be Das leidige K. R. Als erſt hielt ich nun von bunden wurde, wir einen große kleine, übrigbleil Bin ich verpflich gzahlen?— An füähren die Anſp⸗ nſtalten innerhe Einſpruch der V G. J. Leider- in dem uns ge koſtenzuſchlag be Beamten des 6 ſtellen konnte. Dementſprechend lagen die Tem peraturen in den Gebirgen höher als in den Niederungen und ſo konnte z. B. das Frank⸗ furter Wetterflugzeug in etwa 2000 Meter Höhe Temperaturen über Null feſtſtellen. Die Witterungsverhältniſſe über Deutſchland ſind z. B. ſehr uneinheitlich und zwar herrſcht im Weſten und Süden noch meiſt heiteres W ter, während Mittel⸗ und Oſtdeutſchland wölkung zum Teil mit Niederſchlägen habe Die Großwetterlage befindet ſich in einer U geſtaltung, bei der für den Oſten zunächſt m neuer Froſtzunahme, für den Weſten aber m Froſtmilderung gerechnet werden kann. — brauchen und es Rechnungsverwec wenn die Sache Irrtum beruht. und achten Sie Rechnungen Sie 9. M. Kann e gellehen wurde ſter Kapitalabt gekündigt werde raph BéB hän Darlehens eine davon ab, daß kündigt. Tie Ki von mehr als R Dabei wird ſich zunächſt für den Weſten g Niederſchlagsneigung einſtellen, doch beſte durchaus die Möglichkeit, daß ſich im Anſchl an die für das Wochenende zu erwarten Milderung ein neuer Vorſtoß kälterer, aus f — Gebieten ſtammender Luft bemer macht. 5 Die Ausſichten für Sonntag: Ueberwiegend bewölkt und zeitweiſe auch Niederſchläge (wahrſcheinlich Regen), weitere Milderung ſü liche Winde. .. und für Montag: Unbeſtändigeres u milderes Wetter als bisher. von geringerem Aus dem Fü fünf Vorausſetzr nicht erfülen. N e Ein ndern wi milien nicht gew Anſpruch darauf Antwort: Dit ausſetzungen, die ſind. Danach m 1035 ſein, er m wandfreies Vorf ſttzen und ſchließ — 4h— : Wickertsheimer beit ind 16. Februar zur Belebung der Holzschnefler und „on 200 000 Stüek iern gegebenn ben anläßlich der 1d Hausverkauf für nbieten, die durch rauchsgegenstandes ng der Bedürftigen azu beitragen, daß cht verkümmert⸗ hnefler aus Bernau imm ar nzert:.05 Gym⸗ Fröhliche muſita⸗ den unſerer Biu⸗ diſcher Meiſter; Schlußfeier der irmiſch⸗Partenlir⸗ che Welt; 18.30 rollt; 20.00 Uhr Haas dirigtert 22.30 Tanzmuſilz 755 Vetter? Frankfurt be⸗ ehenden kräfti⸗ n vergangenen tiſcher Kaltluft Skandinavien vhorſtießen. Da zu einer zwar ſen Schneedecke er einſetzenden Abkühlung be⸗ der Nacht zum traten., deutſchland am bedecktem Him⸗ Niederſchlägen che Froſtmilde⸗ Tauwetter er⸗ Süddeutſchland e Strahlungs⸗ um eine flache kräftige Son⸗ er raſch durch⸗ rstag ein Tem⸗ Grad ſich ein⸗ lagen die Tem⸗ zer als in den B. das Frank⸗ en. ſer Deutſchland zwar herrſcht t heiteres Wet⸗ eutſchland Be⸗ ſchlägen haben. in einer Um⸗ n zunächſt mit zeſten aber mit ikann. 00 Meter Höhe 7 3 gekündigt werden?— Antwort: en Weſten auchh doch beſteht ch im Anſchluß zu erwartende ilterer, aus po⸗ uft bemerkbar Ueberwiegend Niederſchläge Milderung ſüd⸗ tändigeres und and hakenkreuzbanner“—Deiie 5 ſjb-Briefhaſten 4 Nr. 79/ B Nr. 47— 16. Februar 1936 iſere Leſer wollen wiſſen, ob . d. Ein Werktätiger hat eine Erfindung ge⸗ lücht, die er gern verwerten möchte. Sind die Koſten Anmeldung beim Reichspatentamt erſchwinglich? Die iſt die Adreſſe des Reichspatentamtes) Wo iſt ein auter Patentanwalt?— Antwort: Das ichspatentamt iſt in Berlin SwW. 61, Gitſchiner Straße 97—103. Nach dem vis zum 30. Juni 1936 gültigen Gebührentarif beträgt die Anmeldegebühr RM. und die erſte Jahresgebühr 30 RM. Die ldref der Mannheimer Patentanwälte finden Sie in Udrebuch W. Die gefragte Firma iſt ariſch. beenſchutz. Iſt zur Aufnahme von ausländiſchen Kindern in volle Penſion eine beſondere ſtaatliche oder polizeiliche Bewilligung notwendig?— Ant⸗ wort: Eine beſondere Bewilligung iſt hierzu nicht erforderlich. Das in Frage kommende Kind muß nmur die erforderlichen Paßbeſtimmungen erfüllen und in üblicher Weiſe angemeldet werden. . H. Sie wollen wiſſen, was Sie gegen die nach Ihren Schilderungen ſcheinbar wirklich unmöglichen Rachbarn unternehmen können?— Es wird am beſten ſein, wenn Sie mit den gleichermaßen betrof⸗ ſenen Anwohnern gemeinſam beim Gemeindegericht vorgehen. Schiffahrtspatente. Hat ein Seeſchiffahrtspatent auch auf dem Rhein Gültiakeit?— Antwort: Sie wenden ſich am beſten unter Vorlage des Patentes än das Polizeipräſidium, Zimmer 18. Freimaurerlogen. Kann ein ehemaliger Freimanrer, er bis zur Machtübernahme als Logenbruder einer Fteimaurerloge angehört hat und danach dem frübhe⸗ ren Stahlhelm beigetreten iſt, in die SA aufgenom⸗ men werden? Wird er als Angehöriger des frühe⸗ en Stahlhelms auch in die NSDAp überführt?— Antwort: Die Uebernahme des ebemaligen Frei⸗ maurers in die Säͤ kommt ſelbſtverſtändlich nicht in Frage, da vor der Aufnahme die politiſche und welt⸗ anſchauliche Zuverläſſigkeit des Betreffenden ſtreng ge⸗ Prüft wird. Der Eintritt in die RS'DaAP iſt ohne⸗ hin ausgeſchloſſen, da nach einer vorgeſehenen Rege⸗ lung nur alte, bewährte Mitglieder des Stahlhelms in die Partei aufgenommen werden. . M. Wer kommt für die land⸗ und forſtwirt⸗ ſchaftliche Unfallverſicherung auf? Der Beſitzer oder Fiächter eines Grundſtücks?— Antwort: Der, der den RNutzen von dem Grundſtück hat, alſo der Pächter. Pferdekauf. Wenn ich ein Pferd kaufe und vor Zeugen zugeſichert bekomme, daß das Tier zweiein⸗ halb Jahre alt iſt, ſich jedoch ſpäter herausſtellt, daß es in Wirklichkeit erſt ein Jahr und ſieben Monate alt iſt, iſt das ein Betrugsfall oder nicht?— Ant⸗ wort: Betrug liegt nur dann vor, wenn der Ver⸗ küufer von dem wirklichen Alter des Pferdes unter⸗ nichtet war. Unter Umſtänden kann der Verkauf je⸗ doch rückgängig gemacht werden, da er unter falſchen Vorausſetzungen abgeſchloſſen wurde. 5 g. W. Bin ſeit Mai 1933 Mitglied der NSB5 - 0 ſeit Oktober 1933 im Beſitz der roten Mitalieds⸗ larte. Darf ich das Braunhemd tragen?— Ant⸗⸗ wort: Nicht ohne weiteres. Es ſei denn, Sie ſind Amtswalter und haben die Genehmigung der Orts⸗ gruppe. fom. Dürfen ſich an dem Preisausſchreiben der e⸗Preſſe„Wir ſuchen den deutſchen Volksroman“ auch Richtſchriftſteller beteiligen?— Antwort: Gelbſtverftändlich. Sie brauchen nur die⸗ näheren Be⸗ dingungen bei der angegebenen Auskunftsſtelle anzu⸗ fordern und ſich danach richten. .., Leutershauſen. Welche größere holländiſche Handelszeitungen gibt es und wo erſcheinen ſte?— Untwoört: Große holländiſche Tageszeitungen ſind: Telegraph Amſterdam, Allgem. Handelsblatt Amſter⸗ dam, Rieuwe Rotterdamſche Courant, Rotterdam. . g. Wo muß man ſich um ein Duplikat hin⸗ 3 wenn man das Beſitzzeugnis E. K. I. oder Lverloren hat'— Antwort: Wenn Sie in Ba⸗ — oder Württemberg gedient haben, an die Reichs⸗ archivzweigſtelle in Stuttgart, ſonſt an das Zentral⸗ nachweiſeamt Berlin SW 29, Columbiaſtraße. Dasleidige Geld K. R. Als erſte Mahnung ſeit dem Jahre 1929 er⸗ hieit ich nun von einer Klinik, in der ich ſeinerzeit ent⸗ zunden wurde, eine Klagedrohung. Damals zahlten wir einen großen Betrag in bar, konnten jedoch die kleine, übrigbleibende Reſtſchuld nicht mehr begleichen. Bin ich verpflichtet, die Rechnung heute noch zu be⸗ ſahlen?— Antwort: An ſich, ja. Immerhin ver⸗ ühren die Anſprüche aus Kranlenhäufern und Pflege⸗ anſtalten innerhalb zwei Jahren. Sie können alſo den Einſpruch der Verſährung geltend machen. G. J. Leider⸗müſſen wir Ihnen mitteilen, daß Sie in dem uns geſchilderten Fall die 50 Pſennig Un⸗ koſtenzuſchlag be zahlen müſſen. Es iſt richtig, daß die Pegmten des Gaswertes keinen Scheck anzunehmen brauchen und es iſt weiter richtig, daß Se ſich durch Rechnungsverwechſlung ins Unrecht geſetzt haben wenn die Sache auch auf einem nunmehr aufgellärten Irrtum beruht. Unſer Rat: Bezahlen Sie die 50 Pſa. und achten Sie das nächſte Mal beſſer darauf, weche Rechnungen Sie bezahlen. O. M. Kann ein Kapital, das auf unbeſtimmte Zeit gellehen wurde und 8 5 italabtra ele urde, vo öſter Kapital g 9 i une raph' Bo hängt, wenn für die Rückerſtattung de en eine Zeit nicht beſtimmt iſt, die Fälligkeit dabon ab, daß der Gläubiger oder der Schuldner kündigt. Tie Kündigungsfriſt beträgt bei Darlehen von mehr als RM 300.— drei Monate, bei Darlehen von geringerem Betrag einen Monat. Aus dem Fürſorgeweſen Fr. W. Wo muß ich mich hinwenden, wenn mir troß Bedürftigteit die Kinderbeihilfe nicht genehmigt wirb7— Antwort: Wenn Ihr Antrag abſchlägig beſchieden wurde, ſo iſt anzunehmen, daß Sie eine der fünf Vorausſetzungen zur Gewährung der Beihilfe nicht erfüllen. Weitere Schritte ſind dann zwecklos. H. F. 100. Einem erwerbsloſen Familienvater mit ſechs Kindern wurde die Beihilfe für kinderreiche Fa⸗ mllien nicht gewährt, da er angeblich nach 6 1 keinen Anſpruch darauf habe. Was ſchreibt der 8 1 vord— Antwort: Dieſer Paragraph umfaßt die fünf Vor⸗ ahsſetungen, die zum Erhalt der Beihilfe notwendig ſind, Danach müſſen mindeſtens vier Kinder unter 10 Jahren vorhanden, der Antragſteller Reichsbürger im Sinne des Reichsbürgergeſetzes vom 15. September 1055 fein, er muß einen guten Leumund und ein⸗ wandfreies Vorleben haben, keine Erbtrantheit be⸗ + 3 ſihen und ſchließlich bedürftig ſein. Was unsere Leser inleressiert C. E. und R. Schw. Drei luſtige Mädel wünſchen den Text der beiden Lieder aus dem Tonfilm„Ver⸗ gißmeinnicht“. Wer«⸗kennt die Lieder und ſtellt ſie dem Briefkaſtenonkel zur Verfügung? Italienreiſe. Es dürften ſich Ihnen bei der geplanten großen Reiſe einige Schwierigkeiten entgegenſtellen. Wir empſehlen Ihnen, ſich einmal an die zuſtändige Stelle im Bezirksamt zu wenden. Mein Kanarienvogel hat die Ange⸗ wohnheit, ſeine Rückenfedern abzubeißen, obwohl der Vogel ſehr ſauber gehalten wird. Läßt ſich dagegen etwas tun?— Antwort: Was ſo ein Vögelchen doch für ſchlimme Angewohnheiten haben kann! Wie man ihm dieſe Unart abgewöhnt, iſt dem Briefkaſten⸗ onkel leider nicht bekannt. Fragen Sie doch bitte ein⸗ mal beim Tierſchutzverein nach. Z. H. Kann es vorkommen, daß ein Planet durch einen Kometenſchweif hindurchgeht? Welche Störungen entſtehen in dieſem Fall?— Antwort: Die Mög⸗ lichkeit, daß ein Planet durch einen Kometenſchweif hindurchgeht, beſteht. Im übrigen ſind die Kometen⸗ ſchweife ein mehr oder weniger ungelöſtes Problem, worüber es viele und zum Teil widerſprechende Theorien gibt. Auch über Störungen, die in dem ge⸗ ſchilderten Fall entſtehen können, iſt man ſich noch nicht ganz klar. Lelehag. Welches ſind die drei größten Binnen⸗ häfen Deutſchlands laut Umſchlag? War Mannheim einmal der größte Binnenhafen Deutſchlands?— Antwort: Der größte Binnenhafen Deutſchlands iſt Duisburg⸗Ruhrort mit 13,2 Millionen Tonnen Umſchlag. Der zweitgrößte Binnenhafen iſt Berlin mit 7,1 Millionen Tonnen Umſchlag, an dritter Stelle ſteht Mannheim mit 5,4 Millionen Tonnen Umſchlag. Vor dem Krieg und vor der Zuſammenlegung der beiden Häfen Duisburg und Ruhrort war Mannheim der größte Binnenhafen Deutſchlands. H. W. 14. Wie iſt es möglich, bei mehreren Wärmegra⸗ den im Freien und in der Halle Eishockey zu ſpielen? — Antwort: Dies Wunder wird durch unſere moderne Kältetechnik ermöglicht. Auf die näheren Ein⸗ zelheiten einzugehen, würde im Rahmen des Brief⸗ kaſtens zu weit führen. H. W. 14. Ein Leſer wünſcht die drei Strophen des Liedes:„Mädel, wenn ich dir raten kann, ſchaff dir 'nen Soldaten an...“ Wer kennt den Text? Neckarau. Vor kurzem ſchlachtete ich zwei Schweine und erhielt für beide die Schlachtgenehmigung. Kurz darauf kamen zwei Tierärzte, um den Fall zu unter⸗ ſuchen, da ihnen gemeldet worden iſt, ich hätte nur für ein Schwein die Schlachtgenehmigung gehabt. Ob⸗ wohl ſie ſich ſofort von der Unwahrheit dieſer Behaup⸗ tung überzeugen konnten, wollten ſie mir den Namen des Denunzianten nicht nennen. Was kann ich tun, um den Namen doch zu erfahren und den Verleumder zur Rechenſchaft zu ziehen?— Antwort: Aber mein lieber Leſer, über ſo eine Kleinigkeit regt man ſich doch nicht ſo auf. Wir können verſtehen, daß Ihnen eine ſolche grundloſe Unterſuchung nicht ange⸗ nehm war, aber da Sie ja die böſe Vermutung ſofort widerlegen konnten, iſt Ihnen doch kein Schaden dar⸗ aus erwachſen. Wie wäre es, wenn Sie den Fall von der humoriſtiſchen Seite nähmen und ſich ins Fäuſt⸗ chen lachten, weil der Anſchlag auf Ihr wohlverdientes Schweinefleiſch ſo wunderbar danebengegangen und damit, wenn es ſich tatſächlich um eine böswillige De⸗ nunziation handeln ſollte, der Angeber um ſeine Schadenfreude gebracht worden iſt? Jedenfalls rat⸗ ſamer als große Racheakte, die doch meiſtens ihren Allerlei Wissenswertes in Frage und Antwort Zweck verſehlen. Ganz abgeſehen davon, daß Ihnen niemand den Namen des Betreffenden zu geben braucht, der übrigens auch in guter Abſicht gehandelt haben kann. F. H. Wieviel Zeit benötigt ein guter Möbelſchreiner, um eine komplette Küche und ein vollſtändiges Schlaf⸗ zimmer in einfacher Ausführung mit modernen Be⸗ arbeitungsmaſchinen herzuſtellen?— Antwort: Das kann man nur ganz ungefähr angeben und dann noch mit ſchlechtem Gewiſſen, da ſich die Arbeits⸗ bedingungen bei den verſchiedenen Schreinern doch ſehr unterſcheiden. Wenn wir alſo, nach Rückſprache mit einem hieſigen Möbelſchreiner, etwa fünf bis ſechs Wochen angeben, ſo müſſen bei einer verpflichtenden Friſtſetzung doch die jeweiligen Arbeitsverhältniſſe ge⸗ nau berückſichtigt werden. A. Z. 26. Aus familiären Gründen habe ich meinen Radioapparat etwa vierzehn Tage ausgeliehen. Die monatliche Poſtgebühr iſt pünktlich weiterbezah't wor⸗ den. Bin ich verpflichtet, das Ausleihen des Apparates anzumelden oder habe ich mich ſtrafbar gemacht?— Antwort: Keines von beiden. Wer wird denn ſo ängſtlich ſein? Wenn Sie den Radivapparat einige Tage ausleihen und trotzdem wie ſonſt die Gebühr bezahlen, ſo hat niemand etwas dagegen. Hauptſache, daß der geſpielte Apparat angemeldet iſt. Was Sie mit ihm machen. iſt ihr Privatpergnügen. K. H. Iſt es erlaubt, daß ein Meiſter ſeine Lehr⸗ linge nach Willkür und Laune dermaßen verprügelt, daß fremde Leute dazwiſchen ſpringen müſſen, um ein Unglück zu verhüten?— Antwort: Selbſtverſtänd⸗ lich nicht. Melden Sie den Fall der Innung. E.., Feudenheim. Meine Kaninchen ſind im Win⸗ ter immer ein wenig kränklich. Woran kann das liegen? — Antwort: Vermutlich am Futter. Es iſt nichts falſcher, als den Kaninchen in den Wintermonalen zu kaltes oder gar gefrorenes Futter vorzulegen. Es gibt ein ganz einfaches Mittel, das Futter für die Tiere für längere Zeit warm zu halten, ein Mittel, das bei menſchlicher Nahrung ſchon lange angewandt wird: die Kochkiſte. Wer ſie ſich ſelbſt herſtellen will, baut 1½ bis 2 Zentimeter ſtarke Bretter zuſammen und belegt den Boden der Kiſte mit einer 6 Zentimeter ſtarken Schicht Holzwolle. Die Ecken werden beſonders ſorgfäftig ausgeſtopft. Die Töpfe mit den Kartofſſeln. Gemüſen, Abſällen, die ein paar Minuten Zründlich gekocht haben, werden auf die Holzwolle geſtet und von allen Seiten in Holzwolle eingepackt. Obenauf kommt ein Kiſſen aus Holzwolle und zum Schluß der Kiſtendeckel. Dann kocht ſich das Eſſen von ſelher gar und bleibt auch noch ein bis zwei Tage warm. Je nach Bedarf kann man nun Futter herausnehmien und den Tieren geben. N. 400. Wir empfehlen Ihnen, ſich mit Ihren rein techniſchen Fragen an ein Waſſerwerk zu wenden. H. Wer kann einem Anfrager mitteilen, wie man einen Waldzitherſack waſſerdicht macht? M. L. 26. Sind ausgebrannte Glühbirnen wert⸗ los? Wer iſt eventuell Abnehmer?— Antwort: Es ſoll in Berlin eine Firma geben, die ausgebrannte Glühbirnen wieder irgendwie verwendet. Name und Adreſſe ſind uns jedoch nicht bekannt. A. D. Iſt zur Zeit bei der Eheſchließung ein Ehetauglichkeitszeugnis erforderlichh— Antwort: Nein. Doch hat der Standesbeamte in Zweifelsfällen das Recht, ein ſolches anzufordern. P. K. Die Adreſſe des Vorſitzenden des Schleſier⸗ vereins iſt: Max Brauch, Mannheim, Uhlandſtr. 31. M. K. Ich habe einen ſelbſtändigen Beruf und möchte in eine Krankenkaſſe. Welche kommt da in Frage?— Antwort: Sie können in eine Mittel⸗ ſtandskrankenkaſſe eintreten. Die einzelnen Kranken⸗ kaſſen ſind im Adreßbuch verzeichnet. P. F. Beſteht die Möglichkeit, daß eine Frau, die in zweiter Ehe auf beiderſeitiges Verſchulden geſchie⸗ den wurde und aus erſter Ehe für ihren verſtorbenen Mann Kriegerhinterbliebenenrente erhalten hat, einen Teil dieſer Rente wieder erhält?— Antwort: An ſich nicht. Es küme höchſtens auf Grund eines Gna⸗ dengeſuches in Frage. Wenn Sie am Montagnachmit⸗ tag in unſerer Sprechſtunde vorbeikommen wollen, können wir Ihnen nähere Auskünfte darüber geben. Abonnent D. Sind die Waiſenrenten, die durch die vierte Notverordnung von 1931 vom 15. Lebensjahr ab in Wegfall kamen, inzwiſchen bis zum 16. Lebens⸗ jahr verlängert worden?— Antwort: Rein. Die Verordnung beſteht noch. H. H. Stimmt es, daß erbgeſunde kinderreiche Fa⸗ milien jetzt ſchon monatliche Kinderbeihilſen erhalten? Und wie iſt es mit der einmaligen Sonderbeihilfe? — Antwort: Die monatlichen Unterſtützungen für kinderreiche Familien ſind vorläufig nur erſt einmal geplant. Die einmalige Sonderbeihilfe wird auf ent⸗ ſprechenden Antrag dann gewährt, wenn die notwen⸗ digen fünf Vorausſetzungen erfüllt werden.— Zu Ihrer zweiten Frage wollen wir lieber nicht Stellung nehmen. Wenn die Frau, obwohl es ihr nachweis⸗ lich nicht ſchlecht geht, gerne jammert, ſo wollen wir ihr das Privatvergnügen nicht ſtören. Schließlich ſchadet ſie ja nur ſich ſelber damit. Rund um den Sport A. Sch. Wie war die deutſche Aufſtellung beim Spiel Deutſchland— Frankreich, bei dem Deutſch⸗ land in Paris:0 verlor? Welcher deutſche Spieler verurſachte das Eigentor?— Antwort: Die deut⸗ ſche Elf ſtand: Kreß: Schhtz, Weber; Knöpfle, Lein⸗ berger, Münzenberg; Bergmaier, Haringer, Her⸗ gert, Hoffmann., Hoffmann L. Das Eigen⸗ tor wurde von Münzenberg in der 13. Spielminute verurſacht. Uebrigens trat nach Stunde Spielzeit für den verletzten L. Hoffmann Welker⸗München ein. H. R. Wie endete das am 1. Januar 1936 zum Austrag gebrachte Autorennen„Der große Preis von Südafrika?“— Antwort:„Der große Preis von Sidafrika“, der wie die meiſten von den Engländern veranſtalteten Autorennen als Vorgabelauf beſtrit⸗ ten wurde, ſah den in Johannisburg lebenden Ita⸗ liener Maſſakuratti auf einem 3,3⸗Liter⸗Bugatti auf der 347,4 Kilometer langen Strecke als Sieger. Er erreichte 140,4 Std.Klm. Von 24 Startern erreich⸗ ten nur 6 das Ziel. Die Zeit des Siegers war :16.17 Std. Stammtiſch. Wer war 1932 in Los Angeles Olym⸗ piaſteger im Gewichtsheben?— Antwort: Bei der letzten Olympiade hat im Gewichtsheben beſonders Frankreich ſehr gut abgeſchnitten. So war im Fe⸗ dergewicht Suvigny mit 287,5 Kg., im Leichtgewicht Duverger mit 325 Kg. und im Halbſchwergewicht Hoſtin mit 365 Kg. erſter Sieger. Die Tſchechoflowa⸗ kei konnte den erſten Platz im Schwergewicht durch Skobla mit 380 Kg. erringen. Behama. Wann iſt die internationale Motorrad⸗ und Automobilausſtellung in Berlin?— Antwort: Vom 15. Februar bis zum 1. März.— Die Adreſſe eines Imkers zum Ankauf reinen Bienenhonigs er⸗ fahren Sie, wenn Sie aufmerkſam unſere Anzeigen⸗ ſeiten verfolgen. F. W. Wer waren die Erſtbeſteiger des Eiger⸗ grat und in welchem Jahre war dies?— Ant⸗ wort: Wir empfehlen Ihnen, ſich zwecks genauer Auskunftserteilung an die Sektion Bern des Schwei⸗ zer Alpenklubs in Bern zu wenden. Der Eiger hat ſo viele Grate und iſt auf ſo vielen Wegen erſtiegen worden, daß Ihre Anfrage ohne genauere Angaben nicht zu beantworten iſt. Mannheimer Kunterbunt Imaginäür. Iſt es bei Mannheimer Rechtsanwälten üblich, daß eine Mitteilung von Anwalt zu Anwalt mit„collegialer Hochachtung“ unterzeichnet wird, oder hat dies eine beſondere Bedeutung?— Antwort: Auch die Mannheimer Rechtsanwälte unierſchreiben wie alle übrigen in Deutſchland mit„Heil Hitler!“ Die„collegiale Hochachtung“ mag vor etlichen Hahren am Platze geweſen ſein. Eine beſondere Bedeutung kommt der Unterſchrift ſelbſtverſtändlich nicht zu, auch wenn ſie eigenartigerweiſe erſt vor kurzem erfolgt ſein ſollte. Möwen. Von den Möwen in Mannheim ſind ein⸗ zelne beringt Wo wird das Zeichen angelegt? Wo ſind die Möwen des Nachts?— Antwort: Die Möwen werden in Mannheim beringt, und zwar von einem Mann, der in Helgoland dazu beſtimmt wurde. Des Nachts gehen ſie am Altrhein bei Lampertheim nieder oder am ſogenannten Kühlkopf. W. B. Bei einem bunten Abend im Roſengarten trat die Sängerin Erna Sack aus Dresden auf. Stimmt es, daß ſie dafür ein Honorar von 800 RM erhalten hat?— Antwort: Obwohl Sie dies eigentlich nichts angeht, teilen wir Ihnen gerne mit, daß die Sängerin für den Abend ein bedeutend geringeres Ho⸗ norar erhalten hat. Hausherr und Mieter A. R. In meinem Schlafzimmer iſt es ſo feucht, daß ſich an den Wänden und an den Möbeln Schim⸗ mel bildet und meine Geſundheit gefährdet wird. Wo kann ich mich deshalb hinwenden und darf ich ohne Verzug trotz Mietvertrag ausziehen?— Antwort: Wenn eine Wohnung oder ein Raum ſo beſchaffen iſt, daß die Benützung mit einer erheblichen Gefährdung der Geſundheit verbunden iſt, kann auch ohne Ver⸗ zug gekündigt werden, vorausgeſetzt, daß der Mieter nicht ſelbſt an der Feuchtigkeit Schuld hat.(Zum Bei⸗ ſpiel durch Wäſchewaſchen in dem Raum uſw.) Von dem Zuſtand der Wohnung iſt dem Vermieter un⸗ verzüglich Anzeige zu machen. Gegebenenfalls können Sie ſich auch an die Geſundheitspolizei wenden. haus zeigt heute ſchon ſtarke Beſchädigungen. Th. St. Zu Ihrem Strauß mit dem Gaswerk iſt folgendes zu ſagen: Sie hätten bei Nachprüfung des Zählerſtandes gleich einen Zeugen oder noch beſſer einen Mann vom Gaswerk herbeiholen ſollen, damit die Ueberzahl gleich nachgeprüft werden kann. Man kann, ſo ſehr Sie auch im Recht ſein mögen, dem Gaswerk nicht ohne weiteres zumuten, Ihre Rech⸗ nung entgegen dem Zählerſtand herabzuſetzen. Sie könnten höchſtens mit Klage drohen, wovon wir Ihnen jedoch, ſchon des minimalen Streitwertes hal⸗ ber, dringend abraten. K. 100. Mein vor zwei Jahren erbautes Wohn⸗ Meiner Anſicht nach beruht dies auf fehlerhafter Arbeit und ſchlechter Materialverwendung. Gibt es eine amtliche Stelle, die ſich ſolcher Fälle annimmt?— Ant⸗ wort: Wenden Sie ſich an die Baupolizei im Be⸗ zirksamt. L. F. In unſerem Hauſe wohnen ſechs Familien, in jedem Stock zwei. Bisher war es ſo, daß die Be⸗ wohner des erſten Stockes den Gehweg und Hof ab⸗ wechſelnd wöchentlich reinigten. Die Mieter des zwei⸗ ten Stockes reinigten die Kellertreppe und die im dritten Stock den Speicher. Nun ordnete die Haus⸗ verwaltung an, daß auch die übrigen Hausbewohner den Speicher zu reinigen haben. Können wir dann verlangen, daß dementſprechend die Mieter des dritten Stockes auch den Hof, den Gehweg und die Keller⸗ treppe reinigen?— Antwort: Selbſtverſtändlich. Wenn alle Mieter den Speicher reinigen müſſen, haben ſich logiſcherweiſe auch ſämtliche Mieter an den übrigen Reinigungsarbeiten zu beteiligen. Es wäre Sache des Hauseigentümers, dies durch eine ent⸗ ſprechende Anordnung zu regeln. Ruheſtörung. In meiner Nachbarſchaft kläfft jede Nacht ein großer Hund, ſo daß die Nachtruhe emp⸗ findlich geſtört wird. Wie kann man ſich dagegen ſchützen?— Antwort: Durch eine Anzeige bei der Polizeidirektion. Ahnentafel J. D. Meine Mutter wurde unehelich geboren. Der Aufenthalt des Großvaters, von dem ich nur den Namen weiß, war bereits vor der Geburt meiner Mutter nicht mehr bekannt. Wie kann ich nun trotz⸗ dem meinen ariſchen Nachweis erbringen!— Ant⸗ wort: Wenden Sie ſich unter Darlegung der Ver⸗ hältniſſe an die Reichsſtelle für Sippenforſchung, Berlin, Schiſferbauerdamm 26. W. A. Mein Ururgroßvater war im 17. Jahrhun⸗ dert Kammerdiener bei dem Prinzen von Oranien. Was weiß man von dem Prinzen?— Antworl: Das Fürſtengeſchlecht Oranien, benannt nach der Stadt Orange, war ſchon um 800 unter dem ſagen⸗ haften Guillaume au Cornet bekannt. Dies älteſte Geſchlecht der naſſauiſchen Fürſten ſtarb 1702 mit Wil⸗ helm III. aus. Doch ſchon Wilhelm 1. wie auch deſſen Söhne Philipp Wilhelm, Moritz und Friedrich Hein⸗ rich waren, ebenſo wie Wilhelm II. und ſchließlich Wil⸗ helm III., Statthalter der meiſten niederländiſchen Pro⸗ vinzen. Nach dem Tode des kinderloſen Wilhelm III. entſtand über den Beſitz der zerſtreuten oraniſchen Herrſchaſten der langwierige oraniſche Erbfolgeſtreit, der ſchließlich damit endete, daß König Friedrich“ von Preußen das Land im Ulrcchter Frieden 1713 an Frankreich abtrat Der Fürſt von Naſſau⸗Diez erhiett jedoch für ſich und den älteſten ſeiner Nachkommen den Titel Prinz von Oranien, der dann auf den König der Niederlande überging. Wenn Sie über einen beſtimmten der Prinzen Auskunft wünſchen, müſſen Sie uns ſchon nähere Angaben darüber machen, bei welchem Ihr Ahne Kammerdiener war. Fragen aus dem Rechtsleben H. H. Nr. 350, Bin ſeit einem Jahr verlobt, 23 Jahre alt und das uneheliche Kind eines verhei⸗ rateten Mannes. Iſt mein Vater geſetzlich verpflichtet mir eine Ausſteuer zu ſtellen?— Antwort: Nein. Die Verſorgungspflicht des Vaters ſeinem un⸗ ehelichen Kind gegenüber beſchränkt ſich auf die Lei⸗ ſtung des Unterhaltes bis zum vollendeten 16. Le⸗ bensjahr des Kindes. Steuer⸗ und Arbeitsrecht J. M. Wie alt muß eine verheiratete Frau ſein, um bei einer nichtariſchen Familie im Haushalt ar⸗ beiten zu dürfen?— Antwort: Mindeſtens 45 Jahre. Fr. Fr. Bekommt eine Beamtenwitwe ihre Penſion auf ein Sperrkonto weiterbezahlt, wenn ſie für zwei oder drei Jahre ins Ausland gehen will? Wo muß man ſich diesbezüglich hinwenden?— Antwort: Eine Reichsbeamtenwitwe, die ſich vorübergehend im Ausland aufhalten will, kann im allgemeinen ihre Verſorgungsbezüge während ihrer Abweſenheit durch Ueberweiſung auf ein Sperrmarkkonto bei einer in⸗ ländiſchen Deviſenbank— unter Umſtänden auch durch Ueberweiſung auf ein ſonſtiges inländiſches Bankkonto oder durch Zahlung an eine im Inland wohnende, bevollmächtigte Perſon— erhalten, wenn jeweils am Fälligkeitstag der Bezüge nachgewieſen iſt, daß die Abweſende noch lebt und noch Reichsangehörige iſt. Wie es im Einzelfall zu halten iſt, hat die Behörde zu beſtimmen, der die Regelung der Verſorgungs⸗ bezüge zuſteht. An dieſe Behörde, die ſich an Hand der Beſcheide über die Feſtſetzung des Witwengeldes uſw. leicht ermitteln läßt, muß ſich die Witwe wenden. Fr. H. Wir haben dieſer Tage eine Forderung von 6 Mark für 1931 und 32 von je 3 Mark Kirchgeld erhalten. Da unſere Kirchenſteuern immer regelmäßig bezahlt wurden und wir für die 6 Mark nie eine Mahnung erhielten, möchte ich gerne wiſſen, ob wir das Kirchgeld bezahlen müſſen.— Antwort: Die Sache muß auf einem Irrtum beruhen, da für die Fahre 1931 und 32 überhaupt kein Kirchgeld erhoben wird. Sie wenden ſich zweckmäßigerweiſe an die zu⸗ ſtändige Stelle im Bezirksamt. W. 1935. Muß ein leitender Beamter wie Prokuriſt uſw. auch Angeſtelltenverſicherungsbeitrag zahlen?— Antwort: Auch Prokuriſten und ſtädtiſche Ange⸗ ſtellte müſſen in der Reichsverſicherung für Angeſtellte ſein und demgemäß Beitrag zahlen. Ph. Sp. Mein Sohn beendet am 1. Mai ſeine Lehrzeit als Bäcker. Kann der Lehrherr verpflichtet werden, ihn noch ein weiteres Jahr zu beſchäftigen oder iſt es auch im Bäckerberuf ſo, daß die Jung⸗ arbeiter vor dem 25. Lebensjahr keine Stellung be⸗ ſetzen dürfen?— Antwort: Wer hat Ihnen das Ammenmärchen erzählt, daß Jugendliche unter 25 Jahren nicht arbeiten dürfen? In Wirklichkeit verhält ſich die Sache ſo, daß die Einſtellung Jugend⸗ licher lediglich von einer ſchriftlich beantragten Ge⸗ nehmigung des Arbeitsamtes abhängig gemacht wird. Im übrigen iſt der Lehrher verpflichtet, Ihren Sohn noch ein weiteres Jahr zu beſchäftigen. Oie Auskünfte nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr) Bunte Welt hinter Kulissen Wanderung durch das Theaterlabyrinth— Von einem, der„nicht zum Bau“ gehört Ab und zu gelingt auch einem Außenſeiter ein ſchönes Gedicht. Davon wiſſen die Zeitungs⸗ leute ein Lied zu ſingen, die ſich damit— be⸗ ſonders in der Zeit des nahenden Frühlings — zu befaſſen haben. Sie beſitzen einen Lei⸗ densgeſährten im Dramaturgen des National⸗ theaters, dem neben anderem auch die Durch⸗ ſicht der zahlreich eingeſandten dramatiſchen Arbeiten obliegt. Ihm gilt unſer Beſuch. In dem hellen und geräumigen Zimmer nimmt ſich ſein Arbeitsplatz faſt zierlich aus. Der Mann, der vor allem im Denken und der Erwartung der bis dahin noch nicht anerkann⸗ ten Dichter eine entſcheidende Rolle einnimmt, ſchält ſich aus dem hohen Lehnſtuhl und weiſt auf die Frage, ob es gegenwärtig viele Manu⸗ ſkripte zu prüfen gebe, lächelnd auf die einge⸗ laufene Poſt. Dramen gebündelt „Es ſind heute drei Arbeiten darunter. Das iſt nicht jeden Tag ſo. Ein Glück übrigens! Insgeſamt gehen jährlich fünfhundert bis ſechshundert Manuſkripte durch meine Hände, die gewiſſenhaft geleſen und auf ihre Brauch⸗ barkeit geprüft werden ſollen.“ „Werden in unſerer Nachbarſchaft viele Dra⸗ „men geſchrieben.“—„Wir haben zahlreiche erſprechungen aus Baden und Pfalz zu buchen. Die Hälfte der Einſendun⸗ gen geht uns aus der näheren Umgebung zu. Leider legen aber die wenigſten an ihre dra⸗ matiſche Arbeit eine kritiſche Sonde an. Sie würden den Dramaturgen durch ein beſchei⸗ denes Maß von Selbſtkritik vieler Mühe und mitunter recht peinlicher Schreib⸗ arbeit entheben. Gruſelige Räubergeſchich⸗ ten, mit denen ſich keine Katze hinterm Ofen vorlocken ließe, wechſeln mit Arbeiten, die ſtel⸗ lenweiſe oft die tollſten Sprachverwir⸗ rungen aufweiſen. Dramatiſche Höhepunkte ſind mitunter ganz unglaublich komiſch geſtaltet. Nur ein Beiſpiel: Die vom Grafen bedrohte Geliebte reißt den Hörer von der Ga⸗ bel, ruft mit folgenden Worten die Polizei an: „Polizei! Polizei! Antwort geben! Sonft bin ich— nicht mehr am Leben...“ Die Polizei trifft ein und ſtellt feſt:„Sie iſt total ver⸗ giftet!“ Auch derlei Dinge gibts bei uns noch. „Da werden Sie ja zahlloſe Reklamationen erleben. Denn es läßt ſich ja unter dieſen Um⸗ ſtänden gut denken, daß Ihr Rückſchreiben nicht beſonders ermutigend ausfallen wird.“ „Damit findet man ſich allmählich ab. Es darf nicht vergeſſen werden, daß den vielen Enttäuſchungen eine erfreuliche Fülle guter und erhebender Eindrücke ge⸗ genüberſteht. Im übrigen gibt es außer der Prüfung von eingelaufenen Manuſkripten noch andere fällige Arbeiten zu erledigen. Sonimmt die Geſtaltung des Spielplans einen bedeu⸗ tungsvollen Raum ein, die im Verein mit dem Indentanten erfolgt, nimmt die Propaganda ſtark in Anſpruch. Wohl die wenigſten ſtellen ſich vor, wieviel Arbeit es koſtet, bis ein Theaterſtück, das vom Dramaturgen für wertvoll genug befunden wird, um aufgeführt zu werden, über die Bret⸗ ter gehen kann. Es wäre zweifellos dem Laien zu empfehlen, ſich einmal um die vielen mühe⸗ vollen Kleinarbeiten zu kümmern, die in der „Unter⸗ und Oberwelt“ des Natio⸗ naltheaters durchgeführt werden müſſen, ehe ein Stück überhaupt einwandfrei ſteigen kann. Hierbei ſei die vom Regiſſeür, dem Büh⸗ nenbildner, dem techniſchen Leiter und dem Spielperſonal zu leiſtende Arbeit einmal ganz außer acht gelaſſen. Ohne die ordnende Hand der Wächter des umfangreichen Thea⸗ terfundus, das exakte Arbeiten der Hand⸗ ————— Musenkinder unter der Lupe werker und jedes einzelnen Arbeiters ließe ſich überhaupt keine hochwertige Vorſtellung ge⸗ währleiſten. Der kleine Theatermann iſt es, der den Rahmen trägt und aufarbeitet, in dem ſich das Kunſtgeſchehen abſpielen kann.“ Entzaubertes Theater Die Möglichkeit, ſich einmal frei hinter den Kuliſſen bewegen und Umſchau halten zu kön⸗ nen, läßt kein Theaterfreund ungenutzt. Neu⸗ gier und heimlicher Wiſſensdurſt waren auch für mich beſtimmend, hinter jede Türe einen Blick zu werfen, die vielen Magazine, die kleine, aber ſehr ſorgfältig ausgeſtattete Muſeen ſind, die gut ausgebauten Werkſtätten zu durchſtrei⸗ fen und ſich die langen Gänge entlangzutaſten, und eine Treppe nach der anderen hochzu⸗ klimmen. Hinter der Bühne geht der Weg vorbei, wo gerade die Hauptprobe zu„Charleys Tante“ ſtattfindet. Gelaſſen ſieht der Feuerwehrmann von ſeinem„hohen“ Poſten auf die Eindring⸗ linge herab. Er fehlt zu keiner Theaterzeit als Wächter an den Regenſchaltern. Ein Griff ge⸗ nügt, um auf eine beſtimmte Gaſſe eine Waſ⸗ ſerflut herabrieſeln zu laſſen. Ein Hebel darf aber nur bei Feuergefahr heruntergedrückt wer⸗ den. Für überhitzte Gemüter, ſoll in der Regel — ſo wird wenigſtens verſichert— friſche Luft genügen. Ein Labyrinth von Winkeln und fahrbaren Wegen tut ſich auf. Eine Gartenbank lädt zum Verweilen ein, Gipsbüſten erregen unſere Auf⸗ merkſamkeit, Säulenſtumpfe und Palmen aus Pappe. Eine Wunderwelt öffnet ſich, bunt aus allen möglichen brauchbaren Stoffen zuſam⸗ mengekleiſtert. An den Bädern führt der Weg vorbei, die es vor dem Umbau noch nicht gab. Damals mußten noch mit warmem Waſſer ge⸗ füllte Kübel den Bedürfniſſen genügen. Trepp⸗ auf, treppab gehts weiter. Stundenlang. Unterhaltsamer Spaziergang Der ſchönſte Aufgang führt zur Probe⸗ bühne, dem vormaligen Konzertſaal, wo frü⸗ her die Kammermuſikabende ſtattfanden. Säu⸗ len und Kapitäle beſtehen aus Holz. Der durch Zwiſchenwände unterteilte Raum macht einen vornehmen Eindruck. Er würde in ſeiner ur⸗ ſprünglichen Geſtalt heute zweifellos eine Se⸗ henswürdigkeit darſtellen. An der Decke wird noch ein Loch gezeigt, wo 1917 eine Fliegerbombe durchflog, aber glück⸗ licherweiſe nicht zündete. Hier alſo ſteigen heute die erſten Proben. Auf dem Boden iſt im Kreiſe jeder Schritt eingezeichnet, den der ein⸗ zelne Spieler zu tun hat. Der Kaſtengeiſt, wie der Souffleur genannt wird, hat ſeine be⸗ queme Kiſte aufgebaut, aus der er ſeine Stimme mehr oder weniger gedämpft ertönen laſſen kann, und dem Regiſſeur iſt daneben ein Pol⸗ ſterſeſſel vorbehalten. Der Herzenswunſch man⸗ cher Schauſpieler geht oft dahin, er möge darin zu einem bekömmlichen Nickerchen kommen. Da⸗ zu hat der Vielbeſchäftigte aber leider zu wenig Zeit. Der hintere Ausgang trägt die mahnende Aufſchrift: Ruhe— Probebühne! Ein Witzbold ſchrieb unter das Wort„Ruhe“ ſchlicht ein „ſanft“ darunter. Theaterleute laſſen eben den Mut unter keinen Umſtänden ſinken. Aus dem Chorſaal erklingen die Stimmen der 44 Choriſten, die mit großem Eifer dabei ſind, den Mangel an Maſſe durch Kultur des Sin⸗ gens auszugleichen. Da man ſich nicht berech⸗ tigt fühlt, zu ſtören, klettert man willig zwei Dutzend Stufen höher hinauf, um in der Waf⸗ fenſammlung längere Zeit zu verweilen. Kulissen erhalten ihr Farbenkleid Parade der Tauſend peinlich nach Epochen geordnete Schwerter und Degen können hier beſichtigt werden. Unter Aufſicht des„Waffenmei⸗ ſters“ natürlich. Römiſche, griechiſche und ger⸗ maniſche Schwerter machen leichten und ſchwe⸗ ren Wallenſteinern Platz, liegen neben zier⸗ lichen Fritz⸗Degen, Tannhäuſer⸗Meſſern und zweihändigen Schlagſchwertern. Für die ſchöne Armbruſt Tells würde ſich jeder Mannheimer Junge begeiſtern. Im Raum daneben ſind die Schilder auf⸗ bewahrt. Friedlich lehnt der mit ſchwarzem Fell überzogene Schild des grimmen Hagens neben dem des ſagenhaften Gralsritters. Die echten Aethiopierſchilde ſtellen Glanzſtücke dar. Ge⸗ ſpenſtig ſieht es in der Rüſtkammer, in der wirklichen„Juchhe“ des W ters aus. Breiſpurig und drohend ſin die Küffungen aufgepflönzi In Reih und Glied fein ſäuberlich ausgerichtet, lagern Pappenhei⸗ mer Helme und Küraſſe, Burgunderhauben neben römiſchen Halbpanzern und Beinſchie⸗ nen. Die eiſerne Fauſt Götzens ſehlt in dieſer Sammlung nicht. Die Phantaſie findet Anregung in überreicher Fülle. Von Aida bis Napoleon Angeſichts der nahenden Faſtnacht kann das Kleider⸗ und Uniformenmagazin in helle Begeiſterung verſetzen. An vier bis fünf⸗ tauſend Kleiderbügeln baumeln die Koſtüme, die Trachten aller Zeiten und Länder in treff⸗ licher Ordnung. Jedes Stück iſt genau kata⸗ logiſiert. Zeichn.: E. John(4) Rüstungen Das Auge ſtreift die bunten Gewänder indi⸗ ſcher Großfürſten, römiſcher Senatoren, Ham⸗ lets und der Meiſterſinger. Von der Vor⸗ bereitungsarbeit, die an dieſer Stelle geleiſtet wird, ſteht kein Ster⸗ benswörtchen auf dem Programm. Und doch iſt gerade ſie von größter Wichtigkeit. In der letzten Minute wird vielleicht ein an⸗ geſetztes Stück abgeblaſen und ein anderes da⸗ für eingeſchoben. Die Kleider aus der frideri⸗ zianiſchen Zeit müſſen durch ſolche des italieni⸗ ſchen Barock erſetzt werden. Das muß fix gehen. Und es wird geſchafft. Darauf iſt Verlaß. Im gleichen Stockwerk ſummen die Nähma⸗ ſchinen der Schneiderei. An den Fenſtern, die einen Blick auf die Türme der Feſuiten⸗ kirche gewähren, ſchneidern fleißige Mädchen neue Garderoben für Soliſtinnen und Ballett. Am langen Tiſch wird mit Hochdruck gearbeitet. Hier wird auf die Minute genau ein Stück ab⸗ geliefert. „Ich kann mir vorſtellen“— wage ich einzu⸗ werfen—„daß es nicht ganz einfach iſt, zur feſtgeſetzten Zeit einen Mantel zu ſchneidern, der einer Soliſtin auch königlich von den Schul⸗ tern fällt.“ „Das will ich meinen!“— wird mir von der Meiſterin verſichert, die ſchon ein Vierteljahr⸗ hundert in dieſen Räumen zu Hauſe iſt.„Es iſt nicht leicht, den perſönlichen Wünſchen und dem Geſchmack der verſchiedenen Künſtlerinnen zu entſprechen. Bis man ſich nur erſt gegenſei⸗ tig verſtanden hat! Viel Eingewöhnung und Uebung gehört dazu. Stummer Wächter der Küstungskammer Mit der Nervoſität einzelner findet man gerne ab, wenn man einmal hinter den g Kern gekommen iſt. Kleine aufregende Sz gehören eben auch zu unſerem Theaterſchn derinnenberuf. Was macht das ſchon! Bei Theater wird man nur den Jah nach alt.“ Im Schatten des Rampenlichts „Viel leiſten, wenig hervortreten, mehr ſe als ſcheinen“— ſo lautet der Spruch, der allen Räumen angebracht iſt. Es überraſcht der Tat, was alles hinter den Kuliſſen, f Schatten des Rampenlichtes gef wird. Eifrig flitzen die Nadeln der Herr ſchnei der, die zugleich Fachleute beim kleiden der Künſtler ſind. Und im Kuliſſenhaus dem Schloß gegen ſingt die Säge der moͤdern eingerichte Schreinerei, ſetzen fachkundige Handwerk hände eine meterhohe Holzzimmerwand zuſan men. Auf den Millimeter genau muß ein Wer ſtück gefertigt werden, um nach der Entwuf zeichnung reibungslos auf der Bühne eingepg werden zu können. 3 Im oberen Teil der früheren Kirche he tieren die Theatermaler. Auf der Feue ſtelle der Farbküche brodelt der Leim, Regalen leuchtet eine Sinfonie der Farbe auf. Rieſig ſind die Ausmaße der zu bemale Leinwand. Die„Palette“ kann in dieſem Fa nicht unter den Arm geklemmt werden. Sie fahrbar und wird auf vier Rädern durch Saal gerollt. Den Maßen der Palette eniſ chen auch die der Malgeräte. Mit einem ſo nannten„Landſchafter“ ließe ſich mit we gen Strichen— ohne Zuhilfenahme einer ter— eine Küche anſtreichen. Donnerwetter, denkt man, was doch alle dazu gehört, um eine Vorſtell ſtartreif zu machen. Nachdenklich ſe tet man durch das Labyrinth von Werkſtä und Magazinen zurück und drückt dem Dram turgen dankbar die Hand, der uns auf überaus aufſchluß⸗ und erlebnisreichen We 5 ſchickte. hl. Die Nadel ilitzt.., ztadion, nu himmel, als ſum 50⸗Kilor 1 des Rlen ehen, d lomtr. 10 d und an der nziehen und ogen nach grauf folgt chen Kilomtr ng bis in an einer Weg im res bereits ſ. ier eine gute mmt die Al chiedentlich erden. Bei flegungsſtell uffrece bis eht es dan eder ein k 36 am Start ontes, der b. Lette Kaneps, ovacs, der ten, Dabol giſchen Ma ränderung ranken Lars Pünktlich e Böllerſchuß u ſtänden vo 35 Läufet ünſchen ein nen man auch Schweden ſah Die Nordlä Schon auf Nordländer ü ontrolle, die den ſtarke V. gemeldet. Di ſten Läufer b ons(USA) 34, Erich e l trafen, d akken von icht der ber. aeh Ta bei den 7 begründe ngskammer findet man ſich nter den guten regende Szenen Theaterſchnei⸗ ſchon! Beim den Jahren nlichts ꝛten, mehr ſein Spruch, der in s überraſcht in Kuliſſen, im chtes geſchafft der Herren⸗ eute beim Ein⸗ hloß gegenüber gerichteten ge Handwerker⸗ erwand zuſam⸗ muß ein Werk⸗ der Entwurfs⸗ ühne eingepaßt 'n Kirche han⸗ Auf der Feuer der Leim, auf nie der Farben zu bemalenden in dieſem Falle verden. Sie iſt dern durch den Balette eniſpre⸗ kit einem ſoge⸗ e ſich mit weni⸗ hme einer Lei⸗ s dochalles Zorſtellung denklich ſchrei⸗ on Werkſtätten kt dem Drama⸗ uns auf den nisreichen Weg hk. fef G 1 Ein blauer Himmel erhob ſich über dem Ski⸗ Stadion, nur wenige Wollen bedeckten den bimmel, als etwa 1000 Zuſchauer zum Start m 50⸗Kilometer⸗Dauerlauf ſich bei 8 Grad ülte einfanden. Von Vierielſtunde zu Viertel⸗ 5 fanden ſich neue Zuſchauer ein, unter hnen auch Erbprinz Guſtaf Adolf von Schwe⸗ Der Lauf der Strecke Der traditionelle Böllerſchuß erfolgte. Als Erſter beging der Tſchechoſlowake Jan Svatos die Strecke. Am den Läufern möglichſt viel Ab⸗ wechſlung zu bieten— nicht in landſchaftlicher, ſondern in ſportlicher Hinſicht—, iſt zunächſt unterhalb des Kochelberges ein leichter Aufſtieg borgeſehen, dann folgt eine Abfahrt, bis bei Kilomtr. 10 das Tal der Portnach erreicht wird und an der Partnach geht es eine Weile mit 3 4 und Gefälle, worauf die Spur einen ogen nach Norden macht, bis Ferchenbach. Darauf folgt ein kurzes ebenes Stück, und zwi⸗ ſchen Kilomtr. 13 und 15 kommt die erſte Stei⸗ ung bis in eine Höhe von 1300 Meter. Es — an einem Steilhang entlang, doch wurde er Weg im Sommer und Herbſt vorigen Jah⸗ kes bereits ſo gut ausgebaut, daß der Läufer hier eine gute Spur vorfindet. Bei Kilomtr. 19,5 lommt die Abfahrt nach Elinau zur erſten Ver⸗ pflegungsſtelle. Darauf folgt ein Abſtieg. Ver⸗ ſchiedentlich muß der Ferchenbach überquert werden. Bei Kilomtr. 25 iſl die zweite Ver⸗ f ungsſtelle. Dann folgt eine zügige Lang⸗ aufftrecke bis Kilomtr. 30. Mit Auf und Ab geht es dann den Kranzbach entlaug. Dann Pieder ein kurzes ebenes Stück und darauf bald wieder ein kurzer Aufſtieg bis zur nächſten Verpflegungsſtelle bei Kilomtr. 39. Von hier geht es nun ſtändig abwärts, wobei ſich weni⸗ zer Schwierigkeiten ergeben. Morathonläufer auf der Strecke Von den 45 ausgeloſten Läufern waren nur 36 am Start. Es ſehlten der Grieche Negro⸗ pontes, der betanntlich als Nummer 1 ausgeloſt ſpar, der Lette Bulas, der Japaner Setido, der Lette Kaneps, der Kanadier Clart, der Rumäne Kovaes, der Japaner PNamada und zwei weitere Letten, Dabolinſch und Rietſtenſch. In der nor⸗ wegiſchen Mannſchaft hatte es noch eine kleine Veränderung gegeben, an Stelle des grippe⸗ kanken Lars Bergendahl lief Trygve Brodahl. Pünktlich ertönte der nun ſchon traditionelle Böllerſchuß und der erſte Läufer, der Tſcheche Jan Svatos, begab ſich auf die lange Reiſe. In Abſtänden von einer Minute folgten die übri⸗ gen 35 Läufer, jeweils begleitet von den beſten Wünſchen einiger tauſend Zuſchauer, unter de⸗ nen man auch den Erbprinzen Guſtaf Adolf von Schweden ſah. Hie Nordländer überaus ſchnell Schon auf den erſten Kilometern waren die Rordländer überaus ſchnell, und aus der erſten ontrolle, die ſich bei Kilometer 8 befand, wur⸗ n ſtarke Verſchiebungen in der Reihenfolge emeldet. Die reinen Laufzeiten der bekannte⸗ ten Läufer betrugen hier: Spatos 39:15, Par⸗ ons(USA) 42:35, Samuelshaug(Norwegen) 38334, Erich Marx(Deutſchland) 42•49, Kalle Heikkinen(Finnland) 38:20, Novak(Tſche⸗ flowakei) 39:18, Karpiel(Polen) 40:26, Nils Englund(Schweden) 36:08, Kaſebacher(Ita⸗ Oie wertvolloten Seimedaiclen der OOelt Mmedaillen im 50-fm-5Ri-Dauerlauf für Schweden Viklund ſiegt vor ſeinen Landsleuten Wikſtröm, Englund und Bergſtr öm ſehr ſicher lien) 38:24, Knap(Jugoſlawien) 40:50, Bro⸗ dahl(Norwegen) 37:30, Frans Heikkinen(Finn⸗ land) 37:09, Bergſtröm(Schweden) 36:53, Fritz Geiſer(Deutſchland) 41:33, Karp⸗ pinen(Finnland) 36:33 und Hatten(Nor⸗ wegen) 37:48 Min. Der Tſcheche Mihalek war bereits infolge Skibruchs ausgeſchieden. Weiter kamen an dieſer Kontrollſtelle an: Arne Tuft (Norwegen) 36;53, Matthias Wörndle (Deutſchland) 40:03, Pekka Niemi(Finn⸗ land) 36:37 Minuten. Bei der zweiten Kontrolle Die fn hatte ſich bis zur zweiten Kontrolle ſchon klar Reignngn Englund (Schweden) und ſein Landsmann Wikſtröm lagen vorn, zuſammen mit den Finnen Frans und Kalle Finnnnz Bergſtröm(Schweden), Karppinen(Finnland), Tuft und Hatten(Nor⸗ wegen), Viklund(Schweden) und Niemi(Finn⸗ land). Die Laufzeiten der einzelnen Teilnehmer wurden hier wie folgt angegeben: Englund 53:05, Svatos 57:52, Wikſtröm 54:50, Scalet (Italien) 56:21, Parſons 62:15, Erich Marx 62:45, Kalle Heikkinen 56:48, Novak 56:50, Kaſe⸗ bacher 56:10, Knaps 60:43, Trygve Brodahl 55:00, Frans Heikkinen 54;38, Smolej(Jugo⸗ ſlawien) 56:45, Joſef Ponn(Deutſch⸗ land) 59:38, Fritz Geiſer 60:30, Karp⸗ pinen 53:16, Muſil(Tſchechei) 54:52, Hatten 55:12, Matthias Wörndle 58:50, Niemi 53:50 Minuten. Steigung bis zu 1300 Meter zwiſchen dem 13. und 15, Kilometer kam die ſchärfſte Steigung, die bis in 1300 Meter Höhe hinaufführte. Die Strecke lief an einem Steil⸗ haeig auf guten Wegen entlang. Nach einer Ab⸗ fahrt nach Elmau wurde beim Kilometer 19,5 die erſte Verpflegungsſtelle erreicht. Der Schwede Viklund hatte hier in der reinen Laufzeit ſeinen Landsmann Englund bereits überflügelt. Die nordiſche Ueberlegenheit war nicht mehr abzu⸗ ſtreiten. Von den Nichtnordländern ſchob ſich der Jugoſlawe Smoleji nach vorn. Die Zeiten wa⸗ ren: Wikſtröm:25:59: Scalet(Italien):32:12, Erich Marx:43:56; Kalle Heikkinen:31:01; Karpiel:26:4; Engiund 1124:13; Brodahl :29:39; Frans Heikkinen:28:01; Tuft:27:19: Karppinen:25:40; Muſil:29:50; Viklund :23:40; Demetz:27:53; Pekka Niemi:28:18 Minuten. Inzwiſchen wurde die nächſte Kontrollſtation, die beim Kilometer 25 in der Nähe des Fer⸗ chenſees in 1059 Meter Höhe lag, errcicht. Die — der Strecke war zurückgelegt und vier chweden hatten ſich die Spitze erkämpft, dicht gefolgt von der norwegiſch⸗finniſchen Verfol⸗ gergruppe. Als beſter Mitteleuropäer hatte ſich im vorläufigen Geſamtſtand der Jugoflawe Smolej auf den achten Platz geſchoben. Für Die deutsche Militärpatrouille startet Weltbild(M) Bildtelegramm aus Garmisch-Partenkirchen; Die deutsche Mannschaft geht im Skistadion auf die 25 Kilometer lange Strecke. Am Start sieht man von links: Reichskriegsminister von Blombers, General von Reichenau, General von Fritsch und den Reichssport führer. Drei Norweger siegen in der Kombination, die ein vielseiliges Können verlenqt Gigenbericht des„Hakenkreuzbanner“) Garmiſch⸗Partenkirchen, 14. Febr. Als wertvollſte Skiprüfung gilt ſeit jeher die aus Langlauf und Sprung⸗ kauf zuſammengeſetzte Kombination die vor allem in Norwegen am meiſten gepflegt wird. Zwar gilt auch bei allen anderen Ski⸗ nationen die Kombination, die von den Läufern ein gewiſſes vielſeitiges Können vperlangt, als wertbollſte Prüfung, aber noch nie hat bisher ein anderes Land in dieſer ſpeziell nordiſchen Verbindung die Heimat des Winterſports er⸗ keichen können. Bei allen bisher ausgetragenen Blympiſchen Winterſpielen, in Chamonix 1924, in St. Moritz 1928 und Lake Placid 1932 konnte Korwegen in der Kombination jedes Mal einen dreifachen Sieg landen, und auch diesmal wie⸗ der endeten in Garmiſch⸗Partenkirchen in Odd⸗ blörn Hagen, Olaf Hoffsbakken und Sverre rodah bref Vertreter Norwegens auf den erſten Plätzen. Auch auf dem 4. endete in dem Finnen Lauri Valonen ein Vertreter des Nordens vor dem erſten Vertreter Mittel⸗ kuropas, Simunek⸗Tſchechoſlowakei. Die beiden heſten Deutſchen, Willy Bogner und Jo⸗ Umpold, wurden Elfter und Zwölf⸗ ker, zwei Plätze, die in Anbetracht der über⸗ kagenden nordiſchen Konkurrenz keineswegs ſchlecht zu nennen ſind. Seit zwei Jahren unerreicht Als wir Oddbjörn Hagen zum erſten Mal trafen, da ſtand er oben auf dem Hallſta⸗ Hatten von Solleften. Er war damals noch licht der berühmte norwegiſche Skikönig, aber am ſelben Tage holte er ſich den Kombinations⸗ ſieg bei den FIS-⸗Rennen von Solleftea(1934) 15 begründete mit dieſem Erfolg ſeine ſpätere große Skilaufbahn. Eine Woche ſpäter ſahen wir den ſtarkknochigen, immer etwas blaſſen Norweger dann auch auf dem Holmenkollen den Sieg im kombinierten Lang⸗ und Sprunglauf gegen die beſten Norweger, Schweden und Fin⸗ nen davontragen. Auch im letzten Jahre waren wir Zeuge, wie der ſchweigſame Norweger wie⸗ derum beim FIS⸗Rennen in der Hohen Tatra und anſchließend auf dem Holmenkollen den wertvollſten Skiwettbewerb gewann, und da⸗ mals bereits hatten wir die Ueberzeugung, in Oddbjörn Hagen bereits den kommenden Olym⸗ piaſieger geſehen zu haben. Ein Sohn des Hochgebirges Im letzten Herbſt beſuchten wir dann Ha⸗ gen auf ſeiner Arbeitsſtätte, der berühmten Skifabrik des alten Holmenkollen⸗Kempen Pet⸗ ter Oeſtbye in Oslo, wo er zuſammen mit Sverre Brodahl, der jetzt die bronzene Medaille in Garmiſch⸗Partenkirchen gewann, am ſelben Werktiſch arbeitete. Damals erzählte uns Oddbjörn Hagen aus ſeinem Leben. Er iſt nicht in Oslo zu Hauſe, wo er jetzt ar⸗ beitet, ſondern ſtammt ebenſo wie Kore Hatten und Sigurd Veſtad, zwei der berühmteſten nor⸗ wegiſchen Langläufer, aus dem einſamen Hoch⸗ gebirge in der Nähe von Tryſil an der ſchwe⸗ diſchen Grenze. Von Beruf iſt Hagen Maler, ebenſo wie ſein Vater, aber nun arbeitet er ſeit einem halben Jahre in der Skifabrik, wo außer ihm noch weitere berühmte Sliläufer von Welt⸗ ruf tätig ſind. „Natürlich bin ich ſchon eifrig beim Training für Garmiſch⸗Partenkirchen, ſagte er damals, und ich hoffe beſtimmt, daß ich eine Gold⸗ medaille für Norge erobern werde. Vielleicht werde ich außerdem auch im Speziallanglauf ſtarten und hoffe hier ebenfalls auf einen der vorderen Plätze.“ Laufen und Springen gleich wichtig Oddbjörn Hagens Stärke iſt in erſter Linie der Langlauf. Auch diesmal hatte er durch ſeinen überragenden Lauf ſchon ſoviel Punkte geſammelt, daß er nachher nur noch auf Sicher⸗ heit zu ſpringen brauchte, um den Sieg ſicher in der Taſche zu haben. Auch die beiden nächſten norwegiſchen Kom⸗ binationsläufer Olaf Hoffsbakken und Sverre Brodahl verdanken ihre Erfolge in erſter Linie ihren guten Langlaufleiſtungen, während der Finne Lauri Valonen eigent⸗ lich Spezialſpringer iſt, aber durch ſeine über⸗ ragenden Sprünge ſich in der Kombination noch vom 25. auf den 4. Platz vorbringen konnte. Daraus erſieht man, daß Laufen und Springen abſolut gleich wichtig für einen guten Kom⸗ binationsläufer ſind. Die ausgeglichenſten Lei⸗ ſtungen zeigten in dieſer Beziehung Willy Bogner und Joſ. Gumpold⸗Deutſch⸗ land, die im Laufen wie im Springen faſt die gleiche Note erhielten, jedoch in beiden Uebungen einen zu großen Abſtand zu den Nor⸗ wegern verrieten. Durch ſeinen neuerlichen dreifachen Sieg in der Kombination hat Norwegen gezeigt, daß es nach wie vor das klaſſiſche Land der vielſeitigen Skiläufer iſt. Gm. Perloſirsyoligiat in garmis eſ (Eigenbericht des„Hakenkreuzbanner“) Garmiſch⸗Partenkirchen, 14. Febr. Wir unterhalten uns mit einem Verkehrs⸗ ſchutzmann, der ſeit Beginn der Winterolym⸗ piade gerade an den Brennpunkten des Ver⸗ kehrs ſeinen verantwortungsvollen und ange⸗ ſtrengten Dienſt macht. Er iſt ſonſt in einem kleinen oberbayeriſchen Ort tätig. Um den Anforderungen gerecht zu werden, die der Olympia⸗Verkehr an einen Verkehrsſchutz⸗ Pressebildzentrale Die deutsche Militärpatrouille Unser Bild zeist die unter der Führung von Leutnant Leupold stehende deutsche Patrouille, die im Endergebnis den 5. Platz belegte. die Spitzengruppe wurden hier folgende Zeiten bekannt: 1. Viklund:52:05; 2. Englund :54:25; 3. Wikſtröm:56:08; 4. Bergſtröm(alle Schweden):56:48; 5. Arne Tuft(Norwegen) :57:45; 6. Frans Heiklinen(Finnl.):59:23; 7. Trygve Brodahl:02:05; 8. Smolef(Jugo⸗ ſlawien):02:35; 9. Kalle Heikkinnen(Finn⸗ land):03:50 Stunden. Zweikampf der nordiſchen Länder Das Rennen ſpitzte ſich immer mehr zu einem Zweikampf der nordiſchen Läufer zu. In ganz überragender Verfaſſung ſchien der Schwede Viklund zu ſein, der immer größeren Zeit⸗ vorſprung gewinnt. Bei der Kontrolle am Kilometer 39 am Klais hatte er gegen Englund bereits vier Minuten herausgeholt, während dieſer auch an Wikſtröm noch Zeit verlor. Nach dem 36. Kilometer war der höchſte Punkt der Strecke in 1080 Meter erreicht worden, von hier aus ging es dann in faſt ſtändiger Ab⸗ ſahrt, nur hin und wieder durch geringe An⸗ tiege unterbrochen, zunächſt durch Waldbeſtand dem Ziele entgegen. Inzwiſchen war auch die Sonne ſtärker hervorgekommen, ſo daß der Schnee feucht und damit langſamer wurde. Hier mußte ſich entſcheiden, wer richtig gewachſt hatte. Beim 45. Kilometer hatte Englund be⸗ reits eine Minute gegen Wikſtröm verloren. Dieſen Abſtand konnte er jedoch halten, ſo daß er wenig ſpäter als Wikſtrom, der nach:33:20 Stunden Geſamtlaufzeit unter ſtürmiſchem Bei⸗ fall der 6000 Zuſchauer im Ski⸗Stadion das Ziel erreichte, in:34:10 Std. die Ziellinie kreuzte. Nach:47:40 St. erreichte Smolej das Ski⸗Stadion, gefolgt von Spatos(:54:33). Unterdeſſen hatte der ſchnellſte Läufer, der Schwede Viklund, die letzte Kontrolle paſſiert und hier bereits eine um 4½ Minuten beſſere Zeit als Wikſtröm herausgeholt. Die erſten Vier Viklund, Schweden, gold. Med. Wikſtröm, Schweden, ſilb. Med. Englund, Schweden, bronz. Med. Bergſtröm, Schweden :30:11 :33:20 :31:10 :35:50 mann ſtellt, wurde er in München theoretiſch und praktiſch geſchult. „Wo kann man hier Kaffee trinken?“ Es iſt nicht etwa ſo, daß der Verkehrsſchutz⸗ mann in Garmiſch⸗Partenkirchen nur den Arm hoch oder ſeitwärts zu halten bräuchte. Er muß daneben auch noch Auskunft geben, obwohl er ſich voll und ganz auf den Verkehr zu konzentrieren hat. Er ſteht an einem expo⸗ nierten Platz und iſt daher für alle auf den erſten Blick ſichtbar. Darum wird der Ver⸗ kehrsſchutzmann gerne für einen„Auskunfts⸗ onkel“ gehalten. Kürzlich kam eine Frau auf den Verkehrsſchutzmann vor dem Bahnhofs⸗ platz zu und fragte ihn:„Wo kann ich hier aut Kaffee trinken?“ Eine andere will wiſſen, wieviel Uhr es iſt, oder wann der nächſte Om⸗ nibus nach Ettal abgeht oder der nächſte Zug nach München. „Informatione Italiano“ Viele Verkehrsbeamte tragen einen Streifen um den linken Unterarm, der die Fremden aufmerkſam macht, daß der Beamie auf iia⸗ lieniſch oder auf franzöſiſch oder engliſch Aus⸗ kunft erteilen kann. Eine biedere Frau aus dem Norden des Reiches hatte ein Anliegen auf dem Herzen. Sie ſah den Beamten mit der Binde und der Aufſchrift„Informatione Italiano“. Da murmelt ſie leiſe vor ſich hin, daß der Beamte leider nicht deutſch könns. Und der Beamte lächelt und fragt die Frar nach ihrem Anliegen. Von den Ausländern werden dieſe Auskunftsbeamten täglich wie⸗ derholt in Anſpruch genommen. Manchmal ha⸗ ben die Beamten auch Gelegenheit, ſich einige Zeit mit den Ausländern zu unterhalten. Im⸗ mer wieder hören ſie dasſelbe: Begeiſtertes Lob über die vorzügliche Oraganiſation, höchſte Anerkennung der Unterkunftsverhältniſſe, be⸗ geiſternde Worte für Land und Volk. Und noch eines hören die Beamten, aus dem Munde der Ausländer: Wann können wir den Führer ſehen, wir wollen den deutſchen Führer treffen. Jeiwian der Olumpiſchen Ipiele Sonntag, 16. Februar: 11.00 Uhr: Ski: Spezial-Sprunglauf 14.30 Uhr: Eishockey Schlußzeremonle im Olympia- Kunsteisstadion :0 kishockenſieg der fianadier Kanada— Tſchechei:0(:0,:0,:0) Bei herrlichem Wetter und leichtem Wind wurde im mit etwas Verſpätung das Spiel der Schlußrunde zwiſchen Kanada und der Tſchechoſlowakei ausgetragen, zu dem ſich etwa 8000 Zuſchauer eingefunden hatten. Zu Anfang war das Spiel auf beiden eiten recht ſchwach; die Kanadier gaben ſich keine große Mühe, und ſchienen den Gegner nicht ſonderlich einzuſchätzen. Sie machten, was 7 wollten und in den erſten Minuten hattte Pekat im tſchechiſchen Tor gefährliche Situatio⸗ nen zu überwinden. In die eigene Spielhälfte zurückgedrängt, verſuchen die Tſchechen mit aller Macht zu verteidigen. In der 10. Minute, nachdem das Spiel etwas lebhafter geworden war, fiel für die Kanadier das erſte Tor, und gleich darauf fiel der zweite Treffer. Pekat ver⸗ urſachte in der 13. Minute ein Eigentor.:0, und kurz vor Ablauf des Spieldrittels kam Neville nach wunderbarem Durchbruch, wobei er alle tſchechiſchen Spieler umdrippelte, zum vierten Erfolg. Im zweiten drittel werden die Tſchechen etwas ſtürmiſcher, das Spiel wird lebhafter. Die Kanadier bleiben weiterhin in großer Ueberlegenheit und drängen die Tſchechen in ihre Spielhälfte. Ein Tor der Kanadier wird wegen eines Fehlers nicht gegeben. In der 7. Minute erzielt Neville nach einer ſchönen Kombination den fünften Treffer, in der 11. Minute Murray den ſechſten, nachdem er wun⸗ dervoll durch die tſchechiſche Deckung durch⸗ gebrochen war. Die Kanadier wurden von den Zuſch gefeiert. Kurz vor Schluß dieſes pieldrittels mußte Puſhbauer für eine Mi⸗ nute vom Felde. Im letzten Spieldrittel lag das Geſchehen faſt ausſchließlich in der tſchechiſchen Hälfte, doch begnügten ſich die Kanadier anſcheinend mit einer Vorführung wirklich beſten Eis⸗ 172 denn ſie erzielten nur noch ein Tor durch arquharſon, obwohl ihnen die Tſchechen keinen Widerſtand mehr entgegenzuſetzen vermochten. Auch nach dem Seitenwechſel entwickelte ſich kein ſpannender Kampf mehr. Trojak verſuchte bei einem Durchbruch vergeblich, das Ehrentor für die Tſchechoſlowakei zu erzielen. Der Stand der Tabelle Spiele Tore Punkte 1. England 2 77¹:0 2. Amerika 1:0:0 3Z. Kanada:2 222 I. Tſchechoſlowakei 3:14:6 Internationaler Bobverband tagte Im Rathaus zu Garmiſch⸗Partenkirchen hielt der Internationale Schlitten⸗Sport⸗ verband ſeinen Jahreskongreß ab, auf dem Deutſchland, England, die Schweiz, Oeſterreich, USA, Italien, Rumänien, Frank⸗ zeich, Luxemburg, Holland, Belgien und Liech⸗ tenſtein vertreten waren. Im Mittelpunkt der Beratungen ſtand die Vergebung der Welt⸗ meiſterſchaften für das nächſte Jahr. Die Zweierbob⸗Weltmeiſterſchaft wird am 30. und 31. Januar in Cortina'Am⸗ pezzo(Italien) ausgetragen. Die Vierer⸗ bob⸗Weltmeiſterſchaft findet am 10. und 11. Februar in St. Moritz ſtatt. Als Aus⸗ tragungsort für die Viererbob⸗Welt⸗ meiſterſchaft 1938 wurde Garmiſch⸗ Partenkirchen erneut in Ausſicht genom⸗ men.— Bei den Wahlen wurde Graf de la Fregeoliere zum Präſidenten wiedergewählt. Vizepräſidenten ſind Hachmann⸗Deutſch⸗ land, Schlaeppi⸗Schweiz und Brundage⸗USA. Weltbild(M) Deutscher Rekord beim Olympischen Eisschnellauf über 10 000 Meter Der Münchener Willy Sandtner lief auf der 10 000- Meter-Strecke, die der Norweger Ballangrud in Welt⸗ rekordzeit(17:24,3) gewann, mit 18:02,2 einen neuen deutschen Rekord heraus. bold- und bronzene medaille für U5fl Schweiz II im Zweier⸗Bobrennen auf dem zweiten Platz trotz Bahnrekord Dem letzten Tag der Bobrennen iſt herr⸗ liches Wetter und entſprechend der entſcheiden⸗ den Bedeutung auch ein ausgezeichneter Beſuch beſchieden. Die beiden letzten Läufe der Zweier⸗ Bobrennen wurden wieder eingeleitet von drei Kürbobs. Deutſchland liegt leider nahezu ausſichtslos im Rennen. Capadrutt macht den Beginn Im dritten Lauf des Zweier⸗Bobrennens wurde in der Reihenfolge 23—13 und 12—1 ge⸗ ſtartet. Nachdem die drei Spurbobs über die Bahn gegangen waren, eröffnete der im Geſamt⸗ ergebnis an vierter Stelle liegende Bob „Schweiz 1“ mit Capadrutt am Steuer den Reigen der Läufe. Die Bahn war zu Beginn nicht ſehr ſchnell, da die Kurvenwände Schnee abgeſondert hatten, der im Verlauf der Rennen verſchwand. So erzielte Capadrutt nur die mäßige Zeit von:34,09 Minuetn. Von den im Vordertreffen liegenden Schlitten kamen auch Belgien I und Oeſterreich 1 nicht unter :30 Minuten, aber England wartete dann mit:28,58 auf und wenig ſpäter fuhren die führenden Amerikaner Brown⸗Waſhbond mit Amerika ſogar:35,39 Minuten. Die Ame⸗ rikaner hatten wieder einen Bombenſtart und —1— hier ſchon koſtbare Sekundenbruchteile eraus. Kilian fährt gute Zeit Vorzüglich fuhr auch diesmal Deutſch⸗ land 1(Kilian⸗v. Valta) mit:26,63 Minu⸗ ten. In der zweiten Gruppe wartete gleich Amerika II(Colgate⸗Lawrence) mit einer glänzenden Zeit auf::24,80 Minuten. Auch Italien 1(Brivio) war mit:25,78 recht ſchnell, ebenſo Deutſchland 11(Grau⸗ Brehme) mit:26,94 Minuten. Aber den Vogel ſchoſſen doch wieder die verwegen fahrenden Schweizer ab, und zwar Feyerabend⸗Beerli mit Bob Schweiz I, die mit:24,11 die Beſtzeit dieſes Laufes erzielten. Eine gute Zeit erzielte auch Holland mit:35,71, dagegen waren die Zeiten der übrigen Schlitten mäßig. Auf den drei erſten Plätzen hatte es alſo keine Verän⸗ derung gegeben. USA I führte weiter vor Schweiz II und US A II, dagegen war Schweiz I durch ſeine mäßige Zeit weit zurück⸗ gefallen. Im letzten Lauf ſtartete die Gruppe 12—1 zuerſt; Amerika II machte alſo den Anfang. Colgate /Lawrence waren ſehr ſchnell, erreich⸗ ten:22,16 und ihre Geſamtzeit von:33,96 ſicherte den dritten Platz. Deutſchland II (Grau/ Brehme) war um mehr als drei Sekun⸗ den ſchneller als im dritten Lauf und erzielte :23,78 Minuten; dann fuhr Belgien 1 :23,80, während Italien 1:24,20 benötigte. Schweiz II fährt im Höllentempo Große Spannung herrſchte, als Schweiz II angekündigt wurde. Die Schweizer Feyer⸗ abend/ Beerli ſetzten alles auf eine Karte, fuh⸗ ren in einem Höllentempo zu Tal und ſchaff⸗ ten mit:19,88 einen glänzenden Bahnrekord, der nahe an den Rekord der Viererbobs her⸗ ankommt. Nun ham alles auf die letzte Fahrt von Amerika Ian. Brown/ Waſhbond muß⸗ ten dicht an:20 herankommen, wenn ſie ſich die Goldmedaille ſichern wollten, denn die Schweizer hatten eine Geſamtzeit von:30,64 Minuten. Und die Amerikaner ſchafften es. Mit:20,38 kamen ſie inseſamt auf:29,29 Mi⸗ nuten, die von keinem anderen Schlitten mehr erreicht werden konnten. Zwiſchendurch hatte es ürigens den erſten Sturz des ganzen Zweierbobrennens gegeben. Luxemburg II ſchlug zwiſchen Bayernkurve und Kaſparseck um, doch kam die Beſatzung Koch/ Wagner mit Hautabſchürfungen und Prellungen davon.— Die zweite Gruppe, die in der Reihenfolat 23—13 ſtartete, leitete Schweiz 1 ein. Die :23,00 bedeuteten für Capadrutt keine über⸗ ragende Zeit und ſie reichte auch nicht aus, um den vierten Platz zurückzuerobern. Den ſicherte 3 England mit einer Zeit von + Deutſchland auf dem 5. und 6. Platz Deutſchland1(Kilian/ v. Valta) rückte mit :23,85 noch auf den fünften Platz vor, während Deutſchland II— was erſt ganz zum Schluß feſtſtand— Sechſter wurde. Schlußſtand der Bobrennen: 1. Amerika I goldene Medaille 2. Schweiz II ſilberne Medaille 3. Amerika II bronzene Medaille 4. England, 5. Deutſchland J, 6. Deutſchland II Unterbadiſche Boxmeiſterſchaften Der Verlauf der Vorkämpfe/ Köhler(VfR) wurde Meiſter im Leichtgewicht Wir laſſen hiermit unſerem Bericht in der Samstag⸗Ausgabe den Verlauf der Vorkämpfe bis zur Entſcheidung um die unterbadiſche Be⸗ zirksmeiſterſchaft folgen. Zum erſten Vorkampf im Mittelgewicht klet⸗ terten Röder(VfK 86) und Layer(VfR) durch die Seile. Beide Boxer zeigten noch wenig Technik. In den wilden Schlagwechſeln der zweiten und dritten Runde hatte Röder ver⸗ ſchiedentlich Vorteile und wurde Sieger. Im zweiten Vorkampf wurde Zloteki(Poſt) ſchon nach anderthalb Runden Sieger. In der erſten Runde wurde ſein Gegner Beyrer (VfR) am Auge angeſchlagen. Die ſtark blutende Verletzung veranlaßte den Ringrichter, in der Mitte der zweiten Runde den Kampf zugunſten des Poſtboxers abzubrechen. Eigenartigerweiſe zogen ſich Röder und Zloteti Handverletzungen zu, die ſie von einer Austragung der Zwiſchen⸗ runde Abſtand nehmen ließ. Beide hätten aber auch kaum eine Chance gehabt gegen Mayer (VfR) und Bolz(Poſt), gegen die ſie hätten antreten müſſen. Im Entſcheidungskampf wurde Mayer dann ſchon in der erſten Runde..⸗Sieger über Bol z. Der Gongſchlag war noch kaum richtig verhallt, als Mayer mit einem blitzſchnell her⸗ vorgeſtochenen linken Geraden den Gegner leicht am Kinn traf und ihn mit einem ſofort nach⸗ folgenden harten rechten Schwinger, genau auf den Punkt, dröhnend auf die Bretter ſetzte. Zwei Kämpfe im Bantamgewicht Im Bantamgewicht gab es nur einen Vor⸗ kampf, den Bortt(faR) und Hamann (VfK 86) beſtritten. In typiſchem VfR⸗Stil — blitzſchnelle linke Geraden mit nachſolgendem rechten Schwinger— lag Bortt dauernd im Angriff, ſammelte auch im Nahkampf mit trocke⸗ nen Körperhaken fleißig Punkte und beherrſchte ſeinen Gegner vollkommen. In der zweiten Runde brach der Ringrichter den ungleichen Kampf ab und gab Bortt den verdienten Sieg. Schwer und erbittert war der Endkampf um den Titel, den Bortt und Stetter(Poſt) ſich lieferten. Tadelloſe Beinarbeit und Bortech⸗ nik zeigten beide Kämpfer, die in allen drei Runden wechſelſeitig harte Hakenſexien über ſich ergehen laſſen mußten, ohne daß dieſe aber ent⸗ ſcheidende Wirkung hervorgerufen hätten. In der dritten Runde erſt fiel die Entſcheidung für Stetter, der verdienter Punktſieger und Be⸗ zirksmeiſter wurde. Einen großen Kampf auch lieferten ſich im Vorkampf der Weltergewichisklaſſe die Vereins⸗ kameraden Stolz und Wurth(Poſt), den überraſchend ſicher Wurth für ſich entſchied. Er verſtand es ſehr gut, den blitzſchnellen trok⸗ kenen Schlägen von Stolz, der durch eine Beinverletzung etwas gehandikapt war, zu ent⸗ gehen und ſetzte ſeinem favoriſierten Gegner mit ſauberen Geſichts⸗ und Körpertreffern ſchwer zu. Beide erſte Runden fielen klar an Wurth. Mit knapper Mühe entging Stolz einem mächtigen Aufwärtshalen in der zweiten Runde. Bedauerlicherweiſe unterlief Stolz bei Beginn der dritten Runde ein Tiefſchlag, der ſeine Disqualifikation zur Folge hatte. Der Sieger Wurth konnte durch dieſen unglück⸗ lichen Schlag zum Entſcheidungskampf nicht an⸗ treten, wodurch ſein Vereinskamerad Lennert kampflos Sieger wurde. Die letzten Begegnungen Der Kampf um den Meiſtertitel im Leicht⸗ gewicht, der von den beiden VfR⸗Leuten Rapp und Köhler beſtritten wurde, endete auf etwas ungewöhnliche Weiſe. Rapp rutſchte nach der zweiten Runde der Tieſſchutz herunter und ohne dieſen ging er in die dritte Runde. Ge⸗ mäß den Beſtimmungen mußte ihn der Ring⸗ richter deshalb disqualifizieren. Köhlcr, der tets im Angriff lag, wäre auch ohnedies Sieger und Meiſter geworden. Vor ſeinen ungenauen rechten Schwingern konnte ſich Rapp zwar decken und ducken, aber die linken Geraden und Körperhaken trafen doch öfters ihr Ziel und Fanden Köhler eine klare Führung in beiden Runden. Den Vorkampf im Halbſchwergewicht hatten zwei Neulinge auszufechten: Trautwein (VfR) und Röſch(Vfäͤ 86). Wie zwei Ber⸗ ſerker rannten ſie gegeneinander an und droſchen weidlich mit wilden Schwingern auſeinander los. Die Zuſchauer gingen ſtark mit. Einſtecken mußten beide viel. Bei Trautwein machte ſich in der zweiten Runde eine ſtarke Erſchöpfung bemerkbar, ſo daß der Ringrichter den Kampf zugunſten des doch friſcheren VfK⸗Boxers ab⸗ bhrach. Im Entſcheidungskampf hatte der An⸗ fänger gegen den ringerfahrenen Keller(VfR) natürlich nichts zu beſtellen und gab ver⸗ nünftigerweiſe ſchon in der erſten Runde auf. Ulmerich als Ringrichter amtierte ſicher und einwandfrei. Eck. Wintersport-Wetterbericht vom Samstag, den 15. Pebruar 1936 Ort Wetter Temp. Celſ.“ Beſchaffenben der Schneedecke Südlicher Schwarzwald: Se ee Herzogenhorn elchen, Wiedenereck Schauinsland(Freibg.), Notſchrei Turner, Breitnau. St. Märaen. Todtnauberg, Mugaenbrunn Soenſchnnz Rothaus, Schluchſee, Lenzkirch. Kittlerer Schwarzwald: Brend⸗Furtwangen Schönwald, Schonach 4 Nördlicher Schwarzwald: Hornisgrinde„ Sand, Breitenbrunnen, Bühlerhöbhe Dobel, Herrenalb bewölkt heiter bewölk heiter heiter bewölkt bewölkt bewöltt Hurbench— Ski ſeh t ulverſchnee. ehr gu Firnſchnee, Sport gut verweht, Ski gut verweht, Ski aut Ski, Rodel gut Pulverſchnee. Ski. Rodel gut ulverſchnee, Sport gut port gut lückenhaft, Sport beſchränkt Ski aut Ski, Rodel ſehr gut ————— 8——=ι⏑οιι-⏑. Weltbild(II) Der beste Deutsche beim Sprunglauf der Kombinatio Der junge Bayer Anton Eisgruber, der sich mit Sprü von 51,5 und 40 Metern in der Gesamtwertung Kombination vom 36. auf den 22. Platz verschob und der Sonderwertung des Sprunglaufes hinter dem Finne Valonen zweiter wurde. 5 filaſſement der mationen In der inoffiziellen Läuderwertung konn Oeſterreich durch ſeine Erfolge im Eiskunſt⸗ u Eisſchnellaufen am 9. Wertbewerbstag e großen Sprung nach vorne tun. Die Oe reicher ſchoben ſich vom ſiebenten auf den vie Platz hinter Norwegen, Deutſchland und F land, die nach wie vor in dieſer Reihenfolge d Tabelle anführen. Die Liſte der bisher bei d Olympiſchen Winterſpielen 1936 erfolgreich 17 Nationen und deren Punktzah auten: Norwegen 78 Punkte Deutſchland 43 3 3⁵ eſterreich 25% USA 15½ Schweiz 15 Schweden 14 „Ungarn England Holland 5 K S ꝙοοοο οιιοοοιο=E ſchechoſlowakei „Kanada Japan .Italien .Belgien dꝰοοοιο—◻◻— 261 Punkte Das am 27. Februar in Liſſabon zum Aus trag kommende Fußballänderſpiel Deutſchlan gegen Portugal wird von dem Spanier E cartin geleitet werden. Die deutſche Fußballelf für die Länderſpie gegen Spanien und Portugal reiſt am 2. Fe⸗ bruar morgens.30 Uhr von Stuttgart aus dem Flugzeug nach Barceelona, wo ſie nach tags eintreffen wird.— Die Reiſe nach Liſſabo wird am Montag, 24. Februar, mit dem Zu rechtzeitig zum Pokalendſpiel in Frankfurt treffen, werden ſie die Reiſe von Liſſabon Frankfurt mit dem Flugzeug durchführen. Si werden dem Gau Südweſt alſo rechtzeitig Verfügung ſtehen. Waldhof⸗Sonderzug nach Karlsruhe Wie uns mitgeteilt wird, erfolgt die Rück fahrt mit dem Sonderzug des SV Wald ab Karlsruhe bereits um 18.30 Uhr. Geldſtrafe für verſchoſſenen Elfmeter 4 Mit merkwürdigen Strafen ging der Vorſtan des tſchechoſlowakiſchen Fußballklubs M rawſka Slavia gegen Mitglieder ſeine Berufsſpielermannſchaft vor, nachdem ſie durch Prag eine Niederlage be⸗ Mit 200 Kronen wurde ein den deutſchen FC zogen hatte. Spieler namens Vrſecky in Strafe genom⸗ men. Hundert Kronen muß er für ſchwache Lei ſtungen, weitere hundert Kronen für eine verſchoſſenen Elfmeter büßen. Fün weitere Spieler erhielten Geldſtrafen unter ähn lichen Begründungen, teils wegen unſportliche Lebenswandels vor dem Spiel, teils wege ſchwacher Leiſtung oder mangelhaften Intere Olympia⸗Vorbereitungen der Turner 5 Die zur Zeit noch 32 Mann ſtarke Olym pia⸗Kernmannſchaft der Turner win in Wochenendlehrgängen geſchult, bis Ende bruar die Zahl der Olympiakandidaten Grund ihrer Leiſtungen auf die Hälfte ver gert wird. In der Zeit vom 15. bis 21. findet in Leipzig ein Lehrgang ſtatt, dem die acht Beſten und zwei Erſatzleute aus geſucht werden, die dann die Olympiaman ſchaft bilden. Die öffentliche Generalprobe ſin Re 28. Juni auf der Dietrich⸗Eckart⸗Bühne 5„ 4 2 3 e vor der„ 1,7-Liter⸗Adle ⸗Diplome eife der A lic als Ver! e der Bequer hollendet Rech windſchnittige⸗ en, ohne da ⸗Liter aufſtellen konn er⸗Adler⸗Tr. Die Bayeriſc Kaen währten Ruf e Kae erwarten agen in gew ft auf alle 2 der dieſes rzeuge dur er neue We Publikums ter⸗Sechszy rwähnt ſei noc man als ei lit ihren vor; urch ihre Mot auserleſenen obahn und KW„Das Wer jemals Autos gehört h Er iſt heute e nn der Da; Publikum Weltbild() i der Kombination sich mit Sprüngen Zesamtwertung der 2 verschob und in hinter dem Finnen de. ationen wertung konnte n Eiskunſt⸗ un werbstag einen m. Die Oeſten auf den vierten land und Finn⸗ Reihenfolge die bisher bei den erfolgreich ge⸗ n Punktzahlen 8 Punkte 3„ 5 5%„ 7 3— dꝰοοοο= — 4 Punkte — Portugaß ibon zum Aus⸗ iel Deutſchland Spanier Es⸗ 21. Februar ie Länderſpiele eiſt am 21. Fe uttgart aus mi wo ſie nachmit⸗ ſe nach Liſſabon mit ar in Liſſabon Gaues Südweſt Frankfurt ein⸗ nLiſſabon nach urchführen. Sie rechtzeitig zur Karlsruhe agt die Rück⸗ SV Waldhof .30 Uhr. n Elfmeter ig der Vorſtand allkllubs Mo⸗ itglieder ſeiner chdem ſie durch Niederlage be⸗ enn wurde ein trafe genom⸗ ir ſchwache Lei⸗ t für einen büßen. Fünf afen unter ähn⸗ n unſportlichen l, teils wegen ften Intereſſes, der Turner ſtarke Olym⸗ Turner wird „bis Ende Fe⸗ andidaten auf Hälfte verrin⸗ bis 21. März ang ſtatt, in rſatzleute aus⸗- Olympiamann⸗ neralprobe fin⸗ h⸗Eckart⸗B¾ühne 4 3 dem Zuge rnachtet, ſo daß 24 ——— — AaafffAHxZEUC. WEITBcMAU im BEninn Internationale Automobil- und Motorrad-Ausstellung vom 15. Februar bis 1. März Abdler bringt einen Autobahnwagen Die Adlerwerke haben auch für das Jahr 1936 an ihrer bewährten Typeneinteilung feſtgehal⸗ ten. Im Produktions⸗Programm erſcheinen nach wie vor der„1⸗Liter⸗Adler Trumpf⸗Junior“, der 1Liter⸗Adler⸗Trumpf“ und der„3⸗Liter⸗ Adler⸗Diplomat“. Infolge der konſtruktiven Reife der Adler⸗Typen war es nicht not⸗ wendig, umwälzende Verbeſſerungen an den 3 Typen vorzunehmen, ſodaß ſich die vorgenom⸗ Menen konſtruktiven kleinen Aenderungen ledig⸗ ch als Vervollkommnungen erweiſen, die der Bequemlichkeit des Fahrers dienen. Die fortſchrittliche Geſtaltung ermöglichte es ferner, Aroſſerietechniſche Aufbauten zu ſchaffen, die den abgerundeten Formen des Zeitgeſchmackes pollendet Rechnung tragen und den Wagen ein windſchnittiges und ganz modernes Gepräge geben, ohne daß deshalb Beſchränkungen in den Abmeſſungen des Innenraumes oder des gro⸗ ßen Gepäckraumes auf ſich genommen werden mußten, im Gegenteil, es konnten ſogar Raum⸗ erweiterungen vorgenommen werden. Als be⸗ ſondere Ueberraſchung bringen die Adlerwerke zum erſten Mal einen vierſitzigen Auto⸗ bhahnwagen, der aus den Erfahrungen, die man mit dem unlängſt auf der Avus gelaufe⸗ nen 1,5⸗Liter Reichsautobahn⸗Verſuchswagen aufſtellen konnte, geſchaffen wurde. Der„I1,7⸗ Kiter⸗Adler⸗ʒTrumpf⸗Motor“ wird dem Wagen eine Spitzengeſchwindigkeit von ca. 150 km/std. verleihen, gleichzeitig aber eine Elaſtizität aufweiſen, die es ermöglicht, das Fahrzeug mühelos auch im Stadtverkehr zu fahren. Ein Großwagen der BMW⸗Werke Die Bayeriſchen Motorenwerke ſtellen bei der Beſchichung der Automobilausſtellung ihren be⸗ währten Ruf erneut unter Beweis. Es dürfte ſo zu erwarten ſein, daß der Stand der BMW⸗ Wagen in gewohnter Weiſe ſeine Anziehungs⸗ kraft auf alle Beſucher der Ausſtellung ausüben wird. Das Hauptintereſſe gilt wohl dem neuen, großen„2⸗Liter⸗Sechszylinder“ mit 50 PS⸗Mo⸗ lor. Mit dieſem Typ, der 1936 neu heraus⸗ lommt, ſind die Bayer. Motoren⸗Werke in die Reihe der Fabriken eingerückt, die ausgeſpro⸗ chen große Wagen auf den Markt bringen. Auf der Ausſtellung ſind 3 Wagen dieſes Typs zu ſehen, zwei viertürige Limouſinen und ein zweitüriges Kabriolett. Bei der Gründlichkeit, mit der dieſes Werk die Entwicklung ſeiner Fahrzeuge durchführt, iſt es verſtändlich, daß dieſer neue Wagen auch ein ganz neuarti⸗ es Fahrgeſtell erhalten hat. Zwei Son⸗ rungen der bekannten 1,5⸗ und 2⸗Liter⸗ Sechszylinder kommen ebenfalls zur Ausſtel⸗ lung. Außerdem wird, zahlreichen Wünſchen des Publikums Rechnung tragend, ein„45 PS⸗ 2iter⸗Sechszylinder⸗Motor gezeigt. Beſonders erwähnt ſei noch der„⸗Liter⸗Sportwagen, den man als einen der erfolgreichſten deutſchen Sportwagen der Saiſon 1935 bezeichnen muß. Mit ihren vorzüglichen Fahreigenſchaften und durch ihre Motoren werden die BMW⸗Wagen, die auserleſenen Fahrzeuge ſein, um alle durch⸗ Autobahn und Alpenſtraßen gebotenen Mög⸗ lichkeiten voll auszunutzen. OKW„Das kleine Wunder“ Wer jemals etwas von Motorrädern und Autos gehört hat, kennt auch den Namen DKW. Er iſt heute ein Begriff. Kein Wunder alſo, wenn der DaRW⸗Stand der Auto⸗Union AG beim Publikum immer ſehr beliebt iſt. So auch Notorisĩerung im neuen ſStaat Von J. Werlin, Leiter der Fachgruppe Krafwwagen Die diesjährige Automobil⸗Ausſtellung iſt durch zwei Merkmale beſonders gekenn⸗ zeichnet. In der Ehrenhalle befindet ſich, da dieſe Ausſtellung im Zeichen des goldenen Jubiläums des Kraftwagens ſteht, eine hiſt oriſche Schau, die die Entwicklung des deutſchen Kraftwagens darſtellt; zum andern ſind, gleich⸗ ſam als Ergänzung und Krönung, die Fahr⸗ zeuge ausgeſtellt, die der Führer bis zur Machtergreifung benützt hat. Waren es die genialen Pioniere Daimler und Benz, die überhaupt die erſten brauch⸗ baren Kraftwagen ſchufen und damit der Welt ein neues Geſicht gaben, ſo konnte ſich in unſe⸗ ren Tagen die Motoriſierung Deutſchlands in dieſem gewaltigen Ausmaß nur dadurch voll⸗ ziehen, daß der Führer ſelbſt die Bedeutung die⸗ ſes Verkehrsmittels wie bisher kein anderer Staatsmann erkannt hat. Früher Luxus⸗, heute Volksfahrzeug Während unter früheren Regierungen der Kraftwagen ausſchließlich als Luxusgegen⸗ ſtand betrachtet wurde, genießt er heute die weiteſtgehende Förderung durch den Staat. Der Kraftwagen iſt kein„Saiſonartikel“ mehr und der treffendſte Beweis dafür ſind die Zu⸗ laſſungen im Monat Dezember des vorigen Jahres, die das Sechsfache derjenigen von De⸗ zember 1932 betrugen. Es gibt heute keinen zweiten Staat auf der Welt, in dem das Staats⸗ oberhaupt ſelbſt eine Automobilausſtellung er⸗ öffnet und dieſen Vorgang zum Staatsakt erhebt. Dies iſt nur bei einem Mann möglich, der im vollen Sinne des Wortes als Lebens⸗ quell der Motoriſierung den aktivſten An⸗ teil an der Entwicklung der Kraftverkehrswirt⸗ ſchaft nimmt— unſerem Führer. Von dieſem mächtigen Impuls erfaßt, geben ſelbſtverſtänd⸗ lich alle in dieſem Induſtriezweig Schaffenden ihr Beſtes her, um dem großen Beiſpiel nach⸗ zueifern. Produktion ſeit 1932 vervierfacht Die Produktion der deutſchen Automobilindu⸗ ſtrie hat ſich gegenüber 1932 etwa vervierfacht. Zum erſtenmal haben im Jahre 1935 die Zu⸗ laſſungen in Deutſchland diejenigen Frankreichs übertroffen. Nach England ſtand bisher Frankreich an zweiter Stelle in der europäiſchen Produktion. Dieſen Platz haben wir uns nun erobert und darüber hinaus ſind wir ſchon den engliſchen Ziffern näher gekommen, obwohl den Engländern das ungeheure Abſatzgebiet des britiſchen Weltreichs zur Verfügung ſteht. Die Zahl der in der geſamten Kraftverkehrswirt⸗ ſchaft Beſchäftigten wird mit etwa 1 Million gewiß nicht zu hoch ge⸗ ätzt. eeeeeeeeeeeeeeeee e eedbtg Z2rrEe, dieſes Jahr, da die Auto⸗Union auf ihrem Stand 1 Innenlenker der Type„Reichsklaſſe“ von 580 cem, 1 Kabriolett der„Meiſterklaſſe“ und 1 Fahrgeſtell dieſes 684 cem großen Wa⸗ gens ausſtellt. Ferner erſcheint noch ein Innen⸗ lenker des Typs„Schwebeklaſſe“, ein Vierzylin⸗ der von 1⸗Liter⸗Inhalt und zum Schluß noch ein recht intereſſantes Schnittmodell des Typs Meiſterklaſſe. Sämtliche Motoren der genann⸗ ten Wagen außer dem Vierzylinder ſind Zwei⸗ taktmotoren mit Umkehrſpülung, die ſich im täglichen Leben durch ihre einfache Wartung verbunden mit großer Zuverläſſigkeit, glänzend bewährt haben. Die beiden Wagentypen der „Reichsklaſſe“ und„Meiſterklaſſe“ haben den praktiſchen Vorderradantrieb, der 1054 cem große„Schwebeklaſſe“ hat als einziger DRW⸗ Wagen Hinterradantrieb. Man braucht über die DaW⸗Wagen keine großen Worte zu ver⸗ lieren, wer ihn fährt, weiß was er hat! Fordwagen aus deutſchen Material Die Ford⸗Werke in Köln, die ab 1. Februar ausſchließlich nur deutſches Material ver⸗ wenden und mithin auch nur deutſche Wagen bauen, zeigen auf der diesjährigen Ausſtellung ihre bekannten Typen„Köln“,„Rheinland“, „Eifel“ und„V8“. Der 1,2⸗Liter 5/34 Ps Ford⸗ Typ„Eifel“ iſt wohl der bei uns am meiſten gekaufte Wagen. Der Name Eifel wurde ge⸗ wählt, um Bezug zu nehmen auf das Heimatge⸗ biet des Fahrzeuges, gleichzeitig ſoll der Name zum Ausdruck bringen, daß der Wagen ein gu⸗ ter Bergſteiger iſt. Als Gegenſtück zu dem „VS“ hat Ford⸗Köln mit dieſem 1,2⸗Liter⸗Wa⸗ gen einen Vierzylinder in der kleineren Klaſſe auf den Markt gebracht, beſtrebt, die Forde⸗ rungen an Leiſtungsfähigkeit und Qualität ſo zu erfüllen, wie ſie beim„VS“ anerkannt vor⸗ handen ſind. Der Bau des Motors iſt robuſt und auf lange Gebrauchsdauer eingeſtellt. Das 3⸗Ganggetriebe iſt ſo abgeſtuft, daß alle im nor⸗ malen Fahrbetrieb vorkommenden Steigungen ohne Schwierigkeit genommen werden können. Die bereits vorgenommenen Leiſtungsprüfungen haben gezeigt, daß mit dem Modell„Eifel“ ein Fahrzeug geſchaffen wurde, von dem ſich das Werk in Köln verſpricht, daß es ſich mehr und mehr ſeinen Markt erobern wird. Perſonenwagen⸗Dieſelmotor„Hanomag“ Hanomag, Hannover ſtellt auf der diesjähri⸗ gen Schau ihre bekannten Typen„23 PS Garant“, „32 PS Rekord“ und„50 PS Sturm“ in weite⸗ rer Vervollkommnung aus. Als aus⸗ gereifte Konſtruktionen überraſchten der„Typ Garant“ mit Schwingachſe, der„Typ Rekord“ mit automatiſcher Kupplung und der„Typ Sturm“ auf Spezial⸗Langchaſſis. Eine ganz be⸗ ſondere Neuheit bringt dieſes Werk, nämlich den erſten deutſchen Perſonenwagen⸗Die⸗ ſelmotor. Es iſt ein 32pP8⸗Vierzylinder⸗ Viertakt⸗Motor, der ſich zum Einbau in Perſo⸗ nenwagen, Lieferwagen, Zugmaſchinen und auch als Bootsmotor eignet. Die Hanomag⸗Werke haben dieſen Dieſelmotor ſeit einem Jahr aus⸗ probiert; er hat die in ihn geſtellten Erwar⸗ tungen vollauf erfüllt, ſo daß er heute für Serienherſtellung als ausgereift zu betrach⸗ ten iſt. Wir ſind überzeugt, daß dieſer erſte deutſche Perſonenwagen⸗Dieſelmotor auf der Berliner Ausſtellung eine Senſation bedeu⸗ ten wird. Die vervollkommneten Wagen der drei älteren Typen ſind jetzt mit neuen Schalttafeln, Acht Ausstellungshallen am Kaiserdamm verſtellbaren Sitzen, Kühlluftreglern und an⸗ dern techniſchen Neuerungen ausgeſtattet, ſie werden ihre Anziehungskraft auf das Publikum nicht verfehlen. Henſchel⸗Laſtwagen Die Firma Henſchel& Sohn AG. in Kaſſel, bekannt durch ihre in aller Welt verkehrenden Laſtkraftwagen, zeigt auf der diesjährigen Schau nicht weniger als 10 verſchiedene Laſt⸗ wagen und Omnibuſſe für jeden Bedarf. Alle dieſe Wagen bis zu einer Tragfähigkeit von vier Tonnen fallen dieſes mal durch ihre neuen Formen für Kühler, Motorhauben und Führer⸗ haus beſonders auf, es ſind von jedem Typ nicht nur fertige Wagen, ſondern jeweils auch ein Fahrgeſtell aufgeſtellt. Zweiachſer mit vier und ſechs Zylindern wechſeln in bunter Reihen⸗ folge mit den rieſigen Dreiachſern von acht und zwölf Zylindern. Motoren ſind für alle Brenn⸗ ſtoffe geeignet vorhanden und zwar für Spei⸗ chergas, Holzgas und Flaſchengas. Ferner befinden ſich zwei Motoren auf dem Stand, der eine betriebsfertig mit einem In⸗ halt von 22 Litern und der andere etwas ſchwächere als Schnittmodell. Der Zwölf⸗Zylin⸗ dermotor des Typs 68 BX 2 iſt ein Dieſel von 300 PSs, bei welchem die Zylinder in zwei Reihen angeordnet ſind, dieſer Motor iſt in ein Dreiachs⸗Schnellomnibus⸗Fahrgeſtell eingebaut. Es gibt alſo auf dem Stand von Henſchel aller⸗ hand zu ſehen, erwähnt ſei nur noch kurz der Sonderaufbau auf dem Typ 612 für Bier⸗ transport. Mercedes⸗Benz— ganz groß Auf der diesjährigen Ausſtellung gibt die Daimler⸗Benz AG. einen Ueberblick über ihr Fabrikationsprogramm an Perſonenwagen aller Art und beweiſt damit erneut die konſtruktive Fortſchrittlichkeit, die überragende Güte von Material und Arbeit ſowie die Wirtſchaftlichkeit ihrer Erzeugniſſe. An Perſonenwagen ſtellt dieſes Werk 8 verſchiedene Typen aus und zwar: den neuen Doppelſchwingachstyp„170 V“ mit vorne liegendem ſchwebend in Gummi ge⸗ lagertem 1,7⸗Liter⸗Vierzylindermotor, den neuen Heckmotorwagen Typ„170 H“ mit gummige⸗ lagertem 1,7⸗Liter⸗Vierzylindermotor und Dop⸗ pelſchwingachſen, den ſo oft bewährten Doppel⸗ ſchwingachſer 200 mit gummigelagertem 2⸗Liter⸗ Sechszylindermotor auf normalen und langem Chaſſis. Weiter einen ganzneuen Wagen, den Mercedes⸗Benz Typ 260 D. Er iſt mit dem neuen ſchwebend in Gummi gelagerten Perſo⸗ nenwagen Vierzylinder Dieſelmotor von 2,6⸗Li⸗ ter Hubraum ausgerüſtet. Nun folgen weitere ſtärkere Wagen und zwar zuerſt der 2,9⸗Liter⸗ Doppelſchwingachstyp 290, der ſich als leiſtungs⸗ fähiger Reiſewagen größter Beliebtheit erfreut. Dann kommt der Typ 500 mit Kompreſſor, er beſitzt einen obengeſteuerten 5⸗Liter⸗Achtzylinder⸗ Gebläſemotor, es folgt der gleichſtarke Wagen Typ 500 N und ſchließlich der zur internationa⸗ len Extraklaſſe zählende„Große Mercedes“ mit obengeſteuertem Achtzylindermotor, der ſowohl mit als auch ohne Kompreſſor geliefert wird. Neben den neuen Typen„170 V“ und„170 H“ wird ſicherlich der gleichfalls erſtmalig gezeigte Typ 260 D als Dieſelmotorperſonen⸗ wagen allergrößte Beachtung finden. Alle Mercedes⸗Benz⸗Motoren zeichnen ſich durch gute Spitzen⸗ und Dauerleiſtung, abſolute Betriebs⸗ ſicherheit und hohe Wirtſchaftlichkeit aus. Alor 4 2 90 A DERWEZRKE VORM. HEI IINTIERNATTONATE AUTOMOSHT-AUSSTETITIUNG BZERLIN- 3— — Qualitãt hat ihren Preis- DIE WAGEN GROSSER LEISTUNGEN 41 ** — Er erſcheint hoch, iſt aber doch niedrĩg durch hohen Leiſtungswert und lange Lebensdauer als Folge der Qualitãt AIER BPIGOMITZIIR. ABITEN IRUMD IIJ ITR. TRuMp JUNIOO IIrR. Ei S TAN O 27, —— — ————————————————————— —————————— —— —— — — —— — —— — Dank beſonderer Maßnahmen unſerer natio⸗ nalſozialiſtiſchen Regierung war es uns mög⸗ lich, auch im vergangenen Jahre die Automobil⸗ produktion gegenüber den beiden Vorjahren noch erheblich zuſteigern. Der Führer ſelbſt war es, der die ungeheure Bedeutung der Mo⸗ toriſierung auf allen Gebieten klar erkannte und Adolf Hitler ſelbſt gab durch ſeine Worte auf der Automobilausſtellung 1933 das Zeichen zum Beginn einer neuen Epoche. In Deutſchland wurden 1932 etwa 52000 Perſonen⸗ und Laſt⸗ kraftwagen neu zugelaſſen. Im Jahre 1933 ſtieg dieſe Zahl auf 94 000, 1934 auf 154 500 und 1935 auf mehr als 200 000. Dieſe Zahlen beweiſen, daß der von Adolf Hitler eingeſchlagene und bei Eröffnung der Berliner Ausſtellung 1933 zum erſten Male bekanntgegebene neue Kurs der deutſchen Kraftverkehrspolitik zu einem bei⸗ ſpielloſen Erfolg geführt hat, der auch im Ausland überall Bewunderung hervorrief. Die zahlreichen, ſeit Anfang 1933 getroffenen Maßnahmen der Reichsregierung zur Förde⸗ rung der Motoriſierung Deutſchlands bewirkten, daß ſich in einem Zeitraum von drei Jahren der Menſchen ſogar die im gleichen Jahre abgehal⸗ FENMscHEl s5i8% jährliche Abſatz an Automobilen vervierfachte. bahnen. Dieſer große Wandel Deutſchlands Entſcheidend gefördert wurde dieſe Entwicklung zu einem der kraftfahrfreundlichſten Länder der durch ein großzügiges Straßenbaupro⸗ Welt zeigte ſich am beſten auf der letzten Ber⸗ Beſucher) und Paris(550 000 Beſucher) wefk Henschel-Dlesel-Lastwagen 3 fognen Nutzlast LWi% W + — 27 W iſ i 2 7 * — 2 — — 2 — 2 E 2 — E WWW Continenfal„FP“, der neue rufschfeste Fein- Profil-Reiſen für Personenkrafwagen, gramm, an der Spitze die Reichsauto⸗ liner Ausſtellung 1935, die mit Recht von der übertraf. 1936 wird der Perſonenwagen noch mehr als bisher in den Brennpunkt des allgemeinen In⸗ tereſſes rücken. Zehntauſende deutſcher Vollsge⸗ Gebrauch eines eigenen Wagens große wirt⸗ trägt, ſich einen eigenen Wagen anzuſchafſen, nehmen? Greifen wir heute einmal aus der Fülle dez bietet, verſchiedene deutſche Perſonenwagen Der neue Mereedes-Benz Personenwagen Dieselmotor heraus, um durch ihre Beſchreibung zu zeigeſ, (.6 Liter · Vierzylinder, 45 PS) welchen Hochſtand unſere deutſche Arbeit ven Auto Union-DKW-Reichsklossewagen für 4 pPers..-.-Materndienst.(50) körpert. W. F. eeee M6⸗ Diesel-Schlepper MWM-Diesel, Zugkraft 150-300 Zentner Bettiebsstunde ca. 15 Pig., Fühterscheinfrei Genetal-Vertretung: A. Blauth 4 4- el. 24500 — i, Fäbrik-Vertfetuns Kätfertalerstrane 162- Tel. 310 00 Kunden-Dient o Beneingerichtete Reharaturterkstatte o Fahrschule 4. 3,, . Mannheim- Ludwigshafen · Worms · Weinheim- Heidel- berg · Sinsheim · Mosbach- Buchen · Adelsheim. 2 HENSCHEL A SOHN ACG KASSEL Fflte Held Iindenhof-Garage Der neue HANSA-PRIVAT, 3,5 Ltr.-Limousine, KRfl. 6850.- àb Werk FASBEIK-VERTRETUNG: Karl Heinr. Mayer,. Mannheim Meerfeldstr.-11-Tel. 23166 — HENSCHEIl. Aufsehen und für unsere Abteilung Lostwoesen Bewunderung u. Omnibusse haben wir der Fitmò erregen die neuen nuboOlF in—— 4 form, Ausstottung und Aus- růstung, wie sĩe der verwõhn · Kraftfahrzeuge teste Automobilist für diesen Mannheim, L 14, 1 Tel. 21837 preis nicht erwortel. die Generel-Vertretung füt die nòch- E A N 0 A G stehend genonnten Kreise ubeftrogen: Der vollkommene seiner Klasse. Fabhrlk-Vertretung: 17, 24.235 Fernruf 24247 3.„zAdir 1 Wenig Neuheiten, aber viele Verfeinerungen net wurde und deren Beſuch mit über 800 000 tenen Ausſtellungen von London(rund 350 000 noſſen werden ſich dieſes Jahr ein eigenes Auth⸗ mobil anſchaffen, weil ſie wiſſen, daß ihnen der ſchaftliche Vorteile verſchafft. Die Frage abet die jeden beſchäftigt, der ſich mit dem Gedanket heißt: Welchen unter den vielen guß ten deutſchen Markenwagen ſollich Neuen, das die deutſche Automobilinduſtrie 10% f erten die chõnon proiv 4 U · 6Zyl-porsononwõ.hen nobs ehlichor Konstruktion * volts ehviagsehIen nmon uad Kräftigen pbequem, schneill, sichef— von Ort zu Oft— ———— töhrst du mit GSS. rostwagen vo -Zeem Benziamotor — Spe riel oadklektrolohrseug- mοιν dvrch un⁰ο nou oingesv nöttler role 105 · 101. 42528 rier Nochleis! U RMA 2950.— on ungemotoreon, 0107 ortrewun noter v Georg 50 Nockoroοr verkovt⸗0ll tür nontea-Ll0%4 un nNonso för er Aαυννοd drum Khauf nur der oriame Wogen mit der ↄroben Leittunę.den lleinen preißen ——— 8 der HNeister der Strobe, dos Auto von dem die Welt spricht. Monnheim, Autorisierter Fordhändler ENAII 5TOrFEI Neckarauerstrahe 136-148 annheim Fernruf 423 85 en und anelapfelt 4 102 293 Perſ die Adam Ope 91453 davon a Mit dieſer Pro Automobil Kontinent kung in der? gramm 1936 Zweck. Das B führigen Ausſt umfaßt nur d verſchied er Typ„P4“ dardbauart und fſne, Kabriolett mſine. Dann fol Liter⸗Motor, f zwei Modellen Limouſine und Liter⸗Sechszyli⸗ ſtänden nud Ar Programms w fahrten geeigne gen in das 7 aufgenommen: perkürztem Ra der Ausſtellun — auf der fahrzeuge. Ein luftgeküh Die Stoe w ney warten di ſcheinung a iſt der Stoewer neben dem ſcho Vs in 5 verſc Der 1,5 Liter Greif⸗Junior h iſt mit waagere gusgeſtattet. E dieſem neuen 9 ßenlage verleih koſſerie iſt bein großem Vorteil lelrohrrahmen! Grad von Zuv bewährte Typ, und 4fenſtriges Wirkung auf di Continental r Die Contine: auf der Ausſte AReuſchöpfungen Induſtrie. Es der neue Cont Perſonenwagen eifen mit nutſcfeſte ſſchöpfungen die. Fhöhung der W der Reifen an gnodernen Schn Schau geſtellte eſſante Neukon I amnmmumnm * eckenh Fernspr. — Fachpreſſe als Jahre abgehal⸗ 1(rund 350 000 102 293 Perſonen⸗, Liefer⸗ und Laſtwagen hat die Adam Opel AG im Jahre 1935 gebaut und 21 453 davon auf dem deutſchen Markt abgeſetzt. Mit dieſer Produktionsziffer iſt ſie die größte Automobilfabrik des europäiſchen Kontinents geworden. Trotz der Beſchrän⸗ kung in der Typenzahl bietet das Opel⸗Pro⸗ gramm 1936 reiche Auswahl für jeden 0 41 weck. Das Bauprogramm, das auf der dies⸗ ue rufschfesſe enKkreftwagen. Beſucher) weit noch mehr als llgemeinen Zn⸗ utſcher Vollsge⸗ n eigenes Auto⸗ „daß ihnen der us große wirt⸗ 9 hie Frage abet, dem Gedanket n anzuſchaffen, vielen gu⸗ ngen ſoll ich der Fülle des ſilinduſtrie 100 Perſonenwagen hung zu zeigen, ſche Arbeit ver⸗ W. F. ———....ſſſſ—— —— wöhn- diĩesen et. seiner ber Reifen an die erhöhten Anforderungen des modernen Schnellverkehrs. Ferner ſtellt der zur Ggau geſtellte neue Zeppelinreifen eine inter⸗ cante Neukonſtruktion der Continental dar. 1 preiwWOtin porsoοιννοD”ενοο 97 Konstruktion niagecheh on und lrdfuigen oage⁰⁰οονν. 2950.— 0se Vortrowung öttler 15 · 1e1. 42528 0⸗11ů0) 4 und nd anelapfl 1 .53 3 . 55 10 . ührigen Ausſtellung zur Schau geſtellt wird, umfaßt nur drei Grundtypen mit insgeſamt 1 verſchiedenen Aufbauten. Es ſind dies: er Typ„P4“ mit 1,⸗Liter⸗Motor in Stan⸗ dardbauart und drei Aufbauten: Normal⸗Limou⸗ ſine, Kabriolett⸗KLimouſine und Spezial-⸗Limou⸗ ſine. Dann folgt der„Typ Olympia“ mit 1,3⸗ Liter⸗Motor, freitragender Stahlkaroſſerie in zwei Modellen als Limouſine und Kabriolett⸗ Zimouſine und als dritter Wagen der„Zwei⸗ Liter⸗Sechszylinder“ mit drei verſchiedenen Rad⸗ ſtänden nud Aufbauten. In Erweiterung dieſes Programms wurde ein beſonders für Gelände⸗ fahrten geeigneter zweiſitziger Geländewa⸗ gen in das Fabrikationsprogramm 1936 neu aäufgenommen: ein 2⸗Liter⸗6⸗Zylinderwagen mit berkürztem Radſtand. Insgeſamt werden auf der Ausſtellung 67 Opel-Wagen ausgeſtellt, — auf der Sonderſchau 4 hiſtoriſche Opel⸗ fahrzeuge. Ein luftgekühlter„Stoewer Die Stoewer⸗Werke in Stettin⸗Neutor⸗ ney warten dieſes Jahr mit einer Neuer⸗ cheinung auf dem deutſchen Markt auf, es it der Stoewer„Greif⸗Junior“. Er wird neben dem ſchon vielfach bewährten Typ Greif Vs in ö verſchiedenen Ausführungen gezeigt. ber 15 Liter luftgekühlte Motor des Greif⸗Junior hat eine Leiſtung von 36 Ps und iſt mit waagerecht liegenden Graugußzylindern gusgeſtattet. Es iſt ein Vollſchwingachſer, der dieſem neuen Modell eine hervorragende Stra⸗ ſenlage verleiht. Die ſtromlinienförmige Ka⸗ koſſerie iſt beim heutigen Gebrauchswagen von großem Vorteil, und die Konſtruktion mit Mit⸗ felrohrrahmen verleiht dem Wagen einen hohen Grad von Zuverläſſigkeit und Sicherheit. Der bewährte Typ„Greif VS“ wird als Limouſine und Afenſtriges Kabriolett ausgeſtellt und ſeine Wirkung auf die Beſucher ſicher nicht verfehlen. Continental reichhaltig vertreten Die Continentalwerke in Hannover zeigen guf der Ausſtellung an ihrem Stand einige Reuſchöpfungen der deutſchen Automobilreifen⸗ 1 Induſtrie. Es iſt in erſter Linie der„C14“— der neue Continental⸗Standardreifen für den Verſonenwagen, weiter ein Sicherheits⸗ eeifen mit der Bezeichnung„EP“— mutſchfeſte 2 a de dienen beide dem gleichen Ziel: Er⸗ der Feinprofilreifen. Dieſe Neu⸗ höhung der Wirtſchaftlichkeit durch Anpaſſung Opel stellt 67 Wagen aus An Stelle der früheren Prallkiſſen hat das neue Luftſchiff L2 129 zwei luftbereifte Räder be⸗ kommen(je eines unter dem Bug und unter dem Hech), die beim Landen jeden Aufprall auf der Erde auffangen. Das ganze Rad beſteht nur aus dem Reifen und der 20 Zentimeter ſtarken Nabe. Der Reifen ſelbſt iſt über einen halben Meter breit und ſomit der umfangreichſte aller exiſtierenden Luftreifen. Durch ſeine be⸗ ſondere Konſtruktion widerſteht er einem Lande⸗ ſtoß von 25 000—30 000 Kilo und federt ihn mit unvergleichlicher Weichheit ab.— Ein zweiter Conti⸗Stand zeigt die vielſeitige, ſtändig zu⸗ nehmende Verwendung des Gummis als Bau⸗ ſtoff und Konſtruktionsmerkmal am modernen Kraftwagen, ferner eine reichhaltige Auswahl neuer Muſter der farbſchönen Continental⸗Ver⸗ deckſtoffe. —— Die große Schau der NMotorräder BMW wie immer— ganz groß Die Bayeriſchen Motorenwerke München ſind mit nicht weniger als ſieben verſchiedenen Ty⸗ pen auf der Ausſtellung vertreten. Es gibt wohl kaum beſſere Beweiſe für die Ueberlegenheit der BMW⸗Maſchinen, als Hennes 57 Weltrekord⸗ fahrten. BMW⸗Räder ſind ſeit Jahren Spitzen⸗ leiſtungen auf dem Gebiete des Motorradbaues. Ihre ſämtlichen Typen haben als eine der erſten Kardan⸗Antrieb erhalten, dieſe fortſchritt⸗ liche Konſtruktion wurde bis auf den heutigen Tag beibehalten. Die Firma ſtellt, wie ſchon aeſaat, von ihren verlerlei verſchiedenen Typen je eins bis drei Fahrzeuge aus und zwar die Einzylindermaſchine mit 198 cem, die Type K 3 mit 305 cem, die Ausführung K 4 mit 398 cem und weiterhin ihre bewährten Zweizylinder⸗ modelle von 494 cem, 745 und 730 cem Zylinder⸗ inhalt. Die größeren Modelle beſitzen zwei Ver⸗ gaſer, die Type R 5(Zweizylinder 494 cem), außerdem kombinierte Hand⸗ und Fußſchaltung. Bekannt iſt auch die mit verſtellbarer Oeldämp⸗ fung verſehene Teleskop⸗-Vordergabel⸗Federung. Wohl ſelten ſind die Erfahrungen aus ſcharfen Wettbewerben und aus langjährigem Serien⸗ bau von Kardanmaſchinen ſo zielſicher verwen⸗ det worden wie bei BMW. Bei dieſer Maſchine ſind Schönheit und Schnelligkeit, Zuverläſſig⸗ keit und Wirtſchaftlichkeit in idealer Form ver⸗ eint. Die Bayeriſchen Motorenwerke ſind auch in der Ehrenhalle mit drei Fahrzeugen ver⸗ treten und zwar mit der BMW⸗wWeltrekord⸗ maſchine, mit dem erſten BMW⸗Motorrad aus dem Jahre 1923 und endlich mit einem Dixi⸗ Waagen aus dem Jahre 1902. Jeder Beſucher der Ausſtellung wird auch der Ehrenhalle Zeit widmen, um hier die Großleiſtungen deutſcher Technik zu ſehen. Die Tatſache, daß auch BMW mit drei verſchiedenen Fahrzeugen an dieſer Ehrenſchau beteiligt iſt, legt Zeugnis ab von der Pionierarbeit dieſes Werkes. Zündapp mit weſentlichen Verbeſſerungen Die Zündapp⸗Motorradwerke Nürnberg brin⸗ gen ihre 200, 350, 500 und ihr 800 cem Modell auf die Ausſtellung, und zwar von jedem Typ eins bis zwei Maſchinen und außerdem noch ein Schnittmodell des Typs Ks 500. Die Ma⸗ ſchinen bis 350 cem haben einen Zylinder, während die 500er zwei Zylinder betzt und nun kommt die einzige deutſche Vierzylinder⸗ maſchine, die 800 cem Zündapp. An Neuerun⸗ gen bei dieſen bewährten und weit verbreiteten Maſchinen ſind zu nennen: Die Modelle DB 280, DBL 200 und DBK 200 ſind Weiterentwick⸗ lungen der bisherigen Modelle. Schwungſcheibe vollſtändig im Getriebe-Kettengehäuſe verſchalt, kugelgelagert, dreimal kugelgelagerte Kurbel⸗ welle. Nadelgelagertes Pleuel. Die Motoren ſind bei den obengenannten drei Modellen gleich und nur in den Lichtanlagen verſchieden. Typ 2B 200 beſitzt 30 Watt Batterie⸗Zündlicht, Scheinwerfer mit eingebautem Tachometer. Die Getriebe dieſer drei Modelle haben breitere und ſtärkere Verzahnung der Antriebsräder erhalten. Die Typen DB 200 und DBL 200 haben ferner neue Handſchaltung mit Schalthebel unter dem rechten Kniekiſſen. Sämtliche Modelle von Zün⸗ dapp beſitzen Drehgriffe. Das Modell KK 200 iſt völlig unverändert geblieben, weil eine Um⸗ konſtruktion bei dieſer bewährten Maſchine gar nicht in Frage kam. Triumph— bewährt und zuverläſſig Die Triumph⸗Werke in Nürnberg zeigen auf der Schau der Motorräder ihre bewährten Modelle, an denen Veränderungen kaum nötig waren. Es werden die Typen von 200 com, 350 und 500 cem ausgeſtellt und zwar von jedem Typ—2 Maſchinen, ferner werden die 500er mit Touren⸗ bzw. Sportſeitenwagen ge⸗ Hensenhee 2% Tonnen Nufzlasf zeigt. Sämtliche Triumph⸗Räder haben Rohr⸗ rahmen und außer dem Typ 200 K(Kardan) Antrieb über Kette. Die Modelle Kongreß 350, TM 500 und STM erhielten im Laufe des Jah⸗ res 1935 Primärkette im Oelbad, neue Boſch⸗ Scheinwerfer mit tiefgezogenem Gehäuſe und gewölbter Streuſcheibe. Der neue Typ B 200 hat Zweitakt⸗Blockmaſchine mit Flachkolben. Der gleichfalls neue Typ 8 350 beſitzt ebenfalls Zweitakt⸗Motor mit Flachkolben, außerdem Viergang⸗Fußſchaltung. NSu von klein bis groß Die Neckarſulmer Fahrzeugwerke bringen die⸗ ſes Jahr zwei völlig neue Maſchinen heraus, während die andern Typen faſt jedem Motorradfahrer bekannt ſind. Es werden die Modelle„198 cem Pony“, ferner verſchiedene Räder von 250, 350, 500 und 600 cem gezeigt. Nun zu den beiden Neuheiten. Es ſind dies die NSu⸗Quik und die ſchnelle Sportmaſchine „NSu 601 O88“. Die„Quik“ ein kleines Ma⸗ ſchinchen, führerſcheinfrei, von 100 cem(2,75 PS). Der Motor, mit dem Zweigang⸗Getriebe ver⸗ blockt, wurde in den geſchloſſenen Motorrahmen eingehängt. Mancher wird überraſcht ſein, Pe⸗ dale ſtatt Faßraſten vorzufinden. Aber das hat ſeinen Grund darin, daß Radfahrer, an die ſich die NSu⸗Quik beſonders wendet, in der Regel die gewohnten Pedale nicht gern vermiſſen. Auch ſonſt beſitzt die kleine Quik nette Einzel⸗ heiten. Die Schaltung des Getriebes erfolgt beiſpielsweiſe nicht vom Tank aus, ſondern von der Lenkſtange. Und wenn man die NSü über Land oder in der Stadt fährt, dann bleiben beide Hände am Fenker. Die Geſchwindigkeit dieſer kleinen Maſchine ſoll bis zu 55 Kilometer betragen. Dann kommt das große Gegenſtück: das neue NSü⸗Rad mit einer Leiſtung von 26 SP, die dem Motorxad auch hei Seiten⸗ wagenbetrieb eine unerhörte Kraftreſerve geben, die alle Schwierigkeiten meiſtert. Doppelrohr⸗ rahmen und Motorgetriebeblock kennzeichnen dieſes Modell, der Motor iſt natürlich oben⸗ geſteuert und beſitzt Haarnadelventilfedern und Vierganggetriebe mit Fußſchaltung. Die Höchſt⸗ geſchwindigkeit wird bei mindeſtens 130 Stun⸗ denkilometer liegen. OPEIGROSSHAMDEI Heidelberger- Strase Seckenheimer Sträße 682 Z Hartmann o Opelhän 3 5 1 seckenheimer sStröbe 6838 Fernsprecher Nr. 403 16 — Mr. 403 16 Anerkannter Opeldienst — Schwab& Heitzmann D.8 ⸗ gegenüb. der Börse — Das Zyezial haus an Guto- und Motonad-Zulohoõ- Auto Zubehör Gesellschaft A. Meer MANNHEIM 4 6,•4 Auto- Batterien Bascſ OGUνςnQn L2. 28304 Osram- lutolampen Lantr deande Magen H. 4 H. Hartmann Auto-Verkauf- Reparatur-Werkstätte Augartenstraße 97-99 Fernruf 430 34 Besteingerichtete Neparatur-Werkstätte- Kundendienst Haus Schmoll: T 6 31732 kernrut 21555/½6.- Unverbindl. Probefahrt zu leder Taseszeit Opel-Spezial- Neparaturwerk Opel-Spezial-Teilelager 1936er NModelle ab Läger lieferbar zu hoch heräbgesetzten preisen „Gesunder Aufschwung“ Wie weit die Werkzeugmaſchinen⸗Induſtrie und das Baugewerbe an dieſem enormen Auf⸗ ſchwung teilgenommen haben, läßt ſich ziffern⸗ mäßig nicht genau feſtſtellen. Da aber in Deutſchland im Jahre 1935 für etwa 800 Millio⸗ nen Reichsmark gewerbliche Neubauten erſtan⸗ den ſind, kann ohne weiteres angenommen wer⸗ den, daß die Automobil⸗ und Zubehör⸗Indu⸗ ſtrie hier zu einem nicht unweſentlichen Anteil beigetragen hat. In jedem Werk der deutſchen Automobil⸗ oder Zubehör⸗Induſtrie ſind in den letzten Jahren bedeutende Neubauten aufgeführt und zahlreiche Werkſtätten neu aus⸗ gerüſtet worden. Es handelt ſich hierbei nicht um eine Kon⸗ junktur wie im Jahre 1929, als die damalige Regierung mit geborgtem ausländi⸗ ſchen Geld eine Scheinblüte hervor⸗ zauberte, die nur zu ſchnell zuſammenbrach. Der jetzige Aufſchwung iſt durchaus geſund und ſtabil, was ſchon daraus hervorgeht, daß die einzelnen Betriebe ihre Neubeſchaffungen von Betriebseinrichtungen zum großen Teil aus laufenden Einnahmen finanzieren. Ein weiterer Beweis der Stabilität dieſes unſeres Wirtſchaftszweiges iſt die Tatſache, daß mit ver⸗ hältnismäßig geringem Kapitalaufwand enor⸗ me Umſätze erzielt wurden. Wir haben deshalb allen Grund, mit berechtigtem Optimis⸗ mus in die Zukunft zu ſehen. Im Vordergrund der ſchaffende Menſch Die heutige Zeit iſt gewiß nicht dazu da, um Reichtümer anzuſammeln, dafür wird ſchon durch geſetzliche Maßnahmen(Anleiheſtock⸗Ge⸗ ſetz) vorgeſorgt; heute rückt vielmehr der ſchaf⸗ fende Menſch in den Vordergrund. Be⸗ ſonders die alten Unternehmungen, die einen großen Stamm an arbeitsunfähig gewordenen Volksgenoſſen betreuen, haben oft weit über die geſetzlichen Aufwendungen hinaus Millionen⸗ beträge als freiwillige ſoziale Leiſtungen aufgebracht. Durch verbeſſerte Produktionsmethoden, er⸗ höhte Leiſtungen und die ſtärkere Verbreitung des Kleinwagens ſenkt ſich der Durchſchnitts⸗ preis des deutſchen Kraftwagens im Jahre 1935 gegenüber 1932 um 18,8 v. H. Weiterhin ſind Beſtrebungen im Gang, die Koſten der Kraft⸗ fahrzeug⸗Haltung weiter zu verringern. Hierzu gehört in erſter Linie die Senkung der Verſicherungsprämien, die ſich aller⸗ dings nur unter erhöhter Verantwortlichkeit der Kraftfahrer durchführen laſſen wird. Die Er⸗ haltung von unerſetzlichen Menſchenleben und die Schonung von Material muß oberſtes Ge⸗ bot für jeden Kraftfahrer ſein, ſind doch nach der letzten vorliegenden Statiſtik in einem Jahr allein rund 5000 Menſchenleben durch Kraftfahr⸗ zeugunfälle in Deutſchland vernichtet worden! Heimiſche Treibſtoffe bevorzugt Die Herſtellung von heimiſchen Treibſtoffen, als wichtigſtes wirtſchaftspolitiſches Problem im Vordergrund, wird neben den öffentlichen und den Wohnungsbauten durch Neuerrichtung von Gewinnungsanlagen und Induſtriegebäu⸗ den eine Belebung des Baugewerbes herbeiführen, die wiederum der Automobil⸗In⸗ ———— neue Abſatzſteigerungen ermöglichen wird. Rennerfolge in aller Welt Der Kraftfahrſport, der bewährten Führung von Korpsführer Hühnlein anvertraut, konnte im vergangenen Jahr bedeutende Erfolge erzielen. Beſonderen Stolz emp⸗ finden wir über die Siege unſerer deutſchen Rennwagen im Ausland. 14mal traten die deutſchen Rennwagen im Jahre 1935 an und 13mal haben ſie geſiegt— ein beiſpielloſer Erfolg in der Geſchichte des Automobil⸗Renn⸗ ſports! Dieſe Siege haben auch auf den Export günſtig eingewirkt, und die Firma, welche im letzten Jahr die größten Erfolge in den Rennen aufzuweiſen hatie, konnte gegenüber 1934 eine Ari von 185 v. H. erzielen, wäh⸗ rend der allgemeine Durchſchnitt bei 60 v. H. lag. Da zum Währungsausgleich und mit Rück⸗ ſicht auf die viel günſtigeren Produktionsver⸗ hältniſſe der ausländiſchen, beſonders der ame⸗ rikaniſchen Automobilinduſtrie große Opfer gebracht werden müſſen, iſt ein trggäh ge In⸗ landsmarkt Vorausſetzung für die Die Geſamt⸗Ausfuhr der deutſchen Automobil⸗ Induſtrie betrug im Jahre 1935 über 50 Millio⸗ nen RM. Eine neue Export⸗Gemeinſchaft, die im Rahmen der Fachgruppe unter tatkräftiger Förderung des Reichswirtſchaftsminiſterium und der Auslandsorganiſation der NSDA gegründet wurde, wird mit vereinten Krüften den Kampf um die Weltgeltung deutſcher Wert⸗ arbeit weiter führen. Die Automobil⸗Ausſtellung ſelbſt aber wird jedem Beſucher zeigen, daß alle Schaffenden in der deutſchen Kraftfahrzeug⸗Induſtrie ihr Beſtes geleiſtet haben, ſo daß wir mit Zuverſicht ſagen können: Es geht weiter vorwärts und aufwärts! Die auf der internetlonslen Automobil- und ſſlotorrad flusſtellung gezeigten Bii· 6 Jündapp- Triumph⸗ N5U-Zündapp Tornax die neuesten Nodelle zeigt lhnen RicH. GUTIATIR Neckarvorlandstrabe 23 —— PFernsprecher 22443 Aussclineiden! Auto-Verleih o llotorrüder ——— an Selbstfahrer Ruf 48931 pProbefäshren. können sie bei uns besſchtisen und prospekte àuf Wunsch kostenlos.- Zirka 30 Nôschinen äm Loger. 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Verlaß has nicht, du! nicht?“— „Du du, über wen an über mich, do alt— aber Spiel, verſteh hören— und Er ſchob d meinetwegen⸗ echt, bitte ſch und ich bin ei muß mal ein mach ich jetzt. hören von dir zerſchlagen.“ Er ſchmiß trocknete ſich Wangen. Dar öffnete die T täume leer we „Ich mach murrie er vor Der Wagen holt hatte, feg ziemlich früh, Nur dann un lelſtraße, die anderer Wage in die bequen ſen Limouſine beruntergerollt buftend herein ger Zeit hatte Wagen mehr wenn man un wenn alles kla haben. Vielle einmal einen fünfhundert oe hundert war d große Illuſion ſitzer—— Das war ni beſtimmt an u Auto fahren kr verſtändlich ar denn nicht. Un ſchwuren, wün kommen halten könnten. Die aber die Anne Grete und pfi hin, die Anne doch auch nicht logiſcherweiſe vor, ſich aller ſchlagen, nuren geſetzt hatte. über den weich Sie betrachtete vor ihr, der i dunkelblauen L Lebensglück ar Tlartr affchreng über die Groſ⸗ iſt doch ſehr hi Als Grete ir ſaß die kleine ſchminkte ſich gungen. Sie 1 Zigarette in d⸗ Während der da ſchon ein lag. Sie wuns „Es iſt ſchr und fuhr mit d Geſicht herum. dran, und da l „Ich kann al ſind—.“ „Dennoch— nicht mehr ſin⸗ Tauge bloß no Verdi— Sie! wieder nach de Zigarette herat Grete faßte n garette aus de von heute?“ fi Aſchenbecher.„ ſelbſt? Die kleine 7 ſchien Luſt zu h ſann ſie ſich un — wiſſen Sie, Unterhaltung und Wiſſen A Nr. 79„B Nr. 47— 16. Februar 1930 beiſpielloſer 55 fden zHakenkreuzbanner“— Seite 17 a, welche im— den Rennen her 1934 eine ind mit Rüc ⸗ oduktionsver⸗ ers der ame⸗ N igfähiger In⸗ 5 Wusfuhr 30 n Automobil⸗ 3 her 50 Millio⸗ ieinſchaft, die , Fortſetzung ee„Das iſt mir ganz gleich. Ich bin jetzt über⸗ miniſter HhHaupt nirgends zu erreichen! Verſtanden?“— der NSDuß„Rein— nirgends mehr—, ich hab genug, nten Krüften ich mag nicht mehr. Du ſollſt mich in Ruhe utſcher Wert⸗ laſſen!“— „Verſtehſt du denn nicht, was man dir ſagt? Ich will dich nicht mehr— ich hab keine Luſt ſt aber wird 3 mehr! 55 Soll ich denn noch deutlicher werden? 5 ihr Beu Wie deutlich brauchſt du's denn, ehe du's be⸗ werſicht ſagen gireifſt?“D— wärts und Fenn du das jetzt tuſt, du—“ Seyoell war plötzlich ſehr blaß geworden.„Ich ſage bir: Wenn du das jetzt tuſt, dann paſſiert dir was! Verlaß dich darauf! Ich rate dir: Tu as nicht, du! nicht?“— „Du— du, ich rate dir: Mach deine Witze Füber wen anders— mach ſie meinetwegen über mich, das iſt mir gleich, das läßt mich lalt— aber meine Frau läßt du aus dem Spiel, verſtehſt du mich? Das will ich nicht hören— und am allerletzten von dit.“— Er ſchob den Kopf wütend vor.„Ja— meinetwegen—, du haſt recht und ich habe un⸗ echt, bitte ſchön! Du biſt ein armes Opfer, Zund ich bin ein Untier, bitte ſchön! Aber alles muß mal ein Ende haben. Und das Ende, das mach ich jetzt. Ich will nichts mehr ſehen und ören von dir. Ich laß mir nicht wieder alles zerſchlagen.“— eEr ſchmiß den Hörer auf die Gabel und trocknete ſich den Schweiß von Stirn und Wangen. Dann ging er raſch durchs Zimmer, Föffnete die Türen, ſah nach, ob die Neben⸗ täume leer waren. Er atmete auf. „ich mach das nicht mehr— nie mehr!“ knurrte er vor ſich hin. 3 5 * Der Wagen der Filmleute, der Grete abge⸗ holt hatte, fegte über die Avus. Es war noch ziemlich früh, es war noch kein großer Betrieb. Nur dann und wann toſte auf der Paral⸗ lelſtraße, die zum Stadtzentrum führte, ein anderer Wagen vorbei. Grete lehnte ſich weit in die bequemen Polſter der großen, luxuriö⸗ en Limouſine zurück. Sie hatte ein Fenſter mergerollt, der Fahrwind ſtrich hart und buftend herein. Sie atmete tief. Seit wie lan⸗ ger Zeit hatte ſie ſchon in keinem anſtändigen Wagen mehr geſeſſen! Ab und an eine Taxi, wenn man unglaublich leichtſinnig war. Jetzt, wenn alles klappte, würde ſie das wieder öfter haben. Vielleicht würde ſie ſogar irgendwann einmal einen eigenen Wagen haben. Mit ihren fünfhundert oder gar ſieben und Erwins drei⸗ hundert war das ja am Ende gar keine ſo ſehr große Illuſion. So ein kleiner, netter Zwei⸗ —— Das war nicht wichtig, dachte Grete, es war beſtimmt an und für ſich nicht wichtig, ob man Auto fahren konnte oder nicht. Es ging ſelbſt⸗ verſtändlich auch mit der Untergrund, warum denn nicht. Und Leute, die auf„innere Werte“ ſchwuren, würden ſie ſicherlich für äußerſt ver⸗ kommen halten, wenn ſie ihre Gedanken leſen könnten. Die inneren Werte in allen Ehren, aber die Annehmlichkeiten des Lebens, dachte Grete und pfiff leiſe und leichtſinnig vor ſich hin, die Annehmlichkeiten des Lebens waren Ausstellung 2 gut sortleftes der KNECHH. enkelbolzen, -Erzeugnisse —doch auch nicht zu unterſchätzen! Und es lag dehör-Gron. logiſcherweiſe kein wirklich ernſthafter Grund eim Qu.1 ½ vor, ſich aller dieſer Annehmlichkeiten zu ent⸗ er 24192 ſchlagen, nur weil Erwin es ſich ſo in den Kopf wefksu 4 geſetzt hatte. Sie ſtrich leiſe und liebkoſend über den weichen grauen Samt der Polſterung. Sie betrachtete träg den Rücken des Fahrers vor ihr, der in einer faltenloſen, eleganten dunkelblauen Livree ſteckte. Es macht nicht das Lebensglück aus, dachte ſie und lächelte ſelbſt über die Groſchenromanformulierung, aber es iſt doch ſehr hübſch, wenn man es hat. Als Grete in Maria Haſaks Garderobe kam, ſaß die kleine Frau vor dem Spiegel und ſchminkte ſich mit haſtigen, fahrigen Bewe⸗ gungen. Sie orückte, als ſie Greie ſah eine Zigarette in dem Aſchenbecher neben ſich aus. Während der Begrüßung bemerkte Grete, daß da ſchon ein ganzer Haufen vom Stummeln lag. Sie wunderte ſich, aber ſie ſagte nichts. „Es iſt ſchrecklich!“ Die Sängerin ſeufzte und fuhr mit dem Finger verreibend in ihrem Geſicht herum.„Gerade heute liegt mir was dran, und da bin ich nicht bei Stimme.“ „Ich kann aber nicht hören, daß Sie heiſer ſe'— EWBDennoch— beſtimmt—, ich kann das eben nicht mehr ſingen— futſch— verſtehen Sie? Tauge bloß noch für Miſt, aber nicht mehr für Verdi— Sie werden ja hören—.“ Sie griff wieder nach der Zigarettendoſe und holte eine Zigarette heraus. Grete faßte ruhig zu und nahm ihr die Zi⸗ garette aus den Fingern.„Das iſt doch alles von heute?“ fragte ſie und deutete auf den „Das langt, meinen Sie nicht Die kleine Frau ſah ſie verblüfft an. Sie ſchien Luſt zu haben, grob zu werden, dann be⸗ un ſie ſich und lachte.„Recht haben Sie ſchon „wiſſen Sie, Sie müßten immer daſein— Du kennſt mich doch ſoweit, hier paßt ja keiner auf mich auf, ſie küſſen mir nur alle immerzu die Hand und ſagen, es iſt großartig—.“ Sie war fertig geſchminkt, ſtand auf und ließ ſich von der Garderobiere in ihr Koſtüm hel⸗ fſen. Während ihr Kopf noch unſichtbar in einem Gewirr von Tüll und Seide ſteckte, ſprach ſie weiter.„Wäre das nicht ein Poſten für Sie? Beruhigungs⸗ und Aufſichtsdame über ſämtliche weiblichen Stars— die haben es nämlich alle ebenſo nötig wie ich— und Sie haben ſo eine Art— Sie könnten das—.“ Grete lachte.„Ich hab keine Hortnerinnen⸗ prüfung gemacht“, ſagte ſie. Ein Mann ſteckte den Kopf zur Tür herein, brüllte irgend etwas und tobte wieder ab. „Zeit“, ſagte die Haſak.„Kommen Sie. Wenn ich nur keine ſolche Angſt hätte!“ Grete nahm ſie unter den Arm. Sie ſpürte. daß die kleine Frau wirklich zitterte.„Aber—“ Grete legte den Arm um die Schultern der kleinen Frau und ging mit ihr langſam ge⸗ mächlich den langen Gang hinunter, der zu den Ateliers führte.„Aber—“, wiederholte ſie ruhig, als hätte die Haſak überhaupt nichts ge⸗ ſagt,„Sie werden ausgezeichnet ſingen. Sie werden einfach denken, Sie ſtehen nicht hier, ſondern Sie ſtehen auf der Bühne, und unten Rie drei öchweſtern Britting/ —————————————— IILLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLL LLLLLLLLLLLL ſitzt Manns perſönlich und ſchaut herauf zu Ihnen und dämpft ab, damit Sie ſchön über das Orcheſter hinüberkommen. Das iſt ganz einfach, und Sie werden ſehr ſchön ſingen dabei!“ „Ja?“ Die Haſak ſchaute ſie an. Erſt zwei⸗ felnd, dann begann ſie zu lächeln.„Ja—!“ ſagte ſie und ſchmiegte ſich eng an die andere. — Auf dem Filmgelände ſteht ein kleines Ge⸗ bäude aus hellem Beton, das von außen nach gar nichts ausſieht. Aber es iſt trotzdem von ungeheurer Wichtigkeit. Es iſt ein richtiges kleines Kino, ausgeſtattet mit den herrlichſten Ton⸗ und Bildapparaturen, die es in der Welt überhaupt gibt; es hat eine raffinierte wun⸗ vervolle Akuſtik; wenn man einmal hier einen Film geſehen und gehört hat, verachtet man jedes andere Kino. Da ſtehen tiefe weiche Seſſel, für Unbeteiligte iſt es ein kleines Para⸗ dies. Für die anderen freilich, die hier ſehen wollen, was aus ihrer Arbeit geworden iſt, iſt es die Hölle der Angſt und der Nervoſität. Und ſelbſt den, der nicht zum Bau gehört, fällt dieſe Atmoſphäre an, ſobald er das Miniatur⸗ kino betritt, ſo ſtark haftet ſie an ſeinen Wänden. (Fortſetzung folgt.) Auin,: Tobis-Rota-Film Jenny Jugo als Königin Victoria von England in dem Tobis-Rota-Film„Mädchenfahre einer Königin“. „Bitte einen Zepp-Platz nach neuyork“ Wenn der regelmäßige Feppelindienſt Deutſchland—ASn kommt/ Die Gefahren der Wetterlage flugtechniſch überwunden Der Nordatlantik⸗Luftverkehr iſt gegenwärtig Mittelpunkt internationaler Verhandlungen. Deutſcherſeits iſt eine mit amtlichen Vollmach⸗ ten verſehene Kommiſſion in Waſhington. So⸗ mit rückt ein regelmäßiger Zeppelinverkehr Deutſchland—USA in greifbare Nähe. Zeppelin und Rieſenflugboot Es bedarf keiner weiteren Erörterung, daß ſich der deutſche Zeppelin als das beſte und ſicherſte Fernverkehrsmittel erwieſen hat. Nachdem die Südamerika⸗Route ſich ſo vorzüg⸗ lich bewährte, will man nunmehr unter Einſatz weiterer Luftſchiffe dem direkten Zeppelin⸗ verkehr nach USA auf dem geraden Wege über den Atlantik näher treten. Deutſcherſeits denkt man dabei in erſter Linie an die Be⸗ nutzung von Zeppelinen, an zweiter Stelle will man den Flugzeugdienſt unter Be⸗ nutzung ſchwimmender Flugzeugſtützpunkte durchführen. Auf der anderen, von engliſchen und franzöſiſchen Geſellſchaften geführten Rich⸗ tung, ſollen dagegen Rieſenflugboote den At⸗ lantik meiſtern, allerdings wird offen zuge⸗ geben, daß auch die neueſten Großflugzeuge nicht genügend Attionsradien und Beförde⸗ rungsmöglichkeiten beſitzen. Dieſe Mängel denkt man durch den Bau ſog.„ſchwim⸗ mender Inſeln“ im Meere nach In⸗ genieur Armſtrong auszugleichen, da bei aus⸗ reichender Zahl derartiger Stützpunkte die Flugzeuge Möglichkeiten hätten, von unerwar⸗ teten Wettergefahren rechtzeitig Warnung zu erhalten, um Schutz zu ſuchen bzw. Notlan⸗ dungen bei techniſchen Störungen vorzuneh⸗ men. Indem dieſe Maſchinen eine hohe Rie⸗ ſengeſchwindigkeit erhalten und zahlreich ein⸗ geſetzt werden, ſollen ſie die beſchränkte Per⸗ Tragõödie um ein Kaiſerbild Man muß, um die nachfolgende Begebenhet aus Fernoſt zu verſtehen, wiſſen, daß in Japan nichts ſo heilig iſt, wie die Bilder der kaiſerlichen Familie. Wer bei einem Brand oder in ſonſtigen Gefahren ein Bild des Herrſchers bergen kann, darf einer beſonderen offiziellen Belobigung und eines Ordens ſicher ſein. Mancher Schulmeiſter hat ſein Leben ge⸗ opfert, um das Bild des Kaiſers zu retten, wenn eine Feuersbrunſt das Gebäude heim⸗ ſuchte. So kann man es ſich auch erklären, daß der Kupferſchmied Maſao Idogawa das Bild des Kaiſers ſtahl, um damit eine in ihren Hin⸗ tergründen höchſt merhwürdige Erpreſſung zu verüben. Der Lehrer Tomizuka der Knabenſchule in Tukuſhima auf der Inſel Hondo war nicht wenig erſchrocken, als er vor kurzem bemert'e, daß aus ſeinſem Klaſſenzimmer das Bild des Kaiſers entwendet worden war. Er zit⸗ terte davor, dieſe Entdeckung, die ihm nur Un⸗ ehre bringen konnte, ſeiner vorgeſetzten Behörde zu melden. Nachdem er unter ſeinen Schülern ein Kreuzverhör angeſtellt hatte, begab er ſich zu ſämtlichen Angehörigen der Knaben, um Näheres über den Verbleib des„heiligen Bil⸗ des“ erfahren zu können. Vergebens! Mitten in ſeine Verzweiflung hinein kam ein anonymer Brief, in: dem dem Lehrer Tomizuka mitgeteilt wurde, er könne das Bild des Kaiſers wieder zurückerhalten, wenn er an einer beſtimmten Stelle einen Betrag von 800 Men depo⸗ niere. Tomizuka zeigte dieſes Schreiben nicht der Polizei, er wollte die Schmach, daß des Kaiſers Bild geſtohlen war, nicht an die Oef⸗ fentlichkeit kommen laſſen. Er war aber auch nicht in der Lage, die 800 Yen zu bezahlen, denn ſein ganzes Jahresgehalt betrug ja nur 1200 Nen. So kratzte er aus ſeinen Erſparniſſen mühſam 100 Pen zuſammen und hinterlegte das Geld an der vereinbarten Stelle zuſammen ſonenbeförderungszahl im Einzelfalle erſetzen, ſolange nicht der Stratoſphärenflug bzw. die motorentechniſche Entwicklung neue Wege wei⸗ ſen. Komfortabel, ſicher, wirtſchaftlich Es läßt ſich dieſen Geſichtspunkten gegenüber nicht leugnen, daß die deutſche Löſung der Frage erheblich zuverläſſiger erſcheint. Der Zeppelin als Fernverkehrsmittel hat ſich in den vergangenen Jahren ſo eindeutig be⸗ währt, daß über das Sicherheitsproblem, das ja ſchließlich ſehr wichtig iſt, keine Diskuſſion mehr eröffnet zu werden braucht. Das kritiſche Ausland, insbeſondere die durch verſchiedene Mißgeſchicke beſonders vorſichtigen USA, brin⸗ gen dem Zeppelin Vertrauen entgegen. Inſofern haben alſo die deutſchen Pläne beſte Grundlage. Außerdem überirifft der Zep⸗ pelin mit ſeiner Möglichkeit zur Beförderung einer großen Anzahl von Perſonen und den Bequemlichkeiten an Bord auch die komforta⸗ belſten Großflugzeuge. Der einzige Nachteil könnte vielleicht die geringere Reiſegeſchwindig⸗ keit ſein. Aber abgeſehen davon, daß es im Luftſchiff bei 130⸗Stundenkilometer⸗Tempo ſicher⸗ lich angenehmer iſt als in der engen Kabine des mit ungeheurem Getöſe dahinraſenden Großflugzeuges(im Sinne der geplanten Rie⸗ ſenflugboote), ſo ſteht andererſeits die Frage noch offen, ob das ſchnelle Rieſenflugzeug ſich gegenüber dem Großluftſchiff als wirtſchaftlich erweiſt. Schließlich iſt bekannt, daß beim Luft⸗ ſchiff mit der Größe der Kraftbedarf langſamer zunimmt als beim Flugzeug. Jedenfalls möchte man annehmen, daß das Luftſchiff gegenüber Das geſtohlene Heiligtum — Erpreſſer aus Liebe mit einem Schreiben, in dem er ſich bereit er⸗ klärte, den verlangten Betrag abzuzahlen unter der Vorausſetzung, daß das Kaiſerbild ſofort zurückgegeben werde. Aber Tomizukas Hoffnung erfüllte ſich nicht. Trotz der geopferten 100 Pen blieb das Bild verſchollen. So mußte der Schullehrer ſchweren Herzens doch zur Polizei gehen. Die Behörden waren über dieſen frechen Raub eines nationa⸗ len Heiligtums ſehr empört und nahmen ſich des Falles mit aller Energie an. Auf Grund des Erpreſſerbiefes konnte man tatſächlich den Dieb ermitteln. Es war der Kupferſchmied Maſao Idogawa. Unter der Laſt der angeſam⸗ melten Beweisſtücke legte er ein Geſtändnis ab, das einen Blick tun läßt in die Tragödie einer fernöſtlichen Welt. Der Kupfer⸗ ſchmied Maſao Idogawa war kein Alltagsver⸗ brecher, der ſich auf dieſe merkwürdige Weiſe Geld verſchaffen wollte. Er war ein unglücklich Verliebter, dem es nicht gelang, das Mädchen ſeiner Wahl zu erringen. Die Eltern ſeiner Aus⸗ erwählten hatten das ſiebzehnjährige Mädchen an ein Teehaus im„verbotenen Quartier“ ver⸗ kauft, weil der Bewerber nicht das notwendige Geld beſaß, um ſie zu ſich zu nehmen. Das Mädchen mußte ſich fügen und wurde zur lä⸗ chelnden Dienerin jener Herren, die hinter ver⸗ ſchwiegenen Mauern für ein paar Stunden Freude ſuchen. Maſao Idogawa verwand die⸗ ſen Schlag nicht. Die Inhaberin des Teehauſes war bereit, das junge Mädchen wieder freizu⸗ geber gegen eine Summe von 800 Yen. Doch woher ſollte ein armer Kupferſchmied einen der⸗ artigen Betrag nehmen? Da kam ihm der ſträf⸗ liche Gedanke, aus dem Klaſſenzimmer des Leh⸗ rers Tomizuka das Bild des Kaiſers zu ent⸗ wenden, um ſo die Braut heimführen zu können. Nun wird über ihn wegen Diebſtahls eines heiligen Porträts ein ſtrenges Gericht abgehal⸗ ten werden. dem Flugzeug zumindeſt wirtſchaftlich wettbe⸗ werbsfähig bleibt. Keine Konkurrenz für die Schiffahrt! Es kommt hinzu, daß das Luftſchiff in kei⸗ ner Weiſe eine Konkurrenz für die Seeſchiffahrt bedeutet, ſondern lediglich als ihre nötige, zeit⸗ gemäße Ergänzung zu betrachten iſt. Der Frachtverkehr wird auch weiterhin Angelegen⸗ heit der Schiffahrt bleiben. Der winzige Bruch⸗ teil des Paſſagierverkehrs aber, den das Luft⸗ ſchiff übernimmt, fällt für die Seefahrt gar nicht ins Gewicht, er macht andererſeits die Luftſchifflinie mit der Briefpoſt als Laſt ſchon rentabel. Im übrigen paßt ſich der Luftſchiff⸗ verkehr, wenn wir einen Vergleich heranziehen wollen, ebenſo dem gegebenen Rahmen des Ueberſeeverkehrs an, wie auf dem Lande die Schnelltriebwagen und der Begriff„Straße und Schiene“ der Deutſchen Reichsbahn. Stürme werden umflogen Darüber hinaus iſt aber auch der geſamte Ueberſee⸗Luftverkehr mit der Seeſchiffahrt indirekt verbunden, womit zugleich eine wich⸗ tige Frage für den kommenden Nordatlantik⸗ Luftverkehr beantwortet iſt: die Frage der Sicherheit vor den Wetterunbilden! Wie kaum ein anderes Meergebiet, iſt der Nordatlantik der Herd ſtändiger Sturmwirbel. Bei der ge⸗ planten Dreieckroute Friedrichshafen—Pernam⸗ buco—Neuyork durch die gefährliche Tornado⸗ zone der Antillen und des Golfs von Mexiko. Bisher hat das Luftſchiff.Z2 127 nur die ruhige Strecke Friedrichshafen—Pernambuco und zu⸗ rück beflogen. Die neuen Strecken verlangen ein äußerſt lufttüchtiges Schiff und ſorgfältigſte meteorologiſche Beobachtunn. Wenn auch heute die meteorologiſchen Verhältniſſe dieſer Strecken bekannt ſind, ſo muß doch das Luft⸗ ſchiff dauernd beraten werden. Dank der Deutſchen Seewarte, die in ihrem„Seeflug⸗ referat“ ſtändig Funkmeldungen von Dampfern über die Wetterlage auf hoher See erhält, iſt man an Bord des Luftſchiffes heute zu jeder Stunde über die Wetterlage in dieſen Gefah⸗ rengebieten unterrichtet. Man kann in jedem Augenblick eine Wetterkarte zeichnen und ver⸗ mag ſomit, Gefahrenzonen rechtzeitig zu er⸗ kennen und zu umfliegen bzw. günſtige Treib⸗ winde auszunutzen. Es ſei auch hervorgeho⸗ ben, daß der amerikaniſche Wetterdienſt als zuſtändige Beratungsſtelle für die amerikaniſche Tornadozone über große Erfahrungen verfügt und ſehr zuverläſſig arbeitet. Auftakt zum Ausbau weiterer Linien? Damit ſind alſo die flugtechniſchen Voraus⸗ ſetzungen für den Einſatz des Zeppelins im regelmäßigen Nordatlantit⸗Luftverkehr gegeben. Auch die techniſchen Arbeiten im kommenden Weltlufthafen Frankfurt⸗Main, der an Stelle von Friedrichshafen tritt, ſowie an den inter⸗ nationalen Zwiſchenſtationen wie Sevilla, Per⸗ nambuco und in den USA ſehen ihrer Vollen⸗ dung entgegen, ſo daß alles Weitere von den Verhandlungen abhängt, die in Waſhington zwiſchen Vertretern des Deutſchen Reiches und Amerika ſtattfinden. Es beſteht kaum ein Zweifel, daß bei einem günſtigen Ausgang die⸗ ſer Verhandlungen und bei der Bewährung des neuen.7 129 der Gedanke des Zeppelin⸗vuft⸗ verkehrs weitere praktiſche Verwirklichung fin⸗ det, insbeſondere dürfte dann die Fern⸗Südoſt⸗ Linie nach Niederländiſch⸗Indien ſpruchreif werden. Hänschen(im Laden):„Ich möchte gerne einen Kragen für meinen Vater haben.“ „Welche Größe ſoll es denn ſein?“ „Das weiß ich nicht.“ „Soll es ſo ein Kragen ſein, wie ich ihn trage?“ „Rein, es ſoll ein reiner ſein.“ IIIII1111111111111111111111111174711147TTTTTTTTTII1IIIIIA Sparkonten Filiale Mannheim B 4. 2 Depositenkassen: Seckenheim Hauptstraße 110, Annahme von SPARGELDERN Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft Hoꝛdelberger Straße P7. 15 Lindenhof Meerfeldstraſe 27 · Marktplatz H.12 Neckarstadt Schimperstraße 2. Seckenheimer Straße 72 Neckarau Marktplat: 2 Sparbücher Erledigung aller banlgeschäftlichen Angelegenheiten IIIIIII ILL 1 11111 IIIIIILILL Unterricnt Lehret 43., ergl., ſucht taktv. 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Vertretung Hahlfheh Heckaworlendstrabe 23 (Nähne Luisenring) zeigt Ilhnen die Mndapp- Modelle 19351 Eine Quittung vom pPolizeipràsidium ũber 1, 2, 3 oder 5 Mark Strafe for verkehrswyidriges Verholten be- reltef wenig Freude. es aber nicht zu kommen brauchen, wenn die Suanennelizeiordnung So welt hätte reee einmol durchgeblötert worden wᷣre und det Verkehrssunder Kenntnis von den neven Verkehrsbestimmungen gehobt häfte. Für 15 Pig. ist dos ausfuhrliche Heffchen bel allen Zel- tungs- und Zeitschriftenhändlern er- hältlich, ferner im Hakenkreuzbonner- Verlag, R 3, 14, und der Völkischen Buchhondlung, p 4, 12. Urteil gegen den Ac tenten Kgarl Weber aus eilingen wegen fafſcher Anſchuldigung u. a. hat das n des Landge⸗ richts 1 Mannheim in der Sitzung vom 5. Oktober 1935 für Rech. —3 Der Angeklagte Karl Weber aus i ind u. g. wegen wiſſent⸗ ſce S nach 5 167 zur inzelſtrafe von 1 Febfens Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte hät die 15 tragen. Mannheim, den 14.—5 Landgericht— Schwurgericht. Der Urkundsbeamte. Verein d. Gchuhwarenhändler von Mannheim u. Umgebung e. V. Am 13. Februar 1936 wurde durch die Mitgliederverſammlung die Auf⸗ loſung des Vereins beſchloſſen. Gläu⸗ biger wollen ſich wegen Walonß An⸗ ſprüche melden.(9906“ Die Liquidatoren: Weickum Thomas Viernheim Bekanntmachung Be⸗ und Entwäſſerungsanlagen in den Rohrwieſen betr. Wix machen die neuen Eigentümer der Wieſenloſe in den Rohrwieſen darauf aufmerkſam, daß das Ein⸗ ebnen des früheren Be⸗ und Entwäſ⸗ zu unterlaſſen iſt, da dieſer aben zur ordnungsmäßigen Hſſet Ke gebraucht wird. Die An⸗ er Zufahrten zu den Grund⸗ ſtücken muß ſo erfolgen, daß der un⸗ gehinderte Zufluß des Waſſers ge⸗ währleiſtet wird. Nähere Anweiſun⸗ erteilt der Ortsbauernführer. ae v. Gemeindegrund⸗ tüden:hier: D des achtpreiſes betr Im Nachgang zu meiner Bekannt⸗ machung vom Z3. ds. Mts. mache ic nochmals darauf Seie daß, ſo⸗ weit nicht geſchehen, ſämtliche die den Wrlaß von ½ für koppeiäder wünſchen, bei mir— Zimmer 21— einen entſprechenden Antrag mündlich ſtellen müſſen. Dies gilt insbeſondere auch für diejenigen, die bereits früher ihre Pachtgelder unter Abzug von ½ an die Gemeinde⸗ kaſſe bezahlt haben. Ich ſetze eine letzte Friſt zur Erlaß⸗ fi is ſpäteſtens ontag, den 17. ds. Mts. Spätere Anträge müſſen abgelehnt werden. Viernheim, den 14. Februar 1936. Der Bürgermeiſter: Bechtel. pyrsmiden-Kafftee sollten Sie auch einmal probieren Haket MK. 54 sichert Ihnen guten Verdienst! Die An⸗ schafſung mache ich Innen durch günst. Zahlungsbed. leicht. imre xntrace lonnt sich. Katalog kostonl. Kalers Maschinenk. Legnit435 Ottoe Mutn Hannheim, Haaretstraße 7 Eine Heismangel ——— Vertreter: Jingäker der Pat ſuchen zahlungskr. Dauerkundſch, Zuſchr. u. 1987 KeS an den Verlag, merzheut Leipziger Meſſe aus auf der und nimmt Neuheit⸗ Hausgartafgg mit?— Zuſchriften unt. 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Stall und der k eit, du weißt aninchen und es dir ſchon g weiler will uns Schwein ſchenke „Soll ein W wegen der neue ——1 hingeher letzten Mal!“— ſolug*— ug ihm ein Es war noch f mer des More acen. Arb die Grube oder en, die mit il 2 und 9 ernden Kanner die anderen Ku n. Ein kurzer ammen weiter ruppen. Sie ſt fri„die Achtſtu vor ihnen, unt noch letzte Schl hängt denn liel da ſe in harte marſchieren. A faſt nur Sorger bon ihnen träg Maß. Rein, ſie alle ſie alle kennen die gleiche Not Aelteſten, die 5 Jupp von der die er wegen lann. Der Dri nichts, ftakt nu Ziege, das gute gar nicht gut ſt re ſeine ur Willem J er erzählt In ſeit zwei Mona don ſeinem J Stelle anfanger die Rente dazu Not langen un 0 Ja, u ohnung und aber davon ſpi aber verfährt um zwei Uhr Lebewohl ſager Vor dem Zec ſammen; wie? geſammelt hab chentor: zwanzi dreihundert. die Kleider gen geht es durch d penbude vorbe Vielheit iſt nu. 1 haben den Men III Pfd. 35% bid. 323 . 22 5 an pfd. 20 3 Pid. 40 4 Strasse 90 und 25913 4 ltorskrankheſten, — ch angewandt Zuckerkrankheſt. eb, die Firma 19.4K ernruf 5307 5 1 . 3 — -Kaffee mal probieren 4.„„54 —5ð5§ðvðvð——— —— mangel ert Ihnen guten lienst! Die An⸗ iffung mache ich en durch günst. lungsbed. leicht. . Katalog kostenl, , Uonnltz 435 „So,“ ſagte Willem Potthoff zu ſeiner Frau, als er die blecherne Kaffeetöte umhing und den Wachstuchbeutel mit dem Vorrat zum Buttern unter dem Arm klemmte,„ſo, das wäre nun 1 1 letzten Mal!“— Es lag eitwas Feierliches 0 Mutn ſeinen Worten, als er noch einmal im Zim⸗ eesa mer ſtehen blieb und es bedeutſam und langſam 3 wiederholte:„Die letzte Schicht!“ Wierzig Jahre lang— die kurze Zwiſchenzeit des Krieges, da er Soldat war, nicht gerechnet — war er nun immer den gleichen Weg gegan⸗ en, von der Siedlung zum Schacht und vom Schacht zur Siedlung, und wenn er jetzt an all die FJahre zurückdachte, an ſeine Arbeit und ſein eben, ſo war ſein Weg viel Not und Mühe und Sorge geweſen. „Es iſt gut, Willem, daß du nun endlich auch einmal zur Ruhe kommſt,“ ſagte die Frau;„ich benke, du haſt nun wirklich genug gearbeitet, und es iſt gut, daß du jetzt dem Jungen Platz machſt!— Franz iſt jetzt ſo weit: du kannſt alſo aufhören und er fängt morgen an!— Bis heute mittag denn, und vergiß mir nicht, auf der Di⸗ pektion noch einmal wegen der neuen Wohnung eder Die mit dem Gärtchen und dem Siall und der kleinen Wieſe; wir haben ja jetzt ant du weißt ja, wegen der Hühner und den aninchen und der Ziege! Uebrigens, habe ich es dir ſchon geſagt: Der Schwager in Baes⸗ weiler will uns zum nächſten April ein junges Schwein ſchenken!“ „Soll ein Wort ſein,“ ſagte Willem,„und wegen der neuen Wohnung werde ich gleich nach Schicht hingehen!“„Alſo dann bis Mittag, zum lehten Mal!“—„Ja, zum letzten Mal!“ — A Pfah: Dauerkundſch. an den Verlag. t⸗Haushaltartilel nunt. Nr. 90055 ſes Blatt. erbet. Wohnhaus vergeben n Maurer⸗ und lngebote unt. Rr. erlag dieſ. Blatt. Schneiderin ſugt 1 rbeit Angebote unter rlag dieſ. Blat, Als Willem Potthoff zur Tür hinaustrat, cching ihm ein feuchtkalter Morgen ins Geſicht. ieten bar noch ſtill auf der Straße. Im Däm⸗ mner des Morgens, wie immer, die gleichen 18) Menſchen. Arbeiter, die auf ihren Rädern in Haus die Grube oder zur Fabrik fuhren, Bäckerjun⸗ des, die mit ihren Körben durch die Straßen rt 992 und Milchwagen mit blechernen klap⸗ pernden Kannen. An der Ecke traf er ſchon auf die anderen Kumpels, die auch zur Grube gin⸗ gen. Ein kurzer Gruß, dann marſchieren ſie zu⸗ 33 weiter in Zweier⸗, Dreier⸗ und Vierer⸗ pen. Sie ſprechen nicht viel, es iſt noch zu frü„die Achtſtundenſchicht unter Tage liegt noch bpor ihnen, und von der Nacht her beſchweft noch letzte Schlafmüdigkeit ihre Glieder. So hängt denn lieber jeder ſeinen Gedanken nach, da ſe in hartem Gleichſchritt dem„Pütt“ zu⸗ marſchieren. Ach ja, und dieſe Gedanken ſind faſt nur Sorgen, Sorgen des Alltags; ein jeder bpon ihnen trägt ſeine Laſt, ſein vollgerütteltes Maß. Rein, ſie alle haben ſich nicht viel zu ſagen; ſie alle kennen nur eins: die gleiche Sorge und die gleiche Not! Jan Albert ſpricht von ſeiner Aelteſten, die diphteriekrank iſt, und der lange Fupp von der Hängebank von ſeiner Wohnung, die er wegen rückſtändiger Miete nicht halten fann. Der Dritte in der Reihe aber ſagt gar nichts, ſtakt nur nebenher und denkt an ſeine Ziege, das gute Tier, mit der es ſeit zwei Tagen gar nicht gut ſteht und die ihm doch bisher ſo⸗ zufagen ſeine vier Kinder aufgezogen hat—. Rur Willem Potthoff ſcheint heute zufrieden; er erzählt von ſeinem Mädchen, das nun ſchon ſeit zwei Monaten die Lehre hinter ſich hat und bon ſeinem Jungen, der morgen an ſeiner Stelle anfangen wird—. Ja, und wenn er dann die Rente dazu rechnet, ſo wird es für ihn ohne Rot langen und er braucht das Alter nicht zu ürchten. Ja, und dann der Plan mit der neuen Gohnung und dem Stall und dem Garten; aber davon ſpricht er lieber nicht! Jedenfalls goer verfährt er heute ſeine letzte Schicht und um zwei Uhr wird er dem Pütt für immer Lebewohl ſagen können! Vor dem Zechentor ſtrömen die Gruppen zu⸗ ſammen; wie Rinnſale, die ſich zu einem Fluß gefammelt haben, ſtrömt es jetzt durch das Ze⸗ enter: zwanzig, fünfzig, hundert, zweihundert breihundert. Die Räder werden untergeſtellt, die Kleider gewechſelt und hochgezogen; einzeln geht es durch den ſchmalen Gang, an der Lam⸗ penbude vorbei zur Markenausgabe. Aus der Vielheit iſt nun eine Einheit geworden; ſie alle haben den Menſchen, die Perſönlichkeit, abgelegt, ten. Näheres 7 Ladenburg oh. Nr. 23.— 1 ſind nur noch eine Marke, eine Nummer, eine Arbeitskraft; der Pütt ſchlägt ſie in ſeinen eiſer⸗ nen, ſchwarzen Bann! Das Zeichen des Anſchlä⸗ gers ruft und beſtimmt; aus dem nachtſchwar⸗ zen Schlund des Schachts ſteigt der eiſerne För⸗ derkorb hoch, eiſerne Türen ſchließen ſich auf, ſpeien übermüdete, übernächtige, kohlenge⸗ ſchwärzte Männer aus. Die neue Schicht nimmt ihren Platz ein; drei Etagen übereinander, jede dreizehn Mann. Fertig! Ein Schlag der Glocke, ſauſend fährt der Korb in die Tiefe. Feucht⸗ kalte Luft ſchlägt den Kumpels der Seilfahrt entgegen. Lichter blitzen aus der Tiefe auf,— ſchießen vorüber, verſchwinden in der Höhe; Kumpels der Nachtſchicht auf der Ausfahrt!— Dreihundert Meter geht die Seilfahrt in die Tiefe, vierhundert, fünfhundert, ſechshundert— ein Ruck! Der Korb ſteht! Füllort! Licht ver⸗ drängt alle Finſternis! Raſſelndes Leben! Ben⸗ zollokomotiven rattern heran; wie Ungeheuer der Unterwelt leuchten von ferne die Schein⸗ werfer aus der Tiefe der Querſchläge. Rat⸗ ternde Kohlenwagen hinterher, Kohlen, Kohlen ——1 Eiſerne Gittertüren fliegen auf, haſtige Hände ſtoßen zwei Wagen in den Korb. An ſchlag? Zweite Etage: Noch ein Paar! Eir Ruck; die Wagen verſchwinden in ſauſende. Fahrt nach oben. Willem Potthoff verſchnauft eine Weile, ſieht ſich um; der Sicherheitsſteiger iſt nicht da, alſo rin in einen der Kohlenwagen, Gang zur Arbeitsſtätte die Wagen verſchwinden ratternd und polternd in dem ſchwarzen Schlund des Querſchlags. Endlich iſt er vor Ort, wo die Schüttelrutſche ihr eiſernes lärmendes Lied ſingt; Preßlufthäm⸗ mer knattern im ſpärlichen Licht der Gruben⸗ lampen; krachend und ächzend bricht die Kohle aus dem Hangenden und rollt polternd der Rutſche zu; wartet ſchon, daß er ſchaufelt, un⸗ ermüdlich ſchaufelt. Willem Potthoff ſchließt das Gezäheſchloß auf und greift zur Schaufel; Deike ſeine Arbeit beginnt. Schaufel für Schaufel flie⸗ gen die Kohlen auf das ratternde Blech, gleiten weiter, rutſchen ab in das Dunkel eines ſchein⸗ bar unergründlichen Schlundes. Willem arbeitet mit aller Kraft; bis zur letzten Schicht will er noch ſeinen Mann ſtellen Aber er merkt doch, daß ſeine Zeit um iſt— Schweiß bricht aus allen Poren ſeines Körpers, Staub und Hitze machen ihm doch ſehr zu ſchaffen, wie ein Alp laſtet das Hangende über ihm. Er ſieht es zwar nicht; denn nur ſchwach geiſtert das Licht ſeiner Lampe durch den Kohlenſtaub, aber neben ſich hört er zuweilen das leiſe Kniſtern eines Stem⸗ pels: der Berg drückt! Aber das alles wird für ihn nun bald zu Ende ſein; Staub und Hitze und Schweiß und Finſternis werden ihn von morgen eo nicht mehr plagen; ſeine letzte Schicht geht ja heute zu Ende!— Und morgen ſchon kann er durch die Sonne ſpazieren und über die herbſtlich goldenen Folder und nachher Die letʒte Schicht Von Heinrich Capellmann wird er ſogar ein Häuschen haben, das er allein bewohnt, und das einen Garten hat und eine kleine Wieſe und einen Stall für allerlei Getier. Richtig ja, und in den Garten müſſen Blumen hinein, große, leuchten Blumen—! Willem Potthoff iſt noch bei ſeinen Blumen und Tieren, da geſchieht das Furchtbare, das Unfaßbare, das Schreckliche: der Berg bebt, als habe eine Rieſenfauſt ihn geſchüttelt— dann ein dumpfbrüllender Schlag; von irgendwoher wirft ein Stoß ſie ins Geſtein, ſo jäh und hart, daß ihm und den beiden Leerhauern das Blut vor Schreck in den Adern erſtarrt. Und dann Stille, eine furchtbare, unheimliche Stille; die Preß⸗ lufthämmer ſtehen ſtill, die Schüttelrutſche liegt da, tot wie ein eiſernes Tier; irgendeine Gewalt der Tiefe hat die Adern der Leitungen zerriſſen, ihre Kraft zerſtört—! Schlagende Wetter!— Schlagwetter! Aber von einer fürchterlichen Ge⸗ walt!— Keiner ſagt es, keiner ſpricht es aus, denn noch allzu ſehr fiebert das Furchtbare nach in ihren Gehirnen. Das Gezähe entſinkt ihren Händen. Willem Potthoff findet ſich zuerſt aus dem Schrecken zurück; der alte Soldat ſteht wieder in ihm auf, hier gehts noch einmal auf Leben und Tod!— Warme, heiße, giftige Luft ſtreicht über ſie hin. Zum Schacht!— Hier ſind wir verloren!— Sie greifen nach ihren Lampen; die Flämmlein flackern unruhig. Wie kleine, giftige Schlangen winden ſie ſich matt und bläulich in ihrem Drahtnetz. Heißer, ſchwelender Odem zieht im⸗ mer ſtärker und beklemmender über ſie weg; wie Metall ſchmeckt es auf der Zunge. Da wiſſen ſie, daß nur noch ſchnellſte Flucht ſie retten kann. — Atemnot und Todesnot preſſen ihnen den Schweiß auf die Stirne, taumelnd ſtürzen ſie dem Querſchacht zu, wenn ſie noch bis zum Schacht kommen, ſind ſie vielleicht gerettet“— Willem Potthoff zittert an allen Gliedern; mit wankenden Knien ſtolpert er durch den Quer⸗ ſchlag, die andern hinterdrein. Wirr gehen ſeine Gedanken: Hatte er nicht noch eben von Blumen und Tieren geträumt, und nun ſoll das ſeine letzte Schicht ſein! Er beißt die Zähne aufein⸗ ander; bis zum letzten will er gegen dieſen ſchleichenden Tod der Tiefe ankämpfen. In der Rinne des Querſchlages fließt die Sau; er preßt das Halstuch in das ſchmutzige, trübe Waſſer und hält es vor den Mund.— Nur wei⸗ ter, weiter! denkt er. Da ſtöhnt einer der Leer⸗ hauer hinter ihm auf, wankt und ſinkt in die Knie. Die Luft iſt giftigheiß und keine Wetter⸗ führung in der Nähe. Sie ſtehen einen Augen⸗ blick ratlos, verzweifelt. Halt ja, die Preßluft⸗ leitung, wenn ſie noch arbeitet;— man müßte die Verſchraubungen löſen. Aber wer hat einen Schlüſſel, einen paſſenden Schlüſſel. Willem be⸗ fühlt das Rohr, prüft die Weite, ſagt dann, und es klingt hoffnungslos: Tja, einen Schlüſſek, aber zweidreiviertelzöllig müßte er ſein, genau! Sie ſuchen in den Taſchen, nein, nichts! Und finden ihn dann bei dem ohnmächtig geworde⸗ nen Leerhauer, genau, zweidreiviertelzöllig!— Es iſt ein Wunder— es gibt ihnen Mut! Mit fiebernden Händen arbeiten ſie: da ein Ziſchen! — Luft! Rettung! Leben!— Gierig trinken ſie den ziſchenden Strom— halten den ohnmächtig gewordenen Kumpel vor das Rohr, bis er end⸗ lich die Augen wieder aufſchlägt. Aber ſie wiſſen doch, daß dieſer Lebensſtrom jede Sekunde ver⸗ ſiegen kann; Willem Potthoff erklärt ſich bereit, weiter nach vorn zu erkunden, Rettung, ſichere Rettung könnte nur der Schacht, die Ausfahrt aus dieſer Hölle bringen! Sein ſchwankendes Licht verſchwindet in der Ferne, im Dunkel des Querſchlags. Fünfzig Schritte iſt er gegangen da: Schluß!— Aus!— Die Strecke iſt zu Bru gegangen: Erde, Holz, Steine und Eiſen ſper⸗ ren den Weg; durch die Spalten des Bruchs quellen von der anderen Seite giftgelbe Schwa⸗ den. Taumelnd ſtolpert Willem den Weg zu⸗ rück; ah, noch immer dieſes beglückende rettends Ziſchen!“„Die Strecke iſt zu Bruch gegangen!“ ſagt er,„wir können nicht zu Schacht 11“— Tödliches, bleiernes Schweigen. Vielleicht gelingt noch eine Rettung, wenn ſte bis zum alten Aufbruch kommen, der einen Weg zum Schacht l ermöglicht. Aber die Knie „Iſt es nicht ſchön hier, Henny?“ fr der L 0 7 Mann und blickte durch das Fenſier n. den Garten und auf den Wald, der ganz dicht her⸗ kam an das kleine Gaſthaus, das ſich etwas protzig Gebirgshotel nannte. Es war Mittag, die Septemberſonne überhauchte alles mit einem milden, fahlen, etwas fröſtelnden Gold. man ſpürte wohl, daß die hohe Zeit ſommerlicher Glut und ſommerlichen Blühens vorüber war, ja, man ſah, daß das nahe Laub der Buchen und Linden ſchon zu gilben begann. Der Herbſt ſtand vor der Tür, er würde nicht mehr lange zu warten brauchen— aber es würde einen ſchönen Herbſt——— die Bauern im Dorf, das während des Sommers ein Kurort war und eben erſt ſich wieder anſchickte, Dorf zu ſein, dieſe Bauern ſagten es auch. Und ſie mußten es wiſſen, natürlich, ſie wuchſen ja auf mit der Natur, in der Natur, ſie hörten das Gras wachſen, wie man ſo ſagt, und ſie konnten vorausſagen, wie der Herbſt werden würde und der Winter. „Ja“, erwiderte Henny, während der Kellner die Suppe auftrug,„es iſt wirklich ſchön hier.“ Sie ſ09 es ohne Spott, ganz ruhig, ganz ſach⸗ lich. Aber es war etwas an ihrem Tonfall, das den Mann beunruhigte. Ihre Worte klangen abweſend, ſie kamen ſo fremd aus ihrem Munde, als wäre nicht ſie es, die ſie ſprach. Er betrachtete ſie lange und unauffällig, wie er glaubte.„Sie friert“, dachte er, denn das wußte er nun ſchon: Wenn ihre Wangen ſo blaß, ſo furchtbar blaß waren und ihre Lippen dabei ſo, ja, ſo blutig rot, man konnte das nicht anders nennen, dann fror ſie. Sie teilte das Schickſal vieler Menſchen, die im Norden 3 ſind, die den Norden lieben, weil ſie ort geboren ſind, aber ihn eigentlich nicht ver⸗ tragen. Eigentlich für ein Leben in wärmeren Zonen beſtimmt ſind. Nach ihrer körperlichen Beſchaffenheit wenigſtens. „Frierſt du?“ gab der Mann ſeiner Beſorg⸗ nis Ausdruck.„Darf ich dir deinen Schal holen von oben oder die Strickjacke?“„Nein, danke“, erwiderte Henny.„Ich friere nicht— wirklich nicht.“ Und zum erſtenmal nach langen Minuten ſah ſie ihn an, zärtlich gerührt von zittern ſchon ſo ſtark und die Lungen brennen! Denn immer heißer ziehen die Giftſchwaden über ſie her. Nein, die beiden Leerhauer wollen nicht; wie Ertrinkende klammern ſie ſich an die Leitung; nein, in den Strecken lauert ſchon der ſichere Tod!— Aber hier aus der Preßluftlei⸗ tung ziſcht und quillt noch Leben!— Aber wäh⸗ rend ſie noch ſprechen, geſchieht das Furchtbare: das Ziſchen erſtirbt, wird leiſer und leiſer—! Da wiſſen ſie, daß nur der Aufbruch ſie noch retten kann, vielleicht! Mit der letzten Kraft ihres Willens bekämpfen ſie die Schlafmüdig⸗ leit, die Schwere ihrer Glieder; ſie ſtolpern durch den Querſchlag zurück dem Aufbruch zu, Willem voran, denn der alte Kumpel weiß hier am beſten Beſcheid. Ihre flackernden Lampen tau⸗ meln wie Lichtpünktchen durch die Finſternis. 5 eine Wettertür, Geſteinsſtaubſchwaden, über⸗ all heiße Luft, aber ſie ſcheint nicht ſo giftig. Trotzdem kämpfen ſie ſchon um ihr letztes Leben; ihre Lippen ſind blau und ihre Geſichter toten⸗ fahl, und die zittrigen Hände vermögen kaum noch die Grubenlampe zu ſchleppen. Endlich, da iſt er— der Aufbruch! Willem will zuerſt hoch⸗ ſteigen, aber da er ſich nun nach ſeinen Kame⸗ raden umſchaut, ſieht er, daß ſie ſchon wanken und ſchwanken; nein, wenn ſie nach ihm hoch⸗ ſteigen ſollen, werden ſie keine Kräfte mehr haben. Der eine Kumpel hat fünf Kinder und der andere vier!— Und er, Willem Potthoff, hat die ſeinen doch immerhin ſchon groß ver⸗ ſorgt! Nein, er tritt zurück; die beiden ſollen vor ihm in den Aufbruch. Er ſtößt ſie raſch vor ſich her.„Auf! Auf!“ Mühſam, taumelnd erklimmen ſie den ſteilen Aufbruch, jeden Schritt drohen ſie ſchon zuſammenzubrechen, trotzdem doben Rettung winkt. Willem Potthoff aber muß warten— warten! Unten in der giftigen Luft! Die Arme werden ihm ſo ſchwer und die Beine! Und mit einem Male fühlt Willem, daß er nicht mehr ſtehen kann, er iſt plötzlich ſo müde, ſo ſchrecklich müde; er muß das Licht hinſetzen; nein, die Hände können die Lampe nicht mehr halten. Und nun kann er ſelber nicht mehr ſtohen, vielleicht, wenn er ein wenig raſtet, nur einen Augenblick!— Langſam ſinkt Willem ge⸗ gen die feuchten Steine der Wand; und nur noch wie aus weiter, weiter Ferne hört er rufen! Ach ja, ſeine Schicht, ſeine letzte Schicht iſt ja um—, und morgen wird er ein freier Mann ſein, und er wird in einem Häuschen wohnen, das einen Garten hat und eine kleine Wieſe und einen Stall, und er wird ſich nur noch mit ſeinen Blumen und ſeinen Tieren beſchäftigen und freuen. Richtig, ja, ſeine letzte Schicht iſt um, aber: wo iſt ſein Licht, ſeine Lampe?!— Seine zitternden Hände verſuchen zu taſten, wohl ſteht ſie neben ihm am Boden, aber es iſt ſchon ſo weit, ſo unerreichbar!— Langſam ſchwindet die Kraft ſeines Herzens und ſeiner Sinne, nur ſein wacher Geiſt ſchwingt noch um das vergehende Leben, um die Men⸗ ſchen, die er liebt und die er geborgen weiß, 1 wingt um all das, was er ſich als Köſtlichkeit »ſeines Alters vierzig Fahre erhofft!— Und er weiß ſchon gar nicht mehr um die Bitternis und um die Einſamkeit ſeines Todes und um das kleine, irre Licht, das neben ihm zum letzten „Male aufleuchtet und— erlöſcht!— Willem „Potthoff iſt ſchon von ſeiner letzten Schicht „ausgefahren ins Himmelslicht, um den Lohn ſeiner letzten Arbeit und ſeines letzten großen „Opfers zu empfangen, und er lört ſchon eine Stimme, die ihn in Gnaden aufnimmt zum himmliſchen Feierabend:„Wohlan, du guter »Knecht, weil du über Weniges getreu warſt, will ich dich über Vieles ſetzen: Gehe ein in die Freude deines Herrn!“ Und ſo fanden ſie ihn auch am andern Tage tot— aber ſeine Augen ſtanden noch auf, als „ſchauten ſie über alle Finſterniſſe und Trübſale der Tiefe das Licht ewigen, himmliſchen Loh⸗ nes!—— er Schaffen dieſer ſeiner Beſorgnis.„Er iſt wie ein Hund“, dachte ſie, ohne Schlechtes damit zu meinen. „Er hat die Augen eines Hundes, wenn er mich anſchaut. So.. ſo treu. Und ſo.. ergeben. Treu und er⸗eben, ja. Eine Frau, die ihn zum Manne bekommt, die er liebt, die iſt gut auf⸗ — an ſeiner Seite. Der kann kaum etwas öſes widerfahren. Aber nicht ich werde dieſe Frau ſein. Und daß ich es ihm jetzt ſagen muß, das... es fällt mir ſchwerer, als ich es je ge⸗ dacht hätte.“ Der Wunſch überkam ſie, ihre Hand auf ſein volles, blondes Haar zu legen. Dieſen Kopf zu ſtreicheln, tröſten, wie man es mit einem Kinde tut, dem etwas Böſes widerfahren iſt. Aber das ging nicht, hier vor allem ging es nicht, wo man doch nicht allein war, wo der Kellner auf⸗ und abging, wo man zum minde⸗ ſten fürchten mußte, daß jeden Augenblick andere Gäſte auftauchten. Aber dann wußte ſie auch, daß ſie, was zu ſagen war, gleich ſagen müßte, daß es keinen Aufſchub gab, daß ſie nur jetzt. und nur hier die Kraft aufbringen würde, dieſem Manne, der ſie liebte, das zu ſagen, was ſich nun länger nicht verſchweigen ließ. „Walter“, ſagte ſie deshalb, und ihre Stimme war nur ein Flüſtern.„Ich... du haſt mich vor kurzem gebeten, deine Frau zu werden, und ich gab dir eine Antwort, die dich hoffen ließ. Aber nun— kannſt du mir ver⸗ zeihen, Walter?— es... es wird niemals ſein. Niemals, hörſt du, Walter?“ Der Mann trug noch die Bräune des Som⸗ mers auf ſeinen friſchen Wangen. Aber nun— oh, wie er ihr leid tat, als ſie ſah, wie ſchreck⸗ lich ſich ſein Geſicht veränderte. Wie farblos es wurde, wie grau.„Warum?“ fragte er, und ſeine Stimme klang brüchig und heiſer. Und ein ungläubiges, tiefes Erſchrecken ſaß im Grunde ſeiner Augen.„Du ſollſt alles wiſſen— du haſt ein Recht, alles zu erfahren, natürlich“, ſagte Henny, und dabei blickte ſie auf den Tel⸗ ler, der vor ihr ſtand, denn ſie konnte es nicht über das Herz bringen, das verſtörte und zer⸗ riſſene Geſicht an der anderen Seite des Tiſches anzuſchauen.„Ich habe“, fuhr ſie dann fort, ganz leiſe, als ſpreche ſie mit ſich ſelbſt— aber der andere verſtand gut, jedes Wort verſtand er, allzu gut, ja—„ich habe einmal einen Mann geliebt, es iſt lange her. Sehr geliebt, ja. Was man ſo die große Liebe nennt. J habe geglaubt, nichts auf dieſer Welt könnte uns auseinanderreißen. Und dann ging er doch fort, plötzlich, ſehr weit ging er, und er ſagte mir nicht, wann er zurückkommen würde, ob er zurückkommen würde. Er fuhr fort und ich habe nie mehr etwas gehört. Durch lange Jahre nicht. Bis heute nicht, Walter. Ich habe es nie verſtanden, nie den Grund begriffen. Ich habe viel geweint, anfanas, und ich habe ge⸗ tobt, und dann war ich verzweifelt, und dann verſuchte ich, das Bild dieſes Mannes ſeſſeh Schuld. Jedenfalls— ich von Wolfaane Federau meinem Herzen auszulöſchen, zu tun, als hätte es ihn nie gegeben. Es ging nicht— es tauchte immer wieder auf, dieſes Bild, immer wieder. Bis du kamſt. Bis du mich Da ſchien ſich der Krampf langſam zu löſen, da ſchien es mir, als könnte ich nun endlich den anderen vergeſſen, ja, als habe ich ihn bereits vergeſſen. Ich träumte nicht mehr von ihm, ich dachte nicht mehr an ihn, ich war faſt zufrieden. Und ich war dir dankbar, ſo dankbar, weil du mich erlöſt hatteſt von einem Schemen, an dem ich zu zerbrechen drohte. Du ſtellteſt deine Frage, und ich gab dir eine Antwort, die ich mit gutem Gewiſſen glaubte geben zu dürfen. Aber dann...“ „Dann...?“ Stimme war ohne Farbe. „Dann“, ſagte Henny,„dann machteſt du mir den Vorſchlag, mit dir auf ein paar Tage hier⸗ her zu fahren. Ich erſchrak furchthar, und du wirſt gleich erfahren, weshalb. Ich erſchrak, ja— aber du haſt es nicht gemerkt. Ich wollte nein ſagen, und ich ſagte dann doch ja. Denn.. „Warum wollteſt du nein ſagen?“ wunderte ſich der Mann. „Hier, gerade hier“, flüſterte Henny,„phier wir beide, der andere und ich, unſere etzte glückliche Zeit miteinander verbracht. Es iſt dann alles ſehr ſchnell gekommen. Das mit ſeiner Abreiſe und alles andere. Und natürlich wollte ich im erſten Augenblick, als du deinen Vorſchlag machteſt, nicht mitkommen, nicht an einen Ort fahren, der alles Geweſene mir wie⸗ der ins Gedächtnis rufen müßte. Aber dann dachte ich: Es iſt eine Prüfung, die mir das Schickſal auferlegt, und ich darf, mich ihr nicht entziehen Deshalb ſaate ich ja.“ „Aber Henny, liebe Henny“, erregte ſich der Mann.„Wir hätten doch auch zu jedem an⸗ deren Ort fahren können, wo es einigermaßen ſchön iſt. Ein einziges Wort von dir hätte genügt.“ „Ich weiß, ich weiß“, erwiderte Henny mit einem traurigen Lächeln.„Doch ich wollte ja nicht— ich fagte dir bereits, dies war eine Prüfung, um die ich mich nicht herumdrücken konnte. Ich dachte: Wenn ich hier mit dir leben kann, ohne daß der Schatten des anderen wieder auferſteht, ohne daß die Erinnerung mir jede Stunde veraiftet. wenn ich hier mit dir fröhlich die ſtillen Stunden genießen kann, dann... dann iſt alles aut. Dann hat der an⸗ dere keine Macht mehr über mich. Dann werde ich dir eine ſo gute, eine ſo liebende und treue Frau, wie du ſie verdienſt.“ „Und?“ fragte der Mann, obgleich es ſinnlos war zu fragen. denn er wußte die Antwort bereits. „Ich habe die Prüfung nicht beſtanden“, flü⸗ ſterte die Frau„Ich nicht, und du ja wohl auch nicht. Aber das.., das war natürlich nicht , an dieſem Tiſch, bohrte der Mann und ſeine h habe hier ge⸗ heich habe dein Ge⸗ 4 2 Fritz Hofmann-Gotha Oeike) W/ir sind zu/ei Musikanfen ſicht geſehen, ſo nahe vor mir, ſo fern von mitz denn immer— immer, Walter— drängte ſich das des anderen dazwiſchen, und mir war ganz klar, daß ich niemals deine Frau werden könnit Daß ich niemals den anderen werde vergeſſen können. Ich habe einmal geglaubt, ich würhe das können, und das war meine Schuld dit gegenüber. Das geht nun nicht, und es iſt guß ür dich, daß ich das rechtzeitig eingeſehen hahe enn du wärſt nicht glücklich geworden meiner Seite— mit dem Schatten des anden zwiſchen uns.“ „Und ſo willſt du um eines Schattens u eines Schemens willen“, quälte ſich der Maut „dein ganzes Leben arm machen und leer? biſt noch jung— du wirſt noch viele Jahre zu leben haben. Ich habe nicht Angſt vor jenen Schatten— ich liebe dich ſo ſehr, und vielleigh gelingt es dieſer meiner großen Liebe, mählhg die Erinnerung an jenen anderen aus deinen Herzen zu reißen...“ „Er wollte noch vieles ſagen, aber die F lächelte, und es war dieſes Lächeln, das ih den Mund verſchloß. „Nein“, ſagte ſie.„Es würde dir nie g lingen, mit deiner ganzen großen Liebe nich Und da du von meiner Jugend ſprichſt und vo dem langen Leben, das mir noch bevorſteht ſorge dich darum nicht, ich bitte dich. De was hätte dies alles, daß wir hier ſitzen daß ich mit einem Male ſo klar ſehe wie lanh nicht... was hätte das wohl für einen Big wenn er nicht wiederkäme. Er kommt wieden Jetzt,.. jetzt erſt... weiß ich es.“ Sferer Ar Eisclterslrand Skĩizze von Hans casieh Seit drei Tagen raſt der Sturm an der Küſte. Unten am Lobber Strand haben die Fiſcher ihre Boote weiter aufs Land gezogen und die Netze in Sicherheit gebracht. Hans Awe und Robert Loots hocken, den Südweſter über die Ohren gezogen und die kurze Pfeife zwiſchen den Zähnen, neben ihren Booten und beobach⸗ ten die See, deren graue Wogen donnernd ge⸗ gen den Fiſcherſtrand anrollen. Rechts, um die ſchmale Landzunge des Süd⸗ perds, kommt ein Wanderer am Strande ent⸗ lang. Hin und wieder bückt er ſich und hebt einen Stein auf. Greifswald drüben, der Verſteinerungen ſucht —“, vermutet Awe. Allmählich kommt der Fremde näher; die beiden Männer muſtern ihn aufmerkſam. Jetzt hat er ſie auch geſehen und winkt einen Gruß herüber, den die Fiſcher ernſt und zurückhal⸗ tend, wie es ihre Art iſt, erwidern.„Ziemliche Briſe heute, nicht wahr?“ fängt er ein Geſpräch an und tritt zu ihnen.„Fahren Sie heute noch raus zu Ihren Netzen?“ „Wir haben keine mehr draußen, Gott ſei Dank!“ „Schade, ich wäre gern mit hinausgefah⸗ en; „Iſt zu gefährlich, junger Mann“, meint Looks bedächtig.„Erſt mal die Brandung, und dann vor allem draußen die Strömung——“ „Glauben Sie nicht, daß man durch die Brandung hindurchkäme?“ „Iſt ſchwierig genug bei dieſer See... Eine Vergnügungsfahrt iſt's nicht, Herr!“ „Muß trotzdem mächtig ſpannend ſein. In den Augen des jungen Wanderers blitzt es unternehmunasluſtig.„Leihen Sie mir eins von Fhren Booten— ich rudere ein Stück hin⸗ aus!“ Die beiden Fiſcher ſchütteln den Kopf.„Aus⸗ geſchloſſen!“ „Warum denn nicht?— Ihre Boote ſind doch feſt gebaut, und ich bin ein guter Ruderer! ... Was bann da ſchon paſſieren?“ „Sie kennen das Gewäſſer hier nicht!“ „Fahren Sie doch mit“, wendet ſich der junge Mann ermunternd an Awe, den füngeren der beiden Fiſcher. als Awe unbeweglich ſitzen bleibt,„oder fehlt „Kommen Sie“, drängt er, Ihnen die Unternehmungsluſt?... Haben Sie keinen Wagemuth““ 25 Der Mund des jungen Fiſchers verzieht ſich zu einem harten Grinſen. Er iſt ſich der Ver⸗ antwortung bewußt, die auf ihm, dem Er⸗ nährer ſeiner Familie ruht und die ihm ver⸗ bietet, ſich leichtfertig in Gefahr zu begeben. Oft genug hat ſein Beruf von ihm eiſerne Ent—⸗ ſchlußkraft, rückſichtsloſes Draufgängertum „Sicher ein Student von ſauberen, ſteht keine Gefahr für das Boot. verlangt— er hat es nicht nötig, ſein Leben aufs Spiel zu ſetzen, nur, um jenem dort ſeinen Mut zu beweiſen. Deswegen ſagt er: „Nein, ich fahre nicht mit— und wir können Ihnen auch kein Boot leihen!“ Der Wanderer erkennt, daß weiteres Bitten zwecklos iſt; kurzerhand ſetzt er ſich zu den Fiſchern und fängt ein anderes Geſpräch an. Gegen Mittag kommt Awes Jüngſte, die ſechsjährige Amalie, an den Strand und ruft die Männer zum Eſſen. Der Student ver⸗ ſpricht zu warten, bis ſie wiederkommen. Be⸗ dächtig ſtehen die Fiſcher auf und gehen lang⸗ ſam zu den Dünen hinauf, hinter denen ihre ſtrohgedeckten Häuſer liegen, vor deren Türen ſchon die Frauen ſtehen und warten. * Früher als gewöhnlich treibt es die Fiſcher wieder an den Strand.„Wenn der Student da unten nur keine Dummheiten gemacht hat...“ befürchtet Looks und ſchreitet ſchneller aus. Als ſie um die letzte Düne herumkom⸗ men, ſehen ſie ſchon von weitem, daß ein Boot fehlt. Mit ein paar Sätzen ſind ſie am Ufer. „Da—“, Awe deutet aufs Meer,„da drau⸗ ßen rudert er..“ Der Student hat ſie jetzt auch bemerkt und winkt ihnen übermütig zu. Im Angenblick be⸗ Bei geſchickter Führung können ihm die Wellen— jetzt, da es die Brandung überwunden hat— nichts anhaben. Doch die Männer am Ufer wiſſen: Noch gute zehn Ruderſchläge und es wird von der Strömung gepackt, die es erbarmungslos nach rechts in die Untiefe des Steintrendels vorm Südperd treibt. Ihr warnendes Winken beantwortet der Wanderer draußen mit einem trotzigen Kopfſchütteln und legt ſich mit aller Kraft in die Riemen. Und jetzt treibt das Boot rechts hinüber...(Der Student ſcheint noch nichts zu merken.) Jetzt hat die Strömung es erfaßt und drückt es geradewegs auf den Stein⸗ trendel zu Inzwiſchen hat der Student auch gewahrt, daß er abgetrieben wird, obwohl er ſich der unmittelbar drohenden Gefahr nicht bewußt iſt. Gemächlich verſucht er zu wenden, doch das Boot darf der See keinen Augenblick die Breit⸗ ſeite bieten. Endlich hat er es quer.. Da— ein Brecher ſchlägt hinein! Das Boot küſtelt, dreht ſich halb — die Strömung dreht es wieder quer... Noch ein Brecher—— Mit aller Kraft bemüht er ich, das Boot herumzubekommen. Vergebens! Noch dreißig Meter und er haut auf den teintrendel! Nochmals verſucht er zu wenden. Im ſelben lanaſam nach trendel zu rer hinüber und wirft ihm ein Tau ins W Augenblick rollt eine Welle an; um das Gleſch gewicht wiederherzuſtellen, legt er ſich mh links hinüber.. Rums! Die See reißt ihm den rechten Re men aus der Hand! Er greift danach erreih ihn aber nicht mehr, bekommt erneut Waſffh ins Boot. Hilflos treibt er auf den Sfeiſ Mit angeſpannten Mienen haben die Fiſth jede Bewegung des Bootes verfolgt. Woriſſß ſchieben ſie jetzt das zweite Boot ins Waſfh und kämpfen ſich mühſam durch die Branduſ an das andere heran.— Das treibt inzwiſchen ſchon im Bereich Steintrendels. Die Dünung iſt hier nicht hoch, aber kleine, unheimlich lebendige Wel züngeln von allen Seiten klatſchend am Bogß rand hoch. Wieder kommt eine See, hebt d Boot empor und ſchmeißt es krachend einen unſichtbaren Felsblock. Dieſem Gi hat es noch ſtandgehalten. Mit hilfloſen, irrenden Blicken, bis an Knie ſchon im Waſſer hockend, blickt der dent zu ſeinen Rettern hinüber. Die Fifch ſind bis auf drei Meter herangekommen— den Augenblick kann auch ihr Boot auf eiſſg Felſen ſchlagen. „Feſtmachen!“ brüllt Looks zu dem Waſh Mit vereinten Kräften ziehen die Mämg das Boot heran und nehmen es ins Schlehß tau. Langſam arbeiten ſie ſich aus dem Sieiß trendel und aus der Strömung. Als ſie gh Ufer ankommen, iſt auch ihr Boot faſt polg ſchlagen.— Triefend ſteigt der Student aus und f zu ihnen.„Sie hatten recht— ich wäre beſ nicht gefahren!... Ich muß Ihnen ſehr, dankbar ſein... Und bitte,“ er ſtreckte jh ſeine Hand entgegen,„verzeihen Sie mir nen Uebermut...“ In den Mienen der Fiſcher iſt wieder ſen harte, ernſte Grinſen, als ſie, über die darheh tene Hand hinwegſehend, zu den Dünen hinaß gehen, hinter denen der Rauch aus den Saheh ſteinen ihrer Häuſer aufſteigt. Als nationale Sozialiſten ſehen wir unſerer Flagge unſer Programm. Im ſehen wir den ſozialen Gedanken der wegung, im Weiß den nationalſozialiſtiſchg im Hakenkreuz die Miſſion des Kampfes ff den Sieg des ariſchen Menſchen und zugle mit ihm auch den Sieg des Gedankens woffenden Arbeit. Adolf Hitler Es gibt B verwelkliche Bild der We ſie bleiben ve ewig jung. ſching. Se ſich nie, ſie Sie iſt das löſung von d an die ernſ Menſch will ſich in ſeiner verſchwindet verkriecht ſich Aber wenr gelaſſenheit i ſelben Vorau doch das Kar den ſehr vo großen Feſtſe ſchwang aus ſcheidenen 7 kommt vor überhaupt n im Süden, doch ebenſo i München, we ſchwer nehm Begeiſterung⸗ haben. Der ſpielsweiſe! nicht viel and Hintergrund ändert— un liſſen für kar dig, deſſen be ſaal gleicht? Faſching zu Stil auszuge Paläſte, die ſ gegenſeitiger lebten Kanä und die lieb blick auf das Naturell der vornehmen J doliere, von teſten Mädel 4 Selbſt der F obachter in d fmann-Gotha(Deike) usikanien „ſo fern von mitz er— drängte ſich und mir war ganz rau werden könnte, n werde vergeſſen glaubt, ich würde neine Schuld, dit cht, und es iſt gut g eingeſehen hahe ich geworden atten des andereh 4 es Schattens, un lte ſich der Man ſen und leer? ch viele Jahre zu Angſt vor jenen ſehr, und vielleicht zen Liebe, mählich deren aus deinen n, aber die Frai Lächeln, das ih ürde dir nie ge roßen Liebe nicht d ſprichſt und voh noch bevorſteht, bitte dich. Dent ir hier ſitzen m ar ſehe wie lang für einen Binh Er kommt wieden es.“ ins Castelle ; um das Gleſch ſich nach ſegt er den rechten gie ft danach, erreich mt erneut Waſfet r auf den Sfeiſ haben die Fiſchr bherfolgt. Woriſaß Boot ins Waſſeh rch die Brandunh n im Bereich Ai iſt hier nicht f lebendige Wellih tſchend am Bohtz ine See, hebt es krachend a k. Dieſem Gi licken, bis an 1. id, blickt der 8 über. Die Fiſh ingekommen— r Boot auf eiſh zu dem Waſhe in Tau ins Boh ehen die Münher nes ins Schlehh ch aus dem Steiß ung. Als ſie Boot faſt vollh nt aus und tnit — ich wäre beſſ Ihnen ſehr, fif Her ſtreckte jhh hen Sie mir m r iſt wieder ſinh über die dargelt den Dünen hinal h aus den Schon 17 en ſehen mit ramm. Im ſ edanken der nalſfozialiſtiſchg des Kampfes f ſchen und zugleih s Gedankens h Adolf Hitla ſcheidenen Form kommt vor lauter Konvenienz und Steifheit —— —— Masken des römischen Karnevals Die männliche Figur soll Goethe darstellen, als er 1787 in Rom weilte Es gibt Bräuche im Volksleben, die eine un⸗ verwelkliche Jugend in ſich tragen. Das äußere Bild der Welt mag ſich noch ſo ſehr ändern— ſie bleiben von allem Wechſel unberührt, ſie ſind ewig jung. Das gilt ganz beſonders vom Fa⸗ ſching. Seine Grundſtimmung wandelt ſich nie, ſie iſt im Norden und Süden gleich. Sie iſt das Austoben der Lebensluſt, die Los⸗ löſung von den Sorgen des Alltags, die Abſage an die ernſten Pflichten das Daſeins. Der Menſch will ungehemmt genießen, und weil er ſich in ſeinem üblichen Gewande geniert fühlt, verſchwindet er unter die Anonymität der Maske, verkriecht ſich gewiſſermaßen in ein anderes Ich. Aber wenn auch der Anlaß zu ſolcher Aus⸗ gelaſſenheit in vermummter Geſtalt überall die⸗ ſelben Vorausſetzungen hat, ſo unterſcheidet ſich doch das Karnevalstreiben im Norden und Sü⸗ den ſehr voneinander. Dort bevölkert es die großen Feſtſäle und tobt in ihnen ſeinen Ueber⸗ ſchwang aus oder es begnügt ſich mit der be⸗ eines Familienballs und überhaupt nicht zur Entfaltung. Ganz anders im Süden, in Rom, in Venedig und Nizza, doch ebenſo in den rheiniſchen Städten und in München, wo die Menſchen das Leben nicht ſo ſchwer nehmen, wo ſie etwas mehr Leichtſinn, Begeiſterungsfähigkeit und naive Sinnenfreude haben. Der venezianiſche Karneval bei⸗ ſpielsweiſe war zur Zeit Caſanovas gewiß nicht viel anders als heute. Der architektoniſche Hintergrund hat ſich ja inzwiſchen kaum ver⸗ ändert— und wo gibt es wirkungsvollere Ku⸗ liſſen für karnevaliſtiſche Umzüge als in Vene⸗ dig, deſſen berühmter Platz einem offenen Feſt⸗ ſaal gleicht? Hier vereinigt ſich alles, um den Faſching zu einer Volksbeluſtigung im großen Stil auszugeſtalten: die herrlichen Bauten und Paläſte, die ſchmalen Gäßchen, wie geſchaffen zu gegenſeitiger Verulkung, die mit Gondeln be⸗ lebten Kanäle, der majeſtätiſche Markusplatz und die liebliche Piazetta mit ihrem Aus⸗ blick auf das Meer, vor allem aber das heitere Naturell der Bewohner. Die ganze Stadt, vom vornehmen Patrizier bis zum einfachen Gon⸗ boliere, von der ſtolzen Dame bis zum ſchlich⸗ teſten Mädel ſteht im Bann des Karnevals. Gelbſt der Fremde, der ſich als nüchterner Be⸗ obachter in das Gewühl verliert, wird von ihm Aschermittwoch Gemälde von B. Tiepolo WNZ(5) gefangengenommen. So ging es ſchon Goe⸗ thes Vater Der ſonſt ſo ſteife und pedantiſche Kaiſerliche Rat wurde vom Faſchingsfieber der⸗ artig ergriffen, daß er ein Maskengewand kaufte und ſich in dieſer Kleidung bald ſo wohl fühlte,„als ſei er unter Masken geboren“. Goethe und der Faſching Wie Goethes Vater dem Zauber des vene⸗ zianiſchen Karnevals unterlag, ſo ging es bei⸗ Wiger Karnevradal Kleine Kullurgeschichie des Fuschings/ VLolksbräuche-heufe und einsi ennns aon ſein wie er will, jeder darf ſeiner Laune die Zügel ſchießen laſſen. Die Luſt am Bizarren, Grotesken, die im Weſen des Karnevals liegt, vermag ſich hier auch ganz anders in Phantaſie⸗ bildungen auszuleben. Da ſieht man barock auf⸗ geputzte Prunkwagen mit wunderlichen Fabel⸗ figuren und wilden Fratzengeſtalten durch die feſtlich geſchmückten Straßen fahren. Hinterher ſtolzieren Rieſen mit abſchreckend häßlichen Köp⸗ fen, und zwiſchen ihnen und um die Wagen wogt ein Gedränge von hopſenden, ſingenden, johlenden Pulcinellen, Harlekinen, Kolombinen, redeluſtigen Narren, gehörnten Teufeln, täppi⸗ ſchen Bauern, reizenden Landmädchen, kurzum allen Typen, die Volksleben, Geſchichte und Phantaſie liefern— und alle miteinander ſind verbunden durch das Glücksgefühl überſchäu⸗ mender Daſeinsfreude. Aralte Faſchingsbräuche Der Faſching hat überall lokale Gebräuche entwickelt. Manche von ihnen ſind längſt ver⸗ geſſen, aber andere leben im Volke noch fort. In Leipzig beiſpielsweiſe zogen im fünfzehnten Jahrhundert die Burſchen zu Faſtnacht ver⸗ mumt mit einem Pfluge durch die Straßen, an den ſie alle jungen Mädchen, deren ſie hab⸗ haft wurden, mit Gewalt ſpannten, um ſie da⸗ durch wegen ihres Ledigſeins zu»verſpotten. Einmal aber nahm eine Jungfrau das ſehr übel. Sie flüchtete vor den Masken in einen Hausflur, und als ein kecker Burſche ſie ein⸗ fangen wollte, erſtach ſie ihn mit einem Meſſer. Vor Gerich: entſchuldigte ſie ihre Tat damit, daß ſie ja nicht einen Burſchen, ſondern ein Ge⸗ ſpenſt⸗getötet habe. In Königsberg war es früher Brauch, daß die Fleiſcher und ihre Geſellen eine Rieſenbrat⸗ wurſt, oft mehrere hundert Ellen lang und et⸗ liche Zentner ſchwer, in feierlicher Prozeſſion zu Faſtnacht durch die Straßen trugen In ge⸗ meinſamem Schmaus mit den Bäckern, die ihrer⸗ ſeits Brezeln von unerhörten Dimenſionen bei⸗ ſteuerten, wurde die Wurſt verzehrt In Nürn⸗ berg erfreute ſich jahrhundertelang das ſoge⸗ nannte ſchingszeit „Schönbartlaufen“ während der Fa⸗ großer Beliebtheit. Es war im Venezlanischer Karneval nahe fünfzig Jahre ſpäter auch dem Sohne, als er dem gleichen Schauſpiel in Rom begegnete. Zweimal konnte er den Faſching innerhalb der Mauern der Ewigen Stadt an ſeinen Augen vorüberziehen ſehen. Das erſtemal vermochte er ihm allerdings keine Reize abzugewinnen Er erſchien ihm als„ein abſtrakter Spaß, beſonders da innere Fröhlichkeit den Menſchen fehlt und es ihnen an Geld mangelte, das bißchen Luſt, was ſie doch haben mögen, auszulaſſen Das Carneval in Rom muß man geſehen haben, um den Wunſch völlig loszuwerden, es wiederzu⸗ ſehen.“ Als er jedoch im nächſten Jahre den Faſching miterlebte, da betrachtete er ihn ſchon mit ganz anderen Augen. Er war inzwiſchen mit der Eigenart der Römer vertraut gewor⸗ den, und nun wirkte auf ihn das bunte Ge⸗ wimmel, in das er ſich maskiert hineinſtürzte, wie ein„bedeutendes Naturereignis und Na⸗ tionalereignis“ Diesmal feſſelte es ihn ſo, daß er ſorgfältig alle einzelnen Vorkommniſſe no⸗ tierte, danach Skizzen anfertigte und das Ganze in einer beſonderen Schrift herausgab. Einen Nachklang dieſer römiſchen Erinnerungen finden wir ja auch im zweiten Teil des„Fauſt“ bei der Schilderung des Mummenſchanzes am Kaiſerhofe. Es iſt verſtändlich, daß der Karneval im Sü⸗ den oder überhaupt in katholiſchen Gegenden viel ſtärker auf Augen und Sinne einwirkt, als anderswo. Er gehört hier der Oeffentlich⸗ keit an, und alles ſpielt ſich auf der Straße ab. Das Volk ſchreibt ſich an dieſen Freuden⸗ tagen ſeine Geſetze ſelbſt vor. Es gibt keinen Unterſchies zwiſchen hoch und niedrig, alles kommt ſich nahe, jeder kann ſo töricht und toll Gemälde aus dem 18. Jahrhundert Grunde genommen ein Maskenumzug, der ſich aber durch die Koſtbarkeit und Phantaſtik der Koſtüme auszeichnete. Urſprünglich war es eine Wie slch unsere Väter und Mütter im Faschlng kostümlerten 0 35 ** 3* 4 3. 2 2. 2 2 3 4 f 4 3 Modernste Technik im Dienste des Faschings Die Stadt Rio de Janeiro zeigt während des Karnevals wahre Lichtwunder. Auf dem Platz, an welchem der Festzug vorüberkommt, erhebt sich, aus Glühlampen gebildet, ein gewaltiger Springhrunnen mit einer sinn⸗ reichen Vorrichtung, welche den Eindruck von fließenden, sprudelnden Lichtströmen hervorruft. von Kaiſer Karl IV. der Metzgerzunft wegen ihrer Ratstreue geſtattete Faſtnachtsluſtbarkeit, ſie entwickelte ſich aber dann zu einem Mum⸗ menſchanz der vornehmen Geſchlechter, die in Aufwand und Pracht der Masken miteinander wetteiferten. Drei Könige und Frühlingsgöttin Auch die Erſcheinung der drei Könige aus dem Morgenlande bot im Mittelalter Gelegenheit zu großen Umzügen im Koſtüm, um ſo mehr, als mit dem Dreikönigsfeſt eigentlich die Faſchings⸗ zeit ſchon einſetzte. Nach der Reformation ging dieſer Brauch unter, und es blieben von den prunkhaften Umzügen nur die ſogenannten „Sternknaben“ übrig, junge Burſchen mit zacki⸗ gen Kronen aus Goldpapier auf dem Kopfe, die — wie wir das auf dem Bilde von Cornelius Trooſt ſehen— einen großen, an einer langen Stange befeſtigten Stern trugen, von Haus eu Haus zogen und ihre„Sternlieder“ ſangen. In manchen Alpengegenden, wie im Pinzgau und Pongau, findet am Dreikönigstage das Berchtel⸗ tanzen und Berchtellaufen ſtatt. Auch bei dieſen Volksbräuchen handelt es ſich um eine Art Mummenſchanz mit höchſt abſchreckendenGeſichts⸗ masken, der ſchon durch den Namen— er geht auf die Frühlingsgöttin Berchta zurück— ſeinen altgermaniſchen Urſprung zu erkennen gibt. An charakteriſtiſchen, noch jetzt exiſtieren⸗ den Volksbräuchen im Faſching wäre ferner das„Schemenlaufen“ in Imſt zu erwähnen. Hier' werden Umzüge veranſtaltet, bei denen ganz beſtimmte, aus Zirbelholz geſchnittene und von Geſchlecht auf Geſchlecht vererbte Geſichts⸗ masken ſowie ganz beſtimmte Typen immer wiederkehren. In anderen Gegenden Tirols iſt es Sitte, mit Schellen umherzuziehen, die dur⸗) den langſamen, hopſenden Schritt zum Erklin⸗ gen gebracht werden. München hat ſeinen uralten„Schäfflertanz“, der ſeinen Urſprung einem Einfall der Schäffler, das heißt dor Böttchergeſellen, verdankt, die in einem Peſt⸗ jahre durch öffentliche Tänze die Bewohner aus den Häuſern lockten und ihren Lebensmut ent⸗ fachten. Jetzt ziehen die Schäffler in ihren ſchmucken altmodiſchen Koſtümen mit M durch die Straßen, führen vor beſtimmten Häu⸗ ſern ihren Tanz auf, der aus einer im Polfa⸗ ſchritt getanzten Quadrille beſteht, erhalten ihre Belohnung und ziehen weiter. Das badiſche Städtchen Stockach hat ſogar ein privile⸗ giertes Narrenfeſt, bei dem die von den Einwohnern begangenen Torheiten öffentlich verſpottet werden. Kurzum, der Faſching befruchtete von jeher überall die Phantaſie des Volkes und entlock e ihr allerhand luſtige Einfälle. Der tiefſte Sinn dieſer uralten Bräuche beſteht darin, daß die ſtändige Maske des Jahres einmal abgelent wird, um ſich unter einer Zufallsmaske für kurze Zeit frei von allem gewollten oder unge⸗ wollten Zwang der völligen Unbefangenheit zu erfreuen und dem Kindhaften und Spieleriſchen, das auch in jedem Erwachſenen ſteckt, Gelegen⸗ heit zu freudigem Austoben zu geben. Darum lieben wir den Faſching— heute wie einſt. Gemälde von W. E. Webstor Schuwalow und die GpPll/ v snmmern Rittmeiſter Graf Schuwalow, ehemaliger Pe⸗ tersburger Gardekavalleriſt, deckte mit Reſten ſeiner Abteilung zwiſchen Simferopol und dem Schwarzen Meer die Einſchiffung der geſchlage⸗ nen Wrangel⸗Armee. Hinter ihm und dem ver⸗ lotterten, kampfmüden Batarllon lohten die Flammen brennender Lebensmittel⸗ und Heeres⸗ materialmagazine in den dunkelgrünen Herbſt⸗ abendhimmel. Der gelbe, ſchleimige Rauch wälzte ſich melancholiſch über die träge Brandung des Schwarzen Meeres hin. Ins dumpfe Dröhnen der Geſchützſprengungen mengte ſich das Knat⸗ tern der Kleingewehrmunition Die zu dieſem Dienſte abtommandierte Mannſchaft ließ die Munitionswagen von der ſtark überhöhten Stra⸗ ßenböſchung einfach hinab in die Flammen rol⸗ len. Ueber den Lärm der Exploſionen gellten grauſig die Schreie der verhungernden Pferde empor, die auf den herbſtlichen Hängen des Jaila Dag vergebens nach Futter ſuchten. In dieſer Nacht durchbrachen die Sowjettrup⸗ pen bei Simferopol die ſchüttere Front der Wrangelſchen Nachhut. Rittmeiſter Graf Schu⸗ walow wurde gefangen genommen, von ein paar betrunkenen Rotarmiſten halbtot geprügelt und ſchließlich über Einſchreiten des Kriegskom⸗ miſſars, der ſpäter einiges Wiſſenswerte aus ihm herauszupreſſen hoffte, mit Stricken zu einem bewegungsloſen Bündel verſchnürt, auf den Proviantwagen des Genoſſen Kommiſſars geworfen, der nebſt einigen koſtbaren Konſer⸗ venbüchſen ein halbverhungertes Schwein be⸗ herbergte, das verſuchte Schuwalow die Ohren abzunagen. Es gelang dem Rittmeiſter jedoch, ſich wie eine Schlange in den Schutz einiger dreckiger Decken hineinzuwinden, ſo daß ſein hübſches, blaſſes, blutüberſtrömtes Geſicht un⸗ beſchädigt blieb. Sebaſtopol wurde im Morgengrauen von den Roten Truppen genommen. In den Straßen herrſchte eine Stille, die ſelbſt das Herz der Landſchaft fröſteln machte. Die Einwohner hiel⸗ ten ſich in den Kellern verſteckt Sie ahnten ungefähr, was kommen ſollte, wenn ſie ſich auch nicht träumen ließen, daß ihrer fünftauſend an die Wand geſtellt werden würden. Meerwärts wehte der Rauch der Schlote wie eine einzige ſchwarze Trauerfahne hinter den vierzehn Schif⸗ fen her, die den Reſt der Wrangel⸗Armee nach Konſtantinopel transportierten. Die gefangenen Weißen Truppen der Nachhut wurden ins Feſtungsgefängnis getrieben. Ob⸗ wohl der Direktor des Gefängniſſes, ein alter, verabſchiedeter Offizier, bereit war, die Schlüſſel auszuliefern, fanden ſich die Bolſchewiken doch bewogen, einen„Sturm auf die Baſtille“ zu inſzenieren. Die Henkersknechte der Tſchela ſchnitten den Gefängniswärtern Ohren und Na⸗ ſen ab, ſchloſſen ihnen mit den vorhandenen Kurzketten die Hände auf den Rücken und war⸗ fen die Blutüberſtrömten hinaus auf die Straße. Die Zellen wurden geöffnet, Mörder, Diebe, Räuber und Erpreſſer in feierlicher Anſprache als vom Joch befreite Volksgenoſſen begrüß: Schuwalow war mit einigen anderen weißen Offizieren in eine ſtark verſicherte Zelle gebracht worden, die früher der Aufnahme von flucht⸗ verdächtigen Schwerverbrechern gedient hatte. Eine enge, dunkle Zelle von zwei Meter im Ge⸗ viert, mit einer ſchmalen, ſchießſchartenähnlichen Oeffnung nach der Seeſeite zu, durch die man die Wellen an Fels und Mauern branden hörte. Als Schuwalow am nächſten Abend zum drit⸗ ten Male ins Büro L. A. Manjukins, des die Unterſuchung leitenden Tſcheka⸗Agenten, geführt wurde, war er über Gewohnheiten, Haltung, Verhörstechnik dieſes Mannes genügend unter⸗ richtet. Er wußte, daß Manjukin den Poſten auf den Gang hinausſchicken würde, da er den Ge⸗ ſtank des Machorkatabaks, das Geräuſpere und Geſpucke, die Einmengung der Wachſoldaten in die Amtshandlung verabſcheute. „Rittmeiſter Sergef Graf Schuwalow befand ſich mitten in jenem eindeutigen Stadium durch⸗ aus unperſönlichen Geſchehens, das den Wert des Lebens auf NRull herabſetzt, von wo aus es nichts mehr zu verlieren, doch alles zu gewinnen gibt. Sein Gehirn arbeitete kalt und exakt, wie es ſtets arbeitet, wenn ein gebildeter und tapfe⸗ dem Tode unmittelbar ins Auge ieht. Als Manjukin nach einer Viertelſtunde, von der müden Haltung Schuwalows beruhigt, ſich nachläſſig über die Akten beugte, ſprang der Rittmeiſter lautlos und geſchmeidig auf ihn zu und betäubte ihn durch ꝛinen wohlgezielten, kräftigen Hieb auf die Halsſchlagader. Der Kör⸗ per hob ſich, die Hände griffen in die Luſt. Schuwalow fühlte die fleiſchige Maſſe zwiſchen ſeinen Fingern erſchlaffen und ließ ſie langſam zu Boden gleiten. Dann ſteckte er dem Manne einen ſorgfältig vorbereiteten dicken Knebel in den Mund. Im Zimmer herrſchte plötzlich eine beängſtigende Stille Die Petroleumlampe blakte und ſtank. Schuwalow hörte die Branduna an den Felſen rollen Schritte näherten ſich, ſtock⸗ ten, und ſtampften eilig weiter. Vom Wach⸗ lokal her klang eines der neuen Lieder der Rotarmiſten durch das atemloſe Schweigen des ſteinernen Gebäudes. Der Rittmeiſter ſtreifte dem Ohnmächtigen die Kleider vom Leibe, zog ſeine Uniform aus, legte ſie ſorgfältig und pedantiſch dem Tſchekiſten an und verwandelte ſich ſeinerſeits in L A. Manjukin. Er nahm ſeine eigenen Dokumente aus den Akten, behielt aber auch die des betäubten Agenten bei ſich. Aufatmend ſtand er einige Minuten ſtill um Atem zu ſchöpfen. Er ſuchte ſich genau des näſelnden Jargons Manjukins zu entſinnen. Die nächſte Sekunde mußte unwiderruflich über ſein Schickſal entſcheiden. Ein zweites Mal be⸗ kamen ihn die Beſtien nicht wieder lebend in die Hände Er nahm den Colt an ſich, ſchraubte den Docht der Lampe tiefer und gab einen Schuß ins Holz der ſchweren Tür ab. Der Ge⸗ ſang verſtummte Schritte dröhnten heran. Ge⸗ brüll und Flüche wurden laut Schuwalow ſtellte ſich zur Tür ins Dunkel. Die Wachmannſchaft ſtürzte ins Zimmer, „Schafft das Schwein weg. Genoſſen! Ich gehe ins Hauptquartier, um Bericht zu erſtat⸗ ten,“ näſelte Manjuſins Stimme. Stimmen im Dunkel ſind ſchwer voneinander zu unter⸗ ſcheiden. Schuwalow wandte ſich ab und eilte, ohne zu zögern, die Aktenmappe unterm Arm, dem Feſtungstore zu. Als ihn die Dunkelheit verſchlang, klang wütendes Gebrüll hinter ihm her. Schüſſe knatterten durch die Nacht. Aber die erſte unmittelbare Gefahr lag unendlich weit zurück in der Finſternis eines Gefängniſſes, aus dem Rußland ſich vielleicht nimmermehr erheben und befreien wird Den Offizieren der Nachhut war der Name eines Mannes bekannt gegeben worden, der ſich für den Abtransport der verſprengten Reſte der Wrangel⸗Armee verbürgt hatte. Schuwalow mußte einen weiten Weg bis zu jenem Punkt der Küſte zurücklegen, wo die drei Dampfbar⸗ kaſſen vertäut lagen, die die Nachzügler nach Stambul bringen ſollten Beinahe wäre der, der Manjukins Uniform trug, von den eigenen Leu⸗ ten erſchoſſen worden. Doch er fand Kameraden, die ihn kannten und den Totgeglaubten jubelnd begrüßten. Zwölf Jahre ſpäter. Die Autodroſchke, die Monſieur Sergej Schuwalow für zwölf Prozent des Reingewinns die Trinkgelder unberechnet, zu lenken die Ehre hatte(denn Arbeit zu haben, iſt in dieſen miſerablen Zeiten allemal eine be⸗ ſondere Ehre), ſteht an einem regneriſchen Herbſtabend einſam auf dem gewohnten Stand⸗ platz, Ecke Boulevard Sebaſtopol—-Rue Rivoli. Der naſſe Wind zauſt die letzten dürren Blätter von den Akazien und drüben auf der Seine⸗ Inſel, an der Nordfront des Palais de Justice, ſtehen zwei Fenſter offen wie die übermüdeten, roten Augen eines alten Mannes, der ſchon lange nicht mehr ſchlafen kann. Es geſchah an dieſem melancholiſchen Abend zum erſtenmal, daß Schuwalows unbeaufſichtigte Gedanken ihm den Poſſen ſpielten, eine trüb⸗ ſelige Aſſoziation zwiſchen dem Boulevard Se⸗ baſtopol und jenem anderen Sebaſtopol am Rande eines längſtvergangenen Daſeins herzu⸗ ſtellen. Doch ehe noch die unerwünſchten Erinnerun⸗ gen Zeit fanden, die 3 Bilder plaſti⸗ ſcher aus dem Dunkel der Vergangenheit her⸗ auszuarbeiten, ſtürzte dieſe Vergangenheit, durch eine unerklärliche Magie herangezwungen, ſo unzweifelhaft wirklich in die Gegenwart herein, daß Monſieur Schuwalow geiſtesgegenwärtig ſich bemüßigt ſah, abermals in die Geſchichte des heiligen Ruſſiſchen Reiches einzugreifen. Die traurige Stille des Regenabends wurde plötzlich und ſehr empfindlich durch ein grelles Hupenſignal geſtört. Doch der Lichtmaſt, dem allein dieſes Signal gegolten haben konnte, war, gewiſſen Geſetzen, der toten Materie unterwor⸗ fen, nicht imſtande, der ſchweren Limouſine aus⸗ zuweichen, die aus der Kue des Halles heran⸗ geraſt und auf dem glatten Aſphalt der Place du Chatelet ins Gleiten kam. Der Lichtmaſt knickte demnach wie ein morſcher Schachtelhalm entzwei und ſchob ſich in den Motor hinter der Kühlerhaube, ſo daß die fremde Limouſine mit ihrer eiligen Fahrt kurzweg zu Ende war. Der Lenker des eleganten Chryslers fluchte, und da er dies in der flüchegeſegneten Mutter⸗ -er 4—r --AeFan Holzschn. v. Leo Tyroller 1 (Deike) Park inmitten der Großsltadt Ein Schmunzelstück NMenschenkenner—* von Hein Sauerborn Am Nebentiſch ſaß eine junge Dame allein und aß: ich begriff alſo nicht, warum ſich der Herr, der ſoeben eingetreten war, an einen leeren Tiſch nahe der Tür ſetzte. Er überflog mit einem prüfenden Blick das Lokal, dann riff er zur Speiſekarte. Die Suppe kam, und ——355 begann zu löffeln. Er löffelte ſehr ruhig. Die gefüllte Kalbsbruſt kam, der Herr aß ohne Haſt. Beim Kompott begann er die Zeitung zu leſen. Ich ſah, wie er die Stirn in Falten zog, während er den politiſchen Leitartikel las. Et⸗ was unintereſſiert las er jetzt die kleinen Tages⸗ nachrichten. Es ſah aus, als würde er gleich die Zeitung hinlegen, den Ober rufen, zahlen und fortgehen. Eine Viertelſtunde verging. Der Herr las noch immer. Das heißt, er las längſt nicht mehr, ſeine Augen tanzten ſeit einigen Minuten gei⸗ ſtesabweſend über die Buchſtabenreihen. Seine Stirn hatte Falten. Seine Hände gingen un⸗ ruhig zum Takt der Muſik. Beim hellen Schein der eben eingeſchalteten Lampen bemerkte ich, daß der Herr fieberte. Seine Stirn war feucht. Seine Augen hatten einen Glanz, den die Augen von Menſchen haben, die verzweifelt ſind. Eine leiſe Span⸗ nung war in mir. Ich betrachtete ihn aufmerk⸗ ſam, aber unaufdringlich, während er in die Zeitung ſtarrte. Allmählich wurde mir alles klar... Der Herr war ein Zechpreller... vom Hunger dazu getrieben, um jeden Preis, den er 18 zahlen kann, ſich noch einmal ſatt zu eſſen. Ein Verzweifelter, der alles auf eine Karte ſetzt, um ſich noch einmal den Genuß einer gefüllten Kalbsbruſt zu verſchaffen, ehe alles zu Ende iſt. Ich ſah ihn teilnehmend an. Mein Entſchluß war gefaßt... ich mußte ihn retten, ehe es zu ſpät war. Ich mußte ſeine Zeche bezahlen... Jetzt ließ er ſich vom Ober Tinte und Feder bringen, hinter der vorgehaltenen Zeitung begann ex zu ſchreiben. Er ſchrieb lange, zweifellos einen Abſchiedsbrief. Zuweilen blickte er beim Schrei⸗ ben zu mir herüber. Ich habe ſelten einen ſol⸗ chen Ausdruck der Verzweiflung im Geſicht eines Menſchen geſehen. Als er fertig war, ſchien er ſichtlich ruhiger zu werden. Endlos ſchlichen die Minuten. Dann zog der Herr mit einem Ruck ſeine Brieftaſche hervor und ſchmetterte heraus, herz⸗ zerreißend laut:„Ober, zahlen!“ Er nahm ſeinen Hut, nickte mir zu, verließ mit großen Schritten das Lokal. Während ich ihm nachſtarrte, brachte mir der Ober einen Brief. Als ich ihn aufmachte, flat⸗ terte ein Geldſchein heraus. Außerdem lag noch ein Zettel dabei:„Werter Herr! Von der erſten Minute an habe ich es an Ihrem verzweifelten Geſichtsausdruck bemerkt, Sie können Ihre Zeche nicht bezahlen. Anbei 10 Mark, die wohl ge⸗ nügen dürften. Ein Menſchenkenner.“ ſprache Schuwalows tat, fand dieſer f00 be⸗ wogen, ſeine Scheinwerferlampen einzu chalten, um die Szene des näheren zu betrachten. Ein Herr und eine Dame ſprangen ungeduldig aus dem Wagen, befahlen dem Chauffeur drohend ſofort und ohne Aufſehen weiterzufahren, was dieſer mit einigen Aufforderungen beantwortete, die ſich ſchriftlich nicht wiedergeben laſſen. Schu⸗ walow fuhr ſeinen Wagen näher an die Unfall⸗ ſtelle heran und bot in tadelloſem Franzöſiſch ſeine Dienſte an. In franzöſiſcher Sprache, ge⸗ wiß— denn er hakte im unbarmherzigen Licht der Scheinwerfer Herrn Manjukin erkannt, der ſich ſeit den Tagen von Sebaſtopol eigentlich nur wenig verändert hatte. Die Phyſiognomie eines Henkers verändert ſich nicht ſo leicht. Die Bon⸗ hommie dieſer biederen Geſichter bleibt unbe⸗ rührt vom müheloſen Handwerk, denn die Die⸗ ner des„Rechtes“ ſchlafen auf beſonders ſanf⸗ ten Ruhekiſſen. Herr Manjukin winkte alſo notgedrungen den höflichen Lenker der Autodroſchke heran, holte aus der Brieftaſche eine ſchöne neue Tauſend⸗ frankennote heraus, drückte ſie haſtig in Schuwa⸗ iows Rechte, der damit jedes Zweifels enthohen war, daß es ſich einzig und allein um eine äußerſt fragwürdige Geſchichte handeln konnte. „Hören Sie, Mann, wir haben da einen Herrn unſerer Botſchaft im Wagen ſitzen, der ſich an einem ausgezeichneten Chablis übernommen hat. Wir möchten ihn ein bißchen auslüften, ehe wir ihn ſeiner ehrenwerten Gattin unbe⸗ ſchädigt zurückſtellen. Fahren Sie uns alſo auf eine halbe Stunde ins Bois. Die feuchte Regen⸗ luft dort im Gehölz wird ihn bald wieder auf die Beine bringen. Alors, mon cheèr!“ Schuwalow nickte ſtumm und fuhr ſeinen Wagen knapp an den zu Schanden gefahrenen Chrysler heran. Herr Manjukin und ſein Chauf⸗ feur hoben einen älteren Herrn vom Rückſitz der Limouſine. Sein Kopf fiel hilflos ins Genick und der graue Spitzbart ſtach geſpenſtiſch in die Luft, als wäre er nur der Reſt einer vom Theaterfriſeur angefertigten Maske, die der arme Statiſt hinter der Kuliſſe vom Kinn löſen wird, bevor er zur Kaſſa geht, um das Spielhonorat von fünf Franken einzuſtreichen. Aber die breite Bruſt atmete keuchend und im Grunde der ſtarren Augen ſtanden hilfloſe Wur und ein grauenvolles Entſetzen, gekenn⸗ zeichnet von einem trübflackernden Bewußtſein, das den ſicheren Tod herannahen fühlt. Schu⸗ walow erkannte in dem Mann den Nachfolger des Generals Kutiepow, den Fürſten Nariſchkin, und es war ihm unbegreiflich, wie dieſer wohl⸗ behütete Leiter der ruſſiſchen Emigration in Paris in die Hände der Tſcheka⸗Agenten gefal⸗ len ſein mochte. Er ſah ſich die Frau genauer an, die jetzt drei Schritte von ihm entfernt ſtand und ironiſch lächelte, konnte aber weder etwas Anziehendes, noch ein verführeriſches Aeußeres an ihr entdecken, obgleich ſie elegant gekleidet war und nicht im entfernteſten an eine Mör⸗ derin der bolſchewiſtiſchen Regierung erinnerte. Schuwalow wußte: wenn Nariſchkin ver⸗ ſchwand, wie Kutiepow verſchwunden war, würde Entfetzen die Aktionsfähigkeit des emi⸗ grierten Rußlands lähmen. Er ſah von den Hallen her zwei Blaue langſam heranſchlendern, wußte aber, daß er und Nariſchkin ſofort ein paar Coltgeſchoſſe im Leib haben würden, wenn es ihm eingefallen wäre, Hilfe herbeizurufen. Und doch mußte er Nariſchkin retten. Ohne Verzug, denn eben warf Manjukin den Wagen⸗ ſchlag zu. Daß auch er, Schuwalow, draußen im einſamen Bois des trüben Regenabends eine Kugel abbekommen würde, war ſelbſtver⸗ ſtändlich. Das oberſte Geſetz der GPu war ſtets, ganze Arbeit zu tun. In der abſcheulichen Situation, in der er ſich befand, hatte er nur einen Vorteil in der Hand: das Lenkrad. Aber dieſes Lenkrad lonnte ihm nur nützen, wenn er mit einer Geſchwin⸗ digkeit fuhr, die den Tod aller Inſaſſen des Wagens verbürgte, falls es Manjukin einfallen ſollte, ihm eine Kugel in den Hinterkopf zu ijagen. Und ſo fuhr Monſieur Schuwalow an dieſem Abend um ſein eigenes und Nariſchkins Leben. Bis zum Place de la Bastille ließ er ſich noch einigermaßen Zeit. Als er aber dann zur Pont 'Austerlitz einlenkte, um auf dem andern Uſfer der Seine zurück zur Sureté zu gelangen, als der Wagen entlang der Contreescarpe dahin⸗ ſchoß, anſtatt den vorgeſchriebenen Weg in die Avenue Daumesnil gegen Vincennes einzuſchla⸗ gen, als er die Brücke überſetzte und gleitend zum Quai einbog, die Lichter an ihm vorhei⸗ ſtoben wie fallende Sternſchnuppen, die Triller⸗ pfeifen die Blauen innerhalb einer Sekunde laut und ſofort wieder ganz leiſe klangen, als er Menſchen wie Schemen am Gehſteig an ſich vor⸗ überflitzen fühlte und an den Kreuzungen es nur wie durch ein Wunder möglich war, Ka⸗ rambolagen zu vermeiden, wurde ſich Graf Schuwalow ſtolz lächelnd deſſen bewußt, daß er im Laufe der Jahre wirklich ein ganz erſtklaſ⸗ ſiger Taxichauffeur geworden war. Das alles, die tolle Fahrt um ſein und Na⸗ riſchkins Leben, hätte ihm aber wenig genützt, wenn nicht zufällig die Toreinfahrt zur Surete offengeſtanden wäre, weil ſoeben der Wagen des Polizeipräſidenten zur Abfahrt bereitſtand. Im Augenblick war der Wagen von den dienſt⸗ habenden Beamten umgeben und Herr Manfu⸗ kin konnte nichts weiter tun, als den Colt zwi⸗ ſchen Rückwand und Polſter zu ſchieben, was ihm aber wenig nützte. Der Prozeß wurde, wie das nicht anders ver⸗ mutet werden konnte, niedergeſchlagen. Immer⸗ hin wurden Herrn Manjukin und ſeine elegante Begleiterin erſucht, das anſonſten ſehr ſowjei⸗ freundliche Frankreich zu verlaſſen. Graf Schuwalow aber hatte an dieſem Abend ſeine Taxidroſchke zum letztenmal geführt. Er wurde vom Großen Rat des emiorierten Ruß⸗ lands zum erſten Adjutanten des Fürſten Na⸗ riſchkin ernannt, womit die und trau⸗ rigſte Zeit ſeines Lebens ein Ende fand.—— e gr abt ihr ſo wi einen mein ich, von dem ſehnig ein Turm aufr Haar, der ein nz wirklich u mit hellen ein von Ir Mund? So einer wa Veitsried. Wenn ken Schrittes i: hückte er ſich ſtu die am Querbal den, dann grüß deren Bauern, d * ſich ſelbſt ſer. Niemand ſprach mehr zu er war der Tote ESo lebte er in die fünfzig Jal mals, ein eltern Gütler mit ein Morgen Land. mit all denen, hettet hatte.— war an ihm langen Jahren, im Gleichſchritt, hlühende Jungf die ſchmerzverze dem Feld der E elbſt, der ſiech 1 lille Dorf, arme — ewigen Ru Fir 23 gingen, Kinder — Totentanz! Kaver Reimli das Land um 2 Gaxten ſich zwi er liebte ſeine f einem Oechsle ritt, der ein der Ironie un „Kaver Reimlin wie andere ein war in ſ irn möchte ein Kaver Reimli girchhofes. We Scheufel vertau Grube mit dem Acker furchte. barkeit der glei⸗ duftete. Kräutl auf dem brache und ein Büſch. undsveilchen iebte die Erde dem Leben ei wollte. Da, mit Grab eines Pfe mit einem brei ſogar in der R ein Vergißmeir riß es nicht ab. Was wußten Angſt von der ten ſie gar, wi⸗ wenn er luſtig blitzenden Spate genau wie den! erſt der Tote i Trauernden lief letzten Arbeit zi + Sen Zeige 1 Es ſind im w von Menſchen, b muß“. Es ſind d ſchematiſieren ſo feſtgeſtellt werde gutem Willen d Ermeſſen gegen viel mehr eine( Die drei groß die Kranken und paart ſich faſt i Gehäſſigkeit. Kr⸗ ſtanden werden, lich zerriſſenen? ſach nicht aufbar als„extrem“ b auch der Graph Charaktereigenſch Maße beſitzen. Jeder Menſch den. Das iſt eine die Diebe und ten Wert darauf Schrift aber ver Wie ſehen nun trachten wir dieſ 222 , zeduldig au eur drohend, tfahren, was heantwortete, laſſen. Schu⸗ n die Unfall⸗ Franzöſiſch Sprache, ge⸗ erzigen Licht erkannt, der eigentlich nu momie ein t. 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Niemand ſchaute nach ihm um oder ach mehr zu ihm als ein„Grüß Gott!“; denn war der Totengräber von Veitsried. o lebte er in ſeiner Gemeinde ſchon gut an ünfzig Jahr, ein armer Zuwanderer da⸗ ls, ein elternloſer Burſch, heute ein kleiner paar Stück Vieh und ein paar So viel hatte er ſich geſchafft all denen, die er ſeither in die Erde fal ette„— Das ganze deutſche Schickſal war an ihm in den fünfzig angen Jahren, hart und unerbittlich, und ſo Gleichſchritt, wie der Tod es beſiehlt; die ende Jungfrau, die er aus dem Leben riß merzverzehrte Mutter, deren Sohn er auf eld der Ehre gelaſſen hat, oft den Sohn ſt, der ſiech und als Krüppel heimkehrte ins e Dorf, arme Bauern, die ſich müd hinlegten ewigen Ruh, reiche Bauern, die wie der edermann mitten aus ihrer rauſchenden Welt gen, Kinder und Greiſe, Knechte und Mägde — Totentanz! Kaver Reimlinger liebte die Erde, er liebte Land um Veitsried, das wie ein lieblicher kten ſich zwiſchen waldigen Höhen erſtreckte, 4 liebte ſeine fünf Morgen Aecker, die er mit einem Oechslein durchfurchte, Schritt für ritt, der einſame Mann, mit dem Lächeln Ironie um den dünngezogenen Mund. Kaver Reimlinger liebte die fruchtbare Erde wie andere ein friſches Weib, das ihm nicht be⸗ ſchert war in ſeinem Leben; denn welch eine Dirn möchte einen Totengräber zum Manne?.“ aver Reimlinger liebte auch die Erde des chhofes. Wenn er den Pflug ſchnell mit der eufel vertauſchen mußte, dann grub er die hrube mit dem gleichen Lächeln, wie er den lcer furchte. Das war ja die gleiche Frucht⸗ keit der gleichen Erde, die ſchwer und herb brachen Acker, der gelbe Löwenzahn mein Büſchlein Zittergras, manchmal ein dsveilchen oder eine Diſtel. Die Sonne bte die Erde allüberall, und die Erde gab em Leben ein Plätzchen, wo es ſprießen wollte. Da, mitten auf dem Kirchhof, war das hrab eines Pfarrherrn aus dem Jahre 17 nit einem breiten Stein auf der Gruft, und ſogar in der Ritze dieſes Steines wuchs zäh in Vergißmeinnicht, und Xaver Reimlinger Was wußten die Menſchen in ihrer großen ngſt von der Sanftheit des Todes, was wiiß⸗ ſie gar, wie es dem Xaver zumute war, n er luſtig⸗ein Grab ſchaufelte und den henden Spaten in die knirſchende Erde ſtieß, au wie den Pflug in den Acker? Und wenn der Tote ins Grab gelegt war und die uernden ließen den Totengräber allein zur etzten Arbeit zurück, dann klang es dem Xaver e. Kräutlein wucherten imKirchhof wie,, Dem Leben nacherzählt von Eugen Ortner oft wie ein friedliches Aufſeufzen herauf aus der Gruft und heimlich raunte es ihm ins Ohr: „Deck mich zu, Freund!“...„Ja, ja, mein Lie⸗ ber“, flüſterte dann der Xaver,„du ſollſt deine Ruhe haben!“— Und ſo ſtarb auch der Huber plötzlich, der reichſte Bauer von Veitsried, einer, der mit ſeinem gewaltigen Leben und mit ſeinem dröh⸗ nenden Lachen das ganze Tal erfüllt hatte. Der Xaver hatte ihn nicht recht gemocht, den lär⸗ menden Mann, denn er verabſcheute die lanten ſchien an dieſem Tag wie ein Zwielicht durch raue Wolken hindurch, die großen Höfe lagen ſchon winterſchläfrig beieinander und über den —— f90 der Nebel. Kein Ruuſe wor im orf zu ſehen. Nur dort beim Schuſter ſuß am Fenſter die junge Frau und wiegte ihr rot⸗ backiges Kind. An der Wirtſchaft ging Kaver ſchnell vor⸗ über und ſtieg zum Kirchhof hinauf. Die paar Treppen machten ihn plötzlich ſchwer, aber er merkte es nicht. Er merkte nicht einmal, wie Ueber den Höhn. In Fernen gewittert Die Gipfel. Und die Aleiten Golt, der Heitlose Ich habe Gott geſehn. Einlam ſtand er in ſeinem Glanze Von Strahlen umzittert Die Majeltät der Ewigkeit, Erlterbend das Rollen der Teit. Da beginnen die Tlipfel leile zu rauſchen, Und fFlülterworte tauſchen Sie wachſen in Unendlichendlichkeiten, Dehnen lich, ſehnen lich, Und der Pulsſchlag des Geſchehens ruht Für die Teit eines göttlichen Htems. Da beginnt der Stern zu verlölchen. Verdeckend ſeinen goldenen Glanz, Ueicht er dem Teitlymbol, den Sonnenflammen, Und lächelnd zieht den Schleierkranz Der Morgenröte er zulammen. Heinz Gerber, Berlin. Menſchen und ging ihnen gern aus dem Wege. Aber den letzten Dienſt, den wollte er ihm doch tun, genau wie allen anderen, und ſo ſchruit er . 75 Schaufel in den dumpfen November inaus. Merkwürdig, er hatte den ganzen Morgen in ſeiner Kammer geordnet und geordnet, Papier auf Papier gelegt, die Feniefheri zu dem und ein Bild ſeiner Mutter zu ſeiner Geburtsurkunde. Dann hatte er die Kuh und das Oechslein noch reichlich gefüttert und auch die Schweine nicht ver Dann löſchte er das Feuer in dem Herd, ſch oß ſorgfältig das Haus ab und legte den Schlüſſel auf das obere Sims der Türe. So wußte es der Schä⸗ fer, der manchmal zu ihm kam.— Und ſo ſchritt der haoere, einſame Mann die hinab zum Kirchhof hin. Die niedere Sonne ————————*— An 8 feierlich es jetzt um ihn war, als er durch die Gräber ſchritt.. ſo verſonnen war er.— Dort alſo ſollte der Huber liegen, am ſchönſten Platz im Kirchhof, dicht beim Weidenbaum.. Der Xaver trat zu dem Baum hin, der ſchlug ihn mit blanken Zweigen liebkoſend an die Wange. Xaver griff in die Zweige und bog ſie zur Seite, dann tat er den erſten Stich. Der Raſen ob ſich leicht ab und enthüllte die ſchwarze rde. Kaver beugte ſich tief auf den Spaten und bald hatte das Grab ſeine Länge und ſeine Breite. Ein Tropfen Schweiß rann ihm von der Stirn auf die Hand und nach ſünfzig Schaufeln ſtand er ſchon in der Grube bis an die Knie. Aber nach einer Stunde Arbeit ſtand der hagere Mann bis zum Halſe in der Erde und das Grab war fertig. Er lehnte ſich müde an die ſteile Wand, die er geſchaffen hatte, legte die heißen Hände hinaus auf den kühlen Raſen, wie um ſich zu ſtützen, und atmete ſtill und ruhig. Wie er dieſen Duft liebte, dieſen ſchweren Hauch der friſchen Erde...! Er ſo'gte mit dem Blick einer Wurzel, die vor ihm in tauſend Veräſtelungen ſich an der Wand der Gruft in die Tiefe zog und vielfältig teilte, als ſei ein Zauberquell lebendiger Kräfte im Schoß dieſer Erde verwahrt. „Biſt fertig, Kaver?“..., fragte er ſich endlich und reckte ſich auf.„Schon fertig?“, klang es kurz, wie von irgend woher zurück. Er ſtemmte ſich mit den Armen feſt auf den Rand des Grabes, um ſich emporzuſchwingen.„Endlich fertig!“... hallte es da leiſe und froh, wie aus der Tiefe ſeiner Bruſt und in ſeinem Ohr klang es wie viele Glöckchen. Er verlor den Blick vom Zifferblatt des Kirchturms und ſtarrte ins Leere. Als hätte er ſich laut etwas gefragt, ſo ſchlug es jetzt an ſein Ohr. Dann fühlte er, wie er im Grabe lag und ſich ſtreckte. Die heißen Hände hatten ein paar Schollen mit ſich herabgeriſſen und hielten ſie feſt. Nun brök⸗ kelte vom Rand des Grabes die Erde leiſe auf ihn herab. Er ſah hoch über ſich drei Raben nach Oſten ziehen, dann ſah er, wie der Weiden⸗ baum ihm leiſe winkte... Dann ſchlug die Uhr der Kirche die zwölfte Stunde. Noch einmal ſtreckte ſich der Xaver lang aus, denn das war ja nun ſein Platz, und hier wollte er vlerben. Dann fühlte er nichts mehr. Nur die Erde 173— immer noch auf ihn herab und deckte ihn zu „Der Pfarrer von Veitsried hat nachher ve⸗ ſtimmt, daß der XKaver Reimlinger ſein Grab behalten ſollte, und niemand in der Gemeinde hat dagegen geſprochen. Der reiche Huber, der lärmende Mann, lag am gleichen Tag ſünf Schritte neben dem ſtillen Xaver, aber nicht beim Weidenbaum, ſondern zwiſchen zwei ſchönen Tannen. So war's auch gut. Und ſo iſt der Xaver Reimlinger ganz allein mit dem Tod fertig geworden, den er ja im Leben auch nie gefürchtet hat. feidentum einer Schombenmurter Ein engliſches Geſchwader rüſtete ſich nach längerem Aufenthalt im indiſchen Johore zum Weiterflug, als man entdeckte, daß unter dem einen Flügel einer Maſchine ein Schwalbenpaar ſich ein Neſt gebaut hatte. Die jungen Tiere waren nun inzwiſchen ausgeſchlüpft; aber nie⸗ mand mochte den Vorſchlag machen, das Neſt zu beſeitigen. Die ganze Schwalbenfamilie blieb daher bis zum Tage eines Probefluges. Als. die Propeller angeworfen wurden, flohen die Alten entſetzt. Das männliche Tier verſchwand auf Nimmerwiederſehen, Mutter Schwalbe um⸗ kreiſte ängſtlich das Flugzeug, bis der Motoren⸗ lärm erſtarb; dann kehrte ſie ins Neſt zu den Jungen zurück. Als das Flugzeug endlich auf die Fahrt ging, blieb ſie ſtandhaft im Neſte ſitzen. Nach einem Flug von mehreren hundert Kilometern fand ſich die Vogelfamilie unver⸗ ſehrt in ihrer Behauſung. Dieſes zerbrechliche Gebäude ausgetrocknetem Schlamm hatte den Luftſtrom bei einer Geſchwindigkeit von 150 Stundenkilometern gut ausgehalten. Als aber die Maſchine dann eine Notlandung auf See machen mußte, zerbrach der heftige Anprall das Neſt in Stücke. Die Jungen waren verloren, die Mutter, die bis zuletzt bei ihnen ausgehal⸗ ten, rettete ſich auf eine benachbarte Inſel. Man hätte dem heldenmütigen Tiere wohl ein beſſe⸗ res Schickſal gewünſcht. Ne mit niemanclem auskommen können Zeige mir deine Schriſt und ich sage dir, wer du bist s ſind im weſentlichen drei große Gruppen Menſchen, bei denen es ſtets„Krach geben Es ſind dies Typen, die man keineswegs natiſteren ſoll, bei denen aber Weſenszüge etgeſtellt werden können, die ſelbſt bei noch ſo em Willen des Partners nach menſchlichem ieſſen gegenſeitiges Auskommen und noch ſel mehr eine Ehe gefährden müſſen. ie drei großen Typen ſind die Unehrlichen, Kranken und die Extremen. Unaufrichtigkeit it ſich faſt immer mit Hinterhältigteit und äſſigkeit. Kranthaftigteit muß hier ſo ver⸗ den werden, daß es in erſter Linie die inner⸗ lich zerriſſenen Menſchen betrifft, jene, die ein⸗ ch nicht aufbauend zu denken vermögen. Und „extrem“ bezeichnet der Pſychologe al'o uch der Graphologe Menſchen, die beſtimmte Tharaktereigenſchaften in ſtark überſteigertem Raße beſitzen. A. Die Anehrlichen: r Menſch möchte für ehrlich gehalten wer⸗ Das iſt eine ſehr merkwürdige Sache. Selbſt ie Diebe und großen Betrüger legen geſteiger⸗ Wert darauf, als„ehrlich“ zu gelten. Ihre rift aber verrät ſie. ie ſehen nun unehrliche Schriften aus? Be⸗ chten wir dieſe Schrift: , ee, hre K, bure, min — 0 Wir finden in ihr eine Muſterkarte unehr⸗ licher Schriftzüge. Die Schreiberin iſt ungefähr 25 Jahre alt. Sie lügt, betrügt und kennt kei⸗ nen Unterſchied zwiſchen Mein und Dein. In ihrem Weſen ſind Heuchelei und Verſtellung ver⸗ wurzelt. Jedwedes ethiſche Bewußtſein fehlt. Sich anderen anzupaſſen iſt nicht ihre Art, ſon⸗ dern ſie muß im Gegenteil als ganz aſozialer Charakter angeſprochen werden. Aehnlich und doch anders gelagert iſt die Un⸗ ehrlichkeit bei der nachſtehenden Schrift eines etwa 35jährigen Mannes. Ae, 4 — Der Geſamteindruck der Schrift zeigt uns ſchon, daß der Schreiber auf einem höheren Niveau ſteht, als die Wjährige Frau. Nach außen trägt er die Maste des Ehren⸗ und Bie⸗ dermannes. Er iſt nämlich nicht unklug. Aber er iſt ſtrupellos, ſtets zu Schiebungen mit der Wahrheit bereit, Betrug, Lüge und Verſtellung gehören zu den gebräuchlichen Mitteln ſeines täglichen Umganges mit Menſchen. Dieſe an⸗ anlagemäßig bedingten Eigenſchaften hindern ihn immer wieder, mit anderen zu einem har⸗ moniſchen Verhältnis zu gelangen. B. Die Krankhaften: Menſchen, die durch geſetzgeberiſche Maßnab⸗ nen als„krankhaft“ im erbbiologiſchen Sinne zezeichnet worden ſind, können wir aus unſe⸗ rer Betrachtung ausſchließen. Wir müſſen hier unſer Augenmerk hauptſächlich auf jene richten, die nicht von den Geſetzen erfaßt werden, die aber durch krankhafte Veranlagung, durch Man⸗ gel an phyſiſcher Kraft und Mangel an Lebens⸗ willen ihren Gemeinſchaftsſinn eingebüßt haben. Der Schreiber der hier veröffentlichten Schrift⸗ probe iſt 35—40 Jahre alt. Die Schrift macht einen weitaus„wirreren“ Eindruck, als die vor⸗ herſtehende. Dies kommt in der Hauptſache da⸗ her, weil die krankhafte Veranlagung des Schrei⸗ bers in Kopf und Nerven zu ſuchen iſt. Wir haben es hier mit einem Pſychopathen zu tun, der körperlich wie ſeeliſch keine Widerſtandskraft beſitzt. Seine Unausgeglichenheit führt dazu, daß er, planlos in ſeinem Wollen, jede feſte Stel⸗ lungnahme vermeidet. Es iſt kein Verlaß auf ihn, weder beruflich noch menſchlich. Und hinzu kommt noch, daß gewiſſe Merkmale darauf hin⸗ deuten, daß er auch keinerlei Mitgefühl an dem Schickſal anderer kennt, daher ſchon bei den nichtigſten Anläſſen egoiſtiſch und habſüchtig, neidiſch und boshaft werden kann. C. Die Extremen: Wenn bei Unehrlichen und Krankhaften ſel⸗ tener ein Widerſpruch laut wird, wenn ein Graphologe ſie für gemeinſchaftsunfähig er⸗ klärt, ſo verhält es ſich doch anders bei den ſogenannten„extremen“ Menſchen. Dieſe Son⸗ derlinge finden irgendwo immer doch noch einen Fürſprecher, oft ſogar einen gewiſſen Anhang. Zumindeſt gibt es noch Menſchen, die ſich ein⸗ bilden, ſolche Charaktere verſtehen und beſſern zu können, jedoch meiſtens bei ihren Beſſe⸗ rungsverſuchen in der Theorie bleiben, in der Praxis jedoch bald umkehren. Um es nochmal ganz klar auszuſprechen: Wir verſtehen unter extrem nicht nur eine gewiſſe Schrulligkeit, ſon⸗ dern eine Geſamtveranlagung, die ſo ichbezogen iſt, daß ſie von vornherein ein Gemeinſchafts⸗ leben ausſchließt. Am beſten beweiſt dies wie⸗ der das Beiſpiel. Jepa.* ——— S— M. —————* ——..d u Hier iſt die Schrift eines etwa 40jährigen Mannes, die ſchon auf den erſten Blick einen ſehr merkwürdigen, ja direkt unangenehmen und verſchrobenen Eindruck macht. Ich halte den Schrifturheber, wie ich in dem Gutachten aus⸗ führte, für unverträglich, weltfremd und eigen⸗ brödleriſch. Dazu kommt ein ſehr ſtarker Egois⸗ mus und im Zuſammenhang damit das Fehlen von jedem Anpaſſungsvermögen. Er iſt unbe⸗ rechenbar, launiſch und ſprunghaft veranlagt, nimmt auf andere Menſchen— mögen ſie ihm noch ſo naheſtehen— nicht die geringſte Rück⸗ ſicht, verlangt aber in ſeiner Schrulligkeit, daß ſie ſich ihm und ſeinen häufig recht abſonder⸗ 75 Stimmungen, Launen und Wünſchen an⸗ paſſen. Der Schreiber iſt bei allen geiſtigen Qualitä⸗ ten Pſychopath, bei aller Kultur doch vollkom⸗ men unverträglich. Altruiſtiſche Manieren und ſeine Poſe der Menſchenfreundlichkeit ſollen nur ſeine kraſſe Ichbezogenheit verdecken. Hier wir⸗ ken geiſtiges Niveau und eine ererbte Kultur nicht verſöhnlich. Die abſtoßenden und gemein⸗ ſchaftsfeindlichen Eigenſchaften ſind ſo groß, daß ein Auskommen mit ihm einfach nicht möglich iſt. Der Graphologe kann in derartigen Fällen ſchwer helfen. Sein Rat wird gerade von ſol⸗ chen Menſchen nur ſelten gehört, und ſelbſt wenn er gehört wird, dann wiwd er von ihnen kaum beachtet werden. Zus Meer der Entſcheidungen Alte und neue Kümpfe um das Mittelmeer/ Aktuelle Geographie Durch den engliſch⸗italieniſchen Gegenſatz iſt das Mittelmeer wieder in den engeren Kreis unſeres Intereſſes gerückt, obgleich es nach ſeiner Bedeutung von je aus der Ge⸗ ſchichte der Menſchheit überhaupt nicht fortzu⸗ denken war. Seine Geſtade nährten die erſten Kulturen des Menſchengeſchlechtes, und die er⸗ ſten Handelsſchiffe der Weltgeſchichte trugen die kulturellen Errungenſchaften über ſeinen ganzen Küſtenſaum, zumal als es zur Seele der Macht eines römiſchen Weltreiches geworden war. Als ſpäter nach den Wirren der Völker⸗ hwanderung der Levantehandel wieder in Fluß kam und ſich beſonders durch die Kreuzzüge belebte, fand das Mittelmeer ſeine zweite große Berufung: es wurde zum Mittler zwi⸗ ſchen dem Morgen⸗ und dem inzwiſchen er⸗ blühten Abendland. Die ſtolzeſten Träger die⸗ ſes Gedankens waren die Handelsrepubliken Genua und Venedig. Wie bewußt zumal ferner im Jahre 1878 der osmaniſchen Türkei die Inſel Cypern abnahm, beſaß es auch im öſtlichen Mittelmeer einen Stützpunkt, den es angeſichts des damals wachſenden ruſſiſchen Druckes auf den Bosporus als erforderlich empfand. Heute bringt ihm dieſer Beſitz den Vorteil, daß es von hier aus die Arbeiten der Franzoſen in Syrien gut beobachten kann. Den Endpunkt der britiſchen Mittelmeerlinie bildet der Suezkanal. Jene arandioſe Aida⸗Aufführung, mit der 1871 unter dem Nachthimmel Aegyvtens der Kanal vor zahl⸗ reichen gekrönten Häuptern eingeweiht wurde. bildete nur die Ouvertüre zu einer alückhaften engliſchen Expanſion. Wohl hatte ſich London anfangs gegen den Kanal ſo heftig gewehrt, daß die politiſchen Hinderniſſe eigentlich grö⸗ ßer waren als die natürlichen. Als der Durch⸗ ſtich aber vollendet war, ſetzten ſich die Englän⸗ Der wichtige Kriegshafen von Malta, Englands Stüt-punkt im Mittelmeer auf dem Wege nach Aegypten. letzteres Macht und Reichtum dem mittelnden Meere verdankte, brachte der Doge durch jenen berühmten Brauch zum Ausdruck, daß er ſich feierlich durch den goldenen Dogenring mit dem Meere vermählte. Dieſe hohe Bedeutung des Mittelmeeres wandelte ſich mit dem Jahre 1498, als Vasco da Gama den Seeweg nach Indien um di⸗ Südſpitze Afrikas herum entdeckte. Nicht mehr Mittler zwiſchen fremden Wirtſchaftsmächten lag das Mittelmeer nun abſeits der Haupt⸗ wege des damaligen Weltverkehrs, vergeſſen, der Schreckensherrſchaft von Seeräubern und Korſaren preisgegeben. Erſt als ſich durch Napoleons Zug nach Aegypten der Orient⸗ handel erneut belebte und als dann die Durch⸗ ſtechung der Landenge von Suez die geogra⸗ phiſche Lage von Grund auf wandelte, wurde das Mittelmeer wieder in den Weltverkehr ein⸗ bezogen. Heute iſt ſeine Seehandelsroute, ab⸗ gefſehen von der über den nördlichen Atlantik, die wichtigſte überhaupt: auf ihr vollzieht ſich der Verkehr zwiſchen Europa und dem Oſten, ſowie Südoſten mit ihrer Milliarde von Men⸗ ſchen. Durch das Mittelmeer verläuft auch der Seeweg nach Indien, der von Weſt⸗ europa aus durch den Suezkanal um ein Drit⸗ tel verkürzt worden iſt. Da aber das britiſche Imperium Indien als einen ſehr weſentlichen Beſtandteil bewertet, muß es eine geſicherte Verbindung vom Mutterland dorthin als eine Lebensfrage anſehen. Um ſeine Macht im Mit⸗ telmeer feſt verankern zu können, baute Eng⸗ land eine Kette von Stützpunkten aus. Schon im 18. Jahrhundert eroberte es das zuvor ſpaniſche Gibraltar und enwwickelte es im Laufe der Zeit zu einer Feſtung, die heute als uneinnehmbar gilt. Die„Säulen des Herkules“ tragen jetzt ſo zahlloſe Kanonen, daß ſie mit der Flotte gemeinſam die Schiffahrt völlig unterbinden und ſo das Mittelmeer zu einem Binnenſee machen können. Malta, den näch⸗ ſten Stützpunkt, beſetzte England im Jahre 1800, um dem napoleoniſchen Frankreich die Verbindung mit dem Orient zu rauben. Dieſe Inſelaruppe, nichts anderes als die Reſtpfeiler einer alten Landverbindung zwiſchen Sizilien und Nordafrika, trennt das öſtliche Becken des Mittelmeeres vom weſtlichen. Seit Enaland Der Erbauer des Suez-Kanals Die Lesseps-Statue am Einzanz dos Suez-Kanals Miramare, das steinerne Märchen der Kaiserin Elisabeth, ist heute ein Erholungsheim für Krieger aus Ostafrika, wollten und Faſchoda beſetzten, ließ ſich im Jahre 1904 nur mühſam durch eine Räumung dieſer Stadt ein Krieg mit England vermei⸗ den. Was Frankreich heute an der Nordküſte Afrikas beſitzt, kann den Seeweg nach Indien nicht gefährden, zumal auch die franzöſiſche Flotte die Schiffahrtsſtraße nicht zu blockieren vermag. Wenn Paris zu Kriegsende ein Man⸗ dat über Syrien durchſetzte, ſo gilt das für England immer noch als kleineres Uebel. Lon⸗ don ſieht es zwar ungern, daß eine fremde Macht auf der arabiſchen Halbinſel Fuß faßt und die Landbrücke nach Indien zu belagern droht, doch findet es durch dieſe Fremdmacht aleichzeitig die gefährliche panarabiſche Bewe⸗ aung in ihrer Entfaltung gehindert Würde nämlich die Halbinſel einzig unter britiſcher Herrſchaft ſtehen, ſo ließe ſich ein Zuſammen⸗ ſchluß Arabiens zum Nationalſtaat kaum noch unterbinden. Rußland hatte vor dem Kriege einen ſtarken Druck auf den Bosporus und damit auf das Mittelmeer ausgeübt, bis England im Krimkrieg dieſe Expanſionsbeſtrehungen un⸗ Das Mittelmeer war, ebenso wie heute auch im griechischen Altertum das„Meer der Entscheidungen“ Unser Bild zeigt die Darstellung einer Odyseelandschaft.(Wandgemälde aus dem 1. Jahrhundert v. Chr.) der in zäher, meiſterhaft geführten Politik erſt in Aeaypten und ſpäter auch in Paläſtina und Transjordanien feſt, ſo daß der Seewega nach Indien heute mit zwei Brückentöpfen ge⸗ ſichert iſt. Freilich wird dieſer ſo vielſeitig verflochtene Lebensnerv des britiſchen Empire von den Stoßlinien anderer Nationen überlagert, ſo daß ſich öfter Reibüngen ergeben, wenn poli⸗ tiſche Unruhen den Raum des Mittelmeeres erſchüttern. Zunächſt iſt dabei Spanien zu erwähnen. Natürlich empfindet jeder Spanier die Zwingburg Gibraltar als einen Dorn im eigenen Fleiſch, aber er weiß auch, daß er ihn vorläufig nicht herausziehen kann. Dieſe An⸗ ſicht mußte ſich mit dem unalücklichen Aus⸗ gang des Weltkrieges nur feſtigen, von dem man mit Deutſchlands Hilfe die Freiheit der Meere und ein ſpaniſches Gibraltar erwartet hatte. Natürlich iſt England klug genug, den Spaniern die Städte Ceuta und Tarifa zu be⸗ laſſen, die wirkſamer noch als Gibraltar ſelbſt die Meerenge zu ſperren vermöchten— wenn die britiſche Grand Fleet nicht exiſtierte. Auch die Verbindung vom ſüdlichen Frank⸗ reich nach Nordafrika überſchneidet den briti⸗ ſchen Lebensnerv, ohne ihn jedoch zu zerſchnei⸗ den. Da die klugen enaliſchen Politiker ein⸗ ſahen, daß eine Nation wie Frankreich Ko⸗ lonialpolitik betreiben müſſe, beſchränkten ſie ſich darauf, die franzöſiſche Ueberſee⸗Expan⸗ ſion ſo zu lenken, daß ſie den britiſchen Inter⸗ eſſen nicht gefährlich werden konnte. Man un⸗ terſtützte alſo gemeinſam mit Deutſchland auf dem Konareß von Berlin Frankreichs Pläne in Weſtafrika und lenkte damit vom indiſchen Ozean ab. Als die Franzoſen dann freilich nach Oſtafrika auch im Sudan Fuß faſſen terdrücken konnte. Der Sorge eines weiteren Wachens über den Bosporus ſah ſich London dann enthoben, da fortan der ruſſiſche Druck von dem wirtſchaftlichen Wachſen des kaiſer⸗ lichen Deutſchland aufgefangen wurde. Auch Griechenland britiſchen Seeweg, denn es kann ſeine Volls⸗ genoſſen in Cypern nicht vergeſſen, die unent⸗ wegt, offen oder geheim, auf eine Verbindung mit dem Mutterland hinarbeiten. Freilich lann das neue Köniareich eine offene Unter⸗ ſtützung dieſer Bewegung nicht wagen, zumal es wirtſchaftlich und politiſch ſtark von Britan nien abhänat. Die Aſpirationen der beiden letzten Mittelmeermächte, und der Tür kei, die beſtehende drohende „richten ſich nicht gegen engliſche, ſondern gegen die italieniſche wird. Sogar London ſelbſt ſieht ſorgenvoll auf die geballte Kraft des Faſchismus, weil es nur zu genau weiß, wie ſcharf die bruiſchen und italieniſchen Intereſſen im Mittelmeer gegeneinander gerichtet ſind. des Anſtoßes bildete die Inſel Malta. Ge⸗ nau wie unſere Auslandsdeutſchen durch die nationalſozialiſtiſche Revolution in ihrem Zu⸗ gehörigkeitsgefühl geſtärkt wurden, ſo erwachte in der italieniſchen Oberſchicht von Malta der „Anſchlußgedanke“, und er äußert ſich dariy daß ſich die britiſchen Behörden immer neuen gegenüber⸗ Dabei wird England kaum auf Mal aus es mit innerpolitiſchen Schwieriagkeiten ſehen. zu verzichten wagen, von dem en e Vorherrſchaſt, die auch von den Griechen nicht minder gefürchtet überſchneidet den Jugoſlawiens Den erſten Stei einem geringen Aufgebot von Kriegsmitteln den Indienweg zu verriegeln möchte. Immer offener äußert das faſchiſtiſche Fit lien indeſſen ſeinen Imperiumsdrang. Auf dem alten Forum Romanum zeugen heute neue Wandtafeln in leuchtendem Marmor von der einſtigen Größe Roms und verkünden, daß ſondern Englarh Nicht zu Unrecht fühlen ſich die Italiener, die in Tunis, Algier Alexandrien und jeder größeren Stadt jener Küſte Kolonien haben, als das typiſche Mittel⸗ nicht nur das Mittelmeer, ſelbſt einmal römiſch war. meervolk. Iſt ein italieniſches Mittelmeer auch noch ein kühner Traum, ſo wind doch ſchon im 4 Wachen viel von ihm geredet, während Eng⸗ land recht aut weiß, daß ſeine Poſition in Mittelmeer durch jeden Machtzuwachs Romz Einbuße erleiden muß. Wohl ſind heute noch Ozeane mit großen Flotten zu beherrſchen aber für das inſelreiche Mittelmeer werden ſich vielleicht-⸗Boote und Flugzeuge als taugen licher erweiſen. Das Problem des Mittelmeeres iſt nicht daz einzige, aber eins der ſorgenſchwerſten für daß britiſche Weltreich. Da London ſeine Stellung im Mittelmeer nicht aufgeben, aber anderen ſeits auch nur ſchwer behaupten kann, ſtrebt es jetzt eine Internationaliſierung dieſes„Meereß der Entſcheidungen“ an. Ob dieſe Löſung ge lingen und ob ſie Beſtand haben wird, kam nur die Zukunft lehren. Dr. W. Hennig Der kleine Bahnhof von Tripolis ist letzt zu großer Bedeutung gelangt, denn von hier gehen die Truppemtrauspog an die ägvotische Grenze, . . 3 .— S— do An nachſte gen, in welch werden ſolle Variante n. MN Hier entſch er überraſch zurückgibt, d mittels 1. L. Die Darſt 1..86—5. 44 I4.; Alles ande den beiden( weiße Sprin zeinmal, nach das andere 44. Die Ve danach nur! L Wenn ein angriff nach Partie gewir net, Bewund im Schach iſ heit. Es wir ſpiel. Es le Schwächeren genden. Nie zu entziehen erade Matt funden habe V V Schach-Ecke ffizielles Organ des Badischen Schachverbandes im G. S. B. Kreis Mannheim Anſer Löſungsturnier Die 5. Aufgabe F. F. 9 —7— . e 1 enin“ un 4 41. h wurde. erſchneidet Matt in drei Zügen in ſeine V 323 ſſen, die unen Weiß: kös, Dhs, Ldz, Bi4. 4 Steine. ne Verbinour Schwarz: Ke4, Bb7, d5, ds, i6. 5 Steine. ſeiten. Freili* wagl Die 6. Aufgabe irk von Brita J. B. ſen der beid goſlawi ſich nicht geg ern gegen rherrſchaſt, inder gefürch 1 . 4 rrn 3 44 4. A, i en BAA E bie 4 e genvoll au mus, weil die brim im Miittelt en erſten Ste Malta. G ſchen durch in ihrem 3 en, ſo erw von Malta zert ſich d zum auf N maus es Kriegsmi nöchte. aſchiſtiſche msdrang. zeugen n Marmor verkünden, d ldern Eng icht zu Un Tunis, Al n Stadt typiſche M Mittelmeer d doch ſchon während En e Poſition zuwachs Ron ſind heute no Matt in drei Zügen Weiß: ke7. Dis, Thi, Bbs, dz, e2, 12. 7 Steine. Schwarz: Ke4, Bbö, c5, eö, e7. 5 Steine. * An nachſtehendem Problem woilen wir zei⸗ gen, in welcher Weiſe die Einſendungen getätigt werden ſollen: Angabe der wichtigſten Varianten bei Mehrzüger genügt! Ernſt Skowronnek . „Ang Riiir 7 3 S2 m, , —...— . uge als tau e Matt in drei Zügen Hier entſcheidet Weiß in drei Zügen, indem ſchend dem ſchw. Turm die Freiheit ückgibt, dafür allerdings die Drohung S83 ttels 1. L6—h51 aufſtellt. 4 Ti4: 2. Sg3- lles andere ange andere „Die Variante d4 darf nicht fehlen, weil zanach nur L13-—1entſcheiden kann. Opfer auf Poſition Wenn ein Meiſter durch glanzvollen Matt⸗ mgriff nach einigen überraſchenden Opfern eine Partie gewinnt, dann iſt dieſe durchaus geeig⸗ net, Bewunderung hervorzurufen. Das Opfer m Schach iſt eine nahezu myſtiſche Angelegen⸗ heit. Es wirbt daher für unſer ſchönes Kampf⸗ iel. Es leitet den Triumph des materiell nen ein über den in Ueberfluß Schwel⸗ nden. Niemand vermag ſich ſeiner Wirkung entziehen! Es iſt nicht merkwürdig, wenn erade Mattangriffe beſondere Beachtung ge⸗ unden haben. Die Wirkung des Opfers iſt uppentrauspol offenſichtlicher, ſie iſt faſt unmittelbar„an den Früchten zu erkennen“. Ganz anders ſteht es um die Würdigung des Opfers auf Poſition! Zunächſt:„was iſt denn das? Auf Poſition?“ In der nachfolgenden Partie wollen wir es verſtehen und— würdigen lernen! Italieniſche Partie Auseinemungariſchen Turnier 1935 Prof. Becker Korody 1. e2—e4, e7—e5; 2. Sg1—fa, Sbs—c6; 3. Lf1—c4. Lis—c8. Durch die beiden Läuferzüge iſt die Ita⸗ lieniſche Eröffnungsanlage oder kurz„Italie⸗ niſch“ Tatſache geworden. Gekennzeichnet durch das poſitionsgerechte Stz, Scö(Kampf um die wichtigen zentralen Felder) und das romantiſche Liebäugeln mit den ſchwa⸗ chen Punkten 12 bzw. f7(Le4, Le5) erſcheint ſie uns als glückliche Verbindung des romanti⸗ ſchen Schachzeitalters mit der modernen, auf ſtellungsmäßiger Erkenntnis aufgebauter Be⸗ trachtungsweiſe. 4. c2—c3, Dds—e7. Auf die Behauptung des wichtigen, bereits beſetzten Feldes es eingeſtellt. Zudem würde die„alte“ Variante 4...., Si6; 5. d4. ed4: 6. cdd:, Lb4-; 7. Sca! Se4: 8.—01 Los: 9. ds! Den berüchtigen Möllerſchen Angriff hervor⸗ rufen, heute noch eine furchtbare Waffe in der Hand eines Angriffſpielers. 5. d2—d4, Le5—b6; 6. d4—d5, Scö—bs. Allerdings wird der Rückzug nach as dem Springer(ſpäter ks und Sk7) beſſere Zukunfts⸗ möglichkeiten bieten. 7. d5—döõ. Des Karlsruhers Max⸗Eiſinger⸗Geſchoß! Selbſt nach Sbs bietet die ſchwarze Stellung genügende Verteidigung. Aber ſchwer hats Schwarz doch! Das erſte Opfer auf Poſition: erſchwerte Entwicklung. ..., De7 cdõ; 8. Ddl Nd6, e7 cdõ; 9. Sb1—a3. Immer noch Eiſinger, dem der bekannte Wiener Theoretiker hier folgt. Die Felder c4 oder bs ſind dem Springer zugeeignet. 9...„ Sg8—16; 10. LC4—d5, Sbs—c6; 11. Sa3—bö, —0. Denn Baé kann nicht verteidigt werden. Freilich hätte Schw. mit 9..., dõ nebſt dõ den befreienden Zug is anſtreben ſollen, trotz des weniger guten Sbs(ſtatt ds!); 12. Lel—es. W. ſpielt auf Verwicklungen. Sonſt hätte er ruhig nehmen können. 12..., Lbõxes; 13. fꝛxes, Sfö—es. Zu paſſiv! 14.—0, a7—a6; 15. Sb5—a3, Tas—b8; 16. Tf1—f2. Scö—d8; 17. Sa3—e4 Doch noch nach cea! 17...., b7—b5; 18. Sc4—a5, Sds—e6. Viel beſſer Sd7 um entweder den Sas abzu⸗ tauſchen oder zu verdrängen. 19. bꝛ—b4. Eine böſe Blockade. 19...., Seö—c7; 20. Sf3—h4! Drohender Druck auf den Punkt f7. 20...., Sc7 d5; 21. e4 Kd5. Sonſt S26. 21..„ Ses—f67 Ein lehrreicher Fehler, den viele nicht aus⸗ genützt hätten. Beſſer war 26 um— eptl. mit S27—15 vorzubereiten. 22. Ti6 f6! Das zweite und zweifellos überraſchende Opfer auf Poſition. Die einzige gutſtehende ſchw. Figur wird verſchluckt und die weißen Springer üben jetzt eine unbarmherzige Blok⸗ kade aus. 22.„ g7Xf6G; 23. Tal—fl, f6— 15. Schw. ringt nach Luft. Unſympathiſch iſt in der Tat die Aufſtellung Sts, ITI3. 24. Sh4 f5,—16; 25. T11—13. Ein Triumph des Opfers auf Poſition: Schw. kann ſich kaum rühren. Allmählich merkt man die nachhaltige Wirkung dieſer Kombination. Hier ging es nicht mit Donner und Blitz, aber um ſo feiner ein Opfer, das allmählich, unauf⸗ haltſam ſeine Richtigkeit erweiſt. 25...„ Kg8—h8. Dagegen kKki77 Tas und Schw. kann nicht opponieren wegen Shö-. 26. e3—e4, Le8—b7; 27. Sf5* dõ, Lb7—es. Mit der Abſicht 16 nebſt dö. 28. 22—a3! TbS—b6; 29.—c41 bõxc4. Und nicht Td6: wegen o5! 30. Sas ccd, ITb6—bs; 31. Kg1—12 und Schw. gab auf. Hier iſt nichts mehr zu holen, z. B. Lb7, Sas, Las(um die Türme zu verbinden) und W. gewinnt wie er will; vielleicht am einfach⸗ ſten mit dem Vorgehen des b⸗Bauern. Die Kreiskämpfe! Am Sonntag, 16. Februar(pünktlich 9 Uhr!) kämpft die Gruppe 2 und 3. Feudenheim— Weinheim und Pfingſtberg— Schwetzingen. Gruppe 1 und 4 haben die dritte Runde ſchon beendet. Mannheimer Schachklub lüberfuhr Waldhof mit 10:0 und die 2. Mannſchaft ließ Neckarſtadt⸗ Oft mit•1 nicht zu Wort kommen. Die Par⸗ tien waren indes meiſt hartnäckig und daher intereſſant. X* Die Ergebniſſe an Turnierleiter Hild, Wald⸗ hof, die intereſſanteren Partien erbittet die Schachecke des„HB“ Badiſcher Schachverband im GSB Kreis Mannheim Die Schachvereine, Leiter, Klublokale Mannheimer Schachtluv: Ferd Neckermann. Mannheim, Dammſtr. 7 Cafe Gmeiner, Friedrichsplatz 12. Klubabende: Montag Donnerstag. täalich freier Schachverkehr „Anderſſen“ Neckarau: M Reithoffer. Rathausſir. 21; Cafe Zeilfelder: Dienstag. Neckarſtadt⸗Olt: Spieß: Cate Vohmann Cliganetplatz: Mittwoch. ie Feudenheim: Dr. Ecaart: Cafe Muner: Dienstag Käfertal: E. Tenzel Kretsweg: Cafe Zorn: Mittwoch. Pfingſtberg: Val Schmitt Frühlinasgaſſe 30;:„Zum Pfinaſtberg“: Donnerstag. Sandhoſen: J. Herbit, Zutekoyonie 28 à:„Turner⸗ heim“: Dienstag. Waldhof: M Hild. Wachtſtr. 16: Kaſtno Bop Reuther; Freitag.—9 J. Wilderotter, Hemsbach Caſe Rhein⸗ go Schwetzingen: Stud. Bauſch. Bruchhäuſer Stratzez „Goldener Schwanen“: Mittwoch. Altlußheim: Hornung. Hockenheim: Zahn;„Adler“. Ketſch: H Berg:„Kurpfalz“. Plankſtadt: F Berlinaghoff:„Zum Bahnhof“. Oftersheim: Clemens metzſtein: Zum Löwen⸗ Man erbittet monatlich Berichte über das Vereins⸗ leben an die Schriftleitung. Wir erſuchen ferner um Ungabe kehlender Adreſſen, Klublokale und Kluvabende. Räſlsel und Humor Kreuzwort-Rätſel 2* Waagerecht: 7. Nebenfluß der Themſe, 9. Fluß in Thüringen, 10. engliſches Bier, 12. Stadt in Oſtfriesland, 14. Steinwand, 16. fran⸗ zöſiſcher Fluß, 17. ſagenhafter König, 18. Ver⸗ wandter, 22. Nahrungszunahme, 26. ſportlicher Ausdruck, 27. Nebenfluß der Elbe, 28. feierliche Bekräftigung, 29. Waſſer in feſtem Zuſtande, 30. Fluß in Turkeſtan.— Senkrecht: 1. Metall, 2. Inſektenlarve, 3. unterirdiſcher Gang, 4. weiblicher Perſonenname, 5. anderes Wort für Ton, 6. Strophenzeile, 8. Bad in Heſſen ——.—4 11. Raubtier, 13. männlicher Per⸗ onenname, 15. Schweizer Kurort, 18. Sing⸗ ſpiel, 19. Raubfiſch, 20. örtlicher und zeitlicher Schluß, 21. mit Waſſer gefüllte Einſenkung der Erde, 22. großer Rauchfang, 23. Nebenfluß der Moſel, 24. Waldgebirge in Braunſchweig, 25. Zahl. Geographiſches Silben⸗Rätſel Aus den 50 Silben a al dar de den do do dor dras du e e er furt gal glau gos hid i i i i in ke ku lar lemb ma ma ne ne neß net nez no pol aue qui ra rho sän schel schier see stre ta tac tis ver ze ſind 20 geographiſche Namen zu bilden mit folgender Bedeutung: 1. Fluß in Rußland, 2. Gebirgsgruppe in Inneraſien, 3. Fluß in Belgien und Holland, 4. Stadt in Hannover, 5. ſüdamerikaniſcher Freiſtaat, 6. Oſtſeeinſel bei Bügen, 7. Stadt in Thüringen, 8. Stadt in Schottland, 9. britiſche Präſidentſchaft in Vor⸗ derind'en, 10. Nebenfluß der Warte, 11. Stadt in Mähren, 12. Berg in den Schweizer Alpen, 13. Stadt in Birkenfeld(Oldenburg), 14. Luft⸗ kurort im Harz, 15. Stadt in Galizien, 16. Hafen⸗ ſtadt in Irland, 17. ſpaniſche Landſchaft— por⸗ tugieſiſche Provinz, 18. franzöſiſcher Strom, 19. Ort in Dänemark, 20. Stadt in Chile.— Die Wörter ergeben in ihren Anfangsbuchſtaben von vorn nach hinten und Endbuchſtaben von hinten nach vorn einen Ausſpruch von Berneck. Auflöſung des Silben⸗Kreuzwort⸗ Rätſels Waagerecht: 1. Aktie, 3. Duo, 5. Leba, 6. Hela, 8. Adele, 10. Kabale, 12. Delila, 14. Pia, 15. Motte, 16. Indus, 17. Cato, 18. Page, 20. Baru, 21. Konia, 23. Sonate, 26. Manila, 28. Lena, 30. Ida, 31. Elba, 32. Native.— Senkrecht: 1. Akbaba, 2. Ehe, 3. Duala, 4. Ode, 5. Leka, 7. Lade, 9. Levante, 11. Lepidus, 13. Liwa, 15. Motto, 16. Inge, 17. Caruſo, 18. Panama, 19. Bani, 21. Kolaba, 22. Ale, 24. Naive, 25. Teda, 27. Niel, 29. Nana.— Diagonale A— M Balearen, B— M Delawaren, —M Nikobaren, D— M Iſobaren. Auflöſung des Silben⸗Rätſels 1. Matratze, 2. Arſenal, 3. Niſche, 4. Mechanik, 5. Ungewitter, 6. Senne, 7. Zenſur, 8. Souchong, 9. Ischia, 10. Clearing, 11. Hanfzwirn, 12. Tin⸗ toretto, 13. Apparat, 14. Eilbrief, 15. Gallipoli, 16. Lineal, 17. 17. Irmgard, 18. Chiemſee, 19. Hennegau.— Man muß ſich taeglich Rechen⸗ ſchaft ablegen. Auflöſung des Bilder⸗Rätſels Lang iſt der Weg durch Lehren, kurz und eben durch Beiſpiele. „Kommen Sie doch am Sonntag zu uns zu Tiſch, Herr Aſſeſſor“, ſagte die Frau des Hau⸗ ſes,„es kommen auch noch einige junge hübſche Damen.“ „„Aber beſte gnädige Frau“, meinte der höf⸗ liche Mann,„ich komme doch nicht wegen der hübſchen Damen, ich komme Ihretwegen!“ — „Herr Doktor, ſagen Sie mir aufrichtig, wie es mit meinen Nieren ſteht!“ „Ja, gern. Viel wert ſind ſie allerdings nicht mehr, aber ſolange Sie leben, tun ſie ſchon noch ihren Dienſt!“ *. Korzakoff, einer der Günſtlinge Katharinas II., ließ ſich einen Buchhändler kommen. „Beſchaffen Sie mir eine Bibliothek!“ „Zu dienen, Ew. Gnaden. Und welche Bücher darf ich bringen?“ „Was ſoll das heißen, welche Bücher, Dumm⸗ kopf! Genau wie bei der Kaiſerin natürlich. Kleine Bücher oben, große unten!“ * Vor der Gutsfrau ſteht ein junger Mann und bittet um eine Wegzehrung. „Sind Sie nicht einer von den jungen Leu⸗ ten, denen ich im letzten Sommer einen ſelbſt⸗ gebackenen Kuchen ſchenkte?“ „Stimmt! Wir waren drei, ich bin der ein⸗ zige Ueberlebende!“ . Was ſpielt ihr denn? werden vier Jungen gefragt. Kaufladen! Wer ſpielt denn die Kunden? Sind keine da! Nanu, vier Mann im Kaufladen und kein NFunde? Ja, wir ſind der Chef, der Verkäufer, der Stift, und eben iſt der Gerichtsvollzieher ge⸗ kommen! Der neue Streckenaufſeher der Bahn hat ſei⸗ nen Bericht nicht zur Zufriedenheit des In⸗ ſpektors ausgeführt.„Für die Folge bringen Sie mir gefälligſt keine ſo langen Geſchichten, ſondern einen ganz kurzen, ſachlichen Bericht. ffen 3—4* die Strecke vorfinden, nd laſſen Sie alles weg, was nicht abſol Wifnd herh nd ſo erhielt er nach einigen Tagen heftigen Regenwetters folgenden Bericht:„Mo dis Bahn war, iſt jetzt der Fluß.“ (Tatler) * „Ach, Frau Pfarrer, das ſind aber reizende Knöpfe, die Sie„Ihrem Kleinen ans Jäckchen nähen!— Ganz ähnliche hatte mein Mann mal am Sonntagsrock.“ „Ja, Frau Macdoll, ich benutze ſtets die Knöpfe aus der Kirchenſammelbüchſe.“ (Paſſing Show) „- und dann ſtürzte ich mich über den Lö⸗ wen und ſchnitt ihm den Schwanz ab.“ K3512 Schwanz? Warum denn nicht daon o. 85 „Den hatte vorher ja ſchon ein anderer a geſchnitten!“ „Aber Wolfgang, wo biſt du denn geweſen— du haſt ja rote Farbe in deinem Geſicht und Mehl auf deinem Anzug?“ Staube...“ „Staub? Was fällt Ihnen ein? Heute früh habe ich erſt ausgefegt!“ 22 0 2 EC 4 4 II. Da wurde in Echterdingen eine abermalige Sandung nötig. Sanft, wie es der Graf von — uftſchiff immer behauptet hatte, lan⸗ ete es auf einer großen Wieſe—: das Weiß⸗ metall eines Lagers war geſchmolzen, da war eine Reparatur angezeigt. Tauſende von Men⸗ ſchen umgaben den Rieſenleib des„L3“— 0 plötzlich brach der verhängnisvolle Orkan 0„ Ueberaus heftig ſetzte der Gewitterſturm ein. Der Ballon wurde aus den Ankern geriſſen, eine Gondel in die Höhe gehoben und wieder auf den Boden geworfen. Der Ballon entzün⸗ dete ſich— im Nu war das ganze Luftſchiff ein Raub der Flammen— nur ein troſtloſes Ge⸗ rippe blieb übrig. Als den Grafen, der ſich gerade in einen Gaſt⸗ hof zurückgezogen hatte, die Schreckenskunde er⸗ eilte, war er ſchnell mit einem Auto an der Unglücksſtelle. Tief ergriffen ſtand er da, an jener Stelle, auf der heute ein ſechshundert Zentner ſchwerer Stein als Erinnerung und Mahnzeichen wuchtet mit den Verſen: Mit dem Luftgeiſt hat er gerungen, Den grimmen Feind ſiegreich bezwungen, Aus Flammenglut ſtieg er empor, Noch herrlicher als je zuvor. Der Deutſchen Stolz, dem Recken kühn, Ihm gilt der Stein— Graf Zeppelin! Die deutſche Aktion Jedweder andere Sterbliche hätte angeſichts dieſer Kataſtrophe den Mut für immer ſinken laſſen. Nicht ſo der„tolle Graf“! Denn es gab etwas zuvor mit ſolcher Macht wohl kaum Er⸗ lebtes, das ihm Aufſchwung zu neuem Werk⸗ trotz wiedergab—: die erſchütternde Anteil⸗ nahme des ganzen deutſchen Volkes! Ein Arbeiter macht den Anfang, noch als Luffſchif regungslos vor den Trümmern ſeines Luftſchiffs ſteht—: er reicht ihm den Inhalt ſeines Geldbeutels— als erſte deutſche Spende für ein neues Schiff! Und dann brauſte die Anteilnahme und die opfernde Begeiſterung über den greiſen Erfin⸗ der her. Die Fürſten, die Könige, der Kaiſer telegrafierten Troſt— aber das Volk: gab! Die es konnten, zeichneten namhafte Beträge— die andern gaben ihr rührendes Scherflein.. Da war vor allem die deutſche Jugend, die ihre Sparbüchſen leerte und ihren Inhalt dem Grafen Zeppelin zur Verfügung ſtellte— wie⸗ viel rührende Epiſoden wären hier zu erzählen —— die von dem kleinen Mädchen, das an den Grafen ſchrieb:„Ich ſchicke Dir meine Struwel⸗ eterbuch, um Dich zu tröſten, weil Dein Luft⸗ chiff verbrannt iſt!“— die von dem Knaben, der auf ein Zeitungsbüro kommt mit fünfzig Pfennig:„Hier, nehmen Sie alles— für den Grafen Zeppelin!“— nein, unmöglich, hier fort⸗ zufahren mit Schilderungen.. Sechs Millionen kamen im Nu zuſammen für das Werk des Grafen Zeppelin. Es bildete ſich zu neuer Tat die Geſellſchaft„Luftſchiffbau Zeppelin G. m. b..“— die Kataſtrophe von Echterdingen iſt kein Abſturz, ſondern der zün⸗ dende Funke zu neuem und ungeahntem Auf⸗ ſtieg, zur Vervollkommnung des Zeppelinſchen Werkes geweſen! Der„tolle Graf“ hat das zutiefſt empfunden und, als er noch im Unglücksmonat Auguſt 1908 ebeten wurde, in ein Grammophon hineinzu⸗ prechen, dies zum Anlaß genommen, um ein Dank⸗ und Freudewort von Ewigkeitswert an das deutſche Volk zu richten. Es heißt da: Einigkeit zu gleicher Tat! „Die Fahrten meines Luftſchiffes in das Herz der Schweiz und dann den Rhein hinunter nach Mainz und zurück nach Stuttgart haben über⸗ all den Glauben erwachſen laſſen, das von mir verheißene ſichere Durchfahren des Luftreiches ſei der Erfüllung nahe. Die gezwungenen Lan⸗ dungen während der Dauerfahrt und die ſchließ⸗ liche Vernichtung des ſtolzen Fahrzeuges durch Sturmes⸗ und Feuersgewalt haben das gewon⸗ nene Vertrauen nicht mehr zu erſchüttern ver⸗ mocht. Ganz Deutſchland wie ein Mann, ent⸗ ſchloſſen, die koſtbare Errungenſchaft feſtzuhal⸗ ten, 15 ſich zu der Tat zuſammengetan, durch opferfreudige Gaben mir die Vollendung des Begonnenen zu ermöglichen. Mit Zuverſicht darf das deutſche Volk annehmen, daß es ſich mit ſeiner hochherzigen Spende einen gangbaren Weg zur wahrhaftigen Eroberung des Luft⸗ meeres aufgetan hat; daß es bald im Beſitz von Luftſchiffen ſein wird, die zur Erhöhung der Wehrkraft und damit zur Erhaltung des Frie⸗ dens beitragen und in mancherlei Weiſe dem Verkehr, der Erderforſchung und allerlei Auf⸗ gaben der Kultur dienen. Wenn mir noch ein paar Jahre des Schaf⸗ fens geſchenkt werden, ſo werde ich das ſeltene, hohe Glück haben, den vollen Erfolg einer be⸗ deutſamen Erfindung, zu deren Werkzeug ich erkoren war, erleben zu dürfen. Am höchſten aber iſt Gott dafür zu preiſen, daß mein Schaf⸗ ſen mit ſeinen wechſelvollen Schickſalen in der Seele des Volkes eine allen gemeinſame und darum alle verbindende, Teilnahme wachgerufen hat. So ſtellt der Erfolg meines Unternehmens ein Bild deſſen dar, was ſich einmal wieder in der herzerhebendſten eiſe in Deutſchland vollzieht— gleiches Wol⸗ len hat alle, Fürſten und Volk, reich und arm, alt und jung, zu gleicher Tat vereint, der die wertvolle Frucht nicht verſagt bleibt. Möchte die Freude des geſamten deutſchen Volkes an ſeiner Tat es zu ſtets erneutem, einigem Zuſammengehen, ohne welches die ihm .Wohmende Fraft niemals zur Geltung kom⸗ men kann, anfeuern, zum Nutzen und zum Heile des Vaterlandes!“ Die weihevollſten Stunden ſeines Lebens hat nach ſeinem eigenen Geſtändnis, das Schichfal dem Erfindergenie Zeppelin, der ſchon längſt für die Welt kein„toller Graf“ mehr, ſondern ein Heros geworden war, im Jahre 1909 wäh⸗ rend ſeiner Fahrt nach Berlin im„Zeppelin III.“, wie die amtliche Bezeichnung lautete, ge⸗ ſchenkt. Er fuhr zwar auf Wunſch des Kaiſers nicht die ganze Strecke mit dem Luftſchiff, da er ſoeben erſt von ernſthafter Erkrankung geneſen war, ſondern benutzte bis Bitterfeld die Eiſen⸗ bahn. Hier landete der Luftkreuzer am 28. Au⸗ guſt um.30 Uhr morgens. Einer Zeitung aus jenen Tagen entnehmen wir die folgende faſzi⸗ nierende Reportage: Die Scharen ſtrömten zum Landungsplatz. Offiziere ſprengten über das Feld; die Abſper⸗ rungen wurden verſtärkt. Eine Spannung, die von Minute zu Minute ſtieg, bemächtigte ſich ſear Der Lebensroman des deutsdien Kämpfe und Genĩes FERDINANDD VON ZEPPELIIN Turm ebenfalls umfahren wurde. Der Turm war von Mitgliedern des Magiſtrats, Beamten und Gäſten dicht beſetzt. Die Nationalhymne mane zu den Lüften empor. Und wieder nord⸗ würts Um 1 Uhr kamen in Automobilen vom Tem⸗ pelhofer Feld der Kaiſer und die Kaiſerin, der Kronprinz und die Kronzrinzeſſin und die übri⸗ gen Prinzen. Das Luftſchiff erſchien ab und zu über den Föhren, die das Schießgelände um⸗ gaben. Dann fuhr es über den Oſtrand des Exerzierplatzes und ſchwenkte nach dem Anker⸗ pig ein. Es landete. ährend der Kaiſer den Grafen begrüßte, dröhnte wieder die Nationalhymne. Begrüßung durch die Kaiſerin und die übrigen Mitglieder der kaiſerlichen Familie. Anſprache des Berliner Bürgermeiſters Dr. Reicke— und dann nahm das Kaiſerpaar den Erfinder, den Beſieger der Luft, in ſeine Mitte und führte ihn zu den Autos...—: Zeppelin als Ehrengaſt mußte 40 Jahre Zeppelin! Jahre 19000— konnte das erste Luftschiff vom Bodensee das Gelingen trotz aller Fehlschläge führten das gigantische Werk eines Mannes zum Sies. Sennecke(M) Am 31. August meldete Graf Zeppelin sein Patent eines starren lenkbaren Luftschiftes an. Fünf Jahre später— im 40 Jahre zähen Kampfes und der Glaube an Graf Zeppelin(I) starten. und Dr. Eckener(2) in der damals noch offenen Führergondel des ersten Passagier-Luftschiffes. der Harrenden. Alle blickten gen Süden— und dann ein Ruf, der tauſendfach widerhallt—: jemand hat einen lichten Streifen am Horizont entdeckt— es iſt der Luftkreuzer! Langſam nähert er ſich.— Da ertönt ein Hupenſignal. Graf Zeppelin und Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg ſauſen in das Gelände. Sie kommen nicht weit, die Menge umringt ſie; langſam gelangen ſie bis zur inneren Abſperrung und von da zum Ankerplatz.— Ein zweites Signal. Der Kron⸗ prinz. Die gleiche Szene. Jetzt hat er den An⸗ kerplatz erreicht und ſich zum Grafen geſellt. Die Zuſchauer wenden ſich wieder dem Luft⸗ ſchiff zu. Das iſt jetzt in der nächſten Nähe. Sturm Und nun ereignet ſich eine Szene, ſpontan und überwältigend, wie ſie gewiß noch nie ge⸗ ſehen wurde. Die Abſperrung war gut und kraftvoll, Soldaten, Matroſen, Gendarmen, ſchwere Taue, Stacheldrähte— alles war auf⸗ gewendet.., aber wo blieb alles dies in den nächſten Minuten! Ein einziger frenetiſcher Aufſchrei aus vielen tauſend Kehlen— und dann wie auf ein gege⸗ benes Signal: Sturm! Da oab es kein Halten! Querfeldein ging es, als gelte es eine Feſtung zu nehmen. Kinder,—— fielen. Man ſprang über ſie hinweg. ie berittene Gendarmerie ſprengte der anſtürmenden Menge entgegen; es nutzte nichts. Sie mußte weichen oder ein Blut⸗ bad anrichten, und ſo riß ſie die Köpfe ihrer Pferde herum und ritt zurück.. Und in dem Moment, wo das Luftſchiff den Boden berührte, waren die Gondeln von Tauſenden umringt. Und als die Soldaten das Fahrzeug zur Anker⸗ ſchleife zogen, marſchierte die Menge,„Deutſch⸗ land, Deutſchland über alles!“ ſingend, im Takt mit, direkt unter dem Schiff, zwiſchen den Gon⸗ deln und um dieſe herum. Es war, als trage die Menge das Schiff auf ihren Schultern.. Berlin, Berlin! Am nächſten Tag um 12.30 Uhr begrüßte das Luftſchiff über dem Tempelhofer Feld den Kai⸗ ſer. Es neigte ſich mehrmals und fuhr ſodann unter dem Glockengeläut der benachbarten Kir⸗ chen und den Jubelrufen Hunderttauſender über das Feld, über die Straßen und die Dä⸗ cher der Gebäude in weitem Bogen nach dem Kreuzberg und kehrte dann wieder an den Standplatz des Kaiſers zurück, wo es die ver⸗ ſchiedenſten Wendungen und Manöver aus⸗ führte. Es herrſchte prachtvolles Wetter. Wer erwartet hatte, daß die Maſſen beim Er⸗ ſcheinen des Luftkreuzers in ſtürmiſchen Jubel ausbrechen würden, der ſah ſich zunächſt ent⸗ täuſcht—: es lag eine weihevolle Stimmung über der Menge... es war, als fühle jeder den Anbruch einer neuen Zeit. Ris dann ein Jubel losbrach, ſo mächtig, daß das Surren und Donnern der Propeller darin unterging. Vom Tempelhofer Feld aus fuhr das Schiff zen Norden, dann nach dem königlichen Schloß das es umfuhr, die Spitze abwärts neigend und wandte ſich dann gegen das Rathaus, deſſen zuerſt einſteigen, der Kaiſer ließ ihn rechts von ſich ſitzen—: „Und Sie müſſen nun all die Grüße erwidern, lieber Graf, denn ſie gelten heute alle Ihnen, nicht mir!“ Frühſtücktafel im Schloß, das von unabſeh⸗ baren Menſchenſcharen belagert war. Immer wieder zeigte ſich der Kaiſer mit Zeppelin am offenen Fenſter— er hielt ſich hinter ihm, Zeppelin allein mußte danken für die brauſen⸗ den Ovationen. Ehrengaſt im Schloß Das war und blieb der Graf. Der Kaiſer mußte am Nachmittag zu den Flottenmanövern nach Swinemünde fahren, empfahl noch ſeinen Gaſt der Obhut der Kaiſerin—:„Laß ihn ruhen, Rur einmal noch muß er ſich dem Volk zeigen!“ Und wirklich ließ die Kaiſerin ihren Schütz⸗ ling ruhen in dem für ihn hergerichteten Zim⸗ mer— bis ſie einmal ganz leiſe hineinkam, den Grafen an der Hand nahm und zum Bal⸗ kon führte. bitte voraus!“ bat ritterlich der raf. „O nein, Sie müſſen voraus; denn das Volk will Sie ſehen, nicht mich!“ Gehorſam ſchritt der Graf auf den Balkon. Und was für ein Anblick—: eine unendliche Menſchenmenge und ein Jubelrufen und Hurrarufen ohne Ende... Erſt am Abend des 30. Auguſt trat Zeppelin dann in einem kaiſerlichen Salonwagen die Rückreiſe an. Als er denſelben beſtieg, ſetzte der Jubel der Bevölkerung aufs neue ein. Er⸗ griffen hielt der Graf vom Abteilfenſter aus eine Anſprache—: „Ich danke Ihnen und allen Berlinern für die warme und begeiſterte Aufnahme, die ich nicht nur beim Kaiſer und ſeinem Haus, ſon⸗ dern auch bei der ganzen Bevölkerung gefun⸗ den habe. Sie wiſſen, daß es ſchon lange mein Wunſch war, nach Berlin zu kommen. Wenn es mir jetzt gelungen iſt, ſo habe ich das Got⸗ tes Hilfe zu danken. Nochmals meinen herz⸗ lichſten, innigſten Dank!“ Mnf— Ferihn 3 „Au iederſehn— Graf Zeppelin— au Wiederſehn!“ „Ja— ich komme—“ Und Räderruck— und heimwärts gings, die triumphale Fahrt war zu Ende Ein guter Kampf! Raſtlos tätig iſt dieſer Graf Zeppelin bis in ſein hohes Alter geblieben. Er hat keine Mü⸗ digkeit gekannt. Tag und Nacht ſtand er, ſchon dicht vor der Grenze des achzigſten Lebens⸗ jahres, immer noch mit fanatiſcher Treue im Dienſt ſeines Werkes. Nicht nur Alldeutſch⸗ land, ſondern die Welt ehrt und feiert dieſes ämpferiſche Genie, das trotz aller Rückſchläge zufgeſtiegen iſt per aspera ad astra, als im Jahre 1913 Ferdinand von Zeppelin fünfund⸗ ſiebzig Jahre alt wird. Bis zu dieſem Zeit⸗ punkt hat er ſchon fünfundzwanzig Luftſchiffe gebaut und ſelbſt durch die Lüfte geſteuert. Von Horst W. Karsten Und dann hüllen die finſtern Schatten des Weltkrieges unſere Erde ein— für den Grafen Zeppelin der Mahnruf zu doppelt intenſiver Tätigteit, denn für ihn handelte es ſich nun darum, ſeine Schiffe für Kriegszwecke brauch⸗ bar zu machen. Und ſie haben wahrlich gute Dienſte getan, beſonders durch Beobachtung und Meldung über den Standort feindlicher Seeſchiffe. Solchen Dienſt taten ſie nicht zu⸗ letzt beiſpielsweiſe in der Schlacht am Skager⸗ rak. Wohl wurde ſo manches Schiff vernichtet 10 111 es wurde auch unermübdlich weiter⸗ gebaut. Und dennoch ſpannte der greiſe Erfinder ſeine Ziele immer höher. Sein„großer Ehr⸗ geiz“, ſein Herzenswunſch iſt es doch noch zu erleben, daß ein Zeppelin das erſte Luftfahrzeug wäre, das Europa und Amerika auf dem Luftweg verbindet— ja, möglichſt ſelbſt den Luftkreuzer über den Ozean zu ſteuern in jenes Land, wo er einſt, während des Sezeſſionskrieges, ſeinen erſten Ballonauf⸗ ſtieg gemacht und den Anſtoß zur Erfüllung des ihm vom Schickſal Au Lebens⸗ werkes erhalten hat. Nun dieſen Wunſch hat ihm Gott nicht mehr erfüllt; als ſein Nachfol⸗ —75 Welimes fühnte 15„Zeppellin“ über as Weltmeer führte, deckte den Grafen ſchon der kühle Raſen. W Mehr als tief bedauert— dieſer Mann, der bis zum Ende jung geblieben iſt, auch im ſchlohweißen Haar, daß er, in der zweiten Hälfte der Siebziger ſtehend, ſich nicht mehr ſelbſt am Kriege kämpferiſch beteiligen konnte — immer wieder rebellierte noch das drauf⸗ gängeriſche Blut des geborenen Reiteroffiziers! Immerhin ließ er es ſich wenigſtens nicht neh⸗ men, mehrere Jahre während des Krieges zu Weihnachten ins Feld zu eilen und bei ſeinem früheren Regiment, den 19er⸗Ulanen, die heilig Nacht mitzufeiern.. Wi Trotz rechtzeitig und gelaſſen mit dem Gedanken an den Tod vertraut gemacht. So hat er einmal zu dem Freund ſeiner Familie, zu Alexander Vömel, dem wir ein ſchönes Lebensbuch über den großen Erfinder verdanken, als vom Son⸗ nenuntergang die Rede war, geſagt: „Auch meine Sonne wird bald untergehen Wenn Gott mir noch Kräfte 33 M gibt, warum ſoll ich ſie nicht anwenden?— Ich ſterbe freudig— Gott wird mir meine Sünden vergeben, die Meinen und mein Va⸗ terland beſchützen!“ Freund Hein klopft an Auf einer Reiſe zu Ende Februar des Jah⸗ res 1917 erkrankt der Graf plötzlich im S0 Kaiſerhof zu Berlin. Er begab ſich in ein reichshauptſtädtiſches Sanatorium, wo feſtge⸗ ſtellt wurde, das ein inneres Leiden bereits weiter fortgeſchritten war, als er ſelbſt wußte. Eine Operation— jählings tritt eine Lungen⸗ entzündung hinzu... Tochter, Gattin und Schwiegerſohn eilen an das Krankenlager. Er kann nur noch murmeln—: Ich habe das volle Vertrauen...!“ Und ſchließlich: „Ich bin ſehr müde und möchte ſchlafen— .„. und ſchlief mit dieſen Worten denn auch ſanft und ruhig ein... für immer Es war am 8. März 1917. Hier einige der ſchönen und tiefen Sätze, die ihm Pfarrer Korth am folgenden Tag während der Trauerfeier an ſeinem Sarg nachrief: „Wir fühlen das Weltgeſchichtliche dieſer Mit den nächſten Angehörigen, der ee reuen, tiefgebeugten Lebensgefährtin, die ſo glücklich in ſeiner Liebe war, der inniggeliebten einzigen Tochter und ihrem Gatten, die ihm die Wonne ſeines Alters, ſeine blühenden vier Enkel, geſchenkt, trauert unſer ganzes deutſches Volk, und weit über ſeine Grenzen hinaus, ſo weit die deutſche Zunge klingt, trauert jedes deutſche Herz tief und innig an dieſer Helden 4 bahre.— Wie ein Galilei einer ganzen Welt 4—* Folumbus ſein Vermögen, ſeine Ehre, ſein——— Leben aufs Spiel geſetzt, um eine neue Welt zu entdecken, ſo hat der Entſchlafene mit einer gegenüber an ſeiner Ueberzeugung feſthielt: „Und die Erde bewegt ſich doch!' 25 5 ein Energie ohnegleichen das Ziel erreicht, von deſ⸗ ſen Erreichbarkeit er überzeugt war, die 5 oberung der Luft! und deutſcher Technik dieſen Triumph ohne⸗ gleichen vor der ganzen Welt zu—.— 5 daß er durch keine Mißerfolge 113 entmutigen 4 jugendlicher Energie überwand, und daß er unſerm Volk in trüber Zeit dies ſtärkſte Erleben nationaler Begei⸗ ließ, ſondern ſie mit ſterung vor dem Ausbruch des Weltkrieges zu⸗ wendete— das hat dieſen Mann zum Natio⸗ nalhelden, zum erklärten Lieblin 1 kes gemacht. g unſeres Vol⸗ So ſegnen wir dich ein zu deiner letzten Reiſe, du wackerer Held, der du ſagen kannſtt Ich habe einen guten Kampf gerämipft! nſti Du greiſer Patriarch, der du ſprechen darfſtt „Ich habe den Lauf vollendet!“ Ziehe hin mit Frieden!“ Die letzte Fahrt „Luftſchiffer tragen den Eichenſarg mit deit Sterblichen Zeppelins zu dem Wagen, der ihn überführt nach Stuttgart. ſende begleiten dort unten dann den toten Hel⸗ den und Kämpfer auf ſeiner letzten Fahrt— — und immer ſtrahlender baute ſich daz große Werk dieſes einen und einzigen Mannez aus! Als vorerſt letzte Krönung werden wir nun in Bälde den Start von„23 129“ en leben! Ende aller Vitalität hat ſich Graf Zeppelin 441 Und daß es dem greifen General vergönnt war, deutſchem Erfindergeiſt Ungezählte Tau⸗ Lexexis Wohnung im L Fimm erd,, Badez,, ſent. Zubehör nieten. Anfragen erl 4 1 Bayeriſche Sta 11 Kaiſer —— — IAmme 4 mit Zentrall helle Räum Rechtsanwa Zu vermiete weeee 13— öinn mit Bad, g park(evil. mieten. 1 — ——— Ainmer mit Mierh per 1. A oen Rifer. u. Nr. 80 4. e, ſonnige Eumer⸗Woh Hef.4. 36(er noderne Vierzim m eingeb. Bad, X Rebenräume, in d 339 auf 1. 6. 36: noderne 3 .ei„Bad, H. reichl. Neb ich.⸗Wagner⸗Str. men nner⸗Woh 1 mit Zentralheizg. eün's Bilfing ademieſtr. 4/ Iinm as Büro od. W. %, 1 6 3 r. hoch, zu . 4a, 2 Trez oelle, geräu n. iemanſh eimgen Zentralh., z. 4 Näh. D 6G, 3, einauſtraße Fonn. geräum. mit Bad, Manſ. 1. April zu er. durch:. beſſterverein, J 7 5⸗ U164 moderne mit Diele, Valko . 3g., eingeb. 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Februar 1930 In der heutigen Vormittagsziehung wurden bewimt 4 228666 237940 239630 240518 28 277618 M. 8850 216505 29015 50826 51873 74842 33775— 83 109236 1165 8109 159839 17560 193245 204740 2080ʃ8 212885 227538 241727 254133 254632 271678 281031 306172, 329675 337483 338097 339491 358699 375180 398433 399014 372 Gewinne zu 300 M. 26481 27 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden brome M. gezogen 2 Gewinne zu 10000 M. 10 Gewinne 3000 M. Slalt Harien. Danlsagund der Für die uns anlählich des Hinscheidens meiner lieben, unvergehlichen Frau Mikeamiae Aanmaaer bewiesene Anteilnahme, Worte des Herrn Pfarrer Kiefer sowie für die überaus großen Kranz- und Blumen- spenden sage ich allen hiermit meinen herzlichsten Dank. Mannheim(G7, 30), 15. Februar 1936. MHari Mratzmuner tröstenden (10 407“ — mmern Ober-Nevisor im Alter von 47 Jahren. Mannheim, den 15. Februar 1936. L 13, 3, b. Bittlinger In tiefer Trauer: Nach langem, schwerem Leiden verschied heute früh ½6 Uhr mein lieber, herzensguter Mann, unser lieber Bruder und Schwager, Herr Heinrid Cerner krau Hnedwig Gerner. geb. Fätn Famine Spiegel Die Beerdigung findet am Montag, den 17. Februar 1936, nachm. ½4 Uhr, auf dem hiesigen Hauptfriedhof statt. 2¹⁰ 340352 21261 90 —2 S — ——— 2 Gewinne zu 3000 M. 124263. 10 Gewinne 7⁰ 2000 M. 61487 127665 1110 229297 3141 54 Gewinne zu 1000 M. 10271 24413 38845 122281 77797 10599 164432 1768325 188008 188453 195592 196520 198582 201717 203403 218955 500 3 3 Unse Urgroßva ist am 17 jahre san Mant Di umeen Gart n Keno ucnn vrer Nach lar gute Frau, mutter, Sol Cn im Alter v Mann! Die Bee Heute Operation Seit de. seit 1912 o In den keit hat s Wertschätz lichen Mit⸗ lichen Heil wird ihm i Mann! Deiri. Hann An im Alter De schon in abteilung technische wertvollen jahrelang Sel M. Dr Tie daß me im Alte. ewige Le Die 2 Unr v Amil. Bekanntmachüngen Bekanntmachung Das Finanzamt Mannheim⸗Neckar⸗ ſtadt verlegt am 21. und 22. Februar nnen ddeutſche otterie achdruck detotn nd zwei gleich zwar je einet in den beiden 4 Unser lieber Vater, Schwiegervater, Goßvater und Urgroßvater, Hert Karl Kräger ist am 12. Febiuar nach kurzer Krankheit im 84. Lebens- 1936 ſeine Dienſträume von der Kron⸗ Manähfirge 91 in das Gebäude D 3, 7 Nr. 15/16(früher Süddeutſche Dis⸗ conto⸗Geſellſchaft). Aus dieſem Anlaß bitte ich, folgendes zu beachten: 95 Das Finanzamt bleibt am Don⸗ 155 nerstag, den 20. Februar ab 12 Uhr, bis einſchließlich Samstag, 22. Fe⸗ bruax, für den Publikumswerkehr ge⸗ II 9965· ſchloffen und iſt ünduͤchf I 4 r . jahre sanft entschlafen. 110 Kiner o⸗ 105 4 5 BeriehaemefAc Cemeſabchaf G 1 en m u 35 Mannheim, den 15. Februar 1936.——— Zahlungsvertehr geleiſtet wer⸗* fA 1Aöineol 7 wurden Gewime en den. Der Dienſtbetrieb wird am Mon⸗ tag, den 24. Februar, in vollem Um⸗ 4 fange miedgt aufgenoinmen. Von die⸗ 225 ſmüſiſilitim, ſem Tag ab iſt das Finanzamt Mann⸗ e heim⸗Nechayſtadt unter der Fernſprech⸗—— bö'x' ᷑—.'—„—½ł' ½—-—''—-————————————————————————˖ nummer 51—53 zu erreichen. 15 Mirernpn auszuſchlie⸗ a da r Biazes Schild deutsche Geschäfte ßen ich darauf Iinänpan f Mannheim⸗Meckarſtadi nicht mit dem Finanzamt Stadt zufammen⸗ legt wird d da e ch A 5 33 ened ei estotte! Hermann Müller heim⸗Neckarſtadt zu entrichten ſind. Ford und Hansa-LIoYd Alphornstraße Nr. 5 Die irauernden Hinterbliebenen Die Feuerbestattung fand in aller Stille statt. 127665 17127⁰ 413 38845 49931 188008 188453 203403 216982 288 2776¹8 505 5815 50820 nn 3. Neckarauerstr. 138—148 gesr. 1886- Lel. 515 96 1880 1 118565 4⁵⁰⁵⁵ Baus*. Diesfeld Fernsprecher Nr. 423 85 Keparaturen jeder Art 271875 257037 Nach 1 f Leiden Ist zestern àbend meine lieb Lameystraße 8 „ schwerem Leiden ist kestern abend meine liebe. 2 339491 348339 zute Peu, ungafe treubesorgte Mütter, Schwiegermutter. 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